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e^AjtScjrf.
I. Oberplioeäne Flora und Fauna
des Untermaintales,
insbesondere des Frankfurier Klärbeckens.
IL Unterdiluviale Flora von Hainstadt a. M.
Beschrieben von
Professor H. Engelhardt
in Dresden
und
Professor Dr. F. Kiükelin,
Docent und Sektionär für Geologie und Palaeontologie am Museum
der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main
Mit den Tafeln 22 3(i und zwei Abbildungen im Text
Snnilerabdruck aus den Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Hand 29 Heft '■'<
FRANKFURT \. M.
IM SELBSTVERLAGE DER SENCKENBERGISCHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT.
1908
Im Selbstverlage der
Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a, M,
ist erschienen und kann nur von dort zu den nachstehenden ermässigten . Preisen bezogen werden:
1883 u. 1884. Band XIII, Heft 1—4. 41 Tafeln. 147 S. Mk. 30.
Lncae, Die Statik und Mechanik der Quadrnpeden an dem Skelet eines Lemur und eines
Choloe i [Tafel Wl existieri nicht) 23 Tafeln Mk. 6.—
Boettger, Die Reptilien und Amphibien von Marokko II . ' |,;ilrl » 1.50
Körner, Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Kehlkopfs . . . 1 , » 1.—
Leydig, Über die einheimischen Schlangen - "«ein » 3.—
Noll, Fritz, Eiitwickelungsgcschichte der l'e;o»('f«-Blüte 3 „ „ 1.50
Lucae, Zur Sutnra transversa squamae oeeipitis ...... -1 - » 1-50
Körner, Weitere Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Kehlkopfs 1 Tafel „ 150
Pro'bst, Natürliche Warmwasserheizung als Prinzip d. klimat. Zust. d. geol. Form. ... „ 2.—
Iiters, Beitrag zur Crustaceenfauna des Behringsmeeres 1 „ r, ' —
Strahl, Über Wachstumsvorgänge an Embryonen v. Lacerta agilis 5 Tafeln „ .".. -
1886. Band XIV, Heft 1 3 (4 nicht erschienen). 25 Tafeln. 665 S. Mk. 40.
Reicln n 1 ich, Studien zur Eutwickeluugsgeschickte des Flußkrebses 1 -* Tafeln Mk. 15. —
Wolff, Morph. Beschr. eines Idioten- und eines Mikrocephalen-Gehirns 3 „ „ 2.—
\ Bedriaga, Beiträge zur Kenntnis der Lacertiden-Familie 1 Tafel „ (>.—
.1 iin nicke. Beiträge zur vergleichenden Anatomie d. Geraniaceae 1 „ , 1- —
Möschlcr, Beiträge zur Schinettcrlingsfauna von Jaraaica 1 , * 3. —
1887 u. 1888. Band XV, Heft 1 3 (4 nicht erschienen). 15 Tafeln, Textfiguren, 1 Karte. 437 S. Mk. 30.
Gerler und Kinkelin, Oberpliocän-Flura aus den Baugruben des Klärbeckens bei Niederrad
und der Schleuße bei Höchsi a. M 4 Tafeln vergriffen
Müschler, Beiträge zur Schmctterlingsfauna der Goldküste 1 Tafel Mk 3. —
.N.Tl. Fritz, Exp. Untersuch, über das Wachstum der Zellmembran ......... 1 ., „ 3. —
Moll. F. ('., Beiträge zur Naturgeschichte der Kieselschwärame 3 Tafeln , 3. —
Andreae und König, Der Magnetstein vom Frankenstein - , •, - —
Ediuger, Untersuchungen über dir vergleichende Anatomie des Gehirns. I. Das Vorderhirn 4 „ vergriffen
Blum. Die Kreuzotter und ihre Verbreitung in Deutschland . . '.i Textfiguren und I Karte Mk -'. —
1889 bis 1891. Band XVI, Heft 1 4. 32 Tafeln, 1 Porträt. 692 S. Mk. 40.
Simroth. Die von I.. \ Üertzen in Griechenland ges. Nacktschnecken I Tafel Mk. 1.50
Boettger, Die von i.. v. Oertzen aus Griechenland und aus Kleinasien mitgebrachten
Vertreter der Gattung Clausula 1 „ „ 2. —
Möschli r, Die Lepidopteren-Fauna von Portorico 1 Porträt und 1 „ „ 5. —
\ Lendenfeld, Das System der Spongien . . 1 ., » 4. —
Leydig Das Parietalorgan dir Amphibien und Reptilien . 7 Tafeln vergriffen
i'Imiii. I'i' ('anarischen Sipbonopboren in monogr. Darstellung. L Stejihanophyes siqierba aus
der Familie der Stephanophyiden 7 „ Mk. 0. —
Engclhardt, Über die Tertiärpflanzen von Chile und Nachtrag von üchsenius .... 14 , „ ;">. —
1891 u. 1892. Band XVII. 1 illustr. Titelblatt. 15 Tafeln, 1 Porträt. 531 S. Mk. 30.
ilmüller. Lepidopteren von Madagaskar I. 7 Tafeln]
Saalmüller und v. Heyden, Lepidopteren von Madagaskar II. . . . 1 Porträt und <S , |
1892 bis 1895. Band XVIII, Heft 1 4. 33 Tafeln, 34 Textfiguren. 455 S.
E d inger, Untersuchungen über d. rergl. Anatomie d. Gehirns. II. Das Zwischenhirn .... 5 Tafeln Mk.
i'liun.l1! ' reu in ii gr. Darstellung II. Die Monoploiden. 9 Textfig. u. 5 „ ,
ring, I'i'- Süßwasser-Bivalven Japans .... 1 Textfigur und 1 Tutel v
Engelhardt, Flora au den unteren Paludinenschichten des Caplagrabens '.I Tafeln „
Studien an Gesteh b Karabagh-Gaus . I Tafel „
Simroth, i etherien aus den Kongofällen ... ... •'! Textfiguren und 1 . „
Simroth, Zur Kennti artugies. und ostafrik Nacktschi kenfanna. \t Textfiguren und ■! Tafeln ,
.11 ■_' . „
Andreae. Zur Kennl en Fische des Mainzer Beckens 1 Tafel „
Heider, Beilrägi zu i K von Halpa n, ifornn i in . . . . ls Textrtguren und H Tafeln „
1895 u. 1896. Band XIX, Heft 1 4. 38 Tafeln, 22 Textfiguren. 386 S.
I li a i i| i . l i.. r neue Tcrtiärpllanzcn Süd-Amerikas , . . , . . !l Tafeln Mk.
. Zur Kemitni lotl von lironui \ga> iz . . . , 6 „ „
zur Kennt chlichen Neurogliii 13
Zur Kenntnis der Zirli>-1- und Pnrietaloi ram ...... 4
Simroth, Über bekannte und 8 IVxtfiguren und '-'
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I. Oberplioeäne Flora und Fauna
des Untermaintales,
insbesondere des Frankfurter Klärbeckens.
II. Unterdiluviale Flora von Hainstadt a. M.
Beschrieben von
Professor H. Engelhardt
in Dresden
niid
Professor Dr. F. Kinkelin,
Docent und Sektionär für Geologie und Palaeontologie am Museum
Im Seiiekenbergisehen Naturforschenden (resellsohaft in Frankfurt am Main
— > «B»<§J«=!» —
Mii den Tafeln 22 35 und einer Abbildung im Text.
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I. Oberplioeäne Flora und Fauna des Untermaintales
insbesondere des Frankfurter Klärbeckens.
Das Oberpliocän im Untermaintal.
Keine Gegend bietet wohl in so engem Umkreis in so vielen aufeinanderfolgenden
tertiären Horizonten Ptianzenreste, die uns über den Wandel der Pflanzenwelt und damit
über den des Klimas zur Tertiärzeit unterrichten können, wie die des Mainzer Beckens,
besonders die Landschaft um Frankfurt a. M. ; nirgends sind auch aus der jüngsten Tertiärzeit,
aus der Zeit der Wende der warmen Tertiärzeit in die von Eis starrende Diluvialzeit, Zeugen
der Vegetation in so reichem Maße hinterlassen als im Frankfurter Gebiet seihst. Die Floren,
aus denen, soweit sie uns bekannt sind, mehr oder weniger diese jungtertiäre Pflanzenwelt
hervorgegangen ist. sind:
Die reiche, fast tropische Flora des mittleren Mitteloligocäns ' (Rüpel- oder
Septarienton von Flörsheim a. M.,
dann die des oberen Mitteloligocäns 2 (oberer Meeressand oder Schleichsandstein ).
welche jedoch nicht entfernt so mannigfaltig ist. Fundorte sind Seckbach und Offenbach a. M.
im Untermaintal, Selzen und Madecken in Rheinhessen und Mederwalluf im Rheingau:
der hangende Cyrenenmergel,3 obwohl ziemlich beträchtlich Braunkohle bergend, liefert
jher wenige und selten erkennbare Pflanzenreste (Offenbacher Hafen).
Eine schone oberoligoeäne Flora ' wird schon seit Jahrzehnten aus dem Münzen-
berger Sandstein gewonnen (Rockenberg und Münzenberg in der Wetterau); die ebenfalls
malerisch schon erhaltenen Blattabdrücke von Wieseck5 hei Gießen werden wohl ungefähr
demselben Horizonte angehören.
1 Senckenb Ber 1882.83, S. 285 '-'s? und A.bh. z üeol. Specialkarte v. Preussen etc IX. 4. S 190.
Senckenb. Ber. 1X73 74. S. 103- 114: 1883/84, S. 213— 217 : 190Ü, 8. C . 1903, S. 81, 82.
; Ber. des Offejibaclier Ver. I Naturk 1901. 8. 113.
1 Palaeont.VIII. S.39 154 z.T.; Wiener Sitzgsb LVII 1. .8.807 -S90; Senckenb. ßer. 1S9X. S.X< 'VI.
■• Senckenb Ber. 1904, S. 151.
21 '
— 152 —
Ä.us der Untermiocänzeit stammen die reichen Pflanzenfunde in der blätterigen
Braunkohle von Salzhausen und Bommersheim ' in der Wetterau und aus den Mergeln
vom Frankfurter Hafen.2 Die Blattabdrücke aus dem Messeier bituminösen Schiefer, die
zeitlich vielleicht dem Oberoligocän naher stehen als obigen untermioeänen Pflanzenresten,
sind leider nur wenig bekannt.3 Dem Mittelmiocän wird wohl die schöne Flora
Blattabdrücke auf zartestem Ton vom Himmelsberg bei Fulda in der Rhön4
angehören.
Nun folgt eine Unterbrechung in der Existenz fossiler Pflanzen in unserer
Landschaft, da in der Zwischenzeit zwischen l'ntermiocan und Oberpliocän keine all-
gemeine Wasserbedeckung stattfand, also keine Absätze erfolgten, die eingeschwemmte
Pflanzenreste zu erhalten geeignet waren.
Ein ganz lokales Vorkommen, das mit einem ebensolchen Vorkommen tierischer
Reste in fluviatilen Absätzen (Eppelsheimer Sande, gleichaltrig ist. ist die kleine unter-
pliocäne Flora von Laubenheim.5
F.rst in den oberplioeänen Absätzen stellen sich wieder Reste der damaligen
Pflanzenwell in reicher Fülle ein. Dieser Zeit wies schon H.Ludwig die ziemlich
mannigfaltige, fast nur durch Früchte vertretene Vegetation der mittleren Wetterau"
zu, allerdings nicht unangefochten. K. von Fritsch. der sie für mioeän hielt, brachte
die nächste Mitteilung über jungplioeäne Pflanzen, die in einer Flußablagerung der
zahmen Gera' erhalten sind, und A. von Koenen erwähnt solche auch von Rhina
zwischen Hersfeld und Fulda.
Bald nach dem Funde bei Rippersrode geschahen die Grabungen zwecks Her-
stellung des Frankfurter Klärbeckens und der Mainkanalisation bei Höchst und
Raunheim, dann auch Bohrungen in den Höchster Farbwerken. Die hierbei aus
kleinen ÜraunkoblenHotzen gewonnenen zahlreichen Früchte und wenigen Blätter
Palaeont VIII; Wiener Sitzungsb. LVII, l. S. 807 890. Scnckenb. Ber. 1890, S.C; 1899, S.XCII
und L903, S. &i \ l.li. z Geol. Specialk. v. Preußen IX. I,S 215 und Senckenb. Ber. 1892, S. 30 37.
• Palaeont. V, S 132 151, Taf. XXVII XXXIII; Senckenb. Ber. 1903, S. 63.
5i di kenb Bei L899 S. XCII] und L903, - B4
Si nckenb. \Mi ßd XX, Heft III. S.251 305
■ . ■ i i ■• i " r Konchylien des Mainzer Beckens, 8 155 Voltz, Geolog. Bilder, 1852, S.87. Lepsius
n S. 151
' Palaeont. V. s, 81 110, Taf XVI Will
; Jahrb der l'i i Landi anstalt, 1884, S. 389 l :,
L53
haben Geyler und Kinkelin L887 in den Senckenbergischen Abhandlungen
Bd. \\ s. ] IT beschrieben und in vier Tafeln abgebildet. Hierbei stellten sie u.a.
fest, daß die aus der Hanauer Gegend (Groß-Steinheim) von Ludwig beschriebenen
Früchte (Palaeont. VIII), die er aus der älteren Abteilung der rheinisch-wetterauer
Tertiärformation stammend hielt, vielmehr der jüngsten angehören, derjenigen, in der
auch die Pflanzenreste des Klärbeckens und der Höchster Schleuse liegen. Wenn
Ludwig auf die Beimischung kleinasiatischer Pflanzen zu europäischen in der jüngsten
Wetterauer Braunkohle hinwies, so stellten Geyler und Kinkelin noch reichliche
Beimischung nordamerikanischer Pflanzen fest, zu denen sich auch eine australische
gesellt hat.
Nicht unwesentlich hat ein bei Niederursel1 niedergebrachter Brunnenschacht
die Kenntnis der Oberpliocänflora bereichert und auch die Zusammengehörigkeit der
Flora ans der jüngsten Wetterauer Braunkohle einerseits und des Klärbeckens andrerseits1
bezeugt. Niederurse] liegt in der Richtung NS zwischen Dorheim, dem ausgiebigsten
Fundort von Früchten in der jüngsten Wetterauer Braunkohle 2 und dem an der linken
Mainseite gelegenen Klärbecken Frankfurts a. M. Im Jahre 1903 erfüllte sich endlich
der sehnsüchtig gehegte Wunsch, daß die durch das außerordentliche Wachstum Frankfurts
notwendig werdenden weiteren Klärbeckenanlagen durch Erweiterung des vorhandenen
Klarbeckens stattfinden sollten. Schon das frühere engere hatte weitaus den größeren
Beitrag zur Oberpliocoäntiora geliefert, verglichen mit den in der Höchster Schleuse
gewonnenen Früchten.
Diesmal sollte das Augenmerk noch mehr auf kleinere Früchte und auf Samen.
wie sie aus Dorheim und Weckesheim bekannt waren, dann auch auf Blattreste
gerichtet werden.
Dati dies von außerordentlichem Erfolge war. danken wir dreien Umständen; in
erster Linie dem großen Interesse und Eifer, die die Ingenieure der den Bau ausführenden
Aktiengesellschaft für Hoch- und Tief bau dahier. die Herren Paul Timler und Regierungs-
Bauführer Stellwag der Aulsammlung zugewendet haben, in zweiter Linie dem Vorkommen
eines Blätter führenden, dem oberplioeänen Sand eingebetteten Tonlagers und in dritter
Linie Herrn Ingenieur Alexander Askenasy. der wahrend dreier Jahre, manchmal
unterstutzt von Herrn Baron Eugen v. Wolf aus Bonn, sein außerordentliches Geschick
1 Senekenb Ber. 1900. S 121 ff.
•■ Palaeontogr. V, S. 81 -110. Tal. XIX- -XXII
154
und seine Zeit aufs opferwilligste in den Dienst der ungemein mühsamen Gewinnung und
Präparation der in jener Tonlinse enthaltenen Blattreste und anderen Pflanzenteile stellte.
Die Zahl der nach Art mikroskopischer Präparate zugerichteten Blattreste mag wohl 2000
erreicht Italien. Außer den genannten Herren erfreute sieh Kinkelin noch der
Unterstützung von Herrn Stadtbauinspektor I hl leider.
Die Schichtenfolge der neuen Baugrube war wesentlich dieselbe, wie sie sich 1885
dargestellt hatte. Da über die Mächtigkeit des Braunkohlenttötzchens im Klärbecken seltsamer
Weise ein Mißverständnis entstanden ist (Aug. Schulz. Grundzüge zur Entwicklungsgeschichte
der Pflanzenwelt .Mitteleuropas. Jena 1894, S. 153), so notieren wir die Angabe des Profils,
wie es sich bei der letzten (irabung ergeben hat.
Terrain 95,5 — 96,5 m über NN.
Humus 0,3 m
Aulehm 2 — 2,5 m
Sand und Kies, einzelne große Blöcke, zumeist von Buntsandstein, einschließend,
auch von Granit und Basalt; ein Basaltblock, der im Klärbeckenterrain
aufgestellt ist. mißt nach der gütigen Mitteilung von Herrn Regierungs-
baumeister Göller 0,6 cbm. Der Block, der nur auf einer Eisscholle hierher
transportiert worden sein kann, hat also bei einem specifischen Gewicht des
Pasaltes von 3 ein Gewicht von 36 Ctr 3- 4,0 m
Reiner blaugrauer Sand, da und dort kleine Lettenknollen und Bänder mit Ptianzen-
resten (Stämmen, stielen. Blättern, Früchten und Samen) einschließend, bildet
die Sohle der Baugrube.
Das Niveau dieses gegen den diluvialen Kies sich scharf abheilenden Sandes schwankt
zwischen 89 Süd. 88,7 West. 88,5 Ost. 89 Nord
88,9 .. ss. 7 .. 88,45 .. 88,95 ..
Der einzige Unterschied gegenüber den 1885 freigelegten Schichten, der für unsere
Forschung von so außerordentlichem Nutzen wurde, war. wie oben schon erwähnt, daß den
lockeren. i;raiien. sandigen Schichten des OberpliocällS eine größere Tonlinse eingebettet war.
Herr Alexander Askenasj hatte die Freundlichkeit, uns diesbezüglich über seine Be-
obachtungen schriftlich Genaueres mitzuteilen. Wir lassen hier seine Mitteilungen folgen:
Während in der Tiefe von etwa DJ m unter Terrain, also bei etwa S7 m über NN,
mächtige Holzstämme oft mehrere Meter lang und bis zu t0 cm dick nahezu über
die ganze Baugrube zerstreut waren, auch die Früchte namentlich auf dem ganzen östlichen
I iö
Qrundriss der neuen Baugrube des Frankfurter Klärbeckens
1903- 1905.
Teil in großen Mengen lierumlagen und durcb das aufquellende Wasser überall an die
Oberfläche getrieben wurden, fand sich die blattführende Schichte nur in einer kleinen, dem
Sande eingebetteten Linse von ellip-
tischer (iestalt, welche bei ca. 15 m
Länge nur ca. 10 in Breite aufwies,
deren Lage .ms dem Grundriß des
Klärbeckens ersichtlich ist.
Die weitere Ausdehnung dieser
Schichte in nordöstlicher Richtung
Altes Klärbecken
u
z
1 ' iHnnnmsm] i 'im
He. JA^n ^
nach dein Main oder nach Süden
hin ist wahrscheinlich, war aber mit
Sicherheit nicht festzustellen. Die
Dicke der Schicht betrug meist
lä 20 cm, erreichte aber an einzelnen
Stellen wohl auch Ins 30 cm. Die
Blätter und sonstigen Reste waren
ursprünglich alle in größerem oder geringerem Grade durchscheinend, die große Menge in
der Farbe hell- bis dunkelbraun. Buchenblätter bisweilen hellrot. Blätter von Viscophyllnm
und Himis sowie einige Früchte gelbgrün bis gelb. Im Wasser dunkelten die oberen
Schichten rasch nach, die dickeren Blätter wurden undurchsichtig: an freier Luft zerfiel die
Schicht sehr rasch zu Staub.
Der Wasserzudrang in der Baugrube war. wie dies für die ganze Strecke des
südlichen Mainufers bis Flörsheim erwiesen ist (Senckenb. Ber. 1885. S. 230], ein außer-
ordentlich starker. Die Kosten für Wasserpumpen während der Bauzeit betrugen nach An-
gaben der den Hau ausführenden Aktiengesellschaft für Hoch- und Tiefbauten über
1200(10 Mark. Am ostlichen Ende der Baugrube in der Nahe der blattführenden Schichte
trat auch eine warme Quelle zutage, welche jedoch nicht weiter untersucht worden ist.
Für die Größe des Druckes, dem die Blattschicht ausgesetzt gewesen ist. kann
vielleicht ein Anhaltspunkt darin gefunden werden, daß z. B. die Birkenästchen, welche
horizontal lagen, bei einer Breite von 2 — 2.5 cm nur noch 0.4 -0,5 cm Dicke hatten: einzelne
Blattlagen, insbesondere da. wo Buchenblätter vorherrschten, enthielten auf den Millimeter
Hohe bis zu sechs oder acht Blätter. Die zur Zeit der Ausgrabung etwa zwölf Meter hohe
Überlagerung mag etwa einem Drucke von 3.3C kg per qcm entsprechen.
156
Größere Früchte (Nüsse oder ganze Zapfen), welche in der Baugrube verbreitet
waren, kamen zwischen den Blattern nicht vor. dagegen einzelne üuehonbecber teilweise
durch Schwefelkies versteinert . lerner in großer Menge Früchte des Ahorns und Samen
verschiedener Nadelhölzer, endlich besonders zahlreich, oft dicht zusammen liegend, verschiedene
Samen von 1 — 5 mm Durchmesser, deren Bestimmung wohl eine der schwierigsten Arbeiten
gewesen ist. In etwa zwanzig Exemplaren wurde das merkwürdige Gebilde zutage gefördert,
über dessen pflanzliche oder tierische Herkunft lange gestritten wurde. Für tierische Reste,
wahrscheinlich Cocons, hat sie von vornherein Professor Engelhard t gehalten. Sonst ist
außer zwei Flügeldecken eines Käfers trotz sorgfältigen Suchens kein tierischer Rest zutage
gekommen, wohl aber wiesen viele Blätter Gallen und Spuren von Insektenfraß auf und auch
in den Baumstämmen fanden sich zahlreiche Minengänge holzverzehrender Insekten. Unter
den Baumstämmen maß Herr Timler einen solchen von der Lange von 22 in. Durch die
lignitische Braunkohle ziehen mehrfach Partien von Glanzkohle. Auch bei dieser Grabung
wie im Jahre 1885 fanden sich Stückchen von Holzkohle. Die blattführende Schichte wurde
Anfang Juni l'.M>3 bloßgelegt bezw. bei einem Besuch der Baugrube als solche erkannt,
und von da an wurde derselben so lange .Material entnommen, als es die fortschreitenden
Bauarbeiten d. h. die Aufmauerung der Fundamente und Gewölbe der Klärbecken und
Brunnen zuließen.
Sie wurden mit der Schaufel möglichst parallel ihrer Lagerung, soweit solche sich
erkennen ließ — meist nahezu horizontal — , abgestochen und in mitgebrachten Blechgefäßen,
auch wohl zwischen dicken Pappdeckeln nach Hause gebracht und dort entweder sofort
verarbeitet oder zur vorlautigen Aufbewahrung in eine große Badewanne mit etwa 30 cm
Wasserüberdeckung eingelegt. Auf letztere Weise sind Blattlagen fast zwei Jahre lang
konserviert wurden und haben sich namentlich im Innern fast unverändert erhalten. Die
Wanne stand in einem kühlen lichtgeschützten Orte im Keller; es wurde nur etwa alle sechs
Monate etwas Wasser nachgegossen, so daß das ganze Quantum kaum einmal ganz erneuert
worden ist. Das Wasser ist bis zuletzt klar geblieben, es zeigte weder Schimmel noch sonst
welche Änderungen; es fand nur bis zu einem gewissen Grade nach und nach ein Aufweichen
des Saud- und Tongehaltes statt, so daß das Auswaschen der einzelnen Blätter zum Schluß
etwas leichter war als in der ersten Zeit.
Die Arbeit «j; i 1 1 «4 in der Weise von statten, daß zunächst von dem in Angriff zu
nehmenden Stücke mit einem ganz dünnen breiten Stahlmesser eine etwa J .'lein dicke
Schichte vorsichtig, tunlichst parallel der Lagerung, abgetrennt und auf einem feinmaschigen,
157
verzinkten Drahtgitter in ein großes nni Wasser gefülltes Glasgefäß von etwa 10 cm Durch-
messer eingelegt und vorsichtig auf und ab bewegt wurde so daß der an den Außenflächen
anhaftende Sand sich /u linden senkte. Hierauf wurde das Blätterpacket in eine längliche
Hache Porzellanschüssel (Bratenschüssel) mit weißem Hoden so gelegt, daß es oben vom
Wasser überdeckt war. Mit Mille eines weichen Dachshaarpinsels gelang es dann, unter
fortwährendem Bewegen des Wassers die durch den Ton wie Rand und den Druck der
hangenden Schichten lest mit einander verklebten Blätter mich und nach zu trennen. Sobald
sich dabei ein Blättchen losloste, welches der Farbe oder Form nach des Aufhebens wert
schien, wurde es mittels eines Deckgläschens unterfangen, mit einem schallen Vergrößerungsglas
untersucht, von noch anhaftenden Verunreinigungen soweit tunlich mit dem Pinsel oder
einer feinen Nadel befreit und dann in eine Hache, mit reinem Wasser gefüllte Glasschale
gelegt, welche immer vor dem Tageslicht geschützt aufbewahrt wurde. Jeden Abend wurden
dann die am Tai;' ausgewaschenen Objekte fertig gemacht.
In der ersten Zeit wurde der Vorsuch gemacht, die Objekte in Kanadabalsam
einzulegen. Das erwies sich jedoch sehr bald als zu schwierig, weil dabei das einlache
Trocknenlassen der Blätter au der Luft nicht möglich war. Wurde nämlich ein Blatt aus
der Glasschale auf einem Gläschen herausgehoben und /um Trocknen in der freien Luft
gelassen, so trockneten die äußeren Teile immer lascher aus als die Mitte, und es rollte
sich der Hand und zerfiel in Staub, bevor noch das Innere oder die Blattstiele genügend
trocken waren, um in Ivanadabalsam eingelegt werden zu können. Ein Austrocknen in
Spiritus und die sonst für mikroskopische Präparate dabei üblichen \ erfahren wären bei der
Menge der Objekte zu zeitraubend gewesen. So wurde denn bald zu Glycerin übergegangen,
wodurch die Arbeit zu einer weit einfacheren und dennoch absolut zuverlässigen wurde.
Zunächst wurden die Gläser zumeist sogenannte Diapositivgläser, wie man sie in den
Photographiegeschäften bekommt, von etwa 1 mm Stärke paarweise in entsprechende
Größen geschnitten, dann jedes ( Haschen mittels eines Pinsels au den vier Rändern mit
einer der Dicke des einzulegenden Gegenstandes entsprechend Indien Umrandung von
Asphaltlack verseilen. Der Lack trocknet je nach der Dicke in wenigen Stunden soweit ein.
daß dann das eine Gläschen dach auf den Tisch gelegt und bis an den Hand mit Glycerin
gefüllt werden kann. Das unmittelbar vorher abgetrocknete Blatt wird gleich in dieses
Glycerin eingelegt und saugt sich rasch voll. Besonders empfindliche Blätter wurden gleich
mit Hilfe des umrandeten Gläschens aus dem Wasser gehoben und auf demselben eintrocknen
gelassen, wohin das Wasser mit dem Pinsel vorsichtig aufgesogen wurde: andere, wie z. I'..
AI. lein. 11. .1. Senckenb. Niiturf. Ges. IM. XXIX. 22
158
Blätter von Gingko oder Viscophyllum, konnten auch auf einem Blatt Löschpapier getrocknet
und dann auf das mit Glycerin gefüllte Glas gelegt werden Das hat den Vorteil, daß die
Bildung von Luftbläschen auf der unteren Fläche des Blattes vermieden wird, und daß das
Trocknen auf Papier rascher und gleichmäßiger erfolgt als auf Glas. Hat dann das Blatl
einige Minuten in Glycerin gelegen, so wird das andere, gleichfalls mit einem Asphalt-
rändchen versehene Glas aufgelegt, schwach angepreßt, und das Ganze 24 Stunden auf dem
geriffelten Boden eines flachen Kästchens liegen gelassen. Den nächsten Tag wurden die
Ränder der Gläser reichlich mit frischem Asphaltlack bestrichen, wobei die Gläser horizontal
gelullten werden müssen, und das Bestreichen der Ränder nach Bedürfnis noch einigemale
wiederholt, bis nach vollständigem Hartwerden des Lackes die Präparate einen ziemlichen
Druck vertragen, ohne dal.'i Ulveerin an den Rändern austritt. Durch vorsichtiges Zusammen-
drücken der Gläser vor dem /weiten Bestreichen Lulinut es meist, heim Einlegen enstandene
Luftblasen an den Hand zu bringen und zu entfernen oder durch Einstechen ganz feiner
Locher in den Asphaltrand und Anpressen eines mit Glycerin gefüllten Pinsels etwaige
Hohlräume nachträglich mit Glycerin nachzufüllen.
Der Haupt Vorzug des Olvcerins. von dem etwas über ein Liter für etwa 2000 Präparate
verwendet wurde, lag aber darin, daß das betreffende Objekt aar nicht absolut trocken zu
sein braucht: eine gewisse Menge von Feuchtigkeit wird ohne Schaden vom Glycerin auf-
genommen und die Aufhellung des Objektes bleibt eine vollkommen genügende, wenn sie
auch diejenige im Kanadabalsam nicht erreicht. Das ganze Verfahren ist dabei ein so einfaches
und zuverlässiges, daß nie ein Präparat verunglückt i<t : hier und da war nur bei dickeren
Objekten der Asphaltrand noch nicht genügend erhärtet und beim Zusammenpressen übermäßig
breit geworden. Auch ist es leicht, die Präparate behufs genauerer Untersuchung aus dem
Glycerin wieder herauszunehmen und später neu einzulegen. Am schwierigsten war das
Einlegen der beblätterten Taxodinm- und anderer Koniferen-Zweige : schon die kleinste
Berührung mit dem Pinsel genügt, um die einzelnen Nadeln abzutrennen und das
betreffende stück zu entwerten. Mit am wenigsten empfindlich waren die oben erwähnten
Cocons, welche man. namentlich wenn die äußere Hülle nicht mehr vorhanden war.
ohne Gefahr sogar in die Finger nehmen konnte: die in der Mitte befindlichen
Lasern ließen sich unter dem Mikroskop mittels Nadeln auseinander ziehen und
zeigten dabei einen ziemlichen Grad von Elastizität An wenigen dieser seidenähnlichen
Ladehon konnte mau bequem ein ganzes Gebilde in der Porzellanschale hin und
her ziehen.
I ,9
Die Ausbeute war eine sehr verschiedene bezüglich des qualitativen und quantitativen
Ergebnisses; es gab ganze Vormittage, welche bei schönstem Sonnenlicht und trotz eifrij
Arbeit auch nicht ein des Einlegens würdiges Objekt ergaben; andere Partien brachten
mitunter so viele schöne Sachen, daß das Einlegen bis lange nach Mitternacht währte. Es
wurde dabei darauf geachtet, tunlichst, nur gleichartige Objekte zusammen einzulegen; die
weniger gul erhaltenen oder ganz dunklen Blätter und Stiele sind jedoch öfter zusammen-
gelegt, um die Anzahl der (iläser nicht gar zu sehr zu vermehren.
Sollte jemals die Klärbeckenanlage wieder vergrößert und in der Nahe der
angedeuteten Melle eine so tiefe Baugrube ausgehoben werden, so müßte die stadtische
Bauverwaltung ersticht werden, die ganze etwa angetroffene blätterführende Schicht
vorsichtig abheben zu lassen und in eine gemauerte, gut cementierte und abzudeckende
(.ruhe in der Nähe in Wasser einzulegen, ans welcher dann das Material zur weiteren
Behandlung nach Bedarf geholt werden könnte."
Über die Fossilien im l'liocänsand ist hervorhebenswert. daß auch diesmal unter
den Kohlenresten Stücke von Holzkohle sich fanden, ferner daß unter den Lignitstücken,
auch Glanzkohle war; die Verkittung von Sand und Petrifizierung weniger Früchte mit
Schwefeleisen wurde jedoch 1SS") nicht beobachtet.
Auch diese Grabung brachte nur wenige tierische Beste und Spuren: nur chitinöse
Beste konnten sich in diesen kalkfreien Sedinienten erhalten.
Neuere Mitteilungen über die Ausbreitung des 0 b erplioeäns und die
-Milien Sedimenten eingebetteten l'Hanzenreste sind uns vom städtischen Tiefbauamt,
besonders durch die Herren Stadtbaumeister Sattler. Diplom. Ingenieur Viesohn und
zumeist durch Herrn Geologen K. Fischer zugegangen.
Im Osten unserer Landschaft. Als Liegendes des Dietesheimer Anamesits
wurde lichtgrauer Sand konstatiert, der lithologisch mit den oberplioeänen Sauden des Klär-
beckens identisch erschien; eine Bestätigung dieser Orientierung lieferte die Bohrung L33
unmittelbar gegenüber Dietesheim. nahe Dörnigheim; sie besteht in dem Funde eines für die
Klärbecken- und Niederurseler Schichten charakteristischen Früchtchens, der l'seudonyssa
■palmlformis l\iuk.' aus 7 m Teufe.
Im Westen zwischen Hatte rsh ei m- Weilbach -Edd ersheim, also auch
auf der rechten Mainseite, haben ebenfalls l'Hanzenreste die schon durch ihre lithologische
1 Sciickenb. Ber. 191)0, s. 130.
11,11
Beschaffenheit charakteristischen Sedimente1 als von pliocänem Alter festgestellt. Die
Sedimente sind die bereits aus dem Frankfurter Unterwald aus vielen Bohrungen bekannten,
um grauen, oft rotgeflammten Tonen wechsellagernden, kalkfreien, lichtgrauen Sande, die
demnach in gleicherweise auf die rechte Mainseite fortsetzen : sie schließen in verschiedenen
Horizonten Lignitiiötzcheii ein.
Das nahezu tiefste Bohrloch zwischen Weilbach und Eddersheim hatte bei
■ i~ in Teufe = - 7 in NX noch nicht das Pliocän durchsenkt. Die Bohrung Nr. ti
traf in loo in Teufe Holzletten, in 103 m Teufe sandigen Ton und schloß mit
bunten Letten, die eine Holzschicht mit bituminösem Letten und weißem sandigem Letten
einschloß, ab.
Aus dem Bohrloch 17 bei Eddersheim hat Herr Dipl. Ingenieur Viesohn zwei,
wahrscheinlich zu Ficea excelsa gehörige, verletzte Zapfen aus 69,5 m Teufe gefördert. Nicht
näher bestimmbare Zapfenfragmente kamen bei der Bohrung in der Okrifteler Wiese, etwa
1 km westlich von der Kelsterbacher Schleuse, in 31,5 32,1 m Teufe zutage, also zwischen
den Braunkohlenflötzchen von Höchst a. M. und Kaunheim.
Im Brunnen Ia nahe Dorf Weilbach traf man in 18,7 m Teufe Ton mit Holztrümmern,
aus dem Herr Karl Fischer zahlreiche kleine Früchte geschlämmt hat. Darunter sind
solche von Typha, Fagus, Brasmia, von ?Medicayo, Feucedanüen und anderen Umbelliferen.
Ganz zunächst lieferte das Bohrloch! in sandig-moorigem Ton Herrn Baron Wolf Früchte
von Myrica wolfi und Blattreste von Taxodium aus 16 17 in Teufe: das Liegende ist in
20 in Teufe rotgeflammter und weißer magerer Ton.
Auch die Bohrung zunächst der Gemarkungsgrenze Eddersheim-Flörsheim, südlich
der Landstraße, lieferte aus 22 m tief liegendem Pliocänsand mehrere Lignitstücke.
Bei der Bohrung Ia stieß man in 35,4 — 36,0 m Teufe auf eine zweite Holzschicht.
Hier sei noch auf die früheren Funde von Juylans cinerea fossilis im Gebiete der
Höchster Farbwerke - hingewiesen.
Lei der letzten, mir durch Herrn Dipl. Ingenieur Viesohn bekannt gewordenen
Bohrung in der Gemarkung Weilbach, ausgeführt vom städtischen Tiefbauamt im Interesse
der Wassergewinnung, bezeichnet 3w. westlich und ganz nahe der Eisenbahn zwischen
Hattersheim und Flörsheim a. M.. etwa 2,5 km südwestlich von Hattersheim, stieß man
m 58 64m Teufe auf grauen, lettigen Schwimmsand mit lignitischer Braunkohle, und in
1 öenckenb. Ber 1883. S. 202 210
Alili.in.ll (1 Ueol. Specialkarte von Preußen. IX. I. S. 1.3.
— 161
6iJ in Teufe auf ein graues, schlichiges Standlager, dem ganz in gleicher Weise wie im
Klärbecken Pflanzenreste eingelagert waren. Die Blätter sind zum größten Teil völlig
zerfallen, doch gelang es Herrn A.skenas\ noch verschiedene tleste zu gewinnen, die die
völlige I bereinstimmung der beiden Floren zu erkennen geben:
zwei wohl erhaltene Blätter von ViscophijUuui ntiqueli Geyl. und Kink. sp.,
ein Fiederblatt von Sequoia lanysdorfii Endl..
einen vorzüglich erhaltenen geflügelten Koniferensamen, der wohl einer Picea zugehört und
der sich auch im Klärbecken fand, jedoch nicht näher bestimmt werden konnte,
mehrere Becher von Fagits lAeocaenica Geyl. und Kink. var. latilobuta und var. unyiistüobata,
und eine Frucht; die Blätter sind zerfallen,
ein F«f/M.s-Becher, größer als die von Vayus pliocaoiico,
von ('iiri/n nniiii Mill. sp. fossil in Geyl. und Kink. eine Steinfrucht.
von Liqtiithtiiibiir [tliocuciiicttni Geyl. und Kink. eine verletzte Sammelfrucht.
von Varjjinits bctiihts 1,.. zwei der Deckschuppen des Bechers.
zwei Nül.icheii von CarjJinus brhthis L. fossil is Kgh..
ein Teilfrüchtchen von Peueedanites lonune/i Kink.,
einen halben Samen von YEvonymus,
eine halbe Steinfrucht,
zwei plattgedrückte Heeren.
einige längliche, oben zugespitzte, elliptisch geformte Früchtchen.
Von dieser Bohrung sei hier die Schichtenfolge aufgeführt, um die Übereinstimmung
links und rechts des .Mains von der Luisa-Yerwerfung im Osten Ins zur Vei'werfung hei
Bad Weilbach im Westen, von der östlichen zur westlichen Rheinspalte zu zeigen. Von
den Bohrungen im frankfurter Unterwald, links des Mains, habe ich 1SS5 im Sencken-
bergischen Bericht S. 201 — '2 m einige bekannt gemacht. Hier folgt nun das Bohrregister
von :; w.. rechts des Mains.
Absolute Hohe des Bohrlochansatzes 1)2,627 in über NN.
Unter der Überfläche ,, . u . . . . -, , . , ,
liescliattenheit der bcluchten.
Ins
0.6 m Muttelboden.
:;.'_' ,. Brauner Lehm,
11,2 ., Sand, abwechselnd mit Taunus- und Maingeröllen,
12.4 .. liötlichsrrauer scharfer Sand mit wenig Lettenadern,
L62
Unter der Oberfläche bis Beschaffenheit der Schichten.
desgl. mit Quarzkies ohne Letten,
Gelber sandiger Letten,
Gelber fetter Letten,
Hellgrauer lettiger Sand,
Gelblichweißer feiner scharfer Sand.
Hellgrauer fettiger Sand.
Gelblichweißer feiner scharfer Sand.
Feiner grauweißer scharfer Sand,
Grauer grober scharfer Sand mit feinem Quarzkies,
Grauer lettiger Sand.
desgl. mit Quarzkies,
Grauer grober Sand mit feinem Quarzkies,
Grauer scharfer, wenig toniger Sand.
Gelblichweißer, grober Sand mit feinem Kies und wenig Letten.
Rötlichgrauer scharfer Sand mit wenig Quarzkies,
Weißer scharfer Sand mit wenig feinem Quarzkies,
Weißer feiner scharfer Sand mit wenig Letten,
Grauer grober Sand mit feinem Quarzkies,
Gelblichweißer sandiger Letten.
Weißer feiner scharfer Sand mit etwas Letten.
Grober weißer scharfer Sand.
Feiner und grober Quarzkies,
Gelber fester Letten,
Gelblichweißer Letten mit etwas Sand.
Gelber feiner lettiger Sand.
(Iraner lettiger Schwimmsand I
I von 58 m 64m mit Lignit,
Grober grauer scharfer Sand I
Grauei feiner Sand mit grobem und feinem Quarzkies und
in 69 m Teufe mit Pflanzenresten.
Nördlich des Mains, etwa 2 km nordöstlich vom Klärbecken bei Niederrad,
brachte eine zweite Bohrung in der Kleyer'schen Fahrrad - Fabrik ' aus dem Pliocänsand
1 Senckenb. Ber. L890, S. 123.
1-1.1
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1 1,8
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"
To.o
>•
— 163
in 18,5 m Teufe Stammstücke zu Tage, also zwischen Klärbecken und Niederursel, woselbst
1889 ein mit der Klärbeckenflora in mehreren charakteristischen Früchten übereinstimmende
Morula' gelegentlich einer Brunnengrabung angetroffen wurde.
Im Interesse der Wassergewinnung wurden seitens des städtischen Tiefbauamtes auch
nördlich des -Mains, in der unteren Wetterau zwischen Eschborn und l'raunheim zahlreiche
Bohrlöcher niedergebracht, die z.T. eine gleiche Schichtenfolge, wie die Brunnenbohrung bei
N'iederursel s ergaben; sie enthüll auch da und dort Lignitliötzchen, in denen ebenfalls Früchte
angetroffen wurden.
Die 1 'rohen aus dem Bohrloch ">~> zunächst östlich Eschborn, die uns von Herrn
Stadtbaumeister Sattler zugegangen sind, zeigten von 10 m Teufe an folgendes L'rofil :
Brauner mooriger Letten .... von 40,5 in. 7 m Teufe
Grauer sandiger Letten bis f2,0 ..
Lichtgrauer gebundener Sand 12,5 ..
Schwarze Braunkohle 43,5
Grauer sandiger Ten 14,5 ..
Weißer sandiger Tun 17. 0 ,.
Lichtgrauer, etwas sandiger Ton -17.fi ..
Brauner mooriger Sandton mir Lignit. Fundschicht von Cari/a saiÜeri Kmk. .. 18.0 ,.
Aus dem Bohrloch 45 etwa. 0,6 km südlich von Eschborn zunächst der Elisabethen-
straße, im Tale des Westerbaches kam aus Pliocänsand in 16 m Teufe mit Lignitstücken
ein verletzter Zapfen von Viniis strobus L. zum Vorschein.
ilier sei noch daran erinnert, daß in einer Kiesgrube in der Kreuzung von
Elisabethenstraße und Landstraße3 etwa l1 n km WNW der hellgelbe Pliocänsand unmittelbar
unter mächtigem Diluvium (Kies und Fol.,) zutage anstand.
Ich mochte hier dem Aufschluß, der vor allem den Ausgangspunkt für die Orientierung
der Oberpliocänschichten geboten hat. nochmals eine eingehendere Darstellung widmen.
Der Steinbruch hei Bad Weilbach4 (Besitzer die Herrn Flach von Bad Weilbach
und Dorf Weilbach] bot ehemals an seinen vier Seiten klare Protile. deren Schichtenfolge
unschwer zu erkennen war. Nordwestlich steht der kalksandige obere untermiocäne
1 Senckenb. Ber. L900, S. 122.
' Senckenb. Ber. 1901). S. 121 122
' Abb z. Geol Specialkarte von Preußen etc.. IX.. 1.. S. 12s i:;.",
' Senckenb. Ber 1885, S 21U 220 Kig li Alili z.dcnl Specialkarte \ Preußen. IX.. I. S 127 Pia 11
Uli
Hydrobienkalk an, der stark geneigt (60 — 70°) südöstlich einfällt. Von seinen obersten
Schichten, einem dichten gelblichen Kalk, der nur Süßwasserkonchylien (Planorben und
Limnaeen) führt, lagen ein paar Hatten frei; an ihnen brach eine schwache Schwefelquelle
herauf, also auf der Verwerfungsspalte
Diskordant, schwach (10 — 15°) östlich geneigt, steilen au der Ostseite der Hydro-
bienschichten mehr oder weniger dick- und dünnbänkige, mit Kalk verkittete Konglomerate
von groben kantengerundeten Gerollen von weißem Quarz (wohl aus Quarzgängen des Taunus
stammend i. die Lagerstätte von Mastodon-ZSihnen, an. Schon in Rücksicht auf die mehrfach
gefundenen Knochenreste vermuteten Boettger1 und Kinkelin2, daß die Konglomerate
vom unterpliocänen Alter der Eppelsheimer Dinotheriensande seien. Der Kund Kinkelins3,
bestehend in Backenzähnen von Mastodon longvrostris Kaup hat dies bestätigt. Auf ihnen
lagern tonige Sande und graue Tone, welche auf Klüften und Schichtfugen schwachschwefel-
gelben Anflug zeigen, eine Eigenschaft, die die pliocänen Tone und Sandtone am Südfuß
des Taunus auch anderorts zeigen; sie werden vielfach technisch verwendet4. Sie standen
an der Nordost- und Ostseite des Bruches in Wanden an. Es sind das die Schichten, die das
ganze Gebiet zwischen Bad Weilbach - Hattersheim und Luisa- Jsenburg erfüllen und die
Floren und Florulen in verschiedenen Horizonten enthalten, von denen hier gehandelt wird,
deren Durchbohrung auch in 100 m Teufe das Untermiocän noch nicht erreicht hat.
(■rohes, schmutziges Gerölldiluvium liegt den oberpliocänen, durch die Klarheit ihrer Färbung
sich von jenem auszeichnenden Schichten auf. wahrend dein Diluvium auf der östlich aus-
gebreiteten Talseite fossilführender Löß auf- und angelagert ist.
Tone und Saudtone, lithologisch völlig übereinstimmend mit denen aus dem Bruch
von Bad Weilbach etc.. entdeckte von Reinach5 im Gebiete des Paulinenschlößchens
in Wiesbaden. Hier enthielten sie Blattabdrücke, welche II. Engelhardt bestimmt hat.
Wie u. a. auch in der Nachbarschaft bei Bierstadt werden wohl auch hier diese sandigen Tone
diskordant auf der denudiorten Oberfläche der Untermiocänschichten liegen. Nach der
Schichtenfolge und Gesteinsbeschaffenheit, wie sie der Bruch hei Bad Weilbach zeigte,
gehören sie nicht dem Unterpliocän, sondern dem Oberpliocän an. Die Pflanzenliste vom
1 XIV Ber. des Offenbacher Vereins f. Naturkunde 1872/78. S. 103.
' Senckenb. Ber. L885, S. 219.
1 Senckenb Ber. 1901, S. 61.
' Senckenb. Ber. 1887 SS, S. 138 ff.
■ Jahrb. il Preufs. Geol. Landesanstalt 1903, Bd XXIV, 1.. S. 57.
165
Paulinenschlößchen ist demnach der oberpliocänen einzufügen. Sie besteht aus: Hinus sp..
Salia anyusta AI. Bi\. Acer trilobatuw AI. Hr.. Füqtt/dambur niropaeion AI. Br.. Cassia
lirr, tllCt S I llg.
Zusammenfassung, fassen wir in Kürze in Beantwortung des Aufsatzes:
..Das Alter der fossilleeren Tertiärablagerungen'' (Jahrb. d. Preuß. Geolog. Landesanstalt li)04.
Bd. XXV. Heft 3. S. 526 52S)1, zusammen, inwieweit die seil 1883 gewonnenen, fast
ausschließlich von Kinkelin publicierten Aufschlüsse die Kenntnis über den Schichtenbau
und die Schichtenfolge im NW, W, SW und S von Krankfurt a. M. und am Fuße des Taunus,
insbesondere die Kenntnis der lithologischen Beschaffenheit. Mächtigkeit und Ausbreitung der
Pliocänschichten gefördert haben.
Östlich stößt in einer \- streichenden, mehrfach durch bis an die Oberfläche
emportretenden Ilasalt angezeigten Verwerfung an das Fntermiocän und Oberoligocän
Sachshausens etc . bestehend aus Kalksteinen und Mergeln, ein lithologisch total verschiedener
Schichtenkomplex, bestehend aus kalkfreiem, meist grauem Sande und kalkfreien oder -armen
grauen, oft rötlich gellammten Ionen und Sandtonen, vielfach durchschwärmt von Pflanzen-
resten in größerem oder geringerem Maße und in verschiedenen Horizonten. Größere
Pflanzenanhäufungen, von jungem Diluvium unmittelbar bedeckt, brachten die größeren
Aufschlüsse des Klärbeckens und der Schleusen Höchst und Raunheim.
Westlich stößt dieser Schichtenkomplex, dessen Maximalmächtigkeit noch nicht bekannt
ist. immerhin aber mehr als 90 in beträgt, ähnlich wie im Osten an der Luisa. an unter-
miocäne Hydrobienschichten. Vom Pol im Main hei Frankfurt an überfließt den pliocänen
Schichtkomplex in westlicher Richtung der Main. Die diskordante Anlagerung der Pliocän-
schichten an den östlich einfallenden Hvdrobienkalk ist im Bereich von Bad Weilbach
beobachtet (Abb.. z. Geol. Spezialkarte von Preußen IX. 4, S. 12ti. Fig. LI.) Weiter nördlich
scheint diese westliche Verwerfung u. a. auch bei Eschborn angezeigt, wo ebenfalls der
Hydrobienkalk im Horte zutage ausgeht, wahrend im Bohrloch 55 Fossilien führende Pliocän-
schichten bis in eine Teilte von is in reichen: ihr liegendes Fntermiocän ist bei dieser
Bohrung nicht erreicht worden.
Die Notiz von v. Reinach Jahrb. il. |>reuf> (ieo], Lantlosanstult f 1904. 3.. S. .">28i. dal» mit
Mastixhm in den pliocänen oder obertertiüren Schichten von Bad Weilbaeb auch Ziesel vorkommen, ist irrig.
Das von Boettger beschriebene, im Senekenbergischon Museum liegende and von Nehrinu als S'prnuo-
philua altaicM Eversmann bestimmte Schädelehen stammt wie der von II. von Meyer beschrieb
Eppelsheim. ans diluvialen Schichten, wie dies auch schon der Erhaltungszustand erkennen 1. i t Senckeub.
Her lb.sö. S. ■>■>!
Abhandl. d. Senokenb . Xaturf. < '■ < Bd XXIX.
166 —
Nur aus dem Bruche bei Lad Weilbacli kennt man in unserem Gebiete ein Schichten-
glied, das zwischen Untermiocän und Oberpliocän liegt; es ist die unterpliocane Flußablagerung
mit Mastodon longirostris, von der oben die Rede war.
Die normale Schichtenfolge ist in den zwei Bohrlöchern der Kle versehen Fabrik
im äußersten Westen Frankfurts festgestellt.1 Unter etwa 12 m alluvialen und diluvialen
Sedimenten folgen hier ca. 21 m des stark abgetragenen Pliocäns, dessen Liegendes eine
Cyprisschicht ist: eine 0,04 m starke Bank Kalksinter trennt die Cyprisschicht von den
kalkfreien Sanden und Tonen. Hei anderen Bohrungen im südlichen Senkungsfelde z. B.
Bohrloch N 2 in Goldstein-Rauschen ist das Untermiocän auch in 117 m Teufe = 14,33 NN
nicht erreicht.
Hier sei es mir noch gestattet, auf den oben kurz berührten, höchst bedeutsamen
künstlichen Aufschluß, das Bohrloch N3 im Goldstein-Rauschen im Frankfurter Stadt wähl
das sog. wissenschaftliche Bohrloch - einzugehen.
Nach der Durchbohrung von 10,9 m diluvialen und 78,23 m plioeänen Schichten war
man in 11,26 m über NN auf frischen, festen Anamesit4 gestoßen, nachdem zuvor noch mit
dem Meißel eine mehr oder weniger verwitterte Schicht Basalt von 0,16 m Starke durch-
stoßen war.
Auf mein Ansuchen hin wurde nun mit Diamant gebohrt. Das Resultat war. daß
der Basalt keinem Gange sondern einer Decke und zwar von ca. 11.5 m Mächtigkeit angehöre
Unter dem Basalt wurden 14,24 m tief weiter gebohrt, leider nicht mehr. In Abb.
/.. Geol. Specialkarte von Preußen IX. Heft 1. s. 22. sind diese präbasaltischen Schichten aufgeführt :
Teufe Mächtigkeit
I Feiner, schlichiger, grauer Sand mit Lignitfetzchen 1»
2. Reiner, hellgrauer, etwas grobkörniger Sand ,. 108,33 ..
3. Grauer, fetter Letten
I. Feiner, etwas toniger, grünlich-grauer Sand
5. Fetter, grünlich-grauer Ton (nicht durchbohrt)
Diese Bohrung ergab also weiter, da das Liegende des Basaltes nicht untermioeäner
Kalk oder Mergel, sondern von derselben Gesteinsbeschaffenheil ist wie das pliocftne Hangende
1 Senckenb Ber. L890. S 122 -124
Alili. /.. Geol. Specialk. v. Preußen J.\. I. S. 17 22.
1 Jahrb. d. Nassauischen Ver. I Naturk., Cd. 42, S. 111 ff. a Aldi z. Geol. Specialkarte v. Preußen etc. !\.
I. S 17 22
' I.e., S ls und IM
103,16 m
2,47
in
108,33 ..
.7.17
-■
114,08 ..
5,75
)3
117,08 .,
0.0(1
!J
117,(i3 ..
3,05
11.7
des Basaltes grauliche, kalkfreie Sande mit eingelagerten Tonen und Pflanzenresten
daß der Basall während der Pliocänzeit dem Erdinnern entflossen war in einer Mächtigkeit
vnii nahezu I- in. Der Basaltstrom hatte sich milder Sohle des oberplioeiinen Sees deckenartig
ausgebreitet: dafür spricht u.a. auch, daß die Unterfläche des Anamesitbohrkernes ganz eben
ist und dessen untere Partien rechl blasig sind. Dieser Lavastrom ging dann mit der Scholle
Luisa-Flörsheim in die Tiefe: er liegt jetzt in 11,42 in NN bis - u.ll m NN.
Aul mein Ersuchen hatten werte Kollegen die Freundlichkeit, die obigen Angaben
über dir Gesteinsbeschaffenheit der präbasaltischen Schichten im Bohrloch N nachzuprüfen.
was zu einer vollen Bestätigung meines Schlusses vom plioeänen Alter des Basaltes führte.
Herr Geolog K. Fischer bezeichnet Schichte _* als feinen, splittrigen. kalkfreien
und fossillosen Quarzsand mit einzelnen gröberen Partikelchen und sehr wenig Ton.
Herr Professor Dr. Schaut' bestimmte die Schichte 3 als völlig kalkfreien Tun. und
Herr Erich Span de! sagt von Schichte ">. sie sei ein glimmerfreier, fossilloser
Sand mit wenig tonigem Bindemittel, bestehend aus feinen und feinsten Quarzteilchen und
eckigen Splittern: geringe Spuren von kohlensaurem Kalk seien beigemischt, die Auftropfprobe
".ehe aber keine Kalkreaktion: es sei daher das Gestein, das durch das Trocknen steinhart
geworden war. als kalkfrei anzusprechen.
oh die Schichte.", oder ihr unterster Teil als untermioeän zu halten sei. mochte ich
lebhaft bezweifeln; ich weise diesbezüglich auf die Schichtenfolge im Kley er sehen Bohrloch,
die ich oben mitgeteilt habe. hin. Hie Entfernung der beiden Örtlichkeiten in NS-Richtung
ist 4' _• km. Hiernach haben die plioeänen Sedimente mindestens eine Mächtigkeit von 92,5 m.
Ich erinnere schließlich noch au das Verhältnis hei Dietesheim, wo der Anamesit auch auf
Pliocänschichten aufliegt (Senckenb. Ber. 1892, S 6).
Ueber die Reste fossiler oberplioeäner Pflanzen, welche den besprochenen Schichten-
komplex in seinem geologischen Alter orientieren in dem umrissenen Gebiete, dessen
nördliche Grenze ungefähr bei Niederursel, dessen südliche hei Flörsheim, dessen westliche
zwischen Bad Weilbach und Eschborn und dessen östliche bei Niederrad liegt — . ist nun
mehrorts berichtet: zuerst in den Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden
Gesellschaft XV. dann im Senckenbergischen Bericht 1900, ferner auf dem voraufgegangenen
und nachfolgenden Teil dieser Abhandlung und zwar sowohl nach ihrer Zusammensetzung,
wie auch in ihrer horizontalen wie vertikalen Verbreitung.
Weiter nördlich in der mittleren Wetterau breiten sich die Braunkohlenlager
von Dornassenheim. Weckesheim, Dorheim u. s w. aus. «leren Flora in hohem Grade mit
2H*
— 168 —
der von Niederursel, Höchst. Klärbecken u. a. 0. übereinstimmt und auch von Ludwig als
von oberpliocänem Alter erkannt wurde, d'alaeont. V.i
Die Schichten, welche in der Senke liegen, müssen auch am Fuß oder Hang des
Gebirges liegen, an dem jene abgesunken ist. Sind in der Erkennung solcher keine
Organismenreste vorhanden, so wird die lithologische Uebereinstimmung einerseits der Schichten
in der Senke, andererseits derer am Fuß oder Hang des Gebirges leiten. Nun liegt in der
Hornauer Bucht, in der sich die Porter Kelkheim, Münster, Fischbach befinden, ein
Schichtenkomplex aus reinen kalkfreien Sünden. Sandtonen und Tonen, deren Liegendes
z. B. bei Hofhäusel vor der Sonne untermioeäner Kalkstein (am Waldrand anstellend) und
deren Hangendes diluviale Schichten sind (Münsterer Tongrube u. s. w.). Solche Schichten
trifft man nun südwestlich wie nordöstlich am Taunusrand und -Hang, infolge der Oxydation
und lies Mangels an Pflanzenresten sind die Sande gelb oder blendend weiß.
Aus obigen Erwägungen hat Kinkelin diesen Schichtenkomplex demselben geologischen
Horizont zugestellt wie die durch Pflanzenreste orientierten in der Senke. Es ist auch kein
Anhaltspunkt vorhanden, sie einem anderen zwischen Lntermiocän und Oberpliocän liegenden
Horizont zuzustellen. Daß auch aus alterer tertiärer Zeit kalkfreie Sande existieren, ist
längst bekannt.
Die kalkfreien Sande am Taunusrand und -Hang, die auch mit solchen auf dem
rheinhessischen Plateau und im Rheingau übereinstimmen (Sande oberhalb Oberingelheim und
Frauensteiner Sande), liegen nicht blos auf unter mioeänen Schichten, sondern auch je nach
dem Ausmaß der dem Absätze der oberplioeänen Sedimente vorausgegangenen Denudation
auf älteren Tertiärschichten, z. I'.. auf Cyrenenmergel (bei Frauenstein), auf Meeressand (bei
Hallgarten).
Aus den eben beschriebenen Verhältnissen schloß Kinkel in.1 daß unsere Landschaft
seit dem Absätze der Hvdrobionsehiehten (oberes Lntermiocän i im allgemeinen trocken lag.
Nur zur Unterpliocänzeit war sie von einem Fluß oder von Flüßchen durchströmt,
in deren Sauden und Schottern eine reiche Säugetierfauna mit Dinotherium giganteum und
Mastodem longirostris als Charaktertiere aufbewahrt liegen.
Verwitterung und Aussüßung der Gebirgsschichten und in deren Gefolge die Abtragung
währten viele Jahrtausende, bis sich wieder im früheren marinen und brackischen Mainzer
Lecken bezw. im Rhein- und l'ntermaintal süße Wasser sammelten, wohl infolge des
1 äenckenb. Ber. 1889 8. Bä tu und A.bh. d. Geol. Specialk. v. Preußen I.V I S. 221 223.
— 169 —
N'iedergangs des Klimas, womit sieh das eiszeitliche Phänomen einleitete. Das ist die Zeit,
da die mächtigen oberpliocänen Sedimente sich gebildet haben; in ihnen konnten sich infolge
ihrer Kalklosigkeit keine kalkigen Tierreste erhalten, da die kohlensäurehaltigen Sickerwässer
in ihrem Lauer keinen Kalk vorfanden, der sie mehr oder weniger vor der Lösung geschützt
hatte. So blieben nur da und dort eingeschwemmte Ftlanzenteile als Zeugen organischen
Lehens ans dieser Zeit zurück, die der diluvialen Eiszeit unmittelbar vorausging.
Im Hinblick auf die große Ähnlichkeit der frei zutage oder unter Diluvium, auf
altem Gebirge oder auf mittleren und alteren Tertiärschichten am Nord- und Südhang
diskordant liegenden, kalkfreien, meist blendend weißen Saude und Kiese, tonigen Sande und
Tone kam ich zur Vorstellung, daß auch nördlich des Taunus vor Eintritt der Diluvialzeit
ein Süßwassersee ein Lahnsee ' existiert habe.
Nun sind in neuerer Zeit im Rheingebiel /wischen Mosel und niederrheinischer
Bucht, ferner innerhalb der letzteren von Erich Kaiser- und G. Fliegel3 /.wischen
der iinteriniocanen Braunkohlenformation und der diluvialen Hauptterrasse pliocäne Quarz-
schotter nachgewiesen worden. Nach dem Vorkommen von Kieseloolithen in diesen Quarz-
schottern werden sie auch mit Kieseloolithstufe bezeichnet. Die eiste Beobachtung über sie
wurde in einer Grube hei Duisdorf von H. I'ohlig3 gemacht. Wie schon gesagt, haben
obige Forscher solche Schichten in weiter Ausdehnung erkannt.
Gesteine, die der Verwitterung leicht zugänglich sind, wie sich fliege! ausdrückt,
leiden bei gleicher stratigraphischer Lage auch hier wie auf der Süd- und Nordseite des
Taunus: für sie habe ich diese Eigentümlichkeit schon seit etwa 20 Jahren als charakteristisch
hervorgehoben. So haben also E. Kaiser und G. Fliege! auf den Gegensatz /wischen den
schneeweißen püocänen Quarzschottern und den brauneu diluvialen Kiesen auch in ihrem
Gebiete hingewiesen. Des weiteren stimmen die lichten Sande und Kiese in dem von ihnen
und dem von mir durchforschten Gebiete auch darin überein, daß die Quarzstücke, aus
denen sie bestehen, eckige, kaum kantengerundete Quarzfragmente sind: mir fiel eine
Rundung nur in den L'liocänsauden der (.ruhen von Frauenstein im Rheingau auf.1
In der niederrheinischen Bucht erreichen die Quarzschotter Faustgröße ; solche Größe
habe ich nur in den unterpliocänen Konglomeraten bei Bad Weilbach und in Konglomeraten
1 Senckenb Bw. 1889, S (57.
! Jahrb. d. Preul's. Ueol. Landesanstalt 1907. Bd. XXVIII. S. 1 ! nd 91 121.
Kitzungsbei d niederrhein Ues S.22ij 528 in Verh. d. naturhistoi Ver v. Rheinlande, IM 40, 1883.
1 Abhandl. z. geol Specialkarte von Preuften etc.. Bd IX. Heft I. S 244.
ITii
beobachtet, die mehrfach im Süden des Taunus. /.. B. im Hardtwald zwischen Homburg und
Friedrichsdorf, als Denudationsreste gleich erratischen Blöcken herumliegen. Weder Kiesel-
oolithe noch verkieselte Petrefakten habe ich in den kalkfreien Quarzschottern und Sauden
beobachtet. Fliege! hält Quarzschotter ohne Kieseloolithe, die jedoch jene oben be-
schriebenen litlioloiiisclien Eigenschaften — Hellte reine Färbung, eckige Gestalt der Quarze -
besitzen solchen, mit Kieseloolithen für äquivalent. Aus obigem gebt schon hervor, daß im
einen und im anderen Gebiet Mosel und niederrheinische Buchl einerseits. Südhang des
Taunus andererseits die Tone nicht selten schwachen Sandgehalt haben. Kino weitere
Übereinstimmung besteht darin, daß die betreffenden Schichtenfolgen im einen und anderen
Gebiet Pflanzen führende Tone enthalten. Von der Flora berichtet Fliegel vorderhand,
daß sie aus Pflanzen des heutigen mittleren Europa, aus Acer, Vopulus, Fagus bestehe und
aus solchen von mediterranem Charakter, wie Laurus und Castanea, so daß aus ihr ein
wärmeres Klima als das heutige am Niederrhein ersichtlich sei. Ein etwas wärmeres Klima
am Untermain zur Pliocänzeit wie heute bezeugt u. a. auch Zizyphus. Laurus und Castanea
sind im Klärbecken etc. nicht nachgewiesen, wohl aber Acer, Populus und Fagus. Auch
Braunkohlenflötzchen schließen die Quarzschotter in der niederrheinischen Bucht mehrfach
ein. Noch sei auf die Übereinstimmung in der Höhenlage der Pliocänabsätze im einen und
im anderen Gebiete hingewiesen; auch am Niederrhein erreichen sie 200—220 m Meereshöhe.1
Die letzte Publikation über einen diese Verhältnisse berührenden Gegenstand ist die
von Carl Mordziol2 über die Kieseloolithe in den unterplioeänen Dinotheriensanden des
Mainzer Beckens. Hiernach ist die Beimischung von Kieseloolitlien für die Dinotheriensande
in Rheinhessen charakteristisch. Wie schon erwähnt sind mir und auch Dr. Mordziol in
den Mastodon führenden Konglomeraten von Bad Weilbach keine Kieseloolithe autgefallen.
Den Ursprung der Kieseloolithe und der selten genauer erkennbaren, meist zerbrochenen.
verkieselten Organismen vermuten Kaiser und Fliegel an der oberen Maas und Mosel,
was ihr Kehlen am Südfuß des Taunus und im Untermaintal erklären würde.
Auch außerhalb unserer Landschaft hat sich in Mitteleuropa die Kenntnis über die
Pflanzenwelt am Abschluß der Tertiärzeit gemehrt. Die Absätze in Thüringen aus dieser
Zeit, die nach Ewald Wüst3 lithologisch so sehr mit denen im Mainzer Decken überein-
stimmen, sind leider fossillos.
A.bhandl. z. geolog. Specialkarte von Preußen etc IV Heft 1. S 236, 245 u.a.
Jahrb .1 Preufi. Geolog. Landesanstalt 1907, Bd.XXVHI, S. 122 129.
AM. d. uaturl (iesellsch zu Halle 19<H), Bd. XXXIII, S. 16 ff.
171
Aus neuester Zeil stammen Mitteilungen von Prof. [)r. Eugen I > u 1> < > i s ' am
Teyler-Museum über Pflanzenreste aus Süßwassertonen des Niederrheins, die vielleicht auch
noch der jüngsten Tertiärzeil entstammen. Auf frühpleistocäne Zeil deuten allerdings
einige, ebenfalls im Tegelner Ton gefundene Tierreste, die zur frühdiluvialen Fauna der
Mosbacher Sande zählen.
Bisher wurden in dem Ton von Tegelen bei Venloo folgende Pflanzen bekannt :
Prunus sp., Trapanatans I... Vormis mas I... Vitls icf. vinifera L.). * Staphylea pirmata L.,
Juglans tephrodes I ng. I - cinerea Geyl. et Kink.), Pterocarya fraxinifolia Spach, : MaynoKa
cor Ldw. ( et'. Kulms Dl'.), Suphar luteum I... Stratiotes Wehsten Pot., *Abies pectinata DC
Nach (Irr Bestimmung von Dr. W. Gothan gehören im Tegelener Ton gefundene
Pflanzen an: (rlyptostrobus (cf. heteroph ylhnti Endl.). Sequoia icf. veinpcrvirens Endl. V),
Pinus, '[ Picea oder Laria und 77//«.
Die Zusammensetzung der Klärbeckenfloi'ii und -Fauna ist nach den Kunden im
in den Jahren L8s5 und 1903 1905 folgende:
Oberplioeäne Flora des Untermaintales.
Äcotyledonen.
l'f. Ili/jini i/Iod fiiaciim Fries
Cf. Rosellinia <t<[iiil<i Tul, i
Svhaeria acerina Egh. i
Sphaeria buxi Egh.
//■. «« :/•!/ feroniae Ett .
Uysterium >('<*) cyperi Egh.
Rhytismu ulmi Egh.
Sclerot/tes xaUsbtiriue Mass '
Algacitex mulerpoides Egh
Caulerpitea fertiaria Egh i
Pilze.
Algen.
Klärbecken 1885.
Klärbecken 1903/Oä.
Klärbecken 1903/00.
Lebermoose.
Marchantia sp. (V) Klärbecken 1903.
U-chives Teyler, S.'-i II. T. IX, Quatrieme Partie und T. X, Premier« et deuxiöme Parti«
;: Aiuu.: Die Pflanzen, die auch in miserei KHirberkenflora vertreten sind oder solchen sehr nahe
stehen sind mit Sternchen ausa« z« i« hnel
Neckera Hedw.
Leskea Hedw.
Heterocladium Brucb et Schimp.
Eurhynchium Schimp.
Thamnium Schimp.
Anomodon Hook, et Tayl.
Prothallium eines Farn )
172
Laubmoose.
Klärbecken 1903/05.
Farne.
l'teri* sp . Fiedei stück i
Klärbecken 1903/05.
Gymnospermen.
Cupressineen.
Frenelites europaeus Ldw. sp.. Zäpfchen. Klärbecken 188.r). 1893/05. Höchst 1885. Nieder-
ursel 19(i(i. Steinheim
Caüitris brongniartii Endl. sp.. Zweigstücke Klärbecken 1903 05.
Libocedrus pliocaenica Kink., Samen Klärbecken 1903.
Taxeen.
Torreya nucifera Sieb et Zucc. fbasili» Egh. et Kink . Samen. Blätter. Klärbecken 1903/05.
Cephalotaxus francofurtana Kink. |
rotundata Kink- Samen ... ... Klärbecken 1903 Of>.
loossi Kink.
Gingko adianfioides Ung., Samen. Blätter .
Klärbecken 1885, 1903/05.
Taxodieen.
Taxodium distichum Heer, pliocaenicum Geyl. et Kink.. Zapfen und Blätter. Klärbecken 1885.
1903/05 und Brunnen la
Sequoia langsdorfii Brongn. pliocaenica Egh. et Kink.. Zapfen. Samen. Blätter. Klärbecken
1903/05 und Bohrung 3w in 69 m Teufe.
Abietineen.
Pinus montana Mill. foss. Geyl. et Kink.. Zapfen Klärbecken 1895, 1903/05.
cf. silvestris L. pliocaenica Kink.. Zapfen Klärbecken 1904,
askenasyi Geyl. et Kink.. Zapfen Klärbecken 18K.r>. 1901;.
— IT:;
Pinus ludwigi Schimp., Zapfen Klärbecken 1885, 1903/05.
stellwagi Kink., Zapfen Klärbecken 1904.
thnleri Kink.. Zapfen Klärbecken 1904.
„ äff. laricio Poir. pliocaenica Kink.. Zapfen Klärbecken ls^->. 1903/95.
strobus L. fossilis Geyl. et Kink. Zapfen Klärbecken 1885, 1903/U5, Bohrung 45.
jjalaeostrobus Ett. (strobus?), Nadeln Klärbecken 1903/05.
Larix europaea L fossilis üeyl et Kink, Zapfen .... Klärbecken 1885, 1903'05.
Picea latisquamosa Ldw, sp., Zapfen (.Form pisiformis Kink. und Form cylindrica Kmk.
Klärbecken 1885, 1903/05. Höchst 1885.
,, excelsa Lam. fossili? Geyl. et Kink., Zapfen. Klärbecken 1885, 1903/05. Höchst 1885
und Bohrung 17.
äff. rubra Link fossilis Kink.. Zapfen Klärbecken 1904.
Keteleeria liihri Geyl. et Kink. sp.. Zapfen. Samen Klarbecken 1885, 1903/05.
Abies ]>ecti>iata DC. fossilis Geyl. et Kink., Zapfen. Samen Klärbecken 1885, 1903/05.
Abies sp., Nadeln Klärbecken 1904.
Monocotyledonen.
Gramineen.
Poacites sp., Blattreste Klärbecken 1903/05.
Cyperaceen.
Ctjperites sp.. Blattreste Klärbecken 1903/05,
Carex sp., Samen Klärbecken 1903 05.
Typhaceen.
Typha moenana Kink Brunnen Ia, Weilbach 1905.
Najadeen.
Potamogeton pliocaenicum Egh.. Blätter Klärbecken 1903/05.
Palmen.
Pseudonyssa palmiformis Kink., fruchte. Höchst 1885. Klärbecken 1885, 1903/05. Nieder-
nrsel 1900. Dörnigheira 1905.
Ehizomites moenanus Geyl et Kink Klärbecken 1885.
Abhandl. fl. Senckenh NatnrF. Ges. Bd. XXIX. '-' +
171
Dikotyledonen.
Myriaceen.
Myrica wolfi Kink.. Früchte Klarbecken 19Ü3/05.
Aristolochiaceen.
Aristolochia pliocaenica Kink., Frucht
Klärbecken 1904.
1
Klärbecken 1903/05.
Klärbecken 1903/05.
Betulaceen.
Betula? alba L. fossilis Geyl. et Kink.. Stamm mit lünde. Klärbecken 1885. Höchst 1885.
Betitln dryadum Brongn . l'.latt
Betula brongniarti Ett. (?), Blätter
lieti/lii sp., Fruchtschuppen
Alnus sp.. Blattstücke
Salicineen.
Salix denticulata Heer (?), Blattstücke
Salix sp . ein Früchtchen
Salix sp . Stück von einem Triebe
Populus tremula L. fossilis Egh.(?), Blätter
Populus mutabüis Heer. (Vi. Blattstück
Populus leucophylla Ung.(V), Blattstücke
Cupuliferen.
Fagus pliocaenica Geyl. et. Kink., Becher, Früchte und Blätter. Klärbecken 1885, 1903/05.
Höchst 1885. Niederursel 1900, Bohrung 3w in 55 m Teufe.
Carpinus bettilus L. fossilis Egh. et Kink.. Blätter und Früchte. Klärbecken 1885, 1903/05,
Bohrung 3 \\ in 55 m Teufe.
Corylus avellana L. fossilis Geyl. et Kink., Früchte. Klärbecken 1885, 1903/05. Niederursel 1900.
Quercus sp., Becher Klärbecken 1885, 1903/05.
Quercus robur L. pliocaenica Egh., Blätter Klärbecken 1903/05.
Juglandeen.
Juglans cinerea L. fossilis Bronn, (v '. mucronata Geyl. et Kink.. v. goepperti Ldw., s.typica und
v. parva (Geyl. et Kink.). Früchte. Klärbecken 1885, 1903/05. Höchst 1885.
Juglans globosa Ldw., Früchte. Klärbecken 1885, 1903/05.
nigra ].. fossilis Kink., fruchte Klärbecken L885, 1903/05
Carya olivaeformisNutt. =C. illinomsisVl angh., Früchte. Klärbecken 1885,1903/05. Höchst 1885-
175
Carya ovata Mill. fossilis Geyl. et Kink. Früchte. Klärbecken 1885, 1903/U3. Bohrloch 3w.
alba Mill. fossilis Geyl. et Kink.. Früchte Klärbecken 1885. 1903/05.
sattleri Kink.. Frucht Bohrloch 55.
sulcata Nutt, ähnliches Blättchen . . Klärbecken 1904
Pterocarya dentiatlata Web., Frucht und Blatt .... Klärbecken 1903/05.
Ulmaceen.
1
r/m/tx minutus Göpp., Blatt
., longifolia Ung., Blätter
Pieroceltis trachytica VAX.. Blatt
"Planern itngeri Köv. sp., Blätter
Volygonu
in iitnumiuti
Kink.. Frucht
Polygonaceen.
Ericaceen.
Vaccinium acheronticum Ung., Blatt
Klärbecken 1903/0c
Klärbecken 1903/05.
Klärbecken 1903 05.
„ denticulatum Heer. Blatt Klärbecken 1903/05.
Hamamelidaceen.
Liquidambar pliocaenicum Geyl et Kink., Frucht. Klärbecken 1885, 1903/05. Höchst 1885.
Bohrloch 3 w.
Loranthaceen.
Vi&cophyllum miqueli Geyl et Kink sp.. Blätter. Klärbecken 1885, 1903/05. Bohrloch 3\v
in ii!l m Teufe.
Umbelliferen.
Peucedanites lommeli Kink , Früchte. Niederursel 1900. Klärbecken 1903/05. Bohrung 3oa
in 55 in Teufe.
Heracleites mobil Kink Klärhecken HH>4.
Magnoliaceen.
Maqnolla cor Ldw.V Klärbecken 1903 05.
Nymphaeaceen.
Brasenia pliocaenica Kink.. Frucht
Ih-ahti renosa Ldw. sp., Frucht .
?Eucalyptus sp., Früchte . . .
Cruciferen.
Myrtaceen.
Brunnen la Weilbach 1905.
Mederursel 1900.
Klärbecken L904.
24*
176
Klärbecken 1903/05.
Nyssaceen.
Nyssites ornithobroma tfng. sp., Frucht. Höchst 1885. Niederursel 1900. Klärbecken 1904.
Vitaceen.
Vitis teutonica AI. Br., Blätter
,, ponziana Gaud. sp., Blatt
pliocaenica Kink., Samen
,, rotundifolia Mchx., Samen
,, sphaerocarpa Kink.. Samen
Acerineen.
Am- trilobatum Stbg. sp . Blatt
brach yphyllum Heer., Blatt
,, iniegerrimum Viv., Blatt
,, monspessulanum L. fossilis Egh , Blätter
rhombifolium Ett, Blatt
Hyppocastaneen.
Aesculus hippocastamim L. fossilis Geyl. et Kink., Samen, Frucht Klärbecken 1885, 1904.
Euphortaiaceen.
Huxus sempervirens F. fossilis Egh., Blätter .... ... Klärbecken 1903/05.
Klärbecken 11)03/05.
Zizijphus nucifera Ldw , Früchte
Rhamanaceen.
1
■ ■ ■
. Klärbecken 11)1)3/05.
Rhamnus catkartica L. fossilis Egh , Trieb j
Celastrinaceen.
Evonymus sp. (europaeus F. Vi, Blattstücke und Samen. Klärbecken 1903/05, Bohrung .'-'w
in 55 m Teufe.
Staphyleaceen.
Staphylex pliocaenica Kink., Frucht mit Samen . .
Aquifoliaceen.
///•.;• aquifolium F. fossilis Egh., Blätter
Anacardiaceen.
ff/«« quereifolia Göpp., Blättchen Klärbecken l!)i»4.
Rosaceen.
/'//•//s malus F. fossilis Kink., Samen |
/i'»>v/ sp., Stachel
1904.
Klärbecken 1903/05.
Klärbecken 1904.
Prunus Cerasus) avium L. fossilis Kink., Früchte >
[ Klarbecken 1903 05.
„ domestica L. pliocaenica Kink., Frucht i
„ cf. aarvula Ldw., Frucht j
\ Klärbecken L904.
,, (Per&ica) askenasyi Kink., Frucht i
Papilionaceen.
Cicer inflatum Kink Klärbecken 1903/05.
VMedicago, Samen Brunnen la. Weilbach 1905.
Pflanzenreste, deren Bestimmung unsicher oder nicht gelungen ist.
?Ficus carica L. fossilis.
Kugelförmige Frucht.
Gestreckt elliptische Frucht.
Samen, wohl zu einer Papilionacee gehörig.
( Ivales Steinfrüchtchen
Kurz birnförmig gestaltet? Früchtchen
Ovales, dünnwandiges Nüsschen.
Vierseitiges, pyramidales Früchtchen.
Vierkantiger Samen '*
'i A|ioc\ nee
Fruchtstands-Spindel.
Leyuminositea >\*.
Fauna im Oberplioeän des Frankfurter Klärbeckens.
Arthropoden.
Insekten.
Rhynchoten.
Schildlaus LM04.
? Dipteren.
?Galle (V Cecidom yia, •■allmucke) . . 1U03/05.
17* —
Hymenopteren.
Ameisen (?Camptonotus) 1903/05.
Coleopteren.
?Scolitus 11)03/05.
Cyphosoma aslccnasyi L. v. Heulen. 1904.
Spinnen.
Cocon 1903/05.
Würmer.
?Pisckola (Egel) 1885.
Von der jüngsten Wetterauer Flora sagt Ludwig (Palaeont. V.. S. 84): ..Die in
dieser Kohle aufgefundenen Pflanzenreste unterscheiden sieh wesentlich von allen in den
Salzhausener oder Hessenbrückener, in den böhmischen und schlesischen Kohlen vorgekommenen
Pflanzen; sie weichen ebensosehr von den aus dem Wetterauer Tertiärsandstein erhaltenen
ab und bilden ein Gemisch von nordamerikanischen und kleinasiatischen sehr nahe stehenden
Formen der Jetztzeit, welche alle in unseren Gegenden wachsen können. Hieraus darf man
auf klimatische Zustände schließen, welche sich denen unserer Tage sehr nahern : nur fallt
es auf. daß viele dieser Pflanzenformen in Europa ganz ausgingen und erst durch Menschen-
hand von Ost oder West wieder eingeführt werden mußten."
Fast dasselbe Urteil erwuchs Geyler und Kinkelin auch aus den Funden
von 1885 im Klärbecken; es unterschied sich nur dadurch, daß unter diesen die klein-
asiatischen Pflanzen zurück-, die nord amerikanischen aber sehr in den Vordergrund treten.
Dazu kam noch, wie oben schon erwähnt, eine Form, deren nächste Verwandte heute den
australischen Kontinent bewohnen, die aber schon in früherer Tertiärzeit hier existierte
und sich also bis zur Oberpliocänzeit erhielt. Die der jüngsten fossilen Flora der mittleren
Wetterau ' und dem Klärbecken L885 gemeinsamen oder sehr nahe stehenden Formen sind:
Pinus brevis Ldw. = Pinus montana Mill. fossilis Geyl. et Kink.
Taxus triäcutricosa Ldw. = Nyssites obovatus Web. s]>. = Pseudonyssa palnii-
formis Kink.
Quercus sp.
I'alaeont. V. S. Sl Uli. Tal XVI .WIM
179
Corylus inflata Ldw. = Corylus bulbiformis Ldw. Corylus arellana L. fossil is
Geyl. ei Kink.
Jnglans glohosa Ludw.
Jnglans gbpperü Ludw. •/ cinerea /.. fossiJis rar. yöppi rfi Ludw.
Potamoyeton semicinctum Ldw. /'. miqitvVt Geyl. et Kink. fiscop/u/Hmn
miqueli Geyl. el Kink sp.
Aesculus enropaea Ludw. .1«. hippocastanum I. fossil is Gevl. el Kink.
Die tlt'iii Oberpliocän von Steinheim bei Hanau1 und dem Klärbecken gemein-
samen Arten sind :
I- riii, hi i nropaea Ludw. Frenelites curopueus Ldw. sp.
Thuja roesslerana Ldw. und ih. theobaldana Ldw. Pinus strobus L. fossilh
< ü'\ 1. et Kink.
Pinus oriformis Ludw. /'. ludwiyi Schimp.
PitltlS liilisqiiiiniosii Ldw.
\hn ir/is Sp.
Nyssitcs omit/iobroiiius I ng.
Auch die kleine Flora aus einem Brunnenschacht in Niederurse] J hat die I 'ebereinstimmung
der oberpliocänen Floren der mittleren und unteren Wetterau etwas gemehrt durch den Fund von
Lobelia venosa Ldw. = Draba venosa Ldw. sp.
Arten, die zugleich auch dem Klärbecken eigen sind, sind:
Frenelites eiiropaeus Ludw. sp.
Pseudonyssa palmiformis Kink.
Corylus avellana L fossilis < ■ <• \ 1. et Kink.
Fagus phocaenica Geyl. et Kink.
Carpinus Infi/Ins ]..
Peucedanites loiumeli Kink.
In höherem Grade hat die Qebereinstimmung der Funde im Klärbecken von
1903- 1905 mit der jüngsten Wetterauer Flora zugenommen durch:
/ I ums sp. Zizyphus nucifera Ldw. YMaynolia cor Ldw.
Vitis sp. i 'i rasiis sp.
Acer sp. Prumis parcu/a Ldw.
1 Palaeont VIII.
' S, ■lirk.Mll>. I'.. i I'.IHII
180 —
Oben gedachten wir schon der eigenartigen Zusammensetzung der Klärbeckenflora,
der Mischung europäischer Formen mit nordamerikanischen, kl ein asiatischen
und australischen. Nach allen diesen Seiten haben sich die /engen gemehrt.
Dazu koi t noch die höchst interessante Tatsache, dass die Pflanzenwelt der
Umgegend von Frankfurt a. M. zur Oberpliocänzeit auch einige ostasiatische Formen
enthält. Von Interesse ist. daß auch Reste von heute im Westen Nordamerikas lebenden
Riesenbäumen sich landen. Eine Gattung hat die KJärbeckenflora auch mit der beutigen
Flora N o r d a t r i k a s gemein.
Die Pflanzen der Frankfurter Oberpliocänflora, die Europa treu gebliehen sind,
wenn sie auch in der Zwischenzeit z. T. daraus haben weichen müssen, die also wieder
zurückgewandert sind, hat sich auch gemehrt und zwar um:
Pinus dl]', silvestris L. fossilis Kink.
Populus tremula L. fossilis Egh.
Qaercus robur L. fossilis Egh.
Acer monspessidunum L. fossilis Egh.
Hu. ms sempervirens L. fossilis Egh.
Hex aquifolium L. fossilis Egh.
Vitis rotundifolia Mchx.
Cerasiis avium L. fossilis Kink.
Prunus domestica L. fossilis Kink.
An amerikanischen Formen sind durch die neuen Grabungen im Klärbecken
noch nachgewiesen worden:
Libocedrus pliocaenica Kink..
Sequoia langsdorfi Brongn. /'. i>li<>c<ievicu Egh. et Kink..
Juglmis nigra L. fossilis Kink.
Picea rubra Lk. fossilis Kink.
Zu den klein asiatischen und pon tischen Gattungen kamen durch die
Grabung im Klärbecken L903— 1905: Pterocarya, Prunus (Oer usus), Prunus, Prunus (Persica),
Buxus, ?Vitis, zu den australischen vielleicht Eucalyptus.
Die ostasiatischen Pflanzen sind:
Torreya nueiferu Sieb, et Zucc.
Gingko adiantioides Ung. äff. biloba L.
Oephalotaxus franeofurtana Kink.
— 181
C-epha.1ota.rus rotundata Kink.
Cephalota.ras loossi Kink. äff. drupaeea Sieb et Zucc.
Kili In rni fährt Geyl. et Kink. sp. äff. davidiana Franchet.
Eine Callifrisart lebt heute in Nordafrika.
Sn isi die Verbreitung der oberpliocänen Pflanzen in sehr weitem Gebiete erw
und damit sind Landverbindungen sehr wahrscheinlich, wo heute Meere trennend dazwischen
liegen, sei es im Osten oder im Westen oder im Süden.
Forschen wir nach den Wurzeln der oberpliocänen Flora dos Untermaintales, die
noch in hohem Grade den Charakter tertiärer Floren an sich trägt, insofern als wir die
Verwandten ihrer Elemente in der Jetztzeit, wie oben gezeigt, in vielfach weit entfernten
Vegetationsgebieten finden, sn werden wir zunächst die tertiären Fluren unserer Gegend, die
wir, soweit Bestimmungen von Geyler und von Engelhardt vorliegen, vom Mitteloligocän
an — mit Ausnahme der Obermiocän- und Unterpliocänzeit kennen.1 hierzu heranziehen.
Wie schon angedeutet, beziehen sich die folgenden fast nur auf die von Geyler und von
Engelhardt bestimmten und im Senckenbergischen .Museum Heuenden Fossilien: es ist
außerdem noch die Revision von v. Ettingshausen 3 benutzt.
Sequoia erscheint als Sequoia sternbergi Heer und sogar als Sequoia langsdorfi Heer
schon im mitteloligocänen Flörsheimer Ton und Sequoia langsdorfi auch im oberoligocänen
Münzenberger Blättersandstein und der Blätterkohle von Salzhausen, sowie in der Flora von
Bischofsheim und vom Himmelsberg hei Fulda:
liier kommt auch CaUitris brongniarti (Sequoia brongniarti Endl.) vor.
Von Tai o<l//un ist TaxodiiUH distichuiii niioceunm Heer sogar schon im Rupelton von
Flörsheim gefunden worden.
Liboeedrus stellt sich als Liboeedrus salieornioides Endl. sp. auch schon im Rupelton
von Flörsheim ein. dann im Untermiocän von Salzhausen und im Ton vom Himmelsberg.
Pm«sarten finden sich im Flörsheimer Ton und zahlreich im Münzenberger Sandstein,
auch in der Salzhausener Kohle; besonders ist auf Pinus nodosa Ldw. und Pinus oviformis Ldw.
von Münzenberg und Rockenberg und auf Pinus pinastioides lug. aus der Kohle von
Bommersheim und Salzhausen hinzuweisen.
Larix gracilis führt Ludwig aus dem untermiocänen Mergel de. Frankfurter
Hafens an.
1 Senckenb. Ber. 1903 S. 63 68.
-' Wiener Sitzgsb. I.VII. 1. S. 807 894.
Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges. Bd \\l\.
— 182 —
Poacites laevis AI. Br. nennt Ettingshausen aus dem Münzenberger Sandstein,
es erscheint aber schon im Rupelton.
Potamogeton geniculahis AI. Br. kommt ebendaselbst vor. dasselbe gilt von Cyperites.
Pseudonyssa palmiformis Kink. ist als Nyssa obovata Web. in Salzhausen vertreten.
Myrica ist in zahlreichen Arten in allen oligocänen und miocänen Schichten vorhanden.
Betula ist spärlich im Oligocän, aber in allen Fundorten miocänen Alters vorhanden,
besonders Betulaprisca Ett. in Salzhausen und Bommersheim.in Bischofsheim und am Himmelsberg.
Carpinus grandis Ung. findet sich unter den Blattabdrücken des Schleichsandsteines.
des Münzenberger Sandsteins, dann in den Kohlen von Salzhausen und Bischofsheim, endlich
im Tone des Himmelsberges.
Corylus inflata Ldw. gibt Ludwig von Salzhausen an.
Von Quercus sind Arten in allen oligocänen und miocänen Schichten mehrfach
vertreten und von Fagus gilt fast dasselbe. Im Untermiocän von Frankfurt ist Fagus
horrida Ludw.; Fagus feroniae Ett. kommt in Münzenberg, Salzhausen und am Himmelsberg vor.
Auch Salix ist ein Element aller oligocänen und miocänen Floren hiesiger (legend.
Fast dasselbe trifft bei Populus als Populm latior AI. Br. und Populus mutabilis Heer zu.
Von Juglans ist Juglans acuminata AI. Br. vom Mitteloligocän bis zum Mittelmiocän
vorhanden: Juglans rostrata Göpp. bildet Ludwig aus Salzhausen ab.
Carya bßinica Ung. wird aus dem Flörsheimer Ton angegeben, auch eine Carya
heeri Ett.: am zahlreichsten und artenreichsten tritt Carya in Münzenberg auf als Carya
costata Stbg sp. und Carya ventricosa Brongn., die beide auch bis ins Miocän reichen.
Pterocarya denticulata Heer gehört zur Flora von Flörsheim, Salzhausen und
Himmelsborg.
Ulmus brauni Heer zu der von Münzenberg und Himmelsberg. Uhmis longifolia Fug.
schon zu der von Flörsheim.
Planer a ungeri Köv. sp. fehlt nur im Rupelton.
Liqiädambar europaeum AI. Br. kommt bei Münzenberg. Frankfurt a. M., Salzhausen
und am Himmelsberg vor: es ist als Frenela von Ludwig aus den ersten zwei Fundorten
aufgeführt.
Fraxinus kommt als Fraxinus primigenia Lug. schon in Flörsheim, dann als Fraxinus
denticulata Heer am Himmelsberg vor
Vaccinium ist in zwei Arten schon im Rupelton und wird als V '. acheronticum aus
fast allen miocänen Fundorten aufgeführt.
— L83
Vith leittonka AI. Br. gehört zur miocänen l*'lora von Salzhausen und ßommersheim,
auch zu denen von Bischofsheim und vom Himmelsberg.
Ni/ssa ornithobroma I ng. führt Ludw ig mit Nyssu europuat I ng. und Xyssu
vertu ihm i Ung. von Salzhausen auf und Maynol/u ror l.dw. von ebendaher; als Magnolia
attenuata Web. kommt sie schon im oberen Mitteloligocän des Schleichsandes vor.
Magnolia iliiimii I ng. kommt in Flörsheim vor.
I , trilobatum Stbg. sp. ist ein Element aller oligocänen und miocänen Hören
hiesiger Gegend nur einziger Ausnahme der von Flörsheim; mehrere Arten von Acrr werden
von Münzenberg und Salzhausen aufgeführt.
Evoiiymus kommt als Evonymus hecri Ung. in Flörsheim, als Evonymus weüeruniva Ett.
in Münzenberg, Salzhausen und am Himmelsberg vor.
Rhamnus ist zumeist als Rhamnus dechcni Web. vertreten und zwar in Flörsheim,
in Münzenberg und den meisten miocänen Fundorten; als Rhamnus yaudini Heer findet er
sieh in Flörsheim und im Schleichsand und als Rhamnus rossmässleri Ung. im Rupelton.
Rhamnus ist übrigens im Rupelton noch durch andere Arten verrieten.
Von Zizyphus wurde Zizyphus protolotus Ung. im Flörsheimer Meereston und
Zizyphus pistacinus Ung. in Salzhausen aufgefunden.
Her hat sieh schon im Rupelton von Flörsheim in sechs Arten eingestellt.
Eucalyptus findet sich als Eucalyptus oceanku Heer zahlreich im Mitteloligocän von
Flörsheim und im Untermiocän des Frankfurter Hafens.
Von Rhus ist Ritus appendiculata Ett. und Rhus sayoriana Ett. im Rupelton von
Flörsheim. Rhus deleta Heer in Salzhausen gefunden wurden: von Münzenberg .gibt
E 1 1 i n gs h a use n noch Rhus miinzeuhcryensis an.
Von Amygdalus kommt Amyydalus persieifolia Weh. in Flörsheim und am Himmelsberg,
Amygdalus pcreyer Ung. (A.duru Ldw.) in Münzenberg vor.
Prunus ist durch Vrunus angusto-serrata Ldw. von Rockenberg, Pyrus durch Pyrus
phytuli Ung. vom Himmelsberg bekannt: auch bei Flörsheim scheinen Blätter vorzukommen,
die hierher zu ziehen sind, wie Pyrus vuphemes Ung.
Von Rosa wird aus dem Münzenberger Sandstein Rosa augustifolia Ludw. aufgeführt.
Lcyuminosites stammt wahrscheinlich von einer Acacia ; von Acacki hypoyaea Heer
liegen Blattabdrücke von Flörsheim, Salzhausen und vom Himmelsberg vor.
Damit ist natürlich nicht gesagt, daß die Arten der mittleren Tertiärzeit es waren.
aus denen die oberpliocänen Arten hervorgegangen sind. Nach obigem kommen nicht allein
25 *
— 184 —
eine große Zahl der Genera des Oberpliocäns schon in der mittleren Tertiärzeil (Oligocän
und Miocän) vor. sondern mehrere Arten derselben ungefähr 15 - haben .sich auch
bis in die jüngste Tertiärzeil erhalten. Es sind dies:
Sequoia langsdorfi Brongn., Sequoia brongniarti Ett., Pinus palaeostrobus Ett., Bettda
prisca Ett., Gorylus avellana L. fC inflata Ldw.), Pupidus leiwophylla Ung., Pterocarya
denticulata Heer. Ulmus brauni Herr, Planera ungeri Köv. sp., Vacc'mium acheronticum Ung.,
rife taitoniai AI. Br., IVj/ssa (Nyssites) ornühobroma Ung., PMagnolia cor Ldw.. ylcer
trilobatum Stbg. sp.
In den Tertiärfloren des Mainzer Beckens fehlen, soweit bisher bekannt ist. noch
von folgenden oberpliocänen Genera die Vorläufer:
Frenelites, Torreya, Cephalotaxas, Gingko, Picea, Abies, Cettis, Polygonum, Viscophyllum,
Heracleites, Peucedcmites, Berberis, Draba, Aesculus, Buxus, Staphylea, Cerusus und (Vre
185
Beschreibung- der oberpliocänen Flora des Untermaintales,
insbesondere des Frankfurter Klärbeckens.
Acotyledonen.
Fungi.
S/iliiirr/ii Hall.
Sphaei'Ui acerina Egh. (Taf. 22, Fig. 7).
Die Fruchtkörper sind zerstreut, klein, punktförmig, schwarz.
Dieser l'il/ wurde bereits in Böhmen nachgewiesen. (Vergl. Tertiäriiora von Dux.
S. L40, Taf. I, Fig. 3).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Splittertet buxl Egh. n. sp. (Taf. 22, Figg. 8 LO).
Die Perithecien sind klein, rund, schwarz.
Einzelne Blätter sind von diesem Pilze sehr zahlreich besetzt. Meist tritt er isoliert
auf, doch bildet er auch durch dichtes Aneinanderliegen mehrerer (2 li kleine Gruppen.
Wo er zu großem Drucke unterworfen war. zeigt er sich am Rande aufgerissen, in der Mitte
vieler ist unter dem Mikroskope eine kreisförmige Öffnung zu erblicken. Trotz aller Bemühungen
waren Sporen nicht zu entdecken, weshalb er der Sammelgattung Sphueria zugewiesen sei.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Aster Ina (:') ilteüs Ell.
Die an den Myceliumfäden gebildeten Perithezien sind kreisförmig, die einzelnen
/eilen meist etwas länger als breit, am Rande unregelmäßig gelappt oder papillenartig
ausgewachsen, die reifen Fruchtträger mit kleiner Mündung
in der Mitte versehen.
Wir danken die Deutung dieses von Herrn
Askenasy beobachteten, auf Blättern von llcx be-
findlichen Pilzes Herrn Professor Dr. M. Möbius. Seine
Bestimmung ist jedoch nicht ganz sicher, weil die dazu
nötigen Sporen nicht beobachtet werden konnten.
für Asterina spricht das Vorhandensein eines
sogenannten Luftmvzels. an dessen Fäden sich die für
Astei lim i -■' II lein Ell.
1 die Familie Microthyriaceae charakteristischen schild-
förmigen Fruchtkörper bilden, welche nur in der oberen
— 1S6
Hälfte deutlich ausgebildet sind und hier aus strahlig angeordneten Hyphen bestehen, während
die untere bei der Autsieht nicht sichtbare Hälfte unentwickelt ist.
Die Zellen des Luftmyceliums und des Peritheciums zeichnen sich durch braune Wände
aus; je alter die Fruchtkörper sind, um so dunkler erscheinen sie. An einem Blattstück
waren außerordentlich zahlreiche Fruchtkörper vorhanden, die stellenweise aneinander stießen
und sich hier abplatteten; sonst haben sie ziemlich kreisförmigen Umriß. Der Durchmesser
beträgt so — 90 /u; die einzelnen Zellen sind etwa 2 ft breit und meist etwas länger.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Auf />'/M7's-i;lattern linden sich ebenfalls Fruchtkörper eines Asterina ähnlichen Pilzes.
aber ohne Luftmycelium. Die Fruchtkörper sind etwas kleiner (50 — 80/« im Durchmesser,
selten mehr), starker gewölbt und am Rande glatt.
Vorkommen: Klarbecken bei Niederrad.
Depasea Fries.
Depazea feroniae Ett. (Taf. 22, Figg. 12, 13.)
Die Flecken sind rundlich oder unregelmäßig eckig, bleich, von einem dunklen Rande
umgeben.
Obgleich ich nicht völlig überzeugt bin. daß diese Flecken, auf welche Ettingshausen
in seiner Tertiärflora von Bilin, I. S. 10, Taf. I. Fig. LS) zuerst hinwies, wirkliche Pilze sind,
stelle ich dieselben doch unter Bepasea, um von ihnen Kunde zu geben.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Hysterium Tode.
Mysterium ('.') cyperi Egh. n. sp. (Taf. 22, Fig. 14.)
Die Perithecien sind eingewachsen, schwarz, länglich-elliptisch.
Du' Pilze fanden sich auf dem Halme eines nicht bestimmbaren Cyperus (vielleicht
Cyperus vetustus Heer?) vor. Da der Spalt, mit welchem sie sich öffnen, nicht zu erblicken
ist. bleibt die Stellung noch unsicher. Ahnlich sind sie Hypoderma (Hysterium) scirpinum Dub.,
aber weniger lang.
Vorkommen : Klarbecken bei Niederrad.
Rhytisma Fries.
Rhytisma ulmi Egh. n. sp. (Taf. 22, Fig. 11.)
Die Perithecien sind groß, schwarz, rundlich, polsterartig verdickt.
Sie sitzen an den Mittelnerven entweder einzeln oder in Reihen an einander gedrängt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
IST
Algae.
Milurit, s Stbg.
AI ff» rite» catUevpoides Egh. n. sp. (Taf. 22. Fig. li.i
Das Blatt isi ungeteilt, dach, linealisch-länglich, gauzrandig, kurz gestielt.
Es ist Cii/i/rr/in proliferu Lamour. ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr durch
den nicht gewellten Rand.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Oanlerpites Stbg.
Cnulerpites tertiuri» Egh. n. sp. (Tat'. 22. Figg. :!7— 42.)
Die Pflanze ist sichelförmig, lederig, blattförmig, linealisch, an der spitze verschmälert,
nach außen mit flachen, blattähnlichen Auszweigungen versehen, gestielt.
Ich halte diese in einer Anzahl von Exemplaren aufgefundene Pflanze als Schisosiphon
und /war Schizosiphon aponinu» Ktz. ähnlich. Möglicherweise hat sie vom Wasser überflutete
Steine oder Felsen der Ufergegend bewohnt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Filices.
Vieris Sw. (Taf. 22, Fig 13).
Bloß das abgebildete Spitzenstück eines Fieders wurde aufgefunden. Es zeigt sich
tief gespalten; die in spitzen Winkeln abstehenden Lappen sind schmal und am Grunde
verbunden. Nur an einem ist ein Nerv sichtbar.
Das Stück läßt eine artliche Bestimmung nicht zu: es kann ebensogut Vieris
aquilina L. als Pieris ocningensis Ufig. zugewiesen werden.
Aus der Gruppe der Farne sind noch zwei Prothallien vorhanden, von denen ich
bei Mangel an Material nicht anzugehen vermag, welcher Gattung sie zugehören mochten.
Viel Ähnlichkeit besitzen sie mit solchen von Asjilenimit.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Musci.
Im Laute der Zeit sind in tertiären Schichten mehrfach Überreste von Moosen nach-
gewiesen worden, aber der Zustand ihrer Erhaltung ließ meist bloß Ahnungen über ihre
Stellung aufkommen, weil die verkohlte Substanz nur in den wenigsten Füllen Auskunft über
das Zellennetz zu gehen vermochte.
Der erste Blick auf die im Klärbecken gefundenen zahlreichen Überreste ließ heim
fluchtigen Beschauen vermuten, daß endlich Material auf uns gekommen sei. welches reich-
188
Iicher als bisher Auskunft über den feineren Bau fossiler Moose zu gehen vermöchte; doch
zeigte die genauen' Untersuchung unter dem Mikroskope der meist nur in winzigen Fetzen
vorhandenen Stücke, daß diese, von den entblätterten ganz, abgesehen, die Blätter
großenteils schlecht erhalten oder nur zum Teil zeigten und daß von Früchten nirgends
eine Spur zu entdecken war. Unter solchen Verhältnissen war es nur möglich, auf Grund
der mikroskopischen Untersuchung einzelner hesser erhaltener Blätter anzugehen, welchen
Gattungen unsere Stücke nahe stehen.
Soviel steht fest, daß alle sicher auf pleurocarpe Moose hinweisen.
Neckcia Hedw. (Taf. 22, Figg. 25—30.)
Die Aste sind fiederig verzweigt; die rippenlosen Blätter mehrreihig, flach aus-
gebreitet, die seitlichen stellen zweizeilig ab, sind lanzettlich, zugespitzt und ganzrandig.
Die Blattzellen erweisen sich an der Spitze als klein und nehmen nach unten an
Größe zu: ihre Gestalt ist linealisch.
Wahrscheinlich sind unsere Reste Teile ehemaliger Polster an Bäumen oder Felsen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Leskea Hedw. (Taf. 22, Figg. 35, 36.)
Die Stengel sind fiederästig, die kleinen Blätter breit zugespitzt und ganzrandig.
Die ziemlich gleichartigen Blattzellen sind dickwandig quadratisch.
Diese Moose hafteten wohl an Bäumen oder Steinen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Heterocladiwm Bruch et Schimp. (Taf. 22, Figg. 31 — 34.)
Das sehr zarte Moos ist verzweigt, die Blattet stehen ab. besitzen einen breiten
Grund und sind zugespitzt, mit Rippe versehen.
Die Blattzellen erscheinen gegen die Spitze hin rundlich-eckig, vier- bis sechsseitig,
in der Mitte und am Grunde linealisch-gestreckt.
Die Reste rühren wohl von auf der Erde oder an Felsen wohnenden Moosen her.
Vorkommen : Klärbecken hei Niederrad.
EurJvynchium Schimp. (Taf. 22, Figg. 15 ls. üt. 20.)
Die vorhandenen stücke deuten auf zwei verschiedene Arten hin.
Bei der einen sind die Stämmchen fiederästig, die abstehenden Blätter rippenlos,
eiförmig oder elliptisch, plötzlich in eine lauge Haarspitze verdünnt und mit zurück-
geschlagenem Rande versehen.
Die Blattzellen sind linealisch, sehr eng und bedeutend länger als breit.
189
Bei der anderen zeigen sich die Blätter lanzettförmig, ebenfalls mit langer Haarspitze
versehen und am Rande umgeschlagen,
Das Blattnetz besteht aber aus kleineren, schmal rhomboidischen, in den aufeinander-
folgenden Lagen alternierenden /eilen.
I >ie erstere Art isi wohl in der europäischen Flora nicht vorhanden.
Diese Reste stammen wahrscheinlich von Rasen, welche auf Steinen, auf Erde oder
auf Baumwurzeln aufsaßen.
Vorkommen: Klärbecken hei Niederrad.
l'/iinii iiiiiiii Schimp. (Taf. 22, Figg. 21, 22.)
Wir sehen den oberen Teil eines zierlichen, baumartig verzweigten Pfiänzchens
vor uns. dessen mich gut erhaltene Blätter lanzettförmig und von der Spitze Ins
etwa zur Mitte herab gezähnt erscheinen. Die Kippe ist kräftig und verschwindet vor
der Spitze.
Die Blattzellen sind länglich, rundlich-vierseitig Ins eiförmig oder elliptisch.
Unsere Reste zeigten sich ehemals wahrscheinlich als wasserliebende Felsbewohner.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Anomo&on Hook, et Tayl. .- 'Taf 22, Figg 23, 24.)
E< ist das Stück, wieviele anderen Gattungen angekörige, ganz fragmentär erhalten,
doch läßt es die Möglichkeit zu. es hierher zu ziehen.
Die Blätter, von denen nur die dicken Rippen vollständig erhalten sind, stehen
entfernt und auf einer Seite des Stämmchens.
Das Blattnetz wird von rundlichen, engmaschigen Zellen gebildet.
Vorkommen : Klärbecken hei Niederrad.
Gymnospermen.
Cupressineen.
Freneliti s < le.A 1. et Kink.
Zäpfchen pyramidenförmig, fünf- Ins sechsklappig, 1—1,5 cm lang.
Frenefites europaeus Ldw. sp. (Taf. 23, Figg. I 3.)
Palaennt. VIII, S 68, Taf. XXIV, Fi-. 4 (und Taf. XV, Fig. 3 [Liquidambar]). Palauonf V, S. 13«,
Taf. XXVII, Fig. 14 (LfquMambar-Frsigme-nte). Senckenb. Abh. XV. 1887. S. 10, Tal I. Figg la, b. Senckenb
Ber 1900, S. 131.
Von diesen Zäpfchen, die Ludwig zu Frenela gestellt hat, welcher Bestimmung
Geyler und Kinkel in mit Vorbehalt sich angeschlossen haben, wurde bei der Grabung
im Klärbecken bei Niederrad und in der Baugrube der Höchster Schleuse |s-:> je ein Stuck
Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges Bd. XXIX. 26
— 190
gefunden: bei einer Brunnengrabung in Niederurse] wurden dagegen eine größere Zahl
gewonnen und auch bei der letzten Grabung im Klärbecken L903 — 05 drei vollkommene
Stücke. Von diesen drei unterscheiden sich Fig. I a, b, c durch schlankeren Bau, während das
dritte die gedrungenere und derbere Gestalt hat, wie es 1. c. Taf. I, Fig. 1 abgebildet
ist. Da dies weit klafft, so isf an ihm besonders deutlich der Hau der Schuppen zu
beobachten. Vom Grund zieht auf der Innenseite eine scharfe Kante; die Seiten-
ränder der verholzten Fruchtschuppen rechts und links begrenzen eine konkave drei-
eckige Fläche. Bei Niederursel wurde, wie berichtet, außer den nur fünfblätterigen,
kurzgestielten Zäpfchen ein sechsblätteriges gefunden. Auch die drei neuerdings gefundenen
sind fünf blätterig.
In dem ersten Bericht (1887) über die Oberpliocänflora im Untermaintal, die noch
im Senckenb. Ber. 1889, S. 71 — 73, dann in den Abh. z. Preuß. geol. Specialkarte, IX, Heft 4,
S. 237 — 229 und im Senckenb. Ber. 1900, 8.121 — 138 besprochen worden ist, heben Geyler
und Kinkelin hervor, daß die Pflanzen, zu der diese Zäpfchen höchst wahrscheinlich
gehören, einer der südlichen Hemisphäre angehörigen sehr nahe stellt.
Vorkommen: Klärbecken, Höchster Schleuse und Niederursel. Früher Groß-Steinheim
hei Hanau.
Callitris Vent.
Callitris brongniartii Endl. sp. (Taf. 23, Figg. 5 a— -e.)
Die Stengel sind wechselständig, platt gedrückt, gegliedert, gestreift, mit kleinen
zugespitzten Blättchen versehen.
Es sind nur die wenigen abgebildeten Bruchstücke nebst einigen anderen aufgefunden
worden, was wohl darauf hindeuten dürfte, daß diese Pflanze in unserem Gebiete zu den
Seltenheiten gehört hat. Sie fand sich während des Tertiärs (vom Eocän bis zum Pliocän)
in einem großen Teile von Europa vor, doch mehr in den südlichen Gegenden als in den
mittleren. Böhmen, Schlesien und das Main- und Fuldagebiet mögen wohl die nördlichsten
Stelleu gewesen sein, bis zu welchen sie vordrang.
Als Pflanze der Gegenwart, welche aus ihr hervorgegangen sein dürfte, ist Callitris
quadi'irahis Vent. des westlichen Nordafrika zu betrachten.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Libocedrits Eudl.
Zapfenquirle 2, nur der obere fruchtbar mit I — 2 Samen pro Fruchtblatt. Samen
mit einem großen Flügel und einem viel kleineren seitlichen.
I'M
Liiboredvus /iliocaeiiica Kink. n. sp all. decurmis Torr. PI. Fremont. iTaf. 23, Fig. t.)
Das Hache N'üßchen von länglicli ovaler, oben stark zugespitzter I min hat einen
etwa Nim der Mitte seiner beiden Seitenränder ausgehenden und nach oben fortsetzenden.
-oueit erkennbar, schmalen Flügel; er ist etwas über der spitze des Xüßehens abgerissen;
auch seitlich zerfetzt, so daß sich keine sichere Vorstellung über die Gestall des Flügels
gewinnen läßt. Xüßchen und Flügel lieben sieh deutlich voneinander al). Im Flügel
verlaufen keine Leitbündel. Diese Verhältnisse deuten auf einen Koniferensamen hin und
/war auf einen Liboccdfus-Üsimen, soweit mir bekannt der einzige, der eine so beträchtlich
zugespitzte Form hat,
Länge des Nüßchens s,0 mm. Breite 3,2 mm.
I liest' Maße .stimmen ziemlich mit denen bei Lilwcetlnis rlecurraiis Torr, überein, bei
dem ich eine Länge von 10,0 mm und Breite von 1,0 mm fand. Snnsi fand sich nur noch
ein kleine- Aststück vor.
I.ilmn ilr/K tlcritrrriis Torr ist auf den Rocky Mountains zu Hause.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Taxeen.
Tomi/a Arnott.
Samen von walzigTänglicher oder eiförmiger Gestalt, drehrund, am (iipfel und am
Grund zugespitzt, schartet am (iipfel.
Torreya nuelf'eru Sieb, et Zucc. fossilis Egh. et Kink. (Taf. 23. Figg. 6 a i: 7a, b; Sa b.
Samen: Von den zwei drehrtinden. ziemlich dünnschaligen Samen, die die neue
Grabung im Klärbecken gebracht hat. ist die eine von walzig-elliptischer Fig. 8), die
andere von länglich-eiförmiger (Fig. 7) <le<ialt. Die Schale ist dünn, einfachere: und enthielt
mulmige Kohle. Der Gipfel ist scharf, die Basis stumpf zugespitzt.
Am walzigen Samen erscheint die Oberfläche fast glatt, nur bei genauerem Zusehen
feinrunzelig ; am eiförmigen beobachtet man auch feine Runzeln in großer Zahl: aus ihnen
acht eine geringere Zahl deutlicher Streifen hervor, die jedoch die Basis nicht erreichen;
\on der Basis lauft hingegen eine Furche, die an der oberen Hälfte nicht mehr zu erkennen
und bei den rezenten Samen überhaupt nicht vorhanden ist.
Samen von walziger Form: Länge 2!) mm,
Durchmesser L5,5 mm.
Samen von eiförmiger Gestalt: Länge 22.5 min.
Durchmesser 15,8 mm.
26*
192 —
Rezente Samen von zimtbrauner Farbe und von eirunder oder länglicher Gestalt. Japan :
Länge 21 -35 nun.
Durchmesser II -16 mm.
Rezente Samen von T. grandis Torr, eirund, zugespitzt, grubig, netzaderig.
Nordchina im Che-Kiang-Gebirge :
Lange 20- 30 nun.
Durchmesser 16 — 18 mm.
Blätter. Die Blätter stehen zweizeilig, sind kurz gestielt, linealisch-lanzettförmig,
lang zugespitzt, am Grunde gerundet, gerade oder etwas sichelförmig, starr, einnervig, mit
zwei neben dem Mittelnerven parallel verlaufenden, ans zusammengehäuften und dicht
gestellten Spaltöffnungen bestehenden Linien versehen.
Ein Zweig wurde nicht gefunden, nur einzelne losgelöste Blatter sind in größerer
Anzahl vorhanden.
Betrachten wir diese mit dem bloßen Auge, so vermögen wir sie sofort in zwei
Abteilungen zu bringen. Bei der einen zeigt sieh bald mehr bald weniger verkohlte Masse,
die ihnen entweder ein gleichmäßig dunkles Aussehen gibt oder sie als von scheinbaren
Pilzen befallen erscheinen laßt, wahrend die. bei welchen diese ausgelaugt ist, hellgelb
erscheinen. Letztere erleichtern uns die Untersuchung sehr. Sofort fallen uns bei ihnen drei
parallel verlaufende, weder auf der Ober- noch auf der Unterseite hervortretende Längsstreifen
von ziemlich gleicher Breite auf. von denen sich die äußeren vom mittleren durch etwas
dunklere Färbung hervorheben, während die übrigen Blattpartien heller, glatt und glänzend
erscheinen. Meist zeigen sich die Blätter am Grunde, von dem aus sie sich nach dem
entgegengesetzten Ende hin allmählich verschmälern, um endlich in eine feine, an den
einzelnen Blättern verschieden lange, scharfe Spitze überzugehen, am breitesten. Stets
vereinigen sich die Bänder vor letzterer.
Verschärfen wir unser Sehen durch eine Lupe, so entdecken wir in dem mittleren
Streifen, welcher den Nerv darstellt, feine Längsfasern (Gefäße), Während die seitlichen, bei
welchen solche fehlen, sich als eine Häufung dichtgedrängter, heller, punktförmiger Stellen
entpuppen. Bei einigen Blättern schien es dem bloßen Auge, als gesellten sich am Bande
noch zwei andere Bänder hinzu, doch zeigte die nähere Untersuchung mit dem Vergrößerungs-
glas, daß sich hier der Blattrand leicht umgeschlagen habe.
Unter dem Mikroskop erschaut man endlich die Partien außer den Bändern als
parallel gestreift. Wir haben es hier mit langen, sehr schmalen, verhältnismäßig dickwandigen,
— 193
sich zuweilen auskeilenden Zellen zu tun, deren gleichmäßiges Gewebe nicht durch Spall
Öffnungen unterbrochen wird. Diese linden wir dagegen in den seitlichen Streifen, regellos
angeordnet und vertieft, von den dicht aneinander lagernden erhöhten Schließzellen umgeben
So gleichen unsere Blätter in ihrem feineren Haue denen von (kphulofnsifas Ülriki
Heer sp. (Tuxites Olriki Heer), welche Menzel in Gymnosp. d. nordböhm. Braunkohlenf. II.
S. 102 In]1 eingehend beschrieben hat: doch dürfen sie nicht mit ihnen zusammengestellt
werden, da sie nicht linealisch, am Grunde nicht verschmälert, nicht kurz zugespitzt sind.
wohl alier am Grunde herablaufen, worauf die Abreißungsstellen mancher hinweisen, und den
Nerven an der Oberseite nicht hervortreten hissen.
1 nsere Funde belehren uns. daß Torreya nueifera Sieb, et Zucc. zur Zeit des jüngsten
Tertiärs sich nicht bloß auf die Gegend des heutigen Lyon beschränkte, sondern auch
mehrere Breitengrade nordwärts im mittleren Deutschland vorhanden war. Es läßt sich wohl
annehmen, daß sie wahrend des l'liocäns eine weitere Verbreitung in Europa gehabt habe,
als man bisher glauben konnte. Selten ist ja die Erhaltung so günstig wie bei unseren
Funden, welche eine genaue Erforschung zulassen: zuweilen Ial.lt die ungenügende Beschaffenheit
iler Fossilien uns nur ahnen und ist die Ursache, wenn wir solche nahestehenden Gattungen,
in unserem Falle etwa Sequoia, Taxites oder Cepludotaxites, einreihen. So können wir z.B.
aus der Gestalt der Blatter von Tuxites ralidus Heer in. a. Balt. FL, Tai.:;. Fig. iL!) wohl
annehmen, daß er zu unserer Gattung gehören möge, ohne es unabweisbar feststellen zu können.
schon während der Kreide bestand die Gattung Torreya in mehreren Arten in den
Nordpolargegenden, in denen sie jedenfalls ihren Ursprung gehabt hat. Aus dem 'Tertiär
derselben ist uns von einer Kunde geworden, ebenso aus dem Oligocän Böhmens. Hier ist
Torreya bilhäca Sap. t Menzel. a.a.O.. S. 104 — 106, Taf. 5, Fig. 4), welche Ettingshausen
als zu Sequoia gehörig betrachtete (Bilin I, Taf. 13, Fig. 9), vorhanden. Ob zwischen ihr und
Torreya iniciferu Sieb, et Zucc. des l'liocäns ein entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang
besteht, kann bei dem geringen vorliegenden Materiale nicht gesagt werden, wohl aber
können wir behaupten, daß letztere Spezies in unsere Zeiten übergegangen ist. in der Zeit
nach dem Tertiär aber aus Europa gänzlich verschwand, um sich nur noch auf den Gebirgen
der japanischen Inseln Nipon und Sikok wildwachsend zu erhalten, während sie kultiviert
durch das ganze Japan zu finden ist. in unseren europäischen Kulturen (z.B. I'illnitzer
Schloßgarten, Tharander Forstgarten) nur. weil durch Stecklinge von Seitentrieben vermehrt
in buschiger Form.
1 Abh. d. naturw. Gesellsch. Isis in Dresden, 19U0, Heft IL
— 194 —
Nach Mitteilung von Herrn Hofgärtner V. Nohl auf Insel Mainau hat er im Garten
der Villa Barbey in Chambery bei Genf unter einem 20 m hohen Baum von Torreya nueifera
junge Pflanzen derselben aus dort gereiften Samen aufgeben sehen. Nach Beobachtung von
Herrn Garteninspektor Purpus in Darmstadt fruktifizieren sowohl Torreya wie Cephalotaxus
im dortigen botanischen ».arten, sobald Manneheu und Weibchen nebeneinander stehen. -
Mitteilungen, die für die Beurteilung des Klimas von wesentlicher Bedeutung sind.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Cephalotaxus Sieh, et Zucc.
Samen länglich und eirund, entweder beiderseits zugespitzt, auch wie bei Torreya
am Gipfel beträchtlich schärfer als an der Basis oder am Grunde abgerundet. Von der
Gipfelspitze ziehen sich zwei, meist entgegengesetzte, nach unten laufende Kanten, die jedoch
kaum die Mitte erreichen. Durch diese Kanten erscheint der Same seitlich komprimiert.
Schalendicke verschieden. Die Heimat von Cephalotaxus ist heute Japan und China.
CephcUotaocus franeofurtana Kink. n. sp. (Taf. 23, Fig. IIa — c.)
Der fast kugelige, geschlossene, am Gipfel scharf, am Grunde stumpf zugespitzte,
auf der einen Seite eingedrückte Samen von brauner Farbe läßt keine eigentlichen Kanten
vom Gipfel ausgehend erkennen; wohl lauft auf der eingedrückten Seite vom Gipfel aus eine
seichte Leiste, die den (irund nicht erreicht, und auf der anderen Seite sieht man eine
ebensolche Längserhöhung, die aber nicht genau vom Gipfel ausgeht und auch nur bis zur
Mitte reicht Obwohl gedrückt, besitzt die ziemlich dicke Schale keine Hisse oder Sprünge.
Dieselben stellen, die auf der Außenseite Verdickung zeigen, lassen solche auch auf der
Innenseite erkennen. Lei der Querteilung erweist sich das fossil einfächerig und kohligen
Inhalt einschließend.
Länge 18.2 mm, größte Breite 13,2 mm, kleinste Breite 8,3 mm, Schalen-
dicke 0,7 — 1,0 mm.
Vorkommen : Klarbecken hei Niederrad.
CepJialota-xus rotuncUita Kink. n. sp. (Taf. 23, Figg. 10a, b; ?12; ?13.)
Her kurzelliptische, fast kugelig gestaltete, oben zugespitzte, unten abgerundete
Same hat fast glatte Oberfläche; seine etwas runzelige Oberfläche tritt deutlicher an der
Spitze hervor. Hie Etunzelung kommt wohl bei der sein' dünnen Schale vom Eintrocknen
her. Von der Spitze aus geht auf der einen Seite eine scharfe Leiste, jedoch nur etwas über
die Hälfte; auf der anderen Seite ist die Kante bis ungefähr ein Drittel der ganzen Länge
aufgeplatzt. Der Spalt setzt sich übrigens in keiner sichtbaren Naht. fort. Der Querschnitt
— 195
erweis! die Fruchl als einfächerig. Der [nbalt ist kohlig. Die Samenhaut, ev. das Endocarp
ist noch erkennbar.
Länge 17.."i nun. größte Breite 13.5 mm. Schalendicke 0,2 U.-J mm.
Es ist vor allem die Schalend icke, welche Cephalotaxus francofurtana und Crp/ialotaxits
rotumlata unterscheidet, die bei ersterer ziemlich stark, hei letzterer sehr dünn ist. oh die
Abrundung hei Cepltalotaxus rotumlata spezifisch ist. läßt sieh, da nur dies eine [>'ossil
vorliegt, nicht entscheiden, um so weniger, da unter den rezenten Samen von Cephalotaxiis
sowohl am Grunde stumpfspitze, als auch völlig abgerundete Formen vorkommen.
Vorkommen: Klärbecken hei Niederrad.
Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die in Figg. 12 und 13 abgebildeten Früchte
kleinere Samen von Cephalotaxus rotumlata Kink. sind. Siehe die unten abgerundete Form
von Cephalotaxns ihujuicea Sieb, et Zucc. in Fig. 15a und h. c und d.) Beide haben lederige
Sehale. kurz-eiförmige Gestalt mit abgerundeter Basis, der eine kurze Spitze gegenüberliegt.
Von dieser gehen nach der Basis zwei einander gegenüber liegende Kanten. Die Oberfläche
von Fig. 1.", ist feinstreifig und zeigt noch ein Fetzchen der äußeren Hülle.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Cep7ifilota.rus foossi Kink. nov. sp. (Taf. 23, Figg. 9a, b.)
Der bauchig ovale, fast kugelige Samen ist oberflächlich last glatt, schwarz, glänzend
und das einzige Früchtchen, das im Klärbecken verkiest gefunden wurde.
Von seiner Spitze auf dem Gipfel laufen zwei einander direkt gegenüberliegende
Kanten aus. die jedoch die der Gipfelspitze gegenüberliegende, weniger spitze Basis nicht
erreichen, sondern schon in der Mitte ganz verflachen.
An vielen Stellen zeigt das Fossil infolge des auf ihm gelasteten Druckes und der
Sprödigkeil des petrifizierenden Materiales Bisse. Bei Herstellung des Querschnittes erweist
sich die Fruehtschale als ziemlich dünn. Eine sehr dünne äußere Hülle ist als Kohlenhäutchen
ziemlich allgemein erkennbar; bei der Querteilung ist es z. T. abgeblättert. Die Frucht resp.
der Samen ist einfächerig und besitzt einen Inhalt, der auch ans Markasit besteht.
Länge ILSmm, größte Breite 8.2 mm, kleinste Breite C.l nun.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Herrn Hofgärtner Nohl auf Mainau danke ich auch die Mitteilung, daß aul Mainau
Cephalotaxns ilrujiarca Sieh, et Zucc. dem ('fj)lialofaxus luossi Kink. nahe zu stehen scheint.
schon einige Male keimfähige Samen angesetzt hat, daß dies jedoch nicht alle Jahre geschehe,
auch seien die Fruchte nur sehr vereinzelt. Im Jahre 1897 jedoch der Jahrgang ist
— 196 —
nicht ganz sicher -- fand ein ungemein starker Fruchtansatz statt. Hier weise ich muh
auf die oben bei Torreya erwähnten Beobachtungen im botanischen Garten von Darmstadt hin.
Es fanden sich noch zwei bis drei Fruchtreste, deren unterer (? oberer) Teil leider
nicht erhalten ist: der eine derselben von walziger Gestalt mit ovalem, zugespitzten Ende
besitzt auch die Skulptur des Samens von Torreya nncifera (Taf. 33, Fig. 12).
Ein anderer Rest, mit glatter Oberfläche ist ziemlich dünnschalig und hat die
beiden vom Gipfel ausgebenden, einander gegenüberliegenden Kanten: er mag wohl zu
Cephalotaxus gehören.
Beide Reste sind einfächerig und enthielten kohligen Inhalt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Gingko L.
Der Samen von linsenförmiger Gestalt ist rings umlaufen von einer scharfen Kante,
an der beiderseits eine flache Hohlkehle entlang läuft.
Gingko adiantoides Eng. sp. (Taf. 23, Figg. 16 a, b: 17 a, b; 18 a — d.)
Senckenb. Abb. XV. S. 39, Taf. IV, Fig. 12 (Carpites sp.).
S Minen. Das den Fruktitikationsorganen angehörige Fossil von Gingko ist schon
1885 im Klärbecken gefunden und 1. c. Taf. IV, Fig. 12 abgebildet worden, es ist der damals
betr. seiner Zugehörigkeit zu Gingko nicht erkannte Carpites sp. Wir bilden diesen aus-
gewachsenen Samen nochmals ab.
Eine sehr dünne, fast halbkugelige, schwarze, glänzende Fruchthälfte, die längs des
Randes ringsum eine schwache Einbiegung hat und daher schmal geflügelt erscheint, wird wohl
die Hälfte eines jungen Gingko-S&mens sein. Die Oberfläche ist glatt, nur schwach gekörnelt.
Höhe 9,0 mm, Breite 8,0 mm. Schalendicke 0,2 mm.
Blätter. Die Blätter sind lederig, breit rhombisch-fächerförmig, in der Mitte
ausgebuchtet oder ganz, am Bande wellig, in den Stiel zusammengezogen, von zahlreichen
ziemlich parallelen, straffen, sich gabelnden Nerven durchzogen.
Diese Art, deren Blattei' von denen aller übrigen Koniferen insofern abweichen, als
sie ein farnähnliches (Adiantuni !) Aussehen zeigen, gehört einer bereits in alter Zeit
auftretenden und sich bis in unsere Zeit fortsetzenden Gruppe von Pflanzen an. Schon im
Perm erscheint der Urahne Gingko primigenia Sap., im .Iura erweitert sich die Gattung bis
auf ein Dutzend Arten, schränkt sich aber im Tertiär bedeutend ein und ist zur rezenten
Zeit nur noch in einer Art. Gingko biloba L. fil., übrig geblieben. Interessant ist es zu
beobachten, wie im Faule der Perioden die Blattspreite allmählich von der linealisch zerteilten
197
zur breitflächig ungeteilten Form übergeht, wa; auf stärkere Regengüsse in der älteren
Zeil hinweisen soll.
Die hier beschriebene Art tritt in Europa schon während des Eocäns auf und verharrt
bis /um Ende des Pliocäns, aus welchem unsere Blätter stammen, sie hatte während des
Tertiärs eine sehr große Verbreitung; Blattüberreste fand man von den Nordpolargegenden
herab Ins nach Italien vor. Diese stimmen mit denen der lebenden Art so sehr überein,
daß man, nachdem auch ein übereinstimmender Same nachgewiesen werden konnte, beide
nicht zu trennen vermag. Nur fehlt uns noch hei der fossilen Pflanze die Kenntnis
der Blüten.
Gingko >»\<>htt I. til. finden wir nicht mehr im wilden Zustande sondern nur kultiviert
in China und Japan, in letzterem Laude z. II. als heilige Bäume um die buddhistischen
Tempel herum angepflanzt, seit dem Jahre 1 7 r. 4 aber auch in Europa eingeführt, wo sie
Gärten und Anlagen, ja Straßen zieren, in ihnen auch harte Winter unbeschädigt überstehend,
weshalb angenommen werden kann, daß auch die fossile Art. im Laufe langer Zeit an ein
niederschreitendes Klima gewöhnt, kühlere Temperatur zu ertragen imstande gewesen sei.
In unserem Materiale ist nur ganz selten ein tiefer Einschnitt in der Mitte des
vorderen Piandes der Blätter sichtbar und rühren solche wohl von Sommertrieben her (Fig. 42).
Fast durchgehend finden wir den Land ganz; diese Blätter dürften wohl an Kurztrieben
gestanden haben. Dafür aber ist die charakteristische <>abehiua der Nerven, welche sich
beim Eintritt in den Grund gleichmäßig in die rechte und linke Hälfte verteilen, während
die mittleren gerade auslaufen, au allen sichtbar und alle zeigen sich am Grunde gestutzt.
Eine Anzahl von Bruchstücken ist an verschiedenen Lokalitäten aufgefunden worden,
von denen wohl angenommen werden kann, daß sie zu Gingko udiantoides Lng. gehören.
(Vergl. z.B. Heer, Nachtr. z. Grönld., Tat'.:;. Fig. 15; Ders.; Balt. FL Taf. 3, Figg. 15 c, 24.
Jedenfalls müssen auch Salislmrea procurcinii Mass. (Massalongo, Fl. Senigal., S. Diu, Taf. 39,
Kit;. 1 1 und S.polyniorplta Lesq. (Lesquereux, Tert. Fl., S. 84, Taf. 60, Figg. 40, 4L hierher
gezogen werden.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Taxodieen.
Taxodiitm Lieh.
Zäpfchen gestielt, fast kugelig. Schuppen bei der Reife aufspringend, bleibend, holzig,
in ihrer Mitte durch eine genabelte oder gebogene Spitze und gegen den Land hin durch
eine gebogene Linie kleiner Hocker ausgezeichnet oder selten ganz glatt.
Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges. Bd.XXIX. Jl
— 198
Taxodium distichum Rieh, pliocaenicum Geyl. et Kink. (Taf. 23, Figg. L9a, b;
20 a— c und 21 a — h.)
Senckenb Alili. XV, L887, S. 11, Taf. I, Fig. 2.
Frucht. Auf kurzem Stiel befindet sich ein fast kugeliges Zäpfchen, an dessen Grund
mehrere sehr kleine Schuppen von dreieckig zugespitzter Form sitzen: auf sie folgen nach
oben beträchtlich größere Schuppen (Figg 20 a c). Dieselben haben am oberen Ende ein
Feldchen, welches nach unten durch eine bogenförmige, nach oben ausgebogene Querleiste
begrenzt ist. Die Feldchen zeigen teilweise durch Längsleistchen eine gewisse Runzelung.
wodurch die phere Partie des Feldchens in mehrere Täfelchen geteilt erscheint. Innerhalb
der letzteren sieht man vielfach je ein kleineres Wärzchen. Auf der oben erwähnten
Querleiste sitzt in der Mitte ein Hocker. Auf der Innenseite der mittleren Schuppen läuft
eine Längskante nach dem Ansatzpunkte an die Zäpfchenachse, von welcher Kante die
Seiten schief abfallen. Wenige obere Schuppen, die jedenfalls wie die kleineren unteren
unfruchtbar sind, haben mehr nach unten, der Zapfenachse zu. dreiseitig pyramidale Gestalt.
Ihre Feldchen am oberen Ende sind undeutlich ausgebildet. Von den Samen, die an der
Längskante der Innenseite zusammenstoßen, ist kein Eindruck erkennbar: sie selbst sind
selbstverständlich ausgefallen.
Lange des Zäpfchens 12 mm, Breite 11 — 12 mm. Mittlere Schuppenlänge 8 — 9 mm,
Breite 3,5 — 5 mm. Obere Schuppenlänge 6 7 min. Breite 2,5— 3,5 mm.
Blätter. Die hinfalligen Zweiglein sind fadenförmig, mit abwechselnden dicht-
stehenden, zweizeilig angeordneten Blättern besetzt, welche sehr kurz gestielt, flach, an
Grund und Spitze zugespitzt, linealisch-lanzettlich und einnervig sind, die jüngeren bleibenden
zeigen schuppenförmige Blätter. (Taf. 23, Figg. 21a lu
Line große Anzahl leider meist etwas entblätterter Zweiglein ' läßt schließen, daß
diese Pflanze in unserem Gebiete nicht selten gewesen sein durfte, worauf auch für andere
Lokalitäten ein häufiges Auftreten derselben hinweist.
Wir halien sie eingehender und besser kennen gelernt als viele andere der Vorwelt.
Von ihr sind nicht bloß beblätterte Zweige, sondern auch Blüten, Früchte. Samen und Holz
aufgefunden worden; somit sind wir in den Stand gesetzt, sie in allen ihren Teilen mit
denen des jetztweltlichen Vertreters vergleichen zu können. Auf Grund dessen konnte
Göppert (s. Schoßnitz, S. 7i behaupten, daß alle Teile der fossilen Pflanze mit gleichen
des rezenten Taxodium distichum Hieb, „sehr verwandt erscheinen" und Heer (s. Halt. IT.
Über dii Ursache dei teilweise!] Entblätterung s.S. 'Jon,
— 199
S. 20) erklären, daß „die miocäne mul lebende Art zu vereinigen" seien, also keine trennenden
Unterschiede böten. So wurde es uns ermöglicht, von den Lebensbedingungen der letzteren
auf die der ersteren schließen zu können.
Taxodium diativlutm Rieh, bedeck! im Südosten Nordamerikas von Delaware südwärts
bis zum 30° n. Br. weil ausgedehnte Sümpfe und morastige Seen (Cypress swamps), in ihnen
Wälder bildend, breite! sich auch an den I lern des Mississippi und anderen Flußläufen aus
und gedeih! Überhaupt am besten, wo die Erde mil Wasser vollständig getränkl ist. So
können wir wohl annehmen, daß Taxod'miu (Uxtichnm iiiioccwmtiu Heer in der Tertiärzeit,
in der sie sich allein überlassen war, also keinen Eingriff der Menschen zu erdulden hatte,
auch nur wasserreiche Moräste zu ihrem Wohnsitz erkor. In dem Gebiete des heutigen
Untermains mag sie die Ufer des damals vorhandenen Sees geziert, in der kühleren Jahreszeit
wohl auch die freudig grünen Kurztriebe abgeworfen haben.
Als langlebige Pflanze reicht sie vom Tertiär aus in unsere Zeiten herein. In den
nordlichen Polargegenden entstanden, verbreitete sie sich von ihnen aus strahlenförmig immer
weiter nach Süden fort, in allen Muten vom Unteroligocän Ins zum Pliocän nachweisbar. Wir
sehen sie an vielen orten Europas, Asiens und Amerikas auftreten, zur mordenden Eiszeit
aber in den ersten beiden Erdteilen verschwinden, nur infolge der im letzten vorhandenen
günstigen Richtung der Gebirge, wenn auch zurückgedrängt, bleiben und von ihm aus durch den
Menschen als Zierpflanze in ehemals eingenommene Bezirke vereinzelt wieder übergeführt werden.
Unsere Blätter zeigen das Innere in Kohlenstoff umgewandelt, daher das Aussehen
uns als schwarz erscheint.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Srqttoia Endl.
Sequola laugsdorfii Brongn. sp. pliocriettica Egh. et Wink. (Taf. 24, Figg. la, b;
2, 3a- h; 4a— c.)
Frucht. Von den zwei Zäpfchen, die gefunden worden sind, ist das eine fast
kugelig oder stumpfellipsoidisch in guter Erhaltung und sitzt auf einem Stielchen.
Die meist sechsseitigen Schilder der holzigen Schuppen, die mit nageiförmiger Basis auf der
Spindel sitzen, bilden, sich mosaikartig aneinander legend, das kugelige Zäpfchen. Von dein Nabel
in der Mitte der Schildchen laufen nach dem Umfange drei Ins vier wulstig abgerundete Leistchen.
Länge (U'>- Zäpfchens lü mm, Dicke oder Breite 1 1 mm.
Das größte Schildchen, das ein fast gleichseitiges Sechseck bildet, mißt von unten
nach (dien 9 mm. von rechts nach links lo mm.
— 200 —
Bei dem etwas zusammengedrückten zweiten Zäpfchen sind die Schilder noch
besser erhalten. An stelle der nabelartigen Vertiefung in der Mitte der Schilder ist ein
Höckerchen.
Von dem Zapfen von Sequoia couttsiae Heer unterscheidet sieb der beschriebene
Zapfen durch die wesentlich beträchtlichere Größe der mittleren Schilder, die nach (dien
und unten sehr viel kleiner werden.
Samen. Ein kleiner, rechts und links mit häutigem Randsaum umgebener Same
wird wohl zu Sequoia langsdorfii gehören. (Taf. 24, Fig. 2.)
Länge 4,5 mm, Breite 4.0 mm.
Beim Samen von Sequoia gigantea Torr. Länge 6,0 mm, Breite 1,0 mm, Tiefe 1,- mm.
I>i<' Blätter sind steif, linealisch, am Grunde verschmälert und angewachsen
herunterlaufend, gedrängt abstehend; der Mittelnerv ist stark.
Von den in den Schichten des Klarheckeiis erhalten gebliebenen Zweig-
stücken dieser Pflanze ist eine bedeutend geringere Anzahl vorhanden, als von
den Resten von Taxod'mm, was wohl weniger darauf hin zu deuten ist. daß sie in
geringerer Anzahl von Exemplaren vorhanden gewesen sein möge, als daß sie in
weiterer Entfernung vom See ihre Sitze einnahm. Das bruchstückartige Auftreten der
Zweige neben dem vielfach zu beobachtenden kehlen der schwerer ablösbaren Blätter
dieser durchwässerten Hoden nicht liebenden Pflanze scheinen wenigstens darauf
hinzuweisen.
Durch die am Stengel herablaufenden Blätter und die meist größere Dicke der Achse
unterscheiden sich die Zweige sofort von denen der Sumpfzypresse. Auffallen muß die Dicke
der meisten Zweige, welche auf einen krankhaften Zustand hindeuten dürfte.
Figg. 4 a — c stellen im jugendlichen Zustande befindliche Zweige mit anliegenden
Blättern dar. welche sehr an solche der oligocanen Sequoia couttsiae Heer erinnern und
lig. '_!."> zeigt eine vielleicht durch Einwirkung eines Pilzes entstandene bänderartige Ver-
wachsung von Blättern.
In Sequoia haben wir ein altes, nunmehr im Aussterben begriffenes Geschlecht vor
uns. In der Wealdenformation beginnend, dauerte es durch Kreide und Tertiär fort. In
letzterem hatte es eine weite geographische Verbreitung (Europa. Asien. Nordamerika)
inne. während in der rezenten Zeit nur noch zwei auf beschränktem Räume wildwachsende
Allen. S. seniperoirens Endl. (an der Küste Kaliforniens; und S. gigantea Torr, (auf dem
201
westlichen Abhänge der Sierra Nevada) zu finden sind. Erstere ist wohl als aus .$'. lanrjsrforfii.
Brongn. sp. hervorgegangen und. da diese bereits in der jüngeren Kreide erschien, als
langlebige Art zu betrachten. Ihre Verbreitung war eine sehr große, denn sie ist in den
NTordpolargegenden, in Nordasien, Nordamerika und besonders auch in Europa an einer
Menge von Lokalitäten nachgewiesen worden.
Die fossilen Überreste unseres Fundortes haben eine schwarze Färbung angenommen,
die sie, gegen das Licht gehalten, nicht verlieren.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Abietineen.
Pinus L.
Zapfen eirund-kegelförmig oder länglich, die bleibenden Fruchtschuppen bald an der
Spitze verdickt, bald in eine harte, lange Spitze verlängert oder an der Spitze gerundet
und verschmälert.
Pinus montana Mill. fossil is Geyl. et Kink. (Taf. 24, Figg. 5a, I». c; Taf. 26, Fig. 8.)
Pinus brevisLuAw. Palacont. V, S 89, Taf. XIX, Fig. 1 ; Senckenb. Abh XV, S 11, Taf I. Figg. 8, i;
Senckenb Ber 1900, S. 129.
Von Pinus montana Mill. sind wieder ganz charakteristische Zapfen und /war in der
Zahl sieben gefördert worden. Sie besitzen auch wieder verschiedene Größe. Der Größen-
unterschied ist noch beträchtlicher als er in 1. c. Taf. I. Figg. 3, I dargestellt ist.
Der größte Zapfen mißt 10 mm Lange und ca. 26,5 min grollte Breite.
Der kleinste Zapfen mißt 22 nun Lange und 17.5 mm grollte Breite
An den spitzovalen Zäpfchen unterscheidet sich bekanntlich die Pinus montann
von der geineinen Kiefer. Pinus silvcstris L.. durch die Maßverhältnisse auf den gewölbten
Schildchen der Fruchtschuppen. Bei Pinus montana hat die Narbe die Gestalt einer
länglichen Ilaute. bei der die Breite oder Querdiagonale (links- rechts) die Hohe oder
Längsdiagonale oben-unten) ziemlich beträchtlich übertrifft, während diese Dimensionen bei
Pinus silvcstris ziemlich gleich sind (siehe Senckenb Der.. 1900, S. 129).
(her das Vorkommen von Pinus montana (Pinus hrcois Ldw.J in <\fv jüngsten
Braunkohle der Wetterau, dann über das in der Schieferkohle der Schweiz, in der von Frek
in Siebenbürgen und in den forest beds Englands ist in den zwei vorausgegangenen
Publikationen über die Überpliocänflora des Untermaintales 1887 und 1900 berichtet worden.
Die letzten drei Fundpunkte sind wohl alle alt-interglazial. Potonie berichtet sogar von
einem miocänen Lager von Pinus montana bei Grunow. Die heutige Heimat, der Bergföhre
— 202 —
ist die Hochregion der Gebirge. Somit ist ihr Vorkommen im Pliocänwald, wenn auch im
allgemeinen wenig hervorragend, seltsam. Die Tatsache, deren schon im Senckenb. Ber., 1900,
S. 129 gedacht ist. macht es aber verständlich, daß ihr Gedeihen neben geringem Wärme-
bedürfnis besonders durch einen höheren Gehalt von Luftfeuchtigkeit begünstigt wird.
Nach Hempel und Wilhelm (Bäume und Sträucher des Waldes, S. 145) verträgt
die Bergföhre hohe Grade sommerlicher Luftwärme; sie steigt in wärmere Talgründe herab
und kommt sogar in forstlichen Kulturen an der .Meeresküste noch fort.
Nach der Zahl der im Klärbecken gefundenen Zapfen zu urteilen, scheint Pinus
montana rieben Picea latiquamosa unter den zahlreichen Gymnospermen des Pliocänwaldes
im (Jntermaingebiet der hantigste Baum gewesen zu sein.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Pinus cf. sylvestris L. pliocaenica Kink. (Taf. 24, Figg. 6 a, b; Taf. 26, Fig. 9.)
Ein völlig geöffneter, klaffender Zapfen, der nichtsdestoweniger hinter seinen oberen
Fruchtschuppen noch Samen birgt, ist in der Gestalt bezw. in den Dimensionen seiner
scharfrandigen, rhombisch geformten Schildchen Pinus siloestris näher als Pinus montana ;
die vertikale oder Längsdiagonale des Schildchens ist nämlich von der horizontalen oder
Querdiagonale wenig verschieden.
Länge des Zapfens 41,5 mm
Längsdiagonale eines Schildchens in der zweituntersten Reihe .... 9,0 „
Querdiagonale desselben Schildchens 9,0 „
Längsdiagonale des unmittelbar darüber liegenden Schildchens der
nächsten I leihe 7,5 „
Querdiagonale desselben Schildchens 8,5 „
Längsdiagonale eines noch höher liegenden Schildcheiis 7,0 „
Querdiagonale desselben Schildchens 7,2 „
Die Schildchen sind flach, wonach dieses Exemplar der forma .plana Christ zugehört;
seine Längsleistchen sind weniger deutlich als seine Querleistchen.
Auch im fossilen Zäpfchen heben sich die Schildchen durch ihre lichtere Färbung
von der dunkleren Farbe des übrigen Teiles des Zapfens hervor und dadurch auch die
Querleistchen.
Pinus sylvestris begleitet Pinus montana in den interglazialen Ablagerungen
der schweizerischen Schieferkohlen und kommt auch in der interglazialen Höttinger
Breccie vor.
203
Heute überschreitet sie den Polarkreis; ihr südlichstes europäisches Vorkommen ist
Spanien. Von ihr sagen Hempelund Wilhelm S. 126: „Bei sehr geringen Ansprüchen an das
Klima zeigt sich Pinus siloestris gegen Winterfrosl wie gegen Sommerhitze in gleich hohem
Grade unempfindlich, so daß sie sogar eine Sommerwärme von 35° Coline Nachteil verträgt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
l'iiiHs askenasyi Geyl. el Kink. (Taf.24, Figg. 7 und Sa, b.)
Senckenb AMi \Y S 12, Taf. I. Fig. 5.
Drei Zäpfchen, ein großes und zwei kirim', alle von fast kugeliger Gestalt, stimmen
nicht nur in der ganz eigenartig gebildeten Form der Schildchen, deren Oberrand exakl
halbkreisförmig ist. den Nabel als Mittelpunkt gedacht; auch das rhombische Feldchen um
den Nabe] ist an zahlreichen Schildchen deutlich erkennbar, wie auch die dasselbe durch-
ziehende und es halbierende Leiste.
Leider ist die eine Seite des Gipfels des großen, wenig klaffenden Zäpfchens ähnlich
wie im Original (1. c. Taf. I, Fig. 5) verletzt, die Abbildung ist daher von der der verletzten
gegenüberliegenden Seite genommen.
Hiernach ist die Länge des großen Zäpfchens 38 mm, die größte Breite in etwa
zwei Fünftel der Höhe vom Grunde aus genommen 32 mm.
l)ie kleinen Zäpfchen sind seillieh zusammengedrückt und auch verletzt, aber durch
die eigenartige Gestalt der Schildchen sicher bestimmt. Las besser erhaltene unter ihnen
hat die Länge von 25 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Plnus ludwif/t Schimp. (Taf.24. Figg. 9 und 10.)
Schimper, Traite II. S äüG; Palaeontogr VIII, S 70, Taf [V, Fig. 3 (Pinna oviforniix Ldw i:
Senckenb Abh XV, S. L3, Taf. I. Figg ß. 7.
In der stumpf ovalen Gestalt und den Schuppenverhältnissen mit Phms orifoniiis Ldw.
und l'nuis huhviyi Schimp. vollständig übereinstimmend, ist ein sehr kleines, zierliches
geschlossenes Zäpfchen aus <,\t'i Klärbeckenbaugrube gewonnen worden. (Fig. 10.)
Seine Länge betraut 18 mm, seine Breite 11,5 mm (12, 4 10,C mm), ein Verhältnis,
das mit dem 1. c. S. 13 angegebenen völlig übereinstimmt.
Bei der Kleinheit des Zäpfchens und der (lachen Form der rhombischen Schilder
sind die dort notierten Schildermaße nicht zu gewinnen, da das Zäpfchen auch zum großen
Teile mit Sand inkrustiert ist.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
204 —
Pinus stellwagi Kink. n. sp. (Taf. 24, Fig. IIa und b.)
Der stumpf eiförmige Zapfen hat eine Länge von 58 mm. eine größte Breite von
17.5 mm. eine kleinste Breite von ea. 30 mm. ist also etwas zusammengedrückt,
Kr ist geschlossen, so daß nur die Schildchen an die Oberfläche treten; der übrige
Teil der Fruchtschuppen ist von der darunter liegenden Schuppe bedeckt. Die Schildchen
sind rhombisch, mehrfach mit abgestumpften Ecken.
Auf dieser rhombischen Basis gehen von den seitlichen Ecken, da und dort auch
von der oberen Ecke in diagonaler Richtung niedere Kanten aus. Wo diese in der Mitte
des Schildchens zusammentreffen, erhebt sich strack nach außen. /. T auch etwas abwärts
nach dem Grund des grotesken Zapfens gekehrt, ein kräftiger, am Ende abgerundeter
Stachel (Mucro) - Knoten kann man ihn nicht nennen. Der Stachel erreicht eine Höhe von
4.1 — 5.5 mm. Im untersten Teile des Zapfens fehlen die Stacheln auf den rhombischen derben
Schildchen, auch anderwärts ist der Stachel kurz abgestoßen. Am obersten Teile des Zapfens
befindet sich an seiner Stelle ein quer verlaufendes längliches Feldchen.
Im oberen Teile des unteren Drittels des Zapfens hat die Freite des Schildchens
(die größere Diagonale) 11,5 mm, die Höhe desselben (die kleinere Diagonale) 8,0 mm.
Im unteren Teile des oberen Drittels des Zapfens hat die größere Diagonale des
Schildchens 14 mm, die Höhe des Schildchens !) mm.
Dadurch, daß der Zapfen auf der Rückseite verletzt ist, kann man einige Fruchtblätter
von ihrer Basis aus übersehen Im oberen Teile des unteren Drittels wie im unteren Teile
des oberen Drittels des Zapfens zeigen sich die derben Schuppen 17,5- -18,0 mm lang.
Mit der Pinus nodosa Ldw. (Palaeont. VIII, S. 74, Taf. XIII. Fig. 2) aus dem ober-
oligocänen Blättersandstein von Münzenberg. die freilich nur als Hohlabdruck erhalten ist,
hat der pliocäne Zapfen große Ähnlichkeit: der Abguß des Hohlabgusses, den Ludwig
Taf. XIII. Fig. 2 c alibildet, ist länglich-oval. So ist an sich schon der Vergleich mit dem
oligocänen Zapfen unsicher und die spezifische Übereinstimmung, abgesehen von der ungleichen
Form des Zapfens, zweifelhaft. Ludwig weist nun bezüglich seiner Pinus nodosa auf Pinus
gerardiana Wall. hin. was für den oberpliocänen Zapfen gar nicht zutrifft. Leider ist uns
unbekannt, welchen der zahlreichen Föhrenzapfen aus der Klärbeckenbaugrube die ebendaselbst
gewonnenen Nadeln zugehören; sie sind aber für die Entscheidung der Frage, welcher Pinus-
Tribus die Pm«<s-Zapfen angehören) von großer Bedeutung. Pinus gera/rdiana Wall, ist
bekanntlich dreinadelig. Von Pinus pinastroides l'ng. von Salzhausen (Wiener Denkschr. IV,
S. 101, Taf. 38, Fig. 1 1. deren Diagnose Unger in folgendem Satze gibt: strobili ovato-
105
oblongi squamis apophysi compresso-pyramidata umbone acuto - unterscheidet sich unser
Zapfen schon durch die kurze Gestalt, dann auch durch die wesentlich geringere Lilnge der
Schuppen, die dem oberoligocänen Zapfen eigen ist. Es sind aber gerade die Zapfen, die
zur Unterscheidung der Phius-Avten die sichersten l nterschiede bieten (Schenk). Wir
benennen daher die (dien beschriebene Föhre zu Ehren ihres Finders, des Herrn Regierungs
bauführers Stell wag, der sich überhaupt um die Auffindung von Früchten und Zapfen im
Klärbecken viel und glücklich bemüht hat.
Unter den rezenten Kielern dürfte nach der Form des Zapfens und mehr oder
weniger auch nach den Schuppen zu urteilen, wohl Pinus punyens Mchx. i\w Pinus strllwayi
nahestehen. Pinus pmu/cns lebt in trockenen, kiesigen Höhenlagen des östlichen Nordamerika
(Beisner, Handbuch der Nadelholzer. S. 21.5, Fig. 56).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Pinus timleri Kink. n. sp. (Taf. 25, Figg. 1 a, b; 2a, b, c; 3 u / und la. b, c, d.J
Die auffälligsten und grollten Fossilien unter den Früchten des Klärbeckens sind
Teile eines großen Föhrenzapfens. Von demselben sind erhalten:
Eine größere Anzahl einzelner abgetrennter, auf der Liste der Maße als ..lose"
bezeichneter, zum Teil fragmentärer Fruchtschuppen,
ein stück des Zapfens, bestehend aus Spindel und zahlreichen Fruchtschuppen,
ungefähr dem mittleren Teile des Zapfens zugehörig, und
der Gipfel des Zapfens, ebenfalls aus Spindel und mehreren Schuppen bestehend.
Er ist, wie das Mittelstück, etwas zusammengedrückt.
Spindel. lue plattgedrückte Spindel des Mittelstückes, soweit ihr keine Schuppen
oder Basalteile von solchen aufsitzen, zeigt ein wabiges Aussehen, in der Mitte der vertieften,
steil spiralig einander folgenden Blattnarben sieht man das für die einzelnen Schuppen
bestimmte Gefäßbündel. Die Breite der plattgedrückten Spindel der Mittelregion mißt
ca. 10 mm.
Deckschuppen. Deckschuppen sind nicht zu beobachten. Auf der Außenseite
einer Schuppe ist zwar ein länglicher, schmaler Eindruck, der von ihrem Grunde aus in
ihrer Mittellinie verläuft, zu beobachten.
Die Maße dieses Kindruckes sind: Länge 15 mm, Breite 3 mm. Es ist denkbar, daß
dieser Kindruck von einer von der Fruchtschuppe abgelösten Braktee herrührt.
Fr uch tsch uppen und Samen Die Fruchtschuppen, die noch auf der Spindel
sitzen, sind mit Ausnahme der obersten, das Gipfelstück bildenden stark nach außen gebogen :
Abhandl.d. Senckenb. Nnturf. Ges. Bd. XXIX -JS
— 206 —
sie sind groß und verhältnismäßig dünn und von schmaler, keilförmiger Gestalt. Vom Grund
der Schuppe bis ungefähr zwei Fünftel derselben verlaufen ihre Seitenränder, einen Winkel
von ca. 17" bildend, divergent; von da an sind die Ränder parallel oder schwach nach außen
gebogen bis zum Schildchen, dessen Breite im Mittelstück des Zapfens dann schmaler ist als
die Breite in der Mitte der zum Schildchen gehörigen Schuppe.
Auf der Innenseite der Schuppe sieht man am Grunde von den Samen herrührende
Vertiefungen und die durch die hellere Färbung (braun gegen schwarz) ausgezeichnete
(iestalt der Flügel. Der Innenrand der Flügel verlauft geradlinig längs der Mittelleiste der
Schuppe, der Außenrand dagegen bogig am Außenrand der Schuppe entlang: ungefähr in
ihrer Mitte oder etwas unter ihr verschmälert sich der Flügel nach dem rundlich
abgestumpften Ende hin.
Die Schuppen nahe der Basis des Zapfens (1 und _'. siehe Maßtabelle) sind unfruchtbar.
Die ausgereiften Samen sind von elliptischer Form, glatt und mattglänzend.
Die Flügel haben ziemlich beträchtliche Größe, erreichen aber den oberen Rand der
Schuppe nicht. Die Nischen, in denen die Samen liegen, sind, soweit es zu beobachten ist,
etwa 11 — 12 mm vom Ansätze der Schuppe entfernt.
Auch auf der Außenseite der Schuppen läuft eine niedere Leiste, die wie die innere
Leiste nicht immer die Mitte des unteren Schildchenrandes trifft: diese Fanten sind in ihrem
oberen Teile mehrfach seitlich verbogen und zeigen eine schwach S-förmige Biegung, andere
spalten sich früher oder später in zwei nach oben divergente Kanten, was die Gestalt des
unteren Schildchenrandes beeinflußt : die dreiseitige Form des Schildchens von einer konvexen
und zwei konkaven Seiten gebildet, wird dann vier- oder fünfseitig.1 Hierdurch wird die
Hohe des Schildchens gemindert (siehe Maßtabelle).
* Die mit * bezeichneten Maße gehören Schuppen an. deren unterer Schildrand durch zwei auf der
, Außenseite der Schuppen vom Grund aufwärts ziehende Kanten eine fast fünfseitige
" Form erhielten. a Höhe des Schildchens, bed Oberrand und bfed Unterrand des
1 <• Schildchens.
Die größte Breite der Schuppen ist 17,5— 18,0 mm. Von der Stelle der größten
Breite konvergieren, wie schon erwähnt, die Seitenränder nach dem Grunde, mehrfach auch
nach dem Schildchen. Nach der Gipfelpartie zu nimmt diese Breite der Schuppen nur wenig ah.
Die Folge der Schuppen am (1 runde gegen den »lipfel ist natürlich unsicher, wie sie
in der Maßtabelle angenommen ist. Dies gilt vor allem von den lose gefundenen, demselben
Zapfen zugehörigen, abgebrochenen Schuppen. Ihre Langt' und die Höhe der den Schildchen
aufgesetzten Kegel führten zu der Annahme, wie sie dir Tabelle gibt. Auch hei den übrigen
207
Phuts-Avten sind die untersten Schuppen die kürzesten und ihre Schildchenhöcker niedrig-
bald aber nimm! ihn' Höhe zu. Für die angenommene Schuppenfolge war fernei noch
der Umstand bestimmend, daß die untersten Fruchtschuppen meist unfruchtbar sind.
Maßverhaltnisse an den Fruchtschuppen von Pimis thiileri n. sp. in nun.
I lr.lu-
Abstand
''lügeis
- . Breite des Hohe des ","" Länge
g. tu lies Kegels
5"ö Schildchens Schildchens | UI\WI der Schuppe muh Oberrand der Schuppe
/.
21,7
1 1,5
19,0
20,0
19,3
19.0
18.5
18,0
18,0
16,0
15.5
23,3 lose [3 und 1 I
19,5 33,5 lose ohne Samen
13,5 42,0 lose 22,0 unfruchtbar, Klügellänge 15
Eine größere Zahl von Schuppen fehlt zwischen 3 und i
lose 13
13
12
12
1 1,5 :
I 1,5
L(i. i
17.li
15,8 ;
14,0
15,0
12.5
9,5
9,0
57,0
, -
s ja
59,0
a -
§ *-
w ™
59,0
« i
56,0
2 5
Zwischen der Schuppe 8, der obersten im Mittelstück vollständig erhaltenen, und
der lese gefundenen Schuppe 9 ist eine größere Zahl von Schuppen zu denken; von
sechs derselben sind im Mittelstück noch die unteren Partien erhalten.
12 Flügellänge = 2,5
8 Flügellänge
nicht zu erkenne!
Außer den zuletzt aufgeführten, zum Gipfelstück gehörigen äußeren Schuppen zählt
das Gipfelstück noch mehr oder weniger eng aneinander liegende Schuppen. Die sieben
obersten stehen ganz eng zusammen.
Schuppe 1 und 2 (Figg. 3ß und y), dann noch eine ziemlich kurze unförmliche
Schuppe 0 (Fig. 3«) dürfen mit Bestimmtheit als nahe dem Grunde des Zapfens gelegen
gedacht werden und Schuppe 3 wird nicht weit davon entfernt gesessen haben Von Schuppe 1
28 *
9
17,5
1 !,5
9,5
mehr als
50,0 lose
II)
18,5
1... .
7 etwas
abgenutzt
58,0 lose
11
15,0
10,5
6,0
56,0
12
13 V
10V
6,0
55,0
— 208
ist leider nur der obere Teil erhalten, was auch von Schuppe l gilt. Da die Kegelhöhe
von Schuppe l der Kegelhöhe von Schuppe 5, der zutiefst am Mittelstüek gelegenen, nahe
steht, so wird sie dieser wohl auch an der Spindel nahe gestanden haben; sie kann der
Schuppe 5 vorangegangen oder gefolgt sein, jedenfalls fehlen zwischen Schuppe 3 und 5
mehrere Schuppen. Tu der Annahme dieser Folge ist besonders auffallig. daß die Schuppe 3
eine verhältnismäßig geringe Kegelhöhe aufweist, geringer als Schuppe 2, auch als Schuppe 1
und 5, während doch die Länge der fraglichen Schuppe :; es gewiß macht, daß sie an der
Spindel hoher stand als Schuppe 2. Schuppe 5 ist die unterste am Mittelstück: von letzterem
sind noch Schuppe li. 7 und 8 gemessen. Mit ihnen sitzen noch sechs vollkommen erhaltene
Schuppen an der Spindel des Mittelstückes. Zwischen Schuppe 8 und 9, der obersten Schuppe
des Mittelstückes und der untersten des Gipfelstückes, mögen noch mehrere fehlen. Am
Gipfelstück konnten nur die vier unteren gemessen werden.
Die Länge der Schuppen nimmt nach dem Gipfel nur langsam ab.
Schildchen. Das Eigenartigste an Pinus ümleri ist die Gestalt des Schildchens
mit seinem Hocker. Wie schon angegeben, halten die Schildchen drei-, vier- bis fünfseitige
Gestalt. Die größere Seite ist der konvexe Oberrand der Schuppe, die zwei anderen Seiten
des dreiseitigen Schildchens sind konkav nach unten und treffen sich in der flachen Mittelkante
der Außenseite der Schuppe. Die die beiden Samen trennende, also auf der Innenseite
verlaufende Längskante endigt vielfach in der Mitte des flach konvexen Oberrandes des
Schildchens, so daß dieser den Verlauf eines sehr stumpfen Winkels bekommen kann; dann
hat das Schildehen nahezu rhombische Gestalt. Durch Umstände, deren wir oben schon
gedacht haben, entsteht in der einen und anderen Schuppe eine fünfseitige" Fläche.
Kegel. Auf dieser drei- bis fünfseitigen Fasis erhebt sich ein mehr oder weniger
hoher, am Scheitel abgestumpfter Kegel, der nach außen und unten gekehrt ist. Die Höhe
des am Scheitel stumpf gerundeten Kegels nimmt von nahe der Fasis des Zapfens nach dem
Gipfel zu allmählich ab. so daß schließlich das Schildchen einem quergezogenen Polster gleicht.
Feldchen. Von einem Feldchen inmitten des Schildchens, in dessen Mitte bei
vielen Pinus-Arten ein Höcker oder ein Grübchen sich befindet, ist nichts zu beobachten.
Gleichförmig erhebt sich der Kegel von der Umrandung des Schildchens zum stumpfen Scheitel.
Gestalt des Zapfens. Da die zehn bis zwölf äußeren Schuppen des Gipfelstückes
in ihrer Länge wenig verschieden sind, auch wenig in der Länge von den Schuppen des
Mittelstückes (öii 58 mm) differieren und zudem von . der Freite der Schildchen ziemlich
dasselbe gilt, so dürfte auf eine zylindrische Gestalt der Pinus ümleri zu schließen sein.
20V)
Samen. Die Gestall der Samen von Pimis timleri konnte an einigen Schuppen
erkannt werden durch den Eindruck, den sie auf der Innenseite der Schuppe nach dem
Ausfallen hinterlassen haben. Dieser Eindruck hebt sich besonders dadurch deutlich heraus,
daß die vom Samentlügel bedeckten Teile der Innenseite heller braun sind als die vom
Flügel nicht bedeckten.
I)ie Abbildung Fig. la, und b-> ist der lose gefundenen, nahe den unfruchtbaren
Basalschuppen befindlich zu denkenden Schuppe 3 entnommen, was sich auch durch die
Kleinheit der Nüßchen wie der Flügel zu erkennen gibt.
Die Fig. 4 li i und b2 stellt die Samen auf der untersten Schuppe.") des Mittelstückes
dar. die sich nicht sein- von denen der als untersten des Gipfelstückes gedachten Schuppen 9
und lo an Gestalt und Größe unterscheidet.
Auf der lose gefundenen Schuppe 9 (Fig. 3c. Fig. tc) saßen zwei reife Samen, die
nur wenig kleiner sind als der reife Samen auf der ebenfalls lose gefundenen Schuppe 10,
die als der Schuppe 9 unmittelbar folgende Schuppe gedacht ist. Immerhin ist dieser reife
Samen auf Schuppe 10 der größte bezüglich Nüßchen wie Flügel. Der andere auf Schuppe 10
(Fig.3^, Fig.4d) befindliche Samen war unfruchtbar, auch sein Flügel ist schmaler und
kür/er als der reife auf derselben Schuppe.
Auf den oberen Schuppen des Gipfelstückes, die wenig klaffen, und deren Flügel-
Eindrücke daher nicht zu erkennen sind, werden nun wohl beide Samen unfruchtbar gewesen sein.
Die Besonderheit von Firnis timleri gegenüber den anderen Pmws-Arten spricht sich
auch in der Gestalt der Samen resp. Samenflüge] aus. Den allgemeinen Charakter der
P/MMs-Samen haben zwar die von Firnis timleri auch, der Außenrand ist aber sehr schwach
und fast gleichmäßig gebogen: die weiteste Ausbiegung ist in der Mitte oder weiter nach oben.
wo die beiden Ränder bogig zusammentreffen. Die Biegung in der mittleren Partie der Fluge],
z. !',. bei Schuppe 9, ist aber so gering, daß Außen- und Innenrand nahezu parallel verlaufen.
Nach der Gestalt des hoch über das Schildchen sich hervorhebenden Kegels,
überhaupt nach der völlig verschiedenen Bildung auf dem Schildchen zu urteilen, gehört
Firnis timleri einer bisher noch nicht bekannten Sektion von Pinus an Bei keiner mir
bekannten Pinus-Avt kommt ein solcher an der Spitze abgerundeter Konus als Nabel vor,
der unmittelbar von der Basis des Schildchens aufsteigt.
Am nächsten stehend mag vielleicht Pinns geraräiana Wall, aus Nord-Afghanistan
erscheinen: ihr Zapfen ist jedoch länglich eiförmig stumpf, die Schuppen sind dick, das Schild
pyramidenförmig mit scharfer Querleiste, zurückgebogen, sich in einen dreieckigen, schart
— 210
zugespitzten Nabel fortsetzend (Beißner, 8. 251). Audi Pimts sabiniana Dougl. von
Nordwest-Amerika konnte zu einem Vergleiche auffordern, diese hat jedoch auf der Mitte
des Schildchens resp. auf dein pyramidenförmigen Hocker einen gekrümmten, pfriemlich
gestalteten Stachelaufsatz, dessen Richtung nach oben gehl, und die Schuppen, Samenflügel
und Samen weichen ebenfalls ab.
Leider sind dir zu Pinus ümleri gehörigen Nadelbüschel nicht bekannt, so daß
darnach nicht etwa die Sektion zu bestimmen ist.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Pinus äff. laricio Poir. liliocaenica Kink. (Taf.24, Fig. 12, 13a und b.)
Senckenb. Abh. L887, Bd. XV, S. 14. Tut. I. Pig 8 Senckenb. Ber. 1900, S. 127, 128.
Von der Pinus-Art, die irrtümlich (Senckenb. Abh. XV, S. 14, Tai'. 1, Fig. 8) zu
Pinus cembra L. gestellt worden ist, weil der Samen flügellos erschien, und ihre Gestalt der
Zirbelkiefer ähnelt, auch weil das Schildchen bei großer 1 '.reite sehr geringe Hohe besitzt,
hat sich bei der neulichen Grabung im Klärbecken ein Gipfelstück gefunden. Im Senckenb.
Ber. 1900 hat Kinkel in das Irrtümliche obiger Bestimmung dargelegt. Zu Pinus laricio Poir.,
vielmehr nahe dieser Art. glaubte er diese Art stellen zu sollen, da der plioeäne Zapfen
mit einer Pinus laricio, wie sie Potonie in seinem Lehrbuch der Pflanzenpalaeontologie
aus dem Miocän von Grunow S. 311, Fig. 312. 2 abbildet, besonders in der abgestutzten
Gestalt des Gipfels übereinstimmt; die rezente Pinus laricio Poir. v s.v. austriaca hat hingegen
spitzen Gipfel (Heinpol und Wilhelm, I., Nadelhölzer, Tat'. VI).
Die Maßverhältnisse der äußersten, sehr dünnen Schuppe des oben erwähnten
Gipfelstückes sind folgende: Lange 20 mm; größte Breite (am Ende des unteren Drittels)
12 mm; kleinste Breite (wo das Schildchen aufsitzt) 8 mm: Breite des Schildchens daher 8mm;
Hohe des Schildchens 3 mm.
In der Partie der grüßten Breite ist die Schuppe gewölbt.
Solche schmale Schildchen fanden sich bei keinem mir aus der Literatur bekannten
oder aus Sammlungen zugänglichen Fohrenzapfen; auch Pinus laricio stimmt nicht hierin
überein, weder in der Form noch in der Bildung der Schuppe, besonders nicht bei den
Schuppen des Gipfels. Ich habe mich am Gipfelstück überzeugt, daß die außerordentlich geringe
Höhe der Schildchen eine tatsächliche ist und nicht, wie wir (Geyler und Kinkelin) es 1887
darstellten, vom Abstoßen am oberen Ende herrührt. Außerdem ist noch zu bemerken, daß die
Verschiedenheit in den hier und in den im Senckenb. Per. 1900. S. 128 bezüglich des Fundes von
1885 mitgeteilten Maßverhältnissen davon herrührt, daß sie verschiedenen Stellen des Zapfens
— 211
entnommen sind, sich also ergänzen und nicht widersprechen. Man kommt wohl der Wahrheit näher,
diese Zapfen einer bisher nicht bekannten An zuzuschreiben als einer Form von Pinus laricio.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Pinus strobus L. /hssi/is Geyl. et Kink. (Taf. 24, Figg. 11 und 15. )
Senckenb Abb LK87, Bd. XV, S. 15, Taf . I, Fig. 10; Palaeimt. VIII, S GS, Tat' XIV. Figg (i, 7
Es liegen zwei fragmentilre Zapfen dieser Art vor, beide von der Gipfelpartie.
In besserer Erhaltung und wenig klaffend ist das Bruchstück aus dem Klärbecken
(Taf. 24, Fig. 14), das /weite (Taf. 24, Fig. 15) sehr mangelhafte, stark klaffende Stück
wurde bei einer Bohrung (45) im Westerbachtal zwischen Eschborn und der Elisabethenstraße
in 46 m Teufe ungefähr 1 km vom Fundpunkte der oberplioeänen Florida von Niederursel
(Senckenb. Ber. 1900, S. 121) gefunden; daselbst haben sich die Früchte in 20 bis 22 m
Teufe befunden.
Heide Bruchstücke gehören zu sehr schmächtigen Zapfen.
Die Form der verhältnismäßig schmalen Schuppen mit wenig (17 ° bis 18°) nach der
Ansatzstelle an der Zapfenspindel konvergierenden Seitenrändern, ferner die rhombischen,
sich schwach abhebenden Schildchen, an denen man den mehr gegen den Oberrand zu
liegenden Knoten (Umbo) meist nur mit Mühe erkennen kann, sind Eigenschaften, die die
heute in Nordamerika heimische Weymouthkiefer, Pinus strobus L., charakterisieren.
Die charakteristische Streifung auf den zarten, holzigen Fruchtschuppen ist besonders
deutlich beim klaffenden, wohl erhaltenen Zapfenstück zu beobachten.
Das Zapfenstück aus dem Klärbecken (Fig. 14) hat eine Länge von G8 mm. Auf eine
Strecke von 20 mm liegt die etwas zusammengedrückte, relativ dicke Spindel unten frei.
Die unterste Schuppe des t8 nun lang mit Schuppen besetzten Gipfelstückes hat
eine Länge von ungefähr 23 mm, die Schildchenbreite ist !> mm, die Schildchenhöhe ca. 5 nun.
An dem Zapfen von Eschborn (Fig. 15) sind nur wenige (ca. tu Schuppen erhalten.
Die Länge der untersten Schuppe ist ca. 23 mm. die Breite des zugehörigen
Schildchens 5 mm. die Höhe des zugehörigen Schildchens 5 mm.
ob nur schmächtige Formen von Pinus strobus zur Oberpliocänzeit lebten, ist an
Hand der unbedeutenden Reste nicht festzustellen.
Diese heute im nordöstlichen Nordamerika heimische Föhre ist 1705 wieder in
Europa eingeführt worden, nach Bolles Gartentiora, L890, S. 135, vorübergehend schon Mitte
des IG. Jahrhunderts (Beissner, Handb. d. Nadelhölzer, IS'Jl. S. 288).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad und Bohrloch \~> hei Eschborn.
— 212 —
Picea Lk.
Zapfen eirund oder länglich zylindrisch, Deckschuppen klein. Fruchtschuppen breit,
dachziegelig. nach dem Samenausfall bleibend.
Picea latisquamosa Ldw. sp. (Taf. 26, Figg. 2a und b, 3a und b, 4a und b.)
Palaeont.VIII, S.77. Taf. XIV, Pigg.öa d; Senckenb. Abh. XV, S. 19, 20, Taf. II, Figg. 2 und 3.
In größerer Zahl und guter Erhaltung wurden Fichtenzapfen gefunden, die der
Ludwigschen Abies latisquamosa von Steinheim bei Hanau entsprechen.
Hiernach ist die Form der Zapfen eine recht verschiedene; sie schwankt zwischen
spitzoval (1. c. Taf. XIV, Fig. 5a) bis stumpfoval; auch walzige (1. c. Taf. XIV, Fig. Tic) und
sogar spindelförmige Zapfen sind darunter. Die allen diesen Formen gemeinsame Eigen-
tümlichkeit, wodurch sich Picea latisquamosa Ludw. von den nahestehenden Formen von
Picea excelsa kam. (Picea vulgaris Link), die ebenfalls sehr formenreicb ist, unterscheidet,
ist die große Breite und die geringe Höhe des freiliegenden Teiles der Fruchtschuppen und
besonders die flachbogig gerundete, etwas gekerbte Form ihres Oberrandes. Die Schuppen
sind meist ziemlich kräftig längsgestreift, also querwellig. Die spitz ovale Form ist in
der die Klärbeckenflora zuerst, behandelnden Arbeit (1. c. Taf. II. Figg. 2, 3) und so auch
unter den neuen Funden (Taf. 26, Figg. 2 a und b) die hantigst vertretene.
Von den ovalen Formen führen wir die Dimensionen dreier vollkommener und
ziemlich geschlossener Zapfen auf:
Länge Breite am oberen Ende Breite am unteren Ende
des Zapfens
des
unteren Drittels
des
oberen Drittels
Fig. 1
85 mm
41 mm
31,2 mm
Fig. 2
85 mm
40 mm
34,35 mm
Fig. :;
81 mm
39 mm
39,2 mm.
Hiernach hat 1 spitzovale. 2 und 3 stumpfovale Form.
Breite des freien Teiles der Schuppe Hohe des freien Teiles der Schuppe
in der Mitte des Zapfens in der Mitte des Zapfens
Fig. 1 15 mm 9 mm
Fig. 2 20 mm 7 — 8 mm
Fig. 3 18 mm 9 mm.
Bei den spit.zovalen Zapfen von Picea latisquamosa Ldw. nähern sich die Verhältnisse
vini Höhe und Breite der freiliegenden Teile der Schuppen denen von Picea arrha Lam ;
der Zapfen wird schlanker, während bei den Zapfen mit stumpfem Gipfel die breiten Schuppen
213
einander näher nicken, ein Verhältnis, das sich auch bei den vier bis fünf fragmentären
Zapfen unter den neuen Kunden, die des Basarteiles entbehren, bestätigt. Die stumpfovalen
Zapfen sind von plumper Form.
Picea Ifitisquamosa Ldw., sp. fusiformis Kink. nova forma. Taf. 2<>, Figg 3a und b.)
Schlank»- und spindelförmige Gestalt haben zwei Zapfen; sie laufen also nach unten
wie nach (dien spitz, zu; Gipfel wie Basis sind last gleichspitzig Der eine dieser Zapfen,
(Taf. '_'•;. Fig. 3a). ist vollkommen und hat geschlossene Schuppen, ist auch wenig
komprimiert. Diese Form ist also verschieden von der typischen Picea latisquamusa, wie von
der walzigen Picea exeehta mit spitzem Gipfel. In der Hachbogig-gerundeten Form des
Schuppenoberrandes wie in der Breite der freien Teile der Schuppe stimmen sie dagegen
mit Picea latisqnamosa überein. Die Schuppen dieser Form sind hingegen schwach
längsgestreift, fast glatt.
Maße von Fig. 3 a :
Lange des Zapfens 99 mm
Größte Breite in der Mitte des Zapfens 29—32,5 mm
Breite des freien Teiles der Schuppen im oberen Teile des unteren Drittels 18 mm
Höhe des freien Teiles der Schuppen im oberen Teile des unteren Drittels 8 mm
Breite des freien Teiles der Schuppen in der Mitte des Zapfens . 17 mm
Höhe des freien Teiles der Schuppen in der Mitte des Zapfens 8 nun
Breite des freien Teiles der Schuppen im unteren Teile des oberen Drittels 13 mm
Höhe des freien Teiles der Schuppen im unteren Teile des oberen Drittels 7 mm.
Picea latisquamosa Ldw.. sp. cylindrica Kink. nova forma. Taf. 2G, Figg. la und b.)
Eine weitere Form ist die walzige. die in drei Exemplaren vertreten ist. Leider ist
hei ihnen der Gipfel nicht erhalten. Der Grund ist stumpf; damit nähert sich diese Form
der (lestalt der typischen Picea excelsa.
Das besterhaltene Stück (Fig. 4a) hat eine Länge von 7 1 mm.
In seiner Mitte zeigen die Schuppen folgende Dimensionen: Breite des freiliegenden
Teiles einer Schuppe 18 mm. Höhe des freiliegenden Teiles derselben 5,2 mm.
Die Schuppen haben somit den Charakter derjenigen von Picea Jathquamosa.
Von einem grollen Zapfen, der wohl die Größe des I.e. Tai. II. Fig. 2 abgebildeten,
1 15 mm langen Zapfens erreicht haben mag ist nur die untere ungefähre Hälfte i7(» mm i erhalten.
Die außerordentliche Breite der Schuppen und die geringe Höhe des freiliegenden
Teiles, ferner der flachbogig gerundete Oberrand stellt ihn zu Picea latisqnamosa Ldw
Abhandl. d. Senckenb Naimi Ges. Bd. XXIX. 29
— 214 —
Eigenartig ist die am Grunde stumpf konische Gestalt, so daß also auch bei dieser Form
eine Verjüngung nach. der Basis sich darstellt; doch ist die Basis immerhin viel stumpfer
als es bei Picea latisqmmosa fusiformis der Fall ist. Es war jedenfalls ein sehr plumper
Zapfen und mag ungefähr die Gestalt I.e. Tat. 11. Fig. 2 gehabt haben.
Die Breite des freiliegenden Teiles der Schuppen erreicht 23 mm. die Höhe des
freiliegenden Teiles 6 mm.
Hiernach variiert Vhvn latisquamosa beträchtlich und nähert sich bei der einen
Form in einem, bei einer anderen Form in einem anderen Verhältnis der Picea excelsa Lam.
Picea excelsa Lam. fossilis Geyl. et Fink. (Tai. 26. Fig. 1.)
Senckenb. Abh. XV, S 1.x. Taf.II, FiK. 1 (Picea vulgaris Lk .).
Zwei vollkommen geschlossene Zapfen lassen die Charaktere der Rotfichte leidlich
gut erkennen; sie haben zwar nicht zylindrische, sondern eher kurz spindelförmige (Jestalt,
bei beiden ist aber der Oberrand der Schuppen gleichschenkelig, winkelig. Infolge von Abreiben
ist allerdings dies nicht in allen Teilen zu beobachten, besonders nicht am unteren Teile des
Zapfens. Dann sind auch die Schuppen dünner, zarter als die von Picea latisquamosa.
Der kleinere der zwei Zapfen, der die Verhältnisse der Schuppen deutlicher zeigt,
hat folgende Maße :
Länge des Zapfens 64,1 mm
Größte Breite, wenig unter der Mitte (30 — 28 mm) 29 mm
Breite des freien Teiles einer Schuppe am Ende des oberen Drittels . 9 mm
Höhe des freien Teiles einer Schuppe am Ende des oberen Drittels . 8,5 mm.
Der größere Zapfen ist 71 mm lang und hat (in der Mitte) eine größte Freite von
(38—30 mm) .14 mm.
Zwei stark verletzte, nur etwa zu zwei Drittel erhaltene Zapfen scheinen in Rücksicht
auf ihre walzige Gestalt und die dünnen Schuppen Rotfichtenzapfen zu sein.
Da sie im Bohrloch 17 bei Eddersheim in 69,5 m Teufe gefunden sind (siehe oben
S. 160), haben sie besonders stratigraphisches Interesse.
Spindel. Außer den eben beschriebenen Kesten von Fichten wurde eine Spindel
Tut. 26, Fig. 6) gefunden, an der noch allenthalben die untersten Teile der Fruchtschuppen
aufsitzen und zwar der ganzen Spindel entlang in gleichem Maße, so daß nur angenommen
werden kann, daß ein noch nicht reifer Zapfen von Picea latisquamosa oder l'itta excelsa
vom Baume abgelöst ins Wasser geriet und hier nahe dem Ufer auf dem Sande hin und
her bewegt in gleichmäßiger Weise abgerollt wurde.
— 215 —
Auch das Längenmaß von 71 nun deute! auf obige Arten. Die wirkliche Spindeldicke
konnte nicht ermittell werden. Spindel zusammen mit dem Stumpfe der Schuppen haben
eine Breite von U> 1 l nun.
\ orkommen : Klärbecken bei Niederrad und Bohrloch 17 bei Eddersheim in (!9,5 m Teufe.
Picea auf. rubra Link, fosnifis Kink. (Taf. 215, Fig. 5.)
Zwei Zäpfchen unter den neueren Funden des Klärbeckens stehen in Größe und Gestalt,
ebenso auch in der Form der Schuppen der nordamerikairischen Picea rubra Lk. (Be issner,
Handbuch der Nadelholzkunde, 1891, S. 338, Fig. 95) sehr nahe: von ihnen ist eines vollkommen
erhalten, während das andere auf der einen Seite sehr verletzt ist. Beide sind zusammengedrückt.
Länge des ersten Zäpfchens . 44 nun
t Irößte Breite in der Mitte 25 nun l
also ungefähr 20 mm
Kleinste Breite in der Mitte 15 mm I
Die Form des Zäpfchens ist rein elliptisch; seine Schuppen sind zart und fast glatt.
In Europa wurde diese heute im nordöstlichen Nordamerika heimische Fichte im
Jahre L755 wieder eingeführt (1. c. S. 338).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Larix Tourn.
Zapfen eirund. Schuppen fast kreisrund, dünn, angedrückt oder locker, dachziegelig,
der Länge nach gestreift, bleibend.
Larlr europaea L. fossüis Geyl. et Kink. (Taf. 24, Figg. 16a. I». c und Fig. 17.)
Senckenb. Abh. XV, S. 15, 16. Taf. II. Figg. 11, 12.
Von den mehr kegel- als eiförmig gestalteten Zäpfchen sind sieben gewonnen worden;
von ihnen hat sich die völlige Gestalt und Berandung der Schuppen nur bei zwei erhalten.
Der eine dieser Zapfen ist fest geschlossen, der andere besser erhaltene klaffend.
Von den sieben Lärchenzäpfchen sind drei wesentlich kleiner als die anderen, die
eine ungefähre Größe von 30 mm haben.
Die charakteristische Streifung auf den zarten, holzigen Fruchtschuppen ist besonders
deutlich beim klaffenden, wohl erhaltenen Zäpfchen zu beobachten.
Vorkommen: Klarbecken bei Niederrad.
Ab/es Link.
Zapfen meist zylindrisch, abgestumpft, Fruchtschuppen breit, mit mehr oder weniger
über diese hervorragenden Deckschuppen: bei der Reife mit den Samen von der aufrechten
Achse abfallend. Samen zusammengedrückt mit breit keilförmigen Flügeln umgeben.
29*
— 216 —
Abies pectinata DC. fossilis Geyl. et Kink.
Senckenb. Alili XV. S. 17.
In der ersten über die< Iberpliocänflora des Untermaintalesl 1887J erschienenen Abhandlung
glaubten Geyler und Kinkelin aus einigen sehr unvollkommenen Resten von Zapfen I.e. S. 17
nach der dichten Stellung und der Konsistenz der Schuppen zu urteilen, auf das Vorkommen von
Abies pectinata DC. schließen zu dürfen, allerdings nur vermutungsweise. Andere Belege, /.. B. der
Fund einer Spindel, von der die Fruchtschuppen abgefallen sind, haben sieh auch bei der letzten
Grabung des Klärbeckens nicht ergehen. Samen von Abies sind 1 903 05 mehrfach gewonnen worden.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Keteleeria Carr.
Zapfen zylindrisch oder länglich eirund, stumpf. Schuppen bleibend, lederartig,
holzig. Deck schuppen eingeschlossen, halb so lang als die dicken, lederigen
Fruchtschuppen. Samen groß, verkehrt eirund, länglich, mit gleich langem, breitem,
abgestutzten Flügel. Nadeln am Ende abgerundet.
Keteleeria löhri Geyl. et Kink. sp. (Taf. 26, Figg. 7a und b).
Senckenb Alili.XV. S L6, 17. Taf. I. Figg 13 15 (Abies löhri).
Von Abies lohn Geyl. et Kink. haben sich auch bei der letzten Grabung in Braun-
kohlenflözchen des Klärbeckens wieder mehrere Zapfen gefunden.
Unter ihnen ist ein Prachtstück, dessen Maßverhältnisse die I.e. Taf. I, Fig. 13
übertrifft. Die mit dicken bleibenden Fruchtschuppen ausgestatteten Zapfen lassen durchaus
keine die bleibenden Fruchtschuppen überragenden Brakteen beobachten. Sogehören
sie zu der der Gattung Abies Link nahestehenden Gattung Keteleeria Carr.
Wir gehen von dem großen, vorzüglich erhaltenen BTefeZeena-Zapfen diejenigen
Maßverhältnisse, die Geyler und Kinkelin für Abies löhri 1. c. Taf. I, Fig. 13 angegeben
hahen, soweit sie den betr. Zapfen entnommen werden konnten:
Länge des zylindrischen, stumpf abgestutzten Zapfens 87.0 mm
Breite des Zapfens in der Mitte, wenig gedrückt 30,1 mm
Breite des Zapfens am oberen Ende, des unteren Drittels 29,1 mm
Breite des Zapfens am unteren Ende des oberen Drittels '2(1.1 mm
Breite einer Fruchtschuppe a auf Fig. 7a 24,5 mm
Breite der unmittelbar darunter befindlichen Fruchtschuppe 26,0 mm
Überragen der Schuppe a über Schuppe b auf Fig. 7a 11,5 mm
Überragen der Schuppe b über die darunter befindliche Schuppe . . . 15,0 mm
•217 —
Hieraus ist ersichtlich, daß die Schuppen weit auseinander gerückt sind. Die Läng«
von Schuppe a und b ist nicht zu messen, ohne den Zapfen stark zu verletzen.
An einem fragmentären Zapfen ist durch Beseitigung einer FTuchtschuppc die Deck-
schuppe d. die zur unmittelbar über jener liegenden Fruchtschuppe gehört, frei gelegt i Fig. 7 l>).
Unter den Picea Don. in Loudon, Arboretum et fructificum ßrit. IV. resp. Abies Lb..
ist keine der Ab/es löhn irgend ähnliche Tanne aufgeführt, da die Keteleciien erst in der
Mitte der vierziger Jahre entdeckt worden sind.
Ein Ketclecrid-linüm kommt heute in Pallanza am Lago Maggiore vor und gedeiht;
von Ketcleeria davidiana Franchel berichtet Beissner in seinem Handbuch der Nadelhölzer,
S. 124, Fig. 117. noch, sie sei IS69 entdeckt, aber noch nicht in Kultur eingeführt worden.
Die Heimat von Ketcleeria davidiana Franchet ist das Lon-ngan-fou-Gebirge im nördlichen
Sse-tchuen (China); ihre Zapfen, die der Kdeleeria löhri am nächsten stellen, erreichen
eine Länge von 1 10 nun.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Lose Samen von Pinus&rten.
Die zwei mit der Spitze abwärts gerichteten, zur selben Schuppe gehörigen Xüßchen
besitzen um ihren Oberrand charakteristisch gestaltete Flügel, indem deren Innenränder in
-cr.idet' Linie der Längslinie der Schuppen folgen, wahrend die Außenränder bogig verlauten
und am oberen Ende sich kurzbogig oder in einer Spitze treffen. Die weiteste Ausbiegung
der Außenränder bei den verschiedenen Föhren ist verschieden, im ersten Viertel oder
ersten Drittel von unten oder fast in ihrer Mitte.
Unter den Funden sind drei verschiedene, so charakterisierte Samen zu unterscheiden.
Ein kleiner Same iTaf. 26, Fig. 8) gehört Pinus montana an:
Lange des Samens samt Flügel . 13,0 mm
Länge des Flügels ... ... .8,5 nun
Größte Breite des Flügels am oberen Lude des unteren Viertels . . t,2 mm
Ein etwas kleinerer Same (Tai. 26, Fig. ü) unterscheidet sich von obigem nur dadurch.
daß der äußere Hand des Flügels vom Samen scharf abgesetzt ist und nicht wie bei jenem
im unmittelbaren Verlaufe des äußeren Nußchenrandes liegt. Er dürfte vielleicht zu Pinus
silvestris gehören, wenn nicht auch zu Pinus montana Mill.
Laune des Samens mit dem Flügel l-u mm
Länge des Flügels '>•<> mm
i, rollte Breite des Flügels am oberen Lude des unteren Viertels . 3,5 mm
— 218
Zwei Samen, etwas verletzt, aber in ihrer Totalgestalt wobl erkennbar (Taf. 26,
I''igg. loa und In. scheinen zur .seihen Pmwsspezies zu gehören. Die Gestalt des Flügels ist
etwa ein hohes, rechtwinkeliges Dreieck, dessen längere Kathete in der Richtung der
Mittellinie der Schuppe liegt, wahrend die Hypotenuse dem äußeren Flügelrande entspräche.
Die Dreieckspitze ist gerundet. Die größte Freite des Flügels liegt am Ende des untersten
Fünftels. Der eine der Samen seheint nicht zur Feite gelangt zu sein, im anderen ist
das Nüßchen ausgebrochen. Zu welcher Pmusaxi sie gehören, ist nicht ermittelt; zu
Firnis la/ricio gehören sie jedenfalls nicht.
c-> Fänge des Flügels ca. 23,0 mm
• ■roßte Freite des Flügels am Ende des untersten Fünftels . . . 8,0 mm
c-j Länge des Flügels ca. 20,0 mm
Größte Freite des Flügels am Ende des untersten Fünftels . . . 8,0 mm
Es liegt die Vermutung nahe, daß sie entweder zu der 1. c. Taf. I, Fig. 8 abgebildeten
und im Senckenb. Fer. 1900, S. 127 und 128 als Pinus äff. larieio besprochenen Pmwsart
oder zu Pinus stellwagi gehören mögen, da ihre Form weder den Samen von Pinus süvestris
noch den von Pinus timleri und Pinus strobus entspricht.
Bei Pinus äff. larieio ist auf einer abgelösten Schuppe die Gestalt des Flügels nicht
zu unterscheiden; bei ihm ist ja das Vorhandensein eines Flügels nur durch die zarten, auf
der Innenseite der Schuppe liegenden Kohlenhäutchen erkannt worden. Wie schon erwähnt, mit
der form der Samen der rezenten Pinus larieio stimmen die beiden fossilen Samen nicht überein.
Zu Pinus stellwagi werden sie nun wohl ihrer Größe halber nicht gehören, ebensowenig
natürlich auch zu den kleinen Zapfen von J'iims askenasyi und Pinus ludwigi. Eine von
Pinus stellwagi abgelöste Schuppe war samenlos. unfruchtbar und bot daher keinen Vergleich.
Nach diesen Darlegungen kommt man zum selben Schluß (siehe S. '210). daß der als Pinus
äff. larieio aufgeführte Zapfen einer besonderen Phntsavl zuzustellen wäre.
Lose Samen von Picea.
Von sicheren Pjceaformen sind nur vom Nüßchen losgelöste Flügel gefunden worden
(Taf. 26, Fig. IIa). Die aus Zapfen von Picea latisquamosa losgelösten Samen entsprechen
fast ganz in der Gestalt denen von Picea excelsa, deren Samentiügel elliptisch gestaltet sind
mit der größten Freite in der Mitte.
Feim Vergleiche des in Taf. 26, Fig. 1 1 c abgebildeten Samens kann man die
Zugehörigkeit zu Larix occidentalis Nutt. vermuten, doch ist der Gipfelrand des Flügels bei
dieser und bei anderen Larixa,rten abgestutzt und nicht stumpf zugespitzt, wie bei unserem
219
Samen, sicher ist, daß er weder die typische Gestali des Samens von Pinns, noch
von Abies, noch von Picea hat. Von den durch Zapfen vertretenen Fichten stammt er
jedenfalls nicht. Bei den meisten Pecraarten liegt die größte Breite mehr im oberen Drittel,
hier liegt sie aber in der unteren Hallte. Die Hielte von 9,2 mm reicht lud ihm last vom
unteren Ansätze des Flügels an den Samen auf der Auljenseite bis in deren Mitte. Es gibt
übrigens ähnlich gestaltete Samenflügel bei Piceaarten, /. I'.. hei der amerikanischen Sitlcafichte
l'iixi sitchensis Trautv. und Mey., deren Samen jedoch nicht unwesentlich kleiner sind als
der besprochene Samen. Seine Maße sind:
Länge des Samens mit Flügel 19,0 mm
Länge des Flügels 13,2 mm
Größte Breite in der ganzen unteren Haltte des Flügels . . 9.2 nun
Weiterhin ist ein Samen mit Flügel gefunden wurden, der sich durch seine geringe
Größe vor allen anderen auszeichnet.
Länge des Samens mit Flügel . ... 7 mm
Lange des Samens :; mm
Breite des Samens x2 mm
Größte Breite des Flügels im oberen Drittel 3 — 4 mm
Der Flügel ist gestreift und an der Spitze stumpf gerundet.
Höchst wahrscheinlich ist unser Samen mit dem in der Öninger Stufe der Schweiz
(Locle) gefundenen von Piims micros2)erma Heer (Fl. d. Schw. III, S. 161, Taf. CXLVI,
Fig. 4) zu vereinigen, von dem Heer saut, daß er in Größe und form des Flügels große
Ähnlichkeit mit solchen der nordamerikanischen Pinus alba Ait resp. Pimi alba Lk. habe.
Bei letzterer ist der Flügel verhältnismäßig größer als beim kleinen fossilen Samen, noch
größer ist er bei Picea rubra Lk.
Lose Samen, zu Abies und Keteleeria gehörig. (Taf. 20, Figg. 12a d, 13 a e.)
Von Samen, die besonders nach ihrer trapezoidischen, keilförmigen Gestalt der Flügel
zu urteilen, zu Abies oder einer ihr nahestehenden Gattung gehören, sind zahlreiche, mehr
oder weniger gut erhalten, lose gewonnen worden: die Trapezform ist freilich bei wenigen
vollständig erhalten. Auch bei den vier vollkommenen Samen differiert die Gestalt der Flügel
insofern, als Oberrand und Außenrand des Flügels bogig, nicht aber scharf winkelig in
einander übergehen. Bei Abies pectinata bildet bekanntlich diese Partie des Flügels einen
abgerundet stumpfen Winkel. Weitere Unterschiede liegen in der Gestalt der N'üßchen selbst,
die bei den einen Samen eine dreiseitige, mit der Spitze nach unten gerichtete Gestall haben.
— 220 —
während bei den anderen die Nüßchen verkehrt eirunde, fast elliptische Form besitzen. In
beiden Fällen sind die Nüßchen groß und nähern sieb der Größe der Flügel. Die Samen
mit den nach unten zugespitzten Nüßchen und den trapezoidisch gestalteten Flügeln stimmen
mit den Samen von Abies pectinata völlig überein (Taf. 26, Figg. 13 a. 1). c, d. e). So wird
es nicht zweifelhaft sein, daß die Samen mit gestreckt elliptisch geformten Nüßchen und den
bogig trapezoidischen Flügeln zu Keteleeria gehören. Um hierüber volle Gewißheit zu erhalten.
wurden ein paar fragmentäre, sonst aber gut erhaltene Zapfen von Keteleeria geopfert; leider
enthielten sie keine Samen mein' und auch auf der Innenseite der Fruchtschuppen war kein
Eindruck der Flügel zu unterscheiden. Runzelige, zerfetzte Kohlenhäutchen auf Schuppen der
mittleren Region des Zapfens scheinen erkennen zu lassen, daß die Flügel ziemlich groß sein
können. Die von Beissner (1. c. S. 422. Fig. 116,5) abgebildeten Samen von Keteleeria fortunei
Carr. stimmen in der Form der Flügel mit obigem überein und die (Testalt der Nüßchen von
Keteleeria ist nach Beissner (1. c. S. 423) verkehrt eiförmig-länglich, womit die Abbildung
derselben bei Keteleeria davidiana (1. c. S. 425. Fig. 117. (i) übereinstimmt Es werden somit
die Samen, in Taf. 26. Figg. 12b, c, d abgebildet, zur Gattung Keteleeria zu ziehen sein.
Ganz eigenartig ist ein volkommen erhaltener, ziemlich kleiner Samen, dessen
Nüßchen und gestreifte Flügel von gleicher Länge sind. Der Oberrand des Flügels, dessen
Gestalt wohl auch als trapezoidisch bezeichnet werden kann, ist nach oben ausgebogen. Der
Same dürfte vielleicht mit dem von Abies bracteata Hook, et Arn. (\vs südlichen Kaliforniens
zu vergleichen sein; allerdings hat das Nüßchen Gestalt und Crosse derer von Keteleeria.
(Taf. 26, Fig. 12 a.)
Über Nadeln.
Isoliert vorkommende Nadeln fossiler Koniferen einer bestimmten Art zuzuweisen.
ist oft mit den größten Schwierigkeiten verbunden, oft ganz unmöglich. Das Studium lebender
Nadelhölzer belehrt uns. daß in Bezug auf Größe und Gestalt die Blätter einer Art mannig-
fachen Schwankungen unterworfen sind, welche von der Stellung an der Pflanze oder von
deren Alter, wohl auch von den Bodenverhältnissen abhängen. Dazu kommt, daß die Ver-
gleichung der Nadeln verschiedener Spezies bisweilen eine so große Übereinstimmung erkennen
läßt, daß sie allein zur Bestimmung nicht, tauglich erscheinen. Ich ziehe es deshalb vor.
nur eine Beschreibung der gefundenen zu geben, ohne Beziehung auf die Zugehörigkeit zu
einem der gefundenen Zapfen.
Drei unserer Nadeln zeichnen sich von allen übrigen durch ihre bedeutende Länge
(3,2 I cmi aus. Sie sind steif, etwas gebogen, flach, lineal, an der zweispitzigen Spitze und
— 22]
an dein zu einem Stiele verengten Grunde verschmälert. Ihre Breite betrügt 2 mm. Mög-
licherweise gehören sie einer Keteleeria an. Zwar linden wir unter den bis jetzt bekannt
gewordenen jetztweltlichen Arien dieser Gattung keine, die nach allen Richtungen hin
Übereinstimmung in den Nadeln zeigt, aber doch linden wir die einzelnen Eigenschaften
auf verschiedene Spezies verteil! vor. Nahe stehen sie in Gestall und Größe auch
denen von Abtes bracteatn Hooker et Arn., docli sind diese nicht zweispitzig. (Taf. 27.
Figg, G a c. i
Mine Nadel lallt uns auf, wie wir sie bei keiner uns bekannt gewordenen rezenten
Art tindeu konnten. Bei einer Länge von 13 mm besitzt sie die außerordentliche Breite von
l mm. Sie ist gespitzt und am verschmälerten Grunde gebogen Leider sind andere ihrer
Art nicht gefunden worden, so daß nicht zu sagen ist. ob sie unter diesen eine Ausnahme
bildet. (Taf. '_'T. Fig. U
Eine größere Anzahl anderer möchte ich als zu einer Spezies gehörig ansehen. An
Länge sind sie ungleich (15 — 27 mm); die Brette beträgt 1,5 — 2 nun. Die Textur ist starr.
die Gestalt lineal, an der spitze zeigen sie sich zweispitzig, am Grunde verschmälert und
bisweilen gedreht. Abweichungen untereinander sind insofern vorhanden, als die meisten
geradeaus laufen, mehrere mehr oder weniger gebogen sind, was wohl von ihrer Stellung
am Zweige herrührt, manche sich nach der Spitze hin etwas verbreitern, während die meisten
streng linealisch bleiben. Sie erinnern an die von Abics iicctinata 1>< '., A. nonbnanniana Lk. u. a.
(Taf. 27, Figg. 5a tri).
Von allen verschieden sind eine Menge Nadeln dadurch, daß sie weich
erscheinen, wie es bei Abies sibirica Ledeb. und den Lariccs der Fall ist. Die
Breite ist gering il mm oder etwas darüber), die Länge verschieden. Wir sind
ihrer Zweispitzigkeit wegen wohl berechtigt, sie zu Abins zu stellen, vielleicht zu
einer ausgestorbenen Art. da die Blatter der Lärchen diese Eigenschaft nie zeigen.
Taf. 27, Figg. 8 a— f.) *
Hinzugefügt sei. daß sich auch entblätterte (Taf. 27, Figg. La -f) und mit Gallen
versehene Zweigstücke (Taf. VII, Figg. 1, 36) von Koniferen vorfanden.
Pinus strobus Ett. 'Tal. 27. Figg. 3a -e).
Die Nadeln stehen zu fünf beisammen, sind lang, fadenförmig, sehr dünn, schlaf).
Daß die Kurztriebe nicht in ihrer ganzen Länge erhalten geblieben sind, liegt
daran, daß sie aus sandig tonigem Material ausgewaschen weiden mußten, wobei nur zu
leicht ein Zerbrechen derselben stattfinden konnte.
Abhandl cl. Si Bd. XXIX.
— 222 —
Unsere Art, welche im östlichen Nordamerika von Kanada bis zum Alleghaniegebirge
vorkommt, stellt in der innigsten Beziehung zu der in früheren Stufen wiederholt
beobachteten Pinus palaeostrobus Ett.
Allgemeines über die oberpliocänen Koniferen
Im höchsten Grade auffällig ist die außerordentlich große Zahl von Koniferen im
Untermaintal und der nördlich sich anschließenden Wetterau zur Pliocänzeit.
An Familien sind vier vertreten: die Cupressineen, Taxren. Taxodineen und Abietineen.
Die Zahl der Gattungen ist dreizehn: Frenelites, Callitris und Libocedrus, -- Torreya,
('( \pltalota i iis und Gingko, Taxodium und Sequoia, Pinus, Larix, Picea, Äbies und Keteleeria.
In mehr als einer Art sind Cephalotaxus, Pinus und Picea vertreten:
Cephalotaxus franeofurtana, Cephalotaxus rotunduta und Cephalotaxus looßi.
Pinus montana, Pinus äff silvestris, Pinus askenasyi, Pinus ludwiyi, Pinus siellwagi,
Pinus timleri, Pinus all. laricio (?) und Pinus strobus.
Picea latisauamosa, Picea excelsa und Picea all. rubra.
An Arten kommen somit, da die von Ludwig aus der Wetterau aufgestellten Arten
Pinus resinosa und Pinus schnittspahni, die von Geyler und Kinkelin 1887 zu Pinus
cortesii gestellt wurden, wegen ihrer schlechten Erhaltung, die die Bestimmung unsicher
macht, nicht in Betracht, kommen, im Untermaintal und Wetterau aus der Oberpliocänzeit 2 1 vor.
Durch die Grabung im Klärbecken 1903 L 905 kamen zu den schon früher erkannten
(Senckenb. Ber. 1900) neu hinzu:
Callitris bronyniarti, Libocedrus pliocaenica, Torreya nueifera, Cephalotaxus franeo-
furtana, Cephalotaxus rotundatu, ( 'eji/ndofa.i us looßi, Gingko udiantoides, Sequoia langsdorfi,
Pinus äff. silvestris, Pinus stellwagi, Pinus timleri, Picea all. rubra; .Ums löhri wurde als
zur Gatttung Keteleeria gehörig erkannt.
Mit europäischen Arten stimmen überein oder sind nahe verwandt:
Pinus montana, Pinus äff. silvestris, Pinus äff. laricio(?), Laria europaea, Picea
excelsa, . Xbies pectinata.
Dasselbe "ilt V0M folgenden amerikanischen Formen:
Libocedrus pliocaenica, Taxodium distichunt, Sequoia langsdorfi, Pinus strobus,
Picea äff. rubra.
Dasselbe i^'ilt von folgenden ostasiatischen Arten:
Torreya nueifera, Cephalotaxus looßi, Cephalotaxus rotunduta, Cephalotaxus franeo-
furtana, Gingko adiantoides, Keteleeria löhri
223 —
Nor daf rikan i sehen Pflanzen stellen nahe:
( 'üllitris brunyniarli,
australisc li e n :
Frt in l/trs europaeus,
I ber die heutige Heimat von Ccjihalota.nis trilt dasselbe wie von Torrcya, welche
als Torrcya nueiferu in 500 1000 m Höhe mit Tunis buccata .ml Gebirgen Japans lebt,
während andere Arten dieser Genera auch weiter nördlich im nördlichen China heimisch sind.
Ilalien diese Gattungen also heute im Westen des nördlichen pazifischen Ozeans ihre Heimat.
so gilt von ein paar Koniferengattungen, daß sie im östlichen Küstenland des nördlichen
pazifischen Ozeans heute daheim sind. Es sind dies L/boccdrus und Scquoiu. L/boccdnts
decurrem Torr., dem. wie schon erwähnt, die plioeäne Art sehr nahe zu stehen scheint, lebt
in den Gebirgen Kaliforniens und in Oregon an der Westseite der Sierra Nevada. Andere Arten
kommen aber in Japan und China vor. Set/ttoia semperoirens Emil., der die plioeäne Art nahe
verwandt ist. lebt auf dem Coasl Range-Gebirge in Kalifornien. Von Bedeutung ist auch das
Vorkommen von Torreya callfornica Tori', an den Westabhängen der Sierra Nevada in Kalifornien.
Diese Tatsachen machen eine ehemalige unmittelbare Verbindung der Landmassen
des nordostlichen Asiens mit denen des nordwestlichen Nordamerika zur Gewißheit.
Auch eine Verbindung zwischen Europa und dem östlichen Nordamerika wird durch
die plioeänen Pttanzenreste im Untermaintal sehr wahrscheinlich. Es sind dies nicht, allein
die spezifisch fast völlig übereinstimmenden Juglandeen-Früchte, sondern auch Früchte und
Blätter von Koniferen Picea rubra Lk. und Ta./odium distichum Rieh.; die Sumpfzypresse
ist freilich schon im Miocän in Europa weit verbreitet. Auch eine Torreya&vt (T. ta-cifolia Arn.)
kommt an dem Ostufer der Apalachen und in Florida vor.
Es sei noch erwähnt, daß die ältesten, von Heer auf Gcphaloiaxus und Torrcya
bezogenen Fossilien — Ccphalotaxitcs insiynis und Torrcya borcalis in Grönland und
Alaska entdeckt worden sind.
Monocotyledonen.
Gramineen.
Voacites Brongn. (Taf. 27, Figg. 10a— h.)
In diese Gattung pflegen alle Gräserreste gestellt zu werden, deren [Jnvollständigkeit
uns nicht erlaubt, sie bestimmten Gattungen zuzuweisen. Unser Material enthalt solcher
viele. Ihre Nervatur läßt schließen, daß die Rasen, von welchen sie stammen, verschiedenen
Gattungen und Arten angehört haben müssen.
30*
— 224
Kein einziger derselben weist auf eine autochthone Einbettung hin, sondern, da sie
nur als kleine Fetzen und dazu mich oft zerrissen sich darstellen, auf eine gewaltsame.
Abreißung von den Pflanzen, welchen sie einstmals zugehörten, und auf Transport an sekundäre
Lagerstätte. Das Nicht Vorhandensein eines Abfalles der Grasblätter erklärt diese Erscheinung
leicht, hindert, uns aber zugleich, nähere Auskunft über ihre Angehörigkeit zu geben.
Da es allzu gewagt wäre, solch winzige Fragmente artlich zu benennen, so begnüge ich mich
mit der Abbildung einiger, um nachzuweisen, daß Verschiedenheiten wirklich vorhanden sind.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Cyperaceen.
Cyperites Heer. (Taf. 27, Figg. 9 a— c.)
Es liegen Blattfetzen vor. welche nicht zu Typha gerechnet werden können, weil
bei den Blättern dieser Gattung die Nerven weiter auseinander stehen. Wir erldicken
vielmehr feine, dichtstehende, durch Querstreifen verbundene. Längsnerven, deren Zwischenräume
frei von zarteren Streifen sind.
Vielleicht rühren diese zarten Reste von einem Sparganium her. doch dürften auch
Anmdo oder Gyperus in bot rächt gezogen werden.
Andere Reste verdienen nicht, beschrieben zu werden.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
Carex L.
Carex sp. (Taf. 27, Figg. 12a— g.)
Die Samen sind braun, eiförmig, flachgewölbt, gestreift, der Schnabel ist an der
Spitze zweispaltig.
l'nter den jetztweltlichen Carices hat Carex mdpina L. dergleichen.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
Typhaceen.
Typlia L.
Typha moenana Kink. nov. sp. (Taf. 27, Fig. 11.)
Ein glänzendes, bräunlich-schwarzes, gestreckt spindelförmiges, einsamiges Nüßchen
ist auf der einen Seite aufgesprungen, wie es bei den mit diesem Früchtchen völlig in der
• iestalt übereinstimmenden Früchtchen von Typha bei der Keimung der Fall ist, sobald diese
Früchte reif ins Wasser kommen. Die Fruchtschale ist lederig und etwas zusammengedrückt.
Länge der Frucht 3,5 mm, Breite der Frucht 1.1 mm.
Vorkommen: Im Brunnen Ia bei Weilbach in 17 m Teufe.
— 225 —
Najadeen.
l'uttiDiogetoii I.
Potamogeton pliocaenicum Egh. nov. sp. (Taf. 27, Figg. 25a n, 2(i -
Die Blätter sind häutig, durchscheinend, linealisch, stumpfspitzig, am Grunde
verschmälert, von drei oder fünf Nerven durchzogen.
Sie sind von verschiedener Breite, ganz so, wie wir es an denen ähnlicher rezenter
Arten zu sehen gewöhn) sind. Meist sind drei parallel verlaufende Längsnerven deutlich
sichtbar, selten gesellen sich diesen noch zwei andere dazu, was die Zusammengehörigkeil
aller nicht ausschließt. In der Nahe der Spitze weiden die seitlichen so schwach, daß nur
der mittlere für das bloße Auge sichtbar bleibt. Da Schwimmblätter unter dem sehr reichlich
vorhandenen Materiale nicht gefunden werden konnten, so muß wohl angenommen werden,
daß wir es mit einer gleichblätterigen Art /u tun haben.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Palmen.
Pseudonyssft palmiformis Kink. (Taf 27, Figg. 15a, b, c.)
Palaeont II. S. 184, Tal XX. Fig. 11 Palaeont V. S. 98. Taf. XX, Fig 1 Palaeont. VIII. S. 116,
LX.Figg.la d Senckenb. Abli.XV, S.28 30. Taf. III, Figg. 1 6, nebst Textfigur. Scnckenb.Ber. 1900, S. 130.
Schon in der Beschreibung ^\v> Früchtchens ans den Klärbeckenfunden von 1885
(I.e. S.28 — 30), das mit der Ludwigschen Taxus tricicatr/cosu aus der jüngsten Braunkohle
der Wetterau (Dorheim) übereinstimmt, wurde der Wahrscheinlichkeit einer Zugehörigkeit
zu den Palmen gedacht. In der Abhandlung über die oberplioeäne 1'lornla von Niederursel
(Senckenb Ber. l'JOO) gab Kinkelin diesem Früchtchen den Namen Vsewlonyssn imlmifornüs,
womit die Zugehörigkeit zu den Palmen ausgesprochen sein soll, zugleich aber auch die
Ähnlichkeit mit der Frucht, die Weber ans der Schieferkohle von Rott bei Bonn und
Ludwig ans der von Salzhausen beschrieben und mit Xyssa ohonata bezeichnet haben.
Wie in Niederursel, so fanden sich auch wieder im Klärbecken diese Früchtchen in
größerer Zahl. Für die Ausbreitung der oberplioeänen Sedimente (siehe oben S. 150 ) nach
Osten ist der Fund einer solchen Steinfrucht in einem Bohrloch gegenüber Dietesheim 7 in
unter der Oberfläche von Bedeutung. Nach dem Bericht von Herrn K. Fischer fand sie
sich in einem den oberplioeänen Sedimenten des Klärbeckens völlig gleichen, lichtgrauen
Sande. Diese Ausbreitung ist übrigens auch durch die Funde von Russ bei Steinheini a. M.:
Frenela europaeci Ludw , Phuts huhvigi Schimp., 1'inns strobus L. fuss. und l'/irn Uüisqimmosa
Ldw. gesichert, über die Ludwig berichtet hat (Pal. VIII. s 67 — 78).
— 226
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad, Höchster Schleuse, Niederursel, Steinheim a. M..
Bohrloch bei Dörnigheim.
Dicotyledonen.
Myricaceen.
Myrica L.
Kleine Steinfrucht.
Myrica irolfi Kink. n sp. (Tai. 27, Figg. 13 a. b, c.)
Die plattgedrückten, ursprünglich wohl fast kugeligen, schwarzen, undurchsichtigen,
beiderseits zugespitzten, daher kurz spindelförmig geformten Früchtchen zeigen an mehreren
Exemplaren an dem oberen spitzen Ende eine Spaltung.
An zwei solchen Früchtchen ist die Länge 2,8 mm und 2,3 mm und die Breite
1,9 mm und 1.1 nun.
In obigen Eigenschaften, auch in der Spaltung der Gipfelspitze, stimmen diese
niedlichen Gebilde mit Früchten von Myrica überein, die Schenk im Handbuch für
Palaeophytologie, S. 157, Fig. 274, 6 und Ha unter der Bezeichnung: Myrica?- Früchte aus
der jüngeren Kreide von Quedlinburg abgebildet hat, überein.
In ziemlicher Zahl sind diese minutiösen Früchtchen aus dem im Wasser verteilten
sandigen Ton des Klärbeckens von Herrn Askenasy und Baron Eugen Wolf heraus-
getischt; auch unter den Funden im Braunkohlenflözchen von Brunnen Ia fanden
sich solche.
Nach der Bestimmung von Blättern ist Myrica in zahlreichen Arten im Mitteloligocän
(Flörsheim), im Oberoligocän (Münzenberg), Untermiocän (Salzhausen, Frankfurt a. M.) und
Mittelmioean (Himmelsberg bei Fulda) vertreten und in zwei Arten existiert sie noch heute
in Europa auf Wiesenmooren.
Es sei hier noch bemerkt, daß die plioeänen Früchtchen auch mit solchen von
Phleum Ähnlichkeit haben, die jedoch nicht zweispaltig sind.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad und Brunnen Ia bei Weilbach in 17 in Teilte.
Aristolochiaceen.
Aristolochia Tourn.
Kapsel vollständig sechsfächerig.
Aristolochia pliocaenica Kink. n. sp. (Taf. 27. Figg. Na, bf.)
Fs liegt uns eine kleine, halbe, dreifächerige Frucht von halbkugeliger Gestalt, deren
Scheite] einen kleinen Höcker hat und deren Fruchtfächer je nach außen gewölbt sind. vor.
227
Wir haben es also mit einer Pflanze zu tun, die eine sechsfächerige kugelige, wahrscheinlich
unterständige Kapselfrucht besitzt, welche sich durch Längsspalten öffnet.
Nach Früchten unserer Sammlung besitzen Aristolochia- Arten, die zur Gruppe der
Aristolochia cletuatitis L. gehören, sechsfächerige, dünnwandige, sich längsspaltende Kapseln
von kugeliger Gestalt, die jedoch wesentlich größere Dimensionen haben als das Früchtchen
aus dem Klärbecken.
So erscheint es sicher, daß letzteres zur Gattung Aristolochia bezw. zur Gruppe der
Eitaristolochia clematitis gehört; dafür spricht auch das Vorhandensein der Narbe auf dem
Scheitel (siehe Zittel-Schenk, S. 706).
An der fossilen halben Frucht zeigen sich folgende Maße: Länge bezw. Höhe G,0 mm.
größte Breite bezw. Dicke der Frucht :>. i mm, Tiefe der halben Frucht bezw. Hälfte der
kleineren Breite der Frucht 2,2 mm.
FjS ist somit die Frucht etwas seitlich zusammengedrückt (54 : li
Von fossilen Aristolochia-Früchten hat Heer aus dem Obermiocän von
Oeningen, l'ilar aus der sarmatischen Stufe (oberes Mittelmiocän oder Obermiocän)
von Sused berichtet i/ittel-Schenk. S. 706): doch sollen die Bestimmungen
nicht sicher sein, da den betr. Früchten die Narbe der oberständigen Flute fehlt,
die hier erhalten ist.
Es sei noch erwähnt, daß aus unserer Landschaft (aus der untermioeänen Braunkohle
von Salzhausen) ein wohlerhaltenes Flatt mit dem Namen Aristolochia tmlni Ludw. belegt
worden ist ( Pal aeont. VIII, S. f 15, Taf. XLV, Fig. 14); Schenk sagl I.e. S. 706, es sei
sicher kein Aristolochien-Blatt
Heute bewohnen die Aristolochien das Mittelmeergebiet, auch wärmere Gegenden
.Mitteleuropas. Chinas und Japans.
Vorkommen: Klarbecken bei Niederrad
Betulaceen.
Betitlet Tonrn.
Betula alba(?) L.fossifls Geyl. et Kink. (Taf. 28, Fig. 1.)
Senckenb. Abb. XV, S. 21. Taf. II, Fig 7
Wie bei der ersten Grabung des Klärbeckens wurden auch bei der zweiten
Stammstücke gefördert, die sich durch die hellere Färbung der Finde als zu Vetitla
auswiesen.
Vorkommen : Klarbecken bei Niederrad.
- 228 -
Betula dryaduvn Brongn. (Taf.27, Fig. 17.)
Es liegt nur ein Blatl vor. das gestielt, eiförmig und spitz, fiedernervig und gezähnt ist.
An beiden Seiten des Grundes ist es etwas verletzt, weshalb die Eiform nicht
vollständig zutage tritt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Betula brongniarti Ett. (?). (Taf.27, Figg. 18, 19.)
Es sind nur Blattstücke, welche eine sichere Bestimmung nicht zulassen, gefunden
worden. Unter den fossilen Arten nähern sie sich Betula brongniarti Ett-, die der nord-
amerikanischen Brtnln Initn L. entspricht, am meisten.
Das am besten erhaltene Blatt (Fig. 1!») zeigt sich gestielt, am Grunde verschmälert
und gerundet, ist länglich eiförmig, ungleich gesägt, mit randläufigen, meist einlachen
Seitennerven versehen.
Andere Bruchstücke (Figg. 20 — 24) lassen nur eine Geschlechtsbestimmung zu.
Sehr häutig fanden sich Fruchtschuppen vor (Figg. 16a— i).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Alnus Tourn.
Nur das Bruchstück eines Blattes liegt vor. das der Gattung Alnus zugeschrieben
werden konnte. Seine Beschaffenheit zeigt Ähnlichkeit mit der von der fossilen Alnus
kefersteinii Göpp. sp.. doch auch mit der von der rezenten Alnus yhdinosa Gärtn., ohne daß
man sagen konnte, welcher sie sich mehr näherte.
Der Mittelnerv ist stark, ebenso sind es die unter spitzen Winkeln entspringenden
randläufigen Seitennerven.
Auffällig bleibt, daß nur der eine liest aufgefunden wurde.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Salicineen.
Salix Tourn.
Salix dentlculata Heer(?). (Taf.28, Figg. 2a, b, c.)
Die Blätter sind länglich- oder lanzettförmig-linealisch, am Grunde ganzrandig,
sonst gezähnelt.
Von Resten, welche der Gattung Salix zuzuweisen sind, liegt auffälligerweise nur
wenig vor. Zu ihnen gehören nur Blattstücke, welche den Charakter von Salix denticulata Heer
aufweisen, insofern sie linealisch-lanzettförmige Gestalt zeigen, nach vorn verschmälert, mit
kleinen Zähnen versehen sind und stark nach der Spitze gelichtete Seitennerven zeigen.
- 229
Der Mittelnerv erscheint gegen die Spitze sehr verfeinert, nach dein Grunde zu verstärkt;
die Seitennerven werden durch sehr /arte Nervillen unter einander verbunden.
Heer vergleicht die fossile Arl mit Salix incana Schrank., welche in Süddeutschland,
in den Alpen und in Norditalien vorkommt.
Möglicherweise gehört ein Triebstück zu Salix, doch ist von ihm zu wenig erhalten,
als dal] man mit Sicherheit auf die Gattung schließen könnte Fig. 3). Aber die kegelförmige
Gestalt der vorhandenen Knospe, welche sieh auf einem schrägen Kissen befindet, sowie
deren aufrechte Stellung und die nur von einer Schuppe gebildete Umhüllung machen ihre
Stellung bei Salin wahrscheinlich.
In Fig. l sehen wir ein Weidenfrüchtchen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Vopulus L.
Popufus trau ufa L. fossilis Egh. (Taf. 28, Figg. 5 a, b.)
Die Blätter sind heinahe kreisrund, grob gezähnt, dünn gestielt, mit drei Hauptnerven
versehen, von deren äußeren mit einander in Bogen verbundene Nerven ausgehen.
Es ist nur das hier abgebildete wenige Material gefunden worden, weshalb es nicht
möglich ist, auf etwaige Variationen der Blätter hinzuweisen.
Der Stnd ist an dem geringen Blattfetzen (Fig. 5b) stark zusammengedrückt.
Wahrscheinlich war diese auch in den Cineriten des Cantal nachgewiesene Art
innerhalb der Pflanzengemeinschaften des Untermaintales nur eingesprengt vorhanden.
Darüber, daß neben ihr noch andere Arten gelebt Laben mögen, belehrt uns das
Blattbruchstück Fig. G, das auf Popttlus crvnata Cng. (= Popultts »tittabilis Heer) hinzuweisen
scheint, wie die Fragmente Figg. 7a, b Ähnlichkeit mit Pop/tlus Inivopliylla I ng zeigen,
weniger mit PojjiiIk.i imttabilis Heer.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Cupuliteren.
TPayas 1
Becher vierblätterig, 1 2 dreikantige fruchte einschließend.
Fagus pliocaeniva Geyl. et Hink. (Taf. 29, figg.:;: ta, b; 5a, b, c; (Ja, b, c; 7a— w;
Sa— h; 9a f; Taf. 30, Figg. 1 a, b, c; 'Ja. b, c
Senckenb Alili XV. S 23, Taf II. Figg 9 13 Senckenb Ber. 1! S 122
Kr hebte: Wieder wie im seihen Braunkohlenflözchen bei der Grabung 1885 zur
Ausräumung des Klärbeckens, dann in einem Brunnenschacht bei Niederursel wurden zahlreiche
Abhandl.d. Senckenb. Naturf. Ges. Bd. XXIX 31
— 230 —
Buchenbecher von zierlicher Gestalt mit weichstacheliger Oberfläche gewonnen. Von den beiden
Varietäten, Var. angiistilobata und Var. latildbata, die sich gut unterscheiden, ist die zierlichere, die
Fagus pliocaenica angiistilobata i Fig. 4 a, b i die zahlreichere ; sie mag die breitere Form (Fig. 3) fast
ums Dreifache übertreffen. Hierher gehörige Früchte, die Buchecker von Fagus pliocaenica, wurden
teils lose, selten noch im Becher steckend aufgefunden (Taf.29, Figg. 5a, b, cund6a, b, c).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad, Schleusenkammer, Höchst, Brunnenschacht
Niederursel.
Begleitet sind aus der letzten Klärbeckengrabung die Becher und Früchte von
zahlreichen Blättern, die alle aus dem sandigen Tonlager stammen. So ist nun das Bild von
Fagus pliocaenica ein vollständigeres geworden.
Seltsam ist, daß in unseren Funden nicht häutig Frucht und die dazu gehörigen Blätter
gefunden wurden; nur bei Gingko, Torreya, Taxodimn, Sequoia, Pinus slrobus, Salix, Fagus,
Carpinus, Qnercus, Pterocarya, Vitis, Acer sind Frucht und Blätter vorhanden. Meist also
kennen wir eine Pflanze aus der Pliocänzeit der Frankfurter l'mgegend entweder nur durch
den Kund ihrer Frucht oder durch den ihrer Blätter. Überraschend ist dies Verhältnis
besonders bei Juglans, Citri/« und Corylus, die in ziemlich großer Zahl als Früchte gewonnen
wurden, wahrend von ihren Blättern, die doch wohl nicht weniger erhaltungsfähig sind als
andere Blätter, keine Spur erkannt werden konnte.
Von Fa^rws-Bechern und Früchten sind einige Funde gemacht worden, die sich vor
allein durch ihre wesentlich bedeutendere Größe auszeichnen, verglichen mit Fagus plio-
caenica Geyl. et Kink., dann noch dadurch, daß den relativ großen Bechern auf ihrer
Außenfläche die Stacheln oder Zotten fehlen: durch die Breite der den Becher zusammen-
setzenden Deckblätter sind sie den Bechern von Fagus pliocaenica var. latilohata ähnlich. An
Größe kommen sie dem 1. c. Taf. VI, Fig. 11 abgebildeten Becher gleich. Von Fagus silvatica
unterscheiden sich diese Becher nicht durch die Größe, sondern nur durch den Mangel der Zotten.
Zu diesen großen Bechern (Taf.29, Fig. la, b) geboren zweifellos die großen, drei-
kantigen, pyramidalen Früchte mit kreisförmiger Ansatzstelle, von denen eine nach vorn und
von der Seite allgebildet ist.
Dieser Buchecker bat eine Länge von 13,0 mm, eine Breite a von 9,2 mm, eine
Breite 1) von 6,0 mm (Taf.29, Figg. 2 a, b).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Blätter: Die Blätter sind lederig und glatt, eiförmig oder elliptisch, spitzlich, am
Rande bis zur Mitte oder etwas unterhall) derselben ausgeschweift und unregelmäßig gezähnt.
23 I
Vergleichen wir die in sehr großer Zahl vorhandenen Blätter, so gewahren wir sehr
bald, daß dieselben in mannigfacher Weise variieren.
Die i rröße derselben ist, wie kaum anders zu erwarten, verschieden, ebenso das Verhältnis
der Breite zur Länge. So erblicken wir solche, bei denen die Länge vorherrscht (Tat'. 2!), Figg.k, 1, im
neben anderen, bei welchen beide annähernd gleich sind Tat'. _".). Figg. r. s, i .
Fernerhin sind Abweichungen in der Gestalt zu beobachten. Erscheinen uns die einen
eiförmig (Figg r. t), so andere elliptisch (Figg. k, q) oder länglich (Fig. 1) Dazukommt, daß
neben gleichseitigen [Figg. k, I. in solche mit ungleichen Hälften vorhanden sind. Der Grund
stellt sich bald als gerundet (Figg. g, q. t), bald als spitz (Figg. i, k. I) dar; die Spitze ist
entweder vorgezogen, was am häufigsten der Fall ist (Figg. q. r, t». oder kurz; der Rand hat
nur einfache Zähne, welche bald mehr Figg. e, I ler weniger hervortreten und seihst an
einem und demselben Blatte verschiedene Gestalt aufweisen können (Fig. r .
Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Nervatur, so linden wir die Anzahl der
Seiten nerve n zwischen sieben und zehn schwanken, doch kann im allgemeinen angegeben
werden, daß sie sich nach der (iröße der Blätter lichtet. In Bezug auf den Verlauf sehen
wir die meisten gerade bis in die Zahne und nur zuweilen zwischen dieselben fortschreiten
(Fig. rj, andere aber ge;xen den Hand sich biegen Figg. i, k), während noch andere die
Biegung von Anfang an erkennen lassen (Fig. i). Der Ausgangswinke] zeigt wechselnde
Größe, oft selbst in ein und demselben Blatte. Außennerven sind nirgends zu beobachten.
Der Mittelnerv ist stets am Grunde am stärksten und nimmt nach der Spitze hin allmählich
au Dicke ab. ist aber bald geknickt (Figg. f, I. q, r, t), bald ungeknickt (Figg. o, s).
Die Textur ist derb, nur bei kleineren, welche wohl jungen Trieben zuzuweisen
sind, zarter.
Suchen wir unter den tertiären Buchenblättern diejenigen auf. welche mit den
unseligen die größte Übereinstimmung zeigen, so werden wir unwillkürlich auf die geführt.
welche Unger als zu einer besonderen Art Fagus deucaliuith gehörig bezeichnete, wobei
wir nicht unterlassen wollen, zu bemerken, daß Ettingshausen sie nur als Form der
Fagus feroniae lug. ansehen zu dürfen glaubte. Näheres in Ettingshausen, Die
Formelemente der europäischen Tertiärbuche.) Meilen wir sie aber mit jetztweltlichen
zusammen, so laßt sich nicht leugnen, daß sie denen von der nordamerikanischen Fagus
ferruglnea Ait, der altweltlichen Fagus silraticu L. und auch der Fagus siebohUi Endl. sehr
nahe stehen. Von den Blättern der F. fi-rritgivea Ait. unterscheiden sie sich sofort durch die
geringere Zahl der Seitennerven, wodurch sie sich denen der F. silmth-a L. und F. siebohlii
31 ■
— 232 —
Endl., welch' letztere Nat hörst fossil gefunden und Fagus ferruginea fossilis benannt hat,
die aber nur geringe Abweichungen von denen der F. silvatica L. zeigen, mehr nähern.
Ohne uns weiter auf das Verhältnis unserer pliocänen Art zu I^ii/hs ferruginea Ait. und
Fagus sieboldü Endl. einzulassen, wollen wir nur bemerken, daß ein aufmerksames Studium
der Blätter der Fagus silvatica L. unter ihren oft vielfach von einander abweichenden
Formen auch alle die bemerken laßt, welche uns aus den Schichten des Klärbeckens
zukamen, was eine innige Verwandtschaft beider bekundet, welche durch den Vergleich der
Früchte noch mehr verstärkt wird, so daß wohl angenommen werden kann, daß unsere fossile
Art die Vorgängerin der rezenten gewesen sei. Wir würden unsere, Blätter aus der Pliocänzeit
als Vertreter einer Übergangsstufe von Fagus dcucalionis Fug. zu Fagus silvatica L., das
Wiederauftauchen ihrer Formen in der jetztweltlichen europäischen Buche gewissermaßen als
Reminiszenz an die jüngste Tertiärzeit, als Atavismus, zu betrachten haben.
Nicht vergessen werden darf, daß eine Anzahl Blätter vorhanden sind, welche auf
Frosteinwirkung schließen lassen. Bei einzelnen zeigt die Blattfläche in der Mitte zwischen
den Seitennerven kleine (Taf. 30, Fig. 2 b), bei anderen kleinere und größere Löcher (Taf. 30,
Fig. 2a), welche von Pilzen unbedingt nicht herrühren können. Meist stehen die Öffnungen
getrennt von einander, bisweilen verbinden sie sich aber zu einer längeren offenen Stelle.
Bei noch anderen bemerken wir an den eben bezeichneten Orten eine Verdünnung, welche
sich als bedeutend hellere, durchscheinende Partie von den übrigen dunkleren auffällig
abhebt (Taf. 30, Fig. 3c). Bedenkt man, daß unsere Pflanzen in einer der Eisperiode nahen
Zeit existierten, so liegt in dieser Erscheinung kaum etwas Auffälliges. Einige Proben seien
in Figg. 45. 46, 48 gegeben.
Die Knospenschuppen Taf. 29, Figg. 8 a — h sind zu dieser Art zu stellen. Sie zeichnen
sich durch ihren gestutzten, bisweilen zerfaserten Grund aus.
Vorkommen: Klarhecken bei Niederrad.
Carpinus L.
Becher aus drei langen Deckschuppen bestehend, welche verwachsen die Früchtchen
umschließen.
Carpinux betulus L. fossilis Egh. et Kink. (Taf. 28, Figg. 8 a, b, c; 9a— f; 10.)
Senckenb. Abh. XV, S.22.
Früchte: Wesentlich besser erhaltene Zeugen vom Vorhandensein einer Weißbuche
im Pliocänwald des Untermaintales, als sie die Grabung Inno e-eliefert hatte, förderte die
neue Grabung. Unter ihnen befanden sich die eigenartigen, aus lanzettlichen, netzaderigen
233
Deckblättern bestehenden, dreilappigen, einseitig offenen Becher, tu dem hier abgebildeten Becher,
an dem nur zwei Deckblatter erhalten sind (Fig. I . fehl! auch das an ihn am Grunde ange
schlossene, zusammengedrückt eiförmige, gerippte Nüßchen, das von den bleibenden l'erigonzipfeln
gekrönl ist. Mit Sicherheil haben wir keinen Fruchtrest von Carinnus erkennen können.
Blätter: Die Blätter sind gestielt, eiförmig, elliptisch oder lanzettförmig, etwas
zugespitzt, am Grunde meist breit, manchmal herzförmig, scharf doppelt, bisweilen auch
einfach gesägl ; der Mittelnerv isl straff, ebenso sind es die parallelen randläutigen Seitennerven.
Es wurden nur mehr oder weniger unvollständige Blatter gefunden, unter denen die
mit lanzettlicher Form und vielen Seitennerven vorherrschen, die mit elliptischer Form
aber zurücktreten.
Das in Fig. lo abgebildete Stuck eines Triebes rechne ich zu dieser Art Es zeigt
sich ungleich stark, etwas unterhalb der Knospen eingeschnürt. Letztere stehen auf einem
wenig hervortretenden Blattkissen, sind ungleich an Größe, an den Trieb mehr oder weniger
angedrückt, endigen in eine spitze und zeigen spiralig angeordnete Schuppen.
Nach allen bisherigen Funden von Blattern und Früchten muß angenommen werden.
dal,; die heutige Carpinus betulus L. mit der tertiären Carpinus grandis I ng. im innigsten
genetischen Zusammenhang stehe, daß erstere aus letzterer hervorgegangen sei. Nur in der
Zahl der Seitonnerveii bei einer Reihe von Blattern konnte allein ein Unterschied gefunden
werden. Sonst gleichen sie sich durch die Veränderlichkeit in der Form der Blatter und
ihrer Bezahnung, auch in der Cupula so, daß es schwer wird, sie von einander zu trennen.
Vorausgesetzt, daß beide zusammenzuziehen seien, würden wir in ihnen eine langlebige,
vom Unteroligocän bis zum Pliocän und in unsere Zeit reichende Art vor uns haben, deren
zeitiges Auftreten in Grönland. Alaska und Spitzbergen zirkumpolaren Ursprung bekundete.
Nachdem sie sich während des Tertiärs über weite Gebiete von Europa. Asien und Nordamerika
verbreitet hatte, hatte sie in der rezenten Zeit als Wohnsitz das mittlere und ostliche
Europa, auch das westliche Mittelasien inne behalten.
Vorkommen: Klarbecken bei Niederrad.
Coryhis L.
Corylus avellana L. fossilis Geyl. et Kink. (Taf. 28, Figg. lf, 12. 15; Taf. 31, Figg. 5 a, b.j
Senckenb Abb. XV. S. 24 26, Taf. II, Figg. 14 16.
Die in ziemlicher Anzahl neuerdings in der Klärbeckenbaugrube gewonnenen Früchte
von Corylus avellana fossilis lassen auch die Formen erkennen, die I.e. Taf. II. Figg 14— IG
unterschieden und abgebildet sind.
234 —
Abgesehen von den zerdrückten Haselnüssen, die die ursprüngliche Gestalt nicht
sicher erkennen lassen (12 Stück), übertrifft die konische Form (I.e. Taf.II, Fig. 15) beträchtlich
die mehr rundliche (I.e. Figg. 14 und 16). Die konischen Haselnüsse sind in der Zahl 14.
die rundlichen in der Zahl 7 vorhanden.
Dazu kamen mich zwei sehr kleine Nül.ie (Figg. 13 und 11).
Die eine von ihnen hat eine Lange von 12,3 mm und eine größte Breite von 3,0 mm;
die andere zusammengedrückte eine Lange von 10,2 mm und eine größte Breite von '.(.omni.
An einer kegelförmigen Haselnuß war durch Abbrechen der Fruchtschale auf einer
Seite der schwarze und glänzende Same freigelegt.
Die größte Breite der Fruchtschale ist 12,2 mm
Die Länge des Samens 16,0 mm
Die Breite des Samens S,0 mm
Die Schalendicke 1,3 mm
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad und Brunnenschacht von Niederursel.
Quercus L.
Quercus sp. (Taf. 28, Figg. IG und 17.
Senckenb.Abh XV, S. 22, Taf.II, Fig. 8.
Becher. Bei der ersten Grabung des Frankfurter Klärbeckens wurde ein gut
erhaltener Becher von Quercus gefunden, der jedoch spezifisch nicht näher bestimmt wurde.
Wir bilden ihn hier nochmals ab (Fig. 19). Auch die neuere Grabung daselbst brachte einen
solchen liest, der aber unansehnlicher ist.
Eichel. Dieselbe hat nun auch eine Eichel gefördert. Die in zwei Teile zerrissene
einfacherige Frucht, wie sie uns zukam, ist ziemlich dünnschalig, holzig und hat die ovale, walzige,
oben kurz zugespitzte Gestalt einer Eichel. Vom Gipfel gehen feine Längsstreifen aus. unter
denen einer etwas kantig hervorragt. Das untere Stuck hat eine kleine, kreisförmige Ansatzstelle.
Länge 21 mm. Breite 15,5 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Quercus robur L. pliocaenica Egh. (Taf. 28, Figg. 18a l.)
Die Blätter sind langgestielt, verkehrt-eiförmig, am Grunde gerundet oder in den
Blattstiel keilig verlaufend, am Rande bogig ausgeschnitten: der Mittelnerv ist kräftig, die
Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und laufen meist gerade, nur selten etwas
gebogen in die Lappen aus. die Nfervillen entspringen unter rechten oder fast rechten Winkeln.
verlaufen gerade oder sind geknickt.
235
I>ic leider mehr oder weniger unvollständigen Blattreste, welche uns das Klärbecken
geboten, glaube ich trotz ihrer Verschiedenheit an Größe und Gestalt als zusammengehörig
betrachten zu müssen, harmonieren sie ja mit formen, welche wir an den Zweigen des dem
fossilen entsprechenden jetztweltlichen Baumes zu beobachten vermögen. Es ist mir gelungen.
eine Sammlung von Blättern der Qucrcus sessiliflom Sm. zusammenzubringen, welche zeigt,
wie groß die Zahl der Formen ist. welche diese Art zu erzeugen vermag, darunter solche,
welche man kaum als mir der Hauptform vereinbar ansehen möchte. Sie weichen häufig so
sehr von derselben ab, daß man sie, wären sie oftmals nicht an ein und demselben
Baume vorgefunden wurden, als anderen im Baume weit voneinander getrennten Arten
angehörig betrachten könnte. Bei dem fossilen Materiale sind die Abweichungen im
ganzen gering.
Als zur Normalform gehörig können wir das Bruchstück Fig. e betrachten Es ist
über der Mitte am breitesten. Fig. g zeichnet sich durch oft zu beobachtende Ungleichheit
der Hälften ans. Fig. c und Fig. i stellen Bruchstücke von länglichen Formen dar. welche
sich solchen der Queren* lusitanica 1>C. und der fossilen Qucrcus tofina Gaud. nähern.
Fig. f läßt bloße, nicht zu Lappen ausgebildete Bezahnung erkennen und erinnert
damit an eine Form der Queren* lg eil i Heer ( Bovey-Tracey, Taf. 13. Fig. 3), Fig. a
weicht durch längliche Gestalt und stumpf gerundete Lappen von allen anderen ab.
oh sie als eine durch äußere Einwirkung, etwa Frost, hervorgerufene Form aufzufassen
ist. lassen wir dahingestellt. Frosteinwirkung auf Blätter von Fayus vermochten wir
allerdings zu erkennen, und wäre es daher nicht unmöglich, obgleich wir mehr an
eine Einwirkung des Lichtes dabei denken. Das isolierte Blatt wird uns kaum darüber
Auskunft liehen können.
Die gelappte Form weist auf ein gemäßigtes, feuchtes Klima hin: die schwachen
Buchten lassen uns Schattenblätter, die größeren Sonnenblätter vermuten.
Unsere Blätter mögen wohl einem Transporte zu ihrer Einbettungsstelle unterworfen
gewesen sein, darauf deutet ihr Zustand hin. Wahrscheinlich standen die Bäume, von denen
sie stammen, vereinzelt unter anileren. sonst hatten sich ihrer mehr vorfinden müssen,
zeigen ja andere Pflanzen eine Fülle von solchen. Hoch läßt sich auch denken, daß ihre
unvollständige Erhaltung dem Umstände mit zuzuschreiben ist. daß sie in der kälteren
Jahreszeit in verwelktem Zustande hängen blieben und in diesem nach dem Abfalle zum
See befördert wurden.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad
— 236 —
Juglandeen.
Juglans L.
Bei Genus Juglans springt die fleischige äußere Fruchthülle nicht oder unregelmäßig
auf. Der harte Steinkern hat mehr oder weniger runzelige, rauhe Oberfläche und springt in
zwei Klappen und zwar von Rückennaht zu Rückennaht auf. während die primären Scheide-
wände die Bauchnähte mit einander verbinden. Er ist unvollkommen zwei- oder vierfächerig.
Die Basis des Steinkerns ist gerundet; der Same hat mehrfach grubige Vertiefungen.
Wir unterscheiden folgende Arten:
Juglans cinerea L. fossilis Bronn. (Taf. 30, Figg. 3; 4a, b; 5a, b; 6a, b: 7a, b.)
Juglans cinerea L. fossilis Bronn, Letliaea geognostica, S. 867 and 1853 -56, III, S. 153.
Juglans tephrodes ünger, Wiener Denkschr. 1861, Bd. XIX. S. 38, 39, Taf. 19. Figg. 12—15
Synopsis pl. foss.. S. 240.
Juglans göpperti Ludwig. Palaeont. V. S. 102, Taf. XXI, Figg. 9, 9a, b und 10.
Juglans cinerea L. fossilis Geyler und Kinkelin. Senekenb. AM. XV. S 31—34, Taf. III, Figg. 8 15,
Unger hat gleichgebildete Wallnüsse, welche wohl aus demselben Horizonte stammen
(„In. formatione subappeninna ad Castel arquato cum Tino Cortesii, in formatione lignitum
agri Bergamensis nee non ad Montoto agri Florentini, insuper ad Sarezhie prope Feistritz
Illvriae" ), wie die im Klärbecken gefundenen trotz der großen Ähnlichkeit „in der runzeligen
und ausgebuchteten < Iberfläche des Putamens mit dem gleichnamigen Teile der nordamerikanischen
Juglans cinerea L." mit dem Namen Juglans tephrodes bedacht, weil „sie sich durch die bei
weitem deutlicher hervortretenden Rippen hinlänglich unterscheiden'' sollen. Im Besitze einer
großen Zahl solcher Nüsse, sowohl aus der Klärbeckenbaugrube aus dem Jahre 1885, als
auch der von 1903/04, läßt sich hei keiner der verschiedenen Varietäten obiger Unterschied
sicher konstatieren. Auch für die Juglans göpperti Ldw. aus der plioeänen wetterauer Kohle,
die wir 1887 als Var. göpperti aus dem Klärbecken und der Schleuse Höchst a. M, beschrieben
und abgebildet haben, lassen sich alle Übergänge in unserem Materiale finden, so daß sie
nicht als besondere Art gelten darf. Wir befinden uns übrigens nicht allein mit Bronn,
sondern auch mit De Candolle, der sich (Ann. d. sc. nat.. IV. Ser., T. XVIII, S. 40)
dahin äußert: „La Juglans tephrodes Ung. m'a peu tout a fait semblable au Juglans
cinerea L." in Übereinstimmung.
Die Mannigfaltigkeit der Formen erwies sich bei der letzten Grabung mindestens
ebenso groß, wie sie sich im Jahre 1885 dargestellt, hat. Es fanden sich vor: Juglans cinerea
Form mucronata (Fig.4), Form göpperti (Fig. 5), Form, typka f Fig. 3) und Form.parva (Fig. 6).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad, Schleuse Höchst a. M.
- 2.17
Juglans nigra L. Jossif is Kink. (Taf. 30, Figg. 8a, b; 9a, b.)
Juglans cinerea I. fossilis form. parva, Senckenb. Abh. XV, Taf. III, Fig. 14.
Juglans globosa Ludw., Senckenb. Abh. XV, Taf.IIl Fig 16.
Daß die mehr kugelige Gestalt von Juglans globosa Ldw. die rezente Juglans nigra L. im
Pliocän vertrete, haben Geyler und Kinkelin angedeutet. Die neueren und reichlicheren
Funde bestätigen die nahe Übereinstimmung von pliocänen Walnüssen mit denen der rezenten
Juglans nigra L. Die I. c. Taf.IIl, Fig. II wurde irrig als Juglans cinerea foss. f. parva aufgeführt.
Zu Juglans nigra fossilis möchte die in Senckenb. Abh. KV, Taf. III. Fig. 16
abgebildete, zum Teil noch mit der äußeren Fruchthülle bedeckte zu zählen sein, dann
aber eine von der letzten Grabung herrührende größere Zahl (sechs vollkommene und fünf
halbe i, alle von kugeliger (lestalt.
Die oberflächlichen Furchen, welche vom Gipfel nach dem Grunde laufen,
ohne netzaderige Verbindung zu zeigen, sind wesentlich tiefer, schmaler und
zahlreicher als bei Juglans globosa Ldw., hingegen in voller Übereinstimmung mit der
rezenten Juglans nigra L. Längsschnitte durch verschieden große Nüsse derselben zeigen
m Endocarp charakteristische Hohlräume; diese sind umso größer, je stärker seitlich
komprimiert die Nuß ist, was auch von den in der Scheidewand befindlichen gilt. Halten
die Nüsse reinkugelige Form, so fehlen die Hohlräume. Ein Durchschnitt durch eine fossile
Juglans nigra längs der Nähte weist keine Hohlräume im Endocarp, wohl aber zwei innerhall)
der Scheidewand auf. Es spricht somit das Fehlen der Hohlräume bei den fossilen Steinkernen
nicht gegen die Zugehörigkeit zu Juglans nigra L.
In den Gl'ößenverhältnissen von Juglans cinerea fossilis erweisen sich bei der großen
Menge im Klärbecken gesammelter Steinkerne bedeutende Verschiedenheiten, nicht entfernt
in dem Maße bei Juglans nigra fossilis. Es ist auch bemerkenswert, daß bei einigen
Exemplaren von Juglans nigra L. fossilis Stücke des Exocarps noch an der Nuß hängen,
was bei Juglans cinerea L. fossilis nie beobachtet wurde.
Die größte Frucht von Juglans nigra fossilis hat eine Länge von '22 mm, eine
Breite von Naht zu Naht von 17 mm und eine hierzu senkrechte Breite von 22 mm,
die kleinste eine Länge von 17,9 mm, eine Breite von Naht zu Naht von 16,(> nun
und eine hierzu senkrechte Breite von lö nun.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Anmerkung zu Juglans cinerea fossilis: Nach gefälliger Mitteilung von <> Roger muß
Juglans cinerea noch in reiht später Zeit in Europa gelebt haben, da eine hübsche Nufi dieser Art aus
einem Torfstich in der Nahe von Augsburg im dortigen Museum liegt.
Abhamll. d. Senckenb. Naturf. Ges. i:d. XXIX. '.VI
— 2:-ss —
Juglans globosa Ldw. (Tat. MO. Figg. 10 und 11.)
Juglans globosa Ldw., Palaeont V. S. 103. Taf XX, Fig. 12a. b Juglans globosa Ldw.. Seiickenb
Aldi. XV. S. 34, Taf. HI, Figg. 17. IN
Ovale Früchte des Klärbeckens, die eine wesentlich schwächer gerunzelte Oberfläche
haben als die der rezenten Juglans nigra L., sind von Geyler und Kinkelin zu der
Juglans globosa Ldw. aus der jüngsten Braunkohle der Wetterau gestellt worden. Solche
Formen (fünf Stück) sind auch bei der letzten Grabung gefunden worden.
Mir ihnen kommen auch kleinere Nüsse (Taf. 30, Fig. 11 i vor, die nach ihrer Berippung
wohl zu Juglans nigra gehören, die jedoch nicht von kugeliger oder von oben deprimierter
Gestalt sind, sondern von ovaler, so daß sie zu Juglans globosa Ldw. neigen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Garya Nutt.
Die Juglandeen, deren äußere Fruchthülle lederig-fleischig ist und in vier Klappen
aufspringt, deren eiförmige oder kugelige Steinkerne oberflächlich glatt sind oder nur
wenige scharfe oder gerundete Längskanten haben, nicht aufspringen und nieist zweifächerig
sind, werden in der Gattung Garya zusammengefaßt. Die Steinkerne von Garya haben am
Scheite] und an der Basis kurze Spitzen, ihre Samen sind nur von wenigen Längsrippen
durchzogen, sonst glatt.
Von solchen fruchten besitzen wir aus der letzten Grabung im Klärbecken sehr
viele; zahlreich sind auch solche mit äußerer Schale. Meist sind diese zweiklappig
aufgesprungen, doch zeigen einige (drei bis vier) auch vierklappiges Aufspringen.
Wir unterscheiden folgende Arten:
Cai*ya olivaeformis Nutt. fossilis Kink. (Taf. 30, Figg. 12a, b, c; 13; 14; 15a, b, c;
16 a, b. c; IT; 18.)
Carya ittlnoensis \Vangenh., Senckenb. Abh. XV, S. 35, Taf IV. Figg 6 8.
unter den acht ganzen Can/tf-Früchten und einer halben Frucht, welche nach ihren
Dimensionen der Garya olivaeformis Nutt. wohl zuzustellen sind, haben vier noch äußere
Schale; drei davon klaffen in zwei Teile: an einer ungewöhnlich großen beobachtet man
ein Klaffen in vier Klappen (Fig. 18).
Zwei Steinkerne (Figg. 15a und Hiai. von denen wir auch Querschnitte abbilden
(Figg. L5b, c und 16b, <•>. sind kr oder weniger plattgedrückt und lassen zwei
bis drei vom Scheitel zum Grunde reichende Kanten erkennen. Sie haben folgende
Dimensionen :
239
27 mm Länge, 13,2 mm größte, 10,4 mm kleinste Breite.
23 nun Länge, 1 1,5 nun größte, 9,0 min kleinste Breite,
Dazu kommen noch drei stark plattgedrückte kantige, oben und unten zugespitzte mehr
zylinderförmige Steinkerne, welche den in I. c. Taf.IV, Figg.G 8 wiedergegebenen nahe stehen
Ine größte Frucht, deren Exocarp Vierteilung zeigt, hat eine Länge von 10.2 mm
28 nun größte, 1 4,5 mm kleinste Breite
Von den zweiklappig aufgesprungenen, die völlig mit I. c. Tat. IV, Fig. 8 überein-
stimmen, differier) nur eine durch ihre geringe Größe. Die drei größeren haben ungefähr
die Länge 29 mm. größte Breite 20 mm. kleinste 16 min.
die kleine die Länge 19,S mm, größte Breite 15,5 mm, kleinste 12,3 mm.
Ein halber Steinkern, der in den Dimensionen mit den anderen ziemlich übereinstimmt,
auch insofern er keine oberflächlichen Leisten zeigt und an den beiden Nahten etwas
aufgebogen ist. so dal.', eine längslaufendc Hohlkehle entsteht, zeichnet sich durch drei bis
vier Querrisse aus. Die Scheidewand mit Samenträger verläuft axial und lal.lt zwischen -ich
und dem dicken Endocarp für die Samenlappen einen längsgestreckten, ungeteilten, nur sehr
schmalen Raum.
In Fig. 12b. die den halben Steinkern von der Seite zeigt, tritt der Samenträger
bedeutend hervor.
Länge 19,1 , Breite von Naht zu Naht 10,8 mm. die hierzu senkrechte Breite in mm.
Vorkommen: Klärbecken hei Niederrad.
Carya ovata Mill. fossilis Geyl. et Kink. (Taf. 30, Figg. 19, 20, 21, 22a, b, 23.)
Carya oouta Mill. fossilis, Senckcnb. Abb. XV. S. :■!(•>, Taf.IV. Figg. 1 5.
Die fast kugeligen, von der Seite mehr oder weniger komprimierten Früchte haben
schwach runzeliges Exocarp. Au der Naht i-t dasselbe winkelig aufgebogen; dasselbe gill
auch von dem Steinkern. Dieser, ebenfalls von zusammengedrückter kugeliger Gestall mit
Spitzchen an Gipfel und Grund, unterscheidet sich von den ähnlich gestalteten Fruchten
von Carya iiHm besonders durch die geringere Größe. Bei Carya ovata lauft am Steinkern
an stelle der Bauchnaht eine breit gerundete Kante: zwischen den Nähten aber zieht sich
je eine scharte Kante vom Gipfel zum Grund, so daß der Kern einen achtseitigen, zierlich
gestalteten Korper darstellt. Vielfach sind freilich die Früchte hier platt oder schief gedrückt.
Wieder haben sich zahlreiche Früchte von Carya ovata gefunden, in größerer Zahl
als von Carya alba. Unter den dreizehn mit Exocarp sind fünf, an welchen sich dasselbe als
eine sehr dünne Schiebt zeigt; von anderen dreizehn ist nur der Kern erhalten.
32 !
— 240 —
Maße der Nüsse mit Exocarp:
Lange 24,2 mm, größte Breite 22.0 mm, kleinste 12..") nun.
Lange 20,1 mm. größte Breite 18,1 mm, kleinste 1G.3 nun.
Maße der Steinkerne :
Länge 20,0 mm, größte Breite 16,0 mm, kleinste 12,1 mm,
Länge 14,2 min, größte Breite 12,2 mm, kleinste 10,2 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Carya alba Mill. fossil is Geyl. et Kink. (Tai. 31, Figg. 1; 2a, b; 3.)
Carya? alba Mill. fossilis, Senckenb. Abh. XV, S. 36, Tat'. IV, Fig. 9.
Von Carya alba Mill. liegen aus letzter Grabung im Klärbecken neun mit 1. c. Tat'. IV,
Fig. 9 völlig übereinstimmende Früchte vor, alle klaffend und die meisten (zehn) mit Exoearp,
unter diesen eine in vier Klanpen (Fig. 3). Von schalenlosen Steinkernen sind fünf
gefunden worden.
Alle sind mehr oder weniger durch Druck komprimiert und mögen ursprünglich
kugelige Gestalt besessen haben. Auffällig ist. daß die Vierteilung des Exocarps bei den
fossilen Früchten selten zu beobachten ist, während sie bei den rezenten die Kegel ist.
Die Nuß mit vier Klappen des Exocarps hat eine Länge von 25 mm, größte
Breite von 23,2 mm, kleinste Breite von 14 mm.
Eine der anderen acht Nüsse hat folgende Maße:
Länge 25,2 mm, größte Breite 2G,3 mm. kleinste 15,6 mm.
Von den Steinkernen scheinen, nach ihrer Größe zu urteilen, nur fünf zu Carya
iilha zu geboren; sie sind von der in der Form sehr ähnlichen Carya ovala Mill., abgesehen
von der Größe, dadurch verschieden, dal] sie mehr oder weniger hervortretende Kanten
besitzen. Sie sind ebenfalls platt gedrückt.
Länge 22, ü mm, größte Breite 17,8 mm, kleinste 6 nun.
Länge 24,1 mm, größte Breite 21,0 mm, kleinste 5,2 mm.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
Carya sattlci'i Kink. n. sp. (Tat. 30. Figg. 24a, b.)
Die Nuß resp. der Steinkern ist sehr dickwandig, von verkehrt-eiförmiger Gestalt.
am Gipfel in eine Spitze auslaufend, oberflächlich fast glatt, nur bei genauerer Betrachtung
mit zahlreichen vom Gipfel nach dem Grunde laufenden Linien ausgestattet, die auch von
Querstreifen durchsetzt sind, so daß die Oberfläche ein aus vierseitigen Maschen bestehendes
netzförmiges Aussehen hat. Wie bei allen .luglandeen ist auch hier die Bauchnaht nicht zu
241 —
unterscheiden; von ihr gehl im Innern eine dicke, am Grunde angeschwollene Scheidewand
all. so daß die Nuß vollständig zweifächerig ist. Vom Exocarp ist nichts erhalten. Die
Samen hallen, nach dem von ihnen eingenommenen Hohlraum zu urteilen, nicht glatte,
sondern /um Teil höckerige, wellige Oberfläche.
Von der von Bronn abgebildeten Juglans roslrata Göpp. unterscheide! sich die
Nuß aus dem Pliocän von Eschborn, abgesehen von der Oberflächenskulptur, fast nur durch
die Größe. Es fällt bloß etwa.- auf, daß der Grund der Scheidewand bei unserem Exemplar
stärker angeschwollen ist, und daß die Nuß etwas bauchiger ist. Freilich gibt Bronn auch
an, daß seine Juglans rostrata subg. Carya glatt und lang zugespitzt ist. Von ganz
besonderer Lange ist nach der Abbildung die von Ludwig' beschriebene Juglans rostrata
von Salzhausen. Die äußere Fruchtschale ist nirgends erhalten, so daß die Zuteilung, ob zu
Juglans oder ob zu Carya, nicht sicher ist. Verglichen mit Carya ist die Basis wahrscheinlich
stumpfer. Ob sie eine Spitze hat. ist hei unserem Exemplar nicht zu erkennen, da es da
gelitten hat.
Die hei einer Bohrung (Nr. 55) aus 4S m Teufe hei Eschborn gewonnene Nuß
verdanken wir Herrn Stadtbaumeister Sattler in Frankfurt a. M.
Ihre Lange mißt 31,8 mm, die Breite von Naht zu Naht gemessen 22,2 mm, die
Breite der halben Nuß betrügt 12,1 mm. Hiernach hat die Nuß im Äquatorialschnitt fast
völlig kreisförmige Gestalt.
Vorkommen: Eschborn. Bohrloch Nr. 55.
Carya sp. (Taf. 31, Fig. 7.)
Von Blättern einer Carya liegt nur das Bruchstück eines Blättchens vor
Es ist lanzettförmig, nach dem Grunde verschmälert, am Rande gesagt. Der
Mittelnerv ist kraftig. die Seitennerven endigen am Bande, vor dem sie sich verästeln.
Zu vergleichen ist es mit Blättchen der nordamerikanischen Carya sulcata Nutt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Pterocarya Knth. (Taf. 31, Fig. la. b.)
Frucht. Von einem kurzen Stielchen gehen vertrocknete, wahrscheinlich ein
Früchtchen umschließende Blätter ab (Tragblätter), die nach oben sich wieder zusammen
neigen: über sie und zwischen ihnen ragt eine Spitze hervor, die zur Frucht gebort, wenn
die Deutung, daß dieses Gebilde die Frucht einer Pterocarya ist, zutrifft.
Breite 7.0 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
— 242
Pterocarya denticulata Web. sp. (Taf. 31, Figg. 8a, b, c, d.)
Die Blätter sind gefiedert, die Blättchen sitzend oder sehr kurz gestielt, lanzett-
förmig, meist etwas sichelförmig, zugespitzt, schalt' und dicht gesägt, die Seitennerven
zahlreich und genähert.
Es lagen nur die abgebildeten Bruchstücke, welche hierher zu ziehen sein dürften, vor.
worunter eines mit Blättchen von Schossnitz, die Göppert Salix inaequüatera benannte,
übereinstimmt.
Diese Art trat schon im Oligocän auf und behauptete sich Ins ins Pliocän, während
welchen Zeitraumes sie eine ziemlich weite Verbreitung hatte: sie verschwand jedoch
während der Eiszeit aus dem westlichen Europa und ist die ihr entsprechende jetztweltliche
Pterocarya caucasica Knth. auf den Kaukasus beschränkt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Ulmaceen.
Ulm iis L.
Ulmus minuta Göpp. (Taf. 31, Fig. 6.)
Die Blätter sind kurz gestielt, am Grunde ungleich, elliptisch oder herzförmig-
elliptisch, am Rande mit kegelförmigen Zähnen versehen: der Mittelnerv ist straff, die sieben
bis zehn Seitennerven sind zart, einzelne gegabelt.
Es ist nur das abgebildete Blatt gefunden wurden.
Bisher kannte man diese Art nur bis zum Obermiocän.
Fast übereinstimmend zeigen sich die fossilen Blätter mit solchen der rezenten
Ulmus parvifolia Jacq., welche im nördlichen China und Japan daheim ist.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Ulmus longlfolla Eng. (Tat. .31, Figg. 9a — f.)
Die Blatter sind gestielt, ei-lanzettförmig oder länglich, am Grunde eiförmig
zugerundet oder oft gegen ihn verschmälert, gleichseitig oder schwach unsymmetrisch, am
Rande einfach oder doppelt gezähnt; der Mittelnerv ist kräftig und läuft in die Spitze aus.
die Seitennerven verlaufen parallel in die Spitzen i\w Zähne, wo doppelte Zähnung vorhanden,
in die der größeren; das Nervennetz ist fem.
Unter diesem Namen fasse ich nach dem Vorgange von Velenovsky (vergl. Zenika-
Sarajevo, S. 373 f.) die früher als Ulmus phirinemia lug.. Ulmus bronnü 1 ng., Ulmus
longifolia Fug.. Ulmus carpimfolia Wess. bezeichneten Blatter zusammen, nachdem die
\n icht, daß sie verschiedenen Arten zueehören möchten, nicht mehr zu halten ist. Finden
— 243 —
wir ja oft Blatter, die wir mehreren derselben mit gleichem Hechte zuweisen können, weil
sie Übergangsformen darstellen, und ist es trotz zahlreicher Funde an den verschiedensten
Lokalitäten nicht gelungen, für sie besondere Früchte nachzuweisen. Immer und überall
waren es nur die als Uhiuts bronnii Ung. benannten, welche mit ihnen zugleich vorkamen.
Ist der auf diese Erscheinungen fußende Schluß richtig, dann müssen wir in
rinnt* longifolia Ung. eine Pflanze mit ziemlicher Schwankung in Gestalt, Nervatur
und Berandung der Blätter erkennen, worin ihr die rezente Ulmus campestris L. nahe
käme, wenn wir Ulmus sttberosa Ehrh. als Varietät derselben auffassen.
Von Flügelfrüchten sind nur ganz unvollständige Reste aufgefunden wurden [Taf. 31,
Figg. 10a, I).
Die jetzt auf der ganzen nördlichen Halbkugel verbreitete Gattung Ulmus trat in
der Vorzeit zuerst im Oligocän auf und verharrte wahrend der übrigen Tertiärzeit Ins ans
Ende derselben in einer Anzahl von Arten. Von diesen verschwand Ulmits minutet Göpp.
mit der Eiszeit in Europa, scheint aber als Ulmus parvifolia Jacq. in Japan und China.
fortzuleben, während Ulmus campestris L. wahrscheinlich aus Ulmits longifolia I ng. hervor-
gegangen ist. Nach den bisherigen Funden zu schließen, muß der Verbreitungskreis der
letzteren fossilen Art ein größerer als der der erstere.n gewesen sein.
Ob Taf. 31, Fig. F zu Ulmits hrnmüi zu ziehen sei. muß seiner Unvollständigkeif
wegen dahingestellt bleiben.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Celtis Tourn.
Celtis traehytica Ett. (Taf. 32, Fig. 1.)
Die Blätter sind elliptisch, grobgezähnt, die Zähne nach vorn gerichtet, am spitzen
Grunde ganzrandig; der Mittelnerv ist stark, die einfachen, bogenläufigen Seitennerven
entspringen nuter sehr spitzen Winkeln und verlaufen fast parallel, tue Tertiärnerven bilden
ein lockeres Netz.
Diese aus den Cerithienschichten Ungarns bekannte Art. von Celtis japeti Ung. durch
den ungezahnten band am Grunde sofort zu unterscheiden, steht in ihren Blattern der
jetztweltlichen Celtis tonrnefortii Lam. so nahe, daß man letztere als aus ihr hervorgegangen
bezeichnen mochte. Als sehr verwandt erscheint Celtis caucasica Willd., doch kann sie
wegen der weiter zum Grunde reichenden Bezahnung und der nicht durchgängig parallel
verlaufenden Seitennerven der Blätter nicht in Betracht kommen. Unter den fossilen Arten
nähert sich ihr Celtis bignonoiäcs Göpp. sehr.
•J-l I
Durch unseren Fund werden wir belehrt, daß die oben beschriebene Art während
des Pliocäns eine weitere Verbreitung gehabt hat, als man bisher annahm.
Taf. 32, Fig. 2 ist ein Bruchstück, welches auf eine Celtidee hindeutet, aber nicht
zu Celüs traehytica Ett. gezogen werden darf (Pteroceltis?).
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Planera Gmel.
JPIanera mw/erl Köv. sp. (Taf. 31, Figg. IIa — z, a', b'; 12.)
l>ie Blätter sind kurz gestielt, am Grunde meist ungleich, nur selten fast gleich,
lanzettförmig, oval, zugespitzt-oval oder ei-lanzettförmig, der Hand ist gleichmäßig gesägt,
die Zähne sind groß; die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und münden in
die Zahnspitzen.
Die auffallend große Anzahl von Blättern und Blattstücken, welche sich an unserem
Fundorte erhalten haben, lassen darauf schließen, daß wohl eine größere Zahl von Baum-
individuen dieser Art an dem Ufer des pliocänen Sees, in dem diese Reste eingebettet
wurden, vorhanden gewesen sein mag. Die großen rühren von der Mitte der Zweige, die
kleineren vom Grunde, wohl auch von der Spitze derselben her.
Vergleichen wir die gefundenen Stücke, von denen nur einige bildlich wiedergegeben
werden konnten, unter einander, so finden wir bestätigt, was anderweit bereits beobachtet
worden ist, daß dieselben, obgleich sie einen ziemlich großen Formenkreis und verschiedene
Größenverhältnisse aufzuweisen haben, in der charakteristischen Bezahnung übereinkommen.
Die Zahl der Seitennerven ist keine konstante, insofern sie sich nach der Länge der Blätter
richtet; der Winkel, unter dem sie aus dem am Grunde stets starken, nach der Spitze zu
sich allmählich verdünnenden Mittelnerven hervorgehen, ist durchgehend ein spitzer, der
jedoch, was seine Größe betrifft, in den verschiedenen Blättern, ja mitunter in einem und
demselben, Schwankungen aufweist. Besonders hervorzuheben ist, daß die am Grunde
befindlichen vielfach sich dem rechten nähern, während die oberen sich steiler erweisen.
Verschieden ist auch die gegenseitige Stellung der auf beiden Hälften der Blätter befindlichen,
stets in den Zähnen endenden Nerven, sofern sie in einem Blatte entweder alle einander
gegenüber stehen oder alternieren oder beide Erscheinungen sich vereinigt zeigen.
Die zwischen Glasplatten aufbewahrten Blätter zeigen eine schwarze Färbung, bei
durchscheinendem Lichte jedoch eine rotbraune und lassen die feinere Nervatur nur teilweise
deutlich und scharf erkennen. Bei solchen jedoch, bei denen die Mazeration mehr oder
weniger eingetreten, ist dieselbe bis ins kleinste zu verfolgen. Die Nervillen erscheinen
— 245 —
teils durchgehend, teils gebrochen und immer durch mehrfach vorhandene Queräste unter-
einander verbunden, wodurch bald quadratische, bald polygonale Felder entstellen, welche
durch ein gleichgestaltetes feines Maschennetz angefüllt werden.
Beblätterte Aststücke, Blätter und Früchte dieser Art sind an vielen Lokalitäten
gefunden worden. Verschiedene Stellen des Nordpalargebietes, Sibiriens, Deutschlands,
Österreich-Ungarns, der Schweiz. Südfrankreichs, Italiens, der Balkanhalbinsel, ja auch Nord-
amerikas, wenngleich da nur an vereinzelten Orten, haben uns Reste derselben geliefert.
Heutzutage suchen wir sie daselbst vergeblich, nur Tratiskaukasien, das Südufer <\>^ Kaspisees
und Nordpersicn /.eisen uns die nahe verwandte, wohl aus ihr hervorgegangene Planem
richardi Mchx.
Tritt sie nach unserer bisherigen Kenntnis im Oligocän zuerst auf. so dauert sie
während des Miocän fort und schließt mit dem Pliocän, in diesem bereits hei reduzierter
Verbreitung, in Europa ah. Aus letzterem kennen wir sie u. a. von Osterreich (Gleicbenberg),
Ungarn (Tokaj, Erdöbenye u.a.) und Italien (Montajone, Monsummano u.a.): als bisher
nördlichster Punkt ihrer damaligen Verbreitung muß aber die Gegend des heutigen Alains
gelten, wo sie. gegen früher weit nach dem Süden gerückt, durch die Kälte der Eiszeit zum
Aussterben gebracht wurde.
Wohl existierte in Kuropa während des Tertiärs noch Planera marginata Göpp. ; da
sie aber erst im Obermiocän auftritt und aus früheren Zeiten trotz der reichen Funde an
zahlreichen Statten keine Spur von ihr nachgewiesen werden konnte, so ist wohl anzunehmen,
daß sie in fortschreitender Veränderung der Lebensbedingungen durch Umwandlung aus
unserer Art hervorgegangen sein mag. wie wir das auch von der jetztlebenden, ihr am
nächsten stehenden Planera richardi Mchx. annehmen müssen.
Vorkommen: Klärhecken bei Niederrad.
Polygonaceeii.
Polygonum minimum Kink. n. sp. (Taf. 32, Figg. 9a, b, c; 10.)
Ein sehr kleines, dreikantiges, pyramidales, also an der Unterseite etwas ver-
breitertes Früchtchen läßt auf der Basis niedere Kanten erkennen, die nach einem etwas
vertieften Anhaftepunkt laufen. So ist es sehr wahrscheinlich, daß dies Früchtchen einer
zur Familie der Polygonaceeii, wahrscheinlich zu Polyyommi seihst, gehörigen Gattung
zuzustellen ist.
Länge 3,9 mm, größte Breite 2,1 mm.
Vorkommen: Klärbecken hei Niederrad.
Abhandl. d. Senckenb. Natur£. Ges. Bd. XXIX. 33
— 24G —
Ericeen.
Vaccinium L.
Vaccinium acheronticum Cng. (Taf. 32, Fig. 4.)
Die Blätter sind klein, gestielt, eiförmig oder ei-lanzettförmig, ganzrandig, ziemlich
lederig; der Mittelnerv ist kräftig:, die Seitennerven sind fein und verästelt.
Es ist nur ein Blatt vorhanden.
Unger vergleicht unsere Art mit den nordamerikanischen Vaccinium stamineum Ait.
und Vaccinium crassifoüum Andr.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Vaccinium denticulatum Herr. (Taf. 32, Fig. 3.)
Die IHatter sind eiförmig-elliptisch, häutig, andeutlich gezähnt, am Grunde gerundet,
an der Spitze zugespitzt.
Wie bei dem Heer sehen Blatte sind auch bei unserem Blattstücke Mittel- und
Seitennerven von beinahe gleicher Starke, ebenso erweist sieh das Netzwerk als polygon.
Heer vergleicht diese Art mit Vaccinium corymbosum L. Nordamerikas.
Die Vaccinieen der Jetztzeit, denen wohl borealer Ursprung zugeschrieben werden
muß, verbreiten sich auf beiden Hemisphären von den Polargegenden bis in dir Gebirge
der Tropenländer, die der tertiären Zeit vom Unteroligocän bis zum Pliocän.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Hanianielidaceen.
Liquidambar Monard.
Fruchtstand in hängenden Köpfchen, Kelchröhren der einzelnen Blüten völlig mit
einander und mit der Frucht verwachsen.
Idquidambar pliocaenicum Geyl. et Kink. (Taf. 32. Figg. 17a, b, c.)
Senckenb. Alih. XV. S. 26, mit Textfigur, Tat'. II, Figg. 17a, b, 18, 19.
Von den Sammelfrüchten des Amberbaumes haben sieh aus der Grabung 1903 05
einige Exemplare (sechs) ziemlich gut erhalten gefunden. Bei der ersten Grabung des Klar-
beckens wurden nur wenige, in der Schleusenkammer Höchst a.M. ziemlich zahlreiche gefordert.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad, Schleusenkammer Höchst a. M.
Loranthaceen.
Viscopliyllum Knoll.
ViscophyUum miqueli Geyl. et Kink. sp. (Taf. 32, Figg.Sa p; 6a— k; 7a. b. c; 8a, b.)
Senckenb. Alih.XY. S 20, Taf . II, Figg. 4, 5, 6a, b.
Die Blätter sind lederig, umgekehrt-eiförmig, ganzrandig, an der Spitze gerundet.
am Grunde in den Stiel verschmälert, die drei, meist fünf Hauptnerven zart, wenig gebogen.
247
nach der Spitze zu allmählich verdünnt, die Seitennerven sehr Irin und daher für das bloße
Auge sclirn sichtbar, ebenso das ßlattnetz.
Eine große Anzahl vollständiger Blätter and Blattstücke lagen vor. Die Minderzahl
erschein! unserem Auge infolge der das Innere erfüllenden Kohlenteilcheii schwär/, und isl
bei ihnen die Nervatur nicht zu erkennen. Die meisten zeigen sich bei durchfallendem Lichte
gelb bis bräunlich, bei stellenweise vorhandenen Ivohlenteilchen olivengrün und wolkig. An
verschiedenen sind leichte, durch Schrumpfung hervorgerufene Querfalten zu beobachten,
welche auf die Fixierung der Nervatur störend einwirken.
Alle sind lederig. Ihre Hauptnerven sind zart, am Grunde jedoch stärker als vor
der Spitze, nach welcher hin sie sich allmählich verfeinern, bisweilen so sehr, daß sie mit
bloßem Auge vor ihrem Ende nicht mehr zu erkennen sind. Sie erreichen übrigens niemals
die Spitze, sind aber durch unter spitzen Winkeln ausgehende ganz feine Seitennerven
untereinander verbunden. Die drei inneren zeigen sich etwas starker als die äußeren. Das
Maschenwerk ist nur selten und dann nur stellenweise zu erkennen.
Au Stücken, hei welchen die Epidermis der einen Seite stellenweise verloren
gegangen war. unternahm ich Untersuchungen mit dem Mikroskop. Aus ihnen resultiert,
dal.; beide Seiten in keiner Weise sich voneinander unterscheiden. Die /.eilen waren meist
polygonal gestaltet, doch fanden sich auch vierseitige und solche mit einer gekrümmten
Seite vor. Die Spaltöffnungen waren unregelmäßig verteilt, bald nahe beieinander, bald
weit voneinander entfernt und Helen durch ihre Größe auf. welche nicht durchgängig gleich
war. Die Richtung derselben war verschieden. Sie reichten stets von der einen Seite der Zelle
bis zu der ihr gegenüberliegenden. Die Schließzellen waren bedeutend länger als breit und an
ihren Enden nicht spitz, sondern stumpf: die Spaltöffnungen zeigten sich schmal. S. Fig. 7a. b, c.
Denselben Dan der Oberhaut hat Ivnoll (Österr. bot. Zeitung, 1894) bei Blättern
vorgefunden, welche bisher nach Ungers Vorgang (Iconogr. pl. foss., S. 88, Tat. 2U, Figg. 6 8)
als zu Potumogdon gehörig angesehen wurden. Seine eingehenden und gründlichen I nter-
suchungen haben jedoch ergeben, daß sie einer Loranthacee, die er Viscophyllum morluli zu
nennen vorgeschlagen hat, angeboren müsse. So sind wir berechtigt, auch die im Klarbecken
gefundenen von Geyler und Kinkelin als Totamorjeton miqueli bestimmten Reste in
diese Familie zu bringen. Da die unseligen aber in Lange und Gestalt ganz entschieden
von den einer früheren Stufe angehörigen, in Alpengebieten nachgewiesenen abweichen und
die Fünfzahl der Hauptnerven die herrschende ist. so dürfte man wohl berechtigt sein, sie
trotz ihrer sonstigen großen Übereinstimmung als spezitisch verschieden anzusehen.
— 248
Hier sich zu verbreiten, <>l> ein genetischer Zusammenhang /wischen der jüngeren
und der älteren vorhanden sei, dürfte als überflüssig bezeichnet werden können, da, wenn
ein solcher wirklich bestanden haben sollte, uns doch das Material aus den Zwischenstufen
gänzlich fehlt, das ihn nachzuweisen imstande wäre.
Ein wenn auch nicht allzu weiter Formenkreis der Blätter hat bestanden; wir
erblicken symmetrische neben asymmetrischen, elliptische neben den vorherrschenden umgekehrt-
eiförmigen, ja Reste, welche als lanzettförmig bezeichnet werden müssen und vielleicht von
einzelnen als atavistische Formen angesehen werden konnten, solche, bei denen der Längs-
durchmesser größer als der der Breite ist und andere, wenngleich seltenere, hei denen beide
ziemlich gleich sind.
Außer den bisher berührten Resten fanden sich noch andere, aber nur selten
vollständig erhaltene, die wir als hierher gehörig betrachten. Sie mögen wohl ursprünglich
zylindrisch gestaltet gewesen sein, stellen sich uns aber jetzt als zusammengepreßt dar,
während sich die Epidermis bisweilen von dem aus Gefäßen bestehenden Inneren losgelöst
hat. Sie tragen an ihrem oberen ein wenig breiteren Ende Hache Narben, die wohl als die
Ansatzstellen der an ihrem unteren Ende stets verschmälerten Blätter anzusehen sind. Wie
die Breite des Blattgrundes sich verschieden zeigt, so auch die der Stiele. Ihre Oberhaut
zeigt im großen und ganzen denselben mikroskopischen Bau wie die der Blätter, was uns
bestärkt, sie als mit ihnen zusammengehörig anzusehen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Umbelliferen.
Peucedanites Kink.
Peucedanites lommeli Kink. (Taf. 32, Fig. 11.)
Senckenb. Ber. 1900, S. 134— 136, mit Textfigur la— c.
Von den Umbelliferenteilfrüchtcben, welche aus dem oberplioeänen Sand von Niederursel
beschrieben worden sind, wurden nun auch einige im Klärbeckenflözehen gesammelt.
Vorkommen: Brunnenschacht bei Niederursel und Klärbeckenbaugrube.
Heracleites Kink.
Heracleites möbiit&i Kink. n. sp. (Taf. 32, Fig. 14.)
Ein länglich-elliptisches Haches Früchtchen ist beiderseits, vielmehr ringsum, von
lauter zerfetzten Flügeln umfaßt.
In dem Früchtchen erkennt man vier dunkele Längsstreifen, die nach oben und
unten gegen die Mittellinie spitz auslaufen: die beiden inneren Längsstreifen sind die
— 249
schmaleren. Nach mikroskopischer Untersuchung erweisen sie sich als Harz- oder Ölgänge,
die Querteilung besitzen.
In den Flügeln sind keine Leitbündel zu sehen. Die Zellreihen in ihnen gehen vom
Rand des Früchtchens radiär nach außen. Hiernach scheint es kaum zweifelhaft, daß das
Früchtchen das Teilfrüchtchen einer Umbellifere ist. zugehörig /u einem Genus, bei dem
der fnnenkörper der Frucht durch glatte, wohl auch breite häutige Säume geflügelt ist.
I>ic zwei mittleren Streifen und die zwei Randstreifen von lichterer Färbung sind wohl die
zum Teilfrüchtchen einer Umbellifere gehörigen Rippen. Diese wenig vorspringenden Rippen
lassen eine Form vermuten, die Heradeum nahe steht. Ich benenne sie nach meinem
werten Kollegen, dem Dozenten der Botanik am Senckenbergischen .Museum. Herrn Professor
Dr. M. Möbius.
Die Lange des Pericarps ist 5,0 nun
Die Breite des Pericarps ist 2,2 nun
Die Breite von einem äußeren streifen zum anderen 1,5 mm
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Umbelliferites indet. (Taf. 32, Figg. 12a, b; 13a. b, c.)
Mehrere übereinstimmend gestreckt-eiförmig gestaltete, einsamige, plattgedrückte,
zum Teil oben abgestutzt, zum Teil mit einein Spitzchen endigend, dessen dreiseitige Form
an das Polster einer Umbelliferenteilfrucht mit Griffel erinnert, sind in der Klärbecken-
Baugrube und im Braunkohlenflözchen des Brunnens la bei Weilbach (in 17 m Teufe)
gesammelt worden. Wo dieser dreiseitige Aufsatz vorhanden ist. hebt er sich durch sein
matteres Aussehen gegen die langgestreckte Frucht ab. (Taf. 32, figg. 13a, b.)
In mehreren Fiillen sieht man auf der einen Seite drei bis vier Längsleisten, von
denen die mittlere die stärkere ist, während die andere Seite ganz glatt scheint; an anderen
solchen übereinstimmend gestalteten Früchtchen sieht man auch auf dieser Seite Leisten
(eine mittlere breitere und zwei Seitenleisten J. Bei einer kann man gar keine Skulptur
unterscheiden.
Ein solches Früchtchen mit aufsitzendem Polsterchen, jeder Skulptur entbehrend,
ist hier abgebildet (Klärbecken) und hat folgende Maße:
Länge 11 mm und Breite 5,0mm. (Taf..;:!. Fig. 13c.)
Ein abgestutztes Früchtchen mit Leisten auf der einen Seite und platter anderer
Seite, das ebenfalls aus dem Klärbecken stammt, hat
die Länge 8 mm und Breite 4 nun. (Figg. 12a, b.)
— 250 —
Ein wesentlich kleineres Teilfrüchtchen aber mit der Skulptur der voraus-
gegangenen hat.
die Länge 6 mm und die Breite 3,0 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad und Brunnen Ia bei Weilbach aus 17 m Teufe.
Magnoliaceen.
Magnolia.
Magnolia? cor. Lud«. (Tat.:;:;, Figg. 17a, b, c; 7a, b.)
Palaeontogr. V, S.97 und 98, Taf . XXI, Pigg. 1, 2 and 3.
Drei Früchtchen oder Samen von sehr ähnlicher Gestalt, jedoch ungleicher Größe
möchten doch wohl derselben Pflanzenart zugehören. Sie sind alle drei plattgedrückt, haben
fast kreisförmigen Umriß, sind mehr oder weniger kurz zugespitzt, und am Grunde schwach
einwärts gezogen, sodaß ihre Gestalt herzförmig erscheint. Die Schale ist lederig und
glänzend. Figg. a und c sind schwarz, Fig. b ist braun, ein Unterschied, der wohl nur auf
das Lager zu beziehen ist.
Trifft obige Voraussetzung zu, so würde mit Zunahme der Reife, abgesehen von
dem allgemeinen Größerwerden, die Dicke stärker wachsen als die Länge; trifft diese
Voraussetzung nicht, zu, so hätte man wohl drei Arten zu unterscheiden. Bei Fig. b ist
eine über die Spitze, fortsetzende Kante zu erkennen.
Länge Freite
a 6,0 mm 4,0 nun
b 9,0 nun 7,2 mm
c 7,5 mm 7,6 mm
Ludwig hat unter den Fossilien der jüngsten tertiären wetterauer Flora den
obigen Fossilien ähnliche Samen, indem er sich auf die Gestalt der Samen von Magnolia
glauca bezog, zu Magnölia gestellt und nach der Größe zwei Arten unterschieden eine
Magnolia cor, und eine etwas größere Magnölia hoffmanni.
Magnölia cor. Ludw. führt. Eugen Dubois aus den Tegelener Schichten
zusammen mit Juglans cinerea L. fossilis auf und weist auf ihre. Übereinstimmung
mit Magnolia kobus 1). ('. hin ( Extrait des Archives Teyler, Serie II, Tom. X, Deuxieme
partie, pag. 8).
Die Blattstücke Figg. 7a. b könnten wohl zu Magnolia gerechnet werden und vielleicht
hierher gehören.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
- SSol —
Nymphaeaceen.
Brasenia Schrbr.
lifftseniti pliocaeniva Kink. n. sp. (Taf. 32, Figg. 15a, b.)
Ein wenig zusammengedrücktes, elliptisch gestaltetes Nüßchen läßt durcb zwei
einander gegenüberliegende Kanten Zweiteilung erkennen. Die «'ine Kante läuft in eine
Spitze aus.
Trifft die Deutung als Brasetiia-Frucht zu. welcher das Fossil sehr ähnlich ist. so
hätte Brasenia zur Oberpliocänzeit auch in Europa gelebt, während diese Gattung jetzt in
allen Weltteilen vorkommt, mit alleiniger Ausnahme von Europa.
l'otonie hat übrigens Früchtchen, die im Interglazial von Klinge (Norddeutschland)
vorkommen, dieser Gattung zugestellt, wonach also zu einer Interglazialzeit Brasenia in
Europa noch vorhanden war (Lehrb. d. Pflanzenpaläontologie, 1899, S. 329, Figg. 332A, I». (').
Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die aus dein Untermiocän der Niederräder
Schleusenkammer stammenden Früchte, die Kinkelin Geocarpus miocenicus benannte
(Senckenb. Her. L884, S. 256, Taf. III, Figg. t— 15), zur Gattung Brasenia gehören, also
richtiger als Brasenia miocenica Kink. sp. zu benennen sind. Brasenia hätte also vom Unter-
miocän bis ins Diluvium hinein Europa bewohnt.
Ein Früchtchen, das Geocarpus miocenicus Kink. .sehr ähnlich ist, bildet Unger
im Sylloge plantarum fossilium, Wiener Denkschi'., 19, 1861, Taf. VII, als Persoonia oder
Lomatia ab, beides Proteaceengattungen.
Vorkommen: Brunnen Ia bei Weilbach in 17 m Teufe.
Cruciferfen.
Draba L.
Drabct venom Ldw. sp. (Taf. 32, Fig. 16.)
Palaeont.V, S.97, Taf.XXI, Fig.6a c. Senckenb. Ber. 1900, S. 133.
Die Funde der eigenartigen, an der Außenfläche mit weitmaschigem Netzwerk
geschmückten Schote von Draha nu<>s,t (1. c. S. S33) kommen aus den oberplioeänen
Ablagerungen der mittleren Wetterau und dann aus denen von Niederursel. Wir führen
diese Pflanze hier auf und bilden sie ah. obwohl sich von ihr kein liest im Klärbecken
dargeboten hat. um die oberplioeäne Flora, des Untermaintales, soweit sie im Senckenbergischen
Museuni liegt, vollständig vorzuführen.
Vorkommen: Dorheim in der Wetterau und Niederursel im Niddatal, je nur
ein Exemplar.
- 252 -
Myrtaceen.
Eucalyptus Herit.
? Eucalyptus. (Taf. 32, Figg. 18 a, b, c; 19a, l>.)
Fs liegt eine krugförmige oder glockige Frucht vor, an deren Oberrand ein breiter,
ziemlich kurzer Zipfel erhalten ist, sehr wahrscheinlich einer der Zipfel des mit der Frucht
verwachsenen Kelches. Die Außenfläche ist grobrunzelig. Aus dem Inneren steigen vier
schmale, spitz zulaufende Streifen, deren Spitzen kurz unter dem Ende abgehrochen sind.
Von welchem Teile diese Streifen ausgehen, ist nicht sicher zu erkennen, wie überhaupt
über das Innere keine Einsicht zu gewinnen ist. da sie von verkittetem Sand erfüllt scheint.
Der Breite des vorhandenen Kelchzipfels nach zu urteilen, haben ursprünglich vier
oder höchstens fünf existiert. Diese Frucht sitzt auf einem Stiele, der sich in sie erweitert.
Lange (i mm, Breite, 4 mm, Schmalseite :; mm.
Da nur ein Stück dieser Frucht vorhanden ist. und ein Längsschnitt unter den
gegebenen Verhältnissen keinen Einblick erwarten läßt, so kann über die Zugehörigkeit
höchstens eine Vermutung geäußert werden. Der Gestalt nach läßt sie an eine Eucalyptus
nahestehende Mvrtaceenfrucht denken. Für die Deutung der Streifen als Kronenblätter sind
sie am Grunde zu schmal, um bei der Verwachsung die Haube einer Eucalyptus-Fracht
bilden zu können. Eucalyptus macrorhyncha F. v. Müller und Eucalyptus cornuta Labill.
haben sehr lange Blumenblätter bezw. sehr hohe spitze Haube.
Das Vorhandensein einer Eucalyptus im hiesigen Oberpliocän böte an sich keine
Schwierigkeit; sie wäre ja nicht die erste sondern die zweite australische Gattung, die sich
in Mitteleuropa bis ins Oberpliocän erhalten hätte. Im Mitteloligocän (Flörsheim), ja noch
im Untermiocän (Frankfurt a. M.) ist Eucalyptus in hiesiger (legend ein sehr verbreitetes
Genus. Aber auch das Klima böte keine Schwierigkeit, da einzelne Arten in die durch
Monate mit Schnee bedeckten subalpinen und alpinen Regionen Australiens emporsteigen.
iE n gl er und Prantl, 111.. 7.. S. 89.)
Eine gestielte, umgekehrt glockig gestaltete, aus vier in Kanten an einander
liegenden Fruchtblättern bestehende Frucht ist oben abgestutzt. Sind an der Fruchtbildung
auch die Kelchblätter durch Verwachsung mit den Fruchtblättern beteiligt, so ist es der
Verlust der Kelchzipfel, der die Abstutzung verständlich macht.
Von den vier Seiten der Frucht ist ein Paar, das sich gegenüberliegt, das größere:
die zwei kleineren, einander auch gegenüberliegenden, sind etwas gewölbt, vielleicht durch
Druck: die zwei größeren sind Mach.
— 253
Auch dieser Rest Ial.lt die Vermutung, daß er von einer Eucalyptus- Art herrührt,
zu; der Kelch hat besonders Ähnlichkeit mit Eucalyptus stricta Sieber.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Nyssaceen.
Nyssites Geyl. et Kink.
Nyssites oiiiithobromus lup-. sp. (Taf. 32, Figg.20a, b, c.)
Unger, Sylloge pl. foss , Wiener Denkschr . 19 . 1861, L, S. 16, Tat'. VIII. Figg. I.") 18. Zittel-Schenk,
Handb. d. Paläophytologie, S 1513 Senckenb. Abh. XV, S. 30, Taf. III, Fig. 7. Senckenb Ber I'.««), S. 131.
Ein 1885 im Klärbecken gefundenes Früchtchen haben Geyl er und Kinkelin,
da, die Zugehörigkeit zum Genus Nyssa nickt sicher ist. Nyssites ornithohroums Uns. sp.
genannt ; auch sechs ihm sehr ähnliche Früchtchen aus dem oberpliocänen Flözchen von
Niederursel hat Kinkelin zu dieser Art gezogen, obwohl sie nur zwei Drittel der Größe
des Klärbeckenfrüchtchens haben. Bei der letzten Grabung des Klärbeckens wurde wieder
nur ein Früchtchen gefunden, das. nach seiner elliptischen Form und seiner längsrunzeligen
Oberfläche zu urteilen, derselben Pflanze angehört.
Dieses letztere Früchtchen ist auf der einen Seite zerbrochen, so dal.', man ins
Innert' sieht. .Mit Sicherheit läßt sich an keinem der obigen Früchtchen erkennen, ob die
für Nyssa charakteristische flache Narbe, die von den auf dem Gipfel der Frucht gesessenen
und abgefallenen Blütenteilen herrührt, vorhanden ist. Das Nichtvorhandensein eines Stielchens
läßt voraussetzen, daß die Frucht abgefallen ist. wie es hei Nyssa statt hat.
Die Niederräder Früchtchen haben übrigens mit Nyssa rugosa Web. von Hott hei
Bonn Talaeont. 11.. Tal. XX. Fig. 10) noch mehr Ähnlichkeit als mit Nyssites ornithohronnts
Ung. sp.
Die Früchte von Nyssites von Niederursel (Fig. 20b, c) haben Länge von in min.
Breite von 5,8 mm.
Das Früchtchen von Nyssites aus dem Klärbecken (1903) hat Länge von 8,5 mm,
Breite von 5,5 nun | Fig. 20a .
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad (1885 und 1903) und Brunnenschacht von
Niederursel.
Vitaceen.
Vitis L.
Von den in ihrer allgemeinen Form wohl bekannten, charakteristischen steinharten
Samen von Vitis sind aus der Fntermain-wetterauer Landschaft schon aus zwei tertiären
Horizonten Stucke gefunden worden:
Abhandl. d. Senckenb. Natuif.Ges, Bd. XXIX. d\
— 254 —
Von Vitis teutonica AI. Br. in dem untermiocänen Braunkohlenschiefer von Salzhausen
(Palaeont. VIII, Taf. XLV, Figg. 5a— g) und von Vitis brauni Ldw. in der oberpliocänen
Braunkohle von Dorheim, Weckesheim, Bauernheim (Palaeont. V, S. 104, Taf. XX, Figg. 22a, b>.
Der halbkugelige oder halbovale Samen mit kleinerer oder größerer, spitzer oder
abgerundeter Endspitze ist nach außen konvex und besitzt ungefähr in der Mitte der
Außenseite einen von einer Furche umzogenen kreisförmigen oder elliptisch gestalteten Nabel
und hat auf der mehr oder weniger flachen Innenseite von der Endspitze bis zum etwas
eingekerbten (irund eine mehr oder weniger hervortretende Leiste, die beiderseits von
Vertiefungen begleitet ist. Drei oder vier Samen, Kerne, sind in der Weinbeere.
Unsere Funde, neun an der Zahl, sind lose gefunden. Unter ihnen unterscheiden
sich leicht drei Formen: Form I, Form II, Form 111.
Bevor wir die pliocänen Kerne beschreiben und vergleichen, seien noch die Maße
liier aufgeführt :
Vitishookeri V. teutonica V.brauni Form I Form II Form III V.vinifera
oligocän untermiocän oberpliocän oberpliocän rezent
BoveyTracey Salzhausen Wetterau Klärbecken
Fange . . . 3,2 mm 4,0 mm 6,5 mm 5,6 mm 5,0 mm 6,1 mm
Größte Freite 2,5 .. 2,5 „ 4,4 „ 4,6 „ 3,6 ., 4,0 „
Tiefe ... 1,1 „ 2,5 „ 3,0 ,. 2,6 „ 3,3 „
Form I. Die Form dieser Kerne ist birnförmig, stimmt also in der Allgemeinform
mit der von Vitis teutonica AI. Fr. überein; die letzteren Kerne sind jedoch viel zierlicher
und in den Größenverhältnissen ist ein großer Unterschied. Mit der mehr halbkugeligen
Vitis brauni Ldw. hat Form I den Besitz von acht bis zehn Einkerbungen gemein, die vom
Nabel, vielmehr von der den Nabel umgebenden Furche ausgehend, nach der Außenwand,
also radiär, laufen. Nach den Abbildungen Ludwigs zu urteilen, sind bei Vitis brauni die
Einkerbungen oder radiären Furchen viel ausgeprägter als bei Form I. auch ist die Leiste
der Innenseite bei Form I nicht hervortretend, so daß ein Querschnitt des Kernes abgerundet
dreiseitige Gestalt hat.
Die Endspitze von Form 1 ist kurz und gnade, die von Vitis brauni dagegen
relativ lang, spitz und etwas gebogen. Fei Vitis vinifera ist aber die Endspitze relativ
groß, und dick.
Noch sei bemerkt, daß die (iesialt der zwei in unserer Sammlung liegenden Kerne
von Vitis teutonica AI. Br. von Salzhausen mit den Ludwigschen Abbildungen gut überein-
stimmt, die Abbildung von V'dis (etitoiiica in Engler und Prantl, Natürliche Pflanzen
familien, III . 5., S. 143, Figg. 215 P und Q, ist dagegen nicht zutreffend. In den Maßangaben
stimml aber die betreffende Notiz bei Engler und Prantl.
form II. Diese Kerne haben halbkugelige Uestalt, also ziemlich halbkreisförmigen
Umfang; in der Allgemeingestalt stimmt sie also leidlich mit der von Vitis brauni. Von
radiären Furchen und Einkerbungen ist aber auf der konvexen Außenseite nichts zu
erkennen. Die Endspitze ist kurz und strack: nur heim kleinsten Exemplare der Purin II
ist sie etwas gebogen.
Unter den fossilen Arten haben die Kerne von V'dis hookeri Heer aus den oligoeänon
Braunkohlen von Bovey-Tracey ( Zittel-Schen k, S. 593, Figg. 332, 3a d) in der Form
große Ähnlichkeit mit den Kernen von der Form 11: sie sind aber wesentlich kleiner als
die plioeänen des Klärbeckens.
Form III. Ein ganz besonders heller Kern aus dem Klärbecken hat fast
zylindrische Gestalt. Das Endspitzchen ist kurz. Seine Form und zahlreichen seichten Ein-
kerbungen auf der konvexen Außenseite erinnern ausnehmend an die rezente Vitis
rotundifolia Mchx.. welche in Engler und Prantl, III., 5., S. 143, Figg. 215N, <>
abgebildet ist.
Nach den eben gemachten Darlegungen ist ersichtlich:
1. daß die Weinkerne um so kleiner sind, aus je älteren geologischen Zeiten sie stammen ;
2. daß nur Form III mit einer rezenten Kernform leidliche Übereinstimmung besitzt.
Wir benennen daher Form III mit
Vitis äff. rotundifolia Mchx. (Taf. 34, Figg. 3a, b, cj;
3. daß Form I und Form II hingegen weder mit fossilen noch mit rezenten Können
spezifische Übereinstimmung zeigen.
Wenn eine Übereinstimmung hervorhebenswert wäre, so wäre es die von Form II
aus dein Pliocän des Klärbeckens mit der Vitis hookeri aus oligoeäner Braunkohle. Die
Größe und das geologische Alter differieren aber sehr bedeutend; die plioeänen Samen sind
nahezu doppelt so groß als die oligoeänen.
So möchten wir der Form II nach ihrer Gestalt den Namen
Vitis spJmerocarpa Kink n. sp. (Taf. 34, Figg. la, b, c)
üehen, der Form I, da sie der plioeänen liehe der mittleren Wetterau im Besitz von
Einkerbungen auf der Außenseite einigermaßen nahesteht, den Namen
Vitia pliocaenica Kink. n. sp. (Tai. 34. Figg. 2a, b, c).
34*
— 256 —
Vitis sp. (Taf. 34, Figg. 4a— g; 5; 6a— f.)
Es fanden sich Überreste von Blättern, die mit solchen von Vitis teutonica AI. Br.
in'ol.V Ähnlichkeit haben.
Die Blatter sind langgestielt, drei- bis fünflappig, am Grunde ausgerandet, die
Lappen straff dreiseitig, verlängert, sehr zugespitzt, einlernt und scharf gezahnt. Die
Fruchtstiele sind an der Wurzel verdickt.
Es sind nur Blattstücke gefunden worden, welche ich ihrer ganzen Beschaffenheit
nach nicht von den Blättern der Vitis teutmica zu trennen vermag. Im Zweifel konnte man
sein, ob es mit dem Spitzenteile (Fig. Fi der Fall wäre. Es zeigt sich aber auch hier
wieder der große Vorteil, daß wir es in unserem Materiale nicht mit verkohlten Blättern zu
tun haben, sondern mit solchen, welche sich uns in beinahe ursprünglichem Zustande dar-
stellen, so daß es ermöglicht wird, sie auch nach ihrer feineren Struktur studieren zu können.
Und diese ist bei allen Stücken dieselbe, weshalb ich das Genannte nicht wegzuweisen vermag.
Aul.ier den wenigen Blatteilen fanden sich auch eine große Anzahl Rankenteile,
welche spiralige Einrollung aufweisen, vor. Von ihnen sind nur einige wiedergegeben wurden
(Figg. 4a — g). Eine beinahe vollständig erhaltene Wickelranke mit mehreren Asten zeigt sich
bei Fig. 4a noch am Stengel oberhalb eines knotig verdickten Gelenkes. All das weist auf
Lianenbildung im Pliocänwalde des heutigen Maingebietes hin.
Auch ein kräftiger traubenförmiger Fruchtstand wurde gefunden. Seine an der
Spinde] befestigten Stiele sind stark und meist an Grund und Spitze verdickt, teils genähert,
teils auseinander gerückt. (Fig. 5.)
Seitdem A.Braun die ihm aus den Kohlen der Wetterau zugekommenen, von ihm
anfänglich einem Acer zugewiesenen Blätter nach Auffindung der dazu gehörigen Fruchtreste
als zu Vitis gehörig erkannt hatte, sind solche auch an anderen Orten nachgewiesen worden.
Wir kennen sie von (isterreich. Bosnien, der Schweiz, der Wetterau. Schlesien und dem
Ostseegebiete und sehen sie. nachdem sie zuerst im Oligocän aufgetreten sind, bis in das
Pliocän fortdauern
Bei dem geringen und unvollständigen Material, welches uns zukam, ist es unmöglich
zu sehen, ob seit dem Oligocän eine Veränderung im Habitus der Pflanze, wenigstens in der
Gestaltung der Blatter, stattgefunden hat.
Die rezente Vitis vutyina L . welche in den Wäldern am Kaukasus. Ararat und
Taurus wild vorgefunden wird, dürfte aus ihr hervorgegangen sein.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Vitls /HHir.iiina Gaud. sp. (Taf. 34, Fig. 7.)
Die Blätter sind gestielt, am Grunde herzförmig, bandförmig gespalten, dreilappig,
am [lande unregelmäßig gezähnt, die scharfen /ahne und die seitlichen Lappen sind nach
vorwärts gerichtet; die Seitennerven laufen in den /ahnen aus, der Mittellappen isl klein
und endigt in einer scharten Spitze.
I nser Blatl harmoniert so sehr mit dem von Acer ponziaiuon Gaud. (Gaudin,
Toscane, S. 38, Taf. 13, Fig. li aus dein Arnota!, daß ich glaube, beide als zu einer Art
gehörig ansehen zu müssen. Nur handelt es sich darum, zu entscheiden, ob sie zu Am
oder zu Vitis zu rechnen seien. Daß sie zu letzterer Gattung gehören können, hat schon
Unger in Sylloge pl. foss., I. S. 23 ausgesprochen. Unser Blatt zeigt nun durchaus die
Struktur von P^/sblättern, die ja eine ganz andere als die von Acer ist. was mich bewog,
es der ersten Gattung zuzuweisen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Acerineen.
Acer L.
Acer ti'ilobatum Stbg. sp.
I lie Blätter sind langgestielt, drei- oder fünflappig, handspaltig, die Lappen meist ungleich,
der Mittellappen ist länger und breiter als die Seitenlappen oder alle drei sind gleich ; der Rand ist
eingeschnitten gezähnt : die Spitze ist zugespitzt, die Seitenlappen stehen entweder von dem Mittel-
lappen unter einem rechten oder ziemlich rechten Winkel ah. oder sind unter spitzem aufgerichtet.
I'nser Blatt stellt einen Übergang zu den Blättern von Acer brach yiihylliwi Heer
ihn. darf diesen aber nicht angereiht weiden, da der Grund nicht herzförmig ist. die Buchten
spitzwinkelig sind und die Seitennerven gerade auslaufen.
Acer bracliyphyllum Heer. (Taf. 34, Fig. 13.)
Die Blätter sind langgestielt, am Grunde herzförmig, dreilappig, die Duchten recht-
oder stumpfwinkelig, die seitlichen Lappen kurz, au der Spitze zugespitzt, am Rande mit
ungleich großen Zähnen besetzt: die Seitennerven sind gekrümmt.
Acer mtegerrlmum Viv. (Tat. 34, Fig. 112.)
Die Blatter sind am Grunde herzförmig, fünflappig, die Lappen ganzrandig, in eine
lange Spitze auslaufend.
Unser Blatt ist nicht ganz vollständig erhalten, doch läßt sich eine längere Spitze
des .Mittellappens annehmen, während die de- einen nächstliegenden Seitenläppens dieser
Forderung nicht entspricht. Bei den Schwankungen in der Gestalt, welche den Ahornblättern
258
eigen ist. dürfte dies aber kein Grund sein, es von dieser Art auszuschließen. Im übrigen
stimmt es mit dein von Gaudin in Fl. foss. ital., VI, Taf. IV, Fig. 7 völlig iiberein. Das
von r n ger in Swoszowice, S. 6 als Acerites integerrimus Viv. bezeichnete und Taf. 34,
Fig. 12 wiedergegebene Bruchstück ist wohl auszuschließen, weil der Grund nicht herzförmig
ist und auch nicht, beurteilt weiden kann, ob es die übrigen Eigenschaften außer der
Ganzrandigkeit aufzuweisen hat.
Are}' monspessulaniim L. fossilis Eghdt. (Taf.::!, Figg. 10; IIa. b, c.)
Die Blätter sind lederig. dreilappig, die gleichen Lappen stumpf oder spitz, ganzrandig.
Die pliocänen Blätter sind von den rezenten nicht, zu unterscheiden; es scheint
somit, als ob diese Art sich bereits am Ende des Tertiärs herausgebildet gehabt und
unverändert durch das Diluvium hindurch gehalten habe.
Acer rhomhifolium Ett. (Taf. 34, Fig. 15.)
Die Blätter sind rhombisch, nach beiden Enden gleichmäßig verschmälert, am Rande
grobgezähnt, lederig; die beiden seitlichen Basalnerven bilden mit dem Mediannerv sehr
spitze Winkel.
oh diese Art als selbständige anzusehen ist. bleibt mir noch zweifelhaft, vielleicht
ist sie mit Acer populites Ett. (Bilin, III.. Taf. XL V, S. 21, Figg. 6, 7) zu vereinigen,
zumal die Diagnose nicht dagegen spricht. Der Beweis, daß Blatt und Frucht in Beitr. z.
Steiermark (S. 80, Taf. V. Figg. 4, 5) wirklich zusammengehören, ist von Et t i ngshausen
nicht erbracht worden. Da es mir an vergleichendem Materiale fehlt, mag das Blatt vorläufig
den gegebenen Namen behalten.
/war sind der Blätter von der Gattung Am- nur wenige gefunden worden, doch
fesseln sie unser Interesse, insofern sie verschiedenen Abteilungen angehören.
Wir hnden aus der Gruppe, welche mit dem jetztweltlichen Aar rubrum L. in
Verbindung gebracht werden muß, den im 'tertiär wohl am weitest verbreiteten Ahorn
Aar trilobatum Stbg. sp. vor. Die Polymorphie seiner Blätter ist bekannt. Diese veranlaßte
AI. Braun, mehrere Arten anzunehmen, während Heer, welcher sich in der glücklieben
Lage befand, hunderte von Blättern vergleichen zu können, durch den Nachweis zahlreicher
Übergänge von der einen zur anderen die Zusammengehörigkeit aller zu einer Spezies
feststellen konnte. Was früher als Art galt, ward nun zur Form. Die Gruppe, der Acer
trilobatum zuzurechnen ist. entstand in den Nordpolargegenden, rückte allmählich südwärts,
erhielt sich in den neuen Gebieten bis zum Plioeän. starb aber während der Glazialzeit in
Europa aus. während sie in Nordamerika fortdauerte.
- 259 —
Ihr am nächsten steht die, welche Acer brachyphylhtm Heer in sieh schliei.it. Sie
hat ihr Entstehungszentrum wohl auch wie die vorige im arktischen Gebiete, wenigstens
fand man in diesem die ältesten Überreste derselben. Was unsere Art speziell betrifft, so
ist sie im europäischen Tertiär nur selten gefunden worden, was wohl auf eine geringe
Verbreitung hinweisen dürfte. Von besonderem Wert wird unser [«'und für die l'aläontologie,
insofern er zeigt, daß diese Art in Mitteleuropa noch wahrend des Pliocäns, wenn auch an
wenigen Orten, vorhanden war. während mau bisher glauben mußte, daß sie aus diesen
I '.leiten am Ende des Miocän verschwunden sei.
Durch seinen ungezähnten Rand tritt ein drittes Blatt in Gegensatz zu den vorher-
gehenden und nähert sich mit einigen anderen fossilen Arten denen des rezenten Acer
platanoides L. Die Gruppe, welcher es zuzuweisen ist, war während des Tertiärs nach
unserer jetzigen Kenntnis arm an Arten, hatte aber eine weitere Verbreitung als zur
Jetztzeit. Die Art Acer integerrinmm Yiv.. die man bisher nur aus dem Miocän Mitteleuropas
kannte, ist nunmehr als auch dem Pliocän desselben angehörig, nachgewiesen worden Da
mau sie bisher in dieser Formation nur von Südeuropa kannte, muß sie wohl für unser
Gebiet als Nachzügler bezeichnet werden.
Als in ihrem Aussehen verschieden von den Blättern der bisher genannten Arten
müssen die von Acer monspesaulanum L. bezeichnet werden. Diese Ahornart, sehr verwandt
Acer campeslre L., zeichnet sich durch die lederigen, ganzrandigen, dreilappigen Blatter aus.
Die Überreste, deren sich mehr als von den übrigen Arten vorfanden, zeigen, daß die
Verbreitung der genannten Spezies im Pliocän ungefähr dieselbe wie in der Jetztzeit war
(Mittelmeer, Rhein-, Nahe- und Moseltal).
In dieselbe Gruppe kann auch wohl der zuletzt beschriebene Blattrest eingereiht werden.
Eine größere Anzahl von Fruchtresten (Fig. Oa— m, 10) wurden in unserer
Lagerstätte aufgefunden, freilich in gewaltig mazeriertem Zustande, so daß sie für unsere
/wecke wenig zu gebrauchen sind. Gut erhalten zeigen sich nur die Früchtchen, während
von den Flügeln bloß Rudera übrig blieben. Denkt man sich die ersteren zur Doppelfrucht
ergänzt, so wird man sofort erkennen, daß diese bei den verschiedenen Überbleibseln nicht
immer unter demselben Winkel an einander haften und kann man daraus erkennen, dal.', sie
verschiedenen Arten angehört haben müssen. Die einen weisen darauf hin, daß die beiden
Hälften in einem gestreckten Winkel aneinander befestigt waren, wie wir es hei Acer
campestrc L. sehen können, während andere zeigen, daß die Flügel einander zugeneigt
gestanden haben. Sie bestimmten Arten zuzuweisen, halten wir für unangebracht, da es uns
— 260 —
unmöglich gemacht ist. die Flügel in ihrer Gestaltung zu erfassen. Fig. 10 kann aber wohl
Auf monspessulanum L. zugerechnet werden.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Hippocastaneen.
Aesculus L.
Aesculus hippocastanum L. fossilis Geyl. et Kink. (Taf. 34, Fig. 8.)
Senckenb. Abb. XV. S 31
Lederige, fast holzig- dicke Schalen, die sich in der Klärbeckenbaugrube von 1885 fanden,
haben Geyler und Kinkelin als zu Samen von Aesculus hippocastanum gehörig dargestellt.
Durch ein Bruchstück der so charakteristischen Fruchtschale, die bei der letzten
Grabung daselbst aufgefunden wurde, hat sich obige Bestimmung bestätigt. Die Oberfläche
des zu einer wohl kugeligen Schale gehörigen Frachtstückes ist mit ziemlich entfernt stehenden
kurzen Stacheln besetzt, ebenso wie das von der Frucht der Roßkastanie bekannt ist.
Auch heuer sind wieder Trümmer von Schalen der Roßkastanien-Samen aufgefunden
worden: auch der matte gegen die übrige glänzende Oberfläche des Samens sich abhebende
Nabel ist an ein paar Bruchstücken erhalten.
Einen Rest aus der jüngsten Wetterauer Kohle (Palaeont., V., S. 106, Taf. XX. Fig. 20)
hat Ludwig als den Samen von Aesculus europaea gedeutet. Hierzu meint Schenk in
seinem Handbuch. S. 552: „Früchte von Carya, senkrecht stark zusammengedrückt, sehen
so aus. Jedenfalls fehlt das Charakteristische der Samen von Aesculus." Zu dem Ulattreste
aus dem ['ntermiocän des Frankfurter Hafens (Palaeont., V, S. 148, Taf. XXXII, Fig. 1), den
Ludwig auch auf Aesculus europaea zurückfuhrt, schreibt Schenk ebendaselbst, er könne
wohl das Blatt von Aesculus aus der Verwandtschaft von Hippocastanum sein, der Hand aber
sei verdeckt oder fehle. Fossile Funde von Aesculus sind noch in Nordamerika und in
Japan gemacht wurden.
Das heutige isolierte Vorkommen von Aesculus hippocastanum in den Gebirgen Griechen-
lands ist wohl der liest einer weiteren Verbreitung dieser Art. (Schenk-Zittel, Handb., S. 553.)
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Euphorbiaceen.
Uiii/is Tourn.
Buxus sempervirens L. fossilis Egh. -Taf. :;:;. Figg. la— y, a'-r'.)
Die Blätter sind lederig, ganzrandig, kurz gestielt, elliptisch, eirund, umgekehrt-
eiförmig, länglich oder eirund-länglich, spitz, stumpf oder ausgerandet, glänzend; der
261
Mittelnerv ist am Grunde kräftig und verdünnt sich allmählich mich der Spitze zu, die
Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und sind mehrfach gegabelt.
Durch Saporta wurde uns zuerst die Kunde, daß die Gattung liuxtts im
europäischen Tertiär einen Vertreter gehabt habe. In den Tuffen des kleinen, nordöstlich
von Lyon gelegenen Städtchens Meximieux fand er zwei auf sie hinweisende Blätter, welche
in der Nervatur und Textur mit solchen unseres jetzigen Bazus lenqwrvircns I.. überein-
stimmten, ihrer sonstigen Eigenschaften, besonders ihrer Größe wegen aber mit der auf den
Balearen vorkommenden Form Bhxus balearica Willd. zu vergleichen sind. Indem wir
bezüglich dieser auf Saportas eingehende Untersuchungen (Vegetaux foss. de Meximieux,
s. l'7 I -277i hinweisen, können wir auf Grund unserer Funde konstatieren, daß während
des Pliocän die nördliche Form, welche wir in unseren Gärten und Anlagen zur Genüge zu
beobachten imstande sind, in Deutschland vorhanden war. Eine .Menge von Blättern liegt
uns vor. von denen wir nur soviel abbilden, als nötig ist, zu zeigen, daß die zahlreichen
Formen derselben, welche wir jetzt an den Sträuchern schauen, auch schon während der
Tertiärzeit vorhanden waren.
Hinsichtlich der Färbung erscheinen die fossilen ganz dunkelbraun bis schwarz oder
mehr oder weniger hellbraun bis gelb, und gehen wir vielleicht nicht fehl, wenn wir erstere
als ältere, letztere als jüngere deuten, wie sieh bei den rezenten ja auch ein Unterschied in
der Färbung je nach dem Alter geltend macht. Die wenn auch nicht allzu auffälligen
Unterschiede in der Textur vermögen uns in unserer Meinung nur zu bestärken.
Auf Grund ihrer Gestalt lassen sie sich in folgende Abteilungen bringen:
A. Blätter von größerem Umfange. Sie sind wohl als die normalen zu betrachten.
a) elliptische mit scharfer Spitze (Figg. e, f. g. 1).
bi elliptische mit abgerundeter Spitze (Figg. b, c).
ci elliptische mit ausgerandeter Spitze (Figg. a, d. h. i. k. m, r. s. t).
di längliche mit abgerundeter Spitze (Figg. v. d'. P).
e) hingliche mit ausgerandeter Spitze (Figg. u. w, y, a'. b', c', e').
t'i eirund-längliche mit ausgerandeter Spitze (Fig. x).
11. Blätter von kleinerem Umfange. Sie standen wohl am Grunde der Zweige.
ai elliptische mit scharfer Spitze (Figg. o. h'. 1').
b) längliche mit abgerundeter Spitze (Figg. q, m', o').
O längliehe mit ausgerandeter Spitze (Figg. p, g', i'.
n'. in.
di umgekehrt-eiförmige (Figg. n, q'. i" .
Abbandl. d. Senckenb. Naturf. Ges Bd. XXXX. 35
2,62
Was die Nervatur betrifft, so sei das in der Diagnose bereits Erwähnte wiederholt,
daß der Mittelnerv vom Grunde Ins zur Spitze hin sieh allmählich bis zu großer Feinheit
verdünnt. Die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln, stehen mehr oder weniger
dicht gedrängt und verlaufen, sieh mehrfach gabelnd, bis zu der den Rand befestigenden
schmalen Leiste. An verschiedenen Blattern zeigt sich die Nervatur stärker ausgeprägt als
an anderen. Auch hierin ist kein Unterschied zwischen den fossilen und rezenten zu linden,
so daß wohl angenommen werden kann, daß die plioeäne Pflanze unverändert in die Gegenwart
übergetreten ist.
Wie weit sie sich während des Endes der Tertiärzeit nach Norden hin erstreckt
haben möge, kann zurzeit nicht gesagt werden. Wohl aber darf anzunehmen sein, wenn
wir die Ausbreitung in der Gegenwart uns vergegenwärtigen, daß eine weitere auch in dein
Pliocän stattgefunden habe. Vielleicht bestätigen dies künftige Funde. Während der
Diluvialzeit ist sie sicher an vielen Stellen vernichtet, worden, an solchen, zu denen das Eis
keinen Zutritt fand, erhalten geblieben. Tatsächlich ist Buxus in der Flora der inter-
glazialen Höttinger Breccie vertreten. Bei der Zähigkeit, mit welcher diese immergrüne
Pflanze selbst unsere härtesten Winter übersteht, kann mit dieser Möglichkeit gerechnet
werden. Nach dem Rücktritte und Verschwinden des Inlandeises war ihr Gelegenheit gegeben,
manche ihrer früheren Standorte wieder aufzusuchen.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
Rhaninaceen.
Zisyphus .luss.
Frucht kugelig bis länglich, am Grunde vom Achsenbecher umgeben oder abfallend.
mit fleischigem Exocarp und hartein oder lederartigem dünnwandigem, ein- bis vier-
fächerigem Kein.
Zizyphus nuetfera Ldw. (Tat. 32. Figg. 23a. b, c, d; 24a, b. c; 25.)
Palaeont.V, S. 102, Tat'. XX, Fig. a— d.
Fünf kugelige, jedoch am Grund wie am Scheitel etwas deprimierte Früchtchen,
deren äquatorialer Querschnitt kreisrund ist. stimmen unter sich auch insofern überein. als
ihre Oberfläche durch vom Scheitel bis zur Basis laufende seichte Pinnen in zahlreiche, sehr
niedrige und ungleich breite Wülste geteilt, ist.
In den Größen Verhältnissen ist geringe Verschiedenheit.
1. Drei dieser Früchtchen lassen durch eine mehr oder weniger klaffende Spalte
eine Zweiteilung erkennen, welche vom Spitzchen am Scheitel nach dem Grund verläuft.
263
Hier an der I nterseite befinde! sich wenig deutlich eine kreisrunde, kleine N'arbe ^Ansatz-
steile, 'i Kelclireste ,
Muhe der Früchte 3,0 nun. Breite t,0 nun.
•1. Am vierten Früchtchen umgibt ein Scheibchen oder Schildchen das zweiteilige
Spitzchen am Scheitel; auch bei ihm ist am Grund eine kleine kreisförmige Narbe.
Höhe mit Spitzchen 3.5 nun, Breite 5,0 nun.
3. Beim fünften Früchtchen hat sowohl Scheitel wie Basis ein kegeliges Spitzchen.
so daß das Früchtchen, nun gestielt, einem Kreisel gleicht. An ihm ist keine Zweiteilung
ZU beobachten
Länge mit Stielchen und Spitzchen t,5 mm, Breite .">.<) mm.
Die von diesen drei Formen hergestellten < Querschnitte ergeben zweifellos, daß wir
es doch mit den Früchten derselben Pflanze zu tun haben, daß sie sich nur in der Erhaltung
unterscheiden.
Der äquatoriale Querschnitt ist bei ihnen allen völlig derselbe. Hiernach sind sie
alle einfächerig oder vielmehr zweihalbfächerig, da von zwei einander gegenüberliegenden
Stellen der Innenwand zwei am Knde knoptig verbreiterte Samentrager, die sich einander
bis auf eine Entfernung von 1 mm nähern, ausgehen. Die innere Fruchthülle ist holzig,
ziemlich dünn, jedoch nicht allenthalben gleich dick. Da die Früchte sich als zweiblätterig
ausweisen, so gehen also hier die Samentrager von der Rückennaht aus.
Von den Samen, die um das breitknoptige Knde des Samenträgers gelegen haben,
ist nichts mehr erhalten.
Kin fast völlig gleicher kugeliger Kern ist von Ludwig aus der Braunkohle von
Dorheim in der Wetterau I.e. S. 162 beschrieben und Tat'. XX, Figg. 23a, b in natürlicher
Größe, vergrößert in c und d. abgebildet worden unter der Bezeichnung Zizyphus nueiferu.
Von Zizyplms christii Willd. unterscheiden sich unsere Klärbeckenfrüchtchen.
abgesehen davon, daß sie viel kleiner sind, noch dadurch, dalj sie, wie erwähnt, zweihalb-
fächerig sind, während die Frucht von Zizyphus christii zweifächerig ist (Engler und
l'rautl. HL, 5., S. 103, Fig. 198k). Hierbei ist aber bemerkenswert, daß zunächst
der Mitte der Scheidewand rechts und links zwei Anschwellungen an der Scheidewand
vorhanden sind.
ob die von Ludwig beschriebene Frucht auch halbzweifächerig ist. kann man ans
den Abbildungen nicht ersehen, da Ludwig keinen wirklichen Querschnitt abgebildet hat.
Was er ,; Querschnitt" nennt, ist ein zum einen Längsschnitt, senkrechter anderer.
35*
— 264 —
Für die Zustellung unserer Früchtchen zum Genus Zizyplms spricht n. a. auch, daß
an einem derselben auf der Unterseite der Frucht der Achsenbecher als kreisförmiges
Säumchen erhalten ist.
Die äußere Fruchtschale ist ganz oder zum Teil erhalten, zeigt, wie oben schon
angedeutet, deutlich ungefähr zwölf nicht ganz unter sich gleiche dache Wülste nach dem
zentralen Ansatzpunkt lautend, ferner daß an zwei Stücken eine Zweiteilung, eine Trennung
in der Längsrichtung vorhanden ist.
Anmerkung: Das Fig. 25 wiedergegebene Zweigstück weist auf eine Rhamnacee hin und gehört
vielleicht hierher. Besetzt zeigt es siel mit zwei kurzen starken Stacheln, die nahe beieinander stehen und
rechtwinkelig auslaufen. Sie kommen solchen von Zizyphus tiliaefulia üng. sp. sehr nahe.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Rhammis L.
Rhamnus cetihartica L. fossilis Egh. (Taf. 32, Fig. 30 i
Es liegt ein Trieb vor, der mit solchen von Mhamnus cathartica I>. soviel Überein-
stimmendes zeigt, daß ich nicht anstehe, ihn mit ihnen zu vereinigen.
An Stelle der Endknospe trägt er einen Dorn, unter dem sich zwei gegenständige
Knospen zeigen, worauf nach unten zu zwei vereinzelt stehen, unter denen über Kurztrieben
wieder den obersten gleichende folgen.
Die Knospen sind ei-kegelförmig, spitz und an den Trieb augedrückt.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
Celastrinaceen.
Evonymus Tourn.
Evonymus sp. (Taf. 34, Figg. 1'.): 16a, b.)
Zwei Bruchstücke eines Dlattes, welche in Textur und Färbung ganz gleich sind,
liegen vor. Sie scheinen Teile eines und desselben Blattes zu sein. Ist dies der Fall, dann
wäre folgende Diagnose zu geben :
Das Blatt ist elliptisch-lanzettförmig, feingesägt, kurzgestielt: der Mittelnerv am
Grunde stark, von der Mitte an allmählich verfeinert, die Seitennerven entspringen unter
spitzen Winkeln und verbinden sich vor dem Rande, die Randfelder zeigen Schlingen, die
Vrvillen sind sehr fein.
Wäre das Blatt als (ianzes uns überkommen, würde ich nicht zögern, es zu
Evonymus europacus L. zu stellen.
Samen. Ein halbes Nüßchen von ovaler Gestalt mit einseits gebogenem Schnabel
erweist sich sehr dickschalig und mochte wohl nach seiner Gestalt der Samen eines Evonymus
— 265 —
sein. Aul der konkaven Seite verlauf! eine Furche parallel dem Rand. Der Querschnitt des
Nüßchens ist ziemlich drehrund (Taf. 34-, Figg. 16a, b,).
Länge 5,7 nun. größte Breite 2,5 nun. Schalendicke 0,5 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Staphyleaceen.
Staphylcu L.
Samen groß, dick, verkehrt-eiförmig bis kugelig mit steinharter glänzender Samenschale
und schart umrandetem Hachem Nabelende.
(ittiphylea plioeaenlca Kink. n. sp. (Taf. 32, Figg. 21a, b. c.)
Ein dickschaliges hölzernes Nüßchen von verkehrt-eiförmiger Gestalt und kreisrundem
Querschnitt ist am Gipfel abgerundet. Die Oberfläche ist mit unregelmäßig angeordneten
kleinen und ungleichen Hockern besetzt. Durch die kreisförmige Öffnung auf der Unterseite
ist die beträchtliche Dickschaligkeit des Nüßchens zu beobachten. Vom Rande der Basis
erheben sich beiderseits zwei schon vor der Mitte sich verflachende stumpfe Kanten.
Lange des Fossils G,5 mm
Maximalbreite desselben 5,0 mm
Minimalbreite an der Basis (V abgebrochen) •'!,<> mm
Dicke der Schale 1,0 mm
Schon der Umstand, daß das Nüßchen keine Spitze besitzt und daß die zwei Kanten
nicht vom Gipfel, sondern vom Grund ausgehen, schließt die Deutung als raxws-Samen aus.
Alle Verhältnisse außer der Größe sprechen dafür, daß wir es mit dem Samen einer Staphyleu
zu tun haben. Ist diese Bestimmung zutreffend, so ist dies Fossil der erste bekannte fossile
Same oder Fruchtrest einer Staphylea. Bei der außerordentlichen Härte der Staphylea-
Samen ist dies seltsam, erklärt sich aber vielleicht aus der Kleinheit.
Heute ist aulier Europa das atlantische Nordamerika und Japan die Heimat von
Staphylea, was auch mit den tertiären Besten daselbst übereinstimmt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
(Tat. 32. Figg. 22a, b.)
Eine verdrückte, von wahrscheinlich etwas saftiger Haut umschlossene Frucht ist
wohl nur zur Haltte vorhanden: durch das Zerreißen sind drei oval geformte Samen, von
denen zwei von unten nach oben in einer Linie liegen, zu sehen: sie besitzen harte Schale.
haben körnelige Oberfläche, und lassen — wenigstens an einem der Samen ganz sicher
zwei seichte Längsstreifen beobachten.
— 266 —
Länge des Samens 8,5 nun. Breite 6,0 nun.
Die Vermutung, daß das eben beschriebene Fossil von der aufgeblasenen Frucht
einer Stwphylea herrührt, ist wahrscheinlich; unter den oben dargelegten Verhältnissen kann
die Gestalt zum Vergleich wenig Anhaltspunkte geben: anders ist es mit der Form und den
Größenverhältnissen der Samen, mit der Beschaffenheit ihrer Schale, mit ihrer Zahl und Lage
in den Früchten der Fall; sie stimmen ziemlich gut mit den Früchten- und Samenverhaltnissen
bei Staphylea pinnata L. überein.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Aquifoliaceen.
Hex L.
Hex aquifolium L, fossilis Egh. (Taf. 33, Figg. 3a, c, d; 5a, b.)
Blätter. Die Blätter sind lederig, eiförmig oder elliptisch, spitz, buchtig gedornt,
am Rande verdickt: der Mittelnerv ist stark, die Seitennerven entspringen unter spitzen
Winkeln und verlauten schlängelig zu den Dornen.
Wie bei Eichen und anderen Pflanzen finden wir auch bei Hex aquifolium L.
Abweichungen in der Form der Blätter. Wir vermögen neben buchtig-gezähnten auf die
oberen Partien hochaufgeschossener Exemplare beschränkte ganzrandige zu beobachten. Was
alier die erstereu insbesondere betrifft, so sehen wir bei ihnen grobe Verschiedenheit in der
Zahl der Zähne. Es läßt sich eine Keihe solcher mit nur einem Zahne bis zu solchen mit
vielen Zähnen verfolgen, eine Erscheinung, die übrigens auch bei anderen Arten, z. 15. bei
der nordamerikanischen Hex opaca Ait., welche sich aber sofort durch ein anderes Blattnetz
von unserer unterscheidet, beobachtet wird. Weiterhin differieren sie auch in der Tiefe der
Buchten. Wenn bei unseren fossilen Blättern solche eckig erscheinen, so liegt dies wohl nur
daran, daß sie. die ursprünglich wellig gebogen waren, bei der Einhüllung zwischen Gläser
flach gedrückt wurden, worauf die mehrfach bemerkbaren Zerreißungen vom Rande aus
hindeuten.
In Figg. 5a. I> gebe ich mit Hängen von .Minierem versehene Stücke wieder.
Die im wilden Zustande Schatten liebende Pflanze mag zur Pliocänzeit wohl auch
im Walde eingesprengt gestanden haben. Nach der Eiszeit, in welcher sie sich, an vielen
Stellen vernichtet, an eisfreien fori zu behaupten vermochte, hat sie gleich Buxussempervirensh.
einen weiteren Ausbreitungsbezirk zu erringen gewußt, so daß sie jetzt in einem großen
'feile Europas und auch in Kleinasien sowohl in der Ebene als auf Gebirgen zu linden ist.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
— 2(j7 —
Anacardiaceen.
Uhus L.
Uhus quercifolUt Göpp. (Tat. 34, Fig. 20.)
Die Blätter sind langgestielt, dreizählig, das oberste Blilttchen ist langgestielt,
länglich-lanzettförmig, unregelmäßig ausgeschweift, gebuchtet, beiderseits verschmälert, die
seitlichen Blättchen stehen gegenüber, sind beinahe sitzend, am Grunde nach außen hin tnil
einem Lappen versehen.
Unseren Rest halte ich für ein Seitenblättchen der von Göppert in Tertiärfl. v.
Schossnitz aufgestellten Art. Es gleicht dem linken Blättchen von Fig. G auf Tat'. •_'.">. das
sich von dem rechten dadurch unterscheidet, daß sich an ihm ein welliger Rand ebenfalls
nicht vorfindet.
In mancher Beziehung ähneln die fossilen Blätter denen von Uhus villosa L. weichen
alier anderseits von ihnen so sehr ab, daß an eine Analogie beider nicht gedacht werden kann.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Pomoideen.
Firns Tourn.
Samen mit lederigem, selten knorpelhartem Endocarp.
Pirus pivun L. fossil is Kink. (Taf. 32, Figg. 29a, b.)
Ein Samen mit glatter, lederiger Haut von birnförmiger Gestalt besitzt ganz die
Gestalt eines Apfel- oder Birnkernes. Eine Naht ist nicht erkennbar. Die Endspitze ist
abgebrochen. Den Riß hat der Same durch Druck erhalten.
Wie beim rezenten Kern ist auch beim fossilen Samen die eine Seite konvex und
die andere schwach konkav. Die Ränder sind abgerundet, auf der einen Seite mehr als an
der anderen.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
Prunoideen (A mygdaleen.)
Prunus Tourn.
Prunus (Cerasus) avium L. fossilis Kink. (Taf. 32, Figg. 28a, b, c;
Taf. 33, Figg. 8a, b, c.)
Vier große Steinkerne mit dicker Wandung, mit glatter bezw. feinkörneliger Oberfläche
und ovalem Längs- und Querschnitt haben längs der Naht beiderseits von der Spitze bis zur
Ansatzstelle laufende Leisten.
Große
Steinkerne
4 St. a
1 St. ba
Länge . . .
12,0 mm 10.1 mm
(■roßte Breite .
10,0 „
9,1 „
Kleinste Breite
8,0 ..
7,8 „
9,3 mm
8,6
mm
8,0 mm
8,0 ..
8,3
„
7,1 „
6,1 ..
6,5
6,0 .
268
In den Maßen stimmen sie mit Ausnahme der Form des Querschnittes mit Ludwigs
Üerasas crussa aus der jüngsten Braunkohle der Wetterau (Palaeont, V., Taf. 22, Figg. 1 a, b)
fast völlig überein; der Querschnitt von Gerasus crassa ist nämlich kreisrund.
Außer den großen Kirschkernen sind noch drei von mittlerer Größe und weitere
drei von wesentlich geringerer Größe gefunden worden, von je verschiedenen Dimensionen.
Die Maße sind folgende:
Mittlere Steinkerne Kleine Steinkerne
1 St. b 1 St. 1 St. 1 St. 1 St.
10,0 mm 9,8 mm
9,0 .. 9,1 „
6,5 ,. 7.2 ,.
Bei der lichtgrauen Färbung und großen Härte der Kerne konnte man fast zweifeln,
ob sie fossil seien. Der Querschnitt stellte dies außer Zweifel. Während, wie eben gesagt,
das Endocarp dicht und hell war. erschien die Samenhaut als ein kohliges, der Innenfläche
anliegendes Häutchen. Der übrige Inhalt ist ebenfalls von kohliger Beschaffenheit;
Die rezenten Kirschkerne aus der Museums-Sammlung sehwanken in ihren Dimensionen
zwischen denen der großen und mittleren fossilen. Taf. 33, Fig. 8c könnte C. mahaleb angehören.
Skulpturverschiedenheiten existieren unter den fossilen Kernen nicht . wie sie
Ludwig über die der Wetterauer Kohle. Palaeont., V.. S. 105, berichtet.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Ein verbogener, etwas zusammengedrückter kleiner (?) Kirschkern, an dem noch
vertrocknetes kohliges Fruchtfleisch erhalten ist, wodurch die Oberfläche infolge der ein-
gedrückten Sandkörner runzelig grubig erscheint, sei noch erwähnt. Entlang der Naht auf
der einen Seite folgen wie bei Cerasus Längsleisten.
Länge 7,0 mm. Größte Breite (i.l mm. Kleinste Breite 4,0 mm.
ob und zu welcher Ludwigschen Art ans der Wetterauer Pliocänkohle dieses
Früchtchen gehört, kann bei der schlechten Erhaltungsweise ob etwa zu "Prunus rugosa
nicht sichergestellt werden.
Primus dornest'»*« L. v. pliocenica Kink. (Taf. 32, Fig. 26a, b.)
Der elliptische, oben und unten spitz zulaufende, seitlich deprimierte Steinkern hat
grubige Oberfläche. Die Ansatzstelle ist etwas spitziger als der Gipfel, ist alier nicht wie
bei den rezenten /wetschcnkernen etwas seitlich gebogen. So nähert sich das Fossil in der
Gestalt mehr der rezenten Prunus clomestica var. mirabella, mit welcher der fossile Steinkern
auch in den Maßverbältnissen ziemlich übereinstimmt. Dasselbe trifft auch zu in bezug auf
die die Naht unmittelbar begleitenden breiten [''lachen, die durch eine Rinne von den
beiderseits [ängslaufenden Leisten getrennt sind.
Fossiler Kern. Rezenter Mirabellenkern.
Länge 15,0 nun 15,2 mm
Größte Breite . . . 10,2 nun 10,0 mm
Kleinste Freite ... 7.4 mm (i.O mm
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Prunus cf. pawula Ldw. (Tat'. 32, Figg. '27a. b, c.)
Palaeont., V. S. L07, Tat'. XXII, Figg. 10, loa.
Ein aus zwei zusammengehörigen getrennten Hälften bestehender spitzelliptisch
geformter Steinkern scheint glatte Oberfläche zu haben. <>!> er ursprünglich die von den
Seiten zusammengedrückte Form hatte, ist zweifelhaft. Die Schale ist eher dünn- als dickwandig
zu bezeichnen. Auf der Innenseite ist noch die Samenhaut erhalten. Der Kern dürfte vielleicht,
zu der Ludwigselten Prunus parvula aus der jüngsten Wetterauer Flora zu ziehen sein.
Prunus cf. -parvula Ldw. Prunus parvula Ldw.
Länge o,o mm 10,0 mm
Freite 4,."> mm 6,0 nun
Von gleicher Form sind zwei zusammengedrückte Steinkerne, deren
Fänge 9,5 nun. deren Freite G,0 mm ist.
Hierher dürften wohl auch zwei elliptische, an beiden Enden etwas zugespitzte
Steinfrüchtchen zu zählen sein . welche durch das Eintrocknen der äußeren fleischigen
Fruchthülle eine runzelige Oberfläche erhielten; eines von ihnen läßt eine Rückennaht
erkennen. Ein weiteres ähnlich gestaltetes Steinfrüchtchen ist nur stärker zusammengedrückt.
Von den zwei gleichen Steinfrüchtchen von dem zusammengedrückten
gelten Fänge .... 0,0 mm 6,0 nun
Größte Freite . 4.o mm 4,0 mm
Kleinste Freite :;,"> min 1,5 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Prunus (JPevsica): uskenasui Kink. nov. sp. (Taf. 34, Figg. 18a. b, c.)
Eine halbe, in der Richtung der Naht gespaltene, einsamige Steinfrucht mit
zum Teil erhaltener, vertrockneter und verkohlter äußerer Fruchtschicht und sehr dickem
holzigem Endocarp zeigt die für Amygdalus persica L. charakteristischen, vom Gipfel
Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges. IM. XXIX. 36
— 270 —
ausgebenden Längsfurchen, die gegen den Grund zu mehr wirr — schief und quer — liegenden
Gruben werden. Verglichen mit dem Steinkern des rezenten Pfirsichs sind die Furchen schärfer
und zahlreicher und die heim rezenten Pfirsich zwischen den Furchen liegenden Wülste sind
beim fossilen schmale, scharfe Kanten.
Die äußere Fruchtschale hat nahezu die Dicke von 1 mm.
Nach dem kleinen, vom Samen eingenommenen Räume zu schließen, scheint das
vorliegende Fossil einer noch nicht ausgereiften Frucht zu entstammen.
Es ist nach Herrn Ingenieur Alexander Askenasy benannt, der sich um
Gewinnung und Konservierung der Klärbeckenflora das größte Verdienst erworben hat.
Persica askcnasyi Kink. ist wohl zweifellos der unmittelbare Vorläufer des rezenten Pfirsichs.
Vielleicht ist das II 1 a 1 1 Taf. 34, Fig. 19 mit dieser Frucht zu vereinigen. Es ist
gestielt, lanzettförmig, am Rande gesägt; der Mittelnerv ist kräftig und nimmt allmählich
nach der Spitze zu an Stärke ab. die Seitennerven entspringen unter spitzen Winkeln und
verbinden sich vor dem Hände in Bogen.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Papilionaceen.
Cicer Tourn.
Cicer Inflation Kink. n. sp. (Taf. 34, Figg. 17a, b, c.)
Eine eiförmige, fast kugelige, stark aufgedunsene Frucht mit papierdünner,
lederiger, fast ganz glatter, nur feinstreitiger Oberfläche endigt nach dem Scheitel und der
Basis in kurzen Spitzen; die am Scheitel ist stumpfer. Diese Spitzen liegen nicht axial,
sondern sind nach den entgegengesetzten Seiten gerichtet. Die inhaltlose einfächerige Frucht
klafft in zwei gleichen Klappen, deren Ränder scharf sind - - Rücken- und Bauchnaht einer
Hülse. Von der Behaarung der Cicerhühe, mit der unser Fossil in der Gestalt ungemein
übereinstimmt, ist natürlich nichts vorhanden.
Länge der plioeänen Frucht 15 mm, die Breite 13 mm.
Länge einer rezenten Cicerhülse 19 mm, die Breite 11 — 12 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
?Medicago L. (Taf. 33, Fig. 9.)
Ein flaches, schneckenartig in der Ebene gewundenes dünnes Plättchen von ungefähr
kreisförmiger Gestalt zeigt am Außenrand nahe dem Ende der schneckenartigen Windung
ein kurzes dünnes Stielchen aufsitzen, während dessen anderes Ende verbreitert ist. Es läßt
dies auf einen durch Samenstrang am Samenträger sitzenden Samen schließen und zwar auf
— 271
den eines Medicayo, dessen >-. 1 1 m • 1 1 z.B. von Medicayo orbicidarit und Medicayo satica ein
ähnlich gewundenes Ausseben haben.
Breite des Samens 1,9— 2,3 nun.
Vorkommen: Brunnen [a bei Weilbacb aus 17 ni 'reute Drei Stücke.
Pflanzenreste, deren Bestimmung unsicher ist oder nicht gelungen ist.
?Flcus carica L. fossUis. (Tal.:;:;. Figg. 19 a, b.)
Eine von unten nach oben völlig zusammengedrückte, ehedem fleischige und wohl
wenig saftige Kracht erinnert an die vielleicht noch nicht ausgereifte Kracht von Fiats
carica I... deren nach dem Ansatzpunkt hin sich verjüngender Teil der Kracht jedoch
wesentlich lauger ist. als es beim vorliegenden Fossil der Kall ist. Die Unterseite resp.
Außenseite ist leidlich gut erhalten.
In Fig. 19a Höhe 36 mm, Breite 2(3 nun: in Kig. 19b Breite 9 mm.
Vorkommen; Klärbecken bei Niederrad.
(Taf. 33, Figg, 20a, b.)
Von einer kreisförmigen Ansatzstelle gehen vier Kauten aus - Nahte nach
denen die wohl kugelige, dicklederige, oberflächlich glatte Fruchtschale auseinander geplatzt
ist. Auf der Innenseite ist keine Teilung, keine Fächerung zu beobachten; es sind nur leine
Längsrunzeln, die sie durchziehen. Die Abbildung gibt das Fossil in natürlicher Größe.
(Taf. 33, Fig. 12.)
Die walzige. oben halbkugelig abgerundete und in eine stumpfe Spitze endigende
Frucht ist durch einen Querbruch nur zum Teil, vielleicht zur Hälfte vorhanden.
Ihre Oberfläche hat acht bis neun niedere vom Gipfel ausgehende Längsstreifen, ist
aber auch außerdem längsgestreift.
Da die Frucht mit verkittetem Sand erfüllt ist. so kann man über ev. Fächerung
nichts beobachten, und da die Spitze abgestutzt ist, so ist es auch nicht sicher, ob sie dem
Gipfel oder dem Grund zugehört.
Im einen Kall konnte man eine Quercttsavt, im anderen vielleicht eine Eucalyptusuvi
vermuten.
Länge der fragmentären Frucht 8,0 mm, Breite der fragmentären Frucht 6,2 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
(Taf. 33, Kig. 14. J
Ein beiderseits komprimierter, kugeliger Samen hat auf seinem Rücken eine
stumpfe und schief kegelförmige Kappe sitzen, die auf ihrer Vorderseite die kreis-
36*
270
förmige Ansatzstelle (Nabelfleck) an den Samenträgern zeigt Er wird wohl zu einer
-
Papilionacee gehören,
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Ein längliches, drei- resp. vierseitig pyramidales Früchtchen ist durch zwei einander
gegenüberliegende, im Gipfel sieh treffende Längsfurchen (Bauchnähte), die zwischen
aufgebogenen Wandern verlauten, zweiteilig.
Auf der einen Klappe läuft von unten nach oben ein ziemlich hoher und breiter
Wulst (V Rückennaht), auf der anderen ein wesentlich niedrigerer (? Rückennaht). Diese
Klappe ist daher weniger gewölbt als die erstere.
Der Gipfel seheint abgestutzt.
Die l'.asis ist abgerundet und ungleich vierseitig, wie das ganze Früchtchen.
Lange des Früchtchens 6,0 mm, größte Breite 2.~> nun.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
(Taf. 3, Figg. 15.)
Von der etwas seitlich gerichteten Ansatzstelle des bauchig ovalen Früchtchens
(V Samens) gehen vier Kanten nach dem abgerundeten Gipfel; wir bilden das vierkantige
Früchtchen oder Samen in zwei Seitenansichten und der Gipfelansicht ab.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
?Apocynee. (Tat. 33, Fig. 11.)
Zwei gestreckt-eiförmige, zusammengedrückte Früchtchen haben beiderseits vier nach
der stumpfen Spitze zu laufende Rinnen, welche zu zwei je den beiden Wandern parallel
laufen, /wischen den Rinnen erheben sich schwache Längsstreifen.
In hohem Grade ähneln diese Fossilien denen, die Heer in seiner Miocänen
baltischen Flora (Beiträge zur Naturkunde Preußens, 1S69, S. 38, Taf. VIII. Figg. 16 und 17)
beschreibt und abbildet. Er nennt sie zwei holzige Fruchtblätter, die wahrscheinlich einer
Apocynee angehören: sie sind lanzettlich, haben scharfen Seitenrand und am Rücken einige
Längsstreifen; sie sind sehr ähnlich CarpolUhes crassipes und C. lanceolatus der Flora
tertiana, Taf. CXLI. Vielleicht gebort auch Palaeontogr. IV, Taf. XXX, Fig.it hierher.
Über die Zugehörigkeit dieser Früchtchen enthalten wir uns einer bestimmten
Äußerung.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
(Tat'. 33, Figg. Dia, b, c. i
Vier ursprünglich wohl birnförmig oder verkehrt kegelförmig gestaltete Früchtchen
die auch etwas von oben nach unten zusammengedrückt sind, haben am Scheitel eine zentrale
Einsenkung, die hierdurch wallartig umgeben erscheint. Durch zahlreiche, von innen nach
außen lautende schmale furchen i-t dieser Wall von strahlig verlaufenden Wülsten durch-
zogen, die mit den Längswülsten an den Seiten korrespondieren. Aul' den Wülsten beobachtet man
Höckerchen. Im Querschnitt erweisen sich die Früchtchen einfächerig. Die Fruchtwand war wohl
holzig, jedenfalls nicht fleischig, sonst wären sie mehr plattgedrückt worden, wie dies hei manchen
unbestimmbaren Früchtchen des Klärbeckens der Fall ist. Der geringe Inhalt war mulmige Kohle.
Vorkommen: Das Klärbecken von Frankfurt a. M.
Fruchtstands-Spindel. (Tat. 35, Fig. i
Eine schwachgebogene, seitlich etwas zusammengedrückte, last walzige, nur wenig
sich nach oben verjüngende Fruchtspindel zeigt in Schraubenstellung die Stümpfe, auf denen
die Früchte gesessen haben.
Im- Ahlösungsstellen sind ([Hergestellt und von dreiseitiger gleichschenkeliger
Gestalt; die ungleiche und laiigere Seite liegt nach oben. Diese Ansatzstellen liegen
alternierend übereinander.
Breite der Ansatzstelle 1 — 5 mm. Hohe derselben 1,5 — 2 mm.
Die Zahl der Aiisat/.stellen der Früchte in der Quere ist nur drei.
Die Ausatzstelle der Spindel an dem Stamm hat elliptische Form und scheint
seitlich zu sitzen.
Länge der Spindel 7ii mm, größte Dicke der Spindel Di nun. kleinste 11 mm.
Nach der Gestalt der Spindel zu urteilen, konnte die Spindel etwa die einer Aracee
sein. z. D. eines Anthurium, doch sind bei Anthurium die Narben bei Ablösung ungefähr
quadratisch, mit den Ecken nach oben und unten, nach rechts und nach links.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Lef/uminosites sp. (Taf. 33, Figg. 21a, b.)
Senckenb. Abh. XV. S. 39, Taf. IV, Figg. l.'la und b.
Samen von der Gestalt des 1. c. aufgeführten, der zu den Funden von 1S85 gehört,
haben sich neuerdings nicht gefunden, ohne ihn näher definieren zu können als es geschehen
ist. fuhren wir ihn der Vollständigkeit der Darstellung der im Museum befindlichen
l'Hanzenreste wegen hier nochmals auf.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
— 274 —
(Taf. 33, Figg. 10a, b, c.)
Ein zweiklappiges, ovales, ziemlich dünnwandiges Nüßchen mit scharfer, seitwärts
gebogener Schneppe scheint einen Samen mit runzeliger Oberttäcl nthalten zu haben. Die eine
Längsnaht (Bauchnaht) ist stark eingezogen, was deutlich am Bild des Querschnittes c zu sehen ist.
Länge 8,7 mm, grollte Breite 5,0 mm.
Vorkommen : Klärbecken bei Niederrad.
(Taf. 33. Figg. 18a, b.)
Ein seitlich deprimiertes Früchtchen ist in der fast kreisförmigen Seitenansicht in
Fig. 18a dargestellt, während Fig. 18b das Früchtchen von der einen Randansicht aus zeigt.
Die fast kreisförmigen Seitenflächen sind wohl ursprünglich glatt. In der Handansicht b sieht man
ungefähr acht Leisten beiderseits der Naht von dem gerundeten Grund nach dem Scheitel laufen
Länge 6,5 mm, größte Breite 5,5 mm, kleinste Breite 3,2 mm.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Rhizomites moenanns Geyl. et Kink. (Taf. 35, Fig. 3.)
Obwohl wir der Deutung des 1885 im Klärbecken gefundenen Wurzelstockes nicht
näher gekommen sind, führen wir ihn aus demselben Grunde, der bei Leguminosites dargelegt
worden ist, auch liier auf.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Oberplioeäne Fauna des Frankfurter Klärbeckens.
Insekten.
Hymenopteren.
Ameisen < :' Camptonotus).
Mehrfach fanden sich Rinden und Holzstücke von [nsektengängen durchbohrt. Das
in Abbildung Taf. 35, Fig. 2 dargestellte Rindenstück ist nach dem Urteil von Professor
Dr. L. von Hey den durch die Arbeit von Ameisen (Camptonotus?) von Gängen, die
verschiedene Richtung zeigen, durchsetzt.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
Coleopteren.
'.* Scolytus.
Lignitstücke zeigen Gänge und Kingloch, die nach der Bestimmung von Professor
Dr. L. von Heyden von einer Scolytide (?Scolytw), also von einem Borkenkäfer herrühren.
Vorkommen: Klärbecken bei Niederrad.
— 275 —
Ckjphosmna askenasyi L. Heyd.
Die vorliegenden Reste der Flügeldecken sind !i nun lang und ."i nun breit
und gehören wohl sicher einer Buprestide au und zwar am nächsten stehend der Gattung
( 'lf])ll0.10»l(l.
Die Flügeldecken sind vorne abgebrochen, die linke ist zum Teil unter die rechte
geschoben, daher erscheint das Ganze rechts breiter.
Jede hecke besitzt acht erhabene glatte Rippen, die aus erhabenen Längsrunzeln
bestehen und seitlich durch feinere Querrunzeln mit einander verbunden sind: die Hippen
konvergieren zur Spitze zu. erlöschen aber vor dieser, die seihst etwas nach hinten gemeinsam
vorgezogen ist; der Hand ist hinten und an den Seiten scharf erhaben, nach innen zu etwas
verflacht. Von einer deutlichen Zwischenpunktur ist nichts zu sehen, wohl aber lassen sich
feine chagrinierte Stellen zwischen den Runzeln erkennen.
Die ganzen Reste sind von Farbe hell-kastanienbraun {die Chitinmasse), doch wohl
im Lehen kupferig-metallisch.
Die Cyphosoma sind in Griechenland, Algier und Ägypten zu Hause und erreichen
eine Größe von '.> — 17 mm. während die nahe verwandten Capnodit aus Süd-Europa und dem
Orient, die hinten viel länger zugespitzte Decken haben, in der Grüße zwischen Is und 40mm
schwanken. Keine Buprestide hat aber hinten so stumpfe Decken wie Cypliosoma und deshalb stelle
ich die vorliegenden Käferreste zu dieser Gattung; die Skulptur stimmt auch am besten überein.
Professor Dr. L. von Heyd en.
Vorkommen: Klärbecken bei Nietlerrad.
? Spinnen.
C'ocon (Eiersack). (Taf. 35, Figg. 4a, b, c, d. e.)
Die Cocons scheinen aus drei verschiedenen Teilen zu bestehen. Der äußerste Teil
ist eine hellbraune, strukturlose, durchsichtige Haut von länglich-ovaler Form, deren Länge
34—36 mm. deren Breite 13 — 15 mm ist. Rücken- und Bauchseite sind mit scharfen Leisten
umrändert; diese Leisten treffen sich (dien und unten — unten, indem die Bauchleiste nieist
unter einem nahezu rechten Winkel auf die stracke Rückenleiste stößt, die dann als stracker,
1,5 — 2 mm starker Stiel fortsetzt, wühlend oben die Bauchleiste unter spitzem Winkel gegen
die Rückenleiste läuft und mit ihr in eine scharfe Spitze endet, womit der Cocon abschließt.
Ihre Gesamtlänge von der Spitze zum Stiel man 50 mm erreichen. Wenn das Präparat
eines Stieles, was sehr wahrscheinlich ist. hierher gehört, so besaß der Stiel mindestens eine
Länge von ',','> mm. Die beiden Räuder sind mehr oder weniger zerfetzt.
270
Innerhalb dieser Haut liegt eine tief dunkelbraune, ebenfalls ovale Mas.se von
L"> — 25'mm Lange und S -10 mm Breite; sie ist die derbe, ungemein teste Hülle von einem
Knaul feiner Fäden. In verschiedenen Präparaten zeigte sie sieh unter dem Mikroskop
wabenartig, d. h. aus parallelen Reihen dickwandiger, einmal länglicher, ein andermal mehr
quadratischer Zellen bestehend. Die im Innersten befindlichen, farblosen, durchsichtigen,
röhrenförmigen Fäden haben bei hundertfacher Vergrößerung eine Dicke von 0,5 mm und endigen
in ebenfalls völlig durchsichtigen, birnförmigen Knöpfchen von 1,5 nun Länge und 1 mm
Breite (bei hundertfacher Vergrößerung). Sie haben erstaunlich elastische Festigkeit, lassen
sich durch Zug mit feinen Nadeln beliebig auseinander zerren ohne zu zerreißen, sind also
noch fest und elastisch.
Zahlreiche Sachverständige haben sich mit der Deutung dieser Gebilde beschäftigt.
Dem chemischen Nachweise entsprechend wies sie H. Engelhardt in's Tierreich
und vermutete, daß sie Insektencocons seien. Unserem Sektionär für Fliegen. Dr. P. Sack,
schienen sie den Puppencocons von einer Simulia nahestehenden Fliege ähnlich; die wesentlich
bedeutendere Größe machte ihm jedoch diese Vermutung sehr zweifelhaft. Hofrat Dr. B. Hagen
dachte an Schaben. Unserem .Museumsdirektor, Dr. F. Körner, fiel bei der mikroskopischen
Untersuchung das knopfförmige Ende an den Gespinsthaaren auf, wie auch der mangelhafte
Zusammenhang der Haare. Nach Dr. R. Goldschmidt vom Biologischen Institut in
München können die fraglichen Cocons einem Lepidopteron oder einer Spinne angehören.
Auch den Fachmännern des N a t i o n a 1 m u s e u m s in W a s h i n g t o n lagen diese seltsamen
Fossilien vor. ohne daß sie zu einer Bestimmung gelangen konnten. Dr. Handlirsch
vom Naturhistorischen Hofmuseum in Wien, an den sie mich wiesen, äußert sicli über
dieselben in folgender Weise:
„Anfangs war ich fest davon überzeugt, sie könnten nur von Lepidopteren stammen
und suchte in der Sammlung und in der Literatur nach ähnlichen Formen, leider ohne ein
Resultat zu erzielen. Eine Untersuchung der im Cocou enthaltenen Beste ergab auch keinen
Anhaltspunkt. Später durchsuchte ich die Spinnenliteratur, denn die Beschaffenheit der Fäden
verschiedener Spinnencocons l Eiersäcke) erinnerte mich lebhaft an die Gewebe der vor-
liegenden Fossilien. Nun hat bereits Scudder (Rep. Geol. Surv. Canada 1S7G/77, 403 und
Tert. Ins. N. -Amerikas 1870, p. 71) tertiäre Spinnencocons als Aranea columbine beschrieben.
die in mancher Beziehung an die Frankfurter Fossilien erinnern, obwohl sie nur 5 — 6 mm
lang sind. Mr. Cook (American Spiders, II. 1890) hält die Scudderschen Fossilien gleichfalls
für Spinnencocons aus der Verwandtschaft von Theridhtm. Auf dies hin habe ich die
277
Abbildungen der Spinnencocons in Ali. Cooks Werke durchgesehen und gefunden, daß unter
denselben eine enorme Mannigfaltigkeit herrscht, daß aber häufig an einem verschieden
langen Stiele hängende Formen vorkommen und auch solche, welche wie das vorliegende
Fossil ans mehreren verschieden dichten und verschieden gefärbten Schichten bestehen.
Am lebhaftesten von allen erinnert mich aber der Form nach der Cocon von Nemesia
(I.e. p. 17 1. Fig. "230) au das Fossil. Beachtenswert ist auch p. 395, Fig. 330 (Agrispe).
Auch in dem bekannten Werke Wohl Wagners (L'industrie des Araneina, Mem. Acad.
Petersb. KLII, N'o. lli finden sich auf Taf.VII einige interessante Figuren, z.B. 202 Theridium
tepiduriornm Tat". IX, Fig. 208 A. Keine von allen Abbildungen sind aber mit dem Fossil
auch nur soweit überein. um eine Bestimmung des (lentis gerechtfertigt erscheinen zu lassen.
umsomehr. als ja doch noch immer die Möglichkeit vorhanden ist. daß die verzweifelten
Cocons von einem Lepidopteron herrühren. Ist aber letzteres der Fall, dann müßte die
Erzeugerin eine unbehaarte Raupe gewesen sein, denn bei behaarten findet man im Cocon
immer Reste von Ilaaren. Mehr konnte ich mit dem besten Willen nicht ermitteln, und ich
schlage Ihnen daher vor. das Fossil vorläufig als fraglichen Spinnencocon zu erwähnen und
evtl. eines der besterhalteneii Präparate photographisch abbilden zu lassen, dazu vielleicht
ein Stück des feinen Gewebes in starker Vergrößerung.''
Schließlich lagen solche Cocons auch Dr. 1'. Dee gener vom Zoologischen Institut
in Berlin vor. der die Anwendung der Schnittmethode rat. um Details für die ungefähre
Bestimmung zu gewinnen.
Anfangs dieses Jahres teilte mir Handlirsch nun noch folgendes mit: ..Im
Sommer hielt ich Umschau nach Spinnen, welche Eiersäcke bauen und fand eine Xysticus-
Art (?kochi) mit einem Gebilde, welches lebhaft au die tertiären Gespinste erinnert,
die Sie seinerzeit mir zugeschickt haben Nur ist ein bedeutender Größenunterschied
vorhanden, denn das Säckchen des rezenten Xystieitx mißt kaum mehr als 15 mm in
der Länge.
Fundort: Klärbecken bei Niederrad.
Gallen (Vaff. Ceridomykt nnnulipes Hartig). (Taf. 29. Figg. 9a, b, c. d. e, f.)
l'nter den tierischen Spuren findet sich noch eine kleine Zahl (zwölf) von Gallen,
Kine solche Galle befindet sich auf dem Bruchstück eines Buchenblattes; die anderen werden
sich wohl alle von Buchenblättern abgelöst haben. Sie sind schwarz und völlig undurchsichtig,
sowohl im Mittelstück wie auch in den von ihm radiär ausgehenden, spitz zulaufenden,
kurzen, zahlreichen Fortsätzen. Diese Strahlen Liehen von einer kreisförmigen Peripherie aus:
Al.handl. d. Senokenb. Naturf. Ges. Bd. XXIX. ;{7
- 278
auch <las Zentrum derselben, welches sich als heller Punkt darstellt, ist von einem kleinen
Kreis umgeben. Manchmal sind die Strahlen gegabelt.
Die Größe des Mittelteiles schwankt zwischen 2 mm und 5 mm.
Über diese Gebilde sagt von Hey den: Von rezenten Insekten kommen Hallen
auf Buche vor von Käfern, die jedoch ebensowenig in Frage kommen wie die von Hautflüglern
und Schmetterlingen. Von Fliegen sind drei bekannt, die jedoch in glatten Gallen wohnen ;
von Schnabelkeffen sind zwei Arten bekannt, die aber nicht in Betracht kommen. Und doch
möchte ich die fossile Galle für die einer Fliege (? Ceädomyia) und zwar einer in der Nähe
von Cecidomyia annulipes Hartig halten.
Hier sei noch auf die Notiz auf S. 2G6: Gänge von Minierem auf //c.cblättern
(Taf. 33, Figg. 5a, b) hingewiesen.
Bei den auf Taf. 35, Figg. 6 und 19 abgebildeten pflanzlichen Besten genügt das in
der Tafelerklärung zu Taf. 35 Gesagte.
Anhang zu: l>as Oberpliocän im Untermaintal.
Herrn K. Fischer verdanke ich die interessante Mitteilung, daß eine vom städtischen
Tief bauamt niedergebrachte Bohrung bei Praunheim (F im Loch) in den von kalkigem Mergel
unterlagerten oberplioeänen Schichten einen mit Eisencarbonat verkitteten, kleinen, plattigen,
von einem 0,9cm weiten Kanal durchsetzten Knauer gefördert hat, auf dessen durch Spaltung
gewonnener, wellig verlaufender Schichtfläche Blattreste und -Spuren sich zeigten.
Die Schichtfolge ist:
Mutterboden 0,3m, Löß 1.1 m, diluvialer Saud und Kies 3,85m.
Oberpliocäner bräunlicher l>is gelber Ton 2,95 m, weißer Ton 0,8 m.
Sandiger Ton mit dem Blätter führenden schichtigen Knauer 2,9 m.
Brauner Ton, sandig. 1,4 m, schmutzigbrauner, etwas toniger Kies 0,9 m.
Kalkiger Mergel etc.
Die Pflanzenreste sind :
Aluliiilke von /•W^sblättern und ein Buchecker (Taf. 29, Fig. 2).
Ein Segrokizweig, die Nadeln in Kohlenblättchen.
Kin Tii.i<ii//i(nr/,\\e\g.
YSihiIii.i sp. Blattabdruck eines fragmentitren Blattes.
? Zizyphus sp. Kleine Blattspitze.
?I?w;rMS-Kohleiiblättchen.
Dieser Fund ist der dritte, der zwischen Niederursel und Klärbecken erkennbare
oberplioeäne Pflanzenreste führte.
279
Schlusswort.
Ein gewaltiger 1 literschied besteht zwischen der Pflanzenwelt, welche zu Anfang und
dann am Ende der Tertiärzeit das mittlere Deutschland bewohnte, der aber durch die Kloren
der dazwischen liegenden Stufen vermittelt wurde Der Charakter der Tropen änderte sich
allmählich um in den der Subtropen ; nach und nach trat auch dieser zurück, während
Gewächse der gemäßigten Zone immer mehr hervortraten, bis endlich das Bild der Besiedelung
sich dem näherte, das wir heute bei uns schauen.
Soviel Ursachen auch dabei mitgewirkt haben, eine ist die eingreifendste gewesen:
die Veränderung des Klimas. War ursprünglich das ganze Erdenrund von gleichmäßig hoher
Warme begünstigt worden, so trat späterhin von den Polen aus eine Abkühlung ein, die sicli
auf unserer Halbkugel weiter nach Süden fortsetzte, bis sie auch Mitteleuropa ergriff, um
daselbst allzu empfindliche Wesen zu vernichten, den minder empfindlichen und zur
Akkomodation geneigten immer mehr Platz einzuräumen oder sie wohl auch umzuprägen.
Es war die Zeit der Ptianzenwanderung, die zu Anfang ein Gemisch von Vertretern
verschiedener Wärmegegenden hervorrief, aber später stetig zu größerer Einheitlichkeit des
Charakters drängte.
In letztere Periode gebort die oben beschriebene tertiäre Flora des lintermaintales.
Wir finden in ihr Pflanzen, welche heute noch in diesem Gebiete ihren Wohnsitz haben und
somit auf ein dem heutigen Klima entsprechendes hinweisen; es seien nur genannt Picea
/.n/hu. Abics pectinuta, J'/ints silvcstris, Poptdus tremula, Cvvylus avelluua, Qucrcus robur,
JIh.iii.s sein-pervircns, lies, uquifoliuiii u.a.
Neben ihnen zeigen sich solche, die. einmal in unserem Gebiete ausgestorben, später
durch den Menschen wieder eingeführt wurden, nun ohne jeglichen Schutz vorzüglich weiter
gedeihen, wie u. a. Gingko. Torreya, Cephalotaxus, Taxodium, Liquidainbar, Aristolocläa,
Juglans, Aesculus und die Obstarten. Da nun das Klima ihrer jetzigen Heimat im großen
und ganzen dem unserer Gegend entspricht, so dienen sie zur Bestätigung des oben Gesagten.
Doch würden wir irren, wollten wir dies ohne Einschränkung feststellen. Pflanzen
wie Frenelites, Zizypluis konnten bei solchem wohl kaum Frucht bringen und wir sind
ileshalb genötigt, es als etwas warmer als das zur Zeit bestehende anzunehmen.
37'
— 2 SO
Die küblere Jahreszeit machte sich schon bisweilen bemerkbar: darauf weisen die
Frosteinwirkungen auf Blättern hin. In ihnen machen sich die Vorboten der Eiszeit, welche
die größte Zahl der hier beschriebenen Arten im Maintal zum Aussterben brachte, bemerklich,
während ihnen an anderen Stellen ihrer weiten Verbreitung, dank den daselbst waltenden
günstigen Verhältnissen, ein ungestörtes Fortleben gestattet war.
Reich an Gattungen und Arten und doch weit zurückstehend vor der Zahl derer in
früheren Perioden war die Pflanzenwelt des Untermaintales während der Oberpliocänzeit. Auf
dem Rotliegenden und dem älteren Tertiär östlich der Wetterauer- und Rheinseite breitete sich
ein Wald aus. in dem zahlreiche Coniferen, Cupuliferen. Juglandeen und Acerineen vorherrschten,
teilweise zu dichten Beständen sich häuften, während Birken, Ulmen, die Roßkastanien, Kirsch-
und Pflaumenbäume u. a. zerstreut zwischen ihnen vorkamen, dem Ganzen während der
Zeit, da Laub ihre Kronen zierte, die Monotonie seines Aussehens nahmen, dafür aber
Mannigfaltigkeit in das Kolorit brachten. Urwaldmäßig überwölbte er den Boden, der
stellenweise von Moosen und an lichteren Stellen von Kräutern (Polygmmm, Vacciräum,
Peucedanites, Heracleites, Draba) bedeckt wurde und Itauni bot für Unterholz (Corylus, Hunts.
Staphylea, Hex). Die Wipfel einzelner Bäume waren geziert von dem bleichen (ieäst des
Viscophyllum miqueU, bei anderen sah man an den Stämmen die Reben des Weines zum
Liebte emporklettern.
Kleine, langsam bewegte Bächlein, an ihren Ufern Salix aufweisend, führten ihre
Wasser einer ruhigen Bucht zu. deren Grund von feinem Sande und noch feineren Sedimenten
bedeckt war. denen die fortgeführten Blätter. Früchte und Samen, die die Herbststürme von
den Bäumen geschüttelt, eingelagert wurden. Wenn sie alier durch Regengüsse vergrößert
und in ihrer Kraft verstärkt wurden, flößten sie auch stamme und Stammstücke, Zapfen
und schwerere Früchte dem sie aufnehmenden See zu. der an seinem Rande von wasser-
liebenden Pflanzen (Taxodium, Salix) umsäumt war. in sich alter Wasserpflanzen wie
Potamogeton, Typha, Brasenia ernährte.
Daß unsere Phantasie ein auf streng sachlicher Grundlage beruhendes Bild dieses
Tertiärsees, das der Wirklichkeit nahe kommen dürfte, entwerfen konnte, dafür schulden wir
vor allem Herrn Ingenieur Alexander Askenasv den größten Dank, der mit Aufwand
jahrelanger Arbeit, die er vielfach von früh bis in die Nacht der Gewinnung und der Präparation
der Blätter des Klärbeckens und anderer fossiler Reste widmete, es ermöglichte, die Kenntnis
der Flora auf eine so stattliche Artenzahl zu bringen und dadurch die Kenntnis der ober-
pliocänen Pflanzenwelt unserer Landschaft in solchem Maße zu mehren, und der überhaupt
28 1
allenthalben durch sein großes Interesse und Verständnis diese Arbeit gefördert hat. In solcher
Weise haben sich auch die Herren Ingenieur St eil wag und Timler verdient gemacht. Ihnen
größten Dank! Auch Herrn Baron Eugen Wolf von Bonn, der der Sache soviel Interesse
entgegen gebracht hat, indem er Herrn Askenasv heim Gewinnen der Pflanzenreste mehrfach
unterstützte. Herrn Übergärtner •> iint her vom Senckenbergischen botanischen Garten, wie den
Vorständen der botanischen Gärten von Berlin, Darmstadt und Kew bei London sagen wir
verbindlichsten Dank für ihre Freundlichkeit, Kinkelin mit Vergleichsmaterial. Herrn
Professor Dr. M.Möbius und Herrn Nikolaus Husch, ihn mit Literatur unterstützt zu
halien. Herrn K. Fischer und Baron Wolf danken wir die mühsame Durchsuchung von
Schlämmaterial aus Bohrproben nach Früchtchen. Großen Dank schuldet Kinkelin Herrn
Ingenieur (i. L o o Li dahier. der durch die mustergiltigen Photographien der meisten
Früchte etc. die Herstellung der Abbildungen durch die weitberühmte lithographische Anstalt
von Werner a Winter dahier in hohem Grade gefördert hat. Zu bestem Dank sind wir
auch Herrn Professor Dr. Lukas von Heyden. Major a.D.. verpflichtet, der sich der Beurteilung
der Insektenreste angenommen hat. Sehr verbunden sind wir schließlich all' den Herren, die
sieh um die Bestimmung der seltsamen coconartigen tierischen Reste bemüht haben: den
Herren Oberlehrer Dr. Sack. Hofrat Dr. Hagen. Museumsdirektor Dr. I. Römer und
Dr. E.Wolf, Assistent am Senckenbergischen Museum dahier. Dr. K. Goldschmidt
vom zoologischen Institut in München, den betreffenden Gelehrten des National -
museums in Washington. Herrn Dr. Degener vom Zoologischen Institut der Berliner
Universität und besonders Herrn Dr. Anton Handlirsch vom k. k. naturhistorischen Hof-
museum in Wien. Auch für die sehr gefalligen Bemühungen um tierische Parasiten (Rhynchoten)
auf pliocänen Blättern sind wir den Herren Dr. lieh und Professor Dr. Klebahn in Hamburg
sehr verbunden.
In die Bearbeitung der beschriebenen Flora teilten wir uns derart, daß Engelhardt
die Bestimmung und Beschreibung der Aco tyl edonen und unter den Phanerogamen
die der Blätter, und Kinkelin die der Früchte und Samen übernahm: von diesen
mußte eine Anzahl wegen schlechter Erhaltung und der Unmöglichkeit genügender Unter-
suchung iz. B. von zusammengedrückten Heeren i unbestimmt bleiben. Die slrati-
graphi sehen Verhältnisse u.a. hat Kinkel in dargelegt.
Die ganze Sammlung der Oberpliocänflora des Frankfurter Klärbeckens, der Höchster
Schleuse, von Niederursel u. a. 0. befindet sich im Senckenbergischen Museum.
_ 282
II. Unterdiluviale Flora von Hainstadt am Main.
Bei Seligenstadl am Main wird schon seit nahezu drei Jahrzehnten ein ziemlich
machtiges Braunkohlenflöz ausgebeutet. (R. Mit scher lieh. Das Braunkohlenwerk Grube
Amalia. Gewerbeblatt für das Großherzogtum Hessen, 1884.) Aus demselben erhielt seinerzeit
Kinkel in zwei Zapfen, die zu Pinus cortesü Brongn. gehören (Senck.Ber.lS84, ?. 172 — 17 t
und Senckenb. Abh.XV, S. 20); auch Pirna muntana Mill. foss. wurde in ziemlicher Zahl gefunden.
Etwas nördlicher liegt auch auf der linken Mainseite der Katzenbuckel, der Höhenzug, der
westlich das Maintal bei Hainstadt einsäumt. Neu Phil. Holzmann & Co. in Frankfurt a. M.
ist derselbe zum Zweck der Gewinnung von Ton für Ziegel- und Röhrenfabrikation (Senckenb.
Her. lsss. S. 147) in weitem Aufschluß angeschnitten. Das Profil desselben besteht aus
einer Schichtenfolge von Tonen, Sandtonen und Sauden, die in ca. 2] in Teufe ein Braun-
kohlenflözchen von 0,6 in Stärke enthalt. Aus diesem Flöz gewann Kinkelin für das
Senckenbergische .Museum eine größere Menge von Zapfen, dann auch von Rein ach, der
in seiner Erläuterung zu Blatt Hanau. 1899, S. 20, nach Bestimmungen von Eberdt
berichtet hat. In Abb. f. d. geol. Spezialkarte v. Preußen etc., IX. Heft 4. 1892, S. 113, stellte
Kinkelin diese Absätze ins Oberpliocän, da das Flözchen vom Katzenbuckel wahrscheinlich
dein gleichaltrig sein konnte, das vor Jahren an der llollenziegelhütte bei Steinheim frei
lag, und aus dem Lehrer Ruß in Hanau und Dr. ('. Rößler (Palaeontogr. VIII, S. 52 )
Früchte sammelten, die Geyler und Kinkelin nach ihrer Übereinstimmung mit solchen
aus dem Klarhecken Frenelitcs eurojpaeus (Tat. I. Figg. La, b), Pinus strobus (Taf. I, Fig. 10),
Picea latisquamosa (Taf. II. Figg. 2, :ii und Pinus ludwigi (Taf. I. Figg. 6, 7) für oberpliocän
bestimmten (Senckenb. Abb. XV., Heft 1). Nach Ludwig (I.e.) fanden sich außerdem noch
Blätter von Populus, Salix, Alnus, Quercus, Befula, Carpinus, Planera u. a. Leider ist es
nicht bekannt, wohin diese Fossilien kamen, obiger geologischen Orientierung der Schichten
am Katzenbuckel bei Hainstadt hat sich von li ei nach (I.e.) angeschlossen.
Nimmt mau an. wie oben dargelegt, daß das Braunkohlenflöz von Hainstadt mit
seinen Früchten von gleichem Alter ist wie das des Klärbeckens, so muß auffallen, daß im
Klärbecken noch keine Pinus cortesü gefunden worden ist. was freilich ein Zufall sein kann,
trotzdem die Funde von Zapfen hei den zwei großen weiten Grabungen 1885 und 1903/05
so reichlich waren Es mochte scheinen, daß Pinus cortesü im Oberpliocänwald am Untermain
— 283 —
westlich von Frankfurt nicht existiert habe, während deren Zapfen, mindestens Zapfen, die
in Senckenb. Abh. XV, s. 211 als mit Pinus cortesii ganz übereinstimmend dargestellt worden
sind (Pinus resinosa Ldw. und Pinus schnitzspahni Ludw.l, 111 der zweifellos gleichalterigen
jüngsten Braunkohle der Wetterau in ein paar Exemplaren seinerzeit gewonnen worden sind.
Noch viel auffälliger ist aber der Unterschied in der Gesamtflora Hainstadts und
des Klärbeckens.
Im Senckenbergischen Musen m liegen von Kinkelin im Hain stadter Flöz gesammelt :
in größerer Zahl Pinus cortesii Ad. Brongn.,
in außerordentlich großer Zahl . Pinus montana MdL ferner
ein paar Pinus pinastroides Ung.
und einige Larix europaea L,
Hierzu kommen nach 0. Eberdt, der nach dem so zahlreichen Voi'kommen von
Pinus montana gewiß mit Hecht auf ein kaltes Klima schließt, noch:
Betula sp.. häufig,
Arundo sp., selten.
Carpolithes hainstadtensis Eberdt, häufig,
Carpolithes äff. seifhennersdorfensis Enghdt.,
Pteris sp., selten.
Der Unterschied dieser nach der Zahl der Formen sehr armen Flora, die in dieser
Hinsicht auch mit der von Seligenstadt, der bei Aschaffenburg und Erpolzheim bei Dürkheim
in der Rheinpfalz übereinstimmt, von der des Klärbeckens vor allem, dann auch der Höchster
Schleuse und der des Brunnenschachtes bei Niederursel und der mittleren Wetterau (Dorheim,
Dornassenheim, Weckesheim) ist ein außerordentlicher.
Die Mannigfaltigkeit der Pflanzenreste insbesondere aus den Klärbeckenbaugruben 1885
und 1903/05 ist eine ungemein große. An diesen Fundstellen sind fast allenthalben in
reicher Menge die Buche (Fayus plioeaenica), dann ein paar Arten von Walnußbäumen
(Juglans cinerea, J. glohosa und J. nigra) und von Hickorynüssen (Cari/a alha, C. o/iraeformis,
C. ovataj in ziemlicher Zahl, so auch das Früchtchen einer Palme (Pseudonyssa palmiformis)
vorhanden.
Das Bedeutsamste ist aber die außerordentliche Mannigfaltigkeit der Gymnospermen.
Als Gattungen sind vertreten: Frenelites (eine Art), Callitris (eine Art). Lihocedrus (eine Art).
Torreya (eine Art). Gephalotaxus 'drei Arten), Gingko leine Art), Taxodium leine Art),
Sfiquoia (eine Art). Pinus lacht Ins zehn Arten), Larix (eine Art 1, l'/nn < drei Arten). Keteleeria
284 —
(eine Art). Abies (eine Art), also 24 — 26 Arten. Da/u kommt noch eine große Menge
dikotyler Grattungen und Arten, von denen mehrere ein diluviales Klima ganz ausschließen.
Die einzige Übereinstimmung besteht in dem Vorkommen von Pinus montana, Larix ewopaea,
Betitln und vielleicht Pinus cortesü. Zweifelhaft ist hiernach geworden, ob die
Identifizierung der Ludwigschen Arten Pinus resinosa und Pinus schnitzspahni mit Pinus cortesü
Brongn., die Geyler und Kinkel in wahrscheinlich schien, zutreffend ist ; immerhin ist doch
nicht ausgeschlossen, daß Pinus cortesü schon im Pliocän vorkommt, was ihr erster Fund
vermuten laßt. Bedeutsam ist aber, daß in Hainstadt Pinus montana außerordentlich
vorherrscht, in der Klärbeckenflora dagegen eine nur unbedeutende Rolle spielt.
Diese Verhaltnisse möchten doch dazu drangen, die Gleichzeitigkeit der Hainstadter
und Klärbeckenflora entschieden zu verneinen, vielmehr als das wahrscheinlichste festzustellen.
daß die Hainstadter Flora diluvialen Alters ist. und daß sie auch nicht einer der warmen
Interglazialzeiten entstammt. Durch den Eintritt der Eiszeit ging der größere Teil der ihrem
Gepräge nach noch immer tertiären Oberpliocänflora Mitteldeutschlands zu Grunde; ein anderer
Teil wich östlich oder vielleicht auch westlich aus. Dem eingetretenen kalten Klima konnten nur
mehr zwei Föhrenarten mit starkknotigen Schuppen, eine Lärche und Birke standhalten.
Noch sei bemerkt, daß in einer interglazialen Ablagerung Südwestdeutschlands, im
Cannstatter Kalktuff, eine Juglans cinerea aufgefunden wurde, dann auch in einem Torfmoor
bei Augsburg.
Dann möchte ich noch hinzufügen, daß ich schon früher über das Alter des Hainstadter
Schichtkomplexes mit seinem Braunkohlenflözchen zweifelhaft war. Auf meinem Übersichts-
kürtchen II ( Abh. z. Geol. Spezialkarte von Preußen. Tat. 1 und II und Senckenh. Bei. 1889,
Tat. I und II) habe ich die Hainstadter Absätze mit dl. das ist Diluvium unter dem Löß.
bezeichnet. Die Karten waren schon 1889 gedruckt, der Druck der zugehörigen Abhandlung
aber erst 1892 fertig gestellt.
Abietineen.
Pinus cortesii Ad. Brongn. (Taf. 36, Figg. I. 2.)
Mihi. Muse-.-. VIII, S. 325, Taf. 17, Figg. 7a, b.1
Unger, Synopsis plantarum fossilium, 1845. p. 198.-
Bronn, Gesch. der Natur. III, 2, S. 41, 1849.:l
Palaeontogr., V. S. 87 und SS. Taf. XVIII. Figg. 3, I und 5.
Senckenb. Abh. XV, S. 20, Taf. I. Figg. L6 und 17.
Bei den zahlreichen Exemplaren von Pinus cortesii aus dem Braunkohlenflöz von
Hainstadt zwischen Seligenstadt und Hanau ist die Ähnlichkeit, fast Übereinstimmung mit
— 285
Pinus halepensis Mill.' noch auffallender als bei den von Seligenstadt (Senckenb. Abb. XV.
S. 20) und von Erpolzheim (nach dem Exemplar im Senckenbergischen Museum), die auch
größer 'und entsprechend breiter sind. Eine spezifische Übereinstimmung /wischen Pinur,
cortesii Ad. ßrongn. und Pinus spinosa Herbst von Kranichfeld bei Weimar scheint mir
nicht zutreffend. Unger (I.e.) >t eilt auch Pinus kranichfelrlensis Herbst und Pinus spinosa Herbst
nicht zu Pinus cortesii, sondern zu Pinus lignitnm. (Chlor, protogaea, Taf. 19, Pigg. I'2 und 13.)
Bei der spezifischen Übereinstimmung von Pinm cortesii mit Pinus halepensis würde ie
zur Sect. ßiuae nach London, bei der mit Pinus spinosa Herbst hingegen zur Secl
Ternatae gehören.
Von Lagerstätten der Pinus cortesii wurde zuerst von Ad. Brongniart eine marine
angegeben dans le terrain Coquillier marin du pied des Apenins de L'astel Arquato -
und Cortesi sagt: indes avec le coquilles marines et les ossemens de cetaces. fiöppert
bezeichnet diese Lagerstätte als obere Molasse Indem tieyler und Kinkel in die
Ludwigschen Arten Pinus resinosa und Pinus schnitzspaJmi mir Pinus cortesii identifizieren
zu können glaubten, erschien die jüngste, schon von Ludwig als plioeän bezeichnete
Braunkohle als Lager von Pinus cortesii: durch die große Übereinstimmung der jüngsten
fossilen Wetterauer Flora mit denen von Höchst ;i. M.. Klärbecken, Niederurse] etc. ergibt
sich deren oberplioeänes Alter.
Eine Gruppe von Lagerstätten von wahrscheinlich gleichem Alter erscheinen dann
Seligenstadt, Hainstadt. Erpolzheim hei Dürkheim.** auch wohl Kranichfeld. Die Kloren
dieser Lokalitäten unterscheiden sich aber von denen des Klärbeckens, der Schleuse
Höchst a. M., von Niederursel und der mittleren Wetterau durch die geringe Mannigfaltigkeit
ihrer Elemente und sind nach obiger Darstellung von altdiluvialem Alter.
Vorkommen: Hainstadt a M., Seligenstadt a. M., ?in der mittleren Wetterau.
A n in e r k n n g e n :
1 All Brongniart schreibt: J'ai trouve la premiere espece dans le terrain Coquillier marin ilu
pieil lies Apenins pres de Castel Arquato dans le Plaisentin, Oe cöne ötait dans les mPmes Pouches qui
renferment une quantite considerable de coquilles marines, des os Cetaces. ainsi que des l)ois. entierement
changes en charbon. Li1 cöne est tres allonge presque cylindrique, :i peini renfiee vers son milieu long de
15 cent sui 4 ;'i .'> de large Le? ecailles imbriquees tres obliquement ont 3 cent de long, sur 1 cent de large
;'i leur extremitf, Ieur somniet forme une sorte d'ecnsson rhomboidal relev£ vers ^">i milieu en une crete
transversale peu sailliante. Je proposerai de le nommer Tunis cortesii en le dediant :'< M. Cortesi.
* Allgemeine Thüringer Gartenzeitung, 1843, 1. Ber. über die zweite Vers. d. naturw. Vereins für
Thüringen, Erfurt ist:;. S. 11 14. Taf. I. Neues Jahrbuch für Mineralogie etc., S. 173 und 5(57.
** Sandberger Land- und Siißwasser-Oonchylien der Vorwelt. 1870 75. S 771 774 und 750 751
Abhandl.d. Senckenb. Naturf. Ges. Bd. XXIX. ;jis
— 286 —
Die Diagnose lautet : Pinus eortesii conis oblongis fusiformibus, squamarum apicibus suh-
i'homboidalibus transverse carinatis
' In sedimentis superioribns ad pedem montis Apeninni Castel Arquato Piacentiae.
8 Göppert beschreibt: Pinns eortesii strobilo oblongo ovata (5") basi e1 apice eoaretato,
squamarum apophysi subrhomboidali transversim carinata.
4 In Endlicher s Synopsis coniferarum 1847 lautet die Diagnose von Pinus halepensis:
Pinaster foliis geminis strictis tenuibus glaucescentibus strobilum aequantibus, strobilo peduneulato reflexo
ovato-oblongo squamarum apophysi planiuscula transversim argute carinata Iaevi, umbone elevato, seminum
ala nucleum duplo superante
Pinus pinastroides Ung. (Taf. 36, Figg. 3, l. 7.)
Denkschriften der Wiener Akademie, Bd. IV, 1852, S 101, Taf. XXXVIH, Fig. 1.
Unger, Gen. ei Spec. plantarem fossilium, S. 365.
Erläuterungen zu Blatt Hanau, S. 20.
Senckenb. Ber. 1903, S. 66 Pinus pinastroides Ung. von Geyler bestimmt).
Unter den ungemein zahlreichen Zapfen im Hainstädter Braunkohlenflözchen, die in
unserem Museum liegen, befinden sich nur zwei, die höchst wahrscheinlich zu Pinus
pinastroides Unger gehören. Diese Föhrenart, der Unger jenen Namen gegeben hat", stammt
aus unserem Gebiet, nämlich aus der untermioeänen Braunkohle von Salzhausen in der
Wetterau. Von den zwei Zapfen ist der eine vollständig erhalten, aber stark zusammen-
gedrückt - besonders im unteren und mittleren Drittel -- ohne daß aber etwas anderes
als seine Breiten- und Dickendimensionen gelitten hätten. Die Dimensionen dieses Zapfens sind:
Lange des Zapfens 96 mm
Größte Breite im unteren Drittel des Zapfens . . 61 mm
Dicke ebenda ~ ' mm
Mittlere Breite (Dicke im unteren Drittel) 47,5 mm
Hiernach scheint die Gestalt eiförmig gestreckt, nach dem Seheitel zugespitzt.
Am anderen Zapfen, der wenig deprimiert ist. fehlt der Gipfel; er ist gestreckt-
eiförmig, fast walzig. Denken wir den Zapfen nach den Verhältnissen am Gipfel des anderen
ergänzt, so besitzt er folgende
Länge • ungefähr 77 mm
Seine mittlere Breite im unteren und mittleren Drittel ... .. 38,5 mm
Unger gibt für seine Pinus pinastroides folgende Diagnose an: strobili ovato
oblongi squamis apophysi compresso-pyramidata umbone acuto.
Er äußert sieh weiter über das auch des Gipfels entbehrende Salzhauseiier Original
(1. c. Taf. XXXVIH, Fig. 1): es lasse sich leicht aus dem nur fragmeiitaren Zapfen auf seine
2S7
Größe schließen, die sich wohl auf l 5" (105 132 mm) belaufen dürfte. Vor allein sei
erwähnt, daß diesem vom Gipfel wesentlich mehr fehll als dem fragmentitren Zapfen von
Hainstadt, daß jener etwas breiter als der Hainstädter, in der Gestalt aber sehr ähnlich ist.
Die von Unger vermutete Länge scheint zu hoch gegriffen zu sein, ist aber nichi zu
■ ■nun ii 'In. da dem Salzhausener Zapfen auch am Grund, wenn auch nur wenige, Schuppen
fehlen. Eine Beziehung darauf ist jedenfalls unsicher.
Ist der Salzhausener Zapfen in natürlicher Größe abgebildet und nicht komprimiert,
worüber I nger nichts mitteilt, so isl seine
Mittlere Breite ca. 50 mm
Die Länge ist bei ähnlicher Gipfelform, wie sie der eine Hainstädter hat. ca. 1)0 nun
wobei auch für die Schuppen am Grunde etwas zugegeben ist.
Sichere Anhaltspunkte über die Zugehörigkeit der Hainstädter Zapfen bieten die
Verhältnisse der Schilder, die kurz und treffend von Unger beschrieben sind, da sie in
seinem Salzhausener Zapfen wohl erhalten sind: dasselbe trifft auch bei vielen Schuppenschildern
der Hainstädter zu. Tatsächlich erheben sich die in der Querrichtung stark gestreckten
Schildchen zum kräftigen Nabel Hach pyramidal, indem von den Kantenecken des Schildchens
nach dem auf vielen Schuppen noch spitzen Nabel Hache Kauten ziehen: von diesen sind
übrigens die in der Querrichtung ziehenden starker hervortretend. Der spitze Nabel
liegt in der Mitte eines elliptischen oder abgerundet rhombischen, wallartig umgrenzten
Feldchens.
Breite der Schildchen am oberen Ende des unteren Drittels 16 mm. ihre Höhe 8,0 mm.
Breite der Schildchen in der .Mitte des Zapfens . Kimm, ihre Hohe 6,5mm.
Breite der Schildchen am unteren Ende des oberen Drittels 14 mm. ihre Hohe 6,0 mm.
Die Abbildung des Salzhausener Zapfenfragmentes, das im Senckenbergischen Museum
liegt, ist zur Entnahme von Maßen wenig geeignet.
Vorkommen: Hainstadt a. M.
Pinus montfina Mill. fosailis Geyl. et Kink.
In mancher Beziehung unterscheiden sich die Zapfen von Pinus montana fossilis von
Hainstadt von den normalen und rezenten. Nicht allein daß eine ziemlich große Zahl ovale
Form hat. sondern auch die Form des Schildchens isi verschieden, insofern es keinen Rhombus
bildet, sondern eine Mache deren Oberrand ein Halbkreis ist. wie hei Pinus askmasyi Geyl.
et Kink.: ein anderes ist. daß auf den meist rautenförmigen Schildchen ein rhombisch
gestalteter Wall (Feldchen) sich erhebt, in dessen Mitte dann der vertiefte Nabel
38
— 288 —
sitzt. Meist ist aber das Schildchen ziemlich flach, so daß die Zapfen zu Var. mughus
gehören mögen.
Größter Zapfen 16 mm, kleinster 26 nun groß.
Vorkommen: Hainstadt am Main.
Nadelbüschel. (Taf. 36, b'igg. 5, 6, 7.)
Außer den oben beschriebenen Zapfen sind eine größere Anzahl in erdiger Braunkohle
liegende, beblätterte Pt»*/i*.s-Stengelstücke von verschiedener Länge gefunden worden.
Wären es nur einzelne Nadeln oder Kurztriebe gewesen, so hatte bei der großen
Ähnlichkeit, die solche von verschiedenen Arten untereinander aufweisen, an eine Deutung
unsererseits nicht gedacht werden können.
Da die Büschel starkem Drucke unterworfen gewesen sind, war es anfangs nicht
möglich, anzugeben, wieviel Nadeln an einem km/triebe vorhanden, welcher Gruppe von
Pinns Link, sie zuzurechnen seien. Äußerst wenige Stellen ließen nur die Ahnung aufkommen,
daß es ihrer zwei sein mochten: die Behandlung mit verdünnter Kalilauge, durch welche es
gelang, einzelne Kurztriebe zu isolieren, erhob aber diese zur Gewißheit. Wir haben es
somit mit Vertretern der Gruppe Pinaster Endl. zu tun. Diese sind aber nicht gleich,
sondern müssen ihrer ganzen Natur nach zwei verschiedenen Arten zugewiesen werden.
Die eine wird durch 3 — 5 cm lange und I min (an der Spitze der Zweige) bis
1,5 nun weiter untenstehende) breite, dichtstehende und dem Zweige mehr oder weniger
angedrückte, gebogene, spitze, halbrunde cm der Außenseite konvexe, an der Innenseite
vertiefte) Nadeln charakterisiert. Diese Eigenschaften, sowie das ganze Aussehen der Zweige,
welche teils gerade, teils gebogene Richtung besitzen. Ial.it sie nicht von denen der l'inus
montana Mill. unterscheiden. (Figg. 5, 6.)
Von der anderen Art sind drei Stücke vorhanden. Das eine ist 18 cm lang. Leider
sind bei ihm die zu zweien zusammenstehenden Nadeln nicht in ihrer ganzen Lange erhalten,
sondern in verschiedener Entfernung (5 — 7 cm) vom Grunde abgebrochen: doch läßt sich
erkennen, daß sie sehr lang gewesen sein müssen. Fast alle sind durch Druck, wahrscheinlich
in durchfeuchtetem Zustande, breitgequetscht worden, doch zeigen einige Stellen, daß sie
halbstielrund und rinnig vertieft, auch etwas breiter als die der ersteren Art gewesen sind.
Das Ganze macht den Eindruck des Starren.
Die anileren ebenfalls unter Druck gestandenen Büschel wurden aus der Kohle
ausgebrochen und zeigen eine bedeutend größere Breite als die von Pinus montana Mill.
Die größte des einen betragt :> cm. die des anderen 6 cm. Ihre Nadeln stehen dicht gedrängt,
— 289 —
seigen sich aber bei »-j ikt Breite von -'nun bis zur Länge von Ki II cm erhalten, ohne
daß mc daselbst ihr Ende erreich! hätten. Sie sind dick und etwas gebogen. So erinnern
die Stücke sehr an die Büschel von Vinus pinaster Sol., und ist es deshalb wohl angezeigt.
>ic mit den Zapfen von l'hius pliiastt'oides l'ng. zu vereinigen. Auch hei ihnen sind
die Zwischenräume durch feinste als Kitt wirkende Kohlenteilchen ausgefüllt, wodurch die
Betrachtung bedeutend erschwert wird.
Vorkommen: Hainstadt am Main.
290
Erläuterung der Abbildungen
auf Tafel 2.2 36.
Tafel 22.
Fig i,i. b, c. Gingko adiantoides üng. sp. Stücke
junger Blätter, welche zwischen den
Nerven reihenweise Harzbehälter zeigen,
die Massalongo (Fl. foss. Senigall., S. 87.
Taf. 1. Fig. 1) für Sclerotites salisburiae
erklärte
.. 2a, b. Gingko adiantoides Ung. sp. Schwach
vergrößerte Stücke.
., 3a, h, Gingko adiantoides Ung. sp. Harzbehälter
in starker Vergrößerung.
.. 4. Sphaeria acerina Egh. auf einem Blatte von
Aicr trilobatum Stbg, sp.
5a, b, c. Sphaeria tuxi Egh. n. sp, auf Blättern
von Busens sempervirens Ij, fossilis Egh.
6. Rhytisma ulmi Egh. auf einem Blatte von
VI ums longifolia Ung.
, 7a, 1). Depazea feroniae Ett auf Blatteilen von
Fagus pliocaenica Geyl et Kink
„ 8. ff«/sterj'wm(?j«/#erj'Egh.n.sp.aufCtype/-Mssp.
, 9. Eurhynchium Schimp. Ein Stückchen in
uatürlicher < Iröße.
Ina. I). Eurhynchium Schimp. Blätter vergrößert.
24:1.)
_ 11. Eurhynchium Schimp. Blattnetz in Ver-
größerung. (240 1
„ 12. Eurhynchium Schimp andere Art. Blatt
vergrößert. '- 1 : 1.)
.. L3. Eurhynchium Schimp Blattnetz vergr. (240 : 1.)
II Thamnium Schimp, Blatt vergrößert (24:1.)
L5 Thamnium Schimp. Blattnetz vergr, (240:1.)
16. Anomodon Hook.el Tay! In Vergrößerung.
.. 17 Anomodon Hook et Tayl. Blattnetz vergrößert.
18 19 Neckera Hedw. Stücke in natürlicher < Iröße
20. Neckera Hedw. Stück in Vergröß (34:1.)
Fig. 21. Neckera Hedw. Blattnetz in Vergr. (240:1.)
.. 22. Neckera Hedw. Verletztes Blatt in Ver-
größerung. (34 : 1.1
.. 23. Neckera Hedw. Blattnetz in Vergr. (240:1.)
24. Heterocladium Bruch et Schimp., Stück in
natürlicher Größe
.. 25. Heterocladium Bruch, et Schimp. Ein Teil
vergrößert. (24 : 1.)
.. 26 Heterocladium Bruch et Schimp. Blattnetz
von der Spitze vergrößert. (240: l.)
.. l'7. Heterocladium Bruch et Schimp. Blattnetz
vom Grunde vergrößert, (240: 1 .1
>8. Leskea Hedw. Blatt vergrößert.
.. 29. Leskea Hedw. Blattnetz in Vergr, (240:1.)
.. 30a f. Cau/erpitestertiariaEgh.D sp. Pflanzen
in natürlicher Größe.
., 31. Pteris Sw.
.. 32. Algacites caulerpoides Egh. 11. sp.
Tafel 23.
Fig la. b, c. Frenelites europaeus Ludw. sp.
Schlankes Zäpfchen, natürliche Größe,
1 Ansicht von oben
„ 2a, b. Frenelites europaeus Ludw. sp. Gedrung.
Zäpfchen, a und b Seitenansichten. Nat. Gr.
3, Querschnitt durch eine Schuppe von Frenelites.
:i außen, i innen. Vergrößert
4. Libocedrus pliocaenica Kink. n. sp. Samen.
Natürliche Größe
5a, b, c, d, e Callitris brongniarti Endl sp.
Beblätterte Zweige. Natürliche Größe,
ßa, b, c, d, e, f, g, h, i. Torreya nucifera sieh
et /nee. fossilis Egh et Kink. Nadeln.
Nat ürliche 1 Irößi
— 291 —
:'. 7. Torreya nueifera Sich. et Zucc. fo.ssi.Us Egh.
*t Kink. Samen von walzig-elliptischer
Gestalt a Seitenansicht, b Querschnitt
Natüi'liche Größe.
s. Torreya nueifera Sieb, et Zucc. fossilis Egh
et Kink. Samen von länglich-eiförmigei Gi
stalt. a Seitenansicht, b Querschnitt Natür-
liche Größe.
9. Cephalotaxus loossi Kink. n. sp. Samen.
Zwei Seitenansichten. Größe '■
in. Cephalotaxus rotundata Kink.n.s.p. Samen
aufgesprungen. Zwei Seitenansichten Größi
5 l.
11. Cephalotaxus franeofurtana Kink. n. sp.
i Änsii In von vorn. b von der Seite, ein-
gedrückt, i- von hinten. ( Iröße I : '■'<.
12. - ( r/ilmlnlll ru.-i Kit II Uli dl 1 1 Kink Salllen
Größe - . 2.
l.'i. ? Cephalotaxus rotundata Kink. Samen.
( Iröße ."■ : 2.
11. P Torreya nueifera Sieh, et Zucc. fossilis
Egh. et Kink. Untere Hälfti des walzig ge-
stalteten Samens.
L5a, 1). c, d. Zwei Formen der rezenten Cephalo-
taxus drupacea Sieh et Zucc. aus Kew
hei London li und d unten gerundet
Natürliche Größe.
16a, b. Gingko adiantoides LTng. Samen a An-
sicht vnn der Breit- und li der Schmalseite
Natürlichi Größe.
17a, h. Gingko adiantoides Ung. Hälfte eine
jungi n Samens a Breitseitenansicht. bDurch-
schnitt. i Iröße '■'< : 2.
L8a, b, c, d, e Gingko adiantoides Ung Blattei
Natürliche ( Iröße.
lila, b. Taxodium distichum Rieh, pliocaenicum
Egh. et Kink Ein Zäpfchen, a von eben
b von der Seite gesehen. Natürliche Größe
20a, b. c. Taxodiuni distichum Rich.pliocaeiiii um
Egh. et Kink Äußere Ansicht der Schuppen
lei miti leren Partie des Zäpfchens
( i i 2:1.
21a h. Taxodiuni distichum Rieh. pliocaenicu in
Egh. et Kink. Ästchen mit Blättern Nat. Gr,
Tafel 24.
''ig. la und b. Sequoia langsdorfi Ad. Brongn. sp.
pliocaenica Egh. cl Kink. Zäpfchen, a von
oben, b von der Seite gesehen. Natürl. Gr.
2. Sequoia langsdorfi iAtl Brongn sp. pliocaenica
Egh. et Kink. Geflügelter Samen. Gr. 2:1.
.'ia b Sequoia langsdorfi Ad. Brongn. sp.
pliocaenica Egh et Kink Zweige mit
Blättern
la li Sequoia langsdorfi Ad. Brongn. sp.
pliocaenica Egh. et Kink. Jugendliehe
Zweige, c bänderige Verwachsung
5a c. PinusmontanaMiü. fossilis Geyl.etKink
Zapfen verschiedener Größe. Natürl. Größe
ßa, b. Pinus alt silvestris L. pliocaenica Kink'
Ein Zapfen, a von oben, b von der Seite
gesehen Natürliche Größe.
7 f'iuits askenasyi Geyl. et Kink. Zapfen (ge-
funden bei der ersten Grabung im Klär-
becken). Natürliche Größe.
Sa, b. /'/m/s askenasyi Geyl. et Kink. Zapfen,
a von der wenig verletzten Seite, b vnn
unten gesehen. Natürliche Größe.
9 Pinus htdwigi Schimp. Zapfen (gefunden bei
di i' < i -ten i irabung im Klärbei ken Nat , Gr,
In. Pinus ludwigi Schimp. Kleines Zäpfchen.
Nat iirliche i Iröße.
IIa, b. I'iiins stell wagt Kink n sp Zapfen, a von
vorn, b vnn der Seite gesehen. Nat. Größe.
12. /'/uns äff. laricia Poiret \. pliocaenica Kink
Zapfen aus der eisten Grabung im Klär-
becken. Natürliche Größe.
l.'ia. li Pinus äff. laricio Poiret \ pliocaenica
K ink a < lipfelstück eines Zapfens, b äußerste
Schuppe desselben. Natürliche Größe.
11 /'/uns strobu.s L. fossilis Geyl. et Kink Der
Zapfen aus dem Klärhecken. Natürl Größe.
I.i Pinus strobns L fossilis Geyl et Kink. Der
Zapfen aus Bohrloch \b bei Eschborn. Nat.Gr.
It'ia. b, ■ l.niii europaea I. fuss/lis Geyl. et
Kink. Zapfen, klaffend, a und b von zwei
Seiten, e von oben gesehen Natürl. Größe
17 Larix europaea L fossilis. Kleinstes Zäpf-
chen. Natürliche i Iröße,
292
Tafel 25.
Pinus timleri Kink. Natürliche Größe.
Fig la, b. Pinus timleri Kink. n. sp. Mittlere Partie
des Zapfens mit freiliegender Spindel, von
zwei Seiten gesehen.
2a, b. c. Pinus timleri Kink. n. sp. Gipfelstück
desselben Zapfens, a und l> von zwei Seiten,
c von oben gesehen.
:'.. Pinus timleri Kink. Lose Frachtschuppen.
.< Schuppe 0 von der Seite
ßi und ßt Schuppe'' i. ß\ von der Seite und
ßi von außen.
Vi und yi Schuppe'- 2. ,i von innen und
■/•i von außen
<)i, th und S-i Schuppe 8. «Vi von außen.
(Ja von innen mit den Abdrücken der ge-
flügelten unfruchtbaren Samen und As von
der Seite gesellen.
a und n Schuppe ö, die äußerste des Zapfen-
mittelstückes, von diesem abgelöst a von
der Seite, f-2 von innen gesehen
r'i und Jj Schuppe ;t. £i von der Seite und
.2 von innen mit den Samenabdrücken
gesehen.
/;,, ,ji und (;3 Schuppe 10. 1,1 von der Seite,
//i von außen und i;a von innen mit
den Abdrücken der geflügelten Samen
gesehen.
Fig. I ai und a» die geflügelten, unfruchtbaren Samen
von Schuppe :i. Fig, 3<)i und r)'a (am Grunde
des Zapfens).
In und ba die geflügelten Samen auf Schuppe ä,
Fig. 3« unil .i lam Mittelst ilcki.
ri und c> die geflügelten Samen auf Schuppe 9,
Fig. 3 £j und ■:■■, eine dem Gipfelstück
nahe Schuppe.
ili und ds die geflügelten Samen auf Schuppe 10
Fig.3^i — <,s, eine dem Gipfelstück nahe
Schuppe; der Samen rechts unfruchtbar.
Tafel 26.
Kia; 1. Picea e.vcelsa Lk. Zapfen aus dir ersten
Grabung im Klärbecken Natürliche (i rosse.
Kit; 2a, li i Picea latisquamosa Ludw. Zapfen
a von spitzovaler, b und c von stumpfovaler
Form Natürliche Größe.
.'la. b. Picea latisquamosa Ludw. fusiformis
Kink. nov. form. Zapfen. Natürliche Größe.
4a. li Picea latisquamosa Ludw. cylindrica
Kink. nov. form, Zapfen ohne Gipfelpartie.
Natürliche Größe.
5, Picea äff. rubra Link, fossilis Kink. Zapfen.
Natürliche Größe,
(i. Spindel einer Picea.
„ 7a. Keteleeria löhri Geyl. et Kink. sp. Zapfen.
Natürliche Größe.
7b. Keteleeria löhri Geyl. et Kink. sp. Zapfen,
der durch Ablösen einer Fruchtschuppe die
1 leckschuppe d sehen, läßt, die wesentlich
kleiner ist als jene.
S. Loser Samen von Pinus montana Mi\\. fossilis.
,, t). Loser Samen von Pinas sylvestris L. plio-
caenica.
lila. b. Lose Samen von Pinus sp.
.. IIa. b, c. Lose Samen von Picea sp. 1> zweifelhaft.
12a, b, C, d. e. Lose Samen von Keteleeria löhri
Geyl. et Kink. sp.
l:ta, b. e, il. Lose Samen von Abi es sp
Tafel 27.
Fig. la I Entblätterte Zweigstücke von Koniferen
2a, b. Mit Gallen versehene Zweigstücke.
3a e, Pinus ströbus L. fossilis. Kurztriebe
4. Kine unbestimmbare Nadel.
5a m Nadeln von Abies Link.
6a, li. C, Nadeln von Keteleeria Carr.?
7a — d. Nadeln von Abies sp.
<Sa — f. Weiche Nadeln einer Abies-Ali.
S)a, b, c. Blattfetzen von Cyperites Heer.
.. lila li Blattfetzen von verschiedenen Arten von
Poacites Brongn.
11 Typha moenana Kink. n. sp. Frucht. Gr. 3 : 1.
.. 12a 'i. Früchte von Carex sp Fig. c und e
Vergrößerungen.
13a, h. c Mitrica icolft Kink n sp. Früchte a, l>
min natürlicher Größe, c stark vergrößert.
293
Fig. 14a, Ii Aristolochia pliocaenica Kink. n. sp.
Halbe Frucht. Größe 2: 1.
- loa. b. c. Pseudonyssa pahniformis Kink.
Steinkern Natürliche Größe.
. 16a i. Fruchtschuppen von Betula I..
. 17. Betula dryadum Brongn. Blatt,
18, 19. Betula brongniartii Ett. (?i. Blätter
„ •_'i)-24. Betula sp. Blattstücke.
. 25a n. Potamogetoti pliocaenieuni Egh. n. sp.
Blätter.
26. Potamogeton pliocaenieuni Egh. Stengel.
Tafel 28.
Fi<r. 1. Betula sp. Zweigstück.
2a, b, c. Salix denticulata Heer (?). Blätter.
•'!. Salix sp. Triebstück.
4. Salix sp. Früchtchen.
,">a. b. Popiihts tremula I. fossilis Egh
a Blatr. Ii Blattstück,
<i. Populus iiiiituhilis Heer (V;. Blattstück.
7a, b. Populus leucopkylla Ung. (?). Blattstücke.
8a, b, c. Carpinus betulus L. fossilis. Becher-
fragment. Natürliche Größe.
9a — e.Carpinusbetulus L. fossilis. Egh. Blätter.
10. CarpinusbetulusL.foss. Stück eines Triebes.
11. Corylus apellana L fossilis Geyl. et Kink.
Frucht von konischer Form. Natürl. Größe.
12. Corylus woellana L. foss/lis. Frucht von
kugeliger Gestalt. Natürliche Größe.
13a, b. Corylus sp. Sein- kleine, zusammen-
gedrückte Haselnul- von runder < ;«->r :ilr .
Natürliche Größe
14a, b. Corylus sp. Sehr kleine Frucht von
konischer Gestalt. Natürliche Größe.
15. Corylus a reiht im L. fossilis. Frucht mit
Samen. Natürliche Größe.
16. Qaercus sp. Frucht. Natürliche Größe.
17. Qnercns sp. Becher. Natürliche Größe.
18a — 1. Quercus robnr L. pliocaenica Egh. Blatt-
stücke.
Tafel 29.
Fitr. la, b. Fagus sp. Zwei größere Buchenbecher
ohne Stacheln
Abhauill. il. Senckenb. Xatiiii. lies Hii. XXIX.
Fig. 2a
. 3.
. 4a.
5a,
6a,
7a
Sa
.. 9a
b. Fagus ^p. Buchecker von der Größe der
Buchecker von Fagus silvatica I.
Fagus pliocaenicaGeyl.et Kink.v. latilobata.
Buchenbecher.
b. Fagus pliocaenica Geyl. et Kink.
\. angustilobata. Buchenbecher,
b, e. Fagus pliocaenica Geyl. et Kink.
Buchecker im Becher, a und c von der
Seite, 1) von oben gesehen,
b, c. Fagus pliocaenica Geyl. et Kink.
Buchecker.
-w. Fagus pliocaenica Geyl.et Kink. Blätter
und Blattstücke.
-h. Fagus pliocaenicadeyl. et Kink. Knospen-
schuppen,
-d. Fagus pliocaenica Geyl. et Kink. Blatt-
stücke mit (lallen. Fig.e,f Gallen, vergrößert
Tafel 30.
Fig. la. b. c. Fagus pliocaenica Geyl. et Kink. Blätter.
'2a. b, c. Fagus pliocaenica Geyl. et Kink.
Blätter mit Frosterscheinungen.
:>. Juglans cinerea L. fossilis Geyl. et Kink.
Typ. Steinfrucht. Natürliche (irüße.
4a. b. Juglans eitleren L. fossilis Geyl. et Kink.
v. mucronata. Zwei Steinfrüchte. Natür-
liche Größe.
5a. b. Juglans cinerea L. fossilis Geyl. et Kink.
v. goepperti. Zwei Steinfrüchte. Natür-
liche (iröfte.
ßa, b. Juglans cinerea L. fossilis Geyl. et Kink.
v. parva. Zwei Steinfrüchte. .Natürl. Größe.
7a. b. Inneres der Steinfrucht von Juglans
cinerea L. fossilis. Natürliche Größe,
Sa. b. Juglans nigra L. fossilis Kink Zwei
Steinfrüchte. Natürliche Größe.
9a, b. Juglans nigra L. fossilis Kink. Eine
Steinfrucht, a die eine Hälfte von innen
und h die andere Hälfte von der Seite
gesehen. Natürliche Größe.
- 10. Juglans globosa Ludw. Steinfrucht. Nat.lir.
11. Zwischenform zwischen Juglans nigra L
und Juglans globosa Ludw. Nat. Größe
39
— 294
Fig. 12a, l>. i\ Gartja olivaeformis Nutt. fossilis Kink.
Halbe Steinfrucht mil Querrissen auf dem
Endocarp. a von innen, b von der Seite und
c von außen gesehen
.. 13. Carya olivaeformis Nutt. fossilis Kink.
Stisinkern, klaffend.
.. 14. Cdrya olivaeformis Nutt. fossilis. Steinkern.
.. loa, b, c. Carya olivaeformis Nutt. fossilis
Kink. Steinkern; 1) and c Durchschnitts-
flächen dieser Frucht. Natürliche Größe.
.. Hia. b, c. Carya olivaeformis Nutt. fossilis
Kink. Steinkern, b und c Durchschnitts-
flächen dieser Frucht. Natürliche Größe.
. 17. Carya olivaeformis Nutt. fossilis Kinlc.
Steinkern, klaffend, stammt, aus der ersten
Grabung des Klärbeakens. Natürliche Größe.
.. 18; Carya olivaeformis Nutt. fossilis Kink.
Sehr große Frucht. Das Exocarp ist vier-
spaltig. Natürliche Größe.
.. 19. Carya ovaia Mill. fossilis Geyl. et Kink.
Steinkern. Natürliche Größe.
.. 20; Carya ovata Mill. fossilis Geyl. et Kink.
Steinfrucht, klaffend und vom Exocarp voll-
ständig umschlossen. Natürliche Größe.
_ 21. Carya ocata Mill. fossilis Geyl. et Kink.
Vollständige Steinfrucht, klaffend. Natür-
liche Größe.
.. 22a. b. Carya ovata Mill. fossilis, Steinfrucht.
Das Exocarp oben entfernt. Natürl. Grüße.
23. iüarya ovata Mill. fossilis Geyl. et Kinlc.
Steinfrucht mit wulstigem, streifig zer-
rissenem Exocarp'. Natürliche Größe.
24a, b. Carya sattleri Kinlc. n. sp. Die Hälfte
eines Steinkerns, a von außen, b von innen
gesehen. Natürliche Größe.
25. Stiel von Juglans-BIM ?
Tafel 31.
Fig. 1. du i/a alba Mill. fossil/.- Geyl. et Kinlc.
Steinkern, klaffend. Natürliche Größe.
•2a, li. Carya alba Mill. fossilis Geyl e1 Kinlc.
Steinfrüchte, vom 7,weiklappigcn Exocarp
vollständig umhüllt . Na1 iirlichc < fröße
Fig. .",. Carya alba Mill. fossilis Geyl. et Kinlc.
Steinfrucht, von oben gesehen. Das Exocarp
ist vicrklappig aufgesprungen. Nat. Größe.
la. li. /'in iiciiiiih sp. Frucht.
5a, b. Corylus avellana L. fossilis. a kugelige,
li konische Form
ii. Ilmiis iiiimitii Göpp. Blatt.
7. Carya sp , ähnlich Carya^sulcäta Nutt.
Blättchen.
Sa— d. Pterocarya denticulata Web. sp. Blatt-
stücke.
.. 9a— f. r///^s longifolia fTng. Blatter und Blatt-
stücke.
10a, b. Ulmus longifolia Ung Mazerierte Früchte.
IIa z, a', IC. Planera ungeri Köv. sp. Blätter.
12. Planera imi/eii Köv. sp, Stengelstück ohne
Blätter.
Tafel 32.
Fig. 1. r,///,v truehytica Ett. Blatt.
.. 2. Pteroceüis? Blattstück,
3. Ymii iiin in denticulatum Heer. Blattstück.
4. Viiiiii/i/i in acheronticu in Ung. Blatt.
5a— p. Viscophyllum miqueli Geyl. et, Kinlc. sp.
Blätter.
6a k. Viscophyllum miqueli Geyl. et Kinlc. sp.
Zweigstücke.
„ 7a, b, c. Viscophyllum miqueli Geyl. et, Kink. sp.
Mikroskopischer Bau der Blattepidcrmis.
Sa. li Viscophyllum miqueli Geyl. et Kinlc. sp.
Mikroskopischer Bau der Stengelhaut.
IIa. b. c. Pol i/i/oiiii in mi/ii iiiiiiii Kinlc. n. sp.
Früchtchen, a. b Seitenansichten : c Ansieht
von unten. ( fröße 2 : 1.
.. 10. Polygonum minimum Kinlc. Frucht stark
vergrößert .
.. 11. Peuvedanites lommeli Kinlc. Teilfrüchtchen.
Größe 3 : i'.
.. 12a. b. Umbelliferites indet. Umbelliferen-Teil-
früchtchen, abgestutzt. Brunnen la l»i
\\ eilbach.
i::,i. b, c. Umbelliferites indet. Umbelliferen-
Früchtohcn. Größe 2 : 1-, (Klärbecken und
Brunnen la bei Weilbach.)
— 295
I 11 Heracleites miibinsi Kink. n sp 13hl Teil-
btclien. Cirößi 5 1
loa, b. Brusenia pliocaenica Kink n sp. Frücht-
chen. < trößi 3 1 Brunnen la bi i \\ eilbach
16, Drabu cenosa Ludw sp. Schote. Grüfte 2: 1.
Brunn* i1 >* hai bf Nii derui
17a, b. c. Liquidambar pliocaenicum Geyl. et
Kink. Zwei Sammelfrüchte und das Bruch-
stück einer solchen, geöffnete Köcher
zeigend. Natürliche Größe
18a, b, c. '■> Eucalyptus sp. a Frucht ohne Deckel.
Natürliche Größe, b, c dieselbe von zwei
Seiten stark vergrößert dargestellt.
19a, b. ? Eucalyptus sp. Frucht ohne Deckel
Cf. Eucalyptus stricta Sjeb. Größe 3:2
20a, b, c. Nyssites ornithobromus LTng. sp.
Früchtchen. Natürliche Größe, fa Klär-
becken : b, c Niederursel
21a, b, c, ütapliylca pliocaenica Kink. n. sp
Samen, a Ansicht von oben, b von unten,
c von der Seite. * iröße 3 : 2.
22a, b. Staphylea pliocut nica Kink. n. sp. Halbe
Frucht mir Samen Natürliche Größe.
23a, b, c, il. e. Zizyplius cf. nucifera Ludw.
Früchtchen, a und b zwei Früchtchi n von
der Seite, c das letzte Früchtchen von unten,
il dasselbe Früchtchen von oben, Größe 3 _'
e im Querschnitt gesehen, natürliche Größe
_!4a. b, c. Zizyphus cf. nucifera Ludw. Frücht-
i hi n mir einem Teil (bs Exocarp, stark
vergrößert, a Seitenansicht, b Ansicht der
Unterseite, c Querschnitt.
25. Stuck" von Zizyphus - mit Dornen.
26a, li Prunus dumestica L. pliocaenica Kink.
Steinkern. a von vorne, b von der Seite
gesehen. Natürliche Größe.
27a. b. c. Prunus cf. pai ruht Lndw. Steinkern.
Natürliche Größe, a Ansicht von innen,
b und i viiii den beiden Seiten.
28a, b,c. Prunus Cerasus) avium I. fossil/sJünk.
Drei verschiedene Kirschkerne. Größe 3:2.
29a, li. Pirus pirus L. fossilis Kink. Ein Birn-
kern von vorne und von der Si ite. * !r. ■"> : 2.
30. Ulm in uns cathartica I.. Trieb.
Tafel 33.
Fig. la y, a r Buxus sempervireus I. fossilis
Egh Blätter
2. Ilu. ins sempervireus \, fossilis Egh. Mikro-
skopischer Bau di c * Ibcrhaut.
3a g. Hex aquifolium L. fossilis Egh. Blatt-
stücke.
1 ITex aquifolium I. fossilis Egh Mikro
skopischer Bau der Oberhaut.
h 11 ex aquifolium L fossilis Egh. Blattfetzen
um Gängen von Minierem.
li. /'; illllls Tri siin iis/.riliisi/l Kink ii sp. Blatt
7a. li Magnoliä cor Ludw. (?). Blattstücke,
Sa. li. c. Prunus (Cerasus aviunili foss. Kink.
Drei weitere Kirschkernformen. Gr. 3 : 2.
9. JMedicago sp. Stück einer Schneckenklee-
hülse. Größe 3 2
10a, b, c. Ein zweiklappiges, dickschaliges Nüß-
chen mit seitwärts gebogener Schneppe.
:i Ansichl von außen, b \on innen, c Quer-
schnitt, i Iröße 3 '_'.
1 1 . •'Apocyneenfrueht * iröße '.'< : 2
12. Die Hälfte einer walzigen, zugespitzten Frucht.
Größe 3 : 2.
. 13. Die Hälfte des Kernes einer Steinfrucht
Größe 3 : 2.
14a. b. Samen, wahrscheinlich der einer Papilio-
nai ee a von der Seite, b von vorne. < lr 3 : 2.
15a, b, c. Ovales Früchtchen mit vier Längsleisten
a und li Seitenansichten, r Ansicht des
( 1 rundes. Größe :i : 2.
16a, b, c. Wahrscheinlich fleischige, kurz birn-
förmig gestaltete Früchte a und b von oben.
r Seitenansicht von b Größi 3 _'
.. 17a, li. e. ?Maynolia cur Ludw Samen ver-
schiedener Grüße. Natürliche Größi
lSa. b. Samen oder Früchtchen, a Seitenansicht,
li \iisiclit des einen Randes (iröße 3 2.
19a, b. ? Fiats carica L fossil is'K.mXi. Zusammen-
gedrückte Frucht, a von unten. I) von der
Seite gesehen.
20a, li. Bruchstück einer vierteiligen, kugeligen
Frucht mit lederiger Schale, a Ansirlit von
unten, li von der Si ite,
39 '
296
Fii; 21. Leguminosites sp. Same, a von oben. b von
der Seite esehen. Nat Gr. Klärbecken 1KK5.
. 22. Unbestimmbares Blattstiick mit ausgeprägter
Nervatur.
Tafel 34.
Fig. la. b. e. Vitis spkaerocarpa Kink. n. sp. Samen
a von vorne, b von hinten, e von unten
gesellen. Größe 3 : 2.
2a. b, c. Vitis pliocaenica Kink. n sp. Same,
a Ansicht von vorne, b von hinten, c von
der Seite gesehen. Größe 3 : 2.
3a, b, c. Vitis äff. rotundifoliu Mchx. Same.
a von vorne, b von hinten, c von der Seite
Größe 3:2.
4a— g. Vitis sp. Ranken.
, 5. Vitis sp. Stiel eines Fruchtstandes.
(>a — f. Vitis sp. Blattstücke.
7. Vitis ponziana Gaud. sp. Blatt.
8. Aesculus hyppocastanum L. fossilis Geyl.
et Kink. Bruchstück einer Fruchtschale.
'.la — m. Mazerierte Flügelfrüchte verschiedener
Acer- Arten.
10. Acer monspessulanum L. fossilis Egh.
Fitigelfrucht.
, IIa. b. Acer sp. Fruchtstiele.
12. Acer integer rimum Viv. Blatt.
. 13. Acer brachyphyllum Heer. Blatt.
.. 14a. b, c, d. Acer monspessulanum L. fossilis
Egh. Blätter.
lö. Acer rhombifolium Ett. Blatt.
liia. b. Haltte eines zweiklappigen, holzigen Nüß-
chens (PEvoHymus). a Außenseite, b Innen-
ansicht. Größe 3 : 2.
17a, b, c. Cicer inflatum Kink. n. sp. Die Hülse
von drei Seiten. Größe 4 : :!.
IHa, b, c. Prunus / Persica) askenusyi Kink. n. sp.
Halbe Pfirsichfrucht, a und c, Vorder- und
Seitenansicht, zeigen noch einen Teil der
äußeren Fruchthülle, b Innenansicht, Natür-
liche Größe.
19, Evonymus (europaeus?) L. Blatt.
20. ft'li/is quereifolio Göpp. Seitenblättchen.
Tafel 35.
Fig. 1. Blüten- oder Fruchtspindel einer nicht er-
kannten Pflanze. Natürliche Größe.
2. Rhieotnites moenanus Geyl. et Kink. Aus der
ersten Grabung des Klarbeckens stammend.
3. Braunkohle, durchsetzt von Freßgängen von
Ameisen. Gr. 4 : ö.
4a. b, c, d, c. Wahrscheinlich Spinnencocons
(Eiersäcke). Natürliche Größe.
5, I). Geschlossene Knospen von Taxus (?).
7a— d. Blüten- oder Fruchtspindeln einer nicht
erkannten Pflanze.
„ S. Eine Beere.
9. Abgelöste Haut eines Samens.
.. 10a— d. Knospenschuppen.
. 11. Dorn von Berberis sp. (?)
.. 12a. b, c. Stachel, a Rusa angehörig.
„ 13a, b. Umbelliferenblütenständern angehörig ?
„ 14. Blattspindel eines gefiederten Blattes.
., 15. Same mit Schnellvorrichtung.
„ 1(>. Schiffchen der Blüte einer Papilionacee.
„ 17. Zungenförmige Krone einer Compositenblüte.
, 18a, b, c. Baststückchen, c Vergrößerung des
Stückes von b.
„ 19a, a'. b'. Blüten.
Tafel 36.
Hainstadt.
Fig. 1. /'in/is cortesii Brongn. Zapfen von Hain-
stadt. Natürliche Grüße.
2. Pinus cortesii Brongn. Stück eines Zapfens
von Hainstadt. Natürliche Größe.
3. Pinus pinastroides Ung. Zapfen von Hain-
stadt. Natürliche Größe.
4. Pinus i>iii(istrniiles Ung. Zapfen von Hain-
stadt. Natürliche Größe.
, 5, Pinus montan«. Mill. fossilis, Ast mit Nadel-
büscheln von Eiainstadt. Größe 1:2.
li. Pinus montan a Mill. fossilis. Ast mit Nadel-
büscheln von Hainstadt. Größe 2:3.
7. Pinus pinastroides Ung. Ast mit Nadel-
büscheln von Hainstadt. Größe 1:2.
297
Saeh- Register.
Abies Lk., 17:;. 184, 215, 217, 219, 221, 222, 283.
Abies bracteata Hook, et Arn . 221.
Abies löhri Geyl et Kink., 215, 217, 222.
Abies nordmanniana Lk., 221.
Ybies pectinata [). ( fossilis Geyl. et Kink.. 171
173, 216, 219, 220, 221, 222, 279.
Abies sibirica Ledeb., --1.
Abietineen, 172, 201, 202, 284.
Ardi in hypogaea Heer, 183.
Acer 1. . 170, 179, 230, 256, 257, 258 259.
Acer brachyphyllum Heer, 176, 257, 259.
Acer campestre L., 2;~>!i.
Akt integerrimum Viv., 1 T i "> , 257, 259
,lce/- monspessulanuvi I... 176, 180, 258, 259, 260
.Ire/- platanoides I. . 259.
.lc<?/- ponsianum Gaud., J57.
.Ire/- populites Ktr . 258.
,4<e>- rkombifolium Ett.. 17ii. 258.
.lic; rubrum L., 258
Acer trilobatum Stlitr. >)i.. 165, 176, 183, 184, 257,
258.
Acerineen. 17ii, 257. 280.
Acerites integerrimus Viv. 258.
Acotyledonen, 171. 185.
Aesculus 1. . 184, 260, 279.
Aesculus europaea Ludw., 179, 260.
Aesculus hippocastanum L.. 260.
Aesculus hippocastanum L. fossilis Geyl. et Kink.,
176, 179 260.
Agrispe, 277.
Algacites Stbg.. 187.
Algacites caulerpoides Egli., 171. 187.
.1/,/ar 171. 187.
.1//^* Tourn.. 174. 228, 282.
A/niis glutinosa Gürtn., 228
A/i/ns kefersteini Göpp.. 228
Amberbaum, 246.
Ameisen, 178. 274.
Amygdaleen, •_?( >7 .
Amygdalus dura Ludw . 183
Amygdalus pereger l"ng.: 183
Amygdalus persica L, 269
Amygdalus persieifolia Web., 183
Anacardiaceen, 17c. 2(i7.
Anamesit, 166, 167.
Anomodon Hock et Teyl., 172, 189.
Anthurium L., 273.
Apocynee, 177. 272.
Aquifoliaceen, 176, 2f><>.
Arai-i-i-n, 27:;
Aniiicn columbine Scudd., 276,
Aristolochia Tourn., 22i>. 227. 279.
Yristolochia clematitis L., -27.
Aristolochia pliocaenica Kink., 174. 226.
Aristolochia taschei Ludw., 227.
Arthropoden, 177.
Arundo L., 224, 283.
Asplenium L., 187.
Anteil im, 185, 186
Axtcriim Unis KU.. 185.
Basalt, 165, 1(17.
Berberis \. . 184, 296.
/SV^/^ Tourn., 174, 182, 227. 282, 2*M, 284.
J9eta7a «7fia L., 174. 227.
Beta/« brongniarti Ett, 174. 228.
Betitln dryadum Brongn., 174. 228.
ßeta/a /.■»/„ Willd., 228.
5«ta/a /i/y.sr« Ett . 182 184.
Betulaceen, 174. 227
Birken, 280, 284.
Brasenia Schrbr.. 160. 250
llinseilhl ntine/leiliiil Kiiilc.sp. 251.
Brasenia pliocaenica Kink., 175. 250, 251.
Braunkohle. 151, 160, lfi7. 170, 225 282 28;
Buprestide, 275.
— 298
Buxus Tmini., 155, lso, is |. 186, 260, 261, 262,
278, 280.
Buxus balearica Willd., 261.
Buxus semperoirens I. . 176, 180, 261, 266, 27:).
Buxus semperoirens I. fossilis Kuli. 260, 261.
Caüitris Vent, LK1, 190, 222, 283.
Callitris bronyniarti Endl., 172, 181, 184, 190,
•>>2 223.
Callitris quadrioalois Vent., L90
Camptonotus, 274.
Ca.pnod.es, 27.).
Ca«?* L., 173, 224.
Carcx vulpina L., 224.
Carpinus L., 230, 232, 2.'!:;, 2S:>.
Carpinus betulus Ij.. Hü. 179, 233.
Carpinus betulus L. fossilis Egh. et Kiiik.. 174. 232.
Carpinus grandis üng., 182, 233
Carpites, 1 ! ►' ».
Carpolitkes crassipes Heer, 272.
Carpolithes hainstadtensis Egh.. 283.
Carpolithes lanceolatus Heer, 272.
Carpolithes äff. seifhennersdorfensis Egh., 283.
r,nv/« Nim.. 230, 238, 241. 260.
Ca«/a "//»/ Mill., 240, 283
fV/r//(( aZia Mill, fossilis Geyl. et Kinlc, 175, 240.
Carya bilinica Ung., 182.
Carya costata Stbg., 182.
Cary« feeerj Ett., 182.
Carya illinoensis Wangenh., 174. 238.
Carya olivaeformis Nutt.. 238, 283.
Carya olivaeformis Nutt. fossilis Kink.. 171, 238.
Carya ovata Mill. fossilis Geyl. et Kink.. U'>1. 175.
239, 283.
Carya roxi ruf// Göpp., 240, 241.
r,n//" sattleri Kink., 163. 175, 240.
Carya sulcata Nutt . 17;"). 241.
Carya oentricosa Brongn., 182.
Cassia bereniees üng.. 165.
Castanea Tourn., 170.
Caulerpa prolifera Laraour., 187.
Caulerpites Eichw., 187.
Caulerpites tertiaria Egh., 171. 187.
Cevidomyia, 177.
Ccciclomyia annulipes, 277, 278.
i lelastrinaceen, 17ii, 264,
rvv//.s L., 184, 243.
Celtis biynonioides Göpp., 2 t:!.
Crllis caucasica Willd., 243.
GWfr's japeti Ung., 24.">.
Celtis tourneforti Lam., 243.
r;///.s trachytica Ett . 243.
Cepkalotaxites insignis Heer, ist. 223.
CepJialotaxus Sieb, et Zucc, 194, 222, 223, 279
Cephalotaxus drupacea Sieb, et Zucc, 195.
Cephalotaxus francofurtana Kink.. 172, 180,
111;'), 222
Cephalotaxus loossi Kink. 17.'. 181, 195, 222
Cephalotaxus olricki Heer, 193.
Cepthalotaxus rotundata Kink.. 172. LSI, 194,
222.
Cerasus Tourn., 17!). L84.
Cerasus avium L., 180.
Cerasus crassa Ludw., 268.
Cerasus mähaleb, L., 268,
r/,r/- Tourn . 184, 270.
Cicer inflatum Kink. 177. 270.
Cineriten, 2211.
Cooon, 17S, 275, 277.
Coleopteren, 178, 274.
Compositenblüte 296.
( loniferen, 280.
Comus ums L . 171 .
Corylus L., 230, 233, 280.
Corylus avellana L. fossilis Geyl. et Kink.. 174.
ist. 231, 233, 234, 279.
Corylus bulbiformis Ludw., 179.
Corylus inflata Ludw., 171). 1S2, 184.
i Iruciferen, I7.">. 251.
Cupressineen, 172, 189, 222.
Cupuliferen, 174, 229, 280,
Cyperaceen, 173, 189, 224.
Cyperites Heer, 17:i. 182, 224.
Cyperites oetustus Heer, 186.
Cyphosoma askenasyi L.Heyd.JJ, 17S, 275.
Cypress sioamps, 199.
( lyprisschiehtcn, 166.
i \ i c 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ■ i ■ j i ' 1 . 151, 168.
:is:;.
194,
195,
17'.),
— 299
Dcpusca Fries, 18(5.
Depasca feroniae Ett . 171, 186.
Dicotyledonen, 171. 226
Dinotheriensandc, KU. 170.
Dinotkcrium giganteum Kaup., 1(58
Dipteren, 177.
Draba I... 184, 251. 280.
Draba venosa Ludw. sp., 17ö, 179, 251.
Egel, 178.
Eii rsäclce 275, 277
Eppelsheimer Sande, lö2, Ki-I
Ericacei n, I 75, 2 15.
Eucalyptus Herit., 17.'). 180, 251, 252, '-'71.
Eucalyptus cornuta Labill., 252
Eucalyptus macrorliyncha F. v. Müll., 252,
Eucalyptus oceanica liier. 183.
Eucalyptus strieta Sieb., 253
Euphorbiaccen, 176. 260.
Eurhynchlum Schimp., 172. 188.
Eeonymus europaeus L. 161, 176, 264.
Econymus Iteeri l'im . 1*.",
Eronymus wetteravicus Ett . 183.
F«#«.s L. ICO. KU. 17ii. 229, 230, 235, 278.
Fagus deucalionis Ung., 231, 232.
Fagus feroniae Int;, 182, 231.
Fagus liorrida Ludw., 182.
Fagus pliocaenicu Geyl. et Sink., Kil, 171. 179,
229, 230. 231, 232, 283
/•W//(n sieboldi Endl . 231, 232.
/<;r//,.v sileatica 1. . 230, 231, 232.
Farne, 172.
Ficus caricu L., 271.
Ficus idiiai L. fossilis Kink., 177. 271.
Filic.es, 187.
Fliegen, 276, 278.
Fraxinus denticulata Heer, 182.
Fraxinus primigenia lTng.. 182.
Freuvia Mirb., 182, 189.
/ / e«e?a europaea Ludw . 1 79,
Frenelites Geyl. et Kinlc, IM. 189, 222, 279.
Frenelites europaeus Ludw.sp., 172. 179,189,223.282.
Fruchtstand-Spinde], 273.
In tnii, 185
Galli n. 177. 221. 277.
| iallmiicke, 277.
Geocarpus [Ciuk., 251.
Gingko Kämpf., 158, 184, 19(1, 222. 230, 279, 283.
Gingko adiantoid.es l'ng.. 172. 180. 196, 197. 222.
Gingko biloba I.. hl . 19(i, 197.
Gingko primigenia Sap., 19G.
Glyptostrobus cf. liefe ropliy/l um Endl. 171.
Gramineen, 1 7 ." '> . 223.
Gymnospermen, 172. 189.
Hamamelidaceen, 175, 246.
Heracleites Kink., 184, 248, 280
Heracleites möbiusi Kink., 17.'». 248.
Heraeleum I. . 2 II*
Heterocladium Bruch. e1 Schimp., 172. 188.
Hickorynüsse. 283.
Hippocastaneen, 176, 260.
Holzkohle, 159.
Höttinger Breccie, 202, 262
Hydrobienschichten. 164. 165, 168
Hymenopteren, 17s. 274.
Hypoderma scirpiuni Dub., 186,
Hyoxylon fuscum Fries. 171.
Hysterium Tode, 186.
Hysterium cyperi Egh., 171. 186.
I/r.r L., 183, 185. 266. 278, 280.
//'.,■ aquifoliitm L. fossilis Egh., 176. 181). 266, _'7'i
//r./ ii/, uro Ait.. 266
Insekten, 177. 274.
Juglandeen, 171. 2:11;. 238. 280.
Juglans 1.. 230, 231. 236, 279.
Juglans acuminata AI, I'r . 182.
Juglans cinerea L., 237, 283, 284.
Juylans < inerea L. fossilis Bronn.. Hin, 1 74. 236, 250.
Juglans cinerea L. fossilis I mucrouata Geyl, et
Kink . 174. 236.
Juglans cinerea L. fossilis f nöpperti Geyl. et Kink.
174. 17'.i. 236.
Juglans cinerea L. fossilis f typica Ge3"l. et Kink.,
174. 236.
■ I 11 iila ns- cinerea L. fossilis f, parva Geyl et Kink.
171. 236, 237.
3oü
Juglans globosa Ludw., 171. 179, 237, 238, 283.
Juglans göpperti Ludw., 179, 2:>ti.
Juglans nigra I. . 237, 238, 283.
Juglans nigra h.fossilis Kink., 174. L80, 237.
Juglans rostrata Göpp., IN-.
Juglans tephrodes Ung., 171. 2:1(1.
Käfer, 278.
Keteleeria Carr., 216, 217, 219, 220, 221, 222, 283.
Keteleeria davidiana Franchet, 217.
Keteleeria fortunei Carr., 220.
Keteleeria löhri Geyl. ei Kinlc sp., 17:'., 181, 216,
217. 222.
Kieseloolithstufe, Kl!». 170.
Kirschbäume, 280.
Lärche, 2S4.
Larix Toum., 171, 2h"), 221. 222. 283.
Larix europaea L. fossilis Geyl. et Kink., 173,215,
222, 2s:i. 2S4.
Larix gracilis Ludw., 181.
Larix occidentaUs Nutt., 218.
Laubmoose, 172.
Lauras L., 170.
Lebermoose, 171.
Leguminosites Bowerb., 177, 183, 273.
Lepidopteron, 276, 277.
Leskea Hedw., 172. 188.
Libocedrus Endl., L81, 190, 222, 223, 283.
Libocedrus decurrens Torr., 191, 22:!.
Libocedrus pliocaenica Kink., 172, 180,191,222,246.
Libocedrus salicomioides Endl. sp., 181.
Lignitflözehen, 160, Kl:!.
Liquidambar Monard, 246, 279.
Liquidambar europaeum AI. l'.r., 1(15. 1S2, 189.
Liquidambar pliocaenicum Geyl. et Kink., Uli.
175, 246.
Lobelia venosa Ludw., 17!).
Loranthaceen. 175. 24(i, 247.
Magnolia L., 250.
Magnolia attenuata Web., 183
Magnolia cor Ludw.. 171, 17.">. 17!». 183, 184, 250.
Magnolia dianae üng., 183.
Magnolia glauca, L. 250.
Magnolia hoffmanni Ludw., 250.
Magnolia kobus D. C., 250.
Magnoliaceen, 175. 250.
Marchantia sp., 171.
Mastodon longirostris Kaup., 164, L66, 168
Mastodonzähne, 104, 165, 170.
Medicago L , 160, 177, 270.
Medicago orbicularis Alt., 271.
Medicago sativa L.. 271.
Meeressandstein, 168.
Microthyriaceae, 185.
Minierer, 266, 278.
Monocotyledonen, 173, 223.
Mosbacher Sande, 171.
Moose, pleuroearpe, IHN, 2S0.
Miinzenberger Sandstein, 151, 181.
Musci, 172. 1S7.
Myricaceen, 174. 22ii.
Myrica L , L60, 182, 22(1.
Myrica wolft Kink.. L60, 174, 226.
Myrtaceen, 175. 252.
Nadelbüschel, 288.
Nadeln. 220.
Najadeen, 173, 225.
Neckera Hedw., 172, 188.
Nuphar luteum L.. 171.
Nymphaceen, 175, 250.
Nyssaceen, 17ii, 253.
Nyssa europaea Ung., 183.
Nyssa obovata Web., 182, 225.
Nyssa omithobroma Ung., 179, 183, 1H4.
Nyssa rugosa Web.. 25:1.
Nyssa vertumni Ung., 183.
Nyssites Geyl. et Kink., 253.
Nyssites obovatus Web. sp., 178.
Nyssites omithobromus üng. sp., 17(1, 17!t, 253.
Obstarten, 279.
Öninger Stufe. 21!».
Palmen, 17.1. 225.
Papilionaeeen, 177. 270, 296.
Persica askenasyi Kink.. 269, 270.
— 301
Peueedanites sp.. 160, 184, 248, 280.
Peueedanites lommcli Kink. 161, 175, 17!t. 248.
Pflaumenbäume, 280.
Phleutn L . 226.
Picea LI;-. 161, 171, 184, 212. 217, 218, 219, 222, 283.
/'/,,'„ a»a I. . 219.
Picea excelsa Lam . 160, 17.".. 212, 213, 218. 222, 279.
Picea excelsa Lam. fossilis Geyl. et Kink., 214.
Picea latisquamosa Ludw., 173, 179, 202, 212,213.
214. 218, 222. 225.
Picea latisquamosa Ludw. f. cylindrica Kink., 17:!.
213.
Picea latisquamosa Ludw. f. fusiformis Kink. 17:1.
213, 214.
Picea rubra Lk., 17:;. 180, 219, 222. 223.
Picea äff. rubra LV. fossilis Kink.. 180, 215.
Picea sitchensis Trautv. et Mey, 219.
Picea vulgaris Lk., 212
Pilze, 171.
Pinus Lk., 165, 171. 201, 218, 219, 222. 283.
Pi»ws askeiiasyi (ieyl. et Kink.. 172. 203, 218,222.
Pinus brevis Ludw., 178, 201.
Pinus cembra L., 210.
P/MH8 cortesü Brongn., 222, 236, 282, 283, 284, 285.
Piin/s gerardiana Wall. 204. 209.
Pinus halepensis Mill., 285.
Pinus kranichfeldensis Herbst, 285.
P/mks ?«»7Cio Poiret, 210, 211. 218, 222.
Pinus laricio Poir. austriaca, Hort., 210.
Pinus äff. laricio Poir. pliocaenica Kink.. 17:'.. 210,
218, 222.
Pinus latisquamosa Ludw., 282.
I'iuus lignitwm Ung., 285.
P/w/rv ludwigi Schimp., 17::, itü. 203, 218, 222.
225, 282.
Pinus inicrosperma Heer, 219.
Pinus montana Mill.. 201, 2*4.
Pinus montana Mill. fossilis Geyl. et Kink., 172,
178, 201, 2(12. 217, 222. 282, 283, 287, 288.
Pinus nodosa Ludw., 1*1. 204.
Pinus oviformis Ludw.. IT;», 181. 203.
Pinus palaeostrobus Ett., 17::. 184, 222.
I'iuus pinaster Sol., 288.
Pinus pinastroides LTng., 181, 204, 283, 286, 288.
Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges. Bd. XXIX.
i'iuus puugens Mrhx., 2o.*>.
Pjwms resiiiosa Ludw., 222. 283, 284. 285.
Pinus sabiniana Dougl , 210.
Pinus schnittspuhni Ludw.. 222. 2s:i. 284, 285.
Pinus silveslris L . 201, 202, 203, 217, 222, 279.
Pinus äff. silvestris pliocaenica Kink.. 172. 180
202, 222
Pinus spinosa Herbst. 285.
Pinus stellwagi Kink.. 17:;. 204, 205, 218, 222.
Pinus strobus L., 211. 218, 221, 230, 282.
I'iuus strobus L. fossilis Geyl. et Kink.. 163, 173,
179, 211, 218, 221, 225.
I'iuus timleri Kink.. 173, 205 209, 210, 218, 222.
Pirus Tourn , 2(i7.
Pirus euphemes Ung, 183.
Pirus phytaü Ina.. 183.
Pirus pirus L. fossilis Kink.. 17(i. 267.
Piscicola, 1 78.
Planera Gmel, 241, 282.
Planem marginata Göpp., 24.Y
Planera richardi Mchx., 245.
Planera uui/cri K.'.v. sp.. 17."), 182. 184. 244, 24."..
Poacites Brongn., 17:!. 223.
Poacites laevis AI. Hr.. 1S2.
Polygonaceen. 175, 245.
Polygonum L . 1*4. 245, 280.
Polygonum minimum Kink.. 17.".. 245.
PomoideSn, 2(i7.
Populus L.. 17(1. 182, 229, 282.
Populus crenata L'ng., 229.
Populus latior AI. Hr.. 1S2.
Populus leucophglla Ung., 174. 184, 229.
Populus mutabilis Heer. 174. 182. 22!».
Populus tremula L., 174. 180. 279.
Populus tremula L. fossilis Egh., 229.
Potamogeton L , 225, 247.
Potamogcton geniculatus AI. Br., 182.
Potamogeton miqueli Geyl. et Kink. 179, 247.
Potamogeton pliocaenicus Kali., 17:t, 225.
Potamogeton semicinctus Ludw., 179.
Prothallium. 172.
Prunoideen, 267.
Prunus Tourn.. 171. 181). 2C.1.
Prunus Persica . 1811.
40
$02
Prunus angusto-serrata Ldw., 183.
Prunus (Persica askenasyt Kink., 177. 180, 269.
Prunus (Cerasus) asium L. fossilis Kinl? . 177.
ISO. 267.
Prunus domestica L. v. mirabella, 268.
Prunus domestica I.. pliocaenica Kink. 177. |180,
268.
Prunus cf. parvula Ludw., 177. 17!*, 269.
Prunus rugosa Ludw., 268.
Pseudonyssa palmiformis Kink., 159, 17.".. 178.
179, 182, 225, 283.
Pteris Sw., 172, 187, 283.
Pteris aquilina L . 172, 187.
Pteris öningensis Ung.. IST.
Pterocarya Knth., 180, 230, 241.
Pterocarya caucasica Knth.. 242.
Pterocarya denticulata Heer, 175, 182. IS1.242.
Pterocarya fraxinifolia Spuch., 171.
Pteroceltis Maxim., 244.
Pteroceltis trachytica Ett., I7.">.
Quarzsekotter, 1(19. 170.
ijuercu.s L., 174, 178, 179, 182, 230, 234, 271, 282.
Quer ci< s lusitanica D. C, 235.
Quercus lyelli Heer, 235
Qnercus robur L., 174. ISO. 279.
Quercus riihuf L. pliocaenica Kuh,. 234.
Quercus sessiliflora Sm., 235.
Quercus tofina Gaud., 235.
Hanken. 256.
Reben, 280.
Rkamnaceen, IT*;. 262. 264.
Rhamnus I... 2(>4.
Rhamnus catharticu L., 17(i. 2(14.
Rliamnus cathartica L. fossilis Egh., 17(1. 264.
Rhamnus decheni Web., 183.
Rhamnus roßmäßleri Ung., 183
Rhizomiies moenanus Geyl. et Kink. 173 274.
/,7^.s L., 266.
Uhus appendiculata Kit., 183
ÄÄHS '/r/r/« liier. 183.
Ulms luiiur.ru/irri/i'us/'s. Mtl., 183
R/ms quereifolia <i"|>|>. 17(1, 267.
h'lms sagoriana VAX,.. 183.
Bäms villosa 1/., 2(17.
Rhytisma Fries, L86.
Rhytisma ulmi Egh., 171. 186.
Rosaceen, 17(i.
/.'»n« Tourn., 17(i. 296.
/i'((s« angustifolia Ludw., 183.
Roßkastanie. 280.
Rotliesendes, 2SO.
Rosillinia aquila Fries, 171.
ftupelton, 151, 181, 182, 183.
Salicineen, 174, 22S.
Salisburia polymorpha Lesq., 197.
Salisburia procaccini Mass.. 1M7.
£«//> Tourn., 174. 182, 228, 229, 230, 282.
Salix angusta AI. Br., l(i.r>.
Salix denticulata Heer. 174. 228.
Salix inaequüatera Göpp., 241.
Salix incana Schrank, 229.
Schieferkohlen, Schweizer, 201. 202.
Schieferkohle, 225.
Schizosiplion aponinus Ktzg., 187
Schleichsandstein, 151, 182, 183.
Scolytus, 17S, 274.
Sequoia Endl., 181, 193, 199, 222,223, 230, 27S. 283.
Sequoia eouttsiae Heer. 200.
Sequoia gigantea Torr.. 200.
Sequoia langsdorfi Brongn., KU, 181, 184. 199,200,
201. 222.
Sequoia langsdorfi Brongn. pliocaenica Egh. et
Kink., 172, 180, 199, 278.
Sequoia sempervirens Endl.. 171. 200, 223,
Sequoia sternbergi Heer. 181.
Simülia, 276.
Smilu.c, 278.
Sparganium L., 224.
Spermophilus altaicus Eversmann, 165.
Sphaeria Hall., 185.
Sphaeria acerina, Egh.. 171. 185.
Sphaeria ouoci Egh., 171, 185.
Spinnencocon, 275, 276, 277.
Staphylea L., 184, 265, 280.
Staphylea pinnata L., 171, 266.
HO.
Staphylea pliocaenica Kink., L76, 265.
Staphyleaceen, I7f>. 265,
Stratiotes websteri Pot., 171.
Süßwasserkalk, 164.
Süßwasserton. 171.
raxeen, 172. L91, 222
Taxites olriki Heer, 193
Taxites validus Heer, 193.
Caxodieen, 172, 197. 222.
Taxodium Rieb.. 158, 160, IM. 197. 222, 230. 278,
279. 283.
Taxodium distichum Rieh., 198, 199, 222. 223.
Taxodium distichum Ricli miocenum Heer, 181 199
Taxodium distichum Rieh, pliocaenicum Egh. et
Kink.. 172. 198, 278.
r«,r/(.s L., 265. 296.
Taxus hineilt« L., 223.
Taxus tricicatricosa Lud«.. 178, 225.
'lim in ii i um Schimp., 172. 189.
Theridium tepidariorum, 27ii. 277.
Thuja rösslerana Ludw., 179.
Thuja theobaldana Ludw., 179.
2XKo L., 171.
Torreya Arnott., 184, 191, 193, 196, 222, 223, 230.
279, 283.
Torreya bilinica Sap., 193.
Torreya borealis Heer, 223.
Torreya californica Torr.. 223.
Torreya grandis Torr., 192.
Torreya nueifera Sieb, et Zurr.. 172, 180. 193. IUI
L96, 222, 22:;.
Torreya nueifera Sieb, et Zur. fossilis Egh. et
Kink., 191.
Torreya taxifolia Arn.. 223.
Trapa natans L.. 171
Z7/j»>A« L.. 160, 224.
Typha moenana Kink., 17,'!. 224.
Typhaceen, 17:',, 224.
Ulmaceen, 175, 179, 242.
Ulmus L., 242. 280.
Ulmus brauni Heer, 182, 184.
lüiii hs broimi lrnar., 242.
Ulmus campestris 1. , 2 I .'.
Ulmus carpinifolia Wess.. 242.
Z7/mu« longifolia LTng., 175, 182, 242, 243
Ulmus iiiiitntii Göpp., 175, 242, 243.
Ulmus parvifolia Jaeg., 212. 243
Ulmus plurinervia LTng., 242,
Ulmus suberosa Ehrh., 243.
Umbelliferen, 160, 17;'). 248
Umbelliferites Kink., 249, 296.
VacciHium \... 182, 246, 280.
Yiliri niiiiii iiijirriilltiriiui l'ng . 17;'>. 182, 1S1, 246.
\'m ri iiiniii corymbosum I. . 246.
Vaccinium crassifolium Andr., 246.
Vaccinium denticulatum Heer, 177, 246.
Vaccinium stamineum Alf . 24(i.
Viscophyllum Knoll, 154, 158, 184, 246.
Viscophyllum miqueli Geyl. et Kink. sp , 161, 175,
179, 246, 248, 280.
Viscophyllum morloti Knoll.. 2 17
\ itaeeen, 17ii. 253.
IViV.s Tourn., 179, 180, 230. 253, 255, 256, 257.
17Y/.S brauni Ludw., 253, 2.">4. 255.
I7/7.v hookeri Heer, 255.
17/7* pliocaenica Kink.. 176, 255.
IV/Z.v ponsiana Gaud., IT*;. 257.
l7/7x äff. rotundifolia Mchx., 176, 180. 255.
17//,v sphaerocarpa Kink. 176, 255.
17/77 teutonica AI. Br.. 176, is:i, ist, 254, 255, 256.
17/7* oitiifera L., 171.
17/77 vulpina I... 2.">ii.
Weißbuche, 232.
Wetterauer Braunkohlent'ormatinn, I 53, 201. 263.
WeymouthKiefer, 211.
Würmer, 17s.
Xysticus Lacht. 277.
Ziesel, L65.
Zisyphus 4uss.. 170, 262, 263. 264, 279
Zisyphus christii Willd.. 263.
Zisyphus nueifera Ludw., 17(1. 179, 262, 2(i:i.
Zisyphus pistacina Vws. 183.
Zisyphus protolotus L'ng., 183.
Zisyphus tiliiiijuliii LTng. sp., 264
411*
304
Orts -Register.
Ägypten, 275
Alaska, 223, 233.
Algier. 275.
Alleghanie-Gebirge, 222.
Amerika, 199, 222
Apalachen. 223.
Ararat, 256.
Arnotal, 257.
Asciiaffenburg. 28:i.
Asien. 199, 200, 223, 233.
Augsburg, Torfmoor, 2.'i7. 284.
Australien, 178. ISO. 223, 252.
Balearen. 261.
Balkanhalbinsel, 245.
Bauernheim, 254.
Bierstadt. 164.
Bilin. 186, 193.
Bischofsheim in der Rhön, 181, 182, L83
Böhmen, 178. 185, 190, 193,
Bohrloch N, 166, 167.
Bommersheim, 152. 181, 182, 183.
Bosnien, 256.
Bovey-Tracy, 235, 255.
Brunnen Ia. 226, 24!». 251, 271.
Bohrung 45. 211.
Bohrung 17. 217.
Cannstatt, Kalktuff. 284.
Cantal (Cineriten), 229.
Castel arquato, 236, 285.
( Ihambery, 194.
| 'he-Kiang-Gebirge, 192.
China, 194, 11)7. 217. 223, 227. 242. 243
( loast-Range-Gebirge, 22:!.
Darmstadt, 194, 1!"!.
Delaware. 199.
Deutschland, 193, 229, 244. 261.
Dietesheim, 15!). 167.
Dorheim, 153, 167, 225, 254. 263, 283.
Dornassenheim, lti7, 28:;.
Dörnigheim, 22(i.
Duisdorf, 16!).
Eddersheim, Bohrloch 17. 15!). 160, 214.
England, 201.
Erdohanya. 245.
Erpolzheim bei Dürkheim, 283. 285.
Eschborn, 163, 165, 167, 211. 241.
Europa, 178. 180, 190, 193, 197, 199, 200, 201, 211,
215, 222. 22o. 22(1. 227, 233, 237, 242. 245,
251, 259, 265, 266.
Farbwerke (Höchst), 152, 160.
Feistritz, 236.
Florida, 223.
Flörsheim, 151, 160, 167, 181, 182. 183, 226, 252.
Korest beds, 201.
Frankfurt (Hafen), 152. 181. 182. 183, 226, 252.
Frankfurt (Klärbecken), 152. 153, 15!). 161, 162. 163,
165, 018. 178. 171). 190, 202, 211.216.222.
225, 227. 229, 230, 246, 248. 25:S. 255, 256.
273, 282. 28>i. 284. 285
Frankfurt (Unterwald), 160, 161. 166.
Frauenstein, 168. 161).
Freck (Siebenbürgen), 201.
Fulda. 152. 190, 226.
Gleichenberg. 245.
Gera, Zahme. 152.
Goldstein Rauschen, 166.
Griechenland, 260, 275.
Grünland, 22.-., 233.
Groß-Steinheim, 15:!, 212. 225, 226. 290.
Grunow, 201, 210.
_ 305
Hainstadt am Main, 282, 283, 284, 286, 287.
Hallgartcn, 168.
Hanau, L53, 284
Hardtwald l»i Homburg, 170.
Hattersheim, 159.
Hcrsfeld, L52.
Himmelsberg bei Fulda, L52, IM. L82, 183, 22«.
Höchst, I.V.', 168.
Höchster Schleuse, 283, 285.
Uofliäusel vor der Sonne, 168.
Höllenziegelhütte i»i Steinheim, 282.
Hornauer Bucht, 168.
Japan, 193, 194, 197, 223, 227, 242. 243, 260, 265.
Italien, 197, 245.
Kalifornien, 223
Kanada. 222.
Kaspisee, 215
Katzenbuckel bei Hainstadt, 282.
Kaukasus, 242. 256.
Kleyers Fabrik. 162. 166. 167.
Klinge, 251.
Kranichfeld bei Weimar, 285
Laubenheim, 152.
Lon-ngan-fou-Gebirge, 217.
Louisa-Flörsheim, 167.
Louisa-Isenburg, 164.
Louisa-Verwerfung, 161. 165.
Lyon. 193, 261.
Maas, (liiere 170.
Main. 162, 165. 190, 245, 256.
Mainau, 194.
Meximieux, 261.
Messel, 152.
Mississippi, 199.
Mittelasien. 233.
Mitteldeutschland. 284.
Mitteleuropa, 279.
Mittelmeer, 259.
Monsummano, 24.">.
Montajone, 245.
Mosel. 169, 170, 259
Moseltal, 259.
Münsterer Tongrubi 16,s
Münzenberger Sandstein. 151, IM. 182, 204. 226.
Nahetal 259.
Niederräder Schleuse, 251.
Niederrad, 162, 167.
Niederrhein, 170, 171.
Niederrheinische Bucht, 169 170. 17!
Niederursel, 153, 159, 163. 167, 168, 179, 190, 211,
225. 221 1. 229, 230, 248. 253, 283, 285.
Nieder-Walluf, 151.
Nipon, 193
Nord-Afghanistan, 209
Nordafrika, 180, 181, 190, 223
Nordamerika, 178, ist». 199, 201, 205, 210, 211, 215,
222, 233. 245. 246. 258, 260, 265, 266.
Nordasien, 201.
Nordchina. 192.
Norditalien, 2211.
Nordostasien. 223.
Nordostamerika, 22:;.
Nordpersien, 245.
Nordpolargebiet, 244
Nordpolargegenden, 197, 199, 201, 233 216 258.
Nordwestliches Nordamerika. 22:1.
Oberingelheim, 168.
Offenbach am Main, 151
Okrifteler Wiesen, 160.
Oregon, 223.
Orient, 275.
Ostasien, 180, 222.
Österreich-Ungarn, 245, 256.
Ostseegebiet, 256.
Pallanza, 217.
Paulinenschlößchen l»-i Wiesbaden. 161. 165.
Pazifischer Ozean. 22::.
Pillnitzer Schloßgarten, 193.
Pol im Main, 165.
Praunheim, 163, 278.
— 306
Quedlinburg, 226.
Raunheim, 152, 160, 165.
Rheingau, 168.
Rheintal, 168, 169, 259, 280.
Rippersrode, 152.
Rockenberg, 151, 181.
Rocky Mountains, 191.
Rott bei Bonn, 225.
Sachsenhausen, 165.
Salzhausen, 152, 17K, 181, 182, 183. 2114. 225. 226.
227, 253, 286, 2H7.
Schlesien, 178, 190, 256.
Schleuse Niederrad, 251.
Schoßnitz, 198.
Schweiz, 201. 219, 245, 256.
Seckbach, 151.
Seligenstadt am Main. 282, 283, 284, 285.
Selzen, 151.
Sibirien, 244.
Sierra Nevada, 201, 22:!.
Sikok. 193.
Spanien, 203.
Spitzbergen, 233.
Sse-tschen, 217.
Stadecken, 151.
Steiermark. 218.
Steinheim (Groß-), 15:;. 179, 225, 282.
Südeuropa, 259, 275.
Südfrankreich, 245.
Stised. 225.
Swosnovice, 258.
Taunus. 164, 168, 169, 170
Taurus. 25(1.
Tegelen bei Venloo, 171.
Tharander Schloßgarten, 193.
Thüringen, 170.
Tokaj, 245.
Transkaukasien, 245.
Ungarn, 243. 245.
Untermaintal. 168, 170, 181, 201. 216, 222, 2214. 22!).
232, 278, 27!). 280, 282.
Weckeslieim. 283.
Weilbach (Bad), 161. 163, KU. 165, 166, 167, 169, 170
Weilbach, Brunnen 1, 226, 24!).
Weilbach, Dorf, 163. 165.
Weilbach-Eddersheim, 159, 160.
Weilbach-Hattersheim, 164.
Wcsterbacht.il. 163, 211.
Wetterau, 152, 178, 179, 201. 222, 225, 236, 251. 256,
260, 268. 26!). 280. 283, 285.
Wieseck bei Gießen, 151.
io-urk von Viig. Weisbrod, Frankfurt a.M.
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1896 1902. Band XX, Heft 1 4. 25 Tafeln, 42 Textfiguren. 426 S. Mk. 40.-
Kinkelin. Einige seltene Fossilien des Senckenbergischen Museums . . 2 Textfiguren und 6 Tafeln Mk. 3. —
Reis, Das Skeletl der Pleuracantbiden 1 Tafel „ 3.—
Edinger. 1 nters ü. d. vcrgl. Vnai d. Gehirns IV. Neue Stud. ii. d. Zwischenh. d. Reptilien 3 Tafeln „ 6. -
Mübius, Der japanische Lackbaum, Uhus verniciferu 1 !| ' '-".' Textfiguren und 1 Tafel „ 2. -
E n gc 1 h ard t , ("her Tertiärpflan/.cn muh Himmelsberg bei Fulda ."> Tafeln , 3. -
Hagen, Schmetterlinge von den Mentawej-Inseln 2 , , 3.
Edinger, Unters u d vergl. Anat. d Gehirns V. Unter; ii. d Vorderh. d. Vögel. II Textfig. u. 7 , „ IS.
1898. Band XXI, Heft 1 4. 38 Talein, 3 Karten, 8 Textfiguren. 664 S. Mk. 50.
Voeltzkow, Wissenschaftliche Ergebnisse der Reisen in Madagaskar und Ostafrika in den Jahren 1889 1895 Kami I.
Voeltzkow, Einleitung: Madagaskar, Juan de Nova, Aldabra ."> Karten und 8 Tafeln vergriffen
>cliiii/.. Zur Kenntnis der Flora der Udabra-lnseln Mk. .50
v. Lendenteld, :>] gien von Sansibar 2 „ „ 2.—
Wasmann, Termiten von Madagaskar u. Ostafrika 2 „ . 2. —
Forel, Ameisen aus Xossi-Be. Majunga, Juan de Nova. Aldabra und Sansibar 3 Textfiguren „ '- ..'>o
Kr am rr. Trombididcn aus Madagaskar 1 Textfigur „ - .50
Michaelsen. Die Terricolen des Madagassischen Inselgebiets 3 Textfiguren „ — .5n
Müller, Die Ostracoden I Textfigur und 7 Tafeln , 1.
Koenike. Hydracbniden-Faunu von Madagaskar und Nossi-Be •• . 10 „ „ 10.—
v. [jo rcnz-Li b u r na n . Saugetiere von Madagaskar und Sansibar 4 , , 4. —
Re i ch eno w, v Be rl e psch , Voe 1 1 zko w . Verzeichnis der in W.-Madagaskar ges. Vogelarten.
v. Berlepsch, Syst. Verz. der in O.-Afrika gesammelten Vögel „ — .50
Jatzow uinl Lenz. Fische von Ost-Afrika, Madagaskar und Aldabra 3 „ „ 3. —
Ludwig, Ecbinodermen des Sansibargeldetes „ — .50
.1 1- Sa u -surr, Orthoptersi 2 „ „ 5. —
1896. Band XXII. 67 Tafeln, 4 Karten, 6 Textfiguren. XI u. 334 S. Mk. 30.—
Kükenthal, Ergebnisse ein. zool. Forschungsreise i. d. Molukken u. Borneo. 1. Teil. Reisebericht 63 Tafeln Mk. 25. —
Kükenthal, ('her Alfurenscbädel von Halmahera 4 „ , 2. —
1897. Band XXIII, Heft 1 4. 26 Tafeln, 3 Textfiguren. 629 S. Mk. 35.—
Kükenthal. Ergebnisse I Fortsetzung) Zweiter Teil: Wissenschaftl. Reiseergebnisse. B. 1.
Schultze, Beitrag zur Systematik der Antipatharien 2 Textfiguren und 1 Tafel Mk. 1.50
Schenk, Clavulariiden. Xeniiden und Alcyoniiden von Ternate 3 Tafeln . 1.50
Kükenthal, Alcyonaceen von Ternate 4 „ „ 2.50
Germanos, Gorgoi een von Ternate . ... 4 „ . 2. —
Mifhaelsen, Oligochäten 1 Textfigur und 1 Tafel „ 2.—
Römer, Beitr zur Systematik der Gordiiden 1 „ „ 2.—
v. Campenhausen, Hydroiden von Ternate 1 „ „ 1 —
K wie t nie wski, Actiniaria von Ternate . . . 2 Tafeln „ 1.50
Pagenstecher, Lepidoptcren 3 „ „ 6. —
Graf Attems, Myriopoden • 4 , „ 3 —
Kraepelin. Skorpione und Tbelypboniden vergriffen
v. Heyden, Insecta. [Coleoptera, Hymenoptera, Diptera) vergriffen
Pocock, Spinnen (Araneae) . . 2 „ Mk. 1.50
1898. Band XXIV, Heft 1 -4. 36 Tafeln, 3 Textfiguren. 660 S. Mk. 40.—
Kükenthal, Ergebnisse (Fortsetzung). Zweiter Teil: Wissenschaftl. Reiseergebnisse. I'.. II.
Kükenthal, Parasitische Schnecken 3 Tafeln .Mk. 3. —
Kobelt. Land- und Süßwasserkonchylicn 8 „ vergriffen
Bergb, Opisthobranchiaten 2 , vergriffen
Simrotb, Nacktschnecken 1 Tafel Mk. 1. —
1' Ich n. Polycladen von Ternate 1 Textfigur „ —.20
Schultze. Rhizostomen von Ternate 1 Tafel , — .50
Breitfufs, Kalkschwämme von Ternate , —.50
Schulz. Hornschwämine von Ternate , — .50
Brunncr v. Wattenwyl, Orthopteren des Malayischen Archipels . 5 Tafeln „ 4. —
Wiegmann, Landmollusken (Styloinmatophoroii) Zootomischer Teil 11 „ „ 8, —
Appellüf, Uephalopoden von Ternate 2 Textfiguren und 3 „ „ 4. —
Gottschaldt, Synascidien von Ternate . . ■_' „ ,2 —
1900. Band XXV, Heft 1—4. 28 Tafeln, 2 Textfiguren und 1 Kartenskizze. 988 Seiten. Mk. 60-
Kiikenthal, Ergebnisse (Fortsetzung) Zweiter Teil: Wissenschaftl Reiseergebnissc I'.. III.
Hartmeyer, Mouascidien von Ternate ... . . ■ 1 Tafel .Mk. 1.—
Thiele. Kieselschwämmc von Ternate I. . . 2 Tafeln ,, 3. —
Pfeffer. Ecbinodermen von Ternate Echinidcn, Ästenden. Opbiuriden und Comatuliden
\ Marenzeller. Holothurien ........ „ — 50
Fischli, Polycbäten von Teinate 1 Textfigur und '■> „ „ 3 —
Br eddin. Heniiptera, gesammelt von Professor Kükenthal im Malayischen Archipel ... 1 Tafel „ 2. —
Karsch. Odonaten • „ —.50
Hartmeyer, Nachtrag zu Mouascidien von Ternate . . 1 Tafel „ — .50
Matschie, Die Säugetiere der von W. Kükenthal auf Halmahera. Batjan und Nord-Celebes
gemachten Ausbeute 1 Textfigur, 1 Kartenkizze und 3 Tafeln „ 3. —
4.
2,
25.
2
1.
Mk
B
II.
20.
7.
3.
1.
— .
50
Boettger, Hie Reptilien und Batrachier 3 Tafeln Mk
Stein dachner, Fische 2 „ „
de Man. Die von Prof. Kükenthal im indischen Archipel ges. Dekapoden und Stomatopoden 9 ., „
Thiele. Kieselschwämme von Ternate. II . . ■ i Tafel „
Kükenthal, Schlusswort _ „
1899 1902. Band XXVI, Heft 1 4. 40 Tafeln und 48 Textfiguren. 586 S.
Voeltzkow, Wissenschaftliche Ergebnisse der Reisen in Madagaskar und Qstafrika in den Jahren 1889—1895.
i zkow, Beil rage zur Entwicklungsgeschichte der Reptilien. I Biologie u. Entwicklung der
äußeren Körperfonn von Crocodilus madagascariensis &rand. . 18 Textfiguren und 17 Tafeln .Mk.
Strahl, Der Uterus gravidus von Galago agisymbanus . 8 „ „
de Saussure, Hymcnoptera. Vespidae 4 Textfiguren „
Thiele, Verzeichnis der von Prof. Voeltzkow ges marinen und litoralen Mollusken. 9 Textfig. ,
Friese, Hymenoptera von Madagaskar. Apidae, Fossores und Chrysididae „
Voeltzkow, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Reptilien. II Die Bildung der Keim-
blätter von l'odocnemis madagascariensis Grand 8 Textfiguren und l Tafeln „ 4. —
Voeltzkow und Döderlein, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Reptilien. III. Zur
Frage nach dir Bildung der Bauchrippen 1 Textfigur und 2 „ n :; —
Voeltzkow, Beiträge zur Entwickelungsgesch der Reptilien, IV. Keimblätter, Dottersack
u. erste Anlage des Blutes und der Gefäße bei Crocod madagascar. Grand. 5 Textfig. u 7 „ „ 6. —
Saussure und Zehntner, Myriopodcn aus Madagaskar und Zanzibar . 2 ,, „ 2. —
Voeltzkow, Ober Coccolithen und Rhabdolithen nebst Bemerkungen über den Aufbau und
die Entstehung der Aldabra-Inseln 3 Textfiguren ., 2 —
\ oeltzkow, Die von Aldabra los jetzt bekannte Flora und Fauna „ 1.—
Kolbe, Koleopteren der Aldabra-Inseln „ —.öl)
1902 — 1905. Band XXVII, Heft 1-4. 48 Tafeln und 8 Textfiguren. 392 Seiten. Mk. 55.
Döderlein, Die Korallengattung Fungia (Heft 1, ausgegeben am 25. Oktober 1902). . . . 25 Tafeln .Mk
Voeltzkow, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Reptilien. V. Epiphyse und Paraphyse
bei Krokodilen und Schildkröten 2 „
Voeltzkow. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Reptilien. VI. Gesichtsbildung und
Entwicklung der äußeren Körperfonn bei Ckelone imbrieata Schweigg 2 , ,,
Meli, Die Landplanarien der Madagassischen Subregion 4 Textfiguren und 3 , „
Siebenrock, Schildkröten von Madagaskar und Aldabra. Gesammelt von Prof. Voeltzkow.
(Heft 2. ausgegeben am 15. Oktober 1903) 3
strahl, Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Placenta 1 Textfigur 10 „ vei
Tornquist, Über eine eoeäne Fauna der Westküste von Madagaskar (Heft 3, ausgegeben
am I.April 1904) . 3 Textfiguren 1 Tafel Mk 2.—
Lenz, Ostafrikanische Dekapoden und Stomatopoden. Gesammelt von Prof. Dr. Voeltzkow.
(Heft 4, ausgegeben am 20. Juni 1905) 2 Tafeln „ 5.—
1900. Band XXVIII. 44 Tafeln. 135 Seiten. Mk. 40.
von Reinach, Schildkrötenreste im Mainzer Tertiärbecken und in benachbarten, ungefähr
gleichalterigen Ablagerungen 44 Tafeln Mk. 40.—
. 20.—
3.—
3 —
4 —
5. —
griffen
1903 1907. Band XXIX, Heft 1 bis 3. 35 Tafeln und 4 Textfiguren. 296 Seiten.
von Re i nach, Schildkrötenreste aus dem ägyptischen Tertiär (Hefl I. ausgegeb. am 2o. Dez. 1903) 17 Tafeln 51k.
Stromer, Geographische und geologische Beobachtungen im Uadi Natrün u. Färegh inÄgypten 2 „ „
-ii Miner, Fossile Wirbeltier-Reste a. d. Uadi Färegh u. Kadi Natron in Ägypten. 3 Textfig. 1 Tafel „
Stromer, Geologische Beobachtungen im Fajüm und am unteren Niltal In »
(Heft 2, ausgegeben am 5. April 1907)
Engelhardt u. Kinkelin, I. Oberpliocäne Flora und Fauna des Untermaintales, insbes des
Frankfurter Klärbeckens. II. Unterdiluviale Flora von Hainstadt a M. 2 Textfig. 15 Tafeln „
Seft 3, ausgegeben am 15. Nov. mos.) (Heft 4 folgt späten.
1905-1907. Band XXX, Heft 1 bis 3. 18 Tafeln, 9 Karten und 8 Textfiguren. 500 Seiten.
Heynemann, Die geographische Verbreitung der Nacktschnecken. 9 Karten im Text. 2 Doppeltafeln Mk.
Bösenberg und Strand. Japanische Spinnen (Heft 1 und 2, ausgegeben am 25. Mai 1906) 14 Tafeln „
Schilling, Flur das Gehirn von Petromyzun fluviatilis 2 Textfig. 1 Tafel .,
Kappers, Unters, über das Gehirn der Ganoiden Amin calea u. Lepidosteus osseus. ü Textfig. IDoppeltaf.,,
Heft :;. ausgegeben am 15. Oktober 1907). (Heft 4 folgt später).
Mk. -.—
15 —
3 —
3.-
9
Mk — .-
7.50 (vergriff |
32.—
3.50
7.50
Notiz.
Die Abhandlungen sind vollständig bis Bd. XXVIII einschl.
Von Band XXIX erscheint noch Heft 4.
Von Band XXX erscheint noch Heft 4.
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