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URKUNDENBUCH
DER
ABTEI SANCT GALLEN
TEIL V
(1412-1442)
LIEFERUNO I
(1412—1420).
HERAUSGEGEBEN VOM HISTORISCHEN VEREIN DES RANTONS ST.GÄLLEN.
_-».'-:^.
BEARBEITET
VON
PL. BUTLER UND T. SCHIESS.
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ST. GALLEN
VERLAG DER FEHR'SCHEN BUCHHANDLUNG
1904.
Der rdntte Teil des „UrkundeDbucbs der Abtei Saoct Gallen" erscbeint in 5 UefeningeD.
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L^^:v
VORWORT.
Der V. Band des Urkuudenbuches der Abtei St. Gallen, dessen erste Lieferung hieniit der Öflfent-
lichkeit übergeben wird, unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von seinen Vorgängern.
Nachdem der bisherige Redactor, Herr Dr. Heimanyi Wartmann, beim Abschluss des IV. Bandes
die Kedaction niedergelegt und von diesem Werke Abschied genommen hatte, wurde vom Historischen
Verein des Kantons St. Gallen Herr Dr. PL Butler, Professor an der Kantonsschule, mit der Bearbeitung
des V. Bandes betraut. Er widmete sich in den folgenden Jahren dieser Aufgabe mit grosser Energie
und wusste sie, in der Anfertigung von Abschriften namentlich durch Herrn Custos Emä Hahn unter-
stützt, trefflich zu fordern. Jedoch im Frühjahr 1902 erklärte Herr Dr. Butler, die Redaction nicht
langer führen zu können, und es trat nun an seine Stelle nicht ohne Bedenken der Unterzeichnete,
der erst seit Kurzem in seiner Stellung als Stadtarchivar sich an den Vorarbeiten beteiligt hatte. Durch
die Liberalität des Orts Verwaltungsrates der Stadt St. Gallen wurde ihm die Möglichkeit gewährt, den
grosseren Teil seiner amtlichen Tätigkeit dem Urkundenbuche zuzuwenden, und es gelang infolge dessen,
bis zum Frühjahr 1903 wenigstens einen vorläufigen Abschluss zu gewinnen und an die Herausgabe
der ersten Lieferung zu gehen.
Ausser diesem Wechsel in der Redaction ist auch eine Änderung in der Bearbeitung der auf-
genommenen Urkunden zu verzeichnen. Schon bald nach Beginn der Vorarbeiten zeigte es sich, dass die
geplante Zusammenfassung des Urkundenmaterials für die Zeit vom Tode Abt Kunos bis zum Beginn
der Regierung Abt Kaspars in einem Bande nur dann sich werde durchführen lassen, wenn für einen
grossen Teil der Urkunden statt des Abdruckes in vollem oder gekürztem Wortlaut blosse Wiedergabe
in Form von Regesten gewählt werde. Es einigte sich denn auch Herr Dr. Butler mit seinem Vorgänger
dahin, dass diese Art der Publication für alle minder wichtigen Documente zur Anwendung gelangen
solle. Hinsichtlich der Orthographie sodann erklärte sich Herr Dr. Wartmann damit einverstanden,
dass in Abweichung vom bisherigen Verfahren für die Regesten etc. mit unwesentlichen Abweichungen
die heute gültige Schreibweise beobachtet, für die Originaltexte aber die alte Orthogi'aphie ohne
Änderungen beibehalten werden solle, wofür die Angabe der Varianten in Wegfall kommen könne.
Nach diesen Grundsätzen wurde die Herausgabe des V. Bandes von den beiden Redactoren vor-
bereitet und schliesslich das Manuscript für den Druck fertig gestellt. Wenn namentlich in der Ab-
fassung der Kegesten noch eine gewisse Ungleichmässigkeit zu Tage tritt, so möge dies entschuldigt
werden mit der anfänglichen Unsicherheit, wie weit dabei in der Wiedergabe des Inhaltes und Anführung
IV
des Wortlautes gegangen werden solle. Das Bestreben ging stets dahin, nichts nach irgend welcher
Richtung hin Bedeutungsvolles wegzulassen, und aus diesem Grunde wurde da und dort vielleicht mehr
geboten, als gerade nötig gewesen wäre. Für kleinere, aber inhaltlich interessante Urkunden, bei denen
die Wiedergabe in Regestenfonn kaum eine Raumersparnis gebracht hätte, ist mehrfach dem Teztabdruck
der Vorzug gegeben worden. Wenn nach Vollendung des V. Bandes ein VI. und später noch ein VII.
in Angriff genommen werden, wird die Frage zu entscheiden sein, ob nicht das im vorliegenden Bande
angewandte Publicationsverfahren als blosser Übergang zu noch weitergehenden Kürzungen zu gelten
habe.
Der Anteil der beiden Redactoren an der Herausgabe des V. Bandes des Urkundenbuches der
Abtei St. Gallen ist nicht genau zu scheiden. Herr Dr. Butler hat zu einem sehr grossen Teile die
Materialsammlung und vorläufige Textredaction besorgt; der Abschluss der Vorarbeiten, die endgültige
Gestaltung des Textes und die Überwachung des Druckes ist dem Unterzeichneten zugefallen. Die
Verantwortung für die Redaction, die somit diesen allein trifft, glaubt er mit einer gewissen Zuversicht
übernehmen zu dürfen, da er während des Druckes sich der nie ermüdenden Anteilnahme und des
sachkundigen Rates des früheren Herausgebers zu erfreuen hatte. Für diese stete Förderung und ge-
treue Mitarbeit gebührt Herrn Dr. Wartmann der wärmste Dank. Ebenso fühlen sich die Bearbeiter
verpflichtet, den Vorständen des Stiftsarchivs, der Stiftsbibliothek und des Stadtarchivs in St. Gallen,
den Vorständen der Gemeindearchive in Wil, Rheinegg, Altstätten und Herisau, des Klosterarchivs in
Maggenau und der Kantonsarchive in Appenzell, Frauenfeld, Zürich, Arau, Bern, Luzem, Schwiz und
Cur, sowie der Archive in Hohenems, Innsbruck, Wien, München, Stuttgart, Karlsruhe, Wangen, Konstanz,
Lindau etc. ffir gütige Überlassung von Urkunden oder bereitwillige Auskunft ihren Dank auszusprechen.
St. Gallen, Ende April 1904.
T. Schiess.
2511.
Die Stadt St. Gallen bittet den Papst Johannes (XXIIL), den neuge\A^ähIten Abt
Heinrich (IIL) zu bestätigen.
m. Gallen. 141:9. Januar e.
Sanctissiuio in Chnsto patri ac domiiio doniino loanni, divina Providentia sacrosancte Ro-
mane ac universalis ecciesie somiiio pontifici, doniino nostro metuendissimo. Beatissioie pater et
iomim gratiosissime, post oscnla pediuii beatornm. Cum monasterii Sancti Galli, Constantiensis
ilyocesis, Romane ecclesie inimediate subiectiT facnltates, deciine et frnctiis universe(!), tara in spiri-
tiiaiibus quam in teniporalibns, in diminutione proventiium eiusdem sie dampnose defecerint ab oppri-
mfntibus incnrsibus nonnulloriim rnsticorum, volgariter Appenzeller nominatornm, ad ipsum
roonasteriiim titulo proprietatis, subieetionis neu f^ervihitis pertiiientiom, in cnios sanctam messem
nwjuiter conspirarunt contra leguni decreta in libertateni proclamantes, — qui propterea adeo notoria
digpendia ceteris ipsius monasterii possessionibus, locis, homiuibns, colonis,^ honis et rebus aliis, veue-
»ndigetiam Dei templis mann sacrilega violatis ac ex incendiis et ruinis deformatis manifestis indiciis
btulerunt et ad tantani inopiam seu desolationem redegerimt, qnod pro nnnc duo dnniaxat in eodem
oionÄsterio degenies vix valeant de ipsius proventibus, preroiasorum occasione» congrue sustentari ^,
^erutn, sanctissinie pater et doniine gratiosissime, prideni vacanti nionasterio antedicto tiinc per obitum
^nnoüis venerabilis dominus Hainricua, unus ex hiis duobus, bniua monasterii professus, seonndum
formam seu decretum electionis eins Sanctitati hiimiliter presentandns in futurum abbatem est assuniptus
Tehti is, qui ob celebreni opinioneni totius cleri, vasallorum et popnli ipsius meritis preclaris, vita
prernatura, preraiis exigentibus in extrinseca utilitate est providus, in cautela circumspectus et in
«iperientia rerum qoaniplTirimum soUicitus necnon de honestate et iudustria multipliciter comniendatus,
ex ntroque etiaro parente de nobili prosapia baronum procreatus, per quem status huius monasterii
^esolati ab oranibus crediiur refornmndns. Ea propter eins Sanctitati hnmiliter supplicanius genubus
proToliiti. qnatenus preniissis potis.sime attentis, eideni nionasterio paterno conipatientes aÖectu, de
^ei^igtutate apostolica huiusmodi electionem de ipso domino Hainrico factam confirmare ipöumque
'B abbatem eidem nionasterio preficere ac sibi providere de eodem dtgnemini gratiose, constitnentes
ß08 propterea ad sancte Romane ecciesie necnon eins Sanctitatis mandata et precepta iugiter obligatos-
wQin in oppido nostro apud Sanctum Gallnra, sexta die mensis lanuarii, anno Domini MCCCCXII.
Magister civiiiin, consules ac tota nniversitas opidi Sancti Galli, vestre Sanctitatis humilimi
serritoirea.
Heinrich IlL U12-H18.
StiftüblMMhf^k KL€allfji. Ed. 717, S* 432. — Abdruck: Zdlweger, Urkundeii L 2 8. 231, Nr. 214. ~ Gleieiizeüige
Copie; zwei spätere aus dem 17. Jahrbundert ^nden »icli im Stiffcsarcbiv, die eine von BrüUisauer im 2. Bd. von dessen
Cbronik, Bd. 187, S, 919 ff., die andre von Stiplin i StifUarcbivar 1639-1672) iir Bubr. XIII, Fanc. 4. In allen drei Copien
Bcheinen die Abkürzongen des verlorenen Originalj^ nicht immer nchtig aufgelöst zu sein; so schreiben aie Z. 8 ^procla-
mantium*, Z. 21 ^provohitis*, und auch sonst bietet der Text mehrfach Anatosa, — An die Copie in Bd. 717 der Stifle-
bibliothek und ebenio an diejenige Stiplins achlie8«fc aich folgende Notix:
Sciendum eat, quod Cüno felicis recordationia supramemoratua obüt feria aecunda proiima post festum sancti
Galli circa borara qnartam poat meridiem et in crastino bumatus est et pösitna in aepulchro quondam H i 1 1 p o 1 d i et
Hermanni abbatum, iujtta introitiim ianue ducentiB ad nrnbitura. Et postea in oppido Wil concordabantur abbiLa
H a i n r i <^ u » »upradictus, nationis de 0 n n d o 1 f f i n g e n , et G e o r i u » de E n n a , et electua est H a i n r i c u 8 in abbatem,
Georiuß rero in prepoaitum, camerarium et onuiia alia o£ficia monaaterii. Et cum amicis, vasallis etc. quampluribns
in niimero quasi 80 equitum equitaverunt unanimiter et pervenemnt de Wilo ad Sanc tu m Gallum. Et ibidem bora
qua.si vesperanim «uperposititH eHtHainricup altari sanctiOalH cum deeautatione Te Deum laudamua etc. per quen-
dam tunc suffraganium C o n r t a n t i e n s e m et abbEitem Scotorum extra muros Constantienaea etc., quampluribua
in magna aatantium seniorum et iuvenum mullitudine prospicientibuR, quia in 83 annis nemint plua viaum fuerat tale
factum, quia tanti temporis »pacio Bupervijdt abbas Cfino in regimine abbacie, Tunc erara annorum qua«i 12, sed
tempore electionia Hainrici fere 45.
Ego lübannea de Gosaow, filius laicus Rudolf fi Pistoris.
Ober die Erwähl ung Heinricha IIl, vgl. auch Tachudi, Chronicon I S. 657 f.
4
4
4
Geleitbrief für Hermann Eggler von Gonten von Ananriann und gemeinen Land-
leuten zu Appenzell.
141^. Jannar 9.
Wir der amman und geriiain laiitlüt ze Appenzell tünd allermänklich ze wissen mit disem
offen brief» das wir gebent Herrn an Egaler von Gunta ain gut, fri, sicher gelait für 0ns und
all die unser and Unser diener, sinem lib und gät von lititt disem tag hin, alz dir brief geben ist,
untz ze Unser lieben Fröwen tag ze der Iiechtmiss, der schierost knnt nach gab disa briefs, und den
tag allen imgefarlicb, gen Zürich in die statt und anderswo ze wandb'n untz an sin notdiirfft, von
lins und den ünsern und unser diener ungesunipt und ungehindrot. Und des ze offnem, warem urkimd
und stätter sicherait{!) aller dir vorgeschribner ding und vergicht so haut wir unser geinain insigel des
lantz ze Appenzell offenlich getrukt uff dissen brief ze end dir geschrift, der geben ist an dem
nächsten zinstAg nach der haiigen tri klingen tag, anno Domini MCCCC XII,
Lindf8ircbir AppfUiell 1. K. — Papier- Original; daa grüne Wachasigel ist bis auf geringe Hmie abgefallen.
Auf den Streit Hermann Egglera mit den Appenzellem haben noch vier weitere Aktenstücke im Landesarchiv
Appenzell I, R. jPapieroriginale gleich dem obigem aus den Jahren 1411 und 141*2 Bezug, nämlich:
1. Biachof Hartmaan (11.) von Cur quittiert Hermann Eggler über 100 fl. und legt fiir ihn Zeugnis ab,
da«8 er am Raube dea Marquart von Em» unbeteiligt sei. Cur, 1411- April 14., a, ürkdbch. fV 8.933, Nr. 2495,
2. ^ 1411. December ÜiO, — Hermann Eggler an Bürgermeiater und Rat von Zürich. Er daiikl
den Zürchem für ihr Anerbieten, zwiacheu ihm und den Appeuzellern zu vermitteln, lehnt es aber ab, von dem
gewährten freien Geleit Gebrauch zu macbcn, so lange ihm nicht auch von den AppeUKellem aolchea zugesichert werde»
Sodann erklärt er, sein Herr, Graf Wilhelm (von Montfort?), sei mit Unrecht in der Gefangenschaft von den
Appenzellem beschuldigt worden, ihm in aeiner 8ache beholfen und beraten gewesen zu sein; denn er sei „dozemü,
do ich die von Appenzell *e Acht erklegt, hie by in lande nit geweaen, und bin öch nit anders hy im denn als ein
ander wercbman, der im werchet umb einen 16n, und hilft und rät mir weder lützel noch vil in diaer sacb** — Sunn-
tag Tor Thome, 1411.
5. — 1411. l>eeeniber AT. — Bürgermeister und Rat von St Gallen geben dem Hermann Eggle
für den Tag, der in seinem Streit mit den Appenzellem , uff den näheten zwelften tag nach wihennäbt, so 8cliiert>ii
9
i
^
Heinricli ÜI, 1412—1418. g
kompt nach datum dix briefa* (Januar 6.) ^ in Zürich geleistet werden »üll, freies Geleit ,jilit tag vor dem egenanten
tig Q&d abt tag di^ nähsteD nach dem egenanten tag ungevarlich^^ — Sant Johans tag des ewangelisten in den
TÜienDähten, 1412.
4, — 141JS. «faniifir lü. — Bürgermeigter und Rat von Zürich stellen dem Hermann Eggler einen
ödeitbrief aus ,nntz uff den nechsten unser lieben Frdwen tag ze der liechtmia«e, m nu »ch leres t kunt« imd den eelben
tig allen imgetarlicb m ün», bi uns in unser statt ze wantlJen und wider von uns an «in gewarsami". — 18. tag
GesDirs, 1412.
Auf dem Tag in Zürich am 6. Januar scheint hienach keine Einigung erfolgt und deshalb ein neuer Tag etwa
tafden 25. Januar angesetzt worden zu sein, vgl. auch unten 1414, Mäm 29.
%ol3* - 1413, Januar 11, St Oalleiu — Abt Heinrich (IIL) verleiht ^dem bescbaiden
knecbt Hainin Strikker ze Herisow, Adelhait Enderlin, siner elichen frowen. und ainen
Überben* zu einem Erblehen des Gotteshauses Kelnhof 2u Herisan um einen jährlich aof St, Galten
lug zu entnchteoden Zins von 30 y/ ^ C. M, und die üblichen Dienste, mit der Verpflichtung, alles
in gntem Stand zu halten, ansonst das Gotteshaus das Lehen an sich ziehen und anderweitig vergeben
kaoD. — Sant Gallen, man tag vor sant Hilarieu tag» 1412.
ItiftMrrliif U, Gatlfi« Lekitirrliiv Bd 74, S. 241. — Etwa gleichzeitige Eintragimg. Ei aigelt der Äbt (— „habent wir
äDier inaigeU daz wir vor gehebt hant^ oä'enJich gehenkt an diaen brief*).
2514. — 1112. Januar 28* C'oni^tanz, — Abt Heinrich (lU.) von St. Gallen gibt der
^inna ze BCirtorl, Ital Egiis sälig von Costentz" ehelicher Witvre, und ihrem ehelichen Sohn
Hans Konrad Egli gemeinsam zu Lehen den , Martin Kappeller ze Nidren Wil, item Hans
Kappell er und dry sin sün und ain tochter^, welche die Frau bis dahin vom Gottesbause SL Gallen
zu Leben hatte, und zwar soll die Frau des Lehens geniessen, als ob sie ein Mann oder Knabe wäre.
— Costentz» donsta*^ nach Agnetis, 1412.
Hiftnarrjiif I^l»iitkii« Birkrurrbii R 1041, f. 40»''. - Etwa gleichzeitige Eintragung.
»515,
Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg verkauft den Landleuten zu A^^ildhaus den
dortigen Zehnten zu Gunsten der ewigen Mess und Pfrund ihrer Kirche.
Wir grüff Fridrich von Toggenburg, grSff ze Brettengöw und zeThafäls, tund kund
allerniünklichem und verjehent oflenlich mit disem briet\ das wir recht und redlich verköft band den
gehenden ze dem Wildenhus, gelegen ze der nüwen kilchen in den Foren, — der da stosset ainhalb
in das burgtob el, uf in die Falüreu und ab in die kalten Sjmien,. und andrenthalb in den bnchj in
Köslerwis und Itössleregg^ uff die undren march uf in den hag — » der unser rechte fry, ledig aigen
iat; und händ denselben zehenden uli" akkern, uÖ" wisen, in holtz, in feld und mit aller zügehiird aines
tecbten, stäteu, ewigen, unwiderrufflichen kiffes für uns und alle Unser erben und nichkomen ze köffen
pikenden erbereii den landlüten gemainlich ze dem Wi Idenhoa^ iren nächkomen und der kilchen»
diselbund gelegen bj dem Wildenhus, umb hundert pfunt und drissig pfnnt pfenning, alles guter
ond genanier Costentzer müns . , . . Und ist der kM beschehen, das der vorgenant zehend mit
aller siner zögehörd nu hrnnenthin eweklich koI gän und gehören an ain ewigi mes.s und pfründ in der
'örgenanten kilchen, und das ain lüpriester, wer der ist, der mit der vorgenanten landlüten und irer
n&chkoman willen und gunst daselbund ze dem Wildenhus bushablich sitzet^ den obgenanten zehen-
Hemricb ID, 1412^1418.
den mit aller zögehörd iDnenien, haben und messen sol, äii alle geverde. Und alle die wil uod als lan^
9o dehain priester da nit hushablich ist, als vor stät, so sölleat die vorgenanten landlut und ir nlchr^
komen und der vorgenanten kilchen pfläger, wer je die sint und werdent, mit der vorgenanten landlat^^^
und ir näclikomen willen und gunst dieselben nütz^ ao denne järlich von dem vorgenanten zehend^^
vallent, innemen zu der kilchen haoden und dieselben nütz denne derselben kilchen anlegen und fC^::^
keren, also das die pfründ damit gebessert werd, alle die wil und als lang, bis das sy ainen lüpries^^^
gehaben niugent, in aller der wis und niSss, als vor stAt . . .'^
Ze Liechtenstaig in unser statt, an unser lieben Fröwen abent ze der liechtmiss, 1412,
t) TtnkbU tt&d tVihiveli«fliro'rtu«K
offen.
Sammlaug (If.H Hiitoristtieu Vminn Si Gftllen* — PergameDt-Original; das stark beschädigte Sigel des Grafen h^agt
$£516.
Abt Albrecht {IL) und der Convent von St. Johann willigen darein, dass Anna
Lochnauer, die einen Eigenmann von Tobel geheiratet hat, sich von ihrem
Gotteshaus loskauft an Tobel.
l¥il. 14U. Febritnr 12.
Wir Albreclit, von Götz verbengn List abt, und gemainer convent des gotzbus ze Sant JohäDO
im T h u r t a i I , sant B e n e d i c t e n ordens, in C o s t e n t z e r bystuni, verjebent oii'enlich und tönt kujil
allermenglichem mit disera brief von deswegen, als sich die erber unsers gatzhus aigen frfiw Anaa
L o € h n o w e r i n , wilent Hansen Lochnowers seligen eücbe tochter, wider uns und wider imsfir
vorgenant gotzhus euch vermannet und zum elicheo man genomen hat den erbern knecht Hansen üaat,
den ziniberniau von Tobel, des hus ze Tobel aigen man, iren ungenossnen an der herschafft, (kriimb
die egenant Anna etwaz in unser ungnad komen und gevallen waz und wir etwaz mit ir darunib in
stössen und in zftsprüchen gewesen syent und gehept haben, daz da die ersamen Ulrich Estrich,
alt schulthaizz, Claus Y b e r g e r, burger, nnä H e n s 1 i Y b e r g e r , waibel ze W i 1 , so vil darin geredt
und sich darnnder getan haut, den wir oueb daz ze baider sidt ussern banden geben haben. Die hant
ouch uns darumb IVüntlich und gentzlich und gar mit enander gericht und nberainbricht, also dai
uns die vorgenant Anna an barem, gezaltem giU geben und gewert hat fduf pfunt pfenning göter und
genemer Costentzer müns; daz selb gelt in nnsem und unsers gotzhus nutz und fromen komen ist,
als wir verjehent mit disem brief. Und mit demselben gelt und daromb hat sich ouch dieselbAnO*
Lochnowerin mit irem lib und mit irem g5fc, ligendem und varendem, ains stäten, immerwerendetii
ewigen koulfs von uns und nuserm vorgenanten gotzhus erkonüt recht und redlich an daz obgenap^jt
hus gen Tobel» also daz sj nu hinnanhiu darzü und daran gehören sol als ander des hus zeTob^^
argen lüt , . . und darumb so lässent und sagent ouch wir sy und alle ire kind und ir erben ira lil^*
und ires gütz, ligentz und varentz, für uns und filr unser nach komen und für daz obgenant unser got-3f'i
hus fryg, ledig und los, ungevarlich und ouch gar und gentzlich . , .'^ Üff daz so bekennen ich ol
genant Anna Lochnowerin und wir die nachgenanten Hans Loch no wer, ir elicher brfider, Uii
L o c h n o w e r , ir vetter, und Hans Blödli von Swartzenbach, ir öhem , ouch besunder in disern '
brief» daz der obgenant konff und verkouff und alle obgenant ding von unser aller flehiger und ernst-
licher bett wegen und mit unserm gunst und göten willen geschehen und volfört sint . .
Wil in der statt, an fritag vor aant Valentinus tag, des hailigeu martrers, 1412.
•) ?«rttehtfonD*U
Hemrich III 1412—1418.
luUBiarcliiT Tirpn. IH. Tobe], Srhnbl iXIl. Fair VIIL ffr. 21 - Pergament -Original. Ea eigeln Abt und ConveBt
iron St Johann und für die Anna fjochnauer und ihre Angehörigen Klaus Ib^^-rger; die Sigel fehlen, doch hangen noch
rgamentötreifen mit der Aufschrift ,tibt, convent, Yberger*,
»517-
Otmar Wildrich von St. Gallen verkauft der Stadt St. Gallen den Salzzoll una
11 Pfund Pfennig,
Nt. C;iillen. 141». Febrnmr ID.
Ich Othmar Wildrich von SaiitOallen tun kiint . . ., diiz ich . . . den saltzzolle ze Sant
Q allen in der statt niit allen rehieii, iiutzzen utid zögehörden» alz der von minen vordem an mich
komen und braht ist und ich den untzher innegehebt und genossen han^ . . . der min reht» ledig aigen
WM, ... 26 kftffen geben han den ersamen wisen dem burgeimaister, dem rat und den bürgern ge-
mainlich der obgenanten Btait, allen Iren erben und nacLkomen umb ainlöff phunt phenntng guter und
genäüier C Osten tzer müuse * . . Denselben vorgenanten saltzzolle . . . han ich den obgenanten dem
burgermaister, dem rat und den burgern gemainlich der statt ze Sant Gallen zö ir und ir nacb-
komen banden rebt und redlich an dez richs Strasse uf geben und gevertgot ... Und zu der obge-
nanten summe geltz hant si mir abgelassen, waz ich in uW disen hüttigeu tag schuldig waz, es wärint
stüran oder ander ding . , /'
Sant Gallen, fritag nach sant Vallentis tag, 1412.
«) f«nlclkt> <B(I Wlhni£b&furormt>I ; ncb«ii %\<U ■«tit Wlldriob dvr F^UUl aucb «einflli Rohn pCJ «üt i«n W i 1 4 r 1 c h - <• rvhUut w*id*.
ttiltarelÜTStCtlleii, Tr.nU, %tAK — Pergament* Original; die Sigel von Otmar und Georg Wildrich hangea
IB Holzkapseln, beide sind zerbrochen.
S518. — 141*2. Milrz 24, — Eberhart von Sax, Freiherr zu Forstegg, vertauscht an Abt
Albrecht von St.Johann und dessen Capitel seine Eigenleute ^Cönratten Bochsler und sini kind,
Dietzin, Claiisen, Eisbetten und Adelhaitten und dero kind" gegen den Hof ,ze Obreu-
wald gelegen, gnant Münchawiß*. — 1412, donstag vor dem palmssunnentag;
Müttrebiv ät. fialleo, ([. i) J. C. II - Pergament- Original mit ofen bangendem Sigeh
2519.
Papst Johannes (XXllI.) beauftragt den Bischof von Augsburg^ den Cantor der
Kirche Felix und Regula in Zürich und den Official in Basel, das Kloster St. Gallen
und dessen Güter, Besitzungen und Rechte gegen alle, die es belästigen oder
schädigen, in Schutz zu nehmen.
Rom. 141id. närw. 28.
1 o h a n n e s , episcopus, servus servoruni Dei, venerabili fratri episcopo A u g u s t e n s i et dilectis
ÄIÜä cantori ecclesie sanctoruni F e 1 i c i s et Regule, prepositure Thnricensis, Constancieusis
A'ocesis, ac officiali Basiliensi aaluteni et apostolicam benedictionem . . . Sane dilectorura filiorum
aibatis et conventus monasterii sancti Galli de San ctogallo . . . conquestione percepimus, quod
üotmulli archiepiscüpi, episcopi aliique ecclesiaruni prelati, clerici ac ecclesiastice peraone, tam religiöse
^aam etiam seculares, neenon duces, marchiones, comites, barones, nobilea, milites et laici, communia
g Heinrich III. U12~-U18.
civitatum, universitatum, opidorum, castronim, villarum et aliorum locorum et alie singulares persone
ciyitatum, diocesium et aliarum parcium diversarum occuparunt et occupari fecenint castra, villas et
alia loca, terras, domos, possessiones, iura, iurisdicciones necnon fructus, census, redditus et proventus
dicti monasterii et nonnulla alia bona mobilia et immobilia, spiritualia et temporalia ad abbatem et
conventum ac monasterium predicta spectantia et ea detinent indebite occupata seu ea detinentibus
prestant auxilium, consilium vel favorem. Nonnulli eciam civitatum et diocesium et parcium predic-
tarum, qui nomen Domini in yacuum recipere non formidant, eisdem abbati et conventui super pre-
dictis castris, villis et locis aliis, terris, domibus, possessionibus, iuribus et iurisdiccionibus, fructibuSf
censibus, redditibus et proventibus eorundem et quibuscunque aliis bonis mobilibus et immobilibus,
spiritualibus et temporalibus et aliis rebus ad eosdem abbatem et conventum ac monasterium spec-
tantibus multiplices molestias et iniurias inferunt et iacturas. Quare dicti abbas et conventus nobis
humiliter supplicarunt, ut, cum eisdem valde reddatur difficile pro singulis querelis ad apostolicam
sedem habere recursum, providere ipsis super hoc patema diligentia curaremus. Nos igitur adversus
occupatores, detentores, presumptores, molestatores et iniuriatores huiusmodi illo volentes eisdem abbati
et conventui remedio subvenire, per quod ipsorum compescatur temeritas et aliis aditus committendi
similia precludatur, discrecioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vos vel duo aut unus
vestrum per vos vel alium seu alios, etiamsi sint extra loca, in quibus deputati estis conservatores
et iudices, prefatis abbati et conventui efficacis defensionis presidio assistentes non permittatis eosdem
super hiis et quibuslibet aliis bonis et iuribus ad abbatem et conventum ac monasterium predictos
spectantibus ab eisdem vel quibusvis aliis indebite molestari vel eis gravamina vel damna seu iniurias
irrogari, facturi dictis abbati et conventui, cum ab eis vel procuratoribus suis aut eorum aliquo fueritis
requisiti, de predictis et aliis personis quibuslibet super restitucione huiusmodi castrorum, villarum,
terrarum et aliorum locorum, iurisdiccionum et iurium et bonorum mobilium et immobilium, reddituum
quoque ac proventuum et aliorum quorumcunque bonorum necnon de quibuslibet molestiis, iniuriis
atque damnis presentibus et futuris, in illis videlicet, que iudicialem requirunt indaginem, summarie,
de piano, sine strepitu et figura iudicii, in aliis vero, prout qualitas eorum exegerit, iusticie comple-
mentum, occupatores seu detentores, presumptores, molestatores et iniuriatores huiusmodi necnon
contradictores quoslibet et rebelles, cuiuscunque dignitatis, status, ordinis vel condicionis extiterint,
quandocunque et quocienscunque expedierit, auctoritate nostra per censuram ecclesiasticam, appellacione
postposita, compescendo, invocato ad hoc, si opus fuerit, auxilio brachii secularis, non obstantibus . . .
Ceterum volumus et apostolica auctoritate decemimus, quod quilibet vestrum prosequi valeat articulum
etiam per al[ium inchoa]tum, quamvis idem inchoans nullo fuerit impedimento canonico prepeditus,
quodque a dato presencium sit vobis et unicuique vestrum in premissis omnibus et eorum singulis,
ceptis et non ceptis, presentibus et futuris, perpetuata potestas et iurisdiccio attributa, ut eo vigore
eaque firmitate possitis in premissis omnibus, ceptis et non ceptis, presentibus et futuris, et pro pre-
dictis procedere, ac si predicta omnia et singula coram vobis cepta fuissent et iurisdiccio vestra et
cuiuslibet vestrum in predictis omnibus et singulis per citacionem vel modum alium perpetuata legitime
extitisset, constitucione predicta super conservatoribus et alia qualibet in contrarium edita non obstante
presentibus post quinquennium minime valituris. Datum Rome, apud Sanctum Petrum, V. ka-
lendas Aprilis, pontificatus nostri anno secundo.
StifUarelliv Stdalleo B. 1 C. 6. - Pergament-Original mit Bleisigel an Hanfschnur. — Kanzleiunterfertigung
auf dem Buge: Pro A. de Griff onibus Jo. Ibsung; Registraturvermerk a tergo: K mit unten eingeschrie-
heneni S. - Unter dem Bug links unten Ap. ... G. 8 toter. M. de (i uadagnii.
Hemric)! Uh 1412 -Ul8,
ser mitgülten ald iro erben ald nachkomen, sament ald besunder, in dehaiii wis ald weg ze schaden
oment, wie ald weihen weg der sehad denn je darrilrret, daz wir und alle unser nachkonien si alle
icr , . . darvou allweg ledigen und lösen und darunib gantzlich entschädigen sülleut , . . Und haben
len allen vieren und iro jeglichem besunder und allen ireii erben und uachkomen und allen iren helliern,
er die sind, darumb erlobt und erlöbent inen jetz mit disem brief, uns alle gemainlich und jeglich
der und alle unser nachkonien und das obgenant unser gotzhus darunib anzegriifent, ze liefftent,
nStent und ze pfendent an allen Ünseni und iiusers gotzhuß giilten, nützen, Zinsen, lüten und gfttern,
dit; wir jetz band ald gewinnent, risgenomen und vorgelassen ünsers gotzhuß portenzeheud, unser clost-er-
lehen und ünsers gotzhuß statt ze Wil und dero lib und gut . . .^ untz daz si darmit allweg von der
leraatzung und sach wegen gantzlich geled^ei, gelöst und entschadget werdent, an geverd. Und daraü
SD sond öch si und ir erben nud naclikonien darumb allen gewalt^ urlob und recht zft uns und ünsem
naclikomen und zö ünserm gotzhus haben, den der obgenant herr Stephan von ßnndelfingen
und ain erben und helffer nJich sines hfiptbriefs sag urab den abgedachten sinen Jerlichen zins zÜ lins
Wil, mentag n&ch ünsers herren fronlichama tag, 1412.
Lim- lUid Stäfitflircliiv KLult^art, [iKliHbiirger €«{»ialb(irh, ^r. Si — He^eRt in der AuHgabe de^ Copialbucbea von Herrn,
Wirtinanii (Mitteilungen z, vaterl. (Jeach. XXV} Nr. 25. — Ea sigeln Abt und Conrent,
8S%4# — 1412. Juni 21. BischofzelK — Kudolf von Rosenberg von Zuckenriet stiftet
^aiaen mutt götz und wolberaitz kernen Bisclioffceller messes järlichz und ewigs geltz**, je an
Martini dem Keller der Chorherren zu entrichten, ans seinem Hof Moshan bei Znckenriet, imTur-
gau gelegen, an das Gotteshaus St, Pelagien (Pelaygen) zu Bischof zell zu einer Jahrzeit für
seinen Vater Rudolf von Rosenberg selig. Dieselbe soll begangen werden ,an dem abem(l) mit
*iner ?igily und mit ainer selvesper und marnet mit ainer selmess ze fronaltar ze vordrost" , — B i -
schoffceU, zinstag vor sant Johans tag des Toffers, 1412.
Tir^ivckrs fiantda^irelii v, IHL Br^f btttr^lt il 1. 1 Hf r. l ^. — Fe r g ». m e n t - 0 r i |^ i n a. l mit oSen bangendem (bescbadigteiu)
%d - Vgl. ürkdbeii. Bd. IV, Nr. 2415.
2535.
Waldburga von Ulm sichert dem Kloster St Gallen das V/iederlösungsrecht auf
dessen verpfändete Güter in Stammheim.
1412. Anffii»«t 4.
leb Waltpurg von Ulme, wilent Albrecb t Kl&rerH seligen elicbil frow, bnrgerin zeCostent«, yergich
lieh und tun kond . . ., das icb von dem bochwirdigen fürsten, minem gnedigen lierren itbbt Hainriciien und
cappittel geDaainlieb dez gotr-bufl zeSantgallen ainen willbriwf hfin üb^r die fünfzig guldin järÜcbB geltes, die
WJli€rkotft hin von Hansen von Honburg dem eitern iilf ainen widerkonfF uaa den guten ze Stambain» die sin
find von dem i*genanten gotzhus ze Santgallen, der von wort ze wort atät und geschriben iat also:
Wir Hainricli, von Gottes gnaden abt des gotzhuses ze Santgallen, und wir das cappittel . . ,
'H-bnnen , . ., das der from, vest Hans von Honburg der elter beschaidenlicli an uns bracht, für-
g^geben und erzelt hat, wie er durch sunder sinen nutz verkofft nnd der ersamen Walt pur gen von
illme und iren erben nnd dem, der iren hoptbrieve innehab, ze ainem ewigen koff nnd doch uff ainen
riderkouff ze kotient gegeben habe fünfzig gut Rinisch giildin, gilt an gold und volteschwiir an gewicht
Costeniz an dem Wechsel, rechtz zinses und järlichs geltes, umb achthundert göter Rinischer
2
10 Heinrich III. 1412-1418.
guldin . . ., usser und ab der kirchen, dem kirchensatzz und der widern zeStamhain, dem obem und
dem nidern kelnhof, daselbs gelegen, mit aller zfigehörde, die sin und siner vordem pband Ton uns
und ünserm gotzhus sigen. Und wurdent daruff diem&teklicb von im gebetten, denselben kouff ze
yergünsten und ünsem willen und gunst darzA ze geben. Darinne haben wir . . . denselben koff ?er-
gtinst . . . und vergUnstent den in kra£Ft und macht diss briefs nach lut und sag des hoptbriefs, der
darüber versigelt offenlichen gegeben ist . . . Und des ze urkQnd henken wir unser und des cappittels
insigel offenlichen an disen brief, doch uns ... an der losung unvergriffenlich . . . Geben an sant
Oschwaltz abent, 1412.
Denselben vorgenanten brieve lob ich für mich nnd min erben ze halten nnd den obgenanten minen gnädigen
herren den abt und das cappittel ... an der losung desselben phantschaflflz nimmer ze sömen, ze hinderen . . ., doch
das ich von derselben ir losung mines hoptgutes achthundert guldin Hinischer und, ob d^hain ergangen zins oder sehad
daby unvergolten usstfind, och bezalt werde ... In dem vorgeschriben järe, an sant Oschwaltz abent.
StiftearchlT St. dallen, L I. L S. Fuc. S. Ir. 14. — Pergament-Original; für Waldburg von Ulm sigelt ihr Vetter
und Vogt K 0 n r a d von Hof von Constanz; das Sigel hängt eingenäht.
2526. — 1413. Angnst 5. — Rödolf der Spiser von Spisegge verkauft seinem Tochter-
mann Hug Schul maister, Bürger von St. Gallen, dritthalb Malter beiderlei Korns, halb Vesen,
halb Haber, St. 6 all er Mass, jährlich auf Martini zu entrichtenden Zins aus dem Zehnten des Kelu-
liofes zu Berg, der sein Lehen vom Gotteshaus St. Gallen ist, um 18 ^, 15^^ Constanzer ^; dabei
wird dem Hug Schülmaister und seinen Erben auf alle Rechte des genannten Zehnten das Vorkaufs-
recht zugestanden h ß ^ billiger als andern Käufern. — Sant Oswaltz tag in dem ögsten, 1412.
SUfUarcIliT St.(}aIIen> K. K. 2. B. 1. — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel.
2527. — 1412. August 27. Schwarzenbach. — Die BrQder Peter und Wolfram, Freiherren
von Hewen, verkaufen dem ehrbaren Knecht HansAltstetter, dem „wätman*, sesshafb zu Wil,
um 24 ff ^ C. M. einen jährlichen Zins von '60 ß ^ C. M. aus dem Hof zu Nidren Brunberg, den
jetzt Burkart Säger für den Hans Altstetter bebaut, nachdem dieser kurzlich den Hof von dem
Gotteshaus St. Gallen erkauft hat. Es sollen also Burkart Säger und seine Nachkomen künftighin dem
Hans Altstetter und seinen Erben den Zins ausrichten, wie sie bis daliin verpflichtet waren, ihn den
Herren von Hewen zu geben, die alle ihre Rechte an den Zins ,von vogtrechtz wegen und von gcwalt-
sami* dem Käufer abgetreten haben. — Swartzenbach ulf unser vestin, an sant Pelagen abent, 1412.
StifUtrchiT St (lallen, W. W. W. 1. Faic. 1. Ir. 4. — Pergament- Original ; die beschädigten Sigel der Freiherren hangen
offen.
2528.— 1413. August 39. StOalleii. — Hans Entziswiller, Reichsvogt zuSt.Galleu,
hält an des Reichs Strasse ü£fentlich Gericht über Hain rieh Zimmer man von LUc hingen aus
dem Rheintal (Rintail), der von Wilhelm Liehtistaiger, genannt Wilhelm Köli, Bürger zu
St. Gallen, wegen Raubes angeklagt ist. Trotz seiner Verteidigung, ^er wäri in mines herren von
Österricb krieg frid und unfrid gewesen und wäri alweg under derselben herschaft paner oder under
dero von Veltkylcb usgezogen, won zö ainem male, do wäri iro hundert und zwelf man, und ge-
truwoti Got und dem rehten, daz er damit den tod nüt verschult hetti", wird der Augeklagte dem
llachricbter übergeben, dass dieser „zwai stuk usser sinem libe machen sölt, also das sin h&pt daz
kürizer tail sin solt*. — Sant Gallen, mäntag nach sant Bartholomes tag, 1412.
Stilllltkiltt.Wlll» Tr. UXV, Ir. I. — Pergament-Original; das Sigel ist abgefallen.
Ilt H12-1418.
25Z9. — 1412, August 30. Wil, — Die Freiherren Woltriini und Peter von HewtMi h&hen
mit EiiiwilligLiog Herrn Heinrichs, erwülilten Abtes von St* Gallen, den ,hof ze Morsh ft b mit
siuer zögehörd, der mit andren lilt nnd götern linser pfand ist und gehört in das grozz pfand, daz wir
TOB dem egenanten gotzhus ze S a n t g a 1 1 e n haben" , an C ü u i M o r s h u b 1 i , jetzt sesshaft zu F r v a-
herten, um 98 U ,^ C. M. verkauft laut eines vom Abt und ihnen besigelten Briefes nnd geben jetzt
dem Abt die Zusicherung, dass bei ßücklösung des genannten Pfandes durch das Gotteshaus au der
Lösungssunmie die 98 ff ^ C. M, in Abzug gebracht werden sollen* Dazu hat auch der Käufer auf
ihr Verlangen dem Abt das Recht des lUickkaufes für den Hof zu Morshub eingeräumt, jedoch mit
dem Vorbehalt, dass der Jahresuutzeu noch ihm oder seinen Erben zustehen solle, wenn der Kückkauf
erst nach St. Johanns des Täufers Tag erfolge. — Wil, zinstag vor sant Verenen tag, 1412.
i^tiftsarrbiT St* fiallf Dl l. L 1 ft. 3. — rergament- Original; die Sigel der beiden Freiherren, atiter welche auch
der Käufer ticb bindet, bangen eingenäht.
2530.
Verhandlungen mit den Appenzellem auf einem eidgenössischen Tage.
1-11:$, 2wi»clieti di'ni 1. itiid H. 8epteiiiber(f>.
Als die von Appenzell geniaut sint uml* sach, den apt von Sant Gallen, sin gotzhns, ouch
aijrland und lantlüt antreffend, anzegrytfen, band der von Appenzell erbern hotten, nämlich Ulrich
Ammen von Huntwil, Hernian Wetter, Uli VischpbÄcher, Cünrat Breuder, Johans
Wetter, Walther Koppeuhan, von gemeines ir landz wegen und von ir enpfelchens geantwiirt
uff dem tag Zug, der jetz uH' saut Verenen tag gel eist ist, also: waz die geswonien briet", die si ge-
sworn hand und die eidgnossen inuehand, wisent nnd sagent, dem wellen si genüg tön und dabi beliben,
und bittend, daz man sich der antwürt lass benagen. Oetrüweut ouch, si habend genüg geantwürt.
Item die von Appozell haut allesamend, jung und alt, waz ob sechszehen jaren alt ist, ge-
swoni, den eidgnossen allen in stetten und lendern oder den merteil under inen gehorsam ze sin de.
Item so söUent ai ouch kein krieg äu der eidgnossen willen använ.
SUatiftrehlf Lmeni, Ibsrhiedband A. 1 — Regest: Eidg. Abech. 1 S. 133, Nr, 295 e. — Das Stfick ist undatiert, von
Cy»t mit 1411, 1. September überschrieben, in den Eidg. Äbsch. aber 14i2 zwischen 1. und 8. September eingereiht,
▼eleiier Datiemng wir hier gefolgt sind.
2531. — 1413. Septeiiilicr 19, Appenzell. — Auf einem Rechtstag, dem als eidgenössische
Boten Junker Petter Öri und Meister Hans von Rüti, der Gerber, für Zürich^ WernherSepp
imd W e r I i von S t e i n a für S c h w i z , Hans E g g e 1 1 und Hans Vogel für G 1 a r ü s beiwohnen, wird
von dem Landesweibel Hainrich Bophart mit Jäkli Väsler ak Fürsprech Klage erhoben gegen
Jollana Oeswend den alten von Appenzell, der von denen von Appenzell ins Gefängnis geworfen
worden lat, weil er ,etwaz red und Urkunden geworben und getan . ., daz wider gemain Aidgnosen
m\ wider gemainer lantlüten ze Appenzell an iren lautzgeweren, frighaiten und guten gewonhaiten
gsmtdich gewesen ist*^ Der Angeklagte fordert durch seinen Fürsprech tili u Amman im Sunder,
sich über die Autwort beraten zu dürfen, bittet darauf die eidgenössischen Boten, sowie Ulrich Für er,
Bürgermeister von St. Gallen, und Hainrich S wander, die auf Ansuchen seiner Sohne von einem
Rat lu St, Gallen zu dem üerichte abgeordnet sind, mit andern Freunden nnd Gesellen in seinen Rat
ttnd ersucht sie, in Ansehung seines Alters für ihn Fürbitte zu tun, dass er am Leben bleibe; denn
die Schuld könne er nicht leugnen. Auf die Fürsprache der Angerufeneu begnadigen der Richter Ulrich
] 2 Heinrich lU. U12-U18.
Entz und gemeiner Rat, die Rechtsprecher und gemeine Landleute zu Appenzell den Angeklagtecm
unter folgenden Bedingungen: Er muss schwören, (1) den Landleuten Ton Appenzell allen Schaden^
den sie «von der red und get&t willen" erlitten haben, zu ersetzen und dazu 600 'S Constanzer ^ «am.
ir gemaines landes brach und stUren*' zu bezahlen; (2) unverzüglich noch am gleichen Tag das Land.
Appenzell zu verlassen, im Gebiet der Eidgenossen von Zürich, Luzern, Schwiz etc. seinen Wohn-
sitz zu nehmen und nur mit Erlaubnis des Ammanns und gemeiner Landleute oder der Mehrheit unter
ihnen zurückzukehren; (3) ^diss obgeschriben Sachen" in keiner Weise, weder selbst noch durch andre
zu „äfren"; (4) verletzt er die obigen Bestimmungen, indem er „usser der obgenamten Aidgnoschafi;
stetten oder usser ir landmarchen fürbaz wandel hett in ander frömd stett oder lender oder in Appen-
zell kam oder die sachen fürbaz äfreti", selbst oder durch andre, und wird eine solche Übertretung
bekannt, so soll er „erlös, maintätig, verschult, unschädlich Got und allem land haisen und sin", sein
Leben verwirkt haben und keines Schutzes gemessen. Die Brüder Hainrich und Hans die Ge-
sw enden, des Angeklagten Söhne, schwören ebenfalls, „dis obgeschriben Sachen niemer me anden,
äfren in dehain wis und dawider nüt zu sin und dawider niemer ze tun, in al der wis und mäs, alz
och unser obgenamter vatter in disem brief gelopt und geswom hat in disem stuk von der urfachi
wegen mit allen punkten, artikeln und begriffungen, so dir brief wis(!)". Der Richter Ulrich Entz
bestätigt die Richtigkeit der vorangehenden Erklärungen und fügt bei, dass laut Urteil des Gerichtes,
„wer der war, die dis sachen, er war fründ oder ander, äfreti mit raten oder mit getäten gen jeman,
alz och sich der obgenamt Geswend in disem Brief verbunden hat, daz der och in denselben schulden
und banden sin sol, wo man in begrifft, alz och dieselben Geswenden.'
Ze Appenzell zem hoff im land, an dem nächsten gutem tag vor sant Matheus tag des haiigen
zwölflfbotten, 1412.
LudestfChif AfpenMll I. R., A. H, Ir. 9. — Pergament-Original. Es sigeln Ulrich Entz »von des gerichtes wegen*,
Ulrich Fürer für Hans Geswend und CünliGädemler, Landmann zu Appenzell, für dessen Söhne; von den drei Sigeln
ist das erste ganz zerbröckelt, die andern zwei hangen in Hanf gewickelt.
Ä532* — 1413. September 24. St. Gallen. — VorHansGolder, Weibel des Stadtammann-
amts zu St. Gallen, der für den Stadtammann an der Reichsstrasse zu Gericht sitzt, verkauft Anna
Schedlerin, gebome Hofakrerin von Degersheim, in Gegenwart ihres Ehegatten Meister Hans
Schedler, weiland Schulmeister, Bürger zu St. Gallen, mit ihrem Fürsprech Hans von Gos so w dem
Schreiber, Bürger zu St. Gallen, ihrem Vogt Hans dem Entziswiller, des Weibels ^lieben vatter*,
Vogt zu St. Gallen, und ihrem „wiser" Lienhart demPayer, Bürger zu St. Gallen, ihr freies Eigengut,
genannt Tannen, zu Degersheim gelegen, — stosst an »des gotzhuses ze Maggenow hof genant
Wintzenberg, an Wolffhartzberg und an Tegerschon**, — der Äbtissin „fro Margarethen,
genant von Krinnberg", und dem Convent von Maggenau um 15 ff Constanzer ^. Die Fertigung
erfolgt durch Aufgabe des Gutes zu Händen „Hainrichs Ffriyen von Rikenbach, ze den ziten
und in diser sache kneht und flfürwesen" der Äbtissin. — Santgallen, samstag vor Sant Michels
tag des haiigen ertzengels, 1412.
KloitArarchiT laggenai, Lit. ((. 4., Ir. 5. — Pergament- Original. Es sigeln Hans Golder von Gerichts wegen, sein
Vater (d. h. Hans Enziswiler) von der Vogtei wegen und Hans Schedler; die ersten beiden Sigel sind abgefallen, das
dritte hängt eingenäht.
Heinrich III. 1412-1418. \ 3
2533.
Burkart Schenk von Kasteln verkauft seinen Anteil an Feste und Burgsäss
Sulzberg denn Lienhart Paier von St. Gallen.
14^2. September ItH.
Allen . . . künd ich Burkart Schenk von Kasteln . . ., das ich . . . den taile und ällii mine
reht und rehtung der vesty Sultzberg und des burgsässes, so wilunt Josen Mayers sälgen von
Altstetten gewesen ist, den ich mit dem rehten umb min schulde erklegt und zA minen banden
bräht und gezogen hän, und was zu demselben taile und darin gehöret, als hienach geschriben st&t . . .,
das ist die vorgeschriben vesty und burgsäss halbes, ain vierdentail des tumes, so an der vesty stät,
ain drittail des waldes, der zu der vesty gehöret, ain müli und mülistatt und darzA akker, wisen, holtz,
veld, wunn und waiden . . ., was sich mit marchen und rehter kure bewiset . . ., daz alles lehen ist von
dem erwirdigen unser Fröwen gotzhus zeCostenz, und darzü mit namen die zwainzig pfunt pfenning
rehter schuld, die mir Eglolff von Röschach der eist, Rüdolff sin brÄder, der jünger, und
Burkart Nostler von Rinegge schuldig sint und gelten sont, . . . verkö£fet h&n . . . dem erberen
Lienharten Payer, burger ze Sant Gallen und sinen erben, ob er enwär, umb ahtzig pfunt pfenning
der vorgeschribnen müns . . .'^ — Sant Michels abent, 1412.
•) PtrUfiutg*«, Taniehi* nad WIhrMluflsronn«!.
StadUrcUf Stdallen, Tr. I. Piket 77, Ir. 1. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem, etwas beschädigtem Sigel.
»534.
Appenzell an Schwiz: Beschwerden gegen die von End, die Stadt Feldkirch und
Kaspar von Klingenberg.
UVt. September ft9.
Unsem untertänigen, willigen dienst voran. Lieben herren, wir tund üwer wißheit ze wüssen,
daß die von £nd Grimmenstein wider buwend, die wir und ander unser helffer brachend in unsern
kriegen. Dieselb vesti vor ziten unserm land schädlich was, und ersorgend noch, soll dieselb vesti
wider ufFkommen, daß es uns und unserm land übel werd kommen, wann si ist an unserm land ein-
halb nach gelegen. Und habend uff diß nächsten sant Michels abend in der nacht unser landtmann einen,
dem wir wol getruwent, dargesendt, daß er da vernämme, wie es umb die vesti stund. Der ist nun
derselben nacht in der vesti im gemUr gewesen; der hat uns geseit, daß ein teil tramen ingeleit sigind
in das gemüre und ein haspel uffgericht in dem gemüre; so ligend vor der mur ob 40 tramen, die
man hininn ziechen will; wol sind noch enkeine thor angehengt. Lieben herren, do bittend wir üch,
daß ir uns in der sach ratind, wie wir uns halten sollend gen der vesti; wann weit es nit wider üwren
rat sin und [ir] das raten, wir weltind das weren bi ziten, daß die vesti nit wider gebuwen wurd. —
Und von des nams wegen, so die von Veldkilch und ire helffer an den unsem getan hattend, das wir
Tor für üch und ander unser herren gemein Eydgnossen hotten bracht hattend, dieselben sach si
an den landtvogt brachtend: do saitend uns unser hotten, wie der landtvogt antwurti üwren hotten,
er welti schaffen, daß den unsem lib und gut bekert werde, on schaden. Nun m&ssend die unsem ver-
trösten, ee man si usser gefangenschafft weit lassen, den kosten, der über si ergangen was, da ußze-
richten jetz uff sant Gallen tag 10 ^ Costentzer. Das band si uns noch nit bekert, [noch?] die
unsem ledig gelassen umb den kosten. — Und von der wacht wegen, als uns Caspar von Clingen-
berg übertribet: dieselben Sachen jetz wir für üwer erbre bottschaft, die ir uns gesendt hattend,
14 Heinrich III. 1412— 1418.
Wernherr Sappen und Werli von Steinen, bracht und ze verston geben hattend von des nams
wegen und von der wacht und si gebetten, üch die Sachen ze erinnern, daß ir harinne üwer besis
tätind, als wir üch sunderlich wol getruwend. Desselben glich wir unsem herren von Zürich und
von Olarus ouch geschriben band. Lieben herren, do bittend wir üch ernstlich, daß ir uns da ratind
und helf&nd, wie wir uns in disen Sachen, von der vesti, von des nams und von der wacht wegen,
halten söUind, daß wir üwer wißheit wol getruwind, wann es uns alles schwer anligend ist. Und land
uns darumb üwer fründlich verschribne antwurt wüssen bi disem hotten. Geben an sant Michels tag,
anno 1412.
Ammann und gemein landtlüt ze Appenzell.
Den irommen, wisen, fürsichtigen ammann und rat ze Schwitz, unsem lieben herren.
Tschldi, ChrtBicon I, S. 666. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I. 2 S. 243, Nr. 216. Vgl. auch den bei Tschudi, S. 667
folgenden Abschnitt: «Was denen von Appenzell uff ir schriben für bescheid wurd*.
2535. — 1413. October 4. — Konrad von Answil der Weber, Bürger zu St. Gallen,
verkauft „minen taile und ällü mine reht und rehtung des gelegnen gutes zeAinswile, das ich von
R&dolffen von Ainswile, minem vatter sälgen, geerbet h&n, und 5ch den taile desselben gutes,
den ich vor ziten von R&din Knehtlin, minem vettern, und Englen, siner swöster, erköffet hin,
und waz ich daselbs ze Ainswile gehebt hän, untz an das zehendli. das mir von des Nöchlersgüt
gät, . . . Johansen dem Hören, dem alten^, Bürger zu St. Gallen, um 17 8^ ^ C. M. — Zinsiag
nach sant Michels tag, 1412.
StiftsarcIliT St dallen« J. J. 2. B. 5. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
2536.
Rudolf von Landenberg und Dietrich von Blumenegg anerkennen den Schied-
spruch, der in ihrem Streit mit der Stadt St. Gallen gefallt worden ist.
Ht. GaUen. UVd. October 7.
Wir n&chgenamten Hans Rüdolff von Landenberg von Griff ensev^r, genamt von Sunnen-
berg, und Dietrich von Bl&menegg tän kund . . . Als die ersamen, wisen der burgermaister,
die rät, die zunftmaister und die burger gemainlich der statte zeSantgallen und öch vvrir baid krieg,
stöss, misshellung und züsprüch mit ainander und zu ainander getriben und gehebt haben untzher uff
disen hüttigen tag . . ., es siye von brand, von tödschlegen^ von nomen, von vähen, von Schätzung, von
schaden . . . oder von dehainerlay andrer zfisprüchen ald Sachen v^regen, . . . enzv^rüschen dieselben vor-
gedähten krieg, stöss, misshellung und züsprüch die ersamen, wisen, mit namen JosHuntbiss, wilunt
burgermaister ze Rafensburg, Ulrich Widmer, burger ze Überlingen, und Rfidolff Seh laich,
burger ze Lindow, von iro jetzgenamter stetten raten haissens und befelhens wregen gar früntlich
geredt und die zwüschen uns baiden tailen vertägdinget (!) und uns mit ainander geainbert und luter
berihtet hand, als das die erberen vesten Ulrich und Cänrat die Payrer, gebröder, vögt ze Arbon,
unser guten fründ, an unser statt . . . verhaissen und mit iren trüwen in aides wis ufgenomen hand,
also und mit sölicher beschaidenhait und bedingde, als hienäch geschriben stät . . .: Won zwüschen
uns vorgenamten baiden tailen so vil schaden uferstanden und beschehen sind, die niht erwidert mugent
werden, darumb sond die schaden alle uff baid sit und ze baiden tailen luter und gantz hin und ab
sin, und sollen och wir und alle unser fründ, helffer und diener und alle, die z& diser sach gehafft und
verd&ht sind, dero obgenamten des burgermaisters, der raten, zunftmaister und der burger . . . der statte
Heiniieii IIL 1412^1418.
ie SaDigallen luttr, gftt und gflulz friind siu , . . und sollen och die obgenamten krieg» stöss, niiss-
bellung, Zuspruch und saclien nienier nie getinden noch geiiferen . , . und sollen disi vorgenaniten rih-
ewenkiiclien war, stilt und iinwandelber halten , . ,, als wir das baid und jetwedre beaunder
ÖDsern trüwen an aines rehten geschwornen aids statt gelobt und verhaissen liabent für uns, ftir
alle unser frClnd, diener, heltfer und die iinsern, die zft den obgeseiten sachen gi4iafl't oder verdaht
üictl . . . — Santgallen, ffritag nach sant Ffiden tag der hailigeu niagde und niartrerinen, 1412.
Stlitirthif St Clllnil, Tr, IHf Ar, 22. — Pergament-Original Ausser Hiins Rudolf von Liuidenberg und Dietrich
Ton Biaiuenegg sigeln die Brüder Uirich und Konriyl Paier; alle vier Sigel hangen,
2537. — 1413. October 15. Feldklreh* — llüdolf Mayger von AltsLetten verleiht .her
Pettrn Karleu, priester, und Eberharten Karlen*, dessen Bruder, Bürgern zu Feldkiich,
und ihren Erben den Zehnten zu Blatten, den die Mutter heider, ,Lucya ROtlin* selig» bis dabin
von ihm zu Lehen gehabt hat. — Veitkirch, sant Gallen abend, 1412.
UldesircblT ilppf Mdl I. R.t A* XlVi Nr. 4. — Pergament- Original mit offm hangendem Sigeb
3538. — 1413, Oetober 3L A^rrütn. — König Sigmund weist die Stadt St. Gallen an,
ihre auf Martini fallige Reicbssteuer an Hans von Fr i diu gen zu entrichten. — Agrani, an aller
beihgen abend, 1412, unserer riche des Ungrischen etc. in dem 20. und des Römischen in dem 3, jaren.
Stidtirrliiv St. MIeff, Tr. II, Ir Sl — Regest: Altmann, die Urkunden Kaiaer Sigmund», Nr. 375. — Pergaiu#?nt-
|Urij^Mn;*i mit dem königlichen Si^el fHeffner Nr. 130, Tafel XIV» Nr. 105) an Pergamentband.
Vgl. d;izu: 14I3S« Jlfii ^S£* König Sigmund weist meinem Diener Ha üb von Fridingen für Bein Jahr-
i die Stadtateuem von Con stanz und Bt. Gallen an. Altmann, a.a.O., Nr. 2Ii4,
3539.
Die Stadt Sl, Gallen schliesst auf zehn Jahre Burg- und Landrechl mit Zürich,
feLuzern, Uri, Sehwiz, Unterwaiden, Zug und Glarus.
14l!i* Bec<Miil»er 7.
ir der burgermeister, der r&t und die bürgere gemeinlich der statt ze Sant Gallen, in Costenzer
elegen, tön kunt allen den, die disen brieff ansecheut, lesen t oder börent lesen, und veryechen
-,. en, das wir mit gutem rate und zitlicher vorbetrachtunge, so wir under (ins selben gebept
habtn, durch unser statt Sant Gallen, unser aller gemeinlicli und jegklichs insunders nutz und er,
fronien und ze fride, der fursichtigen, wisen des hurgermeysters, der reten und burgern gemainlich
[der statt Zürich, des scbultheißen, der reten und burgern gemeinlich der statt Luczern, der ani-
ttiaimen, der lantlüten gemeinlich der lendern ze Ure, ze Sw jtz und ze Underwalden, des aramans,
der Feien und burgern gemeinlich zeZug und des aniptea, daz zu dienselben von Zug gehöret, und
des amnianns und der lantlllten gemeinlich zeGlaruß bürgere und lantlüte worden syen, und haben
diffleib burgrecht und laut recht van inen zechen gantze Jar, so sy nechat nach einander kommen t nach
hk dis brieffs, einhelklich enpbangen und ofl'genommen mit den gedingen, als hienach gescbriben stat:
(1) des ersten, daz wir die vorgenanten von Sant Gallen und insunders alle die unseren und die,
ifö uns gehörent, liplich ze gotte und den heiligen gelert eyde mit ufFgehehten banden gesworn
en, der obgenauten stetten und lendern allen und 5ch jegklicher insunders, nemlich der von Zürich,
[von Luczern, von Ure, von Swytz, von Underwalden, von Zug, dem ampt daselbs und von
Giaruß* ir nutz und ere ze fiirdrende und ir schaden und laster ze warnende und xe wendende, als
16
minrich ItL 1412-141
verre wir können und mögen^ in argen list, ungevürlich. (2) Were ouch, das dieselben statte mk\
lender alle oder linder inen dehein statt oder land insunders, nu oder bieuach mit jemant, wer iei
were, missehellung, stösse ald krieg hatten t oder gewünnent, weihe statt oder landt der krieg dentt
anrört und angat, die denn die anderen egenanten Eitgnossen davon ze manende hant nach ir bunk^
brieffen wiaung und sag, dieselben hant ouch denne gewalt, uns die obgenanten, den burgermeyat^
den r&t und die burger gemeinlich zeSant Gallen oder den burgennejster besunder nnib hilffei
manende. Und wenn wir alsso innb hilff gemant werden, so sulleu wir inen behulifen und ben\ten m^
als ob es uns selber angienge, ine geverde. (3) Ouch sÜllen wir die vorbenempten der burgemieyst^r,
der raut und bürgere gemeinlich der statt ze Sant Gallen alle noch deheinr insunders noch nie-
mant, so zA uns gehöret, deheinen krieg nit anfachen, noch niemanden nsswendig der Eitgnosschafft
zä deheineni kriege behulffen noch beraten sin, äne der obgenanten stetten und lendern raut, guast^
wüssen und willen. Wölt aber jemant deheinen krieg mit uns den egenanten von San t Gallen odtr
den unseren anvacben ald den unseren Überzögken und das ire hintriben, können oder mögen wir di
uns selben vorsin und ützit dai-zö tön, das milgen wir wol tön. (4) Fügte sich aber, das Oott laö({
wende '^ das jemant semlichen nifltwillen und übermöt mit Uns ald den tiuseren triben wölte etc.,
dunket denne die obgenanten stett und lender, daz wir derselben stössen und missehellungen jenant
ze dem rechten kommen silllen, ivar oder uff wen sy das von unseren wegen bietent, da sy dunket.
das es ir und unser nutz und ere sye, des stillen wir inen gehorsam sin, äne geverde. (5) Aber umb
geUschult und umb semlich aachen sol jedermann von dem andern recht nemmen an den stetten und
gerichten, da der ansprechig sitzet oder hin gehöret, ungevarlich; doch sinen rechten gelten oder bürgen
mag jederman ver heulen oder verbieten, als das ouch in der egenanten stetten und lendern buntbrieflVn
begriifen ist; umb /Jriß mag jederman vordren und inziechen, alz nutzbar gewoulich gewesen ist, h
geverde. (6) Were ouch, das wir die obgenanten der burgermeyster, der rät und bürgere gemeinlicli
ze Sant Gallen die egeschribnen stette und lender sament oder nnder inen dehein statt oder lauJl
besunder umb ir erber bottschafll bittende würden, zu unseren sachen oder von unsern wegen ze riteude
oder ze varende, die hotten sol man uns nicht versagen, doch das dieselben botten in unserem,
von Sant Gallen kosten und uff unsern schaden riten und varen süllent, hn geverde. Were oui
das die vorgenauteu stett und lender gemeinlicli oder der merteil under inen zft uns den obgeoanteD
von Sant Gallen dehein bottschafft tetent durch unseren willen oder von unsern wegen, wie sieb
das fügte, denselben kosten sUllen wir ouch gentzlicb usrichten und bezalen, an Widerrede. (7) Be-
scheche ouch, davor Gott sy, das die egenanten stett und lender binantbin iemer, wenn das were, mit
einander missebellig oder stössig wurdent, derselben stössen und misshelluiigen ensüllen wir die dik-
genanten von Sant Gallen uns in dehein wise nützit annemen noch debeinem teil behulffen, berii«»
noch bystendig sin; es were denn, das wir unser erber botten zfl den Sachen schikten, ob wir die iivi*
früntschaftt vereinen möcbten, das möchten wir wol tön, äne geverde, (8) Ouch ist harinne beredt uüd
eigen! ichen bedinget, wenn die vorgeseiten zechen jar ende habeut und sich verlouÖent, ist es deöO
den obgenanten stetten und leudern gevellig, Uns die egenanten von Sant Gallen ander zechen jar*
als sy denne darnach nehst nach einander koment, by den vorgenanten und nachgescbribuen stucken
und artikeln, die diser brieiV wiset., filrer ze burgern und lantlliten ze habende, so suUen wir die
egenanten von Sant Gallen dieselben zechen jar ouch by inen sin und bliben mit allen gedingen,
stucken und artiklen, als dirre brieff wisett, Ün geverde. Fügte es aber denselben stetten und lenden»
nit, uns flirer denne die vorgenanten ersten zechen jar ze burgern und lantlüten ze habende, als vor-
siatt, so mügent sy uns hissen; das sol oucli unser guter wille sin, äue Widerrede, ungevarlich. (9) Die
egeschribnen stett und lender haut alle gemeinlich und jegklich insunders inen selben ussgelässen und
Heinrich 111. 1412—1418.
17
pntdich vorbebebt ir stettrecbt und ir kiitrecht^ alle ir frybeit, recbtiinge und göt gewonheit, so sy
luii TOD geistlichen oder weltlichen flirsten ald herren, es sie von keysern, klingen ald andern, und
Joe die bQnde, eyde und ir geswornen brieffe, so sy insnnders ald genieinlicben zö einander getan
kibent vor date dis brieffs, äne ge verde. (10) Wir die vorgeschr ihnen der bürge rmeister, der rat und
bürgere gemeinlich der statt ze Sant Gallen haben ouch Uns selben in diser sacbe vorbehebt alle
imaer fryheit, rechtung und göt gewonheit, mit sunderheit alle die rechtung» so wir dem heiligen riebe
lütt recht tön süllen, als wir von alter harkomen syen, alles an geverde und argen list. Harüber ze
«ioem offenen, vesten, steten und waren Urkunde, so haben wir die vorgenanten von Sant Gallen
laoser statt ingesigel oÖ*enlich an dlsen brieff gehengkt, ze einer gezUgnisse und vergichte üna und
unsern nachkonien aller der dingen, so an diseni brieff von uns geschriben stanfc, der geben ist an
^mitwuchen nechst nach sant Niciaus tag, in dem jare, da man zalte von Crystus gebürte vierzechen-
lundert und zwölff jare,
SlutsvelllT Iniern — Abdruck: Eidg-. Absch. I, S. 347 f. — Pergament-Original; das beschädigte Si gel der
fltidt St Gallen büngt offen.
Au9«er dem Original befindet nich im Luzemer Staatsarchiv auch du^ vom Luzerner Stiidtschreibßr entworfene
Doftcept, worin nrsprünglicb ein Burg- und Landrecbt auf ewige Zeiten, dann auf zelin oder zwanzig J ab re vorgesehen
¥af. Im Übrigen stimmt der Entwurf in der Hauptsache mit der endgültigen Redaction überein, auaeer da»» auf § 7
m später geatrichener Faaans folgte und die ursprüngliche Reihenfolge der §§ 8 — 10 eine andere war. Jener nach-
iriglich gestrichene FasHus lautet im Concept:
«Die obgenanten steti und waltatett liant inen gelben usgelassea und gent^Üeh Torbebebt alle die bUnd, so bj
Kiit dnander Tor dat« diH briefis getan hant, und ouch da» sy gemeinlicb oder der mertail under inen oder ir nach-
boeii di«e vorgenanten atuk und teding, sy alle oder jegklicba besunder^ meren und minren mögen, wenn sy wellent
ud f j daz nütz und gut dunkt, hn menglElicks widerred, in ge verde.*
An seine Stelle wurde ein dem § 9 im gültigen Text fast ganz gleichlautender PasBua eingesetzt, and darauf
-fclgt J Ö. dann erat § 10, wTihrend der St:hluas: »Harüber ze einem offenen vesten* etc. im Entwurf ganz fehlt.
Sodann entbü,lt dtin »Staatsarchiv Lazern noch eine etwa gleichzeitige Copie des Burgrechtea auf Papier, an deren
Sdiluää biuzngeftigt bt: ^Als dise jarKa! uHkam, da bätent die von Santgallen, daz man sy noch X jar by disem
fcnrgrecht und brief hielt und hüben liesäe. Das geachach ouch und wurdent noch X jar enpfangen und ^versprochen,
d*bi se bliben laasen.^
^^ Vgl. Th. V. Liebenau im Anzeiger für Schweiz, üescli. 1890, S. 119 ff., wo auch die kleineren Abweichungen des
pfitepteä vom gültigen Text mitgeteilt sind.
2340, — 1412. Dec»eiiilier 13, St. fallen. — Hans Eber hart, genannt Goldast, ein
^Veiier, Bürger zu St. Gallen, verkauft vor Abt Heinrich (III.) seinen Garten^ der Lehen des Oottea-
Uusea St. Gallen ist, .gelegen ze Sant [Gallen] vor Irer vorstatt an dem ßletz, der da stösset an
lllfichs im Holtz, des värwers, garten, an Hansen Wäningers und an Hansen mit der Mass
girtea and hotVaitinen*", dem genannten Hans mit der Mass, Bürger zu St. Gallen, um 2 ff und bß ^
^. M. — S a n t g a 1 1 e n , an san t Lueyen tag vor w i h n ilh t, 1412,
%l
MUrrlif S( ilalleD, SplUlarrtii?, iDr^gistr. IVInode in der S, MuMad« — Pergament-Original mit offen hangendem
2541. — 1413. Januar 4. — Abt Heinrich (III.) von St Gallen erneuert zu Constanz
ftirund ein LS Lehenbriefes von Aut Kuno" dem Hsnnrich Ehinger, Stadtammann zu Constanz,
rXeheuschaft über die Vogieien zu Utwil und Kesswil mit ihren Zubehörden. — Mittwochen
dem zwölften tag ze wihenniihten, 1413.
4^ T«n uro. JuU 14-, vfi. Urlidbeh. Bd, IV, Tir J470, .1 9fl»*.
Tirfiilifbff laiit«»ii»arclik, AM. MOnxlerlingfB, Lade LlllVr, Üfr. M. — Pergiim€?nt-Originul mit eingonüht hangendem
eL Vg], unten Marx 16.
3
18 Heinrich III. 1412-1418.
2542.
Abt Heinrich (III.) von St. Gallen bestätigt bestimmte Rechte der Stadt ^A/'il, wie^=Ä
sie zur Zeit des Abtes Kuno festgesetzt -worden sind.
l¥il. 1413. Januar 8.
Wir Hai nr ich, von Gottes gnaden bestätter abt des gotzhus zeSantGallen, ... tftnd kunt^=
allermenglichem : Als der erwirdig herr Albrecht Blarer, vor ziten erweiter und bestätter zfi ainem
bischouflf ze Costentz, und die frömen, vesten unsers obgenanten gotzhus dienstlüt, herr Italherman
von Landenberg von Griffense, ritter, Rüdolff von Rosenberg von Zukkenriett, Rftdolff selig —
von der Braiten Landenberg und ouch Rüdolff von Fridingen, vor ziten zwischant unserm herrea
und vorvarenden abt Cünen seliger gedenknüss und dem cappitel des obgenanten unsers gotzhus ze^
Santgallen ze ainem und den &ömen schulthaissen, raten und burgern gemainlich unsers gotzhu»
statt Wil ze dem andren tail ainen spruch getan haut:
(1) Des ersten in sölicher mäzz: welher gotzhusman unsers obgenanten gotzhus ze Santgallen,
ain ingesessner burger oder burgerin in der egenanten unsers gotzhus statt ze Wil, des sinen, so er
denn hat und besitzet, jemant andrem denn unserm gotzhus ze Santgallen baz gunnen wil, der mag
an ainen herren und abt desselben gotzhus ze Santgallen, der je by ziten ist, ervordern, daz er im
daz sin gunne ze verschaffen, es sig durch Got ald durch ere. Und war denn, daz dem sölich urlob
darurab verzigen wurd, so möcht er vor schulthaissen und rat ze Wil daz sin also verschaffen und
machen, weihen lüten und wahin er denn wil, wie im daz fftgt und ze willen stät, und darbi sölt es
ouch denn beliben, an ains herren und abtes und cappitels des obgenanten unsers gotzhus, die bi deu
ziten sint, hindernüss und ierrung, an geverd. (2) Item von der Owen wegen, daz die Owen mit allen
zügehörden der obgenanten unsers gotzhus statt und bürgern ze Wil mit rechter aigenschafft züge-
hörren söUint, douch uns und unserm gotzhus an dem wildbann unvergriffenlich, und daz man ainem
herren und abt, dem cappitel noch dem obgenanten unserm gotzhus ze Santgallen nicht davon ge-
bunden sin sol ze gebent, weder die burger noch die hirten, ungevarlich. (3) Item von der sturen wegen,
daz ain herre und abt des obgenanten unsers gotzhus ze Santgallen die burger in unsers gotzhus
statt ze W i 1 by ainer gewonlichen stür sol lassen beliben, also daz er sy dehainost über hundert pfund
haller nit triben noch trengen sol, &n geverd. (4) Item von win schenken und brot vail ze haltent
frömden lüten in unsers gotzhus statt ze Wil, daz die winschenken daselbs, herumb daz frömd lüt
in derselben statt nit win schenkint, zwelff mut kernen, und die brotbecken, darumb daz frömd lüt
daselbs nit brot vail habint, ouch zwelff mut kernen Wiler messes jerlich geben söllint ainem herren
und abt oder ainem pfleger des obgenanten unsers gotzhus ze Santgallen an verziehen und hinder-
nüss uff die zil, als vormals gewonlich gewesen ist, und daz ouch dieselben zwai ämpter hinfür nit
höher gestaig(er)t noch an der summ gemindret werdint, si fundent denn ains hen-en gnad darinne
abzelassint. (5) Und war aber, daz die von Wil dunkti und sölich löff ufstAndint, daz si frömds wins
oder br5ts noturfftig wurdint, daz si denn ainen herrn siner gnad bitten sont, daz er inen des gunne.
Wölt aber daz ain herr nit tun, so möchten si den obgeschribnen kernen [nit?] geben untz an ir wider-
rftffen; denn so sölten die winschenken oder die brotbecken widerumb den obgeschribnen kernen anvahen
ze gebent in sölicher mazz als ouch vor. (6) Und war, ob die von Wil dieselben ämpter in künftigen
ziten andren oder zä iren banden ziehen wöltint, daz sölten und möchten si wol t&n, wenn und wie
[si] wöltint, ungevarlich, douch also, daz si ainem herren und abt ald ainem pfleger des obgenanten
unsers gotzhus ze Santgallen, die je bi ziten sint, von denselben zwain ämptern jerklich usrichtint
und uff die alten herkomnen und gewonlichen zil ungevarlich bezalint die obgenanten vieruudzwaintzig
Heinrich TIT. 1412--T41S.
[fttut kernen, alle die wil und als lang si dieselben ämpter zö iren banden haben went: dnz selb ouch
binstän aol zfi den von Wil, wenn^ wie dik ald wie lang si denn je dieselben ampter zu Iren lianden
hmben wellint, 5a geverd.
Da bekennen wir obgenanter abt Hain rieh offenlich mit disem brief, daz wir den obgenanten
bürgern in unsers gotzlius statt ze Wil hy guten trüwen gelobt und versprÄclien haben» lobent und
fersprechent inen jetz mit disem brief, daz wir si und ir nacbkomen by disem vorgescbribnen sprncli
alio fridtich und röwlich sölünt nnd wellint lassen beliben jetz und liienacb Interlich, Sn alle geverd.
Des ze offem, wareni urkilnd haben wir unser äbtlicli insigel offenlich lassen henken an disen brief,
Jer geben ist ze Wil in unsers o)>genanten gotzhiis statt, nach Cristz gebnrt vierzehenhundej't jar und
darnach in dem driu zehenden jar, an sunnentag nach dem zwelfften tag ze den winnähten, etc.
StifUmbif StriallfD, U. H. U. l. Fase. 1. Ir 11 — Pergament- Original; durcli Sclinitfee ungültig gemacht — Diia
liigel hängt eingenäht. — Woher Von Arx II, S. 95, die Nofci« hat daS8 der unter Abt Kuno gefüllte Spruch ans dem
Jihr 1399 etamnie, ist einstweilen unbekannt.
3543.
Abt Heinrich (111.) von St. Gallen überlässt der Stadt Wil die Frevel- und Bussen-
gelder zu besserer Befestigung der Stadt
(Wil.) 14ia. Jana»r 8.
Wir Hain rieh, von Götz gnaden bestätter abt des gofczhus ze San t Gallen, ., . tüiid knnt
illermengli ehern . , ., daz wir durch liebü und bett willen unser bnrger gemainlich der statt ze Wil,
die unsers obgenanten goizhus aigen ist, denselben nnsern burgern ze Wil von gnaden und nit von
dehaines rechten wegen» darumb daz si dieselben unsers gotzhus statt Wil dester baz an muran, an
graben und an andren notnrfftigen sachen gebuwen und gebessren mugint, wissentklicb gunnen nnd
erbbt haben und erlobent inen jetz mit disem brief, daz si alle frallinen und hössen, die uns in der-
telben unsers gotzhus statt ze Wil von jemant gevallent ald ertailt werdent, an unser statt und in
unserm namen von menglichein vordren, inziehen und nemen und die alle an der obgenanten unsers
gotsthus statt Wil büw und bessrung, wa und wie si daz denn je allernutzlichost, komlicbost und
nokuröligost dunket, geben, bewenden nnd bekerren sont und miigent, Sn geverd, imtz an unser ald
luuer nachkomen widernUfen, douch also, daz si uns ald unsern naehkomen dieselben fraflinen und
kisaen, wie und w&ran si denn die je gelait ald verbuwen habint, allweg widerrechnen sont, wenn und
wie tUk wir ald unser nachkomen daz an si ervordren t, an allen fürzug und widerred, an geverd, und
ouch nämlichen mit dem gedingd: wenn wir ald unser nachkomen dis vorgeschriben gnad widernlffent,
d« dieselben unser burger ze Wil noch dehain ir nachkomen noch jemant andrer von ir ald von der-
selbea unser statt wegen dannenthin dehain vordrung noch ansprach zu den egenanten fraflinen und
bansen nit raer haben sont in dehain wis noch weg, won daz si uns und unsern nachkomen die gantz-
lieh ledig lassen und ir band darvon tiin sond und sich so vil sond lassen henügen, als derselben unsers
gotihus statt mit dem rechten ertailt wirt und gevallet, in sölicher mazz, als ouch daz vormals von
älter und untzher in derselben unsers gotzhus statt herkomen ist, alles luterlich, an geverd. Des ze
offem, wärem urkünd haben wir unser äbtlich insigel offenlich lassen henken an disen brief, der geben
ist iü der obgenanten unsers gotzhus statt, nach Cristz gebürt vierzehenhundert jar und darnach in
4«ü driuzehenden jar, an sunnentag nach dem zwelftlen tag ze den winnähten etc.
MUrrllil Wü, SelnbL II« Ir. II — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht
\
20 Heinrich UI. 1412- U18.
Unter dem gleichen Datum stellen Schnltheiss, Rat und Bürger der Stadt Wil einen Revers ans, worin sie
erklären, dass der Abt oder seine Nachkommen jederzeit die Frevel- und Bussengelder an sich ziehen können.
Stiltimkif St,€aileB, J. J. J. 1. Fue. 2. Rr. 41 — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
2544.
Marquart von Ems schlichtet einen Streit um das Eichholz bei Balgach zwrisch^^n
Eberhart von Ramswag und den Hofleuten von Balgach.
Feldkireh. 1413. Januar 10.
Ich Marquart von Emtz, ritter, bekenn und tAn kund . . . von der stoß wegen entzwisch en
minem öhem Eberharten von Rämswäg »ins tayls und den hoflüten von Balgach des andern ta^^nlfl
von des Aichholtz wegen, gelegen an der Ach ze Balgach, das in den hof gen Er jes8er«^*ien
gehört, der demselben von Rämswäg ze disen ziten ze versprechen stät, als er yogt und schirm^^zier
darüber ist: Als sich derselb von Rämsw&g von den von Balgach clegt und in zflsprach von c^czles
überhöws wegen, so sy in demselben holtz getan h&nd, darumb er och Hansen öler von Balgai^^ ch
gevangen hat, das ich da durch frids und des besten willen ze baider syt mich in die sach als ain frtlr =it-
lieber mintädinger gelayt und sy darumb mitenander bericht hab mit iro baider tayl wissen und will en
und och von iro bett wegen, also das der obgenant von Rämswäg den egenamten Hansen Ol bei-
der obgedächten siner vanknüss ledig lassen sol; so sol der obgenamt Öler von sin selbs und (7</
von Balgach von des überhöws wegen demselben von Rämswäg geben und bezaln zwaintzig phu:v3(/
Costentzer phenning uff die zil und tag, als er im die vertröst und verbürgot h&t. Und sollen ocb
die von Balg ach in dem ogenamten(!) Aichholtz die rechtung haben, als hemäch beschaiden is^,
und nit furo, als das die erbem lüt Ül der alt Kryesser, genamt Schärer, Jos Phender von
Üdelberg und mins öhems Eberhartz von Sax amman Cftntzli Mayser an desselben sins herren
statt by im gäten trüwen und eren gesayt band, won sy des ze bayder sit uff die dryg komen sint, also
wie sy die rechtung entschiedint und ze verstand gäbint, das es daby gantzlich belyben sölt. Und
also haben sy nu gesayt, das die von Balgach rechtung händ, ire schwyn in dasselb Aichholtz ze
trybent in das äker; sy sollen aber die aichlen nit abschütten noch uff lesen. Doch hit ain vorster
rechtung, des jars ainen scheffel aichlen uffzelesent und nit ze schüttent und och ze wynnächt drü f&der
des Unschädlichosten holtzs darinn ze höwen, ungevarlich. Und denselben vorster sol ain keller von
Kryesseren über das holtz setzen. Die von Balg ach händ och die rechtung, alles holtzs in dem
Aichholtz ze howent und ze pruchent, steg und weg und pruggen ze bessrent und och süss z& andern
im nötdürfften ze niessen, ungevarlich, doch ussgenomen, das si enkain aichen, öpffelböm noch pirböm
noch enkainerlay perender böm howen noch temmen sond. Doch händ sy die rechtung, wenn iro ainer
zimbern wölt: komt der denn z& ainem keller des hofs ze Kryesseren, der sol im erlouben, in dem-
selben Aichholtz ze howent zwo schwellan oder zway pändli ungevarlichen. Es sol aber derselb,
dem also erloubt wirt ze howent, dem vorster empfelhen, das er das abholtz dem keller versorge.
Es hat och ain müUer daselbs die rechtung: bedörffti er holtzs zu der müli, dem sol öch ain keller
von Kriesseren erlouben ze höwen, doch das das abholtz ouch versorgt werd, als vorgeschriben stät.
Und umb die obgeschribnen dero von Balgach rechtung in dem Aichholtz gibt ain yegkliche hof-
statt des hofs ze Balgach järlichen ze zins ain vasnachthAn und ain ougstenh&n und ze ostran sechs
avger und ze phingsten sechs ayger, ussgenomen die kelnhofstatt und die herrenhofstatt, die gebeut
enkainen zins. Und darumb ist ain keller ze Balgach gepunden, wenn ain hofinan von Kryesseren
gen Balgach komt und da z& ainem hofman ze sprechen oder ze clagen hat, das denn der keller dafür
Hciiinch in. 1412-14!
gebieten und dariiiiib tüitzit nenien sol Es händ och die obgenamieii ziiis wylent j^ehört ain drittayl
Eberharfcen von Sax, der ander drittayl den Pfenderii, der dritt drittayl den Scliärern von
Kryesseren und iren gemayndren. Und welcher tayl du inider den drin iailn ützit verkoufft hat,
der hit sine recht an den Zinsen verkSfft und nieniant anderm nützit siner rechten weder an holtz
Boc!» an veld. Es hat och enkain aigenman dehain rechtung in dem obgenamten Aich holtz. Und
hit och der obgenamt ?on Hirns wäg das Aich holtz ze schirnient und ze haltent, als ander sine
Wtzer» die in den hofraarken ze Kriessereii gelegen «int. Und uft' die red und kuntschafll hab ich
Torgenamter Marquart von Emptz, ritter, entzwischen den obgenamten baiden tajln beredt und
getätlingot, aber mit wissen und willen yetwedrer sjt, und och ussgesprocheii: was koofi'hrief die ob*
geDamten von Balgach von dem obgenamten Eb erb arten von Sax, von den Phendern und von
den Schärern haben, die von dem obgenamten Aychholtz wisent und sagent, das dieselben brief all
üu hiimenhin dem obg^naraten von Raniswag, sinen erben und nachkomen und och den hoflüten von
Kriesseren enkainen schaden pringen noch peren sond an dem obgenamten Aichholtz in dehain wys.
Und sind och bi diser täding und berichtoug gewesen mitsamt mir obgenamten tädinger Marqu arten
vonEmptz, ritter, von bayder tail bett w^gen die nächbenemten erbern lüt: K.üdolff derMayger
von Ältstetten, min lieber öheni, Hans der alt Kröl, Bernhart Ilichenstain, Uli im Loh, all
drjg burger ze Veltkilch, Hans Hartman von Rankwil, Uli Schönhaintz von Koblan, Haini
Vogler von AUstetten und Uli Suter von Rebstain, und hän ich jetwederm tayl dirre richtung,
täding und sach und dis sprucha gelich ainen versigelten brief geben . . ,
Veltkilch in der statt, zinstags vor sant Hylaryen tag, 1413.
StiÄiirclh Stßillfll, A. L 1. F. ä, — R« g^nt: Hardegger und Wnrtmann, Der Hof Kriessern, S. 354. — Pergament-
Original. — Ea aigeln Marquart von Ems als Tädinger, Junker Rudolf von G rün e n stein för die einen SÄcber,
^ieHofleutc %u ßalgach, vAa deren Vogtherr, und Eberliart von Rainawag als der andre Sachet. Alle drei Sigel hangen
cu^geuäht.
Abt Heinrich (IlL) und der Convent von St. Gallen verkaufen dem Frauenkioster
Tännikon das Dorf Adorf um 680 Pfund Pfennige*
Mt.Ciallen, 14i:i. Jaiinar IS.
Wir Hainrich, von Gottes gnaden abt des gotzhos ze Santgallen, . , , und wir der convent . , .
Wgent kunt . . .^ daz wir von den ersamen gaistlichen frowen in Got fröw Annen, äbtissinen, und
pmiünein convent des gotzhus ze Tünnikon, des ordens von Ziteln, in Costentzer bistimi gelegen,
an barem beraitem gelt ingenomen nnd enpfangen haben t sibendhalbhundert pfund pfenning guter und
genemer Costentzer inüns, die alle zä unserni und des vorgenanten unsers gotzhus nntz und fromen
komen eint und dai-niit wir wachsenden, verderblichen schaden, der demselben unaerra gotzhus anlag
ond künftig waz, verkomen und understanden haben. Und darnmb, wen wir unsers gotzhus fristung
lind uffenthalt und unsern grossen, trefflichen nutz und fürdrung darinne als kuntlichen merkent und
v«rstant, so haben wir . . . nach unsers gotzhus dienstliiten und andrer unsrer und onsers gotzhus ge-
trüwen rät und underwisung in unserni zesamengelüten capitel mit aller dero gunst und willen, den
im sach zSgehort ald si in dehain wis berörren mag, nach unsers gotzhus und ordens Ordnung . , ,
filr ans und für alle unser nachkomen und für daz obgenant unser gotzhus ze Santgallen verkonfrt
^d den obgenanten äbtissennen und gemainem convent des gotzhus ze Tännikon, . . . umb die
t^kgenanten sibendhalbhundert pfund pfenning ze kouffent geben . . , unsers gotzhus dorff, genant
Adorf f, zwischant dem obgenanten closter Tennikon und Elggö gelegen, mit allen gütern,
22 Heinrich III. 1412-1418.
hüsern, höfen, hofstctten, hofraitinen, akkern, wisan, rütinen, holtz, yeld . . . und mit allem dem, so zdB
demselben doi-ff Adorf f an dehainen dingen jendert gehört von recht ald von gewonhait, . . . und al^
wir daz vor ziten umb R&gern Hartzer von Costentz und sini geswistertig und umb Rftdolffei^
Hartzer, iren vogt, erköfft haben, an gevärd, nichtz ussgenomen denn allain die lüt, die zA demselbei^
dorff Adorff gehörent und die wir darmit köfiftent; dieselben lüt alle mit ir zflgehört wir uns selbei —
und unserm gotzhus vorbehept und si den obgenanten fröwen ze Tennikon nit ze kouffent gebei^.
habent . . .*^ Wir söUent und gelobent ouch vestentklich mit disem brief für uns und alle unser nach —
komen, die wir ouch häftentklich herzu bindent, des obgenanten dorflfs Adorff. . . für recht aigeim
und dis redlichen kouiFs in aller vorgeschriben wis der obgenanten äbtissennen und gemaines convents^
des obgenanten gotzhus ze Tennikon und ir nachkomen gen allermenglichem uiF gaistlichen und welt-
lichen gerichten und an allen andern stetten, da si des ungevarlich notturfftig wurdint, inwendig denm
zit, als man aigens und sölicher gftter billich und von recht wer sin sol, recht weren ze sint nach
dem rechten und nach aigens recht und des landes gewonhait. Also war, ob si inwendig demselben
zit, als man aigens und sölicher gAter billich und von recht wer sin sol, jemant an dem obgenanten
dorff ald an dehainer siner zägehörd oder an disem erkoufften gut in dehain wis ald weg mit dem
rechten sumpti ald ierrti ald inen daz ansprächi mit gaistlichen ald mit weltlichen gerichten, daz wir
und alle unser nachkomen si darumb allweg, wenn und wie dik es also inwendig dem vorgedaht^n
zit ze schulden kumpt, darumb in unserm kosten verstau, vertretten und versprechen und inen daz
allweg unverzogenlich in älli werwort entrihen (!) und gantzlich ledig und los machen söUent in allen
iren schaden bi der ersten vordrung und manung, an geverd. Tätten aber wir ald unser nachkomen
daz nit also, wie denn je die obgenanten äbtissenne und convent des gotzhus ze Tennikon ald ir
nachkomen ald daz selb ir gotzhus des und hievon ze schaden koment, den schaden allen sollen wir
und unser nachkomen inen allweg an allen fürzug und widerred usrichten und bezaln und si darumb
gantzlich unclaghafft und unschadhafft machen. Und haut och si und ir nachkomen, und wer daz von
iro wegen tun ald inen des helffen wil, darnach allweg, wenn und wie dik es also ze schulden kumpt,
wenn si went, vollen gewalt, fryes urlob und recht, uns und alle unser nachkomen und daz obgenant
unser gotzhus darumb anzegriffent, ufzetribent, ze hefftent, ze nötent und ze pfendent an allen unsem
und unsers gotzhus lüten und gAtern, ligenden und varenden, so wir ald unser gotzhus jetzo hant ald
hienach gewinnent, wie die genant ald gehaissen ald wa si gelegen, behalten ald gesessen sint, uss-
genomen unsers gotzhus statt Wil und dero lib und gftter und unsri closterlehen, die wir inen nit
erlöbent, und sont und mugent daz also tän, mit welherlay gerichten si went, und an gericht allent-
halben, wenn, wa und wie si went, untz daz inen allweg daz entrihen (!) und geledgot wirt, daz inen
denn je mit dem rechten angesprochen wirt inwendig dem zit, als man aigens und sölicher gAter billich
und von recht wer sin sol, und ouch aller kost und schad, den si denne darvon enpfangen hettint oder
von des angriffs wegen enpfahent, gantzlich abgelait, usgericht und bezalt wirt an allen iren schaden,
an geverd. Und sol uns noch unser nachkomen noch dehain unser noch unsers gotzhus lüt noch gAter,
ussgenomen die von Wil und unsri closterlehen, hievon noch wider dehaini vorgeschriben ding nit
gAt sin, friden, schirmen noch dekken dehain bäbstlich, künglich noch kayserlich noch andrer herren
noch fürsten gericht, gewalt, gesetzt, gebott, recht, gnad noch fryhaitbrief, so unser gotzhus ald unser
orden jetz hat oder iemermer von jemant erwerben kündint, dehain gelait, landgericht, lantfrid, landes-
recht, s'tettrecht noch burgerrecht, dehain verainung, gesellschafit, buntnüst, gewonhait noch gesetzt
der fürsten, der herren, der stetten noch des landes, dehain gericht, gaistlichs noch weltlichs noch ichtz
anders, so ze schiemi jemant erdenken ald fürziehen kan, won wir uns in disem kouff und sach des
alles und nämlich der ursach und des rechten, — als man spricht: gemain verzihen sölli nit krafPt han,
Heinrich HL I4l2-l4ia
[i Jaz wir über den halbün fcaÜ des kouffa betrogen ayent, ald daz ainen under uns dirre kouff mer
[gaugi denn den andern, ald daz verzihung, die usserthalb gericht gesclileht, mugi inwendig ettlichem
ffil widerräftl werden, ald daz wir widerumb in gantz recht gesetzt söllint werden, oder daz uns hieriime
m helff aJd ze statten komeii aölli daz recht, darmit mindren und meren geholfen wirt, — und gemain-
Üdi alles andern geschribnen und ungeschribnen rechten und gesetzten und aller Sachen, ge Verden,
lirs&gen und usszügen, die jetz aint oder noch erdaht werdent, darmit wir oder unser nacbkomen oder
|emant ander von unsern oder unsers gotzhus wegen wider dehaini vorgeschriben ding kilndint oder
möclitint gereden, getün ald gewerben, mit recht oder an recht, hainilicb oder oHenlich, ledklich und
lliUerding verzigen habent; verzihent und entwereni uns ouch des alles also wissentklich für uns und
\üh unser nachkomen und für daz obgenant unser gotdius mit disem gegenwirtigen brief . . .
Saiitgallen, an sant Hylarien tag des hailigeii bischouös, 1413.
Tlriaiiirlirs lintonsirtliii, Aht. TänitikOBt Litt. 1, Ir. 5, — P e r g a m e n t • 0 r i gi n a I ; es hangen beide Sigel, das dea Abtes
ibgeoälitf dag Conventaigel oÖ'en.
Bei der Urkunde liegt ein mit Schrift dea XVIL (XVIIL?) JabrhunderlR beBchriebener Streifen: ,KB, Obächon
dißer kauffbrieff de a" 1413 die eigene leiitli vorbehalth, w geboren doch selbige an Dennikhon, weilen solche in
U15 von denen von Ländtinberg, alß welche hieran ansprach hatten, cediert worden/ Vgl. unten 1415, März 16.
2546. — 1413. Januar 17. StGallon. — Haini Wagner von Waldkirch (Waltkilch) em-
Ipfaogt von Abt Heinrich (III,) von St. Gallen des Oottesbauses Mühle zu Waldkircb bei der Kirche
Igelegen, mit den »blüwehi" und allem Zubehör zu Lehen und verspricht, davon in den nächsten
C Jahren Jährlich 2 Mutt Kernen h ß ^ C. M. Zins zu geben, in den darauf folgenden 10 Jahren
je 3 Mutt Kernen und 10/7 ^ und nach Ablauf dieser Zeit jährlich den vollen Zins, ,alz si vor kriegen
plt*, nämlich 7 Mtiit Kernen und \B ß S] C. M- — Santgallen, sant Anthonien tag, 1413.
lyfUartllir Stdalkt, i. L. 4> P. 1. — Pergameni-Original. Kur Heini Wagner sigelt Junker Hudolf von Rosen-
berg von Zackenriet; daä Sigel hängt eingenU^bt
S547. — 1413. Januar 20* Wil. — Hans Husner, genannt Hug von Rosrüti (Rossrilti),
Bürger zu Wil, hat von Abt Hf inrieb (III.) und dem Convent des Giotteshause,s St. Gallen «bi siben
jucbart veldes und akker uff Wilberg hinder Bül, — zwischant der frftgenmeß und Wernher Kellers
llkem gelegen, stossent gegen der hofytatt, daruff daz hua ettwenn stfmd — , mit ir zügeliörd, uss-
gcnooieu den zehenden, so daniff vallet^ den äi in selber behebt bünt^, um 9 U ^ C, M. gekaufi und
Äicbert den Verkäufern da^ Recht des Rückkaufes zu, das jedoch erst nacti Verlauf von zehn Jahren
! gellend gemacht werden darf, — Wil, fritag nach sant Hjlarien tag» 1413.
tkiAnrcliif 8t. yalkn, J. J. J. U ^'^^c. U* Kr. S9. - Pergament-Original. Für Hans Husner sigelt .Eütschman
Jtajferichmid» bnrger und rÄt ze Wil*; daa Sigel hangt eingenäht
2548. - 1413. Januar 20. WH. — Abt Heinrich iIIL) von St. GalkMi erneuert dem
feter Eminger zu Wilhelms von Bern und dessen Ehefrau „Clauren von Blüniberg* gemeinen
flamlen auf Grund einer Copie eines Lehenbriefes von Abt Kuno*' die Lehenschaft über den Zehnten
»nd die Gilter zu Mnudel fingen (Munelfingen), den Zehnten zu Dittishausen (TüHishusen), den
F knien zu Löffingen und den Zehnten zu Seppenhoven, Peter Eminger nimmt in den Lehenseid,
Hl er anatait des Abtes von Wilhelm von Bern ^den aid nemen* soll, — Wyl, aand Sebastians des
M
u
Ueinncb ÜL 1412-1418.
kuligeii martirers tag, 1413. ^^ITud sind hiebj gewesen Hans Lütold und Antboni die Schenckben,
rnnen goUshauß dienstleüth, und andere erbar leüth.^
« Vfl« IIM. 0«Ub«r SS,, TfL Orkdbcb, tY, fi. 7S4. Nr. »30.
MbVfiif 81 WIei, W. W. t €. H. — Copie des XVI t Jahrhunderts. — Rege«t! FürKtenberger ürkuödeobucli VI,
Hr. 79* was Bd. 74 dea Lehenarchiv:*, S. 12^ wonach hier der Text ergöjjxt Ut,
2549» — 1113, Jantlur 25. -- Verena Nöggerin, Heinrich Krummen des alten Ehewirtin
Bürgerin zu StOallen, hat nach dem Rat ihres Mannes einen Zins Ton 1 Malter Vesen St Galler
Mass auf St. Gallen Tag von ihren Gütern zu „Fronakeren*, ihrem freien Eigen, — stossen eiEe^ '
seits an die Güter Rudolf Haims, anderseits an die Konrad Hainis» ^die man nembt Kolbrun" -,
sowie 10/ C. M, auf Martini von dem Gut genannt «Zwisellen, gelegen in Herisower parocij',
letzteres Lehen des Gotteshauses St. Gallen, an Ulrich Gdssler den älteren, Bürger von St. GalteDf
verkauft um 15^2 ff -^ CM. und fertigt jetzt diesen Kauf, — St. Gallen, St. Paulus tag, als er '
bekehrt ward, 1413.
Stiuttärctiif StduUea, K^hkr mm SpiUtirfhir, Bi VI, K. 2$S H. — Copie des XIX, Jahrhundert:^. £s ugelu Conrad
Friederich, Bürger zu St. Gallen, der Schwestermann der Verkg^ufenn, und Heinrich Krumm,
5J550.
Abt Heinrich (IIL) und der Convent von St Gallen verkaufen den Portnerzehnten
zu Uznaeh um 20 Pfund Pfennig den Pflegern des hl Kreuzes in der Leutkirche
zu Uznaeh,
Ht. Gallen. 14ia. Februar 1,
Wir Hainrich von Gundolfingen, bestafeer apt, und wir das cappittel gemainlich des gotzhua
ze Sant G allen, .sant Benedicten Ordens, in Costentzer bvstuni gelegen, tön kuut allermenklichep ,
und verjechen offenlich mit disem brief: Als daz hailig froncriUz, das da genädig ist, in der lütkilchen ■
ze der alten statt ze Utznan und der erber priesfcer herr Hans der BoUinger von Utznan von Otja
und ünserni gotzhus ze leben hkuä den zehenden, gelegen unib die alten statt ze Utznan, den ni»ü
nerapt den portenyzehend und den ain portner von reclit lihen sol, — derselb zehend halber mit aUer
zögehörd zßgehört dem vorgeuanteu hailigen crütz, und daz ander halbtail des obgenanten zeheodei^
ouch mit alltir zögehörd dem vorgenanten herr Hansen Boilinger und sinen erben; von demaelljen
zehenden alleklicb die vorgenanten bed tail jarlieh uff sant Gallen tag, besunder jetweder tail aineiü
portner git nun Schilling pfenning guter Costentzer müns ze rechtem zins — : sol nienklichen z^
wissen sin, daz wir das vorgenant järlich ptenninggelt und zins uß und ab dem obgenanten zehende^
und ouch die lebenschaft und njanschaft desselben zehenden und ellü endri ünseri recht, die wir dara»^
bisher je haben gehebt oder so Unser nächkomen daran hinnenlhin eweklich iemermer gwinnen köndii
oder möchtin, recht und redlich für uns und unser gotzhus und für alle unser nScbkomen verkSf
haben , . . dem vorgeuanteu hailigen crütz ze Utznan urab zwentzig pfunt pfenning guter Costentzel
müns. Desselben geltes wir gentzlich und gar bezalt und gewert sigen von den erberen Küdolfef
Cnster, burger ze Utznan, und Rudolfen Waibel von Ahtischwil, pfleger des obgenanten hailigen
crützes. Mit demselben gelt wir enderi gewiss] gelegeni guter zu ünsern und üusers gotzhus handei
brächt haben, und davon wir järlich nie nütz und zinsen haben, denne von dem vorgenanten zehen*
den . , /^ Der vorgenant berr Haus Boilinger und sin erben oder die, denen sy den vorgenanten
Heinricb IlL 1412—1418.
9r.
l»eD zeheuden, iren tail, zftfAgeni, ordnerit oder gebent, söllent ouch nii hinnenthin den vorgenanfcen
im zebenden ze rechtem aigen haben und den von nienian hinnenthin enpfahen noch ze leben haben,
Ägen es denne von frigeni, aigeneni willen; doch das er und sin erben nu hinnenthin eweklich nnd
lieh utf sant Gallen tag von dem vorgenanten halben zehenden dem dikgenanten bailigeu crütz nnd
tt pflegern, wer die sint oder werdent, geben sol nfin Schilling pfenning Costentzer niüns ze
tem zins jln allen abgang und nunnrung . . ,*"
Sant Gallen in ünsenu gotzhus^ an unser lieben FrSweu abent ze der kertzwihi, 1413.
Iltliii 4rr llrefcgeiBfillÄe riOüfh fr. i — Abdruck: Oeachichtarreund XXXIV (1879), S. 228 if, - Pergament-
pn»l. Es «igeln Abt und ConTent; beide Sigel hangen, tla« des Abtes iat gan« sserbröckelt.
S551« — 1413. Fobrnar 5. — Eberhart von Sax (Sagx) nimmt von Johannes Müller von
(Wila), genannt Häsli» deasen EbetVan Elisabeth nnd Heinrich Metzger von Bürglen
glon), als deren Fürsprech sein Am mann Wieland vortritt, einen Acker „ob Und er türer feld
iOBit Ounttensh offen, genant Luckers akker, mit dem wislin und mit aller zügehord" auf und
hnt damit Konrad Hux (Hiigx), genannt Vinker, von Weinfelden und alle seine Erben, ^si
ot knappen oder tocbteran**, mit der Freiheit, den Äcker wieder zu versetzen und zu verkaufen
\ erbem liitan nnd doch gen dehainer ehaffti*. Der Kaufpreis, um den Konrad Hux den Acker an
gebracht hat, betragt ti ff ^ und lö // ^ C. M., wovon 1 ff 5ß ^ dem Heiortch Metzger für
e Ansprüche zn gekommen sind. — Sant Agten tag» 1413.
SiBBlini: le« lilifUrlwheii VeroiDs St flallen. — Pergament- Originaii das Sigel lEl>erharts voa Sax) feiilt
St552* — 1413. Februar 13. Wil. — Mantz von Wiler, Dienstmann des Klosters St, Gallen,
iart, dass er von Abt Heinrich (HI.) von St, Gallen mit einem Weingarten zu Bernang, im
isaenriett* gelegen, und zwei Weingärten zu liebste in, genannt ^zer Wannen" und ,zer Tannen",
?hnt worden sei, dem Gotteshaus und , Hansen von Asch . • . an sinen rechten nnvergrifleulich^.
gelobt eidlich, gegen alle Ansprüche auf diese Weingärten sich des Recbies vor dem Abt geniigen
lassen; widrigenfalls soll er des Leliens verlustig gehen. — Wil, mentag vor sant Valentins tag, 1413.
SÜftMItlilT &t. üalleD, B. I, B. ^.ft.\. — Fe rgameni- Original das Sigel hilngt eingenäbt,
P
msfi.
^ Renner von Constanz verspricht, um Lehengüter des Klosters St. Gallen in
k Lüchingen im Streitfall vor dem Abt Recht zu nehmen.
1413. Felirraar 14.
Ich Hug Renner, burger ze Costentz, vergicb und tiln kunt,. ,: Als,., abt Hainrich . , .
*8gotÄhus ze Santgallen Casparn Gnnipost in tragera wis zu ininen banden gelilien bett Hansen
krgowers göter, in dem Uintal ze Liichingen gelegen, die er ze Martpach mit dem rechten
nolgot hett^ und dieselben guter darnach von demselben Canparn Gumpost wider ufgenoraen und
li^C&üraten Gialer, der si ulf dt^r gant ze Martpach koJft hett^ gelihen bett, waz er uns daran
^*»n rvcht liben soll, daz ich da demselben minem guedigen herren ainen aid zft Got und den bailigeu
pffiom hüll und och für den obgenanten Cün raten Gisler gelobt und versprochen hau: wär^ ob
i^ denselben gütern ichtz ze sprechen t hetti oder sprechen wölti, daz ich und onch der egenant
2ß Heinrich III. 1412—1418.
CünratGisIer denselben allweg rechtes darumb vor .. . abt Hai nri eben, oder wabin er daz d^nn
je wist, gestattnen und gehorsam sin und uns ouch desselben rechten söllent lassen benAgen . . .
An sant Valentins des hailigen martrers tag, 1413.
SUftnrchi? St. Gallen, F. F. F. 4. A. 5. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
2554.— 1413. Februar 16. St. Gallen. — RüdolfHofakrer von St. Gallen, Frühmesser
zu Marbach, gibt mit seinem Vogte Wernher Holtzhuser, genannt Keller, von Bütswil (Bötzi-
schwille) und seinem Fürsprech die Zehnten von den Höfen ,ze Ufhofen, die man nemmet der
Bettenower höf, gelegen bi dem Watte", sowie die Zehnten von den Gütern «Büblers, Wernhers,
Stören, Wiprehts und Oprehts", alle zu Gebertswil (Gebraswille) gelegen, die er als Lehen des
Gotteshauses St. Gallen von seinem Vater ererbt und seinem Vetter Ulrich Ramsberg, dem Gerber,
Bürger zu St. Gallen, um 47 ff C. -^ verkauft hat, auf an Abt Heinrich (HL), und dieser belehnt
damit den Käufer. — Sant Gallen, mitwuchen nach sant Valentins tag, 1413.
Spitalarchif St. Galleo, Tr. E 9, Rr. 2. — Per gament- Original; es sigeln der Abt, der Verkäufer und sein Vogt; die
Sigel hangen eingenäht. — Dorsualnotizen: Es ist gen an insigel VII Seh. Pfg. Gossow; (mit andrer Tinte): ülrichB
Ramsbergs etc. 1 fior.
S555. — 1413. Februar 17. — Burkhart von Helmsdorf verzichtet auf seine Rechte an
die beiden Brüder Uli und Peter die Tyfer, sesshaft zu dem Töss, die ihm von Abt Heinrich (III.)
von St. Gallen für 16 ff -^ C. M. verpfändet worden sind, sodass dieselben wieder dem Kloster
„dienstber und wärtig sin sond mit sturen, mit diensten, mit vällen, mit gelassen und mit allen sachen'^ ;
auch alle Rechte auf Leib und Gut der Brüder bei deren Leben und nach ihrem Tod sollen wie früher
dem Gotteshaus zustehen. Die beiden Leibeigenen haben einzig dem von Helmsdorf oder seinen Erben
jährlich auf Martini 10^ ^ C. M. zu entrichten, so lange sie leben und nicht gelöst sind. Sollte einer
oder beide vor der Lösung sterben, so hat der von Helmsdorf an die Erbschaft nichts zu fordern-
Dem Abt, seinen Nachkommen und den Leibeigenen selbst aber steht das Recht der Rücklösung zu
gegen Erlegung von 1 ff /^ C. M. und zwar 10 ^ -^ »für stürdienst desselben jares" und 10/ ^
„ze ablosung". — Fritag nach sant Valentins tag, 1413.'*
*) Vgl. Urkdbch. IV, Nr. 2243, wo Burkluirt von Helmidorf Abt Kuno gefenQber den gleichen Venicht eingeht, 1401. April 25.
StiftsarchiT St. fallen, D. D. 1 C. 2. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
2556. - 1413. März 13. Constaiiz. — Bischof Otto (III.) von Co n stanz, Markgraf, gil^^^
dem Grafen Friedrich (VII.) von Toggenburg die Elsbetha Briden, eheliche Tochter de^
Hans von Mäsnang, Leibeigene des Bistums, die sich mit Konrad, dem Sohn des Uli Kolb von
Ganterswil (Ganderscliwil), einem Leibeigenen des Grafen, verehelicht hat, in Tausch gegen Ursula,
eheliche Tochter des Kon r ad Ritter von Helfetswil (Helfenschwil). — Costentz, sant Gregorieo
tag in der vasten, 1413.
StiftsarrhiT 2St. Callen, D. D. 2. C. 1. — Pergament- Original; die Sigel des Bischofs und des Oapitels (das seine
Zustimmung gegeben) hangen offen.
S557. — 1413. MHrz 16. St. Gallen. — Abt Heinrich (IIL) und der Convent des Gottes-
hauses St. Gallen geben ihre Einwilligung dazu, dass Hainrich Ehinger, Stadtammann von Co n-
stanz, eine Vogtei zu Utwil und eine zu Kesswil samt Zubehörden, die sein Lehen vom Gotteshaus
St. Gallen waren, an die Meisterin und den Convent des Gotteshauses Münsterlingen verkauft hat,
sodass letztere fortan die beiden Vogteien »für ires gotzhus aigen nutzen und niessen* sollen gegen
einen jährlichen Zins von einem Pfund Wachs, der je auf St. Gallen Tag an die Custorei des Gottes-
Heinrich 11!. 1412-H18.
27
St, Gallen von den Vogteien zu entricliten ist, imbeschadßt des Wachs'/jnseM, den Meislerin und
nvent .CLns vorraalz järlich schuldig sint ze gebent*. Sollte die Abgabe des Wachses tob den Vog-
ien Tersäumt werden und sich so lange verziehen^ ,daz ain zins den andern erliiffi*, so fallen die
üiden Vogteien ,gantzlich ledig und los'^ an das Gotteshaus St. Gallen zurück. — Santgallen, doustag
lach sant Gregorien tag, 1413.
TirgsniitrhfÄ fcant^iiitJirflii?, Abt. liiiistcrlingf lu Lnde 8*, Hr. 17. — Pergament-Origrinal. Es sigeb Abt uuH Convent ;
beiden Sigeln ist da» erste eingenäht, das zweite» »ehr schlecht erhaltene, das in Bleikapael h^ngt, scheint
lÜä Abu Igel za sein. — VgL obt*n JüDuar 4.
1413. Mfirac Ä7» — Vor Kon r ad Ten kinger, genannt Ivtirz, Bürger zu Constanz, der an Stelle de«
itommapn« öffentlich zu Gericht sitzt, gibt Heinrich Eh in g er, Stiuitsinimann zu Con stanz, mit seinem Ffirsprecli
i Vogteien %n Utwil und eine Vogtei zu Kesswil, alle drei zur Foate Mosburg gehörig, lait allen Zubehf^rden
if lu Händen der Frau Agnes von Landenberg, Junker Hermanna Ton Landenberg 8<dig Tochter, ,zu diwen
0 maistrin dea closteri? nnd conventa zä Münsterlingen*, und den Convent« dieses Klosters, denen er die Vogteien
Bi 517 M Heller C. W. verkauft hat. Von den beiden Vogteien zu Utwil i«t die eine , rechte fi-y aigen*, die andre
die zu Kesswil «ind rechte« Lebten de« Klo.sters St, Gallen und laut einea beaigelten Briefes, den die Mei.'^iterin
De hat, von Abt Heinrich {HL) uutl d(^ni Convent dpa t"iOttt»iihau«es St.Gallen dem FrawnkloHter zu Milnsterliiigi'n
unem rechten, redelichen zinsaigen gemachot*. — Mäntag nach dtnu rtunnentag, als man in der hailigen kirchen
Ocali^ in der vui^ten, 1413.
Tlrpiiiclli lantiliarfbiv, AM. llluii»lcrlmg*B» Lad« Sß, Sr. 16. — Pergament-OriginaL Es sigeln Komad Tenkinger
Htfinrich Ehinger; beide Sigcl hangen eingenäht.
^bl Heinrich (in.) von St. Gallen bestätigt die Freiheiten der Reichsstadt St. Gallen
nd gibt die Zusicherung, dass er selbst die Bürger für Zins» Steuern, Zehnten
und Geldschulden nur vor dem Stab oder Rat der Stadt belangen vv^oile.
^t. Gallen. 1413. April 2.
Wir Hainrich, von Gottes gnaden beatäter abt des gotzhns ze Santgallen, . . . bekennen iiinl
iint knnt, • . , daz wir dem burgerniaister, raten und burgern gemainlich der richstatk ze Santgallen,
fcnsern lieben getrüwen, bestätigot, bevesinot und vernüwet haben, bestatigeni, bevestent und verniiweiit
ben mit wolbedahteni müt, rechter wissen und kraft dis briefs, nach rät ünsers vorgenanten gotzhus
iienstlut, alle ir recht, frihaiten, alt, gut gewonhait, handvesten und brieve, die si von äbten oder
li^gern, ilnsern vorvaren, untzberbracht nnd erworben hfi.nt, und inainen und wellen st bi sölichen
rra rechten, fribaiten, alten, göteo gewon halten, hantvesten und briefen gantzlich ze bt^li alten und
keiibea lassen, hn allerlay bindenuiss und ierrung. Och haben wir den obgenanten burgern geniain-
Sch Her statt ze Santgallen von besunder liebi nnd ir bett die gnad getan und tunt in mit diseni
krief: also wiiri, daz w^ir jetz oder hienach in künftigen ziten ibt ze Sprech ent beitint oder gewuunint
iJdehainem burger oder burgerinen besunder ze San tgallen, sy syen jetz ir burger oder si werdint
loch ir burger, es aye unib zins, unib stür, umb zehenden oder urab geltschuld, daz wir oder unser
Imptlfit darumb von in recht süllen und wellen nenien vor dem stab oder vor dem rät der statt ze
fnDtgällen, wedrentbalb wir je denn wellent, und si darumb mit kainen frömden gerichten niht
iftriben noch beswären sont; es war denn, daz w^ir oder unser amptlüt rechtlos daselbs gelassen
nnliiit und daz kuntlich wurdi, so haben wir uns selb behalten, daz wir daz recht von den, die (Ina
ier iinsern amptluten rechfclo.'^ daselbs gelas.sen wurdint, anderswa suchen sont und mugent, da uns
»denn fliget, ungevarlich. Des alles ze warera, offeni nrkünt so haben wir obgenanter abt Hain rieb
ß Gottes gnaden des gotzhus ze Santgallen unser äbtlich insigel oÜenlich lassen henken an disen
HemricU lU, 1412—1418.
brief, der geben ist in ünsern» obgenankn gotzhus ze Santgallen, nach Crißtx gebürt vierzeheahmhii ^
jar, darnach in dem drizehenden jar, an dem snnnentag ze njittervajaten,
Staäirflii* St fiftJI«]!, Tr II 1, fr. 1?. — Pergament-Original; daa Sigel hILngt offen.
Im Lehenbuch Abt Heinriebe (IIL) findet sich fotgende Notiz:
^No{tatidiim): Alz min herr von SantgalleTi ze Santgallen ingeritten ist dominiea Letai^, que fml lecDiAi
dies Apprilis» bo haut dis nachgesciiribneii irü leben von im eopfangen", — wonach eine lange Reibe aofgvfilhrt wirf.
Stimircliir SL Galiiii, Lvbtn&reliiv, Bd. 74, S. 99.
An eine gleichzeitig«.* Copie obiger Urkunde im nöjnliclien Lehenbuch aehliesat »ich folgende Eintragung:
»Enmornent an dem nientag vor des gotzhus iHenatlüten und andern herren, ntter and knebten, und ril erbttr
lüten hint die von Santgallen mlnem herren abt Hainrichen disen nachgeschribnen aid geaworn: Ds2 q tief
Hainrichenf der hie gegenwnrtig sitatt^ abt des gotzbuR ze Santgallen, alz geirüw und al^ hold sin sotit, alz tili
man ainem herren sol, ainen iind sins gotzhii» nutz und fromen ze furdrent und ainen schaden ze wendent, in gptfid;
ainea gotxbuB recht ze tünt und ze aagent an allen atetten, da si en gefragot werdent von im ald von sinen amptlöta
an den stetten« da ai es billich tun eont ; in und sin gotzhus ze achierment, alz Ton alter herkomen ist^ Jn $?evfrd: !
wenn ocb der obgenant abt Hain rieh abgät, daa ai denn darnach dem capitel de^aelben got7.bu8 gemainlicb
8ont untz an ainen ainwelligen abt oder pfleger de6«elben gotzhus ze Santgallen, Si 8ont och »cbaffen, diu i
ewer; wethi aber daz nit tun wöltint und inen nit gehoraani sin wöltint, die sont si dem abt verkünden, in
und sont sich denn der nit annenien,*
Stirt^u-tki? St.^^aKliJi, LffavnirrhiT, U. U, ». S9.
S359« — 1413. April 3. St* (lalleil. — Abt Heinrich (III.) und gemeiner Convent döj
Gotteshauses St Gallen geben ihre Einwilligung dazu, dass Hivns Schub von Arbon den Hof zu]
Kats&enrüti mit seiner Zubehrirde, der sein Leben von dem Ootteshaiiä St. Galleu war, taüschwifi»]
an die Meisterin und den Convent des Gotteshauses Milnsterlingen abgetreten hat gegen drei Wiesmj
yjZe Nidren Stainach gelegen, dero man ain nempt des Kitters wis, die andren man nempt iml
Priesters wiaen und die dritten man nempt der Swein wis, — und stossent ainhalb an Salin luiil
anderthalb an des von Stainach vv^isen und an des Meilen wisen^ — ; Hans Scbftb gibt diese Wiesen!
zu Händen des Gotteshauses St. Gallen auf und empfängt sie als Lehen vom Abt, der dagegen denl
Hof zu Katzenrüti der Meisterin und dem Convent dey Gotteshauses Münsterlingen zu eigen gibt— j
Santgallen in flnserm gotzhus, mentag nach niittervasten, 1413.
TurgatiiNfbfK EautftiiNarcliffi Ut. I&istfrlrigfit Lade X11V\ Nr. 7. — Pergament-Original; von den beiden Sigekt
Abtea und des Capitel» hängt nur noch das erste (offen;*
Unter dem gleichen Datum «telH Hau« Schupp einen Revers aua, der in «einem Inhalt der obigen Urk
völlig entspricht. Von den drei Wienen, die er an da« Gotteshaus St, Gallen nufgibt und wieder ab Lehen empflag^
wird die eine hier die ,8 tut« wi«e* genannt utatt des ^Prieatera wiae"^; im übrigen stimmen die Beseicbnnngefi üb
— Santgallen in der statt, mentag nach mittervatiten, 1413.
Süfttirfbir Stulln CC. C. II. 1. — Pergament- Original; das Sigel hüngt eingen&bt.
1413* April Ui* — Johan*^ Schub, Burger zu Arbon, überl&est der Meisterin, dem Capitel und di
KlotterfraocKi so MfiD«i«rIii»gen drei Mntt Kernen Constanzer Mass und IS Seh. F fg. C. W. jährlichen Zinies i
•einem Hofe zu KatzenrQlif »gelegen an Uttwiler wald by Mos, und den zu disen ziten buwet der Schnider^<v
Katzenrüti*. im Tautcb gtgiso drei Wiesen zu , Nidren Stainach bi Arbon, zu der hülginen Abe gelegen^'
ttoneiii aiabalb MoHmllm niid «Mlerthalb an des von Stainach wise —, die man nempt die ainen des Ritters wis|
die tadfWi 4«f FrJ€il€ri wit und die dritten die Schwinwi« und die auch recht aygen und ingelegne guter
und tia mm$** Per Zia» int dm KtotUr j« auf St. Martins Tag, mit dem nächsten beginnend, nach Münsterlingen i
tnlriflliicii} aotli» «fMUl sa itiair Atyrrichtung der Ertrag des Hofes nicht genügen, so «oll dem EH oster der
IrlrAg «0 luttff fTtiftwritf^j Mi «i Air tifine Forderung befriedigt ist — Mitwochen vor dem palmtag, 1413.
UTU^iukm liattmjclll, M. Hütcrlllgcn, Ude IU\, Nr. 8. — Pergament-Original; das Sigel fehlt
Heinrich lU. 1412— UM
»560.
Ehevertrag zwischen Hans Ulrich Estrich von Wil und seiner Gattin Elisabeth
Lindin,
St. Gallen. 1413. Hai S3.
Wir Hain rieh, von Gots gnaden abt dea gotzhus ze Santgallen, . . , tAn kund . . ., das Für
fins kam unser lieber, getröwer Haun Ulrich Ewtrich von Wil und öffnet vor uns durch den wiaen,
wolbeschaitl ii en L i e n h a r 1 1- n P a y e r , b u rger ze S a d t g a 1 1 e n , ainen f Ürsprechen , und aprach : die
erejun fru Elisabeth L i n d i n , Bin elichi wirtin, S t o f f e 1 h L i n d e n säligen von C o s t e n t z wilu nfc
tlicbi toliter, hetti im ze hainstür zübraht irs vätierlichen cirbes ahthnndert ptutni balier und ir inüter-
liehen erbes hundert pt'nnd luiUer; zä densidhen nünhuridert pfimd haller wölti er ir wideilegeti uch
Dfinhundert pfund haller; darzö hefcti er ir ze niorgengäb verhaiasen hundert pfund haller; das wnr-
dint alles nünzehenhundert pfund haller; dero selben nünzelienhundert pftind haller solti und wölti er
ai btwiaen und versorgen. Und darunib verpatzt do derselb Hans Ulri ch Estri ch vor (ins,., mit
fiüserm willen... der vorgenanten fro EliBabethen Lindinen ze rehtem, unabniessendem pfand
sini reht dez zehenden ze Host disent Bin es und yenent Eines, es sj an kora, win oder an
iudreo sachen, und sinen kelnhof ze N i d r e n b ü r r o n . , . und sin vogtie ze N i d r e n b ii r r o n , die
wilunt dero von Hewen was, und och disi nachgenainten sini giVfcer ze Durstödlen, das ist Ffridricha
?ö^ Begginers göt, Singenbergs gut, das göt genanit Brttnbach, Lütenrieters göt, sinen
wingarten und torggel und sin ow ze D urstüdlen. Und ist die versatzung beschehen mit sölichen
flirworten und bedingden, als diser brief aigenlich lütert, das ist also: Gat der vorgenant Hans Ulrich
Sftrich ab und enist von todes wegen vor der egenanten Elisabethen Lind inen und Ifisset kaini
Irind hinder im, die von inen zwain persouen konien und geborn sind, so sol und mag dieaelb fro
Elisabeth Lind in danne , . . vorab und vorua nemen und haben ir verschroten gwand, iri klainet
und die bett und bettstatt, als si danne bi ainander gelegen sind, und darzft nünzehenhundert pfund
haller Co stentzer werung; und utnb dieselben nünzehen hundert pfund haller mag danne dieselb fro
Elisabeth Lind in und ir er!>en . . . die egeseiten gfiter, die ir pfand sind, mit allen iro zftgehrjrdt-n
innehaben, besetzen und entj<etzen und die niessen als vi! und als lang, bis das inen des egenanten
Huna Ulrichs Estrichs erben vullenklich und an allen abzug bezalent ze iro banden ze Costentz
in der statt nünzehenhundert pfund je danne ze Costentz gilter, genger haller oder dafür anderlay
je danne ze Costentz genger, löffiger münsse, sovil geltes wol wert, und sond damit die vorgeseit
frtö Ell sähet Lindin und ir erben gantzlich usgeriht sin und Hans Ulrichs Estrichs erben
m allem andrem übrigen gute, das er danne gelassen hat, unbekümbert lassen und ungehindert, Gat
aber derselb H a n s U 1 r i c h E s t r i c li ab und enist von todes wegen vor der egenanten Elisabethen
Lind inen und lasset kiud hinder im, die von inen baiden komen und geborn sind ald von inen
ftii)ifiiDgen sind und nach im geboren werdent . . ., allediewil danne dieselb Iro Elisabeth Lindin
kiden kinden belibeu wil ald die kind bi ir, so sol si haben waltent band über alles das, so si und die
kii»d danne habent, das der ugenant Hans Ulrich Estrich gelassen hat, es sig ligent oder varent
gut, und ir und den kinden damit das beste werben und tÄn und sol der kinden fründen und vögten
ÜJr jar ainest aio gantz volkomen rechnung gestatten und tön nmb die zins und nützze derselben g»^ter.
fieäcbiht aber, das sich dieselb fro Elisabeth Lind in ziehen wil von ir kinden ald die kind von
ir^ , . , so sol und mag dieselb fro Elisabeth Li nd in danne vorab und vorus nemen und haben ir
Terschröten gwand, tri klainet und darzü ahthundert pfund haller für ir hainstür, hundert pfund haller
|IIir ir morgengab und vierhundert pfund haller für ir mannesgüt; das wirdet an gelte drüzehenhundert
fenricli III. U12--1418.
pfiiiid baller; darzil sol und mag si och stän ze gelichem kindestail, dero kind siy aines oder me, an
allem dem husrät , . . und sol damit gantzlicli usgeriht sin und quitt und ledig aller der gülie^ so iri
kind danne jemaii scbüldig sied. Und umb die jetzerzalten drüzehenhundert pfund baller mag denne
diesülb tro Elisabeth Lind in die vorgeseiten iri versetzten giiter innehaben, besetzen und entsetzen
als vtl liod als lang, bis si dero bezalt ist . . .; das mugent ocb ir erben tön^ ob st eni/rär nath den
Yorgeseiten ir kinden unusgeribtet Und ist dis alles btscbehen . . . uns und unser« nachkomeu um!
ünserm gotzlius an dem widerkofi' des egeseiten zebenden und an allen andren ünsren rehteß und
zftgehörden desselben zehenden und der vorgenanten giiter unschädlich und unvergriffenlich» Dereetb
Hans Ulrich Estrich und sin erhen nnd nachkomen sond och mit dem gelt des egeseiten zehenden,
m der wider gekoffet wirdet, nihtzit werben noch das verwenden *ln gunst und willen der egeseiten
iVo Elisabethen Lind inen, diewil dieselb fro Elisabeth ald ir erben, ob si enist, uibt usgeriht
sind worden nach lut und sag dis« briefs . , »
Santgallen, zinsiag vor der crützwuchen, 1413.
Sliltsarf biv st, Qülito, 0. 0. 3. L 4. — P e r g a m e n l - 0 r i j? i n tt 1 ; t^s «igeln der AM und Harn Ulrit^l» F^f rirh ; Md« Sig^l
bangen eingenlibt. — Rechts nnteit ateht nocb: Joannen de Gonbow.
141S« ^al Jd5» Ht. Cr allen. — Hans Ulrich Estrich imd spim? Gattin sifhern dorn KloHltr ÖL. tjallf-n
daa Riickkaufsrecüt auf di'n Zehnten zu Höchst, „wiewol da« 8iyi% dwa ich jetxgonamti Elisabet Lindin miaer
Widerlegung inorgengäb und andrer sachen bewiset und versorget sije uff den zehenden ae HOhst ob Rinegi^ niwi
tiff ändri gotler**. — 1*5 antg allen» donstag vor der crütÄwnchen, 1413.
Süflaarehir SL (j allen, 0. 0. 3. G.^« — Pergament- Original. Ea aigeln Hanis Ulrich Estrich and f^r dessen Gattin
ihr Oheim Hugo Gnäpser, Bürger zu St. Gallen; heide Sigel hangen eingenäht,
3561* — liVi, Mal 23, St. Oallf^n. — Abt Heinrich (III.) und der Convent des Gotteahauaes
St Gallen verkaufen dem „Ulrich Venrr, genant Vogt von Frndenberg, ünsers gotzhus aigeu
halben keinbof ze Jonswil mit dem zehenden biilben, so darin gebärt; item zebeo scbflpassen halb,
ze Jonswil gelegen; item die büb ze Bettniw halb; item die hüb ze Scb wartzenbacli halb;
item den hot" nff Li n lachen halb nnd die miUibofstad ze Obren-Utzwil halb und das aigergeU
daselbund halb, und wjis zu den vorgenanten gi'itern halber nnd darin gehört, mit allen rehten, nützen
und gewonhaiten halber, mit gerichteo, twingen und bannen halber und mit allen zögehörden halber** ■»
um 181 ff ^ CM. — Sant Gallen, zinstag vor sant Urbans tag, 1413.
Stiftsuehh St. Callfi» B B. 1. D. 4. — Pergament-Original, durch Schnitte ungültig gemacht; die 8igel fehle«* *
1413» Juli 4» l»¥ilp - Ulrich Venr HttiUt einen Gegenhrief juia, worin dein Aht und Convent das RiicW'
kanftrecht au gesichert wird mit der Bedingung» daaa der Hfickkauf einen Monat vorher angekündigt und auf den Güter'^
errichtete Bauten nach Spruch von Schiedletüen entschädigt werden sollen; erfolgt der Röckkauf nach Johannis, m'^^
tiillt der JahreHnutzen noch dem Ulrich Venr zu. Wird die Annahme verweigert, so erlangt der Rückkauf dennoc ^
titiltigkeit durch Deponierung ihr 8umme bei der Münze oder dem Wechsel oder dem Rat zu Co na tan», StGalle:^^
oder Winteriur. — Wil, in die Hancti üdalrici. 1413.
StlftÄiirrliil SI tiiilku, Birlitrartliii M. \Uh l W* — Ziembch gleichzeitige Eintragung. — Voran gebt ein undatiertem^
8clireil»en, worin , H ii i n r i c h , bestätter abbt zu 8 an t g a li e n " dem Ulrich Ven r mitteilt, da er su dem angekündigt-^
Um Hiickkavil des halben K«.4nhofeH äu J ü n s w i 1 ,uf die pfingiät miltwoch nehwt vergangen" nicht in Wil erschienene
Bei die Summe beim Eat von St. Galleo deponiert, wo er tiie unter Rückgabe dea Kaufbriefes erheben möge,
25658.— 1413, Mai 25, LichteiiHtolg. — Graf Friedrich (VIL) von Toggenbarg belebnt
„Ulrich V e n r r , gen an t Vogt von F r ö d e ri borg", in A nseh ung treu er Dien ste mit der Vogtei
Nochlen „über lüt und über gut, die von üna leben ist und uns langzit ain verscbwigen. verTallen
leben gewesen ist", mit allen Rechten nnd Ziib**h<>rden. — Liechtistaig, sant Urbans tag, 1413.
Stüitarfliii iiU (lillen, Tr. ft. 42, »r. t — Pergament- 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem, schlecht erhaltenem Sig«l.
Heinrich IIL 1412— UlK
2563. — 14I?J. Juni 13. — HansZylier jon Götzis (Getyjs) verkauft mit ^verheiigd' des
B u r k n r t von R a m a w a g , der/i*it des Grafen H u g o i IIL) von M o n t f o r t von B r e g e n z Vogt zu
Neuburg (Nünbnrg), an Abt Albrecht (IL) und dessen KloaterSt Johann imTurtal um 13\/a u -^
C. M« sein ^aigen güttli , . . in Montigler kilclispell^ gnant in den Inslen in der Hüb, acker und
irjsen, das ab wilent Hainis Maygera g&t getailt ist und ich von her Ulrichen von Emptz,
rter, erkoiifil han» — stosset oberhalb an der Mayer veltl, anderhalb an der Clausenen veld, durch
»bhin untz in desMUtzlers giessen ze ainer sitten an dur herren von Emptz gÄter, gnant Haber-
rtitii und aber anderaitt an Cänratt Starken gät — ^, wovon einzig jährlich ein ewiger Zins von
10/ ^ ^unser lieben Frowen sant Maryen gen Kankwil an ain Hecht" zu entrichten ist. — Zinstag
in der pfingsitwuchen, 1413.
StifturcliJf St ßllki, R. E. LI 17. — P e r g a m e n t- 0 r i g i n a 1. Für den VerkS-ufer 8ig<?lt von der Vogtei wegen Junker
Barkart von Bamawag ; das Sigöl hüjigt eingenäht. — Gleichzeitige D ors u a 1 n o t i k : ,^ I n .s td in der A 1 1 a c b '^ ,
2564* — 1413. Jmil 21, Wil. — Abt Heinrich (III.) und der Convent des Gotteahauses
St.6allet] verkaufen an Bertschin Kramer, Bürger zu Wil: ^dea ersten zwai gfttli ze Iffvrille
gelegen, die jetz Dietrich G reter buwet, dero jetweders jarklich giltet vier mut kernen; item ain
gAtli (laselbs gelegen, daz jetz der Saxer buwt, gilt järlich fiiufthalben nuit kernen; item ain gfttli
daselbs gelegen, daz jetz der Zimbernian buwt, gilt järlich zwen mut kernen, und sehs viertel kernen
jirlichä geltz von der segen ze Maistershusen und dem götli, daz darzö gehört^, alles rechtes Eigen-
gut» um 100 rt -4 C. W. . . ,, „die wir allesameu ge]>en habent Wernhern und Albrehten den
Kellern von Biitzenawille an der verbrieften geltschuld, so wir inen umb körn schuldig warent
nid Appentzellt'r krieg her.^ — Wil in ünsers gotzhua statt, an ünsers herren fronlichanis aubent,
1413,
SÜftiarclil Hl.<JaJ]pii, tt. Ü. Ü. Fisr, I. ir I —- Pergatin-nt- Original; von den beiden 8igeln (des Alites und Conventea)
fcblt düs ersäte, dtia zweite hiiiigt eingenäht»
2565.
Abt Heinrich (IIL) von St Gallen erteilt der Stadt St. Gallen gewisse Rechte und
Freiheiten für die St Laurenzenkirche,
J»t.Oalleii. 14ia. Juni 23.
Wan der lüten hügd zergät und ir leben ende hat, hierunib ist es nütz und göt, waz mau durch
Got und bessrung tut, daz nians an briefe achribi, umb das es statt belibi. Hievon wir Hainrich,
von Gottes gnaden abt, und der convent gemainlich des gotzhun ze Santgallen . . , verjehen und
titnt kunt . . ., daz wir den Ironien wisen» tlnsern lieben, getriiwen dem burgermaister nnd rSt und den
l'urgeni gemainlich der statt ze Santgallen und iren nacLkomen mit gemainem ainhetligem rit ünsers
«»piys . . . 8ölich recht, frihait nnd gnad von ir liitkrlchen ze sant Laurentzen wegen, die an ünsers
)?otihus tisch geainet, gefügt und incorporiet{!) ist, geben und getÄn haben . . .: (1) Des ersten, so
liaben wir inen hofstatt in ünserm hof geben, dieselben kilchen ze wjttrent in söHcher mäzz, alz si
die jetz mit ainer mur ingefangen haut, also und in dem rechten, daz dieselb wyttrung armer und
richer lüten, burger und usslüten^ die in dieselben parocby und kilchöri geboren t, aller gemain sin sol,
und daz nieraant beüunder in derselben wyttriing dehain aigeuscbaft nit haben sol. (2) Item wenn nnd
irie dikk es hinfür iemermer also ze schulden kunipt, daz man ainen lütpriester oder ainen helfer uff
derselben kilchen andren ald ersetzen sol, wie ald von waz sach sich daz denn je füget, für wen denn
32
Hemrich Hl. 1412—1418.
je aiB huqpgnuaiitgr und rii ze Santgallen ainen abt ald pfleget des obgeDant^ii BaMM foldui
se Sttüigallen, der denn ze den ziten ist, bittent, demselben sol och denn dera^lb wbi ald jiflefer
allwe^ daaaelb aiii|]^ in allen furzug und widerred lihen und in aim bischoff ze Costentz damff ant-
wnrten und jircecptieren und darzö tdn, alz ^err es an im lit, daz er darufl^ investiert und best^ttgot
verdi, in geTärd, (3) Item daz die Ton Santgallen zu den pfr&nden, die jetz in der ofageomUfl
kiklien gestjft und gewidmot sint, noch wol ain pfründ, wenn si went, in derselben kilchen stiffiai
tmd widraen mtigent. Und wenn ald wie dikk och derselben pirönden dehaini ledig wirt oder mit ainem
andren pfrflnder ze besetzent ist, wie ald von waz sach sich daz füget, für wen denn je ain buiger-
maister and rSt ze Santgallen bittent, demselben soI allweg ain abt ald pfleger des obgenanten Onsen
gotzhuSy der ze den ziten ist, dieselben pfr^nd an alle widerred lihen und in aim bischoff ze Costentz
damir preaenttem und, alz Terr es an im lit, schaffen, daruff investiert und bestättgot werden, h
geTerd; doch hierinne ussgeaetzt des Gösslers pfründ, nmb die es mit dem Terlihen bestän sal in
sdlicber mäzz, alz dieselb pfrfind von Unserm haiigen vatter dem babst und dem stül ze Rom bestättgot
ist. (4) Item, was gf^tes, gülten, Zinsen ald geltes jemant an dieselben pfründen geben b&t oder nocl]
hienach geben wölti, darz6 haben wir ünsern gunst und giHen willen geben und geben och den jete
also darzö für Uns und alle unser nachkomen in sölicher m&zz, daz enweder wir noch dehain ünm
nachkamen zö denselben nützen, gülten, zinaen noch gittern dehain vordrung noch ansprach nit mer
haben s5llent noch wellent, ussgenoraen; war, ob jemant ihtz daran geben ald fügen wölti, daz von
ünserm goizfaus leben wän\ das sölti derselb an uns ald an unser nachkomen bringen und werben nfid
denn darniit tun und varen in solicher mHzz, alz er das an öns oder an ünsern nachkomen gehaben
mtlhti, an gevärd, und och ussgenonien: war, ob jemant dehaini guter daran geben oder schaffen wulti,
darvon ünserm gotzhus vomialz zins, sturen, dienst ald andri rechtung gtengint, das sölti doch ge-
schehen also, daz ünserm gotzhus sin zins, sturen^ dienst und rechtung voruss g&n und werden soltint
und dfLA das ünsenn gotzhus daran unschädlich sin solti, im gevärd. (h) Item, daz ain burgeriDAist€T
und rät ze Santgallen, wer die je ze den ziten sint, allweg vollen gewalt haben sont, kilchenpflegtfr
und mesner zfi derselben kilchen ze setzent und ze wandlent, wenn und wie dikk si went ald si not*-
turftig dunkt. Und waz nützen dieselb kilch an ir buw jetzo hM oder hienach iemermer firewinEet.
oder waz nützen dem mesneranipt zÄgehörent, und waz och jetz dieselb kilch hüt oder hienach iemer-
mer gewinnet, es sye hailtum, kelch, gloggen, messgewand, buch, kertzen oder andri stukk und kilchen-
gezierden, wie daz namen hit, mit denselben stukken allen und jeklichen besunder sollen und wellen
wir und unser nachkomen nihtz ze sprechent noch ze schaffent haben, an gevärd. Und ist dis alles
geschehen mit aller gehügd, worten und werken, so nach iinsers gotzhus recht, sitten und gewonbiit
darzft gehortent und alz daz billich und von recht hinfür iemermer kraft und mäht haben sol und irmgi
jetz und hienach . . .
Santgallen, an sant Johans aubent des Töffers ze sunnwendi, 1413.
SMtirrhiT SifaHcB, Tl IV, fr. 8. — Pergament-Originah hcide Sigel liangnn in Holzkapyeln.
Hipzu ein Transfix von Bischof Hugo von ConttanÄ von 1506 April 24. mit offen hangendem Sigel, die B^
etätigung der obigen Besttmmonj^en enthidte^nd.
Unter dem gleichen Datum (1413. Juni ^3«) Ktellen Burgenni'iäti^r und Rat der Stadt St Gallen einai
(legeobrier atis, der obiH:t*f Utk und« clurchans i/ntspricht; einzig flind im fT^ten g die Worte ^borger und usalQten*
weggela'jBen, und im dritten g steht ^KeNlers* statt ^Gösslers ptnmd*.
StirtiirtliT St, «allen, Ruhr. Xlfl, fm. f — Copie aus dem XYIL Jahrhund^^rt.
feil III U125^
8566.
Vereinbarung zwischen denn Gotteshaus und der Stadt St. Gallen über das Ver-
hältnis der St, Laurenzenkirche zur Abtei, sowie über Besetzung und Einkünfte
der Leutpriesterei.
(I^t. drallen«) 1413. Jaul sa.
Wir Hainrich, von Gottes gnaden abt, uod gemainer convenfc des gotzhns ze Santgallen . . .
Terjeben und t&nt kunt , . ., daz wir wissentklich und wolbedaht für uns und allts unser naclikoinen
mit gemaineni ainhelligem rät ünsers capitela mit den fronien, wisen^ üiisern besunder lieben, getrüwen
burgermaisier, raten und den burgern gemainlitb der statt zeSantgallen von ir lütkilcheu wegen
seSantLaurentzen, die an ünsers gotzliiis tisch geainet, gefügt imd iucorporiert ist, diser nach-
gesehribneii stukken über die gnaden, frihaiten nnd rechten, so wir ineu von dei-selbeu kilcben wegen
och jetz mit ünserm brief getan nnd geben bänt, lieblicli und früntlich überkomen sint, ze verkoment
und ze wendent sölich zwayung, späni nnd miashclliing, so vormalz dikk ntigestanden und gewahsen
«int zwischant Uns und den von Santgalleu von derselben kilchen wegen; (1) Des ersten, war oder
birschäcb, daz zft der verainung und incorporation derselben kilcben an ünsers gotzhus tisch furo ihtz
oQtz ald notturftig wäri gegen jemant ze tönt ald ze werbent, daz wir und unser nachkomen daz allweg
wol tön und werben mugent in ünserm kosten und flaz die von Santgallen iren gunst, rät nnd willen
darzö geben und och ir fürdrung darzö tun sont, ungevarlich. (2) Item, waz stössen ald zösprüchen uns
ald ünsren nachkamen ald linserm gotzhns hinfür von derselben kilchen wegen von jemant geschäbint,
daz wir ald unser nachkomen die allweg in ünserm kosten verstau und versprechen söUent und daz
die Ton Santgallen nit gebunden sin sout, des dehainen kosten ald schaden ze liabent, an gevärd;
doch sont si allweg iron gunst, willen nnd rät dai*zü geben und ir fürdrung darzö tön, wie daz denn
j«j nach dem besten und nach dem rechten versprochen, gehandlot und geschiennt werdi, hn geverd,
(3) Item, daz jeklicbem liitpriester uü" derselben kilcheiu wer der je ze den ziten ist, und sinem belfer
I In üusiüT und Üuserr nachkomen sunien und iorren volgen und werden sont dia nach genanten järlichen
zins an kernen, an gersten, an honan, an nussen und an sclrnntltz von den nachgescbribnen gütern :
I dea ersten zwen mut kernen vom Brand, die gent jetzBürkis sün von Rüti und der Sc b edler;
item ainen mut kernen ab dem Tan am Rodmonten^ den git jetz Hans Ortwin; item ain viertel
kernen von Minder tan, daz git jetz Hans Varenhüler; item ain viertel kernen ussern Geren
ob Spital er ho Uz, daz git jetz Eberli von Loch; item fünf vierdung kernen von Rüti, die git
jeti Hans Harsch usser Tuffen; item ain viertel kernen ab Locherataig, daz git jetz Uli ira
Rain; item ainen mut kernen ab Kolen, den git jetz ßödi Low; item ainen mut kernen von
^ i de r 1 o c h , den git jetz Hans S p i c h e r m a n ; item dry vierdung kernen von Wai b e 1 so w , die git
ietiCüni Bregentzer; item anderthalb viertel kernen von Rüti, die git jetz Uli von Laidra;
itam sehs viertel kernen von Rüti, die git jetz Haini Valk; item zwai viertel kernen, aines dritten
tjiila minder, von der Egg zum Lorböm, die git jetz Uli Oa isser; item ainen mut kernen, aines
Herdungs minder, von Hansen S taigers gfltern ze Rota, die git jetz deraelb Hans Staiger; item
ajneö mut kernen von Stülegg, den git jetz Steffan am Berg; item aber ainen mut kernen ab
Siölegg, den git jetz der Hertzog; item aber ain^n mut kernen ab Stülegg, den git jetz die
irittuw; item zwen mnt ntiss von Stegen; item ainen mut gersten und ainen mut nnss von Schönnen-
Aofen; item zwai viertel bonan, gent die Locher ze Wiger; item ain vier[t]el scbmaltz, gent die
Wetter ab der Staig. Derselben vorgeschribnen zinaen ai och von derselben kilchen benögen sol,
Intid sol inen darzft volgen. beliben und werden alles oppfer und och darzö alle ander nütz, die ander
34
Heinrich IH. 1412-1418,
liitpriester derselben kilchen voniialz ingenonien haut, die xfi demselben lUtpriesterampt gehörent, b
alle gevärd; und daz iiiis, Onsren iiacbkomeii uod ünserm goizliuö dtiz Übrig alles, so zu derselben tilcW
gehört, Bllweg gantzlich volgen» beliben und werden sol an ains lötpriesters und sins helfers sumea,
ierren und ansprach, iingevarltch. (4) Item war 5ch, daz ain abt des obgenanten iinsers gotzhus le
Santgallen abgiengi und ain andrer abt gesetzt wordi oder daz ain herr die abty anvieli und dii
nit enhaimsch ze Santgallen wärint, oder ob tinserm gotzhus ain pfleger geben wurdi nach aii»
abts tod oder bi ains abtz leben, daz ain burgermaister und rät ze Santgallen, welhi denn je
den ziten sint, denn allweg, wenn und wie dikk daz also ze schulden kumpt, gewalt haben sont
Unser und Qnser nachkonien sunien, ainen lütpriester oder ainen helfer und die pfrönder z& der ol
genanten kilcheOf die ze den ziten ze wandlent oder ze ersetzent sint, ze wandlent und ze ersetzent
untz an ains bestäten abtes oder pflegera zökunft. Denselben abt ald pfleger si denn fiir dieselben,
die Bi dazwischent gesetzt ald gewandlot h&nt, bitten sont, und der sol inen och denn an alleu fönug
und wider dieselben änipter ald pfründen lihen nnd si daruff ainem bischoff ze Costentz preseatiei
und, alz verr es an im lit, wer1»en^ daz si daruff bestättgot und investiert werdint, in alle geven
(5) Item, wedra tail och dis vorgeacbriben «tukk oder die stukk, so in dem gnadbrief, so wir inen oi
jetz von der obgenanten kilchen wegen geben hänt, geschriben atänt, jetz ald hienach bestätigen w!
von dem hailgen stül ze R6m, das sol und mag er in sinem kosten tön in des andern tails ki
und schaden, 5n geverd. Und sol aber jettwedrer tail sinen gunst und willen darz^ geben und di^m
andern tail darzü getrüwlich beraten sin und fürdruug tun, an gevärd . . .
An sant Johans aubent des T6ffers ze suunwendi, 1413.
StftdtarflilT St. Gallen* Tr. XV, Sri. — Pergament- Original; die S}ge\ von AU und Convent hangen beide woW-
erhalten in Hobkapi*eln.
Hiezu ein Transfix von Bi^cliof ßngo von Constanz von 1506, April 24„ mit offen bangendem Sig^i Def,
Bischof beMtätigi die obigen Vereinbarungen: „articulo in dieta littera comprebenso. de porcione congma vicario pff^
tempore dicte ecclesie »ancti Lau rencü assignanda sonante, damttixat eicepto, quam(!) non approbamu», sed vohmi
vicario pro tempore eiusdem ecclesie de ilUu« fructibus et proventilnis, ut illi et eins aubditia in divinis et anii
cura providere s*?qne congrue et honeste ^^uatentari (!), bospitalitatem tenere, iura epiacopalia et archidyaconalia soIt*
et alia aWn racione *»iuadem ncclesie incumbentia onera snpporlare possit et valeat. portionem eongrnam asdgnari, ä
qua si defecerit, nobis et «ucc^^a^ioribn« noatris vel nostro ant eorundem in flpiritualibus vicario generali porti<
eongrnam et decentem eidera vicitrio depotjindi exprease reaervamus tacultatem."
2567. — 1413. Juli 10. LiehteilHteig* — Vor Uudolf Win garte r, Amraann des Grafei
Friedri ch (VIL) von Toggeuburg^ verzichtet Ci'^nzli Schob von Garns zu Händen Abt Hein^
richs (IIL) und des Gotteshauses Sl Gallen um 3 ff ^ C. M. auf 00 Käse jährlichen Zinses nnd Geld«
,die gant von der alpen zePlis^ ze der Wild en bürg iniTurtal gelegen", die er seiner Zeit vü
E g 1 i selig dem Jüngern von A 1 1 s t si 1 1 e n gekauft hat, — L i e h t e n s t a i g , mentag vor sant Margrethä
tag, 1413.
Stitliarflih SiQdbn^ll. ^. II. f. — Fergament-Original ; ein Brucbstück des Sigela hILngt eingenäht
n
mm.
Richtung zwischen Appenzell und Kaspar von KHngenberg.
(Zlirleli.) 1413. Juli 24,
Allen, die disen brief sechent oder hören t lesen, k finden wir der hurgernieister und der rit der
statt Zürich unib die zösprüch, stösse und niissehellung, so der from vest Caspar von Klingen-
Snrich III.
berg zö einem t^il und die eibern, wisen dpr amman und die lantlüt des landos Appanzelle an
dem andern teil zö enander gehept hant, besunder von der zwelff niarch Silbers jerliches geltes wegen,
so der obgenant Caspar von des heiigen richs wegen ufl* dien von Appanzelle, dien von Huut-
wil und uff den andern telren, so zu inen gehürent, bette, als inu dieselb jerlich giilt ankörnen ist
von dem fromen vesten ritter hern Albrecht von Bürgleu etc, als das allea die brief wisent und
ent, so darumb besigelt sint; derselben jerlicheu gült aber der vorgenant von Klingen berg nach
ler klag lang zit ussgelegen und unbezalt ist, daninib ouch er die vorgenanten von Appanzelle
etwevil zites mit lantgerichten und mit andern Sachen bekümbert und angriffen hat; in dien obge-
nanien sachen wir uns z wusch ent beiden teilen so verr gearbeit und unser vermngent getan haben,
das der vorgenant von Klingenberg und ouch die von Appanzelle durch ir erber botschaft l)eid
teil mit enander ze Baden in der statt einen frünilichen tag geleisted hant, dabi ander herren und
btderb lllt und ouch unser erber botschaft gewesen sint; dieselben erbern liit und ouch Unser botschaft
sich under dien sachen zwüschent dem obgenauten von Klingenberg und dien von Appanzelle
geleit und als verr gearbeit hant, da[s] si ze beiden siten der vorgenanten stössen und züsprüchen hiter
und gantz uff uns den vorgenanten burgermeister und rät Zürich gangen und komen sint mit sölichen
Worten: Was wir sprechen, Jas die von Appanzelle dem vorgenanten von Klingenberg zu acht-
hundert guldin und under zechenhundert guldin für die vorgenanten zwelf niarch silbers jerlichs geltes
für all versessen zins, für all ansprachen und für all sachen geben und usrichten süllent, das si ze
beiden siten nu und hienach dabi beliben, w&r und stat halten und volflren wölten, und sölte ouch
darzö der vorgenant von Klingen berg die obgenanten von Appanzelle An allen iren schaden und
costeu usser acht und bann schaffen und si von den vorgenanten gerichten ledig machen in sinem costen,
und sölte ouch er daruf alle die brief, so er von der vorgenanten jerlichen gült wegen inhat, es sye
von Röraschen keisern oder küngen^ und darzü alle die brief, so er über die obgenanten von Appan-
zelle mit deheinen gerichten ald süss in dehein wise erlanget hat, gentzlich herusgeben, an geverd.
und von der vorgenanten beider teilen ernstlichen bette wegen und ouch darumb, das nicht ergers
von dien sachen ufstand, so haben wir die obgenanten der burgermeister und der rät Zürich die sach
also uff uns genomen, sagen und sprechen ouch herurab us, das die vorgenanten von Appanzelle
dem egenanten Caspar von Klingen berg für die obgenanten zwelff march silbers jerlichen geltes,
für all versessen zins, für all vordrung und ansprachen, so er darumb zu inen gehept hat, und für
allen costen und schaden, den er hievon hat enpfangen, geben und usrichten süUent achthundert guldin
und fünftzig guldin Kinscher gftter und geber an gold und an gewicht. Dassel b gelt alles süUent ouch
die von Appanzelle im und siuen erben richten und weren hinnan zö dem nechsten sant Nyclaus
tag, 80 DU schierest kunt, 5n allen fürzug, und süllent im dis gftt alles geben und antwürten hie Zürich
in üoaer statt an unser statt Wechsel; do sol und mag es dann Caspar von Klingen berg oder sin
erben ald ir gewisse bottschaft nenien illr menliches verbieten und verheften, an widerred, an geverd*
Borsü sprechen wir us, das der jetzgenant von Klingeiiberg die vorbenanten von Appanzelle
geDizlich in sinem costen und h>n allen iren schaden unverzogenlich usaer acht und bannen und von
allen gerichten, darin er si von diser sach wegen bricht hat, tun und lösen sol, und was briefen er
berumb Über si erlanget oder süss von diser sach wegen innhat, als hievor ist bescheiden, dieselben
Urief alle sol er gentzlich herusgeben ze gelicher wise, als das ze Baden uff dem egenanten früut-
liehen tag beredt und dis sach vertädinget ist, als vorstit. Dieselben brief ouch der egenaut von
Klingen berg jetz herusgeben hat. Were ouch, das nu oder hienach dehein brief von diser vorge-
QSfiten jerlichen gült, von acht oder von banne wegen, die dis sach anrürten, hinnetihin iemermer
Inilden wurden, dieselben brief alle und ir jeklicher besunder süllent gentzlich tod und ab sin und
,äSm
^Sm
^mätm
3 6 Heinrich lU. 1412—1418.
enkein kraft haben, und süUent den vorgenanten von Appzelle(!) noch Iren nachkomen kein schaden
noch gebresten nicht bringen in dehein wise, &n all widerred, &n geverd. Und stillent ouch hiemit
dis Sachen ze beider sitt luter verriebt, verslicht und enrander(?) gut fründ sin, an alle geverd. Und
herüber ze einem ofiPenn, waren urkund aller vorgeschriben dingen so haben wir die obgenanten von
2 ü rieh unser statt insigel an diser brief zwen gelich, uns und ünsern nachkomen unschedlich, offen-
lich gehenkt, die geben sint an sant Jacobs abend des heiigen zwelfbotten, do man zalt von Cristus
jreburt viertzechenhundert jar, darnach in dem dritzechenden jare.
Luiesarellif AppenuU LR., A. III, Ir. IS ui 24. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I. 2, Nr. 218, S. 248. — Zwei gleich-
l«*utonde Pergament-Originale mit offen hangenden Sigeln.
Dioaem Schiedspruch gemäss entliess Caspar von Klingenberg die Appenzeller aus der Acht wie folgt:
1413« Anflennt 11« — Ich gräf Herrn an von Sultz, hofiichter ze Rotwil, von mins gnedigen herren
dt^s Ki^mschon etc. künig Sigmunds gewalt an siner stat, uf sinem hofe ze Rotwil, vergich offenlich und tun knnt
ttiongHohcm mit dinem brief, daz ich die anmannen und alle mansnamen, die zu iren tagen komen sint, der teler
X |i|MMi»ollo und Huntwilre und alle die, die in die vogtye zeSantgallen gehörent, usser der auhte des hofes
«o Kotwil gel&Hson h&n, darin si get&n hatt der edel Caspar von Clingenberg, län und künd ouch si danis, und
atiut vHU'h Hl allo ab dem auhtbüch des hofes ze Kotwil getilget und abgeschriben mit willen und gunst des egenankn
1* ^a»\»t^rt« von (Mingonborg, wan si im umb sin Zuspruch, die er zu inen hatt und darumb er si geäht hatt, gnug
l<»t^tj^i^ hJiud. Und danimb von des obgenanten mins gnedigen herren des Römschen künigs gewalt so künde ich die
o|Ct*«*Mitvn von Appenzell und von Huntwilre und ouch alle die, so in die vogtye ze Santgallen gehörent,
^iimUvv uiul Hunieni UHsor dorn unfride wider in den fride und verbüt si iren vigenden und erloub si iren fründen. Mit
uvlk^tt^^^ uiul krntt dJH liriofs, der geben ist mit des hofgerihtz angehcncktem insigel am nehsten fritag nach sant Lau*
vvikoioH ttt^ de» haiigen martrers, anno domini MCCCCXIll.
liiilMirtMtf <>»f mll I. B., A. I. Mr. 16. — Pergament- Original ; das Sigel ist abgefallen.
üKIHtl« ■ I41S. August 4. WIl. — Abt Heinrich (III.) von St. Gallen erneuert der Frau
|i;txbciK von llosonborg, Rudolf von Rosenbergs Ehefrau, an deren Stelle vor ihm Heinrich
v\>a t^l^l^Mi» llofiuniuann zu Wil, erschienen ist, die Lehenschaft über den Hof „ze Nideru Aich
Ulkt ^*tK^fc' ii\>{\>hrtnl . . ., alz ob si ain man oder ain knab sye*. — Wil, fritag vor sant Oswaltz tag, 1413.
"^ilitolh $1. M\tJk, Tr, D. 28, Nr. 7. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem Sigel. — Vgl. unten 1414.
85V0.
KO»üg Sivinuuul bestätigt die Rechte und Freiheiten der Stadt St. Gallen.
Cur. 1413. Aofinnst 22.
Wn ^kk^uiuu^l» von Gotes gnaden Römischer kung, . . . bekennen und tun kunt . . .: Wann für
,^v <v^u»cu lüt \loi' oi>*HUU^n burgermeister, rate und bürgere gemeinlich der stat zu Santgallen,
^^1^4 .^uU vJw vichn UoIm^u getrüen, erber und mechtige botschaft und uns diemietiglich gebetten hat,
;j^ A.i .i\H^i«r4tK'a bui^i^nuoiwter, reten und burgern der stat zu Santgallen alle und igliche ire gnade,
(xJbuW^ u'Wx guW gi^wonheite, brieve und privilegia, die sy von Römischen keysem und klingen,
^aiÄM ^ciWUu mk vl\^ riisho, erworben und herbraht haben, zu bestetigen gnediclich geruchen: des
^i« .^y^'«^4)K'U 5i\4ich ire diemietige bede und ouch ire stäte, willige und getrue dinste, die sy und
%jik%i!i»«k *wi*4H'« VN»*'<Wru an dem riche alleczyte unverdrossenlichen und getrulichen getan haben und
:,*i.^ ii»iu iwhc tV«^^ tun sollen und mögen in künftigen czyten, und haben dorumb mit wolbe-
**aiv% ^hHMU vhU* \i unterer fursten, greven, edeln und getrüen und rehter wissen den vorgenanten
iu« tvWM ^^^i^ bürgern der stat zu Santgallen, iren nachkomen und derselben stat alle
Heinrieh III. 1412-1418.
37
und igliche ire vorgenanten giiade, fryheite, rehte, gute gewonheite, brievi? unä privilegia, wie die von
wort« zu Worte luteiid und begritfen sind, die sy von den eg<manten imsern vorfani Römischen keysern
und kungen erworben nnd redlich lierbmclit haben, gnediclich beste tigt, veriiewet und lievestnet, be-
stätigten, vernewen und Ijevestiieo in die ouch in kraft diß briefs und Röinisclier kunglicher mabt-
folkoraenheit und nieynen und wollen sy daby gnediclichen handhaben, schirmen und lieliben lassen»
Tnd gehiet^'H ouch darmnl* allen und igliclien fursteu, geiKtncheii und werntlicheu, greven^ fryen, rittern,
kuecbten, landrichtern^ ricbtern, vogten, amptluten, burgermtvistern, reten und bui'gern aller und iglicher
Kkete, merkte und dorfere und sust allen andern unsern und des richs under tauen und getrilen ernst-
lich und vestiglich mit disom brief, duz sy die vorgenanti*n von Saut Gallen an den vorgenanten iren
gnaden, fryheiten, rebten, brieven^ Privilegien nnd guten gewonheiten nicht bindern oder irren in dheio
wiß, sunder sy daby gerulirben beliben lassen ^ als lieb in sey unser und des richs sware Ungnade zu
rennyden. Mit urkunt diiJ briefs, versigelt mit unserer kunglicher uiaiestat insigel, Geben zu Cure nach
CrLsLs gepurt. vierczenhuudert jar und darnach in dem dreiczehenden jare, des nehsteu dinstags vor sant
B&rtholoines tag, unserr riche des Ungrischen etc. in dem sibenundzweinczigisten und des Eöniischen
m dem dritten jaren.
SUItirrllit St. 6a|}4>D, Tr. I., Rr. ^. — Regest : AUnaann, Die Urkmiden Kaiser *Sigmuiids, Nr. 642. — Perg^ament-
Original mit tadellos erbalt^^nem Sipel (HefFner Nr, 124, Tafel XIV Nr. 98) aJi blau-roter Seidfioyehnur. — Kanzlei*
Buterfertigung: Ad laandatum domini regia JohaDaes Kirchen; Registraturvermurk: Riegiatrata).
Vidimu« des Landgerichten im Turgaii, ziristag näeh linder lieben Frowen tag zu der liochtmizz, 1416, — doa
Hofgerichte« von Rotwil, sanfct Kiitherinen aobend. 1417 — d«ti Landgerich t<^fl zu Hankwil, mittworhen nach sant
Andres tag, 1423, — des Landgm-ic-htes »a StüHngen, mentag nach «antt Hilariens lag, 1425, — des tandgerichtes
in Klettgau, ^ant Johnnn^ aiiliend zc .sunwenden^ 1428.
ItalUrtIlif St.tiallen^ Tr. III, Nr. m, m, M-U,
^71* — 1413. Aue^ust 36. Lindau, — Abt Heinrich (III.) von St. Gallen leibt dem Konrad
Hä i n t ze 1 , Bürger zu L i n d a u , und dessen ehelieher Wirtin^ Elisabethen N i e i s t a i n i n , die eine
Hälfte deü Gutes zu Tegerstain, die andere Hälfte aber dessen Schwest-ern» Annen und Ciaren
ieti Hai ntzl inen, zu gleichen Teilen, und verleiht den drei Frauen d»is Uecbt, die Lehen zu gemessen,
uls ob sie Männer oder Knaben wären. — Lindau, dienstag vor St. Micbelstag, 141 B.
ütidtiirrliii Liitdat, Mu. iflii ff<il%. Bt^nsberg über die Lindauer Geschlechter. — Hege 8 1: J. Würdinger, Urkundenaasziige
i.<Jetch, d- Stadt Lindau (Schriften d. Ver. t Gesch. d. Bodensees, Heft III, Anhang) S, Öl.
!%572. — 1413. August *38. €lir, — Köaig Sigmund verptandet dem Eber hart von Kam s-
ffn^ den Hof Kriesser n, die Fähre zu Blatten und die Vogtei zu Waldkirch. — Feria secunda
post Bartoloniei, 1413.
L I. L Haut-, Hör imd StaatiarettlT Wien, Kfkht-Eegittratlir F. 62^ — Hege^it: Altmann, Die Urkunden Kaiser Sigmunds,
Xr.^4^ — KanrJeianterfertigung: Joliannes Kirchen.
S57ä.
König Sigmund belehnt den Grafen Friedrich {VII.) von Toggenfourg mit der
Grafschaft Toggent^urg und seinen übrigen Reichsletien.
Cur, 14ia. Septeiul^er !•
Wir Sigmund, von Qotes gnaden Romischer kuug, , . , bekennen und tun kunfc , . ,, daz für
Ulis komen ist der edel Fridrich, grave zu Tockenbu rg, unser und des ricbs lieber getrUer, und
38
Heinrich l[I 1412 -1418.
hat lins dieniietiglich ^bett^ü, dftz wir im die grofschaft ( !) zu Tockenliurg und alle andere gr^/I
schefte oiid hGi^chefte, dit» sin vordem und er bißher gehebt und herbraclit haben und die fon ans
und dem heiligen riebe zu leben rüren, zu veiiilR-n gnedielich geruchen. Des haben wir angesehen so/irA
sine Torgenant bede und oucb getrue und willige dinste, die sin vordem nnsern vorfarn an dem ricAe
oft und dicke uoverdrossenlich getan haben, derselb Fridrich uns und dem riebe tegliehen t^t uml
fürbaß tun so! und niag in künftigen czyten, und haben im doruuib die vorgenant grafjjchaft zu Tockt^iu-
bürg und alle andere sin grefschefte und licrHcbefte mit alten und iglichen iren fryheiten, eren, niitacn.
rehten, gerihten, czwiugeu, beiinen und zugehorungen, woran oder wie die genant sind, und raiiiJlGuj
dem, daz wir irn von rechtes wegen doran lyhen sollen und zu verüben haben, gnedielich verhhen ojid
verleüieu im oucb die von Römischer kungbcher mäht und reht^^r wissen in kraft d iß briefs, doch nn-
schedlich uns und dem riebe an unsern und «ust yderman an sinen rehten. Und der vargenant Fridrich
hat ouch uns als einem Römischen kung doruf huldung getan mit gelubde und eyde, ak gewonbch und
billich ist. Mit urkund diß liriets, versigelt mit unserm Römischen kunglicbeu anhangunden im^l
Geben zu Cur, nach Crists gepurt vierczeiibuudert jar und dornach in dem driczebenden jare. nn sant
Gilgen tag, unserr riebe des Uogrischen etc. in dem aibenundczweinczigislen und de,s Römischen in dem
dritten jaren.
StiflSitrchil M.Gafien, B. B. l i IL — Regest: Altmnnn. Die Urkunden Kaiser SigmnndB, Nr 679, — Fergtüiat'
Original mit offen hangendem iSigel (Heffner, Nr, 1*30, Taftl XIV, Nr. 105}. — KanEloiunterfertigung: Admto-
datuiij domini regi» Jobannee Kirchen; BegiBtraturvermerk: R.
i
3574* — 1413. September 3. Cur, — König Sigmund verleiht auf Bitten der Stadt St. Gallen
dem Domcapitel zu Cur 12 rheinische Gulden von der jährbcben, auf Martini fiüügen Reicbssteuer A^
Stadt St. Gallen, wofür das Capitel, so lange er lebt, am 30, November und L Mai zwölf Messen ab-
halten soll. — Cur, 3. die Septembris^ 1413»
I. I. L Hnai^ M- und StuitÄarchii Wlfn, R^iths-RfgiRlriliir E 56^ — RegeHt: Altmann, Die Urkunden Kaiser Signrnn«^^'
Nr. 682. — Kanzleiunterfertigung: Äd mandatmn domini regia Johannes Kirchen.
%575. — 1413. iSeptember 5. Cnr. — König Sigmund weist die Stadt St. Gallen an, i^^^
auf MaHini fälHge Keicbayteuer an Johann Fr id inger zu zahlen. — Cur, die Marti.s ante nativitaC^
Marie, 1413. M
I. D. k. Iltua-, llvf- und Ktutiarfhii Yim, Rrlclis-Rf^iMtrilir K tl^ » Hegest; Altmann, l>ie Urkunden Kaiser Sigmund
Nr» 714. Kanzleiunterfertigung: Ad mandatura domini regia Johannes Gerße.
I
2576* — 141S. September LS, Cur, — Kaiser Sigmund nimmt der Stadt Constanz 21
Liebe» welche im Appenzeller Kriege grossen Schaden erlitten, die dortigen Juden Isaak, Hye
Gottliebj Salman, Lazarus, öutlen, Löwe, Abraham, Samuel, K irsman, Aron, die JüdirtT
Rösel und deren Familien, welche sich ,iz in umjern und des ricbs diensten undertenikclichen bewlset?
haben*, in den lieicbsschutz, erlilsst ihnen auf 12 Jahre den goldenen Opferpfemiig und die halbe Juden-
steuer, doch unschädlich der Stadt Constanz; auch .sollen sie von anderen Steuern frei sein, von den
Judenmeistern nicht gebannt werden, nur vor dem Gericht zu Constanz zu Rt^cht stehen dürfen; ihr
Schutz wird dem Landvogt in Seil walten übertragen, — Cur, fritag nach cruzs tag exaltationis, 1413,
K. B. k. Ums-, M' und Staatiarrliif Wm, Rrich8-R<?gi»tnitBr E S2^ ntd ß8^ — Regest: Ältmann, Die Urkunden Kaiser Sig-^
munda, Nr. 736. — Kanzleiunterfertigaag: Ad mandatum domini regit Michael d(' Prieat
Heinrieh IIL 1412-1418.
39
2577.
König Sigmund bestätigt die Rechte und Freiheiten der Stadt WiL
Cur. 14121. I^epteiuber 17.
Wir Sigiuund, von Gotes gnaden Römischer kung, . . . bekennen nnd hm küiit . . .: Wann für
ttus komen ist der ersanien schnltheissen, rate und bürgere gemeinlich der stat zu Wile, unsur und
des reichs lieben getruen, erber und mechtige bütschaft und uns diemieiicleich gebetten hat, das wir
den.selben scbultheissen, reten und bürgern der stat zu Wyle rJle und igüche yre gnade, frilieite, rechte,
gute gewoiiheite, brieve und privilegia, die sy von Romischen keisern nnd kungen han[d], und besunder
in rechte und gewonbat, als sy die berbracht haben, czu besietigen gnedicleich geruchen: des haben
wir angesehen solicb dieniietige bede und ooch yre stete, wiUige und getrue dienste, die sj und yr
vordem unsern varfarn an detn reiche allczite unverdros,senlichen und getruHchen getan haben und uns
und dem reiehe fürbaß tun sollen und mögen in künftigen ziten, und haben dorumb mit wolbedachtem
mute, gutem rate unser fursten^ greven, edeln und getruen nnd rechter wlßen den vorgenanten scbulfc-
heissen, reten und burgern der stat zu Wyle^ iren nachkomen und derselben stat alle und iglicbe yre
vorgenante gnade, friheite, reclite, gute gewonheit^, brieve und privilegia, wie die von worte zu worte
lut^nd und l»egi*ifFen .sind, die sy von den egenanten unsern vorfarn, Romischen keisern und kungen,
redlich erworben und btn-b rächt haben, gnedicleich bestetet, vernewet und bevestnet, bestetigen, vernewen
und bevestnen in die ouch in craft diss briefs und Römischer kungieicber niacbtvolkomenbeit und
mögend, meinend und wollend sy daby gnediclichen hantbaben, schirmen und beliben lassen und gebieten
ouch d;irumb allen und iglichen fursten, geistlichen und werntleichen, graven, fryen, ritteren, knechten,
laudrichtern, richtern, vogten, amptleuten, sehultheissen, reten und bürgeren aller und iglicber stete,
merkte und doi^ffere und sunt allen andern unsern und des reichs undertanen und getruen, ernstleich
ond vesticieich mit disein brief» das sy die vorgenanten von Wile an den vorgenanten yren gnaden,
friheiten, rechten, brieven, Privilegien und guten gewonheiten nicht hindern oder yrren in dhein wyss,
sunder sy daby gerulicben beliben lassen, alß Heb in sy unser und des reichs sware ungnade zu v[er]-
miden. Mit urkund diß briefs, versigelt mit un^er kungleicher majestad insigil. Geben zu Cure nach
Cri«ti gepurt vierczebenhundert jar und dornach in dem driecz[ehe Juden jare, an sant Lampertes tag unserr
reiche des Hungrisclu'u etc* in dem sibenundezweinczigisten und des Romischen in dem dritten jaren.
Stirftarrkiv Hib Hrhitbl I, In 4. — Pergament- Original; das groBse, etwas beschädigte Sigel (Hefner Nr. 124,
TaCXIV. Nr. 98) hängt in Hanf gewickelt. — Kanxleiiinterfertigung: Ad maiidatuai domiai regia Michael de
Pfie«t.
EbendaselbBt ein Vidimu!^ der Freiheitsbriefe von Kiii>^er Ludwig (1345. Deceraber 6.), von Karl IV- (1348. Februar
IB.), Ton Wenzel (1379. Oetober 16) und des obigen öigniund^, ausgefttellt ^iitf den lantug by Win t er t hur*, vom
l«adric3iter im Turgan Diethelm von Wolhusen, zinatag nach aant Martinetag, 1413, — und ein Vidimus des
FTdheiUbriefeß von Wenzel, sowie des obigen Briefes vom Hofrichter zu Rottweil Eglolf von Wartern berg, genannt
von Wilden stein, dimrsiag vor un»*er Frowen tag der liehtmesäe, 1415.
ÜUdUrthiv Wil KrNbl IV, 3ir. Uihifttl III — Pergament-Originale; die Sigel hangen an beiden eingenäht.
2578.
Die Stadt Wangen huldigt dem Abt Heinrich (IIL) von St Gallen.
Anno Domini MCCCCXIII feria secunda proxima ante Michabelis ist min berr abt Hainrich
le Wangen ingeritten und hÄnt im die von Wangen uti' denselben tag gebfllt und geswurn den aid,
ao si och sinen vordem gesworn haut.
40 Heinrich III. 1412-1418.
Und uflF denselben tag hett min Herr ze Wangen in der stat gelihen dise nachgeschriben lehen
den lüten und in der mäzz, alz hienach geschriben stät.
SUflttrthif StCfallen, Leheiiarcliiv Bd. 74, S. S7&. — Gleichzeitige Eintragung. — Es folgen S. 375—382 kurze Notizen über
diese Belehnungen.
Der Wortlaut des Eides findet sich auf der vorangehenden Seite:
aDis ist der aid, den die von Wangen minem herren abt Hainrichen geswom h&nt:
Daz wir, die von Wangen, ünserm herren, abt Hainrichen, abt des gotzhus ze Santgallen, der hie zegegen
ist, und dem gotzhus zeSantgallen sini recht tflgin und sinen fromen fürdrint und sinen schaden wendint und im
trüw und warhait laistint und im sini und sines gotzhus recht zaigint und sagint, wa wir des von im oder von jeman
von sinen wegen gefräget werdint, und im och all der dingen gebunden sigint, des och unser vordem sinen vordem
und dem gotzhus ze S an tg allen gebunden sint gewesen, an alle geverd. Also bitten wir uns 6ot ze helfent und alle
haiigen. "
Hieher lässt sich wohl am besten ein im gleichen Band eingeheftete-s Blatt (S. 435) ziehen, das zwar nicht die
nämliche, aber eine gleichzeitige Schrift zeigt und nachfolgende Bestimmungen über die dem Abt zu leistende Huldi-
gung enthält:
«Wenne ain nüer herre und abbt zu S an t Gallen würdet, von dem ist weder die statt noch kain burger von
alter und gewonhait her nit schuldig noch gebunden, sine lehen zu enpfahen, ee derselb herre und abt von Sant Gallen
hie zu Wangen inritet und infert, als von alter her herkomen, sit und gewonlich ist.
Wenne ain nüer her und abt von Sant Gallen hie zu Wangen inriten und invaren wil, der sol es icht oder
vierczehen tag vorher gen Wangen verkünden, und ob es der statt ufT denn also füglich sin wil, so kompt derselb
her und abt ufif den aubend, als er momocz inriten wil, gen der Nüe Ravespurg. Dahin sendet ain ritt ain erber
botschafft zu im und bitt in, ir statt by iro frihaiten und herkomen zu beliben lassen und die ze bä8täten(!) und
confirmieren und gemainer statt und den iren iro lehen zu lihen, als sin vordren tän haben und als das herkomen sj.
Uff das enmometz so gät man uss, demselben herren engegen, mit allem hailtum, frowen und man, so man
zierlichost k&n und mag, und fiürt in in die kirchen. Da singet der abt das ampt; und nach dem ampt so sweret gemain
Volk ainem herren und abt in m&sse, als hernach statt. Däruff und ee man swerett, so verspricht ain herre und abt
vor gemainem volgk, die statt by iro fryhaiten und herkomen ze beliben lassen und in die bestäten und ire lehen zu
lihen, als gewonhait und herkomen ist.
Die von Wangen sweren ainem herren und abbt des gotzhus von Sant Gallen an sins gotzhus statt mit den
Worten, als hernach stät von wort ze wort:
Wir von Wangen sweren her , abt des gotzhus zu SantGallen, an sins gotzhus statt, der hie gegen-
wirtig ist, sine recht ze tünd und sinen fromen ze fürdren und sinen schaden zu wenden und trü und wärhait zu laisten
und sinen recht zaigend im, oder wer es von sinen wegen fraget, äne all geförd. Also bitten wir uns Got helffen imd
hailigen(!).*
»5V9. — 1413. September 28. St- Gallen. — Abt Heinrich (III.) und der Convent des
Gotteshauses St. Gallen bestätigen dem Bürgermeister und Rat der Stadt Wangen eine Gottesgabe
zu U. L. Frauen Messpfrund zu Wangen, die Hans Bermitter selig und Schmid Wesli mit 2 Maltern
Haber und \b ß ^ jährlich aus ihren Gütern zu Deuchelriet gestiftet haben. — St. Galleu,
St. Michaels abend, U13.
StadUrrhiv Wan^fll, Akt!, Iwt. !, FVIl «. — Tergament-Original; die Sigel von Abt und Convent hangen.
»580. - U13. Sept^^niber 39. St. Gallen. Abt Heinrich (III.) und der Convent des
Gottt»shauses St. Gallen geben ihre Zustimmung zum Verkauf des Gisenbergs, des Kampf ackers
bei Oflings und des zugehtirigiMi JahrzoUes an Bürgermeister und Rat der Stadt Wangen und zur
Obertn\gung dieser Lehen von Vogt Heinrich zu Leupolz auf Andreas Wermaister, Bürger-
meisttT zu Wangen, als Lehentrüger der Stadt. — - St. Gallen, St. Michaelstag, 1413.
SMtarrlih Wungfll, Akt. I. Kant, !, hirh P, Pergament -Original mit dem Sigel des Abtes.
42 Heinrich III. 1412-1418.
quorum fides, vota, merita prompteque devocionis integritas continuatis studiis ceteros antecedunt. Sane
nobis pro parte venerabilis Heinrici, abbatis monasterii Sancti Galli, principis et devoti nostri
dilecti, bumiliter supplicatum extitit, quatenus sibi omnia sua et eiusdem monasterii regalia sive feuda
conferre ipsumque de eisdem investire dignaremur. Nos itaque, qui quorumlibet iuste petencium vota
conplectimur graciose, sibi animo deliberato sanoque principum, comitum, procerum, nobilium et fidelium
nostrorum accedente consilio, de certa nostra sciencia auctoritateque Romana regia, recepto a nobili
Stephano de Gundolfing, ipsius in hac parte procuratoris (!) et plenum ad hoc mandatum habentis(!X
pro eo et eins nomine fidelitatis, subieccionis et obediencie iuramento debito et consueto, regalia ac
temporalia sive feudum dicti sui monasterii adSanctumOallum, quod singulare quoddam et insigne
membnim Romani existit imperii, cum universis suis attinencüs, mero et mixto imperio ac eciam exer-
cicio iurisdiccionis temporalis necnon universis suis iuribus, honoribus, consuetudinibus, observancüs et
pertinenciis, sicut eadem bone memorie sui predecessores abbates ad Sanctum Qallum hactenus
possederunt, contulimus ac ipsum in persona dicti sui procuratoris investivimus de eisdem et tenore
presencium liberaliter investimus, mandantes universis et singulis comitibus, baronibus, nobilibus, militibus,
vasallis, officialibus ceterisque terrarum, civitatum et locorum dicti Heinrici abbacie et monasterii
ad Sanctum Gallum subditis, quatenus eidem Heinrico, tamquam vero, naturali et legittimo domino
suo, in Omnibus, tarn in iudicüs quam in aliis singulis exercicium iurisdiccionis temporalis concementibus,
reverenter, firmiter et debite parere, obedire debeant et intendere, difficultate et impedimento quibuslibet
procul motis, supplentes omnem defectum, si quis in premissis ex defectu verborum ac sentenciarum
obscuritate aut sollempnitatis obmisse compertus fuerit quomodolibet, de prefate regie plenitudine
potestatis presencium sub nostri regalis sigilli appensione testimonio litterarum. Datum in Castro
Tessere, anno Domini millesimo quadringentesimo tercio decimo, vigesima quarta die Octobris, regnorum
nostrorum anno Hungarie etc. vigesimo septimo, ßomanorum vero quarto.
SUIlaithif Stdallen, P. 1. D. 1. — Regest: Altmann, Die Urkunden Kaiser Sigmunds, Nr. 766. — Pergament-
Original; das Sigel hängt eingenäht. — Eanzleiunterfertigung auf dem Buge: Ad mandatum domini regia
Michael de Priest; Registraturvermerk: R.
%588. — 1413. October 25. Tesserete. — König Sigmund bestätigt auf die Bitte einer
Botschaft des ,ammans, rete und burger gemeinlich der stat ze Ryneke obewendig des B ödem s es**
der Stadt in Anerkennung treuer Dienste alle Gnaden, Rechte, Freiheiten, gute Gewohnheiten, Briefe
und Privilegien früherer Kaiser und Könige. — In dem castelle Tessere, mittwochen vor sant Symon
und sant Judas tag, 1413, unserr riebe des Hungrischen etc. in dem sibenundczweynczigisten und des
Römischen in dem vierden jähren.
CleHeiDieiitkiv Eheinegg, d. I. 7. — Pergament- Original; das Sigel hängt an hlau-roter Seidenschnur eingenäht. —
Eanzleiunterfertigung: Ad mandatum domini regis Michael de Priest; Registraturvermerk: R.
S584. — 1413. NoYemberZO. Baden.— Markquart der Schenk Ton Landegg belehnt
den ehrbaren Knecht Rftdi B i s c h o f (BischouflF), Bürger zu Wil, mit dem grossen und kleinen Zehnten
zuAlgetshausen (Adelgasshusen), den schon der Vater Hans Bischof zu Lehen gehabt hat. — Büren
uflF der vestin, mentag nach sant Othmars tag, 1413.
SUftsaitliv Stdallen, V. V. V. 2, Fuc I, Nr. IS. — Pergament-Original; das Sigel ist abgerissen.
8585. — 1413. NoTember 21. St. Gallen. — Ulrich Haingarter, Ammann des Junkers
Rudolf Mayer zu Altstetten, belehnt den Färber Ulrich im Holz, Bürger zu St. Gallen,
dem Johans Burgower, Bürger zu Lindau, seine Weingarten im Rheintal, auf Rüti gelegen.
Hemrich II 1. 14 12-1418.
verkauft hat, mit dem Teil derselben, der Hofgut und Lelien des Rudolf Mayer ist. ^ Santgallen,
finstags nach saut Othmars tag, 1413.
StülarfllT SLGalkn, P. P. 1. f. 5. — Pergamont-Originalr daa ^¥on der lehenachaft wegen' angehängte Bigel
Rudolf Majrera hängt eingenäht.
«586.
Übereinkommen des Abtes Heinrich (III.) nnit den Städten St. Gallen (und V/angen)
über den Ort, wo in Lehenstreitigkeiten Gericht gehalten werden soll.
St^C^allem- 141S. Novemlier 3^:^.
Wir Hainricli, von Gott*3s gnaden abt des gofczhus ze Santgallen, , . , tönd kiint , . ,: Als
wir vormab, nachdem do wir ze abt des egenanten gotzhus erweit und bestEttgot wurdent, den fromeu»
wLsim, unseni lieben getruwen dem burgermaister und dem r§,t der statt zeSautgaUen, e daz si uns
für ainen fiVrston und herren und apt ze Santgallen eripfalien und uns hillden wölfcint, gelobt und
versprochen hattent, nnsers gotzhus dienstlüfc und lehenraan uff unser pfallentz gen Santgallen ze
berUffent und an ainem rechten imder inen ze ervarent, wahin wir umb unserg gotzhus lehen tag be-
schaiden und wa wir ouch daruuib ze gericht sitzen sultint, und waz denn darumb ainhelleklich under
denselhen mannen erkent wurdi oder die nier urtail gabi, daz wir inen des brief geben söltint: da be-
kennen und verjehen wir offenlich mit di.'^m brief, daz wir nnsers gotzhus dienstlüten und lehenmannen,
als ril wir dero komlich gehaben mocbtent, umb diesellien sach für uns uff unser pfallentz gen Sant-
gallen verkÜnt und gebotten haben ze koment uff den nlihsten zinstag nach sant Othmars tag in disem
gegenwirtigen jar, ze fröger tagzit, sich da mit uns ze verainent, wa und wie wir umb nnsers gotzhus
leben richten söltint, daz wir damit niemuut ze kurfz tUttini. Und als die uff* denselben zinstag für
uns uff dieselben unser pfallentz komen sint und da usser den sacheu in ettwa mengen weg geredt ist
und si sich aber uff denselben tag mit wissenden, offnen dingen darumb niht geainen mochten, so haben
wir denselben tag furo ufgeschoben untz enmornent an die nähsten mitwuhen frft nach sant Othmars
tilg und haben denselben diensiU\ten und lehenniannen enpfollien, enmornent frü wider uff die pfallentz
fir ims ze koment, und sjent da enmarnent an decsellien mit wachen nach primzit uff derselben unser
pf&llentz ze Santgallen urab dieselben sach offenlich ze gericht gesessen. Und nachdem do wir also
w gericht gesessen sjent, da haben wir under unsers gotzhus dienstlüten und lehenlilten, die da uff
der pfallentz vor uns zegegen waren t, und ouch under den burgern ze Santgallen urtail umbgefragot
uff den aid, wahin wir unib unsers gotzhn.s leben tag beschaiden und wa wir ouch darumb ze gericht
sitieii soUiBt^ daz wir nieniant ze kurtz tfigeni Und ist da nach unser frag ertailt und under inen
d« njer worden also: (1) Wenn jenumt von lehens wegen, daz von nnscrni gotzhus ze Santgallen
darrftrei, rechtes begeret und daz ervordrot an ainen abt oder pfleger des gotzhus ze Santgallen,
Jfö er(!) denue alweg den ersten tag und den andren tag ze dem rechten darum tag geben und setzen
ÄöUen an die dingstett, als daz von alter in dem gotzhus herkomen ist, und den dritten tag geben und
«etzen süllen uff des gotzhus pfallentz ze Santgallen, da ouch denn alweg dieselben lehen sont ge-
»unnen ald verlorn werden, und daz ouch alweg ain abt ald pfleger an denselben stetten darumb richten
Äol. oder wenn er daz selber mt also tun wil oder mag, daz er denne derselben siner closterherren
Ätuen an sin statt ze gericht setzen sol, vor dem denn je daz recht volgangi in glicher wise, als ob
er selber ze gericht sässi; es wari denne, ob sich baid tail dehainost des rechten mit enantler veraintent
äff die pfallentz ald gen Wil ald anderswahin, da es denn och ainem herren gevellig wäri, dahin möchti
inen ouch denn ain abt ald pöeger wol tag geben in der mazz, als si sich denn veraintint^ und inen
44 Heinrich III. 1412-U18.
da selber oder siner closterberren ainer an siner statt darumb ze gericht sitzen und richten, in geverd.
(2) Ocb ist fürbaz ertailt, daz die von Santgallen daz gericht ufip der pfallentz schirmen und baiden
tailn, die denn mit enander ze rechtent hant und allen den, die denn von des gerichtz wegen dahin
koment, alweg für sich und für alle die iren frid und gelait geben sont in die statt ze Santgallen
zu dem gericht und wider darus untz an ir gewarsami, wie daz denn je noturfftig ist, in geverd; und
war aber, ob si daz niht tattint, daz denn ain abt oder pfleger des gotzhus ze Santgallen umb die-
selben sach wol anderswahin tag verkünden und sine gericht legen mag, wa in denn daz je kumlich
dunket und da er daz gericht getruwet ze schirment, darumb daz niemant rechtlos gelassen werde.
Des alles ze warem, ofiPera urkünd so geben wir obgenanter abt Hainrich den von Santgallen von
ir vordrung wegen disen brief, mit unserm äbtlichen hie anhangenden insigel mit rechter urtail ver-
sigelten, der geben ist ze Santgallen ufiP unser pfallentz, nach Cristus gebürt vierzehenhundert jar
und darnach in dem drizehenden jar, an der obgeschribnen nähsten mitwuchen nach sant Othmars tag etc.
Stadtirclliv8t(}iUeH,Tr. lYa, Ir. 18. ^ Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht— Vidimus vom Land-
gericht in Bankwil, mentag nach sant Michels tag. 1452, — von der Stadt Constans, mentag vor sant Sjmon und
Judas tag, 1481, ebenda Nr. 16 und 17.
An demselben Tage erteilt der Abt den Bürgern der Stadt Wangen einen entsprechenden Briefl
L Htu- and SUataarchif Stittgait, M. IL 4. — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel.
858V. — 1413. NoTember33. St. Gallen. — Abt Heinrich (IIL) von St. Gallen belehnt
JosNägeli (Nägellin) von Höchst zu seinen und seines Bruders Hans gemeinen Händen mit der
Wiese zu der Rietmühle zu Fussach gelegen, genannt die ^Widern", an die Fussach anstossend,
welche die Belehnten von Lienhart Moser von Lindau gekauft haben. — Santgallen, mitwuchen
nach sant Othmars tag, 1413.
StiftBartUvStdallei, B. B. B. 5. L 1. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht
8588. — 1413. NoTemberSS. 8t.Gallen. — Konrad Zerahoh von Rorschach, Bürger
zu St. Gallen, sichert dem Abte Heinrich (IH.), dem Propst Georg von Enne und dem Gonvent
des IQosters St. Gallen für 8 Mutt Kernen St. Galler Mass jährlichen Zinses aus dem Kelnhof zu
Rorschach, „den ich jetz buw umb zins von dem obgenanten gotzhus', das Recht des Rückkaufs
um den Preis von 40 ff /^ C. M. zu, und zwar, wenn der Rückkauf erfolgt „vor sant Johans tag des
Töffers ze sunnwendi, der danne ist, mit dem nutzze, und nach demselben sant Johans tag äne den nutzze
des egeseiten zinses*. Die Summe ist in St. Gallen auszuzahlen und, falls die Annahme verweigert werden
sollte, in Constanz oder St. Gallen „in münss ald an Wechsel derselben stetten oder hinder gemainen
rat der statt zeWil imTurgö'* zu legen. — Santgallen, donstag vor sant Katherinen tag, 1413.
SUfliartUv St (fallen, El. S.A. 28. — Pergament-Original; fui Eonrad Zerahoh sigelt «Ulrich der Payrer,
jetz Yogt se Rorschach*; das Sig^l ist abgeschnitten. — Dorsualnotiz von etwas späterer Hand: .Dis kemen-
gelt ist ze lipdinge gegeben Hansen Keller von Arbon und siner hnsfrowen.*
%589. — 1413. NoTember25. St. Gallen. - Abt Heinrich (III.) von St. Gallen erneuert
dem Jos Güster von St.Johann-Höchstdie Lehenschaft über «vier mannmad wisen ze Sant Johans-
Höhst, gelegen in Leinso w in des Blftmen egerden, — stossent obnen an des tegans wisen ze Ber-
nang, nebentzA Rinswert an Hans BiAmen wisen und an die Pfaffenwis und an Pfefferiis
wis — ; item ain holtz und ain burgstal gelegen in dem Rintal, genamt Heldsperg, — stosset an
den Mänstain und an die Egg an dem Mänspitz und an ain hagenbAchen, darin ain march ge-
ßt ist, und von derselbcii mareh die Egg uf untz an die drij nichen, die ^^^^B^n dazwlischent
^Djselben und dem holtz*. — Santgallen, sanfc Kaifaerinen tag» 1413.
Sta^Urehiv ftL^lIro« ^piUkrrhh, Tr. B. % Ir. tl - Pergameni-Origioal mit offen bangendem SigeL — Dasu der
Vermerk: .Prestitit omagiumV
2500« — 1413. Deeeiiiber 13. WH. — Vor Hainrich Ledergerw, Schul theiss zu Wil,
fertigt Junker Wolf von He wen mit seinem Fürsprech sein Eigeiigut und den Weingarten zu Blisen-
berg an dem Immenberg, mit Hans, mit Hof, mit Torggel, niii Hofstatt etc., was alles er von seinem
Bruder Peter selig bei der Erbteilung erhalten, dem Kon r ad Kümelin, derzeit wohnhaft inWil,
und dessen Ehefrau Anna, ehelicher Tochter des Hai nrich Mertzler selig, Bürgers zoWil, denen
er das Gut um 65 ff -^ C. M. verkauft hat als „unansprächig aigen*, wovon nichts geht ^denn der zehend
ab ettlichen stukken des wingarteu'^. — Wi I in der statt, an sant Lucyen tag der hailigen junkfrowen, 1413.
8tiftArrliiv St. fiiillei, (t. 0. 0. 1. Fslm. I« Sr*a. — Pergament-Original; die Sigel des SchuUbeisaen und de» Wolf
Hewen hangen eingenäht — R«chta unten der Vermerk: »Per Wernher Zebender Jacob von Langenhart*.
— Dorsualnotiz: »Dia gut und win^art, davon diser brief wiBt, hat min herr abbt Caspar kofft an daa gotxhufl
Ton Cünraten Rämelli umb CXXi U Pfg. anno Domini MCCCCXLVL'
»591.
Abt Heinrich (111.) entscheidet einen Streit zwischen Hans Burgauer von St. Gallen
und der Kirche zu Gossau um den Zehnten zu Waldkirch und eine "Wiese zu
Gossau zu Gunsten der fCirche,
8t.GaUen. 1413.
Wir Hainrich, von Gots gnaden abt den gotzhuses ze Santgallen, . . . tfin offenbar kund . , .,
das wir ze Santgalleu uff unser pfallentz offenlichen ze geriht sissent an dem tag, als diser brief
ist geben, über dis nachgeschribnen und och über ander treffenlich sach, unib die für uns verkündet
und vertaget was zürn rehten; l)i demsell>en geriht und rehten och vil ünsers gotzhuses getrüwen dienst-
man und lehenlöt» edel und unedel, von gehott und och von bett wegen gegen würtig w&rent. Und da
kament och fiir uns in offen geriht dis nachgeschribnen urberen Uite, Hans der Burgower von Sant-
g allen, burger ze Lindow, ze ainem tail und herr Job ans der Wirt, kilchenherr der lütkilchen
ze Gossow, und die kilclienmajer da^selliens für sich selber und anstatt und in namen aller under-
tanen ze Gossow ze dem andren tail und staltent sich ze baider sit wider ainander in gerihts wis»
als reht wjis. Und offneta do der egenamt Hans Burgower durch den wisen fUrsihtigen Ulm an
Schorant, burger ze S a n t g a 1 1 e n , sinen erlobten fdrsprechen, und sprach : herr Ulrich Burgower
ig, wilunt sin elicher hröder, betti geheljt und nach sitieni tode hinder im gelassen under andren
Itern, die er von linsernj gutzhus zeSantgallen ze leben hetti gehebt, den zehenden ze Waltkilch
mit sinen zügeUörden, der gekoft war worden von der Spaltenstaininen ze Arbon, und och die
wis ze Gossow bi dem kilchhof, genauit des Maigers wis, die ainsit stosset an P fisters bünd und
aoderswa an die HarspAli und an den bab gegen dem Mos, und zogt och darüber lehenbrief und
ander brief, und an dem zeh enden und an der wis da vorgeseit sumtint und iertint in die under tÄn
und kilcbgenossen ze Qossow; und klegt do und batt gerihts, das wir si wisstint, als reht wäri, das
si in daran ungesurot liessint, won er es von dem egenaraten sinem bröder säligen ererbet hetti. Uff
die Öffnung und klag antwurtent do berr Johans Wirt und die kilclienjuaiger da vorgeseit mit dem
erbem wolbeschaidnen Ulrichen ab dem Berg, och burger ze Santgallen, iren erlopten für-
sprechen^ und sprichent: der egedaht herr Ulrich Burgower sälig hetti ze Gossow gestiftet ain
^^^
46
Bmnnch in. 1412-1418.
frAmesa und hetii dieselben ffr^mess begäbet und bewidemfc mit dem zehenden und mit der wis da vor*
geschriben und hetti och die mit ünsers Torfaren abt Conen saugen, dem Got gnädig welli sin, und
mit gemaines convent« des gotzhuses ze Santgallen urlob und verhengde geaigent und beschriben mit
offnem versigelten urkünd an die vorgeseiten ffrümess'\ und das wäri demselben Hansen Burgower
selber och wol ze wissent und mängem erbem mau, wie doch der urbarbrief der vorgeseiten firAmesse
und ir fÜrwesen frömd wäri und den niht wissetint ze suchen; und erzogtent aber do und verlasen och
in der egeschribnen ffnimesse böch abgeschrifften der brief, die och von des zehenden und der wis wegen
da vorerzalt und von iht anderra der egejseiten ffnlmesse innehielt^nt und seitent; wider die abgeschrifFten
aber der egenamt Hans Burgower do redta, daruf och die egeseiten kilchenmaiger ankwurtent, si
getruwetint, das^ kuntlich ze machen, da.s es also verbriefet und beschehen wäri, als die abgeschrifften
innehieltint von des zehenden und von der wis wegen da vorgeseit. Und nach vil red und widerred, so
uut urtail und in das darnmb beschähen, stund und gieng do der vorgenamt Hans Burgower ab
dem geriht, über das inen ze baiden tailen dar was verkündet und och sich wider ainander ge^tellet
haitent mit offnung, mit klag und mit antwurtent(!), widerred und handel, als vor ist ge^seit. Und do
bat^nt uns her Johans Wirt und die kilchenmaiger da vorgenamt, das wir an urtailen wöltint fragen,
was darüber ires rehten wäri zd der vorgeseiten ffrftraesse wegen, Do fragtent wir urtail umb, und gab
urtail und reht ainhelklich, dem egeseiten Hansen Burgower sölti ze drin malen nach ainander von
des gerihtes und rehten wegen geröffet werden, ob er ald jeman zö sinen wegen an dem geriht ald in
genäht des gerihte^s stftndin oder wärint, das sü sich dan erschaintint und dem geriht und rehten gnög-
tätint gegen dem egenamten hern Jo bansen Wirt und den kilchemnaigern ze Gossow da obgeschriben
von auspräch, von klag und von sach wegen vorgeseit; und wenn also genWet wurdi, so sölti dann
aber flirbas gehandelt und erkennet werden mit uHail, was reht wäri. Also und in sölicher wise ward
och do offenlich gerilffet durch des gerihtes kneht in der sach, und kam aber der egenamt H a n s B u r-
gower niht, und kam och nieraan an siner statt und mit sineni gewalt, die egeseiten sach von sinen
wegen ze jagent ald ze verantwurten, Daruf batent üos aber berr Johans Wirt und die kilchenmaiger
ze Gossow, das wir wöltint fragen an urtailen, was nu reht wäri. Das titent wir do und gab urtail
und reht uff den aid mit nierer volg: won baiden tailen zft dem geriht und rehten her für uns ver-
kündet wäri und sich och Imid tail uff hiiit disen tag wider ainander gestellet hettint und ansprÄch
und klag und daruf antwurt und widerred geschepft und beschehen wärint und der egenamt Hans
Burgower ab dem gerihte gestanden wäri und daruf und darumb ze drin malen gerfiffei wäri und
aber derselb Hans Burgower niht wäri wider komen, dem rehten gnög ze tonne, noch jeraan von
sinen wegen mit sinem gewalt: kämi denn derselb vorgenamt Hans Burgower niht, diewil wir sässint,
ald jeman an siner statt, dem rehten gnüg ze tftnn, so söltint herr Johans Wirt und die kilchen-
maiger vorgenamt der vorgeseiten ffriimesse den zehenden und die wisen vorgeseit mit iren zf^gehörden
und rehten behebt und erfolget haben mit dem rehten. Und won über derselb Hans Burgower niht
kam, diewil wir ze geriht silssent, noch jeman von sinen wegen, dem rehten gnßg ze tftnne, do gab
und beschied urtail und reht uff den aid ainhelklich: herr Johans Wirt und die kilchenmaiger ze
Gossow vorgenamt habint den zehenden und die wisen vorgeseit mit iren rehten und zfigehörden zÜ
der egeseiten ffi^imesse banden und rehten behebt und erlanget und erfolget mit dem rehten wider den
vorgenamten Hansen Burgower und wider manglichen von sinen wegen. . ,
Santgallen uff unser pfallentz, 1413,
4
I
4
Vfl. Vrkdbch tr. K. 4^, Nr. 309t^ ; St. OaicD. UW. KoTonbt-r 3Sw
Miftiiarftitv U. ^alkn, 11. S. AilS.— Pergameat-Original; das Stgel hkngi eingenälit. Das Tagesdatum ist nicht
beigesetzt, nur »an* . . , steht noch,
Heinrich ül 1412—1418.
47
2592* — 1414. Januar 9, — Vor Heinrich Ehiuger, Stadtamraann zu Constauz, der
&D der Reichsstrasse zu Gericht siUt, fertigen die Brlklür Albrecht, Ulrich und Gerwig Blarer,
die Söhne Joh an sen Blarers, Bürger zu Constaiiz, und Albrecht Blarer ^zem Pfliig", der Vogt
Gerwjg Blarers, dem Job uns Bek genannt Schwarzhans, dem Schreiber, Bürger zu St. Gallen,
■ au Händen der Meister des Hl. Geist-Spitals zu St. Gallen, Ulrich Gößlers des altern, derzeit Bürger-
meister, Hug Schülmaisters und Ulrich Fürers, ,iren hof und den zehenden daselbs zft Hel-
me nswtle gelegen in dem Tnrgöw*, beides Leben des Gotteshauses St Gallen, die sie mit allen
Rechten und Zubeborden den Spitalmeistern um 700 U Heller C, M» verkauft haben, — Zimitag vor
sant Hilarien tag, 1414.
Htadtarrhiv St, flaÜPH, SpÜalarrhiv, Tr. D. 27, Sr, 2. — Pe r g q m e n t - 0 r i g i n a 1 , durch Schnitte ungüUig gemacht. Es
sigeln der ytadtajomann und Albrecht Blarer, femer für Ulrich Blarer auf seine Bitte sein V^etter Heinrich Blarer
viem Pfiüg* und für Gei^g Blarer sein Vogt; aUe vier Sigel hangen offen, bia auf das letzte wo hl erhalten,
2593* ^ 1414, Jaiiiuir 16, St, Oallen, — Georg von Enne, Propst des Klosters St Gallen,
der an Stelle Abt Heinrichs (IlL) auf der Pfalz zu Gericht sitzt, entscheidet einen Streit zwischen
Ulrich im Holz, den» Färber, Bürger xn St, Gallen, und Hug Kenner von Lindau, jetzt Bürger
zu Constanz, um einen Weingarten, genannt ^der Aster*^ im Kheintal bei Lilc hingen »utf
RCiti* gelegen, — stoast an .spilaler göt und an die bongarteu" — , sowie um einen zweiten Weingarten
^ani Kapf, als vil des st&sset an die Särrin und an das bofgftt, das des obgenanten Ulrichs im Holz
ist^. Der Kluger bringt mit seinem Fürsprech Bilgrin G münde r, Bürger zu St. Gallen, vor, es sei
ein erster Rechtstag m der Sache schon auf Dienstag nach St. Othniar*' angesetzt gewesen, an dem beide
Teile auf der Pfalz erschienen, doch habe kein Entscheid gefallt werden können, weil er »sin brief, die
er umb dieselb gftter habi, do bi im nicht hetti noch haben niöliti, dtts er ufi' denselben zinstag ge-
rehten kündi. Aber do hetti er geworben nach ilen briefen, das er die morneudes aii der niitw neben
■ hetti und gerehtet wrdti haben; do möht aber Hug Renner uf dieselben mitwuchen lUte und iht
anders, das er denne och gern zu der sach und von der guter wegen gehebt und erzögt bett, niht
gehaben*, weshalb ein , endtag und usiag'^ angesetzt worden sei „uflTden näbsten werchtag und rihttag
nach sant Hylarien tag, , , . der hütt wäri'^. Da aber diesmal Hug Renner nicht erscheint, so lange
der Propst zu Geriebt sitzt, und auch niemand für ihn, werden die Güter dem Ulrich im Holz zuge-
sprochen, es sei denn, dass Hug Renner den Nachweis beibringe, „das in eliaft not gesumpt habi"*
Ein dem Pfalzgericht brieflich zugekommenes Gesuch des Molli Truchsäss, derzeit Vogt in K heinegg,
„das die egedahten gAter niena anderschwa berehtet wurdint denn im Rintal, in gerihten, darinne die-
selben gftier läginf^, wird abgewiesen. — S an tg allen, mäntag nach sant Hylarius tag des hailigen
bischoffs, 1414.
•} t4ll. If«v«atb«t 31.
StirUinfcii StttiUfB, K. P/L C. ft. — Pergament- Original ; das Sigel des Abtes hängt eingen&ht,
2594* — 1414. Januair 17. (RottwelL) — Eglolf von Wartemberg, genannt von Wilden-
stain, freier Hofrichter zu Rottweil an Stelle und im Namen des Grafen Herrn an Ton Sultz, ent-
scheidet über eine Schadenersatzklage, die Hans Waagen von Lindau mit seinem Fürsprech erhebt
gegen Ammann, Rat und gemeine Bürger der Stadt Rhein egg. Der Kläger bringt vor, es habe sich
Yor Zeiten gefügt, daas er in Lindau ,ain verschulten wunden tätti'^; deshalb habe er auf ein Jahr
aus der Stadt weichen müssen und sei nach Altstätten und gen Bern an g und ,in die rivieri da
umb" gekommen, da „sin gewerb ze triben und sin gült inzesamnen*'. Dies sei geschehen zu der Zeit,
als pfflin gnediger herre von Ost errieb in krieg komen were mit den Appentzellern". Wie er
48
Heinrich III. U12-^U18.
denn einmal nach Bernang gekomnien sei, hal>e man ihn gefangen nnd nach Rheinegg geführt ,de«
ersten in des Nostlers huse, und da wurde er in ringe (?) geleit; darnach leitind si in in den turne
in ain bloch*; dadurch sei ihm ein Schaden von 103 ff 4 entstanden. Im Namen der Leute Ton
Rheinegg bestreiten „Ulin D röscher der jung, amnian ze Rinegg*\ Mark Scharnier und Hans
Keller, dies getan zu haben; auch sei bekannt^ dass sie ^ir selbs nrt werint, denne si hettint ainen
herren, der möohti tun und lassen, haissen und enthais.sen, was er wölt; dem möstint si gehorsam
sin*. Der Kläger beharrt aber auf seiner Klage* ^und stunde ainer zegegen mit nanien der Nostler,
in des huse er des ersten gefangen geleit wyrde, und dem empfiilhe er sin täschen und getruwti, im
er des nit logenti". Nach Klage und Antwort, Rede und Widerrede entischeidet das Gericht: wenn
die Boten von Rheinegg namens ihrer Stadt zu den Heiligen schwören könnten, ^das si der auspraucb
unschuldig werint, das si denne des billich genussint**, und da jene erklären, dies wohl tun zu können,
und den Eid leisten, fiillt das Gericht dfis Urteil, «das die von Rinegg gemainlich der ansprauch, so
Hans Wagen zu inen getan liett, ledig und enibrosten sin sont", worüber ihnen ein Brief erteilt wiri
— Mittwochen nach saut Hvlarien tag, 1414.
IrenetndMirrliiv ftJieinegg, ti, 11. 0« — Pe r g a m e n t - 0 r i g i d a 1 - daa Sigel ist abgerisflen.
2595. — 1414. Januar 18. Creniona, — König Sigmund weist die Stadt St. Gallen an,
die auf Martini fällige Reichssteuer an Hans von Fridingeu zu entrichten. — Cremon, donersUgs
nach sand Anthony tag, 1414, unserr riche des Ungrischen etc, in dem 28. und des Romischen in dem
4. jaren.
Sitiultarfllil ^t. tiaÜfll, TnVI, Hr. 83. — Regest; Altraann, Die Urkunden Kaiser Sigmunda, Nr. 907. — Pergam
Original mit offen hangendem Sigel (Heffncr Nr. 130, Tafel XIV, Nr. 105j. — Kanzleiunter fertigung: Ad
datum domini regia Johannes Kirchen; RegiAtratur vermerk: R.
2596« — 1414* Januar 24. Sehaffliauseiu — Aht Heinrich (IIL) von St Gallen erneuert
2U S c h affhausen (Schau tF hu sen) dem Kitter E 1 > i- r h a r t i m T u r n von Schaff hausen 2U seinen uud
seines Vaters, des Ritters Wi 1 heim im Turn, gemeinen Händen die Lehenschaft über den ^tarn ze
Gütenburg in der vesty und den hof ze Wilhain mit gerichteii, twinggen, bannen und aller zö
gehörd". — Mitwochen nach sant Agnesen tag, 1414.
4
«eieniUaBdiiwirtlih Itarhnih^ .*bt. SL Blasicn, ^«niflliit ^88. - Pergament-Original mit offen bangendem, gebrocben
SigeL
2597. — 1414. Februar 27. WiU — Abt Heinrich (HL) und gemeiner Convent des Gottes-—
hauses St. Gallen setzen auf Bitte des Johannes Fuchs, bestätigten Leutpriesters der LeutkircbiJ
St. Peter zu Wü, ausser dem Tor gelegen, sowie des Schultlieissen, der Räte und gemeinen Bürger
zu Wil in der genannten Kirche, wo jetxt von dem Leutpriester und seinem Helfer nur alle Sonn-
und Feiertage, sowie am Montag, Mittwoch und Freitag Messe gelesen wird, damit dies hinfort täglich
geschehe, eine ewige Pfrund und Messe auf St. Johanns Altar ein unter folgenden Bestimmungen;
(1) Die Pfrund und der Altar sollen mit der Lehenschaft nnd allen Rechten an da.s Gotteshaus St. Gallen
gehören, so dass dessen Abte oder Pfleger jedesmal bei Erledigung der Pfründe einen von Schultheiss
und Rat vorgeschlagenen Candidaten, »der dennzemal wesentlich priester ist*, innerhalb eines Monats
damit zu belehnen und ihn dem Bischof von Con stanz zu präsentieren haben; weigern sie sich densdifl
oder ziehen es länger als einen Monat hin, so dürfen Schultheiss und Räte zu Wil die Pfrund rui^
einem ehrbaren Priester besetzen und ihn dem Bischof präsentieren, jedocli bleibt für spätere Fälle
die Lehenschaft des Gotteshauses St. Gallen bestehen. (2) Jeder Priester, der die Pfründe annebmen
50
reinricb HI. 1412—1418.
Großmao aeliger ainst*, mit 4 ff Pfg.; — 7) von »HäüHflen Muntprlten seligen xü Lomifl* 2 Viertel KerneaZius
,ab ainem giictli, so Claus Winterlieb gehept', mit 5 ff Pfg.; — 9) von HiMiiricb Ledergerw l ff 2 Seh. Pfg,
Zins ,ab Rütacliman Ledergerws, sin» vattera aeligun, guttem* mit 22 ff Pfg.» — und dieae Gelder habe er dto
Pfrund wieder angelegt und daraos gekauft 2 Mutt Kernen Zina »usaer und ab dem höre zum Wylan. genant Stera-
egger» hove*, und 1 Mutt Kernen Zins ,ab des Gupfers bove, zu Moggwyl gelegen*, femer mit Wissen mid Wilkn
des Rates der Pfrund 7*,! ff Pfg. ,ümb bucher" gegeben; darüber binau« bleibe er der Pfrund Boch 59 ff Pfg. CM.
Wiler Währung schuldig, wofür er sie ,utf ainen zehenden zu Brunberg' um einen jährlichen Zins von 1 Mutt Keni«o
und 2 ff 9 Seh» Pfg, ,utf aineti widerkonff versorgt hett*. - yampatag nach aant Vjta tag» 1487.
Laut D o r a II a i n 0 t i Ä löste Hans Müller im Steinhaus von dem Zins, den er der Pfrund Bcbuldete, 1491» »vor
sant Johanna tag des Touffers*, 1 Mutt Kernen und 1 ff Pfg. ab mit 30 ff Pfg* und kaufte aus dieser Summe der Pfrund
3 Mutt Kernen »naser Thomas von ßinße ggs hof*.
2598.
Das Kloster St Gallen verkauft die Keinhöfe zu Köllikon und zu Rorbach un«
die Einkünfte zu und um Meilingen an Hans von Falkenstein um BOO rheinische
Goldgulden.
Wil. 1414. MSrz 1».
4
I
Ich Qöry von End, probst des gotzhus zeSantGallen... und von desselben gotzhus wegen
och prdbst in Bürgenden und in Ergöw, vergich und tün kunt * . .» daz ich von dem edlen, fromen^
vesten Hansen von Valken^^tain, mineni guten fründ, an barem, l>eraiteni gelt gantzlich ingenomen
und enpfangen ban fünfhundert RS n seh er guldin guter, gäber und genenier an gold und vollenswärer
an der gewiht, mit willen, gunst, wissen und verbengnüsse des hochwirdigen mines gnedigen herren
abt Hainrichs und gemaines conventz des obgenanten gotzhn.s ze Sant Gallen, och von ir ünpfelhens
und haissentz wegen, als wir grossen kosten und scbaden darmit gewendet hant, so täglich uff unser
gotzhus geniainlicb giengent^ daz scbinbar und offenbar menglicbem waz. Und urab dieselben fünf-
hundert guldin ban ich egenanter Oöri von End, probst, demselben Hansen von Valkenstain . .^
ze koffent geben in ains rechten, ewigen koffs wis für mich , , . und für daz obgenant gotzhus m
Sant Gallen, nach rät, gunsfc und willen , . . abt Heinrichs und gemaines conventz . . . und mit,
gemainem, ainhelligem rat unsers capitels dis nachgeschribnen unsers gotzhus giUer, nütz und zins,
Ergöw gelegen, die an die obgenant min probsky in Ergöw gehören t:
(1) Des ersten den kelnhoff ze Köllikon, in ErgÖw gelegen, nanilicben mit disen nachgeschribnen^
Zinsen, nützen und gi\tero. (a) Des ersten an habeni und an roggen: item Uli Fryen gut ainen mut
habern; item CAni Fryen gfit drü viertel habern; item Uli ze Nidrest und Hafners kind Ton ir^|
erb ain malter habern; item Ita Vager(!) ainen mut babern; item Gerdrut Sailer ain nialter habern;
i teni A n n a G ö s i k e r i n ain mal ter b abern ; i fem Eis S w ä b i n ain mal ter habern ; i tem Grenfceriuen
erb sehs viertel habern; item Welti Hafner fünfviertel habem; item der Niderhoff ain malter habern;
item von Wernis Ohems erb fünf viertel habern; item RAdi Arnoltz fünf mut habern; item Jäki
Lütoltz zwen mut habern; item Anna Zufinger drü viertel habern; item RAdi ze Nidrest und sine
getailit ainen mut habern; item Rudi Keller dry mut habern; item R&di Kellers tochterman zwen
mut habern; item Jäggi Lütoltz und sin sun zwen mut habern, des git der Schrik zwai viertel habern;
item Gret Groderer siben viertel haberu und ainen drittentail ains vierteis; item Claus und Jäiini
Cün zeben mut habern; item Welti und Uli Lütoltz ainen miU habeni; item Uli Suter ain viertel
habern; item Claus Kellers erb ain viertel habern; item Katherin Hertzogin drü viertel habei*n;
item Welti Hertzog und sin swester ainen mut habern; item H(ans) Stokker drü viertel babern;
löW^B
52
Heinnch Ili. 1412- U18.
(2) Item den kehihof ze Rorbneh in Bürgenden gelegen, nfimlich mit disen nachgesrhribneo ^
nützen» zinseD und göiern. (a) Des ersten dis nachgesehribnen zins, die ze sant Johans tult gevallent:
item tninen*'^ Herren von Hüti vier Schilling pfenning von Mos und von Tanners gut; iteni von
Kalten egg ainen Schilling und von Obern Ogswille vier und dry Schilling pfenning*^; item min
heiTen von Sant Urban, die gent von Liebenberg vier Schilling, von ainer schüppuss ze Bruggen
zwen Schilling und von bongarten ze Bruggen vier pfenntng und von ainem gut an der Matten
zvFen Schilling und von des Wissen zivain schi\ppussen zwen Schilling und von Kolmans'^* schöppuss ^1
ainen Schilling und von dem göt Und er den Linden zwen Schilling und ze 8tainariett vod ™
ainer schfippuss ainen Schilling und ze Baltzenwill von Stertenbachs göt ainen Schilling und xe
Büswille von zwain schdppussen der Hashartinen zwen Schilling und von Roggliswille ainen
Schilling; item der Keller von Korbach fünfzehen Schilling von dem hof; item ze Fltikkingen
vier Schillinge dry pfenning und aber ze Flükkinen von ainer schüppiiss zehen pfenning; item ze
ßantzenberg vier Schilling, drj pfenning; item ze Obern Ogswille vier Schilling, dry pfenning
und aber ze Obern Ogswille von der hftb zwaintzig pfenning; item Betzlisperg von der hftb vier
Schilling, dry pfenning; item ze Kaltenegg von der hüb fünf Schilling, und aber ze Kaltenegg von J
ainer hüb ainen Schilling; item Cöni im Wald von zwain schüppussen ainen Schilling; item von WolffsH
schöppuss ainen Schilling; item von drin erbtailen in dem Glasbach nun pfenning; item Rudi Ban-
wart von zwain schöppussen und sin vettern dry Schilling, minder vier pfenning; item an dem Bfil
von ainer schüppuss zwainizig pfenning; item Kaltenegger von ainer schöppuss zwaintzig pfenning; ^
item zeStainiriett von zwain schüppussen ainen Schilling und aber ze Stainiriett vier pfenning; ^|
item von ainer schßppuss an Homaiten achizehen pfenning; item Kogg von ainer schüppuss an '
Homatten zwaintzig pfenning; item von Nünis gÜt sehs pfenning; item am Wasen nun pfenning;
item im Wald von der hob vier Schilling; item ira VViie von ainer höh zwen Schilling; item am W^eg
von ainer schüppuss ainen Schilling; item in dem Glasbach*^ von zwain schüppussen ainen Schilling
und aber in dem Glasbach von zwain schüppussen von herr Walthers jarzit zehen Schilling und von
Hännin in dem Glasbach von ainer hüb vier Schilling; item von Peters schüppuss im W^ald ainen
Schilling; item obnan in dem Glasbach von zwain schüppussen ainen Schilling; item Stokker von
Viechten sehs pfenning; item ze Bruggen von ainer hüb dry Schilling; item ze Nidren Ogswille
von ainer hüb vier Schilling; und aber ze Nidren Ogswille von ainer schüppnss ainen Schilling;
item Claus Müller von zwain schüppussen achtzehen pfenning; item Uli Knöppffli ze Betzlisperj
von ainer schüppussen H ß; aber ze Betzlisperg von zwain schüppussen zwen Schilling; itera zeal
Aichen ainundzwaintzig pfenning; item Elsi von Bruggen von ainer schöppuss ainen Schilling; item]
Alli von Sassow von dem gütlin an Homatten zwen Schilling; item von ainer schüppuss, haisset
Kolmer schüppuss, git Kolmer und der Wiss ir jetwedra achtzehen pfenning und jetweder dry vier-
dung dinkel und zwen vierduug habern ze sant Andres tult; item Äigensetzzen ze Stainiriett
von zwain schüppussen zwen Schilling; item Adolhait von Sassow und Uli Brugger von ainer
schüppuss zeStainiriett ainen Schilling; item von ainer schüppuss by der raüli fünf pfenning; item
von des Baslers gut sehs pfenning; item Frybach sehs pfenning; item Adelhait von Sassow von
ainer schüppuss an dem Brittaberg sehs pfenning; item ze Waltherswille von ainer hüb und von
ainem zehenden dry Schilling, siben pfenning; item ze Smi dingen von der Aich vier Schilling; item
ze Langeion von ainer matten acht pfenning oder vier rossysen; item ze Urwil von ainer schüppuss
sehs pfenning; item ze Lemoswille von ainer schüppuss sehs pfenning; item ze Büswille von ainer
schüppuss sehs pfenning. (b) Und dis nachgesehribnen zins, die ze sant Andres tult gevallent: it^m
die herren von Rüti von dem grossen zehenden ze Rorbaeh fünf Schilling, von dem zeh enden ze
A
Heinricli in, U12—HIH.
6fi
ihers gut von Ob
Ol
ille flrj scbilli
I
Kaltenegg zwaiiitxig pfeiiiitiig und von Wernners gat von Ubern ugswiiie rirj schillmg, vier
pfenDing; item die herren von Sant Urban von dem zehenden ze Betzlisperg dry Schilling, von dem
zehenden ze Gantzenberg zwen Schilling; item der Keller von Rorbach fünfzehen Schilling;
item Bftfs wirtin von Ergöw von Biirgdorff von dem zehenden ze Richisperg achtzehen pfen-
ning; item ze Flükkingen drj Schilling; item ze Gantzenberg dry Schilling; item ze Betzlis-
perg dry Schilling; item ze Obern Ogswille von der hÜb dry Schilling; aber ze Obern Ogsw ille
von ainer hflb zwen Schilling: aber zo Obern Ogswill von ainer hob zwaintzig pfenning; item die
Banwart von Rorbach dry Schilling minder vier pfenning; aber dieBanwari von dem zehenden
ze Eschibach dry'^^ pfenning; item Haini Kaltenegger an der Brugge zwaintzig pfenning; item
Stainariett ainen Schilling; aber Stainariett vier pfenning; item an Homatten achtzehen
pfenning von des Alters göt; item Rogg nnd Seh i n dell er zwaintzig pfenning; item am Wasen
nun pfenning; it^m Nüni sehs pfenning; item von dem zehenden im Wald vier Schilling; item von
dem zehenden ze Mülidorff der von Kyen, herr Johans, vier Schilling; item von dem zehenden
ae Liebenberg Hiltbrnnner von Hut t wiUe vier pfenning; item von dem zehenden zeEschi-
bach git Rfidi Wirt von Ergöw von Biirgdorff achtzehen pfenning; item der Pfister von
Huit Wille und sin wirtinne von dem zehenden ze Lemoswille vier Schilling, kn vier pfenning; item
von dem zehendeu ze Nid ern Hu ttw ill e dritthalben Schilling; item Juhans von Gry m enstain
von dem zehenden zeEriswille ain pfund; item Wernhers kind von Dürrach fiinf Schilling; item
von dem zehenden in der Wissach Geyl von Hu ttw ille und sin gemainder ain pfund, fünf Schilling;
item Wernher von Ergöw von dem zeh enden ze Nidern Ogswill fünf Schilling; item der spital
ze Burgdorff zwen Schilling vom zehenden, genant der hofasehend, im Glasbach; item ze Kalten-
egg von der bilb fünf Schilling; item im Glas bach von Jierr Walihers jarzit zehen Schilling; item
von dem zehenden ze GrÄben ainen Schilling; aber ze Grflben fünf Schilling von dem hübzehenden
zeUrsibach; ain lütpriester ze Rorbach vier pfenning; item Seher g von Wekerswendi zwen pfen*
niug; item von dem hübzeh enden ze Lemoswille sehs pfenning; item Peter von Elpach zwen Schilling;
item Haini von Flükkingen drü malter» ainen mnt; item Gantzenberg zwai maiter; item Betzl is-
per g sehs mut; item Ober Oxwill zwai maiter; item Kolmer*' schöppuss ainen mut habern ze
Rorbach in dem dorff; item nnd den grossen zehenden ze Rar bach, der ainem probst von Sant
Gallen zögehört, und mit allen andren rechtungen, ehaftinen und zögehörten, so an dehainen dingen
in denselben kelnhoff ze Rorbach gehören t.
(3) Item dis nachgeschribnen nütz und zina ze Mellingen nnd nnib Hellingen gelegen.
Des ersten: item Hänsli Gernazz git sehs vierdrnng roggen und fünf pfenning von Gernas göt;
item Gernazz gut, daz Cläwi Frj hett, ainliff vierdnng roggen; item Walther Räsegger git
dry Schilling, an dry pfenning, von ainer matten genant die H iHter; item C Antzl i Leinnbach''^ git
vier pfenning von ainem akker, haisß in dem Lübstal, und zwen pfenning von ainem akker genant
in dem Münstal; item Bern hart git vier pfenning von aiuer matten genant die Uorlach; item
Haos Pfister ainliff pfenning von ainem akker; item Claus Schärer '^ aioliff pfenning von dem
akker genant M a s c h w a n d e n ; item der K r i e g von K ö 1 1 i k o n zwen pfenning von dem akker genant
Ctkjx akker; item die kilchenmaiger von Wolenswill gent ainen halben vierdrung roggen der^' kilchen
gut ze Wolenswille; item Hartman Lank git ainen halben vierdung roggen und ainen pfenning
von sinen akkern; item Welti Berwart ainen halben vierdung roggen und zwen pfenning von ainem
akker, lit by dem Stainiu steg; item Peter Amman git ainen vierdung roggen und zwen pfenning
von ainem göUin, lit zwischent BlAlikon und Wolenswille; item die Brökin ainen vierdung roggen
und zwen pfenning von ainem akker, lit in dem Birchat; item Älli an den Reben ainen mut habern
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54 Heinrich lU. 1412—1418.
Ton Haini RAdgers g&t, — ir man haisset Jänni Holflinger"; item die closfcerfrowen von Gnaden-
tal gent järlich ainen mut kernen nnd sehszehen pfenning; item Ü Iman Oernass git siben vierdung
roggen und sehs pfenning von Gemäss gflt und git ouch ainen halben vierdung roggen und ainen
Pfenning von Rörlinen gftt; it«m und Hänsli Bitterkrutt git f&nf pfenning yon der matten an
dem berg. Dis alles mit allen den rechten und in aller wis und mazz, als min Tordem, probst in
Bürgenden und in Ergöw, und och ich daz Yormals innegehept und untzherbracht haben.
Die egenanten höf, gftter, nütz und zins in Ergöw und Bürgenden, die an die obgenante
min pro(b)sty gehörent, alle und jeklich besunder, hau ich für mich und alle min nachkomen im und
allen sinen erben und nachkomen ze koffent geben in allen gedingden, gewonhaiten und rechten, als
ich obgenanter Göri von End, pro(b)st in Ergöw und Bürgenden, und min vordren die Yormak
und untzher von des obgenanten gotzhus wegen zeSant Gallen innegehept und herbracht hant. Ich
Yorgenanter Göri you End, probst, setzen für mich und alle min nachkomen mit willen, gunst, wissen
und Yerhengnüsse des Yorgenanten mines herren abtHainrichs und gemaines conventz und capitels
des obgenanten unsers gotzhus zeSant Gallen und für alle ir nachkomen den obgenanten Hansen
Yon Valkenstain und alle sin erben und nachkomen in nützlich, r&wig gewer"' . .. Die obgenanten
min gnedigen herren abtHainrich, ich Göri, probst, und gemainer couYent und capitel des gotz-
hus ze Sant Gallen haben uns ouch herüber für uns und alle unser nachkomen gegen dem obge-
nanten Hansen Yon Valkenstain und gegen allen sinen erben und nachkomen mit gemainem,
ainhelligem rät unsers capitels und für daz selb unser gotzhus ledklich und frilich Yerzigen*^ ... Ich
obgenanter Göri you End, probst obgenant, sol und geloben ouch Yestentklich mit disem brief ffir
mich und alle min nachkomen, probst des gotzhus ze Sant Gallen, der obgenanten hoff, guter, rech'
tung, Zinsen und nützen und dis redlichen koffes in aller Yorgenanten und nachgeschiibnen wis des
egenanten Hansen Yon Valkenstain und siner erben und nachkomen gegen allermengUchem allent^
halben recht wem ze sint*^ . . . Doch hierinne nämlichen ussgedingot und vorbehalten : war, ob dex"
obgenanten gftter, nützen ald zinsen dehaines abgangen wäri oder hienach abgiengint« daz dem obgenanteisk
Hansen you Valkenstain oder sinen erben oder nachkomen dieselben gftter nit alle gultint ald da^
im die obgeschribnen zins nit alle werden möchtint, darumb söllent ich und min nachkomen inen nit^
gebunden sin dehain werschafiFb ze tftnt oder inen da ichtz ze enroUent ald ze bessrent, an geYerd. «
ze glicher wis: war, ob derselb Hans Yon Valkenstain, sin erben ald nachkomen hienach mer ex*-
fragtint oder fundint, daz zfl den obgenanten höfen und an min probsty in Bürgenden und in Ergö^w^
gehorti, daz sont und mugent si ouch innemen und haben in glicher wis als die obgeschribnen zins,
gantzlich &n min und miner nachkomen sumen und ierren, &n gCYerd. Wir Hainrich, von Goi^
gnaden abt, und gemainer conYent des gotzhus ze Sant Gallen, die obgenanten, Yerjehen och an disem
brief ffir uns und unser nachkomen ainer gantzen w&rhait aller Yorgeschribnen dingen, daz diser koff
und Yertgung und älli Yorgeschribnen ding, stukk und artikel, so an disem brief geschriben stat, alles
mit unserm rät, wissen, willen und Yerhengnüss beschehen und Yolfftrt ist, und daz wir dis alles also
für uns und alle unser nachkomen gelopt haben bi gftten trüwen, und lobent es ouch mit disem brief
war und statt ze hant, luter, &n alle ander iuYäll, &n gcYerd. War ouch, daz diser brief hinnenthin
gebresten gewunn, es wäri an permitt, an geschri£Pt oder an insigeln, daz selb sol dem obgenanten
Hansen Yon Valkenstain noch sinen erben noch nachkomen dehainen schaden bringen in dehain
wis, won daz diser brief und koff bestan sont nu und hienach mit allen dingen, als Yor geschriben stat,
alles &n gcYerd . . .
Wil in unsers gotzhus statt, an mentag vor mitterYasten, 1414.
• -I> Wlcbtiffsr« Variant«u •«■ dem OegrohrUf Haot v«n ralkMMUiiw (a. Anm): •) Boirtra. b) min. •) dry aehillinc, viar pfauÜBg. d) Kolaara. •) Hid«rB GUa>
b»ab. f) a«ha. ff)Kolm«ra. b) Laimbaeb. i) 8ebarr«r. k> tob d«r. I) Hofllnffsr. - m) Üb«rf»b-, b) Ywxiebt«, o) WIkndiafUferatL
56
Heinrich III. 1412—1418.
1414* Juli 18* — Der nSmliche geht dem gleichen gegenüber dieselbe Verpflichtung ein in betreff von
110 Stück Komgült von den gräflichen Steuern im Turtal, die er um 1300 Gulden gekauft hat. — Mitwnchen nach
sant Margreten tag« 1414.
1. lau- iid StutBareUv Stvttgirt, Lfitisbnrger Ctpialbich Ir. S7. — Abdruck: Wartmann, Das Lütisburger Copialbuch
Nr. 81 (St. Galler Mitteüungen, Bd. XXV, S. 142).
$S601* — 1414. März 29. Cur. — Herman Eggler von Appenzell erteilt »Petern
Hürdlin und Hannsen Rüden, knecht Yon Zürich*^, Vollmacht zur Vertretung all seiner Ansprachen
gegen die von Appenzell, ^darumb sy noch hütt diss tags von minen wegen in der ächte sind, als die
brief wol wisent und sagent, die ich darumb von dem hofgericht ze Wintertur mit dem rechten
erlanget hab''. — Chur, domstag vor dem palmstag, 1414.
Laitoarekiv Appeiiell I. L, A. in, Ir. 1& — Pergament-Original Für Hermann Eggler sigelt Cüntz von Rand-
egg; das Sigel hängt, ganz entstellt, offen.
aeOa. — 1414. Aprll 12. — Graf Rudolf (II.) von Werdenberg verkauft för sich und
seinen Bruder Hugo mit Zustimmung seiner Gemahlin Beatrix dem Grafen Friedrich (VII.) von
Toggenburg, seinem Vetter, die Feste War tau mit Leuten und Gütern, Gerichten, Fällen, Ge-
lassen etc., um 2300 ff Heller C. W. — An dem zwelften tag des manodes Aberellen, 1414.
LaBdesarthiv Qlams. — Abdruck: Blumer, S. 473, Nr. 151; Tschudi, Chronicon I, 675. — Regest: Erfiger, Die Grafen
von Werdenberg-Heiligenberg (St. Galler Mitteilungen, Bd. XXII), Beilagen Nr. 754. — Pergament-Original; die
Sigel des Qrafen Rudolf von Werdenberg und seiner Gemahlin fehlen.
1414. AprU 18. — Vor Eberhart Stagel, Schultheiss der Stadt Zürich, versichert Graf Rudolf (II.)
von Werdenberg seiner Gemahlin Beatrix von Fürstenberg ihre Heimsteuer von 4000 B Haller und 4000 flf Wider-
legung auf seine Herrschaften Werdenberg, Wartau, Freudenberg und St. JohannsertaL Der Handlung wohnen
als Zeugen bei Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg« Rudolf Brun, Felix Maneß, JohansManefl, Ulrich
von Lonmes(!), Lütold Grebel, Erhart Eilend, Frantz Klotter, Johans Engelhart, Heinrich Engelhart
und andre. — Mitwuchen vor sant Jöryen tag, 1414.
Archiv NuaieMliilgei. — Regest: Fürstenberger Urkundenbuch III, S. 85, Nr. 97. Krüger, Nr. 755. — Pergament-
Original ; die Sigel des Schultheissen und des Grafen von Werdenberg fehlen.
1414* Mai ft. — Graf Rudolf (II.) von Werdenberg und seine Gemahlin Beatrix setzen dem Grafen
Friedrich (VII.; von Toggenburg zu rechter Währschaft für den Verkauf der Feste War tau alle ihre Rechte nnd
ihr Eigentum an der Herrschaft, Feste und Stadt zu Werdenberg, an den Festen und Herrschaften Starkenstein
und Freudenberg und am St. Johann s er tal in Pfandes Weise ein. Lösen Friedrich oder seine Erben irgendwelche
Güter, die zu der Herrschaft War tau gehören und jetzt versetzt sind, so haben Rudolf und Beatrix bei einem allftlligen
Rückkauf der Herrschaft neben der Summe von 2300 8f Heller G. W. auch die betreffende Lösungssumme zu erlegen.
— An dem andern tag des mandes Meyen, 1414.
K. laiu- Di4 Staatearehiv Stuttgart, Lfitisbnrger Ctpialbaeh Ir. 25. - Abdruck: Tschudi, Chronicon I, S. 676; H. Wartmann,
Das Lütisburger Copialbuch (St. Galler Mitteilungen, Bd. XXV), Nr. 30, S. 140 f. — Regest: Krüger, Nr. 756.
»608. — 1414. Mal 5. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (III.) von St. Gallen gehen
Herman Schirmer, Bürger zu St. Gallen, und dessen Ehefrau Güta Landin Gütergemeinschaft
ein fUr all ihr Besitztum, ^nihis usgenomen, das ligent oder varent gut haisset und ist, denn allain
und besunder das hus, die hofstatt und hofraiti, gelegen ze Santgallen in der statt bi sant Lau-
rentzis kilchen, — hinder CAnrats Hören hus, an Ulis Hessen hofraiti und dem gasslin. Es
ist och in diser gemainde eröffnet und behalten: werdent Herman Schirmer und Güten Lan-
dinen, siner elichen wirtinen, kinde bi ainander, es sigint knaben oder tohtren, ain kind oder me,
dieselben iri elichen kind mugen si erben, als elichi kind iro vatter und iro müter erben sond und
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58
Heinrich III. 1412-1418.
5605. — 1414. Mai 16. — ,üeli von Göchan, Wellti von Oöchan, Adelheidt, ir eeliche
Schwester, Haini Spitzli, ir ehelicher man, Margreth, auch ir eheliche Schwester, Uelrich Eggen-
berg, ir ehelicher man, Anna, ouch ir eheliche Schwester, und ich Hainrich Zehennder, ir ehelicher
man*, verkaufen den Hof zu Stettfurt, genannt Bisinshof, ihr rechtes Eigen, an Beringer
von Landenberg von Sonnenberg um 39 ff /^ C. M. — Geben zu mittem Meyen, I4I4.
Stiftsaithiv Stfialleo, ((. ((. ((. 1, Fase. I, Ir. 5. — Copie auf Papier aus dem 16. Jahrhundert. Es sigelt Rudolf Win-
gart er, Ammann und Schultheiss zu Lichtensteig, för die Verkäufer, die alle kein eigenes Sigel haben.
5606. — 1414. Mai 31. — YincentiusMatter, Schultheiss zuThun, bezeugt namens des
freien Gerichtes den beiden Frauen «Bela, wilent ewirtin Jennis säligen an Losenegg, und Elsa,
ewirtin Ullis Girstis von Balderswil bi Zürich, gesessen under den Sant Johanseren^, ihrer
Tochter, die durch ihren Fürsprech haben vorbringen lassen, ^wie das dieselb Elsa von ir obgenant
herschaft, den Sant Johanseren, etwas in red und in gezigt were, umb das si eigen sin sölte, des aber
sy nüt wüste noch getrüwete*: dass die von den Frauen angebotenen Zeugen Ulrich an Wachsel-
dorn, Hans Gipp, Hans Schnider, Peter Agt, Hans Hafen, Hans Tellinger und Herman
zem Bach eidlich ausgesagt hätten, ^das si die vorgenant Belen mar denne bi drysig jaren daher
bekent habin und habin nie gehört sagen noch vemomen, das si deheines herren eigen gewesen sy,
sunder so wüssen si nüt anders, wand das si ein fryer mönsch were". — .Und sint dis dinges gezügen
Hanso Stello, Hans Swendinan, Hans Suter, Rflfo Stalder, Nigli Ruppen, Hensli
Heymen und ander erber lUten vil." — Fritag nach dem phingstsonnentag, 1414.
StifteuthivStfialleD, D. D. 2. C4. — Pergament-Original; das Sigel (des Schultheissen) hängt eingenäht
$S60Y. — 1414. Juni 1. — R&dger Harzer, weiland Ulrichs des Harzers von Con—
stanz ehelicher Sohn, sichert dem Abt Heinrich (III.) und gemeinem Convent des Gotteshause
St. Gallen das Rückkaufsrecht zu für 61 ff Heller C. W. jährlichen Zinses, die er um 970 ff Heller
C. W. gekauft hat, nämlich «des ersten ab und usser den guten ze Helfentswille und den lüten^ -^^
die darzü gehörent, geltent älli jar vierzig mut und dry mut kernen ; item usser und ab dem kelnhoftr f
ze Amptenzell und den schAppussen und allen guten ze Oberhaimen, die darin gehörent, die
järlich geltent fünfundzwainczig mut kernen und ain viertal kernen: item usser und ab dem hof und
guten ze Linggenwille, die järlich geltent acht mut kernen an ain viertal; item usser und ab der
guten ze Nidrenbürren, die järlich geltent zehen malter vesan, alles Santgaller mesß". Dei^
Rückkauf soll jederzeit erfolgen können, indem die Kaufsumme »und darmit, ob dehain vergangnem
zins ald schad dabi unvergolten usstftndi, sament und mit enander' dem R&dger Harzer oder seinecs
Erben oder ihren „gewissen hotten* in Constanz oder »zwo mil wegs verr* ausbezahlt oder bei Ver —
Weigerung der Annahme zu ihren Händen bei der Münz oder dem Wechsel in Constanz oder Winter-
tur deponiert wird. — Fritag in der hailigen pfingstwochen, 1414.
Stiftsarchiv 8t Qallen, K. K. K. 8, Faae. I, Ir. 5. — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel. — Auf der Rück-
seite folgende Notiz: ^Dis LXI g haller järlichs geltz sind erlöst, und hat min herr abbt Eglolf die losnng get&n
anno domini MCCCCXXX*.
$i608. — 1414. Juni 19. Feste Arbon. — Die Brüder Ulrich und Konrad die Paier (Payrer),
Vögte zu Arbon, verkaufen an Hugo Schulmeister, Georg Blarer und Ulrich Fürer, derzeit
Pfleger und Meister des Spitals des Hl. Geistes in St. Gallen, zu Händen des genannten Spitals «den
mindren zehenden ze MAla mit sinen zügehörden, der stuk und g&ter ze Gr&stain, ze Winkels-
Heinrich III. 1412—1418.
69
tid ze Len*, um 45 w (.\ .%^. „Derselbe zehend unser leben gewesen ist von (iem erwirdigen
l^ot^hus ze Santgallen^ daiineu wir in demselben spital geveHigat und in sin band bräht habin mit
des erwirdigen abt Hainrichs . . .^ ünsers gnädigen herreu, handen . , , Wir haben Äch gel5pt und
lobin . . . recht weren ze sind nach landes rebt iintl mit sunderhait gen Urselle, unser lieben möter,
Beatrix 6 Ol unser mämen, derselben unser müter swöster, Dietrichs von Blümenegge elicher
frö^wen, gen denselben Dietrichen von Blftmenegg und gen iren erben", — Arbon uff der vesti, zinstag
vor sant Johans tag des Tftffers ze sunnwendi, 1414,
Sfitakrfliiv Slt.StUeii, Tr. L S/Ir. h — Perga^ment- Original mit offen hangenden Sigeln*
58609.— 1414, Juul 36. — ,Peterman Prandes, genant von Bmnberg", der Zeit Schult-
reiss zu Wil, erneuert der Frau „Eisbett Güsin von T rangen* die Lehenschaft über „den akker
Pbei
■ xe Tünbrunnen gelegen hinder Lensenholtz, genant Hainrichs S c h m i d s akker; item ain halbe
■ jitchart akker, die an demselben akker lit, genant Welti Schmids akker von Affeltrangen; item
Äin juchart akker, stosaet an den Hürwispach ze Trftngen; item und ain ägerden und daz holtz,
daz daruff stat, ze Tröngen gelegen vor dem Buch an, stosset ze dem Aicha an die wisau, mit aller
zÖgehört^; alles Güter, welche die Frau nach vorgewiesenen Briefen früher von „R ädolffen von
Glotten seligen^, des Schdtheissen Vetter, und darnach von ,Küdolffen von Magelsperg, gesessen
ze Bernau g im Rintal-^, des Schultheissen Oheim, an den sie gefallen waren, zu rechtem Lehen
gehabt und der SchuUheisa von Rudolf von Magelsperg erkauft hat; der Frau wird aus besondrer Gnade
««daz fiye manrecht" verliehen. — Sant Johans und sant Paulus tag der hailigen martrer, 1414.
tBtaltUtlit Wil, MtibL llVAi'r. M. -- Pergament-Original mit o£Fen hangendem SigeL
S610, — 1414. Juli 9. — Hans BurgÖwer, Bürger zu Lindau, ersucht Abt Heinrich (HL)
▼on St. Gallen brieflich, den Wein- und Kornzehnten zu Hegnau (Hengnöw), den er als Lehen vom
Gotteshause St. Galleu innegehabt und vor Zeiten abgetreten habe an seine Kinder, „die ich han by
niiuer elicheu husfroweu Margareten Blarrerinun ald noch hy anander gewünuen mugend*, von
ilnD aufzunehmen und seinem Sohn „Ha in riehen BurgJwer anstatt und in namen aller der kint,
die min husfröw . . . und ich by anander jetz habend ald noch by anander gewünuen mugend*, zu
verleihen. — Mentag vor sant Margareten tag, 1414,
Stifbartliif %t Üallen, P. F* F. ä. A, l — Pergament -Original; das Sigel hängt eingenäht.
k
2611- — 1414, JiiH 10, BiNehofzelL — Vor Benz von Heudorf, zur Zeit Vogt zu Bischof-
*ell^ fertigt Elisabeth, die Geuiahliu Rudolfs von Eosenberg, Bürgerin von Bisch ofzell,
**üt Johans Spiser, genannt Zwingger, als Föi*sprech, dem Hl. Geist-Spital in St. Gallen ihren
Hof zu Nid er- Ach (Nidreu-Ah), — „der ainhalb stosset an desselben spitals gftte und andrenthalb
^ö der velt^iechen gute von Costentz" — , ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen, das sie um 100 fl -»^
C* M. an die Spitalnieister verkauft hat. Für diese Keclitshandlung wird ihr mit Zustimmung ihres
Qemahls, der dem Gericht einen „wilbrief" gesendet hat, vom Gericht als Vogt Ulrich B laich er,
Bürger von Bischofzell, beigegeben. Für die Spitalpfleger Hug Schulmaister, Georg Blarer und
Ulrich Fürer sind Rudolf ab dem Berg und Johans Beck der Schreiber, genannt Schvparzhans,
Bürger zu St. Gallen, erschienen, — By schoffze 11, zinstag vor St Margare then tag der hailigen junk-
frÄwen, 1414*
S|ilila!thlif M. CaUfB, Tr. (I. % Hfr. 8. — Pe r g a m e n t - 0 r i g i n al. Es sigeln Benx von Heudorf, Ulrich Blaicher nnd
Badolf von Roaenberg; das erste Bigel ist abgefallen, die beiden andern hangen oftea*
«0
Heinrich in. 1412— 1418.
Heinrich im "Wiger, Ammann zu Gossau, schützt gerichtlich die Geldforderui:^^
des Rudolf Älmer von Glarus an Martin NA^idmer zu Mos.
(ea^ftan.) 1414. Juli 17. V
Ich Hain rieh im Wijer, von gnaden des erwirdigen fUrsten und herren abt Hain rieb ^
abt des gotzhus ze Santgallen, mines gnädigen herren, am man ze Qoss&w, tun kund . . ., das fXAr
mich kam uflf disen hUitigen tag . , ., do ich ze GossAw in dem dorfl* offenlich ze geriht sass^ d^T
beschaiden kneht Bikkahänsli, gewisser hott nnd klagförer des erbern Rudi Almers von Glaru. ^,
und offnot vor mir mit fürsprechen: Als er vormals geklegt hett zö dem hof, genamt Mos, geleg"^«!
zwüschen Gochhusen und Mutwil, der Marti Wi dm ers ist^ umb die schuld, die derselbe M am- t^ i
Widmer dem vorgenamten Ri\din Alm er schuldig war von der schiffen wegen» die er nnd der Wik ^ t
von im geköfft hettint, und die klag als ferre erlegt nnd bräht hett, das im mit urtail erkent word^«
war, das im des gerihtz waibel und hott von und uss dem vorgenamten hof Mos wasen und xwj ar^^—
wtirten und her in geriht bringen sölt und da reht über gesprochen sölti werden, also hett im i^«:;h
des gerihtz waibel wasen und zwj von demselben hof Mos uff hütt disen tag her in geriht geantwtirt
und braht, alz im urtail und reht beschaiden hett ze tÄnd; und bat mich frigen, wie er fiirbaz dactmit
raren und tön sölt nach dem rehten, Da^ tet ich und ward nach miner frage mit ainheller nrt^^H
ertailt, nachdem, alz sich daz reht vormäla von ainem genht bis an das ander untzher ergangen he't:^^»
das dann wase und zwj des egenamten hofs Mos fürbaz hie in geriht still Ligen und behalten sf^i*»*
werden von diaem hüttigen tag hin die nächsten sehs wochen schierost nach enander künftig nach gebofl|
dis briefs, und das denn nach denselben sehs wochen inwendig den nächsten drjg tagen der vorgenaKr^a»
RAdi Almer ald der jetzgenamt Bikkahansli, sin hott, ald ander sin hotten, die er darzö schil«: fc»
den vorgenamten hof Mos, mit hus, mit hof, mit akkren, mit wiseu, mit hol tz, mit veld und mit all €^^
zügehörd hie ze Gossfiw uff offner gante verrftffen und umb h6pgöt{!) und schaden verköffen söltin UEi ^
möhtin nach dem rehten. Es ward 6ch mer ertailt: war, das nit daruff gebotten word ald aovil darm/^^3
nit kam, das sy dübti davon ze stand, das ai dann selber ald ander lüt von iro wegen wol daruff" bietec^^^
und den hof kiffen mugent, ob si wellen t , . .
Zins tags vor sant Marien Magdalenen tag, 1414,
SpItAlarflaiv Sl. Mkn, Tr, C. 8, Ir. 1. — Pe r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem SigeL
2613. - 1414. Juli 3L WII. ^ Vor .Hans Stain, genant Haiterwald", Weibel und
Richter zuWil, der an Statt und im Namen des „Peterman Prandis*, genannt von Brunberg,
Schul theissen zu W i 1 , zu Gericht sitzt, fertigen Heinrich Lederg erw, ehemals Schultheiss zu W i I,
sein ehelicher Sohn Rutschman und seine eheliche Tochter Ursula, Rftdi Imhofs von .Elgöw'*,
genannt Grüter, Ehefrau, letztere durch ihren Vogt Klaus I berger, mit Heinrich von Loppen,
Hofammann zu Wil, als Füi-sprech, den Brüdern Heinrich und Walther Bischof als Pflegern ^des
ewigen lichts ze Wil in Sant Niciaus kilchen, das da brünnet und ewenklich brennen soll vor dem
hailigen grab in derselben kilchen*, und das vor Zeiten von Hans Bischof (Bisch ouf) sei., dem Vater
der beiden Brüder, gestiftet worden iet, einen jährlichen Zins von 18 ß ^ C. M. und W.,, den sie den
Pflegern um 18 ff .^ C. M*, „fünf Schilling minder", verkauft haben und der jährlich auf St. Gallen
Tag zu entrichten ist von dem Gut „ze M o g w i 1 1 e ' , genannt der B o m b e r g e r Gut, das jetz ^ B u r g i
Zimberman von Moggwille" inne hat, — Wil, 1414, zinstag vor sant Peters tag ze ingändem Ogsten.
4
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g2 Heinrich III. U12-U18.
»616.
Revers von Hans Offner, Schmied zu St. Gallen, über die auf der Hofschmiede?
lastenden Verpflichtungen.
1414. Anlast 18. 8t. OaUen.
Allen . . . künd ich Hans Offner, ain schmid zft Sant Gallen, Hännis Offners seligen
wilund elicher son . . ., das ich und all min erben und nachkomen, in dero hand und gwalt min hus,
hofstatt und hofraiti, genant die hofschmidt, glegen zft SantGallen in der statt an dem marchstal
ze Hof und an C&nj Zürichers hus, jetz sind ald iemer körnend, an dem ajmer in dem hofbrunnen
ze Hof und an der kettinen, daran derselb aimer hanget, usser unserm geschmid machen und besseren
sond, als dick es die notturfft wirdet, was oder wellicherlei an geschmidtwerch daran ze machen und
ze besseren beschicht . . . Dartzft sollen ouch ich und min erben . . . von demselben minem hus, hof-
statt und hofraiti allerjerlich jetlichs jars je uff sant Martins tag ze rechtem zins geben vier pfund pfeffer
Sant Galler gewäges. — Sant Gallen, sampstag vor sant Bartlomes tag des hailigen apostels, 1414.
StiflsarelilT SttelleH, Ton. A. S9, FiLl — Copie des 16. Jahrhunderts.
2617. — 1414. August 23. — Graf Friedrich von Toggenburg und Herman von Landen-
berg, genannt Bik, erklären, dass sie „gemainlich und unverschaidenlich Hansen von Honburg
dem eitern, Hansen von Honburg dem jungem und Eglin von Randenburg gemainlich und
unverschaidenlich', 100 Gulden rhein., ;,swärer und gftter an geld und an gewicht, an der stat wechssei
zu Schaffhusen' schuldig geworden seien von „hern Ulrich und Cftnraten von Fridingen,
gebruder, und Hansen von Fridingen, irs bruders, säligen kinder'' wegen, zu bezahlen an Hansen
von Honburg vom nächsten St. Martinstag innerhalb zweier Jahre gen Schaffhausen in die Stadt. Alsk
Bürgen für getreue Erfüllung und eventuellen Ersatz alles aus Nichterfüllung entstehenden Schadens^
stellen sie Hansen den Aster und Hansen von Münchwile. Auf Mahnung haben die Schuldner-
und Bürgen „inwendig den nächsten acht Tagen^ zu Schaff hausen in offnen Wirtshäusern ^giselschaft^
zu leisten, „unser der gulten jeglicher täglichs je zwaj mal mit sin selbs lib und mit ainem knecbt
und zwajn pheriten oder aber an unser jeglichs statt, der den mit sin selbs lib nit laisten wölt oder
mag, zwen erbern knecht mit zwain müssigen phäriten, und der bürge jeglicher täglichs zwaj mal
mit sin selbs lib und mit ainem phärit** oder mit einem Knecht und einem müssigen Pferd. Gülten,
Bürgen und Knecht sollen davon nicht ledig werden ohne Erlaubnis Hansen von Honburgs oder wenn
alles bezahlt ist. — Es sigeln die obgenannten Gülten und Bürgen, und Friedrich verheisst, seinen
Mitgülten und die Bürgen schadlos zu halten. — Sant Bartholomäus abend, 1414.
G^HenUuiiMirebiT Karlsruhe. — Pergament-Original, als Umschlag verwendet.
2618.
Abt Heinrich (III.) von St. Gallen gibt seine Zustimmung zur Schenkung des
Kirchensatzes zu Gossau bei Grüningen an das Kloster Rüti.
yvn. 1414. September 17.
Wir Hainrich, von Gottes gnaden abt des gotzhus ze Santgallen, und der convent . . . ver-
jehen und tönd kunt . . ., daz für uns kam in unser gesamnot capitel . . . der fröm vest ritter herr
Herman von Landenberg von Werdegg, unsers gotzhus dienstman, an siner und an frSw Fryen,
siner elichen wirtennen, gebom von Hönburg, statt und offnot vor uns in unserm capitel: Als der
64
Heinrich Hl. 1412-^1418,
Tünbrunnen mit aller ztigeliört haben wir zu ainer ergatzung und prwydrung der obg+^dacbten gnAden und früntsehaft
abt Hain riehen und gemainem convent de» gotzbuBes ze Santgalbn . , , gantxlich ledig und lÖe gelA^sen , , . ond gf^ ^iai.%
inen . , . allen tail, recbtung, vordrung und ansprach« so wir , . , zu demselben wiger und wigerstatt . .je gehatieo. ^
Und haben ocli furbaaa jA ainem widergelt derselben frünUchaft und gnaden ünsers gotzhus aignen höf ze Tiinbranng==»w%
mit aller zugehört, uaHgenomen die widern, die an die kikhen da^elbs ze Tünbrunnen gehört, und ünsers gotzhus iiign ^r ^
höf ae Nünbrunnen . . . uJfgeben an . , , defi gotsihuB ze Santgallen band . . . und haben dieselben höf baid , . , ^1 ^^>
ze rechtem leben gemachotr von demselben irem gotshuD se Santgallen/ Wenn das Kloster Rüti dem Kloster St. Qall i^*m
„über dieeelben zwen höf ze lebentrager" darbietet, der dem Kloster nach Lebeurecht zu dienen gelobt, dem soll SL^^^
Abt von St, Gallen die beiden Höfe ohne weiteres in Trägers Weise zu Händen dea Kloster» Rüti zu Lehen geben. - — ^-
Rüti in ünserm gotzhna, 1414**)
Stlftiaithit St<i]ill«B, X. 1 I. ), Fiise. I, Nr 11 — Pergament- Original mit offen bangenden Sigeln.
1414« SSepleinlier IT* Wtl. — Abt Heinrieh (111) und der ConTent des Gott^ahansea St. Gallen g-
oben in Hinsicht auf die in obiger Weise zu Lehen des Gotteshauses St. Gallen gemachten Höfe zu «Tünbrnnnei
und ^Nünbrunnen*. wen, .der lehensgenozz ist", Abt und Conyent de« Gotteahauaea R ü t i ihnen zum Lebenträgc
darbieten* mit den Höfen zu belehnen und auch, falls einmal infolge Krieges oder aus anderer triftiger Ursache d-^ m*
Beiehnung nicht in gebührender Weise gefordert und empfangeD werden solltej mit den Lehen ,dehaineat nit varen '^^
aondern, sobald es gefordert werde^ sie wieder verleihen zu wollen. — Wil, mentag vor sant Matlieus des hailigen zwöl^
boten tag, 1414.
SÜMltarrhii WiU SchtfcL IV, Ir. 81 — Pergament-Original mit ofien hangenden Sigeln.
2619. — 1414. September 21. — Der .aramaD und die lantlüt gemeinlich in der Obern March'
sichern dem Grafen Fr idr ich (VIL) von Toggenburg das Recht der Rücklösung zu für seine um
1300 rb*?in. fl. ihnen verpfändeten Gülten und Zinsen in der March, nämlich ,atle sin gült und zimt.
so er in derselben March hat, es syen pfenninggült, kernengült, haberngiilt ald swingült, das sje uff
akern, uff matten^ uff wisen und ufl' niülineu, wie die genant sint, usgenomeu den hof ze ButtikoQ
und die zins, so an die kilchen daselbs in der March ungefarlich gehörent, die stir, so der egenaiit
ünaer gnediger herr in der March hat, und öch die vischgült, so er hat von dem var zeWiden*. Die
Lösung kann jederzeit erfolgen und zwar ,vor sunt Matheiis tag des heiigen zwelibotten mit der jer-
lichen gült und dem zins, so dann desselben künftigen jares, als die losung beschicht, von den egenanten
gfttern gefallent, und nach sant Matheus tag an dieselben gült; won heschicht die ablosung nach sant
Matheus tag, so sol dieselh gült ouch von demselben künftigen jar uns . . , volgen und werden*» —
Sant Matheus tag des heiigen zwelibotten, 1414.
StiFtÄurrlih St* Kalif u, ft. D, L t. 2, — Pergament-Original FHr den Ammann und die Landleute der Obern March
»igeln auf ihre Bitte pünaer lieb berren*, der Atnmaan und die Landleutf* ssn Sehwiz, ,won wir ouch die »ach mit
irem gunwt und willen getan haben*, mit ihrem gemeinen Landespigel; daa Sigel hängt eingenäht,
2ftSJ0, — 1414. Oetol^er 2, 8t.(ffalleiK — Der kaiserliche Notar „Wernherus Deciraatoris
de Pfullendorf, clericus Constantiensis dyocesis", stellt auf Bitte Abt Heinrichs (UI.) von
St, Gallen für die Kirche in Wil einen Transsumpt des Indulgenzbriefes von 1333 aus.*^ — 1414,
indictione iuxta stilum Romane curie septlma, alias regulariter octava, pontificatus . . . Joh aunis . , *
pape XXIII. anno quinto, mensis Octobris die secunda, hora quasi secunda post meridieni diei eiusdein
in oppido SanctiGalli, Constantiensis dyocesis, et ibidem in domo abbatiali monasterii Saneti
Galli, in solario domus eiusdera . , ., presenÜbus religiosis in Christo doniinis Bernhardo de Ow et
Andrea St rem, presbjteris ordinis saneti Benedicti, capellanis supradicti ruonasterii Saneti Galli,
testibus ad premissa vocatis, petitis et rogatis.
ISttdtArrhh Wil, Srliull. U, Kr. 7. - P e r g a m e n t - O r i g i n a 1 mit dem Notariatszeichen dea WemheruB Decintatoria.
Heinrich III. 1412-1418. ß5
2621.
Abt Heinrich (III.) von St. Gallen entscheidet einen Streit zwischen Konrad und
Ulrich Blarer einerseits und Rudolf dem Maier von Altstätten anderseits um einen
'Weinzehnten im Rheintal zu Gunsten der ersteren.
8t. OaUen. 1414. Oetober 3.
Wir Hainrich, von Gots gnaden abt des gotzhus ze Sant Gallen, . . . tAn kund . . ., ^as wir
uff den hüttigen tag . . . von diser hienach geschribner sach wegen offenlich ze geriht sijen gesessen
zeSant Gallen uff unser und Ünsers gotzhus pfallentz, und d&selbens ist fQr uns komen in offem
gerillt der vest, wolbeschaiden Cünrat Blarrer vonCostentz, C&nrats ßlarrers säligen wilunt
elicher sun, in namen und an statt sin selbs und Ulrichs Blarr er s, sins elichen brAders. Und hat
derselb C Anrät Blarr er geklagt und geöffnet vor uns in geriht durch den wolbeschaidnen Hansen
Beken, genamt Schwartzhans, burger zeSantGallen, sinen erlobten fürsprechen, und sprach:
der erber from BAdolff der Maiger von Altstetten, unser und ünsers gotzhus dienstman, habi
in und Ulrichen, sinen brAder, gesumet und hinderi und sumi sü noch an winzehenden, da nsser
akem und buwfeld winwachs geleit ald wingarten gemachet sigint in den stuken und gAtem, die da
gehörint in die gAter und in die zAgehörden der gAter ob Altstetten und am Kornberg, im Rin-
tal gelegen, die inen zebendhafftig sigint und och denselben zehenden von uns und ünserm gotzhus
ze lehen habint. Und von derselben sach wegen sig dem egenamten RAdolffen Maiger von iro clag
wegen verkündet nach lehensreht zAm ersten tag uff die ersten gedingstatt, genamt zAm S pal tenstain
obR6rschach, und uff den andren tag uff die andren gedingstatt, genamt zAm StAl under Riedrer-
boltz, und an denselben baiden gedingstetten habi der beschaiden Albreht Zwik, genamt Spiser,
iro baider gewüsser bott und clagfArer, mit vollem gewalt uff iro gwün und Verlust des vorgenamten
Bftdolfs Maiger von Altstetten gewartet und die baid tag geweret und verstanden von iro wegen,
als reht und urtail gäbi vor dem erwirdigen hern Georien von Enne, ünserm und ünsers gotzhuses
propste ze Sant Gallen^ der an unser statt und von ünsers haissens wegen an denselben gedingstetten
dozemU gesessen sig und geriht hab, das och war ist; und sig nu hütt der dritte tag, uff den dem-
selben RAdolffen Maiger von Altstetten verkündet sig zAm rehten her uff unser obgenamten
pfalientz ze Sant Gallen von sumung und ierrung wegen, so er im und Ulrich, sinem brAder, getan
hab nnd noch tAge an dem vorgeseiten winzehenden, und also warti och er in namen und an statt
sin selbs und Ulrichs, sines brAders, uff iro dritten klag des vorgenamten RAdolffs Maigers von
Altstetten von der vorerzalten clag wegen. Und nach diser vorgenamten clag und sach batt uns do
der vorgenamt C Unrat Blarrer durch sinen vorgenamten fürsprechen, das wir wöltin haissen fragen,
was herüber reht war. D&rumb hiessen wir fragen, und gab urtail und reht ainhelklich, der vorgenamt
CflnratBlarrer sölti des ersten nemmen und stellen den hotten, durch den dem vorgenamten RA-
dolffen Maiger verkündet war her zAm rehten uff hütt. Do stallt und namt derselb CAnrat Blarrer
le botten den beschaidnen Hansen Sporer, burger ze Santgallen. Derselb Hans Sporer seit
och do vor uns in offem geriht und swAr och daruf usserthalb unser pfalientz ainen gelerten aid ze
flot und ze den haiigen vor dem beschaidnen HansenGolder, gerihtswaibel ze Santgallen, der
ron des gerihts wegen darzA geschikt ward, er hab dem vorgenamten RAdolffen Mai ger von AI t-
rtetten den verkündbrief in sin selbs band vor siner vesti zAr Nüwen Altstetten im Rintal
[eantwurt und gegeben und hab im da verkündet von der egeseiten clag wegen. Und do dis also be-
chah, do gab urtail und reht nach unser frag, der vorgenamt CAnrat Blarrer sölti warten, diewil
ir uff disen hüttigen tag ze geriht sässint, und sölti aber dem vorgenamten RAdolffen Maiger von
9
66
Heiurich III. 1412-1418.
Altstet teil dazwtischen gerftfft werden ze drin malen, als reht war. Also ward do demselben RJ-
dolffen Maiger offenlichfgerilffet ze drin intllen, jekliclis mäles tisch urtail durch den obgenamten
Hansen Gold er, ob derselb Rötlolff Maiger von Altstetten ald jeman an siner statt an dem
geriht stAndint oder wärint, das sich die erschaintint und zft der obgenaniten clage antwurtint dem ^
vorgenamten Cünraten Blarrer, Und won aber nach diseni rifien der egenamt CÄnrat Blarrerf
wart^ta und aber Rüdolff Mayer, da vorgenamt, niht kam noch jeman von sinen wegen, fÖr uns
in geriht ze antworten und reht ze haltend von der egeseiten clag und sach wegen, do beachied und
gab urtail und reht: Cönrat und Ulrich dieBlarrer da vorgenamt sölliut iro ansprach und sadi
behebt haben und habint och die behebt nach urtail und reht wider den vorgenamten Rudolf fen
Maiger von Altstetten, und aöUi sü derselb Rfidolff Maiger fürbasser daran niht sumen an
dem vorerzalten winzehenden, es sig denn, das derselbe jetzgenamt Rudolf f Maiger von Altstetten
usziehi ehaft not, die in gesumet hab, das er zä diseni vorgeseiten hüttigen geribte niht konaen möhti,
und och dieselben ehafften not erschain und färbring, als reht sig , , .
Sant Gallen, mitwuchen nach aant Michabels tag des hailigen ertzengela, 1414.
Stiftitarchiv St. «allen» P. F. I. A. 5. — P e r ga m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen tiangendem SigeL
Burichart von Ramswag schwört, die Abtei St. Gallen wegen seiner st. gallisch'en
Leibgedinge und sonstiger früherer Misshelligkeiten nicht mehr zu belästigen. ■
Ht. C^aUeu. 1414« Oetuber 15. 1
Ich Burkart von EamschwSg, dienstnmn des erwirdigen gotzhus ze Santgallen, vergich
und tftn kunt . . . von der stössen, züsprüchen und misshellung wegen, so ich untzhar gehebt hän mit
und zu dem hochwirdigen fürsteu, minem gnädigen herren abt Hain riehen von Gottes gnaden des
gotzhus ze Santgallen und zft den^selben sinem gotzhus von ettwaz libdiogs wegen, alz ich maint,
daz mir derselb min herr und sin vorvaren abt Cön sälig ingenomen hettint ze Öassow und ze Hüttis-
wille ald anderswa, und alz ich och maint, daz si mir den hof ze Gossow^ daruzz mir libding git,
verbrent und gewAst hettint, daz ich desselben mins libdings dardurch entsetzt wäri: daz ich darumb und
umb alle ander zßsprüch, stözz und missliellung, .so ich mit und zfi demselben minem gnädigen herren
abt Hainrichen ald sinem gotzhus von dehaines libdings wegen, so mir von demselben sinem gotz-
huy gät ald mir untzher je vervalleu ist, ald von dehainerlay andren htach wegen je gebebt hän oder
gewinnen ald gehaben möht untz utf disen hütigen tag, . . . lieblich und früntlich und och gantzlichen
und gar nach allem nnnem willen verriebt und veraint bin, also daz . . . ich hinfÜr, alz lang ich leben,
miner libdiogen, so ich von dem obgenanten gotzhus ze Santgallen hän, allweg komen sol uff die
guter, daruff si mir verschriben sint, und die jürlichen von denselben gfttern vordren und anziehen sol
und mag nach mines libdingbriets Int und sag, den ich vor malz darumb von demselben gotzhus ze
Santgallen hau. Und war, ob mir au denselben libdingen dehaiuost ungewert ihtz ussgestflndi oder
an den gÄtern abgiengi . . .^ darurub sont mir noch minen erben der obgenant min gnädiger herr abt
Hain rieh noch dehain sin nachkomen nihtz gebunden sin ze bessrent noch ze antwurtent, dann daz
ich des und darumb allweg komen sol an die guter, daruzz mir dasselb libding verschriben ist, und
an die buwlüt und hindersässen derselben guter nach mines libdingbriels lut und sag; es war denn,
ob ich debainost von dem obgenanten minem herren abt Hainrichen oder von sinen nachkomen an
demselben libding gesunipt oder geienvt wurdi, denn so sölti und niöhti ich des wol an si komen nach
des obgedahten mines libdingbriefe lut und sag, den ich vormalz inne hän^ in gevärd. Och ist nam>
rieh IlL 1412—1418.
S6%6. — 1414. NoTembi^r 34. ~ Mainz Hainrich der ältere, Bürger zu Isni. verkauH
an Hans Sträl zu Seh wen diu ynd dessen Sohn Cunz Sträl um 33 ff ^ einen jährlichen Zins
von 2 Malter Haber Wanger Mass und h ß ^ CM. Isnor Währung von den zwei Gütern zu dem
Untern Mecken (Meggen) gelegen, die zur Zeit der junge Keller daselbst baut, ein Lehen von
Sürgenstein (Sirgenslain) von Kavensburg» vor dem dieser Verkauf gefertigt worden ist. Der
genannt*^ Zins soll alljährlich vor des Halders Zins aus diesen Gütern entrichtet werden, und stwar
der Haber zwischen Martini und Weihnachten nach Isni, das Geld aber an Martini» — Sant Käthen
anbeut, 1414.
StiftsartbiT SL fallen, L L 1 Ä. 51. ^ Copie auf Papier aus dem 18. Jahrhundert — Neben Hainz Hamricb «igelt anf
«eioe Bitte auch Hane Wächter* Stadtammaim zu Uui,
I
»637*
Papst Johannes (XXIIL) nimmt das Kloster St. Gallen unter seinen Schutz und
bestätigt dessen Besitzungen, Rechte und Freiheiten.
Canstanz. 1414. l>eeeiiiber 5.
lohannes episcopns, servus servorum Dei, dilectis filiis . . abhati et conventni mona^terii sancti
Galli de Sancto gallo * . . saliitem et apostölicani benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum
est et hone,stiini, tarn vigor equitatis quam eciam ordo exigit racionis, nt id per solicitudinem officii
nostri ad debitum perdiicatur effectum. Eapropter, dilecti in Domina filii, vestris iustis postulacionibns
grato concurrentes assensu, persona« vestras et locum, in quo divino estis obsequio mancipatio cum ■
Omnibus bonis, que impresenciaruni racionabiliter possidetis aut in futurum iustis raodis prestante
Domino poteritis adipisci, sub beati Petri protectione suscipimus atque nostra omnesque libertate^j et im-
munitates a predecessoribus nostris, Romanis pontificibns^ sive per privilegia vel alias Indulgencias vobis
et monasterio vestro concessas necnon omnes libertates et eiemptiones seculariura exactionum a regtbus,
principibns vel aliis Christi fidelibus racionabiliter vobis et eidem monasterio vestro concessas et specia-
liter terras, decimas, possessiones et alia bona vestra^ sicut ea oninia iuste et pacifice obtinetis, vobis
et per vos eidem monasterio confirraamua et presentis scripti patrocinio communimus, salva in predittis
decimis moderacionc concilii generalis. NuUi ergo omnino liominuni liceat hanc paginam nostre pro-
tectionis et confirniacionis infringere vel ei ausu tenierario contraire; si quis aufcem hoc attemptare
presumpserit^ indignacionem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli, apostolorum eius, se noverit
incursurum. Datum Constancie, nonis Decembris, pontificatus nostri anno qninto.
StirUarchiv St.fJallfli, L L R. B, — Pergament- Original mit ßleibutle an gelb-roter Seiden schnür. — Registratur*
Termerk auf dem Buge: R^ gratis Jo. Worchem.
I
26588- — 1414. Deeember 8. — ÜHTierliger derjöngere, genannt Strub von Balgach,
verkauft dem Leutprie.ster Konrad Engler zu Bernang und dessen Muhme Anna Stainler, Peter
Stainlers zu Wil ehelicher Tochter, das Brüningsmad auf Widn au erriet, stosst «ainhalb an
Wolfürtzmad, anderthalb an den ussern Rietgraben*, um IP/2 'S ^ CM, — Samstag nach
sant Niclaus tag, 1414.
8tiftsar«hl¥ St. eillfii, E 3, Z. 2. ft. — Pergament-Original. Für den Verkäufer gigelt Hans öler, Keller und
Richter zu Balgach; das Sigel hüngt eingenäht — Siehe Göldi, der Hof Bernang, Nr. 66, S. 21. VgL unten 1419,
Augaat 28*
70
Heinricli in. 1412-1418.
2630.— 1414. Decenibi^r 30. Tobe L — Bruder H u g van Montfort, .maister in tütschen,
landen Sant Johans ordeas^, vertauscht an den Grafen Friedrich (VIL) von Toggenburg de
Hans von Gnnzenbach, einen Leibeigenen des Hauses zu Tobel, Sohn des C&ni von Oiinzei
bach, gegen Frau Ita, eine Hörige des Grafen, Tochter de» Rödi von Riet, Gattin des Hernia]
von G unzenbach, eines Bruders des obgenannten Hans. Der Tausch geschieht auf Bitten der beide
vertauschten Leibeigenen* — In ünserm hus ze Tobel, sant Thomas des hailigen zwelfl>otten abend
1414.
StiftearfMvSLiJftlkn, ftJL 2, r. SJ. — Pergament-Orlgiual mit offen hängendem SigeL
Unter dem gleichen Datum (1414. ]>ee«mlier ÄO.) »teilt Graf Friedrich (VIL) vöh Toggen bur|
einen Gegenbrief au», da»*« er seine Leibeigene ,Iten» wilent Rudi Riettmana van Riett elichen tocbter*» dem
phuB ze Tobel, SantJolians ordena* in Tausch gegeben habe ,iimb Hansen ab dem G un tzenbach *, — SatiU
Thomas des hailigen zwölfbotten aubent, 1414, fl
Turgauii^clieN KailMMithif, Ht ToM. SrhuhL XIII, ¥m. VIII, Ir. 2». — Pergament-Original mit beschädigtem SigeL
2631.
Der päpstliche Caplan und Generalauditor Angelus de Balionibus aus Perugil
schützt das Kloster St. Galten gegenüber dem Leutpriester und dem Schulrectc
der St. Laurenzenkirche in seiner Exemtion vom ge^vöhnlichen Recht, vermöj
deren es kein Interdict beobachten muss.
Coiiittans. 1415. Janaar 4^.
üniversis ei singulis, ad qiios presentes littere per?enerinfe, Angelus de Balionibus de Perusic
decretorum doctor, archipresbjter Perusinus, doraini nostri pape capellanus eiusqiie ac camerarii ipsii
et caiisarum ciirie camere apostolice generalis aiiditor, salutem . . . Nu per siquidoin venerabiles et religiosi'
viri domini Henri cus, abbas, et convewtos monasterii sancti Galli de Sanctogallo , . . nobis, auditori
prefato» per providum virum njagistrum lohainiem Crejt, eorum ac in Roma na curia procuratorera,
querelanter exposuerunt, quod, licet dictum monasterinra cum ecclesiis, capellis ac locis sibi annexiJ
ac membris suis a tanto tempore, cuius inicli memoria hominiim non existit, fuerit et sit iminediat«^
sedi apostolice subiectum et a iurisdictione ordinaria exemptum, ita etiam quod a dictis temporibus
citra ipsum monasterium et capelle sibi annexe nulluni interdictum servaverint aut servare debuerint,
quantumcunque etiam in ecciesia parrochiali sancti L a u r e n c ii de S a n c t o g a 1 1 o ^ dicte diocesis, sitty
intVa septa dicfci monasterii, interdictuna aliqnod observaretur, tarnen qiudam domini Hugo, plebanuiS
ecclesie prefate sancti Laurencii, et lohannes, rector scolarium ibidem, eius coadiutor^ contra
exeuiptionera et privilegia dicti monasterii nuper quendam dominum Cristianum, presbyterum pre-
bendarium capelle sancti Petri contigue annexe dicto monasterio et infra septa eiusdem monasterii
edificat^, divina ceiebrare volentem in eadeni capella requisivernnt et inhibuerunt eidem, ne divina pro
tunc ibidem celebraret, asserentes quendam laycum excoramunicatum et interdictum auctoritate ordinaria
fore ibidem in loco, propter quod interdictum servari deberet, non tarnen aliquod mandatum superioris
ostendendo vel aliquam excommunicacionem vel denunciacionera seu aliam quamlibet probacionem faciendo.
Qui quidem dominus Cristianus nudis et simplicibus verbis dictorum Hugonis etlohannis non
assenciens nee fideni adhibens divina celebra?it in dicta capella ipsi monasterio anneia, propter quod
ipsi Hugo et lohannes auctoritate seu pocius temeritate propria, nulla precedente declaracione vel
aliü procesäu vel actu iudiciali, dictum Cristianum tamquam excommunicatum evitanint et evitant
contra privilegia et exemptiones monasterii antedicti^ in non modicum preiudicium et gravamen eiusdem
!«Hnch III. 1412—141
?1
I
iDonasterii eiusque capellarum, petentes sibi a nobis super premissis debitum caiiira dictos Uugonem
eilohannem sibi remedium adhiberL Propter quod nos» auditor prefatus, dictos Hugonem et lo-
haDnem coram nobis ad iudiciüin evocari fecimus respoiisurif!) super premissis in certo ad hoc statu ho
tenaino, in quo dicti Hugo et Johannes coram nobis comparentes et auditis peticione et qiierela
aoteiiictis re^ponderunt, quod eis per ordinarium loci mandatum extiterat, ut in presencia cuiusdam laici
excoramunicati interdictimi servare deberent quodque propter presenciam dicti layci et mandatum preno-
tatuni servarunt interdictum in parrocbia sancti Laurencii de Sanctogallo et intimarunt dicto
domitio Cristiano tunc celebrare volenti, ut etiam servaret interdictum, non tarnen volentes per hoc
priTilegiis dicti monasterii in aliquo [detrectare], sed tantummodo obedire raandatis ordinarii; et quia dictus
Cristianus non cessavifca divinis, ipsura crediderunt propterea excominunicatum et eum tamquam talem
evitarunt, credentes eis hoc licere. Tandem ipse partes post niultas hinc inde allegaciones factas^ videlicet
diiTtus roagister lohannes Creyt, procurator procuratorio nomine dictorum dominorum abbatis et
conventus, de cuius procuracionis mandato uobis constabat, parte ex una, et dicti domini Hugo et
lo Kann es parte ex altera, volentes lites ei dilaciones aniputare et expensis parcere et declaracioiii iuris
in premissis acquiescere sine litigiornm strepitu, consenserunt et voluerunt expresse, nt dictam qoestionem
et discordiam, que magis in iure existeret quam in facto, summarie, simpliciter et de piano, sine strepitu
et figura iudicii decidere et teiminare deberemus, declarando videlicet, utrum de iure dictus Cristianus
aixdis verbis dictorum Hugonis et lohannis super predictis fidem adhibere teiieretur et ad eorum
■ sixupUcia et nüda verba sine aliquali alia probacione a divinis cessare deberet, et non cessaodo, utrum
per eos sie vitari debuerit etc. ünde nos, auditor prefatus, visis et auditis propositis et allegatis hinc inde
et Omnibus» que dicte partes dicere, ostendere et allegare voluerunt, declaravimus et presencium tenore
dö iure declaramus dictum C r i s t i a n u m nudis et simplicibus verbis dictorum Hugonis et Fo h a n q i s
Lci^edere non debuisse nee ad eorum nnda et simplicia verba a divinis cessare debuisse et dictos Hu-
gponeni et lohanuem propter predicta non debuisse dictum Cristianum tEunquam exconimunicatuni
f'itart»* Et predicta declaravimus et declaramus presentibus et consencientibus dictis Hugone et lolianue
^t dicte declaracioni nostre acquiescentibus et se paratos et dispositos asserentibus dictum Cristianum
occaaione preniissorum awplius uolIe vitare. In quorum omnium et singuloruni fidem et testimonium
präsentes litteras per Her mann um Coppardi, notarium nostrum publicum infrasoriptum, desuper lieri
et publicari sigillique dicte curie cauiere apostolice iussimus appensione coramuniri. Datum et actum
Constancie in domibus habitacionis nostre sitis iuxta ecclesiam sancti Step hau i» aniio a nativitate
Domini millesimo quadriugentesimo quintodecimo, indictione octava, die nona mensis lanuarii, hora
terciarum vel quasi, poutificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini lohannis, divina
proTidencia pape vicesimi tercii, anno quinto, presentibus venerabilibus viris dominis Petro Pauli de
Seuis, canonico Senensis^ Marti no Qotschalky nck, clerico Monasteriensis diocesis, et
HoTiofrio de Perusio, tesiibus ad premissa habitis.
Et ego Hermannus Coppardi de Urdinghen, clericus Colouiensis diocesis, publicus im-
P^Tiali auctoritate curieque camere apostolice notarius, quia premissis omnibus et singulis tamquam
«otariuij publicus rogatus interfui, idcirco presens publicum instrumentum desuper de mandato dicti
Jomiui auditoris confeci et propria manu scripsi et publicavi signoqoe et nomine meis consuetis siguavi
^aa cum appensione sigilli proprii dicte curie camere apostolice in testimonium eorundem.
Miflitarfhir M. tlallfl« I, 4* L Sf . — Fe r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel h&ogt eingeaälit an roter Leinenacbnur.
S6S2. — 1415* JiiitUiir 16. Constaiiz. — Angelas de Balionibus, päpstlicher Caphiu und
Qeneralauditor, stellt auf Ansuchen von Andreas Strajm, einem Mönche des Klosters St.Gallea, un
72 Heinrich III. 1412-1418.
vorher bekannt gegebenem Termin in öffentlicher Sitzung in der St. Stephanskirche zu Constanz
einen Transsumpt aus Yon einem Document, das selbst ein 1369. August 30. in Zürich durch den öffeni-
lichen bischöflich-constanzischen Notar „Ruodolff Wernheri de Winterthur*, Kleriker der Constanzer
Diöcese, ausgestellter Transsumpt ist von zwei Schreiben Bischof Heinrichs (III.) von Constanz, die
Ulrich, Decan des Gossauer Decanates, namens der Bürgermeister, Räte und Bürger der Stadt
St. Gallen zur Anfertigung einer Gopie vorgelegt hatte.
Im ersten der beiden Schreiben erklärt Bischof Heinrich (IH.) von Constanz, von Bürgermeistern,
Räten und Bürgern der Stadt St. Gallen sei vor ihn gebracht worden, wie verschiedene Kleriker in
hoher und niederer Stellung, sowie andre Leute mit Berufung auf eine Bestimmung in den Constitutiooes
Clemens V.'^ behaupteten, durch ein Interdict, das vom Constanzer Bischof oder in seinem Namen über
die Pfarrkirche St. Laurenzen und die Pfarrei ausgesprochen sei, werde auch die Kirche des Klosters
St. Gallen betroffen und die Conventualen seien zur Beobachtung des Interdicts verpflichtet, während
die Conventualen und andre dies bestritten. Um nun dem Ärgernis, das infolge dessen entstanden sei«
ein Ende zu macheu, hätten die von St. Gallen ihn ersucht, zu entscheiden, was in dieser Sache als
Recht gelten solle. Daher habe er Zeugen vernehmen und ihre Aussagen au£seichnen lassen, und da
sich aus diesen ergeben, dass von den beiden Kirchen in St. Gallen die Klosterkirche die obere sei, habe
er erklärt, sie sei bisher von einem über die St. Laurenzenkirche verhängten Interdict nicht betroffen
worden, werde davon nicht betroffen, und die Conventualen, sowie andre Leute seien zu dessen Beob-
achtung in der Klosterkirche nicht verpflichtet. — Constantise, 3. calendas Augusti 1367, indictione
quinta.
Das zweite Schreiben des Bischofs von Constanz gibt die Zeugenaussagen wieder, die alle zu Gunsten
der Klosterkirche lauten. Der lateinische Text entspricht der im IV. Band des Urkundenbuches^' repro-
ducierten deutschen Übersetzung. — Datum Co ns tan tise, 1367. 4. calendas Augusti, indictione Y. —
Auch der Schluss mit Anführung der Zeugen und der Notariatsformel entspricht der Übersetzung.
Constantiffi, in ecclesia sancti Stephani, 1415, indictione VIU., die Mercurii, sextadecima
lanuarii, ..lohannis... pap» XXIII. anno quinto, prsesentibus ibidem honorabilibus viris magistris
Ruodolffo Batt et lohanne lohannis de Braydenbach, notariis publicis nostrisque scribis,
clericis Treverensis diocesis, Coloniensis civitatis, testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis.
•) Cleacntinanin Hb. V Ut. X d« Motcniia •xeomman. rap. 1 : Ex frcqucntibns tie. - b) 8. 71. Nr. 1647, •!• Datuai Ut dort S. calcadu Aoffnatt •ataccbra.
SüftourehiT Sttellei, lUbr. HD, Fase. 4. — Copie auf Papier aus dem XVII. Jahrhundert (von Stiplin). — Der Tran»-
Bumpt ist unterschrieben und mit dem Sigel der apostolischen Curie bekräftigt durch «Hermannns Coppardi de
Urdingken(!), clericus Coloniensis diocesis, publicus imperiali auctoritate curisaque causarum camer» apostolics
notarius.*
2633.
Der päpstliche Caplan und Generalauditor Angelus de Balionibus aus Perugia ab-
solviert Georg von Ende, Propst des Klosters St. Gallen, von der Excommunication,
die vom Vicar des Bisehofs von Constanz unbefugter W^eise über ihn ausgesprochen
worden ist.
ConstaiuE. 1415. Januar IM.
Universis . . . Angelus de Balionibus dePerusio, decretorum doctor, archipresbyter Peru-'
sin US, domini nostri pape capellanus eiusque ac camerarii ipsius et causarum curie camere apostolic^
generalis auditor, salutem . . . Comparuit hiis diebus coram nobis honorabilis et discretus vir dominum
u
Heinrich Ilt. 1412—1418,
2634. — 1415. Januar 36* Constunz* — König Sigmund bestätigt den Leuten und Gütern
des Reicbshofs Kriedsern alle Gnaden, Privilegien und Briefe, welche ihre Vorfahren und sie von
Römischen Kaisern und Königen erworben haben. — Costensc, sampztag nach sand Pauls tag con-
versionis, 1415,
Arfhiv Oberrid. Stirt^iirrliiv StJialIeD, L L 4« Nr 1. — Pergament -Original mit grossem königlichem Sigel (Hefiser
Nr. 124, Taf, XIV, Nr 98). -^ Abdruck: Hardegger und Wartmann, Der Hof Krieseern, Nr, 28. — Kanzle iunter-
fertigung: Michel de Prieat, canonicum Wratialavienai«, ^
2635* — 1415. Jiiiiuar 31, RottwelU — Eglolf von Wärtern her g, genannt von W 1 1 d e n-
steiii, HolVichter ku Rot t weil an Statt und im Namen des Grafen Hermann von Sulz, weist die
Anna M egg in, die mit ihrem Fürsprech Klage führt gegen Heinrich Bischof und Heinrich
Wurm, beide von Wil, nach Anhörung einer Botschaft von Wil auf Grund der vorgewiesenen Frei-
heitsbriefe dieser Stadt und eines von derselben ausgestellten offenen Geleitbriefes an das Gericht von
Wil. — Dynstag vor unser Frowen tag der lichtmesse, 1415-
Stadtiffhif Wil, JirhuljL IV, Ir 70. — Pergament-Original; das Sigel des ,Hofs ze Rotwil" hängt eingenäht, ^
2636. — 1415, Februar 14. Beriiani:, — Herr Konrad der Engler, Leutpriester zu Ber-
nang, fertigt auf Bitte des K onrad Hermann von Bernang und seiner Frau Anna Kirchhofer
(Kilkoferin) dem Martin ab Kellerberg ein Gut, genannt »des Balgers hofstatt*, oben in dem
Dorf Bernang gelegen^ — »stosset ainhalb an daz Gejücht, anderhalb an die lantstrass - — , und
den wingarten, genant die Bech, gelegen bi derselben hofstatt ennent der lantstrass, — stosset an
dieselben lantstrass und stosset och an Hansen Kellers wingartcn" — , welche Güter in den Widem-
hof zu Bernang gehören und von dem früheren Inhaber Hans Scbürtz, dem damaligen Ehemann
der Anna Kircbhofer, an Martin ab Kellerberg verkauft, bisher aber noch nicht gefertigt worden sind«,
— Sant Valentins tag, 1415. I
SÜflMRhiv St flallpn, i. tLLl ~ Regest: Göldi, Der Hof Bernang, Kr, 57. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a L Ea sigeln
der Leutpritjfiter und für Eonrad Hermann sein Vater Rödi Hermann, Ämmann zu Beroang; hmde Sigel hangen
eingenäht
58637.
Graf Friedrich (Vll.) von Toggenburg bestätigt eine Pfrundstiftung der Bürger voio^
Liehtensteig.
Liebten^tei«. 1415. HEr£ 14.
Ich griff Fridrich von Toggenburg, griff ze Brettengöw und ze Thafäs, tünd kund und
verjehent offenlich mit discm brief: Als unser lieben burger ze Liechtensfcatg, arm und rieh, luter*
lieh durch Gottes willen nmb das, daz Gottes lob und er dester rae und förderlicher vollbrächt und
gemerot werd, recht und redlich geordnet und geben habent disi hienach benempten göter zft ainer
widern und pfründ der kikhen ze Liechtenstaig, die mit der hilf Gottes da gebuwen und volbrächt
ist worden, — item des ersten des Müllers gilt ze Li echtenstaig gelegen, stosset an Jacobs Kipfen
blaiki und an die Banhalden, giltet järlich nun stuk geltes; item des Muttli artz giU ze Liechten'
staig gelegen, stosset an des S taigers wisen ze ainer siten und andrenthald(!) an die landsträss und
giltet järlich sechs stnk geltes; item des Staigers gut ze Li echtenstaig gelegen, stosset ainhalb an
des Brunmans wiger, andrent an die Banhalden, giltet järlich vier stük geltes; item das göt, das
man nenipt der Oberhof, in den Erlen gelegen by Cappel in dem Turtal^ giltet järlich sechs stük;
r von.,
j
76
Hemrich UI. 1412-1418.
und getan hat: also befelhen wir fürbaß den vorgeiianten Hartman, Fridrich, den von Lindow
und von Sand Gallen, was sy hertzog Fridrichs lande, stete oder gütere nötten oder gewinnen
würden oder siist williclicli an sy slahen würde, das sy das alles an nnserr stat und zu unsem und de«
riehs Iienden empfali*?n und innetnen sollen. Mit urkund diß briefs, yersigelt mit unserra kuniglichea
anliangmiden insigeL Geben zu Costentz, nach Cristi gebort viertzeheiihund er tjare und dornach in
dem fünftzehendisten jare, am heiligen osterabende, unserer riche dez Ungrischen etc. in dem newn»
undtzweintzigisten und des Römischen in dem fünften jaren.
Sta<itarflilf U. Mk% Tr, VU. ]lr. 2. 1 ^ Pe rg a m e n t - 0 r i g i n a L Dag Sigel (Peffiier, Nr. 130. Tat- XIV, Nr, 105 j hingt
an Pergament band. — Regeet: Altmann, Nr. 1543. — Kanzleiunterfertigung: Per dominum G(öat her) comitem
de Swartzburg, ludicem curie» Michel de Priest» canomcns Wratislavienais. — Regiatraturvermerk: R.
Vgl. Jansgen, Frankfurts Rei*:faat:orresponden£ I, S.285, Nr, 495: König Siginimda Kriegsanstalten gegen den Herzog
Friedrich von Österreich, 1415 Mürz: ^- ,Item so Bollen die von Sant Gallen and die [von] Appenzellen mit graTea
Wilhelm von Bregeinc« and anders den farsten, herren^ rittern und knechten dabj gesessen nff den ostermantag
[April l.| vtir Feltlcirchen cziehen' etc.
Ä640- — 1415, April 9* XUnj^terllnieren« — Margaret von Rosen berg, Klosterfrau zu
MiinsterÜDgen, entsagt mit Einwilligung der Meisterin des Gotteshauses Münsterlingen, Margaret
Blarer (Blarrerineii), in einem Brief an Abt Heinrich (IIL) von St Gallen allen Ansprüchen, die
sie ,von erbs oder lipdings wegen" besessen oder künftig gewinnen würde auf gewisse Güter» die mil
ihrer Zustimmnng von ihrem Schwager Kon r ad Paier (Paygrer) und ihrer Schwester Ursula von
Kosenberg an die von Herisau verkauft worden sind, und sendet diese Güter durch Ulrich L ein an,
Bürger zu Arbon, zu Händen des Abtes auf mit der Bitte, die von Herisau damit zu belehnen. —
Mün st erlin gen, dinstag nach ussgenter osterwuchen, 1415.
UcBiPindfarcliiT ßerlKan, — Äbdinck: Zellweger, Urkunden l, 2 Nr. 219, S. 250. — Papier- Original. Es sigeli
die Meiaterin Margaret Blarer. Das ehemal« auf der Vorderseite aufgedrückte Sigel ist abgefallen.
2641.
König Sigmund verleiht den Bürgern der Stadt St. Gallen den Blutbann für ewige
Zeiten, befreit sie vom königlichen Hofgericht, Fälle offenkundiger Rechtsverwei-
gerung ausgenommen, und gewährt ihnen das Recht, kleine Münzen zu schlagen.
€oii»taiU£. 1415. April l^S.
Wir Sigmund, von Gotes gnaden Römischer künig, . . . bekennen und tun kunt . . .: Als wir
den burgermeistern, rate und bürgern der stat von Sand Gallen, unsem und des richs lieben getrQen,
vormals den ban über das blut zu richten uf unser widerrüffen verlihen hatten, als das unser Eiaiestat
brief, die wir in dorüber gegeben haben, clerlicher ußwysent, also haben wir aogesehen der vorgenanten
von Sant g allen soliche redliche, getrüe ond nutze dienste, die sie uns und dena riebe ytzund willi-
dich und mit allem flisse tün und fürbaß tön sollen und mögen in künftigen tzyten, und haben in den
ban über das blut tzu richten, das sie fürbaß irem vogt denselben ban von der hant verleihen mögen,
nü fürbaßmere ewiclich txu haben gnediciich verlihen und verleihen in den ouch von Römischer kunig-
licher macht in craft diß briefs^ doch also, das sie denselben ban von dem riche, als ofte sich das
gebürt und not ist, emptahen sollen. Ouch haben wir den vorgenanten burgermeisfcern, reten und
burgern gemeinlich der stat zu Santgallen dise besundere gnade getan und tun in die ouch mit
disem brief, das man keynen von Sand galle n, man oder wejbe, eynen oder mer, für unser und des
richs hofgericht un»b dheinerley Sachen willen fürtriben, heischen oder laden solle noch möge noch
I
I
Heinrich III. 1412-1418,
disem brief allen, die in sehent oder hörent lesen^ das uns die ersamen, wisen der burgermaister, die
rät, zunftmaister und die burger gemainlich der statt ze San t Gallen von unser ernstlicher bet, die
wir mit guter vorbetnihtung an sj taten, von des liaiiigen riclis und des gotzlius wegen ze Sant Gallen
ze biirger enpfangen und in iren frid und schirm genomen hant von di«eni hüttigen tag hin, alz dirre
brief ist geben, zehen gäntzi jar die nähsten» die in underlass allerschierost nach ainander kernen t,
und dannenhin ienier untz an unser oder der obgenanfcen des burgermaisters und der rät ze Sant Oallen
absagen und widerröft't'n, mit sölichen gedinge, urtikeln und rehten, alz hernach an disem brief ge-
schriben stänt und mit Worten beschaiden sint. Das ist also: fl
Des ersten von der stüran wegen der hofgöter, so die obgen an ten burger von San t Gallen in
dem Rintal ligent haut ald in kü(u)ftigen ziteu iemer gewinnent, daromb wir bizher uff baid sidt
etwedik ierig und unaiuhell gewesen sint, darumb ist beredt, daz wir vorgenanten drüe höf Ältstetten^
Bern an g undMartpach fünf erber man ze Sant Gallen nss dem rat neinen sont, und die sont
ain versflehen tftn, ob si uns baid tail umb dieselben egenanten stüran der hofgftter geainen mugen.
Mag daz sin, wol und göt; möhtin si uns aber darumb niht geainen, so söltin wir zu baider sidt danne
aber ain früntlich versuchen tön, ob wir des nach niai7>al unser und iro hofgüter geaint mohtin werden,
Möhti das aber nibt sin, das Got niht welle^ so süllent wir aber, die obgenanten baid tail, die von
Sant Gallen und wir obgenanten drtle höf, ainen burgeiTnaister und den rat, die danne sint in der ^
statt zeLindöw, ernstlich bitten, das si uns baiden tailn fünf erber man nss iren raten geben, und^
die uns umb die egenanten stiiran der hofgAter verhören und nach marzal entschaiden, was die ob-
genanten burger von Sant Gallen von iro hofgÄtern allerjärlich geben süllen an den hundertund-
ahtenthalben phunt phenning Costentzer münse, die wir allerjärlich von denselben hofgötern gebent,
und uns darinne lütruug geben und entschaiden, waz dieselben von Sant Gallen nach marzal dei
hofgfiter hinnanhin geben süllen, das wir damit nüt fürbaz stöss noch ierung gewinnen. Und waz sich
danne dieselben fünf erber man, die darzü gesetzt werden t von dem rat zeLindfiw, gemainlich oder
der mertail under in, nach baider tail red und widerred darumb erkeunent, ussprechent und nach marzal
entschaident, dabi sont wir obgenanten baid tail, die von Sant Gallen und wir obgenanten drüe höf
gemainlich und unser nachkomen, gen ainander beliben und dem gnüg t&n diz egenant burgerreht volle
US und dannenhin eweklich ienier nie^ in alles widerrüffen und an alle gevärde. Beschäeh 6ch, dm
uns obgenanten drüen holen Altstetten, Bernang und Martpach ald unseren nachkomen hinnan*^
hin iemer an der obgenanten stiir der hofg&ter iht abgiengi, es war mit reht, mit Sprüchen, von gnaden
ald von ander sach wegen, wie sich daz fügti, daz sol mit namen den obgenanten von Sant Gallen
und iren nachkomen öch ze hilf und zu statten komen, ze gelicher wise und rehten alz uns obgenanten
drin höfen, ungevarlich. Och ist beredt worden von deswegen, alz wir obgenanten baid tail, die von
Sant Gallen und wir obgenanten drüe höf, allerjärlich ze herbst ierig werden von des namen wegen,
wie man je dez jares ainen söm nüwes wines daselbs ze herbst geben und rechnen süUe diz burger-
reht volle us: darumb ist beredt, daz jetwedre tail jekliches jares besunder diiie erber man darzö geben
und setzen sont. Mögen uns dann die sechs erber man dez jares geainen umb den namen, wol und
gut; welhes jares si uns aber nüt geainen möhtint, so sont die von Sant Gallen dez ersten jares
von inen ainen erbern man zö den sechsen setzen^ der der sibent sie, und darnach sont des nähstenf
jares wir egenanten drüe höf von uns Öch ainen sibenden man zft den sechsen setzen, der öch der
sibend sie: und sol dannenhin also bestan, daz je die von Sant Gallen ain jär ainen sibenden man
zft den sechsen setzen sont und wir die obgenanten drüe höf je darnach daz nähst jar 6ch ainen siben-
den man zfl den sechsen setzen sont. Und wes sich dannf jekliches jares besunder die obgenanten
siben man gemainlich oder der mertail under in umb ainen namen dez wines erkennent, dabi sont wir
-1
^itcwidi in. U12— 1418.
denen Ton Andwil und Abt Heinrich (III.) von StGaUen in ihrem Streit um das Meieramt gefällten i
Spruch, durch welchen ersteren ein Leihding von zwei Malter Haber „ab der höh ob Marpach* zu-
gesichert worden ist. Hierüber stellt der Sladtamman auf die Bitte KonradMUslers, Uofammanns
zu St. Gallen, einen besigelten Brief aus. — Santgallen, an ünsers Herren fronlicbams abent, 1415,
StiftMrctih St. Gallen, L L 1 fi. 4. — Pergament-Original Ausser dem Stadtammann aigeln Lienhart Paier. Hein-
rich Zwick {Tut die Frau) und die beiden Bruder von Andwil j alle fünf Sigel hangen eing«nÄht,
Der inserierte Spruch von Bürgermeister und Räten von 1414» Oetober 10# hat folgenden Wortlaut:
,Anno eodem, mittwuch ?or Galli, käment für die zwen nlt unser gnädiger herre abt Hain rieb, abt des gotzhii
ze Santgallen, uff ain sit. fro EliJ^abet. Cünrata saugen von Ainwil elichi frow, Hana und Cünrat von A in»
wil, ir euch sün, andersiL Und als unser herr abt Cun sälig und die obgenamten von Ainwil siösa gehebt handi
Ton des mayeramte wegen ze Marpach, derselben stöss bü uff baid ßit uff ainen rat ae Santgallen *nm rehtaili
komen wirent, und aber unser herr abt Cüu abgangen ist von todes wegen, e die »ach berehtet aig, also iit der
obgenamt abi Bainrich . . . ain sit und die obgenamt von Ainwil und ir sün andersit für den r&t komen und der
obgenamten ir hLÖss zum rebten komen uff den rät und lobten och do xe baider sit, jeklichs mit ^iner trüw: wea wir
uns darumb gemainlich ald der mertail under uns erkennent und ussprechent nach red und widerred, das su uff baid^
sit dabi bliben und dem gnüg tugint Also k^meut baid tail durch unser bett willen der egenamten ir stöss und znspröcliS
uff uns %xi der minne. und nach baider tail klag, knntschafft, red and widerred do bekanten wir uns ze der minne,
das unser herr der abt der obgenamten fro El isabeten von Ainwil ze lipding geben sölti 2wai malter habergelta
ab der hüb ob Marpach, und wenn die frow abgät, so sood dann Hans und Cünrat Ton Ainwil dieselben zwai
malter babergelts och niessen se lipding. Aber mit namen hat min herr der abt und sin nachkomen gewalt, die twai
malter gelts abxeköffen yon der obgenamten frowen ald ir sün, wenn ald welbes jarea si wellent, vor sant Johans tag
des Töffers mit Äwelf pfund Pfenningen guter C Osten tz er münsse; und aond die von Ainwil gin für unsem amm&n
und sich des majeramts euzihen, als reht^ so sol unser herr der abt die von Ainwil und ir sün umb die zwai malter
babergelts also och vernorgen in sölichen vorgeschribnen rehten, wie ei des notdurfftig syen,*
$B646. — 1415. Juni 1. St. Gallen* — Hans von Gossau, Stadtanimann zu St Gallen, S
entscheidet einen Streit zwischen Anna Grübel (Grüblin), ehelicher Tochter Ulrich Grübeis von ^«
Wil, genannt im Boden, und ihrem Vetter Hans Häch, Bürger zu St. Gallen. Anna Grübe!, die ^
gegen ihren Vetter Klage erheben will wiegen eines Erbes^ das ihrem Vater und seiner Ehefrau EIs*^—
beth, ihrer Mutter, zugehöre, miiss nach Spruch des Gerichtes zuerst mit Hans Iber ger (Yberger),^^
genannt Waibel, Bürger zu St Gallen, vertrösten, dass sie und ihre Eltern sich dem Urteil unterwerfe!]
wollen. Darauf klagt sie mit ihrem Fürsprech gegen Hans Hacb, er habe l) von Wälti Stegei
8 U 10./? C. -^ eingezogen, 2) ein »gemain gelegen gut* verkauft um 12 U -^^ wovon ihr und ihrer
Eltern die Hälfte zukomme; »desselben gelts er sich dch underzogen hetti". Der Beklagte gibt in beidec
Fällen zu. das Geld eingezogen, resp. das Gut verkauft zu haben, bestreitet aber der Klägerin und
ihren Eltern ^dabi ichts schuldig* zu sein; und da er beide Male sich darüber ausweist {^tetti darumb^.
das im das recht beschied*), wird er vom Gericht der Ansprache los und ledig gesprochen. — Samg^^
tag nach unsere Herren fr&nlichamen tag, 1415. ^^^1
8tift«arfhlv St fallen, V. I. B. 2. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1. — Neben dem Stadtammann sigelt Claus F 5 g 1 i n von
St. Gallen für den Hans Iberger »von der trostung wegen*. Beide Sigel hau gen eingenäht ^
2647. — 1415. Juni 23. St Gallen, — , Rudolph Wattler von Watt uff Braiteufeld'
vertauscht zwei Äcker, genannt die „ackher im Tal*, ^ der eine stosst an Junker Fritz von And-
wils, sowie an Hans Gmünders des jungen Gut und an j^Winckhlen", der andre ringsum an
„Ulis Werden gut zu Winckhlen", — Lehen des Gotteshauses St. Gallen, wovon dem Junker voa
Andwil der Zehnte zusteht, gegen einen „Uli Werden* gehörenden Acker, genannt derLöli, der
g2 Heinrich III. 1412-1418.
Reich ausgegeben haben, zusammen also für 10,295V2(!)*^ Ctulden. — Gostentz, donstag nach sanb
Margareten tag, 1415.
a) Das LtttUburger Copialbneh achceibt die Zahlen aiu; um eo anAUiger iet ee, daat dte Geeamtewaiiie am BelilaM um 90 aa koeh Ul; tm
mxua also ein Veraehen vorliegen, das kaum in der dreimal angeführten Zahl 8775Vi, sondern in einer der andern itackan dflrfte. Mehrere Copieis
des Stiftsarchirs StOaUen, Bficherarchiv, Bd. 109 f. 186b, Bd. 116, f. 87 and Bd. 906, f. 7 selgen die gleiohan Zahlen wie daa LfttUbvrger Gopialbveh
K. Hao8- and Staatsarchiv Stuttgart, Lltisborger Copialbach Hr. &S. — Abdruck: Wartmann, Da? Lfltisburger Copialbacl
(St. GaUer Mitteüungen XXV) Nr. 40, S. 150; Zellweger, Urkunden I, 2 Nr. 221, S. 253. — Reg es t: Altmaim Nr. 1838 ^^
S. 121. — Vgl. unten 1420. August 16.
Unter dem gleichen Datum (?) befiehlt König Sigmund den Städten Altotätten, ßernegg (Bemang) unc^ ^
'Marbach, den Edlen Ton Jungingen und Bodman gehorsam zu sein.
R. k. Hans-, Hof- und StaitearekiY Wien, Idehs-Registratir E 189 ^ — Regest: Altmann Nr. 1889, S. 121, ohne Datum.
Hieher lassen sich wohl am besten verschiedene undatierte Urkunden ziehen, die ebenfalls auf die hier verpföiK::::^.
deten Besitzungen Bezug haben und 1415 zwischen Mai 22. und Juli 18. ausgestellt sein müssen, vgl. darüber Bütle -^^f
Friedrich VII., der letzte Graf von Toggenburg II (St. Galler Mitteilungen XXV) S. 7, Anm. 5.
(1415. . . .) C/Onstanz. — EGnig Sigmund tut den „ schul theissen, reten und bürgern gemeinlich der ste — ^
tzu Veitkirchen, tzu Rinegg, tzu Altstetten in dem Rintal mit siner zugehorde und allen landlüten in de^ ^jj
Hindern Bregintzer Wald gesessen und wonhaftig* kund, dass er ihnen den Grafen Eberhart tob Nelleabu^^-^
zum Landvogt gesetzt habe. — Costentz...
K. k. HaoK-, Hof- nnd Staatsarchiv Wien, Reiehs-Registratnr E 170 ^ — Abdruck: Chmel, Osterreich. Geschichtsforscher n
Nr. 27, S. 51. — Regest: Altmann Nr. 1719, S. 111; Krüger Nr. 1148. — Kanzleimnterfertigung: Micha el
Weizenegger-Merkle, Vorarlberg III, S. 176, gibt an, «Samstag vor St. Johann des Täufers Tag', d.h. Juni ^2,
sei Eberhart von Neuenbürg dem Hans von Bodman als Vogt in Feldkirch gefolgt.
(1415. . . .) C/OH^tanz. — König Sigmund befiehlt den Städten Feldkirch, Fussach, Höchst, Dom-
büren und Rankweil, den Bewohnern des Vorder-Walgaus, den Wallisern, die zu Feldkirch gehören, den Be-
wohnern von Rheinegg und Altstätten, dem Inneren Bregenzerwald, Langenegg und den Bewohnern des
Rh eint als gemäss dem Abkommen mit Herzog Friedrich, der auf alle seine Lande verzichtet hat, dem m. ihrem
Landvogt ernannten Grafen Eberhart von Nellenburg die Huldigung zu Händen des Reiches zu leisten.
K. k. Hans-, Hof- nnd StaatearehiT Wien, Reiehs-Regktratnr E m. — Regest: Altmann Nr. 1720, S. 111.
(1415. . . .) C/Oli8tanz. — König Sigmund verpfändet dem Grafen Eber hart von Nellenburg „^elt-
kirchen, bürg und stat, Fusach, Höchst, Dornbüren, Rankwil, das Vorder -Wal gow, die Waliser, die tzu
der herschaft tzu Veitkirchen gehören, . . . Rinegg, bürg nnd stat, die statt Altstetten, den Bregentaerwalt,
die Langnegen und das Rintal gemeinlich und sunderlich" mit allen Rechten und ZugehörnngeR ^als wir im das Tor
tzyten in lantvogtwise ingegeben und empfolhen haben', um 2000 Gulden rhein. Wird aber Graf Eberhart veranlasst,
«das er das vorgenant sloss ze Rinek der obgenanten herschaft zu Osterrich für lichtmessen wider inantworten solte',
so ist ihm gestattet, es ^dem vesten Molly Truchsessen von Diessenhoven zu antworten und an der herschaft
von Osterrich stat intzugeben, als dann betey dinget worden ist" ; andernfalls aber, wenn Graf Eberhart oder seine Erben
die 1100 Gulden rhein., »die der vorgenant Truchsessen an dem obgenanten slosse tzu Rinfelde(!) bat*, bezahlen
müssen, so sollen sie diese Summe*) zu den 2000 Gulden schlagen dürfen. — Costentz...
a) In dem Abdruck b«! Chm«l lieht das zweite Mal .X '^ ruldin* >
K. k. Hans-, Hof- nnd Staatsarrhiv Wien, Reichs-Registratnr E 191^ — Abdruck: Chmel, Osterreich« Geflehichtsförseher II
Nr. 28, S. 52. — Regest: Altmann Nr. 1721, S. 111. — Kanzleiunterfertigung: Johannes Gerße.
Zur letzten Urkunde ist noch zu vergleichen:
141ld. «fall 11. Feldkircli. — Ulrich von Königsegg, genannt Rolly, und Hans Trachsess von
Diessenhofen, genannt Mo lly, denen Herzog Friedrich mit je 800 Gulden Jahrsold und Eostgdd die Yogtei und
Pflege zu Feldkirch und Rh ein egg empfohlen, geloben eidlich, damit getreu zu sein und ne auf Widemtf zurück-
zustellen.
R. k. Hans-, Hof- nnd StaatsarchiT Wien. — Regest: Lichnowsky V, Nr. 1924.
ISnnoFIU. 14t2-H18:'
I
und Herr Andres Strem, capplan mines lierreTi des propstes ze Santgallen, und Wernheras
Zehender, schriber des obgenaniten abt H a i n r i c h s , ze achidlüten desselben abt H a i n r i c b s , und
maister Cfinr at G eggin ger ze Arbon und herr Toman von Alaspacb, kilchherr ze San t Hangen,
ze schidluten des egenamten hern C ß nrats Trollen* Ffiir dieselben jetzgenamten fünf habent baid
tau bräht iro red und widerred, iro klagen und aacben, und uff baider tail klag, red und widerred händ
sich die fünf erkennet, als hienach gescliriben stlt: Item des ersten, das der obgenamten tailen jetwedre
ainen oder zwen erber man zu dem obgenamten legen geben sond und das dieselben danne baider tail XI
kuntiüt und kuntscbafft, so si von der vicarye und vicariepfründe der lütpriesterie ze Marpach für --^^
sie bringent ald an die sü die sach zügent, bi geschwornen aiden verhören und kuntscbafft von inen .m-^
inneraen sond, was pfründ ainem lütpriester ze Marpach gescbepfet und geordnet sig, do dieselb kilch .M:f
an des gotzliuses ze Sautgallen tische incorporiert ward, und woran die nützze derselben pfr&nd ^^ ^
sigint, und ob derselben nfltzze ald guter debaines sidmüles von jemann von der pfrönd gezogen ald^^J
geniindret sigint, und ob sich dieselben nützze und gftter sidmäls gebessret oder geschwechret habint^ ^*i
ald ob sie an aineni abgang sigint oder wider ufgSn nnigint und umb wie vil ald woran, und umbc^J
ander gelegenhait derselben pfründ und sache. Und was och dieseben kuntiüt bi iren aiden darum kzM^^l]
sagent, das man das in gescbrifft nem und uff das kürtzest, so das komlich gesin mag, wider fÜrder^Är^n
gemainen und die schidlüt brSht sol werden. Nuch derselben kuntscbafft und nach baider tail fürlegun
red und widerred . . . sol dannu vor dem gemainün und den schid Juten fürbasser nach des anlässes
so der vicari gescbriben hat, beschehen, wes si sich erkennent. Und wen och dewedre tail ze kunt-
lüten darbringen t, den sond baid tail bitten, ob es jeraan h\ baider tail bette niht tfin w5lt. Und
ob jeman därumb ntht schweren oder sagen wölti^ den sol man mit bett fürbasser ald mit geriht ode^^^^er
in ander weg darzü bringen^ das er därumb kun tschaft gebi, und sol die sach dazwüschen ufgeschober ^^sn
werden, untz das das volgät, und sond baid tail ainander darzü gehilffig sin, S,n alle gevärde. Itenz^Ciin
es ist och mit früntschafft zwüschen baiden tailen betädinget und beredt, das min herr abt HainricT ^ä1i
da obgenamt dem vorgeschribnen hern Cönraten von Marpach uff disen nahsten herbst in dee^^er
windmi älli sini vass, darinne demselben hern Cun raten an dem nähst^n vergangen herbst sin wü: Hn
verlait ward da ze Rinegg, für denselben gebefften und entwerten win und für allen kosten ui^Er^«3id
schaden, so derselb herr Cün rat von Marpach genomen hki^ mit andrem wine füllen sol und d^Ä.Ja-
mit ze baider sit umb dasselbe stuk schiebt sin sond. Item, was och herr Cünrat von Marpac ^^r^h
Sn den win verhefftet ward ald entwert da ze Rinegg, umb dasselbe sol es bestfin und ^i \[ In m ni
werden nach des vorgeschribnen anlässes sag, an geverde. Cünradus Engler fateor quod sie factur ^^^
est. Item uff den sunnentag vor Galli proxime sol die kuntscbafft geleit werden ze Marpach, ^|
Anno Domini millesimo quadringentesimo quartodecimo, dominica ante Galli. Item Haini Salt-SS^
man von Rebstain gedenket ffilnfzig und zwai jär und darüber; Umb die guter sait er, das er niKr/
anders wiss, won das die gelegnen gÄter, die an di« lütpriesterie gehörent, herr Cünrat hab, die oc£
ander lütpriester gehept band. Item min herr gibet drig sSm wines usserm wingarten ald usserra
zeh enden, weders min herr wil. Item das hus ist verscbwaint von brand. Er sait och, das die lüt-
priester das hus gebessret habint, so es notdurft't was. — Item Cüni Schenk von Balgah gedenket
zwaiundfünfzig jar und därob. Er gehillet mit dem hus und mit den gelegnen gAtern. Er mag niht
gedenken, das dehain lütpriester den wingarten je gehebt habi; er sait wol, das er hab gehöret und
niht anders wiss, denn das ainem lütpriester volgen söllint von ainem herren von Santgallen drig
som wines. Item er merkt und waiss nibt, das die nützze geniindret sigiut von wenigi der lutea zäm
Opfer ald andren zufallen, Ain lütpriester hat och allzit das hus gebessret und in eren gehebt. — Item
Berschi Wilhelm von Marpach gedenket vierzig jär und dErob. Er sait und concordiert, als
Heinrich OL 1412—1418.
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Ci^niSeHeiTl gesait hat, und sovil me, das herr Cünrat Troll niht als gepflegenlich gewartet hab
der undertÄnen als ander siu vorfaren* — Item Hänni Wilhelm von Marpach gedenket zwaiundfünfzig
jir und d&rob. Er gedenkt des fünften lütpriesiers, concordiert mit Barsch in Wilhelmen ^ deim
usgonomen, das die nützze an löten und an gfttern ettwas abgangen sigint, doch mug man die gfiter
wol widerbringen; und getruwet och öot, das sich die lüt werdint meren, won ?il junger lüte da sigint
jijn kilchsper. Er sait och, das die undertän gebresten habint gehebt und das herrCänrat niht als
^ jfepflegenlich den undertinen gewartet bahi als sin vordren. — Item Haini Saltzman von Marpach
lenket sehsundzwaintzig jSren und därob. Der hat geseit, das der g&ter dehaini vergangen sigint
enifrömt der pfründe bi sinem gedenken, denn das hus sig verbnmnen; die gftter mngint ach
fwiderbriht werden. Die niltzze an liit und an gflt dünken t in ettwas minder denn vor kriegen. Er
[sait och, er hab gehöret, das der wingart, genamt der Herren wingart, als lang buwlos lag, das
[in do ain lütpriester ufgal) und im aiu lierr dafür gab an abgang drig söm wines; also hab och ain
herr bi sinem gedenken allwegen ainem lütpriester gegeben drig söm wines, und das och jeklicher
lütpriester der pfrftnd hus allweg gebessret hab, so es nStdurfilig wäri. — Item Uli Keller von Mar-
pach ist gewesen siben jSr mesner und gedenket des fünften lütpriesters uö* der pfrflnd ze Marpach.
Er sait och, das ob ahtzehen jiicharten buaker zA der pfründ gehörent, und dero gelti je aini in die
Ddren dril viertel kernen und hörint daran sibenzehen mannmad höwachses, die ain lütpriester wol
3Ug verlihen umb das halbtaiL Er sait och, das dehain lütpriester bi sinem gedenken dehainen win-
garten genossen hab zu der pfründ; es hab wol uUi jär ain herr ainem lütpriester gegeben drig söm
^wines. Er spricht ocb^ das der lüt etwas ain wenig minder sigint denn ettwenn, Er sait ochf das
der autzze zflm altJlr niht gemindret war noch wurd; jetz hern Cönraten hetti er gewartet und
g-^tin, und tati als sin vordren. Er sait och, das alle lütpriester gezimberen und das pfröuJhus ge-
l>«88ret habiut, so es notdorfFtig wäri, — Item Berschi Glättiner, kellet ze Marpach, gedenket
l>i vierzig jären, sait, das die gfiter noch sigint als och allweg bi sinem gedenken unverändert, denn
da» si niht als gar in nutzz ligint als ettwenn, doch mngint si widerbi*5ht werden; und sig och der
Ußdert&n ettwas minder, die mugint aber och ufgäu. Er sait och, das ain berr ainem lütpriester järlich
g^b drig sÄm wines, und gedenkt niht, das dehain lütpriester wingarten genossen hab zu der piVöad.
Et sait och, das allwegent lütpriester die gezimberen und das hus gebessret habint, so es notdürftig
wäri. — Item Hänni Wältis von LiScbingen gedenket ahtmidsibentzig jär und därob und ist die gezit
allweg husbabltch gesessen in der kilchhöri ze Marpach und seit und concordiert mit Berschi n
Glüttiner. Die jetzgeuamten aht gezligen und man band von baider tail bett wegen vor erbreu lüten,
die von baider tail bett wegen därzü gesessen und kuntscbafft verhört haben, also gesait und d&rumb
geschworen iro jeklicher ainen gelerten aid ze Got und ze den haiigen ze Marpach in der iFrAmesse hus.
So hat her Hainrich Watter von Santgallen, wilunt lütpriester ze Marpach, jetz sesshafft
zeSantgallen, geseit bi siner trüwe, won bald tai! daran benögt, ze Santgallen, quarta post
onmiam sanctorum, anno Domini MCCCCXIIII'""^ das buaker sigint ze Marpach in drin zeigen und
«igial wol gelegen und sigint der akren bi sibenzehen jücharten ; von denselben akern hetti er järlich
tue denn zwelf mutt kernen in allen sinen schaden. Item sehs mannmad inStoka, item vier mann-
mad in Alten gassen, item in Bruggli drü mannmad oder ettwas rae; das mug man alles zürn
bJbtoil veriihen. Wol hab er vernomen, das die drü raad im Brugglin ettwas bedurffint graben
v&«werffen. Item zwai mannmad genamt Herren wis, ist rosshö; item ain egerdli nnder ainem win-
gwten, gab im järlich ain ffider hö oder me. Item er bJlt och gehöret sagen, das der wingart vor
irtcn gehöret hab an die pfnmd, und do wölt aber in ain lütpriester niht gern buwen; das biiihtint
eUikli lüt an ainen herren, und wurdi do geschikt, das den wingaiien ain herr hetti und ainem lüt-
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Heinrich tll. 1412-1418.
priester duftir geben soll drig sSm winea. Item uff die hörsag wölt aber derselb herr Hain rieh (
wingai'ten joch in kriegeii iiiht nimtzefi(!) Jiii aiiis herren urlob. Item vom opfer kati er niht gesinnen,
d&s däxan iht abgang, das ze klagneim aigi. Er gait och, das er niht anders gehört hab und niht anders
wissi, denn wenn das pfröndhus bessrens bedorfft, an toch oder andrem, das es denn ain lütpriesttt-
tat. Item ze jeklichem hohxtt hatta er ze opfer ob drissig Schilling pfeimingen und och ob drtasig
Schilling pfenningen ze aller haiigen und ze aller seien tag. Item er sait och, das er vom buwe, den
er sanineti in der bugr&b, jarlich betti zwai pfund pfenning ald me. Er sait och, das er opses K^i^^g
hetti vom ops im bomgärtlin, das zu der pfrund gehöret. Item er sait och, das er hetti bi zwain
pfund Pfenningen von gesstzten jarziteu. Item man sol och wissen, das der vorgeseit wingart haiaaei
und ist des gotzhnses ze Santgallen wingart an dem Bläseiiberg ze Marpach. A
Und nachdem do baid tail iro kimtlüt und knntschaÖ't vor mir egenamten Cünrado Engler
und Tor denen, die von jetwedrem tail zu mir gesetzt wäreni, die kuntlüt und kuntschaflft ze verhören,
gelaitent nnd odi ich und dieselben so vil und so manig kuntlüt und knntschafft verhörten und in-
^en&meti hi geschwomen aiden und och bi trüwen, als vor ist erzalt, das baid tail beuilgta und dewedraA
tail niht fUrbaaser me kuntlüt und kuntschafl't fiirbringeu noch haben wolt, und dieaelb knntschaft^
äUi in geschrift genomen und tiir mich und die schidlüt brJiht ward und baid tail diruf geredteni,
was 91 je denne wollen t, und mir och baid tail däruf mit iren trüwen an aidea statt gelobetent: wes
ich nnd die schidlüt gemainlich oder der mertail linder uns dÜruf erkantint und inen usspraehint, das-
si och ze baider sit dabi beliben und dem gnög tun söltint und wöltint, jetz und hienach, und won ich
und die schidlüt dozemäl nach der vorgeschribnen knntschafft und nach red und widerred niht gesamnet
imd ainheü mohten werden nUch dem rehten: do erkandtent sich ich und die schidlüt, die darübei^
zu mir gesetzt wärent, das jetwedres tailes schidlüt inwendig ainem gezite, als do benenit ward^ iro»
erkennen und sprüch in geschrifft söltint gel>en mir egenamten Conrado Engler, und das ich micL
danne uff iro erkennen und sprechen och möhti bedenken und rät der wisen und gelerten darüber suchen,
und inneroeii und danne dirnfich och uff ain genanit zile offnen und ussprechen sölti, wedres tailes
seh idl Uten erkennen und ussprechen ich gehellen wölti nÄch knntschafft und nach red und widerred^
baider obgenamter tailen. ^M
Und da gäbent mir die schidlüt des obgenamten mines gnädigen herren abt Hainrichs hie
nacbgeschriben iro erkennen und sprechen in geschrifft inwendig dem gezite, als si soltent und als
gesprochen was ze tinne, und des egenamten hern Ci\n rata Trollen nachgonauiten schidlüt lange
nach dem zile, als es erkennet was ze tAnne, Und ist dis das erkennen und sprechen baider tail nach-
•gMcliribner schidlüten:
Item des ersten mins herren abt Hainrichs schidlüten: Ich brüder Bern hart von Ow, capplan
des hocherwirdigen forsten mines gnädigen herren abt Hainrichs ze Santgallen, tun kund: Als
der jetzgenamt min gnädiger herr abt Hain rieh und herr Co nrat Trol 1 , lütprieater ze Marpach.
iro stössen und misähellung , . * körnen sind uff hern Cün raten En gier .. . als uff' ainen gemainen
man mit. ainem geliehen züsatz nach des anl^ses sag * . . und mich . . . abt Hainrieh sinhalb an her
Andres Stremen statt, der YOrmäls von sinen wegen bi der sach gesessen ist und aber jetz darbi
niht gesin moht, zu dem gemainen ze schidman gesetzet hSt mit dem beschaidnen Wernhern Zeh ender
und mich der gemain nach der kuntschaft , . . und nach baider taileu red und widerred * . . gefraget
hett, was mich därurob reht nnd billich duhti: da bekenn und vergib ich, das ich därumb erberer,
wiser lüten, gaistlicher und weltlicher, rät gehebt hin und das mir geraten ist und mich och selber
bi minem aid mid eren billich und reht dunket nach des anläss sag und nach dem spruch, so vormals
hierinne von dem gemaineo mid den schidlüten geschehen ist, und nach der nun kuntlüten sag, die bai4
d&rumb gelait hänt und dewadre iail furo niki me laiien wolt und dero äht bi iren aiden und der
frtod bi sraer trüw in aides wis därumb gesait liänd, und nach baider tüilen red und widerred, so si
diruf getan band, wou sich in dem allem niht eründet, ins min berr ron Santgalltin oder debtüia
&m. vorfaren oder jenian von sines gofczhuses wogen das liltpriesterainpt und vicariepfründ ze Marpach
in dekainen nüfczzen ald sacben gemindret ald gescbwechret babint ald das sich dieselb pfründ süss
an deh&inen dingen merklieben geschwecbret babi aid dem gezit, als dieaelb kilcb an des gotabuses
tiach incorporiert ward, ald das ibts därvan von jemant genomen ald gezogen sige, danne allain das
der iQtpriesterie bus verbrennet sigi und daa rillibt jatz berr Cänratea von aiaer ungeroiaaanu(!), so
er mit den undertänen bXt, und von ainer snmsiili wegen niht als friintlicb von den undertänen beschult,
püla sin vorvaren beschehen ist, und das aber süss alle nützze und göter an merklichen aJjgang bestanden
id» als si von alter ber dan gewesen sind und als si natnlicb vier lüipriester, die nähsten vor bern
C&nraten^ däselbens genossen band und daran all weg untzhar ain g&t beu&gen behebt band nnd
onklagber gewesen sind: das och danne der obgeiiarnt herr Cünrat Troll hinfQr, allediewile er llit-
priester da sin wil, bi derselben vicariepfränd und bi den nützzen, als das an io bräbt isfc, beliben und
iliran ain gut benagen haben solle und das im der obgenamt min herr abt Hain rieh nijit gebnnd^a
am suUi, dSrz^ ibts mer ze gebenn ald die pfnind ze bessrenn, allediewil si so vil nüizzen hÄt, denne
ab verr er das gern tun wölü, &n gevärd. Danne fdrbas umb der lütpriesterie hus, das verbrennet iat,
dunket mich timlich, billicb und rebt sin, das die obgenamten, min gnädiger berr von Santgallen
und kerr Cünrat Troll, ainander ze baider sit getrülich behulfen sigint, das der tütpriesterie da-
wUbens wider ain hu3 nä.cb notdurfft gemacbet werdi; und was si an koeten niht zubringen mugent^
dflfl denn jetwedre taJl daran gebi sin anzal naeh marchzal^ als denne jeiwedre tail von derselbeu kilehtin
nflMat, &n gevärd, und das herr Cünrat Troll dasselbe bus dannenbin in eren habi mit tach cmd mit
allen andren dingen, an mines henx^n schaden. Daune fürbasser von des giW« wegen, so heru Cünraten
ze Riuegg verlait ald entvveret ald geachwechret ist, usgenomen den win, dürumb si vormila mit
ainander verrtht sind, da dnnkt mich rebt sin: umb was gutes herr Cünrat furo klagen wil ald sieb
ze klfignent hat, das er daa vor dem gemainen und den schidlUten des ersten nemmi nnd daa ze warten
bringe; und ob min berr von Santgallen denn dawider ibts ze redenn babi, das man in och diruf
Yerliör und das danne furo dünmib bescbehi uli' dem gemainen und scliidlüten, was billich und rebt
aifp. Ich Wernher Zebender, ain mitscbidman mü dem obgenamten bern Bernhurten in der
ofcgeschribnen sacbe, vergib, das ich demselben bern Bernbarten in diaeu obgescliribnen »inen Sprüchen
nnd urtailen gautzlich gehulleu bab, won si mich bi minem aid und eren billicben, zindichen und rebt
dunkent.
Item nu ist dis nacbgeschriben ze latin das erkeaneii und sprechen diser nachgescbribner schid*
lüt hem Cünrat s Trollen: Domine decaae venerabilis, in causa mota inter domimiju abbatem Sancti
Oalli ex una et plebauum io Marpach ex altera, visis deductis binc iude et diiigenter una cum iure-
peritis recensitis, ex consilio eorundeni matiira deliberacione prehabita in eadem dico: primo, quod
dominus abbas predictus tenetur predicto plebano donmm congruam et decentem plebanis talis magne
eeclesie propriis sumptibus et sine dampno eiusdem plebani reedificare et hoc citius, qoia uon decet
eura cobabitare laycis. Item secundo abbas predictus tenetur annuatim dicto plebano dare unum plaustrum
Tini vel saltim vineam questionis dimittere plebano et suis succesaoribus; item predictus dominus abbas
preter frumenta, que alias pertinent ad prebendam, dabit plebano et suis successoribus sex modios
trittci mensure Sanctigalli. In ceteris concordo cum arbitris dicti abbatis. Vester Cftnradus, plebanus
in Ar bona. Ego Hermannua, plebanus ecclesie sancti Magni, in premiasis per omnia concordo
cum dieto domino plebano*
Heinrich HL 1412^1418.
Und das erkennen und sprechen baider tailen scliidlüt^ als da Yorgescliriben stät, nam ich vor-
genamter Cünradus Eugler in iro handgeschritil z& ininen banden und süchfca und nam darüber
rät und nnderwisung der gelerten, und ward mir geraten von gelerten und wisen mannen und duukta
mich och selber nach uswisung des anlässes und nach baider tail kuntschaft und och nach baider iail
fiirlegung und nach iro red und widerred gelicher, b [Hieb er und och rehter sin nach dem rehten, das
ich gebeilen möhti und och gehellen sölti dem erkennen und sprechen der schidlüten des obgenamten
mines herreu abt Hainrichs, Und also und herumb , . . so bau ich obgenamter Conrad us Engler
gehullen und mitbill in kraft disa briefs dem erkennen und sprechen, als die schidlüt des obgenamten
mines berren abt Hainrichs erkennet und gesprochen band, und sprich och jetz mit diseni brief ua,
das bald tail beliben sond bi dem spruch und nrtail, so des obgenamten mines berren abt Hainrichs
scbidliit gesprochen und in iro gescbrifi^t geantwurt band, als vorgeschriben stät. Item und als och in
derselben mines herren abt üainrichs schidlüten erkennen und sprechen erkennet ist und geschriben
stät als5 danne fürbas von des giUes wegen, so hern Cön raten ze Kinegg verlait ald entweret
ald geschwechret ist, usgenomen deu win» darumb st vormals mit ainander verriht sind, da danket
mich reht sin: umb was gutes berr C&nrat fürbasser klagen wil ald sich ze klagent hat, das er das
vor dem gemainen und den schidlüten des ersten nemmi und das ze worten briugi, und ob min herr
von Santgallen danne dawider ihts ze redemi habi, das man in och däruf verhöri, und das danne
furo därumb beschehi uff dem gemaiuen und schidlüten, was billich und reht sigi, et cetera.
Uff das fragetent do des obgenamten mines herren abt Hainrichs gewüss furwesen und amptlüt,
mit namen berr G e o r i u s von E n n e , propst des egenamteu gotzhuses ze Santgallen» und C ü n r a t
Müsler, hofammau, und Hans von Gossow, atattamman ze Santgaileu, und och ander den
egenamten hern Cön raten Trollen, ob er iht fürbasser klagen oder fürbringen wölti von des gutes
wegen, als er mainti und gesprochen betti, das im ze Hin egg verlait, entfrömdt ald geschwechret ^
wäri. Do klegt sich derselb herr Cönrat Troll vor mir und den schidlüten. , ., im wärint da ze
ßinegg vernasset und gewfistet etüchi büicher, die er och do uamta, und iht anders, das er och do -
namta; doch so wölti er darumb hie noch iendert anderschwa . . » abt Hain riehen nihts mer zu
klagen* Und liess also gantzlich und luter von derselben klag. Darnach do fragten ich und die schidlQt;:^^'*
baid tail, ob dewedre tail iht fürbasser ze klagenn hetti oder für uns bringen wölti von dehainerlaj-^'^*
vorgeseiter sacheu wegen, von den der anl&ss oder die kun tschaft iht darrirt oder seit, Do ward üna
geantwurt, und sprach jetwedre tail, er wölti von dehainerlay vorgeseiter sachen wegen noch von debainer
dingen, die sieb untzher an disen tag, als diser brief ist geben, erhaben ald gesachet hettint, nibts mei"^
fürlegen noch fürbringen noch klagen. Und ze wJirem urkünd aller vorgescliribuen ding und Sachen , . .
Santgallen, mitwucben nach sant Benedictus tag im böwet, 1415.
Jjtirtwirrbil U. Oillf n, N. l. D. 7* — P e r g a m e n t • 0 r i g i n a h das Bigel hängt eingenäht.
2654« — 141e5. Juli 35i — Konrad Paier (Payger), Vogt zu Arbon, verkauft mit Ein-
willigung seiner Frau Ursula 15 i^ /^ CM. jährliche Vogtsteuer aus dem Dorf Her i sau und den
Höfen und Gütern ,ufiF Egg, Moßberg, Sturtzenegg, Wi terscb wendi, Groß-Rechberg,
Richenegg, Rftdiß Änderlis wallstätt(?), Thüffenou w ", sowie 17^ -df CM. aus dem Hof
.Scbwänberg*, dazu die Hofstatt und Hofraifce zu Gossau im Dorf, genannt »ßoOenbergs hof-
statt", samt allen Zngebürden um 202 tS .-^i C M. au . , . — Sant Jacobs tag, 1415.
lellwfgcr, IrkandeH I, 2 Nr. ^» S. tU, — Abdruck nach einem ehemals im Landesarchiv in Herisau befindlichen Bach:
„Register alter Verträge, Nr, 62*. — Zellweger bemerkt dazut ^, Augenscheinlich ist dieses nur ein Auszug der Urkunde,
der 1637 gemacht wurde; die Urkunde selbat ist aber mit allen anderen» welche der Gemeinde Heriaau zugehörten»
verloren/" Heut« ist nach Mitteilung der Gemeindekunzlei Herisau auch die Vorlage* Zellwegers nicht mehr aufzufinden.
90 Heinrich DI. 1412— U18.
harts Blarrers Geramos; item zwai manmad in den BrAIen, stössent an Tüfelsrüti und an
des Vatzers brftl; item ain mannmad im Watt, stosset an Bernharts Blarrers Oeramos; item
ainen rietfleken im Studah, ist bi ainem halben mannmad, stosset an Senften egerden und an Hainis
Schmids mad; item ain manmad im Hebler, stosset an die gemaind ob Idenfurt; item vier manmad
uff der Mandleren genamt Rosenbergs mad, und das alles buwent jetz die Hämerler; — item
so buwt jetz Uaini in Wida, das och in Rosenbergs hof gehöret: item ain halb jüchart aker an
Stainigen aker, stosset an Spitaler aker und an Ulis Murers aker; item aber daselbens in Stainigen
aker drithalb jüchart aker, stossent an den Saxer und an die strass; item ain michli jüchart aker in
den Milwinen gelegen an den akem, die da die Hämerler buwent; item ain jüchart akers zeGera,
stosset an die lantstrass und an die wingarten; item zwai mannmad genamt Schadenwis, stosset an
Lüchinger bah; item zwai mannmad stossent an Oeragassen und an Hainis Kämrers g&t; item
ain bletzli an B&legerden, stosset an der Schülmaistrinen wingarten; item zwai mannmad in den
BrAlen, stossent an Tüfelsrüti und an den Vatzer; — item so buwet jetz die Ochsnerin, das in
Rosenbergs hof gehöret: item ain jüchart am Len buakers, stosset an R&dis Vogelwaiders win-
garten; item ain mannmad ze Lüchingen, stosset an R&dis Mayers wisli und an Hännis Wältis
wisen; item vier mannmad zum Erumbenfeld, stossent an die Ah und an der Mittelmess meder,
und bom, gestüd und veld am Bol, als vil darzü hört; — item so buwt jetz Haini Eamrer, das in
Rosenbergs hof höret: vier jüchart ze Oera, stossent an Marpacher kilchweg und an die sträss; —
item so messet und buwt jetz Hänni Jönis, das in Rosenbergs hof gehöret: zwai bomgartü bi
der burggassen und bi des pfaffen wingarten von Gamss, haisset aines das Äkerli und das ander im
Oarten; — item die Bongarter buwent jetz ain äkerli, hört in Rosenbergs hof, genamt uf Sakrain
bim Lützelbah zwüschent der Bomgarter aker; — item so buwt jetz Cüntz in Wida, das och in
Rosenbergs hof gehöret: fünf jüchart aker am Len zwüschen Rudis Maigers gAtem am Stain
und der lantstr&ss; item ain jüchart akers, stosset an Haini Berlis und an der Bongarter gftter
bim Lützelbah, haisset ain Sennaker; item uff Hältzlingen bim Lützelbah ain jüchart akers,
stosset an die Bongarter; — item so gehöret och in Rosenbergs hof ze Lüchingen der gross zehend
usser den gfitern gelegen uffRüti enzwüschen dem Lützelbah und dem Würbah oder Rinderbah
und enzwüschen Marpacher kilchweg und under den wingarten, usgelassen von zwain äkerlin, ligent
under Cünrats Hören wingarten, da ist das ober äkerli Spitaler und das under der Bongarter;
und gat och der zehend usser herr Hansen Rasors lipdinggüt in Rosenbergs hof ze Lüchingen. —
Der obgenamt Rüdolff von Rosenberg offneta och do vor uns, er hab die Obern müli ze Altstetten
und den hof ze Lüchingen genamt Rosenbergs hof und die aker und meder da vorgenamt, die
Uli Engel jetz buwet, mit müli und mülstatt, mit gezimberen, mit hofstetten und hofraitinen, mit
aker, mit wisen, mit grund, mit gr&t, mit wunn, mit waid, mit stok, mit stain, mit steg mit weg,
mit holtz, mit veld und mit allen ehafftinen, rehten, gewonhaiten und zftgehörden . . . aines staten,
ewigen koffes ze koffenn gegeben reht und redlich dem spitale des haiigen Oaistes gelegen ze Sani-
gallen in der statt umb aht pfund pfenning Costentzer münsse lipgedinges zft sin selbs ainiger
person und umb zehen malter baider koms Santgaller messes, och lipgedinges zft sin selbs ainiger
person, und umb hundert pfund pfenning Costentzer münsse bares geltes; und die lipgeding vorgenamt
habint im die erbern, wolbeschaidnen HugSchülmaister, Oeori Blarrer und Ulrich Ffürer, nsser-
maister und pfleger des egenamten spitales, von iro selbs und des egenamten spitales wegen verbriefet
ze gebenn, das in daran wol benftg, und habint im och die vorgenamten hundert pfund pfenning bezalt
z& sinen banden und an sinen offnen nutz mit barem gelt. Und nach diser offhung gab uns do der
obgenamt R&dolff von Rosenberg die müli, den hof, die aker, meder, die g&ter, zehenden und den
Heinrich ni. 1412-1418
»
»
t
wxBwachs da vorgeiiamt uf an unser band und bafct uns fiissig gnaden und mit wissen und gutem willen
der pfleger und maister tla vorgenamt, das wir das alles gerüchtint lihen ze leben in rehter tragnüst
wis dem erbern wolbeschaidnen Cünraten Hör, burger ze Sant Gallen. Do erhörten wir von gnaden
des egenamten Rüdolffs Ton Roaenberg bett und lihent do ze stund . . , die müli, den bof, die
akermeder, die guter, zehenden und den wiswachs da vorgeseit mit allen ihren zögehörden . , . dem
egenamten CÄnrateu Hören als ainem trager des egenamten spitales . , .
Sant Gallen, donstag vor sant Bartlomes tag, 1415.
SUdUithh Stfialbu, Spltalircliiv, Tl B. 7»Hr.41 ^ Pergament-Original. Ana«er dem Abt sigelt auch Rudolf von
Eosenberg; beide Sigel bangen eingenäht.
Nach einer Eintragung im gleichzeitigen Lehenbuch (Stiftsarchiv St, Gallen, Leheiiarehi? Bd. 74, S. 392 f.) be-
lekite Abt Heinrich (III.) am gleichen Tage noch andre Personen auf Bitten der Spitalmeiater mit QotteshauBlehen
,iii Fehler tragnüst wia und rehten, dem egesaiten spitole damil gewärtig ze aione al8 getrüw trager*'.
Er«t einige Wochen fipäter (1415. September lH*) wurde der Brief über den Verkauf obiger Güter an
den Hl Geiet-Spital äu St, Gallen durch Rudolf von Roaenberg auageBtellt Da die Reihenfolge und Benennung
der Güter nicht durchweg übereinstimmt, lasaen wir die Aufzählung im Wortlaut folgen:
»und aint dis die stuk des ^orgeschribnen hofe: item des ersten zwo juchart der «tainigen Akkren; seba
JDCbart akkren, ligent enhalb dem Eesselbacb; fünf juehart akkren, ligent inLüchingerBraite, stöasent an den
Keaselbach und an die Sandgrüb; ain halbi juchart akkren genamt Anwander, lit in dem Nidrenveld ze
den Betten; filnf mannmad In den wisen under der Rietgassen, genamt der Schach, «töseent an der Nun neu
Esc h ; vier niannmad, stöasent an L ü c h i n g e r back ; zway mannmad imm G e r a m o s, genamt die H an f I e r zu den
Kt^jifsen; vier egerden, sind zwaj mannmad, st^aaent an Gerengassen; zway mannmad in dem Bröl, atössent an
deiTaffela Rüti; zway mannmad imm Watte, stdssent an das Geramoa; vier mannmad uft dem Riet enhalb der
Ah, genamt die Händlerin; ain halb mannmad in dem Studaten; ain mannmad atröwi imm Hehler und ain
klaini! bongartli enhalb dem bach; dis alles buwent dieHämerlin — Item ain gute juchart akkren, lit zeGera an
dem Lützelbach; ain jachart akkren enhaUi dem Kesselbach, stSsf^et an der Nunnen Studen; dryy juchart
akkren uff dem Rain, aidssent an die strSüs hy dem gatter ; zway mannmad inSchadealen, stöasent an den Kessel-
bacb ; zway mannmad an der Bülegerden; zway matuimad imm B r fi 1 ; ain bletzH, baisMet Bülegerd, stösset an
Saiaricb Schriber» wingarten und ze drin sidten an des spitÄls wingarten von Sant ga Heu; dis buwetHaini
inden Wjden. — Item ain niad imm Hehler^ vier juchart akkren, dero ame in der Schi ben gelegen tat. Mitsei an
den bach; die ander iat gplegen enmitten in dem veld genamt Otten akker; ain äkkerli gelegen an dem 8 t ain und
»iolkkerU gelegen an dem Tunnren; dia buwet LFli Engel. — Item die mületatt ze Obren Müli, ze Alttstetten
8^1<?fen, und ain äkkerli da^elbs, st^sset undnan an die ßraite; dis hat inn Herman Müller, — Item fünf juchart akkren
« Len, stÖBuent an die lanUtrlis und an Rudolffen Mayer von Altatetten; ain juchart akkren, stösset an die
ßoDgarter, gelegen in der Braite; ain juchart akkren gelegen uff Haltzingen enzwüschen der Bongarter guter;
iway bongärtli »töasent an die lantsttrÄHse und an des pfaffeii wingarten von Gamse; dis buwet Cüntz in den Widen. —
It^ aia halb juchart akkren uff Haltzingeu gelegen genamt Sa kr ain, buwet der Bongarter, — Item ain wia, ist
»in mannmad, atoaaet an Swartzenwia; ain juchart akkren gelegen uff der Halten, »tö««et an deH vorgenamten
«pitik und an des Vogel waiders g{!Lter; vier mannmad atrtiwi, ligent in dem PaffHs, stösaent an die Ah uud an
den Kramben Fälwen: dh buwet die Ochaeaerin. — Item und dryy juchart akkren, ligent ze Gera und at^aaent an
die lantaträsse; ain halb jachart akkren gelegen enhalb dem Lützelbach, et^sset an den Halter von Marpach;
ain wisbletzli gelegen m dem Eletaamen und ain zehendli von den gutem, die da 8t6s«ent au da« bächli uff Rüti
and hinab an den Lützelbach und an den Kilchweg untz an zway äkkerli, ligent darinnen dero ist aina des ob-
genamten apitäls and das ander der Bongarter; dia h&t inne und buwet Haini Kamrer.*
Der Kaufpreis beateht wie oben in 100 ST Pfg, C. M, und dazu in einem Leibding von 8 U Pfg* und 10 Malter
beiderlei Kornes St. Galler Mass; dazu folgt noch eine Bestimmung, dass der Spital „mir mine laitfass ällü jar füren aol
nach nswifung und sag mines hpdingbriefs"* — üff Ramsch wog miner vesti, mentag nach des hailigen crützes tag
we herbat. 14X5.
Stadtmkh St. Mh% Spitakirliir, fr. B. 7, Hr. 13. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1. Das Sigel hängt eingenäht
92 Heinrich UI. U12— 1418.
2656. — 1415. September 15. Constanz. — Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein, des h. Römischen
Reiches Erztruchsess, Herzog in Baiern, fällt einen gütlichen Spruch zwischen Herrn Konrad yon
Münchwilen (Munichwilre), Chorherm zu Constanz, und HermEberhart von Ramswag, die
wegen einer Schuld des ersteren an Heinrich Walther von Ramswag sei., Eberharts Bruder, in Fehde
geraten sind, in deren Verlauf Eberhart auch Bischof Otto (UI.) und das Domstift zu Constanz, so-
wie das Stift zu Bischofzell angegriffen hat. Alle Feindschaft zwischen den beiden Herren und ihren
Helfern und Helfershelfern, namentlich Bertzlin Erlinholtz und Heinrich Ringfuss, soll bei-
gelegt sein und alle Gefangenen auf Urfehde entlassen werden; das noch unbezahlte Geld (für Brand-
schaden und andres) bleibt unbezahlt; dagegen werden Eonrad Münchwiler ftb* zwei getötete arme Knechte
Konrad Wenge und Hans Grätwe von Horwe 20 fl. gegeben. Alles übrige bleibt einem fernem
Spruch des Pfalzgrafen vorbehalten, dem auch alle diese Sache betreffenden Briefe ausgehändigt werden
sollen. — Costentz, sondag nach des heiligen crutzs tag, als es erhaben ward, 1415.
StiftsareluY 8t Gallen, A.A. 3. A18'lnd^ — Regest: Hardegger und Wartmaxm, Der Hof Kriestem, Nr. 29% S. 19.-
Pergament-Originale mit kleinem aufgedrücktem Sigel ohne Umschrift. — Die beiden Aoafertigungen itimmen
nicht völlig miteinander überein; die zweite ist eingehender.
2657. — 1416. September 22. WH. — Abt Heinrich (HL) von St. Gallen nimmt auf
Bitten der Frau Elsbeth Scherr (Scherrin) von Frauenfeld die halbe Hub zu Tundorf, ennet
dem Bach gelegen, ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen (die andere Hälfte ist Lehen der Herrs€haft
Österreich), von ihr auf und belehnt damit sie und ihren Gatten Heinrich Pfisterwerk von Brem-
garten gemeinschaftlich. — Wil in ünsers gotzhus statt, sant Mauricien und siner gesellen tag, 1415.
Stiftearehiv StOallen, D. D.D. D.I. 1.5, — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel. Rechts nntai der
Vermerk: «Henricus prestitit homagium*.
2658. — 1415. September 28. St. Gallen. — Ulrich im Holz, der Färber, Bürger zu
St. Gallen, verkauft an Konrad Hör, Bürger zu St. Gallen, um 275 ff i^ C. M. folgende GOtet:
einen Weingarten zu Lüchingen im Rheintal auf Rüti gelegen, genannt der Aster, — ,sto8set
obnan an spittals wingarten von Sant Gallen, stosset unnan an der Bongarter akker und ze der dritten
siten an der Bongarter wingärtli* — ; einen zweiten Weingarten ebendort, genannt der Kapf, — „stosset
unnan an C&nrat Hören wingarten uff Rüti öch genant der Eapf, stosset obnan an dez Glättiners
gut" — , und eine Hofstatt zu Lüchingen, ,da wilunt ain torggel uff stund, — stosset an den bongarten
uff Stuki" — , alles Lehen des Gotteshauses St. Gallen; femer „daz stükli ains wingarten, gelegen ze
Lüchingen uff Rüti, das man nampt der Kapf, den vor ziten Hans Enziswiller sälig erkifb von
Rudolf dem Mayier sälgen von Altstetten — und ainhalb stosset an Hansen Särris wingarten
und anderthalb an Cünrat dez Hören wingarten uff Rüti, der öch genant ist der Kapf, und ze der
dritten siten anClausen Zürnen gAt am Kapf, — alz dasselb stükli usbezaichnot und undermarchot ist;
item den akker uff den Blatten und daz rebstal daselbs; item den bongarten gelegen uff Stukki;
item die hofstatt, da wilunt ain hus uff sttind, gelegen an dem egenanten bongarten^, alles Lehen Junker
Rudolfs des Mayers von Altstätten und Hofgüter von Altstätten. Der Verkauf der Klosterlehen ist vor
dem Abt, der Verkauf der Lehen Rudolfs des Mayers vor diesem gefertigt worden. — Santgallen,
sant Mychels abent dez hailigen fürstengels, 1415.
Stiftearchiv St (fallen, P. P. 1. C. 7. — Pergament-Original; das Sigel h&ngt eingenäht.
2659. — 1415. Oetober 5. St. Gallen. — Hans Ingänt vonGlarus (Glarass), ein Schuh-
macher, Bürger zu St. Gallen, verkauft an Hermann Schirmer und seine Ehefrau Guta Landin,
94
Heinrich IlL 1 41 2- 1418,
hofstatt*, je auf Martini zu entrichten ,ain mil wegs verr von Fflawillen oder näher, war wir si jeklichs
jares haissent*. Wird die „gezimberen* auf der Hofetatt verkauft oder «darab, das si in nainer vogtye
belibet*, so sind von ihr beim Verkauf 2 Hühner ,ze weglüsi"* zu entrichten, falls sie aber ausser der
Vogtei verkauft wird, je der dritte Pfennig des Kaufpreises. Wollen die Frau oder ihre Erben ihre Rechte
aufgeben, so sollen sie zuerst dem Lehenherren bß ^ CM. billiger als andern angeboten werden, —
Santgallen, samstag vor sant Gallen tag, 1415.
Stiftsarf lllv SHiallfD, i. E 1. C» t — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenaht
8661*
Ulrich Heingarter, Ammann zu Altstätten, entscheidet einen Streit zwischen Abt
Heinrich (IIL) von St. Gallen und Junker Eberhart von Ramswag um jährliches,
denn Junker angeblich vorenthaltenes Kernengelt.
AltMtätten. 1415. October 18.
Ich Ulrich Haingarte r, von des erberen vesten Rödolffs von Altstetten, hern Dietdegans
des Maigers aäligen von Altstetten, ritters, wilnnt elichs sunes, mines genädigen juntherren, wegen
amnian ze Altstetten im Rintal, tun kund offenbar mit disem brief^ das ich Über dis nachge^cbribnen
sach von diser nachgenaniter baider tail bett wegen offenlich ze geriht sass ze Altstetten in der st^tt
uff den tag, als diser brief ist geben. Und kämen däselbens fiir mich in offen geriht ze ainem tail der
hoher wirdig flirst und herr her Hain rieh, abt des erwirdigen gotzhus ze Santgallen, min gna-
diger herr, und zu dem andern tail der ve.st, wolbescbaiden junkher Eber hart von Ra ras wäg. Und
do sich bald vorgeiiamt tail gestellet hatten mit iro fürspreclien in geiihts wis ze klagent und ainander
reht ze haltent, do hatt mich der wolbeschaiden Rüdolff Valk von ßernang, fürsprech des ob-
genamten mios herren abt Hainrichs, demselben minera herren abt Hainrichen urlob ze gebent
und an sinen rät ze gebietent, das derselb min herr abt Hainrich sin klag fürgelegen möhti und
erzelleu; dawider aber der egenamt junkherr Eberhart von Rani s wäg durch den wolbeschaidnen
Hansen Getzinen, genamt Vetter, burger ze Altstetten, sinen fürsprechen, redt und sprach,
er getruweti niht anders^ won das er ankleger in der sach wäri und niht der egenamt min herr abt
Hainrich. Die schrittung ward gelassen uff ain reht Herumb fraget ich urtaiL Und nach red und
widerred, so dazwüschen beschähent und och nach urtail ward erkennet mit merer volg, der rate jet-
weders tailes sölti getailet werden. Und därumb ward och das geriht getailet, und nam jetwedre tail
an sinen rät, je ainer vor, der ander nach, das jetwedre tail bi im hatta zehen an sinem rät und sinen
fürsprechen; dieselben alle urtail sprechen mohtint. Und liess och do daruf der obgenanit min herr abt
Hainrich dem egenaraten junkhern Eberharten von Ramswäg die anklag. Und do gieng der-
selb Eberhart von Ra ras wäg mit sinen rät<:?n und mit sinen fürsprechen, sich ze bedenken, sin ciag
ze schepfent, und kam wider für mich in geriht und öffnet durch sinen fürsprechen: er hetti ain ur-
künd, das die sach anträff, umb die er klagen wölti zu dem egenamten minem herren abt Hainrichen^
und batt, das ich an urtailen frägeti, ob man das urkünd iht billich vor geriht verlesen und verhören
sölt. Und do ward im nach miner frag mit der meren nrtail erkennet und gesprochen, das man das
urkünd des ersten billich verhören sölti. Dasselbe urkünd ward och do verlesen und verhöret, und inn-
hieltf entschied und seit dasselb urkünd:
Herr Jo hang von Bussnang sälig, wilunt propat dea ohgenamten gotzhuB ze Santgallen, hetti erköffet die
rigen vogtije ze Utzwilr und ze Heriao w mit iro zugehörden über Kit uod guter von fro Ya alten Sarjiaen und
von Hainrichen Waltheru und Eberharten von Eamswig, im elichen aünen, umh ahthundert pfujtd haller; und
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Heiarich IIL 1412-1418.
S66$i. — 1415. NoTeiiiber 5. Ai)peiizell* — Konrad Klain, genannt Gagler, Landniann
zu Appenzell, der von Ammanii und gemeinen Landleuten zu Appenzell ins Geföngnis geworfen
worden ist, weil er zu der Appenzeller offnem Feind, Graf Hugo (II.) von Sargans (Sangans) gegangen
und da Aufenthfilt und Herberg erworben, „iren kninmu an sineni lib und gut ze straffend*, schwört,
auf Bitten seiner Freunde und luderber Leut^? frei gel aussen, Urfehde, dass er bis zu End seines Lebens
nicht mehr gegen die von Appenzell „sin noch werden'^ und in künftigen Stössen mit ihnen Eecht
in ihren Gerichten nehmen wolle. Für ihn Tertrösten Ulrich Wärt I er und Ulrich Klain, der
Bruder des Fehlbaren, beide Landleute zu Appenzell. — Appenzell, ziostag vor sant Martis tag, 1415.
Undfuarrliit Appi^nu^lM* lt., I. IX, Ir, iL — Pergament-Original Far Konmd Elain sigelt Hain rieb Enrtzer,
für die beiden Tröster Ulrich B o d lu e r : das erste Sigel iat fast ganx abgefallen, das zweite beachS«dlgt*
2663« — 1416. Jaiiiiar 13* Raniswa?. — Rudolf von Rosenberg von Zucken riet, der
Sohn Ritter Rudolfs selig, sendet Abt Heinrich (IIL) von St. Gallen brieflich durch Ulrich
Fürer^ Altbürgermeister von St. Gallen, die Vogtei und die Vogteirecbte, sowie alle sonstigen Rechte
auf, die er besessen oder noch besitzt über Hans» Heini, Egli und Aberli Schlump f, sesshaft
zur Mühle in H e r i s a u , und Über ihre Schwester Greta, ferner über Heinrich undEglolfSchlumpf
auf Egg und deren Schwester Nesa, alles Gottesh au sleute des Klosters St. Gallen, die in den Hof und
die Vogtei des Hofes ^Olbrisperg, gelegen ob Hage n willen, da ich von Üwem und Üwers goizhuses
gnaden und rebten nachjagender vogt baiss und bin", gehört und sich mit Weib und Kind, mit Leib
und Gut von der Vogtei und von Rudolf von Rosenberg mit 40 S" ^^ C. M. los- und an das Gottesbaus
St, Gallen zurückgekauft hnben. — Raras wag uff miner vesti, sant Hylaryen tag des hniligen bischoffs, 1416.
Jitifliarrlii? »tJiallpn, U. D, 1 1 ft. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I, 2 Nr-223, S. 255. — Pergament-Original
mit offen hangendem 8igel.
Ebendort finden sich noch mehrere Aufeetidbriefe Rudolfs von Eoäenberg aui dem gleichen Jahre, die wir hier
anschliesaen :
1414t« Fetirnar SSI, It am »t w a|j^, — Rudolf von Hosen berg von Zuckenriet sendet Abt Heinrich (IIL)
von St. Ciallf^n bricfiicb durch Biins von G ose au, 8ta,dUmnianii zu St, Gallen, d{?n Egli MoBer von Teufenati
(TöffenowX jetsct »esshaft zu Herisau» und mma Ehefrau Margaret MO Her. auf, die wich mit ihren Kindern mit Leib
und Gut an das Gotteshaus St. Gallen zunickgekauft haben, — und ebenso in einem zweiten Briefe den Hans Wattier
und dessen Ehefitin Margaret, geaesaen ,zeWatt uff ßraitenfeld*, ihre Söhne Rudolf und Konrad, ihre Tochter
Agnes und die Kinder ihres verstorbenen Hohnes Hanf^ Wattier, ferner den Sohn ihrer verstorbenen Tochter, Hans
Kruker, Weib und Kinder des genannten Rudolt Wilttler und endlich der genannten Agnes Wüttler Kind, ,das ir
gebom ist von Rüdin Moken*, die alle sich mit 100 AT Pfg. C, M, ana Kloster zuriickgeknuft haben. — Ramsch wag
uff miner vestty sunt Peters abent im rebniauot. 1416.
141Gp lIlirsK 2!l* Alt- Rani Hwa£. — Rudolf von Roaenberg von Ziickenriet sendet Abt Heinrich (HL)
von St. Gallen brieflich durch tHrich Ffirer, Altbürgermeiater zu St. Gallen, den Groasbana Waibel von Bälden-
wil^ dessen Ehefrau Uri^ula Hagger und ihre Kinder auf. da sie aich mit Leib und Gut an das Gotteshaua St. Gallen
zurückgekauft haben. — Ze der alten Kamswag uff miner vesti, ze mitterfaaten, 1416.
141IS« Mai 14- Alt-Raiii»wa|;. — Rudolf von Roaenberg von Zuckenriet aendet Abt Heinrich (HL)
von St. Gallen durch Ulrich Fürer, Altbürgermeister zu St. Gallen, brieflich den Hana Boll, genannt Tudi, dessen
Ehefrau Ela Natter und ihre Kinder auf, die sich mit Leib und Gut an da« Gotte.shauH zurückgekauft haben. — In
caatro dicto Alt» R am s wag. feria quinta poat festum sanctorum Epimachi et Gordiani, 1416.
1410. Aug^nfit 31. KaniRwag* — Rudolf von Eoaenberg von Zucken riet sendet Abt Heinrich (IIL)
von St. Gallen durch Hans von Gossau, 8tadtammü.nn zu St. Gallen, brieflich denÜH Hablützel und dessen
Ehefrau GretWaiblin auf, die sich mit Leib und Gut an das Gotteshaus zurückgekauft haben, — Eamachwag
uff" miner veeti, ze uagäntem Ogsten, 1416.
8tift«aRtiir St, fiallfll, % 0. 2. C. ft und 5, 7, 12, 8. — Pe r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 e ; daa Sigel hftngt an allen fünf Briefen
teil« offen, t^ils eingenäht
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Heimich m. 1412— I4ia
barung, da kürzlich alle auf dem Gut errichteten Gebäude niedergebraimi sind. Hans Binder verzichtet
für sich und seine Erben darauf, jemals auf dem Gut eine Mühle, ^dannit man jemant gemalen noch
gerellen kan^, zu erbauen, hat aber das Recht „ain wassersegen, stampff, blüwel und ain öltrotten^ M
einzurichten. Will das Kloster sein Röckkaufsrecht geltend machen, so i^^t ausser der Rückkaufsumme ™
noch für die neu aufgeführten Bauten ein von ehrbaren Leuten zu bestimmender Schatzungswert zu
bezahlen; doch darf in diesem Fall vom Inhaber an dem zu jener Zeit l»estehenden Zustand nicht-s ge-
ändert werden. Hans Binder ist auch gestattet, ein Haus auf dem Gut zu bauen, das beim Bück kauf
entweder vom Kloster zum Seh atzungs wert zu bezahlen ist oder ohne Einsprache des Klosters von Hans
Binder und seinen Erben anderweitig verkauft und von dem Gut entfernt werden kann. Der Rückkauf
wird im Fall verweigerter Annahme auch vollführt durch Deponierung der Kaufsumme beim Rat fon
WiU — Wil in der statt, mitt%vochen nach des hailigen crutz tag im Mayen, 1416.
8tjFtttrrliir^t.atlK J. J. J*L Fa«, 11, Ir. 4L — Pergainent -Original. Für Hans Bioder aigelt sein Schwager
Heinrich Borbuaer, Bürger zn Wil; das Sigel hängt offen, — Etwas spätere Doraualaoti«: »Die müli, davan
diaer brief wiet, hänt Hans und Jäcli die Binder ze lipding genomen.*
266a
Spruch des Gerichtes über die richterliehen Befugnisse des Frauenkloslers
Münsterlingen in der Voglei zu Utwil.
UtwiU 1416. Mal 18.
Ich Oernng Gut man von Scher tzingen bekenn und ti'^n kunt . . ., das ich uS' den tag
in dem järe, als ditz briefs datum wiset, zu Uttwile in dem dorff an statt und in namen der erwirdigen
gaistlichen fröwen, der niaistrin und gemains convents des closters zd MOosterlingen, ob Costentsj
an dem Sew und in Costentzer bystöm gelegen» sant Augustinus ordens, miner gnädigen fröwea, f
offeulich zu gericht saß, und kam daselbs für mich und für offen, verbannen gericht die ersam gaist-
lich frÄw, frfi Margreth die Blärerin, by den zyten maistrin des egenanten con?ents z& Münstei
lingen, an statt und in namen ir selbs und ir nächkomen und desselben conventz zö Münsterlingei
und stalt sich in gericht mit fürsprechen, als recht was, und batt ir denselben iren försprechen ze
ervaren au ainer urtail sid dem niM und die vogty zö Dttwile und gericht» twing» bann, frä£9iDen
und ungericht des gotzhus zö Mönsterlingen war und wären, wäm da sy und ir nüchkoraen. so
sy denn gericht daselbest zÄ Uttwile hän oder haben wöUe, zö sölichen gerichten zu gebietend hett
oder gebieten sölt, Darumb vorsehet ich, der obgenant GerungGfttman» der urtail umb, was darumb
recht wäre. Do ward nich miner Mg mit rechter, umbgesamnoter urtail ertailt uff den ayd, und ward
ain michel und ain völligs maists: Wenn oder wie dick die obgenant min gnädige frfiw, fro Margreth
die Blärerin . , . zfi Uttwile gericht halten oder haben wölte oder ir nachkomen, es wäre zÄ Mayen,
ze herbst oder zu weler zyt im jär ald warumb das wäre, es were von des egenanten gotzhas, von
geraains dortfs oder von gericht, twing alder bann oder von ander sach wegen, das sy denn allen deiieii|,|
die in der egenempten vogty zß Uttwile und in den gerichten, twingen und bannen daselbs jetz oder!
in kfinfftigen zyten sitzend oder sitzen werdent, zä gericht ze komend zu gebietend hett, haben söltj
und mölit, und sölten ftch sölich, den denn gebotten war oder wurd, by der aynung und pen, so dar-
über gesetzt wäre, zu gericht komen, on alles widersprechen, on all geverde. Doch herinn usgenomenJ
und hindangesetzt die bann von der vatten wegen, da bißlier ge wonlich gewesen ist, das die lüt des-
selben dorffs zu Uttwile vier erber mau in demselben dortf uänien und erkiesen sollen, die gebannen
mügen von der vatten wegen jetlichs jirs insunder uff die zyt, als denn sitt und gewonlich ist. und
100
Hdarich IIL 1413— 1416^.
llffl«tffJiir Htfiillfi, 1 %, #. I, fwar, Ultr.^ — Pergameni-OrigtnaL Es sigefai der Hofamnuion und for leine Fmi
dercii Bmder Klao« Iberger; V»eide Sigel hangen offen. — £tw&s spAtere Doraaalnotix: ,Disen bof se Mftister«^
hiifeo and den halben hoi ze Moi hit jetz frli Snetser, bnrger ae Wil; siii LXX S Pf g *
rntesV
2672. - um. Juli ii. 8t fallen. — Georg (Gory) von Enn, Propst des Gotteshau
SUGalleiif terkauft namens der Propstei mit Einwilligung Abt Heinrichs (III,) und des Consent
den BrQdem Heinrich^ Walther und Rudolf Bischof, Bürg)em za Wil, um 154 fl. rheia
1 1 */i Mütt Kernen St. Galler Mass und 33 ^ 4 ^ C. M. jährlichen Zinse:$ und Geldes Ton folgenden
Götem zu Zuzwil (Zützwille): ^Des ersten Uänni Schraitter gibt von des Spatzen gfit '£weü
mut kernen und 10/ ^; item Hans Gol gibt sibeu viertal kernen und 2ß df von des Vellen gfii;
item Cfini Hofman gibt sehs viertal kernen und 3 S ^ von des Sömers g&t und von Hopplis
gftt; item Haini Riettikon git ainen rautt kernen und 3/ ^ 6ch von de^s Siniers gut; item Hau»
Welschart git sehs viertal kernen und 7 ß ^ von des Kienasters gÄt; item Haini Wegg git
sehs viertal kernen und 7 ß ^ ich von des Kienasters gflt; item Haini Wegg git nun viertal
kernen von Uiltisower schftpuzz, und Haus Iberger von Wil git 16 ^ von des Bruggers gfit*^
Alle Zinser der geminüten Güter und Ulrich von Löwenberg (Lonbergl, des Klosters Maier über ^
dieselben, werden von Propst und Abt aufgefordert, die Zinsen den Gebrüdern Bischof in gleicher Weise^
zu entrichten, wie bisher an die Propstei, deren freies Eigen diese Zinsen waren, — Santgallen in
Qnserm gotzhus, sant Jacobs des bailigen zwölf botten aubent, 1416. h
StlfUaitMf St «yiei, 1. 1, L S. F^. I, Ir. 8u^ Pergament-Original mit den 8igeln des Propst«». Abtes und Con*^
ventes. ^ — Dorsualnotiz: ,Item ich Rudolf Biächoff ordnen and verschaffen disen brief nach minem iod und nach
miner elichen hnafrowen Adelhaiten Haffneren tod dem gotzhus zu Santgallen zu ainem fryen almiisen und
teigerei t| luid «und finser erben darin nütz reden nach schaffen darwider ze tün,^
1416, «Inll SST* IHTÜ. — Die drei Brüder Bischof sichern in einem Gegenbrief äom Propst und dem Abt
von Hi. Gallen das Rückkaufsrecht zu. Zu dessen VollfEihrnng genügt bei Verweigerung der Annahme Deponierang
der KanfKumme beim Rat von Wil oder St Gallen. — Wil, mentag nach sant Jacobs tag, 1416.
HlirUarflif KL«iallps. 1. 1* L 1 fm.l Ir. 7. — Pergament-Original Es sigeln Heinrich Bischaf und för
Walther and Rudolf die Wiler Bfirger RutHchman Kupferschniid und Heinrich Ledergerw; alle drei ßig^l
bangen offen. — Dorsualnotiz: ,Dis jäxliche pfenning- und kemengelt, davon diser brief wist» stit jet« allaine zu
Hainrichs Bitt^choffs und siner erben banden, won im das ze taile wurden iit, als er von Walthem und Rüdolffen« fiineji
brudern^ getailt hat.*
2673* — lliti. AagiiHt 17, (Arhon.) — Ursula P a i e r (Payrerin), geborne von Rosenberg,
mit ihreni er körnen Vogt Johannes Schob, Bürger zu Arbon, und ihr Gemahl Junker Konrad
Paier verkaufen vor Konrad Esserswiler, Stadtammaim zu Arbon, an Ltltfrid Muntprat,
Bürger zu Co n stanz, einen Weingarten zu Bernegg, genannt ^Böcbenstainshald ald Rosen*
berg8 wingart*^, wie er vormals als Lehen des Gotteshauses St, Gallen Egli von Rosenberg selig,
Ursulas Vater, gehört hat, ^ »stosset ufl^ ain syten an Ulrichs von Emptz garten, undnen an die
lantfitr&ß und obnan an das holtz* — . um die Summe iron 1050 fl. rhein,, wovon jedoch 70 ff .^ in
Abzug kommen für ein Leibding von 5 Saum Wein, das an Ursulas Schwester Frau Margaret von
Rosenberg, Klosterfrau zu M ti n s t e r 1 i n g e n , so lange diese lebt, von dem Weingarten zu entrichten
isL Das Lehen wird zu Händen des Abtes aufgegeben an Ulrich Leman, Burger zu Arbou, ^der
och derselben lehen hat", als Lehen träger, — Mentag vor sant Bartholomeus tag, 1416,
ÜÜfburfliiv Sl fallen, 0. (». 3. X 8. — Regest: Göldi, der Hof Bernang, Nn S8. — Pergament-Original Es aigeln
der dtadtaminaun, der ¥agt, Ursula Paier und ihr Gemahl; alle vier Sigel hangen offen, das UrKula'a ist nur noch xnr^
Hülfte erhalten.
Heinrich IIL 1412—1418,
10]
1416. ^'ovemlier 6. l¥il. — Abt Hi^ii>ri»Hi (III) von 8fc. Gallon belehnt Liitfrid Mitntprat (Muni-
brat) mit dem obigen Weingarten» der ihm von Konrad Paier, Dienstinann de» (.tottesbauaes, und seiner Gemahlin
Ursula durch einen von beiden bemgelten Brief, sowie durch den anwesenden Träger Ulrich Lern an iiufgeüandt
worden i«t. — Wil in ihiüer» gotahua statt, tntag nach aller haiigen tag, 1416.
!(tirt»lthll Kt.«Äl!ci, 0. iL 3, J, *X — Re^^est: Göldi a. a. 0. - Pergamen t-Origi n al ; da^ Sigel bringt eingenäht.
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H&l-i* — 1410. Ausruft '^3. WÜ. - Abt Ht^inrich (III.) und gemeiner Conveiit des Gotttjs-
hauses St* Gallen süften auf Bitte des Schultlieissen und Kates der Stadt Wil mit Rat des Capitels
und des Leutpriesters zu Wil, Johanues Fuchs, auf unsrer Lieben Frau Altar in der St. Niklaus-
kirche zu Wil eine ewige Pfruud und Messe, tlUr deren Stiftung vor Zeiten schon Ul i Trüuger selig
YM seinem Seelenheil 90 t{ -5} C. M. gegeben hat und die ancli zu Abt Kunos Zeiten „in etlich niäzz
angefangen ward und aber nocli nit gantzlich gewidmot noch confirmiert ist". In der Pfrundorduung
wird festgesetzt: (1) Die Pfrund und der Altar sollen mit der Lehenschaft und allen Rechten an das
Ootteshaus St. Gallen gehören, das sie nach seinem Gutdünken einem ehrbaren Priester, jedoch nur
einem, ^der wesentlich pricster ist und der mit sin selbs üb uff der pfrüud sitze und die verdiene mit
singen und mit lesen", nicht aber einem Leutpriester zu Wil oder seinem Helfer, solange sie im Amte
sind, verleiben soll. (2) Der Caplan, dem die Pfrund verliehen wird, hat dem Abt Gehorsam zu schwören
und soll , allen sineu gebresten, der im anlit vou der obgeschribuen pfrönd oder nütz wegen", vor ihn
bringen. Er soll ferner Messe lesen ungetahr um die Zeit de^ Sonnenaufgangs, „daz ist nach der tag-
mess und vor sant Peters mess; es sye denn daz desselben tages ze Wil ain lieh ald mer sye oder ain
brut desselben tags ze kilchen gan welli, so sol er sin mess haben in der frönmess, als es denn
allerkomlichost ist**. Wird der Caplan bei Jahrzeiten, ^sibenden oder drissigosten^ vom Leutpriester,
einem Bürger oder einer Bürgerin darum gebeten, so soll er el>enfalls seine Messe in der Fronmesse
halten, vorausgesetzt, dass es ihm verkündet wird, „ee daz er zu siner mess gelüt bat". Zwei Tage in
der Woche darf der Pf rund er feiern („virren*^!); im übrigen aber soll er oder sein Verweser dem Leut-
priester von Wil oder seinem Stellvertreter zu allen Zeiten und Gottesdiensten, wenn dieser zu St. Nikiaus
oder St. Peter ,ni!t den nöteu singet*^, assistieren. (3) Bezüglich des Einkommens der Pfründe werden
llftst mit den nämlichen \^'orten wie bei der Stiftung der Pfründe und Messe auf St. Johannsaltar in
der St. Peterskirche zu Wil ganz entsprechende Bestimmungen getroffen (s. oben Nr* 2597), Geraten
der Pfründer und der Leutpriester über die Einkünfte in Streit, so sollen sie die Entscheidung des Abtes
anrufen und sich bei dieser zufrieden geiien. (4) Was an die Pfründe gegeben wird „nutz an fünf mark
g<elt€s, da ain mark gel tz tut fünf niut kernen, zwai nialter haberu und fünfzeben Schilling, an gevärd*,
dessen 8oU der Pfründer geniessen, der Mehrbetrag aber dem Gotteshaus St. Gallen zukommen. Ferner
j^eben Abt und Conveut ihre Einwilligung dazu, dass, was an Geldern und Nützen, die Lehen des Gottes-
hauses sind, an die Pft^und geschenkt wird, bis zum Betrag von 5 Mark^ deren ewiges Eigentum bleiben
soll.** --Wil in der statt, samstag vor sant Pelagen tag des hailigen martrers, 1416.
wlrit, fehlt hltr.
e<lsr MiiMa Tlaur» d« «btti in Nr . 2tt9' und noMB In lir.M?» •■ S«Ii1mm
' JStorftanhii Wil, Üfhibl, Hl, Sr. 3. — Pergament- Original. Ausser dem Abt und Convent «igelt auch Johanne^
Fneh«, bestätigter Leufprieater zu Wil, um zu bekunden ^ das« allea mit seinem Wissen und Willen fe^tgeßetwt worden
i«t. AUe drei Sigd hangen oübn.
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Hoinrieh III. 1412-1418.
L*^ —
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2675.
Abt Heinrieh (III.) und der Convent des Klosters St. Gallen stiften im Verein m
Schultheiss, Rat und Bürgern der Stadt Wil einen Spital in dieser Stadt un
suchen um die Bestätigung durch den Bischof von Constanz nach.
Wil. i4ie. August zit.
Wann der lüteii hiigd zergät uiiiid ir leben schier ende b&t» darumb iät es nütz und göt, was m
durch Gottes willen tut, daz man es an brief schrib^ unib daz es statt belib, Hievon ouch wir H a i n
rieh, von Gottes gnaden abt, und gemainer convent des gotzhus ze Sani Gallen .. . Terjehen offen*
lieh mit diesem brief, das für uns brächt hänt nnser und unser« gotzhus lieben getriiwen schuUhaizz uno^H
rät in unsers goizbus statt ze Wil von viegen ir selbs und gemainer bnrger in derselben statt ze Wil^sj
Als sy und ir vordren und ander erber lüt ze Wil vormals darzü getan und geholffen habint, daz &rmen^|
eilenden lüten, dem almähtigen Got ze lob und eilenden menschen ze trfist, ain hus und herberg in de^--
jetzgenanten statt ze Wil an der niitlen gassen zwiischant Uli Ringglis und Uli Entzen busen^—
gelegen, erkouft und vergölten sye, wie daz si nu darzd gern furo tüu wöltint, ob si es an unsreiil
gnaden gehaben möchtint, daz usser demselben hus und herberg armen eilenden lüten ain spitil gestift
und geraachot wurdi, mit sölicber Ordnung, gedingden und gesetzten, als hienach aigenlich an disem
brief geschriben st&t, und hatten uns ernstlich, daz wir unsern gunst und willen von unsers gotzhus
wegen darzä geben und inen darzft hilflich sin woltint. Darumb erhörten wir do gnädklicben iro ernst*
lieh bett, wan si uns götlich, erlich und armen, eilenden menschen und den sebui dnnket nutzlich und
tröstlichen sin, und gaben unsern gunst und willen . . , und machotent, ordnotent und stiftent ouch do
ze stett mit den obgedahten unsern burgern ze Wil , . . usser dem obgenanten hus und herberg aineii
ewigen spitäl in der obgenanten unsers gotzhus statt ze Wil, und setzen den mit derselben unser burger
»e Wil raut, wissen und willen, in sölich Ordnung, recht und gesetzt, als bienach geschriben stät:
(1) Des ersten^ daz derselb spitäl inwendig der statt und vorstetten ze Wil haben sol und mag
daz obgedaht hus, hofstatt und bofraitiu mit aller zugehört, und darzA ainen stadel in der ainen vor-
statt, und daz er dehain hus noch stadel nit nier haben sol, enweder in der statt, noch in den vor
stetten, an gevärd. (2) Item, daz derselli spital ouch uff dem Veld und in den Eschen, so gen Wil
gehörent, haben mag so vil iikkern, die er mit zwain rossen wol gebuwen mag, und so vil howabse.s,
darrait er z^vai ross und zwo kÄgen wol gehaben mag, an gevärd, und daz er daz enweder unserm gotzhus
noch der statt ze Wil nit verstüreu noch verdienen sol, (3) Item, daz derselb spit&l an ains herren
des gotzhus zeSantgalleu und ains schulthaissen und rautes ze Wil wissen, gunst und urlob nihtz
fürbaz kouffen noch verpfeuden sol in der statt noch in den vorstetten ze Wil, noch in den Eschen,
so vA derselben statt gehörent. (4) Item, beschäch aber, daz fürbaz dehain gelegen gfit, daz in der
statt ald in den vorstetten ze W^il ald in den Esc heu, so zft derselben statt gehörent, gelegen wäri, ^
an denselben spitäl geben, erkoufft oder sust in dehain wis zu desselben spitäl^ banden bricht wurdi, H
dasselb göt sol er inwendig jaresfrist von band keren und ettlichem ingesessnen burger ze W^il ze
kouffent geben, als denne daz je zitlichen und beschaidenlich ist, an gevärd. Tütti aber er daz nit also
in jaresfrist, so sol er dieselben guter dannenthin deju gotzhus zeSantgallen und der statt ze Wil
verstüren und verdienen, als ander burger ze Wil ir gut tünd, an gevärd, es war denne, ob im von
ainem herren von Santgallen und von schulthaissen und raut ze Wil erlobt wurde, dazselb g^tS
fQrbaz ze habent. (5) Item, d^iz derselb spital allwegent des gotzhus ze Santgallen und der statt ^
ze Wil burger sin und haissen sol und ainem herren ze Santgallen und den burgern ze Wil in
allen sachen ze versprechent, ze handhaben t und ze schiernient stin sol in gelicher wis als ander
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Hernriai HI. 141^— lilS.
nsclriloiitiBBs
nt dcnie, mt qitu dicttun bo^pitale atit potoiiai ipnn* rnot in eo esiilcste«
tatM< v«l pciimtwu^ pf^Mtmmt, »eca» aatem in premknA &ci€Dtei perpetnU
laladeBCef fi mMikOen deerrDeBte&, Hoi eÜttn omsibi» penitentilNU ei confeMis. qiii ad
didi iMapüftlit vd pro mitMrfaiitioD€ panpermn eea tnGnnoniiB
a4 €Aideiii mamm tUMM porrexerint adintrice^ de omaipateMtii Bei
et litaluiiiWi Pcftri et Paali. apoitolorum eisa,
i de iaiiiBctii ei«i pe&iteDtUf in Doaüao miaeräofditer
iMim* rmptnia, fiirtaa*^ «t alia« mftle aoqitiittftnxiii ad incerta loea pertinentiiiia, ei labi Ten heredei et quibiu restitutMi
itri debeai DeKiimtar, ad Ittiitiimodi pioi tmmit) dataram usqiie ad fammam decem mareiianiin arg^cti teoore preaentiom
Tokntei premiit%a omnia et «bigiila ab omBibiii Cbristi fidelibus at tic tu perj^ettium iiiTiolabilit«*r obaerrarL
«i aetem ia eaatro no&tro Merapurg. anno Damini mflleitiino qnadriB^eniMmo wextodemma. XUJ. kaleodu
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* ILIr.1. — PergameDi- Original; da« Bigel hingt eingeniht — Eine deotoche
da* Ufkntide am dem 10.(7) Jahrhundert, aaf Papier getcfaneben, mit Calacher Anfldaiing des Datnm« < 20. Weinmonal)
ebenda Nr 4; ue teigt die Dorvaalnotii: »Abachnfft Adam Hojiseri, alten lebenrogt rao Wjll, nÜ dem Latiui
gexc^gen^ der bstettigung deß spital» Tom brachoff Otton*.
2676. — 1416. inriist 3S. WIL — Abt Heiorich (TU,) und gemeiner Convent des Gg
luusaes St. Gallen »tiften auf Bitte des Jobannes Fuchs, bestätigten Leutpriesters zu Wil,
im Schultheiaaen, der Rate und gemeinen Bürger der Stadt eine ewige Pfnind und Messe auf dem
Altar der hL Agatha in der St. Niklauskirche zu Wil, an welchen flir diesen Zweck Elsbeth
Hurner (Humnerin)^ die Ehefrau Konrad Hurners selig, «ir aigen hus, hofstatt und hofraitin ze
Wil an der vordren gasten, zwischen Hansen Altstetters und Hansen Spenglers hüsem ge*
legen, mit siner z6gehdrd*, geschenkt hat und ebenso Haini von Bocksloo (Boxl6w) «sinen kom-
zehenden ze Zübrawangen uoder der Staig gelegen, den er uff atnen widerkouff von unserm gotzhus
habi*. — Die Pfrundordnung stimmt fast durchwegs mit der fiir die Pfrund auf St. Johanns Altar in
der St Peterskirche zu Wil, 1414. Februar 27, (Nr. 2597), aufgestellten überein; nur sind in Absätze 2 a)
nicht bestimmte Tage genannt, an welchen der Pfründer Messe zu lesen hat» sondern es ist verordnet*
er iiolle Jeklicher wochen Ijesunder fünf tag, welher tagen im daz denn je allerkomlichost ist, mit sin
selb» lib oder durch ainen andren erbem priester, wann er daz selber nit get&n mag, in der frönmess,^
die man denne je in der obgenanten sant Niciauskilchen hat, mess haben uff dem obgenanten sanfl
Agthen aliar*. Die Bestimmung über den Sigrist in Absatz 2 b) fehlt, ebenso der ganze Absatz 2 d\
Zum Scbluss wird wieder die Bestätigung durch den Bischof von Coustanz oder seinen Vicar erbeten,
— Wil in der obgenanten statt, sunt Bartholomeus aubent des hailigen zwölffbotten» 1416.
HUlkrrlir ffil, 8rlilil VII, Ir. IL — Pergament-Original Ausaer Abt und CooTent aigelt auch Johannes Fuch4^|
Die Sigel hangen offen ; da« Conventaigel seigt statt des gewohnten ßildes die Vierecke eines Waffeimodels» da« offen-
bar in Ernjangelung des ricbtigeti Sigele aufgedrückt wurde (!).
2677- - 1416. AuCTSt 24. Wil. - Freiherr Wolfram ron Hewen. der zu Wil an Stai
Abt Heinrichs (III.) von St. Gallen öffentlich zu Gericht sitzt, belehnt auf Bitte der Ursul
I berger in, W^alther Ib ergers selig Tochter, die mit ihrem Bruder und Vogt, Klaus Iberger,
und ihrem Fürsprech vor ihm erscheint, die beiden Priester Diethelni und Johannes Ib erger,
Gebrüder, mit dem KOgenannten Brachzehnten zu Seh w arze n bac h, einem Lehen des Freiherren, das
Ursula Iberger von ihrem Vater ererbt und den beiden Priestern, ihren Vettern, um 98 ^ ^ C. M,
zu kaufen gegeben hat. — Wil in der stritt, mäntag vor sant Pelagien des hailigen martrers tag. 1416.
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H.'iniü'b II! H12— I4??r
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Stlltiaitliv St. Kiilkn, J» 2. L 2. r ►• r g a m im\ t - O r i ji i n ii 1. Aith«*»!- tU/ra Freihfrrn 4geln Ursula und Klan» lln?rger :
dm erste Sigel fühlt, die andern xw*^i hangen eingenflbt
S678. — 141<i. Septeitilier IL Mas::sretuui. — Hans Sprenger von Mnggenau, Leibeigener
des Gotteshauses zu Miiggenan, iler gegen dieses ^gewibet' hat und Jeslnilb auf Befehl der Äbtissin
ins Gefjingnis geworfen, aber wieder daraus entlassen worden ist, scliwört Urfehde, Er gelobt, seinen
Leib und sein Gut dem Gotteshause in keiner Weise zu entfremden» nicht gegen dasselbe Bürger oder
Landiuann zu werdt>n und weder die geistlichen Frauen, noch ihre Untertanen vor fremde geistliche
oder weltliche Gerichte zu treiben. Endlich verspricht er, wegen des unerlaubten Weibens den geist-
lichen F'iiiuen 10 /i ^ C. M. zu imtrichten, „wenn sj des nit fQrbasser nit enberen went*. Bricht er
seinen Eid, so soll all sein Hab und Gut an das Gotteshaus fallen und kein Gericht ihn schützen. —
Maggenow, sarit Velix und saut ßegulen tag, 1410.
SüRMixlliir St* ßulM, L Ei 1 k 1* — Stark vergilbtes Pergament -Original. Für Bam Sprenger »igelt auf seine
Bitte Petermann Brandts, genannt Brnnberg^ Schul theiss zu Wil; das Sigel ist abgefallen.
S679* — 1416. Octol>er L5. BiTgenz, — Abt Jos und der Convent des Benedictinerklosters
St. Peter zu B r e g e n z in der Au geben ^ A d e 1 h a i t e n K l a i n e r i n e n , C ü n t z c n K 1 a i n e r s elichen
tohter, Hansen Büchellis von M ü n c h buch elichen husfrowen* , eine Leibeigene ihres Gotteshauses,
Abt Heinrich (HL) von St Gallen und seinem Qotteshaüse in Tausch gegen ^Adelhaiten Böch-
schorrinen, Haintzen Büchschor reu, gesessen zümBuflis, elichen tohter*, eine Leibeigene
des Gotteshauses St. Gallen. — Pregentz in unserm gotzhus, sant Gallen aubent, 1410.
SÜftmrrlih Ht. tiallf n, D. D. If. HK — Pergament-Original; die Sigel von Äbt und Convent hangen eingenäht.
Unter dem gleicbim Datum stellen Abt Heinrich (IlL) imd der Convent des Gotteshauses St, iS allen einen
G«genbrief aua, — Santgallen, sant ii allen anbent, 1416.
.^tiftttrfhil st, laüku, D, D. 1 f. II Pergamen t-0 rigi nal ; von den beiden Sigeiu hängt das des Abtea offen, das
des ConTentes eingenäht.
2680. — UIG, Oet«>1*er 3L WIK — Ursula Iberger, Walther Ibergers selig ehehche
Tochter, sicbt^rt mit Zustimmung ihres ältesten Bruders und rechten, geburnen Vogtes, Johans Iberger,
Abt Heinrich (HL) und dem Convent des Gotteshauses St. Gallen das Recht des Rückkaufs zu
för gewisse GfUer und Zinse, die in des Gotteshauses „klainen hof ze Wil* gehört haben und ihr
um 100 ff -^ C. W. verkauft worden sind^ nämlich eine Wiese unter dem Weingarten zu Wil, zwei
Juchart gross, die ehemals ein Acker war und die jetzt ,Uli Pfiff er" um 19 y^ ^ jälirlich inne
hat; eine Wiese auf Wilniatt gelegen, — ^»stosset an den Ker und gat über den bach* — , zwei
Mannsmad gross, die jetzt Uli im Boden bat um 2 tt .^j ährlich; eine Wiese ^ob dem stainin Steg
gelegen*, eine Maunsuiad gross, die jetzt Hans Bosch hat um l tl .^ jährlich, — stosst an die Wiese,
die etwenn ^Büwilles was* ^; ferner die »bünd vor Hans Cönzen türli gelegen, alz die jetz in-
geziiunet ist", die jetzt Haini Schmidberger hat um 7 Viertel Kernen jährlich, und dazu der
Zehnten von den genaunten drei Wiesen und der Bündt: sodann fünf Acker ohne den Zehnten, den
die Verkäufer sich und ilirem Gotteshaus vorbehalten halben, nämlich ein Acker in der »zeig an Wil-
berg", genannt der „Tolakker*^, 3 Juchart gross, den jetz Uli im Boden ,ze den nützen" hat
um 2 Mutt Kernen; ein Acker am „Wolf ga Igen", 2 Juchart gross, den jetzt der Schuiid von
Mutlen inne hat um 1 Mutt Kernen; ein Äcker gegeu Bromshofeu gelegen, — , anwandet uff der
Köppinen akker* — , 2 Juchart gross, den jetzt ,,Haini Majger" inne hat um 1 Mutt Kernen;
ein Juchart Acker, — „zwischant des Uossv allen und der Fryinen akkern gelegen, stosset gegen
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Hebnich HI. 1412-1418.
der Lankwari* — , den jetzt Uli im Boden inne hat um 2 Viertel Kernen; endlich ehi Äckeil
^nnder de« Korherren wisen, hinder des Faissen garten gelegen*, weniger als ein Jaebart, das jei
»Rftdi Ra deller* inne hat nm drei Viertel Kernen, — Wil in der statt, aller hailigen aobeni, 14l(
milnrrliiStailkt« J*1J. U fut.MhAt — Pergament-Ori^inaL Es ngeln Umila Iberger cmd Dir Bradf
yta vogtei wir'; die offen h&ngenden Sigel zeigen ungleiche Wapp^i9childer(!>.
2681« — 1416* XoTember •>• WII. — Freiherr Wolfram von He wen verkauft seinei
«gnlidigeii Herren und gebornen frönd* Abt Heinrich (IIL) Ton St. Gallen nm 12 ff -d^ C. M. di
Vogtei über die Kelnhdfe za Linggenwit und Amtzell (Amptenzeli) nnd über die dazu gehörig«
Lente und Güter, „die mir von minem brüder heiT Petern sälgen von He wen ze tail wart, do
unser Tätterlich und niAter bälgen erb und gtt mit enander t&iltent^. Dabei wird dem Abt das Recl
gewahrt, was etwa von denen von Hewen vor diesem Verkauf aus der Vogtei versetzt oder sonst Tel
iuaaert worden ist, wieder an sich zu ziehen in gleicher Weise und gleichen Recliten, wie es d
Verkäufer selbst und seinen Erben zugekommen wäre. — Wil in der st«tt, donstag nach aller hailig«
tag, 1416.
Htifbarrlir Ht IlMm, k. E. t. % Pkar, I, Ir. i. — Pe r g ft m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel hängt eingtniüit.
268'^* — 141«. XoTeiiiber 9. St. Gallen. - Ulrich Gössler von St Gallen, „gemai
man*, Thoman Ulmer von Lindau und Hans 01er von Balgach« Schiedleute des Junkei
Uuflolf von Altstätten. Ulrich Tröscher der jüngere von Rheinegg und Hans von Oossa
Stadtainmann zu St. Gallen, Schiedleute Konrad Englers, des Leutpriesters zu B e r n u n g, ui
Rudolf Hermanns, des Kellers zu Bernang, setzen in Streitigkeiten der Parteien wegen Zehnt<
zuLuHtnau nach Einvernahme von Zeugen fest, was von den Zehnten aus gewissen Gütern dei
Leutpriester von der Pfrund zu Bernang wt^gen und dem Keller von des Keluhofs wegen zusteht u
wüH an den grossen Zehnten zu Lustnau geht, dessen Inhaber damals offenbar Rudolf von Altatatto
war. — Santgallon, mäntag nach aller seien tag. 1416.
ftÜftJ<arfhif Htttalleii. 1. %, Z. L 8. — AuduhrHchea Regest: (iöldi. Der Hof Bemang Nr, 6L S. 2.^. — Perga
Origiual. Eä sigeln der Obmann und die vier Schieiilcök'; Ulrich «'ÖK^lers Sigel iat abgefallen, die anderen
ein gen Übt.
batatto
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2683* — 1410. Deeeniber 4. — Dietrich Wigolt von Enziswiler, sein Sohn Wem um
seine Tochter Anna verkaufen für sich und Allen Wi^olt, Dietrichs Tochter, ,.won die in lant
tiit ist", mit Zustimmung ihres Herren, des Grafen Wil h e Im von Mont fort, Herrn zu Tettnang
um ](} 'S 4ß ^ CM. dem Klaus *)gli von Enziswiler ihren Anteil am Kornzehnten zu «Hengg<
now** und dazu 10/ 10 ^ C. M* und W. ewigen Zinses aus gewissen Gütern am ^Horygerberg'
und bei Enziswiler samt der Lehenschaft über diese Güter, nümlich „ab Alblis wingarten am berg*
3// 4 ^; „ab Hansen Slaitzen hus und holVaiti ze Emtziswiller^ 2^/a/j' %^; ^ab Hai uzen Öw^
lers garten uffem berg* 13 ^; »ab HainrichWalchs garten ob Emtziswiller am berg* 13 ^
,ub Uli Masers trflter hinderm dorff an Lienhart Asnangs hofraiti" 8 ^}f; »ab C lausen Harren*
nians garten neben Emtziswiller^ 7 ^^ ; ,ab des Wy gen garten uifem berg* 5 -^ ; ,nb dem garteH
utiem berg, am Lescher gelegen, den die müllerin von Vinegg umb daz hulbtail buwt*, 4 S^: ,al
des Leschers garten daselbs" 9 ^; „ab Josen Eglis garten hinderm dortf*' 1 ^h ^ Fritag voi
»ant Niclaus tag vor wihennechten, 1416.
Kürümtfciv 8t.«»»«, L P, 11 5, — Pergainent-Oi'iginn h Für die Verkäufer sigelt auf ihre Bitte Graf Wilhelm
von MoTitfort 7M Tettnang; das Sigel hängt eingenäht.
Heinrich III. 1412-1418.
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2484. — 1416* DeeeiuUer 8. WIK — Abt Heinrich (HI.) und der Convent des Gotteslmuses
St.ßalleu geben Abfc Albrech t (11.) von St. Johann im Tnrtal gegen die ehrbare Frau Anna,
Ko n r ü d K ü m e I i s Ehefruu, d le Tochter Heinrich M ä r t z I e r s sei ig von W i 1 , nnd alle ihre Kitidre,
leibeigene des Gottesbatisea St. Johann, Adelheid» die Ehefniu Hans Gbürlis von Gupfen, Tochter
des Hans Lemp selig, und alle ihre Kinder, sowie Mät^in^ die Ehefrau Hans Schmids von
Jl'ieder-Uzw il, Tocliter Oswald Kellers von Helfetswil, und alle ihre Kinder, Leibeigene des
Gotteshauses St. Gallen, in Tausch. — Wil in ünsers golzluis statt, zinstng nach sant Niclaus tag, 141 1>.
Stiftartliiv HU ÜBllm, f. ^. I. l^ 4ä. — Pergament-Original; die Slgel hangen eingenäht.
9685* — J417. Jainiar 1!)* — Kuni am Wasen, der von Bürgenneister und Rat von St, Gallen
bestraft und aus der Stadt verwiesen worden ist, tut ihnen kund, „daz mir ettwaz sachen zugefallen
siat, ilarinne ich bedörfft, mich in iiiwer statt xe fflgen", und bittet deshalb um sicheres Geleit, ^daz
ich min anligent sachen naucb notturfit volenden müge**. — Zinstag oaucb Hilary, anno etc. XVII,
Sli4t*ttfch St, «alli^n, iissivpii de.s iV. JnhrhaiidfrtÄ. — Papier-Original mit Sigel uritur l'apii?r hülle.
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J8686. — 141;. Jaiinar 31. (Bisi'liofzell.) — Eberhart von II am s wag belehnt zu Bi*
schofzell den Hans Stähelin (Stäbelliu) von Niede r- Wi 1 (Niderwilla) mit dem Gut Eüti, —
«tosst einerseits an Ob e r- Arn an g, anderseits an ,l{ekenhöb" und auf der dritten Seite an „des
Kesslers tobel'' — . das seine Eigeuleute Uli von Gaisshus, genannt Bfib, und Hans von Blaiken*
bach und dessen Ehefrau Eis bisher als Lehen inue gehabt und jetzt vor ihm um 15^/^ fi ^ C. M.
an Haus Stähelin verkauft haben. — Sant Agneseo tag, 1417.
SttRwchlvStlklkll, S. S. I. i. II — Ft!rgament-Oi-iginal mit offen hangendem >Sigel
2687' — I4n, Februar 15. Coilstuiiz, — König Sigmund gebietet der Stadt St. Gallen,
«lie je auf St. Martinstag 1415 und 1416 fallig gewesene Iteichssteuer an den Grafen Friedrich von
Toggenbnrg (Tokenborg) zu bezahlen. ^ Cos teu tz, montags nach saut Valtius tag, 1417, unserr
riclie des Ungrischen etc. in dem drissigsten und des Komischen in dem sibendeu jaren.
HtiitATfliil M. «stikw, Tr. U, Sr. ÄI. — Regest: Ältmann, Nr. 2067. — Pergament -Original mit dem königlichen
Sigel iHeffiier Nr. 130, Tufel XIV, Nr, 104) au Pergtimentband, — Kanzleiunterfertigung: Ad msiridatiim domini
r*?gi8 Johanne» Kirchen; Regiatratiirvermerk: H»
Vgl. hiezu eine nicht recht vernl rindliehe Eintragung im LuKerner Ratabuch (1417. Mai Itl.):
,Äls die von Sant Gallen gerett hant « . . von des von Toggen bürg wegen ir stür, ob ai da die verpfandent
*oii küng nnd kurfilrsten, daa wir si versprechen , . .; wann ai iiüt tun went ä.n unsern rat, wiewol der kilng inen ver-
">id di andern stetten; bit den küngt das er inen verkünd, so er uns verkünd."
Htutimrrhiv Inibeni, UUh, 111, 35'. — Vgl Eidg. Abschiede I, Nr. 385a, S. 179.
JJ688* — mit, Februar 16. Ror8Chlldl. — Hans Ammann von Kori^chach belehnt im
Nanien Abt Heinrichs (III ) von St. Gallen den ehrbaren Knecht Peter Wettler mit einem Gute,
genannt das ^Rinholtz", — stosst unterhalb an den See und an den Rhein, seitwärts:* an Peter
''ettlers und au Heinz Kofmans Holz -, welches Peter VVettler von der ehrbaren Frau „Clar
btiggassin" und ihren ehelichen Söhnen Ulrich und Anshehu um 8 ff C. .^ gekauft hat —
«oschach, zinstag nach «ant Vallentins tag, 1417.
SÜIUirrkiv %i, ifallFD, IIK. l E. L -- Fe r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel hängt eingenäht
IdS Heinrich HI. 1412—1418.
9689. — i417, Februar 25, WIL — Hans vod Münchwil (Münchwille) erklart, von de
diTsaxuen Frau Elsbet Wäkkerli, der Ehefrau Hans Wäkkerlis von Hanswil (Hanswille
Rftdi Hofstetters, des Müllers, Tochter, und ihren ehelichen Kindern Hänsli, Peter, Eis
Haini, Greta und Adelheid, seinen Leibeigenen, die als Lehen des Gotteshauses St. Gallen vo
seinem Bruder Walther auf ihn tibergegangen sind, 20 Goldgulden rhein. erhalten zu haben, wom
die Leibeigenen sich ans Kloster zurückgekauft haben. — Wil, donstag nach sant Mathyas tag, 141'
attftwrelÜY SLfialleD, D. D. 2. d 15. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingen&ht. Vgl unten Nr. 2695.
S690.
Bischof Otto (III.) von Constanz erteilt dem Klerus und Volk der Stadt St. Galler
inn besondern den Pfarrherren zu St. Laurenzen und St. Mangen auf zehn Jahr
die Befugnis, unmittelbar nach der Entfernung exeommunicierter oder vom Inter
dict betroffener Personen den Gottesdienst in regelrechter ^?Veise zu begehen un
die Sacramente zu spenden, und dehnt diese Befugnis auch auf den Fall aui
dass solche Personen wegen \A^idersetzlichkeit ins Gefängnis geworfen werdei
müssten.
ConstaitE« 1417« Hftrz 14«
Otto, Dei et apostolice sedis gratia electus confinnatus Constanciensis, universis et singul
presentes litteras inspecturis et specialiter plebanis ecclesiamm sancti Laurencii et sancti Mags
apud Sanctum Gallum, nostre Constanciensis diocesis, subscriptorum noticiam cum salute. Hi
milibus et honestis supplicum votis, illis presertim, que*^ divini cultus augmentum et animaruro salutei
conspiciunt, libenter annuimus illaque, quantum cum Deo possimus, favoribus prosequimur optimi
Exhibita siquidem nobis nuper pro parte providorum et discretorum virorum magistri civium et consului
necnon tocius cleri et populi oppidi Sancti Galli, dicte nostre diocesis, peticio continebat, quod sef
contigit dictum oppidum et ecclesias parrochiales sanctorum Laurencii et Magni prescriptas ex e<
quod persone excommunicate, et quibus ecclesie est interdictus ingressus, ad opidum ipsum declinai
et in eo commedendo(!), bibendo vel dormiendo moram trahunt, ecclesiastico subici interdicto; et quai
doque propter adventum et moram personarum huiusmodi prefatus**^ clerus ad certos dies post dictarui
personarum ab ipso oppido recessum subsequenter ex provincialium constitucionum et processaum p«
nos, vicarium seu officialem nostros habitorum, quarum seu quorum auctoritate tales persone excommun
cate et ipsis huiusmodi ecclesie ingressus interdictus existit, [tenore?] cessare oportet penitus a divinis <
interdictum ecclesiasticum observare in maximum preiudicium et gravamen magistri civium, consulun
cleri et populi dicti oppidi ac periculum animarum, propter quod cultus divinus [cum] devocione popu
in dicto oppido diminuuntur et scandula plurima oriuntur, quare dicti magister civium et consules pi
se et dicto clero nobis humiliter supplicarunt, ut providere eis super premissis de optimo remedio dign«
remur: nos igitur Otto, electus prefatus, qui divinum cultum augere, devocionem populi conservai
ac periculis animarum et scandulis Christi fidelium obviare incensis desideriis affectamus, huiusmo
suppHcacionibus inclinati, prefatis clero et populo et specialiter plebanis ecclesiarum sanctorum La-«
rencii et Magni apud Sanctum Gallum, ut, postquam huiusmodi persone per nos, nostros vicariu
seu officialem auctoritate ordinaria excommunicate et interdicte per magistrum*^ civium et consules di^
oppidi fuerint publice et notorie proscripte et ab ipso oppido extra metas ac terminos eiusdem opp:
et extra bannos iurisdictionis ipsorum magistri civium et consulum expulse ipseque alie persone, (j
f
Heinrich III. 1412-1418. 109
ad ipsum oppidum et pan-ochias predictas acces^erint et ibidem comedendo, bibendo vel dormiendo moram
traxerint, de dicto oppido et meiis ac terminis dicti oppidi, ut prescribitur, cum effectu recesserint et
de hoc legitime constiterit, prefatus clerus possit in dictis ecclesiis et cappellis in ipso oppido ac metis
eiusdem constitutis, etiam in dictorum magistri civium, consulum et populi predictorum presencia divina
officia appertis ianuis, pulsatis campanis et alta voce, excommunicatis et aliis de iure excludendis ez-
clusis, resumere**^ et licite per se vel alium seu alios ydoneos presbyteros celebrare ac facere celebrari
ipsisqne magistro civium, consulibus et populo dicti oppidi ecclesiastica sacramenta ministrare vel facere
ministrari, dum tamen alias ipsum oppidum et ecclesie predicte speciali supposita non fuerint interdicto
Tel id dicto clero aut magistro civium et consulibus ac populo et communitati antedictis seu alicui
vel aliquibus eorundem non contigerit specialiter interdici, de speciali auctoritate nostra ordinaria tenore
presencium per decen(n)ium continuum proximum a data presenciuni concedimus et indulgemns. Et
nichilominus, si ipsos magistrum civium et consules aliquam personam sie interdictam, que forte ip-
sorum bannicioni et proscripcioni temere rebellare[t] et obedire recusaret, captivare*^ et in suis vinculis
le^time detinere contigerit, volumus et mandamus, quod huiusmodi captivacione et detencione non
obstantibus divina ut supra celebrentur ofiScia, atque sentencias interdicti contra huiusmodi personas
per nos, nostros vicarium seu officialem latas et eciam ferendas ex nunc prout ex tunc et ex tunc prout
ex nunc quoad dictum oppidum et parrochias predictas toUimus, suspendimus et relaxamus ac clerum
dicti oppidi ad eius observacionem nolumus'^ obligari, vobis mandantes, quatenus sie per nos factum
esse publicetis et teneatis. In quorum omnium testimonium, fidem et robur sigillum nostrum episcopale
presentibus est appensum. Datum Constancie, anno doniini millesinio quadringentesimo decimo
septimo, II. idus Marcii, indictione decinia.
•I El tUh% dMiÜieh |^q«i*. - b) „prafkti«''. - e) ^ntfiaitrV*. - A) ^•uaner«'*. •) .eaptiv«ri** - f) .noiimui*.
Stadtaithif St talleD, Tr. IV, Ir. 6. -- Pergament-Original mit rotem Sigel in Wachsscbale an Pergamentband.
— Vgl. unten 1418. Auguat 13.
2691.— 1417. April 5. Liehtenstelg;. — Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg belehnt
auf die Bitte des Hans Müller von M&snang, der den Hof zu Höfen mit aller Zubehörde mit
seinem verstorbenen ehelichen Bruder „Cläs^ gemeinsam zu Lehen gehabt hat, die beiden ehelichen
Töchter des Gestorbenen, Adelheid und Margaret, gemeinsam mit dem Anteil ihres Vaters an dem
S^nannten Hof und verleiht ihnen darüber «volkomen fry manrecht*. — »Doch wenne das eltest under
den vorgenanten zway personen abg&t, daz denne ye daz ander darnach enpfahen sol.** — Li echti-
st a ig in unser statt, mändag vor dem hailigen tag ze ostren, 1417.
8tl4ttlthif 8t Wlei, 8f ifadutUY, Tr. €. 2S, Ir. 4. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem, beschädigtem Sigel.
269%. — 1417. Aprils. — Abt Ulrich (IL) und das Capitel des Gotteshauses St. Johann
im Turtal erteilen GAnin in der Rüti, einem Leibeigenen des Klosters, ihr Eigengut genant Ameiss-
^gg und Libenegg zu St. Peterszell zu einem Erblehen gegen Erlegung eines Ehrschatzes im
Betrage von 26 ff /^ G. und einen jährlichen Zins von 1 ff /^, je .uff sant Martis tag, acht tag vor
oder nach*, zu St. Peterszell an die Custorei zu entrichten. — Am grossen donstag, 1417.
Stlftnnhif 8t toUea, f. f. S. H. 1. — Pergament-Original. Die Sigel des Abtes und Conventes hangen eingenäht.
~- Die Ehrschatzsmnme und der Zinsbetrag sind mit anderer Tinte auf Rasuren geschrieben, worunter noch Spuren
Uidexer Zahlen erscheinen.
HO
Heinrich 111. 1412-1
»693.
Abt Heinrich (IlL) von St» Gallen belehnt den Andreas Wermeister, Dienstmann
des Gotteshauses, zu Händen der Stadt Wangen mit dem PfundzoH daselbst, den
sie von Hans Bumer gekauft hat. ^
j^t. Gallen* 1417, Ai»rll U.-I7. '
Wir Hainrich, von Gots gnaden abt des gotzliuses ze Sant Gallen, . , . tön kund . - ., das
für (ins kam ze Santgallen iiÖ* ünserra faus der vest, wolbescliaiden Niclaiis Rftpreht von Sant-
galien» unser vogt ze der Nüwen Eafensbnrg, und offneta vor uns: der wolbeschaiden Hans
Bern er, burger ze Wangen, hab bi im ufgeseudt zö iinseni banden und zu tinsern gnaden den pfundzol
ze Wangen mit aller siner zßgehörde, der von uns und ihLserni gotzbus ze Santgallen sin leben
srg*', und hab ibm enpfolhen» denselben pfundzol und leben also ufzegebent an Unser band und ü]i9(er)
gnaden ze bitten, das wir den alyo gerüchtint ufneuieu und das bi im und mit iinserm oflnen urkünd
wellint senden und lihen dem erbern, vesteu Ändresseii Wermaister, üusers gotzhuses dienstman,
burger ze Wangen, iu tragers wis zö genraiuer burger und zu gemainer statte ze Wangen banden,
denen och der egenamt H ans Bumer denselben pfundzol mit allem dem, so darzö gehört, ze kofFent
habi gegeben, und aber derselb Hans Bumer ze disen ziten von erustlicber nud ehaftiger sachen wegen
mit sin selbs lib für unser gnad nibt komen mug, ilti^ also ufzegebenn. Und also gab uns och do
derselb Niclaus Rüpreht an des egenamten Hansen Bumers statt denselben pfundzol ledklich
uf an unser band und batt (ins von sinen wegen ernstlich, den in tragers wis ze Hbent und bi im und
mit ihiserm brief ze kdien ze sendent dem egeoanjten Andr essen Wermaisten Und do erbarten wir
desselben Niclaus Küprehts ernstlich l)ett . » . und niunt?nt denselben pfundzol also yon im uf an
tlnser band von wegen des vorgenamten Hausen Bumers und haben den bi demselben Niclaus
liöprehten gesendt und senden und lihen och den mit siner zügehord wissentlich bi demselben
N i cl a u s e n H ö p r e h t e n und nü t disem oien n brief dem obgen am ten A n d r e s s e n W e r m a i s t e r,
burger ze Waugen, in tragers wis zö gemainer burger und statt ze Wringen banden und gewalt ze
lehen und in lehens wis . . , Wir habent och den obgenamten burgern ze Wangen und iren nachkomeu
von iro ernst lichter bett wegen fürbasser bierin ne wisseiitlieh die gnad getan und tünd och inen die
mit disem brief: wenue der obgeuamt Andress Wrrmaister von todes wegen abgät und wenn abl
wie dik darnach je ain tniger derselhtfu lehen abstirbet, für weihen Iren burger uns denn je dieselben
von Wangen bittent und ihis den zu ainem träger über die obgeschribnen leben antw^urtent, das och
wir demselben irem bnrger, für den sie uns denn bittent, er sige burgermaister, rät oder süss burger
ze Wangen, dieselben lehen allweg , . . üben söllent und wellent ze leben in gelicher wis, als wir
die jetz dem obgeuamten Andrt'ssen Wermaister geliheu babenl, und djts och ain jekl icher trager.
für den si uns denn je bittent werdent, dieselben lehen an uns erfordreu und von uns also enp^hea
sol, äne geverde . . ,
Santgallen, in der osterwuchen, 1417.
K. Huf- and SJuatsirr hiv Stnü^'art, M. »Jl i — P tM*g a m <* n t - 0 r i g i n a 1 : ila« Sigel int abgeschnitteii.
Ä694- — 1417. Mai 21, (Wossail.) — Vor Cöurat Herschi, Ainmann zu Gossau, fertigt
Hug Vaißt Herrn Hans dem Wirt von St. Gallen, Kiichlurr zu Gossau, sein Hans, Hofstatt uud
Hofi-aite mit Garten und aller Zubehörde, tue er ihm um 10 ff -^ Ü M, verkauft hat. — Fritages vat
sant Urbans tag, 1417. |
!itiftcSarrl]LV St.Criilkti, r>fifknirrliii U. WU S. 716 K lost er d tue k. Auf Bitte dt-s Verküufere HigeU der Ammann.
I
Heinrich III. 1412-1418. 1 { \
S695. — 1417. Juni. 4. Wll. — Abt Heinrich (III.) und der Convent des Gotteshauses
St.6allen geben Abt Ulrich (II.) von St. Johann im Turtal die ehrbare Frau Elsbet Wäkkerli,
Ehefrau Hans Wäkkerlis von Hanswil (Hanswille), R4di Hofstetters Tochter, und ihre ehe-
lichen Kinder Hänsli, Elsi, Gretli, Älli, Haini und Peter, Leibeigene des Klosters St. Gallen,
auf deren Bitte in Tausch gegen Adelheid Kymin von Matzingen, die Ehefrau „Oswalt Schaff-
ratz von Krädorff*, und deren eheliche Kinder Haini und Hans „und öch nrab RAdin und
Annen, derselben Adelhaiten kind, die si vormalz bi ainem andren man gehebt hett^, Leibeigene des
Klosters St. Johann. — Wil in iinsers gotzhus statt, fritag in der pfingstwochen, 1417.
StiflnrckiY St. (lalteD, (|. (|. 1. €. 4S. — Pergament-Original; die Sigel hangen eingenäht. Vgl. oben Nr. 2689.
Unter dem gleichen Datum stellen Abt Ulrich (II.) und der Convent des Gotteshauses St. Johann einen Gegen-
brief ans. — In ünserm gotzhus ze Sant Johans, fritag in der pfingstwochen, 1417.
StiftMUrehiY 8t. Oallf D, D. D. 1 IM7. — Pergament- Original; das Sigel des Abtes hängt offen, das Conventsigel
eingen&ht.
»696.
Die Ritter Lienhart von Jungingen und Frisehhans von Bodman verständigen
sich mit den Bewohnern von Rheinegg und dem Rheintal über die gegenseitigen
Rechte und Pflichten.
1417. Juni 5.
Wir dis nachgenempten Lienhart von «Tungingen und Fri.schhans von Bödmen, ritter,
bekennen und tftnd kunt . . . Als der allerdurlöhtigost, hohwirdig fürst und hen*e, herr Sigmund,
von Gottes gnaden Römscher künig, . . . uns ze araptlüten von des riches wegen geben und gesetzt hat
den von Rinegge und den vonRintal und den, so zu inen gehörent etc., und als die vonRintal
etwas sümig und in Unwillen gewesen sind, uns ze hülden und ze swerren, von übertrang, die inen
vormals von herren und amptltiten beschehen sind, sygint wir frtintlich und gfitlich mit in überain-
komen, das wir und unser erben, diewile die pfleg zu unsern banden stat, sy und iro erben und nach-
komenby allen iren rehten, fryhaiten, guten gewonhaiten und irem burgerreht, das sy ze Santgallen
an sich genomen band, sollen und wellen beliben lassen, und das wir inen dehainerlay Schätzung tän
noch uflegen sollen, sunder sy by disen nachgenanten stuken und Sachen g&tlich ze halten: (1) Des ersten
ist berett worden von der sehsundvierzig pfunt pfenning wegen, die dem rieh von iro järlichen stüre
gebürent, das sy uns die hinför anlegen, samnen und raichen sond, als von alter herkomen ist; wurd
aber sach, das sich jeman dawider setzen und inen die stür nit geben noch darunib verpfenden wölt,
das sond sy an uns oder unser amptlüt bringen und uns wysen, wa der abgang sye; denn mugen wir
darzfi gedenken, das uns das best bedunkt; doch was sy mit gfltlichhait darzü get&n mugent, sond
sy uns fQrdrung tun. Och sond sy uns von der pfleg wegen nit furo gebunden sin ze raisent, denn
daz sy ze naht wider dahaym syent. War aber, das wir iro fdrbaz begertind, das sollen wir [mit] bett
und iro willen tibertragen, und welhi wir also erbittint, die söllent wir &n Ion verkosten, alz lang sy
byunssint. (2) Ffilrbaz von des hofzins wegen, der von den keluhöfen ze Bernang und ze Marpach
^t, der von des gotzhus gütern ze Santgallen gesetzt ist, sond sy uns in die kelnhöf antwtirten
und nit furo; und von derselben hofzins wegen söllent wir sy in sunderhait versprechen und verwesen
mit bottschaften und in ander wise, alz das von alter her angesehen ist. (3) Och ist gerett von der
ungeriht wegen : wer der ist, der diser vier fräflinen, das ist notzog, nahtschäch, haymsAchi und fridbräch
runden, aine tftt und begat, beschiht das in dero von Bernang geriht, der ist ze büss verfallen
ich in. U12-1418.
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liriäsig pfunt pfeiioing Costent/er müns; beschiht es aber in dem von Altsteiteo oder dero
Marpacb gerihten, der ist ze bdss verfallea sehtzig Schilling pfenning der vorgenanten muns. Der-
selben büssen sond zwen tail werden aineni abt ze Santgallen uud uns der drittail; und ist, daa^
aiD abi sin zwen tail gar varen lät, so sei man uns bi iinserm drittaü nihi gebunden sin ze gebent.^^|
(4) Sj sond 6ch Wechsel und zog haben mit iro liben und gute und irü kind ze der e ze gebent in alle
dez riches und in gotzhüser stett, lender und höf, wohin und wie dik sy wellent. WoU sich jeraon
aigeneUf dem sollen uud mugen wir das weren. Sy rangent och in allen richstetten burger werden,
wa inen das fägklich ist. Och sond sy mit allem irera gute, das sj selber bnichen und niessen wend,
ze Hin egg und ze Füssach zollfiry varen, rrten und gSn. (5) Dann von der tagwan wegen, die st
vormalz in den w in garten an dem Swerczenberg get&n hSnt. lissint wir sy och ledig, denn alz feiTj
wir mit iro willen vinden und haben mugent. Och von der vasnahthfinir wegen sond sy uns geb
uswendig der statt ze Ältsteiten und nit darinn.
Und nach allen disen vorerzalten Sachen band sy dem vorgeuamten unserm henen dem künig, des
rieh irü reht und dem obgedahten gotzhus zeSantgallen sine reht vorbehebt, es sye an vällea,
gelassen« an zwingen, an bennen, an diensten, an zehenden und an andren Sachen. Desselben glich
habin wir öch dem obgenamten unserm herren dem künig, dem rieh und Qns selb vorbehebt, ob in
diser [veraynu]ng iht verswigen, vergessen ald nit erotfnot war und sich eiiund mit reht und kunt-
Schaft, daz es dem rieh zugehört i. Wir habin oc[h gelobt] und lobin in kraft dis briefs, sy getrQwlich
ze hauthabent^ ze schützen! und ze schirment, alz uns gebürt von dirr pfleg [wegen]. Urkünd dis
briefs, versigelt mit ünsem aignen anhangenden insigehi. Geben an samstag in der pfingstwochen nach
Cnsti gebürte v[ierzehenhu]ndert jar, darnach in dem sibenzehenden jar.
tawMeirfhil llUUtt*i Hr. t. — Abdruck: ZeUweger, ürknndeji T, 2 Nr. 225, S. 258 flF. — Regest: G^ildi, Der Hof
Bem&ng, Nr. 62. S. 25. — Pergameni-OrigiDal mit einer durch MäoAefraae entatandeaen LQcke gegen Schluia
dea Textes (hier ergänzt aua einer nur wenig »p&teren Copie in Bd» 109 de« StiftfiarchiTe St Gallen, f. 134); tod den^^^
beiden Sigeln hJlngt nur noeh das erste. ^M
Zellweger bat Beinem Abdrucke ein ehemals im Stiftsarcbiv St. Gallen aufbewahrtes, jetit nicht mehr «aufzu-
findendes VidmiU8 von Burgerraeiater und Rat der Stadt Lindau zu Grunde gelegt, jedoch nur die Einganga-, nicht aber^g
die Schlussfonnel mit dem Datum mitabgedruckt Der Eingang lautet folgendermassen : ^M
,Wjr bnrgermaifiter und räth der hayligen richstatt Lindaw bechennen öffentlich und tund khundt yedermenig-
lieh mit dem brietf, dm nlf bütigen tag sjner ilate die erbarn^ wyisen Hans Vogler von Ältatetten. Bans Bentz
von Marpacb und Thoma Hanigler von Bernang in namen, von wegen und an statt der dryer hoff Altstetten,
Marpach und Bernang im Rjnthal unns ain gantzen. unvarseerten. gerechten und unargwönigen pjnnentoeQ briefle
mit anhängenden insiglrn forbraclit haben, der von wort zu wort hernach geschriben »tat, also latend:* etc.
Hjeher lässt sich am besten eine Eintragung im Luzemer Ratsbuch (I4IT. Mal lO«) ziehen:
,AU die von SantQallen gerett hant von Einegg, Ältatetten und des Eintals wegen, das der Icüag
wil andern herrtn g**n über die friheit, da wellen wir unsern hotten bevelhen, bi dem küng ze redent*. — Feria 2"-
HUttnrtbir Imm, Rabb. UL i^\ — Hegest: Eidg. Abschiede l Nr. S85a, S. 179.
4
1417. JlLni j^l. Oanfttanx* — König Sigmund verspricht Lienhart von Jungingen und Friachhans
von Bodman, denen er seiner 2tpit die Feste und das Städtchen Hheioegg (Eyneke), Altstatten» das Rheintal und
den hinteren Teil des Bregen zer Waldes nm l(>295Vt fl. rhein. verscbneben hat, da die Bewohner dieser Orte ihnen
nur als Vögten und Pflegern schwören wollen, aie al« solche nie zu entsetzen, erklärt alle ihnen etwa schädlichen Ur-
kunden ftlr ungültig and fordert die Bewohner jener Gebiete auf^ den beiden als ihren Vögten gehorsam xu sein«
Montag vor Johann Baptist, 1417.
I. »dt JUii-, Hsf* itid i^lauhairdiiv Wien, R. IL riO. -^ Regest: Altmann Nr. 2403, S. 168. — Kanzleiunterferti-
gung: Ad mandatum domini regis Johannes Kirchen« — Vgl. oben Nr. 2651 und unten 1418. Juni 4.
114
Heinrich ML 1412-1418.
2700, — 1117. Julilti. — Hans Taillier der üUere. gi^uaiiiit H iiiin i-Ta nn e r, ,Ri
Tuuriers ab tleui Hli'spt^rg*, Lundomiins zu Appenzell, ehelicher Sohn, den Am mann und gemeine
Lanillt'Ute zu Appenzell wegen Drohreden gegen etliche der Ihren, nanienÜich gegen Hans Koppen-
han und Heinrich Net\ infolge deren diese ihres Leibes und Gutes nicht sicher zu sein nieinteö,
gefangen gesetzt, jedoch auf Bitten seiner Briider und Freunde freigelassen haben, schwört Urfehde,
,da8 ich niemermer ze end mrnem leben wider die vorgenanten den amman und geniaiu lantlüt ze
Appenzell nocti wider die Iren . , . sin noch wesen noch werden sol in dehaine wis, das in allen ge
niainlich oder jeuian besunder der iren schaden bringen möcht an ir lib noch an ir gut ald an ir erei
in dehaine wis*. Doch ist ihm gestattet, „ab ich ieiner hinder kainer herschaft oder hinder stettenl
oder hinder kaineu gew&Uen sesshaft wurd und denn darnach dieselb herschaft, wer die war, stöss und
krieg gewünnen mit den vorgenanten von Appenzell nach dem zitt, als ich hinder si gezogen war, so
sol und nnig ich wol ziehen in ininer herschaft dienst mit ir otfen haner über die vorgenanteu von
Appenzell, und 5cli nit furo; ich sol und mag 6ch wol helfen muren und letzen und andri schloss
retten in miner herschaft dienst, hinder der ich denne ze mal sesshaft bin, wider die vorgenanten von
Appenzell*. Weiter gelobt er, die von Appenzell nicht mit fremden Gerichten „aufzutreiben^, sondern
sich um alle Zusprüche gegen sie des Rechtes vor ihrem Richter und in ihren Gerichten genügen zu
lassen und umgekehrt uin alle Zusprüche, „die sich ergangen haind untz uff disen hnttigen tag*^, ihnei
zu Appenzell vor ihrem Gericht zu dem Kechten zu stehen. Für ihn vertrösten seine Brüder, Han
Tann er der jüngere und Konrad Tauner, mit 10 ff i5^ 0. M, Falls ihr Bruder, Hans Tanner der
iiltere, die Urfehde nicht halten sollte und sie ihn dem Amnmnn und den Landieuten von Appenzell
überantworten, sind sie der Tröstung ledig. — Fritag nach sant Margaretten t-ag. 1417,
Lan^t'Jtarrliii Ip^'HiflMJ.* Ä. IX, Sr. 15, — Pergametit-Origina 1 Für die drei R nid er Tanner Higeli auf ihre Bit
H ans (i 11 1 Ä i n e r . genaTiiit Ve 1 1 f r , Bürger zn A 1 1 b t ü t ton; das Sigel h hj\gi offen.
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2701* - U17. Juli UK FddMrch. — Graf Friedrich (VII,) von Toggenburg belehnt
a uf d i e Bi tte des .Ulrich Vc n r , gen am t Vogt v on F r ö d e m b e r g *" den ^ H \\ d o 1 f f e n S c h 1 a j p f f e r n **
von St Gallen mit der Vogtei zu Nöchlen, die ersterer ^umb ain genamt gut* an letzteren verkauft
hat, — »und von besundern gnaden bal>en wirs desselben Schlayptters kinden und erben, knaben undfl
tochtnin ouch gelühen*'. — Veitkirch, mtiutag näcb saot Margarethen tag, 1417. ^
!!$Ui4tarr)]iv Sl. tiallfn, Tr. I>. 12, Ir. 8. - Pe r g am e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel hängt in Leinwand gehüllt. — Vgh oben
Nr 2,562, UIX Mai 25.
Schon am vorhergehenden Samstag (1417. Jnil IT.) hat ^Ulrich Venr. genamt Vogt von Frödenbivrg*;
dem genannten ,Rüdolff Schlaypffer, burgern xe Hantgalien*, die Vogtei mit uUen Nutzen, Rechten etc.. wo-
von jährlich al8 Zins 3 Mutt Veten, 2*/i U Pfg". und 12 Hühner, jeden 6 Pfg. wert, zu entricht-en sind, um 53 ff C. ?ig,
verkauft, - iSamßtags nSch sant Margarethen tag, 1417.
{^tadt4irrllh St (J«lllrn, Tr. P. 4!2, Ir i — Pergament- Original mit offen hangendem Sigel.
1
• g«-^
2708* — U17. Juli 24. Fdilkireh. — Vor Rudolf dem Mayer von Altstätten als
maiueni man * , „ R ft t s c h man N u s s b 5 ?n* , Schultheiss ?ai \\n 1 e n s t a d t ( Walastad t)» und Uli S e g e r
von M a I tf n f e 1 d (IJ avgenfeid ) als Schiedli^uten des örufun Hugo (IL) von S a r g a n s , K g 1 i 1* 1 a u k
und Ulrich Lenmn von Arbou als Schiedlenten gemeiner Bürger und der Stadt zu St. Gallen, vor ■
welche die Parteien ihren Streit «von ains nöms wegen ettlicher hfugsten'* gebracht haben, kommt
eine gütliche Einigung xu stände. Graf Hugo bringt vor, es seien ihm vor Zeiten drei Hengste ge- ^_
uoninien worden, einer zu Forstegg i^^orstegg) und zwei zu Vaduz» und dabei seien „der von Sant- H
Heinrich III. 1412-1418. 115
gallen burger uud ander, die iu dozemal zügebortint'^, beteiligt gewesen, obwohl er ^luit in nit anders
wissti ze schafiPen faan denn güts, und betten gebolffen im das sin entwerren ungeseyter sach*. Die
bevollmächtigten Boten von St. Gallen, Hans von Andwil (Ainwyl), Heinrich Schwander und
Blasius Bregentzer stellen die Schuld in Abrede. Darauf erkennen die Schiedleute, könne Graf
Hugo «das gewysen, als recht war, das er des denn geniessen^, andernfalls aber „der von Santgallen
Unschuld dafür nämen sölt". Der Graf „Hess . . . von der wysung und liess das hin zä der von Sant-
gallen rechten". Da das Gericht urteilt, dass diese „von geniayner statt und burger wegen ze Sant-
gallen die Unschuld wol tun möchten, . . . stünden die hotten dar und wolten die Unschuld getan haben".
Jedoch der Graf erlässt ihnen den Eid und verzichtet auf die Klage und die Ansprache gegen die von
St. Gallen. Er lässt „das alles luter verriebt und versönt sin" für sich und seine Brüder „unser herren
von Sangans und für all die iren", und ebenso „gehiessen die hotten hinwiderumb im ouch also ain
luter, gantz verainung, richtuug und sünung von der sach wegen für all die von Santgallen und all
die iren". — Veitkirch in der statt, sant Jacobs abent im Höwat, 1417.
StliUrehiY St dallea, Tr. XU, Nr. 24. — Pergament-Original. Für das Schiedsgericht sigelt der Obmann ; das Sigel
ist abgefaUen.
»703.
König Sigmund versetzt der Stadt St. Gallen ihre Reichssteuer für ein Darleihen
von 2000 rheinischen Gulden.
Constanz. 1417. September ^^.
Wir Sigmund, von Qotes gnaden Römischer küng, . . . bekennen und tun kunt . . .: Wann
uns die burgermeister, rete und bürgere gemeinlich der stat zu Santgallen, unsere und des richs
lieben getrüen, z4 sunderlichen unsern und des richs gescheflPten, die wir nu ettwevil jare in verren
landen mit grosser kost umb eynikeyt der heiligen kirchen und ouch umb des heiligen Römischen richs
willen, das leyder liberal an sinen rechten geswecht und zerrissen ist, gehebt haben, czweytusent gflter
Rinischer guldin zft gfttem dank und wolgefallen gelihen haben : dorumb dieselben burgermeistere, rete
und bürgere und ir nachkommen sölicher tzweytusent guldin sicher und gewiß zA machen, haben wir
söliche trüe, die sy uns damit bewiset haben, angesehen und gfttlich betrahtet ir gehorsame und willige
dienste, damit sy uns und dem riebe alltzyt bereyte sind, und haben dorumb mit wolbedachtem mftte,
g&tem rate und rechter wissen für uns und unser nachkommen an dem riebe den vorgenanten burger-
nieistern, reten und burgern zfl Santgallen und iren nachkommen, burgern daselbs, unsere und des
richs jerliche stewre, die uns von in und der itzgenanten stat jerlichen vallet, umb die vorgenanten
czweytusent Rinischer guldin verschriben und versetzt, verschriben und versetzen in die mit rechter
wissen in craft diß briefs und Römischer künglicher machtvolkommenheit, also, das dieselben von Sant-
gallen dieselben stewre jerlich ufiP sant Martins tag ufiPheben und die an unserr und unserr nach-
kommen an dem riebe stat on allen abslag der nütze, die davon kommen, innemen und in ir und der
itzgenanten stat frummen keren und damit tftn und lassen mögen, was in fftglich ist, von allermeng-
lich ungehindert; doch also: als wir oder die vorgenanten unser nachkommen die vorgenanten stewre
umb die vorgenanten tzweytusent Rinischer guldin widerlösen wollen, das wir dann das tftn mögen,
und die vorgenanten bürgere zft Santgallen sollen ouch uns und unsern nachkommen sölicher lösung
alltzyt statt tftn und gehorsam sein, zft welicher tzyte im jare das ist. Ouch tftn wir in dise besundert«
gnade, allediewyle und wir oder unser nachkommen an dem riebe dieselben stewre umb die vorgenantcu
Czweytusent Rinischer guldin nicht gelößt haben, das sy von derselben steure wegen keinerlcy quit-
116
Heinrich Hl. 1412-1418.
tancieii von uns oder unsern nacbkonanien nemmen noch vordem bedörffen, wann wir sj mit craft dii
briefs aller itzgenanten stewre alle jare, als lange die von in nicht gelößt wirdet, für uns und unser
nachkommen an dem riebe gentzlicb quitt und lose sagen, gelicber wyse als ob sy von uns sunderli
quittancien jerlich dorüber oenimeu. Mit urknnd diß briefs, versigelt mit unserr könglicher majes^
insigel. Geben zu Costentz, nach Crists geburt viertzehenhundert jare und domaeh in dem sibei
tzehenden jar, des neclisten mitworhens nach sant Matbeus des heiligen czwelf hotten und ewangelisten
tage, unserr riebe des Ungrischen etc. in dem eynunddrissigsteii und des Rouiischen in dem sibendei
jaren.
StiittnliiT St. «allt'ii, Tr, K Sr 31 — Regest: AHmann Nr. 2565, S. 282, — Pergament -Original mit wohl-
erhaltenem Sigel iHeffiier Nr, 124, Tafel XIV, Nr, 98) an Pergam entband. — Ka nsil ei unter fertigung: Ad mandati
domini regia, Houpt marescalko referente, JobanneH Kirchen; Regititraturvermerk: R.
ser
•i
3704.
Stiftung einer Pfarrkirche in Urnasch durch Abt Heinrich (111.) von St- Gallen
und die Gotteshausleute zu Urnäsch.
Wil. 1417. aetolier 5.
Dem erwirdigen in Gofc vatter und herren herOtten, von Gottes gnaden erweitern bischouff
Costentz, oder sinem geniaiiien vicarien in gaistlicben sacben, enhüt icb Hainrjch, abfc des gotz-
hus 7,e Sant Gallen, waz icb eren und wirdy vermag. Wan der lüten bligd zergat und ir lebe
schier ende hat, darunib ist es nütz und gftt, waz man durch hessrung tflt, das man es an brief schril
umb daz es statt belib. Hievon oeb ich jetzgenanter H ainricb, von Gottes gnailen abt des gotzhi
ze Sant Gallen, daz an alles mittel zugehört dem stftl ze Hora, sant Benedi cten ordens, in dei
obgenanten üwrem bystum gelegen, tftn kunt ilwer wyrdy und allen^ den dnz ze wissen dürft geschieh)
daz mit grossem ernst für mich bracht haut min es gotzbu.H ze Santgallt*n lüt ze Urnäsch eu,
Wolferswendi und die andren, die hinder Belsweudi und im Murbacbtobel nutz an de
Brand ensperg gesessen sint, und genuiinlichen alle dte^ die in die rod ze Urn Tischen gebörei
und untzber gehört hant; wie daz si und die stett^ da si denn wonhaft und gesessen sint, von d
pfarrkilchen ze Heriso w, dabin si alle vormals und untzber gehört habint, als wjt und als verr syei
und OQcb als unwegsam und als swarlich und hert von inen zi\ derselben kilcben sve ze konient, di
si ze winterzit, ald wenn sehnew lit, ze recliten ziten zh dehainem gotzdienst zu derselben kilcben gi
Herisow nit wol denn mit grossen arhaiten und miiyy mugenfc komen, und daz ouch ein küchhe
ald lütpriester von Herisow zft sölichen ziten zft iren siechen nit wol mugi kamen, si mit biht ui
bewärt ze richtend und daz derselben siechen in iren telern nienger liierumh tod sye an bibt und äiT
unsers herren fronlicbani und ouch an daz sacnmjent des jüngsten toifs, und daz si ouch ir lichan zt
sölichen ziten enweder mit rossen noch mit rindern zft der kilcben gen Herisow ze begrabent nfl
bringen mugent, wan daz zwaintzig man, die dacli armen lüten ze swUr sint uffzehringent, mit grosser
mfigi und arbait ain lieh kum daliin zö sölichen ziten ze begrabent bringen mugent. Und bievou um
von andrer merklieben sacben wegen, die si do für mich brachten t, so sye inen dürft und ain grossi n
turft und wöltent ouch gern ain besunder pfarrkilchen, dariu si hinfür alhvegent gehortint, mit kilchoui
mit wendelstain, mit toffstain und mit andren dingen, so zft ainer pfarrkih^lien gebörent, ze Urn äschert'
uffrichten. machen und buwen und ainem jiriester, der dteselben kilchen und ouch ni und ir nachkomej
in den obgenanten telern in gaistlicheii dingen, als ain kilcherr sin undertan, versorgoti und verwä
ain ewig pfründ in derselben kilcben stillen, ordnen, setzen und widmen, der obgenanten kilcheii
Heinrich III. 1412-1418. 117
Herisow, die ain nifiter hierüber ist, unschädlich, und ouch in söh'cher raazz, als hienach geschriben
stat. Und hatten mich ernstlich, sid daz die obgenant kilch zeHerisow mit der lehenschafit minem
obgenanten gotzhus ze Santgallen zugehört und ich von dezselben gotzhus wegen jetz derselben
kilchen rechter patron und lehenherr bin, daz ich inen des gunnen und darzö hilflich und beraten sin
wölti* Und batt mich ouch des und hierumb mit sinem brief der ersam priester herr JohansKündig-
man, ze disen ziten kilcherr der obgenanten pfarrkilchen ze Herisow. Und darumb erhört ich gnäd-
klich iro ernstlich bett, wan si mich götlich, zimlich und notturftig dunket sin; und als verr und als
Yil daz an mir liget, so gib ich wissentklich für mich und alle min nachkomen minen gunst und guten
willen darzA. Und mainent und begeren ouch ich und die obgenanten mines gotzhus lüt in den ob-
genanten telem und in der rod ze Ur naschen gemainlich und ainhelleklich für uns und alle unser
nachkomen ain ewig mess und pfrfind in derselben nüwen kilchen ze Urnäschen ainem kilcherren
derselben kilchen, ob es üwer gunst und will ist, ze setzent, ze stifftent, ze ordnent und ze widment,
setzent, stifftent, ordnent und widment, ob ir daz also vergUnsten und Verheugen went, die ouch jetz
mit disem brief in sölicher wis, mazz, rechten und bedingnüst, als hienach geschriben stat: (1) des
ersten, daz dieselb kilch und pfrfind mit der lehenschafb und mit vollem rechten nu hinnanthin iemer-
mer gehören sol an daz obgenant min gotzhus ze Santgallen, als ouch die kilch ze Herisow und
ander dezselben gotzhus kilchen daran gehörent, also daz ich obgenanter abt Hain rieh und alle min
nachkomen, äbt oder pfleger desselben gotzhus ze Santgallen, dieselben kilchen und pfrfind mit ir
zAgehörd jetz und hienach iemermer, wenn und wie dik die von todes, von abtrettens ald von uffgebeus
oder von dehainer andren sach wegen ledig wirt, oder wie es sich denn je fftget, daz man die lihen
sol, allwegent an widerred lihen sont ainem, der deunzemal wesentklich priester ist, für weihen denn
je die undertan derselben kilchen gemainlich oder der mertail under inen bitten t, und denselben priester
uff dieselben kilchen und pfrfind üch oder üwren nachkomen, ze den ziten bischouften zeCostentz,
oder Uwren ald iren vicarien denn je antwürteu und preseniieren sont, daz ir in darufi' mit üwrem
gewalt bestättgint, als denn sitt und gewonlich ist, und daz derselb priester und kilcheiT, welhem denn
je dieselb kilch und pfrfind also gelihen wirt, ouch denn dieselben kilchen mit messhaben und andrem
ITotzdienst verwäsen und alle undertan derselben kilchen mit allen gaistlichen Sachen, als denn ainem
kilcherren gegen sinen undertanen zfigehöret, getrüwlichen veri«orgen sol, an gevärd, und daz er ouch
^<4jiDenthin, allediewil er dieselben kilchen und pfrfind haben wil, allwegent hushablich und mit rechtem
^^«sen uff derselben pfrfind sitzen und die selber verwesen und verdienen sol und dehainen andren
Pinester an sin statt daruff nit setzen noch die enpfelhen sol. Und beschäch aber, daz er dieselben
fc liehen ald pfrfind dehainist mit ainem andren besatzti und daz er uff derselben pfrfind nit selber
^^«senlich sass und wäri, wie ald von waz sach, die niht redlich nach dem rechten wäri, sich daz ffigti,
Odd daz also ainen gantzen manot oder lenger weroti, wenne ald wie dik daz denn je also mit zwain
^>der mit drin personen vor ainem bischouff ze Gostentz, der ze den ziten ist, oder vor sinem vicarien
^x^wist wirt, so sol derselb kilcherr und priester denn ze stett derselben kilchen und pfrfind berobet
'Verden und die denn ze stett und dannanhin iemermer von im ledig und los sin und haissen, also daz
enweder er noch jemant andrer von sinen wegen fürbaz darzfi noch zfi den nützen noch zfi den under-
trAnen Yon deswegen niemer nihtz mer ze sprechent noch ze schafient haben sol in dehain wis noch
"vveg, an gevärd, und daz ich oder min nachkomen, äbt oder pfleger des gotzhus ze Santgallen die-
selben kilchen und pfrfind denn allwegent, wenn ald wie dik es also ze schulden kumpt, für ledig lihen
mugent ainem andren priester, für den denn die undertan bittent, in der mazz, als vor beschaiden ist,
an gevärd. (2) Und darumb daz dieselb kilchpfrfind und Ordnung in sölicher wis und mazz, als hievor
und hienach beschaiden ist, ainen fürgang han und hinfür iemermer ewenklich dester baz also bestan
118
Heinrich IIT. 14 12-1418.
3
1
an
ond Ijeliben inugi, so ist min und der obgenanten uiines gotzhii^ löten in den obgenanten telem emsi
lieh begeren und mainung« ob wir es an üwer erwirdikait also gebaben mugent, und ordnent OBch
daz jetz aUo mit disem brief, als verr daz an uns lyt, daz ainem jekliclien kilcheiren und prie^ter,
dem die obgenant kilch und pfrötid gelihen wirt in sölieber roazz. als vor bescbaiden ist, nu hinnan
hin iemermer ewenklich an ains kilcherren und lütpriesters der kilchen ze Herisow und an men;
lichs Bumen volgen und werden sont alle die rechtung und nütz, so ainem kilcherren und lütpriesti
ze Her] so w vornmU von den obgenanten telem und von den lüten darinne gevolgol und worden si
lud die ainem kilcherren denn von sinen undertanen von recht ald von gewonhait folgen sont, wan
ouch hiemit die möterkileh ze Herisow nit beswärt wirt und ir Verweser dennocht mit andren nütze)
die Äi hat, wol bestan mag, doiich ussgenomen den zehenden, die von gelegnen gfitern in den obg(
nanten telem gevallent; mit demselben zehenden die obgedaht küch ze Urnäschen noch ain kilchei
daselbs von derselben kilchen wegen nihtz ze schaffent haben sont. (3) Och haut ffirbaz die obgedahteii
löt in den vorgeschribnen telem und in der rod ze Urnäschen genminlich ttir sich und alle iro erben
und nachkomen mit mineni raut, wissen und willen, ob es üwer gunst und will ist, an dieselben kilchen
und pfr&nd geben, gesetzt, gewidmot und geordnot und gent, setzent, widment und ordnent ouch jetz
mit disem brief an dieselben kilchen und pfränd vierundzwaintzig pfund haller guter und gemainer
Costentzer werung järliches ewiges, ussgendes zinses und geltz ab, von und usser allen iren ge-
legnen gfitera, ao si in den obgenanten telern und in der rod ze Urnäschen Jendert haut, mit allen
iren zdgehorden, also mit dem gedingd, daz dieselben vierundzwaintzig pfunt haller von den vorgedahten
gAtem allen nu hiiinanthin jiirlich an abgaug und niindrung jeklichem kilcherren derselben kilchen
zfl den vorgeschr ihnen nützen, so im von den undertanen werdent, volgen und werden sont, und im
er sich ouch dero sol laussen benögen, an gevärd.
(4) Douch so haut dieselben lllt und undertaii lieraelben kilchen inen selber und iren nachkomS?
mit minem wissen und willen hierinne numlichen ussgedingot und vorbehept: wenne si oder ir erbei
ald nachkomen die obgenanten kilchen und pfri^nd mit miuem oder Tuiner nachkomen raut, wissi
und willen derselben vierundzwaintzig pfuni huller geltz anderswa, da es derselben kilchen und pfrÄn«
komlich und nützlich ist, bewiaent und nach nottuifi versorgent, also daz dieselb kilch and pfrftnd
daran wolhabent aye, das inen und iren erben und nachkomen die obgediihten iril giUer, darnft' si die
egenanten vierundzwaintzig pfunt haller jetzt gesetzt haut, denn ze stett umb denselben zins und haller-
gelt ganzlichen tedig und los ain und beliben std(l), fui ains kilcherren und menglichs von sinen und
von der obgemmten kilchen wegen sumen, ierreri und ansprach, an geverd. (5) Och begeren ich und^
die obgenanten undertan geniainlich, ob es üwer gunst und wille ist, hierinne ze ordnent und ze setzeuljH
daz ain jeklicher priester, der die obgenanten kilchen und pfründ, als da ab beschaiden ist. enpfahcD
wil, allwegent vorhin airien aid üblich zu Got und zi^ den balligen nff dem ewangelio sweren sol, alle
vorgeschribuen i^tuck also kc halteut nach siner verniugent getrillicheti und an alle geverd. Und hierumb,
erwirdiger herr bjschouff ze Costentz, so bitten ich obgenanter abl Hain rieb des gotzhus ze Sanlp^H
gallen und die undertnr» gemaintich der obgenanten kilchen ze Urnuschen üwer wirdikait oder^
üwren genuu'nen vrcarien in gaistlichen isacben mit srdiehem fliss, als wir denn billiehen bitten söllent.
daz ir dis alles alst» verbeugen und üwern gunst und willen heraü geben und dis kilchenpfrönd und
Ordnung also mit üwerm gewalt bestatten, kreftigeii und coiifinnieren und dieselben kilchen uud
kilchonö' haiigen und wihen scliaÖen gert^chint durch Gottes und durch ujiser beit willen.
Deh alles ze warem offeni urkünd luid ifestiitten wicberhait so bau ich ol^genanter abt Hain rieh
min Ubtlich insigel oifenlich gehenkt an disen brief, doch nanilrchen mit gediiigd minem obgenanten
gotzlnis, mir und niinen nachkomen un Higenscbart und lehenschaft und nu allen andren unsren rechten.
Heinrich IIL 1412—1418. J J 9
nfitzen, zinsen, gewonhaifen und zi^gehörungen der obgedahten gAter gantzlich unschädlich und un-
vergriffenlich, jetz und hienach, an gevärd. Darnach verjehen wir, die lüt geniainlich arm und rieh ze
Urnaschen, Wolferswendi und die andren hinder Belswendi und im Murbachtobel untz an
den Brand enspergy und gemainlich alle, die in die rod ze ür naschen gehörent, ain gantz sicher
warhait alles des, so der hochwirdig fürst unser gnediger herr abt Hainrich von Götz gnaden des
gotzbus zeSantgalleu da obgenant hievor von uns an disem brief verschriben und verjehen hat, und
daz dis alles also mit unserm gemainen raut geschehen, gehandlot und geordnot ist. Und hierumb so
loben wir ouch alle by unsren gftt-en trüwen für uns und alle unser erben und nachkomen mit disem
brief, dis alles also war und statt ze haltent jetz und hienach luterlich, an alle gevärd. Und ze merer
zfignüst und sicherhait derselben dingen, wan wir denn dehain gemain insigel nit hant, so haben wir
alle gemainlich erbetten den beschaiden Ulrichen Vischbacher von Urnäschen, daz er von unser
allerwegen sin insigel ouch offenlich gehenkt hett an disen brief, das ouch ich, derselb Ulrich, also
getan han von iro aller bett wegen, mir und minen erben unschädlich. Dis geschach und wart dirre
brief geben ze Wil in des gotzhus ze Sant Gallen statt, nach Cristz gebürt vierzehenhundert jar,
darnach in dem sibenzehenden jar, an dem zinstag vor sant Dyonisien und siner gesellschaft der bal-
ligen martrer tag etc. etc.
talNitertlUT ünisch, I. Ir. 1. — Abdruck: Zellweger I. 2 Nr. 227, S. 262 ff. Wenn Zellweger, der offenbar eine
spUere Copie benutzt hat, bemerkt, er habe diese „alte Übersetzung der lateinischen Urkunde — dem nicht gelehrten
Pablibun zu lieb — vorgezogen*, so hat er offenbar das deutsche Original gar nicht gekannt. Eine Copie aus dem
17. Jahrh. ist jetzt noch im Umäscher Archiv vorhanden; sie .stimmt aber in der Orthographie etc. mit ZeUweger nicht
Aberein. — Pergament-Original mit offon hangenden, beschädigten Sigeln.
Schon einige Wochen vorher (1417. Aufi^ast S3. Umäsch) hatten die Landleute zu Umäsch eine Er-
kl&rang au^gesteUt, daHS ihre neuerbaute Kirche mit der LeheuHchaft an das GotteKbaus St. Gallen gehOren solle:
Allen den, die di.sen brief ansehent oder hörent lesen, künden wir die lantlüt ze Urnäschen gemainlich und
Terjehen offenlich mit disem brief für uns und alle unser erben und nachkomen, daz die kilch ze Urnaschen, die
wir knrtzlichen von nüwen dingen gebuwen und gemachot haben und die wir filro nach erkantnüst des vicarien ze
Coitenz uffbiingen. wihen und widmen söUent, mit ir IcheuRchaft mit vollem rechten gehOret und nu himianhin
evenklich ftn unser und aller unser erben und nachkomen und an allei-menglichs von ünsem wegen sumen, ierren, an-
sprach and widerred gehören sol an daz erwirdig gotzhus zeSantgallen in gelicher wis und rechten, alz die kilch
seHerisow, dahin wir vormalz gehört haben, an danselb gotzhus zeSantgallen gehört und von dem ze lehen gftt,
io geTärd . . .
Ze Urnäschen, sant Bartholomeus des haiigen zwölf hotten au beut, 1417.
8tillwtWTSt.Wlfi,d.«.B.r.l. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I, 2 Nr. 226, S. 261. - Pergament-Original.
Pördie Um&scher sigelt auf ihre Bitte Uli Entz, Ammann zu Appenzell; das Sigel hängt eingenäht.
Die Bestätigung der Stiftung durch den Vicar des ßischofrt von Constanz erfolgte schon wenige Tage später
(C^nttutB. 1417. October 9.):
Vicarius reyerendi in Christo patris ac domini domini Ottonis, Dei gratia electi confirmati ecelesie Con-
itantiensis, in spiritualibus generalis omnibus tarn presentibus quam futuris huius pagine inspectoribus subscrip-
toniin notitiam cum salute. Noveritis noverintque omnes et singuli, quos nosse fuerit opportunum, quorum interest
ut intercrit Tel interefise poterit quomodolibet nunc vel in futurum, quod nos matura deliberatione et sano peritorum
WMilio prehabito erectionem, fundationem et dotationem ecelesie parrochialis iilialis nove in Urn äschen per discretam
oniTenitatem in Urnaschen, Wolferswendi, inHinderbelswendi, in Murbachtobel usque in Branden s-
P^^E ^t generaliter universitatem nuncupatam et pertinentem vulgariter in die rod ze Urnäschen ac sub iurisdictione
Tenerandi in Christo domini al^batis monasterii sancti G a 1 1 i , ordinis nancti Benedicti, Constantiensis diocesis,
existentes, volnntate etiam ipsius domini abbatis et rectoris ecelesie in Herisow parrochialis, in cuius limitibus dicta
anifersitas constitaitur, ad hoc accedente, fundationem, erectionem et dotationem ac alia quelibet in littera dotationis,
eai presentes nostre littere sunt et apparent sigillo vicariatus curie Constantiensis transfixim appensate, contenta^^
et descripta ac expressaia ealenus confirmamus. auctorizamus. approbamus et ratificamus auetoritate ordinaria per
Heinrich III. 1412 - 1418.
120
prenenie», «ic tarnen, qaod dedme prt^dialee et cenvufi de boni« immobilibti» diele oniTersitatit, quocimiqae nomiiie
cen^eantur, inviolabiliter matrici ecclesie &alvi remaDeant quodqae competeua honor matxici ecelesie impendatur. In
cuius Hvid^ntiam ?olumuH et deccminius. quod sacerdos ad novam ecclesiam filialtm predictam pro tempore institutu«
rectori ecclf^^ie maiuriüt etiam pro tempore exJsteoti annuatim to feeto sancti Martini decem flolidos denario« Rallenses
monete C 011 staut ie Hais persulvat et persolvere teneatur. Premitsa itaque omnia et aingiila modo prescripto per not
facta et sab puiictis. ut prefertar, nee aliter vel ultra approbamus et coniiDiamus perpetuo et in evum duratura, ad-
bibitiü in premisRiK omnium et aingulornm ge^tuum et Terborum sollempnitatibns et cautelia debitis et consnetia et
taUbuB de üacto vel iure adbibendo(!). In quoram fideni et t^^stinioBititii perpeiue firmitatt!« «igülam Ticariatuji cttn
Constantiensis preaentibiis nostri transfixi ütteriR fecimuft subappend j, Datum Consta ntie« anno Domini niille8imo~
CCCCXVH, VII, idas Octobris^ indictione decima.
(ifioHlHlfiltyT Iriiitrti, 1. Ir 1 — Pergament-Original mit offen hangendem, be&cbftdigtem BigeL — Kanzlei-
nnterfertigung: Michael Hae tiomine Frid<?;u— Die Ürkonde war aU Transrfix der Stiftungsurkxinde angehängt,
hi aber jetzt von ihr abgelöst* — Zellweger 1, 2 Nr. 2'28, S, 269 f, gibt eine deutgehe Oberäetgung aus dem XJm&tcher
ArebiT nieder, deren Torlage nicht mehr vorhanden zu sein achetnt, ^^^1
2705. — 1417, Oetober 12. St. Johann. — Die Äbtissin Verena (I.) und der Convent des
Gotteshauses zu Maggenau geben dem Abt von St. Johann und seinem Capitel die fromme Frau
Ursula Firnoltin, eheliehe Tochter des Hans Firooli von Flawil und Ehefrau des Konrad
Kilchofer (Kilchover), vormals Leibeigene des Klosters Maggenan, in Tausch gegen die fromme Frau
Margaret Locberin von Bussnang^ Gattin des Rftdi Fry von Eschlikon» eines Leibeigenen
des Klosters Maggenaii. — Sant Johann, zinstag vor Galli, 1417,
Pergament-Original Das Sigel der Äbtissin bangt eingenäht, da« de« G
tStif^irliv Kt. «allpn. <(. 4' h 1 14.
fentft offen.
Unter dem gleichen Datum stellen Abt Ül ich (IL) nnd da» Capitel von St. Johann ebenda einen Oegenbrii
aus, worin Konrad Kilchofer aU Gott^üh aus mann von St. Johann und dii* Margai'et Locher als ehemalige 1jeibeig«ne^
dief^es Klosters bezeichnet lind.
I
^tUtMirTlih Kt.tia11eM, D. 0. 1, C. 14. — Pergament-OriginaL Die Sigel fehlen.
1
S706. — 1417. Odober 20, Konstanz.— König Sigmuml verleiht den Bürgern von Conl
stanz wegen ihrer Haltung während des Concils und wegen der durch den Appenzeller Krieg ihnen
verursachten Kosten verschiedene Freiheit-en (Jahrmarkt, rotes Wachssigel und Vogteigericht in Peters^H
hausen). ^B
tifirraUlaudi^Rlih kiirlMriilif, — Regeift: Altman», Nr, 2639, 8. 187. — Kanzleiunterfertigung: Ad mandatnm
domini regis, Friderico marchione Brandenburg referente, Johannes Kirchen; Registraturvermerk: R.
2707.
Bischof Otto (IIL) von Constanz ordnet auf Ansuchen der Schwestern in der Ein-
sidelei Hüntobel an, dass dort abends und morgens je dreimal zum englischen
Gruss geläutet werden soll, und verleiht dafür der Capelle einen Ablass.
1417. Movetnber 17.
i
^libul
Otto, Dei gratia electiis et coniimiatus ecclesie Constanciensis, universis Christi fidelibiii
presentibus et futuris saluteni in eo, qui omnium est vera salus. Ad id pronmxime nostra versatiir
intencio, ut ideles quoslibet ad devocioneni et tVeqiienciorem veoeracionem precelse Dei genitricis, vir-
ginis Marie, que veliid(!) aumra consurgeus, pulchra ut lumi^ terribilis ut castrorum acies ordinata,
verum solem, iusiicio rerlemptorem, nostrum dominum Jesum Christum spiritu sancto cooperant« pro-
icBllI. 1412-1418'
14!S0, Mai ÄÄ- Hernans^* — Eglott von Rosenberg gibt vordem Abte Heinrich (IV.) von SLOallen
die Burg Bitchenateiia, das Holz an der Liten und den ZiiiB von 2 Pfund T'/t Schilling Pfenning auf» and der Abt
belehnt damit den Rudolf von Mogeisberg. — Bernang, mittwuchen vor dem hailgen tag ze püngisten, 1420.
Stiftnrtiiif St. (lülleQ, Z» ^, C. 1p — Regest: Göldi, a. a. 0., Anm. — Pergament-Original; das Sigel de« Abtes
hangt eingenäht.
2710- — 1418, Februar 4, Ems. — Ulrich von Ems verkauft für sich und seine Erben,
sowie für die Kinder seiner verstorbenen Brüder, des Ritters Marquart und Gösswins, ak deren Vogt,
um Schaden, den sie gemeinsamer Schulden wegen lange Zeit erlitten habeBi abzuwenden, mit Zu-
stimmung des Ritters Marquart von Schellenberg und Burkharts von Ramswag, der Freunde
seiner Mündel, »die drü stuk des wingarten ze Rebstain in dem Rintal gelegen, die raan nempt
Saxer wingart, und das wysli daby, — und ainhalb stosset an den wingarten, den man nempt des
Grafen wingart, den yetzo H u g von Watte erkofiet hat, anderthalb an HainrichZwiken win-
garten, obnan an den bongarten, der ob dem burgstal daselbs gelegen ist, und undnan an die lantstrass* — ,
sein und seiner Bruderskinder gemeinsames Lehen vom Gotteshause St. Gallen, um 725 ff Heller an
Heinrich Zwick den alten, Bürger zu Ravensburg, dem er den Weingarten mit Abt Heinrichs (III*)
, banden*' gefertigt hat. Übenielimen später die Mündel, „nachdem so sy zft iren tagen komen sind*,
oder eines unter ihnen die Währschaft für den Verkauf, so sollen Ulrich von Ems und seine Kinder
von ihretwegen nicht mehr haftbar .sein. — Ze Ämptz uff der ve^ty, sant Agthen abent, 1418. ^M
StadUreyv !$l. Gtillfn, S])itMlaKhi¥, Tr. I. ft, Ir. SW. -- Pergament -Original. Au.^^^er Ulrich von Ems sigeJIn anch di^ ^
genannten Freunde seiner Bruderukinder; die Sigel hangen offen.
Unter dem gleichen Datum (1418. Februar 4.) «endet Ulrich von Emt* Abt Heinrich (IIl.) von St, GaUen
nicht nur den obigen Weingarten auf, sondern auch andere an Hiig von Watt, Burger zu St. Gallen, verkaufte Lebe
nllmlich „dai^ burgstal im Ein tat, das man nemt Rebstain, und den bongarteu daran und den wingarten dabi, de
man nemt des Grafen garten, — atoaat unnen an die lantstrani^, and renthalb an Hainrichs Zwiken und an Egiti
Viicba wisli von Santgallen*. — Ffritag nach ünfier Frowen tag der Hehtmefls, 1418.
Vorstehender Aufsendbrief iat eingerückt in einer Urkunde von 14 IB. Febrtiar ft^, CoüätlinK, durch welch ^^
Abt Heinrich (tu.) von St, Gallen den Heinrich Zwick mit dem genannten »wingarten, gelegen ze Bebst air
den man nernpt de» Sa xer» gart"\ belehnt. — Cohtentz, Bärastag nach aant Math ia.i tag des hailigen aposteU, 141e
Stadturfhiv HL (iftUeii, Spitalarclti V, Tr. B. I, Hr. 27. — Pergaroent-Original. Neben dem Abt sigelt üh-ich von Em^
das Sigel des erniteren hängt eingenäht, das des le toteren oflFen.
älU. — 1418. Februar 23, CoiistaiiiE. — König Sigmund tut den Btfrgermeistem, de
Rat und den Bürgern der Stadt St. Gallen kund, dass auf Klage des Anshelm Friek^ Bürgers z^
C o n s t a n z , Heinz W a r m a n und sein Sohn L e n h a r t nach Urteil des Hofgerichtes in die Acl^H
getan worden sind, weshalb der K5nig allen Ernstes gebietet, sie weder zu hausen noch zu hofen, i^|
ätzen noch zu tränken noch sonst Gemeinschaft mit ihnen zu haben etc. — Costentz, under unsen^B
und desselben hofgerichts ufgedrucktem insigel^ an sant Mathie des heiligen zwölffbotten abend, 141S -
Stadturtliii SL«aIN, Tr, Ifll, Än4, L - Regest: Altmann Nr. 2993, — Pergament-Original mit achlecht er-
haltenem a tergo aufgedritcktem Hofgerichtssigel unter Papierhiille. — Kanzleiunterfertignng: Petrus Wacker.
JS712. — 1418. Februar 33. Canstanz. — König Sigmund macht bekannt, dass er auf Klage
des Ulrich und Hans Ulrich von Ems (Embs) über die Appenzeller die Keichsacht verhängt
habe, da sie trotz dreimaliger Vorladung nicht vor seinem Hofgericht erschienen seien, bezw. versäumt
hätten, Vertreter zu senden. — Mathias abend.
I.Hin»- mi Staataartbiv Stittprt, f4»i>ialbHch na Stöhliögfi 14. f. U^— 17^ Not-Achtbuch 8^ — Eegeat: Altmann. Nr.S
Daa Hofgericbt, welches eine grosse Anzahl von Ächterklärnngen verhängte, fand im Augu&tiner -Kloster statt, vgL Ja
Frankfurter Reichskon-eapondenz 1, 319.
3
124 Heinrich III. 1412-1418.
b) Von Albrecht Blarer, ehemals Bischof von Constanz. (1418. April 22.)
Min früntlich, willig dienst vor. Lieben fründ, als ich laider vernomen h&n üwem onUden, swaren, yerderplichen
schaden, der nch beschehen ist, das Got erbarmen müiss, won mir das in gantzen trüwen laid ist, nnd begeren von Got,
das er ach des ergetzen well an den stetten, da ir sin allemotdorftigest sigint. Und künn ich ach ütidt getAn mit
dehainen Rachen, da sond ir mich nit sparen; da wil ich willig and berait zA sin, riehen nnd armen, als ?err ich das
vermag, an allen zwifel. Und als verr es doch laider anders nit gesin kan noch mag, so ergentz dem, der uch sin allain
ergetzen mag; so mag er uch sin noch alles wol ergetzen. Geben am fritag vor sant Gerien tag, anno etc. Xy^I^
Albrecht Blarrer, wilent bischoff ze Costentz.
Den wisen, fursichtigen dem burgermaister und dem rät zu sant Gallen, minen guten fründen.
c) Von Bürgermeister und Rat zu Ravensburg. (1418. April 28.)
Unser früntlich, willig dienst allzit voran. Lieben, guten fründ, uns ist furkomen, wie das iw alz ain bärlicher,
großer schad zügevallen sige von brunst wegen, das uns doch in gantzen trüwen laid ist, ane allen zwi£fel. Und kündent
wir ichtz darzA getan, es weri mit lib oder mit gut, des wölten wir zemal willig sin und iw darinne des besten be-
holffen ze sin, das ir uns des ze dankent hettent Und bitten t iw mit ernst, uns verschriben wissen ze lansseni, wie der
schad an im selbs sige: ob das selb füre gewesen sige oder ob ir maynent, das das ingeleit sige. Daran erzögent ir
uns besunder dienst, wan uns das alz trülich laid ist, das ir uns des ze dankent band. Datum ipsa die Georii militis,
anno Domini MCCCCXVIII«.
Burgermaister und rant ze Bavenspurg.
Den ersamen, wysen dem burgermaister und dem raut ze Santgallen, unsem sundem lieben fründen.
d) Von Bürgermeister und Rat zu Rottweil. (1418. April 26.)
Unser früntlich dienst zu allen zyten mit gantzem willen berait voran. Ersamen, wysen, besundem lieben und
guten fründe, als ir jetzo laider von brunst, als wir vernomen band, schwärlich beschädigot worden sind, da wisßa -
üwer liebü früntschafft, daz uns daz und waz üch ungemachs zügatt, in gantzen trüwen laid ist, als daz billich ist===
wann wir dez an Üwerer früntschafft kainen zwifel habent, üch w&re ouch laid, wa uns kummemüß angienge. Und^B
darumb, lieben fründe, da wir oder die unsem üch in üwerer bekumbemüß nutzlich oder trostlich mugent gesin, di^^
sparent uns nit; denn wie wir üch möchten t gehelffen in trüwen und in früntschafft üwem kmnber tragen, dez wGltei^^
wir als besonder fründ willig sin nach allem unserm vermugen. Datum fena tercia post Marci ewangeliste, anna^H
Domini etc. XVIII'«.
Burgermaister und raute ze Rot wil.
Den ersamen, wysen burgermaister und raut der statt ze Sant Gallen, unsem besundem lieben nnd gute- i
fründen.
e) Von Bürgermeister und Rat zu Ravensburg. (1418. April 28.)
Unser früntlich, willig dienst allzit voran. Lieben, guten fründ, alz wir iw nu n&chst verschriben und gelceg^^t
band iwers groi^n komberß und Schadens, des ir uns nu vlißig dankotent und uns verschribent, wie das an im seK^ l
was : siddemmal und aber das laider also an im selb ist, so clagnent wir iw aber alz emstUch, alz wir immer knnneiB. %
wan uns das in gantzen trüwen ane allen zwivil alz laid ist, das ir uns des ze danken band. Und alz ir uns in sandear-
hait verschribent: müchtent wir des statt haben, das wir iw denne vierhundert gpildin lühint, lieben fründ, das wölt^^
wir iw gnüg gem tun. So habint wir ze disem maule nit g^ldes. Aber das ir doch sehint, das wir iw gern ze willen
stan wölten : mOchtent ir denn des enberen bis nach pfingsten, so wülten wir die zit umb gold gedenken und iw doizalt
ze willen stan. Weri aber, das iw klain gelt fügklich weri, so wölten wir iw des so vil lihen, alz denn den vierhundex^
guldinen geburte, je so vil für ainen guldin, alz er denn geng und gab ist. Und was iw hierinn ze willen sige, das laußexit
uns bi disem botten verschriben wissen. Was wir denn getün künnent, das iw lieb ist und dienstlich, darinne wellexat»
wir willig sin. Datum feria quinta ante Waltpurgrig, anno Domini MCCCCXVIII*».
Burgermaister und raut ze Bavenspurg.
Den ersamen, wysen dem burgermaister und dem raut ze Santgallen, unsem sundem lieben firünden.
f) Von Wilhelm von Montfort zu Tettnang. (Basel. 1418. Juni 8.)
Min früntlich willig dienst ste voran. Lieben fründ, von des grossen, bärlichen Schadens wegen, so ew zügevall^'o
ist, das ist mir in gantzen trewen laid. Weri da, daz ich oder die minen zu dehainen Sachen nütze werin, darinx^ i^
min bedörften: waz ich denn alwent getün künde, daz ew früntlich, nütze und wolgevallen wer, darinn sond ir mioli
Heinrich III t412 UI8.
195
aiiesti willig lindeo, was ir al» g^t^m nmb mich nie"' ttnderK verschalt band. Geben %e 6a6t*l, an naui Eranm^n tag,
anno Domini etc. XTIIh.
Graf Wilhalm von Montfort und herre «e Tetnang, bofimaister
min» gnädigen Herren hertsog Friderichz %e öaterrich etc.
Den erbcrn, wolbcBchaideti df^m burgerttiai^ter uod rate der »ttat ze Sani Gallen, minen gar beenndem,
«I .144«* I
StA^ttrrJlh StGaUfn, Tr. T, Kr. Sl. — Abdruck dor chronikaliscben Notiss und der erst*'n tV'Juf Schreiben: (U. Wartraann)
Zur Jahren Versammlung des VereinB f. Gesch. il. Boiien«üe*! u. a. Umgebung in Ht. Gallen, lÖ. Juli 1897, — Papier-
Originale« deren Sigel teih noch erhalten, teÜB abgefallen sind.
Wegen Verdachtes von Biandatiftung vgl. Eidg, Abschiede I Nr. 418 k und die Note dazu Seite 200 (aus dem
Lusemer Ratebuch III, 47 a): .Wir «ien meineid worden an den von Oesterrich, und vrere wol, daz wir verbromien^ als
die Ton Sant Gallen verbtannen; daz »ol her Peter von Osteins bruder geroti han.*
Anf den Wiederaufbau der St. Laurenze nkirche und des Klosters haben folgende Documenie Bezug:
01 Michel von Safoy an Bürgermeister und Rat von St. Gallen, (SalmansweÜer. (1418) April 28,)
Minen dienst vor. Gnädigen heren, ax üwer bomaister mir enbot^n hat, m üch ze kummen und lieh ze ratend
von Üwers turnai wegen und von ander üwer büw wegen der kilchen ze ordnit, gnädigen herren, so lan ich üwer gnad
wiswen, daz ich mim sün, der bringer diß brieff ist, min matnung und min sin gäntzlichen geseit hän. Ir s5nd uch (!j
wifisen. wax er nch rat, daz ir üch daran az wol laussen mügen, az wer ich selb dabj, wan er min maignung az gentz-
lieb wai«t, az ich »eiber. Datum in Salem, ipso die Georgii martyris etc.
Michel von Safoy, üwer diener etc.
Den erwirdigen, minen gnädigen herren dem btirgermaister und dem rÄt zeSantgallen present^ntur litterc,
h) Derselbe an dieselben. (Sahn ans weil er, 1418. August 0.)
Min willig dienst bevor, Lieben gnädigen herren, az ir wol wissent, wie ir all gemainlich und ich ilberaiukament,
wie wir den buv ze Sant Lauren tzen machen und vollfüren sölUint» aunderbar die «mwelfenster usbrechen sölt
und dieselben fenater wider insetzen sölt, also daz je ain fenster dienen söt in ainen bogen, da lan ich iuch witaan.
daz mir farkumen ist, daz ir daz werch ändran wend anders, den ir gemainlich tc rat warden sint und ich mit iuch,
daz nücb doch nnbillich tunkt, wan ich nit erkennen kan, daz ea iuch nützlich sy oder gut. Und dämm äo bitt ich
iuch, daz ir mir iver gnädig arlob gebiut und mich mimr aidea erlasaint, wan ich nit eikennen kan, daz ich minem
aid noch minen eren nit gnug tun kan nach dem, az ich iuch gelopt und gei^chvaren "^ han Wan ir den buv machen
wend nach iverm sinn und nit nach minem, so mösa ich iuch lassen machen, wie ir wend, wan ir die aint, die Jen
BT bezalen werdent. War aber sach, daz brest dar an den buv fiel, daz ich doch furcht, daz geBcbehen werd, ob daz
chicbi, da aond ir wiKan, daz ich damit min er besorgt wil ban, wan ich es for hiemit sagen. Iver gnädic anttvurt
«nb aui frj nrlob von miner gelubt, gnlidigen bereu. Datum in vigilia aancti Laurentzü, anno domini MCCCCXYIII^'.
Von mir maister Micheln von Sophffoy, werchmai^ter ze Salmenachwiler,
Den eraamen und wisen dem burgermaister und grossen rat ze Santtgallen, minen lieben herren, detur,
») .4* Olli ü\>*ttm*rhrt»U*a<HD a.
%iUiäfM\ St. flillfD, Tn C, In SS^ 0. ^ — Pe r ga m e n i * 0 r i g i n a 1 e.
i) Abt Heinrich und der Convent von St. Gallen best£itigen und erneuern dem Klosterbruder
Bernhart von Au ein Leibding. (1418 . , , .)
Wir H a i n r i c b , von Gottes und de« Roraschen stult gnaden beatlltter abt, und gemainer convent des gotzhus
le Santgallen, daz an alles mittel zijgehört demselben ötül ze Rom, aant Benedicten orden^, Costentzer bya-
tonii, verjehen und tönt knnt allermenglicLem mit disem hrief: Alz der ersam gaiatlich herr briider Bernhart von
O'w, det jetzgenanten Qnaera ordens, von ünnerm jetzgenanten gotzbna ze Santg allen ze übding bat tlnaera gotzhu«
huÄ, hofitatt, hofraiti und bongarten in ünaerm cloater an dem crOtzgang gelegen, daz er Tormalz von wüsten und
lergaag^en dingen in einer kost, iln des gotzhus scheiden, wider gebuwen und nutzbar gemachot bat, und och tinsera
gotjthua wingarten und torggrl, ze Altstet ten an dem Kessel buch gelegen, und och ainen bongarlen, under der
itA.it Ke AI tatet ten gelegen, genant Frölichö bongart, mit iren zügehörden. alz die wileut Ilainrich sälig von
AI titetten, d[en] man nampt Kilcherr, durch ainer und giner vordren aelnn haila willen an Qnsor gotzhus geben
^ denselben wingarten er och in sinem kosten, &n ünsers gotihua »ichaden von wÄaten dingen wider in rechten,
126
Heinrich IIL 1412^1418,
redlichen buwt bracht und den torggel, nachdem alz er zergangen vaz und daril[ber] verbrent worden ist, wider ge-
zimbrot und gemachet hat — ^ und och von ünnern rorvarenden [und] tln^erm gotzbud £e leben bat lin^ierfi lieben berrea^l
Sant Gallen capell, in ünserm cloater gelegen^ mit allen iren nutzen und zugehörden, und uns und ünseim gotzbai^|
aber derselb brüder Bernbiirt von fryem willen [ze] hilf, (maerjetz verbmnnen gotzhus ze widei bringend^ gantzlichen
ledig gela[8sen] hat daz obgenant hus, hofatatt, hofraiti und bongarten, in ünserm rlo8[ter an] dem crütxgang gelegen,
mit siner zügehörde und och die obgenant Sant Gallen capell mit iren nützen und ziigehörden: daz wir da dieÄelbew mn
hilf, trüw und frilntöcbafl und ander sin difenat], die er ünserm gotzbus untzher dik und ril unTerdro«seiilJch und nuti-
lich und trostlich getan liat, angest*hen haben und haben im mit goniainem, uinholligem rat ßnaers capiteb fnr fijit
und alle unser nachkonwn und tiir daz obgenant unser gotzhiiä ze Sant galten am libding des obgenanten wingarten
[und] torgeli ze AI tatet ten und bomgarten dastt'lbst] emüwret und dt^nselben wingarten und torggel, ze AI tstetten
an dem Keaselbach gelegen, und den bongarten, genant Frölichs bongarten, mit allen rechten, nützen, gewonhaiten
und £Ügebörden von nüwen dingen ze rechtem libding geben und gend im die och jetz redlich und recht mit diaem
briefe ze rechtem libding und in libdings wis und recht zu sinem ainigen üb, also daz er denselben wingarten, torggel
und bongarten mit allen vorgedabten rechten, nützen, gewonhaiten und Äiigehönlen, an üneer und unser nachkomen
und an allerme(n)glieh3 von ünsern und önsera gotsthua wegen sumen und ierren. in welberhand stat und weisen ald aa
weihen atetten er denn wonhaft iat, nu hinnanbin^ allediewil und alz lang er lebt und nit furo, ze rechtem libding
und in libdinga wi« haben, nutzen nieaaen, veilihen^ besetzen und entsetzen so) und mag, wie er wil ald im denn je
füglich i«t, doch unserm gotzbus, uns und unnem nachkomen an unsern zohenden in demselben wingarten unvergriff-
lich*', alles luterlich, an alle geverd. Und wenn aber dereelb brüder B er n b a rt von todee wegen abguugen iat. *tO w»l
uns und ünsern nachkomen und ünKerui gotzbut^ dcr^^elb wingart, torggel und bongari mit oller zügehörd und di«er ,
brief denn ze at.ett gantsdichen ledig und lo.i sin. Des alles ze warem offem urkünd und beatäten sicherbait ao hab
wir ünaer abtje und capitels insigel baidi fiir uns und alle üneer nachkomen oÖenlich liaaen henken an diaen brie
der geben ist . . .
m) IHn Vttni* n<l''<^^<' 'inHrm Kotfhu' ' ui]««rcnlt11rli'* liad «m Satid von BnilertT UtD<l l>rlsiirn((,
Stifbarfliiv St.tiallpii, khi^imfrlih IUI. 74, S, 140 f, -- Gleichzeitiger Entwurf.
1
2716-
König Sigmund verfügt, dass alle Gülten, Schuld- und Lehenbriefe, Zehnlen-
verschreibungen etc, die in dem grossen Stadtbrande zu Grunde gegangen seien,
auch fernerhin zu Recht bestehen sollen.
€aiii»taiiK. 1418. Mal 4,
Wir Sigmund, von Gotes gnaden Komischer kimg, , , . bekennen und tun kunt . . .: und ob
wir von angeborner gUiikeite allczjt geneygt sin, aller und iglicher unserr und des richs undertane und
getruen nucze und bestes zu ffirdern und hj mit uusern kunglichen gnaden zu bedenken, doch erkennen wir
uns me pflicbtig sin, solich unser und des richs getruen, die wir in allen Sachen allczjt willig und dienstber
befunden haben und die von yerbengnuß des almecbtigen Gotes und nicht durch ir selbs versQmnüO
willen in verderplich scheden vtillen, mit misern kunglichen und sunderlichen gnaden und fürdrnngeu
gnediclich zu bedenken. Wann uns nu küntlich furkomnieo ist, das solich snelle und uberswenke brunste ^
und furesnote in der stat zu S an tg allen kurtzüch gewezt ay, das dieselb stat so gar verbrunnen sy,^
das unsere und des richs bürgere und inwonere daselbs in vast große und unverwintlich scheden kommen
sin und nemlich das in ire brieve, die dann ir iglicbe über ir gtitere, erbe, eygen, lehene, zinse, hub-
gelt, czehenden, schulde und anders gehebfc band, genczlich und gar zu nicht worden und verbrant sin,
also das zu besorgen sy, das dornmb, wo das nit versehen wurde» ir etüicben künftig invelle ufersten
und zugeczogen w^erden möchten; und wann unmenschlich und unbillich und ouch ein nit dein missetat
ist, eynem pynigten menschen mere pin zuzufügen, und wann wir die vorgenanten von Santgallen
zu allen unsern und des richs sachen und gescheften willig, getrue und gehorsam allczyt befunden
haben und gewiß sin, fürbaß zu linden, und ouch vast unbillich were, selten in zu den vorgenanten
128
Heinrich IIL 1412—1418,
miihelfferri, tünsit und detn amman, dien lantltit^n ze ÄpptMizell, der telr und lendern. so zu Appei
Zell gehörent, andersit etwevil stössen und misshellung gewesen ist nnd besunder von kriegs wegei
der sich dann zwüschent inen und iren mithelifern hat ufgelÖffen: dieselben krieg, stösse und mi
hellung zwüschent beiden (eilen von den fromen. wisen Johansen Ströilin, burger ze Ulm^ Waltb
Paulus, burgernieister zeBiberacli, und von uns den obgenanlen Jacob Glenter undHeinrii
Meisen berichfeed wurden nach wisiing der briefen^ die dann darüber geben und besigelt sinf
derselben richtung aber die vorgescbribnen von Sant Gallen und von Appenzell etwas uneinhell
und stössig worden sint unil> die stuk, als bienach sint bescheiden, und besunder, als si etlich artike
in der vorgescbribnen richtung nicht gel ich uierkent und verstand. Dieselben ir stösß si beid teil im
besunder ouch die von Sant Gallen für die fürsichtigen, wisen, unser lieben guten fründ und gl
trüwen Eidgnossen, als wir dann zesaroent gehaft sint, und für ir erbern botten etwe dik bracl
und si gebetten band als verr, das wir all dry von denselben ünsern Eidgnossen und besunder iq
Itel Beding darzü geben und gewiset sjen, das wir uns ir stössen und sachen umb des wUIeQ, dl
si ze beiden teilen merers costeos und Schadens überhept werden, haben angenomen. Haben ouch dar(
ir beider teil red und widerred und ouch die rieht ungbrief, so vorraalen zwüschent inen gemacht sin
verhört und daruf mit inen als verr geredt, das si uns iro sachen und derselben iro stössen getruwf
band ze der minne und ze dem rechten, und wie wir si darumb von enander entscheiden und uswisei
das si das getrüwlich für sich und die iren nu und bienach war und stät halten, dabi beliben und d4
volfflrren siillent und wellent.
Also nach allen vorgeschrSben ergaugnen und ouch gelegenheit der**' sachen, nach red und widerre^
so haben wir beid teil urab ir stösse, die si dann für uns bracht band, entscheiden, sagen und spreche
darumb us in der wise und in den Worten, als hienach ist bescheiden: (1) An dem ei'^ten unib die gÄtei
so si under enander gelegen band, die syen lechen oder erbe: (a) hat darumb und darzü uff dewederfl
teil jeman zfl dem andern ze sprechen oder dehein ansprach nu ald hienach und deweder teil davoi
nicht gelassen mag, das da jetweder teil von dem andern recht nemen und dieselben göter mit den
rechten gewinnen und verlieren sol von der lechen- oder erbehand, da dann dieselben ansprechigen gii
lechen oder erb sint, ald vor irem richter und niendert anderswo. Und was ouch da ufF jetwederm tei
jenian mit dem rechten erlanget und im erkennet wirt, dabi süllent beid teil belil>en, an widerred, &]
geverd. (b) Aber umb die guter, so ledig eigen sint, und die gelegen sint in der von Sant Galle]
gericht und gebiet, haben wir uns ouch erkennet, sagen und sprechen us, won t5ns das frünÜich ba
dunket sin und besser getan dann vermitten: ob zö denselben götern die von Appenzell dehein an
sprach hetten oder gewnnnen oder si jeman daran bekümberte, das die von Appenzelle und die irei
darumb süllent recht suchen und nenien vor einem burgernieister und rat oder vor irem gericht %
Sant Gallen, und was inen dann darumb vor dien mit dem rechten erkennet wirt, bi demselbei
rechten süllent si beliben und sich des lassen benögen, wie dik das ze schulden kunt, Sn widerred, h
geverd. (c) Ze gelicher wise, were dehein sölicb ledig eigen gftt gelegen in der von Appenzell lanil
gericht und gebiet und die von Sant Gallen und die iren darzü ansprach hetten oder gewunnen unj
si ouch jeman daran bekömberte, sprechen wir ouch, das die von Sant Gallen und die iren darum
süllent zfl dem rechten komen für einen amman und das gericht ze Appenzell, und was dien voi
Sant Gallen und den iren daselbs also mit dem rechten erkennet wirt, dabi süllent si ouch V^elibei
in widerred, in geverd. (2) Als aber dann die von Sant Gallen und die von Appenzell und dJ
iren mit enander stössig sint gewesen von gelischuld wegen, so uff jetwederm teil jeman dem ander
schuldig was oder ist oder hienach schuldig wurde, umb dasselb stuk sprechen und sagen wir ouch vi^
(tt) was gelisch uld uff dewederm teil jeman dem andern schuldig und gichtig ist oder hienach schuliij
A
Heinrich in. 1412-1418.
129
)
»
I
oder gichtig wurde und darumb zil und tag us weron, das da derselb teil, dem man schuldig ist, das-
selb sin gelt erfordern sol an einen burgemieister ze Sant Gallen, amman oder richter ze Appen-
zell, da dann der ansprechig scliuhlner ist gesessen, und das ouch dann dieselben burgenneister, amman
©der richter demselben, so man dann schuldig ist, fürderlich von sinem ansprechigen stillent pfaiid geben.
(k) Were aber sach, das derselb als arm were, das er nicht pfand möehte haben, ist dann, das dieselb
schuld verbürget oder vertrösted ist, so süUent si dann von denselben bürgen und tröatern demselben,
dem man schuldig ist, ze gelicher wise aber pfand geben. Und dieselben pfand sol man dann in des
gerichtz gewalt, da si genomen und geben sint, lassen ligen und si dann nach desselben gerichtes recht
und gewonheit angriffen und verkötfen, als verr untz das jeder man sin schuld, die man im dann schuldig
ist, wirt bezalt, wie dik das ze schulden kunt^ ouch an widerred, h\ gevenl, (c) Were aber, das dem-
selben, so man schuldig ist, also nicht pfand geben wurden, derselb sol und mag dann sjnes aosprechigen
Schuldners gut wol verheften und verbieten, wo er das ankumpt, und siner schuld mit dem rechten
nachjagen als verr untz uff die stund, das im darnmb ist genüg beschechen. (d) Aber umb geltschuld,
«0 uff dewederra teil jeman meinet, die man im schuldig sye, und man aber derselljen schuld nicht gichtig
ist, darumb sol jederman von dem andern recht soeben und nemen an den stetten, da er ist gesassen.
(e) Ze gelicher wise umb versessen zins, so uff dewederm teil ouch jeman dem andern schuldig ist,
haben wir uns ouch umb früntlichkeit willen beider teil erkennet, das Jet weder teil darumb von dem
andeni pfand vordern, nemen und dieselben pfand berechten sol, als umb vergichtig geltschuld davor
ist 1>escheiden« Wurden aber die pfand ouch nicht gehen, so mag dann der teil, dem man zins schuldig
ist und die pfand nicht geben weren, dieselben sin gefallnen zins inzüchen mit verheften und mit ver-
bieten, mit geistlichen und mit weltlichen gerichten, ouch wie im das finget. In widerred. (3) Als sich
dann die von Sant Gallen von den von Appenzell klagent, wie sie und die iren etwenn mit acht
«üd bannen werden bekümbert und das si darüber in ir statt und kilchen gangen und wandlen, dadurch
si aber grossen kumber und schaden haben und sjen ouch etwe dik darumb ungesungen gesiu, darumb
sprechen wir ouch und haben uns erkennet: wie die von Sant Gallen die iren, so also in acht und
in bannen sint, haltend, das si die von Appenzell, die ächter oder biinnig sint, ouch also süUent und
^ugent halten, zu gelicher wise, Were oder käme deheiner von Sant Gallen in acht oder in bann
Qod dann der oder dieselben kämen oder wandlotin in der von Appenzell laod oder gebiet, wie dann
«16 von Appenzell die iren. so also ächter oder bannig sint, haltend, also süllent und mugent ouch si
dieselben ächtigen und bannigen von Sant Gallen halten, und ensol iiff dewederm [ein] teil dem andern
des nicht vor sin, Jin widerred, an geverd. (4) So klagent sich aber dann die von Sant Gallen, so
si in ir statt und gerichten durch friden, schinnes und nutzes willen etwenn ufsetz machen, das sye
lange messer oder ander vrefel oder Unzucht ze verbieten, das dann etlich von Appenzell dem gebott
tncht wellen gehorsam sin; bekennen wir und sagen us: was sölicher ufsetzen die von Sant Gallen
^nder inen selben und den iren tünd, das dieselben ufsetz die von Appenzell, so zfi inen wandlent,
W inen halten und dem genög tun süllent In gelicher wise: were, das die von Appenzelle also bi
in^n solich ufsetz umb frides oder umb schirmes willen tätten, dieselben ir ufsetz süllent die von Sant
Gallen, die zö inen wandlent, ouch also halt^jn und dem genüg sin, 5n widerred, Ün geverd. (5) Dann
so Idagent sich die von Sant Gallen, wie das die von Appenzelle uff etlicher ir burger, mit namen
Dietrichs Grafen seligen erben, an dem Elcherb erg gesessen, und uff Heinrich Bruggers
fr stiir und bruch legen, dieselben gftt aber ussernthalb iren landmarchen syen gelegen, das aber
TWn niemer sye beschechen, — daruf aber die von Appenzell antwfirtend und sprechent, si legen uff
etibein ir burgers gut stör, dann uff dero gut, so io iren landmarchen syen gelegen, und si getrüwen,
ds aiugen das wol tön: dasselb stuk setzen wir hindan, das wir darumb nicht sprechen, won das das
17
leinrich CL 1412— f
I
fnrbashin in gfltem bestan sol, das in diseii ziten die tod Appenzell daruf enkein stGr siSllen legen^
jedermans rechten unscbedlicb. Und niugent si darumb mit enander überkomen^ wol und gut; mag dig
aber nicht sin, wes wir dann darinn von ünsem Eidgnossen ffirbas^ser geheissen und gewiset werden^
dem wellen wir gehorBam sin, ouch an geverd.
Und süllent also ze beiden teilen umb die vorgeschriben stuk mit enander luter gericht und gesucht
sin und dts unser richtung getrüwlich und ungefarlich war und stat halten. Und des alles ze einem
waren und offeonen urkünd so haben wir die obgenanten Jacob Gleoter, Heinrich Meis und Itel
Reding unser jeklicher sin insigel, im und sinen erben unscbedUch, an diser brief zwen gelich offen-
lieh gehenkt, die geben sint Z 0 r i c h , au donstag nach dem hetlgen pfingstag, da man zalt Ton Gottes
gebürt viertzehenhundert jar, darnach iu dem achtzechenden jare,
*) Vr^L Urkdbeli. U, Sr. 3393 (1«<M- April tl.) «ftd bwoadart di« dort {fl. TOt-tli) Ib dm IWIl^w •-* aJlcUalltM lli(tfMlMMiUt«i §m TMT «pntUMiS ttflr «^ntai
•t>«tUft fuitfcU von I4«4 iaii t - hj In U(4«n Ev*ibp)<kr*n p'lenr
StAdtirclif St tiallee, fr. IIV, ir t; Ui^mrrkih l^Ki^lll. L, fr Ift. - A b d r u c k : Z^Uweger, Urkundeii I, 2 Kr, 229, S.271.
— Regest: Eid g. Abschiede I Nr. 415, 8,194. — Pergament-Originalo, An dem St. G aller Exemplare hangen
alle drei Sigel, dem Appenzeller fehlen sie. Der Text (hier nach dem St Galler Exemplare wiedergegeben) stimmt bU
auf anbedeutende Varianten genau überein. fl
Über die VorkomnmiaBe, welche zu dieser neaen Richtung führten, geben einige Anakunfl mehrere x. T. nicht
recht veretändliche Eintragungen im Luzerner Ratsbuch:
1417. Januar Si5# — Ak die ton Apposell gerett hant. klagent sich^ wie einr Ton Saatgallen kenne(?)
ein(?)t hant uns lan sehen ein abschnft; ven^tanden, daz die abschrifi wise, wer an andern üt ze sprechen het, das der
reht lolt nemen. da der ansprechig den sumpt: daz ir den von wiaent ze lant und reht nem. da der ansprechig sene;
mag das nit ain^ das ir denn die sach ntellig lassent, untx ir zt beden ^iten filr uns komen. Da ir meinent ze komen^
und für die erbem stett, so den Spruch getan hant, reht bietent: da überbebent üch nnd si kosten, und ir sem rechten
koment uff die von Zürich, daz die entscheiden.
Einiger (?) 7on 8antgallen antwurt . . , Geiler von Appozell — Ipsa die conversionis sancti Pauli.
1417* Felimar 3* ^^ AIh die tou 8antg allen scbribent wenn da tag wirt hie, so sond wir inen tag
verkünden und den von Appozelle. — Crastino purißcationis.
1417. Mal lO. — Von Appoxel wegen, daz ti mit dien redent, si bi ir hübgült lassen ze bliben. und wie
einr inen verheissen hat, und denn gen Apozel ging, lantman ze werdent — Feria secunda.
1<419* Mai 30» — Von der von Santgallen und Appozell wegen umb ir stdsse hant wir si gewist ulf
die vier, ah ir sprachbrief wist, oder daz si koment uff bed burgermeister Zürich und den amman ze Swits^ den
hant wir darzü geschoben. De« sint die von Saut Gallen ingangen und ist ein zil gemacht, daz die von Appoxell
sont-^ gen Zürich lan wissen, weles si ingan wellent* hinant von sunentag über acht tag. Wölten si uf die 111 nit
lan, Bo ist mit den Appo zeller gerett, daz si koTuen uf die IUI und die tagent hinant eim zil umb all ir st5ss und
junkher Er hart Plärer ouch; and sont die von Zürich tag verkünden, went die Appozell er des ingau. — Feria
quarta poit diem resurrectionis.
SUiliarrlilf Lmi^ra, UhWh inj7»JS, 2IM1*. - Regest: Eidg. Abschiede I 375n, 3761, 385a. 409e.
I
I
S7%0. — 1418. Juni 4. Basel.— König Sigmund befiehlt den Gemeinden Rheine gg, Ält-
stätten, Bernang und Marbach im Rbeintal und (den Gemeinden) im Bregenzerwald, dem V
Herzog Friedrich (IV.) von Österreich wieder zu huldigen, sobald dieser seine Verschreibung gegen
den römischen König erfüllt habe.
I. k. Kaox-, M' ilekI {^taaüarrtiiv Wkn, — Regest: Lichnowskj V, Nr. 1824: Altmann, Nn 3252, S. 230. — Original
— Die »Teidung* »wischen König und Herzog war am 10. Mai zu stände gekommen, s. Ältmann, Nr. 3166 f., Lichnowtky
V, Nr, 1806 f.
Hieher ist auch eine corrumpierte Eintragung in Lehenbuch I des Statthalter ei- Archivs in Innsbruck zu sieben
(1417 (f) Ratenbttrg;), wonach Kataer (soU wohl heiiaen Herzog) Friedrich ... . Hans von Bodman und
Heinrich III. 1412—1418.
131
Lienbart toh Jungingen, seine Räte, 2u Vögten ernennt über Herrechafb, Land und Leute zu Feldkirch, zu
R b e i n e g g und im Rheintal, im Bregenzerwald und überall in der Grafsohaft zu Feldkircb und was dazu gehört.
— Rotembnrg, post festuni pape.
Regent: Geachichte der Freiberm von Bodman (Schriften de« Vereina f. öeach. d. Bodeniees etc. Bd. 24, Anbang)
Kr. 454, S. 135.
2721. — 1418, Jimi 8. WH, — Abt Heinrich (III.) von St. Gallen gibt seine Zustimmung,
der Gotteshausmanii Bertschi Kumpfli ¥0d „H ahrossriiti'^ seine Gattin EI sbet Fry von
Reinensberg (Ramensperg) und die Kinder aus ihrer Ehe ,ze rechten gemandern anneme und em-
pfahe* über das Gütchen zu Gahris (Gabras), genannt des N&tres Gut, welches Hofgut sei und in
den Kelnhof zu Amtzeil (Aniptenzell) gehöre, und das er gegen eine jährliche Abgabe von 6 Viert-el
Kernen, St, Galler Mass, vom Kloster St» Gallen innehabe. — Mittwochen vor sant Barnabas des hai-
ligen hotten tag, 1418.
fiflHITUv %U tollt^o, 1. 1. 1. 4, fm, I, JIr. 1 — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a h daa Sigel hängt eingen&ht.
2722. — 1418* Jiml 15» — Die Brüder Kunz und Hans Hugelli von „Stadmanswiler*
Terzichfran auf ihr gesamtes väterliches und mütterliche« Erbe zu Gunsten des Hans Kessler von Stad-
mauswiler, der ,elich körnen und gestossen ist zft Grefcen Kessler Inen, unser elichen mftter*^ und der
ihiien dafür zwei Drittel des Hofes zu Stadmanswiler, ,da wir hüt ze tag ellüsament uff sitzent*, und dazu
20 ff ^ C. M. und 4 Kühe gegeben hat. Für Kunz und Hans die HugelUn, die kein eigenes Sigel haben,
sigeln Geryg von Stain und Konrnd Tal hofen, Pfleger des hl. Geist-Spitals zu Lindau^ dessen
Leibeigene die beiden Brüder sind, mit dem Spitalsjgel. — Sant Vitz tag ze mittem Brauchot, 1418.
StillnrcluT 8t. GiUen, P. P. S. ß. 4. — Pergament-Original; das Sigel itt abgeschnitten.
2723*
laspar Hör von St. Gallen verkauft dem Ulrich Senn von Wil und dessen Mutter
Adelheid die Höfe, die Vogtei und andre Güter zu Answilen um 250 Pfund Pfennige.
JSt. d^mUeii. 141S* Juni sea.
Ich Kaspar Hör, burger ze Santgallen, Hansen Hören säligen, dem Got gnädig well sin,
^iluot elicher sun, tilo offenbar kund . . ., das ich von minem vatter säligen geerbet und mit guter
^oi-betrahtung • . . verkoft hab die böf, die guter und vogtiye, als au disem hrief benemt werdent: item
'ten obeni hof uff der Egg ze AinswMllen und den undren hof ze Ains willen, die baid reht
lelien sind von dem erwirdigen gotzhus ze Santgallen; item die vogtiye ze Ains willen über die
guter, die man nemmet der Frigen g&ter und järlich giltet ffünf Schilling und vier pfenning g&ter
^nd genämer Costentzer münss Santgaller werung und vier herbsthftnr, das reht aigen ist und min
Gatter sälig erkoft hat von U r s u 1 e n und Elsen, Hainrichs Arnolts säligen wilunt elichen tohtren ;
item den stadel ze AI ns willen; die hofstatt hinder demselben stadel gelegen als verre, als sich ain
ragen gekeren mag, und die hofstatt nebent demselben stadel gelegen untz an den weg im Willa;
lie schftpuss bi dem stadel; ain wisen under den hofakern; darz& alle die wisen under denselben hof-
akern gelegen; aber ain wisen genamt Nöchler Bächli; ainen aker genamt Satenfeld; ain wisen
genamt Stainwis; aber ain wisen genamt Noch lermos; ainen aker ob der schüpuss und alle aker,
die zft derselben schüpuss gehörent; ainen aker genamt Wintert übel, darzü aUe aker, die vA dem-
sellicD Wintertobel gehörent: dur/A niii namen alli die ^'elegin gflter. die Ulrich und Rudolf f
die Nochler, gebrüder, gehebt babent ze Ainswillen und ob dem Venntürlin gelegen sind, die
132
Heinrich III. 1412-1418.
och min ratter sälig erkoft hat von den egenamten Noch lern für ledig aigee und dafiir, das ab den-
selben gütern, die der Noch 1er sind gewesen, nihts gat noch gan sol, denn der kornzehent und
Pfenning vorgenamter niünss und wening järlich an das cloHtor ze Maggenow, und also das dri|
nnitt kornes ze sanien ufl' denselben götern sin sond; item alles das gelegen gut, das C änrat Ffri
ze Ains willen geliebt hat, genamt der F fr igen gut, das reht frig aigen ist und min vatter säl
von Cönraten F fr igen von Ä ins willen erkoft hat; item älli die reht und rehtungen des gelegn«
götes ze A i n s w i 1 1 e n , das C i\ n r a t von Ai n s w i 1 1 e , der weber, von R & d i n von Ainswillen, sinei
vatter säligen, geerbet hat, und ocli den tail desselben gutes, den derselb Co n rat von Ä ins willen
vor ziten von Rftdin Knehtlin, sinem vetteren, und Englen, siner swöster, erkoft hat, und wi
derselb Cünrat von Ains willen ze Ains willen gehebt hat untz an das zehendli, das im gat von d«
Nöchlers gut. Dieselben C Unrats von Ains willen guter min vatter siilig von demselben Cüi
raten von Ains willen erkofFet hat, und älli reht ledig aigen sind, und in sölichen retten und dafüi
als min vatter sälig die obgeschribnen hofe, gÄter und vogtiye erkoft hat und och also an mich koni
sind, hab ich vorgenamter Kaspar Hör dieselben höfe, gfiter und vogtiye . . . gemainlich und sundep«
lieh mit allem und jeklicheni, das ob erd ald in erd, zu den ald in die iJd usser den höfen, gütei
und vogtiyen vorgeseit allen gemainlich ald iro Jena dehainem besunder gehöret und gehören sol • .
aines staten, ewigen, unwiderröffigen koffes ze koffenn gegeben dem wolbeschaidnen Ulrichen Senne
burger ze Wil im Turgöw, und Adelhai ten, siner müter, inen baiden gemainlich und unverschaideo
lieh und iren erben, ob si enwärint, umb drithatbhundert pfund pfenning Coatentzer münss Santgallei
werung . . , Ich han och dem egenamten Ulrichen Sennen und Adelhaiten, siner mftter, den obe:
und den undren bof ze Ains willen vorgeseit für reht leben von dem erwirdigen gotzhus ze Santgalle;
gevertget und zu iren banden braht vor dem hoher wirdigen fürsten und herren hern Hainriche
von Qots gnaden abte des erwirdigen gotzhuses ze Santgallen, minem gnädigen herren, und di
andren guter und vogtiye vorgeseit hab ich . . . z& iren banden gevertget und braht iro jeklichs
des hailigen ricbes oifner Strasse» als umb sölichi gftter reht und gewonlich ist . . ,*'
Santgallen, sant Johans abent des töfferSf 1418.
i WliuMhArufon
Stirturchh KL«allKn. llt^A. — Fergament-OrigiDal; das Sigel hängt eingenäht. ^ Vgl nnten Nr,
I
Die« ist die letzte Urkunde, in welcher Heinrich (III.) von Gtindelfingen als Aht von St. Gallen hezeichn
wird* Wir lassen deshalb mit der folgenden Urkunde die Regierung Abt Konrada (111.) von Pegau beginnen, ob!
dewen Regierungsantritt genau datieren äu können. Die einzige Quelle, welche einigermassen einen Anhalt znr Bi
gtimmung gewährt, bilden die Notizen, die Meyer von Knonan in seinem AiifsatK ».Die ältcaten Verzeichnisse der Äbl
von St Gallen'* iSt.GalJer Mitteilungen Bd. XI, S. 125 ttVj aus einem Katalog in Bd. 453 der Stift«bibliothek StGalli
und aus Codex 69 der Univeraität^bibliothek Leyden mitgeteilt hat In eraterem Verzeichnis und so ziemlich übereiil
atimmend im Leydener Codex wird über die Äbte Heinrich IIL, Konrad OL und Heinrich IV. folgendes gesag
n H e i n r i c u 8 de G u n d e 1 1 i n g e n , ob defeetum conventus per vasalloa monaeterii electun et a aede apostolii
confirmatu», fuit anni» 7 cum medio*'. Hie. ceasit in eoncilio Con» t a nciensi, et in locmn suum auffectüs fuit
Cünradns, abbat FigaTiensis, qui fnit fere 10 menaibns*^' et restitutua ad abbaciam Pigaviensenu ]
pro eo successit
Hainricns de Manstorff de p&rtibus Mjane. Hie Hainricus fait ajinis 7 et fere 6 mensibiia et traai
ferendo se in propria persona pro agendis monasterii negotiia contra Appenzellen s es in redeundo mortuns est I
F r i b u r g et in monasterio $aneti B 1 a s i i sepultus*
Nun i^t Abt Heinrich IV. 1426. September lo, gestorben, muss also ieine Regierung um den 13, Mlirz lil9
begonnen haben, wa» mit seiner Befitätigung durch Papst Martin V. 1419. Mö-rsE 15. {9, unten) fast auf den Tag übeTi-,
einatimmt Dagegen ergibt sich eine Regierungadauer von fast 7Vs Jahren für Abt Heinrich Hl, nur dann, wenn
Eonrad IH. 1418—1419.
133
)
I
TOP Tode Abt Kunoi (1411. October 11.) bis Kur Bratätigimg Heinrichs IV. (U19. M&ra 15.) gerechnet wird, mit
gäßilicher AusierachtlaMSimg Konrads IIL Es müssen also die annllheind zehn Monate, die dieser regiert biiben boII^
foa den 7'/i Jahren in Abzug gebracht werden, was fiir seinen Kegieruogsan tritt aDerdingB nicht erst Ende Juni 141 8^
iondern schon Mitte Mai 1418 ergäbe. Immerliin zfigt die Berechnung^ «lasH die von uns gewählte Aneetznng der Wahr-
kit aemlich nahe kommen dürfte. Ober die Resignation Heinrichs IIL Tgl. unten die Bestätigung KonradeJlL
(U19* Mär« 15.) und die beiden Urkunden von 1419. Auguat 21., die da8 Heinrich IIL ausgesetzt-e Leibding betreflfen*
»I Slktt B«mai mimAivß «clmiiH d*r L*rd«atr Cvdtx : „fcn im mviiMi'. - b) Dur t»jd«ii«r Osdw *^i i an Ihm .f uharnmtar to inanMs*.
%7Z4:m — 1418, Juli J* Blatten« — Eberhart von Harns wag verkauft an Koiuad von
Answilen, Bürger zu StGallen, einen Mutt „baider körn* St. Qaller Mass, »den ich ab und usser
sinem zehenden ze Ainswile us der Noch 1er gut bisher järlich gehebt han"^ ein Lehen des Klosters
StGüUen, um 2 ff .^ CM, — Uö* der vesty Blatten^ tlonrstag nach sant Ulrichs tag, 1418*
l^tiftsarflili SLMkl. i. J. 1 B. 7. — Pergament- Original; das Sigel hängt eingenäht
Junker Georg von End verkauft der Stadt St. Gallen den Burgstal Grimmenstein
samt den zugehörigen Rechten, Gütern und Einkünften um 2000 Gulden.
Züricli. 1418. Juli 14.
Allen, die disen brief sehent oder hörent lesen, künd ich Eberhart Stagel, schultheß der statt
Zürich, daz für mich kam an der statt, da ich oftenlich ze gericht saa, der edel fryherr jungher Jöry
von End, offenbert in verbannen gericht und .sprach, er were eines stäten, ewigen, nnwiderrftfften köffs
fibereinkomen mit den fromen, vvisen, dem burgermeister, dem rätt und gemeinen burgern ze Sant
Gallen und hette denselben bürgern gemeinlich ze köfFen geben sin burgstal, daz biirgsäss und daz
bürgrecht ze Grimenstein mit allen nüttzen, gewonheiten, rechtungen und ehaffty, es syen vogtyen,
TOgtatüren oder vogtrecht, mit gerichten, mit lütten, zwingen und bannen, dienst, väll und geläst,
TtBcheotzen, wingarfeen, aker, wisen, matten, boltz, veld^ wunii und weyd und gemeinsamy, besonder
disü nachgeschribnen guter, gülten, zins und zehenden, und sint ein teil eygen, ein teil erb und ein
teil leben: Item nämlich sechs pfunt pfenning Constentzer müntz jerlicher gült usser dem hoflF ze
Höscht, in Sant Johans kilchspel, und all andre rechtling von dem ibrsst daäelbs ze Höscht;
»ber achtzehen Schilling pfenning geltz von Hüttenwisen undHüttenwis, so daran stosset, davon
gSt halbs, was daruff wirt; aber vier manmad wisen ulF dem Arbolt und vier manmad ufl' Keller-
*isea und die wis, so man nempt Erlös, alles in Saut Jahan.s kilchspel gelegen; item den kelnhoff
und die äker, so darzü gehören t, dero ist by zwentzig jucharten, und daz fonstrecht mit diensten, mit
hftnren und mit aller zögehört; item drü pfunt pfenning geltz der vorgeschribnen müntz von der müly
zeSant Margretben und sechs Schilling pfenning und ein niaUer haber geltz usser der Rütty; item
iehen Schilling pfenning und zwey hönr geltz von dem hofi' ze Kinden rütty; aber zehen Schilling
pfenniag und drü hftnr geltz von dem langen bfingarten; itera den werchzehenden halber in den zwein
»Ichspeien ze Höscht; sechs liünr geltz von dem hoff ze Rn mensch wende; den wingarten ze
Grimenstein an der halden genantt der Ger, und den wingarten, den man nempt die Lind, und
•Jen wingarten genantt der Ober seh wen d und aber den wingarten, den man nempt der Spiser, und
den wingarten genantt der Mesenner; item den anger und die hoffstatt, stos8(eut) an den Mesenner,
gel^^nt jerlich zehen Schilling pfenning und vier hilnr; aber die wisen, die man nempt der Gill; die
egerden in Mänerdw und aber die wisen genantt der Gill by Sant Gallenbruu neu; item zwey
bfiüT geltz von Gerschwendy; drü hflnr geltz von dem aker, den Hans Stikel hat; item den bin-
134
Kanrad Ol. U18-U19.
garten an der borglialden; den garten by der bürg: des Roners hoffstatt im vorhoff, gilt jerlicl
Schilling pfenning und zwey hftnr; item daz gfltli, daz der Waker hat, gilt jerlich fünff schiliiDg pfen
ning; zwen krutgarten gelegen in der vorburg by Heintzlis hus; item den zehenden halber von dei
willgarten und den iikern, so zu dem burgstal gehörent; zwen wintorggel und den buwstadel etc. Di
vorgesciiribnen nilttz, gült, zehenden, zins, lütt und göter, gericht, zwing und bann, vall und geläfi
mit dienst und mit aller rechtung und zugehört . . . habe er den egenanten bürgern ze Sant Galle
umb zweytusent gtildin guter und giiber an gold und an gewicht recht und redlich ze kdffeo geben un
sye 6ch desselben geltz von inen gentzüch gewert und betzalt. Darumb ho wölt er den egenanten vo
Sant Gallen die vorgeschribnen ntittz, zins, gült und gftter und sunderlich daz burgstal Orimen
stein mit aller zugehört, als vor ist bescheiden, hie vor gericht ledig und los uffgeben und wÖlt sie
des alles entziehen und z5 der obgenanten von S an tg allen banden bringen, daz sy daran habent syet
und liess an recht, wie er daz tön sölt^ daz es kraft haben mocht, doch daz es im anderschwa un
an andern gutem, die er mit der band von manschafft wegen ze liehen hat und dise gftter noch difl
kiff nutz anlanget noch anr&rt, kein schaden bringe, Do fragt ich urtel umb, und ward nach miii€
frag von erbeni lütten an gemeiner urtel erteilt: sid daz der obgenant jungher Jöry von End hie fj
einem fryen gericht stfinde und öch daz vorbenant burgstal Grimenstein mit den vorge^cbril»
nüttzen, Zinsen, gülten und gfitern, als vorstiid, ein teil sin eygen und ein teil sin erb und ein teil SL
leben sint, wo öch er dann für mich in gericht dar stiin de und den egenanten von San t 6 al len dai
selb burgsäss und die vorgeschribnen nütz, zins, zehonden, gülten und guter . . . eygen für eygen, er
für erb, lehen für leben, mit niiner band ledig und los uffgäbe und sich des alles entzige und loppi
wer ze sinne, daz er daz wol tfin möcht und daz öch er dann inen die vorgeschribnen giiter und di
oOttz jeklichs verttgette an den stetten, da es hingehört und da man es verttgen soI, daz es damit gt
krafft haben sölt. Do daz erteilt ward, do stund der obgenant jungher Jöry von End ollenlich fB
mich in gericht dar und gab da ze des burgernieisters, des rättz und gemeiner burger ze Sant Galle
banden wegen Ulrichen Fürer und Jobansen Bekeu, stattschriber, bürgere ze Sant Gallen, m
miner band von des gerichtz wegen lettklich uif das vorgeschriben burgstal und burgsäss Grimeii
stein, die vorgeschribnen viachentzen, nüttz, zins, zehenden, gülten und guter . . . und entzech sie
des alles , . . Sunderlich do loppt der egenant jungher Jöry von End , , . recht wer ze sinne . .
Es loppt öch der egenant jungher Jöry von End ♦ * ., die vorgeschribnen gülten, nütz und gftter . •
den egenanten von Sant Gallen ze verttgen . . . Und do dis alles beachach . . ., do liessen die ol
genanten Ulrich Fürer und Job ans Bek . . . an recht, ob inen daz gericht ein brief berurab gebe
sölt. Der ward Öch inen nach miner frag . . - erteilt . , ., und sid daz jungher Jöry von End Züri
gast ist, daz 6ch der billich sin insigel zu des gerichtz insigel henken sölt . . *
Geben ... an dem viertzehenden tag höymanodes, 1418. Hie zegegen waren Heinrich Kao
rer, Heinrich Üsinkon, Job ans Frund, Jobans von Wengy, Lütolt Grebel, Johan
B r u n n e r , J o h a n s S t u k y , H e i n r i c h B r e n n i s e n , R i1 1 s c li m a n \V i d m e r und ander erber lüttei
Stidtiltliiv 8t. Gällf D, Sj^italarrhii, Ir. B. 15, ir. 87. — - P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1, E» aigeln der Schulthema fi\r daa Gerici
und Georg von End; das erste Sigel hängt in Papier gewickelt, das zweite fehlt — Doraualnotiz: ,Item Ulric
mm Brcnd, Jöry Giger xur Schurtau, Hana und JoÜ die Kuntzel zu Waltschußeiip Frantz und Job Pfiffe
Ali Tachenrütti und Ulrich und Cünrat Giger in der Wurtaen hand ahgelöist nß dem hoff Tachenrflt
TÜij Seh, Pfg. Coatentzer, 1 malter haiher Rinegger meß nach lutt ainß bneflfa alle gerech tikaitt» bo der ip^
gehept hitt der Kinsen halb, und iat der verkouff bescheclaen uff 1, tag Mertzen im 86. jar." ■
a) 1418. Jaul Z7^ (Zürich*) — Börgermeieter und Rat der Stadt Zürich setzen den Bürgermeister ui
Rat au S t* G a 1 1 e n in Kenntnis, dass Junker Georg von End sie am heutigen Tag ersucht habe, in der Sache zu
achen ihm und denen von St, Gallen zu sprechen, »nachdem und ir ze beider site dero utt uns komen sind*. Sie h&tt<
1
IZII Wamad UL Uld-Ui».
A« Mf#^ Jkmuptm^ #• ~ ^roluTr ^t^ht^ v>» Ead iZui) «trih tot Heinrich Ehinger, Stadtammiim
2iiC^a«^»ax. «m«a Srndcr W^^a^Ln «ane Tailmacfac aoa. üe läOO i. rfeäiL. welche die Stadt St Gallen an der
Cantanm« Ar *Tri.ai!n<»a4T<eia soek fHJmiiirt; in Fwprtyig m ariniieii nd die Stadt hieranf um die ganie Summe
roo W)0i ft. 1P4V1B SM 1. neDnai an •s^oi^ via lad anrfwütft ndi, n q[iiittieren, ferner die Ritter Konrad tob
Frib«ri^ tiad tTLri^six T<ia Laadifmrxfr^. tob -iersa Seite ebi Teüder gCBaonten 1500 fl. ,in haft* ist, zu befriedigen
and flbürhaopc aa «siwr iteüe m fiMdpfw
SMiMtff 9LirikiLl|plriBifeBl1c.&.l^fc. flL — P«^rf anent-Orif inaL Ei ngeln Georg von End and Heinrich
Ehinf^; h«ide äigel Bao^fen oflen.
i) 1-Ü9. AagiBüt SSL — Boaer Caarad von Friberg m ^schow* entichlftgt sich gegenüber Bürger-
meiiter and Ras der Stadt 5SL*7aIUn aUar «mer Aaipricfte auf die Beätnoig Grimmenstein, von der ,^in tail
mir and minen oTHEn gaa tOIfii and awntyr ecwievil jann gaugcm ia( Tier fiUer wingdts ae rehtem j&rlichem zins, all
die min brodM* lAlig' Barkars vom Frjb^rg crkofi kacs vim donen tim Eane omb tehjBhnndert rinischer goldin
nach des hoptfariefb Lot oad ai^. das allea mich in ecbv wise aagefiaUen ist* — Da aber dieses Weingeld seinem
Bmder and ihm menxere Jaiire iiisii'BrBiMh'ii «L ^daxomb ich den «dein Görien ron Enne, frye, mit dem obrosten
hofgericht eriElegt and in in dieaeCben aoc bcadu kab. daranb ich arkdnd bab. die mir jeti zu ziten nit erfolgen noch
werden mügint*. so habe er seil mit seiBem Sdraldfr wegen der 6üO fl. nad aller aa%eiaalenen Zinsen gfitlich vertragen
und geeinigt, .^also das er die gentaüeh aad gar toa but abgei^SseC and wider abgekoifet hat'. — Sant Bartholomea
anbent, 1419.
SMtudif StCdn. Ijilillllii 1tt.l^lr.4L — Pergameat-OriginaL Neben Konrad von Friberg sigelt auf
seine Bitte Bürgermeister and Rat der Stadt .jid BTbrach**: beide Sigel
k) 141S. SeptoBllber S. St-CraDeB. — Freiherr Wilhelm Ton End bne) qnittiert die Stadt St. Gallen
für die 1500 fl.. welche sie seinem Brader Georg für Grimmenstein noch scknldete, und zugleich für die ganze
Kau&umme Ton "äOOO fl. g«näss der Volfanacht die sein Bruder, ..do er gen Priesen rait*^, ihm ausgestellt hat —
Santgallen, «amstag Tor unser lieben Frowen tag ze herbst. U19.
Stadtarchiv $tWlMuS|itlklYliv«Tr. 11». Ir.H — Pergament-Original mit offen bangendem SigeL
1) 1419. SepteaaWr S. St.CralleB. — Ritter Ulrich Ton Landenberg, sesshaft zo Wülflingen,
quittiert dio Stadt St. Gallen für 400 Goldgulden rhein., die sie ihm auf Anweisung des beroUrnächtigten Jnnken
W i Ihtilm von Knd bezahlt hat für eine Schuld Georgs von End, wofür Ulrich Ton Landenberg auf die an St Gallen
vorkauft^^n Oütor Georgn von Kud zu Grimmenstein »anlaiti* genommen und worüber er sich mit dem Schuldner auf
4()0 II. gooinigt hattis l>aft\r onUagt jetzt Ulrich tou Landenberg gegenüber der Stadt St Gallen allen Ansprüchen auf
(Um HurgMÜmi und dit^ Gütor au Grimmenstein. — Santgallen, samstag Tor unser lieben Frowen tag ze herbst, 1419.
NMUrf klv Mt Ullfa, M^*I^^^V, Tr. IL 1^ Kr. 4L — Pergament-Original mit oflien hangendem SigeL
hin tw Grimmonstoin gehörigen Besitzungen giengen später durch Verkauf über an den HL Geist-Spital za
MI. (Uli (Ml, (I(h)i wunlo darüber erst längere Zeit nachher (1433. Mal Sl. St. Crallen) ein Brief au^^stellt,
ilii4«itft Wdrilaiit wntfiM) vt^rsohirdener Abweichungen von der obigen Yerkaufsurkunde nachstehend mitgeteilt wird:
«Wir (lur iMii'^iM'tiit^iHicr, raut und gemain burger zu Santgallen tünd kund und veijehin allermenglich mit
(lUnfii l'ilofi* all«ti (l(Mi, di(^ in ansohont, lesent alder hörrent lesen, das wir mit ainhellem raute und zittlicher vor-
linlfii^liliitiK'* ixi'l ^^^ <l^^** KÜt^n, do wir es mit reht wol getün mohten, durch unser, unser gemainen statt und unser
fiN(>l(lt««fi((Mi i(i(W(tM und iMiHHiirM nutzos willen und meren und grossem schaden hiemit ze verkoment, disü nachgeschribnen
yfiHliI /w)n|(, Ixtfiti. vorMtrolit, xt*honden, lüt und guter mit allen rehten und zügehürden, als das alles Tor ziten die
)»fiif(.|iMlfl(*M fliMifi« (^ ( ()I'<^1 iiii^ Hans von Tobel, unser mitburger, von dem fromen, Testen und fryen herren junkher
W iMichfiofi vcfi ICiifin und Agn('H(*n vonBussnang, siner elichen husfrowen, zu der egenamten unser statt banden
((»«1 i{*'W«ll (»»li"t(lt(»l' lial»nn, nauh d<»H hoptbriefes lut und sag, von inen darumb besigelt geben: des ersten sechz pfund
iitMifiNitf «/de» rnl.Miil'/dr iiilhiM und werung ewigz geltz und järlichz zins von, usser und ab dem hof ze HOcbst
ifi Mnfil l<<l(Mf(« b)(( liMpd und IHK) andrU reht von dem vorst daselbst ze Höchst; aber ahtzehen Schilling pfenning
{\m ^i,iuiHinni\**ii miMi'* MwiK* K«'!*'- v^" ""^^ usser Hüttenwis, die Ulrich Küster buwt; Bütten wis, die daran
rihfhHi.l »l»(*''M w*' '^'•' («^cnanit Ulrich Küster halbes, was daruffwirt; vier mannmad uff demArbolt; vier manne-
1 (fif ^ ^ih«f w)«oiii (l)(t wiMMi. die man nenpt Erlös, alles gelegen inSantJohans ze Höchst kirchspei, gelegen
Konrad III. 1418—141».
137
di»ent Eines, aho verv Saat Hargretben kircbspel begrit't; den kelnbof und die akker^ die darin gehörrent, dero
int by zwainzig jücharten. gerillt, zwing und benn, als verr Saut Margrehten kilcbtper begrift; das vorstrebt, ah
rar der langet, mit diensten, mit bünren Ton menglicbem, der den Torst niisset und darinne sitzet, wem ouch der
ittgvbdrt, der 80l und müss den vorst verdienen mit ainem tagwan und mit ainem vasnabtbiin; drü pfund pfenning
4er vorgisachriben milns von der mali 7,e Sunt Mar gre theo; seche «cbiliing pfenning derselben münsa und ain malter
biber jjlrliches gelte» von und iieaer der Rüti; zeben scbilling pfenning der obgenamten mimBs und zwaj bünr jBlrlicheB
^ifi$. Ton nnd ueaer dem bof ze Kindrnti; zehen scbilling pt'enning und drn bunr von dem langen bomgurten;, den
werchxehendfn balbeii in den vorgenant-en zwain kilclit^peln enbalb und di^balb dem Ein; sechz bönr jllrlicbz zin» nmer
d«m bof xe Rumaschwend^'; item den wingarten ze Grimmenstain an der halden; den wingarten, den man
nempt der Ger; den wingarten, den man nempt die Lind; den wingarten, den man nempt der Ober Scbwend; den
wingarten, den man nempt der Hpiser; den wingarten, den man nempt der Mesner; den anger und die bofatatt,
db da fftoeaent an den Mesner, gel ten t jär lieb zehen achilling pfenning und vier bünr; die wisen, die man nempt
derGill: die egerdten in Manerowe; die wisen, die man nempt der G i 1 1 , by Sant G allen brunnen; zwaj bunr jär-
liehen TOnGersehwendy; drü bünr järlicb von dem akker, den Haunn Stikel'^hat; den bomgarten an der burgbalden ;
die garten by der bürg; des Ronera hof^tatt in dem vorhof. giltet järlicb zwen acbilling pfenning der vorgenamten
m&iiM und zway bunr; daa gütli, das der Wagger batt. giltet järlicb Bluff ecbilling pfenning; zwen kmtgarten gelegen
in der vorburg by Haintzlis bua; den zebendeu bülben uaser den vorgeaebriben wingarten und äkkern, die zu der
rerty gehortend; zwen wint^rggel und den buwatadel und aliü die reht der viscbatz ob Hin egg hie diaent dem Ein,
mit holtz, mit veld^ mit wunn, mit waiden, mit stegen . , ., alz wir da« t>isber inngebebt, berbraht und genossen babin,
mea «täten, ewigen, iemerwerenden kouffea verkouffet, rebt und redlich verkouJt'et und ze kouffent geben habin und
pb'm in kraft dis briefes tlir uns, iinser gemainy statt und unser nachkomen und mengliclien ze ünsert wegen den
wbem und wiaen den maistern und pflegern dozemal geweaen, alz diser koutf besclieben ist, dea epitalz und baiigen
Gaistea lü San tg allen an statt und in namen und zö de§<selben apitals handen und gewalt umb dril tusent Rintscher
guldin guter an gold und vollen scb wärer an gewibt, dero wir gautzlicb ued gar von den egenamten pflegern und dem
«pital üjgeriht und bezalt worden eint und an ünsem und unser gemainen statt offenn nutz komen sint und bewendet
lind damit wir ünsem grossen schaden gewendet babin. Die vorgenamten Kit und guter und allü die etuk, »o davor
gwn^Idt und geschoben aint, ain tail unser fry aigen gewesen ist und der ander tail leben von dem erwirdigen gotzhu»
le Sant gtt 1 len. Also habin wir es allz gantzlich und gar ufgeben, gevertgot zu der egeramten maister und pfteger
Qnd zd desselben spitalz banden und gewalt brubt nach dem rehten und an den atetten, da e^ wol kraft und niaht
hiben sol und mag haben jetz und hernach, aigens nach aigens rebt und lehena nach lebenns relit, Ouch habin wir
^ eutzigen und entwert, verzihin und entwereu Uns mit kraft dis briefz . . , .''^ Und won diaer vorgeschriben koutf
^or etwa vil zitea beschehen und untz uff disen biitiigen tag, davon dis briefes datum wiaet, unverbriefct geweaen ist,
''jfirmnb ze urkünd und merer, bensrer sioberhait die vorgeschriben kouffea ao gebin wir disen briefe bieniber geveatnot
^^ besigelten iur uns, ün.«er gemaine statt und unser nachkomen mit unser statt insigel dem mindren, der geben ward
**Santgallen an der haiigen uftart On.sera Heben berren Ibesu Cristy» nach gotz gepürt tuaent vierhundert jar und
''^riificii in dem driasigoaten und dritten jare."
^4 SetkAir - b) ¥»riiclit
tiä W ikhtitU^njttitrtaul .
Sta^tmhlf Si«&Ufi, ^pikbrehh, Tr. ft, II. Nr. U.
Vgl. Urkdbch, IV. Nr. 2S72, S. 798.
Pergament-Original mit offen bangendem beschädigtem Sigel.
D^r Ritter Walther von Bussnang versehreibt seinen Kindern Ulrich und Elisabet
■ So Pfund Pfenning und gibt ihnen dafür die Einkünfte gewisser Güter zum
1418. Anintitt 1.
Ich Wftlther von Bussnang, frier her, ritter, kund und vergich . . ., daz ich . , , mit wissen
ttiiner lieber vettern Cfiiinratz, AI brach tz und Walthers von Bussnang, gebr^der, frie heren,
und mit wissen miner ochinn Walthers von der Hocbencling und Wilhelms von End, bald frie
ikeren, minen kinden Ulrichen und ElisabethLMi, die ich hab by Annen Wälhinen, geben, gefügt
18
\
]40 Konrad III. 1418—1419.
sunderliche dienst und wolgefallen. Geben zuWingarten, des sampstags nach sant Bartholomes
apostols(!), unserr riche des Ungrischen etc. in dem XXXII. und des Römischen in dem achten jarev^.
Unsem und des richs lieben getruen burgermeister und rate der stat zu Sant 6 alle -k^.
StaltarchlT 8t (Mlei, Tr. VII, Fase 1, Hr. 1. - Regest: Altmann, Nr. 3428 A. — Papier-OriginaL Der Brief w^r
durch das kleinere königliche Sigel geschlossen. — Kanzleiunterfertignng: Ad mandatnm domini regis Panlm^ia
de Tast (Tust?).
S7S9. — 1418. Angust 29, Schwarzenbach. — Freiherr Wolfram von Hewen verkauft ^i,
seinen lieben Vetter Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg die Vogtei in .Gegenhartzbftch.*,
die ihm bei der Erbteilung mit seinem Bruder Peter von Hewen selig zugefallen ist, mit allen
Rechten und Zugehörden um 700 fl. rhein. Er gibt dem Grafen die Vogtei an offener, freier Reiche«
Strasse auf und fertigt sie zu dessen Händen. — Schwartzenbach uff miner vesty, mändag nScii
sant Bartholomeus tag des hailigen zwelf hotten, 1418.
StiltttrtiiTStCMlei, C. C. S. A. 1. — Regest nnd erklärende Bemerkung: Wartmann, Das Lütisburger Copialbnch
(St. Galler Mitteilungen, Bd. XXV) Nr. 47, S. 158. — Pergament-Original; das Sigel h&ngt eingenäht.
3730. — 1418. September 1. Wil. — Wernher Zehender von Pfullendorf, öffenÜicher
Schreiber (^prothonotarius'^) des Gotteshauses St. Gallen, vergabt zu seinem, seiner Gattin Elisabeth,
ihrer beider Eltern, Vorfahren und Wohltäter Seelenheil: 1) dem Spital der Armen und Kranken in
der Stadt Wil die Besitzung in Horwen, die er von den Brüdern Johann und Ulrich Sari (Sani)
um 150 8^ Heller, und den Zehnten zu «Dietenwille*, den er von Ulrich Estrich um 69 ff
Heller für den Spital erworben hat, mit der Bedingung, dass durch die Spiti^P^eger an den Jahrzeiten
der erwähnten Personen den Armen an öffentlich verkündigtem Spendtag (,in larga publice proclamanda' )
vor dem Spitaltor 6 Viertel Weizen Wiler Mass in daraus gebackenen Broten und dem Leutpriester in
Wil 18 /^, seinem Helfer, dem Frühmesser, dem Pfründer des Altars der h. Maria und dem Schul-
meister in Wil, jedem dieser vier, je 1^ C. /^ gespendet werden sollen; — 2) von dem Oberen Stein-
haus und dem Platz in Wil — stosst einerseits an Ulrich Gfttensedlers, anderseits an Johaau
Töbellis Haus — , das er an die Leutpriesterei in Tünbrunnen verkauft hat, an seiner, seiner
Gattin und ihrer Eltern Jahrzeit dem Leutpriester in Wil 18 /^, den andern vier genannten Personen
je 1 ^ G. /^ und den geistlichen Frauen in der Samnung ausserhalb der Mauern der Stadt Wil an
ihren Tisch 4 Viertel Weizen Wiler Mass jährlichen Zinses; — 3) aus seinem Untern Steinhaus
und Platz zu Wil — stosst einerseits an Heinrichs in der Halden, anderseits an Meister Engel-
harts, des Chirurgen, Haus — 1 Scheffel Weizen Wiler Mass dem Pfründer des Altars des h. Jo-
hannes Evangelista, jedoch mit dem Vorbehalt der Rücklösung um 10 ff C. /^ : — 4) dem Frühmesser
oder Pfründer des Altars der h. Katharina in Wil nach seinem Tod seinen Garten oder Obstgarten i
zu Wil — stosst einerseits an den Graben der Oberen Vorstadt, anderseits an Johann Klingers
Obstgarten — - unter Vorbehalt der Nutzniessung bei Lebzeiten.
An diese Vergabungen wird die Bedingung geknüpft, dass von den genannten Priestern und andern
Personen zwei Jahrzeiten begangen werden, die eine für den Stifter selbst, seinen Vater Wernhe^
Zehender, seine Mutter Ursula Zehenderin, seine verstorbene Gattin Elisabeth und deren Elte«^
Konrad und Adelheid Wattendaler, die andre für seinen Bruderssohn, den verstorbenen Priest^^
Johannes Zehender, und für seine Brüder Konrad, des Priesters Vater, und Johannes Zehende '^*
Für die Begehung dieser Jahrzeiten, wobei auch der Pfründer des Altars der h. Agatha in Wil, fall^
dieser einmal dotiert wird, mitzuwirken hat, werden detaillierte Anordnungen getroffen, deren Versäum«. '•^
Konrad m. 1418—1419.
141
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den teilweisen ofitT gänzlichen Verlust der Einkünfte für d)i.s lietreffende Jrihr mich sich zieht. Bei
diesen Anniversarien hat auch die Brotspendung an die Armen durch die Spitalpfleger Rtattzofinden, und
2war bei der ersten Jahrzeit von 1 ScliefFel, bei der zweiten von 2 Vierteln Weizen.
5) Endlich vergabt Wernher Zehender noch der St. Peter- Pfarrkirche und der St. Nikolaus-
Kirche in Wil ein neues um 23 fl. gekauftes Missale und eine vergoldete gläserne Monstranz^ für Auf-
nahniie der Hostie an Fronleichnam bestimmt und für 17 « ^ Heller gekauft, damit durch den Leut-
priester der Kirche jeden Sonntag auf der Kanzel seiner und seiner Gattin als Spender ewiger Almosen
an die Kirche gedacht werde. ^ Wil, in der Sakristei der St. Nikolauskirche, 1418, September 1.
Stadlircbiv Wil, HclDbl. Vll, Ar, L— Pergameot-Original, ausgeatellt und mit seinem Notariatizeichen ^eraehen
«Johannes Piatoris de Gossow, clericus Conistantienaia djocesig, poblicus imperiali auct^ritate Botariua
tos*.— Der VergÄlumg wohnen ala Zeugen bei Heinrich Roggwiller, „cuntoH*» und Rudolf Tettik ho fer,
li^ide Kanoniker der Coli egiatkirche des h, Pelagius /u BischofzeJl. Johanne« Fuchs, Leutprieater der Kirche.
Johannes Sc hmid* Pfründer des Altars der h. Maria, Johannes Metxger, Priester» Hermann Kiipferachmid,
Burger (oppidanns), und Rudolf Rudeller. Mensmer in WiL
2731. — 1418. September 33. — Graf Rudolf von VVerdenberg verpfändet den Geschwistern
'Ani, Haini^ Greta und Anna Hart mann um 25 ff ^ C. iL den halben Hof zu Brunnen mit
allen Rechten und Zogehörden, unter Vorbehalt der Rücklö.sung ; bei derselben sollen die von den
Geschwistern auf dem Hof aufgerichteten Bauten nach dem Spruch von vier ehrbaren Männern aus-
gelost werden, oder die Geschwister sind berethtigt, sie von dem Hof wegzuführen, zu verkaufen oder
sonst darüber zu verfügen. Die vier Geschwister haben von diesem halben Hof jährlich auf Martini
15^ ^ C. M. Zins und den Zehnten auf die Burg zu Kheinegg (Rinegg) zu bringen. Wird der Hof
gelöst, so soll der Graf ihn den Geschwistern um den alten Zins zu Lehen geben. — Sant Maurieius
tag, 1418.
^Lundhia^rlliv ipiM^nz« II 1. IL — Pergament-Original; das iSigel hängt eingenäht.
I ÄVSÄ. — 1418. September 37. St. Galleiu Künzli Schorant, der Metzger, Bürger von
St, Gallen, verkauft an Heinrich Koler, Bürger von Constanz, um 20 ff -^ einen jährlichen
Ziös von 1 ff ^ C. M., den er selbst erkauft und innegehabt hat „ab und usser Jäcli Stillenfritags
akker ze Tornnen vor der statt ze Santgallen gelegen, — der ainhalb stosset an Ulrich Furers
j^te, anderthalb an des Wartmanns grüben und ze der dritten siten an die Strasse", — ein Lehen
des Gotteshauses St. Galler. — Santgallen, zinstag vor sant Michels tag des hailigen erzengels, 1418.
^t«dtarrlii¥ %L flalleo, Spitalartlih; onrrfriitnerte UriiJidf. — Fe r g am e n t - 0 r i g i n a 1 : da^ Sigel ist abgefallen.
2733. 1418, Oetober 15. — Die Äbtissin Verena (L) und der Convent von Maggen an
gebeu dem Grafen Friedrich (VII.) von T o g g e n b u r g M a r g a r e t a , die Tochter H ä n s 1 i s selig
aas Diesselbach, Gattin des Rödi Zetzirütiner des Jüngern von Helfentswil, eine Leibeigene
Ares Gotteshauses, und alle Kinder aus dieser Ehe in Tausch gegen Margaret», die Tochter Rftdis
Aderstaig selig, Gattin des Rödi Frig von Eschlikon, — Sant Gallen abent, 1418.
ftti(tiar«lhKt.4iallmJK U. ^. 111. — Pergament- Original mit offen hangenden Sigehi. — Ebenda \i).D.2. D 2)
eiMx Gegenbrief des GraiVn Friedrich (YIL) von Toggenburg vom gleichen Datum. — Pergament- Original mjt
der Variante: , . . „Margareten, wüent Rödis Aderataig ääligen elichen tochter, dem man sprach WaiheP* . , .
2734. — 141S. Oi^tober 15. ronstail^. — Johannes Thiliger, Baccalaureus in artibus,
der kürzlich selbst und für deu auch Junker ,Prun berger* und Meister Hans, der alte Schul-
JJieister zu Constanz, mit Burgern und Ratsgesellen von St. Gallen geredet haben ,von eüwer schule
142
Konrati IIL Hl^ 1419
wegen zu Sand Galle ik der ich truwet und hotte wol vor '/ä\ sein*, bittet Bürgermeister und Rat
von St. Gallen, ihm ihre Meinung in dieser Suche kund zu geben, unter Ziisichenmg getreuen Dienstes.
— Constantz, samstag vor Galli, anno XVII1°.
Saminhnjr des ßiwtrtriwlipn Vere in» St. iMtn, — Papier-Originiil mit Sigelspar.
2735. — 141N* Oetober 30. St. (wallen, Hans Gnäpser von SL Gallen verkauft au
Hans Hürus, Bürger zu Con^tanz, den Hof Germ ish aus en iGermisshusen), Lehen des Gottes-
hauses St. Gallen, mit andern Höfen und den Zehnten, die dazu gehören, und die Vogtei d&selbst, Lehen
des Grafen F ri edr i t5h (VlLj von Togge nb u r g, mit Gericht, mit Vogtrecht und mit allen andern _^
Ehehaften und Sachen, um 800 U Heller. Die Fertigung beider Lehen ist in aller Fonn Rechtens .ar^
erfolgt^ und ausser dem Verkäuier hitl>eu auf dessen Bitte der Bruder seiner Mutter selig, Klaus Ffigli,,.^^ ,
ferner seine Brüder Hug und Ulrich die Gnäpser Währschaft gelobt. — Santgallen, donratag^gsf
nach sant Gallen tag, 1418.
Slift8irfliiv SL U\ka, L L K. 2. l^ e r g a m *? n t - ( > r i g i n h 1. Es !*igeln für Hans und Ulrich Gnäpaer ihr Bmder Ulricl ■ m
Estrich, ferner Claus Fugli und Hug trnö.pBer; die Sigel bangen eingenäht, ^H
27S6* — 1418. OetoUor 2L Nt.ftaHen. - Kourad Jeger, Bürger von Si Gallen, ver
kauft, um seinen grossen Schaden zu wenden, an Heinrich Koler, Metzger, Burger von Constanz« ,
um 20 u -^ einen jährlicheu Zins von 1 u ^t C. M, ,ab und usser niinera berge, den man nemefl^
Schoran tz Hind raber g, gelegen uff sant Man genberg, und ainhalb stosset an das Hätterna^«,
anderthalb an Hoptlisberg und ze der dritten sidten an die lantstrasse*, ein Lehen des Kloster
St, Gallen, - Sautgallen, fritag nach sant Gallen tag, 1418.
Sttdtarfhll' St«ftllpn,Spilalarrhiv, Tr. K. lä, il LSr.l— Pergu ment-Original. Für den Verkäufer »igelt Hans Entsis-
wiler» Unt^^rvogt äu 8t. GaH«?ii; das Sigel ist beechädigt und vom Pergamentbande abgefallen.
S737* — 141fS* NoTeniber 7, Graf Friedrich [VlLj von Toggeuburg berichtet dem
Bürgermeister von St. Gallen, Rfidi Wigaud, »der unser", behaupte, »wie das im der Appen-
tzeller gelten .solle von aine.s pfiirides wegen", und bittet nun, der Bürgermeister möge mit dem
Beklagten und dessen Vater reden, „das sv den üusern usrichtent und unklagbar machen*, — Mendag
vor Martini, anno etc. XVUL
Skdtarr hiv St. ftalkn, Tr. T, Ir, 18, K — Papier-OrigintiL ehemala mit kleinem grünem Wach&sigel geschloBeen.
2738- — 141H. November 34. — Bürgermeister und Rat zu Consta uz richten an Bürgermeister
und Rat zu St. Gallen die Aufforderuug, da der Zins, den die Grafen Rudolf und Wilhelm von
Montfort, Herren zu Tettnang, gemei nen Städten schulden, nun fiir zwei Jahre ausstehe und
man berechtigt sei, auch wegen des Hauptgutes zu mahneu, darüber Rats zu pflegen, ob man nur um
den Zins oder auch um das Hauptgut mahnen wolle ^ und darauf einen Ratsboten mit Vollmaclit zu einem
Tag der Städte nach Consta nz zu senden ^uft' den nechsten fritag nach sant Andraß tag ze naht
hie zu sind, morndes darüber ze sitzend*. — Sant Katherinen abend, 1418.
St^tjtrrtiv St. fiaUfi, li»tiv(»D im ik Mrhundrft.s, - P a p i f' r - 0 r i g i n a 1 mit Sigelresten*
ä739p — 141!K Januar 33, St.GalleiK — Abt Konrad fllL), „von Gotts gnaden abbt ze
Pegow, erweiter und versehener dez gotzhus ze Santgallen ^'^ erneuert dem , Peter Stülingern,
C 1 a w s e n S t ü 1 i n g e r u ze P f a f f e n w i 1 1 e r im B r i ß k o w " ehelichem Sohn, an seines Vaters St^tt die
4
144 Heinrich IV. 1419-1426.
eandem, nos de persona dilecti filii Conradi, abbatis monasterii Pigayiensis, dicti ordinis, Merse-
burg ensis diocesis, eidem monasterio sancti Galli de fratrum nostrorum consilio providimus ipsom-
que illi prefecimus in abbatem. Nuper vero per nos intellecto, quod provisio et prefectio predicte non
ad commodum sancti Galli, licet ad dispendium Pigaviensis monasteriorum predictorum cederent
ipseque eciam Conradus, abbas, Pigaviensi, cuius regimini a longis retroactis temporibus et etiam
post Provisionen! et prefectionem predictas continue intenderat et intendere desiderabat Deo sibi pro-
picio, et non sancti Galli monasteriis eisdem utiliter et commode proficere et preesse posset, nos eim-
dem Conradum, abbatem, ad prefatum monasterium Pigaviense eiusque regimen et gubernationem
in eo statu, in quo tempore provisionis et prefectionis predictarum erat, de dictorum fratrum consilio
auctoritate apostolica restituimus sibique concessimus, quod ipsum monasterium Pigaviense in spiri-
tualibus et temporalibus regere et gubemare valeret et deberet, ac si de persona sua prefato monasterio
sancti Galli minime providissemus, prout in nostris inde confectis litteris plenius continetur. Cupientes
igitur, dicto monasterio sancti Galli, ne longioris vacationis exponeretur incommodis, per operationis
nostre ministerium salubriter providere, post deliberationem, quam de preficiendo eidem monasterio
sancti Galli personam utilem et etiam fructuosam cum dictis fratribus habuimus dUigentem, demum
ad dilectum filium Henricum Mangistorf f, abbatem dicti monasterii sancti Galli, tunc prepositum
prepositatus in Skolen, dicti ordinis, Nuemburgensis diocesis, in sacerdotio constitutum, cai de
religionis zelo, litterarum sciencia, vite mundicia, honestate morum, spiritualium providencia et tem-
poralium circumspectione aliisque multiplicium virtutum donis apud nos fide digna testimonia perhi-
bentur, convertimus oculos nostre mentis. Quibus omnibus debita meditatione pensatis de persona ipsius
Henrici Mangistorf f, abbatis, nobis et eisdem fratribus ob dictorum suorum exigentiam meritorum
accepta, eidem monasterio sancti Galli de dictorum fratrum consilio auctoritate predicta providimus
ipsumque illi prefecimus in abbatem curam et administrationem ipsius monasterii sancti Galli sibi in
spiritualibus et temporalibus plenarie committendo firma spe fiduciaque conceptis, quod dirigente Domino
actus suos dictum monasterium sancti Galli per ipsius Henrici Mangistorf f, abbatis, diligencie
Studium fructuosum regetur utiliter et prospere dirigetur ac grata in eisdem spiritualibus et tempor&Ubns
suscipiet incrementa. Quocirca universitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus eundem
Henricum Mangistorf f, abbatem, devote suscipientes et debita honorificencia prosequentes ei fideli-
tatem solitam necnon consueta servicia et iura a vobis sibi debita exhibere integre studeatis, alioquin
sentenciam sive penam, quam ipse Henricus Mangistorff, abbas, rite tulerit seu statuerit in rebelles,
ratam habebimus et faciemus auctore Domino usque ad satisfactionem condignam inviolabiliter obser-
vari. Datum Florencie, idibus Marcii, pontificatus nostri anno secundo.
Stiftsuthiv StdaUen, A. 1. 0. 1. — Pergament- Original mit Bleibulle an Hanfsehnur. — Vermerke: Rechts unten
aaf dem Bnge: „Gratis de mandato domini nostri pape Joannes Worchem*'. — (ranz links unten, unter demBnge:
,G(ratis) de mandato domini nostri pape B. de Pistorio." — Auf dem Rücken: R. W. (das W klein in das R eingeschrie-
ben), bei den Sigelschnüren : „Tremosnicz*.
Vgl. hiezu folgende Eintragung im Lehenbuch Abt Heinrichs IV.: ,Jn Gotts namen, amen. Anno domiu
miUesimo quadringentesimo decimo nono^ nochdem als myn herre abbtHainrich dez gotzhus ze Santgallenb^
stätiget wurden ist, so hett er disse nochgeschreben lehen gelihen: Her Hartmann von Prachsperg, ritter. Am
donstage vor Letare zer mittvasten kam f&r mynen herren abbt Hainrich dez gotzhus zeSantgallen her Hartman
von Prachsperg, ritter, ze Fflorentz in sin herberg" etc., worauf die Belehnung des Ritters mit den Festen w
Prassperg, Ratzenriet und Haldenberg und mit einem Haus zu Wangen, was alles schon der Vater des
Ritters, Eonrad von Prassberg zu Lehen gehabt hatte, folgt.
Stift8arcliv8t.(2allei, Lekeiirelüv, Bi 74, S. S45. — Gleichzeitige Eintragung.
Heinrich IV. 1419—1426. I45
S74S« — 1419. März 18. — „Johans von Watte, Hainis sälgen von Watte* ehelicher Sohn,
apfängt den Hof Albenberg — „der ainhalb stosset an Watte, anderthalb an Riedren und ze
5r dritten sidten an Riedrer holtz" — mit allen Zugehörden von den Meistern und Pflegern des
I.Geist-Spitals zu St. Gallen, Georg Blarer, Ulrich ab dem Berg und Rudolf Schlaipffer,
1 einem Erblehen um einen jährlich auf Martini zu entrichtenden Zins von 6 Malter beiderlei Kornes
•t. Galler Mass, 1 S^ /^ C. M. und 4 Herbsthühnern. Sollte der Zins so lange ausstehen, dass „zwen
ins den dritten ergiengint*, so fällt der Hof an den Spital zurück. Will ein Teil von seinen Rechten
zurücktreten, so steht dem andern der Vorkauf, 5 ß billiger als andern, zu. — Samstages nach sant
ßerdruten tag in der vasten, 1419.
SU^tirekiT StCialkll, Spitalarekiv, Tr. €. 7, Hr. 2. ~ Pergament-Original. Für Johann von Watt sigelt Haintzli
Zili. Bürger zu St. Gallen; das etwas beschädigte Sigel hängt offen.
»743.
Papst Martin (V.) beauftragt den Propst der Kirche St. Felix und Regula in Zürich,
alle dem Kloster St. Gallen unerlaubter Weise entfremdeten Güter und Rechte
Avieder an das Kloster zurückzubringen.
Florenz. 1419. Mära 1^7.
Martin US episcopus, servus servorum Dei, dilecto filio . . preposito ecclesie sanctorum Felicis et
Begule, prepositure Tliuricensis, Constanciensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem.
Ad audienciam nostram pervenit, quod tarn dilecti filii . . abbas et conventus monasterii sancti Galli
de Sancto gallo . . . quam predecessores eorum, qui pro tempore fuerunt, deeimas, primicias, census,
redditus, terras, domos, vineas, villas, possessiones, casalia, prata, pascua, silvas, grangias, nemora,
molendina, piscarias, piscinas, stagna, lacus, aqueductus, legata, pensiones, iura, iurisdictiones et que-
dam alia bona ipsius monasterii datis super hoc litteris, confectis exinde publicis instrumentis, inter-
positis iuramentis, factis renunciacionibus et penis adiectis in gravem ipsorum abbatis et conventus
ac monasterii lesionem nonnullis clericis et laicis, aliquibus eorum ad vitam, quibusdam vero ad non
modicum et aliis perpetuo ad firmam vel sub censu annuo concesserunt, quorura aliqui dicuntur super
hiis confimiacionis litteras in forma communi a sede apostolica impetrasse. Quia vero nostri interest
super hoc de oportuno remedio providere, discrecioni tue per apostolica scripta mandamus, quatenus
ea, que de bonis ipsius monasterii per concessiones huiusmodi alienata inveneris illicite vel distracta,
Don obstantibus litteris, instrumentis, iuramentis, renunciacionibus, penis et confirmacionibus supradictis
ad ius et proprietatem eiusdem monasterii legitime revocare procures contradictores per censuram
ecclesiasticam appellacione postposita compescendo, testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia,
odio vel timore subtraxerint, censura siraili appellacione cessante compellas veritati testimonium per-
iibere. Datum Florencie, VI. kalendas Aprilis, pontificatus nostri anno secundo.
Der Text dieser päpstlichen Bulle ist inseriert in einer Urkunde, wodurch Leon hart Most hardi, Propst der
Kirche St. Felix und Regula zu Zürich, den Meister KonradElias von Laufen, Domherr und bischöflichen
Official zu Constanz, mit der Ausführung der päpstlichen Verfiignng betraut (Zürich. 1419. Mai 30.):
Venerabili ac exiraie pericie viro domino magistro Conrado Elye de Louffen, decretorum doctori, egregio
canonico ecclesie necnon*' officiali curie Constanciensis, Leonhardus Mosthardi, eciam decretorum doctor,
prepositus ecclesie sanctorum Felicis et Regule, prepositure Thuricensis, Constanciensis diocesis, iudex
oniens ad infrascripta ac ad ea et, ut in subscriptis litteris apostolicis continetur, auctoritate sedis apostolice deputatus,
19
1 46 Heinrich IV. 1419—1426.
salutem in Domino cum desiderio complacendi nostrisque, ymmo yerius apostolicis commissioni et mandato in hac part«
firmiter obedire. Noveritis nos litteras apostolicas . . . domini Martini, digna Dei Providentia pape qointi, eins vera
bulla plmnbea in fills canapis more Romane curie bullatas ac omni prosus vicio et snspicione, prout prima fade
appamemnt, carentes ex et pro parte venerabilis et religiosi in Christo domini abbatis et conTentna monasterii sancti
Galli . • . pro eamm execncione humiliter nobis presentatas, cum ea, qua decuit, reverencia recepisse tenorem, qni
sequitur, continentes: Martinus episcopuR etc.
Post quamm quidem litterar um apostolicarum pretactarum presentacionem et recepcionem pro parte domini
abbatis et conventus monasterii sancti Galli prefatorum debita cum instancia requisiti fuimus. ut ad execncioDem
earundem prescriptarum litterarum apostolicarum iuzta commissionem in eisdem a dicta apostolica sede nobis £Eictain
procedere dignaremur. Nos vero mandatis apostolicis tamquam obediencie filius in hiis et aliis semper obtemperare
cupientes, prout tenemur, sed quia diversis nostris et ecclesie nostre pretacte arduis prepediti negociis qnidem ad preseiu
eisdem intendere non valemus, de circumspectione, peritia et legalitate vestris plenam in Domino fiduciam obtinentes
venerabilitati vestre vices nostras in hac parte, donec et quousque eas ad nos duxerimus revocandas, committima«
ipsasque ac auctoritatem nostram huiusmodi subdelegamus presencium per tenorem. Vos nichilominus requirimas et
monemus, ymmo eciam auctoritate apostolica, qua in hac parte fungimur, firmiter et districte precipiendo iniungimas
vobis atque mandamus, quatenus de hiis vos intromittentes in causa huiusmodi iuxta vim, formam et tenorem dietamm
litterarum apostolicarum procedatis facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari, testes
autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio, timore vel amore subtraxerint, compellatis per censnram ecelesiasticam
dicta apostolica auctoritate ^^ veritati testimonium perhibere. In herum igitur testimonium evidens atque robur omnimn
et singulorum premissorum sigillum prepositure nostre memorate presentibus nostris litteris duximus appendendam.
Datum Thuregi, IIP kalendas lunii, anno Domini millesimo CCGG'"** decimo nono, indictione XII"^.
a) .nnon** mit fiberfeMhrieb«neni e und AbkQrzungfstrieh. — b) Dahinter Ist .spoctolie»* irrtOmlieh noehmala g^Mtst.
StiftsuthlTSttolleD, B. 2. €. 7. — Pergament-Griginal; das Sigel hängt eingenäht an Pergamentstreifen.
2744.
Papst Martin (V.) bestätigt die Rechte und Freiheiten des Klosters St. Gallen.
Florenz. 1419. Härs 31.
Martinus episcopus, servus servorum Dei, dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii sancti
Galli deSanctogallo . . . salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum
est et honestum, tarn vigor equitatis quam eciam ordo exigit racionis, ut id per solicitudinem officii
nostri ad debitum perducatur eflfectum. Eapropter, dilecti in Domino filii, vestris iustis postulacionibus
grate concurrentes assensu, omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis ponti-
ficibus sive per privilegia vel alias indulgencias vobis et dicto monasterio vestro concessas necnon
libertates et exempeiones secularium exempcionum a regibus, principibus vel aliis Christi fidelibus
racionabiliter vobis et dicto monasterio vestro indultas*\ sicut ea iuste et pacifice** possidetis, vobis et
per vos eidem monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio com-
muniraus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmacionis et communicionis
infringere vel ei ausi temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem
omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli, apostolorum eins, se noverit incursurum. Datum Florencie,
II. kalendas Aprilis. pontificatus nostri anno secundo.
a) Auf RsAur.
Stiftsarchiv St Gallen, A. 4. B. 28. — Pergament-Original mit Bleibulle an gelb-roter Seidenschnur. — Kanzlei-
vermerke: Links unter dem Buge: Ap . . . B. de Pistorio, G. Colini; auf dem Buge: Flo(rentie); rechts anf
dem Buge: lofannes) Ibsung. — Dorsualnotizen: Links oben: Pro domino L.(?) per Petra, in der Mitte:
loannes Carpen tarii, bei den Sigelschnüren : Petrus(?).
Heinrich IV. 1419—1426. 147
»745.
Jardinal Franciscus, als Stellvertreter des Cardin alkämmerers Amedeus de Salutiis,
rlässt dem Abte Heinrich (IV.) von St. Gallen die Abgaben an die Cardinalkammer.
Florenz. 1419. April 5.
Franciscus, miseratione divina tituli sancte Crucis in lerusalem presbyter, cardinalis
enetiarum vulgariter nuncupatus, camerariatus officium sacri coUegii reverendissimomm patrum
ominoram sancte Romane ecclesie cardinalium regens in absentia reverendissimi patris dominiÄmedei
eSalutiis, diaconi cardinalis, eiusdem coUegii camerarii, universis presentes litteras inspecturis salutem
a Domino. Universitati vestre notum facimus per presentes, quod reverendissimi patres domini sancte
lomane ecclesie cardinales attendentes damna et iacturas, que monasterium sancti Galli de Sancto-
jallo . . . substulit temporibus retroactis, venerabili patri domino fratri Henrico, abbati modemo
monasterii predicti, comune et minutum servitia camere ipsius coUegii ratione promotionis dicti domini
abbatis debita concorditer remiserunt et nos denuo de prefati collegii unanimi voluntate remittimus
ipsumque abbatem de ipsis comuni et minuto, ac si illa realiter persolvisset, tenore presentium libera-
mus, absolvimus et quitamus. In quorum testimonium presentes litteras fieri fecimus et sigilli came-
rariatus officii iussimus appensione muniri. Datum Floren tie, die quinta mensis Äprilis, pontificatus
sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini, divina Providentia pape quinti, anno
secundo.
Stiflsarehiv 8t. fialien, A. 1. C. 2. — Pergament- Original; das Sigel hängt eingenäht. — Eanzleivermerke: rechts
auf dem Buge: Io(anne8) de Reate, unter dem Buge: fl. ij, gr. ij. — Registraturvermerk: R^.
/S746. — 1419. April 5. Kloster St. Johann. — Abt Ulrich (II.) und der Convent des Gottes-
hauses St. Johann im Turtal verkaufen an die Priorin und den Frauenconvent zu Wil um 8 'S ^
CM. das sogenannte Johannergut zu Buwil (Büwille), unter And wil (Annwille) gelegen, das
jetzt Uli Köchli baut. Der Frauenconvent hatte seinerzeit von Abt Rudolf einen ewigen Zins von
4Mutt Kernen Wil er Mass aus diesem Gute gekauft, das nun aber darüber hinaus dem Kloster St. Johann
nichts mehr eintrug. — St. Johans, mittwoch vor dem balmtag, 1419.
StiflnrekiT St (hdlei, Ciregistriert Hr. 100. — Pergament-Original; das zerbrochene Abtsigel hängt eingenäht, das
Confcntsigel offen. — Vgl. ürkdbch. IV, Nr. 2188, S. 586.
»747.
Bischof Ludwig von Mageion, als Stellvertreter des Erzbischofs von Narbonne und
päpstlichen Kämmerers Franciscus, erlässt dem Kloster St. Gallen im Namen des
Papstes Martin (V.) die schuldige Abgabe von 200 Goldgulden.
Florenz. 1419. April 6.
Universis et singulis presentes litteras inspecturis Ludovicus, Dei gracia episcopus Magalonensis,
reverendissimi in Christo patris et domini domini Francisci, miseracione divina archiepiscopi Nar-
bonensis, domini pape camerarii, in camerariatus officio locumtenens, salutem in Domino. Ad universi-
tatis Yestre noticiam deducimus per presentes, quod sanctissimus in Christo pater et dominus noster
dominus Martinus, divina providencia papa quintus, supplicationibus pro parte venerabilis viri domini
&atrisHenrici, abbatis monasterii sancti Galli, ordinis sancti Benedicti, Constanciensis diocesis,
sibi oblatis graciose inclinatus ac dampnis ex miserabili — proch dolor! — incendio in dicto monasterio
dudum facto causatis precompaciens eidem ducentos florenos auri de camera, in quibus pro suo communi
146 Heinrich IV. U19— 1426.
salutem in Domino cum desiderio complacendi nostrisque, ymmo verius apostolicis commissioni et mandato in hac parte
firmiter obedire. Noveritis nos litteras apostolicas . . . domini Martini, digna Dei Providentia pape quinti, eiuB vera
buUa plumbea in fills canapis more Romane curie buUatas ac omni proeus yicio et auspicione, prout prima £acie
apparuenint, carentes ex et pro parte yenerabilis et religiosi in Christo domini abbatis et conyentns monasterii sancti
Galli . • . pro earnm ezecucione humiliter nobis presentatas, cum ea, qua deeuit, reverencia recepisse tenorem, qni
sequitnr, continentes: Martinus episcopuR etc.
Post quarum quidem litterar um apostolicamm pretactarum preRentacionem et recepcionem pro parte domini
abbatis et conyentns monasterii sancti Galli prefatorum debita cum instancia requisiti fuimus. ut ad execadonem
earundem prescriptarum litterarum apostolicamm iuxta commissionem in eisdem a dicta apostolica sede nobis factam
procedere dignaremur. Nos yero mandatis apostolicis tamquam obediencie filius in hiis et aliis semper obtemperare
cupientes, prout tenemur, sed quia diversis nostris et ecclesie nostre pretacte arduis prepediti negociis qoidem ad preoeni
eisdem intendere non yalemus, de circumspectione, peritia et legalitate yestris plenam in Domino fiduciam obtinentes
yenerabilitati yestre yices nostras in hac parte, donec et quousque eas ad nos duxerimus reyocandas, committimiu
ipsasque ac auctoritatem nostram huiusmodi subdelegamus presencium per tenorem« Vos nichilominus requirimos et
monemus, ymmo eciam auctoritate apostolica, qua in hac parte fungimur, firmiter et districte precipiendo iniungimut
vobis atque mandamus, quatenus de hiis yos intromittentes in causa huiusmodi iuxta vim, formam et tenorem dictanmi
litterarum apostolicarum procedatis facientes, quod decreveiitis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari, testes
autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio, timore vel amore subtraxerint, compellatis per censuram ecelesiasiicam
dicta apostolica auctoritate ^^ veritati testimonium perhibere. In herum igitur testimonium evidens atque robur omniüm
et singulorum premissorum sigillum prepositure nostre memorate presentibus nostris litteris duximus appendendnm.
Datum Thuregi, IIP kalendas lunii, anno Domini millesimo CCCC"*» decimo nono, indictione XII"'.
a) .nnon" mit fib«rfMchri«b«n«m e und AbkQnunffMtrieh. — b) Dahinter Ist «apoatoUea** Irrtümlleh noehmala rietst.
StiftsarrhlT St tollen, B. 2. C. 7. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht an Pergamentstreifen.
»744.
Papst Martin (V.) bestätigt die Rechte und Freiheiten des Klosters St. Gallen.
FlorenE. 1419. MärE 31.
Martinas episcopus, servus servorum Dei, dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii sancti
Galli de Sanctogallo . . . salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum
est et lionestum, tam vigor equitatis quam eciam ordo exigit racionis, ut id per solicitudinem officii
nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in Domino filii, vestris iustis postulacionibus
grato concurrentes assensu, omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis ponti-
ficibus sive per privilegia vel alias indulgencias vobis et dicto monasterio vestro concessas necnon
libertates et exempciones secularium exempcionum a regibus, principibus vel aliis Christi fidelibus
racionabiliter vobis et dicto monasterio vestro indultas*\ sicut ea iuste et pacifice*' possidetis, vobis et
per vos eidem monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et preaentis scripti patrocinio com-
munimus. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmacionis et communicionis
infringere vel ei ausi temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem
omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli, apostolorum eins, se noverit incursurum. Datum Florencie,
II. kalendas Aprilis, pontificatus nostri anno secundo.
a) Auf Ranur.
Stiflsarehiv St dallen, 1. 4. B. 23. — Pergament-Original mit Bleibulle an gelb-roter Seidenschnur. — Kanzlei-
vermerke: Links unter dem Buge: Ap . . . B. de Pistorio, G. Colini; auf dem Buge: Flo(rentie); rechts anf
dem Buge: lofannes) Ibsung. — Dorsualno tizen: LinkB oben: Pro domino L.(?) per Petra, in der Mitte:
loannes Carpentarii, bei den Sigelschnüren: Petru8(?).
Heinrich IV. 1419—1426. I49
ich inen zft ainem wercbmaister förbaz nit geviel ald ob sy mir missvielint, wie sich das fügti, das
wir in vorgenanter wise by enander nit beliben möhtint, das sol jetweder tail dem andern verkünden
und sagen umb sant Michels tag, iingevarlich. Und allediewile ich in sölicher mainung by inen belib
und ir wercbmaister bin, so sol ich inen nit sturen noch kainerlay dienst gebunden sin ze tftnd, es
war dann, das ze frischer getat gelöflF wurdint; darzü sol ich keren und min vermugent tun nach minen
eren. Doch sol ich inen in andern Sachen gehorsam sin, und sond sy mich und die minen schützen
und schirmen alz ander iro burger, an ge verde. XJrkünd dis briefs, versigelt mit des erbern Rftdolff
Gelters, stattamman ze Santgallen, insigel durch min bett. im und sinen erben an schaden. Geben
an sant Georien tag, nach der geburt Cristi vierzehenhundert und nünzehen jar.
StldtarcJüv Stflillen, Tr. 27, Ir. 42. — Pergament-Original; das Sigel hängt in Holzkapsel.
2750. — 1419. Mal 24« — Burkhart Schenk von Castel (Casteln) zu Mammertshofen
(Mambrehtshofen) versichert seiner Gattin Margareta von Ems, der Tochter Marquarts von Ems
selig — die ihm Ulrich von Ems, der Bruder Marquarts, zur Ehe gegeben mit einer Heimsteuer von
600 fl. und der Zusicherung, dass ihr, falls sie die Mutter überlebe, nach deren Tod von ihren Brüdern
Michel undMarquart noch 400 fl. ausbezahlt würden, wogegen ihr Burkhart Schenk eine Wider-
lage im gleichen Betrag zusichert — eine Morgengabe von 400 fl. und als Widerlage 600 fl. auf ge-
wissen Gütern, die er ihr zu diesem Zweck gefertigt hat, nämlich Feste, Burgstall und Burgsäss zu
Mammertshofen^ dazu ein Gut genannt im ,Cau", zwei Schupossen und eine Wiese zu Rogg-
wil, ein Gut genannt des S Wägers Gut und ein Gut zu Goldach genannt der Bentzinen Gut,
alles Lehen des Gotteshauses St. Gallen; ferner den Weingarten bei der Burg zu Mammertshofen
genannt die Grütz, den Weingarten zum Holz und den dabei gelegenen Einfang, den Bauhof mit aller
Zugehörde und die Mühle und Mühlstatt unter der Burg mit ihren Zugehörden, alles Eigentum des
Burkhart Schenk. Stirbt dieser vor seiner Gattin, ohne Kinder zu hinterlassen, so soll sie ihre Morgen-
gabe und Heimsteuer, sowie die Widerlage und alles, was sie inzwischen dazu erhalten hat, samt aller
fahrenden Habe, die Burkhart Schenk hinterlässt, an sich ziehen, ausgenommen Pfandschatz und Wieder-
käufe; jedoch die 600 fl. soll sie nur als Leibding nutzen und niessen, und bei ihrem Tod sollen diese
an die Erben des Gatten zurückfallen. Stirbt dagegen Burkhart Schenk vor seiner Gattin mit Hinter-
lassung ehelicher Kinder, so steht ihr, so lange sie bei den Kindern bleibt, die Nutzniessung der
gesamten Hinterlassenschaft zu; will sie sich aber von den Kindern trennen, so erhält sie ihre Morgen-
gabe und Heimsteuer, dazu alles, was sie inzwischen erhalten hat, und ein Drittel der Fahrhabe; die
Widerlage jedoch soll den Kindern verbleiben. Stirbt Margareta vor ihrer Mutter mit Hinterlassung
von Kindern, so sollen die 400 fl, aus ihrem mütterlichen Erbe diesen zufallen; wenn sie aber vor ihrem
Gatten mit Tod abgehen sollte, so hat dieser die Nutzniessung ihrer Hinterlassenschaft, die erst nach
seinem Tod ihren rechten Erben zufallt. — St. Urbans abend, 1419.
Artkiv des Hdmoiis in Bregem. — Regest: Victor Kleiner, Urkunden und Regesten zur vorarlbergischen Geschichte
(38. Jahresbericht des Vorarlberger Museum- Vereins, Bregenz 1899, S. 62 flF.), S. 70. — Pergament-Original. Es
gigein Burkart Schenk, Ulrich Paier (Payrer) und Bernhart Blarer; die Sigel fehlen.
2751. — 1419. Mal 38. Constanz. — Bischof Otto (HI.) von Constanz beauftragt den Decan
von Wil, den Priester Bernhart Gützmötz, der nach dem Tode des Kirchherrn Johannes in
Bussnang von den Edeln Walther und Albert von Bussnang, den Patron atsherren der dortigen
Kirche, für die erledigte Stelle vorgeschlagen worden ist, in die Pfarrei und Pfründe einzusetzen. —
Constancie, V. kalendas lunii, indicione duodecima, 1419.
150 Heinrich IV. 1419— 1426.
LudesarchiT Apj^uell I. B. — Pergament-Original; das Sigel ist abgefallen. — Dorsualnotiz: ,Gitt weder
kalt noch warm**.
^75^. — 1419. Juni 3. St Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert dem
»Peter Stftlinger, Clausen Stftlingern ze Pfaffenwillr imBrißkow* ehelichem Sohn, an
des Vaters Statt auf Grund eines Lehenbriefs von Abt Konrad (III.) von Pegau, ,,erwelten zu Sant-
gallen**,'^ die Lehenschaft über die nämlichen Güter und mit dem gleichen Vorbehalt wie sein Vor-
gänger. — Santgallen, fritag vor pfingisten, 1419.
a) 8. oben Nr. 2739.
Generel-Liodesarehlv Karlsnilie 21/362. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht. — Statt ,,Bnchriiti'
wie oben in Nr. 2739 geschrieben ist, zeigt diese Urkunde «Bruchruti*' und ebenso der Entwurf im Stiftsarchiv
St. Gallen, Lehenarchiv, Bd. 74, S. 139, femer .0 Ileus will er« (Entwurf OUiswiller).
Unter dem gleichen Datum richtet Klosterherr Heinrich von Gundelfingen, weiland Abt, an Konrad
Theninger, Landrichter im Klettgau, das Gesuch . . .: «Als Peter Stulinger von Pfaffenwilr die bescbaiden
Jekli Zeller, Clawi Lutpolt und Hayni Paiger von Oliswillr mit dem lantgericht im Kleko w bekümmert
hat von guter wegen, die unserm gotzhus fugehorent und von uns und unserm gotzhus zh lehen gänt, bitte(n) wir
dich . . ., daz du von derselben guter wegen nicht enrichtis[t], sundir die sache für uns wisest; so wullen wir iglichem
ain glichs rechten darumme sitczen*^. —
und ebenso ein zweites Gesuch an?: ^Ersamen, wisen, lieben, bisundem, als die beschaiden Peter Stulinger
und Jekli Zeller einen tag für uch uffgenomen haben von etlicher unsers gotzhus guter wegen, die bie Olliswillr
gelegen sint, bitte(n) wir uch . . ., daz ir von der obgenanten guter wegen kain recht sprechent, sundir die obgenanten
Peter und Jekli zu dem rechten für uns uff unser pfallentz wiset, wenn dieselben guter von uns und unserm gotzhus
ze lehen gänt und unserm gotzhus zugehorent*^ . . .
Sant Gallen, fritag vor pfingisten, 1419, undir unserm abbt Hainrichs secret, dez ich Hainrieb tod
Gundelfingen, closterherr, wilent abbt, z& dissem mal 6ch gebruche.
StiftBUthivStflallen, Lehenarelliv, Bd. 74, S. 1S8. — Entwürfe von der Hand des äbtischen Schreibers.
S753. — 1419. Jnnt 13. Wil. — Vor Haini von Löppen, Hofammann zu Wil, der im
Namen des Abtes Heinrich (IV.) von St. Gallen zu Gericht sitzt in gleicher Weise, als ob er im
Hof zu Amtzell (Amptentzell) zu Gericht sässe, fertigt die ehrbare Frau Mechthild Lüberin, Tochter
des Kftni Lüber selig, Witwe des Hans Karrer selig von ßudenwil (Rfidenwille), mit ihrem ältesten
Bruder und gebornen Vogt Hans Lüber und ihrem Fürsprech — dem bescheidenen Knecht Kftni Keller
von Rudenwil »iren halben zehenden ze Gab ras, den man nempt der Karrer zehend, ... alz si der
von gemaind wegen von dem egenanten Hansen Karrer, irem elichen man sälgen, anerstorben ist, und
6ch ir halben schftpuzz ze Obrahaimen, genant des Karrer schöpuzz, die zft demselben zehenden von
alter und von recht gehört, ... alz die von wilent Cflni Oswaltz sälgen erben wider zö iren handei
braht und komen wäri und die baidi zesamen gehörint und recht zinslehen von dem obgenanten gotz-
hus ze Santgallen syent und usser den baiden unverschaidenlich öch demselben gotzhus sin zins un(
rechtungen gangint ", was alles die Frau um 20 ff /^ C. M. an Kftni Keller verkauft hat. — Wil, zinstaj
vor ünsers herren fronlichnams tag, 1419.
Stiftsarchiv Stfiallen, L. L. L. 4, Fase. 1, Hr. 3. — Pergament-Original mit offen hangendem SigeL
2753 a --=-- Nr. 2647. — 1419. Juni 17. St. Gallen. — (Das Original der oben unter dem Datum 141-
Juni 22. nach später Copie aus dem Zürcher Staatsarchiv mitgeteilten Urkunde hat sich nachträglich im St. Gall«
Spitalarchiv gefunden, und es ist danach das Datum zu berichtigen.)
Stidtordiiv St «allen, Spitaiardiiv, Tr. D. 5, Hr. 1 — Pergament-Original.
Heinrich IV. 1419-1426. ]51
2754. — 1419. Juni 19. — Graf Friedrich (VII.) von Toggen bürg schliesst ein zehn-
jähriges Bündnis mit dem Lande Glarus. — Mentag vor sant Johans tag des täuffera ze sungichten,
1419.
luiearchiv fllams. — Abdmck: Urkundensammlung z. Gesch. d. Eis. Glarus Nr. 161, S. 521 ff.; Tschudi, Chronicon
II, 122. — Regest: Eidg. Absch. I Nr. 451, S. 218. — Original. — Über die abweichende Fassung von Artikel 5
in Brief und Gegenbrief vgl. H. Wartmann, Das Lütisburger Copialbuch (St. Galler Mitteil. XXV) Nr. 48, S. 158.
%755« — 1419. Juni 30. — Graf Wilhelm von Montfort, Herr zu Bregenz, Ritter Kon-
rad von Heimenhofen, Marquart (Mark) von Schellenberg, Heinrich Vogt von Lütpoltz
und Eberhart von Wiler sprechen als freiwillig nachgesuchte Vermittler über Streitigkeiten der
Vettern Burkhart und Eberhart von Ramswag wegen ihrer Rechte und Ansprüche auf die Feste
Blatten, sowie wegen eines Ackers genannt der »Wingart* und wegen eines jährlichen Zinses von
12 ff /^. — Frytag nach sant Peters und sant Pauls tag der zwelfpotten in dem summer, 1419.
StiftHurthiTSttoUcn, 1. 1. 8. 1. 20. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I, 2 Nr. 231, S. 277. — Regest: Hardegger
und Wartmann, Der Hof Bjriessem, Nr. 30, S. 19 (u. 355). — Pergament-Original. Es sigeln Wilhelm von Mont-
fort, Heinrich Vogt von Lütpoltz und Eberhart von Wiler für die fünf Vermittler, femer Burkhart und Eberhart von
Ramswag, die die Richtung beschwören. Die Sigel hangen eingenäht.
1419. Juli 15. — Die Vettern Burkhart und Eberhart von Ramswag, beide gesessen zu Blatten
in dem R h e i n t a 1 , nehmen mit Hilfe der obigen fünf Vermittler einen Burgfrieden auf mit ihrer Feste und Burg
Blatten, in dieser und um sie, innerhalb gewisser Marken und unter bestimmten Bedingungen. — Sant Margarethen
tag, U19.
StiftsuchiT StfiaUen, A. A. S. A. 21. — Reges t: Hardegger und Wartmann, a. a. 0. Nr. 31, S. 22 (355). -^ Pergament-
Original. Es sigeln die beiden Vettern und von den Schiedsrichtern die nämlichen. Das Sigel Wilhelms von Mont-
fort fehlt; die übrigen hangen eingenäht.
%756. — 1419. Juni 30. StOallen. — Eberhart Brising, Bürger zu St. Gallen, verkauft
einen jährlichen Zins von 5 ff /^ CM. St. Galler Währung „ab und usser miner badstuben und hus,
bofstatt und hofraiti und ab und usser allen rehten und zfigehörden, gelegen ze Santgallen in der
statt — stosset anhalb an BlasiusBregentzers garten, anderthalb an Bortnershof, ze der dritten
siten an die Schölmaistrinen und vornan an des richs Strasse* — an Konrad Hör und Heinrich
Zwick (Zwiken) den Jüngern, beide Bürger zu St. Gallen, um 100 ff /^ C. M. St. Galler Währung.
Die Badstube mit allen Zugehörden ist ein Lehen des Gotteshauses Sfc. Gallen, und der genannte Zins
ist vor diesem gefertigt worden mit der Verpflichtung, ihn je auf St. Johannes des Täufers Tag zu
entrichten. Der Verkäufer hat das Recht, 2 ff abzulösen mit 40 ff und zwar „ze mal** 1 ff mit 20 ff;
erfolgt die Ablösung zwischen Weihnachten und Ostern, so steht der Zins für dieses Jahr dem Eber-
hart Brising, bei Ablösung nach Ostern noch dem Konrad Hör und Heinrich Zwick zu. — Santgallen,
fritag vor sant Ulrichs tag im höwat, 1419. „Hieby warent . . . Ulrich Fürer, Blasius Bregentzer,
Ulrich Gössler, Herman Keller genamt Bader und ander erber lüt vil."
Stiitarthiv StMlen, Spitalarchiv, onregistrierte UrlkUnden. — Pergament-Original. Es sigelt Bärgermeister Ulrich
Furer; das Sigel hängt offen. — Dorsualnotiz: „Item dez yärlichen geltz gehört zu der Schyrmerynen xxx seh.
pfg. und iij B pfg. Haintzly Appenzeller und i S pfg. Werlyn, dem münsmayster*.
2757. — 1419. Juli 5. — Vor Johans von Gossau (Gossowe), Stadtammann zu St.Gallen,
^er .armen und riehen** öffentlich zu Gericht sitzt, fertigt „Katherin von Watte, Hugen Zilis sälgen
^»lunt elichü frowe**, in Gegenwart ihres Bruders Peter von Watt, Bürger zu St. Gallen, mit ihrem
152 Heinrich IV. 1419-~U26.
Schwager Hainzli Zili als Vogt, ülnian Schorant, Bürger zu St. Gallen, als »wiser* und .Johan-
senlngänt, den man nempt Ingern**, als Fürsprech den Hof „Metmenschwile, — der ainhalb
stosset [an] Richentschwile, anderthalb an Riedren, ze der dritten sidten an Bekentwile und
ze der vierden sidten an die Goldach, — der iro fryes aigen und darüber Hainrich Werlis ir
trager wäri**, samt allen Zugehörden, und dazu »den zehenden, der usser demselben hofe Metmenschwile
giengi und gan sölti, och mit siner zügehörde, der iro lehen wäri von dem erwirdigen unser Frowen
gotzhus ze Costentz**, dem „Johansen Sailer und Johansen Vogel, dem kupfersmid, burger
ze Santgallen und pfleger der armen veitsiechen des huses an dem Linsibftl vor der statt ze Sant-
gallen gelegen", denen sie beides zu kaufen gegeben um 137 ff /^ CM. Der Hof wird nach Spruch
des Gerichts „an des richs oflFner Strasse* aufgegeben zu Händen .Hainrichs Mertzen, aines fryen,
och burger ze Santgallen*, als Träger des Spitals, während der Zehnten vor dem Gericht zu Händen
Bischofs Otto von Constanz aufgesendet wird „by dem ersamen Blasius Bregentzer, och burger
ze Santgallen''. — Mitwochen nach sant Ulrichs tag des hailigen byschoflFs, 1419.
Stldtarchiv St. Üallen, Spitalarrhi?, Tr. E. 17f., Ir. 2. ~ Pergament- Original; es sigeln der Ammann von Gerichta,
Hainzli Zili von der Vogtei wegen nnd ülman Schorant auf Bitte der Katharina von Watt, ihres Bruders Peter voa
Watt und ihres Trägers Heinrich Werli für diese drei; alle Sigel hangen eingenäht.
141^0. Juni IT. — Bischof 0 tto (III.) von Constanz belehnt die Pfleger ^der armen veitsiechen an dem Linsi-
bül*^ vor der Stadt (St. Gallen) zu der Siechen Händen mit dem Zehnten „des hoffd ze Metmenschwile, der gelegen
ist zwüschen den hoffen Richentswile, Bekentwile, Riedren und dem Goldach, der von uns und unser
gestifiPt ze Costentz lehen ist*, auf Grund eines von Blasius Bregen z er, ,ufF diß mal burgermaister zu Sant
Gallen", vorgewiesenen Briefes von Peter von Watt und Katharina, seiner ehfelichen Schwester, der Ehefr&n
Hug Zilis selig, worin diese durch Blasius Bregenzer den Zehnten zu des Bischofs Händen aufsenden und um Über-
tragung auf die Pfleger der Feldsiechen bitten. — Costentz uff unser pfallentz, an mentag vor sant Johans tag zu
sünwenden, 1420.
Stidtaitliiv StÜallen, Spitahirchiv, Tr. E. 17 f., Nr. S. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem Sigel.
»758.
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen bestätigt alle Rechte und Freiheiten der Stadt
St. Gallen.
8t. GaUen. 1419. Juli 9.
In Gottes namen, amen. Wir Hainrich, von Gottes gnaden bestätter abt des gotzhus ze Sant-
gallen, . . . tönd kund . . ., das wir dem burgermaister, raten und den burgern gemainlich der richstatt
ze Santgallen, ünsern lieben getruwen, bestätigot, bevestnot und vemüwet habent, bestätigent, be-
vestent und vernüwent inen mit wolbedahtem möt, rehter wissen und kraft diß briefs, nach frommer,
wiser lüt rat und underwisung, alle ir reht, fryhaiten und alle gut gewonhait, hantvesten und briefe,
die si von allen äpten und pflegern, ünsern vorfaren, untzher braht und erworben habent, und mainen
und wellen sy bi sölichen iren rehten, fryhaiten und allen guten gewonhaiten, hantvesten und briefen
gantzlich behalten und dabi beliben laßen, an allerlay hindernüsse und ierrung und an alle gevärde.
Herüber ze ainem stilten, warem Urkunde und guntzer, vester sicherhait dirre vorgeschribner dinge so
geben wir Hainrich, abt des vorgeschribnen gotzhus ze Santgallen, disen brief, versigelt zu ainer
ewigen stätikait mit tinserm äptlichen insigel. Dis beschah und ward dirre briefl' geben ze Santgallen,
an dem nächsten sunnentag nach sant Ulrichs tag des haiigen byschoff's, in dem jare, do man zalt von
Cristus gebürt vierzehenhundert jar und darnach in dem nünzehenden jare.
Stadtarrhiv St.tiallen, Tr. IV A., Kr. 14. — Fergamont-Original; das Sigel hängt in Holzkapsel.
154
Heinrich IV. H19— 1426.
2763.
Abi Heinrich (IV.) von St. Gallen verspricht der Stadt Wil, sie dem Gotteshaus
St. Gauen nicht zu entfremden und ihre Bürger in seinen besondern Schulz zu
nehmen, und erneuert ihre Privilegien.
WIL 1419. Aii|rii«>t 10.
Wir Hainrich, von Got^ gnaden bestäter abbt des gotzhus ze Sant Gallen, , , , verjehendj
und tun kunt , . ., daz wir ze den hailigen gesworn haben ainen gelerten aid mit Worten: d&z wir die ^
statt ze Wil, die unsers gotzhus aigen ist, noch die lüt, die darinne sint, ir Üb noch enkein ir lüt
noch guter dem vorgeschrebnen gotzhus niemer süllent enpfrämden noch enpfßren in dehain wis und
daz wir 6ch dieselben von Wil, ir lib noch enkain ir lüt noch guter hinnanhin niemant erlöben süüeo
anzegrifen, wedir mit brifen noch g^lltbden noch mit deliajnen andren Sachen* Wir verjehent 6ch
bie demselben aid, daz wir die vorg schreben statt noch lüt noch guter, als vorgeschreben stit, niht
versätzt noch verkünbert haben doh^r syd dem anfang unser herschaÖlt; wir süllent 5ch dieselb statt
niemant enpfelhen, dem die biirger, die zu der statt hörend, mit aiden warten süllen, wan ainem der
dez gotzhus ist. Und wo derselben unser statt ze Wil burger dehainer gefangen oder genotet wurdeiu
schädlich fnr uns oder für nnsers gotzhus giilt, die als offenbar ist und als redlich, daz wir der gelt-
schult niht lögeun odir danimnie recht versprechint uff dem land, uff rittern und uff knechten, den sond
wir lüßen on allen schaden; war aber daz sie darubtr jemand angriff, dofur süllen wir sie trüwlich
schirmen und sie uns dartzü behulffen sien, on all gevlirde. Waz wir ich ze dehainen von Wil ze
sprechen gewüunent, do sol uns ains rechten benögen vor unserni schultheissen ze Wil, als untzher
sitt und gewonlichen gewesen ist, und sond in fürbaß mit enkeinen andren gerichten niht nfftriben.
Och haben wir derselben unser statt und den burgern alle ire recht und gftt gewonhaiten uod ge-
setzten bestätet, die sie von unsern vordren ald von gemainem capittel unsers gotzhus gebebt hant
mit verschribner verjehnüst odir mit redlicher gelübd, und 5ch ander ir gÄt gewonhait, als sie von
alter herbracht und gehalten bänt, und sollen 6ch die burger in derselben statt nöend ainest in dem
jar sturen noch zimlichen und ge wonlichen dingen. Und ze warem urkund der vorgesaiten dingen und
gesetzten so henken wir obgeuanter abbt Hain rieh unsir äptlich insigil an dissen keginwertigen brieff,
der geben i8t ze Wrl in unser vorgesaiten statt, in dem jar, do man zalt von Gots geburt vierzeheu-
hundirtunduünzehen jar, an sant Laurencien dez hailigen märtrers tag.
SUuJtftrrhiv Hil, Sfhnitl II, »r. Itt* — Pergament-Original; das Sigel hängt emgenftht
über die dvr Huldigung der Stadt Wil vorangehende Entbindung von dem Abt Heinrich IlL geleisteten Eid und
üljer den Vorbehalt, unter welchem dem neuen Abt der Eid g-eleistet wurde, gewähren die beiden folgenden Urkunden
AnfHchluHs :
tt) WIL 1410. Aaeant lO, - ich H a i n r i c h von Gundeltingen, closterherr, wilent abt den gotahns
zeSantgaHen, vergich und tun kunt menglichem mit disem hrief : Alz mir dieburger iineers gotzhus statt ze Wil
vor ziten, do sl mich ze herren und ze abt desaelUen gotzhus zeSantgallen enpfiengeni, gehült und gesworn hant
nach des gotzhne und derselben statt sitten und gewonhait, daz ich nl derselben aiden und gelübt wissentklich ledig
und gantzlich Iob ge.Hait und gelassen ban, und haiss und enpßlch denselben von Wil mit clisem brief,, daz sj dem
erwirdigen minem lieben herren her Hainrichen von M a n g i s t o r ff, der an miner statt von ünaerm haiigen vatter^_
dem b&pat ze ainem abt dem obgenanten gotzhiiR ze Santgallen geben und bestg^tiget ist und den och ich für mineti^|
herren und äbt des egenanten gotzhus halt nnd verjich, Scb für iren herren und abt des gotzhus ze Santgalleo
huldint, schwerint und hinfür gewärtig eyent nach des gotzhus onil derselben statt fiitten und gewonhait. Mit orkünd
die briefa, der mit minem hie anhangenden iniiigel versigelter geben i«t in der obgenanten ünsera gotzhus statt le Wil,
nach Cristz gebort vierz^henhundert jar, darnach in dem nünzehenden jar, an sant Laurencien tag.
MadtarrbL> Htt.^rliQbl/ll» Hr, 18, — Pergament- Original; das Sigel hängt eingenäht, in Hohlfapeel.
1
Hcmrich IV. 1419—1426. I55
b) Wil. 1419. Antust lO. — Wir Hainrich, von GotR gnaden best&ter abbt des gotzhus ze Sant-
gallen, . . . yerjeben und tun kfint menglicbem mit dissem brife: Als die erbem unser lieben getmwen schulthaiBS,
rftte und die barger gemainlicb unserB gotzbus statt ze Wil nns fär iren herren und rechten best&ten abbt dez egenanten
gotzhus ze Santgallen jetz gebüld und geswom baut noch dezselben gotzbus und derselben statt sitten und ge-
wonhaitf daz sie inen selbir und derselben statt birinne nämlich uzbedinget und vorbehebt haut und daz 5ch wir uns
des wissintlich gegen inen begeben haben und begeben uns 6ch jetz mit dissem brife : beschäh, daz uns jetz ald hie-
nach dieselb abtye ze Santgallen jemand anspreche und mit dem rechten anbeb&be, daz dieselben von Wil und
Ire nachkomen der vorgedachten irer aide und gelübde von uns gantzlich ledig imd loß dannanhin sien und haissen
8ond in glicher wis, als ob sie uns nicht gehuld noch gesworn hettint, lutirlich, on gevärde. Mit Urkunde disses brifes,
der mit unserm äptlichen hie anhangendem insigil versigelt ist, noch Crists geburt viertzehenhundirt und nünzehen jar,
ze Wil in der obgenanten unsers gotzhus statt, an sant Laurencien dez hailigen martrers ta^.
StiiUnUT Wil, ScklbL U, Ir. 20. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
2763. — 1419. August 10. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen ersucht den Bischof
(Otto in.) von Constanz um Belehnung des Heinrich Kummer, Priesters der Diöcese, mit der
Pfarrkirche in „Zaißelshusen*', die durch den Tod ihres letzten Inhabers, des Herrn Crabold,
erledigt worden ist. — In Wil a, nostri monasterii opido, ipso die beati Laurencii, 1419.
StJftnrthiT St (Stilen, LeheBardÜT Bd. 74, 8. 142. — Gleichzeitige Eintragung. — Auf der gleichen Seite finden sich mehrere
Notizen über Bestätigung von Lehen „am donstage, sant Laurencien tag" ; daraus ergibt sich, dass in obigem Schreiben
die Jahrzahl 1419 zu schreiben ist, obwohl man infolge Flüchtigkeit des Schreibers geneigt wäre, 1418 zu lesen. —
Eine spätere Eintragrung von der gleichen Hand zu unterst auf der Seite besagt: „Anno Domini MCCGCXXX<^ feria
qnarta post Lucie dominus Eglolffus, abbas monasterii sanctiGalli, contulit ecclesiam parochialem in Zaisels-
husen domino lohanni Arnleder de Trochtelfingen".
Ä764,— 1419. Auj^stlO. Wil. — Abt Heinrich (IV.) belehnt den Heinrich Brächter,
Bürger zu Wintertur, mit dem Hof zu Ober-Schottikon, den gemäss einem Briefe von Abt Kuno
schon der Vater des Belehnten inne gehabt hat. — Wil, die Laurentii, 1419.
SüftnrekiT St.fiaUeft, Leheiarehh Bd. 74, 8. 149. — Gleichzeitige Eintragung.
Ä765. — 1419. August 10. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen verleiht zu Wil
dem Hans Bauer (Bawer), Bürger zu Wintertur, in Trägers Weise zu Händen seiner ehelichen
Söhne, des Priesters Hainrich Bauer und dessen Bruders Hans, das „dorff Walenwile halbs mit
gerichten, zwingen und bannen, korngult und pfenninggult und anderer zugehord und rehten*, wie sie
das von „All i Mai ger in" selig, HansMaiers von Tannegg selig ehelicher Tochter, ererbt haben,
jedoch mit der Bestimmung, dass die Trübin von Wintertur, die die andere Hälfte hat, voraus 2 Mutt
Kernen und 1 Malter Haber mehr haben soll als die Brüder Bauer. — Wil, sant Laurencien tag, 1419.
StiftsardiiT SttoUea, Lehemirelliv Bd. 74, S. 28S. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
Unter dem gleichen Datum (1419. Auglist lO. Wil) erneuert Abt Heinrich (lY.) von St. Gallen zu
Wildem Hans Bauer, Bürger zu Wintertur, in Trägers Weise zu Händen des Antonius von Ostra und der
Adelheid vom Stein (Stain), weiland Eonrads vom Stein selig, jetzt aber des Hans Bauers Ehefrau, und ihrer
Schwester E n g e 1 Rötin die Lehenschaft über .das burgstal (ze) Helffenberg, mit dem buwhof und mit den zwein
8^en, mit holtz, mit yeld und aller (ander) zugehord, und (die) Hatzenwis und die Kufwis mit iren zügehorden'%
^belehnt den Hans Bauer zu Händen der gleichen Personen mit einer Schuposse zu Schlattingen. Nach einem
▼onHans Bauer vorgewiesenen, von Abt Heinrich (III.; gesigelten Brief baten die genannten drei Personen die ersteren
Besitzungen vom Gotteshaus St. Gallen als Lehen inne, „als das alles von Wolffe von Schwandegg säligen an die
obgenant Adelhait vom Stain und Engeln Rötinen von aines gemähts wegen, so in derselb Wolff von Schwandegg sälige
^^^Bo^i hett, und an den obgenanten Anthonien von Ostra von der gemainde wegen, so in die vorgenanten zwo frowen
iuigenomen und ze gemainder enpfangen hant, gefallen und komen ist". Die Schuposse zu Schlattingen dagegen hat
156
Rwiirich IV. 1419—1426.
I
Dach einem zweiten, ebenfall» vorgewienenen Briefe Wolf von Schwandegg „Adt;lhaiten. Biner tochter. die er xa der
ledüait hatt bie Metzinen von Regenatorff", vermacht mit der Bestimmung, daas, wenn sie ohne Leibeaerben sterbe,
die Schuposae an f^eine ehelichen Leibeaerben oder, falls er solche nicht hinterlasse, an »eine ehelichen Schwestern üd-
heid ?om Stein und Engel Rdtin oder an deren eheliche Kinder fallen soUe; laut Aussage des Hans Bauer aber lisd
sowohl Wolf von Schwandeggs „ledig tochter" Adelheid, wie er selbst gestorben, ohne eheliche Leibeaerben zu hinter-
lassen, so da<t^ die Schuposse an die genannten Frauen gefallen ist. Der Abt knüpft an die Belehnung die Bedingung:
„und wenn och derselb Antboni von Oatra Helbir zu uns kernen mag, so sol er die vorgeachriben lehen selblr von naa
enpfahen". — Wil, in die sancti Laurentii, 1419.
SUfüttrtbiY %U tialleo, lebf fiarrkiv B4. 74, S. S8S L — Entwurf von der Band des äbtischen Schreiben,
2766.
Abi Heinrich (IV.) von St, Gallen gev/ährt der Stadt V/il das Recht, auf fünfzehn
Jahre ein Burgrecht einzugehen.
WU. 141t». Aasniit 11.
Wir der schalthaizz und der raut und die burger gemainlich des gotzhus ze Santgallen aigner statt le Wilj
verjehen und tünd kunt allenu englichem mit disem brief. daz der hoehwirdig filrst unser gnediger herr abt Ha in rieh
von Gottes gnaden des jetzgenanten gotzhus ze Santgallen ainen beaigelten gunstbrief under sinem äbtlichen in-
sigel. den wir ouch getrüwlichen halten sollen und wellen, geben hat. der von wort ze wort lutet und sali in sölicher
mazz, als hienach geschriben etat:
Wir Uainricb, von Ootz gnaden besläfcter abt des gotzhus ze Santgallen, daz an alles mittel
dem Rfimschen stöl zögehört, sant Benedicten ordens, in Costentzer bjstiim gelegen, verjehen und
tünd kunt offenlich mit disem biief, daz wir den erbern unaern lieben getruwen schult haisß, raten und
burgern gemainlich onsers gotzhus statt ze Wil von ehafl'tigen, redlichen Sachen wegen und not, so
si t^r uns bracht haut, wissentlich und wolbedaht gunnen und erlobt haben, gunnen und erloben inen
jetz mit disem brief, daz sy oder ir nachkamen ain burgerrecht und schirm an sich nenien, enpfahen
und halten mugent fünfzehen jar die nehsten nach datum dis briefs und niht filro^ wa ald an weihen^
stetten si denn dunket, daz es inen allernutzlichost und komltchen sje, mit sölichem hedingde« be-fl
schaidenhait und rechten, als hienach geschriben stat: (1) Des ersten, daz weder wir noch unser nach-
körnen dieselben von Wil von demselben burgerrecht und schirm inwendig den jetzgenanten filnfzehen
jaren uilit niancn noch in dehain wis davon triben noch trengen siillint, (2) Item daz dasselb burger-
recht ald schirm uns und unsern nachkomen und dem obgenanten unserm gotzhus ze Santgallen an
allen andren uiisern und unsers gotzhus rechten und göten gewoohaifcen dazwischant allwegentz unschäd-
lichen aye und gehalten werde, besunder daz ej uns, unsern nachkomen und unserm gotzhus siist in
allen dingen tögint und darzwischent gewärtig sigint, als ir vordren unsern vordem getan hant und als
daz an uns und die von Wil untzhcr bracht ist. (3) Item beschäch, daz zwischent uns ald unsern nach-
komen atd unwerni gotzhus ains taik und denen, von den die von Wil den schirm an sich genomen
hettint, oder den, die zu denselben gehortint, des andern tails dehain krieg ald stözz ufw^Ächsent ald
ufstündent, daz denn die egenanten von Wil darinne und darunder gantzlich still sitzen und entwedrem
tail darinne niht hehulffen sin sond, an gevärde. (4) Item, wenne ouch die obgedahten fünfzehen jar
usskonient, war, ob die obgenanten von Wil denne döhti, daz si fürbaz und lenger burgerrechtes ald
schirnis bedürffent, daz sont und mugent si denne an uns ald unser nachkomen bringen und sont darinne
ain gut getruwen zfl uns und unsern nachkomen haben, daz wir inen schirm nach ir noturflFt gunnent
und erlobent. Und wenn aber si nach denselben fünfzehen jaren von uns ald unsern nachkomen dar-
umbe ermant werdent, so sond si von demselben burgerrecht und schirai laussen und dem gotzhus
gewärtig sin, als si vormals gewesen sint, si möchtent denne daz mit unserm ald unsern nachkomen
Heinrich IV. 1419—1426.
157
gunat und wilkn fürbaz behalten. Mit urkünd dises briefs, der mit unserm äbtlichen hie anhangenden
iosigel versigelt ist, geben in der obgenanten nnsers gotzhus statt ze Wil, nach Crists gebtirt vier-
aebenhiindert und nllnzehen jar, an dem nälisten frytag nach aant Laurencien tag.
Des ze warem iirkünd so haben wir im«er atatt ze Wil insigel offenlich gehenkt an disen brief. Geben 7-eWil,
Da^li Cnstz gehurt vierzehenhnndert jar und darnach in dem nnnzeliendon jar, an dem nilhsteti sampatag nach aani
Lfl^isrencien deei hailigen martrers tag.
H StiflwrcliiT %L 6illf b, 1 J. J. 1, Fasr. If , Nr. 41. — Pergament -Original; das Sigel hängt eingenäht.
HB 8767. — 141 9. August 12, WH, — Hermann von Hohen -Landenberg sichert dem Abt
^^ff einrieb (IV.) und dem Kloster Si Gallen das Rückkaufsrecht für den Zehnten aus dem Weiler
Z o lüikon zu, den er vom Abte um 156 Goldgylden rhein. gekauft hat Im Fall der Verweigerung
der Annahme genügt zur VoUfübrung des Rückkaufs Deponierung der Kaufnumme bei der Münze oder
dezx) Wechsel zu Constanz oder St. Gallen oder bei Schultheiss oder Rat zu Wintertur. — Wil,
ipstag nach sant Laurencien des hailigen martrers tag, 1419.
StaiUirfMv Zfirirh, Abt. Stammlieim, Sr. 'O. — Pergament- Original mit offen hangendem Sigel, durch Schnitte un-
gfiltig gemacht. — Dor&ualnotiz; „Anno etc, LXXI an dornstag vor dem sonntag Invocavit (1471, Februar 28,)
b^l»i*n der erwirdige und gelert her J o h a n » K a r r e r , fonventual» und manter Cünrat R5sch, canzler de» gottzhna
Sa-ntGallen, hinder minen herren ainen öchulthais und raot zu WH im Turgow hundertundsechaundfunfzig guldin
tkmich dia reTerß gelait, in mainung, darmit den sehenden, im brief begriffen, gelöset haben^'.
58768. — 1419. August 14. St Gallen. ~ Walt her Roggenhalmer verkauft der Frau
Machthild Biser, Gattin des Rudolf Biser seligi Bürgerin zu St.Gallen, ura 7*/» ^ ^ , ainen
nitit kernen g&ttes und ungevarliches kernen, Sant Galler messe«, und och ain gut alt henneu* jähr-
licben Zinses aus seinem Hof und Gut genannt Landhöb, — „das anhalb stosset an die Sittren,
andrenthalb anBächi, ze der dridten sitten an Müsli und ze der vierden sidten an denKapf* —
Sant Gallen, nmntag vor unser lieben Frowen tag ze dem ärnd, 1419.
Süftstrf fch St, #l)kB, J, J, ^. L K — P e r g a m e n fc - 0 r i g i n a 1 . Für den Verkäufer sigelt Hans Sailer, Bürger zn
St^ Oallen; das Sigel hängt eingenäht.
2769, — 1419, August 17. (St* Gallen.) — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu St.Gallen
detm Rudolf von Rosenberg, Dienstmann des Gotteshauses, die Lehenschaft Über .die vesfei ze der
Alten Ramsch wag, den hof zeGerswil, den hof Löbehusen, den hof Sattelberg, den hof
genant dieSmitt; item die vesti Zucke nried, den hof Scho w i ngen; item den hof D itthen wil,
den hof Z e 1 k , den hof B e k i n g e n ; item den wingarten ze H a s 1 a im R i n t a 1 ; item den hof A 1 b e r t s-
perg, den hof Spitzenrüti; item die vogtie zu Herißow mit allen iren zugehorden, gutern und
lüten, . . . doch in solicher mazz, daz er uns und unserm gotzhus gewärtig und als getruw sie, als ain
dinstnian sinem herren sien sol*. — Donstag nach unser Frowen tage assumpcionis, 1419.
ltifl«Mtlif SLtJatlfn, L^'ln^Barrhti Bd, 74, S. WL — Entwurf von der Hand dea äbtiichen Schreiberi.
2770. - 1419. Aucust 17. (St.Gallen.) - Abt Heinrich (IV.) von St.Gallen gibt im
Hof zu St.Gallen dem Konrad von Watt, Bürger zu St.Gallen, ,ain hofli genant Gelt will, ze
B e rn e n z e 1 1 an der S i 1 1 e r gelegen, u nd v j // gelds und iiij li ünre uz dez H a a 1 e r s acker im R 1 n t a !
ze Allste tten am Kirla" zu Lehen und nimmt darnach auf Bitte des Belehnten die nämlichen Lehen
wieder von ihm auf und belehnt damit in Leibdings Weise den Priester Heinrich Watter und seine
Mütter Adelheid Watterin; das Eigentumsrecht (^die aigeuschafft daran") aber verleiht erHug und
I
I
158
Eeinnch IT. 1419-1426.
I
I
Hans von Watt., den Brndern Koiinids, da dieser die Lelien ersteren als Leibdiug, seinen Brüdern
aber das Eigentiinisrecht verkauft hat, — Donstag nach assumpcionis Marie, 1419.
StiltAaiThif St,*allfD, Irbeillinfeil Bd. 74, S. 16Ü. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
Jedeofalla auf den gleichen Tag bezieht sich die folgende mit keiner Jahrzahl versehene Urkunde :
(1410 r AngnHt 17, St.CJalleil.) — Abt Heiari ch (IV.) erneuert im Hof m St Gallen dem Prieikr
Heinrich W a 1 1 e r 7ai seinen und Heiner Mutier Adelheid VV a 1 1 e r i n gemeinen Händen die Lehenachaft über d«n
Zehnten zu Bächi mit Beinen Zngehörden. mit dem Rechte, ihn zu geniessen ^in glieher wis, (als) ob derdelb her Hain-
rieh ain laje und Adelhait, sin muter. ain man alder knab wärint", in welcher Weise beide nach einem vorgewieseaen,
Ton Abt Heinrich (UL) gesigelten Briefe mit dem Zehnten schon von den Vorfahren des Abtes belehnt waren.—
Dun »tag nach assumpcionia Marie.
StlftMrfhiv Ht. ffsllfp, Lell*^narrhiv Bd. 74, S. I6ö. - Entwurf von der Hand des Übtischen Schreibers.
»771. — 1419. AueuNt IH. (StOallem) — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
den Haini Mai er (Maix'T) ^'on Ronwil (Ranwil), Bürger zu St. Gallen, auf dessen Bitte zu seinen
Händen und zu Händen der Kinder seines Bruders H a n s M a i e r selig, Uli, Hans, Haini, Uli ^^den
man nempt Kropf", Ursula und Elli, mit dem Hof zu Loch .samt dem Weiher darauf und demj
Hof zu Edliswil (Edlaschwibi) mit ihren Zu^ehörden, tenter mit 1 Malter Korngeld aus „Strolis**™
Gut zu Edliswil und 2 Malter Korn aus „Taonemans* Gut zu „Wol fartzwis", da diese Lehen,
die Else die Ht nderhuserin selig, Haini Maiers Muhme, vom Gotteshaus inne gehabt hat, durch
Erbschaft an ihn und seine Broderskinder gefallen sind. — In dem obgenaoten unserm gotzhus, fritag
nach unser Frowen tage assumpcionis, 1419.
Sliflsarchii liHtalki» Li^henarrhh' Bd. 74, S. 215. — Entwnrf von der Hand des äbtiüchen Schreiber».
877». — 1411L August 19. St.Oaüen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt den
Ulrich Senn, Bürger von Wil, und dessen Mutter Adelheid Sennin mit dem obern Hofe aiilH
der Egg zu Answilen (Ainschwil) und dem untern Hofe daselbst, welche Güter die beiden Belehnten
von Kaspar Hör, Bürger zu St. Gallen, erkauft haben gemäss einem von Abt Heinrich (UL) und—
Kaspar Hör gesigelten Briefe, den Ulrich Senn vorweist.*' Sollte Ulrich Senn die Würde eines SubdiakonsJ^
Diakons oder Priesters erlangen, so darf er die beiden Höfe „haben und niessen*^ in gleicher Weise, als
ob er ein Laie wäre. — Sanigallen, sampstag nach unser Frowen tage assumpcionis, 1419,
«) V»( 4b*n Nr. 2728
Stiftsarf hii St. Oa!lf d, J» J. t. B» 8. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel hängt eingenäht.
277S.
i
Abt Heinrich {IV.) und der Convent des Gotteshauses St. Gallen setzen dem ehe-
nnaligen Abte Heinrieh (IIL) ein Leibding von 200 Gulden rheinisch aus und setzen
ihm dafür des Gotteshauses Güter, Zehnten und Einkünfte im Rheintal abwärts
bis Rheinegg, sowie in Berg und Tübaeh zum Pfände. -
St. Gallen. 1419. AuKnst 21. 1
Wir Hai nr ich, von Gotts gnaden abt, und gemainer convent dez gotzhus zeSantgallen in
Costentzer bistum etc. verjehen und tön kund allerniengliclien juitdissem brife: Als der gaistlich wirdig
herr H a i n r i c h von G u d d e 1 f i n g e n , vormals abt dez jetzgenanten gotzbus ze S a n t g a 1 1 e n , durch
desselben unsers goizhus nutz und forderung willen dieselben abtie ufgeben bat in band unsers aller-
hailigisten vatters und herren babst Martini dez fünften und im dozemal undern andern stucken
Heinricli IV. 1419-U26.
159
erkennt, uzgesprochen und durch den jetzgenanten unaern hailigisten vatter babst Martin vergünst
und gesignirt ist, daz man im dannahin ze end siner wile von allen unsers gotzhns gutem, nuctczen(!),
Zinsen, stflren und zuvällen ze libding geben sol ij' rinscher golden, guter und genamer an gold und
an gewicht, ze jeglicher fronv asten l gülden, und aber wir obgenanier abt Heinrich sidnials von dem
obgenanten nnserm balligen vatter und herren babst Martin demselben gotzhus ze Santgallen ze
abt geben und besteiget sient, daz öch wir derselb abt Hainrich und gemainer convent dez gotzhus
ze Santgallen den obgenanten herrn H ainricb von GundeHingen derselben ij* rinscher gülden
nach rat, uzspruch und underwisung der ersamen, wisen unsem lieben getruwen burgerraaisters und
lÄten der statt ze Santgallen, den wir 5ch ze baider syt umb die versorgnüst dez obged achten Hb-
getniwet hant, mit genniinem aiiihelligeni rate unsers capittaLs für uns und all unser nachkomen
für daz obgenant unser gotzhus ze Santgallen bewist und versorget habint, bewisen und bisorgen
ii3 ich jetz redlich und recht mit dissem brife derselben ij* rinscher gülden, guter und genämer an gold
und an gewicht, ze rechtem Üpding und in libdiugs wiü ze sjneoi ainigem libe uf und ab allen unsers
gotelius gutem, wingarten, winzeheiiden, kornzehenden, Zinsen, stürän und nüctczen, so wir ald dasselb
ujaser gotzhus in dem Rintal uutz herab gen Hin egg an dhainen dingen Jendert haben, und darzu
alten unsers gotzhus gutern, wingarten, zinsen, stürän und andern nutczen, so wir ze Berg und ze
finbach jendert haben, und uff allez daz, so doselbs in die kelnhöf von rechte ald gewonhait jendert
gehont. Dieselben guter, wingarlen, zehenden, nutcz, stürän, zinse und rechtungen wir im öch jetz mit
dissem brife ze ainem rechtem, redlichen, rechtgevertgotten pfand umb daz egenant sin libding ingeben,
verschriben und versetczen also, mit solichem beding, boschaidenhait und in dem rechte, als hienach
beschaiden ist. Dem ist eiIso: daz wir und all unser nachkomend und all die, so die obgenanten guter,
wingarten, zehenden, zinse, nütcz ald stürän innehabent, samnienent, nutczent ald niessent, dem ob-
genanten hern Hainrich von Gundel fingen nu zu der nähstkumftigen fronvasten und dannanhin
ze jeghcher fronvasten, alldiewil und als lang er lebt und niht furo, ze rechtem libding und in libdinga
wifi, ÖD allen fiirzug und widderred und an allen siuen schaden ze Santgallen in der statt ze sinen
oder aiaer gewissen hotten banden geben und weren soUent funfczig rinsche gülden, guter und genämer
»B gold und voUeswär an gewicht. Und wenn ald ze welhor fronvasten daz aber niht also bie der ersten
^ordrunge beschuh, wie ald von waz sach sich daz fügte, so sol und mag derselb her Hainrich von
Gnndelfingen vollen gewalt und recht haben, die obgenanten guter, wingart^n, zehenden, zinse, nütcz,
störan, sine pfender, an weihen stucken er denn je wil, mit dem rechten anzegriffen, ze versetczen und
^ Terköffen, wie er wil ald in» ze willen statt, als vil, als dick und als lang, uncz daz er domit all-
^^g sines verfallens uzstiindigen libdings und alles Schadens, den er von desselben angrifens, versetczens
''Id TerkÖfens wegen enpfangen hett, domit ganczlich uzgericht wirt an alle sinen schaden, luterlich, an
$?etärd. Und sol uns nach unser nachkomen nach daz obgenant unser gotzhus noch die vorgescbriben
^Uie rersetczte pfünd ganczlich noch au dbainem tail liievor noch widder dehaiue ding, so an dissem
»rife geschriben stat, niht schirmen, friden noch gut sin weder gaistlich noch weltlich gericht, kain acht,
^^Heg nach benn, kain büntnust, burgerreht, friliait, gnad noch gesetcze der herren, der stett noch dez
^■^d^ noch dhain ander beheltfung, sach nach fiirzüg, so jemand erdeucken kan oder mag jecz ald
Wonach, wann wir uns dez allez und jeglichs und allez anders furzügs und scbirms in disser sach für
^ns und all unser nachkomen und daz obgenant unser gotzhus ledktich und frielich verzigen haben
*^it kraft und urkund disß brifes, der mit unser abtve und gemainez convents insigeln, hie anhangenden,
*^r uns und unser nachkomen versigelter geben ist in dem obgenanten unserm gotzhus ze Santgallen,
^lumäntage vor Bartholoniei, nach Crists gehört vierzelienhundirt jar und darnach in dem nünzehenden jare.
Stirtxarchh' Ht.Callri). l/tienarrhiv ßd, 74, 8, 150 IT. — Eintraguiig von der Hand des äbtinchen Schreiben.
IßO Heinrich IV. 1419—1426.
Der Spruch von Bürgermeister und Rat zu St. Gallen von unbekanntem Datum (S^t. Gauen. 1419* Aii4;iistf),
auf den in obigem Abkommen Bezug genommen ist, hat folgenden Wortlaut:
«Wir der burgermaister und der rat der statt ze Santgallen tun kund und ze wissend allermenglichen mit
dissem offnem brife: Als die hochwirdigen unser gnädigen herren herr Hain rieh, best&tter abt dez erwirdigen gotz-
hus ze Santgallen, und herr Hainrich von Gundel fingen etwaz spenn und mishellung mitenander gehebt habint
von der Vertröstung wegen der ij* rjnscher gülden, die järlich volgen und werden sond ze rechtem libding und in
libdings wis dem obgenanten hem Hainrich von Gundel fingen von dem vorgeschriben gotzhus ze Santgallen,
als im die erkennt und gesprochen wurdint ze Costentz von dem allerdemütigosten unserm hailigen vatter babst
Martino dem fünften und von dem hailigen concilio doselbs, do er von siner wirdi der abtie dez vorgeschriben gots-
hus ze Santgallen abstund, und aber sie ze baider syt derselben ir stoß umb die Vertröstung uf uns komen sient,
wie der egenant her Hainrich von Gundel fingen von dem vorgenanten abt Hainrich und dem gotzhus versorget
süUi werden: also haben wir uns ainhelliklich erkennt und sprechent darumb uz, daz der obgenant [unser gnediger herre
abt Hainrich f&r sich und sin nachkomen dem jetzgenanten hem Hainrich von Gundel fingen versetczen sol far
die vorgeschreben ij* gülden järlichs gelds ze libding disü nachgeschriben dez gotzhus g^ter, zehenden, zins, sturan und
ander nutz doselbs: item dez ersten die*> wingarten in dem Rintal, die dez gotzhus sint mit aigenschafift, und den
winzehenden, kom zehenden, zins, sturen und ander nutz doselbs indemRintal biß herab gen Rin egg unddarzudie
wingarten, zins, sturen und ander dez gotzhus nutcze zeBerg und zeTunbach und waz doselbs in die kelnhof ge-
hont von recht ald von gewonhait. Item man sol im die ij^ rinscher gülden libdings geben und zu sinen ald 8inen*(!)
gewissen furwesen banden bezaln ze Santgallen in dem gotzhus on sinen schaden zu den vier fronvasten, ze jeglicher
fronvasten insundir fünfzig rinsche gülden für alle irrung, infalle und Sachen. Beschah daz niht fiirderlich bie siner
ersten vordrung . . .^> Item der obgenant unser herre abt Hainrich sol den höptbrief versigeln ze urkund für sich
und sin nachkomen mit sinem aptlichen insigel, und ob der obgenant her Hainrich von Gundel fingen wil, so sol
man im dez capittels insigel öch daran henken.*
a) ,d«n**. - b) Fast vöUiff r>«iehlaatend wi« oben.
Stiftsirchiv Stfialkn, Lehenirehiv Bd. 74, S. ISS. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
S774« — 1419. Aagast 36. Rorschach. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
zu Rorschach (Roschach) in «Hansen Ammans, unsers gotzhus ammans hus*, dem Ulrich Harzer
zu Händen seiner Schwestern Adelheid von Rorschach, der Qattin Eglolfs (Egloffs) des ältesten
von Rorschach, und Clara von Rorschach, der Gattin Rudolfs des jungem von Rorschach,
die Verleihung der Burg Rorschach und anderer Lehengüter des Gotteshauses als Pfand von fünf Brüdern
von Rorschach. Nach einem vorgewiesenen offenen, von Abt Heinrich (HI.) gesigelten Briefe haben
die fünf Brüder und Dienstleute des Gotteshauses Rudolf der ältere, Eglolf der älteste, Rudolf der
jüngere, Eglolf der mittelste und Eglolf der jüngste von Rorschach diese Lehen, — nämlich
«die bürg und vesti Roschach mit allen lüten, so darzu horent, als sie die von irem vatter ererbt hant;
item den buwhof und buw, so zu Roschach zugehört; item die müli ze Roschach; item den wingarten
ze Goldach; item den wingarten ze dem Buchberg; item die wis genant Bilkenried; item die
wis genant der Grendel; item die wis gelegen bie dem Rin uf dem Riet; item ir stainbruch und
staingrub ze Roschach" — vor Zeiten an Abt Eunos Hand aufgegeben, der sie auf ihre Bitte den
gekannten beiden Frauen in Pfandes Weise lieh mit dem Rechte, die Güter samt ihren Zugehörden zu
gemessen nach Laut eines in ihrem Besitz befindlichen von den fünf Brüdern und Gebhart Ehinger^
Stadtammann zu Constanz, gesigelten Briefes.'^ — Roschach, samstag nach sant Bartholomeus tag ^
1419.
») Vgl. Urkdbeh. IT Nr. 3254, 8. 665 f. (Arbon. 1402. Juli SO.)
StidtarekiTStfiaUen, Tr. T, Ir. 28°. — Pergament-Original; das Sigel ist abgerissen. — Die Urkunde stamn».^
wie eine altere Archiysignatur erkennen lässt, aus dem Stiflsarchiv St. Gallen.
Heinrich IV. 1419-1426. Jßj
aT75. — 1419. Aagast 26. (8t. eallen.) — Abt Heinrich (IV.) bestätigt im Hof zu St. Gallen
dem Eonrad von Heidelberg (Haidelberg) auf dessen Bitte die Lehenschaft über «den hof ze Löppach
(Lipach) und den hof ze Hall und den Fridlisperg; item den Wildisperg und daz Haiden
und waz darzu gehört, und den hof ze Schaigenwila und Winklen und waz darzu gehört.* —
Sampstag nach sant Barfcholmeus tag, 1419.
Stiftardüf StteUeit LehenrekiT Bd. 74, 8. 192. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Darunter die Notiz:
»Prestitit homagium^.
«776. — 1419. August 26. — Die Brüder Konrad undUlrichBlarer (die Plarer), Bürger
zu Constanz, verkaufen an Rudolf Mayer von Altstätten ihren grossen und kleinen Zehnten
am Eornberg, im Altstatter Kirchspiel gelegen, »es sjg kornzehend ald winzehend oder schmalsat-
zehend", ein Lehen des Klosters St. Oallen, um 78 ff C. ^. Der Verkauf ist vor Abt Heinrich (IV.)
von St. Oallen gefertigt worden. — Samßtags nach sant Bartholomeus tag des zwelffbotten, 1419.
Stiftnitldf 8t. Mlei, F. F. 1. A. 6. — Pergament-Original. Es sigelt Konrad Blarer f&r sich und seinen Bruder,
der tur Zeit noch kein eigenes Sigel hat; das Sigel hängt, jedoch ist das Bild abgefallen.
2777. — 1419. August 26. Lindau. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert in
Lindau dem Burkart von Werdenau auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Heinrich (IH.)
gesigelten Briefes zu Händen seiner Ehefrau Clara, »ÜtzenSchribers säligen" Tochter, die Lehen-
schaft über „die mittel müli zeHeymenhofen, da Peter Gogel uff sitzt, und die under niüUi, da
die Schlaissin uff sitzt; item daz g&tli, do Hans Künbel uff sitzt; item daz g&tli, doGl&ssKess
uff sitzt; item daz g&tli, daz Claus Schmid inne hat; item daz gAtli, da Haintz Slaiss uff sitzt;
item daz gfttli, daz Cüntz Maiger buwt; item ainen wingarten doselbs; item ain gfltli ze Bätznang*.
— Lindow, sampstag nach Bartholomei, 1419.
StlflarckiTSt.Wlei,Bikeh«irur€hiTBd.l941, f. m^ — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
»778. — 1419. August 27. Neu-Ravensburg. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen
fertigen zu Neu-Ravensburg „C&ntz Wishopt* von Neu-Ravensburg und seine Ehefrau Anna,
die Tochter Heinz Kellers selig, mit ihrem Fürsprech Niggel Ruprecht und mit Eglolf dem
altem von Rorschach als Vogt der Frau dem Konrad Hinderhofen, weiland Bürgermeister zu
Wangen, einen jährlichen Zins von 5 Malter Haber Wanger Mass, 30 / /^ C. M., Wanger Währung,
und 1 Fasnachthuhn aus gewissen Lehen des Gotteshauses St. Gallen, welche die Frau von ihrem Vater
8«lig ererbt hat, nämlich aus dem Gut genannt „dez Kellers Brftl ze der Nu wen Ravenspurg, — der
do stösst an dez Linden akber* — , aus dem Gut genannt „daz Wydah, — daz do stösst an den jetz-
g^nanten BrAl und an die Argün**, und dem Gut genannt „daz Alte Gut, och gelegen zö der Nüwen
^venspurg". Der Abt nimmt den Zins von den Verkäufern auf und belehnt damit auf ihre Bitte den
*^äufer. — In ünsers gotzhus vestin ze der Nüwen Ravenspftrg, sunnentag nach sant Bartholomeus
^f, 1419.
StiflBaTchiTSt.(Sall«in, T. T. 8. 1.1. — Pergament-Original; das Sigel bangt eingenäht.
21
162
Heinrich IV. 1419-1426.
I
Abt Heinrich (IV.) von St Gallen bastätigt die Rechte und Freiheiten der Sladt^
"Wangen und genehmigt die Stiftung einer ewigen Messe daselbst
l^^'nng^di. 14111. Aogast 27.
Wir Haiti rieh, von Gotts gnaden abt dez gotzliüs ze Saiiigallen . . ., verjehen und tun offiiiharj
kimt mit dissem biuefe: Als wir ze Wangen in die statt ingefaren sien nach ün^^ers gotzhus herkomenj
gewonhait und rechten^ daz do för uns kament uff denselben tag unser lieben getiüwen, die ersamen,
wisen börgermaister und rate der vorgenanten statt ze Wangen und hant do an uns gnadklich begert
und erfordrei, daz wir in alle ir ffryliait, brief und privilegia. gewonhait und recht, so sie von iinsim
vort'arenden übten dez obgenanten ünsers gotzhüs ze Santgallen herbracht und erworben haben,
contirmiren und bestäten und insünder, daz wir in ir lehen, so sie zö gemainer statt banden haben,
grmdklich ze lihen geruchtint in aüer nntss, nls die van nnsern vorfarenden in gelihen sint, nach irer
brieff innehält. Und hatten uns utf duz aber insihider von ainer ewigen mess wegen, die sie willen haben
ze stÜRen und uffzeriehten, durch Götz dinst ze nieren. Also haben wir angesehen der obgenanteii^B
l>urgennaisters und rate von Wangen getrüwe dinste, so sie ünserm gotzhus dik getan hant und in
kunfligen ziten tun sOllent. und niügent, und ir demütige bett und haben in also aüe iro tfriliait, brief
und privilegia und ir gewonhait und recht . . . confirniiret, geveslnet und bestatt, confirmiren, bevestnem
und bestatten in die in crafft disses briefes und haben in och domit uff denselben tag alle iro leben
so sie von ünserm gotzhus zft genminer statt handen liRben, gnadklich gelihen in aller inass« als iro
lehenbriefe, die sie darumb von ünsern vorfarenden haben, lütent und sagent. Und wir günnen und
erlöben in ouch ain ewig mess ze stifften und uffzerichfeen und tun in darinne die gnad und flfrihait,
wie in die ünsir vortarend getan haben von der ewigen mess wegen, die man nenjpt unsir Frowen me^ss,
in aller raass, ob derselb brief und alle iro briefe von wort ze wart hirinne verschriben stünden . , «^
— Wangen, sunnentag nach sant Bartholomcus tag, 1419. ^|
k. UuiLs* UEid StoatHurclih Stntljcart, 3ft. !ll. 4. - Pergament- Original mit offen hangendem Sigel. — An eine etwas
Mpiitert^ Abschrift, im Lt- henbiich Abt Heinricha IV. (Stiftsarchiv St. Gallen, Lehenarcliiv Bd, 74), S. 355 f. schliesaen sich
noch die Notiaeii: ,,Memetitöte, das die lehen gelihen aiind ainem burgermaister und allen nachkomenden burgermaifltem
Aü Wangen zu gemainer statt handf-n unca t*n ains küntftigen Herren von Sant Gallen infaren und «ükonff^ — und
,J>a/. sind lehen der von Wangen zu gemainer atatt handen von mim lierren von Sant Gallen: der Gysenbcrj
der Kampffaker, der jÄrzol, das gut Bongarten, der Kornmarkt und das gut Ahegg^. — Dann folgt S. S51
eine auf Abt Kasparn Einzug zu Wangen bezügliche Eintragung.
Hieher ist noch eine andere Eintragung im gleichen Lehenbuch zu ziehen:
.Anno Domini MCCCCXVIIIK Am Hunnentag nach ßartholomei reit rayn herre abt Hainrich in ze Wangen,
und swurent im die von Wangen, im und dem gotsthusi au Santgallen «ine recht ze tugint und sinen fromen xej
fiirdrent und sinen nehaden ze wenden und im truw und warhait laiatin und im sine und HincH gotzhus recht zaige
und Äagt^n, wo sie e^ von im odir jeman v >n ainen wegen gefraget werden, als in Oot helff und die haüigen.
An dem.selbi^n ^unnentagt^ noch «issein hat myn herre (^nBe nachgedchrebeu leben gelihen ze Wangen''* . . . efe
SUriHäirfliiv StJJalkü, L^^liPnarrlatv Rl 71, Ji. U)2. — Eintragung von der Hand des abtischen Schreibers. — Vgl. dazu oben
Nr. 2578 Note am ychlu:4f*.
2780. - 1419. AugiiBt 27. Wanereil, -^ Abt Heinrich (IV,) von St Gallen erneuert
WaiigtMi hl ,,Hainczen tlertrichs, untsers wirts*^, Haus dem Konrad von Nidegg, Bürger zu
Kavensburg, auf dessen Bitte die Lehenschaft über ,zwen höf ze Obren-M atczen und zwen höf
ze Nidren-Matczen und ainen hof in dem Albris und die Hagmüli". — Wangen, sunnentag
nach sant Bartholomeus tag, 1419.
StirtMarchh HLfiallrn. Meuarrhiv Bd, 74, S. M. — Eintragung von der Hand dea abtiachen Schreibers,
inu
1
pn,
et«9
Heinrich IV, 1419—1426,
163
2781, — 1419. August 27. Wangen» — AM Heinrieb (IV.) von St. Gallen erneuert; zu
Wangen in Heinz Hertrichs, ^nmers wirts*, Haus dem Hans Gulling, Borger zu Isni, auf
Grund eine^ von Abt Heinricli (HL) gesigelten Briefes die Lehenschaft Über ,ainen wingarten m
Jlittd, in Wasserburger pfiirr gelegen» und daz hus, hofstatt und hofraiti darinnc, — der ainhalb
KtoDet an die strass gen Lindow und anderbalb an die wideniguter der kilehen ze Wasserburg* — .
uf die Bitte des Belehnten nimmt sodann der Abt das Lehen wieder von ihm auf und belebnt damit
Tilhelm Rudolf, ebenfalls Bürger zu Isni, den Tochtermann des Hans GuUing» dem dieser den
IVeingarten samt Zugehörden verkauft hat. Dabei gibt der Abt die Zusicherung, dass er beim Tode
Belehnten oder wenn dieser den Weingarten und das Haus veräussern wolle, beides den Erben oder
en Käufern verleihen wolle, i^mannan ald frowen, knaben odir tochtnln in allem recht, als ob sie alle
ian odir knaben wärini'. — Wrangen, sunnentag noch sant Bartholonien tag, 1419.
Stiftfiaithiv Stfiftll^n, Iphenarthii Bd. 74, S. M f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2783* — 141». Anglist 27, Wangren, — Abt Hein rieh (IV.) von St. Gallen erneuert zu
Wangen in Heinz Hertrichs, „unsers wirts*. Haus dem Andres Wermaister, Üienstmann des
Bottesbauses und Bürger zu Wangen, die Lehenscbaft über alle Güter, die er nach einem vorge-
•riesenen, von Abt Heinrich (lU,) gesigelten Briefe vom Gotteshaus St. Gallen zu Lehen hat, näujIJch
^disse nachgeschriben bürg» burgstal, zehenden» höf, holtzer, jarlich zins, gult, lüt und guter mit Iren
ugehorden . . ,: dez ersten die bürg Haldenberg mit lüt und gut und mit aller zugehord; ik»m den
ehenden, den man nempt den großen zehenden, ze Wangen in dem kilclispel gelegen und dovor, als
r den von Ulrichen Vonenberg. sinem vettern seligen, erkÖft hat und dovon dem gotzhus ze
[ant Gallen jarlich ze zins gant x malter habern Lindower mess: item all dit* zehenden, dii' dez
ibgenanten Vonenbergs säligen vatter seligen verlassen hat; item all die zehenden, die in dem kilch-
ze Wangen und dovor gelegen sint, die in daz lehen gehoreni, daz w^ilent der von Montfort
n ist; item die zehenden» die do horent in den maigerhof ze Wangen, und Ärh den zehenden
ron den ackern, die in denselben maigerhof gehorent, die der obgenanten Wermaister gewesen sint;
•m den zebenden ze Wangen, klainen und gi*oÜen, den sin vatter salig umb sinen vettern Ulrich
ermaister von Pfaffenwiler erköft hat; item alli die hoHzer iniHochholtz gelegen, die er
b die obgenanten Vonenbt^rger selig, sine vettern, erkÄft und von sinem vatter seligen ererbt hat;
m. den bof zAni Huntprechts gelegen, den Rösch jetzt buwt, mit wyern und aller zugehord, als
er den vor zyten erk6ft hett unib graff Hain rieh seligen von Montfort; item den hof zum Hunt-
rechts gelegen mit burgstal und wyern und aller zögehord, den er umb Andrös Zeu dring von
indow und sin wib erkoft hat; item ain malter habemgelds usser Cuntzen K russlers hof ze
onrted; item den hof, den der jung lang Ruf buwt, der Clawsen von Haldenberg waz, ze
onriet gelegen; item die gut ze Winthusen, die Haintz Winthusen buwt und Joz, sin bruder,
ind den zehenden doselbs*. Der Abt gesteht dem Belehnten in Anbetracht der bisher von ihm dem
laus geleisteten Dienste auch ausdrücklich das Recht zu, diese Besitzungen zu versetzen oder zu
rkaufen» an wen er wolle, mit dem Versprechen, sie den neuen Besitzern oder nach Wermaisters Tod
ten Erben verleihen zu wollen. — W^angen, sunnentag nach Bartholomei, 1419.
Stifttarfhiv St. Mttüfn, Lfbeiiarrlih B^, 7i 8. 171 1, — Eintra^ing von der Hand des abtischen Schreibers,
iS78S. -- 1419. Äöjä:il8t 27, Wangtm. - Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen nimmt zn
If a n ge n in H e i n z H e r t r i c h N . , u nsers w^ irts ' , Haus auf Bi tte des Bö rgermeisiers Heinrich Vo g 1 1 i
tid des Rates der Stadt Wangen ,daz höwachß ze Bongarten und den bongarten doselbs und die
Heinricil IV. 1419-1426.
acker und den zehenden dam z mit aller zu gehör den*, Lehen des Gotteshauses St. Gallen, von der Stidt
auf lind belehnt damit den Andres Werma ister, Dienstmann des Gotteshauses und Bürger zu Wangen,
dem die Stadt diese Lehen verkauft hat. — Wangen, dominica proxima post Bartholomei.
StlftHircliii Ht.liallPii« Ubenaithiv M, 14, H. M% 1 — Entwurf von der Hand dm abtiachen Schreibers. Es sigelxi der Abt
und die Stadt ^voii dez Terkofeus und ufgeben» wegen*. — Die JahnEahl iat weggelasten, darf aber mit Sicherheit taf
1419 angesetzt werden, da der Schreiber ursprüBglich geschrieben batte ,,ze Wangen ut supra'S d. h. wie Nr 2782»
»784. — (1419, August 27. Waiigeii.) — Abt Heinrich (IV) von St. Gallen nimmt (:
Wangen im Hause des Heinz Her trieb)" auf die Bitte von Heinrich und Rudolf, genannt die
Gremiich, ,daz gut ze Blömuow, daz bnrgstal nnd zehendstadel mit aller zugehord, daz Cftnci
Stib buwt, und darzü den obgenanten CöntzenStouben und Hansen Si6ben kind halb*, Lehen
des Gotteshauses St. Gallen, welche die beiden Gremlicb und ihr Oheim Hildebrand Snrg innegehabt
haben, von ihnen auf und belehnt damit den Andres Wermaister» Diensimann des Gotteshause»
und Bürger zu Wangen, dem jene die Lehen zu kaufen gegeben haben.
if statt. Ait»4T Anfiib«n it% iinf«.ah ^ivt ■qprm'* f«. Kr. STÜUly fMebrftb«n.
Stiftaarfliiv St «allen, Lehpliarflliv Bd. li, 8. 174 f. — Entwurf von der Hand des äbtiachen Schreiber». Ea sigeln der Abt
und die beiden Gremiich für sieh und ihren Oheim, - Das Datum fehlt; es steht einfach „ut aupra''^ (Nr, 27^).
1410. Aa^^iiiit JS7« Wang^en« - Abt Heinrich (IT.) f^on Si Gallen nimmt zu Wangen in Heinz
HertrichH, ^unser^ wirtez*, Haua aef die Bitte von Heinrich und Rudolf, genannt die G rem lieh, das Gut
,>genant Bü tman storff", Lehen dea Gotteahanaea St. Gallen, das »ie an Kl aua, Hans und Jakob , genant die
Maiger» verkauft haben, auf wnd bolehni damit die Käufer. — Wangen, lunnentag nach Bartholonieus tag, 1419.
SUftsarrhJT St, ßnllfli, Lf hrnarchlv M. 74, S. IftU — Entwurf von der Hand des äbtischen Söbreiber«.
20^
I
I
2785, — 1419. Aiwtst 27. Wailg<*Ti. — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen nimmt
Wa n ge n in H e i n z H e r t r i c h s , , nnsers wirts* , Haus von Wilhelm Säger von Ravensburg, der
an Stelle seines ehelichen Bruders Hartman Säger vor ihm erscheint, den ^zehenden ze Asse, klain
und groß* , Lehen den Gotteshauses S t, Q a 1 1 e n , das Hartman Säger an Klans Sunthain, Bürger
zu Ravensburg, verkauft hat, auf nnd belehnt damit den Käufer zu seinen und seiner Ehefrau Wal-
purg gemeinen Händen mit der Vergünstigung, dass die Frtui des Lehens geniessen soll ^in glicher
wis . . ., ob sie ain mau ald knab wäri". - Wangen, fäunnentiig nach Bartholomei, 1419.
Stiftsarfhii Sl.Walbii, Lphpiiintliii Bi 74, S, 171 — Entwurf von der Hand deg ilbtiBchen Schreiliera.
2786. — 1419. August 37. Wailgeiu — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
Wangen dem Eberhart von Wiler, Dienstmann des Gotteshauses, die Lehenschaft über ,di€ vts
genant die Alte Bnrg mit tut und mit gut; item den kelnhof ze Schalt egg mit gericht^en, zwingen
und bannen, mit vällen und gelassen nnd mit allem dem, daz dem hof Jena zugehört, nnd öch die tabem
ze Schaitegg; item zwai fuder höwgeltz uss dem kelnhof ze Wiler, daz uff der Braiten ze Wüer
gewachsen si*, mit dem Vorbehalt: »als vern die obgenanten guter alli lehen sint: wön fUnd sich, daz
dero Jena ains von unserm gotzhus verpfänd weri, so sollen die lehen, so wir dem vorgenanten Eber-
hard von Wiler getan hant, unserm gotzhus , . . an der losung desselben pfands . . . unschädlich sin*«^
— Wangen, suntag nach Bartholoniei, 1419. ^|
Stiftairchiv St.fiallen, bhenarffciv Ud, 74, S. 141 f. — Entwurf von der Hand dea äbtiachen Schreibers. — Dazu unten am
Rand (S. 193) die Bemerkung: ^ Anno etc. XXXIII*' am sampatag vor Mathei (1433* ^efltember lH») enpfieng
Hau 8 Rudolf von Wilar zu ainen und Eberh(arta) sina b rüdere gemainen banden die lehen. als (sie) Eberh(art)
TonWilar, ir vatter telig, von dem gotzhus gehebt bat, als die abgeecbrift dea briefa inhat.'
Hammh IV. UJ9— 1426,
165
1419. Au^Qfit JS7. Wnngeii. — Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen erneuert zu Wangen in Heins
lertrichs« ,,un8er3 wirtez**, Haus dem Eberbart von Wiler (Wilär) zu seinen und «eines Vettei'3 B n r k h a r t von
Hier, sowie de« Hans und Fölke von Laubenberg (Löbenberg) gemeinen Händen die Lebenechaft über „xvj malter
labergeltx Lindo wer messt unser dem kelnbof ze Wilär und viii,j malter habergeltx Santgaller me»s^ das man nempt
wiaatt» Uji8 allen den hofgutem, die »e Wilär in den kelnbof jendert gehorent, — und denselben wisatt sol man
lle jar uff sant Thomas tag vor wibennahten jr-e Wilär in den kelnliof weren. jedennan sin anzal; waz aber da zerunni,
solti ain keller ze Wilür erfüllen, er mocht dann berechnen, wa ez liggi — ; item vier malter babemgeltz, ocb
antgaller meae, ze wisatt usaer dem kelnbof ze Scbaitegg, och uff sant Thomas tag ze wärint« als von alter ber-
omen lat^. Von diesen Zinsen steht je ein Drittel dem Burkbart und Eberhart von WOer, das dritte den beiden von
ftnbenberg zu. — Wangen, sunnentag nach sant Bartholomeus tag, 1419.
ilf St. tollen, lehfnarfhif M. i4, 8, 270. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers. — Vgl. unten 1420,
58787. — 141», August 2S, LEndaa. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu
jindao dem Ulrich Btirgi, Bürger zu Lindau, in Trägers Weise zu Händen des Spitals zu Lindau
"die Lehenschaft über »den zehendeu ze Wergiswisen, grosst^'U und klaineu, als die spitaler den erk 5 ft
hant von Wi 1 h elmen Säger von Ravenspurg, und zwai tail des zehenden zeEttikilch, klains
und grossen, als sie den erköffc habint umb Hansen Säger von Ravenspurg". — Lindow, ipso die
beati Pelagii, 1419.
StÜtartliiv 8t liiillf n, lek^'Dxrrhiv Ed. 74, 8* 367. — Entwurf von der Hand des Itbtischen Schreibers.
2788. — um August 28. Lindflii. - Abt Heinrich (IV.) von St Gallen erneuert zu
|dau dem Heinrich Wermeister (Warmaister), Bürger zu Lindau, auf dessen Bitte die Lehen-
ift über die Höfe, Zehnten und Leuten die derselbe von dem Gotteshaus zu St. Gallen zu Lehen hat,
latnlich: »de« ersten den nidren hof ze Swartzense; item zwen höf zem Madelgunz; item zwen höf
Wolffartz; item den hof zem Hirsperg; item den hof ze der Wis; item die zwen hof und
las gflt ze Seh aide r will er; item ab und usser dem zehenden ze Tic h 1er ried, wer den inne hett,
ij malter und ain scheffel habern Wanger niess järlichs geltz; item den zehenden zem Wolffartz; item
den zehenden ze derWisen; if-em den zehenden ze Keferhöfen; item den zehenden ze Fall er ai;
item den zehenden zem Bö c hei; — und dis nachgeschriben lüt; des ersten Frikken Abi ers saligen
kind, Görgen Abier, Lienhart Ahler und Briden und Annan, sin tochter; item Hansen Abier,
sin wib und sine kind; item CÜntzen den alte(n) Abier und Cftntzen den jungen Abier, sin wib
und sine kind, den muller; item Peter Webers säligen kind halbi; item Cäntzen ab Rutis zwo
tdcht'er halb; item Rüffen Webers säugen wib und kind, WäUzen und Hansen, und andre sinti
kind; item Hansen Smeltzjsen den jungen, sin wib und sine kind; item Märken frow von Sig-
mars und ire kind halbi; item Hansen Hiller und sin wib; item Clawsen Übelli; item Ruf fen
Abiers sfin*. — Lindow, sant Pelagien tag, 1419.
8tai»wliTSt.<Jillfn. BfichPrarrliiilW liMI, riäUK - Entwurf von der Hand des Öbtiacben Scbreibors.
2789. — 1419. August 38. Lindau. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu
Lindau dem Benz und Konrad Seher. Bürgern der Stadt, auf ihre Bitte zu ihren, ihres Vetters
Oswald Seher und ihrer Erben Händen die Lehenschaft über gewisse jäh i*li che Zin.se, nämlich 6 Scheffel
Haber und 1 ff ^ (1 M, aus dem Hof zu »Hohenwilar und ain schwin ald vier und vijß ^ do-
rf^*, femer aus dem Meierhof daselbst 1 ff ^ und 1 Malter Haber und 2 Hühner ^ze wegilos", sowie
m^ß ^ aus dem Hof, ,do die Lippen uff sitzent . . . Und als sie die vesti Schonburg mit lut und
gut und aller zfigehord von dem edlen herren gi'affenHugen von Mont fort, herren ze Pfannen-
166
Hßmrich TY. 1419-^1426.
berg, erköffi haut", belehnt sie der Abt auf ihre Bitte auch mit alletti, was da ,lüt ald gut* als Uhen
des Gotteshauses erfunden werde. — Lindow, sant Pelagien tag, 1419.
Stift«arfliiv St, «allen, LelfnarrÜT U. 74, S. IM f. — Entwurf von der Hand des abtiftchen Schreibers.
2790. — 1419. St*i)tc*mber 8, — Hans Iberger, genannt Wal bei, Bürger zu St.Gallen,
sessbaft zu Wil, hat mit seiut^r Jibefrau Else und ihrer beider ebelicbem Sohn Hans unter Em-
willigaDg Abt Heinrichs (IV.) von Bartholonie Blarer (Blarrer), Baumeister des Gotteshauses
St. Gallen, als ein rechtes Zinstehen ,dez buws ze Santgallen mtinster aigen gut, genant und gelegen
ze Bilbenlo bi Wil und vor ziten der Koppen gewest isf. übertragen erhalten gegen einen jähr-
lichen Zius von 4 Mutt Kernen St. Galler Mass, je auf Martini nach St. Gallen zu entrichten. Dagegen
gibt Hans Iberger mit Zustimmung des Abtes för sein und seiner Vorfahren Seeleaheil an den „buw
dez vorgenanten gotzhus ze Santgallen ainen akker, den man nenpt der Ritter in akker — stoßt ain-
halb an der kilchen akker ze Wil und andrenthalb an daz vorgenant gftt zeBübenIo* — , UDter der«
Bedingung, dass der Acker ihm selbst, seinei' Frau und seinem Sohn als ein rechtes Leibding zustehen,™
nach ihrem Tod aber ganz an das Gotteshaus fallen solle. — Ipso die nativitatis sancte Marie, 1419.
ÜÜfturchh Sil. litt Itri]. Rörlierarrliiv Kd. 1941 T 117. — Entwurf von der Hand des äbtificben Schreibers. -- fCs sigeln Hans
Varenböler, Bürger zu vSt, li allen, fiir Hans Iberger und der Abt. ^_
»791. '
Eberhart von Ramswag verzichtet gegenüber dem Propste und dem Abte von
St. Gallen auf alle Ansprüche auf die Freivogtei zu Ober-Uz\viI» Baldenwil und
anderswo im obern Turgau.
1419. f^epteniber 11.
Ich Eberbai r)t von Ramsch wag vergib und t&n kund . , . von der spenn, stoß und mishellung
wegen, so frow Isaalt Bürgin, myu liebe m fiter selig, Hainrich Walther von Ramsch wag, myn
brüder selig, und Ach ich von langen züten her gehebt hnbent mit wilent hem Johansen seligen von
Bnssnang, probste dez gotzhus ze S a n t g a 1 1 e n , mit hern G ö r ge n seligen von E n d , sinem nach-
komen an derselben probstie, mit wüent herrenCünen seligen und herren H ainrich vouGundel-j
fingen, äbten dez egeuanten gotzbus ze Santgallen, und öeh mit myneni gnädigen herren herreii™
Hainrich, jetz gegenwertigen abte desselben gotzhus, von der fryen vogtye und lüt wegen ze Obren-
U t z w i I , ze B a 1 d e w i I und andirswo in 0 b e r - T u r g o w , die dar/fl gehorent, — dieselben vogtie
ubir lüt und göt und all ir zu gehör de ich und die obgenant myn müter sülig vor ziten dem obgenanten
hern Johanse seligen von Büssnang und sinen nachkomen zö der obgedachten probstie dez gotjchus
ze Santgallen banden für uns und den obgenemten Hainrich Walther, mynen brüder, für den
ich und die egenant mvn mßter hi rinne vertröst und versprochen habent. und für ünsir aller erben ze
lösen geben und zu desselben bern Job ans en von Bussnang und siner nachkomen und der egedachten
probstie banden bracht habent; dorwider aber der obgenempt myn brftder Hainrich Walther to4|
Ramsch wag und Ach ich darnach für kungklicben liofgerichten und Romseben kungen etwaz brief und
urkund erworben und erlanget haben — und öch von sechzehen muft kernen Wiler mess zinses wegen,
die mir von der obgedachten prol)stie von zwelff jaren uzgestanden warint, und von dez schaden und
kostung wegen, so ze baider syt daruf gelöfen ist: daz mir der obgedachte myn jetziger gnädiger
herre abt Hainrich umb die vorgedachten zflsprüch, stöss und misshellung nach mynem nutz und
willen volkomen uzrichtung und gniig getan hat und daz ich umb dieselben sach, züsprüch, stöss und
misshellung mit demselben mynem herren abt Hainrich von der obgenanten sins gotzhus probstie
und
168
Heinricb IV. 1419-1426
Femer ist hieher coch eine zweite undatierte EiDtragung im nämlichen Lehenbuch zu ziehen:
P41Ü« a^eptember II.) — Abt Heiiiricli(IY.) yon St.Gallen erklärt, die ' 64 Mutt Kernen Witerl
die Ha na vonBuasnang selig, Propst den Gottesbauaes St. Gallen, mit Zustimmung Abt K n o o s und des Conreatet
aua etlicht?n Propsteigütem dem Eberhart von R a m a w a g , f^ienstmann des Gotteshauses, dessen Bruder H e i n r i cli
Walther und ihrer beider Mutter Frau »^I« aalten" auf einen Widerkauf vor Zeiten zu kaufen gegeben habe» Beieu
bii auf 16 Mütt Kernen jährlichen Zinses Äurikkgelöst, und der Rest könne mit 100 0 Pfg- zurück gekauft werden; doch
habe er dem Eberhart von Ramswag aua besonderer Freundachaffe die Zusage gegeben, dass er oder iseine Nachkommjen
niemand andrem die Ablösung gestatten würden. J
StiftüartMv St. Wallen, LfheDairhiv Bd. 7il 2.56. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreiberft.
1419, September 11, Mt.Crallen, — Abt Heinrich (lY.) verleiht im Hofe zu St. Gallen dem Eber-
hart von Ramswag. Dienstmann des Gotte&hauaea, auf seiue Bitte ,,den hof gelegen ze Höfen ander der Nu wen
Lochen, und den wingarten, dobie gelegen* und ain gutli, genant Zinämaua gutli, och dobie gelegen*^*, die früher
Ritter Burkhart von Lochen aeüg vom Gotteshaus zu Lehen hatte und die nuu ak Erbe auf den von Ramawag
gekommen aind. — Sant Gallen» saut Felix und Regulen der hailigen martrer tag, 1419»
StirUarchiv Ht.titUen, klieiiarthiv M. 74, !II81>, — Eintragung von der Hand den äbüschen Schreibert.
»792.
Drei Bürger von Constanz» ein Bürger von St. Gallen und drei Landleute von
Appenzell verbürgen den Ehevertrag zwischen Konrad Hornbog von St. Gallen
und Anna Fässler von Appenzell. j
1419. I^epteiulier 11. ^
Wir als imchgeiiemteu Herrn an Maisterli und Hans Gut tinger und Hain rieh Nagel
und Hans Hornbog, alle burger ze Costentz, und Hainrich Marschälle, burger ze Sant Gallen,
und Cönrat Styger und Ulrich Kölbiner der elter und Ulrich Kölbint^r der jünger, des vor-
genanten Kölbiuers elicher nuiu alle drj lantlüt ze Appetizell, tönt kunt . , .; Als da finser lieber
fründ Cünrat Hornbog, der salwürker, burger ze Sant Gallen, ain elich husfrÖwen genanien hat
genamt Anna Vässlerin, Ülri ch Vässlers säligen von Appenzell elichi tochter, dieselben Annen
Vässlerinen aber ir mütt.er und Hans Vansler, ir elicher brüder, und ander ir fründ dem vor-
genanten Cünratten Hornbogen, Ünserm lieben fründ, gegeben haind mit sölichen Worten, begriflfungen
und artikkeln, als hienich geschriben stat an diseni brief: (1) Item des ersten, so haben wir aUe ge-
mainlich und unverschaidenlich gelopt und verhaissen und syen öch darumb bürgen und wer worden,
das der vorgenant Co n rat Hornbog der vorgeschribnen Annen Vässlerinen, siner elichen fröweo,
alles ir varend göt, das m zu im bringt, gantzlich widerlegen und zu iren banden bringen sol nach
landesrecht ze Appenzell mit ir fründen wissen und willen, wie denn erber lüt zitlich und beschaiden-
lieh dunket sin. (2) Och haben wir gelopt und verhaissen: wür, das der vorgenant Cftnrat Horn-
bog der vorgenanten Annen Vässlerinen ., . ir gelegen gÜt dehaiuost verköffen oder veränderen
wölt, das sol er dem vorgenanten Hansen Vässler, sinem lieben scliwiger, des ersten anbietten und
ze k&ffin geben, wie denn biderb und erber lüt zittlich und beschaidenlich d unket sin, Wölt er aber
das denn nüt kiffen, so mag denn dannenhin der vorgenanfc Cüurat Hornbog dieselben ligenden
gÄtter andren lütten wol ze köffin geben, wem er wil, und sol denn daisselb ligend gftt der vorgenanten
Annen Vässlerinen . . , öch widerlegen und zÜ iren banden bringen nach landesrecht ze Appen-
zell und nach ir fründ rät und mit iro willen, wie erber lüt zitlich und beschaidenlich diinket sin.
(3) Wärr 5ch, das dehain stösa jemer dar tan wurdind, wenn wir denn von der vorgenaot^n Annen
Vässlerinen fründen ermfmot werdend, so sollen wir gen Appenzell in das dorf komen und sollen
Heinrich IV. 1419—1426. 169
Düt wider dadaonen komen, ee das wir die sach schlecht gemachend und dem allem genög beschicht,
als diser brief wyset und sali.
Öch vergich ich vorgenanter CünratHornbog, das ich gelobt und verhaissen han, alles das
war und stät ze halten und dem gnüg ze tünd, das die vorgeschribnen min fründ für mich vertröst
und verhaissen haind ...
Mäntag vor des hailigen crützes tag ze herbst, 1419.
StiflarcUT StOallei. V. 4. B. S. — Pergament-Original; das Sigel des Eonrad Styger, der für sich und die andern
8iel>en Bürgen sigelt, hängt eingenäht.
%798. — 1419. September 12. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
im Hof zu St. Gallen dem Heinrich Nagel, Bürger zu Constanz, auf dessen Bitte die Lehenschaft
ül>er ,ainen wingarten ze Bernang im Rintal gelegen, den man nempt der Rain hart, der vor
zyt«n Hans(en) Slossers von Sant Gallen waz, — und stoßt ainhalb an den wingarten, genant der
Lomp, und obnen an Hansen Loppen von Bernang wingarten, und stoßt och an der Phillippen
Bl arerin von Sant Gallen wingarten, och genant der Lemp, und undnön an Hainis Yedrers
TOE Bernang wingarten*. — Zinstag noch Felicis et Regule, 1419.
StiftarehiY St 6illei,LeleurchiYN. 74,8.14(1. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
%794. — (1419.) September 12. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert der ehr-
baren Frau ,Anna Motzin, Guntzen Motzin seligen elich frow", auf Grund eines von Abt Hein-
r i ch (UI.) gesigelten Briefes zu Händen ihrer ehelichen Kinder „Cuntz, Hans und Peter die Motzen
und Else, Greta und Ursula die Motzin" die Lehenschaft über ein „gutli, daz man nempt Wis-
flecken", unter der auch im früheren Lehenbrief enthaltenen Bedingung, dass die Belehnten gegen
alle Ansprüche, die etwa auf das Lehen erhoben werden sollten, vor dem Abte Recht suchen sollen.
— Feria tertia post Felicis etc.
StiftttiekiT StOallei, LehemuxlllY Bd. 74, S. 147. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Die fehlende Jahr-
zahl 1419 darf wohl ohne Bedenken aus der vorangehenden und folgenden Kintragung (Nr. 2793 und 2811) auch hier
eingesetzt werden.
Ä795. — 1419. September 13. Steallen. - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen nimmt
auf die Bitte des Hans Spiesser, Bürgers zu St. Gallen, „sin hus, hofstat und hofi*aiti und den garten
därhinder, alles an ain(an)der gelegen ze Santgallen in der statt an Spisergassen, zwüsschent Hans
Vogels, des kuppfersmids, und Ulis von Albisperg htisern und ho&aitin, an der statt ringmur, und
sinen garten vor Spisertor, enzwüsschen Ulis Burgowers erben und Herman Metmaneggers
Sorten gelegen", Lehen des Gotteshauses, die jener früher empfangen hat, auf und belehnt damit ihn
'^lid seine Ehefrau Adelheid Völi, Caspar Völis, weiland Hofammanns zu St. Gallen, eheliche Tochter,
^nd ihre ehelichen Kinder Hänsli, Else, Ülrichli und Anneli „ze rechter gemaind", mit der Be-
^immung, dass auch Kinder, die den beiden Gatten noch geboren würden, „diser gemaind geniessent
^^d der ingelibet sigint". Danach nehmen vor dem Abt die beiden Gatten einander „ze rehten ge-
'^^'ndem" an über all ihr jetziges und künftiges liegendes und fahrendes Gut. — Santgallen, an
^^ haiigen crütz abend ze herbst, 1419.
StiftarddrSttellei, LeheurehiY N. 74, S.287f. ~ Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigelt »von
^^ lehenschafft und des gerichts wegen* der Abt, ,von der vogtie wegen* Heinrich War man, ,der och der frow
•^«ielhait erkomer vogt was in diser sach'S Ulrich ob demBerg, ihr Fürsprech, HansSpiesser „von der sach
^^^n" und auf Bitte der Frau Heinrich Zwick der jüngere.
22
170
Heinnch IV. 1419-1426.
2796. - 111»- September 14. StGallen». - Vor Abt Heinrich (IV.) fertigt im Hofe lu
St* Gallen Else Schorin, die Ehefrau Uli Stainibrunners von Arbon. mit ihrem Gfttieiifl
ihrem vom Gericht beigegebeiien Vogt Ri\di Gelter, Bürger von St, Gallen, nnd ihrem Fürsprech Uli
ab dem Berg, ebenfalls Bürger zu St. Gallen» „den akker und böngart^ti gelegen ob Rinegg, genant
in der Grob, — stossent an wilent Burkart Nostlers wingarten, genant die Grub, und an dea
Swertzenberg" — , Lehen des Gotteshaoses, die sie samt Zugehörden um 13**8' ^ an die Brüder
Kunz und Uli Keller von Tal verkauft hat, den Käufern, und der Abt belehnt diese damit —
Sanfcgallen, an des haiigen crütz tag ze herbst, 1419»
«) Vlebt r«3>« <lvtLlliei]. kftnsit« mueh uVt <iiUj) v$in. mM
StiftÄarf hiv St. Wallen, lehfuarf hiv Bd. 71 S. !fl4 f. — Entwurf von der Hand des äbtiHchen Schreibers, — Es sigeln der Abt
der Vogt und fiir die beiden Eheg^atteD auf ihre Bitte Heinrich Zwick der jüngere.
2797. - U19. September 1«. (St. Gallen.) — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu
St, Gallen dem Rudi Keller von B i e s e n h o f e u , einem Gotteshausniann, zu seinen und seineit ehe-
lichen Bruders Hans Keller gemeinen Hunden die Lehenschaft über ^den hof ze Büsenhofen,
genant der Keller hof, mit aller siner zugehord; item den hof ze Helraarswil, genant der Keller
hof; item iren hof ze Zuckeuried und ain gutli genant daz Aicha, undir B üsenliofen gelegen in
dem Aicha, duz Hainis im Aiehe waz''. — Sanipstag nach dez hailigen crütz tage ze herbst, 1419.
Stitorclih St (lallfü* Lcliriiiirthiv M. 74, 8, läft. — Entwurf von der Hand des äbtiachen Schreiber«.
?rPfftS
a798, -- 1419. September 16. vSt.Ganeiu — Vor Abt Heinrich (IV,) fertigt auf der
zu S t. G a 1 1 e n E l s e N o s 1 1 e r i n , die Witwe Uli E s r i t (s) w i 1 1 e r s selig, mit ihrem ehelichen Bruder
Heinrich Nostler als vom Gericht beigegebenem Vogt und Nigkel Ruprecht, des Gotteshauses
Vogt zu Neu-Ravensbu rg, als Fürsprech „den halben tail von dem hof ze Gaissow, genant Helt-
stadel, und nämlichen disse nachgeschit^jen stucke: dez ersten Scharawatts acker — der stoßt
undnan an Cunen Fricken acker, genant Wolflis acker — ; item daz ober tail in der Langen
Steltzen, acker und holtz — stoßt an Cunen Fricken, capplan» wis — ; item den bongarten ze
Heltstadel, zwüsschent Cunrat Fricken und U 1 ri ch Märken ", nn*t allen Rechten den BrQdern
Hans, Her man und Haini Nagel von Gaissau, Gotteshausleuten, denen sie den halben Hof um
62 ff .^ C. W. verkauft hat, und der Abt belehnt die Käufer damit. — Santgallen, sampstag nach
dez hailJgen crÜtz tag ze herbst, 1419. M
Stiftaarfhiv St. 6ill(fn, LfhpHirrliJi Bd. 74, S. 17S t — Entwurf von der Hand dew abti8<;hen Schreibers. — E« sigeln der Aott
der Vogt und tTir die FVaii tiuf ihr** Bitte Rudi Gelter, Bürger zu St. Gallen,
i
2799, 141», September Ui. St, Gallen. — Abt Heinrich (IV.) uira«ut im Hof zu St. Gallen
von Haini Nostler, Bürger zu Rheiuegg, „ain wis uff dem Riet bie dem birbom gelegen, —
stosst ainhalb an des kelnhofs wis ze Tal und anderthalb uff den maigerhof ze Sant Johans Höhst
und an C u n r a t B r u n n e n wis und an C 1 a w s e n S c h a m 1 e r s ktnd wis'^ — , Lehen des Gotteshauses,
das jener an Wälti Hasler von St Margare teu- Hö chst und dessen Ehefrau Adelheid Rä-
landin um 28 U ^ C. M. verkauft hat, auf und belehnt damit den Wälti Hasler zu seinen und seiner
Ehefrau gemeinen Händen mit der Vergünstigung, dass diese des Lehens geniessen soll »jin glicher wis,
ob sie ain man ald knab wäri'^. — Santgallen, sampstag noch dez haiigen crQtz tag ze herbst, 1419*
Stifliarfliil St.^all*^», Lt^hMiorrlih' M. 74, S. 245. - fclntwurf von der Hand dea äbtiacben Schreibers, — Darunter der Ver-
merk : , I o. G o H g 0 w ff cit* .
IT HI»-M9fiL 171
Scfaiedsprucii öer Sftadi Zürich in den Sir«i:5kec:en rw^scr^-er, i-^*^ Arr«err:?C,^rt^
und den fläa^esn Ljenbart von Junginpen und Fr»cr.hÄr.s vcn Bsxim^r, äjs Vc^;i?n
von Rhe:neic>5>
AUcBL üt iasiem hntM sthesi oder 6$m:i l«$>e^. )^l£C<^s: vur e^r ^xnel^r^!^f:äil^;T ;la^i i>f Tk: ^^T
stan Zf rick: Ak ijt ä^ooK^m. tcss« lin«- kerr Liesln^rT t^xi J;^rc zc^* ur£ Wirr rr.:iici^
leAppenixell sMcrst diMr sackgieschnbefi sso£. >piecL& ;ir:i i^^c^c^. :5C >t rr.:i us^i r^ «rittiai^f^
gehcpi kaai. mS Sbs » ke»a«r sii^ komm« sind r^ o^hd xv^k^i»: cri c.:<ch i:ftbT xtrsfrw*:«^:: k«ri
forsick und die ircn. «ir wir st darcmb ectsckridrir crd i:;<s>{«^e<k-f&. cjeü^ st i^^i^T itf W^der s:i Kej.Wr^
fan gB^ ite VM d» mDes wwr and siix halt«« süIlen und velks. ncAi ouck vir ^Ir.$ ici^IWr. tjO^
md sp^m ae entgckcidrnt diorh der Torg^nanten beider t^iles: usd i:r::s^r g^ns^ic^r Kiign\^$$i^n
eriian botten entsdiafien kene vülen haben cnderwucd^n:
il Des 90 band ouA des ersten die Torgenanten herren die T(^g^ le Kinegg in klag wi$e. mit
mer vorteil begriiEec. in schrift für uns bracht: als st die Tes:i Kinegg ucd das K)i:ial von unüaejrs
iDergnedigosiiea h«reD des Bömschen küngs nnd des heiligen richs viegen tzi pfanies vise innehaben
-- derMlben Terpbndnng st oach g&t knn tschaft Tor uns rougton . da vere Ton alter herkommen«
wer herre oder Togt zft Bin egg were. das derselben henschaft und der vesti rtü Kinegg jer) icher
richstür Tolg«i und werden solt sechsundriertzig pfund Oostentter pfenning üUr die siüten« ä^ dan^s
Tosetzet weren. Andenseiben sechsundTiertzig pfunden brechen inen die egenaiUtr. von Appenttell
und ir lantlCit jerlicher stfir ab zwölff pfund pfenning, minder oder mer« uugevarlich. die inen \%vn vier
jiren noch usstftnden. von jedem jar zwölff pfund. von sunuing wegen der egenanten von Appenttelh
woD die Ton Appentzell meinen, welher ir lantman sve oder werde, das der stiVrfryg siiien si^lle
von den gutem, die doch dem heiUgen rieh zügehören und in der herrschaft« in den ht^fen des R i u-
tilg, nnd nit in der von Appentzell gebieten, twingeu noch l>ennen gelegen syen: und sye ouch
kein ronbstfir, dann das sv von gelegnen g&tern gange, die in der herrschaft h^fen und hofmarken
gelegen sren, dero sich ouch niemant, die dann guter darinue ligend häud, sperre te gebtnU« dann allein
die Torgenanten von Appentzell und ir lanilüt, die meinen, von den gAtern nit te stüreu, als das
▼on ilter herkommen sre, wiewol die, so die sturen pflichtig syeu le gel>en von irt*n gfttem, den mer-
teil in die höf und nit gen Appentzell gehören und recht hoflüt syen. v-^ DariA so haben ouch
dieegenanten von Appentzell etzlichen. so unsemi obgenanten herren dem küng und den vorgtntanien
herren den vögten von des richs wegen gesworn hab als ander hoflüt« sydmals le lantmann genommen«
das SV aber nit sölten getin haben. (3) Fürbasser so band ouch die obgenanten herren die vögt lA
Rinegg in schrift klagt und ftir uns bracht, wie das die egenauten von Appentxell dem heilig\'U
rieh, der vesti zft Rinegg und ouch inen in die lehenschaft der gÄter, so dann lohen vv>u der jet«-
genanten vesti sind, griffen und meinen, die nit ze enpfahen, und wenn das an sy ervonlert wenle«
so bieten sy darumb recht gen Appentzell für iren animann. (4^ Sodann band die egenanton herren
dieiögt z& Rinegg förer geklegt, was frefne der vorgenanten von Appentzell lantlüt und die irt»n
begangen in der herrschaft zu Rinegg oder in dem Rintal, sy syen klein oder gr^>ß, darumb meinen
sj einer herrschaft und den gerichten daselbs nit gehorsam ze sin dem rechten, so sy darumb ervonlert
werden, und bieten recht gen Appentzell, das doch von alter her nit alsi> kommen sye; won wer
^^^ sye, der in derselben herrschaft und gerichten frefle, der stille ouch dasellvs den gerichten guAg
172
Hemnch IV, 1419—1426.
tun. Und zühent ouch darin, wer der Bje, der in der abgenanten herrschaft und höfen gesessen sye
und von dannan züben welle, der mög des wol gewalt haben, nn gehindert von der herrschaft gerichtet
und höfen; aber allediewile und er in den obgenanten twingen und bennen sye gesessen, so solle er
der vorgenanten herrschaft gerichten und höfen von des richs wegen gebunden sin ze stürent und ze
dienent als ein ander hofnian. — Und beruf so band die vorgeoanfeen Herren die vögte uns gebetten, die
egenanten von Appentzelle ze underwisent, dem rieh und inen von des richs wegen die vorgenanten
sturen von iren gAtern, die in den obgenanten höfen und hofniarken gelegen sind^ gevolgeu ze lassen
und unib ander vorgeschriben zösprtiche und artikel gehorsam ze sin de und gnüg ze tünde, als das vod
alter herkommen sje, und fürbasser die, so ir lantlüt worden weren und aber von alter und von recht
boflüt syen, ze wisen ze s weren und ze hulden in aller der maß, als ander hoflüt getün haben, wan
ouch das unser vorgenanter gnedigoster herre der Konisch kting inen also zu sweren gebotten habe etc^^
Satzten dis alles uff unser erkautnüß und hatten uns, darumb uszesprechen zft dem rechten. ^|
Wider dise vorgeschriben klegte und zöspriiche alle und jekliche besunder band die vorgenanten
von Appentzelle vor uns ouch ir antwürt und ^iderred in schrift geben und sich daruf ouch
Schrift des ersten von den von AI tste tten und von Mar tp ach beider höfen geklegt, das dieselbe
lüt, so in den jetzgenanten höfen sind, der iren fünf in dem fryden, den die herrschaft und die Eid-
gnossen mit enander hatten, viengen und gen Veltkilch in die turn würfen und inen das iro
nämen wider rechtz und aber den egenanten von Appentzelle versprochen wurde von einem laui^_
vogt, der dozenml der herrschaft lantvogt were, das den vorgenanten den iren das iro solt bekert sal|
werden, das aber noch nit sye beschechen; getrüwen ouch, das die egenanten von Altstetten und
von Martpach den iren noch das ir bekereu und sy entschadgen sollen. DarzÄ so klagten sich
ouch die egenanten von Appentzelle wie das die dikgenanten lierren die vögt ze Rinegg inen die
iren umb weltlich sachen uff geistliche frömde gericht getriben und inen iro gericht in irem land
verschmäht haben, des die iren zö grossem schaden kommen syen; getrüwen ouch, die jetzgenanten
herren die vögt süllen inen denselben schaden ablegen. Satzten das ouch hin uff unsern spruch un^_
baten ze gelicher wise, uns darumb ze erkennen zi\ dem rechten. ^M
üff dise jetzgenante der von Appentzell antwürt und ouch ir klag so band die egenanten
herren die vögt von Rinegg ouch in geschrift geredi und geantwurt und die vorgenanten von Appen-
tzell aber daruf ouch ir widerred in schritt getin, als die geschriften, uns von beiden teilen herumb
ingeantwürt, die ze lang weren ze verachrihen, ei genlicher uswisent. Also syen wir zfi den sachen ge-
sessen, haben die vorgeschriben klegten, zftsprtlche, red und widerred fiir uns geleit und eigenlichen
verhöret und uns darumb von einem an das ander nach unserm bedunkten erkennet und usgesprociien.
erkennen und sprechen ouch also ns mit disem briefi' zu dem rechten: (1) Des ersten von der vorge-
nanten sturen wegen, das da die obgenanten von Appentzell und alle ir lantlüt, so dann gfiter Hand,
die in den böten und hofmarken des Rintals, die zu der egenanten herrschaft und vesti Rinegg
gehörent, gelegen sind, von denselben iren gutern den vorgenaiiten herren den vögten zu Rinegg
sturen süllent, als das von alter her ist kommen, ungevarlich. (2) Aber von deswegen, als sich die ob-
genanten herren die vögte ouch geklegt band, das die egenanten von Appen z el 1 etzlich zu lantlüten
genommeu haben, das sy aber nit sollen getan haben etc., sprechen und erkennen wir uns ouch zö dem
rechten, das die vorgenanten von Appentzell wol lantlüt nemen mugen, als das von alter herkommen
ist, in geverde. (3) Sodann von der lehenschaft wegen der göter, so von der egenanten vesti Rinegg
leben sind etc,, haben wir Uns ouch erkennet zu dem rechten, das die vorgenanten von Appentzell
und die iren alle die giiter, so sy dann von der egenanten vesti und der herrschaft ze Rinegg ze leheu
band, von den jetzgenanten herren den vögten und der herrschaft zu Rinegg, so dann vögt oder herren
Heinrich IV. Ul9--li26,
173
Ibs sint, enpfachen söllent, wenn das ze schulden kumpL Und were, das sy jemant von semlicher lehen
^wegen zt^sprechen oder bekümbern wölten, das süllent sy tun vor den lehenherren und den mannen und
nieoiuit anderswa. Des geliehen wölte sy jeinRn von semlicher lehen wegen bekiimbren oder anlangen,
den sQllent sy oucli hinwider danitnb vor denselben lehenherren und den mannen zu dem rechten stän
und gerecht werden, alles ungevarlich. (4) Were ouch, daz der vorgenanten von Appentzell laniman
aJd hindersässen deheiner in der egenanten herrschaft zfi Rinegg oder in dem Rintal dehein frefne
begienge, sy wer klein oder groß, haben wir uns onch erkennet zu dem rechten, das dann das gericht, in
dem söUicher frevel beschechen were, den oder die, so dann den frevel begangen hettin, zu dem rechten
erfordern und inen verkünden. Und ist dann, das sy dem rechten gehorsam werdent und gnßg tünd, wol
und gut; ist des nit, wes sich dann das recht darunib erkennet, darumb mugent die vorgenant herrschaft
derselben ungehorsamen lib und gflt, wo das in denselben gerichten wirt begriffen, heften und zfi iren
banden zühen, untz das inen umb semlichen frevel gnög beschicht nach des gerichtes erkantnüße und
gewouheit, alles ungevarlich. (&) Fürbasser sprechen wir und erkennen uns onch zu dem rechten, das
alle die, so der egenanten von Appentzell lantlüt worden sint und aber von alter her und von recht
hoflnt und ouch in der vorgenanten herrschaft ze Rinegg höfen und hofniarken gesessen sind, den
vorgenanten herren den vögten und den gerichten mit sweren und mit andern Sachen gehorsam sin
sGllent als ander hoflüt ir bysässen, diewile und sy in denselben höfen und gerichten sind gesessen»
&n geverde. (6) Aber ab sich die obgenanten von Appentzell geklegt hand von den von Altstetten
und von Martpach, wie sy der iren fünf in einem friden fiengen und inen das ir nämen, als vor
ist bescheiden, umb dise getat syen wir underwiset von unsern erbern hotten, denen darumb ze wissent
ist und ouch daby sind gewesen, das dozemal, do dieselb getat beschaeh, der hohgebornen herrschaft
von Osterrich landvogt versprach, er wölte die obgenanten von Altstetten und von Martpacb
darzÄ halten und wisen, das sy den vorgenanten fünfen von Appentzell das ir, so sy inen der ge-
ingenschaft entwert und genommen hettin, wider bekeren rafisten, won das in einem friden, den die
bbgenant herrschaft von Osterrich, imser Eidgnossen und wir mit enander hatten, was beschechen.
Jnd herurab so haben wir uns ouch erkennet und gesprochen zÜ dem rechten: was die egenanten von
Altstetten und vonMartpach den obgenanten fünfen, so den von Appentzell zügehören, der-
elben gefan genschaft des iren genommen, entwert nnd nit bekert hand, das sy inen dasselb noch
bekeren und sy darunib ablegen stillent, ob das noch vorhanden ist, oder aber inen des wert ungevarlich*
ob das nit vorhanden ist, dafür usrichten und geben, und das dann den egenanten von Altstetten
und von Martpach von derselben getat wegen zö den vÖgten, die dozemal ir obern waren und in
dero nammen sy die sache zft tftnd understönden, alles ir recht sye behalten. (7) Sodann als sich die
dikgenanten von Appentzell klagent, das die vorgenanten herren die vögt zu Rinegg die iren mit
frönden gerichten umb weltlich sachen bekünibern und ir gericht also versmachen etc., als ouch vor
eigenlicb begriffen, haben wir uns auch erkennet und gesprochen ze dem rechten: were, das die
rargenanten von Appentzell oder deheiner der iren den obgenanten herren den vögten dehein stür
Icr EJUS schuldig weren, dieselben stür und zins süllent sy des ersten an die, so inen dann die schuldig
sind, ervordern, das sy inen darumb gnüg tiigeu, Wolfen sy sich aber dann dawider setzen oder nit
gnfig tfin, so mugent dann die egenanten herren die vögt dieselben ir stÜr und zinse mit semlichen
rechten inzühen, als inen dann fögklich ist, Sn alle geverde. Hetten oder gewunnen aber die vor-
genauti^n herren die vögt von Rinegg oder die iren dehein zösprüch umb ander geltschuld zä den
vorgenanten von Appentzell und den iren, darumb süllent sy sich des rechten von inen und ir
jeklichem benögen lassen an den stetten und in den gerichten, da dann der ansprächig ist gesessen,
ouch in alle geverde.
174 Heinrich IV. U19-U26.
Des alles ze einem offen und waren urkünd so haben wir unser statt insigel das minder, doch
uns, unser jetzgenanten statt und unsern nachkomen unschedlich, offenlich gehenkt an disen brieff,
dero zwen gelich geben sind an sant Matheus abent des heiligen zwölfbotten des jares, do man zalt
von Cristi gebürt viertzehenhundert jar, darnach in dem nüntzehenden jare.
Luiesarchiv Appeuell-I. L A. lU, Nr. 17. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I, 2 Nr. 283, S. 287. — Pergament-
Original mit offen hangendem, beschädigtem Sigel. — Vgl. oben Nr. 2651 und 2696.
Zur Vorgeschichte dieses Spruchs vgl. eine Notiz im Luzemer Ratsbuch:
1418. October 24. — „Scriben dem hern Lienharten von Jungingen, ritter, wie unser burger von
Appozell uns klegt hant, daz ir vordrit an etlich die iren, die zu inen gehörent, alz ir wol wissent, stfir, daz ein
raubstür ist, und si die der herrschaft von österrich habent vorbehebt und nu in dem krieg unsere herren des küngs
harbracht. Getrüwen ouch, ir lassen si bliben, alz si harkon sint, dar(an) ir si nit banent und bek(£Lmbrent) ; bitt(en)
si unbek(ümbert) ze lassent. Mag daz [nit] sin, wellent si für gemeiner Eidgnossen botten ze rechtem kon.*
Staatsarehiv Lnzem, Ratsboch III, h\\
8801. — 1419. September 23. — Abt Hp^Mrich (IV.) von St. Gallen präsentiert dem Bischof
Otto (III.) von Con stanz für die Pfarrkirche in Rorschach, die durch die Resignation des letz-
ten Inhabers Eglolf von Rorschach, Klerikers der Constanzer Diöcese, erledigt ist, den Burk
Schenkundtrink von Seh äff hausen, Priester der Constanzer Diöcese, und ersucht um dessen
Belehnung. — InSanctoGallo, in domo nostra abbaciali, sub anno a nativitate Domini MCCCCX Villi., ^
indictione XII., die vero XXIII. mensis Septembris.
Stiftsarchiv St Gallen, Lehenarehiv Bd. 74, S. 144 f. - Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Die Angfertiguig -^^
erfolgte «presentibus ibidem honorabilibus et religiosis dominis Hainrico Remßen, professo monasterii Pigaviensis, ^^ .,
et Richardo de Frymaria, professo in Honburg, Merseburgensis etMaguntinensis diocesium presbyteris^ jb,
capellanis nostris, necnon Johanne civis(!) de Zurzach. clerico predicte vestre Constanciensis diocesis*, dnrclj^ ii
«Nicolaus Jenchin de Tuchin, Nuemburgensis diocesis clericus, publicus imperiali auctoritate notarius*.
S80S. — 1419. September 34. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen nimmt a^ifc^ f
Bitte des Ulrich Estrich von diesem zu Wil die Güter zu »Durchstöl* mit allen Rechten unc
Zugehörden und 15/ ^ C. M. zu Bromshofen, Lehen des Gotteshauses, das jener an Heinz Ritter
Bürger zu Lichtensteig (Liechtistaig), verkauft hat, auf und belehnt damit den Käufer. — Wil
feria prima ante Michahelis, 1419.
Stiftsarchiv St. (lallen, Lehenarthiv Bd. 74, S. 225. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Darunter der Vei — ä-
merk: .Prestitit homagium*.
^803. — 1419. September 26. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt iÄ=ni
Hof zu Wil Frau Else Trübin, Bürgerin zuWintertur, und ihren ehelichen Sohn, HansTrü"' b
den altern, zu ihren und des Hans Trüb des Jüngern, ebenfalls ehelichen Sohnes der Frau, gemeine ^n
Händen mit dem »wilerli genant Walenwiler, mit vogtien, gerichten, zv^ingen und bannen und mi:^ ü
aller zugehorde*, einem Lehen des Gotteshauses, das die Frau von „Elli Mäigerin, Hans Mäiger=:a's
von Tannegg, irs bruders seligen tochter*, geerbt hat, mit der Vergünstigung, dass die Frau das Leht n
geniessen soll »in glicher wis, ob sie ain man ald knab wäri". — Wil, zinstag vor Michahelis, 141"^^.
Stiftearchiv St. Gallen, Lehenarchiv Bd. 74, S. 224. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
^804. - 1419. September 26. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt 3u
Wil den Hans Eberhart von Mittlen, der nach einem vorgewiesenen, von Abt Heinrich (IHJJ
Heinrich IV. 1419—1426. I75
gesigelten Leheobriefe mit seinen Brüdern Wälti, Uli und Rudi «daz gftt zeWoltenwile gelegen,
den tail, so iro vatter sälig erköfft hett vor zyten von Rudi n von Stai nach und Adelhai t, siner
elichen frowen, und sie von demselben iren vatter seligen ererbt hant*, vom Gotteshaus zu Lehen ge-
habt hat, da seine Brüder jeder mit Hinterlassung von Kindern gestorben sind, zu seinen und seiner
Bruderskinder Händen mit dem genannten Lehen. — Feria 3* ante Michaelis, 1419.
SUfUarelliv Stdallen, LeheurchiY Bd. 74, S. 384. — Entwurf von der Hand des äbtiscben Schreibers. — Dazu der Vermerk:
,Pre«titit homagium*.
5805. — 1419. September 36. WIl. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu
Wil der ehrsamen Frau Adelheid, Witwe Hans Ulis selig, und ihrem ehelichen Sohn Kuni Uli
zu ihren und Hans Ulis, ebenfalls der Frau Adelheid ehelichen Sohnes, gemeinen Händen die
Lehenschaft über ^zwojuchart akkcr in der zeigg gegen Bromshof en hinder dem Mos, zwusschent
dez klainen hofs und dez Rudellers akkem — und stossent au Hainrich Bisschofs und an
Tobellis akker — ; item vier juchart akker an Wilberg, zwusschent des Gupfers sälgen und
Hainrich Borshusers akkern; item ain juchart akkers uff der Alten Statt, zwusschent dez
Korherren akker und dez klainen hofs akkern gelegen, mit irön zugehorden, die sie vonMarga-
retan, Rutschmans, und Elsbeth, wilent Cunrat Studernuss sälgen elichen kinden halb und
den andern halben tail von Rudolff Wolffli, wilent keller ze Santgallen, vor ziten erköft hant*^.
Aus besonderer Gnade gewährt der Abt der Frau ,daz fry manrecht*. — Wil, zinstag vor sant Michels
tag, 1419.
8liftnreUYSt.Mlen, LehenareUvN. 74, S. 2S((. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
5806. — 1419. September 27. WIL — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen fertigt
zu Wil Greta Ledergerwin, Konrad Gupfers selig eheliche Tochter, mit ihrem Ehemann
Rütschman Ledergerwer, Bürger zu Wil, ferner mit Johans Gossau, Hofammann zu St. Gallen,
als Fürsprech und mit Heinrich Bischof (Bisschoff), Bürger zu Wil, den ihr das Gericht zum Vogte
gibt, dem Konrad Rümelin, Bürger zu Wil, und dessen Ehefrau Anna ,den acker gelegen undir
dem Len ze Sant Peter, — der ainhalb stoßt an der kilchen akker ze Sant Peter und anderhalb an
Ulis Smide(n?) seligen acker' — , ein Lehen des Gotteshauses, und der Abt belehnt auf ihre Bitte den
Käufer damit. — Wil, mittwoch vor sant Michels tag, 1419.
StifbarchlY 8t tellei, Leheurehiv N. 74, S. Itö f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigehi der Abt,
der Vogt und für den Ehemann dessen Vater Heinrich Ledergerwer.
«807. — 1419. Septembers?. (Wil.) — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert im
Hof zu Wil der Elsi Güsis, ehelicher Tochter des Bertschi Güsis selig von , Tunbrunnen",
die Lehenschaft über einen Acker — „stoßt ainhalb an Wilmatt und anderhalb an Rimlis acker,
und gat der weg dordurch uf Wilma t* — , wobei der Elsi Güsis das freie Mannrecht verliehen wird.
— Mittwoch vor Michahelis, 1419.
Stillnreldv StClftlleii, Lehenarchiv Bi 74, S. 2S5. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
J8808. — 1419. September 28. — Anna D i e r a u e r (Tierowerin), Witwe des Hans Schöri
von E i c h e n w i e s (Aiche wis), und ihre Kinder Hans, Ulrich undAUi verkaufen mit Zustimmung
Konrad Schmids von Rain, ihres Oheims und Vogtes in dieser Sache, an Junker Eber hart von
Ramswag um 42 ff C. /^ ihren eigenen Hof, gelegen im Kobelwald, genannt des Pregentzers
176
Heinrich IV, 1419—1426.
Hof, den Hans Schöri von Älli Balgerin und ihrem Sohn Uli gekauft hat — stosst einerseits
HaBsen Kolben Hof, anderseits an den Forst mid üben an den Kienberg — , mit der Bedingung,
dass die Verküufer auch der 11/ n^, diu bisher von dem Hof als Zins gegangen sind, ledig sein sollen.
Dagegen werden die Rechte der GretPregentzer an den Hof und den Verkäufern ihre zwei ,meder^
zem Hagen, gelegen uff Altstätter riete*", vorbehalten. — Sant Michels abent, 1419. H
SlirUiarfhivSL«all*n, LLtL II, - Regest: Hardegger und Wartmann, Der Hof Krieasem Nr. ii2, S. 23. — Per-
gament* Origi nah Es sigeln Junker Rudi von Roaenberg, Junker Burkhart ronRamswag, , unser lieber
herr^T nnd der Priester Rudolf Schmidt Kirehberr ^ze Montigel", dea Vogtea Bruder; von den Sigeln aind daa
erste and dritte schlecht, vom zweiten nur ein Bruchstück erhalten.
«
2809. - Ullk September 30, (St, Gallen.) — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof m
SL Gallen ,an atns custer statt" dem Rudi Herrn an von Gosse u zu seinen und seiner Ehefrau
^Adelbait St iiffvatt erin " und ihrer beider Kinder Händen die Lehenschaft über »zwai tail dez
hofs ze Oaissbul ten, der do lit in Herißower kilchor zwüsscbent Steblow und liuti und Iheses-
berg und der Wal ts tat, der von unsers gotzhus custerie ze leben rilret, und von denselben zwai tailen
dez jetzgenanten hofs ain custer ze Sautgallen jarlis zins gät ii ^ und vi ^ uf sant Martins tag", —
Samstag nach Michahelis, 1419.
StiftsarcMv SL fallen, Lehenarthiv M. U,%. 176. — Entwurf von der Hand des äbtiBchen Schreiberu.
Dieser Eintragung folgt der Entwurf zum Gegenbrief dea Rudolf Herman und seiner Fraa, der an ihrer Statt
von E g 1 i Fisch {Fiaaeh), Uürger zu St G allen, und Heinrich Frei (Frien) ^a m L a n d e n s p e r g^ gesigelt wird.
8810. — (U19, Septcinber. StftalleiL) — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St. Gallen ■
dem Rüdiger (Röker) im Turn, Bürger zu Scbaffhausen, in Trägers Weise zu Händen Wilhelms ^
im Turn ,den turn ze Güten bürg in der vestin und den hof ze Wilhain mit gerichten, zwingen
und bannen und mit aller zugehorden', Lehen des Gotteshauses, die Eberbart im Turn selig inne
hatte und die nun nach dessen Tod an seinen ehelichen Sohn, den genannten Wilhelm im Turn, ge
fallen sind.
MifUärekJY Stfiullen, Lekenirfhii Bd. 74, 1 lä7. - Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Die Scblussformel mit
dem Datum i*t weggelasBen ; da aber die vorangehende Eintragung (Nr. 2797) und die folgende (Nr. 2806) in den
September 1419 fallen, darf \vobl auch diese auf das gleiche Jahr und den gleichen Monat bezogen werden.
8811. - 141». Oetober 3. Constanz. — Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen erneuert zu
Constanz ,in dez ersamen Hansen Hüruß, uusers wirtez, hus* dem Ulrich Eilend, BiSrger
zu Co n stanz, auf Grund eines von Abt Heinrich (III.) gesigelten Briefes die Lehenschaft über
,,den zehenden ze Sumbri, ze Hefenhofen, ze Spitczenrüti und ze Muli buch mit allen rechten
und zugehorden, als er den vor ziten von Albrecht Blarrer von Costentz erköft bat". — Costeniz,
zinstag nach sant Michels tag, 1419.
StiftMirfaiv Kt.<jttllfll, Lfbeiirtkiv Bi 71, S. IW. — Entwurf von der Hand des äbti^chen Schreibers; darunter d*^r Vemierk:
.Preatitit homagium*.
8818. — (1419, October 3, Constanz.) — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert'
dem Cftnrat Wurster, Bürger zu Constanz, als erkorenem Vogt von Ulrich, Anna, Margaret
und Elsbeth, den ehelichen Kindern HansGuggers selig, zu deren Händen die Lehenschaft über
^siben bett wingarten zeRüderbach, zwusschent R in egg undMören gelegen — derselb wingart
stoßt ainhalb an dez'^ Scherers gassen und anderhalb an Frikken Matschen gut und undnän an
I
Heinrich IV. 1419—1426. I77
den Rin — , den der obgedachte Hans Gugger seligen vor ziten von Rudolf Magelsperg von
Bernang erköft hat und in och Haintz Kollasß von Gostentz von derselben kinder wegen in
vogts und tragers wis vormals von unsem vorfam abt Hainrich ze lehen enpfangen hett". — Datum
ut supra.
StiftnrefclY Stdallei, LehenareUv N. 74, 8. 148 f. -- Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es geht Nr. 2811
unmittelbar voran.
2813. — 1419. October 3. (Constanz.) — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
dem Konrad Mangolt von Constanz, ehemaligem Bürgermeister daselbst, und seiner Ehefrau
Ursul, Konrad Seinhofe rs von Pf ullendorf ehelicher Tochter, auf Grund eines vorgewiesenen,
von Abt Heinrich (HL) gesigelten Briefes zu gemeinen Händen die Lehenschaft über ,die vogtie ze
der herren hof, dem Langen Rikkenbach* mit allen Rechten und Zugehörden und gewährt aus
besonderer Gnade der Frau freies Mannrecht. — Feria 3* post Michaelis, 1419.
StlftnrchlY StCllllei, LeheurchiY N. 74, 8. 149 o. 154. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2814* — 1419. October 3. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert dem Konrad
R&he, Bürger zu Constanz, auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Heinriah (III.) gesigelten
Lehenbriefs die Lehenschaft über ,sinen halben tail ains wingarten in dem Rintal ze Haslach gelegen,
genant der Haslach, den er von Ulrich Emptz(!) vor ziten erkoft hat; item ain holtz und ainen
acker genant die Rotenhalden mit irer zugehord ; item ain gut genant Aichelstain mit der hof-
stat und mit den ackern, die darzu gehorent, und ain hofstat, als der torgkel vor ziten stunt, gelegen
in her Marquarts von Emptz seligen kind bongarten zöm Aichelstain, als er daz allez von
dem obgenanten Ulrich von Emptz vorziten erkoft hat". — Feria 3* post Michahelis, 1419.
StiftBardÜT Stdlllei, LehenarelÜY Bd. 74, 8. 154. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2815. — 1419. October 3. Constanz. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu
Constanz in .Hansen Hürüß, unsers wirts*, Haus dem »Sifrid Plützsch* von Diessenhofen
<lie Lehenschaft über ein «gütli gelegen ze Slattingen, daz vor ziten Wolf lis von Swandegg
Saugen gewest ist*. — Costentz, zinstag nach sant Michels tag, 1419.
SÜftnrcklT Stellen, LeheurchiY N. 74, S. 218. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2516. — 1419. October 8. Bcruang. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen nimmt „ze
bernang im Rintal in dez lütpriesters hus* auf die Bitte des Rudolf Mogeisberg von Bernang
Von ihm ,den hof ze Kriessärn gelegen, der wilent Rikkolshofen waz, mit dem stuk genant
der Bftl und dem gut genant Sennin bunt und waz darzu gehor(t), mit akkern, wisen und mädern",
Xehen des Gotteshauses, das jener um 20 S^ ^ C. M. an Haini Wakkern eil von Kriessern verkauft
hat, auf und belehnt damit den Käufer. — Bernang, sunnentag vor sant Dionisien tag, 1419.
StUlMTChiY 8t Mies, LeheurehiY Bd. 74, 8. m. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2517. — 1419. October 9. Bernang. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen vermacht
Rudolf von Mogeisberg, Dienstmann des Gotteshauses, im Hof zu Bernang seiner Ehefrau
«Annan Magelspergin ... sin hus und hofstatt unden in dem dorff ze Bernang; item den win-
garten genant B eh ems wingartenhaldi, und daz Win er li, darundir gelegen; item ain wis genant die
23
178
Heinrich IV. 14)9—1426.
hofwis; item den Iiof, lio die Hu gen uff sitzen, bie der Ach gelegen, und den hof, do Hans im Dor-
nach uff sitzet, mit ir zögehorden*. alles Lehen des Gotteshauses St, Gallen, — Bernang, sähI
Dionisien tag, 1419.
ItiftHarehh' St, iialleii, Leheflarthiv B4. 74, 1 241 — Entwurf ?oii der Hand det äbtiscben Schreiben, — Es sigeln der Abt
und Rudolf von Mo gel aber g, J
»818. — 1419. Octolier U. Bernafii?. — Abt Heinrich (IV,) von St. Gallen nimmt zu
Bern an g in des Leutpriesters Haus auf die Bitte Rudi Herrn ans, Ammanns das Gotteshauses da-
selbst, ^aiuen wingarfcen genant der Gunthälm — der do stoßt ainhalh an die strass ze Husen und
anderhalb an die Liten — "", den Rudi Vedrer von Bernang vom Gotteshaus zu Lehen gehabt, aber
um 39 ff ^ C. W. an He rm an Forste r von Bernang verkauft und dem Ammann zu Händen des
Abtes aufgesendet hat, auf und belehnt damit den Käufer. — Bernang, saut Dionisius tag, 1419,
Stiflmithiv i^ttiallen, L^^knirrhiv Bi 74* S* M, — Entwurf von der Hand des äbtiacben Scbreibers, — Es sigeln der Abt
und der Äiumanu.
2819. ^ 1419. Oktober 16. {St.Callen.) ^ Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
die Greta W i 1 d i n von Gaue h h a u s e n (Gochhusen), die Tochter des Hans Wild selig, zu ihren
und ihres Sohues*Uli Bischof gemeinen Händen mit dem Hof genannt ,Gochhusea in Nidren-
Büren kilchor gelegen, der do stoßt an Kolbrunnen und auMoß und an Loch*, den ihr Vater,
vom Gotteshans zu Lehen hatte und der nun durch Erbschaft an sie gefallen ist Aus besonderer Gnad«
verleibt der Abt der Frau das freie Mannrecht. — Sant Gallen tag, 1419.
StifümiThiv SiJJallf D* UkDarfliif W. 74, S, M — Entwurf von der Hand de« abtischen Schreiber«,
I
8820. - 1419. Oktober 17. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt
den Konrad und Hans Hablützel und ihre eheliche Schwester Elli, die Ehefrau Cristan Frid-
bolds (Früppohis), Bürgers von St. Gallen, die von Uli Rot selig von Utwil die Güter, welche
derselbe zu Utwil besessen und hinterlassen hat, mit Holz, Ackern, Wiesen und aller Zubehörde,
Weingärten etc. und dazu ein Viertel des Zehnten zu Mos, genannt ,Zufart*, geerbt haben, jegliches
mit seinem Anteil und verleiht der Frau freies Mannrecht. — Santgallen, zinstag nach sant Gallen
tag, 1419.
StifUarckiv St.*all<?n, klimarrliiv Bd. 74, S. 155. — Entwurf von der Hand des äbtißchen Schreiber«.
J
2821- — 1419. Octoberl7. (St. Gallen.) — Abt Heinrich (IV.) nimmt zu St, Gallen auf
die Bitte des Konrad Hör, Bürgers zu St, Gallen, ,aitien wingarten, genant Gaisshus, ze Reb-
stain gelegen — und stoßt an dez spitals von Santgallen wingarten und au Lienharts Widers
und an Haintz Pfanners wingarten* — , Lehen des Gotteshauses, das jener an HansTudeller
„vor*^ dem Bin* und Margaret, seine Ehefrau, verkauft hat, von ihm auf und belehnt damit den
Käufer zu seinen und seiuer Frau gemeinen Händen, — Feria 3* post Galli, 1419.
Stiftsarchlv St. Mk% L« henärrbiv Bd. 74, S, 1S1 f. - Entwurf von der Hand des äbtitcben Schreibers.
2822- — 1419. Oetober 17. (St. Gallen.) ^ Abt Heinrich (IV,) von St, Gallen nimmt
auf die Bitte Hans Tudellers von dem Rin ^ain wi.s genant die Hell in — stoßt uf den Louch-
see und anderhalb an die gemainde, an daz riet* — , ein Lehen des Gotteshauses» das jener an Hans
180
Heinrich IV. 1419-1426.
dem gut genant daz Owenli; item den hof genant zem Stalden. ob Sani Johmns Höhst, den
die Wissen buwent; item den hof genant Eschimos, ob dem nnwen tum ze Rine^g gelegen, und
ain gut gelegen ze Tal, daz man nempt daz Odgnt*. Ans besonderer Gnade Terleiht der Abt der
Frau freies Mannrecht. — Donatag Yor sant Martins tag. 1419.
SÜftsartliT Sttellei, Ulenrdür U. U, S.t8l L — Entwurf von der Hand des äbtischen 8direiberB.
1410. IfoTentber 9. (8t.€r«lleH.) — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen bdelmt Wilhelm Yon
Zwingenstein, Dienstmann des Gotteshanses, Wilhelms Ton Zwingenstein ebelicheB Sohn, auf Gmod emei
vorgewiesenen, von Abt Heinrich (DI.) gesigelten Briefes zu seinen und seiner ehelichen Schwestern Nesa, Anna
und Libra gemeinen Händen mit ihrem Anteil und .rechtung an dem hof ze Husen, bie Kilchberg gelegen, mit
lat und mit gut, und an zwain wingarten an dem Botenweg, hinder der bürg Zwingenstain im Bintalgelegoi,
und an dem holtzli daran gelegen*, was alles sie von ihrem Vater ererbt haben. Der Abi gewihrt ans besonderer
Gnade den Schwestern freies Mannrecht — Donstag vor Martini, 1419.
8tift8archiT StQallen, LeheuithlT N. 74, 8. 184. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
3836. — 1419. NOYember 10. — Abt Heinrich (IV.) nimmt auf die Bitte des Hng Schul-
maister, Bürgers zu St. Gallen, im Hof zu St. Gallen von diesem ,fünff mutt resan, ain viertel
gezwyetz opsses Santgaller mess, ainen pfenning Costentzer mönss von ainer hofstatt ewigs geltz
und järlichs zins ab und usser dem gute ze Schwainberg gelegen, daz man nempt dess Spilmans
gut/ auf und belehnt damit ,in gemaind wise'' den bisherigen Lehentrager und seinen Sohnülricli,
»den er bie Margareten von Ramsowe hat.* — Sant Martis abend, 1419.
SÜftaireliT St Qallen, LeheurehlT N. 74, S. 1^ f. - Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers. — Es sigehi der Abt
und Hug Schuhneister.
Einsetzung eines Schiedsgerichtes im Streit Georgs von End mit dem Kloster
St. Gallen wegen Annahme seines Bruders ^Valther von End als Klosterconventual.
Constanz. 1410. IfoTentber 15.
Wir Hainrich, von Götz gnaden abt dez gotzhus ze Sant Gallen, . , . tünd kunt . . . von
der spann, zösprüch, stözz und misshellung wegen, so der edel Geory von End, fiye, mit uns und
ünserm vorfaren herr Hainrichen von Gundelf fingen, wilent abt ünsers obgenanten gotzhus ze
Sant Gallen, gehept hat von wegen herr Walthers von End, sins bröders, umb dez willen, daz
derselb herr Walther und och Geory von End, sin bröder, maintend, daz in der obgenant unser
vorfar für ainen conventual unsers vorgeschriben gotzhus enpfangen sülli haben, daz aber derselb unser
vorfar nicht gichtig ist: daz wir da von derselben spann, züsprüch, stöss und misshellung wegen ze
baider syt früntlich und g&tlich verainet und gantzlich verriebt syent, also daz daz ain schlechti, verrichti
sach zwüschen uns und den obgenanten herr Walthern und Georyen von End und allen den, die
von baiden tailen darzA gehafft, gewant und verdacht sind, haissen und sin sol in sölicher mazz und
bedingnüst, daz die fromen, vesten Rudolf f von Rosenberg, Ulrich von Landenberg, sesshafft
ze Wülfflingen. und Frytz von Ain w ille und die ersamen, wisen Ulrich Für er, burgermaister
ze Sant Gallen, und Hainrich Ledergärw, alt schulthaizz ze Wil, uff die daz der vorgenant
herr Walther von End zügot und bedingot, sich darumb erinnren oder bekennen süllen, ob der ob-
genant herr Walther von End von dem obgedachten Ünserm vorfaren für ainen conventual ünsers
obgenanten gotzhus enpfangen oder nicht enpfangen sye. Bekennent oder erinnrent sich da die fönf
geniainlich oder der mertail under inen nach red und widerred baider tail, daz der jetzgenaot herr
182
Heinrich IV; 1419-1426.
Am&liens von Horwen. Ebenso bestätigt der Abt auf die Bitte des Benz von Heudorf ihm und seiner
Gattin den Pfandschatz über gewisse Güter und Einkünfte, die sie gemeinsam in Pfandes Weise vom
Gotteshaus zu Lehen haben, nämlich ^die vogtie zeTotzwil mit gerichten, zwingen und bannen und
aller zögehord; item den hof ze Helffentswile mit aller zi^gehord; item den hof ze Nidern-Ützwil
und den bluwel daselbs; item x hfinir ?on Watt; item die schupuss ze Zukkenriet; item die Togtie
nbir daz kilchengfttli ze Zukkenriet und j mut habemgeltz u&ser Singenbergs gftt; item ¥J viertel
kerneogeltz usser dem hof ze Stekkliswile und iüj hönire öch uss demselben hof, daz allez ir pfand
sig für funfFhuodert ff heller Costentzer münss und werschafft von Ff ritzen und Walthern von
Ainwil, ainen swägern, der obgenanten frow Adelhait elicher brüder** ; dabei wird der Frau ans
besonderer Gnade vom Abt freies Mannrecht verliehen. — Santgallen^ zinstag nach Elizabeth, 1419.
Stiftiarfhiv Stfiiüfi, BIrtienirrkifv üri. t1t41. f. S7!^. — Eintragung tqh der Hand des ähtischen Schrmher!«,
2830. — 1419. Novenilier 33. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV,) vermacht im Hof «u
St. Gallen Frau Adelheid^ , H a i n i H a i n t z e ri n * selig Witwe, weiland Hans Spor ers eheliche
Tochter, mit Johannes Gossau (Gassow), äbtischem Hofammann zu St. Gallen, als Fürsprech und
Rudi Schläpfer (Slaipfer), Bürger zu St. Gallen, als vom Gericht ihr beigegebenem Vogt, ihr Haus,
Hofstatt und Hofraite, , gelegen ze Santgallen in der statt an Webergassen, an der Goldastin
hus*", Lehen des Gotteshauses, mit all ihrem liegenden oder fahrenden jetzigen und künftigen Gut ihrer
ehelichen Mutier Margaret Sporerin. — Santgallen, mittwoch vor sant Katherin tag, 1419,
StirtotitliiiF St.€allrii, LehrnireliiT M. 71, S. 187. - Entwurf von der Hand des äbtischen SchreiberB, — Es sigeln der Abt,
ftlr Adelheid Mainz Junker Hans von A n d w i 1 (Ainwil) und der Vo^.
2831.
Johannes Flad, Subcollector, quittiert dem Abi von St. Gallen über den Zehnten
im Betrag von 1B8 Gulden 8 Schilling, wovon Heinrich von Gundelfmgen, Con-
ventual in ^Nü, 20 Gulden, den Rest der Abt in Constanz bezahlt hat.
Zürich. 1419* KoTember ^^.
Johannes Fl ad, artium magiater, . . . /' decime omnium reddituum et proventuum ecelesia-
sticomm serenissimo atque invicttssimo principi et domino domino Sygißmundo, Romanornm regi
semper augusto necnon Üngarie regi, auctoritate appostolica debitorum in Constantiensi civitate et
dyoceai subcollector a reverendo in Christo patre domino öeorio, episcopo Pataviensi, pnncipali
eiecutore et coUectore specialiter deputato, aubdeputatus, venerabilem et religiosum Tirum dominum
abhatem monasterü sancti Galli de decima ipsnm ac suum monasterium concernente, que, prout idein
dominus nobis exposuit et iuramento suo coram nobis preattto obtinuit, ad summam centum quinqna-
ginta octo florenorum et octo solidorum denariorum se extendit, de quibus honorabilis dominus Hain-
rjcus de Gundelfingen, auus conventualis, nobis in oppido Wil, Turgenai, vinginti florenoa persolvit
et de eisdem satisfecit ruxta tenorem sue quittantie a nobis tradite, sed, quia adhnc restabant persolvendi
centum triginta octo floreni octo _# ^, quos prefatus dominus abbas nobia Constan tie persolvit et
satisfecit, de eisdem idcirco prenominatum dominum abbateni, de predicta summa tantum et non aliter,
presentibua absolTimus, finimus et quittamus, Datum Turegi nostro sub secreto, anno Domini
MCCCCXVIIII, in vigilia Ändree apostoli beati.
Bji UnOfotllrh* A^iklal:lunf „In «co (fto 'j**,
HtillwrcliivNt4iallei, Ruhr IUI« KaMt, i — Papier-Original; das kleine, grüne Wach Bnigel ist at ige brdc kell.
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— U19. $#vrBkrr:M. ScCallc«. — Ak H«:xr!CfttIT. tob SuGallea
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Ite ,fxr krac. ^^ ül fir bcsae. ftr scsrov* aad fir aiWriMglkht Terbiett». TeriKftcn md
^zad vehikiier ISse snd «enekt zsA ymuHiTiKi ssd sandizlidi f&r alle ander
sad w iiec baadea as ailca ires aekadea aaiaSnefl* tolle »aeCostentz
den Bsan aasapt der tw^tfi an^ la di«a aaaxei vikeaBacktea aekieiitkfiniftig
IkuFsr iem der Ak ttsaeK G&uxbccer za ^aaiplMB oad aütadialdnem*
T'oa Borsckack. des Gotte^fiaana Kiiiiwi \u, Tsi Heiarieh Zvick den ihaa.
aaf dea Termia nickt gacz Msapxicksi^ zm koHKS der Gläabig«' za Schaden, so
&£r Asc T3ii aeäe Miockoldser decselbee cäaziick azszzirkkfiea. ^Besckik das aiki« wc
iax at lihgBixLSiSL as^aliec baid oder ascer bäcaür tqc 'i*m, r^yretsa^zeB. Haa6 HSrfis ald :
erbe cranos -v^täsei ze k2&. ze bof ald :iader oeec Kh bocse^ oder briefec so sond st baid, oder
ireda- jaakz aua !i ■ imi 1 virdec iavendig dea ffibff^i akt ta«a sack der enlea atinnny ädi aus
iiD «fta maz cea Cosieatz in die scan aaiw^nea ■sz.i -io in oSea eusgebea kfisera hie TailcB
gat ifka j.lwra'iafi laifgefi, aaTerdin^ jeklicker zvaj noi ar des taoe. Welker aber Bit sin selbes
ük al» liks käEeiL voh oder mobu der surf dock aiae^ erbera ksLeki Mit aiaoa pfiih an am alal
Uia ae cäacL byiu der an siner stat laut snd als tcr koaae. als er sekoir laed: aad aoad voa der ifeatt
wk EwimlhhlFi zJ±Bb£r kooKn nok offbores, darr miz willen -zafi sriob des obynantwi Hans Hfiite
oder Ei^r s~i«a. icss daz se dez Torgesckribec bopcg^tz zsA alles «fr^iea, den st Toa ileaMlbta gekz
T«^ *T7i5fc.T>*Tr; i2ic>riki :2d gäctzlieb bexalt verieci.* Assefdes kaiwn Hfir(£s und seine Erben nach
km läb. aas Keck». ,daz Torgcscbfiben gi&t stand ze sckadca oder cikc die obgeaanten angattca laisien
<Me zfk*. äei Abc aal mirx Mitacknldner zn pfiadea oad acxzsreiKB. all ikrer Frctkatea aad Reckte
BBgttdiSec. aa lä.auadtii ^ad fakrenden Gütern. ,nyiOMpr. die voa Wil*. bis das Haaptgnt aad
tlkr SekafrSL essri-ckiec ^ Der Abt Teisphckt acck. söne Mhackaldaer f&r aDea Sckaden. den sie
in dksa- Saekif^ etieic^ aBOshckten. and gibt ihnen Gewah. ikz zi&d des Gotteskasaes Gftter aazn-
grcif«£. lis &T «.sckärdigi scicti. Die beiden Missckaidzer bekennea« dieae .angiütackafi* aaf si^
gCMKaia zs ka£<a. aad geh>ben. ihr nachzakonuaen. — Sanigallen. aaal Aadres tag des zvelff-
iHTLlttL — Cofsäe Toa ier HAai d« iiiri>'Wa SebftiWn. — Es agcla der AU
— 1419. DeeeMber4. WIL — Abt Heinrich TV, TonSt.GaIIen erneoert im Hof
za Wil des Hai&i toc Tobel aaf deswn Bitte die Lekensckaft ^ber ,ain gat ze Tobel in Ganders-
vier pazTOckje. gcsant dez Türlers g;it — . daz ainhalb stuft aa K:&rtz guter und anderbalb an
'tt |SL daz Ban cesipt Staig. mit aller zugehord*. — W;I. aa der haügea jungfrowen sant Bar-
Wa lag. 141».
H fll SL — Eatvnzf ro« icr Hud «es l'irriifbf Sebmben.
- 1419. DeeeMber 5, Wil. — Abt Heinrich IT. Toa SUGallen erneuert im Hof
^Wil dem Uli Egli Ton Asch anf Grund eines Ton Abt Heinrich 1IL> Benz Ton Heudorl
dc^en Gaszia Adelheid, da* Tochter Albrechts Ton Aadwil selig, und Aatoa Scheak roa
LftQJega resgdten Briefes die Lekensckaft über ,daz hofli. ze Haillgenswille gelegen, daz wücat
^*Uirztea silgeit Ton Eppenberg waz. mit aller zugehord*. veiches Uli Egli Tor Zeilen Ton Benz
\
184 Heinrich IV. U19— U26.
Yon Heudorf und dessen Ehefrau erkauft hat, unter der Bedingung, der geistlichen Frau Verena yo^rr ^iv
Eppenberg ,ir libding, so ir dorvon gat,** auszurichten. — Wil, sant Niclaus abund, 1419.
StiftardÜT StCllkl, LeIenanJüv U, 74, S. 25&. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2835. — 1419. Deeember 5. WH. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu Wi ü
dem Haini Hak von Helfentswilzu seinen, seiner Ehefrau AUi und ihrer beider ehelichen Tochter «^qb]-
Anna gemeinen Händen die Lehenschaft über „ain gfltli ze Helffentswile gelegen, genant Mors- .^^.
h&b", womit bisher Haini Hak und seine Ehefrau belehnt waren, jedoch dem Gotteshaus an des «^j)
4/ /^ C. und den 50 Eiern jährlichen Zinses und sonstigen Rechten ohne Schaden. — Wil, nnn^ j[
Niclausen abend, 1419.
StiftnrehiT 8t. (lallen, Lehenarehiv N. 74, S. 248. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
3836. — 1419. Deeember 5. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt auf d^Be
Dauer seines eigenen Lebens den R&di Turman ab der Obern Wis mit des Gotteshauses Hof c^^b
Iberg im Holz, mit aller Zugehörde, die obere Schwendi ausgenommen, gegen einen jährlich^^n
Zins von S 'tt ^ CM. Der Abt verspricht, den R&di Turman und dessen Erben weder „durch mer^^r
zinses noch durch lieber mannes" willen noch anderswie vom Hofe zu drängen. — Wil in unse- rs
gotzhus statt, sant Niclaus abend, 1419.
StiftsarchiT St. Qallen. 0. 0. 1. (I. S. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
S83Y. — 1419. Deeember 11. — Johans von Tengen, Freiherr zu Eglisau, quittiert d en
Abt und das Capitel des Gotteshauses St. Gallen, die ihm „von desselben irs gotzhus wegen jerl^^sch
uff sant Martins tag zwajhundert guldin ze rechtem zins^ schuldig sind zu geben, fttr die auf nach -::8t-
vergangnen St. Martinstag verfallenen 200 fl. — Mentag vor Lucye, 1419.
Stiftsartklv St. (lallen, Rnbr. IUI, Fase. 4. — Papier-Original mit defectem grünem Wachssigel.
2888. — 1419. Deeember 13. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. GalL en
Heinrich Zwick den Jüngern, Bürger zu St. Gallen, zu Händen des Christoffel Zip, Bür^^^rs
zu Constanz, auf die Bitte des Niggel Ruprecht, Vogt des Gotteshauses zu Neu-Ravensbu :x'g,
mit einem Weingarten ^zeBernang am Aichholtz gelegen, der S&berswartz von Lindow i^^^^
daruz der drittail gat, — und stoßt ainhalb an Haini Schulmaisters von Santgallen wingar^o
und anderhalb an Hansen von Emptz halden*^; femer mit der Halde, — ^die do stoßt ainhalb an
Wilhelms von Stainach und anderthalb an Hansen von Emptz garten*^ — , mit der Q rossen
Halde, — ^stoßt an Marti Gogels von Lindow und anderhalb an dez Talchen von Pregentz
wingarten — ", und mit dem dabei gelegenen Torkel, sowie mit Niggel Ruprechts Teil „dez walds,
ob dem dorff ze Beniang gelegen", Lehen des Gotteshauses, die Niggel Ruprecht an Christoph Zip
verkauft hat. — Sant Gallen, sant Lucien tag, 1419.
Mtiftsarfhiv St (fallen, Lehenarehiv Bd. 74, 8. 271. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2839. — 1419. Deeember 16. (St. Gallen.) — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu
St. Gallen den Johans Gossau (Gossow), Chorherr zu Bischofzell, auf dessen Bitte zu Händen
der Elsbeth Blaikerin, Ulrichs Blaikers selig, weiland Bürgers zu Bischofzell, ehelicher
Tochter, mit einem jährlichen Zins von 1 ff /^ C. M. aus dem Hof zu Len, — „der ainhalb stoßt
an Itanwil und anderthalb an Waltkilch und an Morshib — *, und mit einem jährlichen Zins
Heinrieli IV. U19-H26.
185
von 6 Viertel Kernen Coustanzer Maas „ze Wftpnow in tjer kilchhori ab und usser der schupuss
gelegen ze Hassrugg, die man iiempt der Halmen schupuas", Lehen des Grotteshauses StÖallen,
die nach vorgewiesenen, von den Abten Kuno und Heinrich (HL) gesigelten Brieten Ulrich Blaiker
selig inne gehabt hat und die nach seinem Tod bei der Erbteilimg der Elsbeth Blaikerin zugefallen aind.
Der Abt verleiht dieser freies Mannrecht. — Sabbato post Lucie, 1419,
SdilbiarcJlil SLÜnllen, Lebenairbiv R 74, 1 liO f. — Entwurf von der Hand des libtbchea Schreibers.
Ä840. " um, Deeemher 16. StGallcn. - Abt Heinrich (IV,) von SL Gallen verleiht
in Ansehung der „dangbaren, nutzen, getruwen dinst, so die ersamen iinsern lieben getnnven her Hans
G o 3 s o w , korlierre le B i s s c h o f f z e 1 i und pfrunder der merer pfrund ze S a n t F f i d e n vor der statt
a^e Santgallen, und her Othmar Gossow, sin bruder, lütpriester uf unsers gotzhus kilchen ze
Altstetten, uns und unsenn gotzhus dik nutzlich getan haut und hinfür, ob Qot wil, tun sond",
den beiden auf ihre Bitte das Recht, über all ihr fahrendes Gut» das sie jetzt haben, noch gewinnen
oder hinterlassen werden, vollkommen frei zu verfügen, so dass niemand von des Gotteshauses wegen
kfiie oder die Leute, denen sie ihre Habe vermachen, daran säumen oder irren darf. — Santgallen,
sampstag nach saut Luc ieu tag, 1419.
itUftaircliv %L liaUea, Lfli(Mrrhiv Bd. 74, S. IM. — Etitwurf von der Hand des abtiacben Schreibers.
»841. — 141». »eccinher 20, St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht dem Otmar
^''ogel, genannt Kupferschmid (Kuppfersmid), Bürger zu St.Gallen, „üusers gotzhus aignen hof,
L^en man nempt die Widdemhüb, zwüsscheut Bergpf awenmos, Ffrankenruti und Stainer-
:ohel gelegen, der an dez obgenanten unsers gotzhus eusterye gehorit und vor ziten gegolten hat tunff
:^nalter baider körn Santgaller mess, sechzehen Schilling pfening Costentzer müuss und funff herbsthftnr,
^^se ainem rechten zinslehen umb dry malter baider körn Santgaller niesses, gutes und ungevorlichs,
^and zehen ß -^ Costeutzer niunss, als denn ze Santgallen geng und genem sinfc, und fünft' herbsthönr
^ Bruchs zins ze end unsir wil", in Ansehung seiner Ergebenheit und dass er den genannten Hof „nach
«3 tu kriegen, die hie unser vorfam geziten gewest siut, wider uff bracht, bezimbröt und gebuwen hat".
^Ausserdem erneuert der Abt dem Otmar Vogel auf seine Bitte die Lehenschaft über jjsin hus und
Ijofatat und hofraiti an Spisertor und zwen berg vor Spisertor, gelegen an der Hinder Staig, der
af ner genant ist dez Rüschen berg und der ander genant dez T a u n e r s h e r g ; item den wasser-
liÄnnmer halben und die slife, zwüsscheut San t G orgen und den mülinen; item zwft wisen ze Sant
Li enhart an Irern; item die Moserow; item die vogtie und guter ze Holdersswendi mit aller
ssüg^ehord; item daz holtz im Böch; item iij/ ,^ geltz ab und usser dez Giertanners hus in Spiser-
^o i^statt^. — Santgallen, sant Thomas abund, 1419.
StitlnrckiTStfialleit, I^henarrhiT N. 74, S.^3. — Entwurf von der Hand des äbtkclien Schreiberd.
^4/S. — 1419. Deccmber24. — Heinrich von Gundel fingen, Klosterherr des Gottes-
U^^uses St. Gallen, dem ,z& jeklicher frouvasten fünftzig guldin von demselben gotzhus ze Santgallen
Xß libding volgen und werden sont*, quittiert Abt Heinrich (IV,) für 50 fl. ,von der nähaten ver-
^tignen fronvasten nach des hailgeu crütz tag ze herbst* und für 50 fl. i,von der nähsten vergangnen
{tonvasten nach sant Lucieu tag*. — An dem baiigen aubent ze wihennähten, 1419.
StilUairtyi IKL Mk% libr. Uli, Fase. 4. — Fa p i e r • 0 r i g in » 1 mit aufgedrücktem grünem WachiaigeL
24
186
Hciurich IV. U19-U26.
2843. - 1419. Deeember 36. Wlh — Abt Heinrich (IV.) van St Gallen bestätigt im
Hof zu Wil dem Haiiii Kappeller imTurtal die Lehenschaft über seinen Hof ^im Sunder —
stoGt ainhaib an den Ganapor und anderhalb an die Glatt — und aht rinderrecbt in WideralpV
und verleiht ihm ausserdem „ze Cuni Kappellers saugen kindern banden in tragers wis xi rinder-
recht in Wideralp und funff rinderrecht och in Wideralp ze ilaitii Holtzmans banden, och in trägere
wis*. ^ Wil, zinstag nach dem ingeuden jare, 1420.
Stifftwirfliiv St.öillen, I-thcnarrhii M. 71, 8. 287, — Entwurf von der Hand des abtiachen Schreiber«.
3844. — 1419, Dec*eiiiber 26, WIL — Abt H einrieb (IV.) von St. Gallen fordert Hans
von Sal, SchultheiBs zu Wintertur, auf und erteilt ihm VoUniacbt, in dem Streit zwischen Hans
von Miinchwil, Dtenstmann des Gotteshauses St Galleu, und den Erben Wolflis von Schwandegg
selig »von etlicher guter wegen, die von unserm gokzhus darrörent, und sie darumb ze baiden tailn uff
dich als ufiTainen gemainen man komen sint ze ainem glichen zusattz*, Hecht zu sprechen, jedoch dem
Gotteshaus an der Lehenschaft und allen Rechten unschädlich. — Wil in unsers gotzhus statt, zinstag
nach dem ingenden jare, 1420,
StiltMirrliii' 8t« tiallf a, IrheiaattlitY M, i4, S. SSS. — Entwurf von dei Hand dea Slbtiscben Schreibers,
Unter anbekaontem Datum erneuert Abt Heinrich (lY.) von St. Gallen im Hof zu Wil auf Gmnd etnet
ihm vorgewiesenen Briefes von Abt Heinrich (IIl.) dem Han« von Mflnchwilen, Di^'nRtmann des Gotteabauaea,
ntid st'iner Ehefrau Verena »alle pfand und leben, so Wolfli von S wand egg «älige himler im gelaisen hat, dte von
unserm gotzfaua ze leben rtirent, pfand hir pfand und leben für leben*, und namentlich ,den pfandächaU der bnrg xe
flelf fenberg mit allen nutcxen und rechten und der guter gelegen ze Orshuaen mit aller zugehord und den lebenden
26 Waltftlingen mit aller zugebord*.
StiftsäTfliii M,iJ*lli'ii, klienartliv M. 71, S. ttt. — Entwurf von der Hand dt*8 äbtiecben Schreiber«. — Daa Datum fehlt;
die vorangehende Eintragung beKiebt sich auf den 15. Mänt, die beiden folgenden (Nr. 2844 und 2848) auf den 26. Di?-
eember I4I9 nnd den 2. Januar 1420.
2845.
Abt Heinrich (IV.) von St Gallen erneuert dem Konrad von Heidelberg den
Pfandbrief auf die Feste Singenberg.
WiL 1410. Heeember ^7.
Wir Hainrich, von Gottes und des haiigen stüls ze Rom gnaden abt des gotzbus ze Sani
galten, . . . verjehen und tönt kunt , . *, daz für uns kam ze Wil in ünsers gotzhus statt . . . der
from, vest Cönrat von Haidelberg und offnot da vor üus und sprach, daz wilent sälger gedenknüst
Unser vorvarend abt Herrn an ainen vordren» nämlichen her Johansen sUlgen von Haidelberg,
ritter, und sinen erben, linsers gotzhus vestin Singenberg mit liiten und götern, so darzil gebörent,
ze rechtem pfand versetzt babi umb hundert und drüundalitzig pfund und umb sehs Schilling pfenning
gfiter nnd genämer Costentzer müns, und daz och wilent abtCftn salig, och unser vonrarend, das-
selb pfand und pfandbrief, so darüber geben wärint, darnach sinem vatter sälgen Albreh ten von
Haidelberg und och sinem vettern Hansen von Haidelberg und iren erben ernüwrot habi mit
sinem brief und insigel*'; dieselben pfandbrief alle aber inen kurty.lichen in der brunst der statt ze
Bischoff Zell verbrunnen syent. Und batt uns ernstlichen gnaden, daz wir im und sinen erben das-
selb pfand och ernüwren und inen an iro verbrunnen briefen statt ainen iiüwen brief darumb geben
ger&chtinfc, wan dasaetb pfand jetz in sin er band allaiu stftndi, nnd batt iina öch des do also der egenant
Hans von Haidelberg mit sinem offnen brief. Und nachdem alz wir uns darumb aigenlich ervaren
i^
1Q8 Heinrich IV. U19— 1426.
Des alles ze warem, offem urkünd so haben wir dem obgenanten yon Haidelberg an siner
verbrunnen briefen stat geben disen brief, mit ünserm äbtlichen hie anhangenden insigel bedgelten,
ze Wil in ünsers gotzhus statt, nach Gristz gebürt vierzehenhundert jar, darnach in dem zwaintzgosten
jar, an der nähsten mittwochen nach dem ingenden jar in den wihennähten.
A) Tgl. Urkdbch. IT, Nr 193«, 8. SM f. and duu in, Kr. 1418. 8. »43.
Süftsuthiv Sttellei. E. E. E. 2. i. •. — Pergament-Original; das Sigel hängt emgen&ht
Am ISO. December 1419 hatte Hans von Heidelberg dem Abte brieflich mitgeteilt, daw der Pfiud-
schätz der Feste Singenberg, den er und sein Bruder Albrecht selig gemeinschaftlich Tom Kloster innegebtbt,
nun lediglich dem Sohne dieses verstorbenen Bruders, Konrad von Heidelberg, sugehöre, .wan ich mich des tot
ziten verzigen han'; da nun aber im Brande der Stadt Bischofzell die betreffenden PfiEudbriefe verbrannt soo^
bitte er, dem Neffen das Pfand zu erneuem. — Sant Thomas des haiigen zwelfbotten anbent, 1419.
Stiftsarrhiv StMlei. E. E. E. 2. i. 8. — Pergament-Original; das Sigel fehlt.
Nach vollzogener Erneuerung des Pfandbriefes schlug sodann Abt Heinrich am IS8. Jul 14SO dem Konrad
von Heidelberg zu der Pfandsumme von 188 flf und 6 Seh. Pfg., die auf Singenberg hafteten, 100 Goldgnldem
rhein., die Eonrad von Heidelberg dem Abt bar bezahlt hatte „und die wir verbmcht habent mit dem taglaitten, aliwii-
mit den von Appenzell vor der Aid genossen hotten gelaist habint^. — Santgallen, sant Peters und Pavl»
der haiigen zwölffbotten abund, 1420.
StiftnrrhiTSttollei, E. E. E. 2. i. 11 — Pergament-Original. Es sigeln der Abt und Heinrich vonGnndel—
fingen, Klosterherr; beide Sigel hangen eingenäht.
S846. — 1419. December 27. Wil. — Abt Heinrich (lY.) von St. Gallen verleiht den
Uli N&fer, Bürger zu Wil, des Gotteshauses eigne Mühlstatt zu Wil, genannt die ,Ödmfili^, mi'fc
ihren Zugehörden zu einem Zinslehen um 2 Mutt Kernen Wiler Mass, alljährlich auf Martini za entrichteik .
Dabei ist ausbedungen, dass der Lehenträger „uss ünsers gotzhus holtzem zimberholtz howen sol und
mag, wo im unser hofamman ze Wil daz wiset und zöget, ze ainem gezimber uffdieselb mülistati ^e
buwond und zimbrond, ane stuben und ane kamren*. Glauben der Abt oder seine Nachkommen besser
über die Mühle verfügen zu können, so sollen sie dazu Befugnis haben, jedoch dem Nftfer die Kosten
„von dez zimbres wegen* nach Schätzung ehrbarer Leute ersetzen oder ihm gestatten das .gezimber*
wegzunehmen. Wollen aber Ni\fer oder seine Erben ihre Rechte auf die Mühle verkaufen, so hat das
Gotteshaus Vorkaufsrecht. — Wil, mittwoch noch dem ingenden jare, 1420.
StiftarrhiTStdtllen, LehfiarrhiTN. 74, S. 217. - Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
S84Y. — 1419. December 27. WH. — Vor Abt Heinrich fertigt im Hof zu Wil Greta,
Rütschman Ledergärws eheliche Frau, Cönrat Gupfers selig eheliche Tochter, in (Gegenwart
ihres Mannes mit ihrem Fürsprech Haini von Loppan, Hofammann des Abtes zu Wil, und dem vom
Gericht ihr beigegebnen Vogt K 1 a u s I b e r g e r , Bürger zu Wil, dem Rudolf von Stainach, Schidt-
heiss zu Wil, dem Gotteshaus an seinem Wiederkaufsrecht unschädlich, 8 Juchart Acker ,re Wil vor
dem tor undir Schalmenakker gelegen", die sie vor Zeiten von Abt Heinrich (III.) und dem Convent
des Gotteshauses St. Gallen um 30 8> 10 /? /^ C. M. gekauft hat, nämlich ,des ersten zwo juchart akker,
die jetz noch ain wingart sint, die Hans Knecht sälige vor ziten buwte; item iij juchart akker under
Schalmenakker gelegen — stossent an die lantstrass — , die Hans Huber, der muller, buwt; item zwo
juchart akkers — stossent an Uli Snettzers wisen und anderthalb an den obgenanten wingarten — ;
item ain juchart akker — stosst ainhalb an den stattgraben und anderthalb an den akker und wingarten,
den jetz Bertschi Greter buwt''. — Wil in ünsers gotzhus statt, mittwAchen nach dem ingenden
jare, 1420.
Heinrich IV 1419—1436.
189
ftUflidirdlll Stliall^il« Ulieiiarrhiv IW. 74, S. 272 l — Entwurf von di>r Hand dp« ftbtischen Schreiben. — Em »igeln der Abt,
maDB Iberger und fTir Rütschman Ledergürw Heinrich Bi schof (Biaschoff), Bürger zu Wil.
»848. - 1420. Januar 3, Wil. — Abt Heinrich (IV;) verleiht dem Hans Zingg als
Ziiisleb<>n ein Gut gemuiiit „zu den Brugglin — daz aiuhalb stoßt an die guter, so zu der ve^fcin
xe Schonenberg gehorint, und anderthalb an daz gut» öch Bruggli genaut, daz dess spitals ze
Santgallen ist—*, mit allen Rechten, Niltiien und Zugehörden gegen einen juhrHch auf den Gallus-
tag zu entrichtenden ZIuk von 1 f* \^ C. M. und 2ß ^ an lii«? Kirche zu Amtzell, wie Hans Zingg
dns Gut von den Vorfahren des Abtes auch zu Lehen gehabt hat* — Wil, feria tertia post^ctrcum-
cisianis Domini, 1420.
HUft»rcliv St. IJiillfn, khrnarrhiv M. 74, % tt%. — Entwarf Ton der Hand dea äbtiichen Schreibers.
I
2849. — 1420. JaiHiar 3, IViK — Vor Abt Heinrich (IV.) von St Gallen fertigen zu
Wil Albrecht Sty er, Kirchherr zu Aiutzell". und Hans Hux{Hugx) von Hudenwil (RMawila),
ykilchemnaiger* der Kirche zu Amtzeil» dem Hans Dis.Meuhofen von Hassrugg gewisse Einkünfte,
die sie ihm ,,von der jetzgenanten kilchen ze Amptenzell wegen für sich und alli ir nachkomen ains
ewigen, ungevorlicheti k5fs verkofft und ze köfen geben haben* ^ nämlich ^än vier {^^?) dry Schilling
Pfenning Costentzer münss und ain herhsthön und ain tagwan in dez Dissenhovers guter, järlich gült
und dienst usser der vogfie vogti-echten und vogtstilren ze Hassrugg, die sie vor ziten von Ulrichen von
Lonberg und Annan von Lonberg, siner elichen frowen, an den buw und Hecht der obgenanten
kilcben ze Amptenzell erkoft hant; und haben im dieselben jarlich gult nnd dinst für recht aigen ze
kofen geben unib iiij ff -d^ Costenzer münss, die(!) sie von dem obgenanten Hansen Dissenhofen gäntz-
lich bezalt und gewert sint, und an offinlichen nutz der vorgenanten kilchen ze Amptenzell gewant und
bekert haut*. — Wil» feria quarta post circumcisionis Domini, 1420.
M XMk «UwiB Iaa«tt MD RMtd, a«>t >ti«h«t tu f«hAr«tt arh«lnl, l«< AlbrMht Biyr Jkiieiih^trm «• Lletf «nwil* und itut iMhIvr i«^ (AnpUiiMfl^
StifturrMrÜLiiallfn» tflfnarchivßd. 74» K. M — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
I
Ä850. — 1420. Januar 6. (Ht.Gallcii,) — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu StGallen
den Jak Metzger, Bürger zu Bregenz, auf Grund eines vorgewiesenen» von Abt Heinrich (in.)
geeigelten Briefes mit einem Weingarten genannt ,die Ündir Swend» gelegen ze Sant Margareten
Höhst bie der kilchen — stoßt ainhalb an den wingarten, den man nempt die Obir Swend» und
anderthalb an die akker» die mau nempt Scliiltow^ — , ferner mit 6 Juchart Banacker» daran gelegen»
genannt „SchiUow'\ mit dein Torkel und aller Zugehörde. Von den ö Juchart Bauacker hat Jak
MetaEger 2 schon bisher inne gehabt» die andern 4 aber kürzlich um 36 ff ^ C. M. von „Hansen
Metzgker, sineni bruder, och burger ze Pregantz", erkauft» der sie durch einen mit^Hainrich
Metzggers, stattanmmns ze Pregautz uffgedrucktem insigel" gesigelton Brief zu des Abtes Händen
aufsendet und seinem Bruder zu verleihen bittet. - Am zwelfften tag ze wjhennaht^^n, 1420,
illflÄlthiYStWtIkl, Menartbiv Bd. 74,^.191 -- Entwurf von der Hand dea äbtischen Schreiberi,
%851. — 1420, Januar (J. St. (wallen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert zu St. Gallen dem
Üonrad Talch, Bürger zu Bregenz (Pregantz), auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Hein-
rich (Hl,) gesigelten Briefes die Lehenschaft über einen Weingarten zw Bernang im Rhein tal,
genannt Schnellman — „der do stosset ainhalb an ispitaler von Santgallen wingorten und andert-
halb an Cristofelu Zipen von Costentz wiugarten» der Nigkel Ruprechts waz — ^^; ferner
Ölwr einen jährlichen Zins von l tt -^ C. M. und 4 Hühnern aus dem Hof „genant Hu wen hof, undir
190 Heinrich IV. 1419- U26.
dem jetzgenanten wingarten gelegen", mit allen Zugehördeu und Rechten, „als er dieselben wingart-^i
lind jarlich gült ab und usser dem obgenanten hof zem Huwen vor ziten von hem Cfinrat Horw ^
säligen, wilent korherre ze Bisscho[f]zell erköflPt hat". — Santgalien, am zwelfften tag ze wjh^ss
nachten, 1420.
StiftsarehiT St.(}illei, Lehenarehiv Bd. 74, 8. 198. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2852. — 1420. Januar 7. WH. - Abt Heinrich (IV) von St. Gallen belehnt den Ha:tt
Wenginer den Jüngern von Wengi, Dienstmann des Gotteshauses, mit dem Turm zu Wengi saxu
Hofraite, mit Gericht, Zwing und Bann, femer mit dem Kelnhof, mit des Wirris Gut, mit des Berge ^^
Gut, mit dem Gut Niderdorf, mit den 2 Gütern genannt Hinter der Mur, alles zu Wengi gelegen,
samt Mannschaft und Lehenschaft, was alles der Belehnte von seinem Vater, Hans Wenginer selig-^
ererbt hat. — Wil, sonntag vor Hilarii, 1420.
8tift«urehiv St. Oallen. IL IUI, Fase 4. — Copie auf Papier aus dem 18. Jahrhundert. — Das Verhältnis dieser ürkuiHf e
zu Nr. 2868 ist unklar, wahrscheinlich das Datum in obiger Copie unrichtig.
2858. — 1420. Januar 9. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu StGallen
dem Hans von Audwil (Ainwille), Dienstmann des Gotteshauses, zu seinen und seines Bruders Eonrad
gemeinen Händen die Lehenschaft über „ire wingarten am Buchberg gelegen, do inen der drittail
oder der vierde tail odir üt anders us gat; item die lehen, die sie furbass von hand lihen, am Buch-
berg zeTal und umb Binegg in Taler kilchori; item daz maigerampt am Botmonten mit siner
zugehord, ez si ze Mulinän, ze Güpsi, ze Gaishus ald am Rotmonten; item daz burgstal und
den buwhof genant Atzisberg; item j malter komzinses usserm Tal; item den komzehenden und
wergkzehenden zeAinwillen; item den komzehenden ze Nidrenwillen bie Fronakkern undain
gutli doselbs, buwt Stähelli; item die zinskäs usser Portneralp; item vj mutt habem usser der
Zwikker gut am Hohen First; item Buden Haimen und sin bruder und ander iro lut, die sie
vom gotzhus ze lehen haut, und alle lüt und guter und lehenscha£Pt, so sie von Eglin von Altstet t
säligen, irem ohmen, ererbt hant und von ünserm gotzhus lehen sint; item iro recht dez kilchensatz ze
Weiffersberg; item ir burgstal genant die Höh Altstett; item die lehen dez hofs uff Härderix
und Ober-Her bürg und Nider-Herburg und dez pfaffen wingarten von Gam tz under der NiiweU
Altstetten; item die lehen der höf in Frienbach und des hofs ze Griessern, genant der S mittel
hof; item die lehen der hofstett ze Lüchingen und der Ochsnern bongarten und hofstatt ze Lu-'
chingen und der Ochsnern akker, genant Anwander am Lutzelbach; item dez Staineger^
akker; item daz bruggli; item dez Snetztzers garten vor dem tor ze Altstett; item ain g&tli genant'
Ri\pishus gelegen ze Edentswile — stosst an den Hohen First und andersit an Schonberg—:
item die hofstatt ze Gossow im dorff, genant der GensbAl,* und über alle anderen Lehen, welche
die Brüder vom Gotteshause inne haben. — Santgalien, zinstag nach dem zwelfften tag ze wyhen-
nächten, 1420.
StiftearehiT SLOalien, Lfhenaithiv Bd. 74, 8. 205. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
2854» — 1420. Januar 9. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erklärt, er schulde dem
„Nigkel Ruprecht, unserm vogte zu der Nüwen Ravenspurg", 111 ff ^ C. M., die er ver-
wendet habe an den dem römischen König geschuldeten, vom Papst demselben vergönnten Zehnten*^
Der Abt weist den Hofnnininnn zu St. Gallen, Johannes Gossau, an, dem Gläubiger auf Verlangen
die Schuld auszurichten, von allen ^nutczen, zinsen und gulten, so in daz hofampt und in die ampter,
192 Heinrich IV. 1419—1426.
2858. — 1420. Januar 15. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) erscheinen in der Pfal^
zu St.Gallen Eberhart von Kamswag (Ranischwag) einerseits und „Ffrikk von Lochen* ande^
seits; ersterer bringt durch seinen Fürsprech Hans Beck, »den man nempt Swarczer Hans', ßttrg^
zu St.Gallen, vor: der verstorbene Burkhart von Lochen habe unter andern Güter ,den hof ze Hofe -
under der Nuwen Lochen und den wingart dobie gelegen und ain gutli genant dez Zinsmans gut]
och doselbs gelegen", alles Lehen des Gotteshauses, hinterlassen, und seiner Ansicht nach sei „muterma^
und vatterinag" rechter Erbe dieser Güter; jedoch der Widerpart hindere ihn daran, weshalb das Geriet::;
diesen zurechtweisen möge. Durch seinen Fürsprech Uli am Berg, Bürger zu St. Gallen, erwide^
der Beklagte unter Vorweisung von Briefen der Abte Hermann und Heinrich (lU.), in welch let^
terem auch auf einen Brief Abt Kunos Bezug genommen ist, die streitigen Güter seien von Alters b^^
^in der von Lochen hant" und „nie in dhainer frowen band" gewesen; wäre aber keiner derer von Lochej^
mehr am Leben, so sollten sie ledig ans Gotteshaus zurückfallen. Nach Rede und Widerrede urteilt <i^
Gericht, Eberhart von Ramswag solle die Güter an sich ziehen, wenn nicht sein Gegner erweise, dass
er besseres Recht darauf habe, „ez si von sipschafft ald daz die guter dem schild und heim nach slaben
sullent", und zwar wird ihm auferlegt, dies „mit zwen erbern unversprochen mannen, die weder tail nach
gemaind nach gewinn ald verlust an den vorgeschriben gutern haben", auszubringen. Er bietet als solche
Zeugen an: „die edlen wolgebornen heiTen gi-aff Rudolff von Tettnang und graff Wilhelm, sin
bruder, graff Wilhelm von Pregantz, her Hans derTrugsess, lantvogt, Wolff von Ow, Gorgen
Krol, hern Marquart von Schellenberg, Toltzer von Schellenberg, Ruchti von Schellen-
berg, Hainrich Vogt vom Lupoltz, Hainrich von Löbenberg und Ffrik von Elnhofen,
Eberhart von Wiler, Cuntz Hinderhofen von Wangen und Hans Bdmer von Wangen,
zwen LienhartMetzgger von Pregantz und zwen Hainrich Metzgger von Pregantz"'', und
das Gericht bestimmt, dass deren Vernehmung „ob vierzehen tagen und undir dren wochen" stattfinden
solle vor dem Pfalzgericht, und lädt beide Parteien für die Verhandlung vor „uff die nähst mittwoch
vor unser lieben Frowen tag ze liechtmess, der schierst kumpt" (Januar 30.). — Santgallen, mäntag
nach Hilarii, 1420.
\) Dm BrliieUn. Z«ur«n tu »tclUn, Ut 8. 220 uu lUnile n«cbr«trat«n und der Entworf d«r Urkunde auf dieser 8«it« lu Rnd« rt'^lu't; dann folfft oben auf S. M, okM
irgend eine Terweieunr auf 8. 229 oder 28U die Litte der aurobotenen Zeuron ^/pnM Rudolff - von rrefants**.
Stiftsarchiv St dallen, Lehenarrhiv Bd. 74, 8. 228 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
14S0. Februar 17. (St. fallen.) — Vor Abt Heinrich (IV.) von St.Gallen erscheint Eberbart
von Ramswag, des Gotteshauses Dienstmann, mit seinem Fürsprech „JohansenBekken, dem schriber, den man
nempt S war tzeh ans', Bürger zu St. Gallen, und lässt an seinen Streit mit ,.Frikken von Lochen' erinnern, in
dem dieser sich erboten habe, Zeugen zu stellen. Am bestimmten Tag aber habe er weder «die zugen gelaitet* noch
selbst oder jemand für ihn sich vor Gericht gestellt, worauf der Spruch gef&llt worden sei, der Kläger, Eberhart tod
Ramswag, habe „sin sach umb die vorgeschriben grüter" gegen den Beklagten .bezogen, ervolget und bebebt, — er mg
dann ehaft not uss, die in an der zugnuss und an dem erschainent gehindert hett*^, wofür ihm nochmals ein Tag auf
den heutigen Tag angesetzt worden sei. Der Kläger wird nun aufgefordert, seinen Boten, der dem Beklagten den »Ter-
kundbrief* des Gerichtes vorgewiesen habe, vor Gericht zu stellen, damit dieser „daz recht** tue, dass er jenem den
Brief überantwortet habe, und nachdem dies geschehen, erkennt das Gericht, der Weibel solle dreimal dem Beklagten
rufen, sich gegen den Kläger zu verantworten ; erscheine dann weder er noch jemand für ihn, so solle Eberhart von
Ramswag seine Ansprache «behebt'' haben. Es geschieht so, und nun richtet der Kläger an das Gericht noch die Frage,
ob ihm nicht der Nutzen von den Gütern, den der Beklagte sich angemasst, und der entstandene Schaden ersetzt werden
müsse. Das Gericht entscheidet m diesem Sinn, mit dem Vorbehalt, der Kläger solle „dieselben nutcze und den schaden'^
vor Gericht angeben, worauf er klagt, dass sein Gegner „sich briefen undirzogen hett, die den vorgeschriben gutem
z^isäitent, und (under) andern nutczen, dero er nit wissen t war, sibenzehen s6m wines" ; dazu habe er 27 flf Pfg. C. H-
Schaden erlitten. Über dieses Urteil stellt ihm das Gericht einen Brief aus. — Sampstag nach sant Valentia tag, 1420.
StiftHarfhiv Stfiallen, Lehenarfhiv Bd. 74, S. 2S2 f. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
1 94 Heinrich IV. 1419—1426.
2868. — 1430. Januar 20. St. fallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) ferügt im Hof zu St Galle
Alli Haimerin, die eheliche Witwe Konrad Haimers selig von Nieder-BOren, mit ihrem Fürrr:
Sprech Johannes Goss au (Gossow), äbtischem Hofammann, femer mit KAni Herschi, äbtiacheirn^
Ammann zu Gossan, den ihr das Gericht als Vogt, und mit Peter Brunberg, den ihr das Gkricl^^
als „Wiser* beigibt, dem Uli Mutz von Nieder-Büren ein Gut, genannt der Haider Gut, zu Nieder::^
Büren gelegen, Lehen des Gotteshauses, das sie an ihn verkauft hat. Nachdem dies in aller Fon^^
geschehen ist, erneuert der Abt dem Uli Mutz auch die Lehenschafb über ,ain gQtli genant der Hoi^^
bergin widakker, und die hofstatt darzu und ainen akker an der Spitz, den er vor ziten von Mo ^^^
Haider erkoft hat, und ainen krutgarten in dem dorff ze Nidren-Büren, stösst an der Haider gQtei^ «
— Santgallen, sant Sebastianen tag, 1420.
Stiftttrehiv Sttollea, LehenarchiT Bd. 74, S. 202. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreiben. — Ei «igeln der ^^
und Kuni Herschi.
%864. — 1420. Januar 21. Constanz, — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zo
Constanz in »Hansen Hurüß, unsers wirtez, hus* den Georg (Gorge) Sünchinger, Bürger m
Constanz, mit einem Weingarten im Rheintal, genannt ,daz klain Emptzerli*, mit seiner ZugehOrde,
mit dem gemäss einem vorgewiesenen Brief Abt Heinrichs (HI.) HansDerrer, Bürger zu Constant,
und seine Ehefrau Ursull, die eheliche Schwester Georg SQnchingers, vom Gotteshaus ,ze rechter
gemaind" belehnt waren, der aber, nachdem zuerst Hans Derrer und dann seine Frau gestorben sind,
durch Erbschaft an Georg Sünchinger gefallen ist. — Gostentz, sant Agnesen tag, 1420.
Stiftsarekiv St. teilen, Lekeaarckiv Bd. 74, 8. 20L — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
iS865. — 1420. Januar 22. Constanz. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu
Constanz dem Konrad Atzenholzer, genannt Wechsler, Bürger von Constanz, auf Grand eines
vorgewiesenen Briefes von Abt Heinrich (III.) die Lehenschaft über den grossen und kleinen Kehihof
zu Engishofen mit ihren Zugehörden, wie er sie vor Zeiten von Konrad von Watt, BOrger zu
St. Gallen, erkauft hat. Diese Belehnung soll «dem bescheiden Heini Eggershusen an der erblehen-
schaft des vorgenanten kleinen kelnhofs zA Engisshofen, als er den zA einem erblehen umb ainen ge-
nanten järlichen zins hatt*, unschädlich sein. — Constanz, sant Vincencien tag, 1420.
Stiftttrehiv 81. «allen, Rnbr. Iin, Fuc. 4. — Copie.
S866. — 1430. Januar 35. St. Gallen. — Ulrich Riff, genannt Walter, verkauft an die
Spitalmeister Georg Blarer, Ulrich ab dem Berg und Johans Varnbühler zu Händen des Spitals
in St. Gallen ^ain schuposs ze Ratzenwile gelegen — stosset an des spitals g&ter von Santgallen . . .
und ainlöf Schilling pfenning Costentzer müns järlichs zins und ewigs geltz ab und usser dem hofe
genant des Schenken hof und ab und usser ainem gAtlin genant das Hftbli, die och des obgedahien
spitals sind'', alles Lehen des Gotteshauses St. Gallen, um 32 ff ^. — Santgallen, sant Pauls tag,
als er bekert ward, 1420.
Sta4tareliiY8t.<3allen,Spitalarrhiv, Tr. B. 28, llr.5. — Pergament-Original; das Sigel hängt.
2867. - 1430. Januar 31. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) klagen auf der PfiJz zu
St. Gallen Konrad und Hans genannt die Hablützel und ÄUi, ihre Schwester, ^Cristan
Ffrüppoltz^, Bürgers zu St. Gallen, Ehefrau, mit deren Vogt Walt i Bader, Bürger zu St Gallen,
durch ihren Fürsprech Hans Beck, genannt „Swartze Hans", Bürger zuSt.Gallen, gegen Greta
K upferschmid (Kuppfersmidin) von Überlingen: sie glaubten, rechte flrben der Gottesfaauslefaen
Heinricb IV. 1411> 1436;
Über die obigem Schreiben vorangehenden VerbaBdlnngeti enthält das hiizernerRatsbacb folgende Angsb
(141^0. «Faitnar 19,) - ,Alz h**r Hanp von Bonatetten gebetten hat, Ton des gotzhuß »e Santgall^ ,■■(
wegen und der von Appoxel ein tag gen Santgallen ze machen in ir kosten, da sollen uns die von üre und vc^ ^
Underwalden ünn und wir die Ton ZOrich wissen lan, daz die ein tag ansetzen*. -^ Feria sexta po«t Anton
(14380. Januar Äil.) — „Die von Underwalden went schiken gen Santgallen» den tag leisien.'* —
Feria 2* ante Purificationifi,
iDif rnf r Ratxbnrb lU t 44 ^
Üb«r den Tag in St Gallen nnd die weiteren Verhandlungen in dieser Sache bis zu dem Anlaa^bneft den
Abt am 28. Juni an die Eidgenossen richtete, gewähren ßodann einigen AufschhiBs die folgenden Eintragungen im n&i
liehen RatÄbiich:
(14^0« Februar ÄH.) — r,Üie Ton Santgallen begeren sich zu uns zu verbinden.
Der apt von SSantgallen bnt reckt nf der EitgnoBson hotten, von jeklicher statt und land uflT xwen
Appozeller euch twim nemen; das went Appo7, eiler nit tun.
Item wir glimpfen, da^ man die eid ^e Apoxell ernnwere und man flenn mit inen rede, de« rechten in »e
— Feria 4* post alten vasnacht.
(1420. HftrK 13.) — „Recx)rdare: Ah Appozeller sach erzelt und gebetten hant, si, daz unser bottech
jemant me tii den sacken des aptz von Santgallen komen, dax die helfe, daz »i verhören de« apt« kuntacbafi i:^». ^rarf
recht» wie si vom rieh versetzt sint.^' — Feria 4* ante Letare.
(149£0* Ulfir« ÄO.) — „Item von des apt« von Sant Gallen wegen ist im geantwurt, wenn unser E m «f.
gnospten zemen komen, so wellen wir der sach gedenken und unser hotten gern »ö tagen senden z6 den Sachen, :^?mJd
er bitt, si ze wisen, ze rechtem ze komen/^ — Feria 4' post Letnre.
(14JISO* April ÄH.) — „Item von der atös wegen des aptz von Santgallen und Apozeller «ol jek^ ^<3h
statt und land II witzig, erber man darzü gen, die an sant Jobans tag ze nacht ze Sant 6aEen**sient." — Feriiw
ante crucis.
(14S0. Juni 10.) ,Item von der von Appozcll und des aptz von Santgallen wegen," — Feri*..
P<*8t corporis Christi.
laifnifr Ritslmeh HL f, 6Ä-. «5\ Wi% «7*. - Abdruck: Eidg. Absch, 1 Nr. 475, 8. 229 Note und Nn 479, S. 230.
»870. - 1420, Februar 5* St, Galleu.— Vor Abt HcinricluIV.) iiiimnt im Hof zu StGalL
Hans von Watt, Bürger zu SL Gallen, mit Konrad Müsler (Mftsler), weikrid äbtiscliem Hafarnm»--
zu St. Gallen, seine Ehefrau Adelheid und seinen Bruder Hug von Watt ,ze gemaindern* an öl
,gin hiLs und hofstat und zwen garten daran^ gelegen ze San tgal len in der statt an Webergass^^ ^m
an Haini Burgo wers säligen erben hus und HügliHuxen saligen hu,s*, alles Lehen des Gott^^'^^B
liauses, und über all sein jetziges und künftiges liegendes und fahrendes Gut mit der Bedingung, da^
,ob die vorgenanten Hans von Watt und Adelhait^ sin elich frow» mit enander lieberben(!) gewunnent-
diese auch in der Gemeinschaft sein sollem — Santgallen, sant Agathen tag^ 1420.
Stiftnarrlii? St.lriilkii, l/lifnarrhii Rd. 74, S. SSL — Entwurf von der Hand den äbtischen Schreibers,
Ü871. — 1420. Februar 5. — Burkbart von Ramswag richtet an Abt Heinrich (IV,) von
St. Gallen die Bitte, ,,den Haintzen Giger und sin sftn* von dem Kelnbof Gosse w, ^daruz ich
libding han, als öwer gnaden villicht wol ze wissint ist", nicht zu Verstössen, sondern ilm wie die
früheren Äbte darauf zu lassen, ^won leb iich und üwer gotzbus von aller siner her verlofnen äjüä
wegen in dehain weg anraicben wil noch nieman von niinen wegen, und quittier och iich und öwe?"
gotzhus von derselben her verlofnen zins wegen mit urkünd diß briefs*. — Sant Agtben tag, 1420.
StiftÄarfkU SUJallfii, Itulir. illl. Fast, 4, — Papier-Original mit Bcblecht erhaltenem 8igel
\
igg Heinrich lY. 1419—1426.
imder sich herab an den weg, der gen Läniblisbrunnen gat — , und das sumerhuse, das dari ^^^^
stat," Lehen des Gotteshauses St. Gallen, „Hansen, Ülin, RAdiu und Gflnraten den Cuntze v^^^
den Müllern, Gebrüdern, von St. Gallen, um 7V« 8" ^ C. M. — Valentis tag, 1420.
StadUrrUvStClalka, Tr. Jt,Nr. 16'. — Pergament-Original. — Es sigelt Hans Segenser; das Sigel h&ng-fc^-
«876. — U30. Februar U. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) fertigt im Hof zu
St.Gallen Frau Clara Nostlerin, die Ehefrau des Stadtammanns Rudolf Gelter, inGegenwa^rt
ihres Mannes mit dem Hofammann Hans Gossau (Gossow) als Fürsprech und Hans Kaiser, Bür^;ei
zu St.Gallen, als Vogt, ihrer ehelichen Schwester Else Nostlerin, der ehelichen Witwe ülri <* h
Esritswilers selig, „iren fünfften tail dez wingartens in der Obren Gruben ze Rinegg bie der
statt gelegen", liehen des Gotteshauses St.Gallen, das sie ihrer Schwester und deren Erben zu kaul^i]
gegeben hat. — öantgallen, sant Valentins tag, 1420.
StiftNirrkiv St.tiallfi, Lehfuarchiv N. 74, S. 364 f. ~ Entwurf von der Hand des äbtitchen Schreiben. — Es ngeln der Jkbt,
Rudolf Gelter, Hans Kaiser und für Clara Nostlerin Hainrich Warm an, Bürger tu St. Gallen.
8877. — 1430. Februar 28. St.Gallen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu StGallen
auf Bitte des Rftdi Wigant von Rüdberg, der einen von Abt Heinrich (UI.) gesigelten Brief
vorweist, dem Rödi Blaikker von Helfentswil, seiner ehelichen Wirtin Ann Hflberin von
Hässrugg, seiner ehelichen Tochter Margaret, „die er hat bi siner erren elichen frowen sälig^n^,
und seinem ehelichen Sohn Hans, allen vier gemeinsam die Lehenschaft über „ain gAt ze Helffents-
wille gelegen, genant der Ob er ho f, dez Blaikers g&t^, und verleiht aus besonderer Gunst den beiden
Frauen freies Mannrecht. Nach dem Tod des Vaters soll das Alteste unter den Vieren das Lehen em-
pfangen. — Santgallen, fritag vor der alten vas.snacht, 1420.
StiftnrrkiT St. ClallfD, LehfQUthi¥ N. 74, 8. 218. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
«878. — 1430. Februar 34. (St.Gallen.) - Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu StGallen
auf Bitte des Hans Wetzel, genannt Nagel, von Rebstein, den Hug von Watt, Bürger »u
St.Gallen, mit einem „wingarten an der Gacht im Rintal gelegen — stösst ainhalb an Herrn an
Iten sfins erben und andren thalb an die strass und obnän an daz Gachtholtz^, Lehen des Gottes-
hauses, das Hans Wetzel an jenen um 9 ff /^ C. M. verkauft hat. — Sant Mathias tag dez haiigen
zwölffbotten, 1420.
Stiftearrhiv St.tellfa, Lehfnarrhiv N. 74, S. til - Entwurf von der Hand des Abtischen Schreibers.
8879. - 1430. Februar 35. St.Gallen. — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St. Gallen
von Niggel Ruprecht, Vogt des Gotteshauses zu Neu-Ravensburg, der im Namen des Hainti
Pfanner. Bürgers zu Lindau, vor ihm erscheint, zwei Weingärten zu Rheinegg am Buchberg
gelegen auf, genannt „die Stürmen" — die „ainhalb st^ssent an das Hürli und an Schätziis
Ruprecht und anderhalb an den Blanken und obnän an den Stain*' — , Lehen des Gotteshauses,
die Hainz Pfanner an ,Cuni Ffrikken* von Rheinegg und dessen Erben um 224 ff /^ C. M. verkauft
hat, und belehnt damit den Käufer. — Santgallen, am sunnentag an der alten vassnacht, 1420.
StiftMUthiv KtÜallen, Uhenarrhiv Bd. 74. S. t!09. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreiber«. — Es sigeln der Abt
und Hiiinx Pfanner.
Heinrich IV. 1419- H26.
199
I
8880. - U-30, Februar 2«. St.Cfalloiu — Ulrich Nistler von Abtwil (Appwilla). Bürger
• aBvi St. Gallen, Terkaiift im Fnui Mecliihild Biser, Gattin des Kudolf Biser seJig, um 10 ff -J^
C M, einen jährlichen Zins von 1 Malter Vesen, St. Galler Mass, aus dem ihm gehörenden vierten Teil
d^js Kellerhofes zo AhtwiL — Sant Gallen, mUntag nach saut Mathias tag, 1420.
MftjHirfhil Sttiullfli. 1. X 4. L l. — Pergament-Original. Es sigelt Uuiir Sailer, Bürger m StGallet); dü.^
Si^^el hängt eingeTiäht.
2881. — UäO. I'i^bruar W. Constanz. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
SBLÄ Cousianz in ,,H iinHe ti H Q rüß, ünsers wirtes, hus* dem Konrad Fuchs von Münsterlingen,
il^:«* namens der Meisterin und des Conventes des Gotteshauses Mönsterlingen vor ihm erscheint, auf
QT'xnid eines vorgewiesenen, von Abt Heinrich (IIL) gesigelten Briefes '\ in Trägers Weise zu Händen
d^JT „cnstery und Hechts'* des genannten Gotteshauses die Lehenschaffc über einen jährlichen Zins von
2 Ädutt Kernen und 4ß Sf aus einer Schuposse zu Waiblingen, „die jetz Haini Wältis von Waib-
limx^eu und Hans» sin sün, von ünserni goUhus ze leben hant". — Costentz, donstag noch der alteu
rassnacht, 1420.
kl ffl. «^«B Kr. I6U, 14 1&. Miil i*.
TlipilRifs Uatoüsarrbiv, AbL Mlibt«r|[iigf i» L»de Ulli, ür* tu ^ — P e r g a la e n t « 0 r i g i ti a 1 ; dan Higtil fehlt.
^' Ä882. — UäO. Februar 39, (IVmstaiias,) - Abt Heinrich dV.) von St. Gallen belehnt
XU Co ns tanz im Hause des Haus Hüruss auf Bitte des Jakob Katgeb, Bürgers zu Coustanz,
«leisen Ehefrau Greta mit dem „dorö* Walen w ile mit gerichten, zwingen und bannen^, das ihre
Soli wester All i Mai ger in vou WMntertnr vom Gotteshaus zu Lehen hatte und das nach deren Tod
Art .sie gefallen ist. Hierauf gibt die Frau das Lehen wieder zu des Abts Händen auf» und dieser belehnt
au'f ihre Bitte sie und ihren Mann gemeinsam mit dem Dorf — Donstag nach der alten vassnaht, 1420.
StifInrelU Jiltiflllfll, klraurrliiv Ell. 71, S. älO* - Entwurf von der Hatid de» äbtif^chen Scbreibera.
2883. -- 1420* Fehniar 29. (OMistaiiz.) — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
|atn Constanz „z& den Augustinern^ deui Kourad Mangolt, Bürger zu Coustanz, auf Grund
^iiie^s vorgewiesenen, von Abt Heinri c h (HL) gesigelten Briefes, zu Händen dea durch Krankheit am
Er^scheinen verhiuderten Konrad von Hof, Bürgers zu Constanz, und dessen Ehefrau Anna die Lehen-
Achall über „den Tobelhof mit aller zngehord; item der Seger inen gut; item dez Sennen gutli
^on Höfen; item die vogtie, gericht, twing und bann %e Rotahusen; item der Venklerinen akker;
item die baiden Eggen; item dritthalb Schilling pfening jarlichs geltz usser dem hof ze Hunikoo,
4er des Bisschoffä von Wil ist, und vj// S^ jarlichs geltz von dem hof ze Aichern*^ — und ebenso
über die Hofer von öriessenberg und KAni Hagenstailers selig Weib und Kind, sowie über
tue Mannlehen, „die sü furo von haud lihent und von üoserm gotzhus ze leben haiit^. Ausserdem be-
stätigt der Abt der Frau, die von ihrem Ehemann mit Einwilligung Abt Kunos auf die erstgenannten
Uiben „an ir hainatur und Widerlegung (^fiir) vierhundert u heller in pfaods wia versorget und gewist^
ist, diesen auch von Abt Heinrich <IIL) ihr vergönnten Pfandschatz und gibt ihr zu rechtem Lehen-
iiiger über diese Lehen und den PfaudschatK ihren Ehemann, — Feria quinta post Invocavit, 1420.
tiniJArTkiT8tfialkn, liCllfnarftliv Bd. 74, !i. ^Q r. — Entwud von der Hand dea äbtis^diim Schreibera.
»884, — 1430. Mar« 2, (St.OaHen.) — Abt Heinrich (IV) erneuert im Hof zu St. Gallen
dem Hans Wolff fou liadoHzeU „in Ündir-Se^S auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Hein-
rieh (HL) gesigelten Briefes die Leheuüchaft über „die milli und mülistatt ze Guttingeu, bie Riitolft/ell
OOi) Heinrich IV. 1419-4126.
gelegen, uml ainen wingurten doselbs geuant der Tal gart und ninen se doselbs gelegen, mit iro za-
gehorden. — Sanipstag vor Reminiscere, 1420.
Stiftnrrhiv Sttiillei, Lehrnirrhiv N. 74, S. 211. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2885. - 1430. März U. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu StGallen
dem Hans BlAm von St. Johanns Höchst, äbtischem ^keller^ daselbst, auf Gbnind eines Briefes
von Abt K uno, zu seinen und seiner Schwester Else Händen ^ain wise ze sant Johans Host gelegen,
genenipt der Bifang ze Bainingen, des vier mannmad sient — stosst ainhalb au des pfaffen ze
Host mädli und anderhalb an die lantstrass — und dieselb wis hofgut si^. — Sant Gallen, sant
Gregorien abund, 1420.
Stiftnithiv St. tiiUfii, Lehenarrhiv N. 74, S. 3M. - Entwni*f von der Hand des äbtischen Schreibers.
8886. - 1430. MHrz 11. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) erscheinen auf der Pfalz zu
St. Galleu „Burkhart und Eberha(r)t von Wilar und Hans und Ffolky von Löbenberg^
einerseits und „Haintz Keller ab der hAb zwüsschent dem Mantlis und dem Wigers in Wiler
kilchori" anderseits. Die ersteren bringen durch ihren Fürsprech Niggel R&precht vor, sie h&tten
von dem Gotteshaus gewisse Zinsen aus den Hofglitern, die in den Kelnhof zu „Wilar" gehören, zu
Lehen, besonders einen jährlichen Zins von 9 Malter Haber St. Galler Mass, genannt wisatt und je auf
St. Thomas Tag in den Kelnhof zu entrichten. Nun sei der genannte Hof „an der hftb zwüsschent dem
Mantlis und dem Wigers^ eines der Hofgüter, und von diesem Hof habe Heinz Keller „dri tail^ und
zwei Frauen „den vierden taiP, und da den Klägern aus dem Hof von dem genannten Zins j&hrlich
8 Viertel Haber zustünden, so hätte Heinz Keller ihnen jährlich 6 Viertel zu entrichten, wogegen er
sich seit Jahren sperre. Sie ersuchen deshalb das Gericht, ihn anzuhalten, dass er den „vorbehebten
und versessen zins** erstatte und künftig die 6 Viertel entrichte. Der Beklagte nimmt hierauf mit seinem
Fürsprech Kon r ad Müsler, Bürger zu St. Gallen, „ain urlob, sich darumb ze undirreden und ze
verdenken, wie er daz verantworten wolte^; jedoch kommt durch Vermittlung des Ghnfen Hug von
Werdenberg, Herrn zu Heiligenberg, und andrer ehrbarer Leute ein Vergleich zu stände, wonach
der Beklagte „an dez gerichts stab^ gelobt, künftig die 6 Viertel Haber jährlichen Zinses zu entrichten,
wogegen die Kläger ihm den ausstehenden Zins erlassen. — In Sanctogallo, MGGGCXX®, feria secunda
ante Gregorii.
StiflMrrhiv St.tJallea, lifheurrhiv N. 74 S. 2^ f. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers. — VgL oben Nr. 2786
Note.
S887.
Bestallungsbrief für Heini Fischer als äbtischen Ammann auf der Feste Iberg.
14!eO. Hfirz 13.
Anno doniini MCCCCXX^, iferia quarta post dominicam Oculi, qua) fuit in crastino beati Gregorii
in opido Wil.
Als min alter herre der von Gundelfingen von der vesten Iberg gestanden ist, so hat min
herre dieselb vesti enpfolhen Uainiu Visscher, amman desselben gotzhus doselbs ze Iberg, in
solcher wis und niass, als hiernach*^ beschaiden ist: (1) Dez erst^in, daz er selbdritt manhaffter Int uff
derselben vesten wonhaÖ't und alli nacht sien sol und darzü ainen nachtwächter haben und den verkosten
und Ionen sol, und das derselben manhaift^n lüt allweg zft dem mynsten ainer tags uff derselben vesten
sien sol und die versorgen und behAten nach dem truwlichosten und besten, und daz er *6ch dasselb
Pubükationen des Historischen Vereins in St G-allen.
I
^ittellangen zur TaterlttEdischeii ÜcHchichtc.
Rand 1:1. Cbristmn Kucheineistera neue Casus Monasterii S. Galli, heriiuagegeben durch J, Hardegger. —
n. Uebbr dasi Z^Hhuch der Klin^enbcrge. Von G. Scherrer — IIJ, Matenalieti zur Geschichte der letzthin
Tagsiitzun^ der alteu Schweiz, Mit«:eteilt von C.Morel. — IV. Die zwei ältesten Freiheitsbriefe der Stadt
St. Gallen in deutscher Sprache, Neu lieraus^egeben von W. E. v. Gonzeiibnüh. — Bericht des Histori-
Vereins etc. M, 2. 70, Fr. 3, —
Band II: I. Kurze Chronik des Gotxhaus 8t. Gallen^ herausgegeben durch J. Hardegger. — 11, Zwei Denkmälei*
des friihern Kriniinaliuatizwescny in unserem Vaterlande. Aus St. Gallischen Archiven gezogen von W»
E. v. Gonsßenbach. - 111. Nachlese stifi-sankt-gal lisch er Manuskripte. Von G. Scherrer. — IV, Spazier-
gang eines Altertümlers im St, Gallischen flberland etc. M, 2.70, Fr. 3. -
Band m: I. Die ürkiuiden Ludwigs des Frommen für Cur- Von Th* Sickel. — H. Beiträge »ur toggenburgifichen
©vangelischen Kirchen geschichte. Von H. G. Sulzberger. — III. Die Pest im Kloster St, Gallen anno 1629.
XJebersetzt von J. Hardegger. — IV. Zwei Ordnungen aus den Zeiten Abt Ulricbs VllL (Roscb). Aus dem
Stiftsarchiv mitgeteilt von W, E. v. Gonzenbach. — V. Ausgrabungen bei Malerva. Von P. Immler, —
VL Fünf Briefe Huldreich Zwingli's an Joachini von Watt. Aus dem Stadtarchive St. Gallen mitgeteilt
von H, Wartmann. M. 2. 70, Fr. 3.—.
Band IV: I, St, Gallen unter den ersten Karolingern. Von Tb. SickeL — 11. St. Gallische Ratssatziingen aus
«lern XIV. und XV. dahrhuiuiert. Fortsetzung der Mitteilungen aus dem Stadtbuch, Von W, E. v. Gonzen-
bach. — m, Geschichte des Kapitels St, Gallen von seiner Entstehung bis zur Lostrennung der ober-
tLurgauiscben und rheintalischen Geistlichkeit anno 1589, Von H. G. Sulzberger. — IV. Römische Strassen-
Züge im Kanten St. Gallen. — Dritter Bericht etc. M. 2.70, Fr, 3. .
Band V — X (in zwei Teilen): Johannes Kessler's Sabbata, Chronik der Jahre 1523 — 1539. Herausgegeben von
Ernst Götzinger. M/16.20, Fr. 18.—.
Band XI ^Neue Folge Band I): I. St. Galler Totenbuch und Verbru de nui gen. Herausgegeben von Ernst Dümmler
una Hermann Wartniann. — II, Die ältesten Verzeichnisse der Aebte von St. Gallen. Herausgegeben durch
Gerold Meyer von ivnonati. — III. Aelteate Liste der Verrufenen und Verbannten der Stadt St, Gallen. V'^on
W. E. v, Gonzenbach. — IV. Die Richtung zwischen dt*r Abtei imd iler Stadt St, Gallen vom Jahre 1373.
Herausgegeben von W. E. v. Gonzenbach. — V. V^erzeichnis der Häuser in der Stadt St, Gallen und Um-
I^Cfbungf um das Jahr 1470. Herausgegeben von \\\ E. v. Gonzenbach, — VI. Die Pfahlbauten im Bodensee
acwistcben Rorschach und Staad, Von J. Ändei*e8. M. 3.60. Fr. 4. — .
Band XII: I. St. Gallische Geschichtsquellen. Neu herausgegeben durtih G. Meyer von Knonau. I. Vita et
niinkcula s. GalU, II. Vita et miracula s. Otmari, — Tl, Hintonsche Darstellung der Hoheit^recbte der
seUweizerischen Eidgenossenschaft auf dem Bodensee. Von A, O. Aepli. — IlL Aeltester Hofrodel von
Jona, ca. 1400. Mitgeteilt von Helbling. M, 3.60, Fr. 4.—.
Band Xni: St. Gallische Geschichtsquellen, Neu heniusgegeben durch G. Meyer von Knonau. 11. Batperti
Casus 8. Galli. Mit 6 Excursen und 2 Karten. M. 7.20, Fr. 8,—.
Band XIV: L Vom Herkommen der Schwyzer. Herausgegeben von Hugo Hunger buhle r. — TT, Drei Beitrage
Z!T <' '■ 'Mischen Retbrmationsgeachichte : 1. Die Chroniken des Hermann Miles und Johannes Kessler.
V Götzinger. 2. Die Reformation der Stadt Wil. Von Ernst Götzinger, H. Die erste und zweit©
Ki . .....--.'ja der ehemaligen Freiherrschaft Hohensax-ForstfH'k 1529 und \'M Von IL G. Sulzberger,
M. 3. 60, Fr. 4, — .
Band XV and XVI: St. Gallische Geschicbtsquellen. Neu herausgegeben tumn »i, Meyt-r von Knonini. HI. Ekke-
harti (IV.) Casus sancti Galli Mit 3 Exkursen und einem Pläneben. M. 10.80, Fr. 12.—.
Band XVII: St. Gallische Geschichtsquollen. Neu herausgegeben durch G. Meyer von Knonau, IV. Continuatio
Oasuum sancti Galli. Conradi de Fabarin C'mtinunti<> CuMiurn Hunrti Gulll. >fif 2 Exkursen und einem
PlÄocben. M. 7.20, Fr. 8.—,
Band XVni: St. Gallische Geschicbtsquellen. Neu h».nriusgpg(4ftMj nun [i ir. :>iev*r \un tvnunau. V. Christian
Kuchimeisters Nüwe Casus Monasterii sancti Galli. Mit 2 Exkursen und 2 Beilagen, M. 9. — , Fr. 10,—^
Band XIX: I, Das St. Gallische Verbrüdern ngsbucb und das St, Gallische Buch der Gelübde. Herausgegeben von
£. Arbenz, — U. Die annalistiHchen Aufzeichnungen des Klosters St, Gallen, Herausgegeben von Karl
Henking. - IlL Das zweite St. Galler Totenbuch. Herausgegeben von Heraiann Wartmann. M, 9, — , Fr, 10. —
Band XX: l*Vidolin Siebers Chronik. Herausgegeben von Ernst Götzinger. M. 6.—, Fn 6.—»
Band XXI (Drilte Folge Band 1) : Müller-Friedberg. Lebensbild eines s^ihweizeriachen Staateinanne» (1755— 1836)»
Bearbeitet von Johannes Diemuer, Mit Müller-Friedberg*« Portrait in Kupferstich und Briefen von
Joht^nnetA Müller. M. 9. — . Fr. 10. — .
Band XXn: I- Friedrich VIL^ der letzte Graf von Toggenburg. Von Placid Butler. — U. Die Grafen von
We*r'i*^*»l'f'rg-Heiligenberg und von AVerdenberg-Sargana. Von Emil Krüger. M. 10.80, Fr, 12, — .
Verlag der Fehr'schen Buchhandlung in St. Gallen.
Publikationen des Historischen Vereins in St. Gallen.
Band
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XXIII: Briefwechsel »wischen Johaan Rudolf Stein mülJ er und Hjuis Konrad Escher von drr I.itit. HfrauÄ-
gegeben von Johannes Dierauer. Mit zwei Bildnissen in Hadierung. ÄL 8. — , Fr. 8, —
XXIV: Walablridi AbbatiB Augensis, De ViU Beati GaJlL Von Robert TLoli — Die Va-ih»
aaniiiilurig der StadtbibJiothek 8t, Gallen. I. (1508 — 1518). Von Euul Arben«, — AuH den '
Bardon von Riva. W>n Ern^t üötzinger. M. 12. — ^ Fr. 12.
XXV: Friedi-ich VEI., der letzte Graf von Toggenburg. 11. Von Placid Butler. — Da» Lütisburger Kopta
buch in Stuttgart, — Die Öffnung den Hofes Benk^n, — Die Vadiauiscbe Briefsani mlnng^ di*r Stmlfi!
bibliothek St.GftlJeik IL (1518-1522). Von Emil Arbenz. M. 11.60, Fr. 14.-.
XXVI (erste Hälfte); Der Klosterbrucli in Rorschacli nnd der St. Galler Krieg, 1489—1490. Von
Johannes Hüne. M. 6.60, Fr 8. -.
XXVI (zweite Hälfte) : Der Auflauf ssu St. Gallen im Jahre 1491. Von Dr. Johanne« Hüne» M. 4. — . Fr* 4<
XXVII (erste Hälfte): Die Vadianiscbe Briefsanunlung der Stadtbibliotbek von St* Gallen. HeniuH2<*gi»bed
von E. Arbenz. DI. Teil. (152B-1525). M. CJK), Fr.K.-. ]
XXVII (/weite Hälfte): Geschichte der Landschaft Oaster bis jcurn Ausgange des Mittelalters. Mit ein«
Excurs: OÜg Tschudi und die geschichtliche Ueherlieferung «les Klosters Schännls. Gcachiclite des Vor
kehrs durch «las Walenöeet^l. Von Dr Meinrad Gubser. Urbar der Grafschaft Sargana. Heratmgegebed
von llud. Thommen. M. 8.-, Fr. 10.
XXVIII: Die Vadianische Briefsanimlung der Stadtbibliothek van St. Gallen, IV. Teil (I52fl'-I530> Heran«
gi'geben von E. Arbenjs. — Die Chronik des Hermann Miles- M. 8. — ■, Ft. 10, — .
XXIX (erste Hälfte): Die Vadianische Briefsatutulung der Stadtbibliothek von St. Gallen. V. Teil. 1.
(1531 — 1535), HerauHgegcben von E. Arbenas und H. Wartmann. M. 6. — , Fl*, 7.—,
NniJabrHhliUtcr 18ni— 1U0;{. Erste Folge 1861- 186^ äM. 1.20, Fr. 1.20. Neue Folge 1870—1878
ä M. 1.60, Fr. 1.80. Dritte Folge 1880—1889 a M. 2.—, Fr. 2.40, Vierte Folge 1890— U
a M. 2. — , Fr, 2. 40.
l'rkiiiMleitbQch der Abtoi St. GnUeiu Bearbeitet von H. Wartmann, III. Teil.
In 4*^ Fr. 4B.— . IV. Teil. (1860—1411), 6 Liefeningen ä Fr. 12.—.
(920— 136C
Joac^bim y, Waitt (Vadiau), Deiitscbt* bhtorisebo Srhrlltoii. Herausgegeben von F^ra.'^t QrAzmgv^
1876-1879. Gr. 8°. Band I^IIL Fr. 16.—.
St. (Jalll»elie Öi^imiinde-Arehive: Der Hof Kriessern. Bearbeitet von J. Hardegger and H. Wa
mann. 1878. Fr. 5.—. Der Hof Widnau-Haslach. Bearbeitet von H. Wartmann, 1887 Fr. 5.— j
Der Hof Bernang, Bearbeitrt vnn J. Ööldi. 1897. Fr. 6. —,
Kessler, Jobannes, Sabbatu, mit kiomern Schriften und Briefen. Unter Mitwirkung von Prof
Dr. Emil Egli und Prof. Dr. Rudolf Schoch in Zürich, herausgegeben vom Historischei
Verein des Kantons St. Gallen. 1902. 4 '. (XXVllL) 719 Seiten. Mit Portrait Fr. 16,
Um FHalterluiii Atireiiiii von Sauet (inileit* Ein Beitrag zur Geschichte der karolLngische
Miniaturmalerei. Mit Text von J, R» Rahn. Mit 18 Tafeln und 32 Holzschnitten 1876
Fol. cart. M. 20. ^, Fr. 26. —
Pereprlii Sebastian Zwyer von Evibaeb. Ein Charakterbild aus Hera 17. Jahrhundert von K.
Amrein. Mit Portrait. 1880. M. 4.—, Fr, 6.^,
Die roiiiautMcheii Ort.sintmrti den KauteuH St, Oalleii. Von Wilhelm Götzinger. Mit ei^er Karler
St. Gallen, 1891. M. 2.40, Fr, 3.—.
Verlag der Fehr^schen Buchhandlung in St. Gallen.
<au»orii*$ctiia iiV(}iifi»i;cKtii«r-tf.o4Uoc
URKUNDENBUCH
DER
ABTEI SANCT GALLEN
TEIL V
(1412—1442)
LIEFERUNG 11
(1420—1425).
HERAUSGEGEBEN VOM HISTORISCHEN VEREIN DES KANTONS ST. GALLEN.
BEARBEITET
VON
PL. BUTLER UND T. SCHIESS.
ST. GALLEN
VERLAG DER FEHR'SCHEN BUCHHANDLUNO
lt)05.
oj.M.v-tva
Der rtnfte Teil des „DrluDdenbacbs der Abtei SaDct Gallen" erscheint in circa 5 Liefaningen.
URKUNDENBUCH
DER
ABTEI SANCT GALLEN.
TEIL V
(1412—1442)
LIEFERUNG II
(1420—1425).
HERAUSGEGEBEN VOM HISTORISCHEN VEREIN DES KANTONS ST. GALLEN.
BEARBEITET
VON
PL BUTLER UND T. SCHIESS.
ST. GALLEN
VERLAG DER FEHR'SCHEN BUCHHANDLUNG
1905.
^/9 77f=^
Druck dtfr Zullikofer'sohen Buohdruckerei in St. GHÜen.
Heinnch IV- 1419— U26,
201
ampt ze Iberg Terwesen sol, als er und ander amman von des gotzfaus wegen iintzher getan hant« und
daz er dammb, die Testi also zfk versorgent und daz ampt z6 yerwesent, haben und innemen sol alli
nütz und guter, so zft derselben vesten an dhainen dingen gehorent, usgenonien waz dem gotzhus von
frevelinen ald ongerichten über drj Schilling pfenning gevallet ald ertailh wirt, und och usgenonien
erschatz und väll und geläss^ die von den lüten, die zu derselbon vesten gehorent^ gevallent, ynd och
usgenonien daz kasgelt, so zu derselben Testen gehorit, — dasselb usgenomen alles minem herren und dem
gotzhus bisunder und allain zugehorit; und die vassnachlhunir, so doselbs von den löten gevallent, die
sol er mit minem hen*en tailen nach sin er beschaidenhaitj — und daz er von dem allem, so er von der
Testi ald atnptez v^egen innyinpt, mynem herren jarklich geben sol xvij ff .^, und des och myneni
herren benügen sol, nnd daz er och mit derselben vesti niyneni herren ze end siner wil, ald als lang
er das gotzhus ze S an tg allen inne hat, und nach sinem tod ald abstan aineni gemainem capittel des-
selben gotzhus gewärtig sin sol und niemant ander, doch usgenonien die, den dieselb vesti vormals ze
undirpfand ingesetzt ist, den diss alles an ir versatzung nach ir brief sag, so sie von dem gotzhus hant,
gantzlich unvergrifflich sien soK Und in solcher mass hatt im min herre die vesti also gelassen und
enpfahen ain jar daz nähst und dannanhin an sin widerrufen, und hiitt och er daz allez mit ufgehaben
banden also ze halden liblich zu den hailigen gesworen und ze volfuren, an geverd»
SUftnarrhiv St. Gillen, klienarflih B4 71, 1 B7. — Entwurf von der Hand de« äbtischen Schreibers« — Von späterer Hand
ifll übergeschrieben: „Versorynis des acbloss Yberg". — VgL 142L Mänt 6.
2888* — 1420. Milrz li. Wil, — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen erneuert zu Wil der
Ursull von Wifctenwile auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Heinrich (IIL) gesigeUen Briefes
die Lehenschaft über ein Gütlein zu „KaUhüsern an dem Imenberg gelegen, genant Bern hartz-
gut*, mit aller Zugehörde, nimmt dann auf ihre Bitte das Lehen wieder von ihr auf und belehnt da-
mit sie und ihren Ehemann Klaus Nef ^gemainlich und ze rechter gemaind", indem er zugleich aus
besonderer Gnade der Frau freies Mannrecht verleiht. — Wil in ünsers gotzhus statt, in der vasten
an der mittwöch nach sant Gregorieii tag, 1420.
StiftmtliiY §t,tialleD, LcbfimrelliY Bd. 74, 8. ^1 1 -- Entwarf von der Band des äbtischen Sefareibers.
Ä889. — 1420, Mri 13, WIL — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu Wil auf
Grund eines vorgewiesenen» von Abt Heinrich (IIL) gesigeUen Briefes dem Uli Weber von Degers-
heim (.Tegerschen) in Trägers Weise zu Händen des Heinrich BAlnian, ehelichen Sohnes des Hans
B61man selig, die Lehenschaft über ^ainen akker an dem weg gegen Bronishofen ushin gelegen^
der wilent Hansen Waibels säligen gewesen ist — und anwandet an wijent des Hurners säligen
akker — ; item aiuen akker, der öch desselben Hansen Waibels was, — der anwandet an den akker,
der etwän des Grübers was, und an Hünnis von Hof akker — ; item ainen akker an dem Husel-
weg — stosst obrenthalb an den kilchenakker und undrenthalb an Hansen Mosnangs akker -- ;
item ainen halben akker gegen Bromshofen gelegen, — an des Grubers und an Hännis von Hof akker ^,
elben akkers der ander halb tail aigen sy", — Wil, mittwüch nach Gregorii» 1420.
IdItttrrÜV %L Oail«!, Leli«mrdli¥ M. 14^ 1 tVL — Entwurf von der Hand des übtischen Schreibers.
2890, — (1420.) Milrz 13. (WH.) — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu Wil
dem Rudi Keller von Lichten steig (Liechtistaig) auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Hein-
rich (UL) gesigelten Briefes auf seine Bitte zu seinen und seiner Ehefrau Elsbeth Switzerin,
Heinrich Switzers selig ehelicher Tochter, gemeinen Händen die Lehenschaft über „ain malter
26
202 Heinrich IV. 1419-1426.
baider körn jarklichs zinses ab und usser dem halben tail des guts zeMüsilbach, daz Hainriclis
von Münchwil ist*, und gewährt der Frau freies Mannrecht. — Feria quarta post Oregorii, anno
quo supra.
Stiftsarehiv 8t Gallen, Lehenarchiv Bd. 74, 8. tli f. - Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — unmittelbar voran
geht Nr. 2889.
8891. — 1420. März 18. WH. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu Wil dent
Ulrich Smidberger auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Heinrich (III.) gesigelteu Briefes.
zu seinen und seines ehelichen Bruders HansSmidberger gemeinen Händen die Lehenschafl über
»die vogty und zehenden in Erlen halben; item ainen vierden tail der vogty und komgeltz und pfenning-
geltz ze Honwart; item ainen vierden tail des zehenden zeEbersperg; item ainen vierden tail des
zehenden uff Pfanneregg; item den zehenden halber an der Wis; item zwen fünfiften tail zwaier
wisen uff Wilmatt gelegen, die man nempt Smidberger wisen, — dero ain stössi an sani Peters
kilchen und an die sampuung, die andre stösst an HainrichsBisschofs wis — ; item ainen sechsten
tail des hofs genant Tür und den zehenden halben in Oetzendan' unter Vorbehalt der jährlichen
Steuer von 6ß r^ CM. aus der Vogtei zu Honwart. Ferner bestätigt der Abt dem Ulrich Smidberger
allein, der mit der „nianschafft und lehenschafft der guter ze Honwart, ze Obrenwisen und in Erlen*
vom Gotteshaus belehnt ist, ,daz er die furbass von band lihen sol und mag, als das von sinen vor-
farenden von ainem an den andren herkomen ist, das der elter Smidberger, dem dieselben lehen zflstand,
die furo von hand lihen sol*, diese Lehenschaft »in solcher mass: wenn derselb Ulrich Smidberger
von todes wegen abgat, daz denn allweg der eltest Smidberger, dem denn die lehen zflstandent, die-
selben lehen von uns ald unsem nachkomen enpfahen und die furo von hand lihen sol*. — Wil in
ünsers gotzhus statt, an der mittwfichen noch sant Gregorien tag, 1420.
Stiftearehiv St dallei, Lehenarebiv Bd. 74, 8. 288 f. — Eotwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8898. — 1420, MSrz 15. Zürich. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen nimmt von Lud-
wig Hosch, Bürger zu Zürich, auf dessen Bitte „die hub ze Buchs, die der Burger buwt, und
gilt im jarklich vij mütt kernen und j malter habern*, auf und verleiht sie ihm und seinem Vetter
FelixManess (Ffelix Mannassen), ebenfalls Bürger zu Zürich, ,ze rechter gemainde*. — Zürich,
in der vasten am ffritag vor Letare, 1420.
StiftsarcliivStClallen, LehenarchivBd. 74, 8. 221. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8893. — 1420, März 28. — Heinrich Kuchimor, genant Fürer, verkauft für sich und
seinen Bruder Ulrich ihr Gut genannt Brugg, , gelegen zeSantgallen indenBruggen vorder
statt, — stosset anhalb an Hausen gut von Staig ze Cappel, anderthalb an die bruggen, ze der dritten
siten an Stainerbach und ze der vierden siten an die Hell* — , ein Lehen ,von aim portner* des
Gotteshauses St. Gallen, an Bürgermeister und Rat der Stadt St. Gallen um 30 ff /^ G. M. mit der
Bestimmung, «das nit me darab gangi noch gan söUi, denn so vil als hernach geschriben stat: item
zwen mutt kernen Santgaller messes ainem priester ze Sant Jacob; item ain mutt kern Johansen
Garnleders säligen erben; item aht Schilling pfenning an daz bortnerampt des vorgeschribnen gotzhus
und ain mader uff den Brftl, da git das gut uf Rüti an dem mader ain drittail Ion; item zwai höpter
uf den BrAl hö inzefArent, und ain graber gen Berg in den wingarten, an demselben graber git och
das gut uff Rüti ainen drittail*. — Donstag vor dem palmtag, 1420.
Stadtarchiv St. CalleD, Tr. S, Nr. 15. — Pergament-Original. Es sigelt Ulrich Ffirer, Bürger von StGaUen, der
Bruder des Verkäufers ; das Sigel hängt.
204 Heinrich IV. 1419—1426.
haiten, so den uiisers gotzhiis dieiistlut gehalten haben und haltent; darufFdu uns geantwui
habst den Wechsel mit unserm gotzhus enenthalb des Ryns und nit hie dissenthalb, daz abc
unzitlich dunkt und ain ungehort ding ist, und ist uns furkomen, wie daz du dieselb frow
hast', und bittet ihn nun, die Rechte und Gewohnheiten des Gotteshauses zu achten, den Wei
dem Herkommen einzuhalten und die Frau ,uff ain reht' freizulassen, damit der Abt ,ain sol
unsers gotzhus dienstluten und andren, die zu dem gotzhus gehorent, Ton dir niht klagen ui
darumb haben* müsse. — Santgallen, in vigilia pasche, 1420.
HtiftnrthiY 8t CltlleD, Lehe ntrchlv Bd. 74, 8. 2(15. - Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers mit der
„Lutzen von Schonstain*^.
8900. - 1420, April U. WIl. - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zi
Hans Brunman von Kenelbach, der mit seiner Ehefrau Katherin vom Gotteshause ,
hof ze Gaywill in Kilch berger parrochy mit aller zügehord* zu Lehen hat, »usgenoi
sechsten tail desselben kelnhofs, der klain Elsen, sin er stUfiFtochter zugehört und darubir e:
ist'', zu seinen, seiner Frau und ihrer ehelichen Kinder Hans und Peter gemeinen Hände
fünf Sechsteln des genannten Kelnhofs und zu Händen seiner Stieftochter in Trägers Weis<
letzten Sechstel. — Wil in unsers gotzhus statt, donstag in der haiigen oaterwAchen, 142
StiftMithiT StClallfl, Lehfurchiv Bd. 74, S. 219. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8901. - 1430. April 12. Wll. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen emeuei
dem Hans Hüsler von Dietswil auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Heinrich (III.)
Briefes zu seinen, seiner ehelichen Tochter Anna Hüslerin und seines ehelichen Brndc
Hüslers gemeinen Händen die Lehenschaft über den halben Zehnten zu Dietswil mit aller 2
und ebenso zu der Adelheid Horwerin von Lichtensteig, Hans und Haini Hüslen
Schwester, und ihrer ehelichen Söhne, Wälti und Haini Horwer, gemeinen Händen c
Schaft über die andre Hälfte jenes Zehnten. Aus besonderer Gunst gewährt der Abt den beic
freies Mannrecht. — Wil, ffritag in der osterwftchen, 1420.
StiftsarrhiT St.(iallfn, Lehemrchiv IM. 74, S. 307. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8908. ~ 1420. April 14. St. Gallen. - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen
Pfründern der Kirchen St. Leonhard, St. Jakob und St. Fides ausserhalb der Mauern
St. Gallen mit, dass er die durch den Tod ihres frühereu Inhabers, des Priesters Johannes
erledigte Pfründe in der St. Leonhardkirche dem Priester Johannes Rasoris von Appena
tragen habe, und beauftragt die genannten Pfründer, denselben mit der Pfründe zu investiei
ihren Genuss einzusetzen. — In Sancto Gallo, dominica, qua in ecclesia Dei canitur Q
geniti, 1420.
Süftarchiv St Gallen, Lehenanhiv Bd. 74, S. 239. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2903. — 1420. April 20. St.Gallen. — Johans von Atzenholz, Bürger zu £
verkauft an Johans von Wiß, Sohn des Haini von W iß selig, Bürger von St. Gallen, um
C. M. «die müli, mülsiat und mülgeschirre an dem Espen an Stainerbach underhalb Eg
bürg gelegen, . . . unz an den akher, der enhalb dem bächlin gelegen ist — , und ainhalb st(
Gebharts gut, anderthalb an das gemain werkh und in der dritten siten an die straße — , i
selber vorbehalten und usbedinget hau*, alles Lehen des Gotteshauses St.Gallen. Von die
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Heinrich lY, 1419-1426.
beschworen hat» dass er den Verkiindbrief des Abtes überantwortet habe, und nachdem auch aufdrei-
nmligen Ruf des Weibels während der Dauer der Gerichtssitzung niemand für die Beklagten erschienei
ist, wird diesen ein zweiter Rechtstag ,uff ünsers gotzhus dingstatt zu Studa . , . uff den nahsten
ffritag noch der uffart ünsers Herren" angesetzt und hierüber den Klägern eine Urkunde ausgestellt-.
— San tg allen, zinstag vor dem Maytag. 1420.
SÜft^irellif St. Gallon, L^-kuarclih ßi 74, S. SSS. — Entwurf von der Hand des äbtiscben Schreiber«, — VgL Nr. 2771,
14^0. Mai 17. Ht. Gallen* — Aach auf dem aiu beBtimmten Tage abgebalbenen zweiten Rechtstag finden
«ich nor die Kläger (diesmal die Kinder H an« Mai ers nlle pergönlicli, ^üli und Hans, Haini und Uli. den man
nempt Kropf, nnd Ursiill» Hanseln Ritters clich frow, und Älli» ir swöster*) ein und fuhren wieder Klage
(Ursula Eitterin und ihre ScbwcHter AIH mit Uli Onftpser, Bürger au 81 Gallen, als vom Gericht gegebnem Vogte)
durch ihren Fürsprech Herman Mettmanegger. Nachdem der Bote Hans Bilc hiner auf seinen Eid ausgeia^
hat, dasf! er den Beklagten den Verkündbrief eingehö,ndjgt habe, wird, weil fTir jene auf dreimaligen Ruf des Weibela
während der Gericbtsaitzung niemand erscheint, durch Spruch des Gerichtes ein dritter Tag angesetzt »uff die mitt-
woch vor ünsera Herren lichams tag*, — Santgallen. ffritag nach der nffart ünsera Herren, 1420,
StAdturchiv SL fiallpn, Tr* 22, Ir. 1. — Pergament -Original; das äbtiache Secretsigel mit Fapierdeeke hängt.
(Copie im Stiftsarchiv, Lebenarcbiv Bd. 74, S. *268*)
141^0, Jaul 5. — Abt Heinrich (IV.) von St, 0 allen »etat Kün i und Rödi, genannt die Zürcher von
Lainbach, davon in Kenntnis, dass am gleichen Tage Haini Mai er (Maiger) von Ronwil (RÄnwill) und die
Kinder de^ Hans Maier selig fUrsul l Ri tterin undÄlli, ir awöster, vom Gericht mit Hai n i Seh ulniais t er,
Bürger zu St, Gallen, bevogtet) sich mit ihrem Fürsprech Konrad Mösler, Bürger zu ÖL Gallen, in dem obigen
ErbBchafLöstreit ^x& dem dritten tag" auf der Pfalz zu St Gallen vor dem Gericht gestellt hatten, und weil die Be-
klagten weder eelbst tmt Verantwortung erschienen »eien noch jemand in ihrem Naiien. »o habe das Gericht nach
Beobachtung aller Formalitäten entschieden, die Kläger hätten ,iro clag und sach an der obgenanten guter und ir
xügehord wegen . . ervolget . . . ala verr und als vil, da« si dieselben guter . . . mit dem rechten belogen und ervolget
habint von uch", es sei denn, daas die Beklagten vor dem Pfalzgericht an einem ,uff den näbaten ffi-itag vor sant
Johana tag des Töfera* angesetzten Tag den Beweis erbrächten, daas ,ehafft not" sie am heutigen Tage zo erscheinen
gehindert habe, — Mittwoch, an ünsers Ilerren lichams abend, 1420,
StiftMltlh' U, ftalk n, Ifbrnarcliiv M. 71* S. Wt. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers,
1
14^0. Jnnl ;$l. ist. Gallen, - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erklärt, es sei am heutigen Ti
in der Sache des Haini Mai er und «einer Bruderskinder, die mit Herman Schirmer, Bürger %vi St Gallen^ all
Vogt der ^frow und tochter" und mit Kon r ad M üaler als Fürsprech anf der Pfalz vor Gericht erschienen sind, nach
Erfüllung aller ForiDaliläten, da die Beklagten sich nicht eingefunden hatten, vom Gericht entschieden worden, die
Kläger hätten »iro £ach und ansprach , . . ervolget und volkomlich behebt". Ffritag vor eant Johans tag des TöfFen
%e aunwendi, 1420*
I
Süft^arthtv St. ClalleD, kh^narcbiv M. 74, 8. 291». — Entwurf von der Hand des ähtiscben Schreibers,
1
2907. — 1430. Mai 4, Fll>ri*ll35- — Pap.st Martin (V,) erneuert auf eine vom Laien Ulrich*
65sler aus der Diöcese Con stanz eingesandte Bittschrift liin einen Briefe den dieser seinei*zeit von
Papst Johann (XXIII.) (,bone memorie Baidassaris, episcopi Tusculanensis, oHm lohannis
papse XXIII,*') erhalten hat und der ihm in einem Brande zu Grunde gegangen ist, nach einer iniS
Briefk atalog (regest truni) des Papstes Jobann vorgefundenen Abschrift. ^^
Der Brief des Papstes Johann (XXIII.)» ausgefertigt in Bologna am 24. Juni 1410 d^datum
Bononie, VIII. kalendas Julii, pontiticatus nostri anno primo*), ist an den Cantor der Kirche z\x Constanz
gerichtet. Papst Johann erteilt darin dem Ulrich Gösler die Erlaubnis, in der Pfarrkirche St. LaurenzeoH
zu St. Gallen einen Altar der heiligen Jungfrau Barbara zu errichten nud denselben mit einem PriestefH
zu versehen; ier Stifter hat die Pfründe gehörig zu dotieren^ dafür steht ihm und seinen Erben und
Heinrich lY. 1419—1426.
207
Ni^hkommen und nach deren allfätligem Aussterben den Bürgermeistern (consulibus) der Stadt St. Gallen
das Patronatsrecht zu.
, Datum Florencie^ IUI. nonas Mail, pontificatus iiostri anno tercio.'
8tA4tftrthir St. ti&lleOt Tr* XVI, lln ft, — Pergament -Original mit Bkibulle an rot- und gelben Seidenachnüren, —
Kftoaleinnterf ertigung recht« unten auf dem Bnge: Diethel iuub, noturius; Registratur vermerk atergo:
R*. — Sonstige Vermerke links unter dem Buge: X. X. A. Fidel is. 8, Garnerii* a tergo links: J^Tremosnic»;
rechte: G. S toter,
2908. -^ um. Mai 6, Wuitortur, - Abt Heinrich (IV.) von St.Gallen gibt zu Winter-
tur in Ansehung der guten Dienste des Haus von Milnchwil, Dienstmaones des Gotteshauses, seine
Einwilligung dazu, dass dieser gewisse Gottesbauslelien um 140 fl, rbein. in der Weise au Haintzli
Wirt von Ober-Stammheim und dessen Erben verkauft bat, dass sie dieselben von ihm zu Leben
haben, er selbst und seine Erben aber sie vom Gotteshaus „als von der obem band" empfangen sollen*
Es sind die folgenden Lehen: „die hofraiti und hus und schür darufF gelegen ze Obern Stambain
bie der müli — stosst aiubalb an Haintzlis Iten hofraiti und anderthalb an Heinin Märken
von Stain hofraiti — ; item ainen bÖngarten, genant herr Hansen böngart^ gelegen an NussbAmer
wege — stosst ainhalb an Haintzli Wirts trotten und wiugarten — ; item ainen wiugarten^ ist aiu
juchart minder oder mer uugevarlicb, undir dem Braiten weg — strekkct au den Teilen — ; item
ain wis gelegen uff der Pf igen, ist zwai manmad hö wachs — stosst an Uli Kellers Pfyg — ;
item ainen infang gelegen ze Truch tlikon, genant der Wiseubül, mit aiuer manmad wisen dar-
iindir gelegen, genant Naterswis, und aiu juchai-t akker genant Natersakker, öch dobie gelegen,"
— Winterthur, man tag nach des hailgeu crütz tag in Maien, 1420.
MillHrcliir St. Callen, Lchtnärthiv Bd. 74, 8. 24G. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
3909. — U39. Mal 7. Wlnti^rtiir. — Abt Heinrieh (IV.) von St. Gallen bestätigt zu
W i u t e r t u r auf die Bitte des Priesters Rudolf S c h m i d von W i I a ( Willa), ehelichen Sohnes des
Hans Schmid selig» dessen ehehcher Schwester Adelhai d Schmidin» Klosterfrau zuTänikon,
auf Grund eines von Abt Heinrich (III.) gesigelten Briefes ein Leibding, bestehend in einem jähr-
lichen Zins von 3^/3 Mutt Kernen Winterturer Mass aus der Hub zu Wila, mit Tvelcheni Rudolf Schmid
Tom Gotteshaus belehnt ist; ebenso erneuert der Abt dt^m Priester die Lehenschaft über obigen Zins
mit der Bestimmung, dass er nach dem Tod seiner Schwester in den Genuas des Lehens kommen und
es gemessen solle, als ^ob er ain laj wäri". — Wintert hur, zinstag post invencionem sancte crucis.
1420.
SÜftaittUf 8L Uüku, Leheßiirtklv Ikl. 74, 1 W, — Eintragung von der Hand de« äbtlscben Schreibers.
2910. — 1420. Mai 7. Wiiitertur. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu
''intertur den Rudi Tob 1er, Bürger zu Wintertur, in Trägers Weise zu Händen seiner Ehefrau
ilse Haldenmans, der ehelichen Tochter Wem li Ha]dein)mans selig, mit dem „recht und tail^V,
das ihr „von erbscbafift wegen'* zusteht an dem von AUi Mai er (Maigeriu), Hans Maiers selig
von Tannegg elielicher Tochter, hiuterlassenen Dorf Wal leu w il (Walenwiler) mit Gericht, Zwingen
und Bannen, einen) Lehen des Gotteshauses. ^ Winterthur, zinstag noch dez haiigen crütz tag ze
Maien, 1420.
SÜflnrcktv Sl.GiUen, bhenarchiv Bd, 74, S. M l — Entwurf von der Hand dea äbtiachen Schreiber»,
208
Heinricli IV. 1419—1426.
2911.
Das Maiengericht zu Ober-Uzwil stellt die Rechte des Gotteshauses St. Gallen a
die Vogtei Ober-Uzwil und die dortigen Einkünfte fest
14ieO. Mal 8.
i
oucn
ric]^
Ich Petterman Brandis^ genannt von ßrünberg, vergich offennlich und tbön kftnd...^^
das ich mit rechter gesamuofrer urtail ond ouch von haissentz und empfelhens wegen des fromen Uli
H e r r e n 3 von Obemtzwil, amptman daselbs zä 0 b e r u t z w i 1 in der vogtje des hochwirdigen fürsten
mins gnedigen herren abt Hainrichs von Oofctes gnaden des gotzhus z& Sannt Gallen, und an
siner statt, umb dis nachgeschriben sach mit vollem gewaU an offnem, verbannen mayenj argen cht offen-
lich zfl gericht sasß zeOberutzwil in der vogt-y uff den tag, als diser brieff geben ist. und kam
da für mich in oflen mayengericht der e/a^edacht Uli Her und öffnet da von des obgenannten gotzbus
wegen mit sinera fürsprechen und sprach: Als jetz da ain offen mayengericht wäre, so wirint ouch
da in gericht vil erber lüien, die in die vogty gehortiut und och der gi\ter innhetlent, die in die gericl
und vogiy gen Oberutzwil gehorfcint, und bat da derseJb Uli Her von des egenanten gotzbus weg
an allen TOgUüteDf die da zugegen wärint, erfragen und erfaren an dem rechten, wie er dera gotzfail
eine recht und nütz von den vogtinten und onch von den vogtherren götern, die in die vogty e ge-
hortind, vordem und inziehen sölti, das dem gotzbus sine recht und nRtz jerlich gelanngoten und bericbt
wurdint, darumb das sich des von im ald von sinen nachkomen niemannt erclagnen möcht, er tatti im
trang und annders, dann vormals je geschechen aye, wann ouch dem gotzbus noch ettwa vil der uniz
und recbtung von ettlichen gutem usstündinfc und noch nit gelannget und worden syen. Und also nach
der offnnng und vordruog des obgenannten Uli Herren do giengent dis nachgeschriben erber löt,
der ain tail in der vogty gesessen sind und ouch ain tail der vogtbaren g^^tem innhanni, mit ainem
urlob usser des gerichtes ring, sich da unnder ainaondern ze erkunen und ze erinnern, was sy dem
gotzhus vorab darumb bekennen und sprechen wÖlten und ouch von alter in der vogty e also herpracht
und komen sye und sy ouch das denue dem gotzhus tun und gäben söltent in allen fürzug und wider-
red. Und koment do wider in dis offen mayengericht und offnotent da vor offem gericht alle gemainlich
und ainhelliclich mit ainem gemainen mund und ouch mit Hai nin Spitzlin von Jo nsch w il, irem
erlöpten und gevorderten fürsprechen, und sprachent und bekanntent sich des do darumb, als Uli Her
von des gotzhus wegen begert hätte, vor offem mayengericht uff ir ayd also: ^|
Wie je järlich sannt Martis tag sich verrückte und fiirkäm, das denn darnach ze stett des gotz-
hus amptman in der vogty ze Oberutzwil, oder wenn es im darnach föget, oder sin bott.€U de
gotzhus sin recht und nutz ze hus und ze hoff uff den götem ervordem und innämen sölti an dene
die die guter buwtint ald innbettint. Und wa innen je darum nit gnüg gescheche, so hetti denn ain
amptman oder sin hotten vollen gewalt und recht, darumb ze pfennden für nüw und für allt usstenndig
ge Valien nutz und rechtimg des ersten an varendem gut und die pfannd denn darnmb verkouflen in d^"
vogtye und gerichten ze Oberutzwil. Wäre aber, das ain amptman an den varenden pfannden i^H
z^komen möcht, so sölt denn er ze stett griffen zu dem blÄmen uff den gfttern und die blömen denn^
darumb verkouften. War aber, das ain amptman an dem blümen onch nit zukommen möcht: wie si
denn das gefügte, so sölt denn ain amptman zi\ den gelegnen vogtbaren göter(n) griffen und die gfti
denn ze stett verkouffen, so dick, so vil und so lanng, bis das ain amptman derselben gefallen usstenndi
nützen und rechtungen, nüwer und alter, on allenn des amptman s kosten und schaden* von des gotl?
hus wegen genntzlich bericht und dam ß je bezallt werdent(!), wann ouch dieselben nnütz und rechtnng
dem obgenannten gotzhus zu Sannt Gallen voruQ und vorab also von den gätern g&n und Kn allen
1
i.
Heinrich IV. 1419—1426. 209
abganng und inindrung järlich volgen und werden sölten, wann ouch derselben vogtbaren gitern nie-
niant deliaines nicht verkouffen, versetzen noch verenndem möcht wann dem gotzhus zeSanntgallen
an allen sinen nützen, zinsen und rechtungen genntzlich unschädlich und unvergriffenlicb, und sölt man
SV ouch dann also umb dieselben nütz und rechtung mit dehainen anndern frombden gerichten nit
schadgen, anlanngen noch ufftriben; wann was der nützen und zinsen also von den gfitem dem gotz-
hus järlich giengent, die sont rechtung, wann der probst säilig von Bussnanng die nütz und zius an
das obgenannt gotzhus mit sinem baren gelt erkoufft hetti. War ouch, das dehainest usser den vor-
genannten pfannden mer gelöst wurde, denne die rechtung und nütz gebürtint, es wäre von alten ald
von nüwen usstendigen nützen, dasselb sölt man denn je dem, des die pfannd gewesen wärint, erber-
clich bekeren.
Mit urkünd dis briefs, den ich obgenanter Petterman von Brünberg dem obgenannten Ülin
Herren von siuer vordrung wegen z& des obgenannten gotzhus hannden mit minem anhangendem
insigel von des gerichtz wegen, wann ouch das da offennlich also mit ainhelliger rechter urtail ertailt
und bekennt ward, geben hän. Dire brieflF ist geben mit rechter urtail an der nechsten mitwuchen vor
der haiigen crützwuchen, nach Cristi gebürt vierzechenhundert jar und darnach in dem zwaintzigisten
jare. Und bi disem mayengericht w&rent gegenwirtig dis nachgeschriben erbem lüt, die ain tail der
gftter innhannt und och ain tail in der vogtyg gesessen sind und in die vogtye z& gericht z&Ober-
utzwil gehörent: item der allt Mertz und Wetzel Keller von Tüferschwil, zwen Wilden,
Cüny Keller usser Ober-Rindal, Haini Waibel von Jonschwil, Hanns Hux, Hanns Müller,
Uli Banwart, Rudi Ledergerb, Hanns Hagman, Cuny Waibel, Hanns Ledergerb,
Haini Pfiffer, Wälti Hirt, Uli Raiffer, Hanns Mosser, Uli Schmuckli, Hanns Murer
von Bichwil, Ü li Keller ab Stoltzenhüb, C&ny Stoltz und Hanns Schnider von Gupffen,
Haini Fryg von Lanndensperg und sin sun Cüni, Rudi zum Wila, Cüni Helffenberg,
der Belling, der Ledergerb von Ainwil, der rät von RAdgerschwil, Cftni Cüntzli von
ötzliwil, Cüni Weber von Sanntgallen, Uli Zipp von Junckhersch wil, Cüni Zainler
von Gotzenschwil, Uli Eggli, derCristiner von M&twil und Rudi Toller von RAdger-
schwil unnd annder erber lüt etc.
StiftsarchiY 8t. (Stilen, BficherarclÜY Bd. 114, 8. 255 f. — Copie aus dem 16. Jahrhundert.
2918. — 1430. Mai 12. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
den Haini Strikker von Herisau und seine Ehefrau Adelhait Au derlins, die mit ihren Leibes-
erben nach einem von Abt Heinrich (III.) gesigelten Brief des Gotteshauses Kelnhof zu Herisau mit
aller Zugehörd als rechtes Erblehen um einen jährlich auf Gallustag zu entrichtenden Zins von 80 >^
/^ C. M. besitzen, welchen Zins aber Haini Strikker von Abt Heinrich (HI.) und dem Gonvent auf
einen Wiederkauf um 30 l!* /^ C. M. an sich gebracht hat, gemeinsam mit Hans Keller, ^derselben
Adelhait elichem süne*, und Konrad Strikker, ,ir baider elichem süne*, mit dem Kelnhof zu Herisau
als einem Erblehen unter dem Vorbehalt, dass nach allfälligem Rückkauf des Zinses dieser wieder an
das Kloster zu entrichten sei. — Sunt Gallen, suunentag in der crützwocheu, 1420.
StiftsarcJüv Stdallei, Lehenarchiv Bd. 74, 8. 240. •— Entwuif von der Hand des äbtiächen Schreibers.
2913. — 1420. Mal 15. St. Gallen. — Hans Hafner, genannt Strub, Hafner, Landmann
zu Appenzell, verkauft an Hermann Schirmer, Bürger von St.Gallen, einen jährlichen Zins
von 2 Malter Vesen und I Malter Hafer, St. Galler Mass, „ab und usser minem hof und gut, das man
nempt Richentschwilla — das anhalb stosset an Bekentwilla, andrenthalb an R&ssenh&b
27
210
Heiörich IV. 1419-142«,
und ze der dritten aidten an Höndobel und ze der vierden sidten gen Goldertobel — **» ein Lehc
des Klosters St, Gallen» um 26 9f C, ^, unter der Bedingung, »das Hansen Roschachs aälgen kinden
den man namta von Hörn, vor den obgenanten driyen malter komgeltes gat und gan sol j&rlichei
vier nialt^r kornea*. — Santgalleu, au ünsers Herren uffart abent, 1420.
Sti4tarclih St(2a1leii, S|ilAlarckiT, Tr. A, 10« Kr. 7. — P e r g a m e n t < 0 r i g i n a 1. Es Higelt HansAmman, der Schaeidec
Bürger von St Q allen; daa Bigel bangt.
2914* — 1420, Mal 18. Steallen, — Vor Abt Heinrich (IV;) vermacht im Hof zu StGallen
„Else ßöngarterin von Berg, Hainrich Bongarters" selig eheliche Witwe, mit Beistand
ihres Vogtes Hans Wildrich, Dieners des Abtes, und ihres Fürsprechs Hermann Mettmanegger,
Bürgers zu St. Gallen, in aller Form dem »Ulin Aplis von Staig* und seiner Ehefrau Ursula,
ihrer ehelichen Tochter, sowie deren jetzigen und künftigen ehelichen Kindern gewisse Lehen des Gottes^
hauses, die sie laut einem von AbtCuno gesigelten Briefe von ihrem Vater, Hainrich Schnider
selig, ,an ir hainstür* erhalten hat, sowie alle „ir ligend guter, so sy iemer gewinnet*, die Gotteithaus-
lehen sind, und all ihre jetzige und künftige fahrende Habe. — Jene Lehen sind: ^zwen tail des zehen*
den von des Rappen schupuss; item zwen tail des zehenden von Hainrich Bach w illes schupuas
und von Rudolff Bach wi lies schupuss; item und \on Hai nrich Ma iyers schupuss; item zwen
tail des zehenden von dem akker ze Wolffurtzbruunen und dem Awer (Alber?)-akker und von dem
akker am JUch; item zwen tail des zehenden von dem akker ob der GrÜtz und von dem akker an
der Langen Spekli und von dem akker genant die Undi r brai t ze dem holen nussbAm und von
dem akker, haisset Rütli, bie dem sÄrenböm gelegen; item zwen tail des akkers genant Finger-
akker bie dem sClrenbom, und des akkers, der do stösst gem(!) Willär an den herweg, mit allen
zugehorden*. — Santgallen, sampstag nach Ünsers Herren uffart tag, 1420.
Stiflnarclllif St.flftllet, kllfBUTliiv Bi "*, S. ^10, Entwurf von der Hand des äbtiachen Schreiber». — Es sigeln fder Abt
voij Gerichts wegen),, Jobans Goldftr, Stadtacbreiber zu St. Üallen, für die Frau nnd G(e)org Wildrieb für «einen
Bruder Hans.
4
2915- — 14'20, Mai 21. Altstätteii. - Abt Heinrich (IV.) von St.Gallen verleiht dem
Ammann, dem Rat und d^^n Bürgern der Stadt Alt statten im Rhein tal um ihrer Dienste willen des
Gotteshauses ^aignen stok, hofraiti und garten daran, gelegen doselbs ze AUstett in der statt an Knöpf-
lers tor', zu einem rechten Erbzinsiehen nnd belehnt damit den Burki Staiger, Bürger zu Altstatten«
in Trägers Weise zu Händen der Stadt mit der Bedingung, dass »die burger daselbs ze Altstett am
hus mit cammern und stuben ufl' denselben stok buwen und zinibren söUent und daz in demselben hiaa,
so ez buwen wirdt, uns und unsern nacbkomen, wenn wir gen Altstett komen und da sin wend, aio
stub und ain cammer allwegen gewartig sin sond"; falls die Bürger in dem Hause keine Stallung
machen, soll der Abt, wenn genügend Platz ist, Gewalt haben, eine solche „ze vier ald fünf pfariten* ^M
errichten zu lassen. Von demselben pStokke, hofraitin und garten" sind je auf St Gallen Tag 3ß -^ ™
CM. u. W. als Zins zu entrichten. Nach dem Tod des genannten Burkt Staiger sollen die Bürger einen
andern Träger unter sich wählen; der soll von dem Abt das Lehen fordern und es zu gemeiner Stadt
Händen empfangen, auch von einem neuen Abt bestätigen lassen »und dar von tfin, waz sich darvon
gebort ze tände*. — Altstett, zinstag vor pfingCv^ten, 1420,
Siilbinliv St.iltilki, McJifmrcbly ßd. IMl, l Wi\ - Entwurf von der Hand dea äbtiBcbeii Schreiber«,
i
2 1 2 Heinrich IV. 1419—1426.
h*rtSnokkli in*i Otamar Littscher, burger ze Veitkirch, die im durch den egenamteu minen
hrrr«i:n von To zk^^ab Trg in <ürr sach nach recht da ze vögten geben wurden. Ond da ofiPhoten und
brachten fir «ier anbt »i2.*l i^ch dieselben sin vögt Ton sin und sins gotzhus wegen mit irem erloubten
furspr^ichen Joaea. dem amxnan toq der Altenstatt, wie das wylent desselben abbt Ü 1 r i c h s vor-
vam and «j^h •ia&> gotzhus zdSanc Johann ettlich höf, die in den Brfiderhof gehortint, und och
win^arren in«i andre gftter gelegen zeKalcheren, die im und sinem gotzhus zügehortint, Terlfihen
beeren ectlii.'hen nachgebum und undertanen daselbs zeKalcheren zfi erblehen; düselben lehengftter
hectea 37 im an«! dem gotshus Teruntrüwet, damit das sy die höf geschwaint und geminnrot und ettliche
:*ti:k und giit iavon und darus verkouflFt und veraberhandelt betten. Und clegten der abbt und och
sin voj^t; . . . sich des und begerten darumb gerichts zfi denselben verungetrüwoten. Des fragt ich ?or^
genamter richter an ainer urtayl ze ring umb uff den ayd, was recht war. Do ward ertailt mit gemayner
urtavL <ia:> «ier abbt und sin vögt an siner statt derselben ainen, der also übervarn hett oder Obenram
$ohe haben, mit dem uammen melden und och nemmen sölten und das denn darnach geschäch, das
recht war. Und also nammtend sy imd ir egenamter fürsprech von ir wegen Ulrichen den alten
Oamptz von Kalcheren und meldoten och, das derselb G a m t z Ton aim des gotzhus lehenhof ett-
was veruändert(^!) und darus verkoufft hett, mit nammeu zwai stukke, die man nammte die Kremel,
und batend den Gamtz, als er och uuder ougen da was, des ze yehen oder ze lougnen. Das veryach
do der^lb tiamtz und gab sich des zfispruchs schuldig vor mir und dem gericht nnbetzwungen-
lichen. Und ward och uff das aber nach miner frag ertailt uff den ayd mit rechter, umbgander und
ge:samiioter urtail unzerworffenlichen: Syd dem mal und der Gamtz das also veryehen hett und des
abbt« dag und zfispruch, als vorstat, äne lougen war und also sinen lehenherren damit veruntrQwet
hett: was gfits oder gfiter ald stukk denn der egenamt Gamtz von dem vorgedachten sim leben oder
daru^ verkoufft ald vernändert hett, das er och denn das demselben sinem lehenherren dem abbt und
iK*h dem gotshus zfi S an t Johann äne verziehen bekeren und ledigklich und los wider zfi des abbts
und g\>tshus banden antwürten sölte, und sölten och förbashin weder er noch sin erben dehain rech-
tung noch ansprach an demselben verkoufften und vemänderten gfit niemerme gehaben, denn so vil,
hU >iv dann an ains abbtz und des gotshus zfi Sant Johann gnaden gehan möchten . . .
Kalcheren in dem Brfiderhof, sant Urbans tag, 1420.
Stlfbaitlh $t«<Sill«I.LR.l A. ^ — Pergament-Original; das Sigel hangt eingen&ht
Ütl^liK U20, Mal 31, Wll. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil
du» VuuH l'fistoriu von Wil, Uli Nussbaumers eheliche Tochter, Heini Pfisters selig Ehe-
üt4U, AU ihivn und ihrer ehelichen Kinder Hänsli und Ursula gemeinen Händen mit einem Gut
'.e NN uppeuow gelegen, genant der Pfister gfit'\ das gemäss einem von Abt Heinrich (UI.) ge-
^liichoM UuotV der Vei^torbeue und seine Frau gemeinsam vom Gotteshaus zu Lehen hatten und das
uuii »wMi dei* gtnuaind wegen" an die Frau gefallen ist. Aus besonderer Gunst verleiht der Abt der
bNi4U luul ilnvu Kindern das Recht, des Lehens zu geniessen, als ob sie und ihre Tochter „man ald
ku.its^n xvikvnit und da/. Ilänali, derselben frowen sfin, ain erwachsner knab und leben ze habind gnug
4lv >^.ui" NVil» fritug in der pfingestwuchen, 1420.
HMtWu>^\ Ä« MU^ Ulfa»rthiv Bd. 74, S. 8M. — Entwurf von der Hand des äbtiscben Schreibers.
^^1^ H%JO, Mh! 81. WII. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil den
S »' h» ^o»^ l.utenegg, sesshaft ze Grodlisperg", in Trägers Weise zu Händen des Heini
., ^^ 11 MUi MUUors selig von Buwil ehelichen Sohnes, mit der „muli und mulistatt, mit hus,
Heinrich IV. 1419-1426. 213
hofstatt und hofraiti und den böngarten daran ze Buwille im dorff gelegen^, die der Vater des Knaben
Yom Gotteshaus zu Lehen gehabt hat. — Wil, fferia sexta penthecostes, 1420.
Stiflllftiliv St.(lllie]l, Leheurckiv Bd. 74, S. S0€ f. -- Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2922. — 1420, Juni 5, St.GaUen. — Vor Abt Heinrich (IV.) klagen auf der Pfalz zu
St. Gallen Johans Amman der ältere von Rorschach für sich und der Sohn seines verstorbenen
Bruders, Johans Amman der jüngere, derzeit Amman zu Rorschach, für sich und seine ehelichen
Schwestern Adelheid, die Ehefrau Kunis im Hof selig, und Anna, die Ehefrau Peter Trümbers
selig, mit JohausBek, dem Schreiber, genannt Schwarz h ans, Bürger von St. Gallen, als Fürsprech
gegen Johans Jutczi von Arbon, Künzli Pfund und Rudi ab Egge von Rorschach, genannt
vSwiczer': Vor Zeiten sei in Arbon Konrad Kräss gestorben, und da er keine Leibeserben hinter-
lassen, seien sie seine rechten Erben. Nun befänden sich unter den hinterlassenen Gütern einige, die
Lehen des Gotteshauses seien und in den Hof zu Rorschach gehörten, Hofgüter seien; wenn aber ein
Mann, der Hofgüter zu Rorschach innehabe, sterbe, so erbe nach Hofrecht seine Frau alles fahrende Gut
und habe von den Hofgütern den Genuss in Leibdings Weise bis zu ihrem Tod, worauf dieselben an
ihres Mannes nächste, rechte Erben übergiengen. So habe auch die Ehefrau des Verstorbenen die ge-
nannten Hofgüter als Leibding genossen bis zu ihrem Tod, und nach demselben hätten sie die Güter
an sich ziehen wollen, seien abei; durch die Beklagten daran gehindert worden. Durch ihren Fürsprech
Ulrich ab dem Berg, ebenfalls Bürger zu St. Gallen, bringen letztere dagegen vor: die Güter seien
,mit aigenschafft in des obgeuanten Günrat Eräsen saligen elicher frowen, iro mömen, band erstorben
und niht in libdings wise*"; auch hätten sie nach deren Tod als ihre rechten Erben die Güter längere
Zeit innegehabt und besessen. Darauf erwidern die Kläger: sie seien schon früher wegen dieser Güter
vor Gericht gekommen und es seien da ,mit baider tail willen ufschläg gemachet mit solichem gedinge,
daz die gewär und besitczung derselben guter dewederm tail weder nutz noch schaden bringen solt bis
uff ain end des rechten*. Mit Zustimmung des Gerichtes la.ssen nun die Beklagten einen Brief verlesen,
wonach Konrad Kräs und seine Ehefrau vor Zeiten vor dem Stadtammann von Arbon einander zu
vgemaindem' über all ihr liegendes und fahrendes Gut angenommen haben. Das Gericht entscheidet
aber, dass dieser „gemaindbrief** für die Güter, die Gotteshauslehen seien, keine Geltung habe, weil
»die gemaind umb dieselben guter vor dem lehenherren niht beschähen war**. Dagegen wird den Klägern
auferlegt, zu beweisen, dass „die aigentschafff der streitigen Güter ,in des obgenanten Cfknrat Kräsen
saligen band erstorben wärint (!) und des hofs recht ze Roschach also stundent", wie sie vorgebracht,
oder aber der Beklagten Recht zu nehmen, „daz inen das nit ze wissent war". Die Kläger erbieten
sich, den Nachweis zu leisten, und es wird ihnen auferlegt, dies zu tun „mit zwain unversprochen
mannen . . ., die weder tail noch gemain, gewin noch verlust an demselben gut und erb hettint, und
soll des obgenanten Hans Ammans des eitern hand die dritt sin". Sie anerbieten als Zeugen „Cfkntzen
und Eglin im Hof von Rorschach und ander erber lüt vil", stellen auch die ersteren zwei vor Gericht
und erweisen durch deren Zeugnis und ihren, sowie Johans Ammanns des älteren Eid ihre Behauptung,
worauf das Gericht die Beklagten verurteilt, den Klägern die genannten Güter zu „enschlahen" und
los und ledig zulassen. „Und sind dis die guter: der akker genant des Kuchmaisters akker; der
akker genant die Santgrub; der akker genant Vogelloch; der akker an dem burgweg; der akker
äff dem Layma; die zwen akker ob und undir Stämmellis garten; die halb juchart ob dem Gens-
akker; der akker an Grützegier hag; der Braitakker; der ober akker ze der Schurtannen und
der gart zu der muli, alles bi Roschach gelegen". — Des fünften tags in dem manod ze Brächet, 1420.
StiflarekiT Stdlliei, Leheurchiv Bd. 74, 8.277 ff. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigelt der Abt.
m IV. 1419=1
292B. - 1420. Jiiiil 7. St.ßftUeii. — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St Gallen
auf Bitte des Heini Mai er (Maiger) von Ronwil (RJtnwill), Bürgers zu St. Gallen, „den hof ze Loch
und den wiger daruff mit ir zügehorden^S Lelien des Gotteshauses, die jener an Hug von Watt, Bürger
zti St. Gallen, verkauft hat, von ihm auf und belehnt damit den Käufer. — Sautgallen, ffritag nach
unsers Herren Uchams tag, 1420.
Stifijiarf hiv St, CallcB» bkf narfhiv IM, 74, 8. 210. — Kintragung von der Hand des äbti«chen Schreibers.
»924. — 1430. Juni 10. (St Galkii,) - Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu StGalleii
auf die Bitte des Hng Schulmaister, Borgers zu St. Gallen, dessen Sohne Uli, „den er bi Mar-
gare then von Kam so w siiligen hat", ebenfalls BUrger zu St. Galleu, da» Gut ^genant Metdegg
und daz gütli genant Müslisrü ti, enhalb der Sittren gelegen, mit allen rechten und zögehorden,
usgelassen daz holtz, daz man nempt Eppenbftl, das undirscbaidet daz bächli, daz von des Goal er s
holtz abher rinnet» und stösset an die marktannen zwusschent dem Nifftler und demselben holtz,
und och usgesetzt die Hindren Rüti mit ir zögehorden", alles Lehen des Gotteshauses, die der Vater
dem Sohne f5r eine Schuld von 120 ff ^ St. Galler Währung verpfiindet hat, zu einem rechten red-
lichen Pfände, mit der Befugnis, wenn auf gestellte Forderung die Schuld nicht innerhalb eines Monates
getilgt werde, das Pfand anzugreifen; ein allfölliger Überschuss über Hauptgut und Schaden soll di
Hug Schulmaister und seinen Erben zukommen, wogegen sie für Mindererlös haften. — Mentag
sant Vitz tag, 1420.
Stiflaarcliiif Sttiallfn, LcliMarrIliv M, 74, S, 275, — Eintragung von der Hand de« abtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt und tlug SchulmeiBten
1
2925. - 1420* Jnni 10. (St Johanii-IHidist.) — Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen t^
leibt zu S t. J o h a n n - U ö c h s t dem H a n s T u d e 1 1 e r , „ze v o r n ä c h t i g e m R i n gesessen* , zu seinen
und seiner Ehefrau Greta Krumm in gemeinen Händen eine Hofatatt „genant Eberlis hofstatt,
ze vornähfcigem Rin gelegen, — stosst an des Böngartera gut von Lindow und die ricliBtrasd — ;
item des Bö Sachen hoifstat, *5ch daselbs gelegen, und gat die strass darumb hiu**, Lehen des Gottes-
hauses, welche U r s u 1 1 T ii g e n i u , die Ehefrau Wilhelms voii S t a i n a c h , an den Hans TudeÜer
verkauft und zu Bern an g in des Leutpriesters Haus an den Abt aufgegeben hat — Ztnstag nach
unsers herren licharas tag, 1420.
Stlftsarr jjiv St. fallen, Lt^iienareliif M. 74. 8, 2*7. — Entwurf von der Hand des äbtischen Scbreibew.
2926.— 1430. Juni 10, StttalloiK — Nachdem Ritter Hartman von Prassberg (Brachaperg)
schon früher „Wilhalmen Studliu von Lütkirch und Annan Rätzin, sin elich frow, und Conen
S t u d l i n von M e m ni i n g e n und A n n a n C i^ n t z e 1 m a n n i n , sin euch mftter", auf zwei Tagen auf
des Gotteshauses dingstetten „mit dem rechten erfordret hett von der vesten ß atzenriet mit lut und
gut und aller ir zögeliord wegen", die ein Leben de« Gotteshauses ist, und nachdem in dieser Sache tin
letzter Tag auf die Pfalz in St.Gallen angesetzt worden ist, erscheinen hier vor Abt Heinrich (IV.)
der Kläger und die beiden „Wilhalm" und „Cune Studlin^ ftlr sich und die beiden Frauen. Durch
gerade anwesende Boten der Reichsstädte Co nstanz, Ulm, Ravensburg, Lindau und Wangen
und durch den Bürgermeister und Rat von St. Gallen kommt eine gütliche Vereinbarung zu stände.
wonach der Kläger die Feste Ratzenriet aufgibt, auf alle Ansprüche verzichtet und die Beklagten
darum nicht mehr anzusprechen, auch alle darauf bezfiglichen Briefe herauszugeben gelobt (etwa yer-
gessene oder zurQckbehaltene sollen ohne Geltung sein), während der Kaufbrief, den die Beklagten
2930. — U30< Juni 32. (St dJaillen;) — Abt HeiDrich (IV.) belehüt im Hof zu St Gallen
auf die Bitte des Konrad Manfli von Kebstein, die dieser unter Vorweisung eines AutsendbriefeiH
von Ulrich von Ems (Emptz) in dessen Namen an den Abt richtet, den Hans Tödeller, „gesesseil^
ze vornächtigem Ein' mit einem Weingarten, genannt die „Gabt" zu Kebstein im Kheiutal, —
stosst einerseits an Hans Nagels zu Rebsteio Weingarten, anderseite an die Laudstrasse — , einem
Gotteshanslehen, das Ulrich von Ems an Hana Tüdelier verkauft hat — Sarapstag vor Johannis Bap
tiste, 1420.
StiltmrrMv ^t.tiaHen, Leheiiarcliiv Bil. «I, S. W f. — Entwurf von der Hand den äbtischen Schreibers.
2931. - 1420, Juni 23. (StGallt-ii,) — Abt Heinrich (IV,) belehnt zu St Gallen
die Bitte des Konrad Lochli, Bürgers zu St GaUen, den Job ans Spiser^ genannt Zwingger,
Bürger zu Bisch ofze 11, zu seinen und seiner drei gleichnamigen ehelichen Sohne gemeinen Händen
mit dem Zehnten ans dem Hof genannt »Guishnsa*, bei Waldkirch gelegen, einem GottesbausIeheii^|
das Konrad Lochli an Johans Spiser und dessen Söhne um 16 U .^ C. M. verkauft bat. — Sunnentag^
vor Johannis Baptiste, 1420.
SiiftMitbh' St. («allfD, Lfbenintliiv M, 74« %. tS^ l — Eintragung von der Hand des äbüachen Schreibern. — Es gigeln (der
Abt und) ftir den Verk Unter Ulrich Fürer» Bürger zu St. Gallen. ^H
3932. — 1420, Jüiii 23. St Galle«. — Abt Heinrich (IV,) von St Gallen gibt Abt
Ulrich (IL) von St. Johann imTnrtal den ehrbaren Knecht Koni Huber, genannt Seh äd 1er.
von Burgau, einen Leibeigenen des Klosters St. Gallen, in Tausch gegen die ehrbare Frau Adel-
heid Pelaygin von Bischofzelt Witwe des Hans Pelajg, Tochter des Haini Rjbjss selig,
und gegen Hans Pelayg, deren ehelichen Sohn, Leibeigene des Klosters St. Johann, dem diese ,zö
ainer bessrung* 14 ff -^ C. M. bezahlt haben. — Santgallen, sant Johans abent des ToflFers ze sunn-
wendi, 1420,
Stirtjtarrliiv SL Mka. D. D. 1 D; t — Pergametit- Original; die Sigel des Abtee und des Convente« haDgeo. —
Eine gleicbzeitige Copie von der Hand dea äbtiachen Schieibera iu tJd. 74 de» Lebenarcbiva, S. 288^ zeigt lateiniscbes
Datum: »in vigilia aaöcti lobannis Baptiffte".
2933* — 1420. Juni 23. (Constaiiz?) — Hans von Heidelberg verschreibt seinem Vetter
Konrad von Heidelberg mit Einwilligung Bischof Ottos (III, ) von Consta nz und Abt Heiu-
richs (IV.) von St. Gallen alle seine , recht der vogty ze Zilschlatt über lüt und g&t und dai
pfenninggelt mitenander, daz darus gat; item die wis in St ok an, in dem Espan gelegen; item des
Kesslers schäpnss halb; item daz erblehen in der Langen Wis; item die müli zeSchonenberg
und njinen tail der zöfitrt ze Gossovr*", alles Lehen von dem Bistum von Constanz, „item minen tait,
des hofs ze Loppach; item daz gut ze Wildisperg und alle mine rechten an den böten und gütej
an den Hai den**, Lehen des Abtes von St. Gallen, sowie all sein andres jetziges und künftiges G
unter der Bedingung, dass sein Vetter, falls er vor diesem stirbt, sein rechter und nächster Erbe üb
all diese Stücke sein und heissen soll allen andern Ansprachen gegenüber; jedoch bebült sich Hant^
von Heidelberg das Recht des unumschränkten Genusses und der freien Verfügung über all diese Güter
bei Lebzeiten, sowie der Schmälerung und selbst Widerrufung dieser Verschreibung vor» — Sant Johans
abend ze sunvrendi, 1420.
Stiftsarrhiv St.flalleii, Leh^nitrclilv Bd. 74, S. Mß" f. -- Eintragung von det Hand des äbtiicben Schreibers. — Es eigeln Ha
von Heidelberg, ßiacbof Otto uad Abt Heinrich.
ntV
Heinrich IV. 1419 -1426. 2 1 7
3934.
Anlassbrief von Abt Heinrich (IV.) und dem Capitel des Gotteshauses St. Gallen
einerseits, Ammann, Räten und Landleuten zu Appenzell anderseits, wodurch sie
die Entscheidung ihrer Streitigkeiten den VII alten Orten übertragen.
(ßt. «allen.) 14»0. Juni ftS.
Wir Heinrich von Mangisdorf, apt, und wir das cappittel des erwirdigen gotzhus ze Sant
(3- allen . . . und wir der ammann, die rätt und die lantlüt genieinlich ze Appenzell tönd kunt
allermenlichem mit disem brief und verjehen oflFenlich: Als zwischent uns dem egenanten apt, dem
cappittel, unsem vorfaren, den unsern und unserni gotzhus einsit, uns dem vorgenanten amman, den
rät^n, den lantlüten ze Appenzell, allen den unsern und dien, so zä uns gehörent, si syen in unserm
Istnd oder davor gesessen, andersifc ettwa vil zites stöss und misshellung sint gewesen, ouch umb vordrang
UT&d Zuspruch, die wir sament haben zä jetzgenanten Sachen, als vil gerett und getan ist: das wir zft
beden teilen aller unser ansprach, stöss und spenn, wie sich die bisher untz uiF disen hiittigen tag,
als diser brief geben ist, verlouffen band, uff die fürnemen, fürsichtigen, wisen unser gftten fründ,
mit namen uflF burgermeister, schulthesß, amman und rätt diser nachgeschriben stetten und lendern,
Z iirich. Lutzern, Ure, Switz, Underwalden, Zug und Glarus, oder uff die, so dann von
Iren stetten und lendern, mit namen von jeklicher statt und land zwen erber man, die herzu geben
werdent, luter und gantz ze der minn und zä dem rechten komen syen. Die jetzgenanten unser göten
frund ouch vormalen von vorgeschribner sach wegen ir erbern hotten uff einen benenipten tag gen
SantOallen geschikt, die ouch daselbs etwas anlass berett gemacht, ouch und daruff uff dis jetzgenant
zit ander tag gen Sant Gallen in die statt gesetzet band, unser vorgeschriben stöss und sach mit
anlaasbriefen und süss ze besorgen, als dann die hotten, so von stetten und lendern herzd geben und
(geschikt wurden, notdürftig bedftcht sin Also uff disen künftigen tag und ze unser stössen und Sachen,
die uszerichteu, unser egenant göten fründ, nämlich die von Zürich Jacob Qlenter, iren alten
burgermeister, und Johanß Brunner und die von Lutzern Ulrichen von Hertenstein und
Heinrichen Seiler, item die von Ure Anthony Gerung und Johanß Büntiner und die von
Switz Ulrichen Märklin und Ulrichen Utzen, ouch die von Underwalden Walther
Ueintzlin, iren alten amman, und Arnolt an Steinen, aber die von Zug Peter Kolin, iren
ftminan, und Johanß Weibel und dann die von Glarus Walther Schiesser und Johanß Eggel
gesendet band; band ouch inen enphelt und vollen gewalt geben, unser stöss und Sachen, nachdem und
die für sy kunt und ouch wir zä beider sit uff si komen syen, uszerichteu, es si mit der minn oder
init dem rechten. Die jetzgenanten erbern, wisen hotten zwischent uns beiden partigen, nachdem und
wir unser anklag, stöss und zäsprüch uff si sint komen zä der minn und zä dem rechten, und ouch
si von den iren gewist sint, unser sachen und misshellung anzenemen, eigenlich berett und betädinget
iani: ob si in deheinem stuk die minn nicht vinden noch mit unser beider teil wissen und willen über-
tragen künden ald möchten, wes si sich dann alle gemeinlich oder der merteil under inen nach anklag,
hiDtschafb, red und widerred ze der minn ald ze dem rechten bekcnnent oder ussprechent, das wir
dann ze beiden teilen das alles war und stet halten und dem genäg tän süllen. Fürer, ob sich gefägent
wurd, das sy dehein stuk zwüschent unser beider sit mit unserm wissen und willen nit möchten über-
tragen, als vorstat, und si darinn minn oder recht sprechen mästin, behabent si inen selber vor, das
si von uns vollen gewalt haben suUen, das si sich darumb mit iren herren und fründen mügen bedenken
und rät haben, wie si dann dieselben stuk in der minn oder mit dem rechten entscheiden sullen. Und
dazfl mer umb fürdrung und ustrag willen unser egenanten zweyung haut si ouch berett: ob es beschech,
28
Heiarich IV. U10— 1
109
das ir deheiner von todes wegen abgieng oder zu disen sachen unnütz wurd, e das si usgericht und
übertragen wurden, das were mit der niinn oder mit dem rechten, das man dann von iren stetten oder
lendern» wo dann der abgang were beschechen, von dewederm teil under uns das an si ervordret wirt,
einen andern biderben man von iren raten an des abgangen statt geben sol nach der vordrung in dem
riechsten manot; und sol ouch der gewist werden und vollen gewalt haben, unser stöss und uneinhelli-
keit uszerichten in gelicher wis, als der batt, an des statt er deDn geben wurd nach wisung dis anlas^
briefz. Da verjehen wir^ obgemmt-er apt Heinrich, als wir von unserm heiligem vatter dem babst
vollen gewalt und sin bull und brief haben, lu geistlichen und in weltlichen Sachen ze t^n und ze lassi*n,
was uns dunkt sin unser und unsers gotzhus nutz und er, und wir das eapptttel mit inn(!) für uns, für
unser gotzhus, für all die unscrn und für die, so zu uns gehörent, und für unser nachkomen, das wir
dises Satzes nach dis briefz wisung und mit allen vor und nachgeschribnen worten mit uoserm fryem
willen und unbetwungelich syen ingangen. So verjehen wir, der vorgenant amman, die rat und die
lantlüt ze Appenzel für uns, für all die unsern, für die, so zu uns gehörrent, und für unser nach-
komen, das wir von erkennens, heissens und wisens wegen der egenanten erbern lüten von statten und
lenderUf als si vorbenant sint und wir inen gehorsam sin sÜllen, das wir ouch dis saizes nach dis briefz
sag syen ingangen, Darunib so loben wir ze beiden teilen bi unsern gfiten trüwen und bi unseni eren
Rlr uns und für alle die unsern und für alle unser nachkomen, bi diser Satzung und bi disem anlas ze
beliben und alles das, so sich die egenanten erbern, wisen lüt oder ander, die daim an ir stat von ireu
atetten und lendern herzä geben möchten werden, oder der merteil under inen umb all unser stöss, sach
und zßsprüch nach anklag, fü riegung, kuntschaft, red und widerred bekennent und uasprechent mit der
mino ald mit dem rechten, oder wie sie uns entscheident, das wir das alles war und stet halten, dabi
beliben und dem genftg tön wellen, sunder ouch dawider niemer ze reden, ze werben noch ze tfind, nu
noch hernach, noch in euhein wis schaffen getan werden, heimlich noch offenlich, an all arglist, in
geverd. Und herüber ze einem offenn, waren, vesten und steten urkund aller vorgeschi'ibner ding so
haben wir egenaufcer apt H einrieb unser apty insigel und wir das cappittel unsers cappittels insigel
und wir der ammann, die rät und die lantlüt ze Appenzell unsers gemeinen landes insigel ofienlich
gehenkt an disen brief, der geben ist. an dem acbtuudzwenzigosten tag des manodes Brachodes, do mao
zalt von Cristus geburt vierzehenhundert und in dem zwenzigosten jar.
Stiltiiarflii? St UaÜPii, T. t L U. Undesartlh l^fM^iOfll-l R. X. \IU ^r. 18; an beiden Orten ineeriert in dem grossen Sprach*
brief der eidgenöani sehen Boten vom 6. Mai 1421, — Abdruck: T«t']iudi, Chron, II, 186; ZeUweger, Urkunden I 2,
Nr, 238, 8. 328 ff.; Blumer, Urkundena. z. Gt^'sch. d. Kta. Gkni«, Nr. 164, S. 539. — Regest; Kidgen, Absch, I, Nr, i80.
8,231. — Fergamen t- Originale. Der Abdruck iai hier nacb dem St. Galler Exemplar erfolgt, von dem das
appfnzellische nur in Kleinigkeitien abweicbt. — Vgl. oben Nr. 2869.
Den eidgenössiachen Boten, welchen dnrch den Anlasabrief die Entscheidung übertragen war, lies« der Abt i'lber
die Anspriichn des Gotteahauaee St. Gallen an die Appenzeller ein auHftihrliches Memorial luatellen, dessen Text im folgen-
den nach einer glcicbzeitigf?n Äljschriffc von dtfr Hand des äbtischen Bchreibei-a (Stiftaarchiv St Oallen, Bücherarchi?
Bd. 90, S. 109 — 146) mitgeteilt wird, wäbrund in den Noten die wichtigeren Abweichungen det vom nälmlicben Schreiber
abgefansten Entwurfes (ebenda Bd. 1941, f 240—259) beigefügt sind.
Dis sind züsprucb z5 den von Appenzell, so von des gotzhus zfi Santgallen vor den Aid-
genossen fürgetragen sind:*)
Ersanie, wise, gflte früncl, als min herre von Santgallen siner zösprilcli und sachen, so er sfi
den von Appenzell und die sich jetz mit inen haltenfc und zft in verbunden hänt von sines gotzhus
wegen hat, komen ist nnd getrüwet naeh des anläss sag, der darunib geben ist, uflf gemaine Eid-
genossen» zu den sich dieselben von Appenzell verbunden hint, und uff die, so dieselben Eid-
1419-1426.
hotten darzu erbotteur daz er aincn gelerten aid zu den haiigen aweren wolti, daz er den egenänten lendern ir dieiut
nibt geswerrot noch dbainen zins uff iro guter niht mer geschlagen noch dbain nüwrung gemac-bot habi, denn aU es
von alter her an in von siiien fordrcn komt:'n und bracht »ig wÄrd»m, und daz er also bissher, nocbdem er berre und
abt wurden «g. inncgeheht bab, und Ho er ilieeii aid also wilbklicb wolti habfen) getan, do erliessent in der Tor-
genempten lender bott^n desselben aid*«, und ötündent aber do utf demselben stuk dar Egii von Altsiett(en) und
Caspar Völi und swurent baidtament üblich xe Got und kö den hailgen in iolcher mastz, aU in dem erren itpnicbbrief
gesprochen nnd geschriben ist. Und des benugte och do der lender erberer botUcbafft. Und umb dUs behaben ao haut
die obgeneroptcni ilett dem gotzbu» 6ch geben ainen bisundren brief undir der von Ravenspurg insigel, den iich
min biTre och hie geginwertikJicb zöget. *"J
Und darnach ala unser berr küng Ruprecht «älig den krieg zwußschent den von Appenzell und iren helfern
und allen iren wideraachen te Cowtent» verricht und darumb brief geben hat, die och mit imgenn berren dem kUng
eäligen von baiden parthien bcBigeU würdiot, in denselben briefen er nämlich di»en nachgesch rillen arUkel ge4iprocheii
und lK?schriben hat: ,Waz och von baiden parthien «aromentlich oder sunderlich in der zit, diewil der krieg gewerit
bat, nutz, xins oder zebenden nit geben worden aint und noch umstand, sprechen wir, daz dai von baiden siteu gäncs-
lichen ab und tjuijd Min küIIc, doch alHo da» man nu hinfür noch datuni diaes briefa jeglichem »in nutz, zina und sehende
richten und geben «iUlo*/'*
Und noch diaer richtung, da hett küng R liprech t alilig furo uiyns berren vorfarn abt C ü n e n säligen von de
gotasbuM wegen und den von Appenzell tag für aich gen H aid eiber g beachaiden, die richtung, eo er ze Content
getan hett swnsschent in, xe liitren und ze clarend, und sie umb alli stuk gegen enander bti entschaiden, und in den
241b spniehbriefen» «o | er undir siner mujestut insigel baiden tailen hierumb geben hat, er nämlichen nsgesprocben hat, das
der vorgenempt abt C ü n und ain nachkomen bi allen und jeklichen iren rechten, herkomen, diensten, vUllen, nutczei^^H
zineen, galten und andren stukkeu, die sie in und an den vorgenanten lendren und tüllren und ir jeklichem nnd octf^'
liiten und gutern^ darin wonliafftig und gelegen, btliben und haben Büllent und nämlichen bi dem nsspruch, so de»
richj* stett vormalä getan Inuit, aln ir ihn lutcr aehent an diKem künglichcn briefe, den üch min hcrre bie gegenwertik-
lich zöget."
Hirumb bittet ucb min berre aber ematlich, die von Appezell mit uwimi »prucb nnd erkantnuH xe wisend,
daz 810 im und »inem got/.hua die oligedacbten xina aid dienst von d* n gutern forderlich und gütlich uörichtent, wami.^
er doch uwir wisbait wol getnlwet, ir merkent und verntandent, da/, er ain zusprach umb daa stuk wol nnd erbarklicq^l
erwist hab.
Beschuh aber, dan die von Appenzell hirinne fiirzugint, daz man inen elter brief, rodel odir urknnd darnmb
zögen aolli, do spricht min berre, er getrüwe nit anderH, denn daz fer) sin sacli umb di«« stuk «o luter uud volkomenlich
erwist habi, d»z dcz geniig ai und das er niht gebunden hj, hirumb ichtvi andere iilrbringen aid ze zögend. Doch darumb,
da2 ir merkent, da» min berre nihtz for (ich bergen wölli, und och hirumb, daz ir sinez gotzbus rechtnng und her-
komen und sinen gelimpf hirinne denter baz merkent und veratandcnt, so wil uch min herre tögen etüch des gotzhus
alte rodell, die ob CC jar alt sint nach derselb rodell innehält, darlnn «ich luter t-rfindet noch rechnung, da» die von
Appezell von alter he^r von den ol»gedachfe*"n gntern jarklicb Hcbiildig gewesen »int ze gebind ainem abt*; y^eSant-
gallen von «ins gotzhua wegen achtzebenbandert und xLviij alpkä-s aid grözzkits'> und maigonkäs und herbstkaa MCC**
xicvj käs und x aJegkü und ain halbi und xij U xv ach, pfg, umb win, fiir schaf und friachUng, und in da« kämme
242 ampt aineni keller an gemainen tisch des gotzhua und der ht?rren clxxxx alpkil8 aid grözkria*^'^! und ccc und viij mayeii
kils und herbätkäfl und xvij 4«ch* pfg. umb win und fiaiwcb und etwas andre recht von mülchen, als die rodel innehant
Und tut das mit aolichen fürworten und gedingd, ihvA er doch iaieniit von einen erren Urkunden und bewiifong nit »tan
noch tretten wil noch die in dhain wis nnkrefitigen wil, wann das ir birinn und hiemit küntÜch verplan und merke
mügent die groesen friintechafft und gnad, die den von Appenzell von sinen fordren und dem gotzhu» vormala
Beheben ist biran, daz man für dis» alles, al» vor ist erxalt, niht mehr genomen hett denn lxxvüj ST und j ach, pfg.
xxiiij zigerling, so vil zit daz niemand dbain ander« gedenken mag, wie doch daz die erri summa am vil merer« gebär
An deuHelben pfenning und zigerlingen minem berren ocb noch bot bi tag von inen wol benügen wil, und sie hiriB
niht begerit höher ze steig(er)end; duchti aber ueb aid die von Appenzell, daz inen an den lxxvüj ffpfg. und j seh* ptg
und xxüij zigerling niht gnadklich und gütlich beschuhen wilri und beschuh, so mohtin man mit minem herren vil-
li cht fto vil reden, daz er an die alte vorgeschribne suuime siner rodell kemi, ob man im da^t also usrichten wolti.
Und sint diaa die alten rodel, die üch min berre hirumb xöget,'*
tkt Kt iUlit ,d« dt»*, iHül. |#dncl* Ann Wortlaut de* 8|>rachiH sclbtt kii d«r in KoLb bj vvnuinUn SUWt. - h} S. d«n Sitrueb if*n 1401. Juni 2T^ Vrlcdl»«^ IV^ Ar, 1
8. 935 it.f A1>««U 3 eefcn Ende. - k} n. Ata BHvf ri>ii Ui>l. AMr^st ]«., in der TioU m Att nhmü tM*t%*b Urkunde, «benda S. «37 C ~ d) S, Am K*thtw^ttt*bt\tf ▼«& IMIA, 4»ril|
CoiuiaM, Urkdbeli. IV, Nr. 2411, S. iH lt.. Aha. 1«. - «i K. dan Spruch von 1109, Angliat 0. BcldaÜMri, UikaL^li. IT, Nr. Uii, B. ««0 ff. bM. aS»!. » f) TfL luilm %. J
dMiAch z= frdaatft Xi«« r • fj Ulaa« Bodat tind nictii naehiuvrcwen.
aei^l
AnlJ|
Heinrich IV. 1419—1426. 221
(b) Zins der brobsiy.*)
Item, min herre clegt ouch von sins gotzhiis probstie wegen zu denselben von Appenzell, das 110
ainem probste sines gotzbus vormals untz an den krieg järlichen uss den obgedachten iren gAtem ouch
geg'angen und worden sient XLviij käs, ij zigerling, 1 ff /^ und cc aiger und och also noch järlich an
dieselb probstie gan söUent*).
Summa xLviij käß, ij ziger, 1 ff /^ und cc aiger.
*) Die Überschrift ist dem Entwurf entnommen. — ") Statt des Schlusses „und och" etc. föhrt der Entwurf fort: 242
.and derselb zins ald dienst sig och von alten ziten her grösser gewesen, wann noch der alten rodel sag so sig ainem
brobst jarklich von xxii|j sentüm von jeglichen gevolget und worden ij grün und ij gröz dfirr käs und darzü zwen
fi^erling, als dis die alten rodel wisent, die uch min herre hie zöget, Do bitt uch min herre, dieselben von A p p e n-
se 1 1 mit nwirm spruch ze wisend, daz sie im die vorgeschriben summa, po sinen vordeiii untz an den krieg gevolget
ist, och von der brobsty wegen forderlich und gutlich usrichtent und darinne ansehent die gnad und gütlichi und den
abschlag, so inen darinn von sinen vordren geschähen ist.*
(c) Von dem maigerampt. *)
Item, min herre bringt och für üch und clegt, wie das sin gotzhus von alter her ain maigerampt 111
habi zfl Appenzell, und do habint die von Appenzell von iren gfitern ainem maiger vor alten
geziten järlich gegeben ccvij käß, ^) und für dieselben käß liänt sy sinem vorfarn von den g&tem und
iren hofstetten von des maigerampts wegen järlich untz an den krieg gegeben vij ff /^ minder ij /^.
Dasselb gelt ettwer nemmet vogtrecht ald vogtschatz, won villicht vor ziten ain maiger daselbs ge-
nemmt ward ain vogt.®)
Und dasselb gelt haut sy ouch vor ziten in sölicher maß in ir roden zerlait, das Swendiner
rod*) järlich gab j ff YJ ß ^; item Rütiner rod j ff xviij ^ A^)'^ ^^®™ Lener rod j ff vij ß /^;
item Schlatter rod j ff /^; item Wiser rod j ff xxij ^ und Gunter rod j ff vij >^ z^.*)
Summa vij ff minder ij /^.
') Die Überschrift ist dem Entwurf entnommen. — ') Hier ist im Entwurf noch eingeschoben: «als diss der alt 242b
rcxiel, so uch min herre hie zöget, luter wiset*. — •) ,won — vogt" fehlt im Entwurf. — *) Im Entwurf folgt hier
n&inem abte*. — •) J flf* fehlt im Entwurf. — Es ergeben wieder die Zahlen, welche der Entwurf bietet, das richtige
Resultat — •) Schluss im Entwurf: „als diss der rodel och wiset, den uch min heiT hie zöget. Da bitt uch min herro
<^^>er ernstlich, die von Appenzell ze wisend mit uwirm spruch, daz sie im gelt och von des maigerampts wegen
forderlich und tugentlich usrichtint, als sie sinen vordren untz an den krieg getan haut*.
(d) Von dem Icmbergelt. *)
Item, min herr clegt och, wie das die von Appenzell sinen vorfarn ald iren amptlüten vor
t »"legen von den obgedachten iren gfttcrn järlich an des gotzhus^) tissch geben h&nt Lviiij lember oder
ftiir je das lamb xviij /^, und sig dasselb lembergolt och in ir roden zertailt in sölicher mass, das
S 'Wendiner rod geben habi xj lember; item Rütiner rod viiij lember; item Lener rod xij lember;
it^m Schlatter rod viiij lember; item Wiser rod x lember und Gunter rod viij lember. Und die-
selben lember oder das lembergelt söUent ouch noch järlich sinem gotzhus volgen.*)
Summa Lviiij lember oder für je das lamb xviij /^.
*) Die Überschrift ist dem Entwurf entnommen. — ") ,an der(!) herren und sins gotzhus.' — •) Schluss im Entwurf
(ftt«Ut des letzten Satzes) : ,als diss der rodel wiset, so uch min herre darumb zöget. Da bitt uch aber min herre ernst-
^^^li, die von Appenzell mit uwirm spruch ze wisen, daz sie minem herren dieselben lember also forderlich und
^"^nÜich asrichtint, als sie sinen fordren vor dem krieg getan hant.^
I
I
leb rv. 1419— U26.
(e) Von Uuuizla, Bern dal und der alp, die Rudi Vogel waiders wax. *)
112 Item, miu herr bringt och für und clegt, das sinen vorfaren vor kriegen järlicli gangen und worden ^^
sient von der alp genant Huntzla und von der fdp genant Bernd al j ff ^f und jij zigerling uiuiP"
Ton Oamor, was von zwain tagen mfilchen gemachet ward von dem vih in derselben alp, da aber
RfidolffenMaiger von Altstetten und sinen vordem zögebori b&t der vierd tall von des inaig»-
ampts wegen ze Altstetten; item ainem portner des gotzhus züSantgalleo von der alp, die wilont
was des alten animans oder Wartenbergs, iijy? x ^ und von der alp, die ettwen was Rödis Vogel-
waiders xxvj ^; item von der alp genant Port ners alp xxxiüj käs und von Schönen b&l uj miss
wins Santgaller mess, genant stötfwin, die man in der vaskm misset und zertailt den herren z{i dem
closter und andern priestem ettlicber capellen und pMnden zeSantgallen. Und das alle« soUi oeh
sinem gotzhus volgen. '*)
Item min herre eröffnet ouch vor ücli, doch niht in clag wis, das sin gotzbus bab zö Appen-
zell das Bad balbs und die Burgbald mit ir zögehördi.®)
243 *) Die überacbrift ist aus dem Entwurf genommen, — 'J Der Entwurf stimmt nur za Anfang ubcrpin; das Folgende
bietet er in kürzerer (teilwei<?e gestrit'benerV) Fassung: ,niid von Gamor smaltxkaa und siger, die ufl* ainen tag ge-
mülchen wird von dem vib, daz in derselben alpen iflt, und ainem portner «e Santgallen von der alp, die Rndi
Vogelwaiders waz, xxvj pfg.; tem von Portneralp an das portenerampt lx käs und och daz alpgeribt uff der-
selben alp, und an die stM des gotzbu» Lij mtatz wins von Schonen bat — '} ^zugehord fBr aigen; daran haut die
von Appezell in noch nin gotzhus niht geiumet."
(f) Von erschatz,
It^üm, min herr clegt ouch und bringt für, das von alter her untz an den krieg die gÄter zft Appen
113 Zell 1 iilno herbracht*) und komen sien, wenn sy usser ainer band in die andren band komen ald bracht
werden solten» es war nach tod von erUs reclit oder von kOflen ald wechseis oder von pfandschatz ald
andrer sach wegen, das man dann dieselben guter all wegen von des gotzhus am man in sibeu nachten
vertigen und enpfahen*) solt, und das ouch ain amraan von des gotzbus wegen dieselben giiter allwegen
also liben solt nach rechter chur, und das och die, denen dieselben gftter also gevertget und gelühen
wurdent, dem gotzhus dar von allwegen erschatz gebint nach koufF von je dem pfund pfening iij ^ ^,
Und des ward ainem nbbt zwen tail und dem probst« der drittail, doch also, was gezimber uff den-
selben erkofften g&tern stfLndenf*), wie die von geswornen Schätzern gewerdet und geschätzt wurdent» fl
davon gab man kaiuen erschatz. Wo man aber nin gftt umb das ander wechslet on silber und on gold
und on alles ander uffgeben, davon gab man kainen erschatz deim jetweder tail dem ammann von des
gotzhus wegen ain viertel wins. Wo aber zu Appenzell liberben gelegne guter, die sy nach tod
arbtent, von des gotzhus ammann eupfiengent, da gabent sy dem gotzhus iij,yff .^ ze erschatz von ainer
herre ojuchart. Wo es aber ander erben, die niht liberben waront, arblent und enpfiengent, da gabent
sy vtiu ainer berrenjucbart j tS r^ ^), und ist ain benenjiicbart so vil bodems oder veldes, daruff man
geseien mag j malter haber Wiler raess.^) Welhi aber, die in landes waren t, dieselben gftter nach kouff
ald nach tod niht also in syben nachten enpfiengent, da warent die gftter ainem abbte von das gotz- M
hus wegen an sin gnad ver Valien.*^) m
244 *) „Item. Lieben guten frCind, als ir nü wol vcmomcn uiul gehört haut, wie gnädfelich und gütlichen die von
Appezell vormalH von mins herren vorfarn und dem gotzbuH geball^^n sint umi in wie beschaidneu zinsen ald diensteaä
sie iro guter herbrachte gehebt und genoasen hant, da bringt min berrc nü fürbass für üch und spricht, das von alicri
her untz an anfang des kriegs die«elben guter allweg aho herbracht*^ etc, — *) ,und von ainem amman von dea gt>t^i
hu« wegen enpfahen aolt etc.* -- *) Nachträglich eitif^efilgt: .und daB holtÄ*. — *} .ae eruehatz.* — *) .und bt ainl
herrenju Chart — me^a* fehlt — *) Scblu»»: ,üa bitt ych min berre aber ernstlich, die von Appeaell mit uwirm spruclil
ze wiiend, daz si in und bId gotzhus och bie bie Uascd heliben, als .^iu fardreu das untz an die krieg herbracht hanLi
224
Heinricli IT. 1419— U2<5.
truwlich ze schirmend vor allermeDglichem, als verr sj mugent, on all ge?erde, ond nach desselben
116 abbtes tode dem | capittel gemainlich des gotzhus züSantgallen ze wartend untz an ainen ainwelligen
abbt oder pfleger desselben got^zhys, ^) Und hievon ho sigint oucli sinen vorfnrn untz an den krieg von
den löten zö Appenzell von den lebenden vassnachtbiinir, von den toten väll und gelüss gevolgei
und worden,*)
*) ^Lieben fründ, ez bringt och min herre fürba^a für uwir wi^hait und fruntjicbafi uml Fpricbi, das die lut." —
•) Im Entwurf folgt hier noch: „aU och disen aid des haiü^en rieh» Htett des bundes utnb den Se (briet) mit der von
CoBtentz insigel veraigelter, den iich min herre hie stöget, luter wiset. — ^) Schlöss: ,Da bitt uch min herre aber
245b eni«tlich, die von Appenzell mit uwirm apriÜch «e wisend, daz sie im und dem gotzhua tiigint und werden und vollangen
lasaent, al$ «<ie Btnen vonlren vor dem krieg getan banL Duchti aber Heb, daz die von Apjienisell hirian an dhain«n
dingen undmlichen ald ze barteküch vormals gehalten wärint, darzü wil uch min herre wol gnnneu »e redint und iicb
öch fürderlich laeaen wi>sen denn ander lüt
I
4
(k) Von den kilchenzehenden.
Item, min herr bringt oncb für Üch^) und spricht: Als sin vurfarn und das gotzhus die lütkileh
Appenzell den lüten doaelbs ze lieb und ze tröste ge^tifl'tet und gewidmet habint» darumb ouch die
von Appenzell in derselben ir kirchen bftchern noch bütt bi tag verschriben urkund hänt von wilent
abbt Nortpert seligen-), und aber darnach dieselb lütkilcb mit allen zebenden, klaiuen und grossen,
so inwendig den marken des kilchspek derselben kilcben an dehiiinen dingen gevallen sol über das, so
ain lütpriester darvon ussgericht wirt, von dem haiigen stüle ze Itome dem gotzhus zeSantgallen
incorporiret und zügefiigt ist, die also ze messen und ze habend, als die biibstlichün buHen usswisent^
die das gotzhus darüber innehat^): von des wegen ouch dem gotzhus zu Santgallen von gemainen
und göttlichen rechten der zehend von allen dingen, kbiinen und grossen, was des über ains lütpriesters
pfrund gebort, volgen und werden solti. Doch so haben sich sin vorfarn bierinne gegen den von Appen-
117 zell so gniidclich und so frilntlich gehallen, das sy für disen zehenden allen järlichen | genomen hint
und das man*) ouch sinen vorfarn nutz an den krieg järlich gewert hit ccLXxxviij malter und vj viertel
habern. Und von demselben habern habint aber sin vorfarn ainem lütpriester für sin pfründ zwölff malter
habern gegeben und darzfi den sechs rodmaistern von früntschaft und von des insamraens wegen des-
selben habers vj malter järlich gegeben. Und sig ouch darzö an der obgenanten summ habers järlich
ain malter habern abgangen für den zehenden an des gotzhus burghalden zft Appenzell.
Und die vorgeachriben summ habers hänt dieselben lUte ze Appenzell uü' iro gAter und in den
roden in solicher maß zerlait, das Schwendiner rod geben bab XLij malter habem^ Rütiner rod
Lvj malter und ij nnitt haberu, Lener rod LÜij maKer haber, Schlatter rod XLij malter haber, Gunter
rod LJ malter haber, Wiser rod xxx malter und xiiij viertel haber, und die guter, die gen Schönen-
bfil gehörent, xij malter habern.*)
Summa ixLxxxvüj malter und vj viertel habern Santgaller mess; des werdent dem liitpriester
xij malter und den rodmaistern vj malter; das ander gehört dem gotzhus,
1) , Lieben frOnd, ez bringt min herre aberfar uch." — ^ *) ,von wilent — seligen* fehlt. Vgl. Urkdbeb, Itl, Nr. 822,
246 S. Wl, anno lOfJL — *) ,als die bullen, so ach min herre hio zöget, nawisent/ — *\ ,nnd man daz.* — *) Scblass: ,Bitt
nch min herre aber ematlich, aid der zehend der kikhen ze A p p e z e 1 1 vit und wit besser iät, denn die vorgeschriben
summa halti, daz ir die von Appessell mit uwirm spruch wisen wollint, daz sie minem herren die vorgeachriben summa
habern och frunthch und gütlichen fiir den zebenden uzricbtt'o wiUlint od*ir im aber den zehenden nach gemainem und
göttlichem rechten volgen und lasisen wäll int, ob äi dnchti^ daz in an der vorges^hribeu summan nibt gütlichen geschah. '
i
246b
247
SBnch IV. 1419-1426.
umb ir s.ichen recht in das land gen Appenzell, Desselben glich tönt, ouch die von Appenzell
selbir in eitlicheii des gotzhiis gerichten*), darinne sy denn ze schatten habint, und swechrent also dem
gotzhus hieniifc sine gericht, gewaUsiuni, ehafti nnd wirde. **)
*) „Von anneniung' ze landliiten ander j^otzhuHlüt usuer den landBinarken." — •) „Lieben friind» ess bringt och min
henrR von San tg allen farbaas für üch/* — ') Statt der Worte „Und bienimb — nsaertbalb* stebt im Entwurf: ^Doch
80 wil min berre von Santgallen daruaib von der bimtnust wegen, so die von Appenzell äÜ Qch getan hant,
nibtz clagen, wen er ain aundir getruwen tu ucb bat, daz ir sin gotxbas gegen inen gefordren und sie billicber und
glicber ding deater bas gewint^n milgent. Aber min herre clllgt daa von in, daz ?ie nbir die vorgeacbriben «pruch nnd
riebt ung, so birvor gemeldet eint, nsserlbrilb* etc, wie oben. — *J , gerieb ten ussertbalb dein land,* — *) Scbloiia. ,Da
bitt ueh min berre aber emstlich, aines gotsfibna gantsi verderben birinn äü bedengken und die von Appensell nnd
ander» die eicb des von iren wegen annement also ze tünde, mit nwirm sprach ze wiaend/
I
(n) Von der Yogtie nnd von den hohen gerichten und von der stür wegen zu AppenzelL*)
Item, min herr clegt nnd btingt für üch*)» wie die vogfcie ze Appenzell, Hnntwil, Tuffen,
ürnässchen, Wittenbacli» Nenggerswile und zi\ dem Rotmonfcen über lut und über gut, die
darzö und darin gehören, vor ziten den grilflPen von Werdenberg umb sechshundert niarch Silbers von
dem haiigen riebe versetzt gewesen sig, und das sin vorfani wihint abbt Hernian selig vor Lxxiiij jären
von den von Werden berg dieselben vagtic mit denselben sechshundert niarch Silbers gelediget habi,
und das dozemal k aiser Lu dwig demselben sinen vorfarn und dem gotzhus dieselben vogtie timb dii
selben sechshundert march silbers versetzt hab und dem ouch daruff umb sinen dienst ander sechshundert!
121 niarch silbers') geschlagen bah, also das das gotzhus dieselben vogfej in der muß, als die von | Werden
berg die vormals innegeliebt bint, in pfands wise von dem rieh für zwöllllumdert march silbers inm
haben sölli» als das die kaiserliehen und künglicben briefe, so das gotzhus darumb innehat, luter wisetit
Und von der versatzung wegen so gebörent oncb die hohen gericht und der bann Über das blöfc dem
gotzhus zu, und haben oucb sin vorfaren dieselben hoben geriebt inngchebt, besetzt und entsetzt, und
sient ouch dem gotzhus alle bftflen und bessrungen, die ainera vogt und dem rieh zügehörent, allw
erkennet und ertailt untz an den krieg.
Item von derselben vogtie und versatzung wegen so haben ouch die vorgenanten von Appenzell,
lluntwile, Tuffen, Urnässchen, Wittenbach, Nenggerswile und zft dem Rotmonten
sinen vorfarn järlich untz an den krieg ze stür ainest geben in dem jar exxv march Silbers, je ij fi*
Yß ^^) für ain march. Derselben stur ouch (sich) ain vorfaren früntlich von inen habint lassen benÄgeu,.«
wie doch das sy vormals, diewil dieselb vogtie den von Werden berg '^) versetzt was, denselben vonV
Werdenberg järlich tl march ze stür gegeben h&nt über das, das sj ander lüt, den ouch von dem
riche daruss versetzt waz, och ussricbtent von des richs wegen. Und hSnt unfez an den krieg dieselben
cxxv march ^) under enander zertailt in söli eher maß**), das die von Appenzell ainem abbt järlich ze
stür geben bänt lxvüj march und iijy?y5j, die von Huntwil und Urnässchen xxxviiii') march und
JLi]} ß ^ und die von Tuffen xvij march und ij ,^ und die vom Wittenbach und Rotmonten
vj march minder vß.^ viij vj und die von Nenggerswile j march und xUj ß ^, Do truwet min
122 herr^^), das im die von Appenzell iren tail derselben stür ussrichten nnd in die hohen gericht | mit
ir zftgehördi besetzen nnd entsetzen lassent und des richs und des vogtes recht, dienst und gewonbait
ouch töjnt und lassen volgen söllent
248 *) ,iVon den boben gerichten und der aiiir.' — ■) , Lieben friind, ez bringt ocb min berre für ficb.* — *) «silbert
ntf die«ielbt?n vogtie von de« ricba wegen." — *) „al« daz diner kaiserlich brief. den ucb min berre hie Böget, wiiei^
und innebilU." Vgl, Urlcdbcb. II[, Nr. 1425 uad ü'iS, — •) ,8ek pfg. Coa ten tzer mönas/ — *) ^von dem rieb*, —
') ,miirk Silbers, die sie ünserm vorfarn und dem gotzhus jarklicb ze »tür gabint, under." — •) ^masa^ als bienoch ge-
scbriben atut, dazV — •) .ixxii^*. Wieder ergibt diese Zabl des Entwurfes (vgl. unten S. 230) das richtige EeaultAk <
I
228
Heinrich IV. 1419-1426,
Parstii so erfindet alch 6i.h mit disetn alten rodele dnn iicli iiiin hene hie zöget und der bie zwainzig jarcn
TormalM gemiicliet iat» ü das die vogtie dem gotzhus versetzt würdi, diiÄ die von Appenzell und die zu inen in die
stftr gehorint vil nie te stüx geben hant, ilenn sü, aidmal di*; vogtie dem gotzhua versetzt ist, je geben habint M je
von in erfordret sig,"
■I i. dfln flpmeh voti laT». Nd«*Qih«r Ifl. Bu<<hhorn. UrkJbeh. IV, Nr. IMlo. S. Stil, - by ». Oon («prtieh von \Ui\. Juni 17. Urkdb«h. IV. Nr. ?ia«. B. «35 «. AhmU t. -
c) B. dtti RichtnnffliriBf van IJOM. A(,rj| I. Con-Un<. Urk<]bch IV. 8. M3T ff« AhuU II, • ü) 8. dnn Spruch wn IM«. Aufnkt «, B«id«^lberc. Urkdttcb. IV, Hr. Mk7, &. Ifn ff. ^
•J fr). Urkdbib. ni, Nr 12S7.
122 (o) Von versessner, verfallner nütz wegen.
Item» min herro ch^yt und briiijjft für üch: als kling Ruprecht sälig ain gemaiii riclitung de
kriegen züCosteiitz machet und dariune näinlirli U8.sspracl], das man dannenbin jederman sin zins,
nütz, gölt^ zehenden und rechten geben und ussrichten solti, uis vor kriegen heöchehen wari, und ouch
d ar n ach ze Hai (1 e 1 b e r g in d er e n ts c h ri i d ii n g u n fl Ui t r u ti g, so e r z w ö ss ob e n t de m go t zh u s n n d de nen
von Appenzell fcett, in ainen briefen, die er beiden teilen hierumb gab, och luterlicb gehaissen und
UHsgesprochen hat, das die von A ppenzell und die andern lender, die in denselben briefen begriffen
sind, dem gotzhus zftSantgallen 6n alles verziehen ussrichten, geben und bezalen söllent altes, so
sy dem goizhun schuldig und vervallen sind sid dem zit, als er Jen nssspruch ze Costentz getan hab, ^^
als derselb usssprucbbrief, zeHaidelberg gegeben, luterlicb wiset; und über dis alles so habint die g^^^^^
von Appenzell sid der richtung, die zu Costentz geschach, und sid dem ussspruch ze Uaidelber|
dem gotzhus dehain sin voreroffnet nütze noch rechtung nibt geben noch lassen volgen, won das alle
im und siiieni gotzhus sid derselljen richtung von xj jaren noch uugericht sig und ussstand. Und ditfa^^ ^^
gehört den von Appenzell Ain vervallen, ussatendrgen zinsen ald diensten: achthundert Lviij ff ^jß <$i ^^^:
123 item an zigerlingen ccLxiiij zigerling; item an die probstie fOnfhurdert xxviij käß | und ij*) zigerling unG»» ^d
xj ff .-Sj, MMcc*) aiger; item von dem maigerampt, das ettwer nemmet vogtscbatz, Lxxvj ff xviij >E? ^^
item sechshundert XLviiij lember, je ain lamb für xviij ^^^ gebort XLviij ff und xiiij'*)^? ^: item voi
den alpen*) xiüj ff vj tf ^^); item xxxiij zigerling; item cccLxxiiij käß und xj stÄff wins®); item vor-
dem kilchenzebenden tusent vierhundert und Lxviij"^) ninlter haber: item von dem mesnerampt xj aymc
schmaitz; item von der stür sibenbundert und XLÜj march silbers und iQ ß /5i, gehört au gelt secl
zehenhuudert Lxxij ff v} ß ^•.
Item erbschafft, väll und geläss, vassnachthunir, so von den lüten doselbens
gotzhus vervallen sind.
Item alle ungericht*), bessrung und büssen, so dem gotzhus in xj jären von den hohen gericht
und den mindren gerichten gevallen wärint.
Item alle erschäfz, die dem gotzhus von kouffs und ander ändrung wegen der guter in denselh^i
xj jaren und ouch in dem krieg von ändrung wegen der gÄler nach küng liüprech ts stdigen ricfafc-
tung und ussspruch vervallen sind. Dieselben erbschaft, vall und gelUss, hunir, büssen und ersefaL^
min herre niht wol geschätzen kan; doch verstät uwir wishait wol, das es ain gross gut gebiVrt,^) uni/
getruwet min herre, das sy im dieselben usssfcendigen, versessnen nütze l>illich ussrichten söllent.
Und behebt min herr im selber fürbaß ciag zu inen etc.
250b >) »xxij*. — ■) .xx!]***. — ') »xiiij*. Auch hier sind die Zablen im F*ntwurf richtig. — *) ^alpen Berndal, Hnnttti,
Meglisalp*. — *) ^xij fit und iüj scb. pfg" — **) statt ^item ccOLXxiiij — wins" bat der Entwurf: „it^'m von Schonen*
böl xj «t6f wins; item von P o rtn eralp vj* und lx kits*. — ^) ^viertasiiit und r,xviij" ; beide Zahlen »ind unrichtig.
— ') ,ungericht, frevelinan*. — *j Bia hieher dieser Absatz im Entwurf fa«t gl eicb lautend, dann wieder der Schlim
abweichend: ^Bitt uch min herre fiiasig und ernstlich, die von Appezell mit uwirm »pruch ze wisend, daz 8/ mlnem
herren und ainem gotzhus dieselben usstaiidigeii, verfallenen nutz* noch uarichtent und bezahnt noch der spruch lut nnd
eag, BO von (inaerm herren kung Rüpr echten silligen darumb geacbähen und verbriefFt sint»*
,'v.v M •.-'" \^.\rf vr:t :,/ >/.; ▼ *^ tut 1.»* ^Lt :x t«ii imnc ak Hxxivil .v^ cissr saenUb
/',*/>• ./ •^/•.- ' .-.i y*-rv'. '*.* vfc* : V. :.i.'. >7 i-.> -• ri-.-:ir iz. ml uetc a» Htxtv:! xac EsertUb
/.^ :-*>//' '.»V »V- '..vv yv/- .f f'; ^.vr.-. •.:j',^ i^-r^^r-L- i'.c iLit^in. licc r^^-iTEj» X3it Toa im en-
«•\.#*. ^.- < .^ fV' •:'■.'.*» . ■.».'■.'. r>'vr. «A 'wjh^j*. iw «7 lü ■.••.x bi^ r'21 iiTTH"Tf jis..tu. «aös «ad Utiat,
* Vor. lillr:: T:r.i 2r:lk'^?^%.
l^^it, ttiiti u^tr^. ur;!.^. ',\*J. i .T ^.'.:. \:A '\^j\, \^. die I-ä KH^ctvii sBi ae Urnässchen
/'* j:;M7/: '/'Mh'**. s^<:r;'/f *-.'.•. *i> fcf.i^r ';'->r*^>>:f. ^(oTzf. •; iui -1.1 dsÄ «j öczi Toffjkm Ton te gotzlms
fi*'^* u t '// fe f ,/ y<'/i pf<:h \ \ *u \ ', X. 0 {(<-> « ^ rr- hi r. t & . r.*::. v/IicLeL iid. ^« ir. -isr roc Appenzell zÄsprnch
httyof tf/hU. ii-1. \'.tA h>^'/^. v/ >i^ o".';h rir^^f- '»orfsxm 'Ji::z in drn krieg Toa d«selbeii Ifiten von
'J< r* U\tt'it'U'h vaft!:/i;i/,J*U/-i.'..r 'j;.'5 w^r, 4«:f- V/V:?- i^ll'; i^r.! gi^Iäss g'eTolg'&t und worieiL^l
'/ ^'»U'hÄff».. yÄü*. *y .■y^;*«* >//i K/i*.wiff: ,La oin och m:a herre ercfilkti- du ir dicMlbea too HoDtvil
uhfi ' ttratirh ititi 'iifutin 'iftt* h 7A: w, «"/<*. 'iai« <y im und rin^m gotzhTi« tugint und T<ilg^m Imsbit. als wf nun
v'rf'lMri v'/f '!<'//< ktt'-if ifi-ynn ^titu*, l/ij'.r.ti »^/«;r h'.L. n'A*t 4it:*'.*:V*^n l^t hirinn totjsaI» le hm«klich gvludteii vinnt,
«iNf/ii w«l t«'>j /rtir« h^'/f«; y/utittru yj: t^-AiuK un'J lii'.h rj':h li<;U:r lau^n glicher diDge viMB d«c]i jemmnd uidfni.*
^'^'^ ff) y/oii dt'.ii hh\n-n g«:richt^:n und der stür.
Ih-ifi, iriin iK'rr /;l<-j/t iifi'l \rnii^i ouch für üch: als die vogtie zu Appenzell, xe Huntwil,
TiMhii, II rriähnr.lii'fi, VViiL<Mi ImicIi, N «rriggcrs w i 1 und z& dem Rotmonten sinem gotzhus
von tU'tu nt.h M-nni/X tut-, tiun tn.h hif^voii <\'u'. hohen gf.'richt und der bann ze Huntwil und zeUr-
II U nur, hin lU'tii ^nf/.hiiM /A^^fhori, tirid Aiih »in vorf'arn untz an den krieg das also herbracht habint«
iiimI ilfiM iilh' \ti'it\iuit lind hctiHiiin^, tut tUiiu vogL und dein rieh von der vogtie und banns wegen z&-
^i'h'iii'iit, ilini prol/hiirt oiirh frlicniil. iiimI crliiilt Nii;nl. Und von derselben vogtie und versatzung wegen
ihr von lliintwil und iln* von II in ÜMMch«' n Niri(;n vorfiirn von des gotzhus wegen järlich untz an
iliMi kiii'K prilirii iiml /«* nUlr prcwirt, huhint xxxiiij niiirdi silhcrs und xiü>7'S{^), f&r je ain march ij S
iinil V // «'f, iiIm oiirh in ihr von A p)H' n/cl I /A.spriirh hievor lutrcr begriffen ist.'}
Vliilli ') iiliiM .iiiil/ IUI ilrii lnH-K lull |if{/ * liiflct, (li'i* KiitwiiiT: »untz an den krieg an den c und zxv mark silben,
IUI ilmii ifiilytiiiii liiilirli wnnli'ii moI, kxkiiij iiiiiik nilliiTN lind xiij Rch. pfg. zc Ktür geben.* — ') SchlusR im Entwurf:
.lliU Ulli liiiii Im'iii« i'iiiiiUhIi, iIhhi'IImmi vnn lliiiiiwil iiiid IJrnilHch mit uwirm sprach ze wisend, das sj minen
Heinrich IV. 1419—1426. 231
herren an den hohen gerichten und ban ungesümet lassint nnd im des richs und vogtes dienst und rechtung darvon
k5gint and laasint volgen und den obgeschriben iren tail der stür forderlich und g&tlich usrichtint.
WSr aber, daz die vonHuntwil und Ürnäschen hiewider ichtz fürzfigint ald redtint, mit waz Arkund min
berre denn vormals sines gotzhus rechtung und herkomen gegen den von Appenzell umb dis stuk geschirmt und
rormals versprochen hat, darmit maynt er ez och jetz gegen denselben von Huntwil und Ürn&sch verantwurt,
fersprochen und geschirmt habi."
(g) Von Tersessnen nützen ze Huntwile.^)
Item, min herre clegt und bringt fQr üch, das die von Huntwil und von Urnässchen sid küng
RAprechts seligen richtung, die zeCostentz beschach, sinem gotzhus von xj jären noch schuldig
sient versessen und vervallen zins von den g&tern in dem ampt zeHuntwile, und das gebUrt fünf-
hundert und Lj 'S und viij^ di; item hundert und xxxij zigerling, und von dem maigerampt, das man
nemmet vogtrecht, fünfundviertzig pfund pfenning, xiiij/ und t^; item von dem mesnerampt xxij viertel
smaltzes; | item von der probstie fünfhundert und xxviij käß und xj*) ff ^; item von der stür drü- 1^
hundert Lxxi; march silbers und ü}ß ^ — dieselben marchen gebürent^) an geld achthundert pfund und
xxxvj ff /5{ — ; item erbschafift, väll und geläss, vassnaclithünir, frävelin, ungericht und bftssen, so von
den hohen und mindren gerichten in denselben xj jiren dem gotzhus vervallen sind; item erschatz, so
von den gAtem in denselben xj jären und ouch in dem krieg sinem gotzhus^) nach kung Ruprechts
seligen richtung und ussspruch lutung vervallen sind, die doch ain gross michel gut geb&rent, als uwir
wishait wol merken mag.
und behebt min herr im selb fÜrbaß clag och zft den von Huntwil.
*) Die Überschrift fehlt im Entwurf. — ") „vj" (richtig). — ■) „Dieselben versessen stür gebort" etc. — *) Statt des 254
Folgenden im Entwurf: „dem gotzhus verfallen sigint, das alles sy doch nach wilent kung Ruprechts sgligen richtung
und Sprüchen, so er hierumb getan hat, dem gotzhus pflichtig sint uzzerichten, als min herre das in synem züspruch,
so er hierumb den von Appenzell vormals getan hat, lutrer begriffen ist. Bitt uch min herre, dieselben von Huntwil
und von Urnäschen mit uwirm spruch ze wisend, daz sy im von sins gotzhus wegen dieselben nsstendigen, versessnen
nfitz noch grutlich und forderlich usrichtint."
(8) Zuspruch zu den von Tuffen umb zins. 0 129
(a) Ersamen, wisen, min herre bringt ouch für üch und clagt zu den von TUffen: des ersten, das
sy*) von den g&tem in Obren- und Nidren-Tüffen gelegen sinem gotzhus järlich schuldig sient
le zinse ze gebend xxviij S vüj^^, als ouch das in des gotzhus rodeln ald registem von denselben
gfttem verschriben stit, was jeclichs besunder ze zinse geben sol. Und denselben zins habint sy ouch
sinem vorfaren von denselben gAtem geben untz an den krieg. ^)
^) „Des ersten umb zins." — *) „Ersamen, wisen, lieben frQnd, min herre von Santgallen vordret nü uff für 254b
fleh die von Tftffen und cl> zu den, wie das* etc. — •) ,Bitt uch min herre, dieselben von Tftften mit uwirm
sprach ze wisend, das sy im von des gotzhus wegen den vorgenempten zins von denselben gutern och forderlich und
g&tlich usrichtint'
(b) Umb die sunder stür.*)
Item, min herre bringt ouch für üch und clegt, das sin gotzhus von alter ain stür hab von den
gAtem, die man nemmet Sundergfit, und das die besitzer derselben g&ter dem gotzhus järlich darvon
ze stür geben habint bi xxiiij S ^, minder ald mer, als sy denn ains jeclichs järs an ains abbtes gnaden
rinden mochtent. Und derselben g&ter habint ouch die von Tuffen so vil inne, das sy nach gewon-
licher anlegung derselben stür järlich bi drin S ^ , minder oder mer, ungevarlich zu irem tail an der-
selben stür geben habint. Und habint ouch denselben iren tail, der in denn je uffgelait ward, sinen
rorfam allwegen geben und ussgericht untz an den krieg. ^)
232 Heinrich IV. 1419—1426.
*) ,ümb sandir Rtür.* — •) Schluss: ^Bitt ach min berre, dieselben von Tuffen ze wisend mit nwirm sprach, das
sy minem herren och iren tail der stür, dainimb sy denn je noch derselben stilr and gaier gewonhait und herkomoi
angeleyt werden, och filrderlicb gebint and asrichtint.*
130 (c) Von den gerichten.
Item, min herre cicgt und bringt für ücb, das die von Tuffen in das hofampt des gotzhas zfi
Santgallen gehörent mit gerichten und mit andren Sachen, und das sy denselben gerichten gehorsam
und gewärtig sin söllent, und das sy ouch ir gelegne g&ter vor ainem hofamman veriigen und von im
von des gotzhus wegen nach köffen und nach tod allwegen enpfahen und dem gotzhus erschatz davon
geben söUent in glicher wis, als von den vonHuntwiH) hievor eröffnet ist, ussgenomen das derselb
erschatz ainem abbt allaine zugehört und ain probst kainen tail daran h&t. Und also habint es och
sin vorfarn herbracht untz an den krieg. ^
255 *) „von Appezell, Huntwil and Urnäsch*. — •) Scbluss: ,|Bitt ach min herre, die von T Äffen mit nwinu
sprach ze wisend, daz sy im das och also ttigint und (in) hieby lassent beliben.*'
(d) Von lehen zu enpfahend.
Item min herre clegt und bringt ouch für üch, das die von Tuffen ire guter*), die von dem
gotzhus darrflrent und nit fry lehen sind, vor sins gotzhus amptlüten, in dero ampt denn die gftter
gelegen sind, vertigen und von denselben amptlüten^ enpfahen und dem gotzhus darvon tun soUent
nach derselben gftter und des gotzhus recht und gewonhait, und das sy iro fryen lehen, die von dem
gotzhus darrftrent, von ainem abbte enpfahen und vor im vertigen söllent, als ouch ander des gotzhus
lehenlüt tünt. Und das haben sy ouch gegen sinen vorfarn untz an den krieg also get^n und gehalten.^
*) „iro gfiter ze Tfiffen and andirswa gelegen* etc. — •} »und von den von des gotzhas wegen*. — •) Schiusa:
„Bitt ach mm herre, dieselben von Tfiffen mit awirm sprach ze wisend, das sy das och also gegen mynem herren
tügint and haltint.*
131 (e) Von Ititen, vällen und gelassen.
Item, min herre clegt und bringt für üch, das die lüt ze Tuff en sinem gotzhus zAgehörent als
ander desselben gotzhus lüt und das sy sinen vorfaren von des gotzhus wegen vor kriegen gehüldt und
gesworn habint in der mass, als die von Appenzell und von Huntwile geswom h&nt.^) Und hieven
so sig ouch sinen vorfarn untz an den krieg von denselben lüten von den lebenden vassnachth&nir und
von den toten väll*) und geläss gevolget und worden.')
*) „gesworn habint ainen solichen aid, als in der von Appezell zusprach hievor erzalt ist*. — ") „erbschaffl, väll*.
255b') Scbluss: „Bitt ach min herre aber, dieselben von Tfiffen mit awirm sprach ze wisend, daz sy im und sinem gotzhas
och tagint und volgen lassint, als sy sinen vorfarn vor krieg getan hant.*
(f) Von den hohen gerichten und stür.
Item, min herr clegt und bringt für üch, das die hohen gericht über das blät und der ban ze
Tuffen und alle bessrung und büssen, so ainem vogt und dem riche von der vogtie und bans wegen
doselbs zugehört, sinem gotzhus zftgehörent von der versatzung wegen, als dieselb vogtie dem gotzhas
von dem rieh versetzt ist, als das in der von Appenzell zftspruch hievor lutrer eröffnet ist ^), und das
sin vorfaren untz an den krieg das ouch also inngehebt und herbracht habint, und das ouch die von
Tuffen sinen vorfarn untz an den krieg an den hundert und xxv march silbers, so dem gotzhus jär-
lich in derselben vogtie überal ze stür werden sol, ze irem tail ze stür geben haben xvij march Silbers*),
für je die march ij ff und y ß ^^)
234 Heinrich IV. 1419—1426.
Wer aber, ob die von Trogen and die in ir roden gehorint, raajntent, daz sj dem gotahns nibt ao tu um
geben soltint, woltint sy denn minem berren lieber so vil geben, als des gotzhns alte rodel wisent, de mohtint ir mit
mynpm berren villicht wol so vil reden, daz er lieber an das. so die alten rodel wiien, kämi denn an das, das lim
vorfarn nähst vor di'Ui krieg gelien ist ze zinse; wön noch derselben alten rodel sag so soltint sj dem gotahns jarlichen
ze dem mindsten geben ccclx alpkäs. item viij* und x maienkäs und herbstk&s und ii^ AT und ▼ ach. pfg., &n andre
mengerlich rechtung von aigern und milch und andren sachen.*^
(b) Von gericht und amman. ^
Item, min herre clegt und bringt oueh für üch, das sin gotzhus von alter ain besonder*) gericht«
zwing und benn und och sinen aignen amnian ze Trogen habi; derselb amman do von des gotzhos
wegen gerichtet hab, und vor dem sy och ire gflter gevertiget und von im von des gotzhus wegen
enpfangen und dem gotzhus vererschatzet habint. Und hab och sin gotzhus ander gewaltsami und
ehaffti doselbs als in andren des gotzhus ämptern und gerichten. Und also habint euch sin vorfarn
das von des gotzhus wegen inngehebt, herbracht und genossen untz an den krieg.'}
257b M »Von gerichten und dem ampt.' — *) ,ain besunder* fehlt. — •) Schluss: ,Bitt nch min herre, die von Trogen
und die in ihren roden gesessen sigint darzä mit uwirm spruch ze wisend, daz sy minen herren och also laasint be-
liben.*
134 (c) Von lehen ze vertigend und zu enpfahend.^)
Item, min herre clegt ouch von inen, das sy die fryen lehen, die von dem gotzhus darrftrent, in
demselben ampt und usserthaib gelegen, vor im niht vertigent und von ihm niht enpfahent und iro
zinslehen, so von dem gotzhus darrftrent, in demselben ampt und usserthaib gelegen, vor sinen ampi-
lUten nit vertigent noch von inen enpfahent und dem gotzhus darvon niht tüynt noch derselben g&ter
und ämpter recht und gewonhait, wie doch das sy das vor kriegen gegen sinen vorfarn getan habent')
') ,Von den lehen zu enpfahend.* — *) Im Entwurf ausführlicher: «Item min herre bringt och für üch, das die
von Trogen iro guter ze Trogen und in den andren roden, die darzü gehorint, und och andirswa gelegen, diefon
dem gotzhus darrfirent und niht fry lehen sint, von(!) sines gotzhus amptluten, in dero ampt die guter gelegen sint,
vertgen und von den von des gotzhus wegen enpfahen und dem gotzhus dovon tun sollint noch derselben guter und
des gotzhus rechten und gewonhait, und daz sy iro frye leben, die von dem gotzhus darriürent, von ainem abt enpfahen
und vor im vertgen süllint, also öch ander des gotzhus lut und lehenlut tünt. Und das hübint och ny gegen sjnen
vorfarn untz an den krieg getan und gehalten. Bitt uch min herre. dieselben von Trog&n mit uwirm spmch se wiient.
das sy das och also gegen mynen herren tugint und haltint.*
(d) Von den lüten, vällen und gelassen.
Item, min herre clegt ouch, das die lüt von Trogen und in iren roden daselbs zu sinem gotz-
hus gehörent als ander desselben sins gotzhus lüt, und hievon so sien ouch sinen vorfaren von des
gotzhus wegen ^) untz an den krieg von denselben lüten von den lebenden vassnahth&nir und von den
toten väll^) und geläss gevoiget und worden^), und getruwet, das sy im das ouch also lassent volgen
und werden.
») „von — wegen* fehlt. — •) »erbschaflft, vall.* — ») Schluss im Entwurf: ,Bitt nch min herre ernstlich, die-
selben von Trogen mit uwirm spruch ze wisent, daz sy im und sinem gotzhus das och also tugint und volgen laasmt,
als sy sinen vorfarn untz an den krieg getan haut.*
135 (e) Von dem kilchenzehenden. ^)
Item, min herre clegt zä inen, als alle nütz und zehenden der lütkilchen z&Santgallen über
ains lütj)riesters pfrftnd sinem gotzhus zägehörent, von der incorporacion wegen, als dieselb kilch sinem
got'/hus zAgefAgt ist, das do die von Trogen und die in iren roden gesessen sind sinem gotzhus für
den zehenden der giiter in denselben roden >) gelegen, so zA derselben kilchen gehörent*), schuldig
Reiitricb IV. 1419-1426.
235
I
eis
sient järlichen ze geben bi xv niutt kernen und xv kä^en und bi xjß j9i — dieselben pfenning ettwer
nemmet husröchi — , minder ald nier ungevorlich, ala sich denn mit rechter rechnimg ei-fiuden mag.
Und denselben kernen, die käs und pfenning habent sy ouch vor kriegen sinen vorfarn für den zehen-
den gegeben und nssgericlife^) und habeut inen darzä von iren g-öiern usserthalb iren roden gelt-gen,
die an die obgenant ktlcb zehendbaft sind, ouch den gesatzten zebenden geben und gewert
*) »Von des kilchenzelieiideo weifen-* — *) Dafür »in demselben ampt*. — *) ,,«0 — gebörent** fehlt» — *) S^^blusa im 258
[Entwurf; ,Bitt uch mb herre, dieselben von Trogen und die in di*m umpt (fenessen sint mit nwinn Rprncb zc wiaend.
daz sy mmem herren deuselljen kerneo. käs und ptVnning, waz «ich denn mit rechter reehnung erfindet, von denselben
iren gutem und och von den gutem, die hj usserthalb demeelben ampt bant, die in den zebeuden gebannt, forderlich
und gutlich uaricbtint,"
(f) Von der vogiie und stür wegen.*)
Item, min herre bringt für öcb, das sin gotzhus brief habi ?on dem haiigen riche und römsehen
lüngen, das das gotzhus dea richs vogtien, die von dem rieh versetzt sind in des got7.hus ämptern,
20 des gotzhus banden lösen mug von denen, dem sy von dem rieh versetzt sind, und dieselben vog-
tien denn in pfands wise von dem riche innbaben mugi. Also^) habent och sin vorfarn die vogtie /ä
Trogen mit ettlichen andern vogtien in des gotzhus ämptern und gebieten, | die den von Küngsegg 136
von dem riche versetzt warent für^) rv und lxxx iiiarch Silbers und ailfifhundert pfund heller, von den-
selben von Küngsegg an das gotzhus gelediget und erlöst, als die küngtichen briet, so das gotzhus
darutnb innehat, luter wfsent, *) Und von der vogtie und versatzung wegen so gehörent ouch stneni
gotzhus doselbs ze Trogen der bau über das blftt und die hohen gericht mit den bftssen und andren
rechten, so von des haiigen riches wegen darzft gehörent Und habent ouch die von Trogen und die
zÖ inen in ir roden gehörent dem gotzhus järlicb von derselben vogtie und versalzung wegen ze stiir
gebeQ untz an den krieg*) hxx ff -?), wie doch das sy den von Küngsegg vormals gewonüch me
ibent, als man usser der von Küngsegg register luter ziehen und sich eränden mag. Und*') also
abent es ouch sin vorfaren herbracht untz an den krieg, und getruwet, das er och also darbi belibe
und im das werden und volgen söUi,
*) Die Ober«cbrift fehlt. - *) ,ltein min berre bringt och filr öcb, dta ain gotzhus brief habi von romechen küngen
and dem rieh, wo das rieh die vogtyen, die im denn zugeborint an den stetten und in den emptem, die ayneih gotz-
hoa zugeborint das do das goty.bu8 dieselben vogtien von de» rieb» wegen lo^en mugi und in pfandez wis von dem
rieh inne b&bi. und also.*^ — ^) „in pfandea wise stundent für " ^ *} ^^wisent, die ir och verboren mügent, ob ir gerne
wönd,» — Vgl Urkdbcb. 111, Nr. 1340, 1344, 1345; IV, Nr. 1832. — ^} ^unt» ^ krieg** fehlt — «) Scbluss im Entwurf: 258b
,Und b&bint och «in vordem untz an den krieg das also berbmcbt, innegehebt und genoBsen. Bitt uch min berre
ernatlicb, dieselben von Trogän und die in iro roden geborint mit uwirm apnich ze wiaend^ daz bj minen herren och
darbi ako lassent beliben und im die stür tilgen tlich usrichtiut.^
(g) Von ussstendigen, versessnen nötzen.
Item, min herre bringt fllr Och und clegt, das die von Trogen und die in ir roden gehörent
sid küng Ruprechts seligen richtung, die ze G Osten tz beschach, sinem gotzhus von xj j&ren schuldig
sient von versessnen und vervallnen zinsen von den gfitern ze Trogen und in den andren iren roden
gelegen cccLXvj S xvij // r^; item von dem kilchenzehenden clxv mutt kernen und clxv käs und vj ff
jß ^; \ item ze stür sibenhundert und lxx ff ^; item erbschafft, vall und geläss*), die sidmals dem 137
gotzhus vervallen sind; item erschätz, die von den g&tern, die sidmals gewandelt sind ald vormals in
Hern krieg von ainer band in die ander bracht wurden.^) Do getruwet min herre, das sy sinem gotz-
hus dis alles nach lütrung und usswisung kiing II äp rechts seligen spruchs und bnefen billichen
srichten söllent.
236
Heinrich IV. 1419-1426.
^) „^eläss und vaflanaliihünir.* — ') Schlut«» im Entwurf; ,daa alles »y doch tninem henren von dea g^aizbus wegen
noch unaers herren küng Riip rechts öälijfen aprtichen uswisung pflichtig pint ze gebrnt» Bitt nch min herre»
selben von Trog an und die in iro roden gehorint» mit uwirm sprach ze wiaend, daz »j im dis vorge^cbriben ussteod
nüb forderlich usrichtint/*
138
139
(5.) Zösprüch zö den von Gaiss.
Ersameij, wisen^ min herre vordret uff und clegt zu den von Gaiss, dasO dieselben lOt sient ui
und haisseiit Sun d erl u t und sineni gotzhus zögehöient;, also das niemand ichtz über sy zö gebiet
liab noch sy ze bevogtent haben sölli denn ain abbt von des gotzhus zö Santg allen wegen, und
ouch das gotzhus sin besonder 2) gericht, zwing und benn daselbs haben und ainen amman do setzet
sötb\ und das vor demselben amman alle sacben berechtet und die göter daselbs gelegen gevertget und
von im enpfangen von des gotzhus wegen und von den lüten, die ny enpfahent, dem gotzhus Ten
erscLatzet söllent werden, und das dieselben von Gaiss von den gutem in demselben ampt gelegen
dem gotzhus järlich ze zinse geben sölleut iiij S ^ und ze stür xvij ff ^. Und hab ouch darzö
vorfarn ahbt Cün sälig von wibmt Wältin Kaltysen seligen by kurtzen jären an das gotzhus erkot
xxnß >^ und j viertel smaltzs und j zigerling Järlichs gelts usser dem gät bi Gaiss gelegen, das ma
neminet Lud wigsegg. Und also habint och das alles sin vorfarn untz an den krieg inngehept m
von des gotzhus wegen herbraclit, und sig inen ouch das alles also jiirlich gevolget und worden, und^
darzü sien ouch sinen vorfarn untz an den krieg vassnahthönir, väll und geläss von denselben lüi
gevolget und worden. Und haben ouch sinen vorfarn den zehenden von iren götern, die in das gotzhus-
zehendli am Stoss, zeSchwendi und ze Bietlis geliörent, hissen volgen und ussgericht vor kriegen
in sölicher mass, als ander lüfc an dem berg darumb tatent. Do getruwet min herre, das sy in ouch
von sins gotzhus wegen also darbi beüben lassent und im also tun sollent und das sy im ouch diJ
ussstendigen, versessen nütz von xj j5ren sid kUng Röp rech ts seligen richtung | und ussspruch nac?
derselben richtung und ussspruchs lutuug ussrichteu und bezalen söUent; das gebftrt in den ailÖ' jaren
an Zinsen xuiij ff ^; item an stiir cLxxxvij ff ^Si; item von Lud wigsegg xvij ff ^Sj und xj vierl
smaltzs und xj zigerling.
1
258c V) «Ersamen, wisen, lieben fründ. ea vordret och äff min herre die von Gaiss und aprichtt das.* — ») ,besand<
fehlt, — ^) V"on hier an im Entwurf etwits anders geordnet: ,.und aigint in och darzü vassnahthiinir, väll nnd gell
von denselben lüten gevolget und worden. fUtt uch mio herre, d«» ir dieselben von Gaiss mit uwirm apnich wisf-nd,
daz »y minen herren von dea gotzhus wegen och also hiehy lasaint beliben und im die vorgedachten nutz giiilich un!
forderlich richtint und gehint und im och den sehenden von iren gutem, die in daa gotzhuszehendli am Sto*,
Swendi und ze Rietlis gehorint. volgen lasaint und usrichtint in sölicher ma«8, ala ander h'it an dem berg dam
tünt, und daz sy niinem herren och die usstendige. verftessne nütz von den ailff jaren sid der richtung her noch
kungs uesprucbez maynung und lutung usrichtint und bexalent. Daz gebort von deni^elben ailf jaren an zinsen ei
140 (ö.) Zuspruch zä den von Herisow umb zins, väll und geläss und ander stuk.
(a) Ersamen, wisen^ min herre vordret utf und clegt zu den von Herisow, das sy sinem gotz-
hus zügehörent, als ander desselben gotzhus lüt, und das das gotzhus sin besunder gericht, zwing u
benn doselbs haben und och ainen amman doselbs setzen sölli, vor dem all Sachen berechtet und
gAter doselbs gelegen gevertget und von im von des gotzhus wegen enpfangen werden sölIent, und d
von den lüten, die sy enpfahent, dem gotzhus erschatz werden sölli, und das*) dieselben von Heriso
dem gotzhus von den gÄtern in demselben ampt gelegen järlich ze zinse geben söUent ainem abb
xj ff und vj /5j und an die custery desselben gotzhus järlich viij ff ^ ald mer und von den frj
götern an dieselb custery järlich iirj ff iiij^r^j, und das ouch dem gotzhus von denselben liiten m
iCZ-
Heinrich IV. 1419—1426. 237
den lebenden vassnachthftnir und von den toten väll^) und geläss volgen und werden söUent. Und also
habint ouch sin vorfam untz an den krieg das also inngehebt und herbracht. ») Do getruwet min herre,
das sy in und sin gotzhus ouch also dobi lassent beliben und im das fürderlich ussrichten söUent.
Und behebt im fürbaß clag etc.
') ^enpfangen und von den lüten, die sy enpfahent. dem gotzhus vererschatzt sollen werden, und das dieselben.* 258d
') ^erbschafPt, väll." — *) Schluss im Entwurf: „Bitt uch min herre, dieselben von Herisow mit uwirm spruoh ze
wisend, daz sy in und sin gotzhus och also darbie lassint beliben und im den zins forderlich und gutlich usrichtent.
Wer aber, daz die von Herisow mayntent ald redtint, daz sy den zins ald also vil zins niht geben soltint und
niht ansehen ald erkennen woltint den ablas» und götlichi, ho in hirinn von dem gotzhus vor alten ziten beschähen
ist: wenn sy denn nach der alten rodeln uswisung ald lutung dem gotzhus zinsen soltint, so mustint sy vast und vil
mer denn dises geben, wann zu dem allermynnesten so mflstint sy geben iiij 8 v seh. pfg., vj malter habem, iiij mutt
kernen, iij kü und cccclxxx alpkäs und an dy probstie xvj ka«, als das dis alten rodel, die myn herre hie zöget, vol-
komlich wisent und innhaltint."
(b) Umb vogtrecht ze Herisow.^) 141
Item, min herre clegt ouch zA inen: als 2) sin vorfaren ettliche vogtien in des gotzhus ämptem,
die von dem haiigen riebe pfand sind, von den von Küngsegg erlediget und an das gotzhus gelöst
habint, als ouch hievor das in der von Trogen züspruch eröffnet ist, das do sin vorfaren in derselben
losung die vogtie ze Herisow von den von Küngsegg gelöst und an sin gotzhus in pfandes wis«)
von dem rieh gezogen habint. Und von desselben pfandschatz wegen so söUent die von Herisow
järlichen sinem gotzhus ze vogfcrecht geben j ff viij ß und iij ^ und ij malter und ij viertel haber,
die sy och vormals dem von Küngsegg ze vogtrecht geben haben. Und also haben sy ouch dasselb
vogtrecht sinen vorfam geben und ussgericht untz an den krieg*), und getruw^et min herre, das sy
im das ouch von sins gotzhus wegen ussrichten söllent.
») „Umb vogtschatz," — *j „Item min herre bringt och für üch: als." — ') „die vogtie ze Herisow an daz gotzhus
geledigt und | in pfandes wis"* - *) Schluss: „Ritt uch min herre dieselben von Herisow mit uwirm sprach ze wisend, 259
daz sy das im och dasselb vogtrecht von sins gotzhus wegen tugentlich usrichtint.*
c) Von dem maigerampt und andern nützen und gAtern ze Herisow, die von den von Roschach
erkofift sind.i)
Item, min herre bringt ouch für üch, wie das sin vorfarn abbt C&n sälig von wilunt herrn
£glolffen seligen von Roschach, ritter, an das gotzhus bi kurtzen jären ^) erkdfft habi das maiger-
ampt ze Herisow, dafür das es järlichen gelte xiiij ff iüj^ vij ^ und v malter, ij mutt und iij viertel
habem und xiiij mutt keruen, lxxx käs und xv schaff, dero jeclichs iiij ß ^ wert sig, und ettwas
zinsh&nir und vassnachth&nir. und ouch die vogtie zeSwainberg| und gericht doselbs und alle ander 1^2
nütz und g&ter, die derselb von Roschach doselbs ald daumb gehebt habi, die in das jetzgenant
maigerampt niht gehörent, dafür, das sy järlich geltent xj ff viiij^ ^ und ettwas vassnahthAnir und
zinshftnir, und darzü alle erschätz, gericht, twing und benn doselbs und sine recht der fisschentzen
in der Urnässchen und och des wiltbans daumb umb vierzehenhundert und lxxxx ff haller minder
vj*)>^ haller, als das der kofifbrief, so das gotzhus hierumb innehat*), luter wiset. Und dasselb maiger-
ampt, vogtie, gewaltsami, rechtung und nütz alle habi ouch derselb sin vorfam also dannenhin von
des gotzhus wegen innegehebt, genossen und herbracht untz an den krieg. Do*^) getruwet min herre,
Jas sy in ouch bi denselben erkoufften nützen und rechten lassent beliben und im die gebent und
issrichtent.
*) „Von dem maigerampt und den erköflften nutz von den von Roschach." — •) „bi — j&ren" fehlt. — •) „v".
) — «so min herre hie zoiget." — ^) Schluss: „Bitt uch min herre, dieselben von Herisow mit uwirm sprach ze
238 Heinrich IV. 1419-1426.
wisent, daz sy minen herren by disen erköften nutzen und rechtung och fridlich lassint beliben und im von sines gotihas
wegen die vorgedchribcn nütz und rechtung gütlichen usrichtint'
(d) Von der fryen vogtie. *)
Item, min herre clegt und bringt für (ich, das sin gotzhus ain vogtie von dem haiigen riche ze
pfände habi über die fryen lüt und gAter in ObernTurgöw, die man nempt die fry vogtie. Die-
selb vogtie wilunt herr Fans von Bussnang selig, probst sins gotzbus, vor ziten von Eberharten
von Ramschwag, Hainrichen Walther, sinem bräder, und von fro Isaalten, irer mfiter, dero
143 pfand dieselb vogtie von dem haiigen riche was, an das gotzhus | gelediget und gezogen*) hab, und von
derselben versatzung und vogtie wegen die von Herisow und ander ir umbsässen, die die fryen g&ter
in der obern vogtie innhänt, sinem gotzhus järlich geben söUent viij ff xv>^ ^ und vj ^ und x malter
und j viertel haber und ander gewonlich dienst und rechtung darvon tun söUent. Und also hab ouch
der egenaut herr Job ans von Bussnang selig, probst, von der probstie und^) des gotzhus wegen
das also inngehept, genossen und herbracht untz an den krieg. ^) Do getruwet min herre, das sy im
und sinem gotzhus dieselben nütz und vogtrecht ouch ussrichten und bezalen sollen.
259b 0 Überschrift fehlt. — ') „riche was, umb [800 pfund haller] an das gotzhus erledgot und vä des gotshns banden
gezogen." — Vgl. ürkdbch. IV, Nr. 2149. — *) „der probstie und" fehlt. — *) Schluss: j^Bitt ueh min herre, dieselben
von Herisow und ir umbsässen in der obren vogty, die derselben fryen gfiter innehant, mit nwirm sprach se wisend,
daz sy im und sinem gotzhus dieselben nütz och furderlich und gütlichen dovon usrichtint und och darzu alli verfallen,
versessen und usstcndige nütz " [NB. Hier endigt der Entwurf.]
(e) Von ussstendigen, versessnen nützen.
Item, min herre clegt und bringt für üch, das die von Herisow und die in dasselb ampt gehörent,
sid küng Räprechts seligen richtungen sinem gotzhus von xj j&ren von versessnen und vervallnen
Zinsen, die ab iren g&tern an die abtye und custry des gotzhus ze zinse gan sond, schaldig sient
ccxLviij ff /^ minder vj /^; item von dem vogtrecht, das von dem von Küngsegg erlöst ist, von
denselben xj jären xvj ff ^ und iij /^ und xxiij malter haber und J viertel haber; item von dem |
144 maigerampt und gAtern, die von den von Ro seh ach erkouflFt sind, von denselben xj j&ren versessner
zius cLvj ff /^ X ^ V /^ und Lxij malter und vj viertel haber und cxLviij mutt und ij viertel kernen
und achthundert und lxxx käs und clxv sch&fiF, je ain schaff umb iiij^ /^, gebOrt xxxiij ff ^; und
von der vogtie ze Swainberg und andren g&tern, so domit von den von Roschach erkftfiFfc sind,
c und XXV ff und xviiij^ ^; item von der fryen vogtie ussstendiger, versessner nütz gebürt von vj j&ren
Lij ff und xiij ^^ /^ und lx malter haber und vj viertel haber; item erbschafft, väll und geläss und
vassnachthftnir, die sider des küngs richtung dem gotzhus vervallen sient; item erschätz von den g&tern,
die in dem krieg und ouch sidmals der richtung gewandlet und von ainer band in die ander bracht
sind. Da getruwet min herre, das sy im das alles von sins gotzhus wegen nach des küngs richtung
und Spruch billichen ussrichten söUent.
Und behebt min herre im selber und sinem gotzhus zA inen fürbaß clag, red und widerred nach
siner notdurfft.
145 (7.) Item, ain gemaind z&spruch z& den von Appenzell.
Min herre von Santgallen bringt ouch für üch und clegt gemainlich z& allen den, die lant-
recht z& Appenzell an sich genomen ald gelobt hänt, haimlich oder offenlich, z& denen er vormals
untzher niht nämlich ald mit sunderhait clegt hat, sy sient inwendig der von Appenzell letzinen
Heinrich IV. 1419-U26. 239
oder usswendig, z& dem Spicher, in demRintai, in den gericbten und ämptern amAidberg, ze
Altstetten, ze Marpach, ze Bernang, ze Tal, ze Roschach, ze Tünbach, ze Berg, ze
Bernhartzeil, zeWaltkilch, ze Gossow, ze Helffentswile oder in dem Sunderampt oder
Hofampt zu Santgallen oder in dehainen andren gericbten ald ämptern oder zu disen nacbgeschriben
wilern: ze Otten, zeKesswile, ze Wisan, ze Geroltzbüb, ze Trogerswiler, im Watt under
Hoffstetten, ze Zell bi Hofstetten, ze Hopsermos, zum Willa by Mentzla, zeBruggen,
ze Len bi Bruggen, zu dem Wiger, zu den Haggen, ze Waldi, ze Ringlisberg, an dem
Herweg, in der Staingräb, zeStälegg, zeObreu-Rüti und Undren-Rüti, an dem Brand
darbi gelegen, ze Laidra, ze Nöggersegg, an dem Kapf darbi, ze Loch, ze Locher Wiger, ez
Schwendi, zä dem Wila biSwendi, zä den Gädmern, ze Rippeltzow, ze Beruh artzhus,
ze Schowingen, an dem Berg ze Tablatt, ze Scheffeltzhorn, ze RämishAb, ze Staig, bie
Riedra, in der fryen vogtieu in Obern Turgöw, in Wittenbach oder jendert anderswo in dem
Turgöw gesessen ald wonhaft, wie die alle genant ald gehaissen sind, sy sient minem herren und
sinen amptlüten erkant oder niht: wie das dieselben uff der von Appenzell trost im und sinem gotz-
hus vorhabint und entwerent sins gotzhus zins, sturen, vogtrecht, zehenden, dienst, tagwan, erschätz,
vassnahthfinir, väll, geläss und alle ander nütz, rechtung, | gewonhait, herkomen und zägehörden sins 1^^
gotzhus, nachdem als denn ir jeclicher dem gotzhus pflichtig ist; und das sy och des gotzhus gericbten
und gebotten in den stetten, do sy sesshafi't sind und anderswa, do sy ze schaffen haut, niht gehorsam
noch gewärtig sient; und das sy och ire zinslehen vor des gotzhus amptlüten niht vertgent noch von
denselben amptlüten empfahent und die dem gotzhus niht vererschatzent und von den g&tern niht tüynt
nach derselben g&ter und des gotzhus herkomen und gewonhait und ire rechte leben von ainem abbte
niht enpfahent noch vor im vertgent, als ander lehenlüt tänt, und hierait also ander lüt, die niht lantlüt
sind, unwillig machent, das sy dem gotzhus ouch sine recht und besunder des gotzhus vogtrecht und
sturen, die doch usserthalb den lendern ob c ff hallern järlich gebürent, vorhabint; und das die von
Appenzell dieselben ir lantlüt also dabi und darzä hauthabint und schirment, anders denn sy billich
tAn söUent oder vor kriegen getan habent. Do getruwet min herre, das die von Appenzell dieselben
ir lantlüt billich von banden lassent und fürbaß dehainen des gotzhus man nit mer ze lantmanne en-
pfahent, und das ouch dieselben lantlüt, zfi den min herre hie clegt hat, im und sinem gotzhus hinfür
tfiynt, als sy vormals vor kriegen und e das sy lantlüt wurdent tatent, und das sy im och vervallen
und ussstandig nütz gebent und ussrichtent.
(8.) Lieben fründ, als min herre n& sin zäsprüch und sins gotzhus Sachen für üch bracht hett
und üch von sins gotzhus wegen niynn und rechtes nach des anlass sag getruwet, da bitt er üwir
früntschafft flissig mit ernste, das ir uwern fliss darz& töynt durch Oott und durch des haiigen herren
saut Gallen und sins verdorbnen gotzhus willen, das die sachen uff das kürtzest nach glichen und
biUichen dingen ussgetragen und geendet werdent etc.
Stiftnrehiv 8t tellei, Bkhenrckiv B4. M, 8. m-146, Abschrift, und Bd. 1941, im -2»^ (es sind 2 Bl&tter mit 258 nomeriert)
Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
Zur Bestreitung der Kosten, welche die Tagleistung vor den Eidgenossen veranlasste, musste der Abt Geld auf-
nehmen, wie folgende Urkunde zeigt:
14JSO. Juni ie8. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen schlägt dem Kon r ad von
Heidelberg, dem die Feste Singenberg um 183 ff 6 seh. pfg. C. M. verpfändet ist, auf das Pfand 100 fl. rheinisch,
,die er fins also bar behalt hat und die wir verbrucht habent mit dem taglaisten, als wir mit den von Appenzell
Tor der Aidgenossen botten gelaistet haben.*^ — Sant Gallen, vigilia Petri et Pauli, anno MCGGCXX"^.
Ich IV. 1419-U2R
Stift*arfhiv St, ftallen, LelK^uarf biv ftd. 71, S. %St — Eintragung von der Hand jenes Schreibers, der die eigentlichen Lehe
bucheititragungen zu Anfang und Knde des Bandes geschrieben hat. — E« sigelt ausser dem Abi anch „Ha in rieh
von Gu ndolffingen» closterherr desselben gotzhuses*^, — Vgl. oben Nr. 2945.
Möglicherweise gehört hieher auch noch eine wenige Seiten apätiT folgende Eintragung im nämlichen Lehenhuch:
(14!dO. JtiJif) — Abt Heinrich (IV.) und das Capitel de*^ Gotleebaasea StGallen verkaufen an Niggel
Ruprecht von ist. Gallen, Vogt de« Gotleahviuses auf der Neuen Ravensburg, einen jährlichen Zins von 7 ff C» M,
und W.f sowie 8 Mutt Kernen und 5 Malter Haber ans allen Zinnen und Nutzen des Gotteshauses 7,11 Bernb ardseil
um 222 BT pfg, — , Desselben geltes wir C und xj öT pfg. für den zehenden, so wir flnaerm herren dem romachen kunge von
gebottez und enpfelhcna wegen Clnser« billigen vailers des babstex von flnsenn gotxhus geben haben» ond die lindern
hundirt und xj fif pfg, wii der Aidgenossen betten »e 8old von des taglaistens wegen, so wir jets vor inen mit den
von Appenzell getan babent, och geben habint.*
Stifbärfbiv U. ßälkn, L^ticoarrfaiv M. 74« S< ^Si f — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreiber«. Die vorangehe
und die folgende Eintragung haben auf das -Tahr 1419 Bezug. — Vgl. Nr, 2845,
Endlich ist hinsichtlich der weiteren Verhandlungen auf eine Noti» im LuEemer Kaisbuch zu verweiiseu:
14ä£0, «füll 17- — .Man aol einander Zofingen l&n wissen von Appo zeller wegen, eid die nit wend Zt
tag laiaten.*
Laipraf-r Rtttsbufli IH, 68^ - Ebenda noch die Notiz: .,tag uf montag (22. Juli) gen Zng".
»935. — 1430, Juli 10* (StGallen.) -- Abt Heinrich (IV.) belehnt zu St Gallec auf
schriftliche Fürbitte von Börgermeister imd Kat zu Rottweil den Hans Rainer von Denkingeii|H
Pfleger der dortigen Frühmesse, in Trägers Weise mit einem Zel inten zu Denkingen, ,den man uempf
der von Offhain zehenden *", einem Zinslehen des Gottnshanses St. Gallen, das Hans Di et 1er von
Rottweil um einen jährlichen Zins von 1// Heller innegehabt und nach seinem Tode die Witwe Brid
von Uffhain »den haiigen pflegern ze Dengkiogen an die frftmess daselbs* verkanffc hat, unter Vor^fl
behalt des jährlichen Zinses und aller andern Rechte des Gotteshauses, sowie rier Erneuerung der^
Lehenschaft naeli dem Tode des Trägers. — Mittwochen vor saut Margareten lag, 1420,
StiftÄarrhil SL Wallen, WeDarfhh Bd. 71, S. Ü7^ t — Eintragung von der Hand des abtischen Schreibers.
2986. — U30. Juli U. St.eallen- — Vor Abt Heinrich (IV.) vermacht im Hof zu St. Galle
Anna, die eheliche Tochter Johans Eberlis selig, Georg Wildrichs Ehewirtin, mitKonra
Müsler, weiland äbtischeni Hot'amniann zu St, Gallen, als Fürsprech und Hng Seh ulnieiste
Bürger zu St Gallen, als Vogt gewisse Gotteshauslehen, nachdem der Abt ihr die Lehenschaft erneuert
hat, mit seiner Zustimmung ihrem Ehemann. Von diesen Lehen hat die einen nach einem von Aht
Knno und Johans Streif, dem früheren Ehemann der Anna Wildrich, gesigelten Briefe Joha
Streif mit Einwilligung des Abtes seiner Fran vennacht, anf die sie nach seinem Tod libergegangei
sind, nämlich .des ersten ain gut genamt S traif fen Birbömli mit gezimber, akker, wisen, holtz,'
veld, wasen, zwi, wunn, waid, stok, stain, grund und grat und aller zu geh ord; item den hof, den man
nempt die Wis — st5sset ainhalb an Bernatzrüti und andrent an Bisa h na — ; item ainen wingartei
an dem B ö c h be r g gelegen, den man nempt der 0 1 1 e rs t ad e r — stässt enzwüsschent uff an die str;
uff den Buchherg und an Cristan Völis säligcn wingarten ^; item ain ff ^ Costentzer miin
järlichs gelfcz ab Hansen Schorantz berg — stösst an die straas und an des Krummen herg —
item ain ff .^ järlichs geltz nsser Martistobel — stösset an Wächspisslippfen und an den bach,
der in die Gold ach gat — ; item ain ff -^ järlichs geltz ah des G oldasts hof, ze Gebratswi! gelegeo'
uff dem BAI — st6sst an des spitals zeSantgallen und an des Giela gftter", — die andern hatte
sie selbst von dem Gotteshaus zn Lehen, nämh'ch einen „wingarten, genant der Wi hl rieh, in dem
ht
Heinrich IV. 1419—1426. 241
Rintal gelegen — stösst an des Hör^n wingarten und an den Spaltenstainer — ; item ir hus,
hofstatt und hofraiti und garten daran, gelegen ze Santgallen im Loch, an Bilgri Gmunders
hofstatt und anItelEberlis säligen hus; item iro reht des garten vor Multertor, den man nempt
der Weber gart(en);** item ain malter korngeltz von Hansen Haim, ab dem g&t gelegen undir dem
Rotmonten ze der Hafner hus im Willa; item ain viertel smaltz ab dem gut, daz man nempt
daz Gehör; item y ß zq Marpach ab Hainrich Langen akker, gelegen ze Hirserun; item
y ß ^ 9h Glawsen Langen akker, dch ze Hirserun gelegen*. — Santgallen, sampstag vor
Margarete, 1420.
») Dm Folf«nd* Ist «in NMhtng un Band«.
StlftavcUv Stdillei, LeheurcUv Bl 74, S. 292—294. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigehi der
Abt, Hag Schulmeister und für die Frau Rudi Gelter, Stadtammann zu St. Gallen.
2987. _ 1430. Juli 17. WU. - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil den
Uli Scherer, den Müller, sesshaft zu „Wiger*, zu seinen, seiner Ehefrau Else Zaner, Wernli
Zaners selig ehelicher Tochter, und ihrer beider ehelichen Kinder geraeinen Händen mit dem „infang
ze Wiger ob dem müliw&r gelegen, den man nempt des öbürsBrftl — stosset au Hainis von Ldpen
wisen* — , einem Gotteshauslehen, das RüdiHofstetter, der Müller von Wiger, an jenen verkauft
hat. Aus besonderer Gnade verleiht der Abt der Frau freies Mannrecht. — Wil, mitwüch nach Mar-
gareten, 1420.
SÜftnitkiv Sidillei, LeheurelÜT Bl 74, 8. 294. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2938. — 1430. Juli 18. 8t.ehilleii. ~ Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen gewahrt dem
Priester Rudolf Hofakrer von St. Gallen, FrUhmesser der Kirche zu Marbach, die Gunst, dass,
falls er vor seinem ehelichen Sohne Wilhelm Hofakrer, Conventual zu St. Johann im Turtal,
stirbt, dieser ihn , erben mag an allem varendem g&f. — Santgallen, donstag vor sant Jacobs tag
im Höwet, 1420. — Als Zeugen sind zugegen Abt Ulrich von St. Johann im Turtal, die Brüder Hans
und Othmar von Gossau, beide Priester, Konrad Hör, neuer, und Ulrich Purer, alter Bürger-
meister, Ulrich ab dem Berg, Ulrich Rainsperg, Bürger zu St. Gallen, Hans Gossau, Hof-
ammann zu St. Gallen, und andre.
SÜftareUv SiCtaÜlei, LeheilireUT N. 74, S. 245. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
2989. — 1430. Juli 19. — Konrad von Answilen (Ainswile), ein Weber, Bürger zu St. Gallen,
verkauft an Ulrich Senn, Bürger zu Wil, um 8 8> /^ CM. seinen Zehnten aus dem Gut genannt
der Nöchler Gut, bei Answilen, und einen Mutt beiderlei Korn von diesem Zehnten, ,der järlich gieng
ze zAfart dem frommen, vesten Eberharten von Ramswag, den ich von im erkofb hab*. Der
Verkauf des Zehnten als freien Eigengutes ist zu St. Gallen an offener Reichsstrasse, der des Mutt
Kornes als eines Lehens des Klosters St. Gallen nach Recht und Sitte gefertigt worden. — Fritag vor
sant Marien Magdalenen tag, 1420.
StUInnÜT SL teUeiy J. J. 1 B. 9. — Pergament-Original; das Sigel des Eonrad von Answilen hängt eingen&ht.
3940. — 1430. Juli 35. 8t.0alleii. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt die
Brüder Walt i und Konrad die CArer, Bürger zu St. Gallen, mit einem Weingarten ,im Rintal
zwfisschent Rebstain und Marpach gelegen, den man nempt der Spaltenstain odir das Bletzli,
- — und stösset ainhalb an des Hören wingarten und anderthalb an des Pfanners von Lindow
31
242 Heinrich IV. 1419—1426.
wingarten — ■, einem öotteshauslehen, das Lienhart Wider von Arbon und sein ehelicher Sohn
Hans Wider, die gemeinsam damit belehnt waren, den Brüdern um 200 ff /^ C. M. und W. verkauft
haben. — Sant öallen, sant Jacobs tag, 1420.
Stiftsarchiv St. (lallen, Uhenarehiv Bd. 74, 8. 28)^ f. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers. — Es sigeh der
Abt, Lienhart Wider und für dessen Sohn Hans Schub von Arbon.
2941. — 1420. August 2. 8t. fallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) nimmt auf der Pfalz zu
St. Gallen Meister Konrad Lederhaser der Maler, BUrger zu St. Gallen, seine EheA'au Anna
Scheggin „ze gemainderin und ze rechter gemaind* an über eine Hofstatt ,an der Smidgassen
gelegen, zwüschent U 1 i s Hertzschin und Symon Metzggers siiligen hüsern*, ein Gotteshauslehen,
und über all sein liegendes Gut, das Gotteshauslehen ist, und über all sein jetziges und kfioftiges
fahrendes Gut. — Sant Gallen, fritag nach sant Peters tag ze ingendem Ogste, 1420.
Stiftsarebiv St dallen, Lehenarrhiv Bd. 74, S. ^8 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeb der
Abt und für Eonrad Lederhaser Ulrich Bingisser, Bürger zu St. Gallen.
2948. — 1420. August 15. Wll. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt den Heini
Schnetzer (Snetzer) von Henau (Hennow) auf dessen Bitte zu seinen und seiner Ehefrau .Allinen'
Händen mit Lehen, die derselbe bisher schon von dem Gotteshaus inne hatte, nämlich mit dem Out
genannt Rütiwis, zu Henau gelegen, das jener vor Zeiten von Konrad und RAdi den Lütenrietern
erworben, und mit dem halben Zehnten zu Henau, den er von GörgBlarrer zu St. Gallen erkauft
hat, während die andre Hälfte der Philippin Blarrerin zu St. Gallen zusteht. — Wil, an finser
lieben Frowen tag ze mittem Ögst, 1420.
StiftsarcUv St. daUen, Leheiarehiv Bd. 74, S. 814. — Entwuri von der Hand des äbtischen Schreibers.
2943. — 1420. August 15. WH. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zuWil
denR&diÄppi von Oberheimen mit einem „akker und wis, genant die Gr&b, gelegen undir des
Bragers wingarten ze Obernhaimen", Lehen des Gotteshauses, mit denen Rudis Vater Heini Appi
selig belehnt war und die nun nach dessen Tod durch Erbschaft an Rudi Appi gefallen sind. — Wil,
an unser Frowen tag ze mittem Ögst, 1420.
Stiftsarehiv St.(lalleD, LeheDarehiv Bd. 74, S. 287. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
2944. — 1420. August 16. Knttenberg. — König Sigmund schlägt den Rittern Frisch-
hans von Bodnian und Lienhart von Jungingen auf das Schloss Rheinegg, das Rheintal
und den innern Bregenzerwald weitere 1000 Gulden, die sie für den Herzog Friedrich (IV.)
von Osterreich an den Grafen Friedrich (VII.) von Toggenburg bezahlen mussten, in An-
betracht des Beistandes, welchen sie dem König in seinem Krieg gegen den Herzog geleistet haben.
Das Schloss Rheinegg soll des Königs und seiner Nachkommen offenes Schloss sein, jedoch auf deren
Kosten, und da es baufällig ist, erlaubt der König den Rittern, an dem Schloss 600 Gulden zu verbauen
und auch diesen Betrag zu der Pfandsumme zu schlagen. — Geben uf dem bei'g zum Chuten, frytag
nach unser lieben Frouwen tag assumpcionis, 1420.
K. Hans- und Staatsarehiv Stattgart, Lfitisbnrger Copialbaeh, Hr. 54. — Abdruck: Wartmann, Das Lütisburger Copialbuch
(St. üaller Mitteilungen, XXV) Nr. 49, S. 158 f. - Regest; Altmann Nr. 4224. — Vgl. Nr. 2651 und unten 1424,
November 22.
Heinrich IV. 1419—1426. 243
3945. — 1420. August 19. (St. Gallen.) — Adelheid, Gattin des Heinrich von Watt
(Watte) selig, und ihr Sohn Heinrich, Priester, Bürger von St. Gallen, verkaufen an J o h a n s
Seiler, Johans Vogel den Kupferschmid und Heinrich Stockmann, Pfleger und Meister der
Feldsiechen am Linsibühl bei St. Gallen, zu Händen des Siechenhauses einen ewigen Zins von SOß /d^
C. M. aus dem Gut „Stokmans hus', zwischen Tablat und Horlachen, ein Lehen vom Gottes-
haus St. Gallen, um 30 ff /^. — Mentag vor sant Bartholomeus tag, 1420.
gf italarehiv St. (lallen, Tr. E. 1& (1 Z, Hr. P. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1. Es fdgeln Heinrich von Watt, der Priester, und
fQr dessen Mutter Hug von Watt. Die Sigel hangen offen.
3946. — 1430. August 30. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) vermacht im Hof zu
St. Gallen Hug von Watt, Bürger zu St. Gallen, mit Johans Beck dem Schreiber, genannt
Schwarzhans, als Fürsprech die Lehen, welche er vom Gotteshaus inne hat, — nämlich .das burg-
stal ze Rebstain und den bongarten daran und den wingarten dabi gelegen; item das holtz genant
Hard und die wis genant Betta und den bongarten an der strass; item ain hofstatt genant des Peters
hofstatt und die zinse ab der Scherern hofstatt; item den wingarten an der Gabt — stösst ain-
halb an Her m ans Iten süns erben, andren thalb an die strass und obnen an das Gahtholtz — ;
item den hof und wiger ze Loch; item sin hus und garten daran, gelegen ze Santgallen hinder der
ßrotloben*, — und dazu all sein jetziges und künftiges fahrendes Gut seiner Ehefrau Else und
ihrer beider ehelichen Töchtern Cilie und Greta, die auch zugegen sind, mit der Bedingung, dass,
falls er und seine Frau ,mer kind bi enander gewunnent, knaben ald tochter*, diese an dem Vermächt-
nis auch Teil haben sollen, als ob sie leiblich zugegen gewesen wären. — Santgallen, zinstag nach
unser lieben Frowen tag ze mittem Ögste, 1420.
Stiflanäiv StClallei, Leheiarehiv Bl 74, S. SOH. — Entwurf von der Hand des ähtischen Schreibers. — Es sigeln der Abt
und Hug von Watt.
Unter gleichem Datum nehmen vor Abt Heinrich (IV.) im Hof zu St. Gallen mit Einwilligung Hugs von
von Watt dessen Ehefrau Else und ihre ehelichen Töchter Cilie und Greta mit Heinrich Zwick dem älteren
als Vogt, Uli ab dem Berg als „Wiser" und Johans Beck dem Schreiber, genannt Schwarzhans, als Fürsprech
einander „ze rechten gemainderin" an über all ihre liegenden Güter, „die sy iemer gewinnent, ererbent odir erobrent",
die Gotteshauslehen seien, und über alles ihr jetziges und künftiges fahrendes Gut, mit der Bestimmung, dass Kinder,
die etwa dem Hug von Watt von seiner Frau noch geboren werden, an „disser gemainde^^ ganz gleich Teil haben sollen,
als ob sie schon geboren und zugegen gewesen wären. — Santgallen, zinstag nach unser lieben Frowen tag ze
mittem Ögst, 1420.
Stillltrchiv St. Mlei, Leheurehiv Bl 74, S. M f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt, Hug von Watt, Heinrich Zwick der ältere und für die Frau und ihre Töchter auf deren und des Vogts Bitte
RÄdi Gelter, Stadtammann zu St. Gallen.
2947.
Clara von Hornstein heisst den Übergang des Dorfes Riedlingen aus dem Besitz
des Klosters St. Gallen in den des Klosters Marehtal gut.
l¥aiis:eii. 1420. Ausrast jeo.
Ich Claura von Hornstain, geboni von Wiler, Luczen von Hornstains säligen eliche
wirtin, bekenn für mich und min erben und nachkomen: Als der kouff umb das dorf Rütlingen,
gelegen by dem Bussen, und umb lüt, zwing und alles, so darzf^, daruss und darin gehöret, angesehen,
gehandelt und volf&rt ist gegen dem closter genant Marehtal, Premonsträttenser ordens, und als
244 Heinrich lY. 1419-1426.
denn ouch dieselben Ififc und gute demselben gotzbuss ze Marchtal geaignet sind von dem erwirdigen _
gotzhus zeSant Gallen, danna och dieselben lüt und gfite bisher leben sind gewesen: das das alles mit .;^:::^
minem willen und gonst angehaben, gehandelt und volf&rt ist, und das ouch ich den hocherwirdigen .«^^
gaistlichen fürsten und herren, hem Hainrichen, appte des egenanten gotzbuss ze Sant Gallen,^
minen gnädigen herren, gar ernstlichen gebetten hab und ouch bitt mit disem brief, die lüt und g&t«^ ^^
als zä dem egenanten kouffe begriffen sind und gehörend, ze aignend dem vorgesetten (!) gotzbuss z^^^^
Marchtal. Mit urkund ditz briefs, versigelt fUr mich und min erben und nachkomen mit min selb^ ^^
hie aignen anhangenden insigel, und ze merer gezügnUß von miner bette wegen mit Burkhartz voi^i- ^
Wiler, mins lieben bröders, und mit Eberhartz von Wiler, mins lieben vetters, hie aigen **" ^^_
hangenden insigeln . . .
Wangen, mentag nach sant Bartholomeus tag, 1420.
StiflaarchiY Stfiallen. F. F. F. 4. A. SO. — Pergament-Original. Alle drei Sigel fdnd abgefallen.
2948. — 1430. August 37. 8t. Gallen. — Vor Abt Heinrich (lY.) kommt auf der Pfi^^Jz
zu St. Gallen in dem Streite zwischen den Freiherren Heinrich von He wen, Chorherr des Stift:::^;^
zu Strassburg, und seinem Bruder Hans vonHewen einerseits, Bertschi Hüber, Bürger 2u
Zürich, anderseits um den Zehnten zuZuzwil (Zützwill), in welchem dieser Tag als ,ain end- u«^ nj
ustag* von dem Abte angesetzt worden ist, durch Vermittlung ehrbarer Leute ein Aufschub zu Starr:^^}^
,uff den nähsten mentag nach des haiigen crütz tag ze herbst, so nähst k&mt". An diesem Te=^^
(16. September) sollen sich beide Parteien auf der Pfalz vor Oericht stellen, wenn nicht vorher feSie
gütliche Einigung erfolgt, und zwar sollen Heinrich und Hans von Hewen alsdann auch f&r ih^-gj}
Bruder Friedrich von Hewen Bürgschaft für Annahme der Entscheidung leisten. In Betreff ^es
diesjährigen Zehnten zu Zuzwil, den die Freiherren an sich gezogen haben, wird beredet, dass s/e,
falls der Spruch zu Gunsten ihres Gegners ausfalle, ihn nach Spruch des Gerichtes dafür entschädigfen,
Bertschi Huber aber sich dabei zufrieden geben solle, was auch beide Teile versprechen. — Sant-
gallen, sant Pelagien abend, 1420.
SüftMTCliiY St. Gallen, UheDUtkiv B4. 74, S. 800 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt nnd Hans von Hewen, unter dessen Sigel Heinrich von Hewen sich hindet.
14IS0« S^eptember 16. St, Gallen. — Am bestimmten Tage erscheinen die Parteien vor Abt Hein-
rich (ly.) auf der Pfalz zu St. Gallen, und Bertschi Hüber mit Johannes Beck dem Schreiber, genuint
Schwarzhans, als Fürsprech weist einen von Wolfram von Hewen selig gesigelten Kauf brief *>, sowie einen Ton
Abt Heinrich (III.) und Wolfram von Hewen geaigelten Lehenbrief vor, wonach Wolfram von Hewen als Vogt und
Pfleger der Kinder seines verstorbenen Bruders Peter von Hewen dem Bertschi Hüber, damals Bürger zu Wil, nnd
dessen Bruder Hans Huber von Wille gemeinsam den Zehnten zu Zuzwil, genannt der von Hewen Zehnten,
samt aller Zugehörde und ebenso das Vogtrecht über ,Bütziswilles hüb gelegen zeRikkenbach, in dem hof
genant der Sälig Hof*, welches Eigentum der Kinder Peters von Hewen gewesen ist, um 110 AT Pfg. C.W. verkauft
und vor Abt Heinrich (III.) den Brüdern als Lehen, falls es Lehen, oder als Pfand, falls es Pfand vom Gotteshaus sei,
gefertigt, Abt Heinrich (III.) aber die Brüder mit dem Zehnten als Lehen oder Pfand für die Snmme von 105 ff Pfg.
C. W. bis auf Wiederlöaung belehnt hat. Auf die Klage Bertschi Hübers, dass ihn die Gegenpartei gleichwohl an dem
Zehnten irre, stellen die Freiherren durch ihren Fürsprech Uli ab demBerg, Bfirger sn St. Gallen, an das Geriebt
die Frage, ob nicht billigerweisc der Kläger auch die Kinder seines verstorbenen Bruders ,kü im stftllen* solle. Das
Gericht ent.scheidct : da eines dieser Kinder ausser Landes^ das andre aber vogtbar und Bertschi Hüber sein «anerbomer*
Vogt sei, solle er für seine Bruderskinder genugsam vertrösten und zwar mit einem ehrbaren Manne, «der nnd sin
erben, ob er enwär, umb also vil guts werbär sigint^^ Weil aber der Kläger einen solchen nicht sofort zu stellen ver-
mag, wird hiefür ein neuer Tag anberaumt „ob ziiij tagen und under drin wochen ... uff den nfthsten firitag nach
sant Michels tag, so nähst kumpt^. — Santgallen, mäntag post exaltacionis sancte cmds, 1420.
•) Vfl. obtn Nr. 2014.
246 Heinrich IV. 1419—1426.
nnem aigenn man, elich kemi, inngehept, herbraucht und für aigen genossen, an all rehtlich ansprach,
und trQwti och Got und dem rehten, er sölti der gwer geniessen und fürbazhin bi derselben Annen
Kellerinen bliben, ungeengt von mim herren von Santgallen und von Niggeln und von meng-
lich von ir wegen; und bat im darumb sprechen. Dawider antwirtent do die obgenanten Niggel
KAppreht und Hans Wildrich mit ir fUrsprechen und sprachent: si hettint den Wechselbrief, alz
mm herr abt Cftn selig und daz cappittel Ktingseggen von dez wechseis wegen begnadet hettint,
wol verstanden; da redtint si nun nit wider. Alz er aber sprächi, sin sweher hetti den Wechsel ouch
mit dez gotzhus lüten gehept, daz werint wort, und hettint darumb kain urkünd nit gehört und trüw-
tmt, daz mim herren von Santgallen dieselben wort kainen schaden bringen soltint. Und zogtent
och do daruflF ainen versigelten brief, dez alter waz in dem sibenundzwaintzigosten jar; derselb brief
wisd und seit uff sölich mainung: alz derselb Albreht von Küngsegg vogt ze der Nu wen Ra-
venspurg worden weri, daz er da verjähe, daz Hainrich der Keller von der Nüwen Ravens-
purg, der obgenanten A n n e n Kellerinen vatter, dem gotzhus ze Santgallen frilich zägehorti,
und daz och Küngsegg demselben Hainrichen dem Keller gelopt und verhaissen hetti, in, sin
wip und sinü kind ze beliben lassen bi den diensten ungevarlich, alz si vormalz bliben werint, und
daz er in, sin wip noch sinü kind noch ir gute nit höher triben sölti, weder mit sturen noch mit
diensten noch mit dehainen andren dingen. Und alz derselb Hainrich Keller zeLindow burger
wen, an demselben sinem burkreht sölti Küngsegg in noch sin wip noch sinü kind ouch nit sumen
noch irren; und war och, daz er ald sinü kind oder sin elich husfrow dazselb burkreht uffgäbint und
&no burkreht werint, ald daz si dazselb burkreht dehainest verkem und anderswa burger werden wöl-
tint, ald daz si denn wider ze Lindow burger wurdint, daz möchtint si ouch wol tun, und sölti er
noch sin erben si daran ouch nit sumen noch irren. Och weri gerett von siner tochter wegen, Annen,
OAntxen Wißhöptz elicher husfrowen, der von dem libKüngseggs aigen weri, daz min herren
von Santgallen und och Küngseggen, jetwedrem tail, sinü reht behalten sin söltint . . . Und
all d»r»t^lb brief gelesen und verhört wart, daruff antwirtent si do furo von mins herren von Sant-
gallon wogen und sprachent: alz der obgenant Albreht von Küngsegg den obgenanten brief
Uainriohon dem Keller, sinem wip und sinen kinden hetti geben, darnach wurd do erst Küngs-
^KK ^^^'^ *^'^^ (y Alien seligen und dem cappittel umb den Wechsel begnadet, und trüwtint Got und dem
i^»htttn, won or erst darnach umb den Wechsel begnadet weri, er sölti minen herren von Santgallen
HU doi'Molbon Annen Kellerinen ungesumpt lassen und sölti darinn kain gwer nit uffziehen, wen
(loch gwt^r von aigner lüt wegen nit reht weri, hundert jar alz lützel alz ain tag; und batent inen
^laruiiib Mproohen. Dawider antwirt do aber der obgenant Albreht von Küngsegg mit sinem für-
iit»ivohoh t^ golioher wis alz vor, denn sovil me: es weri lantlöffig in disem land, wa ain aigen frow
\\\\ uiiK^^uoMMoii zor e nemi, daz die denn ir herr darumb straffit. Also wurd och do die obgenant
\\\\\ Kollorin, do Hi zä Cäntzen Wißhöpt elich gestiesse, darumb nit gestraffet; dabi doch merklich
w^'Vi dH« SohUlkli öder selig den Wechsel gen dez gotzhus lüten gehept hetti in der mass, alz den
n\»oh hin bi tag ander ritter und kneht hant, die dez gotzhus dienstman sint. Alz si denn sprächint,
uv\\«'i woii nit roht an aignen lüten, daz möchti wol sin an verloffnen lüten; aber an sölichen gesessnen
lUhMi al* di«» ubgonant Ann Kellerin ain gesessne frow weri, die er ze nechst bi Niggeln viljar
\\\\\\ loiiktn , diMHi aigetiH reht, lantzreht noch stetreht weri, für aigen genossen hetti mit vasnachth&nren
\\\\k\ umI and«»in dingen, alz denn ain herr sin aigen lüt niessen sölti, und si im och vor vil jaren
v<M*4\u»ih lM»tti, und min herr von Santgallen noch Niggel daz mit rehtlicher ansprach nie ver-
uu»\b^*u hi»lliut und doch in land und in leben gewesen werint, so trüwti er Got und dem rehten,
•s^Hi \W^ k(PWoir(I) geniessen und bi der obgenanten Annen Kellerinen beliben, ungeengt von
Heinrich IV. 1419—1426. 247
mim herren von Santgallen und von Niggeln und von menglich von ir wegen; und bat im darumb
sprechen. Und also nach beider tail clag, red und widerred und nach verhört der obgenanter beider
brief fragot ich do darumb urtail umb. Do wart unzerworffenlich ertailt, daz die obgenant Ann Kellerin
und irü kind, ir lib und ir g&t von dem obgenanten Albrehten vonKüngsegg billich ledig und
los werint und sin söltint, und daz KUngsegg kaini reht darz& noch daran nit hetti noch haben
sölti und och minen herren von Santgallen und sin gotzhus daran ungesumpt lassen sölti . . .
Lindow, sant Pelayen tag, 1420.
ft) TfL ürkdbck. IT, Nr. 2355. (WiL 1402. Anrtut 17.)
Staitnrekif Zürich, Abt St Clallen (früher Stiftsarchiv St. Gallen A. 2, eist. 27). — Pergament-Original. Es sigelt
Marti GOgel, Stadtammann zu Lindau. Das Sigel hängt offen.
»951. — 1430. August 38. WIl. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen bestätigt zu Wil
dem Hans Huber von Henau (Hennow), genannt , Grosshans Hüber", die Lehenschaft über den
halben Kelnhof zu Henau, wie ihn derselbe vor Zeiten von , Anthonien Schenkken von Landegg
und Hanß Särrin" erkauft hat, während die andre Hälfte Fritz von And wil (Ainwil) inne hat. —
Wil, sant Pelagien tag, 1420.
Stiflarekif StClillen, BIkhenrthif Bd. 1941, f. 412. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
2952.
Die Boten der VII alten Orte schreiben dem Abt von St. Gallen, dass sie den Appen-
zellem auf den 29. September einen zweiten Tag nach Luzem verkündet haben.
liusern. 141^0. S^eptember 11.
Erwirdiger, lieber herr, unser früntlich willig dienst ze allen ziten vor(an). Als üwer gnad uns
Tonder sache Appenzellem wegen geschriben hat, haben wir wol gemerkt. Mtigent ir wissen: nach-
dem und wir zelest von Zug ab tagen gescheiden sin, daselbs ein andern tag gen Lucern ausätzten,
dahin die von Appenzell uns ir meinung und antwürt fUrer solten lassen wissen etc., also haut si
nu uns in schriflpt geantwürt. Derselben ir antwürt uns nicht benAgt. Darumb durch fürdrung und
bessrung willen wir aber ein andern tag gen Lucern geschöpft und gemacht haben, uf sant Michels
tag nehst ze nacht an der herberg ze sin, und den dien von Appenzell verkünt, daz sj ir erbern
botten mit gewalt da habent, fUrer ze antwürten, nachdem und die sach ze Zug am lesten verlassen
ist. Aber wie sich denn daselbs die sach fürbasß verhandelen wirt, können wir noch nit wüssen. Anders
können wir nu ze mal üwern gnaden nüt geschriben, dann daz wir gern teten, waz üch dienst wer.
Geben uf mitwüchen vor des helgen crütz tag ze herbst, anno MCCCCXX®.
Der Eidgnossen von Zürich, von Lucern, von Ure, von Switz, von
ünderwalden, von Zug und von Glaruß botten, alz wir ze Lucern
bj einander gewesen sin.
Dem erwirdigen unserm gnedigen lieben herren hem Heinrichen, von Gottes gnaden abbt des gotzhnß se
Santgallen.
XtiftatfchiT StteUei, Rllr. IUI, Fase. 4. — Regest: Eidg. Absch. I, Nr. 484, S. 288. — Papier-Original; das Sigel
ist abgefallen. — Vgl. oben Nr. 2934 Note am Schluss and unten Nr. 2977.
•«. ■« u'.— •!- -iSS» ^^li-.*-Mlt»'»^ IS-
• f :■•
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• - r' •. 7 «• - r - rll:^-- -^.r: li-i. Und
...... .i,.i. II M .1 ; ' I l';i .« / : ' ... '/ \* . • .1 ■ .- - -ü:.'^-!- v.irtiiij.'rr:. U:.i f»'.?-- crhor:eL: '".r .r-: z.uig
I.I..I '11. Hi'li I,. M .;.'j i.;i;:.':,» 'i'-;. ■.',•;. ;•:• l'.r.'yf" v«j.': i:..-r, i;r lind lih^n: «ien vori:r>::.r.'. r.rr. 7:->^
.1.1111 .. il iir.'l I' li ;ij.:/. |. .11' !. {:.:«;,'. «i'j «i'«;.'-!:;!'!!:'-!! T 1 fi r »: li P a v e r i i: e 11. dt* z f\\ y j r r 5 ^äili:'i:u
iiiii.i I •• II n «l'.i'li ': .'.ij il. '1 ;/';t/.li.j-. v.r-ii.-rt «laniij ze liht-nt hatteiit . . . Un; ies alles
. .iMM Ml i.ii.M ..IM IM i.ili.ii'li- iill« I \ «Il ;»<•..< |jril,ij<-r Hingi* und vM'giht so liabfU wir unser üptlich
II I ..II. iilii II I I • M in iil.i II .111 «il .'-Il Im« 11", «1« r «^«fhi'n ist zo Ssintgalleu \\i ünst-r piüHeiitz. i»r. des
250
Heinrich IV. UI9— 142
i
1
bomgarten, wingarten, inföng« akkern, wisen, buwhof, kelohof, boltz, veld, geziraber, mülinen und mtil- - >m
statten ald darin gebor ti toii rebt ald von gewonbait, redlieh und reht ainas siäten ewigen koffe«
verkoffet und ze kofi'ende gegeben betMnt für sich und iro erben und nachkomen der obgenamt^n fro
Ciaren Pay erinen und ir erben und nachkomen urab zwajhiindert und vierundzwaintzig pfnnd pfenning
Costentzer müns . . . und wöltint ir die obgescbribnen zinse . , - vertgen und zft ir banden bringen, als
reht wäri, und batt mich urtail uiubfragen, wie sy das tön und volfören söltint . . . Do fragt icb urtail
unib, und ward ertailt nach niiner frag anhelklich, das der obgenanit vogt die egenainten fro Annen
vonKnöringen ze drin malen sölti fi\ren ab und usser des gerihtes ring und sy der sacben fragen
und dann sagen in der wise, als vor ist erzalt, und söltint dann die vorgenamten jnnkber C Anrät von
Stainah und fro Anna von Knöringen und ir vogt gan und stjin an offen richs Strasse und d«
egenamten fro Ciaren Pay er inen die vorgeschribnen zinse ... in ir band ufgeben , . - Dasselbe alles *
tattent und volf5rteni sy do ze stund gar und gantzlich, mit sölicfaer beschaidenbait und in dem rehten
dinge und gedinge, das der obgenamt junkher Co nrat von Stainah und fro Anna von Knöringen-
und alle iro erben . . . der obgenamten fro Clären Pay erinen und ir erben und nacbkomtnen iif nu
den nächsten sant Martis tag und dannenhin allerjärlich je uff sant Martis tag vier pfund pfenning'
Costentzer müns, Santg aller werung, abt malter vesan und vier malter haber gdtes und ungeforliche^
komes Santgaller messes ze rehteni järlichem zins ab und usser den vorgeschribnen g^item und ab und.
usser allen iren rehten, nötzzen und zügehörden des ersten und vor allermenglicheni — usgelassen ^i
gemainer statt ze Santgallen zins, der sölti Tor ir gewert werden, und fürbasser niemant anders; das^-^H
ist luter vor mir usbedinget worden — und denn dannenhin vor allermenglichem an alle minnmg und
abgang und an allen iren schaden geben, rihten und zö iren banden antworten sond ze San tgallen_^-Ä.
in der statt oder ain mil wägs verr von Stainah, war oder wohin sj wellent, an alle widerred und
4n gevarde. Weihes jares sy aber sümig wärint und den vorgeschribnen zins allerjärlich niht ribtint
und gabint je uf sant Martis tag, als vorgeschriben stat, so hat die egenamt fro Clara Pay er in und
ir erben und nachkommen und iro belffer, wer die sint, darnach, wenne sy wellent, frijes urloh und.
vollen gewalt, den vorgenamten junkher Cftnraten vonStainah und fro Annen von KnÖringei
und iro erben und nachkommen . , . ze nöten, ze heften, ze pfenden und anzegriffen an iren lüten und
götern, ligenden und varenden, In bürgen, in stetten» in dörffern, uf wassern und uff dem lande, mit
geriht, gaistlichem oder weltlichem, oder an reht, als vil, alz lang und als dik, untz daz sy je desselben
järlichen zinses, der inen danne dezselben jares davon ussgestanden und niht worden wäri, und och de
Schadens, in den sy und iro helffer von desselben nötens, heftens, pfendens und angriffen« wegen kommec
wärint, gantzlicb gewert und entschadgot werdent. Und bievor noch wider iht das, so diser brieff w^t
and sait, sol sy noch ir erben und nachkommen, noch iro lüt und gflt^ ligendes und Tarendes, niht
schirmen, friden, fryen noch gflt sin weder gaistlich noch weltlich geribti kain abt, krieg noch bänne^«^-
kain buntnüst, ainung noch gesetzte der herren, der stette noch des landes, noch kain ander erIobung^.^i-»
bebelff noch fürzug, so jeman usgezieben ald erdenken kan oder mag jetz ald hernach in k^nftigeair
ziten * . /' Und des alles ze ainem staten, warera Urkunde und besser sicherhait dirre dinge so hat^^r^
der vorgenamt Rüdol ff Gelter, der stattamman, disen brieff mit urtail versigelt von des gerihtes wegen—
mit sinem aignen hie anhangenden insigel und mit des obgenamten Cfinraten Hören insigel von der
Togtye wegen, des och ich, derselbe Cftnrat Hör, vergihtig bin, doch mit bedingde, mir und minei
erben unschädlich. Wir die obgenamten Cflnrat von Stainah und Anna von Knöringen Terjehent
och ain gantz warliait alles des, so davor von uns geschriben stat, und lobent, das alles war und st
ze halten und datfider niemer ze hönde noch schaffen getan (werden) weder mit geriht, gaistlichem oder
weltlichem, noch an reht noch mit dehainen andern Sachen Jena mit, an gevarde. Und ze noch mer
252 Heinrich IV. 1419—1426.
raisent nach iro erkantnusse, und wenn wir iro bottschaft bedurflFent, die sond sy uns lihen uff unsem
kosten, wenn das ze schulden kunt. Und umb sölich ir burgerreht söllent wir inem allerjärlich je ze
sant Martis tag ze rehter stüre geben und rihten ze Santgallen in der statt f&nf pfund pfenning
Costentzer müns. Und wenn sich die vorgeschribnen zehen jar verloffent und us sind, so mugent wir
das vorgedaht unser burgerreht dannenhin wol ufgeben und absagen, welhes jares wir wellent, vor sant
Johans tag ze sunnwendy an stür desselben jares und nach sant Johans tag mit voller und gantzer
stüre. Und ze oflfenem, warem urkünd . . .
Mentag vor sant Matheus tag ze herbst, 1420.
Stadtarchiv St (lallen, Tr. 27, Nr. 4§. — Pergament-Original mit den Sigeln aller vier in Holzkapseln.
2955. — 1420. September 27. Luzcrn. — Auf einer Tagsatzung zu Luzern, die ein Über-
einkommen zwischen L uze rn, Uri, Schwiz, Unterwaiden, Zug und Zürich über gegenseitige
Befreiung vom Pfundzoll festsetzt, wird wahrscheinlich auch das am 7. December 1412 auf zehn Jahre
abgeschlossene Burg- und Landrecht der Stadt St. Gallen mit den V alten Orten erneuert.
Vgl. Th. von Liebenau, Anzeiger f. Schweizer. Geschichte, 1890, S. 121. Für die Erneuerung im Jahr 1420 spricht
eine Eintragung im Luzerner Ratsprotokoll von 1420. Februar 28. («feria 4* post alten vasnacht*): ,Die von Sant
Gallen begeren sich zu uns zu verbinden* ; far das Datum weist Liebenau auf eine andre Eintragong (ebenda SS**)
hin: «Affuerunt nuncii lige . . . habeantur centennarii sabato ex buntbrief.* Endlich wird dnrch eine Notiz auf emer
etwa gleichzeitigen Copie des Burgrechtes im Luzerner Staatsarchiv die Emeaernng desselben nach Ablauf auf weitere
zehn Jahre bestätigt, vgl. oben Nr. 2539 Note und andre von Liebenau a. a. 0. genannte Gründe, welche dafür sprechen.
2956. — 1420. October 4. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen übertragt dem Johannes
Bischof (Episcopus) die Pfarrkirche in Rötis in der Cur er Diöcese, welche durch die Wahl des
bisherigen Inhabers Rudolf Bellazon zum Decan der Curer Kirche erledigt worden ist; dem letz-
tern ist mit seiner Einwilligung vom Curer Bischof auch die Bestätigung übertragen worden. — Feria
sexta post Michahelis, 1420.
StiftttrchivStdallen, LehenarchivBd. 74, S. 1(17. — Flüchtige Eintragung von der Hand des abtischen Schreibers.
Wahrscheinlich schon einige Zeit vorher präsentierte Abt Heinrich (IV.) von StGallen dem Bischof
(Johannes IV. Naso) von Cur für die erledigte Pfarrkirche in Rötis, deren Besetzung dem Kloster 8t. Gallen
zustand, in Wiederholung einer früheren Bitte den Priester Johannes Bischof (Episcopus) aus der Curer DiÖce«,
indem er darauf hinwies, dass die inzwischen erfolgte Übertragung der Kirche in Rötis auf Konrad Höflich.
Canonicus der Kirche des hl. Stephan zu Constanz, mit andern Würden desselben unvereinbar sei.
Stiftearrhiv St.Clalle]i, Lehenarehiv Bd. 74, S. 8S8^ — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers ohne Datum.
2957. — 1420. October 8. St. Gallen. - Abt Heinrich (IV.) nimmt auf der ?hh w
St. Gallen auf die Bitte der Else Sägisserin, Ehefrau Haini Süters von Oberndorf, Bür-
gers zu St. Gallen, die mit Ulrich Bingisser, Bürger zu St. Gallen, als Vogt, Herman Metman-
egger als „Wiser" und Hans von Andwil (Ainwil) als Fürsprech vor ihm erscheint, einen .wingarten
an der Blatten in Marpacher kilchöri gelegen, zwusschent Uli Burgowers und des Halters
wingarten* auf, ein Qotteshauslehen, das die Frau inne hatte, und belehnt damit ihren Ehemann. —
Santgallen, zinstag vor sant Dionisien tag, 1420.
Stift^ithiv St. «allen, Lebenarchiv Bd. 74, S. S04 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. ~ Ea sigek der
Abt, Ulrich Bingisser und für die Frau auf deren Bitte Hans von Andwil.
254
Heinrich IV, 1419—1426.
2961.
Abt Heinrich (IV,) von St, Gallen und Hans von Homburg treffen ein Überein-
kommen über die Pfandschaft des Kirchensatzes zu Ober- und Nieder-Stammheim,
t4dO. aetober 14.
Wir Haiiirich, von Gotts gnaden apt des gotzhus zeSantGallen,... und wir das csppttt^l
gemainlich desselben gotzhus ... des ainen und ich Hans von Honbnrg, seßhaft ze Stoffen, des
andern tails bekennent (ins offenhch njid tfigent kund , . ,, das wir von solichen trüwen und gnaden
wegen, die ich obgenanter Hans von Honburg zä dem egenanten gotzhus zeSantOallen bisher
lang zifc gehept han und noch allweg gerne tätti, was sin nutz und sin er weriiid, durch ersain, wise
lüt, gaistlich und weltlich, die mm mainung und den guten willen, den ich hau, wol gemerkt and
verstanden haut, ainer früntlichen tädinge lieplich und gütlich ingegangen und übtfrkomen syent Toa
der pfandschaft wegen des kilchensatzes, lüt und gut ze Obren- und ze N i d r e n - S [t] am h a i n , di&
ich bisher von dem egenanten gotzhoß in pfands wise genossen und innegehept han, nach innbalt der
brielF, so ich darumb versigelt innehän. Also ist, das ich noch also lang leb, so soll ich dieselben-
pfandschaft, liit und giU, mit zinsen, mit zehenden und mit allen andern nützen und zügehörden zwölff^
jar die nechsien nach ainander innehaben und niessen, als ich die vormals und bisher an disen hCittigeiu J
tag innegehept und genossen hün, an alle geverde. Darnach ald abi!) ich in denselben zwölff jaren_
vor abgieng und stÄrb, so sol in und irem gotzhaß dieselb pfandschaft mit aller zftgehörde ledklich—
yervallen und gevallen sin, doch söliche wort und gedingde darin gezogen und behalten: Als ich ainen
sun h&n, genant Johannes, by Mar garet ten Sarwürktin, wilend Hansen des Sprungs seligen»
des maiers, elicher frowen, den ich mit der hilff Gotzs gerne ordnete und fögte ze gaistlicher zueht
und in daruff jetz gen schule geschtkt hän: wurde der darzü geschikt, es wer in den zwölflFjaren oder
darnach, über lang oder über kurtz, wenne denn das der obgenant min herre der apt und das capittele
zu Saut Gallen oder ir nachkomen von mir oder von im oder von aiuem andren, dem ich das enpf&lch, _»
angemutet werdent, so sond sy demselben minem sun Johannsen die kirchen ze Stamhain mit zinjsen^^i^^
mit zehenden und mit allen nützen und z5gehörden sin lebtage imd gentzlich uff sinen tode verliben^^H
als ainem rechten kilcherren und ouch den ainera herren und bischoff ze Cos ten tz, der denn je zfi
der zit ist, redlichen preaentireu und allen iren ernst und flisse darzil tun, als recht, sitt und gewon
lieh ist, das er uff die kilchen perpetuirt und bestäfct werdi, also doch das er der obgenanten Mar
garetten Sarwürktin, ainer müter, ob die dennoch in libe ist, untz uff iren tod von den nnttzen
und götern, die zft der obgenanten kirchen ze Stamhain gehörent, die sechtzehen mut kernen, vier —
Tnalter habern, zehen s6m wios und zwaintzig pfund guter haller Costentzer werunge, die sy von mii^
obgenanten Hansen von Honburg unib ir bar gelt ze ainem rechten, jerlichen libdinge erkouft hett^.^|
darum b ich sy ouch mit guost und willen des obgenanten mins herren des aptes und des capittels zä
Sant Gallen mit underpfanden usser dem vorgeiianten kirchensatze und ouch mit gülten und bürgen
nach innbalt irs lipdingsbrieffs, so sy von mir darurab innehat, versichert und versorget bab, alle jar
jerlichen usrichten und geben sol uff sant Martina tag. Und sol sy oiich fürbaß desselben irs libdings
Versiehren und vertrösten mit willen des obgenanten mins herren von Sant Gallen und sins capittels
von der obgenanten kirchen ze Stamhain nützzen und gtütern und mit erbern löten, die bürgen und
gülten daruff werdent, er sterb vor ir oder nit, das sy dennacht desselben irs lipdings sicher und gewil!
sige nach aller ir notdurft, Äoe geverde, und sond des onch derselb min herre der apt und sin capitt^l
ze Sant Gallen gebunden sin ze vergünsten. Dasselb ir libding sol man ir ouch alle jare antwurten
ain mile wegs von Stamhain, wahin sy wil in dem crais, es bjq in atett, in dörffer oder uff bürg.
256
Heinricb IV, 1419^—142«.
die ihüi der Abt bei der Abrechming scliuldig geblieben ist. — Santgalleii, in die beatorum Simonis
et Jude apostolorum, 1420.
Stadtarchiv 8t Mlfn^ Tr t Vr. ^'. — Papier-Original; das Sigel ist grdsstenteU« abgeblättert
oia ^j
3964. — 143«, XoTeiiiUer 3, St Gallen, — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen belehnt
auf die Bitte Rudolfs von Roaenberg, Dienstmanns des Gotteshauses, die Alli Brüniswillerin,
Hans Brüniswilers selig Ehefrau, geineiriHam mit ihren ehelichen Söhnen Hans dem altem, Hans
dem Jüngern und Rudi, den Br On is wilern» mit einem Gut genannt die Hüb, zu Nieder-Sommeri
gelegen, einem Gotteshausleben, da.s Rudolf von Rosenberg ^niit dem hus und stad«! in der Hübwia
und mit drin schupuss recbtc^n in dem wald ze Sumbri und mit akkern, holtz und velde und aller ander
zügehordi* an die Frau und ihre Söhne verkauft hat. Der Frau verleiht der Abt aus besonderer Gnade
freies Mannrecbt. — Santgallen, sampstag nach aller hatlgen tag, 1420.
StiflMrrliiv SUfinflcB, Itikli^nirfliii M. MI, l \U. — Entwurf von der Hand de» äbtischen Schreiber«.
I
2965. — U30, XoTombcr 3. Steallen. — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen verleiht
dem Ulrich Amman von Hundwil (Huntwille), sesshaft zu Altstätten, Amman des Gotteshauses
zuMarbach, und seinen Erben, da jener des Gotteshauses .miSli in der statt ze AI tstetten gelegen,
die vor ziten in den kriegen gewüst und verbrent waz, und die segmüli doselbs ze Altstetten, an
der Braiten gelegen, die ouch zergangen und gewöst waz, wider uff bracht, gezimbret und gebuwet-
hat", in Anbetracht seiner guten Dienste ,die obgenante müli in der statt ze Altstetten mit dem
garten daran gelegen und den mülakker gelegen ze Altstetten vor der statt, an Spitaler und^
Hainis Beren gölern, und zwai akkerlin gelegen im Bruch 1 in, — dero ains stösst an den Kessel—
bach und an Cunis Senften akker, und daz ander stösst an wilent Caspars im Graben akker(?) — ^
und mit alle dem» so zu derselben millen und müli statt gehorit, und die segmüli ze Altstetten an der^
Braiten gelegen, ouch mit allen zugehorden und rechten" zu einem rechten Zinslehen, das jener bi»-
zum Tod des Abtes (,ze end unser wil") gemessen soll gegen einen jährlichen Zins von 3 Sf >Sj C. W*
und vier Herbsthühnern von der Mühle und 2 ff -Sj C. W. und zwei Herbsthühnem von der SägmtlUe,
auf St. Gallen Tag zu entrichten. Sollte es geschehen, daas der Zins in einem Jahr nicht entrichtet
würde und ,ain zins den audern erlüffi", so sollen die beiden Mühlen dem Gotteshaus .ledig und loss*
sein zu freier Verfügung. — Santgallen, sunnentag noch aller haiigen tag, 1420.
Stlfiiiarrhh Sf. Iiaiten, lelifnarrhiv ßl 71, 8. Ut — Entwurf von der Hand des Ibtischen Scbreibers.
2966. — 1430. November 5. St Gallen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu St Gallen
dem Dietrich Maier (Maiger) von Trossingen, Kirch herr zu Deislingen (Tüslingen), zu Händen
seines ehelichen Bruders Heinrich Maier und dem Hug Vogt von Bö ringen (Beringen) die Lehenschaft
tlber den Anteil jedes der beiden au dem Zehnten zu Tuningen (Tainingen), genannt ^der partzehend*,
einem Gotteshauslehen, das bisher Heinrich Maier, Hug Vogt und Eberlin Miisser selig gemeinsam
innegehabt haben, und verleiht jetzt oach Eberlin Mössers Tod den beiden andern auch dessen Drittel,
das »von der gemaind wegen* an sie gefallen ist. — Santgallen, zinstag nach aller hailgeu tag, 1420.
StifUarelliv St.Öa!klJ, lehenartlliv Bd. 74, S. U%. — Entwurf von der Hand des abti^chen Schreibers.
2967. — 1420. November 6, Con^tanz. — Freiherr Heinrich von He wen, .sänger der
hohen gestift zeSträßburg*, verleiht dem Priester Hansiberger ,ze rechtem leben und ze vi^idem
sin lebtag* den sogenannten Brach endzehnten zu Schwär zenbach, womit von dem Vetter des Frei-
I
258
Heinrich IV. 1419-1426.
disem brieflF von der stoß und misshellung wegen, so der obgenani junkher Eberhart von Ramswag
und die von Balgah zesament gehept band von des Aichholtz wegen ze Balgah an der Ab
gelegen: Derselben irö stöss und züsprüch, wie sieb die bisber uff disen bfittdgen tag, als dis hrieb
datuni uswiset, erloffen band, sy ze baider sit uf uns fQnff kommen sint ze dem rebte also: wes wir uns
erkantint anbelklicb oder der merentail under uns, das alles band sj ze baider sit gelopt und yerhaissen
war und stät ze balten nu und bernacb. Und also syen wir dis büttigen tags zfl den sacben gesessen,
und sint baid tail für uns kommen und sieb für uns gestelt, nacb dem als rebt was. Und do das
bescbab, do clegt der von Ramswag durcb sinen reder C an raten Mü ssler: sieb betti gefAgt, das
er mit denen von Bai gab vor etwievil zites von desselben Aicbboltz wegen ocb in stössen gewesen
wäri; des wärint sy kommen uff berr Marquarten saligen vonÄmptz. Der betti inen darumb ns-
gesprochen und darumb brieff geben; desselben spruebs fins der vorgenant von Ramswag ainen brieff
zogt.*^ Dawider sprachent die von Balgah durcb iro reder Ulrichen Seh orand: sy logenotint des
briefs nit; er wäri aber an inen nit gehalten. Darumb babent wir uns anbelklicb erkent und sprechent
darumb us zem rechten, das der von Ramswag by dem spruchbrieff, wie der innbalt> bestan und
beliben sol. Aber denn clegt der von Ramswag: die von Balgah bettent im die sinen pfendet, die
in den hof gen Kriesseren gehortint und boflQt wärint, und iri swin verhfingert, die sy ingetan
hettint, und hettint in dem Aichholtz aichlen gelesen und bom geschüttet über das, das es nit ge-
wonlich noch rebt wäri; darzü babint sy holtz gebowen in dem Aichholtz über das, das sy es an
ainen keller ze Kriesseren nie erfordret habint, als das gewonlicb und berkomen sye. Und batt uns
darumb ünsers spruebs umb die drye stuk. Darüber antwürtent die von Balgah: si wärint dero drin
stuken dehains schuldig, und batent och darumb ünsers Spruchs. Und nacb baider tail clag und wider-
red babent wir uns erkent und sprechent darumb us zem rebten, das der von Ramswag wisen sol,
als er clegt bat, oder aber iro Unschuld nemen, als sy geantwürt band. Also kam er des ze irem
rebten und überhüb sy darumb der aide. Aber braht der von Ramswag für uns: er betti ain hof-
frowen ze Kriesseren oder me denn aini, die hofg&ter hettint; die hettint aigen man genomen;
denselben wertint die von Balgah, das sy iri swin nit triben söltint in das Aichholtz noch ander
rebt darinne haben; und batt aber darumb ünsers spruebs. Dawider antwürtent aber die von Balgah:
sy getrüwitint unser erkantnüst wol; der spruchbrieff, den hen Marquart salig von Ämptz geben
betti, der wisti luter, das kain aigen man kaini rebt in dem Aichholtz haben sGlti; und batent Qos
ocb darumb ünsers spruebs. Und nach baider tail fUrlegung, clag und widerred babent wir uns umb
dasselbe stuk erkent und sprechent darumb, das kain aigen man kaini rebt darinne haben sol nach
innhalt desselben spruchbriefs, der vormals darüber geben ist. Aber bat der von Ramswag clegt:
die von Balgah habint in dem Aichholtz pfendet und die pfender getriben in iri geribt über das,
das sy darzü nit rebt habint; und batt darumb ünsers spruebs. Dawider antwürtent die von Balgah:
sy getrüwitint 6ot und dem rebten, war der wäri, der schaden tätti in dem holtz, der im nit genos
wäri, den möhtint sy wol pfenden und die pfender in iri geribt triben oder tragen; und batent Uns
darumb ünsers spruebs. Und nach baider tail clag und widerred babent wir uns erkent und spredieni
darumb us: wenn das ist, das jeman ungenosser schaden tut in demselben holtz, das send die von
Balgah des ersten an ainen vorster bringen. Wil er das wenden und darumb pfenden, dabi sol es
bestan; wil er darzi\ nit t(tn, so sond sy es darnach bringen an den keller ze Kriesseren, wer je
danne keller ist. Tut dann der darzü, als rebt ist, dabi sol es aber beliben. Tflt aber entwedra nihtz
darzü, so sond und mugent dann die von Balgah selber darumb pfenden und das pfand in das nahst
geribt triben und damit varen, als rebt ist, an gevärde. Damach brabtent die von Balgah fOr uns:
der von Ramswag betti jctz ainen keller ze Kriesseren, genant Spar, der dem nit genos wäri,
280 Heinrich IV. 1419-1426.
ze sant Mariis (tag) ze rebter stüre geben und an allen iren schaden zfl Iren handen antworten drQ pfand
pfeuning Costentzer mUns. Und wenn sich die Torgenanten flELnf jar verloffiBni und ns sind, so miir
ich daz vorgeschriben min burgerreht dannenhin wol absagen, welbes jares ich wil, vor sant Johans
tag ze sunnwendy an stüre desselben jares und nach sant Johans tag mit ToUer und gantier stüre
Sant Andr(e)as abent, des hailigen zwelfbotten, 1420.
Sti4Urehlf StCitUei, Tr. 27, Ir. 41 — Regent: Hardegger ond Wartmann, der Hof Krienem, Nr. 8S, a 23 f . —
Pergament- Original mit Sigel in Holzkapsel.
2971. — 1430, DecemberS, — Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet gibt dem Abt
Heinrich (IV.) von St. Gallen Leibeigene auf, die er vom Kloster St. Oallen sn Lehen hatte nnd
die sich nun mit 25 S^ /^ C. M. von ihm an das Gotteshaus zurückgekauft haben, nimlich Frau Mar-
garete Müller, Gattin des Hans Müller selig vonUzwil, und ihre ehelichen Söhne Hans der
ältere und Hans der jüngere. — Mäntag nach sant Andres tag des zwdUTbotten, 1420.
Stiftsarchiv St dailen, D. B. 2. B. 5. — Pergament-Original; das Sigel hftngt eingenftht
2972. — 1430. December 9. (St Oallen.) — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof la
StGallen dem Hug Garnleder, Bürger zu Constanz, zu seinen und seines Bruderssohns Hans
Garnleders gemeinen Händen die Lehenschaft über einen jährlichen Zins von 10 ff Heller und
10 Hühnern aus der Vogtei zu Ifwil (IflFwil). — Mäntag vor Lucio, 1420.
SUftiareUf StMkl, LeheiarcU? Bd. 74, 8. US. — Entwarf von der Hand des abtischen Schreibers.
297B. — 1410. December 9. St. Oallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen fertigt
Else Hörin mit Zustimmung ihrer anwesenden Brüder Ulrich und Othmar Hör, verbeistandet
durch Hug Schulmeister, Bürger zu St. Gallen, als Vogt und Hans Varenbfller als «Wiser*, sowie
mit Johans Gossau, Hofammann des Abtes zu StGallen, als ihr aller Fürsprech, ihrem Ehemann
Othmar Gössler ihren Anteil an gewissen Besitzungen, die sie gemeinsam mit ihren Brüdern Tom
Gotteshaus zu Lehen hat, nämlich ein Achtel des Hauses «in der statt ze Santgallen by der MetzggeUf
genant der Hörin hus', und je ein Drittel des Hauses und Gartens ,vor der statt ze SantgaUen am
BrAl gelegen** und eines Weingartens zu Marbach im Rheintal, genannt der Spitzacker. —
Santgallen, mäntag vor sant Lucien tag, 1420.
SUftnreUf StClallei, Bleherarchi? Bd. IMl, f. 249. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt, Hug Schulmeister, für die Frau ihr ehelicher Bruder Konrad HGr und für die Brüder Ulrich und Othmar Hör
,Bartholomee Blarrer, der buwmaister ze Santgallen*.
2974. — 1420. December lO. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen richtet
an Bischof Otto (IIL) von Constanz oder dessen Vicar die Bitte, seine Einwilligung dazu zu geben,
dass Johannes Binder, Inhaber der Pfarrkirche in Romanshorn, deren Ck>llatur dem Kloster
St. Gallen zusteht, mit seinem Bruder Georg Binder, Inhaber der Pfarrkirche in Salmsach, deren
Collatur dem Propst und Capitel der St. Stephans-Kirche in Constanz zusteht, tausche, wozu der
Abt seine Zustimmung gegeben hat. — In Sanctogallo, decima die mensis Decembris, anno Domini
MCCCCXX»»o.
Stiftwrrhiv St.(iallfn, Lehenarehiv Bd. 74, S. 251. - Eintragung von der Hand des abtischen Schreibers.
Heinrich IV. 1419—1426. 261
2975. — 1430. Decembcr 13. (St. ©allen.) — Elisabeth ab Husen, Bürgerin »in der
richstatt* St. Gallen, richtet mit Bürgermeister und Rat von St. Gallen an Bischof Otto (III.) von
Constanz oder seinen Vicar das Gesuch, eine von ihr gestiftete ewige Messe und Pfrund auf St. Se-
bastians und St. Fabians Altar in der Pfarrkirche zuSt. Mangen ausserhalb der Stadt St. Gallen zu
bestätigen und die Pfrund ihrem Sohne Heinrich ab Husen, Priester des Constanzer Bistums und
Magister der freien Künste, mit besonderen Vergünstigungen zu verleihen. Schon der Bruder der Stifterin,
«Hans Straiff von Birbömli' selig, Bürger zu St. Gallen, hegte die Absicht, zu seinem, v^ie seiner
Vordem und Nachkommen Seelenheil auf dem genannten Altar zwei ewige Messen zu stiften; da er
9 denselben sinen gfiten willen nit volbraht und och so vil ewigs geltz und järlicher nütze und zins
beschied und nemlich uss sinem gute darzü ordnet, das zwen priester, die je ze ziten dieselben messan
hieltint und capplan daselbest wärint, erberlich narunge zA ainer notdurft haben möhtint nach minem
verstan'f so hat Elisabeth ab Husen mit Einwilligung von Bürgermeister und Rat, sowie der Erben
ihres Bruders selig eine ewige Messe auf dem genannten Altar „bewidmet und begabot* mit folgenden
Gütern und jährlichen Zinsen: »des ersten mit dem hof genamt uflf B&l mit allen sinen rehten und
zflgehorden, — der ze ainer sitten stosset an Tünbach, anderthalb an Hündobel, ze der dritten
sidten an Horchental und ze der vierden sidten an Nenggersberg — , der ze gemainen jaren
giltet vierzehen malter, halbes vesan und halbes haber, Santgaller messes und zway pfund pfenning
Costentzer müns; und den zeheuden des kelnhofs zeObren-Stainach, den zehenden ufdembuwhof
ze Obren-Stainach — dieselben zwen zehenden ze gemainen jaren geltent sehszehen malter der
vorgenamten körn und messe, mit sölichem underschaide, das man von allen g&tern, die in dieselben
zehenden gehörent und darin zehendent, von höwe ab den wisen, die nieman verdenkt, dann das sy
allweg wisen gewesen sijent, von werk, von nussen, von räben und von allem andern opss kain zehend
in dieselben zwen zehenden gehöret — und darzA vier som wines und fünflF malter des vorgeschribnen
komes und messes von dem wingarten gelegen under Stainach der bürg." An die Stiftung ist die
Bedingung geknüpft, dass zunächst Elisabeth ab Husen selbst die Messe und Pfrund zu verleihen habe
und später dieses Recht dem Bürgermeister und Rat zustehen solle ,ze der zite und frist, so laigsch
lehenherren gotzgaben verlihen sond von dem rehten, das ist in den nächsten vier manoden, als sy
ledig wurd*. Femer soll der vom Bischof von Constanz oder seinem Vicar bestätigte Priester wöchent-
lich vier Messen halten, »doch das er gut gewissni es ze tflnd allweg habi in der friy, das nach der-
selben messe tagdienster zitlich an iren tagdienste wol komen mugent*. Ferner soll der Caplan die
Güter und Zinse »unverendert und in gäten büwen halten'' und die Messe und Pfrund »mit sin selbs
person verdienen und besitzen*. Falls der Leutpriester zu St. Mangen dem Caplan »das opflFer lat, so
gevallet zft sant Fabianus und Sebastianus alter, diewile er messe da hett, so sol er demselben lüpriester
helffen singen metti, messe, vesper, was danne der lüpriester uflF denselben tag denn singen wil"; zu
weiterer Hilfe aber ist er nicht verpflichtet. Er soll ferner das Recht haben, »die gloggen zu siner
messe ze lütent, an Widerrede der kilchenpfleger und aines lüpriesters*, dagegen selbst Kerzen, Oblaten
und Opferwein für die Messe bestreiten. Endlich soll der Caplan jährlich an allen Fronfasten am
darauffolgenden Montag, nachdem er auf dem Altar Messe gelesen hat, mit Priestern, »so er darzä
erbetten hat und inen och darumb tut*, eine Vigilie und Seelmesse halten für Johannes Streif, seine
Vorfahren und Nachkommen und für alle »fürdrer und sturer zft diser ewigen messe*, und des Abends
nach der Seelmesse soll er über dem Grabe des Genannten bei der St. Mangenkirche »mit dem wih-
wasser und der rochi, als gewonlich ist, gan*. Endlich soll die Hinterlassenschaft des Caplans seinen
rechten Erben ohne Einsprache zustehen, es sei denn, dass er an die Messe oder sonst etwas vermache;
das hätten die Erben auszulichten, aber nicht mehr. — Für diese Stiftung erbittet Elisabeth ab Husen
262 Heinrich lY. 1419—1426.
die Bestätigung. ,Darz& die tütschen briefe, die über die vorgeschribnen ewigen jSrlichen gQlten und
g&ter, die der egenamt Johans Straiff sälig, min br&der, hatt und wie er sich dero f&r sich und sin
erben Terzigen und ufgeben unwiderrfifflich hat, han ich och durch me sicherhait von wort ze wort herin
haissen schriben, als hernach geschriben ist/'^ Ferner hat die Stifterin die Messe und Pfründe ihrem
Sohn verliehen «mit der beschaidenhait, das in, diewile er lept, der artikel, als ain capplan fr&messe
haben sol, in nit bind, diewile er die pfrfind hat', dagegen nach ihm soll die Bestimmung in Kraft
treten. — Fritag nach sant Nicolaus tag des hailigen byscho&, 1420.
a) In Wirklichkeit fehlen dieM .tatiehen hrlefc".
8ti4tareld¥ Stfiallei, Tr. IVII, Hr. 2. — Pergament-Original. Für Elisabeth ab Hnsen sigaln BflrgermeiBter und
Rat Ton St. Gallen mit dem «mindern" StadtsigeL Das Sigel fehlt.
Hiezu folgendes Transfix:
14S1. Mftrs 18. Constans. — Der Vicar Bischof Ottos (III.) von Constans best&tigt «ereetionem
et dotationem prebende altaris sanctomm Sebastiani et Fabiani siti in ecclesia parrochiali SanctiMagni extra
muros opidi Sancti Galli ... per Elisabetham ab Husen . . . factas' nnd swar «anctoritate ordinaria, da con*
sensu tamen et Tolaotate eiusdem ecclesie rectoris leg^timis documentis intormati*. — Constantie, 1421, XY. V^^l^i^iw
Apprilis, indictione XIIII.
Sta4tarehi¥ StteUen, Tnuuiix ni Tr. lYU, Ir. 2. — Transfizsigel, rot auf gewöhnlicher Wachsnnterlage; beschädigt —
Registraturvermerk rechts unten auf dem Bug: Mich(ael) nomine Frid. — Dorsnalnotii rechts oben:
Io(anne8) Tenger. — Von dem Gleichen ist unten auf dem Bug der bestätigten Urkunde vermerkt: «Fiat confir-
macio, lo(annes) Tenger.' — Vgl. unten 1488. Juni 13.
2976.
Die Boten der VII alten Orte teilen dem Abt von St. Gallen mit, dass sie den
'wriderspenstigen Appenzellem einen neuen Tag nach Luzem gesetzt haben.
liuseni. 14tttO. December 19.
Erwirdiger lieber herr, unser gewillig früntlich dienst sin ze allen ziten vorgeschriben. Ghiediger
herre, als ir zelest uiF dem tag ze Baden mit Uns und wir mit üch Ton der sach Appazellern
wegen gerett und ir aber daruf uns ernstlich und früntlich geschriben hant, daz wir alles wol gemerkt
haben, mtigent ir wol wissen, daz uns die sache überlegen ist, daz die von Appazell nit so gevölgig
sind, und begerten von sunderm inguss des almechtigen Gottes, daz die stösse und infal in einhellikeit
ze gfitem end bracht wurdent, darz& wir geneigt sin, an trüwen unsers bestez ze t&nde. Haben danimb
ein sundren tag gen Luc er n gesetzet, uf cistag nehst nach dem ingenden jar ze nacht an der herberg
ze sin, und den mit flisse den von Appazell verkündet, daz sy zechen erber man von ir land uf den
tag zfl uns schikent mit vollem gewalt etc., mit dien wir oder sy villicht so verr uss und z& den sachen
redende werden und mer denne noch je, das wir hoffen, die sach kom ze g&tem. Dia verlengerung ir
nicht für übel vememen wellent; dann es durch des allerbesten willen geschieht. Waz uns ouch uf
dem egenanten tag begegnet und wie sich die sache denn verhandelende wirdet, wollen wir Qwem
gnaden ze wüssen t&n, oder ob ir wellent, so niögent ir uf die zit einen üwem hotten bv fins han,
der antwürt ze erwarten. Geben under der statt Lucern ingsigel von unser aller bett wegen,%f donstag
vor sant Thomas tag, anno MCCCCXX®.
Der Eidgnossen von Zürich, von Lucern, von üre, von Switz,
von Underwalden, von Zug und vonGlarus hotten, als wir ze
Lucern gewesen sin.
Dem erwirdigen unserm gnedigen lieben herren hem Heinrichen, von Qotz gpaaden apt le Santgallen.
Heinrich IV. U19— 1426. 263
StiftardÜTStWlei, ftBbr.UU, Fasel. — Papier-Original; das Sigel ist abgefallen. — Vgl. oben Nr. 2952 und
nnten 2983.
Vgl. dazu die folgende Eintragung im Luzemer Ratsbuch:
«Von der sach des aptz von Santgallen und Appozeller wegen istAppozellern geschriben, daz*) der
aman selbzehent kom am nehsten zistag nach der beigen dry küngen tag, ist nach dem ingenden jar, von der sach
Iren und dez aptz wegen mit vollem gewalt ze antwurten, ze tünd und ze lande. So sol man heimbringen, daz die
Eidgnossen einhell sind an Ure.
Item die botten ze wisen ze sprechen.
Item dem apt ist geschriben, man well im uf dem tag antwürten."
a) Hi«r folct« msprfliifflieh .17 Koppenhan, Entien Uolli, d«r am»n Ton Huntwil, Stib(iner), Hans nnd H«rin«n Wetter*, waa aber reatriehen ond doreh
äim »IkifMi Worte cteeUt iai.
Iwner latitack, Ifl, 7%\
2977. — 1420. Deeember 20. — Abt Ulrich (IL) und das Capitel von St. Johann im
Turtal verleihen dem ÜliZilyar von Götzis (Getzis) gegen Erlegung eines Ehrschatzes von 2 VC iS\
und gegen einen jährlichen Zins von 2 ff /^ CM. folgende Güter und Einkünfte zu einem Erblehen:
aDes ersten vier manssmeder höwachs gelegen uiF den Medern — stosseut ze ainer siten an der herren
g&i von Crützlingen, ze der andren siten an des Gamps göt, abwert an junkher Ulrichs von
!Emps gut und ufwert an den Schenkenwag — und gand in Wechsel mit der Starken vier manss-
meder daselbs; und darz& allen ünsern zehenden ze Mos und allen ünsem zehenden in der schüppus
und och ünsem komzehenden uf dem A igen — gat unz an den akker genant ze den Siechen und
andrenthalb zeDrützzigen an die böm — *. Jedesmal nach dem Ableben eines Abtes soll das Lehen
neu empfangen werden und ebenso beim Tode des Inhabers jeweils durch den ältesten Erben, und bei
der Erneuerung sind S ß /Si sls Ehrschatz zu entrichten. — Sant Thomans abent des haiigen zwelf-
boiten vor wihenächten, 1420.
StUlnniUYSt.teUei,LLL A. 18. — Pergament-Original; die Sigel bangen eingenäht.
2978.
Ammann Rudi Hermann zu Bernang an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
(14S0?) December »1.
Minen willigen dienst. Lieben herren burgermaister und rat, ich lann üch wissen, daz für mich
bracht ist von denan von Diepoltzow, die z&gehörent dem gotzhus ze Pregentz, daz die gern
üwer burger weltent sin und werden mit ir herren gunst und willen. Da bitt ich üch, wenn sy ir
herren gunst und willen erzögen t, daz ir sy denn uff wellent nemen; won ich kan anders nit verstau,
denn*' daz es iwer nutz sig. Geben an sant Thomas tag in den winächten.
Von mir Rüdin Herman, amman ze Bernang.
Den wisen nnd wolbeschaidnen dem burgermaister nnd raut der statt ze Sant Gallen.
StlitaRlÜYSt.Wlfil,Tr. 27, 47. — Regest: Hardegger und Wartmann, Der Hof Kriessern Nr. 84, S. 25. — Papier-
Original; das Sigel ist abgefallen. — Bemerkung a tergo von späterer Hand: «Das die von Dieipoltsow(!) burger
alhie werden sölten, anno nngfarlich 1420'*.
2979. — 1420. December 2». St. fallen. — Abt Heinrich (lY.) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Grund eines vom Landammann zu Bregenz (Pregentz) Hans Loher gesigelten Aufsendbriefes
von Peter Mangolt von ^^Mentzen* dessen Bruder Kunz Mangolt von «Brachspergsow*
mit einem jährlichen Zins von Sß ^ C. M. und 2 Scheffel Haber Wanger Mass aus dem Gut im Riet,
264
Heinrich IV. 1419-U26.
genannt »Clawsen dez Hailers gut, daz jetz des langen Rütlingers kind innehand, und v^
ze todvall nach waU lehensreht, won daz eilest under den, die dazselb gut niessent und inne ha-j
abstirbet**, was alles Peter MangoU, der damit belelmt war, an seinen Bruder verkauft hat — Saa
gallen, fferiu seciiiida post Thoiiie, 142ü.
StifUarckif SUfiilli^e, Uh^narrhif Bd« 74, S. %l%* ^ Entwurf von der Haud des äbtischen Schreibers.
2980- - (U30. öecomber 33. J) StÜalleii. - Vor Abt Heinrich (IV,) heben im Hof
zu St Gallen Elsbeth Göpsinerin, Hans Güpsiners eheliche Witwe, und ihre eheliche Tochter
Ursula, Hans Vogel weiders Ehefrau, mit Konrad Hör, Altbürgermeister von St. Gallen, als Vogt.
Ulrich FÄrer als ,Wiser' und Ulrich ab dem Berg als Fürsprech die bisherige Gemeinschaft
über gewisse Gotteshauslehen auf, nämlich „dez ersten übir ir hus, hofstatt uud hofraiti an Mölter-
gassen gelegen, enzwQsschent Hansen Roten und Hansen Tun tels hüsern; item übir den wio-
garten zeMarpach, den man nempt derGüpsiner; it^m übir den drittail jJirlichs wins us»er dem
wingarten ze Marpach, den der Vetter biiwi, und übir zwai krutbett in Fron garten und darzü
übir alle ir varend göt", und darauf übertragt Hans Vogelweidera Frau ihren Teil an den genanot^n
Lehen auf ihren Manm der vom Abt damit belehnt wird* — Sant Gallen, mäntag vor dem ingenden
jare, 1421.
SUnAirckiv %L (raliri» ktieiiarcliii Bd, 74, S. 318 |[. — Entwurf von der Band des äbiischen Schreiberfl. — Ea ngeln der
Abt, Konrad Flor und für die Frauen Clrich Fürer.
2981. — 1420, »eei^mbor 38, St, «allen. — Vor Abt Heinrich (IV.) nehmen im Hof zu
St. Gallen die Eheleute Wal th er Jäclis ab Kamm erberg uud Adelheid, die eheliche Tochter
Ulrich In helders selig, mit dem Stadtschreiber Johans Beck als Fürsprech, die Frau mit Johans
Sailer, Bürger zu St. Gallen, als Vogt und Johans von Andwil (Aiuwill) als ,Wiser*, einander
^ze rechten gemaindern* an über die Lehen, welche sie vom Gotteshaus inne haben oder noch künftig
gewinnen sollen, und über all ihr jetziges oder künftiges fahrendes Gut, nämlich über «ainen akker an
Brünsh alten gelegen — stosset an die gassen und an Cünin Burkis göt — ; daz gftt genant
Nidrer Kanierberg zedesBysers hus mit hus und stadel — stösst an der Hörtschen und der
Laidrer g^iter — ; den akker genant am Quggin; daz waidli in Boboltzlehen und daz göt genant
daz B fleh fei d — stosset an den kelnhof und an Maierhansen gilt — *, — An der kindlitag in
den wyhenächten, 1421.
Stifkirchif St. ItaiLfi, LttttfOircbiv M. Uf S. ZtÜ t — Eintragung von der Band des abtischen Schreibers. — Es dgeln der
Abt, Hans Sailer und für die Eheleute Hans von Andwil.
I
2982. — (1420. . . ,) WIL -- Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil die Brüder
Hans und ÜliSchmid von Nider*Tu twil mit einem Out ,zeHüntzikon gelegen, genant des
Wen g gen gÄtli*, samt Zugehr>rde, einem Gotteshauslehen, das Uli Wenggi abderLad um 30 ff -^
an die Brüder verkauft hat, und ebenso mit einem Gute „ze Krilberg gelegen, genant des Wirri^^f
gAtli", samt Zugehöiden, wie die Brüder es von ihrem Vater Rfldi Schmid ererbt haben. ^*
Sliftareliv 8L «allen, Lfthciireliv Bd. 74, S. 318. — Eintragung von der Hand dea äbtischen Schreibera. — Das Datum fehlt;
voran geht Nr. 2988, und es folgt Nr. 2mi.
Heinrich IV. 1419—1426. 265
»983.
E>ie Boten der VII alten Orte teilen dem Abt von St. Gallen mit, dass in seinem
Streit nnit Appenzell ein Tag nach Zug angesetzt sei.
(liuzem.) 14S1. Januar 10.
Anno Domini MCCCCXXI™®, am flfritag nach dem zwölflFten tag, wart mynen herren von Sant-
g Collen Ton der Eidgenossen hotten, so dozemol ze Lucern hie enander warint, geantwurt in
solicher mass:
Als der Eidgenossen hotten den von Appezell verkundt hettint, daz sy z& in schikken soltint
Zilien erber man mit vollem gewalt etc., hettint die von Appezell niht solich hotschafft getan, als
in enpoten wäri etc. Und als min herr die Eidgenossen ernstlich gehetten und ermant hetti, die
sa^ch für hand ze nemend und der end und usstrag ze gehend, wäriut die Eidgenossen einhellig, untz
an ein land und ein halhs land, darumh sich die hotten so vil undirredt hettint, daz die hotten usser
demselhen land und dem halben land daz an die iren bringen soltint und darumh ein gantze meinung
ron ir land innemeu und daruf antwurten sullint. Und hant daruf tag gemachot und gesetzt gen Zug
ros nü sunnentag ubir acht tag, do der Eidgenossen hotten zesammen komen süllint mit vollem
g'eiralt und ^ntzlich und luter sagen, waz ir jeglichen von ir stetten ald lendem in der sach ze tünde
enpfolhen sig. Sigint sy dann einhelllig, ire hotten, so von stetten und lendern zu der sach geben
sint, ze wisen und darzA zehalten, daz sy die sach zwUsschent minem herren und den Appezell ern
in. der mass, als sy der*^ uff die Eidgenossen komen sint, entschaiden und darumh sprechen stillint,
so wöUint sy uff dem tag ze Z u g einen andren tag setzen und machen und die hotten, so zu der sach
^elörent, darzft schikken, die uff denselben tag versuchen stillint, ob sy die sachen mit der minn ald
frCIntschafft gerichten mtigent; mtigent aber die sachen mit minn ald fruntschafft niht zertragen und
peTiht werden, daz denn die von Appezell, ob sy wöUint, z& myns herren züspruchen voUeklich
antwurten sullint und der Eidgenossen hotten die sach für hand nemen und die mit der minn ald
lem rechten entscheiden und darumh sprechen. Und oh die von Appezell niht antwurten wollint,
so sullint doch der Eidgenossen hotten sprechen nach myns herren züspruchen. Wäri aber, daz der
Eidgenossen hotten uff dem tag zeZug alle glich niht einhellig wurdent, die sach also für hand
Ke nemend und die ze entschaident, so wollint sy doch minem [herren] antwurten, jeklich hotten von
stetten und lendern, waz in von ir statt ald land enpfolhen sig, und daz min herr merken mag, an
w^elhen enden im und sinem gotzhus die sachen verzogen und verlengt werden.
a).4kP.
MftauddY St Mlei, lllr. IUI, Vut. 4. — Aufzeichnang von der Hand des äbtischen Schreibers auf Papier. — Vgl.
oben Nr. 2976 und unten Nr. 2998.
Über die Verhandlungen der eidgenössischen Boten in dieser Sache bis zur Absendung des Schreibens, das sie
un 19. Februar an den Abt richteten, gibt Aufschluss eine Eintragung im Luzemer Ratsbach :
14UK1« Januar tt9. — Item der Eidgnossen botten Peter öri von Zflrich, Büntener von Ure,
tjllrich der Frowen, R&di Beding von Switz, Claus von Einwil, aman, Toman Zeiger von Under-
▼alden, Mflliswant von Zug, aman von Glaras, unser amman und Peter Goltsmid sint all einhell, daz si
ir botten wisen wellent ze sprechen nmb die sach, alz es veranlasset ist, zwQschent dem apt von Santgallen und
Appozellern, und ist dem apt und Appozellern geantwurt, daz und wie man nu ein tag inen beden setzen wil,
die minn ze suchen; fint man die nit, so sol man sprechen nach sag dez anl&ß. — Feria4* ante purificationis, 1421.
I m 71*. — Regest: Eidg. Absch. II, Nr. 1, S. 1.
34
lemrich IV. 1419-U26,
2983* Nr. aSoÄ. — J421, Januar 13. WIK — (Wie eine gleichzeitige Copie zeigt, ist die
späte Copie, nach welcher das Regest Nr, 2852 angefertigt wurde, unserer Vermutung entsprechend
unrichtig datiert: die Jahreszahl sollte 1421 lauten.)
StiftMTtliiv St. tiallen, LehenarrMv Bd« 74, S. ft& f, — Emtragung von der Hand des äbtischen Sebreibers.
I
I
2984. — 1431, Januar 15* Constaiiz. — Äht Heinrich (IV.) von St Gallen belehnt zu
Con stanz im Hause des BOrgerniei.sters He iurich vou Dettikofen (Tettikoven) den edlen Hans
▼on Bussnang den jüngeren, Albrechts von Bussnang selig ehelichen Sohn, mit dem obern
Kelnhof zu N ied er- Bussnang samt allen Itechten und Zugehörden, einem Gotteshauslehen, mit dena
nach einem vorgewiesenen Brief von Abt Heinrich (III. } Frau Ursula von Bussnang, die Mütter
des Genannten, Hans von Bussnang der ältere, sein Bruder, und er selbst geraeinsam belehnt waren,
das aber bei einer zwischen der Mutter und den Söhnen vorgenommenen Teilung mit aller Zugehörde
Hans von Bussnang dem jüngeren zugeteilt worden ist. — Costentz, an der mittwuchen nach sant
Hilarien tag, 142L
Stiftsarrhiv St. ßaUpn, Ir hf narfhlv Bd. 74, S. 3*T5» — Eintragung von der Hand des ftbtischiMi Schreibers. ^|
»985, — 1421, Januar 20. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (4V0 von St Gallen fertigen
Othniar und Kunz die Goldast, Bürger zu St. Gallen, und ihre eheliche Schwester Veren Gold-
ast i n , A n d r e 8 G o 1 d a s t s eh el iche K in der, die Seh w ester mit H ä n s I i E b e r b a r t gen ann t Gold-
ast, Bürger zu St. Gallen, als Vogt und Wernher Hosser dem Münzmeister, ebenfalls Bürger zu
St Gallen, als »Wiser"^ alle mit Hans von Andwil (Äinwil) als Fiirspi'ech, Haus und Rudi den
Schniiden zu Nieder-Goldach einen jährlichen Zins von 6 Viertel Kernen St. Galler Mass, sowiefl
7 /7 ^ und 4 Herbsthühuern aus dem Gut genannt ,,der K esselern gut, ze Nidren-Goldach gelegen*,
einem Erblehen von Hans und Rudi den Schmiden, denen die Geschwister den jährlichen Zins, mit
welchem sie vom Gotteshaus gemeinsam belehnt waren, abzulösen und zu kaufen gegeben haben um
21 ff r^ CM. und W. — Santgallen, mäutag vor saut Agnesen tag, 142L fl
StiflÄartlih StCalleo, Irt^^narrliif IM,7I, ». M, — Entwurf von der Hand des äbtisoben Scbreibera. — Ea sigeln der Abt,
der Vogt und für die GeschwiÄter der Mirnzmeister
2986- — 1421. Januar 22. St.eallciu — Vor Abt Heinrich (IV.) vermacht im Hof zu
St Galleu Ulrich Appenzeller, Bürger zu St. Gallen, seinen Söhnen Hans und Uli, „die tmfl
geporen siut von AI 1 i n en Lai n bÜleriu, in baiden uuverschaidenlich'', seinen Auteil an dem Gute
, genant der H Ü t e r B e r g, gelegen an Sant M n n gen Berg, stösst aiuhalb au des F ü r e r s göter»
anderthalb an dez H o u p t (l)e z Berg und undnan au Sant Jacobs g&ter ' , einem Gotteshauslehen. ,
— Santgallen, sant Vincencien tag, 1421. ^|
Stiftearf hlv St UWtM, MtkmnMY Bd. 1011, S. Ut — Entwurf von der Hand des äbtiscben Schreiber«, — Es aigehi der
Abt und ffir Ülrieb Appenzeller Ulrich ab dem Berg, Bürger zu St. Gallen.
2987, — 1421. Januar 25. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St Gallen
auf die Bitte des Ehe rli Trö seh er von Tal bei Rheinegg Hain i Rüste, den Fischer, mit einem
Weingarten genannt der „Mülbftl, gelegen oh der müli zeStad^ — stosst an Schönenbach und
Wilhelm Blarrers siiligen kinder wis* — , einem Gotteshausleheu, das Eberli Tröscher um 32 ff ^
C, M. und W, an den Fischer verkauft hat. — Santgallen, sant Paulus tag als er bekert wart, 1421.
Stift&ardi¥ St^fiallen, leJienarcliiv Itd. 74, S» %U L — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt und für den Verkäufer , Ü 1 r i c b W a k k e r , keller ze Tal-.
I
268 Heinrich IV. 1419-1426.
3993. — 1421. Februar 5. St. Gallen. — Abt Heinrich (lY.) belehnt im Hof za St. Gallen
auf Bitte des Egli Bertschi von Rorschach, des ehelichen Sohnes Kflni Bertschis selig, dessen
ehelichen Bruder Hans Bertschi mit einem jährlichen Zins von 5 Malter beiderlei Kornes St. Galler
Mass, die Egli Bertschi aus dem Zehnten zu Rorschach genannt der «umbgend zehend', mit dem er
vom Gotteshaus belehnt ist, an seinen Bruder um 48 ff /^ C. W. Terkauft hat, jedoch dem Gotteshaus
und den Pfründen zu St. Gallen an den Pfrundfischen, die jährlich aus dem genannten Zehnten zu
geben sind, unschädlich. — Santgallen, sant Agthen tag, 1421.
StiftnrchlT 8t dallei, LeheDurdiiT N. 74, S. 829 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibert. — Es sigeb der
Abt und für Egli Bertschi Hans Amman der jüngere, jetzt Ammann zn Korschach.
Am folgenden Tag (14iei. Februar 6. St. Gallen) bestätigt Abt Heinrich (IV.) im Hof zn St.Gallen
dem Konrad und Egli Bertschi von Rorschach, den ehelichen Söhnen Kunz Bertschis selig, die Lehen-
schaft über den Zehnten za Borschach genannt «der umbgend zehend, daruss uns und ünserm g^tzhas und etlichen
pfrundem ze Santgallen, jeglichem so vil im denn z&gehort, järlichen pfrundfissch gant und werden send*. Auf die
Bitte Konrad Bertschis belehnt sodann der Abt dessen Bruder Egli Bertschi, genannt Graf, mit dem Anteil Konrada
und ebenso auf die Bitte Greta Bertschis, der ehelichen Schwester Eonrads und Eglis, die mit Hans Bertschi,
ihrem Bruder, als Vogt, Hans Wildrichals , Wiser " und dem abtischen Hofammann JohansGossanals Fürsprecli
Tor Gericht erscheint, auch mit deren Anteil an dem genannten Zehnten zu Rorschach. — Santgallen, donstag nach
sant Agthen tag, 1421.
SüftnrcUT St ÜaUei, LekenardÜT N. 74, S. t27 ff. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt, Herman Metmanegger, Bürger zu St.Gallen, für Konrad Bertschi und Hans Amman der jüngere, jetxt
Ammann zu Rorschach, für Greta und Hans Bertschi.
8998. — 1421. Februar 6. St. fallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu StGallen
den Klaus (Claws) Spatz aus derMarch, Landmann zuSchwiz, der erklärt, ,daz sin vater saug
gehebt hab ain g&t zuZützwillbyWil gelegen, genant des Spatzen g&t, daz an ünsers gotzhos
bropsty gehörit und von ainem brobste ze leben darrfiret, und daz im Ulrich Ton Lönberg sab'g
dasselb gut mit gewalt vorbehebt und abgebrochen hab; nfin aber derselb Ulrich von Lönberg ab-
gestorben ist, trüwe er vor menglichem reht darzä ze haben*, namens des Propstes des Gotteshauses
St. Gallen mit dem genannten Gute, jedoch dem Gotteshaus, «ob dasselb gfit noch des obgedachten
Ulrich Lönbergs tod ünserm gotzhus gäntzlichen ledig wärden sig*, und auch sonst jedermann an
seinen Rechten unschädlich. — Santgallen, donstag nach sant Agathen tag, 1421.
StiftnrcliiT Stdallen, Lekeiarchiv N. 74, 8. 127. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers.
»994.
Die Ritter Lienhart von Jungingen und Frischhans von Bodman einerseits und
die von Rheinegg anderseits schliessen durch Vermittlung der Stadt St. Gallen
eine Vereinbarung über die gegenseitigen Rechte.
St. «allen. 1421. Februar 7.
Wir nachgenempten Lienhart von Jungingen und Frisch(h)ans von Bödmen, ritter, v5gt
ze Rinegge, bekennen offenbar . . . von sölicher stöss und spenn viregen, die gewesen sint zwüschen
unserhalb ainsidt und den von Rinegge andersidt von deswegen, als die von Rinegge maintent, das
wir sy an etlichen iren fryhaiten, rehten und gfiten gewonhaiten trangtint und sy nit hieltint nach
dem, als sy gefrygt und uns von unsern gnädigen herren dem römschen künig von des riches wegen
zu ünsem banden gestelt und bevolhen wärint ~ darinne unser Widerrede gewesen ist, das wir des nit
leinrich IV U19— 1426.
juiikfrowen^ nach der geburte Cristi vierzehenliundert jar, daniach m dem aiuen und zwaiuzigosteiij
jare eic.
^DieiiidMrf hh Rhf Inf gp, Gl 8* — Pergament-Original; die beschüdigten Sigel hangen.
S995* — 1121, Februar 8. Schaff haiiseii. — Bürgermeister und Rat zu Seh äff hausen
richten an Bürgermeister und Rat zu St. 0 allen die Bitte, dafür Sorge zu tragen, dass eiii Buch-
schreiber, der ein für die Pfarrkirche in Schafl*hausen geschriebenes Messbuch mit sich nach St. 0 allen
genommen habe, wohl in der Hoffnung, daraufhin vom Abte Arbeit zu erhalten, das Buch dem Bot4?n
abergel>e, da die Pfarrkirche es nicht länger entbehren könne. Sollte der Kirchenpfleger dem Schreiber
noch etwas schulden, so werde er ihn ausrichten. — Samstag vor Invocavit, 142L
StiMitaitliv Stftillen, Bisiihfi de» 15, MrhilBdfrtÄ. — Papier- Original mit Sigelspar
S996. — 1431. Februar 14. — Hans Märker von Buch und seine Ehefrau Eis Qr isain
verkaufen »mit des frommen^ wolbeschaidnen mans Hansen Hartmans des landammans hand ze
Rankwü* an Abt Ulrich (II.) von St. Johann im Turtal um 40 ?f ^ CM- einen jahrlichen
Zins von 2 ff ^ C. M. aus ihrem ledigen „aigen gut und büutten, och ze ßäch gelegen — stosset
ze ainer siten an Hansen G rissen kilchakker, y.e der andren siten an önsem akker, den wir von
Ülkind koft hand, undnan an Ulrichs Badera gftt und an Unser gM, das wir och noch da habint|
und an Ulrichs A 1 1 e n s u n s gut und obnan an den Anwander* — . Der Zins ist jährlich ai
Martini in den Bruderhof zu Kalcheren (Kalkaren) an die Amileute des Klosters zu entrichten; wird
die Entriclitung versäumt, so sind „gftt und bilntt" zinsfällig geworden und dem Gotteshaus gänzlich
verfallen. — Sant Vallentins tag des grossen martrers, 1421. i
^n
ufH
SUftitarcliii St fallen, IL IL 1, 1. 26. — P e r g a m e n t • 0 r i g i n a 1. Für die Yerkäafer »igelt der Landammann ; das Sigel
b&ngt oifen.
2907. — 1431. Februar 18. Wangen.— FölkSafryd, freier Landrichter auf Leu tkirchcr
Heid und in der Pürs (Piers) im Namen König Sigmunds und des Landvogtes in Ober- und ünter-
schwaben, Johannes Truchsess von Waldburg, entscheidet in offnem Gericht zu Wangen an
offner Reichs-strasse auf Grund eines Freiheitsbriefes von König Sigmund, den eine Botschaft von
Bürgermeister, Rat und Bürgern zu St. Gallen mit Konrad Hinderofen, Bürger zu Wangen, als
Fürsprech vorweist: die Klage, welche der abwesende, durch niemand vertretene Hans Haugg, Bürger
zu Ravensburg, gegen die St. öaller wegen Gemeinschaft mit offenen Achtern erhoben habe, solle
,tod und ab" sein. Wolle der Kläger die St. Galler mit dem Landgericht weiter verfolgen, so solle
er ihnen vorher den durch die Citation entstandenen Schaden ersetzen, auch könnten sie ihn darum
rechtlich ansprechen. — Wrangen, vor lantgricht, zinstag nach sant Valentins tag, 1421.
JStodUrfhif SLflallefl, Tl llf. B. Inl6. — Papier-Original mit Sigel unter PapierhüHe.
lemrich IV. U19-1426,
8001. — 143L H«rz I. St, Gallen, — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen verleiht dem
Rudi Wingarter von Lieh teil steig als erkornem Vogte der Adelheid, Künis ab der Halden
(Halten) selig ehelicher Tochter und Witwe Rudis ?on Schraidberg selig, sowie ihrer Kinder Hans,
N e s a , Greta, Anna, Dorothea, Ursula und Else in Trägers Weise zu deren Händen gewisse
Gotteshauslehen, welche von Rädi von Sclunidberg an seine Witwe und seine Kinder gefallen sind, näm-
lich: ,d€Z ersten den zehenden halben ze Tur und \}ß ^ us dem hof ze Tur; item den zehendeo halben
an der Obirwisen bi Lichtenstaig; item den zehenden halben in Giezendan; item die vogtie
in Erlen, gilt iiij [3^] und iij ß ^ und j mutt fAterhabern; item ain mutt korngeltz usser Hanseofl
W^engken götern uff der Rüti; item vij j^ ^^ ab dem akker; item xiüjyi ^ ab dem Egserberg;
item j malter und j viertel korngeltz ussgendez göts usser der vogtie ze Honwart; item sinen tail
zwaier wisen uffW^ilmatt — dero aine stösst an sant Peters kilchen und an die samnung und die
ander stösst an Hain r ich Bisschofs wis — ; item sine recht an Wideralp und au der alp genant
Zeinptis*. Wenn Hans von Schmidberg ,ze sinen tagen kuuit*, so soll er die Lehen empfangen«.
— S an tg allen, sampstag in der niittvasten, 142L
SüftÄiithiv St. tfallf B. kbcnarrliiv Rd. *4, S. 83«. — Entwurf von der Hand des fi.bti»cheii Schreibers.
300^^. — 1431. Mllr^ L — Bürki Mliller, sesshaft zu Mülinen (Mülinan), verkauft mit ,dea
frommen, wolbeschaidnen nians Albrechts in den Egerden", Animanns des Grafen Hugo von
Montfort-Bregenz zu Koblach (Koblan), Hand an Abt Ulrich (H.) von St. Johann im Turtal
um 4 ff -^ CM einen auf Martini zu entrichtenden Zins von Aß ^ C, M, aus seinem freien »aigen
gät und akker 'm öetzis^ gelegen ze der obren müli — stosset uswert an die lantstras, ze ainer siten
an sant Ulrichs g&t, ze der andren siten au Hainrichs Boks gM, inwert an den Unholden
herg'. — Ze ingändem Mertzenmanot, 142L
Stilkirrblv St.€iüleil, E. R. 1. A 11 — Per gament- Original. Für den Verkäufer Bigelt der Arnrnftnn; das Sigel
hängt eingenäht.
I
3003*
Abt Heinrich {IV.) setzt den Albrecht Merler über die Feste Iberg.
14)^1. Min a.
Anno Domini MCCCC'"** vicesimo primo, am donstag vor Judica, hat min herre abtHainrich
des gotzhus ze Santgallen die vesti Iberg mit dem burgsäss, so darzö gehört, enpfolhen dem fromen,
Testen Albrechten Merler in solicher wis und mass, als hieraach verschriben ist: dez ersten, das
er dieselb vesti versorgen und versehen sol tag und nacht vor fdr und mit wacht und mit beslissen
tag und nacht ungeferlicheni als umb vestinan gewonlicben ist, und sol niineni herren und dem gotz-
hus gewärtig sin und den sinen mit offnem ürkund mins herren mit derselben vesten und niemant
anderm, doch usgenomen denen dieselb vesti ze undirpfand ingesetzt ist nach ir brief uswisung. Und
ob min herr enwäri in dem zit, als er die vesti innehat, ao sol er domit nach mins herren abgang
ainem gemainem capittel des gotzhus gewärtig sin untz an einen ainwilligen herren^ uud sol er daz
burgsäss mit siner zugehordeu, ez sigint wisen, akker, waid alJ amiers, niessen und innehaben» doch
unwüstlichen, an geverd, und sol im min herr darzö geben ze hielff sechs u ^ dez jars. Und hett im
min herr dieselb vesti also enpfolhen ain jar und darnach an sin widdeiTÜften. Item der obgenant
Albrecht Merler hett ouch minem herren und dem gotzhus gelihen xiff ^ Costentzer werschaffl;
die sol im min herr uld sin nachkonien wider geben, wenn er von der vesten stau sol odir will, Uud
274
Heinrich IV. 1419-1426,
▼erkauft hat, nämlich; «die Halden z^ der Nüwen-Ravenspurg gelegen, als das undermarket ist, töü
dem Fuchsbrunnen UDtz an die Wigerhaldeu und die hofraiti darundir gelegen, mit hüsern,
mit fitädeln und mit dem spicher, und die krutgarten dabi gelegen und mit namen alle die stuk, ei
sigint akker, höwachs ald garten, klain und gross, die da liggent von derselben hofraiti untz an den
Grossen Wiger, die Cdntzen Wishöpts und Annan Kell er in, siner elichen frowen, von der
Nüwen-RaTenspurg gewesen sint, das allez und nihtz usgenomen dann daz gärtli by der müli gelegen,
daz binfür by der müli beliben sol, und daz gütli genamt Staimans Böngartli, under dem Uwachs
gelegen, daz vor ziten zfi der biirg ze der Nüwen-Ravenspurg gehört hat und fDrbaaa dabj beliben sol.*
— Santgallen» sant Gregorien tag des haiigen babstez, 1421.
Süriarclif St (allen, Ube&arcliif R 74, S. 91. — Eintragung von der Hand des äbtiseben Schreiberi.
z zafl
3008. - 1421. März 13. St> Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) wird auf der Pfak
St. Gallen in dem Streit zwischen Ulrich Huber dem Hubenschmid zu Co n stanz und Ulrich
von Ems (Emptz) .von des wingarten und höflis wegen genant derKalchhof, zeBernang hinder
der veati Rosen berg gelegen*, beides Lehen des Gotteshauses, durch Vermittlung ehrbarer Leute
eine Verständigung erzielt, wonach beide Parteien die bisher erlittenen Kosten tragen sollen und Ulrich
Hubenschmid allen Ansprüchen entsagt, die er oder seine Ehefrau Älli Nenggerin selig, Uli
Nenggers selig eheliche Tochter, und ihre Erben auf diese Güter gehabt haben« — Santgallen,
doDstag nach sant Gregorien tag, 142 L ■
Stiftiartkif St. Callrn, LflfiDireliiv IM. 74, S. SSS. — Entwurf von der Hand des äbti»cben Schreibers. — Ea sigeln der Abt
und f&r Ulrich Uuber Ülricb Bingiaser, Bürger tu St GaUen. ^_
3009. — 1431* März 17, (Lindau.) — Bürgermeister und Rat zu Lindau richten an Bürger-
meister und Rat zu St Gallen die Bitte» sie möchten ihren Unwillen gegen Albrecht von Kdnigs-
egg, Bürger zu Lindau, wegen Behausung ihres Feindes Eichelberg (Aichelberg) «verkiesen und
abiaasen 't da Albrecht von Königsegg, über den Vorfall zu Rede gesetzt, erklärt habe, jüngst sei einer
von Friberg zu ihm gekommen und mit ihm Eichelberg und ein Knabe geritten; denen habe er
einmal zu essen gegeben, worauf Eichelberg mit dem Knaben nach Bregenz weggeritten sei. Im
übrigen habe er Eichelberg nicht ,gehuset", hätte ihn auch gar nicht aufgenommen, falls er gewusst^
,daz es wider üch gewesen war*, oder falls die St, Galler ihm darum geschrieben hätten, ,und well
es och fürbaz von üwren wegen miden". — Feria secunda post diem sanctum palmarum, 1421.
8ta4tÄr(lih StäilltB, Tr. XXI, Ir. 2S, l — Papier -Original mit SigelreBten,
H
8010. — 1421. M2rz 26. bis April 5.(?) St. Gallen und Huiidwil. - Boten der VII alten
Orte treten in St. Gallen zosanuiien, um die Streitigkeiten des Abtes mit den Appenzellem
gütlich oder rechtlich zum Austrag zu bringen» Der Abt legt ihnen seine Ansprache, auch Briefe»
Bücher und Rodel vor, und sie begeben sich darauf nach Hundwil vor die Gemeinde, können aber
weder erreichen, dass die Appenzeller ihren Boten Vollmacht erteilen, noch auch dass ihnen eine
schriftliche Verantwortung vorgelegt wird, und verkünden deshalb beiden Teilen einen neuen Tag.
YgL unten im Spni«h ifT VII allen Arie um 0. Mol 14^1 (Nr. 3017) die einleitenden Abschnitte (nach dem inserierten
AnlsRsbrief). — Möglicherweise hat Abt Heinrich (IV.) erst bei diesen Verhandlungen den eidgenöasiscben Boten die
gfüBse Klageschrift Üherreicbtt welche schon oben (Nr. 29S4] tum Anlaaäbrief vom 2H, Juai 1421 mitgeteilt worden ist^
Heinricli TT. 1419-^1420,
Ton Watt und iro erben ^ und sol inen dirr brief als gut und crefftig liaissen und sin, als ob sy netnlich
darinne verschriben stundend und begriffen werend mit k6ff, rait ver(t)gunge und mit andren Sachen,
on geverde. Und des alles ze ofi'em, warem urkünd und steter sicherhait so habend wjr obgenanten
abbt Hain rieh unser apptTe und wjr der convent geniainlich des gotshus ze Saut Gallen unsers
capittels insigel für uns und unser nachkomen und fiär das vorgenant unser gotshus offenlich gehengki
an disen brief, der geben ward ze Saut Gallen, des nechsten zinstags nach dem sonentag als man
in der hailigen cristenhait singet Mißricordia(!) Doraini, in dem jbare da man zalte yon der gepurt
Criäti Ytertzehenhundert jhar^ darnach in dem ainen und zwaintzigsten jbare. H
ftjl Ttnicht- nnd Wahrtch»fUfor»oiiL
StadtArehii %U Gallen, BOcherarclitT Bd. ^% l W' ff. -— Eititragung SMn der ersten Hälfte des 16. Jahrbtmderts. — (Kloster
druck im Stiflaarchiv St. Gallen, Bücherarcbiv Bd. IlL S. 7 f.)
J
A
Wahraclieiiilich unter dem gleichen Datum (14<S1, April 8.) räomen Hug imd Peter vom Watt unt
Verweisung auf den eigentlichen Kaufbrief, den sie in Händen habeni obwohl dieser einen «stäten, ewiff'en, reebtent
redlichen kouff* weise, dem Abt Hein rieh (IV.) und dem gemeinen Convent des Gotteahauses St. Gallen da« Recht
des Rückkaufes um 2ÖVt Mark Silber Cons tanzer Gewicht ein, und zwar roU der Rückkauf» auch falk Hug und
Peter von Watt oder ihre Erben sich weigerten, Gültigkeit erlangen durch Hinterlegung des Betrages ,in die münai.
ald hjnder den rat ze Coatentz ald ze Sanigallen "^
Stirbnrfhiv St. Callci, öifherarfliiv U. IMI, f. %^. — Entwui-f von der Hand des äbtisrben Schreiber«. — En sigeln Huj
von Watt and ftir Peter von Watt Heinrich Zwick der jüngere» Vogt tu St, Gallen. — Das Datum fehlt.
Die obige Kaufaumme von 2%^h Mark wurde einige Monate später (14)31« ^ovemlier lO*) freiwillig auf
36 Mark erhöht; vgl, folgende Urkunde:
Wir Heinrich, von Gotes gnaden abt des got^hus ze San t G allen, ., . veryehen und tund kund allerm&ng-
lichem . . . : AI» wir mit geuiainera cappitel ßnsera gotzhua und och nach rate und underwisung ettlicher unsere gotzhui
dienstlüte, üneer lieben getröwen, und andrer erberer lüte den erbren und wolbenchaidnen Hu gen undPetern von
Watt, gefettern, bürgern zcSantgallen, unfern lieben getrüwen, und allen iren erben aines stäten, ewigen kofie«
reht und redlich ze koffent gegeben babeut , . , ünsern raiff ze Santgallen, damit man die linwat misset, und den
zol, so darzü gehöret, es sig von linwat, von garn, von endi oder von andren Bachen, und inen denselben raiÖ* nnd zol
geben haben umb nünundzwaintzig und ain lialbi marcli lötigea finea Silbers Costentzer gewicht««, die ai Ana an
barem g^i danimb geben und bezalt habent . , ., als das der koff brief, so si darumb von ttn« und ünsenu cappitel
verHigelten innehunt. luter wiaet, da dünkte nu die vorgenamten Hu gen und Petern von Watt» das derselb raiff
und zol, so darzü gehurt, umb die vorgenami äumme ailbers ze nach und ze wolfail wärint, darumb f<i ain besehwärung
hettint in ir gewieainnen, Hierumb, dim »i iro gewös&innen dariune entlQdint und denen gnug tätint, so hant uns die*
selben Hug und Peter von Watt uff die vorgeschribnen nilnundzwainzig und ain hälbi lötigi raarchen ailbers furo
geben sibenthalbi lötigi march ßnes silbera des obgenamten gewichtes an barem beraitem gute, die och in Ün»em und
Ünsers gotzkus offiien nutzze komen und bewendet sind, und also hant si uns für den vorgenamten raiff und zoL so
darzü gehört, beznlt und geben sechsunddrissig lötige niarch silber« Costentzer gewichtep, Hierumb so sond die-
selben Hug und Peter von Watt und ir erben, ob si enwürint, den obgenamten railf und zol mit allen rebten und
zAgehörden haben, niesaen, besetzen und entsetzen nach iro willen, nach innehält des eren koffbrief^ so si von tlns nnd
ünserm cappitel darumb vprsigelten inue hant; und eond och wir und unser nachkoman ai daran nit sumen noch ieiren
in dehain wis noch weg, &n alle geverde. Des ze warem urkünd . . .
Santgallen, sant Mariis abenfc, 1421, ^
Studtiithiv St. fiallen» BBckrarrblv Bd. «5ft, f. 2t. — Eintragung in alter Schrift aus dem 15. Jahrhundert, (unvollständiger
Entwurf der Urkunde im StiftHarchiv St. Gallen, Bücherarchiv Bd. 194K f. 131.) — Vgl. unten 1429. Juni 23.
8018. 1431. April 17. — Rudolf von Dettikofen (TettikovenX Custor, Heinrich von"
Dettikofen, Bürgermeister, Hans und Frick von Dettikofen und Konrad in der Bund, geaann^^
Räll, bitten Bürgertneister nnd Rat tob St. Gallen, an ihrem wegen eines Frevels gefangen gesetzte^^
Freunde Georg Wildrich (Jery Wildrich) „kain gächte' zu begehen, sondern ihn anf eine bescheidetit
278 Heinrich IV. 1419—1426.
misshellung, so lang zit sint gewesen zwischent dem erwirdigen unserm gnädigen harren Heinrichen
Yon Mangisdorf, apt, dem cappittel des gotzhuses zeSantGallen, iren Yordem eines teiles, dem^
amman, den raten und lantlUten gemeinlich ze Appazell etc. des andern teiles, darinn sich zwischent^
beden teilen vil grosß Übels, Schadens und unlustes hat vergangen — besunder ouch sint etwas richtungec^
Yon dem allerdurchlüchtigosten, unserm gnedigosten herren, dem Römschen küng, nämlich kfingRfi^
prechten säliger gedechtnuss, und davor von den ersamen, wisen ettlichen des heiligen Römsche^
richs stett etc. beschechen — nach inhalt sölicher richtung und ussprüchbriefen, darinn sich onch mange^
lej Sachen verlouffen hat, als verr das die egenamten bed teil mit einander stössig sint worden und j^
Sachen und spenn also gestalt, das dieselben ir zweyung, zAsprüch, anklag, red und widerred, besunder
ouch nach des vorgenamten ünsers herren des aptes zütAn und flissiger bette als von sin selbs, äes
egenamten cappittels und des gotzhuses wegen, darumb, das inen beschäche und widerfitüre geliches und
rechtes, vil und dik komen ist für unser herren und obern der obgeschribenen stett und lender, als verr
das die sach uff si oder uff die, die si darzä schibend, mit nammen von jeklicher statt und land besunder
zwen erber man, komen sint ze der minne und dem rechten, beid teil nach ir ansprach, kuntschaft,
red und widerred ze entscheiden: die vorgenamten unser herren und obern von stetten, von lendern
uns ouch herzä geben, geordnet und ouch gewiset band nach egenamten Worten, dis sach mit der minne
und mit dem rechten ze entscheiden nach irem fürbringen, als dann uns bedunket sin besser getan
dann vermitten, nach innhalt des anlassbriefz, so bed teil herumb besigelt band. Derselb anlasbrief
ouch von wort ze wort hienach geschriben ist und wiset also:
[Urkunde Nr. 2934 (St. Gallen) 1420. Juni 28.]
Und daruf, als wir uns nach wisung unser herren und obern diss sach mftsten annemen, syen
ouch wir darzü geritten, nämlich gen Santgallen, gen Lutzern, ouch gen Zug, haben etwa mengen
tag gesucht, under disen Sachen zwischent beiden teilen als mit wissenthafter teding gerett von manger-
ley wegs, das ze lang wer ze schriben, das wir die sach gern betten ze gutem und uff ein end bracht,
das wir aber an inen nit vinden mochten, wiewol wir ouch dazwischent umb des besten willen mer
denn einist gen Appenzel sjen geritten. Je indem die sach als lang ist bestanden und sich verzogen
hat, das der vorgenamt unser herr der apt und die sinen mit andern erbem wisen lüten vil und dik
in unser vorgenamten herren stett und lender ist geritten, daselbend sin Sachen, nachdem und die warent
und sint gesetzet, als vorstat, furbracht, daruff erzelt sines gotzhus ansechenden verderblichen schaden,
hat dik und vil gebetten, uns ze underwisen, disen Sachen end und ustrag ze geben. Die von Appen-
zell ouch in unser herren vorgenamte stett und lender sint geritten, band da iren gelimpf, ir fryheit-
brief und recht ouch fürbracht. Je nach gar vil ergangnen Sachen, das darumb von unser egenamten
herren heissens wegen derselben unser herren erbem hotten, als si uff einem tag ze Baden bi einander
sint gewesen, dem vorgenamten unserm herren dem apt, ouch den von Appenzel offenn tag verkündet
haut gen Sant Gallen in die statt uff die mittwuchen, so nach dem heiligen ostertag nechstTer-
gangen schierest kam, ze nacht an der herberg ze sind: zu und uff dem tag dieselben unser henren
uns gewist und geschikt hant, uns nach wisung des anlasbriefz der sach anzenemen; daruff an dem
ersten uns enpfolt band, aber die minn uff drij tag ungevarlich ze suchen, ob die sach damit noch in
früntlikeit könt übertragen werden; ob das nicht möcht beschächen, darnach förderlichen die Sachen
mit unsern Sprüchen, mit minn und recht, nach innhalt des anlasbriefz uszerichten und ze entscheiden.
Aber von gebottes, heissens und wisens wegen wir uff den jetzgenamten tag gen Sant Gallen komen
syen, nachdem und der tag dahin ist gemacht worden, als vorstat, haben aber die Sachen an beid teil
bracht. Wiewol das ist, das bi dem ersten umb die sach nach des anlasbriefz sag uns unser egenamter
herr der apt von sin selbs und sines gotzhus wegen sin ansprach in schrifl gab, ouch uns alwegen
250 Heinrich IV. 1419—1426.
uns ist worden, das die vorgenamten von Appenzell, allir lantlüt und die zA inen gehörent, die dann
zu diser sach nach wisung des anlasbriefz begriffen sint, dieselben zechenden, wie und von was gfttern,
die vor dem krieg geben sint und was ouch dafür untz an den krieg isi; geben, dem obgeschribnen
unserm herren dem apfc, sinem gotzhus und nachkomen ald an die stett, da si untz an den krieg geben
sint worden, fürbasßhin aber geben süUen, doch also, das man davon gottesdienst mit me^aben,
singen, lesen und mit andern dingen volbringen sol, als dann das vor dem krieg ist beschechen, nn-
gefarlich. (6) Aber als von des heiligen riches stür wegen, so die egenamten von Appenzell und ir
mitroden in der sach, sunder ouch die von Trogen dem heiligen Römschen rieh järlichen pfiichtig
sint ze geben — dieselben stür aber in disen ziten dem obgenamten unserm herren dem apt und sinem
gotzhus nach wisung der Pfandbriefen, so si von den hochgebomisten, durchlüchtigosten, unsem genedi-
gosten herren Römschen keisern und küngen etc. innhant, zftgehörent; darinn aber die egenamten von
Appenzell, ir mitroden, ouch die von Trogen fürbringent und meinent, der egenamt apt und sin
gotzhus vordrent an si derselben stür mer, dann si aber nach irem altem herkomen und von rechtes
wegen geben suUen; si syen ouch bisher darinn vast übemossen — haben wir heromb in der minn
erkennet und sprechent darinn us, ist ouch das mer under uns worden: das die egenamten von Appen-
zell, ir mitroden, herzu gehafb nach innhalt des egenamten aptes und des gotzhus Pfandbriefen, und die
von Trogen mit inen demselben apt, sinem gotzhus und nachkomen für die egenamte stOr hiTniflnhhi
jerlich uff sant Martins tag geben süllen fünfzig march und fünf march silbers und fUr jeklich mank
besunder an gelt zwei pfunt und fünf Schilling Costentzer pfenning, &ne widerred. Die jetzgenamten
fünfidg und fünf march silbers ouch die obgenamten von Appentzell,ir mitroden und die von Trogen,
als vorstat, von dem vorbenamten unserm herren dem apt, sinem gotzhus und nachkomen hinnenhin
mügen ablösen, wenn si wellent, mit sechshundert march und mit f&n£ug march silbers Costentzer
gewicht. Und wenn das ze schulden kunt, das also die von Appenzell und die von Trogen die losang
getan betten, dann so süllen si der apt und das cappittel vorgenamt für sich, für ir gotzhus und nacb-
komen umb die egeschriben jerlichen riches stür und umb die sum, darumb si abgelöset ist, quittjerm
und ledig sagen, süllen ouch si inen daruff alle ir urkund und brief, so si von Römschen keisern und
küngen oder von andern lüten herumb innehant, dien ebenamten von Appenzell und von Trogen
in iren gewalt inantwürten und geben, äne widerred. Und in disem stuk haben wir dem allerdurch-
lüchtigosten, unserm gnedigosten herren dem Römschen küng und dem heiligen Römschen rieh eigenlich
vorbehebt, es sj umb losung oder umb andre recht, alle ir fryheit und recht, so si darinn gehaben
mugen oder haben t, ungevarlich. (7) Sodann von der gericht wegen, darumb der obgenamt unser herr
der abt, das cappittel und das gotzhus, ouch die vorgenamten von Appenzell stöss mit einander hant
gehebt, sprechen wir ouch us in der minn, ist das mer under uns worden: das die egenamten fOH
Appenzell bi allen gerichten, twingen und bennen inwendig iren letzinen zwischent Appenzell und
Sant Gallen gelegen, die si in dem krieg hant gehebt, beliben süllen und mugent die besetzen und
entsetzen, von dem vorgenamten apt und dem cappittel, dem gotzhus und iren nachkomen unbekümberi
Was aber die von Appenzell lantlüten hant ussrenthalb iren letzinen gelegen, do sprechen wir: du
dieselben ir lantlüt dien gerichten, darinn si sint gesessen und dem vorgenamten gotzhus zflgeh5rent,
denselben gerichten süUent gehorsam sin und darinn dienen als ander ir nachgeburen, &ne widenred.
(8) Aber dann, als sich unser herr der apt von sin selbs und sines gotzhus wegen klaget von dien
von Appenzell, wie die im vorhabent mangerlej nütz und gült, die man dann nempt zins oder dienst,
die si aber vor dem krieg sinen vorfaren und sinem gotzhus habent geben, es si an sin probsty odei
von des meyeramptz wegen etc., sprechent wir us in der minn: das die vorgenamten von Appenzell
und die iren, innwendig dien vorgeschribenen letzinen gesessen, für all sölich ansprach, es sijen ans,
282
Heinricli T¥. 1419—1426.
das cappittel imd das gotzlius habent zu den von Herisow, das da die jetzbenempten von Heriso w
dem egeschribnen apt, cappittel tind dem gotzhns för zins, füi- die stür, so si geben t von der frijen
Togtstiir wegen, för geläss, für erschätz, für lifinr und für ander sölicli reclitung geben söUent jerlicbeu
uff sant Martins tag zwenzjg pfiint Costentzer pfenning. Dieselben zwenzig pfunt pfenningen ouch
si ablösen mügen mit vierhundert pfunt Costentzer pfenningen, und wenn si die bezalt und also ab-
gelöst band, so sol man si ouch herumb quittierren, ane widerred, und süUen ouch herufiF hinnenhin
beliben bi dem lant recht nnd bi den gerichten^ so si mit den von Appenzell haut. Was aber iinger
Herr der apt, das cappittel und ir gotzlius ander rechtungen hant^ es si von nützen, von galten und
gAtem, die dann von denen von Roschach erkoft sint, und die von Herisfiw dem egenamten gotzhus
das geben haut untz an den krieg und das kuntlich wirt, ob man das nit wölt gelouben oder gichtig
sin, sprechen wir ouch in der minn: das unser herr der apt und sin gotzhus dabi hinnenhin beliben
Süllen, süllent ouch inen die von Herisow damit gewertig sin und dem genüg tun, äne widerredt
ine geverd. ümb und von der vellen wegen, ouch von wegen der versessen Zinsen, stÜren, zechenden,
vellen, gelessen und erschätzen sprechen wir us in der minn: das unser herr der apt und da^; cappittel
die jetzgenamten von Herisow damit halten süUent, süllent ouch si herwiderumb inen darumb genüg
tun in gelicher wis, als wir das hievor unib die von Appenzel gelMtret haben, alles ungevarlicL
(14) Mit sunderheit sprechen wir in der minn von vorgeschribner losung wegen: were da, das von dem
gotzhus dehein losung beschech vor sant Johans tag ze silngicht, das man dann dem gotzhus söliche gölt,
so abgelöst wer und des künftigen jares gevalleu möcht, dem gotzhus nicht schuldig ist ze geben;
bescheche aber die losung nach sant Johans tag ze süngicht, so sol man dem gotzhus die gült, so man
abkoutfen wölt und des jares gefiel, mit dem hJbtgüt weren und bexalen. (15) Wir sprechen ouch üi
der minn: was nach vorgeschribnen Worten von dem gotzhus erlöset und abkÖft wirdet, das dasselb
gut, darumb abkouft wer, mit unscrs herren des aptes, des cappittels, der wisen der von Sant Gallen,
unsem guten fründen, ooch der von Appenzell rSt, widerömb an das egenamt gotzhus nach dem besten
nutz sol angeleit werden, 5n geverd. (16) Och sprechen wir us in der minn: were, das die vorgenamten
beid teil umb dehein vorgeschriben stuk stössig wurden, darumb si mit einander nit überkomen möchtin,
das si darumb widerkomen süllent für unser herren der Eidgenossen hotten, die dann darzü ge-
schiben werden; und wie sich die dann oder der merteil under inen darumb nach red und widerred
erkennent und si das entscheident, dabi süllent aber beid teil beliben. (17) Wir sprechen ouch in der
minn: was untz uff hüttigen tag datum dis briefz sich zwischent beden teilen untz an disen unsem
Spruch vordrungen, ansprachen oder unfrOntschaffc ist uferstanden, das das alles kreftlos, tod und ab
sin sol, süllent darumb einander gut fründ sin, und das ouch beid teil disem unserm spruch genfig sin
und den hinnenhin halten süllent, äne widerred. (18) Ze dem lesten sprechen wir ouch in der minn:
ob das beschech, das deweder teil disen ussspruch und richtung nit stet hielt und brech und das kunt-
lieh wurd vor unser ebenamten herren der Eydgenossen botten, das dann derselb brüchig teil den
vorgenamten unsern herren den Eydgenossen von stetten und lendern, als si vorbenamt sint, allen
iren kosten und schaden süllent ablegen, in den si dann von diser sach wegen koment oder in dehein
wis komen möchtin, äne widerred, äne geverd. ^
Und herüber ze einem offenn, waren, vesten und steten urkünd so haben wir die vorgeschribnS
Jacob Glenter, Johans Brunner, Ulrich von Hertenstein, Heinrich Seiler, WaUher
Heintzli, Arnolt an Steinen, Peter Koly, Walther Schiesser und Johans Eggel unser
jekltcher sin insigel^ uns und imsern erben unschedlich, an diser brief zwen gelich offenlich gehenkt.
Und wir Anthony Gerung, Johans Büntiner, Ulrich Merkli, Ulrich Ütz und Johans
Weibe 1 haben ouch erbetten den erbeni wisen Peterman von Mos, burger ze Lutzeru, das er
lemrich IV. 1419—^
StadtartMY Sttialkn. Tr, IIV, Sr. !<>•* — Papier-Original mit Sigelapur. — Vgl, Zellweger, Gleflcbichte dei sppeo
zellischen Volkes 1^ 424 und unten Nr. 304 L
8020. — UäL Mal 30. Constanz. ^ Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt auf die
Bitte Rudolfs von Z wingensteiii, Dienstmanns des Gotteshauses, Ulrich von Winterberg,
Bürger zu Constanz, mit des erstereii ,tail und recht dez holtz genanit Farn ach — stosst an sinen ^
wingarten genant der Rote Weg, hinder der vesti Zwingenstain gelegen, und an Herrn an Schmidfl^
garten und oboan an Zaislis veld, undnan an Romans akker* — , einem Gotteshauslehen, das Rädolf
yon Zwingensteiti an Ulrich von Winterberg verkauft hat. Hierauf sendet Rudolf von Zwingenstein
dem Abt «bi dem erwirdigen hern Hainrichen von Gundelffingen, ünserm vorfarn*, auch den
genannten Weinberg, der »Rote Weg* geheissen, auf mit der Bitte, ihn dem Ulrich von Winterberg,
welchem er ihn verkauft habe, zu verleihen, »wenn er die leben an uns erforderte*, was unter dem
Datum des Briefes geschieht. ~ Costentz, mäutag nach Ürfaani, 1421.
Stlftiaitliif St. (Salleo, Eithemrchiv Bd. Mi, f* 1ä». — Entwurf von der Hand des äbti^chen Schreibers.
4
Ihm
30aL — 142L Juni 2. WIL — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen bezeugt, dass
Heini von Laupen (Löppan), Hofammann zu Wil, Rechnung abgelegt habe »von allem dem, so er
von unser und iSnsers gotzhus wegen sider der rechnung, so er am ffritag in der pfiogestwfichen in dem
nähstvergatigen jare getan hett, untz uff disen hüttigen tag ... an gelde^ an kome, an habem und
au kerne iiigenomen und ussgeben hett, ussgenomen von den raülinan ze Wil, davon er niht gerechnot
hat sider dem nähst vergangnen herbste**, und dass er dem Hofammann bei dieser Rechnung 8 ST 10^ ^
C. W. schuldig geblieben. Ausserdem sei er ihm noch schuldig »by der alten rechnung xvij ff ^ und
von unsers vorfarn, dez alten herren, wegen, als der in an uns gestossen hat, xiij ff /^ und v ff -^
für ain pferit*. Daran habe er dem Hofammann 11 ff 10^,^ »mit wine** bezahlt und bleibe, alles
zusammengerechnet, ihm noch 32 ff ^ C. W. schuldig. Der Abt sagt darauf den Hofammann ,allez dez,
so er von unser ald ünsers gotzhus wegen untz uff disen hüttigen tag, ussgenomen von den mülinan
ze Wil sider dem nahsten herbste, je ingenomen hat, . . . quijd, ledig und loß*» — Wil, mantag des
andren tags im brachod, 1421.
StifUarfhiV SL ßallen, Böfkrarfliiv UAUU t 418\ — Entwuif von der Hand des äbtischen Schreibers. — VgL onten
December 27.
Auf den gleichen Tag darf vielleicht folgende Eintragung ohne Datum im Lehenbuch Abt HeinrichB (IV*)
bezogen werden:
(14dl, Juni J2. Wil?) — Abt Heinrich (IV .} von StGallen bezeugt, dasa er mit Rudolf von Steinach,
Schultheissen zu Wil, gerechnet habe <,von der koatung wegen, ao er den friesen, knechten und wercblüten in Qnaen
gotzhus wiger ze Wil und den müllern und öch önsirn diener» als die hy iiu ze Wii gewesen aint, geben hat, und von
allem dem, no er von ünaer we^cn uagebeu hat nid der rechnung» nh er lina getan hat am feitag in der pfingstwüeben
in dem zwainzigoaten jare, und von ingenomen kerne, habern und gelte, so er von unser wegen ingenomen hat, und
umb den win, eo wir im uff den nehst vergangen herbst geben hant* ; dabei sei er dem Schultheiaa 5 ff 17 Pfg. 9chaldig
geblieben „fibir das, ao wir im by der obgenanien alten rechnung sehuldig aigint*.
StiflwItMv St, Mea, Lflf narf Mf M. 74, 8, 8^. — Entwurf von der Hand dea ilb tischen Schreibers,
3022» — 1421. JiinIS, Iljer^. - Abt Heinrieh (IV.) von St. Gallen verleiht .uff ünse
gotzhus vesti ze I b e r g * auf Bitte des ßödolfWingarter von Lichtensteig (Liechtistaig), der
für Oswald vonSt.Johann vor ihm erscheint, dem Heinrich Ritter von Lichtensteig zu seinen
und seines ehelichen Sohnes Hans Ritter gemeinen Händen ,daz karamerlehen ze Helffentswile
mmrich IV. 1419—1426
keit 80 vil von mus^rn wegen gebetten und geredt, daz ein friintlicher tag gen Zürich gesetzt und
gemacht warde, da ain rat z& Zürich umb all sachen ainen sprach und ain gantze richtung und
fruntschaft machte. Derselbe spruch und richtungbrief luter wiset und seit, daz diePaygrer und die
von Ärbon den obgeuaoten Vage Hin an üb und och an gM unbektlmbert und ungeirret laussen
sölten. Über das alles» so er wandlen und werben wölt mit sioen schylden und Sachen, als das der
richtungbrief innhaltet, haben si im getröwt Z}\ erstechen. Als er nu nit sicher gewesen ist, so hat er
etlich von Arbon umb sin schuld utf gaistliche gericht gen Costenz geladt und uffgetriben; darumb
sy Üch verschribent, in dartzü ze wisen, das er daz recht ze Arbon von inen neme, das ir in och da-
selbs hiessen suchen und nemen, das er also gesftcht haben wolt. Da trowten sy im aber zÄ erstechec
Noch mer: so haben sy im und Ülin Sigrist daz ir mit gewalt on recbt genomen; da ir wol merkend
und verstand grossen niätwillen und unrecht, so an in begangen ist. Darnach so sind diePaygrei
und die von Arbon zö ainem tag gen Ravenspurg uff den lantvogt bekomen, Do clegten sy, das
Hanß Vögelli und der Sigrist die richtung an inen gebrochen hetfeeo, daz aber verantwurt ward,
sy betten die richtung gehalten und truwten, daz sich daz an den richtungbrieven vindeu BÖlte, und
clegten widerumb zu inen: sy hetten Vö gell in gevangen wider Got und wider ere. Daruff antwurten
iy und sprachen; sy betten nichtz anders getan, denne daz sj die alten rate dick und vil gebetten und
gehiessen betten . Als man nu von dem tag von Ravenspurg komen was, do satzte man dieselben
rate darymb zä rede. Do traten sy uß und gaben darumb nie antwurt, und taten sich fllro zÄ den
Paygrern denne von Ersamen lieben und gnädigen henken, also haben wir öwer fräutschaft manig-
mal erzelt und geclegt aölich Übels und üwer frOutschafft daruff gebetten und ermant, uns darin beholffen
und beraten ze sin; da ir uns all weg geantwort haben, daz wir uns beschaidenlich halten, so wellen
ir gedenken, dartzü ze tön, das wir gesichert und uns das unser widerkert werde; daz uns noch nie
vollangen mocht* Nu ist ilch villicht wol fürkonien der handel, der nuwlich bescbehen ist. Da welle
üwer ersam früntschaft wissen und merken, daz der von diser stuck wegen dehainem Zugängen noch
beschehen ist, denne als das hernach merklichen geschriben atat; dem ist also: Item sich hat gef>.
das AppliSchriber zfk üch dem burgermaister komen ist und fragte, ob er gen Ärbon gan solte;
er bette ettwas da ze werben; der im antwurt: er möchte wol gan; er sölte aber sehen, daz er sicher
gienge. Also kam er in Vögelli s büß und seit das. Da warend ander sin fründ och by; die sprachen:
,So wellen wir mit dir gan, daz dir kain smach widervar/ Also giengen wir mit im untz an den
Sew und biessend in, sich selb wider uffhin besorgen; wan wir müt hatten, gen Lindow ze varen.
In dem wurden wir ge warnet, das wir von den Paygrern und den von Arbon nit sicher wären, und
sy wölten uns unsers libs entsetzen, wa sy uns ankämen. Also karten wir wider und wolten die mar
aigenlicher innemen, daz wir Üch die fürbringen und clagen künden, daz ir uns dest bilflicher zu unsern
Sachen geraißet wurden. Von geschieht so gestossend uns die, an den der handel beschehen ist, an die
band, und wir wolten sy getragt haben umb die mär. Do traten ay in ire armbrost und wolten Uns
unsers libs entsetzt haben« Da mag üwer ersam früntschaft wol verstau, was ir maynuiig damit was,
und das wir uns von libes not werren mftsten. Bitten, ersuchen und ermanen wir üwer ersamen, liebeafl
und guten früntschaft mit ernst flizzig und durch willen Gottes und imser dienste, uns darinn des besten
beraten und hilflich ze sin und das zi\ dem gl impfli ehesten fürzewenden; ob uns yeman unglichs und
unredlichs zöziehen wurde, uns ze verantwurten, ze versprechen und ze erzellen die sachen menglichem.
als die ergangen und an in selber aigeulich also sind; und sich och nyemer andei's erfinden sol, de
daz wir redlich und erlicb gevaren haben. Und tönd darinn, als wir üwer ersamen, lieben und gü
früntschaft alltzyt sunder wol getruwen und als ir uns des von recht pflichtig sind ze tünd. Daz b<
geren wir alltzyt umb üwer ersam früntschaft ze verdienen. Geben, besigelt von unser aller wegen mit
31
288
Heinrich IV. U19-1426w
onseni grodseHt berlicben Bchäden abtügin^ den wir genomen baben, oder uns aber umb daz unser und den dcbaden, den
wir genomen habin. ain» glichen, onbedingtten rechten aigin zu gelegnen tagen und an den enden, da wir denn unser
berren, friint und gesellen hinbringen niügin. Al«o truen wir üwer wigehaitt, ir wellint die üwem also wiaen, daz 9j
uns daruinb gnug tugin, ale obge^chriben stät; wan sj daz also u£ und m5cht uns daz also kains erfolgen, ao bedücbt
UJ18, daz uns gar onglitupflich nnd wider recht beschecbr und mustin och furo dar dariimb rät hon unser herren, fränt
und geaellen, was una furo darzü ge hurte ze tun. Und lond mich und die andern öwer uf richtig, onvenogcn antwart
wisscji bj dbiem hotten. Wann beachech uüs dinn also nit von fleh, dez wir üch doch nit getruen: wurd denn den üwem
davon üt« zugezogen, dea weltten wir erenbalb gen üch und den üwem onbetedingot sin. Geben an sant Conratz tag»
anno XXI, Hans F5gi 1 in etc, J
Den furBichtigen, wiaen dem burgermaister und rät der statt ze Sant Gallen. 1
HüultarcliivSt4iallfja, Tr. XXI, .1n^,ä ttO^ 3* — Papier- Originale nüt Sigelresten, — Vgl unten 1422. Augast 17.
3035. -- 1421. Juiil2K St, Gall«*ii. — Abt Heinrich (IV,) verleiht im Hof zu StGallen^
auf Bitte des Hans Ha gm an vou Ober-Uz wil dem Haini Sclinetzer von Henau zu seinen
und seiner Ehefrau All i gemeinen Händen ,ain wis iniLoufft, die vor ziten der vonEppenberg
gewest ist — stosst ainhalb an dez Lens guter, anderthalb an des Ochsners säligen gftter — ; item
ainen akker zer Trengke, gelegen zwüsschent des Ochsners gut und der Grossen Höben; it^m
ainen akker am Obern Riet an Schmids holtz gelegen — stosst an Pfifferlo und anderthalb an
die strass — ; item ain akkerli zem Obern Riet gelegen — stosst an der Weber gut und anderthalb an
dez Lens guter — ; item den akker ob dem Herweg genant Siwelakker — stosst an die Waibel-
hilb und an Stoltzen gut — ■; item den akker nuch ob dem Herweg — stosst an dez Stoltzen göt
imd an die Grosse Hüb — ; item ain gärtli gelegen an der Braiten an der Gers trass, genant der
Hartman gärtli*, allei* Gottes hau sieben, welche der bisherige Inhaber Hans Hagman dem Heini Schnetzör]
verkauft hat. Ausserdem erneuert der Abt dem Heini Schnetzer und seiner Ehefrau die Lebenscbaft<
fiber .daz gut genant Rütiwis, gelegen ze Hennow, und alle ander iro giUer daselbs gelegen, ez
sigint akker, holtz, veld oder wisan, so derselb Haini Snetzer vor ziten von den Lütenrietern erkÄfPt
hett, und den zehenden ze Hennow halben« den er von Görgen Blarrer ze Santgallen erköffl bett;
desselben zehenden ander tail ist der Philippin Blarrerin ze Santgallen*, Der Frau gewährt der
Abt freies Mannrecht für alle die genannten Lehen* — Sabbato ante lohannis Baptiste, 1421.
SüftsirrMi Slöallea, Bithemrcbiv M. MI, t 44«. — Entwuif ?on der Hand des fthtiacben Schreiber«. — Tgl. Nr, 2^431
I
I
8026. — 1421. Juni 21. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St Gallen
der Frau ÄnnaMurerin, Hänsli Murers selig von Ober- Büren ehelicher Witwe, zu ihren und
ihrer ehelichen Kinder Metzi, Gretli und Uli gemeinen Händen ^daz gut ze Waldi bi Glattpurg
gelegen mit aller zßgehorden; item ain wis zwüsschent Obem-Bürren und Nidern-Börren under
Wydau gelegen, genamt die Bintzwis, mit dem A wachs darbj gelegen — stosst ainhalb au dioA
Krummen Egerden und anderthalb an daz Widan** — , welche Wiese Hänsli Murer und seine Frau
vor Zeiten von den Kellern von Helfentswil erkauft haben, alles Gotteshauslehen, mit denen gemäss
einem Briefe Abt Heinrichs (HI*) Hänsli Murer und seine Frau gemeinsam belehnt waren und die
nun nach dem Tod des Mannes an die Frau und ihre ehelichen Kinder gefallen sind. Die Frau und
die Kinder sollen die Lehen gemessen ^glicher wis, ob dieselb Anna und ir töchter man ald knaben
wärint und Uli, ir sün, ain erwachsner kuab und ze sinen tagen komen wäri*. — Sabbato ante lohannis
Baptiste, 142 L ~
Stiftsarclih- StGillen, Biehfrarrliiv N. lUU l iU\ — Entwurf von der Hand des Hbtigcben Schreibers.
290
Heinrich IV, 1419-1426,
Cflnis wib von Gräiningen, HeDslin, Margare teiK Adelhaiden uud Margareten, ir baidor
elicby kind", mit Leib mid Qut, in Tausch gegen .die ersaiuen fr^wen Margareten SprengerineD,
wilent Johans Sprengers von Wolferscbwil elichen tochter, Hans Seh o iders usserDiessel
bach euch wib, und uuib Jahansen, Bai das, Eis beten und Adelhai den ^ ir baider elicbi kind*,
— Liechtenstaig in Unser statt, an sant Ulrichs tag des hailigen byschofs, 142 L
StiPUaitlif SUßallen. (. ^, 1. 1 41— Pergamant-Original mit offen bangendem Sigel.
unter dem gleichen Datum «teilen AH Ulrich ond da« Capitel de» GotteBhaases St. Johann zu St. Johann
einen Gegenbrief aus (darin «Ci^iiIb von Grämingen elich wib* und »Balthasar* [st ,Biildas*]),
Stirtsaity f Ht. ealleii, f * q. t. e. R — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; die Sigel hangen eingenäht. ^
aoai. — 142L Juli 4, Llehtenstelg* — Graf Friedrich (VIi;) von Toggenburg gibt
der Äbtissin Verena und dem Convent des Gotteshauses zu Mag gen au, St. Bernharts Ordens, die
Leibeigene Adelheid, Uli L litis von ,Herisperg* selig eheliche Tochter, in Tausch gegen die
Leibeigene Adelheid, Uli Zeh enders von N e u f o r n (Nüfaren) selig eheliche Tochter, — L i e c h t i-
staig in unser statt, sant Ulrichs tag des hailigen bjschofs, 142L
!$tin»irchlT U. Mkn^ D. h t, I. ft. — Pergament-Original; d&n Sigel i«t abgefallen, f
Unter gleichem Datnm stellen Äbtiasin nnd Consent des Gotteshauses zu Maggen ati einen Gegen brief aua.
Stitenhh SLUiilH t 0. 0, 8, fm. !, Ir. ». — Pergament-Original mit offen hangenden Sigebu J
3032. - 1431, JnI16. WiL - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert dem Hermann
von der Breiten-Landenberg, Dienstmann des Gotteshauses, auf Grund eines von Abt Heinrich (IIL)
gesrgelten Briefes die Lehenschaft über die obere Vogtei zu Zuzwil (Zätzwill) mit dem Meieramt
daselbst und allen Zugehdrden, sowie über den halben Teil an den Gerichten, Zwingen und Bannen
2U Zuzwil, wie jener sie von Ulrich von Lönberg selig erkauft hat, dem Gotteshaus nnd dem Äbte,
,ez sig an der brobstie ald andren itmptern, und menglichem, so icbts dovon gat, an allen rechten um
zftgehönmg unvergriflenlich*. — Wil, sunnentag nach Ülrici, 142L
Stitoirhh St.tialleii, Bßflifrarfliiv M. mit m, — Entwnrf von der Hand dea äbtiachen Schreiber«.
I
3033. — 143L Juli 10, StÖnllcil. — Eberhart von Ramswag, derzeit Bürger zu St Gallen,
sendet und gibt dem Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen alle Ansprachen, Forderungen und Rechte
an Leib und Gut des Lienhart Kram er zu Wil im Turgan, ehelicbeu Sohnes von RÄdi Kramer
selig zu Bischof Zell, auf und sagt diesen zu Händen des Abtes und des Gotteshauses St. Gallen mit
Leib und Gut quitt, ledig und los, wofiir er von Lienhart Kramer 3 ff ^ C. M* erhalten hat. — S&nt-
gallen in der statt, doustag noch sant Ulrichs tag dez hailigen bisschofs, 1421.
iltirtjtirtliv Ht ßallfB, Lf hfnarrhiv B4. 74, H. 2«lt. - Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibenr.
d
3034- — 142L Juli 15. Ht, «allen. ^ Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen ersucht Bischof
Otto (IlL) von Constauz, er möge einem vom Abt bewilligten Gesuch des Johannes Nager, Caplans
der Erlüserkapelle beim Kloster St. Gallen (»»capellanus capelle sancti Salvatoris nostro monasterio
contigue'), deren Verleihung dem Abt zusteht, mit Johannes Binder, Inhaber der Pfarrkirche in
Salmsach, einen Tausch einzugeben, ebenfalls seine Zustimmung erteilen und die Versetzung der
beiden Geistlichen in aller Form vornebmen, zu welchem Zweck ihn der Abt für die Verleihung d
Erlöserkapelle mit seiner Vertretung betraut. — In Sanctogallo, quinta decima die Julii» 1421,
HtifUarcliii HL (JnllfB, Lf bfmiiYhjv Bd« «4, lt. 2»l« — Entwurf von der Hand de« äbtiachen Schreibern.
Heinrich IV. 1419—1426. 289
8027. ~ 1421. Juni 22. StOallen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St. Gallen
auf die Bitte Ulrich Kellers von Berg dessen anwesender Ehefrau Ällin Haslerin, der ehe-
lichen Tochter Wälti Haslers von St. Margareten-Höchst, 85 ff -5^ C. W., nämlich 80 ff ,fQr
ir haimstUr und Widerlegung* und 5 ff ^für ir morgengab " auf den Lehen, welche Ulrich Keller inne
hat, nämlich »den akker ze Heinberg gelegen — stösst an der Hör in Heinberg — ; item den win-
garten ze Berg an des G Oslers wingarten gelegen; item sin hus, hofstatt und hofraiti ze Berg im
dorff*. Stirbt Ulrich Keller ohne Leibeserben, so soll seine Frau die Heimsteuer und Morgengabe, sowie
,ir verschroten gwand und ir klainot und ain gebettet betstat* erhalten, dagegen wenn Ulrich Keller
Leibeserben hinterlässt, die Morgengabe von 5 ff, „ir verschroten gwand, ir klainot und ufberaite betstat"
voraus nehmen und dazu gleichen Kindesteil an allem liegenden und fahrenden Gut haben. Für den
Oenuss der 85 ff gewährt ihr der Abt freies Mannrecht. — Santgallen, sunnentag vor sant Johans
tag des T6ffers ze sunwendi, 1421.
StiftarchiT St Ctellei, BlehenrchiT Bi IM], f. 449^ -— Entwurf von der Hand des äbtischen Schreiberfl. Es sigeln der Abt
und für Ulrich Keller Konrad Hör, Altbürgermeister zu St. Gallen.
8028« — 1421. Jniii 26. — Hans von Edliswil (Edlitswile), zu Ror mos gesessen, der sich
selber aus der Leibeigenschaft des Junkers Eberhart von llamswag an das Gotteshaus St. Gallen
erkauft hat, verspricht und gelobt dem Junker, „das ich noch kain min erben, die des vorgenamten junkherr
Eberhartz von Ramschwag ai^en nit sind, kain sin aigen Ißte, weder frowen noch man, hinnenhin niemer
nie erben sollen noch wellen und sj von erbs wegen fdrbaz nit anzesprechent noch ze bekiimberent,
weder mit gaistlichem, noch weltlichem geriht, noch an geriht, noch mit kainen andren Sachen **; auch
sei in dem obgenannteu Kaufe seine eheliche Tochter Margareta vom- Junker .vorbehebt und us-
bedingot" worden. — Donrstag nach sant Johans tag ze sunnwenden, 1421.
StiftnicUTStMlei,!. LID. 8. — Pergament-Original. Für Hans von Edliswil sigelt Rudolf Gelter, Stadt-
ammann zu St. Gallen; das Sigel hängt offen.
8029. — 1421. Juni 26. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen geben
Alli Kräpfin, Ehefrau des Heinrich Lang, genannt Beltzhuser, und Anna Kräpfin, Ehefrau
Hans Bruniswilers von Sommeri, mit Einwilligung ihrer Ehemänner und mit Ulrich ab dem
Berg, Bürger zu St. Gallen, als Vogt, Hans von Andwil (Ainwil), Dienstmann des Gotteshauses,
als .Wiser* und Johans Beck, genannt Schwarzhans, Stadtschreiber zu St. Gallen, als Fürsprech
ein bisher besessenes Gotteshauslehen, das sie um 60 3^ /^ C. W. an den Spital zu St. Gallen verkauft
haben, auf an den Abt, nämlich ein Gut zu Nieder-Ach, „genamt des Smitters gAt, daz sy von
Hansen Krapfen säligen, irem vatter, ererbt hettint — stosst ainhalb an dez spitals gät ze Sant-
gallen, andrenthalb an Hefenhofen und an Nidren-Sumbri und zer ainen siten an der armen lüt
gut vonCostentz* — , und der Abt belehnt damit Egli Fisch, Bürger zu St. Gallen, „in tragers
wis zft der spitaler und des spitals ze Santgallen banden*. — Santgallen, sant Johans und sant
Pawls der haiigen martrer tag, 1421.
Stiitarehiv 8t dillM, SpitaUreliiT Tr. 9. SS, Ir. 9. — Pergament-Original. Es sigeln der Abt, Uhich ab dem Berg
nnd für die Frauen und deren Ehemänner Ülman Scharant, Bürger zu St. Gallen; alle drei Sigel hangen offen.
8080. — 1431. Juli 4. Lichtensteig, — Graf Friedrich (Vll.) von Toggenburg, Graf
zu Prätigäu (Brettengöw) und zu Davos (Thaflis), gibt Abt Ulrich (11.) und dem Capitel des Klosters
St. Johann im Turtal „die erberen frdwen Itan Eglinen, Hauses Eglis von Mos elichen tochter,
37
292 Heinrich IV. 1419—1426.
nntz in Lüchinger Fort, und gant öch iro gericht, zwing und benn so verr als die hofmarken,
ussgenonien Altstetter hofgAter, die sie niht ze zwingen hant.
Daselb brachte öch für min herren der obgenante Haini Vogeler von der von Altstett w^n,
daz der von Altstett hofmarken anvahent uss Guntzern in Marpacher Tobel und von Har-
pacherTobel untz in Lützelbach und den Lützelbach ab in Brüglis graben, uss Brfiglis
graben in Lüchinger Gassen und Lüchinger Gassen abhin in Lüchinger alten Ffirt.
Und als nü die von Altstett und öch die von Marpach sich darumb ainer kuntschaft verfangen
hant, so haben die von Marpach ze kuntlüten dargebotten dez ersten Mollen Trfiggsässen Ton
Diessenhofen, daz si der darz& gehalten hab, daz si ainen undirgang tfin m&stint zwüsschent in und
den von Altstett. Item haut si dargeben Bernharten Blarrer ze verhören von dez wegen, wie
si Molle Trugsäss zu dem undirgang gehalten hab. Item hant si ze kuntlüten dargebotten Jäclin
Höpti von Balga, Hännin Wilhelm von Marpach, Günin Eel von Rebstain u^d Hännin
Wältis von Lüchingen, item Hugen Renner von Costentz, Ülin den alten Keller Yon
Marpach und Ülin Halter, Hansen Alten vonKriessern und Rüdin Änin von Kriessern.
So hant die von Altstetten ze kuntlüten und züge(n) dargeben Hännin Wältin von Lüchingen,
Hännin Jönin von Lüchingen, Ülin Zürnen von Rüti, G&ntzen im Wida, Hansen Kumer
von Werdenberg, Hansen Sägisser ab Aichawis, Wältin ab Kornberg, Hainin Sägisser
von Aichawis, Hainin Näfen, lantman ze Appenzell, Ülin Haingarter, Hansen Hain-
garter, Cüntzen Vässler am Hard, Hainin Näfen in der Ow, Ülin Ender in der Ow,
Hainin Türren von Ermitis, Rfischlin Tanner ab Hirsberg, R&din Schlaipfer von
Santgallen, Hainin im Wida von Lüchingen, Hansen Schmid, RüdinB&cher, Hansen
Städeler uff der Liten, Hainin Vogeler, Ülin Engel, Hansen M an tzen, Hansen Eglin,
Hansen Saxer, Hansen Suter.
Daruff so hat min herr darumb kuntschaft verhört und bi geswomen aiden ingenomen, als her-
nach geschriben stat:
Dez ersten Hänni Wältis, der von baiden tailen ze kuntmann dargeben ist, saite bi sinem aid,
so er darumb tat, daz der von Altstett hofmarken anvahent und gant in der mass, als daz Haini
Vogeler von der von Altstett wegen erzelt hat, und daz er dabi gewesen si vor lux jaien, daz
darumb ain undirgang beschehen si. Und ab er gefragt wart, ob die von Lüchingen je stür geben
hant in den hof gen Marpach, sait er, daz im darumb niht ze wissen sig.
Item Hänni Wilhelms von Marpach, von der von Marpach wegen ze kuntmann dargeben,
saite bi geswomem aid, daz der von Marpach hofmarken anvahent und gant, als von der von Mar-
pach wegen fürbracht ist, und sprach, er sig undir zehen jaren dabi gesin, daz darumb ain undirgang
beschehen si. Und als er gefragt wart, ob die von Lüchingen je stür geben hettint gen Marpach,
sait er, daz er wol zegegen gewest si, daz die stür uff si gelegt sig; er wisse aber niht, daz si die
geben hant.
Item Uli Keller der elter von Marpach, von der von Marpach wegen dargeben, saite bi
dem aid, als er darumb tat, daz der von Marpach hofmarken anvahent und gant, als von iro wegen
fürbracht sig. Von der stür wegen ze Lüchingen spricht er, daz er die stür nie ingenomen hab aid
dabi gewesen sig, daz si gen Marpach geben si; er habi aber von sinem vatter säligen und andren
gehört, daz die von Lüchingen gen Marpach gestürt habint.
Item L li Halter von Marpach, von der von Marpach ze kuntman geben, saite bi gesworneni
aid, daz die hofmarken zwüsschent den von Marpach und den von Altstett anvahent vomEsscb
uss Guntzern, Marpacher Tobel nider in daz alte hus im Välli und uss dem alten hus den
Heiniich IV. 1419—1426. 293
KeHselbach nider in Ltich iiiger Fürt, uss Ltichiiiger Fürt in Obern Se; also habi er von
sinem vatter säligen und andren sinen vordem gehört und sig 5ch von allen sinen vier anen von
Mar p ach geboren. Von der stür ze Lüchingen wegen spricht er: waz hofgAter ze Lüchingen
sint, die gen Marpach gehörent, die söllent dahin sturen und zinsen, und hab si selbir ingenomen;
so hant si iro knechte ingenomen, der Buwman und der Vorster sälig.
Item Jäkli Hfipti vonBalga, als der verhört wart und von der von Marpach wegen dar-
geben ist, saite bi geswornem aid, er wüste niht umb die hofmarken ze sagen; aber der von Marpach
tratt gang ab verm uff hin gen Altstett, als si die hofmarken angeben hettint, daz ist an daz bächli
genamt die Tschand, daz durch Lüchingen rennet, und durch daz burgstal uffhin in Kapfershag;
und sig dabi gesin, daz ain undirgang geschehen si von dez tratts wegen bi Gristo ff ein Maigers
säligen ziten, dez kuecht er ze den ziten waz, als der niitEglin von Alts tetten stössig waz, und
wärint 5ch dabi gesin der Knor und Hans ab Kapf und Uli Zimberman, und hetti sich do an
der kuntschafft erfunden: wer uff der vesten ze der Nuwen-Altstett wäri, daz der uff der tratt-
markeu säss und müg hinuff' und nider wai*t sin vih triben. Von der stür wegen zeLüchingen sig
im niht ze wissen.
Item Güni Kel von Rebstain, von der von Marpach wegen dargebotten, saite bi geswornem
aid, daz er gehört habi, daz die von Marpach tribent untz an den Kesselbach und daz ir hof-
marken gant uffMarpacher Tobel ubir die Riedren in die bürg und von der bürg daz bächli
ab genamt Tschand und in den Kesselbach und in Lüchinger F&rt; aber er wisse niht aigenlich
darumb, er sig ouch nie dabi gesin, daz ain undirgang darumb beschehen war. Item saite er, er hetti
gebort von dem alten Ochsener säligen, waz die von Lüchingen hofgAter hettint, die gen Mar-
pach in den hof gehortint, daz die dovon gen Marpach mit zinsen und stüran dienen söltint.
*
Item der obgenamte Hans Müller von Marpach hat ouch darnach minem herren ainen brief
geantwurt von Hugen Renner, der wist und sait also:
Ich, HugRenner von Costentz, vergich offenlich und tfin kund allermenglichem mit disem
offenn brief: als ich vor ettwievil zits dez Burgowers seligen gAter und wingarten trAg in daz gerichte
ze Marpach und alz öch da Uli im Holtz, der verwer, desselben Burgowers gAter ouch etlichs
trüg in daz gericht ze Altstetten und wir da beid darumb stöss hettin und jetwedra maint, er hetti
die gAter in daz recht gericht tragen, darumb uns aber dozemal Molle Trugsäss sechs man dargab,
mit namen von der von Marpach wegen Bertschin Wilhelm, Hennin Wilhelm und Bertschin
Gletmer, und von der von Altstett wegen Wältin Wälmer, Jäklin Vorster und Jäklin
H Aptin; und mit denselben sechsen erfand sich mit kuntschaft, daz ich die gAter in daz recht gerichte
tragen hett. Sich erfand öch da: waz der bach, der da gat durch daz dorff zeLüchingen und den
man nempt Tschand, daz der der von Altstetten hof marken und der von Marpach hofmarken
von enander schaidet; also waz gAter daselbs undenn bach werint, daz die gehörtint gen Marpach,
und waz gAter ob dem bach legint, die gehortint gen Altstetten. Und daz daz dozemal also gienge
und mit der kuntschaft also usstragen und ussgeschaiden wurde, daz ist mir kunt und wissent, und
sagen daz, wie ich daz sagen sol, und wil öch furo darumb gnAgtAn, der sin nit enbern wil. Und dez
ze urkund der warheit hat der from beschaiden Hainrich Pfanner, burger ze Lindow, sin insigel
von miner ernstlicher bett wegen, im selb an schaden, offenlich ze end der geschrifft in disen brief
gedrukt gebresteuhalb dez minen, won ich daz bi mir nit hett. Geben ze Lindow, an dem nechsten
sampstag vor sant Michels tag, anno Domini MCGCCXXI'"^.
294
Heinnch IV, 1419^1426.
Am mstag nach der alten vassnacht anno otc- XXII" bracliteüt die von Marpach f(
herren Cünraten Giseler von Lindow ze verhörend von iro hofmarken wegen, und saite do der-
lei b Cftnrat 6i seier uff sinen aid, dast er niht anders wisse, denn daz der von Marpach hofmarken
iiffhinwart gen Altstett gant nutz an dt^n hach, tler durch Lüchingen rennet und an daz Vallit
Tor, und hab ouch er vor ziten dezBurgowers gAter, die zeLüchingen gelegen sint, ze Mar*
pach in dem gerichte berechtet von Hu gen Renners wegen und hett 6ch die doselba vergant-et und
verköfft. So betti er 6ch gehört, daz die von Marpach und die von Altstett aiuen undirgang mit
enander getan hettint, nnd hetti sich do erfunden, waz obsit dez bachs wäri gen Altstetten. daz daz
gen Altstetten gehörti, und waz undir dem bach abhin gen Marpach wäri, daz daz gen Marpach
gefadrti. Und daruff so hetti er ouch dez obgenamten Burgowers gftter in dem gericht ze Marpach
berechtot, vergantet und verkouffet. Item als er gefragt wart von der stiir wegen ze Luc hingen«
saite er^ daz im niht darum b ze wissen sig.
Kuntaami von der von Altstetten wegen ingenomeii:
4
Hädol ff Schiaip fer, burger ze San t galten , als der gefragt wart von der hofmarken wegen,
saite^ daz er gehört habi von Wältin Vogeler säligen, daz der von Altstetten hofmarken langent
untz an den nechsten bach von Marpach herwart gen Altstetten. Wie aber der bach haisse, dex
wüste er niht Item aLs er gefragt wart von der stür wegen ze Lüchingen, saite er, im wäri darumb
niht ze wissen. M
Item Hänsli Kunier von Werden berg, gefragt von der hofmarken wegen, saite bi sinem aid,
daz Altstetter hofmarken anvahent und gangent in der mass, als daz von der von Altstetten wegen
fürbracht ist, und sig selber dariimb ain nndirgenger gesin bi Cristoffel Maigers geziten. Von der
stür wegen ze Luc hingen saite er, daz im niht wissenlich sig, daz die von Lüchingen je gen
Marpach gestürt hant, und waz stür si geben hant, daz si die gen Altstett bracht hant.
Item HansSägisser ab Aicbawis von der von Altstett wegen dargeben, saite, daz er nie
anders gehört habi, denn daz Altstetter hofmarken anvahent nnd langent in der mass, als daz fÜr-
bracht sig von der von Altstett wegen. Von der stür wegen ze Lüchingen spricht er, daz die
von Lüchingen in der gemain stür gestürt hant gen Altstetten; aber von den gÄtern, die hof-
gfiter gen Marpach sigint, waiz er niht, wohin si dovon gesttirt haben* ■
Haini Vogel er von Altstett, gefragt bi geswomem aid, saite von der hofmarken (wegen)
in aller mass, als er daz von der von Altstett wegen erzalt hett. Von der stür ze Lüchingen
git er, daz er niht wisse, daz die von Lüchingen von dhainen iren g&tern gen Marpach je gestürt
haben. M
Item Haini Näfe, lantman ze Appenzell, gefragt und verhört, saite bi sinem aid, daz Alt^'
stefeter hofmarken anvahent und gangent, als daz von iro wegen für miuen herren bracht war. Von
der stür wegen ze Lüchingen waiz er niht, daz die von Lüchingen gen Marpach je gestürt hant.
Item Hans Schniid von Altstetten saite 6ch bi geswornem aid, daz Altstetter hofmarken
anvahent und gangent, als daz von iro wegen fürbracht ist. Von der stür wegen ze Lüchingezi waix
er niht anders, denn daz die von Lüchingen gen Altstetten gestürt hant. H
Item Rftdi Bö eher von Altstett sait ich in der mass, als von der von Altstett wegen
f^rzalt ist von der hofmarken wegen. Von der stür wegen ze Lüchingen spricht er, er wisse niht,
daz 81 je dhain stür gen Marpach geben hant von dhainen g&tern.
Heinricli IV. 1419 -1426.
295
Item Uen 11 L Jänis von Luc li in gen aait von der liofmarken wegen in der nias«, als von der
von Altstetten wegen fürbracht ist. Von der stür wegen spricht er, er wisse niht^ duz die von
Lüchingen je dhain stfir gen Marpacli je geben liant, und er habt doch derselben gftter ain tail,
äA den die von Marpach sprechent, und habi öch die sin vatter sälig also gehebt.
Item UansMantz von Altstett sait von der hofmarken wegen in der inass, als von der von
Altstetten wegen filrbracht ist Von der stür wegen zeLilchingen ist im nihfc anders gewissen,
denn daz si gen Altstett gestört hant; ob si aber gen Marpach"' je gestürt hant, darumb sig im
niht ze wissen.
Item Hans Saxer von Altstett sait in der mass, als von der von Altstetten wegen fttr-
bradit ist. Von der stttr wegen ze Lüchingen waiz er niht anders, denn daz si gen Altstetten
gestürt hant.
Item Haiui im Wida sait 6ch in der mass, als von der von Altstetten wegen fürbracht ist.
Von der stür wegen waiz er niht anders, denn daz die von Lüchingen gen Altstett gestürt hant«
Uli Engel von Altstett saite von dvx hofraarken wegen in der raass^ als von der von Alt-
stett wegen tUrbracht ist. Von der stür wegen ze Lüchingen waiz er niht anders, denn daz die
von Lüchingen gen Altstett gestürt hant.
Item Uli Zürn von Rüti saite 6ch von der hofmarken wegen, als von der von Altstetten
wegen fürbracht ist. Von der stür wegen zeLüchingen saite er, daz im niht wisslich sig, daz die
von Lüchingen je gen Marpach gestürt hant.
Item Cftntz im Wida saite &ch von der hofmarken wegen in der mass, ab von der von Alt-
stett wegen tHrbracht ist. Von der stür wegen saite er, daz im niht ze wissen sig, daz die von
Lüchingen je gen Marpach stür geben hant.
Item Ül i Hain garter saite &ch von der hofmarken wegen, als von der von Altstett wegen
fürbracht ist. Von der stür wegen sig im niht ze wissen, daz die von Lüchingen je gen Marpach
stür geben hant.
■ y 2a*nl «n,r .Alti|»tl" f«MM*lnfi,
IT !$LiaUfii, Bafhenrrhiv Bd. 90, 8. !29— 41. — Eintragung yod der Hand des ibtischeTi Schreibera. ~ Der Streit
wurde erst durch Sprach des Abtes von 1423. JuU h. entschieden.
3038. — 1431. Jall 38. St. Gallen. — Abt Heinrich verleiht im Hof zu St Gallen auf
die Bitte Hans Zwikkers des altern, der für sich und seine Geschwister Rudi und Else als deren
Vogt erscheint, und seiner Brüder ^Klaine-Hans* und Heinrich, der ehelichen Kinder Hans
Zwikkers selig von Bischof zell, dem B u r k h a r t ton Wengi , Bürger zu Bisehofzell. einen jähr-
lichen Zins von 1 Malter , guter, uugeforlicher vesan* Bischofzeller Masses und 6ß ^ C. M. u. W. aus
dem Hof der Geschwister genannt die .Wis" samt Zugehörde, im Waldkircher Kirchspiel gelegen
— .stosst an Schai j^enwile und an Bernatzrüti und au Bisahns* — ^, einem Qotteshauslehen.
Die Geschwister haben dem Burkhart von Wengi den Zins ura 16 ff^ ^5^ C, M, verkauft mit der Verpflichtung,
ihn jahrlich auf St. Murtinstag nach Bischofzell zu entrichten, und dürfen nur mit Einwilligung des
Kiufers aus ihrem Hofe noch mehr versetzen oder verkaufen; auch steht ihm das Vorkaufsrecht zu.
— Snntgallen, nitlntag nach Jacobi, 1421.
Ittlitnrcliiv U. «lilei, BAeheruYlfi B4. IMI, L Ol. — Roiwurf von der Hand de» äbtiBeheo Scbreiberii. — B« «igela der
4bt und für die Vt^rkäufer .Funker Fritz von Andwil i Ain will.
09ii Hfinrich IV. 1419-1426.
3089. — 1421. Juli 39. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) eröffnen im Hof zu St. Gallen
Frau Adelheid Spatzin von Turstuden (Durstudel) und ihr Sohn Uli Spatz, die Frau mit
Hans von Albersberg genannt Kaiser, Bürger zu St. Gallen, als Vogt und Johans Beck genannt
Schwarzhans, Stadtschreiber zu St. Gallen, als ,Wiser*, durch ihren Fürsprech Hans von Andwil
lAinwil), es sei ihnen durch einen offenen, gesigelten Brief vom Abt auf diesen Tag als den dritten
Tag ,ze dem rechten* verkündet worden in ihrem Streit mit Margareta Wölfin, der ehelichen
Tochter Hänsli Wolfs selig von Turstudeu, der Ehefrau Bertschis von Herisperg, wegen eines
Gutes zu Turstuden genannt „des Wolffs g&t*, eines Gotteshauslehens. Da während der Dauer der
Gerichtssitzung niemand für die Gegenpartei erscheint, entscheidet das Gericht, Adelheid Spatzin und
ihr Sohn sollen im Besitze des Gutes bleiben wie bisher. Auch ttir den erlittenen Schaden spricht
ihnen das Gericht Ersatz zu; sie schätzen denselben auf v>^ /^, „und daruff schlugent sy och üjß ^,
die sy von disem brief geben haut*. — Santgallen, zinstag nach sant Jacobs tag, 1421.
StifUarehiv St. (iallen, Bficherarrhiv Bd. 1941, f. STS. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers.
3040. — 1431. Ausust7. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St. Gallen
dem Konrad Färber (Ver wer), Bürger zu St. Gallen, den Weingarten und Hof genannt das Vogel-
sang, gelegen zu Haslach, und die Wiese genannt „Spichersow'', gelegen vor dem „Man*, und
alle anderen Güter im Rheintal, mit denen Ulrich von Winterberg, Bürger zu Constanz, vom
Gotteshaus belehnt war, da nach einem vorgewiesenen, von Ulrich von Winterberg, Rödi Herman,
Ammann zu Bernang, und RAsch Wilhelm, Ammann zu Höchst gesigelten Briefe Ulrich von Winter-
berg vor den beiden Ammännern dem Konrad Färber alle seine Rechte an Vogelsang und Spichersau.
den Rechten Ulrichs von Ems, RAdi Hermans und Hans Gisis von Bernang unschädlich, dem
Konrad Färber für 112^2 ^ ^ C. M. u. W. eingesetzt hat, mit der Befugnis, falls daran etwas abgehe,
den Ulrich von Winterbevg an allen liegenden und fahrenden Gütern anzugreifen, und mit der Be-
stimmung, dass dem Konrad Färber die genannten Pfänder ^nzlich „vergantet und verrechtfertigot*
sein sollten, falls Ulrich von Winterberg ihm nicht die Summe und allen Schaden innerhalb acht Tagen
nach Datum des Briefes ausrichte, was aber nicht geschehen ist, so dass Konrad Färber die Pfander
und die Güter, welche Ulrich von Winterberg im Rheintal inne hatte, durch seinen Bevollmächtigten
Hans Weninger „mit gericht und dem rechten* angegriffen und zu seinen Händen gezogen hat. —
Santgallen, an sant Affran tag, 1421.
Stiftarchiv 8t. «allen, Bicherarchiv Bd. 1941, f. m. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Vgl. outen 1422.
März 14.
3041. — 1431. August 7. Lfchtenstefg. — Heinz Ritter, Bürger zu Lichtensteig,
sichert seinem gnädigen Herren Graf Friedrich (VH.) von Toggenburg das Rückkaufsrecht zq auf
„ain schwin geltes, drissig Schilling und ahtzehen pfenning geltes, zway viertel kernen gelt«s, ain kleben
werchs und hundert aiger geltes, so er järlich gehebt h&t us und ab dem kelnhof ze Ni dren- Batzen-
hai t*, und 4 ff 12>^ /^ »geltes uss und ab allen den gfttren ze Ebersol und die darzfi gehörent*,
was alles er vom Grafen um 142 ff /^ CM. erkauft hat. — Liechtistaig in der statt, donstag
nach sant Oschwaltz tag, 1421.
Stiftairf hiv St Gallen, C. C. 4. E. 5. — P o r g a m e n t - 0 r i g i n a 1. Für Heinz Ritter sigelt RfidolfHüber, Btlrg**r m
Lichtensteig; das Sigel hängt eingenäht.
Hfinrirh IV. 1419-1426.
297
3042. — 148L Aui?iiNt 10, (ApiMHizi^lL) — Amniann und Rat xii Appenzell geben Bürger-
meister und Rat zu St. G allen davon Kenntnis, dass ,von Unser knechten wegen, die ze Bregenz
gefangen ligend*, von dem dortigen Antniann und Rat ein anderer Gerichtstag angesetzt sei ^n& den
näcbsten zingtag, der nu schierost kumt*, und bitten, e.s möchten zu ihren eigenen Boten auf diesen
Tftg nach Bregenz auch die St. Galler eine Botschaft ,zwen erber man'* schicken, um zu einer güt-
lichen Verständigung zu verhelfen» — Sant Laurentzins tag, 1421.
Stadlirflrh Stöalkl, Tl iXV, iL l«^ — Papier- Original mit Sigebpuren, - Vgl. oben Nr. 3019.
14iSl. Aujtiist 17. (AppenaKell.) — Ammana und Rat 7.u Appenzell sprechen dem Bfir germeis ter
oiid Rat zu St Gallen ihren Dank atm für die Absendung einer Botschaft nach ßregenz und bitten nie, m der
g^^letchen Sache nochmals ihre Botschaft nach Bregenz zu schicken, »uff die nächAten zinstag ze nacht daselbend an
der herberg s&e sind und da hellfenti beauchen, ob jeman kainen weg finden kunne, da« den knechten geholfen werd*.
■ — Snnnentag nach unser Frdwen tag im ÖgsteUt 1421.
Stidrarrhif HL fiiillf i. Tr. 111. ti.n\ — P a p i e r - O r i g i n a 1 mit Sigeltpnren.
3043. — 1431. AiiernHt 12* — Ulrich von Ems (Ämptz) verkauft für sich und die Kinder
seiner verstorbeueu Brüder Marquart undGöswin, deren Vogt er ist, an E b e r h a r t von R a ni s-
■ wa^ um 120 ff ^ C, W. »min und der vorgenanten miner brüder säligen kinder vogtien ze Aidberg,
in Altstetter kilchspel gelegen, übir lüt und gut mit stören, diemten, vogthÄnren" und sonatigen
Rechten und Zugehtirden, ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen, ,,als dieselb vogtie von sinen vordren
▼OD R«raschwag und euch den von Rosenberg an uns bracht und komen ist, als nach er und ain
Tetter Burkart von Ramschwag von der aigenschafft wegen zehen Schilling pfenning järlichs geltz
ze urkund daruss gehebt und nach haut", ~ Zinstag nach sant Laurentzen tag^ 142L
Sttftarcliit St^lftllfn, L 1. 1 L S, — Pergament -OriginaL E^ nigeln ausser Ulrich von Ems auf seine Bitte Burk-
hajrt von Ramawag. Riulolf von Mogeluberg (Magebperg) und Eödi Herrn an, Ämmaan %n Bemang; die Sigel
hangen eingenäht.
14l£l* AlLiniA^ ^^* st- liralleo* — Abt Heinrich (TV,) belehnt auf LJrand einei Aufoendbriefe«, den
Ulrich von Enat lEmpt?.) für sich und die Kinder kleiner BrMer Marquart und Göüwin von Erna lelig an ihn
^erlebtet bat. den Eberhart von Ramawag mit der Vogtei zu Eichberg (Aidberg), gelegen im Altatfttter
Kirchspiel — Santgalli^n, donstag vor Barth olomei, 1421.
SUfUiirtliii i(t ÜiükD, BfirlifraiYiilv Bl ]1»41, f. 4SI — Entwurf von der Hand de« abtiBchen Schreiben, — Vgl unten Nr. 3047
«md U82. Februar 26. und März 14.
3044. — 1431. August 19. St-Galleß, ^ Vor Abt Heinrich (IV;) fertigt im Hof zu StGalUn
Prau Elisabeth von Andwil (Ainwill), geborne von Altatätten (Ältstett), Konrad von And-
^•^ils »elig Witwe, der vom Gericht Hans von Albersberg genannt Kaiser und Uli Suter^
^ide Bürger zu St, Gallen, zum Vogt und .Wiser* gegeben sind, mit Herman Keller genannt Bader,
ebenfalls Bürger zu St. Gallen, als Fürsprech dem Hng von Watt, Bürger zu St, Gallen, einen jährlichen
Zins von 8 Herbsthühnern und 60 Eiern aus dem Gute genannt »an den Stigen" im Rhein tal
- — ^ stosst an den Kobelwald und an Freienbach (Frienbach) — , ein Gotteshauslehen, das sie für
3^/i ff 2 ^ ^ C. M. an Hug von Watt verkauft hat, und der Abt belehnt diesen mit dem Zini. —
Sant g allen, zinstag imch unser lieben Frowen tag ze mittem Ögste, 1421.
StiRxarfhiY St. Gilkli» Böfherarthil M, IMl, f. f77» - Entwurf von der Hand des ÜbtiHchen Schreibers. — Ei »igeln der
Abt, Hans von Andwil für sebe Mutter und Hans Kaiser«
38
298 Heinrich IV. U19— 1426.
3045. — 143L September 1. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert
dem Johans Gossau, seinem Hofammann zu St. Gallen, zu Händen des Hans von Ems (Emptz)
die Lehenschaft Über dessen Gotteshauslehen, nämlich ,dez ersten daz gut genamt Virabentzg&t,
mit hus, hofstatt und hofraiti, ze Bernang im Kintal undnan im dorff gelegen, mit akkern, wisan
und allem dem, so darzä gehorit; item sin wingarten ze Bernang amAichholtz gelegen; item sioen
tail und recht der wingarten ze Husen ob Bernang gelegen*, und über alle anderen Lehen, es seien
Leute oder Güter, die Hans von Ems vom Gotteshaus zu Lehen hat. — - Santgallen, ipso die beate
Verene, 1421.
StiftMurdÜY 8t fiallei, BleberarcliiY Bd. 90, S. 858. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
Gleichzeitig mit obiger Urkunde dürfte eine zweite ausgestellt worden sein, deren undatierter Entwurf auf der
gleichen Seite sich an den obigen anschliesst:
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen gibt seine Zustimmung dazu, dass Hans von Ems seine Gattin Adel-
heid, gebome von Erbrebach(?), ,an ir Widerlegung versorget und bewist hat ... uff etliche sine g&ter; derselbe
g&ter ain tail von uns und unserm gotzhus flin lehen sigint", unter Vorbehalt aller Rechte des Gotteshauses, (ürsprfing-
lich waren als zur Widerlegung eingesetzte Gflter eben die oben genannten aufgeführt; erst nachträglich ist daftir im
Entwurf die allgemeinere Fassung eingefügt worden.)
8046.
Konrad Paier, Vogt zu Arbon, beschwört ein Burgreeht mit der Stadt St Gallen
auf die nächsten acht Jahre.
141^1. g^eptember 5.
Ich Günrat Payrer, vogt ze Arbon, bekenn und tun kund . . .: Als mich die erbem, wisen
der burgermaister und der rate der richstatt Santgallen in iren schirm und burgerreht genomen
und enpfangen band mit der vesti und statt Arbon, das min pfand ist von dem bistüme ze Gostenz,
mit den vestinen Hagenwile, Klingenberg und Mos und mit allen minen lüten und guten, die
ich han und darz& gehörent, aht jar die nächsten, die schierost nach enander koment nach datum dis
briefs, und dannenhin untz an ain absagen, han ich . . . dem burgermaister und rate geschwom ainen
aide . . ., gehorsam ze sind, iro statt nutz ze fürdern und iren schaden ze wenden und daz burgerreht
getrUlich ze halten mit sölichen stuken und artikeln, als hienach an disem briefe verschriben stand . .
Des ersten ist berett worden, das die vorgeschribnen vestinen und schloss der obgenamten von Sant-
gallen offnU hüser haissen und sin sond ze allen iren nöten, mit sölichen fürworten: ob es ze schulden
kam, das ich inen der vorgeschribnen vestinen und schloss ains oder me ufftät und sj ald die iren
darin liessi, das sy die in eren halten und mir die wider antwürten sond; und waz sy darinn des minen
bruchent, es sige kost, gezüg ald anders, das sond sy mir gelten und bezaln nach glichen, billichen
dingen. Beschäch aber, das derselben vestinen ald schloss dehaines von den vijenden gew&st, zerbrochen
oder gewunnen wurd, darumb sond sy mir noch minen erben niht haft noch gebunden sin ze gebent
noch ze tAnd in kain wise. Beschäch och, das mich die obgenamten von Santgallen umb hilff
ermantint und anrfiffend wurdint, so sol ich inen uff minen kosten hilflich sin nach minem vermugen
je nach gelegenhait der sach, doch usgenomen, ob sy ainem Römischen künig verre und langwirig
raisen tflnd wurdint; darinn sol ich inen uit gebunden sin, dann alz verre ich mit willen und gern tftn.
Wurd aber sach, daz ich sy umb hilff anrfiffend wurd, so sond sy mir och nach iro erkantuusse uff
iren kosten hilfflich sin nach iren eren und miner notdurfb, es wäri dann, daz sy mir zehen oder zwelff
man in ain vesti oder schloss lihint; die sol ich in minem kosten haben, inen an schaden. Ich han
Heinrich IV. 1419—1426. 299
och in den aide genomen, das ich von mir selb kainen krieg anyahen noch nieman kriegs hilflich sin
sol noch kain sach verhandlen, davon kumber ald schaden komen möht, an willen und rate der vor-
genamten von Sant Oallen, und das ich glicher reht nieman vor sin sol, darufi^sj mich och hanthaben,
schützen und getrülich schirmen sond, an alle geverde. Doch han ich mir selb hierinn vorbehalten
und hindangesetzt das hailig Römisch rieh und minen gnädigen herren graf Fridrichen vonToggen-
bnrg, des diener ich bin, das ich dem wol dienen und hilflich sin mag, wahin und gen wem daz ist,
dann allain wider die obgenamten von Santgallen und die iren. Beschäch aber, das derselbe min
herre von Toggenburg und die von Santgallen mit enander ze schaffent gewunnent, das Got nit
well, so sol ich still sitzen und dewedrem taile weder mit Hb noch gflt beraten noch hilflich sin, an
arglist. Ich sol och kainen knecht lihen über jeman in raiswise ze dienent. Es ist och berett worden,
daz der zug, den die gotzhüser Gostentz und SantGallen gen enander band, zwüschen den von
Santgallen und von Arbon beliben und bestau sol, als der von alter herkomen und braht ist,
ungevarlich. War och, das ich dero von Santgallen bottschaft bedörft, die sond sy mir lihen uß
minen kosten. Och band sy mir alt stöss hindan gesetzt, das sy mir darinn nit beho(l)fen sin sond, dann
alz vil sy gern tünd. Beschäch och, das daz vorgeschriben pfand von mir erlöset wurd, e daz sich die
vorgeschribnen aht jar verluffint und us wärint, so sol daz selb pfand Arbon mit siner zügehörde von
dem burgreht los und ledig haissen und sin; ich sol aber mit miner person und allen andren lüten
uud guten das burgreht voll ushalten, alz vorgeschriben stat. und umb daz selbe burgerreht sol ich
inen ällü jar je ze sant Martis tag, an den nächsten, der jetz kunt, an allen iren schaden ze rehter
stür geben uud antwürten ze Santgallen in der statt zehen pfund pfenning Gostentzer müns.
Und des alles ze offnem, warem urkünd und gantzer sicherhait, so gib ich inen disen briefe, hierüber
gevestnot und versigelten mit minem aignen anhangenden insigel. Darnach vergich ich Ulrich Payrer,
das der obgenamt Günrat, min brfider, daz vorgeschriben burgerreht mit minem rate, gutem willen,
gunst und verhengde an sich genomen hat, daruff ich by miner truwe gelopt und verhaissen han, mich
in sölicher masse von im ze sunderrent und versorgnust ze tftnd, ob ich durch herrendienst oder umb
ander Sachen gen jeman ze krieg käme, das er, noch die vorgenamten von Santgallen dadurch nit
kumber noch schaden enpfahent. Und ze merer sicherhait derselben vergicht so henk ich och min
aigen insigel an disen briefe, der geben ward an dem nächsten fritag vor unser Frowen tag ze herbst,
nach der geburt Gristi vierzehenhundert jar, darnach in dem ainen und zwainzigosten jare.
SlaitutliT SttoUei, Tr. 37, Ir. 48. — Pergament-Original; die Sigel hangen in Hokkapseln.
8047. — 1421. September 7. — Eberhart vonRamswag sichert dem Ulrich von Ems
und den Kindern von dessen Brüdern Marquart und Göswin selig das Recht des Rückkaufs nach
Ablauf von fünf Jahren zu für gewisse Güter und Rechte, die sie ihm um 333 S C. ^ Feld kircher
Währschaft verkauft haben, nämlich: ,des ersten den wingarten und das gut daran genamt Ealchofen,
gelegen zeBernang, ist leben vom gottshus ze Santgallen; item zwai malter vesan geltz uss dem
hof Sturtzenhard; item der Hännsinen g&t ze Montigels; item irü recht in 's Maisters
akker zu Rain; item und darzA drü malter beider komgeltz uß dem hofFridow*. Beim Rückkauf
sollen Eberhart von Ramswag oder seine Erben den Kaufbrief herausgeben und dazu den Brief, «der
da wiset, wie des vorgenamten Ulrichs von Ämptz wingart genamt Husen und sin langi wise z&
Diepoltzow und och sin tail in dem hof Fridow min und miner erben überphand sind*, und sollen
ausserdem das Gotteshauslehen, wenn nötig, vor dem Lehensherren aufgeben. — Unser lieben Frowen
ibent als si geboren ward, 1421.
IrUt ItkeiMtt. - Papier-Original mit offen hangendem Sigel. — Vgl unten 1422. Februar 26.
300
Heinrich TV. !419-U26.
3048. - 1421. September 17. St. Gallen. — Vor Abt Ht^inrich (IV.) fertigt im Hof zu
SlOalleD Else, die Ehefrao des Heini zer Ah, eheliche Tochter des Hödi Spät von Rorschach,
in ßegenwart ihres Mannes mit Görg Wirt, Bürger zu St. Gallen, als vom Gericht gegebenen V^ogt
und Feterman Brandis genannt Brnn eberg als ^Wiser* ihrem Vater und ihrer Stiefmutter Anna
Spätin ,ain böngartli ze Roschach im Bömli gelegen — stosst an Cünrats Zerafa oh akker und
an Dietzes bömli und an Cüntzes im Hof bömli — und aig hofgüt dez hofg ze Roschach*, ein
Gotteshauslehen, das sie mit Zustimniung ihres Ehemannes ihrem Vater und ihrer Stiefmutter um
16*/t ff ^ C. M. zu kaufen gegeben hat, und der Abt verleibt diesen das Lehen, indem er aus be-
sonderer Gnade der Frau freies Mannrecht gewährt. ~— SantgalleUf mittwüchen post exaltacionis
sancte crucis. 1421.
I
SÜftMirchivSU^iiUeB, lacheiurthlv B4. l»41, t &.>! — Entwurf von der Hatid de» äbtischen Schreibers. — Es «igehi \di
Abt und) Görg Wirt, für die Frau Junker Haus von Ändwil (Ainwil) antl für Haini ster Ab Görg Wildrich,
Bürger zu St Gallen. J
3049, — 1421, S«*ptenil>or 21* Con^itanz. — Konrad Elye, decretorum doctor, Kanonikus
der Con Stanzer Kirche, der von Leonhard Mostard i, decretorura doctor, Propst der Propstei
St. Felix und Regula in Zürich, als von der Curie ernanntem Richter in einem Streite zwischen
Abt und Consent des Gotteshauses St. Gallen einerseit^n und Bernhart Götz mutz, Leutpriest^r der
Pfarrkirche zu Bernang, anderseits über die Hinterlassenschaft einer Leibeigenen Namens Agnes:
(Nesa) Am er in zum Richter eingesetzt ist, tut kund: es habe zu Constanz vor Gericht am L März 1421
Johannes Sydennayer als Vertreter von Abt und Convent des Gotteshauses St. Gallen Klage ein-
gereicht gegen Bernhart GÜtzmütz, dass dieser, obwohl Amerin zur Zeit ihres Todes dem genaunteni
Kloster als Leibeigene gehört und nach dem Brauche das Kloster kinderlose Leibeigene beerbe, den-
noch die Hinterlassenschaft der kinderlos gestorbenen Leibeigenen in Besitz genommen und das Klost-en
an ihrem Qenuss gehindert habe und es daran hindere. Nachdem hierauf (am 15. März 1421) durck
Johannes Glaser als Vertreter des Beklagten gewisse Einw^eudungen gegen die Klageschrift erhöbe«
und auf diese durch Ulrich Buniann als Vertreter der Kläger erwidert Tvorden, sei dem Beklagten
Überbunden worden, auf die Klage zu antworten^ und nach gewissen Aussagen der klägeriscben Partei
zur Begründung ihres Verlangens und den entsprechenden Erwiderungen der beklagten Pai-tei habe
schliesslich Johannes Glaser in Gegemvart Ulrich Biimanns freiwillig und mit Zustimmung des Bemharl
Gfitzmütz ausdrücklich anerkannt, dass dem letztern kein Anspruch auf den Besitz der Nesa Americ
zukomme noch jemals zugekommen sei und er demnach der Klage weiche, welche Erklärung der Ver-
treter des Klägers gern entgegengenommen habe, alles gemäss einer von Ulrich Sulzberg, öflfent-
lichem Notar ausgestellten Urkunde. Auf Bitte der beiden Parteien und auf Grund der ihm vorgelegte«
Akten habe sodann Konrad Elye in Gegenwart der beidseitigen Vertreter unter dem Datum der Ur-
kunde den endgiltigen Entscheid gefällt, dass die Hinterlassenschaft widerrechtlich durch den Beklagte«
in Besitz genommen worden sei und er auf sie verzichten müsse, unter Verurteilung des Beklagten^
dem Kläger den erlittenen Schaden, dessen Schätzung sich der Richter vorbehält, zu ersetzen, — -
Constantie in iudicio et loco consistoriali ecclesie Constanciensis solito et consueto» ubi ad iui«
reddendum pro tribunali presidere consuevimus, nobisque pro tunc inibi pro tribunali presidentibus, annca
1421 , . * 21, Septembris . . . presentibus tunc ibidem discretia lohanne Keller, ConradoWisßer
Leonhardo SchÖnbentZf dicte curie notariis atque scribis, testibus . . . vocatis pariter et rogatis^
StiftHarrhiv St fJttllen, Ä. D. 2. I> 10. — Pergament- Original mit offen bangendem Sigel und dem Notariatszeicbeoi
dea »Ulricus Sultzberg publicuB impenali auctoritate et curie ConstancienBis iuratus notarins*. — Kans(leiTermev|
auf dem Bug: ^SuUzberg, R(egi8trata) ü^j flor,*
Heinrich IV. 1419-1426. 30)
8050.
Bürgemneister und Rat zu Zürich verkünden dem Schuitheiss und Rat zu Luzern
einen Tag nach Schwiz auf 18. October wegen Beschwerden des Abtes von
St. Gallen gegen die Appenzeller.
14»]. g^eptenber 1t7.
Unser früntlich, willig dienst allzit voran. Sunder gftten frOnd und lieben Eidguossen, als üwer
wisheit wol ist wissent, von des spruchs wegen, so von üwem, andern ünsern Eidgnossen, euch
ansem betten, als die z& nachgerfirter sacfa gewiset sint worden, ist beschechen, geschriben und ver-
sigelt als zwQschent dem erwirdigen ünserm gnedigen herren dem apt von Sant Gallen, dem capittel
und sinero gotzhus daselbs und ouch dien von Appenzell — darinn aber der jetzgenant unser herr
der apt sich klagt und fürbringt und ouch vormalen zä der Kappelltanneu durch sin erbren hotten
für unser Eidgnossen hotten, ouch uff jetz für uns bracht hat und sich klagt, wie die von Appen-
zell dem Spruch nit nachgangen und im und sinem gotzhus darinn nicht genäg bescheche, nach dem
und aber daz billich were nach innhalt der spruchbriefen; da doch derselb unser herr der apt nit anders
beg^rte, dann bi dem sprach ze beliben und dem nachzegan, ob im möcht genAg beschechen, wiewol
daz ist, daz er fttrgibt, daz im und sinem gotzhus dannocht grossenklich abgang und mit dem sprach
hingetan sye — darinn er von allen ünsern Eidgnossen hilff und rat begert und anr&ft, mit den von
Appenzell ze schaffen, daz si dem sprach gen&g tAgen, siddemmal und die von Appenzell die
sint, die ünsern Eidgnossen gelopt und gesworn hand in allen sachen gehorsam ze sinde, und ouch
der sprach von allen den ünsern, als vor stat, ist 'beschechen: und nach gelegenheit und vergangner
sach, so syen wir bi enander gesessen und haben uns underredt, daz uns bedunkt üwer aller, unser
Eidgnossen, und ouch unser nutz und ere sin, zä den Sachen etwas ze tünde und ze gedenkent,
mit den von Appenzell ze reden und mit inen in etlich weg ze schaffende, bi dem egenanteu sprach
ze beliben, dem nachzegande und genAg ze tAnd etc. Haben darumb einen tag gesetzet und gemacht
gen Switz zA der kilchen, uff' sant Oallen abend nechstkünftig frA au dem tag daselbs an der her-
berg ze sinde. Den tag wir ouch den von Appenzell mit ünserm brief verschriben und ze wissen
getan haben; denselben tag wir üch ouch mit disem brief verkünden. Bitten wir üch flissklich, daz ir
fiwer erbera hotten mit gewalt uff die egenant zit zA dem tag schikend, des nit lassent, won wir den
tag andern ünsern Eidgnossen herzA gehaft ouch haben verkündet, und daz ir üwern hotten mit
gewalt enpfelchent, mit ander unser Eidgnossen und ünsern hotten mit den von Appenzell ze reden
die meinung, als vor stat; und ob si dem sprach nit nachgan meinden, das dann üwer botten üwer
raanbrief bi inen haben, das man die von Appenzell mane der eiden, so si uns allen gesworn hand,
daz si bi dem sprach beliben und dem genAg tAgent nach innhalt der spruchbriefen. Das bedunket
Ans, nach dem und sich die sachen verhandelt hand, unser aller nutz und ere sin, und wellent üch
darinn nit irren lassen und üwer erbern botten nach vorgenanten Worten zA dem egenanteu tag mit
gewalt schiken, als wir üch des wol getrüwen, won wir in gelicher wise den tag ünsern Eidgnossen
herzA gehaft verkündet und die sach geschriben haben als üch. Könden wir daz umb üch gedienen,
ir söltend 0ns willig vinden. Lieben fründ und Eidgnossen, tAnd so wol, habend herinn kein hinder-
nflsse; dann wir entsitzen, sölte der sach nit nachgangen und darzA anders getan werden dann bisher,
das das uns allen wurde kumber und schaden bringen. Geben an samstag vor sant Michels tag, anno etc.
CCCC® XXK Burgermeister und rat der statt Zürich.
Den f&rsicbtigen, wisen unBem besundem guten fründen und lieben Eidgnossen, dem schultheissen und dem
rat ze Lntzern.
StialaniiT IiBSn. — Papier-Original mit Sigelspuren. — Vgl. unten Nr. 8092.
302
Heinrich IV. 1419-1426.
Auf die Verhandlungen, die Abt Heinrich (IV.) über die Durchführung des Spruches der Eidgenossen
vom 6. Mai 1421 mit den Appenzellem seither ohne Erfolg geftlhrt hatte, darf wohl folgendes undatierte, offenbar
vom Abt an die Appenzeller gerichtete Schreiben bezogen werden:
UnBern früntlichen grüz vor. Ersamen und besunder lieben, als wir am nähsten unser botschaft, nämlichen
Hansen von Ainwile und unsem hofiEimman, zu üch getan haben und ir villicht wol indenk sind, was dieselb unter
bottschafl von unsern und unsers gotzhus wegen dozemal an Qch brachtint, daruff, als wir verstanden haben, uwir
begeren und mainung was, das wir üch in geschrift angeben söltint, was unser vordrang und ansprach war von unsers
gotzhus wegen, so wöltent ir das früntlichen fürnemen und< in uwim raten darüber sitzen und daruss reden und denn
das früntlichen an uwir gemaind bringen und uns daramb ain antwurt lassen ¥dssen : also lassen wir üch wissen, nach
dem, als wir den sprach verstaut und ir selber och wol verstau mugent und der sprach das luter inne h&t, so söUent
ir und alle uwir lantlüt den zehenden geben, wie und von was g&tern der vor kriegen geben ist. Nu sind ir mit uns
überkomen. Nun von des zehenden wegen in Appenzeller kilchöri das lassen wir also bestän; aber von der von
Tuffen und der von Trogen wegen, die in den zehenden zu SantLorentzen kilchen dienent und gehörent, so vil
inen denn gebfirt — derselb zehenden och unserm gotzhus zägehört, von deswegen das dieselb kilch unserm gotzhus
zAgefögt und an den tisch geben ist — , mainen wir, das sy uns den och schuldig sind ze richten, und was och anders-
wo zehenden sient, die unserm gotzhus zügehörent und uwir lantlüt schuldig sind, das uns die volgen söllent. Item
was och unser gotzhus aigne guter ald ussgend zinse hat, die söllent och unserm gotzhus volgen. Item alle erköffle
gut, ez sig von den von Roschach ze Herisow, von den von Ramswag umb die fry vogtie ze Obern-Ützwile
ald anders, söllent och unserm gotzhus volgen. Item was och unser gotzhus järzit hat, darumb wir erber kuntschafb
haben, sollen och uns und dem gotzhus volgen. Denn von der letzinen wegen mag uwir wishait wol verstan, wo die
ist entzwüsschent Santgallen und Appenzell, und ist das gar muglich, wenn ander lüt wissent das och. Dise
stuk schicken wir üch uff des kürtzste. Doch ob der sprach minder ald me inne hett, das sol uns und üch unvergriffen
sin und &ne schaden. Und bitten üch ernstlichen durch Gott und des rechten und uwim selenhails willen und och daz
wir ain sölichs umb üch gerne beschulden wellent, dem sprach in sölicher maß nachzevolgen und uns unser gotzhus
früntlich dobi lassen ze beliben und niht furo ze griffend, won wir och ungerne fdrer griffen ald suchen wölten, darzu
wir nit gelimpf hettint ald niht billich tätint. Und wo aber wir anders daran wärint, den billichen ald recht war, und
die Spruch unglich verstfindent, daramb wollen wir gerne fürkomen, wo das billichen ist und nach des sprachs inn-
halt. Und bitten fich ernstlichen, das nit in argem noch für übel uffzenemen, won wir allzit gerne tun wölten nach
glichen billichen dingen, das wolgetan war, und wir unser und och uwerathalb bi gelimpf bestan möchten. Und laut
uns hierumb uwir verschriben antwurt wissen, so schierest ir mugent etc.
StiftotrekiT St tellei, MchenrehiT B4. 1941, f. 29§. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8051. — 1431, October 1. WII. — Heinrich von Qundelfingen, Klosterberr des Gottes-
hauses St. Gallen, hat mit Abt Heinrich (IV.) Über sein Leibding von 200 Gulden jährlich Ab-
rechnung gehalten und quittiert den Abt und das Gotteshaus ^umb dasselb järlich libdinggelt von
allen vergangnen jaren und fronvasten vor datum dis briefs**, ausgenommen 105 Gulden rhein., die
ihm der Abt schuldig geblieben ist. — Wil, prima die Octobris, 1421.
StUtarthlY St diUei, Tr. T., Ir. I^^ — Papier -Original; der untere Rand (mit dem Sigel?) ist abgeschnitten. —
Vgl. oben Nr. 2773, 2842 und 2963.
305%. — 1431. Oetober 3. (St. Gallen). — Abt Heinrich (IV.) und der Convent des Gottes-
hauses St. Gallen geben Abt Ulrich (II.) und dem Convent des Gotteshauses St. Johann im Turtal
den K&ni Chftn von Nieder-Büren (Nidren-Bürren), einen Leibeigenen ihres Gotteshauses, in
Tausch gegen Heini Keller von Nieder-Büren, einen Leibeigenen des Gotteshauses St. Johann. —
Fry tag nach sant Michels tag, 1421.
Ktirtnrrhiv8t.tollei,B. B. IB. n. — Pergament-Original; die Sigel hangen eingenäht.
Heinrich IV. 1419-14^6. 30J{
8058. — 1421. October 6. — Ulrich Gnäpser, Bürger zu St. Gallen, richtet an Bürger-
meister und Bat zu St. Gallen ,von der mistat wegen, so Wezel Föly und ich laider begaingen
haind'f die Bitte, sie möchten mit Jöri Wildrich, der ihn der Ermordung seines Bruders beschuldigt
habe, reden: er wolle gern «mit im in ain recht treten, doch also daz er mir den todschlag hindainsetz,
und firid und glait hab zu dem rechten und darvon untz an min gewairsaimi; es si den, daz er mich
des mords wisti mit biderbann lütain, die dabi gewesen sind. Beschäch daz, so wölt ich liden, was
sich daz recht erkainti; war aber, daz er daz nüt usbrächt, als vorgeschriben ist, das er mir denn haft
war mit dem rechten und in dem rechten ze beliben, und recht zu im hab in al der m&s, als er zu
mir hat, wen er mich des wisti*. — Mentag nach sant Michels tag, im XXI. jar.
ttaüIRkiTStWkl, ülsiTei in IS. Jahrhuierta. — Papier-Original mit Sigel nnter Papierhalle, und zwar ni^elt
Ulrich Gnftpser «mit mins br&ders Estrich r insigel, gebresten des min*.
8054. — 1421. Octobor 8. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu StGallen
auf Bitte der Adelheid Brotbekkin von Nieder-BOren, der vom Gericht Ulrich Bingisser
und Hans Sägisser, beide Bürger zu St. Gallen, als Vogt und «Wiser' beigegeben sind und als
deren Ffirsprech Hans von Andwil (Ainwil) auftritt, deren ehelichem Sohn Uli Brotbekk gewisse
GbUeshauslehen, welche bisher die Frau inne hatte, nämlich ,den zehenden usser dem g&tli ze Nidren-
Rätenberg, daz an Sant-Gallen-Gapell gehört, und den zehenden ze Obren-Rätenberg;
item ain wis undir der halden entzwüsschent des Gö sslers und Rikkerswilers g&tern und ainen
akker an derselben wis gelegen; item ain wis genant Brunnenwis, öch daby gelegen; item ainen
akker genant die Schib, an derselben Brunnenwis gelegen; item ainen akker ob dem kämm, stösst
an die Schib; item ain(en) akker uff den Bfllen; item ain akkerli zer Aichen; item ain akkerli in
MQlitobel, öch ze Ratenberg gelegen. — Santgallen, mittwüchen vor sant Dionisien tag, 1421.
StiflMRhiT StdiUei« NehenrddT N. 1941, f. Ml — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Mi^ Jnngherr* Hans von Andwil, die Frau nnd als Vogt Ulrich Bingisser.
8055. — 1421. Oetober 20. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen gibt auf die Bitte des
Konrad Mangold von Constanz hinsichtlich der Vogtei «zer Herreu hof* im Turgau gelegen,
welche jener vom Gotteshaus zu Lehen hat, seine Einwilligung zu einer „Ordnung*, wonach Konrad
Mangold vor Zeiten seinem Oheim , Caspar zemTor", sesshaft zu Frauenfeld, all sein liegendes
und fahrendes, «aigen und leben, vor des ammans gericht" zu Constanz vermacht hat, für den Fall,
dass er selbst vor dem Oheim stürbe, ohne eheliche Kinder zu hinterlassen, jedoch dem Konrad Man-
gold ,an sinem widerrfiffen der obgenanten Ordnung unschädlich*. — Mentag nach sant Gallen tag, 1421.
MftHTddf 8t€ilkl,Bi(ierlRkiTB(Lml,f.S77^ - Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
805tt« — 1421. Oetober 22. St. Gallen. — Bruder Nikiaus Messrer, Conventual des Gottes-
hauses zu St. Peter im Schwarzwald, quittiert den Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen für
8 ff /^ C. W., die Abt Heinrich von Gundelfingen auf seinen Nachfolger angewiesen hatte.
Bruder Nikiaus weist den Landschreiber zu Wil Wernher Zehender, dem er den Schuldbrief über-
geben hat, an, denselben dem Abt auszuhändigen. — Santgallen, mittwuch nach sant Gallen tag, 1421.
Sliftanilh St Ukl, Ubr. XIII, FlK. 4. - Papier-Original; das Sigel ist fast ganz abgefallen.
304
THurirh TV, 1419— 142ß.
8057. — 1431. Oktober 2L StJiftlleiu — Abt Htinrich dV-) belehnt im Hof zu StGanenj
auf die Bitte Ulrich Änd erlins des Schinids, Blirgers zu St. Gallen, den Üü ßiotmaDn, Bürgerj
zu BischofzelU inü dein Zelinfren zn N ied e r- A rnegg (Nidren-Arnaiig) von allen ^ort gelegenen]
Gütern, einem Gotteshauslehen, das Ulrich Anderlin an Uli Kietmann um 143 t^ -3} C, M. verka
hat. — Sanfcgallen, aller haiigen abend, 142L
8tin«irflih' Ht* Uaürn, R, R, 5, 6. 1 — P e r g a m e d t - 0 r i g i n a 1, Es nigt^ln der Alit und fiir Clrich Anderlin K n n i
Zilrcher, Borger zu St, Gallen; die Sigel hangen eingeoäht ■
a058. -- 1421. Noremlier 1. St,Oallen, — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen nimmt
auf die Bitte des R ü d o 1 f H e r m a n n , Aminanns zu B e r n a n g im R h e i ti t a I , von diesem und Hans
Metzger von Bernang ^das hus, hofstatt und hofraiti ze Bemang im dorff gelegen, genant Gruseg
— stosst ainhalb an daz göt genant die Schür und anderthalb an die lantstrass* — , ein Gotteshaui
leben, das bisher Fi de Metzger in, Hans Metzgers Ehefrau innegehabt hat, auf und belehnt damit
deren ehelichen Sohn Hans Nesler, dem sie das Lehen um 16 ff ^ C.W. verkauft und mit Zu-
stimmung ihres Mannen vor dem Gericht zu Bernang mit llans Keller von Bernang als Vogt, Hans
Müller als ,Wiser* und Hans Am mal als Fürsprech „recht und redlich nutz an uns (den Abt) .
nach des hofs ze Bei^ang rechten, sltten und gewonhait* gefertigt hat mit der Bitte, dass der Amman
es ^von iren wegen an unser band nf bringen und ufFgeben wölti**. — S an tg allen, an aller hailgei
tag. 1421.
SütlÜMlttlii %t (filkn, Borhrrarrhiv M* 1M1, t Ut, — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Ei sigeln der
Abt, der Amnmnn ^von gerichtf wogen*, nntpr dessen Sigel Hans Metzger und Hf*ine Khefrntj »ich verbinden, und Harn
Keller.
3069. — 1421. NoTeniber <J. (I>ldkir<*h4 — Bruder Heinrich Lütfrid, .comuiendur d
huaes ze Veitkirch sant Johans ordens des hailigen spitals von Jh ernsale m ^'^ und Lienha
Stökkli, Bürger von Feldkirch, von Rudolf Maier (Mayger) von AUstätten zu Zeugen angerufen
„wider den frommen vesten Eberharten von R. amswag, das er undCAntz von Dietegen von
Grünenstain und die zö in gewandt sind mit dem ogenamten Rauischwag schlecht sigen worden von
der acht pfund pfennig wegen, die da hergelangot waren t von dem win, den sy wilent Ramach wagei
genomen und pfendt hatten*, erklären, dass sie sich dieser Verständigung erinnern und bei ihr zngegei
gewesen seien. — Sant Lienharts tag, 1421.
SlAdttrtliJr St.tiil]«n, Tr. T, llr 1*"^, I. — Papier- Original mit Reiten beider SigeL
3060, — 1421. November 26, St.Öallcn. - Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St. Gallen
auf die Bitte des Ullrich Anderlin, Bürgers zu St. Gallen, dessen Teil des Berges, — ,der do
stöast an daz gut genant die Egg und an Ulis Sitzen gut und an Cfinrats ab der Hüb und an
Linsenb&ler göter — , item sin 1ms ze Santgallen an Schmidgassen — zwüsschent Hansen
a m B Ä 1 und R ü d o 1 f f M a i g e r s h Usern gelegen — , it^m den garten in F r o n g a r t e n — stosst an
Cüni Huntwjlers und Elsen, ainer swöster, garten** -- Gotteshaush^hen, mit denen bisher Ulrich
Anderlin belehnt war, dem Heinrich Merzz, Bürger zu St. Gallen, in Tragers Weise zu Händen
.Othraars, Magdalenen und Ursulleu*, der ehelichen Kinder Ülnch Änderlins, die ihm voi
Kathrin Bopphartin, seiner Ehefrau selig, geboren sind. — Sant Cftnrats tag, 1421.
StiftÄrfMY SiöallPll, BDtfcerarfhiv Bd. 1941, f. m. - Entwurf von der Hand dea äbtincb^n Schreibers. ^ Es sigpln d«
Abt nnd U\t Ulrich Anderlin Blasiu» Bregentzer, BürgermeiBter %u 8t. Gallen.
i
it
l-
9
I
306 Heinrich IV. 1419— U26.
darauf 1 Malter Haber und 10 Seh. Pfg. Zins geschlagen hat, gegenüber Konrad Hinderofen die entsprechende
Verpflichtung. — Sant Latscien tag, 1421.
8tlft«n)UT8t.teUei,T. T.t.1. t. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
8065. — 142L Deeember 22. (Arbon.) — Ulrich und Konrad Paier und der Rat zu
Arbon geben dem Bürgermeister und Rat zu St. Gallen Kenntnis von einer Klage, die Hans
Ammann, Bürger zu Arbon, bei ihnen vorgebracht hat gegen die St.Oaller Uli Wildrich, Haini
Stüdli und jung Bingesser (Pingesser), dass diese «im in sin hus geloffen und im sin hus uff-
gestossen habint und sich da gar unbeschaidenlich geworben und getan habint". Da nun jene, in der
Meinung, sie kämen in guter Freundschaft nach Arbon, von den Torhütern ,gar früntlich* ein- und
ausgelassen worden seien gemäss der hinsichtlich der St. Galler erteilten Anweisung, bitten die Brüder
Paier und der Rat die St. Qaller, die Ihren anzuhalten, ^daz uns die yersmächt und frevel benomen
werd". — Mentag post Thome, 1421.
8taitai%kh8t(laUei,Tr. T, Rr. 26, 2. — Papier-Original mit Sigelspur.
8066. — 1431 (?). Deeember 33, Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt auf
die Bitte des Jäkli Wirt von Rickenbach und seiner Ehefrau Elsbeth den Hans Kftnzli (Cfintzli)
von Rickenbach in Trägers Weise zu Händen des Baues und Lichtes der Kirche zu Rickenbach mit
einem Juchart akkers gelegen bi der linden zu dem Bild ze Rikkenbach — stosst ainhalb an dez
Nüfers akker, der ze siner h&b gehört — ", einem Gotteshauslehen, das die Eheleute um A S ^ C.W.
an den Bau und das Licht der Kirche verkauft haben. — Wil, zinstag vor dem ingenden jare, 1422.
StiftttRUf 8t QlUei, J. & A. 4. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
8067. — 1421. Deeember 27. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen bezeugt, nach-
dem Heini von Laupen (L5pan), Hofammann zu Wil, kürzlich gestorben, habe dessen Sohn Hans
von Laupen für seine Mutter Brida von Laupen, sich selbst und seinen Bruder Küni von Laupen
mit dem Abt unter heutigem Datum von seines Vaters wegen abgerechnet ,von allem dem, so derselb
sin vatter sälig nach der rechnung, so er uns geben hat uff den andren tag des Brachotz, der nechst
vor datum dis briefs vergangen ist'\ ald si nach sinem tod ingenomen und ussgeben hant", und sie
hätten gegenseitig, was sie einander schuldeten, abgetragen, weshalb er die Hinterlassenen ^quijd, ledig
und los' spricht, es sei denn, dass noch nachträglich sich etwas finde, was Heini von Laupen oder
seine Erben eingenommen hätten, oder dass Forderungen an das Gotteshaus gestellt würden, die bei
der Abrechnung als abgetragen bezeichnet worden seien. — Sampstag nach dem ingenden jare, 1422.
«) Vfl. obMi Nr. S031.
Stiftnrekif 8t SlUei, Biekenrehif Bd. 1141, f. 427. — ^ Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
Wir schliessen hieran zwei andatierte, inhaltlich mit der obigen Erkl&rung in engem Zusammenhang stehende
Eintragungen im gleichen Bande:
(a) (141^1. Deeember ]^7. ^¥11?) Abt Heinrieh (IV.) von St. Gallen verpföndet der ehrsamen Frau
Brida, der ehelichen Witwe seines Hofammanns zu Wil, Heini von Laupen selig, und ihren Erben für eine Schuld
von 10 B Pfg. C. W., die er ,ze disen ziten alsebat niht ze bezalen** hat, des Gotteshauses eignen Garten zu Wil,
,u8serthalb dem stattgraben ze Wil vor dem Nidren Tor an dem füssweg, als man gen Swartzenbach usshin
gat, gelegen **, mit allen Rechten und Zugehörden, „als der in unsers gotzhus grossen bot zc Wil gehörit und als
denselben garten herr HansSchmid sälige in lipdings wis ze end siner wil innegehebt und genossen hat', bis auf
Wiederlösung, die jederzeit gestattet sein und „ze mittem Mertzen ald davor* erfolgen soll.
Stiftarthiv St. Ctellei, Bficherirfhiv N. 1141, f. 42$. — Eintragung von der Hand des ftbtischen Schreibers.
Heinrich IV. 1419-U26. 397
(%) (14S1« Hec^Hiber S7. Urilf) — Petermann Brandis, genannt von Brumberg, Hofammann
ZQ Wil, erklftrt, er schulde von wogen seines Herren Abt Heinrichs (IV.) von St. Gallen der Frau Brida, der
ehelichen Witwe Heinis von Laupen selig, 9 flf 6 Seh. Pfg. C. W., die er ,uff die alte vassnaht von nü der nechsten
übir ain j&r ftn allen fÜnug und widerred ftlr allermenglichs verhefften, entweren und verbieten ze Wil in der statt
Qisriehten und beialent* solle. Täte er das nicht, so hätten die Frau oder ihre Erben oder Vertreter volle Gewalt, ihn
und seine Erben dämm an all seinem Gut anzugreifen, bis die Geldschuld und aller nach Ablauf der Frist etwa er-
ittene Schaden getilgt seL
8ttll«RkivSt.Qdkl,BldMflI!iif RMlytlil''. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
Zwei weitere undatierte Eintragungen im gleichen Bande des Stiftsarchivs haben Bezug auf den Verkauf des
Hoiei lu Meisterhausen und des halben Hofes zu Mos, ,bi Wntzenwille gelegen', durch die Brüder K 0 n r a d
und Hans Ton Laupen, Bürger zu Wil, deren Vater Heini von Laupen selig, weiland Hofammann des Gottes-
hauses zu Wil, und deren Mutter Brid selig diese Höfe vom Gotteshaus auf Rückkauf inne hatten.
(c) In der ersten gibt Abt Heinrich (IV.) von S t. G a 1 1 e n mit Rücksicht auf die treuen Dienste sein
einstigen HoÜAmmanns dessen Söhnen seine Einwilligung zum Verkauf dieser beiden Höfe an Ulrich Schnetzer,
Bürger za Wil, um die Summe von 70 flf Pfg. C. W. und eine besondere Entschädigung von 8 flf Pfg. C. W. für das
»gezimber, so uff dem hof ze Maistershusen st&t*, unter Vorbehalt des Rückkaufs diirch das Gotteshaus. — Wil.
(d) In der zweiten stellt der Käufer dem Abte einen Revers aus, dass diesem jederzeit der Rückkauf des Hofes
zu Meisterhansen und des halben Hofes zu Mos ,bi Wutzcnwile gelegen, der dem gotzhus ze Sant Gallen zugehört und
der andre halb tail dem gotzhus zeTennikon zugehört", gestattet sein und dabei das ^gezimber** auf dem Hofe zu
Meisterhausen, das er um 8 AT Pfg. erkauft habe, nach Schätzung ehrbarer Leute entschädigt werden solle. — Wil.
StifbvekiT StteUei, Nckeraitkh U. mi, t 441 Ud 441^ — Entwürfe von der Hand des äbtischen Schreibers.
8068. — 1431. Deeember 88. Wli. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu
Wil den Heini Stolz von Linggenwil mit zwei Ackern ^gelegen zeWaldi zwüsschent Liuggen-
wile und der Hftb — stosst der aine an wald daz Holtzli, und der ander stosst an Vorsten egerd* — ,
Gotteshauslehen, die Heini Stolz von seiner Mutter ^Hetzen Murerin' ererbt hat. — Wil, sunnen-
tag nach dem ingenden jare, 1422.
SttltavckiT St.QdlM, BMenrcUf R 1141, t 411 — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8069« — 1421. Lichtensteig. — Vor Ammann Rudolf Wingarter, der im Namen des
€h«fen Friedrich (YH.) von Toggonburg in Lichtensteig zu Gericht sitzt ,in aller wis und
mbs, als ob ich seMagelsperg ze gericht gesessen war', fertigt Heinz Ritter, Bürger zu Lichten-
steig, dem Eonrad Güster von St. Peterzeil und R&di Peter .usserm Wald', den Eirchen-
meiem des Gotteshauses zu St. Feterzell, zu Händen der Kerzen des hl. Kreuzes des Gotteshauses einen
jahrlichen Zins von 14 Jf ^ CM. aus einer Wiese zu HUniswil, genannt die ,Husswendi —
stosset ainent.an den Swindelbach und andrent an des R&tzen gut' — , der Heinz Ritters Pfand
«von den Rfltzen* für 14 ff G. M. gewesen ist und den er um diese Summe an die Kirchenmeier ver-
kauft hat. Darauf erklart sich ^der alt R&di R&tz uss der Rüti' in seinem und seiner Kinder Namen
mit dem Verkauf einverstanden und gibt die Eigenschaft des genannten Zinses an die Kerzen des Gottes-
hauses auf. — Liehtistaig, 1421, an . • .
rltQdlMyf.f.t.CI. I. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
8070. — 1429. Januar 8. WU. - Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil
auf die Bitte des Kflni Welschart, Bürgers zu Wil, den R&di Schnetzer (Snetzer) von Turstuden
(Dnisiudel), genannt Spatz, mit einem Gut zu Turstuden, genannt des Bäbingers Gut, mit Haus,
808
Heinrich IV. 1419-1426,
Hofstatt, Hofraite» Äckern, Wiesen, Holz, Fdd und sonstiger Zugehörde, einem Gotteshauslehen, da
Küni Welschart an Rödi Schnetzer um 40 U ^ C W. verkauft hat — Wil, sabbato post circum-
cisionis, 1422. .
Stift«irc4JT !it. (alkn, ttßflierArrliiv 64. IfMl t i\t^\ — Emtragung ron der Hand de» äbti»chen Schreibers. — Es sigeln
der Abt und für den Verkäufer Rudolf von SteinachT i^chnltheiaa äu Wil,
3071- — 1422. Januar 3. (Kempten.) — Johannes Thi liger, jetzt Schulmeister zu
Kempten, richtet an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen die Bitte^ etliche Btirger ihrer Stadt, die
ihm ,noch ain tail .schuldig sigint i?on iren kmden, die zö mir in die schiele giingen sind", anzuhalten,
dass sie ihn ausrichten, ,wan es doch nit anders denn lidlon ist, also das ich sie mit fremden gerichten
icht umbtryben dürffe, das ich doch ungerne wider iwer wishait thfin wölti*. — Sabbato proximo an
epiphaniam Domini, 1422,
SiLMittliuig d«« JtbtorkkD VereiDS St. MkEi. — Papier-Üriginal mit Sigel unter PapierbüUe.
chten
ant€H
3072. — 1433. Januar 5. WIL - Abt Heinrich (IV.) von SL Gallen gibt .allen zehenden
in Rütschnians Lederger wen garten vor dem Nidertor ze Wil — zwilscheot dem Hüselweg
yndConradsKuppferschmids und Conrad C o 1 e r s garten und dem fftßstig, der in die 0 w gat,
gelegen* — , bisher Eigentum des Gotteshauses, dem genannten Rütschman Ledergervv, Bürger zu Wil,
in Tausch „umb allen zehendeu uff desselben R5Lschmans akker, des bi zwain jucharten ist und gelegen
ist in der zeig gegen R i k k e n b a c h — underthalb Hansen K o r h e r r e n akker und anwandet 6cli^
an Hansen Korherren und Uli Siehers kind akker — , derselb zehend untzher wider in denselbedfl
akker gegangen ist und demselben Rütschman Ledergerwen zftgehört hat*. ~ In der obgenanten nnsers
gotzhus statt ze Wil, am nientag vor dem zwölfften tag zö den wihenitehten, 1422. h
StinMrcfaif SL fllUen, Böfknirchh M, MU f- 331 — Eintragung von der Hand des äbtiechen Schreibers. Dazu aui Scblust"
nocb die Notiz: „Äinen »Öüchen wechselbrief hat Eian widerumb von Rütschman Ledergerwen, mit linem insigel ver-
aigelt, und ligt der hinder ^em kndBchriber ze Wil*. ^m
3073. — 1423. Januar 5. St. Oallen. — Hans Högger, sesshaft zu Sturze negg, Bürger
zu St.Gallen, dem Frau Gutta (GÄt) Landio, Bürgerin zu St. Gallen, die Witwe Hermana Seh ir-
mers selig, ,in min stalle gestellet hat ze rehter gemainde sehs rinder, zwai ross, ain viihig fülchen,
drü füll, fier könen, zwai fernrigi kelber und zwai hürigi* und der ihr mit seinem Anteil 52 ft Ib^jiß ^
geliehenen Geldes igelten*, hiefür das gemeinsame Vieh ganz unterhalten und der Frau oder ihren Erben
willig Teilung gestatten und die Schuld bezahlen soll in der Weise und zu den Zeiten, w^e es unter
St. Galler Bürgern Brauch ist, setzt der Frau und ihren Erben vor Abt Hei nricli (IV.) von St, Gallen
seinen Anteil und seine Rechte an dem Hof zu Stur/enegg genannt ^das Vorder Sturtzenegg" zum
Pfände ein, und zwar soll diesen Rechten der Gutta Landin und ihrer Erben kein Eintrag geschehen,
wenn Hans Högger oder seine Erben ihr Bürgerrecht zu St. Gallen aufgeben und anderswo Burger- oder
Landrecht annehmen; auch soll dieser Brief, falls die Frau oder ihre Erben dem Hans Högger oder
seinen Erben .iht me ald fürbas ze gemainde zästaltint ald fürbasser iht lihint*, in allen Stücken in
Kraft bleiben. Bei der Vereinbarung sind Hermann und Hans, die ehelichen Söhne Harn» Hoggera
zugegen gewesen. — Sant Gallen, an dem zwelfflen abent in den wihenähten, 1422.
Eftadtiutlili St. Garif«« SpiUlarcMv, nn registrierte Urlmle. — Pergament-OriginaL £» sigelt fdr Hans Högger und
seine beiden Söhne anf ihre Bitte Hans von Goasau. Hofammann ssu St. Gallen.
310
Heinrich IV. 1419-1426.
I
3078. — 1432. Januar 24, — Haeman von Oft.ringen zeigt dem Biirgerme ister und Kfli
zu St. Gallen an, er sei entsprechend seinem eigenen von ihnen jetzt angenommenen Vorschlag damit
einverstanden, »von der zösprOch wegen, so ich meinen zft üch ze haben", dem Hans Konrad von
Bodman ^zö einem glichen züsatzz* die Entscheidung zu übertragen; sie möchten, wie er selbst getan,
diesen unverzüglich darum ersuchen, damit die Sache zu einem Ende komme. — Samstag nach Angnetis,
1422.
8taHlJirf h'uf Sl. M\m, Tr* Xll, Mr, 2ft, 2. — P ä p i e r - 0 r i g i n a 1 mit SigeUpuren»
t4>S3fi. Feliruar 4, — Hajs Konrad von Bodman (Bödmen) bittet B ärger n3ci»ter nnd Rat zu St. Gallen,
die ihm wegen H an maus von Oft ringen geschrieben haben^ ihn äu enUchnldigen; ^tlann ich hab verlobt, jement«
gemain man ae ain^ ich müss es denn von aidez wegen dun. Dsirumb ao habentz von mir nit in argum(!), dann wie*
wol das wüx, daa ich es nit kund, und ir es wol verbessretiii, aölt ich ts denn diin, so wellt i<^h gern dun, da& (ich
friintlicb, lieb und dienst w&r*. — Mitwocben nach Önaer FrÖwen dag der liechtmisy, 1422. ^^t
SUdtarcJiif StJiallfi, f r IXI, Ir 2«, I. — Papier -Original mit Sigelre«ten. — Vgl. oben Nr. 3035 und unten 1424.
Hai 13.
3079- — 1422, JaTitiar 25. — Vor Michel Huntpiss, Bürger ui Ravensburg, dar im
Namen des HansSchindelli, Stadtaramanns zu Ravensburg, zu Gericht sitzt, klagen der Spitalmeister
und die Spitalpfleger zu Lindau mit ihrem Fürsprech JosHnntpiss von des Spitals wegen gegen
Margaret die Sürgin: diese habe ^wyger gemacht ze Mowyler, damit sy dem spital das sin
ertrenkt hett, weg und tratt, die sy daruf und darüber haben sölten, und hett in ouch ir aigen veld
und holz ertrenkfc, das zu den zwain gtten gehorti ze Enge rhartswy 1er, das die Marken buwent,
und ze Tägriscli wy ler, das Häffelli buwt; getrüwoten sy, die Sürgin aölt das truken legen oder
in aber bekeren**. Die Beklagte stellt durch ihren Fürsprech Bürgermeister Han.s Züricher alle
Schuld in Abrede; denn sie habe die Weiher auf ihrem Eigentum angelegt, das sie unangesprocheafl
länger inne gehabt habe, „denn aigens, lehens oder lands recht war". Auf den Einwand der Pfleger,
yjSy getrüwotin nit, das die Siirgin als bloss mit der gewerr dafür stan sölt, wan sy ir vormals darunib
ouch zugesprochen hetten", erklärt sich die Frau bereit, sie wolle „tag uf das gut laussen machen und
da laussen besehen, ob sy dem epital ichtzit ertrenkt hett". Der Kat von Ravensburg urteilt, ^von dej>
wegs noch von tratt wegen* solle die Sürgin nicht gebunden sein, und über die Klage, dass sie Eigen*
gut des Spitals „ertrenkt** habe, solle an Ort und Stelle Kundschaft aufgenommen werden. Bierauf
verlangen die Pfleger, dass nunmehr der Hof, auf dem die Frau die Weiher gemacht habe, kein Tratt
mehr auf des Spitals Gut haben »olle, wogegen sie meint, ihr Hof solle die gleichen Rechte wie bisher
zu dem Gut des Spitals haben. Der Rat entscheidet, dass entweder „der Sürgin niaiger by geachworem
aid nit tne vichs uf sineni gut haben sol ze summern, denn er och uf dem gut ge wintern niug, oder
aber das des spitals gut sovil velds usgeschlagen werd, das der Sürgin maier dehain tratt daruf hob,
sovil als uf der Sürgin gut im tratt ertrenkt ist: da mag die Sürgin ufnemen, weders sy wil". — Sani
Pauls tag als er hekert ward, 1422.
Stirimrhh Sl-^llen, T. 1 !. L t (ClanJA I, (^a 21). — Pergament-Original; daa 8tge1 hängt eingenäht fl
3080. — 1422. Jantiar 37. — Hermann von der Hohen-Landenberg quittiert den
Rudolf von Steinach, Schultheissen zu Wil, für 100 Ooldgulden rhein., die ihm vom Schul theiasen
im Namen Abt Heinrichs (IV.) von St. Qallen ausbezahlt worden sind als Abschlagszahlung an
die 200 Gulden Zins, welche das Gotteshaus St Gallen ihm auf den letzten St. Hilarientag zu entrichten,
gehabt hätte. — Zinstag vor unser lieben Frowen tag ze der liechtmizz, 1422.
StiÜJttirfhh !it. UalleM, Kalr. Ml, Fiw. 4. — Pergament-Original mit aofgedrücktein SigeU
Heinrich IV. 1419-1486. 3]]
14SS» April 18« Sin»* — Hermann von der Hohen- Landen berg quittiert den Radolf von Steinach
lu Händen Abt Heinrichs (IV.) für den Rest von 100 Gnlden. — Elggö nf miner vestin, samstag in der oster-
wochen, 1422.
MlbiRkIv St Wkly Mbr. Ully Hmc. 4. — Papier-Original mit vom aufgedrücktem, stark beschädigtem Sigel.
8081. — 14S2. Janaar 28. St^allen. — Vor Abt Heinrich (IV.) nehmen im Hof zu
St. Gallen Ulrich Rützschmer, Bürger zu St. Qallen, und seine Ehefrau Anna Wettachin,
leistere mit Ulrich Ffirer, BOrgermeister zu St. Gallen, als Vogt und Konrad Hör als ^Wiser*,
beide mit Hans von Andwil (Ainwil) als Fürsprech, einander zu , rechten gemaindem* an über ^ain
hus, hofstatt und garten daran untz an daz tüU, gelegen biSantMangen an der Hindergassen
— stosst ainhalb an Wälti Haiders hus, andrenthalb an Wälti Vögelis hus — ; item daz gfit
uff den Grftban — stosst an Hansen Hdptlis gut und an Cristan Gschwendis gut, daz
Stillenfritags waz, und an Wältin Schniders gr&b' — , Lehen, die Ulrich RUtzschmer vom
Gotteshaus inne hat, sowie über alle Gotteshauslehen, welche die beiden künftig an sich brächten, und
über all ihr jetziges und künftiges fahrendes Gut, mit der Bestimmung, dass ihre ehelichen Kinder
Oretli und Else und ^waz kind sü hernach bie enander gewinnent, ez sigint tochter ald knaben^,
an der Gemeinschaft teilhaben sollen. — Santgallen, mittwuchen vor unser lieben Frowen tag ze
der liechtmess, 1422.
ItiftHlddT ttteUei, BMMniflUf Bd. IMI, L 421. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. - Es sigeln der
Abt, Ühich F&rer und f&r die Ehegatten Hans von Andwil.
808S« — 14i33. Januar 29. — Graf Hugo von Werdenberg, Herr zu Heiligenberg, ersucht
Bürgermeister und Rat zu St. Gallen, sie möchten ihren Bürger Heinz Warman, der von einem der
armen Leute des Grafen ein Pferd um 4 ff /^ weniger 2ß ^df gekauft, aber die auf vergangene Weih-
nachten fällige Summe noch nicht bezahlt habe, zur Ausrichtung des Hauptgutes und Schadens anhalten;
denn die Behauptung Warmans, dass der Graf ilim mehr schulde, sei nicht richtig. — Domstag vor
liechtmiss, 1422.
SMtinUv8iWlll,Tr. T.,ir.2l,l. — Papier-Original mit Sigel unter PapierhOUe.
S08S. — 1422. Februar 2. 8t. Gallen. — Abt Heinrich (IV«) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf die Bitte des Heini Wagner von Waldkirch, Bürgers zu St. Gallen, dessen Tochtermann Hans
Jäger yuach hofgflts rechten' mit Haus, Hofstatt, Hofraite und Garten daran, zu Waldkirch im Dorf
bei Hans Zwikkers Haus gelegen, einem Hofgat des Kelnhofs zu Waldkirch, das bisher Heini
Wagner von dem Gotteshaus St. Gallen als Lehen innegehabt und jetzt an Hans Jäger um 18 ff /^
C. W. verkauft hat — In die purificacionis, J 422.
ttUlanUT 8t MI«, BMenrcUT R mi, f. 41P. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8084. — 1422. Februar 2. StGallen. — Heini Girtanner, Bürger zu St Gallen, gibt
mit Einwilligung Abt Heinrichs (IV.) für sein und seiner Vorfahren Seelenheil an den Bau des
Mflnsters zu St. Gallen einen jährlichen Zins, den er bisher vom Gotteshaus zu Lehen hatte, nämlich
»iwen Schilling pfenning järlichs geltz ab und uss dem holtz ze Tablat ob minem hus gelegen in
der Waid, dasselb holtz jetz der Ringli hat — und ainhalb stosst an min, Haini Girtanners, waid und
ukdrenihalb an Ramspergs holtz — ; item iij >^ /^ järlichs geltz ab und uss des Kloggen akker
g«nant der Bfiler — stosst ainhalb an daz AigebAch und zer andren siten an dez Knaben akker
312
Heinrich IV, 1419'-'T42ß.
nn derHi^b und zer dritten siten an min, Hami Girtanner«, Staig" — , sodass künftig diese Zinsen
an den Baumeister des Gotteshauses xu SL Gallen zu Händen des Baues zu entrichten sind. — Sant-
gallen, ipso die purificacionis beate Virginis, 1422. M
mtbaubU Sltiall^B» RBrliPraiTliil M. Ifl41, l W\ — Entwurf von tler Uand d^^ ubtiachen Schreibers. — Ea »igeln Ulrich
Fürer, Biir^ernifiistt^r zu St. Oallefi, für Heini UirtÄnner nn*! cler Abt.
8085, — 1423. Februar 5. ^ Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen gibt dvm Heinrich
Vogt von Summeran, sesshaft zu Frassberg (Brachsperg), die Greta von Riet» Konrad Qnäp-
lers Ehefrau, eine Leibeigene des Gotteshauses St^GaUen, in Tausch gegen Ursula Gnäplerin, die
Ehefrau Hans von Riets, eine Leibeigene Heinrich Vogts, nnd zwar soll letztere ,uns und unserm
gotzhus zu der vesti zer N u w en- Ra ve nsp urg hinnabin zügebören mit ir lib und gftt und aller ir
zfigehordi und uns dienstbar sin als ander unsers gotzhos llite, die zfl der Nuweu-Ravenspurg gehören*
— Sant Agtben tag der liailigen jungfrowen, 1422.
SÜftsarfhiv StWalkn. Wliflifnirfbiv M. \M\^ t |S5*^ — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
unter dem gleichen Datum stellt Heinrich Vogt dem Abt einen Gegenbrief aus (darin ^Gretan ron Riet. CunrAt
Gnepplers elichc husfrow, die dem obgenanten gotilma ze Santgallen und zu der veati zer Nuwen-Ravenqjurg zügchorti*).
Staathaitliii IQrlrh, Abtmrrlih Ht. liatkn. — Pergament- Original mit otfen hangendem SigeL — Entwurf der üi
künde von der Hand des äbtiachen Schreibers im SÜft«aitliiv St. Caüen, BitljemrfhiV Bd. 1041, f. 155^
I
I
1
3086. — 1423. Fehrnar 10, St.G«!leiu — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des Bertschi Mai er (Maiger) genannt Bertschi mit der Zwilchen, Bürgers zu SL Gallen,
zn Händen von dessen Stiefsohn HünslI Herr dem Ulrich Herr von Uzwil als »anerbornem"
und dem Ulrich Särri, Bürger zu SL Gallen, als „zögegebnem" Vogte Hänsli Herrs gewisse Gotte$->fl
hauslehen, die Bertschi Maier seinem Stiefsohn für eine Schuld von 130 /T d) C, M. mit eigenen Gütern
zum Pfand eingesetzt hat, in ,,pfands wis . . ., als vil daz die obgenanten gftter, die von unserm gotzhus
ze lehen darrÄrent, anträft, Bertschi Maier hat als Pfand eingesetzt: ,,dez ersten sinen zehenden ze
Zukkenriet, darab aber järlichen giengent viij malter baider konis Zeller raess Ülin Giger und
C ö n i n B ö g i n ze S c h o n e n b e r g : item si nen zebenden ze N i d r e n - B ü r r e ii ; item des W e 1 1 e r s
schüposs ze Nidren-Bürren, gilt vij mut baider körn Zeller rness und xß ^ C. W.; item ij malter vesan
Zeller niess und J£ ß ^ usser Ulis Haiders gtii^, alles Gottesbausleben, „und darzfl daz götli ufffl
der Rüti, daz derBüchelman buwt, gilt viiij viertel kernen, daz aigen war, und vj viertel kernen
geltz ussgendz guts usser dem gÄtli, daz Uli Lochnower buwt, war ouch aigen", mit der Berechti-
gung für den Pfandinhaber, wenn ihm auf sein Verlangen die Schuld nicht ausgerichtet werden sollte,
diese Güter anzugreifen und sich daraus für die Schuld und allfalligen Schaden bezahlt zu machen;
ergäbe sich dabei eine Einbusse, so hatten Bertschi Maier und seine Erben dafür einzustehen, während
ein Mehrerlös ihnen zugestellt werden müsste. — Zinstag nach sant Agthen tag, 1422.
StiftWfkiv SLÜliillen, ßürltftirrlilv U, Itll, f. m. - Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. f
3087- - U22. Ff^liruar 12. St.OaHen. — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen verleiht
auf Bitte des H a n s Q ü t e u s c h a n t z von R o r s c h a c h dem E g 1 i Fisch, Bürger zu St. Gallen, in
Trägers Weise zu Händen der geistlichen Frauen der Priorin (^priolin*) und des Con?ents des SLKa-
tharinen-Klostet^t vor der Stadt St. Gallen einen jiihrlicben Zins von „zwai malter vesan gftts ungevar-
lichs korns, daz ze gebend und ze neuiend sig Santgaller messes*, aus dem Cint genannt ^Obern-
Hüttimos, gelegen ze Roschach — stosst ainhalb an Hohenriet, andrentbalb an Rosebacher gemaind
I
Heiaricb IV. U19-U28.
318
I
I
P
genami daz Wanna, zor driiten siten an daz Mültobel und zer vierden siten an die zeig genamt
Fronberg — , einem Gotleshansleben, das Hans Götenschantz inne hat und aus dessen Einkünften
er den geistliclaen Frauen den genannten Zins um 19 U ^ CM. zu kaufen gegeben hat. — Sant-
gallen, mittwöch vor sant Valentins tag, 1422.
StiUtirehii St. (JiU(% Tr. t, Sr. 1S\ — Pergament-Original mit offen haogendem SigeL — VgL unten 1425.
December 22,
3088. — 1422. Fi^brnar 19. (DletswU,) « Vor Heini Knttsli von Kirchberg (Kilch-
berg), der für Pete r m a n n B r a n d i s genannt vom Brumberg, Hofammann Abt Heinrichs (IV.)
von St, Gallen zu Wil, zu Dietswil im Dorf an offener Strasse zu Gericht sitzt, hebt Heini
Müller von Libiiigen mit Hanslberger von Wil als Fürsprech eine Vereinbarung, die er vor-
mals mit seiner anwesenden Tochter G r e t a M ü tl e r i n , Heini R e n g e n s w i 1 e r s Ehefrau, hinsicht-
lich ihrer Aussteuer um das väterliche und mütterliche Erbe vor Gericht getroffen, der er aber nicht
nacfagekomtnen ist, wieder auf und setzt die Tochter wieder in „gantz volkomen gewer und in rechte
genosscbafft mit andern sinen elichen kinden**, mit der Bestimmung, dass, falls sie vor ihm sterben
sollte, das Erl>recht atif ihre ehelichen Kinder übergehe. Darauf gibt Heini Müller den Hof zu Diets*
wil genannt der „Herrenhof**, ein Lehen von dem Gotteshans St. Gallen, in Hans Ibergers Hand, „won
er ftch von demselben got/hus belehnet ist'^, zu Händen des Abtes auf, damit Hans Iberger den Abt
Für Heini Müller bitte, dessen Tochter und ihre eliehchen Kinder mit dem Hofe in der Weise zu he-
lehnen, dass sie nach seinem Tod mit „andren sinen elichen unussgerichten kinden ze tail und ze erb
glich stan solten**. — - Fritag vor Valentini, 1422.
SlifUarr hi¥ St, fialli'n. Biif Iprarthh FdMW, S. 2S1 ^ Eintrngung von der Hand dos äbtischen Schreiber«,— Hcrni Knüali
itellt den Urief auf Verlangten der Greta Renge(njfi w ilerin aus und ßigelt mit dem Sigel de« Bofamraanne, unter
das Heini Müller «ich bindet.
149^S« Februnr A4, ft$t, Gallen. — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hot zq StGallen auf Grund
eißM von Petermann Brand ia genannt vom Brumberg gesigelten Briefes über obige Gerichtsbandlung den Hof
zu Dietswil genannt der ^Herrenhof" von Heinrich Iberger genannt Wei bei ,in ßttit und naraen Haini
MßUcra* auf und bekbnt damit, dem Wnnarbf^ dt'K bi?br^rig**n Inhabers wiüfahrend. den Heini Rengen awiler
lu Händen von dessen Ehefrau Greta Müller, Heini Mullrr« Tochter, und ihrer eheliehen Kinder, ,al30 daz dieselb
Greta und iro eliche kind nach dez obgenanteu ira vatters tod an demselben hof glichen erbtail haben und nemen
tfillentmit andren desselben itk vatters iiniisngencbten eliehen kinden*. — San tgall en» stinetag in der vassnacht, H22.
MlftoireliT St. tollen, Böchtnirfliiv Bd, 1191*^428. — Eintragung von der Hand dea äbtischen Schreibers,
3089. - 1423. iVbniar 17. St.«ani*iK - Abt Heinrich (IV,) verleiht auf die Bitte des
H&D8 Vogel von S t, Johann-Höchst dessen Schwager Hans Blöm von St. Johann-Höchat zu
seinen und seiner Ehefrau Anna Vögel in Händen „den akker daselljs ze Saut Johans-Höhst genamt
Su t r i , gelegen an der R ü t i n e — stosst ainhaib an D i e 1 1 r i c h B 1 a 1 1 e r s und siner briider göter,
andrenthalb an Clawsen Schappen guter und zö der dritten siten an die graaind — ; item den akker
gelegen an den Bunten — stosst ainhaib an Bröderwis, andrenthalb an Josen Brunnen guter
und an der Blatter guter, genamt der Ober-Böngart — ; item den böngarten — stosst ainhaib
an die Marquart in, andrenthalb an die gemaiud bi N i de r-Stu d en*^ — , alles Gotteshauslehen,
die Hans Vogel seinem Schwager und dessen Ehefrau um 40 ff 12,;^^ C. W. zu kaufen gegeben hat.
I^tr Frau gewährt der Abt aus besonderer Gnade freies Maimrecht. — San tg allen, zinstag vor der
pfttffeuvassnaht, 1422.
iitUInfrhiv U. finUrn, BÜrtii^mrfhiv M. V(^, H. 401 [. — Entwurf von der Hand dee äbtiachen Schreibers. — £« sigeln der
Abt Biid für den Verkäufer Rudolf Gelter, istadtammann zu St. Gallen,
40
S14 Heinrich IV. 1419— 1426.
S090. — 1423. Februar 19. Appenzell. — Heinrich im Rain, Landniann zu Appenzell,
T€fbuifk an Ulrich Oädemler genannt Jfirio, Landmann zu Appenzell, um 10 ff /^ den Zehnten
auf dem Bühl aus dem Oute genannt ,de Purs gut', das zur Zeit die Kinder Egii Staigers selig
inne haben, im Ooss au er Kirchspiel gelegen, ein Lehen des Gotteshauses St. Oallen, das Heinrich
im Kain Ton seiner Mutter ererbt und erkauft hat. -— Appenzell, donstag vor der pfaffenvasnacht, 1422.
IUUhrUi StUlei, I. L & K. L — Pergament-Original. Für den Verkäufer sigelt Eonrad Herschi, ,minB
gnidigen herren herr Hainrichen von Mangisdorf, abt des erwirdigen gotzhus ze Sant Gallen, amman* ; da« Sigel
hingt eingen&ht.
8091. — 142*3. Februar 23. Neuburg. — Rudolf von Altstätten ersucht Bürgermeister
und Bat zu St. Qallen ;,7on der sach wegen, so da geschehen ist zwüschent der yon Ramswag
kneht und der min", falls Eberhart von Ramswag oder sonst jemand gegen ihn klagen und seinen
„ungelimpf^ erzählen sollte, auf seine Kosten eine Botschaft nach Altstätten zu schicken und da beide
Teile zu verhören; da werde sich finden, „wer da glimpf oder unglimpf hab". Den Tag, auf welchen
die Botschaft geschickt werden solle, bittet er ihm durch den Boten anzuzeigen. — Nüwburg, sant
Mathyas abend, 1422.
SMUrcUf StflalleifTr. III,lr. 11 — Papier-Original mit Sigelresten.
309».
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen bittet die Eidgenossen, die Appenzeller anzuhalten,
dass sie dem Sehiedspruch nachkommen.
Ht. «aUen. 14»tt. Februar ttS.
ünsem frOntlichen grfiz vor. Ersamen, wisen, lieben, g&ten fründ, als tich wol ze wissen ist,
wie do zwüsschent uns und unserm gotzhus und den von Appenzell ain spruch beschähen ist Ton
gemainer Eidgenossen hotten, so zu der sach gesetzt und geben warent: wiewol derselb spruch uns
und unserm gotzhus ain swär und gar ain herter spruch ist, doch so bekennen wir wol, waz die ob-
genanten hotten darinne getan haben, daz si daz im besten getan hant und umb dez willen, daz ez
dester firfintlicher gehalten würdi, und wöltint 6ch wir dem spruch gerne gnug tun; aber er wirdt gegen
uns und Qnserm gotzhus yon den von Appenzell niht gehalten in dheinem stuk, weder kleinem nach
grossem. Hierumb bittent wir uwir irüntschaft mit flisse und rüffent uch gar ernstlichen an, daz ir
die Ton Appenzell darzü wisen und halten wöllent, als ir dem von den gnaden Gotts gnug mächtig
sint und wol tftn mügent, daz si dem spruch gnug ttint und uns vollangen lassint solichs, so uns und
finserm gotzhus zugesprochen ist, und darinn ansehent voran Gotte und daz recht, und daz och wir
uch minne und rechts für menglichen getrüwet hant, übir daz uns nieman raten weit, uch der mynp
ze truwend, und daz ich uns von uwirn mahtbotten, als die von gemainer Eidgenossen wegen zc
Lutzern bi enander warint, versprochen und verhaissen wart: war, daz wir den Eidgenossen mvnne
und rechtz getruwtent und sy sich der sach annement, waz sy denn sprechent, darzü tätint fich sy,
daz ez gehalten wurdi und dem gnüg beschäch, darinne wir keinen zwivel haben söltint; dez uns die-
selben hotten, als wir truwent, niht abredent sien. Sehent Ach an unsers gotzhus kumber und armöt
und den grossen kosten und arbait, so wir uff die sach geleit hant, davon wir ze grossem, bärlicheni
schaden komen sigint. Sehent 5ch an, daz wir uch der sach gentzlich und luterlich getrüwet hant und
wir swärlich und gröblich hinderredt sigint und noch hütt bi tag hinderredt werdent, daz wir uch der
Heinrich IV. 1419—1426. 3I5
minn getrowet bant, ubir daz, daz uns daz niemant raten 'vsolti. Sehent öcb darinn an uwir selbs ere
und gflten iQmund und daz 5ch wir nieman andren denn uch darumbe wissen anzerüffen; wan wo wir
hinkoment und darumbe rat sfichent, spricht man zfi uns, daz wir zu den Eidgenossen, den wir
die sach getruwt hant, vaste rat sfichent, wan wir gemeint hettint, daz ez allez siecht war, daz wir
in der minn getruwet hettint. Lieben frfind, dis allez sehent an und lant uch uns und unser gotzhus
darinne enpfolhen sien und tfint darzfi, daz dem spruch gnüg beschäh von denen von Appenzell.
Wan söltint ir darzfi nihtz tfln wollen und die von Appenzell darzfi niht wisen noch halten, dez
urir uch doch niht getruwen, so ist uns je daz gotzhus von Unserm haiigen vatter dem babste in
aölicher mass enpfolhen, daz wir von eren und dez eidez wegen, so wir von unsers gotzhus wegen
getan hant, niht gelassen kondint, wir mUstint die sach bringen an ünsem haiigen vatter den babst
und den stfil ze Rome, dohin 5ch dasselb unser gotzhus ane mittel gehörit, und müstent da darumb
rat und hielf sfichen. Soltint wir denn die uwirn von sölichs verhaissentz und Versprechens wegen, als
sj uns von gemainer Eidgenossen wegen getan hant, erfordren und darumbe ufitriben und bekümbren,
daz tatint wir niht gerne, wo wir sin anders mochten übir werden, ald söltint ir dadurch verungelümpfet
und in die sach gezogen werden, daz war uns 5ch niht lieb. Hierumb so sient dafür, daz wir ain
solichs niht tfin müssent; wan waz wir uch und den üwirn ze liebe und frUntschaft getan mohtint,
daz tatint wir allzit willeklichen gerne. Und tfint hierinne, als wir uch getruwen und daz uns furbass
niht verzogen werdi; daz wollen wir umb üch allzit bischulden und wollen och Gott stäteklich für uch
bitten. Und lant uns hierumb uwir früntlich antwurt verschriben wissen bi disen hotten, waz ir in den
Sachen tfin wöUint, daz wir uns dester vorderlichen darnach wissen ze halten. Geben zeSant Gallen,
an der ässcherigen mittwfichen, anno Domini MCCCCXXII^.
Ouch, lieben fründ, tfint wir uch ze wissen, daz die von Appenzell nach hUtt bi tag ze lant-
iQten annement finsers gotzhus lüt, wo ald in weihen gerichten die gesessen sint, dadurch unsers gotzhus
gerichte geswächret werden und uns ain grosser abbrfich beschiht an ünsern nützen, die uns vor dem
Spruch gelanget siiit. Und war uns not, uch vil mer ze schriben; so hant aber ir die sachen dik und
yü gehört, daz ir daz in gfiter mass selbir wol wissent, waz uns von den von Appenzell beschiht,
und haben wir uch daz nach dem kürtzsten verschriben zfi ejner ermanung. Hierumb so lant uch die
Sachen enpfolhen sin und ernstlichen anliggen; daz wöllent wir umb uwir früntschafft, wo wir konnent
ald mugent, willeklichen bischulden.
SttflwiiiTSLWIeii, Mr. UU, Faie. 4. - Abdruck: Zellweger, ürkanden I 2, Nr. 240, S. 848. — Entwurf von der
Hand des äbtischen Schreibers. — Vgl. oben Nr. 8050.
Die Eidgenossen antwoi-teten hierauf umgehend (14IS)S. Februar ttH») mit folgendem Schreiben:
Erwirdiger herre, ansir willig dienste zevor! Als üwir gnade untz jetz bi dem hotten geschriben hat von sach
der TonAppeniell wegen, haben wir wol verstanden. Sol uwir gnad wissen, daz wir jetz mit derselben sache umb-
S&ogen und domit bekümbert sin, daz uns leid ist, daz die von Appenzell nit den spruch halten. Aber waz uns
darinne begegnet oder wes wir fOrer darumb ze rat werden, können wir jetz zemal uch niht kund tun; daz wellent
^t fbr Übel haben. Geben und versigelt mit dez ammans von L u c e r n ingsigel von unser aller wegen uff der alten
nunacht abend, anno MCCCCXXII».
Der Eidgenossen holten von Zürich, von Lucern, von Switz,
von Undirwalden, von Zug und von Qlaruß, als wir bi en-
ander gewesen sin.
Dem erwirdigen unaerm gnedigen herren herm Hainrichen, von Gotts gnaden abt dez gotzhus ze Santgallen.
ttifbudÜT 8L Ulei, lllr. Uli, Faie. 4. — Regest: Eidg. Absch. II, Nr. 16, S. 11. — Copie von der Hand des ftbtischen
Schreibers, am Schluaa des obigen Entwuifs angefügt.
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Heinrich TV. 1419-1426.
3093. — 1433* Fcbriuir 26, — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen verleiht dera Eber-
hart von Rains wag den Hof und Weinberg zu Bernang hinter der Burg genannt ^Kalehofen
mit aller Zngehörde al:^ Lehen imd den Weingarten genannt ,Koschachs wingart*, ebenfalls
Bernang hinter der Burg gelegen, ak Überpfand gemäss einem von Ulrich von Ems (Ämptz) g<
sigelten Brief, wodurch dieser als Vogt und Pfleger Annas von Ems, der ehehchen Tochter sein
Bruders Göswin von Ems selig, in deren Namen dem Abt di^n an Eherliart von liamswag verkauften
Hof und Weingarten ^Kalchofen , . ,, als in der obgenant sin brötler Gösswin salige innegehebt um
genossen hat**» und dazu in seinem Namen seinen eigenen Weingarten genannt ^Roschachs wingart , »
zfi einem rechten nbirpfand* aufsendet — Donstag vor der alten vassnacht, 1422,
Süftearrhh Slfiallpn, BBcherarrliiv Bd. mi im. — Entwarf von der Hand des abtiacben Schreiber«. — Vgl. oben Nr. S04li
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3094. — 1433. Marx H. St.Galleii. - Abt Heinrich (IV.) von StGallen gewährt dem^
Priester Jo h a n a von G u n d e 1 f i n g e n , Leutpriester zu Bernang im Rheintal, das Recht der freieil
Verfügung Über all sein jetziges und künftiges fahrendes Gut. — Santgallen, zinstag nach Invocavit
1422.
SÜflsarfhiv St.fialU% Büfherirfliiv Bd. 1911, f. 42S'\ - Eintragung von der Hand dea äbti*?chen Schreibers,
S095. — 1433. März 10, St.Galleii, - Abt Heinrich (IV,) bekhnt im Hof zu St.Gallei
auf die Bitte Heinrich Zwicks des jungen, üotervogts und Bürgers zu St. Gallen, der voni Gottes-
haus „ainen wingarten genant derSaxer und ain wisli darunder gelegen zeRebstain im ilintal*
KU Lehen hat — „stosst obnan an Hugez von Watt böngnrten nnd undnan an die lantstrass und an
Hainrich Zwikken dez eitern, »ins vatters, akker und zer ainen siten nn desselben Haiurich Zwikkei
dez eitern wingarten und and renthalb an Hugez von Watt wingarten* — , den Hug von W^att mit d€
einen an dessen Weingarten stossenden Hälfte des Weingartens und mit der darunter gelegenen Wles€
was beides Heinrich Zwick der junge ^rait grund und grat, mit reben und rebstal und aller ander zÄ-^
gehorden" als , recht fry lehen*, aus dem nichts als der Zehnten gehe, an Hug von Watt um 200 U
C, W. verkauft hat mit dem Vorbehalt, »daz er und der obgenant sin vatler und ir erben und nach-
komen ze iro wingarten, torggel und akker in und uss durch daz vorgenant w^lsli weg haben sl^Uent
nach ir notdurlft, ungevarlich*'. — S an t Galten, zinstag vor sant Gregorien tag, 1422.
KtirtJmrrbtv St. GaUeA, Bücherarrhiv U. mi, t 42^. — Entwurf von der Hand dea äbtischen Schreibera <vgl. f, 428;. — Es
Bigeln der Abt und der Verkauf er. ^^H
3096. — Wi'i. MHrz 13. — Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet hat den Hof Gers-
wil (Gerschwile) — „der ainhalb stosset an das gut, das man nemet die Schmitt, anderthalb an
das göt genamt Rormos, ze der dritten sidten an daz gilt genamt die Wart und ze der vierden sidten
an die Sittren* — samt aHen Rechten und Zugehörden, ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen,
aus dem bisher ein jahrlicher Zins von 24 Malier beiderlei Kornes Bischof zell er Mass, 2 ff 15^ /SM
C- M. und 100 Eiern entriclitet wurde, zu Hunden dus Hl.-Geist-SpitHlg zu St. Gallen verkauft au die
Meister und Pfleger desselben, Ulrich ab dem Berg, Johans Varnbüler und Konrad M ul 1er,
Bürger zu St, Gallen, um 55 W ^ C. M. und unter der Bedingung, dass ihm auf Lebenszeit der Genuss
des Hofes mit Ausnahme des genannten Zinses gela.«?8en und dazu ,usser desselben spitals kästen ui
gittern" ein Leibding von 20 Malter beiderlei Korns Bischofzeller Mass jährlich ausgerichtet werd6
Er hat den Hof vor Abt Heinrich ilV.) rlem Hug Schulmeister, Bürger zu St. Gallen, als Lebet
träger des Spitals gefertigt mit der Bedingung, ^das der gross zehend desselben hofs wider in den höf
uss
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Heinrich IV. l419^U2e.
hauslehen, die Ulrich Gnepser seinen drei Brüdern verkauft hat: ^dez ersten sinen tail dez wingarten
und dez göts genant daz BächhoUz; item den wingarten den man nempt Pfilis Haldi und den
hof ze Berg und zwai malter korngeltz ünder den Eggen*, — Santgallen, zinatag vor niitt-
vasten, 1422.
Stiftjarfliiv Stfiiillro, Bufliemrfluv Bd. I5I4I, f. MK — Entwarf von der Hand dea äbtischen Schrdberu,
14SiÄ5. Harz 1 Ö. Ht, im allen - — Die Brüder Ulrich Estrich, H n g und Hans Gnepser setzen nnd
legen einen »stöffwin«*, der früher jährHcb aua dem Gut «ze Röti, ob Waldi gelegen*, an das GotteihaoN St. Gallen
gegeben worden ist, solange das Gut im Besitze ihres Bruders Ulrich Gnepaer uml ihrer Vorfahren war, den zu
geben aber die Uli von Ten feil (TüffenX welchen Ulrich Gnepaer das Gut verkauft hiit, »ich weigern, weil ihnen das
Gut ohne diese Verpflichtung verkauft worden sei, auf ihren Hof zu B e r g. ^bi der Nu wen -Meldegg obStöbhuaen
gelegen*, ein Gotteahauslehen, das sie von ihrem Bnider Ulrich GnepKer erkauft habf*n, und übernehmeti die Verpflichtung,
auH diesem Hof dem GotteflhauH «vonisa und vorab* den 8taaf Weinei^ jcu entrichten, es sei denn, dasR ihnen oder ihrem
Bruder gelinge, die Käufer des Gutes zu Rüti zur Übernahme der Abgabe zu bewegen, — ßantgallen^ douatag vor
mittvasten, 1422,
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SÜftjULrr hiv St. t^nllp»« ßfichr mrrhiv N. iU\, l m, — Entwurf von der Hand des äbtinchen Schreihers.
3100* — 14*22. Miirz2H. — Heinrich Ehinger, Bürger zn Constanz, gibt Abt He
rieh {IV, ) von St, Gallen den Hensli Müller, Sohn des Uli Müller von Güttingen, seinen
Leibeigenen, in Tausch gegen Else Kiinzler, Tochter des Hans K fl n zier (Küiitzeler) von Kess-
wil, eine Leibeigene des Klosters St. Gallen. — Samstag vor dem suntag Jüdica in der vast^n, 1422.
StJfÜÄrrliiv SLUaUfll» U. D. 1 B 18. — Pergament -Original; das Sigel hängt eingenäht.
3101- -- 1423. Miirz 30. Alt-RmuKwag. - An Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen gibt
„uff der vesti ze der Alten-Raraschwag*^ Rudolf von Rosenberg^ Dienstmann des Gotteshauses,
einen jährlichen Zins von Sß ^ C, M. auf, den er bisher aus dem Hof und Gut , genant am Aigen
— imd ainhalb stösst an den hof genant Satler berg und andreuthalb an Wetzeis perg — * bezogen
und jetzt an seine Kellerin Verena Tanne mann in um 8 ff ^^ C. M. verkauft hat; „dasaelb gut von
im ze leben darn\rte und er daz fürbass von uns und unserm gotzbus als von der obren band ze lehen
hetti*. Der Abt belehnt auf seine Bitte die Kellerin mit dem Zins und gewährt ihr aus besonderer
Gnade freies Mannrecht, — Ramscbw^ag, mentag nach dem sunnentag in der vasten als man singet
Judica, 1422,
Süfluiitliiv St. Galkn, RQclit'rarrtih Bd, iH^^ S. 749, — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
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3103. — 1432. April 2- St Gallen. - Vor Abt Heinrich (IV,) nehmen im Hof zu St.Gall
Li en hart Warm an der ältere, Bürger zu St, Gallen, und seine Ehefrau Else von Hob, letzlere mit
Hans von Andwil (Ainwil), Dienstmann des Gotteshauses, als Vogt und Hans Sailer» Bürger zu
St. Gallen, als „Wiser'^, beide mit Johans Gold er, weiland Stadtschreiber zu St. Gallen, als Fürsprech,
einander an „ze rechten gemaindern übir daz hus, hofstatt tmd hofraiti an Multergassen zwüsschent
Hansen von Tobel und Ulis Suters hüsern gelegen und übir den dritlail dez huses gelegen an
Multertor und an Hansen Oprechtz hus und übir allez gelegen gut, die(!) derselb Lienhart War-
man und Else sin eliche frow fürbaz iemer gewünnent ald ervrerbent^ die von dem obgenanten unserm
goizhus ze leben darrärtent^, sowie über all ihr jetziges und künftiges fahrendes Gut, mit der Be-
0timmung, dass ihre beiden ehelichen Kinder Barbara und Hänsli und „och waz kind ay hernach
bi enander gewünnent'' in der Gemeinschaft begritfen sein sollen, — Santgallen, donstag vor dem
palmtag, 1422.
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Heinrich IV. U19— 1426. 3I9
Stiftarclif 8t. Sali», Bleh«nrdlif Bd. M, 8. 717 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibors. — Es sigeln der
Al>tf Hans von Andwil, Johans von Alber sberg genannt Kaiser, Bürger zu St. Gallen, für den Mann und Johans
GoUer für die Fraa.
8108. — 1433. April 3. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) nehmen im Hof zu St.Gallen
Konrad Stal, Bürger zu St. Gallen, seine Ehefrau Anna und deren ehelicher Sohn Burkhart
Rotenbach, die Frau mit Johans von Albersberg genannt Kaiser, Bürger zu St.Gallen, als
Vogt und Johans Golder, weiland Stadtschreiber zu St. Gallen, als ^Wiser", alle drei mit Hans von
A ndwil (Ainwil), Dienstmann des Gotteshauses, als Fürsprech, einander an ,ze rechten gemaindem . . .
übir daz hus, hofstatt und hofraiti ze Santgallen in Multergassen gelegen — stosst ainhalb an Hansen
Möllers hus, andrenthalb an daz Gässli" — und über einen jährlichen Zins von Sß aus „Ulis
S i giners berg an Spiser Vorstatt gelegen'^, sowie über alles künftige liegende Gut, das Gotteshaus-
lelien wäre, und alle jetzige und künftige fahrende Habe. — Santgallen, donstag vor palmarum, 1422.
gtiftarchif St QlU«l, Mchenrekif Bd. M, S. 784. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Al>t, Johans von Albersberg and Hans von Andwil.
8104. — 1433. April 3. St. fallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) vermacht im Hof zu St. Gallen
Else Sailerin, die eheliche Tochter Ulrich Sailers selig, mit Hans Sailer und Konrad
Müsler, Bürgern zu St. Gallen, als Vogt und „Wiser^ und mit Johans Beck genannt Schwarz-
hans, Stadtschreiber zu St.Gallen, als Fürsprech ihrem Vetter Konrad Sailer von Hinterberg,
Btlrger zu St.Gallen, seiner Ehefrau Verena Blftmin und beider ehelichen Kindern die folgenden Lehen,
die sie vom Gotteshaus inne hat: „dez ersten daz hus ze Santgallen an Multergassen zwüsschent
Ctkni Huntwillers hus und dem Gässli; item tl ß ^ järlichs zinses und ewigez geltz ab der
Manserinen hus ze Santgallen, gegen San t Loren tzen kilchen übir gelegen; item den garten vor
Multertor — stosst an die strass und an dez Kummers garten >- ; item ain gartenbett in Fron-
garten; item den hof ze Herkens wile; item iij malter kom, zwai vesan und ains habern von und
U8S dem hof genamt Wannen; item den zehenden usser demselben hof ; item \ß^ höwzehenden do-
Sölts und ij hftnir; item Yß ^ järlichs zinses uss dem gut ze Bütingen, daz ouch gehört in den
hof ze Wannen; item j ff vij/ /^ järlichs zinses und geltz und vüj vassnahthftnir ab dem hof genamt
I'tltoltzgüt, den der Zwikker buwt; item üjß ^ järlichs geltz und ij vassnahthftnir ab und usser
der Schrentzinen gut, buwt jetz der Strub; item j ff /5j järlichs geltz ab Herman Metmaneggers
^kier gelegen nebent der Blaiche — stosst an daz gässli, daz da gat ufifhin gen Wida". Ebenso
Vormacht sie dem genannten Konrad Sailer und seinen ehelichen Brüdern-H ans, Heinrich, Ulrich
^xid Kleinhans, allen fünf gemeinsam, „iro tail, recht und rechtung usser dem hof ze Hinderberg,
^Jid gültent ir järlichen vüj malter baider kom, ij mut kernen, j ff vj ^ ^'und vj hftnir'*, ebenfalls
*hr Lehen vom Gotteshaus. — Santgallen, ffritag vor dem palmtag, 1422.
SÜfbutidf St. dtUei, UchenrcUv Bd. 1141, f. 414. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreiliers. — Es sigeln der
Abt, Hans Sailer und fElr die Frau ihr Oheim Konrad Müsler.
8105. — 1433. April 4. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St.Gallen nehmen
^ftta Landin, die eheliche Witwe Hermann Schirmers selig, und ihr ehelicher Sohn Hänsli
Schirmer mit Heinrich Schirraer, Bürger zu Constanz, „sinem nächsten vattermag und an-
^»'bornem vogte", die Frau mit Hug von Watt und Konrad Müsler, Bürgern zu St.Gallen, als Vogt
^nd „Wiser", beide mit Johans Beck genannt Schwarzhans, Stadtschreiber zu St.Gallen, als
^tlrsprech, einander ^ze rechten gemaindem^ an über all ihr jetziges und künftiges liegendes Gut,
320
BTefnHch IV. 1419-1426*
besonders soweit es Ooiteshauslehen ist, iiiid über all ihr jetziges und künftiges falireadas Gut, aus-
genommen 100 ßulden rheiDisch, welche die Frau sich zu freier Verfügung vorbehält för den Fall,
dass sie vor dein Sohn sterben sollte, — Santgallen, in yigilia palmarum, 1422» M
Ktiftarrlliv St. fialleit, lOrlifrtrrllt M. M, S. 783. — Eintragnng von der Hand de« ^bti^cben Schreibern. — Ea ngeln der ^
Abt. Hog Ton Watt, Konntd Müaier für die Frau und Ulrich Fürer, Börgermeister zu St. Gaüea, ftir Heinrich und
HSjuH Scbirmer.
3106, — U32. April 30. St. Oallen, — Elsbeth Schniderin, die Witwe Melchior
Schniders selig, Bürgerin zu St. Gallen, verkauft an Mechthild (Mähthilti Bister, die Witwe
llödolf Bisters selig, Bürgerin zu St, Gallen, um 12 ff ^ einen jährlichen Zins von 6 Mutt Vesen
St. Geller Mass aus dem Gut genannt Ladhub (Laidbflb) — „stosset anhalb an die Sittren, andrent-
halb an Müsli, ze der dritten sidten an Bächi und ze der vierden sidten an den Kapf^. ^ Sant
Gallen, niäntag vor sant Georien tag, 1422.
StiflÄirchlv Üt liiilleß, J, J, h, l. t. — P e r g a m e n t • 0 r i g i n a L Für di« Verkäuferin »igelt H an b H p rm an der Seiler»
Bürger zu 8t. Gallen; das Sigel hängt elngeziiiht. i
3107. — 1-422. Mai 1. FlsehiiigiMU — Abt Jobajis und das Capitel des Gotteshauses zu
FiHchingen geben Graf Friedrich (VII.) von Toggen bürg Frau Anna, eheliche Tochter des ■
KÄdi Hulftegger selig, eine Leibeigene ihres Klosters, und deren Hlirällige Naehkomoien mit Leib
und Gut in Tausch gegen Frau Anna, eheliche Tochter des Cilni Matz in selig von Tottingen
— Vi seh inen, sant Walpurgen tag ze ingendem Maygen, 1422.
Süftnirflli» 8t. tiiUfO, 1». Ö. 2. 1> J2. — Fe r g H m f n t - 0 r i g i n a! mit ofiV n hangenden Sigehi.
3108.
Papst Martin (V.) beauflragt den Decan der Kirche zu Constanz, die Kirchen von
Altendorf und Götzis denn Kloster St. Johann im Turtal zu incorporieren, falls eine
vorzunehmende Untersuchung die Richtigkeit der Ansprüche des Klosters ergebe.
Rain. 141^2. Mni 11.
Marti nus episcopus, servus servorum Dei, dilecto filio, decano ecclesie Constaniiensia sa-
lutetn et apostolicani benedictionem, Regimini universalis ecclesie, quanquoni innneriti, disponeute domino
presideates curis perurgeniur assiduis, ut iuxta credite nobis dtspensatiouis officium personarum indemni-
tatibus quarumlibet, presertim sub regulari observantia studio vacantium pie vite, in quorum prosperi-
tate reficiniur, iugi, quantum nobis ex alto pennittitur, solici todine intendamus consulendo earundeui
personarum necessitatibus ei oportunitatibus provideudo. Saue pro parte dilectorum filiorum abbatis
et conventus monaaterii sancti lohannis in Turtal, ordinis sancti Benedict!, Constan tiensis
diocesis, nobis nuper exhibita petitio continebat, quod olim quondani Lupoid us, dux Austrie, zela
caritatis accensus ac cupiens statui et indemnitatibus ipsius nionasterii provideri pro sue eiusque pro-
genitoruni animarun» salute, quorum commeniorationem seu auniversaria singulis anni temporibus et
diebus tunc expressis per ipsoe abbatem atque conventuui propterea peragi voluit atque constituit, in
March die alten Rapretswil, et deinde dilectus filius nobilis vir Fridericus, eciam dui Austrie,
simili zelo inductus, in Gotzia iuxta Clusam, Consta n tiensis predicte et Curiensis diocesis,
parrochialium ecclesiarum ius patronatus tunc ad eos legitime pertinens abbati et conventui predictis
pia largitiojie concesserunt atque donarunt, prout in quibusdam autenticis litteris ipsoruni ducum sigillts
Heinrich lY. 1419—1426. 321
munitis plenius dicitur contineri. Quare pro parte ipsorum abbatis et conventus asserentium, quod ipsis
pro hospitalitate tenenda ac aliis oneribus eis incumbentibus supportandis magna dietim incumbit sarcina
onerum et expensamm, nobis fuit humiliter supplicatuiu, ut concessionibus et donationibus predictis
pro earum subsistentia firmiori robur apostolice confirmationis adiicerc et nichilominus inMarch die
alten Rapretswil, cuius quatuordeeim, necnon in Gotzis, cuius octo, ecclesias predictas cum
omnibos iuribus et pertinentiis suis prefato monasterio, cuius sexaginta marcharum argenti fructus,
redditns et proventus secundum communem extimationem valorem annuum, ut ipsi abbas et conventus
asserunt, non excedunt, unire, annectere et incorporare de benignitate apostolica dignaremur. Nos igitur,
qui de premissis certam noticiam non habemus, huiusmodi supplicationibus iucliuati, discretioni tue
per apostolica scripta mandamus, quatinus vocatis, qui fuerint evocandi, si est ita, concessiones et
donationes predictas et qnecunqne inde secuta auctoritate nostra approbes pariter et confirmes supplendo
onmes defectns, si qui forsan intervenerint in eisdem, et nichilominus, si omnium, quonim interest, ad
id accesserit assensus, super quo tuam conscientiam strictius oneramus, ecclesias predictas cum omnibus
iuribus et x>6rtinentiis supradictis memorato monasterio eadem auctoritate incorpores, unias et annectas,
iia quod earundem ecclesiamm rectoribus, qui nunc sunt, cedentibus vel decedentibus seu ipsas ecclesias
quomodolibet dimittentibus liceat abbati et conventui prefatis per se vel alium seu alios ecclesiarum
iuriumque et pertinentiarum predictorum corporalem possessionem auctoritate propria libere apprehendere
necnon illarum fructns redditus et proventus in suos et dicti monasterii usus perpetuo convertere et
eciam retinere, diocesanorum locorum et alterius cuiuslibet licentia super hoc minime requisita, reser-
Tata(!) tarnen de singularum ecclesiarum fructibus, redditibus et proventibus huiusmodi pro singulis
perpetuis yicariis in eis instituendis portionibus congruis, de quibus iidem vicarii congrue sustentari,
episcopalia iura solvere et alia incumbentia onera valeant supportare, non obstantibus constitutionibus
et ordinationibus apostolicis necnon statutis et consuetudinibus monasterii et ordinis predictorum
contrariis iuramento, confirmatione apostolica vel quavis alia firmitate roboratis ceterisque contrariis
qnibuscunque, aut si aliqui super provisionibus sibi fatiendis de parrochialibus ecclesiis vel aliis bene-
fitiis ecclesiasticis in illis partibus spetiales vel generales apostolice sedis vel legatorum eins litteras
impetrarint, eciamsi per eas ad inhibitionem, reservationem et decretum vel alias quomodolibet sit
processum. Quas quidem litteras et processus habitos per easdem et quecumque inde secuta ad easdem
ecclesias volumus non extendi, sed nuUum per hoc eis quoad assecutionem parrochialium ecclesiarum
aut benefitiorum aliorum preiuditium generari et quibusllbet privilegiis, iudulgentiis et litteris apostolicis
generalibus vel spetialibus, quorumcunque tenorum existant, per que presentibus non expressa vel
totalitär non inserta effectus earum impediri valeat quomodolibet vel differri et de quibus quorumque
totis tenoribus de verbo ad verbum habenda sit in nostris litteris mentio spetialis. Nos enim exnunc
iiritum decemimus et inane, si secus super hiis a quoquam quavis auctoritate scienter vel ignoranter
contigerit atiemptari. Datum Rome, apud sanctum Petrum, V. idus Maii, pontificatus nostri anno quinto.
StiftwcliT St Mleiy I. 4. i. 4. — Pergament-Original mit Bleibulle an Hanfschnur. — Eanzleivermerke:
In der Mitte des obem Randes: ,ad cameram*; unter dem Bug, links am Rande: „la.*, etwas weiter innen: ,1. | A. Fi-
(ielifl I Galhardns*: anfdemBog, links: ,Ia(cobuB) de Ugolinis*, rechts: «Goswinus*. — Dorsualnotizen:
oben: ,M. richna* (?), in der Mitte: R(egi8trata) la.*, linkg unten (verkehrt): Ia(oobu8) de Ugolinis, bei der Sigel-
Ktaan: ,F. de Montella".
Dem Auftrage der Enrie entsprechend, verfügte der Decan von Constanz am 27. Juni 1423 die Incorporation
der beiden Kirchen:
In nomine Domini amen. lohannes Schürpfer, decanus ecclesie Constanciensis, commissariuB ad in^a-
fcripta per. . , dominam Martinnm, divina Providentia papam qnintum, specialiter deputatus, omnibus presentium
41
322
Heinrich IV. U19-U26.
I
a
plaa
inspectoribus Bubscriptomm iiotitiam cum i^alute. Noveritis noTerintqup aniversi et singuU . .: Pridom litteraa apo-
stolicas predicti domini noetri, domini Martini pape nuiuti . . ., nobis pro parte venerabilis et religiosi in Cbristo
doniini Ülrici, divina permissione . . . abbatis, et conTentus moDasterii sancti lobanni^ im Turtal..* humiliter,
preaentatas no« cum ea, qua dccuit, reverencia recepimuis tcnorem» qui Beqnitur, contineuteB:
[Folgt der Text der obigen Urkunde,]
Post quanim quidem littemruin presenfcacionem et receptionem fuimy» per prefatum dominom C Iricuiu abbateml
8U0 et diuti moEaet^ini et conveotus nominibos cum inatancia debita requisiti^ ut ad execucionem in dictis littatifi
apoatoliciB narratorom et contentorum iuxta ipearum litterarum fonnam et ienorem procedere dignaremur. Nos iglti
lohannei} . . . volentes raandatam apostolicum nobis in boc parte direitura reverent^r exequi, ut tenemur, in primi
omnefl et «inguloa, (|iii fuenint evocandi, ad vA'vtos diem, locura et boram pereniptorie ad videndam et aadiendum pi
noB contenta in dictis litteria apostoliciH debite execucioni deriiandari et alias fieri, proiit in ei^^dcm litteriR continetnr,
citavimus et citari mandaviniua. Adveniente itaque dicte citacionis termino ac comparente coram nobia loco et tempore
in eadem expresats supradicto domino Ülrico abbate nominibua, quibua supra, et litterag apogtolica« neenon citacionit
predictas eoram nobis producento et de ip^iu« citaeione, exccncione et publicacione legitime facti« plenam nobia fidem^
faciente et nicbilomintia contumaciam omnium et »iirguloniin citatorum non comparencium et contnmaciter ae abseii-
tancium accuaante petenteque dictos citatoH et non comparentes per nos contiimaces reputari ac in ipsornm contumaciam
ad execucionem contentorum in dictis litteris apostolicia per nos procedi: nos vero dictos citatos non comparentes plaa
debiio eipectatoa contnmaces reputavimua et in eonini contumaciam cei-tia litten»» raunimentis alüaque documenfc
testibua et probacionibus coram nobis exbibitis et productia invenimns contenta in dicti« litteris apoatolici« veril
esae sufifulta. Idcirco nos Iohanne8,..de iurisperitonim condlio Christique nomine invocato . . . prefataa donacioni
et conce»Hionem per ipsos quondam recol ende memorie dominum Lü pol dum, duceni Au s t rie, qnoad ecclesiam par-
rochiaiem in March d ie AI tcn Rapret« w il, ('onatantiensis, et nobilem viram domimim F r idericnm. aimi-
liter ducem Austrie, quoad ecdeaiam parrocbialem in G Ö tzi a, C u rie naia d^oceMia, nt prefertuTt monaaterio antedlcto
foctas et qiiecnmqne inde secuta aiictoritate apostolica . . . approbamua et confirmamus aupplendo eciam omnea defect
Rollempnitatis ioria obiaiaöe, ii qui foraan intervenerint in eifldem, et niehilominus prefataa ecclesiaa in March dl
Alten KapretÄwil et Uötzia antedicto monaaterio,. . cum oninibus et singulia iuribiis, fructibus et pertinenciii
ffupradictis uniruua, incorporamu« et annectimun biis in acriptis. Itaqiie rcctoribus dictaruni ecdesiamm» qui nunc 81
cedentibus ?el decedentibus aut eaadem ecclepia» alias quomodolibet dimittentibua liceat prefatia domino abbati
conventui per se vel aliam seu alioa eccleaiarum iuriumque et pertinenciarum predictarum cor|)oraletn possea^ionem
auctoritate propria Ubere apprebendere et ipaarura ecclesiarnm fruetua, redditus et proventoa prefatoa in «noa et dictj
monaaterii aancti lohannia usus perpetno retinere ac eciam convertere dyoceeanomm loconim et cuiuslibet alteriaaM
(de}8uper licencia minima requiaita, reäervataf!) tarnen de ipaarum eccb^nianira fnictibua, redditibua et proTentiV)ii^|
bniusmodi perpetuis vicariia in eiedem instituendin, cum ipaarum ecclesiarum rectorea, qui nunc sunt, cesserint vel
deceaserint ac easdem quomodoliV)et diniiserint, congruis porcionibtia, de quibua iidem vicarii congruc Huatentari, epiacopaüa
iura aohere et alia sibi incnmbentta onera valeant aupportare, videUcet vieario in March die altenRapretawil
viginti fniatra de eiuadem ecclesie dote^ item decimam virn, item anniversana et decimam minutam et bonam «na]
habitacionem ona cum oblaciontbua et confeaaionalibu^ et alÜs iuribns parrocbialiboa, que omnia nosiro conputii median
ae extendunt ad sexaginta fruntra mensure Tb ii ri c enni h ; item pro vieario eecleaie parrocbialis in Götzis, Curiena
dyocesia, quinquc libras dHnurionim Con stan cie n ai u m , quaa habet in fnactibna, videlicet fabia, piaia et milio» item
triginta »oUd(08) denariorum Conatancienaium de decima inEmptz, item decimam minutJim, de qua habet tin-
guli« annis duaa libras denariorum Cona tancien ainm, item umira plaustnim vini menaure in Veldkilch nna cum
oblacionibua et anniveraariis. qne ae eitendunt ad decem et aeptem libras denariorum Co na tanciensiu m commum
estimacioni, una cum novem tonaionibus pratorura, vul^o nun mansinad, et duobua iugeribus agrorum et babitacio:
8ua, que eciam omnia se noatro eomputu precedentc extendunt ad viginti octo libro» et decera solidoa denario]
Conatanciensium. In quonim omnium et singuloiuni fidem et teatimonium perpetue firmitatia noslohaone
preaentea litteraa »eu boc preaena publicum instriimentum liuiusmodi nnionem, incorporacionem et annexionem in
continentea et continena exinde fieri et per uotarium publicum subHcriptuni nt coram nobis Fcribam «cribi et aubacribi ac
in haue publicam formam redigi nostri(|Ue sigilli, quo ad caut-as utimnr, iuMsimuH appensione roborari. Datum et actun^l
Conntancie, anno domini milleairao quadringentcaimo viceHimo t^rcio, indictione prima, pontificatus aanctissimi taH
Chritflo piitris et domini, domini Martini pape qninti aupradicti anno sexto, die viuesinia aeptima menaia InnLl, hora
quasi aecunda poat meridiem et in curia canoniali eiusdem domini lobanni» decani et comniiasarii, et ibidem in ?tab
majori preaeutibua ibidt;m bonorabilibua yiria et dominia Bertholdo Frecber, canonico ccclesie «aneti lohanni
n*
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Qum
ionafl
*
324
Hemricli IV. Iil9-1426.
Läferliii, zer andern siteti an Cristans uff derRüli gfiter, zer dritten siten an K gl i Kesslers
gftter und zer Tierden siten an den Schiltakker " — , einem Gotteshauslehen, das Ulrich Bingisaer
um 826 ff ^ C. W. an Kftni Appenzeller verkauft hat. ^ In die Ülrici, 1422,
StirUarchiv %L Mhn, Bürbfrarrhiv M. IHU f* t^K — Eintragimg von dtir Hand des äbtiachen Schreibers. Es ngeln
Abt und fiir den VerkliulVir JobanH Gosaau, Hofammaim zu St. Gallen.
I
3113. — U32, Juli 4. St. Gallen* — Rudolf von Rosenberg, ^zö der Alten-Ramsch wag^
^ ^ , gibt den R ö d i K ft b « r , , bi der A 1 1 e n - R a ra s c h w a g gesessen ** , und dessen Ehefrau A 1 1 i ne
MarshAblin samt ihren Kindern^ Leibeigene, die er vom Gotteshaus St, Gallen zu Lehen hatt^, umfl
der treuen Dienste Rudi Kübers willen an Abt Heinrich (IV,) von St. Gallen auf, — Santg allen,
sant Ulrichs tag, 1422.
StiMrrMv SLßallfn» BneliPnirfhi* Bil. IUI l t*l^ — Entwurf von der Hand des äbtiachen Schreiber«.
14S2. Juli 7* |N^t.|ji allen* — Eüdi Eüber, Beschafft ,bi der AUpn-Kamscbwag*« erklürt« er hftbol
bei obiger Handlung mit Zuatimniung Abt Heinri ulis (IV.) von St. Gallen seinem Junkt?r Rudolf von Rosenberg
venrprochen, ihm bei Lebzeiten gewärtig und dienstbar zu sein ^als andre ain lüt und in der maes, als ich Tormali
gewesen bin', widrigenfalls der Junker ihn bestrafen dürfe. Will ferner Rudi Küber mit Frau und Kindern von Ramn-
wag ziehen mit Einwilligung des Jnnkers» so soll er diesem sein dortiges Haus ,vor menglichem* anbieten und darf
68 erst, wenn der Junker e« nicht kaufen will, andern verkaufen. Nach dein Tod dea Jankers aber ist Rudi Küber
den Erben gegenüber in keiner Weise mehr gebunden. — San tg allen, zinstag nach Ulrici, 1422. ^1
Slirijarfhiv SLCillrn, BuchrrartlliY Bd* IHl, r 411. - Eintragung von der Hand des äbtiachen Schreibera. Es Higeln Bla-^
siufl Bregenzer, Altbürgeniieistet zu St Gallen, für Rudi Küber und der Abt, mit dessen Einwilligung die ,obge-
Bchnben begebung und verhaissen" geschehen sind, ^H
8114. — 1422, Jtill 7* St.Galleii* — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St.Gallen
auf Bitte des Hans Swigger genannt F rikken- Hans, sesshaft zu Bernang im Rhein tal, den
Ulrich von Winter berg, Bürger zu Co n stanz, mit einem jährlichen Zins von 2 H C. W., deUj
Hans Swigger aus seinem Haus, Hofstatt^ Hofraite und Baumgarten zu Bernang im Dorf - pStossenC
an Hansen Kellers gut und an Ulis Kfiffmans und Wilhelm Blarrers erben gftter und
Henslis Höggers göt* ^, seinem Lohen vom Gotteshans St.Gallen, dem Ulrich von Winterber
(um 40 ff C. W.) verkauft hat, jedoch dem Gotteshaus an seinem jährlichen Zins von 8 4?^ aus dej
Haus etc. ohne Sehaden. — Santgallen, xinstag noch Ülrici, 1422,
Stirisarrhiv Sl.Callfn, Bfichfrarrhiv Itd. I9II, 1 117^, — Entwurf von der Hand des äbtiachen Schreibers.
8115, — 1433. JuH 13. Wil. - Vor Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen vermacht mit
dessen Zustimmung zu Wil Bertschi Wittwil, Bürger zu Wil, seiner Ehefrau Anna Schnideri IH
und ihren Kindern Hänsli und Ännli „ain gftt genamt Vogelsang und daz göt genamt die Hüb
und daz göt genant Gupfen — stossemt an daz gut genamt Witzekon—; item den hof ze Schalk-^
husen mit aller zdgehördi; item den zehenden ze Gampen mit aller zägehörd^, Lehen des Gatted^f
hauses St. Gallen, mit der Bedingung, »ob mer kind hernach von in geborn werdent, daz die dis gemachts
öch geniessent und dez tailhaft sien söltent*, sowie dass Berischi Wittwil bei seinen Lebzeiten mit den
genannten Gütern nach Belieben ,tün und vsrerben*', auch das Vermächtnis ändern oder widerrufen m5ge
vor dem Abt oder Schultheiss und Bat oder offnem Gericht zu Wil, — Wil, dominica proxima ante
Margarete, 1422.
Stiftaartlilv 8t, tlalleii, Bfifhmrchiv M. mi, f. 64, — Entwurf von der Hand dea äbtiHchen Schreibera. — E« dgeln der
Abt und für Bertschi Wittwil Rudolf von Steinach, Schultheiss zu Wil.
1
326
Heinrich IV, 1419-1426
König Sigmund bestätigt dem Abt Heinrich (IV.) von St Gallen alle Lehen,
Rechte und Freiheiten,
Sigismundus, Dei gratia fiomanorum rex semper augustus, ac Hungarie, Boemie, Dalmacie^
Croacie etc, rex. Notuni facinius tenore p>resentiiim iiniversis: Etsi regalis dignitatis dementia univer-
soruni fidel 1 um, quos latitudo sacri Komaiii irnpeiii cuiiiplectitur, felicibus profectibus, gratis comodis
et speratis aiignientis favarabiliter dignatiir respicere, ad ilioruui tameu profectus et comoda diligenciori
studiü clemencius inclioari coosuevit, quorom fides, vota, merita prompteque devocioiiis integritas
coutinuatis studiis ceteros antecedimt. Sane nobi.s per venerabileni Heiiiricuni, abbatem monasterü
Sancti Galli, principem et deyotum nostrum dilectum, huniiliter supplicatum extitit, quateiius sibi
omnia sua et eiusdein monasterü regalia sive feuda conferre ipsumque de eisdera investire dignareinur.
Noa igitur» qiii qyoninilibet iuste petencium vata complectimiir graciose, sibi aiiinio deliberato sanoque
priticipum, comitym, procerum, nobilium et fidelimn noatrorum accedeiite coiisilio et de certa iiostra
sciencia, auctoritateque Romatia regia recepto ab eodem Heinrico fidelitalis, subiectionis et obedieaci
iuramento debito et coosueto regalia ac temporalia sive i'eudum dicti sui monasterü ad San c tu
Gallum, quod singulare quoddam et iosigne membrum lioniani existit iniperii, cum universis suis'
attinenciis, mero et mixto imperio ac eciara exercicio iorisdictioiiis temporalis necnon universis suis
iuribus, honoribus, consuetudioibus, observanciis et pertinenciis, aicut eadem bone memorie sui prede-
cessores abbates ad Saue tum GaUum hactcniis possederunt, contulimus ac ipsura investivimas de«
eisdem et tenore presencium liberaliter invesiimus mandanies universis et singulis comitibus, baroiiibua,B
nobilibus» militibus, vasallis, officialibus ceterisque terrarum, civitatuni et locorum dicti üeinrici,
abbacie et monasterü ad Sanctuni Gallum subditis, quateons eidem Heinrico tamquam vero, uaturali
et legittimo domino suo in omnibns, tarn in iudicits quam iü aliis singulis exercicium iurisdictionis
temporalis concementibos, reverenter, firmiter et debite parere, obedire debeanfc et intendere difficulfcate
et impedimento quibuslibet procul motis, supplentes omnem defectum, si quis in premissis ex defectt^l
verborum ac sentenciaruni obscuritate aut solempuitatis omisse compertus t'uerit quomodolibet, de pre-^
fate regle plenitudine potestatis presencium sub nostre maiestatis sigilli appensione testimonio litterarum.
Datum Nur em berge, decima die Augusti, anno Domini miliesimo quadringentesimo vigesimo secundo^
regnonim nostrorum anoo Hungarie etc. tricesirao sexto^ Romanorum duodecimo, Boemie Yero secundo*
StifJjtarflif SLGallfi, P. K P. 1. — Regest: Ältmann, Nr. 4960, — Fe rgament-OriprinaL Daa Sigel hängt ein-
genäht. — Kanzleiunterfertigung auf dem Buge: Ad maiidatum domini regis M ich ael, prepositus Bolesla-
▼ iensis, — Regißtraturv erraerk a tergo; Bfegmtrata) Henricua Fye.
I
tra
uis ■
König Sigmund ermahnt den Landvogt, den Adel und das Landvolk in Schwaben,^
dem Kloster St. Gallen gegen die Appenzeller beholfen zu sein.
Wir Sigmund, von Gotes gnaden römischer künig, . . . embieten dem edlen Han^teD Tru le-
se ssen von Waltpiirg, unserm und deß reichs landivogt in Swabeu und lieben getrewen, und susi^
allen und igliclien greven, frien herren, rittern, knechten^ burgermaistern, reten und gemeinden iiifl
Swaben, ouch unsern und des reichs lieben getrewen, die mit disem brief ermanet werden, unser gnade.
iben,
328
Heinrich IT. 1419-1426
aofl
er dehainen fryen ald grafen, alz ocb dasselb goUlius vorroala untaher komen ist, jendert fundi, der gaiatlich wicht
halten und in daaselb gotzlius komen wölti, und so er dero kainen fanden kund, so er gefraget under diß gotzhai
dienst! II ten und under andren edlen liiten und darnach under burgern und andren gemainen lüt«n und och under armen
gaiBtlichen prieatem und lüten, ob er jemand fundi, der zu soUclier gaiBilichait komlich wrir, — und kunt noch mocht
nntxher noch nie jeniandfc erfragen, der in da^Mselb gotzhus zu im wölti, wann das er und der von Gundel fingen,
der vormals abt wa«, allein in dem gotzhu» sint, denn so verr alz er uß andren clöatern tapl&n bi im hftt, den ^i
darumb alz beb tut^ das si im da beltfent gotzdienst volgan. Und mag oeh derselb abt Bainrtch debainen troi^t nil
baben^ diewiU es also umb das gotzba« stät, alz es untzher gestanden ist und noch hütt bi tag atlt, das denn jeraaii!
darin n begeri ze koment.
Und dißer gebrest komet aller bievon, das die von Appenzell, die doch demHi3lben gotzbua von alier her nm
von reht zogehörent, sich wider das gotzhuB vil jaren frävenlich geaezt und das gotzhus nnd ander gotehnalüt bekriej
und verderbt hain)t, und noch hüt bi tag über vil üprüch und ricbtungen, so von wüent küng Riip rechten aülgen und
andren löten dazwischen geschehen nint, dem gotzhua alle sine zehenden, znifl. nütz und rebtung mit gewalt innehant
und gilnzlichen nichts lassend volgen. und och uasertbalh Appenzell alkmthalben ander gotzbnslilt zu inen ztehenkM
und in iren schirm nement und inen darzu beholfen sint, da« si dem gotzhua och nichts gebent und im ä,lli sini rebtung™
vorhant. Und darbi ze ersorgent i»t, ob es nit anderstanden wirt, das denn din übrigen nüta, der doch wenig ist» nnd
ocli die lütt dem gotzhua och emtfrömlxlt werdint und das ein abt von armüt und von krieg wegen selber in dem gotzhuB
nit beliben mugi. Wann wenn man von des gotzhus wegen an iro deliainen des gotzhuis rechten ernstlich ervordret
oder si darumb mit gerichten anlanget, so tröwent ai. und muß man Birchten, das si einen offnen krieg wider das gotzhoij
anfahent, alz si och vormals getan haut, und daa ai das gotzhus gänzlich umbbringint und gründlich verderbini
Und hierumb, das der obgenant abt Ha in rieh disem gebresten und sachen in ettlich mä7.£ begegnen und d
reformacion gotzdienst ze offener (?) gnug getün nnd daa gotzhus in frid gesehen dester baz möchti, so ist er den voaj
Zurch^ den von Swytz und andren Aidgnossen, zu den sich die von Appenzell mit aiden verbunden haut nnd'
utf dero hilÖ'und trost sich och die von Appenzell stutztent. nachgeritten in ir stett und lender, wann er ain getrnwen
darzu hatt und im och das also geraten wart, was ai zwischenn den Appenzeller und dem gotzhus sprächint und
tädingotint, daa müstint och denn die von Appenzell aluo halten und wurdint von inen gewiMt, dem gnng se tünt.
Und hatt si da ao vil gebetten und gemanet und mit grosaem koHt^.»n erlanget, das m sich in die »ach gelait hant und
flieh vil und dick und lange zit darumb und darunder gearboit haut, wie ai die von Appenzell und daa gotzhus mit
ainander veraintent, darbi baid tail bebben aöltint Und dataelb iat aber durch si noch nit ze end und noch «ii um-
trag bracht, wann die von Appenzell dem gotzhus nicht« gend noch lässent volgen und alle tag alz grossen trang
tuntf ak ai vormalz getan hant.
Und wann nu der obgenant abt Hain rieh dehainen weltlichen schirm nit anzeruffent hit den ainen Eömischen
künig, der ain und sinea gotzhua rechter vogt und schinner ist und äii iles rat nnd hilf er och aölich «chwär ijachen
nit erobren mag noch aol, so bitt er demtitigclich unsera nllergnildigaten herren des Ilömiscben kiingea künigclich
gnad, im und sinem verderbten gotzhus zu ratent und helfent, das solicher verderblicher gebrest underatanden und
gewendet werdi in soUichcr muß, das er der reformacion «tines gotzhua, alz die in dem concilio ze Coatenz angesehen
und verl&ssen ist, doch in ettlich maß in gaistlichen und weltlichen sachen gnug getun mngi, und daa er och den von
Zürich und andren Aidgnosaen. zu den eich die von Appenzell verbunden hant, ernstlich achribi und gebieti,
daa ai fiiro darzu (In verziehen tügint und die von Appenzell darzu haltint und wisint, das ai dem gotzhus läsaint
vollaugen und tügint» das den cimlich nnd billtch ist, hierumb da** gotzhus und solliche widerbringung und ordm
die in dem haügen concilio verlassen ist, von iro wegen nit furo verzogen und underwegen beliben müa«e.
StlftsartblT StMlei, Rnbr. XIIL fm>, 4, — Papier-Copie von StipUn. Am Scliluss die Bemerkung: ^Reliqua desunt*.
Was Zellweger, Geschichte l, S. 427 Über den Schlnaa des Schreibena ??agt (der Kaiser möge an «einer ötclle den Land-
vogt in Schwaben, Jakob Truchseas zu Waldburg, bevollmächtigen) ist einem in der Anmeikung von ihm -^Ibst
citierten Schreiben Abt Eglolfs in Bd. 90 des Stiftsarcliivs (alte Bezeichnung Bd. 1382), f. 95 £ entnommen.
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1
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31%1. — 1432. August 14, Nilniberiar. — Kaiser Sigmund fordert Bürgermeister, Rat und
Bürger der Stailt „zu Sand Gallen* auf, ihren Mithürger K o n r ad Pa i e r (Paygi-er) dazu anzuhalten,
das3 er dem Bischüf Otto von Con stanz (Costeiiicz) die Lösung ,uinh Arbon dy »tat* gestatte, —
Nuremberg, am fritag unser Frawen assumptionis abend, unserer reiche des hungerischen in dem
zweilfften und des bemischen in dem dritten jaren.
Heinrich IV. 1419-1426.
329
U
StiftttfeÜTStiiHeD, Tr. Vn, Nr. 8,1. — Rej^eatK Altmann, Kr. 4978. — Papier-Original mit rotem, schlecht er-
kltenem Wachsaigel (Heffner Nr. IM, Taf, XIV, Nr. I05j. — Kanzleiunterfertigung: Per dominum Patavien-
lem cancellarium Mich ah el priepoaitu» Boleftlavieniii.
8123.
Hans Vögeli und seine Gesellen bitten Bürgermeister und Rat zu St. Gallen, sich
f ihrer Sache ernstlich anzunehmen.
weg
selb
I
t^ZZ. Anlast IT.
Burgerinaister und ratt der stat zd Santgallen, alz ich von mir und miner frind und gesellen
wegen in minem vorgescbriben brief, üch gesant, geschoben han von dez handelz wegen, alz den der-
selb brief inhalt, und üch darin gar lütter und klar angerüeft und eimanett hant, alz den mich bedunk,
diz ir mir und min frind und gesellen billich schuldig werint ze dont, iüber*' söllichi recht, die wir
fomialz begerfc habint und och noch (begerent) vor üch oder vor andern stetta oder uf dem laut zu
gemainen rechen uud geliehen zösetzen, daz unss aber unbillicher sach halb von üch abgeschlagen ist
und nit gon mag, alz unss bedunk: wan mir von üch darunib aber noch kain antwtrt warden ist, alz ich
ubI min frind und gesellen unss dez gen üch ufenculten habent nach nswising unsserz forgeschribenen
briefz und och daz firo don mösint, ob unss sölich glich recht nüit folgan mag, alz wir den gebotten
habint, und umb daz, daz ir und menklich hören t und sechent, daz unss damit nit woU sig, so welind
wir noch hüt be dag gern hy allen den rechen, die wir fill und dik in geschrieft und mit wortten erbotten
bbint, derselben recht ainz ufneraent und welind da uuib(?) all vorgescbriben sach recht umb recht geben
ttnä och nemen und dezselben rechen engeltten und geniessen, alz fer sich daz gebürt: doch allso, daz
hindan gesetz werde, daz den billich in aira rechen hindan gesetz sol werden. Also trö" wir, ir sigint
in der wisbat, daz ir wol verstandint, daz ir üch selb und och unss daz bilich schuldig sigint, unss
b? aölichen glichen rechen haltten; wan doch die andern, die daz üibel" und unrecht an unss gedon
bondj z& dissen zitten och die iübern*^ sint, die ir doch wol ze wishen hond und anderz. Also trü" wir
öch, daz ir und ander iüer*^ Aignossen, die zu üch gehörent und verbunden sint, die daraü ze haltten,
in sy söUichy glichy, billichy recht, alz den vor geechriben stat, von unss nement und och gebeut.
Wen mflcht unss daz uit erfolgan, so möstint wir unss von üch allen, alz ob geschriben stat, klagen,
daz ir die, die daz iiibel und unrecht an unss gedon hond, in dem iübel ufent und wirder unss w(i)rder
mhi haltten welind; dez wir üch allen nii getrüieni^' und besunder ir von San t 6 allen unss dez nit
ichuldig sint. Und lond unss umb all obgeschriben sach iüer*' lütter, ussriechig, un verzogen antwirt
wissen by dissem hotten. Won dettint ir dez nit, so mftstint wir daz allao ufnemen und verston, daz
unss aller glicher sach und recht katnz von üch nit erfolgen mücht und och nit sicher von üch und
*llen iübern" Aignossen werint; damit unss doch nit wol ist und umb üch all nie verschult habtnt.
Doch so mäsint wir unss dez gen üch und allen den iüren*^ Aignossen ufencalten und darzü don, alz
tioas den gebürt, ob unss nit antwirt von üch wirt, alz ob geschriben stat. Und wie sich daz firo macht,
80 welind wir gen üch und allen iüern*^ Aignossen und wer zö Üch verbunden ist, eren halb un-
tiedegniet(?) sin. Geben an dem nesten roentag nach unsser lieben Frowen dag, anno Doniini MCCOC^XXIP,
Hans Fögenly und sin gesellen.
Burgenmaiater und ratt der atit zu SantGallen.
tj .*>* flwb«r «IC.) mit ab«rf*M!lixl*bfO*a UtaUnti«leh«b.
MUrtMvStfl^lei, Triiil, Nr. S&, I. ^ Papier-Original mit Sigekptiren. - S. oben Nr. 3024 und unten 1423.
Jimi 24.
42
330
Heiunch IV, 1419-1426.
3123. — 1433, September 10. Coiistanz, — Diethelm von Wolhusen, freier Landrichter
im Turgau, gebietet dem Bürgermeister, dem Rat und allen Bürgern zu St. Gallen ,und wo man
dia gebott vemimpt, das irJosenHertrich von Sant Gallen, der ein offner, verschribner ächter ist
von clag wegen Heini Gels von Stekborn, in üwer statt gerichten, thwingen noch bennen nicht
enthaltint, enweder husint noch hoftint, gikeinen(!) konff, essen noch trinken gebint noch enhein ander
gemeinsamy mit im habint*, so lange er sich nicht von der Acht gelöst habe- — Costentz, dunstag
nach unser Frowen tag ze herbst, 1422.
HtiftKarfhiv !^t.fialleii»lf. 4. B. 4. — Pergament-Original; daa hinten aufgedrückte Sigel iat abgefallen.
1
3124. — 1432. October 9. St.G»Ilen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zn St Gallen
der Adelheid S p i s e r i u , Hans S p i s e r s selig ehelicher Witwe, anf Grund eines ^ vormals bi unsera
vorfarn herrn Hain rieh von Gundelffingen, des alten herren, geziten' abgeschlossenen und von
diesem gesigelten „gemaindbriefes*^ die von Hans Spiser hinterlassenen, an die Wrtwe gefallenen Gottes-
hauslehen, nämlich „des ersten die vesti Spisegg mit ir zflgehörden; ifcem den Bäch wald: item daz
holz ze Tuffen; item die müli bi Spiaegg gelegen; item den hof an der Staig; item doÄ giHli of
der Eüti; item den hof zer Hütten; item daz gAtli genant der Schiltakker; item daz gftt uf
dem Ebnett; item die wis ze Mosmöli; item die zwo segen, die under und die ober seg, am Bösen-
bach; item die wis ze Glattpurg; item v lib. heller järlichs gelfcz und zinses ab Lienhart War-
mans hus und hofstatt in der statt ze Santgallen; item den winzehenden ze Berg*. Aus besonderer
Gnade gewährt der Abt der Frau freies Mannrecht. — Sant Dioniaien tag, 1422.
Stiftarcliiv 8t. «allrn, Rßcbenirfliiv M. W, 8. 703. — Entwurf von der Hand des äbtißcben Schreiber«,
ionaerer
31Ä5. — 1433. Octolier 10. St. Gallen. — An Abt Heinrich (fV.) gibt im Hof zu St. Gallen
Greta Lämlin, eheliche Tochter Heini L a m 1 i s selig und Witwe des Hans von Hirten selig,
mit Hans Weninger als Vogt, Hans Liimli als ^Wiser** und Klaus FÄgli, Bürger zu St. Gallen,
als Fürsprech den Zehnten zu ,|Sachslamittelberg** auf, ein Gotteshauslehen, das sie von ihrem
Vater ererbt und um 16^^ ^ '^ CM. an Heini Marsch alk (Marschalg), Bürger zu St. Gallen»
verkauft hat, und der Abt belehnt damit auf ihre Bitte den Käufer. — Santgallen, sampstag
sant Dionisien tag, 1422.
ätifUiirflliv 8L$»üeii, BörhfraiThiv Bd. 1»41, f. 87«. — Entwarf von der Hand des äbtischen Schreibera, — E» sigeln der
Abt, Hana Weninger und für die Frau Johana Gossau, Hofammann zu St. Gallen.
i
3126. — 1432, October 17. Constanz, — Bischof Otto (IIL) von Co n stanz fordert
Kloster- und Weltgeistlichen seiner Diözese unter Androhung von Strafen für die Unfolgsamen auf,
sich zu Martini in Constanz einzufinden, um die Ankündigung einer vom König beschlossenen Hus-
sitensteuer entgegenzunehmen, gemäss einem Briefe König Sigmunds, wonach die Reichsstände
in Nürnberg beschlossen haben, dass zur Ausrottung der unheilvollen und verwünschten Ketzerei
in Böhmen (nefandissimsae et nmledictissimsB h8Bres(is) Wicievistarum etHussitarum in regno
Bohemise exortse) der hohe und niedere Adel und die Geistlichkeit mithelfen sollen. Ausserdem sind
nach dem königlichen Schreiben der Markgraf Bern hart von Baden und Kaspar von Klingen-
berg bevollmächtigt, in den Diöcesen Constan z, Basel, Strassburg und Speier den hunderte
sten Pfennig zu obgenanntem Zwecke einzuziehen. -= Datum Gonstantise, anno Domini millesima
quadringentesimo vicesimo secundo, decima septima die mensis Octobris, indictione decima quinta, sub
sigillo nostro appresso.
ÜÜfUartliiv iit.tiatleD, ItQderartbiv fm 724, 8, mS ff. — Copie B,m dem 17. Jabrbundert
Einrieb IV. 1419—1426.
>
31Ü7. — 1422» November 33. St. Johiiiiii» — Uli Murei, Landsmann zu St. Johann,
erklärt, dass er von Abt und Cii|»itel zti St. Johann im Tnrtal das Haus und die Hofraite vor der
Badstube zu einem Erblehen erhalten hat »umb vier viertal smaltz luters und güts wiumesses järklich
uf saut Johans tag ze weren ze suiner, vierzehen tag vor oder nach, unge?arlich. Da han ich . . .
zoinem obgenanten herren und ir nachkomen z& hus und holtraiti in- und zugesetzt und zu ainem
unzertailten und gantzen werdenden ziusgi\t ingesetzt und geaint, gewidmot und geniachot: item des
ersten den Rain, gentzlich minen tail — der obnen stosset an des Gütjars rain, undnen an dea
gotdius nydren wis, ußwert an daz bechli und inwert anDietzisScbmids giU und Metzinen(?) im
Espan acker — , da ouch vormals dem gotzhus ain phund ewigs gelts innstatt; item und aber ab dem
gÄt genant Wiffer-Gedmer^ — daz binden stosset an mins brüder Amis guter und ouch obnen
üüd an der Tobler gut, undtien an maister Hanmana acker und in wert an des Schmids selgen
giter ^*. Aus diesen drei Gütern soll der Zins in des Klosters »ker* entrichtet werden, — Sant
Johann, montag vor sant Andres tag, 1422.
StiitarcUv St (i&llfl, <(. <|. l. 1.1 — Perg am eot -Original. Für Uli Mtirer sigelt Jakob Loser, Amtnann im
Turtal; daa Sigel hängt eingenäht.
3128. - U23. November 2ti. St Gallen. — An Abt Heinrich (IV,) gibt im Hof zu St. Gallen
»Brid Blind no wer in, Zimberhenslis* Ehefrau, mit Hermann Metmanegger und Her-
mann Keller genannt Bader, Bürgern zu St. Gallen, als Vogt und „Wiaer", fiüdi Hermans,
Ammann zu Bern an g, als Fürsprech einen jährlichen Zins von 1 Malter Vesen St. Galler Mass auf
aus dem Gute genannt „Riiglisperg, gelegen bi Watt und stosst an Hinderberg*, einem Kloster-
klien Ton der Custorei zu St. Gallen, und der Abt belehnt damit auf ihre Bitte ihren Bruder Peter
Blindnow^er von Lümiswil, dem sie diesen Zins um 8 ff ^ CM. zu kaufen gegeben hat mit
fcr Verpflichtung, ihn je auf Martini zu entrichten, und unter Vorbehalt des Rückkaufes, jedoch der
Costorei des Gotteshauses an dem jährlichen Zins von 10 ff /^ aus dem Gute und an allen sonstigen
Rechten ohne Schaden. — Santgallen, sant Cünrats tag, 1422.
SüftarrJiiT St tialkn« Mtfai^mrf hiv M, IMl, f. 141 — Entmirf von der Hand des äbtischen Schreiben. £b aigeln der Abt,
öemaim Metmanegger und für die Frau Hermann Keller.
31S9. — 1433. December S. Montlin^eii. — Ritter Burkhart von Ramswag, sesshaft zu
Blatten, quittiert seinen Heern Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen für das laufende Jahr um die
7ff ^, die der Ritter jäiirlich als Leibgeding aus dem Kelnhof zu Kirehberg bei Wil zu beziehen
kt. — Montigel, unser lieben Frowen tag genarat die enpfahung unser Frowen, 1422.
SCa^tftirliiv SU (Süllen, Rnk. IUI, Fase. 4, -- Papier -Original mit vorn anfgedrucktem Sigel.
8180. - 1*33, Dceciiiber 16. St. Gallen, — Abt Heinrich (IV,) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des Hermann von A d H k o n , sesshaft zu Bischofzeil, den ÜlrichGö ssler von St, Gallen
mit einem jährlichen Zins von 12^ ^ CM. und 1 Malter Vesen, je auf Martini nach St, Gallen zu
entrichten, welchen Hermann von Ädlikon und seine Ehefrau Elsbeth, geborne von Sulzberg, aus
dem Hof zu Gaisabarg, ihrem Gotteshauslehen, dem Ulrich Gössler um 20 ff /^ verkauft und dem
Abt aufgesendet haben und zwar die Frau durch einen von Fritz von And wil (Ain wil) gesigelten
Brief, — Santgallen, fferia quarta ante Thome apostoli, 1422,
Ktiftfarcliiv St€allea« RückieniFrbJv M. IMl, f. 378. — Eintragung von der Hand de» äbtiichen Schreiben. Es aigeln der
Abt, Hans von AdUkan nnd für die Fran Fritz von Andwil.
332 Heinrich IV. 1419—1426.
8181. -- 1422. Decemberl9. St. Gallen. — Hans Scherer vonBuwil (Bflwille), sesshaft
zuAlberswil (Albriswile), hat von Rfidolf Schläpfer (Schlaipfer), Baumeister des Gotteshauses
zu St. Gallen «des buws Sant Gallen münsters* eignen Zehnten aus dem Hof zu Alberswil mit Zu-
stimmung Abt Heinrichs (IV.) als Lehen erhalten mit der Berechtigung, den Zehnten, der aus dem
Hofe an den Bau des Gotteshauses geht, einzusammeln, wogegen er dem Baumeister des Gotteshauses
jährlich aus diesem Zehnten 2 Malter beiderlei Kornes Bischofzeller Mass und 2 Hühner zu ent-
richten hat. — SantGallen, sampstag vor sant Thomas tag dez hailigen zwölff hotten, 1422.
8tiftaRUT8t(taUei,Tr.S,lr.l6. — Pergament- Original. FürHansScherer sigelt Peter mann B ran die, genannt
Brumberg; das Sigel hängt offen.
8132.
Abt Heinrich von St. Gallen ersucht die von Zürich, in seinem Streit mit den
Appenzellem einen eidgenössischen Tag in der Woche nach Lichtmess anzusetzen.
8t. Oallen. 1423. Janaar Vt.
ünseni frUntlichen grfiz vor. Ersamen, wisen, bisundern lieben, gfiten frUnde: als nähst unsir
gnädiger herre, der römsche küng, und oueh unsir herren dez haiigen richs kurfürsten von unsern
und unsers gotzhus Sachen wegen, so uns von den von Appenzell anliggent, üch und andren uwirn
Aidgenossen verschriben hant und vormals ouch unsir haiiger vatter, der babst, und ouch die
prelaten unsers ordens von unsern wegen uch darumbe geschriben haben und wir ouch, daz durch uns
selber und durch unser hotten und &ch mit unsern briefen und geschrifften etwidik an uch erfordret
haben, darumb aber uns bissher Yon uch noch kain ussrichtung noch volle antwurt wurden ist, dar-
nach wir uns richten und halten mugent: hierumb so bittent wir üwir früntschaft mit ernste flissig,
zfl der &ch wir Yor menglichem ain gfit getruwen haben, daz ir daz durch Gotts und des haiigen herren
sant 0 allen und durch unsir dienst und bette willen tfln wöUent und allen uwir Aidgenossen dar-
umbe yerschribent und die darumb uff ainen gewfissen tag in der wflchen nach unsir lieben Frowen
tag zer liechtmess nähst künftigen in uwir statt Zürich zesammen manent, von jeklicher statt und
land iro botschafft mit vollem gewalt dohin ze schikkent und von denselben unsers gotzhus Sachen
wegen volle antwurt ze gebend; und wölten öch wir gerne, daz die hotten, so von uch und andern
uwirn Aidgenossen zfl der sach gesetzt und geordnet waren und den spruch getan hant, als vilman
der gehaben möht, zfl dem tag geschikkt wurdent, wan in mer von den sachen ze wissen ist denn
andren lüten. Darumb so bitten wir uch, daz also in den manbriefen ze schriben und ze melden und
daz ir uns &ch denselben tag zitlichen vorhin verkundent, wan wir selber darzfl komen und der ant-
wurt erwarten und die yon uch innemen wollen, wan uns die sach gar swärlichen anligt und wir von
des aids, so wir unserm gotzhus getan hant, und öch von eren wegen die sach furo nit söllent noch
mugent also bestan lassen. Tfint hirinne, als wir uwir früntschaft bisunder wol getruwen, und lant uns
unser gotzhus uch hirinne enpfolhen sin. Können wir daz in dhainen Sachen umb uch bischolden.
darzfl söllent ir uns allzit willig vinden. Und lant uns hierumb uwir verschriben antwurt wissen bi
disen hotten. Oeben ze Santgalleu am zinstag vor Hilarj, anno Domini, MCCCCXXIU<^.
StIfUireUT 8t. (tallei, Bikr. Uli, Flie. 4. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers auf Papier.
In die Zeit zwischen den oben Nr. 8092 mitgeteilten Schreiben, anf welche sich der Abt bezieht, und dem vor-
liegenden fällt ein weiteres Schreiben Abt Heinrichs (IV.) an die Eidgenossen, dessen genaues Datam leider nicht
bekannt, das aber seinem Inhalt nach offenbar längere Zeit nach der Niederlage bei Arbedo (80. Juni 1422) abgesandt
worden ist:
Heinrich IV. U19— 1426.
333
er frünUich grüm vor. ErBamen, wieen, besunder lieben, guten frimd^ als wir üch und andern üwem A i d-
"gnof «en von besundera getmwcns wegen, so wir zu ilch hatten, dik angeriift und rebl uff Beb gebottcn baben von
der von Appenzell wegen, die aicb mit aiden zu ücb verbunden band und z^ dtsen ziten die üwem baiaftent, von
der d^rücb wegen, so wir von unser» gotzhna wegen zu inen baben, und aber üwer aller mabtbotten, ak ai bierunib
ze Lutzern zesamen kament, uns dozemal gebetton band, das wir iicb in der aacb der minne getruwtint, und üni
veraprachent und verhiessent: war. ob wir ücb Aidgenosseo gemainlicb minne und rebt^^s in der sach getruwtint,
was denn da gei'procben wurdi, darzü wöltint ir ocb danne die von Appenzell halten und wiaon, dBA ai dem gotzhu«
gntJg idn müaatint, und daran söltint ocb wir nilit zwifel haben, nla och des dieselben üwer mabtbottcn und ander
lät, die hiebi warent, noch wol indenk sind, des wir getröwent: und uff das versprechen und verbaiesen und uf das
besonder truwen, so wir m Ücb allen hatten, won ir ablieben rum und lob band^ das ir gotzhua und allen gaistlicben
loten zu biUicben und geliehen dingen biatendig und bebulffen aigint, do getruwetent wir ücb Aidgnoflsen gemain-
licb minne und rebtes in der sach, wie doch da« rinn das gar wenig lilten rieti und dostemai gar swarÜch von vil lüten
hinderredt wurdint, das wir fleh der minne getruweten, und noch bütt bi tag noch swarlicber und gröblicher darumb
geschnldget und binderredt werdent; won zu wem wir bilff oder rat aücbent, der wiaet uns zu üch, aid da« wir üch
Tor manglichem ao wol getmwet habint, und sölicben spott zu ünuerm schaden müssen wir emsseklicben darumb liden
und hören. Und als wir und die von Appenzell ze baider sit ün* veranlaaaet haben ufiF die hotten, so ir von üwer
I Aller wegen darzü geordnet und gegeben band, und dieaelben hotten och die aacb aigenlich erknnnet und in geacbriffl
Qomen band und och daruf aicb erkennet und ze der minne ainen aprncb getan, gegeben und verBigelt band» dar-
über uns doch grost^er bärlieher schad und kost ach war liehen und ünaenn gotzhus verderbenkiich gegangen ist und
noch hütt bi tag an Juden und an andren wachsenden acbaden gat, e das wir denselben apruch erfolgen mßbtint, als
ir das vormals ettwedik vernomen und gehört band; demselben sprach aber die von Appenzell^ wie swärlicb er
^änsers gotzbus halb lutet. an kainen »tuken genüg getan band noch tun wellent; hesunder ai nement täglichen ünsers
otzbus lüt ze lantliiten au und he^wS^rent uns und unser gotzhua lüt also damit und mit andren sacben in a^iicber
d&B Uns täglichen von den Iren und von andren, die sich uff st trüatent, vorgebebt und abgebrochen werdent
nUtexe und rechtung, die iin« doch vor üwerm »pruch volgetent und wurdent, als wir das lutrer ettwedik an üwer
hotten, da si bi ainander warent, durch üna selber und durch unser hotten und och mit geschrifft hraht und ermanet
, liaben des Versprechens, ao uns üwer mahtbotten in der sacb getan band, und gehetten und ernstlich erfordret baben,
pdie von Appenssell darzü ze wisent und ze halten t, das ai dem Spruch gnüg tätint, ala dieselben üwer hotten, die
unser red imd vordrang sich vermaasent an die iren ze bringent, üch, dea wir getniwent, das vonnals aigenlich erzellet
band und uns an dem lesten ze der alten va^naht ze Lutzern geantwurt und verschriben band, das ir jetz mit der*
ilben sacb umhgangint. Und daramh uns aber dozemal und noch hütt bi tag dehain volli antwurt von ücb nit worden
^bt, ob ir die von Appenzell, den sprach ze haltint, wlnen wellint oder nit. Und wie swarlicb uns die sacb anliget,
doch von der nnmüss und kumbers wegen, so üch sidmals zugefallen sind — derselb knmber und was üch beschwären
mag, uns allwegent getrfilicben laid ist — , so haben wir also unser aacli lassen hangen und üwer unmüsa geacbonet.
Nu haben aber wir vernomen, das üwer guten fründ alle wider haimkomen aigint. Hierumb so ermanent wir üch dea
^ tenprechens, so uns von üwern mahtbotten hierumb geschehen ist und des besunder guten truwens, »o wir vor aller-
iiäjiglichen zu üch haben, und das wir in der sach niemant wiesent anzerüffent denn üch, und das ir och des wol mäht
^hand ze tönd, und bitten üch flissig und mit allem ernat, ao wir vermngent, das ir ans eh int üwer selbes lob und er
und das gut wort, so ir untzher braht band, und das ir lut-erlicb durch Got und durch des haÜigen herren aant Gallen
find sines verdorbnen und verderbten gotzbuses und durch unser armer dienst und gebettea willen nch die sack, die
(Ins doch so lang verzogen ist, daa es ünHcrm gotzhua und uns an ainem gantzen verderben liget, furderlicb und frünt-
Uch lassint ze bertzen gan und uns und unser gotzbus darinne üch lassint hevolhen sin, und die von Appenzell,
die Üch doch geschworn band und die üwern haiasent, darzü noch hütt bi tag haltint und wisint» das si üwerm sprach
gndg tfigint, und das ir üch uff das kürtzeat, ao das gesin mag, zesamen fugint und ücb mit ainander underredint und
darzü &ne verziehen tugint, das dem sprach von den von Appenzell gnüg geacheb und das uns die sach niht lenger
rerzogen werdi. Daa begeren wir allezit gegen Got und der weit nach ünserm vermugen umb üch und die üwem
mit willen beschulden. Beschuh aber, des wir Üch doch niht getruwent, das ir darzü niht also tätint und die von
Appenzell niht wisatint, dem Spruch gnüg ze tönd, oder das ir üna die sach aber verziehen wöltint, so getßratint
noch möhtint wir von unser eren und von des aides wegen, so wir ünserm gotzbus getan band, niht gelassen noch
ober werden: wir musstint die sach und den handel luter bringen an ünaern haUigea vatter, den hapst, und den atül
le Rom und anderswar, als sich denn das geburti, und nach der rat und underwiaung denn darinne tun. Söltint ir
oder die üwern hiedurch imgelimpf und schaden enpfaben und in die sach von dea verprechens wegen, so uns hierinne
geschehen ist, ald von audera handela wegen, so man in der sach, wenn wir die luter vorbrähtint, merkent wurdi, in
334
Heinricli IV, 1419—1426.
die «ach gezogen und bekümbert werden, aU üwer wisshait selber wol ferstat» wie das »c ftirhtent ist^ darmit war ünt
niht wol; doch m(l8stint und hettint wir unser obren rat und underwbung gehorsam sin und xe volgent. Und hierumb
80 lasiient ücb die »wehe ze bertzen gaii und tünd bierinne nacb iiwem eren und bXh wir üch Tor mfiiiglicheni g*Hruwent
und land fms hierumb üwer früntlich antwurt und mainung bi diitem lK>tten verf^chriben wissen und uW weih zit und
wahin ir zesainen hierumb komen wdllnt, da ir uns danne aiu voll antwurt und uarihtung umb die «ach gebint Wir
haben och andren üwern Aidgenossen in söHcber niafia umb die sach geschribün.
Stifts&rcliiv St.flallfn, Rnbr. XIIL Faxe. 4. — Gleichzeitiger Entwurf auf Papier. ■
Die Zürcher erwiderten auf die Bitte Abt Heinriche (IV*) um ÄnBetBung einea eidgenOeaiicheii Tag«» mit
folgenden Schreiben: _
(14d3. Januar IH. Zürich.) -— Hochwirdiger, gnediger herr, üwern giiaden sie unser willig diennt und |
waz wir gutes vermugen. vorgeschriben. Gnediger herr, üwer schriben yon Appenzell wegen haben wir verstanden^
Haben willen, üwern gnaden und unsei^ EidgnoaBen tag ze verkünden, so wir erst mugen, und üwern gnaden das
bi ait verkünden, won waz wir üwern gnaden getün köndea, daa ücb geveilig were, tätten wir gem. Geben an aarostafr
nach Hilar)% anno etc. XXIIl*,
(1423* Janiiar 21« Ziirlell.) — üwem gnaden syen unser willig dienst und was wir eren und gutes
vermugen, allzit voran erbotten. Gnediger herr, als liwer gnad uns geschriben und gebet ten bat, ünsern Eidgnossen
von üwer aache als von der Appenzeller wegen einen tag in unser statt ze verkünden, haben wir alles wol ver- M
standen nnd lassen üwer gnad wissen, das wir von der und andern sacben wegen, so dann unser Ei dgn ose en und ^
uns anligent, denselben ünsem Eidgnoasen einen tag verkündet band gen Switz zu der kilcben, uff die nechsten
mittwochen nach unser lieben Frawen tag ze der liechtmiß schierost künftig xe nacht daselbä an der berberg zq «inde
und momdes an dem donrstag die sachen fürhand ze nement. Dis verkünden wir üwem gnaden amb des willen» daa
sich üwer gnad otieh darnach wisse ze richten, wan was wir in dehainen mchen getün könden, das üwem gnaden
gevellig, lieb und dienst wäre, täten wir aUzit mit gutem willen. Datum ipwa die Agneti« Virginia, anno etc. CCCCXX
terfcio. Bürgermeister und rät der statt Zürich.
Dem hochwirdigen unserm gnedigeu berren, berrn Heinrich» von Gotts gnaden abbt des gotzhuß ze Sant
Gallen.
8tifi«arrltv St.Callfn, RQk, Uli, Fiisr. 4. - Papier-Original mit Sigelspuren, — Vgl. unten Nr. 3160.
»133.
Graf Friedrieh (VIL) von Toggenburg stiftet eine Jahrzeit in Lichtensteig.
liieliteiifttelfi:, 14^3. Janaar 17.
Wir graff Fridrich von Toggenbiir g, graff ze Brettengöw uod ze Thaf&s, tünt kunt . - .,
daz wir durch linser imd üiisers lieben gtatiahels gräfin Eisbeten von Toggen bürg, geborn tou
Matsch, und durch aller unser vordem seien und hail willen ünsern jarzit ze Liech tis taig gesetzt
und geordnet haben, als hienich geschriben stät: Des ersten so haben wir geordnet und verschaffet,
das ain lüpriester ze Liech tistaig hinnenthin jÜFlich und eweklich uff sant Andres tag haben sol
sibenunddi'issig scliilling pfenning, alles göter und genämer Costentzer möns, usser der Stir in dem
Näkertal und zwen müfc vesen Liech tistaiger mess uss und ab dem hof ze B erlüg, also daz
ain lüpriester ze Liechtistaig unser und des obgenanten ünsers geniahels und öch aller ünaer vordrea |
janfiit zwirent in dem jar begSln sol, und sol das erst jarzit hinnenthin eweklich sin in der nächsten
wuchen vor sant Johans tag des Töffers und das ander jarzit in der andren wuchen in dem advent
vor wihennächten. Und au dem abent der vorgenanten beder jarzit so sol ain lüpriester ze Liechti-
staig ain vigili singen mit als mänigem priester, als er gehaben mag, an alle geverde. Und mor-
nendes so sol der lüpriester des ersten ain gesungin selmess haben und sol darzü haben sechs priester,
durch die &ch sechs messen volbrächt werdin, an die ersten gesungnen selmess* Und sol denne der
lüpriester denselben sechs priestern das mal geben und sol denne nach dem m&l jeklichem priester
Hemrich IV. U19-U26.
M6
aht pfenLüg Costentzer raüns geben und sol 6ch ainera sigristen ze jetwederem jarzit geben sechs
pfening Costentzer müns und sol damit dem sigristen haben genfig getan. Es sol &ch ain lOpriester
ze beden jarziten haben vier pftint wachs und davon machen vier kertzen und sol die brennen ze beden
jarziten. Darnach so die vorgenanten bedi jarzit volbrächt werden!, so sol man der vorgenanten vier
kertzen zwo utF den fronalter geben und stellen und aini uff des hailigen crötz alter (!) und aini uff
sant Gallen alter, und dieselben vier kertzen soOent denne taglich brünnen in der vorgenanten kilchen
i%e Liechtistaig frö und spät, weniie man Gottes lob und ere begät, An alle geverde. Wer aber,
Fftas ain lüpriester daran sümig wer und daz die vorgenanten bedi jarzit und öch vigili in aller ob-
geschribner wis nit volbrächt werdin, so sont die kilchenpfleger ze Liechtenstaig, wer die sint,
vollen gewalt haben^ das vorgenant pfenninggelt oder korngelt zu iren banden inzenemen nnd damit
ordnen und achatfen, das die vorgenanten bedi jarzit mit der vigili vollebrächt werdin in obgeschribner
wis, als vor st&t^ an geverde. Und des alles ze ainer gantzen, waren, vesten sicherhait aller vorgeschribner
ding, so haben wir griff Fr id rieh von Toggenburg, da obgenant, unser insigel offenlich gehenket
an disen brief, der geben ist ze Liechtistaig in unser statt, an saut Aothonien tag, nach Cristns
gebürt vierzehenhunderfc jar, zwentzig jar nnd darnach in dem dritten jar.
SUrüiartbJV StttaJkB, L 4, F. M — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht
3134. - 1423. Januar 31. WIL — Abt Heinrich (IV.) von St Gallen bestätigt zu Wil
,an ains brobstes statt* dem Hans Gamper von , Hindren-Gainpen* die Lehenschaft über ^ain
holtzli ze Zützwile gelegen und gehört hett in daz gut zÖ Zützwile genamt der Spatzen gät, daz
closterlehen ist und an unsers gotzhus probstie gehörit', welches Hans Gamper mit Zustimmung
Georgs von End selig, weiland Propstes des Gotteshauses St. Gallen» von Ulrich von Lönberg
selig erkauft und von dem genannten Propste zu Lehen erbalten hat. An diese Belehnung knüpft der
Abt die Bedingung: „war, daz daz obgenamt gut genamt dez Spatzen gut abgieng und so swach wurde,
daz ez die ij mutt kernen Santgaller mess und xß ^ Costentzer mtinss, die järklich darab vornss
an die obgenamte unsers gotzhus brobstie gangint, niht gelten noch getragen möhti, daz denn derselb
Hans Gamper und sin erben und naclikomen von dem vorgenamten holtzli, als vil denn daz antraf und
rechter cur dovon geburti, in denselben zins dienen sond nnd den helffen erfüllen", — Wil, sant
Agnesen tag, 1423.
gtlflMTfhii SL «iillen» Itflfhfrarfhiv Bd. I1>41, f. 8S2^ — Entwurf von der Band des äbtiachen Schreibers.
(Jnter dem gleichen Datum (14^3. Jannar Äl. Wil) gibt Abt Heinrich (TT.) von St. Gallen seine
FliawiUigxmg »u eüiem zwischen Haas Gamper von Hinter- Gampen einerseits und Heini Win zum und
Eon r ad Hof man von Z uz wil anderteite rollsEogenen Wechsel, wonach eraterer dieBen aein Eigenholz .gelegen im
Keltbach, gemunt im HOw — und atOBset anHainii eOJigen von Löppen holtz* — in Tausch gegeben hat ,umb
die 2wai holtzli ze Kurtzen-Gampen gelegen, — dero aina stosat undan an Klellsrüti und daz ander obnan an
Gamperhof — » die von unserm gotzhu» darrürent*» und zwar soll künftig das Holz im Keltbach in die Güter» zu
denen die beiden andern Hölzer gehört haben, gehören» und Heini Winzurn und Hans Hofman KoUen es in gleichen
Hechten wie bia dahin die beiden Hölzer rom Gotteshaas zu Lehen haben, dagegen Hana Gamper die beiden Höker
in gleicher Weine wie vorher da« Holz im Keltbach genieaaen. — Wil, aant Agneaen tag, 1423,
StiflÄarriiv 8t, tiiiüi^ii, Bfifherarflih Bd. IUI l Sil2'' und ttl — Entwurf von der Hand de« äbtiaehen Schreibera,
336
leinrich IV. 1419-1436.
4
3135.
Konrad Utz von St. Gallen bittet Bürgermeister und Rat zu St, Gallen um Rat,
wie er sich den Appenzellem gegenüber verhalten solle.
Überliiigeti. 142:i. Januar 335.
Miu undertenig willig dienst allezit voran, Giiedigen herren^ von miner sach wegen, so mir wiJef
faren ist gegen den lantlüten züAppentzelle, als daz üwer wissliait wol zß wissen ist, und besunder
von des Übels wegen, daz sy an mir begangen band, als sj mich über iren gelaitzbrief gefangen band
und mich zwn(n)gent, wider Got, er und reht ainen herten und ungerehten brief über mich ze geben,
als ob ich ain rehtloser, übeltättiger man gewesen war, und rehtes von mir nit nemen wolten vor üch
noch nienen, und ich in demselben brief schweren inüst zö Got und den haiigen, was sy wolten, oder
ich war nahtes ertrenket worden, — iimb min leben ze fristen, tett ich, wes sy an mich begerten, und
getrüw Got^ das mich niemen dester lihter halt, won ich der Sachen, so sy mich geschuld igot band,
gantz unschuldig bin —: und also byn ich kernen zu dem hochwirdigen fürsten und herren, minem
gnädigen herren von Gostentz und han da sinen fürstlichen gnaden erzeilet daz gross unreht und
öbel, so an mir begangen und geschenhen ist, und kaines rehten nie bekomen moht. Der hefet mich
glaussen gantz und gar des aydes, so ich den Appentzellern geschworen han, und umb das, gnä-
digen herren, so bitt ich üwer gnad mit ernst vliasig, das ir es tftn wollen luierlich durch Gottes willen
und mir daruf r&ien wollen, wie ich mich nun fUrbasser in den Sachen halten solle, daz mir das aller-
beste sye, wan ich wider üch niemer getön wil. Darzü so hab ich nit möt, widerumb haim noch in
das land, alle diewile und sy den brief» den ich über mich selber geben mftst, inne band. Wol, weune
sy den heruss gäben, so wdlt ich nienen lieber sin, danne by minem ehalten und minen kinden. Und
lond mich darumb üwer gnädig verschriben antwurtt wissen, so ir erst mügen* Geben ze Überlingen,
an sant Paulus tag der bekerde, anno etc. CCCC*"^ XXIIP.
Von mir G&nrat Ützen von SantGallen«
Den eraamen, fürmchtigen und wisen, dem burgermaister und dem r&t sA Sani Gallen, minen gnädigen herren,
SkdkrrhJv Stt. MM, Miflaivei de» ir>. Jalirbtliutartii. -- Papier-Original mit Sigelresten.
3136« — 1433, Januar 26, — „MCCCCXX™®. Am zinstag post convernionis sancti Pauli hett
Qörg Lnppfer von Nidern-UtzwiUe enpfangen den akker genamt der Tobelakker, gelegen
an L a n g e n I o — stosst an B r ft n m o s — ; item den akker genamt C r i s t a n s akker, gelegen ze Nidren-
Ützwil enent dem b ach und daz holtz, daz gelegen under des Bächlers infang, genamt Hasel r ain,
als er daz allez von Petern Luppfer, sinem vatter säligen ererbt hat.
Item desselben tags erfordret Hatnricus Blaiker von Bisschoffzell ze sinen und siner
raüter banden den hof in der Ow bi Hagen wile gelegen, als in der von sim änin säligen gemachot
war, daruff sich min herr nam ain bedenken.
Item min herr hett tag gesetzt junkher Herman Schöchen von Landenberg und B e r i n g e r
von Landenberg von Peter Bosshartz wegen und 6ch Hansen Bossharte und junkher Be-
ringer uff den nähsten donstag nach der alten vassnaht.*
StifUartlih Stttillea, Blthcmtlih M. 1*41, f. SJ7. — Eintragungen von der Hand de» äbtischen Schreibers.
3137. — 1421, Januar 37- Wll. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen hat mit Rudolf
von Stein ach, Schultheissen zu Wil, Abrechnung gehalten »von allem dem, so wir demselben schult-
heissen an dehainen dingen bi allen rechnungen und an gelihenem gelt untz uff disen bütigen tag
t
I
Heinrich IV. 1419—1426. 337
schuldig gewesen sigint und öch umb kost und mel, als er mit den friesen, zimberlüten und andren
den unsern untzher gebebt hat, und von allem dem, so derselb schultheiss von unsem und unsers gotzhus
wegen an kerne, an kome, an vesan, an habern, an gelte und andren dingen untz uff denselben tag
iDgenomen und ussgeben hat, und öch von dem wine, so wir im an siner geltschuld geben haben*.
Bei dieser Abrechnung ist der Abt, abgesehen von 7^3 Malter Haber St. Galler Mass, die ihm der
Schultheiss schuldig bleibt, diesem 44 Gulden rhein. schuldig geblieben und sagt ihn quitt, ledig und
los um alles, was er bis auf diesen Tag fOr das Gotteshaus eingenommen hat. — In unsers gotzhus
statt ze Wil, mittwfichen vor unser lieben Frowen tag zer liechmiss, 1423.
StiftautJÜf StdaUei, Bidimrdüf N. IMl, 1 141 — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8188. — 1428. Febrnar 8. Wll. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil
den Eonrad Jüngling vonVillingen zu seinen, seiner ehelichen Mutter A n n a von Tannheim
(Tanhain) und seiner Brüder gemeinen Händen mit einem Zehnten zu Opferdingen (Ottferdingen),
einem Zehnten zu A s e n (Aschen) und einem „zehendli* zu Weigheim (Wighain), Lehen des Gottes-
hauses St. Gallen, mit denen Konrad von Tannheim von Villingen, der »äni* Konrad Jünglings,
belehnt war, und mit allen anderen Lehen, die Konrad von Tannheim vom Gotteshaus inne hatte, mit
der Verpflichtung, in allen Streitigkeiten um diese Lehen vor dem Abt Recht zu fordern und zu nehmen.
— Sant Blasius des hailigen bischoffs und martrers tag, 1423.
Stiftnreldf Stdallei, Bidienurchif BilMl, IW\ — Gleichzeitige Eintragung; am Schluss die Notiz: «prestitit homagium«.
Am gleichen Tage (1423. Februar 3«) bittet Konrad Jüngling Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen,
ihm den Anteil seines ,äni* Konrad von Tann heim selig, nämlich 5 Malter Korngeld, an dem Portzehnten zu
Hochemingen (Emingen), von dem Konrad Stähenli 7 Malter Komgeld beziehe, für sich, seine Mutter Anna
Ton Tannheim und seine Brüder als Pfand zu leihen; der Abt nimmt aber zu besserer Unterweisung bis Letare
(M&rz 14.) Bedenkzeit. — St. Blasien tag.
RtifInrelÜT StUlei, Lekenbick ftl 1419, f. 2M. — Regest: Fürstenberg. Urkundenbuch VI, 38 V
3189. — 1428. Februar 4. Wil. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt auf die
Bitte von Hans und Jäkli den Bindern von Wil deren eheliche Schwester Älli, die Ehefrau
Bertschi Kaufmanns (KöflFmans) zu Wil, mit einem Juchart Ackers , gelegen uflFder Kftstaig —
und stosst an des Grossen Hofs akker" — , einem von ihrem Vater ererbten Gotteshauslehen, das der
Schwester ,an ir usstürung ze tail wurden war". Hierauf gibt die Frau den Acker wieder an den Abt
auf, und dieser belehnt auf ihre Bitte damit sie und ihren Ehemann zu gemeinen Händen, indem er der
Frau freies Mannrecht gewährt. — Wil, donstag nach unser lieben Frowen tag der liechtmiss, 1423.
Sttßarekif StUkl, MkAenurdlif U. IMl, f. 14•^ — Entwui-f von der Hand des äbtisehen Schreibers.
8140. — 1438. Februar 6. Marbach. — Leutpriester Polykarp zu Marbach erklärt dem
Bürgermeister und Rat von St. Gallen hinsichtlich der von »Ann Stainingähterin* bei ihnen
vorgebrachten Klage, »wie das sy bi mir ain kind trag, . . . uf die trüw Gottes, die ich Gott schuldig
bin, und uf die vart, die ich faren sol und müs, das ich deß unschuldig bin und darumb tun wil, was
*in biderman tun sol und mir von göttlichem rechten ertailt wirt". Jedoch ,ob sy daz reht darumb
Wn welti*, sei er nicht gesonnen, sich vor Gericht zu stellen, da vor Zeiten die gleiche und andre
Beschuldigungen, die sie gegen ihn erhoben hatte, als falsch erfunden worden seien; er bittet deshalb,
»das ir mich deß Itimden entredind*. — Marpach, in die Dorethee, 1423.
8tiäareUT8t.Uki9linifeidesl5. JahrhuBderts. — Papier- Original mit Sigelspuren.
43
338
Heinrich IV, 1419—1426.
f sein
3141-
Die Boten der VII allen Orte antworten Abt Heinrich (IV.) von St Gallen auf sein
Anbringen wegen der Appenzeller.
1423. Februar 4. - Man S*
a) (S€hwlK.> 1423. Februar 4,
Unser willig dienst sie üwern guaJen alle zit vor. Genädiger herr^ als üwer gnad uns vei*schnben
hat Ton wegen dera von Appenzell, lassen wir üwer gnad wissen, daz wir botten, als wir jetz bj
einandern gewesen sint, nit alle vollen gewalt gehept haben. Wir haben aber ein andern tag angesetz
und gemacht gen Küsiiach, an Lntzer(ner) Se gelegen, uff den nächsten suiinentag ze nacht nach
der alten vasnacht daselbs an der lierbrig ze sin und niornedes uff den nientag darurub ze rat ze werden,
Getrnwen wol: habent ir utif dem egenamten tag (iwer erber botscliaft, üwer gnaden werde darumb
etwaz fiirbasser geantwürt. Bitten wir üwer gnad flii^sig mit ernst, von uns nit für übel ze haben, daz
wir Üwern gnaden jetz nit fUrer antwürten, ßeaigelt mit gemeinen landes zeSwitz insigel von ünsäL
botten aller bette wegen. Geben an sant Agten abent, anno Doraini MCCCCXXUI, f
Von uns der von Zürich^ von Lutzern, von Ure, von Switz, von
Underwalden ob und nid dem Wald, von Zug und von Olarus
botten, als wir jetz ze Switz by einandern gewesen sint.
Dem erwirdigen geistlicheti, ünsenn genB^digen berren hem Heinrich von Hange im torf, apt dei erwirdigen
got*hus ze Sant O allen.
StißÄirriiiv 8t. öaüen, Rohr, im, Fa»f. 4. — Regest: Eidg, Aljsch. II, Nr. 21, S. 3L — Papier-Original mit Si
spuren.
b) KUsisaach. 142^. März 1.
Unser fruntlich, willig dienst allzit, Erwirdiger herr, als ir uns fruntlich verachriben und emtstlich
gebetlen band, Üch volkumen, luter antwürt ze geben nach üwenn verachriben, Üwer verachriben band
wir wol entstanden etc. Harin lassen wir üwer erwirdikeit und göte frunfechaft wüssen : als wir jetz
uff dem tag sint gewesen, das wir von ungewitters und öcb von ander sacheu wegen nit geraeinlich
uff dem tag gewe.sen nit(I) noch underrett nud nit eigenlichen ze rat worden sint, üch nu ze mal vol-
kumen antwürt ze geben äu ander unser Eidgnossen botten, die nit gegenwärtig gewesen sint.
Aber doch haben wir einen andern tag durch üwer willen angesetzt gen Switz zu der kilchen, uff
suntag nechst daselbs ze nacht an der herberg ze sin, in üwer sach volkumen antwürt üch ze geben.
Bitten wir 5ch üwer gnad mit gantzer fruntschaft, daz verziechen an uns nit für ungöt ze haben noch
für übel uffzenemen, wann daz in deheim bösen noch argen beschechen ist* Geben und besigelt ze
Küssuach mit min des animuns von Zug insigel, wann ander botten mich öch dez erntstlichen
erbetten band, am meiitag ze nacht nechst nach sant Mathis tag, anno Domini M^CCCCXX tercio.
Von uns den botten, die uu ze mal ze Küssnach uff dem tag
gewesen sint»
Dem erwirdigen geistlichen herren dem apt von Sant (J allen, ünserm lieben lierren und gnten fründ.
c} Scliwiz. 14^a. März 8.
Unser willig dienst sie üwer genaden allezit vor. Erwirdiger^ lieber herr, als üwer gnad Uns
TWSchriben hat und alleweg üwer sachen und stösse von der Appenzeller wegen end und ustrag
begertent ze haben, sol üwer gnad wissen, daz uns allezit liep were, daz ücb und üwerm gotzhus möcht
vollangen, darzfl üwer gnad gelimpf und recht hat; wir habeu öch darumb grosen kosten und arbeit,
Wiewol ich daz ist, duz \vir die vorgeuanteu von Appenzell vor gemant haben der eiden, so sj
H5
1
Heinrich IT. 1419— 1426.
339
I
I
üQsern herren von &tetteii und leudren geswoni liaiit, dem sprucli, so zwischent üwern gnaden und die
TOD Appenzell beschecheo ist, genüg ze tun und den Z6 halten, so luihent abi^r unser Herren von
sieiten und lendren die von Appe(n)zell geniant mit ir offenen, versigelten brieten, der gelUpte und"
eiden, so sy inen gesworn haut, gehorsam ze sin, daz sy dem Spruch au alles verziech(en) nachgangiu,
(Jen haltin und dem genög tftgent nach inhalt derselben spruchbriefen. Bitten wir üwer gnad flissig
mit allem erost, daz ir nit von uns für übel hubent, daz üwern gnaden die such verzogen und verlengt
wirt, wan es unser halb mit willen nit beschicht. Versigelt mit gemeinen landes zeSwitz insigel von
unser botten aller bette wegen, Geben am mentag vor mittervasteu» anno Doniini MCCCCX^III.
Von üna der von Zürich, von Lutzern, von Switz, von Under-
walden ob und nid dem Kernwald, von Zug und von Gflarus
botten, als wir jetz ze Switz bi einandern gewesen sint.
Dem erwirdigeij geistlichen, ünierm geuiidigctj herreu hem Heia rieh von Mangenstorf, apt des gotabu«
te Sani Gallen.
Auf einem angeklebten Zettel stehen die Worte: pErwirdiger, lieber herr^ üwcr gnad sol nit nnbillich nemea,
dii dflr von Üre boistihafi nit mit nimien in diaem briei verscbriben stat, wan der von Ure bot wax hoingevaren,
e mm üwer gnaden gfantwürt habe, und ist doch der von Ure ba(l)b ungi-varlich besehet hen. Do wolt do i*m atninan
von Switz für in nit sigellen, er were den ander ögen. Doch bantdie von Ure ir manbrief mit andren ünsern biiefen
gCTertgot.*
8tifl»itliv SL «auf», Riibn XIII, FaK. 1 - Regest: Eidg. Abscb, II. Nr. 31— 33, S. 2L — Papier^Originalc mit
%IreÄt*^n. — Vgl. unten Nr. 3159,
3142« — 1423. Februar 14. — Rudolf von Rosen berg vou Zukkenriet hat einen jähr-
lichen Zins von 2 S" ^ C* M. ans seinem Hof Spitzenrüti, — ^der ainbalb stosset an Olbersperg,
anderthalb an Obermiili und ze der dritten sidten gen Z lisch lab t — ■*, einem Lehen des Öofctes-
hauses St, Gallen, je auf Martini nach St, Gallen zu eotrichten, um 40 u ^ C» M. an Johans Varn-
bftl, Konrad Brand 1er und Ulrich Särri^ derzeit Pfleger und Meister des Spitals zu SLGalleo,
verkauft und ihnen vor dem Abt gefertigt* — Sant Valentins tag, 1423.
8t»dtartlii¥ SLealli^ii, Spitalarehiv, Tr, ö. 21; Ir I. — Pergament- Original; das Sigel hängt eingenäht — Vgl 1424.
Aagnst 9.
3143« — 1423. Februar 14, — Kaspar Hör, Bürger zu St. Gallen, verkauft an Ulrich
Senn, Bürger zu Wil im Turgau, um 500 ^ Heller »den obern bof ze Ainswile utf der Egge
und den nidern bof ze Ainawile, — die ainhalb stosaent an den bof ze Nöcblen, anderthalb an den
ßiessen» ze der dritten (sidten) an das Tal und ze der vierden sidten an Atzzijsperg — *, Ix^hcn
des Gotteshauses St, Gallen, und „das gftt och ze Ainswile gelegen, das man nempt der Fryen gut»
unä das göt, das man nemet der Ainswi 1er göt, och ze Ainswile gelegen, die baidi min recht aigen
warent*; aus den verkauften Höfen gebt einzig der Zehnten. — Sant Valentis tag, 1423.
StifUiarfli¥ St. Gallf n, J. 1. 1 B. 10. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a l ; das Sigei hJingt eingenäht,
3144» — 142JJ. Felirunr 37. St. «allen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu SL Gallen
<iem Hänsli H an man, Bürger zu Rottweil, auf dessen Bitte in Trägers Weise zu Händen seiner
Ehefrau Anna und seines Stiefsohnes Erasmus Jäger die Lehenschaft über den halben Zehnten
zuWeigheim (Wighain). — Sampstag nach sant Mathias tag, 1423.
ÜÜfbarfliiv St.Cfftllen, IMenirflih ßd. IMI, im\ — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
340
Hcmrich IV. 1419-1426.
S145.
1423, März 1. - H mii^ A c k c r m a u n , derzeit wuhiihaft in C o ii s t a ii z , gelobt Friede
id Hut
St Gallf
gel
leben baben, tU
und Freundschaft gegenüber Biirgt^rraeiste
er ehenials als Kuecbt im Dienste des Junkers Ko n rad vou Ei ch e 1 ber g (Äicliolberg) ihnen leind-
lieh gegenübergestanden hat. — Am nächsten gutem tag nach sant Mathys tag des hailigen zwölf-
botien, 1423. I
Sta^UiTtWl Sl fi allen, Tn \XX, ir. 27, — Papit-r- Original Für Hrdr Aclieraiann sigelt Klaus Egghart, Bfirger
zu Conatanz. i
3146. - 1433. Milrz 7. Ht Gallen, ^ Abt Heinrich (1V.1 von St Gallen zeigt dem
Bischof Otto (IIL) von Co n stanz und dessen Vicar an, dass er das von Michael Has, ,notarius
et prociirator curio Constancienüis* , befünvoriete Gesuch des ^lacobns Ittler alia^ G r ü h e r, per-
petuus vicarius* der Pfarrkirche von Wangen, deren Patronat dem Abte zusteht, mit , Johannes
Bracbsperg*, dem Inhaber der Pfarrkirche zu Nieder-Wan gen {Nidren- Wangen), einen Tausch,
eingehen zu dürfen, bewilligt habe^ und bittet den Bischof, auch seinerseits diesen Tausch zu gestatteiUj
— In Sanctogallo, anno Dom in 1 MCCCCXXIII'^, septima die mensis Marcii, indictione prima*
SÜflÄarchii St. Callen» Menarrhiv Bi 71, S. S03. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibera.
314X — 1433. MSrz 18, St. Gallen. ~ Abt Heinrich (IV,) von St, Gallen belehnt den
Niggel Ruprecht, Stad tammaun zu Lind a ii , Vogt des Gotteshauses zu N e u - R a v e u s b u r g , zu fl
Händen des am Erscheinen verhinderten Heinrich Ködolf, Bürgei's zu Wangen, mit dem halben
sogenannten grossen Zehnten zu Wrangen ^ aus welchem dem Gotteshaus jährlich 20 Malter Haber
Lindauer Mass zu entrichten sind und den der bisherige Inhaber H ei nz Hertri ch von Wangen an
Heinrich Rudolf verkauft hat. — Santgallen, donstag nach mittervasten, 1423,
Haag-, Dol- nnd KtMUarchiv Mnttgart, 3«, 31, <S, ^ Fergament-Origina.!; das Sigel hangt eingenäht
n an
1
S148. — 1423. März 37. StGallen, — Georg Wildrich und Konrad Müsler, Bürger
zu S t. G a 1 1 e n , derzeit Vogte und ^ Besorger'* D i e t h c 1 m 8 und U r s n 1 a s , der ehelichen Kinder dea
Wilhelm Blarer von Wartensee selig, f|uittieren im Namen ihrer Mündel den Rudolf von Alt-
stätten für die 1150 *? Heller, welche Rudolf von Altstätten dem Bernhart Blarer selig, dem
Vetter der obgenannten Kinder, seiner Erben, von der Feste Neu-Altstatten und etlichen dort
gelegenen Gütern schuldete. Der Schuldbrief soll im Brande der Stadt St. Gallen zu Grunde gegangen
aein und kann deshalb nicht zurückgegeben werden, — Santgallen in der statt, an dem palmabent» 1423.
SIlAtnrelliv Zörirli, Ibtcigirlliv Sifiallen. — Pergament-OriginftL Das erate Sigel fehlt, das zweite hängt atark
beachädigt offen, ^B
3149. — 1423, MRrz 37. — Hans Ali er von Bern ang empfängt von Hans vonGundeU
fingen, dem Kirchherren zu Bernang, als Waldeib und nach Wnlderbsrecht die Halde am Tannweg
— »stosset obnan an Hansen Valken wingarten, zu der andern siten an der lütpriestry wingarten,
zß der dritten siten an des Hochs ters akker" — , mit der Verpflichtung, dort einen Weingarten zn
pflanzen, alles zu tun, ,was z& ainem nüwsatz gehört", den Weingarten in gutem Stand zu halten und
daraus an Hans von Gundelfingen und seine Nachkommen, die künftigen Kirchherren oder Vicare denfl
Kirche zu Bernnng, ein Viertel des Weines aus dem Gute »in dem torgel under der rennen* zu ent-^
richten. Halten Hans Aher oder seine Erben ihre Verpflichtung nicht ein, so fällt die Belehnung dahin.
— Samstag vor dem palmtag, 1423.
Heinrich IV, 1419- U26.
341
»
Stiftjaitllil St, fiAlN, B. 3. t t Ift. \iv g V H t : (iöldi, 1 )er Hof Bfrnang. S, 30, Nr. 74. — T c r gn m e n t - 0 r i g i n a 1.
Fttr Hans Alier sigdn Junker Wilhelm von bteinüeh und Rudi Herman von Heniang, Ammann de« Abbes von
St Gallen. Beide Sigel hangen eingenäht.
3150. — 1433* April 1* StOaüoii. — AM Heinrich (IV.) von St. Gallen verleiht den
Hof ,WinkheUtal% zwischmi Miiolen^ Küti utul , Grunstefn **, ein Hnfgiit des Kehiliofs zu Mimlen,
dem Konrad Fisch (Visdi) von Mualen, sosshaft zu Winkelstall, einem Leibeigenen des Gottcshanses
ids Erbzinslehen ^ mit der Verpflichtung, in den Kelnhof 4 Mutt Kernen und 7 Malter Haber St, G all er
Mass zu entrichten, ferner 1 ß ^ St. Galler Währung ^uffden Br{kl ze St. Gallen und 6ß '^*, Ö Hühner
ils kleinen Zehnten nach HagonwiL Da der Hof längere Zeit unbebaut gelegen iüt, nnd sowohl das
tloster als auch Konrad und Ulrich Paier, sowie Fritz und Walt her von Andwil an ihren
Zinsen Einbusse erlitten hahen^ so hat der Abt von dem früheren Zins aus dem Hof, der von Alters
her 8 Mutt Kernen und 1 Malter Haber St. Galler Mass gegolten hat, an den 8 Mutt Kernen, die aus
Jem Hof zu Muolen an die Abtei, und an den 8 Mutt Kernen, die an das Portneramt des Kloster.s gehen,
5 Viertel und 2 ^imi* Kernen und ebenso die Paier und Andwil an ihren Zinsen zu Muolen erstere
2 Malter Haber, letztere 10 Viertel und 4 »imi* Kernen nachgelassen. — St, Gallen, ze ingäntem
Äberelien, 1423.
StiflMFfhlv StDalkD^Dltl'« 3[ll^ FfiN^< 4. — Papier-Copie aus dem 18, Jahrhundert.
>
8151. — U23. April U. Wamsen. — Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen nimmt zu
Wangen auf Bitte des Klauü (Ckws) Haider^ Bürgers zu Wangen, von dessen ehelicher Schwester
Elsbeth Haiderin, der Ehefrau Di epolt Hüters zu Memmingen, die gemeinsam mit Jakob
nnd Else, ihren Kindern aus er.ster Ehe mit Hans Pfanner selig, ein Viertel des sogenannten
grossen Zehnten zu Wangen, vroraus jährlich 10 Malter Haber Lind au er Mass zu entrichten sind,
vom Gotteöhäus St* Gallen zu Lehen hatte und ihren Anteil den genannten Kindern für 300 'S Heller,
,als ze Wangen geng und genäm sint*, verkauft hat, dieses Drittel des Viertels auf und verleiht es
,mit samt den zwaien nndren tailen dez obgenamten vierden iails dez grossen zehenden ze WVngen*
dem Konrad Hinderhofen, derzeit Bürgermeister zu Wangen» ,in vogts und tragers wis* zu Händen
der Kinder. — Wangen, mittwüchen nach der ussgendeu osterwüchen, 1423.
StiflMLFfliiV StCiallfD, BSrht^mrriiiv Bd. 1941, l U^, — Entwurf von der Hand des äbtiicben Schreibers. Ea aigeln der Abt,
&iepolt Huter, Hana WermaiateTj Biirgermc ister zu Memmingeni fiir die Frau, and Klaus Haider.
3152. — 1423. April IG. — Die Brüder Hans der ältere, Hans der jüngere und Heini, de
Zwicker (Zwiker), H a n « Zwickers selig eheliche Söhne, Bürger zu B i s c h o f z e 1 1 , haben für steh
und ihre Geschwister Rudi und Else, „die noch ze iren tagen nit komen sind*, ihren halben Hof
tjenRunt ,an der Wis . . ., — der ainhalb stosset an den andern taile des hofs an der W^is, ändert-
l^aib an Schayenwile, ze der dritten sidten an Bysihua und ze der vierden sidten an Hüb — *,
ein Lehen des Gotteshauses SL Gallen, mit allen Rechten und Zugehörden an Georg Wildr ich,
Bürger zu St, Gallen, und seine Hausfrau Anna um 90 U ^ C. W, verkauft, ihn den Käufern gefertigt
und dabei gelobt, wenn ihre Geschwister „zu iren tagen koment*, sie auf die erste Mahnung der Käufer
hin iuizuhalten, dass sie innerhalb Monatsfrist den halben Hof ebenfalls aufgeben. — Fritag vor sant
fleorien tag, 1423.
Stidtircliil St «iillfi, Tr. H, ]fr, 2^ - Perprament-Ori ginal Für die Verkäufer sigel t »Hain tzli Zili, unser wirt
it Santgailen* ; dan ^Sigel büngt offen.
342
Heinrich IV. 1419-1426.
8153. — 1423, April 30* St. Gallen, — Vor Abt Heinrich (IV,) vermacht im Ho fzu St, Gallen
Frnu Anna, eheliche Tochter Hans Eberlis selig und Ehefrau des Georg (Görg) Wildrich,fl
Bürgers zn St. Gallen, mit Htins von Aiidwil (Äinwil), Dienstmann des GotleshauRe.s, als Vogt, Rädolf
Schläpfer (Slaipffer), Banmeister des Gotteshauses, als ^Wiser* und JohansBeck genannt Schwarz-
hans, Stadtachreiber zu St. Gallen, als Fiirsprt^ch ihrem Ehemann das Gut ^genarat S trai f feil Bi r-
böTüli* mit allen Zugehörden. — S an tg allen, zinstag vür sant Gürgen tag, 1423. M
StiftKirfliiv St.öall«*», Böelifrarfhi? Bd. 1911» f. 374, ~ Entwutf von der Hand des abtiacheii Bchreibers* Ea eigeln der Abt,
Flane von Audwil und tlir die Frau ilane von Albersberg, genannt KaiBer, derzeit üntervogt zn St. Gallen*
Am gleichen Tage ll4Zli, April :dO. ilit* ««allen) nehmen vor Abt Heinrich (IV.) im Hof zu 8t. Galle uJ
Georg Wild rieh und Keine Ehefrau Anna, letztere mit Hiina von Andwil wla V^ogt imd Rudolf Schläpferj
(Schlaipfer). Baumeister dea Gotteshaus^eg, als ,Wiser*, beide mit Johans Beck, genannt Scli warzhans, als Für»
flprech, einander „se rechten gemaindem* an über den Hof ^genaiut die Wi* — stc^ast ainhalb an Bernaizril ti,
andrenthalb an Bisahwa* — , dessen eine H&lfte Georg Wildrich kürzlich von Hana Zwikker von Bisch ofzell
und deat^en Geschwistern erkauft hat, während die andere HäJfte seiner Frau von ihrem früheren Ehemann Johana
Straiff selig zugefallen ist; der Abt belehnt beide gemeinsam mit dem Hof und gewährt der Frau aus beflonderer
Gnade freiem Mannrecht. — Sant Gallen^ zinatag vor aant Gorgen tag, 1423.
HtiftmirchJt St.tiallen, BürtK^rarrhiv M, \UU t ^U\ — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es aigeln der Abt^
Georg Wildrieh, Hans von Andwil und für die Frau Hana von Alberiberg, genannt Kaiser, deraeit üntervogt
zu St. Gallen.
14jiJa. April ^a. !^t. Oallen. — Abt Heinrich (IV.) und der Convent des Gotteshansefl 8 t Galle lul
denen Georg Wildrich. Bürger äu St. Gallen. ,vj f? pfg. jiirliuhs zinaes und geltz von und ab nuHerfl gotzhus berg i
vor der Btatt zu Santgallen, den man nempt Schorantaberg, — der da »tosat an epitala »kker, an Clin rat Mai-
gers berg und undnan und obnan an ilie lantstrasaen — ; item j U pfg. getts ab und usaer Hansen Hart sc heu
von Sant Görgen miUi, niüktatt, segen* segenstatt und hofraiti und xxx ach. pfg. gcltz uaaer dem gut in den Geren,
daz HeniggRänftler innehat*, bisher sein Pfand vom GotteHhauüe, aufgegeben and dazu mit seiner Ehefrau Anna
noch 120 U Pfg. C. M. bezahlt hat. verkaufen dafür dem Georg Wildrich und seiner Eht^frau als Leibding, ,»e nie«seni^
alle iro lebtag und niht furo» . . . dim vorgenamten berg genamt Schorantzberg* , die jahrlichen Ziuf^e von 1 fif Pfg. aui M
der Mühle de» Hans Härt^ch und von 30 Seh. Pfg. aua dem Gut in den Geren und dazu einen jährlichen Zins von 1 U
8 Seh. Pfg. und 5 Malter Haber aus dem Hof zu ^Gummaawiie, den jetz der Knechtli hat*, femer das Gu(^
genannt «der E n g 1 a b e r g i n e n giit* zu K e b ^ t e i n im R h e i n t a 1 mit allen ZugehÖrden, „als das jetz H a i n i K e 1 ^
ze Rebstain buwt und innehat""- Den genannten Berg dürfen die Eheleute, so lange beide leben oder eines von ihnen,
nach ihrem Gutdünken , nutzen^ verlihen, besetzen und entsetzen*, und von dem Gut im Rheintal sollen ihnen »der
obgenamt K el ald sin erben . . . nach dem, als im daz verlihcn ist, järlich uff sant Gallen tag ze zinse geben vj seh. pfg*
und zwai hünir ze weglosi und den win halben, äo m demselben wingarten wächßt und wirdet^ in der windme(f) ander
(der) rennen in iro väaser ze iren banden antwurten, an iren schaden*; falls dau Gut nicht in gutem Stand gehalten
würde, haben Georg Wildrich und seine Ehefrau dna Recht, ea «noch irem nutz* D.nderwettig zu verleihen. Die genannten ^
jalirlichen Zinse aollen ihnen je auf Martini nach St. (lallen entrichtet werden. Nach dem Tode beider Gatten aoll demV
Gotteshaus das Leibding „mit allen atukken und ziigehördcn ledig und los sin* ; nur was etwa noch „verfallens libdings*
ausstünde, kommt den Erben zu. Allfallig auf dem genannten Berg errichtete Bauten („gezimber*) dürfen wieder ent-
fernt werden. Von der 8urame von 120 /J, welche die Eheleute dein Gottenhaua bezahlt haben, sind 50 ß" verwendol
worden ,an die loaung der höf und guter ze Bettliswiler und Herggerswile enent Ses, die wir von Burkar
Nagel ze Lindow erlöst haben; und wir mit den andren lxx ff Pfg, /.wölffmutt kernen Wilermess von Hansen
von Var erlöst und gelediget haben". — Mentag nach aant Georgen tag, 1423.
StiftMitbivStfialleii, Bürkf^rarrhiv Bd. M, 8. R<Ji>f. — Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers.
Ji^chon mehrere Tage vorher (1423* April 9S&* ISt* Cr allen) bat G eorg Wildrich den PfandachaUB^^T
den ibm bisher verpfändeten Einkünften zu Händen Abt HeinrichB ftV.j tmd des Gotteshauses aufgegeben mit der
Bedingung, daas er und neine Ehefrau A n n a hinfort diese Einkünfte als Leibding genieesen und das» nach ihrer beider
Tod dieHelben an das Gotteshaus zurückfaUen sollen. — Santgallen» aant Gorgen abend, 142S.
StifUiUxliii St, Collen» BWerarclii¥ Bi &(J, S, ftll, - Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers,
Hemnch lY, U19-1426.
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3154« ~ 1423, Mai !• Liudaiu — Frau Ursula, Äbtissin des Gotteshauses zu Lintlau,
erneuert auf Ansuchen des Johans Varnbüler von St, Gallen, als Vollmachtträger des HL-Geist-
spitals zu St Gallen, den durch eine Feuersbrunst zerstörten Lehenbrief über einen Weingarten im
Eichholz zu Bernang, genannt Schnellinans Halde, — stosst an des Hu wen Güter — , welchen
der Spital seinerzeit vom Gotteshaus Lindau als Lehen empfangen haL — Zinstag vor sant Philippen
und sant Jacobs der zwayen zwelfbotteu tag ze ingendera May gen, 1423.
SUdUrtlliY St flall«a, SpltalircliiY, Tr. ß. 18, Ir. &. — Regest: Göldi, Dt^r Hof Bemang, S. 31, Nr. 75. — Pergamen t-
Origiüftl mit otFen hiiBgendem Sigel
3155. ^ 1423, Mal 5, St, Gallen* — B e r i n g c r von L a n d e n b e r g von Greif fensee gelobt
in seinem Namen und ira Namen seines Bruders Rödolf und seines Vetters Ulrich von Landenberg,
aesshaft zu Wülflingen, deren Bevollmächtigter er ist, dass sie sich im Streite mit Hermann von
der Breiten-Landeuberg, genannt S c b o c h , um den Leibeigenen Peter B o s s h a r t dem Schied-
apruche des Abtes Heinrich (IV.) von St. Gallen und zwölf ehrbarer Männer vom Rate der Stadt
St Gallen unterwerfen. Die beiden Brüder und der Vetter glauben, dass Bosshart zu der Feste Alt-
Xandenberg gehöre, wogegen Hermann von Breiten-Landenberg behauptet, dieser Leibelgene gehöre
zur Hälfte ihm; sie sind von Bürgermeister und Rat zu Zürich vor Abt Heinrich von St. Gallen, von
dem Peter Bosshart zu Lehen geht, gewiesen worden. — Santgallen, raittwüchen nach des hailigen
crütÄ tag ira Mayen, 1423.
SÜftttTdliV St fallen, D, D, S. D. 1&. — Pe r g a m e n t - 0 r i g i n al. Es sigelt Berbger von Landenberg für sii-li und aeinen
Tetter, ^turden ieh diirurab wer bin und «in boI*, und hängt auch das Sigel Rudolfs an d**n Brief; beide Sigel hangen
i^ingenäht
3156. — 1423, Mal 14, — Wernher Ehinger, Bürger zu Constanz, bittet Bürgermeister
Tind Rat zu St. Gallen von wegen seiner Muhme, Schwester Ursula Schlicht] ngin, ,als die gern
wider in die K losen bi üch wäre, daz ir aber gespert wirdt, ald ich und ander ir fründ vernomeu
haben*, ihr zur Wiederaufnahme zu verlielfen, da sie wohl wüssten, „daz si mit miner und ander ir
fründ hilf die Klosen nach der brunst wider buwen und uf bracht hat*. — Frytag nach dem nffart-
tag, 1423.
Stiltorclh St Wall«!, Misifflh'eiid«« hl. Jahrhundert^^ Papier-Original mit Sigd unter FapierhüUe.
3157. — 1433, Mal 2Ö, — Koni Grabmann von Nieder- Büren vertauscht mit Willen
seines Herrn, des Junkers Hermann von Adlikon (Aidlikon), und dessen Gemahlin Elsbeth, geh,
von Sulzberg, ,der aigen ich bin von dem libe*, an Junker Ü(l)rich Estrich von der Neuen
Ramswag (Nu wen Ramswag) alle seine Rechte ,jan dem burgstail ze Lindenberg, den acker am
wingarten da.se!bz gelegen und aiu wis daselbz und älli mine recht daselbz* gegen ^zwo schfjpussen
ze Nyder-Bürron gelegen, genamt des Grabmana schftpussen*, mit aller Zugehörde, Diese zwei Schu-
possen erhält Grabmann und nach ihm je der älteste seiner Familie vom Junker als rechtes Lehen, von
dem er ,ze rechtem vogtrecht" jährlich 1 Mutt Haber St Galler Mass zu entrichten hat. Sollte die
Belehnung verweigert werden, so ist Grabmann berechtigt, das Gut zu versetzen oder zu verkaufen. —
Üonschtag nach der uffart Crysty, 1423.
Siiltsarchii St Sillei, H. 4. 1), e. L — Pergament-Original; das Sigel des Hermann von Adlikon hllngt eingcnühL
8158. - U23. Mal 21. St.OaUem — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen verkaufen
die Brüder Hans und Kourad von A ud w i 1 (Aiiiwil), Dienstmannen des Gotteshauses St Galleu, an
ihre Vettern, die Brüder Fritz und Walt her von Andwil, um 380 ff ^ C, M. „iro wingarten am
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Heinrich IV. 1419-1426.
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Buch berg gelegen; item die Lehen, die sy fürbas^ von haud ze lihend hettind am Bftchberg, zeTal
und umb Rinegg, in Taler kilchöri*, alles Lehen des Klosters SL Gallen, und dazu noch ihren halben
Torkel unter dem Buchberg, Der Abt belehnt nun den anwesenden Walther von Andwil zu seinen
und seines Bruders Händen mit allem in diesem Verkaufe Inbegriffenen, soweit es Lehen des Klosters
ist. ^ Sant Gallen, ffrifcag vor pßngesten, 1423.
ätlftsiltyi SLIialkli, L L L A. L — Pergament-OrigiDal. Es sigehi der Abt, Hans und Konrad vonAi>dwü; dU
Sigel hangen eingenäht,
3159.
Abt Heinrich (IV,) von St, Gallen ersucht die in Baden zusammen kommenden
Boten der Eidgenossen, in seinem Streit mit den Appenzellem endlieh eine Ent-
scheidung zu treffen.
Hi. Ciiallen. 14:8^. Mal id3.
H a i n r i c h , von Gotts gnaden abt des gotzhus ze S a n t g a 1 1 e n.
Unsern früntlichen grüz vor. Ersamen, lieben, guten iriSnd, als ucli wol ze wissent ist von
Zuspruch wegen, so wir von nnsers gotzhua wegen zft den von Appezell gehabt haut, wie wir uch
darinne gar früntlichen minn und rechtez getruwent haut, und als in der sach ain Spruch beschähen
ist, sint jetz zwai jar, haben die Appezell er dem in dehainein stuk nie gnög getan und konnent ouch
wir nibt bekennen, daz sy ichtz sinnent, dem gnilg ze tftnde. Und als oiich unser huiliger vatter der
babst, unsir gnädiger herre der Römache kung, dez hailigen richs kurfürsten und ouch die vätter unsers
Ordens sant Benedicten von unsern und unsers gotzbus wegen uch verscbriben haut, daz ir uns in
den Sachen hielfflich sin vvöltent, daz uns voUangete, waz uns billichen voUangen sölti, und wir daz ouch
selbir und durch unsir erber hotten und mit iSnsern gescbriiften dik und vil an uwir früntschaft braht
und ernstlichen erfordert haben, ist uns aber nie daruff volkomen antwurt wurden, darnach wir unaj
halten möchten, wiewol daz ist, daz uns von uwern botten, so uff den mantag nach sant Mathias ta|f|
in der nähstvergangnen v asten ze Küssnach am Lucern er Se bi enauder warent, verschriben wart^
daz sy tag gesetzt hettint gen Switz zft der kilchen, uff den niihsten sunnentag darnach, daz waz uff
sunnentag vor mittervasten, uns duselbs volkomen antwurt ze geben* Daselbs ^ber uns niht fÜro ge-
antwurt wart, wann daz nwir herren von stetten und lendern die von Appenzell mit iren brieten
gemant hettint, daz sy dem spruch nachgiengent, bieltent und dem gnug latint, daz aber untzher ?on
den Appenzeller noch niht beschähen ist Und also mugent wir niht wissen, warnach wir uns halten
söllent, odir waz ir furbass darzfl tßn wollen t. Hier umb so bitten t wir uwir frün tschaft mit ernste
flissig, daz ir uns noch uff der obgenamten un^^er herren des babstes, des künges, der kurfüriiten und
der vätter unsers ordens geschrifft und ouch uiT unsir erfordrung, in der mass, als wir uch vormals
dik und vil gebetten hal)en, uwir volkomen antwurt wissen lassent hi disen bottcm, waz ir in den Sachen
tön wöllent, und uns daz furbass niht verziehent, als untzher beschallen ist, wann von des Verziehens^
wegen uns und unserm gofczhos grosser kost und schad körnen ist und sich noch tag bi tag meret^^
Darumb so sehent an sölich gross getruwen, so wir uch getan hant, und lant uns uch darinne enpfolhen
sin, daz uns die sacli furo niht also verzogen werde. Daz wollen wir willenklich umb uch bischulden,
wan wir je die sach furbass niht lenger geturrent noch söllent also bestan lassen. Geben ze Sant-
g allen, an dem pfingest haiigen tag, anno etc. XXIIK
Den ersamen, wiaen der Eidgenossen botten* ak iHi^ jotz in den pfingcateu «e Baden KejamineEt komeni,
unsern guten fr und« n, d. d,
Stiflftarflih' St. Kalleia, Kalir. XllI, Paw. 4. — Entwurf von d^r \hmd de> ülilisi-hen Schreibers auf Papier,
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Ä
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Heinrich IV. 1419—1426. 345
Die Eidgenossen antworteten hierauf (14S3. MftI 26. Baden) mit folgendem Schreiben:
Unser willig dienst vor. Hochwirdiger nnd gnädiger herr, als ir uns geschriben hant von der sach wegen zwi-
schent üch und den vonAppenxel, iwem gnaden davon ze antwürten, sol iwer gnad wissen, daz etlich hotten von
der sach wegen nu se mil nit gewalt hant. Aber wir wellen die sach all früntlich heinbringen. Geben ze Baden und
besigelt mit Heinrich Meisen, burgermeister Zürich, insigel von unser aller wegen, an mittwuchen in den
Pfingsten, anno etc. CCGOXXIIIo.
Von uns der von Zürich, von Bern, von Lntzern, von Ure, von Switz,
von Underwalden, von Zug und der von Glarns botten etc.
Dem hochwirdigen in Gott abt Heinrichen des gotzhns zu Sant Gallen, ünserm genedigen herren etc.
8tiftefUTSi.Ukl,lllr.XIU,ftK. 4.— Regest: Eidg. Absch. II, Nr. 35^ S. 22. — Papier- Original mit Sigel-
spuren.
8160. — 1428. Mai 24. Llchtenstelg. — Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg ver-
kauft an Ulrich Eichhorn (Aichom) und Heinrich den Forer, Bürger zu Lichtensteig, um
150 ff /^ den Zehnten zuBütswil (Bützischwii), den die Vorfahren des Grafen und er selbst bisher
innegehabt haben. Ulrich Eichhorn hat 112^2 ^ bezahlt und soll drei Viertel, Heinrich Forer, der
37 Vs ff bezahlt hat, ein Viertel des Zehnten beziehen. — Lichtenstaig in unser statt, mäntag vor
sant ürbans tag in dem Maigen, 1423.
taMilteRhiT UcktSHteig. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
8161. — 1428. Mai 26. Llehtenstelg. — Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg ver-
gleicht sich mit Abt Ulrich (U.) von St. Johann im Turtal wegen der beidseitigen Ansprüche
auf die Leibeigenen Hans und RAdi Wigant ab dem Hof in dem Sinne, dass der Graf gegen Ent-
richtang von 25 ff /^ G. M. durch die beiden Wigant allen Ansprüchen auf sie entsagt, jedoch mit
dem Vorbehalt, dass sie ihm und seinen Erben „hinnenthin gehorsam und dienstbar sin söUent als ander
Ifit, die des vorgenamten gotzhuses ze Sant Johann aigen sint'. — Liechtistaig in unser stat, sant
ürbans tag in dem Maygen, 1423.
StUtardriTStUkl,^.^. 1.C41 — Pergament-Original mit offen hangendem SigeL
8162. — 1423. Hai 25. Bamswag. — Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet ver-
kauft , Hansen Singenberg von Zukenriet, Hainin, sinen sun, Elzbethen, desselben Hainis
elich husfrowen, Hansen, sinen sun, und Allinen, sin elich frowen, und aber Hänslin, sinen sun,
genamt Jenny, und ällü irü kind, die sj yetz hand und die inen fOrbaz werdent*, seine Leibeigenen,
an das Gotteshaus St. Gallen um J5 ff /^ G. M. und fertigt sie dem Abt Heinrich (IV.). — üff
miner vesti Ramsvrag, an sant XJrbans tag, 1423.
Stiftnrehif St dtllei, 9.9.2.9. 14. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
8168. — 142S. Mai 26. — Wälti FAger, Bürger zu St. Gallen, und seine Söhne KAni,
Uli und RAdi verpflichten sich, von dem Hofe Ried er n (Riedren) — ,der ainhalb stost an Mörs-
wile, anderthalb anAlbenberg, ze der dritten (sidien) an die Gold ach und ze der vierden sidten
an Riedrerholz, das des spitals ist*, — den sie von Hans Nüwenhuser, Bürger zu St. Gallen, und
dessen Gattin Anna Getzenwilerin gekauft haben, an die Verkäufer einen jährlichen Zins von
10 Malter Korn, 8 Malter Vesen, 2 Malter Haber St. Galler Mass und 4 Herbsthühnern zu entrichten,
und ebenso die Frucht dreier Bäume, , nämlich ainen grünbirbom, ainen frAyacher und ainen rotacher,
alz die usbezaichnot und underschaiden sint'. — Sant Ürbans tag, 1423.
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HeinricH IT. U19— 1426.
SüflÄartliiv St, 6äll«M, k. I. i R. I. — P e r g & m e n t - 0 r i g i n a l. Für Wälfci Ffiger und i
Bürger zu St Gallen; das Sigel hängt eingenäht
! sigelt Hans Bomcr,
1
8164.-- 1433, Mal 26. St «allen. — Vor Abt Heiorich (IV.) nimmt im Hof zu St. Gallen
Adelheid Heinzin (Haintzin), die eheliche Tochter ,Haintzeii selig in der Vorzall**, Bürgerin
zu St, Gallen» mit Hans Angilnt, genannt logern, und Herman Met in an egger, Bürgern su
St, Gallen, als Vogt nnd ^Wiser", Hans von Andwil (Ainwil) als Fürsprech ihren Schwestersohn
Konrad ^ Fregen tzdor ft'(er)*', genannt Goldast, zu , rechtem gern aind er* an Über ihr Haus mit
Hofstatt und Hofraite an der S c h m i d g a s s e zu St Gallen, »zwüsachent des Ä u g u s t i n e r s und H ainis
Gelters hösern*, ein Lehen des Gotteshauses, und über ^ir gebettet bettstatfc mit aller zfigehördi,
garnkessi, alle ir webgeschtrr, zwen die besten erin hafen, zwo die besten und grösten kanten, ir zesammen-
gelaiten tisch und bekki nnd giessvas und tischlachen und zwähelen, als vil sy der hett, und ubir iren
gwandtrog und darnach den besten trog und ir kisten und zwai die grösten kessi nach dem gamkesäi, fl
daz küchenhüsli und schafraiti in der kuchi und übir allen iren harnasch*. — Santgallen, mittwüchen
in den püngsten, 1423.
^tifbiarchif St.Sulleit, Bilclienirrliiv M, iU\, f. 3(t4. — Entwurf von der Hand des abtiichen Schreibers. En sigeln der Abt,
der Vogt und für die BVau ihr ^Wi«er*.
'eiae ^
Am gleichen Tage (14:^9. OTai 26. ^t. Gallen) stellt Konrad ^Pregentzdorffer*, genannt G oldai
Bürger zu St. Gallen, eine KrkiiiiiJijg aiia: nachdem ihn seine L'.asie Adelheid Heinzin in der genannten Weiae '
zum Teilhaber angenoEimen, da habe er , derselben miner bäsinen willige frimtschaft jingesehen* tind ihr volle (lewalt
gegeben, über ihr Haus nnd alle die genannt^*n Stücke völlig frei zu veritigen, ^ez sig bi gesnndem lib odir in irem^
todbett*« — Santgallen, die qua siipra. H
HÜftJÄrcliivSL*]alh% Börhrrarfhh M, [U\, lAU*'. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Für Konrad ,Pre*
gentzdorffer* ftigelt Han*» Germ an genannt Sa i 1er, Bürger zu St. Gallen. ^^
3165. — 142:i Mal 37. — Jäk Wirbs von Staufen hat von Abt Heinrich (IV,) von
St Gallen des Gotteshauses Eigenhof zu Her gen sw eiler (Herggerswile) genannt des Sturen Hof
.ze ainem rechten erbe und waltlehen* empfangen gegen einen jälirÜch nach Lindau zu entrichtenden
Zins von 2\/a MaUer Haber Wanger Mass, 15// 10 .^f und (j Herbsihühnern auf Martini und 60 Eiern
auf Ostern, ^als dasselb gut unzher allwent gulteii hat*. Jäk Wirhs oder seine Erben dürfen mit Vor-
wissen des Abtes das Lehen verkaufen« — Donstag in der pfingestwuchen, 1423.
SlaaUarchiv Zlrifh, Ibtmrthiv SL (laüen. — Pergament-Originah Für Jäk Wirhs Figeli Abt Job vom (TotteHhaut|
in der A u (Ow) zu B r e ^ e n x ( IVegantz); das Sigel hängt offen. — Dorsualnotizr ^Den Sturen hof, davon
brief aait, hant jetz die Strnben von Stouffen*.
3166. — 1423. Juni ü(i). St. (lallen. - Abt Heinrich (IV.) verleiht auf der Pfalz zu
St Gallen auf Bitte Heinis von Loch, des Schneiders, Bürgers zu St. Gallen, der Verena Tä nne-
m sinn in und ihren Erben einen jährlichen Zins von 2 Malter Vesen St* Galler Mi^ss aus dem halben
Teil des Hofes ^Wolffurtzwis und siner zfigehord, das Ulrichs säligen von Wolffurtzwis kind ist*^
ein Qottesliauslehen» das Heini von Loch von Ulrich Ber erkauft und Jetzt um 21 ff /i^ CM. »n
die Frau verkauft hat. Der Abt gewährt aus besonderer Gnade der Frau freies Mannrecht — Sani
gallen, s(unnen)hig nach corporis Christi, 1423,
SÜftaarrhiv St «ttlkn» Bflckrairliif Bd. I Ulf, t 412* — Entwurf von der Hand des ahHachen Schreibers. — Es «igeln der j
Abt und für Heini im Loch II rieh Fnrer, AUbürgermeiäter zu St. Gallen.
Heinrich IV. 1419-1426.
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3167* — 143^1- Juni 7. (Bernaiii?.) — Vor Abt Heinrich (IV.) von St Gallen vennacht
lu Bernang im K hei iital in des Leutpriesters Haus Eglolf von Rosenberg, sesshaft zu Bernang,
mit Zustimmung des Abtes der Greta Mogeisberg (Magelspergin) von Beriiang als Leibding ,x /? -^
järlichs geltjs und xiuses und zwai liunir ab und usser den zwaien jucbarten akkers gelegen in dem Un-
winkel, die Caspar Zuber genanit Blätterli jetz buwt und innehat, — der^selben akker ainer atosset
an Cönrats akker binder der bürg, andrenthalb an des Vorsters akker vom Obren Bächholtz;
der ander akker stosst ainhalb an den Znburbach, andrenthalb an des obren Vo(r)3ters akker — ;
item ainen söni wingeltz Hin taler gewachsen und raesäes, ouch järlichs zinses ab und usser des ?or-
genamten Caspar Zubers wingarten genarat Zuben w ingart und siner stügehördi*, alles Gotteshauslehen,
Nach dem Tod der Greta Mogelaberg sollen diese Einkünfte wieder an Eglolf von Rosenberg oder seine
Erben zurückfallen. Wollen Kaspar Zuber oder seine Erben, wozu sie berechtigt sind, den »sfini win-
geltz** mit 17 ff <^ CM, ablösen, so soDen Eglolf von Rosenberg oder seine Erben diese Summe an-
legen und dafür , ander gelegen gftt jiirlich zins" kaufen und der Greta Mogeisberg, so lang sie lebt,
zukommen lassen. — Feria secunda post corporis Christi, 1423,
StifUartMf St.tialIeD, Bäfkrirrliiv Bd. IMl, T. 481 ^ — Entwurf von der Hand dea tbtjBcbeu Schreibers. Eb sigeln der Abt
und Eglolf von Roeetiberg.
8168. -- 1423. Juni 21. (Liehtenstelg.) — Vor Rudolf Weingar ter (Wingarter), Ammann
des Grafen Friedrich (VIl.) von Toggen bürg, der an deasen Statt zu Lichtensteig zu Gericht
sitzt ,in aller der wis und ni&ss und in allen den rechten, als ob ich ze Batzen hait bi der bürg
gesessen wer* , verkauft Heinz Ritter, Bilrger zu Lichtensteig, mit Hans H u w e n d o b 1 e r als Für-
sprech seinen Hof zu Heinrichsberg iHainrisperg), ein Lehen des genannten Grafen, um 115 ST -^
CM. an Hans Seh mid von Kirchbergund RÄdi von Rupperswil (Rftpreschwil), beide Kirchen-
Qjaier und -Pfleger zu Kircbberg^ zu Händen des Lichtes und Baues der dortigen Kirche. — Mändag
L vor sant Johans tag ze sümigichten, 1423.
I Htift8arclLiirSt.(faUfn, L L V* 7^ — Pergament- Original; das Sigel des Rudolf Weingarter hängt eingenäht.
I '
Acht Tage später (143S3. «lani Ä8.) vernichtet ßraf F r i e d r i c b (VII.) von To g g e n b u r g auf das genannte
Lehen und eignet es der Kircbe von Kirchbt^rg unter der Bedingung, dasa der Hof wieder toggenbijrgische.s Leben
werde« sobald er ,von der vorgenannten kilcben banden kümi*^. — Mändag nach sant Jobans tag ze aünngicbten, H23.
StiftÄarchif SiMen, LL K. 7». — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht
3169. — 1423. Juni 24. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zuStGallen den Hein-
rich von Hettlingen den jüngeren, sesshaft zu W i n t e r t n r , mit dem Zehnten zu M a d e t s w i l
(Aladent.swile) samt Zugehörden und einem Mann genannt Bürgi Lim per g er, Lehen des Gotteshauses,
die von Heinrich von Hettlingen dem altern, Heinrichs des jüngeren verstorbenem Bruder, an diesen
j^efallen sind. Heinrich der jüngere wäre schon hingst, wie er dem Abt vormals geschrieben hat, zu
itm gekommen, um die Lelien zu fordern und zu empfangen; „so hetti er aber daz von vigentschaft
Und anderer ernstlicher sach wegen niht wol mugen tun; darumb und durch dehains mutwillen er daz
äIso verzogen hetti". — In die lohannis Baptiste, 1423.
Stlftiarcliii $t. tiallen, ßOrb^^rartbiv ßd. 1141, \. 4$t -- Kntwurf von der Hand dea Sibtiscben Schreibers.
348
Hemrich IV. 1419-1426.
8170. ~ 1423. Juni 24. ^ Abt Heinrich (IV.) von St Gallen belehnt den Heinrich
E s s li n g e r , Bürger zu Rapper swil, auf dessen Bitte zu Handeo des Heini Esslinger und seiner m
Schwester Metzin^ der Kinder seineis Bruders Konrad Esslinger, als deren Vogt mit dem Gut
genannt Tössegg und dem Gut genannt Rod samt allen Zugeltörden, einzig den ^Turn ze Töss-
egg*^ ausgenommen, Lehen des Gotteshauses, womit Heinrich von Wilberg belehnt war und die
er an Heini und Metzin Esslinger verkauft hat. Wenn Heini Esslinger „zÄ sinen tagen kumt und
unvogthar wirdt'\ soll er selbst die Lehen empfangen und „davon loben und tön als ander unsers
gotzhus lehenlilt^. — In die lohannis Baptiste, 1423»
Stiftsarcliiv %l Wltn^ BQclicmrthlv Bd. IUI, l i3L - Entwurf von der üand des äbtlBchen Schreibers.
31T1.
d
i
Streitigkeiten der Appenzeller mit Lienhart von Jungingen, Frischhans von Bod
man und denen von Rheinegg.
1423. Jiml— JulL
a) Hajis von Jungingen ruft die Stadt St. Gallen um Vermittlung und Hilfe an.
Min willig dinst vor. Lieben frflnd, wissen t, daz sich gifoget haut, daz ain uflouf ist bischechen
von den Appentzellar in der statt ze Rinegg und da laidur ist ühul gigangen und sich die von
Rinegg ires libz not müstand waren und der statt frighait retten, Bitt ich tich ernstlich von baider
herren wegen und min selbz und von der burger wegen in der statt» daz ir darzft kerind und darzd
daz best redind, als ich üch wol gitrüw, wan min vattur nit anhaimsch ist, ob sich dazwischen üt mer
verläff, daz ir daz wellind wenden. Und iüni uns ze hilff kunien in der sach, als die herren und ich
öch dez wol gitrüwan. Daz wil ich mit willen umb Üch verdienan jetz und hernach, Geben an suntag
post lohannis ze sunnwenti, ano XXIIL
Hans von Jungingen,
Den er&amen und wisen dem burgermaietcr und dem rautt der statt ze Sant Gallen, tninen Bunder gütteo
franden.
4
b) Frischhans von Bodmsn an Bürgermeister und Rat zu St. Galten,
li3a. Jual 29»
Min willig dienst zuvor. Erbem, wysen, bestmder guten fninde, ich laß uch wissen, das ich
ungeTarlich komen bin uff hut gen RumeQhorn, da ich ettwas zu schaffende hatt. Da ist mich
fnrkomen, wie das die Appentzeller furRjneck gefidlen sind und davor ligend über das, das ich
noch Lienhartd von Jungingen nit wissen, das wir utzitd mit in zu schaffende haben. Nu ist
Lienhartd nit daheime; also manen ich uch von des borgrechts wegen zu Ryneck, wes ich und
Lienhartd uch zu manen habend und ir verbunden sind zu tunde, das ir dartzu tun und in hilffiich
sin wollend, nachdem ir dann einander verbunden sind. Dann habend sie an die von Ryneck, einen
oder mer, utzitd zu sprechen oder zu vordem, dariimb mögend ir ire{n) wol mechtig sin zu dem recht^.n
vor uch oder wo das hillich ist; des sollend sie ingon. Und wollend in also bebolffen und beraten sin,
als wir uch des, Lie(n)hartd und ich, sonder wol getruwend und ir och pflichtig sind. Uwer ver-
schriben fyrderlich antwurt bj disem hotten. Geben uff den zinstag sant Peters und Pauls tag Äpostoli,
anno etc. XXIIL Frischhanns von B o d m a n , ritten
Den erbem, wjsen burgerm eiste m und rate zu Sant Gallen, mjnen beBundem guten fmnden.
Heinrich IV. 1419—142«.
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^
c) Frik Blarer und Hans Mayer (?) an Bürgermeister und Rat zu 5U Gatten.
(Rheineirsr. [Ut!*^.] Jali 5.)
Üns»er willig dienst vor. Lieben herren, wir laiissen Geh wissen, als ir uns her gen Rinegg
g^schikt hant mit iinsren gesellen, also ligen wir auch hie mit seh warlicher zerung und wissent nit»
wie wir öns halten sont, won wir nit sold habind. Darzü wärint unser gesellen gern haim» die uns
ker gedienet hant. Bitten wir üch mit ernst flissig, das ir uns laiissent unvei^zogenlich wissen bi diser
tagzit. was wir tftn silUen oder was ir iins ze sold geben wellint, won wir also nit nie beliben mngent.
und als ir Uns ze verstand geben betten, daz wir ze hof sin sölten bi herr Lyen h arten von Jun-
giügen, darüber so ligen wir gar schwarlich an ainem wirt. Geben an mäntag nach sant Urichs tag,
Miiio etc. Frik Blarrer und Hans Mager.
Den erwwnen, wissen dem burgermainter und mut ze Santgallen, rrasren Heben berren d. d.
d) Bürgermeister und Hat der Stadt Zürich an Bürgermeister und Rat zu SL Gallen.
(ZUrieh.) 1423. Jall 24.
Ünsem früntlichen willigen dienst und was wir götes vermugen, sye üwer früntschaft vorgeseit.
lieben gÄten frönd, als ir uns geschriben band umb sacben, den strengen bern Lien harten von
Ju ng i n g e n , hern Frisch johansen von Bödmen, ritt-er» üwer burger, oucb lieh gen den von
Appenzell anligend etc, darumb ein richttag gen Rinegg gesetzet sie uf raentag nechstkünftig^
lind ir bittend nnd begerend unser erbern hotten uÖ' den egenamten tag ze schikend, haben wir wol
verstanden. Lieben fründ, nu ist ücb wol wissent, wie unser Eidgnossen und wir jetz etwe lang
nie$ gen den von Appenzell syen gestanden, also das si 0ns nit sint geborsani gesin; so haben wir
si jetz aber ze dem dritten mal geniant als hoch und verr, als wir si mugen gemanen, das si uns
gühorsam syen und ouch dem spruch, so zwüscbent dem erwirdigen iinserm berren von Sant Gallen^
sinem goizhus und inen ist beschecben, genüg tflgen. Ob si das tünd oder nit, mugen wir nit wissen.
Sölten ouch si tinsern Eidgnossen und tlns der manung aber usgan nnd nit gehorsam sin, so ver-
stand ir wol, das wir inen nit des gunstlicher möchten gesin. Darumb kunnen wir nit besinnen, das
es nütz wer, unser botschaft nuzemal jendert umb eben(amte) sacben uszescbiken. Darumb bitten wir
üch mit allem ernst, nit für übel ze haben, das wir unser botschaft haben behept; dann fi.ne zwifel,
es ist in allem gutem beschecben, und was ouch wir den vorgenamten berren» ouch üch ze lieb und
früntschafl künden ald möchten getiln, täten wir gern» Geben an sant Jacobs abend des heiigen zwelf-
ktten, anno etc. XXIII". Bürgermeister und rat der statt Zürich.
DeD farrichtiifen, wieen ilnsern lieben guten fründen dem bargenneieter und dem rat ze Sant Gallen,
StÄdtarf Ml St. «allen, Tr. il V, Ir. 11 f, c^ 4, a. — P a p i e r - 0 r i g i n a 1 o mit Sigelresten.
Auf eben diese Streitigkeiten hat wohl auch daa folgende Schreiben Lienhart» von Jungingen ohne Jahre^datnm
(114363?] April Sil.) Bezug:
Lienhart von Jungingen an Bürgermeistar und Rat zu St» Gallen.
(U-iSf) April SO,
Min willig dienst. Lieben frflnd, als ir mir und den von Rinegg geraten hant, ain botachafft ze tund gen
♦appenzell, also weltin ti ir nwer botschaflft ouch dahin tun von ünsren wegen, des ich ikh ouch g-ar flisaig danken,
und bitte och Geh, das ir üwer botschafft enpfelben weUind, miner botschafft te ratc^nd von der aütwurt wegen, so die
Toa AppensEcU mir getan hant uf min echriben, won ich da» fiirbas offnen wil nach üwer botachafft raut und das
nfljiden wil, von wem mir das geseit worden iet» der mir daz min verbrändt hant. Und tund hie inne, als ich üwer
Df^tschafft Bunder wol getrüw. Geben an sant Waltpurg abend etc. Leenbart von J ii n gi n g e n.
Den fromen^ wisen dem bnrgerraaister und raut ze Santgallen, minen beaundern guten fründen.
SytirrllY st Mkn, Tr. XXV, Nr. II''. — Papier-Original mit Sigel unter Papier hülle.
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Heinrich IV. 1419 1426.
»172. — 1423, Jiill 2. St.Oalleii. — Vor Aht Heinrich (IV.) nehmen im Hof zu St Gallen
Johans Siaheli, Bürger zu St. Gtdlen, und seine Ehefrau K a t h r i n a , letztere mit W ä H i Keller
genannt Bader als Vogt und Ulrich Särri, derzeit Unterbilrgermeister zu St, Gallen, als j,Wiser*,
beide mit Ü 1 man Sc ho ran t als Fünsprech, einander zu ^rechten gemaindern au" über alle Gottes-
hauslehen, die der Mann innehat oder die beide küu Big erlangen sollten, und überall ihre jetzige und I
künftige falirende Habe mit der Bestimmung» dass auch Kinder, die ihnen geboren werden, an der
Gemeinachfttt Teil haben sollen. An solchen Gotfceshausleben hat Johans Stäheli bisher schon inne-
gehabt: „sin hos, hofstatt und hofraiti und garten gelegen in Portnerhof; item ainen böngarteu
vor Multertor gelegen bi F r o n g a r t e n ; item 1 ff '^ und ij m alter baider körn järlichs zinses und
geltz ab und usser dem gut genanit der Herren Sturzen egg, daz der Zülper jetz buwt; item
iij inalter körn järlichs geltz ab und uss des S netzers gÄt-ern ze Heriso w; itera ain nialter korngeltz
ab Schlumpfen hof ze Herisow genanit uf der Egg; item ain malter korngeltz von Äppis-
w i 11 e usser Frischknechtz gut, daz da waz HansenTtirlers; item zwai malter korngeltz järlichs
zinses usaer dem gut genamt Gross- Eechberg, daz da ist Hansen S i g i n e r s ; item ij malter
korngeltz usser Albreht Tanners g&t ze H u n t w i 1 e, haissent H o h e ni o s und Honbftl". — Saut
gallen, fritag vor sant Ulrichs tag, 1423.
StiftsttithiT St. MUn^ Böehfnirrbii U. IWL f. 110. — Eintragung von der Hand de« äbtischen Schreibers, E& ngeln der
Äbt, Johans Stäheli, WiÜti Keller und für die Frau Ulrich Särri.
3173. — 1423. Juli :). St.Gallen, -^ Vor Abt Heinrich (IV) fertigt im Hof zu St Gallen
6 Uta Land in, die elieliche Witwe Herrn an Schirmers selig, für sich und ihren ehelichen Sohn
Hiinsli Schirm er mit Georg (Görg) Wi Idri ch und Hitns Weninger, Bürgern zu St. Gallen, als
Vogt und „Wiser'* und mit Konrad Mösler^ dem Vogt ihres Sohnes, als Fürsprech, dem Hans
Scherer, Bürger zu St. Gallen, einen Garten ^ze Garterhusen gelegen, — stosset ainhalb an Hansen
Ammans garten, andrenthaib an Hansen Stähellis garten, zer dritten siteu an Arni Sti llhartz
garten und an die lantstrass** — , bisher ihr und ihres Sohnes gemeinsames Lehen \'oni Gotteshaus, das
sie nun dem Hans Scherer um 20 ff ^ C. M. und einen jährlichen Zins von liß f^i ans dem Garten
zu kaufen gegeben hat, — Santgallen, sant Ulrichs abend, 1423*
Stiftsardlh' St.iJallCE, Biithf^rarclil Ed. 1941, f. 375^* — Entwurf von der üand dea äbtiachen Schreibers. Es sigeln der Abt,
Georg Wild rieh und für die Frau und ihren Sohn Konrad Mikler,
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3174.
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen fällt das Urteil in dem Streit derer von Altstätlen
und derer von Marbach wegen der Hofmarken und der Steuern zu Lüchingen,
WIL 14S3. Juli 6*
Von der stöss und misshellung wegen, so do gewesen sint zwüsschent den von Marpach imi
Rintail ains tails und den von Altstet ten und Lüchingen des andren tails von stür wegen ab
etlichen hofstetten ze Lüchingen gelegen, als die von Marpach mainent, wan in dieselben hof-
stett in iren hof gen Marpach zinsent, duz sy in ouch dohin sturen söUcnt, do wider aber die voa
Altstetten sprechen t, daz die von Lüchingen von denselben hofstetten allwegent genAltstel
und nicht gen Marpach gesttlrt habint: derselben stöss und sach baid tail koment sint zfi dem recht4>a
nÖ' den hochwirdigen fürsfcen und herren abt Hainrichen des gotzhus ze Santgallen, der ouch
von in ze baider sit nach clag und antwurt ain kuntscbaft verhört und ingenomen hat. Uff dieselb
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Heinrich IV. 1419—1426.
351
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l^untschaft er aber niht wol den recht spreclieii inoht, waii die sacli die kontlöt der nierer tail ouch
^Ibüingete und berürte. Und als sieli die sach also etwilang verzogen hat und baid tail der sach gern
ain end und usstrag gehabt liettint, so hat der obgenamt abt H a i n r i c h einen tag gesetzt gen San t-
gallen utf den nähsten ffritag vor sant Vitstag des jars.** Doselbs hin jetweder tail mit im bringen
söU. sin kuntÄchaft, der er geniessen wölt, die an der sach weder tail noch geoiain hetti. Also kanient
do baid tail fnr den obgenamten herren abt Hainrichen, und clagfcend die von Marpach, daz die
Yon Lfichingen ettliche göter innehettint, die in ir bof gen Marpach zinsfcent; davon soltint sy
inen ouch sturen, wan sy trnwtent, waz in Ir hof zinste, daz daz ouch dahin stOren sölt; dieselben sttir
aber die von Lüchingen inen vorhieltent und niht geben wöltint. Daiuff antwurteut die von Alt-
stt?tt und Lfichingen, daz die von Lüchingen nie dehain stür genMarpach je geben hettint,
und daz sj ouch daz also herbraht und in gewer gehabt hettint lenger den lehens ald aigens odir
landa reht wJir, und truwtent, daz sy die gewer davor wol schirmen niöhti. Doch wan die sach vormals
se ainer kuntscbaft wür, so wöit^n sy der gewer darinn niht fürziehen, wan sy trnwtent, sy hettint
darüber sölich göt kuntschaft, der gnüg war zu dem rechten und sy der billichen geniessen söltint;
und sätztint daz hin zu dem rechten und mins herren erkantnuss. Und daruff bottent die von Alt-
steiten ze knntlüten vier erber mann, die darumb Üblich ze Gott und den haiigen ainen gelerten aid
swurent, daz sy in der sach weder tail noch geniaind, gewinn noch vertust hettint» und daz sy ouch
niemant ze lieb noch ze laid, noch durch fhintschaft noch vientschaft, noch durch miet noch gab, noch
durch dehain er andrer sach denn luterlich durch des rechten willen ain warhait, so vil in darumb ze
wissen war, sagen wöltint. Derselben vier mannen ainer sait bi demselben sinem aid, daz er von sinem
vatter saugen nie anders gehart hetti und er selbir anders niht wüste, denn daz die von Lüchi ngen
von alter her gen Altstetten gestürt hettint und daselbs hin zwinghörig wärint und niht gen Mar-
pach. Der ander kuntman sait ouch bi sinem aid, daz im wol zu wissen war, daz die von L (Ich in gen
und bisunder von der vier hofstetten, darumb die stöss warint, allwent gen Altstetten gedient und
gestürt und mit zwingen und bänuen dabin gebort hettint, und hetti er so vil bi in ge wandlet ze
gerichten und in ander weg, daz in» daz wol ze wissen war» Der dritt und vierd kiintmann saitent ouch
bi iro aiden, daz in wol ze wisseu war. daz die von Lüchi ngen allwent gen Altstetten gestürt
hettint, und wüsstent niht, daz sy je gen Marpach gestürt hettint, bisunder die vier hofstett, darumb
die stoss wärint. Item zeigtent ouch die von A Itstetten zwen versigeU brief von zwain kuntmannen;
dieselben brief ouch wistent, daz die von Lüchingen mit gerichten und sturen gen Altstetten
and niht gen Marpach gehörtent, und wöltent ouch dieselben kuntlüt daz recht darumb tön» der daz
von in niht enperen wrilt Darmtch wurdent die von Marpach gefragt, ob sy och icht kuntschaft
furbriogen wöltint. Also brabtint sy dozomal kain audre kuntscbaft für, wan daz sy sich zügtent uff
die andren höf, die ouch söHch recht hettint als sy*; wie ez die darumb hieltent, darbi wölten sy ouch
beh'ben. Usser denselben höfen aber dozemal noch sidmols untzher niemant furo dehain kuntschaft von
di^r such wegen für den obgenamten niinen herren braht hett. Und nachdem als baider tail hotten
döÄemol für sy und die iren bi iren trnwen in aids wis demselben minem herren gelobt^nt, wez er sich
berumb erkante und ussprech zu dem rechten, darbi wöltent si baider sit beliben, da nam [sich der
oi)geüamte herr abt Hain rieb ain bedenken ainen nionadj^''. Und als er sich umb die sach erfaren und
erWer, wiser lüt rat darinn gehebt hat, so hat er sich, nachdem als die sach uf in komen ist, und
tmh der kuntschaft, so von baiden tailen von der sach wegen für in braht ist, erkent und gesprochen
ze dwm rechten, daz der von A 1 ts tetten und Luch in gen kuntscbaft, als sy fürbraht baut, besser
»'1? deuii der von Marpach, und daz die von A 1 1 s t e 1 1 e n und L ü c h i n g e n derselben kuntschaft so
vil und so verr geniessen söllent, daz die von Lücliingen, bisunder von den vier hofstetten, darumb
352 Heinrich IV. 1419—1426.
die stöss gewesen sint, binfÜr gen Altstetten sttiren söllent, als sy vormals getan hant, und ni*
genMarpacb, als oucb daz ir kuntschaft braht und geben bat.'^ Dez ze urkund so ist diser nott«
dero zwen glicb geben sint, mit des obgenamten herren abt Hai nrichs mindern insigel. ze end diser g-
schrift uffgedrukt, versigelt, ze Wil, den nähsten zinstag nach sant Ulrichs tag, anno Domini MCCCCXXIU
A) Mn. Juni 11. - bj BrrlBii iweh d«B «nUn Conetpt. - e) Hier andlft dM tnU Concept.
SttftaitUv 8t teUei, McherareUv U. % 8. 848 BBd 8&4. — Entwurf von der Hand des äbtiachen Schreiber«. — Vgl. ob
Nr. 8037. — Ein zwischen S. 849 und 854 des gleichen Bandes eingehefteter Bogen S. 850—853 enthalt das erste Conce
aus dem wir hier den ansführlicheren Eingang und noch eine zweite erwähnenswerte Variante mitteilen :
,Von der stöss, spenn und misshellung wegen, so do gewesen sint zwüsschent den von Marpach im Rint
ains tails und den von Altstetten und Lüchingen des andren tails von der stür wegen ab ettlichen hofstett
ze Lüchingen, darumb baide tail komen sint und die sach gesetzt h&nt zu dem rechten uft'den hochwirdigen fQrat
abt Hainrichen des gotzhus ze Santgallen, der ouch von baiden tauen clag und antwurt verhört hat. Und ^.
der von Marpach clag: als sich die von Altstetten vormals von in geclagt hettint, daz sy den von Lüchinge
iro g&ter usser iren gerichten in andre gericht getragen und do wider recht verköfft hettint, truwtent sj, daz sy de
unschuldig werint und sy darinn niht anders, denn noch irs hofs recht gefaren hettint, wann sy die von Lüchingei
umb stür, die sy in vorgehalten hettint, gepfendt hettint, wan sy truwtent, waz in ir hofe zinset, daz daz ouch dohio
sturen sOlti. Daruff waz der von Altstett und Lüchingen antwurt, daz die von Marpach den von Lücfaingeo
iro guter verköfiPt hettint, übir daz sy daz gerne furkomen wärint zu dem rechten und daz gebotten hettint uff den
obgenamten minen herren von Sant Gallen, uff die vogte ze Rinegg, uff die von Santgallen, do sy baider sit
burger wärint, und uff die hüf; daz aber die von Marpach alles ussgeschlagen hettint und hettint den von Luc hingen
iro guter darübir verköfft von etlicher stür wegen, der sy in nie geben hettint und truwtent, daz sy in der furo niht
geben sültint, die von Marpach brähtint denn uss. wie reht war, mit erbem lüten, den daz niht ze nutze kam, daz
sy in die schuldig wärmt ze geben. Daruff der obgenamt herr abt Hainrich des gotzhus ze Santgallen ain kunt-
schaft von baiden tailen bi geswomen aiden verhortt hat; in derselben kuntschaft aber jetweder tail im selber saite.
Und uff daz so hat der egenamt abt Hainrich erberer wiser lüt rat gehebt, und ward im geraten und dünkte inonch
selbir: wann in der obgenamten kuntschaft jetweder tail im selber gesait hetti, daz im nützlich war, daz der kuntschaft
niht gnug war zu dem rechten. Und uff daz so tat der vorgenamt herr abt Hainrich ain versuchen mit erberer iQt
hielff, die er bi im hatti, ob er die sach früntlichen übertragen und baid tail verainen möhti, daz aber niht gesin mohti.
Also hat derselb herr abt Hainrich ainen andren tag gesetzt gen Santgallen uff den ffritag vor sant Vits tag.
Daselbs ouch baid tail hin koment und trugent aber ir sach für, und clagtent die von Marpach, daz die von La-
ch in gen etliche guter hettint, nämlich vier hofstett, die in iren hof gen Marpach zinstent' etc.
* ,wan daz sy sich zügtent uff die höf ze Bernang und zeKriessern und andre höf, die ouch sölich recht
hettint als sy und die von Altstetten*, etc.
Ober die Verhandlungen auf dem Tag, der nach obigem Text am 11. Juni 1423 in St. Oallen in der
gleichen Sache stattgefunden hat, gibt folgende Eintragung an andrer Stelle des gleichen Bandes genauere Aaskunft:
Von der stöss und misshellung wegen, so die von Altstett und Lüchingen ains tails und die von Marpach
des andren tails mitenander hant von etlicher stür wegen, ist der von Marpach clag, daz die von Lüch Ingen
etliche guter inneh&nt. nämlich vier hofstett ze Lüchingen, die in hof gen Marpach zinsent. Darvon söltint sy
inen ouch sturen, wann sy trüwent, waz in ir hof zinse, daz daz öch dohin sturen sölli ; dieselb stfir aber inen die von
Lüchingen filrhaltent und spärrint sich, die ze geben.
Daruff ist der von Altstetten und Lüchingen antwurt, daz die von Lüchingen nie dehain stür gen
Marpach je geben hant, und daz si ouch das also herbraht und in gewer gehebt hant lenger denn lehens aldaigens
odir lands reht sig, und truwtent, daz sy die gewer dafür wol schirmen möhti. Doch wan die sach vormals ze ainer
kuntschaft komen war, so wölten sy die gewer darinn niht fürziehen, wan sy truwtent, daz sy Hölich kuntschafft hettint.
daz der genüg war zu dem rechten und sy der billichen geniessen söltint, und setztint daz hin zu dem rechten und
mins herren erkantnuss.
Und uff daz bottent die von Altstetten und Lüchingen ze kuntlüten Wälti ab Kornberg, Hainin
Türr von Ermitis, Hainin Zimberman von Balgach, Hainin Näfen, lantman ze Appenzell; dieselben
vier darumb üblich ze Gott und don hailigen ainen g^lerten aid swurrent, daz sy in der sach wnder tail noch gemaind
gewinn noch verlust hettint und daz sy ouch niemant ze lieb noch ze laide noch durch friintschaft noch vientschai
Heinrich IV. 1419^1426.
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noch durch miet noch gah noch deiiainer andrer aach, denn iuterlich dai-ch des rechten willen ain warhait und m vi!
in dimmb te wissen war. sajjen wöltint.
Item Walti ab Kornberg, als der von der t^ach wegen gefragt wart, sait bi dem aid, so er dammb ge,swom
bett, daz er von Binem vatter säligen nie andera gehört hab und er ouch selbir anders niht wisse» denn daz die von
LQchingen von alter her gen Altstetten geatilrt liant und dasclbs hin zwinghörig sigint und niht gen Marpach.
Item Haiiii Türr, al« der gefragt wart bi dem aid, so er darumb geaworn hat, Kaite ufi' demselben «inen aid,
äiki im wol ze wissen aig» daz die von Luc hingen und bisuadir die vier bofttett, darumb die e^ss aint, gen Alt-
itetten gedient und geatürt haut und dohin mit zwingen und bännea untzher allwent gebort hant, und hab ouch
10 vil bi in gewandlet xe gerichten und in amier weg. daz im daz wol ze wiasen war.
Item Haini Zimberman von Balg ach eait ouch bi i«inem aid, »o er darumb getan beit, daz im wol ze
wissen »ig, daz die von Luc hingen allwent gestürt hant gen Altetett, and wisse niht, daz sy je gen Marpach
ge$türt bant, mit 8Underhait die vif^r hofstett, darumb die stösa sint.
Item HainiKäfe sait ouch in aller mass glich als H a i n i Z i m i> e r m a n bi dem aid, so er darumb geswom hat.
Item die von Ältftetten zeigtent ouch minem herren zwen vejraigelfc brief zu kunfcschaft in der obgenamten
h. Dieselben brief bienach von wort ze wort gescbriben «tant.
Der erst brieti" wist und sait also: ^Ich Ha na Kumer von Altstetten, jet« sesahafft ze Werden berg, ver-
geh nnd urkund des offenlichen altermenglicheni mit disem oßenn brief, als von der gtf)8s und misshellung wegen, als
die von Altstetten und ouch die von Liichingen des ainen tails und die von Marpach des andren tails mit-
enaniler hant von vier hofütetten wegen, haisaet aine Schachtlers hof^itatt und die ander HÖptis hoffitatt und die
iwo der Z im he rm an hofstett, als da die von Marpach .npreckent, wer uff deni^eUien hot^tetten sitzt, der gehör ze
inen mit itüren und dieni*teu, und nun «prechent die von Altefcett» wer da sitze in ir hofmarken und in den baiden
dßrffem %e Liichingen, der gehör mit gerichten und mit stumn zu inen gen Altstetten: da ist mir kuntlich wol
te wisaent, daz baidü dödfer ze Luchingen, wilr darinne sitzt, ez sigint die obgenamten vier hofstetten und ouch
ander, mit sturen und mit gerichten gen Altstetten gehürent und darinne debain zwaiung waz^ do ich do niden Basa,
ak lang ich kuntlicher tag gedenk, daz ist bi sechyjg jaren, denn daz die obgenamten von Luchingen also heruff
EQ dfnen von Altstetten gehortent, denn bloß die, die do Eglin von Altstetten zügehortint mit aigenschaft;
Wte die irem herren tun mustent odir tätint, daz gond man in ungevarlieh. Darumb so wil ich gerne daz recht tun
mit g«Iert*?ni aid, wer daz von mir begert, hie obnen ze Werden berg, wan ich von krankheit den liUciä not liJnab
komen mag. Und des alles ze warcm urkund, so bau ich dmen brief gelHan, versigelt mit herrn JoRcn Müllers, dea
Ifi^riester« zia Graps, uffgedruktem insigid, doch im an schaden, wan der vogt Goch am nüt hie haim gewesen ist,
Geben acht tag zo ingendem Brachot, anno Domini MCCCCXXIH".*
Der ander brief wiat also: ^ Ich Hans Haingarter, in AI tatetter kilchspel sesshaft und lantman zeAppcn-
tell, veigich off*"nlieh mit diseni brieif allen den, die in anschent, lesent odir hßrcn lesen, von der stöns wegen und
Tuspnicb, so die von Marpach hiint zu den von A l ts te t tc n und zu dr»n von Lüchingen von etlicher hofstetten
wegen, ze Lüchingen gelegen, die in iren hof gen Marpach sturen und dienen s<*>llei]t und wer dam ff sitzt hofls-
häbhcb: da gedenk ich kuntlicher tag drier edling von Altstett, die alle dry Egli hant gebaieaen, und der eltost
undir inen was ain» herren von San tgallen vogt utfKlanx ze Appenzell und buwt jetz die Ku wen Alts tett,
und desselben «an und aber des nachgänten sun. daz ist des änia und des vatters und des sun». Und ist mir kuntlich
le wissen, das von derselben zit, al« ich des cltHten Altstetters gedenken mag, untz utf disen huttigen tag kaina
tfiD Luch ingen weder gotzhu^* man noch aigeu man in den hof gen Marpach weder von sinem Hb noch von sinem
RÜt nie dienstbar gewesen ist mit deliainen sturen, wan daz sy alle in das gericht gehörent gen Altstetten und
dsMdh« dienstbar mit sturen gewenen «int. Daz waiz ich wol und sagen daz bi minen eren und trüwen und bi der
it&rkang, so ich darumb tun will, der des von mir niht enberen wil, und sagen ouch bi minen eren, daz ich ze disen
liien ton krankheit minn libs weder riten noch gan moht gen San tgallen. Urkund dis brief», versigelt mit des
erborn und wisen Ulis Ammans von Hunt wil, ze disen ziten am man mins gtiedigen herren von Saut Gallen,
tignem uBjgedruktem insigel ze end diser geschrilft von min*T bett willen, doch im und sinen erben an schaden. Geben
^Altstetten des jars, do man von Gotte gebiert zalt viei-zehenhundert und drnnndzwainzig jar, an dem zehenden
tag lugends Brach otz*.
Item so band die von Marpach für gezüge und kuntschafft dargebotten die höf «e Bern ang und zeKries-
lern und andre höf, die ouch sölich recht hant als sy und die von Altstetten, Wie ez die darumb haltent^ darbi
wollen Kj ouch beliben.
^ftiardiii SL liullrti, ßdcberarcbtv Kd. 00, S. 51— M. — Eintragung von der Hand des i,btiflchen Schreibers.
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Heinrich IV. U19-1426
3175. - 1433. Juli 36. St Gallen. — AU Heinrich (IV.) von St Gallen richtet an
Bischof Otto (IIL) von Constanz die Bitte, den Priester Laurenz Appenzeller, dem er die
erledigte Kapelle des hl. Martin im Siechenhaiise im sogenannten Li nsen bfii, ausserhalb der Stadt
St. Gallen gelegen, übertragen habe, damit zu belehnen. — ^ In Sanc togall o, in crastino sancti lacobi
apostoli, aiiDo Doniini MCCCCXXIII",
Stlfliuirrhiv St. (fftllfit, Lrtiriiarrlilv [td. 74, S. Hl. ^ Eintragung von der Hand des abüsnhen Schreibers.
I
8176. - 1433. Juli 31. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zn St Gallen
auf Bitt-e des Heini Rengeswiler von Dietswil (Dietzwile) den Küni Zimmermann (Zimber-
man) ab Schönenberg mit einem jährlichen Zins von 1 Malter Haber, den ihm Heini Rengeswiler
aus dem Hof zu Dietswil^ genannt der Herren Hof, seinem Lehen vom Gotteshaus St. Gallen, um
12 Vq ff ^ C. M. zu kaufen gegeben hat. — Sant Gallen, sampstag vor saut Peters tag ze ingendjm
Ögste, 1423.
SUR*arcli¥ J^t.fiallfD, Blflifrarrhiv M. \W, 1 122. — Eintragung von der Haad des äbti"5chen Schreibers. — Es mgehi der
Abt und für Heini Rengeswiler Hans von Tabel, Bürger zu SL öallen« .
3177* — 1433. August 1. — Ammann und Rat zu Appenzell geben Bürgenneister und Rat
zu St. Gallen Kenntnis davon, ^das uns ist förkonien, wie tiwer burger die Payrer von Arbon
ettlich Unser lantlüt und sonderlich Hänsli Stähellin in forchten habend", und bitten dafür zu
sorgen, dass ihre Landleute sicher gesagt und ,U9S forchten** gelassen werden, — An dem ersten tag
im Ögsten, 1423.
Stidtirfliiv St.<Jtlleil, Tr. Hl, Nr. n% — Papier-Original mit schlecht erhaltenem SigeL
3178.
Abt Heinrich von St. Gallen bittet die Eidgenossen, in seinem Streit mit den
Appenzellem eine endgültige Antwort zu erteilen oder ihm den Anlassbrief
herauszugeben.
St. Gallen. 14:83. Aui^a^t ^H.
Hainrich, von Gottes gnaden abt des gotzhus ze San tg allen.
Unsern früntlichen grüz vor, Ersamen, wisen, lieben friänd, als wir uch und andre uwir Aid-
genossen vormals dik und vil mit geschriften und mit hotten erfordret und geh etten haben, uns ain
luter und volle antwurt ze gebend von der sach wegen zwüsschent uns und unserm gotzhus und den
von Appenzell, darnach wir uns gerichten köndint, und uns aber das untzher allweg von uch verzogen
ist, bittent wir uwir guten frtintschaft aber flissig mit ernste, das ir und andre uwir A idgenossen,
den wir ouch jetz also darumb verschriben haben, uch hierumb in ainer kürtze zesammen fögen und
uwir botten, so ir denn darzü schikkent, aigenlich underwisen und den vollen gewalt geben wöUent,
uns odir unfern hotten, so wir ouch denn bi uch haben wend, ob wir selbir zft uch niht koraen mugent,
ain luter volkonien antwnrt von der sach wegen ze gebend, waz ir darzü tftn wöllent odir ob ir ichtz
darzÄ tun wend odir niht. Und ob wir ain sölich luter antwurt von uch niht gehaben möhten, deiH
wir uch doch niht getruwen, ob ir denn uwir hand von den von Appenzell tun und uch dero für-
bass niht mer annemen und uns des hindergangs und der gelubd, so wir hinder uch und uwir mäht-
botten von der von Appenzell wegen getan hant^ ledig sagen und lassen und uns den anlassbriefi
Beinrich I?. Uld-U26.
355
SO ir von uns hant» wider geben wollent, wan wir je die sach also ungeendet niht fUro getürren noch
wöUen bestan lassen von sölichen aach(en) wegen, so wir uch vormals dik und vil geschriben haben.
Cfld lant uns euch wissen^ uff weihen tag und an welhi stett ir also in ainer kürtz zesammen komen
wend, daz wir euch denn dohin zQ och komen ald geschikken uingent. Gehen ze S an tg allen, an
sant Pelagien tag, anno Domiui MCCCCXXIII".
StilUarchir St.tiallej], Ruk. IUI, Fase. \ — Papier- Copie von der Hand dea äbtiBcben Schreibera mit der Domual-
■otis: »Copia litere, ah min her re den Aidgenosaea fireachriben hat, jeklicher Btatt und jeklichem land bieunder.*
Auf dieses Schreiben erwiderten Bürgermeister und Rat von Zürich dem Äbt (Xüricli. 142S« ^epteiiil»«r 7.)
folgender m aasen :
Üwem gnaden syen iiBser willig dienat und was wir eren und gutes vermugen, alkit voran erbotten* Gnediger
berre, als ilwer gnad nnaern Eidgnoaaen und üna geachriben bat von der von Appenzell wegen etc. und wir
Qwemi hotten von mund geantwiirt liatten, wir wölten ansern Eidgnoaaen von der aache wegen verkünden gen
7jUg nflF den nechsten Bunnentag nach des heiligen crütz tag ze herbst: «ol Qwer gnad wissen, das unaer EidgnoBaen
einen andern tag da.^elba hin gen Zug gesftzet hand utf des heiligen cHUj! lag nechatküuftig. Und also belibet der
tag underwegen, den wir inen wolten verkündet habnn, a.k vor atat. Wir haben aber inen allen geachriben und nj
gebettea, iren hotten, die ay uff des heiligen crötiie« tag gen Zug achiken werden, vollen gewalt ze geben, Ciwern
gnaden von der «lache wegen ze antwürten. Diß verkünden wir üwern gnaden, unib das dieaelb üwer gnad aich dar-
nach wisse Ke richten; wan was wir in dehainen sachen getiin könden, das üwem gnaden lieb und dienat were, tatten
Wirte allen lit^n mit gutem willen. Datum vigilia nativitatia glorioae Marie Virginia, anno etc. CCC€*XX111^
Bürgermeister und rat der statt Zürich,
Dem erwirdigen geiatlichen, unaerm gnedtgen Herren herren Heinrichen, von Gottes gnaden abt dea gotzhua
^^^bi Santgallen.
^^^ SiiniilTllirM.OariflI.Rubr. IUI FsÄf. 4. — Papier-Original mit Sigelspnren. — Vgl Nr. 3181.
^p 8W9« — 143JJ, kn^mt 28. GanterswIK — Vor Weibel Jakob Suter, der fflr Rudolf
Win garte r, den Aniinanu Graf Friedri chs (VIL) von Toggen bürg, zu Gante rswil im Dorf
öffenthch zu Gericht sitzt, schenkt Heinz Ritter, Bürger zu L i c h t e n s t e i g , in Gegenwart von
Hans Marpacher, dem Sohn Klaus (Cläs) Marpachers selig von Andw il (Ainwil)» der in seiner
Mutter Adelheid und seinem eigenen Namen zugegen ist, und von Klaus (Cläs) Löffisperger
Toa Andwil, dem Kirchenpfleger und -Meier der Kirche zu Ganterswil, mit Hans Brunman von
Känelbach als Fürsprech an die Kerze in unserer lieben Frauen Kirche zu Qanterswil, ^dieselben
tertzen man nenipt Haintzen Ritters kertz*, für sein und seiner Vorfahren Seelenheil einen jährlichen
Zins von bß ^^ C, M, aus den Gütern zu Andwil, die Klaus Marpacher hinterlassen hat. Der jeweilige
Kirchenpfleger soll die bß ^ je auf Martini einnehmen ,und sol die legen an die vorgenant kertzen
und sol ai damit järüch bessren*; falls er dies versäumt, dürfen Hans Marpacher oder seine Erben den
Zins des Jahres behalten. — Fritag nach sant Bartholomeus tag, 1423.
StlflnartfciT 8t. tiallt'ii, ü, 11, 8. 7. — P e r g a ui e n t - 0 r i g i n a l ; das Sigel fehlt.
3180. — 1423, Septemljer?. (RottwelL) — Graf Her man von Sulz, Hofrichter zu Rot t-
^*^il, entlässt Amniann, Rat und alle Bürger zu Rh ein egg aus der Acht, in die sie Hans Bider-
pan der Metzger von Co ns tanz getan hatte. — Unser lieben Frowen aubeod uaüvitatis, 1423.
^ndfinlili Wieinegg. — (Abschrift in der Sammlung des Historischen Vereins in St. Gallen.)
356 Heinrich IV. 1419-U26.
3181.
Die Eidgenossen setzen Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen in dem Streit mit d^:n
Appenzellem einen Tag nach \Vettingen auf den 3. October an.
Zug. 14JS3. September 15.
Erwirdiger geistlicher, gnediger herr, üwern gnaden sie unser williger dienst und waz wir güt^s
yermugen, vor geseit. Gnediger herr, als üwer gnad Yormalen ünsern herren in stett und lender, ouc?li
0ns als botten jetz geschriben hat und üwer gnad antwurt vordert von wegen der von Appenzel 1,
haben wir alles vernomen, gnediger herr, und nachdem und wir uns underredt haben, wie jederma-Äi
von sinen herren umb dis sach ist gescheiden, so kunuen wir üwern gnaden nach gelegenheit der sache^sni
uff dis zit nit als voll antwurt geben; dann wir verkünden üwern gnaden, daz unser herren und EiA^
gnossen mit einander tag leisten wellent ze Wettingen in dem closter, nechst bi Baden gelegen.^
uff den sunntag, so nach sant Michels tag nechst kunt, und daz üwer gnad mit üwer selbs lip dasell>s
hin zä dem tag kome mit gantzem, vollem gewalt für üch selb, daz cappittel und üwer gotzhus. Dan 1:1
meinen wir, daz daselbs mit üwern gnaden süUe gerett und geantwurt werden, anders und vöUenklicLi,
dann wir daz jetz getön möchten. Bitten ouch wir üwer gnad, daz von uns genedenklich und in gutem
ufzenemen, als wir üwern gnaden des sunder wol getruwen. Geben und besigelt von unser aller wegen
mit der von Zug insigel, an der mitwuchen nach des heiigen crützes tag ze herpst, anno etc. XXIII^.
Von uns der von Zürich, von Lutzern, von Ure, von Switz,
von Underwalden, Zug und von Glarus botten, als wir uff
dis zit Zug bi einander sint.
Dem erwirdigen geistlichen, ünserm gnedigen herren herren Heinrich, apt des gotzhns ze Sant Gallen.
Stiftnrtkiv StMleii, Robr. IUI, Fue. I. — Papier-Original mit Sigelspuren.
Anf den Tag in Zug war den zürcherischen Boten (14IS3. 14. September) folgende Instruction mitgegeben
worden :
Ummb den abbt von Sant Gallen nnd Appentzeller.
Wir der burgermeister, die rät, die Zunftmeister und der gross rat, die zweihundert, der statt Zürich habon
uns uff hüttigen tag erkennt: Als vor etzwas zites unser Eidgnossen und unser erbem botten einen sprach get&n
band zwüschent unsenn herren dem abbt von Sant Gallen und den von Appentzell, demselben aber die von
Appentzell nit genfig tun weDent, darüber das gi dristund von uns und allen unsern Eidgnossen mit unsern
besigelten manbriefen gemant sind der eiden, so si uns liplich ze Got und den heiligen gesworn band, der manungen
si allen nsgangen sind, wiewol si uns luter gesworn band in allen Sachen gehorsam ze sind, nQtzit usgelassen : das wir
da unser erbern bottschaft noch hüt gen Zug uff den tag, der unsenn herren von Sant Gallen ouch durch siner
bette willen verkündet ist, schiken und derselben bottschaft enpfelhen wellen, unserm herren von SantGallen oder
siner bottschaft mit andern unsern Eidgnossen botten ze antwürten : ob unsere Eidgnossen das ouch tun wellent,
so wellen wir mit unsern Eidgnossen unser band von den von Appentzell gentzlicb zQben. Were aber, das unsern
Eidgnossen das nit ze sinne sin wölte, so weUen wir den von Appentzell noch einest schriben, das si unver-
zogenlich noch dem spruch genfig tfigen. Und ist, das si das nitt tun wellent, so wellen wir dann gentzlich unser hand
von inen zühen und inen fiirbasser in enkeinen Sachen weder beholffen noch beraten sin, won si ir eid und ere an uns
und an allen unsern Eidgnossen nit hand gehalten und offenlich meineyd worden sind. Actum ipsa die exaltationis
sancte crucis, anno etc. XX!!!*".
Staatsarchiv zürich, SUdtkuchlll, f. 101». — Abdruck: Zeller- Werdmüller, Die Zürcher Stadtbücher II, 169.
Im Staatsarchiv Zürich ist die in obiger Instruction erwähnte dritte Mahnung an Appenzell (14!^3« Juli 5.)
im Entwurf erhalten ; sie zeigt folgenden Wortlaut :
Dem landamann und gemeinen lantlüten ze Appenzell tfind wir, der burgermeyster und rat und die burger
gemeinlich der stat Zürich .. .*\ ze wissen: Als üch wol ze wissen ist von der spenn und stössen wegen, so denn der
Heinrich IV. 1419- U26
357
erwirdig geiatlich unser herr der apt und das gotzhuü ze Saut Gallen mit fich fiJ^oliebt band, darumli ander unser
lieben Eidgn 08 seil, öch üiwer erber Ijotien von stetten und lendern ein Spruch getan liand nach der sprurbbrieöen
wistffig; dem«telhen spruch aber von üwer aitten nit genüg befchicht, nach dem als üwem eren pflichtig wer ze ton,
mum ander flnaer Eidgnoasen harzü haft, öch wir ücli vortnak zu dem aTidern mal erntsÜich gebetten und geniant
band, demselben spruch naehzegan und gnug ze ton, das aber nocli nit bepchpchcm i.Ht, als iin« eigen liehen in klegt filr-
tompt, das aber uns an ftch gar unbiUich nimpt: und herumb bo manen und heiflsen wir lich ze dem dritten mal mit
diaem ünserm offen versigelten hriefF aller der biUiden, gelüpten und eid^^n. so ir iina gelobt und liplich ze Got und
le d<»n heiigen mit gelerien worten, uflerhebten henden ge«chwom band, noch höt hj tag demselben spruch 5ji alles
ffniechen nachzegan und gentzlich gnüg ze ton» war und stet ze halten, nach dem als er gesprocben und entscheiden
iii Ower verachriben antwürt unverzogenbcb, ob ir dißer manung genüg ton wöllent oder nit. und diser manung
levaretn urkunt so haben wir unser statt insigel da» minder offen gedrukt uff disen brleff ze end diser geachrift, der
geben ist an mentag nach sant Ulriclia tag, anno MCCCCXXIIK
t) tefl«tit« Stelle.
Stutüartliiv 7Jrirh, L 2:ttl, l. — Entwarf; die letztiän beiden Zeilen und eine Bemerkung a tergo (^Manbrietf gen Appen-
ul\*} sind von anderer Hand geacbriebem
Die Zürcher scheinen mit der abermaligen Hinausachiebung des Entscheidea durch die Kidgenosaen nicht ein-
ferstiinden gewesen tn lein und richt*'ten deshalb (1423. September 20.) noch ein eigenes, der obigen Instruction ent-
s|>recheüdeß Schreiben an den Abt;
I
Bargermeister und Rat von Zürich an den Abt von St. Gallen in den Appenzeller Angelegenheiten.
142a. Bepteniher 20.
Owem gnaden wje unser williger dienst, und was wir eren und gutes vermugen, vor geseit. Gnediger herro, als
er gnad uns geschriben und antwurt an Qna gevordert hat umb &ach, die üwem gnaden und üwerm gotdma gen
den TOD Äppenzel 1 anligend wind, als von des sprutha wegen, so unser Eid gno8»en und ouch unner hotten zwfi-
«chent üch beider sitt getan und den in schrift verMigelt band, sunder oh wir unser hand von inen tun und fich den
anlaiii hinusgeben wellent etc., nach innehält liwers briefs^ da wir ün» wol versehen, ir habent uff sölich meinung
>!• öDs onsem Eidgnoasen ouch gescliriben, haben wir üwem brief verlesen und lassen wir üwer gnad wissen: ist,
dai ir und das capittel uns ver^prechent und darumb üwer veraigelt brief gebeut, das ir uns und die unsem und unser
gnaeiien statt von Appenzeller wegen nu und hienach unansprecbig und unbekümbert wellent lassen, so wellen
^t ilann fürderlich, alabald uns das verpprochen und der brief darumb geben wirt, den egenamten von Appenzell
D&ch unserm besten schriben, da-^ m noch hütt bj tag üur gehoraara syen, dem gnug tugen, als wir sy ze dem dr^^tten
aal gemant haben^ und den sprach halten, dem ouch gnüg tugent; dann were, das sy das nit tättend, so weiten wir
Uöier band gentzlichen von inen tun und inen Hlrbashin weder behulffen noch beraten sin und wölten ouch üwem
guacton dann daruf den anla.s9 hinus geben, als verr dar* umb den anlas« an ihis lege. Gnediger herre, und ist, das die
von Appenzell iins nit ge hörn am wellent sin und dem spruch nit wellent gnüg tun, so wellen ouch wir dann unaer
han4 ?on inen tun, inen weder behiiltFen noch beraten sin und unsem willen darzü geben, das man üch den anlara
binoigebe, als vor »tat; won was wir üwern gnaden getün könden, das üch lieb were, tEttend wir gern. Ower antwurt
^ernchnben bi dem hotten. Geben an sant Matheus abent, anno etc. CCCC XXUK
Burgenneiflter und rat der statt Zürich.
Dem erwirdigen geistlichen, unserm gnedigen berren herren Heinrichen, apt des gotzhuß ze 8iin t üall en.
Silifütarfliiv St.<JaÜen, Rybr. XIII, l'iuc. 4. — Papier-Original mit Sigelresten*
Der Abt antwortete hierauf schon am nächsten Tage (Sit* Gallen. 143£3. $!>^e^tetll1>er ^1.) mit folgen-
'^em Schreiben:
Hainrich, von Hots gnaden abt des gotzbu^i-s ze Santgallen.
Unser grüss vor. Bewundern lieben, guten fründ, als Htm üwer friintsc halft geBchriben hat, haben wir wol ver-
*'anfi<4n inj<j lassen üch wissen, das vormalw üwer und andrer üwer A idgnossen hotten, nu nähst vergangener manung
2 tig gewesen, uns geschriben haben, das wur komint uff den nllhsten aunnentag, der nu kumet nach sant Michahela
Tf dahin gen We Hingen» fürbiLSner mit uns ze redent und uns ze antwurten von der »ach wegen zwüschen üuh und
35S
Heinrich IV. 1419— 14'26.
Ortsertn gotr^bus und denen von AppenzeH. Dabin baben ocb wir willen, di^r red zp ioeent und antwurt ze wartm.
üeben xe San tgallen in öneemi gotstliua, an »ant Matheus tag apostoli et evangeliBte^ anno Domini milleaimo CCCCXXIIL^
Den ereamen, försicbtigeni Tfiaen den burgermaiBtcrn und r&ten der statt Zürich, ünaern beflundern Heben
guten fr linden,
StiMrfliiv SLSiillen, Biibr, XIIL Fa»r, 4, — Entwurf auf Papier. Ebenda findet iich ein zweiter Entwurf auf der Rock«
Seite einer gteicbÄeitii^'cn Copie des oltigim Schreiben« mit der Notiz: BFieHpansum huiua litere*.
Wenige Tage spiiter (141^3, ^eiltenilier Jü^.} unterrichteten Bfirgermeiater und Rat von Zürich den Abt
davon, dass der Tag in Wettingen vom 3. October auf 14. November versclioben worden sei:
Owem gnaden sie unser willig dienst, und wa» wir eren und gute« vermugen, vor geschriben, Gnediger herr,
als üwern gnaden wol wissent ist, wie das unser» oucb ander unser Eidgnossen bofcten, als die nechat Zug bi einander
tint gewesen, üwern genaden geachriben hand, gen W*>ttingen in das cloRter ze komen uff den Bunntag nach saut
Micbek tag von der antwürt wegen, die üwer gnad begert ze haWn von Appenzell wegen etc.: wiiase üwer gnad,
da** Ton tinsem Eidgnoasen und uns der jetzgenatnte tag ist ufgeslagen und andemt geaetzet gen Wettingen uff
den snnntag, so nach sant Marti» tag nechst kunt; das verkiinden wir üwern gnaden, das ir ücb wissent damaeb za
richten und uff den tag, sunntag nach asmi Martis tag, gen Weit in gen ze komen« ab Qch der vormaU da^^elbs hin
uff den aunntag na^b aant Michels tag verköntwas; won waa wir üwern gnaden ze gevalnügse könden getun, tätteu
wir gern« Qeb^n an donstag nach sant Mauncijen tag, anno etc. XXlIi'\
Burgermeister und rat der statt Z ü r i c b^
Dem erwirdigen geiatlichen, ünaerm genedigen herren liorren Heinrich, apt des gotahuä %e Sant GalleiL
JJtirUarrliiv Sitiallcn, Buk. XIII, Fäsc, 4. — Papier -Original mit Sigelspuren. — S. unten Nr, 8187.
Vgl. dazu aus dem LusGemer Ratabtich die Notiz:
(14^3* Septpmfeer 20.): ^Tt*-m tag wirt ze Wettigen, uff' den sunnentag nach Martini ze naht da xe sfn,
von des aptz von 8iin tgallen wegen etc. und ze recbnent,* — Feria *J* ante Mathei.
StaalHardiv lnurti, lUt^biich IV, 44.
4
4
3182. — 1433, SeptenilHT 15. — E H s a b e t h B i s c h o f f i n , Bürgerin zu F e 1 d k i r c Ii , ver-
kauft mit ^des wyaen Lyeuharts Stökl is, des stattamiiians hand zu Veitkirch", und mit EhiwiUiguiig
ihres Bruders und Vogtes IliLnni Bischof, Bürgers zu Feldkirch, an ihren ehelichen Sohn Klaus
Werder, Bürger zu Feldkirch, und seine Ehefrau Anna Kästlin um 7 ff C. ^ ihr »aigen hus und
hofstätt glich lialbs, gelegen zu Veitkirch in der statt under der bürg in der uüwen statt, zwischen
Hämerlis und Sonnen fr os luisern nnd hofstetten — stosat vomen an die strass und hinden au
den hach — , mit grinid und grat* gezimber und gmür, tach und gmach, nagel und nftt", wovon jährlieh
5 y^ 4 ^ und der Herrschaft ein halbes Fuder Mist zu entrichten ist. Diese Abgabe soll fortan von
beiden Teilen je zur Hälfte getragen werden. — Mittwochen nach des hailigen crutz tag ze herpst, 1423*
iimtiiarrlih St. Mim, L IL 1. 1. 21 — Pergament -Original Für die Verkäuferin und ihren Bruder aigelt der Stadt-
anmiann mit dem ^Jtadt^igel; das Sigel hängt otfen.
3183.— 1433, St^pteiiiber 20, — Lütfrid Muntprat» Bürger zu Con stanz, hat den Hof
zu A 1 m e n s b e r g (Albrisperg), ^genamt des Schniders hof, den man jetz neniet Muntpratz hof,
— der ainhalb stosset an Hetzisperg, anderthalb an Lienhart Widers sälgen göt und ze der
dritten sitten an min gftt genanit Stai n ibrunnen, och ze der vierden sidten an des spitals gut se
Santgallen* — , ein Lehen des Gotteshauses St Gallen, mit allen Zugebörden an Johans Varnbüler,
Konrad Brand 1 er und Ulrich Sarri» BCirger und derzeit Meister und Pfleger des Spitals zu
St, Gallen, uui 80 ff ^ C. M* verkauft und ihnen vor dem Abt gefertigt. — St. Matbt^us abent, 1423.
St^Mltftrf teil St. «allen, HpiUliirrliiv, Tr. C. IMr 2. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n al ; da» Sigel hängt eingenaht.
i
4
4
1
Heinrich IV. 1419—1426. 359
3184. — 1423. Oetober 9. Constanz. — Bischof Otto (III.) von Co n stanz bestätigt eine
Ton der Stadt Wangen mit Zustimmung Abt Heinrichs (lY.) von St. Gallen als Patron und des
Johannes Brassberg, .vicarii perpetui* der Pfarrkirche zu Wangen, errichtete Pfründe unserer
lieben Frauen.
MUlckiT Wugei, Abtl, IlsLi, Fkck I. — Pergament-Original mit den Sigeln des Bischofs, des Abtes, des
Ticariiu perpetnus and der Stadt Wangen«
8185. — 1428. NOTember 5. 8t Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) gibt mit seiner Zu-
stimmung im Hof zu St.GaIlen Frau GAta Isenbächin, die Ehefrau Georg Warmans, Bürgers
zu St. Gallen, in dessen Gegenwart mit Christian Fridbolt (Früppolt), Bürger zu St.GaIlen, als
Vogt, Jakob Ratgeb, Bürger zu Constanz, als «Wiser* und Hermann Mettmanegger, Bürger
lu St. Gallen, als Fürsprech dem Hans Vergi, Bürger zu Biber ach, einen jährlichen Zins von 1 ^ ^
CM. aus ihrem Baus und Hofstatt zu St.GaIlen, ,entzwüsschent dem spital und der Philipp in
Blarrerin hus', einem Lehen des Gotteshauses, zu lösen von Heinrich Coler dem Metzger, Bürger
zu Constanz, dem sie den Zins um 20 81 /^ C. M. unter Vorbehalt der Rücklösung verkauft hat, und
verpflichtet sich, fortan den Zins an Hans Vergi zu entrichten. Hierauf belehnt der Abt den Hans Vergi
auch mit einem jährlichen Zins von ,zwen gftt rinsch guldin minder ains orts** aus dem gleichen
Hause, den die Frau ihm um 35 Gulden rheinisch verkauft und vi^ofür sie ihm ihren anwesenden Ehe-
mann ,ze rechtem mitgülten und weren** eingesetzt hat. — Santgallen, fritag nach aller haiigen
tag, 1423.
StittwckiT M. Wkl, NclenitliT Bi IMI, f. IM. — Entwurf von der Hand des äbtiscben Schreibers. Es sigebi der Abt,
Hennann Mettmanegger für die Eheleute und Hans von Tobel, Bürger zu St. Gallen, für Christian Fridbolt.
14S4. Märu S4. St-Oallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen den Hans Vergi,
Bürger zu Biberach, mit dem Zins von 1 8 Pfg. C. M. aus dem obgenannten Hause, den er von Heinrich Coler
dem Metsger, Bürger zu Constanz, mit 20 flf Pfg. C. M. gelöst hat. — Zinstag nach der alten vassnaht, 1424.
ttiftnrchiT StiUki, iielenrckiv Bi 1941, f. 4S7. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8186. — 1428. November 8. St.GaIlen. — Abt H ei nr ich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
anf Bitte des Georg Wildrich und seiner Ehefrau Anna, der vom Gericht Heinrich Merz und
Lienhart Stüdli, beide Bürger zu St. Gallen, zum Vogt und »Wiser* gegeben sind, den Heinrich
Zili genannt Schreiber zu Händen des Konrad Nemhart, derzeit Münzmeister zu Zürich, mit
einem jährlichen Zins von 10 Gulden rheinisch aus dem Gut ,genamt Birbömli, — stosst ainhalb
anLinsenbAler gfit und andrenthalb an des Müllers gut ze Bftch und obnan an Hainin Stok-
mansgAt nnd nndnen an die strass* — , den die Eheleute aus dem Gute, ihrem Lehen vom Gotteshaus,
dem Münzmeister um 200 Gulden rheinisch zu kaufen gegeben haben und der «von nu dem nähst-
kflnfügen sant Martins tag übir ain jar* je auf Martini zu entrichten ist. — Santgallen, mentag
for sant Martins tag, 1423.
MiftaucUT StUlttt MchenrekiT Bi IMI, f. 1&7. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt,
Georg Wildrich, Heinrich Merz und fär die Frau Lienhart Stüdli.
360
Heinrich IV. 1419- 1426.
8187.
Abt Heinrich {IV.) von St. Gallen bittet wegen abernaoÜgen Aufschubs Bürger-
meister und Rat zu Zürich, ihnn zu baldigem Austrag seines Streites mit den
Appenzellem zu verhelfen.
Wil. 14:ea. Xoyemlier 13.
H a i 11 r i e:- h , von Gottes gnailen abt dos gotzhus ze S a ii t g h 1 1 e n.
Linsern früntliebün giÄz vor. Ersamen, wisen, lieben, gilteii frfiiui, als wir jetz Umge zit an uch 1
und andre iiwir Aid genossen gejagt haben, von der sach wegen zwüsschenfc luis nnd unserm gotzhus]
und denen von Appenzell ain end und usstrag und volkomen antwurt von üch ze habend und uns]
daruff von geniainer Aidgenossen hotten, als die uff ihn hailigen crützs tag ze herbst nahst ver-j
gangen ze Zug bi enander warent, ain tag gen Wettingen nff den sunnentag nach sant Michels tag
verkiindt wart, dohin mit unser selba lib und mit gewalt ze körnend etc, darnach wir uns ouch kost-
lichen gericht hattint, also dohin ze komen, und aber ir uns denselben tag widderbottint und ainen
andren tag in dersolhtn mass doselbs hin gen VVettingen utf den nahsten sunnentag nach sant Martins
tag, daz ist ui!" niorn, verkundtint, darnach wir uns aber mit lüten und andren dingen kostlichen gericht ,
hattint, denselben tag also ze suchend, und ir uns nft denselben tag aber bi Ü Iniann Schorani von^|
Santgallen abgesait und wiilderbotten und uns dount dehainen andren tag nilit verkundt noch gesetzt ^i
haut, das uns ettwaz unzitlich und unbilUchen diinkt, wan wir und ander lilt, für die wir unser sach i
braht hanb, hierbi anders niht verstau kijnnent, denn ain verziehen der Sachen, dardnreh wir doch>^|
grossen schaden uiul spott enpfaheni und ir und uwir Eidgenossen swär, gross hinderred hant: '
hierunib so bittent wir uwir guten trüntscbaft, daz ir daz tiigint lüterlich durch Gott und unser dienst
und uwir selbs eren willen, daz ir darzü heltfent und ratent und darunib ain manung uff daz kürtzostj
haben wollent, daz uns ain volle antwuii, nach dem als wir uch und andren uwirn Eidgenosseol
vormals geschriben haben, und ain usstrag der sach werdi und uns denselben tag, uff welhi zit und]
au weihen sfetten wir den suchen süllent, bi disem hotten odir zitlichen vorhin verkündent und wissenj
lassent, und daz uns daz flirbass niht mer verzogen werdi, daz wir uns von uch und andren uwiml
Aidgenossen darunih nilit clagen niiisscnt, wan wir daz ungerne tättint. Wir getürrent aber noch
milgent die sach je niht also hestan lassen. Geben ze Wil, am nähsten sampstag nach sant Martins
tag, anno Domini MCCCCXXIII«.
Den ersamen, wiaen burgerraai^jter and rate ze Zürich, rmftom bisnndern lieben, giit^m fründen.
Sdftxarflih StJJallfn, Bok. Hill, Fa.sf. 4. — Entwurf von der Hand dea äbtischen Schreiber» unf Papier,
Die Zur über erwiderten hierauf ctrogebend (14^3, ^"^ovemlier 15.) mit folgendem Schreiben:
Cwem gnaden syen unser willig dienst und was wir ercu und gutes vernnigen atkit voran erbotk^n. Giiedig*>r
herre, ab nwer gnad ün^ gf^sthiibeu hat von des tiigs wegen, der üwern gnaden gen W*ettingeii verkündet w»« iifl
sunnentag neckst vergangen, wie wir den fiwern gnaden widerbotten und aber enkeinea andern tag nicht verkfmdetl
baben^ das üwer gnad etzwa» unbillich dunke etc.* haben wir wol verstanden und lassen üwer gnad wissen, da» unRcf]
berre, der abbt von Salmena wiler, an unser Eid gnossen und an uns ernstlichen geworben hat, das wir den ob-l
genamten tag ze Wettingen etzwa« zite» nfslahen wölten von ernsthafter eachen wegen, die er dann darinne meldeUl
Also versahen wir uns, daa deraelb tag von siner bette wegen nicht turgang gewnnne, und umb des willen, da^s üwerl
gnad ko«t wnd arbeit nberhept wurde, do hiessen wir üwem gnaden denselben tag ablagen, wiewol wir dozemai ambl
keinen andern tag nii wisten, nnx\ haben das getan üwem gnaden ze eren durch gut und durch keines verzühens willen;!
de« Hoi (Ina Ciwer gnad wol getrüwen. Wir haben aber sidmak luifter erbern, inechtigen bott^chaft by unsem Kid«|
g n o B 8 e n gehept te dem gotzhu« ze den E i n s i d e 1 n. Daaelbs band ouch unser Eidgnossen and unser erbem botteq
von ilwer und andrer Kachen weg^i-n einen andern tag gesetzet gen Baden in die statt ni'der kindli tag in den wienecht
Heinrich IV. 1419—1426. 3g |
TirtAgen nechstkünftig daselbi ze nacht an der herberg ze sinne and morndes nach der kindli tag die sachen für hand
16 nemende; denselben tag wir üwem gnaden verkünden mit disem brieff, nmb das sich üwer gnad darnach wisse ze
richten. Wir hatten onch willen, were üwer hotte nit kommen, das wir üwem gnaden den jetzgenamten tag fürderlich
wolten haben Terkündet; won was wir in deheinen sachen getün könden, das üwem gnaden gevellig, lieb und dienst
were, täten wir ze allen ziten mit g&tem willen. Datum die lune post festnm beati Martini episcopi, anno etc.
CCCe»XXin«. Bürgermeister und rat der statt Zürich.
Dem erwirdigen geistlichen, unserm gnSdigen herren hern Heinrichen, von Gottes gnaden abbt des gotzhuß
zeSantgallen.
StittauK!UTM.teU«i,llhr. XllI,FlK.4. — Papier-Original mit Sigelspuren.
8188. — 1488. NOTember 13. Wil. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen vermacht
zu Wil auf dem Sbtischen Hof (^uf unserm hus') Petermann Brandis genannt Brunberg dem
Hug Bilgri von Bischofzell, dem Schwestersohn seiner Ehefrau Susanna von Hof, gewisse
Gotteshauslehen, Leute und Güter, die er von RAdolf von Mogeisberg erkauft hat um die von
seiner Frau ihm vorgestreckte Summe von 10 Si /^ G. M., nämlich ,des ersten den Stainakker
gelegen am Isengraben; item den akker ob Lentzen holtz; item des Webers bunt gelegen ze
Grädlisperg undermTobel; it«m der Ruggbaininen holtz; item der Ruggbainin akker und
wisen gelegen ze Bronow; item daz holtz gelegen an Blekkartzweg; item ainen akker, gelegen
als man gen Bromshof en gat — stosst an des Swartzen akker und an den Eilchenakker — ; item
Bertschis Swartzen akker — stosst an die str&ss, do man gat gen Bromshofen — ; item Bertschis
Krämers akker gelegen hinder dem Bergholtz; item den Swinakker gelegen zwüsschent Sirnach
und Gloten; item des Krinbergers akker uff der Egg ze Bromshofen; item den Langen akker
gelegen ze Gloten — stosst gen Ttinbrunnen — ; item des Bftlers akker in derGrftb; item des
Voglers akker in der Grub; item der Koppen akker in der Grub; item den akker in der Egg ze
Tünbrunnen; item des Suters akker im garten; item den Spitzigen akker; item den Langen
akker — der do stosst gen Rikkenbach an die strass — ; item die akker in Esschnow an der
Suter akker im Garten; item Hans Haintzen akker — stosst au die str&ss genMünchwil — ;
item Güsis akker von Tünbrunnen; item den akker hinder Lentzen holtz, den man nempt Hainrich
Smids akker; item j juchart akkers an demselben akker gelegen, genamt Wälti Schmids akker
von Affeltrangen; item ain juchart akker — stosst an Hurwispach ze Trftngen — ; item ain
egerden und daz holtz, so daruf stat, ze Trftngen gelegen vor dem BAcha; item dez Bftlmans gebrait,
stosst anRikkenbacher weg; item all die äkker und wisen ze Gloten gelegen, die der Keller von
Münchwil warent, und alle die manschaft und lehenschaft übir lüt und gftt, so von RAdolf von
Gloten saugen an den obgenamten RAdolf von Mag eis per g gevallen wärint, wie die genamt ald
gehaissen wärint, und ich übir den wingart am Imenberg und Adelhait, Walther HAbers säligen
tochter, und Adelhait HAberin, die nunnen, und des Kellers wib vonBussnang und iro kind
zeGriessenberg gesessen*. An das Vermächtnis wird die Bedingung geknüpft, dass dem Petermann
Brandis zu seinen Lebzeiten die Güter und Leute gänzlich zustehen sollen und er das Vermächtnis durch
Zahlung von 10 ff /^ C. M. an Hug Bilgri ablösen könne; falls dies aber nicht geschieht, dürfen der
Abt oder seine Nachkommen von Hug Bilgri oder dessen Nachkommen die Ablösung um die gleiche
Summe verlangen. — Wil, sampstag nach sant Martins tag, 1423.
BtiltHnUT 8t. teUei, NehenrekiT Bi IMl, f. 158. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt
und Petermann Brandis.
46
362
Heinrich IT. 1419— 142«.
14J23. XaTember 18, — H ug Bilgri voe Bischofs eil sichert dem Abt Heinrich (lY.) tqh St. Gallen
und sein CD Nachkommen, für den Fall, dass er in den Gen aas des Yermächtnisdes komme, das Becbi der Eückldsong
um 10 äf Pfg. C, M. zu. Im Fall der Verweigerang kann die Lösung auch durch Deponierung der Summe ,iii die
münsB oder hinder den rät ze Santgallen oder hinder ainen rät ze Wil* vollzogen werden. — Donatag nach sant
Othmars tag, 1423.
StifUarchif Kl. Gallen, P. D. l>. ft* 3. I. ft. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen bangendem Sigel.
•I
3189- — 1433. Noveiiilier 13. WiL — AM Heinrich (IV.) von St Gallen belehnt zu Wil
den Hans Schnitzli genannt Senn von Tobel und seine Ehefrau Anna Fusstung auf Grund
eines vorgewiesenen gesigelten Lehenhriefes von Abt Kuno zu ihren und ihrer ehelichen Töchter Aunli
und Gretli geraeinen Händen mit einer Hofstatt zu Af feit rangen, »gelegen am Werd — stosst
ainhalb an Gretan Spirs hofstatt und andrenthalb an die Bach — einem von Johans Mayer
von Loch nau selig an das Gotteshaus gefalleneii Lehen, mit dem bisher die beiden Eheleute belehnt
vraren^ unter der Bedingung^ dass Kinder, die ihnen noch geboren würden, an der Gemeinschaft eben«fl
falls Teil haben und nach dem Tod der Eltern das älteste der Kinder das Lehen zu seinen und seiner
Geschwister Händen empfangen solle. Der Abt gewährt der Frau und den beiden Töchtern aus besonderem
Gnade freies Mannrecht, — Wil, sampstag nach Martini, 1423.
KtiflMitliiT Hl. iM\i% Bürh^rarrbi¥ Bd. 194t, f. M\ — Entwurf yon der Hand de« äbtiachen Sehreibera.
3190.
J
1
Spruch von Bürgermeister und Rat der Stadt St. Gallen in Streitigkeiten zwischen
den Hofleuten zu Kriesseren und Rudi Hüter zur Linde um Weg und Tratt undj
Gemeindeland.
14»3. HoYemlier 15.
Wir der burgermaister und der rat der statt zeSantgallen bekennen und tÄnd oflFenbar ktint
an disem briete allen den, die in ansehent oder hörent lesen, von sölicher stöss und spenn wegen, die
lang gewesen sint zwischen den hoflüten des hofs ze Kriesseren, die Eb er harten von Eamswag
zögehörent und ze versprechenfc stand, ains tails und R fl d i n H ö t e r ze der Linden, der Ulrichen
und Hansen von Eniptz zugehört und ze versprechen stat, des andern tails von wegs und getrettes
wegen, so die hofiöte von Kriesseren von altem herkomen irs hofs und von rehtz wegen uff dem
Bin hin allzit mit irem vih, gevangem und gelassem, mainent ze habent nach iro notdurft, darin inen
der obgenamt Rudi Hüter sprach und maint, das sy daselbs nit furo noch anders mit iro vih weg
noch getrett haben soltint, dann ungevarlich vor und nach der segensen ze den ziten, alz sitt und ge-
wonlich war, — och von etlicher gemainden wegen, die der egenamt Rfldy Hüter verfangen und ingelett
hatt und aber die von Kriesseren niaintent, das die ussligen und gemain sin söltint, darumb sy in
mit geriht angelanget, ufgetribeu und ze auht brabt hattent: dieselben iro stöss und spenn uns nit lieb
und ze mal laid warent, und understündent uns darin ze redent, ob wir sy mit offner tading früntlich
versamnen und öberain bringen möhtint, und satztent inen darumb ainen gütlichen minntag in unser
statt gen Santgallen, dahin sy baider sidt koment und mit inen die obgenamten Eberhart von
Ramswag und Ulrich von Emptz, ir berren, und brahtent für uns klag, antwürt, kuntschaft,
brief, red und Widerrede. Do wir das alles aigenlich ingenament und verhortent, taten wir mengerle;
versuchen, ob wir sy übertragen und verrihten möbtint, daz aber nit gesin moht. Und nach vil handeis,
den wir fürnameod, kam es je darzü, das sy derselben aller iro stöss und spenne und was sich da
zwischen bis dar darunder mit gerihten und andern sachen verloifen hatt, ze dem rehten uff uns kameni
Heinrich IV. U19— 1426.
363
und ze baiden parthien mit iren truwen an geswomer aiden statt loptent und yerhiessent, nämlich
der obgenamt Eberhart Yon Ramswag, Haini Wackernell, Hans Alt und Cftntzli Senis für
sich, fUr die hoflüt zeKriesseren und gemainlich fbr alle, die uff irem taile zA der sach gehaft und
gewant warent und inen zflgehortent, der obgenamt Ulrich von Emptz für sich selber, für Hansen,
sinen vetteren, und och gemainlich für alle die iren und die, so uff irem taile zu der sach gewant und
behafb warent und inen zftgehortent, und der vorgenamt R4di Hüter für sich und die, so zft im
gehortent, derselben stöss und spenne by uns ze belibent; und wes wir uns gemainlich oder under uns
der mertail nach klag, antwfirt, kuntschaft, brief, red und widerred, die wir do verhortent und fürbaz
yerhörent wurdint, ussprächint ze dem rehten, ob wir sy süss in der minne nit verrihten möhtint, das
sy und die iren das allez war, stat und unTerrukt halten und dem allem gnüg tun und daby beliben
söltint und wöltint dann und ze künftigen ziten, an arglist, und das sy och darumb gantzlich verriht
haissen und sin söltint untz an unsem usspruch. Und nach sölicher iro gelüpt und dem hindergang
namend wir ze stund alle die brief, die wir von derselben stöss und spenn wegen verhört hattent, zu
onsem handen und erkantent uns daruff, das wir des ersten unser erber bottschaft uff baider tail kosten
uff ainen benempten tag uff die gut und an die end, davon die stöss wärint, schiken wöltint, kuntschaft
darumb ze verhörent umb des willen, das wir dadurch underwiset wurdint, das reht ze sprechent, und
überkament do mit baider taile willen aines tages und das jetweder taile zwainzig erber man und nit
me zA der kuntschaft geben sölt. Also hat och unser bottschaft kuntschaft von den vierzig mannen
umb die sach ingenomen und verhört und hat uns die in geschrift geben, daruff wir baiden tailen uff
disen tag, davon dis hrieh datum wiset, ainen rihtag umb die sach für uns verkündet und gesetzt,
sy nach der meren und bessren kuntschaft ze entscheident. Und alz sy uff denselben tag für uns
kament, fragtent wir sy baider sidt, ob sy iht me für uns bringen wöltint, das vormals nit erzelt
noch f&rbraht wSr; darumb wöltint wir sy verhören. DarzA sy uns antwürtent, sy wöltint niht me
für uns bringen. Und nach allen ergangnen Sachen habin wir uns nach der meren kuntschaft erkent
und sprechen us ze dem rehten: des ersten von der getrett und des wegs wegen, das die hoflüte ze
Kriesseren hinfür daselbs getrett und weg haben sont ze allen ziten mit gevangen und gelassem
vih, wie inen das fflgklich ist, won sich daz mit der meren geswornen kuntschaft erfunden hat. doch
das sy mit willen niemann schadgen sont; dann von der gemainden wegen habin wir uns och nach
der meren geswornen kuntschaft erkent, sagin und sprechen us ze dem rehten, das KAdy Hüter und
die sinen den zun, alz der jetze daselbs stat und gesetzt ist, abtun und den setzen sont, das er von dem
fäwen, der under dem türren bom stat, gen den falwen und den berenden bomen die schnürihti hin
nutz an den fölwen, der in dem hagstal nider gevallen ist, glich und eben stand, und das er och hinfür
also beliben und bestan söUi, an geverde, und das sy also und hiemit umb disü zway stuk gantzlich
Tonriht und enander luter und gAt fründ haissen und sin söllent, jetz und hernach. Urkünd dis briefs,
Tenigelt mit unser statt insigel dem minnren, uns und ünsern erben und nachkomen und gemainer
statt an schaden, geben des nächsten mentages nach sant Martis tag, in dem jare, do man zalt von
Cristos geburt vierzehenhundert jar, darnach in dem drüundzwainzigosten jare.
tyflanifctT M.Ulei9 A. A. 4. Mr. I. — Reges t: Hardegger und Wartmann, Der Hof ErieBsem, Nr. 35, S. 25. — Per-
gament-Original mit offen bangendem Sigel.
8191. — 1488. November 16. 8t. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) verzichtet im Hof zu
SiGallen Else Spitzin, der vom Gericht Hans von Tobel und EAni Klein, beide Bürger zu
% Gallen, als Vogt und ^Wiser* beigegeben sind, mit Zustimmung ihres anwesenden Ehemannes Hans
Dobne Ton Steinibrunn (Stainibrunnen), des ehelichen Sohnes Ton Jäkli Dobne, da sie yon
364
Eemrich !¥. 1410—1426.
ihrem Vater^ dem Ziramerraann Hans Spitz von Berg, mit Geld, Gewand etc. zu ihrer Zufrieden-
heit ausgestattet worden ist, auf ihr väterliches und mütterliches Erbe »untz an ainen rechten anvall^l
den sy ir ussbedingeu und behalten wölt*. Hierauf Termacht Hans Dohne seiner Ehefrau 4 ff ^ ,ze
Widerlegung" end 1 ff ^ «für ir morgengab*, wofür ihr all sein jetzigem und künftiges liegendes und
fahrendes Qut haftet; stirbt er vor ihr, so soll sie diese 5 ff voraus nehmen und vom Übrigen einen
Kindsteil erhalten. — Santgallen, sant Othmars tag, 1423. ^
SüftÄarchiT St.ßallfn, BSrherarrhiv Bd. U, S. 3S7. — Eütwurf von der Hand des äbtiBchen Schreib«?r8. Es »igeln der Abt,
Johan« Gossau, weiland iiofammanB zu St. Gallen, tiir die Eheleute und HaBB von Tobel als Vogt.
2
3192.
Bürgermeister und Rat zu Zürich fordern Bürgermeister und Rat zu St Gallen
zu gemeinsamer Prägung einer neuen Münze auf.
(Kiiricli*) i4ae3. HoTemlier 17. 14^4* Januar 4$, und 14>.
a) (ZurichO 1423. November 17,
Unser früiitlich^ willig dienat allzit vor. Besundern lieben und gfiten fründ, als von der müiitzen
und werschafte wegen jetz vi! gebresten ist in dem lande, diis nach dem besten ze verkommen, haben
unser lieben Eidgnossen von Bern, von Soloturii, vonLncern und ouch wir uns eines tages
zesamen verfangen uff sant Eatherinan abent uechstkünftig gen Ar5vr in die statte daselbs uff den-
selben tag ze nacht an der herberg ze sinde und morndes uff sant Katherinan tag die sache für band
ze neniniende und lins mit enander ze einbarnde und ze underredende, ob wir ein nüwe müntz uff der
stette Co Stent z und ir mitliaften körn, als sy jetz mUntzent, slahen und von disen müntzen, als wir
bisher gemOntzet hant, lassen wellen, oder ob wir ein werung und werschaft naachen wellen ettwievil
zites, ald was uns alleu und gemeinem land darinne das nützlich est und das erlichest sje förzewendeo,
Nu dücbte uns gut; sölten unser Eidgnossen und wir uns deheiner münze oder werschaft einberen,
das dann ir und unser gftten fründe von Schafhusen mit uns dero ouch ingiengen uff eiu zil, als
dann beredt wurde, unib das semlich müntze oder werschaft under uns allen dester bas ftirgang haben
und best&n möchte. Hierumb, besundern lieben fründ, bitten wir üwer guten früntschaft mit ernst
fliäsenklich, das ir als wol tügent und üwer erbern, wisen botten mit vollem gewalt üwer meinung von
vorgeschribner sache wegen, was üch darinne ze willen sin welle, eigenlichen underwiset, bj der vo
genamten unser Eidgnossen und unaern erbern botten uff dem obgenamten tag ze Aröw faabent, um
des willen, ob wir semlichen gebresten deheines weges gewenden und fürkoramen mugen. Und welhi
botten ir uff denselben tag schiken welleut, bitten wir üch früntlich, das ir dieselben botten vorhin
uff mentag nechstkünftig by unser guten fründen von Schaf husen erbern botten, denen wir ouch
des geliehen geachriben haben, und by Uns in unser statt haben wellent, umb das üwer und der jetz-
genamten von Schaffhusen botten und wir uns vorhin, ee das wir zfi dem obgenamten tag gen Aröw
kommen, mit enander underreden: ob das were, das unser Eidgnossen, ir und die von Schaff-
husen und wir in den Sachen nit einhellig wurden, was dann üch, den von Schaffhusen und uns
nach gelegenheit der sachen das best für hand ze nemend und zu tünd sye. Lieben frlind, tünd hierinne,
als wir üch suoder wol getrüwen. Könden wir das in geliehen und grossem sachen umb üwer gfiten
fi'ün tschaft gedienen, wölten wir ouch willig sin ze allen ziten. Geben an mitwochen nach sant Othmars
tag, anno etc. CCCC''XXIIK Bürgermeister und rat der statt Zürich.
Den frommen, wisen unsera besundern lieben iißd guten fründen, dem burgermeiater und dem rat zu Santgallen,
Stadtarchiv St. fiallen, nisxivcn des 15« Jahrtianderlü« — Papier-Original nüt SigelrGaten.
>n
]
Heinrich IV. 1419-1426,
365
b) (ZüiichO 1424. Janaar 6.
Ünsem frünilicben, w^illigen dienst voran. Lieben, gfiten fründ, als jeiz üch, (Ins, allen den Uii£;ern
oxi J gemeinem land manigerley grosser gebrest anligend ist als von der mßntz und werschafl wegen etc.,
da^rumb ir an uns durch üwer erbern botten und mit schrift begert band, üch wissen ze lassen, waz
wi-T darinn tun und für band neraen wellen, daz were umb ein werschaft ze machen oder unib ein
iili^e müntz uß* der stett körn ze stachen, daz ir üch dester bas darnach köndent gerichten, und unser
ajitwurt ist gewesen^ waz wir darumb ze rat wurden, wolten wir Och wissen lassen: also syeu wir mit
ra-fc der unsem ob den Sachen gesessen, haben uns darinn nianigerley underrett und betrachted den
g-ebresten, der in den Sachen ist und uns allen anligend wirt, weders ouch wir ufnemen werden, und
haJben aber uns nit gentzlicb herinn geeinbert. Dann sider dem mal und üwer früntschaft an (ins gesTöcht
und begert hat. daz wir üch liessen wissen, waz wir tän welleu in disen sachen, daz wir ouch von
aol ftlr ein sunder frün tschaft haben: so welleu wir in disen sachen ouch tiwern rat und üwem willen
horinn vernemen und haben ouch daruff einen tag gemachet gen Winterthur in die statt uff den
cixiÄtag, so vor sant Hjlarien tag nechst und jetz schierest kunt, ze nacht daselbs an der herberg ze
sinde; denselben tag wir üch mit disem brief verkilnden. Bitten üch da mit sunderai gantzem fliss und
eimstf daz ir ouch eigenlich über dis sachen und den gebresten sitzend, darumb ze rat werdent, waz
ü^nver, unser, der önsern und gemeines landes nutz und ere sie ufzencmen, daz si, ein nüw mUntz uff
deT stett körn und werschaft ze machen oder süss umb die raüntzen, die jetz umbgand, ein werschaft
xe machen; und daz ir daruff üwer erbem, wisen botten mit gewalt uff den egenamten tag gen Winter-
ilmr schiken wellent, de^ nit lajssent, umb daz si morndes uff die mitwuchen ünsem und etlicher ander
stett botten, denen wir also geschriben und disen tag verkünt haben, üwer meinung ze erkennen geben
uxid wir alle daselbs einrander(!) rat und meinung vernemen und uff dem tag ze erkennen geben. Und
w^rdent ir uff ein nüw müntz ze slachen vallent uff der stett körn, daz ein teil der ünaern ouch gevellig
Were, woltend dann ir, ouch unser früüd die von Schafhuseu, ouch also müntzen mit uns, daz unser
mOntzen under einander giengent, und daz ouch daz nach dem besten besorget wurde, als sich daz
gebürt ze tünd, were uns lieb. Und wellent üch herinn nit irren lassen, als wir üch wol getniwon,
Kondeu wir daz umb üch gedienen, wölton wir willig sin. Geben an der heiigen dry küngen tag, den
man ncmpt der zwelft tag, anno etc. CCCC^XXIIIP.
Burgermeister und rat der statt Zürich.
Den frommen, wiaen Quaem besnndtfin lieben und ^ten fründen dem burgermatster and dem rat ze Sant Gallen.
IllUUrrhU Mt Galtrn, NiKKlven df« 15. liibrhuirdfirUL — Papier-Original mit Sigekpuren.
o) (Zünch ) 1424. Janaar 19.
Unser früntlichen, willigen dienst voran. Lieben, gfiten fründ, als üwer, etlicher ander stett. Unser
iiden, ouch Unser erbern botten nechst ze Winterthur bi enander gewesen sint, als von der müntz
w^egen etc., als üch wol ist wissent, und wir durch unser erbern botten aber uff den nechstküuftigen
suunentag gen Winterthur von vorgenamter sach wegen zesamen komen werden: da tfin wir Üwer
Früntschaft ze wissen, das wir ze rat syen worden und daruf gefallen sint, das wir ein nüw müntz
^"^ellent alachen uff der stett körn und besser, je ein pfund und sechs Schilling pfenning unser werung,
dfifi ist liij ß angster denar, für einen guldin, und süllent xxxxj angster pfenning uff ein lot gau. So
wellen wir slachen haller; da gand xiiij halier uff ein lot. So wellen wir dann alachen gross gelt je
xüj för einen guldin, und wellent dann aber slachen klein blapphart, je xxvj blapphart für einen guldin;
dieselben kleinen blapphart süllent ouch bestan uff der stett körn. Da bitten wir üch, das ir üwern
botten^ die uff den vorgenaraten tag komen werdent, vollen gewalt geben wellent, ünsern botten ze
366
Hemricb IT, 1419-1426,
sagen und ze antwürten, ob ir die vorgenaniten werschaft und müntz nemen und die halten wellent,
als ouch wir; won wir dasselb gelt wellenfc usgeben nff die pfaffenirasnacbt, (so) nechst kunt. Und
trüwen euch, das wir die nnintz also besorgen wellen, das man si redlich und recht süUe vinden, und
wellent nach kölnscher niarch das werch lassen volförren, als sich dann dieselb gewicht höiscben
wirdet; und wellent ouch die vorgenamten werschaften der jetzgenamten oüwen müntz halten fünf jar,
die nechsten nach enander komend. Da tünd und nement in disen Sachen für band, als wir darinn ein
besunder getrüwen zu tich haben, won wir ouch in allen sachen gern tatten und tun wölten, das üch
lieb und dienst were. Geben au mitwnchen nach sant Anthonjen tag, anno etc. CCCC**XXILII",
Burgermeister und rat der statt Zürich. ^
Ben fromen, wiaen unsem beaundem lieben und guten fründen dem bargermeister and dem rat se Sani Gallen.
Stadtart liif St. Oalkn, Wlmmn im 15. JahrlimdertÄ. — Papier-Original mit Sigelgpuren.
I
Zwei Tage vor dem letzten Scbreiben (14/M«. «fanaar IT.) faaaten Bürgermeiater» Räte, Zunftmeister uni
Großer Rat von Ziiricli den Beschluaa: „dna si fin vemihen ein nüwe münt^ slaben eöllent and wellent uff der atett
von Costentz umi ir mithaften körn, j U und vj scb, den. für einen gnldin» nnd das man da deater minder alegschate
nemmen sol* das die pfenning dester b-easer und die münize deater genger und werder werde*« Femer betchlossen §ie,
.das By den erbern stetten von Schafhnsen nnd von Sant Gallen^ ob die derselben müntxe mit inen ingan wellent,
versprechen wellent, die egenanfc müntz fünf jar die nechaten also ze slahen und sie halten, daa die legten pfenning
dieielben jarzal na ala gut sin aöllent ala die ersten, an alle geverde. Und wellent des gelicb die egenamten stette oudi
mit inen müntzen, wil unflern herren ouch gefeUig ain*,
StaatsarfliiT Xlrkh, Ht^ihmh Uh M.m\ — Abdruck: ZeUer- Werdmüller, Zürcher Stadtböcher IL S. 175 f. —
Münzvertrag eelbst siebe US-i. Januar 28.
3193. — 1423. November 36, St. «allen, — Abt Heinrich {IV.) verleiht im Hof zu St ßall<
auf Bitte des Benz von H endo rf (Hödorff) dem He inrich Iberger, derzeit Vogt zu Magge na u,
»des ersten die schöpuss ze B ich wil e gelegen, genamt der Aichbfiler schüpuas, die jetz Haini
Miirer biiwt miA jetz gilt vj nmt korns; item die schüpnss genamt der Zimberniännin schöpuss
nnd jiirlichen gilt j mut kernen; item des Tnrbaters gut, das jetz ich Haini Mnrer buwt und jetz
gilt iij mut kernen; item iijj£^/5| järlichs zina ab und usser der Krägerio wis; item iij^^ ab ond
usser der Mülwis; item den anväll an den h aigern nnd ains jar8 xv hönir und des andern xvj hftnir
järlichs zins von den hofstetten ze Bichwil, — dieselbeu aiger und hduk jetz frow Anastasien von
Eppenberg, closterfrowen ze Maggenow, libding wärint ^; item gericht, zwing und bann ze Bich-
wile je ze dem andern jare mit allen iren rechten und zögehörden*, alles Lehen des Gotteshauses, die
Benz von Heudorf mit seiner Ehefrau Adelhait Yon And wil selig gemeinsam inne hatte und die
jetzt an ihn gefallen und von ihm um 80 U ^ C. W, an Heinrich Iberger verkauft worden sind. Die
Belehnung soll dem Gotteshaus an seinen Rechten und ebenso der Anastasia von Eppenberg an ihrem
Leibding unschädlich sein. — Sant Gallen, sant Cönrats tag, 1423,
Mftiiarfliiv8t,fia]]cnt Biclierarfliit ßl. 1041, r. i^<l^ - Entwarf von der Hand des Übtischeii Scfa reibers. Ea sigeln der A^
uad ßenÄ von Heudorf.
3194.— U23. November 28. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zu St.GalU
auf die Bitte Eglolfs von R-osenberg, seashaft zu Bernang im Rheintal, Dienstmanns d^
Gotteshauses, dem Lutfrid nnd Ludwig Muntprat von Co n stanz zu Händen ihrer Gattinnen
Brida und Ursula von Rosenberg» der Töchter von Eglolfs Bruder Rudolf von Rosenberg
seligj mit denen Eglolf wegen ihres väterlichen Erbes Streit gehabt, aber auf Vermittlung gemeinsamer
Freunde sich verständigt hat, gemäss dieser Vereinbarung ,die vesti Bernang mit ir zAgehördi, die yon
368
Heinrich IV. 1419—1426.
8195. — 1423, Deeemlier 5, Feldkirch, — Hans Märker von Buch stellt einen Revers
aus, dass er von Abt Ulrich und dem Convent des Gotteshauses St. Johann im Turtal deren
Eigenhof „genannt Mayers chi las hofe^ gelegen ze Buch in Getzner kirchspei", mit seinen Zugehörden
als ein Erblehen erhalten habe. Diese Zugehörden sind: ^item ain hofstatt ze Buch, — stosset ainhalb
an Kilyans hofstatt, andrenthalb an die strazz — , und ain hofstatt ooch daselhs — stosset an die
erren hofstatt und obnen aber an Kilyans hofstatt und zu ainer syten an die strazz ~» und zwo juchart
atker zu dem Kün gelscher uff Bücher veld — ligent zwisclient der herrschafft ze Veitkirch göt
und der hen-schafft ze Nun bürg gut — , und den Hollderakker uff Bücher veld — Ijt ouch zwischent
der baider herrscliafften gütern — , und ain juchart genamt der Hohakker, uff Bücher veld, — stosset
ainhalb an ÜlisBtirkis gät, andrenthalb ooch an die g&ter, die gen Nünburg gehörent — , und ain
akker genamt der under Nischpeller, ouch uff Bücher veld, — lyt ouch zwischent beider herrschatflen
gfttern — und ain akker, der ober Nisch peller, — lyt ouch uff Bücher veld zwischent beider herrschafften
gutem -- , und ain akker uff Bücher veld hinder Kägis hofstatt — stosset ainhalb an Contzen
Schmidfcz göt, andren t ouch an das gut gen Nünburg — , und ain akker uff Bücher veld, haisset
im Sewlin — stosset ainhalb ouch an das gut gen Nünburg, andrent an Maltzkasts gut — , und
all ir und irs gotshus rechtung uff Bücher veld an bomen, an ops, an holtz und an veld, so zö dem
ohgenamten hof und in denselben hof gehört, es sye von recht ald von gewonhait, und ain akker ze
Buch genamt der Büchstokk — lyt zwischent der strazz und dem gut gen Nünburg — , und den
K r u ni ni e n a k k e r ze Buch — lyt zwischent Ulis Heilands gut und aber dem gut gen Nünburg — , i
und ain akker ze Buch ob dem bach — lyt zwischent beider herrschafften gütern — , und ain hofstatt fl
ze Buch — gelegen zwischent Hännis Vogels und Kilyans hofstetten — , und ain juchart akkers
unnen in Wipparüti — gelegen zwischent der von Emtz gut und aber dem göt gen Nünburg — , _^
und ain juchart akkers obnan in Wipparüti — gelegen zwischent Ulrichs Biirkis göt von der ohem^^B
müli und ouch dem gut gen Nünburg - — und zway mansmad wisan in den zw elf mansmaden in Br61s
und ain sechsten tail in zwain mannsmaden uff Blattur und ain mansmad uff dem Brfimach und
ir rechtung und tayl in den vier mansmaden ze udelberg und all ir rechtung im Stainb uchs". Je
auf Lichtmessabend »oder in den nechsten viertzehen tagen davor ald darnach" sind von dem Erblehen
als Zins 8 Scheffel Weizen (»wayssen*) Feldkircher Mass in des Gotteshauses Hof Kalcheren zu
entrichten oder, falls nicht genug davon gewachsen ist, für den Fehlbetrag statt 1 Scheffels Weizen^
2 Scheffel Korn; ferner jährlich 3 y? 4 ^ C» M. ,gen saut Agnesen kirchen ze Kalcheren, die züH
seigerät darab g&nd nach des jarzitböchs sag*. Wird die Entrichtimg des Zinses und Seigerätes ver-
säumt, so fällt der Hof mit allen Zugehörden und allen »püwen und pessrungen** an das Gottesbaus
St, Johann zurück. Der Hof und seine Zugehörden sollen ungeteilt bleiben und nach Hans Märkers
Tod der älteste unter seinen Erben den Hof empfangen »mit dryn Schillingen ungevarlicher Costentzer
phenningen" und ebenso später jeweils der älteste Erbe und zwar innerhalb Jahresfrist; ebenso ist
beim Tod eines Abtes das Lehen von seinem Nachfolger innerhalb Jahresfrist ,aber mit dryn Schilling
phenningen* neu zu empfangen, — Veitkirch in der statt, sant Nycolaus abent, 1423.
StJ ftsarcfaiv M, (lailen, L E. 1. A. St. — F e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1, £8 «igelt Hans Hartmanii, Landammami zu Ra n k-
wil, auf ßitte des Hana Märker, der äich darunter «disB erplicken empfaben^* verbiiidet. Das Sigel hängt eingenäht.
Heinrich IV. 1419^1426.
869
8196.
Hans Vögeli fordert Bürgermeister und Rat zu St Gallen auf, in ihrem Streit ein
Schiedsgericht zu bezeichnen.
14^:i. DeeemUer lO.
Burgerraaistar utul rat. zu Sant Gallen. Alz ir micli wider rechts vertribeii und dez niinen
entwert band, so han ich doch die sach lang zit darnach durch erberg lüt und durch üwr selbs rät
nach dem gÄtlichosten gegen üch gesucht, mich albeg» üb und gftt, für üch selbs und Uwr gericht zu
stellen durch die erboten, öch darnach in geschrifift nie dann ainmal dikch und in mangerlay wis recht
uubedingelich zil uenien und zu geben utf aineu rat zäChostentz, z^ Ulm, zQ Überlingen, zu
Pibracfa, oder Mämingen, oder wo daz gelich war, tich albeg angeboten, darumb aber mir noch
nie Dichtes von üch geantwurtet, daz min dapy gefolgen vor lieb noch den ilwren uff daz sicher
iwerden mocht, daz doch genfig fröoid ist etc.; und wann ir mich und ander darzö gehafft nu wider
daz allez zö fiutschaÖl swärlich geirungen» mir min fründ und gesellen dawider unbillich ertötet band,
so band ir mir jetz in ainem prieff, dez datumb wiset nff fritag nach sant Martins tag, anno XXKIU™",
und(er) anderm erst geschriben, wie üch ains unbedingten rechten nmb den handel, so ich und mine
luitgeseüen wider üch begangen haben, wol benögen wöll, alz dann daz in demselben liwrem brielF gelutet
hat: und daz man nu üwer übler getaten, so ir an mich und die armen chnecht, den ir wider solche
gebot ir leben mit üwren aiden genomen band, gelegt band, innen werden und dest merklicher und
lütrer au den tag chömen möge, wil ich noch fiir ainen rat zu Chosteutz oder zu Ulm oder nff
ainen gemainen piderman, dez wir uns dann verainen, mit gelicheni züsatz chunien, for den oder dem
gemainen recht unbedingelicb von anfang der Sachen untz zÜ end nemen und geben; doch daz allez
acht und pan und daz, so üch nit angat, mir hindan gesetzt werd. Und wedres rates oder gemainen
ir üch also in vorgeschribuer massen mit mir verainen oder piten wollend, daz land mich verschriben
py diseni minera boten wissen; dann wo ir mir daz aber versiegend, war wol zö verstau, daz ir üwer
übler getaten halb der sachen an daz liecht nit chumen getörstend; daz öch ich herren, ritern und
chnechten, steten und mänekiich von üch chlagneu, schriben, reden und fürbringen wölt, so wisost ich
mocht. Üwer geachriben antwurt mit dem boten. Datumb under minem pitschefft, an fritag nach nusser
lieben Frawen tag concepcio, anno etc. vicesirao tercio etc.
Hans Fögelin,
Burgprraaister und dein rat zu SandGalien.
Stadtarehiv St tiallm, Tr. IM, Kr. Sä, <j. — Papier-Original mit Sigelapuren. - Vgl. oben Nr. 3122. — ÜWr den
'Verlauf» den der Strt-it seither genommen hatte, gewähren einigen Aufschlnaa zwei Schreiben von Rudolf Mötteli
an Bürgermeister und Rat tu S t. G al l e n :
a) 1428, Jun) 24.
Minen frünttlichen dienst und waz ich güttes wermag. Lei«ben herren: Icli laus üver früntschaft wissen r ab ich
Äijfc Üverra etwemengen geret h&n, wie daz icli mit Fögellin und Oolin Sigrist geret het, da» ir üch nit besorgan
Wirflin ste derselhen zit vor in baidan, ala ich dez leiten ret mit Hu gen won Wat s&e Cosietitz: da laus ich Qver
frön ttchftfl wissen, daa mich farkomen ist: were daz Üolig Sigriat sich zii aemlicher geselachafl gezogen hah, daz
ich beaSrgan. wa im fit* gütz an die hand ateies, «ig näniintz uf. Leiehen herren» darumb winaent üch ze besorgen,
•'^ 'won Fegellia wegen beatat ea noch in gnttem. W&r abber» daz ich ütz anders won im wernilra oder hortti, das;
Jejea üver frQntschaft wissen. Gehen an sant Johann tag ze Bnnwendi, anno Miiij^^XXIII
Von mir Rüdolff Möttellin.
I^en wissen und fiirBichtigen dem burgarmaister und dem rat ze Sant Gallen,
47
370
Heinrich IV. 1419-1426,
U23. Bepteiiiber 29.
Min willig undertänig dienst* Lieben lierren and gut fründ, alx üt wol ze wissent ist, wie ich mit den fivercn
gerett ban von Fögelie wegen, daz uy sich nii bpdorftent besorgen zu tlisen ziten, also laus« ich üver früntschaft
wissen, daz er mir dariimb abgeaeyt haut und fürpaa bin nit mer halten wil; wenn er oucb nie tag von üv noch von
den üvren nie eicher ist gesin, Wftr aber, ob ir frid oder sät« mit im halten weltint, daz weit er gern tun. Und kan
ich fÜrpaa üt* gütz darzu reden oder tun, daz weit ich üver fnlnt«chaft gern ite dienst tun. Geben utf Kant Miche]
tag MCCCCXXIIl". Von mir R ü d o 1 f M ö 1 1 e 1 1 i n.
Den ersamen und wisen burgennaister und raut ze Sant Gallen.
SUdtarrliiv %l Italle ß, Tr. 1\X, Kr. 25, 4 ^ omi 5. — P a p i e r - 0 r i g i n a ! e mit schlecht erhaltenen Sigeln.
3197.
Sehiedspruch im Streite zwischen Abt Heinrich (IV.) von St Gallen und Hans
Ulrich Estrich um Güter und Einkünfte bei Neu-Ramswag etc.
ist. Gallen. 14:^3. Peeember 16.
I
Wir uttcligeuauiteti R ü d o 1 f f vati R o s e ii b e r g von Z u k e ii r i e t , herii R ö d o 1 f f s saligen voal
Roaenberg von Zukenriet, ritters, wilunt elicher sun, erkorner gewesiier gernainmaii oder obmaii
CünratHör, zfi disen ziten nüwer, und Ulrich Fförer, alter biirgerniaister zeSaiitgalleu, von
bett und von %vegeti des boherwirdigen horren und fürsteu beni Haiiirichs. abb des erwirdigen gotz-
hyses ze S a n t g a 1 1 e n , ünsers genädigen herreu, und Claus F fö g 1 i und Olman Scborant, burger
ze San tgallen, von bett wegen Hans Ulrichs Estrichs, burgers zeSantgallen, zfigesetzt oder
scliiJlüt in disen nachgescbribnen sacheu, tön offenbar knnd mit disem brief . , ., das , . . übt Hain-
rieh von sin selbes und von sines gotzliuses wegen ze SantgaUen anspracli und spänne hatte wider
den egeuamten Haus Ulrich Estrich von der vesti wegen genauit N ü w - 11 a m s e h w a g, gelegen
bi dem Wittenbach, von der burghalden und dem ingehelde da umb gelegen, och von dem wiyer
dtuselbeus ze Rani seh wag mit dem gebalter dabi und von wegen des hofes an den Eggen und des
boies genanit E n g e 1 s b & 1 , baid gelegen zwüschent der Alten und Nüwen Ramschwag, und och
herdanumb Hans Ulrich Estrich wider « . . abt Hainrieben . . .; des ersten von aht pfunden und
füufzehen Schillingen pfenniiigen, von abt mutlen kernen, von zwaiu uialteni habers und von 24?hen
b Auren zinses ab und nsser dem kelnhof und den schöppessen ze H el f foltsc h willer, die er geerbt
bab und im zügehürint nach lut und sag aines briefes, den Rudolf f sälig von Edeggs willen dar-
über gehebt bat und an denselben Hans Ulrich Estrich von erbs wegen komen ist, dabi im derM
nUlisten vergangen sehs jaren vor datuuj diss briefs usstftndint und unerfolget wärint zwaintzig mutt
kernen, aht malter haber, sebßig hiVnr und der zinse dieselben sehs jare, au dem gelte gantzlich us-
genomen drithalb pfuud pfenning, die im in denselben sehs jaren daran worden wärint; item von deffl
möli und mülstatt wegen ze A ffel trangeu und ir zügehörden, die etwenn gehebt und genossen hat
Gertrut Scbriberin sälig, desselben Hans Ulrichs Estrichs enis wilunt elichi swöster; item
umb fiinfzehen pfuud pfenning, die der egenamt Rudolf f von Edeggswille vor ettwavii geziten
fßr das gotzbus und von des gotzhus wegen ze SantgaUen gegeben und bezalt hetti Rfldgern dem
Hartz er ze Costentz von underpfauds und gewerschaft wegen, als die berlanget von des koffs wegeQ^
clea dortfs und der zrigeliörden ze Adorff, danimb och derselbe Rüdülff von Edeggswille drii inalterS
haber järlichs zinses verkofft hetti; item von aines wisli oder wisfleklis wegen gelegen ze Wil uff der
Blaiki, das im zugehört bab; item von lüten wegen, die derselb RiVdolff von Edeggswille ze
lehen gebebt bab von dem egenamten gotzbus ze SantgaUen. Und umb die vorgeseiten stuk und'
Sachen sind der obgenanit unser herr abt Ilaiurich . . ♦ und Hans Ulrich Estrich , . . uff
Heinrich IV. 1419—1426. 37 1
obgenamten fünf gegangen und komen mit sölichen Vorworten und bedingden : wes wir uns alle fünf
gemainlich und ainhelklich ald ze der meren volg under Uns erkennent ze dem rehten oder mit der
minne durch frUntlichhait und uns wäger dunket getan danne vermitten nach iro baider tailen klag,
ansprach, ffirlegung, red und widerred in vorgeseiten Sachen, das och si das alles ze baider sit stät,
Test, getrüüch und ungeforlich halten söllint und wellint . . ., und och mit sölichen Vorworten nämlich
und bedingklich: was oder welherlay ansprach, klag, zfisprüch ald sach der egenamt HansÜlrich
Estrich in vorerzalten ald anderlay Sachen . . . niht erklegt und fiirbringt uff den tag, als diser brief
ist geben, ald untz dar vor uns obgenamten fUnfen, das och das ab und unkrefftig haissen und sin sol . . .
Und als si, vorgeseiten baid tail, umb die Sachen und also, als vor ist geseit, vor uns ingegangen sind
und klag und fUrlegung getan und widerred und antwurt gegeben habent, so band wir Gns erkennet
ainhelleklich als hernach geschriben stat . . .:
Item des ersten von des egenamten zinses wegen an pfenningen, an kernen, an haber und an
hAnren, als des egeseiten Hans Ulrichs Estrichs briefe innehat uss dem kelnhof, und den schü-
pessen ze Helffoltswille, haben wir Uns erkennet . . ., das Hans Ulrich Estrich oder sin erben
und nachkomen beliben söllint bi denselben zinsen und inen die volgen und gegeben söllint werden,
und ob inen das notdürfftig wurdi und darumb bätint, das inen darinne behulffen sol werden also und
nach dem, als der egeseit brief inne halt, an alle gevärde; doch mit namen und bedingde in dem us-
genomen und hindan gesetzet, das der obgenamt unser herre abt Hainrich . . . dem egenamten Hans
Ulrichen Estrich . . . bi dehainen versessnen, usständigen zinsen von Helffoltswille, die sich
ergangen band ald gefallen sind vor dem tag, als diser brief ist gegeben, und noch iisstand, nihzit
gebunden noch pflihtig sind ze gebent noch uszerihtent. Doch in dem ze merkent und behalten: an-
r&fftint und begertint Hans Ulrich Estrich . . . hilffe Unsers obgenamten herren abt Hainrichs
oder sines gotzhuses zeSantgallen umb die versessnen zins, die vor datum diss briefs gefallen und
usstendig sind, sosolderselb unser herre abt Hainrich . . . dem vorgenamten HansÜlrich Estrich . . .
behulffen sin, ungeforlich, nach des egeseiten iro briefes lut und sag. Item von der zwayer malter haber
wegen dieRfidolff abderHöhi, genamt Wölfli, ze lipgeding hat ab und usser den vorgenamten
böfen biRamswag, habent wir uns erkennet, das Hans Ulrich Estrich und sin erben dieselben
zwai malter haber demselben Rüdolffen abderHöhi geben und usrihten sond allerjärlich, als lang
er in lib und in leben ist; und sond danne nach desselben Rudolfs ab der Höhi tod und abgang
Valien und komen an den egenamten Hans Ulrichen Estrich oder an sin erben, ob er enwär, zA
und mit andren gAtem, als danne demselben HansÜlrichenEstrich beschriben sind z A der N ü w e n
Ramswag. Item umb das zehendli von den egenamten höfen bi Ramswag haben wir Uns erkennet:
als das Hans Ulrich Estrich von RAdolfen ab der Höhi erkoffet hat umb aht pfund pfenning,
das och dasselbe zehendli zAgehör(en) und volgen sölli demselben Hans Ulrichen Estrich und sinen
erben und nachkomen, als ändri gAter und zAgehörden ze der Nüwen Ramswag. Item als och danne
dieTäschler zeTäschlerhusen ettwas intrags und zAspräch habent von ettwas akers, grundes und
bodems wegen in dem wiyer und in der wiyerstatt ze der Nüwen Ramswag, habent wir 0ns er-
kennet, das sich der egeseit Hans Ulrich Estrich noch sin erben darinne nihts understandint noch
dehainerlay gewaltsami annemint, ze geWUn noch ze verlust, weder mit geriht noch mit minne noch
mit dehainerlay tadingen an des obgenamten ünsers herren abt Hainrichs oder siner nachkomen
wissen und gAten willen, darzA och dann der obgenamt unser herre abt Hainrich und sin nachkomen
oder iro botschaft keren und dabi sin sond, wenne es der egenamt Hans Ulrich Estrich oder sin
erben erfordrent. Und beziehent oder gewfinnent danne die vorgeschribnen Täschler also ihts in dem
wiyer oder in der wigerstatt ze der Nüwen Ramswag mit reht, mit minne oder mit tadingen, das
372
Eeinhch IV, 141^-1426,
inen volgen sölli: abtragent and uarihtent das derselb Hans Ulrich Estrich oder sin erben mit
Pfenningen oder pfenningwert, was und wievil dfis gebürt, mit des obgenaniten ünsers herren abt
Hainrichs oder siner nachkommen wissen: sovil, als danne des ist, send och derselb Hans Ulrich
Estrich und sin erben und nachkomen haben uff dem pf and und lipgedinge ze der N ü wen Rams-
wag, Item wir haben uns och erkennet: wa« der dikgenamt Hans Ulrich Estrich oder sin erben
nu hinnenhiD buwen wellent an der vesti und in der vesii genamt die Nüw-Ramswag, das si daa
oiht anders buwen noch tän sond, won nach rat und mit wissen und g^item willen des obgenamten
ünsers herren abt Hainrichs oder siner nachkomen, als si danne damit Überkoment Umb die kostung
der büwe, dero si also mit ainander überkoment, haben wir uns erkennet: rihtent der dikgenamt unser
herre abt Hainrich oder sin nachkomen dieselben kostung niht us, so sond die der vorgenamt Hans
Ulrich Estrich oder sin erben abtragen und usrihten, und sol inen geschlagen und beschriben werden
uff das pfand und libgeding ze der Nüwen Hamawag. Item wir habent uns och erkennet: wenn
der dikgenamt Hans Ulrich Estrich abgat und enist von todes wegen und nach sinem tode der
obgenamt unser herre abt Hainrich oder sin nachkomen von des egenamten Hans Ulrichs Estrichs
erben das pfand ze der Nüwen Kams wag lösen wellent, so sond desselben Hans Ulrichs Estrichs
erben, wer die danne sind, denselben vorgenamten wiyer ze der Nüwen Hamswag darnach inwendig
jaresfriste vischen und lären, und doch jilso das si darinne lassint beliben ainen samen und satz d*;r
vischeu nach wiyers reht, an alle gevürde. Item wir habeu uns och erkennet, das Hans Ulrich Estrich
die vesti genamt Ntiw-Ramswag mit der halden und dem ingehelde dabi und den wiyer und gehalter
Yorgeseit und den hof an den Eggen und den hof genamt Engelsbiil und das zehendli vorgeseit
an gezimberen, an wären und an allen andren Sachen, es siy ze holtz ald ze veld, in eren und unwüstlich
innehaben und niessen sol und mag ze end siner wile in lipgedings wise und rehten und och also die
egenamten zwai malter haber nach des egenamten Rödolffs ab der Höhi tod und abgang. Und wanne
danne nach desselben Hans Ulrichs Estrichs tode und abgang der obgenamt unser herre abt
Hainrich oder sin nachkomen von desselben Hans Ulrichs Estrichs erben die vesti, die höf»
den wiyer und gehalter, die zwai malter haber und das zehendli und was dem egeseiten Hans Ulrich
Estrich nach lut und sag diss briefs also erkennet oder pfand ald Üpding ist, lösen wellent, so sond
und mugent si das alles von inen ledgen und lösen mit hundert und mit ahtunddrissig pfunden pfen- ^
ningen Costentzer raünsse und werung, als danne ze Santgallen geng und löffig ist, und sond de»^
selben Hans Ulrichs Estrichs erben noch jemant von iro wegen die losung niht hinderen noch
sich der widersetzen in dehain wis noch weg und sond sich des geltes lassen weren, und sol och inen
das bezalt werden zö iro aid zu iro gewüsser hotten oder innemer banden ze Santgallen in der statt.
Es sol och die vorgenamt vesti des obgenamten ünsers herren abt Hainrichs und siner nachkomen
und des gotzhuses ze Santgallen reht olfen, gewärtig hus haissen und sin, als lang und aüediewile
der egenamt Hans ÜlrichEstrich oder sin erben ald nachkomen dieselben vesti innehabent u
niht von inen gelöset ist . . .
Das alles und iro Jeklichs haben wir also erkennet und gesprochen, und sond och baid vorg<
tail . , . das alles also bi rehten guten trüwen stat, vest, getrülich und unverwandelt halten nu
hernach, an alle gevarde. Und was oder welherlay zösprüch ald sachen der egenamt Hans Ulrich
Estrich über das, so diser briefe lut und seit, vergessen und niht erklegt und für uns braht hat
wider den obgenaniten ünsern herren abt Hainrich en oder sin gotzhus, wie ald von was aachi
wegen das rfiret und herlanget und sich gesachet ald erhaben hat vor dem tag, als dieser brief
gegeben, das alles sol ab und unkrefftig sin, und sol och des gantzlich vergessen sin nu und he
und niemer geklegt noch fürbraht werden, weder ze gerihten noch ze tagen noch an dehainen stetten.
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^ und—
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Heinrich rV. 1419-1486.
373
wider den obgeüamteii Ünaerii genädigen herren abt Hainrichen noch wider sin nachkonien noch
wider das obgeschriben goUhus ze Santgallen. Des alles ze oflfeiii, waren urkiiiid habent wir ob-
genamten Rödolff von K oaenberg, C ün rat H ör, Ü Iri ch F fü rer, Claus Fffigli und Ü inian
Schorant disen brief und noch ainen des j^elich versigelt mit unser selbes aiguen anhangenden in-
sigeln . . .
Santgallen, donstag nach aant Lucjen tag, 1423.
StiflJOilThEv St, liiLllfl. J. i, 5. l. r — Zwei gleichlautende, aber von verachiedenpr Hand geachriebene Exemplare, Bei
beiden fehlt das viertt3 S^igel; diu audern bangen eingenäht. — Vgl. unten 1424. Februar 27. — Dorsualnotiz de«
einen Exemplars von der Hand des äbtischen ISchreibers: ^Ze wissen, das Ulrich Estrich und «in frow verkoft haben
Bansen nnd Rüdin den Täichlern fünf malt«r baider kom und ain pfimd pfenniug järUchs uns ab dem hof ze
Zgg umh f.xiiij U dn.; daaselb järlich gelt und sins och gehört hat in das pfand zu der Nu wen Ramaehwag,
davon diser brief aait, und wenn man da^eelb pfand von de« Estrichs erben lösen will, so aol man in an der summ,
I «0 daitaelb pfand stat, abziehen und innhehen so vil gidtz, domit man das ohgenamt korngelt ald pfenninggelt von den
■ Tätcblern ald iren erben widerkofen und I5aeu mag. J^n Ut och darüber ain brief geben von dem Estrich und
■ tdner frowen und och ain reverß von den Tg.ächlern;*
F Ol
I
I
I
3198. — 1423. DeciMtiber 31. St.Oalleii. — Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen verleiht
.die zwo juchart akkers ze Bernang im Uintal, gelegen in dem veld, daz man nemt Jüch, — und
obnen stossent an K e 1 1 e r b e r g s gut und an F r a n t z e n ab H u s e n und nebentzft an R ö d i n S c h m i d s
und Hainin Vedrers gftter und zer andern siten an der Philippinon Blarrerin von Santgallen
wingarten genamt der Lemp und nebentzü an Uli KÄffmans gftt — , dieselben akker in unsers
gotzhuK kelnhof ze Bernang gehörent, . . , den wolbeschaidnee Cünraten Herrn ans und Hansen
Hang 1er von Bernang, ir jeklichem ain juchart, nachdem als i^y die von enander getailt und den
langen weg undirschaideu haut*» als ein rechtes Erb- und Waldtehen um einen jährlichen Zins von
12y? '^ C. M,, je auf den Gallustag in den Kelnhof zu Bernang zu entrichten, — Santgallen, sant
Thomas tag, 1423.
SUriÄirfhiv St* Galleil* ft. 0. 3. 1 21. - Regest: Uöldi, Der Hof Bernang; Nr. 78, S, 38. — Pergamen t^OriginaL
En eigeln der Abt und Rudolf Hermann, Ämmann xu Bernang, »der öch den kelnhof daaelb» ze disen ziten inne*
liat*; die Sigel hangen eingenäht.
S$199. — 1434. Januar 15. — Heinrich Vugt von Summer au (Siimero) schenkt »dem
heren sant Gerygen ze Wasserburg luterlich durch Gottes willen . . . den zehenden usser
lern wingarten ze Selmo am Katzwald gelegen, der Clausen Maygers seligen waz*^. — Samstag
nach sant Hilaryen tag, 1424.
HtiftiarcliU SL Gallen, r.r. 2. A. 7. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
3^00« ^ 1434. Januar 17. — Hans von Asch, „gesessen ze der Linden*, erklärt, die
Unfreundschaft, die bisher zwischen Bürgermeister und Rat zu SL Gallen und ihm bestanden habe,
.v'on saeh wegen, alz ich mich vor etlichen zilen wider sy gehalten han und daby gewesen bin, alz
CÄnrat von Aichelberg Hainrichen den Alten vieng*, sei durch Vermittlung seiner Freunde
and anderer ehrbarer Leute beigelegt worden, so dass er gelobt habe, des Bürgermeisters, Rates und
gemeiner Bürger von St. Gallen guter Freund zu sein. — Sant Anthönien tag, 1424,
Sta4tarcllt SLGalleD, Tr, III, Hfr. %t, — Papier-Original mit Sigelapur und der (apäteren) Dorsualnotiz: „Hat
^Älther von Küngseckh den bricht gemacht.* — Vgl, oben Nr. 3010,
374
Hemrich IV, 1419—1426.
3301. — 1434. Januar 25. Coiistanz. — Bischof Otto (III.) von Constanz vermittelt in
den Streitigkeiten, die zwischen Animann, Räten und Landleuten zu Appenzell und Uli Schlipf er
bestanden haben, auf Bitte der beiden Parteien und entscheidet: Alle Feindschaft zwischen beiden Teilen
und .wer von ir wegen dartzö gewant, haft oder verdaucht ist*, soll aufgehoben und der Streit recht-
lich entschieden werden, in folgender Weise: I. Die Klage des Uli Schlipfer gegen die von Appenzell,
dass sie ihm „sin vatterlich erb und gut innhaben, nnervolget des rechten, och das si im vom land
verrüfft habind als ainen schädlichen man, och das si im sin üb und sin leben in ainem finde, den
gemain Avdgenossen ze Baden machoten, wolten understanden hau*, wogegen die Appenzeller
»irs landB gewonhait, die sy haltind, wenne sy ainen waybel und ammann setzind, erzelt band und daby
des vorgenamten LIj Schlipffars clag und zilsprücb mißgichtig gwesen sind*, soll durch Schlipfer »mit
lüten oder mit hrieven, daz zem rechten genüg ist", erwiesen werden, wobei ihm die von Appenzell
Zeugen aus ihrem Lande nicht verweigern dürfen, oder wenn er das nicht tun will, so können die von
Appenzell durch einen Eid zu Gott und den Heiligen sich von der Klage reinigen. 2. Ebenso wird
in der Klage der Appenzeller gegen Schlipfer, »das er sinen ayd nnd sin ere übersehen habe und frid-
brüchig worden sye und sy zu swärem kosten und schaden bracht habe*, den Klägern auferlegt, ihre
Klage ;!u erw^eisen »mit sogtanen lüten, die inen nit verbunden sind und och nit zfigehörend noch ze
versprechen stand"*, widrigenfalls der Beklagte sich mit seinem Eide reinigen kann. — Costentz,
sant Pauls trtg conversionis, M24,
LaoitemrcHiv ApiNsnifll L Rli., L III, Nr. Itt. — Fe r ga m e n t - 0 r i g i n a l mit offen hangendem Sigel (rot in weiaser Wach»-
icbale).
3202.
Münzvertrag der Städte Zürich, Schaffhausen und St Gallen,
14S4. Jatitinr 9S».
Wir die burgermeister, die rat und die burger gemeinlich disen nachgeschribnen stetten nämlich
Zürich, Schafhnsen und Sant Gallen tünd kunt und ze wissend mengUchem mit diseni brieflF:
Als bisher zwüscliend uns, den nnsern und etlichen andern, die dann zu uns wonung und Wandlung
haben, etwemanigerley irrsal und gebresten ist gewesen als von etwenianigerley müntz, werung und
wei*schaft wegen, die bisher etwevil zites in den landen sind gewesen: das wir da alle mit einander
nnd gemeinlichen mit uns nnd der ünsern rat wolbedncbtenkltch, sölichen gebresten in vorgeschribnen
Sachen ze verkommen, uns haben nnderrett nnd geeinbert, ein ander, nüw müntz ze slachen, mit sölich^
Worten nnd gedingen, als hienach eigenlich ist verfichriben: ■
Dem ist also: Des ersten, das wir die vorgenamten dry stett dieselben nüw müntz slahen nnd
die usgeben wellent, nämlich j ff vj // ste.bler ^ für ein guldin, nu} ß angster .^ für ein guldin. So
sUllen und wellen wir slachen hlapphart, sechsundzweintzig für ein giildin; dieselben blappbart bestan
süllent by dem halben, umb das sy dester merer und ansichtiger werden, und süllent derselben blapp-
bart hundert und vier blapphart uff" ein kölnsche mardi gan.
So Süllen und wollen wir die angsterpfenning slachen utid die usgeben, nämlich jeklich statt mit
ir statt zeichen, nachdem und dasselh zeichen ein jeklich statt bedunket sin das best, und das dieselben
angsterpfenning süllent nswendig dem kreiss gekümt sin mit vier püncktlinen, und sol derselben angster-
pfenningen je einundviertzig uft" ein lot geschrotten werden und gezogen und süllent onch bestan und
funden werden an giUem, vineni körn ze dem halben, und sol bebaben je die march usser dem für_
acht lot vines Silbers,
378 Heinrich lY. 1419—1426.
swechert möcht werden: das wir daruinb und in allen andern sachen, die (ins hierinn möchten zufallen,
wir all und besunder einander mugent ervordern und ermanen mit hotten oder mit briefen, wie dik das
ze schulden kunt, darumb ze tagen ze komen gen Winterthur in die statt, daselbs all vorge8cbrib(eD)
Sachen anzesechen. Und welich statt von der andern darumb geschriben und ervordert wirt, die sol zd
demselben tag ir erbern hotten mit gewalt schiken, und was dann wir die vorgeschribnen drj sieti
durch unser erbem hotten einhellenklich oder der merteil under Uns umb dehein sach, die uns also
zfikäme oder angelegen wurde, ze rat wurden ufzenemen oder deheinen gebresten ze verkomen, Aha wir
das dann wol tän mugen und das ouch undcr uns in sölichen ünsern erkantnüssen der minderteil dem
meren volgen sol by guten trüwen, an widerred, an geverd.
Und herüber ze einem oflFenn, waren, vesten urkünd haben wir, die vorgenamten von Zürich,
von Schafhusen und von Sant Gallen, unser jekliche statt ir insigcl an diser brief dry gelich,
dero jekliche statt einen hat, offenlich gehenkt, die geben sind an dem samstag vor unser lieben Friwen
tag ze der liechtmisse, do man zalt von Cristi gebürt viertzehenhundert jar, darnach in dem vierund-
zweintzigosten jare etc.
SttttflurckiT Zlriclly A. M, 1 (linweMl). — Gleichzeitige Papier-Gopic mit der Aufschrift: ,Copia monete . . . ex-
cellentis.*
Gegen diesen Münzvertrag regte sich sowohl in Zürich, als auch namentlich bei den andern Eid genosden
Widersprach, vgl ZeUer- Werdmüller a. a. 0., S. 180 f. 183, 175 f. 190 ff. 195 f. und dazu Eidg. Absch. II Nr. 62. S. 40.
Dessen ungeachtet giengen aber die drei Städte hi ihren ßcätrcbungen noch weiter und suchten auch eine Vereinigung
mit den süddeutschen Städten und Würtemberg zu erzielen, wie die nachfolgendesn Schreiben vom 19. Juni
und 29. August 1424 zeigen :
a) 1424. Jan! 19.
Fümftmen, fürsichtigen, wisen, sundem lieben, guten fründ, unser früntlich, willig dienst und was wir eren und
gutes vermugen, sye üch mit willen alle zit bereit. Besundern lieben fründ, wttsse üwer liebe früntschaft, das wir, die
von Schafhusen und von SantGallen, von unser aller dryer stett wegen unser erbern, wisen hotten bi den für-
sichtigen, wisen dem burgermeister und dien raten zeCostentz, ünsern guten fründen, vor etwemanigem tag haben
gehept, in den ziten daselbs mit inen trungenlich, früntlich und ernstlich gerett, an si geworben und si la^ucn Ton
unser aller wegen bitten, uff ein sölich meinung, als von üwer gemeiner stett und unser herrschaft von Wirtenberg
müntz, üwer halb darzü gehafb, ouch unser müntzen, als wir die bisher geslagen und usgeben habent, dasselb noch
tünd, ein müntz mit und under einander lassen ze gand und ze nemend, das wir und alle die üwern und die ändern
also ein gemein werung bettend, umb das sich jederman, einer bi dem andern, mit sinem gewerb dester bas ustragen
könde ; dann uns das beducht üwer, unser, ouch aller der ünsern nutz und cre sin. Daruff ünsern hotten von dt;n von
Costentz geantwürt wart, wie si das hinder sich an ander ir fründ, dis sach berürend, bringen und uns dann darnff
antwürt geben und wissen lassen weiten. Die antwürt aber uns noch nit worden ist, und ist uns die noch bisher ver-
zogen. Won nu äne zwifel ir die sint, zu denen wir sunder gut getrüwen und züfersicht haben, bitten wir üwer frünt-
Schaft und liebe nach vorgenamter meinung mit sunderm, gantzem fliss und ernst, als wol ze tiind durch ünsern willen
und das ir in disen sachen üwer bestes tun und für wenden wellen t, wo üch das bedunket nütz oder notdürftig einde,
das also üwer und ander üwer mithaften, ouch unser müntzen, eine under der andern genomen werden und werscbaft
syen, umb das der irsal und unlust, der gemeinem volk in disen sachen anligend ist, ab- und hingetan werde. Won
wir nit zwifeln und gut getrüwen haben, das unser müntzen, so man die joch versuchet, als gut syen und als gut süllen
fundcn werden als die üwern, und das ir dis sach fürdem wellent, das uns bi der nechsten manung, die ir sament
habent, ein volkomen verschriben antwürt darumb von üch werde; und je e das gesin mag, je lieber uns ist. Und
wellent herinn tun und üch gen uns als früntlich bewisen, als wir üch des mit sunderheit äne allen zwifel wol getrüwen.
Künden wir das in deheinen sachen umb üch gedienen, söltcnd ir uns willig und bereit vinden. Geben und bosigflt
von unser aller wegen mit der von Schafhusen insigel, an dem mentag vor sant Johans tag ze süngichten, annoet<:.
CCC"®XXIIII'*. Von uns, den burgermeistem und den raten diser jetzbenamten stetten:
Zürich, Schafhusen und Sant Gallen.
Den fümämen, fürsichtigen und wisen dem burgermeister und dien raten der statt Ulm, ünsern sundem lieben,
guten fründen.
Heinrich IV. 1419—1426. 379
StMtanUf tirkll, (Ili.T,Stait OMiluiZIrieh, Mr. 221. — Gleichzeitige Papier-Gopie mit der Bemerkang: ,Gopia.
Des gelich her Jo (ha na) von Stadingen (Stadion, Statthalter der Herrschaft Würtemberg), ritter, oder sinem Statt-
halter/
b) 1424. Aagast 2d.
Item eodem die hand wir obgenant burgermeister nnd rät, znnftmeister und der gross rat Zürich uns geeinbert:
als unser gäten frilnden von Schafhusen, von Santgallen und ouch unser erbem boten einen tag zesamen gemacht
hand, nff hüttigen tag gen Winterthur ze nacht daselbs an der herbcrg ze sind und momdes uf die mitwochen die
Sachen von der müntze wegen für hand ze nemmen etc., das da unser hotten, die wir uff denselben tag schiken wellen t,
vollen gewalt haben söllent, was der von Schafhnsen und von Santgallen erbem hotten und ouch si mit enander
m ein kommcnt, das si dann besser dunket, es sye denen von Gostcntz allein oder den stctten allen ze schriben oder
bottschafft zÄ inen ze tünd, das si des ouch vollen gewalt haben von der müntze und von unsem wegen, won uns dfichte,
das si billich unser müntze nit usslfigen, sid den mal und si als gut ist als die ir oder besser. Doch so söllent unser
betten nit gewalt haben, die von Schafhnsen und von Santgallen nu ze mal der müntze und der gelüpt, so wir
darumb zesamen versprochen haben, ze erlassen. Were ouch, das si ützit nüwes an si brechten, darumb söllent si ouch
nit antwurten, dann das si das wider her heim an uns bringen. Actum ut supra.
Hotten: Johans Brunner, Johans Wüst.
StiatHurciiiT »rieh, StaMndl III, fsL 118»». — Abdruck: ZeUer-Werdmüller, Die Zürcher Stadtbücher, 11, S. 198.
Kurz darauf aber gewannen die Bestrebungen der Eidgenossen, die auf Ablösung obigen Münzvertrages und
Errichtung einer eidgenössischen Münzeinigung abzielten, die Oberhand. Am 27. Febi-uar 1425 (s. u. 1425. Februar 20.)
wurde der obige Vertrag aufgelöst und am 18. Mai ein Vertrag zwischen Zürich, Luzern, Schwiz, Unterwaiden,
Zug und Glarus auf fünfzig Jahre abgeschlossen, vgl. ZeUer-Werdmüller, a. a.D. 208 ff. 213 und Eidg. Absch. II
Nr. 74—76, S. 50 und Beilage 4, S. 728 ff.
3203. — 1434. Februar 1. Wll. — Friedrich Schnider von Seh warzenbach hat von
Äbtissin und Convent des Klosters Maggenau deren Hof zu Seh warzenbach, genannt Luterbergs
Hof, als Lehen erhalten mit der Verpflichtung, jährlich auf Martini 6 Mutt Kernen, 1 Malter Haber
Wiler Mass, 18^/^ CM. und 50 Eier zu entrichten; doch ist auf nächsten Martinitag noch nicht
der volle Zins, sondern nur die Eier und der Geldzins zu leisten. — Wil in der statt, unser lieben
Frowen abent ze der liechtmiss, 1424.
KllsUnrchif laggeiai, Lit T. Kr. 21. — Pergament-Original. Es Higelt Rudolf von Steinach, Schultheiss zu
Wil; das Sigel ist abgefallen.
3204. — 1424. Februar 3. 8t. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen trifft
Herr Polycarpus, derzeit Leutpriester der Kirche zu Marbach, mit den gemeinen Nachbarn zu
Balgach im Rheintal, die in die Kirche zu Marbach gehören, aber in ihrem Dorf eine Kapelle zur
Ehre „unser lieben Frowen und der haiigen dryer ktinge und der haiigen jungfrowen Dorotheen*
erbaut haben, .durch bessrung und uffnung der pfrund ze Marpach'' mit Zustimmung des Abtes eine
Vereinbarung, ,daz dieselben von Balgah den wingarten ze Marpaeh, am Blasenberg gelegen, den
der vorgenante herr Policarpus von nuwem uffzemachend angevangen hat — und nebentzü stosst an
den Lützelbach und obnan an des gotzhus aignen wingarten genant der Blasenberg und zer andren
siten an der pfrfind akker ze Marpaeh und undnan uff der widdem akker — , die nähsten vier jar nach
datum dis briefs ze rechten uff ir kost arbaiten und der pfründ ze Marpaeh buwen und uffbringen sond
an ains lütpriesters ze Marpaeh schaden, also daz herr Policarp ald sin nachkomen, ob er enwär, nihtz
anders denn mist und stikkel darin geben sond. Und so die vier jar usskomen, so sol in der Ititpriester
uff sin kost selbir lassen buwen. Und darumb so söllent derselb her Policarpus und sin nachkomenden
iQtpriester ze Marpaeh in der obgenanten eappell ze Balgah wuchenklich je zö der wuchen ains tags
ungevarlichen ain mess sprechen und halten, also daz inen dieselben von Balgah furbass niht anders
darvon pflüchtig sind ze tünde''« — Santgallen, sant Blasien tag, 1424.
380
Heinricb IV, 1419— I42Ö.
Stiltjiarehir Kt 6aUei, E 4. CJ. ^ Pergameni-Originftl. £a ngehi der Abt und für den Letitprictter Konrad
H5r, Ali-Bürgermeister zu StGaUeo; von den beiden Sigeln h^jigt nur das swaite eingen&bL M
3S05* — 1424. Fehmar 5, — Polycarpus, der Leutpriester von Marbacli, verschreibt
dem Abt Heinrich von St Gallen und dessen Gotteshaus 10 rheinische Gulden von seinem der-
einstigen Erbe — aus Dankbarkeit rlafilr, dass ihm der Abt freies Verfiigungsrecht über »ein Vermageu
zugesichert hat. — Sant Agihen tag, 1424. I
SUftiirdlif SL Hillfi« I. K 1). 8, — P e r g a in e n t - 0 r i g i n a 1. För den Let]tpriest«r sigel tKonradHör. Alt-BQrger-
meiiiier zu 8t. Gallen; da» Sigel hängt eingenäht. j
3206. — 1424. Februar IL — Oswald und Ulrich von St. Johann verkaufen an Abt
Ulrich (IlO von St. Johann und dessen Gotteshaus um 30 U .^ C, M. die Eigenleute Heini und
Adelheid^ Kinder des Heini Knobloch ab dem Tobet selig, und Adelheid, Tochter des Hans
Ray von Waiblingen (Waibiigen). — Fritag vor sant Valentins tag, 1424.
84iflnrtli]¥Nt.titt)]ei, (|. (. I, €. dl« — Pergament-Original mit offen hangenden Bigein,
enV
3207. — 1424, Februar 27. — Johans Varnb&ler als gemeiner Mann in der nacbfolgendea
Sache, Hans von And wil (Ainwile), Claus FAgli, Ulrich Fürer, BOrger zu St. Gallen, un
Heinrich Wart mann von Häggenswil (Haigerswile), Schiedleute in der gleichen Sache, sprechei
in den Streitigkeiten, die zwischen Ulrich Estrich und den Brüdern Hans, Rudi und ÜliTäsch-
ler bestanden haben »von des zöspruchs wegen, den die Tischler zu Estrich gehebt band von des
pfandschatzes wegen der vesti Ramswag, der ze disen ziten ze sinen banden stat von dem gotzhus
ze San t galten, als da ein wiyer gemachot ist und sy mainent, das inen etlichü gflter in den wiyer
ges&ogen und ertrenkt sigint, dero sy htitt by tag mangel habint und inen unvergolteu sigint*, wobei
Ulrich Estrich auch namens des Abtes Heinrich (IV.) von St Gallen und des Gotteshauses die Zu-
sicherung gibtj dass der Spruch Geltung haben solle. Die getroflenen Bestimmungen sind folgende:
L Die TiLschler sollen den Hof genannt „an den Eggen" mit allen Zugehörden, ausgenommen d
sogenannte .Simelwis' für ihre Ansprüche von dem Ootteshause und Ulrich Estrich als ein recht©
Erblehen innehaben und, so lange Estrich oder seine Erben im Besitze des Pfandes sind, jährlich au
Martini als Zins 5 Malter St. Galler Mass beiderlei Korn und 1 ^ /^ C. M. ausrichten. Wird ein Zins
nicht bezahlt, so können die Estrich nach Z'nsrecht pfänden bis auf den Betrag des Zinses und all-
falligen Schadens, und falls sich die Bezahlung so lange hinauszieht, dass ,zwen zins den dritten
erluftint", so ist das Gut zinsfiillig. 2. Die Täschler und ihre Erben haben aus dem genannten Hofe
auch den jährlichen Zins, der an die Kirche zu Berg geht, zu entrichten. 3. Der Zehnten aus dem
Hofe soLI, so lange dieser in der Hand Estrichs und seiner Erben ist, ,tod und ab" sein; dagegen nach
dessen Ablösung sollen dem Gotteshaus wieder Zins, Zehnten und andere Rechte von dem Hof wie
ehedem entrichtet werden, ^doch das die Täschler den hof allweg ze erblehen haben sont*", 4) Wi
der Hof durch ,lantkrieg kuntlich gewÄst", so sollen die Täschler gleich gehalten werden wie ande
Leute ,in den kraissen* mit solchen Erblehen, „Beschach aber das lantgebrest utterstund von ung#
witters wegen, darum b sont sy zu Estrichs und siner erben gnaden komen/ 5, Die TiLschler soUei
den Gatter »ze der struben aych hinfUr allweg machen, henken und tun* und Estrich und seine Erben
dadurch in das mos fuhren und treiben lassen, 6. Die Täschler und ihre Nachkommen sollen ,irü reht
vor dem wiyer hin zimreu und infriedeu* auf eigene Kosten, dass Estrich und seinen Erben dadurch
kein Schaden entstehe. 7. Den Hag, ^der da gat von der Täschler türli untz in die hofwLs au Engels-
b fil*, sollen sie gemeinsam erstellen, so oft es notwendig wird, ,und was jetwederm taile furo zügeh5]
»'ie_
lenl
Heinrich IV. 1419-1426.
381
soll jeder auf eigene Kosten erstellen. 8. Der Weiher soll hinfort nicht höher „ufgoiogsii noch geschwelt
werden, dann als er jetz begriffen hat, nachdem als die zil und niarchen, die da gesetzt sint» nswisent*,
uud die Täschler sollen keine Ansprache daran und darin nichts zu schaffen haben, ,das den vischen
ald dem wasser schaden bringen mag"* 9. Auch in der Sitter sollen die Taschler mit der ^vischetzen,
vk verre die guter des hofs daran stossent*, nichts zu schaffen haben. 10. In den Streitigkeiten, die
sie auch wegen einer Hofstatt ^hy der bürg gelegen" gehabt haben, wird bestimmt, dass die TiLschler
fortan kein Recht daran haben sollen. 11. Ulrich Estrich und seine Erben sollen den Hof an den
Eggen, der Erblehen der Täschler sein soll, diesen von Uli von Bächi, der jetzt darauf sitzt, ledig
roacheti vom Mai des nächsten Jahres an. 12, Falls die Parteien über den Spruch ,in kainen stuken
Ä'hrittig* werden sollten, so sollen sie wieder vor die gleichen Schiedleute kommen. — Des nächsten
mentages nach sant Matliies tag des hailigeu zwelfbotten, 1424.
StiftsartMif St tlallen* LLk'L't. — Pergament-Original Ea sigdn Johans VarnMler, Hana von Andwil und
Üliioh Fürer; alle drei Sigel hangen eingenS^ht.
3308. — 1424. Milrz 6, — Ulrich von Ems (Erabs), rechter Vogt und Pfleger der Kinder
seines Bruders Marquart von Ems, und Michel und Marquart von Ems, die Söhne Herrn Mar-
qn a. r t s selig, geben ihre Muhme und Schwester Barbara von Ems dem Christoph von S c h r o f e n-
atein zur Gemahlin. Die Ehe soll am nächsten Sonntag Invocavit in der Fasten vollzogen werden,
worauf Christoph von Schrofenstein von ihren Vettern Hans von Ems und Ulrich von V'^ejgenst einer,
weixn sie dazu vermocht werden, 1000 rheinische Gulden an Sold erhalten solL Falls aber die Vettern
nicht dazu vermocht werden, so sollen Graf Heinrich von Werdenberg-Sargans, Herr zu Sonnen-
berg, und Herdeg(en) von Rudberg(bei Dalaas)^ derzeit Vogt zu Bludenz, angegangen werden,
die 1000 Gulden dem von Schrofenstein zu erlegen. Weigern sich auch diese, so sind zwei andere zu
stellen. Seinerseits soll Christoph von Schrofenstcun der Barbara von Ems 1000 Gulden an Gold auf
seine Güter versichern nach Sitte und Recht in Tirol, an derEtsch und im Inntale. — Montag
nach dem sonntag Estomlhi, 1424,
Areih Kftleiteiig. — Regest: P. JoUer, Programm d. Gjnin. in Feldkirch 1860, Nr. 50, S. 109, mit unrielitigein Datum.
— Pttpi er-0 rigiiial mit den uufgedrücktea Sigelix dea Ulrich vod Ems und Christopii voa Scliroftjnsteia.
3209* — 1434. März 13. Bre^enz. — Elisabetha, Markgriifin von Hochberg, geborne
von Mon tf ort- Bregen z, bestiitigt den Bürgern vonBregenz v?egen der vielen Dienst-e und der
Treue, die sie den Mont fortern besonders im Appenzeller Kriege geleistet haben, das Recht freier
Heirat, freien Zuges und freier Aufnahme von Bürgern. Wenn diese wieder abziehen wollen, so müssen
sie der Stadt ein Abzuggeld bezahlen, das zur liäifte der Herrschaft gehören soll. Die Bürger müssen
«ier Herrschaft nicht mehr als 100 ff Heller C. M. jährlich als Steuer entrichten, aber alle 6 Jahre
öeu huldigen. — Pregentz, sant Gregorien tag, 1424,
StUtArebiv Bregeni. - Abdruck: Vanotti, Geach. d, Grafen v. Montfort etc, S, 588. — R e ge 8 1 r Schriften de« VereinB
für GeBtibichte dt's Badenaei»B, XIV, Anbang 8,23. — Pergamen t-0 rigina J mit den Sigeln der Gräfin, ibrea Obeim«
Ht^nH, Grafen von Lupfen, Landgrafen zu Stülingen, und des Hans von Westerate tten,
3%10* — 1424, 3Iilrz 27, — Johans Varnbfiler, Bürger zu St. Gallen, verkauft seinen Acker
m \Yiden gelegen, ehemals „Rüprehtz akker* geuannt, mit der zugehörigen Hofstatt und dem
Uofiff asser, — »der da stosset an den hof ze Wyden, an die Strasse, an den bach, an die Böchstuden,
»Q der Bach wiler akker, an des Marscbalken und an des AI therren Ukker ^*, ein in den Hof
lu Widen gehörendea Lehen von dem Gotteshaus St. Gallen, mit aller Zugehörde nm 22 U ^ C. M. an
382
Heinrich IV. U19-1426.
Heinrich Merz, Ulrich Särri und Konrad Müsler, Bllrger uuA derzeit Meister und Pfleger
des Hl, Geist'SpitalB zu St. Gallen. — Des nähsten mentages vor mitter Tasten, 1424.
Sta^tiirflii V St, ihWm, %piUhfth\h B. ^ Ir. I. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit offen hangendem Sigel,
Pfleger
3211, UU. Milrz 39, St. TiJiilloiu ^ Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof 211 St Gallen
von M ar gar eta Vogel weider in, Ulrich Särris zn St. Gallen Ehefrau, der vom Gericht Rftdnlf
Gelter, St^idtanimann zn St. Gallen, zum Vogt und Htms Sä gl ss er, Borger za St. Gallen, zum
,Wjser* gegeben und deren Fürsprech Konrad Müsler, Bürger zu St. Gtillen, ist, auf ihre Bitte
die Hälfte des Weingartens zu Aitst&tteii, am Hintern Forst gelegen, genannt der Haslach^ auf,
den sie mit ihrem Bruder Andres Vogelweider von ihrem Vater Hödolf Vogelweider ererbt hat, —
stosst ,aiusit an Nesan Staigerin von AUstett wingarkm und ze den andren siten allenthalb an die
strass* — , ein Lehen des Gotteshauses, und belehnt damit ihren Eheniami, dem Gotteshaus an seinem
Zehnten und allen Rechten ohne Schaden. — San t galten, mittwuch vor raittervasten, 1424. f
Ütiftxarrliif SUfttllfil, llfiftierarfllh BtUSWl, f. HL — Eintragong von der Hand des ftbtiscben Schreibers. Es aigeln der
Alit, Eüüolf tlelt^M- und für die Fnm R n ti s von Albersherg genannt Kaiser, derzeit Untervogt zu St* GalleD.
1
3ai2. — 1424, xiprU 4, St. Gallen. -^ Abt Heinrich (IV.) verleiht im Hof zuSt.Gallen
auf die Bitte des Hermann von der Brei ten-Lan den b erg an dessen Sohn Albrecht von Landen-
berg, bei seiner Verheiratung mit Dorothea Muntpratin, der Tochter Heinrich Muntprats
von Constanz, der der Vat-er eine Aussieoer von 4000 ff Heller C, W. und dagegen Hermann von Breit4»u-
Landenberg eine Widerlegung von 1500 U Heller C. W. samt einer Morgeiigal)0 versprochen hat, zu
seinen und seiner Gattin gemeinten Händen gewisse Gotteshaiislehen, die bisher Hermann von Landen-
berg inne gehabt hat, ulimlich die Vogtei »zö dem Nidern Hofe ze Zützwil* mit allen Zngehörden,
die jührlich 4 ff 10 ^. 9 Muit, 3 Viertel Haber St. Galler Mass und ^0 Hühner gilt; das Gut zu Zuzwü,
pdaz die Knaben zft den Kinden buwent", gilt jährlich 4 Mutt Kernen und 1 Malter Haber; 2 Juchart
Reben »und darin tagwan von den liiten und mistes gnfig*; die Vogte^i ,zft dem Obren Hofe och ze
Ziitzwile* nnd das Meierarat daselbst mit allen Zugehörden, wie sie Hermann von Landenberg von
Ulrich von Lönberg selig erkauft hat, die jährlich gilt 3 ff ^, i Mutt Kernen, 11 Mutt Haber
St. Galler Mass, 24 Hühner, es seien FtLstnacht- oder Herbsthühner, und 24 , tagwan* nnd 13 Fuder
Mist; die Vogtei zu Maugwil (Mogwil), die jährlieh gilt 30/ 9 ^ und 1 Huhn; 2 ff 4 i«? ^, »hofstetJ
pfenning, von den hofstetten ze Ri k ken bac li *. Aus besonderer Gnade verleiht der Abt der Frau
freies Marnirecht. — Sau tgalle u, zinsing nach mittervasten, 1424,
Turgnaiwhf» kABtmsarrhiv, Alit. Ilrrdfrih — Pi' rgament-Original mit offen hangendem SigeL
I
8213. — 1434. Mai 1, St. Gallen. - Ulrich G Osler, Bürger zu St Gallen, enieuert d
Stiftung eines Altars der heiligen Jungfrau Barbara in der Pfarrkirche St. Laurenzen zu St, Gallen
zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil nnd die Dotation desselben für den Unterhalt eines Kaplans,
der wöchentlich auf dem Altar rünf Messen lesen soll, unter Vorbehalt des Patronatsrechtes fih" sich
und seine Erben oder nach ihrem Aussterben für dt-n jeweiligen Bürgermeister von St. Gallen, und stellt,
da derStiftungs- und Dotationsbrief bei dem Stadtbrande (1418) zu Grunde gegangen ist, eine neue Urkunde
aus. Danach hat er an den genannten Altar folgende Güter und Einkünfte gestiftet: ^duas partes decinie
in Burgüw, que conimunibus annis sidvi consuevit duodecim maltra utriusque frumenti mensure ibidem
nsualis et dnodeeim (luüos, ita quod euilibet maltro unus pullus adiungatur; item curiam in Ober-Rati-
berg et quoddam bouuni lumcupatum vulgariter zu dem Loftem, solventia annis singulisquiuque maltru
Heinrich IV. 141^—1426. 3g 3
c u x^ ^ii^i^^<> utriiisque frunii'uii nicusure ui supra usualiis, quiiique piillos, quiiiquaginia ova ei quiiique
E^olidos denariorum monete currentis; item quoddam bonum in Storchegg solvens annuatim duo maltra
frm^CQ^i 6^ decem solidos denariorum dicte monete; item curtim seu curiam et vineam in Hasla, sitam
supi^ Stainacli, que solvit annuatim tria maltra fnimenti et tres soumas vini, quatuor pullos et tri-
{Tii^^ o^&; ^^^ ^^ monte dicto Gartenhäsers prope fontem sancti Galli octo solidos denariorum;
item annuatim de bono in Studa, quod de presenti obtinet dictus Stäbner, decem et octo solidos
denariorum monete supradicte*. — In opido Sanctigalli, prima die mensis Mail, 1424.
SUitirdÜT StMlei, Tr. XTI, 7. — Pergament-Original mit in Kapsel hangendem, jedoch schlecht erhaltenem
Si^l* Ani dem Bog eine unleserliche Notiz. — Vgl. oben Nr. 2907 und unten 1426. Mai 18.
8814. — 1434. Mal 6. WU. — Ulrich Schnetzer, Bürger zu Wil, der von den Brüdern
Konrad und Hans Yon Laupen (Löpan), den ehelichen Söhnen Heinis von Laupen selig, «den
hof ze Maistershusen gelegen und och den halben hof ze Mos bi Wutzenwile gelegen, der dem
gotzhus zeSantgallen z&gehört und das ander halb tail desselben hofs dem gotzhus zeTennikon
zftgehört*, um 70 9f /^ gekauft hat mit allen Rechten, wie Heini von Laupen selig und seine Ehefrau
Brid den Hof von Abt Heinrich (IV.?) erkauft hatten, „nämlichen das ich und min erben ald nach-
kamen das vogtreht und die vogtstür, so ab dem hof ze Maistershusen gät, und zwen mutt kernen ab
dem halben hofe ze Mos ze almosen järlichcn ussrichten söUent*, stellt dem Abt Heinrich einen Revers
ans, dass er jederzeit den Rückkauf gestatten werde, wobei ihm noch der Jahresnutzen vorbehalten wird
für den Fall, dass der Rückkauf erst nach Johannis erfolgt. Für das .gezimber* auf dem Hofe zu Meisters-
hausen, das Ulrich Schnetzer besonders um 8 ff /^ gekauft hat, soll er beim Rückkauf nach Schätzung
ehrbarer Leute entschädigt werden. — Wil, sampstag nach des hailigen crützs tag ze Mayen, 1424.
8ttfterddT8t.Mlei, 1.1.1.1, hicl, Nr. I#. - Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht. — Vgl. oben
Nr. 3067 Note c und d.
3215. — 1424. Malis. Gurtwll. — Hans(!) von Oftringen fordert Bürgermeister und Rat
zu St. Gallen auf, endlich dem Spruch nachzukommen, den in ihren Streitigkaiten Ritter Johans
Kon r ad von Bodman als gemeiner Mann mit einem gleichen Zusatz getan habe, dass die Sache
zwischen ihnen ,in gutem best&n solt bis uff ußgend pfingstwüchen lang zit vergangen **. Da er selbst
den innerhalb dieser Zeit zu erfüllenden Verpflichtungen nachgekommen sei, das Gleiche aber von ihnen
nicht habe erlangen können, bittet er ernstlich, es in den nächsten vierzehn Tagen nachzuholen, ,umb
deswillen, das mir von mins wibs wegen in der sach gnflg beschech**, sonst müsste er sich mit seinen
Freunden und Gesellen über sein ferneres Vorgehen beraten. — Gurtwyl, samstag vor dem süntag
als man in der hailigen kirchen singet lubilate, 1424.
SUdUrchiv SiMkl, Tr. III, 26, 1. — Papier- Original mit SigolHpuren. — Vgl. oben Nr. 3035 und 3078 und unten
1425. Januar 26.
Hans von Ems schreibt an Bürgermeister und Rat von St. Gallen in verschiedenen
Angelegenheiten.
14Se4. Mal ie4.
Fürsichtigen, weysen und besundern freund, mein freuntlich dienst zuvor. Als ir mir ze nechst
^erschriben habt von des Sparn sach wegen und under andern worten meldet von meins vettern
^^n, das er sich zum rechten darumb angeuomen hab, hau ich aber an in bracht. Darumb hat er
384
Heinrich VT, H19-142«
mir solicli ant^yrt geben, als icli ewch dann vor vorscliribeii ]mb und als ir auch an seinem b
er ewch hiemit schikt, wol vernemen werdt. Dann von der spenn wegen ze Kriessarn wais ich nicht
anders, dann das ir dieselb sach gantz gerinht und ausgetragen habt, und beger auch noch ron ewch
als vor, dem Hilter desselben ewers anspruchs ainen versiegelten brief ze geben. Als ir dann aber meldet^H
von der gevangen wegen, niügt ir wol jndenkh sein, das ich mein erber botschaft zu RamswageiiW
tet, das er mich wissen Hesse, ob die raeinen von im und den seinen sicher weren oder nicht, auf das
er mir aber dbain antwurt nicht tet, danimb ich mich auch wol waiß ze verantwurten. Dann von der
botschaft wegen, so ir zft (ins getan habt^ ist mir auch wol wissenlich und wil auch gern mit ewchj
darunib zci freuntlichen tagen komen gen Lindaw oder gen Veltkirch, in der sfcett aine, weihe ewcl
gevellet, damit wir uns aus den sachen allen underreden und ye ain tail den andern erinnern mög,
notdurft darinn ist, das die sachen dester bas zil end und aostrag kom(en)^ yedoch das ain gestrakter'
tFig darumb gesetzt werd, das ich mich dartzü gefügen müg. Als ir dan begert, ain wissen ze haben,
ob Ramswags armleut sicher sein oder nicht, sult ir wissen, das ich mit seinen leuten in argem nicht
wais ze schaffen zu haben, als verr ich des vertragen mag beleiben, und beger auch ze wissen, ob die
meinen sicher sein oder nicht. Ewer verschriben antwurt, Geben an niittwochen vor ürbani, anno etc.
CCCCXXIIII^ Hanns von Embs.
Den fürsichtigen, weysen biirgermaister und rat zu Sannd Gallexit meinen beiondern gäten freunden.
St4idUrf)iiv St Gallen, Tr. T, Ir. 25, L — Papier-Original mit Sigelapor. - Vgl. oben Nr. 3190 und outen Nr. 322
rchH
'1
22J
35817. — 1434. Mal 25. — EgloIfFisch, Barger zu St. Gallen, verkauft einen jährlichen'
Zins von 1 ff ^ C. M. an Job ans Graf, den Sohn des Dietrich Graf selig, ruh dem Hof «genamt
der Hirsberg, der Wältis Tanners und siner geswüstritt ist, — der ainhalb stosset an den andern
taile desslben hofs an dem Hirsberg, anderthalb an den hof genamt der Rikenbach, ze der dritten
sidten an daz hinder Laydra und ze der vierden sidten an Altenstain*, — um 22 ff ^ CM,
EgloIfFisch leistet Veraicht auf alle Rechte» die er bisher an den Hof gehabt hat, „untz an die lehen-
schaft und mine reht in den wälden und der zwaijer herbsthftner, die mir järlich noch iisser dem halbei^fl
hof volgen und werden sont". Ferner ist beredet: welcher Teil von seinen Rechten an den halben Hof
oder auf daa ff ^ stehen will, soll sie dem andern 5 -^ billiger als andern anbieten, — Sant Urbans^^
tag, 1424. (
StiflÄarrliif M. eallrn, fl. «. t % l— Abdruck; Zellweger, Urkunden I 2, Nr 245, S. 358. mit imrichtigem Datum. -
Regest: Göldi, Der Hof BernaTig, Nr. 79, S. 33, — Pergament- Original. Ei sigeln Egiolf Fhch und Job ans
von Albersberg genannt Kaiaer, Untervogt zu St. Gallen, fiir die Qeachwieter Wäliii Hans, Rudi, Else und
Anna Tann er, mit deren Einwilligung der Verkauf erfolgt hi.
3318. — 1434* Mal 35. St. Gallen. — Heinrich Ebnater von Wald vorkauft an Mec
tild Biserin, die Witwe Rudolfs Biser selig, Hans Knnz(Cöntz) und H ans H eger, alle d
Bürger zu St Gallen, um 26 ff ^ CM» St. Galler Währung seine »wiyerstatt, die gelegen ist m
Waldi und an Schönenwegen stosset* mit der einzigen Bedingung: ,wäri, das das wasser och wurdi
verr er gande, denn die mar eben geschlagen und gemach et sint, so sol jetwedra tail zwen biderb man
nemen, und was die vier erber man sprechen, das si mir dafür tun söUint» das sond si mir dafür tu
an widerred. * -^ Sant Gallen, sant Urbanus tag, 1424.
Stniiltii^ <lrs HistoriiflifB Tpreins 8t€allfi. — Pergament-OriginaUdaa Sigel ist abgefallen. (Die Urkunde stamnii
nach einem Archiv vermerk a tergo aue dein Sttftsarchiv.)
I
Heinrich IV. 1419-U26. 385
8819. — 1434. Mal 37. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) fertigen im Hof zu St.Gallen
Xertschi Maier, genannt Bertschi mit der Zwilchen, und seine Ehefrau Margaret, letztere
mit HansSärri und Küni von Answilen (Ainswile), Bürgern zu St.Gallen, als Vogt und »Wiser*,
1)eide mit Johans Stäheli, Bürger zu St. Gallen, als Fürsprech, dem Uli Giger, der Margaret
Sögis und deren ehelichem Sohn Uli Bögis von Schönenberg den Zehnten zu Zukkenriet,
ihr gemeinsames Lehen vom Gotteshaus, das sie mit Einwilligung des gegenwärtigen Hans Herr, des
ehelichen Sohnes der Margaret Bertschi, «wan derselb zehend mit ettlichen andern g&tern für ain be-
namte summ geltz sin pfand gewesen war*, an die Genannten um 110 fi> /^ C.W. verkauft haben unter
Vorbehalt des Rückkaufs um die gleiche Summe. Der Abt belehnt den Uli Giger und Uli Bögi zu ihren
und Margaret Bögis gemeinen Händen mit dem Zehnten, so dass dieser zur einen Hälfte dem Uli Giger
und zur andern der Margaret Bögi und ihrem Sohne zustehen soll, unter Vorbehalt aller Rechte des
Gotteshauses und des Rückkaufes durch die Verkäufer. — Santgallen, sampstag nach sant Urbans
tag, 1424.
StiftaitkiT Sitelkl, BIdiWtrelÜY IM. IMl, l M — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigehi der
Abt, Hans S&rri und für die Verkäufer und Hans Herr Hans Varnbfiler, derzeit Unterbürgermeister zu St. Gallen.
8220. — 1424. Mal 28. Ofen König Sigmund befiehlt dem Bürgermeister, dem Rat und
den Bürgern der Stadt St. Gallen, den «LeweJud*, der aus Constanz entwichen ist gegen seinen
Yor dem dortigen Rat geleisteten Eid, ,daz er sich von Costentz mit lieb noch mit gut nicht ziehen
noch empfronden wolte noch solt, biß er uns oder den unserer^ den dritten pfenning aller seiner guter
und hab gegeben bette und davon noch der versliessung und verlassung, zu Nurenberg mit den
kurfürsten gescheen, genüg getan wurde*, und der gegen des Königs Willen ein Abkommen (teiding)
mit Ulrich Meyer getroffen hat, festzuhalten und mit ihm nach Unterweisung des Rates von Con-
stanz zu verfahren. — Ofen, suntag vor dem heiligen auffarttag, unserer reich(e) des ungerischen etc.
in dem XXXVIII., des romischen in dem XIIII. und des behemischen in dem virden jaren.
StaittrekifRLtellei, Tr. YIl,Kr. I,2. — Regest: Altmann, Nr. 5868. — Papier-Original mit schlecht erhaltenem
rotem Wachsfdgel (Heffner Nr. 130, Taf. XIV, Nr. 105).
82ÄL — 1424. Mal 31. Steallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St.Gallen
auf Bitte des Hans Engler, Bürgers zu Rheinegg, den Hermann Nagel von Gaissau mit
einem Acker und Baumgarten zu «Heltstadel enent dem Rin, gelegen an dem var, — stossent ain-
halb an Frikken am Ässchen hofraiti und oben an Görgen Kolben wis und an die gemaind
und an den Rin* — , einem Gotteshauslehen, das Hans Engler dem Hermann Nagel um 74 ff /^ C. M.
zu kaufen gegeben hat, dem Gotteshause an dem jährlichen Zins von 8 ^ ohne Schaden. — An der
crützmittwuchen, 1424.
SttflHreUT StMlei, Nehennhiv N. 1941, f. 14S. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der
JM und ftr Hans Engler Hermann Keller genannt Bader, B&rger zu St. Gallen.
8222. — 1424. Juni 6. Hohenfels. — Lienhart von Jungingen ersucht Bürgermeister
und Rat zu St.Gallen, in dem Streit zwischen dem von Sax und den Seinen und denen von Alt-
stätten wegen eines Totschlages, von dem ihm sein Vogt Jörg Brock geschrieben und worüber
er auch die von St. Gallen um ihren Rat gebeten hat, da er selbst sich jetzt «hinuff nit geffigen*
könne, denen von Altstätten behilflich und beraten zu sein, , nachdem und ir und ich, och ir und die
iron Altstetten ainander gewant sind', und ihm zu berichten, falls seine Anwesenheit wünschenswert
49
386
Heinrich IV, 1419—1426.
iilji?eii
erscheine^ in welchem Falle er sich sofort einfinden werde, — Hohenvels, zinstag nach dem hailigen
uffarttage, 1424.
SUtdtiirchiv l^t. (i&lkn* Tr. T, Rr. 37JK — Papier-Original mit Sigel.
1424* Jnll IT- Feldkircli. — Graf Friedrich (VIT.) von Toggenbnrg bittet Börgormeistpr und Rat
2U St. O allen» in den Streitigkeiten, ,3o denn utlgeloffen sint zwüachent minen öheni von Sax iiiid den von Alt-
stetten and andren von ains t^äcblug» wegen*, da die von Sax ihre nnRcbuld vor der Gemeinde zti Feldkirch
genügend dargetan haben, mit denen von AUstättenT ihren Bürgera, zn verschaffen, da*»» sie sich daran auch genügen
und die von Sax und die Ihrin ,«S8 forcbten* lusfien. „Won w^ltent pi aber mit den von Sax niütwilb.^n darüber, »o
sind Bj min friind und diener, und möcht uit lassen, ich niüst in beholffen »in, dae in nit ungelichH und unbillichfi
beachäch*. — Veitkirch, mäntag nach sant Margareten tag, 1424.
SLadlarcliit ^i. tiailejl, Tr. I« Kn IS, t — Papier- Original mit vom aufgedruektem Sigel unter Papierhülle. ^ Vgl.
auch Nr. S216.
32»-% - 1434, Juni 6. WtK — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu Wil a
Grund eines gesigelten Briefe seines Vorfahren dem Kotirrid Tuner von Entetswil (Emptzeswile]
zu seinen, .seiner ehelichen Mutter Elsbe th T ü ner in und semer Seh westeni Elsbeih, Adel hei
und Greta gemeinen Händen die Lehensciuift über den Hof zu Entetswil „genamt der H i nderhof
mit allen Zugehörden und gewährt der Frau und ihren Töchtern aus besonderer Gnade fiH*ies Mann-
recht. — Zins tag vor pfiugsten, 1424,
SÜftKarfllil Kttialleiit ßüebcniFrlliv Etd. lUt 1 1^\ — Eintragung von der Band des äbtischen Schreibers.
LTTen
3224. — 1434. Juni 14. St Gallen* — Vor Abt Heinrich (IV.) nehmen im Hof zu St.Ga
Jäkli Pfendler^ sesshaft ^nW den Eggen bi Swainherg enhalb dem tobel"» und seine Ehefrau
Metz Hai der in, die Frau mit Lienhart Sttidli, übtjBchem Hofammann zu St Gallen, als Vogt
und Hans von And wil (Ainwil), Dienatmann des Gotteshauses, als »Wiser*, beide mit Job ans
Gossau, Bürger zu St. Gallen, als P^ürsprech» einander zu rechten .gemaindern* an über ,iro tail und
reht des gäfcs ulf der Obren Egg und des giUs uff der Mittlen Egg ", ihr jetziges, und über alle
künftigen Gotteshauslehen, sowie über all ir jetziges und künftiges fahrendes Gut, mit der Bestimmung,
dass ihr ehelicher Sohn Bor n h art und alle künftigen Kinder an der Gemeinschaft Teil haben sollen,
als ob sie zugegen wären, jedoch dem Gotteshaus an den A^jtß ^ und 6 Viertein Haber, »so uns ab
dem obgenamten ireui tail järlich gant in die fry vogtie% und an allen andern Rechten ohne Schaden*
— An der mittwuch in den pfingsten, 1424» ^|
Stifhiarfliiv SLtiallr^n, Büfherarclilv Bd. \M\, l %V\ — Eintragnng von der Hand des abtitcben Schreibers, — Et ligelii
der Abt, Junker Hans von And wil fTlr die Eheleute und Lienhart StÜdli. ^^
3225. — 1424* Juni 15, — Bürgermeister und Rat zu St Gallen fallen einen Spruch zwi^^
sehen Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen, vertreten durch Rftdolf von Steinach, Schultheiss zu
Wil, und den Brüdern Hans, Koni und Rudi Cristiuer, den ehelichen Söhnen Job ans (^rüjfl
stiners selig, vertreten durch die ersten beiden, in Streitigkeiten um 3 in den Hof zu Glatt gehörende
Schupossen, wovon 2 zu Ileniberg und eine zu Watt, wegen deren die Parteien sclion früher vor
Bürgermeister und Rat gekommen sind und sich deren Urteil zu unterziehen gelobt haben. Die Brüder
hatten geklagt, der Abt tue ihnen an den genannten Schupossen Eintrag, worauf vom Schultheias ent-
gegnet worden war, ,daa Hans Cristiuer sälig der alt von vili versessner zins, die uff den schüppussen
stund int", sie freiwillig zu Händen des Abtes aufgegeben habe. Der Schultbeiss stellt nun zwei Zeugen
für seine Behauptung, wie ihm auferlegt worden ist, nämlich Job ans Iberger, alten Weibel zu Wil,
Heinrich IV. U19-U26. 387
Bürger zu St. Gallen, und Johans Keller von Jons w 11, und beschwört mit ihnen seine frühere
Aussage, worauf Bürgermeister und Rat entscheiden, der Abt und sein Gotteshaus sollen hinfort im
Besitz der beiden Schupossen bleiben. — An sant Vitz tag, 1424.
SliftnnMT StChOkl, X. L L 2, hldeiKll Uicn WtU 6t leakrg. — Pergament-Original; das Sigel hängt emgenäht.
8226. — 1434. Juni 24. St. Gallen. — Heinrich Grubenmann (Grftbaman), Rudi Gruben-
manns, sesshaft an dem Eapf im Wittenbach, ehelicher Sohn, hat von Abt Heinrich (IV.) von
St. Gallen das Gut «genamt Bütingen, gelegen in dem Wittenbach, in Santgaller kilchhöri, — und
da stosset an die Yorzal, an den Kapf, an die Sittren, an Obren Lör und an die offnen lantstrass*
— , zu einem Erbzinslehen empfangen mit der Verpflichtung, es in gutem Stand zu haKen, jährlich auf
Gallustag als Zins 2 Mutt Kernen und 2 Mutt Haber St. Galler Mass, 1 Herbsthuhh und lh^l% ß ^
Gonstanzer oder St. Galler M. und W., mit nächstem Gallustag beginnend, zu entrichten. «Ich und
min erben und nachkomen sond och an den laitwagen mit den höfen, zu denen Bütingen beschriben
stat, warten und dienen, win ze f&rent von Roschach gen Santgallen in das closter, also und mit
so vil hopt vihes, als von Bütingen bisher an den laitwagen beschehen ist.* Falls sodann , durch
rihtung* oder sonst in Wittenbach dem Gotteshaus Steuer entrichtet wird, sollen Grubenmann und seine
Erben entsprechend steuern, dagegen auch an Nachlass oder Erniedrigung der Zinsen Teil haben, wenn
infolge «lantgebrestes . . . von lantkriegen ald von ungewitter* den Leuten in Wittenbach solche Er-
leichterung gewährt wird. — Santgallen, sant Johans tag des Töffers im Brächet, 1424.
8tinarddT8t.Mlei,l. d. D. 1. A. 1. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht
3S27. — 1434. JuUl. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen ersucht Bischof
Otto (UI.) von Gonstanz, den Priester Petrus Jännini von Leuk (Luca) aus der Diöcese Sitten,
dem der Abt die durch Resignation des bisherigen Inhabers JohannesSchorantz erledigte Pfarr-
kirche inürnäsch übertragen hat, mit derselben zu belehnen. — InSanctogallo, prima die mensis
lulii, 1424.
LuilOUrcUT Appenell 1. R.. A. in, fr. S. — Pergament-Original; das Sigel hängt eingenäht.
14S4. Juli SS5. Constans. — Der Vicar Bischof Ottos (III.) von Gonstanz belehnt den von Abt Hein-
rich (IV.) von StGallen für die erledigte Pfarrkirche inUrnäsch präsentierten Priester Petrus Jännini von
Lenk nnd beauftragt den Decan von St. Gallen, ihn in den Besitz der genannten Kirche einzusetzen. — Constancie,
YlII. kalendas Angnsti, 1424, indictione secunda.
UatetfcUT AfpeueU L L, A. m, fr. 19. — Abdruck: Zellweger, Urkunden, I 2, Nr. 343, S. 629. — Pergament-
Original mit offen hangendem beschädigtem Sigel. — Beemerkungen: rechts unten auf dem Buge: «Fridricus*,
a tergo links oben: .Nithart**, rechts oben: .iuravit*.
322S. — 1434. Juli 1. StGallen. — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St. Gallen
von Hans Brising von Wilen bei Dottenwil (von Wila bi Tatenwila) auf dessen Bitte einen jähr-
lichen Zins von 1 ff /^ St. Galler M. und W. auf aus dem Gut zu Wilen genannt »Spigelbergs gftt
— stosst ainhalb an Tatenwila, andrenthalb an das Prige Dorff, ze der dritten siten an Zwingen-
stains bäh und ze der vierden siten an Gomanswile'* — , einem Gotteshauslehen, woraus jährlich
an die Propstei des Gotteshauses \1 ß ^ und 1 Mutt Kernen gehen, und belehnt damit Ulrich ab
dem Berg und Hans ab Rotmontzhüb genannt Frywil er, derzeit Kirchenpfleger der Kirche zu
St. Hangen (Mangnen), «vor der statt Santgallen gelegen*, in Trägers Weise zu Händen der Kirche,
an welche Hans Brising den Zins um 22 ff /3{ verkauft hat. Der Zins ist je auf Martini in St. Gallen
388
Heinrich IV, 1419-1426,
zu entrichten, darf über innerlinlb 7 Jahren ganz oder zur Hälfte abgelöst werden, und zwar fällt bei
Ablösung vor Johanni der Zins lÜr das betreflende Jabr dahin. — Sanapstag nach sant Peters und
sant Paulus der hailigen zwölfi'botten tag, 1424, ^
Stiftortliiv 8t. fiallei, ßlcherirthlv M. !*41, f. Iftl. — Eintrufafung von der Hand des äbliscben Schreibers. Es aigeln der
Abt und für den Verkäufer H c i ii r i v- h Z i l i.
Unter dem gleichen Datum (t4S&4. «f oli 1* Ht* IwaHeit) stellen die genannten EirchenpÖeger einen Reyera
auEt da«» die Ablti^ung des Zinses in obiger Weise innerhalb 7 Jahren znlg^aig sei. — Santgallen, sampstag nach
Petri et Pauli, 1424.
Stiftüireliif 8t, Mbn, Bnckrurfhiv Bd. Iftll» t Iftl — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Es ligelt Ülr
ab dem Berg ,von der pfleg wegen der obgenamten kilchen ze sant Hangen*.
8229. ~ UU. Juli 1. StGalkn. - Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gall
auf Bitte des Wilhelm llänü von Kotnnnsharn (Rumanshornl den Ulrich Wirt, Bürger zu
Arbon, mit dem kleinen Zehnten zo Komunshorn, ^der jürlich gülte xxxiij ß ^ und ij herbsthunir
und je ze zwaien jaren iij viertel nnas und an dem dritten jare ij viertel nuss*, einem Gotteshauslehen,
das Wilhelm Rarai dem Ulrich Wirt um 38 ff ^ verkauft hat. — Sampstag nach Petri et Pauli, 1424.
StifbÄrfhivSLSaUfD, BISfhenirtWv IM. 1141, f. Ifil - Entwurf von der Hand dea &btl»chen Schreiber».
undV
aa30. - 1434* Juli 4. WII, — Rudolf von Stein ach, SchuUheiss zu Wil, und der
zu Wil fiillen einen Schiedspriich in Streitigkeiten zwischen B lirgi Büb-K rüge r von Z uz wil
JohansSpitzli, dem Leutpriester zu Wil, um ein Gut zu Zuzwil, genannt der Keltbach, an dem
Bürgi Kräger »ettwaz tailes und rechtnng" zu haben behauptet, während der Leutpriester es ganz al^H
Eigentum der Leutpriesterei in Anspruch nehmen will. Die Parteien haben, und zwar Bürgi Kräger^"
mit Zustimmung seines rechten Herren, Beringers von Hohen -Landenberg, die Entscheidung
dem Schultheissen und Rat zu Wil übertrugen und sind auf vergangenen Auffahrtstag nach Wil be-
schieden worden. In Verhinderung des Schultheissen sind durch vom Rat verordnete jtcrber wissend
man . . ,, nämlichen Hain riehen Bisch ou ff, Rütschm an Leder gerw, Hainin von Mülhan,
Cfinin von Loppen und Hainin H er t zögen*, beide Teile verhört und eine Vermittlung versucht
worden. Nach der Erklärung der Parteien, bei dem Spruch von Scbultheiss und Rat bleiben zu wollen,
haben hierauf die Räte die zwölf Kundlente beider verhört, , nämlichen Hainin Weggen, Berschin
Btittinger, Haintzen Büttinger, Hännin Schnider, Hainin Göl, Hansen Känerli,
Wal t in Fälwer, Hansen Oswalt, Ulin Gut tinger, alle von Zützwille, Hain in Knecht-
Krüge r und Ü 1 i n K n e c h t - K r fi g e r von W i g e r und Bürgin derKinden*^, deren beschworene
Aussagen aufgezeichnet wurden. Darauf hat der SchuUheiss beiden Teilen neuerdings auf den heutigen
Tag ^offen tag gen Wil* verkündigt, und nachdem sie nochmals gelobt haben, sich dem Urteil zu
unterwerfen, fallen Schultheiss und Rat den Spruch, ,das daz obgenant gut, genant der Keltpach, mit
siner zögehöii an die obgenanten lütpriestrye ze Wil und dem lütpriester daselbs zugehört und nu
hinnenthin allweg zflgehörren sol gantzlich, an des obgenanteu Bürgi Krügers und an allermenglichs
von sinen wegen sumen, ierren und ansprach \ — Wil in der statt, uff sant Ulrichs tag des hailigen
bischouffs, 1424.
SUrtsarelif Ht. tiallf^lt, n. 1 F. f. 11. — Pergament^Original Ea sigelt der SchiiHheias; da» Sigel hängt eingenäht.
Heinrich IV. U19— 1426. 339
3281.
Ursula, die Äbtissin des Frauenklosters in Lindau, bestätigt die Vereinbarung über
freien Zug zwischen ihrem Hofe Balgach und den Höfen Altstätten, Bernang und
Höchst.
Iiindau. 14S4. JuU 4.
Wir Ursula, von Gottes gnaden äbtissin des gotzhus Unser lieben Frowen ze Lindow, verjehen
und tönt offenbar kund mit disem briefe: Als die wolbeschaidnen der amman und die nagburen ge-
mainlich des hofs ze Balgafa im Rintal gelegen, der uns und dem obgenamten unserm gotzhuse
zugehört, mit den ersamen und beschaidnen dem ammann und rate ze Altstett, dem ammann und
gemainen nagburen ze Bernang, 5ch im Rintal gelegen, und mit dem ammann und nagburen
gemainlich ze Höhst, die dem gotzhus ze Santgallen zflgehörent, mit gunst, wissen und willen
des erwirdigen herren hern Hainrichs, abtez desselben gotzhuses ze Santgallen, ains zugs und
wechseis lieblichen und frdntlichen sich mit enander veraint h&nt und tiberkomen sigint, in sölicher
m&ss und beschaidenhait, das die obgenamten von Balg ah, welhi under inen daz tun wöUent, ziehen
mugent in die vorgenamten drig höfe gen Altstett, gen Bernang oder gen Höhst, in weihen
sy wend, von uns und menglichs von unsem und unsers gotzhus wegen an ir lib und gut daran un-
f^esumt und ungcirret; und weih man ald frow also usser demselben hof ze Balgah in der jetzgenamten
driger hof ainen sich zühet und da hushablichen ist, daz der dannenhin mit allen den sinen, die im
aachgehörent, diewil sy in demselben hofe, darin er gezohen ist, wonhaft sint, mit lib und g&te dem
Dbgenamten gotzhus ze Santgallen zftgehören sol und in denselben hof, darin er gezohen ist, mit
sturen und andern dingen dienstbar und gewärtig sin sol als andre desselben gotzhus von Santgallen
lüt, die in demselben hof sesshafb sint, also daz wir und 5ch die von Balgah im fÜrwert niht nach-
sfichen noch griffen noch dehain änspr&ch darumb zä im haben söUent; herwiderumb so mugent 5ch
lie obgenamten von Altstett, die von Bernang und die von Höhst, welhi under in das tun wend,
sich ziehen in den vorgenamten hof ze Balgah, daran sy der obgenamte herre abt Hainrich des
G^otzhus ze Santgallen und die nagbur der vorgenamten driger höfe oder des hofs, usser dem sich
jemand also in den hof ze Balgah ziehen will, weder an ir lib noch g&te sumen noch irren söUent;
and wer der ist, ez sig frow ald man, der sich also usser den(!) vorgenamten driger höf ainem gen
Balgah zühet und da hushablichen sitzt, daz der dannanhin mit allen den sinen, die im nachgehörent,
dldiewil sy in demselben hof ze Balgah wonhaft sigint, mit lib und g&te unserm obgenamten gotz-
buse ze Lindow zögehören sol und in den hof ze Balgah mit sturen und andren dingen dienstbar
und gewärtig sin als andre unsers gotzhus lüt, die ze Balgah sesshaft sint, also daz im der obgenamte
berre abt Hainrich und 5ch die nagbur des hofs, usser dem er gen Balgah gezohen ist, fürbass
dicht nachgriffen, nachs&chen noch dehain ansprach darumb zu im haben söllent; und wan derselb
EUg und Wechsel unserm obgenamten gotzhus und 6ch dem gotzhus ze Santgallen nütze und den
obgenamten von Balgah und 5ch den von Altstett, den von Bernang und den von Höhst komen-
lichen ist: so haben wir obgenamte Ursula, äbtissin des gotzhus ze Lindow, von ernstlicher bätt
«regen des ammans und gemainer nagburen von Balgah, die sy darumb an uns gelait und getan h&nt,
v?issentlich und mit wolbed&chtem mute und mit rate etlicher unser getruwer darzfl 5ch unsem gunst
and willen gegeben und inen den vorgeschriben zug und Wechsel in der mass, als vorgeschriben st&t,
bestätigot und bevestnot, und bestätigen und bevestnen inen den in craft und urkund dises briefes, der
390
Heinrich IV. 1419-1426.
mit uiisenii hie auhangendeni insigel versigelt geben ist ze Lindow, an sunt Ülrich.s tags des bailj|
bisschoffs, nach der geburt Cristi vierzehenhundert jär und darnach in dem vieriindzwainzigosten jare,|
StirtMrfMT St. (^atM, I* A* L F. I -- Pergament- Original; das Sigel ist abgefallen.
Unter dem gleichen Datum (t4JM. Juli 4,) stellen Ammann und Räte za Altatätten, Ammann und Nachbarn
»a ßemang und Höchst einen Gegenbrief aus:
Wir nachgcneitiiiten amman und rU ze Altstett, amman and gemaJn nagbiir ze Bernang im Rintal ge-
legen lind der amnian und die nagbur gemainlich des hofs ze Höhst, verjehen und lünt kund . , .: Als wir mit dem
amman und gcmainen nagburen des hof^ ze Balg ah» der dem gotzhus ze Lindow zugehört, überkomen sigint und
uns ains zug8 und wecbsela mit enander feraint h&nt in BÖlicher mäss: wer daz tun will und eich von uns uaser den
vorgenamten drigen höfen in den bof gen Bai gab ziehen will» daz er daz wo! tun mag» und wenn er darin kumt und
da wonhaft ist, daz er dannanbin mit ainem üb und gut darin gehören und dienen sol; herwiderumb so niügent 6ch
die von Bai gab, welhi duz tun wend. zii uns /.leben, tn weihen der vorgenamten driger höfc ainen nj wellent, gen
Altstett, gan Bernang ald gen Höhst, und wer der ist, der also zu uns kumt» in weihen der driger höfe er knmt,
darin «ol er dannanbin mit lib und gut gehören und dienen; und wan wir una niht ander» verstän nach bekennen
mugent, wan daz derselb zug und Wechsel dem gotzhus ze Santgall en» daran wir obgenamttm von Altstett, von
Bernang und von Höhst gehören, nutzlicli und una komlich aig: ao haben wir alle gemainlichen so vil b&tt gelait
an den bochwirdigen fiiraten und herren abt Hainrichen des jetzgenamten gotzhuB zeSantgaUen, ünacm gnSr
digen herren, und in erbetten, daz er uns sinen gunflt und willen darÄÜ geben und una denaelben zug und Wechsel
beatätiget bit mit ainem hriefe. Dez ze warem urkund haben wir obgenamten amman und rit ze AI tatet t uiurer
etatt insigel gehenkt an disen brief. Und darzü haben wir obgenamten amman und die nagbur gemainlich ze Bernang
den fromen, veaten junkherrn Eglolffen von Rosenberg, Ach sesshaft ze Bf3rnang, erbetten, daz er sin inaigt^.
für uns» doch im und ainen erben unathädlicb, gehenkt bat an disen brief. So haben öch wir obgenümten amman nnd
gemain nagbur ze Höhat erbetten den fromen, veaten junkherrn Rüdolffen von Magelaperg, daz er ein insigel
ffir una, doch im und ainen erben unsch&dlicb» gehenkt hat an disen brief, der geben lat an aant Ulrichs tag, nach der
gehurt Cristi vientehenhundert j&r und darnach in dem vicrundzwainzigosten jare.
Stiflswthiv St. flÄllen, A» I. l F. 8. — Pergament-Original; alle drei Sigel bangen eingenäht
! dea|
3SS32* — 1424-, Juli 4. ^- Ammann und Landleute xu Glaru« ersuchen auf die Bitte
Priesters Hans des Kesslers ihre Freunde und getreuen Landleute Bürgermeister und Rat zu St. Gallen,
mit ihrem Btirger Rams wag zu verschaffen, dass der genannte Priester vor ihm und seinen Helfern
sicher sei ^untz au ein recht \ — Sant Ulrichs tag, 1424.
Sfadlarfhiv St.*IallfB, Mmnn 4n !i— 16. JahrkndfrtN» — Abdruck: Blnmer. Urkund enaammlung z» Geack d» KU. Glarus,
I Kr. 172, S. 571. — Papier-Original mit schlecht erhaltenem Sigel
1
35833. — 1424, Juli 8, St. GallcD, — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St. Gallen]
vou LieuhartStüdli, seinem Hofammann zu St. Gallen» als Vertreter von Jos von Wald und dessen I
Schwester Eis, der Ehefrau Hans Gfellers, deren Anteile imd Rechte an dem Gut ^Nidrenegg'
am Rorschacher Berg, einem Gotteshaiislehen, auf, welche Jos von Wald und seine Schwester mit
Ausnahme von 1^/2 Juchart Äcker, welche die Frau sich vorbehielt, ihrem Bruder Uli von Wald, der
Mann um 30, die Frau um 10 tf .^, vor dem Gericht zu Rorschach, die Frau mit Rudi zem Turm
genannt Talch vou Rorschach als Vogt und Heini VitteT(?) von Horu als .Weiser*, beide mit
Lienhart Stüdli als Fürsprech, verkauft haben. Der Abt belehnt damit den Kiiufen — Sampstag nach^
Ülriei, 1424. f
Stift^rrhil St. fiallen, EGrhrrarflti? ßd. \W, 1 167. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt und »ze mer^r Bicherhait und warer vergirbt, daz die vorgeachriben ding ze Rosebach vor gericht beschäben und
volfuL't eigtnt", Hana Ammann, derzeit äbtiscber Ammann zu Rorschach,
Heinrich IV. 1419— U26. 39 j
8284. — 1434. Juli 15. St Gallen. — Zwischen Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen und
EonradElein, EonradMaier, Ulrich Rütimann, Eberli Hertenstein, Heinrich Käs
und Klaus Kilchenmeier, Bürgern zu St. Gallen, ist in Streitigkeiten ,von des wegen, als die
jetzgenamten erber lüt nach der brunst der statt ze Santgallen iro hüser an Spisergassen, als die
anenander gelegen sint, wider gebuwen und die etwas gegin unsers gotzhus bdngart übirschossen und
türen und brüggli daselbs gemachot haben*, durch Ulrich Purer, Konrad Hör und andre ehr-
bare Leute eine Verständigung erfolgt, wonach der Abt ,Yon notdurfift und gebresten wegen der vor-
geschribnen hüser* den genannten Bürgern ein Stück des Baumgartens zu ihren Häusern verliehen und
gegeben hat, wogegen sie auf ihre sechs Häuser dem Gotteshaus einen jährlichen Zins von SO ß ^
St. Galler W. gesetzt haben, je auf Gallustag, von dem nächstjährigen an beginnend, von den Häusern
,zft den stfiffen, die vormals ab ettlichen derselben hüsern gant*, zu entrichten, widrigenfalls der Abt
die Häuser angreifen darf. Auch ist festgesetzt, dass die genannten Bürger ihre Häuser ,niht furo noch
verrer gen dem vorgenamten bdngarten inziehen, setzen noch dehainerlai gezimber darhinder buwen
söllent. dann als dieselben hüser jetz ligent und begriffen haut, ungevarlich; doch daz sy und ir erben
ald nachkomen die bruggli, als die jetz ussgeschossen sint, hinfür haben und machen mugent, wenn
und wie dik in daz dürft beschiht*. Femer sollen die sechs Bürger einen 14 Schuh hohen Zaun um das
abgetretene Stück des Baumgartens aufführen und stets gut unterhalten, widrigenfalls der Abt ihn auf
ihre Kosten machen lassen kann. Endlich ist zu Vermeidung von Streitigkeiten der Zins in der Weise
auf die sechs Häuser verteilt worden, dass Klein 9^1% ß. Maier i^l^A Rütimann 3/8/Sj, Hertenstein
3 ß 2 ^, Käs ebenso viel und Kilchenmeier 6/ zu bezahlen hat. — Santgallen, sant Margareten
tag der haiigen jungfrowen, 1424.
8iiftnniUYgt.(hakl,llclMnreUvN.mi,f.M8. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
Unter dem gleichen Datnm (141M. Juli 15.) stellen die genannten sechs Bürger einen Revers aus, worin
sie sich verpflichten, jeder von seinem Haus seinen Anteil an dem Zins zu entrichten und den Zaon in obiger Weise
zu erstellen und unterhalten. Kommt einer seinen Verpflichtungen nicht nach, so dürfen die andern sein Haus und
Hofstatt dämm angreifen nnd auf die Gant bringen. — Sant Margarethen tag, 1424.
SMudllgtaliltorilcliei Verein St tellei. — Pergament-Original. Für die Aussteller sigelt Konrad Hör; das
Sigel fehlt
8Ä85. — 1424. Juli 26. Steallen. - Vor Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St. Gallen
Hans Schenk vonCastel die eheb'chen Kinder seines Vetters Burkart, Ulrich undMarquart
Schenk von Castel, zu rechten »gemaindern* an über den Hof zu Nieder-Uzwil genannt der
Bftlhof mit allen Zugehörden, ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen, und wird vom Abt zu seinen
und der genannten Verwandten Händen mit dem Hofe belehnt. — Santgallen, sant Jacobs tag des
hailigen zwölfPbotten, 1424.
SttflMlchiT Sttellfli, NeheniehiT N. 1941, tM\ — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der
Abt nnd Hans Schenk yon Castel.
unter dem gleichen Datum (14li4. Juli SS5.) nimmt Abt Heinrich (IV.) im Hof zu St. Gallen von Hans
Schenk yon Castel als Yog^ und Lehenträger der genannten Kinder seines Vetters Burkart Schenk von Castel
wlig, yder sesshafPt waz ze Mambretzhofen", gewisse Gotteshauslehen auf, mit denen Hans Schenk vonCastel zu
Händen der Kinder seines Vetters belehnt war und auf die, neben andern Gütern, der Verstorbene seine Gemahlin
Margareta, gebome yon Ems, für eine gewisse Summe versichert hatte, nämlich «des ersten uff daz gut genamt
im Tan; item uff zwo schüppuss ze Roggwil, die vor ziten des Bönstetters und des Hettlingers warent;
item nff daz gut genamt des Swagers gut; item uff daz gut ze Goldah, haist der Benninnen gut, und uff
ain wis ze Rogg^l an den wisen gelegen, und och uff die bürg und burgstal ze Mambrechtzhofen mit iro zügehörd,
392
Heinricli IV, 1419-142«;
die von dem oLgenamten utiKerm gotKhus ein pfand g^weflen war*. Der Abt belebnt darauf den jetEigeti Gemah] der
Margareta voo Em«, Ulrich von Helmiidorf, in Trägern Weise zu ihreii Händen mit den genannten Gütern und
bestätigt ihr auch die genannte »bewisung und ver8orgnu«it**T soweit sie die Gottesihauslehen und Burg und BurgstaJJ
zu Miimraertsbofen betrifft, jedoch dem Gottesbaaae an der Lösung der Borg und des Burgstalls ohne Schaden. —
Sant Jacobs tag des bailigen zwöl ff hotten, 1424<
Htiftsarchiv St.iialleil, Böfherarfhil IW. 1^1» r. 16i»t — Eintragung von der Hand den abtiachen Schreibera.
3236* — 1424. Juli 31. - AU Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St Gallen von Hug
Högger von Niederdorf einen jülirliclien Zins von 1 Malter Vesen St. Galler Mass aus dessen Anteil
an dem Hof Helfenberg, einem Gottesliauslehen, Jas Hug Högger von seiner Schwester Alli Hög-
ger in selig ererbt hat, auf und belehnt damit den Andres im Banmgarten (Bongarten), denteit
Kirchenpfleger zo Gossau, in Trägers Weise zu Händen der dortigen Kirche, an welche Hug Högger
den Zins mit der Verpflichtung, ihn jährlich auf Martini zu entrichten, und unter Vorbehalt des Rück-
kaufes um 10 ff ^ CM* verkauft hat. — Mentag nach Jacobi 1424.
SÜft«tarc)ilv M. ^alleii, RMerarfhiv Bd. 1941, f. t66. — Eintragung von der Band des äbtischen Scbreibers. Ea digeln der
Abt und für Hug ilügger Iliiiiw Germ an genannt Seiler, Bürger äu St. Gallen.
B297* — 1424. August 5. St. Gallen. — Abt Heinrich {IV.) von St. Gaikn nimmt von
Gfita Isenbächin, der Ehefrau Görgen Warmans, Bürgers von St.Gallen, die von dem Gottes-
haus ^ir hus und hofstatt ze Saiitgallen in der statt — eutzwilsscbent dem spital und der Blarrerin
hus gelegen* — zu Lehen hat, einen jährlichen Zins von 2 fl. rUein. von diesem Haus samt Hofstatt,
den sie um 40 fi, an Johans Michel, Bürger zu Ulm, verkauft hat, auf und belehnt damit den
Käufer; bei dem Kauf ist das Recht der RUcklosung des Zinses, sowohl des ganzen mit 40 fl., als des
halben oder eines Viertels mit 20 resp. 10 fl., ausbedungen. Die Fertigung findet statt in Gegenwart
des Ehemannes der Güta Isenbächin, die verbeiständet ist durch den Altbtirgermeister Cftnrat
Hör als Vogt, Hans Varnböler als ^Wiser" und Ulm an Schorant, Bürger zu St. Gallen, als
Fürsprech. — Santgallen, sant Oswalts tag, 1424,
Stjidtarrliiv Kl QallM, S^ituluitblv, OjirogtKlrierte Monde. — Pergament-Original; es nigeln der Abt, Konrad Hör und
fiir die bfiden Eheb'ute 11 e rm an ti Keller, genannt Bade r, Bürger ssu SL Göllen ; die ersten beiden Sigel hangen in
Leinwand gewickelt, das dritte often. — Vgl. 1425. November 15.
3238. — 1424. August 9. St.GaHen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St.Galle
den Frik Blarer, Bürger zu St. Gallen, als LehentrUger zu Hunden des Ul,-Geist-Spitals zu St.GaHen
mit dem Hof zu Spitzenrüti — ,der ainhalb stosst an WiUa, anderthalb (an) Olbrisperg und
ze der dritten sidten an Zihlschlaht" — , einem Gotteshauslehen, das Rudolf von Rosenberg
von Zukkonriet, Dienstnuuni des Gotteshauses, mit allen Hechten und Zubehörden an Heinrich
Merz, Ulrich Särri und Konrad Müsler, Bürger und derzeit Pfleger und Meister des genannten
Spitals, um 30 ff ^ C. M. verkauft hat unter der Bedingung, dass er, so lange er lebe, den Hof mit
allen ZugehOrden, ausgenommen den jährlichen Zius von 2 8*^, ,die demselben spital vormals darus
gand*, als Leibdiug innehaben solle. — Sant Laurencius abent, 1424.
HUidtarcliii Hllfall«-!!, Spitalanhiv. Tr. 1^. % Ir. 1 — Pergament 'original. Em »igeln der Abt und Rudolf von Boseti-
berg; die Sigel hangen offen.
I
ar» ™
Heinrich IV. 1419— U26. 393
3S89. — 1434. iaga8tl4. — Lienbart von Jungingen, Ritter, Vogt und Statthalter der
Feste und Burg zu Bh einegg, verleiht für sich und die Erben seines Oheims Frischhans von
Bodman selig, welche die Feste und Burg mit ihm gemeinsam innehaben, dem Johans im Rain,
Schulmeister zu Rheinegg, eine zur Feste gehörende Hofstatt mit ihrer Zugehörde, .gelegen ze Rinegg
in der stat zwischen Hänni Kolben und Herman Märken hüsern und hofraitinen, . . . daruff er
ietz ein hus gezimbert und gebuwen hat*, als ein rechtes Erbzinslehen gegen einen jährlich auf Martini
in die Feste zu entrichtenden Zins von einer guten Gans oder zwei guten Hühnern, «als ouch von alter
ier darab gangen ist*. — An unser lieben Frowen abend (in) dem ämde, 1424.
UllMUtkiY App«ll6tt 1. L, L inf, fr. S. — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel.
8240. — 1424. Aagast 16. Totls. — König Sigmund sendet seine Räte »die edlen Bru-
lorum von der Leytter, unsem und des heyligen reichs zu Bern und zu Vinczencz gemeinen
ncary, und Gwilhelminum, graven zu Prata, und den ersamen Johannem genant von Melo-
aensibus vonPrato, lerer in geistlichen rechten', an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen, um
seine Ansicht kundzutun ,von der handlung wegen, die Caspar Torner, unser dienner und lieber
md getreuer, von unsem wegen an ew geworben und ewr antwürt daruff wider an uns gebracht hat',
mi bittet, diesen seinen Räten durchaus Glauben zu schenken. — Zum Totas, am mitt(wu)chen nach
unser lieben Frawen assumpcionis, unserer reiche des ungrischen etc. in dem XXXVIII., des romischen
in dem XIUI. und des behemischen in den fünften jaren.
StidttnÜT Si. tellei, linlTei ta XV. Jlkrkudertl. — Papier-Original mit a tergo aufgedrücktem rotem Sigel (Heffher ,
Sr, ISO, Taf.XIV, Nr. 105). — Kanzleiunterfertigung: Ad mandatum domini regia Michel, prsepositus Bales-
[aviensis. — YgL dazu Altmann, Die Urkunden Kaiser Sigmunds, Nr. 5237 vom nämlichen Datum: König Sigmund
fordert die St&dte Bern, Zürich, Soloturn, Schwiz, Luzern und deren Eidgenossen auf, unter dem Reichs-
banner gegen den yon Mailand zu Felde zu ziehen; der yon ihnen gewählte Hauptmann solle das Reichsbanner von
leinen Boten Brunoro della Scala, Graf Wilhelm von Prata und Johann de Melanensibus empfangen.
NTach Altmann 5796 und 5889 war Torner in dieser Angelegenheit an die eidgenössischen Orte abgesendet worden.
3241. — 1434. August 34. St.GaUen. — Vor Abt Heinrich (IV.) fertigt im Hof zu St. Gallen
7erena Wettachin in Gegenwart ihres Ehemannes Konrad Hiller von Rheinegg mit Hans
^onAndwil (Ainwille), Dienstmann des Gotteshauses, als Fürsprech, Eonrad Brendler, Bürger-
meister zu St. Gallen, als Vogt und Johans tfeck, Stadtschreiber zu St. Gallen, als «Wiser* dem Ulrich
ßamsperger, Bürger zu St. Gallen, einen Weingarten zu Bernang am Eichholz «bi dem Huwen-
bus gelegen — und stosst ainhalb an spitaler halden genamt der Schnellman und ze der andren
siten an der pfrfinden ze Sant Lienharten wingarten, die jetz herr Cfin rat Engler inneh&t, und
imdne an das Riet und oben an den Stain* — , ihr Lehen vom Gotteshaus, das sie dem Ulrich Ram-
sperger um 79 ff /^ G. M. zu kaufen gegeben hat als rechtes, freies Lehen, von dem nichts gehe als
3in !f Pfeffer jährlich und der Zehnten, beides an das Gotteshaus. Der Abt belehnt hierauf den Käufer
mit dem Weingarten. — Santgallen, sant Bartholomeus tag, 1424.
StiltiRliT Sktellei, Sehlberuit Eheiltal, I. fr. 6. — Regest: Göldi, Der Hof Bernang, Nr. 80, S. U. — Pergament-
Original. Es sigeln der Abt, Hans von Andwil und Konrad Brendler; die Sigel der beiden letzteren hangen offen,
das des Abtes fehlt.
8564». — 1434. August 38. St. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) geben im Hof zu St. Gallen
Else von Blaikenbach die ältere und Rfidi von Blaikenbach, ihr «elicher* Sohn, die Frau mit
Hans Farnbftler und Ulrich ab dem Berg, Bürgern zu St. Gallen, als Vogt und ^Wiser', beide
mit Johans Beck genannt Schwarzhans, Stadtschreiber zu St. Gallen, als Fürsprech, ein Drittel
50
394 Heinrich IV. 1419—1426.
des niedem Hofes zu Edagswil, ihr Lehen vom Gotteshause, auf. Dabei wird durch Spruch des
Gerichtes entschieden: ,sidmal die obgenamt Else von Blaikenbach die elter niht elichen mannes hetti
und ledig und unbezwungen wäri, darumb man sy usser dem geriht niht usfbren bidörffti, als umb
eliche firowen sitt und gewönlich war, so sölt sy mit ir selbs und des obgenamten irs vogtes band und
6ch Rudi, ir elicher sun, den vorgenamten iren drittail des nidren hofs ze Ediswile uffgeben ze unsern
banden*, was auch geschieht. Der Abt belehnt mit diesem Drittel auf ihre Bitte Else von Blaiken-
bach die jüngere, die Tochter der älteren, der diese und Rudi von Blaikenbach bei ihrer Verheirabug
mit ÜliLässer das Gut «für ir hainstür' gegeben haben mit der Verpflichtung, daraus jährlich an
die Custorei des Gotteshauses 3 >^ 4 /^ zu entrichten. Aus besonderer Gnade gewährt der Abt der
Belehnten freies Mannrecht. — Santgallen, sant Pelagien tag, 1424.
SttftnrcIliY Sttellei, Ncherareliv N. 1941, f. 168. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der
Abt und für die Frau und ihren Sohn Ulrich ab dem Berg.
8^48. — 1424. September 1. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des R&di Wigant von Rüdberg den Hänsli Blaiker von Helfetswil, R&di Blaikers
selig ehelichen Sohn, zu seinen und seiner Mutter Anna H&berin und seiner Stiefschwester Mar-
gret Blaikerin aus erster Ehe seines Vaters gemeinen Händen mit dem Gute zu Helfetswil genannt
ydez Blaikers Gflt, der ober Hof*, einem Gotteshauslehen, womit nach einem vorgewiesenen
Brief schon R&di Blaiker selig gemeinsam mit Frau und Kindern belehnt war. Aus besonderer Gnade
gewährt der Abt den beiden Frauen freies Mannrecht. — Sant Yerenen tag, 1424.
StifteutUT SttoUei, BMenurehiT Bd. 90, 8. ML — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8244« — 1434. September 6. und 14. — In den Verhandlungen zweier eidgenössischer
Tage in Beckenriet und Luzern wegen der von Olarus und andern Orten beantragten Verschiebung
des Zuges gegen Mailand werden auch St. Gallen und Appenzell erwähnt. Das Luzemer Ratsbuck
enthält darüber folgende Notizen:
.Item wir band die von Santgallen gemanet umb hilf; die söllent uns antwürten. — Item wir
haben die von Appozell gemanet umb hilf; die haut uns hilf früntlich angeseit und wellent gn>An
ir bünden und eiden; wenn wir inen enbieten, so wellent* si grech sin, und haut vast früntlich gefettV
— Feria quarta post Verene, 1424.
Femer: »Die von Appozell sint gemant und haut uns hilf angeseit. — Die von Santgallen
haut 5ch früntlich gerett; des sol man nit vergessen etc. ze gfitem*. — Feria 2^ post crucis.
gttttnrcliT Inen, Batstaeh IV, 71'' u4 71\
3^45. — 1424. September 29. St. Gallen. — Bartholomäus Keller von Waldkirch,
Schmied zu Gossau, hat von Abt Heinrich (IV.) vonSt.Gallen das Weibelgütchen zu Oossan
zu einem Zinslehen auf Lebenszeit erhalten und verspricht nun, den Zins von 3 Mutt Kernen jährlich
zu Martini nach St. Gallen in den Hof abzuliefern. — Santgallen, sant Michels tag, 1424.
SUftMrckiY 8t. MleB, Ribr. Uli, Fase. 4. — Klosterdruck. FQr Bartholomäus Keller sigelt HeinrichZwickder
junge, Bürger zu St. Gallen.
3S46. — 1424. October 2. StGallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) fertigen im Hof zu St.Qallen
Hans Spiesser, Bürger zu St. Gallen, und seine Ehefrau Adelheid, die Frau mit Hans Frid-
bold (Früppolt) dem älteren und Konrad Sporer, Bürgern zu St. Gallen, als Vogt und .Wiser',
396
Heinrich IV. 1419-1426.
ist ufi'Bernanger Wisen ennent der bnigg, — stoset aiiibalb an Roschachs wise, anderhalb an
jiinkherr Rudolfs von Mage Isperg wise, die man nempt die Hochwise" — , ein Lehen des Rädolf
von Mogeisberg, dem daraus Wß^ jährlich anf Gallustag zu entrichten sind. — Bern an g in dem
Rintal, mäntag for sant Nicolas tag, 1424.
StmitirfliiiSt,CBll«l» 0.0.1, HL — Regest: Göldi, Der Hof Bemang, Nr. 82, S. 35. - Pergam eni-OriginaL
El «igeln Rudolf von Mogelsberg ,v(jii der lehenschafl wegen* und für Kaspar Zuber R&di Hermann. Ammann zu
Bemangi beide Sigel bangen eingeniUit.
4
sasL
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen bittet die Eidgenossen um endgilUgen Bescheid
auf seine Klagen gegen die Appenzeller.
fKt. Gallen. 142^4. Beeember 7.
I
Uosem früntlichen grüz vor. Ersaraen, wisen, lieben fründe, als uch wol ze wissen ist, wie wir
?on der von Appenzell wegen, als die dem spruch, so do von uch und andren uwim Eidgenossen
zwÜBSchent uns und inen beschehen ist, in kainem stuk gnng tügint, uch dik und vil nachgeritten,
unser bottschaft zu uch geschikt und uch fich mit geschriften erfordret und gebetten haben, uns darinne
hielfflich ze sind und die von Appenzell ze wisend, daz sy uns tätint, daz sj uns billichen tön soltent,
darunib uns aber von uch noch kain hilff beschehen ist und mugent villicht der von uch niht gehaben;
und als wir zu dem jüngsten ze Baden warent bi nwirn und andren der Eidgenossen botten, ward
uns do von ettlichen botten geantwurt: war, daz wir briefe geben wölten für uns und unser capittel, j
daz wir sy und die iren von der von Appenzell wegen unbekömbert wölten lassen, so wölten sj,^^
als verr daz an in lege, uns unsern anlässbrief widergeben und sich der von Appenzell fürbass von
der sach wegen nihtz annemen; daniff wir widerumb mätetent und begertent, daz uns die E i d genösse n
unsern anl&ssbrief widergeben t und uns des hindergangs und der gelübd, so wir hinder sy und ir
macbtbotten von der von Appenzell wegen getan haben, ledig saitent und liessent, und daz sy iro
band von den von Appenzell tätint und sich dero und aller der, die inen hielfflich sin wiiltent, niht
annement, noch bihulffen und beriten wärint wider uns und unser gotzhus und wider alle die, die sich
unsers gotzhus und unser in der sach annement, und uns des och brief und urkund gebent; dieselben
unser mütuog die obgenaraten botten uns verhiessent truwenlichen heimzebringen, jeklicher an die sineui
und sich darnach zft der nähsten maniing darumb ze underreden und uns ze antwurfeen, und hatten
öch wir ain gut getruwen, daz uns darumb geantwurt wurden war, daz aber noch niht beschehen ist:
hierunib so bitten wir uwir früntschaft mit ernste flissenclich, daz ir uch noch mit den uwim darumb
underreden wollen t und uns daruff ain nianung habent und uwirn botten enpfelhent und vollen gewalt
gebent, uns ulF denselben tag, als ir die raanung habent, darurab vollen klich ze antwurten» wan wir
enkunnent noch mugent je die sach die leng niht also bestän lassen. Und länt uns öch wissen, nff
weihen tag und an weiter statt ir darumb zesammen kernen wöllent, daz wir öch darzü komen mugent,
die antwurt von uch und andren uwirn Ei dgenossen inzenemend. Daz wollen wir umb uwir frünt-
schaft willenclich bischulden. Geben zeSantgallen, an unser lieben Frowen abend als sy enp fange
wart^ anno etc. XXIIIK
StiftÄarchiv St. Callf n, Ribr. XllI, Faw* I, — C q p i e von der Hand des äbtiscben Schreibers anf Papier. — Dorsnal
notiz: ^Copia, als min herr den Eidgenoseen bat geschriben, an jekliche statt und land bisunder, in vigfilia con-
cepcionis beate Virginia, MCCCCXXIIIK*
I
Heinrich IV. 1419—1426. 397
Auf ein nicht mehr erhaltenes Schreiben von Zürich in dieser Sache erwiderte der Abt (I4I(5* Januar 5*
Wll) folgendermassen:
Unsem frOntlichen gräz vor. Ersamen, wisen, bisundem guten fründe, als ir uns jetz ze dem nähsten verschriben
and geantwnrt habint nff söliche majnong, als uns vormals öch durch uwir botten geantwurt ist: war, daz wir nch
briefe geben wGlten für ans und unser capittel, daz wir uch und die uwim von der von Appenzell wegen unbekümbert
wGlten llssen, so wGltent ir uns, als verr daz an uch lege, nnsern anlässbrief wider geben und uch der von Appenzell
von der sach wegen fÜrbass nihtz mer annemen etc., und als aber wir herwiderumb von nch öch briefe begerent umb
daz, dai ir uch der von Appenzell fÜrbass niht mer annemen noch inen hielfflich ald beraten sin söUent wider uns
und unser gotzhns und aUe die, die sich unser und unsers gotzhus in der sach annement, hänt ir uns daruff noch
niht geantwurt, ob ir uns des briefe geben wellent oder niht: hierumb so bitten wir uwir früntschaft mit sunderm
ernste und flisse, daz ir daz g^gin uwim Eidgenossen inain manung setzen und uch mitenander darumb underreden
und uns ain volle antwurt geben wöUent, ob ir uns die briefe also geben wend, oder waz ir darinne tun wellent umb
des willen, dai ir der sach abkoment und wir uch fÜrbass darumb niht dürffent bekümbrcn. Und laut uns öch wissen,
wenn und an welhi statt ir die manung also haben wend, daz wir öch darzü komen mugent, die antwurt von uch
and andren uwim Eidgenossen also inzenemend. Tünt hierinne, als wir uwir früntschaft wol getruwen. Wo vrir
dai nmb uch bischulden künnent, sollent ir uns allzit willig vinden. Geben ze Wil, an dem zwölfften abend, anno
Domini MCCCCXXV*«.
BttflnicUT St. Ml«, Bllr. IUI, Fik.4. — Copie von der Hand des äbtischen Schreibers auf Papier. — Dorsual-
notiz: Copia des briefs, als min herr denen von Zürich geschriben h&t in vigilia epiphanie, anno Domini MCCCCXX^.
8252. — 1424. December 8. Bemang. — Vor Hans Keller, der zu Bernang im Rheintal,
für Bfidi Hermann, derzeit Ammann daselbst, im Namen Abt Heinrichs (IV.) von St. Gallen
öffentlich zu Gericht sitzt, verkauft Ammann RAdi Hermann mit Hermann Widmer als Fürsprech
an Jungfrau Ursula von Ems um 50 ff /^ C. W. einen ewigen Zins von 5 ff Heller aus seinem
Weingarten, genannt die Kammer, zu Bemang ,in dem obern Zaissenried, — der stosset ainhalb
an Magelspergs wingarten, och genant die Kamer, und obnen an Magelspergs g&t, neben z& an
spitaler wingarten, och genant die Kam er, und undan aber an spitaler wingarten*. — - Der Zins ist
jährlich auf Martini ,gen Emptz uf Göswins berg oder gen Lindow* zu entrichten. Konrad
Hermann, der Sohn des Ammanns, ferner Hans Zuber, genannt Kühler, und Uli Alabar, beide
?on Bemang, leisten Währschaft. — Pritag vor sant Lucien tag, 1424.
IrtUf Mmmbl — Pergament-OriginaL Es sigeln Rftdi nnd Eonrad Hermann, Rudolf von Mogeisberg, für
Hans Znber nnd Uli Alabar, nnd Hans Keller. Alle 4 Sigel hangen offen; das erste ist etwas beschädigt.
8258. — 1424. December 12. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des Hans Schulmeister, Bürgers zu Lindau, den Niggel Räprecht zu Händen von
Ulrich Bürgi, ebenfalls Bürger zu Lindau, mit einem Weingarten zu Räterschen und einem
Viertel des dabei gelegenen Torkels und zwei Höfen zu Räterschen, Lehen des Gotteshauses, mit denen
Hans Schulmeister und seine Ehefrau Margaret Pfannerin belehnt waren und die sie an Ulrich
Bürgi verkauft haben. Da die Frau ,yon ungewitter und andrer redlicher sach wegen* zu dieser Zeit
nicht vor den Abt konunen konnte, hat sie zu Lindau vor dem Gerichte mit Martin Gögel als Vogt
lind Niggel RAprecht als Fürsprech die genannten Lehen an das Gericht und in die Hand des Stadt-
»mmanns Burkart Nagel zu Händen des Abtes aufgegeben gemäss einem von Niggel Räprecht
lamens der Frau vorgewiesenen Briefe des Gerichtes. — Sant Lucien abend, 1424.
gliHllMf St Wlei, MkhenrclÜT N. M, 8. Kl f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. In einer späteren
/opie (Bnbrik XTII, Fase. 4) ist als Aosstellnngsort Wil angegeben.
398
Hemrich lY. 1419=1426,
3S54. — 1434. Ducember 13. — Vor Hans Loh er, derzeit Anmmnii zu Bregenz, fertigt
Heinrich Metzger der jüngere genannt M o k , Bürger zu Bregenz» mit Heinrich E a i s e rni a n n
als Fürsprech für die Kinder seines verstorbenen Bruders Lienhart Metzger, Anna, Jos und Mag-
dalene, als deren Vogt und Lehentriiger, um die Schulden zu veiTingem, aeinem anwesenden Schwester-
sohn Albrecht Staimar, Bürger zu Lindau, einen Weingarten im Kheintal zu St.Margareten-
Hdchst, genannt der Apfel berg (Höpfelberg) — .stoßt ainhalb uff Sani Margreten hofstat, da
ain priester uff sitzt, nnd anderthalb an die gemaind** — , und ein dabei gelegenes Gut jenseits der Strasse,
genannt der obere Apfelberg, ferner eine Wiese auf dem Riet — .stoßet ainhalb an den Locli*
sen und anderthalb an die gemaind* — , 8 Mannmad gross, wovon nur aus dem Baumgarten bei dem
Brunnen jährlich ein Viertel Wachs nach St, Margareten -Hoch st geht. Er hat die Güter an Albrecht
Staimar um 241 ?f .5? C. M, verkauft nnd zwar das Gnt Apfelberg als rechtes freies Lehen von dem
Burgstall zu Grimmenstein, die Wiese zur Hälfte als freies Eigentum, zur andern Hälfte als freies
Lehen von dem Gotteshans St. Gallen. — Zins tag uauch eant Kiclaus tag, 1424»
SUi4liirchiv St JiaHfW, Scbatraeramt Rkiiital^ ApfHbcr^, H, 4, — Pergament -Original. Es sigeln Hans Loher, Heinrich
Kaisermannt Huinrich Mützger und auf «eine Bitte Klaus Merbott» Bürger zu Wangen, der Kinder »eni*, und
Jakob Metzger, der Bruder, nnd LienhartMetuger^ der Vetter Heinricha, beide Bürger au Bregens» Nur das
3. und h, Sige] Itangen.
3255* — 1424. Deeenibcr 13. Constanz« — Hans von Münchwil belehnt zn Consta
für sich und seinen Bruder Walt her von Münchwil auf Bitte des Bnrkart von Laupen (Loppen),
Bürgers zu Constanz, dessen Vetter Hans von Laupen, Borger zu Wil, gemeinaani mit seiner Ehe-
frau Ursula und seinen jetzigen und künftigen ehelichen Kindern mit dem Wein- und Kornzehnten
zu Zuzwil, genannt ^der Lopper zehend**, den Burkart von Laupen seinem Vetter um 300 ff Heller
zu kaufen gegeben hat. Aus besonderer Gnade gewährt Hans von Münchwil der Frau und den ehelichen
Töchtern des Hans von Laupen freies Mannrecht; doch vrird diesem das Recht vorbehalten, das Lehen
zu versetzen oder zu verkaufen, ohne dass er der Zustimmung seiner Angehörigen bedarf. — Sant
Lucyen tag der hailrgen jungfrSwen, 1424,
Stkftiiarchiv 8L Galki, K* IL. 1. 1, Fasf . 1, Nr» 4. — Pergament-Original mit offen hangendem SigeL
3356* — 1424* Deconiber 30. — Hermann von der B reite n»Landenbcrg hat mit Zo-
Stimmung Abt Heinrichs (IV.) von St Gallen 5 Juchart Reben zu Bünishofen am Zürichsee,
— stossen auf zwei Seiten an die Reben seines Bruders, des Ritters Albrecht von Landenberg,
und auf den beiden andern Seiten an die Reben der Kinder B er ch toi d Seh wen ds selig und an die
der Herren von Kappel, die KiVdi Knecht baut, — ein Lehen vom Gottesbaus St. Gallen, an Abt
Heinrich und den Convent des Gotteshauses Kappel verkauft und dafür dem Gotteshaus St. Oallen
„ze widerstattung" seine Mühle zuHntzikon mit aller Zugehörde, bisher sein rechtes Eigentum, zu
einem Lehen gemacht und gegeben, das er und seine Nachkommen von dem Gotteshaus zu empfangen
haben. — Sant Thomas abend des haiigen zwöHbotten, 1424.
Stlfkarehi V St. M\n, Bär herurr biv Bd. 6^, f . D#. -- K 1 o b t e r d r a c k. !
3257. — 1434- Deeember 36. WM. — Jakob Wirbs von S taufen (Stonffen) im AUgäu
hat mit Abt Heinrich (IV.) und dem Convent des Gotteshauses St. Gallen ein Übereinkommen
getroffen wegen der Höfe und Güter zu Bette ns weil er (Bettliswiler) zwischen Lindau und Nen*
Ravensburg, Lehen des Gotteshauses, die bisher Kunz Vogel, Kunz Wighart und Jäk Kohl-
haupt um einen Zins bebaut und inne gehabt haben, und die nun mit Ausnahme der darin gelegenen
{
4
das
nz ^H
Heinrich IV, 1419— 1426.
haut: loben wir bi unsern wirden für uns und unser nachkomen, alles da^ ze haltend und ze Tolffirend,
daz mit dem vorgeHchriben insigel versigelt worden ist sid dem tag, als inen die versorgnust des in-
sigels zilgefftgt und bevolhen ward, bis her nff disen hllttigen tag ungevarlich. Wir sagen 6ch die
vorgenaiiiten den burgermaiHter und den rät und die burger, alle gemairilich und insunder, und gemain
statt ze Santgallen von des vorgeschribon insigek wegen und nmb waz sy danoiit versigelt haut;,
quitt, los und ledig mit diseni briefe für uns und unser nachkomen jetz (und) ze künftigen ziten, also
daz wir aj darumb nieuierme süUent noch wellen t ansprechen, ufftriben, bekQmbren, bekreuken noch in
kain wise beswärren, weder mit gaistlicbem noch weltlichem gericht noch an recht noch mit dehainen
andren sachen, an alle argelist und geverd, noch das jemand gestattnen ze tünd noch schaffen getan
werden in dehain wise. Des ze warem urkond , . .
Santgallen, donstag vor sant Hilarien tage, 1425.
SkdUrtJiif St. GÄÜen, Tr, VIII, Ar. 10. — Pergament-Ori^inaL
hangen In Holitkapselrj.
Es sigeln der Abt und der Convent; beide Sigel
3SS60* — 1435. Januar 11. St. Gallen* — Vor Abt Heinrich (IV,) nehmen im Hof zu
St.GallenFrikBlarer» Bürger zu St, Gallen, und Anna T al hofer in, seine Ehefrau, letztere mit
Hans von Andwil (Ainwü), Dienstmann des Gotteshauses, als Vogt und Niggel Rftp recht, Bürger
zu Lindau, als ^Wiser*, beide mit Konrad Müsler^ Bürger zu St.Gallen, als Fürsprech, einander
an zu rechten »geraaindern" über die Lehen, mit denen Frik Blarer bisher vom Gotteshause belehnt
war, nämlich „sin hus, hofi^tatt und hofraiti ze Santgallen in der statt, zwüsschent des G Oslers und
des Rietm Uliers h Usern gelegen; item sinen wingarten ze Lüchingen under der NuwenAIt8tett(en)
gelegen; item sinen böngarten an dem Brül vor der statt ze Santgallen, gelegen entzwüsschent der
Hören und des Schurpfin garten; item v j / ^ geltz jarlichs zinses ab und usser dem bSngarten
am Buch gelegen, den jetz Uli Cüntz hat*; ferner über alles, was die beiden Gatten , gelegner guter*
ferner gewinnen, und über all ihre jetzige und künftige fahrende Habe, einzig der Frau ^klainot, ir
hSpt&cher und ir verschroten gewand* ausgenommen. Eheliche Kinder, die dem Frik Blarer und seiner
Frau geboren werden, sollen ebenfalls an der Gemeinschaft teilhaben, — Santgallen, donstag Tor
Hilarii, 1425.
SüfUiirtbif St. fialifB« Bäelivrirrhiv M. M, S« 787 l — Es sigeln der Abt, Frik Blarer, H&qb von Andwsl und Hir die Frau
Konrad Hör, Att-BürgermeiBter zu St.Gallen.
Vogtrechte des Frauenklosters zu Münsterlingen, zu Kesswil und zu Utwil
1425. Januar 14.
Item in dem jar, als man zalt nach der gebürt ilnßers lieben heren Jesu Christi MCCCC und
XXV jar, des nächsten aannentags nach sant Hylarien tag* eroffnotend die frowen von Münsterlingeii,
mit namen frow Margare th von Hornstaiii, der zit maistrin, frow Elsbeth Hartz er in, priorin,
frow Neß von Landen her g, frow Ann Sailerin und frow Elsbeth Blarerin, closterfrowen
desselben closters und gotzhuß ze Münsterlingen, desselben irs gotzhuß vogtyg und vogirechten
zu KeßwiÜe und ze Uttwille, als sy die von Ha in rieh en Ehinger erkouft hetten, als hernach
verschriben st&t, und ouch in gegenwirtikaiten dyßer nachbenemplen personen, mit namen des vesten
Ulrichs von Helmstorffs» Hainrichs Ehingers, Wernhers Ehingers, Cünratz Gärwers
und Hainrichs Krafts^ all hurger ze Costentz, die sy darzü gebetten und berAft hatten, und
4
i
4
Publikationen des Historisclien Vereins in St Gallen.
Mitteil tiiigoii zur Taierliindiseljeii (jf^seliichte.
Band I: L Christian Kuchemeisters neue Casus Monasterii S. Galli» horausgogebeu durch J, Hardegger. —
IL L'eber das Zelthuch der Klingenberge. Von G. Scherrer, — IIL MatoriaÜen y.ur Geschichte der letzten
Tagsatzung der alt-en ScliweiÄ. Mitgeteilt von C. Morel. — IV. Die Jtv.ei ältesten Kreiheitsbriefe der Stadt
St. Gallen in deutöcher Spmohe* Neu herausgegeben von \V* E. v. Gonxenbach, — Bericht des Histori-
schen Vereins etc. M, 2. 70, Fr. B. — .
Band 11: I, Kurze Chronik des Gotzhaus St. Gallen^ herausgegeben durch J, Hardegger. — 11, Zwei Denkmäler
des frühem Kriminaljustiz wesens in unserem Vaterlande. Aus St. Gallischen Archiven gezogen von W.
E. V. Gonzenbach. — ETI. Nachlese ßtift-aänkt-gallischer Manuskripte* Von G, Scherrer. — IV. Spazier-
gjing eines Altertüinlers im St. Gallischen Oberland etc M. 2. 70. Fr 3, — ,
Band 111: L Die Urkunden Ludwigs des Frommen für Cur. Von Tb. Sickel. — IL Beiträge zur toggen burgischen
evangelischen Kirchengeschichte. Von H. G. Sulzberger. — III. Die Pest im Kloster 8t. Gallen anno 1629,
üehersetzt von J. Hard egger, — IV. Zwei Ordnungen aus den Zeiten Aht Ulrichs M^JL (üosf^h). Aus dein
Stiftaarohiv mitgeteilt von W, E, v. Gonzenbach. — V. Auagriihungen bei Malerva. Von P. Immler. —
VL Ffinf Briefe Huldreich Zwingli's an Joachim von Watt, Ams dem Stadtarchive St. Gallen mitgeteilt
von H, Wartmann, M, 2. 70, Fr. B. — ,
Band rV; I. St» Gallen unter den ersten Karolingern, Von Th. Sickeh ^ IL St. Gallische Ratsaatzungen aus
dem XIV. and XV. Jahrhundeii;. Fortsetzung der Mitteilungen aus dem Stadthuch, Von W. E. v. Gonzen-
bach. — in. Geschichte des Kapitels St. Gallen von seiner Entstehung bis zur Lostrennung der ober-
th\jrgftuischen und rhointalischen Geistlichkeit anno 1589, Von H. G. Sulzberger. — IV. Komisch© Strassen-
Züge im Kanton St. Gallen. — Dritter Bericht etc. M. 2,70, tV. 3.— .
ind V — X (in zwei Teilen): Johannes Kesslers Sabbata. Chronik der Jahre 1523—1539. Herausgegeben von
Ernst Götzinger. M. 16.20, Fr. 18.—,
Band XI (Neue Folge Band I): I. St. GaUer Totenbuch und Verbrüderungen, Herausgegeben von Ernst Diimmler
und Hermann Wartmann. — IL Die ältesten Verzeichnisse fler Aebte von St, Gallen. Herausgegeben durch
Gerold Meyer von Knonau. — HL Aeltesle Liste der Verrufenen und Verbannten der Stadt St. Gallen, Von
W* E. V. Gonzenbach. — IV. Die Richtung zwischen der Abtei und der Stadt St. Gallen vom Jahre 1373.
Herausgegeben von W. E. v, Gonzenbach, — V, Verzeichnis der Hauser in der Stadt St. Gallen und Um-
gebung, um das Jahr 1470. Herausgegeben von W. E. w Gonzenbacii. — VL Die Pfahlbauten im Bodensee
zwischen liorschach und Staad. Von J. Anderes. M. 3. fiO, Fr. 4. — .
Band XII: L St, Gallische Geschichtsquellen. Neu herausgegeben durch G.Meyer von Knonau. L Vita et
miiacula s, Galli. Vita et miracula s, Ütinari, — 11. Historische Darstellung der Hnhcitsrechte der
schwcizerißchpn Eidgenossenschaft auf dem Bodensee. Von A. O. Aopli, HL Aeltester Hofrodel von
Jona, ca. 1400. Mitgeteilt von Helbling. M. 3, 60, Fr. 4, — .
Xni: St, Gallische Geschichtsquellen. Neu herausgegeben i i n ^t. Meyer von Knonau. H. Ratperti
Casus s. GallL Mit 0 Excursen und 2 Karten. M 7.20, Kr. s -
Band XlVr I. Vom Herkommen der Schwyzcr. Hi>ritas;iegeben von Hugo Hungorbühler. — IL Drei Beitrage
zur St. Gallischen Reformationsgeschichte: 1, Die Chroniken des Hermann Miles und Johannes Kessler,
von Elmst Götzinger. 2, Die Reformation der Stadt W'il. Von Ernst Götzinger. 3. Die erste und zweite
Reformation der ehemaligen Freiherrschaft HubenSiax- Forsteck 1529 und 1564. Von H. G. Sulzberger.
M- 3. 60, Fr. 4. ~
Band XV und XVI: St, Gallische Geschichtsqupllen. Neu herausgegeben durch G. Meyer von Knonau lU. Ekko-
barti (IVJ Casus sancti Galli. Mit 3 Exkursen und einem Plänchen. M, 10,80, Fr. 12, — ,
Band XVÜ: St. Gallische Ge8(!bicht8quellen, Neu herausgegeben durch G. Meyer von Knonau. IV. Continuatio
Casuum sancti Galli. Conradi de Fabaria Continuatio Casuum sancti Gatli. Mit 2 Exkursen und einem
Planchen. M. 7. 20, Fr, 8. —,
Band XVIII: St. Gallische Gescbichtsquellen. Neu herausgegeben durch G, Ateyer von Knonau. V. Christian
Kucbimeisters Nüwe Casus Monasterii sancti Galli. Mit 2 Exkursen und 2 Beilagen M. 9, — , Fr 10,—.
ad XIX: L Das St. Gallische Verbriiderungsbuch und das St. Gallische Buch der Gelübde. Herausgegeben von
E. Arbenz. — IL l>ie annalistischen Aufzeirbnungen des Kantons St, Galleu. Herausgegeben von Karl
Henking. — IIL Das zweite St. Galler Totenbuch. Herausgegeben von HerniannW'artmann. M.9, — , Fr. 10, — ,
Band XX: Frtdolin Sichers Chronik. Herausgegeben von Ernst Götzinger» M. 6. — , Fr, 6 — .
Band XXI (Dritte Folge Band I): Mtiller-Friedberg Lebensbild eines ^schweizerischen Staatsmannes (1755—1836),
Bearbeitet von Johannes Diernuer. Mit Müller Friedberg*» Portrait in Kupferstich und Briefen von
Johannes Müller, M. 9,—, Fr. 10,—.
Band XXII: I. Friedrich VIL, der letzte Graf von Toggen bürg. I. Von Placid Butler. — II, Die Grafen von
Werden berg-Herligenberg und von Werden berg-Sargans. Von Emil Kniger. M. 10.80, Fr. 12. - .
Verlag der Fehr*schen Buchhandlung in St. Gallen.
URKUNDENBUCH
DER
ABTEI SANCT GALLEN.
TEIL V
(1412—1442)
LIEFERUNO III
(1425—1429).
HERAUSGEGEBEN VOM HISTORISCHEN VEREIN DES KANTONS ST. GALLEN.
BEARBEITET
VON
PL BUTLER UND T. SCHIESS.
ST. GALLEN
VERLAG DER FEHR'SCHEN BUCHHANDLUNG
1906.
G. /B77
Drnok der Buohdraokerei Zollikofefr & Cie. in St.GkJlen.
Heinrich IV. U19— 1426. 401
oucb mit namen Hainrichs Schilters und Hanßen Gr&ffschniders, der reblüt zunftmaister,
als Ton gebett wegen der von Keßwilla und der von Uttwilla und öch enpfelcbens wegen ains
rätz von Costenz etc. (1) Item des ersten von der vogtyg wegen, so ist über miner frowen gftter von
Münsterlingen: Ze Keßwilla und ze Uttwilla h&t ain vogt recht, das er sol ainen waybel in
der vogtyg setzen. Und als dick man gerichtes bedarff, so sol ain waybel gebüten allen denen, so in
die vogtyg gehörend, yeclichem an iij ß /^. Welcher darinn ungehorsam war, der ist aynem vogt
verfallen iij ß ^ Wi sin gn&d. Hett er aber nit genfig, das er das gericht nit möcht besetzen mit
Togtlüten, so mag er dar setzen, wen er wil, das das gericht besetzt werd nach notdurfft. Und wenn
man ze richten hett, so setzt ain vogt sinen amman dar. Der sol da richten über frävel und über alle
ding, die in die vogtyg geboren; ußgenomen über gelegen gfit, da sond min frowen im amman zä
setzen; der sol darüber richten und ir gotzhußlüt. Doch ob dehain frävel wurde fallen in demselben
von der gelegnen gfiter wegen, der hört öch aim vogt zö etc. (2) Item war öch, ob kain gast rechts
begerti, der sol zfi ainem waybel gan, und sol im der denn richten untz by ainem schob, als dick man
des bedarff, unz das der gast uß wirt gericht mit pfand oder mit pfeningen nach gasts recht etc.
(3) Item es sol öch nieman den andren pfenden on erlöben aines waybels. (4) Item was Unzuchten
beschechend oder frävel in der vogtyg, daz gehört ainem vogt ze beßren und ze strafen, ye nachdem
und gewonlich und der frävel denn ist. (5) Item war ouch, ob es sich yemer geffigti, ob landgebrest
wurdi, das ain vogt siner vogtrecht mit kom nit gewert möcht werden, so sol man yms weren an
andrer frucht, so uff der vogtyg worden ist; ob man das nit tat, so mag ain vogt vor menklichem
da pfenden ungesnmt an höw oder an andrer frucht, untz er bezalt wirt, es syg im büß oder uff dem
feld, und sol im das nieman werren etc. (6) Item wenn sant Martiß tag kumpt, so sol ain vogt sin
stür zwürend vordren an yederman. Weiher im sy denn nit rieht, so sol er denn zfi dem dritten mal
sin amman darsenden und da pfenden an rossen und an rindern oder an hußrät oder was er da fint,
untz er bezalt wirt etc. (7) Item es sol öch aim vogt all weg sin vogtrecht werden vor menklichem etc.
(8) Item all die, so in der vogtyg sitzen oder vogtgfiter innhand, die sond ainem vogt allweg gehorsam
sin, sinen nutz ze fÜrdren und sinen schaden ze wenden, yecklicher nach sinem vermugen, nngefard etc.
TlrglriMltf luttHMKUf, Akt llJtfMiigei^ I^ — Pergament- Blatt ohne SigeL
8262.
Hanman von Oftringen und seine Gattin Margaret von Ehrenfels quittieren
Bürgermeister und Rat zu St. Gallen für 60 Gulden und entsagen allen weiteren
Ansprüchen.
1425. Januar 1(6.
Ich Hanman von Offtringen, gesessen zeGurtwil, und ich Margareth vonErenfels,
sin eliche fr5w, t&nd kunt allermengklich mit disem brief: Als wir mit den erbern und wisen dem
burgermeister und dem rät der statt zäSantgallen früntlich und g&tlich verainet und gericht sind,
also das si uns für all vordrung und ansprauch, so wir samend oder sunder untzher z& inen und allen
Iren bürgern und gemainen statt, ouch sament oder sunder, ye gehept haben von wegen min der
vorgenanten Margrethen, geben süUen sechtzig g&ter, genger und genemer r in scher guldin: da
vergehen vrir obgenante Hanman von Offtringen und Margreth von Erenfels, sin eliche frow,
offenlich mit disem brief, das uns die obgenanten burgermaister und r&t z& Santgallen die obgeschrib-
nen sechtzig guldin tugentlich geben und uns der gentzlich gewert und bezalt haben. Und darum so
laussen und sagen wir baide die obgenanten von Santgallen, all gemainlich und sunderlich, und ir
51
402
Heinrich IV, 1419— 142Ö.
gemainen statt der obgeschribnen sechtzig gnldin und aller untzber ergaogiiai 8b^«i« die Tan
miii der obgenanten Margretben darrftrreni und darumb wir zA inen zftaprüdi gilM^ haben oder
fllro gehaben möchten, gentzlieh und gar quitt, ledig und 16s för Qna und für all unser eii»en mit
urkünd diß briefä. Geben, besigelt zu end der geschrift mit unser baider u^getnücten inageb;, mn dem
nechsten fritag nach sant Agnesen tag, anno Domini M**CCCC**XX«*qmnto.
&U4tirtliif SLCillfi, Tr, III, Ir. Sl, 1 — Fapi er-Ori^inal mit Toni aufgedrückten Sigeln. — Sidit etat Kr. 3215
tTber die der Verständigung Torangebenden Verhandlungen gew&hrt einigen AofschloM folgendes Schneibeft, dla«
der Landachreiber zu Still in gen (142S. Jänaiir 10.) an BOrgermeister und Rat you St. GalleB iiK^tele:
Min willig dleuHt vor* Lieben herren: Ah der vest jonkher Banman tob Offtringen fteh nf das lastgeridii
gen St Illingen gelatt baut und ouch uff dem lantgericbt sin clag geschöpft und eroi&et bant «ad irff diwrTb ilwer
erbn und gewisBi bottschaft antwurt und damf zougt ain frjhait und ain zugbrief Ton dem laatgericlii ae Targeir,
die ouch aigelich Tor gericbt gelesen und verhört wurden, und nach dag, antwurt, red nod widened ead der brief
verhörung i^t ertailt worden, da? der obgenant junkher H a n in a n von Offtringen nn anda^ behebt hab too nns
wil>N wegen und darzü den andern tag, als daz denn lantgericbt recht ist und oucb gewonhait als das uwer urtail-
brief aigenlicb ugwiat: lieben herren, nu ban ich und ander erber lüt in die sacb gerett Ton junkher Hanmans und
oucb üwer wegen, daz ir noch büt bi tag aiuB tugint: ab ir der «ach ta baider sitt uff ainen gemain zutn rechten komea
Bind und zu den vieren, dm ir da mit^' üwem schidlQten schaf&nd, daz dem gemain der Spruch werd nnd ondi das
der gemain Sprech hinen ze der alten vaßnachL Und was ouch da gesprochen werd in dem sil, da wil der obgeoaat
junkher Hannaii(!) von Oft ringen bi beliben. Wer aber, ob ir daz nit tun wölten, bo maint junkher H an man
Ton Offtringen einen rechten nachgon''*, als im daz erkent und ertaUt worden ist. Lieben herren^ bedank öch da«
gut zu sin, 90 mougent ir mich^* üwer antwurt lauaaen wiaaen gen Schau fbuaen in der müntzmabteiiiieii bus of
den necbäteu mentag nach sant Angnesen tag, bo wil ich die gericbt bestellen mit junkher Ha n man mits ufT daz
obgenant zil. Geben am nechsteu zinstag nach aant Hilariua tag, anno etc. etc, XXV*.
Han0 Simler, lantdchriber le S(t)alingen.
») ^Bil' Qbir dtr Z«(l«. - h) ,ameh f«f>* Qb«r der Z*)l«. - t) .noicb-.
Den eraamen, wisen dem burgermaister und raut der atatt se Sant Gallen, minen Ueben herren«
StKttarcy? MMUtn, Tr, lU, % 5.
an daz
4
8263. - 1425, Januar 37. 8t Gallen. — Abt Heinrich (IV.) Ton St, Gallen bittet Bischof
Otto (IIL) von Constanz oder seine Administratoren oder den Generalvicar, die Verleiliung der
Pfarrkirche in Ganterswil, die durch den Tod des bisherigen Inhabers Johannes Keller erledii;]^
ist, an den Priester Rudolf S t igle der, Magister der freien Künste, zu bestätigen und ihn mit der
Kirche zu belehuen. — In Sanctogallo^ sabbato post diem conversionis sancti Pauli, 1425.
StiftjttrtUr StititUi, BMennkif U. M, 1 m, — Entwurf von der Hand dea äbtinchen Schreiben.
8264. — 1425. Januar 39* — Hans Heinrich Trucbsess von Diessenbofen, Ritter^
und seine Vettern, die BrQder Hans Trucbsess genannt Bitterli (Pitterli) nnd Hans Truch
seas genannt Molle, quittieren Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen für 30 ff Heller Jahreszin
aus des Gotteshauses Kelnbof zu Wil^ wovon Hans Heinrich Trucbsess die eine Hälfte^ die beiden
Brüder die andere UilAe erhalten haben. — Mentag vor unser lieben Frowen tag zö der liecbtmiQ, 1425.
Stiftasrcllif St fitllra, Ukr. IUI, f MC I. — Papier-Original. Es aigelt Hans Heinrich Truchae«8 ; das Tom aufgedrückte
Sigel ist »chlecht erhalt«»«
I
i
8265. — 1425. Februar 10* Llehtenstelg. — Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg
belehnt deo RAdi Frig, R&di Frigs selig von Eschlikon Sohn, auf dessen Bitte mit dem Gut
zu „Hiltiberg, ze Äschlikon gelegen*, femer mit dem Acker in der Grub, einem Acker an
«Zegttenbraiti*, einem Acker in der .Krinnen* und mit .Friken* Acker und .Zunikons^
Heinrich IT. 1419-1426,
403
(Zimikons?) Reute. ,wärin fünf juchart*, was früher alles auch Lehen des verstorbenen Fr ig gewesen.
— Liechtenstaig, samstag vor saut Valentis tag, 1425.
&I<kst«rBn-hiv Üaggenao, Lit F« Mr, 41 — Pergament-Original; das Sigel ist abgefallen.
I
P
Schreiben von St. Gallen an Zürich wegen Auflösung der Münzvereinigung.
14:^* Februar SI^O.
Unser früntlich, willig dienste allzit voran. Erbern, wisen, besundern lieben, gfiten fründ, als
Gwer wisshait wol ze wissent ist, wie üwer, och der von Schafhusen und unser hotten uif niitwochen
nach unser Frowen tag ze der liehtmiss nächst vergangen ze Wintterthur by enander versamnot
ira-rent von etlicher skuk wegen, die raüntz antreffende, alz das vormalz in üwer statt verlassen und
d&n hotten in geschrift angeben ward, habin wir von unsern bofcten vemomen, daz uff demselben tag
dt o Sachen aber nfgeschoben und nit usgetragen sigint, sunder da« wir ün» ufenthalten und ainer botfc-
selxaft von üwern und unsern göten fründen den Aidgnossen erwarten aöltint, die mit den von
Sc^ hafhuseu und uns etwas darumb ze red werden wöltint. Laasin wir üwer guten früntschaft wissen»
i&.^ dieselbe bottschaft by uns gewesen ist, uns gar ernstlich gebetten hat, lieh sölicher verainung und
geXtipt, so ir den von Schafhusen und (ins als von der niilntz wegen getan und versigelt band, ze
erlfissen und ledig ze sagent. Habin wir sölichen iren ernste und vernünftig bette angesehen und sigint
iimöU darinn ze willen gestanden, doch mit Vorworten: ob es üwer und der von Schafhusen verhende
und gftter wille ist und uns och darumb ledig sagent, und das sich hinfor jeklicher taile under uns
miti müßtz und werschaft halt und beheiff, wa im das eben sig, von den andern tailen enbrosten und
unengolten. Hierumb, lieben, guten fründ, bittin und manen wir üch gar ernstlich, üch in üwern raten
darumb ze underreden und daruff üwer erber, voUmähtig bottschaft gen Wintterthur ze senden, uff
mentag nächst nach dem sunnentag Invocavit ze naht an der herberg ze sind, und der ze bevelhen,
mornendes an dem zinstag zA der von Schafhusen und unsern hotten ze sitzent und die sach uff
ain end ze beschliesaen nach dem besten; und welle aölich schidgung üwer gevallen sin, das dann
dieselb üwer bottschaft den möntzbrief uff den tag bring, das jeklichem taile sin insigel wider geben
'^erd. Und sind daran nit sümig urab willen unser dienst, wond wir üwern und unsern guten fründen
von Schafhusen die nianung och also verkündet haben. Geben an zinstag vor Mathie apostoli,
anno etc. XXV''. Burgerraaister und rat ze Santgallen.
Den ersamen, füraichtigen und wisen dem burgermaister und rat der statt Zürich» unaem besundern lieben
^^*1 g-nten fründen.
h SUitoreliiT XHricfc,! tW,l. — Papier- Original mit Sigelreeten, — Vgl. oben Nr. 3202.
Die Auflösung der Vereinigung erfolgte tatBächlich am 1S6. Febmar 142«^^ wie folgende Eintragung im
, ZörcHer Stadtbuch zeigt.
r Alft unser Eidgnossen durch ir erbem bottuchaffc geworben band an unser guten fründe von Schafhn«en
öna -von Sant Gallen, das ei uns der gelCpt ak von der mfintze wegen edieRaent also band die egenanten von S a nt-
^_** 1 en iln« einen tag uff mentag nach der alten Taßnacbt gen Wintertbur verkündet und öna xe wiBsen getan«
^^ %i Qnaem Eidguossen in der aache ze willen stau wellen, und sye uns daa ze aüme'>, das wir dann unaern müntz-
'[^^ff off den jetzgenanten tag bringen; ao ööllen die von Schafhusen und sy ouch die iren darbringen; und da«
^7^ «ia enander der gelöpt erlassen und jederman sin inaigel wider neme. Also syen wir der burgerm eiste r, die rät,
® ^tmftmeister und der grosa rat, die zweibundert, von Torgeschribner Rache wegan bi enander gewesen uff dem
**^^ntag Invocavil, den man nemmet die alten vaßnacbt, haben da die antwnrt, so wir vormals unaem Eidgnossen
**^ ^Äm haben» als die in disem buch dgenlicb ist verBcbriben, verhöret und darzü der von Santgallen obgenant
404
Heinrich IV, H19— 1426*
vorkündbrieff oicb Terleeen laaeen und üna damff e inh eil enk lieh erkeBnet, das wir bi der antwurt, «o wir unscm Eid-
gnossen gehen haben, aU vor igt begriffen, wellen beliben und darafF tmeer erbern botten uff den obgenanten tag
gen Winterthur schiken nnd deDen enpfelhen, nach dem und uns die von Santgallen geBchriben hand, da»« «i
den mfintzbrieff mit inen füren. Und sje, das die van Schafhusen und von Santgallen uns der gelüpde als von
der müntze wegen erlassen und uns unaera insigel wider geben, da^ dann unser botten d oüch des gelich erlaben und
inen irü insigel wider geben. Datum ut supra, anno etc. XXY^^. Dis ist beschehen und also Tolgangen, das jeklich
atatt ir inMigel hat wider genomen, und aint darmnb botten gewesen Johans von Isnach und Rödolf öhen. ^M
SluUftrcMf llrich, Stad^baeh UI, lill\ — Abdruck; Zeiler -WerdmüUer, Die Zürcher SUdtbücher d&a XIV. und
XV. Jahrhunderts, II, 8. 211. ^
8a67, — 1426. Feliniar 34. St. Gallen. — Hans Rietmtiller, Uli Rietmüllers Ton
Stein ach ehelicher Sohn^ Bürger zu St. Gallen, gibt an Abt Heierich (IV.) im Hof zu St. Gallen
einen jährlichen Zins von 3 ff ^ St. Galkr M, auf aus seinem Haus, Hotstatt und Hofraite zu St. Gallen,
in der Stadt ara alten Kornmarkt gelegen, — .das ainhalb stosst an Frikken Blarrers hus und
anderthalben an der Bi serin hus* — , ein Gotteshauslehen^ das er an Hans Seh Ab, Bürger zu
Arbon, um 60 ff ^ verkauft hat mit der Verpflichtung, den Zins auf Martini nach Arbon zu ent<-
richten; widrigenfalls soll Hans Schob berechtigt sein^ das Haus zu pfänden; sollte dasselbe schadhaft
werden oder sonst den genannten Zins nicht tragen, so haften Hans Rietratiüer und sein Vater mit
ihrem sonstigen Besitz, nämlich 2*/a Juchart Acker zu Dn ter-Steinach» genannt der Seckel-
m ä n n i n Gut, — ,,die ainhalb stossent an den K n o b 1 o c h , and renthalb an Hansen Amman* ^,
und einem Acker genannt die Rüti, auch zu Nieder-Steinach gelegen, Eigengütern, die sie dem Hans
Schub i,an des richs offner sträss' als Überpfand gefertigt haben. Auf die Bitte Hans Rietmüllers
belehnt hierauf der Abt den Konrad SchÄb zu Händen seines Vaters Hans Schub mit dem genannten
Zinse. — Santgallen, sant Mathias tag des haiigen zwölffbotfcen, 1425.
ätiMrrJiiv SL Ulkn, ßilflterarfliiv U. 1041, L II f. ^ Entwurf von der Hand des abtischen Schreibers. Es sigeln der Abt
nnd für Uli und üang Rietmüller Konrad Hlir, Bürger tu St. Gallen. ^M
35868. — 1425. Februar 26. St Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
die Brüder Melchior und Heinrich L e m a n n von Arbon, die ehelichen Söhne Heinz Lemanns
selig, mit dem Hof zu Tübach (Tünbach), .den jetz Haini Dietzis buwt*, einem Gotteshanslehen,
das nach dem Tode des Vaters an die beiden Söhne gefallen ist. Darauf erklären die Brüder, da ihre
Muhme VereneLemännin, Ulrich Lern anns selig eheltcbe Witwe, sie zu rechten .gemaindem*
über ihre Güter angenommen habe, so wollten umgekehrt sie die Muhme »ze rechter gemaind* über
den Hof zu Tübach annehmen, und der Abt nimmt den Hof von den Brüdern auf und belehnt damit
gemeinsam sie und Ulrich Gössler, Bürger zu Lindau, zu Händen der Verene Lemännin. AU
daa geschieht mit Zustimmung des Meisters Diethelm Lemann, Chorherr des Stiftes zu G o n s t a n z,
des Vetters und nächsten Freundes der Brüder. — Santgallen, mentag nach der alten vassnaht, 1425.
SÜftttrelLiv St Cilleo, EBcleT&rehir Bd. 90, S. lU, — Entwurf von der Hand des äbtiichen Schreibers.
3269. — 1435. Februar 26. iSt. Gallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) erscheinen auf der
Pfalz zu St. Gallen KasparHör, Bürger zu St. Gallen, und seine Ehefrau Adelheid und erklären
durch ihren Fürsprech Konrad Mtis 1er, Bürger zu St. Gallen, die Frau mit Hans von Albersberg
genannt Kaiser, dei*zeit TTntervogt zu St, Gallen, als Vogt und Georg Blar er (Blarrer), Bürger zu
St Gallen, als .Wiser*; Jakob von Langenhart habe im Namen der Frau Ursula Spiserin von
Spisegg, der Ehefrau ^herrn Jacobs Ton der Altenstatt, ritters*, sie wegen etlicher Gottes-
I
406 Heinrich IV. 1419—1426.
3374. — 2425. Xärz 22. Totis. — König Sigmund befiehlt dem Hans von Bo dm an und
Lienhart von Jungingen, dem wieder zu Gnaden aufgenommenen Herzog Friedrich (IV.) Ton
Österreich die ihnen verpfändete Feste Rheinegg, das Städtchen Altstätten, das Rheintal
und den hintern Bregenzerwald zu lösen zu geben.
Kitt-, l«f- Ui StütnickiT Wiei. — Regest: Altmann, Nr. 6203; Lichnowaky, V, Nr. 2279. — Pergament-Original
Kanzleiunterfertigung: ,Ad mandatum domini regia Michael, prsepositus Boleslaviensis*.
Unter dem gleichen Datum befiehlt König Sigmund dem Ulrich von Ems und dem Grafen Friedrich (VH)
von Toggenbnrg das Gleiche mit Bezug auf nicht genannte Gebiete.
Kitt-, laf- nid Stiitsardüf Wiei. — Regeste: Altmann, Nr. 6207 und 6218. — Beides nur Notizen auf Kopien.
Am 17. Februar 1425 hatte König S i g m u n d den Herzog Friedrich (IV.) von Österreich wieder zu Gnaden
angenommen and ibij^ dabei alle eingezogenen Herrschaften wieder zurückgestellt, worunter ausdrücklich ,die feste
Binecke and das stetl darunder gelegen, Altstetten und das Reintal und das hinder teil des BregentIe^
waldes' aufgeführt waren.
Kitt-, JM' nid StiitnrdiiT Wien. — Regest: Altmann, Nr. 6158 ; Lichnowsky, Y, Nr. 2267. — 0 r i g i n a 1. — Vgl oben
Nr. 3249. Über den scheinbaren Widerspruch der obigen Weisung an die Ritter von Jungingen und Bodman mit der
ihnen gestatteten Verpfändung an den Grafen von Toggenburg s. Butler, Friedrich Vll., der letzte Graf von Toggen-
bnrg II (St. Galler Mitteü. XXV), S. 55, Anm. 6.
8275. — 1435. Mftrz 31. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu StGallen
von RödolfGiel von Liebenberg, Dienstmann des Gotteshauses, einen jährlichen Zins von 6 Vier-
teln Komgeld, genannt «nüwkern*, aus dem Dorf und den Gütern zu Andwil auf, ein Gotteshaus-
lehen, das Rfidolf Giel von seinem Vater ererbt und jetzt um 9 ff /^ St. Galler M. u. W. an Uli
Berger, Heinz Ledergerw, Kfini Kolbrunner und Rudi Senn und gemeine Nachbarn des
Dorfes Andwil verkauft hat, und belehnt damit auf Bitte des Verkäufers Uli Berger, Uli Ledergerw
und Eäni Schwizer (Switzer) «ze iren und andrer iro nagburen des dorffs ze Ainwille, die dan&
gehören und den kfiff mit inen getan hänt, gemainen banden^. — Santgallen, an dem palmabend, 1425.
SÜftatfchiTStMlei, NckenurchlT Bd. 1941, f. M7. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. — Es sigeln der
Abt und R&dolf Giel.
8876. - 1425. AprilM. WH. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil die
Ursula Müllerin zu „Münchsaffeltrangen'* auf Grund eines vorgewiesenen gesigelten Briefes
von Abt Kuno selig, wonach sie gemeinsam mit ihrer Mutter Kathrin Müllerin selig mit dem Zehnten
zu „Sant Margareten- Affeltrangen", genennt der grosse Zehnten, belehnt war, nachdem dieser
Zehnten durch Tod der Mutter ganz an sie gefallen ist, ihrer Bitte entsprechend zu ihren und ihrer
ehelichen Tochter Greta gemeinen Händen mit dem Zehnten und verleiht aus besonderer Gnade den
beiden Frauen freies Mannrecht. — Wil, sampstag in der osterwüchen, 1425.
StlftnrckiT StGallei, NclienurekiY Bd. 1941, f. 445. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
8877. — 1425. April 14. WU. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erneuert zu Wil
auf Grund eines vorgewiesenen, von Abt Euno gesigelten Briefes, wonach Hans Koch von Degers-
heim (Tegerschen) mit dem „zehendli usser baiden kelnhöfen ze San t Margareten- Äff eltrangen'
belehnt ist, einer durch Hans Hagmann von Degersheim an Stelle seines durch Krankheit verhinderten
Anis Hans Koch vorgebrachten Bitte entsprechend, dem Hans Hagmann zu seines Anis, seinen und
Hänsli Kochs, des ehelichen Sohnes von Uli Koch selig, gemeinen Händen die Lehenschaft über
den genannten Zehnten. — Sampstag in der osterwüchen, 1425.
SÜftsirclihStGallei, BickenrcUvN. 1941, f. 445^ — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
408 Heinrich IV. t4l9— 1426.
8282. - 1425. April 33. WIL — Abt Heinrich (IV;) von St. Gallen gibt dem Ulrich
Herr von Ober-Üzwil gewisse Güteri ,die bisher in unsers gotzhua schäpuss ze Obern-Utzwill
gebort haut*, nämlich „des ersten die zwen akker under dem Bettisberg gelegen^ — stossent ainhalb
an die Lör, andrenthalb an die lantsträss — ; item das gut ze Bettnow gelegen, das och bisher in
die vorgenamten schüpussen gehört hat; item ain gut ze Langenow gelegen, ^ stosst ainhalb an
den Süsak, andrenthalb an daz Nord — ; item das äkkerli ze Langenow under der Herd gelegen, —
stosst an Bilgris wis ^; item ain akker an Ödsgrund gelegen, — stosst gegin Mülitoblio abher
— ; item ain akkerli under dem Kord gelegen^, in Tauach gegen Güter, die bisher Eigentum des Ulrich
Herr gewesen sind, nämlich ^des ersten der akker zä derTrenggen; item der akker an der Adel*
bolder, ^stosst ainhalb an Hain rieb Bisschoffs gftt, andrenthalb an die schftpuss — ; item ain
akker zö den Häslern, — stosst jetwedrenfchalb uff Hansen im Hof akker, och genamt die Häaler
— ; item ain wisli gelegen hinder der Braiti, die öch Ulis Herren ist; item der akker an der Hüb
halb; item der akker an Stainach Ach halben; item das halbtail der wis genamt Morgenwift und (das)
halbtail des akkers in Engelbünt; item das halbtail des akkers zö Smi tzhöltzlij^ und das Scbmitz-
höltzli och halbs; item das ober riet halbs und den akker zu dem oberu riet ich halben; derselben
g5ter andrer halb tatl Ulrich Smukkers von Honberg ist*. Ulrich Herr soll die bisher nach
Uzwil gehörenden Qöter als Eigentum besitzen, wogegen die bisher ihm gehörenden Güter fortan in die
Schuposse zu Ober-Uzwil gehören sollen. — In unsers gotzhus statt ze Wil, sant Georyen abend, 1425»h
Stiftairchlr Sl-falleii, Blclenrcbir IM. \U% l 270. — Entwurf toh der Hand des äbtischen Schreiber«. — Es sigelt der Abt™
14325. Juni 15. 1¥IL — Ulrich Herr atellt einen Gegenbrief aus. ^ Wil, an aantVits tage des hailigen
martrers, 1425,
SUfbttrelLii St. flall«!^ I , V. V. 3, Für. 1, Ir, II. ^ P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 mit ofiTen hangendem Sigel.
3SS83. — 1425. Mal 5. St. Gallen. — Ulrich Keller von Marbach im Rheintal der
jüngere, dem sein ehelicher Vater Ulrich Keller der ältere ,die widme ze Marpach gelegen,
genamt des Kellers widme% mit allen Ziigehörden, wie er sie bis dahin vom Gotteshaus St. Gallen
als Erbzinslehen innegehabt, und dazu all sein fahrendes Gut übergeben und die ^ widme' vor Abt
Heinrich {IV,) gefertigt hat, verpflichtet sich, auf Michaeli und von da an alljährlich, so lange sein
Vater lebt, ihm als Leibding 2 Viertel Schmalz, 3 Saum Wein aus dem in die „widme" gehdrenden
Weingarten „in der wymni under der rennen" oder, falls nicht so viel Wein wächst, für jeden Saum
1 ff /^ C. M. auszurichten, ferner 18 Viertel Kernen je auf Martini und 3 9"-^ „in den viertagen ze
wichen nähten, item zu den drin hohziten» ze wichenähten, ze ostree und ze pfingsten, jeklichs hochzits
ain par schöh**. „Item wenn Öch demselben raineni vatt^^r we wirdt, daz Gott friste nach sinem gnad,
so aöllent ich oder min erben in versehen und versorgen mit pflegnust durh uns selbir oder mit ainer
jungfrowen, und sol im öch jetz geben ain bett und waz darzA gehört, ungevarlich, und sol im &ch
lassen volgen sin geschirr, daz ainem rebkneht zugehört^. Werden die Verpflichtungen nicht eingehalten,
so kann Ulrich Keller der ältere seinen Sohn oder dessen Erben an all ihrem Besitz angreifen. Mit
seinem Tode aber fallt das Leibding dahin. — Santgallen, sampstag nach des haiigen crtltzs
ze Mayen, 1425.
IStifiMrtlii 8L ßaUen, BQrlteniiTliiv Bd, IW. t 48^ — Eintragung von der Hand des äbtiäclien Schreibers. FQr Ulrich Kelle
den jüngeren dgelt auf aeine Bitte Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen unter Vorbehalt aller Rechte des GotteahaiwW
an die ,Widnae**
Heinrich IV. 1419-1426. 409
8884. — 1425. Mal 18. StOallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des Jakob Wirbs von S taufen (Stoffen) im Allgäu, der vom Gotteshaus dessen Höfe
und Güter zu Bettensweiler (Bettliswiler) ^enenthalb S e w s ^ zwischen Lindau und Neu-Ravens-
burg als Erb- und Waldlehen um einen jährlichen Zins von 4 Maltern, 2 Scheffeln Haber Wanger
Mass, 30/ ^ C. M., 12 Hühnern und 120 Eiern empfangen hat, die Brüder Hans und Ulrich Stür
„vom Swatzen^ mit zwei Dritteln dieser Höfe und Güter, nämlich mit den zwei Höfen, „die Hans
Zöisser und Uli Häber buwen haut". Jakob Wirbs hat dieselben „von anligender und redlicher siner
not wegen^ den Brüdern um 54 ff /^ C. M. verkauft, mit der Verpflichtung, davon jährlich 3 Malter
Haber Wanger Mass und 1 ff /^ CM. auf Martini, 8 Hühner im Herbst und 80 Eier auf Ostern an
das Gotteshaus zu entrichten. In Betreff der Weiherstatt, die seitens des Gotteshauses beim Verkauf an
Jakob Wirbs vorbehalten worden ist, hat er mit den Brüdern Stür vereinbart, dass sie das Gotteshaus
an der Erstellung eines Weihers nicht hindern dürfen. Wird derselbe innerhalb der nächsten zwei Jahre
nicht errichtet, so haben die Brüder an Jakob Wirbs noch 20 ff zu bezahlen, die bei späterer Erstellung
des Weihers ihnen vom Gotteshaus erstattet werden müssen. So lange aber der Weiher nicht erstellt ist,
haben die Brüder das Recht der Nutzniessung der Weiherstatt, so viel daran den beiden Höfen zukommt.
Wollen sie ihre Rechte verkaufen, so haben sie die Fertigung vor dem Abt zu vollziehen. — Sant-
gallen, sunnentag vor der uffart unsers Herren, 1425.
MflaithiT StÜiUei, NehenurchiT Bd. 1941, f. 146. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt
und für Jakob Wirbs Eglolf Renner, derzeit Bürgermeister zu Lindau. — Vgl. oben Nr. 3257 und unten 1426.
Februar 19.
Unter dem gleichen Datum (141S5* Mai 13«) stellen die Brüder Hans und Ulrich die Sturen ,vom
Swatzen* einen Revers aus, worin sie die oben genannteu Verpflichtungen dem Gotteshaus und Jakob Wirbs
gegenüber eingehen. — Sunnentag vor unsers Herren uffart tage, 1425.
StiftnrehiTSiWlei. 6. 6. Q. &, I. S. — Pergament-Original. Für die Brüder sigelt Eglolf Renner, Bürger-
meister zu Lindau; das Sigel hängt eingenäht.
8285. — 1435. Mal 17. St »allen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des Hans Kehr (Ver) von Widnau (Widenow) den Hans Steiger von Lustnau zu
seinen und seines Bruders Heini Steigers gemeinen Händen mit der Hälfte der Wiese zu Widnau
genannt die alte Rüti — ^und ainhalb stosst anÜlisVeren, sins brfiders, tail und andrenthalb an
denTachen und ze der dritten siten an Görgen Pfilis und Elsen Fisscherin wis und ze (der)
vierden siten an sin und sins br&ders gät genamt daz Mos^ — , einem Gotteshauslehen, das Hans Fehr
den beiden Brüdern um 31 ff /^ C. M. zu kaufen gegeben hat mit der Verpflichtung, aus der Wiese
jährlich in des Gotteshauses Kelnhof zu Bernang auf Gallustag 4/^ Zins zu entrichten. — Sant-
gallen, an unsers Herren uffart tag, 1425.
MffUtfdiT St Ulm, NehenurchiT Bd. 1141, f. U8. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
8286. — 1426. Mai 21. StOallen. — Vor Abt Heinrich (IV.) erscheinen im Hof zu St. Gallen
Heinrich Grimmenstein (Grymmenstain) einesteils und Hans Ammann von Rorschach der
altere und Hans Ammann der jüngere, derzeit Ammann zu Rorschach, andemteils. Heinrich Grimmen-
stein lässt durch seinen Fürsprech Klaus FAgli, Bürger zu St. Gallen, eröffnen: er habe vordem auf
der Pfalz gegen die Ammann von Rorschach geklagt, dass sie ihm den Besitz gewisser Güter streitig
machten, Lehen des Gotteshauses, die seine Muhme Kathrin Kr ä sin hinterlassen habe und deren
er vor den Ammann „geerb'^ zu sein glaube. Diese Güter sind: ein Acker genannt ^Kuchimaisters
52
410
Heinrich IV 1419-1426.
akker", 3 Juchnrt; ein Acker genannt die Sandgrub, ebenfalls 3 Jnchart; ein Acker genannt „Lajma",
3 Juchart; ein Äcker genannt Vogelloch, 2 Jnchart; ein Acker genannt Burgweg, 2 Jucbart; ein
Acker „uff Torna", 2 Jucliart; ein Acker „zu der under Schurtannen", 2 Juchart; ein Acker
„zu der obren Seh ii r taniien^, IV2 Juchart; ein Acker ^ob der Staingröb'*, */^ Juchart, und
ein Baurngarten „zu der Müli^, alles bei Rorscbach gelegen. Vom Gericht sei ihm auferlegt worden, m
den Beweis dafür zu orbringen, das^j er der nähere Erbe sei; aber infolge verschiedener Umstände sei
die Sache bis jetzt verschobeu worden. Er wünscht nun zu erfahren, was er zu tun habe, und es wird
ihm auferlegt, ,,sechs unversprochen mann, die weder tail noch gemaind, gewinn noch Verlust an den- I
selben gftterp bettint", als Zeugen für sein näheres Erbrecht beizubringen, „das sin band die sybend
wär*^. Er bietet darauf als Zeugen an „Hän ni n Pf u nd, Hansen Pfund, H änsl i n Bertsch in,
Eglin Gr äffen, Ülin Vitter(?)'^ und andre. Da er aber dieselben augenblicklich nicht haben kann,
setzt ihm dun Gericht einen neuen Rechtstag an auf die Pfalz y,ob vierzehen tagen und under drin
wuchen ... uff den nähsten ffritag nach unsers Herren fronlichnams tag, so schierst kumt" (Juni 8.).
— Santg allen, fferia secunda post ascensionis Domini, 1425,
Stitartliiv U. MUb, liucbf rurchiv Ikl. 1141, L 444. - Eintragung von der Hand de« äbUschen Schreiber».
ine
4
3287.
Bischof Otto (III.) von Constanz bestätigt alle Rechte und Freiheiten des Amtes
Tannegg und des Gotteshauses Fisehingen und gibt die Zusicherung, sie ohne
Zustimmung der Untertanen weder zu verpfänden noch zu verkaufen.
€*on!«taiiK. 14:S5* Hai ES*
Wir Otto, von gnaden Gottes bischof ze Cos tanz* tuend kunt and verjechend öffentlich mit
diesem brief: Als yiiser und unser gestift *iue Contanz vesti und bürg Tanegk, im Turgew gelegen,
und die rechten deß gottshaiia zue Fi seh in gen mit den kelnhöfen und den lüten, so darzu nnd darin
gehorent, lange zeit verpfent nnd in pfandwys verstanden aind^ und aber vor Zeiten und etwa mengen ■
jaren der erwürdige herr A 1 h r e c h t B 1 a r e r , unser nechster vorfahrer an dem bistnnVb zue Costantz,
dasselbig pfand wiederum an die gestift erlöst hat ^ an der losung im die obgenanten lüt» so in das
pfand gehörten, zue hilf gabend vierzehenhundert pfnud und das gottshaus zue Vi seh in gen sechs-
hundert pfnnd gueter haller Cos tanz er wehrung — , und wan uns und unser gestift und allen unseren
nachkomen damit früntlich und woll beschehen ist: darumb so haben wir denselben leuten und dem
gottshaus zue Vischingen mit den kelnhöfen» so darzue und darin gehören und allen ihren nachkomen
tÜr uns uud all unser nachkomen, bischof, vicari oder (pfleger), ob daß (bistiirab äsatz wurde, von fürst- ■
lich+.^r macht) die gnad getan und die sondere freiheit geben und auch mit willen und gunst der ehr-
würdigen herreu, deß dechans und diß capitils gemeinlich zue dem thum zue Costantz, also daß dieselben
lüt und gut noch ihr nachkomen nun hioantliin samet noch an ainem tal von demselben unserm gotts-
huß und bistumb nimer mehr versetzen, verliehen noch verkoft sond werden weder sust noch in kein
weng ohne ihren willen, wUssen und auch guten gunst, nnd auch dicvselben leöt all, auch ir jeglicher
besonder, uu hiuunthin ewigklich und auch iemertmehr und all ihr nachkomen belieben sond bei allen
iren alten redlichen bewerthen und auch hergebrachten gewonheiten und rechLen, und also haben wirfl
gelobt bei unsern fürstlichen treüwen für uns und all unser nachkomen, (si) also darbi lassen ze bliben
und si daruf schirmen und halten und si darvon nit tringeu in kein weg, on geverd. Und wan das
zue schulden komet, nu oder hiernach^ das min herr und fürst von Costantz abgat von tods wegen,
so sind doch dieselben lüt gar noch an einem tal nit gebunden, dehainem herren und bischof zue halden
Mi
Heinrich IV. 1419-1426. J.] }
noch zue schweren noch dehainem pfleger, dem capitel noch dem mehrtail deß capitels zue Costantz
seßhaft, ob das bistum äsatz wurd, ehe daß inen besigelt brief geben werden, si bi semblichen freiheiten,
gnaden, gewonheiten und rechten zue bliben lassen; und wan ihnen also sollich brief und insigel geben
werdend, so sond si an stett hulden und schweren ohn allen widersatz und Widerrede. Und des alles
zue warem und vestem urkund der vorgeschribenen dingen geben wir obgenanter bischof Ott von
Costantz unser bischöflich insigel für uns und unser nachkomen an diesen brief. Darnach verjehend
wir, der techan und das capitel gemainlich zue dem tum zue Costantz. daß diß alles mit unserem
willen und gunst beschechen ist. Und deß zum urkund der Wahrheit geben wir auch desselben unseres
capitels insigel an diesen brief, doch uns und unseren nachkomen und demselben unserem capitel an
unseren lüten und gutem in allen weg unschädlich. Der brief ist geben zue Costantz, am freytag
vor dem hailigen pfingsten, do man zalt nach Christi gehurt vierzehenhundert und fünfundzwantzig jähr.
StiflnnÜT St.Ulei, Elbr. CV, FUC I, Ir. L — Copie des 18. Jahrhunderts. Andere Copic (aus dem 17. Jahrh.) im Tur-
gauischen Staatsarchiv, C. XI, S. 2, Nr. 2; danach die Lücke in der ersten Hälfte ergänzt. — Vgl. Bd. IV, Nr. 2457.
8Ä88. — 1425, Juni 8. 8t.6allen. — Vor Abt Heinrich (IV.) fertigt in seinem „böngarten*'
zu St. Gallen AnnaSturzeneggerin, Ehefrau Ulis auf der Hofstatt zu Balgach, in Gegen-
wart ihres Mannes und Lehenträgers mit Hans von Andwil (Ainwille), Dienstmann des Gotteshauses,
als Fürsprech, Ulrich Särri, Unterbürgermeister zu St. Gallen, als Vogt und Konrad Müsler als
»Wiser* ihrem Vetter Heini Sturzenegger und ihrem Bruder Rudi Sturzenegger gewisse Gottes-
hauslehen, die sie von ihrem Vater und Ani selig ererbt und mit Zustimmung ihres Mannes um 143 ff /^
C. M. an ihren Vetter und Bruder verkauft hat, und der Abt belehnt damit diese beiden. Die Lehen
sind: «iro tail und reht des güts genamt inderRüti in Bernanger kilchöri gelegen, — stosst ain-
halb anStainigeht, andrenthalb an das Purstobel; item das gut genamt Purstobel, — stosst an
die Liten — ; item die undren Liten, — stosst ainhalb an Jäclis hof, andrenthalb an die Sunder-
egg — ; item iro reht an derLedi, — stosst ainhalb an den hof genamt Egg, andrenthalb an den
hof genamt zen Holtzern*. — Santgallen, an dem nähsten ffritag post corporis Christi, 1425.
ItifIwriUTStUlei, BkkenufChivBd. 1941, LMI. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der
Abt und für Uli auf der Hofstatt und seine Frau Junker Konrad von Grünenstein und Ulrich S&rri.
8289. — 1426. Jnni 9. 8t.6allen. — Abt Heinrich (IV.) nimmt im Hof zu St. Gallen
YonRAdi Wilhelm, Ammann zu St.Margareten-Höchst, als dem Vertreter der Anna Sturzen-
egger in, der Ehefrau HansPfifersin der Rüti, einen jährlichen Zins von 1 Viertel Schmalz auf,
,g&ts gelütretz smaltzes Rinegger mess ... ab und usser irem akker ze Gersschwendi, genamt
der Poler, und siner zugehördi — stosst ainhalb an den Bodem, andrenthalb an das Sund er, ze
der dritten siten an des Frien land, zä der vierden siten an das Nord — *, je auf Gallustag, mit dem
nächsten beginnend, nach Rorschach zu entrichten, und belehnt damit den Rudi Bertschi zu
Rorschach, dem Anna Sturzeneggerin den Zins mit Zustimmung ihres Mannes um 8 ff /5^ C. M. verkauft
und vor dem Gericht zu Höchst mit Wälti Hasler von Höchst als Vogt. Hans Hoch als »Wiser*
und Konrad in der Vorburg als Fürsprech gefertigt hat. — Santgallen, sampstag nach unsers
Herren lichnams tag, 1425.
SttftatfthiT StdlUei, BlehenrehiT N. 1941, f. ML ~ Entwnrf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt
und Rftdi Wilhelm. — Sollte im Namen der Frau (s. Nr. 3288) ein Versehen des Schreibers vorliegen?
412
Heinrich IV. 1419—1426.
3S90i — 1425. Juni 11. — Aus Anlass eines von den Waldstatteo geplanten Zuges gegen
Mailand bietet das Ltizerner ßatsbüch folgende Appenzell und St. Gallen betreffende Notizenrfl
,Die von Appozell bant uns hilf mit CG mannen ange-seit gen Laraparten", — ,Die von Sant-
gallee hant iSns ocb hilf angeseit, aber nit mit wie viel, gen Lamparten** — Feria 2* post corporis
Christi,
StoaUarrtiiv Loiera, Batsborli IV, f. %!*>, ■
3291. — 1435. Jtmi 14. StOallen« — Abt Heinrich (IV:) und der Convent des Gottes-
hauses St Gallen haben von Konrad von Nutenwil (Utenwille), der vom Gotteshaus den halben
Hof zu Ro pperswil (Mpresswille) und die halbe Hube zu Kirch b erg. die Heini KnüsH (Enüssli)
bebaute, auf Rückkauf um (34 ff S} C. M, innehatte, die halbe Höbe zu Kirchberg mit 32 ff ^ C. M.
abgelöst und dem Konrad Hofer, Frühmesser zu Kirchberg, als Leibding verliehen, wogegen Rädi
von Rü pperswil den halben Hof zu Rupperswil ebenfalls um 32 ff ^ C. M. gelöst hat und der Abt
ihm jetzt diesen halben Hof mit aller Zugehörde um die genannte Summe zu kaufen gibt, mit der
Verpflichtung, was bisher daraus gegangen ist, ,ez sigint die vüj j^ ,^, die an Burkarten von Kains-
wag libding gangen sint, ald anders", zu entrichten, und zwar sollen die Bß ^ nach Ramswags Tod
an das Gotteshaus fallen, — Santgallen, sant Vits abend des haiigen martrers, 1425. A
Stirtsirtbiv St. M\m, Bärherarrtilv Bd. U, S. ff^, — Entwurt von der Hand des äbtischen Schreibers. Es tigeln der Abt
und der Convent.
WahrRcheinlicb anter dem gleichen Datum (149ft5. Jan! 14») finden die folgenden Handlnngpn statt: ^
(a) Abt H einrieb (IV,) und der Convent dea Gotteshauaea 8t. Gallen haben von dem Priester Konrad Hofer,
Fnlbmegser der Kirche zu Kirch berg, 32 ff Pfg. C, M. empfangen, um diese Summe die halbe Hube zu Eirchberg,
die Küni von Nutenwil vom GotteshauB auf Wide rkiiuf innehatte, zurückgekauft und geben sie nun dem Priester
um die genannte Summe ab Leibding zu kauften. Nach seinem Tode soll sie ledig and los au das Ootteahana xurückf allen.
(b) Abt Heinrich (IV.) und der Uonvent des GottesbaufleB S t. G al len belehnen den Priester Kon r ad Hof er,
Frührncaper der Kirche zu Kirchberg* mit de» Gottenhauaes psmalsatzehenden ze Kilchberg* samt allen Rechten
und Zugehör<ien auf LebenHzeit» Von diesem Zehnten hoII er jährlich dem LeutprieHter in Kirchberg ,ain mutt smalsat',
ferner dem Burkart von Ramawag an sein Leibding aua des Gotteshauses Nutzen zu Kirchberg l ff Pfg, C. M. und
dem Gotteshaus 15 Seh. Pfg.^ nach dem Tode Ramswags aber auch das 1 S Pfg. ausrichten.
Stiftitrcliiv ht M\m, BÖfherarfliiv Bd. 1941, f. 408 und 40S^ — Eintragung von der Hand des ftbtiichen Schreibers.
14^5. Juni 16. Wil* — Rudi von Rupperswil (Rüpresawille) sichert dem Abt Heinrich j 1 V.( und
dem Gotteshaus SL Gallen da« Hecht des Rückkaufes ku für den halben Hof zu Rupperswil, den er von Küni von
Nutenwil (Utenv^ille) um 32 ff Pfg. C, M. gelöst und um die gleiche Summe zum Kauf erhalten hat unter der Be-
dingung, darauH jährlieb die biBherigen Abgaben zu entrichten, nämlich 8 Seh. Pfg. in Junker Burkart von Hams-
wags Leibding, die nach dem Tode Eamswaga dem Gotteshaus zustehen, und was sonst daraus geht. — Wil, sampstag
nach sant Vits tag. 1425.
Stlftsartllif St. fialkn, W. W. W. S, ¥m. l, Ar H. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n al. Für Rudi von Rupperswil sigelt 8 e i n ri
Bischof^ Bürger zu WÜ; das Stgel ist abgefallen.
I
8293. — 1425. Jlinl 15, St.Oalleit. — Abt Heinrich (IV.) und der Convent des Gottes-
hauses St. Gallen haben von den Priestern Konrad Müller» Leiitpriester zu Kirch berg, und
Heinrich Ltitenrieter, Leutprieater zu Rickenbach bei Wil, 104 ff ^ C. M. bar empfangen
und mit 52 ff /^ den Zehnten ^zfim Wille usser des Wagners von Aschlikon bofe*' und die »widme*
zu Bromshofen, die jährlich 3 Mutt Kernen Wiler Mass gilt, von R üdoU Wi ngarter von Lichten-
steig und seiner Frau^ mit den andern 52 ff einen jährlichen Zins von 10 Mutt Kernen St. Gallei
Heinrich IV. 1419—1428.
413
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I
aus des Gotteshauses Kelnhof zu Nieder-Glatt von Hein'/H Grob vou WalteBSwil zurück-
gekauft, Abt und Convent geben nun den beiden Priestern gemeinsam für die genannte Summe den
ehoten zu Wil, die , widme'* m Brorashofen und den Zins von 10 Mutt Kernen aus dem Kelnhof zu
[ieder-Glatt als ein rechtes Leibding zu kaufen. Stirbt der eine der beiden, .so stehen dem andern die
genannten Einkünfte mit Ausnahme von 4 Mutt Kernen aus dem Kelnhof zu Nieder-Glatt xu. — Sant-
gallün, sant Vits tÄg dea haiigen Martrers, 1425,
Stiflsarthiv SlKalki» ßfifhfraithh Bd, WU f, 40r>. — Eintragung von der Hand des abtischen Schreibers.
3293* — 1435. Jiiiil 15. St. liallcn, — Abt Heinrich (IVO und gemeiner Convent des
öotteshauses St. Gallen haben vou Arni von Brugg von Herisau 36 U -3/ 0. M. empfangen und
8ie an die Ablösung des Hofs zu Braunberg iBrumberg) von Haus Altstatter von Wil mit
lÖÜ (julden verwendet, dem Arni von Brugg aber um die 36 ff einen jährlichen Zins von 30 ß ^
verkauft, die bisher aus dem Gut zu Brugg in Herisauer Kirch höre an die Custorei des Gotteshauses
ffegangen sind, mit der Bestimmung, dass er und seine Nachkommen, in deren Hände das Gut gelangt,
tur immer von diesem Zins befreit sein sollen, — Santgallen, sant Vits tag des haiigen martrers, 1425.
StillMW hh St Caüen, Böcli^^rarthiv M. IM», 8. U\. — Eintragung von der Hand dea äbtiachen Schreibers.
8294. — 1425. Juni 17. Ärboii. — Der Priester Ulrich Zeph, Frühmesser zu Arbo n, bittet
Bürgermeister und Kat zu St, Gallen, denen bekannt ist, wie er seinen Vater zu sich genommen
und ihm gern alles Gebührende erwiesen hatte, sie möchten, da der Vater weder bei seinem Bruder
Heinrich noch bei ihm bleiben w411 und er , gross sorg und arbait* gehabt, ,daz er im selber nit
kuniber antJitti*, seinem Bruder Heinrich beholfen sein, «daz er in mug behalten, wie daz kum, daz
*^r versorget syge by im mit inlegen und mit andren Sachen, daz ander lüt unbekümbert belibend*. Um
seinem Bruder die Erhaltung des Vaters zu erleichtern, erklärt Ulrich Zeph, auf sein väterliches Erbe
2t^ G linsten des Bruders verzichten zu wollen, ausgenommen eine Schuld von 30 If -5^, die sein Vater
^f ihn eingenommen hat. Will jedoch der Vater ^daz nit uflhemen by mir nfich by mineni bruder
«ainrich, daz nit anders ist denn nin wunderlichi**, so leistet Ulrich Zeph nicht Verzicht aufsein Erbe
^ü fjrunsten fremder Leute; sondern, ,wer in darüber zö im nämi, dem weite ich ungünstig sin, und
®51t im nit lieb darzü geschechen*. - — Arbon, Dominica ante festum lohanuis Baptiste, 1425.
ÄU4Urrhh Kt,ea!N, Ikhrn ^fsir^ MrlioBderta. — Papier-Original mit Sigelspar.
In der gleichen Angelegenheit schreibt wenige Wochen spilter (143$ri. Jnli 8. i'oüfitaiiK) ein dritter Bruder»
• Häp xis Zepf, der frömbd*, an BiirgermeiBter und Hat zn St. Gallen. Er hat vernommen, dastt sein Vater, dem es
^^ seinem Bmder Ulrich in Arbon, obwohl ihm da das Beste getan iviirdct nicht gefallen wollteT sieh wieder nach
St Gallen begeben hat. aber auch da nicht bleiben will und „stättes Qwer wißheit mit überloffen bekilmb^i^ Dcahalb
bittcf t. er, sich an die Rede des Vaterü nicht zu kehren, nonflern seinem Bruder bei dessen Versorgung behiMicb xu sein,
'^*' ^ib ich minen willen zu; wenn wa ist er bjllicher denn in dem «in und bi den einen* üud ein» bitten ich üch
ienia.1 flisaeklich: oh er üch keine me ze klag kam, daa ir in denn mit herten worten ihertopplalent. das er sin gemach
net V>y dem «inen, ald ir woltent in übel oarichten ^ — Constantise, Dominica post Üdalrici, 1425.
SUdtafftiiv %t Gullf n, Wmmii dwi 15 Mrlimdcrts. - P a p i e r - 0 r i g i n a 1 mit Sigelapur.
3395. — 1435. Juni 33. CmiKtanz. — Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg, Herr zu
"i" a^tigau und Davos, und sein Schwerst er so hu Graf Walraff von Tierstein (Dierstain), die gemein-
SÄtti den Brüdern Ulrich und Konrad Paier (Paigrer) 6000 Gulden rhein. schulden, verpfänden ihnen
dat ii r das Schloss R h e i n e g g , Burg und Stadt, und das Schloss A U s t ä 1 1 e n mit dem R h e i n t a l
"^d allem, was zu diesen Schlössern und dem Uheintal an Leuten, Gütern und Rechten irgendwelcher
4U
Heiarich IV. 1419-1426.
Art gehört, wie ihnen selbst alles dies vom römischen Reich versetzt ist, nach Laut der Pfandbriefe,"
die sie zu Händen der Brüder Paier bei Hermann von Hohen-Landenherg hinterlegt haben, mit
deren Einverständnis aber auch anderwärts hinterlegen können. Dabei wird bestimmt, dass die Paier
die Schlösser Rheinegg und ÄliBtätten, Burgen und Städte, und das Kheintal forUn in Pfandes Weise
^äne alles abniessen und absleg derselben vorgenanten sechstusend gülden hoiiptgütz' geniessen, aber
davon nicht mehr als 400 ff ^ C. M. jährlich für Zins, Burghut efec, einnehmen sollen, ausgenommen
,den höwachs, der gen Rinegg gehört, und das var daselbs und alle die hünr, gena und aiger, visch und
vischen tzen, die gen Rinegg gehüreod* ; diese Einkünfte sollen ihnen bis zur Losung des Pfandes eben-
falls zustehen* Die Lösung kann jedes Jahr auf Johannes des Täufers Tag oder in den vorangehenden
vierzehn Tagen nach vorausgegangener Anzeige zwischen dem Sonntag Invocavit und Ostern durch Be-
zahlung der 6000 S* zu Constanz ,an der statt geswornen goldwag* oder an einem von den Paier
bezeichneten Ort ,da dannan . . . vier mil wegs' vollzogen werden. Wird die Lösung durch die Paier
verzögert, so genügt Hinterlegung der Summe bei der Münz von Constanz und Anzeige an die Pfand-
inbaber; wird aber die schon angekündigte Lösuug nicht vollzogen und kommen die Paier dadurch zu
Schaden, so haben die Schuldner ihnen den Schaden zu ersetzen. So lange die Verpfandung besteht,
sollen die beiden Grafen in Rheinegg einen Ammann haben, der Wein, Korn und alle anderen Abgaben
einnehmen und schwören soll, den Paiern jährlich zuerst die 400 !* aus dieseu Abgaben zu entrichteiiM
stirbt der Ammann, so können die Grafen einen andern einsetzen. Die beiden Schlösser sollen der Grafe*^^
offene Schlösser sein und heissen ,zö allen ünsren nöten". Für allen Abgang an den 400 ff und fiir
alle Ansprachen an die Pfandschaft und daraus entstehenden Schaden übernehmen die Grafen Währ-
schaft. — Costentz, fritag vor aant Johanns tag ze sünn wenden, 1425.
ArglBtecfeM Staatiarcfcii, AlteijgeiiSra. Archiv» An 18, — Abdruck: Tschtidi, Chron. II, S. 160; ZeDweger, Urkunden I
Nr, 249, S, 368. — Pergame nt-0 rigi nal mit offen bangenden Sigeln. - Vgl. Nr. 3249 und 3274.
3206*
Ulrich Gnäpser wendet sich in einem Streit mit Jörg Wildrich an Bürgermeisle?
und Rat von St Gallen.
MmtwAn. 14^5. Juli 4. f
Den wissen, ftirsichtigain(!) burgennaister und rat ze Santgallen anbüt ich Ülrichi Gnäpser
minn willigen dienst und bit iich mit ernst von dess todschlags wegen, den ich lader begangen bain
ain Hansen W i I d r i e h , das ir so wol wellin d tun und mit J ö r i g e n Wildrich und mit andren,
die sich der sach ainnement, reden nnd bitten wellind, ob die sach ze ainer rich(t)ung komen mücht, so
wolt ich tun, was sich erber lüt bekautind und ich entügen möcht. Mag aber das nlJt gesin, des i
ntit getruw, si nemend das von mir uff: (so) wissend och, das mich fiir ist kumen, wie er mich geecht halT
Das dunkt mich unbillich sin; bit ich üwer wissat mit ernst, das ir mit Jür igen als fil redend und
schaffind, das er mich uss acht tass, wen er hat mich wider recht ze acht geton, das ich wol truw
usszebringen; won üch ist wol ze wissau, das er sin trüw gab ain aines aides stat in otien gericht, wum
m urtal und recht geb, dabi ze beliben und das nüt filrbas ze suchen, won ich not ze land bin gewessen
nnd umb das landgricht gar nütz han gewist und mir kain laidbriefl' nie wordan ist, das ich mich künd
han versprochen. Da getruw ich Gott nnd dem rechten, das man kainn usslentzsain main mit re<
mug ze acht bringen. Da inn ist mir ongötlich beschehen; won het ich es gewist, ich weit mich wo!
hain veranthwurt, das ich nüd ze acht kumnien wer. Och ist mich fürkunimen, wie ir im das landgrid
erlopt habind, des ich üch nüt getruw; won ir möchtind im das ntit mit dem rechten erloben, w*
Ind {
il
Heinrich IV. 1419-1426.
415
I
ich hain nOt anders geton, denn das üwer Satzung wist nnd sait, die ir und ich z^ den bälgen geschworn
babind. das ze hailtiiid; won üch wol ze wissen ist, das er semli^hain fräffel begieng, das* ich es mit
eren nüt über mocht werden. Wer es recht gewessen, das er frnmrii gricbt sölt hain gesucht, wess hefct
man denn bedurft, das er sin trüw gab, was im gricht und «rtail geh, dabi ze beliben? Och ist min
herr gefrigk von önserm herreu dem kCing, das niemen kainn sinn diener nach man uff kain ander gricht
Iriben soL Hat Jemen ütz zu ainem ze sprechen, der sol ain recht iiemen in mins heren gericht. Wer
aWrfert, der ist ünserm herren dem küng und minem herren ain sum gokls verfallen. Wer ich ze land
gewessen^ ich weit mich wol hain verantwnrt, das ich nüd ze acht wer kuramen. W^eltend ir in nüt
da£& halten, das er von frtimden gerichtain liess, so möcht ich nüt gelassen, ich weit mines herren
fhii und hilf ilanimb atnrAffen, und truw üch wol, ir nemend üch Jörigen und all, die zu der sach
manuandi!) gehaft sin, nüi fürra ainnemend. Geben ze Matzis, an saut Ulrichs tag, anno Doniini
MCCCCXXV jar. Üwer verschriben anthwurt lond mich wissain.
Von mir Ulrich Gnäpser.
Den fursichtifiru-n. wissan dem bargennaiBter und rat der atat ze Sani Gallen.
St4<llirfhii SLGalN» Ummn den 15. Jalirhan(tfrt&. — Papier-Original mit SigreL — Vgl Nr, 3053 und unten Nr. 8SS0.
B!ä97« — 1435* Juli 5. St. Jobann. — Abt Ulrich (IL) und der Convent des Gotteshauses
St. Johann im Tortal verleiben dem Johans von Wengi des Gotteshauses Gut zu Wengi, genannt
•des Brands gütlt*, mit aller Zugehörde um einen jährlichen Zins von 3 Mutt Kernen Wiler Mass,
je auf Mariini nach Wil zu entrichten, als Erb leben. Wenn in einem Jahr in der Gegend , offner und
kuntlicher landgebrest " entsteht, so sollen Abt und Convent den Zins nach Notdurft verringern, Sie
»fsrpflichten sich auch, den Johans von Wengi, so lange er den Zins in gebührender Weise entrichtet,
nicht von dem Gute zu drängen. Stirbt er, so soll der älteste unter seinen Erben das Gut vom Abt
— empfangen. — In dem obgenanten unser m gotzhus, donstag nach sant Ulrichs tag des hailigen bi-
■ schouffs, 1425.
H SliflJttrrliv St. ^iLUfi, L L I. S, Fuc. h Sr. L — Pergament- Original nut offen hangenden Sigela,
^^ 3298,
Hans Mötteli, Vogt zu Arbon, beschwört ein Burgrecht mit der Stadt SL Gallen
auf die nächsten fünf Jahre.
14^5. Juli 6.
Ich Hans Möttelly, vogt ze Arbon, bekenn und tftn kunt . . .: Als mich die ersamen, ffir-
sihtigen und v^risen der burgermaister und die rät der statt zeSantgallen in iren schirm genomen
lind ze burger enpfangen band mit der vesti und statt Arbon und was darzö gehört, das min pfand
tst von dem bystum ze Costentz, die nächsten fönf jar, die schierost nach enatider koment nach datum
dia briefSf und dannenhin untz an ain absagen, das ich mit g&ter vorbetrabtunge, gesundes libes und
*olbedahtes niiUes den obgenamteii dem borgermaister und den raten gesworn ainen ayde mit uff-
K^habner band liplich ze Gott und den hailigen^ inen mit der pfleg gewärHg und gehorsam ze sind,
iro statt nutz ze fürdrent und iren schaden ze wendent, uiigevarlich, und das burgerreht getruwiich ze
taltent mit den staken und artiklen, die hienach an disem brief verschriben stand und mit worten
beschaiden sint, daruff sy mich och getruwiich schützen, schirmen und gen menglicheni hanthaben sont
ice dem rehten. (1) Des ersten, das das schloss Arbon, vesti und statt, iro ofi'en hos sin sol ze allen
iren nöten, und das ich inen mit der pfleg hilflich sin sol uff minen kosten nach miner vermugent,
P
I
■HSSh
4 Iß Heinrich IV. U19— U'26.
wenn ich des von inen ermant wird. Dessglich, wenn ich sy ermanen umb hilff von der pfleg wegen,
so sont sy mir och uff iren kosten hilflich sin nach ir selbs erkantnusse und nach iren eren. (2) Ich sol
mich och mit der pfleg gen nieman kriegs understan an iren rat, wissen und willen. Doch han ich mir
selber hierinn vorbehalten: beschäch, das minem vatter, minen brädern oder mir selber dehainerlay stoss
ald krieg enhalb des Bodensews von unser selbs Sachen wegen anstiessint, das ich inen und mir
selber usser dem schloss wol hilflich sin mag, das sy mich darinn niht wisen noch mir hilflich sin sont.
Desselben glich, ob sy enhalb dem Sewe iht ze schaffent hettint oder gewunnent, so mugent sy sich
selber usser dem schloss och behelffen uff iren kosten, wie inen das notdürftig ist. (3) Beschäch och,
das die vorgenamten von Santgallen krieg angieng von iro selbz Sachen wegen und sich das so verre
inzug, das das schloss Arbon, die statt, ze besorgent war, das sont sy uff iren kosten versorgen; und
ob sy volk darin legent wurdint, wenn sich dann die krieg verloffent, so sont sy mir das schloss in
eren wider antwürten; es sige dann, das von den vigenden iht versert und gewAst werd, darumb sont
sy mir niht pflihtig sin ze bekerent, dann das ich das von inen ufnemen sol, alz es dann gelassen ist.
ungevarlich. (4) Ich sol och von der pfleg wegen glicher reht nieman vor sin. (5) Dann von der züge
wegen, so unser Frowen gotzhus zeCostentz und das gotzhus ze Santgallen gen enander hand,
die sont beliben und bestan, alz von alter herkomen ist, ungevarlich. Und das sy mir der minen kainen,
die in die pfleg gehörent, ze burger ufnemen noch enpfahen sont, dann mit minem willen, er volgi denn
dem zug nach, alz vor stat. (6) Was ich och mit den minen ze schaffen han oder gewinn, darinn sont
sy mich nit wisen, dann so verre, das ich mich glicher reht von inen lass benAgen an den statten, da
das glich und muglich sig. (7) Ist och, das ich bottschaft bedarff und sy darumb bitt, die sont sy mir
lihen uff minen kosten. (8) Alt stöss band sy mir hindan gesetzt, das sy mir darinn nit hilfflich sin
sont, dann alz vil sy gern tünd. (9) Und von dis vorgeschriben burgerrehtz wegen sol ich inen aller-
järlich je uff sant Martis tag ze rehter stür geben zehen pfunt pfenning Gostentzer müns. (10) Be-
schäch och, das das pfand von mir erlöset wurd, e das sich die vorgenamten ffinf jar verluffint und
US wärint, so sol ich des burgerrehtz ledig sin, ob ich wil, mit anzal der stür, was sich an dem jar
mit rechnung gebürt, ungevarlich. Und des allez ze offemm, warem urkünd und gantzer sicherhait so
gib ich disen brief hierüber, versigelt mit minem aignen anhangenden insigel, der geben ward des näch-
sten fritages nach sant Ulrichs tag, in dem jare, do man zalt von Cristus geburt vierzehenhundert jar,
darnach in dem ftinfundzwainzigosten jar.
Sta4tircUT StWiei, Tr.«, Ir. 5S. — Pergament-Original mit Sigel in Holzkapseln. - Vgl. R. Dunvr, Die
Familie von Rappenstein, genannt Mötteli, Geschichtsfreund 48, S. 93.
Am JM« Juni UftS hatte in dieser Bargrechtsangelegenheit der Vater Hans Möttelis folgenden Brief an Bär^*
meister und Rat der Stadt St. Gallen geschrieben:
Min wülig dienst voran. Lieben herren, alz da min sun Hans jetzo zeletst by iw gewesen ist und mit iw &b>
geredt haut von ains burgerrechtz wegen mit dem schloss Arbon und der statt daselben und sich da ettlicher artikd
mit iw underredt haut, lieben herren, daz haut nu min sun an mich bracht. Also han ich darumb rat gehebt miser
guten fründ, und gevalt mir wol in der mass, alz die artikel usswysend. und also han ich minem sun Hansen Mötielii
geben minen vollen gewalt, daz burgrecht by iw also nach der artikel sag mit dem schloss ze Arbon and der it»t
an sich ze nemen. Also, lieben herren, bitt ich iw früntlich, daz ir iw min sun und daz schloss Arbon mit der stiit
und aller zugehörd laussend getriwlich*> empholhen sin, und danken iwer ersamy mit ernst vlißig, daz ir min sod »
früntlich gehandelt band. Künd ich daz immer umb iw verdienen, darinn wölt ich allzit willig sin. Datum ipa ^^
sancti lohannis Baptiste. anno Domini M"CCCCXXV«».
Von mir Rüdolff Mötellin, dem alten.
Den ersamen, fromen und wisen dem burger uiaister und dem raut ze Santgallen. minen lieben herren-
ft) .fcirwUeh** out l*Piinkt über d«io w.
Stl4tarekif 8ttellei,Tr.27,lr. &&. — Papier-Original mit Sigel.
418
Reinlich fV. 1419—142«.
Margret, lösen könne» nachdem er nametis des Abtes der Frau, den beiden Söhnen und dem We ro-
her Ehing er, Bürger zu Gonstanz, als Vogt der Tochter den Rückkauf angekündigt habe. Das Gericht
entscheidet, für den Köckkauf genüge Hinterlegung der Kaufsomme beim Münzmeisfcer der Stadt Con-
stanz, derzeit Johans Boltzhuser, Bürger zu Consianz, sowie Anzeige dieser Hinterlegung an die
Erben und eidliche Aussage des Münzmeisters, der zugleich Gerichtsschreiber ist, dass die Hinterlegung
erfolgt sei. Auf Verlangen des äbtischen Schreibers beschliesst das Gericht, ihm darüber eine Urkunde
auszustellen, worauf der städtische Müuzmeister und Qerichtsschreiber auf seiner^ Eid erklärt, dass durch
den Schreiber Abt Heinrichs (IV,) in dessen Namen 50 ti bei ihm zu Händen der genannten Erben
hinterlegt worden seien. — An unser lieben Frowen abent zu mittem Ougsten, 1425. m
StifLsttreMv St. CaÜfn, Mttbr. iül, FuÄe, 4. - Papier-Original mit a tergo aufgedrücktem Sigel den Obrich Ebinger
unter PapierhüHe.
330:?, — 1425, AnsiLst 2L Ittinsron* — Wilhelm» Propst des Gotteshauses zu Ittingen^l
St. Augustins Ordens, gibt Abt Ulriolj (IL) vom Gotteshause St. Johann im Turtal die leibeigene^
Frau Margaret Qräraingerin, die Ehefrau B e r t s c h i G r ä m i n g e r s , und deren Nachkomuieu in
Tausch gegen den ehrbaren Knecht Künz in Widen, den ehelichen Vater der Genannten, — In dem
obgenanten niinem gotzhus zelttingen, zinstag vor sant Bartholomeus tag des zwöltf hotten, 1425.
Stirt>iarchb St. M\m, ((. (. 1. f . &L — Fe r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel hüngt eingenätit.
3303. 1425. August 33- WIL — Graf Friedrich (VIL) von Toggen bürg belehnt Elisa-
beth von Sulzberg, die Gemahlin des Hermann von Adlrkon, welche von ihm mit der VogteP
zu Ober-Üzwil, dif jubrlich 4 tt ^ C* M. gilt, und mit der Vogtei zu Gestenau (Gestnow), die
jährlich 5 ^ ^J^ CM. gilt, belehnt war und deren Lehenbrief zu Bischofzell verbrannt ist, auf ihre
Bitte gemeinsam mit ihrem Gemahl mit den genannten Vogteien. Der Graf verleiht der Frau gleich-
zeitig freies Mannrecht;, knüpft aber an die Belehnung die ausdrückliche Bedingung, ^das uns der vor-
genamt Herman von Adlikon getrüw und gehorsam sin sol, als ain lehenman ainem lehenherren von
sinen leben von rechtes wegen gebunden ain und tön sol, an geverde** — Wil in der statt, mittwochen
vor sant Bartholomeus tag des hailigen zwelf hotten, 1425.
Süfbarrhiv St. UaUen, L 1. 1. 1, Fase, l. Kr. 2<K — Pergameat- Original*, daj Sigel hängt eingenäht
3304* — 1425, September 20. -- Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg eraucht Bi^
schof Otto (HL) von Constanz oder dessen Vicar um Bestätigung der Stiftung einer ewigen Pfruud
und Tagmesse auf dem Altar des hL Kreuzes und des hl. Antonius in der Kapelle zu Lichtensteig,
welche Stiftung vor Zeiten von seinem Vetter, dem Grafen Donat von Toggen bürg selig, und denen
von Lichtensteig zu Ehren Gottes, der Jungfrau Maria, des Fronkreuzes und des hl. Antonius gemacht
worden ist und zu der auf die Bitte des Meisters Hans Schubinger, Kirchherren der Leutkirche zu
Wattwil, sowie des Schultheissen» Rates und gemeiner Bürger der Stadt Lichtensteig nun Graf Friedrich
seine Zustimmung gegeben hat, mit folgenden Bestimmungen: (1) Das Kecht, die Pfrund zu verleihen,
steht dem Grafen und seinen Erben zn; erfolgt aber aus irgend einem Grunde die Verleihung ntchiH
innerhalb Monatsfrist, so dürfen die Bürger von Lichtensteig das Recht ausüben und den Priester denffl
Bischof zu Constanz zur Bestätigung präsentieren, (2) Jeder Priester, der die Pfrund empfangen will»
soll schwören, nachfolgende Pfriindordnung zu halten: (a) Jeder Frühmesser soU dem Leutprie^ter zu
Lichtenateig behilflich sein jnit bichthörren, mit töffen und daz sacriment, den fronlichnam Christi
und daz hailig öl den siechen und den gesunden ze geben", falls der Leutpriester abwesend ist* (b) Er
Hwnricli IV. H19— 142Ö.
419
asoH auch dem Leutpriester helfen , singen und lesen und ze chor gan*' und mit ihm nach Wattwil
gehen and daselbst ihm beim Gottesdienst assistieren, (c) Was auf dem genannten Altar »gefrümt* und
geopfert wird, soll zur Hälfte dem Fröhniesser und zur andern Hälfte dem Leutpriester zukommen.
(d) Wenn der Leutpriester verhindert ist, seine Fronmesse zu halten, soll er den Frühmesser davon
unterrichten, bevor dieser zur Frühmesse geläutet hat, und dieser soll dann für ihn die Fronmesse halten*
(e) Der Frühmesaer soll alle Wochen fünf Messen auf dem genannten Altar lesen. (3) Die Qüt^r und
jährlichen Zinse der Frühmesspfrund sind die folgenden: 4 Mutt und l\/a Viertel Kernen, 2 Mutt Haber,
2/3 ^ C. M. von einem Hof zu Lomniis (Lomesl, genannt des RAdlingers Hof; der halbe Zehnten
zu «Hebenholtz' ; 3 Viertel Kernen von einem Gut zu Matzingen, genannt „der frügen mess göt
von Liechtenstaig* ; 2 Malter Korn aus dem Zehnten zu Hausen bei Kirchberg; 1 Mutt Kernen
zu Nieder- Batzenbeid aus einem Gut, genannt „dez Burgers gut"; 1 Mutt Kernen von einer
Wiese, genannt ,dez Homers wis", bei Nieder-Batzenheid; 2 Mutt Kernen und 2//SfC. M. von all
den Gütern, ,so die Seh netz er von Heunow ze Hennow haind*; ein Gut hinter Mosnang, genannt
»daz Owli*^ mit aller Zugehörde; 5^/a Mutt Kernen und 10/ ^ C. M. aus dem Kelnhof zu Büts-
wil; 1 Mutt Kernen von einer Wiese bei Lichtensteig, genannt des Hübers Äcker, — »stosset ainhalb
an die strass, die in den wiger gat, und ßtulreodhalb an atn wisen, ist der küchen ze Wattwille, die
man nempt die Egg* — ; 1 Mutt Kernen von einem Haus samt Hofstatt zu Lichtensteig in der Stadt
.zwisühend RÄdis Ritters hus und dez A icher neu hus, daz Hainis ab Egg was*; l Mutt Kernen
von einer Wiese bei Lichtensteig, - »stosset ainhalb an die egerden, da daz crütz uff stat, und andrend-
halb an den bach, der an Wissen akker hin rünt*; 2 Viertel Kernen von einer Wiese, genannt
, Hansen Waibels hof, — stosset ainhalb an die landstrass, die gen Wil gat, und andrendhalb uff
dieTur*; 7/^ oder 1 Mutt Kernen, , weders st gerner wend geben *^ von einer Wiese bei Lichten-
steig, genannt ,Türrenburg**^; hß ^ von einer Wiese bei Wattwil, genannt ^des Ritters ow,
— stosset ainhalb an dieTur und andrendhalb an die lantstrass*" ; 2 Viertel Kernen von einem Haus
samt Hofstatt zu Lichtensteig in der Stadt, — , stosset aiubulb an daz ober Tor* — ; 2ß ,^ C, M. von
einem Haus samt Hufstatt zu Lichtensteig in der Stadt, ^ist Hansen Huwendoblers"; 1/ ^ von
einem Haus samt Hofstatt, ^ist Bürgis Wagners, — stosset an die schöl* — ; 2 Viertel Kernen von
allen Gütern, welche die Kapelle zu Lichtensteig besitzt; 16 ^ von der , Burgerwaid* zu Lichten-
steig; 4ß ^ von einem Baumgarteu bei Lichteusteig, »ist Wältis Horwers — und stosset ainhalb an
daz Blßweltobel* — ; 5/ ^ von einem Baumgarten, — , stosset ainhalb an mines herren von Toggen-
burg bongart^n und andrendhalb an Wilhelm Kochs wisen * — ; ein Zehnten zu , B fi w i 1 1 e bi S a n t
Gallencappel* mit aller Zugehürde; 3ß -3^ von allen liegenden Gütern, ,so der Präker von
Lande tschwil ze Landetachwil hat*; der Zehnten «in dem Humelwald uff des Blatters hof*
zu einem Viertel; ein Garten bei der Stadt Lichtensteig; 1/ ^^ C. M* ,ab und usser dem vordrosten
lederhus, daz All inen Engels waz, — stosset an die landstrass, die gen Wil abbin gat* — ; ferner als
Schenkung der , Brun n mänin " von Lichtensteig 1/ -9?, aus einem Zins von 10// ^ aus den Gütern,
die Uli und Küni da Var in dem Hummelwald innehaben. — Sant Matheus abend des hailgen zwölf-
botten und ewegaliaten, 1425.
«) Di«i«j ?ttH*u i*i durcb^Mtrlcbtt) Mftd von «plltrr*r Quid dfcrUbar r<Mchri«b«ii ; ^tit &bc«]Ö4t J^koti Orobtn Im 15&I J«r knii^'-. Unt*fki*lb dar Z«ll« ■«"«bar, el>*nfi.Ui
TM ip&torar H«n4. dtr Fortan ntvtTtUnta «int«tfM>Y»
üflaiirfhiv St. {lallen, L i €. L — Pergament-OriginaL Es sigeln der Graf, Magister Johana Schürpfer, der-
zeit Decan und Domherr ,der meren ge»tift ze Costentz*^ fiir Hans Schubinger, und Rudolf Wingarter, derzeit
Scliultheias %u Lichtensteig, für die von Lichtensteig. Alle drei Sigel bangen eingenPiht.
Durch ein viertes, an erst-er Stelle hefestigtea Sigel des Vicars Bischof Ottoa (IlL) von Constan» ist die Confirmation
obiger Stiftung als Transfii angehängt. , Datum Conatantie, anno 1425, iiij. kalendaa Oi^tobres, indictione tercia''.
' Kanzleiunterfertigong rechts unten auf dem Bug des Transfixes: ^^Fridricus*; Dorsualnotiz: ^Nithart*-
420
Heinrich TY. 1419-U26.
8303. — I425, September 3«. Wil, — Abt Heinrich (IV.) und der Convent des Gottes-
bauges St. Qallen geben Biscbof 0 tto (III.) ?on Consta nz Kenntnis davon, dass einige Bürger der
Stadt Wil und Angehörige der dortigen Pfarrkirche schon seit etwa einem Jahre für Abhaltung eines
täglichen Abendgottesdienstes zu Ehren der Jungfrau Maria Sorge getragen und dass hierauf der Abt
durch den ,incuratus et vicarius perpetuos** der Kirche St Nikolai in Wil und den Schultheissen und
die Bürger der Stadt um regelrechte Einsetzung dieses Gottesdienstes ersucht worden sei. Dieser Bitte
entsprechend habe er angeordnet, dass von jetzt an Uiglich nach Sonnenuntergang zu einer der Jahres-
zeit angemessenen Stunde der Sacristan der St. Nikolaikirche in Wil mit der dafür bestimmten Glocke]
ein deutliches Zeichen geben und sonst in angemessener Weise Hilfe leisten* der ^incuratus* oder Leut
priester der Kirche aber mit seinem Helfer oder wenigstens der eine von beiden und der Schulmeister]
der Stadt mit seinen Schülern während des Lüutens zur Kirche kommen und unmittelbar nach dessen
Beendigung zur Ehre Gottes und der Jungfrau Maria eine je nach der Zeit passende Antiphonie auf
diese anstimmen sollen. Wenn dann inzwischen die Gläubigen sich eingefunden hätten, solle sofort
die Antiphonie Salve regina mit dem Verse Ave Maria gratia plena xind einer der Zeit angemessenen
Collecte auf die Jungfrau angeschlossen, darauf während des englischen Grusses geläutet und der Gruss
von allen Anwesenden knieend gebetet und endlich filr die ganze Dauer des Gottesdienstes von den
Pflegern des Baues und des Lichtes der Kirche stets eine Wachskerze auf den grösseren Altar gelieferte
und für ihre Aufstellung Sorge getragen werden. Für diese Verriebtungen solle der jeweih'ge Leut-"
priester oder „incuratus" der Kirche in Wil von jetzt an ein gemauertes oder steinernes Haus samt Platz
in Wil — stosst einerseits an das Haus des Johannes Haiterwald, anderseits an das des J o h an neafl
Tübili — innehaben, das der frühere Schulmeister in Wil, Wernher Zehender, mit all seinen Zu-
gehörden an die Leutpriesterei der Kirche in Wil, die bisher kein eigenes Haus besass, geschenkt hat
unter Vorbehalt gewisser Zinsen, die für Begehung seiner eigenen, sowie seiner verstorbenen Ehefrau
Elsbeth und seiner Eltern Jahrzeit jährlich aus dem Haus und Platz zu entrichten sind* Sodann sollen
die jeweiligen Pfleger des Baues und Lichtes der Kirche zu Wil von allen Einkünften des Baues und
Lichtes jährlich dem Schulmeister 2 U und dem Sacristan 1 u Heller auszahlen, für deren jährliche
Ausrichtung wie für Aufstellung der brennenden W^achskerze auf dem grösseren Altare die Bürger von
Wil den Pflegern des Baues und Lichtes 100 S Heller geschenkt haben, »prout hsec et alia in literitj
vulgaribus deauper confectis*, denen Abt und üonvent ebenfalls ihre Billigung erteilt haben, Sie biti
zum Schluss den Bischof ^ die Einsetzung dieses Gottesdienstes zu bestätigen und durch Verleihung von
Indulgenzen „clericos et alios literatos ad praemissa ex pra?senti uostra ordinatione et institutione non
obligatos ad cooperandum in bis et conciuendum et alios fideles ad devote interessendnm* zu veranlassen.
— In aaepedicto oppido WML anno Domini millesimo quadringentesimo vicesirao quinto, die vicesima
seita Septembris, indictione tertia.
Stifts&rfhiv St.tiallfn, Blifhi^rarrhiv N. 734, 8. 1130 IT. — Copie aus dem 17. Jahrhundert.
Unter dem gleichen Datum (I4S5. Meptember 3S6. Ooniitaiiz) bestätigt Bischof Utto (HL) von"
Btanz, dem obigen GeBUch entsprechend» durch Tranatix zu obiger Urkunde die Einfüiining dea genannten Gottesdienst
in der 8t. Nikolaikirche in Wil. ,Kt inanper omnibua et singnlis vere contritia et eonfeBsis, qui in diebns saba>
thinis Tel in aliqiia festivitate beatee Maris» virginis aut in aliqna festivitatmn subscriptamm, videlicet nativitatia Christi,
circnmcifiioni», epiphanisB Domini, palmarum, parasaphes. paachffi, pt^nthecostest sanetBe trinitati&» corporis Chriati, sanct«^
cnicis, omniuui apo^itolorutn et eTangeliBtarnm, loannis Jjaptistffi^ Marie Magdalence, dedicationin snpradictffi ecdeei»
«ancti Nicolai et altarium ipaiue ecdesi® et patronorum ecclesise et altarium eorundem et infra snas octavas^ prse&iam
antiphonam Salve regina in preedicta ecclesia aaiicti Nicolai tempore, modo et forma prsetactia cantaverint, et qüi
hninamodi decantationi ibidem devote interfuerint, i^inguliB eorum qualibet vice qnadraginta dies criminalium et
qui in alüs anni diebus ut sie decantationi eiusdem antiphon» interfuerint, viginti dies cnminalium^ hia vero, qil
mSrieh IV. U19-U26
Von dieeen fünf Pergament-Ürkundefi (wovon drei in lateinischer, zwei in dentBcher Sprache abjfefaast waren)
»teilte ,Wernheru8 Decimatoris de Pfullendorff, clericns Constantienii« dioccestiit publicu» imperiali aothorir
täte notariuB iiiratiis'^f in Wtl, ti^ domo mci natarii äub^cripti. in stupa domns eiutdem*, am 24, Jtili 1426 auf Bitte
dea J o b a n n e » 8p i fcz 1 i ein Transsumpt aus, wonach die Abschrift in Bd. 724 de« StiftäarchiTs St. QaUen angefertigt ist.
HürUurhiv Kt.Cftlko, Bfirlfrarrhii Bd. ItU 9. I4IS i. I4$S t — Cop ie aus dem 17. Jahrhundert
3306. — 1425. September 28. St Gallen Abt Heinrich (IVJ von 8t Gallen belehnt
den Andres Wermaister, Dienstraann ^es Qott^shaiiaes und Bürger zu Wangen, in Trägers Weise
zu Händen des Rates und gera ein er Stadt zu Wangen mit dem Gut zu Ahegg samt dem zugehörigen
Zoll ood sonstigen Zugehörden, einem Gottesbauslehen, womit bisher Johannes Ähegger, Convent-
bruder des Gotteshauses zu Isni, St. Benedicten Ordens, und Heinrich Ahegger, sein ehelicher
Bruder, Bürger zu Isni, und zu ihrer beider Händen in Trägers Weise Haus Güllin g, Bürger zu
Isni, belehnt waren, das sie aber jetzt, Johannes Ahegger mit Einwilligung Abt Rudolfs und des
Conventes zu Isni, um 330 U Heller C» W. an Bürgermeister und Rat zu Wangen verkauft haben und
das der Vogt und Lehenträger der Brüder, Hans Gülling, ,won er von krankhait und blödekait sins
libs selbtr niht zö uns komen mohir*, in ihrem Namen durch ein gesigeltes Schreiben aufgesandt hat.
— Santg allen, sant MicheLs abend des hailigen ertzengels, 1425.
'f Httf- noI Sta&ljArcbif Htatigirt, ür. Sl, II, 4. — Pergament-Original; das Sigel ist abgefallen.
3307. — 1435, Septi^niber 2^. St. Gallen. — Abt Heinrich IV;) verleiht im Hof zu StGallen
auf Bitte des Wälti am Hof, der die Mühle und Mühlestatt zu Hashi bei Gossau samt dem Acker
und der Weide jenseits des Baches und aller Zugehörde von Egli von Brugg um 120 tf ^ gekauft
und gleichzeitig ihm daraus einen je auf den Gallustag, mit dem nächstjährigen beginnend, fall igen
Zins von 3 ff ^ um G<> ff 5j St. 6. W. verkauft und diesen Betrag an d^r Kaufsuni me in Abzug gebracht
hat, dem Egli von Brugg die Mühle und Mühlestatt samt Zugehör als Pfand für diesen Zins, der jeder-
zeit mit 60 ff oder jedes einzelne Pfund mit 20 ff zurückgekauft werden kann, jedoch dem Gotteshaus
St. Gallen an seinen Rechten und der Custorei des Gotteshauses an dem jährlichen Zins von 2 Mutt
Kernen und Aß ^ ohne Schaden. — Santgallen, sant Michels tag, 1425,
Stiru&rrhiv %L Gallcii, Bfiehfrarrliv M* IM, S. SSI f, — Entwurf von der Hand dea äbtischen Schreibers. Ei tigeln der Abt
und fSr Wälti am Hof Hermann Keller genannt Bader, Bürger «n St Gallen.
In einem Schnldbrief den Wälti am Hof wahrscheinlich gleichzeitig dem Egli von Brugg über die 60 U
Pfg. auMteUte, die er ihm an der Kanfsumme Hchuidig blieb, verpflichtet sich Wälti am Hof 20 U auf den n&chBten
Maientag, weitere 20^ am folgenden St. Johanns des Täufers Tag und den E^^^t anf nächBten Maientag über ein Jabr
in entrichten, widrigenfalls Egli von Brngg berechtigt i^t, deu fehlenden Betrag ,ati' schaden nsszegewinnende und
*e nemend an Cristan oder an .lud an', und Egli am Hof för daa Hanptgat und den entstehenden Schaden mit all scantr
liegenden und fahrenden Habe haftet.
»ürtxarrAif St «allen, Bifhcnirrbii: El n, S. »Sf l Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibert. Für W<i
sigelt Hermann Keller genannt Bader, Bürger zu St. Gallen.
Bof
(b) Eraamen, wisen nnd lieben heren. Min willigen dien»t. Als Qch wol ze wissen ist, wie der amman vc
Apenzel mit üch geret hid von anr sicherhait wagen, tlabi wil ich und inin fründ um! R-esellen beliben. Da biten4
wir üwer ersam fKindscbaft, daz ir da« best tübid durch dex ruhten willen und durch Got; von(!) ir daz von srötlicheü
rehten billich tihid. Hans W5gelLi(!), nm fründ, n^in gesellen.
Ünssren lieben heren bnr(g)ermaister und dem rat
^tadturcbir 8t,tii]kD, Tr. XXI, Kr, ä5, 6^' md 7, — Papier-Originale mit Sigel (resp. Bigelspnr) a tergo.
330Ö. — 1435, Oi'tolier 7, — Luzem schrei hi an Schaffhausen, seine durcli Con stanz
geschädigten Bürger hätten sich vor der Gemeinde bereit erklärt, mit Constanz vor Bürgermeister und
Rat von St, Gallen zu Recht zu kommen über die Frage, ob Coüstanz an dem Orte^ wo es die SchifFe
gewendet, über den See zu gebieten habe, unter der Bedingung, dass andernfalls Constanz das streitige
Gut herausgeben solle. — Sonntag vor Dionysii, 1425.
StastBartlliv LHl6n, • — Näheres über diesen seit dem Frühjahr 1425 sich hinziehenden Streit zwischen Luzem und
Oonstanz um Güter mailändisüher Kaufleute, die auf dem Podensee ausser der Gerichtsbarkeit von Constanz den
Luzemern nach Kriegsrecht in die Hände gefallen waren, falls nicht Constanz die Schiffe gewendet und dadurch den
Lnzernem ihre Beute entzogen hätte» bieten die Eidg. Absch. II, Nr TH, S. 48 f.
3310. — 1435, Octoln^r 9< Bari? vSpIegelbergr. — Gräfin Kunigunde von Montfort. geborne
von Toggenburg, i^tellt dem Knecht Kftni Stoltz, jetzt sesshaft zu M ü js e 1 b a c h , ihrem bisherigen
Leibeigenen, einen Brief darüber aus, dass er sich um 11 S* ^ C« M. mit Leib und Gut von ihr an
das Gotteshaus St. Gallen losgekauft habe. — Ze Spiegelberg uff unser vestin, cinstag vor sant
Gallen tag, 1425,
SUrUiirflliv HtftüllftD, I). 0. S. D, R — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel.
lleifl
ireer^
3311- " 1435. N0yeml*er 19. St, (wallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt ira Hof zu St.Ga
auf Bitte des Jos Michel von U 1 m den Hans Wec h s le r von Salzburg, den Steinmetz, Bürge:
zu St, Gallen, mit einem jährlichen Zins von 2 Gulden rhein, aus dem Haus und Hofstatt des Georg
Warman, Bürgers zu St. Gallen, und seiner Ehefrau Güta Isen bachin, in der Stadt St. Galleo^H
zwischen dem Spital und der P h i 1 i p p ( i n ) B 1 a r e r i n Haus gelegen, vrovon der eine Gulden aui^
Himmclfalirt, der andere auf Gallustag zu entrichten ist, einem Gotteshauslehen, das Jos Michel an
Hans Wechsler um 40 Gulden rhein. verkauft hat unter Vorbehalt des Rückkaufes durch Georg War-
man und seine Ehefrau oder ihre Erben, die den ganzen Zins mit 40 Gulden oder 1 Gulden Zins mit
20 Gulden oder einen halben mit 10 Gulden ablösen können. — Santgallen, sant Elizabethen tag,
1425. f
StadtawMv SLiiallei, Spitalarfhh, iwregintrOTk rrkDrade. — Pergament- Original. Es sigeln der Abt und fQr Jos Michel
Rudolf Gelter^ derzeit Ötadtiimmann zu St, Gallen; beide Sigel fehlen. — Vgl. oben Nr. 3237. _^^
331S. — 1435. Narember 3h CanHtaiiz;, — Der Official der Cons tanzer Curie stellt auf
Bitt« Abt Heinrichs (IV.) und des Conventes des Gotteshauses St. Gallen einen Transsumpt aus voq^h
zwei im Original vorgewiesenen Briefen, nämlich einem von König Ru prech t (mit zwei inserierten,.™
von Ravensburg gesigelten Briefen) und einem zweiten von den Stadien um denBodensee (ge-
sigelt von Buch hörn). — Anno a nativitate Doraini millesimo quadringentesimo vicesimo quinta
indictione IIL, die vero Mercorii, vicesima prima mensis Novembris, eiusdem diei hora vesperarura v€
quasi, pontilicatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini, digna Dei providenti
pape quinti, anno nono, in ambitu ecclesie Constantiensis,
426 Heinrich IV. 1419—1426.
huse und bofstatt, zu Santgallen in der statt nebent dem ratbus gelegen -— und ainbalb stosst an des
gloggengiessers hus, andrentbalb an die bofstatt nebent dem ratbus gelegen, die Haintzlis Warmans
säligen erben ist* — , ein Gottesbausleben, und auf das Recbt, dass ibnen das genannte Haus ausser-
dem nocb baften soll für einen jäbriicben Zins von 7 8» /5) aus dem Haus mit Hofstatt und Garten
dahinter in der Speisergasse, das Hermann Mettmanegger gebort bat — zwischen den Häusern
der Anna Rot und des Herman Bader gelegen — , da Heinrich Marscbalk und seine Frau ihr Haus
anHansWiser, Bürger zu St, Gallen, verkauft und den jährlichen Zins von 4 ff 15//5i mit 95ff^
St. Galler Währung abgelöst haben. — Santgallen, an unser lieben Frowen tag der enpfabung, 1425.
StiftnithiT StCteUei, Nchenrckiv Bd. 1941, f. 27S. — Entwurf von der Hand den äbtischen Schreibers. Es sigek der Abt,
Wemher Hosser und für die Frau und ihren Vogt Konrad Müsler.
8816.— 1425. DeeemberlO. Kloster Kempten. — Cormacus, Abt des Scbottenklosterg
ausserhalb der Mauern von Constanz, den Abt (Heinrich IV.) und der Convent des Klogters
St. Gallen unter Vorweisung der Bulle des Constanzer Concils vom 24. Januar 1416 (s. o. Nr. 3313)
um deren Execution haben ersuchen lassen, beauftragt den Scbolasticus der Kirche zu Speier, da er
selbst zur Zeit durch dringende Geschäfte seines Klosters abgehalten ist, an seiner Stelle mit der Exe-
cution der Bulle. — In monasterio Campidonensi, Constantiensis diocesis, anno Domini millesimo
quadringentesimo vicesimo quinto, deciraa die mensis Decembris, indictione tercia.
SUftsarokiv StCteUei, B. 1 €. 9. — Pergament-Original; das Sigel fehlt. — Vgl. unten Nr. 3325.
Wir lassen hier die Balle selbst (Constanx. 1416. Janaar Iid4.)^ welche durch obige VerfQgong für du
Kloster St. Gallen praktische Bedeutung gewonnen hat, im Wortlaut, wie sie der obigen Urkunde inseriert ist, folgen
Sacrosancta et generalis sjmodus Constanciensis venerabilibus fratribus Basiliensi et Lausanensi
epiflcopis ac dilecto ecclesie filio abbati monasterii Scotorum extra muros Constancienses salutem ... Ad
compescendos conatus nepharios perversorum, qui personas et loca ecclesiastica super bonis et iuribus suis offendere
et multiplicibns perturbare molestiis non verentur, tanto magis per sacrum decet generale concilium oportuno remedio
providere, quanto per amplius turbaciones huiusmodi et molestie in divine maiestatis offensam necnon ecclesiMtice
libertatis redundare dispendium dinoscuntur. Dudum siquidem, cum in diversis mundi partibus consules civitatum et
rectores necnon alii, qui potestatem habere videbantur, tot onera frequenter imponerent ecclesiis, ut deterioris con-
dicionis factum sub eis sacerdocium videretur, quam sub Pharaone fuisset, qui legis divine noticiam non habehat
quique omnibus aliis servituti subiectis sacerdotes et possessiones eorum in pristina libertate dimisit et de publico ei«
alimoniam ministravit, in concilio Lateranensi ecclesie immunitati providendo sub anathematis districtione prohi-
bitum*)extitit, ne consules, rectores aut alii predicti ecclesias et viros eccleniasticos talliis seu collectis vel exactionibu»
aliis aggravare presumerent, transgressores et fautores eorum precipiendo anathematis sentencie subiacere, donec satu-
factionem impenderent competentem, — et eciam deinde in generali concilio editum fuerit, quod, si episcopi forte simul
cum clericis, eciamsi tantam necessitatem vel utilitatem inspicerent, ut absque ulla coactione ad relevandas commune«
utilitates vel necessitates, ubi laicorum non suppeterent facultates, subsidia per ecclesias laycis ducerent concedenda
minime super hoc consulto Romano pontifice, concessiones et sentencie, que a talibus vel de ipsorum mandato forent
promulgate, essent irrite et inanes, nullo umquam tempore valiture, — ac eciam in ipso generali concilio decretum extitit
illum, qui infra tempus sui regiminis propter fractionem constitucionum vel sanccionum huiusmodi sustineret anathem».
tamquam post illud non esset ad satisfaccionis debitum compellendus, necnon ipsius successorem, qui non satisfeceret
infra mensem, manere ecclesiastica censnra conclusum, donec satisiacerot competenter, cum suecederet in onere, qui
aubstitueretur in honore, — postmodum vero felicis recordacionis Honorius papa III. attente considerans. quod qnon-
dam Fridericus IT., olini Romanorum imperator, tunc sub obediencia et devocionc sancte Romane ecclesie perwstew.
ad laudem eiusdem ecclesie et ^'acri deeus Romani imperii cupiens, ut expurgatis quorundara erroribus et iniquis statntii
penitus destitutis de cetero ecclesie et ecclesiastice persone plena vigerent et secura libertate gauderent, ac pie et iuste
attendens, <iuod quondam pprversorum iniquitas adeo habundaverat, ut non dubitarent contra ecclesiasticam disciplinam
et sacros canones statuta sua confringere adversus ecclesiiistica.'^ personas ot ecclesiasticam libertatem. (^lietali leg«
huiusmodi statuta iniqua irritiiverat et preceperat irrita nunciari et omnia statuta et consuetudines, que civitates v\
De tratisgresaores huiustnodi per üLmtüatam ignorantiüm auani viilereot in bac pwrUi müHciam excuaiir^^ protii in v^on-
stiiuciombos et aanccioniboB coDciliormn et Ucnorii predictonim ac imperialihiifi prefatiä plenius contiDetur, — Com
antem« «icut latueötabüi qnerela TenerabÜis fiutris episcopi et dilectorxim ecclcsie filiomm decani, capituli el cleri
civilatis et diocesis ConstancieDsi» nuper accepimD*«» nonnolli principe», doces, eomite«, barone«! et alte HecaUn^i»
potestatee eanindem constitucioDuni et eanccionum canonicarum et legalinm forsaii ignari et contra ipi^an a «.lericis,
ecoleeii» et ecclesia^ticis penionis civitatis et diocesis ConstancieniiB prefatamm formn talUa« et gabellas ac alian
exacciones illicitas hactenu» extoreerint et adhuc estorquere nitantur ac eciani bona deri. eccleaianiin et pereonarinn
eccleaiasticamm ipiianun ciTitatis et diocejiit in^aserint, arrest averint, detinuerint. et «ois osibiKt applicaverini necnon
occupare, invadere^ arrestare, detinere et eisdem snii; usibus applican? similiter de facto pre^umant, in animanini siiamii
periculom necnon cleri ac ecclesiamm et peraonarum ecciesiaaticamm civitatis et diocesis Constanciensis bnius
modi non modicam preiodicium atqne dampnum — : nos in premissis ecclesÜ9 et eccle^aaticis personis civitatis et dioeetii
ConBtanciensis huiusmodi oportnne providere volentea discrecioni vestre per bec nostra scripta in virtnte panctn
obediencie dijttricte precipiendo mandamus, qnatenus vor, vel duo aub unu^a veütrum, per vor vel aliam sen alios eisdem
ecclesiis et ecclesiaÄticiK pergonis civitatis et diocesi« Constanciensie predictarum contra quoscumque traiu^^retBoreii
et violatorcH constitncionam et eanccionnm eanindem^ cuiuHcumque statua, dignitatis et excellencie fuerint, efBcftcia
defenaionis anxilio asnistentes non pemiittatis eoe contra canonicas et legales constitnciones et sancciones lii]iQsmo4|^|
indebite molestari necnon easdem constitncionee et sanccioneB, abi et qnando expedire videritis, soUempniter publicAntiMr^"
faciatis tranfigressores et violatores hniuemodi, si et prout iustum faerit ac übi et qnociem expedierit, tamdiu exconununi-
catos ant anatbematizatos publice nunciari. donec ab eamndem taliiarom, coltectarnm, inipotticionum et quarnmti
extoraionum necnon bonorum ecclegiarom et ecclesiaeticartmi personamm civitati« et dtocemf* Constanciensis biiiir
modi invasione, arrestacione, occnpacione^ detencione, applicacione et diffidacione otnnino deaiatant necnon eciui
efficaciter restituant eisdem clero, ecclesiiä et eccle^aasticis personis civitatis et diocesi« Conataneiensis hiiiuamoi
occasione premissorum per eos lesis sen gravatis talüas, gabellas et exacciones ipsat» ac eciam bona eci'lestarum
pejrsonarmn ecclesiasticarum civitatis et dioeesis (ton^tanciensis arrestata. occupata, detenta et applicata ipsi* a
qoe per se vel aüoa illo pretextu qaomoJolibet recepernnt, jmmo veriua temere et illicite uanrparnnt. a se libere omni
relaxeni ac in manibns vestris iuraverint, quod de eetero talia non committant et ea committentibns non prest^nl
anxilium, consilinm vel favorem, contradictore^ per censuram eccleaiaaticam et alia iaria oportuna remedia compescendi
^nvocato eciam ad boc, si opus fuerit, auxilio bracbii «ecularis. Ceterum si forsan huiusmodi tranagressomm ant violi*
torum vel ea fieri mandancinm ipsiaqoe couaenciencium neu dancium in illis per ne vel alios directe vel iodireo
publice vel occnite auxiliom^ consiliuni vel favorem preseucia pro monicionibas et requiaicionibus per vo« de ipsi
facienJis tute, secnre vel commode baberi neqiiiret. nos vobis moniciones et reqoiaiciones huiuamodi ac citacionea qna«-
Übet per edicta publica in loci» afißgenda publicia, de quibus sit verisimili»^ coniectura, quod ad noticiam dictonim^_
citatomm et monitomm buittsmodi pervenire valeant« faciendi plenam et Uberam cx>ncedimus tenore presencium pote^^H
ntatem, volentes quod moniciones, requisiciones et citacionea huiuBmodi perinde ipsoa citatos, requixitoa et monitoti. ui
premittitur. artent, ac ai eis facte et ineinuate presencialiter et personaliter extitisaent, non obstantibus tarn pie me-
morie ßonifacii pape VIIL, quibua eavetur, ne aliquia extra snam civitatem vel dioce»im nisi in certia casibuts
in illis ultra unam dietam a fine aue dioceais ad iudicium evocetur, seu ne iudicei^ extra civitatem et dioc^sim, in quibi
deputati fuerint, contra quoKcumque procedere ant alü vel aliia vieea suas committere seu aHquos ultra unam dieta
a fine diocesis eomndem trahere preauniant, dummodo ultra duaa dietas aliquis auctoritaie presencium non trabatui
ac de perHoni» ultra certum numerum ad iudicium non vocandtH quam aliis conatitucionibns apostoücia contrariia quibu
cumque« aat ei allqaibus communiter vel divisim a sed«? apoatolica mdaltum exiütat, quod interdici, anä(>endi vel
excommunicari aut extra vel ultra certa loca ad iudicium evocari non posaint, per litteras apoatolicas non facien
plenam et expreasam ac de verbo ad verbum de indulto buiui^modi mencionem. Datum Gonstancief VIIIL kalendi
Februarii, anno a nativitate Domini millesimo quadringentesimo aexto decimo, apostolica aede vacante.
S317. —1435. Deeember 13, St. Gallen. — Hans Mülito(bl)er, gesessen in dem Wat
Landmann zu Appenzell, seine Ehefrau Adelheid imd deren eheliche Schwester Christi na
Rüntschiu gehen an den Bau des Münsters zu St. Gallen ,den staxnbrnch in unser waide des gutes
genamt in der Meilen, in dem Watt gelegen, — und ainhalb stosset an das gemainmcrk in dem
Watt — ", mit der Bestimmung, dass die Baumeister des Münsters und ihre Steinbrecher und Werk-
leute berechtigt sein sollen, |,in der vorgeschriben unser waid stain ze süchent und ze brechen!.
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Heinrich IV. 1419-1426. 429
elhen enden sy wellent und inen je allerbest füget, und och dieselben stain an den buw ze ntitzent
[id ze niessent, wie und in weihen weg sy mugent" ; sie sollen auch Weg und Steg durch die Weide
Eiben, aber verpflichtet sein, in den etwa erstellten Zaun da, wo sie ein- und ausfahren, auf eigene
osten einen Gatter zu machen. Dagegen behalten die Donatoren sich und ihren Erben das Eigentum
n Grund und Boden vor. — Santgallen, sant Lucien tag der hailigen junkfrowen, 1425.
StiftaitkiT St. teUei, E. 4. ^. 4. — Pergament-Original. Für Hans MülitaUer und die beiden Frauen sigelt auf
Qre Bitte Hans Sailer, Bürger zu St. Gallen; das Sigel hängt eingenäht.
8318. — 1425. December 30. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
.uf Bitte des Heinz Schmid von Rheinegg den Heini Fridank von Rheinegg mit dem Wein-
farten in der Mühle zu 6 aissau bei Rheinegg, — stosst einerseits anÜliMärks Weingarten, ander-
«its an den Garten Hänslis in der Vorburg — , einem Gotteshauslehen, das Heinz Schmid und
«ine Ehefrau Adelheid Flurin an Heini Fridank um 41 ff /5i C. M. verkauft haben und das nun
3einz Schmid dem Abt aufsendet, indem er für seine Frau einen offenen, von Heinrich Nostler,
5tadtammann zu Rheinegg, gesigelten Brief vorweist. — Santgallen, sant Thomas abend des haiigen
;wölffbotten, 1425.
StiftarcUv StOlUei, Büchererrkiv U. 1941, f. 17. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt
ind fiir die Ehefrau Heinrich Nostler.
8819. — 1425. December 33. 8t. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) erneuert im Hof zu St. Gallen
lern Dietz Schaffer zu Rorschach die Lehenschaft über ,ainen akker ze Roschach genamt in
lenGreben, ob dem Mülibach gelegen; item sinen achten tail im Bömli; item ain hofstatt ze
Koschach im dorff gelegen — stosst an des Ammans hofstatt und an Wishars säligen hofstatt" — ,
and belehnt ihn darauf ausserdem mit einem Gut zu Rorschach genannt das „OberHüttimos, war
ain infang*, einem Gotteshauslehen, das der anwesende bisherige Inhaber Hans Götenschanz um
25 ff /Sj C. M. an Dietz SchaflFer verkauft hat und dem Abt aufsendet. — Santgallen, sampstag nach
sank Thomas tag, 1425.
StiftairckiY St Oallei, BIchenrrkiT Bd. 1941, f. 274 ^ — Eintra^ng von der Hand des äbtischen Schreibers. — Vgl. oben
Nr. 3087. Es sigeln der Abt und für Hans Gütenschanz Johans Golder, Bürger zu St. Gallen.
3320. ~ 1425. December 36. WIl. ~ Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen belehnt zu Wil
auf Bitte des Ulrich Herr zu Ober-Uzwil den Heinzli Grob von Waltswil (Walteswile) mit
gewissen Gotteshauslehen, die Ulrich HeiT ihm um 68 ff /5j verkauft hat, nämlich „des ersten die müli
und mülstatt ze Ober-Utzwil mit aller ir zögehörd, ussgenomen die äkkerli ze Bettnow gelegen, die
och darzft gehört haut und aber jetz darvon verkoift sint; item vj ß ^ järlichs geltz, so er vormals
uss derselben müli gehebt hat, e dann die zu sinen banden komen war; item sinen tail des akkers
Ml der haldi obSmukkers haldi gelegen, der do gehört in den hof genamt die gross hüb — stosst
^nhalb an des Viols gut, andrenthalb an die Jüch; item den garten im Mosgarten gelegen; item
laswisli halbs in der Rietwis gelegen, daz och zu dem hof gehorti; item ain wisli im Riet gelegen,
äaz ze Ursulan Hugen gfttli gehorti und Hansen Hugen waz, — stosst ainhalb an das vorgenamt
'^iali und andrenthalb an die schöpuss — -*. Aus diesen Gütern gehen an Zehnten nur 4 /5j, es sei denn,
dass der Käufer ,in dem wisli, daz zu der müli gehört, und in dem hanfland hinder dem wiger gelegen
kombuwte*, in welchem Fall er davon den Kornzehnten zu geben hätte; ausserdem gehen 5^^ und
1 Malter Haber St. Galler Mass und 6 Viertel Vesen, „wisattvesan*, Wiler Mass in den Kelnhof zu
Jons wil. — Wil, mittwuch nach dem ingenden jiire, 142(5.
430 Heinrich IV. 1419-1426.
StiftnrdliT St MIei, Blehenithiv Bd. M, ^. 894. — Entwurf von der Hand des äbti»chen Schreibers. Ks sigeb der Ab
and der Verkäufer.
8881. — 1425. December 27. WH. — Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erklärt, das»
Kädi Ledergerw, Hans im Hof und Hans Mäder, alle drei von Ober-Uzwil, welche dievon
einem Vorfahren des Abtes an Hans Möller, Wälti Ledergerw und Uli Banwart zu üzwil
verpfändete Schuposse des Gotteshauses zu Uzwil mit 35 8> /^ C. M. gelöst haben, diese Schuposse mit
allen Rechten und Zubehörden wie anderes Eigengut inue haben sollen, ohne Zins davon zu geben, bis
zur Kficklösung durch das Gotteshaus um die gleiche Summe. Bei der Rücklösuug soll aber die Schu-
posse den jetzigen Inhabern oder ihren Erben als Erbzinslehen gegen einen auf Martini falligen Zins
von 1 ff 4>ff /Sj C. M. und 2 Malter Haber Wiler Mass verliehen werden, wofür sie dem Abt 6 Gulden
rhein. als Ehrschatz entrichtet haben. — Wil, donstag nach dem ingeuden jire, 1426.
StiftnrdÜT StOallei, Bikhererehiv Bd. M, S. S45 f. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigelt der Abt
88SS. — 1425. Deeember 27. — Kaspar von Klingeuberg gibt seine Einwilligung dazu.
dass Hans Gamper von Hinter-Gampen aus seinem Gütlein an dem Nfisenberg, einem Lehen
des Kaspar von Klingenberg, ,ainen bletz bi zwaien jucharten* dem RAdi Mogeisberg von Nieder-
Gampen in Tausch gegeben hat gegen ein entsprechend grosses Stück aus dem Gut zu Nieder-(Jampeu.
das Lehen von dem Gotteshaus St. Gallen ist. Die beiden Stücke sind mit einem Zaun abgegrenzt und
stossen einerseits an den Nftsenberg, anderseits an .Magelspergs hof^. Das Stück, das bisher zu dem
Gute Hans Gampers gehörte und Lehen von Kaspar von Klingenberg war, soll fortan zu dem Gute des
Rftdi Mogeisberg gehören und Lehen Abt Heinrichs (IV.) von St. Gallen und seiner Nachfolger
sein und umgekehrt. Dem Rftdi Mogeisberg und seinen Erben ist gestattet, falls sie eines Weges be-
dürfen, um mit einem Karren durch den um die beiden Grundstücke gezogenen Zaun zu fahren, den
Zaun aufzubrechen und durchzufahren, doch haben sie ihn jedesmal wieder zu vermachen. — Donstag
nach dem ingenden j&re, 1426.
SUflnrehiv St Mlei, B. D. D. B. 3, Faac 1, Nr. 7. — Pergament-Original mit oft'en hangendem Sigel.
83S8. — 1426. Januar 28. Lindau. — Walther Trut, genannt der ,Yther% Bürger zu
Lindau, verkauft an den Spital des heiligen Geistes zu Lindau um 120 ff /^ CM. seinen Hof
zu «Engelhartswiller", genannt der Märken Hof, wie ihn Benz Mark selig und sein Sohu
vormals von dem genannten Spital zu einem Erbzinslehen innegehabt haben und Walther Trut ihn auf
der Gant zu Lindau gekauft hat. Von dem Hofe gieng bisher ein jährlicher Zins von 4 Maltern Habtir
Wanger Mass und SO ß /^ an den genannten Spital. — Lindow, mentag vor unser lieben Frowen
tag ze der liehtmiß, 1426.
StiitarcUT St.Gillei, T. T. S. B. 1. — Pergament-Original. Für den Verkäufer sigelt Egii Renner, Stadtammaim
zu Lindan; das Sigel hängt eingenäht.
S8Ä4. — 1426. Januar 29. St. Gallen. — Abt Heinrich (IV.) belehnt im Hof zu St. Gallen
auf Bitte des Ulrich Ramsperger die geistliche Frau Elsbeth Dietrichin, derzeit Priorin deJ>
Klosters zu St. Katharina vor der Stadt St. Gallen, zu Händen des Conventes mit einem Weingart«"
zu Bernang im Rheintal, „am Aicholtz bi dem Huwenhus gelegen — stosst ainhalb an Spitaler
halden, genamt der Schnellman, und zu der andren siten an der pfründen zu Sant Li enharten.
die jetz hen* Cünrat Engler inneh&t, wingarten und undnan an daz Riet und ohne an den Stain' -"•
einem Gotteshauslehen, das Ulrich Ranisperger um 90 ff /^ C. M. den Schwestern Adelheid und Klar^
Heinrich W. 141^-1426.
Welter in uinl den Schwestern UisiiIk und Elnv H am sp»M';<i ii . allt^ vier Klosierfraueü des Klosters
za St. Katharina, an den Altar und die Messe ihres Klosters zu kaufen gegeben hat mit der Bedingung,
dftss der Convent des Kloslers den Weingarten in seiner Gewaltsame haben und aus dem jährlichen
Fatzen einen Priester bestellen solle, ,,der in ze ziten uff den obgenamten altar zö Sant Kathrinen
danimb Messe halte*. Aus dem Weingarten geht nichts als ein jahrlicher Zins von \l% U Pfeffer und
der Zehnten an das Gotteshuus St. Gallen. Der Abt gewährt aus besonderer Gnade der Priorin das
L Recht, des Lehens zu geniessen, ,als ob sj weltlich und ain man ald knab wäri'. — Santgallen,
zinstag vor unser lieben Pro wen tage der lichtmiss, 1426.
SÜftarfliv SL «allen, Srhafnmmt Rfatititd i, Ar. 7. — Regest: Oöldi, Der Hof Bernaug, Nr. 80 Note, S. 34. — Per-
gament-Original. Es «geln der Abt und Ulrich Ramnperger; beide Si gel hangen in Hanf gewickelt. — Vgl. oben
Nr* S241 und unten Nr. 3329.
I
I
14280. Felirear 1. !^t. Cwallen. - Elisa iK^thDietrichiu, Priorin, und gemeiner Convent des Kloifcera
"m StKatbarina vor der Stadt St, Gallen geben ihre Einwilligung dazu, dass die Klosterfrauen A d e ! h e i d und
Klara Welter in und ürBula und Eis Ramspergerin den Weingarten zu Bernang am Eichholz gemEaa
einem bei dessen Kauf gemachten Vorbehalt, bo lange «ie leben, als Leibding geniessen »ollen, in der Weise, daas der
^.delfaeid Welterin^ wie sie die KaufHumme asiir Hälfte gegeben bat, auch die Hälfte des Notzene und den andern drei
IClosterfrauen gemeinsam die andere Hälfte Anstehen nnd sie daraus jiHirlich '/i ST Pfeffea an das Oott es haus St. Gallen
entrichten sollen. Kach dem Tod der Adelheid Weiterin aber ftllit ihre Hälfte frei an den Altar des KlosterB, wogegen
die drei andern Klosterfrauen beim Tode einer von ihnen deren Rechte auf die andere Hälfte erben und erat nach dem
Tode aller drei auch die zweite Hälfte dem Altar des Kloatets xuiteht, die Adelheid Weiterin aber, falls sie noch am
Leben iati keinen Anspruch darauf hat. Tritt eine der vier Klosterfrauen in ein anderes Kloster des gleichen oder eines
higheren OrdenSf bo soll ihr, ho lange ssie lebt, ihr Anteil in gleicher Weise ausgerichtet werden. — Santgallen, an
tjaser lieben Frowen abend der liechtnii«», 1426.
Htiflitrchiv Stfiaüfa, Börherarflih' Bd. W, !*. 785 f. — Entwurf von der Hand des äbtigclien Schreibers; ebenda S. 765 Copie
d^f obigen Urkunde.
B^rchlold von Wildungen, Scholasticus der Kirche zu Speier, von dem Abt des
Sc3hoUenklosters in Constanz, ^velchen das Concil als Richter eingesetzt hat, zum
St^ellvertreter ernannt, fordert auf die Klage des Abtes und Convents von St. Gallen,
d^ss von den Appenzellem seit deren Streit mit Abt Kuno ihre Rechte nicht mehr
geachtet, sondern trotz Sehiedspruch von Constanz und Kaiser Ruprecht beharr-
lic^h verletzt werden, nachdem eine Untersuchung die >A^ahrheit dieser Behaup-
tungen ergeben hat, jedermann auf, die Appenzeller auf Grund der kaiserlichen
V'erfügungen zu ermahnen, dass sie von ihrem rechtswidrigen Vorgehen inner-
l^^lb dreissig Tagen ablassen, da sonst die in der Constitutio Carolina enthaltenen
Strafen über sie verhängt würden; zugleich wird befohlen, diese Kundgebung,
damit sie zur Kenntnis der Betroffenen gelange, öffentlich bekannt zu machen
und an den Kirchentüren anzuheften,
l§^|ieier. 14aea, Februar 4.
üniversis et singulis dotiiinis ablmtibus, prepositis, priori biis, deeauis, archidiaconis, scolasticis,
antoribus, custodibus, sacristis, cauonicis, tiun cathedralium quam collegiatarum parrochialiiimque,
ecclesiaruiTi rectoribus, plebaiiis, viceplebanis, vicariis perpetiiis, altaristis, capt^llanis, curatiB et oon
curatis et presertim rectoribus seil plebanis et locatenentibiis eorimdeni ciTitatuni Co nstantieiisis,
1
in Thiirego, in San et u Gallu. in liintiftgia, in Ülu^rlingun nection in AUnuvv, Uiclcen-
bach,Arbou, EpiscopHliszella, Wyl, Veldkirch, R anck wy K Bürglen, L i echte n staij
in Utzna et in Tal, ecclesianim monasteriorumque in Crutzlingen extra nuiros Consta ntiensee
sancti Augustini canonicoruni reguliiriuni, et sancti lohannis in Thurtal, siincti Benedict! ordinnntj
Conatantiensis diocesi.s, ceterisque presbjteris, clericis, notariis et tabellionibus publicis qiiibus-
cunque per civihites et dioceses Constantienseni, Churienseni, Basiliensem etLausanensei
ac alias ubilibet constitutis, ad quos presentes pervenerint et qui earundeni vigore tuerint requisrtiJ
Berchtoldns de Wildungen, scolasticus ecclesie SpJrensis, iudex seu subexecutor ad infrascript
a venerabili in Christo patre, domino Corm aco, abbate monasterii sancti lacobiScotoruni extr
mnros Constantienses, dicti ordinis sancti B e n e d i c t i , iudice et executore a sacrosancta synod
generali Constantiensi tunc apostolica sede vacante nna cum certii* suis in hac parte collegis cui
illa clausula: Quatenus vos vel duo aut unns vestruin per vos vel per aliuö] seu alios etc. specialitc
deputato, snbdelegatns, salutem in doniino et niandatis noatris huinsmodi, imo verins apostolicis, firniit«
obedire.
Litteras Subdelegation is prellbati domini Carmaci abbatis^ iudicis et executoris principalis, eh
vero sigillo irnpendente sigillatas una cum drctae generalis sinodi litteris in forma Karoliue coufectia
Vera bulla plunibea in cordula canapis etiam irnpendente bullata« sanas, integras, noii viciata», non^
cancellatas* sed omni prorsus vitio et suspectione careutes nobis pro parte venerabilinm et religiosoruiu
doniinorum abbatiä et coii?entuB monasterii sancti Qa 11 1 orrliuis sancti Benedicti et diocesium pre^|
dictarum presentatas nos cum ea, qua decnit, reverentia noveritis recepisse, Quarum quidem litteraruin
tenores et primo in forma Karoline dicti sacri generalis concilii secuntur et sunt tales:
Sacrosancta et generalis synodua Constantiensis yenerabilibus fratribus Basilienai etLau-
sanensi episcopis ac Jilecto filio abbati Scotorum monasterii sancti lacabi extra muros civitatii
Constantiensis saluteni et Dei omnipotentis benedictionem. Ad cornpescendos couatus iiepharic
perversoruni etc. (s. o. Nr. 3316 Note).
Alterins v.rn, puta subdelegationis pretactae, tenor sequi tur et est iste: Cormacus, perinissioc
divina abbas m nasterii sancti lacob i Scotoru m extra muros Co n s tan tienses, iudex et eiecutc
ad infrascripta una cum cortis nostris in hac parte coUegiis, cum iUa clausula: Quat^nus vos Tel du
aut UHUS vestrum etc.; finis vero talis: Datum in monasterio Campidonensi, Conataiitienüi|
diocesis, anno Domini 1425, decimo mensis Novembris, inditione tertia fs, o. Nr. 3316).
Poßt quarum quidem litierarum proseutationem et receptionem nobls et per nos, ut preraittitul
factiks fuit nobis pro parte abhatis et conventus monasterii sancti Galli predictoruui propositum
expositura lamentabili et gravi cum querela, quod, — licet homines atriusque sexus suique progenitore
et progenitrices districtuuni, territoriorum, bannoruni, iurisdictiononi, universitatuni, villaruni, opidoruni,'
locorum, curiarum ceüerariatus ac villiconim in Apenzell, in Hunt wyl, in Urnäschen ^ in Gaiss»
in Trogen, in Spicher, in Tüffan, in Witenbach, in monte Rodmonten, in Waltkirch,
in Berg, circa opidum Arbon, in Gossow, m Herisow, in U el ff ensch wil, in AI tste tten^H
in Aitherge, in Marpach, in Bernang, iu Valle llheni, in Bern hartzeil necnon curiarum^^
vulgo kälnhüf in R o s c li a c h , in T ü n hu c h , in S a n c t o Gallo hactenus a tanto tempore et per
tenipus, cuius inicii memoria hominum non existit, iure servitutis, sicuti homines monasterii propri
ad predictum monasterium pertinere consueverint atque spectent comniuniter seu divisim, — licetqu
dictum monasterium predictis temporibus circa et siipra de iure ac consuetudine iam dicta in advocatii
libera. vnlgo nominata die fry vogty im Obern Thurgow» iu Obern Utzwyle et in Baldenwile
et in teiTitorris seu locis .Hpecificatia ac in bomines eorum et earuni haVmerint et habere coDsueveri
Heinrich IV. 1419- U26.
433
I
I
iu8, auctoritatem nc plenam et omniniDdam itirisdictionem mixiumque itiiperium de onmibus et singiiljs
eausis prophanis dictoruiD hominum congnoscendi eosdemque bomines ac universitates predicfcas citandi,
cohercendi, mulctandi et pecunialiter{l) omeridaiidi et eorutu causas iudiciali caiculo decidendi et difliniendi
3c decisa et diffinita exequeiuti et partes ad Observation em decisorum et proniinciatoruni conatringeiidi
ei coiitractus emptionuiii et Tenditionum, pignoratioiiuni, perniutationurn, donationum, testamentoruni
iliosque quoscunque per aoteiatos horaines celebratos auctorizandi, roboraiidi et cootirmandi et iura
qaecunque per huiosmodi contractus de pei-sona ad personani devoluta vertigandi et occasione verti-
g&tionis certa iura certaque erraria iuxta consuetiidinem ipsius monasterii ac banni, in quo res vertigata
sita extitit, levandi bonaque teodalia non libera ac censualia dictorum bannorniii seu locorum per mini-
strum monasterii et banni, bona aiitem libera per ipsum abbatem concedendi et de eisdem investiendi
efc certam süramani pecuniarüm laiidiuDi sea herarii nomine tollendi et a predictis bominibus in sob-
iectionis et ser^itutis signuni ipsis in liumanis vigentibus singulis annis pulloa carnispriviales, eisdem
gutem de medio sublafcis certa mortuaria, vnlgo väl und glüQ, et iuramenta fidelitatis ab Ulis sub forma
huiusmodi, — quod moiiasterio adeo fidele-s. sicuti servi veris suis doniinis merito fideles eiistunt, es8e
debeant ac abbati et suo monasterio iura sua faciant ac impendant qaodqne utilEtaiem et profectum
monasterii promoverent et dampna ipsius impedirent et iura monasterii penderent*' ac pro posse mona-
steriuxD defenderent, — recipiendi et magistros rodiarum, presertim in territoriis A ppeuxell ensinni,
gabellarios. pincernas aliosque oßiciatos ponendi et eosdeni removendi, in locis quoque prenarratis
piscaodi, venandi, piscationem, venatiooem aliis infaibendi omniaque et singnla alia faciendi, qnae ad
Terum dominum locorum et bominum pertinent et spectare consueverunt, — quamvis vero supradictia
temporibus et per eadem tempora ins adTocatie vel quaai et ipsa advocatia in bannis, locis, districtibus
mn Appenzell, HuntwyL in Tüffan, in Urnäschen, in Witenbach, in Nao gerswyl(!)
«fc inRodmonten supra speoificatis de et super bonis ac honiinibus eorundeni et cor um occasione ac
iarisdictio superior meri imperii inibi seu inter bomines iam expressatoa ad penam 8a(n)guinis iudicandi
efc homines pro suis excessibus et forefactis eniendandj et mulctandi ad Romanum imperiuni et eius
iznperatorem et regem iure dominii rel quasi directe spectaverit et pertineat, et duduni spatio septua-
ginta quatuor annorura et supra effluxo ius predictum cum prenominatis iuribus ac suis aunexionibus
et pertinentiis iuste impignorationis titulo ad monasterium prelibatum devenisset, — insuper quamquam
advocatia et iurisdictio meri imperii et similis banni seu districtus in Trogen, in Uerisow et quorun-
dÄrti aliorum aupradictorura locorum necnon advocatia libera in Obern Thurgow preroentionata dicto
ii^i'e dominii aimiliter ad imperiuni spectarit et pertinere cum similibuö iuribus, annexionibus et perti-
n^xitiis consueTerit et simili titulo pigiioris ad mouasterium trän statu m extitent, — ceterum licet multis
annis effluxis monasterium sepetactura officium villici, vulgo das mayerampt, in Heriso w et ius ad-
Tocatie in Swanberg cum suis iuribus et pertinentiis necnon alia bona, iura alicsque*** redditus et
proventus ibidem, que et quoa quondam E glolff us de Roscb acb , miles, obtinebat, eniptionis titulo
comparaverit, — demuni licet adecem, viginti, triginta, quadrnginta. quinquagintaetsexaginta annis circa
sea supra paiTocbialis ecclesia in Apenzell per monasterium ipsum dotata ipsique monasterio a sede
ipostolica unita et incorporata et vicario perpetuo eiusdem ecciesie pro sua congrua sustentatione certa
portio et prebenda deputata et assignata fuerit omnesque decime maiores, minores iVuctuuni, frugura»
proventunm et obventionum, prediorum, agrorum, pratorum cuiuscunque grani seu seminis infra limites
ipsius parrochialis ecclesie consisfeentium dicte incorporationis pretextu et officii edituatus ipsius ecciesie
coltatio, ut edituus singulis annis monasterio quatuor quartalia sagiininis"' exsolveret, necnon domus
beremitice fratrum, vulgo appellate das Bruderhns am Raiden Ahorn, ad ipsum monasterium
pertiDuerinl et pertinere debeant, — et quamvis etiam parrochialis ecelesia sancti Lautenfcii opidi Sanc ti
434 Heinrich IV. 1419—1426.
Galli cum filiabus suis similiter incorporata a dicta sede fuerint omnesque et singule decime, fructus,
redditus et obventiones infra limites ipsius matricis ecclesie et filiarum earundem iam dictorum et etiam
quorundam prsediorum subditorum et earundem filiarum et sub rodinis eorum extra consistentium ipsi
monasterio deberentur et spectare debeant, — porro licet quoque de stilo, usu, observantia supra designatis
temporibus introductis et observatis homines dicti territorii, banni et predicte universitatis in Appen-
zell de prediis ac bonis eiusdem banni seu territorii ac in eodem territorio, banno seu in rodinis
eorundem iacentibus singulis annis nomine census seu antiquo usitato vocabulo nomine servitiomm ad
mensam abbatis iuxta divisionem et taxationem super bonis et rodinis huius prsetextu factam et im-
positam septuaginta octo libras, unum solidum denariorum Gonstantiensium, viginti quatuor sera-
ceos vel duos solidos denariorum pro quolibet prememorato monasterio et prepositure eiusdem quadra-
ginta octo caseos duosque seraceos, ducenta ova, unam libram denariorum necnon ratione officii villici,
Yulgo mayerampt ibidem etiam de eorundem bonis, prediis ac domibus ducentos septem caseos Tel
Septem libras minus duobus denariis loco ipsorum caseorum, item quinquaginta novem oves seu agnellos
ad mensam abbatis vel pro quolibet agnello decem et octo denarios et nomine decimarum ecclesie
prescripte in Appenzell ducenta octuaginta octo maltra et sex quartalia avene mensure opidi Sancti
Galli predicti, de alpibus nominatis Huntzlan et Berntal unam libram denariorum et tres seraceos
et de alppa nominata Gamor tres partes lacticinii, que per duos dies a vaccis**' ibidem comparate faerint
seu portanarie nomine ipsius monasterii, de alpa quondam antiqui ministri et dicti Wartenbergs tres
solidos, decem denarios et de alpa quondam Rfidini Vogelwaiders 26 denarios, de alpa vero nuncn-
pata Portners alp 34 caseos et de SchönbQel quinquaginta duas mensuras vini mensure opidi
predicti, vulgo stouffwin, quod distribui in ieiunio inter conventuales et presbyteros dicti moDasterii
solebat, item sexaginta septem cum dimidia marcas argenti, duos solidos cum dimidio denariorum nomine
stüre et advocatie superioris predicte, insuper homines banni districtusque in Huntwil similiter de
bonis eiusdem banni seu districtus etiam singulis annis nomine census seu servitii quinquaginta libras,
duos cum dimidio solidos denariorum Gonstantiensium duodecimque seraceos et de officio villici,
nominati, ut predicitur, mayerampt, 4 libras, 3 solidos, 2 denarios necnon de officio edituatus ecclesie
ibidem duo quartalia sagiminis*^ ac preposito nomine monasterii quadraginta octo caseos, decem solidos
denariorum atque iidem homines una cum honiinibus in Urnäschen 33 cum dimidia marcas argenti,
duodecim cum dimidio solidos denariorum vel nomine et loco unius marcae duas libras, quinque solidos
denariorum nomine stüre advocatie predicte, homines autem in Tuff an nomine census de bonis ac
prediis in Obern- et in Nidern-Tüffan sitis 28 libras, septem cum dimidio solidos denarioram.
de bonis quoque specialibus ab eisdem possessis et excultis nuncupatis Sunderg&t nomine stüre pro
rata eos concernente tres libras, salvo prelature, rationeque stüre advocatie supra designate sedecim
cum dimidia marcas argenti vel pro marca duas libras quinque solidos denariorum et ratione decimanioi
prediorum a dictis hominibus excultoribus et possessoribus 33 modios tritici mensure predicte, ssIto
pluri vel minori, deinde quoque homines banni seu districtus in Trogen ac homines ad eosdem in
rodinis ibidem pertinentes de prediis ac bonis ab eisdem possessis et excultis nomine census singnlis
annis 33 libras, septem solidos denariorum iuxta divisionem et impositionem super eisdem bonis iactam
necnon nomine decimarum quindecim modios tritici mensure predicte et quindecim caseos et undeciin
solidos denariorum ratione domorum, salvo pluri vel minori, nomineque stüre advocatie in Trogen
et aliarum advocatiarum, que titulo pignoris de manibus dictorum de Kun(g)segg ad monasteriam
devenerunt, 70 libras denariorum, ceterum homines banni seu iurisdictionis in Gaiss de prediis bsniu
eiusdem singulis annis nomine census 4 libras denariorum et nomine stüre advocatie ibidem decem
et Septem solidos denariorum et ratione census de et a bono nominato Lude wigs Eggen göt per
436
Heinrich IV. U19-U26.
deinde huiusmodi nepkandis, detestabilibus, iniquis et iniustis forefactis, spoliationibus, usurpationibos,
iuranientorum fractionibus, occupationibus et usuum applicationibus ad dive memorie Rupertom,
Romanorom regem, clamorosa insinuatione et fama perductis idem inclitua rex more pii patris pacem
atque tranquillitatem monasteriorum et subditorum aspiciens et incommoda, scandala et pericola ex
premissis forefactis submovere affectans ipsas partes '\ ut in eum tanquam Romanorum regem compro-
miserint promiserintque per iuramenta corporaliter prestita se firmiter observaturos, quicquid in pre-
missis per eundem dominum regem dictatum, declaratum et mandatum fuerit, idemque inclitus rex
Romanorum auditis et intellectis partium hinc inde iuribus, allegationibus, propositis, munimentis
et productis et eisdem cum consilio ducum, marchionum, comitum, baronum, nobilium et militarium
suorum cum diligentia recensitis et pensatis de anno Domini 1408 declaraverit, decreverit, diffiniferit
et dictaverit, quod, ex quo sepetactorum Appenzellensium et opidanomm opidi Sancti Galli
aliorumque confederatorum eorundem confederatio et liga contra sanctam Romanam ecclesiam sacmm-
que imperium et imperii electores, principes temporales et ecclesiasticos, comites, barones, milites et
armigeros, civitates et communem utilitatem territoriorum graviter existeret et eisdem ac utilitati com-
muni repugnaret, idcirco eadem confederatio et colligatio deberet esse extincta et sublata, quodque dicti
Appenzellenses, opidani Sancti Galli omnesque et singuli alii eorum confederati et collig&ti
communiter vel divisim deinceps quancunque confederationem et ligam facere et instituere nou debereot
quodque monasterio predicto omnes decimas, census, debita, iura, bona, redditus, proventus, homines
tempore guerre seu litis predicte quomodocunque spoliata, detracta seu usurpata, detentata, usnrpatos
et detentatos restitu'^ deberent, et quod heraria iusque investiture seu concessionis omniaque et singnla
alia iura in quibuscunque consistentia, per ipsum monasterium ante litem et guerram motam possessa,
monasterio libera esse et ad monasterium reverti deberent, quodque deinde in futurum a data hoins
pronunciationis de omnibus huiusmodi decimis, censibus, redditibus, proventibus, obventionibus, iuribns,
debitis, in quibuscunque consisterent et provenirent, monasterio satis fieret, approbando et confirmando
pronunciationem, diffinitionem et sententiam arbitrorum prescriptorum Toluerit et declaraverit etiam
transgressores dicte declarationis et pronunciationis pro fidei fractoribus et periurio irretitis et infamibos
haberi, censeri et reputari ac eosdem et eorum quemlibet in premissi» culpabiles seu culpabilem in
nullo iudicio exaudiri et admitti debere, — postremo licet sententia dicta et sententia civitatis Con-
stantiensiset opidanorum predictorum dudum emulgate fuerint et yim rei iudicate obtineant, habeant
et habere debeant, nichilominus tarnen Appenzellenses terrigene ac homines monasterii supn
descripii ausu nephario, dampnabili proposito, nescitur quo spiritu ducti seu quis turbo turbaTerit et
excecaverit sensus eorum, impugnatores et calcatores dicti monasterii et cleri, in dampnum et preiodicimn
monasterii, divini cultus diminutionem et extinctionem et totius patrie pemiciosum et pericolosam
exemplum tanquam inobedientie filii et infames transgressores imperialium et sacrorum canonum, con-
stitutionum et sanctionum in suam detestabilem pertinaciam recidivando et relabendo post et contra
declarationes, sententias et concordias predictas iuramentaque sua, ut praefertur, prestita publice, palam
et notorie suis ordinationibus, statutis, confederationibus et alias dictum monasterium de decimis,
censibus, iuribus, servitiis, officiis, coUationibus, advocatiis, stüris, fructibus, proventibus, obventionibos
et emolumentis, herariis, gabellis, theoloniis omnibusque aliis et singulis supra notatis spolianint et
ne de cetero debita solutio fieret, inter se inhibuerunt, ac huiusmodi spoliata tam ante sententias et
diffinitiones predictas quam post usque ad tempus presens subtracta et solvi neglecta suis usibus applica-
runt, occuparunt, detentarunt, usurparunt et extorserunt et abbatem diffidarunt suisque usibus applicant«
usurpant, occupant, detentant et extorquent et monasterio eadem restituere et de eisdem satisfacere
confederationesque et colligationes reassumptas et innovatas necnon ordinationes, decreta et statuta per
Hemrich IV. 141^—1426. 437
coustitutionem Karoliiiam prohibitas et reprobata, in preiuditium ecclesiastice libertatis facta et ab eis-
dem factas dissolvere et extinguere recu^arunt et contradicunt aliosque homines ipsius monasterii extra
Yalles et territoria eorumque liinites consistentes a solutione ceDsuum, servitiorum et iurium ab eisdem
prestandorum, solyendorum retrahunt et in ligam ipsorum, ut monasterium in huiusmodi iuribus et
debitis suis defraudent, receperunt et contra monasterium defendere non erubesunt, quapropter sepe-
nominatorum dominorum abbatis et conventus pro parte uobis humiliter extitit supplicatum, quatenus
anctoritate apostolica nobis in hac parte commissa ipsis per nos. de oportuno remedio provideri digna-
remar: Nos igitur Berchtoldus, scholasticus, iudex et subexecutor prelibatus, attendentes omnia et
singula premissa et in dicta querela contenta constitutionibus sacrorum canonum et imperialibus sanxioni-
bus contraria ipsamque petitionem consonam fore rationi, receptis primitus nonnuUis testibus fide dignis
coram uobis productis, testimoniis necnon certis litteris et instrumentis publicis ad informandum animum
nostrum de et soper notorietate omnium in querela preinserta narratorum per modum summarie infor-
mationis necnon etiam super non tuto accessu pro presentium et aliarum litterarum nostrarum executione
dictis confederatis et eorum adfaerentibus facienda et eisdem testibus in forma iuris iuratis et examinatis
eorumque dictis in scriptis redactis ac per nos una cum aliis litteris, documentis visis et diligenter exami-
natis reperimus exposita predicta et narrata veritate fulciri eaque notorietati subiacere. Et licet attenta
notorietate huiusmodi possemus iniuriatores penas in dicta constitutione Karolina contentas declarare
incidisse, mitius (tamen) agere volentes, idcirco anctoritate apostolica supradicta vobis omnibus et singulis
supradictis, quibus presentes nostre littere diriguntur, ac vestrum cuilibet in solidum in virtute sancte
obedientie et sub excommunicationis pena late sententie, quam in vos et vestrum quemlibet, trium tamen
dierum canonica monitione premissa, si presentibus nostris, imo verius apostolicis mandatis non parueritis
seu pamerint, ferimus, in hiis scriptis districte precipiendo mandamus, quatenus, prout requisiti fueritis
aut alter vestrum requisitus fuerit, accedatis, quo propterea fuerit accedendum, et presertim (in ecclesia)
maiori Constantiensi, in ecclesiis parochialibus in Veitkirch, in Arbon, in Episcopalicella,
in W7I, in Liechtenstaig, dicte Constantiensis diocesis, et monasterii in Crutzlingen, ordinis
sancti Augustini, canonicorum regularium extra muros Gonstantienses, prefatas canonicas et
imperiales sanctiones et constitutiones dictis Appenzellensibus vallensibus, confederatis, universi-
tatibus, hominibus monasterii predicti specificatis publicetis, insinuetis et uotificetis ipsosque et dictas um-
versitates et eorum quemlibet aliosque utriusque sexus homines ut(?) ipsius monasterii in executionem huius
ammonitionis nominandos(?) eorumque fautores et in ea parte adherentes publice et diligenter requiratis
et moneatis. Quos, quas seu quem nos presentibus monemus et requirimus, ut a spoliationibus, usuum
applicationibus, occupationibus, detentionibus, usurpationibus, extorsionibus, diffidationibus, considera-
tionibus, reassumptionibus et innovationibus et aliis supranominatis desistant et omnia et singula spoliata,
applicata, usurpata, occupata, detenta et extorta supradicta efficaciter, si extant, alioquin eorundem
estimationem dicto monasterio restituant et a se omnino libere relaxent, et ligas, confederationes et
diffidationes dissolvant et in manibus vestris iurent, quod de cetero talia non committant et ea com-
mittentibus non prestent auxilium, consilium vel favorem, sed monasterium dictis suis iuribus deinceps
uti, frui pariter et gaudere libere absque omni eorum impedimento sinant, infra vestre et cuiuslibet
vestrum monitionis proximos triginta dies, quorum decem pro primo, decem pro secundo et reliquos
decem pro tertio et peremptorio termino ac monitione canonica assignamus, vel saltem ipsa die tri-
cesima, si iuridica fuerit, alioquin proxima sequenti iuridica ex tunc immediate coram nobis Spire in
curia habitationis nostre hora primarum legittime compareant seu quilibet eorum compareat ad videndum
eos penas in predicta constitutione declarare incidisse vel saltem ad allegandum causam vel causas, si
quam vel quas habeant vel habeat, quare ad premissa non teneantur obligati^\ ostensuri, certificantes
438
Heinrich TV. 1419^1426-
eosdem tnonitos^ si(vt3) in tenuiDo premisso comparüeriiit sive non^ quod ad ulteriora iusfcicia mediante
procedemus. Et qiiia nos legittinie informativ quod (ad) amtnonend(os), citand(os) ad premissa dicto«/
animoniios in eoriim propriis personis aeu domicilia et hospitia doniinis abbati et confentui predictis seiii
sindicis eoruoi et prociiratoribus seu nimtiis tutus non pateut accessus, sub penia et forma predictis man-
damiis, iit in srgiuim execoti nostri, imo apostoÜci nuindati sigilia ve.'^tra et diem execiitionis presentibut
apponatis. £t ne predicti moniti aliquaui ignoraniiam allegare valeaut et huiusmodi animonitio et cit^tioil
verisinitliter ad iiotiibini eorutn perveiiire possit, volumus Iianc amnionitioiiem per edicta publica ei}
ecclesiarum parochüs supradictiij atiigi et hniusraodi ammonitioiiis copias sigiüo venerabilis et circuni*|
specti viri domini Keinhardi deUelmstadt, prepositi ecclesie Spirensis, cum de presenti proprioi
careamu3, .sigillatas In fonbus dicfarom ecclesiarum afiiias dimitti et dictas ammonitionem et citationeml
dictos aranionitoÄ et citatos perinde arctare^'» ac si eis facte et iusinuate personaliter extitisseiit. Inhi-
bemus etiam onmibus utriusque sexus horainibus sub pena excoramunicatiouis late sententie, quam in
quemlibet eorum secus facientem canonica monitione trium dierum premissa ferimus in bis scriptis,'
ne qnis huiusmodi copias de ipsis forJbus auferat, tollat, dilaniet seu alias quovis modo devastet. Pre-
faias auteni litteras apostolicas atque hunc nostrum processuni rolumus penes dictum abbatem sen eint
procuratorem permanere nee per vos aut quemcnnque alium contra ipsonmi voluntatera detineri, Con-
trariuni facientes prefatis nostris sententiis, prout late sunt, volumus subiacere, mandantes tarnen copiam
fieri eara petentibua sub petentium expensis, absolutionem vero oninium et singulorum, qui prefataa
nostras sententias incurrerint, nobis vel superiori nostro taufcummodo reservantes. Et quicquid in pre-
missis feceritis, nobis fideliter scripturis vestris significetis. In quorum omnium et singulorum fideoi
et testimonium premissorum presentes nostre nioiiitionis et citationis litteras sive presens publicum
instrumentum exinde fieri et per discretum virum lohanneni Hatzenbühei, notarium publicum et huius-
modi negotii coram nobis scribam infrascriptura, subscribi et publicari mandavimus ac sigilloO) memo^
rati domini Reinhard! , prepositi ecclesie Spi reneis, cum, ut prefertnr, de presenti proprio careamus,
iossimus appensioue comniuniri. Datum et actum Spire, in ecclesia cathedrali ibidem, sub anno Dominik
millesinio quadringentesimo vicesimo sexto, indictione quart^% die vero quarta mensisFebruarii. pontificatua
sanctissirai in Christo patris ac domini nontri doraiui Martini, divina Providentia pape quinti, anno
ßoo nono, bora primarum vel quasi, presentibus ibidem venerabüi viro m(agistro) lohanne Durlacfa|
doctore in medicinis» necnon bonorabilibus et discretis viris dominis N i colao D au ffer et lo banne
Biachof, prefate ecclesie Spirenais Ticariis perpetuis, testibus ad premissa vocatis atque rogatia*
(S.) Ego lohannes HatzenbQhel de Luterburg, clericus Spirensis diocesis, publicua
iiDperiali aucioritate notarius necnon reverendi patris domini Berchtoldi, scholastici et commissarii
prefati, huiusmodique cause coram eo scriba, quia prefatarum litterarum presentationibus, receptionibus,
cxpositionibus, rcquisitionibus, monitiotiibua, citationibus, senteutiarum fulminattonibus omnibusque aliis
«t singulis« dum sie» ut premittitur, per prefatum dominum Berchtold um, coramissarium et iudieem
sobdelegatmu, ac coram eo agerentur et fierent, uua cum prenominatis testibus preseus interfui, vidi
ii aadivi. iccirco presens publicum instrumentum per alium me alias legittime occupato fideliter scriptum
•tibucripfiit publicavi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetia
utiA Ctitn appensione sigilli prefati venerabilis viri domini Reinhardi de Helm statt, prepositi ecclesie
Spireuaiii, com memoratus dominus Berchtoldus suo de presenti^ ot dixit, careat sigiüo, de man-
daif> niriuiMjue sigiltavi et roboravi rogatus et requisitus in fidem et testimouium omuium et singulorunti
prefQiaiOFUiii.
J
fleinrich IV H19-U'
8329. — 1426, l!lrz 7, — Ulrich Ryff, geDanut Welter, erklärt auf ein Schreiben von
Bürgermeister und Rat zu St. Gallen wegen eines verfallenen Leibdings, das er seinen Schwestern
zu St. Katharina schulden sollte, ihm sei nichts davon hewusst, „das inen üt v ersessen liptings us-
ständig sje*. Dagegen habe er der einen Schwester A delhe id einen Zins von 1 fi Heller verkauft,
wofür die Bezahlung noch gänzlich ausstehe; auch hiitten ihm die Schwestern zu Bischofzeil »in
miner swöster von Haidelherg hus an guldin tftch" genommen, das er filr 28 Gulden rhein. gekauft
habe. Er bittet deshalb Bürgermeister und Rat, dafür Sorge zu tragen, dass ihm das Tuch zurückgegeben
und von seiner Schwester Adelheid die Schuld beglichen werde. Die spate Antwort bittet er zu ent-
schuldigen; ,dan mich band grösser Sachen hierinn geyert*. — Donschtag post Oculi, 1426.
Stadtarchiv St. Mleir^Tr, it!U»Ir. 2. — Papier- Original mit Sigelapuren. — Vgl. ob^n Nr. 3324.
3330. — 1436, Mjirz 20, Wien, — König Sigmund gebietet dem Bilrgerraeister und Ral
der Stadt St. Gallen den Ulrich Gnäpser (Gnehsor) und Wetzel Völi (Fole) wegen de^ an Hans
AYildrich (Wilrich) begangenen Todschlags, da ihnen der Todschlag leid sei und sie ^(in) die schössen
unsem gnaden geflohen sin und in unser huld, gnad und parmhertzickeit kernen und gnad pitten und
geren und der seien desselben vergangen und gen den freunden abieggen wollen und nach ewer stat zu
Sant Gallen rat und gewonheit genug tun", gemäss einem vom König gewährten Gnadbrief nicht weiter
zu verfolgen oder verfolgen zu lassen, sondern sie »nach der stat rat und gewonheit" mit den Freunden
des Erschlagenen zu versöhnen. — Mitwochen nach dem suntag ludica in der vasten, 1426.
Ütait«rfhiv SHiilllrcu Tr. VU, Ir. 8, 1 — Papier-Original mit rotem Wachasigel unter PapifThiUie (Heffner, Nr 180
Tafel XIV, Nr. 105) a tergo. — KanKleionterfertigung: Ad mandatvim domini regia Franciacns. — Vgl. oben
Nr. 8053 imd Nr. 8296.
3331. — 1436p MBrz 30. BlsehofzelL — J oh ans von Mose n (M&sen) verkauft an Ulrich
Hirt von Helfetawil und seine Ehefrau Ursel Keller um 6 ff ^ CM. »die wyse» bj ain(er) hailbea
mannmaid, in Helfetswiler kilchsperg gelegen, genamt in Betten — ze ainer sifce by derHöbwis
ab, ze der ander site ain den baieh. zö der drytten site stösset es hinuö' an den zun, als er yetz under*
markot ist" — , mit aller Zugehörde, ^filr recht aygen, das daruss niemant nut gät dann der zehend*,
und fertigt sie ilinen an offener Landslrasse des Reiches ^nach aygens und landes recht*, — Byschoff-
zell, am haylgen abent ze Ostren, 142t>.
Stiftäarcllh St. <ia]l«D, 11. 4. E m. 4. — Pergament-OriginaL Für d^n Verkäufer sigelb auf seine Bitte Janker
Watther von Andwil (Ainwille); das verbrochene Sigel liüngt eingenäht
mB2.
Abt Heinrich (IV.) von St, Gallen bittet Bürgermeister und Räte zu St. Gallen unn
Abordnung einer Botschaft auf eine nach Constanz angesetzte Tagung mit den
Appenzellem.
14^11. April 5.
Hainrich, von Gottes gnÄden abt des gotzhus ze Santgallen. Unsern frfInt liehen gröz tot.
Ersamen, wisen und lieben getruwen, ez hänt die erwirdigen herren, der tegand und capittel der gestift
ze Costentz und die er.samen, wisen burgermaister und rüte zeCostentv: von bett wegen der von
Appenzell, als wir die jetz von unsers gotzhus wegen mit gaistliehem gencht nfftribent von sölicher
abhrüch wegen, so sy lang zit h^r demselben unserra gotzhus getan hSnt und noch tftnt, zwQsBcfaent
k
442
Hainrich IV. U19— U2ß.
locoruni, ciinarum zellerariatus et vilicorura in Appentzelle, in Huntwil,, in ürnäsche
Gaiß, in Trogen^ in Spicher^ in Tuffan, in Wittenbach, in monte Rodmonte, in Walb
kirch, in Berge, circa Ärbonam, in Gosowe, in Herisowe, in Helffenswil, in Altsietteü
am Äitberge, in Marpach, in Bernang, in valleReni, in BernhurtzzeUe necnon curianiil
vulgo kelnhoflf in Bosch ach, in Tünbach, in Sancto gallo hactenus a tanto tempore et pei
tempus, cnius de contrario hominum non eitat memoria, s^rvituiis iure sicuti bomines proprii monasteri
ad predictum monasterium pertinere consiieverint et spectent communiter seu divisim ipsumque mona?
steriimi fuerit et esse coasoeverit in possessione Tel quasi hominum predictorum seu iuris servitutia
eorundeni necnon censuum, servicioruni, mortuariorüm, theoloniorum, gabellarum, fructuum, reddifcuum^
proventunm ac obvencionum, decimarum, erariorum, stürarura ab eisdem monaaterio prestandorum sei
solvendarum ac advocaciarum, officiorum, coUacionum ad idem monasterium spectanciuni et iurisdictJonuiiB
in autedictos homines exercendorum temporibus supradictis et sopra pacifica et quieta, donec et usque aj
litem, gwerram et coniroversiam per predictos Appentzellenses vallenses eorumque confederatos quon^
dam Cünoni, abbati dicti monasterii, submotam, — qiiamvJsque deinde vigintiquinque annoriim spaciQ
seu supra efiBuxorum (!) inter vallenses terrigenas inAppentzelle, Huntwil, Urnä sehen, Tu f fall
et alios eorum confederatos ex una et dictum Cunonem abbatem ex altera de et super decimis, censibuf^
servieiis, servitutibus, sturis, gabellis, theoloniis, officiis, iurisdictionibus et omnibus et singulis supri
enumeratis ad monasterium predictum spectantibus et eorum occasione submota litiuni et gwerrarum
materia eedem partes de et super huiosmodi litibus et gwerris in certos civitatenses et opidanos dyo^
cesis Constanciensis tamquam in arbitros conpromiseriiit et per iuramenta prestita se observaturoi^
quidquid iidera arbitri dictarent, diffinirent et pronunciarent, proraiserint dictique arbitri auditis par*
cium iuriljus et allegacionibus dictaverint et pronunciaverint, quod abbas dicti monasterii pro tempore
existeiis in vallibus, teiTitoriis, districtibus et !ocis prespecificatis habere deberet iiberara potestateoi
officiatos ponendi quodque Appentzellenses de Huntwil, Urnäschen, Tuffan aliique stipr«
dicti merito decimas, census, servicia, sturas et alia supra designata solverent et monasterio predict^
de eisdem responderent quodque omnes et singulas confederaciones, colligaciones inter se et alios habii
dissolverent et pro extinctis habere deberent et quod deinceps nullam peuitiis confederacionem seu ligan
inirent, — et quamquam deinde dictia Appeutzellen albus et aliis predictis premissis pronunciacioii
et iuramentorum prestacione non attentis et decimas, census et alia prenotata monasterio non solveutibui
sed subtrahentibus et de eisdem monasterium spoliantibus et eadem occupantibus et notorie suis usibuj
applicantibus et huiusmodi tbrefactis iuramentorumqne fractionibus ad dive memorie Rupertui
Romanorum regem, prodiictis idem Romanoruni rex more pii pahis ipsas partes ad compromittendu
ID eom, tamqüam Romanoruni regem, de et super omnibus et singulis litibus et controversiis induxeril
ipgeque partes in eum, nt sie, compromiserint et se per iuramenta similiter corporahter prestiüi dicta'
ei ab eodem rege diffinita et pronuncciata observaturos promiserint, idemque inclitos rex parcium pro«
posicionibus et iuribus auditis maturo prehabito consilio de anno domini M^CCCC**VIII** dictaverit
iliiliiiierit, quod, ex quo prefatorum Äppen tzeileusium et aliorum suorum coiitederatoruni liga
confederacio contra sanctam Romanam ecclesiam sacrumque iniperium et imperii electores, principe
toin|)orales et ecclesiasticos, comites, barones, milites, armigeros, civitates et communeni utilitatem terri«
turiijruiii esset, idcirco eadem confederacio et colliga(cio) deberet esse extincta et subiuta, quodque nulla)
confederacjonem et ligam deinceps instituere deberent, qnodque monasterio pretacto omnes decimaS
c«ctöUM| iura, bona, redditus, homines tempore gwerre seu litis predicte quomodocunque spoliata, detract
3*iiir{iiitoi, detentatos restituere deberent et eraria iura collacionuni, investtturarum et omnia alia iura pel
UMiflO raonaMteriura prius possessa monasterio libera esse deberent, et quod deinde monasterio de omniboi
44:4 Heinrich IV. 1419—1426.
biliter causam vel causas, si quam vel quas haberent seu haberet, quare premissa fieri non deberent.
eosdemque certificaverimus, sive in termino premisso comparerent sive non, quod ulterius ad ulteriora
procederemus iusticia mediante, voluerimusque huiusmodi am(m)onicionem et citacionem propter nontotum
accessum, ut predicitur, per edicta publica in certis locis et ecclesiarum parrochiis affigi et publicari
et dictis am(m)onicione et citacione dictos monitos et citatos perinde artari, ac si eis insinaate personaliter
extitissent, prout hec et (alia) premissa in nostro monitorio processu lacius continentur. — verum qcia
supranominati moniti et citati monicionibus et citacionibus nostris, ymmo verius apostolicis, legitime,
prout plena facta est nobis fides, executis et insinuatis in nuUo paruerunt nee apparuerunt seu pro se
miserunt, procuratore vero ac sindico procuratorio seu sindicario nomine antedictorum dominomm
abbatis et conventus nobis instante et ipsos monitos et citatos contumaces penas in supradicta con-
stitucione contentas declarari a nobis incidisse et aggravative contra eosdem procedi petente nos super
notorietate in nostro monitorio processu contentorum testibus et aliis legitimis documentis in forma
iuris primitus receptis invenimus contenta et narrata in dicto processu omnino notorietate subiacere et
notoria fore: idcirco ex coram nobis productis iurisperitorum habito consilio decrevimus et interloquendo
pronuncciavimus super notorietate et eius occasione ad ulteriora in causa per nos procedendum fore et
procedere debere huiusmodique nostram interlocutoriam, ne dicti contumaces et rebellea ignoranci&m
pretendere possent et aliis de causis animum nostrum ad hoc moventibus, deinde sequenti die, que fiiit
nona mensis Apprilis, publice in yalvis maioribus dicte ecciesie Spirensis affigi et inibi affixaro tem-
pore divinorum et infra missarum sollempnia publice tenendam, prout tenta fuit, demandavimns. Et
quamvis procurator predictus nomine quo supra eodem die hora vesperarum coram nobis comparuerit
et a nobis, quatenus dictos monitos et citatos contumaces in sentencias excommunicacionis et in alias
penas in Karolina constitucione contentas declarari incidisse dignaremur, humiliter petiverit et ad huius-
modi peticionem ad declaracionem processisse de iure potuissemus, tamen ex superhabundanti ad con-
vincendam maliciam seu contumaciam dictorum am(m)onitorum ipsos am(m)onitos adhuc ad proximam diem
sequentem, que fuit decima dicti mensis, coram nobis ad horam vesperarum eiusdem diei ad videndam
et audiendum eos et eorum quemlibet per nos declaraii sentencias excommunicacionis et alias penas
dicte Karoline incurrisse citari publice in facie et valvis ecciesie predicte fecimus et citavimus nostris
patentibus sub litteris et sigillis. Quo termino adveniente dicto procuratore coram nobis iterum com-
parente et instancius, ut ad declaracionem predictam et aggravaciones, rcaggravaciones, interdictum et
invocacionem brachii secularis procederemus, supplicante et quia"^ dictis citatis mi(ni)me comparentibus
peticioni predicte tamquam racionabili annuentes liiis in scriptis declaramus et decernimus omnes snpra-
pictos am(m)onitos et citatos et singulariter singulos sentencias excommunicacionis et alias penas dicte
constitucionis incidisse et eisdem sentenciis et penis irretitos et innodatos fore vobisque omnibus et
singulis firmiter et districte sub pena suspensionis ab officiis vestris divinorum late sentencie canonica
trium dierum monicione premissa precipiendo mandamus, quatenus singulis diebus Dominicis et festivis,
quociens et quando pro parte dictorum abbatis et conventus fueritis requisiti seu alter vestrum fuerit
requisitus, infra missarum sollempnia, dum ibidem populi multitudo ad divina audiendum convenerit, sie
per nos factum et dictos monitos et citatos et eorum quemlibet taliter excommunicatos excommunicatos
fore et uxores, familiam colonos et inquilinos, quas quosve propter communicacionem a divinis excludi-
mus, exclusos nunccietis et, si dicti excommunicati in huiusmodi excommunicacionibus per sex dies
post huiusmodi denuncciacionem immediate sequentes sorduerint, extunc omnibus vestris subditis aliis-
que Christi fidelibus inhibeatis, quibus et nos presentibus inhibemus, ne quis eisdem commuuicet cibo,
potu, fumo, foro, molendino, empeione, vendicione, loquela seu quavis alia communicacione a lege vel
canone non concessa, et si dicti excommunicati in predictis excommunicacionum et aggravacionum seu-
Heinrich IV. 1419—1426. 445
nciis per alios sex dies prefatos sex dies imniediate sequentes auiniis, quod ab^it, sorduerint induratis,
ttunc omnes priores sentencias accensis candelis, pulsatis campanis singulis diebiis Dominicis, ut predicitur,
; festivis cum decantacione responsorii ^Revelabunt celi iniquitatem', inde et psalnii ,Deus, laudem meam
e tacueris* innovando publicetis et ab aliis sie publicari facialis et, si predicti excommunicati in dictis
ccomnmnicacionum et aggravacionum (senteuciis), quod Deus avertat, per novem dies iam dictos sex dies
(;atim sequentes obduraverint, et quia'\ cum obediencia nil prodesse videretur humilibus, si contemptus
ontamacibus non obesset, et nostro in ea parte congruat officio, ut, cum perversorum inflicte pene non
^ufiBciunt, graviores ut addamus, et ne tanti execrabilis perversitas trahatur ab aliis in exeniplum, extunc
prout exnunc et exnunc prout extunc civitates, opida, villas, terras, loca, opida, in quibus moram traxerint
et quamdiu in eisdem fuerint et post ipsorum seu cuiuslibet eorundem recessum, ad tres dies necnon
ecclesias, capellas eorum earundemve ecciesiastico suppouimus interdicto hiis eciam in scriptis, interdictas
ac interdicta modo et forma et sub pena predicta vestris predictarum ecclesiaruni in cancellis publicetis
{jacientes ut tales, ut predicitur, arcius tamdiu evitari, quousque mandatis nostris, ymmo verius apostolicis,
paruerint et ab impedimentis, turbacionibus, detentacionibus, extorsionibus, occupacionibus, spoliacionibus,
diffidacionibus, confederacionibus, ordinacionibus, statutis destiterint et prefatis abbati et conventui de
prenominatis detentatis, extortis, spoliatis, usurpatis, occupatis satisfecerint plenarie et cum effectu. Si
Tero prenotati denuncciati, excommunicati, aggravati, reaggravati mandatis ac processu nostris, ymmo
Terius apostolicis, non paruerint et a premissis non destituerint(!) et abbati et conventui predictis infra
triginta dies predictos xij dies immediate sequentes non satisfecerint ut supra: nos attendentes, quod iuris-
dicciones se mutuo invocare solent et mucrone non perficienti ecciesiastico temporalis gladius non inmerito
suffragatur, auxilium brachii secularis duxmius merito invocandum, ut, quos timor dei (a malo) non revocat,
temporalis saltem coherceat severitas discipline. Hinc est, quod vos illustrissimum et serenissimum
principem et dominum dominum Sigism und um, Romanorum etUngarie regem, iusticie zelatorem,
in domino exhortamur, vos vero dominos archiepiscopos, episcopos, abbates, priores et quascunque alias
personas ecclesiasticas vosque dominos principes. duces, marchiones. lantgravios, comites, burggravios,
barones, milites, armigeros, civitateuses, opidanos, iusticiarios, iudices, officiarios, vicarios, advocatos,
capitaneos et alios supradictos, quibus presentes nostri processus diriguntur, auctoritate qua supra requiri-
mus et monemus primo, secundo, tercio et peremptorie, communiter et divisim vobisque nichilominus
et festrum cuilibet in virtute sancte obediencie et sub infrascriptarum sentenciarum penis districte pre-
dpiendo mandamus, quatenus infra sex dierum terminum post lapsum omniuni terminorum predictorum
et postquam huiusmodi nostre littere et presentes nostri processus vobis aut vestrum alicui in iuris-
diccionibus ac districtibus vestris fuerint publicati, inmediate sequencium, quorum sex dierum duos pro
primo, duos pro secundo et reliquos duos pro tercio et peremptorio termino ac monicione canonica et
omni dilacione assignamus, vos omnes et singuli domini, rex, archiepiscopi, episcopi et alii supradicti
et Testrnm quilibet, quorum omnium super hoc brachii secularis invocamus auxilium, quociens et quando
pro parte dictomm dominorum abbatis et conventus fueritis requisiti seu alter vestrum fuerit requisitus,
in iuris subsidium contra prefatos denuncciatos, aggravatos et reaggravatos auctoritate qua supra per
capcionem, invasionem, incarceracionem et personarum detencionem, corporum et rerum dictorum de-
noncciatorum, aggravatorum et reaggravatorum, insurgatis et alios insurgere facialis ac personas, Cor-
pora, res et bona eorundem capiatis, invadatis, incarceretis, arrestetis et occupetis per vos vel alium
»n alios et quilibet vestrum super hoc requisitus capiat, invadat, incarceret, detineat, custodiat, occupet
et arrestet libere et licite, super quibus omnibus et singulis vobis licenciam et auctoritatem plenariam
eoncedimus et facultatem, dictosque denuncciatos, aggravatos et reaggravatos ita et taliter astringatis et
compellatis potenter et manu forti usque ad satisfaccionem integram et condignam omnium premissorum
lemnch
«iiciis dominis abbati et coiiveiitui» ut predicitur, tnpendendara et qiiousque a premissis molestacionibus,
occupacionibiis, spoliacioriibus, detentncionibus, inipedinientis, tiirbacionibus. coniederacionibus, ordi-
naciooibiis aliisqiie prespecificatis omnibus et singulis desistant et ad gremium sanete matrie eccle«fi#^
redieriiit beneficiumque absoluciouis a predictis sentenciii^ meruerint obtinere aiit aliud a nabis sefH
superiori nostro receperitis in maiidatis, inhjbentes propterea vobis omnibus et singulis supradictiÄ tarn
eccIesiasticLs quaai secularibus persüiiia, ciüiiscimque statu», gradus, ordinis aut preeminencre extiterint,
ne prenomlnatis abbati et conventui vel eorum procuratori sen procuratoribiis, quominus presentes nostri
Processus et in eis contenta debite execucioni deraandentur ac oraiiia et siiigiila supradicta suum debitum
sorciantur eftecfeiim, impedimentum aliqiiod prestetis seu prestet aliquis vestruoi nee impedientibus ipsos
detis seu aliquis vestrum det coiisiliuti), auxilium vel favorem publice vel occulte, directe vel indirect««^
Quod si forte vos, illustrissime (priDceps) et domine, domine Sigismuiide^ Romanorum et Ungarij^
rei, ut antefertur, executor iusticie, preaentis nostri processus et raandatorum nostrorum, ynimo verius
apostolicorum, trausgresaor, contradictor seu neglector fuerit, qua*"' tarnen vestra serenitas prefulgida in
orbe Christianitatjs universe guspicione caret, iudiciuni iusti iudicis ofFenderetis et mercedem a deo datam
pro hiis exequendia amitteretis; et licet vos buiuamodi nostris sentenciis infrascriptis, prout fernntnr et
proinulgantur, sie ligari non velinius vubis ob reverenciam regalis maieetatis non inmerito defferentes,
iuskicie tarnen in tu i tu et ob sedis apostolice reverenciam vestrara reverenciam ad prefatani execucionem
efficacem adinipleridam, prout ad ipsani serenitateni spectat et pertinet, in dorn in o exhortamur. Si vero
(vos), reverendi patres, domini archiepiscopi, episcopi, duces, marchiones, lantgravii et alii predicti, tarn
ecclesiastice quam aecnlares persone, supradictis mandafis nostris, yranio verius apostolicis, non paraeritiaH
seu alter vestrum non paruerit cum etfectu vel aliquid in contrarinm tecerifcis aut alter vestrum feceritjH
nos in vos omnes et singolos supradictos, tani ecclesiasticas quam secnlares personas, si in premisais
aliquo modo culpabilcs fueritis aut predictis abbati et conventui inpedimentum aüquod prestut)eriti|
quominus omnia et singula preniissa suum debitum sorciantur etfectum, aut impedientibus ipsos danU
auxilium^ consilinm vel tavorem, et generaliter in omnes et siugulos contradictores in bac parte rebella
excommunicacionis, in capitula vero sive conventus quorumcunque rebellium suspensionem a diviDJ
necnon in castra, universitates, villas et districtus ac monasteria, ecclesias et alia loca quorumcunque
rebellium et inobediencium interdicti sentencias exniinc prout extunc et extunc prout exnunc supradictis
canonicis monicionibus premissis in hiis scriptis ferimus et promulgamua. Vobis vero reverendis patribus
dominis archiepiscopis et episcopis prefatis ob reverenciam vestrarum ponteficalium dignitatum defierem
dum duximos in bac parte: si contra premissa seu aliquod premissorum feceritis per vos seu submissa
personani, dictis canonicis monicionibus premissis exnunc prout extunc ingressuni ecclesie interdicimi:
in hiis scriptis, et si huiusmodi interdictura per alios sex dies prescriptos sex inmediate seqaentes
susfcinueritis, vos in biis scriptis exnunc prout extunc suspendinius a divinis; verum si prefatas suspen-
sionis et interdicti sentencias per altos sex dies prefatos duodecim inmediate sequentes sustinueritis, vos
simili canonica monicione premissa exnunc prout extunc et extunc prout exnunc similiter in hiis scriptis
excommunicacionis aententia innodamus. Ceterum, cum ad execucionem ulteriorem huius negocii facieu-
dam nequeamus aliis negociis prepediti personalifcer interesse, universis et singuüs dominis abbatibus^.
prioribus, prepositis, decanis, archidyacouis» scolasticis, thexaurariis, sacristis, succentoribus, tarn katha^^
dralium quam collegiatarum canonreis parrochialiumqne rectoribus ecclesiarum seu plebanis vicariis seu
locatenentibus eorondetn, prebyteris, capellanig, altaristis, curatis seu non curatis, decanis, camerariis,
decanatuum rurüliiini clertcis, notariis publicis per civitates ac dyoceses predictas et alias ubilibet con-
stitutis teuore presentium committimus plenarte vices nostras, donec eas ad nos duxerimus revacandas,
Quoniam autem nos prius legitime informativ quod ad denuucciandum dictos excommunicatos et insinuan*
ibus
rea^l
sai^H
cno^l
Heinrich IV. 1419-14*36.
occupatö^^ fideliter scriptum Bubserlpsi, piiblicavi «h in hanc publicum formatn re^le^i signoqiie et not
ineis solitis et consuetis sjigjiavi in fidem et t^stiiiioniuin omnium et siiigulorum premissorum rogat
et requisitus. Item rasuram in quarta linea, talem videlicet „comltibus nobiübüs, luilitibiis' et rasuran
in linea quadragesima septima, verborum videlicet „duodeciin dfes imnediate sequeiites non satisfecer
ut supra, iios* et nisuram in linea septuageaiiim, verborum, videlicet ^vestrum, intimetis, legatis*
predicto supnuiictnm processum scribenti commisi et in rescripciune dictorum verborum interfui et
fideliter conscribi vidi et approbavi.
«) Bii«r und In «lern iwetn»I1|«n «et qoi*< waittr uui«n lit entwe4*r du ««t* Qb«Hta.Hli «4vr ^(fiiAprofiter* und „tfiätji** tind = Jd»e* tm TecvtgtM«. — h) ,
Stirtj»arrhiiSt,«allPii, L 1 A. 87*. - Pergament- Original; da« Sigel hängt eingenäht, — Vgl. Nr. 3325.
Wir sehlieasen hier die peremptoriBche Citation (l^peiei', 14^(6, AprtI 9.) an. auf welche in obiger L>
kunde Bezug genommen istr
ßerthoidus de Wyldungen, scolaaticiis ecclesie Spirensis» iudex aeq subexecutor catiae ac parcium «i
Bcriptarum a venerabili patro domino C o r m a c o , abbati monaaterii Sanctilacobi Scotomm extra muros C oi
stancieuflei, ordinis eancti Benedict!, indice aen execntore a aacrosancta »ynodo generali Conatancienai nna cmn
certis suis coltegis cum clausula ,»qnateiiu<$ von ve\ duo aut unua vestnim per vos vel alios neu alium*^ etc. speeiali
deputato, subdelegatiis, universis et singDlia dicte eccleaie Ö p i r e n s i a seu aliarum ecclpsiaram civitatis aeu dyoc
Spirensis rectoribiiw, plebanis, viceplebanisj vicariis, altaristia, cappellanis, preconibua aaluteTri in Domino et mandal
nostriii ymmo veriua apost^olict», firmiter obedire. Mandamus vobis et cuilibet vestrum, quatenus vallenses, terrigej
vallium sva t^^rritoriorum in Appenzell, in fluntwil, in Tu ff an, in LTrnsliichen et eorum confederatos ad f^^riam
quartam proxinvara post Dominiciim* qua in eculesia Dei cantatur »Quasi modo geniti etc.*. p^^renaptorie ad curiam nostre
habitacionis in civitate Spirenai sitam citetis, quo» et no8 et eorum quemlibet preR<^ntibu« citamas ad videndum
audiendum eos et eorum quemlibet declarari aentencia)» excommunicacionia et alias penas in constituciotie KaroÜi
contentaa incidii*fle, et hoc ad inatanciam venerabilis patri» et domiui abbatie et conventus raoraasfcerü Sancti Oalj
ordinis et dyocesia predielonmi. Hatum SpirCt in curia habitacionis nostre, siib anno Domini millesimo quadringentes
viceaimo aexto, feria tercia poat DommicAm Quasimodogeniti^ noatro aub aigillo preaentibua appenso.
fa tergo.) In nomine Domini amen. Anno a nativitate eiuadem millesimo quaclnngente^imo ficesimo aexto,
dictione quarta, die vero lune, octava menaia Apnlist hora vespemrum vel quani, pontifieatua aanctiaaimi in Christo pal
et domini noatri domini Martini, divina providencia papi^ quinti, anno nono, ego lohannpfl Hatxenbühel d%
Luterburg retroacnptas eitacionin litteras animo pubUcandit iimnuandi et actus in eis contentos iuxta dictarq
litteranim retroscriptarum formara ad reqmaitionem discreti viri iobanni^ Heydelberg^ procuratoria seu ejndil
procnratorio aeu ayndicario nomine venerabilis ac religiosi abbatis et domini domini Hainrici abbatis et coQveni
monasterii Sancti Galli, ordinis sancti Benedicti» Conätanciensit dyocesis, valvia eccleaie Spireneis tempoj
divinorum, dum inibi infra miasarum aolempnia populi multitndo aderat, teatium aubscriptorum ad hoc vocatorum
rogatorura presentia affixi et ea« ibidem ad plures horaa affixas tenui et deinde dictaa litteraa dicto tempore divinor
afBxa.s removi rogatua et r».'quiHitU!it ui'" BUp*^r affixione, publicacione et amocione premissia anum vel plura publicQ
neu publica conficerem inatrumentum vel instrumenta. Que acta et facta aunt anno, iudictione, die, mense, hora, lo
et pootiBcatn, quibun aupra, preaentibua ibidem diacretia viria ConradoKalp, loh&nn e By acho ff etHeinri
Hambach, Ticariie perpetuia ecclesie Spirensia, testibua ad premissa vocatis et rogatis.
(S.) Et ego lohannea H atzenbuhel deLuterburg, clericus Spir enais dyocesii, publicua imperiali ai
toritate notariua, quia inainuacioni, affixioni et araocvoni unü cum prenominatis testibiis preaens interfui eaqne aic fil
vidi et audivi, preetma publicum inatrumentum manu mea propria a t-ergo dictamra litterarum scriptum exinde conf<
«nbiicripsi et in hanc publicam formam redegi siguoque et nomine meis solitia et comuetis Kignavi in fidem et tei
monium omni am et aingnlorum premissorum, ut premittitur^ rogatua et requiaitus.
SUrtsarf hh St. CäIIph, T, 11. S«. — Da« Sijjel hängt eingenäht
450
Heinrich \Y, 1419— U26.
Rif und seine Ehefrau berechtig, die Bürgen gemeinsam oder einzeln an ihren Hegenden und fahren-
den Gütern gerichtlich anzugreifen. Wollen die Bürgen die 400 Gulden auszahlen, so kann das vor
St. Johanns des Täufers Tag ohne, danach mit Zins für das betreffende Jahr geschehen. — Wil in
unsers gotzhus statt, an sant Georyen abend, 1426.
StiflUvirrlth' SL Gallen, Blchfrarchiv M 11141, tUS, — Eintragung von der Hand des äbtiechen Scbreibers. (Etwas kürxer^^
Entwurf in Band 90» S. 349 f.) Es sigeln der Abt und Convent, sowie die vier Bürgen.
Unter dem gleicben Datum (14!S6. A|>ril ÄÄ.) quittiert Hermann von der Hoben-Landenberg den']
Hofammann Konrad Rümeli von Wil zu Händen Abt H einrieb s (IV,) von St. Gallen für je 200 Gulden rbein.
jihrlicben Zinsea auf dea Gottesbauses Nützen zu Wil, die ibm auf Hilanentag 1425 und 1426 zustanden^ — WiK
sant Georyen abend, 1426.
SüftsarrMv St. GaU«n, Bubn IIU» Fase. 4. — Fapier-Original mit woblerbaltenem, unten aufgedrücktem SigeL
Vgl oben Nr. 327 L
Ohne Zweifel betieht sich auf das nämlicbe Datum folgende undatierte Eintragung in Band 90 den Stift^archiv«:
Abt Heinrieb (IV.) und der Convent des Gotteabauaea St. Gallen verflprecben, den obigen vier Bürgen allen ^
Schaden, in den sie «von dernelben mitgültscbaft wegen '^ kommen sollten, zu ersetzen, und verpfändet ihnen dafÜcH
pUnsera gotzbua aignen bof seBrumberg mit einer zugehördi und unaera gotzhua grosse wia uffWilmatt gelegen
und unsers gotzbu» wia gelegen nebent Cünrat Rümellis garten an dem fusstyg, aU man gen Swartisenbach^
gftt; dieselben wii jetz Cünrat Coler umb ainen järlichen zins innehit*.
^tlftxiTf biv U. CalieB, Bifberarcltiv Bd. M, S. ^1 f. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreiber«.
3336. — 1426. April 39, (Constanz,) — Vor ÜlrichEhinger, Stadtammann zu C o n s t a n z,
der an seiner , Gedingstatt* öffentlich zu Gericht sitzt, begehrt Nikolaus Jen chi, derzeit Schreiber
Abt Heinrichs (IV.) von St. Gallen, namens seines Herren durch seinen Fürsprech Auskunft, wie
er den Zehnten zu Höchst, den Abt Kuno und der Convent des Gotteshauses seiner Zeit mit aller
Zugehörde um 420 ff ^ CM. an Ulrich Estrich von Wil verkauft haben, wobei der Käufer den
Rückkauf um die gleiche Summe zugestanden hat, jetzt zurückkaufen könne, da Ulrich Estrich die
angekündigte und verlangte Ablösung anzunehmen verweigere. Das Gericht entscheidet, wenn der Schreiber
die Eaufäumme bei dem Münzmeister der Stadt Constanz, derzeit Job ans Boltzhuser, Bürger zu
Constanz, hinterlege und dem Ulrich Estrich davon Anzeige mache und wenn dann der genannte
Münzmuister, zugleich Gerichtschreiber, die Hinterlegung eidlich bestätige, so solle damit der Loskauf
rechtliche Geltung haben. Auf Verlangen des äbtischen Schreibers beschliesst das Gericht, ihm hierüber
eine Urkunde auszuateUen, worauf der Münznieister und Gerichtschreiber eidlich die Hinterlegung der
420 ff -^ bezeugt. — Mäntag nach sant Mai-cus tag des hailigen evangelisten, 1426. ■
StiftfiUtJki V U. Gallen, 0. 0. 1 L $. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel bangt eingen^t. '
Auf die Rücklösnng dieses Zehnten zu H Ö c h a t besdeben sich noch zwei Sehreiben dea Äbte? an Bürgermeister
und Kat von St. Gallen (i4Se. Mal 2S. und Jali :i.):
a| Abt Heinrich (IV.) ersucht Bürgermeister und Rat von S t. G al 1 e n , den Ulrich E si t r i c h , der bisher
die Löflung verweigert hat, zu beatimmen, dass er die in Constan» deponierte Loakaufaomme in Empfang nehme
and dem Gotteshause den Kaufbrief zurückgebe. Andernfalls müsste sich der Abt für entstehenden Schaden ao den
Estrich halten. — Zinstag vor unaera Herren fronlicbams tag, 1426.
b) Abt Heinrich (IV,), der den Zehnten zu Höchst laut dem «widerbrief* von Ulrich Ea triebe Bürger so
St. Gallen, zurückgekauft und an Wernber E hinger von Conatanz verpfändet hat, ersucht auf eine Beschwerde
Ebingera, dasa Estrich ihm Eintrag tue, unter Zusendung einer Abschrift dea von Estrich auagesteltten Reverses, Bürger-
meister und Rat von St. Gallen, Estrich zu beachicken und anzuweisen, da»« er den Ehinger nicht weiter an dem Genuas
des Pfandes hindere; widrigenfalls müaate ihn der Abt rechtlich belangen. — Sant Ulricha abend, 1426.
ttldtutkiv 8L&&lleD, ltSBiifiide§ 15. Mrhunderta* — Papier- Originale mit Sigel unter Papierhülle.
der
I
3340.
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen erhebt bei Magister Hugo Berti, Leutpriester der
St. Laurenzenkirche in St. Gallen, Beschwerde \vegen Nichtbeachtung des Inter
dictes gegen die Appenzeller.
14JM. Mal 31*
Haiiiricus, Dei et »postolice sedis gratia abbas iiioiifusteni sancii Galli.
Sincerain in Domino caritatem cum amicabili salutacione premissa. Honorabilis doniine niagister,
cum tu pan^ochtali restm ecclemft magna pars Ai>penzelle DHt um resideat, racione citius interdictum
tu eadero vestra eedeaia senr&re deberetb. miramur de Tobis, cur illud non servastis, sed adliuc con-
tiDue eciam alta Toce eelebratia. Non enim intelligere possumus, quod indultiim opidauis Sanctigallt
concesscun rm in hoc rd^rare posait, quoniani. quamdiu ipsi Appenzellenses in parrochia vestra
resideant, interdictom serrare et a celebracione ab^tinere debeatis, quia iuxta teuerem processus ville et
loca, in qaibas ipsi App enteil enses et eis confederati moram trahunt et quamdiu in eisdem sunt
et post tpiäKinim receasom ad tres diea, necnon eomm ecciesie et capelle ecciesiastico supposita seil
suppoaite aimt tnt«nlicto, Neqiie eciam decLuradonem legittimam super predtcto indulto a iurisperittit
habüistit. prout tarnen expediret, si saltem salra coosciencia procedere velletis. Tolluntur eciam huius-
modi priTilegia aeti indnlta per clansulam in consiitucione Karolina positam, videlicet uon obstante,
quod aliqaiboi a aede apoatolica indoltum fuerit, quod eicommuiiicari, suspendi vel tuterdici uon Taleant
etc., et eciam Karolina perpriua clero Constancieiisis diocesis a sacrosancta synodo Constanciensifl
coDcessa e^t« et indaltum opidanonim Sanctigalli expost a papaMartino ipsis est concessum, ei
sie, nig] ipsam indaltum manifeste Karolinam tollat et per verba expressa, tunc sibi non debet pre-
iudicari; unde itenim ridetur yos per predictum indultum non posse iuvare. Et esto, quod Privilegium
qiioad opidanos Sanctigalli procederet, tarnen iuxta tenorem processus, ex quo Appenz eilen ses
moram extra opidum, infra tarnen limites parrochie tralmnt, abstinendum fuerit a celebracione altis
vocibuä. in quo merito magis caiite procedere debuistis, et procul dubio seucietis vos transgre.ssum(!)
juisse proceasum et transgredi, st in posterum Appenzellen aibus infra limites parrochie existentibus
celebrabitur, prout fertur vos liactenus fecisse. Quapropter dileccioni vestre supplicamus, quatenus iuxta
tenorera processus eciam interdictum servare velitis, nisi plenam et legittimara declaracionem super
predicto indult^s habueritis, quod ipsius vigore tos contra hoc tueri seu iuvare possitis. In hoc nobis
complacenciara facitis bene gratam; alioquin, si contrariura feceritis, nos cogitare oporteat de remedio
oportuuo, Datum fferia sexta post corporis Christi, anno etc. XXVI**,
Honorabill viro mägiatro Hugoai Berli, plebano eccle^ie parrochi&lis sancti Laurencii in Sanctogallat
aottro aincere dilecto, d(e)d(aiittir}.
HtadtarfhiYStJialleii^Tr. UT, Ir. U<i. — Papier-Origiaal mit schlecht erbalteDem Sigel.
Mit dieser Beschwerde stehen in engem Zosanuiieiibang twei Schreiben des Abtes an Bürgermeister und
fttt St Gallen (14:^6. Juni I. und l».)i
H a i n r i e h , von Gottes gnädea abtt des gotzhas süSantgaüea. ^ ^
Unaem fruntlichen grüß vor. Ersamen, wisen und Heben getröwen, ala wir yetz von unsere gotzhus wegen die
fon Appetite eil mit gaistUchem gertchte nftribent van söllcher abbrüch wegen« so sy uns und unaerm gotzbus lang
xii her getan hand und täglichen tünd, und wir nach vil ergangnen sachen nnder anderm in dem gerichte so vil wider
»y erlanget habend, das niemand mit in gemainflamy haben sol» w^er mit essende noch mit trinkende» mit kouffend
und verkf>uffende noch mit dehainer ander gemainsamyi nach ußwiaung der brieffe, «o darüber geben sind» so kunit
Ulli fDr, wie das ettliche die üwem sölich gebott, so wir Über die vorgenanten von AppentseU und die zu m
•llo.
454
Heitincb l\\ 1419- U26.
3S4%* — 1436. Juiil 14. — Ammann und Rat zu Appenzell ersuchen Bürgermeister ^nd
Rat zu St. Gallen, „dax ir . , uns den List ufhäbind; won wir etwas nie mit tich von sinen weg^n
habin ze reden und och mit den andren stnen gesellen. Schaffin, daz die ünsren sicher von in syind;
won uns ist fürkotnen, daz er offen lieh ünsers ammans suu abgesait hab uff der brugg für sich selb
und üch sin gesellen*. — Frytag vor Viti und Modesti, 1426.
Staiterfhii St. Giilli^ii, Tl Wt, HtAi^K — Pa p i e r - 0 r i g i n a 1 mit Sigelreaten,
dBaj|
äB43. — 1426, Juni 16. — A u t o n i u s S c h e n k von L a u d e g g, den Bürgermeister und
zu St. Gallen auf fünf Jahre als Bürger angenommen haben, gelobt dfis Burgrecht zu halten auf
folgende Bedingungen: „(l) Des ei'steu, das ich inen mit mineo lüten und mineni gfit« gehorsara sin
und das der turn ze Bürren mit allen minen rchten. die ich daran han, iro offen hns sin und haissen
sol ze allen iren nöten, mit dem gedinge: beschäch, das sy dehainost volk daruff leitint Ton iro selbs
Sachen wegen, das sy die in irem kosten halten und verlegen sont; war aber, das sy mir von miner
bett und sachen wegen jeman daruff lihint, die sol ich verkosten kn iren schaden. Und wenn sich die
krieg und sachen ergand und ze friden oder ze rihtungen körnend, so sond sy mir das hus in eren
wider zö minen banden antwttrten; es sige dann, das von den vyenden daran iht gewfist und geergrot
werd, daby sond sy mir kaioer hessrung .schuldig sin, (2) Wur och, das ich iro bo tisch aft dehainost
hedörft und sy darumb bat, die sont sy mir lihen uff minen kosten. (3) Alt stöss band sy mir faindan
gesetzt, das sy mir dariun nit beholffen sin sont, dann alz vil sy gern tünd." (4) Für dieses Burg-
recht soll Ant/onius Schenk jährlich auf Martini der Stadt eine Steuer von 4 ff v^ C, M, bezahlen und
soll ausserdem, wenn »dehaioerlay gelegner (gfiter)'* durch Kauf oder Erbschaft an ihn kommen, sie.
,insunder by der march verstüren und verdienen", wie andere eingesessene Bürger, — Des nächst
sunnentages nach sant Vitz tag, 1426.
StlitertliiiHt. Aallen, Tr !}7,IIl 0^« - Pergament-Origiiiftl tiiit wo hl erhaltenem Sigel in Hokkapseh
3344. — 1436. Juiil 33. Kftm8Wag. - Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet
Sohn Rudolfs von Z u k k e n riet selig, gibt seinem langjährigen Knechte RudolfKuber für getn
Dienste zwei Schupossen zu A 1 m e n s b e r g (Olbersperg\ die eine Jackli Vorsters Hofschuposse,
andere der Riser innen Schuposse genannt, zu einem Erhzinslehen, wovon Rudolf Kuben so lang?
sein Herr lebt, die gewöhnlichen Zinsen, nach dessen Ableben aber an die Erben 1 S" -^ C. M., 1 Mu!
Kernen Almensberger Zinsmass, 2 , Pochwerk* und 2 Tagwan weniger zu entrichten hat, — Ra
seh wag uf miner vesti^ an sant Johanns abend des Töffers, 1426.
StifUarellir St dallf n, Eabr \üh Pam. 4* — F a p 1 e r • 0 o p i e aus d^'m 18. Jahrhundert.
Am gleichen Tag bestätigt Rudolf von Ronenberg den obigen Zinanachlafta in einer besonderen Urkunde,
»WfUaitWr St.fiillea, Uhr. iUl, ¥m,L — Papier-Copie aua dem 18. Jahrhundert.
1
3B45« — 1426* Juli K (Rlieinc^g,) — Ammann und Rat zu Rheinegg (Rinegg), mit denen
der Bürgermeister zu St. Gallen am gestrigen Tag geredet hat ,von des geltz wegen, so wir üch
«chuldig sien*, bitten Bürgermeister und Rat zu St. Gallen, da sie jetzt die Summe nicht aufbringen
können, ihnen Stundung bis zum kommenden Herbst zu gewähren, — Mäntag vor Üdalrici, 1426.
SUdUrfhiv Kt. Mltn, %Mnn itn Vi Jaltrliiiitli'rtg. — Pa p i e r - 0 r i g i n a 1 mit Sigelspur.
Heinrich IV.
455
3346, — 1430, JiiU 3,— AnnaLöwin von Zukkenriet, die Witwe ChriBtiau (Ciristan)
Völis sälig, verkauft an den Knecht Heini Keller von Nieder- Büren (Bürren) um 79 ff C. ^
ilrGut genannt »Löws h&b* zu Nieder-Büren samt allen Zugehörden und ihre Rechte auf den grossen
Xebnten aus dem Kelnhof zu Nieder-Biiren^ beides ihr Lehen vom Gotteshaus St. Gallen und vor
Abt Heinrich (IV.) von St. Gallen dem Käufer gefertigt. Die Frau gelobt auch, falls ihr ehelicher
Sohn Wetzel Völi, ^der ze disen ziten nit in kndes ist*, und ihre eheliche Tochter Ursel Völin,
Ehefrau des Hans Rötenberg von Arbon, oder die Erben beider irgendwelche Ansprache gegen
den Käufer geltend machen sollten, allen Schaden zu ersetzen, — Sant Ulrichs abeut, 1426.
Slodtarchh 8t. Valien, SpiUlarcItiv, Tr. E*^«]*— Pergament -Original. Für Anna Uiwiii sigelt Hans von A n d w i 1
(Äinwile); das Stgel hängt offen.
Schiedsprueh in den Streitigkeiten zwischen Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg
und Albrecht Holzhausen von Bütswil um Kornzehnten zu Bütswil, Grämingen
und Höfen,
Bütswil. i4Jd6. JnU 9.
Allen . , . kand ich Berohart Horv^er, burger ze Liechtistaig, . ,: Als von der spenn,
»t^Sfis und misshellnng wegen, so bisher vil zit gewesen ist zwischent dem wolgebornen graf Fridrichen
foii T 0 gg e n b u r g , minem gnädigen herren, ze ainem t-ail, und dem fromen^ vesteu Albrecht Holz-
h Ilsen, keller ze Bützischw il, ze dem andren tail, von des kornzehenden wegen ze Btltzischwil,
ze Grämingen mid ze Höfen und von des kornzehenden wegen des kelnhofs daselbs ze ßützi»
schwil. . -, derselben stöss und züsprüch Hainrich Forer, dea . , * graf Fridrichen von Toggen-
burg amman, und Ulrich Aichorn, bald bürgere /.e Liechtistaig, an des obgenanten mines
herren statt, und och der vorgenant Alb recht Holzhusen uf mich komen sint alz uf ainen ge-
mainen man zu ainem geliehen zftsatz. Und also händ öch die vorgenanten bald tail zu mir ze schid-
Mfui gesetzt Wal th e r n von Grämingen und Hansen B r u n m a n von K ä n e 1 b a c h , also das wir
«irr darumb ain kuntschalt verhören sont, und wes wir uns darnach erkennent . . ,. daby sol es be-
Üben... Und also so hand sy ze baider sit ir kuntlüt für iins bracht..: item R ödolf Wi ugarter,
Borger ze Llechtistaig, R4din Wigant von Lau gas t ai g, C An in Sign er, Hansen Gletting,
Hansen uss der Riiti, Hainin Sporer und Cünin Krämer von Bützischwil, die och alle
aben ir trüw darumb gäben in aides wis, von der vorgenanten stöss und zehenden wegen ain wärhait
ze sagen, was si darumb wissent warin. Und saiten och do alle siben ainhelleklich» das des Homers
tof ze Bützischwil und des Denchs*' gut ze Bützischwil und die zwo hüben ze Bützischwil
tiod des Hofmaisters göt ze Biit zisch wil . . . und der zehent ze Grämingen^ als vil des wer,
so dem vorgenauten minem herren von Toggen bürg zägehorti . . ,, und der zehent ze Höfen, und
was der vorgenanten stüken wer: des Homers hof, desDenchs'^ göt, die zwo hüben, des Hofmaisters
gÄt, und^^ ze Grämingen und ze Höfen, von den stüken allen da gehorti aller kornzehend dem
vorgenanten minem herren von Toggenburg zö, und was des übrigen war von kornzehenden ze
Bfitzischwil, das gehorti alles ainem keller zÖ von Bü tzisch w ile. Und do die vorgenanten kuntlüt
also gesaiten« do wollen sy die starchrung darnach haben getan, wan das sy ii* aiden darumb von baiden
tailen öberhebt wurden. Und nach der vorgenanten kuntlüten sag, so haben wir, der gemain und schid-
*}{}
fein rieh IV, 1419 Um
lüt, ünö ainhelleklich erkennt . . .: Waa die vorgenanten kuntlüt gesait band .
genanten baid tail und ir erben bieby beliben sont , . .
Büti^isch wil in dem dorf, an sant Kylians tag, 1426.
A) aD«u«>>(«rM^ t - hi E^*m Wort .nml" IM flMr Amr Z«tl« «Itis^Mtat: ,d*r ttkmttd" la efitutoof
fifmdndearrhiv UrhienKlfiir. — Das Sigel dea Bemhart Horwer hängt offen.
SS48.
Verschiedene Schreiben wegen einiger Knechte von Arbon, die appenzeiUsche
Landleute geworden w^aren.
1480* Juli 11. - Mavemlier 4.
(a) Albert Blarer, Domherr zu Constanz» an Bürgermeister und Ral zu St. Gallen.
(Constatii*) 143$. Juli IK
Min willig dienst vor, Ersamen, wisen, lieben und guten fründ, üwern brief, mir bi disem botten
gesant, hän ich entstanden, nnd ab ir mir gescbriben bind von sölicher wegen, die sich gern von den
banden der bannen schlössen und dem gotzbns von Sant Gallen tfin wöltent, das si sditint etc., ob
ich und maiater Hans*' sölichs an niinen herren bracht haben etc., das ich och darnmb ain antwurt
bi disem botten verschriben lassen well: sond ir wissen, das wir das an unsern herren von Santgallen
in der mäss» als wir usser derselben sach mit tiwerm burgermaister und dem Müsler gerett haben,
ernstlichen bracht haben. Der hat nun von desselben und ander siner Sachen wegen sinen gewalt an
etlich gesetzt, mit denen ich von der sach gerett nnd öwern brief hän hören lassen. Von denen hin
ich so vil verstanden, das si gern wissen weltint, ob sölich, wer si denn sind, sich och ziehen weltint
mit puntnüss nnd ainung von den Äppenczel lern; denn an das so künde man si von den bannen
kainswegs ziehen, nnd darumb soll ich furo in der sach Üt me werben ald suchen. Das mugent ir mich
wissen lassen. Was ich denn getön kan, das uch lieb und dienstlich ist, will ich allezit willig inne
sin. Diser knecht ist erst frft von mir ussgericht, am dunstag vor Margerethe, anno etc. XXVI", won
ich vor och nit natragenlich antwuii; haben mocht,
Albrecht Blarrer, thünher ze Costent
Den ersameii, wisen dem burgermaister uod dem raat tn SantgaUen^ minen lieben und göten frunden.
Stiltirelih St edlen, Tt. IXV, Ir. W^ - Papier-Origiöal mit Sigel ant^r Papierdecke.
(b} Hans Mötteli an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. Juü 27.
Min willigen dienst vor. Lieben frOnd» alz ir ilwer erber bottschafft uff Sant Jacobs tag
Appenczel von minen wegen gehebt hand von der kueht wegen, die ir landlüt worden sint, daz
dieselben sy gewisd hetint, mir und den minen ain sicherhait uncz an ain reht, daz aber noch nOt
beschechen ist, uff denselben tag het der amman von Appenczel und Herrn an Klain den von
Arbon verschriben. daz sy die stich in göteni liessint bestan in götem. uncz daz sy zesamet kämint
und sich mit anander underrettint. Also verschiibent in die von Arbon, ez hetint die von Sant
Gallen ir erber bottschafft von minen wegen um denselben nach wegen im land; alzbald die kämi,J
so weltind sy in antwurten. Und also seit der brieff von wort ze wort, den sy (ich schikent mit disen
brieff': Unser willigen dienst vor. Lieben fründ, alz ir jetz der üns(er?) etwa mengen kneht ze landlüt
angenomen haud, faettiud wir üch wol getruwt, ir hetint ez vor an uns bracht. Nu redent uns die
L
Heinrich IV. Ul9— 1426. 457
kneht gar tröwil, waz sy uns allez tun wellint; und besunder band sy gesprochen: sige, daz wir irü
wip und kind uss unser statt haissint g&n, so solle unser lip und gfit unsicher vor in sin; daz uns doch
?ast unziilich dunkt von der swären pänn wegen, damit ir tins von gemainsami wegen verbotten sint,
daz wir da in grossen Yor(h)ten stand, daz wir da von gemainsami wegen bekUmbert und grösslich
geschadget werdent. und darumb bitten wir üwer frUntschafFt mit ernst, daz ir die Uwern darzä wisint
und haltint, daz sy uns und die ünsren sicher sagint uncz an ain reht. Hand sy danne zu kaim dem
ünsem iht ze sprechen, den wollen wir in ze ainem früntlichen rehten stellen vor ünserm geswornen
gericht, alz ir und och wii* dez glich alwegent gen anander gehalten band. Hand sy denne zö uns,
gemainer statt, iht ze sprechen, so wellen wir in och rehtz gehorsam sin an den stetten, da ez den
billicb ist; und getruwe(n)t üch wol, ir wisint und haltint die Uwern darzü, daz sy sich dez von uns
lassint benAgen. Üwer verschriben antwurt etc. — Lieben g&ten fründ, tünd so wol und scbikent üwer
erber bottschafiPb uff mom gen Appenczel und daz sy ira bestz tftgint in der sach, alz ich üch dez
besunder wol getruwen, umb ain sicherhait uncz an ain reht, mir und den minen, den von Arbon und
den andren; und sige dera von Arbon brieff gevellig, so enphelent den hotten, den brieff mit in ze
nement. Wissent, lieben fründ, daz min vatter und ich mit anander veraint sind, und dwais(!) nüt anders,
denn daz wir unser Sachen uff raorn frü mit den von Arbon volffftren wend. Daru(m)b, lieben fründ,
schikent mir den schriber herab, daz ich in da by mir hab, wan ich dez notturfftig bin. Geben an
samsstag post lacobi, anno XXVK Hans Mötili.
Den ersamen und wisen dem burgermaister und dem raut ze Sant Qallen, minen gAten fründen.
8tl4tiRlÜT8tMlei,Tr. lXf,lr. 14*. — Papier-Original; das Sigel ist abgefallen.
(c) Conrad Müsler an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. Aagast 1.
Min undertänig, williger dienst vor. Lieben herren, alz ir mir verschriben band, daz han ich wol
verstanden; tun ich üch ze wissen, daz der von Arbon hotten von Cost(entz) komen sint und band
mir geseit, daz Hans Mötili och zeCost(entz) vor minen herren von capitel gewesen sig, und sig
in da vollanget, dez die von Arbon wol begnftgt, und kan anders nüt verstau, alsbald HansMötili
knra, won daz si sich früntlich mit anander berainint. Wissent och, daz mir Mötili enbotten h&t,
daz ich mit den gesellen belib, uncz daz er komi. Dez wartet man och; alzbald der kunt, so wil ich
fürbaz lassen wissen oder mit den gesellen komen. Wissent och: die sach bestelt ist von der kneht
wegen, die von Arbon lantlüt worden sint, uff nechst an sunnentag ze nacht. Da band die von Arbon
willen, ira erbem bottschafft genAppenzel ze tünd von derselben sach wegen. Geben an dunsttag
post lacobi, anno etc. XXVP. Cünrat Müssler.
Den ersamen nnd wisen dem borgermaistcr nnd dem raut ze Sant Gallen, minen lieben herren.
StlltireUT8t.Mlei,Tr.lXY, Kr. I4\ — Papier-Original; das Sigel ist fast ganz abgefallen.
(d) Ammann und Rat zu Arbon an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. Aagnst 13.
Ünsem willigen dienst vor. Wissent, lieben fründ, daz uns anders nüt ze wissen ist, won daz
uns unser vogt junker Hans uff morn frü gnüg tun welle und wir im dez glich och. Bitten wir üwer
guten früntschaffl mit ernst, daz ir uns üwem burger Ulm an uff dazselb zit herab zu uns schiken
58
458
Heinrich TT. U19-1426.
wellint oder aber ainen andrem, ob er nüt dahaim war. Daz begerent wir allzit unib üwer frfintschafit
ze verdienen. Geben an zinsttag vor unser Frowen tag assumcionis, etc, XXVI**,
Amman und raut ze Arbon.
Den ersamen und wisen dem burgermaister und dem rant ze Sant Gallen, ünaren guten firünden.
Sta4t«rclliV St.€&ll«n, Tr* XXV, Sr, Ir. 14\ — Papier-Original mit achlecbt erhaltenem SigeL
(e) Hans Mötteli und Amnnann und Rat zu Arbon an Bürgernleister und Rat zu SU Gallen.
1426* Angnst IS.
Ünsern willigen dienst vor. Wissent, lieben, guten fründ, daz uns die von Appentzel verscbriben
hand^ alz bienacb geschriben stit: Ünsern früntlich. willig dienst vor. Güten fründ, alz wir ücii nechst
durch unser erber bottscbaö't gebeten band, eilicli von üwer statt, die unser laodlüt sint, in üwer statt
by dem iren lassen ze beliben, daz wir aber dozeraal an iich nüt erlangen mochteut, alz uns unser
botten förbriugent: dieselben maiuung wir nu an die ünsren bracht band. Die bedunkt und och uns,
in beschech damit ungi\tlich, daz sy daz ir in üwer statt miden milsseot und daz nüt uiessen sont alz
ander ir aigen gdt; und mainent sy, daz ir und alle die üwern uff irü gftter och nüt gän söllent noch
kain trett daruff haben, wa die gftter gelegen aint. Also bitten wir üwer guten früntschafft mit voUeoi
ernst fliswkiicb, daz ir noch so wol tön wellint und die ünsern in üwer statt by dem ir(en) lassint
wandlen und daby beltben in der mas, alz wir Üch vor durch unser erber bottschafft gebetten band.
Daz begerent wir umb üch und alle die üwern in mindern und in meren aachen ze verdienen. Mag
aber daz nüt gesin, daz wir üch doch nüt getruwent, so bitten wir üch doch in der mas, alz vor-
geschriben stät, daz ir weder mit lip noch mit gut den ünsern uff irü giiter^ wa die gelegen und wie
die gehaissen sint, niht wandlint, dehain tret daruff noch darüber nüt habint Und land uns darumb
üwer verscbriben antwurt wissen by disera botten, Geben an mentag vor unser Frowen tag im Ogsten,
vincesimo sexto. — Lieben guten frünt, also bitten wir üch gar flissklicb mit erost, daz ir uns daruff
ratint, waz wir tun und wie wir die sach verantworten söllent, won wir dem botten mit mund geantwurt
habint, wir wellent den von Appentzel mit ünserm botten hinnan ze unser Frowen tag ze nacht ain
antwurt lassen wissen. Und schikent uns ocli die botten, alz wir üch verscbriben und gebetten, und sagent
den, waz üwer mainung und raut sig. Geben an zinsttag ante assumcionis beate Marie virginis, anno
XX VP. Hans Mötili und amman und raut ze Arbou.
Den eraamen und wisen dem burgermaiiiter und dem raut ze Sant Gallen, ünsern guten fründen.
SÜMltarchivStÖalleii, Tr. XXV, Rr. 14^ — Papier-Original; daa Sigel ist fast ganz abgefallen.
4
(f) Ammann und Rat zu Arbon an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
M26. September 3.
ünsern früntlich, willig dienst vor. Lieben, guten fründ, alz ir uns verscbriben band, wie die von
Appentzel üwern botten geantwurt band: ist, daz wir sy, die kneht, uff dem ir(en) us und inn lassint
werben und wandlen, so söllent wir ain sicherhait haben, — daz haben wir wol verstanden, und dunkt
Uns daz vast unzitlich, daz sy die knelit nüt darzü halten wend zu ainer sicherhait uncz an ain reht,
won üch doch wol ze wissen ist, daz sy in sölichen swären pännen sint, und daz wir ez gern tätint,
daz wir ez von gemainsaniy wegen nüt geti'^n kundint* Nu haben wir die sach und üwern brieff bracht
für ain gemaind. Daz dunkt sy nu ain wildi sach, und sprechent: söllent wir in vor(h)ten sin und nüt
uff daz unser werben nach unser notturffit und von in warten, wenne sy uns tflgint, und wir darzö
I
Heinrich IV. 1419—1426. 459
nütz sont tfin? Dez ist die gemaind vast unwillig, und daz sy täglich vor uns uff dem ünsern gänd.
Da förchtent wir, daz ez dehain wil also nsug bestan. Darumb so bitten wir üwer göten früntschafft
mit er(n)st, daz ir üwer bestz in der sach tun wellint, so ir iemer erst mugint, darumb daz nüt ergers
uffstand; daz wellent wir iemer umb üwer früntschafft verdienen. Lieben fründ, wir bittent üch och
gar flissklich mit ernst, daz ir üwem usburger enphelchint, ob sy ütz hortint oder sächint, daz uns
jeman dehain angriff oder smachkait täti oder t&n welti, daz sy och ira bestz darzü tftgint und davor
sigint, so sy best mugint. Üwer mainung lond uns verschriben wissen by disem hotten. Geben an
zinsttag post Verene, anno etc. vincesimo sezto. Amman und rat ze Arbon.
Den ersamen, wisen dem burgermaister und dem raut se Sant Gallen, ünsren guten fründen.
Sta4tarfÜTSt.(}tlkl,Tr.IIY,lr. 14<>. — Papier-Original mit Sigel nnter Papierhülle.
(g) Ammann und Rat zu Arbon an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. September 23.
Ünsern willigen dienst vor. Lieben, gftten fründ, alz wir unser erber bottschafft by üch gehebt
band umb raut von der kneht wegen, die der von Appenczel landlüt worden sint, und ir uns nu
geraten band: bringint die kneht brieff von Appenczel, daz sy ira lanczreht ledig sigint, und von
der pänn wegen, waz da ünsern lüpriester benftg, daz sol uns och benfigen, und daz wir sy daruff wider
inlassint, doch daz sy uns trostung gebint nach unser erkantnüst und umb ander sachen, — dazselb habent
wir nu den fründen ze antwurt geben, won uns üwer raut och geveliig gewesen ist. Über daz band
uns die kneht abgeseit and uns die ünsern gejöcht und geslagen. Bitten wir üwer früntschafft mit
ernst, daz ir uns in der sach beraten und beholffen sin wellint und uns och üwer erber bottschafft
zu tins schiken wellint, daz wir uns mit anander underredint, wie wir uns in der sach halten söllint.
Geben an mentag ante Michahelis, anno etc. XX VP. Amman und raut ze Arbon.
Den eraamen und wisen dem burgermaister und dem raot ze Santgallen, ünsren guten fründen.
gta4tan!hiT8t0tUei,Tr.lXY,lr.l4^ — Papier-Original mit Sigel unter Papierhülle.
(h) Ammann und Rat zu Appenzell an Ammann und Rat zu Arbon.
1426. September 29.
Unser früntlich, willig dienst voran. Güten fründ, als unser erber bottschaft nächst by üch ge-
i^esen ist und üch gebetten band von der knecht -wegen, die kurtzlich unser lantlüt worden sint, also
bitten wir üch aber mit vollem ernst flissig, daz ir als wol tun wellin und dieselben unser lantlüt zu
dem iro lassint wandlen und daruff werben, es lig in üwer stat ald davor. Künnen wir daz umb üch
und umb all die üwem in mindern und meren Sachen beschulden, wellin wir allzit willig sin. War
aber, daz ir daz nit tun welltin, des wir üch doch nit getruwent, so bedunkt uns, den ünsern lant-
iQten geschäch damit ungfltlich von üch. Üwer geschriben antwurt lassent uns harumb wissen bi disem
betten. Geben an sant Michels tag, anno etc. XXVI<>.
Amann und rat ze Appenzell.
Den ersamen, wisen dem amann und dem rat ze Arbon, ünsern guten fründen.
Sto4UrchiT8tMlfll,Tr.lXY,lr.l4^ — Papier-Original; das Sigel ist fast ganz abgefallen.
460
Heinrich lY. U19--1426.
(i) Ammann und Rat zu Appenzell an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. Beptember 29.
Unser früntlich, willig dienst voran. Lieben, gftten fründ, als ir uns geschriben band von der stöss
wegen, so sint zwüscben den von Arbon, üwem burgern, und den knechten von Arbon, ünsern
lantlüten, habin wir wol gemerkt. Lassen wir üwer guten früntschaft wissen, daz wir kurtzlich unser
erber bottschaft by den von Arbon gehebt und die ernstlich gebetten band, daz sy die ünsern bj
dem iro liessint beliben und daruff werben und wandlen in iro stat und davor, da dann daz ir gelegen
ist; daz wir dozemal an den von Arbon nit erlangen mochtan. Bitten wir üwer guten früntschaft mit
vollem ernst, daz ir mit üwem burgern ze Arbon schaffen wellin, daz si die unsem uff und zu dem
iro g&t lassint wandlen und daruff lassint werben, wa daz gelegen ist, in der stat ald davor. Künnen
wir daz umb üch und umb all die üwem in mindern und meren Sachen beschulden, wellin wir alLdt
willig sin. Möcht aber daz nit gesin, so bed&cht uns, den ünsern geschäch ung&tlich. Üwer geschriben
antwurt lassent uns harumb wissen. Geben an sant Michels tag, anno etc. XXVI®.
Amann und rat ze Appenzell.
Den fQrsichtigeD, wisen, wolbeRchaidnen dem burgermaister und dem rat zeSantgallen, ünsern ghien frönden.
StoitirthiT 8t dtllei, Tr. IXY, Ir. 14°. — P a p i e r - 0 r i g i n a 1 mit Sigelspnren.
(k) Amnnann und Rat zu Appenzell an BQrgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. October 27.
Unser früntlich, willig dienst voran. Lieben, guten frünt, als ir uns geschriben band von derstö88
wegen, so sint zwüscben üwem bürgern von Arbon und den knechten von Arbon, ünsern lanüfiten.
üwer schriben habin wir wol gemerkt. Lassen wir üwer guten früntschaft wissen, daz wir die sach unser
sidt die nächsten aht tag in gutem bestellen wellen; desselben ir zfi üwer sidt och tun wellio, nnd
ir och ainen g&tlichen tag in dem zit setzin und uns den verkündint in üwer stat. Was wir dann zfi
der sach gutes getün kunnen, daz es ze früntschaft bracht werd, wellin wir uns nit bedriessen lassen.
Dann von der Blareren, üwer bürgeren, und Hansen Boppen, ünsers lantmans, wegen wellen wir
den unsem och verhören und üch dann fürbaß antwurten. Geben an sant Symonis et Jude abet,
anno etc. XXVI®. Amann und rat ze Appenzell.
Den ersamen, wisen dem burgermaister und dem rat ze Santgallen, unsem lieben und guten fründen.
SUdUrcklTStGallen, Tr. UV, Ir. H*". — Papier-Original mit schlecht erhaltenem Sigel.
(1) Ammann und Rat zu Arbon an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1426. NoTember 4.
Ünsern früntlicb, willig dienst vor. Lieben, gftten fründ, alz ir uns verscbriben band, daz die
sach bestelt sig zw(ü)schet'' uns und den knechten, die da von uns lanczlüt worden sint, uncz uff den
nechsten sunnentag ze nacht nach sant Ohtmars tag, lassen wir üch wissen, daz wir daz och also
uffnemen und halten wend. Geben an mentag nach aller haiigen tag, anno XXVI®.
Amman und raut ze Arbon.
Den ersamen und wisen dem burgermaister und dem rat ze Sant Gallen, ünsren guten fründen.
») ^wachet** mit UnUotMlcheu anf d«iii w.
SU4UrfhivSt.Gallfi,Tr. UV, Ir. U». — Papier-Original mit Sigel unter Papierhalle.
Die Angelegenheit zog sich unerledigt in das folgende Jahr hinein; vgl. 1427. Januar 24.
Heinrich IV. U19*-U26. 4g [
3849.
Zeugenaussagen über Fisehereirechte in der Murg.
14S6. Jnli 14. und Ai^ast »6.
(a) Ich Hain rieh von Wittenwile, genant Müller, burger zeLiechtenstaig, t&n kunt . . .:
Als ich ze Wengi erzogen und gebftrnn bin und mir kuntlich und wissentklich ze sagent ist ob achtzig
jaren her, daz ich da sehs erber und from Jungkherren und herren gebomn von Wengi alle sehs lip-
Uch gesehen han und dero gedenk, nämlich Jacoben von Wengi, Burkarten und Hansen, alle
drye gebrfider, von Wengi und herr RAdgers, ains Chorherren Zürich, Haintzmanns und
Hansen, ouch alle drye gebrfider, von Wengi, und Sas mir da wol kunt und aigenlich ze wissent
ist, das die obgenanten von Wengi die vischentz in der Murg vonHuntzikon dem steg untz nid
Haiterschen an die Engi, als man ab der Langen Eger den inAttenhalden fert, nid Bfichlis
acker, innegehept und genossen habint als daz iro. Und daz sagen ich also by minem aid und als hoch
ich das sagen sol, niemant ze lieb noch ze laid, denn ploß durch des rechten willen, daz mir daz wol
kunt und ze wissent ist. Mit urkünd dis briefs, den ich mit minem anhangendem insigel versigelt han,
uff sant Margrethen abent, in dem jar als man schribt nach der geburt Cristi vierzehenhundert jar,
zwaintzig jar und darnach in dem sehsten jar etc.
(b) Ich brfider Karolus Sailer, ain conventual des gotzhus Büti, zfi disen ziten lütpriester
ze Adorf, tftn kunt . . ., das für mich komen ist für frönaltar ze Adörff in der kilchen uff den
hüttigen tag, als dirre brief geben ist, die erber fröw Alli Wellenbergin von Adörff, die min
undert&n jetz ist und zfi derselben kilchen gehört, und offnot und verjah da vor mir und sprach : das
sy by nüntzig jaren alt sye und by sechszig jaren sye, daz si des ersten gen Haitterschen kam
und da hushablich by drissig jaren gesessen sye und gewont habi, und da ain offen w&rhait in der
nachgeschribnen sach sagen wölte, niemant ze lieb noch ze laid, denn bloß umb des rechten wiUen.
Und sait ouch do ze stett vor mir unbetwungenlich und ouch wolbedaht: in den ziten, als si ze Haitter-
schen sässi, daz ir da kunt und ze wissent sye, daz der herren von Wengi gebiett und gewaltsami
an der vischentz in der Murg obnen herab gangi in die Engi underthalb Haitterschen untz an
die Langen Ägerden, und daz si nitt wiss noch nie von dehainer Engi gehört habi denne von
der Engi nid Bfichlis acker. Fürbaz sait si ouch do mer: in den jaren, als si ze Haitterschen
war, daz do vier vischer zeMatzingen sesshafb wärint, daz da under dero vieren dehainer für die-
selben Engi an der Langen Ägerden undan ufher nit gedorsten vischen vor den obgenanten herren
von Wengi denne ainer, der hieß Cfintzli Rös; der hatt daz umb zins von Jungkherr Hansen
seligen von Wengi, der ze nähst abgangen ist, von derselben Engi her ufwert untz gen Haiter-
schen zfi dem steg. Und sait ouch daz do alles also vor mir by ir eren und als hoch si daz sagen
solt und mocht. Und des alles ze warem, offem urkünd so han ich obgenanter brfider Karolus mit
ernst erbetten den ersamen priester herr Johann sen Spitzl in, camrer und lütpriester zeWil, daz
er sin insigel ffir mich gebresten halb des minen, doch im an allen schaden, offenlich gehenkt hat
an disen brief, der geben ist an dem donstag vor sant Yerenen tag der hailigen jungkfröwen, in dem
jar als man schribt nach der gebürt Cristi vierzehenhundert jar, zwaintzig jar und darnach in dem
sehsten jare etc.
StifbutkiT SiMlei, (. (. (. 1, Faic 1, Kr. 7 lld I. — Pergament-Originale. Die beschädigten Sigel hangen an Nr.7
>£r6n, an Nr. 6 eingenäht.
febrich IV. U19-U26,
3350.
Bischof Otto (III.) von Constanz fordert Bürgermeister und Rat zu St. Gallen auf^
sich an einem Gottesdienst zu beteiligen» der für das ganze Constanzer Bistum
angeordnet ist, um den Sieg über die Hussiten zu erflehen.
€oiiiit&nz. I434I, Juli 14.
j
Ott, von Götz gnädeo bischofif ze Costentz.
Unsern früntliclieii grüs zevor. Fürsichtigeo, wisen, besunder lieben fründ, es band from cristen-
lüte gefocbten mit den kätzern und Hussenze Bebemm uff den vergangen sunentag noch santt Vitz
tag, denen es laider übel ergangen ist und scliwärlich verlorn bant, als ir villicbt oncb wol bant hören
sagen, dorumb all fromm cristenlüfce billich mitliden und bekümberiii«ß hau sond. Nu ist uns uff disen
hüttigen tag durch gewisß bottschafft kunt getan, wie sich an denselben enden die cristenlüte aber
zftrösten und schikeo, mit den Müssen anderwerb ze vecbten uff samstag nedistkonfftig nach dat diß
brieffs, das billich allen frommen cristenenltiten ze hertzen gio sol, Gott den almäch Ligen ze bitten,
der cristenhait hilff und gnid ze tön, gantzen und tröstlichen sige wider dieselben kätzer ze geben.
Und wan er umb all gnäd und hilff gebetten wil sin, umb das so haben wir ze stund hie ze Cogtentz
und durch gantz unser bisttüm geordnet nach rä.t unser geler ten uff den vorgenanfeen samstag crüt
gänge ze tünd und gütliche löbliche enipter ze singen, Gott, unsern herren und belffer, und unse
fröwen, sin müter, die künglichen Maria, anzerüffent und andächtiklich ze bitten, den frommen cristenen-
lüten starken stritt, gantzen und mächtigen sig ze gebend und ze verlihen. Und haut diß aller unso^fl
priesterschafft ze volbringen gebotten und ernstlichen bevolbeu, als lieh üwer liitpriester wol verkünden^
wirt. Harunib ermanen wir üch als Unser fromm cristen undertAn, das ir und all die üwern diß bette,
crützgänge und ämpter deniötiklich und ernstlich gen dem nlnükhiigen Gott, unserm herren, tAgeil|H
und getan schaffen wellent Geben ze Costentz, an sunentag vor Margarete, anno Domini etc
vicesimo sexto.
Den erbem und wisen bargermaister und ritt lü Santgallen, nneern guten f runden.
StaJtarthi^ StMeii»TL 2S, In 4. — Papier- Original mit Sigel unter Papierbülle.
It^
3351*
Pfarrer Burkhart zu Rorschach bittet Bürgermeister und Rat zu St Gallen
Rat über sein Verhalten gegenüber den Appenzellern.
WartenMee. (14296.) «fall 14.
Min willigen undertänigen dienst voran, Lieben herren, ich danken üch üwer Warnung, so ir
mir getan band by H ain rieben Zelle r, und wissend, daz ich derselbe^n naht kam uffWartennew.
Nun morndis uff ain dunstag sind die Appenzeller geloffen ab der bürg in min huss und hand mir
da genomen win und anders. Nun wissent, daz juukher Rudolf der alt und ettlich üwer burger z4
mir geschikt band: war daz ich sy bäti, ay getrüwtind, sy woltind mir von inen ain frjd schaffen all
fierzeben (tagen) oder an drjg wuchen, won die gewaltigen nff binnaht gen Rose h ach oder
Stainach kuraent Bitt ich üwer wisshait, daz ir mir darinn rädint und verschribent, waz ich
dftji söli. Geschriben uffWartensew, ipsa die lacohii anno etc.
Pfaff Burkart, kileher ze RSschach, üwer denmÄtiger.
Den wisen und färaihtigen dem burgermaiHter und rät der statt ze Sant Gallen, minen gnädigen.
Heinrich IV. 1419-1426.
463
k
BWUrcliiT StCallen, Tr. ni, Ir 14". — Papier -Original mit SigeL — Da» Schmben darf wohl unbedenklich mit
Zellweger in das Jahr 1426 gesetzt werden, für das ähnliche Verfolgung von Prie«tera durch die Appenzeller bezeugt
igt, TgL Nr. 3S89, 3364 und Zellweger, Geschichte Bd. I, S, 434,
335%.
Johannes de Zutern, zum Executor ernannt, droht, den Kirchenbann über alle
auszusprechen, die Gemeinschaft mit den Appenzellem haben.
lohannes de Zutern, decanus ecclesie sancti WydoDis Spirensis, iudex seu executor ad
iiifrascripta a venerabili in Christo patre doniino Cormaco, abbate monasterii sancti lacobi Sco-
torum extra muros Constancienses, ordinis sancti Benedicti, iudice et executore a sacrosancta
sjDüdo generali Constanciensi tunc apostolica sede vacante una cum certis suis in hac parte collegia
cpm iüa clausula ,Quatenus vos Tel duo aut unus vestruni per vos vel aliura seu alios* etc. specialiter
deputato, subdelegatus, universis et singulis domin is abbatibus, prepositis^ prioribus^ decanis, archi-
fiiacoiiia, cantoribus, custodibus, scolasfcicis^ sacristis, succentoribus, tarn cathedralium quam collegiatarum
caoaDicis parrochialtumque ecclesiarum rectoribus, plebania et viceplebanis, vicariis perpetuis, altaristis
et capellanis ceterisque presbyteris et clericis beneficiatis et non beneficiatis oecnon notariis et ta-
bellbnibus publicis quibuscunique per civitates et dioceses Constanciensem, Argentinensem,
BaBÜiensem, Augnstensem et Curiensem ac alias ubilibet constitutis, ad quos presentes per-
tenerint quique earum vi göre fuerint requisiti, quibusciinique nominibns censeantur, et presertini civitatis
Constanciensis, Lindaugie, Überlingen, Ravenspurg, Böchorn^ Pregantz^ Veltkilch,
Sauet igalli, Arbon,Episcopaliscelle, Liechtenstaig, Thuricensis, Schaffbusensis
tttinStain ecclesiarum parrochialiuni plebanis aalutem in domino et mandatis nostris, ymnio verius
apostolicis, firmiter obedire. Gravi siqoidem querela venerabiliura et religiosornm in Christo dominornm
abbatis et conventus monasterii sancti Galli, ordinis sancti Benedict!, Constanciensis diocesis, nobis
»titit significatum, quod, licet dudum recolende memorie quondara dominus Bertoldus de Wildungen,
»eölasticus ecclesie S p i r e n s i s , iudex a diclo doniino abbate, iudice cum certis suis collegis aiictoritate
SQpradicta, nt predicitur, deputato, similiter subdelegatus, auctoritate eadem contra et adversus onmes
etsinguloa ntriiisque sexus homines districtuum, territoriorum, vallium, bannorum, universitatum, luris-
dictioniim, parrochiarum, locorum et curiarum, cellariarum et villicorum in Appenzell, in Hnnt-
wil, in Urnässchen, in Herisow, inGaiß, in Trogen, in Spicher et in Tüffan eisque ad-
fierentes et confederatos ad excommunicacionem, aggravacioneni, reaggravacionera et interdicti sentencias,
eciam usque ad brachii secularis invocacionem anxilii successive servatis servandis cum debitis inter-
stieiis et dieruiD competencium intervallis eorum contumacia et rebellione exigente ad dictorom domi-
Doruni abbatis et conventus instanciani processerit ipsosque Appenzellenaes vallenses et eorum
eoijfederatos excommunicatos, aggravatos, reaggravatos et interdicfcos in vestris et aliis ecclesiis et locis
dFitatum et diocesium predictarnm et alias ubilibet publicari et denunciari mandaverit et fecerit, prout
in litteris et processibus einsdeni desuper confectis et habitis et iamdudum publicatis et executis plenios
continetur et habetur, nichiloniinus tarnen, sicut dicta querela continebat, nonnuUe tarn ecciesiastice
quam eciam seculares persone et presertim dominus Cflnradus de Herisow, plebanus in Abbatis-
cel la, P e t r u s I ä n n i n i , rector parrochialis ecclesie in U r n ä ss c h e n , R ö d o 1 f u s K r a m e r , plebamis
in Helf fents wi te, necnon Hugo Coler et dictus Nawer, Wilhelmus Beck senior et filius
eiusdem, Cristoferus Brymelwer et eins uxor et Cflnradus Wurster de Constancia et
464 Heinrich IV. 1419—1426.
Hainczlinus Bart, CftninusWüriner, lohannes Goldast, Cünradus de Lörn, Hainricus
de Loch, lohannes Kessler, faber, lohannesdeBrugga dictusSpiegelysen, faber, lohaniies
Hilwer, BAdinus Rugglisperger dictus Wycbenstain, sutor, dictus TAner, faber, dictus
Kuliman, lohannes Kürsiner, Hainricns Stüdli, lohannes Amman, lacobus Spiess,
CAninus Weber, uxor FfridericiStüdlis, ÜlricusStuder, Ülricus Appenzeller genamt
Nassiner, Othmarus Ortwin, carnifex, Eberlinus Walch, lohannes Gir, üainricus
Rottler, Ülricus am Hof, Petrus Zürcher, CAnradus ab derHAb, Hainricus Nagel-
holtz, Katherina uxor, Wyborada filia et Ülricus filius eiusdem, Hermannus Brendler,
Hermannus Mock, lohannes Schmid de Ainwille, Henslinus Wirt, Ülricus Mörli,
RAdolffus RAsch, RAdolffus Altherre, carnifex, Ursula Wirtinn, lohannes TQntel,
pistor, lohannes Küng, lohannes Stähelli, lodocus Nögger, Henslinus Bisschoff,
lohannes de Watt, lohannes Ganderswiler, Georius Wirt, Haini Wirt, lohannes
Oppertzhover, Ülricus Sybenaicher, Else Dinglin, Hainricus Scher er, uxor lohannis
Goldasts supradicti, et Hainricus, filius eiusdem, Petrus Lippis, lohannes Gloggengiesser,
Hainricus Käß et filius suus, Ülricus Girtanner, Ülricus Studer, Ülricus Spengler,
Oeorins Wildrich, lohannes Heger, CAnradus Zeraho, CAninus Maiger, sartor, Cön-
radus Kürsiner, lohannes Hold et Wälti Oswald, omnes de parrochia Sanctigalli, ac
RAdinus Herre de parrochia Stainach et lohannes Zipperli de Roggwile de parrochia
Arbon et Wältinus Högger dictus Kuppferschmid, sutor, de Burgow de parrochia Glatt
necnon Bartholomeus Fabri et dictus Cronower de villa Gossow et parrochia ibidem, item
lohannes Wisshar, lohannes Schütz dictus Hymmelberger et lohannes läger iunior,
camifices, lohannes et Hainricus dicti die Anshelm, fabri, de parrochia in Episcopaliscella,
item Ülricus zA der Burg, hospes in Waltkilch, et lohannes Klain de parrochia ibidem et
lohannes Höberg et frater suus, molitores, de parrochia in Nidren-Bürren, item molitor in
Nidren-Helffentswile et de parrochia ibidem, item lohannes Wesen de villa Tal et parrochia
ibidem, item dictus FAger et dictus Sut er, naute, in Ro seh ach et de parrochia ibidem, item dictos
Walwiser, opidanus opidi Schaffhusensis, et alii quamplures Dei timore postposito et in mandatorum
ac formam et tenorem processuum eorundem et ecclesiastice censure vilipendium et scandalum pluri-
morum dictorumque dominoruni abbatis et conventus monasterii sancti Galli et iurium suorum pre-
iudicium maximum et gravamen prelibatis Appenzellensibus vallensibus et eorum confederatis
dicuntur temere communicare et communionem in eisdem mandatis et processibus ipsis et aliis Christi
fidelibus prohibitam facere et impertiri in suarum animarum periculum et salutis dispendium scandalom-
que plurimorum et multorum perniciosum exemplum, quapropter pro parte eorundem abbatis et con-
ventus humiliter nobis extitit supplicatum, quatenus ipsis in hiis de oportuno remedio providere ei
suecurrere dignaremur: volentes igitur, in quantum iuris tramite cum Deo possumus, prout debemns,
ipsos abbatem et conventum in iusticia et debito suorum iurium confovere, vobis et cuilibet vestrnm
aactoritate apostolica supradicta in vii-tute sancte obediencie et sub pena suspensionis a divinis late
sentencie, trium tarnen dierum canonica monicione premissa, firmiter et districte precipiendo mandamns,
quatenus omnes et siugulos utriusque sexus homines, tam ecclesiasticos quam seculares, in vestris
diatrictibus et parrochiis coastitutos in genere et quoscumque, qui vobis pro parte dictorum dominoruni
abbatis et conventus nominati fuerint, in specie et presertim superius nominatos diligenter et publice
in vestris ecclesiis, monasteriis et capellis populi multitudine inibi ad audiendum divina congregata
moneatiä et requiratis, quos et uos nionemus et requirimus per presentes, ut a dicta temeraria sen
uicita et ipäis per prefatum quondam dominum scolasticum Spirensem auctoritate apostolica probibita
H«mrich IV. Ul«-142«.
465
icmimuriione des i staut et abstineant realiter et cum effectu de hocque vobis ac cuilibet vestrum cau-
ßionein iuratoriam in restris manibus presiant, infra novem dies vestre monicionis proximos, quem
lenniQum eis et eonim cuilibet pro omni dilacione et peremptorio termino ac nionicione canonica
Bdigpamm, vel aaltem decima die dictos novem dies immediate sequente, si iuridica fuerit, sin autem,
nrima die Turidica eandem decimam diem immediate sequente coram nobis in civitate Spirensi in curia
bitacioDts nostre compareant causam et causas racionabllem et racioDabilea, si quam Tel quas habeant^
uare a dicta communione desistere non teneantur, allegaturi et ostensuri; alioquin ipsos et eorum
uemlibet et presertim dictos vobis nominatos^ quos exnunc prout extunc et extnnc prout exnunc dicta
anonica monicione premissa, nisi infra dictos novem dies a communiotie pretacta destiterint et presentjbus
lostris ac eciam prioribus mandatis et monicionibus paruerint cum effectu, propter hoc excommuntcamus
lempniter in hiis scriptis, sie excommunicato.s in vestris ecclesiis, monasteriis et capellis publicetis,
si ipsi h\c propter communionem pretactam excommnnicati in eadeni excommunicactonis setitencia
»r alios novem dies dictos novem dies inmediate sequentes sorduerint, extunc per modum aggravaciouis
pcores, familiam, colonos et inquilinos ipsorum, quos in eorundem exeommunicatornm detestacionem
diviois excludimus, dictis novem diebus elapsis exclusos publicetis. Quas quideni excommunicacionia
it aggravacionis sentencias si^ q\iod absit, dicti excommunicati per alios novem dies decem et octo dies
irescriptos continue et inmediate sequentes animis sustinuennt temere induratis, nos attendeutes, qiiad
rescente contumacia merito crescere debet et pena, dictas sentencias reaggravando vobis et cuilibet
estrum nt 8upra distrtcte preeipiendo mandamus^ quatinus omnibus vestris subditis ac aliis Cbristi
delibus inhibeatis, quibus et nos presentibus inhibemus, ne quis eisdem sie prefatis Appenzellensi-»
US et vallensibus temere cotumunicantibus communicet cibo, potu, fiirno, foco, molendino, loquela,
tKnpcione, vendicione, mutuidacione seu qnavis alia coramunione a lege vel canone non concessa» dictas-
ue excommunicacionis, aggravacionis et reaggravacionis sentencias singnlis diebus Dominicis et festivis
ccensis candelts et pulsatis campanis cum decantacione responsorii .Revelabunt ceü iniquitatem^i inde
t psalmi »Dens lau dem meam ne tacueris* sub pena predicta publicetis et publicari faciatis, propter
IOC ab execucione aliorum procesauum et mandatorutn a prememorato quondam doraino scolastico diidum,
it prefertur, contra Appenzellen ses aiiosqne vallenses predictos et eorum confederatos habitorum
t emissorum nullatenus desistentes^ absolucione omnium et singutorum, qui dictas n ostras sentencias
üt eartim aliquam incurrerint quoquomodo, nobis vel superiori uostro tantummodo reservata, diem
•ero execucionis presencium et quidquid in premissis feceritis, nobis per apposicionem niaounm et
rigiltorum vestrorum aut alias per vestras patentes litteras liarum seriem seu deeignacionem in se con-
inentea nobis remittentes, ut, si dictorum monitorum, quod absit, rebellio exegerit, ad graviora pro-
ledere valeamus. In quorum omnium preraissorum fidem et testimoniura preseutes nostras litteras sive
ireoetis publicum instrumentum huiusmodi nostram monicionem ac sentencias et penas prescriptas con-
inentes seu continens exinde fieri et per notarium publicum et scribam nostrura infrascriptum subscribi
publicari nostrique sigiüi appensione teciraus conmiuniri. Datum et actum in civitate Spirensi,
curia habitacionts nostre, sub anno a nativitate Domini millesirao quadringentesioio vicesirao sexto,
ricesima prima die mensis Augusti, faora terciarum, indiccione quarta, pontificatus sanctissimi in Christo
latris et domini noatri domini Martini, divina providencia pape quinti, anno eins nono, presentibus
bidem honorabilibus viris dorainis Nicoiao de Oberkein et Sifrido Sifridi Schalloff, canonicis
Dclesie sancti Wydonis predicte, testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis*
(S,) Et ego lobannes Elseßer, clericus Spirensis, publicus imperiali auctoritate notarius
inerabilis et circuraspecti viri domini loh ann is de Zuteru, decani, iudicis et executoris prefati,
cause huiusmodi coram eo scriba, quia premissis querele, supplicacioni, mouicioni, sentenciarum ful-
59
466 Heinrich IV. 1419-142Ö.
rainacioDi onmibusque aliis et singalis premissis, dum sie, ut premittiiur, per prefatiim dominiini lohanneni
de Zutern, decanum et iudicem, ac coram eo fierent et agerentur, una cum prenominatis testibus presens
interfui eaque omnia et singula sie fieri vidi et audivi, ideo presens publicum instruroentum huiusroodi
monicionem et sentencias ac penas in se continentes(!) seu continens de mandato prefati dominidecani
et executoris in notam concepi et in hanc pubticani formam redegi ac per alium me aliis occupato
negociis ingrossari feci et me hie manu mea propria subscripsi signoque et nomine meis solitis et con-
suetis una cum appensione sigilli ipsius domini decani, iudicis et executoris sepedicti, signavi in fidem
et testimonium omnium et singulorum premissorum rogatus et requisitus.
StiftnirkiT St. MleB, T. 3. A. S8. — Pergament-Original-, da» Sigel bftngt eingenäht — Bagnotizen: (Linb:)
Kxecatnm per meNicoIaum Bnisch, socinm in divinis in Überlingen, Dominica ante exaltacionem cmcis. iiimo
Domini MOCCC^'XXyK — Executum est Scaff(husie) per me magistmm lohannem, plebannm ibidem, ip« die
Manricii et sociorum eins etc. — (Rechts:) Item execntum est in Büchorn ante festnm nativitatis sancte Marie.
Die Urknnde selbst (mit Ausnahme der Notariatsformel) ist vom Schreiber Abt Heinrichs (IV.) von St Gallen
geKhrieben.
8358.
Friedliche Verständigung der Gebrüder von Rorsehaeh über ihr väterliches und
mütterliches Erbe.
Rorachach. 14ie6. Ai^ast fbS.
Wir nachgenamten Rüdolff der alt und Eglolff der jünger von Rosehach uff ainem Uli
ond wir nachgenamten Eglolf der alt und Rudolf der jünger och von Rosehach uff dem andren
tmile, alle vier hern Eglolfs säligen von Rosehach, ritters, wilunt elich sün, tön offenbar kund für
fins und für Unser erben und nachkomen und für mänglichen zA ünsren wegen allen den, die disen
brief sehent oder hörent lesen, das wir spänne und missheliung hattent wider ainander von flnsers
vitterlichen und mflterlichen erbes wegen, och von tail, von gemainde und anderlay sachen wegen.
Derselben sachen ainberten wir uns ze dem rehten uff den erberen, fromen, vesten Cfin raten den
Payrer. ünsem lieben öhemen, als uff ainen gemainen, und uff die erberen, wisen Cönraten Hören,
nuwen, Ulrichen Fürer, alten burgermaister, und Cünraten Müsler, burger ze Santgallen,
AchidlQt zö wegen unser egenamter Eglolfs des alten und Rfidolfs des jungem von Rosehach,
ofid och uff die wisen, wolbeschaidnen Walthern Koppenhan, landammann, Hermann Wetler und
Albrehts Hännin, lantlüt ze Appenzelle, schidlüt zA wegen unser obgenamter RAdolfs des
alt^n und Eglolfs des jungem von Rosehach, die sich alle siben getrülich in disen sachen mit
^rk^nnen in sprUchen lange zit gearbait habent. Und was si mit Sprüchen nach dem rehten niht gesainnen
n.ohtent. noch untz uff den tag, als diser brief ist geben, mit Sprüchen zöm rehten niht gesamnet noch
Sf^rÄjnb^^rt hattent, umb die sachen alle batent si uns inen truwen minne und rehtes. Des giengent wir
ififiti och alle vier willenklichen in und kament der sachen hin zA inen allen sibnen vorgenamt ze den
rcinn^n und ze dem rehten und lobtent inen och bi ünsren trüwen, war und stät ze haltent, wes si
««ich ainhelklich oder ze merer volg erkaniint, es wäri mit minne oder mit reht ald mit offnen tadingen.
Lri.b unser znsprttch, spänne, klag und antwurt, so wir für si brähtint oder vor inen tätint. Dieselben
•«orgenamfen siben habent och verhöret klag, zösprüch, red und widerred, als wir für si braht habent,
r.ihrz iisgelassen noch hindan gesetzet, wie ald durch was oder wenne sich das Jena oder jenavon zwü-
M.-hent uns allen vieren oder unser Jena dehainen gemainlich oder in sunder oder zwüschent jemant zft
rr.sren wegen gesachet und erhaben hatte oder herkomen was, und habent uns mit minne und mit liebi
gf^samnet. geainbert und gerihtet, als diser brief nu lütert und uswiset, das ist also:
Heinrich IV. 1419-1426.
und ist schiebt und geriht und gantzlicli ab. (12) It^m was och jemant (ins obgenaniten vieren von
Ro seh ach gmainer geltschuld gelteu sol, die geltschuld älli haisset und ist unser aller gemain te
erfordrent und inzeziehent. (IS) Item was och wir getailet baheut und verschriben ist, das sol och
also gefeailet haissen und beliben; item was aber niht geiailet ist und sich das erfindet, das sol noch
getailei werden. (14) Item wedrem tail och der besser tail worden ist an unser vesii Roschach, der
sol dem andren tail dafür nahingeben und tun nach erkennung unser fründe und dero, als das beredt
und beschriben ist in dem tail, als wir getailt haben t.
Und ze warem oflfnen urkünd aller und jeklicher vorgeschribuer ding und Sachen haben wir ob-
genamten Rüdolff der alt, Eglolff der jünger, Eglolff der alt ond R^dolff der jünger
von Ro seh ach disen offnen brief und noch ainen des gelich für (ins und für unser erben und nach-
komen lassen versigelleni unser jeklicher mit sin selbes insigel hie onhangent, und habent darzü alle
viererbetten den obgenamten ünsern öhem C anraten den Payrer, das er sin aigen insigel bi den
tinsern och hat lassen henken an disen brief ze noch merem urkOnd alles des, so daran geschriben st«t;
des versigellens och ich jetzgenamt^r Cünrat Payrer also vergihtig bin, doch mit bedingde, mir
selb und allen minen erben in allen Sachen unvergriflFenlich und unschädlich, nu und hernach. Diser
brief ist also erkennet und gegeben ze Ro seh ach in dem doi'ff, an sant Bartlomeus abent des hai-
ligen appostels, im jar do man zaJt von Crists geburte vierzehen hundert und sehsundzwaintzig jare,
StatUrrlil St,6alltB, Tr. T, Ir, ?8° , — Pergament- Original mit teilweise fast gan« verblauter Schrift; die Ur-
kunde stammt, wie die alte ArcbiTbeKeichiitii^g a terga zeigte aus dem Stiftüarchiv, Die Sigel sind alle (5) abgefallen.
Gleichzeitig (Borseliach. 14^41. Aagusit ftB^J BchloBaen die vier Broder Ton Rorschach unter einande^f
folgenden Burgfrieden ab:
Wir naehgenamten E ü d o 1 f f der alt von R o s c h a c h und £ g 1 i der jung von Roschach ze ainem tail und
Eglolff der alt und Rüdolff der jung von RoBchach ste dem andren tail, alle vier hern Eglolfa «äligen von
Ro seh ach, rittere, wilunt euch flfln, tun offenbar kund mit disetn brief allen den, die in aebent oder hörent lesen:
Won wir in t^ile üosera vatterlichen und müterlichen erbe« unser vesti R o a c b a c h getailet babent, als das beschriheti
»tat» damrab für künftig iermng Mind ap&nne 8o haben wir üne gar brüderlich und früntlich für ün» und für unser erbeaH
nnd nacbkomen nnderredt und geainbert ainea burgfndes. Und ist der burgfrid ako: it\ Das wir alle vier und och ünserH
erben und nacbkomen und unser aller ond unser jeklicher lüte, knehte» helffer, diener, inwoner und alle die tinBero
nu und hemacb ^egen ainander^ vor ainander, bi ainander und in alle wia und weg &n Borg und sicher haissen und
ein fiond und och in gutem frid» an sorg und allerding «icber beliben und sin RÖllent unser libe und unser guter and
aller der üneren und alleü und jeklicheu des önsren, eo wir nu oder hernach je ze geaiten bi \\na oder mit ön» habent
oder mit uns wandlet oder wonet, ze ro««, ze füss oder in dehainerlaj ander wise. inwendig den baiden töblem le
E o s c h a c h , daiewüscbent die vesti Roscbacb liget ; der t^^bler i^t aines» das da ufgat bi dem E 8 c h b a n . da« ander
ist das tobel, das da ufgat zwüncbent der veaXi Rosebach und dem gut genamt Rotfuchs, als die tßbler baidi
uf^ant und 2ilent von dem burgbag, der da stossiet an Roscbacberzelg untz ae obrest uf bin an unser egg, genamt
R oscbachttregg. {2) Beschäh och sach oder fügti sich nu ald hernach ainest oder me. da« Got alleweg getrülieh
wendi, das wir obgenamten vonRoschaeb alle vier oder Jena dehain under uns, es sig ainer oder me, oder dehain
unser erben ald nach körnen von Unser selbes wegen oder von jemant ftndre(m) zu unser wegen spänne, mis^hellung,
zuppi öch oder stGbse gewunnint oder hettint wider ainander, von was sachen wegen oder in weih wi« oder weg sich
das gesachet oder gefßgt betti oder binfDrbas eacheti oder fögti, darumb sol doch dewedre tail den andren weder eelber
noch durch ander lüt niht angriffen noch sebadgen, weder an Hb noch an gut noch in dehain ander wis noch weg;
danne wir sond ßns der sachen ainberen under uns selbe, ob wir mugent. Möhti das niht beecbeben, so sond wir dammb
friintlich fürkomen uff ainen rat ze Wil im TurgÖ oder uff ainen rat ze B ischoffzel le oder uff ainen rat ze Ar-
bon, uff weihen dero raten wir lins danne geainbert habent, oder aber uff ainen ünsern angebomen frQnd, eesshaft im
TurgÖ, uff weihen wir uns danne ainberent, zu ainem glichen züsatz, und söllent vor denen fürlegen iins«r stösse nnd
Sachen; und wes sich die danne erkennent ainhelklich oder ze merer volg zum rehten, es sig vor raten oder Tor ünsenn
fründ und dem züsatz, als vor ist geseit, das söllent wir alles getrtüich halten und ti^n und dabi beliben. De« alle%
als diser brief lut und sait, haben wir obgenamten vier von Res chach geschworen für uns und für unser erben ond
Heinridi IV. 1419— U26.
469
tAchkomen imafr jeklicher ainen gelerU'n nid ze Uot und ze den hrtilgen mit ufgebottnen vingem, und bat och dea
lUes se odimi urkAnd ünaer jeklicher sin aigen insigfl gehenkt an disen bmf, Geben se Roschach« an sant Bartlomes
ibent, im jar do man atalt von Crist« gebart vieriebenhundert und sehsundzwaintEg jar,
SUUnfelT %L liftlten, Tr. T, I^.SS^ — Pergament-Origina1;die vier Sigel Aind abgefallen. Wie die frühere Arcbiv-
eseichniuig erkennen Illsst, stammt die Urkunde aua dem Stiftsarcbiv
^ft Wenige Monate später (Rornchacli* 149(6* Oetober 31. und Hovember 4.) verständigten sieh die
HFCebrfider Ton Rordcbacb auch Qber Teilung der beiden Burgen und de« Burge&eiei in folgender Weiae:
Wir nachgenamten Rudolff der alt und Eglolff der jung von Roschach se ainem tail und Eglolff der
bit und Rudolff der jung den andern tailes, alle vier hern Eglolffa s&Ugen von Roachach, rittprs, wilunt elich
ütt« tun offenbar kund mit disem briet allen den, die in aehent oder hörent lesen, da« wir in sündning und tailung
kuen T&UerUchen und mtiterlichen erbe« und erbscha£ft und aller gemainde ligender und farender guter, gelt und
lÄlie und aller machen, so wir %e eünderen und ee tailent hattent oder haben mohtent, nihtz uageuomen, vergeasen und
aiid&ii gesetzet, och uff ain gedte, ala sich das komlich fl^gte und wir des ainhellig warent, vor und nach andren Sachen
[etailet und gesündret habent unser urbar und vesti genaut Roschachi als die muren begriffen habent. Und in dem
all ward getailt die ober vesti und die under vesti wider ainander mit zugeh5rden des tums und andrer hernacb
[eschribnen und erlüterten sacben mit »dlichen Vorworten und bediugden: wedrem tail der besser iaile wurdi an den
'eftiuen, ala die muren innehand, dej aditi dem andern tail n&hin geben und erfollen nach erkantnüse unser aingebomen
rthsdeu; dero iölti jetwedre tail erkiesen und darzi& bitten aiuen, und adliint och darzü bitten ze baider Bit ainen oder
Iren morer, ainen zimbermau; und wie eich die ermarktiut und erinnetlnt nach gelegetihait und nach gemach der
sestinen inwendig den muren, uf ald ab ze geben t oder ze besarang, da« s^ltint wir halten. Also haben wir darzü gebetten
KOu änsem Bünden zwen, mit namen Hansen von Ainwil und Ulrichen Pajrer, üuser lieben öhemen, und von
rerdilüien mit nameu maister HainricheuRathhuser genamt Täschner und Hansen den Wechsler, genamt
lana von Saltzburg, stainmetzen, und Ulrichen vonMülinen. zimberm&n, alle driy burger ze Santgallen.
^ie vorgenamten flnser fründ und och die drij wercbman band besehen und wol ermerkt die veatinen und gelegenhuit,
^mftch nnd zügehörden inwendig den muren und band üna geainbert mit offnem wissentlichem brüderlichem willen
^^kunst, als nu hernach geschriben stat. Da«i ist also:
^^F^ (1^ Si band sich erkennet und habent wir inen das gehulleu, das wir obgenamten Rudolff der alt und Egli
br jung, denen ze tail worden ist die ot)er vesti, und ze bessrung und ufgeben sond drissig göter rinischer guldin
sern brüdem Eglolffen dem alten und Rödolffen dem jungen, denen ze t^il worden ist die under vesti. Denen
,l)en och wir dieselben guldin geweret uff aölich ufgen und bessrung, als von gelegnen güter(n), die inen ze tail sind
rorden, erkant ward, als hernach geschriben atat und namlich erlütert ist. (2) Item es ist och in den sachen gesprochen
id beredt, das der tum an den vestinen ze Roschach baider vei<t inen gemainlich zugehört und gemain haiaset und
. mit allen ainen zügehörden und rehten. Und mit namen und mit bedingde habent Eglolff der alt und Rudolff
er jung von Roschach und dero erben und nachkomen selber und durch die iren. als dik men das ungevorlich not-
orftig ist, ingang und usgang und steg und weg in dem turn und uss dem turn, zu der kamer und durch die kamer ,
e da siosset »n den turn und gelegen ist in der obren vesti ; doch soud si in die kamer und in der kamer und darus
Vandlen b^chaidenlich, als inen das notdurftig ist, 4n alle gevärde. (3) Item wend och Ego t ff der alt und Rudolff
ler jung oder iro erben ald nachkomen gern haben usser iro vesti ingang und usgang des gemainen turnes, so mugent
wenne si weUent, über kurtz ald Qber lang howen^ brechen und machen ain ttir und ingang in den turn ; und wenn
br ingang und die tür gemachet werdent, denne darnach habent si k ainen ingang noch usgang noch weg noch reht
die kamer noch nse der kamer da vorgenamt (4) Item es ist och für künftig ierrung und missbellung angesehen
tnd beredt frautÜch: was und welherlay gefQgels, e^ sigint tuben» tulen ald ander gefugel, nistet oder zühtet nu ald
Iternacfa uff ald in dem egenamten gemainen tum ze Roschach, wedre tail da desselben gefügels iht ufnimet oder
^et, das der des &n alle gevärd dem andren taU geiich lassen volgen sol halben tuil des uagenomen oder gefangen
^gel», (b) Item es ist och durch frides und gmaches willen erkennet und gesprochen, das jetwedre tail dem andern
^r den vestinen sol gunnen und lassen fQr sich und für sin erben und nachkomen steg, weg und stig, ze rosa» ze fuss,
lit wftgen, mit karren, mit achlitten und mit allen andren sachen, sumer» und winters, ze allen ^itim, xe holtz^ ze veld,
vonn, ze waid, ze wasser, ze kilchen, ze müli und ze mart und in alle ander wise, als die untzher jemaut gewandt»lt,
geritten, gegangen oder gehebt hat, uff weil rem taile das ist, doch also: utf wedrem tail gebuwen Ut und
i Je ze ziten, dadurch gemain weg, strass oder stig gan sond, das denn jetwedre tail danne ze ziten die wege mit
teo, mit triben, mit vih, mit swinen und mit gän und in alle ander wis dester beschaidenlicher bmchi und wandU,
ürder als sit und gewonlich Lst Und wenn och die gemaiuen Strassen, steg, stig oder weg ald ir zügehörden
einrieb IV. H19-142Ö.
ze büs»rent einU, no «ond da^ be^bi-tui Ij^tid Uu\, ako daä de» jetweilre iatl gelicli anznli und gi^bi od r tu je nimn tau. äu
aüe widerred imd geverde, (6) Uetu eg int och beredt, wedre tau iht mureu wil ald bnwen, nu ald bercach, an deu
veslinen, bi den vestinen ald in den vestinen ze Kü«chach» der mag fi«dl»er ald durcb sin werchlüt, aln dik und aU
vil er darzü wil ald bedarfft, stain brechen und neraen in der st4ungrüb by den vestinen, die atat und iat uflf dem Uil
und in der ziigehC»rd der undren veati, und mag ocb nho eand nemen und füren ubs der Bandgrüb im alt Bek, di»
da lit und ii^t in dem grund und bodem, der da gehf^ret zu der obren Tenti. (?) Itnm als ocb danne «ind priveten und
gemach atiVlgange« in der obren vefti, über die tmvMten und Blülgeng und gemach mngent Eglolff der alt und
Rüdolff der jung und iri kind, iro dienste und inwoniing «teg iind weg haben und <he bruuhen, wenne at wcUent,
von dem tag hin. als diaer brief ist geben, unta uff uagänt ojiterwucheu, 8o nu schierest kuniet nach datum dias bricf«.
Also i^t diä hU^b erkennet und bedinget mit offnen tädingen und mit baider tailen wUletj und gunst, und »ond
och wir obgenaniten von RoBchach alle vier und unser erben und uachkomen fiir iins und die Ünaem und fiir mang-
liehen das also war und etat halten getnilieh und an alle gevilrde by guten ti-uwen, Gelien ze Ro seh ach, an aller
baliigen abent, im jar do man zalt von Crist« gebnrt tuaent vierhundert und seehBundzwaiutzig jar.
Item als oeh danne wir obgenataten von Roachacb alle vier vor den veiittncn te tailent und ze üunderent hatten
das burgBiU» und eUichi gelegni guter ze näheat by den vestinen, al« die hernach genemt werdent, umb die guti^r,
doch bulüte« und ünsern nachgeburen merkiger und köndiger waa denn uns: darum habent wir zu dem taue gar
eruBtlich erljetten die nachgenamten aht man unser nach buren: wir naehgenamten Rudolf f der alt und Eglolff der
jung unser« tailes mit namen Cuntaeu im Hof und Hansen Rotfuchs von R ose h ach» Clin Walthero und
Hansen Stürmer xe Gold ah, und wir egenaniten Kglolff der alt und K ndol ff der jung ze iin«erm tail mit
nanien Clin raten Zerahoh und E g 1 i n Pfund genanit Nag e 1 xe R o « c b a c h und Hansen Müller von O o 1 d a h
und Hansen Broger, CUenelben aht man hand »ich och der taihiug und t^ündrung den burgsä«» und di^er uacb-
getfchribnen guter und machen von ün«er aller fliasiger bett wegen nnder«tauden, alle aht alu ain man, und habeiit ocb
wir inen alle vier benemt by ünsern guten trüwen, war und stat te halten für uns und für rin«er erben und nacbkomen,
wie sye dae burgaäss und die gi^ter «tlndrent und tailent. und oeh m darumb niht udsren noch in kamen weg lasteii
engelten, wie ii die eündrent und taiient nach iro bebten vermugen. Dieselben aht man band nu alle angefleh^li und
usgefTprochen als ain man mnhelJklich. als hernach geschriben stat. Da« i^rt. also: {!) Item de« ersten, das gf it genamt
der Lturgbag, als das anhebt bi Roi^c h ach erzeig von uunen ilh end uf bi» an KugehÖrd der undren ve^iti, und das
gut genamt Rotfuchsgüt, da« Hans Rotfuchs von uns allen vieren gebuwen hat, mit »inen sügebörden, ist
gesondert utid getailet kit der undren vesti, die da ist unser vorgenauiter Eglolff» des alten und Rudolfs dea jungen,
und mmd wir, ün«er erben und nuchkomen uu und hernach den Hurghag fridber und iingeforlich inhagen und zünnen
uff dem ünHern. das uiemaut von vich dadurch kain seliad heschrh, und sond deu z\in und bag tun von dem under
türlin bi Rose h ach erzeig am Burghag ze end uf bi dem tobel untx xe end linder ve^ti, und aond henken und machen
da« under tilrli an R oschac her zeig by dem Burghag. Item die gezimber uff dem gut genamt Rotfucbsgüt, ij»t
getailt «e gewin und ae Verlust, ol> jemant darzü spraebi, zu dem tail der undren vesti, (2) Item das stftkli und bleUli,
daruff jetz »tat der Btadel, den man nenipt der Bu wstadel. wem der viigehort: der bodt'ui und grund desselben »tükln>
und blctzlij) ii<l baider tail gemain; doch r^oud wir obgenamten iiudolff der alt und Eglolff der jong und unter
erben und nachkomen henken und machen nu und hernach ain tßrli in der siti-as^, als der bach unn»^n vom Burghag
^bber fl^aei durch die strass und da v^Uet ze tail bi dem gemainen bletzlin, und aond och von demselben türlin, ab
das was^er tlüj^set bi anbin, und da dauuen unuenhin VjyRoschacberzelg untz an das vorgeseit under türlin, das
unser brüder henken und machen 8on<l, hügen und zünnen fridber und ungevorlicb. i3) Item so ist danne der burg-
grab getäilet also: das krütz, das da gehowen ist in den burgstaii>, baisset und int ain undermarch baider festineiK
und ist der tail des burggraben gen under L^ang der sunnen der undren vesti und der tail gen ufgang der sunnen der
obren vetiti, und zaigent danne aber die march von dem krütK im t^tain. über die »taingrub by der undren vesti ufweri
zu dem obren liom garten und durcb den obren bomgarten uf untz an iiriesrüti und daunenhin durch Grieerüti
die alt strass abbin obSellrain u.^hin gen Kohlen in die rehten landstraas; und die etrasa also von dem krütz im
stsün durch den graben ze end uf, als jetz ist ge»eit, haisset und ist uf und nider baider tailen gemain, als umb weg
emates gesehriben Htat und gelesen ixt an disem brief« und ist in dem obren liomgarten der tail gegen undergang der
sunnen getäilet zu der nndren vesti und der tail des obren bomgarten gegen ufgang der aunneu zu der obren vetti.
(4) Item wedre tail och wil ald im fugt, der'mag sinen tail des obren bomgarten inzünnen oder inhagen uff dem sineo.
doch der gemainen strass un vergriffen an ge verde* (5) Item nu och zu dem tail der obren vesti, die da ist Aiiaer dar
obgenamten Hudolffen des alten und Eglolffen des jungen, i^t bekeni und getailt durch die obgenamten aht man
dasgtU genemt das alt Bek von dem obren türlin bi dem gemainen bletzlin ze end uf bi dem bacb an dem Burgbag
untz an den bongarteUi darinne da stat der brait bom, und dar%ü och derselb bongart, dariune da stat der brait bgm^
Heinrich IV. 1419—142«. 471
nnd ob demselben bongarten das gut genamt dan nider Hüsli mit allen desselben gutlis reht«n und zügehörden. als
dasHansamLen gebuwen und gehebt hat und nach im untzher komen ist, und och der stadel und die hofraiti vor
dem bongarten mit dem braiten bom untz anCunraten Zerahohs gut, das man nemt der Berg. (6) Item es ist
och ze wisi^ent und sol menglichem kund sin mit disem brief : won wir obgenamte Eglolff der alt und Rüdolff der
jnng ünsem vorgenamten brudem schuldig beliben drissig guldin, won tinser tail inwendig den muren der vestinen
der besser gewerdet was, das wir da derselben drissig guldin quit und ledig sind, won der Burghag und Rotfuchs-
g6t und anders, das zä der undren vesti getailt ist, tQrer sind gewerdet denn das alt Bek und der bongart mit dem
braiten bom und das nider Hftsli und anders, das zu der obren vesti getailt ist, als vor ist geschriben.
Und sind die tail und Sachen also angesehen und beschehen und sond stftt und war gehalten werden und bestan
nn und hernach bi gAten trüwen und ungevorlich fftr uns und für unser erben und nachkomen, doch alles unser jek-
lichem und unser jeklichs erben und nachkomen an dem spruchbrief, so wir habent under finser aller vieren und och
ünsers Ohems Cunrats Payers anhangenden insigeln, und an den burgfrid brief en, so wir habent gegen ainander
nnder finser selbs insigeln, in allen andren sachen, die in disem gegenwärtigen brief nit gelQtert noch geschriben sind,
unvergriffenlich und unschädlich, &n alle gfevftrde, und och Ans allen und flnser jeklichem und ünsem erben und nach-
komen &n alle gevär und brüche und gantzlich &ne schaden an den tailen, als wir etliche andri ligendi und varendi
g&ter gesundert und getailet und das in bficher ald r^Vdel beschriben habent un versigelt. Des alles ze warem urkünd
haben wir obgenamten von Roschach, Rudolf f der alt, Eglolff der jung, Eglolff der alt und RAdolff der
jung, disen gegen würtigen brief versigelt für Uns und för unser erben und nachkomen unser jeklicher mit sin selbs
hie anbangenden aignen insigel. Geben ze Roschach uff ünsem vestinen, im jar do man zalt von Crists gebflrt
▼ienehenhnndert und sechtundzwaintzig jar, an dem n&hsten m&ntag nach aller hailigen tag.
StaitaitklT 8t (hülei, Tr. T, Ir. 28,C — Pergament-Original; von den vier äigeln hängt keines mehr. Die Urkunde
stammt, wie frühere Archivnotizen auf der Rückseite zeigen, ans dem Stiftsarchiv.
8854^ — 1426. AnjntBt 23. — Känz Vogt, der Schmied, von Constanz, stellt eine Erklärung
ana, dass in seinem Streit mit Bürgermeistern und Räten der Stadt St. Gallen und ihrem Bürger
Rödi Locher, der ^dargerArt hat von desselben Rftdi Lochers wegen, als ich den ze Hornberg
uß gefangenschafft trost und sin bürg ward*, durch Vermittlung eine Verständigung erfolgt und ihm
auch «amb das gelt, darumb ich versprochen hatt, und och denen, denen das gehört, und umb allen
kosten und schaden* genug geschehen sei. — Sant Bartholomeus abend des hailigen zwOlffbotten, 1426.
StaltiRUTSt.fiiIlei,'Tr. XII,Ir. 29. — Papier-Original. Es sigeln auf Bitte des Kunz Vogt Heinrich Ehinger,
derzeit Btirgenneister, und Hans „Andraß*, Vogt zuConstanz, «die diß richtung gettn hand". Beide Sigel sind
gut erhalten.
8355.
Graf Fried rieh (VIL) von Toggenburg bittet Bürgermeister und Rat in St. Gallen
um Abordnung von Bürgermeister Konrad Hör auf einen Tag, der dem Grafen
vom königlichen Landvogt gegen Otmar Litseher und Genossen angesetzt ist.
Feldkireh. 14)^6. 8k»pteiii1ier 4.
Min willig dienst vor. Lieben frUnd, wissent, das herr Jacob Truch saß, mins gnädigen hern
des künigs lantvogt, mir und Othmarn Litseher, dem Bappus, dem Bässinger und andern iren
gesellen, die mit inen yon Yeltkilch gewichen sind, ain tag für in gesetzt hat Yon unsers gnädigen
hern des kQnigs wegen gen Costentz, uff den nächsten zinstag nach des haiigen crütz tag ze herbst.
Da bitt ich üch*^ gar ernstlich und umb miner dienst willen, das ir also wol tfln wellen und mir zu
demselben tag gen Costentz zftschiben und schiken wellen üwern burgermayster Chünraten Hören,
daz der also unverzogenlich uff den mentag ze nacht nach des haiigen crütz tag by mir ze Costentz
ST, lind mich damit nit laussen wellen. Wa ich das ouch umb üch*^ in sölichen und meren sachen
472
tfeinricb IV. Ul$-i426.
verdieuen kan, iliiriu wil ich willig sin. Tftnil heriu, als ich wol getrinv, Geben ze Veltkilch, an
raitwochen vor unaer Frouwen tag ze herbst, anno Dooiini etc. XX sexto.
Oraiiff Fridrich von Togkemburg, graiif ze Bretigöw und ze Tavaß etc.
Den fürsicbtigen, wtseD dem burgermayster und raut der statt ze Sant Q allen, mincn g^ten fränden.
a) .web* mit Atua Unilaiilx«*cb«n *ut dem w.
SUi^Urey V St Üallea, Tf. T» Ir, 18, S* — Papier-Original mit SigeLspur; daa Papier iat gana morach.
3B56.
Domdecan und Capitel von Constanz bitten Bürgermeister und Rat zu St Gallen,
die Appenzeller zur Ansetzung eines gütlichen Tages mit dem Abt von Sl. Gallen
und zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Priester zu veranlassen.
(ConiitaiiK.) 14^6. Sieptember «.
Unser frtintlich dienst vor. Krsanien, wisen, lieben und guten fründ, wir haben gesteht durctl"
unser botschaft an onsern herren von Santgalien von ains gütlichen tags wegen zwischent im und
denen von Appentzell und darinne unser aller bestz geworben und get&n, ob wir das ze wegen bringen
möchtent, won die von Appentzell des och begert bind. Also ist der bot af necht epit kometi« bi
dem uns unser herre von Santgalien geschriben nnd von ains söüchen gütlichen tags wegen geantw(u)rt
h&fc, und verstandint nit anders, denn das er von unser ernstlichen bett wegen sich fÄgen well und
aineu gfitlichen tag mit innen suchen an gelegnen sfeetten, doch also das vor uss werd getragen, das er
und die sinen uf ainen genanten gerunipten*' tag von den von Appenzell und den iren sicher gesait
werdint und der giUlich tag in derselb zit gelaist werd; das er aber maine^^ kainen tag mit innen ze
aftchen, er habe denn ain sicherhait, als vorstat, das verstandent wir nit an sineni schriben. Und darumb,
Heben fründ, won ir doch die sind, die dem gotzhus gMz phlichtig und willig sind, so beducht uns
nieman darzft als nütz und als gut sin, sölichs ze suchen und ze werben als ir, und wellen nch bitten
flissig mit allem ernst, üwer treffenlich botschaft darumb an verziehen gen Appenzell ze tiiid und
innen ze sagen die antw(u)rt, so uns komen ist von unserm herren von Santgalien, und üwer bestz
darzd ze reden und ze tftnd unib ain stallung uf sant Gallen tag oder was nch denn gelangen raög;
won unser herre der apt noch ze Spir ist und nit näher kunt bis im unser antwurt wider kunt. Darumb
so bedarf man ains gerumten tags; denn wir getruwen^ kam ea ze tagen, da w(u)rde villicht etwas ftinden,
das die Sachen in ain bessers bracht w(u)rdint. Was wir darzü gehelffen und getün kundint, weltint wir
och willig sin und gern tun. Wir hettint uch och hiemit zö disen ziten nit beladen'^; so kumpt ün
sölich red für von innen und sölichü tröw, so si aller phafhait tftgen, das wir nit wistent, ob jenai
unser scbrtben zu disen ziten geveUig war oder nit* Und also wellen wir uch furbasser bitten, durcl
unser dienst willen, das ir llwren hotten och enphelhen wellint, mit innen ze reden von der priest^r
Schaft wegen, ob ir die kainswegs gesicheren mÖchtint, so verr si doch mit unserm herien von Sant
gallen nützit ze tönd bind und nit andei-a sollen noch getürren ze tünd, denn das si iren obran komai
sin mössent, und das mit irem verderplichen schaden; denn innen ain woch gesungen me gult den
ain jar geswigen; ob innen aber nit ain gantzii sicherhait gelangen möcht, das si doch gesichert w(u}rdin
uf ainen gerumpfcen tag, als lang denn der gestrekt werden möcht. Da wellen hierinne tön, als w
des ain sunder gÄt getruwen zu uch haben und och dester gemer tftn wellen, das uch lieb und dienst
lieh ist. Üwer antw(u)rt verschriben bi dem botten* Gehen am fritag vor uativitatis Marie, anno etc^
XXVL Techant und gemain capitel des thüms ze Costentz.
Den ersamen, wiaen dem bürge rina ist er und dem raut zi\ Santgalien. UTifrreii guten frunden.
:jtji4t«rrJtiv %imim, Tr. IIV, Kr. II'.
Papier-Origioal mit Sigel unter Papierbülle«
474
Reinrich IV. U1»-U2«.
I
3S57,
Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg bittet Bürgermeister und Rat zu St. Gallen,
wegen der Zehnten im Rheintal eine Botschaft zu ihm nach Rheinegg zu senden.
RlielneiTS* 14^6. September 2t.
Min dienst vor. Lieben friind, wisaent, daz min amnian von Bernang uff hött sant Matli€4ii^
tag by mir ze Rineg gewesen ist und hat mir fürbrächt, wie das der Coppenhan von Appatzell
uff yetz an frytag sant Matheiis aubent by im ze Bernang gewesen sy, und hüt mit im geret, wie
daz er zh im und andern gescbikt sy, wie daz »y ains tflgen und denen von Appatzell helffent in dem fl
Rintal den zehenden samlen, so wellen sy inen oucb darzii helffen und den zehendeo legen zfl de»
gotzhuses nutz und banden; doch so wellen sy den zehenden zä des apts banden nit laussen komen.
Da bit ich Üch^ ernstlich, daz ir als wol tun wellen nnd üwer botschaft uff moren nach datum ditz
briefs zö mir senden gen Rineg umb dez willen, daz wir uns mit anander underreden» was zS deaj
Sachen ze tünd sy nach dem besten. Geben ze Rineg, uf Mathei apostoü, anno Domini etc. XXVL]
Granff Fridrich von Tockemburg etc.
Den farflicbtigen, wisen dem burgermayster und rat ze Sant Gallen, minen göten fründen.
i) w^cb* Hill Uin1*iiU»i«tii>ri.
SUdlÄrcllTSt.Galkti,Tr. XIV,I«^JI^ - Abdrucke Zellweger, Urkunden I 2, Nr. 252, S. 879. - Regest: Göldi, Der
Hof Beriiang, Nr 87, S. 36 f. — Papier- Original mit grünem SigeL ^fl
3S58« — 1436. September 33. (Coiistaiiz.) — Bürgermeister und Rat zu Co na tanz ersueben
Bürgermeister und Räte zu St Gallen, den freundlichen Tag in Sachen des Hans Weninger von
St, Gallen gegen Peter Ruprecht (Rfipreht) von Constanz, wegen dessen die StOaller geschrieben
haben, zu verschieben, da Ruprecht ^ettwas bottschafft gen Rom get&n* habe und die Antwort abwarten
wolle; auch sei gegenwärtig der Bürgermeister abwesend, „Darzü so ist es och jetzo in aiuer unmfllt
von des herbsts wegen". — Mentag nach Mathei apostoli» 1426.
Slidtaixy V 8i ftalH, iisaiv^n des 15. Jaliriiiinilt'rtii. — Papier-Original mit Sigel unfpr Papierhillle*
z
I
it Zflfl
3359, — 1436. September 28. — Konrad Paier (Paigrer), den Bürgenneister nnd Rat
St. Gallen um Ansetzung eines Tages nach St. Gallen ersucht haben, erklärt sich damit etuTerstanden
und fordert sie auf, mit denen von Appenzell und Egli von Rorschach sich über den Tag zu
verständigen und ihm den kond zu tun, so wolle er sich einfinden; ,doch so wissent: je e der t^g wer,
je lieber mir ist, so ich »in doch nit übrig" mag sin'. — Sam(B)tÄg nach sant Maties tag, 1426.
itt rieiu VdiUt^Lf.khan.
Stiidtarthiv St. «Julien, Tr. nVJr. 14'
Papier-Original mit Sigelresten.
i
3360.— 1426, Oetober 11. — W i 1 1 h e 1 m F i s c h (Visch) ersucht wegen gewisser Reden von
StGallern, besonders von Ulrich Hätzler, als ob er ^das hus verbrent* habe, und dass die St Galler
ihn ^haimssen und suchen" wollten etc., Bürgenneister und Rat von St. Gallen um schriftliche Antwort
durch den Boten, ob er vor ihnen und den Ihren sicher sei. ,Won mir doch laid wlir, wa fich und
den iiwem ütz niissegieng von niineii wegen an reht, als üch denn wol ze wissend ist, was mir vormols
gegnet ist von den öwei-n, och das ich kaines rehten noch geliehen nie komen mocht von den fiwern.*
— In feria sexta proxima ante Qalli, 1426.
Hladtdirliiv St.b']illfD, MiKHiitB ifn 15. Mrliiindf>rli« — Papier- Original mit Sigehpuren.
476
Heinrich IV. 1419—1426.
dannen zÜcht, der sol das gätzt bezalen ungevarlich. Desselben gelich sont 6ch die von Appentzell
ünserm herren von Toggenburg und den sinen Öcb tun. Ond des ze warhait so hän ich obgenanter
Itel Reding, landamman ze Schwitz, min insigel für uns alle ze end dirre geschrift oflPeniich
getrukt von ir aller bett wegen uff disen brief, der geben ist zu Liechtistaig, an dem nächsten
mittwochen nich sant Kathcrinen tag, anno Domini M**CCCC*XXVI*,
StulurehiT Mrich, iSSJL — Papier-Copie. — Abdruck: Zell weger» Urkunden I 3, Nr. 253, S. 380, — Regest:
Eidg. ÄbBch. IL Nr. 92, 8. 63.
Über die VerbandlaDgen, welche diesem Waffenstillstand vorau sgiengen ^ gewähren einigen Aufscblusa di« folgen*
den Schreiben ;
(a) Bflrgenneister und Rat der Sladt Zürich ersuchen Schultheiss und Rat tu Luzern um Abordnung einer
Botschaft auf einen Tag in Ein »id ein (4. November) wegen der Streitigkeiten zwischen Graf Friedrich (VIL) von
Toggenburg und den Appenzellem (142^. Octalfter 9i<(,):
Unser früntlicb, willig dienst allexit voi% BeRundern heben, guten fründ und getrüwen Eidgenosion, ir h&nd
wol Temomen die stöss und spenn, so da sint iwüschent dem edeln, wolgebornen unserm gnedigen henren gi*af Frid-
richen von Toggenburg, ünaenn hurger, an einem und den von Appenzell an dem andern teil. In den sacben
die von Appenzell dem egenanten ünserm herren von Toggenburg, als uns bedunket, etwa« mut willens cuziecbent,
als ir ouch wol mugent vemomen haben. Nu ist der egenant unser herr von Toggenburg vor etwas sites mit sin
aelbs bp vor unser gemeiner Eidgenossen hotten ze Baden gewesen» daselbs der von Appenzell boitschaft ouch
gewesen ist. Hat da unser herr von Toggenburg ^in sachen und ansprach, so im gen den von Appenzell anligejid
sint, eigenlieh ersellett da der von Appenzell bottschaft under ougen stund, und bat daruf aber unser herr ton
Toggenburg umb die each und Zuspruch recht ge hotten utf gemeiner Eidgenossen hotten. Sölichs im daxemal
der von Appenzell bottachaft abslügen und darumb nüt gewalt hatten, als ay fürbrachten. Damach hat unser oh
genanter herr von Toggenburg fiirer die sachen an üch und ander üwer und unser Eidgenossen nts verr geworbei
und bracht, das sj ir erbem bottschafl zu den von Appenzell in ir land geschikt band,, mit inen ze redeiL, Qnse;
herren von Toggenburg an dem sinen unbekünihert ze lassen oder des uf gemeiner Eidgenossen botten ze d«
rechten ze komen, und ob ey der sach nit uff gemeiner Eidgenossen botten gentzlicb komen wölten, das ly da
uf sy kämenfc, uff wen man der sach nach dem gelicbesten ze dem rechten sölte komen. Sölichs sy alle», als man üni^
seit, von banden band geslagen und dero keines nit hatid ufgenomen, dann das daran ein satz gemacht und die sacliüf
bestelt ist antz uff den nechsten sant Marti» tag und nit fQrer, als üch üwer erber bottsehafl» so daby und mit isi
gewesen, dis alles, des wir uns versechen, wol erzeilet hat. Besundem lieben fründ, also hat uff hütt der obgenai)#" ^^
unser herr von Toggenburg sin erbern treffenlichen bottachaft zu uns geaant, uns den handel und söliche« angelichs m^^
80 Appenzeller im Äuziechent, ze er/.ellen, suntler wie das er sith täglich mit grossem costen vor inen besorgein^ ^
müsse und das sy gegen im ze keinem rechten nit komen wellen, und fins uff söliches ze bitten und ze manen. we^t-?^^
er uns von aines burgrechtes wegen ze bitten und ze manen hab, im gegen den von Appenzell ze dem recbterr^K^"^
hehulffen ze sinde, Lieben fründ, nu »yen wir mit im in sölicher maase nach sines und ünsers briefs wi&ung mit hurg—^S
recht verbunden, das wir mit eren und gelimpff nit können noch mugen Über werden, wir mössen im ze dem rechten^ -^»»
won er doch nü(zit anders dann rechta begert» behulfen sin. Nu aiut uns aber sölieh Sachen als swarlicb überlegen ^•^
das uns vast notdurftig sin bedunket, das wir uns mit üch, ander üwer und unser Eidgenossen botten eigenlichei^^^
undeiTcden, was in den aacben ze tünd und für band ze nemen sye nach dem besten. Darumb so haben wir einen ta^^"
gesetzt und gemacht ze dem gotzbus ze den Eineid eilen uff den nechaten sunnentag nach aller heiigen tag, ae nacbfc
daselb* au der herberg ze sinde und momdes die sachen für banden ze nemen. Darumb bitten wir üch mit sandenc»
gantzem fliss und ernst, das ir üwer erber» wiae, treffenlich bottschaft uff den egenanten tag »e den Einsidellen
mit vollem gewalt senden weÜent, sich allda mit ander üwer und unser Eidgenossen, ouch unser erber bottachaft
ze undcrreden, was nu in den sachen ze tünd und ze wandlen sje oder ob man fÜrer zu den von Appenzell, alt
die einen andern amman und ander rät uffgeworffcn band, ala man uns seit, unser bottachaft tun und mit inen reden
welle, mit ünserm herren von Toggen bu rg eines rechten inzegan, oder was fürer das best sye. Dann were uch.
das die von Appenzell ünserm herren von Toggenburg, ünserm burger, kein geüchs, billichs noch rechts nit
gestatten wölten und er uns daruf fürer manen und umb hilff anrüffen wnrde nach aines burgrechtz sag, möchten wir
dann nit gelassen, wir mosten üch und ander üwer, out^h unser Eidgenossen manen und anrüffen, uns und ünserm
hurger in söliehen sachen hilfflichen ze sin nach unser geswomen buntbriefen sag, als sich das dann geburte ze tünd.
Lieben getrüwen Eidgenossen, babent in disen sachen kein sumnflsse noch verzlechen, ir sendent üwer botUchsft
Heinrich tV. HIB -1426,
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l
I
mit Tolleoi gcwalt uflf den egeuanien tag gen Ein«idellen; dann ilnser obgeDanter herr von Toggenburg uff
^lenselbett tag mit ain eelbs lip, anders wir nit wissen, komen wiL Können wir das in deheiiien machen umb fich be^
schulden, darzü wöltcn wir deater williger i«ini dann wir haben den tag allen andern üwern nnd ößHem Eidgenoaaen
in gelicher wise als (ich yerkündet. Geben an aamstag vor Sitnonia ei lüde, anno CCCC'^XXVP.
liurgermeijBter und rat der statt Zürich.
&taat8irdii¥ Lmeni. — Papier-Original — 0 leichzeitige Copie (als solche bezeichnet, richtiger aber mit Eück-
sicht auf verschiedene Correcturen als Entwurf anzusehen, im StaatBarchiT Züricli A 239, 1) mit den Nötigen: Copie;
Bern, Lncem, üre, Switz» ünderwalden ij, Zug, Glarus, Statt nach Einaideln aollten nach dieaem Entwurf die eid-
genössischen Boten zuerst »gen Switx zu der küclien* geladen werden.
(b) Amman und Hat zu Appenzell erklären sich bereit, die Yermittiung von Bürgermeister und Rat xu 8t Gallen
in ihren Streitigkeiten mit dem Grafen von Toggenburg anzunehmen (14JS0. Novemlier 6,):
Unser früntlich willig dienst voran. GÄten fründ, als ir Qwer erber botecbaft uff sonnen tag nächst vergangen
by QiLs gebebt haben, die mit uns under andern stuken redten, ob wir ücb gunnen wölten, zwischen die etßss ze reden,
die wir und der herr von Toggenburg haben, daa üch do wol gunnen ward, daruf ir üwer bottschaft gen ürn&schen
getnant band uffen den tag und da früntlich zu den sachen redten, des wir fleh früntlich dankent, nnd üwer botten do
fürbaß mit unsem botten redten, ob wir üch fiirbaß zu den sachen gunnen wölten ze reden und daz wir uch darumb
Lantwurt söltin lassen wissen: lassen wir uwer guten früntschaft wissen, daz wir üch gern zu unsem »achen lassent reden
nnd üch wol getruwent, kündin ir die land in frideu «etzen^ daz ir dazu guten willen haben. Geben an mitwuchen
vor saut Mai^istag, anno etc. XX VK Amann und rat ze Appenzell.
Den ersamen, wisen dem burgermaister und dem rat ze Santgallen. unsem Heben, guten fründen,
8UtarrAlTSt.fiiU«B, Tr. III, Hr* 14% — Papier-Original^ das Sigel ist abgefallen,
I (c) Bürge rmeister nnd Räte der Stadt Zürich erklären sieb auf Klage des Grafen Friedrich (VII.) von Toggen-
511 rg bereit, in seinen Streitigkeiten mit den Appenzellem zu vermitteln oder ihm gemäss dem Burgrechte zu helfen
(14:^6. HoTemlier s:e.):
IAnno Domini M€CCC**XXVII" an dem neehsten samst^g nach sant Othmars tag sind wir, der bürge rm eiste r, die
räif die zunflmeiater und der groß rat^ die zweihundert der statt Zürich, bj enander gewesen, und ist da für Uns
kommen der edel, wolgebom unser gnediger, lieber herre und burger graff Fridricb von Tog gern bürg und hat sich
da vor uns geklegt von den von Appcntzell, wie die im und den sinen grossen trang antügen an ainen und der
sinen lüten und gutem, das im unlidenlichen sje ze vertragen, über senilich recht, so er und wir von sinen wegen gebotten
I haben, und hat uns daruf gar ernstlichen ge betten» das wir im darinne beholffen sjen, das im und den sinen von den
Appentzellern gelichs und billigs gelange, won er doch nit anders beger dann eioea geliehen, gemeinen rechten und
das er von inen semliches grossen mutwilen überhept werde etc. Also haben wir im einbellenklich geantwürt, das uns die
Sache in tröwen leid sye, und haben ouch bisher durch unser erbern botten und in ander wege unsern ernst darzü gekert»
das wir gern die sache ze gutem bracht hettin. Darzu so werden ouch kurtrrlicheu von derselben sache wegen der Eid-
gnoasen botten gen Liechtensteig kommen. Da wellen wir ouch unser mechtigen erbem botten hin schiken und aber
unsem ernst darzü keren, ob die sache zwüschent sinen gnaden und den Appentzenern in dehein weg mit gutikeit
muf^ hingeleit oder zu dem rechten gesetzei werden. Mag aber das nit fürgang gewinnen, was wir dann sinen gnaden von
sines bnrgrechz we^en versigelt und versprochen band, dem wellen wir gnüg tun nach unserm vermugen. Actum nt supra,
ttütwrflif IflTicl, SUdtliBcliUrjJII^ - Abdruck: Zeller- Werdmüller, Die Zilrcher Stadtbücher II, S. 223,
3363. — 1436. November 6. WiL — Heinrich von Gundelfingen, Klosterherr und
derzeit Pfleger des Gotteshauses St. Gallen, belehnt aof die Bitte des Ulrich von Ems (Emptz) den
Hans Stob, Bürger zy Lindau, zu Händen des aiu Erseheinen verhinderten Diebold Lederger w,
Bürgers zu Lindau, mit einem Weingarten zu Hausen im ß h e i n t a I , „ den jetz Hansen Burkis sälig
wib innehat*, einem Gotteshauslehen, das Ulrich von Ems dem Diebold Ledergerw verkauft hat. Dabei
wird ausdrücklich bestimmt: »wenn ain nuwer herre kuint und in dem obgenamten gotzhus ansitzt,
daz denn der vorgenannt Diepolt Lederger w denselben win garten von im eupfahen und darvon hulden und
tun sol nach unsers gotzhus rechten, herkomen und gewonhait*^ — Wil, an saut Lienhart tag, 142t>,
StlftMitltiv SL GaUeiii BficJifrartliiY U. % 8. O. — Entwurf von der Hand dea ahtischen Bclireiberi.
47H H^nnch IV. 1419-1426.
8S64.
Ar»MTiHriri iirul H«t zu Appenzell ersuchen Bürgermeister und Rat zu St Gallen,
*li« M^irder (1«h Priesters von Z wiefalten (?) nicht zu verfolgen.
14)16. «•veMber 6. und 17.
(n) Vtimtr frlliiUirli, willig (Ii»iiNt voran. Götcn frQnd, uns ist fQrkomen, wie ir die unsern ettwas
in liir«liLftii iiiitiiiiinii /n Imlioii, Am da dHii priesler, den Zwi falten, sins libs entsetzt hand. Lassen
wir üwnr gfttini frnnt.H<'liaft wImhcji, daz wir den sachen also nachgangen sint, daz uns wol ze wissen
iNl., (lux dorwilb |iri(wliir dctu übt no vil hifflich gewesen ist, daz er unser fjgent ist; darumb habint
wir III KftNtrafl., und wi«lliifr iiIn Nchuldiger uns werden möcht, daz wir dem och mit willen also tun
wnlMii. Ilurumb, utiivw fründ, no hüten wir üch mit ernst flissig, daz ir die finsem usser Torchten
lüMMuii iiml Nic^hur NHgtui widlin. Dax begeren wir in mindern und nieren sachen umb Och ze Terdienen.
liwur Kimohribmi untwuri laNmMit uns wissen bi disem botten. Geben an mitwuchen vor sant Hirtis
lAK, »imo olc. \XV!^ Amann und rat ze Appenzell.
Don itrHanimi, wiii«*n dttiii hurffennaiHU^r und dem rat ze Sant Gallen, dnsem liehen gütten firfinden.
(k) Uiimtr früiidioh, willig dionst voran. Lieben, gäten fründ, als wir Och gescbriben und gebetten
band von dor mioh wogtMi, aln wir den priester von Zwifalten, unsern fygent gestraft hand, daz ir
dio iiiiMtrii, dio bi dor tat gewesen sind, sicher saitint, daz aber noch nie geschehen mocht, wen nsvent-
halb tlwiirn gi^riohttMi, daran aber wir und die Unsern nit gern ain benftgen haben wellen, wen doch
Nwi»r gAtoii früntm^haft wol wissent mag sin, daz wir Lien harten Stüdlin, hofamann, Ton üwer
ln'tt wogtMi Nichor Naiton, doch also daz er dem abt nit hilfflich sin sölt; won wer dem abt hiUBick wider
WM wttr, iiuVhtin wir das gt^rechon, wir woltin*s tfln, dazA wir noch hfit ain gAten willen zA haben:
ItAtou fVtlnd, und Uniunkt uns ettwaz unzitlich, daz ir üch der sach so vil annement, daz ir die Qnsern
von d«'r siaoh wog«M\ nit sicher sagent und in vorchten haben wellen: won strafftit ir fiwem iygent in
Onat^riu Und, dor Avh und Uns in kumer hulff tAu. als der priester von Zwifalten geUn hat, wir
gv'lru^lur» wol gv'gtM) Ach to verkiesen. Und bitten üwer gAtten früntschaft mil allem ernst daz ir
da« )^'|^^n un* \ erkiesen wellen un«! die ünseni, die bi der tat gewesen aint. sicher xagint und usser
\or\'hfon Usüint. iHu beg^^rtai wir umb üch und umb all die üwem in mindern und meren sachen ze
\^Atkonen l wer \erschriben antwurt lassent uns harumb wis^n bi disem botten. Geben am somien-
U^ M«ch saut Ohuuars tag. anno etc. XXV K Amann und rat ze Appenzell
IVa M^MMnea. w\«eii vWm bttr|^*mlai5t^r und dem tax le Santgallen. Ontera liebea ukI gutta huadtn.
5lalatllfch SH&itt>a> lt. W, V> II* mJ >. r^kpier-Origin^Ie: das SigeIde«enseB Schr^fbcsu anter P^>ieideckei
I4ä<k Ni^teaaWr S« -- Voi KAdolt vonSteinack. Scänlilieias zb Wil. nnddem
vwfK*^^ djad^^(a Äsn:a;:i Hau* Al:*:e::er. BCrver tu Wil. xnit Steifan Binggli. Borger znWiL
a.» »}^xtKw^ ie«» K^xi&:e(^^^rrtt He^r.rich von Gundelfin^en £3 des GoCtesitaisKs uui eines Abtes
-I <:. ^ *!'.'» H.üi^i'r ;**rv:* ;'jk?.r.vbe:: Z:rjs to-^ 30 ^ 0. %> ,T?«nTechtesw iie er ndi^r des goczims ze
Sk£i.;^:i^L» Wf srf N ir er-Brur ^cTc C:I^>:e::. i-ez Burkir: 5i«er jeci wrwr. abo gecoasen und
«iCf«^^treti 1^:: •*• : i?« ^ .y^revr: uri ^vwaItsäz:-. i:^ er iaselb^ tfeiepc kaci. .»i je aller derwis
iif t sKifi»^ t. s fc ;;4!s * .• - >• U' ■_■ : ^ ; r r : : ^ - n '- n i ; :r.^kier W ; 1 zt% ai toc He » e ü sei: svn erkoäi hsK*»
tui V S^:'i??a -"X M i-r MV Kr — " .r iE .r. i^^ir :'-lr"i*?c r^ i.is 6cctesu3» b«r besaklc hat. — Fiy-
i<^^ Heinrich IV. 1419-1426.
Jft« tvui 7«äoiwil und von Zuber w an gen ald ir mittgehafften den obgenanten bergknechten geben
Otti ufiricht^^n hie und zwüschent sant Martins tag nechstkünfftig nich datum dis briefs driasig pfiind
bfelWr C^>steucter werschaft ftir todschleg, f&r alle sach, allen kosten und schaden, so sich von sölicher
^snick iiiifl lerworffnüß wegen erhebt h&t. Dasselb gelt soUent und mugend 6ch denn die bergknecht
«ftircK €k>ll und der seien willen verordnen, geben und bekeren, wie inen das ze willen stiLt (3) Wir
&db«Mtl kh g^prochen alles in der mynrichtung, das die von ZAczwil, von Zfiberwangen und ir
TtJttfcaflhMn ald gesellen hie und zwüschent ussgender osterwochen nechstkünfftig durch Gott und der
wfcitt villf^n einen erbern, geflißnen krQczgang mitt drühundertt mannen, jeklicher mit einem opffer,
r«^Ni Oostencter pfenningen, haben, beg&n und tftn sollen zA dem kilchspel, da die erbem Ifit, der
>wgitti'cliten frQnd, so da erschlagen sint, begraben ligent Dasselb opffer und daaadb gelt mogent
ifie bergknecht öch bekeren, wie sy denn das aller best darinne bedunkt und inen ae willen stit
IVs geÜch habent wir gesprochen, das die bergknecht och hie und zwiischant sant Martinstag nechsi
^viii ZAczwil und von Züberwangen ich geben söUen f&r todschleg, wimdotten, Ar allen
uid schaden und für alle sach, so sich von sölicher zweyung wq^n erbebt hit« zeehoi pfond
Costenczer werschaft und öch einen krüczgang mit hundert mannen, jeklicher mit sinem opffer,
reu Costenczer pfenningen, ze haben und ze tflnt 6ch in das kilchspel, da denn der ir begraben
E«i: iirrrlb gelt alles sy öch bekeren mugen durch Oott und der seien willen« wie si das aller best
MAzakc v&^ öch haben wir gesprochen, das deweder teil nu hinfür in gemeinen angdeiten gesell-
jckafien ald mit gemeiner geselschaft zu enander gän söUint zA deheinen kilchwickinen noch heyngarten.
Wel säloi und mugent sy sust zu allen zyten allen frfintlichen wandel und gewerb zA eoander und
nue «Bänder hnben, denn das sy sölich gemeyn geseUschafften also zA den kildiwichinoi aU beyngartten
nfgMiden sont, in alle gerärd. Weder teil aber das überfAr, die söltin irem henai, wdb die denn
wiriat. rerSülen sin ze geben fttnff pfund haller. Doch sol dis also omb das lest stok beatin uncz
-jg beider teil herren endrung ald verbessrung; und sollen also luter geridit und TencUic^t heimen
sai sn in aller Torgeschriben wiß und miß. — Des alles ze warem offem uridlnd so bab idi Hans
T'SiL Sal min insigel als ein gemeiner man, ich Hans Ton Mfinchwil min insigd fiSr midi und minen
3xfts<!«9ellen Hans Ruggen und ich Rfidolff von Steinach min insigd für mich nnd Herman
T^n H^nwile, minen mitgesellen, als schidlüt offenlich gehenkt haben an diaen brieC, deio zwen geiich
2»«c und gemacht sint, uff fritag nechst nich sant Martins tag, in dem jir als man aak nieh der
X»cc3U Crisd rierzechenhundertt jir, zweinczig jir, damich in dem sechstel jir cic
ttC^ka^Li. L2,ftse.l<lr. IL — Pergament-Original mit des offea lisagfilia SigA der enken
da« dritte ist abgerissen.
8867.
TiBns Ulrich von Tettingen erbietet sieh gegen Bürgermeister und Rat zu Sc Gallen
zu gütlicher Verständigung wegen weggenommenen Viehes des Spitals zu
St Gallen.
14»6. N^Temlier IS«
Mli: dienst ror. Gfiten frünt, als ir mir und Hansen Ingern jei» gescfanbeB band, wie das
- ZzA Trynnib etwedik geschriben und gebeten habint, üwerm spittal, icb fivem btugau ctvas richs
1/: j^uzz^^Ah, das wir inen mit der von Appenzell vich genomen mid bisgvtzibcBi babisd. das aber
^.^^ ^. bekert sig, und (ich unfrüntlich bedunke: da wissend, das Ingern nmen^ bieba» nit enist
Ä wo ir oder die üwern von mir oder minen gesellen jendert g€»chadgggt oder brUhnbwt wurdint,
482
Heinrich IV. 1419—1426.
messes, uss irem aigncn hoff ze Ilnow inKyburger ampt gelegen, iiss dem hofl
Horwen . . .; item und zehen schillig pfennig, Costentzer müntz, järkliches zinsei
hoff zu der Hohen Sax, gelegen in Gampser kilchspel, gnant underm Stain
den derGuIer innhatt und buwet; derselb hoff Jäklis Webers vonGamps gewej
zinß wir ze unserm jarzitt gesetzt hand den klosterherren daselbes ze unserm järkliche
gesungnen selmesß und gelütten gloggen, als des gotzhuß sit und gewonhaitt ist, a
abent des haiigen zwelffbotten, als das jarzittbüch wiset. Doch so hand wir bedingo
unser erben oder yeman anders von unsem wegen koment ainen manott vor sant Johan
wendi, daz si unß dann ainen abkouff phlichtig sin sond umb zehen pfund pfennig j
Costentzer pfennig, des jars an allen zinß, und nach saut Johans tag mit dem zinß*
unser vesti, zinstag vor sant Thomas tag, 1426.
Süftarthif St Mkn, P. P. &.B. 80. — Pergament-Original mit offen hangendem, beschädigt
8871.
Schiedspruch in Streitigkeiten zwischen Junker Eberhart von Rams
Leuten Junker Rudolfs von Rosenberg in dem Hof Kriessem ob
Montlingen über Waldnutzung.
Altatätten. 141^6. December 17.
Ich R&dolff von Rosenberg, gemain man in diser sache, und wir dis n
gesetzten schidlüt in derselben sache, mit namen Haini Vogler, Haintzen Hänsli
sun, und der Res von Schawingen von junkher Eberhartz von Ramswags
Burk Staiger, Hans Schmid, Uli Engel und Hans Saxer von des vorg
Rfldolffs von Rosenbergs lüten wegen in dem hof ze Kriesserren ob der kirc
des andern tailes, alle ähte burger zeAltstetten, tünd kunt allermenglich an disem
stöss und spenn wegen, die zwischen denselben baiden tailen von höltzer wegen bis
das sy baider sidt darumb uf uns den gemainen und die zugesetzten schidlüte komei
daruff gelopt und verhaissen hand: wes wir uns gemainlich oder under uns der mertaile
und wie wir sy darumb nach irem fürbringent verrihtent und entschaident mit mir
das sy das baidenthalb nun hinnenhin war und stät halten und daby beliben sollet
trüwlich, an alle geverde. Also sigint wir alle nön von baider taile bett wegen z&
und habin jetwedem taile verhört, iro red und Widerrede und darzü ir kuntschaft, un
alle gemainlich erkennt und darumb nsgesprochcn, als hernach geschriben stat: (1) ]
von Ramswag ainen vorster setzen sont, der ain hofman sig des vorgeschriben hofi
doch also: wäri, das er den hoflüten missviel, so sont sy ainen andern darsetzen, der
doch sond die hoflüt den von Ramswag darumb bitten, als dik das ze schulden ki
darumb eren und inen das nit versagen. (2) Es ist ouch des howes reht, das ain vorst
tag ze wihennähten ze Montigel ufiF die blatten stan sol für die kilchen und so
under (der) kilchen und zwen ob der kilchen zu im nenien, und sont dieselben vic
den how usgeben von dem ingänten jar untz ze der liehtniisse. (3) Es sont och die 1
des howes reht hand, vor den wihennähten ainer zway füder oder drü holtzes how<
dürftig sint, ungevarlich. Und nach dem, alz vormals allweg erofiFnot ist, so sol ain 1:
reht hat, nit me howen, dann das dryg oder vier erdkymmen ain föder tAgint. W
m-U26.
uff stöken howen wölt, so bet;ät doch ain stok Dit me denn ainen erdkymmeD, an geverde. DarzA mag
ainer ainen erdkjmmen zä ainem spanen howetit ob er sin notdürftig ist, und nit me, (4) Und wie
(die) vier und der vorster den how usgend, des sond die hoflüt baider sidt und die, die des liofei;} reht
hand, benßgig sin, das halten und dawider nit tun. (5) Ain vorsfcer sol och wol warnemen und hätten, ob
jeman übervar, und aol die an dem stumppen straffen. Und welhor dem vorster gnüg tut, der sol dannen-
hin mit nieman von derselben straff und bessrung wegen niht mer ze schaffent haben; und welher sich aber
dem vorster darinn widersatzte und im nit gnüg t&n wölt, das sol er an den von Ramswag bringen;
der sol im danne darinne hilflich und beizten sin nach siner vermugent, das sölich ungehorsamer gestraft
werdent nach dem, alz sy denn verschuldet band nach des hofes reht (6) Wir habin och in der kunt-
schaft wol vernomen, das vormals all weg eröffnet sig, das von alter har also berkomen und braht sig
worden, das die hoflüte und die, die des howes reht band, in dem vorst howen sollen und mugen, wes
und wie vil sy zö iren gezimberren bedurffent und notdürftig sind, ungevarlich, und och zu welher zite
in dem jare sy wellent, und das och ain vorster kain reht haben sol, lioltz usser dem vorst ze ver-
koffent weder zu gezimberren noch z& kainen andren sacben, (7) Wir habin och wol vemomen, das
Yormals allweg eroffnot und reht gewesen sig, das ain jeklicher hofman und die, die hofreht band, irü
faüser und gezimberren, die sy in dem voi-st gebowen und davon gebuwen band ald noch darinn howent
und buwent, wol verkoffen und ze koffent geben mugent, wohin und gen wem sy wellent, alz dik das
ze schulden kunt; und ainer, der nit ain hofman ist, der sol ainem, der denn vorster ist, sine reht geben.
(8) Die hoflüt. und och die hofreht band, sont und mugent irÜ swin in den vorst triben, wenn und
wie dik äkker darinn wirt, an menglichs ierrung und widersprechen. Wo aber jeman anders darin trib,
der nit hofgenoss war, den sol ain vorster straffen urab ain viertel haber; derselbe haber sol dann dem
ran Ramswag werden. (9) Und wenn der how an dem Sinn Wellenberg uffgetan wirt, so sont
sy aiD ris haben zfi den Wettach en und dannenbin ze end umbhin, wa sy hinab komen mugent untz
ze der Kelen, und dann danneahin sont sy och ain ris haben gen der müli herab untz uffhin durch
Arnotzlen z& der Kalchgräb, wa sy hinab komen mugent. (10) Welher aber ao vil holtzes ge-
howen hett oder hüwe, das er das in dem vorgeschribnen zite, dtewile der how offen war, nit dannen
bringen mShti oder brähti, dasselbe boltz sol dann alles, nachdem alz der how wider beschlossen und
zfigetan wirt, des vorsfcers sin und im an alle Widerrede beliben. (11) Es sol och dehain aigenman noch
aiiderf die nit bofgnossen sint, in des hofs höltzem nit howen noch darinn ze schaffent haben in kaiu
wise an der hoflüt erloben, guten willen und gunst. (12) Der obgenempt von Ramswag sol och die
boflOi, und die hofreht band, durch sine gftter ze Wichenstain mit boltz und mit höw lassen varen
von wibennähten hin untz ze der liehtmisse, wie und alz dik sy des bedurffent und notdurftig sint, und
davor und darnach sont sy nit dadurch varen denn mit willen und urlob des von Ramswag^ siner
«rben und nachkomen. (13) Es sollent och die von Scha wingen und die hofstett, die reht band alz
die von Scha wingen, in den höltzem howen und die niessen nngevarlicb, alz das von alter berkomen,
siti und gewonlich gewesen ist, und davon sont sy inen och tun und das verdienen^ alz das von alter
berkomen und gewonlich gewesen ist, an alle geverde* (14) Und also und hiemit aond sy ze baiden
partbyen umb alle vorgedaht stöss und spenn gantzlich und gar verriht, entschaiden und enander luter
imd gtt fr Und haissen und sin by den vorgeschribnen gelüpt^n, die sy uns hierüber getan band, alz
vorgieschriben. (15) Und nach allen hievor geschribnen sachen habin wir uns fürbas erkennt; deweder
taile disen unsern «sspruch nit hielt und den in dehain wise überf&r, das man den darumb bfitzen und
straffen sol nach des hofs reht, (16) Och babiu wir in disem usspruche hindan gesetzt und ussgelassen:
was und welherlay briefe deweder taile hat von kaysern oder von künigen^ das die by allen iren kreften
und mahien beliben und bestan sont und das dis unser spriich daran nit rAren sont Und des alles
Sglolf 1417-1441
(ze) offem, warem urküiide und gantzer volkomener sicherhait so han ich Rüdolff von Rosen berg
da Yorgenempt mm aigen insigel als ain gemainer man von dis unsers ussprnchs wegen offenlich an
disem brief gehenkt, niir und minen erben an schaden. So habin wir die vorbenempten zugesetzten
schidlüte alle aht erbetten den erbeni Ulrichen Amman von Hnntwile, amman in dem RintaL
das er sin insigel gebrestenhalb unser insigel och für nns an disen brief gehenkt hat, doch im nnd
uns allen und unsern erben gantzlicli unschädlich. Und ist dirre brief alsns geben und gesprochen ze
Altstetten in der statt, an dem nächsten zinstag vor sant Thomas tag des hailigen zwelif hotten vor
wihennähten, nach der gebürt Cristi vierzehenhundert und sehsundzwainzig jar.
Stift&irrbiv St. fallen. A« 1. 4, 1 8. — Pergament-Original; die Sigel hangen eingenäht
3372. — 1427. Januar 5. Arbon. — Johannes Seh ftb, Stadtammann zuArbon, hat
Eglolf dem älteaten von Rorschach, seiner Frau Adelheid, Rudolf dem Jüngern von R(
Schach und seiner Frau Klara ,fünff phunt und zechenthalben Schilling phenning Gostenzer müna
und weruDg und nun scheffel kernen und ftinö* malter baber und sechzechen viertel nuss, allez Arbner
mess, uss der vogtye dez kelnhoffs ze Hörn*, um 200 ff ^ CM. erkauft und dabei den Verkäufern
das Recht (,fryges urlop*) des Rückkaufs gegen Erlegung der Kaufsumme und des ausstehenden Zinses
eingeräumt, — • Arbon in der statt» an dem zwelfften abent ze winnehten, 1427. fl
Stadtircbi V U. tiilkii, Tr. T, Nr. !8 ^. — P e r g a m e n t - 0 r i g i a & 1 ; das Sigel ist abgerissen. Die Urkunde stammt nach
dem Archivvermerk offenbar aus dem iätiltaarchiv.
3373.
4
Ammann und Rat zu Arbon w^enden sieh an Bürgermeister und Rat zu St, Gallen
wegen ihrer Streitigkeiten mit den Appenzellem und Anfeindung ihres Bürgers —
Hans Vitter durch Sl. Galler.
1427* Januar 9^4* ^
Unsern früntlich willigen dienst vor. Lieben guten fründ, alz unser bottschafft by öch geweseit
ist von sach wegen, ala: der hoptnian ze Koggwille mit uns gerett hÄt, daz wir die von Appenczeft
lasint in unser statt werben und wandlen, ob wir aber daz ntit tön weltint, so söltint wir Über sj nien^
varen^ dax uns doch vast unziÜich dunkt, sid dem mol so het Cün rat Trüb mit etwa mengem knebt
uff die Onsren gewartet an den stetten utf ainem akker, der doch nüt sin ist, nnd wolt die Ünsren
migshandlet han, ob sy daruff komen wärint, und wolt im derselb, dez der akker ist, darzü nüt beholffeir
ain. Nu sigent wir vast imlidig aölichs trengs und gewaltz, den sy an uns leggent. Bitten wir üwer
guten früntschafft mit ernst, daz ir uns in den Sachen beholffen aigint, daz wir sölicher Sachen und
gewaltz überbebt werdent. Daz wellen wir iemer umb Üch verdienen, won wir doch nütz gern anvacheot
in üwer wissen, Wissent och, lieben fründ, daz wir mit üwerm alten burgermaister, dem Hör, gerett
band von ünsers bnrgers Hanns Vitter s wegen, wie im die üwern, Cdnrat Zerahoch und der
amman ze Kose h ach und ander die üwern, groß trang antfigint und manent, ain phnnt phenning von
im ze haben, alz üch der obgenamt Üwer burgermaister wol erzellen kan. Nu wolt der Unser daz phuni
phenning gern geben, daz sy im gundint, wunn und waid ze niessen alz ira ainer; daz wend sy aber
nüt tun. Biten wir üwer früntschafft mit ernst, daz ir mit den üwern so vil reden und schalTen wellint,
daz sy den unsern unbekümbert lassint. Daz begeren wir alzit umb üch ze verdienen. Möchtint sy aberl
davon nüt lassen, so wellen wir in den unsern zft ainem fröntlichen rehten stellen» wo daz biUieh ia
4S6 %^o^^ 14^7—1442.
(b) Abt Egloir an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
WiL 1427. Mftn 12.
Eglolff, von Gottes gnaden abt des gotzhus z& Santgallen.
Unsem firüntlichen gr&z vor. Ersamen^ wisen und besunder lieben, als ir üch zwüsschent uns
uid den von Appenzell von der stöss und sachen wegen, so do zwüsschent uns und unserm goizhos
«nd inen sigint, flissenclich gearbait und daVunder so vil geworben h&nt, daz ir die z& ainem gfttlich^a
tig briht h&nt uff jetz den nähsten zinstag in die statt Arbon, des danken wir uch mit gantzem
iis», und wellen öch wir darz& keren und den tag also s&chen. Wir bitten uch öch gar emsÜichen
mni mit flisse, daz ir uns ain erber bottschafb von uwirra r&te, die uff denselben tag ze Arbon bi
^K mg^ zAschiben und z& dem tag senden wellent. Wo wir daz umb uch bischulden kunnent, sölient
w ms willig vinden. Wir schiken uch öch ainen sicherhaitbrief, daz ir den denen von Appenzell
!«■ amer und der unsem wegen gebint, doch also, daz ir uns von denen von Appenzell des glichen
wüemmb schaffent und uns den unverzogenlich gen Wil schikent, daz wir und die unsem wissen
BH«ICBi, war&n wir uns l&ssen süUent. Geben ze Wil, an der mittwuch vor dem sunnentag Reminiscere,
an^ etc. XXVIIo.
DcB «TBunen und wisen burgermaister und r&te zu Santgallen, unsers gotzhus lieben getruwen.
Ifltoltff IL Wkl, Tr. UV, Mr. 19. — Papier-Original mit Sigel unter Papierdecke.
(c) Abt Egloir an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
WU. 1427. April 5.
Eglolff, von Gottes gnaden abt des gotzhus zä Santgallen.
UiMem frünilichen grAz vor. Ersamen, wisen und besunder lieben, als uch wol ze wissen ist,
wir mm nähsten, als wir von unsers gotzhus wegen mit denen von Appenzell ze Arbon ze tagen
mid do dannan von tag geschaiden sint, daz vHr uff sölich ir mätung von ains ufi&chlags wegen
4cr benn ain bedenken n&ment, fUrbass rät darumb ze habend: also haben ouch wir erberer, wiserifit
du daromb gehebt, und kunnent wir daz an r&te niht vinden, daz uns und unserm gotzhus ze disen
xtuen dehain uffschlag darinne ze gebend sig. Und bitten uch, daz zu dem früntlichosten an die von
Appenzell ze bringend und inen daz ze sagend. Und wellent uch öch uns und unser gotzhus all-
ve^^m lissen enpfolhen sin, als wir ain besunder getruwen z& uch haben. Daz wellen wir umb uch
allzit gerne bischulden. Geben ze Wil, am sampstag vor Judica, anno etc. XXVII^.
Den ersamen und wisen burgermaister und raten zu Santgallen, unsers gotzhus lieben getruwen.
f SLtellei, Tr. UV, Mr. 2#. — Papier-Original mit schlecht erhaltenem Sigel.
3376.
ArA Egioif von St. Gallen verspricht, die Stadt \Vil dem Gotteshause nicht zu ent-
fremden, auch ihre Bürger in seinen besondern Schutz zu nehmen, und bestätigt
die Rechte und Gewohnheiten der Stadt.
WU. 14197. Hftn 16.
(a)
Wir Eglolff, von Oottes gnaden abt des gotzhuses zu Santgallen, . . . verjehen und t&nt
«viu'i offcnlicL mit disem briefe . . ., das wir ainen aid mit gelerfcen Worten zu den baiigen geswom
xxf/^u. duz wir die statt ze Wil, die unsers gotzhus aigen ist, und die lük, die darinne sesshafft sint
488 ^k^f ltf7->1442.
dAmelban un«eni gotzbun «tail leWil fUrbnieiit hani. und Ton iro ernstlicher bett wegen, so sj hierumb
Ml un» gelait hant, dieielben omier sehnltheiasen« rite nnd genuun barger ze Wil wissenclich und
wolbediicbt begnadet haben, and begnaden sj oach jetz mit disem briefe alao, daz wir den pfistern le
Wil, gaginwertigen and kfinftigen, die nahstkfinftigen xeben jar nach datum dises briefs den vorge-
iKsbriben kernen, no nj uneem Torfam antzher jariicben geben hant, gantzlichen faren und abgeladen
haben, alio daz nj enweder ans noch jemand andrem Ton nnsem ald unsers gotzhus wegen dieselben
nlUiitkflnftigen zehen jar den rorbenamten kernen noch ichtz dafür schuldig sint ze gebend, und du
man och dieselben zehen jar z& allen ziten wol frömde brot in die obgenamte unsers gotzhus statt le
Wil f&ren und da vaile haben und Terkouffen mag, wie sich daz denn je f> und komlich ist, Ine
unser und allermenglichs ron unser und unsers gotzhus wegen sumen und irren, an geverde. Und wenn
aber dieselben zehen jar usskoment, so söllent uns und unsem nachkomen und unserm obgeoamten
gotzhus denn furbasshin alle unsre recht und gewonhait zA den obgedachten pfistern von des Tor-
genamten kemengeltz wegen gantzlich behalten sin in sölicher wis, als die unserm gotzhus Tormak
und untzher behalten sint gewesen; ez war denn, ob dieselben unser schultheiss, rate und bnrger
gemainlieh ze Wil dehain ander redliche bett von der obgedachten pfister und kemengeltz undbrot-
sAf&rens wegen gen Wil inwendig denselben zehen jaren oder darnach an uns brächtent, darinne sj
denn wol ain gflt getruwen z& uns haben söllent, sy darumb ze erend, z& erhörend und ze begnadend
nach gelegenhait der sachen, an geverde. — Item als unser vorfam säliger gedächtnOss, abt Hainrich
des obgenamten unsers gotzhus zfi Santgallen, den obgenamten unsem schultheissen, raten und borgen
der statt ze Wil z& den ziten, als im dieselben von Wil hültent und swflrent, mit sinem offenn brief
und insigel vergünst und erlobt hatti, fünfzehen jar, die damach schierost kämint, ain burgerrecht ald
ainen schirm an sich ze nemend, wo sy denn inen daz komlich duchte ze sinde, und sy darnach aber
durch Schirms willen mit des obgedachten unsers vorfam rate und willen ainer yeraynung ingangen
und überkomen sint mit dem edlen, wolgeboraen grauff Ffridrichen von Toggenburg (dieselb
reraynung hinnanhin noch bestan und weren sol noch bi syben jaren nähstkünfbigen nach der briefe
lut und sag, die vormals darumb geben und och mit des egenamten unsers vorfam insigel versigdt
sint): daz wir oueh da mit g&ter, wissenclicher vorbetrachtung denselben unsem schultheissen, raten und
bürgern der obgenamten unsers gotzhus statt ze Wil von ir ernstlicher bett wegen vergünst und erlobt
haben, gunnen und erloben inen ouch jetz wissenclich mit disem briefe, die vorgeschriben veraynung
mit dem egenamten grauflf Ffridrichen von Toggenburg ze halten in glicher wis und in allem
rechten, als inen ouch der obgenamt unser vorfarn das damals gunnen und erlobt hat und als die briefe
wisent, die vormals darumb geben und ouch von demselben unserm vorfarn versigelt sint, an geverde. —
Wir haben ouch denselben unsern schultheissen, raten und burgern gemainlieh ze Wil von ehaffter
redlicher sach und not wegen, so sy für uns bracht hant, fürbass wissenclich und wolbedacht vergünst
und erlobt, gunnen und erloben inen och jetz mit disem briefe: wenn die obgedachten syben jar und
die aynung mit grMf Ffridrichen von Toggenburg usskoment, war, ob sy denn duchti, daz sy
fürbass und lenger burgerrechtz ald schirmes notdurflftig wärint, daz sy oder ir nachkomen denn dar-
nach aber wol und andrest ain burgerrecht ald schirm äne unser sumen und widerred an sich nemen,
onpfahen und halten mugent zehen jar die nähsten, die denn nach dem ussgangi der obgenamten Ter-
aynung schierst nachenander koment, und nit furo, in aller wise, bedingnüst und rechten, als inen der
obgenamt unser vorfar abt Hainrich sälig vormals fünffzehen jar ainen schirm ald burgerrecht erloibi
hatt an sich zo nemend und ze halten und als das desselben unsers vorfam säligen brief, so er inen
darubir versigolt geben hat, von stuk ze stuk luter usswiset, alles luterlich, an geverde. Dez ze warem
urkund haben wir obgenamter abt Eglolff unser äbtlich insigel lassen henken an disen brief, der
Eglolf 1427—1442. ^gg
geben ist in der obgenamten unsere gotzhus statt ze Wil, an dem sunnentag in der vasten als man
singet Reminiscere, nach der geburt Cristi vierzehenhundert jar und darnach in dem sybnenundzwain-
zigosten jare.
StaltireUf Wil, Ir. II— 18 (21— 2S). — Pergament-Originale; die Sigel hangen eingenäht.
BBr7.
Abt Eglolf richtet an die päpstliche Kammer das Gesuch, ihm für Bezahlung der
Gebühren Stundung zu gewähren.
Constans. 141^7. April 8.
Reverendissime pater et domine, devotis oracionibus cum reverencia et humillima recomraendacione
premissis. Licet pridem in promissione et provisione per sanctissimum in Christo patrem et dominum
nostrum dominum Marti num, digna Dei providencia papam quintum, generöse michi factas de abbacia
monasterii Sancti Oalli, ordinis sancti Benedict!, Constanciensis diocesis, procuratores mei
se nomine meo ad satisfaciendum camere apostolice de primis fructibus eiusdem monasterii obligaverint
sub tali pacto, quod ego de medietate eorundem fructuum infra tres menses post adepcionem posses-
sionis proximos satisfacere deberem et teuerer, quod voluntarie adimplerem, si in ipsius abbacie pos-
sessionem et fructuum eiusdem pervenire possem, re vera tamen ipsum monasterium graviter conculcatum
et miserabiliter desolatum est et in suis iuribus oppressum per quosdam ipsius abbacie et monasterii
subditos, Äppenzellenses vulgariter nuncupatos, qui iam diu omnimodam obedienciam predecessoribus
meis, abbatibus pro tempore existentibus, subtraxerunt et in solucione censuum, fructuum, decimarum
et aliorum iurium ipsi monasterio pertinentium rebelles fuerunt, prout et hodie sunt et faciunt apostolica
eciam mandata, penas et censuras contra ipsos horuni occasione lata seu latas minime advertentes,
unde possessionem eiusdem abbacie, censuum, fructuum et decimarum eiusdem hucusque habere et
acquirere non potui, sed exulem ab ipso monasterio me esse oportet, ut toti patrise constat et notorium
existit; ymmo, pater reverendissime, ipsi Äppenzellenses clerum sibi vicinum ex eo, quia huius-
modi apostolica mandata, penas et sentencias in ipsis contentas contra eosdem exequitur et observat,
in personis, rebus et bonis insequuntur et invadunt. Ob hoc, pater reverendissime, obnixa voce et
humiliter deprecor, quatenus pro me apud prefatum sanctissimum in Christo patrem dominum nostrum
papam et eins camere collectores generöse dignetur intercedere, ut lacior michi termiuus super solucione
huiusmodi fructuum et quousque in possessionem prenominate abbacie censuum, fructuum et decimarum
et iurium eiusdem pervenire possim, statuetur(!) — nisi enim michi census, fructus et redditus ipsius
monasterii cedant, aliunde promisso per procuratores meos facto satisfacere non habeo neque possum — ,
meque et dictum meum monasterium divine remuneracionis intuitu in eo et singulis aliis michi in-
cumbentibus ipsa vestra paternitas generöse habeat recommissum magnam et latam in hoc michi gratiam
ostensuri, pro quo patemitati vestre volo iugiter obligari subiiciens me ad omnia vobis grata. Datum
Constancie, VIII. die mensis Aprilis, anno etc. XXV IL
Beverendissimo in Christo patri et domino domino Benedicto de Elbidelettis, in camerariatus officio
domini nostri pape locom tenenti, domino suo generosissimo.
Humilis vestre patemitatis Efi^lolffus, abbas monasterii Sancti Galli,
Constanciensis diocesis.
StiftlUtkiT StMlei, üehenrehiT B4. IMl, f. SM. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
62
490
Egtolf U27-1442,
8878. — 1437, April IL Conatanz. — Abt Eglolf von St Gallen enieuert m Consta nz
seinem Oheim Hans von Münchwil, Dienstmann des Gatteshauses, die Leheuschaft über ^dnz borg-
stal ze Helffenberg, nebent Sfcainegg gelegen, mit den seweo, die darzö gehörent, mit aller
zögehördi; item die guter ze Ürsshusen mit aller zügehörden; item drig zebenden ze VValtalingen
mit aller zögebörden; item die vogtje ze B öch Über lüt und gut daselbs, die darzü und ilarin geborent;
item ain gfttli, gelegen zeNussbömen; item die lüt und nianschaft, so er Wolffs von Schwand-
egg aäligen erben anbehebt hetti\ in gleicherweise^ wie Hans von Münchwil diese Lehen von des
Abtes Vorgänger Heinrich (IV,) empfangen hat. — Costentz, tfritag vor dem palnitag, 1427
SyfUaitlii¥ St.(iäUfi, EärbiTarclui Bd. 1941, f. tU, — Eintra^uiig von der Hand des äbtischeo Schreibern.
d
3379» — 1427. April 15, Constanz* -- Vor Abt Egiolf von St. Gallen als dem rechten
Lehenherren fertigt E ö: d o 1 f von Rosenberg von Zukkenriet zu Constanz den Brüdern Ulrich
und Burkhart von Helmsdorf gewisse Gotteshauslehen, die er ihnen um 1000 Gulden rbeiotscb
zu kaufen gegeben und schon zu Lebzeiten Abt Heinrichs (IV.) ihnen vor Heinrich von Gundel*
fingen, Klosterherren des Gotteshauses, damals Verweser und Statthalter des Abtes, gefertigt hat»
nämlich: ^die ve,sti Alten-Eamachwag, an der Sittern gelegen, mit bürg, mit burgstal, mit burg-
säss, mit bnrgrechten, mit burggraben, mit hus, mit hof, mit hofstatt und hofraitin, mit stadel, mit
kölgai'ten, mit krutgarten, mit bÖnigarten, mit akkern, mit wisan, mit holtz, mit veld und mit owen,
mit wunn, mit waiden, mit grüben, mit graben, mit gehaltern, mit wassern, wasserflüssen und wasser-^«
rünasen, mit stegen^ mit wegen, mit Strassen, mit nssgengen und ingengen und stigen, mit aller ehafll^B
und gewaltsam!, mit allen eren, nützen, zinseu, rechten, gewonhaiten und zi^gehörden, ez sig benempt
oder unbenerapt, und mit allem dem, so zwüsscheot dem Sattelberg und der Sittren und dem bacb.
den man nerapt der Vinkenbacb, gelegen ist, ussgenonimen daz gütli, daz man nempt der V i n k e n^
bach, mit siner zügehördi; item und och die wiaan in Tobel gelegen, — atosst an Türliwangei
wisen — ; item Eggen bifang; item Hädinen bfimgarten mit siner zögehördi; it^m den wiger ur
die müli und die mülstatt ze Vinkenbach, gelegen zwüsschent Lü wehusen und dem hofe ze Wetzeh
perg und dem Sattelberg, mit wasser und wasserflüssen und mit allen iren rechten und zi^gehörden^
item den hof Sattelberg — stosst ainhalb an daz gfitli genamt der Vinkenbach und andrenthalb
an daz gut vom Aigen und an der Tässchler göt, stosst an Nid ren -Müli — mit akkern, mit
wisan, mit holtz, mit veld, mit wunn und waiden, mit stegen und wegen und mit allen andren nützen,
Zinsen und gewonhaiten, zftgehörden und rechten, so zö demselben hof ald darin von recht ald gewon-
hait jendert gehören; item und den rain untz an Hilgartzrüti*^, -* Der Abt belehnt darauf de
Ulrich von Helmsdorf zu seinen und seines Bruders gemeinen Händen mit den genannten Lehen.
Costentz, zinstag nach dem palmtag, 1427.
SUrUarcfaif St. ftällei, i. J. 5. V. L — Pergament-OrigiiLal Es sigehi der Abt und RMolf von Eosenberg; beide
Sif^el bangen eingenäht.
on-
1
1427. Aprtl 15* Contitfiiiz. — Abt Egiolf von St. Gallen erneuert zn Constanz seinem Ohei:
U l r i c b TOQ Helmsdorf (HelmatorffJ zu seinen und seines Bruders Burkhart von Helmsdorf gemeinen Handi
die Lehenschaft über folgende Leute und Güter: ,de» ersten den hof gelegen m Amargaswilct den Han« Spit»
buwt; item daz gütli ze Busenhofen, daz der Summer buwt; item dax wingartli zu Amargaswile, daz der G et eil
buwt, mit torggel und hofstatt, so darzü gehört; item den hof ze Büh item den hof 7,e Lütensch wila; item den
hof ander der bürg ze Ainwille» enhalb der Tnr; item ain schüpuas under dem Buch ze Obrenwilla mit ett-
wivil lüten, die dann gehörent; item den hof ze Hüsren; item ain schüpusg genamt der Mutzen schüpuss, under
der bürg ze Ainwilla hi dem bach gelegen; item ain hua und hofraili mit dem bdmgarten daran gelegen; item die
Eglolf 1427-1442. 491
▼ogiye ze Wal ta will a mit aller zügehfirden; item dis nachgeschriben lüt: des ersten FfrikkenMjgen iftligen kind;
item flansen Str&ssman von Rotahusen; item Hugen Mjgen*. — Costeatz, zinstag nach dem palmtag, 1427.
StifturchiT Sttollei, BlehenrehiT B4. IHl, f. tSi\ — Fintragong von der Hand des äbtischen Schreibers.
Am folgenden Tag (i^MT. April M. C^OBStauB) erklärt vor Abt Eglolf Ulrich von Helmsdorf in
seinem und seines Braders Burkhart Namen: als sie die Feste Alt-Bamswag mit allen Zngehörden und die
gleichzeitig erworbenen Liegenschaften von Rüdolt von Rosenberg von Zukkenriet erkauft hätten, sei aus-
bedungen und Ton ihnen mit Zustimmung Heinrichs von Gundel fingen, des damaligen Statthalters, dem Rudolf
von Rosenberg zugestanden worden, dass er die Feste samt den genannten Gütern bis zu seinem Tode als Leibding
geniessen, dass sie aber nach seinem Tode g&nzlich an die von Helmsdorf fallen sollten. Auf die Bitte Ulrichs von
Heknadorf gibt der Abt seine Einwilligang hiezu nad bestätigt dem Rudolf von Bosenberg das Leibding. — Costentz,
mittwuch in der karwach, 1427.
StUlaucUr StOiUei» BkheurcUT B4. HU, L »1. ~ Eintra^rong Ton der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der
Abt und die beiden Brüder von Helmsdorf.
8880.
Otmar Artwin beschwert sich bei Bürgermeister und Rat zu St. Gallen wegen
Arrestierung seines Besitzes.
Fürsihtigen, wisen und gnädigen, lieben herren, ich lass üch wissen, das mir fttr ist kumen, wie
ir minem wib und (!) das min verheft habend, das mich doch unbillich nimt von üch, won ich doch in
solicher mass nüt bin von haiman komen, das ich jeman beger das sin zft enpfftrend, wem ich denn
schnldig bin. Danimb, lieben herren, bitten ich fiwer gnad iemer durch mines dienstes willen, das ir nüt
gahend an minem wib und an dem minen und mir keinen gewalt tAgend. Kan ich solichs und grössers
umb üch verdienen, des wil ich willig sin. Und wer och die sind, denan ich schnldig bin, mit denan
wil ich früntlich überkomen und si unklaghaft machen, und getrüw och üwem gnaden wol, das ir mir
minem wib das min entschlahend untz uff die zit, das ich hinuf komen mag, das doch üwer statt reht,
das man doch nieman in das sin fallen söl, er sig denn landflühtig, das ich doch von den gnaden Götz
nüt enbin; und bin och in solicher mass nüt von haiman kumen, das ich min schuld geförhted hab,
denn umb solich sach, als üch allen wol ze wissend ist, rat darumb ze suchen, wie ich die für band
nem, das ich bi glimpf und bi eran bestand. Och bin ich der statt besunder nüt schuldig, denn vj S
haller bankzins; daran ist mir die schuldig viij tag, die ich geriten bin in irem dienst, und och ist
mir die statt schuldig xxx guldin, die si mir versprachen (!) band ze geben von Wilhelm Vi sehen
wegen. Lieben herren, tünd harzü, als ich üwern gnaden besunder wol getruw. Üwer verschriben
antwurt bi disem hotten. Geben uff die krummen mitwuchen, anno Domini M°CCCC°XXVII jar.
Otmar Artwin von Sant Gallen.
Den förtihtigen und wisen dem bnrgermeister nnd dem ratte züSantGall^, minen gnädigen lieben herren etc.
Sta^taitUf 8tfiiUeB,nMiTeB4esl5. Jahrlu4«rt8. — Papier-Original mit SigeUpur.
Wenige Tage später (141S7* April IST«) schreibt OtmarArtwin mit Hans Maier (Mayger) an Bürger-
meister und Rat zu St. Gallen, deren Mahnung, ,bi den aiden zu üch ze komend, so wellend ir die sach früntlich
für hand nemen, ob die sach früntlich übertragen mOg werden', sei ihnen zn spät zugekommen; .denn wir hand uns
venprochen ze dienen imsern gnädigen herran von Basel, des wir nuz&mal nüt wendig knnnend werden*. Sobald
sie zurückkommen, wollen sie sich nach St. Gallen begeben, um der Sache nachzugehen, und bitten, sie bis dahin
anstehen zu lassen. — Sunnentag nähst nach sant Margs tag, 1427.
SUdtarefciTStOalki, liniTei4esl&. Jahrhulerts. — Papier-Original. Es sigelt auf Bitte der beiden Junker Erni
(Ämi) von Berenfels; mit Sigel unter Papierhülle.
492 ^«^^^^ 1427—1442.
3381. — 1437. April 24. — Hans Schad genannt Gö gel bittet Bürgermeister und Rat zu
St. Oallen, Sigmund den Münzer, von dem er einen Rock etwa im Wert von einem Gulden ent-
lehnt und dem er selbst einen solchen im Wert von 12 Gulden geliehen habe, der aber wiederholter
Aufforderung, Gögels Rock zurückzuschicken und den seinen zurückzunehmen oder den Mehrwert heraus-
zugeben, nicht nachgekommen sei, hiezu anzuhalten. — Dunstag nach sant Görigen tag, 1427.
StaltardÜTStWlei, lissiTei4esl&. Jihrhu4erts. — Papier-Original mit Sigel unter Papierhalle.
3383. — 1427. April 35. Schaffhausen. — Abt Eglolf von St. Gallen belehnt zu Schaff-
hausen den Hamman von Mandach, sesshaft zu Rheinau (Rinow), der von seinem Vater, Ham-
man von Mandach selig, die Verena Stellingin, die eheliche Tochter des Hans Keller selig
von Os sin gen, ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen, ererbt hat, mit dieser Leibeigenen, ihrer Tochter
Metz in und den Kindern beider. — Schaffhusen, sant Marcus tag des haiigen babstes, 1427.
StiftautlÜT Sttallei, MchenrchlT B4. 1941, f. 65. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
3383. — 1427. Mai 2. St. Gallen. — Hans Wetzel zu Balgach im Rheintal, der .ledigs,
loses, unzinshaftz, unzehenthaftz und gantzlich undienstbars, aigens gutes disi nachgenamten mad
gelegen ze Balgah im Rintal" besitzt, nämlich: „item die wis genamt Hard egger wis, der ist vier
mannmad und liget in den wisen ze Balgah — und stosset da an dero von Grfinenstain wisen und
an Hansen Zimbernians wis und an die lantstrass — ; item das mad in Seh wartzengreben,
des ist siben mannmad und liget ze Balgah uff dem Riet — und stosset an Hansen Rosen mad
und an die gmaind und an das holtz genamt Braitenio* — , verkauft daraus dem Priester Heister
Heinrich ab Husen, Bürger zu St.Gallen, um 38 S^ /^ C. M. einen jährlichen Zins von 2S ^
C. M. je auf Martini nach St. Gallen oder eine Meile weit von Balgach zu entrichten. Wird der Zins
nicht bezahlt, so haften die genannten Güter dafür und für allen Schaden. — Santgallen, andes
hailigen crütz abent im Mayen, 1427.
Stiftsaithiv StüallfD, 0. 0. 4. A. 1. — Pergament-Original. Für den Verkäufer sigelt auf seine Bitte Hans tod
Albersberg (Albrisberg) genannt Kaiser, Untervogt zu St. Gallen; das Sigel hängt eingenäht.
3384.
Johannes Opp, Priester zu Sommeri, bittet den Bürgermeister zu St. Gallen, ihm
zu einer Sicherheit von Seiten der Appenzeller zu verhelfen.
14Jd7. Hat 3.
Min (lemütigs gebett vor. Lieber herr der burgermaister, ich bitt üch durch Gott: syg es sack,
das ir morn wellind haben üwer bottschafiFt ze Appenzell vor ainem rat, so bitt ich üch, das Irak
woU tön wellind und mitt derselben üwer bottschaft wellind reden und enpfellen, daz sy reden** von
mineni ze Appenzell urab ain sicherhait von gemain undertan zeSumbri; die wend och ir aigvn
bottschafiFt da han von minen wegen und wend da bitten für mich umb ain sicherhait. Also bitt ich
och gar ernstlich, das ir och dasselb wellind schaffen mit üwer bottschafiFt, ob ir zö inen werdint schikeu.
Das wil ich umb üch und umb all min herreu verdienen. Geben am samstag nach dem maygtag. aniio
XXVII**. Johannes Öpp, priester.
Dem fürflicbtygen und wiaen dem burgermaister ze Santgallen, minem lieben Herren.
Stadtarrhiv StiiallfD, Tr. \\Y, 3ir. 18. — Papier- Original mit schlechtem Sigel.
Eglolf 1427-1442,
493
3385.^ 1421. Mai 10, (Constaiiz.) — Vor Ulrich Ehinger, Stadtammaim zuConstanz,
/ertigeu U i r i c li E 1 1 e u d der Gerber, stdne elielicheii Seh western Elisabeth E 1 s e r i n , Ehefrau
Uli Eisers des Gerbers, und All i, Ehefrau Konrad Wittenwilers des Apothekers, die Frauen
m Gegenwart ihrer Eheuiätnier und mit ihrem Bruder Weriili Eilend als Vogt, alle Bürger zu Con-
stanz, dem Koni Fuchs zu Händen der Meisteiin und der Klosterfrauen des Gotteshauses zu Münster-
liügen einen von ihrem Vater Ulrich Eilend selig ererbten und bisher von ihnen genossenen
Zehnten zu S o m m e r i , Hefen h o f e n , S p i t z e n r ü t i und M ü h 1 e b a c h , ein Lehen von dem Gottes-
haus St. Gallen, das sie um Ö70 S Heller C. W. an das Gotteshaus Münsterlingen verkauft haben.
— - Sampstag nach des hailigen crüt» tag ze Mayen, als es funden wart, 1427,
Tir|ill%che8 kant^ttiHanlirr. Abt. iiiQNterlmgen, Ldf XXI^ Pergament-Original. Es sigeln Ülricii Ebinger und
Ulrich Eilend; die Sigel wind abgefalkn,
I 9386.
^^\ntwort von Bürgermeister und Rat zu Zürich auf ein Hilfsbegehren der Appen-
zeller im Falle eines Angriffes durch den Abt von St» Gallen oder den von Teltingen.
(Zürich.) I4je7. Mai 13i.
ünsem grfis vor. Amman und lantlQt^ als ir tins vor etwemenigen tag(en) geschriben hand, wie
K3a8 ir entsitzend, üch werde krieg anlangen, es sje dann von ünserm herren dem nüwen abt ze Sant-
^^allen und sineu helfi'ern oder ouch von dem Tettiuger» darunder ir hilff bedurffen werdent, ob
^s also ze krieg kumet, und (ins bittend, üch darinne hilfflich ze sinde und üch knecht ze senden umb
^old, als der brief sage, als ir zu ünsern Eidgenossen und uns verbunden syent etc.: das und anders^
in Owerm brief hegriflFen, haben wir wol verstanden und lassenfc Üch wissen, das wir denselben iiwern
"fcrief für ünsern grossen rat, die zweybundert, bracht hand und sint des mit inen einhellig worden:
"ist, das ir der manung genüg tön wellent. als unser Eidgenossen und wir üch geniant band der
^iden, so ir inen und uns geswom hand, wes wir uns dann gen üch verschriben oder versprochen hand,
•^em wellen wir ouch dann nnchgan und genüg tön. Und herumb lassent uns üwer verschriben ant-
^^ürt wissen bi disem botten. Geben an sant Pancracien tag, anno etc. CCCCXXVH'*.
Burgermeister und rat der statt Zürich.
Dem ammant) und den lantliitan ze AppentieelL
SUatjawhiv Zfirkb, ^kdtoh V\r. llv — Abdruck: ZeUer-WerdmüUer, Die Zürcher Stadtbüeher IL S. 888. — Der
Eintragung gehen folgende Bemerkungen voran: ,Von der von Appenzell wegen. Facta est collata.^
3387-
Hans Mötteli bittet Bürgermeister und Rat zu St, Gallen, ihm gegen die von Arbon
zu seinem Recht zu verhelfen.
14:^7. Mai 17*
Min williger dienst vor. Lieben herren und gflten fründ, alz mir min vatter Arbon gab mit
alier zugehört, nach inohalt min er brieff, uff daz ich nu üw^er burger worden bin, mich daby ze bant-
haben and ze schirmen, lan ich üch wissen, daz mir die von Arbon nitt geben noch tön wend, daz
sy mir von reht tön sCdfeut. Und danimb so bit und manen üch mit disem brieff, wez ich üch von
luins burgrehtz ermanen mag, daz ir mir in der sach beraten und beholtfen sin wellint, daz mir von
in beschech, daz billich und reht ist. War aber, daz sj daz nitt tön weltint, so begeren ich doch rehtz
Eglolf 1427-^1
und wil dez komen off min herren von Costentz und uff min herren zum tbüni der hochen geachifft(!)
Und Und mich dariimb üwer verschriben antwurt wissen» so ir erst mogeut, won ich der sach gern
Hin nsstrag heti, Geben an Samsstsg nach Gangolfi, anno etc, XX VII**,
Hans Mutili
Den ersamen und wisen dem bargermaiAter und dem raut ze Sant Gallen, minen gül^n fründen.
StftdtiLrftih Sttiilkil^Tr. ni, II S9^ — Papier-Original mit Sigel unter Papierhülle.
3388.
Ammann und Landleute zu Glarus verwenden sich bei Bürgermeister und Rat
zu St Gallen für ihren Leutpriester Hans Kessler in einer nach Rom appellierten
Ehesache,
C^larnft. 14S7. Mal H.
4
emn.
ÜiLser früntlich, willig dienst sie üwer lieben, guten iVüotscliaft allzitt voran geschriben. Liel
guten fründ und getrüwen lantlüt, wir dön iiwer lieben, guten früntschaft ze wissen, daz her Hans
der Kesler, jetzzenial lüpriest«r ze Glarus uff unser grossen kilchen und unser lantman, diewil er
by Uns ist, für fins komen ist und hat Cms erzelt dü stuk, als hienach geschriben stand, und uns ge-
betten, üch darum b ze schriben und ze bitten, daz üwry lieby, gftti früntschaft im in denselben Sachen
wellent gnädklich und früntlich tön* und also hat er vor uns geret, wie daz Johannes Kupffer-
schmid, sin vetter, ein sach von einer e wegen gen Rom geschiket, und sy er sin procrator in dei^
sach; er hab im öch als sin gut, ligendes und varendes, darumb uff die sach mit dem rechten uss-
zetragen nnd ze enden versetzet; daz selb gftt heigint (ir) verlieft. Und also beger er, daz wir den*
grossen rat von sinen wegen darumb schriben und ze bitten, daz ir daz gflt ledgint, daz er dfi sach
nach dem rechten, und sy im enptbllen sy mit dem rechten, mug usstragen und end nemen, daz da
kuntbar werd, ob es ein e mit dem rechten sy oder nüt, und sich der sach nüt annemen wellent, nac
dem als üch daz verbotten sy von ünsrem helgen vatter dem babst by dem bann, Müg aber daz nf
gesin, daz inn den ein rat der sach entladen well an sinen schaden und im sin Ion umb sin arbeit
schaffen wellent; so wel er der sach gern miWig gan. Also sechent, lieben, göten fründ nnd getrüwen
lantlüt^ also bitten wir üwer lieben, guten früntschaft mit allem flies und ernst, daz ir als wol wellent
tön und dem vorgenanten h(er) Hansen Kesler in der sach früntlich nnd gnädeklich wellenthalten
und ira in der sach, als vorgeschrtben stat, in daby wellent lassen beliben und im darzü wellent hilf-
lich sin. Lieben, guten fründ, nu band wir üch entwen me von sinen wegen geschriben und gebetteg^
daz ir uns nüt alwend geerent band. Nu erent uns jetz in der sach; daz ivend wir von üch für ei^|
gross früntschaft han. Lieben, guten fründ, da tünd in der sach, als wir des üwer lieben, guten frünt-
schaft wol getrüwen, und land Uns üwer früntlich verschriben antwürt unverzogenlich wüssen, umk
daz wir dem vorgenanten priester kunnen gesagen, was üwer meinung sy. Geben an mitwuchen vc
aanl Turbans (!) tag, anno Domini M^CCCC^XXVIL
Von uns dem ammann und lantlüten ze Glarus.
Den fromen* wisen dem bnrgermeiRter und dem grossen r^t se Sant Gallen, ünareti sondern lieben, g^tm
fründen und getrüwen Jantlüten.
StadtarfhEv St. flauen, litsj^en in t&. Mrlnndert«, - Abdruck: Blainer, Urknndentammig. k. Gesch. d. Kts. Glarua I,
Nr, 680, S. 604 f, — Papier-Original - Vgl. Nr. 3232. ~
496 E»'®^^ 1427—1442.
3391.
Vogt und Rat zu Bischofzeil beschweren sich bei Bürgermeister und Rat zu
St. Gallen über Bedrohung durch Landleute aus der Gegend von Gossau und
Herisau, worunter auch St. Galler Bürger.
(BischofzeU.) 14»7. Juni ISt.
Unser willig dienst. Lieben und guten fründ, wir land üch wissen, das uns fQrkomen ist, wie
das jetz nächst vergangen am zinstag zwayhundert der lantlüten und ander, ze Gossow und ze Heresow
und da umb gesessen, gewäpent fUr Unser statt ab gen Amerschwil ze der kilby zihen wöltint.
Also band wir ünsern tarwarter enpfolhen, das si nieman nit inläsin umb des willen, das dester minder
gefertz uns wurde. Güten frund, also band etlich umb Gossow der üweren hinin gevordret und ander;
den band ünsren tarwarter geantwürt, als in vor enpfolhen ist. Nach dem an der mitwuchen so het(!j
iins enbotten die lantlüt, die daby gewesen sint, und och etlich die üwern, nämlich HaintzliBon-
garter und HensliHögger und me, die wir nit genemmen können, die ir wol erfaren ze Gossow,
by zwain unser burger, das si ainem fogt und raut sage(n), das kain von Bischoffzelle nit sicher sin
solle, wo er hinder ir letzi kömi. Und also band dieselben zwen burger erfordret, ob die von Byschoff-
zell sicher sigint usserbalb ir letzi. Den band si geantwürt: darnach er an antlit hab; etlich hand
gesprochen: si sigint nienan sicher. Lieben und guten fründ, das nimpt uns besunder von den üwern
unbillich, und wand üch bitten, das ir mit den üwern schaffen welint, das si uns sämlichs erläsint und
die unser unbekümbert. Kunnent mir das in mindren und meren Sachen umb üch beschulden, söltent
ir uns willig finden, wän wir unger ütz dann gütz mit üch und den üwern ze schaffen hettint und
alzit in allen Sachen gern tättint, was üch dienst und lieb war. Üwer verschriben antwürt land uns
wissen by disem hotten. Geben am donstag in der pfingstwuchen, anno XXVII^ etc.
Vogt und rät ze Byschoffzell.
Den ersamen und wisen burgermaister und raute zeSantGallen, ünsern bcsundern lieben und gut-en fründen.
Stldtirehiv SL dallei, Tr. UV, Mr. 17. — Papier- Original mit guterhaltenem Sigel des Vogtes mit der UmBchrin:
,(S.) Albrechti de Landenberg*, womit Albrecht III. oder IV. von Breiten-Landen berg gemeint sein dürfte, vgl.
Pupikofer II, S. 78; Diener, Das Haus Landenberg, S. 188 f.
339». — 1427. Juni 14. Constanz. — Abt Eglolf von St. Gallen bestätigt den Vettern
Lütfrid und Ludwig Muntprat von Constanz auf Grund eines von Abt Heinrich (IV.) ge-
sigelten Briefes als Trägern zu Händen ihrer Frauen Brida und Ursula von Rosenberg die Lehen-
schaft über den halben Teil der Feste Bernang mit Burg, Burgstall und aller Zugehörde als rechtes
Burglehen und Burgsäss und über die Hälfte der zugehörigen Gotteshauslehen und bestätigt ebenso den
beiden Vettern die Pfandschaft über den anderen halben Teil der Feste Bernang und der Lehengüter
für die Summe von 300 ff ^ C. W., welche sie laut einem Pfandbrief ihrem Schwager Eglolf von
Rosenberg selig darauf geliehen haben. — Costentz, sant Vits abend des haiigen martrers, 142T.
StifteaitWfStGalleB, Z. 5. C. II. -- Regest: Göldi, Der Hof Bernang, Nr. 89, S. 37. — Pergament-Original; (ia^
Sigel hängt eingenäht. Vgl. oben Nr. 3194 und Anm. 2, wo die Lehen im Wortlaut aufgeführt sind.
1427« Juli IS« Constanz« — Abt Eglolf von St. Gallen belehnt den Lütfrid Muntprat tod Con-
stanz mit einem jährlichen Zins von 5 Gulden rhein., den Eglolf von Rosenberg vor Zeiten aus seinem halW
Teil der Feste Bernang und der dazu gehörigen Gotteshauslehen an seinen Schwager Lütfrid Muntprat um 110 Gulden
rhein. verkauft hat. — Costentz, sampstag vor sant Margareten tag, 1427.
Stift8trehi¥ St «allen, Z. 5. C.12. — Regest : Göldi, Der Hof Bernang, Nr. 89, S. 37. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1 ; das
Sigel hängt eingenäht.
Eglolf 1427—1442,
497
3ä03* — 1427. Juni 17. — Ulrich von Ems (Embg) und dessen Gemahlin Anna, geborne
Foii Hohenfels, verkaufen an Diepold Lederger w, Bürger von Lindau, den Weingarten ober-
halb Zwingenstein, genannt der Emser, — »der ainhalb stost an den wingarten, den man nenibt
_^ den Vogelsang, und anderhalb an die landsirass und unden an den weg", — ^ ihr rechtes Eigen, um
f 70 ff /^ C. M, Diepold Ledergerw gewährt den Verkaufen! das Recht der Rücklösung um die genannte
Summe. — Zinstag vor sant Johanns tag ze sunnenwende, 1427,
K Irthh HaieDfns. — Copie auf Papier, 17, — 18. Jahrhundert. Es Bigein Ulricli und Anna von Eins.
^P 3394.
■ Ammann und Rat zu Arbon schreiben an Bürgermeister und Rat zu St, Gallen
■ wegen eines drohenden Angriffs der Appenzeller.
^^ (Arban.) 14^7. Jnnl ^^O.
■ Ünsem früntlich willigen dienst vor. Wissent lieben» guten fründ, daz uns fiirkomen ist von erbern,
■ warhafFten lüten, wie daz die von Äppentzel ain straffi herab za uns tun wellint und daz solle über
uns gän und sigint also darinne gewamet worden, Bitten wir üch gar flissklich mit ernst, daz ir üwer
■ kuntschaift habint, so ir bestz mugint, und ob ir Ütz verhörint, daz land uns un verzogen lieh uiFem
stuk ze stund wissen und nach gelegenhat der sach zft uns sechint, so ir bestz miigint, alz wir üch
dez besunder wol getruwent. Daz begerent wir ze allen zifcen umb üwer früntschafft ze verdienen. Geben
&D frytag post corporis Christi, anno etc. XXVIl". Amman und raut ze Arbon.
Den ersamen und wiseti dem burgermaister und dem raut xe S a n t G a IJ e u , ünsren giiten fründen.
iUdtoreliiv St «allen, Tr.nV,llr,2S. — Papier-Original; das Sigel iat abgefallen.
3395. — 1427. Juni 31. -- Abt Eglolf von St. Gallen, dessen Vorfahr, Abt Heinrich (IV.),
den Zehnten zu Höchst von Ulrich Estrich von St, Gallen durch Hinterlegung der Rückkauf-
summe in der Münze zuConstanK gelöst und darauf den Zehnten an Wernher Ehinger von Cou-
stanz versetzt hat, bittet Bürgermeister und Räte zu St Gallen, ihren Mitbürger Ulrich Estrich anzuhalten,
dass er dem Gotteshaus und dem Wernher Ehinger den Genuss des Zehnten nicht länger vorenthalte
und den mit Haft belegten und zum Teil weggeführten letztjährigen Nutzen des Zehnten zurückerstatte.
— Sampstag nach ünsers Herren fronlichnams tag, 1427.
Sta^türrtih St Caüfii, lissiieB An Id. Jahrhunilerti, — P a p i e r - 0 r i g i n a 1 mit acblecbt erbaltenem Sigel a tergo. — Vgl,
oben Nr. 3336.
I
3396.— 1437. Jmil 33. — Johanns von Wen gi, der von Abt Ulrich (H.) und gemeinem
Convent des Gotteshausen St. Johann im Turtal das Gütlein zu Wengi, genannt ^den Brands gütli",
m einem Erblehen erhalten hat, verspricht, daraus jährlich als Zins 3 Mutt Kernen WilerMasa auf
Martini nach W^il zu entrichten. ,ünd sint dis die wisan und acker desselben gfitlis: zfl der ainen zeig
zwischent Schdwingen inid Wäge n z m os vierzehenthalb juchart acker und zu der Lachen andert-
ialb juchart acker und an dem hüslin ain juchart acker; item zu der andren zeig in dem Grund zwo
jochalt und ufi* Löbisra6s anderthalb juchart acker; item und zö der dritten zeig zwo juchart uff dem
fiftl und zwo juchart vorHorwen und zwo juchart im Win b ach und zwo juchart uff der Linden
Und Brandt zbündt, daz R ö s s e n w i s 1 i nebend Schöwingen^ anderthalb mannsmad ain zwain wis-
bletzen im Winbach; item der höwzehent uff allen minen gütern uff wi.s%vachs, usgenonien Schöwingen
ii.nd die Brül, denne ain virling in dem Briil; item der höwzehend in CrUtzIinger gut, usgenÖmen
63
498
Eglolf 1427-1442.
den Brfll; item mSturzeneggs dryen gfttern inNiderdSrf höwzehend uff dem wis wachs, ußgenomen
daz wisli bj dem steg; item der höwzehend ze Eckhart spftl äberal; item der höwzehend in der
langen Tuggenwis; item und daz holz im Low." Falls in einem Jahr „offner nnd kontlicherM
lantgebrest ze Wengi und daselbsnmb wöchs und ufstftnd*, so soll der Abt entsprechenden Zinsnachlass ™
gewähren. Nach Johans Ton Wengis Tod soll der älteste Erbe das Lehen vom Abt empfangen, —
Sant Johanns abent des Toffers ze sunnwendi, 1427.
Stiflsarrhiv St^JulkE, % f, ^, I. Piisf. 1» Ir. 8. — Pergament- Original mit offen hangendem Sigeh
3397. — 1427. Juni 24. — Ulrich von St. Johann verleiht dem ehrbaren Knecht He|
K n o b 1 o c h von T o b e 1 das Gut genannt „ u f f d e m T o b e 1 * mit aller Zugehörde^ ausgenommen
Bauholz und der Frowald", zu einem rechten Erblelien um einen jährlichen Zins von 1 ff -^ C. M.1
{wovon 10^ /^ dem Vetter Ulrichs Oswald (Oschwalt) von St. Johann zustehen), 1 Viertel Schmalz
und 1 guten Herbsthuhn, je auf Martini nach St, Johann zu entrichten. Wird der Zins nicht recht-
zeitig ausgerichtet, „so war und ist daz gut mit aller siner zögehörde zinsfeUig worden, ledig und los,
on alles sumung und widerred*. Als Ehrschatz für die Belehnung hat Ulrich von St. Jobann 75 ff /^
bar erhalten; auch ist ausbedungen, dass Heini Knobloch und seine Erben das Gut nicht ,verandrei3
noch verkoufen noch versotv.en noch dehainon weg verwilen'' sollen ohne Zustinimung des Lehensherreu.]
— Sant Johans tag des Tüffers, 1427.
StiftMfrhhi St. Gallrn, <j, ((. l D. 1 — Papier-Copie (oder Entwurf?), Ea aigelt Ulrich von St, .Johann.
1
I
3398. — 1427, Juni 28. — Bürgermeister und Rat zu Büchhorn machen Börgermeister und
Rat zu St Gallen Mitteilung davon, dass nach Anzeige ihres Qredmeisters die Witwe Heinz Fri-
danks (Fridangs) selig, ihre Bürgerin, dem St. Galler Heinrich Zwick dem alten in der Bitchhorner
Gred ^inseu verheÖ't hab . . . umb gelt, so denne ir man sälig unib in verdienat hab mit der sewfart*;
doch wollten sie das Gut nicht angreifen lassen* ohne vorher an St, Gallen davon Mitteilung zu machen^
und bitten, sich um Ausrichtung der Schuld zu bemühen; .sonst mössten sie der Witwe gestatten, »zö dem
iuseu ze griffen** nach ihrer Stadt Gewohnheit und Recht. — Sant Peters und sant Pauls anbeut, 1427.
Stadtarcliiv St.flillfu, .Hiiish'fii dcjt 15, MrhQDderü. — Papier-Original mit Bigel unter Fapierliülle.
3399. — 1427. Juli ü. ComtailZ. — Abt Eglolf von St, Gallen verleiht zu Constan»
auf Bitte des Rudolf Win garte r von Lichte n steig, der vom Gotteshaus mit dem Zehnten ,,zem
Wila bi Rikkeubach gelegen" und der Lehenschaft des Hofs ^ze Langestaig, also daz er den furo
ZG lihend hetti**, belehnt ist und seinen ehelichen Sohn Hans Wi ngar ter ^zc rechtem gemainder^M
annehmen will, ^doch also daz e}\ diewil er lebte^ gewaltige band darübir sin wölt, von demselben sinemB
sun daran ungesumt und ungeirret*, dem Vater und Sohn gemeinsam in solcher Weise die genannten
Lehen, — Sunnentag nach sant Ulrichs tag, 1427,
StiftÄarclilv St Mkn, Bfirtifrarfbit Fd, Iftll, f. 27Ö. — Eintragung von der Hand de» äbtiachen Schreiber«.
3400. 1427. Jiill <J, eanstiiiix. — Abt Eglolf von St. Gallen bestätigt zu Co ns tanz
Heini C a p p e 1 1 e r von K a p p e 1 (Cappell) ^nsserm T n r t a 1 "* die Lehenschaft über gewisse Gotteshaus^l
lehen, naiulich ^ des ersten sinen tau der gftter in Er 1 an, die zinshaft sint an Sant Gallen cappell
zö Saut Galleu; item den hof am Smider, — stosst ainhalb an Tegersch en, andrenthalb an deu
Gampen und an die Glatt —; item sinen tail der guter ze Hon wart; item sin alpreht in der alf
Zemtis; item sin alpreht in Wideralp; item die höf am Akker', — Sunnentag nach Ülrici, 1427J
8ti(t§trfliiv M. (ialli% Blffhfnirryv ikl, Ml» Itl^K — Eintragung von der Hand tlea Ibtischea Schreibers,
[inten
haus^V
Eglolf 1427—1442.
49«
I
3401.
Ammann und Rat zu Arbon erwidern Bürgermeister und Rat zu St. Gallen
wegen Beilegung der Streitigkeiten mit ihren Knechten.
(Arbom.) 14!e7. Juli 7.
Ünsem frünÜich willigen dienst Tor. LiebeD» guten fründ, alz ir uns verscbriben band von der
kneht wegen, die da lantzliit siot^ und besnnder wie da ira hobtman Z i p e r 1 i mit uns gerett hab von
ainer sicherhait: kissen wir ücb wissen, daz Uwer borger mit iins geret bat, der Ziporli, und nüL
ira hoptman. Und alz ir uns denn fürbaz vorschreben band, wie der amman von Appentzel mit
^vrerm burgermaister gerett hab: war daz in iiffsleg wurdint von der bann wegen» daz wir denn die
Ineht söltint lasen werben und wandlen nf dem ir(en) nach ira notturfft; und sig ocb ira niainnng von
der brilch wegen, die uff (ms^ gemain statt, gangen ^igen, ez sige von wachten, von bütlon oder von
andren sachen, daz wir in da nütz uff irü guter slachint noch leggint — ■: daz haben wir nu allez wol
verstanden und lassent ücb wissen, daz wir uns anders nüt kunnent bekennen, denn daz die kneht mit
grossen uffijetzen von uns komen sint und uns nüt fugklich ist, daz sy by uns in unser statt sigiot;
darzü ist och den knebten wol ze wissen, daz wir nieman by Qns in unser statt lassint, er sige denn
unser burger; darzü band och die kneht sidmals die ünsren gejöcbt und grossen frävel und mütwillen
mit (ins begangen, alz ücli daz selber wol ze wi^*sen ist, daz man ez sid alwegent ze finden bringen
müsd. Daz wir nu die kneht also zö uns in unser statt lassint werben und wandten, daz ist unser
mainung nttt; daz wir in denne irü böser also lassint, daz sy davon nütz tögint, weder wachint noch
tär hÄtint noch anders, daz ilnser aiu jeklicher t&n müs, daz tugent wir ocb nOL Und bittent üwer
guten früntschatffc mit ernst, daz ir uns in der sach versechint und uns beholffen sigint, daz wir ze
friden und sicherhait komint und daz uns unglichs nüt widerfar. Daz wellent wir iemer umb üwer
früntschaflFt verdienen. Und land uns darunib üwer antwurt verschriben wissen, so ir erst mugent, und
daz wir in der sacb nüt verwarloset werdent. Geben an nientag post Üdalrici» anno etc. XXVII"*
Amman und rät ze Arbon.
Den ersainen und wibgh dem burgermaister und dem raut aeSant Gallen» ünaren Hehen und guten frflndeu.
Htadtaiitlllv SLiiLil«nt Tr. UV, Sr. 24* — Papier« Original; das Sigel ist fast ganz abgefallen. — VgK oben Nr. 3348
und 337^.
I
3402. - 1427. Juli 33. roilHtftilz. — Abt Eglolf von St. Gallen bestätigt dem Benz
von Heudorf (Hödortf) auf Grund eines von Abt Heinrich (IV.) gesigelten Briefes die Lehenschaft
über gewisse Gotteshauslehen, nämlicb »des ersten ^ß ^ järlicbs geltz von dem Schmid ze ützwil;
item iiij hönir järlicbs zinses von dem wassergang ze Utzwil, git der müUer; item xvj ^ geltz ab
der Krägerin wisen und den anvall derselben wiscn und och den anvali Räflis wisen, baid ze
Rikkenswile gelegen, — usser denselben zwaien wisan fro Äniulya von Hör wen, closterfrowe
zeMaggenow, yß ^ libdings hetti -; item so sint dis die löt: des ersten Kath rintMi, Hansen
Sc h n i ders säligen, den man nampt Slachinnhuffen, wib, und iro kind; item Burgis AicbbÄiers
säligen kind; item Gretan Krägerin, Peters säligen von Kragen Tochter, und iro kind; item
Bainis Ütenwilers säligen wib und kind; item Elsen Hübe rin säligen kind". Ausserdem bestätigt
ihm der Abt auch die Pfandschaft über ,die vogtie ze Totzwille mit gerichten, zwingen und bennen
und aller ir zügehördi ; item den hof ze H e 1 f f e n t s w i 1 e ; item den bof ze Nidren-Utzwile und
den bluwel daaelbs; item x bönir järlicbs geltz von Watt; item die schöpu&s ze Zuk kenriet; item
die Togtie über daz kilcheng^tli ze Zokkenriet; item j mutt habemgeltz usser Singenbergs gftte;
riolf 1427-^144«
3408. — 1427. Ot'tohc^r 15. — Hänsli Nöchler, Uli Nöchlers selig thelicher Sohn,
verkauft an den Heil. Geist-Spital zuSt.,GalleD den ,akker ze Mettendorff, an deniNellen-
he Tg ob Wittenwis gelegen, der gen Nöchlen gehört, gebürt nÜ um jnchart velds, — stosset
ainlialb an des Schilt k n eh ts akker ze Metk^ndorif und anderthalb an Uli Zwikers akker ze Metten-
dorff* ~, sein Lehen vom Gotteshaus St. GalleD, mit aller zfigehörde um 4 S^ /^ C, M. — An sani
Gallen abent» 1427.
Für den Vtrkäufer aigelt auf meine
8ta<lttrtlii V St. mUn, Spitalarr Siiv. Tr. I>» Ir. 7, L — P e r g a. ra e n t - 0 r i g i n a 1 .
Waltliüi" Kuriir, Bürger zu St. Uallen; da» Sigel hängt eijagenälxt.
3409.
Zwei Sehreiben an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen wegen der Appenzeller.
i
(a) Von Graf Friedrich ^/on Toggenburg.
Feldklnh. 1427- Octolier 18.
ünsem früntlichen dienst zuvor, Lieben fründ, als die von Appenczell üwer botschaft ze ni
geantwurt band, sy wellen uff auntag nechst von nnsern wegen üch antwurt geben etc.; bitten wir
üwer fruntschuft mit ganczem vlis«, üwer erber botschaft uff denselben suntag kü in ze tun, die ant-
wurt von in also inzenemen, und uns denn dieselben ir aniwurt nnverczogeuhch zu verkünden; wa^^
uwer wishait wol versteet, das uns des notdurft ist. Und wellend üch hierinn bewisen, als wir a3^|
unczwinclich wolgetruwen zu üch haben und «^uch das in merern sachen willig sin wolten um üch
beschulden. Geben ze Veltkircb an sambytag nach Galli, anno Domini MOCCCXXVIl.
Graf Fridrich von Togkenburg, graf ze Prettegew und Tavas etc.
Den ftlrsichtigeu, wiaen dem burgermaiater und rat ze Santgallen, iinBem besundern guten tründen.
StadkrtMl' SiWallen, iLlXlf, Ar. 16. — Papier- Original mit schlecht erhaltenem SigfeL
(b) Von Bürgermeister und Rat zu Zürich.
(Zllrkli.) 1427. October 27-
Unser früntlich» willig dienst allzit vor, Besundern lieben und guten fr Und, wir haben vemonijnen,
wie das die von Appenzell einen niiwen amnian genommen und den Coppenhan abgestossen haben,
also das derselb Coppenhan fiirbaserhin niemer mer in ireni land solle araoian noch des rates werden.
Da bitten wir üwer Heben früntschaft mit sunderm fiiß und ernst» das ir als wol tftgend: sye ücb umb
dieselben löiff und och umb die sache zwüschant unserm gnedigen herren von Toggemburg und
den Appenzellem als von des Rintals wiegen ^ da die Appenzeller den hürigen win meinent
ze nemmen, als Uns ouch fürkomet, ützit ze wissen, das ir uns das by diseni unserm hotten verschribtjn
wissen lassent. Könden wir das in grossem sachen umb üwer gflten früntschaft gedienen, wöIten wir
ouch allzit willenklich und gern tun. Datum vigilia beatorum Symonis et lüde apostolorum, anno etc.
CCCC^'XXVIP. Bürgermeister und rat der statt Zürich.
Den frommeUp wisen unaem besundern lieben und guten fründen dem burgermeister und dem rat s& Saut g allen»
SUdkrcMv St€aUen, Tr. HK Nr. l». — Abdruck: Zellweger, Urkunden I 2, Nr. 255, S. 982. — Papier-Originftlj
dsa Sigei i»t fant gan?. abgefallen.
Eglolf 1427—1442. 503
3410.
3rei Schreiben der Kurfürsten des Deutschen Reiches an die Städte Bern, Zürich
and ihre Eidgenossen, an den Bischof von Constanz und an den Abt von St. Gallen
wegen des Vorgehens gegen die Appenzeller.
(a) An die Eidgenossen.
Frankftirt 1427. NoTember 22.
Von Gots gnaden Conrad, zuMentze, Otto, zuTryere und Dietherich, zuColneertz-
bischoffe, Ludwig, pfaltzgrave by Rine etc. und hertzog in Beyern, Friderich, hertzog zu
3achssen und marggrave zu Myssen etc., und Fryderich, marggrave zu Brandenburg und
bnrggraff zu Nüremberg etc., alle des heiligen Römischen riches kurfürsten.
Ünsem grüß zuvor. Ersamen, wisen, guten fründe, uns hat die gemeyne ritterschafb der geselschaft
TonSandJörgen schilte ytzund hie zuFranckfurd ftirbracht, yne habe der erwirdige, unser be-
SQnder fründe, her Ott bischoff zu Costentz, der mit yne in einunge sy, in clage wise fürbrächt
und gesaget, wie das dieAppentzeller und die mit yne verbunden sint und zu yne gehörent, siner
priesterschaft und undertanen und andern den sinen yre zechende, zinse, gülte und gAtere nemen und
sie der entweren; und das sie ouch, das böser und cleglicher ist, die priesterschaft sines bisthums als
fibeltetige lüte missehandeln und jemerlichen erstechen und ermorden widder Gott, ere und rechte,
nnerfordert und unerfolget alles rechten, mit frevelichera gewalt und mfitwillen, über das der vorgenant
Kschoff zu Costentz, sine pfaffheid, undertanen und die sinen mit den vorgenanten Appentzellern
10 male nichtes zu schaffen wissen hann; und das sy ouch dem apte und gottshuse z& Sand 0 allen
jie zinse und gülte nemen und yne der nicht betzalen wollen, als doch von alter herkomen ist und
ire altfordem und sie ye getan haben ; und das sie ouch söliche sprüche und orteil und och süne und
nclitunge(!), so zwüschent dem vorgenanten apte und gotshuse z& Sand Gallen und yne gescheen sin,
mit frevenlichem gewalt überfaren und der nit halten wollen; und das ouch darzu die vorgenanten
Appentzellere, und die zu yne gehörent, mit yrem mütwillen, frevel und unrechtem gewalt sich
undertziechen, der herren und ritterschafft angehörige lüte zu schirmen widder yre rechten herren, den
yre stüre, zinse und gulte zu geben und als angehörige lute yren herren gehorsam zu sin und zu dienen,
dts alles erschrocklichen ist zu hören. Wan nu söliche vorgerftrte geschichte und handelunge widder
Clott züforderst und ouch ünsern heiligen vatter den babist und die heiligen kirchen, ünsem gnedigen
Wren den Römischen küng und das heilige Römische riebe und ouch alle ordenunge und gesetzte,
l>qrde der heiligen kirchen und des heiligen Römischen richs, swerliche, großliche und unlideliche sint,
dinimb ouch uns kurfürsten und andern fürsten, graven, fryen herren, rittem, knechten, stetten und
•Ußtt den, die der heiligen kirchen und dem heiligen Römischen riche gehorsam sin woUent, billichen
dann gebürret zu tAnde und beholffen und beraten zu sin, das sölichem m&twillen, unrechten und
frevenlichem gewalt in zyt widderstanden werde, uff das der heiligen kirchen, dem heiigen Romischen
flehe und der gemeynen crist^nheid nit bösers davon entstene(!) und komen werde: herumb so begeren,
^imanen und bitten wir üch als kurfürsten des heiligen Römischen riches, als hoch und verre wir üch
larumb ermanen können, sollen und mögen, das ir der vorgenanten ritterschaft von Sand Jörgen schilte
retrQwehchen, forderlichen und ernstlich bygestendig, beraten und beholffen sin wollent, das sölichem
tirechten und frevelichem gewalt und mütwillen in zyt widerstanden werde, damyede ir zuforderste
anckneme lone von dem almechtigen Gott und ouch lob und ere von ünserm heiligen vatter dem babist,
dserm gnedigen herren dem Römischen künge und allen cristenlichen fÜrsten enphahent. Und wir
Egiolf 1427-1441
wollen das oiich in sunderheid gerne gein üch erkennen. Geben zu Franckfurd, nnder ünsero in-
gesiegeln, uff den samstag vor sand Katherinen der heiligen Jungfrau wen dag, anno etc. vicesiino septim«
Den erRamen, wisen echaltheiseen, borgermeistem und reten der stedte zn Berne in Ucii tland und zu Zürich
und allen jren EydgenOBBen, ünBcm gaten fründen.
I
8tldtarfhi¥Stflallcii, Tr. UV»«t 26. — Abdrock: Zell wegen Urkunden I 2, Nr. 256, S. 383 (nach Vadiana Chronik,
fol- 268 t. Qötzinger II, 3 f.). — Papier-Copie von der gleichen Hand wie das Schreiben von Zürich an St. Gallen
vom 12. Januar 1428, unten Nr. 3415,
(b) An Bischof Otto (IL) von Constanz.
(Frankfurt. 1427. NoTember 22.)
Unser frtäntlich dienst zuvor. Erwirdiger, lieber, besunder fründt, wir habend von fürbringur
wegeD der gemaynen ritterschaft S» Jörgen schilt zu Schv^aben den von Beroe und den von Zürich
und allen iren Ay dgn oßen in aineni brief, den von Costentz und den andern stetten, die mit Jtl^^
In aynung sind, in aineni brief, den von Ulm und den andern steiten, die mit inen in aynunge sind,
ouch in lünem brief geschriben, als wir üch abgeschriften hie innen laßen versenden, Hieherum so be-^
gerend wir mit ernst und bitten üch, das ir von üwer selba wegen darzü thön und ouch mit üwemiH
prelaten und anderer pfaffhait, üwern underthonen, den wir oucb darum geschriben haben t, ernstlich
reden und bestellen wellend, das si darzü behulfen und berathen sin wellend zä thünde, das sölichem
unrechten und frafenlichen gewalt und mötwillen in zyt wydersianden möge werden, als üch dan der
erwirdig her Peter, bischoflf zftOugspurg, niüntlich davon sagen und erzellen wirdet. Geben etc.
ut supra.
Vidmii Cliroiiil 1^ 1 2AI (TI, 4 der Ausgabe von Götzinger).
fc) An Abt Egiolf von St Gallen.
Frankfurt. 1427. Kövember 3S.
Dei gratia Conrad US, Moguntinus, Otto, Trevirenais, Theodoricus, Goloniensis
ai"chiepiscopi, Ludovicus, comes Pal at in us Rheni, utriusque Bavarise dux, Fridericus, dux
Saxonije, marchio*^ Nor im berge nsis, sacri Roraani imperii principes electores, salutem et ob-
sequium. Reverende admodumque dilecte amice, ad preces equitum sancti Georgii Suevoruni
scripsimus Tigurinis, Bernensibus ipsorumque confuederatis epistulas seorsim» Constantien-
sibus et eorura fcederatis seoraim, Ulmensibus et qui cum illis sunt uniti seorsim, prout et ad vos
litterarum huiusmodi exempla transmitti curavimus serio cupientes et rogantes, ut vos vestra etiam
causa procuretis atque ad id etiam clericorum ac subditorum vestrorura ordines, ad quos ipsos itideni
scripsimus, excitetis, eorrnn consilia opemque corrogetis, ut tarn iniqua ac temeraria rebellio atque au-
dacia compriniatur, prout reverendus dominus Petrus, episcopus Augustanus, oretenua explicabit.
Datum Francofurti nostro sub sigillo, Dominica ante festum sanctw Catharinee, anno post Chriatuui
natum MCCCCXXVU.
•> Blur 1*1 j<Hl«lif4U« In der CApla %i-mvt rnuagmläattti , vfl, oben {n} - ,in lliri**D " bämTmlT'.
SliftMirkiv St, Gallen, lobr IUI, fm. 5, — Papier-Copie (von Stiplin),
riolf 1427—1441
modi labe tnficere contingat, oportunani adhihere medekm circunispectioni vestre, de qua in his et aliis
plenam in Domino fidutiam obtiuemus, de pmmisMis simplicikvr et de piano ac sine strepitu et figura
iuditii^ sola facti veritate inspecta se diligenter mfomiandi et, si per inforniationem huiusmodi per dictos
Appenzellenses penas ac censuras atque sententiitö in diria constitutione Carolina et alias a iure
contra talia perpetrantes inflictas incidisse ipsosque contemptores mandatorum Dei et sancte matris
ecclesie inobedientes et rebelles dicta anctoritate apostolicn declaratos fuisse et esse ac per tenipora
predicta illas contemptibiliter sustiniiisse et sustinere, nt prefertur, et alias premissa veritate fulciri
reperientur, eosdem Appenzellenses et eorum complices ac in ea parte adherentes tanquam fidei
eatlioUce perverseres ac de heresi suspecfcos et ut tales ab omnibns tenendos et persequeudos fore decla-
raiidi necnon ipsos eommque faotores, receptorea^ complices et seqnaces ac eis dantes auxilium, consilium
vel favorem per se vel alios, publice vel occulte^ directe vel indirecte. quovis quesito ingenio vel calore
per censurara ecclesiastlcani et alia iuris remedia ac quasvis penas forniidabiles, de qnibus visum fuerit
vobis, corapesceudi, cobercendi et eomprimendi, procesBos qiToqiie contra ipsos fohninandos etiani unico
contextu agg^ravandi et reaggravandi et auxilium brachii secnlaris invocandi ipsosque processiis publicari
et exequi etiani j>er edictum publicLim in locis affigenduui publicis, de quibua sit veri.similis coniectura,
quod ad ipsonim rebellinm noiitiam pervenire valeant, faciendi necnon uuiversis Christi fidelibus, pre-
sertim dictis A ppenzel len s i um vicinis, ne Ulis sub excommunicationis pena, quam contra facientes
iricurrani, ipso bicto fruuienta, grana, sal, vina et alia victualia pro usu bumane vite necessaria, aruia-
turas vel quevis oüensiva seu habilimenta guerrarum, snb qualicunque cadant geuere vel appellalion^^|
adduci seu deferri faciant aiit quomodolibet, quantum in eis fuerit, perniitfcant, districtius interdicendi
et inhibendi et insuper, quia prefuti rustici facinorosi attentis eorum sevitia et rebellione atque per-
tinatia verisiniiliter non poterunt absque potentia laicali et manuforti peraonarumque periculo et labere
compesci et constringi, prefatos de societate Sancti Cleor gii et quoscunque alios nobileB, capitaneos,
magistratus, otbtiatos et eorum locfttenent€\s, communitates quoque et universitatea civitatum, opidorum,
castrorum, villarum et alioriun quorumlibet locorum partibiis illis vicinorum ceterosque Christiani uominis
zelatores per huiusmodi circumvicina loca constitiitos, qnatenus pro observatiorie fidei predicti» et ob-
tenti« spetialium douornm, indulgentiarum videlicet per prefatum dominum noatrnm pa]mm largiflue
concessarura, que eis publicentur et quarum copiam vobis dedimus, ad dictorüm rebellinm rusticoruuj
eornnique fautorum, coiuplicuni et sequatium compulsioneni, subversionem et exterminationem ac impen-
dendiim vobis contra eos profutiira snffragia, qnibus tarn salntaris negotii persecutio adiuvetur, potent
ac viriliter se accingant» rogandi, requirendi et exhortandi ac per aspersionem sanguinis«! omnium gloric
sisNimi redeniptoris obsecraudi aliaqne omnia et singula pro plenaria exerntione premissorum necessar
seü quomodolibet oportuna faciendi, ordinandi, mandandi et exequendi, contradictores quoqne quoslibei
et rebelles per censuras prefataa appellatione ce^sante eonipescendi qnibusciinque privilegiis, jndulgentiis.
excniptionibu« et lifceris apostolicis generalibiis vel spetialilius sub quacunque verboruni forma vel ex-
presiäione concessis, per que nulluni cuiqnam, cuinscunque status, gradus, religionia vel ordinis exisiat,
dictus dominus noster papa in hac parte vult aff'erri sulfraginm, nequaqfiam obstantibus plenam et
liberam auctoritate apostolica nobis in hac parte spetialiter et plenissime conunissa tenore presentini
concedinms facultaiem, proviso quod ea, que circa absolntiones ab excommunicationuni senteutüs
relaxationes seu snspensiones interdicti, qmxs et quod ?os forsan pronuilgare contigerit, in premia^m
eidem circunispectioni vestre oretenus duximus comniittenda et sujyer qnibus vestraiu conscientiam on«
rannis, Jideliter cuietis adimplere. Sic igitur in jiremissis siudeatis vos habere, quod exmde sperati fnictti
proveniant vosque preter eterne retributionis preniium apud dominum nostrum papam et sedeni pr
dictos pariterque nos valeatis merito commendari* Datum Frau co ford i e M agu n ti nensis diocesi^
ate^
rio*«
Eglolf 1427—1442.
507
V. kalenrias Det:embris, pontiiicatus pr€*fati doaiini nosiri domini Marttüi, pape quiiiti, anno iindecimo,
Volumu.s etiam premissa exequi in tliocosi Augustenäi non obstantibus coiistitütionibus de una dieta etc,
Ütiftaarcllh St.Galloir, Buflipriirfhil Bd. ^(^ t 343 — W, — Copie aus den» 16. Jahrhundert, — Ältere Copie im General-
Jandesarchiv Karlsrahe. TgL unten die Bemerkung zu 1428, Mai 22.
3412. — 1427. DezemborS, — Eis Biscboffin, Bürgerin zu Fi^ldkirch, verkauft ^mit
Wilhelm von Fröwis^ des staltummans liaiid zg Veltkircb*, mit Einwilligung ihres Bruders und recli-
leu Vogtes Hiinni Bischoff\ Bürgers zu Feldkircb, an ibren Sühn Klans Werder, auch Bürger zu
Feldkirch, und an dessen Gattin Anua Käs tun um 7 ff C. '^ ihre Hälfte von Haus und Hofstatt
.zwischen der S ü n n e n f r Ö y n e n und der Cüntzleren hüsern — stosst binden an den bach, vornen
ao die strass — » daran der ander balbtail inen vorhin och zugehört, als sy den vormals von mir erkofft
Imnd nach iro koflfbriefs sag; und gat ab allem hu8 und hofstatt mitenander järbcheu atn halb füder
mist ainer herrschafft, und fünf scbüling und vier plienuig sond ocb biununthin järlicli darab gan und
gericht werden, als sv bisher darab gangen und geriht sind*". — Saut Lucys abent, 1427,
Stitortliii SLCalkn, R. R. 1, A. 2S* — Pergaiaent- Original Au! Bitte der Frau digelt der Ämmann mit dem
SUdteigel; das Sigel hängt eingenäht.
3413. — 1437. Dext'inber 16. — Konrad Keller von Gold ach, Bürger zu St. Gallen,
und sein ehelicher Sobn Hans K e 1 1 e r , genannt H ans i m H ü 1 1 i n, geben an den Spital des Heil.
Geistes zu St, Gallen, in den Haus Keller von den Spitalpflegern Konrad M Osler, Hein rieb
Merx und Konrad Kurer, Bürgern zu St. Gallen, aufgenommen worden ist .durch Got und von
kmakhaii mines libes*", einen jährlichen Zins von 1 ff /^, ihr Leben vom Gottesbaus St, Gallen, das
sie vor Zeiten von E l s b e t b B r ii n n e r i n , der ehelichen Tochter Heini B r u n n e r s selig, erkauft
Wien, aus dt-ren Hans» Hofstatt und Hofraite und dem Acker „ze Grind gelegen**. Der Elsbetb
Brunnerin und ihren Erben bleibt das Recht vorbehalten, den Zins mit 20 ff ^^ abzulösen. — Zinslag
vor sant Thonuts tag des hoiligen zwelff hotten vor wihennäbten, 1427.
Miitarcbh St.Uallen, SpUalarrliu, Tr. B3, Ir. 5*. — Pergament^Originttl. Eh »igelt Itu- Konrad und Hans Keller
wf ihre Bitte J o li a n a von Ä Ib e r a b e r g genanat Kaiser, Bürger und üntervogt zu St. Gallen.
I 3414.
■ Johann Schürpfer, Decan zu Constanz, gibt Bürgermeister und Rat zu St. Gallen
■ Kenntnis von Unterhandlungen mit den Appenzellem.
^^ 14^8. Januar H.
W Min willig dienst. Lieben Herren, wissend, daz die von Appencell dem burgermaister vA
I Costencz verscriben band uff samstag vor dem ingendeu jar, min herr von Ogspurg hab in ainn
■ früntlichen tag gesetzt genCo.stencz uff den mentag vor dem ingenden jar; da weltint si gern bin
kumeti, der in gelait gab. Da ist der burgermaister zö mir kumen und hett mit mir gerett, ob icli
B ütz davon wissi. Er hett och ander lütt och daruinb gefrauget; die kundeut im ocb davon nütz sagen.
■ L^nd also schraib er in, daz er nütz von dem tag wissti; man weit in aber gern gelait geben. Darzü
hand si och der gesellscbafft in dem Hegöw verscriben, si welliut den tag sächen und wellint sicli
■ Terantwurten, daz si gut Cristen sigint, und getrüwint, daz si wellint by gelinpff stan. Der brieff ist
der gesel seh äfft vorgenant an demselben mentag, so der tag sin solt, erst geantwurt. Die kundent daz
niim hen*en von Ogspurg nit verkünden, alz man wol verstaut, und band mir daz verscriben. Daz
iTerkunt ich dem burgermaister und rett mit im, so der tag nit ftir sich geing und verspätt war, ob
I
I
I
508 ^^^^^M^^^^ ^lolf 1427-1448.
man niöbt mit in reden unib ainn geninipten tag» dnz man dien verkiiudeii mübt allen tailiK Also sini ,
die von Appenzell kumen uff den tag und der byschoff tiit, wou'* nieman im verkünt heit, ob ft^M
den ing uÖ'nenieu wöltint oder nit. Und also lieit der burge»rnniistcr mit in gerett umb ainn andt*r^i
ifig. Da hond si geantwurt, si sigint nun botten und wellini djiz gern wider biinibringeu und welliui
uff büt üin verscriben nntwurt geben. leb han aber nüt davon vernumen. Och wissend, da» der egena
min herr von Ogspurg alz ain bott von dem cardinai und kurffürsten, so si by enander sint
Frankenfurt gemn, ainn tag mim Herren von Costencz und allen ge schell sc hatU^n ander und ob
und in dem Albgöw gesetzt hett. uÖ nun an sunnentag über aht tag. Waz daruss werd, waiss ich
nit; doch waby ich wür, da ilwer gedauhfc wurd, wie daz kern, ich weit öch verantwurten, alz verr ich
denn künd, iincz man lieh selber verberti* Datum an fritag vor dem zwölften tag, anno etc. XXVIII'^*
Johans Schürpfer, techan zä Costencz, üwer demütiger capplon.
Den wisen, wolbeschaidnen dem burgermaister und raut zii Santgallen, minen bewundern lieben herren.
titadtArekiv U, (Sallen, Tn lltf, Ir. 37, - P a p i e r • 0 r i g i n a 1 mit Sigel.
3415,
Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich senden an Bürgermeister und Rat zu
St. Gallen Copien der Schreiben des päpstltchen Legaten und der Kurfürsten in
Sachen der Appenzeller.
(Zürich.) 1428. Janimr 19.
Unser willig, früntlich dienst allezit von Besundern guten und lieben friind, Jacob Glenter,
unser lieber burgernieister, hat uns üvirer schriben, so ir im jetz getban band von etwemangerlej red
wegen, so uferstad und wacbset von Appe uze II er wegen, gezöigt, daran wir nu üwer meinimg wo]
verstand. Und also nach üwer begernug senden wir ücb abschriften der briefen, als der wirdigoat vatt^r
in Gott, unser gnediger herre der cardinai von Engel 1 and, des heiligen stöls von Rom legat, und
die bochwirdigen, hochgebornen, dnrcblüchtigen fürsten, ouch unser gnedigen herren, des heilgen Ro-
mischen richs kurfürsten iinsern lieben Eidgenossen und uns als von der von Appenzell wegen e
geschriben band, daran ir iro schriben raanung nnd mfttung wol verstand. Von derselben und andi
Sachen wegen haben wir allen ünsern Eidgenossen einen tag benenipt gen Lncern in die stai
uff morn sant Hilaryen tag ze nacht daselbs ze sinde. Wie nn die sachen daselbs werden verlassen,
raiigen wir nit wissen; were aber, das die sachen deheinen handel gewunnen uff demselben tag, da uns
bedficht, der ücb antreffe oder zb wissen geburte, wölten wir öch fiirderiich wissen lassen; daun was
wir Ücb ze lieb und früntschaft getiln könden, darzü weren wir willig. Geben an mentag vor Hilarii,
anno etc. XXVIIl", Burgermeister und rat der statt Zürich.
Den fromen, wieen fmsern guten und beeundcrn beben friinden dem burgermeiater und rat ze Sant Galle n.
StadlJU-ehif StfiaUen, Tr. MV,Ir, fk — Papier-Original^ das Sigel ist abgefallen. — YgL oben Nr. SIlO. ■
3416* — 1438. Januar 37. Wil. — Heini Zimmermann (Zimbermann) von Ober-Buss-
nang und sein Sohn Uli verpflichten sich und ihre Nachkommen zur Entrichtung eines jährlicben
Martinizinses von 7 Mutt Kernen, 7 Mutt Haber Wiler Maas und 8ß ^ C. M. an das Kloster St. Johann
im T u r t a 1 aus des Gotteshauses Gut zu 0 b e r - B u s s n a n g , genannt St. Johanner Gut, das ihnen
von Abt Ulrich (II.) von St. Johann zu einem Zinsleben gegeben worden ist. ^Uud sind dis die ackern
zu ainer zeig desseibeu güts: item Zukerruti fünf juchart, gelegen an der armen llit giH am veld
i
510 Eglolf 1427— 1442.
mich dieselben schwöstren, das ich inen die vorgeseiten hofstatt und hofraiti . . . lihi . . . Und won mir
nu urlob und gwalt gegeben und befolhen ist von dem hoherwirdigen minem gnädigen herren hern
Eglolfen, abt des egenanten gotzhuses zeSantGalieu, lehen ze lihent und umb lehen ze geriht ^
sitzen, so es an mich erfordret wirt, herumb hab ich von bett wegen den egeseiten schwöstren gelihen
und send und lih inen mit disem brief ze gemainer jetziger und künftiger waldschwöstren in Hün-
tobel banden ze lehen die vorgeseiten hofstatt und hofraiti . . . Und han inen och gnad getan, das
si des lehens fähig mugent sin, als ob si man wärint, bis an des obgenamten mines herren gnad und
Zukunft ze Santgallen . . .
Sant Agten abent, 1428.
SttftnrcUv8t.Mlei,D. 4. C. 2. — Pergament-Original; das Sigel ist abgefallen. — Bemerkung a tergo: .Min.
herre abt £glolf hat dis hofstatt gelühcn swöster Nesen F&rerin zu gemainer swöstem banden etc.*
34S0. — 1438. Februar 35. (Muolen.) — Vor Ulrich Lübman, dem alten Keller zu Muolea
(Müla), der zu Muolen im Hof an Stelle Abt Eglolfs von St. Gallen zu Gericht sitzt, entsagen.
Adelheid, die Ehefrau Heini Applis des jungen von Z i 1 s c h 1 a c h t (Zilschlatt), und ihre ehelichte
Schwester Elsbeth, die Ehefrau Rudi Schmids von Zilschlacht, beide Hans Bömgarters yoüm.
Zilschlacht eheliche Töchter, in Gegenwart und mit Zustimmung ihrer Ehemänner, mit Uli Koleac-
von Zilschlacht als Vogt, Walther Edelmann von Ratzenwil als »Wiser* und Hans Höltzl i
von .Erdhusen" als Fürsprech, allen Ansprüchen gegenüber ihrem Vater und dessen Erben auf di^^
väterliche und mütterliche Erbschaft an liegenden und fahrenden Gütern , von tails und gemainde wegen'' ^
ausgenommen »rechte an vallende erbe", da ihr Vater sie ,zü den vorgenamten iren mannen ussgestOc-ti
und von im und andren sinen kinden gesündret, geschidget und gäntzlich getailt* habe, wobei dt^Y
Adelheid zu Teil geworden seien 4 ff /^ und der Elsbeth 5 ff /^ C. M., dazu »gefider, gewand iim<ä
anders, des sj an gantz ben&gen gehebt hettinf*. — Sant Mathias tag des hailigen zwölffbotten, 1428.
Stillardliv SLÜallei, Mckenurchiv N. IMl, f. 92. — Eintragung von der Hand des äbtiscben Schreibers. — Für den Eell^^r
sigelt Abt Egiolf von St. Gallen.
Bischof Otto (III.) von Constanz und die Ritterschaft von St. Georgen-Schild for-
dern Bürgermeister und Rat zu St. Gallen auf, zu einer gütlichen Tagung mit den
Appenzellem in Constanz (22. März) Boten zu senden.
14IS8. März 8.
Otto, von Gottes gnaden bischoff ze Costentz, und Johanns, gräfe zu Helffenstain, Eber-
hart, gräfe ze Kirchberg, Hainrich von Randcge und Cönrat von Haimenhofen, rittere,
höptlüt und gemain ritterschafft in Swaben der geselschafft und verainung mit Sanct Georgen schilt
Unser günstlich grüß und früntlich dienst zuvor. Ersamen wisen, lieben, besundem guten fründ,
wir tünd (ich ze wissen, das yetzo ettwievil zites zu Appencell ettlich grob, swär, ungehört löuff
laider ufferwachsen sind, dadurch der almächtig Gott zeforderst gesmächt, gemain cristenhait, cristen-
licher glöb und das hailig Kömsch rieh geswechet, die priesterschafft als übelltätig lüt berlich niili-
handelt, vertriben und betilckt werden, sunder in ir zehenden, guter, zinse und gült wider Gott, ere
und recht und öch unerfolget des rechten genomen, als ir, des wir hoffen, sölichs längs merglicher
vemomen mögen haben. Darunder sich nu die ersamen, wisen, unser lieben fründ burgermaister und
rät ze Zürich ernstlich gemüet und ainen gfttlichen tag mit den Appentzellern abgeredt haben,
gemacht und fürgenomen uff suntag, als man in der hailigen kirchen singet Judica, schierost komend
1
Eglolf 1428-1442.
511
I
»e nacht ze Costentz ze sind und denn iiiornrles von den Sachen 7M reden und darin ze griffen. Bitten
wir (ich friintlich mit sunderm ernst als die, den sölicli hart gebrechen der cristenhait billich ze hertzen
gin und lait sin sollen, fürsicbteclich und ernstlich ze betrachten ainen gemainen nutz der gantzen
cristenfaait und das durch sölich unrecht und niötwillig gewalt hinfür s wärer gebrech und kumber. der
brt nszerüteu wirt, ufiferstin mag, und uns üwer treffenlich bottscha&t von nwern riit^n uÖ* den vor-
beuempten tag senden wellen, iimh das ir sölich frevell, groß unrecht ond mutwilligen gewalt» als davor
gebitet hit, durch sölich üwer hottscbaffl nnderschaidenlich underrichtet werden. Das wellen wir mit
iiDbedrossneni willen* als das ze schulden kompt, umb (ich und die üwern zu gut nicht vergessen und
dießsUich verdienen; denn waniit wir iich und den üwern gefallnisse, früntlichait und dienst bewisen
mochten, sölten ir uns willig haben und berait. Geben uff mentag nächst nich dem suntag, als man
in der balligen kirchen singet Ocnli, anno Domini M*CCCCXXV11I'*.
l)eii erBiimen» wisen riijHern liebi^n, aundern guten fründen burgerniaiater und rit ze San et Gallen.
lUHarehif StflillfH, Tr» 3tXVi Sr. 29. — Papier-Original mit den Sigeln, dea Biachofsi (rot) und eines der Ritter (grfin).
3422. — U3S, MSfÄ 10. - Abt Eglolf von St Gallen nimmt auf Bitte des Heinrich
BiUer, Burgers zu Co n stanz, den Hof zu Berg, »nebent Bürglen gelegen, mit aller siner zö-
gehörden, den bissher der alt Wächter von Berg von im buwen hetti*, auf und belehnt damit den
Konrad Höber von A n n h u s e n zu seinen und seiner Bruder Ulrich, Heinz und Hans Hftber
geineinen Händen, denen Heinrich Hüter den Hof mit allen Rechten und Zugehörden verkauft hat. —
Afiltwnch vor sant Gregorien tag, 1428.
ISyfliayv]iiT SUGaüt^n, ßfifhcnirrhiv M. M, 8. 456. — Eintragung von der Hand des abtiachen Schreibers.
3423. — 1428. April 7. -- Egli Viscb, Bürger zu St. Gallen, empföngt von Graf Hug (V.)
^ou Werdenberg-Heilige nberg das Vogtrecht ab den freien Gütern »Under den Eggen*
'^i Sulzberg gelegen, das er vor Zeiten von Graf Rudolf v«m Werdenberg selig empfangen und
^on Jos Maier selig von Alt statten erkauft bat, zu rechtem Leben. Er verspricht, die freien Leute,
Welche diese Güter innehaben, bei ihren Rechten und Gewohnheiten bleiben zu lassen, und spricht den
Grafen Hug der Schuld wegen, zn der Graf Rudolf selig ihm verpflichtet war, cjuitt und ledig. — Mit-
sprechen in den hailigen Östren, 1428.
Farsllich l'iinteiilH*ry1scliPs Anliiy, — Da« Sigel fehlt.
3424. " 1438. April 22. Liehkmstei*^. ~ Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg gibt
Abt Ulrich (II.) und dem Gotteahauü St> Johann die Leibeigene Elsbet, Tochter des Koni Schmukli
von »Ah tisch wil', die ^sich aber wider uns vermannet hat und ze der ee genomen hat den erberen
kriecht Hansen Näfen, i^r aber zflgehört dejn erwirdigen gotzhus ze Sant Johann imTurtal*, in
Tausch gegen die Leibeigeue Elshet, Tochter des Welti Ber selig von Breitenau^ Gaitiu des Klaus
■ S chad von „Brüttenfaütten"* -- Liechtistaig in unser statt, sant Georien abent, 1428.
H Stift«ire!ii? >it. tiaüen, <J. (. l €. ai — Pergament-Original mit olfen hangendem Sigel
^^y 3435* — 1428, April 22, — Hermann von der Hohen- Lande nberg, dem Konrad Ru-
nzel j (Rümelli), Hofammann Abt Eglolf s von St. Gallen zu Wil, in dessen Namen 200 fl. rhein. be-
zaJilt hat, die ihm ans des Gotteshannes Nutzen zu Wil auf vergangenen Hilnrientag als Zins verfallen
War^n, qnttttert den Abt und das Gotteshaus für ilie genannte Summe. — Sant Georyeu ibend, 1428.
SUriMiLnMv SLIiüiku» Ual»r. IUI, Fniicä. — Papier-Original mit Sigeliiptir. — Vgl, Nr, 33S5 Anm.
512
Eglolf 1427— 1442.
3426.
Lülfrid Muntprai ist der Appenzeller wegen besorgt für Leinwand auf der Bleicht
zu St. Gallen.
(CoiiMtanz,) I43i8. April 27.
Minen früntlicben, willigen dienst for. Wissend, lieben lien^en und glitten frOnd, als üch fiUict
wol z& wissen ist, daz min gegellen und ich ain gut taÜ linwait, nunilich biy clxvi dach, uff üwer blaiel
band, da wissend, daz wir iecz etwaiaa in sorgen sind von der A ppu nzeU er wegen und daz wir di^'
linwait gern her wellen füren. Sültent wir nun söltichs dön und lieh daz nüt xö wissen tön, daz woltent
wir nun nüt gern tun on üwer wissen; won ir möchtent morn sprechen; hettent wir üch sdllicht xft
wissen ton, ir hettent wol getrügt, ir hettent uns sig wol Ja obnen fersorgt. Also, lieben herren uti^H
giUten frOnd, so d5n ich üch solicfas 7sh wissen, daz ir mir und mineii ge.sellen darin hellend und raitteut^l
daz daz unser sig; won haisend ir es da lassen fol blaichen, daz dünt wir uf üwern trost; ist dess nüt»
so tenkend wir, daz da^ unser kom an die stet, do ess sicher sig. Geben am zinstag nach sant Jergen
tag, im XXVIII jan Lütfrid Muntprait von Kostentz.
DeD fiirsichtigen und wiaen dtm Ltifgermaster imd rait tu Sant Galle g.
StiilArtfaif U. yiÜ6D, Tr Xl% Ir. Sl. - P a p i e r - 0 r i g i d a 1 mit Sigehpar.
^haa
Abschied eines von den Eidgenossen nach Arbon angesetzten gütlichen Tages
zwischen dem Bischof von Conslanz, denn Abt von St. Gallen und der Ritterschaft
von St. Georgen-Schild einerseits und den Appenzellem anderseits.
(Arban. 14»».) Agirit aei».
Es ist ze wissest, das wir uff donstag nach sant Georien tag von Arbon gesehaiden und
Sachen verlassen sint, als hernach gescbriben st&t, das ist also; Als die von Appenzell die reht, die
inen unser herr von Costentz^ linaer herr von Sant galten und die ritterschaft vortnals gebotten
band, abgeschlagen band, das si inen aber furbas reht gebotten band utf den schulthassen ze Beri^H
und uff den burgermaister von Zürich mit namen Feli x Man esen, also das dieselben zwen ainen^^
in den Aidgnossen zu inen erkiesen sönd, wen si wend, und das daim die von Appenzelle under
den vieren, die vormals von dem obern und dem nidern bund dargebotten wurdent, zwen, welhi siS
wellent, zö den drijeTi setzen söUent, und wes sich dann dieselben fünf oder der mertatl nnder inen
ze dem rehten erkennent und sprechent, was jetiveder tail dem andern tun soll, das es dabi bestand
und das ocb ze baiden parthien darinn versorgnust beschäch, was ze dem rehten erkent und gesprochen
werd, das dem gnilg beschäch und gehalten werd. Als wir dann fürbas etwas an önsero herren vc
Santgallen getragen habin, ob er den von Appenzell sine reht, die er maint in irem land
habent, unib ain summ geltz wölfc abzekoffent geben, darzu helt er geantwürt, das man das an die voi
Appenzell bring und die ersuch, was si im darumb geben und tun wellent, doch mit den Vorworten,
das si alle die, die usw endig den letzinen sitzent und ir Inntlüt sint, wem die zügehörent, von banden
lassen söllent und sj hinfür an diensell>en nit me summen noch trengen soUent und inen och der ireu
dehainen fürbas ze lantlüten nit siillent enphachen; dann well er rat haben, wa» ins darinne ze tönd
aig. Och babin wir fürbas darinn gerett und an der herscbaft erlanget, das die Sachen in gutem son^J
bestan und das die benn nit geschwäret sond werden bis vierzehen tag nach plingsten, die von A ppen^*
Zell gaugint des rehten in oder nit oder si koment mit ünserm lierren ?on Santgallen in kotf oder
aen
Eglolf 1427-1442. 51 3
nit, ob man das an den von Appenzell och yinden und erlangen mag. Und ist, das die von Appen-
zell des rehten oder des koffiz also ingand, so sol man ufif den nächsten sunnentag nach ünsers herren
fronlichams tag darumb genCostentz ze tagen komen und enmorendes an dem mentag den sachen
end und ustrag geben nach dem besten. Und was man an den von Appenzell in disen Sachen yindet,
das sol man ünsem herren den bischoff von Costentz in geschrift lassen wissen.
Och habint wir uns underredt und die sach also verlassen: war, das die von Appenzell des
rechten und der sachen, die inen fttrgehebt und erbotten sint, nit ingän und och den tag ze Costentz
nit weren wöltint, das dann der Aidgnossen hotten ünserm herren von Ougspurg in den pfingst-
virtagen ze Baden uff dem tag antwürten sont, ob sy sich darüber der von Appenzell annemen
wellent oder nit, nach dem als er geschriben h&t.
llaatHieUf Lneri, AbMhMbilli A, t tt. — Regest: Eidg. Absch. II, Nr. 96, S. 65. — Papier-Original.
In den Eidg. Absch. a. a. 0. ist dieser Abschied in das Jahr 1427 (24. April) versetzt; doch kann von einer
Tagung mit der Ritterschaft in Schwaben damals keine Rede sein. Dagegen liegt noch ein Schreiben Bischof
Ottos (TU.) von Oonstanz und der Ritterschaft vom JftO. April 14)^8 vor, worin sie Bürgermeister and Rat zu
St Gallen ersuchen, von den Appenzellem für einen Tag in Arbon freies Geleit zu erwirken:
Otto, von Gottes gnaden byschoff zu Costentz etc., Johanns, grave za Helffenstain, Eber hart, grave
IQ Eirchberg, Hainrich von Randegg und Conrat von Hajmenhoven, baide ritter, houbtlüt and gemain
ritterschafft in Swaben der geselleschafFt mit Sand Georien schilte.
Unser günstlich grüß and früntlich dienst zuvor. Ersamen und wysen, sondern lieben, guten friinde, wir maynen,
üch sig zu verstende worden, wie ain gütlicher tag durch gemain Aidgenossen von der Appentzeller wegen,
uff hüt zinstag zu nacht zu Arbon zu sind, fürgenomen sig. Bitten wir üch mit sonderm ernst flissentlich, wann ir
wol merggen, das uns notdurfft ist guter sicherhait, gütlich zu versorgen und zu bestellen, das die, so dann uff den
tag komen werden, zu dem tag, bj dem tag und von dem tag widerumb bifi an ir gewar sicherhait und glait von
den Appenztellern und den iren haben, wann doch die von Arbon, als wir verstanden, üch gewant sind, das ir
solichz wol mögen bestellen *); dan wir üch darinne sonder wol getrüwen und mit willen umb üch und die üwern her-
kennen (!) und verdienen wollen, und lassen uns des mit dem botten üwer verschriben antwort wissen, der wir also
warten. Geben uff zinstag vor sand Georien tag, anno etc. XXVIII^*.
Den ersamen und wysen, unsem sondern lieben, guten fründen, burgermaister und rate zu Sand Gallen.
a) «waa doeh — bMt«ttMi* mb B«nd nadiftinf «a.
Staltlichif St. Wleiy Tr. XIV, Ir. II. — Papier-Original mit zwei Sigeln (einem roten des Bischofs und einem
grünen f&r die ritterschaft).
94StSm — 14Ji8. Mai 5» — An diesem Tag muss nach einem Verzeichnis der Klagen Graf Friedrichs (VIT.)
von Toggenburg gegen die Appenzeller, das wahrscheinlich im October des Jahres (s. unt. Nr. 3446) den Eid-
genosten vorgelegt wurde, zwischen den beiden streitenden Teilen ein Friede oder Waffenstillstand durch Vermittlung
der Eidgenossen zu stände gekommen sein, über den aber ausserdem gar nichts Näheres bekannt ist.
Stuinrddf Lnen, ürkolei FklC 41, An«liell. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I 2, Nr. 258, S. 389 ff. Vgl. dort
den Wortlaut gleich zu Anfang und besonders in Absatz 5 und 35.
8429. — 1428. Mai 18. Constanz. — Bischof Otto (III.) von Con stanz und Propst, Decan
und Capitel der Gonstanzer Kirche erteilen vor dem öffentlichen Notar Friedrich Schuler alias
Haidenhaimer, Kleriker der Eichstädter Diöcese, den Notaren und Vertretern der Gonstanzer
Curie WigandKreyner (Creyner) und LeonhardBurg und jedem einzelnen von ihnen Vollmacht,
in ihrem Namen vor Bischof Petrus Yon Augsburg, als dem vom päpstlichen Legaten, dem Cardinal
Fon England, gegen die Appenzeller eingesetzten Richter, zu erscheinen, ihn über die Bedeutung
des ihm erteilten Mandates nach jeder Richtung hin aufzuklären und ihn zur Execution aufzufordern,
65
514 ^^^^^^ 1417^1442.
Process gegen die Appeazeller anzustrengen und zu verlangen, dass der Process wegen unsicheren
Zugangs durch Edikt in der Nachbarschaft bekannt gegeben werde, sowie dass die Appenzeller und
ihre Helfer als Schädiger der katholischen Kirche und der Häresie Verdächtige angesehen und als
solche verfolgt werden sollen, ferner die Ausstellung der entsprechenden Briefe zu begehren, alles, was
das Recht erfordere, gegen die Schuldigen vorzunehmen, die Rechte des Constanzer Capitels zu wahren,
Zeugen und Documenfce zu produzieren etc», überhaupt alles zu tun, was sich in dieser Sache als noij
wendig erweise und rechten Vertretern zustehe. Dagegen versprechen der Bischof und namens d^
Capitels Johannes S c h ü r p f e r , Decan der (J o n s t a n z e r Kirche, alle Handlungen ihrer Sachwalter
oder des einen von ihnen oder ihrer Stellvertreter als gültig anzuerkennen, — In aula episcopali civi-
tatis Co ns tan tiensis, in stubella prope eapellani eiusdem aula? sita, anno 1428, indictione VL, die
Martis, decima octava mensis Maii, eiusdem diei hüra vesperaruju ve! quasi, pontificis sanctissiuii
Christo patris et domiui nostri domini Martini, digna Dei Providentia paptB V,, anno XI.
Stiftsartliiv Sit. (Üäüfn, Bücherarcliit' Bd, S40, f, S15 f. — Copie aaa dem 16. Jahrhundert.
3430.
Auf Forderung eines Vertreters Bischof Ottos (III.) und des Capitels von Constiinz"
verbietet Bischof Petrus von Augsburg bei Strafe der Excommunication jede
Gemeinschaft mit den Appenzellem und setzt diesen einen letzten Termin von
15 Tagen zur Unterwerfung oder Reehlfertigung, nach dessen Verfluss unweiger*
lieh gegen sie eingeschritten w^erden solL
i
Faulten. i^ÜH. IHal S».
(»)
Vor Bischof Petrys von Augsburg als dem vom päpstlichen Legaten, dem Cardinal von England,
eingesetzten Richter erscheint Leonhard Burg, Sachwalter der Co ns tanzer Curie sowie Bischof
Ottos (IIL) und des Capitels vou Constanz, und fordert auf Grund einer vorgewiesenen Vollmacht
(a, o. Nr. 3429) unter Hinweis auf den vom päpstlichen Gesandten erteilten Auftrag zum Einsehreiten
gegen die Appenzeller (s> oben Nr. 3411) nameus des Bischofs und Capitels von Constiinz den Bischof
von Atigstiurg auf, zur Vollziehung diese« Mandates zu schreiten. Darauf übergibt Bischof Petrus den
offen 1 1 ichen N oi aren W i g a n d K r e y n e r u ud J o b a n n e s H i 1 g e r , K h: r ikern der Mainzer und
Aügsburger Diöcese, die vom Legaten erteilte Vollmacht zur Einregistrierung, mit dem Befehl, auch
alles Übrige, was den Handel betrette, sorgfältig aufzuschreiben, nötigenfalls öffentliche Docuraente dar-
über auszustellen und den Parteien auf Verlangen einzuhändigen» ferner von Leonhard Burg producierte
Zeugen zu verhören und ihre Aussagen aufzuzeichnen, was alles geschieht. Zu völliger Information
des Bischofs Über alle^ Vorausgegangene weist sodann Leonhard Burg gewisse schon längst gegen die
Appenzeller ergangene Processe, Mahnschreiben und Sentenzen (s. o, Nr. 3325 u, 3333) vor und begehrt
nochmals, dass zur Execution geschritten werde. Seinem Gesuch entsprechend erlässt der Bischof ein
Verbot aller Gemeinschaft mit den Appenzellem (a. u. (b) und ein Mahnschreiben an diese (s, u. (c)). -^^
Anno miüesimo quadringentesimo vicesimo octavo, . . , mensis Maii, eiusdem diei hora nonarum vm
quasi, pontificis sanctissirai in Christo patris et domini nostri domini Martini, divina provideni
papBB V,, anno XI.
Stiftsarctdv S^LÜdleD, BMcrärtliiv U. S^O 1, f. S(10 ff, — Copie aus dem 16. Jahrhundert.
k
516
Eglolf 1427-1442.
et pertinatia non modicum confoveiitur, quodque ipsi Appenzellenses facinorosi, nki huismodi esset
communio illicita, ad peiora committenda amplius tiraetur animari et confortari. Quapropter huiusmodi
ad obviaudwm perictilis, ne per dissimulationem dicta illiciia continuata comniunio invalescat et exinde
fortificata dictoriii« perversoruni rebellione per eos sicuti ovea morbosos grex dominicus inficiatur, nobis
bumiliter domini epiäcopus, capitiiliim et clerici'^ supplicari fecerunt aotedicti, quatenos super hiis de
oportiino iuris remedio providere ac universis Christi fidelibos commuDioiieni illicitam pretactam in-
hibere sub penis et censuris mxia dictarum literanim cotumissioiiis nobis» iit prescribitur,, in hac parte
facte vim^ form am et tenorem (dignaremur). Nos itaqire attendentos petitionem huiusniüdi iustam fore
dictamqne prohibitionem et illicitam communionem prefatis rebellibus et perversis in suis pertinatia, in-
obedientia et maliciis prebere fomenta, cupientes medelam adhibere oportimam inforraationemque legiU
timam sufficientem de et super in preacripta nobis a reverendissiino patre et doniino domino Henrico,
apostolice sedis legato» in predictis facta coniniissione narratia et eorum veritate comperta auctoritate
apostolica nobis in hac parte commissa per insertas literas et bunc no»trum processum Tobis omnibus
et singulis, quibus supra idem noster processus dirigitur, aliisque, ad quoa pervenerit, intimamus et
notificamus ac ad vestrani et cuinslibet vestrum notitiam deduci volumus per presentes vobisqiie nihi-
lominus et vestrum cuilibet in virtute sancte obedientie et sub exconimunicationis pena late aententie
in rebelles, trium tarnen dierum canonica monitione premissa, districte precipiendo nmndanius, quatenns
sententias (etj processus dudum contra Ap p enzelle nses, eorum complices et adhereutes, facinorosos
et rebelles predictos, super executione constitutionis Caroline latos et emissos observantes^' omnibus
et singulis Christi fidelibus^ utriusque aexus hominibus, tarn vestris siibditis quam aliis quiboscunqtte
ecclesiasticis et secularibus personis et inhabitatoribus civitatum, civibus, opidanis, incolis et inquilinis
opidorom^ ten*arom, locorum et districtuum superius specificatorum et eorum ac earum necnon gene-
rosorura et nobilium dominorum de Tockenburg, de Werdenberg et Monte Sancto et doniini
I a c o b i D a p i f e r i de Wal p u r g, militia sacri Rijmani imperii, in S v e v i a balivi, locorum et ierraruni,
quibuscimque censeantur 9e(u) vocentur nominibus» ne peramplius prefatis Appenzellensibus^ eorum
complicibus et adherentibus, ut perfertur, seutentiis pretactls innodatis, malirolis, perversis et contra
apostolice sedis mandata et sancte matris ecclesie precepta fideique cathoUce stabilitatem et ecciesiasti-
cani libertatem rebellionis colla erigentibus coninnmicent cibo, potu, furno, foro. niolendino, emptione,
venditione, loquela atque grana, frumenta, vina, plauda(?)T sal aut ferrum seu alia quecunque pro usu
humane yite necessaria^ armaturas vei qnecumque babilimenta gnerrarum seu instrumenta^ quibus se
defendere aut alios offendere possint^ cuiuscunque materiei'^ vel generis fiierint aut appellentur, qua-
Htercunque adducant vel adduci faciant, vendant aut vendi consentiant, permittant seu procurent aut
ipsis verbo vel opere auxilia, consilia aot favores impendaut quovismodo per se vel alium seu alios,
publice vel occulte, direcfce vel indirecte, quo vis quesito*"^ ingenio vel colore, publice vel expresse singulis
diebus Domiuicis in vestris cancellis infra niissarum solempnia inhibeatis, prout nos eisdem tenore
presentiuiii dicta auctoritate inhibenius et sub penis ac sententiis infrascriptis districtius precipimus et
mandamus- Alioquin, si secus fecerint, nisi infra sex dierura spatium a presentium publicatione immediate
facta^ quem terminura ipsis et eorum cuilibet pro monitione canonica assignamus, a prohibita communione
huiusmodi destittjrint realiter et cum effectu et in vestris, quorum subditi fuerint, manibus cauiionem
iuratoriam de hoc prestiterint^ ad quam quidem cautionem recipiendam vobis et cuilibet veatrum quoad
sibi subditos presentibus concedimus facultatem et mandatum spetiale, ipsos et eorum quemlibet contra-
dictores quosUbet et rebelles^ quos propter hoc presentibus sententia excommunicationis innodamus,
excommunicatos publicetis et publice nuncietis, quandoquidem excommonicationis sententiam si ipsi sie
excommunicati et deminciati per altes sex iam dictos sex dies immediate sequentes sustlnuerintf extunc
tßlH BpÄ^f 1427— 1442.
U
Vfsirun^ iJei graiia eputeopa« Aagasteniis. iodex et commissarias md infrascripia a reTeren-
«Imitno in CbrinUi patre et domino domino Henrico. miseratione dirina tihdi S. Eusebii sacrosancte
Koriiaiie ecchnie pri^bjUrro. eardinali de Anglia Tulgariter noncüpato. per universam Oermaniam
m Hungarie etHohemie regna apostolice se^iis legato. spetialiter deputatns, aniversis et singoüs
CAiriHÜ fidelibus, preHertim dominis abbatibas. prioribas . . .. nouriis et tabellionibus quibuscunqne per
CoiiMtantjenHem, Argentinensein. Baäiliensem.CharienseiDjFrisiiigensem, Spiren-
Mem, EyHtettenHem et Augustensem cmtates et dioceses ac alias ubilibet constitutis . . . salotem
in fiomino et inandatis nostris, imoTerius apostolicis. firmiter obedire. Literas commissionis domini
canlinaliii et legati iamdicti . . . nobis pro parte reverendi in Christo patris et domini domini Ottonis
epiMCf^pi necnon capituli, ecclesie ac cleri Constantiensis nobis presentatas nos cum ea, quadecuit,
n^verentia recepisse noveritis huiusmodi sub tenore:
[Urkunde Nr. 3411. Frankfart. 1427. NoTember 27.]
l'oHt quarum quidem literarum presentationem et receptionem, nobis et per nos, ut prefertur, &ctas
fuiniUH pro parte dominorum dictorum, episcopi. capituli et cleri predictorum, legittime requisiti, ut ad
executioneni earundem et contentorum in ipsis contra et adversus Appenzellen ses eorumque in ea
(cHUHa) coniplices et adherentes in dictis literis nominatos procedere ipsosque ob causas in eisdem literis
expriMHiis tanquam fidei catholice perversores et de heresi suspectos et ut tales teuendos et persequendos
foro declarare*' ac ad invocationem brachii secularis auxilii et subsequenter crucis predicationem contra
eoHdeni procedere ac literas oportunas desuper etiam per edictum publicum in locis vicinis exequendum.
cum ad ipsoH tutus non pateat accessus, decemere et concedere iuxta prefate commissionis nobis facte
vim, formam et tenorem dignaremur. Nos Petrus episcopus, iudex et commissarius antedictus, aiten-
dent<;H petitionem huiusmodi iustam fore et consonam rationi ac cupientes prefatis dominis episcopo,
cfipitulo et clero de et super in dicte nobis facte commissionis querele per eos coram nobis lamentabilit^r
invocale et proposite tenore contentis, quantum cum Deo possumus, providere, prout ex eadem nobis
Facta iiHiringimur^' commissione, quodque expressam in ipsa commissione dictorum Appenzellensinm
nt Huoruni complicum ac adherentium excommunicatoruni, denunciatorum, aggravatorum et reaggravatorum
ac intcrdiciorum pertinatiam et sevitiam'^ ad noxam et contemptum tendere et tantam perTersitatis
uudaiiani scandalum totius pairisB allaturam, nervi ecclesiastici rupturam pemitiosamque esse exemplo et
non cartTti scrupulo heretice pravitatis, imo et vehenienti heresis suspitione (laborare), non immerito contra
taliter obstinatos et cordibus a debita obedientia obduratos inducere'^^ . • .: recepta itaque informatione
logitinia sunimaria et suificienti de veritate omnium in dicta nobis facta commissione narratorum tarn
pi»r littenis et procossus contra dictos A p p e n z e 1 1 e n s e s omnesque alios et singulos eorum complices
t>t H(lhon>ntes dudum decretos et habitos sigillis autenticis sigillatos*^ et instrumenta publica exinde con-
tVcta i>i coram nobis productos et producta quam etiam tcstes idoneos et fide dignos coram nobis productos,
ot in forma iuris iuratos» receptos, admissos et diligenter examinatos ex quibus invenimus dictos Appen-
zollousos vi eorum complices in sententiis antedictis longe ultra anni spatium» menses et dies miserabiliter
sorduisso illosquo contoniptibiliter sustinuisse ac sustinere aliaque mala enormia predicta perpetrasse et alias
narruta huiusmodi voritato fulciri, et quod ad dictorum Appenzellensium suorumque complicum et
ailhtMonliuni, ut prodicitur, excommunicatorum, aggravatorum et interdictorum presentiam pro executione
haruni litoraruiu nostrarum fionda tutus non pateat accessus, idcirco auctoritate apostolica nobis in hac parte
coiiunissa p^r hoc proscns publicum edictum valvis seu portis maioris Constantiensis, in sanctoniin
Koliris ot Kogulo propositureThuriconsis collegiate, in Lindow, in Baden parrochialium ecclesianim
diooosis ('oiistantiousis, aliisque locis, ubi tute fieri poterit, afiigendum presentes litteras nostras ac etiam
I
520 %*<'**' H27-Ui->.
Absolutionem tarnen omnium et BJoguIorunif qui dictas nostras seutentias aut aliquam earum in-
ciderint aut incnrrerint seu incurrerit, nobia vel superiori nostro tantummodo reservamua. In quorum
oronium fidem et testimonium preniissorum presentes llteras sive preseny publicum instrumentum liuius-
modi nostrum oionitorium in se continentes seu continens eiiude fiert et per notarios pnblicos et scribas
nostros infrasciiptos subscribi et publican nostriqne sigiUi fecitnus appenstone muniri. Datum et actum
in Castro nostrü Füsßen Äugustensis diocesis supradicte, sul> anno Dom ini millesimo quadringen-
tesimo vicesimo octavo, indittone sexta, die vero sabathi, vicesinia secunda mensis Maii, eiusdeiw diei
hora nonarum vel quasi, pontificatus sanctissimi in Christo patriö ac domini iiostri domini Martini,
divina Providentia pape quinti, anno undecimo, presentibua ibidem strenuis viria doniino Berchtoldo
de Westerstetten^ niilite, doniicellis Ottone de Ewaenho ven^ Henrico de Witzleben» Die-
boldo S wenden, Öregorio K 1 am mer, arniigeris, necnon honorabilibiia viris dominis lobanne
Ilütling et lobanne Kündigman, eapellams ecclesie Constatitiensis, testibus ad ea Yocatia
spetialit^43r et requisitis,
Et nie Wigando Creyner, clerico Maguntinensis diocesis, publico imperiali auetoritai
notario ac prelibati reverendi patris domini Petri episcopi, iudicis et comniissarii, cum iufrascripto m^
connofcario preaentia cause scriba spetiaüter deputato, qui petitioni literarüm, proceasuum, instrumen-
torura et iestium prodoctioni, receptioni, ioramenti prestationi, presentis quoque monitorii decreto ac
aliia omnibus et ainguüs premissia coram eodem domino epiacopo peractis uua cum dicto connotario
et testibus prenotatis presens interfni et ea sie fieri vidi et audivi, ideo presens publicum instrumentum
per alium de meo et dicti connotarii consensu et iussu ßdciiter scriptum et exinde confectnm aubscripsi
et in hanc pnblicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et consnetis una cum dicti domini
episcopi et iudicis sigilli appensione et aignatura ac subscriptione subscripti connotarii consignavi in
fidem et teatimonium omnium et singulorum premissorum.
Et ego lohannes Haiiger, clericus Augustensis diocesis, publicus imperiali auetoriti
notarius dictique reverendi patris domini episcopi, iudicia et commissarii, una cum prescripto connotaric^
meo presentis cause acriba spetiaüter deputafcus, quia premissis omnibus et siugnlis sie, nt prefertur,
peractis nna cum connotariia et testibus prelibatis presena interfui et ea sie fieri vidi et audivi, ideo
presens publicum instrumentum per alium fideliter scriptum et exindo coufectum aubscripsi et in hanc
publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis cum appensione sigilli dicti domini iudicis ad
ipsius maudatum et signatura et subsciiptione prefati connotarii consignavi in fidem et testimonium
premissorum rogatus et requiaitüs.
Süftaarchiv ^t, «allen, Bäcli«nirtlilf R m\ l m^m. — Copie aus dem 16. Jahrhundert
3431.
Verhandlungen mehrerer eidgenössischer Tage in Sachen der AppenzellerT
14:^8. Mal 23,-Jiiiii ^^.
(a) Instruction für Boten von ZOHch auf die Tagsatzung in Baden an Pfingsten (22, Mai) 1428.
Zliricli. U28. Mai Ib. J
Als unser lierre der byschoff von Ougspurg an alle Eidgnossen ervordert hat, das sy im
uff dem tag ze pfingsten ste Baden autwUi'ten sülIen» ob sj den von Appentzell über semliche
geliche recht, so inen von unserni herren von Coatentz und unserra herreu dem abbt von Santgalli
m
4
i
Eglolf 1427-1442.
521
I
gebotien sind und die sy luter usgeslagen hand, hiMichen sin oder ir band in der saclie von inen tun
wellen oder nit, haben wir der burgerraeister, die rät, die Zunftmeister und der groÜ rat die zweihundert
der statt Zürich uns uff disen hüttigen tag geeinbert und erkennet, das wir den botten, so wir uff
den egenaiuteu tag gen Baden schiken werden» vollen gewalt geben wellen von unsern wegen mit
der£idgnoääen hotten, so dann dar komraent, ze reden und ze antwürten: Sider die von Appen-
tzell uns gesworn band, in allen sachen gehorsam ze sinde, und aber den manungen, als sy ir eiden
TOD Uns gemani sind, nit nachgan und dem spruch, so der Eidgnosseu hotten zwüschent unserm
berren von Santgallen und inen getan hand^ nit gnüg tun noch der geliehen rechten, so inen ge-
botten sind, nit ingan wellent und die usgeslagen band: wellen dann gemein Eidgnosgen darzö tun,
CS sye mit lieb oder mit wisen, das die von Appeutzell gelicher hillicher rechten ingangen und
l^borsani werden, so wellen wir inen onch darinne hilft! ichen sin mit lib und mit gftt; wölten aber
die Eidgnossen das nit tön, so wellen wir unser band in der sache luter von den von Appeutzell
ifm und inen enkeinen zi^schnh noch hilff tun, ist, das uns von unserm herren von Ougspurg und den
andern herren, so des gewalt band, versprochen wirt, das wir und die Ünsern von der von Appen-
tzell und der sacbe wegen mit den benuen gentzlieh nnbekünibert beliben, Wijlten onch gemein Eid-
gnossen den von Appeutzell noch einest scbriben^ das sy noch der rechten eines, so inen gehotten
sind, uftiemeu und semlichen grossen ungelimpf uff sich selb und die Eidgnossen nit laden: waa
danimb der Eidgnossen wille were» söllent unser hotten ouch mit inen ze schriben gewalt haben,
Wölte aber den Eidgnosseu allen das nit ze willen sin, so söltent unser hotten gewalt haben, mit
deo£idgno!$8en, die dann ir band von den von Appentzell tön wellent, inen ze schrihen, das
li noch des rechten in gangen, als inen gebotten ist, oder aber sy und wir w^ellen in der sache gentz-
lieh unser band von inen tun. Actum sabbato post festum Ascensionis Dominik anno nativitatis eius-
dem M^CCCC^XXVni«,
Stiiteartlir Mrirli, 1. ?'^1>, L — Gleichzeitige Papier- Copie. — Es folgen noch lustructionen über sieben weitere
PuDkte. Da über die VerhaudluDRen dieser Tai^satznng nach Pfingsten 1428 nach den Eidg, Abieh. II, Nr. 104, S. 70
aower einer Notiz ira Luzenier RatÄbuch über das Ergebnis der »rechnung von gemtnner Eidgno^ssen vÖgten* nichts
bekannt ist, geben wir kurz den InhcLlt. der weiteren sieben Punkte an: 1} Erneuerung des Eides mit den Eidgenoüsen;
?) we^n der Mönie mit denen von Hremgarton und Baden zu reden; 3) Ernennung einea Voj^tes ,in die empter
Hegglin gen, Mure, Riehen se*; 4) ebenso ^gen Baden*; 5) Verständigung mit Herman G esaler; 6) Ant-
wort aof ein Schreiben des Heinrich von R ü m l a n g über Aussöhnung der Eidgenossen ^ gegen dem Hertzogen
^oQ Schiltach*; 7) ,von der prelaten wegen*, betreffs Geldzahlung.
fb) Verhandlungen der nächsten Tagsatzung in Lua^ern.
Luxem. 1428. Juai 16.
Item dis sint botten gesin hie zu Lucern: init namen von Zürich Stiissi und Ca n rat Meyer»
'"Oll Bern Frantz von Scharnach tal, von Switz Ütz, von Underwalden ob dem Wald
**»aman Henizli, nid dem Wald Ulli amBM, von Zug Schlicht z er, von Glarua Schieas(er)
^»^d Schfibelbach, vogt ze Mure.
Die von Zürich haut gewalt gebebt^ won die Appozeller der Eidgnossen spruch nit hant
ff^^fig getäu, wiewol sy des by ir eiden wurdent erinaut, ir band in der sacb von inen ze ziihen und
'^^«n kein hillf noch züschub ze ti1n, ob si versorget wurdent vor bennen, oder si ze wisen, ob das
*-Xfcder Eidgnossen tetind, oder aber mit andern Ei dgnossen oder mit dem merteil schriben, der
^^chten eins inzegände, so inen ist gebotten, oder si, und die inen schriben, wöttend ir band von inen
^^^hen in der dach; doch das ai vor bennen versorgt wurdent.
66
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Eglolf U27-1442.
4
Der von Bern bott hett gebetten, mit wisheit über die sacb ze sitzent, da» si ineii mit eren ab
werde, das nit ergers daruß erwachs.
Der von Switz bott hett gewaU, inen in diser sach nit hilfflicb ze sind und ir band in der sach
von hmn tibi, also das si vor bennen versichert werden.
Der bott ob dem Walde hutt gewalt, noch einest botten dar ze achiken oder dar ze scbribeiii
Er spricbt ouch, das sy inen nie gelimpfet habent, dem Spruch nit gnäg ze tünd, den die Eidgnossen
hant getan gegen dem abt von Sant Gallen. Er bett aber nit gewalt, ir band jenant von inen ze zöhen.
Der bott nid dem Wald: die weüent inen nit heltfen; doch hett er nit gewalt, ir band fürer
von inen ze tünd.
Der bott von Zng hett gewalt, ir band In der sach von Inen ze tönd, oder was das mer under
den Ei dgnossen Wirt, Jasdasgdtsy; doch nmb botten senden ist inen nüt bevolhen; doch versieht J
er sich, sy tiigent es ouch, wirt es das mer. ^M
Der bott von Gl ar US hett gewalt, noch ein bottschaft zu inen ze tönd oder dar ze schriben, ob
die Eidgnossen oder der merteil das tun wJl; und hett fürer nit gewalt, sin band von inen ze tönd.
So haben wir von Lucern geantwLirt, und sint ouch des ret und hundert ineinkommen, das wir
die Appozeller ermanen wellent, vorhin uils gehorsam ze sind, als si uns gesworu hant, der rechten
eins iuzegtinde, so inen gebotten sind, oder aber wir wöltent unser band in diser sach von inen tön,
Wölt aber das den Eidgnossen nit gevellig sin, so wöltent wir es den Appozellern allein kunt
tön und denn unser band von inen ziehen in der sach, und doch abio, das wir von der berschaft und ,
ritterschaö't versorget werdent, das wir von der Appozeller wegen weder in benn noch in S-cht konient. ^|
Item der Eidgnossen botten, als sy uf sant Vitz tag zeLticern by einandern gewesen sind,^^
sint ineinkonien, das jedernian früntlich heimbringen sol, das gemein Eidgnossen ir botten fUrder-
lich gen Appozell schikent, inen ir buntbrieff und ouch der Eidgnossen spru ebbrief vor ze erlesen
und si denn daruf ze ermanen ir eiden, so si den Eidgnossen globt und gesworn hant, dem egenanten^H
der Eidgnossen spruch, gegen unserni herren von Sant Gallen beschehenn, gnög ze tünd oder^^
aber der rechten, so inen jetz gebotten sind, eins inzegänd oder ander glicher bi II ich er rechten an den
stetfren, do si von den Ei dgnossen hingewist werdent, Wöltent si aber der nianung nit gnög tun,
als si doch globt und gesworne hant, das man inen denn luter herus seite: wöltent si der mauung nit
gehorsam sin, so wöltent die Eidgnossen ir band in der sach luter von inen tön und inen weder
hilfflicb noch rätlich sin wellend in der sach. Item, ht^ttend aber die hotten den gewalt, inen also ze
stund abzesagcnt, nit alle, das aber dorumb der tag nit wendig wenl und das die Ei d guosse n her-
umb ir botten babent ze Zug, uff zinstag ze nacht nechst vor Johannis Baptiste an der herhrig ze sind»
und das die botten, so uf den tag koment, gewalt habent, den Appozellern einen t^g, ir genieind
by einandern ze babent, ze verkllnden, — Crasteno Viti et Modesti, 1428.
Stutsarcliv Luzern, ItBtsburli IV, \tV' l
Über die Stellung, welche seine Vertreter an dieser TagHat^uni» einnehmen sollten, liatte der Rat von Lust em
wenige Ta>{e vorher (14!SI^. «foni 14.J folgenden BeschlusB gefusst:
Item nmb iinaers herren vonOugapurg antwürt von der Appo z el 1 er wegen sint wir ineinkommen, das
ny vorbin wellent ermanen. unß geboräam ze sind, der recbien eins inzeglml, so inen gebotten Bind, oder aber wöltent
unser band in diser aacb von inen iielien. Wölt das den Eidgnossen nit gevellig sin, 8o wöltent aber wir't den
Äppoxellern allein kunt tun und denn unser band von inen ziehen in der «ach; doch das wir versichert werden
vor benneu und vor ächten. — 2* poat octavas corporis Christi.
KUatMichiv litxfm, fttttabnch l%\
n
SU™
Eglolf 1427- U42.
523
I
I
(c) Verhandlungen eines nach Zug angesetzten Tages.
(Zug. 1428. Juni 22.)
Über diese Verhandlungen ist* was die Äpponxeller betrifft, nicht« bekannt als die dem Boten von Luzern
bene Instruction {lAltH. Janl !S1*):
Dis ist der gewalt, so dem botten mit naiueii Petern Goltsniid uff den tag gen Zug geben ist:
- . . Vou der Appozeller wegeu hat er gewalt, ein tag gen Appozell anzesetzen, hi ze manen,
Item wöltent si aber des nitt tftn, so wollen wir es allein tun, do wir unser band von inen tefcind, und
denn unser band von inen ti\n; doch mit gewarsami, daz wir versicbert werdent vor banne und vor
acht. — Secunda ante lobannts Baptiste.
StMtiartliiv Uiern, Uhhmk tV, 128. — Reges tr Eidg. AbRch. H Nr, 105 Note, S. 72.
Der in den Eidgenössisch^in Abschieden (II, Nr. 106^ 8. 72) vermutungÄweiae auf diesen Tag bezogene Abschied
dem Luzemer Abscbiedband Ä 1*22 kann nicht hieher geboren, wie schon die in Life, i bestimmte Ansetzung eines
Tagea auf 8, Juni beweist; er dürfte vielmehr wich auf das Jahr 1434 beziehen, in welcbein, wie die Eidg. Absch. II, Nr. 150,
S. 103 zeigen, in Wettingen Äwei Äbte bestanden, worauf Lit. f des undatierten Abschiedes Uezug nimmt; ebenso fallt
die in Lit, L erwähnte Anwesenheit Kaiser feÜgmunds tn Büsel in die Zeit von Mitte October 1433 — Mitte Mai 1434.
Im AnachluÄi^ an die obigen TagHat^ting^a Verhandlungen »wt wahrscheinlich auch dsLH folgende undatierte, nicht
mebr im Original erhaltene Schreiben der Stadt Zürich an den Grafen Friedrich (VIL) von Toggenbnrg er-
laBsen worden:
Von der von Appenzell wegen.
Edler, wolgebomer, gnediger herre, fiwern gnaden «yen ihmer willig dienst, und was wir eren und gutes ver-
mn^en, allezit voran erbotten, Gnediger herre, als die hochwirdigen, hochgebornen und durlüchtigen unser gnedigen
herren die kurftirsten, die hochwirdigen herren der hyschofl' von Ougsburg, der byschoff vonCostentz, der abbt
Ton Santgallen, die edeln heiTen von der ritk-rscbaft, alle unser gnedigen herren, durch üwer gnad an unser Ei d-
gnoftsen und ün« begerent^ ein antwürt und ein wissen ze haben, oVi wir über semliche geliche recht, m den von
Appentzell von den egenanten ünüern gnedigen herren dem byschoff von Co s t e n t z , dem abbt von Santgallen
und der ritterschafl gel>otten sind und die sy u^ge^lagen band, denselben von Appentzell hilfflichen nn oder unser
hand in der aache von inen tiin wellen oder nit. lassen wir üwer gnad wissen, das wir Ton vorgenchribner sache wegen
uns des geeinWrt hand, das wir den obgenanten von Appentzell kunt tun wellen, das sy noch dem spruch, so
gemeiner Eidgenossen lK>tten zwilschent ünserm herren von Santgallen und inen getan hand, nacbgangen und
genug tugen oder aber gen dem jetzgenanien iinaerm herren von Bantgatlen und aunder ouch gen den vorgenanten
ÜQsem gnedigen herren, dem byschoff von Costentz und der ritterschnfft, der rechten eines, als inen von den jetz-
genanten, Ünaerm gnedigen herren dem byschoff von Costentz, dem abbt von Santgallen und der ritterachaft,
gebotten ist, in gangen. Wcllent sy das tun, wol und gut, Wellent sy das aber nit tun, ao weUen •
SUatjiarchlvZiHeli, StaJtlHithlll, f. 132^ «^ Abdruck: Zeller- Werdmüller, Die Zürcher Stadtbücher II, 225.
3432. — 1428. Juni L Feldkirch. — Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet, der
gleich seinem Vater selig die Hälfte des Hofes und der Hofleute zu Kriessern, nämlich ,den halb-
taU ob der kilcheu zeMontigel", inne bat, zeichnet zur Vermeidung künftiger Miiäshelligkeiten die
Rechte auf, wie sein Vater und er selbst sie bisher den Hofleuten gehalten haben, und gelobt für sich
and seine Erben^ den Hof und die Hofleute gleich zu halten, nämlich: ^des ersten, so ist das gericht
des hofs zu Kriesseren halbs min nach alter Ordnung, ehafti und zögehörd, ungevärlich. Auch söUen
die hoflüt desselben hofs ob der vorgenamten kirchen mir järlicb ze vogtstür geben und gebunden sin
je ze Maigen acht phund phennig und ze herpst och acht phund phenning und darzü zwai phund
phenning hoizins ab gi\teni, die inen wol ze wissen sind. Ouch sol ain jegliche fürstatt, die es hat,
mir järlich geben ain vasnacbthün, und welher huswirt in demselben bof ob der benamten kirchen mit
tod abgat, sol mir ze val werden das beste hopt, das er bat, one gevärd.* Besonders gelobt Rödolf
von Rosenberg auch, die Hofleute bei all ihren , hofrechten, zügen und v^^echseln, bi wunn und waid
524
Eglolf 1427 -H42.
und allen andern irn ehaftinen, rechten» gewonhaiten und altera herkomen* zu erhalten, und bestimmt
schliesslich: ^,Als denn die obgenamten hoäüfc mir untzher tagdienst im wingarlen zu Haslach ge-
bunden sind gewesen ze tun» liab ich sie begnadet also: wenn ich von tod abgangen und erstorben
bin, das Gott lang spru\ das die vorgedachten hoflüt, ir erben und nachkonien denn dannanthin nach
niineni tod enkainen minen erben noch nachkomen dieselben tagdienst noch dehain ander tagdienst nitj
mer tun noch gebunden sin sollen von dehains rechten wegen noch in dehain wise noch weg.* — I
Veitkirch» zinstag vor unsers lieben herren fronlichanis tag» 1428.
SÜflÄirciiii St fialkn, Ä. ii H. g. — Äbdrucki Hardegger und Wartmann, Der Hof Kriessern, Nr. 38, S. 20 f. —
Pergaiiient*Original. Ausser Eüdol f von Bosenberg iiigelt auf aeine Bitte sein Freund Rudolf von AltRtetten;
beide 8igel hangen.
3433. — 1438. Juni 4, — Ammann und Rat zu Appenzell, die vernommen haben, dasg
ihr Landmann Uli Sifrid etliche St.Galler mit fremden Gerichten bedrohe, und die ihn nicht selbst
zurechtweisen können, weil er sich in St. Gallen aufhält, bitten Bürgermeister und Rat zu St, Gallen,
den Sifrid anzuhalten, dass er die von St. Gallen und auch die Ton Appenzell nicht mit fremden Ge-
richten behellige, oder den Fehlbaren ihnen zu überantworten. — Fritag nach ünsers Herr(en) fronlichems ,
tag, 1428.
Stadtiwkif SLIillleii»TL nV» Nr. 4ft\ — Fapier-Original; das Sigel ist abgefallen.
3434. — 1438, Juni 8« — Bürgerraeiater und Rat der Stadt Con stanz versprecben mittelst
Nötariatsurkunde dem Domcapitel, dass sie jeden Appenzeller oder Verbündeten der Appenzeller,
der^ Tom Bischof von Conatanz gebannt, die Stadt betrete, sofort ausweisen wollen.
Irtfciv CDO^tHL — Regest: J, Marmor, ürkundenausziige zur Geachiciite der Stadt Conttanz (Schrift, d, Ver. f. Ge«ch.
d, Bodeoseea etc. V), S. 63. — P e r g a m e n t * 0 r i g i n a 1 mit dem Notariatazeichen Ulrich Sülzberg«,
*
4
3435.
Bischof Petrus von Augsburg excommuniciert die Appenzeller, fordert für den
Fall, dass sie sich nicht innerhalb zwölf Tagen unterwerfen, die geistlichen und
weltlichen Reichsstände zur Hilfeleistung auf und stellt denjenigen, die an einem
Kreuzzug gegen die Appenzeller teilnehmen, Indulgenzen in Aussicht i
Dllllnireii. 141^8. Juni nu fl
Illustrissinio ac serenissimo principi et doniino doraino Sigismundo, divina favenie dementia
Romanorun] et Ungarie regi semper augusto, regnorum Teatrorum felicis prosperitatis augmentum,
necnon nniversis et singulis reverendis in Christo patribus et dominis patriarchis, archiepiscopis et
episcopis, presertim dominis Maguntinensi, Coloniensi, Treverensi archiepiscopis ac Con- i
stautiensiiBasiliensi^Ärgentinensi^SpirensifUerbipolensi^Curiensi, Frisingeosi|^^|
Eistettensi et Brixinensi episcopis, singulisque dominis episcopis siib dicione ecclesie et Romani '
imperii constiintis ac univerais et singulis abbatibus, prepositis, decanis, archidiaconis, scolasticis, can-
toribns, custodibus, sacristis, tarn catliedraliura quam collegiatarum canonicis parrochialiumque ecclesiarum
rectoribus, plebanis, viceplebanis quoruracunque ordinnm necnon sancti lohannislherosolimitant,
beate Marie Ten th oni cor nm, sancti Ä nthonii ac sancti Spiritus magistris, commendatoribus, ^J
preceptoribus, prioribus et fratribus, generalibus quoqoe ministris provincialibus, guardionibus, custo-^^
dibus, decanatöum ruralium decanis et camerariis necnon capellaniä, altaristis ceterisque presbyt^ris et
1
Kglolf 1427-^1442.
525
ctericis, beneficiatis et non heneficiatis, regiiJanbus et seculftribus, exemptia et non exemptis, notarüs
iabellionibns publicis quibuscunque per dictonim dominorum patriarcharura» archiepiscoporuni et
episeoporum proYincias, ciyitates et dioceses ac alias ubilibet coiiBtituti» necnon ilUistribus principibus
et domitits dominis diicibus, niarchionibus, comitibus, baronibus et uobilibus sub diclo inipcrio et alias
ubilibet constitutis, spetialiter Bavarie et Austrie ducibus ac nobilibus, generosis et strenuis co-
tnitibus, baronibus, militibus et amiigeriä tarn de societaie Sancti Oeorii quam aliis quibuscunque,
^reaertim de Wurtenberg, de Tockenburg, de Helffenstain» de Werdenberg, de Mont fort,
le Lupf feil et deTengen comttibus, et capitaiiei8 quoque, potestatibus, advocatis, iustitiariis, iiiclicibus,
ittiagistris civiuni, scultetis, rtiioistris, proconsulibos, consulibus et ofütialibus quaruiucunque curiarum,
diatrietuiiin, vallium, terraruiiii ctvitatum, opidorum, villarum, castrorum, universitatum, communitatuoi
AC civibus, incoUs, inliabitatoribus, notarüs, scribis et preconibus locoriim quorumcuuque, precipue
cifiUtnm, opidorum, districtuum et locoriim subsequeiiiiniij, videlicet Argen tinensis, Basiliensis,
Conatantiensia, Auguste ns 18^ Überlingen, Bfichorn, Lindow, Cell a-Ratol ff i, Schaf-
u se u , Wa ngen, Diessiuiboven^Staiu.Thuricensis, Bernensis,Lucernensis, Svitensis,
ünderwaldeOf Ure, Zugensis, Glaris, Sancti Galli, Loci iJeremitarum, Badensis,
Iruggensis, Hellingen, Leutzburg, Zofingen, Arow, Bremgarten, Solothorn, Mun-
ter, Pregnitz, Veitkirch, Altstetten, Eiueck, Wyl, Frowenfeld,Winterthur, Rapers-
ryl, ülmensiö, Bibracensis, Pfullendorff, Kavenspurg,Memiiigensis, Cainpidonensis,
»ni, Lukirch, Kouffbtiren, Waise, Sulgen, Mond rieh i iigen, RAdlingen, Mengen,
i¥urizen, Ehi ngen, Schelcklingen. Blabtiren, Vilingen, H üfingen, Rotwyl, Balingen,
ißlingen, Ehingen, Mulhaini, Tutlingen, MesiJkirch, Sigmaringeu, Veringen,
Uockach, Engen, Ach, Marckdorff, Mer^ipurg, Hagnow, Imenstad, Tettnanget
jan genargen, omnibusque aliis et singulis Cliristi üdelibus tam in spiritualibus quam in temporalibus
h eccleaia vel iniperio civilem, ecclesiaHticani vel temporalem iurisdictionem recipientibus seu mediate
el immediate habentibus coniunctim vel divisini aliisque nniversis et singulis» quoruni interest et
intererit quosque infrascriptum tangit negotium aeu tangere poterit quoraodolibet in futurum quique
igore presentium fuerint requisiti, quibuscunque nominibus censeantur aut quacunque prefulgeant
lignitate, Petrus, Dei gratia episcopus Augusten sis, iudex et commissarius unicus ad infrascripta
I reyerendissimo in Christo patre et domino doniino Henri co, miseratione divina tituli sancti E u-
lebii sacrosancte Romane ecclesie presbytero, cardioale de Anglia vulgariter nuncupato, apostolice
ledia per universam Germanlam ac Ungarie et Boheniie regna legato, spetialiter deputatus,
MÜutem in domino et mandatis nostris, imoverius apostoiicis, firmiter obedire.
Licet dudum vigore comraissionis spetialis nobis per dictum dominum cardinalem et legatum super
cjc suis patentibus et sigillatis litteris facte ad instantiam et querelam reverendi in Christo patris et
iomini domini Ottouis episcopi necnon capituli et cleri Constantiensis corani nobis lamentabilifcer
ropositam, de eo videlicet, quod uonnulli villani, terrigene et honiines villarum et locorum in Apeu-
«11, Ur naschen, Huntwyl, Trogen et Heriso w eorumque complices et adherentes, iniquitatis
lumpni, AppenzeUenses vulgariter nuncupati, in diocesi Consta ntiensi constituti, rebellionis
irecto calcaneo et Dei timore postposito dudum penis et sententiis in ipsos vigore constitutionis Karoline
iuctcritate apostolica latis innodati illas per annun>, menses et dies plurimos temere et pertinaciter
ustincre non formidarent anirois induratis et nedum raalia his contenti, verum etiam presbyteros man-
datis apoatoUcis obtcmperantes et sententias ac censuras ecclesiasticas predictas observantes beneficiis
et rebus suis spoliare et ipsoa non sine manuum iniectione violentamm invadere, capere et nequiter
pccidere presumerent publice, notorie et scandalose, in divijie maiestatis offensam, aaimarum periculum,
526
Eglolf 1427^1442.
mandatoniiii itpostolicoi'uni et ecclesiastice libertHtis vilipeiidium, cleri qyoque et fidei catlioHce de-
piTssionem, uos voleutes eisdem querulantibus et oppressis antedictis super hiis opoiiuiie providere,
iuxU eiusdejii commissionis nobis facte foniiani et tenorem rite procedentes servatis servandis ac in-
foiraatione legittima et siifficienti de iiarratis et in dicta qüercla ex])ositis ac eorum'** veritate recepta et
in ipsis vere et iiotorie comperta, necnon quod ad dictos A ppen zelleiises pro oxecutione literarum
nostrarum facienda tutus non pateret accessus, auctoritate apoatolica nobis in hac parte cominissa eos-
dcmi Apperizellensos, eonim coitipliccs et adherentus diidum excooiiiiiuiicatos, aggravatos, reaggra-
vatos et iiiterdictos rebelies et per teinpora preexpre^.sata senteutias easdem pertinaciter sustiuentes, ut
iufra quindeciin dierum apatiniii inoiiitioiiem eandem immediate sequentiura, quoa eis pro primo, secundo,
tertio et peremptorio termino ac monitioiie canonica assigiiamus, satisfactione coiigrua» quibus illa foret
impendenda, previa se a seiiteiitÜH pretactis, qiiibus innodati*'^ existunt, rite et legitime absolvi, inter-
dictum qyoque t»cidesiasticum occasioiie premissorini» latuiu relaxari facerent et procurarent ac rebellione,
pertiiiacia et malis enorinibus predictis ad cor redeundo desisierent, penitentiam salutarem et enieudam
condignaiii pro tantoriim faciiioriim exce.ssibus, coiitüniatiis et conteuiptibiis niiiltiplicibus antedictis
recepturi et apostolice sedis gratia*' aacrorum ecclestiLsticorum restitutionem coiisecuturi vel saltim
quintadecima die hiiiusmodi iuridica coram nobis in opido no»tro Dilingen nostre Augustensis
diocesis iu ecclesia parrocliiali sancti Petri ibidem hora primariim eouiparerent per se vel suos legitimes
procuratores et se de tanta vehenienti presiimptione et detestabili pertinatia, conteniptii et rebellione
legitime pnrgarent, sin aiiteni contra se tanquam de heresi suspectus et catholice fidei perverseres et
alias se nt tates tenendos et persequeiidos fore per nos declarari ac ad invocatiouein auxilii brachü
seciilaris et subsequenter crucis predicationeni procedi viderent et audirenfc vel causam seu causas rationa-
bilem aeii ratiniiabiles, si quam vel quas haberent, quare premissa fieri non deberent, dicerent et allegarent,
alioqniu^ prout iiistum foret, procederemus ipsnrum absentia seu contuniatia non obstante, per edictuin
pulilictim in locis vicinis ad hoc deputatis monuerimus ac moneri et reqniri fecerimus decernentes eandem
monitionem ipsoa sie monitos proinde vocarei?), ac si eis personaliter lecta ftiisset et publicata, prout
in lifceris nostris monitorialibus oxinde confectis et nostro sigiilo appenso sigillatis plenius continetur:
prefati trimen Appenzell enses, eorum complices et adherentes sie, ut preraittitur, moniti in suis
perversitatrbus, pertinatia et reV>eIlione iudurati, dicto monitionis termino adveniente requisitione et
monitione pretactis salubribus spretis et conteniptis eisdeni obtemperare aut coram nobis comparere
contumaciter et temere recusarunt et neglexerunt Unde comparente coram nobis termino in predicto
procuratore sen syndico dominorum episcopi, capitiili et cleri predictorum et nobis de executione dicti
nostri monitorü per reproducfcionem eiusdem et executionem publicoruni instrumentonim fidem plenam
faciente, allegante quoque et proponente, qualiter aupradicti Ä ppenzellen ses eisque confederati et
adherentes censuras ecclesiasticas temore vilipendentes et sententias per tempora supra expressata per-
tinaciter sustinentes his, quibus iiixta eiusdem ammonitionis forniam condigne satisfacere debuerint,
satisfacere niinime curaverint seque infra terminnm predictum a sententiis omnibus et singulis, quibus
innodati occasione in dicta commissione nobis facta contentorum dinoscerentur» absolvi, interdictnra
qtioque ecclesfasticum vigore simili in terras, loca et ecclesias eorum et alia, ad que devenirent, latum
relaxari*'' noa procuraverint nee a rebellionis obstinatia, malis enormibus, spoliis et rnpinis destiterint
nee coiidignam emendam de tantorum facinorum excessibus in se receperint ant sedis apostolice gratiam,
fideliuni communionem ac sacramentorum ecclesiasticorum restitutionem consecuti fuerini, ammonitioni
quoqne nostre in nullo paruerint*\ sed contemptibiliter postposuerint, de ipsius comparicione nomine
quo supra protestando et contumatiam dictorum citatorum non comparentium accusando, petendo ipsos
citatos excommunicatos et censure ecclesiastice vilipensores, ut antefertur, eorumque quemlibet tanquam
i
Egiolf 1427—1442.
527
lUran fmspectos ac catbolice fidei perverseres, detractatores ei subTersores per nos declarari et veluti
de hoc convictos condempnari et eicut tales ab omnibtas Christi fideiibus reputandos, constringeiulos,
€upti?andas, persequendos, exterminandos et extirpandos fore, et quod eorum afctenta sevitia, ferocitate
et abstinatia v-erisiniiliter non possent absque potentia laicali et maouforti ac sine personarum periculo
it labore coiupesci et extertninari, supplicante etiani per nos ad invocaiionein brachii secularis procedi
^osque, quibus presens noster processus dirigitur, ut pro conserTatione fidei et obtentu spetialium danoruni,
indulgentiarum per domimim nostrum papam concessarum ad dictorum rebellium eorumque fautonmi
^t coiüplicuni coinpulsiouem, subversiouem, extirpationem et externiinationera, ut predicitur, faciendani
procedatis ac ad impeiideudtim iiobis contra eoadem profutura siiffragia^ quibus tarn salutiferum negotium
|)ro»ecutione adiuvetur, potenter et fructuose attingaiis, exhoriari ei requiri ae per aspersiouem saii-
gitiuts omnium gloriosissiini redernptoris ad hoc peiflcienduni obsecrari et oninia alia pro executione
premisHorum uecessaria executioni debite, quantum in nobis esset, demandari: nos — licet pertinatia,
lemeritate, rebellione, TÜipensione'' nervique ecclesia.^tice discipline suppressione divineque maiestatis
l»ffensa animarumque periculo, niandatoruni aposiolicorum et ecciesiastice libertatis conteinptu, quibus
lerese puUulant, incentiva ad errorum Hussitaruni et Wiclefia tarum ca^us eiurguiit et inde-
tociQ populi, scandalum clamorosura et notoriuru, quod nuUa tergiversatione celari valet» totius patrie
in dies excrescit, aliisque argnnientis, coniecturis, presumptione, probationibus luce meridiana clarioribus
h eosdem de execrabilibus perpetratis laborantes attentis, quemadraodum in dictis nostris nioni-
ibus liieri» nobis fuit visuni, ipsisque citatis et ainoiODitis non comparentibus ad ipsins procura-
sindici petita inimediate, omissa denua(!) excommunicatione, procedere de iure contra dictos
w et exconimunicatos potuissenuis — , müiua tanien agere cum eisdem volentes decrevimus, repu-
;avimus, decemimus et reputainus eoadeni rebelles, licet suflicienter et usque ad boram debitani expectatos**,
ontumaces et pro contumatia huiiismodi ipsos singulariter singulos in hiis scriptis excommunicanuis
^t, ai in buiusmodi excommunicationis sententiis per duodecim dies presentiuni publicationetn im mediale
equentes, quonim duodecim dierum quatnor pro prinio. quatuor pro secundo et reliquos quatuor dies
rü tertio et peremptorio termino itssigaamuH, in suis pertinatiis et contumatiis perstiterint et in huius-
lodj exconimunicationum senientiis sorduerint cura salutis diffidentia Pharaonis duritiam imitando et
äetericires inter flagella effecti more surdi aspidis aures suas obtiirantes, ne vocem audiant incantanUs,
ixtunc prout exnunc et exnunc prout extunc decernimus, prouiinciamus et declaramus dictos excom-
auntcato» et eorum quemlibet tanquam de heresi suspectos, divine niaieatatis offensores fideique catbolice
luppresäores ac nervi ecciesiastice discipline et libertatis ruptorea et fractores niandatorumque apostoli-
toruin vilipensores sacrilegos ab oranibus Christi fideiibus teneudoa, habendos. persequendos, constrin-
fendos, incarcerandos'", extirpandos et exterminandos eorumque res capiendas et distrahendas ac eosdem
i eorum quemlibet tanquam de faeresi convictos ac convictuiti nostri sententia mediante hiis etiam in
icriptis condempnamus. Denique attendentes, quod parum prodest ferri sententias, nisi executioni debite
demandeutor, quodque contra incorrigibiles eccle3ia(?)" non habet ultra quod fuciat, necnon quod iuris-
lictiones «e rimtuo invoeare solent et mucrone non proficiento^' ecclesiasttco temporatis gladius non
mmerito sufli*agatur et illos debet afficere, qui niaiestatem divinam oflendere palam non verentur, quodque
sales a Christi fideiibus minime sint tollerandi nee eis loconim presides debent impendere auxilium,
sonsiih^um vel lavorem, sed i>er brachium seculare toniporalemque potf^stafem ac curiam seculareni» ne
n catbolice üdei et sancte matris ecciesie derogationem ae censure ecciesiastice depreasionem neve tan-
üam oves morbide totum inficiant Cliristianum ovile ac gregem Dtmiinicum et tantus pullulet error
t populi indevotio excrescat, tales compeili, canstringi et extirpari debent, ewpropter brachü secularis
Uixjlium non irnmerito duximus invocandum. Idcirco vos illustrisäimum principem et dominum dominum
»28
^lolf 1<27— U42.
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Sigismuudum, Romaiiorum et Ungarie regem, iusticie lelatoremf dicti gladii temporalis princi-
palem vibraiorem in Dooiino per aspersionem sanguinis ommum gloriosissimi redemptoris ac beUatoris
exliortamur vosque reverendos patres et doiiiinos patriarchas, archiepiscopos, episcopos, dominos et dnces«
raarchioncs, comites, militarios et armigeros, civitatenses, opidanos ac omnes et singulos alios supra-
dictos ae alias ubilibet consütiitos dicta auctoritate apostolica simili aspersione requirimus, exhortamur
et immemus attenteqiie rogamiis in iuris subsidiura, qoatenns tanqiiani veri catliolici vestri in liac parte
olMcii dexteram potenter extendentes prefatos condenipnatos sine oppositione ac contradictione quibus-
cuiique per captionem, deteotionem, distracfcionera bonorum siiorum, mobiliuni et immobilium personarura-
que eorundeni invasionem, detentionem, incarcerationem, exstirpationem et exterrainatiouem et per quem-
cunque iiiodum rigiduni, qui vobis conmiuniter vel divisim videbitur expedire, auctoritate nostra seu verius
apostolica predicta coherceatis, coastringatis et compellatia necnon contra ipsos insurgatis et alios in-
surgere faciatis et bona, res et personas eorundem capiatis, invadatis, iiicarceretis, arrestetis et occupetis
per vos seu alios, prout coniunctim vel divisim super hoc pro parte doniinorum epi«eopi, capituli et
cleri predictonim fueritis requisiti, super qnibus oninibus vobis et cuilibet vesfcrum dicta auctoritate
licentiara liberam concedimiis et plenarianj facultatem, a premii^sis non desistentes, quousque prefati
condempnati in toto constricti fuerinfc extermiuati» inhibentea vobis omnibus et singulis predictia sub
infrascriptis sententiarum penis cum modifieatione subnofata latis, ne cuiquani, quominus presentes nostri
Processus et in eis conteiita debite executioni demandentur ac omnia et singula supra et infrascripta suum
debitum sortiantur effectum, inipedimentum aliquod prestetis seu prestet aliquia vestrum nee impedientibus
detia seu aliquis vestrum det auxilium, consilium vel favorem publice vel occuUe. Quodsi forte vos, illu-
ätrisaime princeps domine Romanorum rex, iustitie presentis processus et mandatorum nostrorum, imoveriua
apostolicorura, transgressor, contradictor seu neglector fueritis, qua^^ tarnen vestra serenitas suspitione
caret, iuditium iusti iudicis offenderetis et mercedem aDeo datam pro biis exequendis amitteretis. Et li«5et
TOS buiusmodi nostris seiitentiis infrascriptis, prout feruntur, aic ligari non velimus vobis ob reverentiam
regalis maiestatis non imroerito defereudo, iustitie tamen intuitu et ob sedis apostolice revereotiam ad
prefatam executionem efficacem adimplendam, prout ad ipsam serenitatem spectat, in Domino exbortamar,
Si vero vos, reverendi patres domini pairiarche, arcbiepiscopi, episcopi, duces, marchiones, comites, barones^
militares, arraigeri, civitatenses, opidani, universitates omnesque alii supranotati, tarn ecclesiastice quam
seculares persone, presentibus mandatis nostris^ imoverius apostolicis, non paroeritis seu alter vestrum .
uon paruerit cum effectu vel quicquam in contrarium feceritis seu alter vestrum fecerit, noa in yos^|
omnes et singulos supradictos et quoscunque alios in premissis rebellea et contradictores necnon dictorum "
condempnatorum receptores, compüceg, «eqoacea et fautores^ tani ecclesiasfcicaa quam seculares personas
in premissis culpabiles seu cuiquam impedimentum aliquod, quominus omnia et singula predicta suum
debitum cousequantur effectum, prestantes aut impedientes, dantes auxilium, consilium et favorem ex-
comraunicationis, in capitula vero sive conventua quorumcunque rebellium suspeusionis a divinis necnon
m castra, universitates, civitates, opida, villas, districtus, monasteria, ecclesias et alia loca rebellium
et inobedientium in premissis sex dierum canonica monitione premissa exnunc prout extunc et extunc
prout exnunc interdicti sententias in büs acriptis ferimus et proraulgamus. Vobis vero reverendis patribus
dominis patriurchia, urcbiepiscopis et epiacopis prefatis, quibua ob vestrarum pontificalium dignitatum
reverentiam in hac parte deferendum duximua, si contra premiiisa aut aliquod preniissorum feceritis per
vos vel submissam personam, sex dierum canonica monitione premissa ingressum eccleaie interdicimus
et, si huiusmodi interdicti sententiam per alios nex dictos sex dies immediate sequentes sustinueritis«
vos a divinis suspendimus; verum si prefatas interdicti et suspensionia sententias per alios sex proximos
dictos dnodecim dies immediate sequentes animis (quod absit) sustinueritis induratis, voa huiusmodi
Eglolf 1427—1442. 529
canonica monitione previa exnunc proui extunc et extunc prout exnunc excommunicaiionis sententia
innodamus in hiis scriptis. Insuper, ut toti orbi innoiescai, quania amaritudine sustinendum sit contra
Christiane religionis fidem tantam o£fensam cum tantis temeritatibus, insolentiis et facinoribus perpetrari,
et ut oportunis remediis hiis obviemus et Christi fideles ad id eo ferventius animentur, quo uberiorem
gratiam spiritualium donorum et indulgentiarum exinde se noverint percepturos, de omnipotentis Dei
misericordia et beatornm Petri et Pauli apostolorum sedisque apostolice predicte nobis in ca parte
commissa auctoritate supradicta omnibus et singulis, quibus presens noster processus dirigitur, omnibus-
que aliis Christi fidelibus ubilibet constitutis, qui crucis, qua nos miseros Christus a dampnatione redemit,
signo recepto ad persequendum''^ constringendum, incarcerandum, extirpandum, exterminandam bonaque
capiendum et distrahendum dictorum condempnatorum et maiestatis divine, ut premittitur, o£fensorum
in personis et expensis eorum propriis iverint et qui, ut inibi sine fraude interessent, iter arripuerint,
si in ipso itinere vita functi fuerint, plenam omnium peccaminum suorum, de quibus corde contriti et
ore confessi fiierint, veniam impartimur, in retributionem salutiferi operis salutis eterne poUicitamur
augmentum eisque, qui non personis propriis illuc accesserint, sed duntaxat expensis suis iuxta suarum
facultatum qualitates idoneos destinaverint bellatores, et illis, qui alienis expensis, propriis tarnen in
personis ierint, plenam suorum concedimus veniam peccatorum ceterisque, qui propriis in personis inter-
esse et propter inopiam suis expensis alios destinare nequiverint, dummodo huiusmodi durante persecutione
in ieiuniis et orationibus perseverent supplicari exorando, ut altissimus digiietur ipsos fideles de perversis
condempnatis victoriam reportare, sexaginta dies de iniunctis eis penitentiis misericorditer relaxamus.
Et huiusmodi remissionis volumus et concedimus esse participes iuxta quantitatem subsidii et devotionis
affectum eos omnes, qui durantibus expeditione et persecutione supradictis pro huiusmodi consummatione
congrue administraverint et circa illud consilium et auxilium impenderint oportunum. Porro illud pre-
missum negotium salutare prosequendo vobis omnibus et singulis prenotatis patriarchis, archiepiscopis,
episcopis, abbatibus, prepositis, decanis, prioribus, rectoribus ecclesiarum, plebanis et aliis Christiane
religionis professoribus ubicunque constitutis dicta auctoritate committimus et mandamus, quatenus
voces nostras tanquam precones fortes in ipsius crucis nomine in civitatibus, opidis, villis aliisque locis
expedientibus et congruis totiens, quotiens oportunum et expediens fuerit, emittatis ac predicationibus et
exhortationibus spergere(?) crucis (P)**^ et ea, que contra perfidos condempnatos vestris doctrinis possint,
ordinetis et Christi fidelibus ad predicationes vestras audiendas confluentibus vere penitentibus et con-
fessis pro vice qualibet accessus eorum centum dies de iniunctis eis penitentiis per vos vel vestros ad
hoc eligendos, catholicos tamen sacerdotes, relaxetis et vivifice crucis caracterem petentibus et dictis
condempnatis, quemadmodum prescribitur, adversantibus et adversari volentibus insignire studeatis.
Universos etiam et singulos, quos eodem signo crucis muniri contigerit, ut premittitur, illo privilegio
illaque immunitate gaudere decrevimus, que cruce signatis pro terre sancte subsidio in generali concilio
sunt concessa, eorumque personas, familiam, res et bona sub beatorum Petri, Pauli et sedis apostolice
protectione auctoritate prefate subicientes insaper, ut ipsius vivifice crucis signo muniti eo'^ facilius
reddantur dictarum remissionum et indulgentiarum participes, quo se liberius eximere posse perspexerint
ab onere delictorum, vobis dominis patriarchis, archiepiscopis, episcopis, abbatibus, prepositis, prioribus,
rectoribus, plebanis et aliis ecclesiasticis viris et sacerdotibus idoneis supradictis, ut vos et ipsi omni
huiusmodi expeditioni cruce signatorum confiteri volentium confessiones audire et confessionibus auditis
pro peccatis suis et excessibus, etiamsi manuum iniectiones in clericos vel religiosos fecerint aut incendiarii
vel sacrilcgi fuerint, absolutionis benefitium impendere et penitentiam salutarem iniungere, etiamsi sedes
apostolica pro huiusmodi peccatis et excessibus consulenda foret, libere valeatis, auctoritate apostolica
supradicta tenore presentium indulgemus. Ceterum, cum nos ulteriori executioni presentium aliis arduis
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Eglolf 1427-1442.
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prepefliti negotiis ad preseus nequeanuis personaliter interesse, universis et singulis dominia abbatibua,
preposiiisj prioribus, decaois, archidiaconis, scolasticis, cautoribus, custodibus, sacristis, tarn caibedralium
quam coOegiatarum cationicis parroehialiumqiie rectoribus ecclesiaruni, locatenentibus eorundera, vicariis
perpetum, plebanis, viceplebanis ceterisqiie presbyteris^ capellauis, ciiratis et iion curatis, clericis, notariis
et tabellionibiis publicis quibusciinque per civitates, provincias et dioceses predicfas ac alias ybilibet con-
stitiitis, ad quos presentes pervenerint quique earum vigore fuerint reqnislti^ tenore presentium eommittinius
plenarias vices nostras, douec vns ad nos duxerinius revoeandas. Et qwia aiciit alias sufficieiiter et b?gittinie
per fide digiia tesiimonia fyimus informati, qiiod pro iiisiuuatione et publicatione presentium nostrarum
literarum dictis perfidis condeiiipnatis in eorum faciem"^ donaiciliis^ liospitiis seu parrochialibus eomm
ecclesiis facienda ciiiquam hitui^ non pateat accessus, iccirco eosdem abbates, prepositos, priores, decanos
et alios proximc dictos requirimus et monemus primo, seciindo, tertio et peremi*torie ipsis et eorum
cuilibet in virtute sancte obedientie et sub excorainunicationis pena, quam in eos et in eorum quem-
übet, si ea, que ipsis in ea parte precipimus, neglexerint seu contempserint contumaciter adiraplere, i
hiis scriptis sex dienmi canonica monitione previa ferimiis, districte precipiendo mandantes, quatenua
infra sex dies post notificatiODom presentium, et postqoam earum vigore super boc fuerint requisiti
quem terminum ipsis et eornm cuilibet pro omni dilatione et monitione canonica assignanius, presentes
nostros processus et in eis contenta valvis seu portis maioris Constantiensi«, in Crützlingea
extra muros civitatis Constantiensis, in Überlingen etiuStain parrochialiura ecclesiaruni dicte
Constantiensis diocesis alitsque ecclesiis vicinis, ubi tute et secure adire poteriiit, affigant, quiTia
eorum super hoc requisitus affigat, legantque, publicent et insinuent ac fideliter legi et publicari faciant
et procurent ac faciat et procuret prefatosque dominos Romanonim regem, patriarclias^ arcbiepiscopos^
episcopos, principes, duces, comites, barones aliosque omnes et singulos supradictos, ecelesiasticos et
seculares, exeraptos et non exemptos, quibus presentes nostre litere diriguntur, et alias quascunque per-
sonas, de quibus expedire videbitun proiit fuerint requisiti, personaliter accedant seu accedat et hunc
nostrum processnm et in eis contenta ipsis et eorum cuilibet intiment et insinuent, legant ac publicent
atque fideliter legi et intimari procurent ipsosque et eorum quemlibet invocando requirant et, ut iuxta i
eorundem nostrorura processunm tenoreni contra perfidos et condempnatos predictos insurgant, presen-'fl
tiuro Vigore invoceut et alia faciant et faciat, prout supra mandator et continetur et que etiam (ad) "
eiecutionem presentium necessaria fuerint et oportuna, volentes et decernentes» quod presentes nostri
Processus modo premisso publicati omnes et singulos condempnatos predictos perinde arce-ant et astrin-
gantt ac si ipsis et eorum cuilibet in eorum propriis personis presentialiter fuissent et essent intiniati.
Presentes quoque processus nostros volumus apud dictos querulantes seu eorum procuratorem remanere
et non per alium contra ipsorum voluntatem detineri aut a valvis seu portis predictis violenter remo-
veri; contrarium vero facientes prefatis noatris sententiis prout late sunt, ipso facto volumus subiacere.,!
Mamlamus tamen copiara fieri de eisdem petentibus et habere debentibus petentium quidem sumptibus
et expensis. Absoliitionem omnium et singulorum, qui prefatas nostras sententias aut earum aliquamJ
incurrerint quo vis modo, nobis vel superiori nostro tantummodo reservamus. In quorum omnium eil
singulorum fidera et testimouiura premissorum presentes literas sive presens publicum instrumentnra
huiusraodi nosti*as declarationem, invocationem et crucis predicationem in se continentes exinde fieri <
et per notarios publicos et scribas nostros infrascriptos subscribi et publicari nostrique sigilli fecimusl
appensione communiri. Datum et actum in eccleaia parrochiali sancti Petri in Dilingen dicte nostre]
diocesis, sub anno a nativitate Doniini millesimo quadringentesimo vicesimo octavo, inditione sexta, die
vero lune, vicesima prima mensis lunii, eiuadem diei hora primarum vel quasi» pontificatus sanctissimi
in Christo patris et domini noslri domini Martini, divina Providentia pape quinii, anno undecimo,]
4
Eglolf 14'27-1442. 53 1
presentibus ibidem strenuis viris doniino Berchtoldo de Westerstetten, milite, Bentzone vom
Staiu, Ulrico de Bach, armigeris, et discretis viris doctore lohanne Kesselring, plebano par-
rochialis eccleaie in Dilingen pretacte, et Ulrico Mader, notario publico, Gonstantiensis et
Augustensis diocesium predictarum, et aliis pluribus clericis et laicis, testibus ad hec vocatis pariter
et rogatis,
Et me Wigando Krayner, clerico Maguntinensis diocesis, publico imperiali auctoritate
notario et prelibati reverendi patris domini Petri episcopi, indicis et commissarii, presentis cause cum
infrascripto connotario meo scriba spetialiter deputato, — quia literarum monitoriarum, de quibus supra
fit mentio, cum suis executione, reproductione, propositione, petitione, declaratione, invocatione, crucis
predicatione, monitione, requisitione et sententiarum fulminatione omnibusque aliis et singulis prescriptis,
dum (ut prefertur) tempore et loco predesignatis coram domino episcopo dicto, iudice et commissaiio,
agerentur et fierent, una cum prenominatis testibus presens interfui et ea sie fieri vidi et audivi, ideo
presens publicum instrumentum huiusmodi processum in se continens per alium fideliter scriptum et
exinde confectum subscripsi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et
consuetis una cum appensione sigilli eiusdem domini episcopi et iudicis de ipsius mandato ac signatura
et subscriptione subscripti mei connotarii consignavi in fidem et testimonium omnium et singulorum
premissorum rogatus et requisitus —
Et me lohanne Haiiger, clerico Augustensis diocesis, publico imperiali auctoritate notario
dictique reverendi patris domini Petri episcopi, iudicis et commissarii, in presenti causa una cum
prefato meo connotario, scriba spetialiter deputato. Quia premissis omnibus et singulis sie, ut prefertur,
per dictum dominum episcopum et iudicem et coram eo tempore et loco prenotatis peractis una cum
dicto connotario meo et testibus prelibatis presens interfui et ea sie fieri vidi et audivi, ideo presens
publicum instrumentum huiusmodi processum in se continens exinde confectum et per alium fideliter scrip-
tum subscripsi et in haue publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis una cum appensione
sigilli dicti domini episcopi et iudicis de ipsius mandato ac signatura et subscriptione prefati mei con-
notarii consignavi rogatus et requisitus in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum.
a) Mcorui* - b> JnnodAtoiB*. - e) «rntiam*. - i) ^^Uxmnf*. - •) „p«rmi«rint*. - f) .Tilip«nde*. - f) n«>P*cUtll". - h) Wiederhole - I) a«tiam", 8elu«ibf«lü«r t -
k) .p«rflci«nt«*. - 1) «qo«*. - m) .proMqu.". - n) Vielleicht eine Lfick« in TextT - o) ^jtonm'. - p) .fkcic't
8tiftmcUTSt6ilki,NekenrcldTBiS4«\L»l'>-ll7. - Copie aus dem 16. Jahrhundert.
3436. — 1428. Juli 19. Bischo&ell. — Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet gibt
seinem Sohn Klaus von Finkenbach seine eigene Schuposse zu Almensberg (Olberberg), genannt
die Hofschuposse, die jetzt derBaur von Spitz enrüti bebaut und von der ein jährlicher Zins von
2 Mutt Kernen, 1 Mutt Haber Bischofzeller Mass, 1 8^ bß ^ C. M., 3 Herbsthühnern und einem
.herrenkloben werckh* zu entrichten ist, ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen, in Tausch gegen die
Rechte des Klaus von Finkenbach auf das Gütlein genannt Finkenbach, sein mütterliches Erbe. —
Bischof fzell, 1428, montag vor St. Maria Magdalenen tag.
8üfUaRkiTSt.toUei,Bür. 110, FiM. S. — Schlcchterhaltcnc späte Papier-Copie.
Acht Tage später (141^8. Jali ftß. Constans) belehnt Abt Eglolf von St. Gallen auf Grund eines
,bey Johannen Magnen* ihm zugestellten Aufsendbriefes von Rudolf von Rosenberg von Zukkenriet,
Dienstmann des Gotteshauses, dessen Sohn Klaus von Finkenbach mit der genannten Schuposse. — Gostanz,
montag nach St. Jacobs tag, 1428.
StiflnrchiT St. €allei, Ribr. Uli, Faic &. — Späte Papier-Copie.
Egiolf H21-\m
Mm.
Bischof Petrus von Augsburg erteilt auf Grund eines Gesuches der Stadt St. Gallen
dem Vicar des Bischofs von Constanz Auftrag, genauere Bestimmungen darüber
aufzustellen, wie weit das Verbot der Gemeinschaft mit den Appenzellem sich
erstrecke.
Dill Ingen. 1428. Juli »4.
Petrus, Dei et spostolice sedis gracia episcopiis A ugustensis, iudex et commissarius ad infra-
scripta a reverendissimo in Christo patre et domino domino Heinrico, mr8eracione divina tituli sancti
Eusebii sacrosaiicte Romane ecclesie prebyfcero, cardiiiale de A nglia viilgariter nuncupato, aposto^
lice sedis per univer.sam Germau iam acUngarie etBoheniie regiia legato, specialiter deputatus,
honorabili et perito viro magistro LudovicoNithart, in decretis licenciato, reverendissiini in Christo
patris et domini doiiiini 0 1 1 o n i s , episcopi C o u s t a n t i e n s i s, in apiritualibus vicano generali, salutem
in Domino cum diligentia debita in commissiö. Pro parte dilectorum in Christo consuluni et communi-
tatis opidi Sancti Gaiti Consta ntiensis diocesis oblata nobis peticio continebat, quod, quam vis
ipsi et eorum concives intra et extra muros dicti opidi commorantes ad obediendum mandatid aposto-
licis^ precipiio ad observandum processus nupor per nos auctoriiato apostolica nobis commissa contra
AppentzeUenses eorumqne coraplices et adberentos emissos, proni fuerint et existani, sint tarnen
ipsorura exponentium et dictomm Appentzellensium bona in magna parte adeo adinvicem permixta
eornnique domns, mansiones, agri, pascna et prata sie dictis exponentibus vicina et se niutuo contin-
gentia, quod sine gravi rerum et corporum snorura periculo comniuiiioneni Christi fidelibus quoad dictos
Appe(n)tzellenses per nos in certis nostris processibus sub penis et censuris inibi contentis pro-
hibitara nequeant saltem absolute iuxta dictorum processuum nostrorum tenorem evitare, dicta peticione
subinngente, quod, nisi ipsis exponentibiis per moderacionem et declaracionem sahibres in hiis miseri-
corditer snccurratur, dauipna et pericula talia, per que dicti pervers! in mm nialicia et rebellione con-
fortentnr et de illis commodum reportabnnt ipsique obedientes dampnum intollerabile et detrimentum^
se timent incursuros; qnapropter supplicari nobis fecennit bimnliter, ut eis super blis de reniedio oportuno
et salubri piovidere dignaremun Nos itaqiie de premissis certani noticiam non habentes, aliis etiam
arduia nostre ecclesie negociis propediti, quod circa illa intendere non valemns, ne tarnen ob hoc dicti
exponentes iuris ßuifragio destituantnr, de vestris providencia et legalitate confisi, attento quod de statu
omniura premissoruni vos facilius et minoribns laboribiis et expensis possitis inforraari, anctoritat^e
apostolica nobis in ea parte commissa vobis, quantum possumus, committimus per presentes, quatenus
recepta informacione de premissis ac aliis punctis et arfciculis vcjbis pro parte dictorum exponentium
occasiano prohibicionts comraunionis pretacte oflerendis de i lu isper itor um consilio, quid eisdem exponen-
tibus et eorum concivibus antedictis circa probibilam commnnionem pretactam ipso iure liceat vel ne,
declaretis, ut eorum periculis antedictis provideatur et dictorum perversoiura utilitati resistatur, per
quam in suis maliciis possent confoveri, facientes in hiis, quod iusfcum fuerit et ordo dictaverit rationis.
Datum in Castro nostro Diu n gen nostre Augustensis diocesis, anno Domini MCCCCXXVIII*'^
mensis lulii die XXIIIL, indictione sexta, sub nostri sigilli a tergo appressione.
Stftdtaithi? St. (rallen, Tr. III, Ir. 31 — Etwa gleichzeitige Pa p i e r- C o p i e.
Über die BcBtiiniiiuiigen, weiche darauf hia der Vicar von Constanz aufstellte, gibt daa folgende Schriftstück
Auskunft :
E« ist ZM wisRea» daz min herr der vicary über die artikel, so die von Santgallen fUrgetrageij haben
der gemainsam wegen der Ap pezel 1 er, indem rechten geantwortet hat und bealoßen, als hernach geschrihen s
I
i
4
534
Eglolf 1427—1442.
HUdUrrhii Üt. «allen, Tr MV, Ir. 32\ — Abdruck: Zellwcger, Urkunden l 2, Nr. 257, Ö. 386. — Gleichzeitige Papie
Copie. — Ebenda |Tr» XXV, Nr. 32**) findet sich noeli ein Concept oder eine Piipier-Copie dea lat^;ini8chen Gotacbteiw
des ConstaüÄer Vicars,
8438.
1
"1
Aramann und gemeine Landleute von Appenzell an Bürgermeister und Rat zu
St. Galten,
ÜDser willig dienst voran, Lieben götten frund, als ir uns gesell riben band, wie ir nit wissin
in was maiming wir unser knecht für üwre tor stellin, als daz Üwer brief mit raer Worten inhat, üwe
schriben haben wir wol verstanden. Also mag üwer wisshait wol kunt sin, daz ir üwri erbri bott-
schaft zft lins geseilt band und uns gebetten^ daz w*ir nit uff üwer märt oit wandlint und die als
midint, als daz üwer erbern botben crberktich mit mer Worten erzelt und uns darumb gebetten band
Derselben bett wir üch do eren mosten. Also baben wir unser knecht für üwre tor gestellet, daz
beaeheut, ob debainer der unser ufF üwern inurt well güu, daz sy uns den meldiut und sagint: den"
wellen wir dann straffen nach den büssen, so wir darüber gesetzt band. Und bitten üch mit ernst,
daz ir unser knecht sicher sagin und uss vorchteii lassin und si die büt lassin tön, daz debainer der unser
uff üwer märt gang noch wandle; so mugen wir üch üwer bett geeren, daz ir dadurch nit bekümmert
werdin, Lieben fründ, als ir uns denn angebcnt, der Kör und Hug Berschis habin her Herman
von San t Man gen sin zeheuden verlait, die wellen wir darumb verhören und dan fürbaz antworten,
Lieben gfttten fründ, uns hat fürbracht Cüni am Brand, der Nöggersegger hab im x hut und
vj kalbvel vor. Bitten wir ücb, mit dem Nöggersegger ze schaffen, daz er von den hüten die rechte
lön Dem und si dem unsern harusgeb. Dann, lieben früud, bringen uns die Berlin von Ar hon
ir und sj wellin ain früntlichen tag weren uffen nächsten sant Laurentziustag von des erbes wegen
so sy von herr Hu gen säligen angevallen ist. Bitten wir üch mit ernst, daz ir den unsern ir erb
göttlich lassint vollangen. Daz begeren wir in niiiiderm und merem umb üch und die üwern ze ver-
dienen. Üwer früntlich gescbriben antwurt lassent nna harunib wissen bi disem bütten. Geben am
Sonnentag vor sant Laurentziustag, anno etc. XXVIIl^. ^M
hteoH
fUifl
Ämann und gemain lantlüt ze Appenzell,
Den erbern, wlnen^ wolbeschaidnen dem biirgennaistür und dem rat ze Santgallen» ünaem lioben» gutten fründen.
StadUreiiJiSt.tiilleji, Tr. MV, Nr. R — Pupier-Original; d&s Stgel ist abgefallen.
34S9* — 1428, August 27. Coiisttinz. — Abt Eglolf von St. Gallen nimmt zu Constan
auf Grund eines von Rüdol f Gel ter, Stadtammanu. llüdol f Schlüpfer (Slaipfer), Bürger, un
Hans von Albersberg genannt Kaiser, Untervogt zu St. GalleUj gesigelten Briefes von seinem
Vetter Georg Blarer, Bürger zu St. Gallen, das halbe Gut genannt Waldi auf, — ,daz ainhalb
stosst an den andren tail desselben güts, och geuamt Waldi, zft der aiidreu siten an der Biser in g
und zu der dritten siten an des Ebnoters göt** — , ein Gotteshaui^ilehen, w^oniit Ursula Himnie
berger (Hymelbergerin), Hug Webers, Bürgers zu St. Gallen, Ehefrau, belehnt w^ar und das sie nw
dem vorgewiesenen Brief mit Rudolf Schlüpfer als Vogt, Hans Segens er als „Wiser* und Job ans
Beck, Stadtschreiber zu St, Gallen, als Fürsprech vor dem Stadtammann dem Georg Blarer, der auch
vom Gotteshaus belehnt ist, aufgegeben bat, damit er, weil sie selbst nicht vor den Abt kommen könne,
es diesem aufsende mit der Bitte, es durch Georg Blarer wieder der Frau, ihrem Ehemann und allen
i
1
j36 Eglolf 1427-144*2.
Ehefrau Klara Nostlerin und ihren ehelichen Kindern Ulrich und Verena ^in gemaind wis*,
mit der Bestimmung, dass auch weitere Kinder, die den Eheleuten geboren würden, in der Gemeinschaft
begriflen sein sollen* Aus besonderer Gnade gewährt der Abt der Frau und Tochter freies Mannrecht,
— Montag nach sant Michels tag, 1428.
StifUftwfciv St. filllen» BilfherHrr hiir M Ml, r. 21! ^ — Eintragung von der tiantl dea äbti-icben Schreibers. Zu aigeln det
Abt and Rudolf Gelter.
J
3443.
Die Ritterschaft von St. Georgen-Schild gibt Bürgermeister und Rat zu St. Gallen
ihre Absicht kund, gegen die Appenzeller einzuschreiten.
149^9* Oktober 7.
Wolf f vom S t a i n zu C I i n g e n s t a i n , H a n n ß C o n r a t von Bödmen, Conrat von H aj i
hofen, alle rittere, und Conrat von Hürnhain^ houbtlüte und gemain ritterschaift in Swäben de
geaelleschafl't mit Sand Georien schilte, enbieten den ersameu und wysen, unsern sondern lieben, g&t
fründen borgermaister und r&te zu Sand Gallen unser früntlich dienst nnd gr&ss znvor. Wie gros
sware löff; berlich frevel, raötwülig gewalt nnd ungerechtikait zu Appenzelle laider ufiFerwachsseij'
sind nnd dadurch der allemecbtig Gott zuvorderst und die werde himelkünigin^ sin lieb niüter, die rain,
kusch jungfrowe Maria, gesmehet, der bailig geloube und das bailig Römisch riche geswechet unjH
verberlichet, ordenung und gesatzt der gemainen balligen cristenhait vernichtet und übervaren werden,
zwyfelt uns nicht, es siye ilcli aigentlich zu wissend. Und wanne wir nü mit der helff des alleraechtigen
Gottes, der werden usserwelten hinielfürstin, siner lieben niüter Marien, und des hailigen ritters sand
Georien den vorgenanten bösen löffen zu widerstünde willen haben fürzunemend, bitten wir üch frünt-
lich mit iionderbarem flisse und ernst als gut cristangelöbigen und undertanen dez bailigen Römischen
richs, den Appenzellem dehainen züachüb, hilff noch rate zu tönd noch den üwern solicbz zu ge-
statten, sonder mit üwem nssburgern nnd andern den üwern zu schaffen^ das ir von den Appenzellem
zu Sündern, ab dem iren zu ziehen und ir hüser mit nämlichen zaichen von irem zaichen merglich
gesündert zu bezaichen, umb das ir und die üwern nit beschedigt werden, und ob wir oder die UDsern
zu den Appenc zellern und iren helffern gryfen würden, zu bestellen, daa wir, unser helffer und die
unsern von üch» üwern nßburgern und andern den üwem ungesumt und ungedrengt beliben» Das wollen
wir mit willen, also offt das zu sclinlden komet, unbedrossenlich verdienen und beschulden. So wollen
wir och erns^tlichist, so wir mögen, bestellen und fürsehen, das üwer und der üwern insonders geschont
werde; wann solt Üch von den unsern schad zugefügt werden, hetten wir zümäl ungern und wäre ui
5ch in trüwen laide. Doch ob Üch, den üwern nnd üwern nßburgern zu missegriff icht genommen wördef
sölt üch an unser gewar nach kriegs gewonhait erberlich bekert werden; danne wa wir in sölichen
und andern merren sachen, das üch früntlich, dienst und lieb wäre, getfln können, sölten ir uns willig
vinden, snelle und unbedrossen. Hierumb so lassen uns mit dem betten, wes wir uns hierinne zu üch
sollen versehen, verschriben wissen. Geben under Hannß von Bödmen pitschen, gebrechen halb unser
ingesigel, von unsers haissens wegen, uff donrstag nach sand Francissen tag, anno Domini etc. XXVIII''.^
Den ertamen und wjsen, unaern sondern lieben, guten fründen burgermaister nnd rate zu Sand GalleiL
StÄitarcliil SL Oaüeil, Tr* XIV, Ir. 54. — P a p i e r - 0 r i g i n a l mit grünem, unkenntlichem Sigeh
Eglolf 1427^1442,
537
3444. — 142S. Oetober 13. (ConstaiiÄ.) — Der Decan und das geraeine Capitel des Stiftes
m CoDstanz geben auf Vorbringen ihres Leutpriesters zu Somineri (Sumbri), Hans Opp, dem
Bürgermeister nnd Rat zu St. Gallen kund: entgegen einem in St. Gallen verbreiteten Geriicbte, dass
der Leutpriester »von der benn wegen der Appenzeller also geworben sol ban, das er sins aniptes
sol ber&bet sin und kain meß me haben getür'*, sei ihnen nichts anderes bekannt, ,dan das er wol meß
haben müg, wo er das gern tägo^ und au den steiten, da man dann zu denen zitten meß haben soL^
- Mitwüch vor Galli, 1428.
Stoi(irc*h St. Salkn, Tr. IXV, Ir. 15. — P a p i e r - 0 r i g i n a I ; das Sigel ißt abgefallen.
I
3445.
Verhandlungen der eidgenössischen Tagsatzung in Sachen der Appenzeller.
(I^nisern.) 1«8. Oetalier 13.
Qaarta ante Galli «...
Uff hütt sint der Eidgnossen hotten hie gesin^ nnd hant die botten fllrbrächt, wie das die
schweb sehen stett an die Eidgnossen werbent omb eydgnossenbüntnisse, Diss sollend die botten
aÜe heimbringen, und sol man den botten enphelhen, die gen Appozell riten werden, das denn jederman
antwtirti ouch an demselben ritt den von San t Gallen, was er tun welle oder was im gevellig sj.
Item fürer hant oiich die von Zürich nnd vonSwitz die Eidgnossen gebetten, die Appo-
zell er ze nnderwisen» glicher billicher rechten inzegind gegen dem von Toggen biirg, daz gemein
Eidgnossen dunki. daz glich und recht sy, und das die Eydgnossen von berörter sa eben wegen
^^ treffenlich bottschafft dar gen Appozell tftgend.
Item die von Bern hant geantwort: waz sy götz können getün mit bottschafftsenden nnd anderm,
^ellent sy willig sin.
Item Ure und Underwalden ob und nid dem Wald hant geantwurt: sy wellent gern ir
l>ottschafft tf\n, sy ze bittent, oh die sach in gfltlichkeyt möcht übertragen werden; daz sy aber inen
^izei by iren eyden wellen gebieten, daz wellent sy nit tön.
I Item der bott von Zug antwurt: sin herren habent darumb geantwQrt, nnd sy im nuzemil dar-
^«xmb nützet enpholhen.
Die von Glarns wellent onch den tag weren und leysten und ir besfez darin reden» fm nianen.
' Des glich haben wir von Lutzern ouch geantwurt: wir wellent unser bottschafi't schicken und
daz best darin reden, doch öch an maneu.
Item nnd warent die botten: von Bern Rudolf f von Erlach; von Zürich Usikon und
Trinkler; von üre Beroldinger; von Switz araan Beding, Utz; ob dem Wald Müller;
nid dem Wald Arnolt am Stein; von Zug Hüsler; von Glarus Schiesser.
Item darnff hant die von Zürich und von Switz förer gebetten die botten alle, früntlich heim-
ÄebringeD, das man den botten gen Appozell gewalt gebe, ob die von Appozell nit früntlicher
^^clitung oder glicher rechten wöltent ingän, das die botten sj denn mantent ir eyden, semlichs ze tünd.
Item nnd wirt der tag von sunnentag Über acht tag, das ist an sunnentag nach der xjtusent
***^gden tag, ze Liechtisteig am fritag ze nacht ze sinde.
Stuturflii Lnirrn, Batikeh i\, \U l — Hegest: Eidg. Absch. H, Nr. HO, S. 74.
Für diese Tagsat^ung hatten Bürgermeiater und Räte der Stadt Zürich C14<S8. Oetober t>* SSiiricli) ihren
**t>eti folgende Instruction erteilt:
68
538
MgMi 1427—1442.
Von der von Appenzell we^^on.
Ttcm l^urgenneister, rätt und der großrät, die Rwe^'hundert, t^ind uff fanipsteg vor sjuit Gallen lag anno ei
XXVIII" «ind py ze rät worden: aU roan botten gen Ln tzzevn schiken wil ntf zinelag vor Galli des obgenanten jan
diihin gemeiner Kid gn oas en botten Ifumeml, das unser bottcn düselbz mit der von Swi tz l>otten hilff nnd rät ernst-
lieb sollend reden mit dc^n andren hotbrn von dei" Ei dgno sson ald von der A ppenzeUer wegen, das rv alle mitt
denselben von Appenzell ernstlicli rrdint, das ay ettHehes glicben rebten ingangind, ho denn {inner berr von Toggen-
burg inen gcbotten bat, oder aber das «y im glich rebt bietiind an ettlicbi end. Und wellend denn dieselben von
Appenzell das nilt tun* das raan sy denn nianig »r eydes^ den ay den Eidgnonaen gesworn babend, das sy einei
iölieben nachgangind. Tettend sy des aber nitt, das denn imser botten mitt bilff der von Switz bottsebafft, ob
des otb gewalt bettind, mit andren Eidgnoaaen redint und sy bittind, dsis »y der Appenzell e r mössig gangini
mitt hillF und j^at; wan unser berr von Togge n bu rg sig unser burg«r nnd in sölicber masa zii üiia verVjunden ond
gewiint, dftä wir inn nitt gelnu^*?en kunnind; und das sy üna oeh daronib ir antwnrt wissen lauasind, was sy darin
tun wellind, und wir denn ze rat weidint nAcb ir antwuri, was »ins darinn ze timd sig.
Dotten obgeechriben »acb Heinrieb ÜÄikon^ Matliis Trinkle
Staatsarrtliv Zürifii, StaiUhufh lU, U33\ — Abdruck; Zeller- Werdmüller, Di*^ Zürcber Stadtbücber IL S. 225.
3446,
Zeugenaussagen über Verletzung des Friedens mit dem Grafen von Toggenbui
durch die Appenzeller,
(14298. October?)
Nota: Unsers giüldigeii heni von Togkemburg zükiiilss wider die von Äp putz eil.
fl) Item es sagent jiinrklier Hans, den rnan nempt Roll, und jnnckber Diepfilt von Sax,"
geijrud<-r, das i nen wissentlich sy, das die von A p p a fc z e 1 1 H e n s I i n G a y s t* r ns der L i e n t z » R ii d i i
Hardern und Hansen Sutter rn dem friden, der an der näclistcfn mitwochen nach dem Maj?t
anno etc. xxviij gemacht ward, ze hmtlöien hand angeuoiuen,
(2) Hern es seit Wilbalm von Sax, das im wol wisentlirli sey, das die von AppatzoU Rüdin"
Hardern und Hansen Suiter in dem obgeschribncn frideu zft lantlüten hand angenomen.
(3) Item es sagent Hans Seh an tzer, Hans B . . ,gera)^ Haintz Pftidler, Hansliyn<
Haintz Z...., rerb), Petter Göldiuer, Hans Lang (?) nnd Cftntzlin Kyber*,
1 nnen wol wissentlich sy, das die A p p a t z e U e r d ie obgeiianten H e n s 1 i n G a y s s e r , KTi d i n H a r d <
und Hansen Sutter in dem nbgenanten IViden ze lantlüten hand angenomen.
a) »IJ(er)ger* oder ,l!(rn)ger*, — b) Die Spuren denten anf ^Zferer |?Ziini). Hans Laid)rer'*.
(4) Item es sagent^-) Steffan itn Leli*, Hans Marti) war t*, llenslin Vürser* und Hana
Gaisser*, daz innen wcd wiseiitlicli sy, das die vorgenanten H enslin Gaisser, ßfldin Hardi
und Hans Sntter in dem obgeschrilmen friden ze Appatzell lantlilt worden gind bV
a) , Uli Gai^ser* gestrichen. — b) tliezu von anderer Hand die Bemerkung: »Di« obgeschriben iurarunt, quo
bH veritaa, und wel(cbe) gesteiebnot aint mit eim ringlin ob dem namen, die stant önaerm herren von Togge iibnrg-3
ze ver«precben, aber die übrigen nit." — Die im Original „mit «^hn ringHn* beKeiebneten Namen f*iöd im Abdruck aUe^
mit • versehen.
(5) Item es sngent Cfl nrut Metzger von Rehstain, UlinRigel amniau, HansDyerliD 1
H a i n i Graf, Hans N o r d e r , Hans W e t z e L Hans R o s von B a 1 g a c h und U 1 i n Kell vara«
Rebstain, Cuntz In Widun^)^ Haini Zürn, Ülin Zürn von Lüchingen alle ainhelleklicli^r:
das die von Appatzell U H n 1{ o n e r von M a r t b a c h in friden, so der Aydgnosen hotten zwüscbe^«^
unserm hern vr>n T n if k e ni 1* u r g nnd d^'uen von A p p n 1 1 e 1 1 gi'macht hand, Ülin Roner von M a rl^*
din
1
540
Kglolf 1427—1
MtrWi«^^
Lindum, Hans Metzger« Hans Böach, der Gümel im Dorna^h und Bans Güniel ab Hosen, die sag«?nt
all, da% die von Appatzell die priester ?on Montigel, von Lustnow, von Sant-Margreten-Hönt in dem
obgeachribnen Icsten friden beröbt haben^ und haben och die obgescbribnen von Montigel, von Sant-Margareten»
Hö«t und och den von Martbach von dem iren und och von iren andertanen verfcriben.
* ,Iltnn< Jöfrjr- ge«trichvn. - ** « T 0 d 1 1 a * (T^ g««lri cfava. - *" .Itaniillin W I H 1 i n ** «fratricbcti- - f »H »iiii i 1 11 n *» - tt ^B.äb§ llorentiof'ri
(12) Item amman Ri gel, Hana Wetzel, der Jüstrich, Hans Dyerlin, Ülin Üler, Haini^
Graff, Hans Norder, HermanOpp, ÜlinKel von Bslgach, Chün rat Metzger von Reb^J
s t a i n , H a n s G ii m e I , H a n s B ö s c h »), R ö d i n z ü d e r L i n d u n , der R o s , G ü m e 1 im D o r n a c h b),
C u ü t z in W i d 11 n , H a i n i Zürn, W ä 1 1 i n W i 1 d , Ü 1 i n Zürn und H e n s 1 i n H e m e r 1 i n , die sagegfc^ j
all, das innen wisentlicli sy, das die von Appatzell den zehenden im Ritital vernd und böir iö^
friden genomen und usser misers hern von Togkeraburg gerichten und gebieten geftrt haben mit
gewalfc. c)
a) .Hans Metssger* gestmben. — b) ,HanH Horenbog* gestrichen, — c) püber ermanen des friden^—
gefliiicben. ^H
(13) Item amman Rigel, Herman Opp, Hans Ros, Hans Jüsirich, Hans Djerlia,
Ü 1 i n 0 1 e r , H a i n i Graf, H a ii a N o r d e r , Hans W e t z e 1 , Ü 1 i n K e 1 , R ü d i n zu der L i n d u n a)^
die vorges ehr ihnen sagent, daz der Pfeff erlin von Martbach in den hoff gen Martbach gehört hat.
a) „Hans Metzger, Hans Horenbog' gestrichen,
(14) Item so sagent C Ä n t z in Widun, Wältin Wild, HainiZürn, UlinZürn, Nordei
Hensliii Hemerlin, daz der vorgenant Pfeff erlin, derBüebeler und Uans Scbüchmaehe^
in die liölf gen Altstetten und Martbach gebort haben.
(15) Item Hans Dyerlin, Haini Graf» Hans Wetzel» Hans Ros^), Hans Bosch, de
Gümel im Dornach, die sagen t all, daz die von Appatzell den pfaffen ze Bernang so vil gevecl
haben, daz er in die kilchen fliechen mflst, und daz in do die von Bernang us der kilchen ze Ber-
nang off die bürg Rosenberg belaiten mösen. ■
a) ,Hana Horenbor^* gestrichen. ^
(16) Item es sagent Hans Norder, Haini Graff, Haus Dyerlin und Chünrat Metzger
vonRebstain, Hans Böscha) von Bernangb), Rüdin zä der Lindun^ HansGümel und der
GOmel im Dornach, duz die von Appatzell den Gig er ab dem berg mit gewalt in den kilchhoff
ze Bernang begrüben und tatten das in ainem fridc), damit sy innen och den kircb hoff entwicht band.
a) „Hans Metxger* gestricben, — b) .Hans Horenbog** gestrichen. — c) „über ermanen des frids*
gestrichen.
(17) Item es seit Hans Ros von a) Balgach, Hans Böschl>) Ton Bernang, das die"
Appatzell ainen von Torrenburen, der unsers hern von Togkeniburg ist, in dem obgescbribnen
lesten friden ze Bernang inn des Bo sehen bus nachtes gefangen nnd in mit gewalt c) usser unsers
hern von Togkembnrg genchten in der von Appatzell gebiet gefftrt haben, ^
a) , Bernang* gestrichen. — b) ,und Hans Metzger** geatrichen. — c) „über ermanen des frids* gestricbea^*
(18) Item es sagentaj Rfidin zu derLindun, Hans Bosch von Bernang, der Gümel im
Dornach, daz innen wol ze wiasent sy, das die von Appatzell in dem vorgeschribnen lesten friden
Hausen Born gart er, Hansen Veren und Hansen Alten sun von Kryeßeren in unsers hern
von Togkembnrg gerichten und gebieten mit gewalt gefangen und gen Appatzell gefärt und
innen das ir genomen haben, t*)
a) ^Hans üorenbog" gestrichen, — b) «Über eimanen des friden^ geistrichen.
Eglolf 1427-1442. 54 J
(19) Item es seit CäntzinWidun und Wal t in Wild, HenslinHemerlin von Lüchingen,
das die von Appatzell in friden Ülin Roner, Herman uff der Mur und Josen Menlin ze
lantlQten angenomen band.
(20) Item so sagent Haini und Ulina) die Zürn von Lüchingen, das die Appatzeller
Rftdin Schnäbelin, Herman uff der Mur, Ülin Roner und Rfidin Ronern, Cristan
Giganwendel, Hansen Moren und Ülin Halter in friden zö lantlüten angenomen haben.
a) «von Lüchingen' gestrichen.
(21) Item es sagent Güntz in Widan, Wältin Wild, Haini Zürn, Ülin Zürn und Henslin
Hemerlin von Lüchingen, daz innen wol wissentlich sy, das die von Appatzell dennen von
Altstetten ir gemainden, wunn^) und waid in friden und sätzen mit gewalt entwert, für ir aigen
ingeleit, ingetzönt und anders, den recht ist, genossen haben, sunderlich das sy in ir holtzer ob dry-
hundert jucharten wit und brait gewfist, abgeschlagen und letzinan daruss gemacht band, die noch by
tag uff dem, das in den hoff gen Altstetten in unsers egenanten hern von Togkemburg gericht,
zwing und benn gehört, stand, über das sy der friden etwe dick ermant sind.
a) ywam'.
(22) Item es sagent amman Rigel, Herman Opp, HansWetzel, HansDyerlin, Hans
Jüstrich, Hans Norder, Ülin Öler, Haini Graf von Balgach, Chünrat Metzger von
Rebstain und Ülin Kell, daz der Vatzer in dem lesten friden von der Appatzeller forcht wegen
von sinem wib und kinden, hus und hoff sin m&st, und ward im och in derselben zit, als er in forchten
sin mftst, sin hus, stadel und sunderlich ain sin kind, und was er sust darin het, alles verbrent.a)
a) Dazu die Bemerkung: ,Hii prescripti omnes sunt neutrales et inramnt sicnt ceteri'.
(23) &) Item es sagent Frantz ab Husen, Hans Kühler von Bernang, Ülin Halter und
der Taß von Balgach, daz der Schwitzer und der Spengler, die lantlüt waren ze Appatzell,
den Schenken von Martbachin dem obgeschribnen lesten friden in unsers hei*n von Togkemburg
gerichten übel und hart gewundet hatten, daz sy in für tod ligen Hessen.
a) Über diesem Absats, zu oberst auf der Seite, ist von anderer Hand bemerkt: .Dis nacbgeschriben gehorent
minem herren von Toggenburg z& oder den einen und warent Appotze 11 er worden*. — Femer steht direct über
Absatz 28 noch: «Dis hatten den Appotzellern gehült etc.' — Sodann zieht sieb von diesem Absatz bis zu Schluss
von Absatz 29 am linken Band eine Linie bin, über deren Bedeutung die Bemerkung zu Absatz 29 zu vergleichen ist.
(24) Item aber seit Frantz ab Husen, daz die von Appatzell die priester ze Montigel,
ze Lustnow und zeSant-Margreten-Höst in dem obgeschribnen friden beröbt und sy von dem
iren und och von iren undertanen vertriben haben.
(25) Item es sagent och Hans Kühler, Ülin Halter und der Jos, daz die von Appatzell
in dem obgeschribnen friden dem(!) pfaffen von Martbach, von Montigel, von Host und von
Lustnow beröbt und von dem iren und och iren undertanen vertriben haben.
(26) Item es sagent Frantz ab Husen, Hans Kühler, der Jas und Ülin Halter, daz die
von Appatzell den zehenden im Rintal vernd und hAir mit gewalt genomen und us unsers hern
von Togkemburg gerichten in friden gen Appentzell gefftrt haben. a)
a) .über ermanen der friden* gestrichen. — Es folgte zuerst ein nachträglich gestrichener Absatz: ,Item aber
seit Frantz ab Husen, Hans Kühler und der Jas, daz der PfSfferlin, der Bücheier und Hans Schüch-
macber alle dry hoflüt ze Altstetten und ze Martbach gewesen syen'.
542
Eglolf 1427—1442.
(27) Item aber seit Frau tz ab II useo und der Kii bl er, daz die von A ppeiitzell den Giger
ab dem berg mit gewalt tti den kircliholi' ze Bernaiig in friden begraben haben und innen iren
kirchhoff damit entwicht band.
(28) Ik^m F r a n t Ä ab H u s e n und der K ti b 1 e r aagent och, dnz die von Appentzell ainen
von Torren1)üren in dem obgeschribnen testen friden ze Bernang nachtes gefangen und mit gewalt
in der von Appentzell gebiet gefurt haben.
1
]
(29) Item es seit H ans Kühler, Fr nutz abHusen und der Jas, daz die von Appentzel
Hansen Bomgarter, Hansen Veren und Hansen Allen sun von Kriessern in dem vor-
geschribnen lesten friden i^) gelangen gen A ppen tzel 1 gefÄrt und innen daz ir genonien haben Über
daz, das sy burger ze A 1 ts t e 1 1 e n sind, ^*J
a) ^in unfitfrs hern von Togkemburg gerichten* gestrichrfn. — b| „und des friden etwe dick ermant sind'
gestrichen. — Am Bchlusa noch (von anderer Hand) die Bemerkung: „Dis* die mit diser Hnien sint gexeicbnot, stand
mineni herren von Toggenburg zo versprechen*. Vgl. tlic Bümerkuufr zu Absatz 23. ^m
(30) ^\J In dem ohgeschribnen leisten friden band die Appenzeller unserm egenanten herren^
von Togkemburg die sinen ze Tal vor Hin egg in dem dorff gesehadget, als der keller gefangen
ward, und band inen das ir mit frevel und gewalt genomen und gcwfist etc. Das ist wissenlich dem
kirchherren ze Tal, W i l li a I ni e n und D i e i h e 1 m e n don B 1 u r e r n , gebrudern, Hansen Q a i s e r,
irem knecht, B e r t ö c h i n H u g c u ze T a 1 , W e r n 1 i n T u hier und dem J o b e n ze Tal.
a) Über dieseai Absatz, zu oberwt auf der Seite, von anderer Hand die Bemerkung: ,Hii »equentes etiana «ant
n<^utrales et iuranint ut ceteri donec ad ulliiiiaiu partieulam*. — Absat« 30 sclbyt ist nicht von der gleichen Hand
wie die übrigen geseh rieben* ^_
(31) Item so liabent die von Appatzell in dem vorgeschribnen frid lULserm liern von Tügkem-^l
bürg den sinen, namlicb den Stoker uff dem Buch berg by Rinegg, beroht und daz sin mit
gewalt hingetragen. Und daz band och getan mit namen Rft diu Moser genant K nöpfl in und sii^|
helfer von AppatzelL Daz ist namlicb ze wissen Wilh ahnen und Diethelmen den Bl&rer^™
gebrüdern, von Warten see, irem knecht Hansen G aiser, dem kilchhern zeTall, Hansen und
Wernlin den Toblern, gebrftdern, von Tall, Bartsch in aJHuwen und dem Yopen ze Tall,
Haininb) und Glasen Meli in, gebrftder, von Buchen.
a) I, H u g ■ gestrichen. — b) „ H a n i n * oder , H a i mi '^ geschrieben.
(32) Item in dem vorgeschribnen frid so hat der vorgenant Büdin Moser dennen von Kineg
abgeseit für sich und sin helffer und och in forchten gehalten über erraanen des frids. Darumb sagen
die vorgenanten D i e th el ni und W i 1 h al ra die B 1 a r e r und ir knecht der G a i s e r und der vorgenaot
kilcbher ze Tall, Hans und Werlin die Tob 1er, Bartsch in Huw und der Jop ze Tall.
I
(33) Item aber band die egenanten von Appatzell unserm hern von Togkemburg in dem
egenanten frid ze lantltiten angenomen Hansen Mail in ze Bächen. Darumb sagent aber die vor-
genanten Diethelra und Wilhalm die Blärer und ir knecht der Gaiser und der kilcbher her
Caspar ze Tall, Hans und Wernlin die Tobler^ Bärtschy Huw und der Jopp ze Tall.
a) ,Haini und CIäs die Mall in, des yefcÄgenanten Jopp brader*, ge«trictien,
(34) Item in dem vorgeschribnen friden band die von Appatzell ze lantltiten angenomen dei
Noger, Darumb sagenfc Bartsch in Huw und der Jopp»».)
li) p H a n s W i B e r von B u c li h a n und och die vorgenanten W i 1 h a 1 tri und D i e t h e 1 m die B 1 a r e r " gestricheiL
er
1
Eglolf 1427—1442. 543
(35) Item so hand die von Appatzell in allen friden, so denn der Aidgnossen botten gemacht
band zwüschen unserm hern von Togkemburg und dennen von Appatzell, die gemainden und tratt
des kilchspels ze Tall ir holtz, da gewAst, abgeschlagen und daz für ir aigen ingeleit, alles mit gewalt.
Und darumb sagent Werlin Tobler, Bärtschin Huw und och der Jopp und der kilchher ze Tall.
(36) Item so hand aber die von Appatzell in denselben frid unserm hern von Togkemburg
die sinen gewAst und ir holtz abgehouwen, letzinan darus gemacht, die och noch hflit by tag stand
uff der lüten gAt, die da gen Rineg gehörend. Das ist wissentlich dem kilchhern ze Tall, Wernlin
Toblern, BartschinHuwen, dem Jopen ze Tall, Glasen und Meli in, sinen brAder(n), Haini
ze B Ach an.
(37) Item so hat Albrecht Moser, ain Appatzeller, unserm hern von Togkemburg den
höwzehenden in dem buwhoff ze Rinegg genomen und vorgehebt, der doch von alter her zA dem huß
gen Rinegg gehört hat. Darumb sagent der kilchher ze Tall, der Jop und Bärtschin Huw zeTall.
(38) Item so hat aber derselb Albrecht Moser och unserm hern von Togkemburg sinen
zehenden, der gen Rineg gehört, zway jar nächst vergangen sind, in friden ingenomen, nämlich in
dem gAt genant in dem WitbAl. Darumb sagent Hans und Werlin die Tobler.
(39) Item in den vorgeschribnen friden so hand die von Appatzell unserm hern von Togkem-
burg sin zins und zehenden, so zA dem hus gen Rinegg gehörend, ingenomen und vorgehebt. Darumb
sagent der kilchherr und der Jopp und Bärtschin Huw, all von Tall.
(40) a)Item och so hand die von Appatzell unserm hern von Togkemburg die sinen berobt
und ir fich genomen, nämlich dem Wetach ze Rineg. Darumb sagent Bärtschin Huw, Hans
RAsch, Herlin Spät von Roschach und Hans Brendlin von Tall.
a) Unter Absatz 39 ist ein Strich gezogen, and über Absatz 40 ist von anderer Hand geschrieben : „Ultima particula'.
Auf der letzten Seite ist noch (von anderer Hand) ein weiterer Absatz begonnen: ,Item under disen vorgeschribnen
Zügen gehörend dis nachgeschribnen, die aber onch gezügot und geswom hand, dis nachgeschribnen unserm herren
von Toggenbarg ze versprechen; aber die andern sind nit des kriegs gesin*.
StutarduT Uien, IIrku4ea Fuc40, Appenell. — Abdruck: Zellweger, Urkunden I 2, Nr. 258, S. 389. — Papier-
Original (Entwurf), ein kleines Heft aus 5 in der Mitte gefalteten Folioblattem bestehend, mit der Aufschrift a tergo
(aus dem 16. Jahrb.): «Kundschaft deß graffen von Toggenburg und klag wider die von Appenzell, 1428.* —
Für die Datierung ist wohl Nr. 3448 entscheidend, wonach diese Klagen im October 1428 den Eidgenossen vorgelegt
worden sein dürften.
8447.
Konrad Hör berichtet an Konrad Müsler und Otmar Kupferschmid über die bis-
herigen Kriegsereignisse und erteilt Rat, ^vie die St. Galler Bürger vor Schaden
zu sichern seien.
14Je8. October 30.
Min willig dienst alle zit vor. Lieben herren, alz ir villycht wol vernomen hand den schaden,
so ain ettlichen, so zu den von Appenzell gehaft sind, bescbehen ist uff den vergangnen frytag frO,
dero sind vier tod; umb den fünften, daz ist der Buman, da kain man nit wissen, ob der styrbt oder
genyst. Uff daz hand mins herren lüt aingriffen und zwen, die zu Appenzeller gehörend, gefangen;
so hand die von Appenzell och ainen gefangen, und sind och von beyden tayl zögryff beschehen
ain vych und andren dingen. Uff dis allez so ist so ferr gerett worden, daz die gefangen gegen ein-
544
Sgfiolf 1427-1442.
ander ledig sin sond, und isi dis beschallen um sainpstag ze vesperzit Und also uff dieselben zit, ak-
bald so die gefangen ledig wovden sind, so hat min Herr von Togenbnrg geschriben den hobÜüten,
daz die sachen gar zerslagen sygind, und daz sj gedenk in, ze tftnd^ waz sy vermugin; daz well er och
tun. Und ziicbt iemerdnr gross volk zu, Och ist mich ftirkooien, wie ein zog Ijg ennent lijns; och
wartet man ze Altstetten ieraerdar nier volks. Alz ir mir denn enhofcten band by Weltin Oswald,
davon wayss ich nüt ze sagen; ir so Hin bi Hiebs umb sölichs mer wissen dann ich. Und ander von^
S a n t g a 1 1 e n och wissend» daz üwer burger ze B a 1 g a c h und och von 0 b e r 1 0 c h i n g e u in grossen ^
vorcbten sind und band mit mir gerett und siihiud gern, daz ir gedäcbtind, zu den von Appenzell
ze schiken ain bottschaft, und mit in gerett wurd, daz derselben unser burger geschonet wurd und och
andrer unser bargen die daz ir umb die weg band ligen; won es ein grossy notdurft war. Won sol
es aingon, so werden t die unsern grosslicb geschadget, und kain och anders noch nit verston, denn ,
daz es gon werd. Och tönd so wol: verneniynd ir üt, daz notdurftig syg, üna all lassen wissen,
tftnd üwer bestes darzö. Datum sabbato vor omninni sanctornm, anno etc. XXVIII™".
C(ünrat) Hör.
Den eraamen, wyaen Cunrat M Osler und Othmar Kupferamyd dentur.
StadtaiYbiv %k Gflllen, fr. XK V, Nr. 35 ". — P a p i e r - 0 r i g i tr a i mit Sigelspiir.
3448*
Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich mahnen Luzern (und
genossen), den Appenzellem keinen Beistand gegen den Grafen
zu leisten,
(Zürich.) 14:^8« I^aveniber 1.
die übrigen Eid-
von Toggenburg
Den füi*3iclifcigen, wisen unsern besnndern göten fründen und lieben, getrüwen Eidgenossent
dem scbultheissen, dem rat und den burgern gemeinlicb zeLucern, enbieten wir der bnrgermeister
und die rät der statt Zürich unser friintlicb, willig dienst, und waz wir eren und gätes vermugeo]
ze allen ziten. Besundern lieben frQnd nnd getrüwen Eidgeno ssen, ir mngent wol vernomen babenj
die vordrung und ansprach, so der edel, wolgeborn unser gnediger lierr graf Fridrich von Toggen-i
bürg, Unser burger, bat zft dem am man und den lantlüten ze Appozell von ettlicher der sinen wegen,
so sy im ze lantlüten band gennmen, onch von etwemanigerley trangs nnd widerdriesses wegen, so
sy im und den sinen bisher etwelang zugezogen band und teglichen zuzüchent wider daz, so er doch^
recht bütet uflf der fürsicbtigen, wisen öwer und unser Ei dg n o ssen, nämlich von Bern. Lucer OfH
Solotorn, Ure, S w i tz, Un der walden, Zug und Glarn s, und unser botten, die dann von stetten
und lendern darzü geschiben wurden, oder an sölich end, dahin inn dann die(selben) botten wistin.
Sölichs sy nu von banden slachent über daz, das sy doch durch üw^er gemeinen, üwer nnd unser Eid-
genossen, ouch unser erbern botten mer dann ein mal, als ir und sy vil costena und arbeit in dea^f
Sachen gehept band, vor iro gemeinden in irem land gebetten sint, der geliehen rechten eines, als inen
von dem egeseiten unserm herren von Toggenbnrg, unserm burger, gebotten sint, ufzenemen; daaj
alles aber bisher an inen nit fanden worden ist, daz wir vernomen haben. Und als jetz am testen^
üwer, ander üwer und unser Eidgenossen, onch unser botten by ünserm herren von Toggenbarg,
ouch ze Appenzell sint gewesen, da gern ir bestes in den Sachen geworben und getan hetteu, daz
sy sich ze früntscbaft betten gezogen, vernemen wir, daz dieselben botten von beiden teilen an stallung
der sach syen gescheiden, daz uns in trüwen leid isi; dann wir den von Appenzell wol gunnen wolten
546 ^«lo^f 1427—1^2.
und wan die Ton Appenzel aölicb glich, bUlich, gemein recbt, d&z inen unser berr von Toggenbnrg dik nnd tu
gebotten hifct, aageschlagen habend und daz nüt ufnemen woJfcend und im darüber daz sin wider recht vorhaben wellent,
Bo fiind die obgenanten ünäer berren burgermeister, r&tte und der gross r&tt, die zweigbundert^ einhelklicb ineinkomen,
das 81 des ersten alle ünfler Eidgnossen von Lucern^ von üre, von ünderwalden, von Zug, von Glarut
tnanen wellent mit ir botten und brieifon bi den f^iden, m si nnd wir einandern ge^woren habend nach lutter uswissung
der geawomen buulbrieffen, ao wir gen einandren versigelt hand, daz si wider den vorgenanten unsren herren von
Toggenburg, ünaeni burger, nlle die sinen, öcb wider uns und alle die unsren nüt aigind noch also den von Appenzel
wider inn, die «inen, üna und die ünsren in di»eni krieg kein hüffi atür, ritt noch »üschub nüt tögind mit Üb noch
mit f^ittf noch den iren ge»tattind, ert6lünd noch gunnind se tünd in keinen weg. Und darumb BÖllent die botten, so
denn also zu unsren EidgnORsen mit den manbrielfen geachikt werdent, antwnrt vordren, ob ai daz ako tun wellent^
öder nüt. und wer, daz si daz nüt tun wöltend, so sollend inen denn unser botten eygenlicb «agen: ob jeman denn^
durch unser herschaften und gcbietten louffen wurd m den von Appenxel, inen ae helfend Über gölichen mötwillen
und glich recht, so ei uaachlachent wider den von To ggen hu rg, unsren burger, die «inen, üna und dch die önaren,
so meinen wir ze beatelJend» daz dieselben uffgehebt und gebetft werdint, und wellent dieselben denn in söücher mäts
fttrafFen, daz inen vil weger wer, si blibint daheim. Und uff daz bo habent unser herren erloubt, daz jederman louffea
mag zu ünsrem herren von Toggenburg umb sin aold, den er geben wil^ wider die von Appenzell* Ocb noI man
di^ allen zünffitcn verkünden, das man ünsr^mi herren von Toggenburg zii aölicbeni glichen, billichen rechten, ali
er denn bflttet nnd gebotten hätt, schirmen und hanthaben wil, aidmils und er nützit anders begert denn rechts
aber die von Appenzel sSltcben müt willen mit im iriben wellent Actum ut eupra,
Slaaliarckiv Zilricli, Sladtbiifli IV, f. 1\ — Abdruck: Zeller- Werdmüller. Zürcher Stadtbücher IIl. S. 4 f,
3449, — 1428, November 2. — Rädolf von Rosenberg richtet an Bürgermeister und
Rat 7M S t. G a 1 1 e n die Bitte, H a i n i E b e r 1 i von G e r s w i 1 , sowie die Brüder Hans, Peter nnd
Heinrich am E i gen ( A igen), H e i n r i cli W a n t m a n , deren Söhne, ond Ja k l i Lerer nach der j
Stadt Herkommen und Gewohnheit zu Bürgern anzunehmen* — Uff aller seien tag, 1428.
SladUrfliii 8t. «allen, Tr, T, Sr. 27, It. — P a p i e r - 0 r i g i n a 1 mit Sigel unter Papierbülle.
3450.
Antw^ort von Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich auf die Bitte eidgenössischer
Boten, ihre Leute, die zum Grafen von Toggenburg gelaufen seien, heimzumahnen,
(Xürieli,) 14SS. Hovember 13. M
Item als unser Eidgnossen botten 0ns gebetten band, die herbein ze manend, die zA ünserm
berren von Toggen bürg geloffen warend, und waz wir inen daruff geantwurt habend. ■
Item uff sanistag nach Martini anno Domini M°CCCC''XXVnr" aind unser Eidgnossen botten,
nämlich Heinrich von Mos vonLuceren, Gluser vou üre von Scbahental, Yost Y(s)ner,
amman ob dem Wald, Hans Hüsler von Zug, amman Vogel von Glarus, für ein burgermeister^
rStt und die zweihundert IcouieUi habent uns dazemJi ernstlich gebetten: als wir den önsern gunt und
erlaubt habend, zfi ünsrem herren von Toggenbu rg ze louffend wider die von Appenzell, daz wir
da so wol tun welliud und den unsren, so also zö ünsrem herren von Toggenborg geloffen sigind,
herhein gebiettind; daran so tugind wir inen sunder dienst und frOu tschaft. Wan si stgind ze Swit(z)
gewesen, habind mit denselben öch uff sölicb missen ernstlich gerett, daz si die iren von ünsrem herren
von Toggenburg nianind; daz habind sy öch getan. Und also getrüwind si uns wol, wir tftgind es
öch. Wellen wir 6ch daz ti^n, so sig inen denn bevolhen, daz si ze stund mit hilf der von Swits
Eglolf 1427-1442. 545
daz sy sich gelicher Sachen Hessen wisen. Wan nu ze besorgen ist, daz sich zwüschent ünserm herren
von Toggenburg und den von Appenzell unlust werde hebend, davon möchte krieg uferstan, syen
wir Ober die sachen gesessen, haben dem nachgedacht, wie die von Appenzell z& üch, andern üwern
und ünsem Eidgenossen, ouch uns verbunden sint, uns gelopt und gesworn band gehorsam ze sinde,
ouch wie vor etwaz zites unser her der apt von San t Gallen von sines gotzhuses zeSantGallen
wegen und die von Appenzell der stöss und spenn, so sy mit einander beidersit hatten, uff gemeiner
üwer und unser Eidgenossen und unser hotten, die dann von stetten und lendern darzü geschiben
wurden, komen sint und den hotten darumb besigelt anläss, darinn sy doch gar hoch gelopt band, dem
Spruch, der von den hotten bescheche, nachzegan und genüg ze t&nd, geben band. Uff söliche (anläss
ouch die) hotten gesprochen und besigelt spruchbrief darumb band geben, den beid teil solten sin
na(chga)ngen. Darinn aber die von Appenzell sumnüsse gehept und daz nit getan band, wiewol sy
darumb von üch, uns, andern üwern und ünsern Eidgenossen ze dem drittenmal gemant sint der
eiden, als sy uns allen gesworn band gehorsam ze sinde, ouch des anlass, den sy darumb geben band,
dem Spruch, der von unser aller hotten beschechen ist, nachzegand und genüg ze tünd; da uns bedünket,
daz sy damit ir eid und cre übersechen haben an üch, andern üwern und ünsern Eidgenossen, ouch
uns, dem usgangen und nit genüg haben getan. Haben daruff den geswornen buntbrieff, als ir und
wir ewenklich zesamen gelopt und gesworn band, für uns geleit und haben uns daruff uff unser eid
erkennet: nachdem und unser herr von Toggenburg, unser burger, umb sin züsprQch, so er zu den
von Appenzell hat, recht bütet uff gemeiner Eidgenossen hotten, als obgeschriben stat, oder wohin
inn die wisen t, daz wir üch herumb, wider denselben ünsern herren von Toggenburg, ünsern burger,
die sinen noch uns nit ze sinde, ze manen haben. Und manen ouch üch mit disem ünserm offnen,
besigelten brief der gelüpt und der eiden, so ir und wir nach wisung ünsers geswornen buntbriefs
ewenklich zesamen gelopt und gesworn band, und wes wir üch nach wisung desselben unsers geswornen
buntbriefs ze manen haben, daz ir noch die üwern wider den egeseiten ünsem herren vonToggen-
burg, unsem burger, noch die sinen in dem krieg, so er mit den von Appenzell haben wirt imd
hat, ouch uns, nicht syent in keinen weg noch daz ir den von Appenzell wider denselben ünsern
herren von Toggenburg, ünsern burger, die sinen noch uns hilff noch züschub tfigent mit keiner
Sachen, als wir üch des wol getrüwen. Kunnen wir daz in deheinen Sachen iemer umb üch gedienen,
wellen wir willig sin. Diser manung ze urkünd geben und versigelt mit unser statt dem mindern
ufgetmktem insigel, uff aller heiigen tag, anno Domini 1428.
Slutarchh Lnen, ireh. I i^peii^ll I^>rik«i* — Papier-Original mit Sigelspuren.
Über die Ratsverhandlung in Zürich, welche diesem Beschlnss vorausging, gibt die folgende Eintragung im
Zürcher Ratsbnch (1428. November 1.) Auskunft:
Item uff aller heiligen tag anno Domini M*CCCC*'XXVIir<^ sind unser herren burgermeister, rette und der gross
rit, die zweighundert, bi einandren gesin, habent sich underrett von spenn, stöss, mishellung und kriegs wegen, so da
sind zwüschend ünserm herren von Toggenburg an einem teil und den von Appenzell an dem andern, dazwüschend
aller unser Eidgenossen und 5ch unser hotten etwie dik getedinget und gerett habend und beid teil ernstlich
gebetten, ir spenn, stOss, mishellung und zwejung zu einem glichen rechten ze komend an sölich end, da daz denn
billich wer, daz aber noch nie gesin mocht. Doch so wer der obgenant unser herr von Toggenburg gern aller
siner vordrung, anspr&ch und mishellung, so er von aller sach wegen zu den von Appenzel gehebt hStt, zu dem
rechten komen uff die von Bern, Solotern, von Lutzern, Switz, Ure, Underwalden, Zug, Glarus und
dch uff uns oder uff die hotten, so denn von den obgenanten ünsren Eidgnossen und öch uns zwüschent den sachen
gerett und getedinget habend oder an andry end, dahin inn denn dieselben hotten gewist hettind. Des aber die von
Appenzel nie ing&n weitend; besunder so meintend si, wie daz si wol umb etlich züsprüch, spenn und mishellung,
so denn zwüschent unsrem herren von Toggenburg und inen werind, komen wöltind zu dem rechten uff die von
Lntsern, Ure, Underwalden, Zug und Glarus oder uff die hotten, so von denselben zu inen geschikt werind.
69
548
Eglolf U17— 1442.
wöltiud : were deun, da« die von A p p e n» e 1 1 von üniirem kerren von Toggenburg oder von jeman anders gencbadgot
und nmbkert vrurdint, daz wölti inen leid sin und recht leid; dax uöltind wir wissen etc.
SUiatJarchiT Ximh, StuftbDfli IV, 1%K — Abdruck: Zeller- Werdm tiller, Zürcher Stadtbilcher lil, S. 7 i\
n Fl- ™
S451. " 1438. November 37. Constanze — Abt Eglolf von SL Gallen uimmt ziiCon-
stanz auf Bitte des Hans Graf (Grätf), Bürgers zu St» Gallen, und des Heini Wirt, ebenfalla
Bürgers daselbst, der für des ensteren Ehefrau Kathrin vor ihm erscheint, gewisse Gotteshaoslehen
auf, welche die Eheleute bisher gesondert zu Lehen hatten, nämlich Hans Graf „sin hus und hofstatt
zu Santgallen in der statt, hinder der B r o 1 1 ö b e n zwiSsschen t H u g e s von Watt und C ü u r a t z
Lehenherren siUigen hüaern gelegen'', und die Frau i,aiuen garten, vor Multertor gelegen, — der
ainhalb stossl an S p i t a 1 e r w i s , andren thalb an Hansen Scherers garten und zu der dritten siten
an H a n s e n A m ni a n s garten — ; drü gartenbett in F r o n g a r t e n , anenander gelegen, und Ary Schilling ^
Pfenning järhcbs zinses ab und uaser Ritzen Wefctachs hofwis, die an dem weg gelegen ist". Ge-*f
niasa einem vorgewiesenen, von Rödolf G elter, Stadtamniann, Hans Graf, Hans von Watt, Bürger
zu St. Gallen, und Hans von Andw^I (Ainwil), Dienstmann des Gotteshauses, gesigelten Briefe haben
die Eheleute — die Frau mit Hans von Watt als Vogt, Hans Segens er, Bürger zu St. Galleu, als
„ Wiser*" und Hans von Andwil als Fürsprech — die genannten Lehen vor dem Stadtamnmnn zu St.6allea
an Heini Wirt aufgesandt zu Händen des Abtes mit der Bitte um gemeinsame Belehnung. Dieser von
Hans Graf und Heini Wirt persönlich vorgebrachten Bitte entsprechend verleiht nun der Abt die
genannten Lehen den beiden Eheleuten „in gemaindwis . . ., doch mit geding, ob inen kind bi enander
wurdent, das die mit inen an die gemaind standint und der gevähig sigint*, und gewährt aus besoa-
derer Gnade der Frau freies Mannrecht. — Costentz, sampstag nach sant Cünrats tag, 1428,
SÜfK»arcliiT St.tialleo, Bfirfaerärthiv Bd. IDll, 131 — Entwurf von der Hand des übtiachen 8cbreibera.
3453.
Uli Fer, Vogt zu Bürgten, schreibt an Bürgernieister und Rat zu St Gallen, üiSeF
eine Beschwerde wegen (geraubten?) Viehes.
(Biir||^leii*> 14)98« Becember 8.
Min willig dienst vor. Lieber burgcrmaister und raut, als ir mir verschriben band von Welten
Griffen wegen, üwers burgers, han ich wol verstanden. Da sprechent die hnecht, iro kunlschaft sige
also gftt, das das fech nit Welten Graffen sige; es sige siner sünen. Aber wie dem allem sige:
wenn denn derselb Welti Graf offenlich vor üch, aim rät, schwere uf zfi Got und den hailigen, das
das fech siner sün nit gewesen sige sid angens des kriegs noch kains Ä ppenzellers, und ocb kain
gefiird noch fürwort darinn nit habe, des wil die knecht benflgen von üwern wegen. Och als ir mir
geschriben band, wie derselb Welti Graf üch fürbracht habe, wie des Gesellen sün von Ambra gas-
wila daby söltin sin gesin, dün ich üch ze wissent, das das nit ist und nit daby gewesen sind. Üwer
verschriben antwirt land mich wissen, was er darumb tun welle, Datum uf concepcionis Marie virgiuis
anno etc. XXVHK Uli Fer, vogt ze Bürgion.
Den erbei-n, wisen dem burgennaiuter und rite xe Sant Gallen, minen lieben herren.
Madtarriiiv Kt. (lallrn» Tr. nV, Kr S7. Papier- Original; das Sigd ist gr^Ssstenteils abgefiiUen.
I
550 E«'<>^f 1427—1442.
8455. — 1428. Deeember 17. Constanz. — Abt Eglolf von St. Gallen nimmt zu Con-
stanz von seinem Vetter Georg Blarer von St. Gallen, der für Hänsli Garulederf Borger zu
St. Gallen, den Sohn des Johans Garnleder, weiland Stadtschreibers zu St. Gallen, vor ihm erscheint,
gewisse Zinsen, Lehen des Gotteshauses, auf, und belehnt damit den Georg Blarer als Lehentrager n
Händen Hänslis und Verenas, der Kinder Hug Garnleders, eines Vetters des Hänsli Gamleder,
der ihnen die Zinse verkauft und nach einem von Johans Frölich, Weibel des Stadtammanns zu
St. Gallen, und Hänsli Gamleder gesigelten Brief vor dem Weibel, der fQr den Stadtammann Rftdolf
Gelter zu Gericht sass, an Georg Blarer zu Händen des Abtes aufgesandt hat mit der Bitte, sie den
Käufern zu verleihen. Die Zinse sind die folgenden: .ab und usser dem hof ze Ifwille fünff pfond
und zehen herbsthAnir; ab dem g&t im Butzenbach genamt am BAI achtzehen Schilling und drig
mutt habern; ab und usser des Kämish&bers akker, biSantLienharten gelegen, zehen schiUing;
ab und von dem Len im Grüt ain malt er baider körn; ab dem gAtBrugg by Cappell ainen mutt
kernen; ab und usser HainisSuters hus und hofstatt in Hobsgermos fünf Schilling; ab und usser
Hugen Röchlis hus und hofstatt, och in Hobsgermos, fünff Schilling; ab und usser Eglis Brunners
hus und hofstatt fiinff Schilling; ab und usser Ulis Stürmen hus und hofstatt an Multergass
fOnff Schilling; ab und von Hain i Sai 1er s hus und hofstatt anSpisergass drig Schilling; ab und
usser Uli Golders hofstatt im BrAl ainen Schilling; ab und von der Schowingerinen hus und
hofstatt ainen Schilling und ab und usser des Haitiners hus und hofstatt zwen Schilling, alles gAter
und genämer Gostentzer pfenning''. — Gostentz, fritag nach sant Lucien tag, 1428.
Stiftsuchif SlMlei, Mckenrekiv Bi 1941, f. 210. — Eintragung von der Hand des ftbtischen Schreibers.
»456.
Cormacus, Abt des Schottenklosters bei Constanz, beauftragt den Leutpriester in
Lindau, die Elisabeth Ruprecht unter ge^vissen Bedingungen von der Excommuni-
cation freizusprechen.
ConstanE. 14JS8. Deeember ftft.
Cormacus etc. plebano in Lindow, salutem in Domino. Mandamus tibi, quatenus recepia
caucione ydonea ab ElyzabethRüprechtin ibidem ezcommunicata a nobis auctoritate apostolica
pretacta per formam amonicionis generalis ad instanciam prefatorum dominorum abbatis et conTentus
monasterii Sancti Galli predicti, quod iuri (com)pareat coram nobis prima die iuridica post festom pnri-
ficationis gloriose virginis Marie prozimum, ipsam, quam ab eisdem ezcommunicationis cum subsecotis
aggravacionis sentenciis presentibus absolvimus, absolutam publices; sie tamen profecto, quod, si ipsi
parti agenti medio tempore satisfaccio aut acceptabilis composicio non fuerit impensa vel si prefata lea
ipsa prima die iuridica, ut prefertur, coram nobis iuri non comparuerit, causam racionabilem, qaare
ad premissa non teneatur *\ quod tunc eadem rea absque aliarum literarum excommunicacionis
et aggravacionis emissione in pristinas sentencias reincidat. Datum Gonstancie, anno Domioi
MCCCCXXVIIP, die XXII. mensis Decembris, indiccione sexta.
m) UiÜMtrlich.
Stiflnrckif St. dlUei, BkhenrelliT N. M, S. W. — Flüchtige Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
8457. — 1429. Janaar 5. Constanz. — Abt Eglolf von St. Gallen verleiht auf Bitte des
Rudolf Gelter, Stadtamraanns zu St. Gallen, dem Wernher Hosser, Münzmeister, Bürger zu
Constanz, gemeinschaftlich mit dessen Gattin Elisabeth folgende Güter, die bisanhin Weniber
Eglolf 1427-1442. 55 J
Hosser allein als Lehen vom Gotteshaus St. Gallen innegehabt hat: .des ersten dns hus, hofstatt und
garten darhinder zfl Sanigallen in der statt, an Spisergassen zwüschent Hansen VarnbAlers und
Herman Baders hüsern gelegen; item ab und usser Stämmellis hus, hofstatt und dem garten
darhinder, och an Spisergassen zwischen des obgenanten Herman Baders und Annen Rot inen hüsern
gelegen, sibenunddrissig Schilling ^; ab und von Johansen Gossow und Ulis Spenglers hüsern
an Spisergassen, zwischent Gristan Frippoltz und Könraten Mayers hüsern gelegen, ain pfund
und YijjS ^; ab und usser Hans Lumbrichs hus und hofstatt an Schmidgassen, zwüschent dem
gäjßlin und maister Eflnraten Rütimans hus gelegen, zehen>? /^, und ab und usser dem akker vor
der statt zft Santgallen an der Blaichi gelegen, der wilunt Haini Marschalks waz und jetz
Hansen Binggissers ist, ij ff und xvj Schilling /^, und ab und usser Lienharts Stüdlis hus
und hofstatt an Spisergassen, zwisschent der Sydenfädemin und des Oppertzhofers hüsern gelegen,
jff ]j>9/^; item und ab Hansen Knoden hus und garten, bi Lämlisbrunnen gelegen, jff /^'.
Ans besonderer Gnade verleiht der Abt der Frau freies Mannrecht. — In vigilia Epiphanie, 1429.
StfltarcUf SttoltoflyNckeraRkivRiM, S.S89. — Eintragung von der Hand des äbtischen Schreibers.
8458.
Anton Schenk von L.andegg bittet Bürgermeister und Rat zu St. Gallen, ihm und
den Seinen zu Absolution wegen Gemeinschaft mit den Appenzellem zu verhelfen
14jeil. Januar 7.
Min willig dienst vor. Lieben herren, mich kumt för, wie man die üwern well absolffieren, die
gemainsami hand mit den Appenzeller. An sämlichs*^ den minen och anlitt, das man nit tarr mess
han, wir wärint denn absolffiert, und habint darumb fil geworben, und mir ist darum geantwürt, es
kam schier gewalt, das uns geholffen werd. Das hat sich lang herzogen, das etwer am feld litt. Bitt
ich üch gar ernstlich, das ir in diser sache helffent. Och was das kostett, das wellent wir gern abtragen,
ob uns ünsre kirch uf mug komen. Geben an fritag nach dem zwelfften tag, anno etc. XXVIIII.
Anthoni Schenk von Landdegg.
Den wiseD, f&rsichtigen burgermaister und ratt ze Santgallen.
ItaAUrchif 8i.Ukl,Tr.m,lr.t8\ — Papier-Original mit Sigelspuren.
3459.
Hauptleute und gemeine Ritterschaft in Sch^^raben drücken dem Bürgermeister
und Rat zu St Gallen ihr Bedauern aus, dass ein St. Galler zu Roggwil erschlagen
worden sei, und bitten, dafür nicht Rache zu nehmen an den Ihrigen.
14St9. Januar 11.
unser früntlich grfts und dienst zuvor. Ersamen und wysen, sondern lieben und gAten frUnde,
ir haben villicht wol vemommen den handel, nechst zu Rogwile von den unsem beschehen, und wie
daselbz ainer der üwern och erslagen ist worden, und das uns solichz zumale laid ist, sollen ir nit
zwjfeln; dann nachdem ir üch bishere in unsem kriegen früntlich bewyset und erzaigt hand, haben
wir umb üch zu verschulden. Und bitten üch früntlich mit allem ernst, mit den üwern zu schaffen
und gAilich zu bestellen, die unsem, sonder die von Byschoffzelle, umb solichen den üwern un-
552 E»^<>1^ 1427—1442.
gerecht zu lassen. Wollen wir mit willen umb üch und die üwem verdienen. Üwer verschriben ant-
wort mit dem botten. Geben uflF zinstag vor sand Hylaryen tag, anno etc. XXVIIIP.
Wolff vom Stain zu Glingenstain, Hanns Conrat von Böd-
men, Conrat von Haymenhofen, rittere, und Conrat ton
Hür nbain, houbtlüt und gemain ritterschafft in Swaben der
geselleschafft mit Sand Georien schilte.
Den ersamcn und wysen unsem sondern lieben und giüten fründen burgermaister und rät zu S and g allen.
8taitirdiiTSt.daUeo, Tr. UV, Hr. 28. — Papier-Original mit kleinem, ganz undeutlichem Sigel.
3460. — 1429. Januar 13. WH. — Vor Abt Eglolf von St. Gallen leistet im Hof zuWil
Margareta Seh midber gerin, Conventfrau in der „sampnung'' zu Wil, mit Zustimmung der an-
wesenden Priorin Anna von Bondorf und mit Heinrich Ledergerw, Bürger zu Wil, als Vogt,
Johans Harswile als Fürsprech zu Gunsten der Ursula Colerin, der ehelichen Tochter Konrad
Golers, Verzicht auf ihre Ansprüche an zwei Wiesen und Kernengeld, beides Lehen des Gotteshauses
St. Gallen, sowie an fahrende und liegende Habe, was alles sie mit ihrer Schwester Anna Schmid-
bergerin selig, weiland Jäkli Colers Ehefrau, als wirkliches Erbe gemeinsam besessen und worüber
sie mit Ursula Colerin in Streit geraten war, nun aber durch Schiedspruch von Rat und Gericht zu
Wil sich gütlich dahin geeinigt hat, dass Ursula Colerin für ihre Ansprüche jährlich auf St. Martins
Tag ihr ein Leibding von 3 ff /^ C. W. ausrichten und sie dafür auf die genannten Wiesen, das Kernen-
geld und andre Güter versichern soll. Die Wiesen und das Kernengeld, worauf die Conventfrau An-
spruch erhob als auf ihr mütterliches Erbe, für das ihr nichts zu teil geworden sei, während Ursula
Colerin sie als Erbschaft von Ursula Colerin, der Tochter ihres Bruders Jäkli Coler selig, bean-
spruchte, sind die folgenden: ,des ersten die wis obnen uff der matt under der sampnung ze Wil gelegen
— stosst an Sant Peters strass und an des Ledergerwen wis von Wil; item und die wis uff
Wilmatt gelegen — stosst ainhalb an Rudolfs Bisschoffs wis und an Hansen Rimlis wis;
item zwai viertel kernengeltz usser dem wisli ze Otwil gelegen, das jetz der Eggman innehett*. -
Sant Hilarien tag, 1429.
StiftlirehlT StOillei, Bieherartlüv Bd. 1941, f. 205. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt,
die Priorin und Heinrich Ledergerw.
Unter dem gleichen Datum (14JS9. Janaar 13. IVil) verpflichtet sich vor Abt Eglolf von St. Gallen
zu Wil die Ursula Colerin mit ihrem Vater Konrad Coler von Wil als Vogt und Hans Iberger genaimt
Waibel, Bürger zu Wil, als Fürsprech, der Margaret Schmidbergerin, Conventfrau zu Wil, das genannte
Leibding aus den angeführten Gotteshauslehen auszurichten und setzt diese Lehen dafür zum Pfände ein. — Wil, sant
Hilarien tag, 1429.
Stiftlirehiv StOallea, Bicherarfhiv B4. 1941, f. 211 — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigehi der Abt
und Conrad Coler.
Am nämlichen Tage (14IS9« Januar 13« l^il) setzt vor dem Schultheissen Rütschman Ledergerw
zu Wil die Ursula Colerin mit ihrem Vater Konrad Coler, Bürger zu Wil, als Vogt für die Entrichtung de*
obigen Leibdinga ausser den angeführten Wiesen (,dero ain wis gelogen sie ze obrest uff Wilmatt, als der lunjetz
begriffen hat, da der bach durchgat undcrthalb der egenanten sampnung — und stosst an den buweg zu Sant Peter,
der in die zeig vor dem Rigerholtz gelegen dienet, und an der frowen in der sampnung und an des gotzhus von
Rüti wisan und an HainrichLedergorwK. mins obgenamten schultheissen vatters, wisli gelegen* — ) und dem
Kernengeld noch „ainen dritten tail der aigenschaft irs obgenamten vatters hus und hofraiti ze Wil in der nidcrn
Vorstatt, zwüsschent Haini Strassers und Bertschis seligen in der Halden und der Schmidinen Ton
Swartzenbach hüsem gelegen", zum Pfände ein, mit der Bestimmung, dass bei einem allfälligen Verkauf des Haoaes
Eglolf 1427- 1442.
553
ihr an Stelle des Drittela lOö U Heller, oder was für diese 8umnie geküui't würde, zum Pfand eing-esetzt werden «olle.
- Sant Hilarien tag, U29.
Stirtsarclih St. Mk% ByclirrarrhiT IW- U, S. 578 f, — Kintragung von der Hand des äbtischen Schreiber». E« sigeln der
Schultheis^ uiul Korirad Uoler, — Vgl unten H30. Februar 9. und 1432. November 29.
8461. — U3». Jiiliuar 13. WIL — Abt Eglolf von St. Gallen oimrat im Hof (,in nnserra
hus*) zu Wi 1 von R fl d o 1 f von S t e 1 ii ac h auf dessen Bitte zwei Drittel des Hofes zu Hausen (Huaen)
in der Pfarrei K i r c h b e r g auf, ein Gotteshauslehen, woraus Rudolf von S t e i n a c Ii bisher einen
jährlichen Zins von 8 Mutt Kernen Wiler Mass, 1 tt 1 ß *^^ 5 Hühnern und 70 Eiern bezogen hat,
and belehnt damit den Wälii von Hausen, der schon das letzte Drittel des Hofes als Lehen bisher
innegehabt und auf den Rudolf von Steinach seine beiden Teile mit aller Zugehörde, wie er selbst
sie von Rudolf von Zwingen stein erkauft, übertragen hat gegen die Verpflichtung, ihm jährlich
daraus vor jeder anderen Abgabe 7 Mutt Kernen Wiler Mass, 1 ff ^^ C. W., 5 Huhner und 70 Eier
5E11 entrichten. Gleichzeitig erneuert der Abt dem Wälti von Hausen auch die Lehenschaft über das
letzte Drittel des Hofes. — Wil, sant Hilarien tag, 1429.
Süftiarcliiv JJt.Üalkn, Börhi^rarffiiv Hü. i*ü, 1 «41, — Entwurf von der Hand dea äbtischen Schreibers. — Es srigeln der Abt
ind Rudolf von Sie i nach.
I-
■ Unter dem gleichen Dalnm (14^9. Januar IS. Wll) fertigt vor Abt Eglolf von St. Gallen Wälti
y "^on Hausen, der bisher dein RiidoH' von Steinacli die zwei Drittel des Hofea zu Hauaen nm einen jährlichen
2in8 von 8 Mntt Kernen Wiler Ma^s, IUI Seil. Pfg.. 5 Hühnern and 70 Eiern bebaut hat, nachdem diese beiden
3>rittel vor dem Abt auf ihn übertragen worden »ind, dem Rudolf von Steinach den oben genannten jahrlich auf Martini
ang ihnen nach Wil zu entrichtenden Zinti, und der Abt belehnt damit den Rfidolf von Steinach. — Sant Hilarien
, 1429.
SUftMitliif St. tiall«D, Bütkerarchiv B4. %% Ktml— Entwurf von der Hand dea äbtischen Schreibers. — Es ßigeln der
Abt Qod für Wälti von Hausen Jakob von Langenh(art), aein »lieber Junker*.
3463.
Die Ritterschaft in Schwaben bittet Bürgermeister und Rat zu St. Gallen, auf einen
gütlichen Tag mit den Appenzellem (25. Januar) eine Botschaft nach Lindau ab-
zuordnen.
14^0, Januar 15.
Grave Johanns von T engen, grave zu Nellemburg etc., Wolff vom Stain ÄuClingen-
s t a i n , C o n r a t von H a y ni e n h o v e n , baid ritter, C o n r a t von H ti r n h a i n , houbtlUte und gemaiii
ritterschaflt in Swaben der geselleschafft mit Sand Georieo scbilte.
Uuser früntlich grfts und dienst, und was wir liebz und güts vermögen, zuvor. Einsamen und
wysen, sondern lieben, guten friinde, warunib wir mit den von Appentzelle zu vintschafft komen
und wie swärlich uns solich lölf anligend .siud» zwjfelt uns nicht, ir haben es wo! vernommen und
aigentlicb gemergt. Und wann, als wir vernemraen, den ersamen und wysen burgermaister und rate
zu Zürich und andern iren Aidgenossen solich löff^ vintschafft und kneg zumil laide sind und die
gAtlich betragen gern sehen, haben geniain Aidgenossen durch der vorgenanten von Zürich treffen*
lieh r&tzbotten frid und gfttlich tag mit den von Appentzelle uffzunemmend au uns ernstlich gesucht
Und sich darunder zu arbaiten flissentlich erbotten* Und von solicher ir flissiger bette wegen haben
wir aineu friden bis ulf sounentag, alz mau in der hatligen kircben singet Invocavit, und denselben
tag allen und dazwUscheu iitf nientag uechst nach sand Angnenen tag schierstkomend zu nacht zu
70
Eglolf 1427-144
LindAwe zu sind, ainen gütlichen tag zu laisten mit den von Appentzelle, ufiFgeiiommen. Hierumb
bitten wir iicli mit allem ernst geflissnist, so wir jemer mogen^ uns nff den vorgenanten mentag zu
nacht nach sand Angnesen tag ain treffenlich bottschafffc von tiwerm rate gen Lindowe zu senden,
uns morndea den gütlichen tag nach dem besten helff(en) laisten, umb das ir fiiro mögen vernemraen
der Sachen glimpf und unglimpf» Können wir das umb üch in dehaiuen solieben merren und mindern
Sachen verdienen, wären wir berait und unbedrossen. Geben under gräve Johannsen vonTengon,
gräven zu Nel lern bürg, secrete, gebrechenhalb der andern unser houbtlüte ingesigel, uff sambstag
nach sand Hjlarien tag, anno etc. XXVIIIP".
Den ersamen und wyaen unaem lieben, guten fründen bnrgermaiflter und rate zu Santgallen.
StadtarrhivM. Gallen, Tr. XIV, Jr, 18 ^ — Papier -Original mit unkenntliebem SigeL
S463. — 1429. Januar 18, — Hart mann Hoppler, sesshaft zu Hettlingen, Bürger zu
Wintertur, erklärt für sich, seine Mutter Agnes und seine Geschwister als deren Vogt, dass die
Leibeigene Ursula Schupplin, Ehefrau des Eberhart Seh midter von Zuzw i 1, mit der er und
seine Angebörigen vom Gotteshaus St. Gallen belehnt waren, durch Entrichtung genügender Kom-
gaben von ihrem Ehemann an das Gotteshaus zurückgelöst worden sei, dem auch Eberhart Schraidter
angehöre. Die Kinder der Ursula Scbupplin, die sie vor ihrer Verheiratung mit Eberhart Schmidter
gehabt, sind von diesem Loskauf ausgeschlossen. — Zinstag nach sant Anthony en tag, 142£>.
Stirtaarcliv St, üillen, D< D. 1 E. 1 — Pergament-Original; das Siget hüngt eingenitbt
3464. — 1429, Januar 21. — Rudi Benz (Bentz) von Ober-Goldach empfiingt von dem'
Priester Heinrich von Sulzberg, Kirchherrn zu Goldach, das Out genannt der , ünnder Byfanng*
zu Ober-Goldach, — ^mit namen den bomgartten, der in dem dorfl* by deß Schayen büß gleger
ist, den ackher unnder dem Witta, den ackher underm Sann gen und denn ackher ennet der Acl
glegen** — , das von denen von Sulz her g stammt, als Erblehen um einen auf Martini zu entrichten-
den Zins von 13 Vierteln Kernen St. Galler Mass, 7,/? C. ^ SLG. W. und 5 Herbsthühnern, nämlicl
2 Viertel an die Kirche zu Goldach den Kircbenpflegern, 5 Viertel dem Leutpriester daselbst an die vor
Ritter Eberhart von Sulzberg und seinem Sohn Rudolf selig gestiftete Jahrzeit, Sß r^ an ebec
diese Jahrzeit dem Leutpriester zu Tal und dem Kirchherrn Heinrich, seinen Erben und Nachkommen
dazu endlich die übrigen 6 Viertel, Aß ^ und 5 Hühner den nämlichen. — Sant Angoesen tag, 1425
Stilbiartliif St M\m, fi. 5. P* !• — Pa pi e r - C opi e» Für Rudi Bern Higelt sein Herr HansMöitelia, Vogt zu Arboi
— Die Copie iat von Magister Er aBmus Moser, päpatlichem, kaiserlichem und für^t1ich-at. gallischem Notar! U9 m_
dem Kaizleisch reiber Hans Keller von Rüti au« Tirol coUationiert und mifc seinem Notariatszeiehen ,«flF d*
pfallatz des gottshaus St Gallen, den 3* Martü anno 1602, indictione H** beglaubigt worden,
3465. — 1439. Januar 25, Lindau, — Vor Abt Eglolf von St Gallen verkauft Konre
in der Vo r h ii r g von St Margareten -Hoch st an Ri\di Bertschi von St- Margareten-Höchst u^^
dessen Gattin Greta RAdereriu um 40 ff -^ C. M. „ain wis gelegen uff Höhster Riet, die n^ ^a.i
neraniet die Seh ellenbergerin, war sechß mannmad — stosst ainhalb an dieSuhen, andrenths^lj
zu zwain siten an die grossen Wis und zft der vierden siten an die Fürrüti — *, ein Lehen ci^
Gotteshauses St Gallen. Der Abt belehnt die Käufer mit der Wiese und verleiht ans besonderer QjLWL^e
der Frau freies Maiinrecht. — Lindow, an sant Pauls tage der bekerung, 1429,
StiMff bif St. flftlkH, B. I. B. &. L S. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1. Es sigel n der Abt und Konrad in der Vorburg j tMie
Sigel hangen eingenäht.
Eglülf 1427-1442. 555
8466.
Ammann und Rat zu Appenzell erwidern auf eine Beschwerde von Bürgermeister
und Rat zu St. Gallen, nicht durch ihre Landleute, sondern durch eidgenössische
Knechte sei AVein weggenommen worden.
(Appensell.) 14S9. Januar S7.
unser früntlich, willig dienst vor. Lieben, gfiten fründ, als ir uns geschriben band, wie üch Hans
Ton Saltzburg, üwer burger, f&rbracht hab, ettlich knecht, si sigen unser lantlüt oder unser diener,
habin im bi nun som win und Ulrichen Ton Fürs ainen som win genomen etc.: laussen wir üwer
gftten früntschaft wissen, daz ettwivil knecht ussen den Aidgnossen in unsemi land ligent und ir
pfennig zerent und nit unser knecht noch diener sint. Die band den win uffGais genomen und zem
Hof gef&rt an unser wissen und gantzlich an unser enpfelhen, und alsbald wir daz vernamen, so haben
wir nach unserm amann an Terzieben gesent. In dem band die knecht ussen Aidgnossen mit dem
winfftrer geredt und den win kofb, je ain som umb ij SC barer pfennig, und band inen den win und den
fArlon bar bezalt, daz si sich niht klagten, und haben wir mit der sach gar niht ze schaffen. Geben
am donstag nach sant Pauls bekerung, anno etc. XXYUn^.
Amann und rat ze Appenzelle.
Den ersamen, wisen, wolbeschaidnen dem bargermaister und dem rat ze Santgallen, ünsem lieben, guten
frflnden.
StaitveUrSttaUei, Tr. XIV, Ir. S8«. — Papier-Original; das Sigel ist fast ganz abgefallen.
8467. — 1429. Janaar 31. Oossan. — Hans imRam, Ammann AbtEglolfs von St.Gallen
zu Gossau, der zu Gossau öffentlich zu Gericht sitzt, nimmt auf Bitte des Ülman Koler, ^ alles
sin gelegen gfit und vätterlich erbe, das man nempt CAni Kolers g&t, gelegen zeNidren-Aruang
— stosset an Obren-Arnang und an Gerischwill und Hertzenwill und Ainwill* — , ein
Lehen des Gotteshauses St. Gallen, das ülman Koler um 50 ^ ^ an Rfidolf Forster (Vorster)
Terkanfb hat, von ihm auf und belehnt damit den Käufer unter Vorbehalt der Rechte des Gotteshauses.
— Gossow, mäntag vor unser lieben Frowen tag ze der liehtmiss, 1429.
Sta4taickh SLMlei, Tr. I, Ir. I. — Pergament-Original. Es sigeln der Ammann und für Ülmann Koler Konrad
Kapfmann, der Schuhmacher, Bürger zu St. Gallen; beide Sigel hangen offen.
8468.
Dekan und Capitel des Stiftes zu Constanz warnen Schultheiss und Rat zu Luzern,
keine Gemeinschaft mit den Appenzellem zu pflegen.
Constans. 14S9. Februar 5.
Unsem früntlichen dienst bevor. Ersamen, wisen, lieben fründ, sölich swer, unbillich löff und
handlung, so die von Appenzell jetz vil zits fürgenomen band, die zevor sind wider Gott den al-
mechtigen, den hailigen cristenglöben und all cristenlich Ordnung, darumb sy zA grossen bennen komen,
inen och all gemainsami, hilff, rlitt, schirm und fürdrung verbotten sind mit dem rechten: also und
jetz uff dem tag zfi Lindow h&t der hochwirdig in Gott vatter herr Peter, bischoff zfi Äugspur g,
als ain richter der sach ernstlich und treffenlich mit üwerm und der andern Aidgenossen hotten,
80 da waren, von der sach geredt und maint, je die, so mit inen gemainsame habint, hilff oder rät
tAgent, mit recht darumb anzelangen, als üwer bott mit namen Heinrich von Moß diß alles üch
wol aigenÜicber und baß erzelt und fürbr&cht mag han. Nun band ir üch bißher g&tlich und früntlich
556 Eglolf 1427-U42.
in der sach bewiset und gehalten, und lio£Fen, das ir das fUro tön wellind und mit den üwern so tu
schaffend und redent, das sy mit den vorgenanten Appentzellern dehain gemainsame habint, inen
Ach hilff, r&tt, schirm noch fürdemüs nit tAgend. Denn sölte diß nit beschehen, so verstau und merken
wir wol, das ir und die üwern dadurch mit gericht fürgenomen und mit grossen bennen beswärt würdent,
und grössers und ergers usser den Sachen wachsen möchten, das uns zemäl laid war von üwern wegen.
Geben ze Gostentz, an sant Ägthen tag, anno Domini etc. XXYIIII^.
Techan und gemain cappittel der gestifb zu Gostentz.
Den ersamen, wisen schulthaiß und rätt zu Lucern, unsem lieben und guten fründen.
StaitHrehlT Lnen. — Papier-Original mit Sigelspur.
Hier mag eine gleichzeitige Notiz aus dem Zürcher Ratsbuch angefugt werden, die den Stand des Appenzeller-
krieges zu Anfang Februar 1429 charakterisiert:
aln dem järe, do man zalt von Cristi gebürt tusendvierhundertzwentzig und nun jär, uf fritag nach unser Fröwen
tag der liechnnüss, ward angevangen uff dis buch schriben. . . . Und do dis buch ward angefange(n), do was der vis,
fürsichtig Jacob Glenter burgermeister und Felix Maness altburgermeister, und warent dozem&l gross, «wer,
tötlich krieg zwüschent dem edlen, wolgebomen gräff Fridrich von Toggenburg, ünsrem burger, und den Ton
Appenzel und öch zwüschend ünsrem herren von Gostentz, dem cappitel und dem apt von Sant Gallen und
gemeiner ritterschaft im Högöw mit SantJörgen schilt an einem und an dem andren teil öch den von Appen-
zel« ...
8UitwddT ZIriek, StaitbBd IV, f. 1. — Abdruck: Nabholz, Die Zürcher Stadtbücher lU, S. 3.
8469. — 1489. Februar 15. Llchtenstelg. — Graf Friedrich (VII.) von Toggenburg,
der „tag mit denen von Appenzell laisten sol', bittet Bürgermeister und Bat zu St. Gallen, eine
Botschaft zu ihm nach Rappers wil zu senden „uff disen nächsten sunnentag ze nacht*. — Liechti-
staig, zinstag n&ch Invocavit, 1429.
8UiiUrtUT8tMla,Tr.XIV,lr.S8^ — Papier-Original mit Sigel unter Papierhülle.
3470. — 1489. Februar 15. Constanz. — Abt Eglolf von St. Gallen erteilt seine Zu-
stimmung, dazu, dass Hans von Wen gi, Dienstmann des Gotteshauses, aus dem Kelnhof zu Wengi,
seinem Lehen vom Gotteshause, dem Heinrich Gross mann von Fischingen einen jährlichen Zins
von 2 Gulden um 40 Gulden rhein. auf Rückkauf zu kaufen gegeben hat. — Gostentz, feria tercia
ante Dominicam Reminiscere, 1429.
8tiftaareUT8t.(liUei, Blchen]TldTlM.90,S. MO. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers.
8471. — 1489. Februar 19. Constanz. — Abt Eglolf von St. Gallen belehnt den Konrad
Jüngling von Villi n gen auf seine Bitte zu seinen und seines ehelichen Bruders Paulus Händen
mit einem Zehnten zu Äsen (Ässchen) bei Opfer dingen (Ottferdingen) und einem Zehentlein zu
Weigheim (Wighain). Mit diesen beiden Zehnten waren nach einem vorgewiesenen gesigelten Brief
Abt Heinrichs (IV.) bis dahin die beiden Brüder und ihre Mutter Anna selig gemeinsam belehnt;
wegen der einen Hälfte des Zehntleins zu Weigheim aber, worüber sie mit Hänsli Hanman, Bürger
zu Rottweil, in Streit gewesen, haben sie sich mit ihm verständigt, so dass er seine Hälfte und alle
seine Rechte an die Brüder abgetreten hat, wofür ein von Jakob Friburger und Hans Engel-
frid, Bürgern zu Rottweil, gesigelter Aufsendbrief vorgewiesen wird. — Gostentz, sabbato ante
Dominicam Reminiscere, 1429.
ttIftaarclllT St. CaUei, Bfichenrehiv Bi 90, S. 418. — Eintragung von der Hand des ftbtischen Schreibers. ~ Vgl. oben Nr.3l38.
Eglolf 1427-1443.
657
3472.
Bischof Otto (in.) von Constanz genehmigt und bestätigt die Änderung der Statuten
der Geistlichen des Wiler Capitels.
CauAtanF,, 1429. Feliriiar 26*
OttrO, Dei et aposiolicae sedis gratia episcopus Constantiensis, untversis et siogulis Christi
idelibus prsesentibus et fnturis infrascriptorum noiitiam ac sinceram in Domino charitateni. Cum dilecti
lobis in Christo decanus, canierariiis singulique coiifratres capituli decanatus in Wila nostrte Constan-
iensis dioccBsis ad laudeni et honorem Dei ac salutera animaruin fidelium viventium et defunctorum
Hirn certas fecerint ordinationes et statuta per quondam Henri cum feÜcis memoriss, epiacopum Con-
tantiensem, praBdecessorem nostruro, confirmata, per quae tarn eiusdem confraterniaB quam singu-
uriuin confi*atrum ätattii bono et prospero necnon honestati et moribus salubriter cousulebatur, nunc
usedam ex pr^dictis statuta pro istis temporibus statui eiusdem confratemiae, ut nobia extitit expositum,
portuna et utilia immutarunt sub huiusmodi, ut sequitur, tenore:
(1) Primo igitur statuerunt, quod nullus recipi debet in confratrem, nisi prius faciat corporale
icramentum, quod suuni beneficium subintraverit absque dolo et fraude et omni specie synioniacae
iravitatis; item quod praebendulam suam non minoraverit nee minorare prsesuniat, quam ab antiquo
psi preebenduIiP dari solitum est etconsoetum; item quod nee per se nee per ioterpositam personam
rupplantaverit eum, in cuius locum successit; item quod consilia aecreta, dicta et facta capituli praedicti
octra capitulum nuUi aliquatenus existenti extra capitulum relevare priesumat: item quod obediat decano
ecanatus praedicti, qui pro tempore fuerit, tam in Spiritual ibus quam etiani in temporalibus lieitis et
ionestis; item etiani quod firmiter et fideliter, sine dolo et fraude obaervat statuta capituli edita et
Nienda. (2) Item quod omnes confratres dicti decanatus duabus vicibus in anno, scilicet feria quinta
►Ost festum beatorum Petri et Pauli aposfcolomm et feria quinta post festum omniuni sanctoruni,
ipitulariter con venire debeut ad locum a decano et camerario ipsis deputatum cum superpellitiis suis
ioni et pra^parati ad missani^ et quemcunique decanus iusserit legere miäsani, faciat cum obedientia,
i ad mtnufl quatuor misssB peragantur, scilicet nna pro defunctis, una de sancto spiritu» una de tem-
lore et una misaa publica de beata Virgine feative cum voto'\ et quod omnes et singuli confratres ad
fublicam missam oiferant quilibet unum denarium usualis nionetee. Et hm oblatione^ cedere debent decano,
i fuerit prsesens; sed si non fuerit praesens, tunc cedere debent capitulo. (3) Item finita publica missa
Dcipiatur a decano vel camerario ^igilia mortuorum et perficiatur tribus lectionibus et laudibus. Quibus
mnibus peractis accedat decanus et singuli confratres ad locum capituli^ et ibi qua?rat decanus sub
brma scrutinii a singulis confratribus de excessibus corrigendis. Et si quis inter confratres inventus
berit publicus tabernarius vel manifestus cobabitator vel negociator vel lusor vel cohabitator taber-
tarum vel aliorum excessuum enormium et contra honorem cleri, quod illura decanus cum consensn
lonfratrum et praecipue sanioris partis corrigere potest in pti^iia etiam pecuniali et spirituali; et si idem
!eus nollet obedire in poena sibi iniuncta a decano et capitulo, tunc idem reus a capitulo preesentari
lotest domino ordinario vel suo vicario sub expensia ipsius rei. (4) Item quicunque confratrum in
iraedictis duobus capitulis seu convocationibus medio tempore intervenientibus non interfuerit, nisi rite
ixcusetur, dabit pro posna tres solidos deoariorum Constantienaiu m et solvel prandiura, (5) Item
tatuant, (quod) capitulo carente decano vel camerario confratres convocari debent, et quicunque vocatus
lon venerit, extunc electione carebit» et quod nullus eligere habet, nisi prius ostenderit vel immediate
»stendat suam investituram, incurationem seu inducias, (6) Item quod nullus recipi nee eligi debet in
ecanum seu camerarium, nisi fuerit rector ecclesiae dicti decanatus vel perpetuus incuratus; et huiusmodi
558
Eglolf 1427—1442.
I
electiones fieri debenfc sub hac forma, quod quilibet eligat in decanum seu camerarium, quem secuodum
conscjetitiam suam bonum fore credit capitulo dicti decanaius, nobis et ecclesise nosti'se Con8tant(ieosi)
utiliorem. (7) Item statutum est» quod omnis rector ecclesite liabeos in valore deceni marcarum debet
dare confratribus unam largam refectionem vel iiuam libram denariorura CoDstaiitiensiiim, iocuratus
vero decem solidos denariorum, iiiduciiitus vero quitique solidos monetäß praedictae. (8) Item statutum
est, quod demceps untisquisque rector sen perpetuus vicarius a decano debet iiiduci seu poiii in Teram
et corporalem po&sessioDem sui beiieficü. Et ob hoc idem rector seu perpetuus vicarius dare debet decano
unum florenuiu Rbenensem pro ipsius laboribus et eum cum suis coadiutoribus large reficere. (9) Item
statutum est, quod mortuo uuo confratre decauus seu camerarius debet couvocare viciniorea confratres
quinque vel sex ad depositioeem illius defuncti, quanto hoiiestius possiut, celebrandum; similiter eti&m
fieri debet in tricesimo et septimo. Item quod coufratres celebrantes depositiooera, septimum vel
tricesimum large refici debeut de rebus fratris defuncti; si vero adeo paiiper existit, quod confratres
de rebus suis refici nequeunt, tunc decanus et camerarius de rebus camersB et capituli debent reficere
confratres, ut prsedicitur. Item quidquid in depositione confratris septlrao et tricesimo ofi'ertur et
comparatur in ecclesiam, cedere debet bursoe camer® et capituli, Iteoi quilibet confrater debet legere
confratri mortuo tres missas funerales et tres vigilias et habere memoriam eius per annutu in cancelUs
et in divioo officio, (10) Item statutum est, quod decedente uno coufratre de rebus suis cedere debet
decano una libra denariorum, item camerario una libra Hallensium, item capitulo viginti quinque solidi
denariorum; item pedello cedere debent quinque solidi denariorum. (11) Item statutum est, quod qui-
libet confratrum dare debet pedello sex denarios Constantienses pro salario suo singulis annis.
(12) Item camerario committi debent omnia capitulo praödicto data aeu legata, danda seu leganda, et
quod singulis annis tenetur reddere rationem de perceptis decano et capitulo memoratia. (13) Decano
vero decedente omnes confratres dicti decanatus ad ipsius sepulturam convenire debent ad facieitdnm
omnia, prent supra de sepultura confratrum est lucide pernotatum. (14) Item st-atutum est: decano
decedente capitulo cedere debent triginta quinque solidi denariorum, camerario vero una libra denariorum
Constantiensium, pedello vero, nt supradictura est; camerario vero decedente decanus recipere debet.
sicut de simplici confratre capitulo dari debent, triginta quioque solidi denariorum.
Hcec omnia et singnla eupradicta ab omnibus confratribus praedicfci decanatus perpetue sunt obser-
vanda firmiter et tenenda, Sic quoque ex parte prsedictorum decani et capituli decanatus in Wila
prsedicti, ut statuta preescripta omnia et singula ad perpetuam ipaorum et auorum succesdorum obser-
vantiam autboritate ordinaria auctorisare, ratificare et confirmare dignaremur, eistitit aupplicatum. Nos
vero attendentes praedicta statuta rationabilia fore et iuri consona ac bono et prospero statui confratemise
prtedictae, immo tarn animarum saluti quam bonestati clericali quam plurimum profutura, idcirco ea
omnia et singula ad instantem petitionem ipsorum decani et capituli in Wila praedictorum authoritate
ordinaria et ex certa scientia in Dei nomine prsesentibus approbamus, auctorizamus, ratificauius et con-
firmamus nee non ipsa rata et grata inviolabiliter habemus et babebimus finna, salvo tarnen nobis et
succeasoribus nostris, si in posterum statutia et constitutionibus praescriptis addere, subtrahere seu minnere
quicquam decreverimus, quod ad id faciendum, quandocunque voluerimus, confirmatione nostra praescripla
non obstante plenam habeamus et liberam potestatem, pr^cipientes nibilominus omnibus et singulis bis
in scriptis, praesentibus pariter et futuria et specialiter decano, camerario et capitulo dicti decanatus I
in Wila et ipsorum successoribus universis, statuta et constitutiones, ordinationes praedictas et prffidicta
cum eorum effectu, prout supra specificata sunt et expressa^ in virtute sanche obedientise sub poena ^
excommunicationis et bis litteris specificatis et expreasis inviolabiliter atque finniter observari, contra- ^
dictione qualibet non obstante. £t nibilominus omnem defectum, si quia in prsemissis vel circa ea quovi^
4
Eglolf 1427—1442. 559
modo reperitur seu reperiri posset, supplemus et sapplebimus authoritate nostra ordinaria prffisentium
per teuorem, adbibitis etiam in et super prsemissis omnibus et singulis verborum, gestuum solennitatibus
debitis et consuetis. In quorum omnium et singulorum pr»missorum testimonium et roboris firmitatem
sigiilum nostrum episcopale duximus prsesentibus appendendum. Datum Gonstantise, anno Domini
millesimo quadringentesimo vicesimo nono, die mensis Februarii vicesima sexta, indictione septima.
StiftarthiT SL Wki, MchMirehiT IM. 721, ^ 14» ff. — Co pie aus dem 17. Jahrhundert.
8478. — 1439. MXrzS. — Nikolaus Jenchin, Kirchherr zu St. Mangen, bittet Bürger-
meister und Rat zu St. Gallen, mit einigen ihrer Bürger, die wegen einer Schuld seines Vorfahren
Herrn Hermann selig die Einkünfte seiner Kirche gerichtlich mit Haft belegt haben, zu verschaffen,
dass sie die Haft aufheben. Andernfalls erbietet er sich den St. Gallem gegenüber zum Recht vor dem
Vicar oder dem 0£Scial zu Constanz oder vor Dekan und gemeinem Capitel zu St. Gallen. Sollte auch
das den St. Gallern nicht genehm sein, so schlägt er vor, dass beide Parteien zwei Priester aus dem Capitel
zu St. Gallen nehmen und ihnen die Entscheidung übertragen, diese vier aber, falls sie sich nicht einigen
können, noch einen fünften vom Capitel zu sich nehmen sollen. — Mittwochen vor mittervasten, 1429.
»itoRkiT StUki, Tr. IVII, l^ — Papier-Original mit Sigel.
In der gleichen Sache wendet einen Monat sp&ter (14S0. April 5.) NikolansJenchin sich neuerdings
an Bürgermeister nnd Rat zu St. Gallen. Mit dem von diesen vorgeschlagenen Gericht, zu dem der Kirchherr zwei
Priester, die St. Galler Bdrger zwei Laien stellen nnd diese vier, wenn sie sich nicht einigen können, als fünften einen
Priester oder Laien beiziehen sollen, erklärt sich Jenchin einverstanden unter der Bedingung, dass von Anfang an -ein
Priester als fünfter zum Gerichte beigezogen werde, obwohl er gemeint hätte, dass Bürgermeister und Rat die Ihrigen
anhalten würden, gütlich ihre Ansprüche aufzugeben, da er ja die Einkünfte nicht zu seinem Nutzen verwenden wolle,
.dann das ich den undertanen dester bass ainen priester gehaben möhti', und da doch die Untertanen meist St. Galler
Bürger seien, er aber sich keiner Verschuldung gegen die Stadt oder deren Bürger bewusst sei. Sind die St. Galler
mit dem vorgeschlagenen Schiedsgericht einverstanden, so hat Herr Eonrad Tanner Vollmacht, in der Sache für
Jenchin zu handeln. — Zinstag nach dem sunnentag als man singet Quasimodogeniti, 1429.
SftalURUT8t.(liUei,Tr.IVll,l% — Papier-Original mit Sigel.
8474. — 1439. MXrz 6. Rheinegg. <- Ulrich Paier (Paygrer), Vogt zu Rheinegg, er-
klärt auf ein Schreiben, das Bürgermeister und Rat zu St. Gallen wegen ihres Bürgers Alb recht
Egg er an ihn und seinen Bruder gerichtet haben, „wie daz die gesellen in dem kriegg im sollend
genomen han ainen ochssen und ain kalben*, ihm und seinem Bruder sei davon nichts bekannt und
es sei ihnen nichts, was dem Egger gebore, in die Burg geschenkt worden oder sonst zu ihren Händen
gekommen; sonst wollten sie gern tun, was billig wäre. — R in egg, sunnentag zA mittervasten, 1429.
StaMaicUTStMlei^Tr. XlVylr. S8*. — Papier-Original mit schlecht erhaltenem Sigel.
3475« — 1439. MIrz 18. — Abt Eglolf und gemeiner Convent des Gotteshauses St. 0 allen
haben von Albrecht Blarer zu Constanz, dem Bruder des Abtes, 800 Gulden rhein. zu Constanz
an dem Wechsel empfangen und geben ihm dafür mit Rat des Capitels und etlicher Dienstleute des
Gotteshauses einen jährlichen Zins von 40 Gulden rhein. zu kaufen «von, ab und usser unsers gotzhus
kelnhofe züRikkenbach bi Wil gelegen, derjärlichen unserm gotzhus giltet achzehen mutt kernen,
sechs malter habem, ainen mutt ärwß und ainen mutt bonan Wiler mess und dritthalb pfund pfenning
560
Eglolf 1427-1442.
Costentzer werung, hundert aiger und vier hiinir; item al> und usi^er unsers goizhus zehenden doselbs ze
ßikkenbach, klainem und grossen : item ab und usser unsers gotzhus kornzehenden zu Bettwiseo**.
Sie setzen den Kelnhof und die genannten Zehnten dem Albrecht Blarer als Pfand für den obigen Zins
ein, der zur Hälfte je auf Martini und Georgi nach Coustanz zu entrichten ist, mit kommendem Martini-
tag beginnend. Für etwaigen Ausfall haften Abt und Convent, sowie ihre Mitgütten mit all ihrem
sonstigen Besitz, und zwar werden als Mitgülten gestellt: Jakob von La n genhart, Rödolf von
Stein ach und Wilhelm Blarer von Wartensee, sowie Meister Engelhart und Konrad
Kümeli (ßümbelli), äbtiacher Hofammann» beide Bürger zu Wil, und dazu noch als Bürgen: Her-
mann von der B r e i t e n - L a n d e n b e r g, Hans von Münchwil und Konrad von Heidelberg,
sowie Hans Blarer und Konrad Kilchherr, Bürger zu Constanz, Werden Abt und Convent,
sowie ihre Mitgülten und Bürgen wegen entstandenen Schadens gemahnt, so hat der Abt ^zwen erber
knechte mit zwain mftssigen pfäriten in acht tagen den näbsten nach der manung in die statt Costeutz
in ains offenn wirts hus** zu senden, und die Mifcgülten und Bürgen, oder wer von ihnen gemahnt wird,
müssen sich innerhalb acht Tagen nach der Mahnung „mit ir aelbs liben ouch gen Coatentz in offner
gastgeben wirtzhüser" stellen oder einen Knecht mit einem mtiaäigen Pferd senden und sollen ,anvahen
und laisten recht, offenn, kuntliche giselschatit zfl vaileni koufle, unverdinget, ir jeclicher je zwai rechte
giselmal an dem tag*^ bis sie Albrecht Blarer davon entbindet oder die Schuld bezahlt ist. Doch sin<I
Albrecht Blarer und seine Erben berechtigt, ^das sy unser und der obgenamten mitgülten und bürgen
ains oder mer wol fOro schonen mugent denn der andren, mit tag ze geben ungemant oder ungelaist
zelaussen*. Stirbt einer der Mitgülten und Bürgen oder wird er sonst untauglich, so müssen der Abt
und die übrigen Mitgülten innerhalb vierzehn Tagen einen anderen stellen ,oder sond inen denn aber
danimb infaren und laisten in allen obgeschrib(n)eu rechten", bis die Verpflichtung erfüllt ist, Abt
und Convent geloben mit ihren Mitgülten, die Bürgen für alle Einbusse schadlos zu halten, und geben
ihnen und Albrecht Blarer Gewalt, sie, das Gotteshaus und alle ihre Leute und Güter, „ussgenommen
die von Wjl*, und die Mitgülten und deren Gut gemeinsam oder einzeln für ausstehenden Zins anzu-
greifen; für daraus entstehenden Schaden haften Abt und Convent samt den Mitgülten, Ebenso geloben
Abt und Convent, den Mitgülten allen Schaden zu ersetzen, und geben ihnen gleiche Gewalt wie den
Bürgen. Albrecht Blarer räumt dem Abt und Convent das Recht des Rückkaufs ein, der durch Be-
zahlung der Kaufsumme und allenfalls ausstehenden Zinses oder Schadens an dem ^geswornen*" Wechsel
zu Constanz ei-folgen kann. Wer den obigen Brief mit Albrecht Blarers Willen inne hat, dem sollen
Gülten, Mitgülten und Bürgen verpflichtet sein wie ihm selbst — Ffritag vor dem palmiag, 1429.
SÜftsarehii Üttiillei, Biftierarflih^ M. 1941, 1 14)7—110« — Eintragung von der Hand de« l.btiBchen Schreibers. Es sigeln
Abi und Convent, öowie jeder der Mitgült**n und Bürgen. ^
Etliche Wochen nachher (1420. April ÄH.) stellen Abt E g 1 o 1 i" und der Convent dea Gotteäbauset S t.G ft 1 le?
ihren genannten Mitgültim einen Eevers aus, worin sie denselben allen Schaden zu ersetzen geloben und ihnen fQr den
gegenteiligen Fall Gewalt geben, dea Gotteshauaes Leute und Güter, auflgenommen die von Wil« anzugreifen. — Frttag
vor dem Mayen tag, 1429.
^tifUartlilv S(tVill«ii, Bltli«rirrlii Bd. 1V41, f. 329, ^ Entwurf von der Hand deä äbtiachen Schreibert.
562
Eglolf 1427-1442.
genant des Kropha akker — stoßt z6 der ainen siten an den jetzgenanten minen akker vom Segenser,
zA der andern siten an die straß*. Alle diese Güter liegen zu Bftch in der Pfarrei Götzis und sind
nur mit dem genannten Zins belastet. — Sanndi Ambrosien tag des balligen lerers, 1429. J
Stittaarcbir SttüalkD, L HL A. 24. — Fergament-OriginaL Ea «igelt det Amm&Bn; das Sigel hängt eingenäht
34Ta — 1429. April 4. Constanz. — Abt Eglolf von St. Gallen belehnt denSürgen-
st e i n S ü r g , sessliaft zu S u m m e r a ii , mit dem grossen und kleinen Zehnten zu N o n n e n h o rn und
Hegi in der Wasserburger Parrochie, mit seinem Anteil am Zehnten zu Mitten, mit dem grossen
Korn- und Weinzehnten zu Hattnau (Hattnang), mit seinem Anteil am Zehnten zu Selmenau (S^lbnovr),
mit dem jährlichen Zins von 2 ^ ^ ab dem Hof zu Hegi und mit seinem jährlichen Eorngeld zu
Enzisweiler, zu Mitten, zu »Tubenberg" und zu ,Wolffhusen% welche Zehnten und Einkünfte
Stirgenstein Siirg von seinen Vorfahren ererbt und bisher innegehabt hat. Die Belehnung soll jedoch
«unsers gotzhna custerj an dem stoufiT wins, so järlichen ab dem obgenaniten zehenden daran g&t,
unvergriffenlichen und äne schaden* sein. — Costentz, sant Arabrosius tag, 1429.
SiiEi&iTiLiT SL flauen, r. P, 1 i. 8. — Das Sigel den Abtei hängt eingenähi
347».
i
Die Boten der IV eidgenössischen Orte Uri, Unterwaldenj Zug und Glarus ersuchen
Bürgermeister und Rat zu St Gallen, ihnen Wein und Futter für die Pferde nach
Appenzell zu liefern.
(AppenEell,) 14:i9, AiirU 9. and lO.
(a)
<i
Unser früntlicher, williger dienst allezifc vor» Lieben herren und besundern göten frtind, wier tönd
üch ze wüssent^ wie daz wier uf disen ibent nach der dät dis briefes gen Appenzel ze dem Hof
in des »chribers hna komen sint. Der täti uns und tinsern fpheriden gern güotlich, hetti er win und
füter etc, daz ir aber von Götz gniden wol hant etc, Pitten wier üch als tinaer guten, lieben fründ und
getrüwen burger und lantlüt, daz ir disem ünserm botten win und füter umb sin und unser gelt l&se^
fürderlichen zö lins ffieren oder vertgen, als er üch den*' wol unser not erzellen kan. Da tünd, als wm^
üch des sunder wol getrüwen, und läsent uns nit, oder wier mösent aber zütz(l) üch komen. Geben
\if denn viiij. tag ze nacht Aberellen, anno Domini MCCCCXXVIIU. m
Von uns der Eitgnossen botten vonUre, von Un der wild eiP
Zug und Olaarus und versigelt mit amman Berol dingers
von üre insigel durch unser bette willen*
Dien fürsichttigenp wisen dem bargenaeister und dan rit ce San t Q a I len, ünsern guten fründen p(resefit«ttt
l(iterffi).
StAJkrtUlSttiiileit, Tl UV, Nr. 38>. — Papier -Original mit Sigel unter Papierliülle.
(b)
Unser williger dienst allezit vor, Lieben bereu, als wier üch uff gester umb win und föter ver-
schriben hattent etc., da hädt uns der bott wol geseit, daz ir jn früntlich entfphangen und wol geliaen
habent etc. Do bitten wier üch aber als fer, so wier iemer ernätlichoBt kinnen oder mügen, daz ir uns
PJI
Eglolf 1427—1442. 563
sendeot by disen söimern ij söm ältz, gfltz wins und iij nüw umb ein semlich geltz, als wier des üwer
frfintschaft wol getrüwen. Geben uf sunnentag ze nacht, der x. tag Aberellen, anno etc. XXYIIII.
Von uns der Eitgnossen botten von Ure, Underwilden,
Zug und Olarus und yersigelt mit amman Beroldingers
insigel.
Dien fdrsichttigen, wisen dem bnrgermeister und ridt seSant Gallen, ünsern lieben heren p(resententar) l(itera).
8ta4tiniidT8tWkl,Tr.XIf,lr. t8\ — Papier-Original mit Sigel unter Papierhülle.
8480« — 1439. April 14. — Abt Eglolf von St. Gallen nimmt von seinem Vetter Georg
Blarer von St. Gallen einen Weingarten zu Marbach im Rheintal auf, genannt der Tünbacher,
— .der ainhalb stosset an Ital Eberlis saugen garten, anderthalb an des Zieglers garten von
Lindow, zft der dritten siten an Ulis Fatzers garfcen und undnan an der GrAbel garten* — , ein
Lehen vom Gotteshaus St. Gallen, und belehnt damit den Georg Blarer als Lehenträger zu Händen der
.armen veitsiechen des huses an demLinsenbftl vor der statt z& Santgallen gelegen **. Nach einem
vorgewiesenen Aufsendbrief, der von Hans von Albersberg genannt Kaiser, derzeit Statthalter des
Stadtammanns zu St. Gallen, von Gerichts und von Konrad Müsler von der Vogtei wegen, sowie
von Hans von Andwil (Ainwil) gesigelt ist, hat Adelheid Kellerin von Tübach (Tünbach),
Bürgerin zu St. Gallen, vor dem dortigen Gericht mit Konrad Müsler als Vogt, JohansBeck, Stadt-
schreiber zu St. Gallen, als »Wiser* und Hans von Andwil ab Fürsprech den genannten Weingarten
zu ihrem und ihrer Vorfahren und Nachkommen Seelenheil den Feldsiechen im Linsebühl geschenkt,
ihn dem Georg Blarer als einem Lehenmann des Gotteshauses aufgegeben und durch ihn dem Abte
aufgesandt mit der Bitte, den Blarer als Träger zu Händen der Feldsiechen damit zu belehnen. —
Donstag vor dem sunnentag Jubilate, 1429.
SiifiMUnÜT 8t. Mlei, MchenirkiT N. IMl, f. Ml. — Eintragung von der Hand des ftbtischen Schreibers.
8481.
Die Stadt St. Gallen löst den Leinwandreif und den zugehörigen Zoll von Hug und
Peter von \Vatt.
14»0. AprUlO. — JnniM.
(a) Abt Eglolf von St. Gallen schreibt darüber an Bürgermeister und Rat.
Constanz. 1429. April 19.
Eglolf f, Yon Gottes gn&den abbt des gotzhuses zfi Santgallen.
Ünsem früntlichen grfltz vor. Ersamen, wisen und besunder lieben, als wir üch von gemainer
statt wegen rergünst haben, den raiff zfi SantgalUen, domit man die linwat misset, und den zol,
so ^darzfl gebort^ so Hug und Peter von Watt von unserm gotzhus uff ainen widerkouff inneh&nt,
Ton inen zfi gemainer statt banden ze lösend und in sölicben rechten, als sy den bisher innegehebt h&nt,
ze ntessend und ze habend, und uns und unser gotzhus umb ainen widerkouff mit uwir briefe und
insigle darumb zfi versorgend etc.: haben wir dem obgenanten H u g e n die losung, von im und sinen
nettem ze tfinde, angesait und tag darumb geschepft uff den nähsten mentag nach sant Georyen tag
nähstkfinftigen und unsern vettern Georyen und Frikken Bl&rern enpfolhen, das gelt von üch
ze nemend und die bezalung und losung von unsern und unsers gotzhus wegen ze tfinde. Bitten wir
nch, das ir denselben unsern vettern das gelt ze banden gäbint und uwir botscbaft von ainem r&te
564
Egblf 1427-1442.
inen zöschiebent, die mit inen darz^ kere, so man die losung von den obgenanteu von Watt also tflo
welli. Und versorgent ouch uns und unser gotzhus mit aineni widerküuirbrief, als daz beredt ist, wenn
ir der von Watt briefe zu üwini und der statt banden nämen wend. Und tftnt darinne das beste, als
(wir) Ücb getruwen; wenn es denn darzü kömmt, daz wir üch versorgen raogent, so wellent wir Üch gerne
versorgen nach aller notdurfft Geben zö Costentz, am zinstag nach Jubilate, anno etc. XXVIIII",
Den ersameiii wiaen burgennsiiBter und läten 211 Saut Gallen, ansem besuadern lieben.
Stadtarthir SiLGallfii, Tl Vn^lVr. I]\ — Papier-Original mit schlecht erhaltenem rotera WaehBsigel.
4
(b) Bürgermeister, Rat und Bürger von St. Gallen räumen dem Abt und Convent des Gottes-
hauses das Recht ein, den Leinwandreif und den zugehörigen Zoll jederzeit zurückzulö&en.
(8t. Gallen.) 1420. Jual 23. 1
Wir der burgermaister and der rät und die burger geniainlich der statt S a n t g a 1 1 e n tiint kund
aliermenglichem und verjehen offenlicben mit disem briefe: Als der erwi(r)dige unser gnädiger harre
her Eglolff, abbt des gotzhus zö Santgalleu, uns vergiiust und erloibt hiU, den raiflf zu Sant-
gallen, domit man die linwat misset, und den zol, so darzü gehört, ez sig von linwat, von garn, von
endi oder von andren Sachen, als den Hug und Peter von Watt von dem obgenamten Önserm berren
und gemainem convent des obgenanten gotzhus zu San tg allen uif ainen widerkouff innegebebt häni,
umb sechsunddrissig march lötiges, vines silbers Costentzer gewichtes von denselben Hu gen und
Petern von Watt zu unsern und gemainer statt banden zä ledigen und ze lösen, und wir ouch
denselben raiff und den zol von den jetzgenamten von Watt mit zwainhunflert und zwenundfünfczij
rinisschen guldin, die wir in vor die vorbenamten sechsunddrissig march silbers geben haben, also zi
unsem und gemainer unser statt banden gelediget und gelöst, und daruff der von Watt kouflfbriefe,
sy von den obgenamten unsern herren und dem gotzhus darüber gehebt hant, ouch zd ünseru banden
genomen haben: wiewol nü daz ist, das dieselben briefe einen stäten, ewigen, rechten, redlichen kouff
wisent und sagent, doch so ist zwüsschent dem obgenamten unserm herren und uns nämlichen beredt
und bedingot worden, und haben ouch wir uns des in der mäss, als ocb die obgenamten von Watt sich
des filr sj und alle ir erben und nachkomeu begeben hatten, willenclich begeben für uns und alle unser
nachkomen und begeben uns des ouch jetz also wissenclich und wolbedacht mit disem briefe: wenn
und Weihes järs und zu welher zit in dem järe, es sig über kurcz oder über lang, der obgenamt unser
gnädiger herre abbt Eglolff ald sin convent des gotzhus zö Santgallen oder ir nachkomen uns oder
unser nachkomen bierumb ermäneut mit ir offenn brief ald mit ir hotten ald uns under ougcn verkündent,
das sy den obgenamten raiff ze Santgallen und den zol, so darzü gehört, von uns ledigen und wider-
kouffen wellent, und uns oder unsern nachkomen samment und miteuander werent zwaihundertund-
zwenundfünfczig rinissch guldin, göt an gold und swär gnüg an der gewicht und als denn geng und
genäm ßint, das wir denn denselben unsern herren oder iren nachkomen bi unsern eren und truwen, so
wir darumb gelobt haben, den vorgesaiten raiif und den zol, so darzü gehört, ön alle fürzög und wider-
red zu des gotzhus banden umb dieselb summ goldes wider ze kouffen geben und gentzlich ledig und
los lassen und die briefe, so die obgenamten von Watt darumb gehebt hänt und wir jetz innebänt,
und waz wir urkund darumb hänt, zu iren banden usshin geben und antwurten söUent, 6n all geverde.
Beschäh aber, daz wir ald unser nachkomen, daz Gott nit welli, uns des also in dehain wise sperrtint,
wenn denn die obgenamten unser herren abbt Eglolff, sin convent ald ir nachkomen die vorbenamten
zwaihundertundzweuundfünftzig rinissch guldin zÜ unsern banden legent und enpfelhent in die münss
ald hinder aiuen rit zu Costentz, des sy ouch volle macht und gewalt, wenn es also ze schulden käme,
haben sond ze tönde, und uns das also verkündent, so sond sy domit ze stund also den obgenamten
s<fl
Eglolf 1427-1442. 565
raiff und den zol, so darzfi gehört, von uns gentzlichen geledigot und widerkoufiFt und zfi des obgenamten
irs gotzhus banden erlöst haben, und sond ouch dannanhin die obgedachten briefe, und waz wir urkund
darumb h&nt, tod und ab und uns unnütz und den egenamten unsem herren und iren nachkomen und
irem gotzhus unschädlich sin, wo die fUrgebotten ald gezoigt wnrdent, ön all argelist und geverde.
Des ze warem urkund und stäter sicherhait haben wir obgenamten burgermaister und rät z& Sant-
gallen unser statt insigel f&r uns und unser nachkomen und unser burger gemainlich lassen henggen
an disen brief, der geben ist an Sant Johans abend des Töffers ze sunwendi, nach der geburt Cristi
vierzehenhundert jar und darnach in dem nünden und zwainzigosten jare.
StaltiftkiT SttaUei, Tr.nil, lr.ll\ — Pergament- Original (zerschnitten); das Sigel hängt — Vgl. oben Nr. 3012
und nnten 1434. Juni 23.
8482. — 1429. April 26. (Constanz). — Abt Eglolf von St. Gallen nimmt auf Bitte des
Gerwig Paier (Paiger), Bürgers zu St. Gallen, und des Ulrich Estrich, der für seine eheliche
Tochter Engel, Gerwig Paiers Ehefrau, vor ihm erscheint, von ihnen einen jährlichen Zins von 3 ff /j^
C. M. U.W. aus dem Hof zu Hiltenriet (Hiltiriet) bei Sulzberg, einem gemeinsamen Lehen Ger-
wig Paiers und seiner Ehefrau vom Gotteshaus St. Gallen, auf und belehnt damit den Hans Yarn-
bftler, Bürger zu St. GkJlen, dem die Eheleute den je auf Martini nach St. Gallen zu entrichtenden
Zins von 60 ff G. /^ zu kaufen gegeben. Der obige Hof stosst einerseits ^an Sultzberg, andrent-
halb an den Bfichberg, z& der dritten siten an die alte bürg und zö der vierden siten an der von
RoschachEgg*. Weil die Ehefrau ^von ehafter sach wegen' derzeit nicht persönlich vor dem Abt
erscheinen kann, hat sie gemäss einem vorgewiesenen, von RfidolfGelter, Stadtammann, von Rfi-
dolf Schläpfer (Schlaipfer), Bürger zu St. Gallen, als Vogt in dieser Sache und von Konrad ab
Rotmontzh&b, Bürger zu St. Gallen, gesigelten Aufsendbrief ihrem Vater vor Gericht Gewalt gegeben,
f&r sie den genannten Zins dem Abte aufzugeben. — Zinstag nach sant Georyen tag, 1429.
StiftnrdÜT StMlei, MIckenreldT N. IMl, f. IN. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es aigehk der Abt,
der Stadtammann Rudolf Gelter für Gerwig Paier and Ulrich Estrich f!Lr seine Tochter.
8488.
Ammann und Landleute von Schwiz ersuchen Bürgermeister und Rat zu St. Gallen,
die Ihrigen anzuhalten, dass sie auf Verlangen des Grafen von Toggenburg
Zeugnis ablegen.
14»9. April 80.
unser früntlich, willig dienst sy üch alzit Toran erbotten. Gfiten fründ und sunder lieben ge-
trüwen, als üch wol ze wissen ist von der stössen und spennen wegen, so der edel, wolgebom herr
griff Fridrich von Toggenburg, unser lantman, hatt mit denen von Appenzell, und wie das
er und öch sy ze beden teilen derselben stössen getrüwet hantt gemeiner Eidgnossen botten ze
dem rechten nach beder teil kuntschafft, red und widerred: also hatt der obgenant von Toggenburg,
unser lantman, uns gebetten, üch ze schriben und ernstlichen ze bitten: were das jeman under üch
oder der üwem dekein kuntschafft wiste, oder das er an jeman der üwern ütz zügend wurde, das ir
den oder dieselben darzfi wistend und hieltend, das derselb oder die im darumb kuntschafft seitend,
was sy darumb wisstend. Sunder gfiten fründ, harumb bitten wir üch fiissig mit ernst, das ir nach
nner begerung üch harinn wellend erzöigen, als wir des und alles gfiten ein sunder gfit getrüwen zfi
Ich haben, won er des nach ünsrem bedunken vast nottürfftig ist. Eönden wir das in semlichen oder
566
gJglolf 1427-1442.
raeren Sachen urab fich gedienen, harzü wölten wir 6ch allweg dester williger siii, Geben an ssnt Philipen
und sant Jakobs abent der heiligen zwölflFbotten, anno Domini MCCCCXXIX etc.
Amman und lantltit ze Switz etc.
Üen fürBichtigen, wisen Dztiireii besiindem guten frütiden und lieben^ g'etrtlwen Imntlüten dem bnrgermeiater nndl
rtit der «tatt ae Santgallen etc.
Stodtarrtii V St. flall«, Tr. II¥, In 18 ♦. - P a p i e r - 0 r i g i n a 1 ; da« Sigel iit abgefallen,
3484. — 1429. Mall. WiL ~ Klaus Finkenbach, genannt Klans von der Burg, ver
kauft an Rudi Eginer, Bürger zu Wil, um 24 S /^ C. M. einen jährlichen Zins von 1 ff hfl ^
C* M. n. W. aus der Hofschnpposse zu Almensberg (Olbersperg), einem Lehen des Gotteshauaea
St. Gallen. — Wil, sant Walpurgs tag ze ingendem Maienmonat, 1429.
ftUrtwthiT a «allen, ftibr.Xlll,FiU.&* — Späte Fapier-Copie,
3485. — 1439. Mal 2. WIL — Hans von Bussnang der jüngere, genannt Herr, Sohn
des Albrecht von Bnssnang selig, verkauft seinen Leibeigenen KAni von Sely, Sohn des Die tat
von Sely selig, auf dessen Bitte mit Leib ond Gut um 10 Gulden rhein., die ihm der Leibeigene seibat
entrichtet hat, an Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg, — Wil in der statt in Thurgöw
gelegen, mändag nach dem Majgentag sant Pfilips und sant Jacobs zwaiger zwelf hotten, 1429. 1
Sdftearclir St^iflPD, D. I>. 1 LK — Pergament- Origi na l. Es «igeln der Verkäufer und sein Bruder Hani von
Busiuang, genannt Eucb; beide Sigel hangen eingenäht.
Am nämlichen Tag Terkauft Hans von Busanang der ältere, genannt Ruch, Sohn des Ä 1 b r e c b t von Buts-
nang selig, den Rßdi von Sely» Sohn des Dietzi von Sely «eligt sein rechtes Eigen, auf dewen Bitte um 6 ff Pfg.
CM.» die er von Rudi Ton Sely selbst erhalten hat» an Graf Friedrich (VII,) von Toggenburg.
StiftttltMv U, tiallen, H. B« 2. E* t. -- Fe r g a m en t - 0 r i g i n a l Es sigeln der Verkäufer und sein obgenannter Bruder;
beide Sigel bangen eingenäht.
3486. — 1429» Mai 6, Batzenheld. — Vor Hans Brunman von Ken gelbach (Känelbach),
der fÖr Heinrich Mayer (Mayger), Ämmann Graf Friedrichs (VU.) von Toggenburg, bei der
Burg zu Batzenheid zu Gericht sitzt, verkauft Hans Höber von Wulf ikon mit Heini Iberger
von Seh warzenbach als Fürsprech an Konrad Rümeli, den Hofamraann zu Wil, und an dessen
Frau Anna um 5 ff ^ CM. einen jährlichen Zins von 2 Viertel Kernen Wiler Mass aus seinem Drittel
des vogtbaren, eigenen Gutes zu Wulfikon genannt des HftbersGut» das er von seinem Vater Hans
selig geerbt hat. — Batzenhaid, fritag nach des hailigen criltz tag in dem Maygen, 1429.
SUflJarekiTM.6illeD, W» W. II. l Fut. 1. Ir 1 — Pergament- Original Es sigeln Hans Brunman mit dem Sigel
des Ammanna und für den Verkäufer Ulrich Herr von Ober-Üzwil; beide Sigel hangen offen.
3487. — U39. Mb! 12. Feldklreli. — Graf Friedrich (VIL) von Toggenburg »endete
Hans Rad (Raden), seinen Landrichter zu Rank wil, und Hensli im Spital von Alts tat ten«
seinen Ammann daselbst, an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen mit der Bitte: »was dieselben voü
minen wegen an üch werbend sjen, ir wellent inen darumb genczlich gelouben als mir selber und darin
tin, als ich Üch besnnder wol getruwen'* — Veitkirch, donstag vor phingsten^ 1429.
Stadttn^iT n. filllei, Tr. T, Ir. IM- — F a p 1 e r - 0 r i g i n a 1 mit Sigelipur.
Egloir 1428-1442.
567
9488.
Ulrich Ryff, genannt Weiter, bittet Bürgernneister und Rat zu St Gallen, einige
ihrer Bürger anzuhalten, dass sie in einer Streitsache gegen die Appenzeller aus-
sagen.
Min willig dienste voran. Lieben und güfcen früiui, wisseiit, als mir die von Appenzell vor
"eltwavil zites die miaen ze Ainwille in friden bezwungen und ze lantlUten augenomen band, nämlich
Ülin Laich man, Hensli Ledergärw, Cünin Sänger^ die minen b&tten desselben inwendig
acht tagen anred gewesen aint: da by nu die üwern och, nämlich Rödi Ha im zflm Wila und Uli,
sin sun, und Uli Müller von Mai tten und Hain i, sin bräder, der Senn von A in will und Haini
an Höben gewesen und daz gehört und gesehen band, die Üwer burger sint, wie daz dieselben Appen-
zeller selb anred gewesen sint, nrab daz sv von den von Appenzell bezwungen sin söllent. Lieben
und gfiten frUnd, also bitt ich üwer guten frQntscbafft mit besunderm ernst flissig, das ir die ebenempten
üwer burger underwisint und mit in so vil schaffen wellen, das sy uff nächst pfingstmantag gen Bi-
schoffzell komen und da vergehen und saigen wellen an warhait, was sy dann urab die egeseiten
sach wissent. Und tünd hterinn, als ich des an sunder göt getruwen zu üch hab und in desglichen
ind vil meren sachen umb üch und die üwern och beschulden und gedienen wölte. Lieben fründ,
sollen die üwern sögten(!) saigen durch miner bett willen uit tftn, so misst ich sy darumb mit recht
filmemen, das ich doch ungern täte, uwer früntlich verschriben antwurt land mich wissen bi dem
batten. Geben am donschtag nächst post ascenaionem*' Domini, anno Domini etc. XXVUII'';
Ulrich Ryff, genant Welt er.
Den ftürsichtigen imd wiseu dem burgenniuster und dem raute ze SaDtgallen. minen besunder lieben uad
$^toi Muden.
l
^^^ Mehrere Schreiben betreffend die Gefangenhaltung eines Appenzeliers durch
^^^^ drei St Galler.
r
8tUt*rtiliStCin«,Tr, III, Ir, 88^ — Papier-Original mit Sigel uater Papierhülle.
3489.
1499. Mftl 17. - Jnll 17.
(a) Bürgermeister und Rat zu Schaff hausen an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
142i. Mal 17,
Unser früntlich, willig dienst voran* Besundern lieben und guten fründ, alz ir uns geschriben
haöd von knechten wegen, die ainen von Appentzell gefangen band etc.: lieben fründ, also haben
^^^ den Sachen nachgevollgt und gefragt, so wir getrülichest mugen, und können kain aigenschaffl
^*^^ren. Wir wellen ouch fürbas den aachen nachgän, und wurd uns ichtz darinn begegnen, wellten
^Ur üch verschriben wissen lassen an vertrieben; denn wir alltzit gern tön wellt in, daz uch früntlich
'^^f «, lieb und dienst. Geben uff zinstag in der pingstwocben, anno etc. CCCCXXVIIIP.
Burgermaister und rat zu Schauffhusen.
Den ersaxüen, wiaen burgerm&iüter tmd rät stu Saut Gallen, ua»em beBundera lieben und guten franden.
56S
KKlolf 1427-1442.
(b) Bürgermelsiar und Rat zu Schaff hausen an Bürgernneister und Rat zu St. Gallen. ^
1429. Mai 2B.
Unser fiüntlich, willig dienst allzitt voran. Ersamen» wiaen, besundern lieben und guten fründ,
Üwer schriben uns vormals geschechen als von dryer Üwer bnrger und ains der von Appentzell lant-
mans wegen, haben wir entstanden und sind also den sacben sidmals nach liwerm begeren nach gegangen.
Also ist uns uflf hüt erst fürwars fürkomen, das die üwern den von Appentzell iren lantnaan zu
Krengkingen innbaltend. Lieben fründ, dis verkünden wir fleh in gehaimd nnd guter früntschafft,
darumb das ir Üch darnach wissen ze richten; wän in weihen aacben wir üwer früntschafft dienstlichen
willen bewisen und getün könden, sölten ir uns allzitt willig haben und berait. Geben uff mentag nahst
vor ünsers Herren hailigen lichnama tag, anno etc, XXVIIII"'',
Burgermaister und rät zu Sch&ffbusen. f
Dem ertameiit wiaen dem hargermaister und rit »ö 8 an t Gallen* ünaera besündern lieben und guten fründen.
9^
1
/c) Ulrich Särri an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen in ^er gleichen Sache und über Aus-
sage n, welche die Kidgenossen von ihm zu erhalten begehrt hoben. ~
1429, Mai ^0.
Min wiligen dienst vor. Wissent, lieben herren, als ir mir verschriben hand, bain ich wol verstände)
Da wissent, daz der von Zürich botschafilt, die sy von üwer bett wegen hant gesant gen Schollen-
berg, och hett gesatt, daz sy ze Krenkigen sigint. Lieben ben-en, als ir mir nu geschoben habint
hain ich daz beden burgennast(ern) und dem Brun er von Zürich Y(i)rgelat und ir rat darin gebai^H
Da wissen t, daz Felix Manass uff zistag ze Kasserstül gewessen ist by Beriger von Landen^
berg; der hett mit im gerett, daz er getruwy: der mit Beriger von Landenber(g) retti oder schrib
und in bätt, daz er sin bestz darzü tat, äss beschuss gar wol, und künd üch wol uff den wag wissen:
daz ist ir ratt.
Item so wissent^ daz die Aidgenossen mich uff ain mendag vir sich besantant und woltant,
daz ich von der letzinen wegen hett gerett. Daz wolt ich nütt tön; wan ir hattend mir äss nüt ain-
pfoUen. Und band daz bracht gen Kasserstül ain die ritterschafft, und ist in abgeschlagen von der
letzy wegen. Nüt me kau ich üch jetz geachriben. Gäben an üsserss Herren fronlicbemss tag, im
XXVim jar. Ulrich Särry.
Den fürsichtigen, wissen l»urgeraa anter und rat se Sant Gaalleo« minen lieben berren etc.
(d) Bürgermeister und Rat zu Schaff hausen an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
1429, Mal 26.
Unser früntlich, willig dienst allzit voran, Ersamen^ wisen, besundern lieben und guten frl
als ir Uns yetzo aber geschriben und üwer bottschafft, nämlich Hannsen Weninger, zu uns gesandt
band als von sölicher geschieht wegen, durch dry üwer burger an ainem der von Appentzell lant-
mann begangen etc.: haben wir üwer geschrifft und hottschafft wol verstanden. Sol Üwer göten frünl^
schafft nit zwifien, denn in weihen Sachen wir üch zu dienstlichen willen komen möchten, das w^*
darin allweg wÖlten willig fuoden worden. Und als wir (ich vormals geschriben band, wie das die
üwern den von Appentzell zft Krenckingen iunhielten, ist wöl also gesin; aber si band sidmals
daselhs zu Krengkingen gerumpt, als wir das von ünsern knechten, so wir im veld gehept band,
vemomen haben. Wie aber dem allem, so wollen wir furo unser kuntschafft daruff haben, und is'
das wir furo ichtzit in der sach vernenien, das üch denn notdurfftig ist ze wissen, wellen wir üch,
Eglolf 1427—1442. 559
tag, so nacht, by ünserm aignen botten wissen I&ssen; denn wir all weg gern tätin, das wir üch von
Gns wisten früntlich sin, lieb und dienst. Datum ipsa dye corporis Christi, anno etc. XXVIIIP^.
Burgermaister und rät zu Sch&ffhusen.
Den ersamen, wisen dem burgermaister und r&t zu Sanct Gallen, ünsem besundem lieben und guten fründen.
Bei dem Schreiben liegt folgender Zettel: ,Item und ist Krengkingen das, von dem der 0 tinger n&cht
▼ertriben worden ist; lit ain mil wegs ander Onser statt in dem KleggOw und ist nit anders denn ain alt burgstal,
und nyendter gehadt darin.'
(e) Cüni I^immer, genannt Mör, an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
(Sehollenberg.) 1429. Jui 3.
Min willig dienst vor. Onedigen herren, als Hans Hafner, Hainrich Fürstenburg und
Cfinrat Storchegger mich in fanknist und gen Schollenberg zft junkher Hans Ulrichen
von Tettingen gefbrt band, bitt ich fleh mit allem ernst, so ich kan, das ir es tftn wellent luterlich
durch Ootz und siner lieben erbarmhertzigen mftter, unser Frowen, willen und durch miner willigen
dienst willen und denVarnbAler, Herman Bader und Hainrichen Mertzen, der weber zunfb-
maister, herab z& mir gen Schollenberg uff minen kosten schickent und mir helffent, das ich von
miner Tanknist ledig werde. Waz mir denn mins gfitz übrig blipt, hab ich willen und han es ouch
gantz f&r mich gesetzt, das ich das alles, nüt usgenomen, gar und gantz mit üwerm raut und willen
an den spitt&l zfiSant Gallen luterlich durch Ootz und siner lieben mAter willen und miner sei ze
helff und ze trost ordnen, ffigen und vermachen wil, doch also das ich mins lips narung davon ouch
gehaben mug. Onedigen herren, darumb so erent Oott und sin lieben m&ter herinne und mich armen
man und helffent mir und schickent mir die vorgenanten, so wil ich Oott ewenklich für üch bitten,
und könd oder möcht ich es iemer umb üch gedienen, wölt alle zitt gern tftn. Geben an fritag nach
Nicoumedis, anno etc. XXVOK Besigelt mit des obgenanten junkher Hans Ulrichs von Tettingen
insigel von miner bett wegen. Cüni Laimmer, genant Mör.
Den fürsichtigen nnd wisen dem burgermaister und dem r&t der statt süSant Gallen, minen lieben, gnedigen
herren etc.
(f) Heinrich Fürstenburg, Hans Hafher und Konrad Storchegger an Bürgemneister und Rat
zu St. Gallen.
(SehoUenberg.) 1429. Juni 3.
unser willig dienst vor. Onedigen herren, als wir zft Cftnin Laimmer, genant Mör, griffen
und in fanknist genomen band, ist uns fOrkomen, das ir uns nachgeschikt und zft uns wöltind griffen
haben, des wir aber nit getruwen; denn wir nit anders geton haben, denn wir zft unserm yigent griffen
haben, nnd wissent daran nit unrecht geton haben. Und nachdem uns solichs von üch fürkomen ist,
90 haben wir von üwer wegen unser yint gespart. Und herumb so begeren wir von üch ze wissent, ob
wir Tor üch und den üwem sicher sigen oder nit, und uns darumb üwer yerschriben antwürt by dem
botten laossent wissen, won sy doch menglichem erloupt sind gesin. Oeben an fritag nach Nicomedis,
anno etc. XXVIIII«.
Hainrich Fürstenburg, Hans Hafner und Cfinrat Storchegger.
Den ^nichtigen und wisen dem burgermaister und dem rant der statt zu Sant Gallen, unsren gnedigen
herren etc.
72
570
Eglolf U27-1442.
(g) Heinrich Senger, genannt Fürstenburg, an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen*
8«lioneiiberf. 1420. Juni 4,
Fürsichtigeo, wisen, lieben herren, min willig, uodertünig, gehorsam dienst in sUen Sachen zevor,'
Als van der stoß und misahellung wegen, so ich hab mit den von Appencell, nachdem und üwer
wishait daz wol ze wissend ist, darinne ich nie anders begert han denn rechtes gen den von Appen-
cell» daz mir aber nie von inen gelangen mocht, und von des angriff;* wegen, den ich getln hab:
hant ir dardurch kainen kumber, daz ist mir an trüwen laid; won es gieng mir an ininen lib und an
min er, und mocbt des mit eren nit über werden; won ich wol sah, das mir niemant helffen wolL Nu
ist mir geseit worden, wie da/, ir mir als heff(ten)clich nachsetzint und minen gesellen — dunkt mich
zemil unbillich an tich von minen wegen — und in alle schloß und at^tt verschribint, wa man ans
ergriff, daz man uns da uf heben soll zu dem rechten, und ich nie anders begert denn rechtss. Nu mocbt
ich nie zu dem rechten komen, da ich es gern gehept hetti, und wolt mir des rechten niemant helffen.
Und han ouch vormals üwer wishait angeröfft und ernstlich gebetten in tiwerm rat: möchten ir mir
nit helffen, daz ir mir denn urlob gebint und üwer band ganczlich von mir tättind; so wöIt ich mir
selber helffen, ob ich möcht. Bedunkt mich, üch nach den eren genüg getan haben, und ist ouch daz
ininen herren dem burgermaister und ettlichen den raten wol ze wissen. Und zö dem lesten, do si
Üwer wishait ainen brief herus von minen und Bart holom eus wegen sandten, wie daz ich sö!t ain i
frid haben mit den von Roggwile bis in die osterwuchen: in dem frid aj mich schamlich woltent^f
ermürtt haben, daz ich wol waiß, Nu ist ee minen herren dem burgermaister und den raten wol ze"
wissend, die in dem hof wÄrent, was ich mit ir wishait und sy mit mir redten, des ich noch indenk
bin, Do hatten sy mich, daz ich es Hess anstan in guten acht tagen und nit mer; wan mich und ander
lüt nit benflgt an dem frid, do sy der von Appencell brief horten lesen. Doch durch üwer willen
waz ich willig des anstSns; wan ich hab üch nie nichtes uss der band gangen» waz ir mir gebutten
oder hieasent. Nu wurdent ir do ze rit, ir wöltint schriben von minen wegen uff ain end der sach,
ob ich sicher wer oder nit, und sölten üch des die von Appencell antwürt geben han in den acht
tagen, Do sprach ich nämlich, daz man inen darnach schribe: wöltent sy mich nit sicher sagen, so
wölt ich ouch ir vigent sin. Und do ich der acht tagen gewartet und sehs wuchcn darnach, do sah
ich wol, daz ich niemant ze hertzen gieng etc, Bitt ich üwer wishait, lieben herren, daz ir üch der
sach nit also heÖ"lencklich annemint; wan mir ungi\tlich geschieht von den lüten* Aber doch wurd es
sach, lieben herren, daz ich wurd förbaz griffen zu den Ititen^ als ich guten möt hab, mit rob und mit
brand und wie ich mag: wöltent ir mich denn daran sumen ald uff mich >^etzen ald üwer ussburger
haissen, daz sy mich ufhAbent oder wider mich sin wöltint in der Sachen, und ich Uch mftsst ze Sengen-
den haben, als ich doch üwer wishait nit getrüw. Won ich allzit gern tätt, waz üch lieb und dienst
wer und üch und den üwirn nutz und err brächt; wan ir hant mir früntlich getan, des ich üch noch
getrüw. Och, lieben herren, bitt ich üwer wishait mit ernst flissig, und üch min wip und mine kint
früntlich laussen bevolhen sin, daz sy nit übervallen werdint von den gülten; und gewinnen mir an
inen tag, so wil ich sy erbernklich bezalen, daz niemant sprechen mug, daz ich im daz sin enweg tragen
hab. Lieben herren und sundren gßten fründ, ich begeren von Üwer wishait und frilntschaft üwer
früntlichen verschribnen antwürt, by dem hotten mich laussen ze wissen, ob ich vor üch und den üwem
sicher sige oder nit. Geben uff Seh oll an her g, an sampstag nach Nicomedis ze ingändem Brach ot^|
anno Domini etc* XXIX** etc.
Von myr Hainrichen Senger, genant Fürstenburg etc.
Den fQriichtigen, wuen dem burgermaister und dem rftt der statt Santgallen, minet) lieb«n herren etc.
572
Bgiolf 1427— 1442.
tagzit by ün« in unser statt sin und da von den saehen red losen welient Dis verkünden wir lieh al
önsern besundern guten fründen unib da^ ir uff samstag ouch üwer erber bottschaft von forgenanter
sach wegen by uns habend. Kimnen wir dann mit der tlwero hilff ützit darzö gereden und get&n, daz
ay ze gutem kome^ wellen wir willenklich und gern tön; dann wir (ich besunder in allen Sachen gern
willgen wölten. Geben uff mittwnchen, wax der dritt tag ögsten, anno etc. XXIX.
Burgermeister und rat der statt Zürich.
Den frirsicbtigen, wisen ünsem beeundem guten und lieben fründen dem burgermeiater und rat der statt
Sani Gallen.
StalUrfbh StGaüfi, Tr. nV, fr. l8>-'''''°<* ", — Papier-Originale mit meitt schlecht erhaltenen Sigehi.
1
3490.— 1439. Mai 19, - Margaret am Aigen und Agnes (Nes) Müllerin, die eheliche
Tochter Hans Müllers selig vonAufhofen, verkaufen mit Zustimmung ihres »gebornen* Vogtes
Hans am Aigen einen jährlichen Zins von 6 Malter beiderlei Kornes St, Galler Mass, 1 S" /^ C. M.
und 6 Herbsthühnern aus dem Hof Aufhofen, — ,der ainhalb stosset an Qebertswile und andreoi-
halb an das Rüdli" —^ ihr Lehen vom Gotteshaus St, Gallen, um 82 ff ^ C. M. an Ulrich Qössl er
von St. Gallen, Bürger zu Lindau, dem sie diesen Zins auch vor Abt Eglolf von St. Gallen gefertigt
haben, mit der Bestimmung, dass ^Mähthilt, Hanse nHessen von Ufhofen säligen elichü husfrow,
Hans, Haini, Uli, Egli, Hänsli, ÄlliundGret» ir elicben kind*, die jetzt den Hof innehaben,
und ihre Erben dem Ulrich Gössler den genannten Zins je auf Martini aus dem Hofe nach St. Gallen
entrichten sollen. — Donrstag in den hailigen pfingsten, 1429,
SlÄ^tarchlv St. Cullf », SpitalircliiT, fr. D. II, Ir. (J. — P e r g a m e n t - 0 r i g i n a 1. Für die Verkäufer aigelt JohaniEbe
hart genannt Goldast, Bürger zu 8t Gallen, unter deseen Sigel anch der Vogt aich bindet; das Sigel hfi,ngt eingenS^hi
3491. — 1429. Mal 20. Constanz. - Abt Eglolf von St. Gallen nimmt auf schriftlich
Ersuchen, das Konrad Müsler, Bürger zu St. Gallen, für Anna von Rosenberg, die* Ehefrau Wil-
helms von Sax selig, an ihn gestellt hat, einen Weingarten imKheintal auf, ^\m Hasla hinder
dem forst, — gelegen entzwüsschent Eberharts von Ramsch wag und des spitals zö Santgallen
wingarten* — , ein Lehen des Gotteshauses St. Gallen, das die Frau vor Zeiten ihren ehelichen Kindern
Ulrich, Wilhelm, Brid und Adelheid TonSax verkauft und dem Konrad Müsler zu St. Gallen
vor Gericht übergeben hat, um es ^uffzebringen* und ihren Kindern zu fertigen, wie ein von Job ans
Gossau, derzeit Stadtammann zu St Gallen, Hans von Andwil (Äinwil), Dienstniann des Gottes-
hauses, und Konrad Frider(ich), Bürger zu St. Gallen, gesigelter Brief ausweist. Der Abt entspricht
der Bitte und belehnt den Ulrich von Sax zu seinen und seiner Geschwister gemeinen Händen mit dem
Lehen. — Costentz, firitag in der pfingstwuchen, 1429.
StifturtWv St. flallefl, BUchfrarcbiY Bl *0, 1 M. — Entwurf von der Hand des äbtischen SchreiberB,
en
3493.
Spruch der aeht alten eidgenössischen Orte über Streitigkeiten zwischen dem
Grafen Friedrich (VIL) von Toggenburg und den Appenzellem.
Baden. 1499.^ Mal 31.
In Gottes namen, amen. Allen den, die disen brief ansechent oder hörent lesen, künden wir Feli
Maness, alt burgermeister, und Hans Brunner von Zürich, Rfldolf Hofmeister, Schultheis,
und Frantz von Scharnacbtal von Bern, Peterman Goldschmid und Jacob Menieller
1
Eglolf 1427—1442.
573
TonLutsern, Uenman von Spiegelberg, Bcbultheis, und Hentzman Gröber vonSolotern,
Heinrieb Beroldinger, amann, und Ulrich Kluser von Ure, Ytel Reding, alt amann, und
Wernher Herlobing von Switz, Claus von Einwil, alt amaiin ob dem Walt, und Hans
ilettler, amann nid dem Wald von Underwaldea, Jost Spiller, amann, und Hans Hüsler
von Zug» Jost Zschudi, amann, und R&dolf Laadol t von Glarns: als der edel, wolgeborn
herr© grauf Fridrich Yon Toggenburg, Unser lieber herre, einsteils und die ersamen, wisen amann
und gemein laiitlUt ze Äppozell, unser guten fründ, des andren teils vil tödlicher kriegen, stöss, spenn
und missbeilung mit und gegen enander gebept und einander an lip und an gilt berlich geschadgot
liant, dero sy ufi' Uns komen sind in der meynung^ als hienach geschoben stät, derselben iro stössen
und misshelliingen uns unser herren und obren von den obgeschribnen stetten und lendem gewist hand,
Sns damit ze beladen und dera anzenemend, sy beid teil darunib mit dem rechten oder mit der minn,
ob wir die yinden mugent, ze endscheiden. Und als wir also harzü gewist worden sind, so haben wir
l>eideD teilen tag verküudt und bescheiden gehept gen Raperswilr in die statt \xS den sunnentag als
man singet Reminiscere, das ist der erst sunnentag nach der alten vasnacht, ze nacht da ze sind mit
vollem gewält, die sachen ze veranlassen und ze vei*sigeln nach notdurft und gelegenheit der sacben*
Und als wir und oueh die vorgenempten beide partjen also uff den benempien tag gen Raperswilr
komen sind, so haben wir einen anlasß bezeichnet, so wir best kondent nach unserm bedunken nach
innhalt und sag der stallung und berednüsß» so von der obgenempten unser herren, stetten und lendem
der Ey dgnossen, hotten vormals von der obgeschribnen sachen wegen zweischent beiden obgenempten
partjen ze Yeltkilch gemachet und versigelt worden ist etc. Haben ouch da dieselben bezeichnungen
des anl&sß beiden partyen eigenlich vor erlesen lassen und inen des abschrift geben und sy daruff ge-
betten, den ze versiglen, als denn das in sölichen sachen recht und gewonlich ist, DarufF hit sich unser
Jierr von Toggenburg bedächt und geantwürt, er welle ouch den anlisQ also besigeln und des ing&n*
Aber die hotten, die unser guter fründen halb von Äppozell uff demselben tag gewesen sind, hattend
keinen gewalt, denselben anläsß ze versigeln und des inzeg&nd, man wölt inen denn etlich stuk ussstoasen,
das aber uns bedacht, das es uns nit föglich ze tftnd wer. Herumb wir der sach, umb daz nit ergers
darvon ufersttnd, firüntlich ufschub gabend untz uff pfingsten schierest darnach koment» und verkamen
wir mit ena(n)dern nach rät der obgenempten unser herren und obern der stetten und lendern, das wir
gen Äppozell komen söltend uff den suntag Miserieordia Domini, das ist der ander sunnentag nach
Östren, unser fründ von Äppozell da ze bitten und mit inen ze reden, den obgemeldeten anläs0 ze
versiglen. Also sin wir ouch uff den sunnentag dar komen, und band uns da die von Äppozell ir
^emeind by enandern gehept, und haben wir da als verr mit inen geredt, das sy des anläsß mit gutem
willen wolbedächt früntlich ingangen sint und den versigelt band. Des geUch haben wir mit linserm
lierren von Toggen bürg geredt, das er das ouch get&n hatt. Und als der anläsß von beiden teilen
also versigelt worden ist, so haben wir aber beiden teilen tag bescheiden gen Raperswil in die statt,
mit vollem gewalt da ze sinde an dem sunntag Jubilate, das ist an dem dritten sunntag nach ostren
nechst vergangen. Und sind ouch wir und die obgenempten beid partyen also darkomen. Und wannt si
beide partyen der obgenanten ira kriegen, stossen und misshellungen, aller und jeglicher ingemein und
insunder, wie sich die erhept band oder von welherley sachen si darrörent und uferstanden sint untz
uff den tag, als des benempten anläsßbriefes datum wiset — gar nützit usgenomen noch hiodangesetzet^
denn allein todsehleg, roub, brand, bann und aucht in allen artiklen und stnken usgenomen und im
rechten bind an gesetzet — , uff uns obgenenipte botten alle, als wir von ünsern heiTen und obern harzö
geben und ge wiset worden sind, die sachen mit dem rechten oder mit der rainn, ob wii* die vinden mugent
m beiden teilen, ze entscheiden ^ komen sint also: wes wir Uns alle gemeinlich oder der merteyl under
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Eglolf 1427^1442.
lins umb iro stöss alle und jej^liche besonder nach ir beider teilen anclag» kuntschaft, red und wider-
red bj den eiden, so wir alle und unser jeglicher besunder harunib liplich ze Gott und den heiligeoH
gesworen haut, ze sprechen, was (ins unser ere und eyd wisent, Jlue geverd, erkennent und usspriichent,
es sye ze dem rechten oder ze der minn^ ob wir die vinden mugent, als vorstät, das sy das alles hy
iren eyden, so sye ouch zfl beiden siten herurab liplich ze Gott und den heiligen gesworn band, wir,
stett und gentzlich unverbrochen halten und nu und hienach daby bliben und dem gnüg tön sUlIent
und ouch wellent getrüwlich und ungevarlich nach sag und wisunge des obgenempten anlÄsßbriefes, den
sy uns ze beider syten herumb geben und versigelt hant, der das alles und ouch anders lutterlicher
und eigenlicher uswiset, und wannt wir ouch nu uns ir atössen und kriegen, sy darumb ze entscheiden,
in obgeschribner wise von gebattes wegen unser herren der Ey d gnossen angiiomen und uns damit
beladen und ouch beiden teylen also gen Raperswilr tag bescheiden band, als vor stät, so haben wir
von beiden partyen ir anclage, widerred und nachred in gschrifFt genonien und habend daruffdie niinn
an beiden teilen gesucht und habend an dewedrem teil kein minn nit finden mögen. Und als wir die
minn nit haben funden, so haben wir ir anclag, widerred und uachred für uns geleit und darüber
gesässen und uns verlesen lassen von eim stuk an das ander und habend da erfunden nach ünserm
bedunken, das beiden teilen etwas kunfcschaft umb etwas stuken und artiklen ze habende notdürftig
wer; semlich kuntscbaft aber deweder teil uf den benempten tag ze Raperswil nit gehaben möcht.
Harumb wir die sach aber für ufgeschoben und inen beiden teilen uff diß zit her gen Baden, für uns
ir kuntschaft, und wes jetweder teil getrüwet ze genieasend, da by inen vor uns ze habend, tag be-
scheiden und gesetzt band. Und nach dem, als wir ir beider partyen anklag, widerred und nachred und
ouch ir kuntschaft, es sye mit briefen oder mit lüten, eigenlich erhört und vernomen band, so habent^
wir uns einhelleklich erkennt ze dem rechten und aprechent ouch uß by ünsern eiden: (t) ze dem ersten,^
das dewedrer teyl dem andern von todschlegen, roub, brand, bann und aucht wegen nütz pflichtig noch
gebunden sin, noch darumb ützet mit ime ze schaffen haben sol, won die stuk alle und jeglichs ii^H
dem anläsß in dem rechten ussgeschlossen und hindan gesündert worden siut nach sag desselben auläsß-"
briefs etc* (2) Item als sich denn beyde partyen klagt habent und jelwedrer teil meint, dos der ander teil
friden an im gebrochen und nit gehalten habe, uff dü3 stuck haben wir sunderiich beider teile dag,
red und widerred und ouch kuntschaft mit lüten und mit briefen eigenlich und ernstlich verhört und
beträchtet und habent lins daruff erkennt uff unser eide und spriichend ouch uß ze dem rechten nach
sag des anläsßbriefs, das uns bedunkt, das beid teil in semlicher mlisß an euandern überfaren habend,
das dewedrer teil von fridbrächens wegen dem andern teil nützit pflichtig noch gebunden sin sol ab-
zelegen noch ze bekeren in dehein wise. (3) Item, als sich denn unser herr von Toccen bürg klagte
hett, wie das die von Appozell im die sinen ze landlüten angenomen habend wider recht etc., habe^H
wir uns erkennt uff unser eid und sprechent usß ze dem rechten, das die von Appozell by allen iren
lantlüten, die si in den friden, zwischent der herschaft von Österrich und den Eydgnossen gemacht,
bracht band und sy die noch innhand, beliben und die noch hinfür innhaben süUent in aller wys und
mäsß, als sy die bysher inngehept hant, mit allen dingen den friden usß, won si ouch in dem friden
begriffen sind. Und was lantlüte sy nach dem friden genomeu hant untz das die herschaft Rinegg in
ünsers herren von Toggen bürg band komen ist, das sy by denen ouch belibent und ünsenn herren
von Toggenburg darumb ntit ze antwurten habend; doch das dieselben im zins und zechenden (gebint)
und ouch den gerichten gehorsam syent, in denen sye gesessen syent. Und weihe sye ze lantlüten ange-
nomen hant, sider das die berschaft zö Ünsers herren von Toggenburg banden komen ist, das sy die ir
eiden und irs lantrechtes ledig lassen und fürer nützit mit inen ze schaffen haben sollend. (4) Item umb
diss stuck sprechen wir ze glicher wise gegen Ünsers herren von Toggenburg dienern, als wir umb
^
das gesprochen hant gegen im selber. (5) Item, als denn Unser herr von Toggenburg und eÜich siner
dieoer klagen, das inen die von Appnzell ir zins, zechenden, nütz und gQlt vorhabend und entwereni
ine recht, henimb Laben wir uns erkennt und sprechent nsß ze dem rechten uflF unser eide, das jederman
widerumb zö allen und jeglichen sinen güttren, si sjen eigen, pfand oder lechen, kumen und daby
hinfür rftwig beliben ßol, und ouch jederraan uff* beiden teilen dem andern sin zins, zechenden, nötzze,
gült und geltscliiild, sy sjen versessen oder noch hinfOr könftenklich vallende, gar und gentzlich us-
richten und liezalen sol, als das von alter barkomen und vor dem kriege gewonlich gewesen und geben
worden ist, an widerred, äne alle geverde. (6) Item als sich deun die von Altatetten, von Marpach
und von Rinegg klagent, wie inen die von Appozell etliche ire böltzer swendent, ir gemeinden
inzünent für ir eigen gftt und inen ir tratt werent, haben wir Uns ze rechtem erkent und sprechen usß,
dos sy zu beiden teilen ir nachgeburen und ander der eltesten und erberisten, denen umb die atösß
kunt ist, bitten und mit inen uff die stösß fftren und ouch beid teil ir brief und kunischafb by inen
haben söllent, dera si da getrOwent zu geniessen. Und söllent da mit einander einen früntlichen under-
gang und anleiti haben, und wie si denn die alle, die si also darzö gebetten band, oder der merteil under
inen entscheident by im eyden, die st herumb sweren sollen t, das denn beid teil daby söllent beliben
getrüwlich und ungevSrlich, und sol dise anleite von beiden teilen beschechen und vollfÄrt werden von
hinnen untz ze santt Jacobs tag scbierost koment nach datum disß briefes an widerred und sumung, äne
all geverde. (7) Item als denn unser berr von Toggenburg meint, das diß nachbenempten höf alle,
fiiilich der hof ze Brunnen, der hof in Byschofsftwe, der hof, da der Müller uff sitzt in Byschofs-
w e , der alten Z u n d i n e n hof, der hof ze M u 1 1 o b e 1 , des S c h e d 1 e r a hof, der hof z e d e r T a n n e n,
der hof zum alten Stein, Bentzen ßüti des Zusten hof und dez Niderers hof etc. an die vesty
gen Rinegg gehörent. dawider aber die von Appozell antwürtend, sy habend die höf by der berschaft
von Osterrich ziten, by den von Werdenberg, by den von Jungingen und by den von Bödmen
allwegen von menlicbera unansprechig inngehept, heruff haben wir uns erkennt und sprechent uss ze dem
rechten, das die von Appozell by den hofen beliben söllent und si die gewerde daby schirmen aol^
unser herr von Toggenburg züche inen denn die ab, als recht ist, an den enden und in den gerichten,
da die höf gelegen sind. (8) Item von des zechenden wegen, so unser herr von Toggenburg meint,
er gehör zö der vesti Kinegg, darwider aber sy antwurtent, er gehöre gen Tal etc., haben wir uns
ze rechtem erkent und sprechent uß, das die von Appenzell dem kilchenvogt der kilchen ze Tal
denselben zechenden geben und weren und im den darumb, das man jetz nit niesß da hept, nit vorhalten
sollen t, doch das der kilchenvogt versorgen sol, das gottesdienst mit singen und mit lesan daruß vol-
bricht werde, als das billich und von altar herkonien ist. (9) Item, als sich denn der vest Rädolf von
Rosenberg under andren Sachen klagt, wie im die von Appozell iutrag tAnd an einem wyer, und
aber einer von Appozell mit nanien Ulli Keller einen brief hett mit des obgenempten Rudolf von
Rosen berg anhangendem insigel veisigelt, der wiset umb ein wisen, genampt der herren wise, gelegen
ze Sprachburg, und aber meint, das in der von Rosenberg daran sume etc.: haben wir Uns er-
kennt und sprechent uss ze dem rechten, das derselb brief by kreften beliben sol und der vorgenempt
Ulli Keller und sin erben bi der wisen von dem von Rosenberg und siuen erben unbekümbert
beliben söllent, sy ziechen inen denn die wisen ab, all recht ist, an den enden, da das billich ist; des-
gelich sollend die von Kosenberg und ir erben by dem wyer ouch beliben, von den Kellern und iren
erben unbekümbert, nach iuhalt des egenenipten versigelten briefs, der das eigenfich uswiset. (10) Item,
als sich denn die von Appenzell klagent, das inen ir gefangen nit ledig gelassen worden syent nach
des Satzes sag, zu Veltkilch gemacht uff sunnentag vor sanct Thomas tag in dem tusenden vier-
hundertesten und achtundzwentzigosten jar etc., daruff haben wir uns erkennt ze dem rechten und
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Eglolf U27— 1442.
usgesprochen, das alle die, die gefatignen haben und die nit gesell etzt noch gelöst wurden vor dem satz,
sBoder in denselben satz konien eint, das dieselben alle und jeglicher semlich ir gefangnen alle und
jeden besunder genklich fry, ledig und loß von der gefangenachaft lassen söllent. Wer euch» das sich
der gefangnen deheiner vor oder in dem satz uavertröst und verbürget hett umb dehein summ geltz
und dasselb gelt vor dem satz nit wer bezalt worden, der oder die und ouch ir bürgen söllent solich
summen geltz ze bezalende ouch nit pflichtig noch sichuldig, sunder ouch gantz und gar von der ge-
fangenschaffc und von aller semlicher bezalung fryg» ledig und loß sin. Wer ouch dero deheiner, so
sich also usvertröst hett, als jetz gemeldet worden ist, und der oder sin bürgen in dem benempten satz
oder sidher umb dehein summ geltz getrungen wer worden und die summ in dem satz oder darnach
bezalt hetti, es wer einer oder mer: dem oder denen allen und jeglichem söllent die, die si also gefangen,
geschetzt und umb ir gelt getrungen band, semlich ir gelt gentzlich widerkeren äne alles widersprächen;
doch vorbehept in disen vorgeschribnen stuken allen ^ das die gefangnen ir geatze bezalen und abtragen
söllent, als das bescheidenlich ist, äne geverd. Desglich sollend die von Appozell, ob die jeman ünsers
herren von Toggonburg oder siner diener IiSten in oder sid dem satz gefangen oder umb göt getrengt
oder geschetzt hettent, ouch tun und sy ledig lassen und inen bekeren in obgeschribner wise und nach
der meinung^ als das von unserm herren von Toggen bürg und sinen dieneren hierinn begriffen ist
und geschriben stSt, &n geverde. Wölt aber jeman, uff wedrem teil das wer, sinen gefangnen umb iro
geätze ze hert sin und si wölt umbescheidenlich halten, den aollent sin obren, wedrem tail er denn ze
versprechen stAt, weisen von semlicher umbescheidenheit ze laussen und die gefangnen nach obgeschribner
meynung bescheidenlich und gelimpflich zehalten, äu alle geverde. (11) Item wir beheben uns mit sunder*
heit herin vor und sprechen ouch das us: wer, das wir dehein stuk hetten übersechen oder vergessen,
das wir darumb nit gesprochen hettent» das si dar umb mit enander nit ze kriegen komen söllent, sunder
wider für uns obgenempte botten ze dem rechten, fürer darumb ze sprechen, komen söllent, an widerred,
äne ge verde. Wer aber, das deheiner under uns egenemplen botten abgieng von tods wegen oder süss
unnütz wurd, das Qot lang wend, so sol und mag die stat oder das land, da der hott denn abgangen
oder unnütz worden wer, einen oder mer ander botten an der abgangnen oder unnützen statt geben, als
dick das ze schulden kumpt, kn alle geverde. (12) Item ouch sprechen wir ufl: wer, das dewedrer teil mit
dem andern umb dhein stuk, so hierin begriffen ist, stössig wurde, es wer, das dasselb stuck nit wol
gelutret wer nach notdurft oder wie das darrürti, das si ouch darumb nit ze kriegen komen, suuder
wider für iins obgenempte botten, si darin ze entscheiden, komen söllent, In widerred. Doch ob unser
deheiner abgangen oder unnütz worden wer^ das man an desselben statt einen andern nützen geben
sol und mag ze glicher wise, als das in dem nechsten stuk hievor gelutret worden ist, äne geverde,
(13) Item mit Sonderheit sprechen wir us ze dem lesten, das beid teil für sich und die iren und fÖr alle
ir helfer und helfershelfer mit disem gegen wu lügen üoserm Spruch umb all stöss, misshell un gen und
Zuspruch, so si zu enander je gehept hant untz uff disen hüttigen tag datum diss briefa, wie sich die
erhept band oder von welherley sachen si uferstanden sint, gar nützet usgeschlossen noch hindati ge-
sündert, gentzHch und luter verschlicht und verriebt und enander gut fründ sin und kein vergangen
sach gegen enander niemermer geefren söllent in dehein wise, an geverd. Und also gebieten wir ouch
beiden teilen bi den eyden, die sj herum b liplich zu Got und den heiigen gesworn band, als das der
anlasßbrief, den si ze beider siten darumb gesworn und versiglet hant, ionhalt, disen ünsern spruch
volkomenlich ze halten und dem getrüwlich und ungeflrlich nachzegand und gnögzetönd und hiewider
weder in gemein noch insunder niemer ze tlin, ze reden noch ze werben noch schaffen getan werden
noch Verheugen ze tünd, weder heimlich noch offenlich, weder süss noch so, weder mit gericht noch,
an gericht, denn vor uns botten, ob si umb dehein stuk stossig wurdent oder ob ütz vergessen werJ
in dur Pfarrei Waldkirch auf, den Heinrich AtzenJioker mit allen Rechten und Zugehörden von Frau
Uta von Heidelberg und ihrem ehelichen Sohne Kon rad von Heidelberg erkauft hat, und be-
lehnt damit den Heini von Hüb, Bürger zu St, Gallen, sesahaft in der Pfarrei Waldkirch, dem Hans
Atzen holzer den Hof verkauft hat. — Am dritten tag des monatz Brachotz, 1429-
SütlJUUtyr HLliftlleii^Qckrarrtiiv M. 104I/f. 3dP. — Eintragung von dt^r Hand des iLbtischen Schreibers.
9495* — UiX Jniil K — Abt Eglolf von St. Gallen verleiht dem Wilhelm von Heu-
dorf (HödorfF), ehelichem Sohn des Benz von Heudorf selig, die vom Vater besessenen Gotteshaus-
lehen, und bestätigt ihm die Pfandschaft iSber gewisse Vogteien und Güter, ebenfalls Qotteshauslehen,
welche seiner Mutter Adelheid von Andwil (Ainwil) selig bei ihrer Verheiratung von ihren Brüdern
für ihre ^hainstür* für 500 ?? Heller C. W. zum Pfand eingesetzt worden und nach dem Tod in solcher
Weise auf seinen Vater übergegangen sind. — Am achtenden tag des monatz Brach ods, 1429.
StifUiirrbtv St GaÜPii, Bifhemrfbiv Bd. M, %, IHt». — Eintragung von der Band des äbtinchen Schreibers. — Vgl. oben
Nr. 3402* wo die Lehen und die zum Pfand eingesetzten Güter und Zinie (im Wortlaut fast ganx genau Übereinatimmeiid)
anfgefdhrt sind.
3496* — 14*2^* Juni 10* — Auf einen eidgenöasitchen Tag hin, der am 15, Juni in Luaern statt-
finden sollte, fasBte der Rat in Luzern foljrenclen ßeacbluss:
^Die hundert hant den reten gewalt geben, sich ze verantwurten mit der Eidgnossen hotten,
als jetz uff Viti et Modesti ein tag hie wirt, als unser her der küng an die Eidgnossen vordert
ein zug an die Russen un(d) da sin meinung ist, das sie gedenken, wie das ein frid oder Satzung
zwischent dem abbt nnd der ritterschafft an einem und den von Appozell am andern teilen also lang
gemacht werde", daz darunih der zog nit underwegen blib''* au inen noch der ritterschaflFt/ — Sexta
ante Barnabe.
«) .Witter*«. - hf phJlh*,
Stiitnreliii Liseni, tatspreteUll II, 149,
3497. — 1429. Jaul 17. Conetanz. — Abt Eglolf von St. Gallen belehnt auf Bitte des
Hans Hermann von B e r n a n g im R h e i n t a 1 , des Sohnes von R ö d i Hermann selig, den J o h a n s
S t a i n m a i r , Bürger zu L i n d a u , mit einem Weingarten zu Bernang genannt das H a 1 d e 1 i , — «stosst
ainsit an Pfovrenhald, zft der andern siten an den Egger und nndnen an den weg*, — einem
Gotteshaiislehen. das Konrad und Hänsli Hermann, den Kindern von Konrad Hermann selig, Hans
Hermanns Bruder, und diesem als deren Vogt in Trägers Weise zu ihren Händen verliehen war und
das er um 82 ff -i^ G. W. an Johans Stainmair verkauft hat. — Costentz^ fritag nach Viti, 1429.
Stiftnarchiv Sttialleo» Itiifhirarclih M. IM), S. iU, — Entwurf von der Hand det äbti^jchen Schreiben. Es siffeln der Abt
und für Uana Hermann Junker Wilhelm von Steinach»
8498. — 143Ö. Juni 38. Btsehofzell. — Ofcmar Gossau (Gossow), der vernommen hat,
.das ettlich Appentz eller tröwent, mir min hus und zwen städel miner pfründ ze Hagenwil ze
verbrennin**, bittet Bürgermeister nnd Rat zu St. Gallen um Hilfe und Rat, dass dies vermieden werde,
,won ich üwer burger hin und ich och in den Sachen gantzljch unschuldig bin und och gern gerecb
wölt werden, ob si zö mir ilt ze sprächiun hettiot. — Biscbofzell, vigilia Petri et Pauli, 1429.
Stlltarrhiv Sttiallri, Tr, i\V, Kr. :^% — Papier-Original mit schlecht erhaltenem Sigel
580
Egiülf H27— 1442.
(b) Konrad Paier an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
Utih Jiili iL
Min willig diens(t) vor. Lieben fründ, als die Äppenzelltr ihm Oppen, iveni burger, verbrent
band, da las ich uich wissen, daz er in minen gerichten und vogtdig sitzet und mir ocli ze versprechinti
stat. Also wond Erli ans**, er solt der richtung genossen hain, so /,wüscbt*nt''^ mim lierren nnd sineu ^
dienern gemacht ist, und daz er üwer*** burger'* ist, daz er wond, also zwiffalt .sicher ze sind. Da bit]
ich uich, lieben fründ, daz ir da Erlianssen*' beholffen sigent. Wais ich im den in der sach gebelffen I
künd, daz wolfc ich gern ihn; wan ich nit anders wais, den daz er, und welli mir ze versprechent stand,
in die richtimg begriflFen sigent. Da tnn(d) in der sach, als ich uich wol getrüw**'. Geben an sam(s)tag
nach sant Ulrichs tag, in dem XXVIIIL Cünrat Paigrer.
Don wiäspn» iTiraicbtigen dem burgermaister und rat »e Sant Gallon, mlnon guten f runden*
Sladtarthlv Si^iilkp,Tr. XXV, Hr. JSS*; — Papier- Original mit fast ganz abgefallenem Sigel.
(c) Bischof Otto (III ( von Constanz an Bürgermeisler und Rat zu St. Gallen.
ConntMz, 14211. Juli Ih
Ott. von Qotes gnaden bischoff ze Costentz.
Unsern fruotlichen groß bevor, Erbeni und wisen, lieben friind, uns ist fürbracbt**, wie die Appen-
zeller pfaff Hansen dem Oppen sins hus und anders uff sunentag ze naht nehst vergangen verbraot
liabint. Haben wir uit anders gewust. den das es uff die zit zwiischen uns und den Appenzellem
in ainem gfitlichen satz gestanden sy. Aber wiedarumb so hören wir, das der jetzgenant pfatf uns(!) i
üwer burger sige* Bitten wir nch früntlicb, das ir im beholfen und fil(r)derlieh sin wöllent und darzü ^|
üwern vliß tügent, das im sin schad abgelegt und widerkert werde. Daran ir uns besunder lieb und '
fruntschaft bewMsent, die wir alzit umb ucli und die üwern mit willen beschulden wollen. Geben
Costentz, an samstag post Ulrici etc. XXIX ''^
Den orbern und wisten unwern lieben \md guton fnmden bnrgermaiHtor und rÄtt zu Sanigallen.
Sta4tarcliil SL GalltD, Tr, XIV, %T.W\ — P a p i e r - 0 r i g i n a l mit Sigel unt^r Papierhülle.
(d) Amnnann und Rat zu Arbon an Bürgermerster und Rat zu St. Gallen.
iArbon.) 142fK Juli il.
Unsern willigen dienst von Lieben, guten fründ^ ez hat sich geffigt, daz die Appenzeller,
der S p ä c h t und ander sin mitgesellen, her G e o r i e n von R u m o 8 h o r n ge van gen hetant by R u ni o 8-
horn und in förtent uncz gen Roggwille. Da ist er nu von in komen; also sin t sy im nachgeloffen
uncz zft ünserm siechhus, und ist nu da ain gesray worden. Also warent nu Junker H aussen Mo tilis
kneht ungevarlich ufl dem Brul und hiiwatent; also luffint sy nu zö uud kament darzö. Ainer under
den knehten, der entschut den herren her Gerien, daz er von im kam; won sy warent by anander,
uud stach der Spücht fllr sich daran zu im. Also w^ard nu daz gesray alz gross, daz der tinsem etwa^B
Til och hinuss karaent und wisdent nüt, waz ez waz. Also betaut sich nu der A ppen tzeller etwa^^
menger da gesemlet; die giengent enweg und gabent tröwlichi wort. Do raarnet ez ward, do kament
sy aber irer wol by zwainzgen herzft geslichen uncz uff den Brül. Da scbussentz Junker Hanssettj
kneht und sy zu ainander. Do ward aber ain gross gesray und daz der (insern aber etwa vil dahin'
kument Da Inibeut sich die A ppeu tzler(I) anweg. Nu wisseut wir wol, daz wir üch und den üwera
'A
682
Eglolf 1427—1442.
des Konrad Hör, BQrgers zu St Gallen, da die Stiftung aus dem Vermögeu der ersten Frau, Ursula
Seh arerin^ erfolgt ist. Ulrich Gösler verzichtet dabei für sich und seine Kinder zweiter Ehe auf das
Fatronatsreciit; erst nach dem Aussterben der älteren Linie soll es auf die jüngere und nach deren^f
Erlöschen auf die Bürgermeister von St. Gallen übergehen. ^ Constancie, in aoibitu ecclesie maioris^*
ibidem, , . , 1429, indictione septima, 11. lulii, preesentiboö ibidem discretis viris Ülrica Sultzberg
etlohanneLinggdeBasilea, notariis collafceralibus curie Constanciensis, testibus, et me Wigando
Creynero, clerico Magu ii 1 1 iiensis diocesis, publice apostolica et imperiali auctoritatibuä ac ciirie
Constanciensis iiiralo nokario dictique domini vicarii scriba.
SUdt&rehiY ^t. (fallen, Tr. IVI, Ir. 9. — Pergament* Original mit dem Vicariatflsig«! in EolskapBel. — Vgl oben
Nr. 2907 uad 3337.
S504.
j
Bischof Otto (III.) von Constanz und die Ritterschaft von St Georgenschild bitten
Bürgermeistep und Rat zu St. Gallen, eine Botschaft auf einen gütlichen Tag mit
den Appenzellem nach Constanz abzuordnen. ■
Canftiaiiz. 1429. Juli 14. '
Ott, von Gotes gnaden bischoff ze Costentz^ und gemain gesellachafft (mit) Sant Jörgen
schilte in obern und undern Swaben.
Ünsern früntlich(en) grüß bevor. Fürsichtigen, wiaen, lieben und guten fründ, wir band bißher wol
verstanden und gemerkt, das üch als fronien cristenllUe und liebhaber der gerechtikait die löff, hand-
lang und Sachen, so die Appenzeller fürgenomen haut zevor wider Got und als recht, 6ch wider
Ordnung und gesatz ünsera cristengeloben, übel gefallen ond laid gewesen sint. Und wie wir ftch die
bißher gegen denselben Appenzellem fürgenomen haut zu tagen und sust, ist üch wol wissentlich,
und das wir uns bißher betten aller glichen, billicher sachen gern lassen wisen, umb das sölich un-
cristenlich lOflTe und handlung gedrukt und nidergelegt worden weren und gemainem land frid geschaffet,
das uns aber noch bißher von inen nit gelangen möcht. Nun und uflf diß mal, so band der Aid ge-
nossen hotten zwüschen Uns und denselben Appenzellem ain gi*itlicben tag beredt her gen Co-
stentz uff zinstag ze nacht nechstkünftig nach datura diß briefs und mornendes au mittwuch die sach
fürzenemen. Lieben fründ, won wir nun in der sach zft üch ain besunder guten getruwen hanfc als jci
denen, so diß löff laid sint, bitten wir üch ernstlich mit gantzem vliße, das ir Uns üwer erber treffen-
lich bottschaft zu dem vorgeschriben tag senden wöUent, uns in den sachen beratenlrch ze sin noch
gelegenhat und herkumen der löffe; denn wir üwer bottschaft besunder für menglich gern bj der sach
h&n wollen. Und wöUent uns daran nit lassen; das wollen wir in allen sachen mit willen umb üch ge-
dienen und verschulden. Das wir üch Öcb so spät bitten, ist sach, das uns nff htit ei*st der tag zögesagt
ist. Geben zä Costentz, mit ünserm des obgenanten bischoffOtten und Casparn von Clingen
berg, höptman etc., insigeln besigelfc, am donstag ante divisionera apostolorum, anno etc. XXIX"*.
Den füraichigen, wiseti ütisern beiundeni Hüben und guten fründen burgeraiaister und r&tt zu Santgalleiu
Stadtirrhh'^jKrallfe, Tr, IXV, II 38^ — Papier- Original mit beiden Sigeln unter Papierhülle.
S505- — 142«. Juli 14. Lldilenstelg* — Graf Friedrich (VIl) von Toggenburg gibt
Abt Ulrich (IL) und dem Gotteshaus zu St. Johann imTurtal die Leibeigene Margareta Grä-
mingin, Tochter des Kfidi von Grämingen, Gattin des Heini Tännler „uffen der Haltea
ze der Schraid hos*» nnd deren Nachkommen mit Leib und Gut in Tausch gegen die Leibeigene
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4
Eglolf 1427- IU2.
IIIU
Zug iiud Jos S c b iJ d i , animaii y,ü G ] k r i ß , ratzbtilten geiiifiiu*ir Aydgenussen der stett uod lennder
vorgenaDfc, H an man von Offenburg^ burgin- und des rautz zu Basel, und Hanns Bessret^J
burger und des niiz zfl U 1 m , und Jacob S c h e 1 1 a n g , burger und des rautz zd R a v e n s p u r g , ratz-
botten von gemaintm des hailigeu richs stetten dtT verayuung in Swaben, Haiurich Ebinger,
der zyi uuderburgermaister, und C ü n r a t Z o ! 1 i k o v t' u , burger und des rautz '/ACosientz, Hannl
von Winckel tzhain zu Scbaffbusen, Cfinrafc von Wolffurt zfl Überlingen, Hainric|^
l*faunei-*^ z& Lindo w, bürgere und des rautz, raul.sibotten geuiainer deß hailigeu richs stett der ve
ay nung nnib den Bodensew und am R in, C ü n r a t H ö r ^ der zyt burgerma ister, und Ulrich San
burger und des mutz zÄ Santgallen» bekennen oÜenlicb uud tönd kund allen den, die den hni
lesend» behend oder hörend lesen: Als zw tischen dem liochwirdigen fürsten und herren hern Ottci
biscbüfl* zu Costenz etc. sineni dechan und gemainem ciipittel der ober u gestifft unser lieben FroW€
und gantzer priesterscimfl't des byschtöms dasetbs und den wulgebornnen, edeln, strengen und vesten
hoptlüten und gomahier ritterschafft in Swaben der geseflsehafll mit Sant Jergen schilte und c»ch
dem erwinligen hern Eglolf fen, ubbt des gotzhuses zä Santgallen, zi^ ainem und hoptman, amman,
rat und genialnen lantlüten des lannds zfi Appenzell tM dem unndern tayl von wegen der findsehafft^
krieg und misshell, under in bißher erwncltsen» uff hiitt daium diß briefs her gen Costentz ain frfiutÄ
licher tag berett und gemacht worden ist, dasei bsh in baid vorgenempten partyen mitsampt iren herreil^
und guten frilnden konien sind, das wir zwüsehen denselben partyen''* mit ir gunst, willen, wissen und
willekür früntlich und gütlich bereit und getädingt haben, als hienach geschriben ist und underschaidel
Dem ist also: (1) Des ersten, war ob die von Appenzell vorgenempteu uoserm gnädigen herren voJ
Costentz, sinem gemainen capittel des thüms daselbs, geniainer ritterschafft mit Sant Jergen schilte^
die yetzo der zyt by ainander in ainxing begriffen sind, allen iren dieneni, den iren und die zft in
gehören» sunder Fritzen und Walthern von Ainwilr, aigenlüt oder nachjagend vogtlüt z& lant-
lüten angenomen und io ir lundschafft empharigen betten: dieselben sampt und sunders sollen die von
Appenzell ir lanndschaff't, ayd und gelüpt ganfcz erlausseo on all Widerrede und intrag, fürderlich und
ungevarlich. Dieselben, so och also erlaussen sind^ sollen ir ungeborsamkait von iren herren unengolten
sin und dester ungiiiideclieher ntt gehalten worden, on gevorde. (2) Item die ohgenempten hoptman,
amman, rat und geniain lantltit zu Appenzell söHen och dem ebenempten hern Otten, byscbc
zft Costentz, gemainem sinera capittel daselbs, gemainer ritterschafft mit Sant Jergen schilt,
yetzo by ainander in ainung haßt und verbunden sind, allen iren dienern» den iren und die zö in
hören, snnder Fri tzen und Walt hern von Ainwilr und iren nachkomenden, dehainen iren aigei
jnann noch iren nachjagenden vogtniBn usserhalb den alten letzinen und thöbeln, zwöscben Santgallen
und Appenzell gelegen, als die in dem spruchbrief des vorgenempten hern Eglolffen, abbtz zä
S a n t g a 1 1 e n , und der von Appenzell, von gemainer A y d ge n o s s e n rau tzbotten gesprochen, be-
griffen sind, nöhinfiir zu lantlQten in ir lantsehafft dehains wegs nit raer annemen noch emphabeu^_
ungevarlich. (3) Ob aber die von Appenzell yemand zii lantlüten annemen, die inderthalb den vot^|
genempten iren letzinen sitzen oder wonen wölten und mainten, das sy von menglichem unansprächig
wären, und aber herr Otto, bischoÖ' zu Costentz, sin gemain capittel daselbs, geraain ritterschafft
mit San t Jergen schilt, die denn, als vor stat, yetzo zusamen verbunden sind, ir diener, die iren um!
die zu in gehören, Fritz und Walther von Ainw ilr vorgenempt, ainer oder mer under in sunders,
oder ir nachkomen sprächen, dieselben armen lüt, so sy denn also zu lantlüten angenommen hettei^H
wären ir aigen oder ir nachjagend vogtltite, der oder die sollen und mögen sölich arm ItH an die vo^B
Appenzell ervordern; so sollen denn die von Appenzell den oder dieselben, so also ervordert
worden wären, gen Costentz in die stuH för ainen rat stellen; daselbs sol denn der ervordrer 4
nao,
I
gen"
Eglolf 1427—1442. 535
oder d!e armen lüt, nach dem herren, rittern, knechten sitt und gewonlich ist, besetzen; erkennt sich
denn ain raut zu Costentz, das die armen lüt also besetzet sind, so sollen die von Appenzell die-
selben besatzten armen lüt mit sampt irem lip und g&t iren herren one verziehen ledig volgen laussen;
ob aber der besatzung nach erkantnüß des rautz zu C Osten tz nit gn&g wäre, so sol derselb, so die
besatzung getin hett, die von Appenzell, den oder dieselben armen lüt furo darumb in all weg unan-
gevordert laussen, on geverde. (4) Item wir haben och furo von wegen der unainträchtigkait, zwüschen
dem egenempten ünserm gnädigen herren dem abbt von Santgallen und den von Appenzell
erwachßen, so früntlich und g&tlich getädingt und berett, das derselb unser herr von Santgallen,
sin gemain capittel daselbs, die vorgenempten von Appenzell und alle ir baider tayl nachkomen by
dem Spruch, so denn gemainer Aydgenossen treffenlichen rautzbotten darzü geschiben und geordnet,
als die denn darinn mit namen benempt sind, vor jaren in der minn und gÄtlichait, baider syt ver-
willek&rt, gesprochen haben und erkennet, wie der mit sinen begriffen, stucken, puncten und artickeln
underschaiden ist, nöhinfür unverendert und unverkert on allerlay inträg beliben, die by iren krefften
ungeletzet bestan und getrülich halten und vollf&ren sollen, on all geverd. (5) Item von wegen der
nütz, gült und zehenden, sydmals des vorgenempten spruchs unserm herren von Santgallen von den
von Appenzell ingenommen, haben wir berett und betädinget, das die vorgenempten von Appen-
zell und ir nachkomen ünserm herren von Santgallen oder sinen nachkomen, ob er nit wäre, für
sölich ingenomen nütz, gült und zehenden und och für all ander schuld und ansprach, so denn der
abbt von Santgallen an sy bißher ervordert und gehept hat, geben und bezalen sollen zwaythusend
pfund haller Costentzer werung, mitt dem underschaid: thusend pfund haller uff sant Gallen tag
nechstkomend und von demselben sant Gallen tag über ain gantz jar das nechst darnach vallend och
thusend pfund haller derselben werung, und die gen Santgallen in die statt in iren sichern gewalt
on allen iren kosten und schaden antwurten, deß sich amman und gemain lantlüt zu Appenzell und
mit in als gülten zwölff von iren rotten by iren ayden und trüwen verschriben sollen: ob sölich be-
zalung in maß, als vor stat, nit beschäh, das dann dieselben zwölff gen Santgallen in die statt komen
und dannen nit wichen sollen, biß das sölich bezalung uff jerlich sin zyl on iren kosten und schaden
vollgangen und beschehen ist, on geverde. Unser herr von Santgallen oder sin nachkomen mögen
och, ob die vorgenempten zwölff gen Santgallen komen wären und im doch umb die bezalung als-
denne nit gnög beschäh, sölich gelt, so denn uff ye sin zyl vervallen wäre, mit sampt dem schaden,
wäre dehainer kuntlich daruff gegangen, an schaden nemen an Cristan, an Judan oder in anderweg,
und den schaden allen mitsampt dem hoptgüt sollen sy in on Widerrede ußrichten, als denn ain Schuld-
brief mit stucken und artickeln, (so) darzä nach notdurfft gehören, in ainr göten form ains briefs begriffen
und mit gemains lannds zu Appenzell, och mit ains bidermans von der vorgenempten gülten wegen
und mit unser Aydgenossen erbern ratzbotten egenempter ingesigeln, doch uns und unseiii erben
on schaden, zä gezügnuß der sach versigelt und ünserm herren von Santgallen gegeben sol werden,
fürderlich, getrülich und ungevarlich. (6) It^m alsdenn von der bann wegen, darin die von Appen-
zell komen und gevallen sind, haben wir berett und früntlich getädingt, das der vorgenempt unser
gnädiger herr der abbt von Santgallen alle die, sy sigen gaistlich oder weltlich, sampt und sunders,
so denn von sinem vorvaren und im oder yemand von ir wegen in bann und ächte von der sach wegen
gelait worden oder von gemainsami darin komen sind, wie sich das gef&get hat, uß und von sölichen
bannen und achten gantz, gar und mittainander laussen und sy davon on allen iren kosten und schaden
luter geabsolvieret schaffen sol, fürderlich, getrülich und ungevarlich. Also ünserm herren von Sant-
gallen ain priester von den Appenzellem erslagen ist, dieselben ze absolvieren, unser herren von
Gostenz und vonOugspurg nit macht haben; sol unser herr von Santgallen on allen schaden
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EgJolf 1427—1442.
der von Appenzell von dem stül zii Rom one vemehen besenden und erwerben, das ünserm tierren
von Costentz von Rom bevolheii werde, die vorgenempten von Appenzell, so den todslag getan
haben, zÄ absolvieren, das och denn unser herr von Costenz one verziehen nnd ane kosten und
schuden der A ppenzeller tun sol oder schaffen getan w* erden» ungevarlich. (7) Item wir haben ocb
furo betädiugfc: welhi oder welher der vorgenempten von Appenzell samenhaflft oder sundera, sy sigen
gaistlich oder weltlich, von dem obgenempten hern Otten, bjschoff zft Costentz, von dem hoch-
wirdigen hern Petern, bischoff züOugspiirg, ünsern gnädigen herren, von dem techand und ge-
mainem capittel des thüras zö Costentz und vou der priest^rschafft desselben bysehtönis von der
sach wegen zu bannen oder zil auchte gebracht worden sind, es sige von gemainsami oder in ander
weg zugegangen, dns derselb unser herr von Costentz sy alle gemainlich nnd yoclichen sunders, nie-
mand ußgenomen, also vil er von sineni bischofflichen gewalt zö tönd hat, uß und von sölichen bannen
nnd auchten gantz mit ainander laussen nnd sj darüber luter an inträg und on allen Iren kosten und
schaden absolvieren sol oder schafien getan werden, fürderlich, getrülich nnd ungevarlich. Und sdlleu
och iins;er gnädig herren der bischoff von Costentz, sin capittel daselbs, der abbt von S an t galten
und gemaiu ritterschafft mit Sant Jergen schilte mit unserni gnädigen herren von Ougspurg
fürderlicb schaffen, die von Appenzell, als vor benerapt sind, uß bannen, der er denn gewalt hat, an
iren kosten und schaden zft lassen, ungevarlich. War aber yemand zu Appenzell, wie die genant
wären, gaistlich oder w^eltlich, die önser herren die bischotf von Costentz und von Ou gspurg von ^J
irem bischofflichen gewalt oder von anderm gewalt, der in in der sach bevolhen ist, nit absolvieren ^M
möcljt(en), so sollen unser herr von Costentz, sin geniain capittel daselbs und gemain ritterschafft
mit Sant Jergen schilte gantzen gewalt, dieselben von Appenzell zö absolvieren, fürderlicb ane
verziehen von dem stftl zft Rom besennden und erholen ond sy alsdenn an Verzug und on allen irea
kosten und schaden geabsolvieret schaffen, getrülich und ungevarlich, (8) Item och haben wir betädingt^
das unser gnädiger herr von Costentz hierutt" sinen wihbischoff, alsobald sölich täding volgangen und
beslossen ist, suuder biß uff (inser lieben Frowen tag ze mitten Ougsten, assumpcionis zö latin, nechst-
komend. acht tag vor oder nach ungevarlich, forderlich äne verziehen gen Appenzell sennden sol,
die kircheu und kirchhöff zu wihen und den von Appenzell all cnstenliche Ordnung, wie der yetlich
namen hat, mitt messe Italien, singen und lesen, und alle gotizdienst und gemainsame der hailigen
cristenhnit als cristaulüten erhiuben und zfl tftnd bevelhen, getrülich nnd ungevarlich. (9) Item wir
haben och bereit und getädingt, das önser herr von Costentz und och der abbt von Santgallen
mit ünserm gnädigen herren von Ougspurg one verziehen, alsobald sölich täding beslossen wirtt,
versigelt und gemacht, und in der vorgenempten zyt ungevarlich schaffen sollen ainen oder zwen
penitent/yer gen Appenzell zft sennden und in, also vil er von sinem bischofflichen gewalt und och
von gewalt, der im herinn bevolhen ist, macht hat, bevelhen, menglich daselbs zfl absolvieren nnd in
den bau nach Ordnung und gesatzt der hailigen kircheu zft entslahen, ungevarlich. Was och der wih*
bischoff, den unser herr vonCostenz gen Appenzell sennden wirdet, und die penitentzyer also zft
Appenzell verzeren, davon sollen sy die von Appenzell on iren schaden ledigen und lösen, on
geviird. Wäre och under den vorgenempten vou Appenzell yemand, der büß zft eraphahend gnad oder
willen hett, die mögen, t>b sy wellen, Gott dem almächtigen und der werden himelkunigin der rainen
Jungk frowen, siner lieben mftter Marien, zft lob und ircu seien zft trost bichten» bessren und bftssen« .
an geverde. (10) Item w4r haben och fürbaß und zületat früntlich bereit und getädingt, das bieru£^|
her Otto, bischoff zft Costenz, dechau und gemain capittel der gestifft unser lieben Frowen, gantas^i
priesterschafft des bischtünis daselbs, gemain ritterschafft mit Sant Jergen schilt und herr Eglolff^
abbt 'Afi Santgallen, zft ainer und hoptmau, amnian, rat und gemain landlüt des lands zft Appen«
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1 t
Eglolf 1427— 1442.
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Zell (zur andern sit) für sich, alle die ireii, ir belffer, helffershelflFer und für allernienglich, gaistlich und
weltlich, so dann von yetlichem tayl zu der findschafft und sach begriffen, haftt, gewant und darunder
verdacht sind, umb alle haiiudeluug, krieg, findschafft nnd unfnintlichait, wie sieh die biß uff hüttigen
i&g ergangen, gemacht und verloffen haben, dehainerlay darinn ußgeslossen, ganiz mit ainander gericht,
^Ifesünt und geslichtet sin sollen und de weder ta jl noch die sinen sölicb vergangen haundel und geschiht
gegen dem andern tayl noch den sioen in debainen weg zft argem nit fürwenden, äfern noch nßziehen,
sun&i noch so in debain %vise, on all geverde. Es sollen ocb baid vorgeneinpt partyen sölich richtnng,
berednüß und täding, wie die von ainera stuck an das ander herinn begriffen ist, getrulich on allerlay
intrag nnd Widerrede völlenclich halten, nachkomen und vollezieben und daby unverkert beliben by
iren trüwen, so baid tayl vorgenempten an gesworner ayde statt gelopt haben nnd versprochen, all
geverde, untrüw, böß fund und argelisfc, in allen und yetlichen stucken davor beschriben, gantz uß-
geslossen. Wir obgonempten Otto, von Gottes gnaden bischoff zti Costentz etc., dechatid und geoiain
capittel daselbSf hoptlüt und gemain ritterschafft mit Saut Jergen schilte in Swaben, Eglolff,
von Gottes gnaden abbt zß Santgallen, und wir boptnian, amnian, rat nnd gemain landlüt des lands
zft Appenzell bekennen ©ffenlich mit krafft und maclit diß briels, das die täding und berednüß, als
davor von uns begriffen nnd underschaiden ist, mit önserm gunst, wissen und willen verwillekürt zu-
gegangen ist und beslossen und och die zil halten, zu vollefören, daby zfi beliben und dawider in dehainen
weg nit ze t5nd noch schaffen getan werden, on geverde, by ünsern tröwen und eren an gesworner ayde
statt gelopt und versprochen haben. Und hrerumb zu vestem, warera Urkunde, stäter, vester, beliplicher
YßrsorgnQß und sicherhait haben wir bischoff Otto zu Costenz unser aigen insigel, dechan und gemain
capittel daselbs ünsera geniainen capittels ingesigel, graf Johanns vonTengen, graf zft Nellen-
bürg und lantgraf in Hegöw und in M ad ach etc., Berchtolt vom Stain 7Äi Konsperg, rifcter,
and Caspar von Clin gen b er g als hoptlüt der gemainen ritterschafft in Swaben der gesellschaöt
mitSantJergen schilte, abbt E g 1 o I f f zft S a n t g a 1 1 e n Unser aigen insigel und wir die von Appen-
zell vorgenempt ünsers geniainen hinnds ingesigel, uns und vorgenempten tayln der täding und berednüß
offenbarlich zft besagen, an den brief tun bencken. Wir tadinglüt vor begriffen haben och zu gezügnüß
Ä5licher richtung, täding und berednüß, umb das die von baiden obgenempten partyen dester völleclicher
on intrag gehalten und volzogen werden, unser yetlicher sin aigen insigel als tädingslüt, doch uns und
Qnsern erben ou schaden, an den brief och hencken [aussen, der von wortt ze wortt glich luten, yet-
lichem der vorgenempten tayl ainer, versigelt, gemacht und gegeben ist zÄ Costentz, uff zinstag nach
Jiant Jacobs des balligen zwölffbotten tag, als man zalt von der gepurt Cristi thusendvierhundertzwaintÄig
und in dem nünden jar etc.
iiy pAnD«)«r* , dach himUr*, du» Ai>p«iktdJ«r txtmpiiLt dmilieh .fr^tiivf* uml «besito «i^vht in b#l4ra KxmiipUnni u«!«« ui( 4fa UfftlattvifiMi. - b^> ,j««rtf«ii* vrintl^rlinU.
SaftaickiT StCftllea, ZtL%%— Abdruck: ZcUweger, ürkanden I 2, Nr, 262, S. 407. — Regest: Eidg. Absch. tl,
Nr. U7. S. 78, — Pergamen t- Original Es hangen 23 Sigel eingenäht; das Sigel des Walther Haintzli fehlt
über Tilgung ihrer Schuld an dan Gotteshaus ^t, Gallen stellten ilic Appenzeller unter dem gleichen Datum
{14319. Juli 9SII*) äem Abt Folgende Verschreibung aus:
Wir der atnman, der raut und die landßlüt gemainlich, rieh und arm, dea landfl xa Appent7,eUe verjehen
ofFenlich und tiant kunt allermenglieh mit disem brief: won das iat, da» wir untiher ett^vras itites mit dem hochwirdigen
Ukntea und herren abt Eglolffen dei gotzhuß zu Saat Gallen, ünserm lieben und gn&digen Herren, ala von s'in
und iisea gotzhus wegen and andern dfirm behafft ettwaa in zwaytrachtung, unfrüntlichait, kriegen und spennen gewesen
stiit Ton sach wegen, die hierinn nit not sint zii besehrihen, darumb wir ira und sinem gotahua untzher ettlieh giilt,
nütz, «inß and sehenden vorbehebt und gespert haben: umb söhch iwaytrachtung, unfrüntlichait» krieg und spenne,
m vor gerurt sint, wir aber mit dem obgenempten a1>t Eglolff **n, tlnaerm liebi*n und gnädigen herren, durch die
ereamen, fürsichtigen und wisen Felixen Manes, dert/^it burgenuaifii^r» Hansen H runner. burger und des rautea
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Eglolf 1427- H42,
zu Zürich, Hainrichen von MoH, amman zn LuUerti, Hain riehen SchriLer, altamman xa Ure, Wal-
thera HaintBÜn, altamman zu öntl erwalden, Hansen Edlibach von Zug, Joaen Schudin, umman zu
Gift riß, unser aunder liel>cnt guten friind und Aidgenoßen und ander des heiligen römischen ricbs stett erbern und
wiseu rautzbolten früntlich und gutlich betragen, gericht und gest^hlicht ayen, also das wir im oder sinen nachkomen,
ob er enwar. umb und für sölicb gillt, nutz, Kinß und zehenden, so wir im denn untzher vorgehebt und gee^pert haben,
als ob atab, und mit namen für alle ander scbuhl, vordrung und zuaprüch, so er denn nntzher zu uns zu sprechent gehebt
hat, richten, geben und bezalen aüllen tbuseni pfiint guter und genämer pfenning Cos ton tzer wening uif HÖlich lU
und tag, als hernach stat und ak die richtungbrief, zwüschen uns mit mer wortten begriffen und gemacht, aigenlicher
iunhalten, wieen und sagen: das wir ün» da alle ainberlich mit gemainem raut filr ünn und all Qn^^er nacbkomCD, gegeii-
würtig und künftig, gegen dem obgenempten nnseiiu lieben und gnädigen herren abt Eglolffen de» gotzhns zu Sant
Gallen vestenelich verschnben und verbinden wellen, versehriben und vi-rbinden uns gegen im mit disem brief also,
da» wir und fmser nachkomen unverschaidenlieh demselben abt Eglolf fen, ünserm lieben und gnädigen herren, einen
nachkomen und dem vorgenempsen sinem gotzhua die vorgeschribnen thu^ent pfnnt pfenning gutlich weren und bezalen
Bullen, nämlich fünfhundert plunt pfenning der vorgenempten werung uff nu sant Gallen tag nächstkünftig nach geben
diss briefa und die andern fünfhundert pfunt pfenning derselben werung von demselben pant Gallen tag hin iiber ain
gantzesjar, uff sant ü allen tag dem näcbsten darnach, und in die zu jedem zil insunder zu iro oder ir gewissen hatten
handen und gewalt antworten gen Sant Ct allen in die «tatt ffir menglichH bekilmbemÖBse und gentzüch an allen
iren !<chaden> Und wenn wir och die bezalung zu jeglichem vorgenempten zil al?o getimt. darumb sol uns denn der vor*
genempt unser herr von San tg allen oder sin nachkomen nach notdnrfft quittieren und dez an alle fürwort ledig sagen,
ungevarlich. Zu welhem zil aber wir oder unser nachkomen daran sümig würden und dem obgenempten ünaerm Herren
von San t G allen oder sinen nachkomen die vorgeachribnen thuaenfe pfunt pfenning nit richtint und bezaltint uff die
zil und in der wiß, als vor stat, wie j*y dann der nach jedem Rrloffen ungewerten zil zu schaden kommen t, »y nemint
die an schaden an Jndan, an Cristan oder an anderm schadtUt den schaden allen, wt*^ sy der zu schaden koment, silllcn
wir im und sinen nachkomen mit jedem hoptgät, dez zil «ich denn ungewert erlooffen hat und für ist, geben, bexalen
und usrichten gar und gentzlich an allen iren schaden. Und daruff zu merer sicherhait ao haben wir im umb boptgüt
und schaden zu rechten bürgen unverschaidenlich geben und gesetzt die erbern und beschaiden Ulrichen Grnnder„
Cünin am Brand, Herrn an in der Schwendi, Ulin Bopphart, Cünin uffder Halten, Herman Wetter,
Cünin Byvanger, Jäklin Sc hedler, Hangen Ränstler, Haintzen ze Grafinden, Clausen We 1 1 e r und
Hansen Waybel, alle unser landzlüt zu Äppentzell, al!*o: zii welhem vorgenempten n\ wir hieran sümig wfird**n,
sy haben das hoptgüt, darumb eich denn zil und tag ungewert erloffen band, zu Bchaden genommen oder nitt, das »ich
denn die obgenempten zw5lff bürgen inwendig acht tagen den nächsten, nachdem und sy denn von dem obgenempten
abt Eglolffen oder sinen nachkomen darumb ermant werdent mit botten oder mit brieffen, von mund, ze hus, ze hoff
ald under ogen. mit ir selbj: libeo und by der gelüpt, so wy darumb in aids wiß getan haben, antwürten aüllen gen
Sant Gallen in die statt und da anhaben und laiaten in erberer offner gast geben wirtcs hüsern ir jetlicher inftunder
je zway mal an dem tag nach laistens recht, iln alle gevärd, und darin nüt fiirziehen noch zu wort haben^ och davon
nit lanßen denne mit desselben abt Eglolffs und «iner nachkomen gunet und gutem willen oder ee in da« varge-
Bchrihen hoptgut, dammb »ich denn zi\ und tag erloffen band und uü »int, und och aller schad nsgericht und bei^alt
wirdet, gentzlich fin allen iren schaden. Wer och di^^en brief mit gunst und urkünd dez vorgenempten ünsers gnädigen
herren abt Eglolf fs oder einer nachkomen innhat, dem >«nilen wir und die bürgen hierumb alles daz hafft und ge-
bunden sin 7-ü geben t, zu tünd und zii laisten als in selb» nach disa briefs «ag, imgevarlich und an all böü gevärd.
Und dez alles zii warem, offem urkünd aller obgenempten ding ao haben wir flnsera gemainen Jands ingesigel für ün»
und unser nachkomen offenlich gehenkt an dinen brief. Damacli verjehen wir obgenempten bürgen warhait diser bürg-
schafft und alles de*», 00 ob von ünn geschriben atat an disem brief. Und dez zu urkünd, so haben wir uns all zwölff
gebunden uuder dez er^amcn und wiaen Hainrichen Ekinger, derzit underburgermaister zu C o a t e n t z , ingesigel,
daz er von unser aller ernstlichen bett wegen, doch im und Binen erben an schaden, für i'ms aU bürgen och offenlich
gehenkt hat an disen brief, das och ich derselb Hainrich E hinger also von ir bett wegen getan hab. Darnach
haben wir obgenempten der iimman, der raut und die lantlut gemainlich zuAppentzell gar ernstlich gebetten die
obgenempten rautzbotten, so vorgenempt und by der täding gewesen sint, da» die iri ingesigel zu merer gezügnüme
aller vorgenempten ding, in seUis und iren erben in all weg unsehridlich und gentzlich unvergriffen, och offenlich gehenkt
band an diaen brief, der geben ist dez niichsten r.instags nach sant Jacobs de/, hailigen zwölffbotten tag und in dem
jar, ab man zalt nach der gepurt Cristi duBentvierhundertzwaintzig und darnach in dem nünden jaren,
landesa.rrhn IppenzellL-Rh., 1.1V, In 1. — Pergament-Original; vnn den neun Sigeln hangen noch, mehr oder
weniger gut erhalten, das erste (Appenzell), vierte (Brunnerj, fünfte (von Moß) und siebente (Haintzli).
4
4
4
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Eglolf 1427-1442.
turan] propria manu conBcriptam sigillo tneo penitenciarie eignavi atque munivi. Actum M'^CCCC"XXIX°, VII* Augniti.
IT! villa Appeuczell.
Landesarrhiv Al^iwni**!! L-Rlu, Ä» Wh Ar* 4. — Pergara en t - 0 r i gi n al mit grösst^rem Sige] (des Bischof« von Augsburg V)
unter Papierhülle a tergo und dem ,S(igilhmi) penitenciarfiej* rechts unten auf der Vorderseite.
3510.
Der Abt des Schotten Klosters bei Constanz spricht auf Bitten des Abts und Con-
vents von St Gallen kraft der in dieser Sache ihm übertragenen apostolischen VoU-
macht die Appenzeller und deren Anhänger vom Bann und Interdict los.
(Nc]i0tteiikl0i!iter bei CoiiNtanz.) 1429. AtignHit 5.
I
C 0 r m a c u s , permissione diviua abbas nionasterii Sancti lacobiScotorum extra mtiros C o n-
stanciensea, ordinis sancti Benedict!, index ad infrascripta virtute litterarnni apostolicarnra, que
Kar oli 11 a vulgantin- nuiiciipaiitar, uiia cum cerfcis oostris in hac parte collegis specialiter delegatus,
dilectis iu Christo universis et siiigtilis ecclesiarum rectoribosi plebanis, viceplebanis, vicariis perpetuis,
altaristis^ prespiteris et clericis per civitatem et diocesim Constancienseni et alias «bilibet constitutia
et presertim decano et camerario singulisque confratribus decanatus in Sancto Gallo ceterisque, ad
qiios presentes nostre littere perveiierint, salnteni in domino et nostris, ymmoverius apostolicis, firmiter
obedire raaiidatis. Oniiies et singulos iitritistjue sexns hoiniiies valliiim et territorioriin] seu districtuum
Appenzell, Hn ntw i l, Ur naschen, Toffen, Herisöw, 6 aiss, Spie her, Trogen et alioruni
loforiim quorumcnnKjue liomines viilgo A ppo nzeller noniinatoH ad monasterinm Sancti Galli . .
iure servitntis et alias qut/vis inre pertiuentes pro eo, qnod decimas, census, servicia, stüras, fructus,*
redditns et proventiis, mortuaria et alia inra ipsi inonasterio debitos seu debita solvere non cnranint^
sed pocius dati in sensum reprobora dictum nionasteriura deciniis, censibns et aliis inribus prenotatia
spoliarunt et occnpaveniut ea propriis suis usibus applicando, necnon omnes alios eisdeni Appen-^
zellensibus confederatos et adberentes, dudnni per venerabilem virum dominum scolasticura ecclesie
Spirensis^ nostrnm in ea parte subdelegatnra, ad instanciam venerabilium et religiosorum in Christa j
abbatis et conventus dicti monasterii Sancti Galli iuxta fonnam et tenorem processuum de^uperl
confectorum et emanatonim excommnoicatos, mnltipliciter aggravatos et interdictos, nunc ad cor reversos i
et penitentes pridemque per certos aniicabiles compositores cum prefatis ab bäte et conventu inxta fonnam
titterarum concordie desuper confectarum aniicabiliter compositos et concordatos omnesque et siogiilas
utriusqne sexus personas, tarn ecclesiasticas quam secularea, qui dictis A p p e n z e 1 1 e n s i b u s illicita et
per dictum dominum scolasticum necnon venerabiteni virum dominum decanum ecclesie Sancti Gui-
do nis Spirensis, simihter nostrum in ea parte snbdelegatum, prohibita communione comniunicaverunt
et sentencias excommunicacionis ob id quoquornodo incurrerunt, absolucionis beneficium humiliter et ^M
devote petentes ab omnibus et singulis exconamunicacionis, aggiavacionis et interdicti sentenciis per ^^
dictos nostros subdelegatos in eos quoquornodo latis de consensu dictorum abbatis et conventus ab-
solvendos dnximua et presentibus in Dei nomine auctoritate apostolica nobis in hac pai-te commissa
absolvitnus, inttTdtctnm quoque ecclesiastirum in loca et ecclesiarum parrochias necoon cappellas ac alia
quecumque loca, ubi moram traxerint, latum tollimua et relax amus in hiis scriptis. Vobis igitur Omnibus
et singulis yupradictis, qui presentibus fneritis requisiti, firmiter et districte auctoritate qua supra
precipiendo mandamus et coramittimus, quatenus omnes Ä ppensce Ileus es supradictos et singulariter ,
singulos ac eis confederatos neenon eisdem quovis modo communicantes auditis ipsorum confessionibus i
et iniuncta pro modo cnlpe penik'ucia saluturi absolutos interdictumque relaxatuni denuncietis et publi-
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Egiolf U27-1442.
aiitwiri Imid mich wissen, waz ir mir schaffint, gen Bürglen in tles vogtz lins. Besigelt mit des vogtx
vonBürgleii insigel, woii ich aigeiiß nifc hau. Göben af sant Blaigen tag, anno etc. XXVUII**,
Ton mir Biirtholoni t^e Keller, burger zft Sant Gallen.
Den erbem, wisen und beschaidnen dem burgermawter und r&ten 2Ü Sant Gallen, minen lieben Herren.
4) „ieb* HlthltrhoU; verteil rletupn Hlr „nch"t
SUdtaRbt? St GftllcD, flissiven dfa lii JahrbuiniertsL — Papier-Original mit Sigebpur,
(c) Ammann und Rat zu Arbon an Bürgermeister und Rat zu St* Gallen.
(Arlian«) 143Ö. September &,
Unsern willigen dienst vor. Lieben, gdten imm\, wissent, daz ira by Tieren oder nie reht gotz^
huslüt unser Frowen(?) und besunder zu uns gen Arbon gehörent, die A p pen tzl er gewesen sini^l
unser bnrger worden eint und dieselben unser bnrger gewarnet sind, die von Appenzel wellint zi
in griffen. Also bitten wir üwer gitteii früntschafft mit ernst, daz ir uns verschribeu lassint wissei],.1
wie ir (ich gen den von Appenzel in aim söiichen haUint oder wie wir uns gen in halten sölliut
Geben an mentag ante nativitatis sancte Marie virginis, anno etc. XXIX".
Amman und rat ze Arbon.
Den eraamen und wisen ilem Ijurgermaister und rat %p S an tg allen, ünaem guten frönden,
Stadtitrcliiv Ht. fiullfn, Tl UWÜr. 88'^ — P a p i e r - 0 r i g i n a 1 ; das Sigel ist abgefallen.
(d) Ammann uud Rat zu Appenzell an Bürgermeister und Rat zu St. Gallen.
<A|>penzelL) U2S*, September 22.
Unser früntlich, willig dienst voran, Lieben, guten fründ, als ir uns geschriben band, mit Cöni
Sehe dl er nnd dem Löblin, den unsern, ze schaffin, daz (sy) Rftdolffen und Egiin von Roseback
sicher sagin bis an ain recht etc., üwer schriben habin wir wol verstanden und lassen üwer giHett]
frtintschaft wissen, daz wir anverzogenlich mit den nnsern schaffen wellen, die üwern sicher ze sagen.-
Also bestellen die sach üwerhalb och. Dann hat uns och für bracht Egii 0 seh w al d, unser 1 an t mar
erstand in vorchten und sy nit sicher vor Junker C (iura ten vonAinwil, üwerm bürgen Da welle
och so wol tun und den unsern vor dem öwern ze sicheren bis an ain recht vor nnserm amann, Dj
begeren wir utnb üch und die üwern in nüuderni und raerem ze verdienen. Üwer geschriben aniwu:
bi disem bott^n. Geben an sant Mauricius tag, anno etc. XX Villi".
Auiann und rat ze Appenzell
Den erbem, wisen, wolbeBchaidnen dem burgennaiHter und dem rat %e Santgallen. fln&ern lieben, guten frtinden*
SUdlarcliivM.ealleii. Tr. XiV, I^SÄ'^■^ — Papier-Original mit Sigel unter Papierbftlle.
(e) Hauptmann, Ammann und Rat zu Appenzell an Bürgermeister und Rat zu St, GaUeru
(Aii|ienzell.> W1\K Dctember 4,
unser früntlich, willig dienst bevor. Lieben, giUen fründ. als ir uns geschriben band, daz wir
die stöss zwÜ8ch(en) dem Raggenbais und dem Waltis von dem F'rygen do rff, üwern bürgern,
an ainem und dem Spitzen von Berg, uuserm lantman, am andern tail zum rechten bastellen*^ soll
üwer schriben haben wir wol vei-standen. Laussen wir üwer gflten früntscbaft wissen, daz wir d(
Spitzen, unsern lantman, für uns besent und in verhört band. Der hat uns geantwurfc, er wiss mit
den üwern niht ze t^nd haben won lieb und gut; wol umb Ulin Raggenbais^ der sy nit Uw^
burger, mit dem hab er stöss. Und begeret, daz ir mitt den andern Raggenbaissen und mit di
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Eglolf U27-Ü42.
3515*
Abt Eglolf bestätigt den St. Gallern ihre Freiheiten.
14jtll. 8eptemlier 28.
In Goties namen, amen. Wir Eglolff, von Gottes gnaden bestäter abbt des goir^hus zu Sant-
galleu, das on alles mittel zugehört dem slöle zeRoüi, sant Benedict en Ordens, inCostentzer
bistüme gelegen, tünt knnd offenbar mit diseni briefe allen den, die in sehent oder hörent lesen ^ das
wir dem burgermaister, raten nnd den burgern gemainlich der richstatt züSantgallen, unsern lieben ,
getruwen, beatätget, bevestnofc und vernlhvet haben, bestätigen, bevestnen nnd vemöwen inen mit wol-^|
bedachtem mute, rechter wissen nnd craft dis briefes nach fromer, wiser Ifiten rate und underwisnnge"
alle iro recht, fryhaiten und alle gut gewonhaiten, hantvestinen luid briefe, die sy von allen äbbt^a^i
und päegern, nnsern vorfarn, untzher bracht und erworben bant, itisunders die urtail, die Tor ziteil^|
von nnsers gotzhus dienstlüten und lehenmannen uff unsers gotzbus pfallentz erkennt ward, das die leben, '
die von dem vorgescbriben nnserm gotzhus darrüreni, uff derselben unser pfallentz zu San tg allen
berechtot, gewunnen und verlorn sond werden, nach innhalt des briefs darüber gegeben. Und mainen
und wellen sy bj sölichen iren rechten, fryhaiten und allen guten gewonhaiten, hantvestinen und briefen
gantzlich behalten und dabj beliben lassen on allerlay hinderntiss nnd irrung, on all geverde» Hierfiber
zö ainem stiiten, waren Urkunde und gantzer, vester sicherbait aller vorgeschribner dinge so geben wir
Eglolff, abbt des vorgescbriben gotzhus zö Santgallen^ disen brief, versigelten zu ainer ewigen
statikait mit unsenu abtlichen hie anb äugendem insigel, der geben ward an sant Michels abend, nach
der gehurt Cristi vierzehenhundert und in dem nünden und zwainzigoaten jare.
HUdtartMv 8t. Gallen, Tr. IV, A. Sr. 15. — P e r g a m e n t - 0 r i ^ i n a 1 mit wohl erhaltenem Sigel in HolÄkapsel.
Dt 1
Wenige Tage später (l4S£fl. Oetober iS.) ritt Abt Eglolf in 8t. Gallen ein und nahm voa der Bürger-
Bchaft den Schwur entgegi^n:
Anno Domini MCCCCXXVIIII, als mein herr abbt Eglolf zu Sa ntgallen einrait am aumjentag nach Michaelii
ach wnrent geiiiain burger /-ii S t. G a U e n , demselben minem herrn herrn Eglolf» abbte des gottsbua zuSantgaUen,
trüw und warhait äu leiHten und sins gottbus nütz seu fürdren und achaden zu wenden, on gevärde, ain» gottahtis recht
KU tfinde titid zu sagend.
KtirUiirrhiv %L fiallon, Itlifh^^rarrhlT M. 8S, f. IH. — Copie Ton der Hand des äbtiachen Schreibers.
3516. — 1439* September 28. — Hans Götjar von Rebstein im Rheintal Terkänf
an Konrat Brändler, J ohans Varnbüler und Konrat ab Rod montzhilb, Bürger und
zeit Meister nnd Pfleger des Spitals zu St, Gallen, „minen wingarten ze Rebstain, in dem Grund
gelegen, und darzü ällü mine reht des wingUrtlis, och dabj gelegen, darns dem Spital ze Santgallen
der dritlaile gangen ist — und aiohalb stosset an Hansen Scherers wingarten, anderthalb an Hansen
Schertweggg wingarten und ze der dritten sidten an des vorgenamten Spitals drittailer — *^ ein
Lehen vom Gotteshause St. Gallen, „mit reben, mit rebstal, mit stikeln** und mit allen Rechten und
Zugehörden zn Händen des Spitals um 55 ff C. ^i^. — Sant Michels abent, 1429. ^M
StiidUrfhi¥ St.tiallen, Spitalarfhii Tr. B» tt, Sr :iO. — Pergament-Original. Für den Verkäufer eigelt auf teine Bitt«
Hans W**tzel, i^enaiint ^ageK Ammann %\\ Reb&tein; da« beschädigte Sigel hangt offen.
Eglolf 1427—1442. 595
3517. — 1429. OctoberS. Steallen. — Abt Eglolf von St. aallen nimmt auf der Pfalz
(in nnserm huse) zu St. Gallen von Margaret Ältin, der Witwe des E&nz Näf selig, der Georg
Wildrich, Bürger zu St. Gallen, als Vogt, Hans von Andwil (Ainwile), Dienstmann des Gottes-
hauses, als ,Wiser* und Johans Gossau, Bürger zu St. Gallen, als Fürsprech zur Seite stehen, einen
jährlichen Zins von 2 Mutt Kernen auf ,ab und usser Rfidis Hofmans gAtern züOberdorff, die
man nempt Kaisers gftter*, ein Gotteshauslehen, und belehnt den Konrad Hör, derzeit Bürgermeister
zu St. Gallen, mit dem einen Mutt zu Händen der Pfrund der Frühmesse und mit dem andern zu Händen
der von »Bilgri Scher er sälig* gestifteten Pfrund der Mittelmesse an der St. Lau renzen- Kirche
icu St. Gallen, an welche Margaret Altin den Zins vermacht hat mit der Bestimmung, dass nach ihrem
Tod der Frühmesser und der Mittelmesser ihren Jahrtag mit einer Vigilie und Seelmesse begehen und
die beiden Leutpriester zu St. Laurenzen bei der Feier unterstützen sollen. Von seinem Mutt soll
der Frfihmesser dem Leutpriester 1^ ^ geben, ,daz er daz jarzit verkünde*, und 1/ /^ an den Bau
der Kirche, der Mittelmesser aber den beiden Leutpriestern je Iß /^, ,daz sy inen die vigilie und
sehness helffen singen und daz jSrzit began*. — Sampstag vor sant Dionisien tag, 1429.
StiftliRkiT StülUen, MehenurckiT N. IM], f. 27&. — Entwurf von der Hand des äbtischen Schreibers. Es sigeln der Abt,
der Vogt und für die Frau auf ihre Bitte Johann .Stähelli*, Bürger zu St. Gallen.
3518. — 1429. October 13. — Abt Eglolf und der Convent des Gotteshauses St. Gallen
verkaufen an Lütfrid Muntprat von Constanz und an den Sohn seines Bruders Hans selig,
Konrat Muntprat, einen jährlichen Zins von 68 Goldgulden rhein. aus des Gotteshauses Korn- und
Weinzehnten im Rheintal ,von Altstetten abher untz genBernang* und allen Zugehörden um
1500 Goldgulden rhein., womit sie von den von Gundelfingen einen bisher bezogenen jährlichen
Zins von 100 Gulden aus des Gotteshauses Nützen im Rheintal zurückgekauft haben. Abt Eglolf ge-
lobt, aus dem Wein- und Komzehnten nichts zu versetzen oder zu verkaufen, was den Käufern am
Kapital oder Zins Schaden brächte. Das Gotteshaus hat den Zehnten auf eigene Kosten einzusammeln
und entrichtet daraus je auf Georgi und Michaelis den halben Zins nach Constanz oder „vier mil
wegs verr von Costentz*, beginnend mit nächstem Georgitag. Genügen die genannten Zehnten zur
Entrichtung des Zinses nicht, so ist der Betrag aus den übrigen Einkünften des Gotteshauses zu decken.
Als Gülten stellt das Gotteshaus Antoni Schenk von Landegg, Rudolf von Steinach, Ulrich
Paier (Paigrer), Meister Engelhart den Arzt, Bürger zu Wil, und Konrad Rümeli (Rümelli),
Hofammann des Gotteshauses daselbst, femer als Bürgen Eglolf den älteren vonRorschach (Ro-
schach), Konrad von Heidelberg, Hans von Andwil (Ainwil), Diethelm Blarer von Warten-
see und Heinrich Zwick den jüngeren, Bürger zu St. Gallen, die alle zusammen mit dem Abte
geloben, nach jedem «ergangnen ungewerten zil* auf Mahnung alle oder einzeln innerhalb acht Tagen
in eigener Person oder durch einen Knecht mit einem Pferde an ihrer Statt in Constanz „in offner
gastgeben wirtes hüser' Giselschaft zu leisten, „zu vailem kouffe, unverdinget, jeglicher je zwai mal
an dem tag*, bis sie von den Muntprat entlassen werden oder die Schuld getilgt ist. Stirbt einer der
Gülten oder Bürgen oder wird sonst „unnütz*, so hat der Abt innerhalb vierzehn Tagen einen anderen
zu stellen. Um den jährlichen Zins und allfälligen Schaden können die Käufer das Gotteshaus und
seine Gotteshausleute, ausgenommen die von Wil, und die genannten Gülten angreifen. Den Gülten
und Bürgen aber gelobt der Abt allfälligen Schaden zu ersetzen. Der Rückkauf des Zinses um die
Summe von 1500 Gulden kann jederzeit erfolgen. — Donstag vor sant Gallen tage, 1429.
596
EgioK 1427—1442.
Sttriiarcliif atdallet, f. f.k 11.4. — Pergament-OrigioaL £« sig^ln der khi, der Convent ond alle .Aagfiltoi'
and Bürgen; eä fehlen da« ernte, KweUe* rierte, ftiebente, achte und sehnte SigeL — Laut Notiz auf der Rflckseltc
wurde der Zinj» ,an sant MkcheU aubet im 1504' abgelöst.
3519. — 1439, Oetober 13. — Die ehelichen Brüder Heini Klügli, genannt .Etterhaini*,
?on Nieder-Wil (Nidren Wile) und Heini Klilgli von ,Ägri* haben von Abt Eglolf von
St. Gallen des Gotteshauses Hof zu Nieder-Wil, genannt der Keller Hof von Nieder-Wil, in der
Waldkircher Parochie gelegen, zu einem Erblehen erhalten und verpflichten sich, den Hof auf ihre
Kosten zu ^bezimbren' und jährlieh »n St. Martinstag einen Zins von 4 Malter beiderlei Kornes Bischof-
zellcr Mass, 1 S' ^ und 6 Hühnern zu entrichten nnd im August vier Schnitter in den Kelnhof zu
Waldkirch zu »teilen. Auch ist jährlich die gewohnte Steuer von dem Hof zu geben. — Donsto^ tot
sant Gallen tag, 142P.
Htlflnrchif 8tQaltei, LL 4. f. 1 — Fergament-i»rigina). Es figelt Janker Haut vonAndwil (Amwile); da«
Sigel hängt eingenäht.
8520- - 14'29. Oetober21. Ober-lzwil. — Vor Ulrich Schmuckli, Weibel Graf Fried-
richs (VU.) von Toggenburg ,in rler frigen Waibelhöb ze Obren Utzwil*. der daselbst
an Stelle Heinrich Maiers (Maigers), Amimanns des Grafen, zu Gericht sitzt, fertigt Hans von
Tobel mit Friedrich Weibel (Waibel) von Jonswil als Fürsprech dem Klaus (Cläs) Löf fis-
per ger vonAndwil (Äinwil), Kirchenmeier und -pfieger ^ünser lieben frowen sant Marien, 6otte»g
inilter, und der kilchen ze Gandersch wil *, einen jährlichen Zins von Sß ^ C. M,, je auf Martini'
dem Kirchenmeier ,an unser lieben FrÄwen liechter in der vorgenanten kilchen' zu entrichten^ »ab und
usser siner wisen ze Tobel gelegen, die man nempt im W^iger, und uss und ab allen sinen gelegenen
gutem ze Tobel gelegen*, um 3 ff .^ C. M., die ihm von klein Ülin KAnltn, klein Hans Höwen
von Ganterswil und Hans Marpacher von Andwil (Ainwil), vor Zeiten Kirchenmeier zu Ganterswil,
bezahlt worden sind. Falls ein Zins so lange aussteht, dass er ,den andern erlüff", sind die Kirchenmeic
und -pfleger befugt, die genannte Wiese und alle Güter des Verkäufen^ zu Tobel zu der Kirche Händen
zu ziehen bis zur Entrichtung alias verfallenen Zinses und Schadens. - — I^tzwil in der frigen
Waibel hüb. fritag nach sant Gallen tag, 1429.
litiftiareliv Ht. 4>iUf b» L S. 8. 8. — P e r g a m e n t - O r i g i n a L Filr den Verkftofer nigeU HeinrichMeier; dat Sigel
hängt eingenäht.
3521. — 1429. Oetober 25. WIL — Vor Abt Eglolf von St Gallen fertigen auf dem Hof
(in uMsemi hus) /u Wil I{ u d i am Akker aus dem Tnrtal und seine Ehefrau Else, letztere mit
K (1 d o 1 f von S t e i t\ n c h als Vogt und H a n s a b K ü t i ab Fürsprech, dem KiiniKappeler (Cappeüer |
aus dem Turtal, dem Sohne Hans Kappelers selig, und seiner Stiefmutter Adelheid Kappeier
nnd all seinen Gesell w ister ji ,ain wis in den Erlen im Turt^al gelegen — stosst an das gilt gen
am Akker und andreiithalb an den Brand" — , bisher Lehen der Eheleute vom Gotteshaus, das sie
den Genannten um RO iT -i^f C. M* verkauft haben mit der Verpflichtung, davon jährlich ,iü den zins
in den Erlen, der den gehört an sant Gallen cappell zu Santgallen*, 11// ^ zu entrichten. Der Abt
belehnt den Kfini Kappeier zu seinen nnd seiner Stiefmutter nnd aller Geschwister gemeinen Händen
mit der Wiesr, — Wrl, zinst^vg vor Symonis et lüde, 1429.
»tifUirtlii Htfiallft, HItlimrfhit ftd. R S. t(lS f. - Entwurf von der Hand des äbtisohen Schreibers. Efi aigeLn der Abi,
der VojL^L dt?r Frun und tilr dii« Ktitfleute Konrad Rflmrli (Eümelli), HofiimuiHiiii den Abt«^ tu Wil,
Eglolf 1497—1442. 597
85S2. — 142». Oetober 26. Wll. — Abt Eglolf von StGallen belehnt zu Wil ,in unserni
hus" den Hans Yon Laupen (Lippen), Bürger zu Wil, mit dem Zehnten zu Zuzwil, genannt ,6burs'-
Zehnten, aus «Hainis Wekken** Gut, genannt die H&b, und aus «C&ni Welschartz' Out, auch
Häb genannt, den Hans von Laupen seinerzeit von Frau Anna von Lönberg gekauft und dann laut
vorliegendem Briefe von Abt Heinrich (IV.) zu Lehen erhalten hat. — Wil, mittwoch vor sant Symons
und Judas der hailigen zwölffbotten tag, 1429.
StiftarrUY St. diUei, D. i. i. i. I. A. 8. Ir. 8. — Pergament-Original mit offen hangendem Sigel. — Auf der Rück-
seite die etwas spätere Notiz: ^BertschiWyttwil hat nffgeben von Hansen von Lop pen wegen den zehenden,
davon dieser brief wiset, und bat, den lihen Rntschman Ledergerwen von Wil*.
3523. — 1429. November 2. — Anna KrQttlerin, Witwe des Andres Zimmermann
selig, und ihr Sohn Hans Zimmermann genannt An derli verkaufen vor Junker Rudolf Mayer
von Altstätten, derzeit Herr und Vogt zu Neuburg (Nünburg), an Abt Ulrich (H.) von St. Johann
im Turtal um 12 ff /^ einen jährlichen Zins von 12/ /^ «uss und ab unser aigner bunten, die in
Kohlen zwisehent desGesers vonAmptz kind gut und der straß gelegen und ledig und lofl ist,
— stosset undnan an min, des egenanten Hennis Krüttlers, gät — ; item uss und ab unserm aignen
acker in Haggenveld gelegen, gnant des Krüttlers acker; item uss und ab unserm huss und
hoff und hoffraitti ze Kohlen, gelegen zwisehent den Strassen under der gmaind*. Aus diesen Ofitem
hatte das Gotteshaus einen jährlichen Zins von 10//^ inne, die ihm von weiland Oswald Büppli
vonFeldkirch zugefallen waren, »und zwen pfennig den haiigen*. — Der Zins ist je auf Martini
in Gonstanzer oder der zu Feldkirch gültigen Währung nach Kalcheren in des Gotteshauses Bruder-
hof dem äbtischen Amroann zu entrichten, auch sind die Güter und besonders das Haus in gutem Stand
zu halten; widrigenfalls werden die Güter dem Gotteshans »zinsvellig" und sein Eigengut. — AUer-
selentag, 1429.
Sttflnrekif Stteltol, I. L 1. A. 2&. — Pergament-Original. Für die Verkänfer sigelt anf ihre Bitte ihr gnädiger
Herr Janker Rudolf Mayer von Altstätten; das Sigel hängt eingenäht.
8524. — 1429. NoTember 18. — Vor Abt Eglolf von St. Gallen erheben auf des Gottes-
hauses Dingstatt, ^uff Portenb&l bi braitem Veld gelegen', Heinrich von Schmidberg, genannt
von Sei i, für sich und seinen ehelichen Bruder Hans Schmidberger, als dessen Bevollmächtigter
er sich durch einen von Heinrich Maier, Amtmann zu Lichtensteig, gesigelten Brief ausweist,
und (Heini) "^ Ragatz für seine Ehefrau Else, der genannten Schmidberger eheliche Schwester,
Klage gegen Konrat Koler (Coler), Bürger zu Wil, und dessen eheliche Tochter Ursula wegen
Vorenthaltung gewisser Gotteshauslehen, die ihre Schwester Anna Schmidberger selig, weiland
Ehefrau Jäkli Kolers selig, (und)^^ ihre Tochter Ursula Koler selig hinterlassen hätten, deren rechte
Erben sie zu sein glauben. In dieser Sache sei dem genannten Konrat Koler und seiner Tochter Ursula
vom Abt auf den heutigen Tag ein erster Rechtstag angesetzt. Da sie aber nicht vor Gericht erscheinen,
bitten die Kläger um einen Spruch des Gerichtes und stellen auf dessen Entscheid ihren Boten Hänsli
Grob von Waltenswil vor Gericht, der schwort, den »verkündtbrief* dem Konrat Koler zu seinen
und seiner Tochter Händen übergeben zu haben. Da hierauf trotz dreimaliger Citation durch den
Gerichtsweibel die Beklagten nicht erscheinen, wird das Urteil gefallt, die Kläger hätten ihre Klage
.als zu dem ersten tag behebt', und es wird ein zweiter Rechtstag in der Sache auf des Gt)tteshauses
Dingstatt ,ze Studa . . . ob vierzehen tagen und under drin wochen** festgesetzt und darüber den
Klägern ein Brief ausgestellt. — Fritag nach saut Othmarstag, 1429.
598
Eglolf !427— 1442.
SüftMFf hiv St. fialkn, Böelifnireliiv Bd, IMl, tW. — Eintragung von der Hand des Äbtischen Schreibers. — Vgl. oben
Nr. 3460,
Auf dem zweiten oder dritten Rech ta tag erfolgte in diesem Streite eine Verständigung, dase die Enticbeidung
einem ßchiedagericht übertragen werden solle. Dasselbe f&llte folgenden Spruch:
1430« f^eliruar O, — Albrecht BHrer, Domherr ,der merern gestift* zu Conatanz, IT ans von
Andwil (Ainwlll, Albrecht Bl&rer von Constanz und Hainz Maier (Maiger), Amtnann zü Lieh teni teig,
deren »Spruch sich zu unterwerfen Heinrich S c h ni i d b e r g e r für sich und seinen Bruder Hans, H e i n i 11 a g a t «
för seine Ehefrau Else und Konrad Koler für sich und seine Tochter Ursula eidlich geloht haben, entscheiden :
Konrad Koler und seine Tochter sollen die (legenpartei für die Ansprüche, welche diese auf die Hinterlas^enücUaft
ihrer Schwester Anna Seh mid berger und deren Tochter von wegen der Anna Schmidberger oder tier Margaret
Scbmidberger, ,8ampnung*-Fraa zu Wil, besessen hat, mit 19 Ö" Pfg. CM. u. W, entschädigen, wovon 9 ff auf
n^ichaten Maientag, die übrigen 10 ff auf St. Jakobg Tag zu entrichten und aller aas verspäteter Zahlung entstehende
Schaden zu vergüten ist; dagegen sollen die Brüder Scbmidberger und ihre Schwester Else allen Ansprüchen entsagen
und für den von ihrer Schwester Anna selig und der Conventfrau Margaret herrührenden Anteil Währschaft ßber-
nehtnen. — Donstag nach aant A(g)tbentag, 1430.
StiflMrchu Kt.tialti'D, ßörhcmrcfaiv ßl 11M1, f. Idl — Entwurf von der Hand des ähtlscben Schreihers. Namen« der Schieds-
richter Ä igelt Hans von AndwiK
3535. — 1429, Nüveiiilier 19, — AU Eglolf von St. Gallen nimmt auf Bitte des ÜTi
Spatz von Turstuden (Diirstudel) einen jlibrlichen Zins von C Viertel Kernen Wiler Mass aus
dessen Gut zu Turstuden, gensinot des Spatzen gut, einem Gottesluiu stellen, auf und belehnt damit
den Hänsli Seh netz er von Henau (Hennow), dem Uli Spatz den Zins um 15 tt 10,/? C. ^ ver*
kauft hat. Der Zins ist alljährlich auf Martini zu entrichten; für Ausstünde und Schaden haftet das
Gut. Rückkauf um die gleiche Summe ist jederzeit gestattet und zwar vt>r Johannistag ohne, danach
mit Entrichtung des Jahreszinses, — Sant ElsbeÜien tag, 1420.
Süftiarebir 8t.üalkEi, ßßclipmrcbii U, IMl, f*8S. — Entwurf von der Hand den abtischen Schreiber». Es tigeln der Abt
und für Uli Spatz auf dessen Bitte Ulrich Herr von Ober-UstwiL
3536* - 1429. November 19. — Der Priester Cristoffer Tempflin schenkt ^Got ze lob
und Margi r}ethen, mins vatters seligen swester, die man nampt die Nonnen, der Got gnad, sele
zu hiltf, zu trost* an das Gotteshaus zu St. Johann im Turtal »des ersten arn nmd, ist gelegen uff
Balls — stosset niderwert an Henny Wirt, obnan an Cftnys Ulis erben und nebenzü gen Wyler-
veld an Sant Martins gut — ; item aber ain nmd gelegen uff Ny dingen — stoßet niderwert au
die fünf raaden, die Hernians F U Hers sind, ze der andren siten an den alten Swartzen, zu der
ainen siten an Sülle r Tryen** — Sant Eisbethen tag, 1429.
StifüUrchiv St.Öilliin. IL E, 1 E, 1 — Pergament-Original, Für den PrieHer aigelt auf seine BitteHana Hart-
mann, Landammano zu Raule wil; da^ Sigel hSjigt eingenaht — ßemerkimg auf der Rückseite: „Nannenmeder
te Kaieheren*,
35%7. — 142tt, Deceniber 5. - Graf Friedrich (VIL) von Togggenbnrg schenkt dem
Abt, Convent und Gotteshaus zu St. Johann im Turtal zum Lobe Gottes, unserer lieben Frau und
aller Gottesheiligen, besonders Johannes des Taufers, seine Rechte und Einkünfte, wie er sie von seinen
Vorfahren überkommen bat, ,ze Fla wil in dem dorff in irera kilchhoff und gAtern daselbs. Dieselbeo
unsri vogtrecht und vogtsttiren wilent Rudolf f Wi ngart er, unser schuUhaiß zeLiechtenstaig,
von unsren wegen ingehebt und ingenommen hätfc, und sind dlß die sturen und rechtung daselbs: item
indem kilchhoff sechszehen schilli(n)g pfennig Coste ntzer müutz, zwen miit haber Wiler meß und
h&nncf : i%em nad ia. «» B t i^m hcä s^ isckilb xV p^fgT^. crl ^^fTSkl ^simt m<£ -raick ?«t:^
h&imer and m Msrtis xkizvcA err säiflb ^c riecT^, &i2 ös^ aoiMr. sIj» W12< ^r oK^ssesw iid£
drG h&nner. Uni v«Qec: xsi iKizaeat i^ ^ijL ^siKr «rws ^M xzKkkcoKa X3>i jcäsftdSfa': JKin Tnsen
TogtstQr {Bimer:mt «sndkucm s»ck xks5ec. s=s«iAZ:^x w^tmz. ix «f^^rt: i-fftx iu jp:(sijai ck
Togtstor und rc<^r:=£^eir cii saspc irMC igrfe iza^KS. fisMi ^i^i zj^Rst^ir s^HrioiL i^ irir i3i£ izc««:
Loser Ton »Blambcre*. zr-r , Eiset* üod Adelkrii. ihre Kisä«- A:i> :!:«• Ei* 2l:i H^ .x: -»'-^a
Bleiken 'BUiken ^'f dc&ea Gr»f Friedrich v.VlL t^ä To^jeirxrz i»K^*t!i Erc 1:1 Kifüres:
mit aller Zagebori^r es: %<0 S Heuer C. W. xerks^ kax« reffdi^^iec. ä:>:£^ :iO ^^ i*c ^ix ^c«l
Jährlich aos dem Hof den ^hlicbea Ziss toc 24 ^Tiefdasg* Scksi^L ^v sechs L:^ci tisüicer iBfes^
für adnen Tierdimg*. z= ecirkkie£. X&cü iem T<>i des Gr^fec ssek: iner Hof iüs:: ^^ Zbis ^c^
und los den FrKien za« acsser wesc der Gr&f ehelicke Lcibesert^ec kiz::e»äac« ce^^c^ S;r B;£rkk&xf
nm die gleiche Scmnie jederzeit ra gessanec ». — Lieckiisf »ig i& der sSiu:. 4r ^a^» Xb^Jss s^os
des hailigen bi«cho&. 1429.
Jakob Ton LABg^'^s.rart. ^-sft e: L^iii :• .rz. zsd J&k^ LcAsr. B»i'* Si^ '■-■wigga, i;^ sss«? :&a^ cu r«*sv
dsgen&ht.
3529.— U9. DceemWrl^— KodiLöw derj^ns^. Bürger zri Sc GslUz, r^ka^^n jbü-«
seine Rechte aaf das G::t ^im Loch, das ober taile, — das ainhalb ssdsses an den Roiccriesu
anderthalb an Ulrich F€rer< holtz. ze der drinen sidten an des Laiirers g^ii :dl drc R<>ha>o&T)fci
und ze der rierden sidien an des Atzenholtzers uni Walt; Karrers iTitaer — *, ein Leier tv«
Gotteshaus St. Gallen, mh aller Zcgehörde. ,mit zwain pfänden pfennir^en Cosieriier aL^r:^ ew^
geltz und järlichs zins. die dem rorgenacten Wiltin Kaner darus ocd davon ga:^*. ::jb 76 S W^ C. )L
an Herman Heller. Borger za St. Gallen. — Sant Lccien tag. 1429.
StaiiHflif iLCiBHL ^ilalHliii: ■nfBlriark FltmiL — Pergament-Orif iaal Pir Rao: lifv s^m Otxa^T1^|^eI
der KopüerKkiiiicd. Bärger xa ScGaUea; da« Sigel hiagt oScbl
3530. — 149. Dccember 17. St. Call«. — Abt Eglolf belvekn; isi H^i rc St^Gallea
seinen Vetter Bans Blirer Ton Constanz. Aberli Blirers si4ig eneli-clnfc ^"kn. rc Händen
seiner Mutter Anna Blarerin mit einem Weingarten zu Bernacg rm Rneinial. gecacct der
Egger. — «stosst ainhalb an das Axchtobel. andrenthalb an R& iis gt: as: 0^''^eI« zt der dritttm
siten an den Hassart. zä der rierden siten an den garten genamt das HÜil:* — « e£c«m Gottes
haoslehen, womit bis dahin Anna Ton Hof selig, die Witwe Konrads Tcn H>m\ usd Has» BIkier
als ihr Lehentriger belehnt waren« und das nun durch Vermächtnis an die ]|;m)fr dets letztinren ge-
kommen ist. — Sampstag Tor sant Thomas tage des haiigen zwöIfTboitec. 1429.
SliitaicfthftCdaLl|itdvitff,Tr.L0Lir.l — Begeit: G^idL Ivr Hot Benaag. Nr. 93L S.«l\ ~ Pergameat-
Original mit offen hangend^rm Sigel.
600
Eglolf 1427--U42.
3531. — 1439. Decemberae, StWallen. - Abt Egiolf von St. Gallen nimmt ,m unserm
hus' zu St, Gallen von Haue UAsch aus Gaiserwald auf dessen Bitte ein Gut in Gaii^rwald genannt
S c h ö n e n b Ä 1 , — »stossi an den Brenner in S e k k i und an G aiser walder gemainmerk * — , ein
Gotteshanslehen» auf und belehnt damit den elielielien Sohn des Hans R&sch, Haini Rusch, und dessen
Erben, denen Hans Ri'isch das Gut übergeben hat mit der Verpflichtung, ihm jährlich aiä Leibding
5 ff r^ C. W. auszurichten. — Mentag nach dem ingenden järe, 1430.
!!tirtaarfhi¥ St.tialkn, ßilfherarrlitv Kd. W, S. 59$. — Eintragung ?on der Hand des äbtiflchen Schreibers*
3532- U39. öoeember 3Z St Gallen. — Abt Egiolf von St. Gallen nimmt im Hof
zu St. Gallen von Haus Jakl i (Jiicli) von Bernang auf dessen Bitte einen jährlichen Zins von 30^ ^
auf aus einem Weingarten zu Bernang, genannt ^Trönilis hald, — sto9«t ainhalb an Rudolfs
Magelspergs, andrenthalb an der Mülinen gut von Lindow, zu der dritten siten an des Nässchen
gfit von Rinegg und zö der vierden siten an den Kubach — '^, einem Gotteshauslehen, und belehnt
damit den Ködi Falk von Bernang^ dem Hans Jakli den genannten Zins zu kaufen gegeben hat um
29 ff 3 // ^ , welche Summe von , Ä 11 i n e n F o r s t e r i n * ^ der Ehefrau R fi d i Falks, herrührte. .
Der Zins ist je auf Galhistag zu entrichten, und für alle Ausstünde haften Hans Jakli und seine Erben ^|
«nach des hofs ze Bernang rechten und gewonhait*. — In Sa ncto Gallo, ipsa die sancti lohanuts ^1
ewangeliste, 1430.
KtirUarrhiv SLlralkn, Bäcknirrliiv M, 1441, fJOK — Eintragung von der Hand des übtischen Si^hreibei-s. Es aigeln der
Abt und für Hana Jäkli auf aeine Bitte aein lieber Janker R li d o 1 f von M o g e 1 1^ b e r g.
3533.
Papst Martin (V.) beauftragt den Bischof von Augsburg, eine Kiage das Hans
Ulrich von Ems gegen die Gemeinde Appenzell zu entscheiden.
Rom. 1490. Decemlier Sl.
Martinus episcopus . . . venerabili fratri episcopo Auguste nsi saluteni . . . Conquestus
nobis lohannes Ü Iricus de Emptz, anuiger, Constanciensis diocesis, contra hereticosBobemie j
cruce signatus, quod universitas ville Ab batiscelle dicie diocesis super quibusdam annuis censibus,
reditibus, pecuniarum summis et rebus aliis iniuriantur eidem, propter quod voti sui execucio impeditun
Ideoque fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, quatenus vocatis, qui fuerint evocandi, et auditis
hinc inde propositis, quod iustum fuerit, appellacione remota, usuris cessantibus decernos, faciens, quod
decreveris, per censuram ecclesiasticani firraiter observari, proviso ne in dictam villam interdicti sen-
tentiam proferas nee aliqua singularis persona de dicta universitate auctorit^ite presentium ad iudicium
evocetnr, nisi a nobis super hoc mandatum receperis speciale, nee dicti annui census contra Latera*
nensis statuta concilii sint impositi vel aucti; testes autem, qui fuerint uominati» si se gracia^ odio,
vel timore subtraxerint, censura simili appellacione cessante compellas veritati testimonium perhibere.
Datum Ronie apud sanetos apostolos, II, kalendas lanuarias, pontificatus nostri anno tercio decimo.
kftkh üofaeiietllH, — Inseriert in der unten folgenden Urkunde vom 28. Juni 1430. — Abdruck; P. JoUer, Urkunden
Eur Geschiehte der Edlen von Erna (Programm des Gjmnaainms Feldkirch, 1866), S, 113, Nr. 55.
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Publikationen des Historischen Vereins in St, Gallen.
nittf^tluii^ni Mir var(*rliin*iiM«lieii Itrsfiiiclitis
tj; L Christian Km
J JI. Vobvr (las Zen
Tii'r..',t-/nri^ »1er fi '
M in detii
'^rers runu^ Casus Moniisterii 8. (Jtilli. LiTJitis^i'geben durch J. Har<iogger. —
KiiugonbiM'^r. Von G, 8cberrer* — III. Matrnalion :£ur Geschichte der letzU^n
veiv.. Mitjtjeteilt von C. MoreJ. -- IY.Die zvvt^i ältesten F rei he it^b riefe der Stadt
r;i*htv. I^eu hemuBg^ct*b©n von W, E, ir* OoiiÄenbacU. — Bericht des Hiatori-
'. Fr.a -.
Band Q: L Kursn Clironik den CioUhnua St. GnllttUf heraungegeben durch J. Hardt^gger. — U. Zwei Denkmäler
des frObern Kriminaljiistiz - ' tji Vaterlande^ Aus St, Gallischen Archiven gezogen von W,
E. r. Gon?;enbach. ^ 111. kt-g«llisrhor Manaaknute, Von O. Scherrcr. — IV« Spazier-
gang öini*ö Altertüuiler» an -i, '«.mu?< im .. v Mjerluod etc, M«2, 70, Ir, 3, — ,
Band IFI: T, THo Urktinden T^nhvigs de» Frommen für Cur, Von Tb, Sickel. — U. Beiträge zur loggen burgisohen
-rhcn Kir hichte, V^on H. G, .Sulzberger. — lU. Die Pest i tu Kloster St. Gallen anno 162!*.
't von J jt'r. — IV. y^wei Ordnungen aus den Zeiten Abt Ulrichs VIII. (liöach). Aus dem
W. E. V. Gonzenbach. — V. Ausgrubungen bei Malerva, Von P. Immler. —
/iwingU's an Joachim von Watt» Aus deui Stadtarchive 8t. Gallen njitgeteilt
V. n i\ ^^ trtfH >nn M l 70, Fr. 3. — ■
Band rV: l Sc, Gallen unter den ersten Kurolingern. Von Tb Sickel — IL St. GaUiache RÄtsantzungen aus
ifin XIV, und X\^ Jahrhundert. Fortsetzung der Mitteilungen aus dem Stadtbuch. Von M^. E, v, Gonxen-
1 ii I: — IIl. Gei5chi>}itf* den Kapitels 8t. Gallen von seiner Entstehung bi» zur Lostrennung der ober-
^ ! ■ . I, fischen Geistlichkeit anno 158!^. Von H. G, Sulz berger. — IV. KöniisüEe Strasaen-
, _. 1. l.n! II , ^ Dritter Bericht etc. M, 2. 70, Fr, 3. — .
Band V — X lin /.wei Teilen): Johannes Kessler's Sabbuta. Chronik der Jahre 1523—1589, Uernusgegeben von
Ernst Götasinger- M* 16. 20, Fr. 18. — .
Band XI (Neue Folge Band I): 1. St. G aller Toti*n buch und Verbrildeniogeu, Herausgegeben von Ernst Dümmler
' '' II Wartmann, — II. Die iiJ testen Versceichnisse der Aebte von St. Gallen, Hcrausgogehen durch
I vtin Knonau. — IIL Aeltettle Liste der Verrufenen und Verhannten der Stadt. Sr, Gallen. Von
\\ /.enhach. *- IV, Dit* Richtung zwischen der Abtei und der Stadt St, (raUen vom Jahre 137.^.
Her ri von W, E. v, Gunzenbuch* — V. Verzeichnis der Hauser in der Stadt St, Gallen und Um-
;^ehui,-, LIM. 4iiB Jahr 1470. Herausgegeben von W. E* v. Gonxenbach. — VI, Die Pfahl btiuten im Bodensee
zwinch^n liorschach und Staad. Von J. Anderes, M, 3*60« Fr* 4. — .
Band XII: I. St. Gay ische Geschichtsquellen. Neu herausgegeben rlurcb G, Meyer von Knonau, I. Vita et
mii-arala s. Galli, Vita et rurracula s. Otmari. — Ü, Historische Darstellung der Hoheitsreehte der
si hwcizerisrhen i" " i nachaft auf dem Bodensee. Von A. 0. Aepli* — HI. Aeltester Hofrodel von
Jona, cn. 144X), M von Helbling. M. 3 60, Fr. 4* — .
Band XIHj St. Gallische iteschichtsqut'llen, Neu hernusgegeben durch O. Moyer von Knonau. II. Ratpertj
Caj»ius M. Galli, Mit ü Excurdon und 2 Karten. M. 7, 20, Fr, 8. — .
Band XIV: 1. Vom Herkomuien der Sch^-j'zer, Herausgegc^ien von Hugo Hungerbühler, — II, Drei BeitrJige
y... <t i:.jK^..i*.ri lleformAtionsgPSf'hichte: 1, Die Chroniken des Hermann Miies und Johannes Kessler
-er. 2. Die Urformation der Stadt Wil, Von Ernst Götscinger, 3, Die erste und zweite
ix. ..... .. u^i ebcoialig«^' ri l'r.ihkrr^r'tiftft Hnltcnsn n: - 1 Vn sifork 1 ,'»2^ imM \'i\^\A Von H G. Sulzberger.
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Baad XV und XVI: St. Gallische <i*'Sc!i)<ijr.^4ii*iir]K Aeu heiau?^f;t^;4f^iirn annii It, jSieyr't vuii Kumiuxu IlL Ekke-
barti (IV I Casus snnrti Galli. Mit 3 Exkursen und einem Plänchen. M. 10. 80^ Fr. 12. — .
Band XVII: St Gt+schicht^queHen. Neu herausgegeben durch G.Meyer von Knonau. IV, Continuatio
Cut^Mnim <;4Ui. Connidi de Fabaria Continuatio Casuum sarjcti Galli. Mit 2 Exkursen und einem
Pläncbeu. M. 7, 20, Fr. 8. — ,
Baad XVIH^ 8t. Gallische Gescbicbtsquellen. Neu herausgegeben durch G.Meyer von Knonau. V, Christian
Kurhimeister» Nüwe Casus MonaMterii sancti GalJi, Mit 2 Exkursen und 2 Beilagen AL9, ^ — ^ Fr 10» — .
Band XIX: 1^ Das St, Gallische Verbrüderungsbuch und das St, Gallische Buch der Gelübde, Herausgegeben von
E, Arhenz. — II, Die annalistisichen Aufzeichnungen des Kantons St, Güllen- Herausgegeben von Karl
H*-nkiTig. — IlL Das zweite St. Galler Totenbucii. Herausgegeben von Ht*rmann VVartmann. M. IK — , Fr. 10, — ,
Band XX: Fridoli« Sichors Chronik, Herausgegeben von Ernst Götjiinger. M. 6, — , Fr. 6 — .
Band XXI (Dritte Folg© Band I): MtUlor-Friedberg Lebensbild eines schweizerischen Stiiatsuuinnes (1755—1836).
Hrtrbeitet von Johannes Dierauer. Mit Miiller Friedberg's Portrait in Kupferstieb und Briefen von
I h mnes Müller. M 9.—, 1*V, 10.—.
Band XXll: l. ^ VII., der letzte Graf von Toggen bürg. I. Von Placid Butler, - U. Die Grafen von
Werden > ^^enberg und vvui Werden berg-Sargans. Von Emil Krüger. M. 10.80, Vv, 12. — ,
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■B^M
Publikationen des Historischen Vereins in St. Gallen.
Band XXni: Briefwechsel zwigcben Johann Hudolf SteinniüUpr und Hans Kon rad Escher von der Linr TTim
^oj^eben von Joh^nnea I>ierauer, Mit zwei Bildriiasen in Radierung. M. 8, — , Vt>,S, — »
Band XXIV: Waluhfridi Abhatia Aug:enaia, De Vitii Bettti Gnlli. Von Robert TbuH. — Die Vadionis< ne hn^^f- '
Sammlung der Stiidtbibliotbek St. Gallen. I. (1508—1518), Von Emil Ärbenz. — Ans den Papieren dea
Barden von Riva, Von Ernst Gcit/Jn^rer. M. 12, — ♦ Kr 12. — .
Sand XXV: FrioJricb der VII., der lotzto Graf von Toggenburg. IL Von PUcid Butler, — Daa Lütisburger Kopiftl-
bucb in StuttgÄft. — Die Öffnung des Hofes Benken. -- Die Vftdianisehe Brie faainm hing der Studt-
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Johannes Häne. M, 6. 60, Fr 8. — .
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Band XXVII (erste Hälfte): Die Vadianiscbe Briefsanimlung der Stadtbibliothek von St. Gallen. Herumgegeben
von E. Arbenz. HI, TeiL (1523-I525:i. M. 6. GO, Fr. 8.-^.
Band XXVn (zweite Haft©]: Geschiebte der Landschaft Gaster bis zum Ausgange des Mittelaltei'«. Mit einem
Excurs: Gilg Tschndt und die geschichtliche Uoberlieferung des Klosters Scbännis, Gescbicbte dos Ver*
kebrs durrb das Wnlenseetah Von Dr. Meinrad Gubser. — Urbar der Grafschaft Sargans, Herausgegeben
von Riid. Thomnion, M* 8, — , Fr. 10. — .
Band XXVUI: Die Vadianiscbe Briefsammlung der Stadtbibliotbek von St. Gallen, IV. Teil (1526—1530). HcrauB-
gegeben von E. Arbenz, — Die Chronik des Hermann Miles, M. 8, — . Fr. 10. — .
Band XXIX (erste Hiilftt»)*. Die Vadianische Briefsanimlung der Stadtbibliotbek von St. Gallen V.Teil, 1. Biilfte
(15^1 — 1535), Herausgegeben von E, Arbenz und H» Wartmann. M. 6.—. Fr. 7.—.
Band XXIX (zweite Hälfte): Die Vadianiscbe Briefsnmmlung der Stadtbibliothek von St. Gallen. V.Teil, li, Hiilltte
11536 — 1540), Herausgegeben von E. Arbenz und H. Wartmann. M. 12, — . Fr, 15. ^ — .
Band XXX (erste Hülfte): Die Vadianisebe Bnefsammlnng der Stadtbibliotbek von St. Gallen. VI. Teil, L Hülti©
(1.541^1545\ Herausgegeben von E. Arbenz und H. Wai'tmann. M. 12.—, Fr. 15. — .
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