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Full text of "I. Oberpliocäne Flora und Fauna des Untermaintales, insbesondere des Frankfurter Klärbeckens. II. Unterdiluviale Flora von Hainstadt a. M"

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I.  Oberplioeäne  Flora  und  Fauna 
des  Untermaintales, 

insbesondere  des  Frankfurier  Klärbeckens. 

IL  Unterdiluviale  Flora  von  Hainstadt  a.  M. 

Beschrieben  von 

Professor  H.  Engelhardt 

in  Dresden 

und 

Professor  Dr.  F.  Kiükelin, 

Docent  und  Sektionär  für  Geologie  und  Palaeontologie  am  Museum 
der  Senckenbergischen  Naturforschenden  Gesellschaft  in  Frankfurt  am  Main 

Mit  den  Tafeln  22     3(i  und  zwei  Abbildungen  im  Text 


Snnilerabdruck   aus  den  Abhandlungen   der  Senckenbergischen  Naturforschenden  Gesellschaft   Hand  29  Heft  '■'< 


FRANKFURT    \.   M. 
IM  SELBSTVERLAGE  DER  SENCKENBERGISCHEN  NATURFORSCHENDEN  GESELLSCHAFT. 

1908 


Im  Selbstverlage  der 

Senckenbergischen  Naturforschenden  Gesellschaft  in  Frankfurt  a,  M, 

ist  erschienen  und  kann  nur   von   dort   zu  den  nachstehenden  ermässigten . Preisen  bezogen  werden: 


1883  u.   1884.  Band  XIII,  Heft  1—4.     41  Tafeln.     147  S.  Mk.  30. 

Lncae,    Die  Statik    und    Mechanik    der  Quadrnpeden  an  dem  Skelet  eines  Lemur  und    eines 

Choloe    i       [Tafel   Wl  existieri   nicht)            23  Tafeln  Mk.    6.— 

Boettger,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Marokko  II      . '    |,;ilrl  »       1.50 

Körner,  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Kehlkopfs  .     .         . 1       ,  »       1.— 

Leydig,  Über  die  einheimischen  Schlangen -   "«ein  »      3.— 

Noll,    Fritz,  Eiitwickelungsgcschichte  der   l'e;o»('f«-Blüte 3       „  „       1.50 

Lucae,  Zur  Sutnra  transversa   squamae  oeeipitis    ......          -1       -  »       1-50 

Körner,   Weitere  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Kehlkopfs 1  Tafel  „       150 

Pro'bst,  Natürliche  Warmwasserheizung   als  Prinzip  d.  klimat.  Zust.  d.  geol.  Form.     ...  „      2.— 

Iiters,  Beitrag  zur  Crustaceenfauna  des  Behringsmeeres 1       „  r,       '  — 

Strahl,  Über  Wachstumsvorgänge  an   Embryonen  v.  Lacerta  agilis 5  Tafeln  „      ."..    - 

1886.  Band  XIV,  Heft  1     3  (4  nicht  erschienen).     25  Tafeln.     665  S.  Mk.  40. 

Reicln  n  1   ich,  Studien  zur  Eutwickeluugsgeschickte  des  Flußkrebses 1  -*  Tafeln  Mk.  15. — 

Wolff,  Morph.   Beschr.  eines  Idioten-  und  eines  Mikrocephalen-Gehirns 3       „  „       2.— 

\     Bedriaga,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Lacertiden-Familie 1  Tafel  „      (>.— 

.1  iin nicke.  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  d.  Geraniaceae 1       „  ,       1- — 

Möschlcr,  Beiträge  zur  Schinettcrlingsfauna  von  Jaraaica 1       ,  *      3. — 

1887  u.   1888.     Band  XV,  Heft  1     3  (4  nicht  erschienen).     15  Tafeln,  Textfiguren,  1  Karte.     437  S.         Mk.  30. 

Gerler  und   Kinkelin,  Oberpliocän-Flura  aus  den  Baugruben  des  Klärbeckens  bei  Niederrad 

und  der  Schleuße  bei  Höchsi  a.  M 4  Tafeln  vergriffen 

Müschler,  Beiträge  zur  Schmctterlingsfauna  der  Goldküste 1  Tafel  Mk      3. — 

.N.Tl.  Fritz,   Exp.  Untersuch,  über  das  Wachstum  der  Zellmembran  .........  1       .,  „      3. — 

Moll.   F.  ('.,  Beiträge  zur  Naturgeschichte  der  Kieselschwärame 3  Tafeln  ,      3. — 

Andreae  und  König,  Der  Magnetstein  vom  Frankenstein      -      ,  •,      -  — 

Ediuger,  Untersuchungen  über  dir  vergleichende  Anatomie  des  Gehirns.  I.  Das  Vorderhirn  4       „  vergriffen 

Blum.  Die  Kreuzotter  und  ihre  Verbreitung  in  Deutschland                .    .    '.i  Textfiguren  und  I   Karte  Mk      -'. — 

1889  bis  1891.     Band  XVI,  Heft  1     4.     32  Tafeln,   1   Porträt.    692  S.  Mk.  40. 

Simroth.  Die  von  I..  \    Üertzen  in  Griechenland  ges.  Nacktschnecken I  Tafel  Mk.     1.50 

Boettger,    Die   von    i..   v.   Oertzen    aus   Griechenland    und    aus    Kleinasien    mitgebrachten 

Vertreter  der  Gattung  Clausula 1       „  „       2. — 

Möschli  r,  Die  Lepidopteren-Fauna  von  Portorico 1   Porträt  und       1       „  „      5. — 

\    Lendenfeld,  Das  System  der  Spongien    .    .         1       .,  »      4. — 

Leydig     Das  Parietalorgan  dir  Amphibien  und   Reptilien      . 7  Tafeln  vergriffen 

i'Imiii.    I'i'    ('anarischen  Sipbonopboren  in  monogr.   Darstellung.    L  Stejihanophyes   siqierba    aus 

der  Familie  der  Stephanophyiden 7       „  Mk.     0. — 

Engclhardt,  Über  die  Tertiärpflanzen  von  Chile  und  Nachtrag  von  üchsenius     ....  14       ,  „      ;">. — 

1891   u.   1892.     Band  XVII.     1   illustr.  Titelblatt.     15  Tafeln,  1   Porträt.     531   S.  Mk.  30. 

ilmüller.  Lepidopteren  von  Madagaskar    I. 7  Tafeln] 

Saalmüller    und  v.  Heyden,   Lepidopteren  von  Madagaskar  II.      .     .     .  1    Porträt  und       <S       ,        | 

1892  bis  1895.     Band  XVIII,  Heft  1     4.     33  Tafeln,  34  Textfiguren.     455  S. 

E  d  inger,  Untersuchungen  über  d.  rergl.  Anatomie  d.  Gehirns.    II.  Das  Zwischenhirn       ....      5  Tafeln  Mk. 

i'liun.l1!                    '                        reu  in  ii gr.  Darstellung    II.  Die  Monoploiden.  9  Textfig.  u.  5      „  , 

ring,  I'i'-  Süßwasser-Bivalven  Japans ....      1   Textfigur  und       1   Tutel  v 

Engelhardt,  Flora  au    den  unteren  Paludinenschichten  des  Caplagrabens '.I  Tafeln  „ 

Studien  an  Gesteh b     Karabagh-Gaus .       I  Tafel  „ 

Simroth,   i                        etherien  aus  den  Kongofällen    ...          ...       •'!  Textfiguren  und       1       .  „ 

Simroth,  Zur  Kennti               artugies.  und  ostafrik    Nacktschi kenfanna.   \t  Textfiguren  und      ■!  Tafeln  , 

.11                    ■_'       .  „ 

Andreae.  Zur  Kennl                        en   Fische  des   Mainzer   Beckens 1   Tafel  „ 

Heider,   Beilrägi    zu i    K von  Halpa  n,  ifornn    i  in      .     .     .     .     ls  Textrtguren  und       H  Tafeln  „ 

1895  u.  1896.     Band  XIX,  Heft  1     4.     38  Tafeln,  22  Textfiguren.     386  S. 

I  li  a  i  i|  i  .    l  i..  r  neue  Tcrtiärpllanzcn  Süd-Amerikas                   ,     .                            .     ,     .     .      !l  Tafeln  Mk. 

.  Zur  Kemitni                  lotl     von                       lironui    \ga>  iz    .     .     .     , 6      „  „ 

zur  Kennt  chlichen   Neurogliii 13 

Zur  Kenntnis  der  Zirli>-1-  und   Pnrietaloi  ram         ...... 4 

Simroth,    Über  bekannte  und 8    IVxtfiguren  und       '-' 

I    ,1  I  i.  ....  r      r„l,  .   .  ,  .1      \  ....  ,    .1    i  :  .1. . .  ..        lll     \  ^.  ..a     ..    .1    \      ..  1  ...1.     I     l  ■     .  .  ;  i      i  t  -p    ..,,:..  ..  i 


Mk.  30.- 


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4. 

— 

I.  Oberplioeäne  Flora  und  Fauna 
des  Untermaintales, 

insbesondere  des  Frankfurter  Klärbeckens. 


II.  Unterdiluviale  Flora  von  Hainstadt  a.  M. 


Beschrieben  von 


Professor  H.  Engelhardt 

in  Dresden 


niid 


Professor  Dr.  F.  Kinkelin, 

Docent  und  Sektionär  für  Geologie  und  Palaeontologie  am  Museum 
Im   Seiiekenbergisehen  Naturforschenden  (resellsohaft   in  Frankfurt  am   Main 


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Mii   den  Tafeln  22     35  und  einer  Abbildung  im  Text. 


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I.  Oberplioeäne  Flora  und  Fauna  des  Untermaintales 

insbesondere  des  Frankfurter  Klärbeckens. 


Das  Oberpliocän  im  Untermaintal. 

Keine  Gegend  bietet  wohl  in  so  engem  Umkreis  in  so  vielen  aufeinanderfolgenden 
tertiären  Horizonten  Ptianzenreste,  die  uns  über  den  Wandel  der  Pflanzenwelt  und  damit 
über  den  des  Klimas  zur  Tertiärzeit  unterrichten  können,  wie  die  des  Mainzer  Beckens, 
besonders  die  Landschaft  um  Frankfurt  a.  M. ;  nirgends  sind  auch  aus  der  jüngsten  Tertiärzeit, 
aus  der  Zeit  der  Wende  der  warmen  Tertiärzeit  in  die  von  Eis  starrende  Diluvialzeit,  Zeugen 
der  Vegetation  in  so  reichem  Maße  hinterlassen  als  im  Frankfurter  Gebiet  seihst.  Die  Floren, 
aus  denen,  soweit  sie  uns  bekannt  sind,  mehr  oder  weniger  diese  jungtertiäre  Pflanzenwelt 
hervorgegangen  ist.  sind: 

Die  reiche,  fast  tropische  Flora  des  mittleren  Mitteloligocäns '  (Rüpel-  oder 
Septarienton     von   Flörsheim  a.  M., 

dann  die  des  oberen  Mitteloligocäns 2  (oberer  Meeressand  oder  Schleichsandstein ). 
welche  jedoch  nicht  entfernt  so  mannigfaltig  ist.  Fundorte  sind  Seckbach  und  Offenbach  a.  M. 
im  Untermaintal,  Selzen  und  Madecken  in  Rheinhessen  und  Mederwalluf  im  Rheingau: 
der  hangende  Cyrenenmergel,3  obwohl  ziemlich  beträchtlich  Braunkohle  bergend,  liefert 
jher  wenige  und  selten  erkennbare  Pflanzenreste  (Offenbacher  Hafen). 

Eine  schone  oberoligoeäne  Flora  '  wird  schon  seit  Jahrzehnten  aus  dem  Münzen- 
berger  Sandstein  gewonnen  (Rockenberg  und  Münzenberg  in  der  Wetterau);  die  ebenfalls 
malerisch  schon  erhaltenen  Blattabdrücke  von  Wieseck5  hei  Gießen  werden  wohl  ungefähr 
demselben  Horizonte  angehören. 

1  Senckenb  Ber  1882.83,  S.  285    '-'s?  und  A.bh.  z  üeol.  Specialkarte  v.  Preussen  etc    IX.  4.  S  190. 

Senckenb.  Ber.  1X73  74.  S.  103-    114:   1883/84,  S.  213— 217 :   190Ü,  8.  C  .   1903,  S.  81,  82. 
;   Ber.  des  Offejibaclier  Ver.  I   Naturk    1901.  8.  113. 
1   Palaeont.VIII.  S.39     154  z.T.;   Wiener  Sitzgsb   LVII    1. .8.807    -S90;  Senckenb. ßer.  1S9X.  S.X< 'VI. 

■•  Senckenb  Ber.   1904,  S.  151. 

21  ' 


—      152     — 

Ä.us  der  Untermiocänzeit  stammen  die  reichen  Pflanzenfunde  in  der  blätterigen 
Braunkohle  von  Salzhausen  und  Bommersheim  '  in  der  Wetterau  und  aus  den  Mergeln 
vom  Frankfurter  Hafen.2  Die  Blattabdrücke  aus  dem  Messeier  bituminösen  Schiefer,  die 
zeitlich  vielleicht  dem  Oberoligocän  naher  stehen  als  obigen  untermioeänen  Pflanzenresten, 
sind  leider  nur  wenig  bekannt.3  Dem  Mittelmiocän  wird  wohl  die  schöne  Flora 
Blattabdrücke  auf  zartestem  Ton  vom  Himmelsberg  bei  Fulda  in  der  Rhön4 
angehören. 

Nun  folgt  eine  Unterbrechung  in  der  Existenz  fossiler  Pflanzen  in  unserer 
Landschaft,  da  in  der  Zwischenzeit  zwischen  l'ntermiocan  und  Oberpliocän  keine  all- 
gemeine Wasserbedeckung  stattfand,  also  keine  Absätze  erfolgten,  die  eingeschwemmte 
Pflanzenreste  zu  erhalten  geeignet  waren. 

Ein  ganz  lokales  Vorkommen,  das  mit  einem  ebensolchen  Vorkommen  tierischer 
Reste  in  fluviatilen  Absätzen  (Eppelsheimer  Sande,  gleichaltrig  ist.  ist  die  kleine  unter- 
pliocäne  Flora  von  Laubenheim.5 

F.rst  in  den  oberplioeänen  Absätzen  stellen  sich  wieder  Reste  der  damaligen 
Pflanzenwell  in  reicher  Fülle  ein.  Dieser  Zeit  wies  schon  H.Ludwig  die  ziemlich 
mannigfaltige,  fast  nur  durch  Früchte  vertretene  Vegetation  der  mittleren  Wetterau" 
zu,  allerdings  nicht  unangefochten.  K.  von  Fritsch.  der  sie  für  mioeän  hielt,  brachte 
die  nächste  Mitteilung  über  jungplioeäne  Pflanzen,  die  in  einer  Flußablagerung  der 
zahmen  Gera'  erhalten  sind,  und  A.  von  Koenen  erwähnt  solche  auch  von  Rhina 
zwischen  Hersfeld   und  Fulda. 

Bald  nach  dem  Funde  bei  Rippersrode  geschahen  die  Grabungen  zwecks  Her- 
stellung des  Frankfurter  Klärbeckens  und  der  Mainkanalisation  bei  Höchst  und 
Raunheim,  dann  auch  Bohrungen  in  den  Höchster  Farbwerken.  Die  hierbei  aus 
kleinen      ÜraunkoblenHotzen      gewonnenen      zahlreichen     Früchte      und     wenigen     Blätter 


Palaeont   VIII;  Wiener  Sitzungsb.  LVII,  l.  S.  807    890.    Scnckenb.  Ber.  1890,  S.C;   1899,  S.XCII 
und   L903,  S.  &i     \  l.li.  z  Geol.  Specialk.  v.  Preußen  IX.   I,S  215  und  Senckenb.  Ber.  1892,  S.  30    37. 
•  Palaeont.  V,  S  132     151,  Taf.  XXVII     XXXIII;  Senckenb.  Ber.   1903,  S.  63. 
5i  di  kenb  Bei     L899    S.  XCII]  und   L903,  -  B4 
Si  nckenb.  \Mi     ßd  XX,  Heft    III.  S.251     305 

■ . ■  i i ■•  i  "  r    Konchylien  des  Mainzer  Beckens,  8    155     Voltz,  Geolog.  Bilder,  1852,  S.87.     Lepsius 
n    S.  151 
'    Palaeont.  V.  s,  81     110,  Taf  XVI     Will 
;  Jahrb  der  l'i    i  Landi   anstalt,  1884,  S.  389     l  :, 


L53 

haben  Geyler  und  Kinkelin  L887  in  den  Senckenbergischen  Abhandlungen 
Bd.  \\  s.  ]  IT  beschrieben  und  in  vier  Tafeln  abgebildet.  Hierbei  stellten  sie  u.a. 
fest,  daß  die  aus  der  Hanauer  Gegend  (Groß-Steinheim)  von  Ludwig  beschriebenen 
Früchte  (Palaeont.  VIII),  die  er  aus  der  älteren  Abteilung  der  rheinisch-wetterauer 
Tertiärformation  stammend  hielt,  vielmehr  der  jüngsten  angehören,  derjenigen,  in  der 
auch  die  Pflanzenreste  des  Klärbeckens  und  der  Höchster  Schleuse  liegen.  Wenn 
Ludwig  auf  die  Beimischung  kleinasiatischer  Pflanzen  zu  europäischen  in  der  jüngsten 
Wetterauer  Braunkohle  hinwies,  so  stellten  Geyler  und  Kinkelin  noch  reichliche 
Beimischung  nordamerikanischer  Pflanzen  fest,  zu  denen  sich  auch  eine  australische 
gesellt  hat. 

Nicht  unwesentlich  hat  ein  bei  Niederursel1  niedergebrachter  Brunnenschacht 
die  Kenntnis  der  Oberpliocänflora  bereichert  und  auch  die  Zusammengehörigkeit  der 
Flora  ans  der  jüngsten  Wetterauer  Braunkohle  einerseits  und  des  Klärbeckens  andrerseits1 
bezeugt.  Niederurse]  liegt  in  der  Richtung  NS  zwischen  Dorheim,  dem  ausgiebigsten 
Fundort  von  Früchten  in  der  jüngsten  Wetterauer  Braunkohle  2  und  dem  an  der  linken 
Mainseite  gelegenen  Klärbecken  Frankfurts  a.  M.  Im  Jahre  1903  erfüllte  sich  endlich 
der  sehnsüchtig  gehegte  Wunsch,  daß  die  durch  das  außerordentliche  Wachstum  Frankfurts 
notwendig  werdenden  weiteren  Klärbeckenanlagen  durch  Erweiterung  des  vorhandenen 
Klarbeckens  stattfinden  sollten.  Schon  das  frühere  engere  hatte  weitaus  den  größeren 
Beitrag  zur  Oberpliocoäntiora  geliefert,  verglichen  mit  den  in  der  Höchster  Schleuse 
gewonnenen   Früchten. 

Diesmal  sollte  das  Augenmerk  noch  mehr  auf  kleinere  Früchte  und  auf  Samen. 
wie  sie  aus  Dorheim  und  Weckesheim  bekannt  waren,  dann  auch  auf  Blattreste 
gerichtet   werden. 

Dati  dies  von  außerordentlichem  Erfolge  war.  danken  wir  dreien  Umständen;  in 
erster  Linie  dem  großen  Interesse  und  Eifer,  die  die  Ingenieure  der  den  Bau  ausführenden 
Aktiengesellschaft  für  Hoch-  und  Tief  bau  dahier.  die  Herren  Paul  Timler  und  Regierungs- 
Bauführer  Stellwag  der  Aulsammlung  zugewendet  haben,  in  zweiter  Linie  dem  Vorkommen 
eines  Blätter  führenden,  dem  oberplioeänen  Sand  eingebetteten  Tonlagers  und  in  dritter 
Linie  Herrn  Ingenieur  Alexander  Askenasy.  der  wahrend  dreier  Jahre,  manchmal 
unterstutzt    von   Herrn   Baron   Eugen  v.  Wolf  aus  Bonn,    sein    außerordentliches  Geschick 


1  Senekenb   Ber.   1900.  S   121  ff. 

•■  Palaeontogr.  V,  S.  81   -110.  Tal.  XIX- -XXII 


154 

und  seine  Zeit  aufs  opferwilligste  in  den  Dienst  der  ungemein  mühsamen  Gewinnung  und 
Präparation  der  in  jener  Tonlinse  enthaltenen  Blattreste  und  anderen  Pflanzenteile  stellte. 
Die  Zahl  der  nach  Art  mikroskopischer  Präparate  zugerichteten  Blattreste  mag  wohl  2000 
erreicht  Italien.  Außer  den  genannten  Herren  erfreute  sieh  Kinkelin  noch  der 
Unterstützung  von  Herrn  Stadtbauinspektor  I  hl  leider. 

Die  Schichtenfolge  der  neuen  Baugrube  war  wesentlich  dieselbe,  wie  sie  sich  1885 
dargestellt  hatte.  Da  über  die  Mächtigkeit  des  Braunkohlenttötzchens  im  Klärbecken  seltsamer 
Weise  ein  Mißverständnis  entstanden  ist  (Aug.  Schulz.  Grundzüge  zur  Entwicklungsgeschichte 
der  Pflanzenwelt  .Mitteleuropas.  Jena  1894,  S.  153),  so  notieren  wir  die  Angabe  des  Profils, 
wie  es  sich  bei  der  letzten  (irabung  ergeben  hat. 

Terrain  95,5  —  96,5  m   über  NN. 

Humus 0,3  m 

Aulehm 2 — 2,5  m 

Sand  und  Kies,  einzelne  große  Blöcke,  zumeist  von  Buntsandstein,  einschließend, 
auch  von  Granit  und  Basalt;  ein  Basaltblock,  der  im  Klärbeckenterrain 
aufgestellt  ist.  mißt  nach  der  gütigen  Mitteilung  von  Herrn  Regierungs- 
baumeister Göller  0,6  cbm.  Der  Block,  der  nur  auf  einer  Eisscholle  hierher 
transportiert  worden  sein  kann,  hat  also  bei  einem   specifischen  Gewicht   des 

Pasaltes  von  3  ein  Gewicht   von  36  Ctr 3-  4,0  m 

Reiner  blaugrauer  Sand,  da  und  dort  kleine  Lettenknollen  und  Bänder  mit  Ptianzen- 
resten  (Stämmen,  stielen.  Blättern,  Früchten  und  Samen)  einschließend,  bildet 
die  Sohle  der  Baugrube. 

Das  Niveau  dieses  gegen  den  diluvialen  Kies  sich  scharf  abheilenden  Sandes  schwankt 
zwischen  89     Süd.  88,7  West.     88,5  Ost.     89     Nord 

88,9  ..  ss. 7  ..  88,45  ..  88,95  .. 
Der  einzige  Unterschied  gegenüber  den  1885  freigelegten  Schichten,  der  für  unsere 
Forschung  von  so  außerordentlichem  Nutzen  wurde,  war.  wie  oben  schon  erwähnt,  daß  den 
lockeren.  i;raiien.  sandigen  Schichten  des  OberpliocällS  eine  größere  Tonlinse  eingebettet  war. 
Herr  Alexander  Askenasj  hatte  die  Freundlichkeit,  uns  diesbezüglich  über  seine  Be- 
obachtungen schriftlich  Genaueres  mitzuteilen.  Wir  lassen  hier  seine  Mitteilungen  folgen: 
Während  in  der  Tiefe  von  etwa  DJ  m  unter  Terrain,  also  bei  etwa  S7  m  über  NN, 
mächtige  Holzstämme  oft  mehrere  Meter  lang  und  bis  zu  t0  cm  dick  nahezu  über 
die  ganze  Baugrube  zerstreut   waren,  auch  die  Früchte  namentlich  auf  dem  ganzen  östlichen 


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Qrundriss  der  neuen  Baugrube  des  Frankfurter  Klärbeckens 
1903-  1905. 


Teil    in   großen    Mengen    lierumlagen    und    durcb    das    aufquellende    Wasser    überall    an    die 
Oberfläche  getrieben  wurden,  fand  sich  die  blattführende  Schichte  nur  in  einer  kleinen,  dem 

Sande  eingebetteten  Linse  von  ellip- 
tischer (iestalt,  welche  bei  ca.  15  m 
Länge  nur  ca.  10  in  Breite  aufwies, 
deren  Lage  .ms  dem  Grundriß  des 
Klärbeckens  ersichtlich  ist. 

Die   weitere  Ausdehnung  dieser 
Schichte    in    nordöstlicher    Richtung 


Altes    Klärbecken 


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nach  dein  Main  oder  nach  Süden 
hin  ist  wahrscheinlich,  war  aber  mit 
Sicherheit  nicht  festzustellen.  Die 
Dicke  der  Schicht  betrug  meist 
lä  20  cm,  erreichte  aber  an  einzelnen 
Stellen  wohl  auch  Ins  30  cm.  Die 
Blätter  und  sonstigen  Reste  waren 
ursprünglich  alle  in  größerem  oder  geringerem  Grade  durchscheinend,  die  große  Menge  in 
der  Farbe  hell-  bis  dunkelbraun.  Buchenblätter  bisweilen  hellrot.  Blätter  von  Viscophyllnm 
und  Himis  sowie  einige  Früchte  gelbgrün  bis  gelb.  Im  Wasser  dunkelten  die  oberen 
Schichten  rasch  nach,  die  dickeren  Blätter  wurden  undurchsichtig:  an  freier  Luft  zerfiel  die 
Schicht  sehr  rasch   zu   Staub. 

Der  Wasserzudrang  in  der  Baugrube  war.  wie  dies  für  die  ganze  Strecke  des 
südlichen  Mainufers  bis  Flörsheim  erwiesen  ist  (Senckenb.  Ber.  1885.  S.  230],  ein  außer- 
ordentlich starker.  Die  Kosten  für  Wasserpumpen  während  der  Bauzeit  betrugen  nach  An- 
gaben der  den  Hau  ausführenden  Aktiengesellschaft  für  Hoch-  und  Tiefbauten  über 
1200(10  Mark.  Am  ostlichen  Ende  der  Baugrube  in  der  Nahe  der  blattführenden  Schichte 
trat   auch  eine   warme  Quelle  zutage,   welche  jedoch   nicht   weiter  untersucht   worden   ist. 

Für  die  Größe  des  Druckes,  dem  die  Blattschicht  ausgesetzt  gewesen  ist.  kann 
vielleicht  ein  Anhaltspunkt  darin  gefunden  werden,  daß  z.  B.  die  Birkenästchen,  welche 
horizontal  lagen,  bei  einer  Breite  von  2 — 2.5  cm  nur  noch  0.4  -0,5  cm  Dicke  hatten:  einzelne 
Blattlagen,  insbesondere  da.  wo  Buchenblätter  vorherrschten,  enthielten  auf  den  Millimeter 
Hohe  bis  zu  sechs  oder  acht  Blätter.  Die  zur  Zeit  der  Ausgrabung  etwa  zwölf  Meter  hohe 
Überlagerung   mag  etwa   einem   Drucke  von  3.3C  kg  per  qcm  entsprechen. 


156 

Größere   Früchte  (Nüsse  oder  ganze  Zapfen),    welche    in    der   Baugrube   verbreitet 

waren,  kamen  zwischen  den  Blattern  nicht  vor.  dagegen  einzelne  üuehonbecber  teilweise 
durch  Schwefelkies  versteinert  .  lerner  in  großer  Menge  Früchte  des  Ahorns  und  Samen 
verschiedener  Nadelhölzer,  endlich  besonders  zahlreich,  oft  dicht  zusammen  liegend,  verschiedene 
Samen  von  1 — 5  mm  Durchmesser,  deren  Bestimmung  wohl  eine  der  schwierigsten  Arbeiten 
gewesen  ist.  In  etwa  zwanzig  Exemplaren  wurde  das  merkwürdige  Gebilde  zutage  gefördert, 
über  dessen  pflanzliche  oder  tierische  Herkunft  lange  gestritten  wurde.  Für  tierische  Reste, 
wahrscheinlich  Cocons,  hat  sie  von  vornherein  Professor  Engelhard  t  gehalten.  Sonst  ist 
außer  zwei  Flügeldecken  eines  Käfers  trotz  sorgfältigen  Suchens  kein  tierischer  Rest  zutage 
gekommen,  wohl  aber  wiesen  viele  Blätter  Gallen  und  Spuren  von  Insektenfraß  auf  und  auch 
in  den  Baumstämmen  fanden  sich  zahlreiche  Minengänge  holzverzehrender  Insekten.  Unter 
den  Baumstämmen  maß  Herr  Timler  einen  solchen  von  der  Lange  von  22  in.  Durch  die 
lignitische  Braunkohle  ziehen  mehrfach  Partien  von  Glanzkohle.  Auch  bei  dieser  Grabung 
wie  im  Jahre  1885  fanden  sich  Stückchen  von  Holzkohle.  Die  blattführende  Schichte  wurde 
Anfang  Juni  l'.M>3  bloßgelegt  bezw.  bei  einem  Besuch  der  Baugrube  als  solche  erkannt, 
und  von  da  an  wurde  derselben  so  lange  .Material  entnommen,  als  es  die  fortschreitenden 
Bauarbeiten  d.  h.  die  Aufmauerung  der  Fundamente  und  Gewölbe  der  Klärbecken  und 
Brunnen  zuließen. 

Sie  wurden  mit  der  Schaufel  möglichst  parallel  ihrer  Lagerung,  soweit  solche  sich 
erkennen  ließ  —  meist  nahezu  horizontal  — ,  abgestochen  und  in  mitgebrachten  Blechgefäßen, 
auch  wohl  zwischen  dicken  Pappdeckeln  nach  Hause  gebracht  und  dort  entweder  sofort 
verarbeitet  oder  zur  vorlautigen  Aufbewahrung  in  eine  große  Badewanne  mit  etwa  30  cm 
Wasserüberdeckung  eingelegt.  Auf  letztere  Weise  sind  Blattlagen  fast  zwei  Jahre  lang 
konserviert  wurden  und  haben  sich  namentlich  im  Innern  fast  unverändert  erhalten.  Die 
Wanne  stand  in  einem  kühlen  lichtgeschützten  Orte  im  Keller;  es  wurde  nur  etwa  alle  sechs 
Monate  etwas  Wasser  nachgegossen,  so  daß  das  ganze  Quantum  kaum  einmal  ganz  erneuert 
worden  ist.  Das  Wasser  ist  bis  zuletzt  klar  geblieben,  es  zeigte  weder  Schimmel  noch  sonst 
welche  Änderungen;  es  fand  nur  bis  zu  einem  gewissen  Grade  nach  und  nach  ein  Aufweichen 
des  Saud-  und  Tongehaltes  statt,  so  daß  das  Auswaschen  der  einzelnen  Blätter  zum  Schluß 
etwas  leichter  war  als  in  der  ersten  Zeit. 

Die  Arbeit  «j; i 1 1 «4  in  der  Weise  von  statten,  daß  zunächst  von  dem  in  Angriff  zu 
nehmenden  Stücke  mit  einem  ganz  dünnen  breiten  Stahlmesser  eine  etwa  J  .'lein  dicke 
Schichte  vorsichtig,  tunlichst  parallel  der  Lagerung,  abgetrennt  und  auf  einem  feinmaschigen, 


157 

verzinkten  Drahtgitter  in  ein  großes  nni  Wasser  gefülltes  Glasgefäß  von  etwa  10  cm  Durch- 
messer eingelegt  und  vorsichtig  auf  und  ab  bewegt  wurde  so  daß  der  an  den  Außenflächen 
anhaftende  Sand  sich  /u  linden  senkte.  Hierauf  wurde  das  Blätterpacket  in  eine  längliche 
Hache  Porzellanschüssel  (Bratenschüssel)  mit  weißem  Hoden  so  gelegt,  daß  es  oben  vom 
Wasser  überdeckt  war.  Mit  Mille  eines  weichen  Dachshaarpinsels  gelang  es  dann,  unter 
fortwährendem  Bewegen  des  Wassers  die  durch  den  Ton  wie  Rand  und  den  Druck  der 
hangenden  Schichten  lest  mit  einander  verklebten  Blätter  mich  und  nach  zu  trennen.  Sobald 
sich  dabei  ein  Blättchen  losloste,  welches  der  Farbe  oder  Form  nach  des  Aufhebens  wert 
schien,  wurde  es  mittels  eines  Deckgläschens  unterfangen,  mit  einem  schallen  Vergrößerungsglas 
untersucht,  von  noch  anhaftenden  Verunreinigungen  soweit  tunlich  mit  dem  Pinsel  oder 
einer  feinen  Nadel  befreit  und  dann  in  eine  Hache,  mit  reinem  Wasser  gefüllte  Glasschale 
gelegt,  welche  immer  vor  dem  Tageslicht  geschützt  aufbewahrt  wurde.  Jeden  Abend  wurden 
dann  die  am  Tai;'  ausgewaschenen  Objekte  fertig  gemacht. 

In  der  ersten  Zeit  wurde  der  Vorsuch  gemacht,  die  Objekte  in  Kanadabalsam 
einzulegen.  Das  erwies  sich  jedoch  sehr  bald  als  zu  schwierig,  weil  dabei  das  einlache 
Trocknenlassen  der  Blätter  au  der  Luft  nicht  möglich  war.  Wurde  nämlich  ein  Blatt  aus 
der  Glasschale  auf  einem  Gläschen  herausgehoben  und  /um  Trocknen  in  der  freien  Luft 
gelassen,  so  trockneten  die  äußeren  Teile  immer  lascher  aus  als  die  Mitte,  und  es  rollte 
sich  der  Hand  und  zerfiel  in  Staub,  bevor  noch  das  Innere  oder  die  Blattstiele  genügend 
trocken  waren,  um  in  Ivanadabalsam  eingelegt  werden  zu  können.  Ein  Austrocknen  in 
Spiritus  und  die  sonst  für  mikroskopische  Präparate  dabei  üblichen  \  erfahren  wären  bei  der 
Menge  der  Objekte  zu  zeitraubend  gewesen.  So  wurde  denn  bald  zu  Glycerin  übergegangen, 
wodurch  die  Arbeit  zu  einer  weit  einfacheren  und  dennoch  absolut  zuverlässigen  wurde. 
Zunächst  wurden  die  Gläser  zumeist  sogenannte  Diapositivgläser,  wie  man  sie  in  den 
Photographiegeschäften    bekommt,    von    etwa    1  mm    Stärke  paarweise    in    entsprechende 

Größen  geschnitten,  dann  jedes  ( Haschen  mittels  eines  Pinsels  au  den  vier  Rändern  mit 
einer  der  Dicke  des  einzulegenden  Gegenstandes  entsprechend  Indien  Umrandung  von 
Asphaltlack  verseilen.  Der  Lack  trocknet  je  nach  der  Dicke  in  wenigen  Stunden  soweit  ein. 
daß  dann  das  eine  Gläschen  dach  auf  den  Tisch  gelegt  und  bis  an  den  Hand  mit  Glycerin 
gefüllt  werden  kann.  Das  unmittelbar  vorher  abgetrocknete  Blatt  wird  gleich  in  dieses 
Glycerin  eingelegt  und  saugt  sich  rasch  voll.  Besonders  empfindliche  Blätter  wurden  gleich 
mit  Hilfe  des  umrandeten  Gläschens  aus  dem  Wasser  gehoben  und  auf  demselben  eintrocknen 
gelassen,   wohin  das  Wasser  mit  dem   Pinsel  vorsichtig  aufgesogen    wurde:   andere,    wie  z.  I'.. 

AI. lein. 11.  .1.  Senckenb.  Niiturf.  Ges.     IM.  XXIX.  22 


158 

Blätter  von  Gingko  oder  Viscophyllum,  konnten  auch  auf  einem  Blatt  Löschpapier  getrocknet 
und  dann  auf  das  mit  Glycerin  gefüllte  Glas  gelegt  werden  Das  hat  den  Vorteil,  daß  die 
Bildung  von  Luftbläschen  auf  der  unteren  Fläche  des  Blattes  vermieden  wird,  und  daß  das 
Trocknen  auf  Papier  rascher  und  gleichmäßiger  erfolgt  als  auf  Glas.  Hat  dann  das  Blatl 
einige  Minuten  in  Glycerin  gelegen,  so  wird  das  andere,  gleichfalls  mit  einem  Asphalt- 
rändchen  versehene  Glas  aufgelegt,  schwach  angepreßt,  und  das  Ganze  24  Stunden  auf  dem 
geriffelten  Boden  eines  flachen  Kästchens  liegen  gelassen.  Den  nächsten  Tag  wurden  die 
Ränder  der  Gläser  reichlich  mit  frischem  Asphaltlack  bestrichen,  wobei  die  Gläser  horizontal 
gelullten  werden  müssen,  und  das  Bestreichen  der  Ränder  nach  Bedürfnis  noch  einigemale 
wiederholt,  bis  nach  vollständigem  Hartwerden  des  Lackes  die  Präparate  einen  ziemlichen 
Druck  vertragen,  ohne  dal.'i  Ulveerin  an  den  Rändern  austritt.  Durch  vorsichtiges  Zusammen- 
drücken der  Gläser  vor  dem  /weiten  Bestreichen  Lulinut  es  meist,  heim  Einlegen  enstandene 
Luftblasen  an  den  Hand  zu  bringen  und  zu  entfernen  oder  durch  Einstechen  ganz  feiner 
Locher  in  den  Asphaltrand  und  Anpressen  eines  mit  Glycerin  gefüllten  Pinsels  etwaige 
Hohlräume  nachträglich  mit  Glycerin  nachzufüllen. 

Der  Haupt  Vorzug  des  Olvcerins.  von  dem  etwas  über  ein  Liter  für  etwa  2000  Präparate 
verwendet  wurde,  lag  aber  darin,  daß  das  betreffende  Objekt  aar  nicht  absolut  trocken  zu 
sein  braucht:  eine  gewisse  Menge  von  Feuchtigkeit  wird  ohne  Schaden  vom  Glycerin  auf- 
genommen und  die  Aufhellung  des  Objektes  bleibt  eine  vollkommen  genügende,  wenn  sie 
auch  diejenige  im  Kanadabalsam  nicht  erreicht.  Das  ganze  Verfahren  ist  dabei  ein  so  einfaches 
und  zuverlässiges,  daß  nie  ein  Präparat  verunglückt  i<t :  hier  und  da  war  nur  bei  dickeren 
Objekten  der  Asphaltrand  noch  nicht  genügend  erhärtet  und  beim  Zusammenpressen  übermäßig 
breit  geworden.  Auch  ist  es  leicht,  die  Präparate  behufs  genauerer  Untersuchung  aus  dem 
Glycerin  wieder  herauszunehmen  und  später  neu  einzulegen.  Am  schwierigsten  war  das 
Einlegen  der  beblätterten  Taxodinm-  und  anderer  Koniferen-Zweige  :  schon  die  kleinste 
Berührung  mit  dem  Pinsel  genügt,  um  die  einzelnen  Nadeln  abzutrennen  und  das 
betreffende  stück  zu  entwerten.  Mit  am  wenigsten  empfindlich  waren  die  oben  erwähnten 
Cocons,  welche  man.  namentlich  wenn  die  äußere  Hülle  nicht  mehr  vorhanden  war. 
ohne  Gefahr  sogar  in  die  Finger  nehmen  konnte:  die  in  der  Mitte  befindlichen 
Lasern  ließen  sich  unter  dem  Mikroskop  mittels  Nadeln  auseinander  ziehen  und 
zeigten  dabei  einen  ziemlichen  Grad  von  Elastizität  An  wenigen  dieser  seidenähnlichen 
Ladehon  konnte  mau  bequem  ein  ganzes  Gebilde  in  der  Porzellanschale  hin  und 
her  ziehen. 


I  ,9 

Die  Ausbeute  war  eine  sehr  verschiedene  bezüglich  des  qualitativen  und  quantitativen 
Ergebnisses;  es  gab  ganze  Vormittage,  welche  bei  schönstem  Sonnenlicht  und  trotz  eifrij 
Arbeit  auch  nicht  ein  des  Einlegens  würdiges  Objekt  ergaben;  andere  Partien  brachten 
mitunter  so  viele  schöne  Sachen,  daß  das  Einlegen  bis  lange  nach  Mitternacht  währte.  Es 
wurde  dabei  darauf  geachtet,  tunlichst,  nur  gleichartige  Objekte  zusammen  einzulegen;  die 
weniger  gul  erhaltenen  oder  ganz  dunklen  Blätter  und  Stiele  sind  jedoch  öfter  zusammen- 
gelegt, um  die  Anzahl  der  (iläser  nicht  gar  zu  sehr  zu  vermehren. 

Sollte  jemals  die  Klärbeckenanlage  wieder  vergrößert  und  in  der  Nahe  der 
angedeuteten  Melle  eine  so  tiefe  Baugrube  ausgehoben  werden,  so  müßte  die  stadtische 
Bauverwaltung  ersticht  werden,  die  ganze  etwa  angetroffene  blätterführende  Schicht 
vorsichtig  abheben  zu  lassen  und  in  eine  gemauerte,  gut  cementierte  und  abzudeckende 
(.ruhe  in  der  Nähe  in  Wasser  einzulegen,  ans  welcher  dann  das  Material  zur  weiteren 
Behandlung  nach  Bedarf  geholt   werden  könnte." 

Über  die  Fossilien  im  l'liocänsand  ist  hervorhebenswert.  daß  auch  diesmal  unter 
den  Kohlenresten  Stücke  von  Holzkohle  sich  fanden,  ferner  daß  unter  den  Lignitstücken, 
auch  Glanzkohle  war;  die  Verkittung  von  Sand  und  Petrifizierung  weniger  Früchte  mit 
Schwefeleisen  wurde  jedoch   1SS")  nicht   beobachtet. 

Auch  diese  Grabung  brachte  nur  wenige  tierische  Beste  und  Spuren:  nur  chitinöse 
Beste  konnten  sich  in  diesen   kalkfreien  Sedinienten  erhalten. 

Neuere  Mitteilungen  über  die  Ausbreitung  des  0  b  erplioeäns  und  die 
-Milien  Sedimenten  eingebetteten  l'Hanzenreste  sind  uns  vom  städtischen  Tiefbauamt, 
besonders  durch  die  Herren  Stadtbaumeister  Sattler.  Diplom.  Ingenieur  Viesohn  und 
zumeist  durch  Herrn  Geologen   K.  Fischer  zugegangen. 

Im  Osten  unserer  Landschaft.  Als  Liegendes  des  Dietesheimer  Anamesits 
wurde  lichtgrauer  Sand  konstatiert,  der  lithologisch  mit  den  oberplioeänen  Sauden  des  Klär- 
beckens identisch  erschien;  eine  Bestätigung  dieser  Orientierung  lieferte  die  Bohrung  L33 
unmittelbar  gegenüber  Dietesheim.  nahe  Dörnigheim;  sie  besteht  in  dem  Funde  eines  für  die 
Klärbecken-  und  Niederurseler  Schichten  charakteristischen  Früchtchens,  der  l'seudonyssa 
■palmlformis  l\iuk.'  aus  7  m  Teufe. 

Im  Westen  zwischen  Hatte  rsh  ei  m- Weilbach  -Edd  ersheim,  also  auch 
auf  der  rechten    Mainseite,    haben  ebenfalls   l'Hanzenreste    die  schon    durch    ihre    lithologische 

1   Sciickenb.  Ber.    191)0,   s.  130. 


11,11 

Beschaffenheit  charakteristischen  Sedimente1  als  von  pliocänem  Alter  festgestellt.  Die 
Sedimente  sind  die  bereits  aus  dem  Frankfurter  Unterwald  aus  vielen  Bohrungen  bekannten, 
um  grauen,  oft  rotgeflammten  Tonen  wechsellagernden,  kalkfreien,  lichtgrauen  Sande,  die 
demnach  in  gleicherweise  auf  die  rechte  Mainseite  fortsetzen :  sie  schließen  in  verschiedenen 
Horizonten  Lignitiiötzcheii  ein. 

Das  nahezu  tiefste  Bohrloch  zwischen  Weilbach  und  Eddersheim  hatte  bei 
■  i~  in  Teufe  =  -  7  in  NX  noch  nicht  das  Pliocän  durchsenkt.  Die  Bohrung  Nr.  ti 
traf  in  loo  in  Teufe  Holzletten,  in  103  m  Teufe  sandigen  Ton  und  schloß  mit 
bunten  Letten,  die  eine  Holzschicht  mit  bituminösem  Letten  und  weißem  sandigem  Letten 
einschloß,  ab. 

Aus  dem  Bohrloch  17  bei  Eddersheim  hat  Herr  Dipl.  Ingenieur  Viesohn  zwei, 
wahrscheinlich  zu  Ficea  excelsa  gehörige,  verletzte  Zapfen  aus  69,5  m  Teufe  gefördert.  Nicht 
näher  bestimmbare  Zapfenfragmente  kamen  bei  der  Bohrung  in  der  Okrifteler  Wiese,  etwa 
1  km  westlich  von  der  Kelsterbacher  Schleuse,  in  31,5  32,1  m  Teufe  zutage,  also  zwischen 
den  Braunkohlenflötzchen  von   Höchst  a.  M.  und   Kaunheim. 

Im  Brunnen  Ia  nahe  Dorf  Weilbach  traf  man  in  18,7  m  Teufe  Ton  mit  Holztrümmern, 
aus  dem  Herr  Karl  Fischer  zahlreiche  kleine  Früchte  geschlämmt  hat.  Darunter  sind 
solche  von  Typha,  Fagus,  Brasmia,  von  ?Medicayo,  Feucedanüen  und  anderen  Umbelliferen. 
Ganz  zunächst  lieferte  das  Bohrloch!  in  sandig-moorigem  Ton  Herrn  Baron  Wolf  Früchte 
von  Myrica  wolfi  und  Blattreste  von  Taxodium  aus  16  17  in  Teufe:  das  Liegende  ist  in 
20  in   Teufe   rotgeflammter  und   weißer  magerer  Ton. 

Auch  die  Bohrung  zunächst  der  Gemarkungsgrenze  Eddersheim-Flörsheim,  südlich 
der  Landstraße,  lieferte  aus  22  m  tief  liegendem  Pliocänsand  mehrere  Lignitstücke. 

Bei   der  Bohrung   Ia    stieß  man  in  35,4  —  36,0  m  Teufe  auf  eine  zweite  Holzschicht. 

Hier  sei  noch  auf  die  früheren  Funde  von  Juylans  cinerea  fossilis  im  Gebiete  der 
Höchster  Farbwerke  -  hingewiesen. 

Lei  der  letzten,  mir  durch  Herrn  Dipl.  Ingenieur  Viesohn  bekannt  gewordenen 
Bohrung  in  der  Gemarkung  Weilbach,  ausgeführt  vom  städtischen  Tiefbauamt  im  Interesse 
der  Wassergewinnung,  bezeichnet  3w.  westlich  und  ganz  nahe  der  Eisenbahn  zwischen 
Hattersheim  und  Flörsheim  a.  M..  etwa  2,5  km  südwestlich  von  Hattersheim,  stieß  man 
m  58     64m  Teufe  auf  grauen,    lettigen  Schwimmsand    mit    lignitischer  Braunkohle,   und    in 


1  öenckenb.  Ber    1883.  S.  202     210 
Alili.in.ll   (1  Ueol.  Specialkarte  von   Preußen.   IX.   I.  S.  1.3. 


—      161 

6iJ  in    Teufe   auf  ein    graues,    schlichiges   Standlager,    dem    ganz    in   gleicher    Weise    wie    im 

Klärbecken    Pflanzenreste    eingelagert    waren.       Die    Blätter    sind    zum    größten    Teil    völlig 

zerfallen,   doch   gelang   es  Herrn  A.skenas\    noch   verschiedene  tleste   zu  gewinnen,   die  die 

völlige  I  bereinstimmung  der  beiden  Floren  zu  erkennen  geben: 

zwei   wohl  erhaltene   Blätter  von    ViscophijUuui  ntiqueli  Geyl.  und   Kink.  sp., 

ein   Fiederblatt  von   Sequoia  lanysdorfii  Endl.. 

einen  vorzüglich  erhaltenen  geflügelten   Koniferensamen,   der  wohl  einer   Picea  zugehört    und 

der  sich  auch  im  Klärbecken  fand,  jedoch  nicht   näher  bestimmt   werden  konnte, 
mehrere  Becher  von  Fagits  lAeocaenica  Geyl.  und  Kink.       var.  latilobuta  und  var.  unyiistüobata, 

und   eine   Frucht;  die   Blätter  sind   zerfallen, 
ein   F«f/M.s-Becher,  größer  als  die  von    Vayus  pliocaoiico, 
von  ('iiri/n  nniiii  Mill.  sp.  fossil  in  Geyl.  und   Kink.  eine  Steinfrucht. 
von   Liqtiithtiiibiir  [tliocuciiicttni  Geyl.  und   Kink.  eine  verletzte  Sammelfrucht. 
von  Varjjinits  bctiihts  1,..  zwei  der  Deckschuppen  des  Bechers. 
zwei   Nül.icheii    von   CarjJinus  brhthis   L.  fossil is  Kgh.. 
ein  Teilfrüchtchen  von   Peueedanites  lonune/i  Kink., 
einen  halben  Samen  von  YEvonymus, 
eine  halbe  Steinfrucht, 
zwei  plattgedrückte  Heeren. 
einige  längliche,  oben  zugespitzte,  elliptisch  geformte  Früchtchen. 

Von  dieser  Bohrung  sei  hier  die  Schichtenfolge  aufgeführt,  um  die  Übereinstimmung 
links  und  rechts  des  .Mains  von  der  Luisa-Yerwerfung  im  Osten  Ins  zur  Vei'werfung  hei 
Bad  Weilbach  im  Westen,  von  der  östlichen  zur  westlichen  Rheinspalte  zu  zeigen.  Von 
den  Bohrungen  im  frankfurter  Unterwald,  links  des  Mains,  habe  ich  1SS5  im  Sencken- 
bergischen  Bericht  S.  201 — '2  m  einige  bekannt  gemacht.  Hier  folgt  nun  das  Bohrregister 
von   :;   w..   rechts  des   Mains. 

Absolute   Hohe  des   Bohrlochansatzes  1)2,627   in   über   NN. 

Unter  der  Überfläche  ,,      .    u .    .    .     .      -,  ,  .  ,  , 

liescliattenheit  der  bcluchten. 

Ins 

0.6  m  Muttelboden. 

:;.'_'  ,.  Brauner  Lehm, 

11,2  .,  Sand,  abwechselnd  mit  Taunus-  und   Maingeröllen, 

12.4  ..  liötlichsrrauer  scharfer  Sand  mit  wenig  Lettenadern, 


L62 

Unter  der  Oberfläche  bis  Beschaffenheit  der  Schichten. 

desgl.  mit  Quarzkies  ohne  Letten, 

Gelber  sandiger  Letten, 

Gelber  fetter  Letten, 

Hellgrauer  lettiger  Sand, 

Gelblichweißer  feiner  scharfer  Sand. 

Hellgrauer  fettiger  Sand. 

Gelblichweißer  feiner  scharfer  Sand. 

Feiner  grauweißer  scharfer  Sand, 

Grauer  grober  scharfer  Sand  mit  feinem  Quarzkies, 

Grauer  lettiger  Sand. 

desgl.  mit  Quarzkies, 

Grauer  grober  Sand  mit  feinem  Quarzkies, 

Grauer  scharfer,  wenig  toniger  Sand. 

Gelblichweißer,  grober  Sand  mit  feinem  Kies  und  wenig  Letten. 

Rötlichgrauer  scharfer  Sand  mit  wenig  Quarzkies, 

Weißer  scharfer  Sand  mit  wenig  feinem  Quarzkies, 

Weißer  feiner  scharfer  Sand  mit  wenig  Letten, 

Grauer  grober  Sand  mit  feinem  Quarzkies, 

Gelblichweißer  sandiger  Letten. 

Weißer  feiner  scharfer  Sand  mit  etwas  Letten. 

Grober  weißer  scharfer  Sand. 

Feiner  und  grober  Quarzkies, 

Gelber  fester  Letten, 

Gelblichweißer  Letten  mit  etwas  Sand. 

Gelber  feiner  lettiger  Sand. 

(Iraner  lettiger  Schwimmsand  I 

I  von  58  m     64m  mit  Lignit, 
Grober  grauer  scharfer  Sand    I 

Grauei  feiner  Sand  mit  grobem  und  feinem  Quarzkies  und 

in  69  m  Teufe  mit  Pflanzenresten. 
Nördlich    des   Mains,    etwa    2  km    nordöstlich   vom    Klärbecken    bei    Niederrad, 
brachte  eine   zweite  Bohrung    in   der  Kleyer'schen  Fahrrad  -  Fabrik '    aus  dem  Pliocänsand 
1  Senckenb.  Ber.  L890,    S.  123. 


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To.o 

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—     163 

in  18,5  m  Teufe  Stammstücke  zu  Tage,  also  zwischen  Klärbecken  und  Niederursel,  woselbst 
1889  ein  mit  der  Klärbeckenflora  in  mehreren  charakteristischen  Früchten  übereinstimmende 
Morula'  gelegentlich  einer  Brunnengrabung  angetroffen  wurde. 

Im  Interesse  der  Wassergewinnung  wurden  seitens  des  städtischen  Tiefbauamtes  auch 
nördlich  des  -Mains,  in  der  unteren  Wetterau  zwischen  Eschborn  und  l'raunheim  zahlreiche 
Bohrlöcher  niedergebracht,  die  z.T.  eine  gleiche  Schichtenfolge,  wie  die  Brunnenbohrung  bei 
N'iederursel s  ergaben;  sie  enthüll  auch  da  und  dort  Lignitliötzchen,  in  denen  ebenfalls  Früchte 
angetroffen  wurden. 

Die  1  'rohen  aus  dem  Bohrloch  ">~>  zunächst  östlich  Eschborn,  die  uns  von  Herrn 
Stadtbaumeister  Sattler  zugegangen  sind,  zeigten  von    10  m  Teufe  an  folgendes  L'rofil : 

Brauner  mooriger  Letten ....     von  40,5     in. 7  m  Teufe 

Grauer  sandiger  Letten bis     f2,0    .. 

Lichtgrauer  gebundener  Sand 12,5    .. 

Schwarze  Braunkohle 43,5 

Grauer  sandiger  Ten       14,5     .. 

Weißer  sandiger  Tun 17. 0    ,. 

Lichtgrauer,  etwas  sandiger  Ton -17.fi     .. 

Brauner  mooriger  Sandton  mir  Lignit.  Fundschicht  von  Cari/a  saiÜeri  Kmk.   ..       18.0    ,. 

Aus  dem  Bohrloch  45  etwa.  0,6  km  südlich  von  Eschborn  zunächst  der  Elisabethen- 
straße, im  Tale  des  Westerbaches  kam  aus  Pliocänsand  in  16  m  Teufe  mit  Lignitstücken 
ein  verletzter  Zapfen  von    Viniis  strobus  L.  zum   Vorschein. 

ilier  sei  noch  daran  erinnert,  daß  in  einer  Kiesgrube  in  der  Kreuzung  von 
Elisabethenstraße  und  Landstraße3  etwa  l1  n  km  WNW  der  hellgelbe  Pliocänsand  unmittelbar 
unter  mächtigem  Diluvium  (Kies  und  Fol.,)  zutage  anstand. 

Ich  mochte  hier  dem  Aufschluß,  der  vor  allem  den  Ausgangspunkt  für  die  Orientierung 
der  Oberpliocänschichten  geboten  hat.  nochmals  eine  eingehendere   Darstellung  widmen. 

Der  Steinbruch  hei  Bad  Weilbach4  (Besitzer  die  Herrn  Flach  von  Bad  Weilbach 
und  Dorf  Weilbach]  bot  ehemals  an  seinen  vier  Seiten  klare  Protile.  deren  Schichtenfolge 
unschwer    zu    erkennen     war.       Nordwestlich     steht     der     kalksandige     obere     untermiocäne 


1  Senckenb.  Ber.   L900,    S.  122. 

'  Senckenb.   Ber.   1901).    S.  121      122 

'    Abb    z.  Geol    Specialkarte  von   Preußen  etc..  IX..    1..  S.  12s     i:;.", 

'  Senckenb.  Ber    1885,  S   21U     220   Kig   li    Alili  z.dcnl  Specialkarte  \    Preußen.  IX..  I.  S  127    Pia  11 


Uli 

Hydrobienkalk  an,  der  stark  geneigt  (60 — 70°)  südöstlich  einfällt.  Von  seinen  obersten 
Schichten,  einem  dichten  gelblichen  Kalk,  der  nur  Süßwasserkonchylien  (Planorben  und 
Limnaeen)  führt,  lagen  ein  paar  Hatten  frei;  an  ihnen  brach  eine  schwache  Schwefelquelle 
herauf,  also  auf  der  Verwerfungsspalte 

Diskordant,  schwach  (10 — 15°)  östlich  geneigt,  steilen  au  der  Ostseite  der  Hydro- 
bienschichten  mehr  oder  weniger  dick-  und  dünnbänkige,  mit  Kalk  verkittete  Konglomerate 
von  groben  kantengerundeten  Gerollen  von  weißem  Quarz  (wohl  aus  Quarzgängen  des  Taunus 
stammend i.  die  Lagerstätte  von  Mastodon-ZSihnen,  an.  Schon  in  Rücksicht  auf  die  mehrfach 
gefundenen  Knochenreste  vermuteten  Boettger1  und  Kinkelin2,  daß  die  Konglomerate 
vom  unterpliocänen  Alter  der  Eppelsheimer  Dinotheriensande  seien.  Der  Kund  Kinkelins3, 
bestehend  in  Backenzähnen  von  Mastodon  longvrostris  Kaup  hat  dies  bestätigt.  Auf  ihnen 
lagern  tonige  Sande  und  graue  Tone,  welche  auf  Klüften  und  Schichtfugen  schwachschwefel- 
gelben Anflug  zeigen,  eine  Eigenschaft,  die  die  pliocänen  Tone  und  Sandtone  am  Südfuß 
des  Taunus  auch  anderorts  zeigen;  sie  werden  vielfach  technisch  verwendet4.  Sie  standen 
an  der  Nordost-  und  Ostseite  des  Bruches  in  Wanden  an.  Es  sind  das  die  Schichten,  die  das 
ganze  Gebiet  zwischen  Bad  Weilbach  -  Hattersheim  und  Luisa- Jsenburg  erfüllen  und  die 
Floren  und  Florulen  in  verschiedenen  Horizonten  enthalten,  von  denen  hier  gehandelt  wird, 
deren  Durchbohrung  auch  in  100  m  Teufe  das  Untermiocän  noch  nicht  erreicht  hat. 
(■rohes,  schmutziges  Gerölldiluvium  liegt  den  oberpliocänen,  durch  die  Klarheit  ihrer  Färbung 
sich  von  jenem  auszeichnenden  Schichten  auf.  wahrend  dein  Diluvium  auf  der  östlich  aus- 
gebreiteten  Talseite  fossilführender  Löß  auf-  und  angelagert   ist. 

Tone  und  Saudtone,  lithologisch  völlig  übereinstimmend  mit  denen  aus  dem  Bruch 
von  Bad  Weilbach  etc..  entdeckte  von  Reinach5  im  Gebiete  des  Paulinenschlößchens 
in  Wiesbaden.  Hier  enthielten  sie  Blattabdrücke,  welche  II.  Engelhardt  bestimmt  hat. 
Wie  u.  a.  auch  in  der  Nachbarschaft  bei  Bierstadt  werden  wohl  auch  hier  diese  sandigen  Tone 
diskordant  auf  der  denudiorten  Oberfläche  der  Untermiocänschichten  liegen.  Nach  der 
Schichtenfolge  und  Gesteinsbeschaffenheit,  wie  sie  der  Bruch  hei  Bad  Weilbach  zeigte, 
gehören   sie    nicht    dem  Unterpliocän,   sondern  dem  Oberpliocän   an.      Die    Pflanzenliste    vom 


1    XIV  Ber.  des  Offenbacher  Vereins  f.  Naturkunde  1872/78.  S.   103. 

'    Senckenb.  Ber.   L885,  S.  219. 

1    Senckenb    Ber.   1901,  S.  61. 

'    Senckenb.  Ber.   1887  SS,  S.   138  ff. 

■  Jahrb.  il    Preufs.  Geol.  Landesanstalt    1903,  Bd    XXIV,   1..  S.  57. 


165 

Paulinenschlößchen    ist  demnach  der  oberpliocänen  einzufügen.     Sie    besteht  aus:    Hinus    sp.. 
Salia    anyusta    AI.    Bi\.    Acer    trilobatuw    AI.    Hr..     Füqtt/dambur   niropaeion    AI.    Br..    Cassia 

lirr,  tllCt  S     I    llg. 

Zusammenfassung,  fassen  wir  in  Kürze  in  Beantwortung  des  Aufsatzes: 
..Das  Alter  der  fossilleeren  Tertiärablagerungen''  (Jahrb.  d.  Preuß.  Geolog.  Landesanstalt  li)04. 
Bd.  XXV.  Heft  3.  S.  526  52S)1,  zusammen,  inwieweit  die  seil  1883  gewonnenen,  fast 
ausschließlich  von  Kinkelin  publicierten  Aufschlüsse  die  Kenntnis  über  den  Schichtenbau 
und  die  Schichtenfolge  im  NW,  W,  SW  und  S  von  Krankfurt  a.  M.  und  am  Fuße  des  Taunus, 
insbesondere  die  Kenntnis  der  lithologischen  Beschaffenheit.  Mächtigkeit  und  Ausbreitung  der 
Pliocänschichten  gefördert  haben. 

Östlich  stößt  in  einer  \-  streichenden,  mehrfach  durch  bis  an  die  Oberfläche 
emportretenden  Ilasalt  angezeigten  Verwerfung  an  das  Fntermiocän  und  Oberoligocän 
Sachshausens  etc  .  bestehend  aus  Kalksteinen  und  Mergeln,  ein  lithologisch  total  verschiedener 
Schichtenkomplex,  bestehend  aus  kalkfreiem,  meist  grauem  Sande  und  kalkfreien  oder  -armen 
grauen,  oft  rötlich  gellammten  Ionen  und  Sandtonen,  vielfach  durchschwärmt  von  Pflanzen- 
resten  in  größerem  oder  geringerem  Maße  und  in  verschiedenen  Horizonten.  Größere 
Pflanzenanhäufungen,  von  jungem  Diluvium  unmittelbar  bedeckt,  brachten  die  größeren 
Aufschlüsse  des  Klärbeckens  und  der  Schleusen  Höchst  und  Raunheim. 

Westlich  stößt  dieser  Schichtenkomplex,  dessen  Maximalmächtigkeit  noch  nicht  bekannt 
ist.  immerhin  aber  mehr  als  90  in  beträgt,  ähnlich  wie  im  Osten  an  der  Luisa.  an  unter- 
miocäne  Hydrobienschichten.  Vom  Pol  im  Main  hei  Frankfurt  an  überfließt  den  pliocänen 
Schichtkomplex  in  westlicher  Richtung  der  Main.  Die  diskordante  Anlagerung  der  Pliocän- 
schichten an  den  östlich  einfallenden  Hvdrobienkalk  ist  im  Bereich  von  Bad  Weilbach 
beobachtet  (Abb..  z.  Geol.  Spezialkarte  von  Preußen  IX.  4,  S.  12ti.  Fig.  LI.)  Weiter  nördlich 
scheint  diese  westliche  Verwerfung  u.  a.  auch  bei  Eschborn  angezeigt,  wo  ebenfalls  der 
Hydrobienkalk  im  Horte  zutage  ausgeht,  wahrend  im  Bohrloch  55  Fossilien  führende  Pliocän- 
schichten bis  in  eine  Teilte  von  is  in  reichen:  ihr  liegendes  Fntermiocän  ist  bei  dieser 
Bohrung  nicht  erreicht  worden. 

Die  Notiz  von    v.  Reinach    Jahrb.  il.  |>reuf>    (ieo],  Lantlosanstult   f    1904.    3..    S.  .">28i.    dal»  mit 

Mastixhm  in  den   pliocänen    oder  obertertiüren  Schichten  von   Bad  Weilbaeb  auch  Ziesel  vorkommen,  ist  irrig. 

Das  von   Boettger  beschriebene,    im  Senekenbergischon   Museum  liegende    and  von  Nehrinu   als    S'prnuo- 

philua  altaicM   Eversmann    bestimmte  Schädelehen   stammt    wie    der  von   II.  von    Meyer    beschrieb 

Eppelsheim.    ans  diluvialen  Schichten,  wie  dies  auch  schon  der   Erhaltungszustand  erkennen  1.  i  t        Senckeub. 

Her    lb.sö.   S.   ■>■>! 

Abhandl.  d.  Senokenb .  Xaturf.  <  '■  <         Bd   XXIX. 


166     — 

Nur  aus  dem  Bruche  bei  Lad  Weilbacli  kennt  man  in  unserem  Gebiete  ein  Schichten- 
glied, das  zwischen  Untermiocän  und  Oberpliocän  liegt;  es  ist  die  unterpliocane  Flußablagerung 
mit  Mastodon  longirostris,  von  der  oben  die  Rede  war. 

Die  normale  Schichtenfolge  ist  in  den  zwei  Bohrlöchern  der  Kle versehen  Fabrik 
im  äußersten  Westen  Frankfurts  festgestellt.1  Unter  etwa  12  m  alluvialen  und  diluvialen 
Sedimenten  folgen  hier  ca.  21  m  des  stark  abgetragenen  Pliocäns,  dessen  Liegendes  eine 
Cyprisschicht  ist:  eine  0,04  m  starke  Bank  Kalksinter  trennt  die  Cyprisschicht  von  den 
kalkfreien  Sanden  und  Tonen.  Hei  anderen  Bohrungen  im  südlichen  Senkungsfelde  z.  B. 
Bohrloch  N  2  in  Goldstein-Rauschen  ist  das  Untermiocän  auch  in  117  m  Teufe  =  14,33  NN 
nicht  erreicht. 

Hier  sei  es  mir  noch  gestattet,    auf  den   oben  kurz  berührten,   höchst   bedeutsamen 
künstlichen  Aufschluß,  das  Bohrloch  N3  im  Goldstein-Rauschen  im  Frankfurter  Stadt  wähl 
das  sog.  wissenschaftliche  Bohrloch      -   einzugehen. 

Nach  der  Durchbohrung  von  10,9  m  diluvialen  und  78,23  m  plioeänen  Schichten  war 
man  in  11,26  m  über  NN  auf  frischen,  festen  Anamesit4  gestoßen,  nachdem  zuvor  noch  mit 
dem  Meißel  eine  mehr  oder  weniger  verwitterte  Schicht  Basalt  von  0,16  m  Starke  durch- 
stoßen war. 

Auf  mein  Ansuchen  hin  wurde  nun  mit  Diamant  gebohrt.  Das  Resultat  war.  daß 
der  Basalt  keinem  Gange  sondern  einer  Decke  und  zwar  von  ca.  11.5  m  Mächtigkeit  angehöre 

Unter  dem  Basalt  wurden  14,24  m  tief  weiter  gebohrt,  leider  nicht  mehr.  In  Abb. 
/..  Geol. Specialkarte  von  Preußen  IX.  Heft  1.  s.  22.  sind  diese  präbasaltischen  Schichten  aufgeführt : 

Teufe  Mächtigkeit 

I     Feiner,  schlichiger,  grauer  Sand  mit  Lignitfetzchen         1» 

2.  Reiner,  hellgrauer,  etwas  grobkörniger  Sand ,.       108,33    .. 

3.  Grauer,  fetter  Letten 

I.   Feiner,  etwas  toniger,  grünlich-grauer  Sand 

5.   Fetter,  grünlich-grauer  Ton  (nicht  durchbohrt) 

Diese  Bohrung  ergab  also  weiter,  da  das  Liegende  des  Basaltes  nicht  untermioeäner 
Kalk  oder  Mergel,  sondern  von  derselben  Gesteinsbeschaffenheil   ist  wie  das  pliocftne  Hangende 

1  Senckenb    Ber.   L890.  S  122  -124 

Alili.  /..  Geol.  Specialk.  v.  Preußen  J.\.   I.  S.  17     22. 
1  Jahrb.  d.  Nassauischen  Ver.  I   Naturk.,  Cd. 42,  S.  111  ff.  a  Aldi  z. Geol. Specialkarte  v.  Preußen  etc.  !\. 

I.  S   17     22 
'  I.e.,  S   ls  und   IM 


103,16  m 

2,47 

in 

108,33  .. 

.7.17 

-■ 

114,08  .. 

5,75 

)3 

117,08  ., 

0.0(1 

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117,(i3  .. 

3,05 

11.7 

des  Basaltes  grauliche,  kalkfreie  Sande  mit  eingelagerten  Tonen  und  Pflanzenresten 
daß  der  Basall  während  der  Pliocänzeit  dem  Erdinnern  entflossen  war  in  einer  Mächtigkeit 
vnii  nahezu  I-  in.  Der  Basaltstrom  hatte  sich  milder  Sohle  des  oberplioeiinen  Sees  deckenartig 
ausgebreitet:  dafür  spricht  u.a.  auch,  daß  die  Unterfläche  des  Anamesitbohrkernes  ganz  eben 
ist  und  dessen  untere  Partien  rechl  blasig  sind.  Dieser  Lavastrom  ging  dann  mit  der  Scholle 
Luisa-Flörsheim  in  die  Tiefe:  er  liegt  jetzt  in        11,42  in  NN   bis  -     u.ll  m   NN. 

Aul  mein  Ersuchen  hatten  werte  Kollegen  die  Freundlichkeit,  die  obigen  Angaben 
über  dir  Gesteinsbeschaffenheit  der  präbasaltischen  Schichten  im  Bohrloch  N  nachzuprüfen. 
was  zu  einer  vollen  Bestätigung  meines  Schlusses   vom   plioeänen  Alter   des  Basaltes  führte. 

Herr  Geolog  K.  Fischer  bezeichnet  Schichte  _*  als  feinen,  splittrigen.  kalkfreien 
und  fossillosen  Quarzsand  mit  einzelnen  gröberen  Partikelchen  und  sehr  wenig  Ton. 

Herr  Professor  Dr.  Schaut'  bestimmte  die  Schichte  3  als  völlig  kalkfreien  Tun.  und 

Herr  Erich  Span  de!  sagt  von  Schichte  ">.  sie  sei  ein  glimmerfreier,  fossilloser 
Sand  mit  wenig  tonigem  Bindemittel,  bestehend  aus  feinen  und  feinsten  Quarzteilchen  und 
eckigen  Splittern:  geringe  Spuren  von  kohlensaurem  Kalk  seien  beigemischt,  die  Auftropfprobe 
".ehe  aber  keine  Kalkreaktion:  es  sei  daher  das  Gestein,  das  durch  das  Trocknen  steinhart 
geworden   war.  als  kalkfrei  anzusprechen. 

oh  die  Schichte.",  oder  ihr  unterster  Teil  als  untermioeän  zu  halten  sei.  mochte  ich 
lebhaft  bezweifeln;  ich  weise  diesbezüglich  auf  die  Schichtenfolge  im  Kley  er  sehen  Bohrloch, 
die  ich  oben  mitgeteilt  habe.  hin.  Hie  Entfernung  der  beiden  Örtlichkeiten  in  NS-Richtung 
ist  4'  _•  km.  Hiernach  haben  die  plioeänen  Sedimente  mindestens  eine  Mächtigkeit  von  92,5  m. 
Ich  erinnere  schließlich  noch  au  das  Verhältnis  hei  Dietesheim,  wo  der  Anamesit  auch  auf 
Pliocänschichten  aufliegt  (Senckenb.  Ber.  1892,  S  6). 

Ueber  die  Reste  fossiler  oberplioeäner  Pflanzen,  welche  den  besprochenen  Schichten- 
komplex in  seinem  geologischen  Alter  orientieren  in  dem  umrissenen  Gebiete,  dessen 
nördliche  Grenze  ungefähr  bei  Niederursel,  dessen  südliche  hei  Flörsheim,  dessen  westliche 
zwischen  Bad  Weilbach  und  Eschborn  und  dessen  östliche  bei  Niederrad  liegt  — .  ist  nun 
mehrorts  berichtet:  zuerst  in  den  Abhandlungen  der  Senckenbergischen  Naturforschenden 
Gesellschaft  XV.  dann  im  Senckenbergischen  Bericht  1900,  ferner  auf  dem  voraufgegangenen 
und  nachfolgenden  Teil  dieser  Abhandlung  und  zwar  sowohl  nach  ihrer  Zusammensetzung, 
wie  auch  in  ihrer  horizontalen  wie  vertikalen  Verbreitung. 

Weiter    nördlich    in    der    mittleren    Wetterau    breiten    sich    die    Braunkohlenlager 

von    Dornassenheim.    Weckesheim,    Dorheim  u.  s   w.   aus.   «leren    Flora   in    hohem   Grade   mit 

2H* 


—      168      — 

der  von  Niederursel,  Höchst.  Klärbecken  u.  a.  0.  übereinstimmt  und  auch  von  Ludwig  als 
von  oberpliocänem  Alter  erkannt  wurde,     d'alaeont.   V.i 

Die  Schichten,  welche  in  der  Senke  liegen,  müssen  auch  am  Fuß  oder  Hang  des 
Gebirges  liegen,  an  dem  jene  abgesunken  ist.  Sind  in  der  Erkennung  solcher  keine 
Organismenreste  vorhanden,  so  wird  die  lithologische  Uebereinstimmung  einerseits  der  Schichten 
in  der  Senke,  andererseits  derer  am  Fuß  oder  Hang  des  Gebirges  leiten.  Nun  liegt  in  der 
Hornauer  Bucht,  in  der  sich  die  Porter  Kelkheim,  Münster,  Fischbach  befinden,  ein 
Schichtenkomplex  aus  reinen  kalkfreien  Sünden.  Sandtonen  und  Tonen,  deren  Liegendes 
z.  B.  bei  Hofhäusel  vor  der  Sonne  untermioeäner  Kalkstein  (am  Waldrand  anstellend)  und 
deren  Hangendes  diluviale  Schichten  sind  (Münsterer  Tongrube  u.  s.  w.).  Solche  Schichten 
trifft  man  nun  südwestlich  wie  nordöstlich  am  Taunusrand  und  -Hang,  infolge  der  Oxydation 
und  lies  Mangels  an   Pflanzenresten  sind  die  Sande  gelb  oder  blendend  weiß. 

Aus  obigen  Erwägungen  hat  Kinkelin  diesen  Schichtenkomplex  demselben  geologischen 
Horizont  zugestellt  wie  die  durch  Pflanzenreste  orientierten  in  der  Senke.  Es  ist  auch  kein 
Anhaltspunkt  vorhanden,  sie  einem  anderen  zwischen  Lntermiocän  und  Oberpliocän  liegenden 
Horizont  zuzustellen.  Daß  auch  aus  alterer  tertiärer  Zeit  kalkfreie  Sande  existieren,  ist 
längst  bekannt. 

Die  kalkfreien  Sande  am  Taunusrand  und  -Hang,  die  auch  mit  solchen  auf  dem 
rheinhessischen  Plateau  und  im  Rheingau  übereinstimmen  (Sande  oberhalb  Oberingelheim  und 
Frauensteiner  Sande),  liegen  nicht  blos  auf  unter mioeänen  Schichten,  sondern  auch  je  nach 
dem  Ausmaß  der  dem  Absätze  der  oberplioeänen  Sedimente  vorausgegangenen  Denudation 
auf  älteren  Tertiärschichten,  z.  I'..  auf  Cyrenenmergel  (bei  Frauenstein),  auf  Meeressand  (bei 
Hallgarten). 

Aus  den  eben  beschriebenen  Verhältnissen  schloß  Kinkel  in.1  daß  unsere  Landschaft 
seit  dem   Absätze  der   Hvdrobionsehiehten   (oberes  Lntermiocän i    im  allgemeinen    trocken   lag. 

Nur  zur  Unterpliocänzeit  war  sie  von  einem  Fluß  oder  von  Flüßchen  durchströmt, 
in  deren  Sauden  und  Schottern  eine  reiche  Säugetierfauna  mit  Dinotherium  giganteum  und 
Mastodem  longirostris  als  Charaktertiere  aufbewahrt  liegen. 

Verwitterung  und  Aussüßung  der  Gebirgsschichten  und  in  deren  Gefolge  die  Abtragung 
währten  viele  Jahrtausende,  bis  sich  wieder  im  früheren  marinen  und  brackischen  Mainzer 
Lecken    bezw.  im    Rhein-    und     l'ntermaintal    süße     Wasser    sammelten,     wohl    infolge    des 

1  äenckenb.  Ber.  1889    8.  Bä     tu   und  A.bh.  d.  Geol.  Specialk.  v.  Preußen  I.V    I     S.  221     223. 


—      169     — 

N'iedergangs  des  Klimas,  womit  sieh  das  eiszeitliche  Phänomen  einleitete.  Das  ist  die  Zeit, 
da  die  mächtigen  oberpliocänen  Sedimente  sich  gebildet  haben;  in  ihnen  konnten  sich  infolge 
ihrer  Kalklosigkeit  keine  kalkigen  Tierreste  erhalten,  da  die  kohlensäurehaltigen  Sickerwässer 
in  ihrem  Lauer  keinen  Kalk  vorfanden,  der  sie  mehr  oder  weniger  vor  der  Lösung  geschützt 
hatte.  So  blieben  nur  da  und  dort  eingeschwemmte  Ftlanzenteile  als  Zeugen  organischen 
Lehens   ans   dieser  Zeit   zurück,   die  der  diluvialen  Eiszeit  unmittelbar  vorausging. 

Im  Hinblick  auf  die  große  Ähnlichkeit  der  frei  zutage  oder  unter  Diluvium,  auf 
altem  Gebirge  oder  auf  mittleren  und  alteren  Tertiärschichten  am  Nord-  und  Südhang 
diskordant  liegenden,  kalkfreien,  meist  blendend  weißen  Saude  und  Kiese,  tonigen  Sande  und 
Tone  kam  ich  zur  Vorstellung,  daß  auch  nördlich  des  Taunus  vor  Eintritt  der  Diluvialzeit 
ein  Süßwassersee         ein   Lahnsee  '         existiert  habe. 

Nun  sind  in  neuerer  Zeit  im  Rheingebiel  /wischen  Mosel  und  niederrheinischer 
Bucht,  ferner  innerhalb  der  letzteren  von  Erich  Kaiser-  und  G.  Fliegel3  /.wischen 
der  iinteriniocanen  Braunkohlenformation  und  der  diluvialen  Hauptterrasse  pliocäne  Quarz- 
schotter nachgewiesen  worden.  Nach  dem  Vorkommen  von  Kieseloolithen  in  diesen  Quarz- 
schottern werden  sie  auch  mit  Kieseloolithstufe  bezeichnet.  Die  eiste  Beobachtung  über  sie 
wurde  in  einer  Grube  hei  Duisdorf  von  H.  I'ohlig3  gemacht.  Wie  schon  gesagt,  haben 
obige   Forscher  solche  Schichten   in   weiter  Ausdehnung  erkannt. 

Gesteine,  die  der  Verwitterung  leicht  zugänglich  sind,  wie  sich  fliege!  ausdrückt, 
leiden  bei  gleicher  stratigraphischer  Lage  auch  hier  wie  auf  der  Süd-  und  Nordseite  des 
Taunus:  für  sie  habe  ich  diese  Eigentümlichkeit  schon  seit  etwa  20  Jahren  als  charakteristisch 
hervorgehoben.  So  haben  also  E.  Kaiser  und  G.  Fliege!  auf  den  Gegensatz  /wischen  den 
schneeweißen  püocänen  Quarzschottern  und  den  brauneu  diluvialen  Kiesen  auch  in  ihrem 
Gebiete  hingewiesen.  Des  weiteren  stimmen  die  lichten  Sande  und  Kiese  in  dem  von  ihnen 
und  dem  von  mir  durchforschten  Gebiete  auch  darin  überein,  daß  die  Quarzstücke,  aus 
denen  sie  bestehen,  eckige,  kaum  kantengerundete  Quarzfragmente  sind:  mir  fiel  eine 
Rundung  nur  in  den   L'liocänsauden  der  (.ruhen  von   Frauenstein  im   Rheingau  auf.1 

In  der  niederrheinischen  Bucht  erreichen  die  Quarzschotter  Faustgröße ;  solche  Größe 
habe  ich  nur  in  den  unterpliocänen  Konglomeraten  bei  Bad  Weilbach  und  in  Konglomeraten 

1  Senckenb  Bw.   1889,  S  (57. 

!  Jahrb.  d.  Preul's.  Ueol.  Landesanstalt   1907.  Bd.  XXVIII.  S.  1     ! nd  91     121. 

Kitzungsbei   d  niederrhein  Ues  S.22ij     528  in  Verh.  d.  naturhistoi    Ver  v.  Rheinlande,  IM  40,  1883. 
1   Abhandl.  z.  geol  Specialkarte  von  Preuften  etc..   Bd   IX.   Heft    I.  S  244. 


ITii 

beobachtet,  die  mehrfach  im  Süden  des  Taunus.  /..  B.  im  Hardtwald  zwischen  Homburg  und 
Friedrichsdorf,  als  Denudationsreste  gleich  erratischen  Blöcken  herumliegen.  Weder  Kiesel- 
oolithe  noch  verkieselte  Petrefakten  habe  ich  in  den  kalkfreien  Quarzschottern  und  Sauden 
beobachtet.  Fliege!  hält  Quarzschotter  ohne  Kieseloolithe,  die  jedoch  jene  oben  be- 
schriebenen litlioloiiisclien  Eigenschaften  —  Hellte  reine  Färbung,  eckige  Gestalt  der  Quarze  - 
besitzen  solchen,  mit  Kieseloolithen  für  äquivalent.  Aus  obigem  gebt  schon  hervor,  daß  im 
einen  und  im  anderen  Gebiet  Mosel  und  niederrheinische  Buchl  einerseits.  Südhang  des 
Taunus  andererseits  die  Tone  nicht  selten  schwachen  Sandgehalt  haben.  Kino  weitere 
Übereinstimmung  besteht  darin,  daß  die  betreffenden  Schichtenfolgen  im  einen  und  anderen 
Gebiet  Pflanzen  führende  Tone  enthalten.  Von  der  Flora  berichtet  Fliegel  vorderhand, 
daß  sie  aus  Pflanzen  des  heutigen  mittleren  Europa,  aus  Acer,  Vopulus,  Fagus  bestehe  und 
aus  solchen  von  mediterranem  Charakter,  wie  Laurus  und  Castanea,  so  daß  aus  ihr  ein 
wärmeres  Klima  als  das  heutige  am  Niederrhein  ersichtlich  sei.  Ein  etwas  wärmeres  Klima 
am  Untermain  zur  Pliocänzeit  wie  heute  bezeugt  u.  a.  auch  Zizyphus.  Laurus  und  Castanea 
sind  im  Klärbecken  etc.  nicht  nachgewiesen,  wohl  aber  Acer,  Populus  und  Fagus.  Auch 
Braunkohlenflötzchen  schließen  die  Quarzschotter  in  der  niederrheinischen  Bucht  mehrfach 
ein.  Noch  sei  auf  die  Übereinstimmung  in  der  Höhenlage  der  Pliocänabsätze  im  einen  und 
im  anderen  Gebiete  hingewiesen;  auch  am  Niederrhein  erreichen  sie  200—220  m  Meereshöhe.1 

Die  letzte  Publikation  über  einen  diese  Verhältnisse  berührenden  Gegenstand  ist  die 
von  Carl  Mordziol2  über  die  Kieseloolithe  in  den  unterplioeänen  Dinotheriensanden  des 
Mainzer  Beckens.  Hiernach  ist  die  Beimischung  von  Kieseloolitlien  für  die  Dinotheriensande 
in  Rheinhessen  charakteristisch.  Wie  schon  erwähnt  sind  mir  und  auch  Dr.  Mordziol  in 
den  Mastodon  führenden  Konglomeraten  von  Bad  Weilbach  keine  Kieseloolithe  autgefallen. 
Den  Ursprung  der  Kieseloolithe  und  der  selten  genauer  erkennbaren,  meist  zerbrochenen. 
verkieselten  Organismen  vermuten  Kaiser  und  Fliegel  an  der  oberen  Maas  und  Mosel, 
was  ihr  Kehlen  am  Südfuß  des  Taunus  und   im   Untermaintal  erklären  würde. 

Auch  außerhalb  unserer  Landschaft  hat  sich  in  Mitteleuropa  die  Kenntnis  über  die 
Pflanzenwelt  am  Abschluß  der  Tertiärzeit  gemehrt.  Die  Absätze  in  Thüringen  aus  dieser 
Zeit,  die  nach  Ewald  Wüst3  lithologisch  so  sehr  mit  denen  im  Mainzer  Decken  überein- 
stimmen, sind   leider  fossillos. 


A.bhandl.  z.  geolog.  Specialkarte  von   Preußen  etc    IV   Heft  1.  S  236,  245  u.a. 
Jahrb  .1   Preufi.  Geolog.  Landesanstalt  1907,  Bd.XXVHI,  S.  122     129. 
AM.  d.  uaturl    (iesellsch    zu   Halle   19<H),  Bd.  XXXIII,  S.  16  ff. 


171 

Aus  neuester  Zeil  stammen  Mitteilungen  von  Prof.  [)r.  Eugen  I >  u  1> < > i  s  '  am 
Teyler-Museum  über  Pflanzenreste  aus  Süßwassertonen  des  Niederrheins,  die  vielleicht  auch 
noch  der  jüngsten  Tertiärzeil  entstammen.  Auf  frühpleistocäne  Zeil  deuten  allerdings 
einige,  ebenfalls  im  Tegelner  Ton  gefundene  Tierreste,  die  zur  frühdiluvialen  Fauna  der 
Mosbacher  Sande  zählen. 

Bisher  wurden  in  dem    Ton    von    Tegelen    bei    Venloo    folgende    Pflanzen    bekannt  : 

Prunus  sp.,    Trapanatans   I...   Vormis  mas  I...      Vitls  icf.  vinifera  L.).    * Staphylea  pirmata  L., 

Juglans  tephrodes  I  ng.  I    -  cinerea  Geyl.  et  Kink.),      Pterocarya  fraxinifolia  Spach,  :  MaynoKa 

cor  Ldw.  ( et'.   Kulms   Dl'.),    Suphar  luteum   I...   Stratiotes    Wehsten   Pot.,    *Abies  pectinata   DC 

Nach  (Irr  Bestimmung  von  Dr.   W.  Gothan    gehören    im  Tegelener  Ton   gefundene 

Pflanzen    an:       (rlyptostrobus   (cf.  heteroph  ylhnti    Endl.).       Sequoia   icf.   veinpcrvirens    Endl.  V), 

Pinus,  '[  Picea  oder      Laria    und    77//«. 

Die  Zusammensetzung  der  Klärbeckenfloi'ii  und  -Fauna  ist  nach  den  Kunden  im 
in  den  Jahren    L8s5  und    1903      1905   folgende: 


Oberplioeäne  Flora  des  Untermaintales. 
Äcotyledonen. 


l'f.  Ili/jini  i/Iod  fiiaciim  Fries 
Cf.  Rosellinia  <t<[iiil<i  Tul,        i 
Svhaeria  acerina   Egh.  i 

Sphaeria  buxi   Egh. 
//■.  ««  :/•!/  feroniae   Ett . 
Uysterium >('<*)  cyperi  Egh. 
Rhytismu   ulmi  Egh. 
Sclerot/tes  xaUsbtiriue  Mass     ' 

Algacitex  mulerpoides   Egh 
Caulerpitea  fertiaria    Egh        i 


Pilze. 


Algen. 


Klärbecken   1885. 


Klärbecken  1903/Oä. 


Klärbecken  1903/00. 


Lebermoose. 
Marchantia  sp.  (V) Klärbecken   1903. 

U-chives  Teyler,  S.'-i    II.  T.  IX,  Quatrieme   Partie  und  T.  X,   Premier«    et   deuxiöme   Parti« 
;:   Aiuu.:  Die  Pflanzen,  die  auch  in   miserei    KHirberkenflora   vertreten    sind  oder  solchen  sehr  nahe 
stehen    sind  mit   Sternchen   ausa«  z«  i«  hnel 


Neckera   Hedw. 

Leskea  Hedw. 

Heterocladium    Brucb   et  Schimp. 

Eurhynchium  Schimp. 

Thamnium  Schimp. 

Anomodon   Hook,  et  Tayl. 

Prothallium  eines  Farn  ) 


172 
Laubmoose. 


Klärbecken  1903/05. 


Farne. 


l'teri*  sp .  Fiedei  stück    i 


Klärbecken  1903/05. 


Gymnospermen. 


Cupressineen. 
Frenelites  europaeus  Ldw.  sp..  Zäpfchen.     Klärbecken  188.r).   1893/05.     Höchst  1885.    Nieder- 
ursel 19(i(i.     Steinheim 

Caüitris  brongniartii  Endl.  sp..  Zweigstücke Klärbecken   1903  05. 

Libocedrus  pliocaenica  Kink.,  Samen Klärbecken   1903. 

Taxeen. 

Torreya  nucifera  Sieb    et  Zucc.  fbasili»  Egh.  et  Kink  .  Samen.  Blätter.     Klärbecken  1903/05. 
Cephalotaxus  francofurtana   Kink.  | 

rotundata  Kink-  Samen       ...  ...     Klärbecken   1903  Of>. 

loossi  Kink. 


Gingko  adianfioides  Ung.,  Samen.  Blätter    . 


Klärbecken   1885,  1903/05. 


Taxodieen. 


Taxodium  distichum  Heer,  pliocaenicum  Geyl.  et  Kink..  Zapfen  und  Blätter.    Klärbecken  1885. 

1903/05  und  Brunnen  la 
Sequoia   langsdorfii   Brongn.  pliocaenica  Egh.  et  Kink..    Zapfen.    Samen.    Blätter.     Klärbecken 

1903/05  und  Bohrung  3w  in  69  m  Teufe. 


Abietineen. 

Pinus  montana  Mill.  foss.  Geyl.  et  Kink..  Zapfen Klärbecken  1895,   1903/05. 

cf.  silvestris   L.  pliocaenica  Kink..  Zapfen Klärbecken  1904, 

askenasyi  Geyl.  et  Kink..  Zapfen Klärbecken  18K.r>.   1901;. 


—      IT:; 

Pinus  ludwigi  Schimp.,  Zapfen Klärbecken   1885,   1903/05. 

stellwagi  Kink.,  Zapfen Klärbecken   1904. 

thnleri  Kink..  Zapfen Klärbecken   1904. 

„       äff.  laricio  Poir.  pliocaenica  Kink..  Zapfen Klärbecken   ls^->.    1903/95. 

strobus  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink.  Zapfen  Klärbecken   1885,   1903/U5,  Bohrung  45. 

jjalaeostrobus  Ett.  (strobus?),  Nadeln Klärbecken   1903/05. 

Larix  europaea   L   fossilis  üeyl    et   Kink,  Zapfen      ....  Klärbecken   1885,   1903'05. 

Picea    latisquamosa    Ldw,  sp.,    Zapfen    (.Form    pisiformis   Kink.  und    Form    cylindrica    Kmk. 
Klärbecken  1885,  1903/05.     Höchst    1885. 
,,       excelsa  Lam.  fossili?  Geyl.  et  Kink.,  Zapfen.     Klärbecken   1885,  1903/05.    Höchst   1885 
und  Bohrung  17. 

äff.  rubra  Link  fossilis  Kink..  Zapfen Klärbecken   1904. 

Keteleeria  liihri  Geyl.  et   Kink.  sp..  Zapfen.  Samen Klarbecken  1885,   1903/05. 

Abies  ]>ecti>iata  DC.  fossilis  Geyl.  et  Kink.,  Zapfen.  Samen  Klärbecken  1885,  1903/05. 

Abies  sp.,   Nadeln Klärbecken   1904. 


Monocotyledonen. 

Gramineen. 
Poacites  sp.,  Blattreste Klärbecken  1903/05. 

Cyperaceen. 

Ctjperites  sp..  Blattreste Klärbecken   1903/05, 

Carex  sp.,  Samen       Klärbecken   1903  05. 

Typhaceen. 
Typha  moenana  Kink Brunnen  Ia,  Weilbach   1905. 

Najadeen. 
Potamogeton  pliocaenicum  Egh..  Blätter Klärbecken   1903/05. 

Palmen. 
Pseudonyssa  palmiformis  Kink.,   fruchte.     Höchst   1885.    Klärbecken   1885,  1903/05.     Nieder- 

nrsel   1900.     Dörnigheira   1905. 
Ehizomites  moenanus  Geyl   et  Kink Klärbecken   1885. 

Abhandl.  fl.  Senckenh  NatnrF.  Ges.     Bd.  XXIX.  '-'  + 


171 


Dikotyledonen. 

Myriaceen. 
Myrica  wolfi  Kink..  Früchte Klarbecken  19Ü3/05. 


Aristolochiaceen. 


Aristolochia  pliocaenica  Kink.,  Frucht 


Klärbecken   1904. 


1 


Klärbecken  1903/05. 


Klärbecken   1903/05. 


Betulaceen. 
Betula?   alba    L.  fossilis  Geyl.  et  Kink..    Stamm    mit   lünde.  Klärbecken  1885.     Höchst   1885. 
Betitln  dryadum  Brongn  .  l'.latt 
Betula  brongniarti  Ett.  (?),  Blätter 
lieti/lii  sp.,  Fruchtschuppen 
Alnus  sp..  Blattstücke 

Salicineen. 
Salix  denticulata  Heer  (?),  Blattstücke 
Salix  sp  .  ein  Früchtchen 
Salix  sp  .  Stück  von  einem  Triebe 
Populus  tremula  L.  fossilis  Egh.(?),  Blätter 
Populus  mutabüis  Heer.  (Vi.  Blattstück 
Populus  leucophylla  Ung.(V),  Blattstücke 

Cupuliferen. 
Fagus  pliocaenica   Geyl.  et.  Kink.,    Becher,    Früchte   und    Blätter.    Klärbecken  1885,    1903/05. 

Höchst   1885.     Niederursel  1900,  Bohrung  3w  in  55  m  Teufe. 
Carpinus  bettilus    L.  fossilis  Egh.  et  Kink..    Blätter  und  Früchte.      Klärbecken  1885,   1903/05, 

Bohrung  3  \\    in  55  m  Teufe. 
Corylus  avellana  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink.,  Früchte.    Klärbecken  1885,  1903/05.  Niederursel  1900. 

Quercus  sp.,  Becher Klärbecken  1885,  1903/05. 

Quercus  robur  L.  pliocaenica  Egh.,  Blätter Klärbecken   1903/05. 

Juglandeen. 
Juglans  cinerea   L.  fossilis  Bronn,  (v '.  mucronata  Geyl.  et  Kink..   v.  goepperti  Ldw.,  s.typica  und 
v. parva  (Geyl.  et  Kink.).  Früchte.     Klärbecken   1885,   1903/05.     Höchst  1885. 

Juglans  globosa  Ldw.,  Früchte. Klärbecken  1885,  1903/05. 

nigra   ]..  fossilis  Kink.,   fruchte Klärbecken   L885,   1903/05 

Carya  olivaeformisNutt.  =C.  illinomsisVl angh.,  Früchte.  Klärbecken  1885,1903/05.  Höchst  1885- 


175 


Carya  ovata  Mill.  fossilis  Geyl.  et   Kink.  Früchte.     Klärbecken   1885,   1903/U3.   Bohrloch  3w. 

alba  Mill.  fossilis  Geyl.  et   Kink..  Früchte Klärbecken   1885.   1903/05. 

sattleri  Kink..  Frucht Bohrloch  55. 

sulcata  Nutt,  ähnliches  Blättchen      .     .  Klärbecken   1904 

Pterocarya  dentiatlata  Web.,  Frucht   und   Blatt     ....  Klärbecken   1903/05. 

Ulmaceen. 

1 


r/m/tx  minutus  Göpp.,   Blatt 

.,       longifolia   Ung.,  Blätter 
Pieroceltis   trachytica    VAX..    Blatt 
"Planern  itngeri  Köv.  sp.,  Blätter 


Volygonu 


in   iitnumiuti 


Kink..   Frucht 


Polygonaceen. 


Ericaceen. 


Vaccinium  acheronticum  Ung.,   Blatt 


Klärbecken   1903/0c 


Klärbecken   1903/05. 


Klärbecken   1903  05. 


„  denticulatum  Heer.  Blatt Klärbecken   1903/05. 

Hamamelidaceen. 
Liquidambar  pliocaenicum  Geyl   et   Kink.,  Frucht.     Klärbecken   1885,   1903/05.     Höchst  1885. 

Bohrloch  3  w. 

Loranthaceen. 

Vi&cophyllum  miqueli  Geyl  et   Kink    sp..    Blätter.     Klärbecken   1885,    1903/05.     Bohrloch  3\v 

in  ii!l  m  Teufe. 

Umbelliferen. 

Peucedanites  lommeli  Kink  ,   Früchte.     Niederursel   1900.     Klärbecken  1903/05.      Bohrung  3oa 

in  55  in  Teufe. 

Heracleites  mobil  Kink Klärhecken    HH>4. 

Magnoliaceen. 
Maqnolla  cor  Ldw.V Klärbecken    1903  05. 


Nymphaeaceen. 


Brasenia  pliocaenica  Kink..  Frucht 
Ih-ahti  renosa  Ldw.  sp.,  Frucht  . 
?Eucalyptus  sp.,  Früchte     .     .     . 


Cruciferen. 


Myrtaceen. 


Brunnen  la  Weilbach   1905. 


Mederursel  1900. 


Klärbecken   L904. 

24* 


176 


Klärbecken   1903/05. 


Nyssaceen. 
Nyssites  ornithobroma   tfng.  sp.,   Frucht.     Höchst   1885.     Niederursel  1900.     Klärbecken    1904. 

Vitaceen. 
Vitis  teutonica  AI.  Br.,  Blätter 

,,     ponziana  Gaud.  sp.,  Blatt 

pliocaenica  Kink.,  Samen 

,,     rotundifolia  Mchx.,  Samen 

,,      sphaerocarpa  Kink..  Samen 

Acerineen. 
Am-  trilobatum  Stbg.  sp  .  Blatt 
brach yphyllum  Heer.,  Blatt 
,,      iniegerrimum  Viv.,  Blatt 
,,      monspessulanum  L.  fossilis  Egh  ,  Blätter 
rhombifolium  Ett,   Blatt 

Hyppocastaneen. 
Aesculus   hippocastamim  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink.,   Samen,    Frucht      Klärbecken    1885,    1904. 

Euphortaiaceen. 
Huxus  sempervirens  F.  fossilis  Egh.,   Blätter      ....  ...     Klärbecken   1903/05. 


Klärbecken   11)03/05. 


Zizijphus  nucifera  Ldw  ,  Früchte 


Rhamanaceen. 
1 

■     ■     ■ 


.     Klärbecken  11)1)3/05. 


Rhamnus  catkartica  L.  fossilis  Egh  ,   Trieb  j 

Celastrinaceen. 

Evonymus  sp.  (europaeus  F.  Vi,  Blattstücke  und  Samen.      Klärbecken  1903/05,      Bohrung  .'-'w 

in  55  m  Teufe. 

Staphyleaceen. 

Staphylex  pliocaenica  Kink.,  Frucht  mit  Samen     .     . 

Aquifoliaceen. 
///•.;•  aquifolium  F.  fossilis  Egh.,   Blätter 

Anacardiaceen. 
ff/««  quereifolia  Göpp.,  Blättchen Klärbecken   l!)i»4. 

Rosaceen. 
/'//•//s  malus  F.  fossilis  Kink.,  Samen  | 

/i'»>v/   sp.,   Stachel 


1904. 


Klärbecken   1903/05. 


Klärbecken   1904. 


Prunus    Cerasus)  avium  L.  fossilis  Kink.,  Früchte   > 

[ Klarbecken   1903  05. 

„        domestica   L.  pliocaenica   Kink.,   Frucht  i 

„        cf.  aarvula  Ldw.,  Frucht  j 

\ Klärbecken   L904. 

,,        (Per&ica)  askenasyi  Kink.,   Frucht     i 

Papilionaceen. 

Cicer  inflatum  Kink Klärbecken   1903/05. 

VMedicago,  Samen Brunnen  la.     Weilbach   1905. 


Pflanzenreste,  deren  Bestimmung  unsicher  oder  nicht  gelungen  ist. 

?Ficus  carica   L.  fossilis. 

Kugelförmige  Frucht. 

Gestreckt  elliptische  Frucht. 

Samen,  wohl  zu  einer  Papilionacee  gehörig. 

( Ivales  Steinfrüchtchen 

Kurz  birnförmig  gestaltet?  Früchtchen 

Ovales,  dünnwandiges  Nüsschen. 

Vierseitiges,  pyramidales  Früchtchen. 

Vierkantiger  Samen    '* 

'i  A|ioc\  nee 

Fruchtstands-Spindel. 

Leyuminositea  >\*. 


Fauna  im  Oberplioeän  des  Frankfurter  Klärbeckens. 

Arthropoden. 
Insekten. 

Rhynchoten. 
Schildlaus LM04. 

?  Dipteren. 
?Galle  (V Cecidom yia,  •■allmucke)    .     .      1U03/05. 


17*      — 

Hymenopteren. 
Ameisen  (?Camptonotus) 1903/05. 

Coleopteren. 
?Scolitus 11)03/05. 

Cyphosoma  aslccnasyi  L.  v.  Heulen.  1904. 

Spinnen. 

Cocon 1903/05. 

Würmer. 

?Pisckola  (Egel) 1885. 


Von  der  jüngsten  Wetterauer  Flora  sagt  Ludwig  (Palaeont.  V..  S.  84):  ..Die  in 
dieser  Kohle  aufgefundenen  Pflanzenreste  unterscheiden  sieh  wesentlich  von  allen  in  den 
Salzhausener  oder  Hessenbrückener,  in  den  böhmischen  und  schlesischen  Kohlen  vorgekommenen 
Pflanzen;  sie  weichen  ebensosehr  von  den  aus  dem  Wetterauer  Tertiärsandstein  erhaltenen 
ab  und  bilden  ein  Gemisch  von  nordamerikanischen  und  kleinasiatischen  sehr  nahe  stehenden 
Formen  der  Jetztzeit,  welche  alle  in  unseren  Gegenden  wachsen  können.  Hieraus  darf  man 
auf  klimatische  Zustände  schließen,  welche  sich  denen  unserer  Tage  sehr  nahern  :  nur  fallt 
es  auf.  daß  viele  dieser  Pflanzenformen  in  Europa  ganz  ausgingen  und  erst  durch  Menschen- 
hand von  Ost  oder  West  wieder  eingeführt   werden  mußten." 

Fast  dasselbe  Urteil  erwuchs  Geyler  und  Kinkelin  auch  aus  den  Funden 
von  1885  im  Klärbecken;  es  unterschied  sich  nur  dadurch,  daß  unter  diesen  die  klein- 
asiatischen Pflanzen  zurück-,  die  nord amerikanischen  aber  sehr  in  den  Vordergrund  treten. 
Dazu  kam  noch,  wie  oben  schon  erwähnt,  eine  Form,  deren  nächste  Verwandte  heute  den 
australischen  Kontinent  bewohnen,  die  aber  schon  in  früherer  Tertiärzeit  hier  existierte 
und  sich  also  bis  zur  Oberpliocänzeit  erhielt.  Die  der  jüngsten  fossilen  Flora  der  mittleren 
Wetterau  '   und  dem  Klärbecken    L885  gemeinsamen  oder  sehr  nahe  stehenden  Formen  sind: 

Pinus  brevis  Ldw.  =      Pinus  montana  Mill.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 

Taxus  triäcutricosa  Ldw.  =  Nyssites  obovatus  Web.  s]>.  =  Pseudonyssa  palnii- 
formis    Kink. 

Quercus  sp. 


I'alaeont.   V.  S.  Sl     Uli.  Tal     XVI     .WIM 


179 

Corylus  inflata  Ldw.  =   Corylus  bulbiformis  Ldw.        Corylus  arellana  L.  fossil is 

Geyl.  ei   Kink. 
Jnglans  glohosa   Ludw. 

Jnglans  gbpperü  Ludw.         •/    cinerea   /..  fossiJis  rar.  yöppi  rfi  Ludw. 
Potamoyeton    semicinctum   Ldw.  /'.  miqitvVt  Geyl.  et    Kink.  fiscop/u/Hmn 

miqueli  Geyl.  el   Kink    sp. 
Aesculus  enropaea   Ludw.  .1«.  hippocastanum   I.    fossil is  Gevl.  el    Kink. 

Die    tlt'iii    Oberpliocän    von    Steinheim    bei    Hanau1    und    dem    Klärbecken    gemein- 
samen   Arten   sind  : 

I- riii,  hi  i  nropaea   Ludw.  Frenelites  curopueus  Ldw.   sp. 

Thuja    roesslerana   Ldw.   und    ih.  theobaldana  Ldw.         Pinus   strobus   L.  fossilh 

<  ü'\  1.  et  Kink. 
Pinus  oriformis  Ludw.         /'.  ludwiyi  Schimp. 

PitltlS   liilisqiiiiniosii    Ldw. 
\hn  ir/is    Sp. 

Nyssitcs  omit/iobroiiius   I  ng. 
Auch  die  kleine  Flora  aus  einem  Brunnenschacht  in  Niederurse] J  hat  die  I  'ebereinstimmung 
der  oberpliocänen  Floren  der  mittleren  und  unteren  Wetterau  etwas  gemehrt  durch  den  Fund  von 
Lobelia   venosa  Ldw.  =  Draba   venosa   Ldw.  sp. 
Arten,  die  zugleich  auch  dem   Klärbecken  eigen  sind,  sind: 
Frenelites  eiiropaeus  Ludw.  sp. 
Pseudonyssa  palmiformis  Kink. 
Corylus  avellana  L    fossilis  <  ■  <•  \  1.  et   Kink. 
Fagus  phocaenica  Geyl.  et   Kink. 
Carpinus  Infi/Ins  ].. 
Peucedanites  loiumeli  Kink. 
In    höherem    Grade    hat    die    Qebereinstimmung    der    Funde    im     Klärbecken    von 
1903-    1905  mit  der  jüngsten  Wetterauer  Flora  zugenommen  durch: 

/  I ums  sp.  Zizyphus  nucifera  Ldw.  YMaynolia  cor  Ldw. 

Vitis  sp.  i  'i  rasiis  sp. 

Acer  sp.  Prumis  parcu/a   Ldw. 


1   Palaeont    VIII. 

'    S,  ■lirk.Mll>.     I'..  i       I'.IHII 


180     — 

Oben  gedachten  wir  schon  der  eigenartigen  Zusammensetzung  der  Klärbeckenflora, 
der  Mischung  europäischer  Formen  mit  nordamerikanischen,  kl  ein  asiatischen 
und  australischen.     Nach  allen  diesen  Seiten  haben  sich  die  /engen  gemehrt. 

Dazu    koi t    noch    die    höchst    interessante    Tatsache,    dass    die    Pflanzenwelt    der 

Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.  zur  Oberpliocänzeit  auch  einige  ostasiatische  Formen 
enthält.  Von  Interesse  ist.  daß  auch  Reste  von  heute  im  Westen  Nordamerikas  lebenden 
Riesenbäumen  sich  landen.  Eine  Gattung  hat  die  KJärbeckenflora  auch  mit  der  beutigen 
Flora  N  o  r  d  a  t  r  i  k  a  s  gemein. 

Die  Pflanzen  der  Frankfurter  Oberpliocänflora,  die  Europa  treu  gebliehen  sind, 
wenn  sie  auch  in  der  Zwischenzeit  z.  T.  daraus  haben  weichen  müssen,  die  also  wieder 
zurückgewandert   sind,   hat  sich   auch  gemehrt   und   zwar  um: 

Pinus  dl]',  silvestris  L.  fossilis  Kink. 

Populus  tremula   L.  fossilis  Egh. 

Qaercus  robur  L.  fossilis  Egh. 

Acer  monspessidunum  L.  fossilis  Egh. 

Hu. ms  sempervirens  L.  fossilis  Egh. 

Hex  aquifolium  L.  fossilis  Egh. 

Vitis  rotundifolia  Mchx. 

Cerasiis  avium  L.  fossilis  Kink. 

Prunus  domestica  L.  fossilis  Kink. 
An    amerikanischen   Formen    sind    durch    die    neuen  Grabungen  im  Klärbecken 
noch   nachgewiesen   worden: 

Libocedrus  pliocaenica  Kink.. 

Sequoia  langsdorfi  Brongn.  /'.  i>li<>c<ievicu  Egh.  et   Kink.. 

Juglmis  nigra  L.  fossilis  Kink. 

Picea  rubra  Lk.  fossilis  Kink. 
Zu    den    klein  asiatischen    und    pon  tischen    Gattungen    kamen    durch    die 
Grabung  im  Klärbecken  L903— 1905:  Pterocarya,  Prunus  (Oer usus),  Prunus,  Prunus  (Persica), 
Buxus,  ?Vitis,  zu  den  australischen  vielleicht   Eucalyptus. 
Die    ostasiatischen    Pflanzen  sind: 

Torreya  nueiferu  Sieb,  et  Zucc. 

Gingko  adiantioides  Ung.  äff.  biloba  L. 

Oephalotaxus  franeofurtana  Kink. 


—      181 

C-epha.1ota.rus  rotundata  Kink. 

Cephalota.ras  loossi  Kink.  äff.  drupaeea  Sieb  et  Zucc. 

Kili  In  rni  fährt  Geyl.  et   Kink.  sp.  äff.  davidiana   Franchet. 

Eine  Callifrisart  lebt   heute  in   Nordafrika. 

Sn  isi  die  Verbreitung  der  oberpliocänen  Pflanzen    in  sehr  weitem  Gebiete  erw 
und  damit  sind  Landverbindungen  sehr  wahrscheinlich,  wo  heute  Meere  trennend  dazwischen 
liegen,  sei  es  im  Osten  oder  im  Westen  oder  im  Süden. 

Forschen  wir  nach  den  Wurzeln  der  oberpliocänen  Flora  dos  Untermaintales,  die 
noch  in  hohem  Grade  den  Charakter  tertiärer  Floren  an  sich  trägt,  insofern  als  wir  die 
Verwandten  ihrer  Elemente  in  der  Jetztzeit,  wie  oben  gezeigt,  in  vielfach  weit  entfernten 
Vegetationsgebieten  finden,  sn  werden  wir  zunächst  die  tertiären  Fluren  unserer  Gegend,  die 
wir,  soweit  Bestimmungen  von  Geyler  und  von  Engelhardt  vorliegen,  vom  Mitteloligocän 
an  —  mit  Ausnahme  der  Obermiocän-  und  Unterpliocänzeit  kennen.1  hierzu  heranziehen. 
Wie  schon  angedeutet,  beziehen  sich  die  folgenden  fast  nur  auf  die  von  Geyler  und  von 
Engelhardt  bestimmten  und  im  Senckenbergischen  .Museum  Heuenden  Fossilien:  es  ist 
außerdem  noch  die  Revision  von  v.  Ettingshausen  3  benutzt. 

Sequoia  erscheint  als  Sequoia  sternbergi  Heer  und  sogar  als  Sequoia  langsdorfi  Heer 
schon  im  mitteloligocänen  Flörsheimer  Ton  und  Sequoia  langsdorfi  auch  im  oberoligocänen 
Münzenberger  Blättersandstein  und  der  Blätterkohle  von  Salzhausen,  sowie  in  der  Flora  von 
Bischofsheim  und  vom  Himmelsberg  hei   Fulda: 

liier  kommt  auch  CaUitris  brongniarti  (Sequoia  brongniarti  Endl.)  vor. 

Von  Tai o<l//un  ist  TaxodiiUH  distichuiii  niioceunm  Heer  sogar  schon  im  Rupelton  von 
Flörsheim  gefunden  worden. 

Liboeedrus  stellt  sich  als  Liboeedrus  salieornioides  Endl.  sp.  auch  schon  im  Rupelton 
von  Flörsheim  ein.  dann  im   Untermiocän  von  Salzhausen  und  im  Ton  vom  Himmelsberg. 

Pm«sarten  finden  sich  im  Flörsheimer  Ton  und  zahlreich  im  Münzenberger  Sandstein, 
auch  in  der  Salzhausener  Kohle;  besonders  ist  auf  Pinus  nodosa  Ldw.  und  Pinus  oviformis  Ldw. 
von  Münzenberg  und  Rockenberg  und  auf  Pinus  pinastioides  lug.  aus  der  Kohle  von 
Bommersheim  und  Salzhausen  hinzuweisen. 

Larix  gracilis  führt  Ludwig  aus  dem  untermiocänen  Mergel  de.  Frankfurter 
Hafens  an. 


1  Senckenb.  Ber.    1903    S.  63     68. 

-'  Wiener  Sitzgsb.  I.VII.   1.  S.  807     894. 
Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges.     Bd   \\l\. 


—     182     — 

Poacites  laevis  AI.  Br.  nennt  Ettingshausen  aus  dem  Münzenberger  Sandstein, 
es  erscheint  aber  schon  im  Rupelton. 

Potamogeton  geniculahis  AI.  Br.  kommt   ebendaselbst  vor.  dasselbe  gilt  von  Cyperites. 

Pseudonyssa  palmiformis  Kink.  ist  als  Nyssa  obovata  Web.  in  Salzhausen  vertreten. 

Myrica  ist  in  zahlreichen  Arten  in  allen  oligocänen  und  miocänen  Schichten  vorhanden. 

Betula  ist  spärlich  im  Oligocän,  aber  in  allen  Fundorten  miocänen  Alters  vorhanden, 
besonders  Betulaprisca  Ett.  in  Salzhausen  und  Bommersheim.in  Bischofsheim  und  am  Himmelsberg. 

Carpinus  grandis  Ung.  findet  sich  unter  den  Blattabdrücken  des  Schleichsandsteines. 
des  Münzenberger  Sandsteins,  dann  in  den  Kohlen  von  Salzhausen  und  Bischofsheim,  endlich 
im  Tone  des  Himmelsberges. 

Corylus  inflata  Ldw.  gibt  Ludwig  von  Salzhausen  an. 

Von  Quercus  sind  Arten  in  allen  oligocänen  und  miocänen  Schichten  mehrfach 
vertreten  und  von  Fagus  gilt  fast  dasselbe.  Im  Untermiocän  von  Frankfurt  ist  Fagus 
horrida  Ludw.;  Fagus  feroniae  Ett.  kommt  in  Münzenberg,  Salzhausen  und  am  Himmelsberg  vor. 

Auch  Salix   ist   ein  Element  aller  oligocänen  und  miocänen  Floren  hiesiger  (legend. 

Fast  dasselbe  trifft  bei  Populus  als  Populm  latior  AI.  Br.  und  Populus  mutabilis  Heer  zu. 

Von  Juglans  ist  Juglans  acuminata  AI.  Br.  vom  Mitteloligocän  bis  zum  Mittelmiocän 
vorhanden:  Juglans  rostrata  Göpp.  bildet   Ludwig  aus  Salzhausen  ab. 

Carya  bßinica  Ung.  wird  aus  dem  Flörsheimer  Ton  angegeben,  auch  eine  Carya 
heeri  Ett.:  am  zahlreichsten  und  artenreichsten  tritt  Carya  in  Münzenberg  auf  als  Carya 
costata  Stbg  sp.  und   Carya  ventricosa  Brongn.,  die  beide  auch  bis  ins  Miocän   reichen. 

Pterocarya  denticulata  Heer  gehört  zur  Flora  von  Flörsheim,  Salzhausen  und 
Himmelsborg. 

Ulmus  brauni  Heer  zu  der  von  Münzenberg  und  Himmelsberg.  Uhmis  longifolia  Fug. 
schon  zu  der  von   Flörsheim. 

Planer a  ungeri  Köv.  sp.  fehlt  nur  im  Rupelton. 

Liqiädambar  europaeum  AI.  Br.  kommt  bei  Münzenberg.  Frankfurt  a.  M.,  Salzhausen 
und  am  Himmelsberg  vor:  es  ist  als  Frenela  von  Ludwig  aus  den  ersten  zwei  Fundorten 
aufgeführt. 

Fraxinus  kommt  als  Fraxinus  primigenia  Lug.  schon  in  Flörsheim,  dann  als  Fraxinus 
denticulata  Heer  am  Himmelsberg  vor 

Vaccinium  ist  in  zwei  Arten  schon  im  Rupelton  und  wird  als  V '.  acheronticum  aus 
fast  allen  miocänen  Fundorten  aufgeführt. 


—      L83 

Vith  leittonka  AI.  Br.  gehört  zur  miocänen  l*'lora  von  Salzhausen  und  ßommersheim, 
auch  zu  denen  von   Bischofsheim  und   vom    Himmelsberg. 

Ni/ssa  ornithobroma  I  ng.  führt  Ludw  ig  mit  Nyssu  europuat  I  ng.  und  Xyssu 
vertu  ihm  i  Ung.  von  Salzhausen  auf  und  Maynol/u  ror  l.dw.  von  ebendaher;  als  Magnolia 
attenuata  Web.  kommt   sie  schon  im  oberen   Mitteloligocän  des  Schleichsandes  vor. 

Magnolia  iliiimii    I  ng.  kommt   in  Flörsheim  vor. 

I  ,  trilobatum  Stbg.  sp.  ist  ein  Element  aller  oligocänen  und  miocänen  Hören 
hiesiger  Gegend  nur  einziger  Ausnahme  der  von  Flörsheim;  mehrere  Arten  von  Acrr  werden 
von   Münzenberg  und  Salzhausen  aufgeführt. 

Evoiiymus  kommt  als  Evonymus  hecri  Ung.  in  Flörsheim,  als  Evonymus  weüeruniva  Ett. 
in  Münzenberg,  Salzhausen  und  am   Himmelsberg  vor. 

Rhamnus  ist  zumeist  als  Rhamnus  dechcni  Web.  vertreten  und  zwar  in  Flörsheim, 
in  Münzenberg  und  den  meisten  miocänen  Fundorten;  als  Rhamnus  yaudini  Heer  findet  er 
sieh  in  Flörsheim  und  im  Schleichsand  und  als  Rhamnus  rossmässleri  Ung.  im  Rupelton. 
Rhamnus  ist   übrigens  im   Rupelton   noch  durch  andere  Arten   verrieten. 

Von  Zizyphus  wurde  Zizyphus  protolotus  Ung.  im  Flörsheimer  Meereston  und 
Zizyphus  pistacinus  Ung.  in  Salzhausen  aufgefunden. 

Her  hat  sieh  schon  im   Rupelton  von   Flörsheim  in  sechs  Arten  eingestellt. 

Eucalyptus  findet  sich  als  Eucalyptus  oceanku  Heer  zahlreich  im  Mitteloligocän  von 
Flörsheim  und  im  Untermiocän  des  Frankfurter  Hafens. 

Von  Rhus  ist  Ritus  appendiculata  Ett.  und  Rhus  sayoriana  Ett.  im  Rupelton  von 
Flörsheim.  Rhus  deleta  Heer  in  Salzhausen  gefunden  wurden:  von  Münzenberg  .gibt 
E  1 1  i  n  gs  h  a  use  n  noch   Rhus  miinzeuhcryensis  an. 

Von  Amygdalus  kommt  Amyydalus persieifolia  Weh.  in  Flörsheim  und  am  Himmelsberg, 
Amygdalus  pcreyer  Ung.  (A.duru   Ldw.)  in  Münzenberg   vor. 

Prunus  ist  durch  Vrunus  angusto-serrata  Ldw.  von  Rockenberg,  Pyrus  durch  Pyrus 
phytuli  Ung.  vom  Himmelsberg  bekannt:  auch  bei  Flörsheim  scheinen  Blätter  vorzukommen, 
die  hierher  zu  ziehen  sind,  wie   Pyrus  vuphemes  Ung. 

Von  Rosa  wird  aus  dem  Münzenberger  Sandstein   Rosa  augustifolia  Ludw.  aufgeführt. 

Lcyuminosites  stammt  wahrscheinlich  von  einer  Acacia ;  von  Acacki  hypoyaea  Heer 
liegen  Blattabdrücke  von   Flörsheim,  Salzhausen  und  vom  Himmelsberg  vor. 

Damit  ist  natürlich  nicht  gesagt,  daß  die  Arten  der  mittleren  Tertiärzeit   es    waren. 

aus  denen   die  oberpliocänen  Arten  hervorgegangen  sind.     Nach  obigem  kommen  nicht  allein 

25  * 


—     184     — 

eine  große  Zahl  der  Genera  des  Oberpliocäns  schon  in  der  mittleren  Tertiärzeil  (Oligocän 
und  Miocän)  vor.  sondern  mehrere  Arten  derselben  ungefähr  15  -  haben  .sich  auch 
bis  in  die  jüngste  Tertiärzeil  erhalten.     Es  sind  dies: 

Sequoia  langsdorfi  Brongn.,  Sequoia  brongniarti  Ett.,  Pinus  palaeostrobus  Ett.,  Bettda 
prisca  Ett.,  Gorylus  avellana  L.  fC  inflata  Ldw.),  Pupidus  leiwophylla  Ung.,  Pterocarya 
denticulata  Heer.  Ulmus  brauni  Herr,  Planera  ungeri  Köv.  sp.,  Vacc'mium  acheronticum  Ung., 
rife  taitoniai  AI.  Br.,  IVj/ssa  (Nyssites)  ornühobroma  Ung.,  PMagnolia  cor  Ldw..  ylcer 
trilobatum  Stbg.  sp. 

In  den  Tertiärfloren  des  Mainzer  Beckens  fehlen,  soweit  bisher  bekannt  ist.  noch 
von  folgenden  oberpliocänen  Genera  die  Vorläufer: 

Frenelites,  Torreya,  Cephalotaxas,  Gingko,  Picea,  Abies,  Cettis,  Polygonum,  Viscophyllum, 
Heracleites,   Peucedcmites,    Berberis,   Draba,  Aesculus,    Buxus,    Staphylea,  Cerusus  und   (Vre 


185 


Beschreibung-  der  oberpliocänen  Flora  des  Untermaintales, 
insbesondere  des  Frankfurter  Klärbeckens. 

Acotyledonen. 
Fungi. 

S/iliiirr/ii    Hall. 

Sphaei'Ui  acerina  Egh.  (Taf.  22,   Fig.  7). 
Die  Fruchtkörper  sind  zerstreut,  klein,  punktförmig,  schwarz. 
Dieser  l'il/  wurde   bereits   in  Böhmen    nachgewiesen.     (Vergl.  Tertiäriiora    von    Dux. 
S.  L40,  Taf.  I,   Fig.  3). 

Vorkommen:   Klärbecken  bei   Niederrad. 

Splittertet  buxl  Egh.  n.  sp.  (Taf.  22,   Figg.  8      LO). 
Die  Perithecien  sind  klein,  rund,  schwarz. 

Einzelne  Blätter  sind  von  diesem  Pilze  sehr  zahlreich  besetzt.  Meist  tritt  er  isoliert 
auf,  doch  bildet  er  auch  durch  dichtes  Aneinanderliegen  mehrerer  (2  li  kleine  Gruppen. 
Wo  er  zu  großem  Drucke  unterworfen  war.  zeigt  er  sich  am  Rande  aufgerissen,  in  der  Mitte 
vieler  ist  unter  dem  Mikroskope  eine  kreisförmige  Öffnung  zu  erblicken.  Trotz  aller  Bemühungen 
waren  Sporen  nicht  zu  entdecken,  weshalb  er  der  Sammelgattung  Sphueria  zugewiesen  sei. 
Vorkommen:   Klärbecken  bei   Niederrad. 

Aster  Ina  (:')  ilteüs  Ell. 
Die   an   den    Myceliumfäden   gebildeten    Perithezien   sind    kreisförmig,   die   einzelnen 
/eilen    meist    etwas    länger    als    breit,    am    Rande    unregelmäßig    gelappt    oder    papillenartig 

ausgewachsen,  die  reifen  Fruchtträger  mit  kleiner  Mündung 
in  der  Mitte  versehen. 

Wir  danken  die  Deutung  dieses  von  Herrn 
Askenasy  beobachteten,  auf  Blättern  von  llcx  be- 
findlichen Pilzes  Herrn  Professor  Dr.  M.  Möbius.  Seine 
Bestimmung  ist  jedoch  nicht  ganz  sicher,  weil  die  dazu 
nötigen  Sporen  nicht  beobachtet   werden  konnten. 

für  Asterina  spricht  das  Vorhandensein  eines 
sogenannten   Luftmvzels.   an   dessen   Fäden   sich    die   für 


Astei  lim  i  -■'  II lein  Ell. 


1       die     Familie    Microthyriaceae    charakteristischen    schild- 
förmigen Fruchtkörper  bilden,  welche  nur  in  der  oberen 


—      1S6 

Hälfte  deutlich  ausgebildet  sind  und  hier  aus  strahlig  angeordneten  Hyphen  bestehen,  während 
die  untere  bei  der  Autsieht  nicht   sichtbare  Hälfte  unentwickelt  ist. 

Die  Zellen  des  Luftmyceliums  und  des  Peritheciums  zeichnen  sich  durch  braune  Wände 
aus;  je  alter  die  Fruchtkörper  sind,  um  so  dunkler  erscheinen  sie.  An  einem  Blattstück 
waren  außerordentlich  zahlreiche  Fruchtkörper  vorhanden,  die  stellenweise  aneinander  stießen 
und  sich  hier  abplatteten;  sonst  haben  sie  ziemlich  kreisförmigen  Umriß.  Der  Durchmesser 
beträgt  so — 90 /u;  die  einzelnen  Zellen  sind  etwa  2  ft  breit  und  meist  etwas  länger. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Auf  />'/M7's-i;lattern  linden  sich  ebenfalls  Fruchtkörper  eines  Asterina  ähnlichen  Pilzes. 
aber  ohne  Luftmycelium.  Die  Fruchtkörper  sind  etwas  kleiner  (50 — 80/«  im  Durchmesser, 
selten  mehr),  starker  gewölbt   und  am  Rande  glatt. 

Vorkommen:  Klarbecken  bei  Niederrad. 

Depasea  Fries. 
Depazea  feroniae  Ett.  (Taf.  22,  Figg.  12,  13.) 

Die  Flecken  sind  rundlich  oder  unregelmäßig  eckig,  bleich,  von  einem  dunklen  Rande 
umgeben. 

Obgleich  ich  nicht  völlig  überzeugt  bin.  daß  diese  Flecken,  auf  welche  Ettingshausen 
in  seiner  Tertiärflora  von  Bilin,  I.  S.  10,  Taf.  I.  Fig.  LS)  zuerst  hinwies,  wirkliche  Pilze  sind, 
stelle  ich  dieselben  doch  unter  Bepasea,  um  von  ihnen   Kunde  zu  geben. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Hysterium  Tode. 
Mysterium  ('.')  cyperi  Egh.  n.  sp.  (Taf.  22,  Fig.  14.) 

Die  Perithecien  sind  eingewachsen,  schwarz,  länglich-elliptisch. 

Du'  Pilze  fanden  sich  auf  dem  Halme  eines  nicht  bestimmbaren  Cyperus  (vielleicht 
Cyperus  vetustus  Heer?)  vor.  Da  der  Spalt,  mit  welchem  sie  sich  öffnen,  nicht  zu  erblicken 
ist.  bleibt  die  Stellung  noch  unsicher.  Ahnlich  sind  sie  Hypoderma  (Hysterium)  scirpinum  Dub., 
aber  weniger  lang. 

Vorkommen  :  Klarbecken  bei  Niederrad. 

Rhytisma  Fries. 
Rhytisma  ulmi  Egh.  n.  sp.  (Taf.  22,  Fig.  11.) 

Die  Perithecien  sind  groß,  schwarz,  rundlich,  polsterartig  verdickt. 

Sie  sitzen  an  den  Mittelnerven  entweder  einzeln  oder  in  Reihen  an  einander  gedrängt. 

Vorkommen:   Klärbecken   bei   Niederrad. 


IST 

Algae. 

Milurit,  s    Stbg. 

AI  ff»  rite»  catUevpoides  Egh.  n.  sp.  (Taf.  22.  Fig.  li.i 

Das  Blatt  isi  ungeteilt,  dach,  linealisch-länglich,  gauzrandig,  kurz  gestielt. 

Es  ist  Cii/i/rr/in  proliferu  Lamour.  ähnlich,  unterscheidet  sich  aber  von  ihr  durch 
den  nicht  gewellten  Rand. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Oanlerpites  Stbg. 
Cnulerpites  tertiuri»  Egh.  n.  sp.  (Tat'.  22.  Figg.  :!7— 42.) 

Die  Pflanze  ist  sichelförmig,  lederig,  blattförmig,  linealisch,  an  der  spitze  verschmälert, 
nach  außen  mit  flachen,  blattähnlichen  Auszweigungen  versehen,  gestielt. 

Ich  halte  diese  in  einer  Anzahl  von  Exemplaren  aufgefundene  Pflanze  als  Schisosiphon 
und  /war  Schizosiphon  aponinu»  Ktz.  ähnlich.  Möglicherweise  hat  sie  vom  Wasser  überflutete 
Steine  oder  Felsen  der  Ufergegend  bewohnt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Filices. 
Vieris  Sw.  (Taf.  22,   Fig    13). 

Bloß  das  abgebildete  Spitzenstück  eines  Fieders  wurde  aufgefunden.  Es  zeigt  sich 
tief  gespalten;  die  in  spitzen  Winkeln  abstehenden  Lappen  sind  schmal  und  am  Grunde 
verbunden.     Nur  an  einem  ist  ein   Nerv  sichtbar. 

Das  Stück  läßt  eine  artliche  Bestimmung  nicht  zu:  es  kann  ebensogut  Vieris 
aquilina  L.  als  Pieris  ocningensis  Ufig.  zugewiesen  werden. 

Aus  der  Gruppe  der  Farne  sind  noch  zwei  Prothallien  vorhanden,  von  denen  ich 
bei  Mangel  an  Material  nicht  anzugehen  vermag,  welcher  Gattung  sie  zugehören  mochten. 
Viel   Ähnlichkeit   besitzen  sie  mit   solchen   von    Asjilenimit. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei   Niederrad. 

Musci. 

Im  Laute  der  Zeit  sind  in  tertiären  Schichten  mehrfach  Überreste  von  Moosen  nach- 
gewiesen worden,  aber  der  Zustand  ihrer  Erhaltung  ließ  meist  bloß  Ahnungen  über  ihre 
Stellung  aufkommen,  weil  die  verkohlte  Substanz  nur  in  den  wenigsten  Füllen  Auskunft  über 
das  Zellennetz  zu  gehen  vermochte. 

Der  erste  Blick  auf  die  im  Klärbecken  gefundenen  zahlreichen  Überreste  ließ  heim 
fluchtigen   Beschauen  vermuten,   daß  endlich   Material  auf  uns  gekommen  sei.    welches   reich- 


188 

Iicher  als  bisher  Auskunft  über  den  feineren  Bau  fossiler  Moose  zu  gehen  vermöchte;  doch 
zeigte  die  genauen'  Untersuchung  unter  dem  Mikroskope  der  meist  nur  in  winzigen  Fetzen 
vorhandenen  Stücke,  daß  diese,  von  den  entblätterten  ganz,  abgesehen,  die  Blätter 
großenteils  schlecht  erhalten  oder  nur  zum  Teil  zeigten  und  daß  von  Früchten  nirgends 
eine  Spur  zu  entdecken  war.  Unter  solchen  Verhältnissen  war  es  nur  möglich,  auf  Grund 
der  mikroskopischen  Untersuchung  einzelner  hesser  erhaltener  Blätter  anzugehen,  welchen 
Gattungen  unsere  Stücke  nahe  stehen. 

Soviel  steht  fest,  daß  alle  sicher  auf  pleurocarpe  Moose  hinweisen. 
Neckcia  Hedw.  (Taf.  22,  Figg.  25—30.) 

Die  Aste  sind  fiederig  verzweigt;  die  rippenlosen  Blätter  mehrreihig,  flach  aus- 
gebreitet, die  seitlichen  stellen  zweizeilig  ab,  sind  lanzettlich,  zugespitzt  und  ganzrandig. 

Die  Blattzellen  erweisen  sich  an  der  Spitze  als  klein  und  nehmen  nach  unten  an 
Größe  zu:  ihre  Gestalt  ist  linealisch. 

Wahrscheinlich  sind  unsere  Reste  Teile    ehemaliger  Polster  an  Bäumen  oder  Felsen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Leskea  Hedw.  (Taf.  22,  Figg.  35,  36.) 

Die  Stengel    sind    fiederästig,   die   kleinen   Blätter    breit    zugespitzt    und    ganzrandig. 

Die  ziemlich  gleichartigen  Blattzellen  sind  dickwandig  quadratisch. 

Diese  Moose  hafteten  wohl  an  Bäumen  oder  Steinen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Heterocladiwm  Bruch  et  Schimp.  (Taf.  22,  Figg.  31 — 34.) 

Das  sehr  zarte  Moos  ist  verzweigt,  die  Blattet  stehen  ab.  besitzen  einen  breiten 
Grund  und  sind  zugespitzt,  mit  Rippe  versehen. 

Die  Blattzellen  erscheinen  gegen  die  Spitze  hin  rundlich-eckig,  vier-  bis  sechsseitig, 
in   der  Mitte  und  am  Grunde  linealisch-gestreckt. 

Die  Reste  rühren  wohl  von  auf  der  Erde  oder  an   Felsen  wohnenden  Moosen  her. 

Vorkommen :  Klärbecken  hei  Niederrad. 

EurJvynchium  Schimp.  (Taf.  22,  Figg.  15     ls.   üt.  20.) 

Die  vorhandenen  stücke  deuten  auf  zwei  verschiedene  Arten  hin. 

Bei  der  einen  sind  die  Stämmchen  fiederästig,  die  abstehenden  Blätter  rippenlos, 
eiförmig  oder  elliptisch,  plötzlich  in  eine  lauge  Haarspitze  verdünnt  und  mit  zurück- 
geschlagenem Rande  versehen. 

Die  Blattzellen  sind  linealisch,  sehr  eng  und   bedeutend  länger  als  breit. 


189 

Bei  der  anderen  zeigen  sich  die  Blätter  lanzettförmig,  ebenfalls  mit  langer  Haarspitze 
versehen  und  am  Rande  umgeschlagen, 

Das  Blattnetz  besteht  aber  aus  kleineren,  schmal  rhomboidischen,  in  den  aufeinander- 
folgenden Lagen  alternierenden  /eilen. 

I >ie  erstere  Art  isi   wohl  in  der  europäischen   Flora   nicht   vorhanden. 

Diese  Reste  stammen  wahrscheinlich  von  Rasen,  welche  auf  Steinen,  auf  Erde  oder 
auf  Baumwurzeln  aufsaßen. 

Vorkommen:  Klärbecken  hei  Niederrad. 

l'/iinii iiiiiiii  Schimp.  (Taf.  22,   Figg.  21,  22.) 

Wir   sehen    den    oberen    Teil    eines    zierlichen,    baumartig   verzweigten    Pfiänzchens 

vor     uns.     dessen     mich     gut     erhaltene    Blätter     lanzettförmig    und    von    der    Spitze    Ins 

etwa    zur    Mitte    herab    gezähnt    erscheinen.     Die    Kippe    ist    kräftig    und    verschwindet    vor 

der   Spitze. 

Die  Blattzellen  sind  länglich,  rundlich-vierseitig  Ins  eiförmig  oder  elliptisch. 

Unsere  Reste   zeigten   sich   ehemals  wahrscheinlich  als  wasserliebende  Felsbewohner. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Anomo&on  Hook,  et  Tayl.    .-    'Taf  22,   Figg    23,  24.) 

E<  ist  das  Stück,  wieviele  anderen  Gattungen  angekörige,  ganz  fragmentär  erhalten, 
doch  läßt  es  die  Möglichkeit  zu.  es  hierher  zu  ziehen. 

Die  Blätter,  von  denen  nur  die  dicken  Rippen  vollständig  erhalten  sind,  stehen 
entfernt  und  auf  einer  Seite  des  Stämmchens. 

Das  Blattnetz  wird  von  rundlichen,  engmaschigen  Zellen  gebildet. 

Vorkommen :  Klärbecken  hei  Niederrad. 

Gymnospermen. 

Cupressineen. 

Freneliti  s  <  le.A  1.  et  Kink. 
Zäpfchen  pyramidenförmig,  fünf-  Ins  sechsklappig,   1—1,5  cm  lang. 
Frenefites  europaeus  Ldw.  sp.  (Taf.  23,  Figg.  I     3.) 

Palaennt.  VIII,  S  68,  Taf.  XXIV,  Fi-.  4  (und  Taf.  XV,  Fig.  3  [Liquidambar]).  Palauonf  V,  S.  13«, 
Taf.  XXVII,  Fig.  14  (LfquMambar-Frsigme-nte).  Senckenb.  Abh.  XV.  1887.  S.  10,  Tal  I.  Figg  la,  b.  Senckenb 
Ber   1900,  S.  131. 

Von  diesen  Zäpfchen,  die  Ludwig  zu  Frenela  gestellt  hat,  welcher  Bestimmung 
Geyler  und  Kinkel  in  mit  Vorbehalt  sich  angeschlossen  haben,  wurde  bei  der  Grabung 
im   Klärbecken  bei  Niederrad  und  in  der  Baugrube  der  Höchster  Schleuse  |s-:>  je  ein  Stuck 

Abhandl.  d.  Senckenb.  Naturf.  Ges      Bd.  XXIX.  26 


—     190 

gefunden:  bei  einer  Brunnengrabung  in  Niederurse]  wurden  dagegen  eine  größere  Zahl 
gewonnen  und  auch  bei  der  letzten  Grabung  im  Klärbecken  L903 — 05  drei  vollkommene 
Stücke.  Von  diesen  drei  unterscheiden  sich  Fig.  I  a,  b,  c  durch  schlankeren  Bau,  während  das 
dritte  die  gedrungenere  und  derbere  Gestalt  hat,  wie  es  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  1  abgebildet 
ist.  Da  dies  weit  klafft,  so  isf  an  ihm  besonders  deutlich  der  Hau  der  Schuppen  zu 
beobachten.  Vom  Grund  zieht  auf  der  Innenseite  eine  scharfe  Kante;  die  Seiten- 
ränder der  verholzten  Fruchtschuppen  rechts  und  links  begrenzen  eine  konkave  drei- 
eckige Fläche.  Bei  Niederursel  wurde,  wie  berichtet,  außer  den  nur  fünfblätterigen, 
kurzgestielten  Zäpfchen  ein  sechsblätteriges  gefunden.  Auch  die  drei  neuerdings  gefundenen 
sind  fünf  blätterig. 

In  dem  ersten  Bericht  (1887)  über  die  Oberpliocänflora  im  Untermaintal,  die  noch 
im  Senckenb.  Ber.  1889,  S.  71 — 73,  dann  in  den  Abh.  z.  Preuß.  geol.  Specialkarte,  IX,  Heft  4, 
S.  237 — 229  und  im  Senckenb.  Ber.  1900,  8.121 — 138  besprochen  worden  ist,  heben  Geyler 
und  Kinkelin  hervor,  daß  die  Pflanzen,  zu  der  diese  Zäpfchen  höchst  wahrscheinlich 
gehören,  einer  der  südlichen  Hemisphäre  angehörigen  sehr  nahe  stellt. 

Vorkommen:  Klärbecken,  Höchster  Schleuse  und  Niederursel.  Früher  Groß-Steinheim 

hei  Hanau. 

Callitris  Vent. 

Callitris  brongniartii  Endl.  sp.     (Taf.  23,  Figg.  5  a— -e.) 

Die  Stengel  sind  wechselständig,  platt  gedrückt,  gegliedert,  gestreift,  mit  kleinen 
zugespitzten  Blättchen  versehen. 

Es  sind  nur  die  wenigen  abgebildeten  Bruchstücke  nebst  einigen  anderen  aufgefunden 
worden,  was  wohl  darauf  hindeuten  dürfte,  daß  diese  Pflanze  in  unserem  Gebiete  zu  den 
Seltenheiten  gehört  hat.  Sie  fand  sich  während  des  Tertiärs  (vom  Eocän  bis  zum  Pliocän) 
in  einem  großen  Teile  von  Europa  vor,  doch  mehr  in  den  südlichen  Gegenden  als  in  den 
mittleren.  Böhmen,  Schlesien  und  das  Main-  und  Fuldagebiet  mögen  wohl  die  nördlichsten 
Stelleu   gewesen   sein,   bis  zu   welchen   sie   vordrang. 

Als  Pflanze  der  Gegenwart,  welche  aus  ihr  hervorgegangen  sein  dürfte,  ist  Callitris 
quadi'irahis  Vent.  des  westlichen  Nordafrika  zu  betrachten. 

Vorkommen:   Klärbecken  bei   Niederrad. 

Libocedrits  Eudl. 

Zapfenquirle  2,  nur  der  obere  fruchtbar  mit  I — 2  Samen  pro  Fruchtblatt.  Samen 
mit  einem  großen   Flügel  und  einem  viel  kleineren  seitlichen. 


I'M 

Liiboredvus  /iliocaeiiica  Kink.  n.  sp  all.  decurmis  Torr.  PI.  Fremont.  iTaf.  23,  Fig.  t.) 
Das  Hache  N'üßchen  von  länglicli  ovaler,  oben  stark  zugespitzter  I min  hat  einen 
etwa  Nim  der  Mitte  seiner  beiden  Seitenränder  ausgehenden  und  nach  oben  fortsetzenden. 
-oueit  erkennbar,  schmalen  Flügel;  er  ist  etwas  über  der  spitze  des  Xüßehens  abgerissen; 
auch  seitlich  zerfetzt,  so  daß  sich  keine  sichere  Vorstellung  über  die  Gestall  des  Flügels 
gewinnen  läßt.  Xüßchen  und  Flügel  lieben  sieh  deutlich  voneinander  al).  Im  Flügel 
verlaufen  keine  Leitbündel.  Diese  Verhältnisse  deuten  auf  einen  Koniferensamen  hin  und 
/war  auf  einen  Liboccdfus-Üsimen,  soweit  mir  bekannt  der  einzige,  der  eine  so  beträchtlich 
zugespitzte   Form  hat, 

Länge  des   Nüßchens  s,0  mm.   Breite  3,2  mm. 

I liest' Maße  .stimmen  ziemlich  mit  denen  bei  Lilwcetlnis  rlecurraiis  Torr,  überein,  bei 
dem    ich    eine   Länge    von    10,0  mm   und   Breite   von    1,0  mm   fand.     Snnsi    fand   sich   nur   noch 

ein    kleine-    Aststück    vor. 

I.ilmn  ilr/K  tlcritrrriis  Torr    ist   auf  den   Rocky  Mountains  zu   Hause. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Taxeen. 

Tomi/a   Arnott. 

Samen    von  walzigTänglicher   oder   eiförmiger  Gestalt,    drehrund,   am  (iipfel  und  am 
Grund  zugespitzt,  schartet  am  (iipfel. 
Torreya  nuelf'eru Sieb,  et  Zucc.  fossilis  Egh.  et  Kink.  (Taf.  23.  Figg.  6 a     i:  7a,  b;  Sa   b. 

Samen:  Von  den  zwei  drehrtinden.  ziemlich  dünnschaligen  Samen,  die  die  neue 
Grabung  im  Klärbecken  gebracht  hat.  ist  die  eine  von  walzig-elliptischer  Fig.  8),  die 
andere  von  länglich-eiförmiger  (Fig.  7)  <le<ialt.  Die  Schale  ist  dünn,  einfachere:  und  enthielt 
mulmige  Kohle.     Der  Gipfel  ist   scharf,  die  Basis  stumpf  zugespitzt. 

Am  walzigen  Samen  erscheint  die  Oberfläche  fast  glatt,  nur  bei  genauerem  Zusehen 
feinrunzelig ;  am  eiförmigen  beobachtet  man  auch  feine  Runzeln  in  großer  Zahl:  aus  ihnen 
acht  eine  geringere  Zahl  deutlicher  Streifen  hervor,  die  jedoch  die  Basis  nicht  erreichen; 
\on  der  Basis  lauft  hingegen  eine  Furche,  die  an  der  oberen  Hälfte  nicht  mehr  zu  erkennen 
und   bei  den   rezenten  Samen   überhaupt  nicht  vorhanden  ist. 

Samen  von  walziger  Form:   Länge  2!)  mm, 

Durchmesser   L5,5  mm. 

Samen  von  eiförmiger  Gestalt:  Länge  22.5  min. 

Durchmesser   15,8  mm. 

26* 


192     — 

Rezente  Samen  von  zimtbrauner  Farbe  und  von  eirunder  oder  länglicher  Gestalt.  Japan  : 
Länge  21     -35  nun. 
Durchmesser  II  -16  mm. 

Rezente    Samen     von     T.    grandis    Torr,    eirund,     zugespitzt,     grubig,     netzaderig. 
Nordchina  im  Che-Kiang-Gebirge : 
Lange   20-    30  nun. 
Durchmesser  16 — 18  mm. 

Blätter.  Die  Blätter  stehen  zweizeilig,  sind  kurz  gestielt,  linealisch-lanzettförmig, 
lang  zugespitzt,  am  Grunde  gerundet,  gerade  oder  etwas  sichelförmig,  starr,  einnervig,  mit 
zwei  neben  dem  Mittelnerven  parallel  verlaufenden,  ans  zusammengehäuften  und  dicht 
gestellten  Spaltöffnungen  bestehenden  Linien  versehen. 

Ein  Zweig  wurde  nicht  gefunden,  nur  einzelne  losgelöste  Blatter  sind  in  größerer 
Anzahl  vorhanden. 

Betrachten  wir  diese  mit  dem  bloßen  Auge,  so  vermögen  wir  sie  sofort  in  zwei 
Abteilungen  zu  bringen.  Bei  der  einen  zeigt  sieh  bald  mehr  bald  weniger  verkohlte  Masse, 
die  ihnen  entweder  ein  gleichmäßig  dunkles  Aussehen  gibt  oder  sie  als  von  scheinbaren 
Pilzen  befallen  erscheinen  laßt,  wahrend  die.  bei  welchen  diese  ausgelaugt  ist,  hellgelb 
erscheinen.  Letztere  erleichtern  uns  die  Untersuchung  sehr.  Sofort  fallen  uns  bei  ihnen  drei 
parallel  verlaufende,  weder  auf  der  Ober-  noch  auf  der  Unterseite  hervortretende  Längsstreifen 
von  ziemlich  gleicher  Breite  auf.  von  denen  sich  die  äußeren  vom  mittleren  durch  etwas 
dunklere  Färbung  hervorheben,  während  die  übrigen  Blattpartien  heller,  glatt  und  glänzend 
erscheinen.  Meist  zeigen  sich  die  Blätter  am  Grunde,  von  dem  aus  sie  sich  nach  dem 
entgegengesetzten  Ende  hin  allmählich  verschmälern,  um  endlich  in  eine  feine,  an  den 
einzelnen  Blättern  verschieden  lange,  scharfe  Spitze  überzugehen,  am  breitesten.  Stets 
vereinigen  sich  die  Bänder  vor  letzterer. 

Verschärfen  wir  unser  Sehen  durch  eine  Lupe,  so  entdecken  wir  in  dem  mittleren 
Streifen,  welcher  den  Nerv  darstellt,  feine  Längsfasern  (Gefäße),  Während  die  seitlichen,  bei 
welchen  solche  fehlen,  sich  als  eine  Häufung  dichtgedrängter,  heller,  punktförmiger  Stellen 
entpuppen.  Bei  einigen  Blättern  schien  es  dem  bloßen  Auge,  als  gesellten  sich  am  Bande 
noch  zwei  andere  Bänder  hinzu,  doch  zeigte  die  nähere  Untersuchung  mit  dem  Vergrößerungs- 
glas, daß  sich  hier  der   Blattrand   leicht  umgeschlagen   habe. 

Unter  dem  Mikroskop  erschaut  man  endlich  die  Partien  außer  den  Bändern  als 
parallel  gestreift.  Wir  haben  es  hier  mit  langen,  sehr  schmalen,  verhältnismäßig  dickwandigen, 


—      193 

sich   zuweilen   auskeilenden  Zellen    zu   tun,   deren   gleichmäßiges  Gewebe   nicht   durch  Spall 
Öffnungen  unterbrochen  wird.     Diese    linden  wir  dagegen  in  den  seitlichen  Streifen,    regellos 
angeordnet  und  vertieft,  von  den  dicht  aneinander  lagernden  erhöhten  Schließzellen  umgeben 

So  gleichen  unsere  Blätter  in  ihrem  feineren  Haue  denen  von  (kphulofnsifas  Ülriki 
Heer  sp.  (Tuxites  Olriki  Heer),  welche  Menzel  in  Gymnosp.  d.  nordböhm.  Braunkohlenf.  II. 
S.  102  In]1  eingehend  beschrieben  hat:  doch  dürfen  sie  nicht  mit  ihnen  zusammengestellt 
werden,  da  sie  nicht  linealisch,  am  Grunde  nicht  verschmälert,  nicht  kurz  zugespitzt  sind. 
wohl  alier  am  Grunde  herablaufen,  worauf  die  Abreißungsstellen  mancher  hinweisen,  und  den 
Nerven  an  der  Oberseite  nicht   hervortreten  hissen. 

1  nsere  Funde  belehren  uns.  daß  Torreya  nueifera  Sieb,  et  Zucc.  zur  Zeit  des  jüngsten 
Tertiärs  sich  nicht  bloß  auf  die  Gegend  des  heutigen  Lyon  beschränkte,  sondern  auch 
mehrere  Breitengrade  nordwärts  im  mittleren  Deutschland  vorhanden  war.  Es  läßt  sich  wohl 
annehmen,  daß  sie  wahrend  des  l'liocäns  eine  weitere  Verbreitung  in  Europa  gehabt  habe, 
als  man  bisher  glauben  konnte.  Selten  ist  ja  die  Erhaltung  so  günstig  wie  bei  unseren 
Funden,  welche  eine  genaue  Erforschung  zulassen:  zuweilen  Ial.lt  die  ungenügende  Beschaffenheit 
iler  Fossilien  uns  nur  ahnen  und  ist  die  Ursache,  wenn  wir  solche  nahestehenden  Gattungen, 
in  unserem  Falle  etwa  Sequoia,  Taxites  oder  Cepludotaxites,  einreihen.  So  können  wir  z.B. 
aus  der  Gestalt  der  Blatter  von  Tuxites  ralidus  Heer  in.  a.  Balt.  FL,  Tai.:;.  Fig.  iL!)  wohl 
annehmen,  daß  er  zu  unserer  Gattung  gehören  möge,  ohne  es  unabweisbar  feststellen  zu  können. 

schon  während  der  Kreide  bestand  die  Gattung  Torreya  in  mehreren  Arten  in  den 
Nordpolargegenden,  in  denen  sie  jedenfalls  ihren  Ursprung  gehabt  hat.  Aus  dem  'Tertiär 
derselben  ist  uns  von  einer  Kunde  geworden,  ebenso  aus  dem  Oligocän  Böhmens.  Hier  ist 
Torreya  bilhäca  Sap.  t  Menzel.  a.a.O..  S.  104 — 106,  Taf.  5,  Fig.  4),  welche  Ettingshausen 
als  zu  Sequoia  gehörig  betrachtete  (Bilin  I,  Taf.  13,  Fig.  9),  vorhanden.  Ob  zwischen  ihr  und 
Torreya  iniciferu  Sieb,  et  Zucc.  des  l'liocäns  ein  entwicklungsgeschichtlicher  Zusammenhang 
besteht,  kann  bei  dem  geringen  vorliegenden  Materiale  nicht  gesagt  werden,  wohl  aber 
können  wir  behaupten,  daß  letztere  Spezies  in  unsere  Zeiten  übergegangen  ist.  in  der  Zeit 
nach  dem  Tertiär  aber  aus  Europa  gänzlich  verschwand,  um  sich  nur  noch  auf  den  Gebirgen 
der  japanischen  Inseln  Nipon  und  Sikok  wildwachsend  zu  erhalten,  während  sie  kultiviert 
durch  das  ganze  Japan  zu  finden  ist.  in  unseren  europäischen  Kulturen  (z.B.  I'illnitzer 
Schloßgarten,  Tharander  Forstgarten)  nur.  weil  durch  Stecklinge  von  Seitentrieben  vermehrt 
in  buschiger  Form. 

1  Abh.  d.  naturw.  Gesellsch.  Isis  in  Dresden,  19U0,  Heft  IL 


—     194     — 

Nach  Mitteilung  von  Herrn  Hofgärtner  V.  Nohl  auf  Insel  Mainau  hat  er  im  Garten 
der  Villa  Barbey  in  Chambery  bei  Genf  unter  einem  20  m  hohen  Baum  von  Torreya  nueifera 
junge  Pflanzen  derselben  aus  dort  gereiften  Samen  aufgeben  sehen.  Nach  Beobachtung  von 
Herrn  Garteninspektor  Purpus  in  Darmstadt  fruktifizieren  sowohl  Torreya  wie  Cephalotaxus 
im  dortigen  botanischen  ».arten,  sobald  Manneheu  und  Weibchen  nebeneinander  stehen.  - 
Mitteilungen,  die  für  die  Beurteilung  des  Klimas  von  wesentlicher  Bedeutung  sind. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Cephalotaxus  Sieh,  et  Zucc. 

Samen  länglich  und  eirund,  entweder  beiderseits  zugespitzt,  auch  wie  bei  Torreya 
am  Gipfel  beträchtlich  schärfer  als  an  der  Basis  oder  am  Grunde  abgerundet.  Von  der 
Gipfelspitze  ziehen  sich  zwei,  meist  entgegengesetzte,  nach  unten  laufende  Kanten,  die  jedoch 
kaum  die  Mitte  erreichen.  Durch  diese  Kanten  erscheint  der  Same  seitlich  komprimiert. 
Schalendicke  verschieden.  Die  Heimat  von  Cephalotaxus  ist  heute  Japan  und  China. 
CephcUotaocus  franeofurtana  Kink.  n.  sp.  (Taf.  23,  Fig.  IIa — c.) 

Der  fast  kugelige,  geschlossene,  am  Gipfel  scharf,  am  Grunde  stumpf  zugespitzte, 
auf  der  einen  Seite  eingedrückte  Samen  von  brauner  Farbe  läßt  keine  eigentlichen  Kanten 
vom  Gipfel  ausgehend  erkennen;  wohl  lauft  auf  der  eingedrückten  Seite  vom  Gipfel  aus  eine 
seichte  Leiste,  die  den  (irund  nicht  erreicht,  und  auf  der  anderen  Seite  sieht  man  eine 
ebensolche  Längserhöhung,  die  aber  nicht  genau  vom  Gipfel  ausgeht  und  auch  nur  bis  zur 
Mitte  reicht  Obwohl  gedrückt,  besitzt  die  ziemlich  dicke  Schale  keine  Hisse  oder  Sprünge. 
Dieselben  stellen,  die  auf  der  Außenseite  Verdickung  zeigen,  lassen  solche  auch  auf  der 
Innenseite  erkennen.  Lei  der  Querteilung  erweist  sich  das  fossil  einfächerig  und  kohligen 
Inhalt  einschließend. 

Länge  18.2  mm,  größte  Breite  13,2  mm,  kleinste  Breite  8,3  mm,  Schalen- 
dicke 0,7  —  1,0  mm. 

Vorkommen  :   Klarbecken   hei  Niederrad. 

CepJialota-xus  rotuncUita  Kink.  n.  sp.  (Taf.  23,  Figg.  10a,  b;  ?12;  ?13.) 

Her  kurzelliptische,  fast  kugelig  gestaltete,  oben  zugespitzte,  unten  abgerundete 
Same  hat  fast  glatte  Oberfläche;  seine  etwas  runzelige  Oberfläche  tritt  deutlicher  an  der 
Spitze  hervor.  Hie  Etunzelung  kommt  wohl  bei  der  sein'  dünnen  Schale  vom  Eintrocknen 
her.  Von  der  Spitze  aus  geht  auf  der  einen  Seite  eine  scharfe  Leiste,  jedoch  nur  etwas  über 
die  Hälfte;  auf  der  anderen  Seite  ist  die  Kante  bis  ungefähr  ein  Drittel  der  ganzen  Länge 
aufgeplatzt.     Der  Spalt  setzt  sich  übrigens  in  keiner  sichtbaren  Naht.  fort.     Der  Querschnitt 


—       195 

erweis!    die  Fruchl   als  einfächerig.    Der  [nbalt  ist  kohlig.     Die  Samenhaut,  ev.  das  Endocarp 
ist   noch  erkennbar. 

Länge   17.."i  nun.  größte  Breite    13.5  mm.  Schalendicke  0,2     U.-J  mm. 

Es  ist  vor  allem  die  Schalend  icke,  welche  Cephalotaxus  francofurtana  und  Crp/ialotaxits 
rotumlata  unterscheidet,  die  bei  ersterer  ziemlich  stark,  hei  letzterer  sehr  dünn  ist.  oh  die 
Abrundung  hei  Cepltalotaxus  rotumlata  spezifisch  ist.  läßt  sieh,  da  nur  dies  eine  [>'ossil 
vorliegt,  nicht  entscheiden,  um  so  weniger,  da  unter  den  rezenten  Samen  von  Cephalotaxiis 
sowohl  am  Grunde  stumpfspitze,  als  auch  völlig  abgerundete   Formen  vorkommen. 

Vorkommen:  Klärbecken  hei  Niederrad. 

Es  ist  nicht  unwahrscheinlich,  daß  die  in  Figg.  12  und  13  abgebildeten  Früchte 
kleinere  Samen  von  Cephalotaxus  rotumlata  Kink.  sind.  Siehe  die  unten  abgerundete  Form 
von  Cephalotaxns  ihujuicea  Sieb,  et  Zucc.  in  Fig.  15a  und  h.  c  und  d.)  Beide  haben  lederige 
Sehale.  kurz-eiförmige  Gestalt  mit  abgerundeter  Basis,  der  eine  kurze  Spitze  gegenüberliegt. 
Von  dieser  gehen  nach  der  Basis  zwei  einander  gegenüber  liegende  Kanten.  Die  Oberfläche 
von   Fig.  1.",  ist   feinstreifig  und  zeigt   noch  ein   Fetzchen  der  äußeren  Hülle. 

Vorkommen:   Klärbecken  bei   Niederrad. 

Cep7ifilota.rus  foossi  Kink.  nov.  sp.  (Taf.  23,   Figg.  9a,  b.) 

Der  bauchig  ovale,  fast  kugelige  Samen  ist  oberflächlich  last  glatt,  schwarz,  glänzend 
und  das  einzige   Früchtchen,  das  im  Klärbecken  verkiest  gefunden  wurde. 

Von  seiner  Spitze  auf  dem  Gipfel  laufen  zwei  einander  direkt  gegenüberliegende 
Kanten  aus.  die  jedoch  die  der  Gipfelspitze  gegenüberliegende,  weniger  spitze  Basis  nicht 
erreichen,  sondern  schon   in  der  Mitte  ganz  verflachen. 

An  vielen  Stellen  zeigt  das  Fossil  infolge  des  auf  ihm  gelasteten  Druckes  und  der 
Sprödigkeil  des  petrifizierenden  Materiales  Bisse.  Bei  Herstellung  des  Querschnittes  erweist 
sich  die  Fruehtschale  als  ziemlich  dünn.  Eine  sehr  dünne  äußere  Hülle  ist  als  Kohlenhäutchen 
ziemlich  allgemein  erkennbar;  bei  der  Querteilung  ist  es  z.  T.  abgeblättert.  Die  Frucht  resp. 
der  Samen   ist    einfächerig  und   besitzt   einen   Inhalt,  der  auch  ans   Markasit    besteht. 

Länge   ILSmm,  größte   Breite  8.2  mm,  kleinste  Breite  C.l  nun. 

Vorkommen:   Klärbecken  bei   Niederrad. 

Herrn  Hofgärtner  Nohl  auf  Mainau  danke  ich  auch  die  Mitteilung,  daß  aul  Mainau 
Cephalotaxns  ilrujiarca  Sieh,  et  Zucc.  dem  ('fj)lialofaxus  luossi  Kink.  nahe  zu  stehen  scheint. 
schon  einige  Male  keimfähige  Samen  angesetzt  hat,  daß  dies  jedoch  nicht  alle  Jahre  geschehe, 
auch    seien    die    Fruchte    nur    sehr    vereinzelt.      Im    Jahre    1897   jedoch         der    Jahrgang    ist 


—     196     — 

nicht  ganz  sicher  --  fand  ein  ungemein  starker  Fruchtansatz  statt.  Hier  weise  ich  muh 
auf  die  oben  bei  Torreya  erwähnten  Beobachtungen  im  botanischen  Garten  von  Darmstadt  hin. 

Es  fanden  sich  noch  zwei  bis  drei  Fruchtreste,  deren  unterer  (?  oberer)  Teil  leider 
nicht  erhalten  ist:  der  eine  derselben  von  walziger  Gestalt  mit  ovalem,  zugespitzten  Ende 
besitzt  auch  die  Skulptur  des  Samens  von   Torreya  nncifera  (Taf.  33,  Fig.  12). 

Ein  anderer  Rest,  mit  glatter  Oberfläche  ist  ziemlich  dünnschalig  und  hat  die 
beiden  vom  Gipfel  ausgebenden,  einander  gegenüberliegenden  Kanten:  er  mag  wohl  zu 
Cephalotaxus  gehören. 

Beide  Reste  sind  einfächerig  und  enthielten  kohligen  Inhalt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Gingko  L. 

Der  Samen  von  linsenförmiger  Gestalt  ist  rings  umlaufen  von  einer  scharfen  Kante, 
an  der  beiderseits  eine  flache  Hohlkehle  entlang  läuft. 

Gingko  adiantoides  Eng.  sp.    (Taf.  23,  Figg.  16  a,  b:  17  a,  b;  18  a — d.) 

Senckenb.  Abb.  XV.  S.  39,  Taf.  IV,  Fig.  12  (Carpites  sp.). 

S  Minen.  Das  den  Fruktitikationsorganen  angehörige  Fossil  von  Gingko  ist  schon 
1885  im  Klärbecken  gefunden  und  1.  c.  Taf.  IV,  Fig.  12  abgebildet  worden,  es  ist  der  damals 
betr.  seiner  Zugehörigkeit  zu  Gingko  nicht  erkannte  Carpites  sp.  Wir  bilden  diesen  aus- 
gewachsenen Samen  nochmals  ab. 

Eine  sehr  dünne,  fast  halbkugelige,  schwarze,  glänzende  Fruchthälfte,  die  längs  des 
Randes  ringsum  eine  schwache  Einbiegung  hat  und  daher  schmal  geflügelt  erscheint,  wird  wohl 
die  Hälfte  eines  jungen  Gingko-S&mens  sein.    Die  Oberfläche  ist  glatt,  nur  schwach  gekörnelt. 

Höhe  9,0  mm,  Breite  8,0  mm.  Schalendicke  0,2  mm. 

Blätter.  Die  Blätter  sind  lederig,  breit  rhombisch-fächerförmig,  in  der  Mitte 
ausgebuchtet  oder  ganz,  am  Bande  wellig,  in  den  Stiel  zusammengezogen,  von  zahlreichen 
ziemlich  parallelen,  straffen,  sich  gabelnden  Nerven  durchzogen. 

Diese  Art,  deren  Blattei'  von  denen  aller  übrigen  Koniferen  insofern  abweichen,  als 
sie  ein  farnähnliches  (Adiantuni !)  Aussehen  zeigen,  gehört  einer  bereits  in  alter  Zeit 
auftretenden  und  sich  bis  in  unsere  Zeit  fortsetzenden  Gruppe  von  Pflanzen  an.  Schon  im 
Perm  erscheint  der  Urahne  Gingko  primigenia  Sap.,  im  .Iura  erweitert  sich  die  Gattung  bis 
auf  ein  Dutzend  Arten,  schränkt  sich  aber  im  Tertiär  bedeutend  ein  und  ist  zur  rezenten 
Zeit  nur  noch  in  einer  Art.  Gingko  biloba  L.  fil.,  übrig  geblieben.  Interessant  ist  es  zu 
beobachten,  wie  im  Faule  der  Perioden  die  Blattspreite  allmählich  von  der  linealisch  zerteilten 


197 

zur    breitflächig   ungeteilten   Form    übergeht,   wa;    auf  stärkere    Regengüsse    in    der   älteren 
Zeil  hinweisen  soll. 

Die  hier  beschriebene  Art  tritt  in  Europa  schon  während  des  Eocäns  auf  und  verharrt 
bis  /um  Ende  des  Pliocäns,  aus  welchem  unsere  Blätter  stammen,  sie  hatte  während  des 
Tertiärs  eine  sehr  große  Verbreitung;  Blattüberreste  fand  man  von  den  Nordpolargegenden 
herab  Ins  nach  Italien  vor.  Diese  stimmen  mit  denen  der  lebenden  Art  so  sehr  überein, 
daß  man,  nachdem  auch  ein  übereinstimmender  Same  nachgewiesen  werden  konnte,  beide 
nicht  zu  trennen  vermag.  Nur  fehlt  uns  noch  hei  der  fossilen  Pflanze  die  Kenntnis 
der  Blüten. 

Gingko  >»\<>htt  I.  til.  finden  wir  nicht  mehr  im  wilden  Zustande  sondern  nur  kultiviert 
in  China  und  Japan,  in  letzterem  Laude  z.  II.  als  heilige  Bäume  um  die  buddhistischen 
Tempel  herum  angepflanzt,  seit  dem  Jahre  1 7 r. 4  aber  auch  in  Europa  eingeführt,  wo  sie 
Gärten  und  Anlagen,  ja  Straßen  zieren,  in  ihnen  auch  harte  Winter  unbeschädigt  überstehend, 
weshalb  angenommen  werden  kann,  daß  auch  die  fossile  Art.  im  Laufe  langer  Zeit  an  ein 
niederschreitendes   Klima    gewöhnt,   kühlere  Temperatur  zu   ertragen   imstande   gewesen   sei. 

In  unserem  Materiale  ist  nur  ganz  selten  ein  tiefer  Einschnitt  in  der  Mitte  des 
vorderen  Piandes  der  Blätter  sichtbar  und  rühren  solche  wohl  von  Sommertrieben  her  (Fig. 42). 
Fast  durchgehend  finden  wir  den  Land  ganz;  diese  Blätter  dürften  wohl  an  Kurztrieben 
gestanden  haben.  Dafür  aber  ist  die  charakteristische  <>abehiua  der  Nerven,  welche  sich 
beim  Eintritt  in  den  Grund  gleichmäßig  in  die  rechte  und  linke  Hälfte  verteilen,  während 
die   mittleren  gerade  auslaufen,    au    allen  sichtbar  und  alle  zeigen  sich  am  Grunde  gestutzt. 

Eine  Anzahl  von  Bruchstücken  ist  an  verschiedenen  Lokalitäten  aufgefunden  worden, 
von  denen  wohl  angenommen  werden  kann,  daß  sie  zu  Gingko  udiantoides  Lng.  gehören. 
(Vergl.  z.B.  Heer,  Nachtr.  z.  Grönld.,  Tat'.:;.  Fig.  15;  Ders.;  Balt.  FL  Taf.  3,  Figg.  15  c,  24. 
Jedenfalls  müssen  auch  Salislmrea  procurcinii  Mass.  (Massalongo,  Fl.  Senigal.,  S.  Diu,  Taf.  39, 
Kit;.  1 1  und  S.polyniorplta  Lesq.  (Lesquereux,  Tert.  Fl.,  S.  84,  Taf.  60,  Figg.  40,  4L  hierher 
gezogen  werden. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Taxodieen. 

Taxodiitm   Lieh. 
Zäpfchen  gestielt,  fast  kugelig.  Schuppen  bei  der  Reife  aufspringend,  bleibend,  holzig, 
in    ihrer  Mitte    durch    eine   genabelte    oder  gebogene  Spitze  und  gegen  den  Land  hin  durch 
eine  gebogene  Linie  kleiner  Hocker  ausgezeichnet   oder  selten  ganz  glatt. 

Abhandl.  d.  Senckenb.  Naturf.  Ges.     Bd.XXIX.  Jl 


—     198 

Taxodium  distichum  Rieh,  pliocaenicum  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  23,  Figg.  L9a,  b; 

20  a— c  und  21  a — h.) 

Senckenb  Alili.  XV,  L887,  S.  11,  Taf.  I,  Fig.  2. 

Frucht.  Auf  kurzem  Stiel  befindet  sich  ein  fast  kugeliges  Zäpfchen,  an  dessen  Grund 
mehrere  sehr  kleine  Schuppen  von  dreieckig  zugespitzter  Form  sitzen:  auf  sie  folgen  nach 
oben  beträchtlich  größere  Schuppen  (Figg  20  a  c).  Dieselben  haben  am  oberen  Ende  ein 
Feldchen,  welches  nach  unten  durch  eine  bogenförmige,  nach  oben  ausgebogene  Querleiste 
begrenzt  ist.  Die  Feldchen  zeigen  teilweise  durch  Längsleistchen  eine  gewisse  Runzelung. 
wodurch  die  phere  Partie  des  Feldchens  in  mehrere  Täfelchen  geteilt  erscheint.  Innerhalb 
der  letzteren  sieht  man  vielfach  je  ein  kleineres  Wärzchen.  Auf  der  oben  erwähnten 
Querleiste  sitzt  in  der  Mitte  ein  Hocker.  Auf  der  Innenseite  der  mittleren  Schuppen  läuft 
eine  Längskante  nach  dem  Ansatzpunkte  an  die  Zäpfchenachse,  von  welcher  Kante  die 
Seiten  schief  abfallen.  Wenige  obere  Schuppen,  die  jedenfalls  wie  die  kleineren  unteren 
unfruchtbar  sind,  haben  mehr  nach  unten,  der  Zapfenachse  zu.  dreiseitig  pyramidale  Gestalt. 
Ihre  Feldchen  am  oberen  Ende  sind  undeutlich  ausgebildet.  Von  den  Samen,  die  an  der 
Längskante  der  Innenseite  zusammenstoßen,  ist  kein  Eindruck  erkennbar:  sie  selbst  sind 
selbstverständlich  ausgefallen. 

Lange  des  Zäpfchens  12  mm,  Breite  11  —  12  mm.  Mittlere  Schuppenlänge  8 — 9  mm, 
Breite  3,5  — 5  mm.     Obere  Schuppenlänge  6     7  min.   Breite  2,5— 3,5  mm. 

Blätter.  Die  hinfalligen  Zweiglein  sind  fadenförmig,  mit  abwechselnden  dicht- 
stehenden, zweizeilig  angeordneten  Blättern  besetzt,  welche  sehr  kurz  gestielt,  flach,  an 
Grund  und  Spitze  zugespitzt,  linealisch-lanzettlich  und  einnervig  sind,  die  jüngeren  bleibenden 
zeigen  schuppenförmige  Blätter.  (Taf.  23,  Figg.  21a     lu 

Line  große  Anzahl  leider  meist  etwas  entblätterter  Zweiglein  '  läßt  schließen,  daß 
diese  Pflanze  in  unserem  Gebiete  nicht  selten  gewesen  sein  durfte,  worauf  auch  für  andere 
Lokalitäten  ein   häufiges  Auftreten  derselben   hinweist. 

Wir  halien  sie  eingehender  und  besser  kennen  gelernt  als  viele  andere  der  Vorwelt. 
Von  ihr  sind  nicht  bloß  beblätterte  Zweige,  sondern  auch  Blüten,  Früchte.  Samen  und  Holz 
aufgefunden  worden;  somit  sind  wir  in  den  Stand  gesetzt,  sie  in  allen  ihren  Teilen  mit 
denen  des  jetztweltlichen  Vertreters  vergleichen  zu  können.  Auf  Grund  dessen  konnte 
Göppert  (s.  Schoßnitz,  S.  7i  behaupten,  daß  alle  Teile  der  fossilen  Pflanze  mit  gleichen 
des  rezenten    Taxodium  distichum   Hieb,    „sehr    verwandt    erscheinen"    und    Heer  (s.  Halt.  IT. 


Über  dii    Ursache  dei   teilweise!]  Entblätterung  s.S. 'Jon, 


—      199 

S.  20)  erklären,  daß  „die  miocäne  mul  lebende  Art  zu  vereinigen"  seien,  also  keine  trennenden 
Unterschiede  böten.  So  wurde  es  uns  ermöglicht,  von  den  Lebensbedingungen  der  letzteren 
auf  die  der  ersteren  schließen  zu  können. 

Taxodium  diativlutm  Rieh,  bedeck!  im  Südosten  Nordamerikas  von  Delaware  südwärts 
bis  zum  30°  n.  Br.  weil  ausgedehnte  Sümpfe  und  morastige  Seen  (Cypress  swamps),  in  ihnen 
Wälder  bildend,  breite!  sich  auch  an  den  I  lern  des  Mississippi  und  anderen  Flußläufen  aus 
und  gedeih!  Überhaupt  am  besten,  wo  die  Erde  mil  Wasser  vollständig  getränkl  ist.  So 
können  wir  wohl  annehmen,  daß  Taxod'miu  (Uxtichnm  iiiioccwmtiu  Heer  in  der  Tertiärzeit, 
in  der  sie  sich  allein  überlassen  war,  also  keinen  Eingriff  der  Menschen  zu  erdulden  hatte, 
auch  nur  wasserreiche  Moräste  zu  ihrem  Wohnsitz  erkor.  In  dem  Gebiete  des  heutigen 
Untermains  mag  sie  die  Ufer  des  damals  vorhandenen  Sees  geziert,  in  der  kühleren  Jahreszeit 
wohl  auch  die  freudig  grünen  Kurztriebe  abgeworfen  haben. 

Als  langlebige  Pflanze  reicht  sie  vom  Tertiär  aus  in  unsere  Zeiten  herein.  In  den 
nordlichen  Polargegenden  entstanden,  verbreitete  sie  sich  von  ihnen  aus  strahlenförmig  immer 
weiter  nach  Süden  fort,  in  allen  Muten  vom  Unteroligocän  Ins  zum  Pliocän  nachweisbar.  Wir 
sehen  sie  an  vielen  orten  Europas,  Asiens  und  Amerikas  auftreten,  zur  mordenden  Eiszeit 
aber  in  den  ersten  beiden  Erdteilen  verschwinden,  nur  infolge  der  im  letzten  vorhandenen 
günstigen  Richtung  der  Gebirge,  wenn  auch  zurückgedrängt,  bleiben  und  von  ihm  aus  durch  den 
Menschen  als  Zierpflanze  in  ehemals  eingenommene  Bezirke  vereinzelt  wieder  übergeführt  werden. 

Unsere  Blätter  zeigen  das  Innere  in  Kohlenstoff  umgewandelt,  daher  das  Aussehen 
uns  als  schwarz  erscheint. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Srqttoia   Endl. 
Sequola  laugsdorfii  Brongn.  sp.  pliocriettica  Egh.  et  Wink.  (Taf.  24,  Figg.  la,  b; 

2,  3a-  h;  4a— c.) 

Frucht.  Von  den  zwei  Zäpfchen,  die  gefunden  worden  sind,  ist  das  eine  fast 
kugelig  oder  stumpfellipsoidisch  in  guter  Erhaltung  und  sitzt  auf  einem  Stielchen. 

Die  meist  sechsseitigen  Schilder  der  holzigen  Schuppen,  die  mit  nageiförmiger  Basis  auf  der 
Spindel  sitzen,  bilden,  sich  mosaikartig  aneinander  legend,  das  kugelige  Zäpfchen.  Von  dein  Nabel 
in  der  Mitte  der  Schildchen  laufen  nach  dem  Umfange  drei  Ins  vier  wulstig  abgerundete  Leistchen. 

Länge  (U'>-  Zäpfchens   lü  mm,   Dicke  oder  Breite   1  1  mm. 

Das  größte  Schildchen,  das  ein  fast  gleichseitiges  Sechseck  bildet,  mißt  von  unten 
nach  (dien  9  mm.   von   rechts  nach  links    lo  mm. 


—      200      — 

Bei  dem  etwas  zusammengedrückten  zweiten  Zäpfchen  sind  die  Schilder  noch 
besser  erhalten.  An  stelle  der  nabelartigen  Vertiefung  in  der  Mitte  der  Schilder  ist  ein 
Höckerchen. 

Von  dem  Zapfen  von  Sequoia  couttsiae  Heer  unterscheidet  sieb  der  beschriebene 
Zapfen  durch  die  wesentlich  beträchtlichere  Größe  der  mittleren  Schilder,  die  nach  (dien 
und  unten  sehr  viel  kleiner  werden. 

Samen.  Ein  kleiner,  rechts  und  links  mit  häutigem  Randsaum  umgebener  Same 
wird  wohl  zu  Sequoia  langsdorfii  gehören.  (Taf.  24,   Fig.  2.) 

Länge  4,5  mm,  Breite  4.0  mm. 

Beim  Samen  von  Sequoia  gigantea  Torr.  Länge  6,0  mm,  Breite    1,0  mm,  Tiefe  1,-  mm. 

I>i<'  Blätter  sind  steif,  linealisch,  am  Grunde  verschmälert  und  angewachsen 
herunterlaufend,  gedrängt  abstehend;  der  Mittelnerv  ist  stark. 

Von  den  in  den  Schichten  des  Klarheckeiis  erhalten  gebliebenen  Zweig- 
stücken dieser  Pflanze  ist  eine  bedeutend  geringere  Anzahl  vorhanden,  als  von 
den  Resten  von  Taxod'mm,  was  wohl  weniger  darauf  hin  zu  deuten  ist.  daß  sie  in 
geringerer  Anzahl  von  Exemplaren  vorhanden  gewesen  sein  möge,  als  daß  sie  in 
weiterer  Entfernung  vom  See  ihre  Sitze  einnahm.  Das  bruchstückartige  Auftreten  der 
Zweige  neben  dem  vielfach  zu  beobachtenden  kehlen  der  schwerer  ablösbaren  Blätter 
dieser  durchwässerten  Hoden  nicht  liebenden  Pflanze  scheinen  wenigstens  darauf 
hinzuweisen. 

Durch  die  am  Stengel  herablaufenden  Blätter  und  die  meist  größere  Dicke  der  Achse 
unterscheiden  sich  die  Zweige  sofort  von  denen  der  Sumpfzypresse.  Auffallen  muß  die  Dicke 
der  meisten  Zweige,   welche  auf  einen  krankhaften  Zustand  hindeuten  dürfte. 

Figg.  4  a — c  stellen  im  jugendlichen  Zustande  befindliche  Zweige  mit  anliegenden 
Blättern  dar.  welche  sehr  an  solche  der  oligocanen  Sequoia  couttsiae  Heer  erinnern  und 
lig.  '_!.">  zeigt  eine  vielleicht  durch  Einwirkung  eines  Pilzes  entstandene  bänderartige  Ver- 
wachsung von  Blättern. 

In  Sequoia  haben  wir  ein  altes,  nunmehr  im  Aussterben  begriffenes  Geschlecht  vor 
uns.  In  der  Wealdenformation  beginnend,  dauerte  es  durch  Kreide  und  Tertiär  fort.  In 
letzterem  hatte  es  eine  weite  geographische  Verbreitung  (Europa.  Asien.  Nordamerika) 
inne.  während  in  der  rezenten  Zeit  nur  noch  zwei  auf  beschränktem  Räume  wildwachsende 
Allen.    S.  seniperoirens   Endl.    (an    der    Küste    Kaliforniens;    und    S.  gigantea  Torr,    (auf   dem 


201 

westlichen  Abhänge  der  Sierra  Nevada)  zu  finden  sind.  Erstere  ist  wohl  als  aus  .$'.  lanrjsrforfii. 
Brongn.  sp.  hervorgegangen  und.  da  diese  bereits  in  der  jüngeren  Kreide  erschien,  als 
langlebige  Art  zu  betrachten.  Ihre  Verbreitung  war  eine  sehr  große,  denn  sie  ist  in  den 
NTordpolargegenden,  in  Nordasien,  Nordamerika  und  besonders  auch  in  Europa  an  einer 
Menge  von  Lokalitäten  nachgewiesen  worden. 

Die  fossilen  Überreste  unseres  Fundortes  haben  eine  schwarze  Färbung  angenommen, 
die  sie,  gegen  das  Licht  gehalten,  nicht  verlieren. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Abietineen. 
Pinus  L. 

Zapfen  eirund-kegelförmig  oder  länglich,  die  bleibenden  Fruchtschuppen  bald  an  der 
Spitze  verdickt,  bald  in  eine  harte,  lange  Spitze  verlängert  oder  an  der  Spitze  gerundet 
und  verschmälert. 

Pinus  montana  Mill.  fossil  is  Geyl.  et  Kink.    (Taf.  24,    Figg.  5a,  I».  c;   Taf.  26,    Fig. 8.) 
Pinus  brevisLuAw.   Palacont.  V,  S  89,  Taf.  XIX,  Fig.  1 ;  Senckenb.  Abh  XV,  S   11,  Taf  I.  Figg.  8,  i; 
Senckenb  Ber  1900,  S.  129. 

Von  Pinus  montana  Mill.  sind  wieder  ganz  charakteristische  Zapfen  und  /war  in  der 
Zahl  sieben  gefördert   worden.     Sie  besitzen   auch  wieder  verschiedene  Größe.     Der  Größen- 
unterschied ist  noch  beträchtlicher  als  er  in  1.  c.  Taf.  I.  Figg.  3,    I   dargestellt  ist. 
Der  größte  Zapfen  mißt   10  mm  Lange  und  ca.  26,5  min  grollte  Breite. 
Der  kleinste  Zapfen   mißt  22  nun  Lange  und   17.5  mm  grollte   Breite 
An    den    spitzovalen    Zäpfchen    unterscheidet    sich    bekanntlich    die    Pinus    montann 
von  der  geineinen  Kiefer.    Pinus  silvcstris  L..    durch    die  Maßverhältnisse   auf  den  gewölbten 
Schildchen    der    Fruchtschuppen.     Bei     Pinus    montana    hat    die    Narbe    die    Gestalt    einer 
länglichen    Ilaute.    bei    der    die    Breite    oder    Querdiagonale    (links- rechts)    die    Hohe    oder 
Längsdiagonale    oben-unten)  ziemlich   beträchtlich  übertrifft,  während   diese  Dimensionen   bei 
Pinus  silvcstris  ziemlich  gleich  sind   (siehe  Senckenb   Der..    1900,  S.  129). 

(her  das  Vorkommen  von  Pinus  montana  (Pinus  hrcois  Ldw.J  in  <\fv  jüngsten 
Braunkohle  der  Wetterau,  dann  über  das  in  der  Schieferkohle  der  Schweiz,  in  der  von  Frek 
in  Siebenbürgen  und  in  den  forest  beds  Englands  ist  in  den  zwei  vorausgegangenen 
Publikationen  über  die  Überpliocänflora  des  Untermaintales  1887  und  1900  berichtet  worden. 
Die  letzten  drei  Fundpunkte  sind  wohl  alle  alt-interglazial.  Potonie  berichtet  sogar  von 
einem  miocänen  Lager  von   Pinus  montana  bei  Grunow.     Die  heutige  Heimat,  der  Bergföhre 


—      202     — 

ist  die  Hochregion  der  Gebirge.  Somit  ist  ihr  Vorkommen  im  Pliocänwald,  wenn  auch  im 
allgemeinen  wenig  hervorragend,  seltsam.  Die  Tatsache,  deren  schon  im  Senckenb.  Ber.,  1900, 
S.  129  gedacht  ist.  macht  es  aber  verständlich,  daß  ihr  Gedeihen  neben  geringem  Wärme- 
bedürfnis besonders  durch  einen  höheren  Gehalt  von  Luftfeuchtigkeit  begünstigt  wird. 

Nach  Hempel  und  Wilhelm  (Bäume  und  Sträucher  des  Waldes,  S.  145)  verträgt 
die  Bergföhre  hohe  Grade  sommerlicher  Luftwärme;  sie  steigt  in  wärmere  Talgründe  herab 
und  kommt  sogar  in  forstlichen  Kulturen  an  der  .Meeresküste  noch  fort. 

Nach   der   Zahl    der   im   Klärbecken    gefundenen   Zapfen    zu   urteilen,   scheint    Pinus 
montana    rieben    Picea  latiquamosa    unter   den   zahlreichen    Gymnospermen   des    Pliocänwaldes 
im   (Jntermaingebiet  der  hantigste  Baum  gewesen  zu  sein. 
Vorkommen:   Klärbecken  bei  Niederrad. 
Pinus  cf.  sylvestris  L.  pliocaenica  Kink.   (Taf.  24,  Figg.  6  a,  b;  Taf.  26,  Fig.  9.) 
Ein  völlig  geöffneter,  klaffender  Zapfen,  der  nichtsdestoweniger  hinter  seinen  oberen 
Fruchtschuppen    noch    Samen    birgt,   ist    in    der   Gestalt    bezw.   in    den    Dimensionen    seiner 
scharfrandigen,    rhombisch   geformten    Schildchen    Pinus  siloestris   näher   als   Pinus  montana  ; 
die    vertikale    oder  Längsdiagonale    des  Schildchens   ist    nämlich    von   der   horizontalen   oder 
Querdiagonale  wenig  verschieden. 

Länge  des  Zapfens 41,5  mm 

Längsdiagonale  eines  Schildchens  in  der  zweituntersten  Reihe     ....       9,0     „ 

Querdiagonale  desselben  Schildchens 9,0     „ 

Längsdiagonale     des     unmittelbar     darüber     liegenden     Schildchens     der 

nächsten   I leihe 7,5     „ 

Querdiagonale  desselben  Schildchens 8,5     „ 

Längsdiagonale  eines  noch  höher  liegenden  Schildcheiis 7,0     „ 

Querdiagonale  desselben  Schildchens 7,2     „ 

Die  Schildchen  sind  flach,  wonach  dieses  Exemplar  der  forma  .plana  Christ  zugehört; 
seine  Längsleistchen  sind  weniger  deutlich  als  seine  Querleistchen. 

Auch  im  fossilen  Zäpfchen  heben  sich  die  Schildchen  durch  ihre  lichtere  Färbung 
von  der  dunkleren  Farbe  des  übrigen  Teiles  des  Zapfens  hervor  und  dadurch  auch  die 
Querleistchen. 

Pinus  sylvestris  begleitet  Pinus  montana  in  den  interglazialen  Ablagerungen 
der  schweizerischen  Schieferkohlen  und  kommt  auch  in  der  interglazialen  Höttinger 
Breccie  vor. 


203 

Heute  überschreitet  sie  den  Polarkreis;  ihr  südlichstes  europäisches  Vorkommen  ist 
Spanien.  Von  ihr  sagen  Hempelund  Wilhelm  S.  126:  „Bei  sehr  geringen  Ansprüchen  an  das 
Klima  zeigt  sich  Pinus  siloestris  gegen  Winterfrosl  wie  gegen  Sommerhitze  in  gleich  hohem 
Grade  unempfindlich,  so  daß  sie  sogar  eine  Sommerwärme  von  35°  Coline  Nachteil  verträgt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

l'iiiHs  askenasyi  Geyl.  el   Kink.  (Taf.24,  Figg.  7  und  Sa,  b.) 

Senckenb  AMi   \Y    S   12,  Taf.  I.  Fig.  5. 

Drei  Zäpfchen,  ein  großes  und  zwei  kirim',  alle  von  fast  kugeliger  Gestalt,  stimmen 
nicht  nur  in  der  ganz  eigenartig  gebildeten  Form  der  Schildchen,  deren  Oberrand  exakl 
halbkreisförmig  ist.  den  Nabel  als  Mittelpunkt  gedacht;  auch  das  rhombische  Feldchen  um 
den  Nabe]  ist  an  zahlreichen  Schildchen  deutlich  erkennbar,  wie  auch  die  dasselbe  durch- 
ziehende und  es  halbierende  Leiste. 

Leider  ist  die  eine  Seite  des  Gipfels  des  großen,  wenig  klaffenden  Zäpfchens  ähnlich 
wie  im  Original  (1.  c.  Taf.  I,  Fig.  5)  verletzt,  die  Abbildung  ist  daher  von  der  der  verletzten 
gegenüberliegenden  Seite  genommen. 

Hiernach  ist  die  Länge  des  großen  Zäpfchens  38  mm,  die  größte  Breite  in  etwa 
zwei   Fünftel  der  Höhe  vom  Grunde  aus  genommen  32  mm. 

l)ie  kleinen  Zäpfchen  sind  seillieh  zusammengedrückt  und  auch  verletzt,  aber  durch 
die  eigenartige  Gestalt  der  Schildchen  sicher  bestimmt.  Las  besser  erhaltene  unter  ihnen 
hat  die  Länge  von  25  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Plnus  ludwif/t  Schimp.  (Taf.24.   Figg.  9  und   10.) 

Schimper,  Traite  II.  S  äüG;  Palaeontogr  VIII,  S  70,  Taf  [V,  Fig.  3  (Pinna  oviforniix  Ldw  i: 
Senckenb  Abh  XV,  S.  L3,  Taf.  I.   Figg  ß.  7. 

In  der  stumpf  ovalen  Gestalt  und  den  Schuppenverhältnissen  mit  Phms  orifoniiis  Ldw. 
und  l'nuis  huhviyi  Schimp.  vollständig  übereinstimmend,  ist  ein  sehr  kleines,  zierliches 
geschlossenes  Zäpfchen  aus  <,\t'i  Klärbeckenbaugrube  gewonnen  worden.  (Fig.  10.) 

Seine  Länge  betraut  18  mm,  seine  Breite  11,5  mm  (12, 4  10,C  mm),  ein  Verhältnis, 
das  mit  dem  1.  c.  S.  13  angegebenen  völlig  übereinstimmt. 

Bei  der  Kleinheit  des  Zäpfchens  und  der  (lachen  Form  der  rhombischen  Schilder 
sind  die  dort  notierten  Schildermaße  nicht  zu  gewinnen,  da  das  Zäpfchen  auch  zum  großen 
Teile  mit  Sand  inkrustiert   ist. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


204      — 

Pinus  stellwagi  Kink.  n.  sp.  (Taf.  24,  Fig.  IIa  und  b.) 

Der  stumpf  eiförmige  Zapfen  hat  eine  Länge  von  58  mm.  eine  größte  Breite  von 
17.5  mm.  eine  kleinste  Breite  von  ea.  30  mm.  ist  also  etwas  zusammengedrückt, 

Kr  ist  geschlossen,  so  daß  nur  die  Schildchen  an  die  Oberfläche  treten;  der  übrige 
Teil  der  Fruchtschuppen  ist  von  der  darunter  liegenden  Schuppe  bedeckt.  Die  Schildchen 
sind  rhombisch,  mehrfach  mit  abgestumpften  Ecken. 

Auf  dieser  rhombischen  Basis  gehen  von  den  seitlichen  Ecken,  da  und  dort  auch 
von  der  oberen  Ecke  in  diagonaler  Richtung  niedere  Kanten  aus.  Wo  diese  in  der  Mitte 
des  Schildchens  zusammentreffen,  erhebt  sich  strack  nach  außen.  /.  T  auch  etwas  abwärts 
nach  dem  Grund  des  grotesken  Zapfens  gekehrt,  ein  kräftiger,  am  Ende  abgerundeter 
Stachel  (Mucro)  -  Knoten  kann  man  ihn  nicht  nennen.  Der  Stachel  erreicht  eine  Höhe  von 
4.1 — 5.5  mm.  Im  untersten  Teile  des  Zapfens  fehlen  die  Stacheln  auf  den  rhombischen  derben 
Schildchen,  auch  anderwärts  ist  der  Stachel  kurz  abgestoßen.  Am  obersten  Teile  des  Zapfens 
befindet  sich  an  seiner  Stelle  ein  quer  verlaufendes  längliches  Feldchen. 

Im  oberen  Teile  des  unteren  Drittels  des  Zapfens  hat  die  Freite  des  Schildchens 
(die  größere  Diagonale)   11,5  mm,  die  Höhe  desselben  (die  kleinere  Diagonale)  8,0  mm. 

Im  unteren  Teile  des  oberen  Drittels  des  Zapfens  hat  die  größere  Diagonale  des 
Schildchens  14  mm,  die  Höhe  des  Schildchens  !)  mm. 

Dadurch,  daß  der  Zapfen  auf  der  Rückseite  verletzt  ist,  kann  man  einige  Fruchtblätter 
von  ihrer  Basis  aus  übersehen  Im  oberen  Teile  des  unteren  Drittels  wie  im  unteren  Teile 
des  oberen  Drittels  des  Zapfens  zeigen  sich  die  derben  Schuppen   17,5-  -18,0  mm  lang. 

Mit  der  Pinus  nodosa  Ldw.  (Palaeont.  VIII,  S.  74,  Taf.  XIII.  Fig.  2)  aus  dem  ober- 
oligocänen  Blättersandstein  von  Münzenberg.  die  freilich  nur  als  Hohlabdruck  erhalten  ist, 
hat  der  pliocäne  Zapfen  große  Ähnlichkeit:  der  Abguß  des  Hohlabgusses,  den  Ludwig 
Taf.  XIII.  Fig.  2  c  alibildet,  ist  länglich-oval.  So  ist  an  sich  schon  der  Vergleich  mit  dem 
oligocänen  Zapfen  unsicher  und  die  spezifische  Übereinstimmung,  abgesehen  von  der  ungleichen 
Form  des  Zapfens,  zweifelhaft.  Ludwig  weist  nun  bezüglich  seiner  Pinus  nodosa  auf  Pinus 
gerardiana  Wall.  hin.  was  für  den  oberpliocänen  Zapfen  gar  nicht  zutrifft.  Leider  ist  uns 
unbekannt,  welchen  der  zahlreichen  Föhrenzapfen  aus  der  Klärbeckenbaugrube  die  ebendaselbst 
gewonnenen  Nadeln  zugehören;  sie  sind  aber  für  die  Entscheidung  der  Frage,  welcher  Pinus- 
Tribus  die  Pm«<s-Zapfen  angehören)  von  großer  Bedeutung.  Pinus  gera/rdiana  Wall,  ist 
bekanntlich  dreinadelig.  Von  Pinus  pinastroides  l'ng.  von  Salzhausen  (Wiener  Denkschr.  IV, 
S.  101,   Taf.  38,    Fig.  1 1.   deren    Diagnose    Unger   in    folgendem  Satze  gibt:   strobili  ovato- 


105 

oblongi  squamis  apophysi  compresso-pyramidata  umbone  acuto  -  unterscheidet  sich  unser 
Zapfen  schon  durch  die  kurze  Gestalt,  dann  auch  durch  die  wesentlich  geringere  Lilnge  der 
Schuppen,  die  dem  oberoligocänen  Zapfen  eigen  ist.  Es  sind  aber  gerade  die  Zapfen,  die 
zur  Unterscheidung  der  Phius-Avten  die  sichersten  l  nterschiede  bieten  (Schenk).  Wir 
benennen  daher  die  (dien  beschriebene  Föhre  zu  Ehren  ihres  Finders,  des  Herrn  Regierungs 
bauführers  Stell  wag,  der  sich  überhaupt  um  die  Auffindung  von  Früchten  und  Zapfen  im 
Klärbecken  viel  und  glücklich  bemüht   hat. 

Unter  den  rezenten  Kielern  dürfte  nach  der  Form  des  Zapfens  und  mehr  oder 
weniger  auch  nach  den  Schuppen  zu  urteilen,  wohl  Pinus  punyens  Mchx.  i\w  Pinus  strllwayi 
nahestehen.  Pinus  pmu/cns  lebt  in  trockenen,  kiesigen  Höhenlagen  des  östlichen  Nordamerika 
(Beisner,  Handbuch  der  Nadelholzer.  S.  21.5,   Fig.  56). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 
Pinus  timleri  Kink.  n.  sp.  (Taf.  25,   Figg.  1  a,  b;  2a,  b,  c;  3  u     /    und    la.  b,  c,  d.J 

Die  auffälligsten  und  grollten  Fossilien  unter  den  Früchten  des  Klärbeckens  sind 
Teile  eines  großen  Föhrenzapfens.     Von  demselben  sind  erhalten: 

Eine  größere  Anzahl  einzelner  abgetrennter,  auf  der  Liste  der  Maße  als  ..lose" 
bezeichneter,  zum  Teil  fragmentärer  Fruchtschuppen, 

ein  stück  des  Zapfens,  bestehend  aus  Spindel  und  zahlreichen  Fruchtschuppen, 
ungefähr  dem  mittleren  Teile  des  Zapfens  zugehörig,    und 

der  Gipfel  des  Zapfens,  ebenfalls  aus  Spindel  und  mehreren  Schuppen  bestehend. 
Er  ist,  wie  das  Mittelstück,  etwas  zusammengedrückt. 

Spindel.  lue  plattgedrückte  Spindel  des  Mittelstückes,  soweit  ihr  keine  Schuppen 
oder  Basalteile  von  solchen  aufsitzen,  zeigt  ein  wabiges  Aussehen,  in  der  Mitte  der  vertieften, 
steil  spiralig  einander  folgenden  Blattnarben  sieht  man  das  für  die  einzelnen  Schuppen 
bestimmte  Gefäßbündel.  Die  Breite  der  plattgedrückten  Spindel  der  Mittelregion  mißt 
ca.   10  mm. 

Deckschuppen.  Deckschuppen  sind  nicht  zu  beobachten.  Auf  der  Außenseite 
einer  Schuppe  ist  zwar  ein  länglicher,  schmaler  Eindruck,  der  von  ihrem  Grunde  aus  in 
ihrer  Mittellinie  verläuft,  zu  beobachten. 

Die  Maße  dieses  Kindruckes  sind:  Länge  15  mm,  Breite  3  mm.  Es  ist  denkbar,  daß 
dieser  Kindruck  von  einer  von  der  Fruchtschuppe  abgelösten  Braktee  herrührt. 

Fr  uch  tsch  uppen  und  Samen  Die  Fruchtschuppen,  die  noch  auf  der  Spindel 
sitzen,  sind  mit  Ausnahme  der  obersten,  das  Gipfelstück  bildenden  stark  nach  außen  gebogen : 

Abhandl.d.  Senckenb.  Nnturf.  Ges.     Bd.  XXIX  -JS 


—     206     — 

sie  sind  groß  und  verhältnismäßig  dünn  und  von  schmaler,  keilförmiger  Gestalt.  Vom  Grund 
der  Schuppe  bis  ungefähr  zwei  Fünftel  derselben  verlaufen  ihre  Seitenränder,  einen  Winkel 
von  ca.  17"  bildend,  divergent;  von  da  an  sind  die  Ränder  parallel  oder  schwach  nach  außen 
gebogen  bis  zum  Schildchen,  dessen  Breite  im  Mittelstück  des  Zapfens  dann  schmaler  ist  als 
die  Breite  in  der  Mitte  der  zum  Schildchen  gehörigen  Schuppe. 

Auf  der  Innenseite  der  Schuppe  sieht  man  am  Grunde  von  den  Samen  herrührende 
Vertiefungen  und  die  durch  die  hellere  Färbung  (braun  gegen  schwarz)  ausgezeichnete 
(iestalt  der  Flügel.  Der  Innenrand  der  Flügel  verlauft  geradlinig  längs  der  Mittelleiste  der 
Schuppe,  der  Außenrand  dagegen  bogig  am  Außenrand  der  Schuppe  entlang:  ungefähr  in 
ihrer  Mitte  oder  etwas  unter  ihr  verschmälert  sich  der  Flügel  nach  dem  rundlich 
abgestumpften  Ende  hin. 

Die  Schuppen  nahe  der  Basis  des  Zapfens  (1  und  _'.  siehe  Maßtabelle)  sind  unfruchtbar. 

Die  ausgereiften  Samen  sind  von  elliptischer  Form,  glatt  und  mattglänzend. 

Die  Flügel  haben  ziemlich  beträchtliche  Größe,  erreichen  aber  den  oberen  Rand  der 
Schuppe  nicht.  Die  Nischen,  in  denen  die  Samen  liegen,  sind,  soweit  es  zu  beobachten  ist, 
etwa    11  —  12  mm  vom  Ansätze  der  Schuppe  entfernt. 

Auch  auf  der  Außenseite  der  Schuppen  läuft  eine  niedere  Leiste,  die  wie  die  innere 
Leiste  nicht  immer  die  Mitte  des  unteren  Schildchenrandes  trifft:  diese  Fanten  sind  in  ihrem 
oberen  Teile  mehrfach  seitlich  verbogen  und  zeigen  eine  schwach  S-förmige  Biegung,  andere 
spalten  sich  früher  oder  später  in  zwei  nach  oben  divergente  Kanten,  was  die  Gestalt  des 
unteren  Schildchenrandes  beeinflußt :  die  dreiseitige  Form  des  Schildchens  von  einer  konvexen 
und  zwei  konkaven  Seiten  gebildet,  wird  dann  vier-  oder  fünfseitig.1  Hierdurch  wird  die 
Hohe  des  Schildchens  gemindert  (siehe  Maßtabelle). 

*  Die  mit  *  bezeichneten  Maße  gehören  Schuppen  an.  deren  unterer  Schildrand  durch  zwei  auf  der 

,  Außenseite    der    Schuppen    vom    Grund    aufwärts    ziehende    Kanten    eine    fast    fünfseitige 

"  Form    erhielten.      a    Höhe    des    Schildchens,     bed     Oberrand     und     bfed     Unterrand    des 

1            <•  Schildchens. 

Die  größte  Breite  der  Schuppen  ist  17,5— 18,0  mm.  Von  der  Stelle  der  größten 
Breite  konvergieren,  wie  schon  erwähnt,  die  Seitenränder  nach  dem  Grunde,  mehrfach  auch 
nach  dem  Schildchen.    Nach  der  Gipfelpartie  zu  nimmt  diese  Breite  der  Schuppen  nur  wenig  ah. 

Die  Folge  der  Schuppen  am  (1  runde  gegen  den  »lipfel  ist  natürlich  unsicher,  wie  sie 
in  der  Maßtabelle  angenommen  ist.  Dies  gilt  vor  allem  von  den  lose  gefundenen,  demselben 
Zapfen  zugehörigen,  abgebrochenen  Schuppen.  Ihre  Langt'  und  die  Höhe  der  den  Schildchen 
aufgesetzten  Kegel   führten   zu  der  Annahme,   wie  sie  dir  Tabelle  gibt.    Auch  hei  den  übrigen 


207 


Phuts-Avten  sind  die  untersten  Schuppen   die  kürzesten   und    ihre  Schildchenhöcker   niedrig- 
bald   aber   nimm!    ihn'    Höhe    zu.      Für    die   angenommene   Schuppenfolge   war    fernei    noch 
der  Umstand   bestimmend,  daß  die  untersten   Fruchtschuppen  meist   unfruchtbar  sind. 
Maßverhaltnisse  an  den   Fruchtschuppen   von    Pimis  thiileri  n.  sp.  in  nun. 


I  lr.lu- 


Abstand 


''lügeis 


-  .       Breite  des       Hohe  des  ",""  Länge 

g.  tu  lies  Kegels 

5"ö    Schildchens    Schildchens         |  UI\WI       der  Schuppe  muh  Oberrand  der  Schuppe 


/. 


21,7 

1  1,5 

19,0 

20,0 

19,3 

19.0 

18.5 
18,0 
18,0 
16,0 
15.5 


23,3  lose         [3   und    1  I 

19,5  33,5  lose       ohne  Samen 

13,5  42,0  lose       22,0  unfruchtbar,  Klügellänge  15 

Eine  größere  Zahl  von  Schuppen  fehlt  zwischen  3  und  i 


lose  13 

13 
12 


12 


1  1,5  : 

I  1,5 

L(i.  i 

17.li 

15,8  ; 

14,0 

15,0 

12.5 

9,5 

9,0 

57,0 

,   - 

s  ja 

59,0 

a    - 

§   *- 

w  ™ 

59,0 

« i 

56,0 

2    5 

Zwischen  der  Schuppe  8,  der  obersten  im  Mittelstück  vollständig  erhaltenen,  und 
der  lese  gefundenen  Schuppe  9  ist  eine  größere  Zahl  von  Schuppen  zu  denken;  von 
sechs  derselben  sind  im   Mittelstück  noch  die  unteren  Partien  erhalten. 

12  Flügellänge  =  2,5 


8  Flügellänge 
nicht  zu  erkenne! 


Außer  den  zuletzt  aufgeführten,  zum  Gipfelstück  gehörigen  äußeren  Schuppen  zählt 
das  Gipfelstück  noch  mehr  oder  weniger  eng  aneinander  liegende  Schuppen.  Die  sieben 
obersten  stehen  ganz  eng  zusammen. 

Schuppe    1    und    2    (Figg.  3ß    und    y),    dann    noch    eine    ziemlich    kurze    unförmliche 

Schuppe  0   (Fig.  3«)    dürfen    mit    Bestimmtheit    als   nahe   dem    Grunde   des  Zapfens   gelegen 

gedacht  werden  und  Schuppe  3  wird  nicht  weit  davon  entfernt  gesessen  haben     Von  Schuppe  1 

28  * 


9 

17,5 

1  !,5 

9,5 

mehr  als 
50,0   lose 

II) 

18,5 

1...  . 

7   etwas 
abgenutzt 

58,0  lose 

11 

15,0 

10,5 

6,0 

56,0 

12 

13  V 

10V 

6,0 

55,0 

—     208 

ist  leider  nur  der  obere  Teil  erhalten,  was  auch  von  Schuppe  l  gilt.  Da  die  Kegelhöhe 
von  Schuppe  l  der  Kegelhöhe  von  Schuppe  5,  der  zutiefst  am  Mittelstüek  gelegenen,  nahe 
steht,  so  wird  sie  dieser  wohl  auch  an  der  Spindel  nahe  gestanden  haben;  sie  kann  der 
Schuppe  5  vorangegangen  oder  gefolgt  sein,  jedenfalls  fehlen  zwischen  Schuppe  3  und  5 
mehrere  Schuppen.  Tu  der  Annahme  dieser  Folge  ist  besonders  auffallig.  daß  die  Schuppe  3 
eine  verhältnismäßig  geringe  Kegelhöhe  aufweist,  geringer  als  Schuppe  2,  auch  als  Schuppe  1 
und  5,  während  doch  die  Länge  der  fraglichen  Schuppe  :;  es  gewiß  macht,  daß  sie  an  der 
Spindel  hoher  stand  als  Schuppe  2.  Schuppe  5  ist  die  unterste  am  Mittelstück:  von  letzterem 
sind  noch  Schuppe  li.  7  und  8  gemessen.  Mit  ihnen  sitzen  noch  sechs  vollkommen  erhaltene 
Schuppen  an  der  Spindel  des  Mittelstückes.  Zwischen  Schuppe  8  und  9,  der  obersten  Schuppe 
des  Mittelstückes  und  der  untersten  des  Gipfelstückes,  mögen  noch  mehrere  fehlen.  Am 
Gipfelstück  konnten   nur  die  vier  unteren  gemessen  werden. 

Die  Länge  der  Schuppen  nimmt  nach  dem  Gipfel  nur  langsam  ab. 

Schildchen.  Das  Eigenartigste  an  Pinus  ümleri  ist  die  Gestalt  des  Schildchens 
mit  seinem  Hocker.  Wie  schon  angegeben,  halten  die  Schildchen  drei-,  vier-  bis  fünfseitige 
Gestalt.  Die  größere  Seite  ist  der  konvexe  Oberrand  der  Schuppe,  die  zwei  anderen  Seiten 
des  dreiseitigen  Schildchens  sind  konkav  nach  unten  und  treffen  sich  in  der  flachen  Mittelkante 
der  Außenseite  der  Schuppe.  Die  die  beiden  Samen  trennende,  also  auf  der  Innenseite 
verlaufende  Längskante  endigt  vielfach  in  der  Mitte  des  flach  konvexen  Oberrandes  des 
Schildchens,  so  daß  dieser  den  Verlauf  eines  sehr  stumpfen  Winkels  bekommen  kann;  dann 
hat  das  Schildehen  nahezu  rhombische  Gestalt.  Durch  Umstände,  deren  wir  oben  schon 
gedacht  haben,  entsteht  in  der  einen  und  anderen  Schuppe  eine  fünfseitige"  Fläche. 

Kegel.  Auf  dieser  drei-  bis  fünfseitigen  Fasis  erhebt  sich  ein  mehr  oder  weniger 
hoher,  am  Scheitel  abgestumpfter  Kegel,  der  nach  außen  und  unten  gekehrt  ist.  Die  Höhe 
des  am  Scheitel  stumpf  gerundeten  Kegels  nimmt  von  nahe  der  Fasis  des  Zapfens  nach  dem 
Gipfel  zu  allmählich  ab.  so  daß  schließlich  das  Schildchen  einem  quergezogenen  Polster  gleicht. 

Feldchen.  Von  einem  Feldchen  inmitten  des  Schildchens,  in  dessen  Mitte  bei 
vielen  Pinus-Arten  ein  Höcker  oder  ein  Grübchen  sich  befindet,  ist  nichts  zu  beobachten. 
Gleichförmig  erhebt  sich  der  Kegel  von  der  Umrandung  des  Schildchens  zum  stumpfen  Scheitel. 

Gestalt  des  Zapfens.  Da  die  zehn  bis  zwölf  äußeren  Schuppen  des  Gipfelstückes 
in  ihrer  Länge  wenig  verschieden  sind,  auch  wenig  in  der  Länge  von  den  Schuppen  des 
Mittelstückes  (öii  58  mm)  differieren  und  zudem  von .  der  Freite  der  Schildchen  ziemlich 
dasselbe  gilt,  so  dürfte  auf  eine  zylindrische  Gestalt  der   Pinus  ümleri  zu  schließen  sein. 


20V) 


Samen.  Die  Gestall  der  Samen  von  Pimis  timleri  konnte  an  einigen  Schuppen 
erkannt  werden  durch  den  Eindruck,  den  sie  auf  der  Innenseite  der  Schuppe  nach  dem 
Ausfallen  hinterlassen  haben.  Dieser  Eindruck  hebt  sich  besonders  dadurch  deutlich  heraus, 
daß  die  vom  Samentlügel  bedeckten  Teile  der  Innenseite  heller  braun  sind  als  die  vom 
Flügel   nicht    bedeckten. 

I)ie  Abbildung  Fig.  la,  und  b->  ist  der  lose  gefundenen,  nahe  den  unfruchtbaren 
Basalschuppen  befindlich  zu  denkenden  Schuppe  3  entnommen,  was  sich  auch  durch  die 
Kleinheit   der  Nüßchen  wie  der  Flügel  zu  erkennen  gibt. 

Die  Fig.  4  li  i  und  b2  stellt  die  Samen  auf  der  untersten  Schuppe.")  des  Mittelstückes 
dar.  die  sich  nicht  sein-  von  denen  der  als  untersten  des  Gipfelstückes  gedachten  Schuppen  9 
und   lo  an  Gestalt  und  Größe  unterscheidet. 

Auf  der  lose  gefundenen  Schuppe  9  (Fig.  3c.  Fig.  tc)  saßen  zwei  reife  Samen,  die 
nur  wenig  kleiner  sind  als  der  reife  Samen  auf  der  ebenfalls  lose  gefundenen  Schuppe  10, 
die  als  der  Schuppe  9  unmittelbar  folgende  Schuppe  gedacht  ist.  Immerhin  ist  dieser  reife 
Samen  auf  Schuppe  10  der  größte  bezüglich  Nüßchen  wie  Flügel.  Der  andere  auf  Schuppe  10 
(Fig.3^,  Fig.4d)  befindliche  Samen  war  unfruchtbar,  auch  sein  Flügel  ist  schmaler  und 
kür/er  als  der  reife  auf  derselben  Schuppe. 

Auf  den  oberen  Schuppen  des  Gipfelstückes,  die  wenig  klaffen,  und  deren  Flügel- 
Eindrücke  daher  nicht  zu  erkennen  sind,  werden  nun  wohl  beide  Samen  unfruchtbar  gewesen  sein. 

Die  Besonderheit  von  Firnis  timleri  gegenüber  den  anderen  Pmws-Arten  spricht  sich 
auch  in  der  Gestalt  der  Samen  resp.  Samenflüge]  aus.  Den  allgemeinen  Charakter  der 
P/MMs-Samen  haben  zwar  die  von  Firnis  timleri  auch,  der  Außenrand  ist  aber  sehr  schwach 
und  fast  gleichmäßig  gebogen:  die  weiteste  Ausbiegung  ist  in  der  Mitte  oder  weiter  nach  oben. 
wo  die  beiden  Ränder  bogig  zusammentreffen.  Die  Biegung  in  der  mittleren  Partie  der  Fluge], 
z.  !',.  bei  Schuppe  9,  ist  aber  so  gering,  daß  Außen-  und  Innenrand  nahezu  parallel  verlaufen. 

Nach  der  Gestalt  des  hoch  über  das  Schildchen  sich  hervorhebenden  Kegels, 
überhaupt  nach  der  völlig  verschiedenen  Bildung  auf  dem  Schildchen  zu  urteilen,  gehört 
Firnis  timleri  einer  bisher  noch  nicht  bekannten  Sektion  von  Pinus  an  Bei  keiner  mir 
bekannten  Pinus-Avt  kommt  ein  solcher  an  der  Spitze  abgerundeter  Konus  als  Nabel  vor, 
der  unmittelbar  von  der  Basis  des  Schildchens  aufsteigt. 

Am  nächsten  stehend  mag  vielleicht  Pinns  geraräiana  Wall,  aus  Nord-Afghanistan 
erscheinen:  ihr  Zapfen  ist  jedoch  länglich  eiförmig  stumpf,  die  Schuppen  sind  dick,  das  Schild 
pyramidenförmig  mit  scharfer  Querleiste,    zurückgebogen,    sich    in    einen    dreieckigen,    schart 


—     210 

zugespitzten  Nabel  fortsetzend  (Beißner,  8.  251).  Audi  Pimts  sabiniana  Dougl.  von 
Nordwest-Amerika  konnte  zu  einem  Vergleiche  auffordern,  diese  hat  jedoch  auf  der  Mitte 
des  Schildchens  resp.  auf  dein  pyramidenförmigen  Hocker  einen  gekrümmten,  pfriemlich 
gestalteten  Stachelaufsatz,  dessen  Richtung  nach  oben  gehl,  und  die  Schuppen,  Samenflügel 
und  Samen  weichen  ebenfalls  ab. 

Leider  sind  dir  zu  Pinus  ümleri  gehörigen  Nadelbüschel  nicht  bekannt,  so  daß 
darnach  nicht   etwa  die  Sektion   zu  bestimmen   ist. 

Vorkommen:   Klärbecken  bei  Niederrad. 

Pinus  äff.  laricio  Poir. liliocaenica  Kink.  (Taf.24,  Fig.  12,  13a  und  b.) 

Senckenb.  Abh.  L887,  Bd.  XV,  S.  14.  Tut.  I.  Pig  8    Senckenb.  Ber.  1900,  S.  127,  128. 

Von  der  Pinus-Art,  die  irrtümlich  (Senckenb.  Abh.  XV,  S.  14,  Tai'.  1,  Fig.  8)  zu 
Pinus  cembra  L.  gestellt  worden  ist,  weil  der  Samen  flügellos  erschien,  und  ihre  Gestalt  der 
Zirbelkiefer  ähnelt,  auch  weil  das  Schildchen  bei  großer  1 '.reite  sehr  geringe  Hohe  besitzt, 
hat  sich  bei  der  neulichen  Grabung  im  Klärbecken  ein  Gipfelstück  gefunden.  Im  Senckenb. 
Ber.  1900  hat  Kinkel  in  das  Irrtümliche  obiger  Bestimmung  dargelegt.  Zu  Pinus  laricio  Poir., 
vielmehr  nahe  dieser  Art.  glaubte  er  diese  Art  stellen  zu  sollen,  da  der  plioeäne  Zapfen 
mit  einer  Pinus  laricio,  wie  sie  Potonie  in  seinem  Lehrbuch  der  Pflanzenpalaeontologie 
aus  dem  Miocän  von  Grunow  S.  311,  Fig.  312.  2  abbildet,  besonders  in  der  abgestutzten 
Gestalt  des  Gipfels  übereinstimmt;  die  rezente  Pinus  laricio  Poir.  v s.v.  austriaca  hat  hingegen 
spitzen  Gipfel  (Heinpol  und  Wilhelm,  I.,  Nadelhölzer,  Tat'.  VI). 

Die  Maßverhältnisse  der  äußersten,  sehr  dünnen  Schuppe  des  oben  erwähnten 
Gipfelstückes  sind  folgende:  Lange  20  mm;  größte  Breite  (am  Ende  des  unteren  Drittels) 
12  mm;  kleinste  Breite  (wo  das  Schildchen  aufsitzt)  8  mm:  Breite  des  Schildchens  daher  8mm; 
Hohe  des  Schildchens  3  mm. 

In  der  Partie  der  grüßten   Breite  ist  die  Schuppe  gewölbt. 

Solche  schmale  Schildchen  fanden  sich  bei  keinem  mir  aus  der  Literatur  bekannten 
oder  aus  Sammlungen  zugänglichen  Fohrenzapfen;  auch  Pinus  laricio  stimmt  nicht  hierin 
überein,  weder  in  der  Form  noch  in  der  Bildung  der  Schuppe,  besonders  nicht  bei  den 
Schuppen  des  Gipfels.  Ich  habe  mich  am  Gipfelstück  überzeugt,  daß  die  außerordentlich  geringe 
Höhe  der  Schildchen  eine  tatsächliche  ist  und  nicht,  wie  wir  (Geyler  und  Kinkelin)  es  1887 
darstellten,  vom  Abstoßen  am  oberen  Ende  herrührt.  Außerdem  ist  noch  zu  bemerken,  daß  die 
Verschiedenheit  in  den  hier  und  in  den  im  Senckenb.  Per.  1900.  S.  128  bezüglich  des  Fundes  von 
1885  mitgeteilten  Maßverhältnissen  davon  herrührt,  daß  sie  verschiedenen  Stellen  des  Zapfens 


—     211 

entnommen  sind,  sich  also  ergänzen  und  nicht  widersprechen.  Man  kommt  wohl  der  Wahrheit  näher, 
diese  Zapfen  einer  bisher  nicht  bekannten  An  zuzuschreiben  als  einer  Form  von  Pinus  laricio. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Pinus  strobus  L.  /hssi/is  Geyl.  et    Kink.  (Taf.  24,   Figg.  11   und   15. ) 

Senckenb  Abb     LK87,   Bd.  XV,  S.  15,  Taf .  I,   Fig.  10;   Palaeimt.  VIII,  S  GS,  Tat'  XIV.   Figg  (i,  7 

Es  liegen  zwei  fragmentilre  Zapfen  dieser  Art  vor,  beide  von  der  Gipfelpartie. 
In  besserer  Erhaltung  und  wenig  klaffend  ist  das  Bruchstück  aus  dem  Klärbecken 
(Taf.  24,  Fig.  14),  das  /weite  (Taf.  24,  Fig.  15)  sehr  mangelhafte,  stark  klaffende  Stück 
wurde  bei  einer  Bohrung  (45)  im  Westerbachtal  zwischen  Eschborn  und  der  Elisabethenstraße 
in  46  m  Teufe  ungefähr  1  km  vom  Fundpunkte  der  oberplioeänen  Florida  von  Niederursel 
(Senckenb.  Ber.  1900,  S.  121)  gefunden;  daselbst  haben  sich  die  Früchte  in  20  bis  22  m 
Teufe  befunden. 

Heide  Bruchstücke  gehören  zu  sehr  schmächtigen  Zapfen. 

Die  Form  der  verhältnismäßig  schmalen  Schuppen  mit  wenig  (17 °  bis  18°)  nach  der 
Ansatzstelle  an  der  Zapfenspindel  konvergierenden  Seitenrändern,  ferner  die  rhombischen, 
sich  schwach  abhebenden  Schildchen,  an  denen  man  den  mehr  gegen  den  Oberrand  zu 
liegenden  Knoten  (Umbo)  meist  nur  mit  Mühe  erkennen  kann,  sind  Eigenschaften,  die  die 
heute  in  Nordamerika  heimische  Weymouthkiefer,  Pinus  strobus  L.,  charakterisieren. 

Die  charakteristische  Streifung  auf  den  zarten,  holzigen  Fruchtschuppen  ist  besonders 
deutlich  beim  klaffenden,  wohl  erhaltenen  Zapfenstück  zu  beobachten. 

Das  Zapfenstück  aus  dem  Klärbecken  (Fig.  14)  hat  eine  Länge  von  G8  mm.  Auf  eine 
Strecke    von   20  mm   liegt   die   etwas    zusammengedrückte,    relativ    dicke  Spindel   unten   frei. 

Die  unterste  Schuppe  des  t8  nun  lang  mit  Schuppen  besetzten  Gipfelstückes  hat 
eine  Länge  von  ungefähr  23  mm,  die  Schildchenbreite  ist  !>  mm,  die  Schildchenhöhe  ca.  5  nun. 

An  dem  Zapfen  von  Eschborn  (Fig.  15)   sind    nur   wenige  (ca.  tu  Schuppen  erhalten. 

Die  Länge  der  untersten  Schuppe  ist  ca.  23  mm.  die  Breite  des  zugehörigen 
Schildchens  5  mm.  die  Höhe  des  zugehörigen  Schildchens  5  mm. 

ob  nur  schmächtige  Formen  von  Pinus  strobus  zur  Oberpliocänzeit  lebten,  ist  an 
Hand  der  unbedeutenden  Reste  nicht  festzustellen. 

Diese  heute  im  nordöstlichen  Nordamerika  heimische  Föhre  ist  1705  wieder  in 
Europa  eingeführt  worden,  nach  Bolles  Gartentiora,  L890,  S.  135,  vorübergehend  schon  Mitte 
des   IG.  Jahrhunderts  (Beissner,  Handb.  d.  Nadelhölzer,    IS'Jl.  S.  288). 

Vorkommen:   Klärbecken  bei   Niederrad   und   Bohrloch  \~>  hei   Eschborn. 


—     212     — 

Picea  Lk. 

Zapfen  eirund  oder  länglich  zylindrisch,  Deckschuppen  klein.  Fruchtschuppen  breit, 
dachziegelig.  nach  dem  Samenausfall  bleibend. 

Picea  latisquamosa  Ldw.  sp.  (Taf. 26,  Figg.  2a  und  b,  3a  und  b,  4a  und  b.) 

Palaeont.VIII,  S.77.  Taf.  XIV,  Pigg.öa    d;  Senckenb.  Abh. XV,  S.  19,  20,   Taf.  II,    Figg.  2   und  3. 

In  größerer  Zahl  und  guter  Erhaltung  wurden  Fichtenzapfen  gefunden,  die  der 
Ludwigschen  Abies  latisquamosa  von  Steinheim  bei  Hanau  entsprechen. 

Hiernach  ist  die  Form  der  Zapfen  eine  recht  verschiedene;  sie  schwankt  zwischen 
spitzoval  (1.  c.  Taf.  XIV,  Fig.  5a)  bis  stumpfoval;  auch  walzige  (1.  c.  Taf.  XIV,  Fig.  Tic)  und 
sogar  spindelförmige  Zapfen  sind  darunter.  Die  allen  diesen  Formen  gemeinsame  Eigen- 
tümlichkeit, wodurch  sich  Picea  latisquamosa  Ludw.  von  den  nahestehenden  Formen  von 
Picea  excelsa  kam.  (Picea  vulgaris  Link),  die  ebenfalls  sehr  formenreicb  ist,  unterscheidet, 
ist  die  große  Breite  und  die  geringe  Höhe  des  freiliegenden  Teiles  der  Fruchtschuppen  und 
besonders  die  flachbogig  gerundete,  etwas  gekerbte  Form  ihres  Oberrandes.  Die  Schuppen 
sind  meist  ziemlich  kräftig  längsgestreift,  also  querwellig.  Die  spitz  ovale  Form  ist  in 
der  die  Klärbeckenflora  zuerst,  behandelnden  Arbeit  (1.  c.  Taf.  II.  Figg.  2,  3)  und  so  auch 
unter  den  neuen   Funden  (Taf.  26,  Figg.  2  a  und  b)  die  hantigst  vertretene. 

Von  den  ovalen  Formen  führen  wir  die  Dimensionen  dreier  vollkommener  und 
ziemlich  geschlossener  Zapfen  auf: 

Länge  Breite  am  oberen  Ende        Breite   am   unteren   Ende 


des  Zapfens 

des 

unteren  Drittels 

des 

oberen  Drittels 

Fig.  1 

85  mm 

41   mm 

31,2  mm 

Fig.  2 

85  mm 

40  mm 

34,35  mm 

Fig.  :; 

81   mm 

39  mm 

39,2  mm. 

Hiernach   hat    1   spitzovale.   2   und   3  stumpfovale   Form. 

Breite  des  freien  Teiles  der  Schuppe  Hohe  des  freien  Teiles  der  Schuppe 

in  der  Mitte  des  Zapfens  in  der  Mitte  des  Zapfens 

Fig.  1  15  mm  9  mm 

Fig.  2  20  mm  7 — 8  mm 

Fig.  3  18  mm  9  mm. 

Bei  den  spit.zovalen  Zapfen  von  Picea  latisquamosa  Ldw.  nähern  sich  die  Verhältnisse 
vini  Höhe  und  Breite  der  freiliegenden  Teile  der  Schuppen  denen  von  Picea  arrha  Lam  ; 
der  Zapfen  wird  schlanker,  während  bei  den  Zapfen  mit   stumpfem  Gipfel  die  breiten  Schuppen 


213 

einander   näher   nicken,   ein  Verhältnis,    das    sich    auch   bei   den    vier   bis  fünf  fragmentären 

Zapfen  unter  den  neuen  Kunden,  die  des  Basarteiles  entbehren,  bestätigt.     Die  stumpfovalen 

Zapfen  sind  von  plumper  Form. 

Picea  Ifitisquamosa  Ldw.,  sp.  fusiformis  Kink.  nova  forma.    Taf.  2<>,   Figg   3a  und  b.) 

Schlank»-  und  spindelförmige  Gestalt   haben  zwei  Zapfen;   sie  laufen  also  nach  unten 

wie    nach   (dien   spitz,   zu;   Gipfel    wie  Basis   sind  last  gleichspitzig      Der  eine  dieser  Zapfen, 

(Taf.   '_'•;.    Fig.  3a).     ist     vollkommen    und    hat     geschlossene     Schuppen,     ist     auch     wenig 

komprimiert.  Diese  Form  ist  also  verschieden  von  der  typischen  Picea  latisquamusa,  wie  von 

der    walzigen    Picea    exeehta    mit    spitzem    Gipfel.     In    der    Hachbogig-gerundeten    Form    des 

Schuppenoberrandes  wie   in   der  Breite   der   freien  Teile   der   Schuppe   stimmen   sie   dagegen 

mit    Picea    latisqnamosa    überein.      Die    Schuppen    dieser    Form    sind    hingegen    schwach 

längsgestreift,  fast  glatt. 

Maße  von   Fig.  3  a  : 

Lange  des  Zapfens 99  mm 

Größte  Breite  in  der  Mitte  des  Zapfens 29—32,5  mm 

Breite  des  freien  Teiles  der  Schuppen  im  oberen  Teile  des  unteren  Drittels  18  mm 

Höhe  des  freien  Teiles  der  Schuppen  im  oberen  Teile  des  unteren  Drittels      8  mm 

Breite  des  freien  Teiles  der  Schuppen  in  der  Mitte  des  Zapfens    .  17  mm 

Höhe  des  freien    Teiles  der  Schuppen  in  der  Mitte  des  Zapfens  8  nun 

Breite  des  freien  Teiles  der  Schuppen  im  unteren  Teile  des  oberen  Drittels  13  mm 

Höhe  des  freien  Teiles  der  Schuppen  im  unteren  Teile  des  oberen  Drittels       7  mm. 

Picea  latisquamosa  Ldw..  sp.  cylindrica  Kink.  nova  forma.    Taf.  2G,  Figg.  la  und  b.) 

Eine  weitere  Form  ist  die  walzige.  die  in  drei  Exemplaren  vertreten  ist.  Leider  ist 
hei  ihnen  der  Gipfel  nicht  erhalten.  Der  Grund  ist  stumpf;  damit  nähert  sich  diese  Form 
der  (lestalt  der  typischen   Picea  excelsa. 

Das  besterhaltene  Stück  (Fig.  4a)  hat  eine  Länge  von   7  1  mm. 

In  seiner  Mitte  zeigen  die  Schuppen  folgende  Dimensionen:  Breite  des  freiliegenden 
Teiles  einer  Schuppe   18  mm.   Höhe  des  freiliegenden  Teiles  derselben  5,2  mm. 

Die  Schuppen  haben  somit  den  Charakter  derjenigen  von  Picea  Jathquamosa. 

Von  einem  grollen  Zapfen,  der  wohl  die  Größe  des  I.e.  Tai.  II.  Fig.  2  abgebildeten, 
1 15  mm  langen  Zapfens  erreicht  haben  mag  ist  nur  die  untere  ungefähre  Hälfte  i7(»  mm  i  erhalten. 

Die  außerordentliche  Breite  der  Schuppen  und  die  geringe  Höhe  des  freiliegenden 
Teiles,    ferner    der    flachbogig    gerundete    Oberrand    stellt    ihn    zu    Picea   latisqnamosa    Ldw 

Abhandl.  d.  Senckenb   Naimi    Ges.     Bd.  XXIX.  29 


—     214     — 

Eigenartig  ist  die  am  Grunde  stumpf  konische  Gestalt,  so  daß  also  auch  bei  dieser  Form 
eine  Verjüngung  nach. der  Basis  sich  darstellt;  doch  ist  die  Basis  immerhin  viel  stumpfer 
als  es  bei  Picea  latisqmmosa  fusiformis  der  Fall  ist.  Es  war  jedenfalls  ein  sehr  plumper 
Zapfen  und  mag  ungefähr  die  Gestalt  I.e.  Tat.  11.  Fig.  2  gehabt  haben. 

Die  Breite  des  freiliegenden  Teiles  der  Schuppen  erreicht  23  mm.  die  Höhe  des 
freiliegenden  Teiles  6  mm. 

Hiernach  variiert  Vhvn  latisquamosa  beträchtlich  und  nähert  sich  bei  der  einen 
Form  in  einem,  bei  einer  anderen  Form  in  einem  anderen  Verhältnis  der  Picea  excelsa  Lam. 

Picea  excelsa  Lam.  fossilis  Geyl.  et  Fink.  (Tai. 26.  Fig.  1.) 

Senckenb.  Abh.  XV,  S  1.x.  Taf.II,  FiK.  1  (Picea  vulgaris  Lk .). 

Zwei  vollkommen  geschlossene  Zapfen  lassen  die  Charaktere  der  Rotfichte  leidlich 
gut  erkennen;  sie  haben  zwar  nicht  zylindrische,  sondern  eher  kurz  spindelförmige  (Jestalt, 
bei  beiden  ist  aber  der  Oberrand  der  Schuppen  gleichschenkelig,  winkelig.  Infolge  von  Abreiben 
ist  allerdings  dies  nicht  in  allen  Teilen  zu  beobachten,  besonders  nicht  am  unteren  Teile  des 
Zapfens.      Dann    sind    auch    die   Schuppen   dünner,    zarter   als    die    von    Picea  latisquamosa. 

Der  kleinere  der  zwei  Zapfen,  der  die  Verhältnisse  der  Schuppen  deutlicher  zeigt, 
hat  folgende  Maße : 

Länge  des  Zapfens 64,1  mm 

Größte  Breite,  wenig  unter  der  Mitte  (30 — 28  mm) 29  mm 

Breite  des  freien  Teiles  einer  Schuppe  am  Ende  des  oberen   Drittels  .  9  mm 

Höhe  des  freien  Teiles  einer  Schuppe  am  Ende  des  oberen   Drittels  .       8,5  mm. 

Der  größere  Zapfen  ist  71  mm  lang  und  hat  (in  der  Mitte)  eine  größte  Freite  von 
(38—30  mm)  .14  mm. 

Zwei  stark  verletzte,  nur  etwa  zu  zwei  Drittel  erhaltene  Zapfen  scheinen  in  Rücksicht 
auf  ihre  walzige  Gestalt  und  die  dünnen  Schuppen   Rotfichtenzapfen  zu  sein. 

Da  sie  im  Bohrloch  17  bei  Eddersheim  in  69,5  m  Teufe  gefunden  sind  (siehe  oben 
S.  160),  haben  sie  besonders  stratigraphisches  Interesse. 

Spindel.  Außer  den  eben  beschriebenen  Kesten  von  Fichten  wurde  eine  Spindel 
Tut.  26,  Fig.  6)  gefunden,  an  der  noch  allenthalben  die  untersten  Teile  der  Fruchtschuppen 
aufsitzen  und  zwar  der  ganzen  Spindel  entlang  in  gleichem  Maße,  so  daß  nur  angenommen 
werden  kann,  daß  ein  noch  nicht  reifer  Zapfen  von  Picea  latisquamosa  oder  l'itta  excelsa 
vom  Baume  abgelöst  ins  Wasser  geriet  und  hier  nahe  dem  Ufer  auf  dem  Sande  hin  und 
her  bewegt  in  gleichmäßiger  Weise  abgerollt  wurde. 


—     215      — 

Auch  das  Längenmaß  von  71  nun  deute!  auf  obige  Arten.  Die  wirkliche  Spindeldicke 
konnte  nicht  ermittell  werden.  Spindel  zusammen  mit  dem  Stumpfe  der  Schuppen  haben 
eine  Breite  von   U>     1  l  nun. 

\  orkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad  und  Bohrloch  17  bei  Eddersheim  in  (!9,5  m  Teufe. 
Picea  auf.  rubra  Link,  fosnifis  Kink.  (Taf.  215,  Fig.  5.) 

Zwei  Zäpfchen  unter  den  neueren  Funden  des  Klärbeckens  stehen  in  Größe  und  Gestalt, 
ebenso  auch  in  der  Form  der  Schuppen  der  nordamerikairischen  Picea  rubra  Lk.  (Be issner, 
Handbuch  der  Nadelholzkunde,  1891,  S.  338,  Fig.  95)  sehr  nahe:  von  ihnen  ist  eines  vollkommen 
erhalten,  während  das  andere  auf  der  einen  Seite  sehr  verletzt  ist.  Beide  sind  zusammengedrückt. 

Länge  des  ersten  Zäpfchens  . 44  nun 

t  Irößte  Breite  in  der  Mitte      25  nun  l 

also  ungefähr 20  mm 

Kleinste   Breite  in  der  Mitte    15  mm  I 

Die  Form  des  Zäpfchens  ist  rein  elliptisch;  seine  Schuppen  sind  zart  und  fast  glatt. 

In    Europa    wurde   diese    heute    im    nordöstlichen    Nordamerika    heimische    Fichte  im 

Jahre   L755  wieder  eingeführt   (1.  c.  S.  338). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Larix  Tourn. 

Zapfen  eirund.  Schuppen  fast  kreisrund,  dünn,  angedrückt   oder  locker,  dachziegelig, 

der  Länge  nach  gestreift,  bleibend. 

Larlr  europaea  L.  fossüis  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  24,  Figg.  16a.  I».  c  und  Fig.  17.) 

Senckenb.  Abh.  XV,  S.  15,  16.  Taf.  II.  Figg.  11,  12. 

Von  den  mehr  kegel- als  eiförmig  gestalteten  Zäpfchen  sind  sieben  gewonnen  worden; 
von  ihnen  hat  sich  die  völlige  Gestalt  und  Berandung  der  Schuppen  nur  bei  zwei  erhalten. 
Der  eine  dieser  Zapfen  ist   fest  geschlossen,  der  andere  besser  erhaltene  klaffend. 

Von  den  sieben  Lärchenzäpfchen  sind  drei  wesentlich  kleiner  als  die  anderen,  die 
eine  ungefähre  Größe  von  30  mm  haben. 

Die  charakteristische  Streifung  auf  den  zarten,  holzigen  Fruchtschuppen  ist  besonders 
deutlich  beim  klaffenden,  wohl  erhaltenen  Zäpfchen  zu  beobachten. 

Vorkommen:  Klarbecken  bei  Niederrad. 

Ab/es  Link. 

Zapfen  meist   zylindrisch,  abgestumpft,   Fruchtschuppen  breit,  mit  mehr  oder  weniger 

über  diese  hervorragenden   Deckschuppen:    bei    der  Reife  mit  den  Samen  von  der  aufrechten 

Achse  abfallend.     Samen  zusammengedrückt  mit  breit  keilförmigen   Flügeln  umgeben. 

29* 


—     216     — 

Abies  pectinata  DC.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 

Senckenb.  Alili  XV.  S.  17. 

In  der  ersten  über  die<  Iberpliocänflora  des  Untermaintalesl  1887J  erschienenen  Abhandlung 
glaubten  Geyler  und  Kinkelin  aus  einigen  sehr  unvollkommenen  Resten  von  Zapfen  I.e.  S.  17 
nach  der  dichten  Stellung  und  der  Konsistenz  der  Schuppen  zu  urteilen,  auf  das  Vorkommen  von 
Abies  pectinata  DC.  schließen  zu  dürfen,  allerdings  nur  vermutungsweise.  Andere  Belege,  /..  B.  der 
Fund  einer  Spindel,  von  der  die  Fruchtschuppen  abgefallen  sind,  haben  sieh  auch  bei  der  letzten 
Grabung  des  Klärbeckens  nicht  ergehen.  Samen  von  Abies  sind  1 903  05  mehrfach  gewonnen  worden. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Keteleeria  Carr. 
Zapfen    zylindrisch    oder   länglich  eirund,    stumpf.     Schuppen  bleibend,    lederartig, 
holzig.    Deck  schuppen    eingeschlossen,    halb    so    lang   als  die  dicken,   lederigen 
Fruchtschuppen.      Samen    groß,    verkehrt    eirund,    länglich,     mit    gleich    langem,     breitem, 
abgestutzten    Flügel.     Nadeln  am  Ende  abgerundet. 

Keteleeria  löhri  Geyl.  et  Kink.  sp.  (Taf.  26,  Figg.  7a  und  b). 

Senckenb  Alili.XV.  S   L6,  17.  Taf.  I.  Figg  13     15  (Abies  löhri). 

Von  Abies  lohn  Geyl.  et  Kink.  haben  sich  auch  bei  der  letzten  Grabung  in  Braun- 
kohlenflözchen  des  Klärbeckens  wieder  mehrere  Zapfen  gefunden. 

Unter  ihnen  ist  ein  Prachtstück,  dessen  Maßverhältnisse  die  I.e.  Taf.  I,  Fig.  13 
übertrifft.  Die  mit  dicken  bleibenden  Fruchtschuppen  ausgestatteten  Zapfen  lassen  durchaus 
keine  die  bleibenden  Fruchtschuppen  überragenden  Brakteen  beobachten.  Sogehören 
sie  zu  der  der  Gattung  Abies  Link  nahestehenden  Gattung  Keteleeria  Carr. 

Wir  gehen  von  dem  großen,  vorzüglich  erhaltenen  BTefeZeena-Zapfen  diejenigen 
Maßverhältnisse,  die  Geyler  und  Kinkelin  für  Abies  löhri  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  13  angegeben 
hahen,  soweit  sie  den  betr.  Zapfen  entnommen  werden  konnten: 

Länge  des  zylindrischen,  stumpf  abgestutzten  Zapfens 87.0  mm 

Breite  des  Zapfens  in  der  Mitte,  wenig  gedrückt 30,1   mm 

Breite  des  Zapfens  am  oberen  Ende,  des  unteren  Drittels 29,1   mm 

Breite  des  Zapfens  am  unteren  Ende  des  oberen   Drittels '2(1.1   mm 

Breite  einer  Fruchtschuppe  a  auf  Fig.  7a 24,5  mm 

Breite  der  unmittelbar  darunter  befindlichen  Fruchtschuppe 26,0  mm 

Überragen  der  Schuppe  a  über  Schuppe  b  auf  Fig.  7a 11,5  mm 

Überragen  der  Schuppe  b  über  die  darunter  befindliche  Schuppe     .     .     .      15,0  mm 


•217      — 

Hieraus  ist   ersichtlich,  daß  die  Schuppen  weit  auseinander  gerückt   sind.    Die  Läng« 
von  Schuppe  a  und   b  ist   nicht   zu  messen,  ohne  den  Zapfen  stark  zu  verletzen. 

An  einem  fragmentären  Zapfen  ist  durch  Beseitigung  einer   FTuchtschuppc  die  Deck- 
schuppe d.  die  zur  unmittelbar  über  jener  liegenden  Fruchtschuppe  gehört,  frei  gelegt  i  Fig.  7  l>). 
Unter  den    Picea  Don.  in  Loudon,  Arboretum  et   fructificum  ßrit.  IV.  resp.  Abies  Lb.. 
ist   keine  der  Ab/es  löhn  irgend  ähnliche  Tanne  aufgeführt,    da    die  Keteleciien    erst    in  der 
Mitte  der  vierziger  Jahre  entdeckt   worden  sind. 

Ein  Ketclecrid-linüm  kommt  heute  in  Pallanza  am  Lago  Maggiore  vor  und  gedeiht; 
von  Ketcleeria  davidiana  Franchel  berichtet  Beissner  in  seinem  Handbuch  der  Nadelhölzer, 
S.  124,  Fig.  117.  noch,  sie  sei  IS69  entdeckt,  aber  noch  nicht  in  Kultur  eingeführt  worden. 
Die  Heimat  von  Ketcleeria  davidiana  Franchet  ist  das  Lon-ngan-fou-Gebirge  im  nördlichen 
Sse-tchuen  (China);  ihre  Zapfen,  die  der  Kdeleeria  löhri  am  nächsten  stellen,  erreichen 
eine   Länge  von    1 10  nun. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Lose  Samen  von  Pinus&rten. 
Die  zwei  mit  der  Spitze  abwärts  gerichteten,  zur  selben  Schuppe  gehörigen  Xüßchen 
besitzen  um  ihren  Oberrand  charakteristisch  gestaltete  Flügel,  indem  deren  Innenränder  in 
-cr.idet'  Linie  der  Längslinie  der  Schuppen  folgen,  wahrend  die  Außenränder  bogig  verlauten 
und  am  oberen  Ende  sich  kurzbogig  oder  in  einer  Spitze  treffen.  Die  weiteste  Ausbiegung 
der  Außenränder  bei  den  verschiedenen  Föhren  ist  verschieden,  im  ersten  Viertel  oder 
ersten   Drittel  von  unten  oder  fast   in  ihrer  Mitte. 

Unter  den  Funden  sind  drei  verschiedene,  so  charakterisierte  Samen  zu  unterscheiden. 
Ein  kleiner  Same  iTaf.  26,   Fig.  8)  gehört    Pinus  montana  an: 

Lange  des  Samens  samt    Flügel  . 13,0  mm 

Länge  des  Flügels ...  ...  .8,5  nun 

Größte  Breite  des  Flügels  am  oberen  Lude  des  unteren  Viertels     .         .       t,2  mm 

Ein  etwas  kleinerer  Same  (Tai.  26,    Fig.  ü)  unterscheidet  sich  von  obigem  nur  dadurch. 

daß  der  äußere  Hand  des  Flügels  vom  Samen  scharf  abgesetzt    ist    und  nicht   wie  bei  jenem 

im  unmittelbaren  Verlaufe  des  äußeren   Nußchenrandes  liegt.     Er  dürfte  vielleicht   zu   Pinus 

silvestris  gehören,  wenn  nicht  auch  zu    Pinus  montana   Mill. 

Laune  des  Samens  mit   dem    Flügel  l-u  mm 

Länge  des  Flügels '>•<>  mm 

i, rollte  Breite  des  Flügels  am  oberen   Lude  des  unteren   Viertels         .  3,5  mm 


—     218 

Zwei  Samen,  etwas  verletzt,  aber  in  ihrer  Totalgestalt  wobl  erkennbar  (Taf.  26, 
I''igg.  loa  und  In.  scheinen  zur  .seihen  Pmwsspezies  zu  gehören.  Die  Gestalt  des  Flügels  ist 
etwa  ein  hohes,  rechtwinkeliges  Dreieck,  dessen  längere  Kathete  in  der  Richtung  der 
Mittellinie  der  Schuppe  liegt,  wahrend  die  Hypotenuse  dem  äußeren  Flügelrande  entspräche. 
Die  Dreieckspitze  ist  gerundet.  Die  größte  Freite  des  Flügels  liegt  am  Ende  des  untersten 
Fünftels.  Der  eine  der  Samen  seheint  nicht  zur  Feite  gelangt  zu  sein,  im  anderen  ist 
das  Nüßchen  ausgebrochen.  Zu  welcher  Pmusaxi  sie  gehören,  ist  nicht  ermittelt;  zu 
Firnis  la/ricio  gehören  sie  jedenfalls  nicht. 

c->  Fänge  des  Flügels ca.  23,0  mm 

•  ■roßte  Freite  des  Flügels  am  Ende  des  untersten   Fünftels  .     .     .  8,0  mm 

c-j  Länge  des  Flügels ca.  20,0  mm 

Größte  Freite  des  Flügels  am  Ende  des  untersten  Fünftels    .     .     .  8,0  mm 

Es  liegt  die  Vermutung  nahe,  daß  sie  entweder  zu  der  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  8  abgebildeten 
und  im  Senckenb.  Fer.  1900,  S.  127  und  128  als  Pinus  äff.  larieio  besprochenen  Pmwsart 
oder  zu  Pinus  stellwagi  gehören  mögen,  da  ihre  Form  weder  den  Samen  von  Pinus  süvestris 
noch  den  von  Pinus  timleri  und  Pinus  strobus  entspricht. 

Bei  Pinus  äff.  larieio  ist  auf  einer  abgelösten  Schuppe  die  Gestalt  des  Flügels  nicht 
zu  unterscheiden;  bei  ihm  ist  ja  das  Vorhandensein  eines  Flügels  nur  durch  die  zarten,  auf 
der  Innenseite  der  Schuppe  liegenden  Kohlenhäutchen  erkannt  worden.  Wie  schon  erwähnt,  mit 
der  form  der  Samen  der  rezenten  Pinus  larieio  stimmen  die  beiden  fossilen  Samen  nicht  überein. 
Zu  Pinus  stellwagi  werden  sie  nun  wohl  ihrer  Größe  halber  nicht  gehören,  ebensowenig 
natürlich  auch  zu  den  kleinen  Zapfen  von  J'iims  askenasyi  und  Pinus  ludwigi.  Eine  von 
Pinus  stellwagi  abgelöste  Schuppe  war  samenlos.  unfruchtbar  und  bot  daher  keinen  Vergleich. 
Nach  diesen  Darlegungen  kommt  man  zum  selben  Schluß  (siehe  S. '210).  daß  der  als  Pinus 
äff.  larieio  aufgeführte  Zapfen  einer  besonderen    Phntsavl  zuzustellen  wäre. 

Lose  Samen  von  Picea. 

Von  sicheren  Pjceaformen  sind  nur  vom  Nüßchen  losgelöste  Flügel  gefunden  worden 
(Taf.  26,  Fig.  IIa).  Die  aus  Zapfen  von  Picea  latisquamosa  losgelösten  Samen  entsprechen 
fast  ganz  in  der  Gestalt  denen  von  Picea  excelsa,  deren  Samentiügel  elliptisch  gestaltet  sind 
mit  der  größten  Freite    in   der  Mitte. 

Feim  Vergleiche  des  in  Taf.  26,  Fig.  1  1  c  abgebildeten  Samens  kann  man  die 
Zugehörigkeit  zu  Larix  occidentalis  Nutt.  vermuten,  doch  ist  der  Gipfelrand  des  Flügels  bei 
dieser  und  bei  anderen   Larixa,rten  abgestutzt  und  nicht  stumpf  zugespitzt,  wie  bei  unserem 


219 

Samen,  sicher  ist,  daß  er  weder  die  typische  Gestali  des  Samens  von  Pinns,  noch 
von  Abies,  noch  von  Picea  hat.  Von  den  durch  Zapfen  vertretenen  Fichten  stammt  er 
jedenfalls  nicht.  Bei  den  meisten  Pecraarten  liegt  die  größte  Breite  mehr  im  oberen  Drittel, 
hier  liegt  sie  aber  in  der  unteren  Hallte.  Die  Hielte  von  9,2  mm  reicht  lud  ihm  last  vom 
unteren  Ansätze  des  Flügels  an  den  Samen  auf  der  Auljenseite  bis  in  deren  Mitte.  Es  gibt 
übrigens  ähnlich  gestaltete  Samenflügel  bei  Piceaarten,  /.  I'..  hei  der  amerikanischen  Sitlcafichte 
l'iixi  sitchensis  Trautv.  und  Mey.,  deren  Samen  jedoch  nicht  unwesentlich  kleiner  sind  als 
der  besprochene  Samen.     Seine   Maße  sind: 

Länge  des  Samens  mit    Flügel 19,0  mm 

Länge  des  Flügels 13,2  mm 

Größte  Breite    in  der  ganzen  unteren   Haltte    des  Flügels      .  .  9.2  nun 

Weiterhin  ist  ein  Samen  mit  Flügel  gefunden  wurden,  der  sich  durch  seine  geringe 
Größe   vor  allen   anderen   auszeichnet. 

Länge  des  Samens  mit    Flügel    .  ...  7   mm 

Lange  des  Samens :;   mm 

Breite  des  Samens x2  mm 

Größte  Breite  des  Flügels  im  oberen   Drittel 3 — 4  mm 

Der  Flügel  ist  gestreift   und  an  der  Spitze  stumpf  gerundet. 

Höchst  wahrscheinlich  ist  unser  Samen  mit  dem  in  der  Öninger  Stufe  der  Schweiz 
(Locle)  gefundenen  von  Piims  micros2)erma  Heer  (Fl.  d.  Schw.  III,  S.  161,  Taf.  CXLVI, 
Fig.  4)  zu  vereinigen,  von  dem  Heer  saut,  daß  er  in  Größe  und  form  des  Flügels  große 
Ähnlichkeit  mit  solchen  der  nordamerikanischen  Pinus  alba  Ait  resp.  Pimi  alba  Lk.  habe. 
Bei  letzterer  ist  der  Flügel  verhältnismäßig  größer  als  beim  kleinen  fossilen  Samen,  noch 
größer  ist  er  bei   Picea  rubra  Lk. 

Lose  Samen,  zu  Abies  und  Keteleeria  gehörig.  (Taf.  20,  Figg.  12a  d,  13 a  e.) 
Von  Samen,  die  besonders  nach  ihrer  trapezoidischen,  keilförmigen  Gestalt  der  Flügel 
zu  urteilen,  zu  Abies  oder  einer  ihr  nahestehenden  Gattung  gehören,  sind  zahlreiche,  mehr 
oder  weniger  gut  erhalten,  lose  gewonnen  worden:  die  Trapezform  ist  freilich  bei  wenigen 
vollständig  erhalten.  Auch  bei  den  vier  vollkommenen  Samen  differiert  die  Gestalt  der  Flügel 
insofern,  als  Oberrand  und  Außenrand  des  Flügels  bogig,  nicht  aber  scharf  winkelig  in 
einander  übergehen.  Bei  Abies  pectinata  bildet  bekanntlich  diese  Partie  des  Flügels  einen 
abgerundet  stumpfen  Winkel.  Weitere  Unterschiede  liegen  in  der  Gestalt  der  N'üßchen  selbst, 
die  bei  den  einen  Samen  eine  dreiseitige,  mit   der  Spitze  nach  unten  gerichtete  Gestall   haben. 


—      220      — 

während  bei  den  anderen  die  Nüßchen  verkehrt  eirunde,  fast  elliptische  Form  besitzen.  In 
beiden  Fällen  sind  die  Nüßchen  groß  und  nähern  sieb  der  Größe  der  Flügel.  Die  Samen 
mit  den  nach  unten  zugespitzten  Nüßchen  und  den  trapezoidisch  gestalteten  Flügeln  stimmen 
mit  den  Samen  von  Abies  pectinata  völlig  überein  (Taf.  26,  Figg.  13  a.  1).  c,  d.  e).  So  wird 
es  nicht  zweifelhaft  sein,  daß  die  Samen  mit  gestreckt  elliptisch  geformten  Nüßchen  und  den 
bogig  trapezoidischen  Flügeln  zu  Keteleeria  gehören.  Um  hierüber  volle  Gewißheit  zu  erhalten. 
wurden  ein  paar  fragmentäre,  sonst  aber  gut  erhaltene  Zapfen  von  Keteleeria  geopfert;  leider 
enthielten  sie  keine  Samen  mein'  und  auch  auf  der  Innenseite  der  Fruchtschuppen  war  kein 
Eindruck  der  Flügel  zu  unterscheiden.  Runzelige,  zerfetzte  Kohlenhäutchen  auf  Schuppen  der 
mittleren  Region  des  Zapfens  scheinen  erkennen  zu  lassen,  daß  die  Flügel  ziemlich  groß  sein 
können.  Die  von  Beissner  (1.  c.  S.  422.  Fig.  116,5)  abgebildeten  Samen  von  Keteleeria  fortunei 
Carr.  stimmen  in  der  Form  der  Flügel  mit  obigem  überein  und  die  (Testalt  der  Nüßchen  von 
Keteleeria  ist  nach  Beissner  (1.  c.  S.  423)  verkehrt  eiförmig-länglich,  womit  die  Abbildung 
derselben  bei  Keteleeria  davidiana  (1.  c.  S.  425.  Fig.  117. (i)  übereinstimmt  Es  werden  somit 
die   Samen,    in   Taf.  26.  Figg.  12b,  c,  d   abgebildet,   zur  Gattung   Keteleeria   zu   ziehen   sein. 

Ganz  eigenartig  ist  ein  volkommen  erhaltener,  ziemlich  kleiner  Samen,  dessen 
Nüßchen  und  gestreifte  Flügel  von  gleicher  Länge  sind.  Der  Oberrand  des  Flügels,  dessen 
Gestalt  wohl  auch  als  trapezoidisch  bezeichnet  werden  kann,  ist  nach  oben  ausgebogen.  Der 
Same  dürfte  vielleicht  mit  dem  von  Abies  bracteata  Hook,  et  Arn.  (\vs  südlichen  Kaliforniens 
zu  vergleichen  sein;  allerdings  hat  das  Nüßchen  Gestalt  und  Crosse  derer  von  Keteleeria. 
(Taf.  26,   Fig.  12  a.) 

Über  Nadeln. 

Isoliert  vorkommende  Nadeln  fossiler  Koniferen  einer  bestimmten  Art  zuzuweisen. 
ist  oft  mit  den  größten  Schwierigkeiten  verbunden,  oft  ganz  unmöglich.  Das  Studium  lebender 
Nadelhölzer  belehrt  uns.  daß  in  Bezug  auf  Größe  und  Gestalt  die  Blätter  einer  Art  mannig- 
fachen Schwankungen  unterworfen  sind,  welche  von  der  Stellung  an  der  Pflanze  oder  von 
deren  Alter,  wohl  auch  von  den  Bodenverhältnissen  abhängen.  Dazu  kommt,  daß  die  Ver- 
gleichung  der  Nadeln  verschiedener  Spezies  bisweilen  eine  so  große  Übereinstimmung  erkennen 
läßt,  daß  sie  allein  zur  Bestimmung  nicht,  tauglich  erscheinen.  Ich  ziehe  es  deshalb  vor. 
nur  eine  Beschreibung  der  gefundenen  zu  geben,  ohne  Beziehung  auf  die  Zugehörigkeit  zu 
einem  der  gefundenen  Zapfen. 

Drei  unserer  Nadeln  zeichnen  sich  von  allen  übrigen  durch  ihre  bedeutende  Länge 
(3,2      I  cmi  aus.    Sie  sind  steif,  etwas  gebogen,  flach,  lineal,  an  der  zweispitzigen  Spitze  und 


—     22] 

an  dein  zu  einem  Stiele  verengten  Grunde  verschmälert.  Ihre  Breite  betrügt  2  mm.  Mög- 
licherweise gehören  sie  einer  Keteleeria  an.  Zwar  linden  wir  unter  den  bis  jetzt  bekannt 
gewordenen  jetztweltlichen  Arien  dieser  Gattung  keine,  die  nach  allen  Richtungen  hin 
Übereinstimmung  in  den  Nadeln  zeigt,  aber  doch  linden  wir  die  einzelnen  Eigenschaften 
auf  verschiedene  Spezies  verteil!  vor.  Nahe  stehen  sie  in  Gestall  und  Größe  auch 
denen  von  Abtes  bracteatn  Hooker  et  Arn.,  docli  sind  diese  nicht  zweispitzig.  (Taf.  27. 
Figg,  G  a     c.  i 

Mine  Nadel  lallt  uns  auf,  wie  wir  sie  bei  keiner  uns  bekannt  gewordenen  rezenten 
Art  tindeu  konnten.  Bei  einer  Länge  von  13  mm  besitzt  sie  die  außerordentliche  Breite  von 
l  mm.  Sie  ist  gespitzt  und  am  verschmälerten  Grunde  gebogen  Leider  sind  andere  ihrer 
Art  nicht  gefunden  worden,  so  daß  nicht  zu  sagen  ist.  ob  sie  unter  diesen  eine  Ausnahme 
bildet.   (Taf.  '_'T.   Fig.  U 

Eine  größere  Anzahl  anderer  möchte  ich  als  zu  einer  Spezies  gehörig  ansehen.  An 
Länge  sind  sie  ungleich  (15  —  27  mm);  die  Brette  beträgt  1,5  —  2  nun.  Die  Textur  ist  starr. 
die  Gestalt  lineal,  an  der  spitze  zeigen  sie  sich  zweispitzig,  am  Grunde  verschmälert  und 
bisweilen  gedreht.  Abweichungen  untereinander  sind  insofern  vorhanden,  als  die  meisten 
geradeaus  laufen,  mehrere  mehr  oder  weniger  gebogen  sind,  was  wohl  von  ihrer  Stellung 
am  Zweige  herrührt,  manche  sich  nach  der  Spitze  hin  etwas  verbreitern,  während  die  meisten 
streng  linealisch  bleiben.  Sie  erinnern  an  die  von  Abics  iicctinata  1>< '.,  A.  nonbnanniana  Lk.  u.  a. 
(Taf.  27,   Figg.  5a     tri). 

Von  allen  verschieden  sind  eine  Menge  Nadeln  dadurch,  daß  sie  weich 
erscheinen,  wie  es  bei  Abies  sibirica  Ledeb.  und  den  Lariccs  der  Fall  ist.  Die 
Breite  ist  gering  il  mm  oder  etwas  darüber),  die  Länge  verschieden.  Wir  sind 
ihrer  Zweispitzigkeit  wegen  wohl  berechtigt,  sie  zu  Abins  zu  stellen,  vielleicht  zu 
einer  ausgestorbenen  Art.  da  die  Blatter  der  Lärchen  diese  Eigenschaft  nie  zeigen. 
Taf.  27,   Figg.  8  a— f.)  * 

Hinzugefügt  sei.  daß  sich  auch  entblätterte  (Taf.  27,  Figg.  La  -f)  und  mit  Gallen 
versehene  Zweigstücke  (Taf.  VII,  Figg.  1,  36)  von   Koniferen  vorfanden. 

Pinus  strobus  Ett.  'Tal.  27.   Figg.  3a  -e). 
Die   Nadeln    stehen   zu    fünf  beisammen,    sind  lang,    fadenförmig,    sehr  dünn,    schlaf). 
Daß    die    Kurztriebe    nicht    in    ihrer    ganzen    Länge    erhalten    geblieben    sind,    liegt 
daran,   daß   sie   aus   sandig   tonigem    Material   ausgewaschen  weiden    mußten,    wobei    nur   zu 
leicht  ein  Zerbrechen  derselben  stattfinden  konnte. 

Abhandl   cl.  Si  Bd.  XXIX. 


—      222      — 

Unsere  Art,  welche  im  östlichen  Nordamerika  von  Kanada  bis  zum  Alleghaniegebirge 
vorkommt,  stellt  in  der  innigsten  Beziehung  zu  der  in  früheren  Stufen  wiederholt 
beobachteten   Pinus  palaeostrobus  Ett. 

Allgemeines  über  die  oberpliocänen  Koniferen 

Im  höchsten  Grade  auffällig  ist  die  außerordentlich  große  Zahl  von  Koniferen  im 
Untermaintal  und  der  nördlich  sich  anschließenden  Wetterau  zur  Pliocänzeit. 

An  Familien  sind  vier  vertreten:  die  Cupressineen,  Taxren.  Taxodineen  und  Abietineen. 

Die  Zahl  der  Gattungen  ist  dreizehn:  Frenelites,  Callitris  und  Libocedrus,  --  Torreya, 
('( \pltalota  i  iis  und  Gingko,       Taxodium  und  Sequoia,       Pinus,  Larix,  Picea,  Äbies  und  Keteleeria. 

In  mehr  als  einer  Art  sind  Cephalotaxus,   Pinus  und   Picea  vertreten: 

Cephalotaxus  franeofurtana,   Cephalotaxus  rotunduta  und   Cephalotaxus  looßi. 

Pinus  montana,  Pinus  äff  silvestris,  Pinus  askenasyi,  Pinus  ludwiyi,  Pinus  siellwagi, 
Pinus  timleri,   Pinus  all.  laricio  (?)  und  Pinus  strobus. 

Picea  latisauamosa,    Picea  excelsa  und    Picea  all.  rubra. 

An  Arten  kommen  somit,  da  die  von  Ludwig  aus  der  Wetterau  aufgestellten  Arten 
Pinus  resinosa  und  Pinus  schnittspahni,  die  von  Geyler  und  Kinkelin  1887  zu  Pinus 
cortesii  gestellt  wurden,  wegen  ihrer  schlechten  Erhaltung,  die  die  Bestimmung  unsicher 
macht,  nicht  in  Betracht,  kommen,  im  Untermaintal  und  Wetterau  aus  der  Oberpliocänzeit  2  1  vor. 

Durch  die  Grabung  im  Klärbecken  1903  L 905  kamen  zu  den  schon  früher  erkannten 
(Senckenb.  Ber.  1900)  neu  hinzu: 

Callitris  bronyniarti,  Libocedrus  pliocaenica,  Torreya  nueifera,  Cephalotaxus  franeo- 
furtana, Cephalotaxus  rotundatu,  ( 'eji/ndofa.i  us  looßi,  Gingko  udiantoides,  Sequoia  langsdorfi, 
Pinus  äff.  silvestris,  Pinus  stellwagi,  Pinus  timleri,  Picea  all.  rubra;  .Ums  löhri  wurde  als 
zur  Gatttung  Keteleeria  gehörig  erkannt. 

Mit  europäischen  Arten  stimmen  überein  oder  sind  nahe  verwandt: 
Pinus    montana,     Pinus   äff.  silvestris,    Pinus    äff.  laricio(?),    Laria    europaea,    Picea 
excelsa,  .  Xbies  pectinata. 

Dasselbe  "ilt  V0M  folgenden  amerikanischen  Formen: 

Libocedrus  pliocaenica,  Taxodium  distichunt,  Sequoia  langsdorfi,  Pinus  strobus, 
Picea  äff.  rubra. 

Dasselbe  i^'ilt   von  folgenden  ostasiatischen  Arten: 

Torreya  nueifera,  Cephalotaxus  looßi,  Cephalotaxus  rotunduta,  Cephalotaxus  franeo- 
furtana,  Gingko  adiantoides,   Keteleeria  löhri 


223     — 

Nor daf rikan i sehen  Pflanzen  stellen  nahe: 

( 'üllitris  brunyniarli, 

australisc  li  e  n  : 

Frt  in  l/trs  europaeus, 

I  ber  die  heutige  Heimat  von  Ccjihalota.nis  trilt  dasselbe  wie  von  Torrcya,  welche 
als  Torrcya  nueiferu  in  500  1000  m  Höhe  mit  Tunis  buccata  .ml  Gebirgen  Japans  lebt, 
während  andere  Arten  dieser  Genera  auch  weiter  nördlich  im  nördlichen  China  heimisch  sind. 
Ilalien  diese  Gattungen  also  heute  im  Westen  des  nördlichen  pazifischen  Ozeans  ihre  Heimat. 
so  gilt  von  ein  paar  Koniferengattungen,  daß  sie  im  östlichen  Küstenland  des  nördlichen 
pazifischen  Ozeans  heute  daheim  sind.  Es  sind  dies  L/boccdrus  und  Scquoiu.  L/boccdnts 
decurrem  Torr.,  dem.  wie  schon  erwähnt,  die  plioeäne  Art  sehr  nahe  zu  stehen  scheint,  lebt 
in  den  Gebirgen  Kaliforniens  und  in  Oregon  an  der  Westseite  der  Sierra  Nevada.  Andere  Arten 
kommen  aber  in  Japan  und  China  vor.  Set/ttoia  semperoirens  Emil.,  der  die  plioeäne  Art  nahe 
verwandt  ist.  lebt  auf  dem  Coasl  Range-Gebirge  in  Kalifornien.  Von  Bedeutung  ist  auch  das 
Vorkommen  von  Torreya  callfornica  Tori',  an  den  Westabhängen  der  Sierra  Nevada  in  Kalifornien. 

Diese  Tatsachen  machen  eine  ehemalige  unmittelbare  Verbindung  der  Landmassen 
des  nordostlichen  Asiens  mit  denen  des  nordwestlichen  Nordamerika  zur  Gewißheit. 

Auch  eine  Verbindung  zwischen  Europa  und  dem  östlichen  Nordamerika  wird  durch 
die  plioeänen  Pttanzenreste  im  Untermaintal  sehr  wahrscheinlich.  Es  sind  dies  nicht,  allein 
die  spezifisch  fast  völlig  übereinstimmenden  Juglandeen-Früchte,  sondern  auch  Früchte  und 
Blätter  von  Koniferen  Picea  rubra  Lk.  und  Ta./odium  distichum  Rieh.;  die  Sumpfzypresse 
ist  freilich  schon  im  Miocän  in  Europa  weit  verbreitet.  Auch  eine  Torreya&vt  (T.  ta-cifolia  Arn.) 
kommt  an  dem  Ostufer  der  Apalachen  und  in   Florida  vor. 

Es  sei  noch  erwähnt,  daß  die  ältesten,  von  Heer  auf  Gcphaloiaxus  und  Torrcya 
bezogenen  Fossilien  —  Ccphalotaxitcs  insiynis  und  Torrcya  borcalis  in  Grönland  und 
Alaska  entdeckt  worden  sind. 

Monocotyledonen. 

Gramineen. 

Voacites  Brongn.  (Taf.  27,  Figg.  10a—  h.) 

In  diese  Gattung  pflegen  alle  Gräserreste  gestellt  zu  werden,  deren  [Jnvollständigkeit 

uns   nicht    erlaubt,   sie   bestimmten  Gattungen   zuzuweisen.     Unser    Material    enthalt   solcher 

viele.    Ihre  Nervatur  läßt  schließen,  daß  die  Rasen,  von  welchen  sie  stammen,  verschiedenen 


Gattungen   und   Arten  angehört   haben   müssen. 


30* 


—     224 

Kein  einziger  derselben  weist  auf  eine  autochthone  Einbettung  hin,  sondern,  da  sie 
nur  als  kleine  Fetzen  und  dazu  mich  oft  zerrissen  sich  darstellen,  auf  eine  gewaltsame. 
Abreißung  von  den  Pflanzen,  welchen  sie  einstmals  zugehörten,  und  auf  Transport  an  sekundäre 
Lagerstätte.  Das  Nicht  Vorhandensein  eines  Abfalles  der  Grasblätter  erklärt  diese  Erscheinung 
leicht,  hindert,  uns  aber  zugleich,  nähere  Auskunft  über  ihre  Angehörigkeit  zu  geben. 

Da  es  allzu  gewagt  wäre,  solch  winzige  Fragmente  artlich  zu  benennen,  so  begnüge  ich  mich 
mit  der  Abbildung  einiger,  um  nachzuweisen,  daß  Verschiedenheiten  wirklich  vorhanden  sind. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Cyperaceen. 

Cyperites  Heer.  (Taf.  27,  Figg.  9  a— c.) 

Es  liegen   Blattfetzen    vor.   welche   nicht   zu   Typha   gerechnet    werden   können,   weil 

bei    den    Blättern    dieser    Gattung    die    Nerven    weiter    auseinander   stehen.     Wir   erldicken 

vielmehr  feine,  dichtstehende,  durch  Querstreifen  verbundene.  Längsnerven,  deren  Zwischenräume 

frei   von  zarteren  Streifen  sind. 

Vielleicht  rühren  diese  zarten  Reste  von  einem  Sparganium  her.  doch  dürften  auch 
Anmdo  oder  Gyperus  in  bot  rächt  gezogen   werden. 

Andere  Reste  verdienen  nicht,  beschrieben  zu  werden. 
Vorkommen  :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Carex  L. 
Carex  sp.  (Taf.  27,  Figg.  12a— g.) 
Die    Samen   sind    braun,   eiförmig,    flachgewölbt,   gestreift,    der  Schnabel    ist   an  der 
Spitze  zweispaltig. 

l'nter  den  jetztweltlichen  Carices  hat  Carex  mdpina  L.  dergleichen. 
Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Typhaceen. 
Typlia  L. 
Typha  moenana  Kink.  nov.  sp.  (Taf.  27,  Fig.  11.) 
Ein  glänzendes,   bräunlich-schwarzes,  gestreckt  spindelförmiges,   einsamiges  Nüßchen 
ist   auf  der  einen  Seite  aufgesprungen,  wie  es  bei  den  mit    diesem   Früchtchen  völlig   in    der 
•  iestalt   übereinstimmenden  Früchtchen  von  Typha  bei  der  Keimung  der  Fall  ist,  sobald  diese 
Früchte  reif  ins  Wasser  kommen.    Die  Fruchtschale  ist   lederig  und  etwas  zusammengedrückt. 
Länge  der  Frucht  3,5  mm,   Breite  der  Frucht    1.1   mm. 
Vorkommen:   Im  Brunnen  Ia  bei   Weilbach  in    17  m  Teufe. 


—      225      — 

Najadeen. 

l'uttiDiogetoii   I. 

Potamogeton  pliocaenicum   Egh.  nov.  sp.  (Taf.  27,  Figg.  25a     n,  2(i  - 

Die  Blätter  sind  häutig,  durchscheinend,  linealisch,  stumpfspitzig,  am  Grunde 
verschmälert,  von  drei  oder  fünf  Nerven  durchzogen. 

Sie  sind  von  verschiedener  Breite,  ganz  so,  wie  wir  es  an  denen  ähnlicher  rezenter 
Arten  zu  sehen  gewöhn)  sind.  Meist  sind  drei  parallel  verlaufende  Längsnerven  deutlich 
sichtbar,  selten  gesellen  sich  diesen  noch  zwei  andere  dazu,  was  die  Zusammengehörigkeil 
aller  nicht  ausschließt.  In  der  Nahe  der  Spitze  weiden  die  seitlichen  so  schwach,  daß  nur 
der  mittlere  für  das  bloße  Auge  sichtbar  bleibt.  Da  Schwimmblätter  unter  dem  sehr  reichlich 
vorhandenen  Materiale  nicht  gefunden  werden  konnten,  so  muß  wohl  angenommen  werden, 
daß  wir  es  mit  einer  gleichblätterigen  Art  /u  tun  haben. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Palmen. 
Pseudonyssft  palmiformis  Kink.  (Taf  27,  Figg.  15a,  b,  c.) 

Palaeont   II.    S.  184,    Tal   XX.    Fig.  11       Palaeont    V.    S.  98.    Taf.  XX,    Fig    1      Palaeont.  VIII.  S.  116, 
LX.Figg.la     d   Senckenb.  Abli.XV,  S.28     30.  Taf. III,  Figg.  1     6,  nebst  Textfigur.  Scnckenb.Ber.  1900,  S.  130. 

Schon  in  der  Beschreibung  ^\v>  Früchtchens  ans  den  Klärbeckenfunden  von  1885 
(I.e.  S.28 — 30),  das  mit  der  Ludwigschen  Taxus  tricicatr/cosu  aus  der  jüngsten  Braunkohle 
der  Wetterau  (Dorheim)  übereinstimmt,  wurde  der  Wahrscheinlichkeit  einer  Zugehörigkeit 
zu  den  Palmen  gedacht.  In  der  Abhandlung  über  die  oberplioeäne  1'lornla  von  Niederursel 
(Senckenb  Ber.  l'JOO)  gab  Kinkelin  diesem  Früchtchen  den  Namen  Vsewlonyssn  imlmifornüs, 
womit    die  Zugehörigkeit   zu    den  Palmen   ausgesprochen   sein    soll,    zugleich   aber   auch    die 

Ähnlichkeit    mit   der    Frucht,    die   Weber   ans    der   Schieferkohle   von    Rott    bei    Bonn   und 
Ludwig  ans  der  von  Salzhausen  beschrieben  und  mit   Xyssa  ohonata  bezeichnet   haben. 

Wie  in  Niederursel,  so  fanden  sich  auch  wieder  im  Klärbecken  diese  Früchtchen  in 
größerer  Zahl.  Für  die  Ausbreitung  der  oberplioeänen  Sedimente  (siehe  oben  S.  150 )  nach 
Osten  ist  der  Fund  einer  solchen  Steinfrucht  in  einem  Bohrloch  gegenüber  Dietesheim  7  in 
unter  der  Oberfläche  von  Bedeutung.  Nach  dem  Bericht  von  Herrn  K.  Fischer  fand  sie 
sich  in  einem  den  oberplioeänen  Sedimenten  des  Klärbeckens  völlig  gleichen,  lichtgrauen 
Sande.   Diese  Ausbreitung  ist  übrigens  auch  durch  die  Funde  von   Russ  bei  Steinheini  a.  M.: 

Frenela  europaeci  Ludw  ,    Phuts  huhvigi  Schimp.,    1'inns  strobus  L.  fuss.  und  l'/irn  Uüisqimmosa 
Ldw.  gesichert,  über  die  Ludwig  berichtet  hat  (Pal. VIII.  s  67 — 78). 


—      226 

Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad,  Höchster  Schleuse,  Niederursel,  Steinheim  a.  M.. 
Bohrloch  bei  Dörnigheim. 

Dicotyledonen. 
Myricaceen. 

Myrica  L. 
Kleine  Steinfrucht. 

Myrica  irolfi  Kink.  n  sp.  (Tai.  27,  Figg.  13  a.  b,  c.) 

Die  plattgedrückten,  ursprünglich  wohl  fast  kugeligen,  schwarzen,  undurchsichtigen, 
beiderseits  zugespitzten,  daher  kurz  spindelförmig  geformten  Früchtchen  zeigen  an  mehreren 
Exemplaren  an  dem  oberen  spitzen  Ende  eine  Spaltung. 

An  zwei  solchen  Früchtchen  ist  die  Länge  2,8  mm  und  2,3  mm  und  die  Breite 
1,9  mm  und    1.1  nun. 

In  obigen  Eigenschaften,  auch  in  der  Spaltung  der  Gipfelspitze,  stimmen  diese 
niedlichen  Gebilde  mit  Früchten  von  Myrica  überein,  die  Schenk  im  Handbuch  für 
Palaeophytologie,  S.  157,  Fig.  274,  6  und  Ha  unter  der  Bezeichnung:  Myrica?- Früchte  aus 
der  jüngeren   Kreide  von  Quedlinburg  abgebildet  hat,  überein. 

In  ziemlicher  Zahl  sind  diese  minutiösen  Früchtchen  aus  dem  im  Wasser  verteilten 
sandigen  Ton  des  Klärbeckens  von  Herrn  Askenasy  und  Baron  Eugen  Wolf  heraus- 
getischt; auch  unter  den  Funden  im  Braunkohlenflözchen  von  Brunnen  Ia  fanden 
sich   solche. 

Nach  der  Bestimmung  von  Blättern  ist  Myrica  in  zahlreichen  Arten  im  Mitteloligocän 
(Flörsheim),  im  Oberoligocän  (Münzenberg),  Untermiocän  (Salzhausen,  Frankfurt  a.  M.)  und 
Mittelmioean  (Himmelsberg  bei  Fulda)  vertreten  und  in  zwei  Arten  existiert  sie  noch  heute 
in  Europa  auf  Wiesenmooren. 

Es  sei  hier  noch  bemerkt,  daß  die  plioeänen  Früchtchen  auch  mit  solchen  von 
Phleum   Ähnlichkeit   haben,   die  jedoch   nicht   zweispaltig  sind. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad  und  Brunnen  Ia  bei  Weilbach  in   17  in  Teilte. 

Aristolochiaceen. 

Aristolochia  Tourn. 
Kapsel  vollständig  sechsfächerig. 

Aristolochia  pliocaenica  Kink.  n.  sp.  (Taf.  27.  Figg.  Na,  bf.) 
Fs  liegt  uns  eine  kleine,  halbe,  dreifächerige  Frucht  von  halbkugeliger  Gestalt,  deren 
Scheite]  einen  kleinen  Höcker  hat  und  deren  Fruchtfächer  je  nach  außen  gewölbt  sind.  vor. 


227 

Wir  haben  es  also  mit  einer  Pflanze  zu  tun,  die  eine  sechsfächerige  kugelige,  wahrscheinlich 
unterständige  Kapselfrucht  besitzt,  welche  sich  durch  Längsspalten  öffnet. 

Nach  Früchten  unserer  Sammlung  besitzen  Aristolochia- Arten,  die  zur  Gruppe  der 
Aristolochia  cletuatitis  L.  gehören,  sechsfächerige,  dünnwandige,  sich  längsspaltende  Kapseln 
von  kugeliger  Gestalt,  die  jedoch  wesentlich  größere  Dimensionen  haben  als  das  Früchtchen 
aus  dem  Klärbecken. 

So  erscheint  es  sicher,  daß  letzteres  zur  Gattung  Aristolochia  bezw.  zur  Gruppe  der 
Eitaristolochia  clematitis  gehört;  dafür  spricht  auch  das  Vorhandensein  der  Narbe  auf  dem 
Scheitel  (siehe  Zittel-Schenk,   S.  706). 

An  der  fossilen  halben  Frucht  zeigen  sich  folgende  Maße:  Länge  bezw.  Höhe  G,0  mm. 
größte  Breite  bezw.  Dicke  der  Frucht  :>.  i  mm,  Tiefe  der  halben  Frucht  bezw.  Hälfte  der 
kleineren  Breite  der  Frucht  2,2  mm. 

FjS  ist  somit  die  Frucht  etwas  seitlich  zusammengedrückt  (54  :  li 
Von  fossilen  Aristolochia-Früchten  hat  Heer  aus  dem  Obermiocän  von 
Oeningen,  l'ilar  aus  der  sarmatischen  Stufe  (oberes  Mittelmiocän  oder  Obermiocän) 
von  Sused  berichtet  i/ittel-Schenk.  S.  706):  doch  sollen  die  Bestimmungen 
nicht  sicher  sein,  da  den  betr.  Früchten  die  Narbe  der  oberständigen  Flute  fehlt, 
die  hier  erhalten  ist. 

Es  sei  noch  erwähnt,  daß  aus  unserer  Landschaft  (aus  der  untermioeänen  Braunkohle 
von  Salzhausen)  ein  wohlerhaltenes  Flatt  mit  dem  Namen  Aristolochia  tmlni  Ludw.  belegt 
worden  ist  ( Pal  aeont.  VIII,  S.  f  15,  Taf.  XLV,  Fig.  14);  Schenk  sagl  I.e.  S.  706,  es  sei 
sicher  kein  Aristolochien-Blatt 

Heute  bewohnen  die  Aristolochien  das  Mittelmeergebiet,  auch  wärmere  Gegenden 
.Mitteleuropas.   Chinas  und   Japans. 

Vorkommen:   Klarbecken   bei  Niederrad 

Betulaceen. 

Betitlet  Tonrn. 
Betula  alba(?)  L.fossifls  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  28,  Fig.  1.) 
Senckenb.  Abb.  XV,  S.  21.  Taf.  II,  Fig  7 

Wie  bei  der  ersten  Grabung  des  Klärbeckens  wurden  auch  bei  der  zweiten 
Stammstücke    gefördert,    die    sich    durch    die    hellere    Färbung    der    Finde    als    zu     Vetitla 

auswiesen. 

Vorkommen  :  Klarbecken  bei  Niederrad. 


-      228     - 

Betula  dryaduvn   Brongn.  (Taf.27,  Fig.  17.) 

Es  liegt  nur  ein  Blatl  vor.  das  gestielt,  eiförmig  und  spitz,  fiedernervig  und  gezähnt  ist. 

An  beiden  Seiten  des  Grundes  ist  es  etwas  verletzt,  weshalb  die  Eiform  nicht 
vollständig  zutage  tritt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Betula  brongniarti  Ett.  (?).  (Taf.27,  Figg.  18,  19.) 

Es  sind  nur  Blattstücke,  welche  eine  sichere  Bestimmung  nicht  zulassen,  gefunden 
worden.  Unter  den  fossilen  Arten  nähern  sie  sich  Betula  brongniarti  Ett-,  die  der  nord- 
amerikanischen Brtnln  Initn  L.  entspricht,  am  meisten. 

Das  am  besten  erhaltene  Blatt  (Fig.  1!»)  zeigt  sich  gestielt,  am  Grunde  verschmälert 
und  gerundet,  ist  länglich  eiförmig,  ungleich  gesägt,  mit  randläufigen,  meist  einlachen 
Seitennerven  versehen. 

Andere  Bruchstücke  (Figg.  20  — 24)  lassen  nur  eine  Geschlechtsbestimmung  zu. 

Sehr  häutig  fanden  sich  Fruchtschuppen  vor  (Figg.  16a— i). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Alnus  Tourn. 

Nur  das  Bruchstück  eines  Blattes  liegt  vor.  das  der  Gattung  Alnus  zugeschrieben 
werden  konnte.  Seine  Beschaffenheit  zeigt  Ähnlichkeit  mit  der  von  der  fossilen  Alnus 
kefersteinii  Göpp.  sp..  doch  auch  mit  der  von  der  rezenten  Alnus  yhdinosa  Gärtn.,  ohne  daß 
man  sagen  konnte,  welcher  sie  sich  mehr  näherte. 

Der  Mittelnerv  ist  stark,  ebenso  sind  es  die  unter  spitzen  Winkeln  entspringenden 
randläufigen  Seitennerven. 

Auffällig  bleibt,   daß   nur  der  eine    liest   aufgefunden   wurde. 

Vorkommen:   Klärbecken  bei  Niederrad. 

Salicineen. 

Salix  Tourn. 

Salix  dentlculata  Heer(?).  (Taf.28,  Figg.  2a,  b,  c.) 

Die  Blätter  sind  länglich-  oder  lanzettförmig-linealisch,  am  Grunde  ganzrandig, 
sonst  gezähnelt. 

Von  Resten,  welche  der  Gattung  Salix  zuzuweisen  sind,  liegt  auffälligerweise  nur 
wenig  vor.  Zu  ihnen  gehören  nur  Blattstücke,  welche  den  Charakter  von  Salix  denticulata  Heer 
aufweisen,  insofern  sie  linealisch-lanzettförmige  Gestalt  zeigen,  nach  vorn  verschmälert,  mit 
kleinen    Zähnen    versehen    sind    und    stark   nach   der   Spitze   gelichtete   Seitennerven    zeigen. 


-      229 

Der  Mittelnerv   erscheint  gegen  die  Spitze  sehr  verfeinert,    nach   dein  Grunde   zu   verstärkt; 
die  Seitennerven  werden  durch  sehr  /arte  Nervillen  unter  einander  verbunden. 

Heer  vergleicht  die  fossile  Arl  mit  Salix  incana  Schrank.,  welche  in  Süddeutschland, 
in  den  Alpen  und  in  Norditalien  vorkommt. 

Möglicherweise  gehört  ein  Triebstück  zu  Salix,  doch  ist  von  ihm  zu  wenig  erhalten, 
als  dal]  man  mit  Sicherheit  auf  die  Gattung  schließen  könnte  Fig.  3).  Aber  die  kegelförmige 
Gestalt  der  vorhandenen  Knospe,  welche  sieh  auf  einem  schrägen  Kissen  befindet,  sowie 
deren  aufrechte  Stellung  und  die  nur  von  einer  Schuppe  gebildete  Umhüllung  machen  ihre 
Stellung  bei   Salin    wahrscheinlich. 

In   Fig.  l  sehen  wir  ein  Weidenfrüchtchen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Vopulus  L. 
Popufus  trau  ufa  L.  fossilis  Egh.  (Taf.  28,   Figg.  5  a,  b.) 

Die  Blätter  sind  heinahe  kreisrund,  grob  gezähnt,  dünn  gestielt,  mit  drei  Hauptnerven 
versehen,  von  deren  äußeren  mit   einander  in  Bogen  verbundene  Nerven  ausgehen. 

Es  ist  nur  das  hier  abgebildete  wenige  Material  gefunden  worden,  weshalb  es  nicht 
möglich  ist,  auf  etwaige  Variationen  der  Blätter  hinzuweisen. 

Der  Stnd  ist  an  dem  geringen  Blattfetzen  (Fig.  5b)  stark  zusammengedrückt. 

Wahrscheinlich  war  diese  auch  in  den  Cineriten  des  Cantal  nachgewiesene  Art 
innerhalb  der  Pflanzengemeinschaften  des  Untermaintales  nur  eingesprengt  vorhanden. 

Darüber,  daß  neben  ihr  noch  andere  Arten  gelebt  Laben  mögen,  belehrt  uns  das 
Blattbruchstück  Fig.  G,  das  auf  Popttlus  crvnata  Cng.  (=  Popultts  »tittabilis  Heer)  hinzuweisen 
scheint,  wie  die  Fragmente  Figg.  7a,  b  Ähnlichkeit  mit  Pop/tlus  Inivopliylla  I  ng  zeigen, 
weniger  mit   PojjiiIk.i  imttabilis  Heer. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Cupuliteren. 

TPayas   1 
Becher  vierblätterig,   1      2  dreikantige   fruchte  einschließend. 
Fagus  pliocaeniva  Geyl.  et  Hink.    (Taf.  29,    figg.:;:    ta,  b;   5a,  b,  c;  (Ja,  b,  c;  7a— w; 
Sa— h;  9a     f;  Taf.  30,   Figg.  1  a,  b,  c;  'Ja.   b,  c 

Senckenb  Alili  XV.  S  23,  Taf  II.  Figg  9  13   Senckenb  Ber.  1! S  122 

Kr  hebte:  Wieder  wie  im  seihen  Braunkohlenflözchen  bei  der  Grabung  1885  zur 
Ausräumung  des  Klärbeckens,  dann  in  einem  Brunnenschacht  bei  Niederursel  wurden  zahlreiche 

Abhandl.d.  Senckenb.  Naturf.  Ges.     Bd.  XXIX  31 


—     230     — 

Buchenbecher  von  zierlicher  Gestalt  mit  weichstacheliger  Oberfläche  gewonnen.  Von  den  beiden 
Varietäten,  Var.  angiistilobata  und  Var.  latildbata,  die  sich  gut  unterscheiden,  ist  die  zierlichere,  die 
Fagus  pliocaenica  angiistilobata  i  Fig.  4  a,  b  i  die  zahlreichere ;  sie  mag  die  breitere  Form  (Fig.  3)  fast 
ums  Dreifache  übertreffen.  Hierher  gehörige  Früchte,  die  Buchecker  von  Fagus  pliocaenica,  wurden 
teils  lose,  selten  noch  im  Becher  steckend  aufgefunden  (Taf.29,   Figg.  5a,  b,  cund6a,  b,  c). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad,  Schleusenkammer,  Höchst,  Brunnenschacht 
Niederursel. 

Begleitet  sind  aus  der  letzten  Klärbeckengrabung  die  Becher  und  Früchte  von 
zahlreichen  Blättern,  die  alle  aus  dem  sandigen  Tonlager  stammen.  So  ist  nun  das  Bild  von 
Fagus  pliocaenica  ein  vollständigeres  geworden. 

Seltsam  ist,  daß  in  unseren  Funden  nicht  häutig  Frucht  und  die  dazu  gehörigen  Blätter 
gefunden  wurden;  nur  bei  Gingko,  Torreya,  Taxodimn,  Sequoia,  Pinus  slrobus,  Salix,  Fagus, 
Carpinus,  Qnercus,  Pterocarya,  Vitis,  Acer  sind  Frucht  und  Blätter  vorhanden.  Meist  also 
kennen  wir  eine  Pflanze  aus  der  Pliocänzeit  der  Frankfurter  l'mgegend  entweder  nur  durch 
den  Kund  ihrer  Frucht  oder  durch  den  ihrer  Blätter.  Überraschend  ist  dies  Verhältnis 
besonders  bei  Juglans,  Citri/«  und  Corylus,  die  in  ziemlich  großer  Zahl  als  Früchte  gewonnen 
wurden,  wahrend  von  ihren  Blättern,  die  doch  wohl  nicht  weniger  erhaltungsfähig  sind  als 
andere  Blätter,  keine  Spur  erkannt   werden  konnte. 

Von  Fa^rws-Bechern  und  Früchten  sind  einige  Funde  gemacht  worden,  die  sich  vor 
allein  durch  ihre  wesentlich  bedeutendere  Größe  auszeichnen,  verglichen  mit  Fagus  plio- 
caenica Geyl.  et  Kink.,  dann  noch  dadurch,  daß  den  relativ  großen  Bechern  auf  ihrer 
Außenfläche  die  Stacheln  oder  Zotten  fehlen:  durch  die  Breite  der  den  Becher  zusammen- 
setzenden Deckblätter  sind  sie  den  Bechern  von  Fagus  pliocaenica  var.  latilohata  ähnlich.  An 
Größe  kommen  sie  dem  1.  c.  Taf.  VI,  Fig.  11  abgebildeten  Becher  gleich.  Von  Fagus  silvatica 
unterscheiden  sich  diese  Becher  nicht  durch  die  Größe,  sondern  nur  durch  den  Mangel  der  Zotten. 

Zu  diesen  großen  Bechern  (Taf.29,  Fig.  la,  b)  geboren  zweifellos  die  großen,  drei- 
kantigen, pyramidalen  Früchte  mit  kreisförmiger  Ansatzstelle,  von  denen  eine  nach  vorn  und 
von  der  Seite  allgebildet  ist. 

Dieser  Buchecker  bat  eine  Länge  von  13,0  mm,  eine  Breite  a  von  9,2  mm,  eine 
Breite  1)  von  6,0  mm  (Taf.29,  Figg.  2  a,  b). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Blätter:  Die  Blätter  sind  lederig  und  glatt,  eiförmig  oder  elliptisch,  spitzlich,  am 
Rande  bis  zur  Mitte  oder  etwas  unterhall)  derselben  ausgeschweift   und  unregelmäßig  gezähnt. 


23  I 

Vergleichen  wir  die  in  sehr  großer  Zahl  vorhandenen  Blätter,  so  gewahren  wir  sehr 
bald,  daß  dieselben  in  mannigfacher  Weise  variieren. 

Die  i  rröße  derselben  ist,  wie  kaum  anders  zu  erwarten,  verschieden,  ebenso  das  Verhältnis 
der  Breite  zur  Länge.  So  erblicken  wir  solche,  bei  denen  die  Länge  vorherrscht  (Tat'.  2!),  Figg.k,  1,  im 
neben  anderen,  bei  welchen  beide  annähernd  gleich  sind    Tat'.  _".).  Figg.  r.  s,  i  . 

Fernerhin  sind  Abweichungen  in  der  Gestalt  zu  beobachten.  Erscheinen  uns  die  einen 
eiförmig  (Figg  r.  t),  so  andere  elliptisch  (Figg.  k,  q)  oder  länglich  (Fig.  1)  Dazukommt,  daß 
neben  gleichseitigen  [Figg.  k,  I.  in  solche  mit  ungleichen  Hälften  vorhanden  sind.  Der  Grund 
stellt  sich  bald  als  gerundet  (Figg.  g,  q.  t),  bald  als  spitz  (Figg.  i,  k.  I)  dar;  die  Spitze  ist 
entweder  vorgezogen,  was  am  häufigsten  der  Fall  ist  (Figg.  q.  r,  t».  oder  kurz;  der  Rand  hat 

nur   einfache  Zähne,  welche  bald  mehr    Figg.  e,  I ler  weniger  hervortreten  und   seihst  an 

einem  und  demselben  Blatte  verschiedene  Gestalt  aufweisen  können  (Fig.  r  . 

Richten  wir  unsere  Aufmerksamkeit  auf  die  Nervatur,  so  linden  wir  die  Anzahl  der 
Seiten  nerve  n  zwischen  sieben  und  zehn  schwanken,  doch  kann  im  allgemeinen  angegeben 
werden,  daß  sie  sich  nach  der  (iröße  der  Blätter  lichtet.  In  Bezug  auf  den  Verlauf  sehen 
wir  die  meisten  gerade  bis  in  die  Zahne  und  nur  zuweilen  zwischen  dieselben  fortschreiten 
(Fig.  rj,  andere  aber  ge;xen  den  Hand  sich  biegen  Figg.  i,  k),  während  noch  andere  die 
Biegung  von  Anfang  an  erkennen  lassen  (Fig.  i).  Der  Ausgangswinke]  zeigt  wechselnde 
Größe,  oft  selbst  in  ein  und  demselben  Blatte.  Außennerven  sind  nirgends  zu  beobachten. 
Der  Mittelnerv  ist  stets  am  Grunde  am  stärksten  und  nimmt  nach  der  Spitze  hin  allmählich 
au  Dicke  ab.  ist  aber  bald  geknickt  (Figg.  f,  I.  q,  r,  t),  bald  ungeknickt  (Figg.  o,  s). 

Die  Textur  ist  derb,  nur  bei  kleineren,  welche  wohl  jungen  Trieben  zuzuweisen 
sind,   zarter. 

Suchen    wir    unter    den    tertiären    Buchenblättern    diejenigen    auf.    welche    mit    den 

unseligen  die  größte   Übereinstimmung  zeigen,    so  werden  wir  unwillkürlich   auf  die  geführt. 

welche   Unger  als   zu   einer   besonderen   Art    Fagus  deucaliuith  gehörig   bezeichnete,    wobei 

wir  nicht   unterlassen  wollen,   zu    bemerken,   daß  Ettingshausen   sie   nur   als  Form  der 

Fagus    feroniae   lug.    ansehen    zu    dürfen    glaubte.       Näheres    in     Ettingshausen,    Die 

Formelemente    der    europäischen    Tertiärbuche.)     Meilen    wir    sie    aber    mit     jetztweltlichen 

zusammen,   so   laßt   sich   nicht    leugnen,    daß   sie   denen    von    der  nordamerikanischen   Fagus 

ferruglnea  Ait,  der  altweltlichen    Fagus  silraticu  L.  und  auch  der   Fagus  siebohUi  Endl.  sehr 

nahe  stehen.   Von  den  Blättern  der   F.  fi-rritgivea  Ait.  unterscheiden  sie  sich  sofort  durch  die 

geringere  Zahl  der  Seitennerven,  wodurch  sie  sich  denen  der   F.  silmth-a  L.  und   F.  siebohlii 

31  ■ 


—     232      — 

Endl.,  welch'  letztere  Nat hörst  fossil  gefunden  und  Fagus  ferruginea  fossilis  benannt  hat, 
die  aber  nur  geringe  Abweichungen  von  denen  der  F.  silvatica  L.  zeigen,  mehr  nähern. 
Ohne  uns  weiter  auf  das  Verhältnis  unserer  pliocänen  Art  zu  I^ii/hs  ferruginea  Ait.  und 
Fagus  sieboldü  Endl.  einzulassen,  wollen  wir  nur  bemerken,  daß  ein  aufmerksames  Studium 
der  Blätter  der  Fagus  silvatica  L.  unter  ihren  oft  vielfach  von  einander  abweichenden 
Formen  auch  alle  die  bemerken  laßt,  welche  uns  aus  den  Schichten  des  Klärbeckens 
zukamen,  was  eine  innige  Verwandtschaft  beider  bekundet,  welche  durch  den  Vergleich  der 
Früchte  noch  mehr  verstärkt  wird,  so  daß  wohl  angenommen  werden  kann,  daß  unsere  fossile 
Art  die  Vorgängerin  der  rezenten  gewesen  sei.  Wir  würden  unsere,  Blätter  aus  der  Pliocänzeit 
als  Vertreter  einer  Übergangsstufe  von  Fagus  dcucalionis  Fug.  zu  Fagus  silvatica  L.,  das 
Wiederauftauchen  ihrer  Formen  in  der  jetztweltlichen  europäischen  Buche  gewissermaßen  als 
Reminiszenz  an  die  jüngste  Tertiärzeit,  als  Atavismus,  zu  betrachten  haben. 

Nicht  vergessen  werden  darf,  daß  eine  Anzahl  Blätter  vorhanden  sind,  welche  auf 
Frosteinwirkung  schließen  lassen.  Bei  einzelnen  zeigt  die  Blattfläche  in  der  Mitte  zwischen 
den  Seitennerven  kleine  (Taf.  30,  Fig.  2  b),  bei  anderen  kleinere  und  größere  Löcher  (Taf.  30, 
Fig.  2a),  welche  von  Pilzen  unbedingt  nicht  herrühren  können.  Meist  stehen  die  Öffnungen 
getrennt  von  einander,  bisweilen  verbinden  sie  sich  aber  zu  einer  längeren  offenen  Stelle. 
Bei  noch  anderen  bemerken  wir  an  den  eben  bezeichneten  Orten  eine  Verdünnung,  welche 
sich  als  bedeutend  hellere,  durchscheinende  Partie  von  den  übrigen  dunkleren  auffällig 
abhebt  (Taf.  30,  Fig.  3c).  Bedenkt  man,  daß  unsere  Pflanzen  in  einer  der  Eisperiode  nahen 
Zeit  existierten,  so  liegt  in  dieser  Erscheinung  kaum  etwas  Auffälliges.  Einige  Proben  seien 
in  Figg.  45.  46,  48  gegeben. 

Die  Knospenschuppen  Taf.  29,  Figg.  8  a  —  h  sind  zu  dieser  Art  zu  stellen.  Sie  zeichnen 
sich  durch  ihren  gestutzten,  bisweilen  zerfaserten  Grund  aus. 

Vorkommen:  Klarhecken  bei  Niederrad. 

Carpinus  L. 

Becher  aus  drei  langen  Deckschuppen  bestehend,  welche  verwachsen  die  Früchtchen 
umschließen. 

Carpinux  betulus  L.  fossilis  Egh.  et  Kink.  (Taf.  28,  Figg.  8  a,  b,  c;  9a— f;  10.) 

Senckenb.  Abh.  XV,  S.22. 

Früchte:  Wesentlich  besser  erhaltene  Zeugen  vom  Vorhandensein  einer  Weißbuche 
im  Pliocänwald  des  Untermaintales,  als  sie  die  Grabung  Inno  e-eliefert  hatte,  förderte  die 
neue  Grabung.     Unter  ihnen  befanden  sich  die  eigenartigen,  aus  lanzettlichen,  netzaderigen 


233 

Deckblättern  bestehenden,  dreilappigen,  einseitig  offenen  Becher,   tu  dem  hier  abgebildeten  Becher, 
an  dem  nur  zwei   Deckblatter  erhalten  sind  (Fig.  I  .  fehl!   auch  das  an  ihn  am  Grunde  ange 
schlossene,  zusammengedrückt  eiförmige,  gerippte  Nüßchen,  das  von  den  bleibenden  l'erigonzipfeln 
gekrönl    ist.     Mit    Sicherheil    haben    wir   keinen  Fruchtrest    von  Carinnus  erkennen    können. 

Blätter:  Die  Blätter  sind  gestielt,  eiförmig,  elliptisch  oder  lanzettförmig,  etwas 
zugespitzt,  am  Grunde  meist  breit,  manchmal  herzförmig,  scharf  doppelt,  bisweilen  auch 
einfach  gesägl  ;  der  Mittelnerv  isl  straff,  ebenso  sind  es  die  parallelen  randläutigen  Seitennerven. 

Es  wurden  nur  mehr  oder  weniger  unvollständige  Blatter  gefunden,  unter  denen  die 
mit  lanzettlicher  Form  und  vielen  Seitennerven  vorherrschen,  die  mit  elliptischer  Form 
aber  zurücktreten. 

Das  in  Fig.  lo  abgebildete  Stuck  eines  Triebes  rechne  ich  zu  dieser  Art  Es  zeigt 
sich  ungleich  stark,  etwas  unterhalb  der  Knospen  eingeschnürt.  Letztere  stehen  auf  einem 
wenig  hervortretenden  Blattkissen,  sind  ungleich  an  Größe,  an  den  Trieb  mehr  oder  weniger 
angedrückt,  endigen  in  eine  spitze  und  zeigen  spiralig  angeordnete  Schuppen. 

Nach  allen  bisherigen  Funden  von  Blattern  und  Früchten  muß  angenommen  werden. 
dal,;  die  heutige  Carpinus  betulus  L.  mit  der  tertiären  Carpinus  grandis  I  ng.  im  innigsten 
genetischen  Zusammenhang  stehe,  daß  erstere  aus  letzterer  hervorgegangen  sei.  Nur  in  der 
Zahl  der  Seitonnerveii  bei  einer  Reihe  von  Blattern  konnte  allein  ein  Unterschied  gefunden 
werden.  Sonst  gleichen  sie  sich  durch  die  Veränderlichkeit  in  der  Form  der  Blatter  und 
ihrer  Bezahnung,  auch  in  der  Cupula  so,  daß  es  schwer  wird,  sie  von  einander  zu  trennen. 
Vorausgesetzt,  daß  beide  zusammenzuziehen  seien,  würden  wir  in  ihnen  eine  langlebige, 
vom  Unteroligocän  bis  zum  Pliocän  und  in  unsere  Zeit  reichende  Art  vor  uns  haben,  deren 
zeitiges  Auftreten  in  Grönland.  Alaska  und  Spitzbergen  zirkumpolaren  Ursprung  bekundete. 
Nachdem  sie  sich  während  des  Tertiärs  über  weite  Gebiete  von  Europa.  Asien  und  Nordamerika 
verbreitet  hatte,  hatte  sie  in  der  rezenten  Zeit  als  Wohnsitz  das  mittlere  und  ostliche 
Europa,  auch  das  westliche  Mittelasien  inne  behalten. 

Vorkommen:  Klarbecken  bei  Niederrad. 

Coryhis  L. 
Corylus  avellana  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  28,  Figg.  lf,  12.  15;  Taf.  31,  Figg.  5  a,  b.j 

Senckenb  Abb.  XV.  S.  24     26,  Taf.  II,  Figg.  14     16. 

Die  in  ziemlicher  Anzahl  neuerdings  in  der  Klärbeckenbaugrube  gewonnenen  Früchte 
von  Corylus  avellana  fossilis  lassen  auch  die  Formen  erkennen,  die  I.e.  Taf.  II.  Figg  14—  IG 
unterschieden  und  abgebildet   sind. 


234      — 

Abgesehen  von  den  zerdrückten  Haselnüssen,  die  die  ursprüngliche  Gestalt  nicht 
sicher  erkennen  lassen  (12  Stück),  übertrifft  die  konische  Form  (I.e.  Taf.II,  Fig.  15)  beträchtlich 
die  mehr  rundliche  (I.e.  Figg.  14  und  16).  Die  konischen  Haselnüsse  sind  in  der  Zahl  14. 
die  rundlichen  in  der  Zahl  7   vorhanden. 

Dazu  kamen  mich  zwei  sehr  kleine  Nül.ie  (Figg.  13  und    11). 

Die  eine  von  ihnen  hat  eine  Lange  von  12,3  mm  und  eine  größte  Breite  von  3,0  mm; 
die  andere  zusammengedrückte  eine  Lange  von  10,2  mm  und  eine  größte  Breite  von  '.(.omni. 

An  einer  kegelförmigen  Haselnuß  war  durch  Abbrechen  der  Fruchtschale  auf  einer 
Seite  der  schwarze  und  glänzende  Same  freigelegt. 

Die  größte  Breite  der  Fruchtschale  ist 12,2  mm 

Die  Länge  des  Samens 16,0  mm 

Die  Breite  des  Samens S,0  mm 

Die  Schalendicke 1,3  mm 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad  und  Brunnenschacht  von  Niederursel. 

Quercus  L. 
Quercus  sp.  (Taf.  28,  Figg.  IG  und   17. 

Senckenb.Abh  XV,  S.  22,  Taf.II,  Fig.  8. 

Becher.  Bei  der  ersten  Grabung  des  Frankfurter  Klärbeckens  wurde  ein  gut 
erhaltener  Becher  von  Quercus  gefunden,  der  jedoch  spezifisch  nicht  näher  bestimmt  wurde. 
Wir  bilden  ihn  hier  nochmals  ab  (Fig.  19).  Auch  die  neuere  Grabung  daselbst  brachte  einen 
solchen  liest,  der  aber  unansehnlicher  ist. 

Eichel.  Dieselbe  hat  nun  auch  eine  Eichel  gefördert.  Die  in  zwei  Teile  zerrissene 
einfacherige  Frucht,  wie  sie  uns  zukam,  ist  ziemlich  dünnschalig,  holzig  und  hat  die  ovale,  walzige, 
oben  kurz  zugespitzte  Gestalt  einer  Eichel.  Vom  Gipfel  gehen  feine  Längsstreifen  aus.  unter 
denen  einer  etwas  kantig  hervorragt.    Das  untere  Stuck  hat  eine  kleine,  kreisförmige  Ansatzstelle. 

Länge  21  mm.   Breite    15,5  mm. 

Vorkommen:   Klärbecken  bei  Niederrad. 

Quercus  robur  L.  pliocaenica  Egh.  (Taf.  28,  Figg.  18a     l.) 

Die  Blätter  sind  langgestielt,  verkehrt-eiförmig,  am  Grunde  gerundet  oder  in  den 
Blattstiel  keilig  verlaufend,  am  Rande  bogig  ausgeschnitten:  der  Mittelnerv  ist  kräftig,  die 
Seitennerven  entspringen  unter  spitzen  Winkeln  und  laufen  meist  gerade,  nur  selten  etwas 
gebogen  in  die  Lappen  aus.  die  Nfervillen  entspringen  unter  rechten  oder  fast  rechten  Winkeln. 
verlaufen  gerade  oder  sind  geknickt. 


235 

I>ic  leider  mehr  oder  weniger  unvollständigen  Blattreste,  welche  uns  das  Klärbecken 
geboten,  glaube  ich  trotz  ihrer  Verschiedenheit  an  Größe  und  Gestalt  als  zusammengehörig 
betrachten  zu  müssen,  harmonieren  sie  ja  mit  formen,  welche  wir  an  den  Zweigen  des  dem 
fossilen  entsprechenden  jetztweltlichen  Baumes  zu  beobachten  vermögen.  Es  ist  mir  gelungen. 
eine  Sammlung  von  Blättern  der  Qucrcus  sessiliflom  Sm.  zusammenzubringen,  welche  zeigt, 
wie  groß  die  Zahl  der  Formen  ist.  welche  diese  Art  zu  erzeugen  vermag,  darunter  solche, 
welche  man  kaum  als  mir  der  Hauptform  vereinbar  ansehen  möchte.  Sie  weichen  häufig  so 
sehr  von  derselben  ab,  daß  man  sie,  wären  sie  oftmals  nicht  an  ein  und  demselben 
Baume  vorgefunden  wurden,  als  anderen  im  Baume  weit  voneinander  getrennten  Arten 
angehörig  betrachten  könnte.  Bei  dem  fossilen  Materiale  sind  die  Abweichungen  im 
ganzen   gering. 

Als  zur  Normalform  gehörig  können  wir  das  Bruchstück  Fig.  e  betrachten  Es  ist 
über  der  Mitte  am  breitesten.  Fig.  g  zeichnet  sich  durch  oft  zu  beobachtende  Ungleichheit 
der  Hälften  ans.  Fig.  c  und  Fig.  i  stellen  Bruchstücke  von  länglichen  Formen  dar.  welche 
sich  solchen  der  Queren*  lusitanica  1>C.  und  der  fossilen  Qucrcus  tofina  Gaud.  nähern. 
Fig.  f  läßt  bloße,  nicht  zu  Lappen  ausgebildete  Bezahnung  erkennen  und  erinnert 
damit  an  eine  Form  der  Queren*  lg  eil  i  Heer  ( Bovey-Tracey,  Taf.  13.  Fig.  3),  Fig.  a 
weicht  durch  längliche  Gestalt  und  stumpf  gerundete  Lappen  von  allen  anderen  ab. 
oh  sie  als  eine  durch  äußere  Einwirkung,  etwa  Frost,  hervorgerufene  Form  aufzufassen 
ist.  lassen  wir  dahingestellt.  Frosteinwirkung  auf  Blätter  von  Fayus  vermochten  wir 
allerdings  zu  erkennen,  und  wäre  es  daher  nicht  unmöglich,  obgleich  wir  mehr  an 
eine  Einwirkung  des  Lichtes  dabei  denken.  Das  isolierte  Blatt  wird  uns  kaum  darüber 
Auskunft   liehen   können. 

Die  gelappte  Form  weist  auf  ein  gemäßigtes,  feuchtes  Klima  hin:  die  schwachen 
Buchten  lassen  uns  Schattenblätter,  die  größeren  Sonnenblätter  vermuten. 

Unsere  Blätter  mögen  wohl  einem  Transporte  zu  ihrer  Einbettungsstelle  unterworfen 
gewesen  sein,  darauf  deutet  ihr  Zustand  hin.  Wahrscheinlich  standen  die  Bäume,  von  denen 
sie  stammen,  vereinzelt  unter  anileren.  sonst  hatten  sich  ihrer  mehr  vorfinden  müssen, 
zeigen  ja  andere  Pflanzen  eine  Fülle  von  solchen.  Hoch  läßt  sich  auch  denken,  daß  ihre 
unvollständige  Erhaltung  dem  Umstände  mit  zuzuschreiben  ist.  daß  sie  in  der  kälteren 
Jahreszeit  in  verwelktem  Zustande  hängen  blieben  und  in  diesem  nach  dem  Abfalle  zum 
See  befördert  wurden. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei   Niederrad 


—     236      — 

Juglandeen. 

Juglans  L. 

Bei  Genus  Juglans  springt  die  fleischige  äußere  Fruchthülle  nicht  oder  unregelmäßig 
auf.  Der  harte  Steinkern  hat  mehr  oder  weniger  runzelige,  rauhe  Oberfläche  und  springt  in 
zwei  Klappen  und  zwar  von  Rückennaht  zu  Rückennaht  auf.  während  die  primären  Scheide- 
wände die  Bauchnähte  mit  einander  verbinden.  Er  ist  unvollkommen  zwei-  oder  vierfächerig. 
Die  Basis  des  Steinkerns  ist  gerundet;  der  Same  hat  mehrfach  grubige  Vertiefungen. 

Wir  unterscheiden  folgende  Arten: 
Juglans   cinerea    L.  fossilis   Bronn.     (Taf.  30,    Figg.  3;   4a,  b;    5a,  b;   6a,  b:   7a,  b.) 

Juglans  cinerea  L.  fossilis  Bronn,  Letliaea  geognostica,  S.  867  and  1853    -56,  III,  S.  153. 

Juglans  tephrodes  ünger,  Wiener  Denkschr.  1861,  Bd.  XIX.  S.  38,  39,  Taf.  19.  Figg.  12—15 
Synopsis  pl.  foss..  S.  240. 

Juglans  göpperti  Ludwig.  Palaeont.  V.  S.  102,  Taf.  XXI,  Figg.  9,  9a,  b  und  10. 

Juglans  cinerea  L.  fossilis  Geyler  und  Kinkelin.  Senekenb.  AM.  XV.  S  31—34,  Taf.  III,  Figg.  8     15, 

Unger  hat  gleichgebildete  Wallnüsse,  welche  wohl  aus  demselben  Horizonte  stammen 
(„In.  formatione  subappeninna  ad  Castel  arquato  cum  Tino  Cortesii,  in  formatione  lignitum 
agri  Bergamensis  nee  non  ad  Montoto  agri  Florentini,  insuper  ad  Sarezhie  prope  Feistritz 
Illvriae" ),  wie  die  im  Klärbecken  gefundenen  trotz  der  großen  Ähnlichkeit  „in  der  runzeligen 
und  ausgebuchteten  <  Iberfläche  des  Putamens  mit  dem  gleichnamigen  Teile  der  nordamerikanischen 
Juglans  cinerea  L."  mit  dem  Namen  Juglans  tephrodes  bedacht,  weil  „sie  sich  durch  die  bei 
weitem  deutlicher  hervortretenden  Rippen  hinlänglich  unterscheiden''  sollen.  Im  Besitze  einer 
großen  Zahl  solcher  Nüsse,  sowohl  aus  der  Klärbeckenbaugrube  aus  dem  Jahre  1885,  als 
auch  der  von  1903/04,  läßt  sich  hei  keiner  der  verschiedenen  Varietäten  obiger  Unterschied 
sicher  konstatieren.  Auch  für  die  Juglans  göpperti  Ldw.  aus  der  plioeänen  wetterauer  Kohle, 
die  wir  1887  als  Var.  göpperti  aus  dem  Klärbecken  und  der  Schleuse  Höchst  a.  M,  beschrieben 
und  abgebildet  haben,  lassen  sich  alle  Übergänge  in  unserem  Materiale  finden,  so  daß  sie 
nicht  als  besondere  Art  gelten  darf.  Wir  befinden  uns  übrigens  nicht  allein  mit  Bronn, 
sondern  auch  mit  De  Candolle,  der  sich  (Ann.  d.  sc.  nat..  IV.  Ser.,  T.  XVIII,  S.  40) 
dahin  äußert:  „La  Juglans  tephrodes  Ung.  m'a  peu  tout  a  fait  semblable  au  Juglans 
cinerea  L."  in  Übereinstimmung. 

Die  Mannigfaltigkeit  der  Formen  erwies  sich  bei  der  letzten  Grabung  mindestens 
ebenso  groß,  wie  sie  sich  im  Jahre  1885  dargestellt,  hat.  Es  fanden  sich  vor:  Juglans  cinerea 
Form  mucronata  (Fig.4),   Form  göpperti  (Fig.  5),   Form,  typka  f Fig.  3)  und  Form.parva  (Fig.  6). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad,  Schleuse  Höchst  a.  M. 


-     2.17 

Juglans  nigra  L.  Jossif  is  Kink.  (Taf.  30,  Figg.  8a,  b;  9a,  b.) 
Juglans  cinerea   I.    fossilis  form. parva,  Senckenb.  Abh.  XV,  Taf.  III,  Fig.  14. 
Juglans  globosa  Ludw.,  Senckenb. Abh. XV,  Taf.IIl    Fig  16. 

Daß  die  mehr  kugelige  Gestalt  von  Juglans  globosa  Ldw.  die  rezente  Juglans  nigra  L.  im 
Pliocän  vertrete,  haben  Geyler  und  Kinkelin  angedeutet.  Die  neueren  und  reichlicheren 
Funde  bestätigen  die  nahe  Übereinstimmung  von  pliocänen  Walnüssen  mit  denen  der  rezenten 
Juglans  nigra  L.   Die  I.  c. Taf.IIl,  Fig.  II  wurde  irrig  als  Juglans  cinerea  foss.  f. parva  aufgeführt. 

Zu  Juglans  nigra  fossilis  möchte  die  in  Senckenb.  Abh.  KV,  Taf.  III.  Fig.  16 
abgebildete,  zum  Teil  noch  mit  der  äußeren  Fruchthülle  bedeckte  zu  zählen  sein,  dann 
aber  eine  von  der  letzten  Grabung  herrührende  größere  Zahl  (sechs  vollkommene  und  fünf 
halbe i,  alle  von  kugeliger  (lestalt. 

Die  oberflächlichen  Furchen,  welche  vom  Gipfel  nach  dem  Grunde  laufen, 
ohne  netzaderige  Verbindung  zu  zeigen,  sind  wesentlich  tiefer,  schmaler  und 
zahlreicher  als  bei  Juglans  globosa  Ldw.,  hingegen  in  voller  Übereinstimmung  mit  der 
rezenten  Juglans  nigra  L.  Längsschnitte  durch  verschieden  große  Nüsse  derselben  zeigen 
m  Endocarp  charakteristische  Hohlräume;  diese  sind  umso  größer,  je  stärker  seitlich 
komprimiert  die  Nuß  ist,  was  auch  von  den  in  der  Scheidewand  befindlichen  gilt.  Halten 
die  Nüsse  reinkugelige  Form,  so  fehlen  die  Hohlräume.  Ein  Durchschnitt  durch  eine  fossile 
Juglans  nigra  längs  der  Nähte  weist  keine  Hohlräume  im  Endocarp,  wohl  aber  zwei  innerhall) 
der  Scheidewand  auf.  Es  spricht  somit  das  Fehlen  der  Hohlräume  bei  den  fossilen  Steinkernen 
nicht  gegen  die  Zugehörigkeit  zu  Juglans  nigra  L. 

In  den  Gl'ößenverhältnissen  von  Juglans  cinerea  fossilis  erweisen  sich  bei  der  großen 
Menge  im  Klärbecken  gesammelter  Steinkerne  bedeutende  Verschiedenheiten,  nicht  entfernt 
in  dem  Maße  bei  Juglans  nigra  fossilis.  Es  ist  auch  bemerkenswert,  daß  bei  einigen 
Exemplaren  von  Juglans  nigra  L.  fossilis  Stücke  des  Exocarps  noch  an  der  Nuß  hängen, 
was  bei  Juglans  cinerea  L.  fossilis  nie  beobachtet  wurde. 

Die  größte  Frucht  von  Juglans  nigra  fossilis  hat  eine  Länge  von  '22  mm,  eine 
Breite  von  Naht  zu   Naht   von   17  mm  und  eine  hierzu  senkrechte  Breite  von  22  mm, 

die  kleinste  eine  Länge  von  17,9  mm,  eine  Breite  von  Naht  zu  Naht  von  16,(>  nun 
und  eine  hierzu  senkrechte  Breite  von   lö  nun. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


Anmerkung  zu  Juglans  cinerea  fossilis:  Nach  gefälliger  Mitteilung  von  <>  Roger  muß 
Juglans  cinerea  noch  in  reiht  später  Zeit  in  Europa  gelebt  haben,  da  eine  hübsche  Nufi  dieser  Art  aus 
einem  Torfstich  in  der  Nahe  von  Augsburg  im  dortigen  Museum  liegt. 

Abhamll.  d.  Senckenb.  Naturf.  Ges.    i:d.  XXIX.  '.VI 


—    2:-ss    — 

Juglans  globosa  Ldw.  (Tat.  MO.  Figg.  10  und   11.) 

Juglans  globosa  Ldw.,  Palaeont  V.  S.  103.  Taf  XX,  Fig.  12a. b  Juglans  globosa  Ldw..  Seiickenb 
Aldi.  XV.  S.  34,  Taf.  HI,  Figg.  17.  IN 

Ovale  Früchte  des  Klärbeckens,  die  eine  wesentlich  schwächer  gerunzelte  Oberfläche 
haben  als  die  der  rezenten  Juglans  nigra  L.,  sind  von  Geyler  und  Kinkelin  zu  der 
Juglans  globosa  Ldw.  aus  der  jüngsten  Braunkohle  der  Wetterau  gestellt  worden.  Solche 
Formen  (fünf  Stück)  sind  auch  bei  der  letzten  Grabung  gefunden  worden. 

Mir  ihnen  kommen  auch  kleinere  Nüsse  (Taf.  30,  Fig.  11  i  vor,  die  nach  ihrer  Berippung 
wohl  zu  Juglans  nigra  gehören,  die  jedoch  nicht  von  kugeliger  oder  von  oben  deprimierter 
Gestalt  sind,  sondern   von  ovaler,  so  daß  sie  zu  Juglans  globosa  Ldw.   neigen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Garya  Nutt. 

Die  Juglandeen,  deren  äußere  Fruchthülle  lederig-fleischig  ist  und  in  vier  Klappen 
aufspringt,  deren  eiförmige  oder  kugelige  Steinkerne  oberflächlich  glatt  sind  oder  nur 
wenige  scharfe  oder  gerundete  Längskanten  haben,  nicht  aufspringen  und  nieist  zweifächerig 
sind,  werden  in  der  Gattung  Garya  zusammengefaßt.  Die  Steinkerne  von  Garya  haben  am 
Scheite]  und  an  der  Basis  kurze  Spitzen,  ihre  Samen  sind  nur  von  wenigen  Längsrippen 
durchzogen,  sonst  glatt. 

Von  solchen  fruchten  besitzen  wir  aus  der  letzten  Grabung  im  Klärbecken  sehr 
viele;  zahlreich  sind  auch  solche  mit  äußerer  Schale.  Meist  sind  diese  zweiklappig 
aufgesprungen,  doch  zeigen  einige  (drei  bis  vier)  auch  vierklappiges  Aufspringen. 

Wir  unterscheiden  folgende  Arten: 

Cai*ya  olivaeformis  Nutt.  fossilis  Kink.    (Taf.  30,  Figg.  12a,  b,  c;   13;  14;   15a,  b,  c; 

16 a,  b.  c;    IT;   18.) 

Carya  ittlnoensis  \Vangenh.,  Senckenb.  Abh.  XV,  S.  35,  Taf  IV.  Figg  6    8. 

unter  den  acht  ganzen  Can/tf-Früchten  und  einer  halben  Frucht,  welche  nach  ihren 
Dimensionen  der  Garya  olivaeformis  Nutt.  wohl  zuzustellen  sind,  haben  vier  noch  äußere 
Schale;  drei  davon  klaffen  in  zwei  Teile:  an  einer  ungewöhnlich  großen  beobachtet  man 
ein  Klaffen  in  vier  Klappen  (Fig.  18). 

Zwei    Steinkerne   (Figg.  15a    und    Hiai.    von    denen    wir   auch   Querschnitte    abbilden 

(Figg.    L5b,    c    und     16b,    <•>.    sind    kr    oder    weniger     plattgedrückt     und     lassen    zwei 

bis  drei  vom  Scheitel  zum  Grunde  reichende  Kanten  erkennen.  Sie  haben  folgende 
Dimensionen  : 


239 

27  mm  Länge,    13,2  mm  größte,   10,4  mm  kleinste   Breite. 

23  nun  Länge,   1  1,5  nun  größte,  9,0  min  kleinste  Breite, 

Dazu  kommen  noch  drei  stark  plattgedrückte  kantige,  oben  und  unten  zugespitzte  mehr 
zylinderförmige  Steinkerne,  welche  den  in  I.  c.  Taf.IV,  Figg.G     8  wiedergegebenen  nahe  stehen 

Ine  größte  Frucht,  deren  Exocarp  Vierteilung  zeigt,  hat  eine  Länge  von  10.2  mm 
28  nun  größte,    1 4,5  mm   kleinste  Breite 

Von  den  zweiklappig  aufgesprungenen,  die  völlig  mit  I.  c.  Tat.  IV,  Fig.  8  überein- 
stimmen,  differier)    nur   eine  durch  ihre  geringe  Größe.     Die  drei  größeren  haben  ungefähr 

die  Länge  29  mm.  größte  Breite  20  mm.  kleinste   16  min. 

die  kleine  die  Länge   19,S  mm,  größte  Breite   15,5  mm,  kleinste   12,3  mm. 

Ein  halber  Steinkern,  der  in  den  Dimensionen  mit  den  anderen  ziemlich  übereinstimmt, 
auch  insofern  er  keine  oberflächlichen  Leisten  zeigt  und  an  den  beiden  Nahten  etwas 
aufgebogen  ist.  so  dal.',  eine  längslaufendc  Hohlkehle  entsteht,  zeichnet  sich  durch  drei  bis 
vier  Querrisse  aus.  Die  Scheidewand  mit  Samenträger  verläuft  axial  und  lal.lt  zwischen  -ich 
und  dem  dicken  Endocarp  für  die  Samenlappen  einen  längsgestreckten,  ungeteilten,  nur  sehr 
schmalen   Raum. 

In  Fig.  12b.  die  den  halben  Steinkern  von  der  Seite  zeigt,  tritt  der  Samenträger 
bedeutend  hervor. 

Länge  19,1  ,  Breite  von  Naht  zu  Naht  10,8  mm.  die  hierzu  senkrechte  Breite  in  mm. 

Vorkommen:   Klärbecken  hei   Niederrad. 

Carya  ovata  Mill.  fossilis  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  30,   Figg.  19,  20,  21,  22a,  b,  23.) 

Carya  oouta  Mill.  fossilis,  Senckcnb.  Abb.  XV.  S.  :■!(•>,  Taf.IV.   Figg.  1     5. 

Die  fast  kugeligen,  von  der  Seite  mehr  oder  weniger  komprimierten  Früchte  haben 
schwach  runzeliges  Exocarp.  Au  der  Naht  i-t  dasselbe  winkelig  aufgebogen;  dasselbe  gill 
auch  von  dem  Steinkern.  Dieser,  ebenfalls  von  zusammengedrückter  kugeliger  Gestall  mit 
Spitzchen  an  Gipfel  und  Grund,  unterscheidet  sich  von  den  ähnlich  gestalteten  Fruchten 
von  Carya  iiHm  besonders  durch  die  geringere  Größe.  Bei  Carya  ovata  lauft  am  Steinkern 
an  stelle  der  Bauchnaht  eine  breit  gerundete  Kante:  zwischen  den  Nähten  aber  zieht  sich 
je  eine  scharte  Kante  vom  Gipfel  zum  Grund,  so  daß  der  Kern  einen  achtseitigen,  zierlich 
gestalteten  Korper  darstellt.   Vielfach  sind  freilich  die  Früchte  hier  platt  oder  schief  gedrückt. 

Wieder  haben  sich  zahlreiche  Früchte  von   Carya  ovata  gefunden,    in    größerer  Zahl 

als  von  Carya  alba.    Unter  den  dreizehn  mit  Exocarp  sind  fünf,  an  welchen  sich  dasselbe  als 

eine  sehr  dünne   Schiebt   zeigt;   von   anderen  dreizehn   ist   nur  der   Kern   erhalten. 

32  ! 


—     240     — 

Maße  der  Nüsse  mit  Exocarp: 

Lange  24,2  mm,  größte  Breite  22.0  mm,  kleinste   12..")  nun. 

Lange  20,1  mm.  größte  Breite  18,1  mm,  kleinste  1G.3  nun. 
Maße  der  Steinkerne : 

Länge  20,0  mm,  größte  Breite   16,0  mm,  kleinste  12,1  mm, 

Länge  14,2  min,  größte  Breite  12,2  mm,  kleinste  10,2  mm. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Carya  alba  Mill.  fossil is  Geyl.  et  Kink.  (Tai.  31,  Figg.  1;  2a,  b;  3.) 

Carya?  alba  Mill.  fossilis,  Senckenb.  Abh.  XV,  S.  36,  Tat'.  IV,  Fig.  9. 

Von  Carya  alba  Mill.  liegen  aus  letzter  Grabung  im  Klärbecken  neun  mit  1.  c.  Tat'.  IV, 
Fig.  9  völlig  übereinstimmende  Früchte  vor,  alle  klaffend  und  die  meisten  (zehn)  mit  Exoearp, 
unter  diesen  eine  in  vier  Klanpen  (Fig.  3).  Von  schalenlosen  Steinkernen  sind  fünf 
gefunden  worden. 

Alle  sind  mehr  oder  weniger  durch  Druck  komprimiert  und  mögen  ursprünglich 
kugelige  Gestalt  besessen  haben.  Auffällig  ist.  daß  die  Vierteilung  des  Exocarps  bei  den 
fossilen    Früchten    selten    zu    beobachten    ist,    während    sie    bei    den    rezenten    die    Kegel    ist. 

Die  Nuß  mit  vier  Klappen  des  Exocarps  hat  eine  Länge  von  25  mm,  größte 
Breite  von  23,2  mm,  kleinste  Breite  von  14  mm. 

Eine  der  anderen  acht  Nüsse  hat  folgende  Maße: 

Länge  25,2  mm,  größte  Breite  2G,3  mm.  kleinste  15,6  mm. 

Von  den  Steinkernen  scheinen,  nach  ihrer  Größe  zu  urteilen,  nur  fünf  zu  Carya 
iilha  zu  geboren;  sie  sind  von  der  in  der  Form  sehr  ähnlichen  Carya  ovala  Mill.,  abgesehen 
von  der  Größe,  dadurch  verschieden,  dal]  sie  mehr  oder  weniger  hervortretende  Kanten 
besitzen.     Sie  sind  ebenfalls  platt  gedrückt. 

Länge  22, ü  mm,  größte  Breite  17,8  mm,  kleinste  6  nun. 

Länge  24,1  mm,  größte  Breite  21,0  mm,  kleinste  5,2  mm. 

Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Carya  sattlci'i  Kink.  n.  sp.  (Tat.  30.  Figg.  24a,  b.) 

Die  Nuß  resp.  der  Steinkern  ist  sehr  dickwandig,  von  verkehrt-eiförmiger  Gestalt. 
am  Gipfel  in  eine  Spitze  auslaufend,  oberflächlich  fast  glatt,  nur  bei  genauerer  Betrachtung 
mit  zahlreichen  vom  Gipfel  nach  dem  Grunde  laufenden  Linien  ausgestattet,  die  auch  von 
Querstreifen  durchsetzt  sind,  so  daß  die  Oberfläche  ein  aus  vierseitigen  Maschen  bestehendes 
netzförmiges  Aussehen  hat.    Wie  bei  allen  .luglandeen  ist   auch  hier  die   Bauchnaht    nicht   zu 


241     — 

unterscheiden;  von  ihr  gehl  im  Innern  eine  dicke,  am  Grunde  angeschwollene  Scheidewand 
all.  so  daß  die  Nuß  vollständig  zweifächerig  ist.  Vom  Exocarp  ist  nichts  erhalten.  Die 
Samen  hallen,  nach  dem  von  ihnen  eingenommenen  Hohlraum  zu  urteilen,  nicht  glatte, 
sondern  /um  Teil  höckerige,  wellige  Oberfläche. 

Von  der  von  Bronn  abgebildeten  Juglans  roslrata  Göpp.  unterscheide!  sich  die 
Nuß  aus  dem  Pliocän  von  Eschborn,  abgesehen  von  der  Oberflächenskulptur,  fast  nur  durch 
die  Größe.  Es  fällt  bloß  etwa.-  auf,  daß  der  Grund  der  Scheidewand  bei  unserem  Exemplar 
stärker  angeschwollen  ist,  und  daß  die  Nuß  etwas  bauchiger  ist.  Freilich  gibt  Bronn  auch 
an,  daß  seine  Juglans  rostrata  subg.  Carya  glatt  und  lang  zugespitzt  ist.  Von  ganz 
besonderer  Lange  ist  nach  der  Abbildung  die  von  Ludwig'  beschriebene  Juglans  rostrata 
von  Salzhausen.  Die  äußere  Fruchtschale  ist  nirgends  erhalten,  so  daß  die  Zuteilung,  ob  zu 
Juglans  oder  ob  zu  Carya,  nicht  sicher  ist.  Verglichen  mit  Carya  ist  die  Basis  wahrscheinlich 
stumpfer.  Ob  sie  eine  Spitze  hat.  ist  hei  unserem  Exemplar  nicht  zu  erkennen,  da  es  da 
gelitten  hat. 

Die  hei  einer  Bohrung  (Nr.  55)  aus  4S  m  Teufe  hei  Eschborn  gewonnene  Nuß 
verdanken  wir  Herrn  Stadtbaumeister  Sattler  in   Frankfurt  a.  M. 

Ihre  Lange  mißt  31,8  mm,  die  Breite  von  Naht  zu  Naht  gemessen  22,2  mm,  die 
Breite  der  halben  Nuß  betrügt  12,1  mm.  Hiernach  hat  die  Nuß  im  Äquatorialschnitt  fast 
völlig  kreisförmige  Gestalt. 

Vorkommen:  Eschborn.  Bohrloch  Nr.  55. 

Carya  sp.  (Taf.  31,  Fig.  7.) 

Von  Blättern  einer  Carya  liegt   nur  das  Bruchstück  eines  Blättchens  vor 

Es  ist  lanzettförmig,  nach  dem  Grunde  verschmälert,  am  Rande  gesagt.  Der 
Mittelnerv  ist  kraftig.  die  Seitennerven  endigen  am   Bande,   vor  dem  sie  sich  verästeln. 

Zu    vergleichen    ist    es    mit   Blättchen    der    nordamerikanischen    Carya   sulcata    Nutt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Pterocarya  Knth.  (Taf.  31,  Fig.  la.  b.) 

Frucht.  Von  einem  kurzen  Stielchen  gehen  vertrocknete,  wahrscheinlich  ein 
Früchtchen  umschließende  Blätter  ab  (Tragblätter),  die  nach  oben  sich  wieder  zusammen 
neigen:  über  sie  und  zwischen  ihnen  ragt  eine  Spitze  hervor,  die  zur  Frucht  gebort,  wenn 
die  Deutung,  daß  dieses  Gebilde  die  Frucht  einer  Pterocarya  ist,  zutrifft. 

Breite  7.0  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


—     242 

Pterocarya  denticulata  Web.  sp.  (Taf.  31,  Figg.  8a,  b,  c,  d.) 

Die  Blätter  sind  gefiedert,  die  Blättchen  sitzend  oder  sehr  kurz  gestielt,  lanzett- 
förmig, meist  etwas  sichelförmig,  zugespitzt,  schalt'  und  dicht  gesägt,  die  Seitennerven 
zahlreich  und  genähert. 

Es  lagen  nur  die  abgebildeten  Bruchstücke,  welche  hierher  zu  ziehen  sein  dürften,  vor. 
worunter  eines  mit  Blättchen  von  Schossnitz,  die  Göppert  Salix  inaequüatera  benannte, 
übereinstimmt. 

Diese  Art  trat  schon  im  Oligocän  auf  und  behauptete  sich  Ins  ins  Pliocän,  während 
welchen  Zeitraumes  sie  eine  ziemlich  weite  Verbreitung  hatte:  sie  verschwand  jedoch 
während  der  Eiszeit  aus  dem  westlichen  Europa  und  ist  die  ihr  entsprechende  jetztweltliche 
Pterocarya  caucasica  Knth.  auf  den   Kaukasus  beschränkt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Ulmaceen. 

Ulm  iis  L. 
Ulmus  minuta  Göpp.  (Taf.  31,  Fig.  6.) 

Die  Blätter  sind  kurz  gestielt,  am  Grunde  ungleich,  elliptisch  oder  herzförmig- 
elliptisch, am  Rande  mit  kegelförmigen  Zähnen  versehen:  der  Mittelnerv  ist  straff,  die  sieben 
bis  zehn  Seitennerven  sind  zart,  einzelne  gegabelt. 

Es  ist  nur  das  abgebildete  Blatt  gefunden  wurden. 

Bisher  kannte  man  diese  Art  nur  bis  zum  Obermiocän. 

Fast  übereinstimmend  zeigen  sich  die  fossilen  Blätter  mit  solchen  der  rezenten 
Ulmus  parvifolia  Jacq.,  welche  im  nördlichen  China  und  Japan  daheim  ist. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Ulmus  longlfolla  Eng.  (Tat.  .31,  Figg.  9a — f.) 

Die  Blatter  sind  gestielt,  ei-lanzettförmig  oder  länglich,  am  Grunde  eiförmig 
zugerundet  oder  oft  gegen  ihn  verschmälert,  gleichseitig  oder  schwach  unsymmetrisch,  am 
Rande  einfach  oder  doppelt  gezähnt;  der  Mittelnerv  ist  kräftig  und  läuft  in  die  Spitze  aus. 
die  Seitennerven  verlaufen  parallel  in  die  Spitzen  i\w  Zähne,  wo  doppelte  Zähnung  vorhanden, 
in  die  der  größeren;  das  Nervennetz  ist  fem. 

Unter  diesem  Namen  fasse  ich  nach  dem  Vorgange  von  Velenovsky  (vergl.  Zenika- 
Sarajevo,  S.  373  f.)  die  früher  als  Ulmus  phirinemia  lug..  Ulmus  bronnü  1  ng.,  Ulmus 
longifolia  Fug..  Ulmus  carpimfolia  Wess.  bezeichneten  Blatter  zusammen,  nachdem  die 
\n  icht,  daß  sie  verschiedenen  Arten  zueehören  möchten,  nicht  mehr  zu  halten  ist.     Finden 


—     243     — 

wir  ja  oft  Blatter,  die  wir  mehreren  derselben  mit  gleichem  Hechte  zuweisen  können,  weil 
sie  Übergangsformen  darstellen,  und  ist  es  trotz  zahlreicher  Funde  an  den  verschiedensten 
Lokalitäten  nicht  gelungen,  für  sie  besondere  Früchte  nachzuweisen.  Immer  und  überall 
waren    es    nur   die  als   Uhiuts  bronnii  Ung.  benannten,  welche  mit  ihnen  zugleich  vorkamen. 

Ist  der  auf  diese  Erscheinungen  fußende  Schluß  richtig,  dann  müssen  wir  in 
rinnt*  longifolia  Ung.  eine  Pflanze  mit  ziemlicher  Schwankung  in  Gestalt,  Nervatur 
und  Berandung  der  Blätter  erkennen,  worin  ihr  die  rezente  Ulmus  campestris  L.  nahe 
käme,  wenn  wir   Ulmus  sttberosa   Ehrh.  als  Varietät  derselben  auffassen. 

Von  Flügelfrüchten  sind  nur  ganz  unvollständige  Reste  aufgefunden  wurden  [Taf.  31, 
Figg.  10a,  I). 

Die  jetzt  auf  der  ganzen  nördlichen  Halbkugel  verbreitete  Gattung  Ulmus  trat  in 
der  Vorzeit  zuerst  im  Oligocän  auf  und  verharrte  wahrend  der  übrigen  Tertiärzeit  Ins  ans 
Ende  derselben  in  einer  Anzahl  von  Arten.  Von  diesen  verschwand  Ulmits  minutet  Göpp. 
mit  der  Eiszeit  in  Europa,  scheint  aber  als  Ulmus  parvifolia  Jacq.  in  Japan  und  China. 
fortzuleben,  während  Ulmus  campestris  L.  wahrscheinlich  aus  Ulmits  longifolia  I  ng.  hervor- 
gegangen ist.  Nach  den  bisherigen  Funden  zu  schließen,  muß  der  Verbreitungskreis  der 
letzteren  fossilen   Art  ein  größerer  als  der  der  erstere.n  gewesen  sein. 

Ob  Taf.  31,  Fig.  F  zu  Ulmits  hrnmüi  zu  ziehen  sei.  muß  seiner  Unvollständigkeif 
wegen  dahingestellt  bleiben. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Celtis  Tourn. 
Celtis  traehytica  Ett.  (Taf.  32,  Fig.  1.) 

Die  Blätter  sind  elliptisch,  grobgezähnt,  die  Zähne  nach  vorn  gerichtet,  am  spitzen 
Grunde  ganzrandig;  der  Mittelnerv  ist  stark,  die  einfachen,  bogenläufigen  Seitennerven 
entspringen  nuter  sehr  spitzen  Winkeln  und  verlaufen  fast  parallel,  tue  Tertiärnerven  bilden 
ein  lockeres  Netz. 

Diese  aus  den  Cerithienschichten  Ungarns  bekannte  Art.  von  Celtis  japeti  Ung.  durch 
den  ungezahnten  band  am  Grunde  sofort  zu  unterscheiden,  steht  in  ihren  Blattern  der 
jetztweltlichen  Celtis  tonrnefortii  Lam.  so  nahe,  daß  man  letztere  als  aus  ihr  hervorgegangen 
bezeichnen  mochte.  Als  sehr  verwandt  erscheint  Celtis  caucasica  Willd.,  doch  kann  sie 
wegen  der  weiter  zum  Grunde  reichenden  Bezahnung  und  der  nicht  durchgängig  parallel 
verlaufenden  Seitennerven  der  Blätter  nicht  in  Betracht  kommen.  Unter  den  fossilen  Arten 
nähert  sich  ihr  Celtis  bignonoiäcs  Göpp.  sehr. 


•J-l  I 

Durch  unseren  Fund  werden  wir  belehrt,  daß  die  oben  beschriebene  Art  während 
des  Pliocäns  eine  weitere  Verbreitung  gehabt  hat,  als  man  bisher  annahm. 

Taf.  32,  Fig.  2  ist  ein  Bruchstück,  welches  auf  eine  Celtidee  hindeutet,  aber  nicht 
zu  Celüs  traehytica  Ett.  gezogen  werden  darf  (Pteroceltis?). 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Planera  Gmel. 
JPIanera  mw/erl  Köv.  sp.  (Taf.  31,  Figg.  IIa — z,  a',  b';  12.) 

l>ie  Blätter  sind  kurz  gestielt,  am  Grunde  meist  ungleich,  nur  selten  fast  gleich, 
lanzettförmig,  oval,  zugespitzt-oval  oder  ei-lanzettförmig,  der  Hand  ist  gleichmäßig  gesägt, 
die  Zähne  sind  groß;  die  Seitennerven  entspringen  unter  spitzen  Winkeln  und  münden  in 
die  Zahnspitzen. 

Die  auffallend  große  Anzahl  von  Blättern  und  Blattstücken,  welche  sich  an  unserem 
Fundorte  erhalten  haben,  lassen  darauf  schließen,  daß  wohl  eine  größere  Zahl  von  Baum- 
individuen dieser  Art  an  dem  Ufer  des  pliocänen  Sees,  in  dem  diese  Reste  eingebettet 
wurden,  vorhanden  gewesen  sein  mag.  Die  großen  rühren  von  der  Mitte  der  Zweige,  die 
kleineren  vom  Grunde,  wohl  auch  von  der  Spitze  derselben  her. 

Vergleichen  wir  die  gefundenen  Stücke,  von  denen  nur  einige  bildlich  wiedergegeben 
werden  konnten,  unter  einander,  so  finden  wir  bestätigt,  was  anderweit  bereits  beobachtet 
worden  ist,  daß  dieselben,  obgleich  sie  einen  ziemlich  großen  Formenkreis  und  verschiedene 
Größenverhältnisse  aufzuweisen  haben,  in  der  charakteristischen  Bezahnung  übereinkommen. 
Die  Zahl  der  Seitennerven  ist  keine  konstante,  insofern  sie  sich  nach  der  Länge  der  Blätter 
richtet;  der  Winkel,  unter  dem  sie  aus  dem  am  Grunde  stets  starken,  nach  der  Spitze  zu 
sich  allmählich  verdünnenden  Mittelnerven  hervorgehen,  ist  durchgehend  ein  spitzer,  der 
jedoch,  was  seine  Größe  betrifft,  in  den  verschiedenen  Blättern,  ja  mitunter  in  einem  und 
demselben,  Schwankungen  aufweist.  Besonders  hervorzuheben  ist,  daß  die  am  Grunde 
befindlichen  vielfach  sich  dem  rechten  nähern,  während  die  oberen  sich  steiler  erweisen. 
Verschieden  ist  auch  die  gegenseitige  Stellung  der  auf  beiden  Hälften  der  Blätter  befindlichen, 
stets  in  den  Zähnen  endenden  Nerven,  sofern  sie  in  einem  Blatte  entweder  alle  einander 
gegenüber  stehen  oder  alternieren  oder  beide  Erscheinungen  sich  vereinigt  zeigen. 

Die  zwischen  Glasplatten  aufbewahrten  Blätter  zeigen  eine  schwarze  Färbung,  bei 
durchscheinendem  Lichte  jedoch  eine  rotbraune  und  lassen  die  feinere  Nervatur  nur  teilweise 
deutlich  und  scharf  erkennen.  Bei  solchen  jedoch,  bei  denen  die  Mazeration  mehr  oder 
weniger    eingetreten,    ist    dieselbe    bis    ins    kleinste    zu    verfolgen.      Die    Nervillen    erscheinen 


—     245     — 

teils  durchgehend,  teils  gebrochen  und  immer  durch  mehrfach  vorhandene  Queräste  unter- 
einander verbunden,  wodurch  bald  quadratische,  bald  polygonale  Felder  entstellen,  welche 
durch  ein  gleichgestaltetes  feines  Maschennetz  angefüllt  werden. 

Beblätterte  Aststücke,  Blätter  und  Früchte  dieser  Art  sind  an  vielen  Lokalitäten 
gefunden  worden.  Verschiedene  Stellen  des  Nordpalargebietes,  Sibiriens,  Deutschlands, 
Österreich-Ungarns,  der  Schweiz.  Südfrankreichs,  Italiens,  der  Balkanhalbinsel,  ja  auch  Nord- 
amerikas, wenngleich  da  nur  an  vereinzelten  Orten,  haben  uns  Reste  derselben  geliefert. 
Heutzutage  suchen  wir  sie  daselbst  vergeblich,  nur  Tratiskaukasien,  das  Südufer  <\>^  Kaspisees 
und  Nordpersicn  /.eisen  uns  die  nahe  verwandte,  wohl  aus  ihr  hervorgegangene  Planem 
richardi  Mchx. 

Tritt  sie  nach  unserer  bisherigen  Kenntnis  im  Oligocän  zuerst  auf.  so  dauert  sie 
während  des  Miocän  fort  und  schließt  mit  dem  Pliocän,  in  diesem  bereits  hei  reduzierter 
Verbreitung,  in  Europa  ah.  Aus  letzterem  kennen  wir  sie  u.  a.  von  Osterreich  (Gleicbenberg), 
Ungarn  (Tokaj,  Erdöbenye  u.a.)  und  Italien  (Montajone,  Monsummano  u.a.):  als  bisher 
nördlichster  Punkt  ihrer  damaligen  Verbreitung  muß  aber  die  Gegend  des  heutigen  Alains 
gelten,  wo  sie.  gegen  früher  weit  nach  dem  Süden  gerückt,  durch  die  Kälte  der  Eiszeit  zum 
Aussterben  gebracht  wurde. 

Wohl  existierte  in  Kuropa  während  des  Tertiärs  noch  Planera  marginata  Göpp. ;  da 
sie  aber  erst  im  Obermiocän  auftritt  und  aus  früheren  Zeiten  trotz  der  reichen  Funde  an 
zahlreichen  Statten  keine  Spur  von  ihr  nachgewiesen  werden  konnte,  so  ist  wohl  anzunehmen, 
daß  sie  in  fortschreitender  Veränderung  der  Lebensbedingungen  durch  Umwandlung  aus 
unserer  Art  hervorgegangen  sein  mag.  wie  wir  das  auch  von  der  jetztlebenden,  ihr  am 
nächsten  stehenden  Planera  richardi  Mchx.  annehmen  müssen. 

Vorkommen:  Klärhecken  bei  Niederrad. 

Polygonaceeii. 
Polygonum  minimum  Kink.  n.  sp.  (Taf.  32,  Figg.  9a,  b,  c;  10.) 

Ein  sehr  kleines,  dreikantiges,  pyramidales,  also  an  der  Unterseite  etwas  ver- 
breitertes Früchtchen  läßt  auf  der  Basis  niedere  Kanten  erkennen,  die  nach  einem  etwas 
vertieften  Anhaftepunkt  laufen.  So  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  daß  dies  Früchtchen  einer 
zur  Familie  der  Polygonaceeii,  wahrscheinlich  zu  Polyyommi  seihst,  gehörigen  Gattung 
zuzustellen  ist. 

Länge  3,9  mm,  größte  Breite  2,1  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  hei  Niederrad. 

Abhandl.  d.  Senckenb.  Natur£.  Ges.     Bd.  XXIX.  33 


—     24G     — 

Ericeen. 

Vaccinium  L. 
Vaccinium  acheronticum   Cng.  (Taf.  32,  Fig.  4.) 
Die  Blätter  sind  klein,  gestielt,  eiförmig  oder  ei-lanzettförmig,  ganzrandig,  ziemlich 
lederig;  der  Mittelnerv  ist  kräftig:,  die  Seitennerven  sind  fein  und  verästelt. 
Es  ist  nur  ein  Blatt  vorhanden. 

Unger  vergleicht  unsere  Art  mit  den  nordamerikanischen  Vaccinium  stamineum  Ait. 
und    Vaccinium  crassifoüum  Andr. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Vaccinium  denticulatum  Herr.  (Taf.  32,  Fig.  3.) 
Die  IHatter  sind  eiförmig-elliptisch,  häutig,  andeutlich  gezähnt,  am  Grunde  gerundet, 
an  der  Spitze  zugespitzt. 

Wie   bei   dem   Heer  sehen   Blatte   sind   auch   bei   unserem  Blattstücke    Mittel-  und 
Seitennerven    von    beinahe   gleicher  Starke,   ebenso   erweist   sieh   das   Netzwerk    als   polygon. 
Heer  vergleicht  diese  Art  mit   Vaccinium  corymbosum  L.  Nordamerikas. 
Die  Vaccinieen    der  Jetztzeit,   denen  wohl    borealer  Ursprung  zugeschrieben  werden 
muß,   verbreiten   sich   auf  beiden  Hemisphären    von  den   Polargegenden   bis   in   dir   Gebirge 
der  Tropenländer,  die  der  tertiären  Zeit  vom  Unteroligocän  bis  zum  Pliocän. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Hanianielidaceen. 
Liquidambar  Monard. 
Fruchtstand    in   hängenden  Köpfchen,   Kelchröhren   der   einzelnen  Blüten    völlig   mit 
einander  und  mit  der  Frucht  verwachsen. 

Idquidambar  pliocaenicum  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  32.  Figg.  17a,  b,  c.) 
Senckenb.  Alih.  XV.  S.  26,  mit  Textfigur,  Tat'.  II,  Figg.  17a,  b,  18,  19. 

Von    den   Sammelfrüchten    des  Amberbaumes  haben   sieh   aus  der  Grabung   1903  05 
einige  Exemplare  (sechs)  ziemlich  gut  erhalten  gefunden.    Bei  der  ersten  Grabung  des  Klar- 
beckens wurden  nur  wenige,  in  der  Schleusenkammer  Höchst  a.M.  ziemlich  zahlreiche  gefordert. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad,  Schleusenkammer  Höchst  a.  M. 

Loranthaceen. 

Viscopliyllum  Knoll. 

ViscophyUum  miqueli  Geyl.  et  Kink.  sp.  (Taf.  32,  Figg.Sa     p;  6a— k;  7a.  b.  c;  8a,  b.) 

Senckenb.  Alih.XY.  S  20,  Taf .  II,  Figg.  4,  5,  6a,  b. 

Die  Blätter  sind  lederig,   umgekehrt-eiförmig,   ganzrandig,   an   der  Spitze   gerundet. 
am  Grunde  in  den  Stiel  verschmälert,  die  drei,  meist  fünf  Hauptnerven  zart,  wenig  gebogen. 


247 


nach  der  Spitze  zu  allmählich  verdünnt,  die  Seitennerven  sehr  Irin  und  daher  für  das  bloße 
Auge  sclirn  sichtbar,  ebenso  das  ßlattnetz. 

Eine  große  Anzahl  vollständiger  Blätter  and  Blattstücke  lagen  vor.  Die  Minderzahl 
erschein!  unserem  Auge  infolge  der  das  Innere  erfüllenden  Kohlenteilcheii  schwär/,  und  isl 
bei  ihnen  die  Nervatur  nicht  zu  erkennen.  Die  meisten  zeigen  sich  bei  durchfallendem  Lichte 
gelb  bis  bräunlich,  bei  stellenweise  vorhandenen  Ivohlenteilchen  olivengrün  und  wolkig.  An 
verschiedenen  sind  leichte,  durch  Schrumpfung  hervorgerufene  Querfalten  zu  beobachten, 
welche  auf  die  Fixierung  der  Nervatur  störend  einwirken. 

Alle  sind  lederig.  Ihre  Hauptnerven  sind  zart,  am  Grunde  jedoch  stärker  als  vor 
der  Spitze,  nach  welcher  hin  sie  sich  allmählich  verfeinern,  bisweilen  so  sehr,  daß  sie  mit 
bloßem  Auge  vor  ihrem  Ende  nicht  mehr  zu  erkennen  sind.  Sie  erreichen  übrigens  niemals 
die  Spitze,  sind  aber  durch  unter  spitzen  Winkeln  ausgehende  ganz  feine  Seitennerven 
untereinander  verbunden.  Die  drei  inneren  zeigen  sich  etwas  starker  als  die  äußeren.  Das 
Maschenwerk  ist  nur  selten  und  dann  nur  stellenweise  zu  erkennen. 

Au  Stücken,  hei  welchen  die  Epidermis  der  einen  Seite  stellenweise  verloren 
gegangen  war.  unternahm  ich  Untersuchungen  mit  dem  Mikroskop.  Aus  ihnen  resultiert, 
dal.;  beide  Seiten  in  keiner  Weise  sich  voneinander  unterscheiden.  Die  /.eilen  waren  meist 
polygonal  gestaltet,  doch  fanden  sich  auch  vierseitige  und  solche  mit  einer  gekrümmten 
Seite  vor.  Die  Spaltöffnungen  waren  unregelmäßig  verteilt,  bald  nahe  beieinander,  bald 
weit  voneinander  entfernt  und  Helen  durch  ihre  Größe  auf.  welche  nicht  durchgängig  gleich 
war.  Die  Richtung  derselben  war  verschieden.  Sie  reichten  stets  von  der  einen  Seite  der  Zelle 
bis  zu  der  ihr  gegenüberliegenden.  Die  Schließzellen  waren  bedeutend  länger  als  breit  und  an 
ihren  Enden  nicht  spitz,  sondern  stumpf:  die  Spaltöffnungen  zeigten  sich  schmal.    S.  Fig.  7a.  b,  c. 

Denselben  Dan  der  Oberhaut  hat  Ivnoll  (Österr.  bot.  Zeitung,  1894)  bei  Blättern 
vorgefunden,  welche  bisher  nach  Ungers  Vorgang  (Iconogr.  pl.  foss.,  S.  88,  Tat.  2U,  Figg.  6  8) 
als  zu  Potumogdon  gehörig  angesehen  wurden.  Seine  eingehenden  und  gründlichen  I  nter- 
suchungen  haben  jedoch  ergeben,  daß  sie  einer  Loranthacee,  die  er  Viscophyllum  morluli  zu 
nennen  vorgeschlagen  hat,  angeboren  müsse.  So  sind  wir  berechtigt,  auch  die  im  Klarbecken 
gefundenen  von  Geyler  und  Kinkelin  als  Totamorjeton  miqueli  bestimmten  Reste  in 
diese  Familie  zu  bringen.  Da  die  unseligen  aber  in  Lange  und  Gestalt  ganz  entschieden 
von  den  einer  früheren  Stufe  angehörigen,  in  Alpengebieten  nachgewiesenen  abweichen  und 
die  Fünfzahl  der  Hauptnerven  die  herrschende  ist.  so  dürfte  man  wohl  berechtigt  sein,  sie 
trotz   ihrer  sonstigen  großen   Übereinstimmung  als  spezitisch  verschieden  anzusehen. 


—     248 

Hier  sich  zu  verbreiten,  <>l>  ein  genetischer  Zusammenhang  /wischen  der  jüngeren 
und  der  älteren  vorhanden  sei,  dürfte  als  überflüssig  bezeichnet  werden  können,  da,  wenn 
ein  solcher  wirklich  bestanden  haben  sollte,  uns  doch  das  Material  aus  den  Zwischenstufen 
gänzlich  fehlt,  das  ihn  nachzuweisen  imstande  wäre. 

Ein  wenn  auch  nicht  allzu  weiter  Formenkreis  der  Blätter  hat  bestanden;  wir 
erblicken  symmetrische  neben  asymmetrischen,  elliptische  neben  den  vorherrschenden  umgekehrt- 
eiförmigen,  ja  Reste,  welche  als  lanzettförmig  bezeichnet  werden  müssen  und  vielleicht  von 
einzelnen  als  atavistische  Formen  angesehen  werden  konnten,  solche,  bei  denen  der  Längs- 
durchmesser größer  als  der  der  Breite  ist  und  andere,  wenngleich  seltenere,  hei  denen  beide 
ziemlich  gleich  sind. 

Außer  den  bisher  berührten  Resten  fanden  sich  noch  andere,  aber  nur  selten 
vollständig  erhaltene,  die  wir  als  hierher  gehörig  betrachten.  Sie  mögen  wohl  ursprünglich 
zylindrisch  gestaltet  gewesen  sein,  stellen  sich  uns  aber  jetzt  als  zusammengepreßt  dar, 
während  sich  die  Epidermis  bisweilen  von  dem  aus  Gefäßen  bestehenden  Inneren  losgelöst 
hat.  Sie  tragen  an  ihrem  oberen  ein  wenig  breiteren  Ende  Hache  Narben,  die  wohl  als  die 
Ansatzstellen  der  an  ihrem  unteren  Ende  stets  verschmälerten  Blätter  anzusehen  sind.  Wie 
die  Breite  des  Blattgrundes  sich  verschieden  zeigt,  so  auch  die  der  Stiele.  Ihre  Oberhaut 
zeigt  im  großen  und  ganzen  denselben  mikroskopischen  Bau  wie  die  der  Blätter,  was  uns 
bestärkt,  sie  als  mit  ihnen  zusammengehörig  anzusehen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Umbelliferen. 

Peucedanites  Kink. 

Peucedanites  lommeli  Kink.  (Taf.  32,  Fig.  11.) 

Senckenb.  Ber.  1900,  S.  134— 136,  mit  Textfigur  la— c. 

Von  den  Umbelliferenteilfrüchtcben,  welche  aus  dem  oberplioeänen  Sand  von  Niederursel 
beschrieben  worden  sind,  wurden  nun  auch  einige  im  Klärbeckenflözehen  gesammelt. 

Vorkommen:  Brunnenschacht  bei  Niederursel  und  Klärbeckenbaugrube. 

Heracleites  Kink. 
Heracleites  möbiit&i  Kink.  n.  sp.  (Taf.  32,  Fig.  14.) 

Ein  länglich-elliptisches  Haches  Früchtchen  ist  beiderseits,  vielmehr  ringsum,  von 
lauter  zerfetzten  Flügeln  umfaßt. 

In  dem  Früchtchen  erkennt  man  vier  dunkele  Längsstreifen,  die  nach  oben  und 
unten    gegen    die    Mittellinie    spitz    auslaufen:    die    beiden    inneren    Längsstreifen    sind    die 


—     249 

schmaleren.     Nach    mikroskopischer  Untersuchung  erweisen   sie  sich  als  Harz-  oder  Ölgänge, 
die  Querteilung  besitzen. 

In  den  Flügeln  sind  keine  Leitbündel  zu  sehen.  Die  Zellreihen  in  ihnen  gehen  vom 
Rand  des  Früchtchens  radiär  nach  außen.  Hiernach  scheint  es  kaum  zweifelhaft,  daß  das 
Früchtchen  das  Teilfrüchtchen  einer  Umbellifere  ist.  zugehörig  /u  einem  Genus,  bei  dem 
der  fnnenkörper  der  Frucht  durch  glatte,  wohl  auch  breite  häutige  Säume  geflügelt  ist. 
I>ic  zwei  mittleren  Streifen  und  die  zwei  Randstreifen  von  lichterer  Färbung  sind  wohl  die 
zum  Teilfrüchtchen  einer  Umbellifere  gehörigen  Rippen.  Diese  wenig  vorspringenden  Rippen 
lassen  eine  Form  vermuten,  die  Heradeum  nahe  steht.  Ich  benenne  sie  nach  meinem 
werten  Kollegen,  dem  Dozenten  der  Botanik  am  Senckenbergischen  .Museum.  Herrn  Professor 
Dr.  M.  Möbius. 

Die    Lange   des    Pericarps   ist 5,0   nun 

Die  Breite  des  Pericarps  ist 2,2  nun 

Die  Breite  von  einem  äußeren  streifen  zum  anderen 1,5  mm 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Umbelliferites  indet.  (Taf.  32,  Figg.  12a,  b;  13a.  b,  c.) 

Mehrere  übereinstimmend  gestreckt-eiförmig  gestaltete,  einsamige,  plattgedrückte, 
zum  Teil  oben  abgestutzt,  zum  Teil  mit  einein  Spitzchen  endigend,  dessen  dreiseitige  Form 
an  das  Polster  einer  Umbelliferenteilfrucht  mit  Griffel  erinnert,  sind  in  der  Klärbecken- 
Baugrube  und  im  Braunkohlenflözchen  des  Brunnens  la  bei  Weilbach  (in  17  m  Teufe) 
gesammelt  worden.  Wo  dieser  dreiseitige  Aufsatz  vorhanden  ist.  hebt  er  sich  durch  sein 
matteres  Aussehen  gegen  die  langgestreckte   Frucht  ab.  (Taf.  32,   figg.  13a,  b.) 

In  mehreren  Fiillen  sieht  man  auf  der  einen  Seite  drei  bis  vier  Längsleisten,  von 
denen  die  mittlere  die  stärkere  ist,  während  die  andere  Seite  ganz  glatt  scheint;  an  anderen 
solchen  übereinstimmend  gestalteten  Früchtchen  sieht  man  auch  auf  dieser  Seite  Leisten 
(eine  mittlere  breitere  und  zwei  Seitenleisten J.  Bei  einer  kann  man  gar  keine  Skulptur 
unterscheiden. 

Ein  solches  Früchtchen  mit  aufsitzendem  Polsterchen,  jeder  Skulptur  entbehrend, 
ist  hier  abgebildet  (Klärbecken)  und  hat  folgende  Maße: 

Länge   11  mm  und   Breite  5,0mm.  (Taf..;:!.   Fig.  13c.) 

Ein  abgestutztes  Früchtchen  mit  Leisten  auf  der  einen  Seite  und  platter  anderer 
Seite,  das  ebenfalls  aus  dem  Klärbecken  stammt,  hat 

die  Länge  8  mm  und  Breite  4  nun.  (Figg.  12a,  b.) 


—     250     — 

Ein  wesentlich  kleineres  Teilfrüchtchen  aber  mit  der  Skulptur  der  voraus- 
gegangenen hat. 

die  Länge  6  mm  und  die  Breite  3,0  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad  und  Brunnen  Ia  bei  Weilbach  aus  17  m  Teufe. 

Magnoliaceen. 

Magnolia. 
Magnolia?  cor.  Lud«.  (Tat.:;:;,  Figg.  17a,  b,  c;  7a,  b.) 

Palaeontogr.  V,  S.97  und  98,  Taf .  XXI,  Pigg.  1,  2  and  3. 

Drei  Früchtchen  oder  Samen  von  sehr  ähnlicher  Gestalt,  jedoch  ungleicher  Größe 
möchten  doch  wohl  derselben  Pflanzenart  zugehören.  Sie  sind  alle  drei  plattgedrückt,  haben 
fast  kreisförmigen  Umriß,  sind  mehr  oder  weniger  kurz  zugespitzt,  und  am  Grunde  schwach 
einwärts  gezogen,  sodaß  ihre  Gestalt  herzförmig  erscheint.  Die  Schale  ist  lederig  und 
glänzend.  Figg.  a  und  c  sind  schwarz,  Fig.  b  ist  braun,  ein  Unterschied,  der  wohl  nur  auf 
das  Lager  zu  beziehen  ist. 

Trifft  obige  Voraussetzung  zu,  so  würde  mit  Zunahme  der  Reife,  abgesehen  von 
dem  allgemeinen  Größerwerden,  die  Dicke  stärker  wachsen  als  die  Länge;  trifft  diese 
Voraussetzung  nicht,  zu,  so  hätte  man  wohl  drei  Arten  zu  unterscheiden.  Bei  Fig.  b  ist 
eine  über  die  Spitze,  fortsetzende  Kante  zu  erkennen. 

Länge  Freite 

a 6,0  mm  4,0  nun 

b 9,0  nun  7,2  mm 

c 7,5  mm  7,6  mm 

Ludwig  hat  unter  den  Fossilien  der  jüngsten  tertiären  wetterauer  Flora  den 
obigen  Fossilien  ähnliche  Samen,  indem  er  sich  auf  die  Gestalt  der  Samen  von  Magnolia 
glauca  bezog,  zu  Magnölia  gestellt  und  nach  der  Größe  zwei  Arten  unterschieden  eine 
Magnolia  cor,  und  eine  etwas  größere  Magnölia  hoffmanni. 

Magnölia  cor.  Ludw.  führt.  Eugen  Dubois  aus  den  Tegelener  Schichten 
zusammen  mit  Juglans  cinerea  L.  fossilis  auf  und  weist  auf  ihre.  Übereinstimmung 
mit  Magnolia  kobus  1).  ('.  hin  ( Extrait  des  Archives  Teyler,  Serie  II,  Tom.  X,  Deuxieme 
partie,   pag.  8). 

Die  Blattstücke  Figg.  7a.  b  könnten  wohl  zu  Magnolia  gerechnet  werden  und  vielleicht 
hierher  gehören. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


-     SSol     — 

Nymphaeaceen. 

Brasenia  Schrbr. 
lifftseniti  pliocaeniva  Kink.  n.  sp.  (Taf.  32,  Figg.  15a,  b.) 

Ein  wenig  zusammengedrücktes,  elliptisch  gestaltetes  Nüßchen  läßt  durcb  zwei 
einander  gegenüberliegende  Kanten  Zweiteilung  erkennen.  Die  «'ine  Kante  läuft  in  eine 
Spitze  aus. 

Trifft  die  Deutung  als  Brasetiia-Frucht  zu.  welcher  das  Fossil  sehr  ähnlich  ist.  so 
hätte  Brasenia  zur  Oberpliocänzeit  auch  in  Europa  gelebt,  während  diese  Gattung  jetzt  in 
allen   Weltteilen  vorkommt,  mit  alleiniger  Ausnahme  von  Europa. 

l'otonie  hat  übrigens  Früchtchen,  die  im  Interglazial  von  Klinge  (Norddeutschland) 
vorkommen,  dieser  Gattung  zugestellt,  wonach  also  zu  einer  Interglazialzeit  Brasenia  in 
Europa  noch  vorhanden  war  (Lehrb.  d.  Pflanzenpaläontologie,   1899,  S.  329,  Figg.  332A,  I».  ('). 

Es  ist  nicht  unwahrscheinlich,  daß  die  aus  dein  Untermiocän  der  Niederräder 
Schleusenkammer  stammenden  Früchte,  die  Kinkelin  Geocarpus  miocenicus  benannte 
(Senckenb.  Her.  L884,  S.  256,  Taf.  III,  Figg.  t— 15),  zur  Gattung  Brasenia  gehören,  also 
richtiger  als  Brasenia  miocenica  Kink.  sp.  zu  benennen  sind.  Brasenia  hätte  also  vom  Unter- 
miocän bis  ins  Diluvium  hinein  Europa  bewohnt. 

Ein  Früchtchen,  das  Geocarpus  miocenicus  Kink.  .sehr  ähnlich  ist,  bildet  Unger 
im  Sylloge  plantarum  fossilium,  Wiener  Denkschi'.,  19,  1861,  Taf.  VII,  als  Persoonia  oder 
Lomatia  ab,  beides  Proteaceengattungen. 

Vorkommen:  Brunnen  Ia  bei  Weilbach  in   17  m  Teufe. 

Cruciferfen. 

Draba  L. 

Drabct  venom  Ldw.  sp.  (Taf.  32,  Fig.  16.) 

Palaeont.V,  S.97,  Taf.XXI,  Fig.6a     c.    Senckenb.  Ber.  1900,  S.  133. 

Die  Funde  der  eigenartigen,  an  der  Außenfläche  mit  weitmaschigem  Netzwerk 
geschmückten  Schote  von  Draha  nu<>s,t  (1.  c.  S.  S33)  kommen  aus  den  oberplioeänen 
Ablagerungen  der  mittleren  Wetterau  und  dann  aus  denen  von  Niederursel.  Wir  führen 
diese  Pflanze  hier  auf  und  bilden  sie  ah.  obwohl  sich  von  ihr  kein  liest  im  Klärbecken 
dargeboten  hat.  um  die  oberplioeäne  Flora,  des  Untermaintales,  soweit  sie  im  Senckenbergischen 
Museuni  liegt,  vollständig  vorzuführen. 

Vorkommen:  Dorheim  in  der  Wetterau  und  Niederursel  im  Niddatal,  je  nur 
ein  Exemplar. 


-     252     - 

Myrtaceen. 

Eucalyptus  Herit. 
? Eucalyptus.  (Taf.  32,  Figg.  18  a,  b,  c;   19a,  l>.) 

Fs  liegt  eine  krugförmige  oder  glockige  Frucht  vor,  an  deren  Oberrand  ein  breiter, 
ziemlich  kurzer  Zipfel  erhalten  ist,  sehr  wahrscheinlich  einer  der  Zipfel  des  mit  der  Frucht 
verwachsenen  Kelches.  Die  Außenfläche  ist  grobrunzelig.  Aus  dem  Inneren  steigen  vier 
schmale,  spitz  zulaufende  Streifen,  deren  Spitzen  kurz  unter  dem  Ende  abgehrochen  sind. 
Von  welchem  Teile  diese  Streifen  ausgehen,  ist  nicht  sicher  zu  erkennen,  wie  überhaupt 
über  das  Innere  keine  Einsicht  zu  gewinnen  ist.  da  sie  von  verkittetem  Sand  erfüllt  scheint. 

Der  Breite  des  vorhandenen  Kelchzipfels  nach  zu  urteilen,  haben  ursprünglich  vier 
oder  höchstens  fünf  existiert.    Diese  Frucht  sitzt  auf  einem  Stiele,  der  sich  in  sie  erweitert. 

Lange  (i  mm,  Breite,  4  mm,  Schmalseite  :;  mm. 

Da  nur  ein  Stück  dieser  Frucht  vorhanden  ist.  und  ein  Längsschnitt  unter  den 
gegebenen  Verhältnissen  keinen  Einblick  erwarten  läßt,  so  kann  über  die  Zugehörigkeit 
höchstens  eine  Vermutung  geäußert  werden.  Der  Gestalt  nach  läßt  sie  an  eine  Eucalyptus 
nahestehende  Mvrtaceenfrucht  denken.  Für  die  Deutung  der  Streifen  als  Kronenblätter  sind 
sie  am  Grunde  zu  schmal,  um  bei  der  Verwachsung  die  Haube  einer  Eucalyptus-Fracht 
bilden  zu  können.  Eucalyptus  macrorhyncha  F.  v.  Müller  und  Eucalyptus  cornuta  Labill. 
haben  sehr  lange  Blumenblätter  bezw.  sehr  hohe  spitze  Haube. 

Das  Vorhandensein  einer  Eucalyptus  im  hiesigen  Oberpliocän  böte  an  sich  keine 
Schwierigkeit;  sie  wäre  ja  nicht  die  erste  sondern  die  zweite  australische  Gattung,  die  sich 
in  Mitteleuropa  bis  ins  Oberpliocän  erhalten  hätte.  Im  Mitteloligocän  (Flörsheim),  ja  noch 
im  Untermiocän  (Frankfurt  a.  M.)  ist  Eucalyptus  in  hiesiger  (legend  ein  sehr  verbreitetes 
Genus.  Aber  auch  das  Klima  böte  keine  Schwierigkeit,  da  einzelne  Arten  in  die  durch 
Monate  mit  Schnee  bedeckten  subalpinen  und  alpinen  Regionen  Australiens  emporsteigen. 
iE  n  gl  er  und  Prantl,  111..  7..  S.  89.) 

Eine  gestielte,  umgekehrt  glockig  gestaltete,  aus  vier  in  Kanten  an  einander 
liegenden  Fruchtblättern  bestehende  Frucht  ist  oben  abgestutzt.  Sind  an  der  Fruchtbildung 
auch  die  Kelchblätter  durch  Verwachsung  mit  den  Fruchtblättern  beteiligt,  so  ist  es  der 
Verlust  der  Kelchzipfel,  der  die  Abstutzung  verständlich  macht. 

Von  den  vier  Seiten  der  Frucht  ist  ein  Paar,  das  sich  gegenüberliegt,  das  größere: 
die  zwei  kleineren,  einander  auch  gegenüberliegenden,  sind  etwas  gewölbt,  vielleicht  durch 
Druck:  die  zwei  größeren  sind   Mach. 


—     253 

Auch  dieser  Rest    Ial.lt  die  Vermutung,   daß  er    von    einer   Eucalyptus- Art    herrührt, 
zu;  der  Kelch  hat   besonders  Ähnlichkeit   mit    Eucalyptus  stricta  Sieber. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Nyssaceen. 
Nyssites  Geyl.  et  Kink. 

Nyssites  oiiiithobromus  lup-.  sp.  (Taf.  32,  Figg.20a,  b,  c.) 

Unger,  Sylloge  pl.  foss  ,  Wiener  Denkschr  .  19  .  1861,  L,  S.  16,  Tat'.  VIII.  Figg.  I.")  18.  Zittel-Schenk, 
Handb.  d.  Paläophytologie,  S  1513     Senckenb.  Abh.  XV,  S.  30,  Taf.  III,     Fig.  7.  Senckenb  Ber  I'.««),  S.  131. 

Ein  1885  im  Klärbecken  gefundenes  Früchtchen  haben  Geyl  er  und  Kinkelin, 
da,  die  Zugehörigkeit  zum  Genus  Nyssa  nickt  sicher  ist.  Nyssites  ornithohroums  Uns.  sp. 
genannt ;  auch  sechs  ihm  sehr  ähnliche  Früchtchen  aus  dem  oberpliocänen  Flözchen  von 
Niederursel  hat  Kinkelin  zu  dieser  Art  gezogen,  obwohl  sie  nur  zwei  Drittel  der  Größe 
des  Klärbeckenfrüchtchens  haben.  Bei  der  letzten  Grabung  des  Klärbeckens  wurde  wieder 
nur  ein  Früchtchen  gefunden,  das.  nach  seiner  elliptischen  Form  und  seiner  längsrunzeligen 
Oberfläche  zu  urteilen,  derselben   Pflanze  angehört. 

Dieses  letztere  Früchtchen  ist  auf  der  einen  Seite  zerbrochen,  so  dal.',  man  ins 
Innert'  sieht.  .Mit  Sicherheit  läßt  sich  an  keinem  der  obigen  Früchtchen  erkennen,  ob  die 
für  Nyssa  charakteristische  flache  Narbe,  die  von  den  auf  dem  Gipfel  der  Frucht  gesessenen 
und  abgefallenen  Blütenteilen  herrührt,  vorhanden  ist.  Das  Nichtvorhandensein  eines  Stielchens 
läßt   voraussetzen,  daß  die   Frucht  abgefallen  ist.  wie  es  hei   Nyssa  statt  hat. 

Die  Niederräder  Früchtchen  haben  übrigens  mit  Nyssa  rugosa  Web.  von  Hott  hei 
Bonn  Talaeont.  11..  Tal.  XX.  Fig.  10)  noch  mehr  Ähnlichkeit  als  mit  Nyssites  ornithohronnts 
Ung.  sp. 

Die  Früchte  von  Nyssites  von  Niederursel  (Fig.  20b,  c)  haben  Länge  von  in  min. 
Breite  von  5,8  mm. 

Das  Früchtchen  von  Nyssites  aus  dem  Klärbecken  (1903)  hat  Länge  von  8,5  mm, 
Breite  von   5,5  nun  |  Fig.  20a  . 

Vorkommen:    Klärbecken    bei   Niederrad    (1885  und    1903)    und    Brunnenschacht  von 

Niederursel. 

Vitaceen. 

Vitis  L. 

Von   den    in   ihrer  allgemeinen  Form  wohl  bekannten,  charakteristischen  steinharten 

Samen   von    Vitis   sind    aus   der    Fntermain-wetterauer   Landschaft    schon    aus  zwei  tertiären 

Horizonten  Stucke  gefunden   worden: 

Abhandl.  d.  Senckenb.  Natuif.Ges,     Bd. XXIX.  d\ 


—     254     — 

Von  Vitis  teutonica  AI.  Br.  in  dem  untermiocänen  Braunkohlenschiefer  von  Salzhausen 
(Palaeont.  VIII,  Taf.  XLV,  Figg.  5a— g)  und  von  Vitis  brauni  Ldw.  in  der  oberpliocänen 
Braunkohle  von  Dorheim,  Weckesheim,  Bauernheim  (Palaeont.  V,  S.  104,  Taf.  XX,  Figg.  22a,  b>. 

Der  halbkugelige  oder  halbovale  Samen  mit  kleinerer  oder  größerer,  spitzer  oder 
abgerundeter  Endspitze  ist  nach  außen  konvex  und  besitzt  ungefähr  in  der  Mitte  der 
Außenseite  einen  von  einer  Furche  umzogenen  kreisförmigen  oder  elliptisch  gestalteten  Nabel 
und  hat  auf  der  mehr  oder  weniger  flachen  Innenseite  von  der  Endspitze  bis  zum  etwas 
eingekerbten  (irund  eine  mehr  oder  weniger  hervortretende  Leiste,  die  beiderseits  von 
Vertiefungen  begleitet  ist.     Drei  oder  vier  Samen,   Kerne,  sind  in  der  Weinbeere. 

Unsere  Funde,  neun  an  der  Zahl,  sind  lose  gefunden.  Unter  ihnen  unterscheiden 
sich  leicht  drei   Formen:   Form  I,  Form  II,   Form  111. 

Bevor  wir  die  pliocänen  Kerne  beschreiben  und  vergleichen,  seien  noch  die  Maße 
liier  aufgeführt : 

Vitishookeri    V.  teutonica     V.brauni      Form  I      Form  II    Form  III    V.vinifera 

oligocän     untermiocän  oberpliocän  oberpliocän  rezent 

BoveyTracey  Salzhausen     Wetterau  Klärbecken 

Fange    .     .     .      3,2  mm         4,0  mm  6,5  mm       5,6  mm      5,0  mm        6,1  mm 

Größte    Freite       2,5    ..  2,5    „  4,4     „         4,6    „        3,6    .,  4,0    „ 

Tiefe      ...  1,1    „  2,5    „         3,0    ,.        2,6    „  3,3    „ 

Form  I.  Die  Form  dieser  Kerne  ist  birnförmig,  stimmt  also  in  der  Allgemeinform 
mit  der  von  Vitis  teutonica  AI.  Fr.  überein;  die  letzteren  Kerne  sind  jedoch  viel  zierlicher 
und  in  den  Größenverhältnissen  ist  ein  großer  Unterschied.  Mit  der  mehr  halbkugeligen 
Vitis  brauni  Ldw.  hat  Form  I  den  Besitz  von  acht  bis  zehn  Einkerbungen  gemein,  die  vom 
Nabel,  vielmehr  von  der  den  Nabel  umgebenden  Furche  ausgehend,  nach  der  Außenwand, 
also  radiär,  laufen.  Nach  den  Abbildungen  Ludwigs  zu  urteilen,  sind  bei  Vitis  brauni  die 
Einkerbungen  oder  radiären  Furchen  viel  ausgeprägter  als  bei  Form  I.  auch  ist  die  Leiste 
der  Innenseite  bei  Form  I  nicht  hervortretend,  so  daß  ein  Querschnitt  des  Kernes  abgerundet 
dreiseitige  Gestalt  hat. 

Die  Endspitze  von  Form  1  ist  kurz  und  gnade,  die  von  Vitis  brauni  dagegen 
relativ  lang,  spitz  und  etwas  gebogen.  Fei  Vitis  vinifera  ist  aber  die  Endspitze  relativ 
groß,  und   dick. 

Noch  sei  bemerkt,  daß  die  (iesialt  der  zwei  in  unserer  Sammlung  liegenden  Kerne 
von    Vitis  teutonica  AI.  Br.  von  Salzhausen  mit  den  Ludwigschen  Abbildungen  gut  überein- 


stimmt,    die  Abbildung  von    V'dis  (etitoiiica  in    Engler    und   Prantl,    Natürliche  Pflanzen 
familien,   III  .  5.,  S.  143,   Figg.  215  P  und  Q,  ist  dagegen  nicht  zutreffend.    In  den  Maßangaben 
stimml  aber  die  betreffende  Notiz  bei   Engler   und    Prantl. 

form  II.  Diese  Kerne  haben  halbkugelige  Uestalt,  also  ziemlich  halbkreisförmigen 
Umfang;  in  der  Allgemeingestalt  stimmt  sie  also  leidlich  mit  der  von  Vitis  brauni.  Von 
radiären  Furchen  und  Einkerbungen  ist  aber  auf  der  konvexen  Außenseite  nichts  zu 
erkennen.  Die  Endspitze  ist  kurz  und  strack:  nur  heim  kleinsten  Exemplare  der  Purin  II 
ist  sie  etwas  gebogen. 

Unter  den  fossilen  Arten  haben  die  Kerne  von  V'dis  hookeri  Heer  aus  den  oligoeänon 
Braunkohlen  von  Bovey-Tracey  ( Zittel-Schen  k,  S.  593,  Figg.  332,  3a  d)  in  der  Form 
große  Ähnlichkeit  mit  den  Kernen  von  der  Form  11:  sie  sind  aber  wesentlich  kleiner  als 
die  plioeänen  des  Klärbeckens. 

Form  III.  Ein  ganz  besonders  heller  Kern  aus  dem  Klärbecken  hat  fast 
zylindrische  Gestalt.  Das  Endspitzchen  ist  kurz.  Seine  Form  und  zahlreichen  seichten  Ein- 
kerbungen auf  der  konvexen  Außenseite  erinnern  ausnehmend  an  die  rezente  Vitis 
rotundifolia  Mchx..  welche  in  Engler  und  Prantl,  III.,  5.,  S.  143,  Figg.  215N,  <> 
abgebildet  ist. 

Nach  den  eben  gemachten   Darlegungen  ist  ersichtlich: 

1.  daß  die  Weinkerne  um  so  kleiner  sind,  aus  je  älteren  geologischen  Zeiten  sie  stammen ; 

2.  daß   nur  Form  III   mit  einer    rezenten    Kernform   leidliche    Übereinstimmung    besitzt. 
Wir  benennen  daher  Form  III  mit 

Vitis  äff.  rotundifolia  Mchx.  (Taf.  34,  Figg.  3a,  b,  cj; 

3.  daß    Form   I    und    Form  II    hingegen    weder   mit    fossilen    noch    mit    rezenten  Können 
spezifische  Übereinstimmung  zeigen. 

Wenn  eine  Übereinstimmung  hervorhebenswert  wäre,  so  wäre  es  die  von  Form  II 
aus  dein  Pliocän  des  Klärbeckens  mit  der  Vitis  hookeri  aus  oligoeäner  Braunkohle.  Die 
Größe  und  das  geologische  Alter  differieren  aber  sehr  bedeutend;  die  plioeänen  Samen  sind 
nahezu  doppelt  so  groß  als  die  oligoeänen. 

So  möchten  wir  der  Form  II  nach  ihrer  Gestalt   den  Namen 

Vitis  spJmerocarpa  Kink    n.  sp.  (Taf.  34,  Figg.  la,  b,  c) 
üehen,    der   Form   I,    da    sie    der   plioeänen    liehe    der   mittleren    Wetterau    im    Besitz    von 
Einkerbungen  auf  der  Außenseite  einigermaßen  nahesteht,  den  Namen 

Vitia  pliocaenica  Kink.  n.  sp.  (Tai.  34.  Figg.  2a,  b,  c). 

34* 


—     256     — 

Vitis  sp.  (Taf.  34,  Figg.  4a— g;  5;  6a— f.) 
Es  fanden   sich  Überreste  von  Blättern,  die   mit  solchen  von    Vitis  teutonica  AI.  Br. 

in'ol.V   Ähnlichkeit  haben. 

Die  Blatter  sind  langgestielt,  drei-  bis  fünflappig,  am  Grunde  ausgerandet,  die 
Lappen  straff  dreiseitig,  verlängert,  sehr  zugespitzt,  einlernt  und  scharf  gezahnt.  Die 
Fruchtstiele  sind  an  der  Wurzel  verdickt. 

Es  sind  nur  Blattstücke  gefunden  worden,  welche  ich  ihrer  ganzen  Beschaffenheit 
nach  nicht  von  den  Blättern  der  Vitis  teutmica  zu  trennen  vermag.  Im  Zweifel  konnte  man 
sein,  ob  es  mit  dem  Spitzenteile  (Fig.  Fi  der  Fall  wäre.  Es  zeigt  sich  aber  auch  hier 
wieder  der  große  Vorteil,  daß  wir  es  in  unserem  Materiale  nicht  mit  verkohlten  Blättern  zu 
tun  haben,  sondern  mit  solchen,  welche  sich  uns  in  beinahe  ursprünglichem  Zustande  dar- 
stellen, so  daß  es  ermöglicht  wird,  sie  auch  nach  ihrer  feineren  Struktur  studieren  zu  können. 
Und  diese  ist  bei  allen  Stücken  dieselbe,  weshalb  ich  das  Genannte  nicht  wegzuweisen  vermag. 

Aul.ier  den  wenigen  Blatteilen  fanden  sich  auch  eine  große  Anzahl  Rankenteile, 
welche  spiralige  Einrollung  aufweisen,  vor.  Von  ihnen  sind  nur  einige  wiedergegeben  wurden 
(Figg.  4a — g).  Eine  beinahe  vollständig  erhaltene  Wickelranke  mit  mehreren  Asten  zeigt  sich 
bei  Fig.  4a  noch  am  Stengel  oberhalb  eines  knotig  verdickten  Gelenkes.  All  das  weist  auf 
Lianenbildung  im  Pliocänwalde  des  heutigen  Maingebietes  hin. 

Auch  ein  kräftiger  traubenförmiger  Fruchtstand  wurde  gefunden.  Seine  an  der 
Spinde]  befestigten  Stiele  sind  stark  und  meist  an  Grund  und  Spitze  verdickt,  teils  genähert, 
teils  auseinander  gerückt.  (Fig.  5.) 

Seitdem  A.Braun  die  ihm  aus  den  Kohlen  der  Wetterau  zugekommenen,  von  ihm 
anfänglich  einem  Acer  zugewiesenen  Blätter  nach  Auffindung  der  dazu  gehörigen  Fruchtreste 
als  zu  Vitis  gehörig  erkannt  hatte,  sind  solche  auch  an  anderen  Orten  nachgewiesen  worden. 
Wir  kennen  sie  von  (isterreich.  Bosnien,  der  Schweiz,  der  Wetterau.  Schlesien  und  dem 
Ostseegebiete  und  sehen  sie.  nachdem  sie  zuerst  im  Oligocän  aufgetreten  sind,  bis  in  das 
Pliocän  fortdauern 

Bei  dem  geringen  und  unvollständigen  Material,  welches  uns  zukam,  ist  es  unmöglich 
zu  sehen,  ob  seit  dem  Oligocän  eine  Veränderung  im  Habitus  der  Pflanze,  wenigstens  in  der 
Gestaltung  der  Blatter,  stattgefunden  hat. 

Die  rezente  Vitis  vutyina  L  .  welche  in  den  Wäldern  am  Kaukasus.  Ararat  und 
Taurus  wild  vorgefunden  wird,  dürfte  aus  ihr  hervorgegangen  sein. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


Vitls  /HHir.iiina  Gaud.  sp.  (Taf.  34,   Fig.  7.) 

Die  Blätter  sind  gestielt,  am  Grunde  herzförmig,  bandförmig  gespalten,  dreilappig, 
am  [lande  unregelmäßig  gezähnt,  die  scharfen  /ahne  und  die  seitlichen  Lappen  sind  nach 
vorwärts  gerichtet;  die  Seitennerven  laufen  in  den  /ahnen  aus,  der  Mittellappen  isl  klein 
und  endigt   in  einer  scharten  Spitze. 

I  nser  Blatl  harmoniert  so  sehr  mit  dem  von  Acer  ponziaiuon  Gaud.  (Gaudin, 
Toscane,  S.  38,  Taf.  13,  Fig.  li  aus  dein  Arnota!,  daß  ich  glaube,  beide  als  zu  einer  Art 
gehörig  ansehen  zu  müssen.  Nur  handelt  es  sich  darum,  zu  entscheiden,  ob  sie  zu  Am 
oder  zu  Vitis  zu  rechnen  seien.  Daß  sie  zu  letzterer  Gattung  gehören  können,  hat  schon 
Unger  in  Sylloge  pl.  foss.,  I.  S.  23  ausgesprochen.  Unser  Blatt  zeigt  nun  durchaus  die 
Struktur  von  P^/sblättern,  die  ja  eine  ganz  andere  als  die  von  Acer  ist.  was  mich  bewog, 
es  der  ersten  Gattung  zuzuweisen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Acerineen. 

Acer  L. 

Acer  ti'ilobatum  Stbg.  sp. 

I  lie  Blätter  sind  langgestielt,  drei-  oder  fünflappig,  handspaltig,  die  Lappen  meist  ungleich, 
der  Mittellappen  ist  länger  und  breiter  als  die  Seitenlappen  oder  alle  drei  sind  gleich  ;  der  Rand  ist 
eingeschnitten  gezähnt :  die  Spitze  ist  zugespitzt,  die  Seitenlappen  stehen  entweder  von  dem  Mittel- 
lappen unter  einem  rechten  oder  ziemlich  rechten  Winkel  ah.  oder  sind  unter  spitzem  aufgerichtet. 

I'nser  Blatt  stellt  einen  Übergang  zu  den  Blättern  von  Acer  brach yiihylliwi  Heer 
ihn.  darf  diesen  aber  nicht  angereiht  weiden,  da  der  Grund  nicht  herzförmig  ist.  die  Buchten 
spitzwinkelig  sind  und  die  Seitennerven  gerade  auslaufen. 

Acer  bracliyphyllum  Heer.  (Taf.  34,  Fig.  13.) 

Die  Blätter  sind  langgestielt,  am  Grunde  herzförmig,  dreilappig,  die  Duchten  recht- 
oder  stumpfwinkelig,  die  seitlichen  Lappen  kurz,  au  der  Spitze  zugespitzt,  am  Rande  mit 
ungleich  großen  Zähnen  besetzt:  die  Seitennerven  sind  gekrümmt. 

Acer  mtegerrlmum  Viv.  (Tat.  34,  Fig.  112.) 

Die  Blatter  sind  am  Grunde  herzförmig,  fünflappig,  die  Lappen  ganzrandig,  in  eine 
lange  Spitze  auslaufend. 

Unser  Blatt  ist  nicht  ganz  vollständig  erhalten,  doch  läßt  sich  eine  längere  Spitze 
des  .Mittellappens  annehmen,  während  die  de-  einen  nächstliegenden  Seitenläppens  dieser 
Forderung  nicht  entspricht.    Bei  den  Schwankungen  in  der  Gestalt,  welche  den  Ahornblättern 


258 

eigen  ist.  dürfte  dies  aber  kein  Grund  sein,  es  von  dieser  Art  auszuschließen.  Im  übrigen 
stimmt  es  mit  dein  von  Gaudin  in  Fl.  foss.  ital.,  VI,  Taf.  IV,  Fig.  7  völlig  iiberein.  Das 
von  r  n ger  in  Swoszowice,  S.  6  als  Acerites  integerrimus  Viv.  bezeichnete  und  Taf.  34, 
Fig.  12  wiedergegebene  Bruchstück  ist  wohl  auszuschließen,  weil  der  Grund  nicht  herzförmig 
ist  und  auch  nicht,  beurteilt  weiden  kann,  ob  es  die  übrigen  Eigenschaften  außer  der 
Ganzrandigkeit  aufzuweisen  hat. 

Are}'  monspessulaniim  L.  fossilis  Eghdt.  (Taf.::!,  Figg.  10;  IIa.  b,  c.) 

Die  Blätter  sind  lederig.  dreilappig,  die  gleichen  Lappen  stumpf  oder  spitz,  ganzrandig. 

Die  pliocänen  Blätter  sind  von  den  rezenten  nicht,  zu  unterscheiden;  es  scheint 
somit,  als  ob  diese  Art  sich  bereits  am  Ende  des  Tertiärs  herausgebildet  gehabt  und 
unverändert  durch  das  Diluvium  hindurch  gehalten  habe. 

Acer  rhomhifolium  Ett.  (Taf.  34,  Fig.  15.) 

Die  Blätter  sind  rhombisch,  nach  beiden  Enden  gleichmäßig  verschmälert,  am  Rande 
grobgezähnt,  lederig;  die  beiden  seitlichen  Basalnerven  bilden  mit  dem  Mediannerv  sehr 
spitze  Winkel. 

oh  diese  Art  als  selbständige  anzusehen  ist.  bleibt  mir  noch  zweifelhaft,  vielleicht 
ist  sie  mit  Acer  populites  Ett.  (Bilin,  III..  Taf.  XL V,  S.  21,  Figg.  6,  7)  zu  vereinigen, 
zumal  die  Diagnose  nicht  dagegen  spricht.  Der  Beweis,  daß  Blatt  und  Frucht  in  Beitr.  z. 
Steiermark  (S.  80,  Taf.  V.  Figg.  4,  5)  wirklich  zusammengehören,  ist  von  Et  t  i  ngshausen 
nicht  erbracht  worden.  Da  es  mir  an  vergleichendem  Materiale  fehlt,  mag  das  Blatt  vorläufig 
den  gegebenen  Namen   behalten. 

/war  sind  der  Blätter  von  der  Gattung  Am-  nur  wenige  gefunden  worden,  doch 
fesseln  sie  unser  Interesse,  insofern  sie  verschiedenen  Abteilungen  angehören. 

Wir  hnden  aus  der  Gruppe,  welche  mit  dem  jetztweltlichen  Aar  rubrum  L.  in 
Verbindung  gebracht  werden  muß,  den  im  'tertiär  wohl  am  weitest  verbreiteten  Ahorn 
Aar  trilobatum  Stbg.  sp.  vor.  Die  Polymorphie  seiner  Blätter  ist  bekannt.  Diese  veranlaßte 
AI.  Braun,  mehrere  Arten  anzunehmen,  während  Heer,  welcher  sich  in  der  glücklieben 
Lage  befand,  hunderte  von  Blättern  vergleichen  zu  können,  durch  den  Nachweis  zahlreicher 
Übergänge  von  der  einen  zur  anderen  die  Zusammengehörigkeit  aller  zu  einer  Spezies 
feststellen  konnte.  Was  früher  als  Art  galt,  ward  nun  zur  Form.  Die  Gruppe,  der  Acer 
trilobatum  zuzurechnen  ist.  entstand  in  den  Nordpolargegenden,  rückte  allmählich  südwärts, 
erhielt  sich  in  den  neuen  Gebieten  bis  zum  Plioeän.  starb  aber  während  der  Glazialzeit  in 
Europa  aus.   während   sie  in   Nordamerika  fortdauerte. 


-     259     — 

Ihr  am  nächsten  steht  die,  welche  Acer  brachyphylhtm  Heer  in  sieh  schliei.it.  Sie 
hat  ihr  Entstehungszentrum  wohl  auch  wie  die  vorige  im  arktischen  Gebiete,  wenigstens 
fand  man  in  diesem  die  ältesten  Überreste  derselben.  Was  unsere  Art  speziell  betrifft,  so 
ist  sie  im  europäischen  Tertiär  nur  selten  gefunden  worden,  was  wohl  auf  eine  geringe 
Verbreitung  hinweisen  dürfte.  Von  besonderem  Wert  wird  unser  [«'und  für  die  l'aläontologie, 
insofern  er  zeigt,  daß  diese  Art  in  Mitteleuropa  noch  wahrend  des  Pliocäns,  wenn  auch  an 
wenigen  Orten,  vorhanden  war.  während  mau  bisher  glauben  mußte,  daß  sie  aus  diesen 
I '.leiten   am  Ende  des  Miocän   verschwunden  sei. 

Durch  seinen  ungezähnten  Rand  tritt  ein  drittes  Blatt  in  Gegensatz  zu  den  vorher- 
gehenden und  nähert  sich  mit  einigen  anderen  fossilen  Arten  denen  des  rezenten  Acer 
platanoides  L.  Die  Gruppe,  welcher  es  zuzuweisen  ist,  war  während  des  Tertiärs  nach 
unserer  jetzigen  Kenntnis  arm  an  Arten,  hatte  aber  eine  weitere  Verbreitung  als  zur 
Jetztzeit.  Die  Art  Acer  integerrinmm  Yiv..  die  man  bisher  nur  aus  dem  Miocän  Mitteleuropas 
kannte,  ist  nunmehr  als  auch  dem  Pliocän  desselben  angehörig,  nachgewiesen  worden  Da 
mau  sie  bisher  in  dieser  Formation  nur  von  Südeuropa  kannte,  muß  sie  wohl  für  unser 
Gebiet  als  Nachzügler  bezeichnet  werden. 

Als  in  ihrem  Aussehen  verschieden  von  den  Blättern  der  bisher  genannten  Arten 
müssen  die  von  Acer  monspesaulanum  L.  bezeichnet  werden.  Diese  Ahornart,  sehr  verwandt 
Acer  campeslre  L.,  zeichnet  sich  durch  die  lederigen,  ganzrandigen,  dreilappigen  Blatter  aus. 
Die  Überreste,  deren  sich  mehr  als  von  den  übrigen  Arten  vorfanden,  zeigen,  daß  die 
Verbreitung  der  genannten  Spezies  im  Pliocän  ungefähr  dieselbe  wie  in  der  Jetztzeit  war 
(Mittelmeer,  Rhein-,  Nahe-  und   Moseltal). 

In  dieselbe  Gruppe  kann  auch  wohl  der  zuletzt  beschriebene  Blattrest  eingereiht  werden. 

Eine  größere  Anzahl  von  Fruchtresten  (Fig.  Oa— m,  10)  wurden  in  unserer 
Lagerstätte  aufgefunden,  freilich  in  gewaltig  mazeriertem  Zustande,  so  daß  sie  für  unsere 
/wecke  wenig  zu  gebrauchen  sind.  Gut  erhalten  zeigen  sich  nur  die  Früchtchen,  während 
von  den  Flügeln  bloß  Rudera  übrig  blieben.  Denkt  man  sich  die  ersteren  zur  Doppelfrucht 
ergänzt,  so  wird  man  sofort  erkennen,  daß  diese  bei  den  verschiedenen  Überbleibseln  nicht 
immer  unter  demselben  Winkel  an  einander  haften  und  kann  man  daraus  erkennen,  dal.',  sie 
verschiedenen  Arten  angehört  haben  müssen.  Die  einen  weisen  darauf  hin,  daß  die  beiden 
Hälften  in  einem  gestreckten  Winkel  aneinander  befestigt  waren,  wie  wir  es  hei  Acer 
campestrc  L.  sehen  können,  während  andere  zeigen,  daß  die  Flügel  einander  zugeneigt 
gestanden  haben.     Sie  bestimmten  Arten  zuzuweisen,  halten  wir  für  unangebracht,  da  es  uns 


—     260     — 

unmöglich  gemacht  ist.  die  Flügel  in  ihrer  Gestaltung  zu  erfassen.    Fig.  10  kann  aber  wohl 
Auf  monspessulanum  L.  zugerechnet  werden. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Hippocastaneen. 

Aesculus  L. 

Aesculus  hippocastanum  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  34,  Fig.  8.) 

Senckenb.  Abb.  XV.  S  31 

Lederige,  fast  holzig-  dicke  Schalen,  die  sich  in  der  Klärbeckenbaugrube  von  1885  fanden, 
haben  Geyler  und  Kinkelin  als  zu  Samen  von  Aesculus  hippocastanum  gehörig  dargestellt. 

Durch  ein  Bruchstück  der  so  charakteristischen  Fruchtschale,  die  bei  der  letzten 
Grabung  daselbst  aufgefunden  wurde,  hat  sich  obige  Bestimmung  bestätigt.  Die  Oberfläche 
des  zu  einer  wohl  kugeligen  Schale  gehörigen  Frachtstückes  ist  mit  ziemlich  entfernt  stehenden 
kurzen  Stacheln  besetzt,  ebenso  wie  das  von  der  Frucht  der  Roßkastanie  bekannt   ist. 

Auch  heuer  sind  wieder  Trümmer  von  Schalen  der  Roßkastanien-Samen  aufgefunden 
worden:  auch  der  matte  gegen  die  übrige  glänzende  Oberfläche  des  Samens  sich  abhebende 
Nabel  ist  an  ein  paar  Bruchstücken  erhalten. 

Einen  Rest  aus  der  jüngsten  Wetterauer  Kohle  (Palaeont.,  V.,  S.  106,  Taf.  XX.  Fig.  20) 
hat  Ludwig  als  den  Samen  von  Aesculus  europaea  gedeutet.  Hierzu  meint  Schenk  in 
seinem  Handbuch.  S.  552:  „Früchte  von  Carya,  senkrecht  stark  zusammengedrückt,  sehen 
so  aus.  Jedenfalls  fehlt  das  Charakteristische  der  Samen  von  Aesculus."  Zu  dem  Ulattreste 
aus  dem  ['ntermiocän  des  Frankfurter  Hafens  (Palaeont.,  V,  S.  148,  Taf.  XXXII,  Fig.  1),  den 
Ludwig  auch  auf  Aesculus  europaea  zurückfuhrt,  schreibt  Schenk  ebendaselbst,  er  könne 
wohl  das  Blatt  von  Aesculus  aus  der  Verwandtschaft  von  Hippocastanum  sein,  der  Hand  aber 
sei    verdeckt    oder    fehle.  Fossile  Funde    von  Aesculus   sind    noch  in  Nordamerika  und  in 

Japan  gemacht   wurden. 

Das  heutige  isolierte  Vorkommen  von  Aesculus  hippocastanum  in  den  Gebirgen  Griechen- 
lands ist  wohl  der  liest  einer  weiteren  Verbreitung  dieser  Art.  (Schenk-Zittel,  Handb.,  S.  553.) 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Euphorbiaceen. 

Uiii/is  Tourn. 

Buxus  sempervirens  L.  fossilis  Egh.  -Taf.  :;:;.  Figg.  la— y,  a'-r'.) 

Die  Blätter  sind  lederig,  ganzrandig,  kurz  gestielt,  elliptisch,  eirund,  umgekehrt- 
eiförmig,   länglich    oder    eirund-länglich,    spitz,    stumpf    oder    ausgerandet,    glänzend;    der 


261 


Mittelnerv    ist    am  Grunde    kräftig    und    verdünnt    sich    allmählich    mich    der  Spitze  zu,    die 
Seitennerven  entspringen  unter  spitzen  Winkeln  und  sind  mehrfach  gegabelt. 

Durch  Saporta  wurde  uns  zuerst  die  Kunde,  daß  die  Gattung  liuxtts  im 
europäischen  Tertiär  einen  Vertreter  gehabt  habe.  In  den  Tuffen  des  kleinen,  nordöstlich 
von  Lyon  gelegenen  Städtchens  Meximieux  fand  er  zwei  auf  sie  hinweisende  Blätter,  welche 
in  der  Nervatur  und  Textur  mit  solchen  unseres  jetzigen  Bazus  lenqwrvircns  I..  überein- 
stimmten, ihrer  sonstigen  Eigenschaften,  besonders  ihrer  Größe  wegen  aber  mit  der  auf  den 
Balearen  vorkommenden  Form  Bhxus  balearica  Willd.  zu  vergleichen  sind.  Indem  wir 
bezüglich  dieser  auf  Saportas  eingehende  Untersuchungen  (Vegetaux  foss.  de  Meximieux, 
s.  l'7  I  -277i  hinweisen,  können  wir  auf  Grund  unserer  Funde  konstatieren,  daß  während 
des  Pliocän  die  nördliche  Form,  welche  wir  in  unseren  Gärten  und  Anlagen  zur  Genüge  zu 
beobachten  imstande  sind,  in  Deutschland  vorhanden  war.  Eine  .Menge  von  Blättern  liegt 
uns  vor.  von  denen  wir  nur  soviel  abbilden,  als  nötig  ist,  zu  zeigen,  daß  die  zahlreichen 
Formen  derselben,  welche  wir  jetzt  an  den  Sträuchern  schauen,  auch  schon  während  der 
Tertiärzeit  vorhanden   waren. 

Hinsichtlich  der  Färbung  erscheinen  die  fossilen  ganz  dunkelbraun  bis  schwarz  oder 
mehr  oder  weniger  hellbraun  bis  gelb,  und  gehen  wir  vielleicht  nicht  fehl,  wenn  wir  erstere 
als  ältere,  letztere  als  jüngere  deuten,  wie  sieh  bei  den  rezenten  ja  auch  ein  Unterschied  in 
der  Färbung  je  nach  dem  Alter  geltend  macht.  Die  wenn  auch  nicht  allzu  auffälligen 
Unterschiede  in  der  Textur  vermögen  uns  in  unserer  Meinung  nur  zu  bestärken. 

Auf  Grund  ihrer  Gestalt  lassen  sie  sich  in  folgende  Abteilungen  bringen: 
A.  Blätter  von  größerem  Umfange.     Sie  sind  wohl  als  die  normalen  zu  betrachten. 

a)  elliptische  mit  scharfer  Spitze  (Figg.  e,  f.  g.  1). 
bi  elliptische  mit   abgerundeter  Spitze  (Figg.  b,  c). 

ci   elliptische  mit   ausgerandeter  Spitze  (Figg.  a,  d.  h.  i.  k.  m,  r.  s.  t). 
di  längliche  mit  abgerundeter  Spitze  (Figg.  v.  d'.  P). 
e)   hingliche  mit  ausgerandeter  Spitze  (Figg.  u.  w,  y,  a'.  b',  c',  e'). 
t'i    eirund-längliche  mit  ausgerandeter  Spitze  (Fig.  x). 
11.  Blätter  von  kleinerem  Umfange.     Sie  standen  wohl  am  Grunde  der  Zweige. 
ai  elliptische  mit  scharfer  Spitze  (Figg.  o.  h'.  1'). 

b)  längliche  mit  abgerundeter  Spitze  (Figg.  q,  m',  o'). 
O   längliehe  mit  ausgerandeter  Spitze  (Figg.  p,  g',  i'. 


n'.  in. 


di  umgekehrt-eiförmige  (Figg.  n,  q'.  i"  . 

Abbandl.  d.  Senckenb.  Naturf.  Ges      Bd.  XXXX.  35 


2,62 

Was  die  Nervatur  betrifft,  so  sei  das  in  der  Diagnose  bereits  Erwähnte  wiederholt, 
daß  der  Mittelnerv  vom  Grunde  Ins  zur  Spitze  hin  sieh  allmählich  bis  zu  großer  Feinheit 
verdünnt.  Die  Seitennerven  entspringen  unter  spitzen  Winkeln,  stehen  mehr  oder  weniger 
dicht  gedrängt  und  verlaufen,  sieh  mehrfach  gabelnd,  bis  zu  der  den  Rand  befestigenden 
schmalen  Leiste.  An  verschiedenen  Blattern  zeigt  sich  die  Nervatur  stärker  ausgeprägt  als 
an  anderen.  Auch  hierin  ist  kein  Unterschied  zwischen  den  fossilen  und  rezenten  zu  linden, 
so  daß  wohl  angenommen  werden  kann,  daß  die  plioeäne  Pflanze  unverändert  in  die  Gegenwart 
übergetreten  ist. 

Wie  weit  sie  sich  während  des  Endes  der  Tertiärzeit  nach  Norden  hin  erstreckt 
haben  möge,  kann  zurzeit  nicht  gesagt  werden.  Wohl  aber  darf  anzunehmen  sein,  wenn 
wir  die  Ausbreitung  in  der  Gegenwart  uns  vergegenwärtigen,  daß  eine  weitere  auch  in  dein 
Pliocän  stattgefunden  habe.  Vielleicht  bestätigen  dies  künftige  Funde.  Während  der 
Diluvialzeit  ist  sie  sicher  an  vielen  Stellen  vernichtet,  worden,  an  solchen,  zu  denen  das  Eis 
keinen  Zutritt  fand,  erhalten  geblieben.  Tatsächlich  ist  Buxus  in  der  Flora  der  inter- 
glazialen Höttinger  Breccie  vertreten.  Bei  der  Zähigkeit,  mit  welcher  diese  immergrüne 
Pflanze  selbst  unsere  härtesten  Winter  übersteht,  kann  mit  dieser  Möglichkeit  gerechnet 
werden.  Nach  dem  Rücktritte  und  Verschwinden  des  Inlandeises  war  ihr  Gelegenheit  gegeben, 
manche  ihrer  früheren  Standorte  wieder  aufzusuchen. 

Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Rhaninaceen. 

Zisyphus  .luss. 

Frucht  kugelig  bis  länglich,  am  Grunde  vom  Achsenbecher  umgeben  oder  abfallend. 
mit  fleischigem  Exocarp  und  hartein  oder  lederartigem  dünnwandigem,  ein-  bis  vier- 
fächerigem  Kein. 

Zizyphus  nuetfera  Ldw.  (Tat.  32.  Figg.  23a.  b,  c,  d;  24a,  b.  c;  25.) 

Palaeont.V,  S.  102,  Tat'.  XX,  Fig.  a— d. 

Fünf  kugelige,  jedoch  am  Grund  wie  am  Scheitel  etwas  deprimierte  Früchtchen, 
deren  äquatorialer  Querschnitt  kreisrund  ist.  stimmen  unter  sich  auch  insofern  überein.  als 
ihre  Oberfläche  durch  vom  Scheitel  bis  zur  Basis  laufende  seichte  Pinnen  in  zahlreiche,  sehr 
niedrige  und  ungleich  breite  Wülste  geteilt,  ist. 

In  den  Größen  Verhältnissen  ist  geringe  Verschiedenheit. 

1.  Drei  dieser  Früchtchen  lassen  durch  eine  mehr  oder  weniger  klaffende  Spalte 
eine    Zweiteilung   erkennen,    welche    vom    Spitzchen    am    Scheitel    nach    dem    Grund    verläuft. 


263 

Hier  an  der  I  nterseite  befinde!  sich  wenig  deutlich  eine  kreisrunde,  kleine  N'arbe  ^Ansatz- 
steile,  'i  Kelclireste  , 

Muhe  der  Früchte  3,0  nun.  Breite   t,0  nun. 

•1.  Am  vierten  Früchtchen  umgibt  ein  Scheibchen  oder  Schildchen  das  zweiteilige 
Spitzchen  am  Scheitel;  auch  bei  ihm  ist  am  Grund  eine  kleine  kreisförmige  Narbe. 

Höhe  mit  Spitzchen  3.5  nun,  Breite  5,0  nun. 

3.  Beim  fünften  Früchtchen  hat  sowohl  Scheitel  wie  Basis  ein  kegeliges  Spitzchen. 
so  daß  das  Früchtchen,  nun  gestielt,  einem  Kreisel  gleicht.  An  ihm  ist  keine  Zweiteilung 
ZU  beobachten 

Länge  mit  Stielchen  und  Spitzchen    t,5  mm,  Breite  .">.<)  mm. 

Die  von  diesen  drei  Formen  hergestellten  < Querschnitte  ergeben  zweifellos,  daß  wir 
es  doch  mit  den  Früchten  derselben  Pflanze  zu  tun  haben,  daß  sie  sich  nur  in  der  Erhaltung 
unterscheiden. 

Der  äquatoriale  Querschnitt  ist  bei  ihnen  allen  völlig  derselbe.  Hiernach  sind  sie 
alle  einfächerig  oder  vielmehr  zweihalbfächerig,  da  von  zwei  einander  gegenüberliegenden 
Stellen  der  Innenwand  zwei  am  Knde  knoptig  verbreiterte  Samentrager,  die  sich  einander 
bis  auf  eine  Entfernung  von  1  mm  nähern,  ausgehen.  Die  innere  Fruchthülle  ist  holzig, 
ziemlich  dünn,  jedoch  nicht  allenthalben  gleich  dick.  Da  die  Früchte  sich  als  zweiblätterig 
ausweisen,   so  gehen  also  hier  die  Samentrager  von  der  Rückennaht  aus. 

Von  den  Samen,  die  um  das  breitknoptige  Knde  des  Samenträgers  gelegen  haben, 
ist  nichts  mehr  erhalten. 

Kin  fast  völlig  gleicher  kugeliger  Kern  ist  von  Ludwig  aus  der  Braunkohle  von 
Dorheim  in  der  Wetterau  I.e.  S.  162  beschrieben  und  Tat'.  XX,  Figg.  23a,  b  in  natürlicher 
Größe,  vergrößert  in  c  und  d.  abgebildet  worden  unter   der  Bezeichnung  Zizyphus  nueiferu. 

Von  Zizyplms  christii  Willd.  unterscheiden  sich  unsere  Klärbeckenfrüchtchen. 
abgesehen  davon,  daß  sie  viel  kleiner  sind,  noch  dadurch,  dalj  sie,  wie  erwähnt,  zweihalb- 
fächerig  sind,  während  die  Frucht  von  Zizyphus  christii  zweifächerig  ist  (Engler  und 
l'rautl.  HL,  5.,  S.  103,  Fig.  198k).  Hierbei  ist  aber  bemerkenswert,  daß  zunächst 
der  Mitte  der  Scheidewand  rechts  und  links  zwei  Anschwellungen  an  der  Scheidewand 
vorhanden  sind. 

ob  die  von  Ludwig  beschriebene  Frucht  auch  halbzweifächerig  ist.  kann  man  ans 

den  Abbildungen  nicht  ersehen,    da  Ludwig    keinen  wirklichen  Querschnitt    abgebildet   hat. 

Was  er  ,; Querschnitt"   nennt,  ist  ein  zum  einen   Längsschnitt,  senkrechter  anderer. 

35* 


—      264     — 

Für  die  Zustellung  unserer  Früchtchen  zum  Genus  Zizyplms  spricht  n.  a.  auch,  daß 
an  einem  derselben  auf  der  Unterseite  der  Frucht  der  Achsenbecher  als  kreisförmiges 
Säumchen  erhalten  ist. 

Die  äußere  Fruchtschale  ist  ganz  oder  zum  Teil  erhalten,  zeigt,  wie  oben  schon 
angedeutet,  deutlich  ungefähr  zwölf  nicht  ganz  unter  sich  gleiche  dache  Wülste  nach  dem 
zentralen  Ansatzpunkt  lautend,  ferner  daß  an  zwei  Stücken  eine  Zweiteilung,  eine  Trennung 

in  der  Längsrichtung  vorhanden  ist. 

Anmerkung:  Das  Fig.  25  wiedergegebene  Zweigstück  weist  auf  eine  Rhamnacee  hin  und  gehört 
vielleicht  hierher.  Besetzt  zeigt  es  siel  mit  zwei  kurzen  starken  Stacheln,  die  nahe  beieinander  stehen  und 
rechtwinkelig  auslaufen.  Sie  kommen  solchen  von  Zizyphus  tiliaefulia  üng.  sp.  sehr  nahe. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Rhammis  L. 

Rhamnus  cetihartica  L.  fossilis  Egh.  (Taf.  32,  Fig.  30  i 

Es  liegt  ein  Trieb  vor,  der  mit  solchen  von  Mhamnus  cathartica  I>.  soviel  Überein- 
stimmendes zeigt,  daß  ich  nicht  anstehe,  ihn  mit  ihnen  zu  vereinigen. 

An  Stelle  der  Endknospe  trägt  er  einen  Dorn,  unter  dem  sich  zwei  gegenständige 
Knospen  zeigen,  worauf  nach  unten  zu  zwei  vereinzelt  stehen,  unter  denen  über  Kurztrieben 
wieder  den  obersten  gleichende  folgen. 

Die  Knospen  sind  ei-kegelförmig,  spitz  und  an  den  Trieb  augedrückt. 

Vorkommen  :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Celastrinaceen. 

Evonymus  Tourn. 

Evonymus  sp.  (Taf.  34,  Figg.  1'.):   16a,  b.) 

Zwei  Bruchstücke  eines  Dlattes,  welche  in  Textur  und  Färbung  ganz  gleich  sind, 
liegen  vor.  Sie  scheinen  Teile  eines  und  desselben  Blattes  zu  sein.  Ist  dies  der  Fall,  dann 
wäre  folgende  Diagnose  zu  geben : 

Das  Blatt  ist  elliptisch-lanzettförmig,  feingesägt,  kurzgestielt:  der  Mittelnerv  am 
Grunde  stark,  von  der  Mitte  an  allmählich  verfeinert,  die  Seitennerven  entspringen  unter 
spitzen  Winkeln  und  verbinden  sich  vor  dem  Rande,  die  Randfelder  zeigen  Schlingen,  die 
Vrvillen  sind  sehr  fein. 

Wäre  das  Blatt  als  (ianzes  uns  überkommen,  würde  ich  nicht  zögern,  es  zu 
Evonymus  europacus  L.  zu  stellen. 

Samen.  Ein  halbes  Nüßchen  von  ovaler  Gestalt  mit  einseits  gebogenem  Schnabel 
erweist  sich  sehr  dickschalig  und  mochte  wohl  nach  seiner  Gestalt  der  Samen  eines  Evonymus 


—     265     — 

sein.    Aul  der  konkaven  Seite  verlauf!  eine  Furche  parallel  dem  Rand.    Der  Querschnitt  des 
Nüßchens  ist   ziemlich  drehrund  (Taf.  34-,   Figg.  16a,  b,). 

Länge  5,7  nun.  größte  Breite  2,5  nun.  Schalendicke  0,5  mm. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Staphyleaceen. 
Staphylcu  L. 
Samen  groß,  dick,  verkehrt-eiförmig  bis  kugelig  mit  steinharter  glänzender  Samenschale 
und  schart  umrandetem  Hachem  Nabelende. 

(ittiphylea  plioeaenlca  Kink.  n.  sp.  (Taf.  32,  Figg.  21a,  b.  c.) 
Ein  dickschaliges  hölzernes  Nüßchen  von  verkehrt-eiförmiger  Gestalt  und  kreisrundem 
Querschnitt  ist  am  Gipfel  abgerundet.  Die  Oberfläche  ist  mit  unregelmäßig  angeordneten 
kleinen  und  ungleichen  Hockern  besetzt.  Durch  die  kreisförmige  Öffnung  auf  der  Unterseite 
ist  die  beträchtliche  Dickschaligkeit  des  Nüßchens  zu  beobachten.  Vom  Rande  der  Basis 
erheben  sich  beiderseits  zwei  schon  vor  der  Mitte  sich  verflachende  stumpfe  Kanten. 

Lange  des  Fossils G,5  mm 

Maximalbreite  desselben 5,0  mm 

Minimalbreite  an  der  Basis  (V  abgebrochen) •'!,<>  mm 

Dicke  der  Schale 1,0  mm 

Schon  der  Umstand,  daß  das  Nüßchen  keine  Spitze  besitzt  und  daß  die  zwei  Kanten 
nicht  vom  Gipfel,  sondern  vom  Grund  ausgehen,  schließt  die  Deutung  als  raxws-Samen  aus. 
Alle  Verhältnisse  außer  der  Größe  sprechen  dafür,  daß  wir  es  mit  dem  Samen  einer  Staphyleu 
zu  tun  haben.  Ist  diese  Bestimmung  zutreffend,  so  ist  dies  Fossil  der  erste  bekannte  fossile 
Same  oder  Fruchtrest  einer  Staphylea.  Bei  der  außerordentlichen  Härte  der  Staphylea- 
Samen  ist  dies  seltsam,  erklärt  sich  aber  vielleicht  aus  der  Kleinheit. 

Heute    ist    aulier  Europa    das    atlantische   Nordamerika    und  Japan    die  Heimat    von 
Staphylea,  was  auch  mit  den  tertiären   Besten  daselbst  übereinstimmt. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

(Tat.  32.  Figg.  22a,  b.) 
Eine  verdrückte,  von  wahrscheinlich    etwas   saftiger  Haut  umschlossene  Frucht    ist 
wohl  nur  zur  Haltte   vorhanden:   durch  das  Zerreißen    sind  drei   oval   geformte  Samen,    von 
denen  zwei  von  unten  nach  oben  in  einer  Linie  liegen,  zu  sehen:  sie  besitzen  harte  Schale. 
haben  körnelige  Oberfläche,   und    lassen  —  wenigstens  an   einem  der  Samen  ganz   sicher 
zwei  seichte  Längsstreifen  beobachten. 


—     266     — 

Länge  des  Samens  8,5  nun.  Breite  6,0  nun. 

Die  Vermutung,  daß  das  eben  beschriebene  Fossil  von  der  aufgeblasenen  Frucht 
einer  Stwphylea  herrührt,  ist  wahrscheinlich;  unter  den  oben  dargelegten  Verhältnissen  kann 
die  Gestalt  zum  Vergleich  wenig  Anhaltspunkte  geben:  anders  ist  es  mit  der  Form  und  den 
Größenverhältnissen  der  Samen,  mit  der  Beschaffenheit  ihrer  Schale,  mit  ihrer  Zahl  und  Lage 
in  den  Früchten  der  Fall;  sie  stimmen  ziemlich  gut  mit  den  Früchten-  und  Samenverhaltnissen 
bei  Staphylea  pinnata  L.  überein. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Aquifoliaceen. 

Hex  L. 

Hex  aquifolium  L,  fossilis  Egh.  (Taf.  33,  Figg.  3a,  c,  d;  5a,  b.) 

Blätter.  Die  Blätter  sind  lederig,  eiförmig  oder  elliptisch,  spitz,  buchtig  gedornt, 
am  Rande  verdickt:  der  Mittelnerv  ist  stark,  die  Seitennerven  entspringen  unter  spitzen 
Winkeln  und  verlauten  schlängelig  zu  den  Dornen. 

Wie  bei  Eichen  und  anderen  Pflanzen  finden  wir  auch  bei  Hex  aquifolium  L. 
Abweichungen  in  der  Form  der  Blätter.  Wir  vermögen  neben  buchtig-gezähnten  auf  die 
oberen  Partien  hochaufgeschossener  Exemplare  beschränkte  ganzrandige  zu  beobachten.  Was 
alier  die  erstereu  insbesondere  betrifft,  so  sehen  wir  bei  ihnen  grobe  Verschiedenheit  in  der 
Zahl  der  Zähne.  Es  läßt  sich  eine  Keihe  solcher  mit  nur  einem  Zahne  bis  zu  solchen  mit 
vielen  Zähnen  verfolgen,  eine  Erscheinung,  die  übrigens  auch  bei  anderen  Arten,  z.  15.  bei 
der  nordamerikanischen  Hex  opaca  Ait.,  welche  sich  aber  sofort  durch  ein  anderes  Blattnetz 
von  unserer  unterscheidet,  beobachtet  wird.  Weiterhin  differieren  sie  auch  in  der  Tiefe  der 
Buchten.  Wenn  bei  unseren  fossilen  Blättern  solche  eckig  erscheinen,  so  liegt  dies  wohl  nur 
daran,  daß  sie.  die  ursprünglich  wellig  gebogen  waren,  bei  der  Einhüllung  zwischen  Gläser 
flach  gedrückt  wurden,  worauf  die  mehrfach  bemerkbaren  Zerreißungen  vom  Rande  aus 
hindeuten. 

In   Figg.  5a.  I>  gebe  ich  mit  Hängen  von  .Minierem  versehene  Stücke  wieder. 

Die  im  wilden  Zustande  Schatten  liebende  Pflanze  mag  zur  Pliocänzeit  wohl  auch 
im  Walde  eingesprengt  gestanden  haben.  Nach  der  Eiszeit,  in  welcher  sie  sich,  an  vielen 
Stellen  vernichtet,  an  eisfreien  fori  zu  behaupten  vermochte,  hat  sie  gleich  Buxussempervirensh. 
einen  weiteren  Ausbreitungsbezirk  zu  erringen  gewußt,  so  daß  sie  jetzt  in  einem  großen 
'feile   Europas    und    auch    in    Kleinasien   sowohl    in   der   Ebene   als  auf  Gebirgen   zu   linden   ist. 

Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad. 


—      2(j7      — 

Anacardiaceen. 

Uhus  L. 
Uhus  quercifolUt  Göpp.  (Tat.  34,  Fig.  20.) 

Die  Blätter  sind  langgestielt,  dreizählig,  das  oberste  Blilttchen  ist  langgestielt, 
länglich-lanzettförmig,  unregelmäßig  ausgeschweift,  gebuchtet,  beiderseits  verschmälert,  die 
seitlichen  Blättchen  stehen  gegenüber,  sind  beinahe  sitzend,  am  Grunde  nach  außen  hin  tnil 
einem  Lappen  versehen. 

Unseren  Rest  halte  ich  für  ein  Seitenblättchen  der  von  Göppert  in  Tertiärfl.  v. 
Schossnitz  aufgestellten  Art.  Es  gleicht  dem  linken  Blättchen  von  Fig.  G  auf  Tat'.  •_'.">.  das 
sich  von  dem  rechten  dadurch  unterscheidet,  daß  sich  an  ihm  ein  welliger  Rand  ebenfalls 
nicht  vorfindet. 

In  mancher  Beziehung  ähneln  die  fossilen  Blätter  denen  von  Uhus  villosa  L.  weichen 
alier  anderseits  von  ihnen  so  sehr  ab,  daß  an  eine  Analogie  beider  nicht  gedacht  werden  kann. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Pomoideen. 

Firns  Tourn. 

Samen  mit  lederigem,  selten  knorpelhartem  Endocarp. 

Pirus  pivun  L.  fossil  is  Kink.  (Taf.  32,   Figg.  29a,  b.) 

Ein  Samen  mit  glatter,  lederiger  Haut  von  birnförmiger  Gestalt  besitzt  ganz  die 
Gestalt  eines  Apfel-  oder  Birnkernes.  Eine  Naht  ist  nicht  erkennbar.  Die  Endspitze  ist 
abgebrochen.     Den  Riß  hat  der  Same  durch   Druck  erhalten. 

Wie  beim  rezenten  Kern  ist  auch  beim  fossilen  Samen  die  eine  Seite  konvex  und 
die  andere  schwach  konkav.  Die  Ränder  sind  abgerundet,  auf  der  einen  Seite  mehr  als  an 
der  anderen. 

Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Prunoideen  (A  mygdaleen.) 

Prunus  Tourn. 
Prunus  (Cerasus)  avium  L.  fossilis  Kink.  (Taf.  32,  Figg.  28a,  b,  c; 

Taf.  33,  Figg.  8a,  b,  c.) 
Vier  große  Steinkerne  mit  dicker  Wandung,  mit  glatter  bezw.  feinkörneliger  Oberfläche 

und  ovalem  Längs-  und  Querschnitt  haben  längs  der  Naht  beiderseits  von  der  Spitze  bis  zur 
Ansatzstelle   laufende  Leisten. 


Große 

Steinkerne 

4  St.  a 

1  St.  ba 

Länge      .     .     . 

12,0  mm     10.1   mm 

(■roßte  Breite  . 

10,0     „ 

9,1      „ 

Kleinste  Breite 

8,0     .. 

7,8     „ 

9,3  mm 

8,6 

mm 

8,0  mm 

8,0     .. 

8,3 

„ 

7,1     „ 

6,1      .. 

6,5 

6,0     . 

268 

In  den  Maßen  stimmen  sie  mit  Ausnahme  der  Form  des  Querschnittes  mit  Ludwigs 
Üerasas  crussa  aus  der  jüngsten  Braunkohle  der  Wetterau  (Palaeont,  V.,  Taf.  22,  Figg.  1  a,  b) 
fast  völlig  überein;  der  Querschnitt  von  Gerasus  crassa  ist  nämlich  kreisrund. 

Außer  den  großen  Kirschkernen  sind  noch  drei  von  mittlerer  Größe  und  weitere 
drei  von  wesentlich    geringerer  Größe  gefunden    worden,    von  je    verschiedenen  Dimensionen. 

Die  Maße  sind  folgende: 

Mittlere  Steinkerne  Kleine  Steinkerne 

1  St.  b  1   St.  1   St.  1   St.  1   St. 

10,0  mm       9,8  mm 

9,0     ..         9,1     „ 
6,5     ,.         7.2     ,. 

Bei  der  lichtgrauen  Färbung  und  großen  Härte  der  Kerne  konnte  man  fast  zweifeln, 
ob  sie  fossil  seien.  Der  Querschnitt  stellte  dies  außer  Zweifel.  Während,  wie  eben  gesagt, 
das  Endocarp  dicht  und  hell  war.  erschien  die  Samenhaut  als  ein  kohliges,  der  Innenfläche 
anliegendes  Häutchen.     Der  übrige  Inhalt  ist  ebenfalls  von  kohliger  Beschaffenheit; 

Die  rezenten  Kirschkerne  aus  der  Museums-Sammlung  sehwanken  in  ihren  Dimensionen 
zwischen  denen  der  großen  und  mittleren  fossilen.  Taf.  33,  Fig.  8c  könnte  C.  mahaleb  angehören. 

Skulpturverschiedenheiten  existieren  unter  den  fossilen  Kernen  nicht .  wie  sie 
Ludwig  über  die  der  Wetterauer  Kohle.  Palaeont.,  V..  S.  105,  berichtet. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Ein  verbogener,  etwas  zusammengedrückter  kleiner  (?)  Kirschkern,  an  dem  noch 
vertrocknetes  kohliges  Fruchtfleisch  erhalten  ist,  wodurch  die  Oberfläche  infolge  der  ein- 
gedrückten Sandkörner  runzelig  grubig  erscheint,  sei  noch  erwähnt.  Entlang  der  Naht  auf 
der  einen  Seite  folgen  wie  bei  Cerasus  Längsleisten. 

Länge  7,0  mm.     Größte  Breite  (i.l   mm.     Kleinste  Breite  4,0  mm. 

ob    und    zu    welcher   Ludwigschen    Art    ans   der  Wetterauer    Pliocänkohle    dieses 
Früchtchen  gehört,  kann  bei  der  schlechten  Erhaltungsweise       ob  etwa  zu  "Prunus  rugosa 
nicht  sichergestellt  werden. 

Primus  dornest'»*«  L.  v.  pliocenica  Kink.  (Taf.  32,  Fig.  26a,  b.) 

Der  elliptische,   oben  und  unten  spitz  zulaufende,    seitlich  deprimierte  Steinkern  hat 

grubige  Oberfläche.     Die  Ansatzstelle  ist   etwas  spitziger  als  der  Gipfel,    ist   alier   nicht  wie 

bei  den   rezenten   /wetschcnkernen  etwas  seitlich  gebogen.     So  nähert   sich  das   Fossil  in  der 

Gestalt  mehr  der  rezenten  Prunus  clomestica  var.  mirabella,  mit  welcher  der  fossile  Steinkern 


auch  in  den  Maßverbältnissen  ziemlich  übereinstimmt.  Dasselbe  trifft  auch  zu  in  bezug  auf 
die  die  Naht  unmittelbar  begleitenden  breiten  [''lachen,  die  durch  eine  Rinne  von  den 
beiderseits  [ängslaufenden  Leisten  getrennt  sind. 

Fossiler  Kern.  Rezenter  Mirabellenkern. 

Länge 15,0  nun  15,2  mm 

Größte  Breite    .     .     .     10,2  nun  10,0  mm 

Kleinste  Freite  ...       7.4  mm  (i.O  mm 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Prunus  cf.  pawula  Ldw.  (Tat'.  32,   Figg.  '27a.  b,  c.) 
Palaeont.,  V.  S.  L07,  Tat'.  XXII,  Figg.  10,  loa. 

Ein  aus  zwei  zusammengehörigen  getrennten  Hälften  bestehender  spitzelliptisch 
geformter  Steinkern  scheint  glatte  Oberfläche  zu  haben.  <>!>  er  ursprünglich  die  von  den 
Seiten  zusammengedrückte  Form  hatte,  ist  zweifelhaft.  Die  Schale  ist  eher  dünn-  als  dickwandig 
zu  bezeichnen.  Auf  der  Innenseite  ist  noch  die  Samenhaut  erhalten.  Der  Kern  dürfte  vielleicht, 
zu  der  Ludwigselten   Prunus  parvula    aus    der    jüngsten   Wetterauer  Flora   zu    ziehen  sein. 

Prunus  cf.  -parvula  Ldw.  Prunus  parvula   Ldw. 

Länge o,o  mm  10,0  mm 

Freite 4,.">  mm  6,0  nun 

Von  gleicher  Form  sind  zwei  zusammengedrückte  Steinkerne,  deren 

Fänge  9,5  nun.  deren   Freite  G,0  mm  ist. 

Hierher    dürften    wohl    auch    zwei    elliptische,    an    beiden   Enden    etwas    zugespitzte 

Steinfrüchtchen    zu    zählen    sein .    welche    durch    das    Eintrocknen    der    äußeren    fleischigen 

Fruchthülle    eine    runzelige    Oberfläche    erhielten;    eines    von    ihnen    läßt    eine    Rückennaht 

erkennen.    Ein  weiteres  ähnlich  gestaltetes  Steinfrüchtchen  ist  nur  stärker  zusammengedrückt. 

Von  den  zwei  gleichen  Steinfrüchtchen  von  dem  zusammengedrückten 

gelten  Fänge     ....     0,0  mm  6,0  nun 

Größte  Freite      .     4.o  mm  4,0  mm 

Kleinste  Freite  :;,">  min  1,5  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Prunus  (JPevsica):  uskenasui  Kink.  nov.  sp.  (Taf.  34,   Figg.  18a.  b,  c.) 

Eine  halbe,  in  der  Richtung  der  Naht  gespaltene,  einsamige  Steinfrucht  mit 
zum  Teil  erhaltener,  vertrockneter  und  verkohlter  äußerer  Fruchtschicht  und  sehr  dickem 
holzigem    Endocarp    zeigt    die    für    Amygdalus    persica    L.    charakteristischen,    vom    Gipfel 

Abhandl.  d.  Senckenb.  Naturf.  Ges.     IM.  XXIX.  36 


—      270     — 

ausgebenden  Längsfurchen,  die  gegen  den  Grund  zu  mehr  wirr  —  schief  und  quer  —  liegenden 
Gruben  werden.  Verglichen  mit  dem  Steinkern  des  rezenten  Pfirsichs  sind  die  Furchen  schärfer 
und  zahlreicher  und  die  heim  rezenten  Pfirsich  zwischen  den  Furchen  liegenden  Wülste  sind 
beim  fossilen  schmale,  scharfe  Kanten. 

Die  äußere  Fruchtschale  hat  nahezu  die  Dicke  von  1  mm. 

Nach  dem  kleinen,  vom  Samen  eingenommenen  Räume  zu  schließen,  scheint  das 
vorliegende  Fossil  einer  noch  nicht  ausgereiften  Frucht  zu  entstammen. 

Es  ist  nach  Herrn  Ingenieur  Alexander  Askenasy  benannt,  der  sich  um 
Gewinnung  und  Konservierung  der  Klärbeckenflora  das  größte  Verdienst  erworben  hat. 
Persica  askcnasyi  Kink.  ist  wohl  zweifellos  der  unmittelbare  Vorläufer  des  rezenten  Pfirsichs. 

Vielleicht  ist  das  II 1  a  1 1  Taf.  34,  Fig.  19  mit  dieser  Frucht  zu  vereinigen.  Es  ist 
gestielt,  lanzettförmig,  am  Rande  gesägt;  der  Mittelnerv  ist  kräftig  und  nimmt  allmählich 
nach  der  Spitze  zu  an  Stärke  ab.  die  Seitennerven  entspringen  unter  spitzen  Winkeln  und 
verbinden  sich  vor  dem  Hände  in  Bogen. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Papilionaceen. 

Cicer  Tourn. 

Cicer  Inflation  Kink.  n.  sp.  (Taf.  34,  Figg.  17a,  b,  c.) 

Eine  eiförmige,  fast  kugelige,  stark  aufgedunsene  Frucht  mit  papierdünner, 
lederiger,  fast  ganz  glatter,  nur  feinstreitiger  Oberfläche  endigt  nach  dem  Scheitel  und  der 
Basis  in  kurzen  Spitzen;  die  am  Scheitel  ist  stumpfer.  Diese  Spitzen  liegen  nicht  axial, 
sondern  sind  nach  den  entgegengesetzten  Seiten  gerichtet.  Die  inhaltlose  einfächerige  Frucht 
klafft  in  zwei  gleichen  Klappen,  deren  Ränder  scharf  sind  -  -  Rücken-  und  Bauchnaht  einer 
Hülse.  Von  der  Behaarung  der  Cicerhühe,  mit  der  unser  Fossil  in  der  Gestalt  ungemein 
übereinstimmt,  ist  natürlich  nichts  vorhanden. 

Länge  der  plioeänen  Frucht  15  mm,  die  Breite  13  mm. 

Länge  einer  rezenten  Cicerhülse   19  mm,  die  Breite   11  — 12  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

?Medicago  L.  (Taf.  33,  Fig.  9.) 

Ein  flaches,  schneckenartig  in  der  Ebene  gewundenes  dünnes  Plättchen  von  ungefähr 
kreisförmiger  Gestalt  zeigt  am  Außenrand  nahe  dem  Ende  der  schneckenartigen  Windung 
ein  kurzes  dünnes  Stielchen  aufsitzen,  während  dessen  anderes  Ende  verbreitert  ist.  Es  läßt 
dies  auf  einen  durch  Samenstrang  am  Samenträger  sitzenden  Samen  schließen  und  zwar  auf 


—     271 

den  eines  Medicayo,  dessen  >-. 1 1 m •  1 1  z.B.  von  Medicayo  orbicidarit  und  Medicayo  satica  ein 
ähnlich  gewundenes  Ausseben  haben. 

Breite  des  Samens   1,9—  2,3  nun. 

Vorkommen:  Brunnen  [a  bei  Weilbacb  aus  17  ni  'reute     Drei  Stücke. 
Pflanzenreste,  deren  Bestimmung  unsicher  ist  oder  nicht  gelungen  ist. 
?Flcus  carica  L.  fossUis.  (Tal.:;:;.  Figg.  19  a,  b.) 

Eine  von  unten  nach  oben  völlig  zusammengedrückte,  ehedem  fleischige  und  wohl 
wenig  saftige  Kracht  erinnert  an  die  vielleicht  noch  nicht  ausgereifte  Kracht  von  Fiats 
carica  I...  deren  nach  dem  Ansatzpunkt  hin  sich  verjüngender  Teil  der  Kracht  jedoch 
wesentlich  lauger  ist.  als  es  beim  vorliegenden  Fossil  der  Kall  ist.  Die  Unterseite  resp. 
Außenseite  ist  leidlich  gut  erhalten. 

In  Fig.  19a  Höhe  36  mm,  Breite  2(3  nun:  in  Kig.  19b  Breite  9  mm. 

Vorkommen;  Klärbecken  bei  Niederrad. 

(Taf.  33,  Figg,  20a,  b.) 

Von    einer    kreisförmigen    Ansatzstelle   gehen    vier    Kauten    aus   -      Nahte  nach 

denen  die  wohl  kugelige,  dicklederige,  oberflächlich  glatte  Fruchtschale  auseinander  geplatzt 
ist.  Auf  der  Innenseite  ist  keine  Teilung,  keine  Fächerung  zu  beobachten;  es  sind  nur  leine 
Längsrunzeln,   die   sie   durchziehen.     Die    Abbildung   gibt   das   Fossil    in    natürlicher   Größe. 

(Taf.  33,   Fig.  12.) 

Die  walzige.  oben  halbkugelig  abgerundete  und  in  eine  stumpfe  Spitze  endigende 
Frucht  ist  durch  einen  Querbruch  nur  zum  Teil,  vielleicht  zur  Hälfte  vorhanden. 

Ihre  Oberfläche  hat  acht  bis  neun  niedere  vom  Gipfel  ausgehende  Längsstreifen,  ist 
aber  auch  außerdem  längsgestreift. 

Da  die  Frucht  mit  verkittetem  Sand  erfüllt  ist.  so  kann  man  über  ev.  Fächerung 
nichts  beobachten,  und  da  die  Spitze  abgestutzt  ist,  so  ist  es  auch  nicht  sicher,  ob  sie  dem 
Gipfel  oder  dem  Grund  zugehört. 

Im  einen  Kall  konnte  man  eine  Quercttsavt,  im  anderen  vielleicht  eine  Eucalyptusuvi 
vermuten. 

Länge   der   fragmentären  Frucht  8,0  mm,    Breite   der   fragmentären  Frucht  6,2  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

(Taf.  33,   Kig.  14. J 

Ein    beiderseits    komprimierter,     kugeliger    Samen    hat    auf    seinem    Rücken    eine 

stumpfe    und    schief    kegelförmige    Kappe    sitzen,    die    auf    ihrer    Vorderseite     die     kreis- 

36* 


270     

förmige    Ansatzstelle    (Nabelfleck)    an    den    Samenträgern    zeigt      Er    wird    wohl    zu    einer 


- 


Papilionacee  gehören, 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Ein  längliches,  drei-  resp.  vierseitig  pyramidales  Früchtchen  ist  durch  zwei  einander 
gegenüberliegende,  im  Gipfel  sieh  treffende  Längsfurchen  (Bauchnähte),  die  zwischen 
aufgebogenen   Wandern  verlauten,  zweiteilig. 

Auf  der  einen  Klappe  läuft  von  unten  nach  oben  ein  ziemlich  hoher  und  breiter 
Wulst  (V Rückennaht),  auf  der  anderen  ein  wesentlich  niedrigerer  (? Rückennaht).  Diese 
Klappe  ist  daher  weniger  gewölbt  als  die  erstere. 

Der  Gipfel  seheint  abgestutzt. 

Die   l'.asis  ist  abgerundet   und  ungleich  vierseitig,  wie  das  ganze  Früchtchen. 

Lange  des  Früchtchens  6,0  mm,  größte  Breite  2.~>  nun. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

(Taf.  3,  Figg.  15.) 

Von  der  etwas  seitlich  gerichteten  Ansatzstelle  des  bauchig  ovalen  Früchtchens 
(V Samens)  gehen  vier  Kanten  nach  dem  abgerundeten  Gipfel;  wir  bilden  das  vierkantige 
Früchtchen  oder  Samen  in  zwei  Seitenansichten  und  der  Gipfelansicht  ab. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

?Apocynee.  (Tat.  33,  Fig.  11.) 

Zwei  gestreckt-eiförmige,  zusammengedrückte  Früchtchen  haben  beiderseits  vier  nach 
der  stumpfen  Spitze  zu  laufende  Rinnen,  welche  zu  zwei  je  den  beiden  Wandern  parallel 
laufen,     /wischen  den  Rinnen  erheben  sich  schwache  Längsstreifen. 

In  hohem  Grade  ähneln  diese  Fossilien  denen,  die  Heer  in  seiner  Miocänen 
baltischen  Flora  (Beiträge  zur  Naturkunde  Preußens,  1S69,  S.  38,  Taf.  VIII.  Figg.  16  und  17) 
beschreibt  und  abbildet.  Er  nennt  sie  zwei  holzige  Fruchtblätter,  die  wahrscheinlich  einer 
Apocynee  angehören:  sie  sind  lanzettlich,  haben  scharfen  Seitenrand  und  am  Rücken  einige 
Längsstreifen;  sie  sind  sehr  ähnlich  CarpolUhes  crassipes  und  C.  lanceolatus  der  Flora 
tertiana,  Taf.  CXLI.    Vielleicht  gebort  auch  Palaeontogr.  IV,  Taf.  XXX,  Fig.it  hierher. 

Über  die  Zugehörigkeit  dieser  Früchtchen  enthalten  wir  uns  einer  bestimmten 
Äußerung. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


(Tat'.  33,    Figg.  Dia,   b,   c.  i 

Vier  ursprünglich  wohl  birnförmig  oder  verkehrt  kegelförmig  gestaltete  Früchtchen 
die  auch  etwas  von  oben  nach  unten  zusammengedrückt  sind,  haben  am  Scheitel  eine  zentrale 
Einsenkung,  die  hierdurch  wallartig  umgeben  erscheint.  Durch  zahlreiche,  von  innen  nach 
außen  lautende  schmale  furchen  i-t  dieser  Wall  von  strahlig  verlaufenden  Wülsten  durch- 
zogen, die  mit  den  Längswülsten  an  den  Seiten  korrespondieren.  Aul' den  Wülsten  beobachtet  man 
Höckerchen.  Im  Querschnitt  erweisen  sich  die  Früchtchen  einfächerig.  Die  Fruchtwand  war  wohl 
holzig,  jedenfalls  nicht  fleischig,  sonst  wären  sie  mehr  plattgedrückt  worden,  wie  dies  hei  manchen 
unbestimmbaren  Früchtchen  des  Klärbeckens  der  Fall  ist.  Der  geringe  Inhalt  war  mulmige  Kohle. 

Vorkommen:  Das  Klärbecken  von  Frankfurt  a.  M. 

Fruchtstands-Spindel.  (Tat.  35,  Fig.  i 

Eine  schwachgebogene,  seitlich  etwas  zusammengedrückte,  last  walzige,  nur  wenig 
sich  nach  oben  verjüngende  Fruchtspindel  zeigt  in  Schraubenstellung  die  Stümpfe,  auf  denen 
die  Früchte  gesessen  haben. 

Im-  Ahlösungsstellen  sind  ([Hergestellt  und  von  dreiseitiger  gleichschenkeliger 
Gestalt;  die  ungleiche  und  laiigere  Seite  liegt  nach  oben.  Diese  Ansatzstellen  liegen 
alternierend  übereinander. 

Breite  der  Ansatzstelle   1  —  5  mm.  Hohe  derselben   1,5 — 2  mm. 

Die  Zahl  der  Aiisat/.stellen  der  Früchte  in  der  Quere  ist  nur  drei. 

Die  Ausatzstelle  der  Spindel  an  dem  Stamm  hat  elliptische  Form  und  scheint 
seitlich    zu  sitzen. 

Länge  der  Spindel  7ii  mm,  größte  Dicke  der  Spindel   Di  nun.  kleinste   11  mm. 

Nach  der  Gestalt  der  Spindel  zu  urteilen,  konnte  die  Spindel  etwa  die  einer  Aracee 
sein.  z.  D.  eines  Anthurium,  doch  sind  bei  Anthurium  die  Narben  bei  Ablösung  ungefähr 
quadratisch,  mit  den  Ecken   nach  oben  und  unten,  nach  rechts  und  nach  links. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Lef/uminosites  sp.  (Taf.  33,  Figg.  21a,  b.) 

Senckenb.  Abh.  XV.  S. 39,  Taf.  IV,  Figg.  l.'la  und  b. 

Samen  von  der  Gestalt  des  1.  c.  aufgeführten,  der  zu  den  Funden  von  1S85  gehört, 
haben  sich  neuerdings  nicht  gefunden,  ohne  ihn  näher  definieren  zu  können  als  es  geschehen 
ist.  fuhren  wir  ihn  der  Vollständigkeit  der  Darstellung  der  im  Museum  befindlichen 
l'Hanzenreste  wegen  hier  nochmals  auf. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


—     274     — 

(Taf.  33,  Figg.  10a,  b,  c.) 

Ein   zweiklappiges,   ovales,   ziemlich  dünnwandiges   Nüßchen    mit    scharfer,   seitwärts 

gebogener  Schneppe  scheint  einen  Samen  mit  runzeliger  Oberttäcl nthalten  zu  haben.   Die  eine 

Längsnaht  (Bauchnaht)  ist  stark  eingezogen,  was  deutlich  am  Bild  des  Querschnittes  c  zu  sehen  ist. 

Länge  8,7  mm,  grollte  Breite  5,0  mm. 

Vorkommen :  Klärbecken  bei  Niederrad. 

(Taf.  33.  Figg.  18a,  b.) 

Ein  seitlich  deprimiertes  Früchtchen  ist  in  der  fast  kreisförmigen  Seitenansicht  in 
Fig.  18a  dargestellt,  während  Fig.  18b  das  Früchtchen  von  der  einen  Randansicht  aus  zeigt. 
Die  fast  kreisförmigen  Seitenflächen  sind  wohl  ursprünglich  glatt.  In  der  Handansicht  b  sieht  man 
ungefähr  acht  Leisten  beiderseits  der  Naht  von  dem  gerundeten  Grund  nach  dem  Scheitel  laufen 

Länge  6,5  mm,  größte  Breite  5,5  mm,  kleinste  Breite  3,2  mm. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Rhizomites  moenanns  Geyl.  et  Kink.  (Taf.  35,  Fig.  3.) 

Obwohl  wir  der  Deutung  des  1885  im  Klärbecken  gefundenen  Wurzelstockes  nicht 
näher  gekommen  sind,  führen  wir  ihn  aus  demselben  Grunde,  der  bei  Leguminosites  dargelegt 
worden  ist,  auch  liier  auf. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


Oberplioeäne  Fauna  des  Frankfurter  Klärbeckens. 

Insekten. 

Hymenopteren. 

Ameisen  < :'  Camptonotus). 

Mehrfach  fanden  sich  Rinden  und  Holzstücke  von  [nsektengängen  durchbohrt.  Das 
in  Abbildung  Taf.  35,  Fig.  2  dargestellte  Rindenstück  ist  nach  dem  Urteil  von  Professor 
Dr.  L.  von  Hey  den  durch  die  Arbeit  von  Ameisen  (Camptonotus?)  von  Gängen,  die 
verschiedene  Richtung  zeigen,  durchsetzt. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 

Coleopteren. 
'.*  Scolytus. 

Lignitstücke  zeigen  Gänge  und  Kingloch,  die  nach  der  Bestimmung  von  Professor 
Dr.  L.  von  Heyden  von  einer  Scolytide  (?Scolytw),  also  von  einem  Borkenkäfer  herrühren. 

Vorkommen:  Klärbecken  bei  Niederrad. 


—     275     — 

Ckjphosmna  askenasyi  L.  Heyd. 

Die  vorliegenden  Reste  der  Flügeldecken  sind  !i  nun  lang  und  ."i  nun  breit 
und   gehören    wohl   sicher   einer  Buprestide   au   und  zwar  am  nächsten  stehend  der  Gattung 

(  'lf])ll0.10»l(l. 

Die  Flügeldecken  sind  vorne  abgebrochen,  die  linke  ist  zum  Teil  unter  die  rechte 
geschoben,  daher  erscheint  das  Ganze  rechts  breiter. 

Jede  hecke  besitzt  acht  erhabene  glatte  Rippen,  die  aus  erhabenen  Längsrunzeln 
bestehen  und  seitlich  durch  feinere  Querrunzeln  mit  einander  verbunden  sind:  die  Hippen 
konvergieren  zur  Spitze  zu.  erlöschen  aber  vor  dieser,  die  seihst  etwas  nach  hinten  gemeinsam 
vorgezogen  ist;  der  Hand  ist  hinten  und  an  den  Seiten  scharf  erhaben,  nach  innen  zu  etwas 
verflacht.  Von  einer  deutlichen  Zwischenpunktur  ist  nichts  zu  sehen,  wohl  aber  lassen  sich 
feine  chagrinierte  Stellen  zwischen  den   Runzeln  erkennen. 

Die  ganzen  Reste  sind  von  Farbe  hell-kastanienbraun  {die  Chitinmasse),  doch  wohl 
im  Lehen  kupferig-metallisch. 

Die  Cyphosoma   sind    in  Griechenland,   Algier   und  Ägypten  zu  Hause  und  erreichen 

eine  Größe  von  '.>  — 17  mm.  während  die  nahe  verwandten  Capnodit  aus  Süd-Europa  und  dem 

Orient,  die  hinten  viel  länger  zugespitzte  Decken  haben,  in  der  Grüße  zwischen  Is  und  40mm 

schwanken.  Keine  Buprestide  hat  aber  hinten  so  stumpfe  Decken  wie  Cypliosoma  und  deshalb  stelle 

ich  die  vorliegenden  Käferreste  zu  dieser  Gattung;  die  Skulptur  stimmt  auch  am  besten  überein. 

Professor  Dr.  L.  von  Heyd en. 
Vorkommen:  Klärbecken  bei  Nietlerrad. 

?  Spinnen. 

C'ocon  (Eiersack).  (Taf.  35,  Figg.  4a,  b,  c,  d.  e.) 
Die  Cocons  scheinen  aus  drei  verschiedenen  Teilen  zu  bestehen.  Der  äußerste  Teil 
ist  eine  hellbraune,  strukturlose,  durchsichtige  Haut  von  länglich-ovaler  Form,  deren  Länge 
34—36  mm.  deren  Breite  13  — 15  mm  ist.  Rücken-  und  Bauchseite  sind  mit  scharfen  Leisten 
umrändert;  diese  Leisten  treffen  sich  (dien  und  unten  —  unten,  indem  die  Bauchleiste  nieist 
unter  einem  nahezu  rechten  Winkel  auf  die  stracke  Rückenleiste  stößt,  die  dann  als  stracker, 
1,5 — 2  mm  starker  Stiel  fortsetzt,  wühlend  oben  die  Bauchleiste  unter  spitzem  Winkel  gegen 
die  Rückenleiste  läuft  und  mit  ihr  in  eine  scharfe  Spitze  endet,  womit  der  Cocon  abschließt. 
Ihre  Gesamtlänge  von  der  Spitze  zum  Stiel  man  50  mm  erreichen.  Wenn  das  Präparat 
eines  Stieles,  was  sehr  wahrscheinlich  ist.  hierher  gehört,  so  besaß  der  Stiel  mindestens  eine 
Länge  von   ',','>  mm.     Die  beiden  Räuder  sind  mehr  oder  weniger  zerfetzt. 


270 

Innerhalb  dieser  Haut  liegt  eine  tief  dunkelbraune,  ebenfalls  ovale  Mas.se  von 
L"> — 25'mm  Lange  und  S  -10  mm  Breite;  sie  ist  die  derbe,  ungemein  teste  Hülle  von  einem 
Knaul  feiner  Fäden.  In  verschiedenen  Präparaten  zeigte  sie  sieh  unter  dem  Mikroskop 
wabenartig,  d.  h.  aus  parallelen  Reihen  dickwandiger,  einmal  länglicher,  ein  andermal  mehr 
quadratischer  Zellen  bestehend.  Die  im  Innersten  befindlichen,  farblosen,  durchsichtigen, 
röhrenförmigen  Fäden  haben  bei  hundertfacher  Vergrößerung  eine  Dicke  von  0,5  mm  und  endigen 
in  ebenfalls  völlig  durchsichtigen,  birnförmigen  Knöpfchen  von  1,5  nun  Länge  und  1  mm 
Breite  (bei  hundertfacher  Vergrößerung).  Sie  haben  erstaunlich  elastische  Festigkeit,  lassen 
sich  durch  Zug  mit  feinen  Nadeln  beliebig  auseinander  zerren  ohne  zu  zerreißen,  sind  also 
noch  fest  und  elastisch. 

Zahlreiche  Sachverständige    haben    sich    mit  der  Deutung  dieser  Gebilde  beschäftigt. 

Dem  chemischen  Nachweise  entsprechend  wies  sie  H.  Engelhardt  in's  Tierreich 
und  vermutete,  daß  sie  Insektencocons  seien.  Unserem  Sektionär  für  Fliegen.  Dr.  P.  Sack, 
schienen  sie  den  Puppencocons  von  einer  Simulia  nahestehenden  Fliege  ähnlich;  die  wesentlich 
bedeutendere  Größe  machte  ihm  jedoch  diese  Vermutung  sehr  zweifelhaft.  Hofrat  Dr.  B.  Hagen 
dachte  an  Schaben.  Unserem  .Museumsdirektor,  Dr.  F.  Körner,  fiel  bei  der  mikroskopischen 
Untersuchung  das  knopfförmige  Ende  an  den  Gespinsthaaren  auf,  wie  auch  der  mangelhafte 
Zusammenhang  der  Haare.  Nach  Dr.  R.  Goldschmidt  vom  Biologischen  Institut  in 
München  können  die  fraglichen  Cocons  einem  Lepidopteron  oder  einer  Spinne  angehören. 
Auch  den  Fachmännern  des  N  a  t  i  o  n  a  1  m  u  s  e  u  m  s  in  W  a  s  h  i  n  g  t  o  n  lagen  diese  seltsamen 
Fossilien  vor.  ohne  daß  sie  zu  einer  Bestimmung  gelangen  konnten.  Dr.  Handlirsch 
vom  Naturhistorischen  Hofmuseum  in  Wien,  an  den  sie  mich  wiesen,  äußert  sicli  über 
dieselben  in  folgender  Weise: 

„Anfangs  war  ich  fest  davon  überzeugt,  sie  könnten  nur  von  Lepidopteren  stammen 
und  suchte  in  der  Sammlung  und  in  der  Literatur  nach  ähnlichen  Formen,  leider  ohne  ein 
Resultat  zu  erzielen.  Eine  Untersuchung  der  im  Cocou  enthaltenen  Beste  ergab  auch  keinen 
Anhaltspunkt.  Später  durchsuchte  ich  die  Spinnenliteratur,  denn  die  Beschaffenheit  der  Fäden 
verschiedener  Spinnencocons  l Eiersäcke)  erinnerte  mich  lebhaft  an  die  Gewebe  der  vor- 
liegenden Fossilien.  Nun  hat  bereits  Scudder  (Rep.  Geol.  Surv.  Canada  1S7G/77,  403  und 
Tert.  Ins.  N. -Amerikas  1870,  p.  71)  tertiäre  Spinnencocons  als  Aranea  columbine  beschrieben. 
die  in  mancher  Beziehung  an  die  Frankfurter  Fossilien  erinnern,  obwohl  sie  nur  5  — 6  mm 
lang  sind.  Mr.  Cook  (American  Spiders,  II.  1890)  hält  die  Scudderschen  Fossilien  gleichfalls 
für    Spinnencocons    aus    der    Verwandtschaft    von     Theridhtm.      Auf    dies    hin    habe    ich    die 


277 

Abbildungen  der  Spinnencocons  in  Ali.  Cooks  Werke  durchgesehen  und  gefunden,  daß  unter 
denselben  eine  enorme  Mannigfaltigkeit  herrscht,  daß  aber  häufig  an  einem  verschieden 
langen  Stiele  hängende  Formen  vorkommen  und  auch  solche,  welche  wie  das  vorliegende 
Fossil  ans  mehreren  verschieden  dichten  und  verschieden  gefärbten  Schichten  bestehen. 
Am  lebhaftesten  von  allen  erinnert  mich  aber  der  Form  nach  der  Cocon  von  Nemesia 
(I.e.  p.  17  1.  Fig.  "230)  au  das  Fossil.  Beachtenswert  ist  auch  p.  395,  Fig.  330  (Agrispe). 
Auch  in  dem  bekannten  Werke  Wohl  Wagners  (L'industrie  des  Araneina,  Mem.  Acad. 
Petersb.  KLII,  N'o.  lli  finden  sich  auf  Taf.VII  einige  interessante  Figuren,  z.B.  202  Theridium 
tepiduriornm  Tat".  IX,  Fig.  208  A.  Keine  von  allen  Abbildungen  sind  aber  mit  dem  Fossil 
auch  nur  soweit  überein.  um  eine  Bestimmung  des  (lentis  gerechtfertigt  erscheinen  zu  lassen. 
umsomehr.  als  ja  doch  noch  immer  die  Möglichkeit  vorhanden  ist.  daß  die  verzweifelten 
Cocons  von  einem  Lepidopteron  herrühren.  Ist  aber  letzteres  der  Fall,  dann  müßte  die 
Erzeugerin  eine  unbehaarte  Raupe  gewesen  sein,  denn  bei  behaarten  findet  man  im  Cocon 
immer  Reste  von  Ilaaren.  Mehr  konnte  ich  mit  dem  besten  Willen  nicht  ermitteln,  und  ich 
schlage  Ihnen  daher  vor.  das  Fossil  vorläufig  als  fraglichen  Spinnencocon  zu  erwähnen  und 
evtl.  eines  der  besterhalteneii  Präparate  photographisch  abbilden  zu  lassen,  dazu  vielleicht 
ein  Stück  des  feinen  Gewebes  in  starker  Vergrößerung.'' 

Schließlich  lagen  solche  Cocons  auch  Dr.  1'.  Dee gener  vom  Zoologischen  Institut 
in  Berlin  vor.  der  die  Anwendung  der  Schnittmethode  rat.  um  Details  für  die  ungefähre 
Bestimmung  zu  gewinnen. 

Anfangs  dieses  Jahres  teilte  mir  Handlirsch  nun  noch  folgendes  mit:  ..Im 
Sommer  hielt  ich  Umschau  nach  Spinnen,  welche  Eiersäcke  bauen  und  fand  eine  Xysticus- 
Art  (?kochi)  mit  einem  Gebilde,  welches  lebhaft  au  die  tertiären  Gespinste  erinnert, 
die  Sie  seinerzeit  mir  zugeschickt  haben  Nur  ist  ein  bedeutender  Größenunterschied 
vorhanden,  denn  das  Säckchen  des  rezenten  Xystieitx  mißt  kaum  mehr  als  15  mm  in 
der  Länge. 

Fundort:   Klärbecken    bei    Niederrad. 
Gallen  (Vaff.  Ceridomykt  nnnulipes  Hartig).  (Taf.  29.  Figg.  9a,  b,  c.  d.  e,  f.) 

l'nter  den  tierischen  Spuren  findet  sich  noch  eine  kleine  Zahl  (zwölf)  von  Gallen, 
Kine  solche  Galle  befindet  sich  auf  dem  Bruchstück  eines  Buchenblattes;  die  anderen  werden 
sich  wohl  alle  von  Buchenblättern  abgelöst  haben.  Sie  sind  schwarz  und  völlig  undurchsichtig, 
sowohl  im  Mittelstück  wie  auch  in  den  von  ihm  radiär  ausgehenden,  spitz  zulaufenden, 
kurzen,  zahlreichen  Fortsätzen.    Diese  Strahlen  Liehen  von  einer  kreisförmigen  Peripherie  aus: 

Al.handl.  d.  Senokenb.  Naturf. Ges.     Bd.  XXIX.  ;{7 


-      278 

auch  <las  Zentrum  derselben,  welches  sich  als  heller  Punkt  darstellt,  ist  von  einem  kleinen 
Kreis  umgeben.     Manchmal  sind  die  Strahlen  gegabelt. 

Die  Größe  des  Mittelteiles  schwankt  zwischen  2  mm  und  5  mm. 

Über  diese  Gebilde  sagt  von  Hey  den:  Von  rezenten  Insekten  kommen  Hallen 
auf  Buche  vor  von  Käfern,  die  jedoch  ebensowenig  in  Frage  kommen  wie  die  von  Hautflüglern 
und  Schmetterlingen.  Von  Fliegen  sind  drei  bekannt,  die  jedoch  in  glatten  Gallen  wohnen ; 
von  Schnabelkeffen  sind  zwei  Arten  bekannt,  die  aber  nicht  in  Betracht  kommen.  Und  doch 
möchte  ich  die  fossile  Galle  für  die  einer  Fliege  (?  Ceädomyia)  und  zwar  einer  in  der  Nähe 
von  Cecidomyia  annulipes  Hartig  halten. 

Hier  sei  noch  auf  die  Notiz  auf  S.  2G6:  Gänge  von  Minierem  auf  //c.cblättern 
(Taf.  33,  Figg.  5a,  b)  hingewiesen. 

Bei  den  auf  Taf.  35,  Figg.  6  und  19  abgebildeten  pflanzlichen  Besten  genügt  das  in 
der  Tafelerklärung  zu  Taf.  35  Gesagte. 

Anhang  zu:  l>as  Oberpliocän  im  Untermaintal. 

Herrn  K.  Fischer  verdanke  ich  die  interessante  Mitteilung,  daß  eine  vom  städtischen 

Tief  bauamt  niedergebrachte  Bohrung  bei  Praunheim  (F  im  Loch)  in  den  von  kalkigem  Mergel 

unterlagerten  oberplioeänen  Schichten  einen  mit  Eisencarbonat  verkitteten,  kleinen,  plattigen, 

von  einem  0,9cm  weiten  Kanal  durchsetzten  Knauer  gefördert  hat,  auf  dessen  durch  Spaltung 

gewonnener,  wellig  verlaufender  Schichtfläche  Blattreste  und  -Spuren  sich  zeigten. 

Die  Schichtfolge  ist: 

Mutterboden  0,3m,  Löß  1.1  m,  diluvialer  Saud  und  Kies  3,85m. 
Oberpliocäner  bräunlicher  l>is  gelber  Ton  2,95  m,  weißer  Ton  0,8  m. 
Sandiger  Ton  mit  dem  Blätter  führenden  schichtigen  Knauer  2,9  m. 
Brauner  Ton,  sandig.   1,4  m,  schmutzigbrauner,  etwas  toniger  Kies  0,9  m. 
Kalkiger  Mergel  etc. 

Die  Pflanzenreste  sind : 

Aluliiilke  von    /•W^sblättern  und  ein   Buchecker  (Taf.  29,  Fig.  2). 

Ein  Segrokizweig,  die  Nadeln  in  Kohlenblättchen. 

Kin    Tii.i<ii//i(nr/,\\e\g. 

YSihiIii.i   sp.     Blattabdruck  eines  fragmentitren  Blattes. 

? Zizyphus  sp.     Kleine   Blattspitze. 

?I?w;rMS-Kohleiiblättchen. 

Dieser  Fund    ist   der  dritte,    der  zwischen  Niederursel    und    Klärbecken   erkennbare 

oberplioeäne  Pflanzenreste  führte. 


279 


Schlusswort. 

Ein  gewaltiger  1  literschied  besteht  zwischen  der  Pflanzenwelt,  welche  zu  Anfang  und 
dann  am  Ende  der  Tertiärzeit  das  mittlere  Deutschland  bewohnte,  der  aber  durch  die  Kloren 
der  dazwischen  liegenden  Stufen  vermittelt  wurde  Der  Charakter  der  Tropen  änderte  sich 
allmählich  um  in  den  der  Subtropen ;  nach  und  nach  trat  auch  dieser  zurück,  während 
Gewächse  der  gemäßigten  Zone  immer  mehr  hervortraten,  bis  endlich  das  Bild  der  Besiedelung 
sich  dem  näherte,  das  wir  heute  bei   uns  schauen. 

Soviel  Ursachen  auch  dabei  mitgewirkt  haben,  eine  ist  die  eingreifendste  gewesen: 
die  Veränderung  des  Klimas.  War  ursprünglich  das  ganze  Erdenrund  von  gleichmäßig  hoher 
Warme  begünstigt  worden,  so  trat  späterhin  von  den  Polen  aus  eine  Abkühlung  ein,  die  sicli 
auf  unserer  Halbkugel  weiter  nach  Süden  fortsetzte,  bis  sie  auch  Mitteleuropa  ergriff,  um 
daselbst  allzu  empfindliche  Wesen  zu  vernichten,  den  minder  empfindlichen  und  zur 
Akkomodation  geneigten  immer  mehr  Platz  einzuräumen  oder  sie  wohl  auch  umzuprägen. 
Es  war  die  Zeit  der  Ptianzenwanderung,  die  zu  Anfang  ein  Gemisch  von  Vertretern 
verschiedener  Wärmegegenden  hervorrief,  aber  später  stetig  zu  größerer  Einheitlichkeit  des 
Charakters  drängte. 

In  letztere  Periode  gebort  die  oben  beschriebene  tertiäre  Flora  des  lintermaintales. 
Wir  finden  in  ihr  Pflanzen,  welche  heute  noch  in  diesem  Gebiete  ihren  Wohnsitz  haben  und 
somit  auf  ein  dem  heutigen  Klima  entsprechendes  hinweisen;  es  seien  nur  genannt  Picea 
/.n/hu.  Abics  pectinuta,  J'/ints  silvcstris,  Poptdus  tremula,  Cvvylus  avelluua,  Qucrcus  robur, 
JIh.iii.s  sein-pervircns,  lies,   uquifoliuiii  u.a. 

Neben  ihnen  zeigen  sich  solche,  die.  einmal  in  unserem  Gebiete  ausgestorben,  später 
durch  den  Menschen  wieder  eingeführt  wurden,  nun  ohne  jeglichen  Schutz  vorzüglich  weiter 
gedeihen,  wie  u.  a.  Gingko.  Torreya,  Cephalotaxus,  Taxodium,  Liquidainbar,  Aristolocläa, 
Juglans,  Aesculus  und  die  Obstarten.  Da  nun  das  Klima  ihrer  jetzigen  Heimat  im  großen 
und  ganzen  dem  unserer  Gegend  entspricht,  so  dienen  sie  zur  Bestätigung  des  oben  Gesagten. 

Doch  würden  wir  irren,  wollten  wir  dies  ohne  Einschränkung  feststellen.  Pflanzen 
wie   Frenelites,    Zizypluis    konnten    bei    solchem    wohl   kaum    Frucht    bringen    und    wir    sind 


ileshalb  genötigt,   es  als  etwas  warmer  als  das  zur  Zeit   bestehende  anzunehmen. 


37' 


—     2  SO 

Die  küblere  Jahreszeit  machte  sich  schon  bisweilen  bemerkbar:  darauf  weisen  die 
Frosteinwirkungen  auf  Blättern  hin.  In  ihnen  machen  sich  die  Vorboten  der  Eiszeit,  welche 
die  größte  Zahl  der  hier  beschriebenen  Arten  im  Maintal  zum  Aussterben  brachte,  bemerklich, 
während  ihnen  an  anderen  Stellen  ihrer  weiten  Verbreitung,  dank  den  daselbst  waltenden 
günstigen  Verhältnissen,  ein  ungestörtes  Fortleben  gestattet  war. 

Reich  an  Gattungen  und  Arten  und  doch  weit  zurückstehend  vor  der  Zahl  derer  in 
früheren  Perioden  war  die  Pflanzenwelt  des  Untermaintales  während  der  Oberpliocänzeit.  Auf 
dem  Rotliegenden  und  dem  älteren  Tertiär  östlich  der  Wetterauer-  und  Rheinseite  breitete  sich 
ein  Wald  aus.  in  dem  zahlreiche  Coniferen,  Cupuliferen.  Juglandeen  und  Acerineen  vorherrschten, 
teilweise  zu  dichten  Beständen  sich  häuften,  während  Birken,  Ulmen,  die  Roßkastanien,  Kirsch- 
und  Pflaumenbäume  u.  a.  zerstreut  zwischen  ihnen  vorkamen,  dem  Ganzen  während  der 
Zeit,  da  Laub  ihre  Kronen  zierte,  die  Monotonie  seines  Aussehens  nahmen,  dafür  aber 
Mannigfaltigkeit  in  das  Kolorit  brachten.  Urwaldmäßig  überwölbte  er  den  Boden,  der 
stellenweise  von  Moosen  und  an  lichteren  Stellen  von  Kräutern  (Polygmmm,  Vacciräum, 
Peucedanites,  Heracleites,  Draba)  bedeckt  wurde  und  Itauni  bot  für  Unterholz  (Corylus,  Hunts. 
Staphylea,  Hex).  Die  Wipfel  einzelner  Bäume  waren  geziert  von  dem  bleichen  (ieäst  des 
Viscophyllum  miqueU,  bei  anderen  sah  man  an  den  Stämmen  die  Reben  des  Weines  zum 
Liebte  emporklettern. 

Kleine,  langsam  bewegte  Bächlein,  an  ihren  Ufern  Salix  aufweisend,  führten  ihre 
Wasser  einer  ruhigen  Bucht  zu.  deren  Grund  von  feinem  Sande  und  noch  feineren  Sedimenten 
bedeckt  war.  denen  die  fortgeführten  Blätter.  Früchte  und  Samen,  die  die  Herbststürme  von 
den  Bäumen  geschüttelt,  eingelagert  wurden.  Wenn  sie  alier  durch  Regengüsse  vergrößert 
und  in  ihrer  Kraft  verstärkt  wurden,  flößten  sie  auch  stamme  und  Stammstücke,  Zapfen 
und  schwerere  Früchte  dem  sie  aufnehmenden  See  zu.  der  an  seinem  Rande  von  wasser- 
liebenden Pflanzen  (Taxodium,  Salix)  umsäumt  war.  in  sich  alter  Wasserpflanzen  wie 
Potamogeton,  Typha,  Brasenia  ernährte. 

Daß  unsere  Phantasie  ein  auf  streng  sachlicher  Grundlage  beruhendes  Bild  dieses 
Tertiärsees,  das  der  Wirklichkeit  nahe  kommen  dürfte,  entwerfen  konnte,  dafür  schulden  wir 
vor  allem  Herrn  Ingenieur  Alexander  Askenasv  den  größten  Dank,  der  mit  Aufwand 
jahrelanger  Arbeit,  die  er  vielfach  von  früh  bis  in  die  Nacht  der  Gewinnung  und  der  Präparation 
der  Blätter  des  Klärbeckens  und  anderer  fossiler  Reste  widmete,  es  ermöglichte,  die  Kenntnis 
der  Flora  auf  eine  so  stattliche  Artenzahl  zu  bringen  und  dadurch  die  Kenntnis  der  ober- 
pliocänen  Pflanzenwelt   unserer  Landschaft  in  solchem  Maße   zu   mehren,   und  der  überhaupt 


28 1 

allenthalben  durch  sein  großes  Interesse  und  Verständnis  diese  Arbeit  gefördert  hat.  In  solcher 
Weise  haben  sich  auch  die  Herren  Ingenieur  St  eil  wag  und  Timler  verdient  gemacht.  Ihnen 
größten  Dank!  Auch  Herrn  Baron  Eugen  Wolf  von  Bonn,  der  der  Sache  soviel  Interesse 
entgegen  gebracht  hat,  indem  er  Herrn  Askenasv  heim  Gewinnen  der  Pflanzenreste  mehrfach 
unterstützte.  Herrn  Übergärtner  •>  iint  her  vom  Senckenbergischen  botanischen  Garten,  wie  den 
Vorständen  der  botanischen  Gärten  von  Berlin,  Darmstadt  und  Kew  bei  London  sagen  wir 
verbindlichsten  Dank  für  ihre  Freundlichkeit,  Kinkelin  mit  Vergleichsmaterial.  Herrn 
Professor  Dr.  M.Möbius  und  Herrn  Nikolaus  Husch,  ihn  mit  Literatur  unterstützt  zu 
halien.  Herrn  K.  Fischer  und  Baron  Wolf  danken  wir  die  mühsame  Durchsuchung  von 
Schlämmaterial  aus  Bohrproben  nach  Früchtchen.  Großen  Dank  schuldet  Kinkelin  Herrn 
Ingenieur  (i.  L  o  o  Li  dahier.  der  durch  die  mustergiltigen  Photographien  der  meisten 
Früchte  etc.  die  Herstellung  der  Abbildungen  durch  die  weitberühmte  lithographische  Anstalt 
von  Werner  a  Winter  dahier  in  hohem  Grade  gefördert  hat.  Zu  bestem  Dank  sind  wir 
auch  Herrn  Professor  Dr.  Lukas  von  Heyden.  Major  a.D..  verpflichtet,  der  sich  der  Beurteilung 
der  Insektenreste  angenommen  hat.  Sehr  verbunden  sind  wir  schließlich  all'  den  Herren,  die 
sieh  um  die  Bestimmung  der  seltsamen  coconartigen  tierischen  Reste  bemüht  haben:  den 
Herren  Oberlehrer  Dr.  Sack.  Hofrat  Dr.  Hagen.  Museumsdirektor  Dr.  I.  Römer  und 
Dr.  E.Wolf,  Assistent  am  Senckenbergischen  Museum  dahier.  Dr.  K.  Goldschmidt 
vom  zoologischen  Institut  in  München,  den  betreffenden  Gelehrten  des  National  - 
museums  in  Washington.  Herrn  Dr.  Degener  vom  Zoologischen  Institut  der  Berliner 
Universität  und  besonders  Herrn  Dr.  Anton  Handlirsch  vom  k.  k.  naturhistorischen  Hof- 
museum in  Wien.  Auch  für  die  sehr  gefalligen  Bemühungen  um  tierische  Parasiten  (Rhynchoten) 
auf  pliocänen  Blättern  sind  wir  den  Herren  Dr.  lieh  und  Professor  Dr.  Klebahn  in  Hamburg 
sehr  verbunden. 

In  die  Bearbeitung  der  beschriebenen  Flora  teilten  wir  uns  derart,  daß  Engelhardt 
die  Bestimmung  und  Beschreibung  der  Aco  tyl  edonen  und  unter  den  Phanerogamen 
die  der  Blätter,  und  Kinkelin  die  der  Früchte  und  Samen  übernahm:  von  diesen 
mußte  eine  Anzahl  wegen  schlechter  Erhaltung  und  der  Unmöglichkeit  genügender  Unter- 
suchung iz.  B.  von  zusammengedrückten  Heeren  i  unbestimmt  bleiben.  Die  slrati- 
graphi  sehen    Verhältnisse    u.a.   hat    Kinkel  in    dargelegt. 

Die  ganze  Sammlung  der  Oberpliocänflora  des  Frankfurter  Klärbeckens,  der  Höchster 
Schleuse,  von  Niederursel  u.  a.  0.  befindet  sich  im  Senckenbergischen  Museum. 


_      282 


II.  Unterdiluviale  Flora  von  Hainstadt  am  Main. 

Bei  Seligenstadl  am  Main  wird  schon  seit  nahezu  drei  Jahrzehnten  ein  ziemlich 
machtiges  Braunkohlenflöz  ausgebeutet.  (R.  Mit  scher  lieh.  Das  Braunkohlenwerk  Grube 
Amalia.  Gewerbeblatt  für  das  Großherzogtum  Hessen,  1884.)  Aus  demselben  erhielt  seinerzeit 
Kinkel  in  zwei  Zapfen,  die  zu  Pinus  cortesü  Brongn.  gehören  (Senck.Ber.lS84,  ?.  172 — 17  t 
und  Senckenb.  Abh.XV,  S.  20);  auch  Pirna  muntana  Mill.  foss.  wurde  in  ziemlicher  Zahl  gefunden. 
Etwas  nördlicher  liegt  auch  auf  der  linken  Mainseite  der  Katzenbuckel,  der  Höhenzug,  der 
westlich  das  Maintal  bei  Hainstadt  einsäumt.  Neu  Phil.  Holzmann  &  Co.  in  Frankfurt  a. M. 
ist  derselbe  zum  Zweck  der  Gewinnung  von  Ton  für  Ziegel-  und  Röhrenfabrikation  (Senckenb. 
Her.  lsss.  S.  147)  in  weitem  Aufschluß  angeschnitten.  Das  Profil  desselben  besteht  aus 
einer  Schichtenfolge  von  Tonen,  Sandtonen  und  Sauden,  die  in  ca.  2]  in  Teufe  ein  Braun- 
kohlenflözchen  von  0,6  in  Stärke  enthalt.  Aus  diesem  Flöz  gewann  Kinkelin  für  das 
Senckenbergische  .Museum  eine  größere  Menge  von  Zapfen,  dann  auch  von  Rein  ach,  der 
in  seiner  Erläuterung  zu  Blatt  Hanau.  1899,  S.  20,  nach  Bestimmungen  von  Eberdt 
berichtet  hat.  In  Abb.  f.  d.  geol.  Spezialkarte  v.  Preußen  etc.,  IX.  Heft  4.  1892,  S.  113,  stellte 
Kinkelin  diese  Absätze  ins  Oberpliocän,  da  das  Flözchen  vom  Katzenbuckel  wahrscheinlich 
dein  gleichaltrig  sein  konnte,  das  vor  Jahren  an  der  llollenziegelhütte  bei  Steinheim  frei 
lag,  und  aus  dem  Lehrer  Ruß  in  Hanau  und  Dr.  ('.  Rößler  (Palaeontogr.  VIII,  S.  52 ) 
Früchte  sammelten,  die  Geyler  und  Kinkelin  nach  ihrer  Übereinstimmung  mit  solchen 
aus  dem  Klarhecken  Frenelitcs  eurojpaeus  (Tat.  I.  Figg.  La,  b),  Pinus  strobus  (Taf.  I,  Fig.  10), 
Picea  latisquamosa  (Taf.  II.  Figg.  2,  :ii  und  Pinus  ludwigi  (Taf.  I.  Figg.  6,  7)  für  oberpliocän 
bestimmten  (Senckenb.  Abb.  XV.,  Heft  1).  Nach  Ludwig  (I.e.)  fanden  sich  außerdem  noch 
Blätter  von  Populus,  Salix,  Alnus,  Quercus,  Befula,  Carpinus,  Planera  u.  a.  Leider  ist  es 
nicht  bekannt,  wohin  diese  Fossilien  kamen,  obiger  geologischen  Orientierung  der  Schichten 
am   Katzenbuckel  bei  Hainstadt  hat  sich   von   li  ei  nach  (I.e.)  angeschlossen. 

Nimmt  mau  an.  wie  oben  dargelegt,  daß  das  Braunkohlenflöz  von  Hainstadt  mit 
seinen  Früchten  von  gleichem  Alter  ist  wie  das  des  Klärbeckens,  so  muß  auffallen,  daß  im 
Klärbecken  noch  keine  Pinus  cortesü  gefunden  worden  ist.  was  freilich  ein  Zufall  sein  kann, 
trotzdem  die  Funde  von  Zapfen  hei  den  zwei  großen  weiten  Grabungen  1885  und  1903/05 
so  reichlich  waren     Es  mochte  scheinen,  daß  Pinus  cortesü  im  Oberpliocänwald  am  Untermain 


—     283     — 

westlich  von  Frankfurt  nicht  existiert  habe,  während  deren  Zapfen,  mindestens  Zapfen,  die 
in  Senckenb.  Abh.  XV,  s.  211  als  mit  Pinus  cortesii  ganz  übereinstimmend  dargestellt  worden 
sind  (Pinus  resinosa  Ldw.  und  Pinus  schnitzspahni  Ludw.l,  111  der  zweifellos  gleichalterigen 
jüngsten  Braunkohle  der  Wetterau  in  ein  paar  Exemplaren  seinerzeit  gewonnen  worden  sind. 
Noch  viel  auffälliger  ist  aber  der  Unterschied  in  der  Gesamtflora  Hainstadts  und 
des  Klärbeckens. 

Im  Senckenbergischen  Musen  m  liegen  von  Kinkelin  im  Hain  stadter  Flöz  gesammelt : 

in  größerer  Zahl Pinus  cortesii  Ad.  Brongn., 

in  außerordentlich  großer  Zahl    .     Pinus  montana  MdL  ferner 

ein  paar Pinus  pinastroides  Ung. 

und  einige Larix  europaea   L, 

Hierzu  kommen  nach  0.  Eberdt,  der  nach  dem  so  zahlreichen  Voi'kommen  von 
Pinus  montana  gewiß  mit   Hecht  auf  ein  kaltes  Klima  schließt,  noch: 

Betula  sp..  häufig, 
Arundo  sp.,  selten. 

Carpolithes  hainstadtensis  Eberdt,  häufig, 
Carpolithes  äff.  seifhennersdorfensis  Enghdt., 
Pteris  sp.,  selten. 
Der  Unterschied   dieser   nach  der  Zahl  der  Formen  sehr  armen  Flora,    die  in  dieser 
Hinsicht  auch  mit  der  von  Seligenstadt,  der  bei  Aschaffenburg  und  Erpolzheim  bei  Dürkheim 
in  der  Rheinpfalz  übereinstimmt,  von  der  des  Klärbeckens  vor  allem,  dann  auch  der  Höchster 
Schleuse  und  der  des  Brunnenschachtes  bei  Niederursel  und  der  mittleren  Wetterau  (Dorheim, 
Dornassenheim,  Weckesheim)  ist  ein  außerordentlicher. 

Die  Mannigfaltigkeit  der  Pflanzenreste  insbesondere  aus  den  Klärbeckenbaugruben  1885 
und  1903/05  ist  eine  ungemein  große.  An  diesen  Fundstellen  sind  fast  allenthalben  in 
reicher  Menge  die  Buche  (Fayus  plioeaenica),  dann  ein  paar  Arten  von  Walnußbäumen 
(Juglans  cinerea,  J.  glohosa  und  J.  nigra)  und  von  Hickorynüssen  (Cari/a  alha,  C.  o/iraeformis, 
C.  ovataj  in  ziemlicher  Zahl,  so  auch  das  Früchtchen  einer  Palme  (Pseudonyssa  palmiformis) 
vorhanden. 

Das  Bedeutsamste  ist  aber  die  außerordentliche  Mannigfaltigkeit  der  Gymnospermen. 
Als  Gattungen  sind  vertreten:  Frenelites  (eine  Art),  Callitris  (eine  Art).  Lihocedrus  (eine  Art). 
Torreya  (eine  Art).  Gephalotaxus  'drei  Arten),  Gingko  leine  Art),  Taxodium  leine  Art), 
Sfiquoia  (eine  Art).    Pinus  lacht  Ins  zehn  Arten),   Larix  (eine  Art  1,    l'/nn  < drei  Arten).  Keteleeria 


284     — 

(eine  Art).  Abies  (eine  Art),  also  24  —  26  Arten.  Da/u  kommt  noch  eine  große  Menge 
dikotyler  Grattungen  und  Arten,  von  denen  mehrere  ein  diluviales  Klima  ganz  ausschließen. 
Die  einzige  Übereinstimmung  besteht  in  dem  Vorkommen  von  Pinus  montana,  Larix  ewopaea, 
Betitln  und  vielleicht  Pinus  cortesü.  Zweifelhaft  ist  hiernach  geworden,  ob  die 
Identifizierung  der  Ludwigschen  Arten  Pinus  resinosa  und  Pinus  schnitzspahni  mit  Pinus  cortesü 
Brongn.,  die  Geyler  und  Kinkel  in  wahrscheinlich  schien,  zutreffend  ist ;  immerhin  ist  doch 
nicht  ausgeschlossen,  daß  Pinus  cortesü  schon  im  Pliocän  vorkommt,  was  ihr  erster  Fund 
vermuten  laßt.  Bedeutsam  ist  aber,  daß  in  Hainstadt  Pinus  montana  außerordentlich 
vorherrscht,  in  der  Klärbeckenflora  dagegen  eine  nur  unbedeutende  Rolle  spielt. 

Diese  Verhaltnisse  möchten  doch  dazu  drangen,  die  Gleichzeitigkeit  der  Hainstadter 
und  Klärbeckenflora  entschieden  zu  verneinen,  vielmehr  als  das  wahrscheinlichste  festzustellen. 
daß  die  Hainstadter  Flora  diluvialen  Alters  ist.  und  daß  sie  auch  nicht  einer  der  warmen 
Interglazialzeiten  entstammt.  Durch  den  Eintritt  der  Eiszeit  ging  der  größere  Teil  der  ihrem 
Gepräge  nach  noch  immer  tertiären  Oberpliocänflora  Mitteldeutschlands  zu  Grunde;  ein  anderer 
Teil  wich  östlich  oder  vielleicht  auch  westlich  aus.  Dem  eingetretenen  kalten  Klima  konnten  nur 
mehr   zwei    Föhrenarten    mit    starkknotigen   Schuppen,    eine    Lärche   und    Birke   standhalten. 

Noch  sei  bemerkt,  daß  in  einer  interglazialen  Ablagerung  Südwestdeutschlands,  im 
Cannstatter  Kalktuff,  eine  Juglans  cinerea  aufgefunden  wurde,  dann  auch  in  einem  Torfmoor 
bei  Augsburg. 

Dann  möchte  ich  noch  hinzufügen,  daß  ich  schon  früher  über  das  Alter  des  Hainstadter 
Schichtkomplexes  mit  seinem  Braunkohlenflözchen  zweifelhaft  war.  Auf  meinem  Übersichts- 
kürtchen  II  ( Abh.  z.  Geol.  Spezialkarte  von  Preußen.  Tat.  1  und  II  und  Senckenh.  Bei.  1889, 
Tat.  I  und  II)  habe  ich  die  Hainstadter  Absätze  mit  dl.  das  ist  Diluvium  unter  dem  Löß. 
bezeichnet.  Die  Karten  waren  schon  1889  gedruckt,  der  Druck  der  zugehörigen  Abhandlung 
aber  erst  1892  fertig  gestellt. 

Abietineen. 
Pinus  cortesii  Ad.  Brongn.  (Taf.  36,   Figg.  I.  2.) 

Mihi.  Muse-.-.  VIII,  S.  325,  Taf.  17,  Figg.  7a,  b.1 
Unger,  Synopsis  plantarum  fossilium,  1845.  p.  198.- 
Bronn,  Gesch.  der  Natur.  III,  2,  S.  41,  1849.:l 
Palaeontogr.,  V.  S.  87  und  SS.  Taf.  XVIII.  Figg.  3,   I  und  5. 
Senckenb.  Abh.  XV,  S.  20,  Taf.  I.  Figg.  L6  und  17. 

Bei   den   zahlreichen    Exemplaren    von    Pinus  cortesii   aus   dem    Braunkohlenflöz   von 

Hainstadt   zwischen  Seligenstadt    und  Hanau   ist  die  Ähnlichkeit,   fast   Übereinstimmung   mit 


—      285 

Pinus  halepensis  Mill.'  noch  auffallender  als  bei  den  von  Seligenstadt  (Senckenb.  Abb.  XV. 
S.  20)  und  von  Erpolzheim  (nach  dem  Exemplar  im  Senckenbergischen  Museum),  die  auch 
größer 'und  entsprechend  breiter  sind.  Eine  spezifische  Übereinstimmung  /wischen  Pinur, 
cortesii  Ad.  ßrongn.  und  Pinus  spinosa  Herbst  von  Kranichfeld  bei  Weimar  scheint  mir 
nicht  zutreffend.  Unger  (I.e.)  >t eilt  auch  Pinus kranichfelrlensis  Herbst  und  Pinus  spinosa  Herbst 
nicht  zu  Pinus  cortesii,  sondern  zu  Pinus  lignitnm.  (Chlor,  protogaea,  Taf.  19,  Pigg.  I'2  und  13.) 
Bei  der  spezifischen  Übereinstimmung  von  Pinm  cortesii  mit  Pinus  halepensis  würde  ie 
zur  Sect.  ßiuae  nach  London,  bei  der  mit  Pinus  spinosa  Herbst  hingegen  zur  Secl 
Ternatae  gehören. 

Von  Lagerstätten  der  Pinus  cortesii  wurde  zuerst  von  Ad.  Brongniart  eine  marine 
angegeben  dans  le  terrain  Coquillier  marin  du  pied  des  Apenins  de  L'astel  Arquato  - 
und  Cortesi  sagt:  indes  avec  le  coquilles  marines  et  les  ossemens  de  cetaces.  fiöppert 
bezeichnet  diese  Lagerstätte  als  obere  Molasse  Indem  tieyler  und  Kinkel  in  die 
Ludwigschen  Arten  Pinus  resinosa  und  Pinus  schnitzspaJmi  mir  Pinus  cortesii  identifizieren 
zu  können  glaubten,  erschien  die  jüngste,  schon  von  Ludwig  als  plioeän  bezeichnete 
Braunkohle  als  Lager  von  Pinus  cortesii:  durch  die  große  Übereinstimmung  der  jüngsten 
fossilen  Wetterauer  Flora  mit  denen  von  Höchst  ;i.  M..  Klärbecken,  Niederurse]  etc.  ergibt 
sich  deren  oberplioeänes  Alter. 

Eine  Gruppe  von  Lagerstätten  von  wahrscheinlich  gleichem  Alter  erscheinen  dann 
Seligenstadt,  Hainstadt.  Erpolzheim  hei  Dürkheim.**  auch  wohl  Kranichfeld.  Die  Kloren 
dieser  Lokalitäten  unterscheiden  sich  aber  von  denen  des  Klärbeckens,  der  Schleuse 
Höchst  a.  M.,  von  Niederursel  und  der  mittleren  Wetterau  durch  die  geringe  Mannigfaltigkeit 
ihrer  Elemente  und  sind   nach  obiger  Darstellung   von  altdiluvialem  Alter. 

Vorkommen:  Hainstadt  a   M.,  Seligenstadt  a.  M.,  ?in  der  mittleren  Wetterau. 

A  n  in  e  r  k  n  n  g  e  n  : 

1  All  Brongniart  schreibt:  J'ai  trouve  la  premiere  espece  dans  le  terrain  Coquillier  marin  ilu 
pieil  lies  Apenins  pres  de  Castel  Arquato  dans  le  Plaisentin,  Oe  cöne  ötait  dans  les  mPmes  Pouches  qui 
renferment  une  quantite  considerable  de  coquilles  marines,  des  os  Cetaces.  ainsi  que  des  l)ois.  entierement 
changes  en  charbon.  Li1  cöne  est  tres  allonge  presque  cylindrique,  :i  peini  renfiee  vers  son  milieu  long  de 
15  cent  sui  4  ;'i  .'>  de  large  Le?  ecailles  imbriquees  tres  obliquement  ont  3  cent  de  long,  sur  1  cent  de  large 
;'i  leur  extremitf,  Ieur  somniet  forme  une  sorte  d'ecnsson  rhomboidal  relev£  vers  ^">i  milieu  en  une  crete 
transversale  peu  sailliante.     Je  proposerai  de  le  nommer  Tunis  cortesii  en  le  dediant  :'<   M.  Cortesi. 


*  Allgemeine   Thüringer   Gartenzeitung,    1843,    1.  Ber.  über  die   zweite  Vers.  d.  naturw.  Vereins  für 

Thüringen,  Erfurt    ist:;.  S.  11     14.  Taf.  I.     Neues  Jahrbuch  für  Mineralogie  etc.,  S.  173  und  5(57. 

**  Sandberger    Land-  und  Siißwasser-Oonchylien  der  Vorwelt.    1870     75.  S   771     774  und  750     751 
Abhandl.d.  Senckenb.  Naturf.  Ges.    Bd.  XXIX.  ;jis 


—     286     — 

Die  Diagnose  lautet  :  Pinus  eortesii  conis  oblongis  fusiformibus,  squamarum  apicibus  suh- 
i'homboidalibus  transverse  carinatis 

'  In  sedimentis  superioribns  ad  pedem  montis  Apeninni  Castel  Arquato  Piacentiae. 

8  Göppert  beschreibt:  Pinns  eortesii  strobilo  oblongo  ovata  (5")  basi  e1  apice  eoaretato, 
squamarum  apophysi  subrhomboidali  transversim  carinata. 

4  In  Endlicher  s  Synopsis  coniferarum  1847  lautet  die  Diagnose  von  Pinus  halepensis: 
Pinaster  foliis  geminis  strictis  tenuibus  glaucescentibus  strobilum  aequantibus,  strobilo  peduneulato  reflexo 
ovato-oblongo  squamarum  apophysi  planiuscula  transversim  argute  carinata  Iaevi,  umbone  elevato,  seminum 
ala  nucleum  duplo  superante 

Pinus  pinastroides  Ung.  (Taf.  36,  Figg.  3,   l.  7.) 
Denkschriften  der  Wiener  Akademie,  Bd.  IV,  1852,  S  101,  Taf.  XXXVIH,  Fig.  1. 
Unger,  Gen.  ei  Spec.  plantarem  fossilium,  S.  365. 
Erläuterungen  zu  Blatt   Hanau,  S.  20. 

Senckenb.  Ber.  1903,  S.  66  Pinus  pinastroides  Ung.  von  Geyler  bestimmt). 
Unter  den  ungemein  zahlreichen  Zapfen  im  Hainstädter  Braunkohlenflözchen,  die  in 
unserem  Museum  liegen,  befinden  sich  nur  zwei,  die  höchst  wahrscheinlich  zu  Pinus 
pinastroides  Unger  gehören.  Diese  Föhrenart,  der  Unger  jenen  Namen  gegeben  hat",  stammt 
aus  unserem  Gebiet,  nämlich  aus  der  untermioeänen  Braunkohle  von  Salzhausen  in  der 
Wetterau.  Von  den  zwei  Zapfen  ist  der  eine  vollständig  erhalten,  aber  stark  zusammen- 
gedrückt -  besonders  im  unteren  und  mittleren  Drittel  --  ohne  daß  aber  etwas  anderes 
als  seine  Breiten-  und  Dickendimensionen  gelitten  hätten.   Die  Dimensionen  dieses  Zapfens  sind: 

Lange  des  Zapfens 96  mm 

Größte  Breite  im  unteren   Drittel  des  Zapfens .     .     61  mm 

Dicke  ebenda ~ '  mm 

Mittlere  Breite  (Dicke  im  unteren  Drittel) 47,5  mm 

Hiernach    scheint    die    Gestalt    eiförmig    gestreckt,    nach    dem    Seheitel    zugespitzt. 
Am   anderen  Zapfen,   der  wenig   deprimiert  ist.    fehlt    der   Gipfel;   er   ist   gestreckt- 
eiförmig, fast  walzig.    Denken  wir  den  Zapfen  nach  den  Verhältnissen  am  Gipfel  des  anderen 
ergänzt,  so  besitzt  er  folgende 

Länge  • ungefähr  77  mm 

Seine  mittlere  Breite  im  unteren  und  mittleren  Drittel     ...  ..         38,5  mm 

Unger   gibt    für   seine    Pinus   pinastroides    folgende    Diagnose    an:    strobili    ovato 
oblongi  squamis  apophysi  compresso-pyramidata  umbone  acuto. 

Er  äußert   sieh   weiter  über  das  auch   des  Gipfels    entbehrende  Salzhauseiier  Original 
(1.  c.  Taf.  XXXVIH,    Fig.  1):    es  lasse  sich   leicht   aus  dem   nur  fragmeiitaren   Zapfen   auf  seine 


2S7 

Größe  schließen,  die  sich  wohl  auf  l  5"  (105  132  mm)  belaufen  dürfte.  Vor  allein  sei 
erwähnt,  daß  diesem  vom  Gipfel  wesentlich  mehr  fehll  als  dem  fragmentitren  Zapfen  von 
Hainstadt,  daß  jener  etwas  breiter  als  der  Hainstädter,  in  der  Gestalt  aber  sehr  ähnlich  ist. 
Die  von  Unger  vermutete  Länge  scheint  zu  hoch  gegriffen  zu  sein,  ist  aber  nichi  zu 
■  ■nun ii 'In.  da  dem  Salzhausener  Zapfen  auch  am  Grund,  wenn  auch  nur  wenige,  Schuppen 
fehlen.     Eine  Beziehung  darauf  ist  jedenfalls  unsicher. 

Ist  der  Salzhausener  Zapfen  in  natürlicher  Größe  abgebildet  und  nicht  komprimiert, 
worüber  I  nger  nichts  mitteilt,  so  isl  seine 

Mittlere  Breite ca.  50  mm 

Die  Länge  ist  bei  ähnlicher  Gipfelform,  wie  sie  der  eine  Hainstädter  hat.  ca.  1)0  nun 
wobei  auch  für  die  Schuppen  am  Grunde  etwas  zugegeben  ist. 

Sichere  Anhaltspunkte  über  die  Zugehörigkeit  der  Hainstädter  Zapfen  bieten  die 
Verhältnisse  der  Schilder,  die  kurz  und  treffend  von  Unger  beschrieben  sind,  da  sie  in 
seinem  Salzhausener  Zapfen  wohl  erhalten  sind:  dasselbe  trifft  auch  bei  vielen  Schuppenschildern 
der  Hainstädter  zu.  Tatsächlich  erheben  sich  die  in  der  Querrichtung  stark  gestreckten 
Schildchen  zum  kräftigen  Nabel  Hach  pyramidal,  indem  von  den  Kantenecken  des  Schildchens 
nach  dem  auf  vielen  Schuppen  noch  spitzen  Nabel  Hache  Kauten  ziehen:  von  diesen  sind 
übrigens  die  in  der  Querrichtung  ziehenden  starker  hervortretend.  Der  spitze  Nabel 
liegt  in  der  Mitte  eines  elliptischen  oder  abgerundet  rhombischen,  wallartig  umgrenzten 
Feldchens. 

Breite  der  Schildchen  am  oberen  Ende  des  unteren  Drittels   16  mm.  ihre  Höhe  8,0  mm. 

Breite  der  Schildchen  in  der  .Mitte  des  Zapfens  .    Kimm,  ihre  Hohe  6,5mm. 

Breite  der  Schildchen  am  unteren  Ende  des  oberen  Drittels   14  mm.  ihre  Hohe  6,0  mm. 

Die  Abbildung  des  Salzhausener  Zapfenfragmentes,  das  im  Senckenbergischen  Museum 
liegt,  ist  zur  Entnahme  von  Maßen  wenig  geeignet. 

Vorkommen:  Hainstadt  a.  M. 

Pinus  montfina  Mill.  fosailis  Geyl.  et  Kink. 

In  mancher  Beziehung  unterscheiden  sich  die  Zapfen   von    Pinus  montana  fossilis  von 

Hainstadt  von  den   normalen  und  rezenten.     Nicht  allein  daß  eine  ziemlich  große  Zahl  ovale 

Form  hat.  sondern  auch  die  Form  des  Schildchens  isi  verschieden,  insofern  es  keinen  Rhombus 

bildet,  sondern  eine   Mache  deren  Oberrand  ein  Halbkreis  ist.   wie  hei   Pinus  askmasyi  Geyl. 

et    Kink.:    ein    anderes    ist.    daß    auf   den    meist    rautenförmigen    Schildchen    ein    rhombisch 

gestalteter     Wall     (Feldchen)     sich    erhebt,     in     dessen    Mitte    dann    der    vertiefte    Nabel 

38 


—     288      — 

sitzt.     Meist    ist    aber   das   Schildchen    ziemlich    flach,   so    daß   die   Zapfen    zu    Var.  mughus 
gehören  mögen. 

Größter  Zapfen    16  mm,  kleinster  26  nun  groß. 

Vorkommen:  Hainstadt  am  Main. 

Nadelbüschel.  (Taf.  36,  b'igg.  5,  6,  7.) 

Außer  den  oben  beschriebenen  Zapfen  sind  eine  größere  Anzahl  in  erdiger  Braunkohle 
liegende,  beblätterte  Pt»*/i*.s-Stengelstücke  von  verschiedener  Länge  gefunden  worden. 
Wären  es  nur  einzelne  Nadeln  oder  Kurztriebe  gewesen,  so  hatte  bei  der  großen 
Ähnlichkeit,  die  solche  von  verschiedenen  Arten  untereinander  aufweisen,  an  eine  Deutung 
unsererseits  nicht  gedacht   werden  können. 

Da  die  Büschel  starkem  Drucke  unterworfen  gewesen  sind,  war  es  anfangs  nicht 
möglich,  anzugeben,  wieviel  Nadeln  an  einem  km/triebe  vorhanden,  welcher  Gruppe  von 
Pinns  Link,  sie  zuzurechnen  seien.  Äußerst  wenige  Stellen  ließen  nur  die  Ahnung  aufkommen, 
daß  es  ihrer  zwei  sein  mochten:  die  Behandlung  mit  verdünnter  Kalilauge,  durch  welche  es 
gelang,  einzelne  Kurztriebe  zu  isolieren,  erhob  aber  diese  zur  Gewißheit.  Wir  haben  es 
somit  mit  Vertretern  der  Gruppe  Pinaster  Endl.  zu  tun.  Diese  sind  aber  nicht  gleich, 
sondern    müssen    ihrer    ganzen    Natur    nach    zwei    verschiedenen    Arten    zugewiesen    werden. 

Die  eine  wird  durch  3 — 5  cm  lange  und  I  min  (an  der  Spitze  der  Zweige)  bis 
1,5  nun  weiter  untenstehende)  breite,  dichtstehende  und  dem  Zweige  mehr  oder  weniger 
angedrückte,  gebogene,  spitze,  halbrunde  cm  der  Außenseite  konvexe,  an  der  Innenseite 
vertiefte)  Nadeln  charakterisiert.  Diese  Eigenschaften,  sowie  das  ganze  Aussehen  der  Zweige, 
welche  teils  gerade,  teils  gebogene  Richtung  besitzen.  Ial.it  sie  nicht  von  denen  der  l'inus 
montana  Mill.  unterscheiden.  (Figg.  5,  6.) 

Von  der  anderen  Art  sind  drei  Stücke  vorhanden.  Das  eine  ist  18  cm  lang.  Leider 
sind  bei  ihm  die  zu  zweien  zusammenstehenden  Nadeln  nicht  in  ihrer  ganzen  Lange  erhalten, 
sondern  in  verschiedener  Entfernung  (5 — 7  cm)  vom  Grunde  abgebrochen:  doch  läßt  sich 
erkennen,  daß  sie  sehr  lang  gewesen  sein  müssen.  Fast  alle  sind  durch  Druck,  wahrscheinlich 
in  durchfeuchtetem  Zustande,  breitgequetscht  worden,  doch  zeigen  einige  Stellen,  daß  sie 
halbstielrund  und  rinnig  vertieft,  auch  etwas  breiter  als  die  der  ersteren  Art  gewesen  sind. 
Das  Ganze  macht  den    Eindruck  des  Starren. 

Die  anileren  ebenfalls  unter  Druck  gestandenen  Büschel  wurden  aus  der  Kohle 
ausgebrochen  und  zeigen  eine  bedeutend  größere  Breite  als  die  von  Pinus  montana  Mill. 
Die   größte  des  einen  betragt   :>  cm.   die  des  anderen   6  cm.     Ihre  Nadeln  stehen  dicht  gedrängt, 


—     289     — 

seigen  sich  aber  bei  »-j ikt  Breite  von  -'nun  bis  zur  Länge  von  Ki  II  cm  erhalten,  ohne 
daß  mc  daselbst  ihr  Ende  erreich!  hätten.  Sie  sind  dick  und  etwas  gebogen.  So  erinnern 
die  Stücke  sehr  an  die  Büschel  von  Vinus  pinaster  Sol.,  und  ist  es  deshalb  wohl  angezeigt. 
>ic  mit  den  Zapfen  von  l'hius  pliiastt'oides  l'ng.  zu  vereinigen.  Auch  hei  ihnen  sind 
die  Zwischenräume  durch  feinste  als  Kitt  wirkende  Kohlenteilchen  ausgefüllt,  wodurch  die 
Betrachtung  bedeutend  erschwert   wird. 

Vorkommen:    Hainstadt   am    Main. 


290 


Erläuterung  der  Abbildungen 


auf  Tafel  2.2    36. 


Tafel  22. 
Fig  i,i.  b,  c.  Gingko  adiantoides  üng.  sp.  Stücke 
junger  Blätter,  welche  zwischen  den 
Nerven  reihenweise  Harzbehälter  zeigen, 
die  Massalongo  (Fl.  foss.  Senigall.,  S.  87. 
Taf.  1.  Fig.  1)  für  Sclerotites  salisburiae 
erklärte 
..     2a,  b.    Gingko  adiantoides   Ung.  sp.     Schwach 

vergrößerte  Stücke. 
.,     3a,  h,  Gingko  adiantoides  Ung.  sp.  Harzbehälter 

in  starker  Vergrößerung. 
..     4.  Sphaeria  acerina  Egh.  auf  einem  Blatte  von 
Aicr  trilobatum  Stbg,  sp. 
5a,  b,  c.    Sphaeria  tuxi  Egh.  n.  sp,  auf  Blättern 
von  Busens  sempervirens  Ij,  fossilis  Egh. 
6.  Rhytisma    ulmi   Egh.  auf  einem    Blatte  von 
VI  ums  longifolia  Ung. 
,     7a,  1).  Depazea  feroniae  Ett    auf  Blatteilen  von 

Fagus  pliocaenica  Geyl  et   Kink 
„     8.  ff«/sterj'wm(?j«/#erj'Egh.n.sp.aufCtype/-Mssp. 
,     9.  Eurhynchium    Schimp.      Ein    Stückchen     in 
uatürlicher  <  Iröße. 
Ina.  I).   Eurhynchium  Schimp.  Blätter  vergrößert. 
24:1.) 
_   11.  Eurhynchium    Schimp.      Blattnetz    in    Ver- 
größerung. (240    1 
„   12.   Eurhynchium  Schimp      andere  Art.    Blatt 

vergrößert.    '- 1  : 1.) 
..    L3.   Eurhynchium  Schimp  Blattnetz  vergr.  (240 : 1.) 
II    Thamnium  Schimp,  Blatt   vergrößert    (24:1.) 
L5    Thamnium  Schimp.   Blattnetz  vergr,  (240:1.) 
16.   Anomodon  Hook.el  Tay!  In  Vergrößerung. 

..  17  Anomodon  Hook  et  Tayl.  Blattnetz  vergrößert. 
18  19  Neckera  Hedw.  Stücke  in  natürlicher  <  Iröße 
20.  Neckera    Hedw.    Stück    in    Vergröß    (34:1.) 


Fig.  21.   Neckera   Hedw.  Blattnetz  in  Vergr.  (240:1.) 

..    22.   Neckera    Hedw.     Verletztes    Blatt    in    Ver- 
größerung. (34  :  1.1 

..    23.  Neckera  Hedw.    Blattnetz  in  Vergr.  (240:1.) 
24.  Heterocladium    Bruch   et  Schimp.,     Stück  in 
natürlicher  Größe 

..    25.  Heterocladium  Bruch,  et    Schimp.     Ein    Teil 
vergrößert.  (24  : 1.) 

..    26    Heterocladium  Bruch   et  Schimp.     Blattnetz 
von  der  Spitze  vergrößert.  (240:  l.) 

..    l'7.  Heterocladium   Bruch  et  Schimp.     Blattnetz 
vom  Grunde  vergrößert,  (240:  1 .1 
>8.   Leskea  Hedw.     Blatt  vergrößert. 

..    29.   Leskea   Hedw.     Blattnetz    in  Vergr,   (240:1.) 

..    30a     f.  Cau/erpitestertiariaEgh.D  sp.   Pflanzen 
in  natürlicher  Größe. 

.,    31.  Pteris  Sw. 

..    32.  Algacites  caulerpoides  Egh.  11.  sp. 


Tafel  23. 

Fig    la.    b,    c.       Frenelites    europaeus    Ludw.    sp. 

Schlankes     Zäpfchen,      natürliche     Größe, 

1     Ansicht  von  oben 

„      2a,  b.   Frenelites  europaeus  Ludw.  sp.  Gedrung. 

Zäpfchen,  a  und  b  Seitenansichten.  Nat.  Gr. 

3,  Querschnitt  durch  eine  Schuppe  von  Frenelites. 

:i   außen,  i  innen.     Vergrößert 

4.  Libocedrus  pliocaenica  Kink.  n.  sp.     Samen. 

Natürliche  Größe 
5a,  b,  c,  d,  e      Callitris   brongniarti   Endl    sp. 

Beblätterte  Zweige.     Natürliche  Größe, 
ßa,  b,  c,  d,  e,  f,  g,  h,  i.   Torreya  nucifera  sieh 

et   /nee.   fossilis    Egh    et    Kink.     Nadeln. 

Nat  ürliche  1  Irößi 


—     291     — 


:'.  7.    Torreya  nueifera  Sich.  et  Zucc.  fo.ssi.Us  Egh. 
*t     Kink.       Samen    von    walzig-elliptischer 
Gestalt      a    Seitenansicht,     b    Querschnitt 
Natüi'liche  Größe. 

s.    Torreya  nueifera  Sieb,  et  Zucc.  fossilis  Egh 
et  Kink.  Samen  von  länglich-eiförmigei  Gi 
stalt.  a  Seitenansicht,  b  Querschnitt    Natür- 
liche Größe. 

9.  Cephalotaxus    loossi    Kink.    n.   sp.      Samen. 

Zwei  Seitenansichten.     Größe    '■ 
in.   Cephalotaxus  rotundata  Kink.n.s.p.  Samen 
aufgesprungen.  Zwei  Seitenansichten  Größi 
5    l. 

11.  Cephalotaxus   franeofurtana    Kink.   n.  sp. 

i   Änsii  In    von  vorn.   b  von    der  Seite,   ein- 
gedrückt, i-  von  hinten.     ( Iröße   I  :  '■'<. 

12.  -  (  r/ilmlnlll  ru.-i      Kit  II  Uli  dl  1 1      Kink  Salllen 

Größe  -  .  2. 

l.'i.  ? Cephalotaxus  rotundata  Kink.  Samen. 
( Iröße  ."■ :  2. 

11.  P  Torreya  nueifera  Sieh,  et  Zucc.  fossilis 
Egh.  et  Kink.  Untere  Hälfti  des  walzig  ge- 
stalteten Samens. 

L5a,  1).  c,  d.  Zwei  Formen  der  rezenten  Cephalo- 
taxus drupacea  Sieh  et  Zucc.  aus  Kew 
hei  London  li  und  d  unten  gerundet 
Natürliche  Größe. 

16a,  b.  Gingko  adiantoides  LTng.  Samen  a  An- 
sicht vnn  der  Breit-  und  li  der  Schmalseite 
Natürlichi    Größe. 

17a,  h.    Gingko  adiantoides  Ung.     Hälfte  eine 
jungi  n  Samens  a  Breitseitenansicht.  bDurch- 
schnitt.     i  Iröße  '■'<  :  2. 

L8a,  b,  c,  d,  e    Gingko  adiantoides  Ung    Blattei 
Natürliche  ( Iröße. 

lila,  b.  Taxodium  distichum  Rieh,  pliocaenicum 
Egh.  et  Kink  Ein  Zäpfchen,  a  von  eben 
b  von  der  Seite  gesehen.    Natürliche  Größe 

20a,  b.  c.  Taxodiuni  distichum  Rich.pliocaeiiii  um 
Egh.  et  Kink  Äußere  Ansicht  der  Schuppen 
lei  miti  leren  Partie  des  Zäpfchens 
( i  i     2:1. 

21a  h.  Taxodiuni  distichum  Rieh. pliocaenicu in 
Egh.  et  Kink.   Ästchen  mit  Blättern    Nat.  Gr, 


Tafel  24. 
''ig.   la  und  b.     Sequoia   langsdorfi   Ad.  Brongn.  sp. 
pliocaenica  Egh.  cl   Kink.  Zäpfchen,  a  von 
oben,  b  von  der  Seite  gesehen.     Natürl.  Gr. 

2.  Sequoia  langsdorfi iAtl  Brongn  sp.  pliocaenica 
Egh.  et    Kink.    Geflügelter  Samen.    Gr.  2:1. 

.'ia  b  Sequoia  langsdorfi  Ad.  Brongn.  sp. 
pliocaenica  Egh  et  Kink  Zweige  mit 
Blättern 
la  li  Sequoia  langsdorfi  Ad.  Brongn.  sp. 
pliocaenica  Egh.  et  Kink.  Jugendliehe 
Zweige,     c  bänderige  Verwachsung 

5a  c.  PinusmontanaMiü. fossilis Geyl.etKink 
Zapfen  verschiedener  Größe.    Natürl.  Größe 

ßa,  b.  Pinus  alt  silvestris  L. pliocaenica  Kink' 
Ein  Zapfen,  a  von  oben,  b  von  der  Seite 
gesehen      Natürliche  Größe. 

7  f'iuits  askenasyi  Geyl.  et  Kink.  Zapfen  (ge- 
funden bei  der  ersten  Grabung  im  Klär- 
becken).    Natürliche  Größe. 

Sa,  b.  /'/m/s  askenasyi  Geyl.  et  Kink.  Zapfen, 
a  von  der  wenig  verletzten  Seite,  b  vnn 
unten  gesehen.     Natürliche  Größe. 

9  Pinus  htdwigi  Schimp.  Zapfen  (gefunden  bei 
di  i'  <  i  -ten  i  irabung  im  Klärbei  ken     Nat ,  Gr, 

In.  Pinus  ludwigi  Schimp.  Kleines  Zäpfchen. 
Nat  iirliche  i  Iröße. 

IIa,  b.  I'iiins  stell wagt  Kink  n  sp  Zapfen,  a  von 
vorn,  b  vnn  der  Seite  gesehen.    Nat.  Größe. 

12.  /'/uns  äff.  laricia  Poiret  \.  pliocaenica  Kink 
Zapfen  aus  der  eisten  Grabung  im  Klär- 
becken.    Natürliche  Größe. 

l.'ia.  li  Pinus  äff.  laricio  Poiret  \  pliocaenica 
K  ink  a  <  lipfelstück  eines  Zapfens,  b  äußerste 
Schuppe  desselben.     Natürliche  Größe. 

11  /'/uns  strobu.s  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink  Der 
Zapfen  aus  dem  Klärhecken.    Natürl  Größe. 

I.i  Pinus  strobns  L  fossilis  Geyl  et  Kink.  Der 
Zapfen  aus  Bohrloch  \b  bei  Eschborn.  Nat.Gr. 

It'ia.  b,  ■  l.niii  europaea  I.  fuss/lis  Geyl.  et 
Kink.  Zapfen,  klaffend,  a  und  b  von  zwei 
Seiten,  e  von  oben  gesehen      Natürl.  Größe 

17  Larix  europaea  L  fossilis.  Kleinstes  Zäpf- 
chen.    Natürliche  i  Iröße, 


292 


Tafel  25. 

Pinus  timleri  Kink.     Natürliche  Größe. 

Fig    la,  b.   Pinus  timleri  Kink.  n.  sp.  Mittlere  Partie 

des  Zapfens  mit  freiliegender  Spindel,   von 

zwei  Seiten  gesehen. 
2a,  b.  c.  Pinus  timleri  Kink.  n.  sp.   Gipfelstück 

desselben  Zapfens,    a  und  l>  von  zwei  Seiten, 

c  von  oben  gesehen. 
:'..  Pinus  timleri    Kink.     Lose    Frachtschuppen. 

.<  Schuppe  0  von  der  Seite 

ßi  und  ßt  Schuppe''  i.  ß\  von  der  Seite  und 
ßi  von  außen. 

Vi  und  yi  Schuppe'-  2.  ,i  von  innen  und 
■/•i  von  außen 

<)i,  th  und  S-i  Schuppe  8.  «Vi  von  außen. 
(Ja  von  innen  mit  den  Abdrücken  der  ge- 
flügelten unfruchtbaren  Samen  und  As  von 
der  Seite  gesellen. 

a  und  n  Schuppe  ö,  die  äußerste  des  Zapfen- 
mittelstückes, von  diesem  abgelöst  a  von 
der  Seite,  f-2  von  innen  gesehen 

r'i  und  Jj  Schuppe  ;t.  £i  von  der  Seite  und 
.2  von  innen  mit  den  Samenabdrücken 
gesehen. 

/;,,  ,ji  und  (;3  Schuppe  10.  1,1  von  der  Seite, 
//i  von  außen  und  i;a  von  innen  mit 
den  Abdrücken  der  geflügelten  Samen 
gesehen. 
Fig.  I  ai  und  a»  die  geflügelten,  unfruchtbaren  Samen 
von  Schuppe  :i.  Fig,  3<)i  und  r)'a  (am  Grunde 
des  Zapfens). 

In  und  ba  die  geflügelten  Samen  auf  Schuppe  ä, 
Fig.  3«  unil  .i  lam   Mittelst ilcki. 

ri  und  c>  die  geflügelten  Samen  auf  Schuppe  9, 
Fig.  3 £j  und  ■:■■,  eine  dem  Gipfelstück 
nahe  Schuppe. 

ili  und  ds  die  geflügelten  Samen  auf  Schuppe  10 
Fig.3^i — <,s,  eine  dem  Gipfelstück  nahe 
Schuppe;  der  Samen  rechts  unfruchtbar. 

Tafel  26. 

Kia;    1.   Picea    e.vcelsa    Lk.     Zapfen    aus    dir    ersten 
Grabung  im   Klärbecken    Natürliche  (i rosse. 


Kit;    2a,  li    i       Picea  latisquamosa    Ludw.     Zapfen 

a  von  spitzovaler,  b  und  c  von  stumpfovaler 

Form      Natürliche  Größe. 
.'la.  b.     Picea   latisquamosa  Ludw.  fusiformis 

Kink.  nov.  form.   Zapfen.    Natürliche  Größe. 
4a.  li      Picea   latisquamosa  Ludw.  cylindrica 

Kink.  nov.  form,     Zapfen  ohne  Gipfelpartie. 

Natürliche  Größe. 
5,    Picea  äff.  rubra  Link,  fossilis  Kink.   Zapfen. 

Natürliche  Größe, 
(i.  Spindel  einer  Picea. 
„      7a.  Keteleeria  löhri  Geyl.  et   Kink.  sp.    Zapfen. 

Natürliche  Größe. 
7b.    Keteleeria  löhri  Geyl.  et  Kink.  sp.     Zapfen, 

der  durch  Ablösen    einer  Fruchtschuppe  die 

1  leckschuppe  d    sehen,  läßt,    die    wesentlich 

kleiner  ist  als  jene. 
S.  Loser  Samen  von  Pinus  montana  Mi\\.  fossilis. 
,,      t).  Loser   Samen    von    Pinas  sylvestris    L.  plio- 

caenica. 
lila.  b.   Lose  Samen  von   Pinus  sp. 
..    IIa.  b,  c.   Lose  Samen  von  Picea  sp.  1>  zweifelhaft. 
12a,  b,   C,   d.   e.    Lose  Samen   von  Keteleeria  löhri 

Geyl.  et  Kink.  sp. 
l:ta,  b.  e,  il.     Lose  Samen  von  Abi  es  sp 

Tafel  27. 

Fig.   la     I     Entblätterte  Zweigstücke  von  Koniferen 
2a,  b.     Mit  Gallen  versehene  Zweigstücke. 
3a     e,     Pinus  ströbus  L.  fossilis.     Kurztriebe 
4.  Kine  unbestimmbare  Nadel. 
5a     m    Nadeln   von  Abies  Link. 
6a,   li.   C,      Nadeln   von    Keteleeria  Carr.? 
7a — d.     Nadeln  von  Abies  sp. 
<Sa  —  f.      Weiche   Nadeln   einer   Abies-Ali. 

S)a,  b,  c.     Blattfetzen  von  Cyperites  Heer. 
..    lila     li     Blattfetzen  von  verschiedenen  Arten  von 
Poacites  Brongn. 
11     Typha  moenana  Kink.  n.  sp.  Frucht.  Gr.  3 : 1. 
..     12a     'i.     Früchte    von    Carex   sp       Fig.  c  und  e 
Vergrößerungen. 
13a,  h.  c   Mitrica  icolft  Kink   n  sp.  Früchte     a,  l> 
min   natürlicher  Größe,   c   stark  vergrößert. 


293 


Fig.  14a,   Ii      Aristolochia    pliocaenica    Kink.  n.  sp. 

Halbe  Frucht.    Größe  2:  1. 
-     loa.    b.    c.      Pseudonyssa    pahniformis    Kink. 

Steinkern      Natürliche  Größe. 
.    16a     i.  Fruchtschuppen  von   Betula  I.. 
.    17.  Betula  dryadum  Brongn.     Blatt, 

18,  19.  Betula  brongniartii  Ett.  (?i.     Blätter 
„    •_'i)-24.  Betula  sp.     Blattstücke. 
.    25a     n.  Potamogetoti   pliocaenieuni    Egh.  n.  sp. 
Blätter. 
26.  Potamogeton  pliocaenieuni   Egh.  Stengel. 

Tafel  28. 
Fi<r.    1.  Betula  sp.     Zweigstück. 

2a,  b,  c.     Salix  denticulata  Heer  (?).    Blätter. 

•'!.  Salix  sp.    Triebstück. 

4.  Salix  sp.     Früchtchen. 

,">a.    b.     Popiihts    tremula     I.     fossilis     Egh 
a  Blatr.  Ii  Blattstück, 

<i.  Populus  iiiiituhilis  Heer  (V;.     Blattstück. 

7a,  b.  Populus  leucopkylla  Ung.  (?).  Blattstücke. 

8a,  b,  c.  Carpinus  betulus  L.  fossilis.  Becher- 
fragment.   Natürliche  Größe. 

9a — e.Carpinusbetulus  L.  fossilis.  Egh.  Blätter. 

10.  CarpinusbetulusL.foss.  Stück  eines  Triebes. 

11.  Corylus  apellana  L    fossilis  Geyl.  et  Kink. 

Frucht  von  konischer  Form.   Natürl.  Größe. 

12.  Corylus   woellana    L.  foss/lis.     Frucht    von 

kugeliger  Gestalt.    Natürliche  Größe. 

13a,  b.  Corylus  sp.  Sein-  kleine,  zusammen- 
gedrückte Haselnul-  von  runder  <  ;«->r  :ilr . 
Natürliche  Größe 

14a,  b.  Corylus  sp.  Sehr  kleine  Frucht  von 
konischer  Gestalt.     Natürliche  Größe. 

15.  Corylus   a  reiht  im    L.  fossilis.     Frucht   mit 

Samen.     Natürliche  Größe. 

16.  Qaercus  sp.     Frucht.     Natürliche  Größe. 

17.  Qnercns  sp.     Becher.    Natürliche  Größe. 
18a — 1.  Quercus  robnr  L.  pliocaenica  Egh.  Blatt- 

stücke. 

Tafel  29. 
Fitr.    la,  b.     Fagus  sp.     Zwei   größere  Buchenbecher 

ohne  Stacheln 

Abhauill.  il.  Senckenb.  Xatiiii.  lies      Hii.  XXIX. 


Fig.   2a 
.      3. 

.       4a. 
5a, 

6a, 

7a 

Sa 
..      9a 


b.    Fagus  ^p.    Buchecker  von  der  Größe  der 
Buchecker  von   Fagus  silvatica  I. 

Fagus  pliocaenicaGeyl.et  Kink.v.  latilobata. 
Buchenbecher. 

b.  Fagus  pliocaenica  Geyl.  et  Kink. 
\.  angustilobata.  Buchenbecher, 
b,  e.  Fagus  pliocaenica  Geyl.  et  Kink. 
Buchecker  im  Becher,  a  und  c  von  der 
Seite,  1)  von  oben  gesehen, 
b,  c.  Fagus  pliocaenica  Geyl.  et  Kink. 
Buchecker. 

-w.  Fagus  pliocaenica  Geyl.et  Kink.  Blätter 
und  Blattstücke. 

-h.  Fagus pliocaenicadeyl.  et  Kink.  Knospen- 
schuppen, 

-d.  Fagus  pliocaenica  Geyl.  et  Kink.  Blatt- 
stücke mit  (lallen.  Fig.e,f  Gallen,  vergrößert 


Tafel  30. 

Fig.  la.  b.  c.  Fagus  pliocaenica  Geyl.  et  Kink.  Blätter. 

'2a.  b,  c.  Fagus  pliocaenica  Geyl.  et  Kink. 
Blätter  mit  Frosterscheinungen. 

:>.  Juglans  cinerea  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
Typ.  Steinfrucht.     Natürliche  (irüße. 

4a.  b.  Juglans  eitleren  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
v.  mucronata.  Zwei  Steinfrüchte.  Natür- 
liche Größe. 

5a.  b.  Juglans  cinerea  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
v.  goepperti.  Zwei  Steinfrüchte.  Natür- 
liche (iröfte. 

ßa,  b.  Juglans  cinerea  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
v. parva.  Zwei  Steinfrüchte.  .Natürl.  Größe. 

7a.  b.  Inneres  der  Steinfrucht  von  Juglans 
cinerea  L.  fossilis.     Natürliche  Größe, 

Sa.  b.  Juglans  nigra  L.  fossilis  Kink  Zwei 
Steinfrüchte.     Natürliche  Größe. 

9a,  b.  Juglans  nigra  L.  fossilis  Kink.  Eine 
Steinfrucht,  a  die  eine  Hälfte  von  innen 
und  h  die  andere  Hälfte  von  der  Seite 
gesehen.  Natürliche  Größe. 
-  10.  Juglans  globosa  Ludw.  Steinfrucht.  Nat.lir. 
11.  Zwischenform  zwischen  Juglans  nigra  L 
und   Juglans  globosa    Ludw.     Nat.  Größe 

39 


—     294 


Fig.  12a,  l>.  i\  Gartja  olivaeformis  Nutt.  fossilis  Kink. 
Halbe  Steinfrucht  mil  Querrissen  auf  dem 
Endocarp.  a  von  innen,  b  von  der  Seite  und 
c  von  außen  gesehen 

..  13.  Carya  olivaeformis  Nutt.  fossilis  Kink. 
Stisinkern,  klaffend. 

..    14.  Cdrya  olivaeformis  Nutt.  fossilis.  Steinkern. 

..  loa,  b,  c.  Carya  olivaeformis  Nutt.  fossilis 
Kink.  Steinkern;  1)  and  c  Durchschnitts- 
flächen dieser  Frucht.    Natürliche  Größe. 

..  Hia.  b,  c.  Carya  olivaeformis  Nutt.  fossilis 
Kink.  Steinkern,  b  und  c  Durchschnitts- 
flächen  dieser  Frucht.    Natürliche  Größe. 

.  17.  Carya  olivaeformis  Nutt.  fossilis  Kinlc. 
Steinkern,  klaffend,  stammt,  aus  der  ersten 
Grabung  des  Klärbeakens.  Natürliche  Größe. 

..  18;  Carya  olivaeformis  Nutt.  fossilis  Kink. 
Sehr  große  Frucht.  Das  Exocarp  ist  vier- 
spaltig.     Natürliche  Größe. 

..  19.  Carya  ovaia  Mill.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
Steinkern.    Natürliche  Größe. 

..  20;  Carya  ovata  Mill.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
Steinfrucht,  klaffend  und  vom  Exocarp  voll- 
ständig umschlossen.     Natürliche  Größe. 

_  21.  Carya  ocata  Mill.  fossilis  Geyl.  et  Kink. 
Vollständige  Steinfrucht,  klaffend.  Natür- 
liche Größe. 

..     22a.  b.  Carya  ovata  Mill.  fossilis,    Steinfrucht. 
Das  Exocarp  oben  entfernt.    Natürl.  Grüße. 
23.  iüarya   ovata   Mill.  fossilis    Geyl.  et   Kinlc. 
Steinfrucht    mit    wulstigem,     streifig    zer- 
rissenem Exocarp'.     Natürliche  Größe. 
24a,  b.    Carya  sattleri  Kinlc.  n.  sp.     Die  Hälfte 
eines  Steinkerns,  a  von  außen,  b  von  innen 
gesehen.     Natürliche  Größe. 
25.  Stiel  von  Juglans-BIM  ? 

Tafel  31. 

Fig.    1.   du  i/a    alba    Mill.    fossil/.-    Geyl.    et    Kinlc. 
Steinkern,  klaffend.     Natürliche  Größe. 
•2a,  li.  Carya  alba  Mill.  fossilis  Geyl   e1   Kinlc. 
Steinfrüchte,    vom    7,weiklappigcn    Exocarp 
vollständig  umhüllt .     Na1  iirlichc  <  fröße 


Fig.  .",.  Carya    alba    Mill.   fossilis    Geyl.   et    Kinlc. 

Steinfrucht,  von  oben  gesehen.    Das  Exocarp 

ist    vicrklappig  aufgesprungen.    Nat.  Größe. 

la.  li.   /'in  iiciiiiih  sp.     Frucht. 

5a,  b.    Corylus  avellana  L.  fossilis.  a  kugelige, 

li  konische  Form 
ii.   Ilmiis  iiiimitii  Göpp.     Blatt. 
7.  Carya    sp ,    ähnlich    Carya^sulcäta     Nutt. 

Blättchen. 
Sa— d.  Pterocarya  denticulata  Web.  sp.  Blatt- 
stücke. 
..      9a— f.  r///^s  longifolia  fTng.  Blatter  und  Blatt- 
stücke. 
10a,  b.  Ulmus  longifolia  Ung  Mazerierte  Früchte. 
IIa     z,  a',  IC.    Planera  ungeri  Köv.  sp.    Blätter. 
12.   Planera  imi/eii  Köv.  sp,    Stengelstück  ohne 
Blätter. 

Tafel  32. 

Fig.    1.  r,///,v  truehytica  Ett.    Blatt. 
..      2.  Pteroceüis?    Blattstück, 

3.  Ymii iiin in  denticulatum  Heer.    Blattstück. 

4.  Viiiiii/i/i in  acheronticu in   Ung.     Blatt. 
5a— p.    Viscophyllum  miqueli  Geyl.  et,  Kinlc.  sp. 

Blätter. 
6a     k.    Viscophyllum  miqueli  Geyl.  et  Kinlc.  sp. 

Zweigstücke. 
„      7a,  b,  c.  Viscophyllum  miqueli  Geyl.  et,  Kink.  sp. 

Mikroskopischer  Bau  der  Blattepidcrmis. 
Sa.  li    Viscophyllum  miqueli  Geyl.  et  Kinlc.  sp. 

Mikroskopischer  Bau  der  Stengelhaut. 
IIa.    b.    c.     Pol i/i/oiiii in    mi/ii iiiiiiii    Kinlc.  n.  sp. 

Früchtchen,  a.  b  Seitenansichten  :  c  Ansieht 

von  unten.     ( fröße  2  :  1. 
..    10.  Polygonum  minimum    Kinlc.     Frucht  stark 

vergrößert . 
..    11.  Peuvedanites  lommeli  Kinlc.  Teilfrüchtchen. 

Größe  3 :  i'. 
..    12a.  b.  Umbelliferites  indet.     Umbelliferen-Teil- 

früchtchen,     abgestutzt.     Brunnen    la    l»i 

\\  eilbach. 
i::,i.  b,  c.     Umbelliferites    indet.     Umbelliferen- 

Früchtohcn.    Größe  2  : 1-,     (Klärbecken   und 

Brunnen  la  bei  Weilbach.) 


—     295 


I  11  Heracleites  miibinsi  Kink.  n  sp  13hl  Teil- 
btclien.     Cirößi    5    1 

loa,  b.  Brusenia  pliocaenica  Kink  n  sp.  Frücht- 
chen. <  trößi  3    1      Brunnen  la  bi  i  \\  eilbach 

16,  Drabu  cenosa  Ludw  sp.  Schote.  Grüfte  2:  1. 
Brunn*  i1  >*  hai  bf  Nii  derui 

17a,  b.  c.  Liquidambar  pliocaenicum  Geyl.  et 
Kink.  Zwei  Sammelfrüchte  und  das  Bruch- 
stück einer  solchen,  geöffnete  Köcher 
zeigend.     Natürliche  Größe 

18a,  b,  c.  '■> Eucalyptus  sp.  a  Frucht  ohne  Deckel. 
Natürliche  Größe,  b,  c  dieselbe  von  zwei 
Seiten  stark  vergrößert  dargestellt. 

19a,  b.  ? Eucalyptus  sp.  Frucht  ohne  Deckel 
Cf.  Eucalyptus    stricta  Sjeb.     Größe  3:2 

20a,  b,  c.  Nyssites  ornithobromus  LTng.  sp. 
Früchtchen.  Natürliche  Größe,  fa  Klär- 
becken :  b,  c  Niederursel 

21a,  b,  c,  ütapliylca  pliocaenica  Kink.  n.  sp 
Samen,  a  Ansicht  von  oben,  b  von  unten, 
c  von  der  Seite.     *  iröße  3 :  2. 

22a,  b.  Staphylea  pliocut  nica  Kink.  n.  sp.  Halbe 
Frucht  mir  Samen      Natürliche  Größe. 

23a,  b,  c,  il.  e.  Zizyplius  cf.  nucifera  Ludw. 
Früchtchen,  a  und  b  zwei  Früchtchi  n  von 
der  Seite,  c  das  letzte  Früchtchen  von  unten, 
il  dasselbe  Früchtchen  von  oben,  Größe  3  _' 
e  im  Querschnitt  gesehen,  natürliche  Größe 

_!4a.  b,  c.  Zizyphus  cf.  nucifera  Ludw.  Frücht- 
i  hi  n  mir  einem  Teil  (bs  Exocarp,  stark 
vergrößert,  a  Seitenansicht,  b  Ansicht  der 
Unterseite,  c  Querschnitt. 

25.  Stuck"  von  Zizyphus    -    mit   Dornen. 

26a,  li  Prunus  dumestica  L. pliocaenica  Kink. 
Steinkern.  a  von  vorne,  b  von  der  Seite 
gesehen.     Natürliche  Größe. 

27a.  b.  c.  Prunus  cf.  pai  ruht  Lndw.  Steinkern. 
Natürliche  Größe,  a  Ansicht  von  innen, 
b  und  i    viiii  den  beiden  Seiten. 

28a, b,c. Prunus  Cerasus)  avium  I.  fossil/sJünk. 
Drei  verschiedene  Kirschkerne.  Größe  3:2. 

29a,  li.  Pirus  pirus  L.  fossilis  Kink.  Ein  Birn- 
kern  von  vorne  und  von  der  Si  ite.  *  !r.  ■"> :  2. 

30.   Ulm  in  uns  cathartica   I..     Trieb. 


Tafel  33. 
Fig.   la     y,  a      r     Buxus  sempervireus  I.    fossilis 
Egh      Blätter 

2.  Ilu. ins  sempervireus  \,  fossilis  Egh.  Mikro- 
skopischer Bau  di  c  *  Ibcrhaut. 

3a     g.  Hex  aquifolium   L.  fossilis   Egh.  Blatt- 
stücke. 

1    ITex   aquifolium    I.    fossilis    Egh       Mikro 
skopischer  Bau  der  Oberhaut. 

h    11  ex  aquifolium  L  fossilis  Egh.  Blattfetzen 
um   Gängen  von  Minierem. 

li.    /';  illllls    Tri  siin   iis/.riliisi/l  Kink  ii  sp.  Blatt 

7a.  li    Magnoliä  cor  Ludw.  (?).     Blattstücke, 
Sa.  li.  c.  Prunus (Cerasus  aviunili  foss.  Kink. 

Drei  weitere  Kirschkernformen.    Gr.  3  :  2. 
9.   JMedicago  sp.     Stück   einer   Schneckenklee- 

hülse.     Größe  3    2 
10a,  b,  c.     Ein  zweiklappiges,  dickschaliges  Nüß- 
chen    mit    seitwärts    gebogener    Schneppe. 
:i  Ansichl   von  außen,  b  \on  innen,  c  Quer- 
schnitt,    i  Iröße  3    '_'. 

1 1 .  •'Apocyneenfrueht      *  iröße  '.'<  :  2 

12.  Die  Hälfte  einer  walzigen,  zugespitzten  Frucht. 

Größe  3  :  2. 
.    13.  Die    Hälfte     des    Kernes     einer    Steinfrucht 

Größe  3  :  2. 
14a.  b.    Samen,  wahrscheinlich  der  einer  Papilio- 

nai  ee    a  von  der  Seite,  b  von  vorne.  <  lr  3  :  2. 
15a,  b,  c.  Ovales  Früchtchen  mit  vier  Längsleisten 

a    und    li    Seitenansichten,     r    Ansicht    des 

( 1  rundes.     Größe  :i  :  2. 
16a,   b,    c.   Wahrscheinlich   fleischige,    kurz    birn- 

förmig  gestaltete  Früchte    a  und  b  von  oben. 

r  Seitenansicht   von  b      Größi    3    _' 
..     17a,    li.   e.     ?Maynolia    cur    Ludw      Samen   ver- 
schiedener Grüße.     Natürliche  Größi 
lSa.  b.    Samen  oder  Früchtchen,    a  Seitenansicht, 

li    \iisiclit  des  einen   Randes     (iröße  3    2. 
19a,  b.  ?  Fiats  carica  L  fossil  is'K.mXi.  Zusammen- 
gedrückte  Frucht,     a   von   unten.  I)  von  der 

Seite  gesehen. 
20a,  li.     Bruchstück   einer  vierteiligen,    kugeligen 

Frucht  mit   lederiger  Schale,    a  Ansirlit   von 

unten,  li  von  der  Si  ite, 

39  ' 


296 


Fii;  21.  Leguminosites  sp.  Same,    a  von  oben.  b  von 
der  Seite  esehen.    Nat  Gr.   Klärbecken  1KK5. 
.    22.  Unbestimmbares  Blattstiick  mit  ausgeprägter 
Nervatur. 

Tafel  34. 
Fig.  la.  b.  e.    Vitis spkaerocarpa  Kink.  n.  sp.  Samen 
a   von    vorne,    b   von    hinten,    e   von    unten 
gesellen.     Größe  3  :  2. 
2a.   b,   c.    Vitis  pliocaenica  Kink.  n  sp.    Same, 
a  Ansicht  von  vorne,    b  von  hinten,    c  von 
der  Seite  gesehen.     Größe  3  :  2. 
3a,   b,    c.     Vitis  äff.  rotundifoliu  Mchx.    Same. 
a  von  vorne,  b  von  hinten,  c  von  der  Seite 
Größe  3:2. 
4a— g.    Vitis  sp.     Ranken. 
,     5.   Vitis  sp.    Stiel  eines  Fruchtstandes. 
(>a — f.    Vitis  sp.     Blattstücke. 

7.  Vitis  ponziana  Gaud.  sp.     Blatt. 

8.  Aesculus  hyppocastanum  L.  fossilis  Geyl. 

et  Kink.    Bruchstück  einer  Fruchtschale. 
'.la — m.     Mazerierte   Flügelfrüchte    verschiedener 
Acer-  Arten. 

10.  Acer    monspessulanum     L.    fossilis    Egh. 
Fitigelfrucht. 
,    IIa.  b.    Acer  sp.     Fruchtstiele. 

12.  Acer  integer rimum  Viv.     Blatt. 
.    13.  Acer  brachyphyllum  Heer.    Blatt. 
..    14a.  b,  c,  d.    Acer  monspessulanum  L.  fossilis 
Egh.     Blätter. 

lö.  Acer  rhombifolium  Ett.    Blatt. 

liia.  b.  Haltte  eines  zweiklappigen,  holzigen  Nüß- 
chens  (PEvoHymus).  a  Außenseite,  b  Innen- 
ansicht.    Größe  3  :  2. 

17a,  b,  c.  Cicer  inflatum  Kink.  n.  sp.  Die  Hülse 
von  drei  Seiten.     Größe  4  : :!. 

IHa,  b,  c.  Prunus  /  Persica)  askenusyi  Kink.  n.  sp. 
Halbe  Pfirsichfrucht,  a  und  c,  Vorder-  und 
Seitenansicht,  zeigen  noch  einen  Teil  der 
äußeren  Fruchthülle,  b Innenansicht,  Natür- 
liche Größe. 

19,  Evonymus  (europaeus?)  L.     Blatt. 

20.  ft'li/is  quereifolio  Göpp.     Seitenblättchen. 


Tafel  35. 
Fig.   1.  Blüten-    oder    Fruchtspindel    einer    nicht   er- 
kannten Pflanze.     Natürliche  Größe. 

2.  Rhieotnites  moenanus  Geyl.  et  Kink.  Aus  der 

ersten  Grabung  des  Klarbeckens  stammend. 

3.  Braunkohle,   durchsetzt  von   Freßgängen  von 

Ameisen.     Gr.  4  :  ö. 
4a.    b,    c,    d,    c.    Wahrscheinlich   Spinnencocons 

(Eiersäcke).     Natürliche  Größe. 
5,  I).  Geschlossene  Knospen  von   Taxus  (?). 
7a— d.    Blüten-  oder  Fruchtspindeln  einer  nicht 
erkannten  Pflanze. 
„      S.  Eine  Beere. 

9.  Abgelöste  Haut  eines  Samens. 
..    10a— d.  Knospenschuppen. 
.    11.  Dorn  von  Berberis  sp.  (?) 
..    12a.  b,  c.     Stachel,     a  Rusa  angehörig. 
„    13a,  b.    Umbelliferenblütenständern  angehörig  ? 
„    14.  Blattspindel  eines  gefiederten  Blattes. 
.,    15.  Same  mit  Schnellvorrichtung. 
„    1(>.  Schiffchen  der  Blüte  einer  Papilionacee. 
„    17.  Zungenförmige  Krone    einer  Compositenblüte. 
,    18a,    b,    c.     Baststückchen,     c   Vergrößerung   des 

Stückes  von  b. 
„    19a,  a'.  b'.  Blüten. 

Tafel  36. 
Hainstadt. 
Fig.  1.   /'in/is  cortesii  Brongn.     Zapfen    von    Hain- 
stadt.    Natürliche  Grüße. 

2.  Pinus  cortesii  Brongn.    Stück  eines  Zapfens 

von  Hainstadt.     Natürliche  Größe. 

3.  Pinus  pinastroides  Ung.    Zapfen  von  Hain- 

stadt.   Natürliche  Größe. 

4.  Pinus  i>iii(istrniiles  Ung.     Zapfen  von  Hain- 

stadt.    Natürliche  Größe. 
,     5,  Pinus  montan«.  Mill.  fossilis,  Ast  mit  Nadel- 
büscheln von  Eiainstadt.     Größe  1:2. 
li.  Pinus  montan a  Mill.  fossilis.  Ast  mit  Nadel- 

büscheln  von  Hainstadt.    Größe  2:3. 

7.  Pinus    pinastroides    Ung.     Ast    mit    Nadel- 

büscheln  von  Hainstadt.    Größe  1:2. 


297 


Saeh-  Register. 


Abies  Lk.,    17:;.    184,    215,   217,   219,  221,  222,  283. 
Abies  bracteata  Hook,  et  Arn  .  221. 
Abies  löhri  Geyl  et  Kink.,  215,  217,  222. 
Abies  nordmanniana  Lk.,  221. 
Ybies    pectinata  [).  (     fossilis  Geyl.  et    Kink..   171 

173,  216,  219,  220,  221,  222,  279. 
Abies  sibirica  Ledeb.,  --1. 
Abietineen,  172,  201,  202,  284. 
Ardi in  hypogaea  Heer,  183. 
Acer  1.  .   170,  179,  230,  256,  257,  258    259. 
Acer  brachyphyllum  Heer,  176,  257,  259. 
Acer  campestre  L.,  2;~>!i. 
Akt  integerrimum  Viv.,  1 T i "> ,  257,  259 
,lce/-  monspessulanuvi  I...  176,  180,  258,  259,  260 
.Ire/-  platanoides  I. .  259. 
.lc<?/-  ponsianum  Gaud.,  J57. 
.Ire/-  populites   Ktr  .  258. 
,4<e>-  rkombifolium  Ett..  17ii.  258. 
.lic;    rubrum  L.,  258 
Acer  trilobatum  Stlitr.  >)i..  165,  176,  183,  184,  257, 

258. 
Acerineen.  17ii,  257.  280. 
Acerites  integerrimus  Viv.    258. 
Acotyledonen,  171.  185. 
Aesculus  1.  .   184,  260,  279. 
Aesculus  europaea  Ludw.,  179,  260. 
Aesculus  hippocastanum  L..  260. 
Aesculus  hippocastanum   L.  fossilis  Geyl.  et  Kink., 

176,  179    260. 
Agrispe,  277. 
Algacites  Stbg..  187. 
Algacites  caulerpoides  Egli.,  171.  187. 

.1/,/ar    171.    187. 

.1//^*  Tourn..  174.  228,  282. 
A/niis  glutinosa  Gürtn.,  228 
A/i/ns  kefersteini  Göpp..  228 
Amberbaum,  246. 
Ameisen,  178.  274. 


Amygdaleen,  •_?( >7 . 
Amygdalus  dura  Ludw  .   183 
Amygdalus  pereger  l"ng.:   183 
Amygdalus  persica  L,  269 
Amygdalus  persieifolia  Web.,  183 
Anacardiaceen,  17c.  2(i7. 
Anamesit,   166,  167. 
Anomodon  Hock  et  Teyl.,  172,  189. 
Anthurium  L.,  273. 
Apocynee,  177.  272. 
Aquifoliaceen,   176,  2f><>. 
Arai-i-i-n,  27:; 

Aniiicn  columbine  Scudd.,  276, 
Aristolochia  Tourn.,  22i>.  227.  279. 
Yristolochia  clematitis  L.,  -27. 
Aristolochia  pliocaenica  Kink.,  174.  226. 
Aristolochia  taschei  Ludw.,  227. 
Arthropoden,  177. 
Arundo  L.,  224,  283. 
Asplenium   L.,  187. 
Anteil  im,  185,   186 
Axtcriim  Unis  KU..  185. 

Basalt,   165,   1(17. 

Berberis  \.  .   184,  296. 

/SV^/^  Tourn.,  174,  182,  227.  282,  2*M,  284. 

J9eta7a  «7fia  L.,  174.  227. 

Beta/«  brongniarti  Ett,    174.  228. 

Betitln  dryadum   Brongn.,  174.  228. 

ßeta/a  /.■»/„  Willd.,  228. 

5«ta/a  /i/y.sr«   Ett  .  182    184. 

Betulaceen,  174.  227 

Birken,  280,  284. 

Brasenia  Schrbr..  160.  250 

llinseilhl    ntine/leiliiil    Kiiilc.sp.    251. 

Brasenia  pliocaenica  Kink.,  175.  250,  251. 
Braunkohle.  151,  160,  lfi7.  170,  225  282  28; 
Buprestide,  275. 


—     298 


Buxus  Tmini.,    155,    lso,    is  |.    186,   260,   261,  262, 

278,  280. 
Buxus  balearica  Willd.,  261. 

Buxus  semperoirens   I.  .    176,    180,   261,   266,   27:). 
Buxus   semperoirens    I.   fossilis    Kuli.   260,   261. 

Caüitris  Vent,   LK1,  190,  222,  283. 

Callitris    bronyniarti    Endl.,    172,    181,    184,    190, 

•>>2    223. 
Callitris  quadrioalois  Vent.,  L90 
Camptonotus,  274. 
Ca.pnod.es,  27.). 
Ca«?*  L.,  173,  224. 
Carcx  vulpina  L.,  224. 
Carpinus  L.,  230,  232,  2.'!:;,  2S:>. 
Carpinus  betulus  Ij..   Hü.  179,  233. 
Carpinus  betulus  L.  fossilis  Egh.  et  Kiiik..  174.  232. 
Carpinus  grandis  üng.,   182,  233 
Carpites,  1 !  ►' ». 

Carpolitkes  crassipes  Heer,  272. 
Carpolithes  hainstadtensis  Egh..  283. 
Carpolithes  lanceolatus  Heer,  272. 
Carpolithes  äff.  seifhennersdorfensis  Egh.,  283. 
r,nv/«  Nim..  230,  238,  241.  260. 
Ca«/a  "//»/  Mill.,  240,  283 

fV/r//((  aZia  Mill,  fossilis  Geyl.  et  Kinlc,  175,  240. 
Carya  bilinica  Ung.,  182. 
Carya  costata  Stbg.,  182. 
Cary«  feeerj  Ett.,  182. 
Carya  illinoensis  Wangenh.,  174.  238. 
Carya  olivaeformis  Nutt..  238,  283. 
Carya  olivaeformis  Nutt.  fossilis  Kink..  171,  238. 
Carya  ovata  Mill.  fossilis  Geyl.  et  Kink..    U'>1.  175. 

239,  283. 
Carya  roxi  ruf//  Göpp.,  240,  241. 
r,n//"  sattleri  Kink.,  163.  175,  240. 
Carya  sulcata  Nutt  .   17;").  241. 
Carya  oentricosa  Brongn.,  182. 
Cassia  bereniees  üng..  165. 
Castanea  Tourn.,  170. 
Caulerpa  prolifera  Laraour.,  187. 
Caulerpites  Eichw.,   187. 
Caulerpites  tertiaria  Egh.,   171.  187. 
Cevidomyia,   177. 


Ccciclomyia  annulipes,  277,  278. 

i  lelastrinaceen,   17ii,  264, 

rvv//.s  L.,  184,  243. 

Celtis  biynonioides  Göpp.,  2  t:!. 

Crllis  caucasica  Willd.,  243. 

GWfr's  japeti  Ung.,  24.">. 

Celtis  tourneforti  Lam.,  243. 

r;///.s  trachytica  Ett  .  243. 

Cepkalotaxites  insignis  Heer,  ist.  223. 

CepJialotaxus  Sieb,  et  Zucc,   194,  222,  223,  279 

Cephalotaxus  drupacea  Sieb,  et  Zucc,  195. 

Cephalotaxus  francofurtana  Kink..  172,  180, 

111;'),   222 
Cephalotaxus  loossi  Kink.   17.'.  181,  195,  222 
Cephalotaxus  olricki  Heer,  193. 
Cepthalotaxus  rotundata  Kink..  172.  LSI,  194, 

222. 
Cerasus  Tourn.,   17!).  L84. 
Cerasus  avium  L.,  180. 
Cerasus  crassa  Ludw.,  268. 
Cerasus  mähaleb,  L.,  268, 
r/,r/-  Tourn  .  184,  270. 
Cicer  inflatum  Kink.   177.  270. 
Cineriten,  2211. 
Cooon,  17S,  275,  277. 
Coleopteren,  178,  274. 
Compositenblüte  296. 
( loniferen,  280. 
Comus  ums  L  .   171 . 
Corylus  L.,  230,  233,  280. 
Corylus  avellana  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink..  174. 

ist.  231,  233,  234,  279. 
Corylus  bulbiformis  Ludw.,  179. 
Corylus  inflata  Ludw.,  171).  1S2,  184. 
i  Iruciferen,  I7.">.  251. 
Cupressineen,  172,   189,  222. 
Cupuliferen,   174,  229,  280, 
Cyperaceen,  173,  189,  224. 
Cyperites  Heer,  17:i.  182,  224. 
Cyperites  oetustus  Heer,  186. 
Cyphosoma  askenasyi  L.Heyd.JJ,  17S,  275. 
Cypress  sioamps,  199. 
( lyprisschiehtcn,  166. 
i  \  i  c  1 1 1  1 1 1 1 1 1  ■  i  ■  j  i ' 1 .   151,   168. 


:is:;. 


194, 


195, 


17'.), 


—     299 


Dcpusca  Fries,  18(5. 

Depasca  feroniae  Ett  .   171,  186. 

Dicotyledonen,   171.  226 

Dinotheriensandc,   KU.   170. 

Dinotkcrium  giganteum   Kaup.,   1(58 

Dipteren,  177. 

Draba  I...   184,  251.  280. 

Draba  venosa  Ludw.  sp.,   17ö,  179,  251. 

Egel,  178. 

Eii  rsäclce  275,  277 

Eppelsheimer  Sande,  lö2,  Ki-I 

Ericacei  n,   I  75,  2 15. 

Eucalyptus  Herit.,   17.').   180,  251,  252,  '-'71. 

Eucalyptus  cornuta  Labill.,  252 

Eucalyptus  macrorliyncha  F.  v.  Müll.,  252, 

Eucalyptus  oceanica  liier.  183. 

Eucalyptus  strieta  Sieb.,  253 

Euphorbiaccen,  176.  260. 

Eurhynchlum  Schimp.,  172.  188. 

Eeonymus    europaeus    L.  161,  176,  264. 

Econymus  Iteeri  l'im  .   1*.", 

Eronymus  wetteravicus  Ett  .   183. 

F«#«.s   L.   ICO.   KU.   17ii.  229,  230,  235,  278. 

Fagus  deucalionis   Ung.,  231,  232. 

Fagus  feroniae  Int;,   182,  231. 

Fagus  liorrida  Ludw.,   182. 

Fagus    pliocaenicu    Geyl.  et  Sink.,    Kil,    171.    179, 

229,  230.  231,  232,  283 
/•W//(n  sieboldi  Endl  .  231,  232. 
/<;r//,.v  sileatica  1.  .  230,  231,  232. 
Farne,   172. 
Ficus  caricu  L.,  271. 
Ficus  idiiai  L.  fossilis  Kink.,  177.  271. 
Filic.es,  187. 
Fliegen,  276,  278. 
Fraxinus  denticulata  Heer,  182. 
Fraxinus  primigenia   lTng..  182. 
Freuvia  Mirb.,   182,    189. 
/  /  e«e?a  europaea   Ludw  .   1  79, 
Frenelites  Geyl.  et  Kinlc,  IM.  189,  222,  279. 
Frenelites europaeus  Ludw.sp.,  172.  179,189,223.282. 
Fruchtstand-Spinde],  273. 


In  tnii,    185 

Galli  n.  177.  221.  277. 

|  iallmiicke,  277. 

Geocarpus  [Ciuk.,  251. 

Gingko  Kämpf.,    158,    184,    19(1,    222.   230,  279,  283. 

Gingko  adiantoid.es  l'ng..    172.   180.  196,   197.  222. 

Gingko  biloba  I..  hl  .   19(i,  197. 

Gingko  primigenia  Sap.,  19G. 

Glyptostrobus  cf.  liefe ropliy/l um  Endl.   171. 

Gramineen,   1 7 ." '> .  223. 

Gymnospermen,   172.   189. 

Hamamelidaceen,   175,  246. 

Heracleites  Kink.,   184,  248,  280 

Heracleites  möbiusi  Kink.,  17.'».  248. 

Heraeleum   I.  .  2 II* 

Heterocladium  Bruch.  e1   Schimp.,  172.  188. 

Hickorynüsse.  283. 

Hippocastaneen,   176,  260. 

Holzkohle,   159. 

Höttinger  Breccie,  202,  262 

Hydrobienschichten.   164.  165,   168 

Hymenopteren,   17s.  274. 

Hypoderma  scirpiuni  Dub.,   186, 

Hyoxylon  fuscum  Fries.   171. 

Hysterium  Tode,   186. 

Hysterium  cyperi  Egh.,   171.  186. 

I/r.r  L.,  183,   185.  266.  278,  280. 

//'.,■  aquifoliitm  L.  fossilis  Egh.,  176.  181).  266,  _'7'i 

//r./    ii/, uro  Ait..  266 

Insekten,  177.  274. 

Juglandeen,   171.  2:11;.  238.  280. 

Juglans  1..  230,  231.  236,  279. 

Juglans  acuminata  AI,  I'r  .  182. 

Juglans  cinerea  L.,  237,  283,  284. 

Juylans  <  inerea  L.  fossilis  Bronn..  Hin,  1  74.  236,  250. 

Juglans  cinerea    L.  fossilis   I    mucrouata  Geyl,  et 

Kink  .   174.  236. 
Juglans  cinerea  L.  fossilis  f  nöpperti  Geyl.  et  Kink. 

174.   17'.i.  236. 
Juglans  cinerea  L.  fossilis  f  typica  Ge3"l.  et  Kink., 

174.  236. 
■  I 11  iila  ns-  cinerea   L.  fossilis  f,  parva  Geyl  et  Kink. 

171.  236,  237. 


3oü 


Juglans  globosa   Ludw.,    171.    179,   237,   238,  283. 

Juglans  göpperti  Ludw.,  179,  2:>ti. 

Juglans  nigra  I.  .  237,  238,  283. 

Juglans  nigra  h.fossilis  Kink.,  174.  L80,  237. 

Juglans  rostrata  Göpp.,  IN-. 

Juglans  tephrodes  Ung.,   171.  2:1(1. 

Käfer,  278. 

Keteleeria  Carr.,  216,  217,  219,  220,  221,  222,  283. 

Keteleeria  davidiana  Franchet,  217. 

Keteleeria  fortunei  Carr.,  220. 

Keteleeria   löhri  Geyl.  ei  Kinlc  sp.,    17:'.,    181,  216, 

217.  222. 
Kieseloolithstufe,  Kl!».  170. 
Kirschbäume,  280. 

Lärche,  2S4. 

Larix  Toum.,  171,  2h"),  221.  222.  283. 

Larix  europaea  L.  fossilis  Geyl.  et  Kink.,  173,215, 

222,  2s:i.  2S4. 
Larix  gracilis  Ludw.,  181. 
Larix  occidentaUs  Nutt.,  218. 
Laubmoose,  172. 
Lauras  L.,  170. 
Lebermoose,  171. 

Leguminosites  Bowerb.,  177,  183,  273. 
Lepidopteron,  276,  277. 
Leskea  Hedw.,  172.  188. 
Libocedrus  Endl.,  L81,   190,  222,  223,  283. 
Libocedrus  decurrens  Torr.,  191,  22:!. 
Libocedrus pliocaenica  Kink.,  172,  180,191,222,246. 
Libocedrus  salicomioides  Endl.  sp.,  181. 
Lignitflözehen,  160,  Kl:!. 
Liquidambar  Monard,  246,  279. 
Liquidambar  europaeum   AI.  l'.r.,  1(15.  1S2,  189. 
Liquidambar   pliocaenicum    Geyl.   et    Kink.,    Uli. 

175,  246. 
Lobelia  venosa  Ludw.,  17!). 
Loranthaceen.  175.  24(i,  247. 

Magnolia  L.,  250. 

Magnolia  attenuata  Web.,  183 

Magnolia  cor  Ludw..   171,  17.">.   17!».  183,  184,  250. 

Magnolia  dianae  üng.,  183. 


Magnolia  glauca,  L.  250. 

Magnolia  hoffmanni  Ludw.,  250. 

Magnolia  kobus  D.  C.,  250. 

Magnoliaceen,  175.  250. 

Marchantia  sp.,  171. 

Mastodon  longirostris  Kaup.,  164,  L66,  168 

Mastodonzähne,  104,  165,  170. 

Medicago  L  ,  160,  177,  270. 

Medicago  orbicularis  Alt.,  271. 

Medicago  sativa  L..  271. 

Meeressandstein,  168. 

Microthyriaceae,  185. 

Minierer,  266,  278. 

Monocotyledonen,  173,  223. 

Mosbacher  Sande,  171. 

Moose,  pleuroearpe,  IHN,  2S0. 

Miinzenberger  Sandstein,  151,  181. 

Musci,  172.  1S7. 

Myricaceen,  174.  22ii. 

Myrica  L  ,  L60,  182,  22(1. 

Myrica  wolft  Kink..  L60,  174,  226. 

Myrtaceen,  175.  252. 

Nadelbüschel,  288. 

Nadeln.  220. 

Najadeen,  173,  225. 

Neckera  Hedw.,  172,  188. 

Nuphar  luteum  L..  171. 

Nymphaceen,  175,  250. 

Nyssaceen,  17ii,  253. 

Nyssa  europaea  Ung.,  183. 

Nyssa  obovata  Web.,  182,  225. 

Nyssa  omithobroma  Ung.,  179,  183,  1H4. 

Nyssa  rugosa  Web..  25:1. 

Nyssa  vertumni  Ung.,  183. 

Nyssites  Geyl.  et  Kink.,  253. 

Nyssites  obovatus  Web.  sp.,  178. 

Nyssites  omithobromus  üng.  sp.,  17(1,  17!t,  253. 

Obstarten,  279. 
Öninger  Stufe.  21!». 

Palmen,  17.1.  225. 
Papilionaeeen,  177.  270,  296. 
Persica  askenasyi  Kink..  269,  270. 


—     301 


Peueedanites  sp..  160,   184,  248,  280. 

Peueedanites   lommcli   Kink.    161,    175,    17!t.  248. 

Pflaumenbäume,  280. 

Phleutn  L  .  226. 

Picea  LI;-.  161,  171,  184,  212.  217,  218,  219,  222,  283. 

/'/,,'„  a»a  I.  .  219. 

Picea  excelsa  Lam  .  160,  17."..  212,  213,  218.  222,  279. 

Picea  excelsa  Lam.  fossilis  Geyl.  et   Kink.,  214. 

Picea  latisquamosa  Ludw.,  173,  179,  202,  212,213. 

214.  218,  222.  225. 
Picea  latisquamosa  Ludw.  f.  cylindrica  Kink.,  17:!. 

213. 
Picea  latisquamosa  Ludw.  f.  fusiformis  Kink.  17:1. 

213,  214. 
Picea  rubra  Lk.,  17:;.  180,  219,  222.  223. 
Picea  äff.  rubra  LV.  fossilis  Kink..  180,  215. 
Picea  sitchensis  Trautv.  et  Mey,  219. 
Picea  vulgaris  Lk.,  212 
Pilze,  171. 

Pinus  Lk.,  165,  171.  201,  218,  219,  222.  283. 
Pi»ws  askeiiasyi  (ieyl.  et  Kink..  172.  203,  218,222. 
Pinus  brevis  Ludw.,  178,  201. 
Pinus  cembra  L.,  210. 

P/MH8  cortesü  Brongn.,  222,  236,  282,  283,  284,  285. 
Piin/s  gerardiana  Wall.  204.  209. 
Pinus  halepensis  Mill.,  285. 
Pinus  kranichfeldensis  Herbst,  285. 
P/mks  ?«»7Cio  Poiret,  210,  211.  218,  222. 
Pinus  laricio  Poir.  austriaca,  Hort.,  210. 
Pinus  äff.  laricio  Poir.  pliocaenica  Kink..  17:'..  210, 

218,  222. 
Pinus  latisquamosa  Ludw.,  282. 
I'iuus  lignitwm  Ung.,  285. 
P/w/rv   ludwigi  Schimp.,    17::,    itü.   203,   218,   222. 

225,  282. 
Pinus  inicrosperma  Heer,  219. 
Pinus  montana  Mill..  201,  2*4. 
Pinus   montana  Mill.  fossilis   Geyl.  et    Kink.,    172, 

178,  201,  2(12.  217,  222.  282,  283,  287,  288. 

Pinus  nodosa  Ludw.,   1*1.  204. 

Pinus  oviformis  Ludw..   IT;»,   181.  203. 

Pinus  palaeostrobus  Ett.,  17::.  184,  222. 

I'iuus  pinaster  Sol.,  288. 

Pinus  pinastroides  LTng.,  181,  204,  283,  286,  288. 
Abhandl.  d.  Senckenb.  Naturf.  Ges.    Bd.  XXIX. 


i'iuus  puugens  Mrhx.,  2o.*>. 

Pjwms  resiiiosa   Ludw.,  222.  283,  284.  285. 

Pinus  sabiniana  Dougl ,  210. 

Pinus  schnittspuhni  Ludw..  222.  2s:i.  284,  285. 

Pinus  silveslris  L  .   201,   202,   203,   217,   222,  279. 

Pinus   äff.  silvestris    pliocaenica    Kink..    172.    180 

202,  222 
Pinus  spinosa  Herbst.  285. 
Pinus  stellwagi  Kink..  17:;.  204,  205,  218,  222. 
Pinus  strobus  L.,  211.  218,  221,  230,  282. 
I'iuus  strobus  L.  fossilis   Geyl.  et  Kink..    163,    173, 

179,  211,  218,  221,  225. 
I'iuus  timleri  Kink..  173,  205     209,  210,  218,  222. 
Pirus  Tourn  ,  2(i7. 
Pirus  euphemes  Ung,  183. 
Pirus  phytaü  Ina..   183. 
Pirus  pirus  L.  fossilis  Kink..  17(i.  267. 
Piscicola,   1 78. 
Planera  Gmel,  241,  282. 
Planem  marginata  Göpp.,  24.Y 
Planera  richardi  Mchx.,  245. 

Planera   uui/cri  K.'.v.  sp..   17."),   182.   184.  244,  24.".. 
Poacites  Brongn.,  17:!.  223. 
Poacites  laevis  AI.  Hr..  1S2. 
Polygonaceen.  175,  245. 
Polygonum  L  .  1*4.  245,  280. 
Polygonum  minimum  Kink..   17."..  245. 
PomoideSn,  2(i7. 

Populus  L..   17(1.   182,  229,  282. 
Populus  crenata  L'ng.,  229. 
Populus  latior  AI.  Hr..   1S2. 
Populus  leucophglla  Ung.,  174.  184,  229. 
Populus  mutabilis  Heer.   174.  182.  22!». 
Populus  tremula  L.,  174.  180.  279. 
Populus  tremula  L.  fossilis  Egh.,  229. 
Potamogeton   L  ,  225,  247. 
Potamogcton  geniculatus  AI.  Br.,   182. 
Potamogeton  miqueli  Geyl.  et  Kink.   179,  247. 
Potamogeton  pliocaenicus  Kali.,  17:t,  225. 
Potamogeton  semicinctus  Ludw.,  179. 
Prothallium.   172. 
Prunoideen,  267. 
Prunus  Tourn..   171.   181).  2C.1. 
Prunus     Persica  .    1811. 

40 


$02 


Prunus  angusto-serrata  Ldw.,  183. 

Prunus  (Persica    askenasyt  Kink.,  177.  180,  269. 

Prunus   (Cerasus)    asium    L.  fossilis    Kinl?  .    177. 

ISO.  267. 
Prunus  domestica  L.  v.  mirabella,  268. 
Prunus  domestica  I..  pliocaenica  Kink.    177.  |180, 

268. 
Prunus  cf.  parvula  Ludw.,  177.  17!*,  269. 
Prunus  rugosa  Ludw.,  268. 
Pseudonyssa    palmiformis    Kink.,    159,    17."..    178. 

179,  182,  225,  283. 
Pteris  Sw.,  172,  187,  283. 
Pteris  aquilina  L  .  172,  187. 
Pteris  öningensis  Ung..  IST. 
Pterocarya  Knth.,  180,  230,  241. 
Pterocarya  caucasica  Knth..  242. 
Pterocarya  denticulata  Heer,  175,  182.  IS1.242. 
Pterocarya  fraxinifolia  Spuch.,   171. 
Pteroceltis  Maxim.,  244. 
Pteroceltis  trachytica  Ett.,   I7.">. 

Quarzsekotter,  1(19.  170. 

ijuercu.s  L.,  174,  178,   179,   182,  230,  234,  271,  282. 

Quer ci< s  lusitanica  D.  C,  235. 

Quercus  lyelli  Heer,  235 

Qnercus  robur  L.,  174.  ISO.  279. 

Quercus  riihuf  L.  pliocaenica  Kuh,.  234. 

Quercus  sessiliflora  Sm.,  235. 

Quercus  tofina  Gaud.,  235. 

Hanken.  256. 

Reben,  280. 

Rkamnaceen,  IT*;.  262.  264. 

Rhamnus  I...  2(>4. 

Rhamnus  catharticu  L.,  17(i.  2(14. 

Rliamnus  cathartica  L.  fossilis  Egh.,  17(1.  264. 

Rhamnus  decheni  Web.,  183. 

Rhamnus  roßmäßleri  Ung.,  183 

Rhizomiies  moenanus  Geyl.  et  Kink.  173   274. 

/,7^.s  L.,  266. 

Uhus  appendiculata  Kit.,  183 

ÄÄHS   '/r/r/«    liier.    183. 

Ulms   luiiur.ru/irri/i'us/'s.    Mtl.,    183 

R/ms  quereifolia  <i"|>|>.   17(1,  267. 


h'lms  sagoriana  VAX,..  183. 

Bäms  villosa  1/.,  2(17. 

Rhytisma  Fries,  L86. 

Rhytisma  ulmi  Egh.,   171.  186. 

Rosaceen,  17(i. 

/.'»n«  Tourn.,  17(i.  296. 

/i'((s«  angustifolia  Ludw.,  183. 

Roßkastanie.  280. 

Rotliesendes,  2SO. 

Rosillinia  aquila  Fries,  171. 

ftupelton,   151,  181,  182,  183. 

Salicineen,  174,  22S. 

Salisburia  polymorpha  Lesq.,   197. 

Salisburia  procaccini  Mass..  1M7. 

£«//>  Tourn.,  174.  182,  228,  229,  230,  282. 

Salix  angusta  AI.  Br.,  l(i.r>. 

Salix  denticulata  Heer.  174.  228. 

Salix  inaequüatera  Göpp.,  241. 

Salix  incana  Schrank,  229. 

Schieferkohlen,  Schweizer,  201.  202. 

Schieferkohle,  225. 

Schizosiplion  aponinus  Ktzg.,  187 

Schleichsandstein,  151,  182,  183. 

Scolytus,  17S,  274. 

Sequoia  Endl.,  181,  193,  199,  222,223,  230,  27S.  283. 

Sequoia  eouttsiae  Heer.  200. 

Sequoia  gigantea  Torr..  200. 

Sequoia  langsdorfi  Brongn.,  KU,  181,  184.  199,200, 

201.  222. 
Sequoia    langsdorfi    Brongn.    pliocaenica    Egh.  et 

Kink.,  172,  180,  199,  278. 
Sequoia  sempervirens  Endl..  171.  200,  223, 
Sequoia  sternbergi  Heer.  181. 
Simülia,  276. 
Smilu.c,  278. 
Sparganium  L.,  224. 
Spermophilus  altaicus  Eversmann,  165. 
Sphaeria  Hall.,  185. 
Sphaeria  acerina,  Egh..  171.  185. 
Sphaeria  ouoci  Egh.,  171,  185. 
Spinnencocon,  275,  276,  277. 
Staphylea  L.,  184,  265,  280. 
Staphylea  pinnata  L.,  171,  266. 


HO. 


Staphylea  pliocaenica  Kink.,  L76,  265. 
Staphyleaceen,  I7f>.  265, 
Stratiotes  websteri  Pot.,   171. 
Süßwasserkalk,  164. 
Süßwasserton.  171. 

raxeen,  172.   L91,  222 

Taxites  olriki  Heer,  193 

Taxites  validus  Heer,  193. 

Caxodieen,  172,  197.  222. 

Taxodium  Rieb..    158,    160,  IM.  197.  222,  230.  278, 

279.  283. 
Taxodium  distichum   Rieh.,   198,  199,  222.  223. 
Taxodium  distichum  Ricli  miocenum  Heer,  181    199 
Taxodium   distichum    Rieh,  pliocaenicum    Egh.  et 

Kink..   172.  198,  278. 
r«,r/(.s  L.,  265.  296. 
Taxus  hineilt«  L.,  223. 
Taxus  tricicatricosa  Lud«..   178,  225. 
'lim in ii i um  Schimp.,   172.  189. 
Theridium  tepidariorum,  27ii.  277. 
Thuja  rösslerana  Ludw.,   179. 
Thuja  theobaldana  Ludw.,  179. 
2XKo  L.,  171. 
Torreya  Arnott.,    184,    191,   193,   196,  222,  223,  230. 

279,  283. 
Torreya  bilinica  Sap.,  193. 
Torreya  borealis  Heer,  223. 
Torreya  californica  Torr..  223. 
Torreya  grandis  Torr.,  192. 
Torreya  nueifera  Sieb,  et  Zurr..  172,   180.   193.   IUI 

L96,  222,  22:;. 
Torreya    nueifera    Sieb,  et    Zur.     fossilis    Egh.  et 

Kink.,  191. 
Torreya  taxifolia  Arn..  223. 
Trapa  natans  L..  171 
Z7/j»>A«  L..   160,  224. 
Typha  moenana  Kink.,  17,'!.  224. 
Typhaceen,  17:',,  224. 

Ulmaceen,  175,  179,  242. 
Ulmus  L.,  242.  280. 
Ulmus  brauni  Heer,  182,   184. 
lüiii hs  broimi  lrnar.,  242. 


Ulmus  campestris  1.  ,  2  I .'. 
Ulmus  carpinifolia  Wess..  242. 
Z7/mu«  longifolia  LTng.,  175,  182,  242,  243 
Ulmus  iiiiitntii  Göpp.,   175,  242,  243. 
Ulmus  parvifolia  Jaeg.,  212.  243 
Ulmus  plurinervia  LTng.,  242, 
Ulmus  suberosa  Ehrh.,  243. 
Umbelliferen,   160,  17;').  248 
Umbelliferites  Kink.,  249,  296. 

VacciHium   \...   182,  246,  280. 

Yiliri  niiiiii  iiijirriilltiriiui   l'ng  .    17;'>.    182,    1S1,  246. 

\'m  ri iiiniii  corymbosum   I.  .  246. 
Vaccinium  crassifolium  Andr.,  246. 
Vaccinium  denticulatum   Heer,   177,  246. 
Vaccinium  stamineum  Alf  .  24(i. 
Viscophyllum  Knoll,  154,  158,  184,  246. 
Viscophyllum  miqueli  Geyl.  et   Kink.  sp ,    161,    175, 

179,  246,  248,  280. 
Viscophyllum   morloti  Knoll..  2  17 
\  itaeeen,  17ii.  253. 

IViV.s  Tourn.,  179,  180,  230.  253,  255,  256,  257. 
17Y/.S  brauni  Ludw.,  253,  2.">4.  255. 
I7/7.v  hookeri  Heer,  255. 
17/7*  pliocaenica  Kink..   176,  255. 
IV/Z.v  ponsiana  Gaud.,  IT*;.  257. 
l7/7x  äff.  rotundifolia  Mchx.,  176,  180.  255. 
17//,v  sphaerocarpa  Kink.   176,  255. 
17/77  teutonica  AI.  Br..  176,   is:i,  ist,  254,  255,  256. 
17/7*  oitiifera   L.,   171. 
17/77  vulpina   I...  2.">ii. 

Weißbuche,  232. 

Wetterauer  Braunkohlent'ormatinn,  I  53,  201.  263. 

WeymouthKiefer,  211. 

Würmer,  17s. 

Xysticus  Lacht.  277. 

Ziesel,   L65. 

Zisyphus  4uss..  170,  262,  263.  264,  279 

Zisyphus  christii  Willd..  263. 

Zisyphus  nueifera  Ludw.,  17(1.   179,  262,  2(i:i. 

Zisyphus  pistacina  Vws.   183. 

Zisyphus  protolotus  L'ng.,  183. 

Zisyphus  tiliiiijuliii  LTng.  sp.,  264 

411* 


304 


Orts -Register. 


Ägypten,  275 
Alaska,  223,  233. 
Algier.  275. 

Alleghanie-Gebirge,  222. 
Amerika,  199,  222 
Apalachen.  223. 
Ararat,  256. 
Arnotal,  257. 
Asciiaffenburg.  28:i. 
Asien.  199,  200,  223,  233. 
Augsburg,  Torfmoor,  2.'i7.  284. 
Australien,  178.  ISO.  223,  252. 

Balearen.  261. 

Balkanhalbinsel,  245. 

Bauernheim,  254. 

Bierstadt.  164. 

Bilin.  186,  193. 

Bischofsheim  in  der  Rhön,  181,  182,   L83 

Böhmen,  178.   185,  190,  193, 

Bohrloch  N,  166,  167. 

Bommersheim,  152.  181,  182,  183. 

Bosnien,  256. 

Bovey-Tracy,  235,  255. 

Brunnen  Ia.  226,  24!».  251,  271. 

Bohrung  45.  211. 

Bohrung  17.  217. 

Cannstatt,  Kalktuff.  284. 

Cantal  (Cineriten),  229. 

Castel  arquato,  236,  285. 

( Ihambery,  194. 

|  'he-Kiang-Gebirge,  192. 

China,   194,   11)7.  217.  223,  227.  242.  243 

( loast-Range-Gebirge,  22:!. 

Darmstadt,  194,    1!"!. 
Delaware.  199. 


Deutschland,  193,  229,  244.  261. 

Dietesheim,  15!).  167. 

Dorheim,  153,   167,  225,  254.  263,  283. 

Dornassenheim,  lti7,  28:;. 

Dörnigheim,  22(i. 

Duisdorf,  16!). 

Eddersheim,  Bohrloch  17.  15!).   160,  214. 

England,  201. 

Erdohanya.  245. 

Erpolzheim  bei  Dürkheim,  283.  285. 

Eschborn,  163,  165,  167,  211.  241. 

Europa,  178.    180,  190,  193,  197,   199,  200,  201,  211, 

215,  222.  22o.  22(1.  227,  233,  237,  242.  245, 

251,  259,  265,  266. 

Farbwerke  (Höchst),   152,   160. 

Feistritz,  236. 

Florida,  223. 

Flörsheim,    151,    160,    167,    181,    182.    183,   226,  252. 

Korest  beds,  201. 

Frankfurt  (Hafen),  152.  181.  182.  183,  226,  252. 

Frankfurt  (Klärbecken),  152.  153,  15!).   161,  162.   163, 

165,   018.   178.    171).    190,  202,  211.216.222. 

225,  227.  229,  230,  246,  248.  25:S.  255,  256. 

273,  282.   28>i.   284.   285 

Frankfurt  (Unterwald),  160,  161.  166. 
Frauenstein,  168.  161). 
Freck  (Siebenbürgen),  201. 
Fulda.  152.    190,  226. 

Gleichenberg.  245. 

Gera,  Zahme.  152. 

Goldstein  Rauschen,  166. 

Griechenland,  260,  275. 

Grünland,  22.-.,  233. 

Groß-Steinheim,  15:!,  212.  225,  226.  290. 

Grunow,  201,  210. 


_     305 


Hainstadt  am  Main,  282,  283,  284,  286,  287. 

Hallgartcn,   168. 

Hanau,  L53,  284 

Hardtwald  l»i  Homburg,  170. 

Hattersheim,  159. 

Hcrsfeld,  L52. 

Himmelsberg  bei  Fulda,   L52,  IM.  L82,  183,  22«. 

Höchst,   I.V.',  168. 

Höchster  Schleuse,  283,  285. 

Uofliäusel  vor  der  Sonne,  168. 

Höllenziegelhütte  i»i  Steinheim,  282. 

Hornauer  Bucht,  168. 

Japan,    193,    194,    197,    223,   227,  242.  243,  260,  265. 
Italien,  197,  245. 

Kalifornien,  223 
Kanada.  222. 

Kaspisee,  215 

Katzenbuckel  bei  Hainstadt,  282. 

Kaukasus,  242.  256. 

Kleyers   Fabrik.  162.  166.   167. 

Klinge,  251. 

Kranichfeld  bei  Weimar,  285 

Laubenheim,  152. 
Lon-ngan-fou-Gebirge,  217. 
Louisa-Flörsheim,  167. 
Louisa-Isenburg,  164. 
Louisa-Verwerfung,  161.  165. 
Lyon.   193,  261. 

Maas,  (liiere   170. 

Main.   162,   165.   190,  245,  256. 

Mainau,  194. 

Meximieux,  261. 

Messel,  152. 

Mississippi,  199. 

Mittelasien.  233. 

Mitteldeutschland.  284. 

Mitteleuropa,  279. 

Mittelmeer,  259. 

Monsummano,  24.">. 

Montajone,  245. 


Mosel.   169,   170,  259 

Moseltal,  259. 

Münsterer  Tongrubi     16,s 

Münzenberger  Sandstein.  151,   IM.  182,  204.  226. 

Nahetal    259. 

Niederräder  Schleuse,  251. 

Niederrad,   162,   167. 

Niederrhein,  170,  171. 

Niederrheinische  Bucht,   169    170.  17! 

Niederursel,    153,    159,    163.    167,   168,  179,   190,  211, 

225.  221 1.  229,  230,  248.  253,  283,  285. 
Nieder-Walluf,  151. 
Nipon,  193 

Nord-Afghanistan,  209 
Nordafrika,  180,  181,   190,  223 
Nordamerika,   178,  ist».  199,  201,  205,  210,  211,  215, 

222,  233.  245.  246.  258,  260,  265,  266. 
Nordasien,  201. 
Nordchina.  192. 
Norditalien,  2211. 
Nordostasien.  223. 
Nordostamerika,  22:;. 
Nordpersien,  245. 
Nordpolargebiet,  244 

Nordpolargegenden,  197,  199,  201,  233    216    258. 
Nordwestliches  Nordamerika.  22:1. 

Oberingelheim,   168. 
Offenbach  am  Main,  151 
Okrifteler  Wiesen,  160. 
Oregon,  223. 
Orient,  275. 
Ostasien,  180,  222. 
Österreich-Ungarn,  245,  256. 
Ostseegebiet,  256. 

Pallanza,  217. 

Paulinenschlößchen  l»-i  Wiesbaden.  161.   165. 

Pazifischer  Ozean.  22::. 

Pillnitzer  Schloßgarten,  193. 

Pol  im  Main,   165. 

Praunheim,  163,  278. 


—      306 


Quedlinburg,  226. 

Raunheim,  152,  160,  165. 
Rheingau,  168. 
Rheintal,  168,  169,  259,  280. 
Rippersrode,  152. 
Rockenberg,  151,  181. 
Rocky  Mountains,  191. 
Rott  bei  Bonn,  225. 

Sachsenhausen,  165. 

Salzhausen,    152,   17K,    181,    182,    183.  2114.  225.  226. 

227,  253,  286,  2H7. 
Schlesien,  178,  190,  256. 
Schleuse  Niederrad,  251. 
Schoßnitz,  198. 
Schweiz,  201.  219,  245,  256. 
Seckbach,  151. 

Seligenstadt  am  Main.  282,  283,  284,  285. 
Selzen,  151. 
Sibirien,  244. 
Sierra  Nevada,  201,  22:!. 
Sikok.  193. 
Spanien,  203. 
Spitzbergen,  233. 
Sse-tschen,  217. 
Stadecken,  151. 
Steiermark.  218. 


Steinheim  (Groß-),  15:;.  179,  225,  282. 
Südeuropa,  259,  275. 
Südfrankreich,  245. 
Stised.  225. 
Swosnovice,  258. 

Taunus.   164,  168,   169,   170 

Taurus.  25(1. 

Tegelen  bei  Venloo,  171. 

Tharander  Schloßgarten,  193. 

Thüringen,  170. 

Tokaj,  245. 

Transkaukasien,  245. 

Ungarn,  243.  245. 

Untermaintal.   168,  170,   181,  201.  216,  222,  2214.  22!). 
232,  278,  27!).  280,  282. 

Weckeslieim.  283. 

Weilbach  (Bad),  161.  163,  KU.   165,   166,  167,  169,  170 

Weilbach,  Brunnen  1,  226,  24!). 

Weilbach,  Dorf,  163.  165. 

Weilbach-Eddersheim,  159,   160. 

Weilbach-Hattersheim,  164. 

Wcsterbacht.il.  163,  211. 

Wetterau,  152,  178,  179,  201.  222,  225,  236,  251.  256, 

260,  268.  26!).  280.  283,  285. 
Wieseck  bei  Gießen,  151. 


io-urk  von    Viig. Weisbrod,  Frankfurt  a.M. 


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1896     1902.     Band  XX,  Heft    1     4.     25  Tafeln,  42  Textfiguren.     426  S.  Mk.  40.- 

Kinkelin.  Einige  seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen  Museums    .    .      2  Textfiguren  und  6  Tafeln  Mk.    3. — 

Reis,  Das  Skeletl   der  Pleuracantbiden 1  Tafel  „      3.— 

Edinger.    1  nters    ü.  d.  vcrgl.    Vnai    d.  Gehirns    IV.  Neue  Stud.  ii.  d.  Zwischenh.  d.  Reptilien  3  Tafeln  „      6.  - 

Mübius,  Der  japanische   Lackbaum,   Uhus  verniciferu   1 !| ' '-".'  Textfiguren  und  1  Tafel  „       2.   - 

E  n  gc  1  h  ard  t ,  ("her  Tertiärpflan/.cn  muh   Himmelsberg  bei  Fulda .">  Tafeln  ,       3.  - 

Hagen,  Schmetterlinge  von  den   Mentawej-Inseln 2       ,  ,       3. 

Edinger,  Unters   u   d   vergl.  Anat.  d  Gehirns    V.  Unter;    ii.  d   Vorderh.  d.  Vögel.   II  Textfig.  u.  7       ,  „     IS. 

1898.     Band  XXI,  Heft  1     4.     38  Talein,  3  Karten,  8  Textfiguren.     664  S.  Mk.  50. 
Voeltzkow,   Wissenschaftliche  Ergebnisse  der  Reisen  in  Madagaskar  und  Ostafrika  in  den  Jahren  1889     1895    Kami  I. 

Voeltzkow,  Einleitung:  Madagaskar,  Juan  de  Nova,  Aldabra       .">  Karten   und  8  Tafeln  vergriffen 

>cliiii/..  Zur   Kenntnis  der  Flora  der    Udabra-lnseln Mk.       .50 

v.  Lendenteld,  :>] gien  von  Sansibar 2      „  „      2.— 

Wasmann,  Termiten   von   Madagaskar  u.  Ostafrika 2       „  .       2. — 

Forel,   Ameisen  aus  Xossi-Be.  Majunga,  Juan  de  Nova.  Aldabra  und  Sansibar    3  Textfiguren  „    '-  ..'>o 

Kr  am  rr.  Trombididcn  aus  Madagaskar 1   Textfigur  „     -   .50 

Michaelsen.  Die  Terricolen  des  Madagassischen  Inselgebiets       3  Textfiguren  „     —  .5n 

Müller,  Die  Ostracoden I   Textfigur  und  7  Tafeln  ,       1. 

Koenike.  Hydracbniden-Faunu   von   Madagaskar  und   Nossi-Be ••  .  10        „  „     10.— 

v.   [jo  rcnz-Li  b  u  r  na  n  .  Saugetiere  von  Madagaskar  und  Sansibar 4        ,  ,       4. — 

Re  i  ch  eno  w,  v   Be  rl  e  psch ,  Voe  1 1  zko  w .  Verzeichnis  der  in  W.-Madagaskar  ges.  Vogelarten. 

v.   Berlepsch,    Syst.   Verz.  der  in  O.-Afrika  gesammelten  Vögel „     —  .50 

Jatzow  uinl   Lenz.   Fische  von  Ost-Afrika,  Madagaskar  und   Aldabra 3        „  „      3. — 

Ludwig,   Ecbinodermen  des  Sansibargeldetes „     — .50 

.1 1-  Sa  u -surr,  Orthoptersi 2        „  „       5. — 

1896.     Band  XXII.     67  Tafeln,  4  Karten,  6  Textfiguren.     XI  u.  334  S.  Mk.  30.— 

Kükenthal,  Ergebnisse  ein.  zool.  Forschungsreise  i.  d.  Molukken  u.  Borneo.  1.  Teil.  Reisebericht  63  Tafeln  Mk.  25. — 

Kükenthal,   ('her  Alfurenscbädel  von   Halmahera 4        „  ,      2. — 

1897.  Band  XXIII,  Heft  1     4.     26  Tafeln,  3  Textfiguren.     629  S.  Mk.  35.— 
Kükenthal.   Ergebnisse  I Fortsetzung)      Zweiter  Teil:    Wissenschaftl.   Reiseergebnisse.     B.  1. 

Schultze,  Beitrag  zur  Systematik  der  Antipatharien 2  Textfiguren  und  1  Tafel  Mk.     1.50 

Schenk,  Clavulariiden.  Xeniiden  und  Alcyoniiden  von  Ternate 3  Tafeln  .       1.50 

Kükenthal,  Alcyonaceen  von  Ternate      4       „  „      2.50 

Germanos,  Gorgoi een  von  Ternate       . ...         4       „  .      2. — 

Mifhaelsen,  Oligochäten 1  Textfigur  und  1  Tafel  „      2.— 

Römer,  Beitr    zur  Systematik  der  Gordiiden 1        „  „      2.— 

v.  Campenhausen,  Hydroiden  von  Ternate 1       „  „       1  — 

K wie t nie wski,  Actiniaria  von  Ternate  .     .    . 2  Tafeln  „      1.50 

Pagenstecher,  Lepidoptcren 3       „  „      6. — 

Graf  Attems,  Myriopoden • 4       ,  „      3  — 

Kraepelin.  Skorpione  und  Tbelypboniden vergriffen 

v.  Heyden,  Insecta.     [Coleoptera,  Hymenoptera,  Diptera) vergriffen 

Pocock,  Spinnen  (Araneae)    .     .          2       „  Mk.     1.50 

1898.  Band  XXIV,  Heft  1  -4.     36  Tafeln,  3  Textfiguren.     660  S.  Mk.  40.— 
Kükenthal,  Ergebnisse  (Fortsetzung).    Zweiter  Teil:  Wissenschaftl.    Reiseergebnisse.    I'..  II. 

Kükenthal,   Parasitische  Schnecken 3  Tafeln  .Mk.     3. — 

Kobelt.  Land-  und  Süßwasserkonchylicn 8       „  vergriffen 

Bergb,  Opisthobranchiaten 2        ,  vergriffen 

Simrotb,  Nacktschnecken 1  Tafel  Mk.     1. — 

1' Ich  n.  Polycladen  von  Ternate 1  Textfigur  „     —.20 

Schultze.  Rhizostomen  von  Ternate 1   Tafel  ,     — .50 

Breitfufs,  Kalkschwämme  von  Ternate ,     —.50 

Schulz.   Hornschwämine  von  Ternate ,     — .50 

Brunncr  v.  Wattenwyl,  Orthopteren  des  Malayischen  Archipels .  5  Tafeln  „       4. — 

Wiegmann,  Landmollusken  (Styloinmatophoroii)     Zootomischer  Teil 11       „  „      8, — 

Appellüf,  Uephalopoden   von  Ternate 2  Textfiguren  und  3        „  „       4. — 

Gottschaldt,  Synascidien  von  Ternate    .     .         ■_'        „  ,2  — 

1900.     Band  XXV,  Heft  1—4.     28  Tafeln,  2  Textfiguren  und  1    Kartenskizze.  988  Seiten.  Mk.  60- 
Kiikenthal,  Ergebnisse  (Fortsetzung)     Zweiter  Teil:    Wissenschaftl    Reiseergebnissc     I'..  III. 

Hartmeyer,  Mouascidien  von  Ternate      ...              .     .     ■ 1   Tafel  .Mk.     1.— 

Thiele.  Kieselschwämmc  von  Ternate    I. .     .  2  Tafeln  ,,      3. — 

Pfeffer.    Ecbinodermen    von    Ternate      Echinidcn,    Ästenden.    Opbiuriden    und    Comatuliden 

\     Marenzeller.   Holothurien    ........  „     — 50 

Fischli,   Polycbäten  von  Teinate 1   Textfigur  und  '■>      „  „      3  — 

Br  eddin.  Heniiptera,  gesammelt  von  Professor  Kükenthal  im  Malayischen  Archipel     ...  1   Tafel  „      2. — 

Karsch.  Odonaten • „     —.50 

Hartmeyer,  Nachtrag  zu  Mouascidien  von  Ternate .    .  1  Tafel  „    — .50 

Matschie,  Die  Säugetiere   der  von  W.  Kükenthal  auf  Halmahera.  Batjan  und  Nord-Celebes 

gemachten  Ausbeute 1   Textfigur,     1   Kartenkizze  und  3  Tafeln  „      3. — 


4. 

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25. 

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20. 

7. 

3. 

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Boettger,  Hie  Reptilien  und  Batrachier 3  Tafeln  Mk 

Stein  dachner,  Fische 2      „  „ 

de    Man.    Die  von  Prof.  Kükenthal    im  indischen  Archipel  ges.  Dekapoden  und  Stomatopoden  9      .,  „ 

Thiele.  Kieselschwämme  von  Ternate.  II .     .  ■ i  Tafel  „ 

Kükenthal,   Schlusswort _ „ 

1899     1902.     Band  XXVI,  Heft  1     4.     40  Tafeln  und  48  Textfiguren.     586  S. 
Voeltzkow,  Wissenschaftliche  Ergebnisse  der  Reisen  in  Madagaskar  und  Qstafrika  in  den  Jahren  1889—1895. 
i  zkow,  Beil  rage  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Reptilien.  I  Biologie  u.  Entwicklung  der 

äußeren  Körperfonn  von  Crocodilus  madagascariensis  &rand.    .         18  Textfiguren  und  17  Tafeln    .Mk. 

Strahl,  Der  Uterus  gravidus  von  Galago  agisymbanus . 8      „             „ 

de  Saussure,  Hymcnoptera.     Vespidae 4  Textfiguren  „ 

Thiele,  Verzeichnis  der  von  Prof.  Voeltzkow  ges  marinen  und  litoralen  Mollusken.  9  Textfig.  , 

Friese,  Hymenoptera  von  Madagaskar.     Apidae,  Fossores  und  Chrysididae „ 

Voeltzkow,  Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Reptilien.  II     Die  Bildung  der  Keim- 
blätter von   l'odocnemis  madagascariensis  Grand 8  Textfiguren  und  l  Tafeln        „       4. — 

Voeltzkow  und  Döderlein,  Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Reptilien.    III.    Zur 

Frage  nach  dir  Bildung  der  Bauchrippen 1  Textfigur  und  2      „            n      :; — 

Voeltzkow,    Beiträge   zur  Entwickelungsgesch  der  Reptilien,    IV.     Keimblätter,  Dottersack 

u.  erste  Anlage  des  Blutes  und  der  Gefäße  bei  Crocod  madagascar.   Grand.  5  Textfig.  u  7      „            „      6. — 

Saussure  und  Zehntner,  Myriopodcn  aus  Madagaskar  und  Zanzibar .  2      ,,            „      2. — 

Voeltzkow,  Ober  Coccolithen  und  Rhabdolithen   nebst   Bemerkungen   über  den  Aufbau  und 

die  Entstehung  der  Aldabra-Inseln 3  Textfiguren  .,      2  — 

\  oeltzkow,  Die  von  Aldabra  los  jetzt   bekannte  Flora   und  Fauna „       1.— 

Kolbe,  Koleopteren  der  Aldabra-Inseln „     —.öl) 

1902  —  1905.     Band  XXVII,  Heft  1-4.     48  Tafeln  und  8  Textfiguren.     392  Seiten.  Mk.  55. 

Döderlein,   Die  Korallengattung  Fungia  (Heft  1,  ausgegeben  am  25.  Oktober  1902).     .     .     .     25  Tafeln     .Mk 
Voeltzkow,  Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Reptilien.  V.   Epiphyse  und  Paraphyse 

bei  Krokodilen  und  Schildkröten 2       „ 

Voeltzkow.    Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte   der  Reptilien.   VI.    Gesichtsbildung  und 

Entwicklung  der  äußeren  Körperfonn  bei  Ckelone  imbrieata  Schweigg 2       ,  ,, 

Meli,  Die  Landplanarien  der  Madagassischen  Subregion 4  Textfiguren  und      3       ,  „ 

Siebenrock,   Schildkröten  von  Madagaskar  und  Aldabra.     Gesammelt   von   Prof.  Voeltzkow. 

(Heft  2.  ausgegeben  am  15.  Oktober  1903) 3 

strahl,  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  der  Placenta 1  Textfigur     10      „  vei 

Tornquist,   Über   eine   eoeäne  Fauna   der  Westküste   von  Madagaskar    (Heft  3,  ausgegeben 

am  I.April  1904) .    3  Textfiguren       1  Tafel       Mk      2.— 

Lenz,    Ostafrikanische    Dekapoden    und    Stomatopoden.     Gesammelt    von   Prof.  Dr.  Voeltzkow. 

(Heft  4,  ausgegeben  am  20.  Juni  1905) 2  Tafeln       „      5.— 

1900.     Band  XXVIII.     44  Tafeln.     135  Seiten.  Mk.  40. 

von   Reinach,  Schildkrötenreste   im   Mainzer  Tertiärbecken   und    in  benachbarten,  ungefähr 

gleichalterigen  Ablagerungen 44  Tafeln      Mk.  40.— 


.  20.— 
3.— 

3  — 

4  — 

5. — 

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1903     1907.     Band  XXIX,  Heft  1   bis  3.     35  Tafeln  und  4  Textfiguren.  296  Seiten. 

von  Re  i nach,  Schildkrötenreste  aus  dem  ägyptischen  Tertiär  (Hefl  I.  ausgegeb.  am  2o.  Dez.  1903)  17  Tafeln      51k. 

Stromer,  Geographische  und  geologische  Beobachtungen  im  Uadi  Natrün  u.  Färegh  inÄgypten  2      „             „ 

-ii  Miner,  Fossile  Wirbeltier-Reste  a.  d.  Uadi  Färegh  u.   Kadi  Natron  in  Ägypten.     3  Textfig.  1  Tafel          „ 

Stromer,  Geologische  Beobachtungen  im  Fajüm  und  am  unteren  Niltal In            » 

(Heft  2,  ausgegeben  am  5.  April  1907) 
Engelhardt  u.  Kinkelin,  I.  Oberpliocäne  Flora  und  Fauna  des  Untermaintales,  insbes  des 

Frankfurter  Klärbeckens.     II.  Unterdiluviale  Flora  von  Hainstadt  a  M.      2  Textfig.  15  Tafeln       „ 
Seft  3,  ausgegeben  am  15.  Nov.  mos.)    (Heft  4  folgt  späten. 

1905-1907.     Band  XXX,  Heft  1   bis  3.     18  Tafeln,  9  Karten  und  8  Textfiguren.     500  Seiten. 
Heynemann,  Die  geographische  Verbreitung  der  Nacktschnecken.     9  Karten  im  Text.     2  Doppeltafeln      Mk. 
Bösenberg   und   Strand.   Japanische  Spinnen  (Heft   1  und  2,  ausgegeben  am  25.  Mai  1906)     14  Tafeln      „ 

Schilling,  Flur  das  Gehirn  von  Petromyzun  fluviatilis 2  Textfig.      1  Tafel        ., 

Kappers,  Unters,  über  das  Gehirn  der  Ganoiden  Amin  calea   u.  Lepidosteus  osseus.   ü  Textfig.      IDoppeltaf.,, 
Heft  :;.  ausgegeben  am   15.  Oktober  1907).    (Heft  4  folgt  später). 


Mk.   -.— 


15  — 

3  — 
3.- 

9  


Mk    — .- 
7.50   (vergriff  | 
32.— 
3.50 
7.50 


Notiz. 


Die  Abhandlungen  sind  vollständig  bis  Bd.  XXVIII  einschl. 
Von  Band  XXIX  erscheint  noch  Heft  4. 
Von  Band  XXX  erscheint  noch  Heft  4. 


3    5185    00096    64