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303122111E
JAHRBÜCHER
des
VEREINS VON AL
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RHEIlVIiAlVDE.
ZwttUtter Jahrgang 1
mit 7 Itt^agroti^trttn 9afrln.
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gedruckt auf Kosten des Vereins.
Bonn, bei A. Msrcus.
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I. €horo|^rap1ile und Geschichte.
1. lUmtrfpurm {m Oßm Dree H^mtB.
Als der gewallige Cllsar die Sugambrer aufforderte , ihin
SV ilMieii gefloheoen Dsipeter und Teucterer^ welche
Gallien plündernd durchzogen hatten, aussuliefern, wurde
iluB sur Autwort, der Rhein sei »die Grense der Rttnüschen
Hemehaft^ *) Gerade deshalb ging er hinüber, um deaScbrek-
ken seines Namens auch su den Germanen in der Heimath su
tragen , welche seit alter Zeit am Rheine mit den Galliern im
Kampfe ^) lagen. Diesen Kampf übernahm jetzt Rom , und so
wurde der Rhein für Rom , wie die Alpen ^ eine stets aufs neue
asgefochtene Grenascheide. ^) Denn weder Cttsars RheinOber-
mgt, noch Drusus' Siegeszflge vermochten, Römerherr«
Schaft danernd xa gründen in den Sümpfen und Wäldern.
Gcrmaniens , in welchen nach JahrhunSlerten noch freie Völ*
ker des so eigenthümlichen Zustandes sich erfreuten , welches
halb bewundernd, halb fürchtend, Tacitus schildert Ihm
1) Caes. B. 6. IV. 16. Es waren die Stammväter der in der Folge
ftirchtbaren Franken. Vgl. J. Grimm , Cksch. der deotaohen
Spradie S. 581.
f) Caes. B. 6. I. 1. VI. 84. Tao. Germ. 1. 8&
S) Im Jahre 47 n. Chr. befliM Claodias dem Corbulo^ die römi-
sclien BesatKnngen aus Germanien zurucIcBiiBielien. Tae. Ann.
XI. 19. Vgl. Aad. Dederichy Gesolilchte der Bömer und der Deut-
aeben am Niederrheln. Emmeriob, 1854. S. 07.
' 1
fi Romerspuren im Osten des Rheines.
dünkte , dass Rom nur noch von der Zwietracht ' ) unter den
furchtbaren Germanen Rettung hoffen dürfe, welche seit 210
Jahren nun ohne Erfolge bekftmpft wurden, und mehrmals
schon , 2u Marius' Zeiten, wie nach der Niederlage des Varus,
Rom selber bedroht hatten. So war und blieb der Rhein von
Cäsar bis zum Sturze des Westreiches der bestandige Kampf-
platz durch eine Kette befestigter Lager, durch Burgen und
Brückenkttpfe geschirmt, bis in der Mitte des dritten Jahr-
hunderts die Germanen auch diese Wehren überstiegen, und
nur zeitneise durch überwiegende Macht tapferer Feldherren
und Kaiser «ber 4e« Sirem surückgvihllvgt wurden. Ist
daher das Rheiaufer, von den Alpen bis nnr Nordsee, flberall
erfMIt v^on Sparen Römischen Wcaens, wie ti« MitflrKch jn
Gallien, dm filnfliMideii Jahre rftminch war, bei jedem
Schritte sich zeigen, so fehlt es doch auch im Osten des
Rheines nickt an Briaaenmgen aas RUmeraeiten. Oena mä'
gegeben von Rom war seit Vanw' imd Oermaaicas' Tagen
^r Besitz des inneia Gcramniens^ wenifstens den ^ispvicheii
nach , keinesweges. Aaf Handelswegen ^) kam amodier Rfmar
zu dea Germaaea , und jeder kräftigere Kaiser Mrebie^ Itat-
lieh Fom Rtieiae festen Fuss za fassen. So entstanden Rttmer-
. Testen auf dem rechten Ufer, CMa and Haimi gagenflber^),
sa der bis eam Ende dea dritten Jahrhnnderts im Cbnzen
ibehaaptele Grenz wall ^) gegen fieDentsehen, die aagcnannte
Teufelsmauer, der aogar diemais getaniniaehca Gebiet, die
Zehntlande, umschloss.
Wundem 4arf es uns demnach nicht , wenn im eigent-
1) Tacit Genn. 88: mimeat qaaeso daretqne gentibas^ sl non amor
Bostri, at certe od! um mtiy qaando irrgentUms Impeiil fMis ni-
hil Un praestare fertaaanaloa fateal quamhosthmidiaeordaiiii.
a) 1>acit. C^enn. S. 4t.
8) Vgl. BwiacaAufiiaUB f^Dmlm eine Rearnnresle « Hell XV. S.IS.
4) Limes impeitt. ThqUL «ernk M.
JUiMnptMfi «01 Qst^iß 4e$ RhßitMt
9 .w,^..^ demEheiQ, der Wei^r iipd ßlbe,
«■4 sfliittch bis zur Domo imil zu iea Alpen, Röioerspurf n nur
•fiten Qn^ begegnen. Doch lohnt e« ier Ntibe, sie %u(ßu»
neben. Wo iie BOeber schweigen, mo diefiage verstummt,
da reden Steine und Trünniery ja Berge und Tbftler af(
iecb ein rcrnehmUcbes Wort. Uebe rhöreii darf nian es nicht,
sflbst w« es nicht fiber jeden Zureifei erhaben sein solite
Sskbt Zeogen der Vergangenheit gleichen halbi'efwiUerten
Kanstwerken , welchen der edle Bwt der JahrhuodeHe neues
Leben und rührende Kraft verleiht Und eine Wanderschaft
anf Bünenpnren, so verschieden auch Land und Leute )n(zt
dnn Bück erscheiaen ndgen» hat ausser dem halNiclMci'U
•eben Zn«ber des Alterthums , für das vaterlMdisi^ Gtmüth
Bsch einen besandern Wertb* Im Grundis waren sie ß\H
nicht nnsre Freunde , jene Legaten , PrJItoren , Tribunen mA
Primipitaa, Consuln und Imperatoren, deren h|ilberla#chone
Namen «ns so mAchtig anziehen. Aber ihr L«b«n und Ws^
ben bat nitgeholfen, die geistige Erniehung «nsrer VhUa
eben durch den Widerspruch gegen ihre fitammesart au wek^
kcn nmd au fordern. Das deutsehe Wesen bedurfte nad fee«
darf cuier solchen Nötbigung, damit es im Oedriage ider
VMfcer akb selbst nicht verUere.
Beginnen wir denn nnsre Wandersdiaft in der weiten
Ebne Westfalens, im Mflnsterlande , wo einst die Bructerer,
darauf Cbamaver uiii Angrivarier wohnten, vorausgesetzt,
dass Tncitus *) nicht im irrthum befangen war. Noch jetzt
ist in dem Hofeswesen , in der Seltenheit der Dörfer , ein
Bast des Zustandes zu erkennen, den der ROmer^) be-
ichreibt Auch in den hoben Gestalten, den blonden Haaren
1) Tadt Genn. 08.
S) Golunt 4iMreCiao Slveisl, «ifbas^ «t eampus^ nt nernua placnit
Tacit. Gsna. 10.
•
•
i RämerMpuren im Osten d&$ Bhmnei.
und blauen Augen 0 des Landvolkes liegt ein sidienr Beweis,
dass wir uns auf demsell>en Boden befinden und unter dem«
selben Volke der Germanen, die Tacitus schildert, dass io
Westfalen die unirermischte deutsche Art in jeder Besiehung
am sichtbarsten noch erhalten ist. Anders steht es mit den
GrOflden und Be^isen fflr den Ort, den Hergang des grössten
Ereignisses der Urzeit, die Schlacht im Teutoburger
Walde. 4 Wo lag das Castell Alisa? Wo trafen sich
Varus und Arminius zuerst, wo zuletzt? *-* Die Berichte
der Gesehichiachreiber , des Vellejus, Tacitus, Dio
Cassius lassen so viele Deutungen zu, sind so oft missver-
standen ^) und falsch angewendet worden , dass man an einer
genügenden Beantwortung jener Fragen verzweifeln möchte.
Wirft man dann von den Bflchem biuweg den Blick auf den
Boden selbst, der wahrscheinlich oder gewiss einst jene Le-
gionen trug , jene Entscheidungskftmpfe sah , fragt man , was
seit Jahrhunderten dort Gelehrte und Ungelehrte Ober die
Sache gemeint, behauptet, gezweifelt und gestritten haben,
so steigt die Verwirrung noch mehr. Wer auf der West-
Alischen Eisenbahn den Weg von Hamm nach Paderborn
nnd Cassel einschlagt, gewahrt bald die lange Kette des
Lippe'schen Gebirges , und entdeckt dann auch in der Ferne,
weithin sichtbar durch das westMische Flachland , den Un-
terbau des vor etwa zwanzig Jahren in einem Anfluge vater-
ländischer Begeisterung unternommenen Hermannsdenk-
mals, das wohl schwerlich je fertig wird, hoch oben auf
der Grotenburg bei Detmold, in deren Nahe, wie Rath
Clostermeyer behauptet, der Hauptschlag gesdiah. Aber
1) Troces et caeralei ocnU, mtilae comae, magna corpora. TacU.
Bern. 4. In omni domo nodi ac sordidi In hos artns^ In haec
oorpora quae miramur ezcrescunt. ib. o. SO.
9) YgL meine Abhandlung In dem Moaeom des Rheinisch -Wett-
fiUifChen Sohulmfinner- Vereins von 1641. S. asa
Bimenpurm im Oslen de$ BMne»» 5
wer bflrgt dafttr, dass dies wirklich die Stdle ist? — Als
Tscilos die ÄDnalen schrieb , sangen die Germanen , hundert
Jahre nach der That, noch von Anninius, dem Befreier
Dcntschlands ^) , seinem Siege und seinem Tod« Kein leiser
Nachhall solcher Gesänge ist uns erhalten. Ware es der
Fall, so würde sich ohne Zweifel seigen, wie unpassend die
gespreizten Bardenlieder Klopstocli's u. A. jene Urgeschichten
singen, welche bloss ans Römermunde uns bekannt sind.
Doch dem sei, wie ihm wolle: immer kehrt, beim Anblicke
der weiten westfälischen Ebene, welche im Osten sich lehnt
an den Hidiensug der Senne und des Osning , wie an eine
Vormauer von Norden nach Sflden swisohen Ems und Weser
aofjgef ührt , nur von wenigen matt schleichenden Bächen und
FMsscheo durchzogen, aber aberali Heiden und Sflmpfe zei-
gead, Sinn und Auge zu der Zeit zurttck, ^da im Forste
der Weser die Brobererkette Versank ,^ — mit Klopstock zu
reden. Man glaubt dann, sie zu sehen, die geängstigten
Rdmer, wie sie aufgescheucht aus ihrer Buhe mit Heer und
Gepacke bei entsetzlichem Regenstuim gegen die Veste Aliso
hin ziehen , unaufhörlich geneckt von dem erbitterten Feinde,
bis zu dem letzten furchtbaren Schlage, da Varus mit drei
Legionen erlag. Dnwillkttrlich firagt jeder, wo dies Alles
geschah« Aber die Römischen Geschiditschreiber reden nur
allgemein , weil sie das Land nicht durch Anschauung kann-
ten. Und — was anderwärts vielleicht aushelfen könnte —
vergebens fragt man hier in dem Lande zwischen der Lippe,
Ems und Weser nach Bömermauem, Grabsteinen^) und Le-
gionsziegeln. Nur Münzen, Waffen und kleinere Gegen-
stände dieser Art werden gefunden, zum Beispiele bei dem
1) TadC Ann« II. 66.
9) Wto der bei Xanten (Velera) geftmdene Denkstein des Manias
Caelfnsy Lesaten der XYIII. Legion, 58 Jahre alt: oecldit
Mio Varlaoo. Jetst in Bonn. S. I«encb^ Centn M. II. N. 1.
m Bäketipwr^ im OMn im JUMiMi.
Dbrfe Elsen *)^ unweU Padcrbotn, wo dld Heistei da«
CaBtell Aliao suchen. Auf einem Boden, den Rom niff
zeilweise, nur vorübergehend beaase, ist es nicht anders an
erwarten« Aus solchen Mflnnfunden') u. a. w. ist aber be«>
kanntlich ein sicherer Scbhiss auf Wohnsitze und Nieder*
lassungen der Römer, ohne hinzukommende Bfllfsbew^isft,
nirgends zu machen. Nicht viel zuverlässiger sind die aller«*
dings in Westfalen hin und wieder noch kennbaren Erd-^*
aafwttrfe und Walle ans altrr Zeit zum Beweise für ftömiscbe
Lager gebraucht worden. Hier ist das Reich der Möglich^
keiten geradezu ohne Grenzen. Jene Walle können eben
-so gilt in uralten Heimathskampfen , lange vor der ROmet«-
zeit, als in den Sachsenkriegen Karls des Grossen, oder
lioch spater aufgeworfen sein^ Dies Alles wohl erwogen,
wird man sich wohl hüten mttsseu, über die Varusschlacht
und deren Ort ein entscheidendes Wort zu reden, und Wirk*-
Jich ist es bis jetzt Keinem gelungen, hier volles Liebt zn
schaffen. Nichts desto weniger ist vorauszusehen, dass noch
viel und oft« je nachdem der Wind der Meinungen weht,
.dieser oder jener Punkt als der einüig wahre verfochten
werden wird , biä man zuletzt auth dieser Fragen müde ist.
Fem sei es von uns« Alles, was seit Clnver und Fürsten^
berg (Monum. Paderborn.) bis auf Tappe und Closter-
meyer über die Varusschlacht behauptet worden, abermals
zu erwahueuk Doch muss der neuen Wendung gedacht wer-
den , welche die Frage seit einigen Jahren genommen bat.
Im Jahre 1853 nämlich erschien zu Hamm eine AbJiandlnng
von demHofrath M. F. Essellen: ^Ueber den Ort der
Niederlage der R«mer unter Varus«« SB S.8. Hier
wird , nach der Annahme von Erhard , in einem Schriftchen
]) En«;elb. GiefeM, de Aliaone castello (Crefetd, 1^44. 19) p. 07.
8} Tief Im eigeitiliebeD Devtibhlaod, In ThurliigeO, ea 6iebfttlien5«lein,
bei Halle und sadcnwo sind römische Münneti gefusdes Worden.
Ygl. A. h, WIUieim> die FeMzige ded PrnsttS, 8. 70. 8^.
IMwiii mm iw Ml Oskt$ d$M Bhmnci- T"
dnlge 1885 siilkh too iler SUdt Becksm in der Dalner
Baatrschaft eotdeekten GrabstäUen^ welche mit schweren
Gnutttblficken gedeckt wäre« , behauptet , nicht an der Döreo*"
sdilocht oder bei OelOHild, sondern in den hügelreichen
Moorgegenden in der Nl^be von Beckum sei die Varus-^
schlackt and der Teutehurger Wald au suchen. In
eiaeai ersten and aweiten Nachtrage (Hamm, lh5^ u.
IBM. 15 a. M S. 8) irertheidigt Essellen diese Ansicht ge^
gen seine Recensenten, namentlich gegen eipe Abhandlung
▼aa Bagelbert Giefers in der Zeitschrift für Geschichte
aai Altertbaawkunde Westpbalens , Bd. XV a 329 f., weK
cbcf Alisa bei Eisen sucht« Dagegen versetgt Essellen
Alisa in die Nähe von Hamm, wo die Ahse in die Lippe
flieasty aoid gibt Ober die sogenannten Sleingräber bei Beckum,
nach neuem Uatersnchongea , Aufschlüsse, wornach dieselben
fir die Opferaltare *) Wodans anzusehen seien , bei denen
die gefangenen BOmer haufenweise erwürgt wurden« Sehr
aagewisa erscheint die Sache immerhin. Doch haben Essellens
Gründe wenigstens den Anschluss an wirklich Vorhände-?
ncs, an Steine und Erdaafwflrfe aus uralter Zeit, für sich>
and da die tibrigea Einwendungen gegen die Annahme , Alisa
sei bei Haoun, der Teatoburger Wald südlich von Beckum
aa suchen, gleichCalls nicht unüberwindlich sind, so darf es
nicht befremden, wenn eine Ansicht, welche etwa vor einem
Jahrhandert bereits voa dem bekannten Grupen (Orig. Germ.
1784) im Allgemeinen aufgestellt wurde, neuerdings sich au
befestigen scheint« Schon pflichten gelehrte Forscher, wie
Andreas Dederich^), in der Hauptsache bei, und eine
verständig prüfende Schrift des Kreisgerichlsdirectors zu
1} Lacifl propInqnlB barbarae arae, apud quas (ribunoa ao prlinorum
onlfnam centarlones macfayeraot. Tacil. Ana. I. Sl«
9) A. Oaderiob, Clesob. 4ar a«Bier und der Deiitschea an Mleder-
rbelai a« aO. Ueber die Lage voa AJMo jedock verweiset der-
selbe 0. 60 auf MüflIlDa , der es bei Elsen auoJit
8 Bimerspurm im Osten cfa« Bhemei.
Wareiiaorf, L. Reinking (Die Niederlage des Qaintilios
Varus und Oennanicus Kriegszug durch das Bructererland,
Warendorf, I8b5) entscheidet sich , nach sorgfältiger Abwä-
gung der widersprechenden Gründe neuerer Forscher, au*
letzt für Essellen's Meinung, sowohl was die Lage von
Aliso unweit Hamm , als die Annahme des Teutoburger Wal-
des bei Beckum betrifft. Aber auch die Gegner schweigen
nicht Ein geharnischtes Sendschreiben an die Herren Essellen
und Reinking von Eng. Giefers (Paderborn, 1855) ist neu-
erdings erschienen, welches sowohl die Schw&chen ihrer Be-
weisfährung , als die frische germanische Kampflust erkennen
lässt , die Ober jene uralten Schlachten immer neue Lausen
zu brechen sich anschickt
An die Bructerer, die Angrivarier und Chamaver leh-
nen sich nordwestlich (a fronte bei Tacitus Germ. 34) die
Friesen , südöstlich (a tergo) die Dulgibiner und Chasuarier,
etM-a im Lippischen , und an der Hase ^ , die sich in die Ems
ergiesst, südlich von letztem die Chatten, rechts von den
Chatten und Chauken die einst so gewaltigen Cherusker, in
Tacitus^) Zeiten ohne Ruhm und Macht, nachdem ein langer
Friede sie entkräftet hatte. Zwischen Weser, Aller und
Elbe, um das Harzgebirge ^) , sind ihre Sitze; sie zerfallen
dann in kleinere Völker und eines derselben mögen die
Thüringer sein. Desto dauernder war der Ruf, die Kraft
der Chatten, die bei Tacitus^) durchaus als die kriegeri-
schesten, kampflustigsten aller Germanen erscheinen. Ihnen
1) J. Grimm, Gesch. der deutschen Spr. IT. S. S88, Dulgubnii bat
nach J. Grimm M. Haupt in seiner Ausgabe der Germ. (Berol.
1855) drucken lassen.
S) Qtti olim boni aequique Cherusci, nunc inertes ac stnltl voeantur.
Tacit. Germ. 36.
8) Wilhelm, Germ. S. 196 f.
4) Super sauzuinem et spolla reyelant fronten seqae tu« demun pre-
tia nascendi rettulisse dignosqne patria ao pareotibns ferunt.
Taoli Germ. 81.
Bimenpurm in 0$ien dei RhebM. •
balle der Sieg nichl Trftgheit , sondern Einsicht ^febracht 0
Und so haben die Chatten seil den Tagen Cttsars, der sie
«nler dem Namen der Sueven, welche dureb den unge«
hfoem Wald Bacenis (Buchenwald ?) von dea ■ Chemskem
getrennt werden^), zu verstehen scheint ^ und des Dnisus,
der sie 11 und 10 vor Christus zuerst mit Erfolg bekämpfte'),
ittd bis zur Weser und Elbe drang, sich einen grossen Na-
men gemacht. Wo Drusus die Weser berflhrte, wo die Sie-
geszeichen standen, die von den Geographen ab ein Ort
Tropaea Drusi angefahrt werden '^), ob es bei Höxter ^) war,
oder bei Corvei, mag unentschieden bleiben. Aber unaus«
lOscUich für immer ist der Ruhm der Chatten , nebst den
Friesen und Sueven derjenige uralte deutsche Stamm, dessen
Name noch heute fortlebt. Wer darf zweifeln, dass die
Hessen die unmittelbaren Nachkommen der Chatten sind?
— Sprache^), Gestall, Charakter, — - Alles spricht dafttr^
und selbst der Name der Stadt Cassel, das im Jahr 913
in einer Urkunde Konrad's 1. noch Chasella heissl, erinnert
an die Chatten. Wer aus Westfalen dorthin gelangt, be-
merkt bald , nachdem Warburg und der altsächsische Desen-
berg hinter ihm liegen, an Iiand und Leuten eine grosse
Veränderung. Es ist die Grenzscheide der niederdeutschen
Mundart von der oberdeutschen , und auch der Wuchs, die
Gestalt der Männer und Frauen ist anders. Und so geht es
fort bis zum Main und Rhein , so weit das Gebiet der Chatten
reichte, an welche die stammverwandten ^ Mattiaken, im
1) Cbattia Tfctoribas fortuns in saplenttam cesAlt. Tadt Oenn. 86.
2) Caes. B. 6. VI. 10. J. Grimm , Gesch. der deutschen Spr. II S. M5.
S) Dio Cass. liV. 1. Wilh. Felde, des Drasos S. 4a
4) Ptolem. Geogr. II. 1 1,
5) WUhelm Germ. S. 131. Feldz. des Dnisus S. 85. I^ert Germ. fS. 488.
6) Vgl. J. Grimm Gesch. der deutschen Spr. II. S. 565. 576.
7) Darauf deofet Tacitus Germ. 29, der auch die Bataver von den
Chatten herleitet. Bist. IV.IB. Vgl. J. Grimm ^ )9esch. der dent-
idMi Spr. H. B* 504.
10 Bitm&r$purek im 09tm dm Bhmm$§.
hentlgM Nissan, stlessen. Wunderlmr mthet d^ Anblick
Am Landes nni an, mit dem liebHcben Wechsel grüner
Wiesen , waMiger flohen nnd fruchtbarer Felder. Hier adimel
Alles Kraft und Heiterkeit Von den Bergen winken Bnrgen«
meist in TrOmmern, an deren Fass Stadtehen und Dörfer
sich freuadlieh schmiegeu. Es ist Ton allen Deutschen Lan-
dern das reichste an Sagen aus dem Heidenthnn. Oonnerei«
oben und Wodansberge linden sich in der Nahe der Eder,
Wie der Fulda, Gudensberg, dessen Name mit Godes-
berg unweit Bonn eben so grosse Aehnlichkeit hat, als die
Kegelgestalt der Berge sich gleicht, welche hier wie dort
eine Burg tragen, erscheint als Heiligthum des Guden oder
Wuotan, des gewaltigen Donnerers; dicht dabei liegt das
Dorf Maden, in welchem man Mattium, den von Tacitns
genannten Hauptort der Chatten erkennen will, den 6er-
manicus im Jahre 17 n. Chr. verbrannte. 0 Rdnnten sie
reden, die Höhen von Felsberg, Fritalar, Amdneburg, Mar«
barg ^) , — - welche Geschichten würden sie aus jenen Tagen
uns ernihlen! Denn wehrlos waren sie sicher nicht, und
nicht leichten Kaufes wird der verwüstende Römer sie erlangt
haben. An der Eder (Adrana) widersetate die Jugend sich
den Römern , als diese eine Brticke schlagen wollten , und
als sie durch Pfeile und Geschosse vertrieben wurde, vor«
Hess Alles die Dörfer und Ortschaften und floh in die WAl«
■■»■< ■■«««
1) Täölt Ana. I. 56. J. Grimm, Oescli. der deatschen Spr. TI
3, d78. WÜhefan, Germ. B. 166. Felds, des Drusus <?. 66,
i) Eisige blelten Marburg für das MaUlum dex TacUus^ oder
MainaMiSy bei Ptolem.II. ll.| jedoch obse Grund. Vgl« Wilhelm,
8. 188. Angeoommen, dass hier In RömemeKen schon eine Uurg
tag, so scbwelgit doch die Gsflcbichle von Marburg fiut ganu
bis «n den Tagen der heiligen Elisabeth, die isa^s dort ihren
WiUwensiUs nahm und nach ihrem Tode in der herrlichen Kirche,
dem. Wunder des gothischen 8liles, die noch ihren Namen trfigt,
Uure Eahesi&tle fand. Seitdem ward Marburg Sita der Fürsten.
AAMf^^Mi M Ohm A» £AMl«i; ii
irr. DeM tilit riet Lej^flon^n und 10,000 Bund^iifenossäi
katte OenMDioM TOtt TaUfiM h«r i\t ChttttMi tlberftiHen
Md nkkt Weiber noch Kinder ifers<;lk^nt Dk RSoier waren
fllrchttrlkh bei tukheii Debetfklleiif wiedeijenfge war, dHi
Back dem Aabtaade der diedergennattiichen Legionen gMdi^
nn sar Sttbne'), Oerttianieiis in das Oebief der nlehta ah«
■ndco Marien aiaehte« Aus der Sehilderung ded Tacitus ^
Icwhtet sei« Ingriatm, fleittü tiefe Besehimung Über jene
Dndiat henrof. So erklflrt «ich tuch die ttnrersöhnliehe
Wnlh der Gcnnanetty die nicht ruhte, bis Rom m Boden
gMQrat lag. I>cii Weg dt» Oermanieus vermögen wir,
nach Angabe des Tacitus, ziemlich genau zu beliehnen.
Von Mains aas ging der 2ug nuii Berge Tauhus^ dar Höhe
bei Prankfürt, wo einst Dnisns ein Castell errichtet haue ^K
dcssea Beste auf der Saalburg bei Bottburg noch deutlidl
sn Tage liegen i dieses stellte Gemaaicus nothdQrßig her«
bcsetste es« und warf sich dann auf die Chatten« In der
Stelle des Tacitus (Aanal L 56) scheint aber eine kleine
Verftoderung nöthig. Statt : positoque castello super vestigia
palcnu praesidii in monte Tauno, ist w lesen: positoque
caslelli super vestigia paterai praosidio in monte Tauno*
Dia Verwechselung war sehr loidit Von der Hohe drang
CennanicuB nordwärts in die Thttlar der Nidda, liahn und
Bder^ welobe unter den amufs modki bei Taoitus au rerste«
hen sind» Sie warea bei der Trockenhdt nicht so hoch
genchwollaii dass sie ein Hinderniss geworden Wireo^ aHeia
«lan befürchtete ihr Anwuchsen in der berorstehendon Be«
genaeit Darum beeilte Germanicus den Zug. In wie fem
1) Placalom fbrorifl. Tadt Ann. I. 40,
2) NoD sezufl, non aetas miserationein aCtulit. ^actt. Ann. I. 51.
9) Vprai;iN>»^ t»ei ^tnlem. ^«Dgr. tt, ll. tvieHetciktart Yaotti) die
Saslbera, M ÜOMtaHRg. Vgl. WIIMn^ Bemii 8. 147. 012,
Felds, das 0na. tk 40» VkBH, «eftn. 8. noo. 8fn^
IS Rämerspyren im Osten de$ BhebM»
die Steinringe auf dem Altkönig, dem Thalwegsberge
u. 8. w. , dergleichen sich auch im Chatteulande finden, in diesen
Kämpfen gehraucht worden sind, ist schwer zu sagen. Die
sogenannte ROmerschanze bei Dreihausen im Kreise Marburg ^)
scheint eine germanische Schutzveste, dergleichen sidi in
vielen Gegenden Deutschlands , in der Regel auf abgesondert
ten Bergen , z. B. auf der Grotenburg bei Detmold , in der
Form von RingwAllen aus grossen Steinblöcken, itnden.
üeber ihren Ursprung gibt es eine Menge Vermuthungen^
nicht weniger, als über die kyklopischen Mauern in Grie-
chenland und Italien. Wir halten uns bei denselben nicht
langer auf.
DrusuB hat die schwache Seite Deutschlands scharf-
sichtig erkannt, indem er Mogontiacnm, die altgallische
Niederlassung am Rhein , gegenflber der Mündung des Mains,
zum Stützpunkt der Römischen Macht am Oberrhein erhob,
so wie Vetera castra (Xanten) am Niederrhein. Von Mainz
aus gingen Jahr auf Jahr Züge ins Herz Germaniens. Dm
den Uebergaug über den Rhein zu sichern ward der Stadt
gegenüber auf dem rechten Dfer ein CastelP) gegründet,
dessen Name sogar bis auf uns fortdauert, wo eine Menge
römischer Denksteine und Inschriften') gefimden wurde. Der
Name: Vicus novus Meloniomm auf einem 1835 hier aus-
gegrabenen vierseitigen Altar, errichtet 170 n.Chr., der jetzt
im Museum zu Wiesbaden steht, mag sich auf eine Strasse oder
ein Viertel bei demselben beziehen, nach einer Familie der Me-
lonli benannt, nicht aber auf das Castell selbi^t, wie früher*)
1) Jiutl, die Vorzeit, Jahrgang 1688. 8.845. Ukert, Germ. S. 819.
8) WÜhelm, Felds, den Drusus S. 41.
8) S. Steiner, Codex Inso rem. Rbenl I. S. 185—818.
4) S. Steiner Cod. Inscr. U 868. der ersten Aasgabe. In der zwei-
ten Ausg. I. n. 801. findet tldi jetnl das Rlohtlio.
Säm^npuren im Oiien de$ Bhumu. IS
khaiiptet wordeD wenn auch die erste Anlage des Dru-
SBS in Lanfe der Zeit natürlich Neabauten und Zusfttse
erhielt.
Zv diesen darf man wohl unbesweifelt die Anlage von
Manern und Befestigungen am Rande des nordöstlichen Ge-
liirgdLanuttes oberhalb des heutigen Wiesbaden rechnen,
F4MI welchen eine Menge höchst merkwürdigef Reste bereits
Mttgegraben oder bekannt sind, andere noch fortwährend in
Feldern und Wäldern entdeckt werden. Der Nassauische
Verein fflr Alterthumskunde und Geschichtforschung bereitet
die Herausgabe einer genauen Karte der Umgegend von
Wiesbaden vor, in welche alle diese Ausgrabungen und
Entdeckottgea aufgenommen werden sollen. Von einer sol-
chen Arbeit ist mit Recht Gutes zu enn'arten. Sie wird
einen tiefem Blick gestatten in das sorgfliltig durchdachte
System der Vertheidigung der Römerveste Mainz , die ja hier
Aberall der Augenpunkt war und blieb, auf der deutschen
Seite. So ist die 1838 auf der Höhe nördlich von Wies-
baden dem sogenannten Heidenberge, aufgedeckte Befesti-
gung^), das Castellum Mattiaconim, wie der Name wohl
gelautet haben wird, als eine Vorburg des BrOckenkopfes
von Mainz zu betrachten. Im Museum zu Wiesbaden sielit
amn das Modell derselben von dem Architekten Kihm, wei-
cher die Aufgrabung leitete , und ein Grundriss in Steindruck
ist durch denselben in den Annalen des Vereins vor Jahren
voUffentlicht worden. Dm so mehr sind diese Darstellungen
zn beachten, weil man um des lieben Nutzens willen die
1) Bntschieden falsch ist die Inschrift hei Slelner L aoz mit der
Mater Melia und den Cives Wsinobates , die einst N. Muller Jahrb.
II. 2, 110 herausgab. Vgl. K. Klein in den Jahrbb. d. A. Fr.
XVII. p. 906. so wie Stteiner's Vertheldignog in der 2. Ausg.
des Cod. iBscr. I. n. 2:)«.
Z) 6. Hahel, io dea Amialeii des Vereins für Nassaoische Alter-
thamsfcund» Bd. 10. Heft». 0. ISl. E
H Bimittfputin im V$tm \de§ UMMt
AP/iKegnibeMii Mauern ni RMte längst wiedar mit Brde
Jiedeckt hat. Ick nah Aübeti und Bohnen gedeihen über den
Pratorium , der Porta principalis nnd decumana der Welter-
oberer; uro einst die Feldzeichen der Legionen und Co-
borten in der Fröbsonne bütslen, da rüthet jelnt die Mit.
tagegloth k^tHche Aepfel und Birnen. Und weit hin jenseits
des breiten Rheinstromes schimmern die Zinnen und Thflme
von Main«, und ein ecbarfes Auge entdeckt auch die grane
Masse des fiigelsteines im Wntergrimd auf der Hohe, wo
der Name ftestrieb noch an das Castellum Mogonliaevm
erinnert , und jelat die CUadelle der Bundestetung^ Mains
oieh erbebt« Es ist der letzte Best des Ehrenmalea dos
gfossen DrnsuSy irelcbes dem Gffitorbeoen die Leonen*)
errichteten, und daneben alijahrlicb Kampfspiele hielten,*
wahrend er selbst «n Rom im Mausoleum des Augnstua
seine letzte Ruhestätte fisad. Es war ein Kenotapkion, das
laut ;eeugte ron dem Ruhme des Fddherm, Foa der
Liebe der Krieger. Mag er Feind der Deutschen, vielleieht
der gefährUcbsie unter allen Römern , gewesen sein : dennoch
gedenken wir gerne des eilti^ Jünglings , der seinem Brader
Tiberius an Tugend und ROmersinn') soweit überlegen, ein
l^rosses Andenken Materlnssett hatte, wie Tadtns (Ann. L
83) sieb aiisdrttekt, ^o dass man glaubte, wäre ihm 4ie
Herrschaft m Tkeä g^word^ , er bitte die Fc^iheil her-
gestellt.
Dies Erbe ging auf seinen Sohn Osemanicns nber , «H
demselben aber auch 4er Hase und ArgM'ohn des TUieriw,
den Horatius in jener grossartigen Siegesode (Carm. IV. 4)
Aurnis Bruder ins Dmsus, „des Adler « und LOwengleichen
1) Ezercitufl honorariuni ^muliim oxeitavü Aiel CIaqd. 1. Xiyoid^
fpiOP TiQOS atfi^ 1^ 'Piy^ laßtav* Dio Cass« LV« 9*
»} YeU, PftL Ih 07; ßdokAcem tot iMUsrunmue ▼fHntui, fuot
et quantaa natura umrtalls iteoipit •*•! industrla yorieü
Stegers^ iec Biter luil ViaMiker^ mit iiesem verberrlMht.
CriHscht «MMer Hera lüner fliegfsgiriss , ih er doch deiiftr
eebo Mederlagen soliilderi, » «diBt «igleicb die F^reidi^
tiga Evw&bBanf des A. V. 734 nach den Mergenlande ane^
gesogenen Tikeeim bei dem Dichter oiir ah: Claudius Au»
f«sli piirigausO ohaeBeiaal«, deniücher, als Alles « darao,
■it welcbea Augea iUm eMs aal den Miern der Brüder sah.
Bs war das VerbAagaiss des Augastas , naebdem ihm so ?ieliis
fdoBfeB var, in «eiocn Banse alles Bessere frahaekig d«m
firabc anwelken au eebea. Br moehte abnen, daas eine
flcfvaehaft, dieaiil Tiberins begann, «it Nero eadigen, dass sie
nicht eine warn AMciLe Robn gesegnete scsn , und wohl naeb
anf andre Weise, als «s geoHrint war, das propbetisebe Wort
des Dichters') wahr machen werde:
Kit Clandiae non perfident manne.
Das Castell b« Wiesbadisa anf dem Bcidenberge steht
jadach aldit ailein. Am Nerdl>erge, nordwestlich vom Geia-
berge, war nadi eines, Tan dem TrftmsKr ttbrig sind Aar
Hame des Nera« Berge j (der sonst Brs-Berg faiess) ist
wähl aidit, wie mitnntcr geschehen*)^ auf den Kaiser Nero
narürfcaufiihfgn, dem au Bbreu nanliuns Pomfrjus ihn ge.-
nannt. Bber möobta der rafle Name des flründers jener
CnsteHe Ner^o Claudias Dmsns, der wabl irgend aaf
Sfteianchriflen anlesen war, die Veraaiassnng gegeben babea,
wann jenrr Hame wifikVeb alt sein seilte. Aus Steinseheiften
geht nnch benror, dass hier, se wie au Castel nad JMaiaa,
roraiglicb die XIV. und die XXlI. Legion lange gestanden. '^)
1} Berat. Kpist J. 9, &
^ asnat. Cam. IV. 4, 7^
9h Ver^ die aöealiche Uabersicki ia dem 18M za Fraakftirt er-
esbieaeaea aöoUel« «Wiesbaden ^ die öMsßn TsiuuHiksder und
im Jiwranatlwua Mmm^ ai fi^
4) iBMsrlpe. lat. Nassov. Aquis Jfatl^ JS4A. W, 70. ^^ SQ^^^m*
16 JMNerjpiirMi im Osten dei AMm0.»
Soeh aach die L ¥11. VIIL und XXL Lefion, die Cohon
II Baetoram Cohors HI Dalfflatanni, die CohoiB III Tre-
reroran, Coborg Uli ViDdelicorun , Cohen DU Thracam,
der Namerus Chatthareiisiani , der mit Mcking, ad Noät
Dign. p» 813, wohl von dem Dalmatischen Orte Catlara
henraleiten sein wird , kommen zu Wiesbaden , Heddemheim,
Mainz vor. Ob die cives Taunenses der au Heddemheim an
der Nidda gefundenen beiden Altare *) des Genius der Strasse
des Vicus novus , welche zu Wiesbaden sind ^) , sich auf das
Dmsus-Castell am Taunus , die Saalburg allein , oder auf die
ROmerorte am Tauaus insgemein beziehen , lässt sich schwer
entscheiden. Jedenfalls aber zeugt diese Benennung, wie so
manches Andre, dafür, dass Römisches Leben Jahrhunderte
lang auf diesem Boden sich befestigt hatte, und bis in die
Zeiten des sinkenden Reiches fortdauerte. Das Museum der
Alterthflmer zu Wiesbaden bietet einen reichen Schatz grosserer
und kleinerer Gegenstaude, aus welchen ein Tollstandiges
QlJd jener Zeiten sich herstellen liesse. Das Merkwtirdigste sind
' äit vielbesprochenen Mithras-Denkmale , die 1826 in Heddem-
. hrfm ausgegraben wurden, mit ihrer morgenlandischen Sym-
bolik, die allerdings an die christlichen Lehren von der
Schuld und Sahne des Menschen anklingt, und somit in die
Zeit des entkräfteten Heidenthums, welches schon dem Fremd«
artigen sich aubchloss, gehört. Nicht unwichtig ist ein
Stein mit den Bildern der sieben Wochentage, Sonne, Mond,
Mars, Mercurius u. f.; aber auch dieses ist eine Hindeutnng
1) Der erste ist aus dem Jahre SSO n. Chr.^ der Zelt des Severos
Alexander.
2) Vgl. N. 21. 30. 188. 188. 184 welche ebenfhUs der etves TAn-
nenses erwahneii , nnd zwar In den Jahren 108 n. 848 n, Chr.,
daher man vermuthen möchte, dass die^e Beneomiog ein spftter
entstandener C^esammtnaine für die Umwohner des Tauans sei,
welcher den Bewohnern des Castles bei Heddemheim des Vleos
nOTUS insbesondere eigen war.
Bämm'ipuren im Oiim i($$ MäMt/ IJT
aif das Hoi^iiIaBil. Ausser dem Vuseiiiii tfo Mains (ibt
CS keiaes am Mitf elrhdn , das so viele wohlerhaltene R0-
nsche laschrifteB aeigte, als das an Wiesbaden. Von die-
sen bcätsen wir jetat durch die Sorgfalt der Herren K a rl
Elein in Haina und Dr. Jacob Becker in Frankfurt am
Main eine gnt geordnete Ausgabe: Inscriptiones latioae in
tenis Naasoviensibus repertae et anctoritate Soeietatis Aati*
^uariimmi Nassoviensis editae, Aquts Mattiacisy 1856. VIII
n. 121 S. 8., für welche man dem Nassauischen Vereine fttr
Alterlluimskniide Dank schuldig ist. Unter den Wiesbadener
Inschriften aiehen ausser einer Ära des Apollo *) Touüoriz;
des heilenden Gottes, aus der Zeit des Seyerus Alexander,
1784 im Schfitaenhofe bei einer warmen Quelle ausgegraben ,
Tomämlich einige Grabsteine Rdmischer Veteranen , die , nahe
dem Kochbmnnen, »am Krana^ in den Jahren 1841 u. 184S
entdeckt sind , durch meist treffliche firhaltung unsre Auf«
sierksankeit auf sielt Auch das au Haina vor einigen Jahren
gefundene sogenannte Schwert des Tiberius wird jetat
hier aufbewahrt. An Bronaen und Antieaglien aus Glas und
Thon , Waffen etc. fehlt es nicht Vides rührt aus dem Nach-'
lasse Ton Geming's her, Anderes ist in der Folge hinauge-
kommen , das in hohem Grade Beachtung verdient Von dem
rtaisehen Wiesbaden, der Civitas Mattiacorum , die aaf
Casteller Insebriffen (N. 118. 119. 120 der Inscr. Nassov. er*
wabnt wird, ist ausser einem gewaltigen Reste der alten
Stadtmauer , genannt „die Heidemnauer ,^ der sich gegen das
auf der Hdhe entdeckte Castell hin aieht , nichts erhalten.
Doch erwähnt Tadlus Aon. XL 20, Silberminen, die um das
Jahr 47 durch Curtius Rufus im Gebiete der Mattiaken
erSftict wurden, ohne grossen Ertrag au geben. Von dem
Verhaltnisse der Mattiaken zu Rom sagt Tacitus ^), es sei ein
f ) BaSent optolonem ApoBioem morbos depellere. Caes. B. 6. VI. 17.
S) Tacit Germ« ».
2
t9 BmMfputm im 0$fm dai Jümmh
Aevniliüits Md MitviraKifis , fast wie bei tei Bateven,
denen ne jeiodi a» Lebhaftigkeit ibniegea atieii. Dnd m
■fbeii wir deun bei iem Aubtaniie des Civilis loi Jabre 70
D. (Siv. einen gvoate« Baufes aue Cbatten, Usiiiieni «nd
Bbtliakoi gemifichl, d. k die BeFttlkermg dce Naseanicbeii
Tom WeflierwaU und der Bäbe, Mains belagctn, deeh eieh
lait Beute beladen rat dm BdMem eurfleknieben. ^ Aber
eine besondere Wkfatifi^elt hatten für die Bdaer warne
Qoellea and Betlbnunf n. Und so gedenkt Plinios in der
NatiirgfieefcAi^hto (XXXI. If) der Wiesbadener Quellen: Sunt
et Mattiaei in Qennania fantes ealidi trans Rbenua, qnorasi
hanstiei tridno fervet, circa margines vero puakem fiacinni
aqnae. Martialis (XIV. W} empfiehU Seifenkngeln der Hat-
tiaken -^ pUas Biatüaeas ^ als flaannittel für aMemde
Ikanena Man darf weh! annehmen ^ dass der von Plinins
erw&hnto NiederacUag der Quellen dasn gebrandit worden
seL ^> Es erleidet keinen Zweifel , dass die Quellen von Wies-
baden schon nur Böneraeit , nanentlieh von bqahrten Brie*
gsniy viel besucht wurden. So neigt es der oben erwähnte
AUar des Ap oHo Touliorix 0 9 ^n unter Severus Alexander
der Gcnturie der VIB Legion L» Marinius Marinianus, da
er geheilt werden (voti eoapos), dankbar errichtete. Es
ward bei einer der drei QueUen gefunden, welche Spuren
von Bamerbädem neigen , nämlich im Scbatnenhef, unweit
der ebenfalls ramisohen Quelle des Oasibauses nun Adler;
dass die Hauptqurtle, der Bodibrunnea j den Bämem beknnni
war, beweiset ein nocb jetnt brauchbares BOmisches Bad
in demBadbause „sum Bttmerbad.^ Bs ist ein Sitebad, oben
t) Tseit mst ir. 87.
9) B. Wiesbaden als Beilqaefle von Dr. C. Braun. Wiesbaden
1855. 8. 15.
S) Or^lU If . 8959. lasor. Nafso«. fL 4». Was Pk. Brauni n. n. O.
von Apollo and Hercules sagt^ Ist Irrif^
gevdlM^ gms w«lil crhallM. Mm fagt, 4«» bei dar kaU
gnbug dkaw Batey ak (im 1820) «i den htatigen BadfaaMd
drr Oiund gdegl wwrdei In denselbm drti Gerippe gefwideii
wMdoi icieii. in den Kopfe deg eiMtt hdke geeehietoeiiee
Bkt gestakt Also Sporen gewoMMMoer , grtoeMMr TOdtoog^
ncUekhi von Gefangenen, vieUeiehft von Chrieten in einer,
der kutan Verfoignngen« Deon daes hier MkseMig Gbri-
elen waren, iai sdbst aas Steinen an beweiaeik*) Wie
anndie Dnthnt jener Zeit mag anf inaner rergeesen aeia 1 -*-
Ana der UekenhaAen Eraftblnng dea Amaiiaaiis Mareel-
linni XXIX. d. yon dem Ueberfalle Vakntiniana gegen
den König der Akmannen Maerianne , im Jahr wn , der bei
Aquae Matüacae geichah , treten eofehe Graael una entgegnen«
in der SMIe ging man anf Scbiftn Aber den Fkm. Bie
Vorhot des Beetes nnter Severus machte Halt bei den Qod.«-
len der Matfiaken; dean seine Scfaaar war nur klein, die
Blndit der Deatseben grosflb Da begegnete dem Sererns ein
Hanfb von KraoMm , die Waaren and Knechte fahrten. Weil
er befolgte, sie machten dem Feinde Knndscbaft bringen,
so hieb er sie sammtlieh aieder nnd nahm ihre Gater. Dantf
sdili^ er Lager far den Kaiser. Aber der Lärm der SoU
daten, die wilde PMnderung, die lodernden Penersaolen
nMcbien den Alemannen • König auAnerksam; er entfloh; V»-
lenflnianus irerbrannte nan alles Land fttnfaig Heilen Weit,
mtd kehrte manfsch nach Trier nnrücfc. Die Freude seines
Benens waren die «goldae Mka^ (Krümchen) uad »lonocea*.
ffa*^ , die beiden furchtbaren Barinnen, welche sich ron Men-
sehenfleisdi nährten , deren Behalter neben dem Gemache dea
Kaisers stand. So war es bestellt am Roma Oftsso nnd Rnhm,
den Germanen gegenAber, in dem Augenblkko, abi an den
1) lies Grabstein eine« 8ol4aten ter XUILKiegliQB nil eiaemKieiin
ist in Musenm so Mains. 9, ,^Wiefl]Miden<< eto» ». au
^ Rßwierspuf^ im Osten d$$ Rheines.
Ostmarken des Reichs • d#r Völkerstunn begann , dem es erlie-*
gen sollte. — Bliekt man von diesen Mord«- und Oränel-
Scenen auf die Gegenwart -^ welch ein Abstand! In der
schönsten deutschen Gegend, von einem Kranae bMbender
Gärten, prangender Landhäuser, mit Obst- und Rebenpflan-
smngen umgeben , tritt regelmässig und reinlich gebaut die
Nassauische Hauptstadt Wiesbaden uns entgegen, durch die
Eisenbahn mit Mains und Frankfurt in ununterbrochener
Verbindung, und 2niT guten Jahreszeit von dem muntersten
Badeleben bewegt Was über dem Thore des Gasthofes «su
den vier Jahreszeiten^ zu lesen ist : Curae vacuus hunc adeas
locum, ut morborum vacuus abire queas: non enim hie cura-
tur qui curat, scheint ziemlich aligemein Lebensregel der
zahlreichen Gäste zu sein, nach den heitern Mienen zu
schliessen, die Tag ffir Tag beim Klange herrlicher Töne
in den Lustgärten am Cursaal uns begegnen. Wie ein an-
tiker Tempel , auf zahlreichen Marmorsäulen , zwischen den-
selben schöne Nachbildungen der edelsten Statuen des Alter»
thums , Apollo , Venus , Mercur und Diana , empfängt uns
das heifre Gebäude, in welchem Tag und Nacht der Dienst
des mächtigsten Erdengottes an der grttuen Tafel mit mur-
melnden Tönen gefeiert wird. Nur die Vernunft, nur das Mass
sind verbannt, während Plutus Opfer um Opfer verschlingt,
an derselben Stelle, wo Bellona und Roma zum Schrek-
ken der Völker einst thronten. Denn der Mensch bleibt
Mensch, und auch die Natur bleibt sich treu, in allem
Wechsel und Wandel der Gestalten. Noch dampfen die
heissen Quellen, noch grünen die Matten, nach welchen
sie genannt sind, und von den bewaldeten Höhen des
Neroberges blitzt mit goldenen Kuppeln das Mausoleum
Elisabeth's, der edlen Tochtrr des nordischen Cäsar-Hauses,
die hier im ewigen Schlafe ruht, indess ihre liebliche Ge-
stalt , von Hopfgarten's griechischem Meissel belebt , mit im-
mer frischem Zauber den Beschauer entzückt. Auch da ist
lUmenpurm im Ostm jk» BMm. M
bdfee Gekort 9 ScbOnhck und Jogead in fHthem Tod« f^
nckwwideny und so winkt dies Benkmal dec Aild und Graaie
rftlireod hirtber nach dem fernen Eigelsteii , den der Schatten
des Drasiu CAaar wehrntthic: mahnend umschwebt.
Von dem Badeleben unter den ROmem vermögen wir
uns nach den Schilderungen Baji's ^) wohl ein Bild zu machen.
Doch so flppigy so schwelgerisch y als dort im genussreichen
Campanien , war gewiss nicht der Aufenthalt an den Quellen
der Mattiaken , im Lande der Germanen , ganz nahe dem nur
mit Mühe behaupteten Gränswall. Desto mehr beschäftigt
uns die Präge, wie das Friedensleben auf deutschem Boden ,
und namentlich y M'ie das Badewesen bescliaiFen gewesen.
Glücklicher Weise geben die Denkmale hin und wieder ziem«
lieh ausreichende Antwort. Diese Spuren waren noch ge-
nauer zu sammeln und zu untersuchen, als bis jetzt geschah. ^)
Wiesbaden stunde billig voran , dann müsste Baden-Baden
folgen. Denn auch hier bewegten sich die Römer, wie die
aufgefundenen Bader bezeugen, nnd zwar ganz vorzüglich
gegen den Anfang des dritten Jahrhunderts, unter Caracalla
nnd Severus Alexander, da zu Rom die Thermen des Cara-
calla, mit grOsster Pracht eingerichtet, den Mittelpunkt des
Lebensgenusses bildeten. Natürlich folgten die Provinzen nach,
besonders da, wo warme Quellen sich von selbst darboten»
So erwähnen denn Steinschriften die Civitas Aurelia aquen*
sis, das heutige Baden, wo im Jahre 213 Caracalla selbst
f) Vgl. meinen Aa6a(z: ^,ein Tag In Bajft und PnieoU'f Jahrb. d.
AU. Fr. XVI. 8. 40 fll
8) Die fGr ihre Zeit verdienstlicbe Zusammenstenong Schöpflin's
Alsat. iHiuitr. T. I. p. 537 sqq. genügt heutzutage nicht mehr^ da
• seit 1751 manche neue Entdeckung hinzukam.
ferw«iHe 0» «M^bszeki Jahre, uchden iha (19S) «IsThlM-
folger --* MHratMT dcsünaCiis -^ jener kerabmte Deakstein
errichtet wurde, ien nan Ms 1804 ao dem Olockeiithvme
der Badener Stütakirche ciBgemauert sah , der seitdeai tiiie
Hauptrierde der dortigen Antiquitäten -Halle bildet
Die Inschrift lautet:
M. AVRELIO.
ANTONINO.
CAE8. IMP. DE
STINATO. IMP.
L. SEPTIMI. SE
VERL PERTIN
ACIS. AVO. PILI
0. RESP. AQV.
Er gedenktauch des Septimius Severus, als Vaters des
Caraealla. Dass man den Sohn in dem Gebiete von Baden
(dies nämlich ist res publica Aquensis)^) besonders feiern
wollte y Ittsst auf eine Vorliebe desselben für jene Quellen
scbliessen, die noch heute der Sammelplatz der Grossen und
Reichen sind aus tausend Ursachen. Die Lieblichkeit des
Thaies der Oos zog gewiss auch den Römer an, der in
freundlicher Stille Erholung suchte von dem Feld - und La-
gerleben. Und römisch war das Land auf beiden Ufern des
Oberrheines, weit über den Schwarzwald und die Quellen
der Donau' hinaus, wo die Zebntlande (agri decumates) eine
halb deutsche , halb gaUische ^) Bevölkerung nährten. Doch
1) SehöpOin, AbaL OL t. h p. 6$».
8) Inschriften aaf Meilensteinen bei Sfeinbach etc. geftinden^ haben
oiviCas Aquenaia, Yg^. Sohd|>flin. Abat. m. T. I. p. &ÖS.
8) Levissimos quisqne GaUorom et inopia aadax duMae possessionis
solom occupaveTOt Taclt» Germ. 80.
jHBMn^Mrai Ml i/«iw im JiMVMi» K
ffbMi fdl Vesfiitenw 0 ^S^^i^ war hier ftailfdie Eüivmg
dag^eiiimgea, nni bis «imi drittcta Md viertii Jahrfaviiderty
da die Akinaiiiieii d«a Alwii ftkenchritt« , liat sie fortge-
daacrt Was ton laanann bei Oelegenbeil def Rottenbnrg^er
Eatdeckungea^ die mao eni ttberscb&tat, danil anbillig ver«-.
schflOht bat, bemerkt, durfte sieh im Gänsen bestätigen,
dass nämlich vom Ende des dritten Jahrhunderts an , nach
Probns, ausser der Strasse fon Vindonissa über Araeflaviae
nach Samolocena keine Stadt im Zehntlande mehr rdddsch ^)
war. Ueber die CiVitaü Anrelia Aqilensis lipricht kein alter
Schriftsteller, Se rind wir denn anf die Steine allein ange«
wicactt. Es finden sich soldie von der lU. V. Vlil. XIllL
am* XVI. Legion und von ckr XXIIIL und XXVL Cohört«.
Ein Castell ^) scheint auf dem Schlossberge gestanden sii
haben. Unterhalb desselben sind Bader und andre Ueber-
reste anfgedeckt worden. EtA Altar der Weihe ist zum Dank
(voti compos) der ]IIiner?a niid dem Hercules^) von einem
Ccatnrio gesetnt Cornelius Aliquandus, Vorsteher der Schiffer-
gilde *- Contsbernio ilaatamm •-- setst deib Neptun eiben
Vetlvstein mit Bildwerk , der sidi 1748 am Fusse des Schloss-
bergcs geftinden hat. Merkwfirdig ist, dass dieselbe In«
Schrift Bat gan^ ahnlicbem Bilde Neptuns 1460 bei Fiinten-
seil gefimden und auf die Brücke der Alb bei Ettlingen ge«
bracbt wurde ^), von wo Kaiser Maximilian 1511 den Steiil
nach Weissenburg bringen liess. Doch 1560 kam er nach
Btfliogen mirflck. Bia VotiV0tetii den Mercurius steht oben
1) Genaues Ui ntebt bekanai VgL Ukert| Gkrm. S. S7d.
S) Von JaoBsmi, Colonla Bamloeenno, S. 79. Unter dessen Gegnern
stobt bekanatlich obenan Tb. Mommsen^ in den Sebrifton der
K. flacbsiscben Ges. der Wiss. 18AS.
8) VgL Baden , von Dr. Eug. Hubn (1868) S. 90 ff.
4} Crem 497U SIeiner 60.
S) BdMipain Alsat. iU. T. L p. 490—489.
• •
• •
M Bdmerspurm im Osten des Bkemes.
Mf den StauimJietgf der nach demselben jetit benannt wird,
vnd 80 bat den gallische Hanptgott >) auch hier Verehrung'
genossen. Jedoch als der merkwOrdigste Stein dflrfte ein
bisher wenig beachteter Rest einer grltasem Inschrift^ 181B
im Schlossgarten gefunden, zu betrachten sdn^):
. . . RVATRA . . .
F. MAX
E6XI 6
Bei den seltsamen Ergänzungen Steiner's u. A. halten
wir uns nicht auf, die darin den Grabstein eines Servatns
Rapid ins (?) finden wollten. Die edlen, grossen Züge
der Schrift deuten auf ein öffentliches Denkmal , die Ueber«
Schrift eines Thores oder dergleichen. Es wird folglich jni
lesen') sein:
(IMP. CAES. NE)RVA TRAIANO
(AV6. GERM.) P. MAX^
L)BO. XI. C.
Natfirlich ist nicht zu errathen , wer aus der Legio
undecima Claudia es war, vermuthlleh ein Tribun oder sonst
ein Würdenträger, der unter Trajan zu Baden ein Thor,
einen Tempel, oder dergleichen, errichtete. Aber es würde,
wenn unsre Ergänzung richtig ist , feststehen , dass unter
Trajan bereits ein Rdmerort Baden bestand , was freilich
durchaus wahrscheinlich ist.^) VonHadrian^) hat man schon
1) Deum maxime Mercnriam colnnl. Huius sunt plarima simulacra.
Caes. B. 6. VI. 17.
8) Steiner. 67.
8} Aefanlich sind die Namen und Titel des Trajan bei Orell. 785.
786. 787. 789 etc. etc. auf dem Mömpelgarder Meileasteiii bei
Schtrpflin. Alsat. iH. T. I. p. 548 etc. In Vindonlssa finden sich
sieben Steinschrinen der LEG. XI. C. P. F. Vgl. Moromsen,
Inscr. Helv. 241. 258-858.
4) Leiclitlett bat scbon 1888 dies gesagt. Vgl. Ukert, Germ. 8. 887.
5} Eine Weissenburger Urkunde von 676 sagt: balneas iNaa trans
Rimmtpi^ren im (kten des Rheines. tt
frlhcr f q^laobl , dass er diese Bäder "aikfte. Nun fahrt
US ik VertDUthung bis zum SehlvsscL des erslen Jahrhunderts
binaiif , und ein Blick in ferne Zeiten eröffnet sich. Ver<p
Kndet San mit diesem Allen die 2u Baden aufgefundenen
Kidwerke, die Reste andrer Art, so Ittsst auch hier ein
Bild des ältesten Badelebens sich gewinnen ^ wie es bis zum
Andränge der Alemannen, nach dem Tode des Probus,
fort bestand.
Aber ohne Vergleich klarer und belehrender ist der
Mick auf das vortrefflich erhaltene Römerbad, welches 1781
in dem lieblichen Badenweiler, etwa halbweg zwischen
Frriburg im Breisgau und Basel, durch Zufall entdeckt
wurde. Die Umgebung ist die schönste, die sich denken
lässt; die grttnen Gipfel des Schwarzwaldes , der Beleben und
Blauen, sind nicht weit entfernt, der Blick auf das herrliche
Bheitttba! , auf die fernen Berge des Wasgau unvergleichlich*
b der Nähe, bei Mällheim, wächst guter Wein, der Mark«
gnfler ; die Thäler sind wohl bewässert und angebaut Auf
man vorspringenden Bergkegel, oberhalb des Dorfes Nie«
derwdler, liegen die sehr ansehnlichen Trtinimer einer alten
Borg, einst Besitz der Grafen von Freiburg, die sie 1398
an Bersog Leopold von Oestreich abtraten; aber 1418 über-
gab Kaiser Sigismund die Herrschaft Badenweiler wieder
den Grafen Johann von Freiburg , und so schwankte dieser
Besitz noch l«lö4 , wo Graf Johann mit Herzog Albrecht
vtn Oestreieh deshalb zu Waldshut sich besprach. 0 B^d-
Rtennn In pago Auciacensl sitaa qoas Antonius et Adrianus
imperatorcA suo opere edJficarunt Scböpflio. Cod. diploin. Bad.
N. I. Wilhelm, Genn. S. 818. Antonius ist Bf. Aurelius Antonl-
BUS Caracalla.
1) S. die Beweise bei ScbApflin. Bist Zarfngo-Bad. T. I. p.
8M. nei sq.
16 Mmenputm im Othn dm tiMm$.
lieh fiel er an Oetlreich, bietst an Baden. Markgraf Jaeob
erbaute 1686 bfer den Amfsliof , der jeCai, nach dem Verfttll
des alten Schlosses, als Fttrstensita dient.
In der Umgebang der alten Burg in einer Mhe Ton
1460 FusB über dem Meer entspitegt eine warme Quelte,
deren Wftrmegrad (2S<» R.) hinter Baden nnd Wiesbaden
beträchtlich surtlcksteht, die jedoch in Verbindnng mit der
reinen , heitern Bergluft ausgezeichnete Wirkung Ubt. Dies ha*
ben die Reimer schon erkannt , und daher ein weitiftujiges Bade-
haus mit mancherlei grOssern und kleinen Räumen erriditef,
dessen unterer Theil fast gan£ erhalten ist.0 Vit Linge
betragt 228, die Breite, wo sie am grössten bt, 81 Fusa
rheinlandisch. Man sieht auf beiden Seiten des ganz regd«-
mttssigen Gebftudes ein grosseres Becken «u kalten , ein klei*
neres zu warmen Badern (fiigidaria et tepidaria) , daneben
Schwitzbäder (Laconica) und Ankleidezimmer (apodyteria),
auch runde Salbzimmer (unctoria) , Kohlenbehälter nnd Oefen*
Auch sind Sonderbäder für Einzelne, Vorzinuner, VorhlMt
da. Die steinernen Schwellen der Eingänge sind üef aus-
getreten, durch langjährigen Gebrauch. Die beiden Hanpt*
abthellungen des Bades , für Männer und Frauen, wie es
scheint , bestimmt , sind yöllig getrennt Vor dem westlichen
Eingange steht noch ein Altar mit Inschrift der Diana
Abnoba, der Schutzgättinn dieses Gebirges, das schon
Tacitus und Plfaiius als Ursprung der Donau ^) bezeichnen.
Das Ganze enthält MGemttcher, und ist dofckaua nach
1) Vgl. die Nachrichten und den GrondriM in der Schrift dei Dr.
Oust. Wever: Badenwefler mit seinen ümgebongen, S. Aafl.
Freibm-g, lSff4. fi. 46—58.
2) Tacit. Germ. 1. Plin. N. N. lY. 84. Ptolem. Geogr. It. 11. Avieo.
deacr. orb. 488. Ukert, Genn. 8. 117. Inschriften der DIANA
ABNOBA sind im Schwanewald mehrflieh geftmden worden. S.
OrolL Inscr. lat. 1086. 1S74.
Bömertjmren im 0$tm d$$ fihmtw. 91
Um bei den Alten gebenden Regeln eiogevichiet Man hit
in denuelben allerlei Gegenstände des baudfcben und Bfld^-
GebrancheSy Lampen, Hafte ^ Schnallen , Haarnadeln , GeAaaei
Mannen, neist kupferne, doch auch einen goldnen mactf-
donischen Philipper, gefunden«
Die RamennAnnen reichen von Vespauan bis auf Cont-
Bodns. Anf einem silbernen Plattchen steht eine schkdit
griecbiache Inschrift, worin Ar Luciolus ein Sehutngeist an-
genfen wird. Man hält es für ein Amulet Diese kleinen
Gegenstände kamen sammtlich in die Hofbibliothek nu Karb-
mhe. So viel bekannt , gibt es keine Inschrift , die uns tiber
die Zeit der Erbauung dieses prachtToIIen Bades, des
grOssten diesseits der Alpen erhaltenen, belehrte.
Wir wissen nicht, ob an dieser Stelle einst ein Rtf-
misdier Ort, eine Villa (woher der Name Weiler stammt),
gelegen , ob das alte Schloss auf ramischen Grundlagen ruhe,
ob das Bad Privat- oder Proviozialbesitz war. Doch ist die
kostbare Anlage Bürge daffir, dass es in ruhiger, sicherer
und zugleich pracbtliebender Zeit entstand. Man mag hun
auf die Zeit des Hadrian, der Antonine oder des Commodus
rathen, immer bleibt da für Mdglicbkeiten ein reiches Feld.
Und auch das ist wohl annunehmen, dass nach Caracalla,
und besonders nach Probus dieses Bad nicht mehr in R<^
merhanden, folglich der Verwüstung durch die Alemannen
Preis gegeben war. Doch scheint diese nicht zu heftig , nicht
mi nachhaltig gewesen zu sein, da der Unterbau so gut er-
halten blieb , von Trümmern überschüttet. Man hat ihn srit
einigen Jahren mit einem Dache versehen, und so kann
das Rdmerbad noch Jahrhunderte lang von der Bildung,
Ton dem Genüsse zeugen , die zur ROmerzeit die Thaler und
Haben des Schwarzwaldes mit fk'ohem Leben erfüllten. Und
nicht fern lag Augusta Rauracorum, der bevölkerte Grenz-
ort, nicht allzufern Vindonissa, die Veste im Helveterlande,
Ton wo bau und her stets Gaste kamen und gingen* Denq
f8 R/fmeripuren im Osten des Rheines.
der RbdOy die alte Oränze der Gallier and Germanen, sali
in den bessern Tagen der Kaiserherrschaft, wenigstens auf-
wärts von Bingen und Mains bis Strassbarg und Basel , auf
beiden Ufern nur Römiscbes Leben, Bildung und Verfeine-
rung. In Bezug hierauf ist noch heute Johann Daniel
Schöpflin'a Verdienst, in den unttbertroiFenen Darstellun-
gen seiner Alsatia illustrata (Colmariae 1751) för Elsass
und Baden, vor allen zu preisen. Niemand hat dies besser
erkannt, als Goethe^ der als Student in Strassburg durch
Schtfpflin nachhaltige Einwirkungen erfuhr. ^Im Badenschen
geboren (sagt Goethe') 9 in Basel und Strassbarg erzogen,
gehörte er dem paradiesischen Rheinthal ganz eigentlich an,
als einem ausgebreiteten , wohlgelegenen Vaterlande. Er ge-
hörte zu den glücklichen Menschen, welche Vergangenheit
und Gegenwart zu vereinigen geneigt sind , die dem Lebens-
interesse das historische Wissen anzukntlpfen verstehen. -*-
Sein grosses Werk Alsatia illustrata gehört dem Leben an,
indem er die Vergangenheit wieder hervorruft, verblichene
Gestalten auffrischt, den behauenen, den gebildeten Stein
wieder belebt, erloschene, zerstlickte Inschriften zum zwei-
ten Mal vor die Augen, vor den Sinn des Lesers bringt.^
So der Dichter, gewiss im Andenken des wundersamen Ein-
druckes, welchen die auch von Schöpflin ^) erwähnten Denk-
mäler zu Niederbrunn in den Vogesen einst in Jugendtagen
ihm erregten. «Hier in diesen von den ROmem schon au-
gelegten Bftdern umsptllte mich der Geist des Alterthums,
dessen ehrwürdige Trümmer in Resten von Basreliefis und
loscbriften» Säulenknäufen und Schäften mir aus BauerhOfen,
zwischen wirthschaftlichem Wust und Gerathe, gar wunder-
sam entgegenleuchteten. ^)^ Gewiss entstand unter solchen
1) Goethe y Dicht ang und Wahrheit ^ 1 1 . Bach ^ Werke Band 26. S. 45 f.
ff) Alsat. iU. T. T. p. 216. 478.
a) 6oetJie> Dichtung und Wahrheit^ 10. Buch; Werko Baad86. S.881.
Bo0ter$puren im Osten de$ Rheines. 99
Eiodlrtlcken um 1771 Goedie's herrliches Gedieht «der Wao*
derer ,^ i0 welebem Italien bereits ihm deutlich vor der Seele
stand, lang eh' er selbst es gesehen hatte. Aber schon hier
spricht er aus, in der Rede an den schlummernden Knaben,
was deo Kern seiner Lebens- und Kunstansicht bildete:
yyDu , geboren über Resten
Heiliger Vergangenbeit,
Riib' ibr Geist auf dir!
Welchen der umschwebt.
Wird in Götterselbstgefühl
Jedes Tags geniessen.^^
Dichterisch gereizt, menschlich befriedigt von dem An-
hauche des Alterthums, fasste der jugendliche Goethe ein
Höchstes von Kunst und Wissen in's Auge, das bis zum
letzten Hauche ihn begleitete: Griechenschönheit und Natur-
kraft im Bunde.
Schöpflin's edles Beispiel leuchtete Andern vor , die nach
ihm die Spuren der Römer am Rhein, im Zehntlande und
weiter hinaus auCsuchten« Noch ist hier Manches 2U thun.
Wdrtemberg und Bayern bieten alljährlich neue Funde an
Inschriften und Anticaglien dar. In einzelnen Städten , z. B.
in Augsburg, hat man den Anfang eines wohlgeordneten
Museums der luschriften und Alterthümcr schon gemacht
Auch das Antiquarium in der Königlichen Residenz zu Mün-
eben ond die »vereinigten Sammlungen^ sind reich an solchea
Gegenständen. Besonders ergiebig aber sind und waren stets
die Alpen , wo einst Römerleben sich überall bewegte. So
war Salzburg, die alle Juvavia, unter Vespasian schon
von Römern bewohnt, erhielt durch Hadrian eine ColoniOji
die durch Septimius Severus erweitert wurde, und erlag erst^
im dritten oder vierten Jahrhundert dem Andränge der Gothen
und Hunnen. Hier sind schöne Mosaikböden, Inschriften,
Münzen und Geräthe gefunden worden, besonders am Non-
felde, am Michaelsplatz, wo jetzt die Bildsäule Honrt's
*
tt Rdmer$purm m Osten de$ Rheine9.
steht, an Birg«Istdii, wo »an viele Gratslätteii eBideckte.
Alle dtese Gegvnsüiifc sind in den j^MuseMi der Alter-
tbamei* nehmsaimiiefi- , ab wirklich aufgegtellt* Bskttnnte,
bei (feköriger Auordming, Ae sehtaste, sebeiiswertbeste
Sammlviig in Sata^lMiTg entstehen. Besonders mOsste Tides
Fremdartige ausgesondert werden. Einen bedeutenden Rang
unter diesen Fundorten rdniseher AltertbOner nimmt ferner
Hallstadt am gleichnamigen See , unweit Ischl , ein , wo sich
Spuren uralter Salzwerke zeigen. Aber auch Tirol , nament-
lich Wiltau (Veldidena) bei Innsbruck, hat Manches aufzu-
weisen, das in den Prachtsälen des Museum Ferdinandeum
jetzt sorgfaltig aufgestellt ist. Vieles, das einst im Schloss
Ambras bei Innsbruck um 1570 vom Erzherzog Ferdinand, dem
Gemäht der schönen Augsburgerinn Philippine Welser, zur
berflhmtesten Kunst- und Merkwürdigkeiten -Sammlung der
Welt vereinigt wurde, befindet sich seit 1806 zu Wien*)^
wo die „Ambraser- Sammlung^ nebst andern AlterthAmern etc.
hl dem vntern Belvedere aufgestellt ist. Eine Beschreibung
derselben verdanken wir Alois Primisser (Wien, 1819).
S^r erfreulich f Ar Ural würde es sein , wenn die neuerdings
verlautende Nachricht sich bestätigte, dass die berühmte Samm-
lung dem seit einigen Jahren notbdürftig hergestellten Scbtoss
Ambras zurückgegeben werde. Die Alterthümer machen
freilich den geringsten Theil derselben^aus ; doch fehlen sie
auch nicht ganz. Wer Tirol mit dem Auge der Geschichte
betrachtet, nird es nicht anders erwarten. Von den Tagen
des DriBUS bis auf Kaiser Maximilian I. und den Sandwirth
Andreas Holer ist es das Land mannhafter Treue und hochher-
ziger Thaten gewesen , die in der schönsten Umgebung erha-
1) Im Scldoss Ambnui sah ich 1805 noch Römische Meilensteine^
und eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Besten der alten
Sannnlnng, aus Gemälden und allerlei Hansrath und Rüstungen
Hstehend.
RSmenpuren im 0$len des Bhemes. Sl
keoer Alp«uiatur auf Geist und Gemflth eise Mlrkung ttben,
icf nicht leicht nu widentehen ist So können dort anch
die Steine ans alter Zeit kein keres, kein bedeutnngsloses
Wort reden. Sömiscbe Sprache, rttmiache Sitten und Bil-
dung haben in den Tbälern Rhatiens und Noricmns Jahrhun-
derte lang nMi Segen 4t» Laadfs 0 grikerrscbtt bis seit dem
vierten und fünften Jahthuodett Alemannen und Bayern im
Norden bis aur Etsch sich festsetaten » während der Süden
Tirols in Sprache und Sitten romanisdi blieb. Geht man
das Innthal hinauf» und über den hohen Adlerberg in's
Bheintbal hinab bis zum Bregenzer-See, so begleiten uns
auf Schritt und Tritt Erinnerungen aus uralten Tagen. Doch
nirgends haben jene Kämpfe und Heldenthaten, sichtbarere
Spurai hinterlassen, als an dem deutschen Meere, dem wo-
genden See von Brigantia, den ROmerscbatten bedeutsam
umschweben.
Mfinster, 18&S.
P« Deyclui«
1} S. Beda Weber^ das Land Tirol; Th. I.
2. 9te JPorfrr (Sttuilburo urib ItQnlent bei Cleoe^ 3iiirt
Eine halbe Meile südöstlich der Stadt Cleve liegt dicht
an der Landstrasse das Dorf Qualburg. An diesem Ort«
sind bereits vor mehr als zwei Jahrhunderten zahlreiche Ce-
berreste des römischen Alterthums aufgefunden worden *} , und
noch jetzt trägt derselbe hinreichende Spuren , um ihn als
einen nicht unbedeutenden Ausiedlungsort aus römischer Zeit
erkennen zu können.
Der Ort liegt auf der Abdachung , die sich von dem
denschen HQgelzuge allmählich nach dem Rheinthale senkt,
daher auf einer etwas erhöhten Ebene, die sich von Westen
nach Osten erstreckt , und im Norden und Westen von einem
alten Rheinbette , in welchem noch jetzt ein kleines Wasser,
die Ley , seinen Lauf hat , begränzt wird. An dem nord-
westlichen Theile, da wo jetzt die Dorfkirche liegt, endigt
sich die Ebene in einen rundlichen Hügel von c. 800 Schritt
im Umfange, welcher im Norden, Westen und Südwesten von
dem genannten alten Rheinbette , das einen vertieften sumpfi-
gen Boden bildet, umzogen wird. Diese kreisförmige Er-
höhung ist offenbar von Menschenhand angelegt, auch gewahrt
man noch deutlich , wie die Abhänge derselben ringsum zum
Schutze des Innern Raumes künstlich abgedacht sind. Da
nach aller Wahrscheinlichkeit in der ältesten Zeit ein Hauptarm
des Rheines dicht an dem clevischen Hügelzuge vorbeiflosz,
1} Teschenmacher^ Annales Cllviae^ Juliac; Montium etc. Am-
lieiffl 1688,
Die Dörftr Quaibiirj^ und Byulbm bei ßme, etc. 8S
M war diese Erierbdhung, fadt von allen Seiten von Waaser
oBgeben , nad hing nur iai Sflden mit 4em iHkher gelegenen
Boden »MaHiniea , nnd über diese Stelle führt ein alter breiter
Weg TOD dem Hagel nach der voa Bedburg herab kommeil^
itü mmischen MilitiirBtrasee , in welche er bei dem Ebnse
sBerg nnd Thal« einmandet. Da aaf dem Hflgel selbst , so^
wie in seiner Umgebung, au verschiedenen Zeiten viele rO*
■ische AlterthOmer gefunden worden, und man noch jetat
ahlreiche Brnchstficke von Thongefilssen, Bau- und Dach«
siegeln , sowie Mi^rtelstücke mit eingemenglen ZiegelbrockeiTy
ferner Fragmente von BasaltbUlcken, Juraoolith, römische
Mfinaen etc. daselbst findet ; so ist kein Zweifel , dass der-
selbe ein aur ROmeraeit befestigter Punct, und awar eine
Barg war, ahnlich der auf dem nahegelegenen Monterberge,
jedoch mit dem Unterschiede, dass diese Burg hauptsächlich
von dem umgebenden Wasser ihren Schuta erhielt, wahrend
der letatgenannte Ort durch die Hohe nnd Steilheit des Ber-
ges geschfltat war. Dass nebeni dieser Burg sich nach Süd-
osten hin ausserdem noch ein grösserer Ausiedlungsort be-
fand , geht aus den vielen römischen Ueberreslen hervor , die
seit langer Zeit daselbst fortwährend aufgefunden werden;
schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts werden Urnen , ge-
henkelte Krüge, Schalen verschiedener Grösse und Form
aus terra sigillata, Lampen, Salbflaschchen , Silber- und
Kupfermünzen genannt, die an verschiedenen Stellen au Tage
kamen. Unter Anderem wurde auch im J. 1830, etwa 300
Schritte sfidöstlich von der Kirche, in einer Tiefe von 5--6
Foss, ein äusserst starker Estrich, welcher auf einer
dicken Lage fest eingestellter Steinmassen ruhte, entdeckt
nnd in einer Lange von 40, und einer Breite von 20 Fuss
weit verfolgt *) Auch wollte man damals die Fundamente
aweler Burgen entdeckt haben und hegte die Vermuthung,
1) e« r. Velaen^ die 0tadl Clere cte. Oeve und Jiiiiyelg 184«,
S
ibM Acten vter diMlbst VoriMndeii fewmtiä 's^kti; ohM
BwnM warf« Nietes iie Ifi^rr^sto v«i Tlüfaciiy tr(^
die rfdi attf den ^icir Eekea des in «ioimi VIeireck ron
einer Mauer nninagenen OrCed ketamden ImtteB. Die In den
letelen Jahren MfgeAindcnen und nach jetat von 9kft an
Seit an's Licht tretenden Münzen mhren meistens van Cos»
stimitin d. Ck*. , Canttaatin d« J. vnd Crispu« her ; 4e Tries *)
ftthrt ntütoaen ^n CanstanCin , Constantias , Heleua und Tkea-^
dora an , die bis au aeiaer Zeit daseHkst gehadeh wordfir,
und bemerkt 9 Aam sieii irieiaals Mannen aus einer frübern
SEailfariode valfiefanden hatten, dasseihe bestätigt aach v.
Veken ; jedodi habe ich bei Herrn l^farrer Waal in t^nalbarg
zwei Bxeaiplare von Maximian gesehen ; auch besitzt derselbe
eine Gemme, die aus efaieni goldenen Ringe herriliirt^ 4er
idort Toraieiirervn Jahren gefunden vnd nach Chve verkauft
warde. Naeh «iner Mfttheilnng des Herrn Pfarrers wurde
aneh vor längerer Zeit in der Ktthe der Kirche ela mensch-
itdits tSkl-ipi^e mit einem Schwerte ant Seife im Boden ent-
-deckt. IKe meisten Münzen und sonstigen Deberreste werden,
«aoh derselben Miftbeilung , in der Regel mif rinem vierek-
^kigcto ftüdostikh der Kirche etwas erhobt gelegenen Felde
gefunden , wo kh auch sehr viele rOmisdhe Ziegel- und 6e-
aehirr- Fragmente antraf, nnd planmässige Nathgrabungcn
walirsehemlich noch eine interessaate Ausbeute Hefem wnrden.
Peraefr ist noch anzvftlhren ein jetzt nicht mehr vorhandener
Votivstein , der vor mehr als hundert Jahren In Qual bürg
gefunden Worden aein soH^) und also lautet: Matribus.
Quadrubarg. et Genio. lioci. Sep. tlavtus. Sevems. Vet«
1) Cleefaofae Imsthof laa&
8) F. Fiedler 9 Geschicfaten u. Altertbimar des uoiem jBerpa-
niens. Essen 1624. Noch tod H u p s c h^ Epigraramatographie soll
der Stein bei Qualbeck oder Quadrat^ zwischen Jülich and CÖln,
l^ X fi. P* F. w. V. imi^lm^ ^swk. «dionbiw« x^nsülmU
Bin TJicil der la jQoalkiyrf anfgefiiiideiieii StejninicI^rAfleB
kam luif 4itf Schloss »laeve ilpi4 vpn 4^|ii 4fs ^. Mw^w
911 Vom ; jedocb i$t nichid aiebr |;«q«9 ^y ti^stinw^ > W^^^k^
?oo Uiwn dkseai Oete ^eio anhören, 4a ^ Wwfk^x^
■uut nur iKe Kfthe Fim Clevo a«f^^^ wi^d* 0 I^IJdl
ist nadi Sil JkemerkM , 4a9s «U^ ia d^m Dorfß uad dc^ ,aprt
gtiMtfandea A^kem eine aiifiiVepd grwsa Meafe Eifms«l||ia|>:
kea aerftreol findet, md nack eiaer HitttvBUiuv des fffriw
Birj;einieUter Vacker in Calcar irMrde aiMr {Seit der A*«^KI)
der dAitfgen .Chaueeee bei ^ustiefuag 4^ Qodeaa ^in fffmx^
Baiife dersellien in der Ende « eftin^. Ss i^ ißkPX m
^epniUdien, 4ass die ijlöniier ^en ia den clevi3c))«n S;9ii^(l^
fein cntha4lflfm Xhoaei^^eaeteui tei:^i^ amiMP)(cA«P& M M
dieaam Q^^ d^r io .dar N»lie einer JViif^rfiUm^ SttWtil
(alisgen vf^^ e^i KisepverjL liaMe^, ir^s «iineb ;$(4>(m dar
holUl^discIie Oe^^bidilachreiber va# fl|»aea mi f^Ig^ndfif
Waise aiwsfrii^^ : ,,iDnalluirff ^ dat wel ^m ii«iziqali>kx
pUmlU #nat|^eiree#t zgn vegej^ da O^dheidsiMU^ep aA4^9r hU-
gcj^t^aMHf» en de overblijCaelß.v^^ een ^JAe^mnee4en]« dfr^lpt
awiaaf , devijl 4aaa ^^ar vaele «takten i^an ij^er«^ iPaM^A
en .aen o^aackl^ igcaat aanMl ;iinkels j^a^tneft/
CUfie )^^ Meite n#rdli<;b .von Cl^eve Jliegt ^ sehr
alla Dorf Ry n4eiro, wo lebaai^Ila ^cbivi wü J^^uu^tea
väde Kdqiische AltertUftiaer m Tstfß ^j^eKoavneo siod. Pia
liPfe ^eses Puactea bat «riele Aebalicbkeit mit dc;r r^^.
^tiuilbacg y jndeoi derselbe ebenfaUa an jnehreu Sk;iten urop
ein^ Alten JUieinbette oQsddossf^ iat, «pd .besoa^^i^ 4^
wo aicb die Koxhe befindet, ^ine J^bühi^^ Jba^r '^^ /AP
1^ 9* X«ersc^9 ^entralmiiseaiii rheinländischer Insclirifleii. , B^nn
1839-40. ' ^^^' ^ /; ;
0} iBleldiag tot de Historie viip^el^^j.^.^il^;^. fil^ ^^
M Die Dörfer Quaämrg und Rundem bei Cteve,
mebreu Stellen , wie man noch wahrnehmen kann , zu besserem
Schutz künstlich abgetieft ist. Die Stelle haben wir daher,
gleichwie in Qualburg , als die Burg anzusehen, während auf
den im Westen anstossenden Feldern , wo gleichfalls zahl-
reiche Alterthumsreste zum Vorscheine gekommen , der da*
mit verbundene Ansiedlungsort gelegen M'ar. Das bedeu-
tendste Monument, welches uns von diesem Orte erhalten,
ist der früher in der Kirhe befindliche , jetzt im Schlosshofe
zu Cleve aufgestellte Altarstein , welcher folgende Inschrift
trägt 0: Marti. Camulo. sacrum. pro. salute. Tiberii. Claudi.
Caesaris. Aug. Germanici. imp. cives. Renii. qui. templum.
constituerunt. Auf der Rückseite befinden sich in einem
Eichenkranze die Buchstaben 0. C. S., und auf jeder der
beiden Schmalseiten ist ein Lorbeerkranz abgebildet Ausser
diesem Denkmale fand man noch vor einigen Jahren dicht
um die Kirche her rttmische Fundamente , sowie Oolithstücke
mit anklebendem Mörtel, Säulenfragmente, GranitblOcke,
Ziegel, Urnen, Krüge und verschiedene Geßlsse und Tbon
und terra sigillata, Münzen etc. Zwei grosse quadratische
Ziegel , die seit mehren Jahren daselbst liegen , tragen die
Aufschrift: Vex. Ex. Germ., und zwei andere den Stempel
L. I. M.^) Auch die hintere Seite des Chores der Kirche
gilt nicht bloss im Munde des Volkes, sondern auch bei
mehren Schriftstellern ffir den Ueberrest eines römischen
Tempels. Unsrerseits ist diese Meinung schon vor zehn
Jahren als eine irrthümliche bezeichnet worden, taucht jedoch,
wenn auch ohne alle Begründung , immer noch wieder auf^);
wir dürfen uns indessen mit der Bemerkung begnügen, dass
dieser Baurest weder im Material, noch in der Bauart irgend
einen römischen Ursprung verräth und die Sage ohne Zwei«
1) Vgl. über diese Insclirifl meinen Aufsatz in den Jabrb. TL, XVUl.
9) Vgl. meinen Beriebt in den Jahrb. H. X.
8) Vgl die Jahrb. H. XXI 0. «d £
amm rdmi$dke Jn$kJBmig$orte. n
kl von doi dort gefundeiien Altaratein ihr Entetdien hat
A«r den Pddem , welche sich sfidwestlich yon der Kirche
crBtreckeOy worden ror etwa dreiseig^ Jahren viele Bautnomer,
WandbeUeidttogen 9 Ziegel, Urnen, IHflnaen und die Beete
einer thtaernen Wasserleitung entdeckt 0 Wahrend wir
hier den dgentlichei| Ansiedhingsort nu suchen haben , sehen
wir, wie schon obenberfihrt, in der Erhöhung, wo jet9t die
Kirche steht, die mit einer Besatzung versehene Befestigung,
wdche xam Schntne an meberen Selten von dem Hauptstrome
Jes Rheines , der in der damaligen Zeit durch diese Gegend
seinen Lauf nahm, umschlossen wurde, und durch eine noch
vorhandene Strasse, die sich in nördlicher Richtung am
Thiergarten vorbei durch eine breite Schlucht hinaafnieht
mit dcir hinter Cleve herlaufenden grossen Hilitftrstraase in
Vcrbimdang stand.
Ans der vorstehenden Beschreibung dieser beiden thei-
Bischen Orte — nach ihren topographischen und antiquarischen
BesicJittngen — bt zu schliessen, dass dieselben im Alter-
tbume zü den grössern Ansiedlungen gehörten und , nach den
aufgefundenen Denkmalen, gleichzeitig mit einer Militarbe-
satznng versehen waren; es fragt sich daher, ob und unter
welchem Namen dieselben von den alten Schriftstellern auf-
gefflhrt werden. In dieser Beziehung sind von den Alter-
thumsforscbem so viele verschiedene Ansichten geltend ge»
macht worden , dstss es uqs gerathen dflnkt , bei dem Mangel
völlig bestimmter Nachrichten , bloss die vorzüglichsten Wahr-,
sehelnlidikeitsgrflnde im Zusammenhange dem Leser voran«
(Uhren , und ihn für die eine oder andere Meinung sich dann
selbst entscheiden zu lassen.
1) V« Velsottj die 0tadt Cleve ete.
m Die Döffir Q^ithifif mHi tfMem fct Ckce,
Mi Böft Hyiieffii «ndMittl fn allen UIfcMMn «n-
larddtt NaniM «liiiiar«!!^^ ^Hynliaf ea^« ^ siMttaieii*
faütal M» „Bya* ( BMa) aa« i^Af', Aa,« ( WaaserfliM ). 0 —
Bii Adklaiif; an tfiMa NaaMfa üaM rieb ia daoa rm Ts-
«flas, M flckild^iiiiiif i«a bMiiriMbea Krieg««, aagefahtfea
•He Areaaeaai^)^ jt^iadi iM Aese Itaaieaatteidaflthamaiig^
brt Welieai nidrt Marelcbead, wa die Mentifftt beiAst Orte
aa tegrtftrfea^ iaileia d«$b Ae fteaekbnang ^r^ gar feaafifg^
afei O#t0bettea»«ug^ z. i« ia deai aah^ekgeae» Amheiai
MtieHMeis Nach Taciftts lag rar Zeit ^ea batariscbeit
Kfiegea au Areaaeam die aehati» Legion; aber In Ryndem
itad bia iahln keine Steaipel ader goastige Aaaeiebea dieser
Leg)«« aafgefauden n ordea. Aach glaabea Manebe , Areaa*
eam aMMile aaf der baiarlaebea läse! gelegen haben, waa
bei Rynderu nicht der Fall sei ; dieses gebt J<^doeh aas deHi
Zusammenhange der Begebenheiten bei Tacitus nicht mit
Nothwendigkeit hervor; der Ort kann auch dicht ausserhalb
der Insel, und zwar auf dem linken Ufer des Rheines,
^aVi^n haben, tlornit die Lage von Ryndern kaum 74
HbAvt taa 8alieak^a«ebaaa , wo daiaah httehst Kahrschein-
Hl^h die (Scbeititbeitung: fttatfühad, allerdings Qberehfsttmmt
Atift iitett in Ryadeftt gefiMdeaeu Schrifldenkmalen geht ferner
html*) dal9 daselbst ein raariscber Lagerplatz gewesen
aaA der Oft aiieh sebott vor dem Beginne des batavlsdien
Ki\tgti vorhaadea war^ Beainaeb dürfte der Meintra^ , wor-
nieH in deitt keatig^en Rynd^rn da« alte Arettacam wieder-
zalndeu ist, wenigstens niebts Weseatliehes entgegenstehen.
Bedtimmtei-e Angaben in topographischer Hinsieht lie-
>.-.•. ' •
i) Teschenmacher, Anniües CUviao etc. Laoomble« DrtLm^
denbuch.
«
'S) b. 6. 'Täciti Bist. lib. V, 0. äo. ,;Tantnmqne belli superfkiit^ ut
praesldia cohortlum , alaruin , leglonum una die Civilis quadri-
partito invaaerit: decimam leglonem Arenaci^ steundam Bntn*
vodurf etc.« . . • r«
I /
TaM filhrt te 4er SivasieBliiii« w&*Arfenfawaluiii nadi Lug«*
Anram eisM OH Aron^tiaiii auf» wofin. sich ikobea
kertthrle NaAtiMhiilNMmft raü RynArea wieitifiaM; jnbi
g^hieli giM sit iie Sntfwnimg 4k«n Orlis tm Bargiiiatiia^
tesen Lage bei i^m flofe Apgtn Born Httzwtifielbafl bat«
aluhl, 2« « gsHisehtn Neiteii an. Hed^aalatta dia galliadh^
Heile zu SSfZ thwu Hitdiea ^ aa betragen g g. Hcilaa fl69i
Kntfieiiy «nd ousst aiaa auf ier Rameralraa^, rum deai
Haoaa Kebnim aa, w» dicae sieb von dar Landatrane ab
4ea Berg hiaaaf wendet , jeaa Batfemuag ab , aa tiiffl dian
aea auf Berg und Tbal y tva einige bunder t Sahiiite ra ebta
ron der Siraaaa das Oarf Qual barg liegt , wabread .von
Berg uod TbHl wefaler bis ftyndera, aaf der lUhaeratraaaa
wmA dem roa dieser aach Rjadera fitfireadea Seitenwege ge^
aMsaaCQy aaeh eiae EoiferiHiag raa SSOO Bnibea lat. Oiea
hal aidiere Fataeher baatiauat, Areaatium und Qaalbafg*Dlr
diaasdbea Orte au arUtaen , «ad eä JHaat «ch iHeaar Mainuag
am so waaigar bMlamit wileni|rreeiKHi , ala aadi daa An«»
tasHbiadie ItiBetai*» wakbea den ^rt lialer dem Namen Ha^
raaaiium anflEabti, die Sntfaitaiig von BurginatitnB zu A
g, Meika angibt. Aecbaet aian dagegea die obige Eniftiw
ttuag vaa 8S83 Riilhea vq«i Oionterberga , aa desaea Fuase
iar Oft Burginatiaia endete» auf der Rdmarstrasse ab, so
trifft dieses an den Punkt unterhalb Cleve, wo der schon
angefiltirte Seiteaweg rechts nafsh Byndern hinabführt, so
dasa bieraaoh kein wesentliiches Jfiui^VHm der Aanahaie ent-
gageaatebtt dasa der in dea r^aiiseben Beisebariabtaa auf-
gaflibrte Ort Arenatiam^ Harenatioai, das ftübere
Rb^yaaren, Khynharetty «ad das jetzige Ryndern sei.
Ausserdem spricht für diese Annahme sowohl die Namens-
ahnlicbkeit beider Orte als der Umstand, dass, den aufge-
fundenen Denkmälern nach , zu Rypdero schon am Anfang
des 1. Jlabrhii^^crts tu ChXf €m rOmi^fbe Bt^^tapg ge.
4» Die Ddrßer QuaOmrg und Rjfndim M Cleve^
iCandea , wAhrenil iagtgeä in ^ualirarg 4ie Mtgehmiemnt
Ußnzeü auf einen Bpftterea Ursprungs etwa im 3. oder 4.
Jahrhunderte hinzudeuten scheinen, so dasses g:lauUich wird,
man habe statt der Mansion zu Ryndem, welche ungewdhn-
lieh weit von der Römerstrasse abgelegen war, in der spJU
tem Zeit eine neue Mansion au Qualburg gegrOndet, die
jedoch in die römischen Reisekarten nicht eingetragen wurde,
da deren Abfassung einer frihern Zeit angehört
Ueber Qualburg würde uns der oben angefahrte
Votivstein einen sichern Aufschluss dahin geben , dass dessen
Naae in Alterthume Quadniburgum geheissen, (was auch
mit der heutigen Renennnng übereinstimmen würde,) wenn
es völlig sicher wftre, dass die Inschrift wirklich zu Qual-
burg gefunden worden. Wir müssen uns daher in dieser
Besiehnng nach einer andern Quelle umsehen. Diese ilnden
wir bei Ammianus Marcellinns , welcher erzählt , dass im Jahre
869 der Kaiser Julian , im Begrifle einen Peldzug gegen die
gefahrdrohenden überrheinisehen Volker zu erOfben, die
ehemals zerstörten Städte am Rheine wiederhergestellt, mit
neuen Magazinen und Getreidevorräthen und einer' hinreichen-
den Besatzung versehen habe; von solchen Orten werden
sieben namentlich aufgeführt, als Castra Hercnlis, Quadri-
burgium, Tricesimae, Novesium, Bonna, Antunnacum und
Bingio. ') Es ist oifenbar, dass der Schriftsteller die Orte
1) Amm. Mareen. Rer. gest. Üb. XVIII c. S. „Quo fldenter ad haec
paCrandadigreno, Spse anni tempore opportano, ad expedlttonem
uiidique milite convoeato prol^ctiui , id Infer potlsslina matnre duxtt
tanplendom, at ante proeltorum fiervorem clvUates molto ante
ezclsas introiret, receptasqve conmiaiiiret: horrea.foin etiam
ezstrueret pro Incensla, ubl condi posset anoona, a Britannis
siieta traoflferri. Et utrumque perfectum est spe omnium citius)
nam et horrea veloci opere surrexerunt, alimentorumque in Hsdem
•atias condita: et civitates oocapatae sunt Septem , Castra Her-
ottlis^ f}uadribargium)lrricesifflae) Novesium) Bomui) An«
xiwei rAmicAe Amiedbrngscrte. 41
n <er na^flrlichen Reibefolge , wie sie den Rheinstron auf-
wärts gelegen waren , herzählt , und da Castra Herculis auf
der batavischen Insel und 2war au deren Anfange und Tri«
ccsinMie bei Xanten lag; so muss Quadriburgium awi-
scben der Rheiutheilung und Xanten gelegen haben ; es kann
also nor entweder zu Ryndern , Qualburg oder Opgen Born
gesucht werden, den drei einsigen Punkten , an welchen , den
aufgefundenen Denkmälern zufolge, römische Ortschaften vor-
banden waren. Berticksicbtigen wir die heutige Benennung
sQualburg,' deren Ableitung von ^»Quadriburgium^ eben so
nahe liegt , als der latinisirte Name «Quadriburgium' von dem
Biederdeutschen ,}Waterburg^ (Wasserburg) leicht herzulei-
ten ist; so verdient die Ansicht, dass in unserem jetzigen
Qualburg das alte Quadriburgium wiederzuerkennen
lei , um so mehr Beifall , als auch die Lage des Ortes sowie
die physische BeschaflTenheit seiner Umgebung noch jetzt seine
Benennung vollkommen rechtfertigt
Enaerich, 1855.
ür« #• lleliaelder*
toDDacnm et Bingio: ubi laeCo qaodam eveota etiftm Floreotias
praefect^.«! nppariiit subito partem mllitum ditcens , et commeataum
perferensi copfam soflleleiKera usfbiis longis.« Ein Ueberrest voa
defli In Quadribttigtoin angelegten GetreldemagaziBe kömie ohao
Sebwlerl^eii In dem vor etwa 80 Jahren In Qoalbnrg au^a^
ftiBdenen grosaen nnd aiarken Estriche erkannt werden^ sowie
die Reste der gleichzeitig stattgehabten Umfestlgiing des Ortes
sich ebenflulls noch In den damals entdeckten Thunnen erhal-
ten haben.
S. (ßtfd)i(!fytlid}t llarl^ri(i)tm über f^ixttn vnb itjftn lagr.
(Beriohtigiiig su Jidirb. XXI. B. 41,)
Wenn in den Nachrichten über Dornomagns von mir
bemerkt worden ist , dass das bei Xanten , in der Nahe ieä
^erstOrt^n Vetera gelegen^ Dorf ^Blrten (Beurtlna beim Geo-
graphen von Rayenna genannt) zuerst von den Geschieht«
Schreibern des Kaisers Otto L beim J. 939 , erwähnt Wurde ,"
so muss ich jetzt nach besserer Einsicht meine Angabe da-
hin berichtigen , dass dieser Ort schon beim J. 880 in den
Annalen von Pulda (Pertz Monum. Germ. T. I. p. 394) Blor*
zu na genannt wird. Der Ort scheint damals ein bekann-
ter und nicht unbedeutender gewesen sein, da der Annalist
ihn unter den vielen Oertern und Klöstern, welche die Nor-
mannen auf ihrem Raubzuge durch das nördliche €rallien und
die niederrheinischen Lander ausplünderten und verbrannten,
namentlich anführt: ^Nordmanni in Gallia praedas et in-
cendia exercent, et inter plurima loca et monasteria, quae
depopuUti sunt , etiam B i o r z a n a , ubi maxima pars Friaionum
babftakit, iacendio tonennarunt ; et iode revcrtonteai No-
vioKiagimi vallo fimrissimo et nvris rincnnduttt, Memandi
ribi loeum in palatio regis pal^averünt.'* Nach den Annalen
von Xanten (Pertz Mon. Germ. T. II. p. 83) hatten dieselben
f^einde schon im J. 8Ö4 auf ihrem Raubzuge gegen die
rheinischen Lander die St Victorskirche zu Xanten verbrannt
und wahrscheinlich auch das nahe dabei am Rhein gelegene
Birten, wo sich nach der Abgabe des fuldaischen Annalisten
Friesen angesiedelt hatten , heimgesucht. Der Geschichtschrei-
ber Lnitprand, Bischof von CrenMwa in der Mitte des neha-
iM JAhrbmrfertu Heini« den Ort Bieri^niii (Bbt Ift. IV« e
f 1.) uwi We^iäö'n P^rtscfser beiM J. 989 (Pertu Moii. Sem.
P. L 1^. 618) Biertana, wo Otto I. g^eg^en seiaeii Bnitf
9nmidi siegreich kämpfte« Der Mönch Dietrich oder Theo-*
ierkh tob Deat« führt uater den GOtera , wekhe der nie-
ierrheinisehe Qfaf Balderieh und dessen Oemahlin Adela iai
J. 1003 lind 1010 der Ahfei zu Deutir geschenkt hatten , aacfa
lii^ Kirche ron Birthine an. S. Dederich's Geschichte
der lUaier tind der Deatscben an Niederrhefn. Eminertcb,
18M. §. 181. In einer Vffcunde vom J. 1119 heisst der
Ort Birteae; In derselben bestätigt 4er Erzbischof Fried«
rieh I. Ton Köln die der Abtei flKegbnrg gemachte Sehen-
knng des Pflrstenbcrges (mons Vnrstenberg) bei Xaaten nr
Orindrag eines Klosters oder einer abtellichen Zelle sanctae
IBariae aaf diesem Berge, U'6 damals noch riele Rainen rori
Yetera gestanden haben mögen, ber Besitser des Berges,
tfet ^ kOlilifiithes Lehen war, Beinrich vöa Domick, (de
iftomik« oder fliotniee und thomiche In derselben Urkunde n.
990 bei Lacomblet Bd. 1. gesehrieben) ein ministerialis dei
Ernbfeehofs Priederich, hatte im J. 1110 den Pttrstenberg
ttit Eabehör (in der Urkunde : montem fi. Martini , situm itt
territoHo xanctensi, quem jure feodi de nostra manu tenue^
rat) dem BrEbischof mit der Bedingung mirttckgestellt , diese
Besitaung der Abtei Siegburg stt (Ibergeben. Wir erfahren
atts Jener Urkmde^ dass der POfBtenberg auch Martinsbef^
Mens; ol vietlcicbt auf demselben froher eine dem h. Marti-*
MS geweihte Haj^elle stand, darflber fehlen uns die Nach*
richten. Der Barg war als kölnisches Lehnsgut schon hinge
bei der PaMlMo von Doraick, denn in der Urkunde vom J.
1119 biess es von dem Donator Heinrich: ministerial» quidam
mmeti PMri Nomine Reinricus de thomiee, consilio Norbert!,
tKtte eanoiiici xanlensis , -^ beaefitium , quöd iu {rreiMo monte
Ynrsfeäberg j^feraa, faimo avita traastthshme at^eperat,
«Maaletlo BIgebergensl legiiima ilMnAoile tradidir haa-
scilieet ratione, vt cenobii ejaaiem aüfmuiti flralres evocati
in fundo ipsius benefidi manaslicam ordioan iacboarent Difse
von Sieg^bnrgiscben Benedictioern gestiftete and mr Abtei ge^-
bOrtge lycella in Fvrstinberge juxta Xancteasem ecdesian*
wird in einer Urknnde des Pabstes Lucius IIL vom J. 1181,
worin er die Besitzungen der Abtei bestätigt , unter diesen
mit aufgeführt. Der ei wähnte Norbert, der bekannte Stifter
des Prämonstratenser Ordens, dessen Bruder Heribert uni
noch einige andere Wohltbater der Kirche hatten jene Dor-
nicKsche Schenkung des Berges tsur Errichtung eines Klo-
sters durch Schenkungen von ihren Gütern in und bei Xantm
yergrAssert, und unter diesen hatte Rudolf de Hart dem
Siegburger Abte Cuno seinen Hof in Birten übergeben : per
concambium curtim unam in Birtine. Dieser Rudolf von Hart
(de munitione fuae dicitur Hart) war ein begüterter »freier
Maan^, wie es in der DriLunde vom J. 1138 heisst (Lacom-
biet L n. 329); dass er im J. 1166 noch lebte, beweiset die
Urkunde des Ersbischofs Rdnald von KOln von diesem Jahre,
(Lacomblet I. n. dM), wonach er 50 Morgen Ackerland für
40 Mark Silber an die Abtei Siegburg für die ihr unter-
gebene Cella in Zttlpich verkauft: quod fratribus in cella
Zulpiacensi conversantibns oportuna possessio videretur. Je-
ner verschenkte Hof zu Birten, wo auch der Graf ArnoU
von Cieve einen Hof mit einem für die Eichelmast der Schweine
benutzten Wald (silva quae dicitur Hese, welchen Namen,
die Hees, noch heute die einst bewaldeten, jetzt aber sehr
gelichteten Hdhen bei Xanten führen) besoss, hatte das
Recht , die in diesem Walde gemasteten Schweine zu zehnten,
oder nach der Taxe derselben den zehnten Denarius zu neh-
men. Eben so theilten sidi die Besitzer beider Httfe, die
Mönche und der Graf, in die Strafgelder, wenn auf den
Gebiete beider Höfe ein Verbrechen , Diebstahl , körperliche
Verletzung (sanguinis efiusio), und diesem Aehnliches began-
gen war und der Thttter mit Geld bflssen musste. Wmm in
AcfdUcMiidke Nad&idäen über Bnien und deam tage^ 46
ler angefllhrteii Urkunde (LacomUet I n, 990) Birten eine
Tilla heisst (in silva, qaae- ad cuitin condtis irertinet in ea-^
y i 1 1 a y sc Birtene) , so liezeichnet dieses • Wort nicht
eiüjielnes Landliaus oder eine landliche Besitzung , son-
don ein Borf. So hiessen zdr Zeit Otto's I. ^ie Dörfer
Boadorf 9 Frechen , Kendenich , Brenig viilae. (C. Lacomblet,
I. 93.) Dass die Kirche zu Birten nebst dem Zehnten deir
Abtei Deiitz gehörte, bescheinigt die Urkunde des J. 11 47»
worin der Pabst Eogenius Ili. die Besitzungen der Abtei
inter namentlidier Aufztthinng bestätigt : In Birtine ecciesiam
cun decima, Lacomblet I. n. 357. Im J. 1176 vermachte ein
Canonicus Conrad zu Rees seine Gfiter zu Rheinberg , Birten
(Birte), Gest, Menseln (Megencelle) , Varnhem und Riken dem
Stifte m Rees.
Ab in J. 1259 der Abt €rodfried von Siegburg den
Cisteraienser Nonnen des abgebrannten Klosters zu Horst
(conventns de Hurst) die CeUe auf dem Pärstenberg (in Vlr^
seberge) zur kOnftigen Klosterstatte fiberliess, so verkaufte
er diesen Nonnen zugleich den oben erwähnten, der Sieg-
burger Abtei zugehörigen Hof in Birten (curtim nostram
in Birtene) für 250 Mark kölnische Denare , die Mark zu
12 Solidi gerechnet S. die Urkunde hierüber bei Locomblei
n. n. 468. Dieses Nonnenkloster (monasterinm deVirseberge
heizst es in einer Urkunde des Xantenschen Stiftsprobstes
Otto yom J. 1265) stand bis zum J. 1586, in welchem es
wahrend des niederländischen Krieges zerstört wurde; nur
dniges Mauerwerk der Klosterkirche und zwei sehr hohe
Thflrme aus Tuffslein erbaut , ohne Zweifel römischen Ur-
sprungs, blieben stehen. Um aus den TuiEsteiuen dieser
Ruinen Geld zu gewinnen, liessen die Nonnen, welche sich
nach der Zerstörung ihres Klosters auf dem Berge in der
Stadt Xanten angesiedelt hatten, jene alten Mauern und
ThOnne in den Jahren 1607 und 1670 abbrechen, und die
iaadige Aebtitsin Wilbelmina von Backum soll das daraui
49 fi^MMttk^ iftuMcM^ lft«r S^
der VW Peiifz |;(iiita«4t <Mw. fiei:«. I..|(. M« IMf
M) fiDkttiRr wr AQgeaikttai Steife te fulMedke» AwRt
listeD und 4m ConrtPMiütor ftegim'is {Wei^kM, IMeii M
fMHf fpi fi^ckichtocbreiAiero 4tß (ittttoehea MittaMIben M« J»
IL M») temerM« 4f8s dae enFfthate tterswi fip PMcf OT
4er Sirase veü J( wtea nach ftheipberf eei , so bat er pr^ir
die Lage deß ItBiUif ei Birteoa ridHig ai^fiicAeii , aber pkM
die jenes alten Ortes, dessen Läge im (k «nd jLO. JahNMittdefir
eine ganaa andere war. Dieses aUcste Birtepi laf jßWJes €ja#
balbe Stunde jserdöatlich nm dem beuf^^n.» 4as w( 4er
Ptthe liegt y a«f der weU skb «asbreUenden Mif^Euitf» deip
JKialicber Eiland , nabe an dem damals necb weit rem FfBse
des Fflrstenberges strömenden Rheine, ist ab.er aammt der
Kirehe im J. Ib57 durch den westwärts dra^gc^den Strom
roa Crnind aus vertilgt worden , so dass ma«i h^gea T^tß
die Stätte I wo es stand, nicht mehr mit Beslimmtbe«! ,^ajer
ben kann. Nur aus a;Iten Locakbartfen difses jeWit, i« Aebier«
jmd Weideland verwandeUen fiodens läsat sich nocb aih>
lUtberung^weise die Stelle der ^^lesten lUipbe auflBoden« Si^fik
jener Zerstörung erhob sich in derselben Niederung, j^ber
weiter wesllieh von der geOlhrUchen (bchbaesfibafl; des AheL-
jues entfenijt, ein neues, aus isolirt liegenden BauerbAfen be^
stehendes Birten mit einer neuen Eirohe^ aber nach iEfvei
Jahrbanderten war der Strom , der immer mehr aadb Weatep
oder nach dem Fürstenberg su ^oh dräJ^te , wieder so ruabe
gerückt, dass die auf dem Abhrnthterrain istehende JLiicGbe
im Januar 1764 abgebtocben und die meiston BfiU , 4er«n
JPluren vom Sirome weggerissen wurden^ verlaanen wwdea
mussten. Weideland bedeckt jetnt die Stelle dieses versfibwun-
denen zweiten Birtens , das bis an die beutigie .Obausaee und
bis an das Wirlhshaus 2oro S«ibw|ptn jreichte, wo M<b «o^ ^yfi
lileiner Rest der alten Atfmerstisaase sichtbar ist^ .d^ jet^C
jn j^erader Aichtnng in den aj^ten ilUiei^ 4wUv% f^flbßf
ß^MkUidki Ku^iMm «#r M4m und 4enm l^^ 4B
hakmü to wf einer Kerte,, VMbhe. #kDb sn BwOitn'^ Berits
Mndbiy lial kleeae YfMW #1N ftbwivs* Mo io JUiew secnipfr
4htt tffüpi— (Mrtiuie^ laeet; wd enf eiMV naiern M ^M^
fBtotelk: iJMinefltio Oddarä , nvie die Fon Abein «beorbirte
Kirdie M. Birtca «mmIi ia lAane 1761 eituiri w«c ( in üCNlif
Jmwiü 1M4 ift liMfMie ebfebrei4iea/' Oeki i4 mwMch
üt Stelle bcprickoet^ vre iu der Nabe yob lyVietorie gelagh
die nevMe Birlemke &irdhe^ aitf der HeihR» we w Jf^W
in llDrfe «tobt, erbaut «eisdeo MlUa DkBis dritte Sirt«
JiQgt^ wie Wcdebiad in eiänea Neteii aiH(M^« «UerdMifs an
der ■Hin , jetst noIafleeMD fleeMfease« die wa Xairtc» Aber
doi Finteabeiis lind diirch da» berufe Bieten nach WMa^
fcrtrf wak wrfter n»eh JUAi fttiwL Die jetage QhaiMi^e IMK
dber tm Xanten am üsUidien Fiieie des Berges B«bei| dan
atten IM&e km and nerbaadet aidl daan in der Mabe dba
■anses ,,aaai Sebvan^ mit der ran Birteo berabfübraadea
aHen Beeiatrasar. Ha der fiiroai nach deai J» JlTSd ioaier
■i^br Laad abbredbead weslwArts fortrOcMe uadaaMidi 4a|i
aandigen Fass des Btiig^ erveiehle, woduveb mdit allwp
die ^etliche Seile dieaer Aabdbe nik iauaer graasef m Abbcaoh
fcedrabet, soadena aaah der SebtfUirt aiaacbaiieilliadeiiaiaie
■
Jbcndtet wardea, so gab taaa aar Sidieraaig diea Batea and
tar Sebilabrt iai JL if«6 deai Strom darvb den ^Bfelidier
Saaal« einea Uaaenm gradaa liaaf , statt der gi^amii Se-
paaliim des alten JUhetas. Shx Kanal ist jetal dci* iHaafi-
alrem geworden, ia wekten der alie Bbain bei 4lr Uma»-
admft Beek, wo «e IMeifabrt aach Bisikh und die SttdiM
der Dampfecbtffe idt., eiastnamt Die «ihcre Veridadung dca
alten Abeianp mit dem HauptstcaaH» anrischea Wasd aafd
Xanten ist scbon längst zugelandet Der alte Rbeia wgfde
naeb and nadh gttn« sditliOten , wenn er nicbt durch die von AI-
pen her kommende Ley und einige andere kleine Bäche gespeist
wfirde. Auch strämt der Ebeia bei solchem Wasserstände leicht
in flcia altes Bette ein und überflntbet das Bislicher Eiland*
iB IhstAichaiche NacMchien über Birtm tmd deisem^Lage^
Ans diesea Angaben Aber die ehemalige vnd headi^e
Lage Birteas geht nun dentlicli hervor > daas das älteste lim
bekannte, von Friesen bewohnte und im J. 680 von den Mor*
mannen verbrannte Biorsuna und das im J. 989 durch die
Schlacht mischen Otto I. und seinem Bruder Heinrich berUhmt
gewordene Biertvna zwar ein und derselbe Ort gewesen sei,
welcher jedoch nicht auf der Hohe, wo seit 1764 das heu*
tige Birten steht, sondern in der Niederung, welche jetst
das Bislicher Eiland heisst , gesucht werden mfisse. üeber
den Namen des Ortes hat zuerst Pigbius die Meinung aiiB(^e-
sprochen, Birten oder Beertheim hfttte richtiger Veterheim
helssen sollen, woraus der Name durch Vertauschung der
fiuchstaben V und B und durch Versetaung des T entstanden
seiJ) Nach dem hollfindischen Antiquar Cannegieter, dem
Minola folgt, soll der Name aus Britheim oder Brittenhenn
entstanden sein und einen Sitz der Britten bedeuten, auf
welche sich auch die beiden hier gefundenen Denkmftler mit
der Aufschrift MATRIBVS BRITTIS beziehen sollen. ">) Dm
aber das älteste Birten in der Niederung von dem schon sv
Bnde des J. 69 zerstörten, auf dem Berge gelegenen Veterm
gewiss eine halbe Stunde entfernt war und die ältesten Nanea
des Ortes, Biorzuna, Bierzuni, Beurtina, Bfartine und Bier-
tuna mit^dem lateinischen Vetera gar nichts gemein habe«,
so mochte sich dieser ohne Zweifel acht deutsche , fränkische
-oder Friesische Name richtiger aus dem altdeutschen Stanm
-birzan, birschen oder purschen, jagen, ableiten lassen* Aft
Waldung und Jagd fehlte es auf der nahe gelegenen Hees
nicht, wetehe zu einem Hofe der clevisdien Grafen gohorte,
den sie in Birten besassen. VVedler«
1) Hercules prodic. p. S6. Menso Alting, Notitia O^rm. ipfer« 9*
descripUo agri Batavl p. 87.
Z) CanDegieter de BriUeDbiirgo. Bagae 1784. p. 38. sq. Minola^
Beltrftge zar Uebersicht etc. 8. 808.
II« monumeiUe»
1. 3U(^ftol0gtft^t SUlinnUf^
»} Attto auf fdniaob«» GnMeliiM. (S. Tat I. U 2.
n. !• & UBd Taf. UI.)
•
Zu BwB kcittdlcn sich «wei Grabslaiiie, welche beile
aa te^ Cohtenser fitiraaae nm Voncheia kamen« der eine
ciAc» SoMalea ier enlen LegioD, ini rheiiiiscbeB Mnaeimi
▼»teffhiDdigcfaer AlteHhOaier, wahrMheioUeh wu den erstea
Jahrb. B. Cbn (Leraeh Cealralniiia. IL 40) , der andere einea
Pnhfh— nttn , dessen schta gearbeitete Beliefc ich in diesen
Jnhrbh, UL Tf. VL habe ahhUden lasian. wid ebd. S* IMtL
Bü erlütren venncht habe , im Cbu?ten der Fran ¥ob RigaL
An£ beiden erseheint n jeder Seite der Inschrift reip. der
■asflmmldhing eine jngendlidie' Kgvri deren Bedeutung
sewehl meis/fcrewigler College Lersch als ich verkannt
bähen« Die a«f dem erstgenannten Denkmale (Lench, €•
IL II, di^) dbfibildeten Zeichen , so wie die Anordnung der
Rgnren^ sind mir nicht genau, erinnerlich» Lersch erviUmt
sivei Winbelhaken^ einen Mm Theil nur skinairten Schild,
awci gresse Mnschela und einige kleinere Qegenstttnde»
Letatere mttgen skb aof den yhrygifichen Cultus besiehea
(frie a.^ & Grut K, S), eben so yielleicbt der »kleine Schild,
■■icn halbkiceisArmig y oben durch awei aneinander gefagte
gebogene Linien hegrenat^ (ein Crotalonf?). Denn die
awei «Winkelhaken^ sind nach einer von Herrn Dr. Brunn
mitgetheilten Zeichnung wohl fOr Schilde au halten , wie sie
aar einem aadeni Grabsteine im Museum ebenfalls vorkom*
mea. Die sogenanntea Muscheln, aber sind höchst wahr-
schfinlich Tympana, wie sie sowohl Cybele als Attis in be-
kannten Reliefs (a. B. Gruter a. a. 0.) in der Hand haben.
Ea kaaa sein , dass eiazelne der ilbrigea Gegeaatttnde auf
d
80 ÄrdUk>logi$che AdirenlMe,
ien militftrischen Staad ies VerstorbeDcn hinwcistB: u-
iewen wage ich, ohne sie sa sehen, keine B^anptuig.
Die beiden lirtrnnlk!n!H nguren aber nnd, wiewohl
schlechter ansgefUhrt, den auT dem zweiten Steine befad*
lieben y wovon die eine a. a. fK iitclft abgebildete genau so
aussieht wie die andere, YoMtottmeli glrieb^tllgv Lench
hatte sie für FreigelafiteH^ gehalten, dte, wie ich bemerkte,
ohne ZweiM in itmisditf KMdung dargsteHt wwie» waren.
Ml, obgleich ffWcitUod^ TeimnthcAe, daas es beaiegt» 6«%-
manen seien , derso NMonniilit ich oitht genaner MitenciclN-
neii wirnste. fton Ist aber die Traebl der JOngU^ge nviei^
kennbar eine asiatische, und awar idirjigiseh. Miaht alWii
ist die Matue diie idbekamata phrygiacha, aaodeni «Mk dit
weiten Beinkleider und das daribar hangende GoMini f|Ui»
hdren dem phrygisckeu Cosiflme mu
Bie Bedeutung dieseu fteüeAi eikelH «ua deu ■Bdwui«'
ken, womit die beidaa BuCtcuburgur Steine TCMriait sfaiy
Hber welche Or» y. iaumann m dtoMU Jahrbb. XVBL tk
2tA und »9. KBL. 4». IS* & pt^Nnicben hniL >) Auf dmu
ersten (Tat 1. Ag* <) erMiekft nuNi «buHMa uu buidan
leiten einen mit der ^rsFgiselien MMue bedacklun JlBgüuig^
weleher mit fAereiuauder geseMugenen BehMu^ in mner f»>
higen, nachdenkiieh tluurigen SteHmg einen im Ella»>
bogen gekrflmmten Am uom Kinn erhebt fir aitlKt Iho^
wie es scheint, auf einen Bogen, der auf daii nisibudtn
steht und mit der anden Hand festgrhaMeu wir& filud uucb
im Einzelnen Versi^nedenheilen bemeikbur, wie demi «uter
der Mtttze das locMge Baar hetVorquiltl und iber dar T^
nica eine Chlamys den Rflcketi himntevftitt, ftdnu und Arme
mtbedeckt sind, so reMit doch die SteUuug Mu, diaae K»
guren als identisch mit den obenerwfthnten uu eikenuco.
1) Vgl. Bbend'es^s. Coh »nmlo ceane. Kauere an ROtteuaait
gcCHlak AK» Stetig. 18M. 8. ai t o. Tat II u. lU. A«n» 4 Ila4-
Bhm M#iigft4QrjnfrcitoS«M» (Si^CrlLFig; 1) eini» nU^iMr
üifer htfiJ^wirhmjca phrygwehaii Vfitoe bt fcl«Meteii Jung«
liif ia dftea Aevmlchilw otoe Ueberwiirf y' der emeii tbm
M gel^ogBDM Afm an das Kion lehat mii aaf den anderi^
irami ^r aia Pedvn auf dea Bodaa iteaunt, aufetiliat. Beide
iM ¥em Benm Haakh uad v, Jatfmana a« a. 0. ricblig
ak Altis dUttrt werden, der, bald mehr bald weniger idaa«
Bsicit, in heraieeher CUamys m^ nackten Aman ader im
iMBcdgfWMid , aber besaad«» durch den Hirif nslab beaeidu
aet aisahaink Seltener trttgt er die aeiatiseben flosen, in*
fthU m audi dafür nlcbl an Baispidea, is. B* in
i rar 's Kanatmythol. Bd. I. Nro. 9 bJ) Es iat be.
kaaat» wie weit der IKeaat der Cfb<de und des Attis im
rtaiKhan JMaerreiehe verbreilet war , and aie bftaAg seimer
nanifinttkh in fiapulerallnscJbriften gedaebt wird. Unsere
Banner Ibnwnenta gebttren afinbar in dieselbe Klasse, sie
drnicn dnrdi die Abhiidung des Attis au, dasa die VeiitMr^
bcaen bei ihren Lebaeilen an seinen Verehrern gehörten«
Vafreindlieh enoheint auf Icm ersten ftotteabargar
Slsiaa iler Bogen in der ttmd des gattliehen JOaglingSi
wabrand man , wie a. a« •. ricbtig bemerkt wnrda, danach
eber auf ApoUa aehliessen wfinde, wenn weht die Benennung
der Hfnven sanst sicher altnde. Herr v* Jaumann main^
Altm waitfe dadnnah als M^er ehaialUerisiert. Da skb in«
dessaii fMr seine Jagdliebe in der Fabel dnrehaus l^ine An*
baltspunkf e finden , haben wir und nach einem andern Er*
khtapgsgrande aauniaeban« AUjs wird nicht aUeia häufig
mü Mttbma idaaCifickrt 0 1 <« als SMnangoitt fiagm und
PMIe redrt <A[$tfntfieh arakanmreii , so dass z. fi. sein flirten-
Stab auch in den Händen des Miihrasdieners jPhosphoros
1} Das a. a. 0. aDgerGhrte Bucli von Kreibllnger^ €h?9c1u d.
Beoediktinerstifts Melk^ worin ein älmliches Grabrelief sich be-
finden BoU, habe ich nicht einsehen können.
9) SBoeg»; Abfaandlongen S. Id?^ 176.
Si ArehdöIogUche Aektekleie,
zeigt *) 9 sondern er wird aveh «elÜst ab die Seme ^ vmä
ffwar die Frflhiingssonne betraclitet, deren Bnlfenmi^ te
Winterschlafe dArch seinen Tod versinnlieht nnd deren Wie-
derersclieinen in dem Feste Hiiaria gefeiert wurde. ^) In die*
sem Sinne wird er anf einer sehr merkwürdigen Bronsetafel
dargestellt , die iiach einer in den Bottigerschen Papieren ^)
aufbewahrten Durchsseichnung auf Taf. III abgebildet wird.
Sie ist bezeichnet : Lncido de! bronzo representaiido
(sic)Cybele Roma 1826. Man sieht daselbst «wischen einer
Einfassung von korinthischen Pfeilern Cybele auf einen
Throne sitzend , an dessen Beinen zwei LOwen dargestellt
werden. Die GOttin ist mit der Mauerkrone geschmOckt,
die auf dem blossen Kopfe ruht. Sie erscheint thronend
wie eine Tempelgottheit. Ihre Pflsse stehen auf einem Sehend,
und auf den Lehnen des Thrones halten zwei weibNehe Ge-
stalten , höchst wahrscheinlich Victorien , wie auf der Gemme
beiFicoroni, rest. di Roma p.lSS, obgleich die Il6gel
weggelassen sind, einen Lorbeerkranz nber ihrem Haupte,
wie auch auf dem capitolin Ischen Relief ( Winckel mann
Nonum. ined. Nro. 8, Miliin Gal. myth. Tf. 82, 25)
der Archigallus bekränzt ist. Mit der linken Hand halt
die GOttin ein LOwenkalb^) auf dem Schoosse, in der
Rechten einen kurzen Stab. Auf der Flache des Thrones
ist ein kleines Tympanon gebildet, am Gesimse der Wand
zwei Crotalen und an der Wand darunter zwei verbundene
1) Creuzer, zur Ärchaol. IT. Taf. I.
2) Macrobias Saturn. !,£!. Uöttiger Kaniitmytbol. I, 8. 181.
Z) Diese aiad bekanninch von der hiesigen VvivenMkt erworben
worden. Sie enthalten eine Menge von Abbildungen , nach Irans^
mythologischen Gesichtspunkten geordnet j darunter mehrere^ sa
deren Behandlung Böttiger nicht gelangt ist; r. B. das interessante-
Relief, welches O. Jahn in den ^yBerichtend.sächs.Ges. d. Wisa.
hist.-phil.Cl>< ls55!!^.80.be!«prochen hat Ein andermal mehr darüber.
4> Wie auf einem Relief in Faros bei 8 1 u a r t und R e v e tt Alterth. ▼.
Ath. IV. Taf. 4. vielleicht auch auf der Statue bei C u p e r^ monani,
antiq. p» 197, wenn sie Seht ist
FUtmf tbut gentfc wi<l efaie gekrflnmtey wie auf dem n-
geffehiten Relief. Darüber im Giebel erscheint So! im Vier-
ge$fmuk^ Strahlen im ihs Haupt, ähnlich wie an dem Menu-
■Mttt m Igel (Jahrb. XIX, Taf. I, n). Znr Linken der
Gybde (rechts vom Beschauer) steht Attis in einer bis auf
die ScbuHem herabfallenden Hitna, mit einem gegürteten
Aemelebitoo bekleidet, worüber eine Chlamys aber den
Backen herabhängt, die Passe hoch beschuht. In der läa-
kcn hau tr ein umgekehrtes Pedum')» in der Hechten, wie
jener Ai ebigallus, eine Blume , und «war eine Lilie oder eine
Lotosblume. Auf der andern Seite erblickt man einen Gott,
des man nicht erwartet hatte , Hermes mit Plttgeln an Brt
md FOsson, den Caduceus in der linken und den Beutel in
der Recblen. Dieser Gott ist, obgleich mdi in griechischer
Weise die Chlamys um seine Schultern legt, nicht der heU
Ionische , sondern der ägyptische , der Erfinder der Stern«
kmde (Diodor 1, 16) und der Vertreter des der Sonne am
BSchaten stehenden Planeten. AehnBch findet sich Cybele
uter planetarischen Gottheiten auf einer Lampe bei Pass er i
tomL L p. S* und einer ehernen Zange, die von Lersch
ia diesen Jahrbb, VUI, S. 147 besprochen worden ist, hier
ummictelbar aber Mrrcur. Derselbe Gatterverein der Erde,
der Sonno als Beherscher des Mondes und dadurch der
Monate, und eines Planeten, welcher als der nächste Be^
gleiter der Sonne den Thierkrels und Jahresumlaaf.am geeig«
■ctsten vertritt (Macrob. in somn. Soip. 1, 19) kömmt
ToUstanfig selten vor, wie bei Orelli Inscr. n. 190D M.
D. H. 1 ') II SVHMAB PARENTI. HERMAE {j ET ATTU)I
HENOTYRANNO INVICTO. Aber die vereinaelten ErwOh-
nnngon des Hercurius msgnus (Grnt 54, 13), des Attis
1} Vielleicht bedeutet das ungekebrte Pedum die uatergeheDde,
das auTgertclKete die aufgehende Sonne.
a> Magnae Oeom natrl Idseae.
ff^MtyraiMUs 0 tiD< def Cybuie (ÖniMr 29, 6) , vMleiflit Mch
itn aoMenKffger Relief ( Jährt. IV, Tf. S, 5) i^ehHivii ia ienselbet
VonielliHigBkrelfl. A«f letztere» siebt man Lma «d Mercnr,
vwiseken ihneii eine dock wekl iiaeh den Gegichtsensdraek
ureiUicbe f igvr, die Lersck S. 175 fUr Mars oder Befenles
m halten geneigt ist Def Ropf gleicht durchaus der Minerva,
ist aber mit einer Lttw^haut bedeckt. Nun ht einerseits der
Ldwe bekanntlieh das regehnftssige Symbel der phrygisehen
vie der syrlscben Ctöttin, andefersells trllt in mehreren In»
BcbrifteB (Orelli Nr. 9388—80) die bereeyntisehe GtfMti, i. h.
eben Cybele ah Minerra Berecyntia neben Attis. Sollte nicht
diese ron Pallas Athene doreh die verschiedene Kopfbedeckung
«nteesekieden sein , wahrend sie die Haartracht gann nrit ihr
gemein hat. Baas id>et Aber diesem flüitenrerein in jener Bfon«.
netaM Sol noch einmal, in der gewehnliehen Weise, darge-
eteHt wird, hat in den auf Mithfas beattgliehen Relieia eine
genügende Analogie, auf denen zu beiden Seiten des Mfthras
die Kt^pfe des Sol and der Luna gebildet nu werden piegen.
Auf den rheinischen Denkmälern erscheint Actis doppdt
Denn dass er es selbst, mcht etwa, wie die bartigen Thyr-
snstrager auf dem n. A. bei M i 1 1 i n 6al. mytb. Taf. 6d abgebil-
deten Satkopkag Casali, Diener oder Priester der Gottheit
sein soH, beweist unwiderleglich der Rottenbui^r Stein,
wo et ebenfalls zweimal , durch Pednm und Bogen bezeichnet,
vorktmmt. Einen andern mit dem phrygisdien CuKus rer-
'wandten flott aber gibt es nicht, welcher die zweite Stelle
einnehmen kilnnte. Denn Sabazies ist bftrtfg , und CombaluSy
* .1.1. ^ ^
1} Attis theilt in seiner Eigenschaft ab Sonnen^oU diesen Eeinmaen
nie nelns; itelcher in der von Hecker besprochenen Insohrifl
(JMhrb. XVni, (I. IITJf FORTTNAH RBCYOR MENlSQVft MA-
GISTER genannt wird.
8) Auch der Stern der Venus wurde der Gabele vo^ Einigen zu-
geeignet (Hin. n. h. IT^ S'7). Der bonos deus puer Phos-
phor üb (Orelli a. 1S84 ft) lit \rfenelcM Attls deYb»t, der
nona Dea beigeordnet.
jinWüipjlliiti jkgitmtttä.
in Mir «nf Mnim MoomMita litbcr begegnel nfc, gvbtttt
iiieM lii«vh«ry nowient in den Kreki der syriscftieii Gi^Hin,
▼iMi eteer aliMi<4>«K Verd^ppt lugr S^^^ '^ mehrervftlifttc
WM%t de» Ai^galhM eia BeispitL Der! wird nicht alleis
«in Bild des Altb auf der Brut getragen , aeadefn an dem
KvaoM Aker der Stim beiaden sieh drei lliedaitlone , waiFon die
Mdett Meeem gleietmieeig Attis im Brustbilde darsteHen. Bas
odttlepe aeigt einen bartigen Cott, wakrsdMinlick nedi Vis-
en n 11' s Beuerknag (P. Cicnk VIL Taft 18), denZeas idnos^
Han kdnate aaeh an Sebanfos denken , wenn mebt aaf dem
nknlichen BelieT dea Valieans ein Bkhenkrann und dev an
einem AMar angabmcbte Adler anf Seim hinwiesen. Dia
Frage nach dem Grund einer salsben VerdnppelBBg kann
nicbt allgemein beantwortet werden. Meistens dient sie an
den Ecken eines Serkophags , wie bei den Figuren der Hoff-
Biing, Thyisustrftgem , Victorien Mos nur gleigmässigen Ver«
aieruag der entsprechenden Stellen *)> nuweilen drflckt sie
einen Gegensatn der Motive aus, welche sich als die beiden
Pole an einem BegriÜb ergftnsen«^) In unserem speciellen
FnBa kannte man nach der Analogie der beiden Fackel-
tauiger au| Mithrasdenkmalem den Auf« und Niedergang
dar Sonne verateben ; indessen ist diese Beaiehnng vielleidit an
gcencht» nnd wohl das Bedtirfniss der Vensierung der
aich entsprechenden Stellen nur Krklftrnng hinreichend.
Bin weite Verbreiliingy welche der Dienst der phrygi-
adien Gfittermntter tbeils allein tbeUs gemischt mit mitbri-
mktm nnd b^iochischen Vorstellungen in der Kai^rneit ge-
Inndai hatte, lasst yernnahen, dam nicht allein aboliche
Grabdenkmäler, wie die betrachteten , zum Vorschein kommen
wntden, snaden auch, dasa din Bevatinn der Biener der
CybMe und des Altis auf anderem Gerätbe nad in mancher-
1] ^9ega> Ab)iaa4i. 8« sao,
9} Gerhard^ awel Mlnerven. ümJtn l^ifS^ i.
i6 JMiiaßlo(ß$6kß AiktMn»,
lei Nebendingen sich geltend machte. 'Der Tenebwemnene
und unbeBtimmte Charakter de^ spatern Heidenlbums macht
allerdings grosse Behutsamkeit nöthig ; aber gewisse Zeichen,
wie der Pinienapfel und Pinienbaum, das Tympanon, Pednm
und die Crotalen lassen füglich auf pbrygiscben Cultus
schliessen. Interessante Beispiele desselben sind in den Ab-
handlungen der Frau MertenS'Schaaff bansen Jahrb.
XIV, S. 46 ff. und des Prof. Dr. Braun XVI, S. 49 ge*
geben. ^ Auch der Jahrb. IV, Taf. 5. abgebildete und von dem
Dnterneichneten S. 193 ff. besprochene Henkel zeigt in dem
Pinienapfel und ^en Bäumen Spuren desselben Dienstes , wo»
mit sich die Bacchantin als Vertreterin des phrygischen Diony-
80t Sabanios wohl vertragt
h) Zu einem trierischen Mosaik«
In dem Jahresbericht der Gesellschaft für nttniicihe
Forschungen zu Trier 18S2 ist eine Skixze des in diesen
Jahrbb. XX S. 180 erwähnten Mosaikfiissbodens und eine
geistreiche Erklärung des Herni v. Wilmosky enthalten,
danach soll das in der Mitte des Ganzen zwischen Fischen,
"Vögeln, Gefilssen und Früchten gebildete, mehr anmnthige
als furchtbare Meduseuhaupt als Symbol des fruchtbaren
Ufergebieles der Mosel verstanden werden. Indessen firehte
ich sehr, diese Erklärung beruht auf einem trttgeriseben
4) Die dort beiprochene nedfushuag einiger Qraber uadiSarkopliage
Bit Schuppen des Piniensapfens ist in grosserem Haasstabe auf
dem bekannten Denlcmale bei Igel, wovon Heft XIX. eine an-
sprechende Abbildung und eine ftibelhafte Erklärung gibt, an-
gewendet worden. Es Aragt sich aber, ob nicht ein eittfiiches
Schindeldach vorgestellt wtrd.
Onmfc, der VoTstelbiagr , aIs btog^e Medusa mit deaiWiaMr
des Oceans und somit übertragen auch dem Wasser der Fllftsae
als die Bewohnerin ihrer Ufer zusammen. Allerdings helsst
sie die Tochter zweier MeergOtier, des Phorkys und d^
Keio, aber sie selbst hat deswegen noch nichts mit dem
liessenden oder wogenden GewIUser zu thun » sondern nur
mit den feuchten Dflnsten, die aiis doirFluthen emporsteigen
und Ton dem solaren Heroen Porsens Temichtet werden^
ganz besonders aber mit dem Monde, dem die Alten eine
feuebte Natur suschrieben. S. Schömanit de Phorcyne
p. S5 IL Diese Bedeutung freilich kann es nicht sein, weU
die ihr in Mitten der anmuthigen Zusammenstdlnng tob
Emblemen des ergiebigen Landes und Wassers beiwohnen
sollte. Diese ist vielmehr in der Beziehung auf die Menschen
SU suchen, welche sich des schönen Baues erfreuten. Die
unendlich häufige Anwendung des Gorgoneions an allen Ar-
ten von Gebäuden und Geräthschaften , Waffen, Kleidern
und Schmucksachen beruht vielmehr auf der abergläubischen
Furcht der Alten vor dem Neide der hohem Machte und dem
Glaaben an eine dagegen heilsame Kraft , welche man gerade
dem Scbrecklicben oder Widerwärtigen beilegte, 0. Jahn
hat in seiner vortrefflichen Abhandlung «über den bösen
Blick'' (Ber. d. säcbs. Gesellsch. d. Wiss. 1855) S. 60 das
Gergoaeion nicht vergessen. So wie also auf einem andern
■osaikfttssboden phallische Symbole mit der Inschrift ß^g^
angebracht sind*) (ebd. S. 61), so wird hier das verschö-
nerte Gorgohaupt^) als Schutzmittel für den ungestörten
J) Die auf vsOeaaifchen Mosaiken beflodlichen Mediisenkdpfe (Yis-
eonti 9p U. VII. Tf. 46 und 47} sind modern.
2) Dsss In spftterer Zell dsseesMI melif oder weniger von seinem
gntosliclien Aosdnielc verlor^ begreift sieh lelcbi und Ist mehrfach
hemerld worden. Siehe s. B. Bein rieh za Besiod« scat.
Bcrc. p. 178.
OeMii ier Gaben der Erde anfcbraeU, FreiliA ipelur wß^
ftewmst als arit Absicht , da der eigeathdmUcbe Saw tfosea
geheimnissvallen Bildes es zur VoUeadaiig wi 9ele))i«ig
riaer maMiffakigea AossehatilkaDg vonagswei«« esq^aUL
Daaiit soll aicht geleugaet werdea, dass die Malere 4ier
Lokalität entaanmea sei, rielmeiir ist diese VeraMrtlmiif
des Brklarers sehr aaajpredieiMi , weao aaek Wassergtg«^
ataade au deo haaiggtea 2ierrath«o der HosaikMdea gehöre»,
was üao wohl aaf Thermeo heaogen hat (Viacoali a. d. u. a. (H*)»
Aber aufechen ihr aod deai Miitelbilde lasst sieh kdn diiek«*
Cer, sMdem aar der aben entwickelta mitldbart Suaanmeor
kaog nackweiseD.
c) Die acboia In j:aal«i.
IKe von Pighius gesammeUen Inschriften and AbMK
dangen antiker Denkmäler, welche aaf der Berliner BiMia^
thek anter dem Namen codex Pighianus verwahrt werden *)t
enthalten awar grOssten Theils italienische Monameate,
aber auch eine Anzahl von rheinischen, welche sehr ver*-
dienten planmässig ansammengestellt au werden. Ich habe
die werthvolle Handschrift nur in Hinsicht der röniscilen
Topographie durchgesehen, indessen gelegentliek Bialgea
angemerkt, was sich auf rheinische Inschriften besieht Sa
1] Beliqtiiflie htty^atpiSr ttäi ni^tf^nfpiSi^ ReaMMiaroai^ «aas nli-
quando collegtt Romae tt atibi la Iialia (Steph. Wia. Pl|;aiaa . . •
in kaeea volHmeB aiwipnifao adeoant a^ latarHn vlndioataf per
Hermaaaam EwtoUani VesaUaaHai a<* t64a fok KUt awelter
aaad Ist y weaa hck aiebt Irrey in Mi letatfA^abreaaalkilttoden
wocden*
M. •. M. IM ik> N«tlflF, lasg db Iinehrift bei Grater Sti^
tyWoriD Aec#h. VIH. Blreacoruni «rwihol w)ri (Steiner
erite Avsg. Nr. 079) , hi KOIq gefttule» Ml und sich zur
SSelt iB Meum betnde. Wabrscheliiiieher ist die Angabe sius
Herrn ▼. Greifs Rtpieren, sie rihre vom Burgfeld bei As-
h&rg her, woher sie leichter nach Mens gelangen komle^
Wichtiger ist die Abschrift eines Steines welchem Canne-
gieter de Brittenburgo f. 131 ff. ein ganses Kapitel
widmet, ohne mehr als eine Notiz darüber zu kennen. Er
ffthrt folgende Stelle aus Pighius Hercul. Prodicius p. 85
an: Sanctis insuper Henricus Risivicus, juris
consultus • • ., habet inter antiquitatum suarum
collectanea exemplum exscriptum ex fragmento
tabulae antiquissimae marmoreae, in qua pos-
teris memorlae proditum fuit, imperatores Cae-
sares M. Aarelium Antoninum et L. Aurelium Au»
gastoz Scholan CL TB. VL. hoc est Cbloniae Tr«.
jaaa» Vlpiae ignibss absumiam restaurari cara-
riase. Diese Inschrift lastet nach Cd. 119. Bx libre
deetoria Risibiei«
mp-C^S* Bf- AVT \
BT- IMP- CiES- L- AV
SOHOLAM- C- ü- VL* IGNI
CVRAVERVNT*- EX* 8H* N
IN- EODKM« INCBNiMO •
IKWI: IVSSERANT- DE- GVLV
Nattlrlich war dies Gebäude keine Schule , wofttr Canne-
gieter es halten wollte, sondern ein Versammlungsort fOr
Erwachsene, wahrscheinlich militärischer Art. Der Stein
ist nur zur Hälfte erhalten, denn ausser den vollständigen
Namen der Kaiser M. Aurelius Antoninus und L. Aurelius
Venis wird noch das Jahr ihrer tribunicischen Gewalt an-
gegeben worden sein, in der dritten Zeile fehlt also
etwa cottsumtam restaurari oder irestitui. Was in 4^8
60 ArehMogUdm Aettmile$6.
Iblfeaden xu ergUvBen sei, Ulnt sich nicht mÜ Bestimmt»
heit behaupten, ia die Abschrift fehlerhaft nu sein scheint
Einen zweiten Stein, quem ex Schedis Ewichii
exscriptum.. commnnicaTit IIareabuchins,(Can«
Jiegieter I. I. p, 27) erwähne ich nicht , weil er sich auf die
Matronen bezieht und gewiss in den neueren gelehrten Wer-
ken Aber den Matronendienst schon BerOcksichtigung gefinn-
den hat. Diese Tcrmag ich hier nicht einzusehen.
d) Besione oder Androneda.
In der städtischen Sammlung m Nymwegen befindet
aidi ein Relief, welches Berr Dr. Janssen Jahrb. ¥H,
S«89. also beschreibt: «Andromedai rflckwärts am Felsen
{geschlossen, in Relief. Zu ihrer Linken seht eine Salbflasche
«uf dnem Ristchen ; sur Rechten bemerkt man den Schwans
eines Fisches^. Die angefahrte Abbildung steht nur Iridcar
nicht au Gebote. Aber nach der Beschreibung möchte ich
glauben, dass vielmehr Hesione dargestellt werde, welche
auf rheinischen Denkmälern schon dreimal (Jahrb. Vn, S.
116. IX, S. 158) nachgewiesen worden ist
WOrsburg den 5. Oktober 1855.
Xi. Vrllelifl.
2. SBMxantnfitint m^ Bulpid^ unli £lox tibavf.
IKe itt Sommer dieses Jahre» Torfenooinieiie Ne«^
pilstenuig des HarklpUtses ia Zfilpich hat uns eine Reihe
?«• MatronensCeiBeo geliefert, die sowohl wegen der nenent
bisher unbekannten Namen als aneh in Benehnng auf die
daran beündlichen Bildwerke von hohem Interesse sind. Aneh
hier bat , wie bei dem^Funde von Embfcen *) und Vetweis%
die Grftberwelt eines längst dahin geschwundenen Volk»*
uns diese Denkmiler aafbewahrt
1> loh luum nicht nmUiii darauf auflnerkaam so machen^ dasa es
sor Kemitniss des MatronenkuUas von Wichtigkeit ist^ die Fund«
orte der inschriftlichen Denkmäler aufs Genaueste anzugeben, da
es TorsGglicfa darauf ankommt^ die lokale Bedeutung der Mutier
uudb in den Befnamen urkundlich nachzuweben. In dieser
Hillsicht fndet sich eine Ungenaulgkeit fn dem Kataloge des
Museums valerlindischer Alferthflmer ca Bonn von Overbeck;
welcher die den Yeteranehtochen Müttern gewidmeten Steine^
die von Lersch (H. XIT. S. 48 d. Jahrb.) ausdrucldich als bei
Kmbken geftinden bezeichnet worden^ ohne Weiteres nach
Zfflplch verlegt; Vgl. Nro. ISO. 181. 189. 188. 189. 180. 184
des Katalogs. Rbendaseibst wird die unter Nr. 144 anf^führte
Insehrifty wie es scheine ^ bloss des Materials wegen, gegen die
aosdrJiekllGhe Angabe von Eicrsoh, nach nrohl oder Andernach
verwiesen. Dass genannter Stein wirklich zwisohen Hheder
«nd ninig zu Tage gefördert wurde , dafSr bin ich Selbst Im
Btande ein Zeogniss abzulegen) da Ich gleich nach der Aua-
grabmig die Inschiill an Ort und 8teMe sah.
Was nun die gedachten Bmbkener Steine betrimi so sind
sie zwar im 8anoe der Gemeinde Bmbken gefunden worden,
aber an der ftussersten Grenze derselben; man hfttte den Fund-
rort riehtiger: ^^an der Goedesheimer norg^ beseiohaen tollen«
ea Mairaneniteme au$ ZSlfkh und Flaisdorf.
Um swischen der östlichen Hauptstrasse des Marktes
and dem tief gelegenen Westthore der Stadt eine bequemere
Fahrt herzustellen, wurden längst den Häuserreihen an der
Sfld- und Nordseite kleine Einschnitte gemacht und das dort
gewonnene Erdreich zur Planirung des mittleren Platzes
yerfahreu. Bei dieser Gelegenheit wurde an der Nordseite
eine Reibt ▼#■ Grftbeni aufgedeckt , die kaum eimm Fuss
tM utttar dem aufgebrachenen SlnuBiniAiater «ni innqr
sftmadith in der Bichtang von Westen gtgdn Osten lägm».
Am der Südseite fand sich tou Oiübern keine Sfur ror^
iraM aber atbeivt der milttNra Theil las Marktes^ der Im
dieser Arbtil JunangetasM blieb , itren nodi eiaa Bitonge ««
btagea.
Was die ConstraeliM dieser GrOetanbeiirifft» mwmmm
sie 9 wie auch die bei Embken und Vetweis» nufgefundansPy
mm ^ntfdm» Sandstelnplatten B«samMnges#Mf anft^ Aen
l&|irisclien diäter Stelle und dem Docfe Ylatten <deiD l^ervhmten
frSj|klBjOlH»ii Kö|iig«paUaa4e FJattaaa} Aadea Bicb g^osstrtiae
SHMruktlQnen e^ner roroiscbeiiilifiederli^iiiigy «awaU am linken
TbalrMide des Bach^ lüs auch «uf dar Aahöfie tedkta bei
WoHerriieim. Die 8age weiss «MiBerdem von eioeir. grossen
Stadt ^ die in dem iinmliteibar aji «nsers Fundovi «tamendeu
Wftlde, Basde genannt ^ gestanden haben soU, aber ka einem
gressen Kri^;e . vdllig semört worden sei, Jaieraaoii^ ist es
selir wafarsdieinlichj dass die aogiiaanaien EmblMiper. Malronen-
steine der raniscliea Niederiaasang . bei Vlaltea entpommen
. worden y und die Matrenen aeUist ven dieser Aartcrtluflg . Ibrsn Bei-
- aasMa tragen. Benr Dr. laersch M geneigt, die matranaeVetera-
nehae aar castm vetera bei Xanten sn beaiehea» Will man
niobt eine Idnulielie ifeberaiedeluag von Veterane« . aas jener
Militairatation aanebmea, aa düsfle die nusseigew^NMAsbe An-
nahl der Steioe gegen diese Anaieht sprecbea nad aof eine in
der Mhe gelegene ^ ähalieb beaannte Miederlassung hladenten.
Weitere tintennehaagen an art und (Stelle dürften nur JUdsong
onseter fibreifel bcdtra^ttt.
wü «fuett IMM g«MiU«tatBw W» MilroMlaCBioey Welche
iHf ««Uta tct IMbe mmA besdiFfÜMNi , warta üeiet ak Sei»
tenstad» 4aM irimrMlet, albet «let» haue laaii Sarge gt^
Mflgr^f 4ieIoMhrift «aeh iaeea au belwak Mber letaleiwv
aieht a» flhMMhaadia üttsland hat etioa Crentedberg is
Aeeeo JAiMk HL lUL S* 98. ymwpethe»? mn kaaa kh der
i0ipi fevassiviaa AMicbl, «dan mbi 4areh die aach lanea
gekelate tiage der laichvifUft und BaUer Aeni chriiffichea
•eechaiür dia heüaieicheB OaiBMlaafen tttaieheB , and aaM
devaiaeilft die udbaMhiieheae dkite die Staiaea amä ÄMkwim^
gm eiifBft ahrietticbeA SjvAola ini laeeen vatlta^« aichl
faaa fcaiffiehten» Sie mM van irmm hereia dan chriedicheB
IhapMDf dieeer Ctoäbar roBaai> waaMMbaieiaiai OaloABlteii
aach sehr aweifelbaft erscheittiOv aomal da die taeMre
Bulle dar DeekpMIe at keiaMi Ctoabe fbft bohauea, son-
dei« vletaehr alle Matten reu Aossea aoh aad unbehaaea
iNirea. leb l^aaba) dies laaa die insehriftiii lediglidi aiü
dieM Oniade naeh Inaear Mirte, aai den drfthem rea AtitBoa
da gMehfteiaigaits oad befseret Aaeebea aa gabma ^)
tj Diese Annahme atütxte sieb auf ein Symbol^ das dem in den Jahrbb.
XX. 8 91 IT. besprochenen Matronensteine von SoHer einge-
banen ist and wegen des beigesetzten Sterbetags des aegra-
benen offenbar auf christlichen Ursprung hindeutei. Das Fehlen
solcher Zeichen an den Deckplatten ahnlicher Gräber schliessl
ihre christliche Herkunft nicht aus; und wer weiss ^ wie lange
es noch dauerte 9 bis die Franken, welche im Anfange des A.
Jahrb. diese Gegenden besetsten und nach Clodwig^s Taufe das
Gluistenthum annahmen ^ ihre heidnischen Gebräuche völlig ab-
g^gt hatten ? Anm, d. Red.
9) Auch die ▼ieltkch aufgestellte Behauptung, dass die Erbauer
der Gräber die Bildwerke an den Steinen rücksichtslos und mit
Absicht beschädigt oder zerstört hätten, kann ich nicht theilen«
GeaetBt auch, dass die Tempelhöfe und Plätze, wo diese M atronen-
ateine aol^eatellt waren ^ von den vernichtenden KriegsstfinneB
Die ndsteii der Zfllpicber Oftber wiien mit UaeiB^
gefiiUraeoi Brdreicbe MiagefUlt^ wa3 wobl 4er geriogen
Tieflage derselben und der daher röhrenden leichten Zer^
trflnunerung der Deckplatten xaiuschreiben iet Anssi^r den
Enochenüberreeten ftud man, so riel ich in Erfahrung brin-
gen kannte, keinerlei Beigabe in denselben, weder Waffe«
noch sonstige Schainckgegenstande. Da jedoch der Inhalt
der Sirge im Allgemeinen nicht mit gehöriger SorgAdt an-
tersucht wurde, so Uu»t sich diese Bdiauptuag nicht mü
Bestimmtheit aussprechen« Die Grosse der Körper Oberr
schritt in den meisten Fallen nicht das gewöhnliche Maaasy
and waren von den KOrpertheilen durchgingig die Arm- und
BeinrOhren, die Schenkelknochen und Schidel noch gut
erhallen. ^)
Bei der Frage , welchem Volke diew Chftber aw«*
aehreiben seien, hat H. Oberlehrer Freudenberg (B. XK«
8. 83) sich für die ripuarischen Franken ausgesprooben^
eine Vermuthnng, bei der wir uns vorlauig beruhigen kOoneOf
bis weitere Anhaltspunkte dne sichere LOsupg ennOglichea«
der germanischen Völker yerschont blieben, so konnte doch
später bei der Fortschaffung und Znbereftting dieser Steine tm
ihrem neuen Zwecke leicht eine Beschädigung derselben vor sich
gehen. Um sich ein zweckmässiges Material für die Särge sra
verschafften^ wurden die dickeren Platten der Länge nach ge-
spalten. War nun ein Bildwerk in vertiefter Nische an denselben
angebracht 9 so musste die Vorderbälfte an jener Stelle leicht
abbrechen; und wirklich finden wir die Verstummelungen fhst
nur an gespaltenen Steinen. Waren die Platten nicht so* dick,
dass sie fuglich in zwei Hälften gethellt werden konnten , oder
war das Material selbst so welch , dass es eine Zertheiluag
nicht aushalten konnte, so Hess man die Steine ganz, wie bei
dem unten ansufuhrenden Stein Nr. 5.
1) Einer dieser Schädel wurde von Hm. Dr. Vonderbank dem Hm.
Prof. Schaaffhausen in Bonn zugeschickt. (Nach seiner Unter*
suchung hat die Bildung desselben eine unverkennbare Aehnlleh-
keit mit der des Germanenschftdcls. Anm. d. Bed. }
Mßlfokmmtkim üus^ZUfiA wiäFbisdorf. §S)
Nir daes i&nsteiiies wfll icbbier noch erwfthnen, der dea
Ztlfiober Fniid vor allen ähnlichen dieser Art auszeichnet.
Es linden sich nemlich diese Oraber nicht in einem iinge-
frabenen sondern vielfach durehwtthlten und mit Trftmmern
einer fmhenen Ansiedkng untermbditen Boden, ein Beweis^.
dasB mst Zttt der Erbauung jener Gräber die alle Rümeiy
stait vOUig serslürt sein musste.
Wenden wir uns nun «i den tascfariften sdbst.
1.
HAlIOliS • GVCd
TOlte-F- VERECVIOVS
BlUi • LEG • IMP FVSIilll-
Malronis Cuehinehis Lucius Marcius Metonis filius:
Verecandna nnles legionis primae Minerviae piae idelis vo*
tma solvit lubeifi meriio.
Grauer Sandstein atis der Umgegend von Berg bei.
Flobdott IMe Btfbe der Ära beträgt 3»"^ die Breite 19^^;
die BuehsUbeo^sdbst sind V/i^^ hoch.
Unterhalb der Insobrift befindet sich in einer kleinen
Vertiefung die Darstdlung einer Opferbandiung. *) Hinter
einem kleinen viereckigen Altare steht entblössten Hauptes
die Priesterin in langer, doppelter Gewandung; die Hände >
hält sie im Scboosne zusammeugefflgt und scheint der Opfer-«
handlung des Widmenden ihre ganze Aufmerluamkeit zu
scbenken« Ihr zur Linken (vom Beschauer redita) steht
Verecwdus, ebenfalls eatblOsMen Hauptes, in der Linken
eine Holte halt^d, mit der Rechten dte gefällte Patera iii
die Opfbrflamme scbfltteipd. Der gladius an der rechten
Seite bezeichnet ihn deutlich als miles; der Rriegsmantel ist
auf der rechten Schulter geschürzt und filUt in zierlichen
J) üeber ähnUche Opferdarstdlungea auf Matroneaateineii ver^.
Leiseh in diesen Jalrb. B. 301. 8* m,
5
AB* IHairammtkim im iSUfbA w$d thkdmfi
BUietf nach der rechten Seite het«b. Bor U^Akm itt:
Priesterin steht eine MätriMie mit jener bekaoitten tnrbäiifllf«-.
migca Kopfbedeckung , die deUi Anscheine nach in der rlfch^
ten Hand eine Reue (ragt; ihre Gewandung isl abnlkh der
der Priesterin. Sie dritte wciUithe Fig«r, wekhe mut lUchtea
dieser Matrone g^eichsain im Hintergründe etBcAeint nad
nicht mit jenem wulstartigenKopfpiitne versehen ist^ metibte
ich für tine OpferMesaHn halten^ wdthe ««A s#ost in
ähnlichen Darstellungen gewöhnlich vorkommt Die beiden
Seitenflächen des Steines 0i!)hiiflcki iii der Mitte ein kleiner
Lorbeerzweig.
Cuchinehie. fiin neuer , bisher unbekannter Matro-
nenname. Wenn wir Im Allgemeinen als ausgemacht an*
nehmen dürfen , dass die Beinamen der Mttller in den meisten
Fällen eine tojiisehe od» auoh ethniedie Betfeiehnnng ent^
halten, fühlen wir uns zunächst versnoht^ die matma eelint
naf den Fundort der insthrift oder dessen nadMIe tJmge-
biHhg zu bezieben, und beide Namen mit cniamler In Sin^
klang zu bringen. Allein hierbei stosseü wir eü anf nidü
gelinge Schwierigkeiten. Binmal vernehmen wir bei diesen
dentschkelüiscben Namen ans römischem Monde oft mr
annähernd die urspriingHehen Laute wieder ( dann aiber isi
es auch nicht selten der Rall , dass die alte OrtsbezMebDung
im Laufe der Zeit gams verschwenden und ein vOHig neuer
Name an die Stelle des alten getreten ist. Stimmt jedoeli
der Name der MMter mit dem noeb geltenden Nameli ü»
Fundortes völlig fibel'eln) so sind wir berechtigt,, die MätM-
nen selbst als dem FandoHe aiigehorige Leealgetthelten Im
betrachten» Dasselbe dorfte der Fall eein , wenn aieb dt^
Abänderung des Mheren keltischen Namens «tfamdüdi imd
mit Bestimmtheit naeb Welsen toest. Jedoeh Misen wfr mib
in den meisten Fällen mit einem Versuche der Namensden^
teng begi^ügeo.
So fielen mir bei dbn Nnmen »CnehineUi« nMmMilQhr-
Hdi die tötAieu de CSoch (JLne^ Gnkhe) ein, wdebe kk Vr-;
künden des 12l Jdirk. hflufi^ ab Zeligeti fungiren; auglej^,
dackie ich an des «nmittelbJir vor ZüIpÄoh gefe^ep^ i^eich,
4» kerfitn durch die deri aufgefundenen AMerthüner ^y
als rOmisebe Niederlassung sicft erwiesen h^e. Qerr Ar-
cUrrath Laceübjef » den iph weg#n di.eses Namens um nähere
AafUbning bat« ftiweft sich darllber folgeaderinassen : Jam-
Berhabf» ich in def Wurzel der ]l|Mroneo|ianiea deutsche.
Laott^ gefnkit 4wl auch bei mir sUipd es fest, dass sie topischi^
Beneichnungen enthalten. Qa wir ttin xfir BMmeraei,t ^lict^f;
an ausammengereihete Wohnstatten oder Dorfschaften, wohl
aber an pagos deakea dürfen , so meine ich , dass zunächst
die Ermittelung zu yersueben sei , - eh in dem Matronen-Na-
men einer der kleinen deutschen Stämme, oder ein Gau.
oder endlich ein Volksrereammlungsert stecke. Man könnte
bei Cttchinehis an die (rugerner und Jüchen denken. Ein
beribmter Ort bei ZiHpichy wahrscheinlich eine Malstätte,
war Geicby welches als Cagun in dem Weisthuroe unter
Anno II. von Cöln: Est locus qui dicitur Cagun, abgedr.
in allgem. Archiv von v. Ledebur, und in einer Kaiserur-
kunde von 1145 bei Gflnther cod. dipl. I, Nro. ]39. S. 297.
als locus principalis des Gaues bezeichnet wird.^) Das
Sebloss Ruick mit seinem kleinen Gebiete liegt zu fern und
ist mittelalterliche Schöpfung.'
jBwar kann ich der erstein Meinung des verehrten
Forschers nicht gänzlich beipflichten , muss aber doch dem
Versuche der NamensdeutuDg meine volle Zustimmung geben.'
Nur will ich noch in Röcksicht auf die Aehnlichlceit im
Namensklange des in der Nähe von Euskirchen gelegenen
■ii < <i< »■ »» *
1) Vgl. Jahrb. H. XXII. 6. 131.
8) Die Stelle lautet: ^Jpsum quoque anodiam in loco prlocipall co-
Bttatus oomitls de Are^ qoi voigo Cagun
^ A ••
HB tlairmeniteine aus^Zälpidh vnd Floisdorf.
Cocheiiheiiii erwähnen, das m Ende des 12^ Jahrb. unter
dem Namen Kukinheim in Urkunden vorkommt ')
Metonis filius. — So glaubte ich lesen zu mfltten;
jedoch ist bei der starken Verwitterung des Steines der
Buchstabe T nicht ganz sicher.
Miles leg. I. M. Ein neuer Beweis ^ dass eine Ab*
ttieilung der ersten Minervischen Legion, deren Hauptstand-
quartier Bonn war, in Zfllpich und Dmgegeud lag. Man
Tergleichcy was hierttber Freudenberg in Beft XX. S« 90
dieser Jahrbflcher mitgetheilt hat
2.
MATRONIS
VESVNIAHENIS
SBXCANDIDIVS
MATERNVS- PRO
SE-ETSVISINPIPS-
V- S- L M
Matronis Vesuniahenis Sextus Candidius Matemus pro
se et suis imperio ipsarum votum solvit lubens merito.
Grauer, feinkörniger Sandstein von Berg« Die Ära
ist In zwei Hälften gespalten , die sich beide an demselben
Grabe vorfanden. Der Stein war im Ganzen 4^ hoch, 25^^
breit und 10^^ dick: die Höhe der inschriftlichen Seite be-
tragt jedoch nur noch 32^^
Oberhalb der Inschrift befanden sich in einer Nische
die bekannten Matronengestalten , die aber nur noch von
den Knien bis zu den Füssen erhalten sind; bei der zur
Rechten sitzenden Matrone ist ausserdem der Fruchtkorb
auf dem Schoosse noch vorhanden. Die Technik in der
Ausftthrung der faltenreichen Gewandung , so wie der Skulp-
turen an den Seitenflachen ist musterhaft zu nennen.
1) Vgl. liacoiiiblei I. Nro. M8.
MäbimenitAie aus Zti^üot umf Floüiorf. 4lft
Ble reieheo' Verslennifeii 4er Seilenflacheii siilien
«fixere AvAterksamkeil dvreh die Nevliail miger Attribute
Mf sieh. Auf der Mshtea Seile beiiiHlet sieh eia g^rosflcs
Ftllhoni wii Obst, aas dem an beiden Seiten nech Aepfel
himmtergefidlen Aini ; das imfere Bade deaselben krOünt sich
rierHeh mi eine grosse rechfls gelegene iliigel. Der Mitte
des Fflllhornes entragt ein Gegenstand wie An Piaiemiyfel
oder dn Maiskolben. INe -linke Seite ziert ein grosser
Blattemreig , ans dessen Hiite oben ein ant drei Stück Obst
yersehenes Füllhorn gerade bervorsteigt Auf dem obersten
Blatteraweige aur Linken sehen wir einen Vogel mit rftck-
warts gebogene;m Kopfe , der unzweifelhaft einen Raben oder
eine Krähe Torstellb
Vesuniahenis. Die ersten den Vesuniahenischen
Müttern gewidmeten Steine wurden vor einigen Jahren au
Yeiw aiaa bei ZOlpi<||i au8gegri)ben und von Fre^dcoberg in
diesen Jahrbb. H. XX. S* 81 besprochen. Der unsrige iat
luuimehr der sechste dieses Namens. Herr Freudenberg ist
geneigt » die Vesuniabenae aaf den nahe bei Vetweisa <ele-
gentn Burgflecken Veitsbeim au beaieben , .so wie er hingen
gen nach Vetw.ei8B selbst die OMitronae Yatviae verlegen
müchte^ So plausibel letateres scheint, so kann ich doch
dieser Ansicht aus dem einfachen Grande nicht beistimnieny
weil das* ^^Vet^ in Vetweiss neueren Ursprungs ist und das
Dorf unter diesem Namen erst in Urkunden des 14. Jahrb.
vorkommt. Vgl. Lacomblet ilL 876. Die alteren Namen des
Ortes sind Wisse (989) , Wissa (1075) , Wys (1300). Eber
dQrfte man das alte Vesnn mit diesem Wys identificiren und
also letzteres als den Ort bezeichnen , der den Vesuniahenis
den Namen gab.
C a n d i d i u s. Es genflgt zu bemerken , dass ein Ckuik
didins Calpurnianus bei Lehne I. 118, ein Candidius Martinas
ebendaselbst II. 326 vorkommt*
Mnternus./Daa8 voimipweiBe auch Materner den
MKrenepkidt pAfBl«n, dinmf M ^^^9^ I^cfscli io «^ Jahrb.
H, JK. & 14ß att£iK)rks«m genacbt Idi veiip^eise- W«r
nur fivf 4k 4ef o»ch0(i»n Ungekui« apgeb«reiidaD St0iA« iMp
Ebeder; Ronn 0 mi Wa<l|cii4oTP); dort weihet f^ip SL Wlvim
MftteraM dem J«ppUer uad gßmvß loci ^ip»^ Alter» UfT
oylkrn du AUwite Bfoteravs und Tib. CUv^uifi Pht^nwi 4«
Hattern»
9* '
/TRONIS
FENBBIS
qAt^vs ■
RXVS- U- M-
Rfatr^nis • . . b^nehis PubHas Pacatinitts 0(ti)art08
liibeiift merito.
Rother, sehr weither Saadstein, wie er sflAich von
floisdorf nnd ht\ Commem Voiloniint Die Höhe becnigt S2^^
iKe Brrile 1«'^; die Buchsfaben selbst sind sy^'' hoch. Büd^
werli Ist an defAselben nicht rothanden, nnr sind die beiden
Sfftenllllchen mit eraem Kteinen Lorberrzweig getieft Der
•Stein ist beim Ausgraben in mehrere Stflcke aerbrochen ; lei-
der wnr der abert TheH bei meiner Anwesenheit nfcht mehr
anßiufinden.
. . . . heneliis. Wie der Name der Matronen M
erginaen sei, muss vor der Band vnentschieden bleiben, da
hl den bisher bekannten Inschriften keine ahnliche Endung
vorkommt, die an irgend emer wahrscheinlichen Snpplirung
berechtigte. Nach dem Räume können höchstena drei Boch-
alabea fehlen.
1) VgL Lendi, C.-M. n. 9 o. H. ta^ •
9) Vit. te WbI) 4a Moadargodmaoa^ ttn»^ Itt
MiOMum^eine am tiKipkih und FMsdarf. n
9a r Ivb« AuMkndisl die AiHlassttiigf des ▼ naeh q^).
'II iiiiiiiii
■(RANMiiS
////mm n.
QriMer SMulrtfin ans delr UinfegeiMl t9d Berg, ]«('
hedi, 15"^ \mfit y r' diek. He Inaohrift if»t dardi die VeiN
vöttfffWff df« SMeioflS «> «Dkenntlidi gew^den , da98 auam*
den angc^NiMea Baekstakeo nielUe nrit Beslinimiheit fei*-
fftiht VMHiiekt dtifte ia der zweiten JEeile Veleraafliie
im ergipiam eein«
MATRONIS
ABH^EmS
SB W
Pieee aoe afJir weichem y g eUke» Sandatane beeteliende
Ai» ist %' 9/' hoch, V ^" kreü und ^^' diek. Der ßeian-
^f^n der l^atr^neii ist nicM »ehr lait $ieberlieil au faeetinwen;
vabra^eiali^ lireten jedodi gana neue, bislier uabekaanie
Gattbeitff« ^q Tage.
Oberhalb der iaechrifk betaden eieh in einer 12/' hohep
bogenfllmiigen Nische die bekannten Matronengestalten,
sitaend nnd FrucbtkOrbe apf ihrem Schoesse haltend. |ieider
warde die Ufike Figur beim Herausnehmen des Steines be-
schädigt Pie beiden äusseren Rlatroo^ sind nwt dem be-
kannten Kopfwulste versehen und halten mit beiden Händen
den Pruchtkorb a|i ; die miUlere hingegen , ip Vergleich^ au
ty iMMt BeliHeie ven ^ ffS» t^ tn#ea eleli bet MoBnnsen Inscr.
eoua mtltnKk m. a. friniaa64> L Ana« d. Bed.
n Matroimslßme gm Zülpich md Fi^Mpff.
den aodero auffallend jiifen41icb gebiMel, ^rsi^heut «ealblOgs-
tea Hauptes und ihr Haar fällt in reicher Lockenfillle über
Brust und Schultern herab; di^i bält sie ihre rechte Hand
auf der Brust und fasst bloss mit der linken den Frocht-
korb an.
Das Verhältniss dieser mittleren Gottheit xu den bei-
den äusseren ist bis jetst noch in ein räthselhafles Dunkel
f^ehimt Dass sie die Hauptperson ist und einen Vorzbg vor
^den beiden andern genieest , darauf wehen nicht nur der
IBhrenplatz in der Mitte , sondern auch die Auszeichnung iü
der Kleidung selbst Wenn wir aber die bis jeij^t bekanntet
-Bildwerke genau betrachten , so werden wir linden, dass sie
durch gehends nicht alldn etwas kleiner erscheint, als dfe
andern, sondern überhaupt viel jugendHcher, meitr
mädchenhaft gebildet ist. Auf diese beiden Umstände
ist meines Erachtens bisher m. wenig Gewicht gelegt worden,
und ich glaube nicht zu irren, wenn ich die Behauptung
auCstelle, dass die mittlere Fersoh fiberall als Jungfrau
aufgefasst werden müsse. Im Gegensatze zu ihr erscheinen
die beiden äusseren Pignren als wirkliche Mütter; den solennen
Wulst halte ich für eine das Haupthaar bedeckende Kopf-
•binde,' und sehe darin ein charakteristisches Merkmal des
mütterlichen Wesens, wogegen das entUösste Haupt und die
reiche Lockeafülle der mittleren Gottheit gerade Wieder den
jungfräulichen Charakter bezeichnen sollen. ^)
1) Ohne hierbei an die Sitte der Hebräer su erinnern ^ wjll ich nur
eines alten Urauches erwähnen, der im Norden Dentschfands
und namentlich in einem Thefle des Miinsterlandes '^^ bL« auf
*) Hierüber theHt uns Herr Prof. Simrock folgende Notiz mit: Es
durfte dies allgemeine deutsche Sitte gewesen sein : ;,wtplf ches
gebende^^ vrtrd dem ^^scha^l^S dem Kranze der Jaflgüranen^ ezlge»
g9Qg9setzt Tit. 10^ 80. ^^dep nun^iia ßi ir boiüNit iHiat^JIclast es Pars.
Mair(mmi$Mne am Zälpich und FtpMorf. M
Die beiden SeitenlAeheii dw Steines siert da FflHiMMnif
das eineiii BUlUenchiDttcke entwacbseiid einen Pintenapfel,
OM und 2V« benuiterhänge^de Aehren trllf t.
«.
//üRTfNI - SIBII
US-SBCVH)V»
LELLA * L . M
(Matrenls) Textnaehis Tertinius SimUis Secundos
Leila Inbeiis mecito.
Nordwestlich des Dorfes Floisderf und nnr innige ML-
nnten davon entfernt wurden auf der nach Berg streichen-
den Hübe im Frflhlinge dieses Jahres mehrere Gräber auf-
gedeckt, die aus grossen Sandsteioplatten msammengesi^
waren. In einigen derselben fanden sich ausser Resten vop
den ^entigen Tag sioli eitalten. Hier wird n^lleliT der BvaM
am Hocbzeitsabende unter grossen FeleriichkeUen tou den Frajien
der Nachbarschaft ^^die Binde aufgetetzt^^^ und sogleich
die Vorschrift erthelU^ nie mehr ohne dieselbe öffentlich zu er-
scheinen. Die Binde gilt also auch hier noch als Symbol det
notterllchen Wurde.
non, 26 Ton Condwlramdrs nach der fiochzeitnach^, u. von U6t inUI-
rtoht Tristan 1810: ^^ir honbet sl tU soliAne bant dnroh den gewon^
Beben site^^ Auch bei Walllier ▼. d. Vogelw. 100, 87 eoH der bitate
((|^ Meuf^mliMtenygeluindett werden nnd ea fragt eloh nur wer
dazu berechtigt seL 6e ikitgt In dem Volksliede bei Simrock
188 die Jnngft>a9 den yersohlafenen Jäger spöt^di, ob sie grdn
Kranzlein tragen dürfe? Er sagt zwar, nein 9 schneeweisses
Bäublein solle sie tragen wie andere JägersA-auen ; aber sie
antwortet:
Jetzt las9 ieh mein HiSrlcin hangen,
Hern Reuter 9 dem Jlger zu HchaDden^'
Dmm er dte Zeit y^tcM^t
Anm» d. Re4>
't4 MtärmenskSne aug Zülpick und FhMorf.
Sebir«rlerii vmi Doleben auch kleinere Urnen und Krflglein
vor, dfe aber »eist vm den Arbeitern , die Werthsäehen in
ihnen zu finden gehofft hatten , sersehlagen wurden. Mas
dieser Gräber rührte von einer weiblichen Person her, wie
die darin gefundenen Perlen aus Tbon und ein silberner
Halsschmuck deutlich bekunden. Letsterer wurde von den
Arbeitern leider gleich in vier Theile getheilt , and bestand,
so viel ich erfahren konnte, aus mehreren silbernen Stäb-
chen , ' die mittels Augen mit einander verbunden waren. Ein
paar von mir erworbene StOckchen , die ungelUir S'' labg
und V/2^^ dick sind, bestätigen «war diese Angabe, jedoch
konnte ieh über die ursprüngliche Form des Schmuckes keine
genaue Auskunft mehr erhalten. Die einzelnen Stäbdiefi
■sind so gebildet , dass von einem in der Mitte befindlicboB
rautenförmigen Knotenpunkte nach beiden Seiten hin zwei
Drähte auslaufen, von denen der eine um den andern fo-
^dreht worden; und die sich an beiden Seiten nu efnänvAuge
vereinigen. Dte Perlen und Korallen aus Thon lagen in
der Gegend der ffandgelenke und de.uten also ftuf einen
.,Anps(;hmiicK hi^. Auch fand sich in dmselben Grabe noch
ein Stückchen fein vergoldeten Bronzebledl^e welche nebst
den andern Gegenständen in meinen Besitz kam. Alle Grä-
.^r lagen kaum V/%' tief unter der Obf^rflAcbf^ in deir Aich-
(mg ^m W#stf«i nuk W^t 4ie Kt^ror dwr T(Mbton mit
dem Oisiebte gegen 0* gerichtet
Di^ oben mitgetheilte Insobrtftplatio flmd «ieb an dem
zuletzt aufgefundenett eilflen Grabe vor, und da dasselbe
bei meiner Ankunft noch unzerstOrt war , so kann ich die
Dimeasionsverhftituisse genau mittheilen. Die li^nge des
Grabes betrug im Lichten 6^, die Höhe 18^^ .und iA^ Breite
am Fussende 20^\ am Ktpfeiidi^ aber 9^* Die Unterlage
bildete eine einzig« Quadofaudatainplalte ; üe Seiten und
Decke waren aus je zwei Stttoken zfllMOBimeAgesetzt , Kopf*
und Fttisendte aber wiederum durcb eine einzige Platte ge-
JMpöneM Ww oiif Zälpioh mi JWiMf . fft
jiitrtlPCiL Dkk Vmgßm wmm mit Mhem Ldiiü so v^erkittet,
ima woier Bfigen noch Brilreich iu das biMere dadrita^Qa
kaaaitn. Sie Inaditifi faai nth an der liaken SeiCealRMd»
jaioch var dtv gtme aimn augeaflehdalioh. ia.awd Balftta
gcafaHüi^ aal dar Uatare Thail als DttAplaite btliaMt
vatden. Aueh Mar hafte lam^ wie abcaall) dia kickritft
aaah latea gekdart
Ber Sieia kai ia asiaear -jetaigea Atoiande eiae Bftke
voa Sft^^ ciae Bte ite voa 29^^ «ad eiaa Dkke voa dVA Ue
Sebrift ist ausser dea angedeoteiea Beschftdigungea aaoh sdur
gat arhfdteB. fiae kttdlkbe BkrstdHung dtrMatroaen scheint
■idii vadiaadea gefireaen au seh» jedach aiM die haiiea
fldtaattcbea iüt eiaaai eii^Bohea Lorbeeraireige gaaisrt.
Textuaiehis. Das Wart Mairäais asheiat aath
darlher geMaade» au bahea , da iet Sieia getade aber di^
aer Ealleaeharf abgdiaaea lat; dafar siareehen aack Ot
UiQgeaTfditftaisse uad- die kanaoBische Abtkeiluag« b Ist
diese losohaifl jetal die aweite bekautite diöws Naaieas; A
ersfere wurde var ekwgea Jtokfen bei fiaHer gefiaidea aad
vaa Frradeabefg ia dea Jahrb. Hr XX. S« m besprochen;
dort eiaeheiaC die Vom Teataaieis, fciep kt^ wie gewakttUek,
ein k ekigeäokabea.
T e r t i a i u s. Moser Name koauat kkuAg auf Inschrifteii
vor, aaveilflieh isi Sküalter dea Cievenis Alexander« VgL
Lehne I, 9a II. 999^ Lorsch, a«-n. 1, 41. II, 8 and Jahrh. ■.
XIL S. M, wa cift TarÜaias Rroanas dea yderaaebisoben
Hattern opfert
Lella. Derselbe Namen kommt auch aoeh bei Lerseh
C.-M. I. 25 in einer den Matronis Vallamiichiabus gewid-
meten Inschrift vor. Doch halt ihn Lerscb für e^nen Per-
sonalnamen^ wie auus der Abgabe C^M. UJ^ 3i* XU erbellet;
er baaeidmet aber hier oiE^abar dea Qebariaom des
aai darfta deshalb aaah daii sa aa fiason aoia.
-VB |f ctfr0fi6nfl0aia au$ ZülpM tmd FImdoif.
E« seheint mir «weckioamg, hier nech «wei Ptakte
mi bf rflhren , durch welche der Zülpieher Fund tot ambrn
bisher bekannten sieh ausseichaet. Dahia gehftren erstfidi
die rMlg neuen Attribnte auf dem den Vesuaiahenisdhmi
tMüttern gewidaelen Steine , die Rngel am IVsse 'desseNben
and die Krabe auf dem Zweige der anderen .Seite.' Was
jenes Symbol betrifft, so sind runde Kugeln Ton Saadslein als
Beigaben in aHdeutscben Grabern gerade nicht adten')»
doch weiss ich ihr VoriLoauaen auf Matronensteinen nidit
an deuten.
Was die Krfthe auf dem Blftiteraweige angebt^ aa
dflrfte sich eher eine unmittelbare Beaiehung au dem Weaen
der Butter ergeben. Wir kennen nemtich diesen Vogel de
das Symbol ebdicher Eiatracht uad Treue bei 4en Alten,
-(et Adian deanun. 111. 9.), und wean wir Oberhaupt unsere
Ctotthdten immer mehr als Feld- und BausscMraiende Wesen
erkannten, und sie in letzterer Beaiehung den Penaten der
Bttmer Tergleiehen dürfen, so findet obiges Attribut auf Va-
Imteiaen der Mütter sdne volle Berechtigung.
Der andere Punkt, welcher den Zaipicher Pund aas-
aeichaet, betrifft die grosse Venehledeaheit der lasehiiAen
selbst und die muthmassliche, ursprüngliche Heimalli dersel-
ben. Wenn wir nemlich an den Qräbem van Ooedesheim
(Embken) nar Votivsteine der Veteranehischen Matronen, an
Vetweiss nur Altare der Vesuaiaheaischen Matter fanden, so
sind die neuen Stdne ans Zlllpieh fast alle gaaa ▼ersehiedeaen,
offenbar nicht einmal einheimischen Müttern geweiht.
1} Solche Kugeln fiuideii sich yor einigen Jahren in mehreren
Gräbern auf dem Ginsterberge bei Commem, wo beim Kiesgra-
ben für die Zulpicher Strasse eine ausserordenfliche Anzahl von
Steinsftrgen ausgehoben wurdet In einem Grabe ftinden sich
drei Stuck dieser Kugeln , wovon die grössfe einen Dorchnesser
von 6" hatte. Ueber diese bedenteade OriUientfitte und derea
Inhalt werde Ich ein andenaal berichten.
Mßinmeniiem» Wi ZSIpioft md Bhkdärf.. 7f.
' Hier ist nun etee doppelte BrklttrnoK ndäsrig« Uli»:
■al oenriieh isl es gedeukbar, dass die Steine , von weldien:
wir Bwei als der miniltdbareii Naclibartcliaft. angdrilrig'
■aebfoirieaeii habtn, ursprOnglicIi aneh an dimn Pmiklen.
aelfeet sieh vorfanden na^ von da nadi Zilpioli veiteiiren;
wurden , dessen ntf ciwte Umgebung Aberiiaupt .iceine Banateioa:
Hefert Oder wir nehmen an, dass in ZAIpieh selbst oder
des gerade vor den Tiioren der Stadt gelegenen Hofes dni
l^edeolendes Heiligtbum der Mfliter sicli befand ^)9 wo zwar
baaptsaehlicii den Sclmtagottlieiten des Ortes, jedoch nicit
aasschUessKoby geoff^rt wurde. Denn da der diamliter der
Hatronen ein allgemeiner, sicIi iberall glrichbleitonder wac,
so konnten Fremde , die in dem altefci ToUriacum sieh auf«
hietten , audi hier ihren heimathiiehen Hattera OeUbdostiNao
errichten. Eben so wenig darf es uns andereraeits befhnadeoy
wenn wir an weit entfernten Punkten von solchen , die sieh
ab Soldaten eine Zeitlang hier aufgehalten , den schMae»«
dett Gottheiten des früheren Anfentbaltsortcs in frommem'
Andenken. Attare geweiht finden. Be können sooul jene mi
den Chrabem benutaten Matronensteine sich alle in^fiEilpielL
oder dem nahen Hefen vorgefnnden haben.
Zum Schlüsse dieser Hittheilung mAge es mir v«^-
gannt sein, meine in d. Jahrbb. H. XXil. S. 189 aiisge«
aprochene Ansieht, dass die Aufaniae mattonae gerade
dem Orte Höfen au vindidren seien , näher zu bogrOnden. •
Bei diesen Mflttern hat gerade der Umstand, dass Vo-
tivsteine derselben an so ganz verschiedenen und weit ent-
legenen Orten aufgefunden wurden , der Ansicht Eingang ver-
schafft, dass nicht sowcrtil topische Gottheiten als vielmehr
elementarische Gewalten damit gemeint seien. Die ver-
1) Wo dioscr 4ea nalribos .aewfdaielo Vmpel Ingy werde ich
spiler iu einem andern Aaümtoe: ^^iBfilpieh sie . Btecmtadl««,
woiar dns Material berstti gesawaelty aacbuuwetsca venrochen«
sobladeiieii Dcntuagsversiicie sind BUletstvoDd^lWial, Moe-
df!r|;odniien 9 p. LXXIV« susamniengtttdlt iifed tbe^Nckcn
WtfriaL Zu denen, welche an der (nfischen Natiir dieeer
Hittor festgehalten, gehören nnter Anden Cliper (infiyrfpii:
6t WMtni. 20B), der sie anf das alte Aaanra 4es 1111»««»
beniehen will, und Martin (Religion des OauMs U. lM)y
der dabei an Ofen, die alte Haoptstodt Ungarns 4«ikt, etaM
irgend etwas. Andkres als den Nanet'tkkag fir idiese am*
sieht gellend' machen zn kennen. Lersob^ (Jahrk d. V* IL
m> wfli sie wegen der Zufia■llnensteliui^f nit den Inalrihns
Bannoniorani dt Delmatammauf dem heka— tian I^yüner gtiin»
(•rein MM) ebenfiills avf ein ¥olk in der Herne kenieiiHi^
Fmidenberf jedoch (Jslirb. d. V. XIX, 90) hftU es.Ar wArw^
tfiMMich, dass nie fir Schnüsgottheiten der Inesigen QcgMnd;
stt efachten seieDb
Oehen wir auf die ^bgeuamte Lyaner Inschrift nurOolGv'
die ans dem Zeitalter des Sepiimins flkveräs «taUnt^ M(
besagt sie, dass ein T. Chiudins Fompeiwius, TrüM ict
Miiim Mhwrvisehen Legten,- den Aaftinischen Ifatreveii. and
den :MAttem der Pannonier und Deimater, einen Altar widibet
Diese Verbindung deutet seines Brachlens g congsam daratif
bin, dass auch die Aufamae nuitronae eine topisdie Besie«
buug Ilaben, ohne jedoch dn Velk in der Feme aulicaeicbnens
somrt würde der Widmende die matronae niobt ausdri^kUeii
von den sntres gesondert tiaben *>
'1} nei einer Verglelehifng der bis jelst beksnatea Mateeaeasteina
bsbe ich geftinden, dass überalKda^ wo die Mütter von Irgend
elpem VoIlusCanune ihren Namen tragen, oder wo sie mehr als
allgemeine Schutzgottheften aufgefasst werden , die Bezeichnung
matrea gebrancht worden, nie aber der Auadmok- maironae^
4la*iaden wirble iaat9es0rMae, Fsi«avae,ieaiiafoBäi^ VMeerae,
wo 4oeh aiisdrieUieb die Naaien anf VoHnstinime UBweiaen^
«taalsmaWenne «esMHit^ dagegen sebeiDt dar Malere Vamen
JlrtiiiiMfMiie äM 26/j^ m
Wrndni wk il«li dit •hm kd ler BcaplwciMiif .M
CüUneka» aiiij^ttHtai ^w^i HMifdiiedlafuitftii, «nter.wck
dm wir tberliftivi einen MairMieailti« eiorai bestimnitBä
Orte siifl|>rNheii können , nuf den f egenwIMif eo FaH a%
m «rivi Mdea BrfofienueMD roHitanalig ginll(^, irciin win
■•(ea nb im Potikt beztiduienv der dnn Anfaaiii deü
Namen |[ak. Von dm Wb jcUt jia%eAindcnen • fiteiaMi g^,
bimi nanlkh drei (atao ein Arillel) dieeer an Wabenretta«
wm der ftttneraeit to reiehen StelbSan, oBd^mrden aiaiHMk
Hab ia gaaingeimger Entfanlnnf Von einander («n^tfuniany
Bi aittd die in dtfaemjalirtk IM. lÜB, XISL St. npd XXH. 198
flrilfelheilieii InackrllteiL Aker auift die mdstea nM neolfe
•krig« aecbs Steint «trbca am iimak ■rte.in.daei'.Bnlleli
Beaiekaag. Wie.ifir aeailick eohon obc» kcAdukieo» ißfMM
Unna dtoftaptstand^uariiar der crätea Hiaearadlen Ijegieii^
rm der AMheililigen ahrccbaalad ia Betgüeat, .CMa nad
Ziifidk sack tefanien. Nadi Belgiea (fthfiier) ^ribötk int
MiiaNro. ilk ia Orariieek^i Kai. des &b. dl., alMsk.Btna die
Ana hei i«tradi C^M. IL Sl (de Wal Nto. 128)» iach Göla
eadUcli üß m dieaea Mrbk & V. VL 3f 6 aüftsetbeille In^
sckrift In tnlfamtere OefeadMi, nach I^M, Nrwregen
aad «irfd aal ftkaa geboren die bei de Wal Nre. 187» IM
vad 188 anfffllbnea Steine. ^ Den &8lner Stein widaMi
ein Soldat, dea l«yf»Ber ein Tribaa der erstea Miaerviacbea
Legioa« lükia wieaea wir eiber« dass die^e li^giM raa 9q4
■itian in UntergermwHea tewiehtei wmde und einige Mea
apftter unter Trajan in den Kriegen gegen die Dacier mit-
facbt^ wakelkatw der naekaiaiige Kaiser lladaiankefiakUgte. 0
Mi Mdaig« gegen di^es kriegeriacbe Volk jenaeita d*
dorchweg bei den Ortonanien in Gebrauch gewesen nn sein. —
Aoch die AnAmiae werden auf aUea. tis. (jdMI/ bAalWiKa On-
aeWAHk aar ah jpaMDBae beaeieteet
1) Cfl Spart. Tli Badr. o. a. i
80 Matroinensteme aui ZS/pjoft wkd Ftoimbftfm
Bdnau rärden von Unte^pannonien , Delmatien wil'4>bieraid-
sien aus geleitet iiod dauerten im Ganxen iMBt volle seeiiB
Jahre. So lang« wenigstens wird auch unsere eiste Legion
in jenen Gegenden gestanden haben , und es ist nicbt nn-
wahrscheinlich , dass sie sowolil während jener verheerenden
Feldzflge als auch spater nach ihrer Zurttokveriognng an
den Unterrhein aus den dem Kriegsschauplatse benachbarten
Frovinnen Pannonien und I>elmatien rekrutirt wurde. Wese
Annahme, welcher nichts entgegensteht ^ bringt ah&t die
matres Pannoniorum et Delmatarum und die Anfaniae na»»
tronae des Lyoner Steins in eine nidit ^eu verkennende Wedi-
selbeziehung. Claudius Pompeianas opfert den HAttem seiner
Heimath und den Matronen seines früheren Standquartieres
Aufan y nadidem er sum Lohne fllr seine treuen Dieoste von
Septimius Severns mit einem Gute bei Lyon beschenkt wor-
den, wo er seine letzten Tage verlebte. Der KMner Stein
dttrfte aber noch in die Regierungs^eit des Trajan gehören,
wenn wir den in jener Inschrift genannten Plnss Alutm
ak die Aluta in Dacien bezeichnen und annehmen, dasa
Hansuetus. selbst in den Dacischen Kriegen nritfecht 0
Was endlich das zweite Brfordemiss, die Ueberefai-
stimmung der Namen, anbelangt, so entqiricht ins aitger-
manische Aufan völlig dem jetzigen Namen Höfen, wenn wir
nur ewagen , dass nach volksthümlicher Mundart sieh Au in
0 verwandelt hat ') und die Aspiration der bequemeren Aus*
spräche wegen spater hinzugetreten ist
7.
Den vorhin besprochenen Matronensteinen flgen wir
das Bruchstück eines interessanten Meilenzeigera hinzu, der
bei Anlage der neuen Kölner Strasse, ungefähr iVa Stunden
1) VgL de Wal p. 147.
9) Vgl. Jabrbb. d. Y. H. 69; wo die Ueliplele von Undk ansam-
BMagettellt sind.
iTafroNeMMM äiu Zälpkh md IkMotf, 81
TOD JM^di «aitauif im sogciuuuiten Marieaiiolse «dwa
der aken RdoKntrasM aafgefindea wurde. Der St^ bildet
eise twule Sftale ron 17 ZeU Dwvhmesser aud besteht wo»
gelbea Saadstein. Br hat mehrflushe Besebadigiuigeii eriUten
und trigt folgende noch lesbaren Zflge:
AVaEUO-AiaSBHK»
pio.AVG-SfiVBai-Aia
FIL- USAUWI • cos • PROCMMM
immimmmmm^immimmmmm
vmmnm sfiv^i tuam vy/ne»,
FlL • A • COLOI mk' /^tG^iT
LBVGAE « I
die ich «lae ergftiwe*:
Im^ratori Gaeaaii Blaico Anrelio Aaleniaa Pio A«*
gosto Severi Awgvsti Pii filto Pjoalifici MaxÜDo CoDsidi Pro«
coDsidi et Imperatori Caesari Publio Sepüniio Anieufno Pio Au*
gosto, Severi Augasti Pii filio a Colonia Agrippinensium
Leagae VUI.
Coasoli. Das eKste Consulat des CaraeaU fUlt ia
das Jahr 202 u. Chi:; das zweite bekleidete fst aogieieh uH
seioem jttiigern Bnider Geta im Jahre 205. Da aber des
Let^lern Namen ohne jeglichen Titel in unserer Inschrift
erscheint y so kann der Stein höchstens dem Jahre 201 an«
gehören. Nicht nnwahrseheinlich ist es ausserdem, daw wir
ao Anfange noch den Namen des Kaisers Septimius Severus
nebst seinen Titeln au ergansen haben, indem der Meilen*
stein bei Lebseiten desselben gesetat worden war* 0
1) Durch Vergleichting der sahlrelchen Meilensteine aas der Re-
g;ierungAseit des Kaisers Severus ergibt sich diese Ergänzung:
IMP- CAR8 L' SEPT« SEVEBO- PID- PERT- AVG- ARAO:
ADIAB. PARTH- MAX' P. P- COS* als noüiwendig. Vgl.
MosuBsealnacr.conrp Helv, N. 83S| woraacfa In unserer Iitschrift
statt /iBj^eratori Caesari P. Sept. Anton* P.Aug** susetsen sein
Bddite: L-SEPT.GETAB« CAES- SEVERI etc. Anm. d. Red
6
Der HttM te Ckte kt ollc^ar mH AbMA cetilsl;
diae Anmemflg feschah wohl Mf BefcU toCaracall, 4er
glcieh Mch deii AminUt 4er Begierviif seiiieH Brate iui4
Hitregeutm für einen Feind dee Staates lulte trlLliren und
nrnbriogett lassen.
L e n g a e VIIL ^ Nach dem Itinenrinm Antonini betrag
die Entfemnng nwiscken Coln und ZQlpicIi 16 rOniscIie
Meilen 0; da nnn der Fnndort «nseres Meilensteines unge-
fiüir 4 rOmisebe Meilen ron Ztllpich entfernt ist, so bleiben
noeh 12 Meilen ess 8 Lengen fflr die Streeke von da bis
Cttln tibrig , und auiFallend spridit aneh die Lflcke aaf dem
Steine dafür, dass hinter dem Worte Lengae die Zahl VIII
gestanden habe. Ob aber auf diesem Punkte im Marienbotee
sieb audi wirkiieii eine rOmisebe Niederlassung beftandon haboi
darlber kann in Ermangelung aller weiteren Data jetst
nlsbt entseUeden werden.
a
Zum Schlüsse erwähne ieh noch eines andern, ebenfSsUs
in Zläpich aufgefundenen Steines , der beim Baue einer neuen
Scheune des Herrn Guinbert ans Lidit gebogen wurde. Als
die Fundamente nu diesem Gebäude gelegt wurden» stiess
man ungefUir 4 Fuss unter der Oberflielie auf die alte M-
merstrssse , die also gemftss dieser Richtung in gerader Linie
aus dem Dorfe Höfen kommend den sogenannten MoMenberg
durchschneidet, am Guinbertschen Wohnhause die jetaige
CSttlnstrasse trifft ^ unter dieser bis zum Cdlothore fsrtgeht
und von da ab schnurgerade nach Liblar weiter verlinfl.
Neben dieser Strasse fand sich der erwähnte Stein vor, der
aber leider nur Bruchstück ist und auf einer 1% Zoll tief
ausgehaueneo ^ viereckigen Flache folgende Buchstaben neigt:
1) loh folge hier nemlieh der Aasieb« Mafsera (H. 1. 6. ItO d. Jahrb.)^
Dftoh Welcher iin dieser Stelle dnrdi die Sehuld der Ahaebrettier
die Zahlen der Leugae aoagenülea sind mid nnr die der If. P.
Bloft erhalten haben.
IfoInwefisfeNie au$ Zülfkk und FhUdorf.
MIDI
mws
ierta Bntsifierang ich jedoch nicht wage. Die Dimen-
nomrerhAltnisse des Steines selbst wie auch ein mit dem
Spitomeissel hineingebauenes rundes Loch lassen darauf
schliessen , dass er sni einem öffentlichen Gebäude verwendet
worden.
Commern.
At Kick»
8. Mthtt txntn xSmifdftn 0rab|lem au0 X^nburgtunti
je^t in Xanten.
Der in der zweiten Hftifte des siebzehnten Jahrhunderts
auf dem sogenannten Hoch- oder Burgfelde der heutigen
Bauerschaft Asberg bei Meurs, wo das römische Castell
Asciburgium stand, gefundene und bisher in dem Garten
des Landgutes Ter Voort bei Meurs aufgestellte römische
Grabstein desTuronen Tiberius Julius Sdebdas, eines
ehrenvoll entlassenen Cohortensoldaten ^ befindet sich seit
Kurzem in dem Antiquarium des jüngst verstorbenen Herrn
Justizraths Houben zu Xanten, der diesesDenkmal von dem
jetzigen Besitzer jenes Landgutes als Eigenthum erworben hat
Da der Stein seit zwei Jahrhunderten an der Gartenhecke unter
fireiem Himmel gestanden hat, so hat die Inschrift durch den Ein-
iuss der Witterung und des Slaubes sehr gelitten, zumal der
Stein ein nicht harter und porOser Kalkstein ist Eine sorg-
fiütig vorgenommene Reinigung bat ihn nun von der Moos-
nndSlaubkraste, womit die Oberfläche bedeckt war, befreiet,
80 dass die Buchstaben wieder deutlidier hervortraten, aber
die drei letzten Zeilen sind fast ganz naleserlidi geworden
und können nur aus alteren Abschriften ermittdl werden,
deren Richtigkeit jedoch ans dem Grande angenommen weiden
darf, weil sie im Wesentlichen sowohl unter einander sdbst,
als auch mit den noch erkennbaren S^riflzigen auf dem
Steine flbereinstimmen. Eben so ist die tber der Inschrift
bdndlich gewesene Venierang, wie me nnf der Cnpet'nchen
Ueber men^rAnJi^ffe» Qrab$lmnm$ Asdbmrgkim , etc. 86
AN»iltai(flicli:2dgt, sieht mehr «der bw in sehr Mhwaeheo
Onriiwa.iu erkennen.
Im J« 16S7 machte der holländische Altertbomsfonicher
Gisbert Cnper in seiner Schrift: Barfocrates et Mo-
nnnentn antitna inedita, Trajecti ad Rhen. IHDCLXXXU.
p. S4S sqq. diesen Stein raerst bekannt md ffigte eine
AbblUnnf desselben bei , welche ihm der Baron von K i n s ky,
OoBTemeur der Grafschaft Meurs. und wie ich erfahren
habe, damals Besitzer des Hauses Ter Voort nugescbickt
und 4^ Burgfeld als der Fandort des Denkmals angegeben
hatte; Es kann daher die mir von dem spatern Besitzer des
GntcB^ Benn TonBaesfeld, mitgetheilte Nachricht , der Stein
sei in einer Sandgrube auf dem Wege nwischen den Ddrfem
Bombcim und Eick , eine halbe Stunde von Meurs . an der
Strasse nach Bheinberg , gefunden worden i iMchi richtig sein,
da das Burgfeld in einer gani apdem Richtung von Meurs
liegt 0 Bie von demFreibeun von Hflpsch in seiner au
Köln 1801 edirten Epigramraatographie befindliche Abschrift
des Steines S. 56 n. 9 ist im Ganzen richtig. Als ich den-
selben vor etwa 20 Jahren an Ort und Stelle sah, konnte
ich die verwitterte und mit Schmutz bedeckte Schrift nur mit
Hülfe einer alten Abschrift i welche Herr von Raesfeld mir
gab , die aber, wie sich bald herausstellte, nicht ganz richtig
war^ entziffern. Ich machte auf dieses seit lang«: Zeit un-
beaehtet gebliebene und verwahrloste Benkmal, so gut als
ich damals konnte , in den neuen Mittheilungen des Thariu'«
gisch- Sachs. Alterthumvereins Bd. I. H. 8 S* 87« wieder
auteerksam. Nach mir haben Steiner in dem Codex In-«
l;^ Einigei andere Desknaler mit Inscbriaen siad nuk der band^
sehriniichea BUibettung eines D. Arnold von Qoor glelehftült
Mif dem BurgfQlde gefunden worden nnd finden «lob in den'
Gniterscben Corpus InscripCt. abgedruckt« p* 14^ n« 8.. p. IMOk
750 n. 9. nnd ad5 n. 1»
9i Uilbet ebim Hfmki^&H drttftÜMn
• •
seripti Rom. Rheni VL ii. Mt mi L ergeh ift leü CbiitriU
miiseam rheinland. Inschriften H. HL tt. IM 8. Mt fg.
jlie Inschrift wieder bekannt gemndit unl Iheflweise eriautert.
' Setzt j wo idi die Inschrift dieses Grahsteines genau nnleii>
sncfat habe , kann idi Aber die einseinen Zdltn niid fiehrift-
seiehen folgendes mittheUen:
0er Stein ist, wie schon bemerkt , ein poröser, weicher
Kalkstein, 6^ rfaeinl. hodi, 9^^ dick, 1^ 1&^ breit; daron
waren oben 1' Pläche mit Versierung bedeckt , die aber jetnt
nicht mehr siehtbar ist; anf der folgenden Riache Tia fl^
Lange steht die bisdirift von 8 Zeilen ; die Flache des 4.
Fasses enthält eine ans drei Zeilen bestehende, offmibar
apater hinngefttgte Schrift, die aber kaum mehr lesbar ist;
etwa V Fttss tief mag er in der Erde gestanden hiAen.
IMe Schrift heisst:
TIB ' IViL « CAR
BTIS.F-SDEB
DAS* DOMO-
TVR0«MISBI
CIVS • EX - COH.
SILAYCIENS«
IVH«S*B*TI8IVL-
ANTV8- F.C*
Die arate Zeile ist noeh gaon dentlicb an kaeta ( der
kleiao Strich nwischen VL ist eine dnn:b spateres Bioritnen
entstandene Linie. In der nweiten steht naeh SDHB kein
8, wie einige Abschriften haben; in der dritten bt dasO am
Schlisse thettweiso rerwiscbl, das Debrige aber gann denf»
lieb; eben so das 0 der vierten Zeile in Turo; die SS sind
in der Mitte etwas beschädigt; in der fOnften ist E nicht
mehr gut jw erkennen , aber en kann ftglieh kein anderer
Bnehstabe sein , auch vm COH lassen sfdi nur dnneltte Btriche
bei^aditf nden , welche sieh aber leicht als die drei richtigen
Bnärilabed^ ansrtfllen lasst^. Diö ttfchligMt dcr^ vo«jUrsch
aBfeftchtenen mul emeiMilileii testen Seile BILAVCIUIS«
edidnt mir unbezweifelt Bie einle Httlfte dieses W<Nrte«
ll«t fMi nicht anders lesen ab Silaa; Ton 6 felilt nirav
die «itere Halfle aber noch laset sieh die Wiodan; des Stri«
ches erkennen; das C in der Mitte ist abgerieben und nicht
mehr sichtbar , IE erscheinen beim ersten Anblick als ein N,
weil nehmlich eine über AVCIB laufende g^ewaltsam eingeritzte
bogenförmige Linie in diagonaler Richtung beide Buchstaben
▼erbindet und ihnen die Form eines N giebt; dieses folgt
aber» obwohl etwas undeutlich» nach und das Schlusa S mit im
Punkte ist ohn^ Zweifel ; daher SILAVCIENSimn wohl fest
steht , wenn wir auch diesen Volksnaami bei fcelaem Schrift«
steiler^ ao rlel ich weiss, erwähnt finden. Das ton Lersch
vorgeachlagene SULVASECTENS steht bestomat nicht anf
dem Steine» und die Ton ihm vermuthete Versohliagung dcv
Buchstaben lAsst sich duithaus nicht heraasfindenu Wir
mimen also das Vaterland der Silaucteaser noch suchen^
dehn da sie dne Cohorto bildeten, so können sie doch nicbl
gann schwach gewesen sein. Die Vermuthnng, dais durch
Unwissesheit des Stemmetwn der Name aus SELEVCISN^
SXVM rerderbt worden sei, will ich nur als eine solche an«-
ffthren, ohne me begründen nto können* Die Zahl IV. im
der siebenten Zeile ist deutlich , eben so H und E; ron 8
Ist nor die obere Hälfte mi erkennen* Diese drei Bnehstabes
hcisaen : hie sepultus est TIB. Ist gant verwischt » dagegen
IVli- deotHch* Ob auf der achten ZeUe ANTV6 oder ANIVS
gileuen wanden mflsse, mag einstweilen unentschieden bleiben^
da der obere Querstrich des I nicht recht deutlieh ist, eii
sebeint aber einer da gewesen n Site. Vom f liist sich
nur noch der Verticalsirich sehen , C ist aber deutlicli» da-
her jUtt lesen : Vaoimidum curavit. Diese acht Zeilen stehen
anf einer etwas tieferen Fläche , so dass dn 3^^ breiter Rand
sio' umgibt; die folgenden durch einen etwa %^ breite« Rand
-fatreantim Zeüan sleki^Q mtf der * glofehet / liicbt * rMicfWn
SB . ÜAer. ekim fömiifAm GrabslM
lUdie itn Stdnes and eini eis späterer Zwate, der Mdmi-
gtßkg% wurde, nachdem in dasselbe Orab die freigelassene
Prifliigenia (die drei Jalnre alte, oder drei Jahre nachher)
gelegt worden war. Nach den ttlteren Alischriften hiessen die
drei Zeilen:
BT * PRIHIGENIA
L0-E1VS-ANNO
111 - H * S • E
Hiervon sind aber jetzt nur nodi sichtbar die beiden
Verticalstriche des ET; auch lasst sich der folgende Name
noch aiiemlich lesen , nur fehlen O und A ; in der nweilen
Zeile sind die Buchstaben B • EI • AN ganz verwischt ; eben
so die drei letzten der dritten Zeile. Ejus findet sich aber
auf der ältesten Abschrift, die mit den noch erhaltenen
Schriftsparen übereinstnamt Ich beziehe das Wort anf den
zuerst genannten Tib. Julius Sdebdas, nicht auf den Tib*
Julius Antus, welcher die Primigenia in das Grab ihres
Patrons legte. Ob anno III zu lesen ist anno tertio (im
dritten Jahr^ nach dem Tode des Tib. Julius, wie Einige
unrichtig deuten), oder anno r um triam, will ich nicht mit
Bestimmtheit behaupten, bemerke aber, dass vor III kein
Zahlzeichen gestanden hat. Lib. ejus iLann wohl nicht an«
ders als liberta ejus , nicht libera oder liberti heissen , dann
mttsste H-S-E- durch heredes oder hoc sepulcrum emerunt
erlLlärt werden, und die Schlussbuchstaben der obern In-
schrift F- C durch filius Caji oder Caretis, was aber nicht
richtig sein kann, lieber die Sitte, Freigelassene in das Grab
ihres Patrons zu legen, siehe die Nachweisungen in Gutber-
leths Animadverss. philologicis, Franeq. 1704. p. 125 sq.
Mit Unrecht haben Einige das H fttr II gelesen und durch
secundo erklärt. Es heisst: Hie Sepolta Est, wie in der
siebenten Zeile. Der ehrenvoll entlassene Soldat, denn dies
bedeutet missicius (veteranus ezauctoratos sive honesta mis-
zioaenisBus, vid, interpr^tt» adSoet, Ner.cdS), batletMUnrm
au$ AscUmrgmm^ jeivt im Xanten, 88
gallUcben Namen SdeMas den rOmiseben Tiberios Julius
Torgfsetet, wie dies bei den ronanisirten Gelten baufig ¥or-
kaouBl; sdne Heimath war das beutige Tours, die civitas
Toronum, daber er domo Turo genannt wird. Sein Vater
biess Cares, weleberNane gewiss aucb celtiseb ist, wie An-
tuSy der Stifter des Deniunals. Da ergleicbe rOmiscbe Vor-
nnd Oescblecbtsnamen bat, so scheint er mit dem Verstor-
benen in irgend einem verwandtscbafUicben oder Oescblecbts-
Torbaltnisse gestanden za baben* Vielleicbt waren beide
Clienten der Juliseben Familie, wdebe in Gallien viele Clien«
tea batte*
WeseL
Fiedler*
4. IMmxfdfyt» au» Ktieinjabem.
Antiquarisehe Funde , welche in ihrer Vereinzelttii|^ uns
wenig zu fesseln rermOgen , thun es nicht selten^ wo irgend
ein innerlicher oder äusserlicher Zusammenhang sie gruppiren
hilft und mehr oder weniger ausgebeutet uns vorführt Ein
solcher Zusammenhang ist, auf Anlass neuer Ankaufe für
das kgl. Antiquarium zu Mttnchen, so eben durch dessen
Conservator, Herrn J. v o n H e f n e r, für die zahlreichen , durch
bildliche Darstellung doppelt anziehenden, Ceberreste der
Töpferwerkstätten von Bheinzabem (vormals Tres Taber-
n a e , zwischen Argentoratum und Moguntiacum) bezweckt und
erreicht, indem die mancherlei, aus jenem reichen Fundort
jetzt auch in auswärtige Sammlungen verbreiteten, Thon-
denkmäler übersichtlich von ihm zusammengereiht und sorg-
fältig beschrieben sind« Ans der gedachten, in dem gelehrten An-
zeiger der kgl. bairischen Akademie der Wissenschaften 18&5
Nr. 17 (17. Dec.) eingerückten, übersichtlichen Darstellung der
aus den Töpferwerkstätten von Rheinzabern hervorgegan-
genen und zur Kenntniss gelangten Gegenstande erfahren
wir, dass auch in den 'Publications' der historischen Gesell-
schafl zu Luxemburg von Herrn Dr. N a m u r (Notice sur une
collection d'antiquitös gallo-romaines de Rheinzabern) ledig-
lich über antiquarische Ergebnisse eben jenes Fundortes ge-
handelt ist; ebenfalls nur von dorther stammen die allerid
bildlich verzierten Thonscherben aretinischer Art , welche den
grössten Theil einer vielleicht nicht in den Buchhandel ge-
gekommenen, mir selbst durch Herrn Matt er 's Güte zn
Theil gewordenen, nnvoUendet gebliebenen PnUieation des
fentorbmieii n^ttmor Seliweigbavs^er m 8trassbvrg
(AnüfoiMs ie IUi«iiiJiabeni b. 1. et a. 14 Taf. 4* ohne Text)
MSBifidit; Bei 4er Mannidifaltigkelti welche aus ies vea
Hern Ten Hefner flbersicbtlicb geordneten Oegeoataiiien
benrorgehf, (indem es weder an Votivtafeln, Altaren vnd
Tddtenkitften , nocb aneh an Rnndbildem vnd Gruppen , Lani*
pen und Sebüsseln, Hohl- und Flachniegelny ao wenig als
an nachweislieben TOpferdfen dort fehlt) ^ wird es als dan«-
kenswerthes Ergebniss solcher Zusammenstellangen gelten
dürfen /wesn theils gewisse tektonische Formen, tbeils die
bevorzugten bildlichen Darstellungen , theils endlich die dort
vorkommenden Töpfemamen und Fabrikstempel, in den
Sammlungen, in denen Einzelnes allmählich seinen Ausgangs-
punkt findet, als charakteristische Merkmale der Herkunft
ans Rheinzabern betrachtet werden können. Mitten im aus-
gearteten GOtterwesen spater und in den Norden getragener,
vielleicht mit dortigem Götterwesen vermischter, Römersitte,
ist s. B. die regelmassige Wiederkehr gewisser Götterver-
einen beachtenswerth , welche Ober die dann und wann auch
abgekürzte Fünizahl der Gottheiten Merkur, Apollo, Vul-
kan, Minerva undFortuna (wie ich die durch Ffillhorn
vnd Kugel unterschiedene Göttin lieber bezeichne als Provi-
dentia oder Roma) nicht hinausgehen, sondern sowohl ftlr
Votlvplatten und Altare als ffir ihre mannichfach (mit 3, 4, 5
oder 6 Seiten) geformten Todtenkisten sich angewandt finden.
Diesen und ähnlichen RelieCs beigesellt sind die Töpfernamen
Cohen erdus und Cerialis, welcher letztere kunstge-
rechter erscheint als jener; ein dritter Bildner Beginns
ist nur zweimal nachgewiesen, dagegen die Zahl der aus
Fabrikstempeln bekannten dortigen Töpfer, wie Herr von
Hefner schon früher zusammengestellt (römisches Baiern S«
878. Denkm. CDLK— CDLXXXHI ) , sehr beträchtlich ist
Monographieen Ober die Ausbeute ahnlicher reicher Fund-
•rten sind in ähnlicher Weise auch ferner zu wünschen;
»•ch wUIkonnener ftrilich wäre 4ie darcbfreifeiide Arbeit
irgend eines wanderiugtigen AlterthunsfoneheiB , der, we
es so leidit sich wandern nnd arbeiten liest wie im schOnea
Rbeinlandy ohne sehr grosse Mflbsal und AnfopCemng eia
Bepertorium römischer Denlimalery und «war ^nächst aas-
schliesslich der bildlichen, anlegen iLOnnte; denn für die
lediglich inschriftlichen ist bisher bereits mehr gesoigt wor-
den und wird auch femeriiin wohl leichter Rath.
Berlin.
Vor flwei Jahren wellte ein Wiener Antiquitttenblndler,
Herr Spitaer, in Aachen. Er war im Besitze einer beMeht-
lichen Annabi von altertbflndieben sehr werth^ollen Gegen-
•landen. Unter diesen befiind sieh auch eine antike fOnftei-
tif e römische Urne ans rttthlichem Thone, die oben mit einem
Deckel verseben war vnd anf deren Seitenflachen romische
Gitf^bilder dargestellt waren. Sie tmg die lasdiriß:.
SILVANO
TBTTO
SERVS
FI. TACIT
EXVOTOF
Herr Spitaer versicherte, diese Urne, welche die Zierde
einer Sammlmig römischer AlterthOmer zu sein geeignet
war, in der Nflhe von Mannheim erworben au haben. Mir
blieb damals kein Zweifel daran übrig, dass diese Urne nn-
acht sei, dass man die anderswoher bekannte Inschrift auf
dieselbe tibertragen habe.
Nun hat Herr Professor Dr. N a m u r au Luxemburg in
dem 10. Hefte der Luxemburger Publikationen , welches mir
so eben fibergeben wird, Ober eine Sammlung von römischen
Alterthtlmem au Rheinaabem einen ausführlicheren Bericht
«nstattei und wir finden in demselben verschiedene Gegenstände
genannt y welche die eben mitgetheilte Inschrift tragen, die
Worte namlii^! SILVANO TBTTO (oder TBTBO) SERVS
FITAaT EX VOTOR (statt VOTO F). Unter diesen alter-
94 Süoamu Teteui.
thOnlichen Gegenstäoden kommt aach einer yfot^ welcher
mit der Urne flbereinstunmeude Aehnlichkeit hat, die wir
oben genannt haben. Diese Thatsache hebt die Zweifel
nicht, die wir an der Aechtheit jener Urne ausgesprochen
haben, sondern bestärkt uns vielmehr in denselben.
Man erklärt die Inschrift also: dem Silvanus Tet-
ftts weiht ein Sklave des Sobnes des Tacitus
dieses Denkmal nach seinem GelObde, oder Te-
4eo des Pitaeittts fielave w«iht dem Silvanus
lileses Denkaal nach aoineai G«lab4e, odef nm
^eln Gelflbde srn erfillen. Berr Stdner hat diese h»
«oiirlft auf sieben verschiedenen ThöngeUlden gefunden^ Br,
Dr. Klein fügt noch swei andere Denkmale hinsii^ weldie
dieselbe InBohrffl; tragen ^ und wen wir richtig genähtt hii-
ben y dann hat Berr Dr. NaMfr die Annakl Aesar InmArilL
ten bereits auf eilf gebracht 'X ^^^ kommt nun der
Widmende dann, dem Süvaaun nicht weniger als dlf Thon-
gefhsse 2U widmen? Und Wfli bat diese Widmung für eine
Bedeutung? Der Widmende hat frflker ein Gelfibde gethan;
dieses Gelübde erfüllt, er, wie die .Worte ex voio fecU an-
neigen. £in Gelübde^ einem Gölte eine Reihe- von Thonge*
Assen zu widmen^, ist jedenlails ein höchst eigentbümliches
Gelübde, welches vielleicht vergebUch seines Gleichen sucht»
Und wäre es nicht ein seltner Zufall, wenn grade alle Thqn^
iksse mit dieser Inschrift wieder aufgefunden worden wftren?
Ist das aber nicht der Fall, wie viele Thongefässe mag. es dann
jioch geben, welche diese Inschrift tragen ? Wie wäre femer
der Widmende dann gekommen, dem Xxott Silvanus so
oft zu wicdecholen> dass er sein Gelübde gelöst habo ? Oder
1) 0. dessen Noüee sar tiae CeBsetfofl d'jknoqiiltda CMBe«
nes de Rhetnaateni, tn Am iMUeaitons de la ieei^ fonr la
rteherobt ete. de monianentii mstodiiiie» dip» Is Ckand-HnoM
de l^nzemboiugt IM. iiafi X*
aksr Aat der WliuMde jetooMd eta ft^im ChdOMe, i«s <«r
iiadl wies iimet Tbongefluse löstet
. flerr Bc Hmü«, drr ki^iBf» Zireifd an d^r A«clidieU
JMtr nMngtOflse ufiMiiwB liitt» iMtft meb dwimf, diw
solche Wiederbolungen nicht selten seien, und führt namewt?
Uch die iMthrift DEO INVICTO MlTfllUB flSCUNMNUS
DAT. 0 9 wetflber Ltrach in diesen Jahrbichem U. 6. W
nnrJMawehen ish Allein dieses Beispiel ist niehl gann gkieb
nnd dnram nicht beweisend. Betr Mamur nimm dieses auch
acHbst an , mdem er die Deutung anftteUl, die InsehriCt SiU
»HO ttiL, aei nichts ala dtfr Stonpel des Tipfers gewesen.
Aber üese Tdpfecwaarai wasrden doch ▼mkanft, und wie
aoB nun sich en nun erkbren, daas der TOpfer «uCfiefhssen^
die in freaden Besifts ühtrgAm atUen , aeitfe eigenen ndi-
glasen AngelegcBhetten Terhandett? Diese AnnaboM^ an sidk
achon Tcrwefllich, wird ibecdies dqrch das Wort Cohnor*
Ina, wriches auf diesen einsehien fiefkaaen Yrerkonnnty bo«
seitigt f welches in der That den Namen des TttpfieüS naeh
Topfen Art mi Bnnck ausdrückt. Indessen, wn diese Er-
kiimn; annehmbar iw nuchen^ meint Bcrr NaaMur, . mat
fcanne auch sagon^ Serus beieichne den Eigenihfimer der
Fabrik, Cobnertna hingegen sei der Name des Ar*>
betten! AHeii aaeh diese Dcotung darf nicht atf BeiM
rechnen.
Herr PreL Naanr sncbl auch gleioh selbst eine Einwen^
dang fegen seine. Ammhme na beseitigen. Wenn dann die
Inachiift flihrano Teteo etc. nuf daa FäbrikaeiehcD des T(^
pfen isty wie geschieht's, dass dasselbe auch auf Deakmalmi
ron Stein rorkenuat, Welche in den Museen an Speitr und
Minchen aafhewahrt werden f Die Antwort , welche Bmr
Namnr airf diese Frage mit den Worten des Beim Jaeger
gttl, der diese Steinbilder fflr die Typen der beaeicboeten
1> 0. dlaae JhhrbÜofaar flefl^XVO. 0» 190.
Tbeokilder ausgibt , hat uns ron ihrer Richtigkeit keinefti
wegs fiberxeogt j und imi mir Eines anmf flhren : es bleibt
dabei immer sehr auffallend, wie der Tdpftr daan gekommen
sein sollte , seinen Fabrikstempel audi auf diese SteiaUlder
s« setzen.
üeber die Herkunft mehrer dieser Thongeftssa ffbt uns
Herr Namur Aufischlflsse, indem er berichtet, im Jahre '1861
babe man xu Rheinaabern 8 Fuss unter der Erde ein
Gewtibe von Ziegelsteinen entdecit and cum grOssten Er-
staunen des Finders habe man darin eine Sammlung- von
Altertbflmern von der vortrefflichsten Erhaltung gefsndeB;
sie habe aus Statuen , Zierratben , Urnen , Geschimm aller*
lei Art bestanden, und von diesem Funde htttten verschiedene
Museen und Sammlungen sich bereichert Man hatte sa
Rheinaabem früher viele Oefen fflr Tttpferwaaren and sehr
vide Scherben entdeckt, welche den Beweb lieferten, dass
Hl der rimischen Zeit au Rheinaabem ausgedehnte Töpfe-
reien bestanden hatten*
Wir wollen tiber die Richtigkeit der Thatsadien keine
üntrrsuchang anstellen, aber augegeben, dass sich Alles
vollkommen so verhalte, wie angegeben wird, dann ist der
beaeichneie Fund inuner sehr geeignet, der Speculation au
diejien und den Namen au angeblichen Alterthflmem henu-
geben, die ganz wo anders als aus diesem Ofen hervorge*
gangen sind. Dass man au solchen Erzeugnissen geradeau
alte Inschriften wählt, oder Stellen aus klassischen SchriO-
stellem verwendet, ist eine Vorsicht, welche nur in den adt*
neren Fällen ausser Acht gelassen wird.
Herr Professor Dr. Klein in Maina hat schon vor meh*
ireren Jahren Zweifel ^n dieser fast fabrikmassig enge»
brachten Inschrift^ geäussert, und je mehr die Anaahl dieser
Inschriften wachst, um so gegrflndeter werden diese Zweifel^
und damit um so dringender die Aufforderung fflr die Freunde
des Alterthums, bei dem Erwerbe oder der Erkläraag solidier
ins^rifteii tt grVttte V#niclit ra gtbfniichen. Dmülbe
.Gelehrte veBBieheriia-demsD ebeii^M Leipslg (1835) er^
Mbieueneo LXXL Bande der Metten JahrfcOcher ffir PMIole^iö
iiiid Padageglk 8. 670» er wisee, dass ni Rteina, der grltssi
tea FMdgtube ritanisoher Inechriftea io Deatschland ,' Alter«
(fafloiar oiii iittd ohae Inschriften fabrieirt und mit und Aebea
den Qcbten feil geboten wurdefti und werden, und da» sogar
Vereine daant betrogen worden seien« '
Wenn es gelingt , die Welt mit fiikehen SehHl^^sehen
Autographen an überschwemmen, wenn die Gerichte äeh^ oft
Aber falsche Wechsel nnd Urkunden zu entscheiden haben,
^ft kann es nicht auffallen, wenn auch die Freunde und Ren-
ner des Allerthams mit Machen Inschriften und nachge*
madHea Gegenstanden betrogen werdet^. FOr die Betrüger
dieser Art, sie mögen den Betrug aus Gewinnsucht oder aus
Sehers geübt haben , gibt es eine Strafe , deren sie nicht
entgehen aoHtrn, und wekhe die Freunde der Alterlhums«
künde selbst bestimmen und ausführen kennen, die Namen
der-Botvtger öffentlich zu nennen.
Bonn, im October 18&5.
Zusatz»
Die vorstehenden Bemerkungen waren bereits im vo-
rigen Herbste gesetzt , sie gehen uns jetzt vor dem Abdrucke
zur Revision zu und das gibt uns Gelegenheit, auf die
neueste N. 85 der arch<1ol. Zeitung von E. Gerhard hinzuwei«
sen, in weicher ein Artikel: die ^Thonreliefs aus Mein-
zäbern überschrieben, enthalten ist, welcher den Hrn. Prof.
von Hefner ans München zum Verfasser hat. Hr. von
Befner beschreibt hier die Terracotten, welche in jüngster
Zeit für das königl. Antiquarium in München von Rheinzabern
aus erworben worden sind, und wir begegnen auch hier
7
der bichrift 4k» Silvannft Vt^ms «te. 9mw Arflk«!
ki Mr fceigDaty uni it Qsstrer VcrMitkiui^ m bmtttrkeiiy
md wir trag ea fccNi fiedcBk«», jene Tenraceitea mIM ge*
sehen ah heben, die BehasptoBg aassusp rechen , dase bei
näherer Vnierenchii^ lidl nindestenB ein Thcil derselben
ab nntubt heransetelkn wird. Aus einer Note, welebe der
Herausgeber der arehlol. 2. Hr. Prof. Gerbard dem Artikel
des Hm. von Hefner beigefllgC hat, ersehen wir, dass der
letntere geMirle AMerthumsftirsdier eiae «flberskhtHche Dar-
slellnng der a» den Tapferwerkstatten von Rheinnabem
benrorgegangenen uad nur Kenntniss gelangten Gegenstände*,
in den Httnchener felehrien Anneigen voai 17. und t9. Dee.
1855 bat abdrucbctt lassen, eine Arbeit, wricbe ntHsMch
ist, indem sie die Uebersiebt und PriAing der Rbeinna-
bernseben antiquarischen Produktion erleichtert, deren Lei«
siungen nicht blo9 naoh Ntachen und Luxemburg, sondern
auch nach Paris als unrerdftcbtige eingefahrt worden sind.
Berlin, den S. M&m IfiSa
Vrof. Dr.
6. (KabbQli|itfd)e Snfd^rift^n»
die nblreicbea Vereine fflr Creschichte und Alter*
thum ihr^ erfreuliche ThftUgkeit iu Deutsciiiand entfalten,
irerden in den verschiedenen Vereinsechriften dieser Gesdl«-
nchaften nicht selten mittelalterliche Inschriften bekannt ge-
macht, deren ErkUlrung von dem gelehrten Publikum sehr
häufig vergebens erbeten wird. Nachdem die Jahrbücher uni-
seres Vereines vermöge einer spftter gefas&ten Bestimmnng die
Knast und die Alterthümer des Mittelalters nicht gttuzlick
ausschliessen sollen, glauben wir, dass es grade die mittel«
allerlidien Inschriften sind, welche Ansprüche darauf haben,
in denselben Berttcksichtigung n« finden. Für den gegen-
wärtigen kleinen Aufsatn, dessen Gegenstand anf dem be^
leichne ten Felde liegt , haben wir eine Inschrift gewählt,
welche in dem Rapitelrimmer nu Regrnsburg aufbewahrt
wird. Diese Inscfirifl, welche ursprflngiich auf einem Grabe
gestanden, wurde, ale der Kirchhof^ dem sie angehorte, aer«
stOrt wurde, an den Ort gebracht, den wir so eben beseieh«
net haben. Diese Inschrift ist folgejide :
A: D* M:D: L: XXX-in-D:H:
N.XVIOBYTiIN-DO":
nyr3'Drj'3:DJLruua.
jrucrurs.
DIACiRaT ETA: S VB- D- VI- CVIVg- ANl
DBO'YIVAT AMEN RQB^
8Ct' l'PCE:.
100 CabbalisHsche Inschriften.
Es ist begreiflich, dass das Geheimnissvolle der Zeichen,
aus denen diese Inschrift zum Theile besteht, die Wissbe-
gierde gespornt hat, den Schleier, der diese unverständli-
chen Zeichen deckte, zu lösen; doch scheint dieses Bestre-
ben den gewünschten Erfolg lange entbehrt zu haben. So
schrieb z. B. um das Jahr 1752 Friedrich Benedict Nie-
renberger wie folgt: In coemiterio ecclestae cathedra^
lis Ratisbonneniis contiguo extat epitaphiumy quod nemo
hucusqtw explicare pötuit. Glücklicher war das Bemühen
des Herrn OberJieutenant Schuegraf ^). Der Schlüssel,
Jessen sich derselbe zur Lösung dieser rftthselhaflen Zeichen
bedient hat, bleibt indess selbst ein Rüthsel und würde für
andere Falle schwerlich zu gebrauchen sein. Um aber die
Bedeutung dieser Zeichen nicht blos für diesen einen Fall,
sondern auch für alle andern zu ermitteln , müssen wir in
die Geheimnisse der Cabbalistik zurückgehen. Auf Grabstei-
jien und an Kirchen, auf Fenstern und Gemälden, auf Häu-
sern und Schlössern trcjOTen wir in dem Mittelalter geheim-
nissvolle Zeichen an, deren Entzifferung nicht selten den
angestrengtesten Bemühungen Trotz bietet. In dem vorlie-
genden Falle ist es ein Grossmeister der geheimen Wissen-
schaften, Cornelius Agrippa von Nettesheiro, ein
Mann, der gleich ausgezeichnet war durdi seine ausgebrei-
tete Gelehrsamkeit wie durch seine gelehrte Tliorbeit, der
uns zum Führer dient ^).
Derjenige TheiL der Cabbala, welcher der symbolische
genannt wird., beschäftigt sich vornehiAlJch'mit heiligen Fi-
guren, mit Buchstaben und: Zahlen, denen vi^rborgene Bedeu-
tungen beigelegt, und aus deren vielfach. veränderten Com-
bination geheime Weisheit hrrgelritet wird.' Figuren, Buch-
1} VerhaoAimgea des liistoHschen Vereins von Oberpfhiz und Re-
gensburg. -JNeue Folge 4. Bd. * Rogensburg 184S.
9) Agrippae a Neitesheym opeta« ed^ I^ogd; tom. I. p. 818.
PabbaUßUiche töMehriflehi lOf
Stäben md Zdden werden oft mit einander verbunden xnA
namentlich wird den samntlicben Buchstaben des Alphabets
Dicht seit» ZahlenwerUi beigelegt. Dasa die Hebräer, Grie«
chen^ Römer und Gotben keine besondern Zablseichen hat^
(eo, sondern sich der Buchslaben ihres Alphabets dasu be-
dienten , und dass die arabischen Wahlen , deren man sich
jeiat bedient, en>l gegen das dreizehnte Jahrhundert in
Deutschbuid dngefiihrt worden , kann als bekannt voransge.
setst werden % Nach der Bucbstabenreihe des Alphabets
hatten, nufolgje der cabbalistischen Leture/ die einselnen
Bachstahen folgenden Zahlenwerth:
1. 2. 3. 4^ 5« <!. 7. 8. 9. u. s. w.
Da nun die Buchstaben des gewöhnlichen Alphabetes nicht
ausreichten, so hat man als besondere Zeichen Hl und HV.
welche in dem Alphabet des Hiitelalters vorkommen, hin-
zagefQgt.
Duter den verschiedenen Figuren der geheimen Wissen-
schaft nehmen das A und das D die bedeutendsten Stellen
ein. Die zuerst gezeichnete Figur A als Zeichen der Ein-
heit oder Dreieinheit kommt in dem höchsten Alterthume
vor^), und zwei solcher Figuren aufeinander gezeichnet, wie
hier zu sehen ,
geben das Sechseck , den Druidenfuss , jenes geheimniss-
volle Zeichen, welches durch das ganze Alterthum bindurch-
lättft, welches seine symbolische oder magische Bedeutung
1} Lessing's CoUecCaneen s. v. Zahlen.
2) 8« Herder, ftltest^ ürkonde des MensofaeDgeschleohts. Thl. I.
. S. 804. J« SclieiUe'A Kloster 5. Bd. Stuttgart i%V9. Die Sage
▼on Faust eto. .. : : ; ? : : . - .
Cabbali»li$üh§ ämekHfUih
Vb auf den beutif « Tag bewihrt bal 0 » weklie attf Aani-
leteli als die Sigaalnr der Kräfte des Weltalls ersehfiar^ und
detai gebeimnisfeivolle magische Wirbimgen ngescAHebeii wer-
dea. In solche Figuren narden Zahlen, eia^liie Wörter
und gehfime Zeichen geschrieben, vm ihre ibcmafftrliclie
Wirkaamfceil an erhöhen, and so wurde auch das gaaae
Alphabet, in nekhem wie bereits die einaelnen Buchstaben
ausser ihrer sprachliehen Bedeutung auch ZaMenfrertb Ter-
treten, in dieselben eingeschrieben.
Dem mystischen Quadrat begegnen wir bereits in deü
alten Indien; es ist in drei Abtheilungen abgetheill und ent-
halt alle Grundaablen von 1 bis 9, ifie in der folgenden
Figur zu sehen ist.
6
1
8
T
5
8
2
9
4
Man mag nun die Zahlen dieses Quadrates in jeder Reihe
zusammenzahlen, immer wird man das Produkt 15 erhalten;
dasselbe Produkt gibt auch die Diagonale. Nun werden in
dieses mystische Quadrat die sammtlichen Buchstaben z. B. des
bf braischen Alphabets eingetragen, und zwar so, dass in jede
Zelle drei Buchstaben zu stehen kommen. Um die Zahl 27
zu erbalten, sind auch die Finalbuchstaben mit aufgenommen
worden.
Diese Buchstaben werden nicht der alphabetischen Reibe
nach eingetragen, sondern der erste Buchstabe ii wird in das
erste Viereck oder in die erste Zelle gesetzt, der zweite in die
1} Wir erlDneni dsraliy dass aneh jatal aooh In dea OMtaieben
Kirelien eia Abge oder deir Nsne JishOTa, la atoem Drelaeke dar*
gestallt 9 GoU oder die GotUiait badeatet.
(UbMklkeh§ JHfifMj/tfff
tarauf fclgaklg «« i. «^ Di» enMi aeiiii •«dtttebn, wel«
«fae MKh ab Zeichet ier OnnisableQ g^ten^ entMlon die
Sigaalw in inleUektaellen Uimge urf der Beaa Cktn der
bg«!; die darauf Mgeniea neun Bbchalalea , aaglcich ale
Zdmer betnektei, avid die Sipmtm der hiMriiedien Diiife
ud der aeva BiBHaebkreiae ; die aeeii leiatea BnelMtahen
aber beaeiehaea die enbaatraliieheli Diage, die Bleaieota a a. w.
Amt diefe Wciae fcoMBen aan die Bochstobea ^ welobe
I. la and 100 beaeiehneD) ia der eMea Seile, die^ ardcfce
S, 9ft MO beaeiciioea, ia der aweilea Seile, aad die, walebe
a 30. 300 beaeichnen, in der dttttaa 2Mla aaaaMaaro o» a. w*
Oaa ScbeaM iei folgeadeel
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^^3tQ tVDTt
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Niaunt man atatt des Hebraiacben BoDhatabea » §o wird
das Scbema das nachstehende ;
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f P7.
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Raa Buss man von den Buchstaben, die in die 0 Zellen die«
aea Scbeow's eingeschrieben sind, absehen, und blos die
Quadratignr ins Auge fassen, in welche sie eingetragen sind,
wenn man die geheimen Zeichen finden will. Lasst man das
Schema in seine Theile auseinander&dleB, ao lassen
daraaa folgeade aeun Figuren bilden:
r n T
CDU
U U J
104
ßabMaOcU JbmeMpe^
Diese neim Vigiärm wer^eo mui statt 4er BodisfiAeii , die
daraus verBchwiiidfn ^ alf» Budistaben «nd als Kahlzefchea
l»e]>rtiidi(l -Das Zeichen H wird semit fOr die driei Buchsta-
i»en ^\>t gebraucht, wetßlie in dem ersten Q\iadra( oder in
der ersten ZeHe ron der rediten snir Küken Seile gereelinet,
ihre Stelle ItttteH. Uad um anzudeuten, welcher Von diesen
drei Buchstaben gemeint sei, bedient man sich der Punkte
oder Striehe ; e i n Punkt über den Zeiehen H bedeutet i< «
sUrei Puiikle ^ und drei Punkte p. Hieriiach wird die Be«
deutnng der Punkte in dem Schema mit lateinischen Buch«
Stäben von selbst klar werden. .
Nach der mitgetheilten Geheimschrift wlrdM feigende
Zeichen
N
it $t
J L U L C
den Namen Michaelausdriicken. Nun aber ktanen diese
Zeichen abermals zusammengezogen Verden, so zwar, dass
die einzelnen Linien oder Striche doppelt zahlen , und dann
Würde der Name Michael also geschrieben Weriten:
f t
$ It
It
JL LL C
• r ■
A I
Aber auch diese: Schreibweise Msst sicli nieder verkUrzen,
indem die einzelilen Striche flieht blojs einfach und doppelt,
sondern auch dreifach zählen , und folgendes Zeichen
wäre der Ausdruck fttr den Namen Michael. '
Dieses Verfahren/ äie Buchstabenzeichen mit einander
zu vereinigen, wie wir es in dem toranstehenden Beispiele
vor Augen haben, erinnert uns an die Runenschrift. Aucli
hier pflegte man die Zeichen shr verbindeni indem man mehre
(ktlMiMiUche InsiAHpeh, MK
Bucbfltabeii m eine« Stabe oder ah einer liaie yereinigle^
ein Verfahren^ welches die sogenaMiten Bindernnen er«
sengt hat Sie reichen über die dnisliiche Zeit hinaus bis
in das nordisdie Heidenthum, und wurden insbesandere dasni
gebraucht, Eigennamen ausaudrfioken , und in dieser ihrer
Anwendung verraüien sie eine grosse äusswliehe Aehnlich-
fceit mit ttaserer cabbalistischen Geheimschrift.
Man begreift aus diesem Beispiele , wie schwer es isf,
eltt solches Zeichen au&sulasen und bis auf seine Elemente
nn verfvlgen.
Biese Art Gdiennschrift war es, welche in alterer Zeit
bei den Cabbalisten in grossem Ansehen stand; mir Zeit
des Agrippa von Nettesheim, welcher 1(85 gestorben ist,
war sie aber sehr bekaiant geworden und hatte dadurch an
Ansdien vcrlorto«
Biese Zeichen erinnern uns auch an die Zeichen, deren
die Steinmetasen im Mittelalter sich mi bedienen pflegten. Na<»
mentüch die ältesten derselben sind sehr einfach; sie sind
nsammengfsetzt aus horizontalen und vertikalen Linien, aus
rechten Winkelit, schrägen Linien, aus Kreisen und Kreis^
Stacken. Ungeachtet der geringen Hillfsmittel mi ihrer BH«
düng sind sie doch von grosser Mannigfaltigkeit und Ver«
schiedenheit
tHfi^e Zeichen tragen ein geheimnissvolles Ansehai, und
ihre Striche haben auf keinen Namen nach Art der Mono^
gramme der Maler Bezeug. Freilich gibt es auch solche
Namensneichen der Steinrnetüen, von denen z. B. das gttm*
nische Museum zu Nürnberg eine grosse Anzahl in einer
Papiertiandschrift ans dem 16. Jahihunderte besitzt, und vott
dem es in seinem Anzeiger vom 1. Jnli 18S& mis nähere
Kunde gegeben hat, allein diese Monogramme mAssen von
den eigentlichen Steinmetzzeichen unterschieden werden.
Die Ansicht, dass diese Steinmetzzeichen hur willkfirlich
aagenammißile' Zeichen j(eien> ^ass denselben keine^RegiS^er
f
|#6 CbbMUiidb inehlftm.
flcteltf oder dfbiAetigdie Btdeolng m BrtmU Utg», ist
eise allf eaiei0 aogewiiuiieii«. Wir hiogrgtB baben ile nkht
«ngegrflBdele Vennuthvig, das» alle diese Zeichen aaf eiaer
Art cabbiüisiideber Oeheimichrift lendmi, «ad daee dtaseU
ben sieh auf eiabche Priacipiea sarflekfMirea laseea«
Es Ist bekamt, dass die Baubradenobaften des MiKtK
alters, die freien Manrer, feheiaie Ldirea oad fliataiea
battea, dass jeder bei der Aofnabme den Eid der Vcnchwie-
fenheit aUefen nasste, and dass sie sieb an feheioien Zel*
eben erkannten; dass sie drei Grade hatten, Meister, Oesei*
len und Lrfariinge, and dass es den einadnen SteiaaKtaen
verboten war, das Zeichen, welehes ihm bei ariner AnteahaM
verlieben worden, etgenmichtif abaattndeni* Man hüilla
die Kenntnisse des Haaren in den ScbMer des Gebeinmissas
ein , nach dem Vorbilde des Alterlhams und van fieicbaü
Geiste getrieben, der nadi dieser Seite hin das Alterthnm
behemehte, welches das hühere Wissen in die Mysterien
eiascbloss, weil das Geheiainissvolle der Kunst Aehtang er*
wirbt, ue vor Pttrfaaalion sebtttat, md weil man begrifea
hatte, dass die Knast und die Wissenschaft di^ in der Aegel
an Tiefe und GrindKchfceit verlieren» was sie an Breite und
Ausdehnung gewinnen, und endlich, weil nan demVerdacMl
der Zauberei entgehen wollte. Das Volk hat au allen jEei*
ten dasjenige, was ihai ausserordentlich erschienen, und was
jeasdts des Kreises seiner Begriffe lag, in das Gebiet dai
Uebernatllrlichen und des Wunderbaren versetat, and so
nussten Männer wie Sylvester IL and Albert der Grosse, wel*
che das gesaaiate Gebiet des Wissens ihrer Zeit behemch*«
ten, noth wendig in den Ruf der Zauberei geratheui vad es
war daher ein. Gedaake , der aus diesen Voraussetaungen
sich von selbst ergab, dass die Errichtung der Wunderwerke
der Baukunst, welche das Maass menschlicher Kräfte so weit
au übersteigen schienen, der Mitwirkung einer geistigen
ttwJrt odor der Halft des Teufels aHgeaohnoboa wiatei
aM0lM$cke ineMftm. tot
Man Y^irift a«li irre«, wen man fknibm woM«, VUm
aie Jiidrn kiUc» die cabkaltetischea Stidien grpf^gt. RMir
als einoMl in der Gcachicbfa'^ ioi 10. md II. Jatirhonderfe,
in wdche die OeacbicMe der BaviiAttea bioatifreicht, wie im
1&. and 16. Jahrhanderte 9 treffen wir die Ueberschatnng
ft-raller , nanenUicb oricntalifeber Weislielt wtd eine Miss-
adifnnf desjenigen Wisseos , welches bis dahin GeHvng ge«
habt hatte; sie wurde seit dem Wiederatifleben der klassischen
Litteratur von zahlreichen Gelehrten gepflegt, die dem Ja«-
denthnme fremd, die cabbalistische Weisheit auf die verschie-
denslen Zweige des Wissens, auf die schwarae und weisse
Magie, auf die Goldmacherei , Sterndeuterei n. s. w. an-
wandten.
Wenn die Bauhfitten ihren Geschichtschreiber erhalten,
so wird er das Studium der Cabbala nicht entbehren leön-
nen, nnd sie wird ihm höchst wahrscheinlich den Schltlssel
aar Erklärung der Steiometazeichen und zugleich den Be-
weis geben, dass dieselben mehr als willkürliche und sinnlose
Zeichen sind, wofür man sie bisher zu halten allgemein ge-
neigt ist. Ueberdies gibt es mehre mittelalterliche Inschriften
auf alten Gebäuden u. s« w. , welche bisher unerklärt sind,
zu denen der Schlüssel des Verständnisses unseres Dafür-
haltens in den cabbalistischen Schriftzeichen zu suchen ist.
Wir kehren von dieser Abschweifung zur Erklärung
unserer Inschrift zurück. Wendet man das oben S. 103« auf-
gestellte Schema darauf an, so lautet sie :
ANNO DOMINI 1683 DIE MENSIS NOVEMBRIS XVL
OBIIT^IN DOMINO
PUER lOAN KELDERER
DIACONÜS RATISBONENSIS AETATIS SDAE DIERDM
SEX CCIDS ANIMA DEO VIVAT. AMEN. REQUIESCAT
IN FACE.
Die Inschrift, welche uns bisher beschäftigt, gibt uns ein
Beispiel kirehlidien BUssbranches i indem sie uns ein Kind
IM
Cabbatkügd^ Imcbt^ten.
von sechs Tagen vorfahrt, welches bereite Diakon ist Einen
entoprecbenden Fall finden wir unter Innocenn IV., welcher
einen italieniscben Bischof absetzt, weil er, wie sieh der
Papst ausdrückt: nepotibus suis vogtenübus in cmnabvlis
licet ad plus vix valentibus balbuthre^ neium quod im e«-
clesHi Ugetent vel anUarentj maiores praebendas Mbuit
et benefida meüora. Der Oheim des kleinen Diakonns von
Relderer war Bischof 2u Reg ensburg und sein Vater ver-
waltete gleichneitig das HofmarschaUamt
Bonn.
Prof. Dr. Bravn«
7. %tf)unltft t^an ülutufunlrtn im ftant0ii $txn.
Anknflpfeod an seine im Jahre 1850 erschienene an-
tiquarische Topographie des deutschen Kantonstheils, tvird
Ret im Folgenden die seither au seiner Kenntniss gekom-
meaea kantonalen Einzeln- und Sammelfande antiker und
mittelalterlicher Münzen aufzahlen. Die Melirzahl dieser
Funde fällt auf Oertlichkeiten, von welchen uralter Anbau*
bereits erwiesen ist, und bei denen einen mehreren Bele^
bierirou jede neu hinzukommende MOnze giebt. Von den
flbrigen dürften mehrere auf verlorene Spuren theils keltischen,
theils römischen Anbaues führen , wenn wir gleich wohl wissen,
daas nicht jede vereinzelt gefundene Münze und selbst nicht
jeder Sammelfund sofort alterthümlichen Anbau für die be-
treffende Oertlichkeit beweist Aber selbst dann geben
Hinzfunde inmierhin Zeugniss von dem Dasein und dem
Verkehr der vorzeitlichen Bevölkerungen , bisweilen auch von
der Begangenfadt selbst der entlegensten Gegenden, in wel-
cher Beziehung z. B. der Münzfund am Ganterisch über-
raschend ist
Bei dem am südKchen Abhänge des Julimont zwischen dem
Biber- und Neuenburgersee gelegenen Dorfe Tschtgg stiess
man 2651 im sogenannten Steinacker, oder genauAr in den
unterhalb desselben am Wege nach Gampelen gelegenen Beun*
den (S(dnackerbeunden), bei tieferem Umgraben einer Parzelle
Landes, auf zerstreute römische Münzen. Hierdurch, so wie
110 ÄehrmUse tan Mümfunden im KanUm Bern.
durch den frühem Fond einer vereinselten Münae veranlasst,
deckte die Finderin, eine Bftuerin mit ihrer Tochter, ein Stfick
Erdreich von 18' in's Gevierte ab und fand theiis In der
bedeckenden Erde, theiis auf dem darunter befindlichen aus
Back- Kiesel- und andern Steinen bestehenden harten Boden
eine weitere Anzahl römischer Münzen, jedoch ohne weitere
i^ÜerthvMirest«. 0er ganze Fund belief sidi auf citca 60 Stück,
von iveMben einige veraohleppt wurden, wogegen 45 in
mohere Hiude kamen« Genaufres über diesen Mflnafond zn
geben» ist &ef, in den Stand gesäte durch brieflicbe SUtÜm»
luogeu T#n Seiten der Hrn. v, Steiger in Tschugg und P^of. U^
*sely in Venenstaiit, deren firstgenanten Ref. mehrere Dnblt ti^
tea ver4afifct« Sümmtiiche llliinznn , bis auf eine Kupfermünse
von Claudius Gothicusy die einzige von diesem Kaiser, sind
aus dem schlechten Stoff, weleher den apftten rftmisehen
Kais^yvKItaZfn eigen ist, bei den Numismatikem Bflion iitisst
lind ans einem Kern von Kupfer mit Versilberung oder gar
jiur mit Ver^innui^ besteht Sie haben denmaeh allerdings
fallt l^einen materiellen Wf^h. Dagegen ktanen sokhe Münzen
jmmeKbin einen {listorisoh^ nnd numismalinehen Werth kOf»
sitzei^ Vintn lii^toriscben besitzen dieselkmi als Atta filr
den Bestand der Ansiedlung, wo sie getnnden wnrden. M
Umgf r die Serie der Kaiser ist^ welche ^e Maiizen repii^
sentiren, desto wichtiger sind sie, indem man ans einer
solchen Serie auf den Zeitpunkt der Gründung und Zer-
störung der betreffenden Niederlassung annähernd schliessen
kann. Die Serie, welche die Münzen von Tschugg darstellen,
umfasst nun die Jahre nach Christo 238 bis 268. Müglich,
dnss unter 4en fehlead^ Mtazen sokhe sind , welche diesen
Zeitraum nuf- oder abwKrts erweitem würden« Iksicb mazht
es ein unten anzuführender UmstMd wabncbeinlicfc , daas
die ff!ömische Niederlasswig bei Tsebngg unter Glauüns
liotbieos oder nicht lange hernncSi , etwa in len bacandischcn
Unrnken , uotergiegangi» sei. Jedeitfalls ist es zu beklagen,
lasf ü» mtgßSmimm MtasHi nicfe« fimmdich ksigiibnidit
warieu mi^ S« b%^ OMilidi Silber« luid itlhil Ko|ifer-
nfiwca iyttisrer Kamr a«ch etDen amiMufischeii Weffth,
wen sie g«t erhalteo, wd heiMdert wmm sie juimiBiMtiMke
SeUeolieilen m4 » «N^ bmtst weiui sie ein eeUeoee Oef rftge
tragen, oder weeo de Kaiser repraeendieiiy von weleken
tbcrbanpi weeig Mflaaen verhaaden eind , was betenden M
deejeaagea der Fall ist, die nur luuree Zeit regiert haben.
Die Teebugger Miiiaen gebaren nun nwar nicht nu den
seltenen; dean sie rühren nuäst ren Eaisem her, deren
Mflaaen häufig sind, uud es fehlen, mit Ausnahaie des He*
reanins Etmseue, gerade diejenigen Kaiser, die kurse Zeit
swiseben den dusch die rorMegenden Mttnaen vergegenwär-
tigten regiert haben, vie HosliUaaiis, Aennllanus, Saloninus
Valeriamis« Pestunrns der jtngerie, Vietorinne, Marius, Te-
tricw, Vater and Sohn. Auch fehlen aum Theil die He-
nudiünaea der variiegeoden Kaiser, z. B. die des Oordianus
Ili, Philiivne Afebe, Oecios und Valerianus. Doch befin-
den sieb unter d^n JM&Men flkif Stfleke, die in ihrem Gepräge
flicbr adsr weniger ren denjenigen sdbweiebea , welche in der
sicHilieh reUstttadigen, ron Ha 1 1 e r beschriebenen Mtinasanini.
l«f auf hiesiger SAadlUbBolhek rerüegen. Bin besonderer
Verang dieser flUDuen iat ihre gute ErhaHung, welche fast
glauben Msst » sie seien, bald nacbdeia sie in Keuvs gekonnnen,
dur^ Zeisttrung der Ansiedkuig , in deren Schutt sie lagen,
dem Oebrattcb eataogcn werden« Jedenfalis beweisen sie
einigen Wohlstand der Intreffendsn Aasiedlmg, und es durfte
sich wohl der Nüke iohnen, die Dagebnngen der Ftadstelle
alber an uKtersndien* •
Aaf dem , als fitandort der alten Petiaesoa , durch seine
hetttsfihen und rOmiscben Alterthtteer bevflbaiten Jens her g
fand Man vor einigen Jahren in einer Reutung am nördlichen
Bergsbhaag «ine4SfiddmflBae mit undentf icben üeprage. Der
gdehrte Zarcher'sdie Numiematiker, Dr. H. Meyer, hielt
IIS Äehretdeie van^ IfAis/toicfen mH KätUon Bern.
dieselBe anfängfich für eine kdtuche. *) Seifher aber hat er
^ in ihr eiae elnndsche Münze eriLenaeii wollen, wie flerr
Amtsschaffner Hftller in Nidau , Besitzer dieses merkwürdi-
gen Fandstückes, dem Ref. nitlheilte. Bei NachgrUbungen^
welche Ref. im J. 1850 auf dem Jensberg vornahm, kamen
zwei ritanische. Kaisermünzen in fllittelerz zum Vorschein , die
^ine ein Augiistus mit der Ära Provideaüae, die andere ein
NerVa mit schlecht erhadtenem Gepräge. Münzen von er-
sterem Kaiser kommen auf und am Jensberg am hüniigslen
vor, wie denn Ref. eine solche, freilich schlecht erhaltene
zu Tribey erhielt.
' Die Dmgegend von Neuenstadt, welches wir der
Nachbarschaft wegen mitnehmen, hat in neuerer Zeit fol«
geude romische Münzen geliefert : einen Commodus in Kupfer,
von Berrn Bürgermeister Schnider von Neuenstadt auf seinem
Gute les Plantees gefunden; einen Maximianus in Groserz,
und einen Constaatinus in Kleinerz. Die bei Schaffis ge-*
fiindene Münze Jer Julia Domna in Mittelerz ist ein wohler-
baltenes Exemplar. In Betreff der auf dem Tessenberg,
beim Strassenbau zwischen Tess und Lamlingen, erhobenen
und angeblich nach Neuenstadt gekommenen Münzen glauben
wir jetztf auf eingezogene Erkundigung zu Neuenstadt,
versichern zu können» dass wenigstens dorthin keine von
jenen Münzen gewandert ist Möglich, dass dieselben nach
piel oder anderswohin verschleppt wurden. Jedenfalls ist
an dem Fund selbst noch nicht zu zweifeln , indem das be-
nachbarte entlegenere Nöds wirklich römische Münzen ge-
liefert hat. Von einem alten, ganz verscholleden Münzfund
zu Pieterlen gibt Rechtbergers Bieler Chronik, auf dem
Stadtarchiv in Biel, auf Blatt 68, unter der Rubrik »von
einem Schatz zu Bieterlen gefiniden^ folgende, freilich dürftige
1) Vgl. Conp-d'Oeü sur, Jos travaoz de la 8ooi^e Jarassienne
' d^fimulatloni pendaiKJ'aanep 1851^ p. 40»
AArenlue von MünMfimdm im Kanbm Bern, 118
Notis: «Aano 1549 in ussgändeo meyen worden vor dem
badhause in den Beben 1546 römische mflntzen gefanden,
worunter etliche von gutem Silber.^ Eine bei Rfiti bei
Bären gefundene Silbermflnze der Julia Domna kam nach
Bern. Als Fundort wurde der Heiden- oder Teufelsacker bei
Rfiti bezeichnet und dazu bemerkt , es seien dergleichen
Stficke mit HeideakOpfen schon oft daselbst gefunden , aber
weggeworfen worden ^ ohne Zweifel aus einer abergiftubischen
Scheu vor den, wie man meinte, vom Teufel ausgesfteten
Heidenktf pf en. Von den in der Umgegend von Leuzingen
geftndenen römischen Münzen besitzt Herr Friedr. Jftggi
m Leuzingen manche ; unter Anderm eine silberne Consular-
mflnze der Cunilia Furia von Purins CBASSIPES.
Die abgelegene, jedoch schon von den Römern cni-
tivirte Oegend, welche, den Kirchgemeinden Könitz und
Oberbalm angehörend , hinter Könitz , zwischen dem Längen-
berg und dem Schwarzwasser liegt, hat in neuester Zeit
römische Goldmfinzen geliefert. Im Frühjahr 1858 fand
■an unweit Schliern, am bebauten Abhang des Burghfl-
gds von Buben berg, beim Pflügen eine Goldmünze des
Vespasianus, welche durch mdirere Hunde in diejenigen des
Goldschmieds Gast in Bern gelangte, der sie um 82 fr. er-
handelte. Nach Aussage des Goldschmieds war das Gepräge,
mit einem Ochsen auf dem Revers, ausgezeichnet schön und
wie neu. Seither hat Herr von Bonstetten-Rougemont diese
Münze erworben. Weiter hinaus von Könitz , in einem schön
gelegenen Bauerngut zwischen Mengistorf und Nieder-
Scherli, oberhalb der Grabenmtthle, wurde vor mdbreren
Jahren beim Ausroden einer Eiche ein altes Goldstück ge-
funden , aber vom Knecht des Bauers verschachert Vermudi-
lieh war diese Münze eine römische. Seither nehmlich , im
Sommer 1851, fand der Knabe des Bauers beim Ackern eine
Goldmünze des Vespasianus« Dieses prachtige Fundstflck ge-
langte in den Besitz des Herrn Hubacher, Handelsmann in Bern*
8
tl4 Atlmmiitm ttm Munfundm im Kcmtm Mm%.
Selbst in dem Bergfelftiide des Ante Sc^iwarsentarf,
wckhes 2wisdieB Schwarxwasser und Sense an die Steck-
lioriikette hiaaiiBiebt, and zwar an dessen FnsSy findet aHin
Mch rttanische Hunnen. Auf der n^Mrdlich am Ganterisch
felegenen Aln im firttn, Kirchgemeinde Chi^ggisberg , war-
den 1648 von einem in der Erde scharrenden Hirtenluode
S rOmisdM Kaisemilnnen gefimden , eine in Grossere , nwei
fa Mitlelera. Leider sind dieseUwn stark oxydiri, nnd es
laC nnr die in Grosserz, ein Harois AnreUns, kenatUcb.
Dennodi sind diese Mftnnen, welche ReL als ein Geschenk
Ton Herrn Pfarrer Friedr. Kuhn jm Rfisdief g bewahrt, durch
ihren Fundort merkwüidig, und reihen sich in dieser Be»
Ziehung an diejenigen an, wckhe man am Qinreigel und
am Stockhom gefunden.
Oeber die eeit 1849 auf der Enge. Halbinsel bc»
Sem (inderTiefenau nnd anderswo) ausgegfabenen maasa»
üotisdien und keltischen Mttnnen verglekhe man feint diese
Miibb. XXI. 187 f. IdO f. und Memmsens Abhandlang über
4ie nerdetruskischen Alphabete und in den mttheilungen
4er Zürcher antif. Gesellaoh. VII, 8, Sa&. Bemts im J.
1094 wurden auf dem hüitem Engefeld beim Mflgen viele
Temisoiie HOnzen herv^rgegraben. Ebendaselbst, nemlich
auf dem Worblaufenfdd , kamen theib beim Anlegen itx
Bagestrssse, theils beim Peldbestdlen , viele römische Mun«-
sen zum Vorschein; unter anderen ein Germanicus^ mne
^Mere Faustina und eine dritte unten anznfihrende , alle drei
In Mittelerz. IKe erste ist ein wohlerhaltenes Exemplar:
Av. GERHANICV6 CAESAR, Rev. SIONIS RECBPT.
»BViCTIS GERM. S. C. Referent erliidt dieses FnndsttlA
tom Schinderknecbt im sogen. Iliennannmnitelein in der
4dmaiUM0 vtm Jiin$fmdm im gatiim Bim, t}#
Enge. Die zweite, eine DIVA FAVSTINA PIA, wurde den
Maseiiiii in Pnmtnit gescbenfct Sine drUte auf dem W^lh
laofeDfeld gefandene IHünae , in Beste ^ Ret, Mglt auf
den Av. ein dem Vespasianus ähnliches Kopfbild , auf dem
Her. einen Adler nU ausgehmteton FUgeln <ll^er einer
Kflgel; ron Dinsehrift keine Spur. Dic^ee ener DeilMAMf
ähnelnde Stock , in der Grösse der kleinem Münzen in Mitteir
erz, hesteht ans einen Kern ron weissen Metatt ntt eijien
goldahnlicben Uebernig. Weitere SinzelAmde r#n lldnyen
nacbte man auf den bewaldeten Vordplatean der BatUniel»
welches schon Walthard Descriptiem topograpbifwe etjkjsfori«
que de la Ville et des Environs de Berne (Berne« t89f)
p. SlO, nach S. Wagner t als einen Fundort r4UniscbtMr Münzen
bezeichnet* An Bande der Allee, welche dnr^h den WaM
nach Beichenbach fahrt , fand 1S53 ein Knabe zvftUig eiM
von Begen blosgelegte Mttnze des Marens Aureus in MittaL-
erz, welche dem Bef. zukam. Ein Quadrat van CUnnlf
nauern lieferte 1852 den Bef. bei tieferen Nfu:diu;ig|ben m|
der Innern Nordseite , in der Tiefe von 4^ eine SUo9P dflP
Augustus in Mittelerz nit der Ära Lugdnneasis, und ßw^
antik gespaltene Mflozhalften in Bllttelerz, wov4in die «m
das Kopfbild des Augustus , die andere, im Uebrigen m^
kenntlich , die Contrenarque IMP tragt. Eine AnzaU M$ßf^
vemuthlich römischer MUnzen wurde vor nebreren Jabrip
in Zehendermätteleitt in der Enge gefunden, als man dir
Steinbesetzuog unter der Dachrinne des Wirihschaft|8gfthmdeB
ausgrub und erneuerte ; leider wurde das fiefundepe versohl^pt*
Einen in J, 1849 in den SchlossUegei^ebaftrtt w Bfip*
1 i n g e A gefundenen Vespasianus in Mitielerz besitzt Beferent
Auf den Avers ist nebst den KopfUM des Kaisers npr * • •
CAES. VESP. AV6. . ., auf dem Bevers eine schreitende
weibliche Figur und das S. GL enknuibar.
116 Aehrenleie eon Mün^fnnden im Kanton Bern.
' Die Reibengrftber xn Gelterfingen am Beizberg
Keferten auch schon eine unkennbare römische Kaisermiinze
in IMittelers, nach Mittheilung von Herrn Em. von Graf-
fenried.
In der Gegend von Gurzelen in der Richtung von
üelendorf , fand man 1850 im sogen. Moosaker eine nach-
wftrts dem Ref. zugekommene Mänze des Hadrianus in Gross-
€tSj an welcher ausser dem Kopfbild des Kaisers nichts zu
erkennen ist. Zwei mitgefundene Silbermtinzen, welche der
verstorbene Pfarrer Stttmpfli zu Gurzelen in Händen hatte,
hielt derselbe nicht fttr römische , sondern eher fflr mittel-
alterliche.
„Sehr merkwürdig y sowohl dwrch sein Vorkommen
in einer antiquarisch wenig bekannten Kantonsgegend , als
dwrch seinen numismatischen Werth^ ist der Sammelfwid
wm 19 Silbermünzen 9 welche im Herbst i8&4 auf der
Ostseite des Beizbergs ^ auf dem Bauerngut in der Hof^
mattf unweit der KB. 2Sf, bezeichneten Lokalität ^ er-
hoben wurden und in das Münzkabinet hiesiger Stadt-
Müofhek gelangten. Von diesen Münzen sind ii römische
Consular- oder Pamilienmünzen (Denare)^ und 8 gallische
(Quinare). Es sind folgende nach den von Herrn Ober-
Mbliothekar von Steiger dem Ref gefälligst mitgetheilten
Bestimmungen j welche für die römischen auf Hallers
Catalügus Nundsmatum (Bemae, £829) und auf den
Thesaurus Morellianus ed. Haverkamp. (Amstelod. £T34,
'2 voll. fol)y für die gallischen auf Lelewels Tgpe Gau-
lois sich beziehen.*^
1. Familia Antonia = M. (IWorell) T. 2 p. 20 und 21,
^r. 8. (fehlt bei Haller p. 23, VIII, 1. und p. 53.)
2. — Culpumia = M. T. 1, tab. V, Nr. 8, IV, Nr. 9.
{fehlt bei H. p. 24 , XIV, f.)
8. — Calpurnia = H. p. 25, Nr. 6 (nur CXXXX statt
CXXX bei B.)f fehlt bei H. T* 2, p. 61—89,
A^e$d0$e von MüMfvmden im AnlMi JBatl». tW
4 - Fiiria = M. T. 2, p. 18B, Nr. 1 (fehlt bei B.
p. S8, XXXVII).
& — Hostilia « E. p. 83, XL, 1. SL T. 8, p. 200, Nr. 2.
e. — Julia = H. p. S3, XLI, 2. M.T.2, p.219, Nr.&
7. — Harcia =3 H. p. ao, Llli, Nr. 1. M. T. 2, p.
261 , Nr. 1.
a — Menmia = H. p. 37, LV, Nr. 4. M. T. 2, p. 278,
Nr. 6 (jedoch :7 statt L auf dem Ayers bei M.)
9. — Hussidia = M. T. 2, p. 290, Nr. 6 (fehlt bd
H. p. 88, LVIII).
10. — Naevia = H. p. 88, LIX) jedoch LXXHI statt
CLXX bei H.) H. T. 2, p. 292, lit. D.
11. — Titia = H. p. 48, XCIV, 1. M. T. 2, p. 416, Nr. 1.
1. AFers: SANTONOS (= Saotones), Minenrenkop^
lioks schavead, Bcf. aiisschlagendeg Pferd.
2. Av. Jugendlicher Kopf mit Diadem , Rer. Springen^
des Pferd, unten ein Delphin, daneben undeutlich die Buch-
staben IH (etwa von SOLIMA, sh. Lelewel, Type Qaa-
lou PI. 89.)
3.-6. Av. Unbedeckter Kopf, Rev. Krieger, in der
Rechten eine Lanse , mit der Linken auf einen Schild gestützt,
VnrOTA (Vipotalo , sh. Leiewel p. 228 und 349, PI. VI, 20).
7. Av. Behelmter, regelmassig gelockter männlicher
Kopf, rUckwärts ein bogenähnliches Zeichen, Rev. freista^
hendes Pferd und Perlkranz.
8. Av. Kopf mit krausem Lockenhaar oder Diadem;
Rev. links gewendeter Eber mit einem Rest der Inschrift
Seqnanos (Leiewel PI. Vi, 16)
j^Dieser Münzfund stammt aus der ersten Zeit nach
der römischen Occupation Heloetiens; die Münze des
Triumvir Antonius (Nr. i) weist auf das Jahr 43 und ff.
vor Chr. und die gallisehcn Münzen sind solche^ wie sie
in den Anfängen der römischen Herrschaft, in GaUien
geschlagen wurden und mit römischen Cansularmünzem
Ji^TMbdU 4fUrs tattM»meiu Sieke MmmMenj die norde*
trusk. Alphabete 238 /*/'
Bie Bu JlllnieBdiiig^eii auf der Tlniii - Altmend aus-
Ifeffübeaen rMbcben Mümieii ^ neist KupfemHkiizen mit eini-
gen wcnifen sitbemen« sdiaintlicb im Besitz von Herrn
Fflrsprech Bischoff in Thun , reichen nicht Mos Ms auf Con-
auatiaus , sondern Ms aaf Valentiniaiiiis I, wie sich Ref. ans
Autopsie ttberaea^t bat Blnen bvl AlhnendiRgen ausgfegni-
Irenen sdiOnea Atoander Severus in Grosserz mit VIRTTVS
statt VIRTVS , besitzt Ref. als Geschenk von Herrn Bischoff.
V^brigens sind auch in der Gegend des Polygons auf der
Thun*AlImend , bei Schanzarbeiten, römische Münzen zum
Yofsebein gekornmen , z. B. vor etwa 15 Jahren eine Kupfer»
Minze des Constantinns.
Auf Thieracbern bezieht sich, was Fr» L. Haller
fii seiner Emnneratlo Numismatnm — quae asservat A. F.
Ifh. Betnae, Itft. p. t bemerkt: Ex aere medio nummum
posarideo cum capp. Caes. et Aog. Col. Jol. Valentiae, DIVOS
IVLIVS scriptum , elegantissimum, ad radicem Alpium , prope
Tbunenses repertum. Berichtigt findet sich diese Notiz in
Bbendesselben Helvetien unter den Römern II, 246 j und im
Catalogus Nnmismatum etc. p. 63, 57.
Die bei Thun selbst gefundene Silbermünze Cäsars,
im Besitz von Herrn Fflrsprech Bischoff in Thun , bei dessen
Scheune, zunächst dem Bernthor, sie ausgegraben wurde,
«itt^richC der bei Haller p. 52, 11 verzeichneten.
Herr Alt- Landammann Lohner in Thun besitzt, laut
gefillliger Mittheilung , eine römisdie Kaisermflnze in Mittel-
«rz, welche, im Thalgrund von Oberhasle, herwärts Mei-
rlngen, gefunden wurde, ttbrigens unkenntlich ist
Oestlich von Wiggiswyl, einem Dörfchen in der
Cegttkä von Mfluclienbuchsen , wurde im Herbst 1848 beim
Amprahni eiii^ WaftierleHiiDg:, gfegeii dMi Saudi vonlDorft
gelegenen Abhang hin , etwa 9^ tief «Her dem gelten Lehi»«
boden f eine schwarte Erdselrieht mU Roblenresten abgediBck%
tn wekher eine rienüdi gnt erhaltene jüngere ntttsttna iü
Mittelern hig. Avers: PAVSTiNA AVQVSTA, Rtv. CON-
CORDIA« S. C. sitzende weibliehe Pignr, eine Patern in
der Reehten. Sehen friher, 18S9, wnrda nbweit einer nM
angelegten Kiesgrube in den nstlich an Wiggisiryl stemeli«
den Wäldchen, beim Ansrotlen eines Banrnstranks, ein sil-
berner Oerdianas erlioben.
Unterhalb den der Enge-Balbinsel gegeniber gela«
genen, durch frühere Alterthunsfireunde bekannten Steinig
baeh-Gnt wurde im J. 18d8 in der Schlucht , durch welche
der Steinibach sich in die Aar ergiesst, naeh <}tt^Ilen geu.
graben , wobei man auf dichte Lager rnnrischen Brandschutts
stiess. In fiesem lag unter Andern ein Badrianus In IWtteU
era, nit deutlichem Kopfbild und mit der Pigur eines Krla^
gers auf dem Berers, sonst abgenatnt und von Peuet an«
gegriffen. Diese Mttnxe besitnt Referent Eine andere seit-
her, flussabwärts vom Steinibach, beim Tuffgraben am er-
höhten Aarufer gefundene römische Raisennünze ward leider
renehleppi
Ab in den Jahren 18S8 und I8S9 beim Neubau des
Sehlosses nu Muri die oberhalb dem Pfiyrrhause betndHehe
Anhnhe des Sehlosshttgels mit dem Pfarrhause abgetragen
wurde, fand man von römischen MOnzen einen wohlerhal*
tenen IHarcus Aurelias und einen Claudius Gotbicus. Lets^*
terer, inKleinera und nicht wohl erhalten, gelangte an ittt
Ref., welcher von ebendaher, als Geschenk von Herrn Ban^
fuier Wagner , eine wohlerhaltene eiserne Hangelampe besifnf.
In der am sfldtichen Abbang des Ballenbühls gelegenen,
dnreh ihre Austerschalenbanke bekannten Wein hülle, d. i.
Weinhalde, oberhalb Tagertschi soll um 1850 eine €tol<*
mllnam f aogebMeh eine romische , gefunden worden sein« Qtf
UO AekrenUie wm MüMfimden m Kanton Bern.
lies aber nicht eine Verwedhsluag^ mit einem Fmtde bei
Hfltlig^en, wo ebenfalls AusterscbalenbSUike vorkommen.
Wenigstens wollte bei einer 18&S an Ort und Stelle angestell-
ten Nachforschung Niemand etwas von obigem Funde wissen.
Eine bei Abdeckung römischer Banreste im Pfrnndland
n Wichtrach gefundene , leider stark oxydirte römische
Münze in mittelem , nebst dem Suspensorium einer ehernen
HftngelampOy verdankt Ref. dem Ortspfarrer ^ Herrn Neuhaus.
Die Goldmflnze von Hü tilgen, von welcher Mommsen,
die nordetruskischen Alphabete, in den Mittheilungen der
Zürcher antiquar. Gesellsch. VII, 8, p. 243, 79. zweifelt , ob
Ae eine acht makedonische, ist wirklich eine solche und
entspricht derjenigen, welche Haller 1, 1. neben makedoni«
sirenden keltischen 3 — 6, verzeichnet hat.
Bei dem in der Thalflache von Ober-Diessbach gele-
genen Dorfe Oppligen fand man im Hai 1854 eine wohl*
erhaltene Goldmünze des Augustus, welche in den Besitz
von Herrn Alt-Landammann Lohner in Thnn gelangte.
Herr Notar Rud. Albr. Bachmann , wohnhaft zn Krauch-
thal , besitzt neue römische Münzen , meist in Mittelerz, welche
' er auf verschiedenen Punkten des von ihm in antiquarischer
Hinsicht genau erforschten und handschriftlich beschriebenen
Krauchthals gesammelt hat. Schade nur , dass dieselben
schlecht erhalten sind; doch scheinen sie meist dem zweiten
Jahrhundert unserer Zeitrechnung anzugehören. Eine stark
abgeschliffene Consecrationsmünze des Claudius Gothicus fand
man übrigens auf einem im Jahr 1842 an der Südseite def
Bahnholzes bei Krauchthal neu angelegten Holzabfuhrwege.
Ueber die in der Gegend von Burgdorf gefundene^
im Besitze von Herrn Alt-Landamraann Lohner in Thun be-
findliche keltische Münze s. Mommsen^ die nordetruskischeq
Aehrenleie f>on Münnfunden toi Kanlon Bern. ISI
Alphabete y in den MUtheilongen der Zflrcber antiqnar. Ge-
sellseh. VJI. 8, p. 239, 57.
In der Gegend von Affoltern im Emmenfhal fand
man im Jahr 1850 bei Strassenarbeiten fünf ungepragte,
blos mit eingekritzten Zeichen versehene Goldmünzen , nebst
einem eisernen Schwerte. Wohin aber diese Fandstficke ge-
langt sind , ist dem Ref. unbekannt. Im Frahjahr 1850 ward
ra BoUodingen, jedoch ziemlich fem vom Dorfe, beim
Graben eines Abzugkanals, 4f unter der Oberfläche, in
Lehmboden y eine wohlerhaltene römische SilbermOnze der
Familia Cipia erhoben. Avers: M- CIPI- M- F- Rev« ROMA.
Unterm 4. October 1590 meldet Joh. Weyermann, Vogt
EU Aarwangen, an die bernische Regierung, dass arme Leute
in einem „Möslin zu MadiswyT' etliche Gold- und Silber-
stAcke gefunden hätten, die er andurch einsende, und die
Finder zu einer Gabe empfehle. Ist wohl das Datum des
nach Hallers Helvetien unter den Römern II, 457, erwähnten
HanzAindes hiernach zu berichtigen 0 9 o'^r ist ein von dem
daselbst erwähnten Funde vom Jahr 1574 verschiedener Fund
späteren Datums ans Obigem zu folgern?
Zu Herzogenbuchsen, welches unstreitig der
Hauptpunkt römischer Niederlassung im Oberaargau, ftind
amn 1853, bei den alterthamlichen Entdeckungen in Folge
der Erweiterung des Kirchhofes , einen Vespasianus in Mittel-
erz, der in den Besitz von Herrn Pfarrer Howald zu Her-
zogenbuchsen gelangte. Siehe die histor. Zeitung 1854,
Nr. 3, S. 9 f .
Bern,
Alb« jrahM,
eidgen. Archiysr.
1) Vgl. meine Topogr. S. 460.
8* Jftx %tm^nv3nt f^nap^üi».
Es iflt eine anerkannte Thatsaehe , äwaa sieh in die Ver«
seichnirae der antiken Steinsehnekier nuineiie Namen einge-
aehlieben haben , welche thetia mit Unrecht auf Kinsller be<»
sogen worden sind, theite ihren Ursprung ttherbaifpt erst
moderner Fälschung verdanken. Dennoeh mnssle es allge-
mein ttherrascben , dass ein Gelehrter , der das StiiAum ^r
Gemmen zn seiner hesondern Aufgabe gemacht hatte , nem-
lieh Kohler, von allen geschnittenen Steinen mit Künellor*
namen nur fttnf als wirklich echt anerkennen wollle: denn
das ist das Schlvssresoltat der nach seinem Tode als dritter
Theil der »Gesammelten Schriften^ erschienenen „Abhand-
lung über die geschnittenen Sterne mit den Hamen der Kffnst-
ler,* Namentlich sind es die dem ttoskorides migeschrit-
benen Gemmen, welche sftmmtlich vor seinen Augen keine
Chiade Anden ; und da KMrIer am liebsten behaupten mdcMe,
es könne keine Steine mit seinem Namen geben , so mOssen
natflrlich auch die verdammt werden , auf denen er als Leh-
rer oder Vater eines andern Ränstlers genannt wird. Deren
sind bis jetast drei mit den Namen des Eutyches, Herophilos
und Hyllos bekannt geworden. Als ein cigentMlmlieher Zu-
fall musste es allerdings erscheinen, dass wir durch au-
thentische Werke von drei Schülern eines der wenigen durch
die Litteratur uns bekannten Steinschneider Kunde erhalten ■
haben sollten. Ein nicht minder eigenthümlicher Zufall aber
ist es, dass gerade diese Werke uns zur Warnung vor der
Hyperkritik Köhlers dienen müssen, indem zunächst zwei
der^^lbeOi wahrscheinlich aber auch das dritte durch unwi*
Der BitmichaMmr Bv^phäoM^ IM
ialefßkht imsere Zeagmwe fegen ftitm Terdadil Üt
Ftbebug dchBr gestdUi werie& kttmeii.
Die Ckcnuw des Berliner BfiigettHm mt Arr Innchftft
JS7ITXHÜ JIOCKOYPIJ07 AIFEAIOC £/l wbd bereki
Hl ciiieni vaticaiisefaeD Mamtteript ats den Anfesf e des fttnC«
veiiiiten Jahrhwierte beiekrieben^ idee m» einer Zelt, in
irdclier ren Falsehung Bocb nidil die Bede sein kann (rgL
Bril. deir Inet arcb. I8S8, ^ M» M.); die mit den Naaea
den Hyllos? Yji^lOC JIOCKOYPIJOY SnOIEi, sM
gleklifnlln in einem ratieaniBelieny frttber Cnpponi'scben Na*
aMcr^ erwtbMt werden, nber welches mir ssr Zeit nodi
genauere lincbweifnttgen fehlen. Bier soll ansfOhrlielnr nnr
van der dritten mit den Nanen des Beropbüos gebändelt
werden, da es das Rheintand ist, welches uns in diesen
MHe den Beweis der Eebtheit liefert.
Bdhler engt ren diesem Steine (9. 151): «Dnrch einen
nielil sehr fein angelegten Belmg hat man einen vergeh«
Hshen Sshne «der Schttfer des Diesknrides, Hernphilos nil
Kunen, durch die Anfschrift HPO0IAOC MOCKOYIU
das BnseiB geben wollen, welche man anf einen grtniieh
ttrhafsrhenen CNaiftnse von nehr als gewi^hnlicber Güsse
liesl, der einen nritLmrbem bekränzten Kaiserkopf darstcHt,
nndl vielleicht den Kaiser Angnstns abbilden soll (Meyer an
Winefcdn. Werke VI, 8, 8. SOI, Ann. UM; Taf. VUI. B).
Biese ncne Arbeit ohne AehnKcbkeit md Geschmadc betndet
sick in der Kaiserlidien Stenluog nu Wien.« Ware es nnii
richtig, dass der Stein, wie Arneth in dem Werks über die wie«
ner Caneen (sa Taf. XHI, 1 , welche die Lesart MOCKOY^
PIJ darbietet) angiebt, in Jahre lfft8 bei Main« geAinden
sein stüity s» nttsste allerdings die Möglichkeit mge-
gebcB werden, dass er gebischt sein könne. Aber
nseh ehe Hdhlcrs Anklage vernffeiitHchl worden , hatte bereits
WeMcr (in Bbein. Mos. Neue Folge Vi, S. 386) bemerkt,
dnn ißn den Pater Wüthein Lnxembargnn BonaMm ein
1S4 H» SImnsckiimder HerapiUoi,
des Klosters Ecfaternacb vorkomme , der nach ibm den
Kaiser August im Lorberkrans vorstellt mit der Inschrift
HPOOIAOC JIOCKOIPOC.^ In diesem eM 1842 m
Luxemburg von Br. Neyen herausgegebenen Werke heissC
es nun ausführlicher so (S. 290): Inter antiquitates Efter*
nacenses primus esto locus nobilissimae gemmae , quae in Mo-
nasterii cimeliis, forma tali ac magnitndine (wie in der Ab-
hiliung 905). Colos ei ex coeruleo modice viridis ; ipsa opaca,
nee translucens. laspidem credo • • • Ambitur argenteo mar-
gine, novelli operis, haerente eiusdem metalli catenula, apta
sie ex eoUo'suspendi • , • lam materiae gemmae ita certat an,
nt longo vincat, genere scalpturae anaglyptieo, imagine pro*
iecta foras, ad totam sesqniunciam. «- At quis illOy cains
nomen graecis minutissimis , et visum prope fugientibus lilteris
adscriptum? Pandant Suetonius et Plinius • • • • Et posft
haec dubitetur gemmae nobilissimae Eftemacensis auctorem
esse illnm Plinii et Suetonii Dioscoridem? Gnius nomen,
quod hie non legis integrum , aetatis vitio impntandnm, mar.
gine gemmae ibi detrito, ubi exit Dioscoridis vocabnlvm,
reliquis litteris JIOCKOYP . . . hoc itaque gratnlandum,
quod Dioscoridi praenomen fuisse HPOOIAOC, haec gemma
docet: das letztere nun freilich nicht; und eben so wenig
bewahrt sich , was Wiltheim weiter noch Aber die Aehnlieh«
keit des Kopfes mit Augustus bemerkt. Dagegen lehrt die
beigegebene Abbildung nebst der Angabe ttber die Farbe des
Steines ganz unwiderleglich , dass die von Wiltheim beschrie-
bene Cremme keine andere ist, als die jetzt im wiener Mn-
seum befindliche. Bedflrfte es fflr diese Annahme noch einer
Bestätigung , so wOrde sie durch die folgende Notiz der
Eerausgeber Winckelmanns (a. a. 0.) geboten, ^er Sage
nach wurde das erwähnte Kleinod bei Trier aufgefunden,
and gehörte noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts dnreh
die Folgen der französischen Revolution von dort vertriebenen
Geistlichen^^; wozu ich noch bemerken will, dass. in Echteru
Der SUmtchtieider UeraphUo». 185
nach jBnfoIge^ der von mir eingezogenen Erkundigungen eine
Gemme des Uerophilos nicht mehr vorhanden ist. Wiltheim
aber starb gegen das Jahr 1694 (vgl. die Vorrede S.
VI); seine Beschreibung rührt also aus einer Zeit her^
in welcher auch nach Ktthler die Fälschung der Kttnstler-
ifischriften auf Gemmen noch nicht begonnen hatte. Be-
trachten wir aber endlich die Fassung der Gemme in Sil-
ber mit einer Kette, um sie am Halse zn tragen , so werden
wir nicht umhin ki^nnen, uns der Verwendung so mancher
antiken geschnittenen Steine in den Kirchenschatiren des
Mittelalters zu erinnern, und demnach die echternaeher
Gemme nicht etwa für eine neue, zu Wiltheim's Zeit ge-
machte Erwerbung, sondern ffir ein altes Besitsthum des
Uooters halten müssen.
9. 9tt €aft Twr futrrtfo.
NadUem ich so ebea das Alttrthum eines KüMtlera iml
seines Werkes |[r%cn tinferechte Verdaehliguogen rerdim-
ügl kabe, ninss ich in den folgenden Zeilen gerade omge-
liehrt die Ansprüche anf antike Herkunft bestreiten , die man
^sie hinUnglicbe Prüfung einem anderen Weike nner-
konnt hat: ich meine das kleine Ersrelief , wdehes im Miten
flefte dieser Jahrbücher (Taf. IV, 1) pubUcirt und ^on Leraek
(S. 102—112) gewiss richtig auf 4en Tod der Lueretia
gedeutet worden ist« Wir sehen nehmlich eine in der Brust
verwundete Frau dargestellt , welche todt nusammensinkend
von drei Männern mühsam emporgehalten wird, wnhrend
ein vierter mit erhobener Rechten und den aus der Wunde
gezogenen Dolch in der Linken haltend gewissermassen den
Sprecher bei der dargestellten Scene abgiebt
Hören wir zuerst ^ was Lersch (S. 107) Aber die Echt-
heit bemerkt: ^^An der Echtheit des von mir wahrend län-
gerer Zeit sorgfältig geprüften Reliefs kann unmöglich, wie
ich glaube, dem aufmerksamsten Beobachter ein Zweifel
aufstossen. Die Spuren des Alterthums «eigen sich theils
in der ganzen künstlerischen echt antiken Auffassung des
Gegenstandes, theils in den durch Handhabung oder Rei-
bung abgegriffenen und abgeschliffenen einzelnen hervorra-
genden Theilen, z. B. den abgestumpften Nasen , noch be-
sonders durch eine schöne Patina, die selbst nach mehr-
maligen Abgüssen in warmen Stearin, Wachs und 6yps
nicht ganz vertilgt war, endlich auch noch in dem Umstände,
dass die Gruppe von dem Besitzer als Tod der Virginia er*
klärt wurde.^ Gefunden ist das Relief «zwischen Grimling-
Der Toi der iMcreOa. tXl
hmata vnd Neuss in Felde»^ Dtss idi w<it entfernt Mn,
irgend wie einen Betrag des Finders, Verkaufers nder Be*
riiners anznneliBen , wird sieb später mgen. Ich habe ttcfat
nitbig y daran n nweifeln , daes das Belief wirkKoh in an«
gegehener Weise gefunden seL Dadurch aber ist noch kein
fnaitiver Beweis fAr aein AHerthu» gegeben. Denn gefun*
den wand «s nkhi » wie das auf deraelbea Tafel abgebildete
Brottsablech nüt dem Teaifelohen und Bilde dea Rlars Victor
in einem Grabe, atsn innerhsJb anderer antiken Resle, san*
dervi einfach iai Feide, wa es eben sa wohl var nwei oder
drei , als var füuCseba und no^h mehr Jahriiuaderten ver«
lami sein konitfe. Eben sa wenig Gewähr für ein ho*
bes Aiter bieten die BeaMarknngen iber die Bntina. Denn
eina wirklich nntUte Patina wird aneh nach niehnnnligcn
AbgOnsen niebt nur i^nicht gan2 vertilgt^, sandern kaum an**
gfgriflen weiden. Was aber die beanspraohte fifanna kflns^
kasebe, eebt antike Anfiaasung^ anlangt , aa mnsa ich he-
kennen, dnss geinde sie auf mich einen Aurehnus entgegen-*
geatlnCen Kindruek peniaeht hat Dach die auf dem anb-
jactiven Runatgeftihl ruhenden Betmehtungion giMrinuen erat
Wertb, wenn «e durch firflnde aachlicher Art geaülnl «nl
getracea wenden. Nach ihnen haben wir uns alao nunjbdhat
uainnblicken.
Als nach den Wiederauieben der Wisiensnhiift nueist
antike Denkmäler in grosserer Sabl wieder a:n dbis Ueht
kanian, atand der damaligen Welt das ft^inische Alterthum
weit Aäher, als das grieebiscbe. Man suchte daher die Bv»
Uimng der HanumeHte ^uinäehat im rtafechen Leben» in
der rAunneban Geschiehte rnid erklirt« n. B. Amnzonen«-
Schluchten Air den BmA der $abinerinnen. Meae Deutungi^
FCTsudie sind langst als nngenagend abgewieaen. Wir nr*
kennen als auf dem Boden der rttmiscben Saga erwaehaen
aar die auf Bamuhm flerkunft, flcburl nnd Rettung benilgu
üahen AarstcUungan nn; die ei^entkch histarischa Kanat int
188 Der Tod der LucreHa.
sich in plastisdien Werlcen (denn nur von diesen , nicht ron
der Malerei rede ich hier) nur an der Bildung von Bege-
benheiten der Kaiserzeit geübt; was sich auf die lauge da*
zwischen liegende Periode bezieht, sind höchstens wirkliche
oder poetisch erfundene Portraits, einzelne mehr auf person-
liche Verhiütnisse bezügliche Typen römischer Familienmün-
zen und etwa ganz, ich mochte sagen, mythologisirte Dar-
stellungen , wie z. B. die Ankunft des Aeskulap auf der
Tiberinsel. Allerdings finden wir noch eine Reihe ge-
schnittener Steine angefahrt, deren Bilder gerade die heroi-
schen Thaten der ersten Zeit der Republik , einen H. Coc«
les, M. Scävola, Curtius, auch Lucretia's Tod verherrlichen
sollen. Aber auch von ihnen mOgen noch einige andern
Deutungen Raum geben, andere, und zwar gewiss der gros*
sere Theil, sind entschieden von moderner Arbeit, so dass
der etwa noch flbrig bleibende Rest, weit entfernt, andern
Monumenten zur Stütze dienen zu können, zuvOrderst für
sich selbst den Beweis der Echtheit nOthig hat (vgl.
Mflller's Archäologie $. 419, 6 und 6), Wenn also Lorsch
S. 112 einen Grund besonderer Werthschätzung für unser
Erztäfelchen in dem «seltenen (richtiger: noch nirgends mit
nniiezweifelter Sicherheit nachgewiesenen) Vorkommen der
darauf vorgestellten That in Kunstwerken^ sieht, so muss
gerade dieser Umstand fflr uns der erste und gewichtigste
Qrund des Zweifels 'an seiner Echtheit sein.
Der zweite liegt in den Worten, die bei Lorsch un«
mittelbar folgen: jja es Ist, so viel ich weiss, das einzige
dieser Art , das der Erzählung bei Livius ganz entspricht*
Diese Cebereinstimmung hat Lorsch sehr gut nachgewiesen.
Nach Livius sind nehmlich bei dem Tode der Lucretia zuge-
gen CoUatinus ihr Gemahl, Sp. Lucretius ihr Vater, P. Va-
lerius und L. Junius Brutus. Letzterer zieht den blutigen
Dolch aus der Wunde, schwort bei diesem Rache und aber*
giebt ihn den andern »u gleichem Sdiwnre« Das passt vor-
JM* 9M der ImirOUl OH»
4reifBdi auf mser Bdief : nicht mdir'vni nicbt wtnig^ üt
darauf dargfestellt ; unil Lersch schlicBSt daraas , dass wk
«als Zeh der Ausführung annaliernd wohl die nach dem Er-
scheinen des grossen historischen Nationalwerkes annehmen
können, aber auch nicht eine allauferne spate, eine Zeh, da
die republicanischen Ideen nach nicht gana? erloschen warea^
(S. 112). Allerdings eine Zeit später als LiFius, aber — nur
nicht die römische Zeit; denn, um es kurz zu sagen: hie
ist im Alterthum ein für sich bestehendes Kunstwerk so wie
dieses Relief^ gewissermassen als blosse Illustration der Worte
eines Schriftstellers oder Dichters componlrt worden. Selbst
iie spaten Miniaturen zu Homer und Virgil , die diesen auif-
gesprochenen Zweck hatten-, «eigen in der Auffassung ihrer
dichterischen Vorbilder einen weit freieren, unbefangeneren
Geist. Die zu genaue Uebereinstimmung unseres Reliefs mit
Uvius ist also so weit entfernt, seine Echtheit zu beweisen,
dass sie vielmehr einen nicht ungewichtigen Grund für seine
Verdächtigung darbietet
Gehen wir nun zur Betrachtung des Styls über, so
tritt uns hier eine ganze Reihe von auffälligen Erscheinungen
entgegen. Wir vermissen zuerst eine geschickte Ausfüllung
des Raumes, so in den obem Ecken und besonders auf der
rechten Seite; wir vermissen ferner die klare Disposition
der Figuren , wie sie den plastischen Werken auch der spSt-
testen Zeiten des Altertbums eigen bleibt, die aber in uns?»
rem Relief in auffallender Weise einer andern gewichen ist,
welche wir im Gegensatz zur plastischen als die malerische
bezeichnen mllgen. Wo finden wir ferner ein antikes Werk
von so flachem Relief, in welchem wie hier alle Köpfe i^n
fkce gebildet wären? Ueberhaupt sind auch im Einzelnen die
Gesetze des Reliefstyls nirgends mit Conseqoenz durchgeführt ;
auch darin waltet das Malerische vor. Man vergleiche nnr
das schon erwähnte Mars -Relief auf derselben TaFel: trotz
mancher UnbehülÜichkeit und Incorrectheit ist es doch tm
9
ttO Dät T$ä dhr EMrelkL
Vortrag« ddifolAiii flartiach^ WftfareM m 4m ftefitf der
•jUicrette gerade die §^»{lge VelleiidiiBg; «nd vaUa Freibdt
uod Skharheitder Zaicfanaag mit den Mani^el an plasti-
sch em Sinne in einem auffallenden Widerspruche steht. End-
lich: so sehr auch das Cianze äusserlich den Worten des
liivius entspricht, so ist doch der Geist, der in den Figuren
lebt , keineswegs ein antiker. Namentlich entspricht die Hai*
tuug^ des Brutus , der ganzen Fi||[ur sowohl , als die Anne,
keineswegs dem Bilde , das wir uns im Sinne der alten Runst
tbn det Darstellung eines so felerlithen Momenten , wfe
seiti £idschwur war , machen mtissen. Näher hierauf einsu-
l^en, sdieint mir nkht nOthig: wer einigermasseii mit 4»
atttiken Kunst vertraut ist, wird die gegehenen Wfaik« vut^
«tehent den Ung»Obten aber kann eiM bestiminte Cebersev-
fusf von ihren flesetnen doch nicht hei dieser fltlegienluMt
iNrigeteaeht werden.
Gegen die Mtike Berkunft unseres fieliefs glaube ich
also Unlängliahe Grinde beigebracht zu haben« Es bleibt
nur noch übrig, seinen wirklichen Ursprung nachsuweisen,
und auch dieses ist keine schwierige Aufgabe. Im 16. und
17. Jahrhundert , in jener Zeit also , wo man nicht blos alte
Kunstwerke aus der römischen Geschichte erklarte , sondern
Wo das ganze Leben nach den verschiedensten Richtungen
hin von der «Renaissance* des Antiken, zunächst des Ht-
mischen durcMrungen war, liebte man auch 2U kttnstleti-
Mhem Schmucke von allerlei zum Gebrauche des Privatie-
trenft be^mmtem Gerath DarstellMgen aus der r^misehen
CkseMchte und namentlich Darstelluttgen jefter hochgelbicttofi
alti:i5mischen Bsldcnthaten. Man uriboMeta aae also, 4rfuie
irgendwie danati m difnkea , sie als antik auomigebol* Jkits
•aber ra dieser Klasse von Aiteiten auch unser Bratftlekben
gehört, ist für mich um so weniger einem jlweifel unter-
worfen, als ich in ItaHen vielfältig ähnliche Tafelchen aus
jener Zeit gesehen habe , welche ich im Styl wie in den
GegenstAnden der Darstellung geradezu als die Zwillings*
geschwister des unsrigen be^eichi^en jnöchte.
f . »
1 •<
An Herrn Dr. Leopold Schmidt
(BiersBU Taf. IV, Y und VI.)
«ia Ml 4€r Iteg^g^ml von Sn^apjl^ giA^ffm^ 9r( Hj^frqpf^l^
ß9 smNwtf w <eiii«i» erbeblji^beQ pujpj^ antiig^rj^cher J^AAb«*
AB«gf j MiieiM)ic|i tax üe AMhjixikmsir^nä^ im Vim^ uq4
»HüHtMPJe, |faw«r4mi, 4ll0 cjneir Aufch ^cpnip V^^Ujt^u^f
ich deninAchdt aus eigener A^^wchauiifig, 4urc)i 49l^^ffW^
(k<«le i^kWlil^eU def .Qni. Aoitt^sep wUfmtxt^pmr Be*
IMm :fiMW CiK^g^Qisitf^^ V4ac}ic» jkk ^s /)a^ f el\r v^äiiH>U«
iMmlf^ CMMs, nine wtarwArts ^gemifidete ,Aiv|fi|lii»r^,, ^
182 liruikiioher QoUschmuck aus dm MoseBandm.
jüTugleicb entdeckten Oej^enstände jenem ' schönen Oeftss ge-
DFähren, fQr Leser denen jener Fundort und dessen ümg^
bungen näher liegen als mir, hier hervorzuheben. Wie der
(ebenfalls aus den Rheinischen Jahrbflchem bekannte) schwei-
zerische Fund der Orachwyler Reliefs eines Tormals damit
verziert gewesenen Oefftsses , ist auch das ErzgefSlss aus Heer-
apfely letzteres jedoch wegen edlerer Kunst und besserer
Erhaltung in höherem Grade, ein sprechendes Beispiel fQr
die dann und wann auch alterthflmlichen Metallwerken zu-
gewandte Liebhaberei kunstsinniger Römer; man möge da«>
neben der Silbergefässe von Bernay und manches sonstigen
schönen Silber- und Erzgeräths aus gallischen Pundörtem sich
erinnern, um wegen der oft nur von geringem Kunstwcrth
begleiteten Ausbeute römischer Ausgrabungen im Norden sich
an der Möglichkeit edlerer Funde nicht beirren zu lassen.
Aber auch wegen sonstigen Schmuckes , der jenem vortreflli-
chen Erzgefftss beigesellt war, ist es nicht unangemessen,
auf dessen glückliche Auffindung hier zurückzukommen; zu«*
gleich damit fand nemlich auch mannigfacher Goldschmock
sich vor, dessen Bruchstücke in der Böckingschen Sammlong
Borgfilltig zusammengereiht und demnächst auf den beifol-
genden Blättern abgebildet sind.
Wenn es überhaupt einigen Werth hat, die Bruchstücke
jenes verzierungsreichen und wertfavollen Goldschmucks
zu tibersehen , der einem Kunstwerk so scharf alterthflmlichen
Gepräges wie das mehrgedachte Erzgefilss, im Grabe aus
welchem man beides hervorzog, beigesellt war, so darf ein
Herausgeber desselben sich bescheiden, für Sichtung und
Zusammenreihung der einander verwandten Brudistücke, und
demnächst für deren geprüfte Zeichnung gesorgt zu haben.
Dieser Anforderung entsprechend, liegt jener zertrümmerte
Schmuck, den unser Zeichner auf rin Drittheil der originalen
Grösse zurückgeführt hat, hierauf drei Tafeln (T.IV-VI) zu-
sammengereiht und vertheilt dergestalt vns vor Augen , dais
EkuMichsr €(oUMmmk ost dm H&idUMBiL las
dae mte TafSd bu^tBäddidi StinMhinck, eino swdte Fraf •
■Nsale vttii Am- mid Hdsbändeni, eine dritte Gegenstände ann;
hefteader Versiernng ans vorführt Dem StirnschmnclL
([jebfllirte hieifcei ofenbar fie erste Stelle ; die drei jrar Be«
krOnnng in Art einer Stephane geeigneten grosseren Frag«
■ente dieser Art (Taf. IV Nr. 1—3) sind durch hohe WOl-
bnng und durch gescbmackrolle, an Palmetlen und Pelten
eriavemde , in zwei Reihen geordnete VenAerung ansgesdck-
nel. Hiemehen haben einige kleinere und schmalere Streifen
(Nr. 4« 6. 6), wddie nach Art des Mäander versiert sind,
um so eher Platx gefunden , als ihr weiter Uoriureis ebenfalls
für vormaligen Gebrauch zum Behuf dner Stimkroae spricht
— In ffitten der swdten Tafel (V) dnd allerld goldene Ringe
(Nr. 1) angebracht y deren verschiedener Umfang sich zu
Armbaadera und sonstigen Einfassungen mehr als zu vor«
BHÜlgem Schnuicke des Halses zu eignen scheint; alle klei«i
neren Gegenstande dagegen, welche ringsum sich auf dersel*
ben Tafel vorfinden, gehörten um so unzweifelhafter zur Verzier
mng eines kunstreichen Halsbandes, wie solches sich theils
von den kldnen PalmeUen und ahnlich geformten (Nr. 2. S.
6. 7. 18. 18. 15. 16) oder sonstigen (Nr. 14. 17), zum Theil
mit Oehsen versehenen (Nr. 8. 9. 17), VerzierungsstQcken,
theils von den wohlgebildeten jugendlichen KOpfen (Nr. 4. 6.
10. 11« 14« 18» 19) versichern lasst Der durchaus omamen-
tale Charakter dieser letzteren .scheint jedem Erklärungs-
versuch, nicht nur hier, sondern auch in manchem ahnlichen
Schmuck aus beglaubigt klassischem Fundort, zu widerstre-
ben, so dass dessenungeachtet ein Vergleich mit etruski-
schem Goldschmuck auch fflr diese Fragmente fflglich statt
finden kann. In gleicher Weise lasst denn auch Aber den
nuuinigfachen Inhalt der dritten Tafel (VI) sidi urtheilen,
auf welcher hauptsftchlich runde Plattchen, (Nr. 1— S. 8. 9),
sd es zu vorsteckbarem Schmuck nadi Art unserer Broschen,
oder auch zu Beschlagen, zusammengereiht dnd; diese Ge-
gtniibide MhÜBeM wi^deraiii AMk Rirtni CMlIaMk «tf
fcioe AfllfUining Hirto Xiemilhcft didl aus^ ii«4 Met« u
itotMsdier BeitehMg flbmIitB di« BeflonieAeiC ihtf ^ dl^Nl
fliAhrart ihrfr Terzknoigea durch wohlgtfoMto irdeatf Us*
tortä|e des Venierttn Ooldf Ittttdwiig (rgl. 8 nid 9; Ta& V,
Nf. 4 ttdd 5) kewethftelligl fand. Zu gtedk weisen, dttsa Mch
eiillg« AfifUiif rertiiale Streifai «idcff Stttkchen (Nfri 4~7)
vnä jDiiider cBtBcUrdeittir Aswendulig hier Plate gefiidea
htfioi^ kanii nkeh Bllea Vorigvn der «ndil Von uiS ver«
teehM üeberbHck jenes CMAnkmiiolu iit Aviohl bestilig^»
disl e^ ebeo ftoWokl wie das mgkük griwaAMd Mngttfkm
den bis kl dto KaiseratU herab g csdiataieB und Anfbewahr*
les OefeMtandea etrivkisclier Kdaat wngAüit. M0ge aia
fflnitif es Qcadiick uns Aw Rhm^ und MoBteUandeii otidi
«ehr soldke Altcrthiner yotftthren » Stiche in ioldwr fiel-
loilg btreits vm koMlUebeaden Rtfintlm gawfalUlt «od ao
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flopp utib flu0el otrltrrtn.
Btn Avfeatflf In XIX. Bdle ÜMer Jahrkfleher , w«kb«r
„all» Tritikkaiiaen** (Ibereehriebeii M, hat um zh Bemerkmi-
g[en fiber Alter und Urspniog iimw KanB«ii VeranUmimif
f «geben , d}e la dem XXII. Befte denelbea Jahrbüdier ab-
geimckt wordea. Sie habea sieh der Zuatinmiiiig des Herrn 0r.
Janaaeii an Leydan, weleber diesen Oegfenatand aoerai in nn-
mnm ^erelnaaehrilton mnt 8f radie gebraeht hatte, sm erfreuen
gdiabt^) Diese Kannen sind hftnftg mit Insebrifien odet
sprtebwirtHcben Redensarten versehen, die wie das Leben
selbst, bald heitern, bald ernsfern Inhalts sind. Berr Bp.
Jansen hatte im Verbeigehen den Versuch gemacht, eine
derselben au erklaren, ohne uns jedoch in den Stand an
setzen , seine Btidamng uns ananeignen. Anderen Versuchen,
den ürapnmg der gedaehten Redensari nn erklären , kennten
wir eben se wenig unsere KnstiaHnmg geben, und ohne diese
Versuche alle aufeuzihlen , glauben wir der Ktlrae nicht
Abel au dienen, wenn wir dne andere Eiklarung, nnd
wie wir Ursache haben au glauben, die richtig aufstellen.
Bie Aufschrift , wdche au diesem Artikel die Veranlassung
gegcoen , lautet t
VP STRICHT BASTOR, HH VERBANZ BK KAP
MIT BBN KOR.
Es ist uas nicht gehmgen , atisser der Mer mttgetheiU
ten eine andere SteUe aitfautnden, in welcher die Redensart
Kap nnd Ker rerdnnaen YForkommt, daMngegen ist dieLes-
lji:^;4«r ni^^vMßm:Mtinz^^ß^ms^Jfß^4¥m9}¥llF VkthVßtf
186 Kapp iffid Kugel terUeren.
art: Kapp und Kugel verspielen^ Kapp und Kugel rer-
Ueren auch gegenwärtig noch nicht aus dem Monde des
Volkes verschwunden. Wir können dieses namentlich yom
preussischen Niederrhein ^ von Wesphaien und von Holland
bezeugen. Aber nicht überall in Deutschland scheint dieselbe
bekannt zu sein; wie z. B. nicht in Schlesien, weil mehre
Schlesi^r, welche in verschiedenen Theilen .fieser Provinz
wohnen, auf unsere Anregung sich nicht entsinnen konn-
ten, dieselbe je gehört zu haben.
Ikass der. Sinn dieser Redensart m : AUes verlieren
oder AUes verspielen , wird nicht in Zweifel gezogen.
Durch Mark und Bein gehen, Jemanden an Leib und Sede
ytfderben, . Hopfen und Malz verlieren, an Hals und Kragen
geben, durch B4>ck und Kamisol dringen, sind fthnliche Re-
densarten , welche den Begriff gaai^ und gar^ voUkammen
fkosdrflcken, und auf eine anschaulichere, venehttrfte Weise.
Wii; verweilen dnen Augenblick bei der Betrachtung
^iedensarjten.
Die beiden Gegenstflade , welche in denselben
ieu W/erden, U19 den abstrakten Begriff ganz und gar sa»
aohaMlich x imd lebhaft auszudrücken , sind in allen diesen
Redensarten sich, sehr nahe, gelegen; würen me das nioht,'
aiAsste der Verstand erst darnach suchen . und die. Phantasie
sie ans weiter Ferne. erst zusammenbringen, so würden sie
das nicht mdir leisten , wa3 sie leisten sollen und was sie
wirklich leisten. Wenn ich von Jemand sage, er habe das
Rßmd vmn LeHe verspielt , yertninken u. s. w., so will
ich damit sagen, er habe Alles verspielt; aber jene Avs^
drucksweise, bringt mir das abstrakte ilUe^ gleich in einem
lebendigen Bilde vor die Anschauung. Die Sitte Henpde
zu tragen ist noch nicht sehr alt , und so bediente man sieh
denn früher der entsprechenden Redensart, deren Erklärung
wir suchen. Aus dem Angeführten ziehen wir den Schluss,
dtdb' illem' Anscheine ^nach Kappe 'und Kiigel zWei'lMnge
Kapp^ iM Su^el vertieren. ttf
aiiMl , «Ke iialie bei cioander gdattden werfen' imd MsaauMiM
gehören; wie Hopfen vni Mals, wie Mark und Bdn, ud
lassen ans dadorcli warnen unserer Pliatttasle die Zttg el nicht
an w<lit sdiiessen n lassen, na in ungehttriii^ Feme heram^
aosehweifoi. Wir wenden nns demgemtfss aünftchst an das
Bekanntere, nm von dem Bekanntem au dem Unbekannten;
was wir suchen, auf festem Grande förtaiisehreiten. Bekannt
ist nun das Wort Kappe ^ aber man würde irren, wenn
man glauben wollte, das Kleidnngsstttek , welches dadurch
bexeicbnet wird, sei sich immer gleich geblieben und habe
im Laufe der Zeit niciit sehr bedentöide Veränderungen
erlitten. Die Rappe war in der altera Zeit ein Gewand,'
welches den grOssten Theil des Rttrpeni nach Art eines
Mantels bedeckte. Zum Beweise berafen wir nns hier auf die
Ckorkappe , ein Gewand, welches die katholischen Geistlichei
jetat noch bei gewissen gottesdienstlichen Feierliehkelten tragen
und welches an den Verftnderangen, welchen die ILappe im bär*
geriichen Leben unterworfen worden, nicht Thdl genonmen ha^
Die Rappe des gewöhnlichen Lebens verkftrate sich von unten
berauf inuner mehr, bis sie sich auf die blose Bedeckung
des Ropfes einschränkte» Es gibt eine bedeutende AnaaU
von Stellen aus mittelalterlichen Werken; welche aber die
Rappa sprechen. Um das Jahr 1481 gibt Papst Martin VI
in eittw an das RIoster Windheim in Bolland gerichtlBten
Breve noch folgende Beschreibung ran der Rappe: Cappmk
de nigra panno nullo alio colore admizto, desüper capucium
aptnm et aliquantulum amplum habentes, saecularium capu«
die non inföniie; ut videlicet ipum capiti supponatur', po^e-
rius non erigatur in cristam , et ut demissum scapulas suas
decenter operiat 0 Wenn man nun von Rappen spricht, so
denkt man sehr häufig an Mönche , und so ist man denn auf
den Gedanken gekomm^ , unsere Redensart von den Mönchen
AaMM«^«Mi^i^-«Mki
1) Oesebiedeals Mr Kloeslfr InlMeibmd von'D0.>Roemar p. 8M.
kenraMtoi, od io «km IkMe MiMM«8€tacii» wm ^im
kMeiisobaftliobe Spieler f eweaen, itti kfttteft eleh la der Ueke
smi Spiele rer aaidbreii ienteehen Sttnden bcrvorf etbaa«
Allein diese Vonnisetsiiiigr ist willlUtailckt tea die Kappe
war iirsprMglieh ein RlridangartOck , wdckee aueh vta des
liaien getrafen wnrde, und in deeeen Beaite eelhet im
fjKwrt^'f weil Um seine Kappe geAUt , sieh bis auf den hevügett
Tag erliatten kat. Auch die Schellen an der Narrenkappe
haben einen heberen Ursprung; Kappen der Fdrslen «ad
OrTessen, wie die der vernehswten GeisUiehen^ waren aalen
»t einer Reibe kleiner Schellen iMgeben, und haben sieh,
virie bereits gesagt, an der Narrenkappe erhalten«
Aber was bedeutet nun ÜCtifeO Gibt es nickt ein
KleidungBBtflck 9 welches £«^1 benannt worden? Allerdings*
Unter Kagel oder Kogel nurde eine besondere Art von
Kopfbedeckung verstanden, welche ihren Namen von ihrer
kttgelfttnnigen Gestalt erhalten haben soll. Im HolUndiachen
heist diese Art Kopfbedeckung Kwel oder Kemfif nnd
nnacte Redensart lautet: Mup en Kopel oder Kuj^ en JiCeK*
vel verUezetL Jetnt noch, sagt P* E. van der jEett bedeute
In Sfld-Beveland Kappe eben Bauem-Ueberrock und Ktu*
pel einen Baaernhat, und auf der laset Thüiel ist Kt^tpe
jetzt noch die Benennung einer Kopfbedeckung fttr Frau»
enninmier. Vor der Einführung der FrauensimmennitaeKi
die ins la Irikrinndert Ottt^ frugeu die Weiber dort bei
UBgflnstigsm Wetter über der Keuoel eine Sappe. In. Ut-
t) 8. De Naveneber, Amslerdsm leoa m W.'& 999 & Kappe
•sgt Van der Zup is ia 2iuJ4-Bcve]|ULi cen bocrenover^
rok, keuvel ea boerenhoed, — Duelbst Een Kap ^n esn
Keuvel ejd beide boofdhuldsels; en Keiwd is nog op bet eilaod
Flakee den Naam der daar gewone Trouwenmuts. Toor de
invoeHng der yrouentio^Ten die in de eesttene eenwe eerst tn
gebrnick kwamen^ droegen de vroswen bei lioad of onguaslig
i^er den fiiusdi eenb JTi^ n. A -0» 0 'J
nfcht W«r:4er Keuvel eine TvadU der MagbtftttfliarsMtii^
Md itt Stf«Bey<lM4 MMte der IMihgtaf jeWisse» B«amie«
jAbrlich Keav«lceM Himw ') Aneb InWes^ib«!«» ist derAiiB^
draok Kogel |iv eiM Aft KopIbedaokiiDg dec Wt iker bekattuti
ni der Ma«ft Kof«i| » liii«dd dm VollipB fimle, bai sich
bis m dinpc» Aage«Ui«k, s. B* in der Qtg9Bd tou Olpe w4
BUsteia erbalten. Nach einer Noti« » die «na Barr Medi^
aiiialniüi Br Wegeier niithelUi wurden ^ Mitglieder
der geisilichen Oenoaeeascbaft, deren Stifter Gerhard dl
Grooie war, die sogenannten Fraterherren wegen ihrer
haben, mden Bäte (Kogeln), KogeUierreH geaaoni Nach
dieaen Aqgabca unterliegt ea keinem gegrUadeten Zwei-
fel, dais daa Wert Kogel der Name fttr eine Art Küft-
bedeckung sowehl der Maoner als der Weiber war.. Baas
die Soldaten dar gleichen Zeit, wo diese Art Kopfbe«-
decknng die gewilhnliche war» dieselbe trngeii, entnehme
ich ans einer alten Milnsterschen Urkunde , worin die Leute
aufgefordert werden , in kriegerischem Anaugo und Rüstung
au eiBcbeinen , und wo der Kogel ausdracklich firwabnuog
geschieht»
Waa nun daa Verbaltnias betrifft, in welchem die Ka^^
nur Kugd stand, so wurde die Kappe iber der Kugel ga«-
tragen und daher nennt die sprachwörtliche Bedensart, die
Kappo als das äussere KleidungssUIck nuerst, daa naber an^
liegende aber nietat, um dadurch die Steigerung nu bo^
werkatdUgen.
Dass man diese beiden Wörter nusanuiengefilgt ha^
dam acheint auch noch ein anderer Grund mitgewirirt nu
haben, ^rflehwörtliche Redensarten sind dem Reime und
der Alliteration nicht abhold ; daher die Redensarten : ohne
Sang un4 Klang, in Saus und Braus; daher Kind und ÜCe-
jrel, Wind und Wetter und Kapp und Kugel.
Die Frage , woher das Wort Kugel stanune, kann keine
iberlamige genannt werden, so nahe au^h die Anturart auf
1
t49 f^VP ^"^ Kuff^ V0rUerm,
diese Frage bu liegen schein t Man sagt niiniliehy die
bezeichnete Kapßeiechmg ^ welche ivnd gewesen und
einem türkischen Bund ahnlich ausgesehen habe ^ sei wegen
ihrer runden Gestalt Kvgel oder KogH genannt worden.
Allein man darf hier nicht vergessen, was Oöthe bereits be-
merkt hat, (B. 45 S. 1S8— 100. Oktavansg. 1888) dass die-
jenigen y die Schulstudien nicht gemacht haben, alle lateini-
schen und griechischen Ausdrücke in bekannte deutsche um*
setzen y und dass die ungebildete Menge fremde, seltsam
klingende Worte in bekannte sinngebende Ausdrücke ver-
wandelt. So nennt der Bauer am Rheine die Universität
Nonneversität, radikal bildet er um inratzekahl; und so
verwandelt der fhinzOsische Student den Ausdruck deutscher
Studenten in Versch — d. h. in Verruf thun in Verjus
(unreifer Traubensaft). Es wäre somit Grund genug vor-
handen eu untersuchen, ob der Name Kugel oder Kogel,
insofern er zur Bezeichnung der genannten Kopfbfedeckang
gebraucht wird, nicht von dem lateinischen cucuUus her-
komme, von einem Worte, welches bei den klassischen
Schriftstellern des alten Roms schon vorkommt und eine
Kopfbedeckung, Capucbon, bedeutet ; denn dass aus (üueulluSy
von den Mönchen CucuUa genannt, Cucull^ Cfucel^ Kugel
leicht entstanden sein kann, bedarf keiner weiteren Aus-
einandersetzung. Diese Vermuthung erhalt sogleich eine
Stütze in den modernen Sprachen, welche das Wort eben-
falls aufgenommen haben. So findet sich im Angelsächsi-
schen Cuglej im Englischen Cot&I, im Italienischen CocolUtt
fan Böhmischen Kukla^ im Wallisischen Kagula : Wörter die
überall eine Kappe^ Mönchskappe, oder doch eine Kopf beklei-
dung bezeichnen.
Berlin, 21. Febr. 1856. Prof. Dr Hrai
.1 ' '^ \ M»«
la. IiUeratur«
1. i^ait0 iSfirgel bae ilStnffdie Üurnngum nad^ fagci
iomen tttdi %lttxt\)timttn. ieb^t tfrntrfen über bte Heranlmrun-
gm lre0 liotttgm ilt|rtnlauf0 utib iier fage tfon iom an Intfm^
We IUhnfr-9nfd)riftat 3U Jimnoflm, Mlirrringfn unlr Mx^tt^
ntOK liu matrontnoeretirung. Hon 9r. 91. üetni Üftfor Her ^S-
liern Sta)rtfd|uk 3U CTrefdlr. €xtftli 1855. 52 S. 8.
Dnrcb die Heraittgabe diesor MoDograpbie hat Hr* Dr.
Rein/ welcher sich am die genaue Erforschung derftltetn nie*
derrheiniach^ Geschichte schon vielfache Verdienste erworben
bat| einen so wichtigen Beitrag «ur näheren Kenntniss des
Rlieinnbrs mid der an demselben von den ROmem gegrttn«
deten Standorte geliefert ^ dass eine etwas ausflIbrUdiere An-
nage der in dieser, mit Liebe und Sorgfalt gearbeiteten,
Schrift niedergelegten Ergdknisse den Zwecken onsenr Jahr*
bfkiMr durchaus angemessen erscheint Da d(e Lage der
hier besonders jsur Frage kommenden Orte Worringen
and Bflrgel, in Folge eines gewaltsamen Dnrchbmebs des
RhdnSf grosse Veränderungen erlitten hat, wodurch Btirgd
auf die Ostlidie Seüe des Stromes zu stehen kam , so fbgen
wir dieser Anzeige ein von Hm. Dr. Rein uns mit freundli-
cher Bereitwilligkeit mitgetheiltes Kärtchen des Rheinlaub
von Rheincassd bis Himmelgeist in lithographischer Abbil-
düng bei, welche dem Leser das im Laufe der Jahriiunderte so
vielfiMh nmgewandelte Terrain veransohanlidien nnd densel-
14S
ben ini eigoem Ditbeile in Betreff der Streitfrage beAhigen
Boll, ob unter Burungum das heutige Worringen^ wie
im XXL H. dieser Jahrbb. unser Terehrtes Mitglied , Hr. Prot
Fiedler, angenommen hat , oder vielmehr B fl r g e 1 8U ver-
stehen sei. Das Letztere ist das Ergebniss der allsdtigen,
auf die genaueste Kenntniss der Oertlichkeiten gestQtsten
Erörterungen des JtakBi Dr: Hein ^ dift vir ihrem Gange und
wesentlichen Inhalte nach j mit möglichstem Anschlnss an die
Darstellung des Verfassers, mittheilen werden.
Der Verfasser weist auerst nacb^dass die» J^tz^ i»«f dem
rechten Rheiaufer befindJücbe Niederung, in wnkb^ BlMr^fi
liegt 9 nicht bks zur Zeit der riUniscben Berrschiift, si»iu
dern auch noch UUigere Jahrhunderte uaeb dereii Aufhören,
zum linken Beinufer gehört habe^ und daas somit iifs im
Itinerariam Antonini (ed« Parthey et Finder S» 21S> unter den
linksrheinischen Römercastellen aufgeführte Burungum in
JBfrgel gesucht weviem ktone. Als Zcngidsse hierür wer-
Am die mooh jeiat ttugeuflaUifcii Spum «ines nbea Rbcsib-
beÜKS, welches jene Mkdening östlich umbrcisie, am fin»-
;8€kaifenbeat dieser selbst «nd «adlich die nikmdMiik Jieilii-
4ig4cB kinoUicbin Vcrhökniase btqo'ochen, ^wnUie MriaelMn
JMrgel und Sons , m vfht eisigen andcan linkaiMiiaekfei
Ortan cfoct nur dnnch die Lafe auf dem gMchin nuaqifier
jMlAasige und erkl&rbaw VetbimiBi^ fesiatoile«.
Jenes jetzl verbssene, doch nedi immer ^^dar .alte Ummf^
Henaflnie^ und bei UebensBhmmnmvmgen -von ooMr iiniefli
«mvMBohiMsenen und uvctschliessbaren Oeifi^nttg iM' aicb
fBlknde .FJttm*ett beginnt «einen ifesdkh gcrioktetea iiii
«weistttndigeD Sagen an der Siordstttbe jiis Daifnl BuwiitMnt,
nud eniet denselben an der Stidseit« des Oöifes fIfimbuA.
Als das» was esehemals imr, löast es sich wibt aikM duidi
4lte JBeschaffenheit des Bodens , stadcüi mdA cugimaBliger
«nck dnncb seinen aehacf gesdbsittaiefti nebteii Dfervand etu
^ sreUmr nm einmal dmmb den in jeinepr sngmi nnd
Mfcirniliit, US
fSmnmimm MikuiM dalUtendeii MflUbin» fhmkhn>clM%
Mskr #4c9r iriAlor filüil cu dcM rimgwili ^efoieft Jitthtumi
Lande anfisleigt, während das linke, itt ttWaiiing mf^
iremhite tJter a«r allmftbilch aidi erhrik, ^ «ras betdes noch
«tofmll atati flalet , wo die fikrHanotg in tIefiBBi Bette geeeit
«hl liahes Ufa» «fadnagt mi voa diemn afeteitet, dagegen
aekliC imd adnracb aa deai flaaheii Ufer Boden anlreUbi tmi
mwtim. Sa miM dia BOtfelar liidkraag^ iroher man äfe
aiMh «kaiblidkai aMg» ab am freaidcs BInfleUebsel in im
aia kadauttad libarrageade Land des darfigai rächten RbfM^
«ftia^ «ad ngieioh als eift der iaUicben Neigung des Hnkea
Ofeta aatqiiaoiiendes «ad Taa dieacn dardi einsti BHEriAnich
ibgerisaanas Slück erioannl werden. Dans aia dieses wiit-
fieh gewesaa ist, ergibt doh fisraer aas dea Bogen , weldbea
vanaals der Rhein aa der steil abfalleaden Oslsaite raa Jkiiu
«agaa iratibar erst nardwastwärts (& 4 Karte A--B), daaa
aalwArta aa derSttdsetoe von Zoaa voraber (B*-C) ia elotf
Bfeblsog beedmeb, walcbe iha, seia felaiges Bett facr
dardisdiaeidcBd, bei Baniaberg in ihs die Bflr«eler «ieda-
laag laatandseade tthr» awssle (D— &-F>.
Bar Aurebbraeh -der Bitvgeler liiedeiaag, mit welcheai
aaeb aadere Daigrataitangon des RheinbeAles aber«- und uatam
hdb aasaaiBieabingfa arasaCeu^ war gMMs aaausbfeiblkb,
weaa «»twader dar wasäidia Bogea siHscben Saamagen und
flaaa daatAbracbea , oder veoa bei eiaem slätkera Aadraage
des WaaserSy and besondeK das Kisei) in dam aUmäUich am-
mer weltar gewthMea und seit dar VerMmgsraag einea im^
SMT geriageren ¥M gewahrenden «stHchen Bogen awiaebea
Baambevg und Urdaubarti eiaie Ste^ng <aad Stauung cia-
geMlan war. Oass das alle Rbainbelt dmrh . die Bildaag
lea aevaa und karaan , aieht sofort variassra , aaadern au
aiaam langsam Ireibeadany seieblen und awsoUammendeu
Arme, and tfass diaaer wcM erst 'durch kAastMohe Daaauuag
das^bara Siagaags taockan gdegt waade, Misiaich aar
144 Utermhif.
nach anderweitigen äbniidien Veriittttnifleen amielweiir Denn
nirgends finden sich Nachrichten Ober Zeit, JBergang und Pni-
bng des Ereignisses.
Die AufiOsung des ridfach nachgewiesenen JPiiialrer*
bandes der Kapelle zu Zons mit der Mntteriürcbe nu Bfirgd
nnd die Erhebnng jener nu einer Pfarrkirche — in ek^
Urkunde vom J. 1314 (Floss, OeschiditL Nachrichten Ubi^
die Aachener Heiligthimer S. 400) kommt unter den Zeu-
gen 9 Andreas de Burgele^ zuerst als »pastor ecclesie in Zqnae^^
vor, während derselbe in einer Urkunde v. J. 13S6 (Laeombl.
DI. N. 212) „pastor in Burghile' genannt wird, — jLassen
auf den erfolgten Durchbruch scbliessen, welcher ausser der
•Trennung der beiden Orte, den Untergang des aller Wahr-
scheinlichkeit nach östlich von dem Schlosse gelegenen Dor-
fes oder Fleckens Bttrgel zur Folge hatte, und an dessen
Stelle theils breite , thdls schmttlere nördlich streichende Ver-
tiefungen riss. Urkundlich aber wird das vollendete Ereigr
oiss durch eine andere Thatsaclie fir die zweite Hälfte ieß
•14. Jahrhunderts erwiesen* Der Erzbischof. Friedrich III von
Saar werden verlegte nemlich 1372 seinen bis dahin in Neuss
erhobenen RheiuzoU nach Zons (Laeombl. III. N, 7S8) oder
nach seinem dort erbauten und »Friedestrom , Friedstroun*
genannten Schlosse (das. III. N» 783 und 074) , und erbaute,
wie eine Inschrift bezeugt , 1378 d^ ZolUhlirm an dej: No|*4-
ostspitze des Ortes. Seine dortige Lage abeir^ nnd die mi
ihm noch erkennbaren Vorrichtungen zum Anlege der Schiffe
bezeugen, dass der Rhein damals nicht mehr Uos an der
Südseite des Ortes, welche das Scbloss mit seinen Ausseii-
werken und einem befestigten äusseren Thore ^inninmit, soq-
dern schon an der Ostseite vorObisrfloss , von def er ei)at im
17. Jahrhundert, nachdem sich eine vurliegende Insel gebi{.
det und mit dem Ufer vereinigt halte ^ ostwärts zurflckg^
wichen zu sein scheint. Hierfflr spricht aimer der Darstellung
einer gezeichneten Karte vom J. 1660 im Zonser
areMve, die AUHduDg von »Zeuss' in Merians Topogra-
phia Episcopafunm etc. v. J. l^W.
Nachdem in solcher Weise der vormalige Zusammen-
hang: der Bflrgeler Niederung mit dem linken Rheinufer fest-
gestellt worden ist, werden die OrQnde entwickelt, welche
Dir die üebereinstimmung von Btirgel und Burungum sprechen.
Dnter diesen wird zuerst die Reihenfolge der Orte im Itine-
rarinm (S. 118) hervorgehoben, nach welcher wie Bürgel,
so auch Burungum zwischen Dumomagus, Dormagen, und
Novesium, Neuss, gelegen war, und welche eine Umstellung
der beiden erstgenannten Orte nOthIg macht, wenn Burungum
in Worringen gesucht werden soll. Der täuschenden Aehn^
liebkeit beider Namen wird die Ableitung des letztern aus
dem Namen ^^Vicani Segorigienses^ entgegengestellt, welchen
eine vormals zu Worringen geftmdene Inschrift (Lersch Cen-
tralmus. III. S. 04) enthielt. Derselbe wird als flberein-
stimmend mit »Egorigio vicus^ (Itinerar. S. 177) nachgewie-
sen, and aus dem in vielen niederdeutschen alten Ortsnamen
enthaltenen Stamme »gor^ d. i. Sumpfboden , erklärt. Nach
des Verfassers Ansicht begründen die bei Worringen gefun-
denen Römischen Alterthtimer um so weniger die Annahme
eines Rtaercadfells, als das Vorkommen derselben durch die
Nahe 'von Durnomagus nur als natflrlich und gewöhnlich,
und dieses Castell, ungeachtet es an keiner anderen Stelle
der Alten genannt wird, nach der Menge und Beschaffen-
heit der daselbst gefundenen Alterthtimer als ein nicht un-
bedeutender Schauplatz Römischer Cultur und Leb.ensgestaU
tong erscheinen muss.
Die Erwähnung dieser Alterthtimer, welche zwar viel-
fadi zerstreut und verloren gegangen, doch durch das was
in den Besitz des Herrn J. Delhoven zu Dormagen gelangt
ist, noch immer eine recht bedeutende und werthvoUe Samm-
lung bilden, veranlasst den Verfasser, zu den von Herrn
Vntf. Fiedler im XXL Hefte dieser Jahrb. gemachten IHitthei-
10
correcten Copien abgedrool^tfii ll|sc)kr^^n n^plumM^fV)*.
So ist die streite, von. Pr^. IMIei; ai* a, Q. 8. 50
b€9prQcheiie Mithr«;iipsclwr^ %ach ^ißfoß \^n dem Verfaifftit
geiioippieneii Fajcsiipile ako sif lesen: DECK SOM' I' 14- //A^
S:l///S\1iA//////\\Dt\V//////Ak^ NOmCOftVN, Vw*«« Mh
merkt Dr.. Bein, Z- 1 «wischjfta M. und. P scheiiie keia^ ^«KbK
s^be, soodem nyr ei;i Punkt auageCaye» m s^, a^cb^ jiivVi
scben l und SVRA m 4^r Raum fac eiiii^Q Bnpbf tajken iw
gmng, jedoch reiche Z, 2, der nach DVP vorh^adeno Baiwp
£ar ^in zu vermuthead^ L voUstliidig an9. A9it eupe ^K^
klarung der vei9cbit;den gedeuleleni auf SOl^I folgfin/^ Aih
kür^uug^n. bat dei: Verfasser sich niijit üngeUssifiifiß S<ril<i|
wir unsere Sbinung ausq>cechen, so tn^^eq wi^. k^ ViediUH
keny der Deutung Leisebens „Inyiciß. HUtbiae Pro SaM^^ih
perii Suranns'' ipu Vorsang vor der von Fiedlei»anfgesteUfcai
Deo Soli invicto im]feus.at8na lautanu« w. geben,, um-au
mf^br, da die ifit^ifix^ ifi^. jetst kriUacfr j^stgesti^n liesnrt
widerstreitet Zu den- 3. ifa JJahce 1B39 zu Tage. geSfit^^^-i
ten und von Fiedler zuei;ist a. a« 0*. & &d ver^VffeutUfhtiw
Inschriften, woi;oa Ziwei den Nymgben gtiwi^m^t si^^y W^^^
den von d^m. Verl^sser nach einem von, ibiUr gtupmpiimn
Abdruck ebenfalls, kleine Berichtigungen gegc^b^n: «In Aq^
enten Inschrift ist Z. 1 bei NIMPByUS statt 1 ejn Y «nlesf»!
dessen Ame erst in der Höbe d^r nebenstehenden Bnchstab^
beginnctn, wo sie in, B^^nfonn über diese binawirmbep^i
Z. 9 erscheint im. Namen CELSINV^ das N mili I Ißgf^^ eni^
lieh ist Z. 3 der Name 6VMIVS nicht mit O» BQnHi^tß npjit
Czu. 8f:hreib.eni, Ip 4er 8. Iw^chrifit i^. von FiedJ|/ejr dic^. wenn
auch wenigjsr deut}ic|i hervortretende I^gininf 4^^ M,imit
I in dem Namen. SUUlO. übersehen. Was den 9^ atarl^ f;err
witterten Stein betrijfl^, 4ei9sen Inschrift Fiedler nui^ nacll
ein^r unvoUko9|in)^en Ci}]H9 qiitthciMen kronntf^, aß. hi4 sinli
durch die. von. Il,i^,^ngea^U^,Bf^i|^ti^n8: die Vanaatb|iM|
UUnHu^ t/m
Fleflsv'i^ dass Z. 1 statt R woki B dir lesen sei, laAezwei-
Mhar besauigt. Die ganze Inschrift laatet : KFLISV///|MAR«
C¥///| ET- AHV/// I V* S" L* L- M. Bei den nacb der Ana-
logie Foa IKbaa, Aitfanibos^ IMgeaUius (Leraehf C» M. I, 27)
gehildeteii Ifled Iftsst der Verfasser es «nentsdiieden^ ob
teffai ei« topisoher Name ron Muttern versteckt liege ^ oder
fb dieaciben als eine abwdchende Form der Ma^oaae A U
liae angesehen werden und als die Matronen y,derEifief' ge-
deolet w^den dArften. Referent halt die erster» Ansicht ftti^
aNein fichtig , «id erinnert an das schon Ton Anderen ver<-
mntbete Dorf Aieln im Regierungsbezirk Köln. Die Bifei
begriffen ifie Römer unter dem aligemeinen Namen* Andusnna.
ReiiB. bemerkt weh, dass sieb über den Inschriften ein
mehrgüedriger glatter Sims befindet ^ anf dessen- oberer Flache
an beiden Seiten schaeokenförmige Wnlsite und zwischen die-^
sea bei H ein verzierter Giebel angebracht ist, wahrend bei
I omd IH in der Mitte erjiöhte schmale Ringe dngehaue»
sM. Die Bestimmung der letzleren erJiellt daraus , dass auf
dem L Steine eine bekleidete weibliche Figur stand ^ welche
aber Imder nicht in den Besitz des Hrn. Delhoven gelangt ist.
Blaehdem die Entfernungen' der Statioosorte auf der
Strasse von CMn nach Neu«: mit einigen allgemeinen, hier
znr Anwendimg kommende» Bemerkungen besprochen ond:
berichtigf worden sind , wird aneh die Erklärung der Namen
Birgri und Burtmgum versucht, und ein Zusammeidiang
btaier in sowieit angrnommen, als dem, wenn auch ursprflng«*
Heb einlirimischeny doch durch die Romanisirung unventänd^
lieb gewwifenmi Namen eine veisittndliche Begrifsbestimmung
siäh§£tmrt worden, und dieses tlbtihaupt im lihmde desV<d-
he* ba. Penoaeii« und^ Ocrtsnamen vidfach nachweisbar und
nodi . ÜMcr gewtthnliclr sei. Auch glaubt der Verfasser bei
den meirten der ^Bdrgel und Birgel , oder Bilrgeln und Bii^
gdn^ benannten und aufgefOhrten drte, den Drsprang an»
Römisdic&GaztelleB. nadiwcben^ z« können-
U8 LUetaUir^
Unter" den Alterthflmern « i/^elche in Bfirgel eideii R<^
mischen Slationsort erkennen lassen, werden .Euerst die Dm-
fassungsmauern (Lacomblet Urk. lil. N 312. Brosii Annaks
im Vorwort, und Jahrb. VII. S. 145) beschrieben , dann Ter«
scbiedene Bruchstücke von Steinen mit Ornamentik, und
Steine mit völlig unleserlich gewordenen Inschriften avfge*
führt , und die Geringfügigkeit des Vorhandenen tbeib aus
der elementaren Zerstörung des Ortes und den öfter wieder-
holten Ueberschwemmungen , theils dadurch erklärt, dass
Untersuchungen im Boden noch nicht vorgenommen , und ge*
legentliche Funde, wie auch Münzen bis auf einige wenige,
verloren gegangen sind. Die drei' vollständig erhaltenen Ha*
troneninschriften , zu denen ein viertes Bnichsttick kommt;
geben den Verfasser zu einer Besprechung des Wesens und
Cultus, wie der Namen der Matronen Anlass.
In diesem Excurse hat Hr. Rein für solche Leser, wel-
chen die bctreifende Literatur au9 den letzten Jahrzehenden
ireniger bekannt geworden, die wesentlichen Resultate der
wichtigsten Forschungen und Publicationen in Betreff des
Matronencultus in sauberer und lichtvoller Weise zusammen*
gestellt, und daran mehrfach eigne Bemerkungen geknüpft,
welche auch für den Sachkenner alle Beachtung verdienen.
Nachdem er angedeutet, wie bei diesen ursprünglich kd*
tischen Gottheiten, deren Denkmale im Lande der Ubier am
zahlreichsten vorkommen , durch die fortwährende Berührung
der Kelten und Germanen verwandte Germanische Vorstelinn«
gen, welche Schreiber, Grimm, Simröck und Weinhold, die
deutschen Frauen im MA. S. 23 ff. nachgewiesen haben , steh
eingemischt haben, weist er insbesondere nach, wie andrer-
seits wtthrend der Jahrhunderte dauernden Herrschaft der
Römer auch deren Götterwelt nicht ohne Einfluss geUieben
sei. Diess erhellt schon aus den der Römischen Mytliologie
entnommenen Namen, wie ^Junones und Herae^ Fala und
Maerae, Nymphae^, wökhe ntbea anderen offenbar nnr ^e
JUfarMir. IW
Ibchlrilihnig heittMcherBeseichnanifen eotbaftenilen, if ie ^Ma-
trooacy Matres ttsd Matrae, Virgines^ auf den Inschriften
TdrkoMmen. Diese MannichfaKigkeit der Benennungen wird
TOM Verfiwer aus der wabrsehefnlich schon ursprünglichen,
aber dorch fremde BiAmisebongeu noch gesteigerten Mannich-
fldtigkeit 4er Vorstellungen von der Macht und den Einwirkun-
gen dieser OMtianen ' hergeleitet. Bei der Frage , wie weit
der Kreis dieser Gottheiten auszudehnen sei, schliesst sich
der Verfasser meist an die von de Wal in seinem verdienst-
lichen Werke: de Moedergodinnen. TeLeyden 1846 aufg^
stdQten Grundsätze, und zahlt desshalb auch die Nymphen
den HuttergHttiaen zu. Magen sich auch die Nymphen mit
dicsoa CktiheitcB berühren *) , so sind sie doch durchaus rö-
miaehen Ursprungs, und es haben sich wohl mit Recht zwei
fokhrle Niederiandiscbe • Forscher fttr die Trennung aus-
gcsprachen ^). In Bezug auf die schon von Andern gemachte
Beobachtung, dass immer derselbe topische, d.h. von dem
ursprtnglicben oder hauptsacblicheh Orte der Verehrung
hergeleitete, Name nur mit «Matronae^ oder mit «Matres^ zu-
sammengestellt bt, nimmt der Verfasser nur einen örtlich
veradriedeaen und im Ganzen constanten Gebrauch des einen
oder andern , . indess nicht auch eine verschiedene Bedeutung
der beiden Ausdrücke an. Aus den Andeutungen Aber die
sogenannten geograpbisdien Matronennamen, welche von
Lladem und Volkern entlehnt sind , heben wir hervor , dass
Br. Bein die einmal mit Junones, sonst mit Matronae im
westilicinischen Ubierlande gefundenen Gabiae, welche
1} Vergl. des Ref. y^Darstellungen der Matres^^ u. s. w. Jahrbb. XVIII,
S. 181 f.
2) Janssen, in brieflichen Mittheilangen an den Unterzeicbneten
nnd Lee m ans in den Bijdragen voor Vaderland^che 6e-
schiedenls en Oudheidkunde , d. VI, wo eine eingehende An-
Btlge :4iM de Wafsoben BocbO» abgedmokt Ist,
ftO Ul$rMr.
IierBch (/ahrkk. H, ISff) von der laaUMdiea BrnttfültA nita
(Baue« abkileie, ak GaugOttiiineB deuten ndeht«, tedea 4i0
atidetttoche Fora des Wertes Ow (gawi, fa?i!), «it der
jMUAgeo Verwecheehing des v, w «nd b, jri jeaen Naaen
reouuiimrt eei. BiemiU bringt der Verfasser miioh die md
einer der BArgeler Inschriften genannten Matronae AI*-
gabiae in Verbindnog, worin « dareh Znsamniensetnng
mit dem verallgemeineniden ^ala* die Matronen aller Gaue
nnd sonach einen den »Matrss omninm gentinm^ (Jahrbk XVHL
S. 280) enlnprecbenden Begriff nu inden glaubt CMeicbe Ab*
stammnng und Bedeutung Tenonthet der Verfasser in den
NatroaaeGavadiae (vergl. Jabrbb. IV , 8. 189 t).
Wir wenden uns jetnt nu der Besprechung der drei Bflrgder
Matronensteiue, von weichen der 1. und iL von Hm. B. abge»
druckt ua^ dadurch gan^ sieher festgestellt werden konnten,
wahrend an dem lU., welcher mn der fliebelwand der Kirclie
eingesetzt ist, nur die 4 ersten Zeilen genau nu ermilMn
waren. Die von OiigschlAger (Jahrbb. V. VI. S. SS) nicht
gansi genau mitgetheiHe L Inschrift wird also heriehtigt:
4ATR0NIS 1 A^ FAIJABVS | C- LVCILIVS | CRISPV8 1 V. S-
Ii* IM. In BeU^ff der vom Verfasser angeführten versdne-
denen Formen der Matronae Aufaniae beaMrken wir, dnas
S. 4i. N. 6 statt Aufanibus: Aufaniabos m schreiben ist,
nach der von Leemans Jahrbb. Xlil. S. IM gegebenen Be-
richtigung, Hr. R. denkt an das Dorf Auw im Kylltlmle,
wo die Sage von den drei heiligen Jungfrauen auf die Haironae
Aufaniae zu deuten scheint ^ jedoch wird er, nach dem von
Hrn. Eick in diesem Hefte geführten Nachweise, nicht daran
nweifeln, dass diese Matronen dem Dorfe Höfen bei Zfll-
pich ihren Namen verdanken. Die II. Inschrift Sf ATRONI///I
ALAGABIABVSIIVL- PV$VA|PRO- SE- ET IVLISIIPE.
REGAINO ISPERATO | SEVERO I V 8 L M war schon von
Oligschlager Jahrbb. a. a, 0. S. 237 richtig mitgetheilt wor-
den y jedoch mit der Bemerkung , dnas für die drei totsten
JUWvOF^BIWiF^# ^I^Pl
4n£lmtMk dc^ i: Zv IST bidki ^«Mltt ^rißlk VKüt. ^ädl
Reili'a AMti^k Will Mitei* tVL fln «er 8. K. «eiifliclk eft
PMkt^ wegegten Miit^r PVSVA, ic^ldh^ «ier ▼Mästet* jfar
«iiül «lailiinMfiM WftiMfclkislI NttiMft HAU', kliitiel' vöt'hän-
«M gtiMMi. lUfettHt ffäiAt PVSVA iiäch d«r A^alAjgfie
IkMh^r grtfliibbl^r Ulid |{e»DaiMStllet Nlmlefl Air «iüefi ]WiiiH[rg-
liiliell eAflirte ta Alrtl»li> iA4 IßHülftert iiulr ata den Boevieii
NASVA, WtkiM Yätk Caesar de B. O. I, S7 el'waftilt Wird,
üd an dte ilk hdttdi tentra(4Mlksettia irtM-kommeadeii bamli,
MMlirii, SattaMk, CIKMa U; a« Am Siihlttafi« d^r 4. Z«,
wo die ietaten Buchstaben sehr aneinander gedrängt tiitt^,
wtflUNhM Mr Virtrütös^ir in im kfi äiiMekrs«^!! Itoide «tehen-
d«il ^^MMmtk t Olli 1^, imthts fer ^fc AUVMang t«te fillis
iHiitellt. OAen ^ir davM fth> dUM Itt d(»f R^el, Wo dak
lA #Mr MtebnaM alehatlde Nbmlth *W Elfern xli den folgefcii.
Itfta bMUHlerA ttiMMi Abr lllader WiisdeHlttlt wtM, das Wort
•Hb «der liAi^ria ütofthisli^ht , M hSlineii Wir dlesi^r IMtitMl^
«toafM Beirut nUht versageik
Difc ijfMsstte Sehirterigkeit hat dem Verfaimr Sowohl
dfn Lttuttg als die ErklUrnn^ de)^ III. Inschrift veritrsäi^i
Die 4 ersten Zeilen sind naeh ihm so ka fiteea: MÜTRUmiS |
RVHNBB I PM- AVIAITI | ABHI8- 0^ IVL< Doeh ist er
llitlll fMh«r, oft iltlii in d«r 2. Zeile nicht tiä Strich ent-
gMgM Miy so dass der Harne d^ JMatroneii deta von Lerscb
Cl II« 1. 8i d9 fcrwilhiltfeh »RuMIlkehahus^ ehts^rechea würde,
m Mn lühstlbftlK&ll Item- der S. Zdle glaubt iet Verfasser
aMlte AMlßres ils liie Abkürjsung Ton ^feminis'^ finden zu
kahflM j «Ad helräcHtet diese den Matrdüis lldiiitiehis beige-
fttMta fMiliae Aviaitibehae nicht als eini; iweite Art roii
IfotINMieA , in Welcheili Falle ^et^ nicht fehlen dtirfe, sondern
ali tiMfk a«r dil; ersterek sü beliebenden Beisatz, woriii
elika anf das Wds^n oder die Herkunft der Matronen bezflg-
liiAo Ap^IatirbedeuttiHg Tiinteckt sei. Bei dieser Annahme
alellt der Verfasser die Müglichkeit hilf, i\lä fett, dtrffe Sh^
ab DebertrafiiDg d^ deatscheB Wortes ¥nm (fr^nwa) ip
^iner einfachen geschlechtlickea Bedeutanf ^{diep » pdir
könne, wenn für den dabei stehenden Namen eine Ortlidic
Heinatb angenommen würde, als Romanisirang des Altsadu
sischeu fteiea fflr Frau genommen werden. Beide ErUlrungs-
versuche sind nicht geeignet, die ihnen cutgcgenstebendem
grossen Bedenken zu beseitigen, und Referent möchte sich
daher die Frage erlauben , ob bei der Entaifferung der in
beträchtlicher Höhe eingemauerten Inschrift in Beaag anf
diese Buchstaben nicht ein kleines Versahen habe Statt finden
können.
Wenn nicht l'EM = item, au lesen ist» wofflr ich ans
Matroneninschriften freilich keinen Beleg beiaabringen ver-
mag, so gebe ich immerhin der Möglichkeit Ramn, dass in
dem FE ein ET enthalten sei, und das H au dem aweitea
Namen, welcher sich schon durch die Endsilbe «nehac^ als
ein topischer ergibt« gehöre. Vielleicht wird es dem Verfassmr
bei einer abermaligen Besichtigung des Steiges gelingen, so-
wohl diesen Zweifel au lösen, als auch die Bachstaben der
letaten Zeile , mit kleinerer und schwer erkennbarer Schrift :
? BTA- S. L- C R- P- 0 ? festzustellen.
Sollen wir mich dieser längeren Besprechung des in*
haltreichen Excurses Über den Matronencult und insbesondere
über die Blirgelcr Inschriften, in Beaug auf die eigentliche Auf-
gabe des Verfassers, das römische Burungum im heutigen Haas
Bürgel nachzuweisen, unser Endurtheil abgeben 9 so eimhei-
uen die hier entwickelten , theils aus den Terrainverhiltnisoea^
theils aus der früheren kirchlichen Stellung , so wie aus dem
Namen und der miiitairischen Bedeutung von Bttrgd al^ge-
leiteten Gründe, trotz der täuschenden Namensühnlichkett
von Burungum und Worringen, so einleuchtend und über-
zeugend , dass diese Ansicht , welche Hr. Prof. Fiedler frfl-.
her wiederholt ausgesprochen bat, ohne Zweifel allgemein^
Anerkennung Anden wird.
UUniitt. MW
SchüMfieh baoerkcB wir nock, dass dmiHBe odt
siraifcr Oenarifkeit gegebene BesdireiboogeA 9 wie dei
iBteressaateo alten Tanfsteiiis in der Kirclie za Bttrgel, des
ZaUtbania in Ains, aacli einige andere Exome, #ie.ttbcr
Newa nnd das dortige Zortlck weichen des Btieinto^ von uni
der Kfine wegeti übergangen sind «nd dem Näehleaen in
der aciiatnbaren Sdirift überlassen werden missen» MOga
der geehrte Verfasser Masse finden, der Erforschung: der
niederrheiniseben Geschichte und Alterthümer, welche der
ristigen Arbeiter noch so sehr bedarf, aueh femerUn seinen
erfolgreichen Fleiss nonwenden.
%. iae il8inff(l)f Srter unli ftte Xmgegenb nad^ Iren
(Ergfbmlfm bcr inei^mgen f utile. Von (0. Sd^neemann^
Sehtrtdr brr tfefrüfd^aft für itü^ltdfe /orfd^ungm^ JRttgltcl
meieret gel. yrrrine. Sritr. VtrL beo ix. tmlf^i^tn Ihu^i^
1852. 8. 87 %
Hmr Schneeauinn , welcher durch die gelehrte » . io
sen Jalirbb. H. IX, S. IM ff. angezeigte Schrift Aemm Tre4
yerlcanun comment I. bnd durch manche sebatsbaro Auftat^
in unseren Jahrbüchern und in den Jahresberlditan 'der Trien
Goaelbchaft bekannt ist, hat in diesem Büchlein eine übev^
aichtlicbe Zosammenstelbing der bidier bekannt gewordenen
Timischtn Denkmaler unternommen und damit die ersten
Striche nu einem Grundrisse der Aogusta au aieken Iveabi
sichtift. Bas so reichhaltige Material hat der Verfasser in
folgender Weise angeordnet: I. Strassen; II. firabslfttten,
a) die vorchristlichen ; b) die christlichen ; lÜ. Oeffentliche
Fiitse; IV; fltaalflbaliwerke; V. Mtat^Wöhiiungeni VI. IMk
tadtiM^ RAsne^ VIL die itaifin^MMRMSr Ut /Slift; VIII.
Varstftdie ; . iX% «dti^ nidwie (Jntfipqpend. Unter diüscn neun
Aubrikea rfnd ailfe «kherigen , nrti Thfeil in der KUfoMlefc
md in der fianaduiif Üker dem StettoMthirir aiifbevriihtteii
Fmide, welobe die ZaU $18 erreieken , ting^trtgett «bd eliiie
gelehrten Apparat in fedmngener Kttne ebnrakterinin ond
mit f rosser Sachkeantniss beBproehen« Bas Trockne, welclieB
adclie Kataiogisinmgen üift mit iridi fMiren> hat flr. Sdinee^
mann gMoklick dadareh vermieden > dMs er, aeianni Vorfeitle
Vitmv folgmd, die eiaaelaen Absehnitle datdi einige daa
Verstandniss erleichternde W^t« ehlMt^t y tA^ am StbhMe
derselben nach Art der Rechner das Facit ^ieht. Soa.B. gelangt
der Verfasser bei dem IL Abschnitte , nach Aufaahlnng der
»vorchristlichen^ Gräberfunde, zn dem beachtenswertben Re-
sultate: «Das Verbrennen der Leichen war der grossen Ko-
sten wegen in unsrer Gegend nie allgemein herrschend, son-
dern, wie auch anderwärts (bei JlCanten, bei Bonn^ bei Neu-
wied), wurden die Todten zuweilen in httlaernen Sargen bei-
gesetat , oder in Steinsärgen , oder, wie es scheint, auch ohne
Sarg der Erde übergeben, oder endlich awiscbco kasteufftr-
mig gestellte Ziegelplatien gelegt^ «Die christlich^römischen
Friedhöfe^ befanden sich, wie die römischen, ausserhalb der
Stadt, um die drei Ülteste« Kirchen , die dem b. Hadiiiis, dem
h. Panlin, dem h. Maximfn gawdht sind. Nadi Um. Sohn,
geschah die Bdsetauag ungefähr in der Weise, daas der im
da^ liekhentdeh gehüllte und ihiit dem Babiftilch bedecktfe
Verstorbene un Verhüllten Hauptes, wie sich diese Sitte. noch
in dem südlichen Italien «nd Griechenland erhaUen bftti.ia
die Kirche getragen und nach vollmgener Biaiegmilig und
beendigten Exe^uien in den bereitdteheüden Steinearg «It
dem Kopfe anf ein mit Erde gefflUtes Kissen gelegt wurde.
Unter Nr. in. 0 e ff e n 1 1 1 c h e PI a t n e, bemerket Sebii daee
ein grosser Tbeil des Jetzigen Palastplatites das Formn der
A«gn3ta gebildet habei miAetl nwtsitesFtfram ¥or4tem gma^
lOmOiur. tu
«o Tftniflchoi Ctebäiide^ welebes iie Mitte iks fegienvftitfvdi
Domes einninmt, vermatliet werlen kiniie. Hdr Verfasser
ndit navlich In IV. Atechnitl «e Aisicht «i Ugtüwi^n^
4a8s dieees Mittelgebäade, worea die West- and OetCrentett
BOT Verpflssevunf des Bones durchivvochen wisvdieD, die Sti^
iBd Ifordvsneni weil viel yollstftndiifer TOfbaiiden jM, ftMr
die ifmiseiie Curie gm hatten sei, md TenuchtS» SS f.
auf flnnd der io den Jaliren tt51 und 18i2 iMgeskUten
IhtersBclMngen , eise genanere Ansehauang der «rsproag^
lidiea Anlage dieses merkwdrligen Banes , dawea Bnisluliiajg
flr. von Quasi i» die Constaniiniseiie Periode setot^ zu Ver-
«ttelo. In Beng anf die übrigen merkwirdig en rOadsolMli
Bamreike n Trier: die Porta nigra, die aegenaniiian
Bader, die Basililca, dieSteMnger inter allen Arekftoloi*
genanetttais solciie eritaant hat , die Moselbrtteke, folgt
der Verfasser fast dvrehweg den Aufstdhingen des Areliitek»
tea Sebmidt in seinem trefliehen W^ke, Banden k-male
der rftm. Periode, und halt mit diesea seine seiion fMU
her in der obengenannten Schrift Ber« Trever. comm. aim«
gfsptoehene Ansicht fest, dass der in dem Panegyricua des Esi^
■eninB erwähnte Circus maxinNis in dem sogenannten A mphL^
the a te r an suchen seL Nach den trifftigen OrOnden , welcho
Prof. VrHchs Jahrbb. Vni. 8. 171 nnd Prot Diniwr iX,
B. IM dagegen angefahrt haben, möcble diese idenlMcintng.
aafaogeben sein.
Bine besondere Beachtung verdient die Digression ftberdeH
Gottercnlt bei den Treverem von S. IT «--SB, vroraus wir
sehen, dass die Treverer neben den rttmiaehen GOttetn auch
die Verehrung der ur^rOnglichen Landesgotlheiten, je. B.
der Slrona oder Dirona (Jahrbb. XVI. S. 63), des üaqprio,
der Bosmerta, Bpona und namentlich auch der Matres beibe«
hielten. Von letatercn besitat die Saonnlang su Trier , ausser
Tiden Bmchstftcken, 6, die Bibliothek 7 Thonfignren, welche
tbeils sitsend, ein junges Thier bdl^Bdi dar|restel|t sind^
IM ükrobist.
tteib inl Prilcbten im Schoosse oder ein PillhorB haltenik
Vgl. Jahrbb. XVIU, S. lOS «Thonfignren der Matres a«
JDbnen.^ Aodi derExcnrs Aber die imterirdiscbe Heiaang, S.40
bis 51, Weichesich schon au Pompeji findet, ist sebraweek*
iB*M>8r; er fibi eine klare Vorstellttog des sofenaiiBteB hy*
yocaostam, einer «nteiirdisdien Heiakammer , ans weldttr
die erwärmte Luft durch in die Mauer eingelegte Bühroii
aufstieg, und vermittelst eines Hahns oder eines SdiiebefB
reguürt werden konnte. Am vollständigsten ist diese LuA-
heiMBg nodi au Fliessem (Schmidt, die Villa au Fliessem
S. 21) sichtbar. Indem wir manches Andere, welches eine
Besprechung wohl verdient, der Kurse wegen fibergehen,
machen wir noch auf die aus Vitruv geschöpften Bemerkun-
gen Aber die Wasserleitungen Trier's aufmerksam, fk
werden deren swei nachgewiesen, wovon die grtfsste das
Wasser auf einem Wege von S — 3 Stunden aus der Euwer
iu den sfldlichea Tbeil der Stadt fahrte. Unter den Zu«
situen ist die Anmerkung au den vorchristliehen Grftb-
siailen nicht auflbersehen, worin Hr. Sehn, nachweist, dasa
awei grosse . Graberfelder, im Süden und Norden der Stadt,
als ttffeatliche Leichenplatae anausehen seien , die vom Go«*
owinderatbe auf Kosten der Gemeinde eingerichtet und au*
gewiesen waren, wie es in der Inschrift heisst: publice de»
oreto decurionum dati , und dass das Recht , sich auf e i g*-
n e m Acker bestatten zu lassen, nach der Zahl der an den
Heerstrassen gefundenen Gräbern au urtheilen, nur seltene
Anwendung gefunden habe. ,
Wir sdiliessen diese, wenn auch verspätete , jedoch wie
wir glauben , nicht unaeitige Besprechung des verdienstlichen
Werkchens mit dem Wutische, dass der geehrte Hr. Veifiissar
bei einer neuen Auflage nicht unterlassen möge, demselben
einen auf Schmidt's Vorarbeiten gegründeten Plan von Trier
und Umgegend, den der Leser ungern vermisst, beiaufttgen.
lä&rahir^ IST
3. Ctter uitfe feine Kltertl^fitner. Cün ifegtDetfet f9r
Cmi|efimf(l|e unlr irrin^e. Sebfl einer 9lnftd^t trer |(arta STgra.
(Vnn |(. C^r. St er nb erg.) Srier. Verl. trer tfraun'fdlien
int^lianliinng. 12. 192 %
Wir y«rbiiideii mC dem eben besprochenen Buche die-
ktmAgt eher sweilen, denselben Gegenstand behandelnde»
SAriß unseres gedirten Mitglieds^ Um. Slernberg, weU
dMr schon frtther in seinen «Beitragen aur ältesten Rheiniscben
flcscliichte und nr richtigen Auslegung des Piorus, Tacitus^
Snetraius und Ausonius. Tirier 1858^ worin er die Ansich*
teil des Hrn. Prof. Bitter »Ober die Entstehung der drei
altestcB Bheinstadte Maimr, Bonn und CMn« ( Jahrbb. XVll)
nn widerlegen sucht , einen danlienswerthen Beitrag nur Al*
tum raterlaDdiscben Geschichte geüefert hat. In diesem, nu«
nächst den Besuchern der Augusts beslimniten Wegweiser
scMdLt der Verfasser zoerst ron S. 3 bis 36 einen «knrneft'
Abriss der Trierschen Geschichte* Ton der Ankunft des Jn«
Iws Cftsar in Gallien bis auf die neueste Zeit roraus. Nach-
dem er darauf «Trier in seinen jetzigen Verhaltnissen* be^
sprachen^ und «den Plan der Stadt* nach seinen verschte^
denen Quartieren^ mit den darin be&ndKchen ditotliehett
Flftteen, Kirchen und Staalsanstallen ron 8.30-^66 därge«
stein bnt^ wendet er sich nur Beschreibung der merfcwtlrdigBtett
Benfanale der christlichen Zeit: der Liebfraaenkirche, der
St Panlinskirche , der St. Mathiaskirche, woran sich die
Besprechung der bedeutendsten Werke aus der Btaerselt;
des BöaMrthor's, der Moselbricke , der Constantlniscben Ba<*
silikannd des churfBrstlichen Palastes, der Bonerminen am Alt*
tbor, des Amphitheaters und endlich der Buinen auf dem Delmel-
bergeanschliesst. Der Verfasser hat die ihm zu Gebote stehenden^
ticbtifen Vorarbeiten einheimischer Forscher, Wyttenbath's,
Steininger's und Anderer, dorch welcbe das BatbseUiafte, datf ^
den Unpnnq; nad die Bestimmung mehrer dieser Denkmale«
vMrhflHte,, ein« ((Ukkliche Litemig; gefiiaileit hat, obiue «ie av.
nenaeiiy nicht allaiD sorgfältig benutzt, soadern auch an ei«
«
idgen Stellen vervoUständigt und bericbiigt. Bei dem Ahriaa
der Tr. Geschichte begegocB wie S. 7 der Bemerkung in Be.
nug auf die der Zeit nach ungewisse Grflndung der Colo-
1^ Augusta Treyererum, dana y^m eiaai wivkUdic» Veiyflan*
mm^ von Rttmernt nach Trier Mch nirgends eine Spur finia^
das Geg ontheil aber, dasa nftaifieh nur fiüigabame den Kam
ifft B»vl»ifceruDg bildeten t ans der Et sftblnng den Tacitan
Hben dan batarisdien Krieg d^ffick arbelle.. Veqgkicht mao
die Bede, welaho llaritua (Hiat. IV, c 7S flg.) dan Gersdt»
in den; Muni iegft, so erachaiait allerdings an viel tn«ii«ifaU
kafti daas die Einwohnar Träans mil den römisdien. Gdanoi
glaiobe Reehtn gehabt haban, wie dieaa in der Calanie^ Agrip«:
pinens^ der Fall wan VeagL Aber Kt^lnTac Bist. IV^ fi& wdb
WaUar's lom. BechtsgeselK B. i. Sw de& 2. Anag. Sie httchste
^yiülbe .des alten Triers setat Hr. Stemberg gegen das Badn'
daa 3ten JabrK und bestaeilet daher auch die besand^rsiknai.
Wsttpnbaoh vtrtretena Meinung, dass. dem CmiBtanlin^ wak
ijisfi Swnpniaa in seinem Panegyricus ▼«rheixkicht, anaaer
daai. Neubau dar Stadtmauer, eine Evweitttung, ja aagnr
gß». nam, Anlage der Stadt selbst mmischaaiben svi. Dn^
avit atfiht die S, 9» enlwkknlta Ansicht iba Verf. in VMlin«
4ung, d^aa die Smchtung der ao varschiadennffüg' geimilitam
Ifaria nigra aulNiebulir in das. dritte Jabohnndect na aeüMna
sep^ Bcheraig^nawerih enKbeinen uns bei dieser dngehandea
B^sprecbtti^ die gagen Kugler^ weUkar den Biu dcaRtnies«
4mw ia die Maravingiacho Zeit herabBAckt, aus den Oe*-
srbicbte^ der Sladt Trier hai^^enonmenen Gründen
Was dacr Amphitheater betrifft, so halt Hr. St» da»*
salbe, mit Bedkt fiyr Tersehieden von dam GiieaB BMainma^
den fiumeniua erwfthnt. Anspreohend ist die Abkitan^ daa-
I^ens iiSMkettar% wekhen dkorsQdltche Eingang das Am«^
SllUiMAt^fP schon, im Mittdalier fidirte, wm 4kHi.iniFon»
vnd GrAsse der s. g. Limburger Kftse zagebauenen ni'ei^sen
KaÜLSteine des Baus.
S. 108. f. spricht der Ver£ seinen Zweifel aus y ob die
ISlOy 1844 und 1845 unmittelbar bei. der Moselbrücke in dem
Ffuss gefundenen Bildwerke, den Herkules mit. dem Cerberus,.
einen Triton und Delphin vorstellend, wirklich Theile der
Brocke gewesen. Wenn nun auch die an den sOdlichen Enden
^mwm ff^üer hrrmniBhenden) sftulenartig auftteigendea La-
fafunlNrQ «UH, wia WytteiAaeb aattaboi, mtt BiMiftidfii^
vtm^rt «ein kü^mitaiit so.mAohtoB «t d«ch<dief Hm. Schnee«
mamn Mstimnc«., weluhar 8. 38 das ange«. Bachs, m
b^nAfp Mitati d«r BMekei dna BnOstmig annimmt, die mm
Thtcih flrit einen fartlanftndm Beihe ron BiMwerken , woa«
di^ ganamiffs» siab. eigneioa, voisiefft gewesen.
Nabreac! npm. und headblanameithe Bemerkungen, wekhe
tUt^ aaf; di^ chvi^liflhAii.Deafcmftltr Triers, sowie auf die Be^
^Btanac d^ fimlschen. wabcend des MitleialtMrs ba^iebeftj
3h ^• mw iie BaaBtkfli, alt Burg und Veate, in* welcher 1008
iir4alii|«!i'o„ FNihüfc fU'Si.JRa«U% in seinem Streite um di»
triariaaba BiiM*Bfi8W«rAa dam Kaiser Heiarich it tnotata, dia
Bntrathselung fingst imehBift im Dome, betreffend Bandelst
IMBkdite». SMniiiBber Kaaflenliev and Anderes, mflsse« wir der
lAnN) waganiOkei^^m Sdlliesslich glauben w4r nichts Mter«
Immm m dBiimi* dc^. stDrimamen Verfaaser n ematcn^
iaaii er dia mk IMalg' hIegonneBcn gescbkhtllchea Studie»
ftiüfwiain oni aieih dis iwrdiettstMm Ap%alie sieNen m«ga^
dkiOracbidite seiaHr V^eratadl wiArend dcsMittelaMet« fUff
naifata beiaa» aa bcarbmtea..
4. (ßtfdixdiit itx Slait JKün^eretfel uni( i^tt nt^
barlid^en (!l)rtfd|afttn von %ük. fta|f<9i (ßnm^^^itttdorf
(Bxybifd). (SeißL Üati^, tUttor tc. tt^ S&xi^liti mtlfxtt (Sd.-)ilrrriiie.
(Erßer ®()etl. illtt einer SlbliUI^ung I^ee (ßxutibplüM itt Sttfl»-
kird)e ju infinfiereifel. fioln. 1854. 41 1 S. imtxUx ZIftiL
1855. 284 S*
' Fflr ^e Brforscbuiig der ao reichen und andh flir die
allgeoineineft VerhAltnisse der Zeit bedentsamen Geschiebte der
geistliehen Stifter am Rhein ist bisher leider noch so wenig
geschehen y .dass uns jeder Beitrag willkommen sein miiS9|
durch ilr eichen auch nur ein iLleiner Theil des grossen, noch
im Dunkeln liegenden Gebiets auTgehellt wird. Wir tofissen
daher dieser neuen Erscheinung, welche zur Geschichte eine«
einseinen Stiftes recht brauchbare und dankenswerthe Ma-
terialien liefert, um so mehr eine kurze Besprechung wiA*
men,. als der würdige, vielfach durch Berufsgeschifke in
Anspruch genommene Hr. Verfasser durch die Herausgabe
dieser mit Hfihe und Aufopferung verbundenen Arbeit na-
mentlich Jüngern Freunden der vaterlandischen Geschichte
ein nachahmungswerthes Beispiel aufgestellt bat
i Mtinstereifel, jetzt ein unbedeutender^ nur seiner hvbem
Lehranstalt wegen bekannter Ort verdankt seine Entstekimg
dem Sten Abte von Prüm, Marquardus, welcher im Jahre M4
tm 86. Oet. die hb. Reliquien des dirjrsanthus und der Diiria
in das von ihm gegründete Monasterium in Biiia feierHeii
überbrachte. Zunächst finden wir im Anfange des 12. lahrii.
die Grafen von Are, dann die V4m Jülich mit fer Oberrogtel
belehnt In späterer Zeit beschickt die Stadt zugleich mit
Jülich, Düren und Euskirchen den Landtag des Herzogthums
Jülich , welcher zu Düsseldorf gehalten wurde. Die Stadt
war der Sitz eines Amts oder Hauptgerichts, dem 16 andere
Gerichte untergeordnet \f aren. Aus Urkunden des Stadtar-
chiv's, sowie aus Gerichtsverhandlungen, gibt Hr. Katzfey ein
IMmam^^ SM
anwlMiiliebet ttH 4er &Mera' Cferidibr^rftu9so0(p in CivO*
«id PiDÜeeiBaehen ^ so wie von imt sog. Brtt^tengericht»
Der grCflite Tbeil to Bttciies v^hrdtti sick üktr die mit
xablreiehes Uritanden bdegte Gescbifdite des Stiftes^ Aber
eeiiie Erwerbungen und Rechtsverhältnisse y die Ernennung
der Stiftspersonen, der Brttdersdiaftett (darunter die Schtlüsen«
gcsellscfanft oder SebasUnnsbrudenkhaft) und Anderes, wan
doreb die IichivoUe qdeHenmassige ZnsamnMnstellong mehr
da localea Interesse in An^meh nimmt.
Für den Preond der mittelalterlichen Baukunst ist von^
bcBoodeiem Interesse die, wie es scheint, aus dem 12. Jahrh*
herrahrende Stifiskirche, ran welcher ein sorgftltig geaeicb«
neter Plan in Steindruck mitgetheilt ist Die Kirche war.
nrsprflnglich eine dreischtffige Basil&a mit Plattdecken und
einfachen Kampfgesimsen , welche spMer in Ereuagewiribe
verwandelt wurden. Bs befindet sich di^ran eine wohlerhal-.
teae, wohl noch ältere Krypta, in deren Tmnba ein stark.
Y^gddeter Sarg der hb. Märtyrer Chrysanthoa und DaTia
aidi befindet Von den Merkwürdigkeiten des Stiftes va*
dient ene Ktwähnung ^^ vor dem Hochaltare mit yer«
adnedenen Stcünarten, als Porphyr, Granit, Anticorerde ein-
gelegte nakomaboden^ welchen Hr. Kaüsfey für den Best
eines rämlschen Mosaikbodens hält.
Die ansfilhrlichen Notinen ttber die andern geistlichen
Institute, besondeia daa Jesnitenoollegium und das daraua
ontstandena Qymnaainm mttssen hier, da sie von weniger all-
gemeinem Interesse sbid, tll»erg«ngen werden.
Dtf ftte Theil, welcher Notinen und uifcundHdie Mit«
tkeünngen nur Qcadiichte iet benachbnrtmi Orte: Ahrweiler,
BHlig, Bnskifchen, Bheinbach^ Steinfdd, Weingarten» Bbeder,.
WanbendoKf, aMapkb«i.a* enthält, bringt mltarer08,. was eine
Brwäbmmg ihi uacren Jahrbüchern verdient, da die meisten
Üntr Oite dnrek. Punde rtfmisoher Allerthilmer hekanat sind^
wekbe der Vert sorgftttig vonmef kt hat Hierhin geblM
11
hfiiipitlsii^eiH «c JNMbl:» illss; ttl B«i| Hftlst«rt «Idbm
sckciDlicb MMI iMiiMh^o BcanMw ikr« fiiMth««f wv«.
danke» in sith uttcr 4«i. S«lwii^ d«r hmoi BtffcviiBteiM
hg^rnaea BBliUMtotiMli lA der SKlehmie atiflsMeU kftiick
Viefur aprechoi dü^ dMt rer aiJahitm eiMbeloi nfoiseben
Gräber^ deie» Beigallea, Ertge uul SUbaifiiadifthin, auf»
Kabinat dcft Ojawafiaitti fla ntetetdUai gekanniin mwtu
Bei Ivershtm wM dia icboii ia. 4 Jatehh. T» VL S-HttL
N. 102 mitgetheilte loMhrift daa Ugaten ivim Caatenbe«
aprocban, aad dev dari» emAbnle FanMs ab Ofta aooi
Sc^^elbtoniiaa gadeutal S. IM arfabaea wir iler dkraabaa
vao Lersdi Jabrtb. 1, S. 85 paUiciDla, hai Khedot ga«
fudena, Iwebrift: ITM FIEIMINa VQjTVM IBFBl!
1I^//T*1VS(TIHI l^ATtfiEHAJV-S*ii^M, da» daaBbleriat
dkaaa Vatmleioa, «ater dem ein kiitaca Sokirart «ad dar
BmI aiaer LaBZCMpttza lagi, " wia gahackaaer Tbaft amaab
uad auah teacn KJang batte« Aaa dtai. Oiaatand» dasa die
Sdiriß gamakotü ift^ vaa naa^ an dan AusbüdLelBagflB da»
randen Schriftafiga mmk an. dar nagleicbfilnaigeii Winkelbik*
doag eBkenni, Bobliasat Br. Katafisy, daaa aakba Taioln ftr
Monumeiito flam Verkaufe gebacken wordta aaioB« Aaah der
Bng Zlenal bei SaiafiBj vindidr^ dar Vact ■oadaehoi Ur«
apruug, indem sich norddallick nam ■aiiae aai lAane im
WaUea, m dBrSabedas BameokMala, taidaaMMte nacburiaen
laasaB und dabei itavaka Hflnaan gafiinfaL wafden atnl,
ScbHaiaUak. WMyhtn liia nadt auf ein. aüai lainlniitlMg>
Oedicbt in Leonimaabao ¥efanr aafmerkaaa»^ waria die aa«
geobaHeClaandangt das barittateoiBBadiciBnaMoateiB ftle la-
ta M daacb Mm^ Oaafaa Si^rbo dai baaongw wiiA. BarVcif;
bat dieaaa. aiiR dtlr Vafeea> bc»(gb— da aediaUl^ mnt daaseii*
Badeutaaaikeit aÜNiDSinitocib (daataclM? Jj^iakalogir ft dB«)f
wegen Ata darjb ratkomnaadtB dlenalbaaai .fieialM ^ *^
Ucfttelban SwK>yämt («ievioBaabariaiia) bbgawiaaelt had^
isahl f eChilig . ins JNiaftA0<«ban«tai.
11
Ukratur. MS
Was die Wahl nnil AnonlDinif ilea hier aurgenommenen
Materials betriiR, so hätte der Verf. maoches, was ein unter-
geordnetes Interesse erregt, auslassen, anderes kürzer fassen
und mehr ra einem Gesammtbilde vereinigen können i um
den vorgesetzten Titel »Geschichte^ m rechtfertigen ; jedoch
hat er auch so fOr den aufopfernden und ausdauernden Fleiss,
mit dem er diese im Allgemeinen recht brauchbaren Mate-
rialien, unter welchen sich auch einige noch unedirte Weisthflmer
belinden, gesammelt und geordnet hat, nicht bloss bei seinen
IMtbflrgelil tfnd den Bewohne^ii tfef beriäctÜärtöii (yrte,'son-
Ütn bei allen l^eundeh def Län^esgescbichte sich gerechte
Ansprache auf freundliche Anerkennühg cfrworbeii.
ftonn.
9* IVevdealkevy«
I I I •.. I .
y
• » • . t
5. L Sitten uitlü $a0en^ ftel^tri %pnd)mott€t und ilat^fd
lie0 <f t/Ur 9oüuB nebß nnem äl^btihon. herausgegeben von
X f^ Sd|mt$. mit einer llad)re)^e von jft. Simrotb. JPas erjte
$efi aiu^ unter tum ®itel : Sitten uni lllräud|e| f ielieri Sprii^-
iDdrter unlr Katl^fel k. Srier. f intfd^e j^ud^^onUlung. 1856.
»
IL Bur I^eutfdyen' Silier fage^ vtm Ifrofeffrrr %of. ^artricf^«
|fr0gramm Üb (SijmmfumB in Sd^ä^burg in Siebenbfirgen.
ftr0nßolrt bei $a^. (ßitt. 1655.
Wir stellen diese beiden verdienstlichen Leistongen
sanunen, weil sie von den entgegengesetzten Endpunkten
deutscher Cultur und Sprache her den endlich erwachten
Eifer, unsere Volksttberlieferungen nicht länger unbeachtet
verkommen 2u lassen, bekunden. Auch liegt bei Nro. I ein
specielles Interesse far unsere Provinz offen zu Tage, wäh-
rend es sich bei Nro. II zunächst noch dem Blicke entzieht
Allein die Bewohner Siebenbürgens, obwohl Sachsen genannt,
rflhmen sich fränkischer Abkunft, wie umgekehrt ein Sachse
aus dem Königreich (sorbischer Abkunft), wenn er nach
Constantinopel käme, für einen Frauken gelten würde. Sie-
benbürgen ist von Flandern aus colonisiert worden, der erste
urkundliche Name ihrer Vorfahren nennt sie Flandrenses;
dass aber auch der Niederrhein , neben Holland und West-
falen, ein starkes Contingent gestellt habe, bezeugen Orts-
namen wie Lechenichj Liblar, Bell, Bertzdorf, Bodendorf,
tU^aHit, iw
■rktatfi, OoMtb^rgy Wiiidhageii/Roudorf;'nreelieii) Wesg*
ÜBgra «• 8. w.) wenn glekh Ae Ableitong des Landeauunens
SiebeabOrgtn von ntiserm Siebengeblrg^ aufsiigebeii «ein
wird. Ein indirecter Beweis für diese Abstammung der Be«
vftlkerung Siebenbttrgeas wird liier aacli dnreh die Thier^
sage au füiren versucht. Bekanirilich war sie nidit aflea
deutschen Stammen gleich lebendig : als ihre eigentUche Hei-*
mat gilt das aKe Franlienland an den Mfindungen des
Rheins und der Scheide. Bier trat sie im begrimus und
fteinhardus auerst in die Literatur ein , von hieraus tbeilte
me sich den Nordfiranaosen mit, von hieraus brachten sie
auch Flandrenses nach Siebenbürgen, wo sie sich in einer
Vollständigkeit erhalten hat, die in Erstaunen setzt. Ein
ganaes Tbierepos, in 51 Thiermarchen bestehend, aus dessen
ReichliaHigkeit nicht nur unser Retnefce Vos, auch die altem
Thiere^n von der Ecbasis an, vielfach ergänzt werden könnten,
stellt Hr^ Haltrich aus der heutigen Volksäberlieferung seiner
Heimat zusammen und wie lebendig und anschaulich es der
Bevaifcerung Siebenbflrgens geblieben bt, geht daraus heiv»
vor, dass es in Räthsel und Spiele der Kinder, in Sprüche
and Lieder beim Reihentanze, in Sprichwort und sprich«
wUrtKehe Redensarten u. s. w. eingedrungen ist, ja die reich«
lieh gesammelten Nachahmungen der Sprache und des Gesangs
der Thiere zeigen, dass die Beobachtung des Thierlebens,
Ae Quelle aller iThiersage und Dichtung, sich hier noch fort-
ariialt and neue Triebe zeugt; wie auch noch neue Thiersa-
gea itH diesem gflnsligen Boden, wo es an Wölfen und
Fichsen, den Baupttrkgern des Thierepos, nicht fehlt, auf
alter Grundlage erwachsen sind. Die Bereicherung, welche
mmere Kenntniss d^r Thierdichtung von diesem so weit vor-
gtaeh^ibeneii Posten deutscher Cultur her ' unerwartet aber
deula wiHfcommener erfahrt, lässt von dorther noch viel
Anderes erhofm: zunächst sind es deutsche Volksmärchen
r iKdketibar^ea, WekÜeAVed Jacob Grimms Vermittlung
im ¥ier]|«gD kti .M fiwvn*f In V«ni|> «ncbeiMa «nte;
WiUM» fiMliF^tw iwnHtat andk «i«« ßMMiliing MobaiMfeM,
Kvcl^ «9 Nn». I m ffihmn ist. mi*fn in «MltcUvid |uit
um #cV |^I(V fiU »Rf ]M^«lwü iw4 9»«Mi bfitniiDMilU wmI
{HyMASf iHP ftpepgt m4 49 Quellen vnraiMt sfaibt, fH« «
Ke^rfM, 4«)ber (ppfw^oR b»(, der in amm Hmi4¥. 4«
9l)rth. ^p mi ^fiburt, Tjo4 u«4 Bofümtit rifh knüplwd««
W^'«ff«W pefrra»«l>e (hr iRMigtla^eii Quellet Wtfgm iMt
^if^tr #Jhaff4e||| f^ppiftp. ^«^^9 erßpflvli^ii^r Ut, im FI«iM,
Flilcflfr i« Ifrp, ) auf |i|w9f ftMlfr ▼«rqMclMwif (ff ieito w.
^M Vflijt^eli^s gtm^94ftt »t, 4er Wf <W 4w «am* «wm
BlMl4c^W SWMnuBt W4r4, «9hnn4 eia 3we»t«9 4(» Orta^
WrWI bllPI««» M», «¥f 4#re?i gfosßflp RfliclKbwi teftf,, 4«PI
Wt> ip Diiipwfrip^ vorf elf f #« haben, Im Vqfaim w»ftn«riKiMI
«n pifplifii (fif^l) ge4fu||gc9 lobl^ bmer wlr4 «iwb 4mII
4«» ««»e Pebj«^ 4i>r v«iMiberUfl«ruiig iwiit frMi«»^ ««w«
9 liOapn n(K;I| 4i« infTf^ep , dw Thl^PvMIrcbfl!! in«bM<»4«M,
l^^l^eq ^« Nrn. U mU «a Aberr»siBh<a4fw irfpige iiMbg«*
g««S9P iiM ferxfir ^IftfMbrpiwgea , mtßf wf Icliwi 4i9 4fr
Th((7, m4 V9g:«istimmcA dw «ip^ ^ttapf bil4«i, Pi>mt
Uc|) sM df« iQircbe« 4i|(fiDeinfir N«^(pr iM «n dinPftn«!
nlcl^t g^nipleii, w4 VK«« aw4 i)a^<i«Kli«b 4wm Af( «K««!»
W4 wA ^icht ^ef pacM«r)icbifS $imnli|pff «wmiteiliwi
Iwsen. i^^ 4er Eiffü v«p bwber iHlf fW fWiMie^ AlMt-
^«w (odur % mturl^tori^cb« %v^«> fMMimeit w»r.
4fif(t w »i^fia Viciitiieb«n ww «MMPii« Torw^mrVenicMMg
?«|!9berg?fw««m: 4)|p J^i^^ ^Vwu^ WWW V*»«^ TM
Qwvapf^mufli »W 4ent Bei9iwtsei|i 4<V O^Uetaw Ttl4i«igr^
s«b^Q de« gei««j«8« VoU( «nbeiwgefnUfp, iini 4wm kwMr
UknOi^p,
107
piitimits d69 aafg^eklärten Jahrbanderts meinte sie als aber-
fläobisch verfolgen und ausrotten zumflssen. Jetzt endlich,
wo sie aus dem VoIlLsIeben allmählich schwinden , hat die
Wissenschaft ihren Werth erl^annt, und beeilt sich, ihre letz-
ten Reste fttr sich zu retten ; sie dem Volke selbst, das sein
Olick darin filnde, und Jahrtausende gefunden hat, lebendig
SV erhalten, istkeiüttfSiiilglidir. Bll flfidLii^^^i* Stern hat
ia der Eifel noch zuletzt über ihnen gewaltet, indem ihre
Anfisefchnung in die Hände des Hrn. Pfarrer Schmitz inGillen-
feld gelegt ward, eines Mannes, der dem Volke vertraut und
verwandt» dessen treuen, soblicbttn Sinn in seiner Ausdriicfai*?
woiae bewahrt. Der einfache, «ngeschmicktc Ton» in wel*
ckem er beriobtet und erzäUt, iHsse der WimMcbaft voHez
Vertrtneft auf Me Zttverlasrigkdt ieiner Mittkeitettgeii ein. -
Bona«
• ■■IUI WUII*
■■!■*■ »
i««rf*>
» / . I . . . k
IV. miscellen.
1. Leyden. MU Beziehung auf die von mir im XXII. Hefte
dieser J all rbii eil er S. 141, 156 mitgetheilte Yotiv- Inschrift VO-
■ego flACrnm n,m,ty ist naoMrAglich noch der bestimmte Fundort
anzugeben , der mir damals nicht genau genug bekannt war. £■
braucht wohl kaum erlnp^t su werden ^ dass genaue Angaben «ob*
eher inschriftlichen Fundorte sehr erwünscht, oft aber schwer su er-
mitteln sind, weil der erste Finder nicht selten den Fui^dort unrichtig
angiebty.. damit der Eigenthumer des Ackers, wo er aufgegraben wurde,
Ihm nicht etwa den lEiIleinigen Besitz verschmälere. So habe Ich es
erflAhren, und so verhielt es sich namenüioh auch mit dem vorbenann-
ten Steine. Eine persdnllche, lokale Untersuchung hat mir <yeser
Tage die Auskunft verschafft, dass der Fundort nicht (wie es mir
flruher gemeldet war und ich S. 148 berichtet habe) „in den Wielder-
sqhen Bergen*^, auch nicht „am Teufelsberge^^ eu suchen sei^ sondern
dass er in dem sehr bekannten Holdoom (Gemeinde Oroesbeck) auf
niederlflndischem Boden liegt, nur etwa S50 m^tres sudlich von der
Stelle entfernt, wo vor einigen Jahren, unter meiner Leitung, die der
Yesta gewidmete ara, nebst vielen andern inschriftlichen und bau-
lichen römischen Denkmälern aufgegraben wurden (S. darfiber meine
Oudheidk. M edede e lingenlY); eine Stelle, wo auch sehr viele
Tufiiteine geftinden wurden, und wo also vermuthlich ein Tempeloben
gestanden hat. Ganz in der Nähe dieser Stelle sind in diesem Jahre
auch einige römische Gräber geftinden, nach Aussage dortiger Land-
lente etwa sechs; diese Gräber waren aus Ziegelplatten, wie vier-
eckige Häuschen, oder kleine Gewölbe, aufgebaut, die Ziegel waren
vertikal auf der Kante gesetzt und darüber eine oder zwei Deckziegel
gelegt, ohne aber mit Mörtel verbunden zu sein. In diesen Gräbern
wurden Urnen, Schälchen von fem sigüMa und weisse Krägleln ge-
MKUceUm. Mi
Amdtfi^ dt« aber nelvenaitlb serinr««*» oder rtrstfedi eliid.' Bta
Paar dieser Kru|^elB iah l<di nooh bei dem BigtnMmer dei Lande^
dem Laadmaan Roetofi daselbst; nafer dieseii uaebte sibh eias
bcaoadcrs beoMricIlcb^ weH darauf, ia roben OaulsseB, ein Mann ge-»
rite! war, der den Haken Arm In die Seite, und mit der reehfen Hand
eine Peitsche oder einen Zweig empor fatel^ indem neben ihn die in einander
geschlungenen BaclistabenAM eingeritat waren. Wenndlese AM einen Na-
men iOTOlviren, könnte es AMMITS sein, derselbe, welcher auf dem eben
daselbst gefbndenen Votivstein vorkommt, nud den ich sonst nur noch
kenne von einem dem Neptun gewidmeten DenMelBe aus Douh
bürg (SSeeland), von einer Lampe aus Vorburg (s. meine R dm* beel^
den en gedenksteenen van Zeeland S. 88-*97), nad von
TOpfttrwaaren aus BelBKrshelm und Ueddernfaeim (n* die laacri^iswst
■a ierris Nän, repp, p. S92 Nro« dt).
Ueber die Ittschrlfl des Votivstelnes habe ich attafährUeher Naoh-^
riebt gegeben indem algero. Kon st- en Letlerbode 18Mln.SiL
lob hebe daraus nur Folgendes hervor. Es hat dielnsohrHI mitgrils«*
ser WahrseheinHchkeit gelautet: i
VO. »AC
A(M]M1- [SB] '
CVNDpN]
[M] Lite- XUXVtV]
[V]. «. L- [M.]
[N]* FRANC
d. f. V0$ego 9aehtm, Ammka 8€cukdimi9, mües Uphpii Meedtuiä
ülfriie' VieMHty nathne F)ran€U9, ffOHtm 9€^0fi lnbeM merH^4
Üass <ne MklussTormel V- 8« !/• M sieh auf der vorletaten
Reihe beindet, L^t einem Trrthume des Stetanietssen au«usehrelben.
Die liXete Reihe könnte auch gelesen werden Alai FRAN<«
GoHüi/ eshatwenlgstens'eirie'afelohe äla gegeben, nadh dem ton mli^
kerausgegebenen Grabsteine vom Bomsdken Felde, In Gedenk«^*
feefeenen der ^iermanen en Romeinen etc. PI. Vit, vergL
erotefend in Seebades Krif. Bibl. 1888S.6ld, OreH. n.40e»,
JSftfffier InscrIptt.Germ. II, 227 n.lSSf) aber es ist wahrschein-
licher, dass der jeizt fehlende Bu<^tabe vor f^AMC bin N gewesen
Ist, weil A, statt ALA, so viel mir bekannt ist, nicht vorkommt.
Auch gVstibfli wir das TSaÜane Wraneus noch einmal angetroffen au
bäbeü', 'ntmtith auf einem Onibstelne ans t^oulsendorf, bef Calear,
beauDBgei^b^n In den obengenanfiten'Oedenkteekenen'Pi; XI Vy
DMi fii. 46r emien fltfle daroh VO drr Vaaie ¥^0#s«8.to'
■ckohnsl ••iit 9«iiy teralii vdraeliBiIMi «if 4«» 9t Bei«wiberft b^Ai«-
draeii uitt 4em V«sego. gewidmeten VttfvaieiBe mtt der loi^krilti .
¥O8Be0
MAX8II
MINV8
a D. A. armier p. I«XXX, 10» Or^ll. b. SOfft, 4# ITirl iw^MJH
AfpA mofm. p. 8ia B. 889) Steiner h o. S, ^79 n* 787. Bi Maw»r
■ooh «tee BBdere Dlvinüftt kekauit, derca Nvnt mH VO Mifliiifty
fwmt 0imai au Augsburg geAmdeoeo Stoiao) and V0[#IANV8 balatea
800; s. u. A. Orall n. 8071, Hefnerdtk» röm. Bayern n. 17^
de Wai i; 0. p. 818 a. 889| aber wir vemathea mU Befnery
Aeem aaf Jeaem etelae stall D£0 VOlil ANO, »laad, oder UUte atebaa
aaHea, DBO YOIiKANO, wie der Name des Vulkan oft auf «sden
röm. lasohrifteu vorkommt<< Ueber A n%miue Secm näinme tat oaa aa»
derw&rts nlohts Nfiberes bekaQal;.er gebdrte aber Termutblieh su der
Familie der Seoundiner^ womuler sich bekaanUioh ansehidiebe Gross«
b&ndler beflindea; man denke au das tgelsche Denkmal (s. die la-
sehriftea u. A« bei Lereek Oeotraint IV>17a.l4^ au ver^iehea
Steiner L o. 111, M, wo aa der Iftterateir noch hlnaugeffigt wer-
den kann die angeführten Rom. beeiden en gedenkst, van Zee-
laad 8, <8). Aach widmete ein Seauadiaer der dea Vehalenala
au Dombarg eiaea Alter o* aiaWons» «das (a. die Rem» beeldea ele* 1. e«)«
IB deawelben XXn. Hefte dieser Jahrbaeher hatllr. Dr.
Schneider den aaf dem Moatsrberg« geAiadeaen Uragmeatsrisebea
Deaksteia der dea Blndena besproohea (S* 68«-e4)9 Aaoh fiber
diesen 8teln, der steh seit eiaiger Sett Im Hnseam htersslbsl beinde^
Ist ?ion mir in dem oben aageführten Koaat« ea I«itterb#4e
ansHihrUolier gesproohea worden. Es steht auf dem 8tetee aiclit>
wie es 9. #8 helsat; DBA HI^V
///WM CIEN
aaadeni aehr deattieh: DHAK H IiV
jmSM CBN
Aaoh Ist (Ua. 8) das CBN ateht so beatimmt durch CKNierfinifs sai
ergiiMSBa wie Hr. 8« glaubt, weil bekaantUoh aehr ?lele rdmische
^ifimn IBit (7mi aadMigiea^ Dms dia IMkwANraiel V. «» Xi» lli.ü««
IHtriffHiw ifi
IMP#J <Ml9r iW* i>»W»i<lf feinj B^ IMUW gar gßtmt.hiiktmf if^Hkä
fMI MiC ^ lMB4Mi 4«r i|fe# Hintan« g^iyi4<wriW lmw»r^^ te
Bonn (I«tfr«oA lliy 9!» 9w 97)* i^ntfli M«r 4fm Ww^9H 4imm itfHh
MMtM<ii<»|itii JP«il]MiMii«9 iMW hk wC€^iiii4)o|(Al«rM»ebldi«liDngen
MC «Inf m AoUr, der 90 WiiHi^o 9uiIwm(UcIi iHm de« Ji^mlMiw
Cinteft 1Ni«^M TOA demPftohiM' üeyari, A«f deaiMMterbars^ a«|i>
Umft fßU DiMor Afflurr IM^rf« »vf eiaeni Plfteheiirantie tob p. m;
4(IQ iMh«« »alMr v^^ rdniiolie ^hahen^ 2iagdtk««Bi«»le Mid Tn^
•Miiey 4fo glaiohsttUlf «iM dl«««m 8li«iw MiilpMniben wai4ai> wmI
dtrwi VFQfcl Qocfc iMkrtr« In ik^rm» gobootae Terborgen ««ta wagaai
«•n j«M iimb «Itathullieii Hpborbett wif d^r Erde s eiBirtu* lenm
llggii^ PI#iMr AolMr g«bM «oob «q d«« MOBtoPbergo» dock wM
•r »Mfdiiol iNiirtiiii* dwioiieliiflii «tton^ tteta Vakrwegy dar T«iIiO*iMiN
dwf CPlMMinJi Csloiirwflld) ttMh dtm Beniscb«« Feld» fihrt^ wiloh«
F«jM ^WMie gn der «gderen Mite jeneaFtfirwcges anf&ogti BelcfumU
ttib wvvde wof nehrereit Jaiureo Mf dieMn Felde > aebtt sedtrai
vledeehM Alltr(bdiMeiv ^ eise «lenüloli» Menge OniMelae Bit Ina
iAiifteii geftinden, wQTgn eie grosser Thell iMi jelol nptJb in dfcr
8«P«lliPg der Seelelftt för Wisse Mehafto» in OlreehC beOndet ulid
fgii üir beranegegebenisliBs «edeakteekeaen dbr OermAB^e
eaB«»fi9enTftr. VI^IX (Utraohl^ 188«, 8.), rergl. dieee Jfthiw
lieber IXj 07<), mm dleeem GfiberCblde euf op gea Borg itebt
glee «Bsw Aoker in nnber Verbindung, ond «war om an nAhar» iveB
Mf deniMlben Aeker (ehre 10 SebritM von dem OvI» wo der dän
IWgdewDi Htcip gelbaden vnrde) ebenflüla ein rdmtebee Grab eiiblaakt
Werden le^ das naeb Anvaga des Ftaiders f 0iyii«> aas 10 aiegtf*
t) Job benistiEe diese Gelegenbei» die ^ahrbb. IX, gf 11.8% IK«o
aUigeUieilte InsebrIII an verbessern in:
▲TOMT
TIF-Mgi
[SRT]NAIlK[a]RD8»
[FJC
I^Rttet elBtf Mdrtel siiMunnieogeAetfBl wAr (äüM iliiiHcli ^BftllelddiMni*'^
•elieii 6rib6ni)y worin man aber ifur terliraiiiite Kttoehai iiebsl
einer Rapfemanse geAinden hatten die Mdntte ^vrar leider bei meiner
An^tresenhelt auf dem Monterberge nicbt mehr su linden.
b Ist wobl an TermBthen, dassiftof dienern Aeker ein ioeettmm
geetanden habe; die vielen dort geftindenen Reste , besonders Vor*
ttlefne and die schöne Lage^ in Yerbindnng mit der der dea BUtdetm
gewidmeten arm, geben su dieser Vermuthung allerdings Attlass, oni
loh darf woU MnssuflSgen) dass es sehr möglieh Ist, dass der Ho^Mier
4lteln der dm BImdana nicht zu Blrten, wie bisher geglaubt ist, son*
dem ebenftitls auf diesem Monterberge geftinden sei. Dieser Steht
uAmlteh beflind sich bekanntlich früher In der Sammlong desPrlnsett
Morfts von Nassau, eu Berg nndThal bei C^leye, welcheSamm'-'
limg ans verschiedenen Orten , ^.wischen Cleve nnd Xanten, aasam-*
»engetragen war. So viel Ich aus den mir eben suMngliohen Qvenen
ersehen kann, war Cuper der erste Heransgeber jenes Steines (mOna.
atft. p. 111)9 ^^'^ Cuper führte ihn bloss an, als sich m der Samm-
lung des Prinzen Morltn su Berg nnd Thal, befindlich. Auf Cwpet
beriefen sieh diespftteren, wie AMngh (Notl.p.toe), Mutraimi (I* P«
119 n. 9), Cmmegkter (Brittenb. p. 81) u. A.; nur Letaterer spricht
als seine Vermuthung ans, dass der Stein au Birten gie-
ftanden sein könnte. Brst der Verfasser der Haehriohten
«ber die su Cleve gesammelten Alterthumer (von Bug^
genhagen), Berlin 1795 S. 74, nennt BIrten als den Fandort Woher
kber hat dieser jene Nachricht,* die er nur einfech und ohne Belege
«iederschreibt (nach mehr als 100 Jafarea) erhalten ? Rs steht sa
vermnthen, dass er die Vermuthang CaimegUlm'9 an BAofatig
gelesen und füir ein Factum gehalten hat. Wenn sieh also in ftüerea
Schriften keine bestimmten Notiaen vorfinden sollten über Birten als
den Fandort jenes Steines (etwa in dem mir jetzt nicht zugfinglichen
SaduHum Prine^pis etc., von J. H, Bathenbuchj oder In 6, Sck&taufs
Abb. de dea Hladana Lipsiae 1748), wird man wegen des fihn-
liehen jetzt auf dem Monterberg geftindenen Steines, wenigstens mit
mehr Grund den Monterberg als seinen Fundort vermuthen dürfen^
als das von Cannegiefer dafür angeseliene Birten.
Ich kann mich von diesem Orie nicht trennen, ohne noch eines
archfiologischcn Vandalismus an erwnhnen, der sich dort in dem ver-
flossenen Winter zugetragen hat. Als ich mich diesen Sommer auf
dem Bonischen Felde bei ' dem vornehmsten der dort aasAssigen Land«
.Mkedfm. in
lMt6 Mknd Cfim fcAiem V^ta )Laiill«.MiTor wilrQiw Jabrtn diertei*
Mten CbraMeine, dte steh jetet sq Utreolit betfiuleB), Infoniilrto M
aiicli «wA römlaehen AU^rtbumcvii^ besonder» iwiehf^lUtotai 6(eliie%
die dort in der leteten .Zeit aa%eeraben acte küimteii« Da esreiUta
er mir| daae man ia dieiem; Winter .aolSIlls eiaea grofleeaTaf«*
eiaia gefunden habe» der mU BuobitaJben wohl be-
schriabea, aber ia zwei 9ificke xerbrochea gaweeea^
weshalb maa. iha serschlagen und die filueke (Tenaotfillnk
Ifir GeoMai) ▼erkanfi habe. Kaia.eiiusiges Fraenenl. war mein
aatafladen, and allea was mir äbrig blieb» war» mein grosses lte««i
daaera aber dies Yetfahrea auszudrücken» mit der driageadstea Btitte^
hinftiri doch kelaen mtt Buchstaben besehrlebeaen Sfein mehr sm sotm.
schlagen» sondern diese sorgf<ig aaikuhebea und zu bewabJRta» Ma
sIchAUerthamsforscho' darnach erkundigen möchten» wo danagewian
durch, gute ft'else die ktoSne Mühe des Bewahrens belehpi werde»
wjvde. Es sieht zu hoffen^ da^ diescc Reih binfoct befolgt werd^
wird; jedieafalls aber bleibt zu wäB^hen» .dasa sieb daaa aad wan«
AttertbamsftnRscher an Ort and Stelle begeben» um vnaobznfiragea^ oh
aktt eiwas gefiiadea sei?
. i
i
Mit Bezug auf die Mittheilungen über germanische Umenfunde
auf dem Niereoberg^ 10 MimUen östlich von Emmerich {ß, t40V
und über Grabhügel an der Niera zu Caibeek C^icht» wie esS. I4t
heisst, Calbak) kann ich. Ergänzendes mittheilen. Was die Urnen-
Ainde auf dem Mierenberge betrifft» bin ich eben so sehr wie Dr. ^^
öb^rzeug^ dass sie germanische sind; aber aus der Abwesenh.eit
* I
▼ on Metallstucken oder sonstigen Gegenstände ndurftei^ur
dann mit Wahrscheinlichkeit auf vor.|:.ömische Zeit, geschlossen wer-
den, wenn man bestimmt wüsste» dass solche nimmer dort gefunden
worden sind, noch auch gefunden werden können. Nun ist mir iibät genau
bekannt» dnsta dbrr vdr mehr als zwanzig Jahren ähnliche Urnen auf-
gegraben sind» wovon eine in meinen Besitz gekommen» und die
nebst verbrannten Menschenknochen und Asche» noch eine seegrune
ParVe..von Pasta. aad eine felaoc. kupCerae ^pir^ile (vklleicht
FiagniTlilg) entbiet, Ule Perl^ .Ist ^ehr venauthUch ri^paisoh » sif
iMMnflM we^ltßfjptm .mit M^fsohei^ genau «i^riMn«. Dia Spirale ist zecr
teu€nt9 «iitf o^»Mito<*s iHnsn. m»»^ «egMMtfiiiib Mfln^M tM jetet
tti def «MMlifMIi? 4«f<90ote(fte Üir WM»mlMlNm#fr Ml irirMM* Idi
Mlw iitoep geii«M a«lfehM»g«ii« fl»;r«i Mi|;»liirflgM,. dl»< dMb BM. C«^
lillb ^r ti« «iri heMUH» «rateoMy glynitr Mi IMliuite üüe».- .
- INo CaUwdbM^ktte arabkflKer i^erdM» vikn Miu« IS -aar »Mfe
«ider «Mifiaiiisft MfttMtlrag d»9 IM Cmv^ Linzik^ iaig«#nito| y,«9
iWhtt! 4iat w» WBÜfeMtti Mifen 1)iv«ri tMfjfsgntiti seM^- -m «» m
IMi ftiMv iiüiewUHi geblMeo,* ot sie rlnlBck o^et getmtUUHßt'iemä
emji< Mir imaMmtlMitt kanä Idi^ vitrsldbeniy <Mli ju« Bigel^ Hbm
■o iMü 1N0 «ofder Me»^ bei dt» SMdtoiNiii Wdbe^ gOMMuilMlMr
MtkiiBll ibuL T0r vlBlieB Jatoem hnl^e ieb dort Miv uAflmgniftfb«
A«Bgi«lniifBcn vemüHilM^ uiui An-fttier NaobrloWcn gegtben m tum
Jm aalir« I8SI» «« Inbeim bet kr« Niybaff bienMigtgeb«ii«if #dbflll«
dlMii9 St^fffb^urelen- der oode €h«r#*i«iteif (Yf uu M)^ abd
m Ma IM' Mn^b 1M9 fto mrtdbt bei Niitiiii emichkftttntik W#Atft
Cl«4'eii4i«#«]ie<i»ei»d>«r Ckerü-firtieii «tt UMb'eiH«« drdin^d^ii
»iikie'r »dt'e'f v»ii ddn Bfedert* jr«^ «, f i m^ a seidb StfliPifleft
enthalten genaue Ausgrabangsberichte über €rtb«ttk$i Wtm fllber UM
jene Berichte hinausgebt, besonders in dem erstgenannten Sohriftehea
(meinem ersten archäologischen Jagend -Versuch)^ dafür wolle man
mich jetst nicht mehr responsabel machen; namentlich retractire ick
jtt^ BesGih&idiig einiger dort geftindener Bfetalistiicke^ wie die Tat
If) 0 abgebildete sogenannte Fram ea^ und die Lesung der In M
Äedtfge Seite 41' tnitgetfieflfen^ damals eben ausgegrabenen röm. 6rab-
schrfft vom Bördscben Felde, jetet noch in der lAoubenschen Samlnlailg
m Xänfeüy und rievtig gelegen von tU0a*y in Houben« Anti-
qirariutt S. tf5 und in seinen Inschrifren Xantens 9. 15, voi
tetscH fn seinem Centralm. in. n. 198, von /keiner C0S,lnnctr*
romm. Bhent 686 (1* Ausg.) u. von A. ni.
Leyden. den 84. Juli 1855.
Ii. X F. Janiseik
*M>i
'»
m Nene aiftffaarUebe 1Anide^knmg^&» \m f^gP^
r n nig^b^e« l r 1(-^ !!«#« 6 1 d orf. Indem^ ich ibein^ll^Obera.MrMMa^
«MF mAhef^tAäee& äenk'^f^MtJtdtt^ tMfT 4l^ IttttqdteliWfteitotWciNligu
IMeil^klbranKlAtriiHt^MMUiMrf (M «iüeift^ vieittif «btt
Mthämgßl^'in irffirtttiw iBigi» Aiär «aioMite— » h«ffe ich,
bald sar Realisiruag d«B IftBgst g^gte«-. Wiinaelifs füibren wcriL^^
eise topographtoche Karte der altesteo bewolmten Orte der Rheinlande
oder wenigstem ehiselner Thefle dferselbeir 2a emtwerfeii mtd dadurch
eineit mafinieadea Ueberbliek über dte ältesten CofCui%astflnde dienet
Qegettdea ztt gewahren ^ zu welchem Zwecke dte nach^teheiiiteu
Bfittheilungen als ein kleiner Beitrag angesehen werden mdgen.'
%y DI0 Stadt JiemBn wd daabMaeiibasteCrima*gbauae»Mtt€«
noch immer manche Reste aus dem römischen Alterthume; die von
Zeit zu Zeit aas der Erde zum Vorschein kommen. So stiess naa
im Monat August d. J. beUa Kellergraben in dem Hintergebäude dea
ÜMMCs 89 O in der lÜeAerstrasse auf ein rdmisches Grab y wobei
Urnen und andere XhopgafSase swp Vanohdii kamen f etai gr^aat
trogarfig zugehauener Stein war vor meiner Anwesenheit bereits ver-
nouMrt worden. ^ in den B?lnden ron Mvatien sah ich ausserdem
mehre In Meitss und Umgegend gefundene rdmische Thongefässe^
Hflnkfjkrij^c^ Mäoa/en, , llacliek (Mäaselq) %nm teEra;«iglilat«, ^tfhrunter
daft-nih dem- BteupM ] ■ A -^^m/ß WNtg f ^ A-veütUHn^ ettetMete
mit dem Stempel I iC^Y VRVSF | . — Sehr zu bedauera bleibt «•>
dass die oo zahkreiokan an dieaam «ur Emaarzett badencondti «M
entdeckten AiKrthiwir liur Ihve Auf btwafarailg bia jetzt ketnt» Cm«
tndpnakft gjafiindea haben;
Z) Bei dem Dürfe Appeldorn, in der Käbe dea MABterbec^
ges, ist eine Schussel aus terra sigillata gefunden worden mit dem
JMempel f CAlVS F [ j dieselbe befindet sich im Besitze des Herrn
Geometera Firks i« ]^ieukerJc.
8) Bei dem Dorfe Nie.ukerkj im Kreise Geldern^ wnrdea
mehre Kruge und Schalen aus terra sigillata gefunden ^ welche in
Mh'ttmMlgey dea Hn. Woinetertf^ Pk^ aoAewahrtr werden;
* • ■
4> ka ^etüeniaB/ HawiHftwB -^ beBade« aMk- »ilhre SeMbMUf mm
taif» «igUlitey i»femoBa;ribein,, »tügfei oddiSdiden ms tholi^ «mMNV
ka JtetfoaMiUI ikni Mu Dedb Mam i» KMtoe Mldeftt Mdktin^
JW Jbvwhmii«
Aindene Altertliiaier, daruiitor iwei S«ludcB mis tarm tlgUlAto »il
dien Stempeln |*^ERIVS'P^ nnd | DISETV'^] .
63 Zu Pont bei Geldern^ wo man das alte Mediolanum ver-
muthet, wurden im sog. Dartmannsfeld römische Münzen^ verzierte
Schalen aus terra sigUlata und thdnerne Kruge gefunden. Vgl« Jahrb.
H. III^ 8. 195.
7) In den Sandgruben an der Hochstraase bei Kapellen^
im Kffeiae Geldern^ kamen Sobalen aus terra sigUIata aum Vorschein.
8) Mml^che Henkelkruge wurden gefunden im Rheurdter
Kirchhofe, Haag bei Mirlo, und bei Druptstein (6eldem).
,9) Auf der Sevelec Halde CKr* Geldern) fand man Sehnten
•OS terra. nigiUatay Womnter «ine mit dem SIeippel | IVSTVSFK ] .
10). Auf der Hanaelaerer Halde, in der Nähe des MoAter«.
• • •
berges« kamen römische Urnen und Krüge zum. Vorschein.
11) Im Slielerfelde nwisehen Droyen nnd EyrntilBy wurden
Schalen und Töpfchen ans Thon, lm£jlierfel4« bei Nenkfttshen
römische Münzen, und In der Haidorper Haide Bruchstücke Ton
CletSssen aus terra siglllata, Töpfe und eine Axt gefunden. — iSammt-
Uehe TW 9—1 L anl|;efBhrten Alterthomsgcfgenatfinde habe Ich in der
Sammlnng des Hrn. Flrks so Mlenkerk eingesehen, lind kann nicht
unterlassen, die naohahmungswerthe Sorgtelt, womit Hr. Flrks seit
Jahren die Alterthumsreste der Gegend zu sammeln eifrig bestrebt
Ist, lobend zu erwähnen.
12) Ausser den H. XXII von mir angeführten germanischen
Urnen sfnd später noch einige an demselben Orte aufgefunden, und,
jedoch nur bruchstucklich , In meine Bände gekommen.' Die eben-
daselbst erwähnten Gräber bei Kalbe ek an der Nlers haben sich
gteltihflAlIs' als germanisch ergeben. VgL Janssen H. IX S. ^6.
13) Aß der AussenaeltQ der Kirche den Doff^ M e |^ r, An Ib^ftae
Rees, finden sich zwei Begräbnisstafeln aus gelbllohwelssem Kalkstein
elngemaufirt^ die. derselben Periode ;aagelköi«n, wie die teMbn Jiereits
YOK ttftr H. X nnd XVU nlleeihctHeii, lAiKelIna «nl Till hellndiMMa
Qffabeohriften«^ m» eine dlnser BegribnlhstaMa . bUdM «IftittHidrfll
▼on 1 Foss Seite; und Ist rtageom mit einem Raiide Tenthto^aowln
rnr
«neb dl» elBBUiieii 0eiltti4iir^ doppelte "reitlelle (IvciliBted v6n etanf^
der g€8eliiedea «tBd» 6te Mgl fblgeade Intcimil;
+-ni
•iDMR y
OBIITi^ VV
liVERA 0
LAICA
Die xweite Tkifel ist 13 Zoll Ikoeh und 17«/, Zoll breit; sie is
1 ZoD Toni Rande rtngsum von einer Tertfeften Linie elngei^cblossen^
und ebenso sind die einzelnen Zeilen durob solche I«inien eingeftsst;
die Insefarfll lautet:
1 +
V I • . I D V S*
N 0
¥ B M B R I 8
•BEN /////// ZOO- H
E T
F I L I A- E-I
R E
6 I N L I N D •
M I
« R A V B R*T 1
A IT'
► X R M +
'•
l>er Maae der in Nro« 1 genannten welbltefcoü Penott. btaüit
nnbekannt, der Todestag ^var der 18. Mare; ebenso der Naone der
in Kro. S genannten mfinnliohea Person, der Tddestag^ sowie der Ihrer
Tochter Reginllady war der 8. Norember^ idie drei gehörten <dcA
Iialenstande an.
Em«erioh) November 18M.
Dr. J. BGhneider. .
■*ww-"*"«»»f
8. Der borghesisohe Fechter. Die Statue^ welche unter
dem Name» des borghesischen Fechters bekannt is^ ist verschieden
gedeutet worden. Stosch wollte einen piskobolua darin erkennen,
eine ErUärangy welche Winckelmann verwarf, indem er lieber diese
Statne y^Hur die Darstellung eines Soldaten halten wollte^ der sieb ip
einem gefahrlieben Streite besonden verdient gemacht habe^f IHe^
Arkliraig Winekelmanns trat Iiessing bei j er ging, aber «och einen
MMM wtUar and b^hMl^t*, dUeBe. Statu« st«ll0 ^teauuul «iMlian
18
4«r) Ab den MActfleMlidttii J^eUIrtrrft €kftlf rfjiai . hmatog
ursachte diese Entdeekutig groase Freude ; «iü wurde aher yob Audaniy
und namentlich auch vodKlotc^ bestrfHev^ und Lessing , der fiasi
immer gegen Klotz Redt hhhieJty iäh sici genötbigt, seine Erklä-
rung zuletzt zuruckzuttehrted. Ef IMUe den Beweis dafür In einer
Stelle des Cornelius Netios gefundfOb Sie steht gleich Im Anflinge
der Lebensbeschreibung des Chabrifla and lautet wie folgt: HIc quo-
que In summis habitus est ducibus : resque multas memorabiles gessit.
Sed ex his elucet maiime inv^ntnm eins in proeli^ quod apad Thebas
ISecit| quum Boeotlis subsidio venisset, Namque In eO| victoriae ftdente
summo duce Agesllao^ fugatls lam ab eo conductitiis catervis, reli-
quam phalangem loco vetuit cedere obmxoque genu Mcuio prüieckup»^
hasta impetum excipere hostinra docuit. Id noraa Agesilaus contuens^
progredl non est au^us ^udsqde lam Inöurrenf^s tuba revocavit etc.
Die Zweideutigkeit^ itel^he in den fantbritrichenen Worten liegt,
konnte auch selbst der Scharfsinn Lessings nicht daraus entfernen.
Später hat er sich daran erinnert^ dass dieselbe Begebenheit, von
welcher Nepos st^richt, auch von biodor und t^oljän berichtet wird,
und dass die Ausdrucke, i^elche dK^se bdideü gHechischen Schriftsteller
gebrauchen, jene Zwtüdedtigfkelt ^ntlbrienj Aber auch so wurde es
nicht möglich seilt, sich ein ganz adäquata Bild von der Vorstellung
EU machen, welche in diesen Stellen ausgesprochen wird. Nur wenn
iMr eine Mdlicie Damtelldng von jener SleUun^ haMes, wllren wir
ifll StMidb, sie gantf zu TersteheH.
Bs gibt ein« aide re Stelle bei timem i^eran iatetaiachen Softrift*
fltdier^ n^elehe Lessitag otai^ Xw«lfei zw* Briftiiterliag der Steile 4m
Cornelius Nepos angeführt haben wurde, wenn er sie gddannt MltA.
Dass er sie nicht gekannt hat, scMMsse Ick ebto dJUMis^. weil er ihrer
nicht erwfihM hat Auch in den Kommentarien zum Cornelius Nepos
wird dieselbe nicht erwähnt, und so glaube ich hinreichende Veran-
lassung zu haben, dieselbe hier anzuführen.
AüiHtlkniM lltftr<)eHinü9 bea^rtiifift 10, tD eM)? Wüti^ Sehlacht,
^tltU d^ KaUfek* Sn^nä den Alietoami^A bei fltrii^smM^g n«fll»te, üdii
^hmer did HOmei' ^((egHsieh h^iHrorglif^m fn die^eir Micbt«i%wii;
kHffit ek\ bffihes quodaihihod« cMt^^ cum paWbus) AMteMtml folMMIf
M e«l8i6f§s; MXWcf^ hsri nlMi(^ dOciles? Uli fM ^ ttarMdi; Al qttDiHiei
Ökttfi; ftttttfrf^ i^ti IMeAt^it ; gfAndi»siMii All <5^omü9 fl^tt. fH^/M^
^BMt VMn^ allillibtiM dl^cRHlM i^dde^e i^ttiilth I6c0 ütMMMiM«
ntiUiiiÜA^yii MiAiirtüitt i^iiiBiiif tiMi^iina d^ifliulAifc* 'üj^jümm Jk^MhiäAifc
wwsHWyWg wijnT99U9 g^tn&mvy mtuvwm I w/Hfi%tnu |PCFpMPwv -varvafnv
inrnoB, BssHail tütqiie «uUlo mrden opttmattiii glolNi«^ tucer qttoi
deaenwbvH et regos^ el^ rfeqiDtfnte Titlgo, ante alioü ag^lna noi^tra^
mm irrdpit et iler «M apdfteBdo ainqoe prloiRiioriia fegiMien
flhie Hrtfiiiterang wonm ^tr nooh dM Pol^irfe ^eW& UelfdlP
▼o* flcB IWMif #M «üg^^beo > M iatten meh auf ^as
reoM^ Kaie gtftekirt and 8ieb iKI ihren Mlild«n gedeckt, M0 fti« itt
dan Kanpf garudU) nadttdem dia badtatir und prtnolpes gCMililagefl
oder armadat waaali« Triaril, geaa dextro tdaHi, MMiNa cottiolii «d
consnrgendum exspectabant *} • • • Ooitiorgite nunc, IminM e^adifl, In*
lagri advenaa faaaoa • i abt triartt conaitrrazaraat iniegrl^ refiil-
gealibaa aratfa^i » * »
4. Oaa Jadenbad kä Aadarüach« Bei dea Vararbeltab
mum Aufbau des oeued Mafleums ad Kdln hal laaa ein tinteHrdtocbea
Oevaab aafgegrabaif^ welebas aber baU nachher sersidrt wr>rdan MC,
ohne daas eiaa Zeiehauag daroa genommen wordeb, um daa fifld
dtaaelban an erhaltori^ Dib Beschreibung desselben ^ wie hie fa der
Kölner Zeitong vom 18. Juli 18dA enthalten ist^ lassen wir hier dfil*
rucken, theils um der Sache willen, theils wegen des in der Ueber-
schrift genannten Bauwerkes au Andernach.
Bei den Abbruchs-Arbeiten am MInoriten- Kloster wurde gestern
•In gedlanerter abd fibeiii^öfbter Aadn anfgegrAben, dessen tomfaliger
flSwebk letbhl an erkennen isf. Der RauiA gebt im ftmem ton oben
nai^b baten 2S Fnss Hef) nilsst im Licfated 6% Fu^sT «ach def Lfittge
bM 4Vi Fus^ iri die Bfeitd. Die tVilnde sbid naekte, rohe Mairerb
ebae KMkb^wurfi tifa Boden Ist efn dteinMock elngettiaueff, and ih
dieaett 9tefn eingeschmiedet ist eine schwere, 4 PuM 10' 2SelT lange
efaeme K^ilt^ dei^ eibKelne Oüeder ö Soll ktng sind und ubgeföhr
die DIeke dnes Daometas haben. An debi freien ßnde dieser Kette
atttd Faaaaehelleli befestigt. Da, wo <Ke Kette eingeschmiedel Ist, be«-
Cndet «tob itt etner kiefnen msehe der gemaaerte Sitz eln^ Abtritts,
4e^ bhae Decket Ist ubd dessen Canal In die grosse geuieinsame,
n Fu9» weit« und 40 FtBs tlef^ tnitride fbhrt. üst ist dieser R/ram
1) UfttM VIH^ 9i
s> uyam l c. le.
«ugeoflobeinlteh ei« fSir LMft and lioft rSOig nwwigftoglicher Kerker
der fturchtbarsteu Art. Oben ta C^ewölbe befindet iieh eine 9 Fase
weite vtereekige OeAiung, die cum HinablaMen des Oefkngeoen so-
wohl^ als derer, die ihn unten ansuketten hatten^ gedient haben wird.
Eine kleine Oefftanng in der Mauer, die sich, wie auch der Abtritt, In
der Nfihe der Kette befindet, hat wahrsoheinlioh Eom Darreiohen der
Ifahrung gedient. Unter dem Moder, weleher den Boden bedeckt, ftoden
sich einige mensohliohe Gebeine. Ob sie von einem hier verstorbenen
CieAingenen herrühren, mag die Phantasie des Lesers ergfinsen; ge-
wiss aber war der, welcher in diesem Baume gefangen sass, als ein
Lebendigbegrabener nn betrachten.
In dieser Beschreibung wird jenes Bauwerk mit Recht ein
mittelalterliches Geßingniss genannt. Wer dasselbe gesehen, und wer
zugleich das fälschlich sogenannte Judenbad in Andernach aus eigener
Anschauung kennt, der wird in dem Kdlner Bau einen neuen Beweis
Hfir die Richtigkeit der Ansicht erkennen, welche wir in dem WinckeN
manns-Programm von 1868 ausgeführt haben, dass das unterirdische
Gebäude In Andernach weder ein römisches Bad, noch ein Judenbad,
sondern lediglich ein Verliess — • ein wohlerhaltenes mittelalterBches
Gefiangniss seL
5. Zusats 2u dem Aufsatx „Kapp und Kngel'<8»189.ln
Kindlinger^s Geschichte von Wolmestein I, 3öB findet sich folgende
Notis in einer Heesen'schen Bentdi-Rechnung pro 1885 : „Item VI fl<H
ren vor grave Laken (graues Tuch) m^me Heren to Hejken oad
Kogeien, und Gerde van Dasbeke to Kogelen^ do red mj« Bere
eine Bedevart to Acken<<. Brann.
Uelier die Kappe theilen wir noch eine hierher gehörende Stelle
aus dem eben erschienenen Buche Weinhold's, Altnordischen
Leben, mit: „Die Kappe C^^pa, kiipi} bedeckte den gansen Korper
and hatte fdr den Kopf nicht nur eine besondere Verhüllung, den
Höttr, sondern auch Kuweilen fär das Gesicht ein Visier, die grInuL
Man konnte also in ihr ganz unerkannt reisen^ und die irgend einen
Grund hatten, incognito zu wandern, wie heimliche Boten, Flüchtlinge
und dergleichen, zogen eine Kappe an. Sie reichte zugleich bis auf
die Fusse, schleppte auch wohl nach. Als sehr beqnenes ReUekleid
nahm man sie nach Vermögen und Lust von diln vereeMeJenslen
UketUm^ 191
SMRbb; am bestell gegen Wind nnd Wetter waren die Lederkappen,
Die Kappen soheineu von Deiitachland her bekannt geworden sbu sein^
and dartim passt das bei uns ul>er sie bekannte (S. meine ^^Dentsche
Vnuwtt^c, 44a) aaoh fiar die skaadinavisoben«. Prof. Braun.
6. Trier. Berich't des auswärtigen Sekretar's. Hrn. Dr. Lad-
ner, d. d. 23. Not. 1855.
a) Auf meine schriftliche Anfrage über den Nenniger Mosaik-
boden (vgl. H. XX, S. 180 f.) schreibt mir Herr v. Wilmowsky:
,,Es ist dem so, dass im October c. unter meiner Leitung einige Nach-
grabungen in Nennig stattgefunden haben. Der Zweck derselben war,
EU erforschen, ob sich der Grundriss der Villa wohl noch ermitteln
lasse. Ich bin davon überzeugt geworden und hoffe, dass höheren
Orts die erforderlichen Mittel dafür eröffnet werden, wofür ich Schritte
gethan habe. Meine Zeichnungen bestehen bereits in acht Blättern in
Folio, ich wünsche sieben davon in Farbendruck au geben. Sie kön-
nen aber auch reducirt werden.<<
b) Im Laufe des Octobers sindinOhrenhofen, einige Stunden
nördlich von Trier entfernt, nahe an 900 römische Milnxen gefunden
worden. Sie waren von Kupfer mit einem dünnen Silberuberzug. Sie
lagen in trockenem Boden in einer Urne von weisser Erde und waren
alle Kiemlich gut erhalten.
Die Münzen sind : von Julia Maesa 1 Exemplar, Philippus sen. 1,
Etruscilla 3, Trebonius Gallus 1, Volusianus 1^ Valerianus sen. 18,
Mariniana I, Gallienus 151, Salonina 31, Valerianus jun. 17, Postu-
mus 597 und von Marius 2 Exemplare, und sind, beiläufig gesagt, ein
grosser TheU noch kftuiltob ssu haben. In der Gegend dieses Munz-
ftiadea sind Oberhaupt schon viele nnd seltene römische Münzen vor-
gekommen. Auf den anliegenden Feldern ist viel Mauerwerk, was
der Beschreibung nach ohne Zweiffel römischen Ursprungs ist.
c) Von dem Königl. Reglernngssecret^ Hm. Siebener ist mir
mUgetbeilt worden, dass In der NAhe von Grumbaob, Kr. St. Wendel,
Reste eines römischen Bauwerkes gefunden worden seien. Diese bo-
atehen naob den bis jetst von dem Besitzer des Grundstuckes fortge-
aetsten Naehsncbungen in einem viereekigen, oementirten Bassin von
etwa 8 Fnss LAnge, 4 Fuss Breite und 8 Fnss Höhe, welches an der
ontem Seite mit einer Abflnssröhre versehen Ist <Erinnert an die
la.Klieaiein). Ausserdem eeton mehrere eifleme.GerAäMCballeD
iMiffagniben worden» Imlfwieo Hewen ditse Ue^trrepte mH AiidMiM
mir dio I^« d0$ 6r«iMl0(iickM ii«4 4ie m Fenohled^en fitellea be«
m^^nrter Aeofcar ber^iit« järvlier aufgefuiideQen Hiwerwerke stihlies*
seOf diM^ dort ein EtablittiMi«Dt vmi xtevUchdr Bodeutung geiUmdett
haben möge.
d) Bei Leadersdorf, In der Nähe von Hllleshe|m In der
Eifely ist schon lange eine Wasserleitung, welche nach der Beschrel«
bung ohne Zweifel aus römischer Zeit herstammt^ entdeckt,
Der dortige Burgermeister theilte mir mit, dass diese Wasser-
leitong; wieder auf etwa 100 Schritte t^ange ausge^aben wprden sei,
dass man sie aber wieder sorgfältig zugedeckt habe. Sie bestehe ans
etwa 3 Fnss langen thönernen Röhren^ welche am vorderen Ende
dunner, am hinteren Ende dicker seien, welche in der Mitte iin Lieh-
ten etwa 5 Zoll im Durchmesser hatten , und derep dünneres Ende
jedesmal in das dickere Ende des folgenden Rohres geschoben sei —
(wie wir hier ebenfalls Anfinngs der 30er Jabre eine Leitung in der Riph-
tung vom s. g. Franzenknuppchen |;auf dem Afarsberjg} nach den|
Amphitheater geftinden haben}.' Um diese Wasserleitung haben sich
viele Scherben von Töpfen geringer Sorte, aber auch von terra slgU-
lata gefunden und Mauerwerk, welches mit bunten Streifen bemaU ge*
wesen sei. Der Herr Bürgermeister bedauert die Rohheit derArbeits-r
leute, nicht minder die der Bewohner, da vor einigen Jahren ziemlicb
bedeutende Basreliefs gan^ zerstört worden seien, deren Tröi^mer er
noch gesehen habe. — Ceberhfiupt Ist die ganze Gegend um Hinea-
heim reich an römischen Alterthumern , und Ich bin fest überzeugt^
dass dort noch manches In.teressante gefunden wird.
e) Nach einer üiUbellnng aas Hermeakell d« d, W.OoUiibw,
gegeben in Nro> 2^ der Trieraoh#n Leitung, l»t in «inem neuanga-«
legl^n Aclferstucke daselbst |ifn Hi. OcMer ein römlscber Bagräbniaa-
platz gefunden >vQrdea , a|if weipbem bis jetzt 4arf)b sehr gortngw
Nachgraben schon interessante Gegenstände entdeoM wurden. Unter
steinernen Platten, ^ie einen Fusp tief in der Krde lagen, ba-
fanden sich Urnen , Ascbepkruge und Thräaenschalen. Maa bat 9km
Urne yon 8 Fusn Höhe und ly, Fms« Purckmessar anl^eAindeB, die
jedpcb von defn ^^fippd^r fsum fkelü aer^riimmeri wiirde« Weitaim
Nachgraben ^r^fd^ Q><9cb ßipß ganze JMopge von Krügen, Urnen «ad
9fii^ajien vog ^öner F^^m^ von denen noch mehrere erhaiCea aiad.
Ifi^f f)s;i^t .1«^ ejA ^pl^wfTf^filply ^ «ioii |A einer Gnwbefiuii^
tfbi woUerhalleMr Topf gam mll vaitaMirtm KnoohoB jAgaiaill «4
eiae ravde 9efaAs«el.
f) In der Gegend ▼oa Bittbarg 'wurde kündieli eiae bronaeae
Siataelte von etwa a'^HMe, wte es ailr sokeint, Baoabas darstaBead,
geAiBdea. Die Stataette ist flSr oaser Maeeaai aaqalrirt warten.
»'■T*
7« Boaa« Ili dar Bf tiie voa Oberhaaeaa (ßwrgßrm^^»lwH
Kim «n derüalia), naweift des voa ^caawcVer naoh Dbann flJihraadaB
aUaa Wegee, wardea am Abhänge des mit Iiabbeekan |»i)ilaa<toaBB
Waldasy welche» den Namen ,, Könige ffihrt^ betan Aaaredea awel*
erabbdgel eeftCaet, oad ia jedeai eine sog. Todleakliila aae Sandilaln
geAmdaa,^ eiaa griseere von 1*/»' Pus> H^ke and t' Dttroh«easeii| In
de« aadavea eine kleiaere von 1' B" ilihe und % DarehvOMer. Beid»
warea mit Beeketa versehen und enUtieltea Aeehe und Knoebcnraeta«
Um die BtetakisCea herum etaadca Krage von weiseUobem and rMt-
Ucbem Thoa, welche durch schrftg angelehnte Slelai^latten geaebtitai
warea; die beim Graben von den ungeschickton Arbeitern leider aer-
stortoa GefAsse haltoa HImlsehe Porm, atieh Ikadea sieh Bruckstuoke
elaer Bebale voa terra eigillsta ; Jedoch verrathea die Fragmente elaea
GelSsaes offeabsr nfchMmtsehe Arbelt.
Die frage y ob diese Grabhügel einem Röewr, Germanen oder
CMtea aagehört habea, ist aicbt so leteht ca entecheiden. Für 6ter<v
maalseh sind dieselbea wohl nicht au haltea, da sleb^ nach der Br«*
klAraag des ffn. Dekaa WUhelmi, solche Kistea alemals ia deutsebea
GfAbcra geAiadea haben. Fdr ihren rdmlschen ürsprang spricht aasaetf
den eeht rdmischea Wpten noeh der Umstand, dass etwa eiae Btaada
voa dem Foadorte eatterat bei dem am Fnsse der Ruiae Koppeasteia
gotegeaen Dorf» S Ab a u, wo au verschiedenen lEeiten römische Silber^
aad Kupiinnfinaen geftinden worden sind, ein römlsobes Eteblissemenl
gestanden babea nuss. Andrerseite steht doch wieder dieser AnualiaM
aiehft Dor das aater dea Beigeben beflndliohe oeltische GefSss, sondern
auch die Föns voa HiaeaMgeio von 10'-»t6< Durchmesser entgegen^
welche den Römern finemd gewesen an sein scheint Am wahrschein-
Itehsten mÖMe daher die auch voa Hm. PAurer Ueep, welcher mit
mir die Grabhögel besfcbtigt hat, gethellte Ansicht sein, dass diese
HÖgelgräber auf dem Hnndsröcken füreeltlseh-römlsche, d. h«
fir e^lteehe aue der Bömeraelt, ia die Mab römiacbe Biemaate gi-
Mi MiicMn.
ihlsehft haben y su erklären eelea. Guns in der Nfthe diesee Faadee.
findet sich noch eine Anzahl dem Dnrchmeuer nach grösserer Grab«*
hugely deren Oefitanng bei nächster Cteleiceflhelt in A«SHicht gestellt
ist Die Bwet Todtenkisten nebst den ThonOragmenten bewahrt Hr«
Pastor Malier in.Oberhaasen«
8. Bonn. Im vorigen Frühjahr stiess ein Landmann an Obl-
weiler bei Simmern auf dem Hnndsrucken, beim Erweitern seiner
Mnggrttbe^ auf rfimisehes Mauerwerk and 2Siegel« Unter And«nea
wnirden swei massive Sanlenstumpfe mit sam Tbeil erhaltenen Kapi-
tellen aasgegraben, welche korinthlsoh-römische Form verrathen. Zwei
grossere SAulenstöcke befinden sich noch unter der firde. Es isC
mcbt zu besweifelny dass weitere Nachgrabungen an dieser Stelle^ wo
oifeflbar ein grösserer römischer Bau, vielleicht ein Tempel, gestanden
«i haben scheint, lohnenden Erfolg haben wurden. Die Fnndstlitto
stOsst Ofluilttelbar an die Römerstrasse, welohe von Trier aber den
Hiindsräoken nach Simmern und von da an den Rhein führt Yergl.
Jahrbb. IX, 9. 185.
• 9; Bonn. Zu M ecken he im (in einer Urkunde von lOM bei
Laoomblet I. 8« 126 Melkkedenheim genannt) entdedite ein
Gutsbesitzer in seinem Garten mehrere deutsche Gräber, worin die
Todten nach der gewöhnlichen Sitte mit dem Gesichte von Westen
nach Osten gekehrt waren. Dass die darin Begrabenen einen hohem
Rang eingenommen, beweisen die ihnen mitgegebenen Gegenstände,
namentlich eine bronzene, mit starkem Goldblech überaogene und mit
Halbedelsteinen und Perlen gezierte Brosche von etwa V/^" Durch-
messer, mehrere Armspangen von Bronce, Glasgefilase, darunter eins
In Form eines Trichters, dergleichen auch sonst vorkommen. Dieser
Fund steht nicht vereinzelt da, indem schon vor kurzer Zeit In dem-
selben Orte ähnliche Gräberfunde zu Tage kamen, woraus Fran
Mertens-Schaaffhatisen eine der hier gefundenen ganz enlspreohende
Fibula acqiiirlrt hat. Es Ist Sorge getragen, dass die Nachgrabung
fortgesetzt und das Geftindene nicht verschleudert werde*
10. Bonn. Die Schlacht bei dem Orte Badua swi*
sehen dem König Conrad IV. und dem Brzbischof Con*
rad von Cöln Im. J. 1848. Hr. Oberbibliotbekar Pertz in Berttn
hat eine, d^i| AbhandtaDgen der Kgl. Akademie 4. W. nnBerliA ISift
elnverieibte, kI«lBe Setoifl: De^er eise rhalttliohe Chronik
des 18. Jahrb. besonders abdrucken lassen ^ wetohe.lfir die Alter-
thunufreonde der Rhelnlande Ton besonderem Interesse Ist. Auf der
Berliner Bibliothek enideokle Hr. Pertn ein PerganMitbruebsCfiek^
welches eine in lai. Hexametern (im Gannen 157) abgefiusCe Chronik
ans der Zelt des grossen Streites swischen Kaiser Friedrich II. nnd
den PAbsten Gregor IX« und Innoctna&IV. Cl^^^^^lMT) enthUt Die
ersten Strophen des Gedichts schlldem die Verdorbenheit der dama«
llgen Menschen, der Geistlichen wie der Laien« Im Mgenden Ab-
schnitt befiehlt der Pabst den mit ihm sor Opposition gehörenden
Prilaten, dem Bmbisobof Siegfried von Maina und Conrad Ton CdlUi
den Krieg gegen den Kaiser (Friedrichs 11. Sohn, Conrad) na be-
ginnen. Im aweiten Bruchstack erscheint der mit dem Kaiser eng
▼erbandene Graf Wilhelm von Jülich. Dieser fSUt In das Ersstift and
serstört Bonn. Auf seinem Rncknng wird er In Brühl oberAülen und
aar Flacht gendthigt Hier findet sich leider eine Lücke in der Kr-,
afihlong; da wo sie wieder beginnt, erscheint der Embischof Con--
rad aki Ckftmgener des Grafen von Jülich, und wir erMren ans.
der Chronik die wichtige Thatsache, dass der Brsbiscbof nenn Monat^
In der GelHngensohaft bleibt, bis er gegen ein Lösegeld von 5000 Mark
entlassen wird. Nun wird als der Ort der in den April des J. 18i8
lUiendeB Sohlaclit, wo die Geftuigennehmang Statt gefunden, yon den
Zwletelter Annalen In Badua angegeben, ein Name, welchen man
bto jetst Tci^bens su entrftthseln bemüht war. Vergl. J. Fr. B 6 hm e r,
Bsg. ImperH db a. Ilii8--ld54 p. LXIII. Die Vergleiohung unseres
Brnchstuckes führt Hrn. Pertn ca der höchst ansprechendei| Verma-
Umng, dass die Schlaoht und Gefhngeanehmung des Erabischofo In der
"Nike Yon Brühl bei dem Orte Bajdorf, wofür andere Annulen das
eine Meile westUoher g^egene Leggenich (j. Lecbenlch) nennen. Statt
geAinden haben müsse. Wir geben von der für uns noch In anderer
Hinsicht bemerkenswertben Stelle der Chronik, wo der Veberfhll des
Gmlni bei Brühl durch den Bimbischof emfihlt wird, den latText:
Tandnm conveniunt vir ut nnus dsareanl
Perdere condplunt terram metropolitani
Agripplnensis, opidi Mvi VenrnrntU
4 Facti predones, patriae quoqne vesplliones.
Camque suis urbis Inirando suborbia turbis
Omnia vastabant possessoresqne ftignbant,
Honrlda IlMienint et nraltts dnmpnn MmunH
• Mro pc^eriDerml Merto; mlseri j^rtermt
Iq4« sao dootore redire volentM
Predieto oöntte^ atehil adnenl netaentts
D«m sie gratsaM redeuat spoltia hoaeratl
19 OasCraqoe netatt Brole p«niootere parall:
Hioa prelaits aoporatos pnaiedttatas
VUHM anaatoB^ IIa mfliola comitatoa
Quod popalin aivatas ftalt el coaes anie Aq^Uf ^
1t Qai gtemU Irafaa et torpiter ezapollatna
Bat laflimaCa«9 per enm ^ uod sit traoidaiaa
Traditufl^ orbatoa exercilufl, imo gravatas
fn V. S finden wtr die bis jeM Immer aoHi nteht vonkoaumen
aofgelilftrfe BeBeommg op(pyidum Venmense (Verona) , velahe Ami
vier Jahrfiaaderte biBdorch, vom 10. bis tsam 14., in Urkonden and
auf saMrelebea Mfinaen fflr den Namen Banna oder Bwuut vorkommt,
angewendet. In Betreff der Entstehung dieses Namens verwelsaa wir
auf die sorgfältige Abhandlung unseres sei. Lerscbe ^^Verenaf^ lai
1. Hefte der Jahrbb. S. 1— >S4, deren Endresultat Im WesentficbeB
« auf die Ton K. Bim rock In seinem ^,ma1erlseben Rbetnland<< zuerst
ausgesproehene Ansieht blnauslftnft, der rflthselhafte Name verdaDke
seinen Ursprung der Venveebslung des sagenberfihmte« Fräakiaehea
nenderleb, eines Sehnes Clodwigs, mit dem Ostgothlsehen DIcteriek
von Bern (Verona), welcher den Rohm des Maklscfcen Helden siiletat
ganc an sieb geeogeu habe. Ob der Name Verona Ar tdentiseh
und s7non3rm mit Bonn anzusehen, oder ob es cwel neben efnander
liegende StXdte waren, Ist seh wer an entscheiden; jedoch spriobi Vieles
fSr die letetere Annahme, womach Verona das um die Mfinster-
kirobe und das Bt. Casshisstift gelegene Gebiet beaelehnet ao babcn
steint. Aus V. 4 Iftsst sich sehlfe^sen^ dass der Verflisser der Cbroatk
Verona, d. h« Bonn, als seine Vaterstadt angesehen habe. Daher stelU
Perta die nicht unwahrscheinliche Vermuthung auf, dass der ebrwCr«
dige Godfried von Bonn, welcher In IMondea von iZlS-^SiB
(Lacomblet 11, 884 und 475] ersebelnt, der Verflisser der BrzAhlung sei.
Znletat möge eoeb das folgende, die ebeaerwAbiite Auslösung
des Erabischoft, als dereti Vermittler Araoldus de Dllet erscheint^
enthaltende Bruchstfiofc eine Stelle finden :
Astat censfBe de Dflst Arnoldus eldem
Ut doialM preprf» eopto paroatur Ibidem« •
Memt AO90 0adM prortfci CMUiy nute n^vM^^
müim qnimißt dedU nuuwhiHriiiii prmol, My%
FoNqii«t monun oahMI scMeaii pMte ptftftM
CoiMlit C€Bte0ie reiva per ^MspiM libiqa«
Mmk n^m «t paMat^ H«! alter sompsil Uiiqwp,
X Freudenlierg;.
11. Bonn. In dem so eben erschienenen letst^ Heß dea 10. 9de9
▼on Haupts Zeitschr. fBr deutsches AUerthum helsst es in eineni Auf-
satze über Tacltus Germ. S. 560: ;,Kin holländischer Gelehrter^ dejr
4
Hr. Conseryator Dr. Janssen in Le^den^ hat in einer eignen Abhaod-
lungy Bijdrage tot de Kennis van het schpeisel der ouden CAmster*
dam 1851] 8. 83 ff. beweisen wollen, dass, sowie die Germanen für
gewöhnlich nackt im blossen Mantel gingen (wird aus Gerjn. c, 1^
wo sagttm dem veste, wie weiterhin aroictiis dem vestitus eatgegen»
gesetzt sei 9 widerlegt)^ sie auch die Schuhe erst von den Römern
kennen gelernt. Aber goth. sköhs ahd. scuoh alts. sc6h ags. sGe<^
BCöh altn. skör ist von Haus aus ein uraltes deutsches Wort; und
solche alte Schuhe aus einem Stuck Leder ^ wie Hr. Janssen sie hat
abbilden lassen, sind nicht bloss in Holland und Ostfriesland | wohin
die Römer gekommen^ gefunden ^ sondern auch dles^seits der Elbe in
Holstein y wie ich mit einem woblconditionirten und obrigkeitlich
attestierten Exemplar in unserm Museum zu Kiel zu jeder Zeit män-
nl^lich beweisen kann.<<
K. 8.
10. 9 Ott B. Hr. ffamiir, ^ofeasor trad Bibliothekar am Gross-
iMfzogi. Ateanium an Luxemburg, hat zur Rrlaagiing der fioctorwQrde
bal der philo«. Flaeultftt der Bonner Unfversitae eine Abhandlung unter
ten TMelr de laerjnaiorUa sivedelagenults laerymamm propinquorum
oonigoDdüi apod Romanos apteti«, pobllzirt, worin die abweichenden
AaalcMeB der AroMlologen über diese seit dem 15. Jahrb., wo der
Haae laoryaialorUim zuerst aufkam, geföhrte Streitfrage der Reihe
nach mltgetheilt werden. Die von den Verfechtern der Ansicht, dasa
die Alten bei de« Begräbnisse der Ihrigen die Thrftnen in Flfischchen
fosanmelt h&tlai^ vorgebraohteii Grande werden Air onnureioliattd
IM Mimttm.
erklArt, dftg^egeii flodet der Y«rf. eiaen Bewefai fttr diese Abnahme in
der Aoalyse der in eiDem kugelldriDlgen j heniHlich verschlossenen
GUschen^ das aap körKltch bei Oefliang eines römlseiien Grabes im
Luxemburgischen In einer Une ftuid, elngesdüesseneB Blussigkeit.
Das Gläschen halte den Dnrebm. von SVt c* und schloss 1*/, Gr. Ton
einer Flüssigkeit In sich« Das Resaltat der doroh Prof. Heuter vor-
genommenen Analyse geben wir mit den eigenen Worten des Che-
mikers an: 1) le liquide a le goüt des larmes, 2) 11 renferme du chio-
rure de sodulm; S)Illaisse 1, 4 p.c. de r^sidu par l'^vaporatfon (les
larmes laissent un r^sidu de 1, 2 p. c. d'apres Fonrcrois) ; 4) II con-
tient un liquide albumineuX| non coagulable par la cbaleur^ precipi-
table par le chlorure de mercure) 5} II presente une reactlon alcaline.
Vergl. Bulletin de PAcad. roj. de Belgique XX^ 8 p. 4S8. Dieses Er-
gebnlss verdient alle. Beachtung^ jedoch mfissen wir die Entscheidung
darüber y ob die Frage damit gelöst sei, oder ob die Substans auch
von einer andern Flüssigkeit herrühren könne ^ den Männern vom
Fache überlassen.
Uebrigens ist die Frage 9 ob hier wirkliche Thrfinenflfischchen
vorliegen y auch für die vergleichende Mythologie von Interesse. In
der deutschen ist die Erlösung vom Tode oder aus der Unterwelt nicht
selten an ein gewisses Mass zu vergiessender Thränen geknöpft. Nach
der jungern Edda D. 40 soll Baidur aus Hels Gewalt befreit werden^
wenn alle Dinge, lebendige sowohl als todte, um ihn weinen; aber
in der Cnterwelt bleiben, wenn Eins widerspricht und nicht weinen
Win. Und in der einrahmenden ErzAhlung des neapolitanischen Penta«
merone soll der verzauberte Königssohn, der wie ein Todter im Sarge
liegt, nicht eher erweckt werden können , als bis ein Weib den bei
seinem Grabe hängenden Krug vollgeweint habe. Schon hat Zosa
Ewei Tage lang in den Krug geweint und ihn fkst mit ihren Thränen
angefüllt, a^ sie vor Ermattung einschläft Da nimmt eine adhwanse
Sciavin den Krug weg und weint ihn voll: alsbald erhebt sieh der
Königssohn aus dem Todesschlummer, führt die Schwarse in seinen
Pallast und nimmt sie zur Gemahlin. Wie Zosa späterhin die Be»
trögerin entlarvt und ihre Rechte geltend macht, gehört nieht hieher.
Näher ist dieser Gegenstand in einer nächstens hier (bei Adolf Mar-
cus) erscheinenden Schrift: „Der gute Gerhard und die dankbaren
Todten'^j von Prof, Simrock, erörtert.
J. Freudenberg.
MüeettmK IM
18. BffiisCerelfeL Zu Blltlg Ifegt nn der Kapelle ein rflnla
aeher Gedenkstetn (Sandfiteln), 8*/, Pdss lang, IV, breit ^ bedeufend
dick, dessen Oberfläche doreb die Feuchtigkeit etwas an seiner Festig-^
keit verioren bat Auf der rechten H&lfle sind noch IblgendeSebrifU
neieben erkennbar:
Iä BIiNLllB
IBlVS. KTNA \
BOBVM CON
E!rCZl^
PATa II.
c^lUE. EU
Mittbellung des Dir. Hrn. Katcfey. Die sehr ferstilmmeltfl
Inacbrift aobebU einem rtalsobcn FamlHengmbe a^geMbrl nn biben«:
A. d. iL
14. Bonn. Das kürzlich In Paris erschienene auageseiebneta
grosse Inscbrifts w^rk : InscripHons Bommaei reciiettlies et pnblieea
80U8 l^ auspices de S. Ejlc. M. Hippoljrte Fortoul n^lnislr e. de VitH
sCruction publ. et des oultes. Par M» Leon Bemer bibliothecare a li^
Sorbonne. Paris Imprlmerle Imperiale. 18Mb (FoL^^ von welchem^
durch Vermittlnng des Kaiaeri Fransösiachen Gesandten su BerUaif
Hrn. Moustler , von Beiner Hxo« dem Minister des öffentl. Unterricht^
und der CultCi Hm. Fortoul^ unaer Verein ein Exemplar der bis jetsi
erschienenen drei liieferungen zum Geschenke erhalten hafc^ beginni
mit den Inschriften Lambaese's in der Provinz Numidien. Die erste
Lieferung bringt von S. 1-^40 die öffentlichen und religlöseJD^
Denkmale^ welche 189 Nummern umfassen; die zweite und dritle
liet enthalten von S. il— ISO die zahlreichen Grabdenkm&lef
von Lambaese von N« 100^1018. Die Ausstattung den Werkes lat
splendidj doch zugleich sehr zweckmässig zu nennet. Für die krit-.
tische Richtigkeit der hier grösstentheils zuerst edirten Inschriflei
bürgt der wohlbegrundete Ruf des gelehrten Herausgebers« Nächateaa
hoffen wir von dem für die Wissenschaft der Epigraphik md der rö-
mischen Altertbumskunde überhaupt so wichtin^n Werke eine n&here
Anzeige zu bringen*
tö, Bonn. Von der fortgesetzt fl>uobtbringendM TbStfgkeii^
wchibi6 daa von Hm. von Anfsess begrfindet» germaiileDli«
Mtt^evni «u Ndrnberg nach allen Seifen Mn entwkSkett^ giclbl
mfw JifM0IMff*
Boiner dem »eaatfloh ervobeliieifivn Anzeiger ffii Kvifie der
d.eiiUolien VerBeiCneM Beilage zw «etfsellKmyirerlli von fetotfea
cegeliiii44lie Aussage über die bemerkeilewerAeete» Feede nhd Pn*
bHcattODen «110 den fibrtgen deuisohen Y^elnt»chHtlem Bütgetbeill
werden sollen, ein erfreuliches Zeugniss die neue Keit^edbrlft fvr
deutsche Kulturgeschich te^ Mde^ und Zuge aus dem
Leben des deutschen Volkes, tfefanig^g^ben von Dr. Job. M Aller,
Conservator der AUerthumssanfhlfob^ i&i ^«rmanlscben Museum , und
Joh. Falke, erster SekretSr am gerdiahisclien Museum. Sie erscheint
In monatlichen Heften, der halbe JAhtgtkiAi )t Thir. 88 Gr. oder 4 PI -
40 Kr. Das Januarheft enthält, RtllN«f dem Prospectus über die
BUdemuHg irad den Inhalt der detiiAclieil KnlturgesM^H», eine Ab-
biwdling tRior die Beider irdn BlfelM'^ eM sdMIMeniWeHber if^imki
Eur G^oMchte des SOjahrigen Krieges. Rin 8. Aufeatz handelt über
Tafelrunden und Schildbäume in Hildesheim, ein vierter über Wohl-
leben und Prachtliebe der Gesellschafl; Limburg zu Fraokftirt a. M.
0ä<ir ^ea?n*l^hi&ft ^tttbfttt liit^ef Atidei*tft eitteb geiiid]ä;ederi Aufiiats
fib^t did äll^elMeliielt Oe^IHettAftsKUlltiStiie t)euUcMftdd.4 i^öt def tte-
fUhdadon m MiA flQiftbf ig^d Ri^iege von ttäH 0ied6r6tMin, Abef ^Iftttbd
fk Khtfn ^^^ fedd^ des it. JahHi. von tUf, OoMä.
YtSn d«d ddrtjh ^afflbtiscfire fieitWigd V(ft Vth^un iihd tott Mi
tü^klMid^ä i^Mtjldchttidteb , litei'itilsebcffi dbd ttrt^mtfh;^ ^cbnc^ett
dM dtfdk eHrt id el^ntt fiftttstebütag bb^etafed gefnidd. Mbsdlifiil
i^n etuM ^kddd Nitt^b#el^ Ai6 jAtrgit ataN dedk 1. Bftttd def t^ebb-
dtitfHltdn dbK g^tMÜttkohett J^^Atiötkatfaffs^Ums bbgelbriickten Verzeich-
üüäddersdtdttilttttgetfn) At'bhi^ iei görihankscben'Nätlonär-
ttiisbndrs ^d Wutdft^k*^. liAd^.textttiUaötzschn. |g)b{bnötbek
it^ gteffaiAttf^btien M'ätlddatdiiHedtas «utturbb6rg.2Dllog.
tü:^ di. MHsItdbtt. »bp. S. ^Öffih dte hdbeb Zir^ck^ des ^ermafals^Tied
llbsfetkIMs, Wdti^ee nföht dedi NdVze» und Vöfghfig^ä Eitofeloer dient,
röMedi d^i-Verhdttircbdbgd^l gftMi&tt Vdtetlafides, itt immer Weiter^
Ifdl^eü ihs d^d««dheb Volk«» die ^bhfrerdrettte tbetll^ülime und ün-
tthrtdtsfcttbg ntfae^n.
.9
1#. Kottb. Br. 1E»tyM«6ata vbt SäiimAtiti, Üet VeHk!<«e)^ ddd
Werkes: „Colonia Sumlocenne, Bettenburg am* !(tet5k'dV dnfer ded
K^nern^f^ Stutlg. 1840| bat nun hierzu eine« Blaobtrag.iMileff dem Titel;
pV« JmqnwAi^ Colonia Sumlecenae* Veuere au nottenbnrg am Weshar
MlieApdeiie a#«ifebe AUerthimen Mit le Tafela nnd idnen Chraad*
JUMUL §M
llolPtfi «iiber fMNrtenM» ütolae Mt imchrifted odernit llBMicIiaiDMf-
afenoflgta mahnmeiigcseclH« Zn d^n ia Werke Cok S«bI. fittT^Hilirtilta
4 Sieiiiea latt lB<db#lftda KoiMbea oeuif 14 f aui deri Mheren 15 ttit ^IM*
W4rk kMiüeii Mtin weiifcr 10| alw Mftvfl- sM dte giiQClf StaM «Itf
49 BteimHMiiAeaid. tote MtieiMNlBle» afaA grinteMlIiefle «of ¥ftr
MftQHpliiaB^ii k^00takiAht v^^^ti4&i IM^dd mif «en ArM-d^n «Itth
Boitenbergel* Milodse^ noo PeUeeilMn»; 1«44 ättf dem «Iteli Mdrkt
bei ^tekt«^ 1MI iü GtcAbcl; teoemif dfcn AMrehi bei AediiAumk
gegea BoMieil« Didse Mo—Nsnte bdioddti ilch eMBmClIdh im Amb-
quaiiem tn Retteninirg ^ din. §rekserThell davon ist von Umiv.JMth
Uten In ottsere* Jabrbb. X V^8. Mu.^ «IsibimerileitelH «id erUM^
so ivfte mehi^ere eda enideeiele ebendüselbal U. X¥Ui^ &«01^«89itf.
XlXySitaOft pdblttHrisibd« Yosdeb im X¥. lleflTOllrtftiidigiiii«g|kHHlllteli
ftHMihscbrfftcn^ dtden Aethlbeft mcM oHnb Oftiiid angefbcHten ledP-
den m^ 0iebi der Verft 9« 88 e? in diesem NacMrtfg nor eia» kUrtd,
iMBb dedi Ilihirit geordnete ZaanmmeMtelltiDgi BbsOadbrs dankoM^
werfli sind die AbbHdimgett dtr ttdf den teUretohcs MommenleA be^
ioriliekeB figfirlicbeb OaratelliiDgbn y tiatet deeeti wir belipiebiivelie
nor auf die den Attfs betreffeaden aoftnerktam nacbea. Das bede»-
teadale ven allen fert dae S« 18 angeführto moannlen«, weil ba die
erste ^ den Namen der rdmiscbea Stadt Ydllatüadlg entbaitendd 8(eltf->
Ittbcbrift tity welebe in dieseiA Jabrbnnder t in lloU«ibbi«g selbst (Biidb
Oec»l8d0} geftidden werde. Der Name der Gelonfte laatet darin ff»»
netoe^bie«
17. Bon n. Von dem in DeotscUand noch wenig bekannt ge-
wordetten antfquariaeben Samiaelwerkey welobes der g^lebrte and
rfietfge Englisebe; Altertbunsfofseber Hr» Charlee RoaehSmUli
seit eindr .Reibe von Jabrea periodiseh keraiisgibt i OeHecNmea hq-
tifea: etcbings aadaotices oC ancient remaina, illastsaHre eCthe
bablts^ ovstoaisi and bistoiy of pari ages« Bj Gharlea Ro^eb
9lBitb^ liegen jetat vier BAnde vor^ welebe dureb Reiofatbma md
MaaBlebfbltigkeH der behandelteB Oegenstdnde) wie dorob UehtvoNe
«ad icweekmiasige Erklärung sich Toribeilhail aoaneloboen^ Her Verf*
beschränkt sich nicht auf die eahlk^icben Eatdeoka^flea v.oii AttfV^
tbdmem der alten iind roitUern Zeit, welche in England , besonders
an dem römischen Wall) noch tüglich ans Licht treten , sondern be-
spricht aasserdem die merkwürdigsten Denkmäler aas der Römerselly
tii JNieolbiu
-^neMe tfch.lnDeatecblAMly Beigten ondFinttkreloii MbidaD^ ia
-Weiae^ welo&e geeignet isty der AUerthumawteiMMCliftft in
Kreisen FreiUHie nu erwerben. Wir nutthen belepieleweiee auf die
-Mspreehudg .aufinerksam^ welche- im II. Vol. alelit: Aniiqaitiea of
^Tceyea, Mayenoe, aad otiier ^ae«i oq the Maselle und Bliiaey wosu
.unter Anderem aueh der im Benner vateriandiBdien Miaaeiim befind-
liehe €tarabelein des in der Varwschlaeht gebliebenen Mi Gaellos ab-
gebildet lit. Im III. VoL Terweiten wir aaf Art B. On the large
irwi naib often Ibiind in Roman graves; Art IB. The Boman Gaatra
•north of the Great Wall C«t Riaingham aad High Roehealer f dem
alten Bremenium), wosu 6 röm. InschrUlea ana ttoralej aad Dr.
Bnioe^ Roman Wall^ in Holasohnitten mitgetfaeilt aind, nebst der Ab*-
Mdttttg eines insehrlftlosen Steins^ auf welchem ^^badende Hyrntfiken^
In der Dreinahl dargeatellt «Ind. Dem S. Vol. aind 86 TtMn , snm
•Vheil oolorirt, und 40 Holnschnltte und Pläne beigegebeit Das IV.
•Vol. enthält (naoh dem mir vorliegenden Proäpect} nicht weniger bb-
teressante Artikel , a. B. Desoriirtion of some remMiable Ronum
arcbltectural remaina in the neighbonrhood of Toars; AaHquitfea of
the Sazon period fboad In Ireland; Remarkable aad unpvbUafaed
examplea of Romano-British pottery ; Weapona of the later Roman
period. Schade^ dasa dieae inhaltreiche periodiache Zdtsohrift wegen
dea hohen Preiaes (Kr Snbscrib^ifen koatet jeder Band dnrchachnit^-
Beh ly, Ma 0 Pftind Sterling) «fir aebr Wenige errellMmr iat, da dfe-
aelbe aieh wegen ihrer Vielaeltigkelt in Bezug auf das Studium der
Antiquitäten sehr wohl zur VermilUerin der verschiedenen Nationen
eignen möchte.
16. B o n n. In dem eben erscheinenden 1. Hefte des R he i n i iro hon
kitfieumay herausgeg. von Welcker und Ritachl. XI. Jahrg.
-IhMlt Dr. Anbner (,^die rdmlachen Heeresabtheilungen In Brltanien«
0. 49) eine neue den Bfatrea Campestrea und dem Genius alae
primae Hispanorum geweihte Inschrift aus Bruce Roman Wall. p. 110
mit, welche sich weder bei de Wal de Moedergodinen noch in den
Zusätzen zn de Wal's Buch vom Archivar C. L. Grotefend imXVIff.
ÜB. unserer Jahrbb. 8. B88 ff. findet. Sie lautet mit den «apple-
menten von Bruce (oder HodgsOn>;
HHftffffffff' MI
ET GEMIOr AUR PftI HISPANo
RVM* AST\2VM f7/////^
%j^U «OADIalfiB T
▲OB* VBAPRMimVLyaAmOo
reaüi VIT
J. Freodenbern.
19. Or&berfaBd au Bertxdorf. In dem RegienmgBbeBUe
Cöln llegty swischen Brühl mn sogenwuiteii Vorgebirge und Wesse«
liog an Bbeine ^ das Ueine Kirebdorf Bertsdorf^ um einen niedrigen
Hügel berun gebiint, welcher das uralte Kircblein und den Friedhof
auf seiner FJadii} Mgi. Durch das bedeutende I«egat eines Cölner
Antesi der in. B^riadorf eine Senunerwobnung besass^ sab sich die
Dorfgemeinde in Stand geselst^ den Neubau einer grösseren Kirche
anzubahnen^ und da man wahrend des Baues die alte nicht entbehren
wolKe, beschloss man» den Platz des neben derselben gelegenen Fried-
bofts för den Neubau zu verwenden^ und begann Im Sommer 16M
diesen bin zur Tiefe der Fundsmenllegung abnutragen.
Als man Im Monat Juni bis nnter die Schicht der Sarge g««
kommen war^ welche seit vielen Jahrhunderten sich hier gebäoft.
hacteiiy atiess der Spaten der Arbeiter auf neues Bindemiss und man
entdeckte einen, mehr als 7 Fuss unter der flruheren Bodenllache ge-
legenen BegräbnL«iplatz, dessen anfängliche Benutzung in die ersten
Zeiten der Christlichen Aera hlnauflreichen muss.
Es finden sich reihenweise, in der Bichtung von Westen nach
Osten eingesenkte Steinsfirge . aus Tuif und Tracbjt gearbeitet, und
swiscben Ihnen in derselben Richtung lagernde 6erippe. Die Särge
waren tbeilweise schon gedtfiiet und ihres Inhaltes beraubt; auch die
Steine hier und dort zu den oberen christlichen GrAbern benutzt In
den unvcnebrtcn Sirgen, so wie aeben den Gerippen ftmif uisn eine
bedeutende Anzahl von Ciefissen aus gebranntem, grauem, sob>rar-
zem und gelbem Thon; sodann eine Menge Waifen, nämUoh eiserne,
Schwerdter, lange Dolche, spitzen von Lanzen, Wurftplessen und
Pfeilen; von Bronzearbeiten Fibulen,. Plncetten, Schnallen, kurze NU- -
gel mit grossen mndei^ Mpfen, diese wie die Fibulen weiss emall«
IlKi| eodann ein ziemlich gros^ Oeflss von geschlagenem Bronze*
Btoeb mit. verzierten Handhaben und Wasen, und einige der schmalen :
IS
Ki flfffffffm
Schuppen-Platten^ weldie anf RAflte le* IilMMVAnfeeni rtaiseherM-
dftten aofgereihet hUgaifc BMg« GUdpp«» i^feigeri um denHabknochen
aufgereihte Perlen yon buntem COMey ^äairitt Brde^ Betnetein oad
ozjdirtem Metall. Von Silber fttttl teb «M einfhch geformter, stark-
oj:jdlrter Armring, und VCM MunBefii lUMefli' ailN^ einigen ganz ab-
gegriffenen GroM-Bronzen ans der SiftC d«r ibntonine vor : eine Kleln-
BronaO' von CMlielftisy eine andere von Bf agnentius oder Deoentios
und eine kleine Ooldmün&e sehr barhariacher Prägung, mit nnleser-
licber Umschrift und auf dem Beverse eine Victoria, welche dea
Hbnmm nmt daa Meise Krauatf igä^ aeiitea<h vVMriilliridh der Vriali-
au» ifgcnd eioef auafraiisohe» Königs.
Da die Ausgrabung' fiirtgesetne inirtf, 00 kdnn«n ^f fHMifa
Tcnanthuaien über dbn ToUcsslamm <ler hier Beehftgleli , nnif Ihre
Bealehtii^feB asm den Bewohnern des Landes und den R^Sutec« lOl'jelnl
Bleht aussprechen^ wir wolftev fursHrste nur aaf den Ftantf auftiftil^««
san mncken» md vot allem auf eines Aar ausgegrafteilen Selisse,
da uns die Zetohen, welche^ das Bmnd, das» steh scheinbar «ihr den*
Vopf windet, bedtfcüen-y w«tl eher den Obarahier eftrei* SehfUr, alir
blosser V«»nieiiHigett m tragen siflteinen', «nd daher nir genauetvr
Forschung aozuvege» wohl geeign>o< sMdt B|ne nehane sMcNnung
dieses Ctoftsses, s« wie die eines anderen, denn unsrigeh- ahtalichea,
welchM im Üesitse dea Mnk Dr. Ladhier In THef ist, muaiN^n' vrtr^tm
nächsten Hefte votbehaiten, wo wir audh nieht erihangein tverdfei^
über den Fortgang^ der Bertedorftr Aahgrabnttg w^ileif- ttt bcMehten.
8« Bv.Ms«
Naehttagliches in S. 1^1 ff.
An Hm. Dr. H. Brunn.
Berlin, den BK ApHl 1866« Für den ehruskisehen fikädseHmnii,
dessen Entdeckung^ anft deolicheBl Boden uns nepttch gjiiHiiiwHmi b««
schaftigte, beeile ich mtoh^ Nmen, mein. wcMBer f^rddad, eÜMr WoAn
nachnueende% die lliir das eiben im. Drücii. betedltolie Heft Ihrer JafaP*
bi«her vlelleieM gerade noch nu rcebt Boaunt Em hat dämÜdfedoNli
eine demHrn^OhentorgralhBereking Metnelhrt mnlnnkte^ gennoere
Angabe neuerdings Mch heranst geteilt, dükai Jawohl jener B9i^
schmnek als das mü Ihm sugleich gefundene enntdLtoohe BtageOsn
Cabgeat hs meiner ArctaM. Steitung, Baüum u;* Foraeh;. Tb6 LKUTTy
nkrt, 8on<teni Tielmelir aus der Mm d^^ if6H^ Ot«i#ePf^l^ 'Itf
üehEd^tf }BifktJi^f^Uj tffthij MV «6r ili>«M^rei^ Mtt^y Mid dem
bifftiteiiietf fitere cett^ Meiii^tfl), ^fbfieV df^ iil6Mii«ttlM?i^«i^'
Viva* sättfeifl fiAf BirifetlftAl l^b^tf^ ^ölM^ ^iä Mti^t? 0«^«»«1lhNfl«tttf
^^^fttff* nttek t^tBm effl W^9 vdii' 8" tiäng« Aäd 4* B^iU^V ^ IM»'
i^ m Mt BMdri fee^ii^ W^h Bef Ii«AiDlfty*eii? tri 4mB9Üb^'Wiif
^ ^ ^iä Gi^AnD v^H)fiAiiflt lirfifdeV TTeBöf dttttl ^FttH Wlirdd lAtf
ÜftfctitfAfeDll tMü^EfM dlij^iii'dri V^K'iAjIidVf^ «§ Mh irdd^ atügh^^ ilST
tf^^r ^fbtt d^tt A'tVöiliÜir i^^MM^llt \^äf , ifi di)f«te Hrel» «^W i^^'
d^kaüg i^M ^m m^ umm^ «M^NM^ mifery m Ve»«fM0fP aVlf^
den Boden von SchwanenbaMflP ^bVifoiUfl^ai ttM Ml» «MAf «lA BMi'
•o OK/ AAJblbtifeie von T6pfi&a finden. — Beim Nachgraben in obi-
gen BrBb fluiden sich, auaaer dem zerbrochenen Krug^ die scbdne
Vase, welche verbrannte Knochenstficke enthielt und ein goldenes
KröDchen, das gut erhalten war, das aber die Finder zerbrachen, um
sich za überzeugen, ob es von massivem Gold sei, und die übrigen
goldenen Schmucksachen.
Durch ein fihnliches Verhalten der Brdoberüfiche aufknerksam
gemacbt, wurde auf « demselben Bergrücken, kaum einen Buchsen-
schufls vom ersten Grab entfernt, ein zweites Grab ganz dicht hinter
dem Hanse des Steigers Lauer, aufgedeckt, in dem sich ein schöner
Brooce-HJrag und ganz verrostete eiserne Waffen fanden, welche
Herr von Beulwitz kaufte und dem Museum in Trier schenkte, und
femer das goldene Armband, das meine Frau besitzt.
In sechs bi^ acht ^weiteren Grabern, die aufgedeckt wurden,
fanden sich nur ordinäre thönerne Töpfe, und geringe eiserne Waf-
fen, namenflich in dem einen ein ganz zerflressenes Schwert, an dem
die lederne Koppel mit Afoi^ce-Besdhlag noch zu unterscheiden war^
las JTjKMiitoi.
mid In einem aniem ein Dolob. Ferner fimden nicli in den Orabecn
broncene Ana- und Hal88pnng;en.<<
Zu S. 90 ff. Zugleich erhalten Sie mein Ifeuestea über d|e
Terraootten ana Rhein sabern (Arch. Anzeiger B. 170* ff.) Dem
stets berechtigten Misstrauen gegen Thondenkmiter^ welehe aufwo-
gen der antiquarischen Industrie in vervieU<igten Exemplaren sich
finden, wieder einmal das Wort geredet m haben, werden die rhei-
nischen Alterthumsfreunde um so weniger mir verübeln, da, wie itk
jetet erst vernehme, Professor Klein in Mains bereits verjähren
mir hierin vorangegangen ist und auch derDenkmÜlerknadige J ans-
äen von Lejden her in gleichem Sinne sich äussert. Bei dem auf
gleiche Quelle von mir suruckgefuhrten Relief der Hertviscben Samm-
lung (Arch. Anz. 1851 S. J-10) war schon im Jahr t65t öle ftuasersi
Arische Beschaifenbeit des Thones mir au^efallen, und ao wird wohl
noch manches andere bereits in Sammlungen übergegangene Thon.
nelief gleichen Ursprungs seine Stelle künftighin nur als Kopie «i
behaupten Imstande sein; woneben freilich dem mebrgenannten Fund«
orte und seinen sahireichen unbezweifelten Funden die volle Theilnahme
der Forscher In fihnlichem VerhSlteiss gesichert bleibt, wie Muth dto
verdienstvollen Rottenburger Funde Hm. von Jaumann's durch die
lir einaelne Stucke desselben unleugbar gewordenen Athetesen ia
ihrem Oesaramtwerth nur wenig verlieren.
Ed. Gerbard»
Ml. -.1
Chronik des Vereins.
Indem wir den geehrten Mitgliedern uuseres Vereins
das XXIII» 8eft unserer Jahrbücher hiermit Oberreichen, freot
es aas, Aber das gemeinsame Unternehmen, dessen Leitnng
ans wohlwollend anvertraut worden , solche Nachrichten mU
Iheilen mi Unaen, welche ihren Anthieil an demselben nea
cnregen oad m erbalten geeignet sind.
td gleicher Weise wie fHlher sind den Leistungen un-
seres Vereins von Seiten mehrer wissenschaftlicher Organe
aadi ul der neaern Zeit anerkennende und emranternde
Beortheibuigen au Theil geworden. Bin ehrendes Zeugniss
ist diesen Drtbellen hinsugetreten, indem der firanzOsische BD-
Bister des Kuttns and des df entliehen Villerrichts, Herr von
Fortoul das grosse Werk Aber die afrikanischen Inschriften,
wetchea aäf Befehl uad aaf Kosten der franaOsischen Regie-
rang beraosgegeben wird, unserem Vereine zum Geschenke
gcmodit hat
Die Wünsche, w^che eine gfinstigere Gestaltung des
Hanshältelats unseres Vereins zum Zwecke hatten, und denen
m
wir in den frtthefM Jahresheften Ausdruck gegeben, haben
eine Aufnahme bei den Mitgliedern unseres Vereins gefunden,
welche wir auf das danUMOOte anerkennen, und welche uns
198 Chronik des Vereinig
einen neuen Beweis daffir liefern , me anfrichtigen Antheil
sie an dem Gedeihen und Blühen unsres Vereines nehmen.
Ans der Zahl der Verbundenen sind im verflossenen
Jahre mehre Mitglieder theils durch den Tod, theils firdwillig
ausgeschieden.
Durch den Tod haben wir verloren den ehemalig cft
Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angele-
genheiten, Herrn Dr. Eichhorn zn Berlin; den Kön. Notar
Houben zu Xanten, den Dr. van Beck zu Utrecht, den
Herrn von Bi^npj) f||i Q^% iw jPfSQ&fiMrPiV Ambrosch
zu Breslau, den Prof. Dr. Hermann in Göttingen und den
Herrn Canonikus Lensing. Aus freien Stocken sind ausge-
schieden: die Hrn. Dr. Anschütz und L.-G.-R. Maus zu
^1^1, die Pepreyn Q.'rPriQcurat Schnaase, CklL«R. von
(ivfsjk, |9,9<.|l. Q{»c|f;iiig lipd G.IP'.-R* Oamphausen
W Be|iii)f Pn4 diePerrenSingßirlß w InsiP*tt«k uiidFfar*
rfif S(;pinivi ni$iiimg.
W«Bn ww 4^n Amtfiii ßß vi#tov fespbllflter IGti^der
zu bedauern* haben , s^ frent ^ um mgleidi mM&u Mm
k^Hin«^^ 4»s^ ^ Apwh) Af^es^geii NWmfr , Wriche sich
^^^ nefi b^g^f^t bi^bm» 90 gri^ «st;, data nicht Mass dia
Ut/^W 4^r Au^gfKciii^iiep 444urpb wk4«r ausgafOUt
^ ßWd^ni Avß fflif Za^l der Yerbnidwen mnh
Jffitßr Am IHNrfnmlcUrieni Arte wir fwtan itn
R«i|^n^ qerrii jTifttillA«! XoinrUh IU«hfiriz m diln,
eif^n IßsMn i9<iffiflhrf9 » ^r nm thaitisoba Sma« oni
AUertl»wa s|cft h^ Vf r#eil«te etiriAt ; uil«q|p ^ Kahl an
ordentlichen Mitglieder aber sind die folgenden Maaun g«Sr
$cl)atatf2r IWMpqr «u^lmifhiMi :
1) Gn^f Mt ftobi^na, Vioaprjksiienl der nwainnart^
scben Gesdlsahaft «91 Brilssal, 8) Prafelsaf Dr. Cornea
lins ufid 93 Vptir von Manschaw zu Baan, 4) Hinit»
Sf;^4»i|as|| «iegtarg» «PteMr Thisaan nni «Afpal.
ammlk dm Wmikm. IM
latfMagMfHMi^Birfii ■««§!! n CMn, T) Advwftt * AbwiM
iMtimtli CraiBAT ia DOsMMorf, 8) ■IttergiMfbeflitMr
L«o9 aiaf Hans LobaiMtn (bei DOMeMorf), V> Geheimer
CbiiiaeiiteorAtli Diergsrdt m VteneKy H^ Dr. Snnen
«I Uflf gswioCer, HD Professor Br. Watterich eu Brauns«
kfVf, 19)4ldMl- «md BegtoMngsfath Henrich n CoUenn,
Mllirgonneisler Leren m Bensberg, 14)Laii4ralhFonek
m Adcnao, Ift) Pfarrer Hörn n CMn, 16) Notar Mfln«.
chen SU Dudeldorf, 17) Bllrgermeister Schillings 2i
fMrnnidiy 18) AdtMai- Anwalt Dr. Ars^ne de Noüe in
Halaiely.
Aueh der Kreis derjenigen gelebiten OeseHscbanen
all welehen unser Verein in li^gelnässlger Htferarischer
Vorbfndung sieht , um gleiche oder rerwandte Zwecke an
fttdem, hat sieh In dem verflossenen Jahre erweitert Solche
Bonehmgen werden fortan auch nntethalten mit dem 6e*
sshiehtomrein filr den Niederrhein ^ mit den Alterthiims*
¥orHn SU 1¥ien, dem historischen Verein de«* fünf Orte Lu-*
I, Driy Söhwys, ÜnterwaMen und Zug, der 8oci^6 no-
latlfue Mge nu Brüssel » der Soei^fe ardi^ologique su
Maamv und enilioh mit der Sodöt^ Royale de LltC^rature et*
ioo Bea«K-«rti sm Oont.
Innerhalb dos Vorstandes hahen Inehre yersOnlirfie Vor-
taderungon in dem abgelaufenen Jahre Statt geflmden. Der
OMto rodigkwdo Seottar des Vereins, Herr Dr. Sp ringe r,
umr IMher sciMn durch soino anderweitigen geehrten Un«
tomehmnigen bewogen worden, ron den Oesebaften des
Soerotouiats msQckautreten, wolohe Herr. 6.-0.-L. Freuden-
horg bis flu diesem Augenblicke mit Bereitwilligkeit Aber«*
nommen und gedeihlich getordert bat,
Dia hevkilmmliflie , von den Statuten rorgeschrlebone
Cknaralrorsamndlnig des Vereins wurde am S« Deo. vorigen
Jahres in dar Aula der hiesigen Vnirermtät abgebalten , und
nachdem oon dem «Cayicer difi Verons dio Bochnnng «rar
fdkfelegt worden, schritt die CkneralferftBitailaaif mr NiNi^
wähl der Vorstandsmitfflieder. Einitinmif wiedergewikk
wurden : zooi Präsidenten des Vereins, Prof. Dr. B r n u n, onoi
Archivar 0.-0.-L. Freiidenberg und anim Cassirer Prof.
Dr. Kr äfft. An die Stelle des ausgesdüedeneil redigireB^
den Seoretärs, des Privatdocenten bei der hiesigen KMigL
Universität, Hrn. Dr. L. S c h m i d t, wurde der Custos bd der
hiesigen EOnigl. Universitätsbibliothek Herr Dr. Brunn
gewählt
Zur Feier des Winckelmannsfestes an 9. Dec. inl vorigen
Jahre hatte der Präsident des Vereins, Professor Dr.Braun^
durch das Progranun mit der Ueberschrift : Zu r O eschi ch te
der Theb ai sehen Legion eingeladen, und das Pest wurde
in üblicher Weise gefeiert. Herr Prof. Welcker bespraeh
die ausgezeichnete Marmorstatue von Broolw , welche sich
im Besitze der Frau Mertens-Schaaffhausen beindet, und
glaubt in diesem Bilde den Vorläufer der HorgearOtke am
erkennen. Hierauf gab Hr. Prof. Jahn eine Uebersicht vols
den Haupänomenten der etrurischen und griechiseheü Vasen»
künde und suchte besonders die Ansicht nu begrflnden^ dasn
die etrurischen Vasen nicht von einheimiscben Rflnsflem
verfertigt , sondern als atheniensisches Fabrikat aamsehen
seien. Dr. Brunn entwickelte seine Ansicht Aber die nach
ihrem Entdecker Franfois benannte Prachtvase von Chiusi^
und fand den Zusammenhang ihres rdchen BiUereyclus nkhi
sowohl in dem mythologischen Inhalt der verschiedenen BiU
der, als vielmehr darin, dass, in ähnlicher Weise wie in
den Chören der Tragiker und namentlich in den Siegeslie«
dern des Pindar, eine einheitlich praktisch -kttniitlerische
Idee durch verschiedene Dantellungen entwickdt werde,
welche zum Mittelpunkte des Ganzen , hier zu der in ihren
Folgen verhängnissvollen Hochzeit des Polens und der The»
tis, nur in dem Verhältniss der poetischen Analogie stehe.
Schliesslich referirte Geh. Bergrath Nägferatk Aber die in
Chranik ie$ Veremi. Ml
dem Moeflleii Hefte der AbbiMonf en von Mainser Alteithi-
mera enthaltene Abhandlung des Architekten Heim, be-
treffend die von Carl dem Grossen erbaute und bald durch
Brand nerstOrte Rheinbrflcke nu Mains ^ wovon sich noch
beachtenswerthe Reste im Strome erhalten haben.
Wenn unser Verein in den beiden nulet«! veriossenen
Jahren des Unbehagens , wo der Sinn durch die nächsten
grossen Interessen der Gegenwart erregt und unmittelbar
ergriffen war, und wo jeder in seinem engem oder weitem
Bereiche sich nu verwahren suchte, nie der Theilnahme und
der Unterstfltaung entbehrt hat, welche nur EntfiJtnng sei-
ner Wirksamkeit unentbriirlich sind, so darfen wir jetst, wo
die friedlichen Wansche der Volker erfüllt sind, einer ge-
steigerten Theilnahme an den Zwecken desselben mit Grund
cntgegensdhen.
Bonn, den 10. Mn 18M.
Der Vorstand:
Braum« nranii« Freudenberar» KrafiR«
Vf^jrz^lt^liiiiim iier J|9^«glkMUn^
Seine KOaigtiche Hoheit PrinzFr i e d r i c )| yon Preussen.
Seine Hoheit der Herzoge Bernhard von Sachsen-
Weimar-Eisenach.
Seine Excellenz der OberpRSUadifent der Pcovins Bran-
denburg, Geheimer Staatsminister Herr F 1 o 1 1 w c 1 1.
Seine Excdlenz der wirkliche Geheime 'Rath Herr Dr.
Bansen in Heidelberg.
Oflf Ge3fiFa|pc^|i|i0i0(^, 0err v«i 8 ( h a p eir in Berlin.
Der Geb. Oberregierungsrath Dr. JobannesSchnlse
in Berlin.
Der Generaldirector der Königlichen Museen, Geheimer
Legationsrath Herr Dr. von Olfers in Berlin.
Der Geh. Oberregierungsrath , ehemal. Curator und
ausserordentliche Regieningsbevollmächtigte , Herr Dr. von
Bethmann-Holl weg in Berlin.
Der Berghauptmann, Herr Dr. von De eben in Bonn.
Herr Geheimerath Professor Dr. Bock in g in Bonn.
Herr Professor Dr. W e 1 c k e r in Bonn.
Herr Rentner Johann Heinrich Richartz in Cöln.
FiffiriMnihniti dm MiUiädat Mi
Die mit ^ bezeUslineten Herrftn 8)94 aii9wftrti j;e ßecretfire dea Yereiiu^
iUcftan. flUUkbaniBciister Aik. MerpostcemiBiflSAr J«
CSftCfisea. StifMMff Dr. A. Gau. Mirr^r KreulBMr. O.-0.-L.
Dv. Joe Httlkav Ober-Reg.-llalll Rite. ^ G.-O.-L. 9r. «a«
^^berg. KtDiMv Cuemiaiidt. Kg^l. Landgericbtoraäi de
ftir#. Vicaf und Stiftgsohatmei^r Weideiihaupt. -- Adenmi^
LMdnrfii FoBck. »^ Attekof. Aatsbesiteeif Plaasmam. — *
4»^<^4iom* Prof. Dr. I. Boel X P. Six vaa WSlegim.
in B. van LeiHiep. Prof. Dr. MolL — Ademaoh. Sekwliii;
spfotor ffarrar Dr. R^senbaon. — Arfdmtm. Gynsasial^
Director ran (Steyerea. — - Awel. Professor Dr. Geiiach*
^Vrof. Dr. Visohor. -* Beneberg. Bttrgemeistfr Leven. -*-
Berlin. Prof. Ihr. Oorimrd. ^ Prof. Lic. Piper. •— Bern.
BiMiotiMkar A. Jahn. ^ Biete fM. C. F. Westemann. — ^
Afiswi. BoCraCh Weidenhaeh. -^ Bonn. Prof. Dr. Ach^
teifeldt. Prof. Dr. Argelander. Prof. Dr. Arndt. Geh. Justiz-
rath ft'of. Dr. Baaerband. Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. C A.
Braniis. Prof. Dr. Brann. Dr. Brunn. Kaufmann Clason.
Prof. Dr. Cornelius. Prof. Dr. Dahlmann. Dr. Delius. G.-O.-L.
Dubeinan. Prof.Dr.Floss. O.-O.-L. Freudenberg. StadtrathC.
G«orf 1. Beigeordn. Bfirgenn. Gerhards. Reri. Graham. Prof.
Dr. ileimsoetb. G-O.-L. Dt, Humpert. Prof. Dr. 0. Jahn. Di-
reetor Klein. Prof. Dr. Knoodt. Dir. Dr. Kortegarn. Prof.
Dr. W. Krafit* A. Marcus. Prof. Dr. Mendelssohn. Frau
Mertens - SchaaflFhausen. Notar von Monschaw. Prof. Dr.
Meolorius. Geh. Bergrath Prof. Dr. Nöggerath. Pfarrer
Rekikens. 6.-0.-L. Remacly. Geh. R. Dr. F. Ritschi. Prof.
Dr. Ritter. Dr. L. Schmidt. Stadtrath Referendar Schmitz.
Gymn.-Dir. Prof. Dr. Schopen. Prof. Dr. K. Simrock. Nie.
Simrock, Kaufm. Dr. Springer. Sternberg« G. R.-R. von
Sybel. G.-O.-L. Werner. General a. D. Wittieh. Geheimer
Sanitlltsratk Dr. Wolff. Dr, Zartmann. — Bramsberg. Prof,
Dr. Watterich. ^ Breslau. M^f. Dr. FricKUeb. Prof. Dr. Wilb.
Junkmann. Königl. Museum für Kunst u. AlterthufD. Prof.
Dr. Reinkens. Domdechant Prof. Dr. Ritter. — Brüssel Prof.
Pr« C« P. Bock. Graf M« Robiano. ^Conaervator fichayes.
-*- CIcKve. Director Dr. Helmke* -* CoVUnz. ^6eh. Reg^
Rath.Dr. Baerseh; Lani^er.- Assessor Eltester. Schul- unl
Beg.rRatk Beoricb. Dr. Monttgny. Medicinalrath Dr. We-
gder. -. Cochem. Dechant Schmidt. — Cöln. Guts*
bentaer Clar^ä von Bouhaben. Bibliothekar Professor J^.
DOnUer. F. C. Eisen. * Hugo Garthe. .P. J. Grass. Ap-
peUalioipsgerichtsratfa Haugh. Pfarrer Born* Gynm.^Directitt'
Dr.KtBebeL Fr. Koch» Landgßrichtsrath Lauts. Regienibga-
Präsident Fon Müller. Gymnasial - Oberlehrer Dr. Pfar-
rins. Appellationsgerichtsrath A. Reicbensperger. Appella*
tionsgerichtsrath P. Fr. Reichensperger. .G.-0;-L. Dr. SaaL
Oberbilrgerm. JnstiOTath Stupp. Pfarrer Tbissen. Geh. Reg.-
u. Baurath Zwinier. — Commem. *A. Eick. — CrefeUL ^Direc-
tor Dr. Rein. — BmoL N. Holz^, Gutsbesitaer. — Be^
venter. P. C. Molhuysen. *- Bormagen. Jacob Delhoven. «-*
Boveren. Pfarrer Steven. — BudeUorf. Notiff Mflncbeo*
Bärbosslar (bei Jülich). Pfarrer lic. Blum. — Düren.
Apotheker Rumpel. — Büsseldorf. Advocat« Anwalt Just-
R. Cramer. Rogierungsrath Dr. Ebermeier. Wasserbauin-
sp«ctor Grund. Redacteur Hocker. Pfarrer RraffiU ^Justia-
rath Schmelzer. Prof. Wiegmann. -^ Ehrenbreitstein. v.
Cohausen^ K. . Pr. 'Ingenieur - Hauptmann. — Eiber feUL
Die Qyronasial-Bibliothek. — Ernmeridu Gynmasial-Ob^-
JLehrer Dederich. *Dr. J. Schneider. ^— ErbacK Pro£
Dr. H. Müller. — Esch (im Rreise Dann). Pfarrer Jok
Bapt Wend. Heydinger. -- Florenz. Legationarath Dr.
Alfred v. Reumont. — Frankfurt. Rentner M. Borgiua
Prof. Dr. Becker. — Freiburg, Prof. Dr. H. Schreiber. ~ Gc-
münd. Oberpfarrer Dapper. — GenU Prof. Dr. Roulea;
<T- Ginneken* Prosper Cuypers. . — Giessen. Prof. Dd
r^rMf^MM <lfr MfglMm Mi
Dmu. — ßMjnym. Kanmerherr Fceikenr y. Eaturi^
^Professor Dr. Wiesekr, — Crnoniacft. Pfarrr H^f.v^
GirtzemeK Bfirgermeister jSichiUjiigSt — Haag^ Pr. -O.
Groeii ym Prijtfikirer. Ritter Quyot <— BnUihUig (Ki^
Prfim). PCarrer Cremer. h- Bam^wrg, K. K. Ct^iusiiiJt
coosiil Merk. — flai» Lohamen (bei Ditaeldeif)* Ritter«
^tsbesitser H. Lant3. — Ifaii« MMenforat (ii«i Mttlheioi),
6iiUI»e& Dn J. Hobenschatii, — Heiligenstadt Qymn.^-hiTektßt
Kramarcsek. — It^ierth (bei Saarbrüekeii). Die HQtteobe»i
Friedrich u. Heiuricb Kramer. — * Kerpen^ Paster Meiiner. —
^irchheim (b. Easkirchen). Pastor Sberb. Pecfcer. — Aiilspal
(iB ScUesiea). Gutsbes. u. Erbricbter Sebober« — KöMgs-^
wmier. Dr* Enneo. — KremswiUnsier. ^Prof. P« Pierii^er. — >
Laach, Landrath a. D. L. Delius. — Lauckbeim (ia WPr«
temberg)« Stadtpfarrer Georg Kautzer. — Leudesdorf. PL
Dommemath* -r Leyden^ Dr. J. Bodd-Jfyenbuis« ^Dr. L^ J« |*«
Janssen^ Cooserv. 4es KgL M vgeums d« ^terth. Dr» Leemans,
Diroctor des Bfaiseimis der Altertbümer. ; Prof. Dr. de Wal.
— Leuwarden. Dr. i, Dirks» — Limk o. A.. Rreisphysik«
Dr. Genrecke. ^Rejq^or Dr. jHacchaad. Freiherr F. y. Rolsr
hausen. — London, Reyd. Graham Smith. William Smith.
— Luxeif^wrg. Prot Dr. Namur, Secretär der ^chftoL 6e«
stDscIiafiL — Magdeburg. Referendar A. Sendf^lfn — jRbrf«
medg. Mademoiselle Anna Maria Libert. Adv.-Anw. Dr. Ars^ae
deNofle, — Manchester. Hey wood. — Mannheim. *IIofr. Prof.
Graeff. — Mfirsefnirg. Reg«er.^Pr«sid. von yfeie\l — MiddeU
bürg. Dr. 8, De Wind. — Müddersheim (bei Zttlpich).
Freiherr y» (Beyr - Müddersheim. — Münster. Prof. Dn
Clemens. ^Prof. JDr. Deycks. Seine bisch. Gnaden der Bi-
schof yon Münster, Dr. Johann Georg Müller. — Neuss.
m
Josten. — Niederbreisig. Pfarrer Gommelshansen. —
Oekhoven. Pfarrer Dr. Lentzen. — Ottweiler. Pfarrer Hansen.
— Auf der Qtdnt (bei Trier). Hüttenbesitzef« Commerzienrath
Adolph Kraemer. — Rastatt. Prot Grieshaber« — Ae«
IM nnMiMlf # An* MmjßMtfiK
nal^ (m Berg:Mii)i Df. A»f^ ^ Bk^M$ff (bekanat IMHU
^n). Phrtn fVisa^k ^ R^m. Oeh. i9a«it)lferaA Df r Ahmi^.
^ Boermond. Cb% ChiillM» ^ SkiHlt^ss R^ii^g.
ndherr t. Weiclm * Altii« -^ ItoMMterj^. Mmi^KM
rM JtmmMn. «^ Smrlf«rg. Dr. Bewer. -^ Altfr&rO^XrM
*räMkbecfits»er N. Kaircber. ^ iSaMtorjf. K. Kv t^g€t
IgM» toft Kfttsiügitt.-^SeMüeir^Jteir (bei rMm). *Sl«««t>«illL
fMdger Wi^RenMlH^ -^ SeUfemtadi. HtifrAdi Dr. SMM«^.
RdntgL RtMittben* Crat von nMl0tab«f|:''9iaMiM«k -^
fV^fiil«(i»0ihl«riett)«^ HaiMfaim UM (Mftibcritier OMdAeri
^ TVii^r. PriBetf d«i PtfiMMMmüaifi, Dh EftcttlMii<A W.
ebasMf ^. Fla#eii6Mrt DeQlff 6%tt DI«. HoU^v *m. bafAri^/
Cteneratricalr fcr Dittcrae Trter, MarfliÄ D^. RaflMM
-^ Venig m der Mestl- KlrüfMaikb' Diedea; ~ CAn^t.
^#ra& Dk*. vaa Ctoaidetar. Phrf« Di*. Ramen. D^. ViÜMAct.
-^ Heftern Qeb. C^MmeMethMSt Wesf^ttH.^ WtfwlMi (bl
Leyden) PtraL »aiF kaflMRseb^ti Seibiiiar Dr. Üwt^. -^ IFi^-*
mI.' Pvof. Dr. Fiedle. «— ' IFJHI. Prof. Dr.* As^MM^^ ^=
H^^e^frodem Omr^^tor DI». HMftek ^ Wipperfitffk: Wift'
Jttirti^lMf^ Ar. DaiMMiillV ^iHffrtk L6lft«^lMf Ibi^f ktii^^ Hilu
beH der Hroii|MftBettiil 6Mirtil<le WMMtt rar DlhMkMA.
Aa&ien. Prof. Di^. Arnold Porstef, t^blf^ tUf d^¥h«k^^
tfurgerscfiule. — ttfügge. F. Lähsens. — Xh^^ff. i^aconduc-
(cur f'elfeo. — EHelihgen. Dr. Aren^ -^ (xfeiif. Prudeos
vati ttüyse. — SC Gtiär. F^edebsriclttei' ^ret^t — flÜrf-
gen. Pfarrer Weifer. — HtänehefL t. "tt. tföittens. -- Äeö-
sofä (in Ungarn). 0r. ^ipsef. — SAutigäft 1%pogräpä
PauTüs. ^^ llfrejl ttibliotherar äeydkif.
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der iLca^emiMH uad VtreiM ^ mit weiefaM vfMir
iä HWrariscber Vcn^bliKilnig rtebt.
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L Kflliiriidieii Verdn* s» »•«•bti'f |fv
9i BlHiiHMk^p Vlaiü« vtoil •ObivftilikM §a Bayreuth.
3b KftDiglich bayerische Actiiilkief tet Widsensehaften 00
L Historischer Voii0i*i^di»(iitA fiOlMit^at^ft» 2ttMüAch eir.
&. HisteiisdMl*. IhteM i«ii MtlArfl^tulMll* «M ÜsffftttAüiburg'
M WiTvbnarfk.
& Kfltoffisdi^VtrMiiifbrtf^OteiyiibM^^ft
Msttiditlni Wreln <ai^ NMlmiults^h WUtit^&reT.
Verein Ar hessische Oeschiehte in Cass^l.
HfetodMiMr VsMV M^ -4M CMUMlmtlM^illttln' Ateen in
Darmstadt
l«i 6§tiM fnir M «MsefvMHin' Atf mmtwmtft Bistio^aelf
dans le graod'-duch^ de LuxemBiO'tff^.'
ik Hhiwiishtiftnnin Hr fliiihrtmitt iw firirir
18. Historischer Verein für Krain n LaibacR.
13^ KMgHsb VUmMk^ 1»ks0hmh idV' Wisdemehftftei)*
14. Centralkonunission nr Erforschung nod SrhafMI^ der
Bnndä*M«Bin tv 4lbstlM«tt» M Ißl e äi'
15. Historische Section der WestphftlischenCMIblibR«n nur
Beorderung der vat*lMis«l^llMillW''MI']!kf*4f»n^
906 Yer»eichm$8 der Aeademieen und Vereme u. $. w.
16. Verein für Geschichte und Alterdimiiskiiiide Westfaless
2u Hflnster.
17. Oescbichts- und AUertbumsfenchende Oesdlwhaft des
Osterlandes in Allen bürg.
18. Schleswig - hobteinisebe Oesellsebaft für ▼aferltadiscbe
Geschichte aa Kiel.
19. Zflrcber Gesellscbaft tust vaterltadiacbe Alterthflner ra
Zariisb.
9P^ jGesetlsebiif t . fOrMTateilttiidisilie Allerlkftaer k Basel.
21. Tharingi8ch-9lKli^lrer Ver^ \far. Bcfo^
vaterlandischen Altertbfüner zu Halle.
22. Siusheimer Gesellschaft sur Erforschimg der vaterlän-
dischen Denkmale der Vmrceit 9a Sinsheim (Baden)»
23. Verein zur Erforsobioig der rheiniaeiien Ckschiehte nni
AUerthflmer ^u.Maiii«,
24. The royal archaeological Society of Loiidpn.
26. The nrnnisnuttjc Soi^ety of London«
26. Soci^ scientiftfiie et litiäraife de LUnbourg.
27. Kttnigl. Sächsischer Verein fttr Bfforaehimg und Er-
haltung vaterländiseher Allerthtimer su Drofldea.
28. OberlausitjEische Gf^ellsdiaft der Wisaerisahafteii n
GOrliU.
29. VeriBiii Ar nassiiuisch^ Alt«rl|iafflskwile mriGeseUehts»
forschung zu Wiesbaden.
30. Histqriscbcr Verein Ar da» wttrtembirgasoe SMnken in
Mergentheimt
81. Verein fUr IhOringiscbe Oesdlicbte «nd Altertbmiskiuido
in Jena. ...
8^ . Arcbaologiscbe.Seetioii Ar das k. Mm. Museum in P r a g»
83. Verein für siebenbOrgische Landeskundein ■ermmnn-
stadt .
U. K. Gesellsdufk fflr M^diMhe AKcrthmwirwiJB in K o-
,. .r^.nlieg«».
»6. .tljffcj#» nniniWMttin» faM«<«.
TeneiehniiM dir AMämmm mS VMbw u. f. w. 900
m GesellscMI Ar MMicke Fmmdmngm iü Trier.
^. äetedimiVcSreiii Aer jteutschen (Seschicbto « Unii iltav-
thmiiirtrvrfliM ia V^Mdtm
Nb l[>er Alierdmins-Vereio ffir das Clro8sh€rM|[ftliiim Ihulen
n Carlsmhed
S9L iWiparigAtü Museum im NAratierg.
Ib. Der AlterdmnllliVtmUi in \tUitL
41. fiooAl^ wiinnmti^iie bdge 4 Brvxclleflb
II. Bistorischer Verein fOr Aen NieAeitheito.
A Historischer VereiB der 5 ODte: Imcen^ Uri^ fidnry«,
ünterwaMen mit ÜSttg.
44. Sod^t^ ardiöologique de Namur.
IS. fhMaittö k)»y&te }e Lttt^ratare ti iea Ibeaox arts 4 (}«n^
• ^.1 »I h— ^hJ»«
ttrnö'kfe&ter und IfterldiilgaBgeB.
ft siüttr H. kl ^. 16 y. ta. 1. kOBiittv«.
lELXlill 1). M *^. i.L nach Mt li«k«« fiaUt.
8. 91 Z. IS 4 CMMMWersItKe.
8. IM %. 8 1 b hli tD ji^Ae tmtiüot^n.
^ , i9.i072.aT. ikL loMHMi. 44i<eob ■ Ai IMdsrar.
^ B. ÜO VS. « L 'd«r AlWe M, UMs >A»e.
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>>
'^fi8fVÄ^cWW(SiiYW8h;
. i Ifthaltdyerzeichniss. - '
' M» Cbovovri^ble aiid AescIiieMe*
1. ^ö]l|erapuren im Osten des Rheines, von Prof. Dr. Beychs
-%> Die Dörfer Qaalborg und Ryndem bei Cleve, zweirdm. Att-
siedlungen, von G.-0.-L. Dr. SehmMät In Emmerloii
8.. Geschichtliche Nachrichten über Birten und dessen Lage vwk
Prof. Dr. Fiedler in Wesel
IM« MonwBiemte«
1. Archäologische Aehrenlese: B)Aiti8 auf rinnischen Grabstei-
nen (dazu Tat I, II und III), b) zu einem trierschen Mo-
saik H. a. Von Prof. Dr. VrUck$ in Wucsburg . .49
8. Matronensteine aus Zulpich und Ploisdorf, von A. Bick . Ol
8. Ueber einen römtschen Grabstein in AsoiburgliHn , Boletzi
in Xanten, von Prof. Dr. Fiedier .... 64
4. Römisches aus Rheinzabem, von Prof. Dr. Qerkari in Berlin
^8. €MlTanus Tetens^ Ton Prof. Dr. Btmm
6.' Cabbalistische Inschriften, von BShendem$, . .. . •
7. Aehrenlese von Munzikinden im Kanton Bern, vom Archivar
Alb. Jahn in Bern ......
p. Der Steinschneider Herophilos von Dr. Brunn In Bonn
*9.'* %>er Tod der Lucretia, von Ebendems. • 198
10. Btmskischer Goldsohmnck in den Mosellanden (nli Tat IV,
V und VI) von Prof. Dr. Gerhard .181
11. Kapp und Kugel verlieren, von Prof. Dr. Bnmn . 185
UI« litteratiir*
1. Haus Burgel das alte Burungum. Von Dr. AeAi, anges. von
O.'O.'h, Freudenbety (dazu Taf. VII) • .141
fk Das römische Trier von Schneemann} 8. Trier und seine AI-
terthdmervon^^smd^; 4. Geschichte der Stadt Mü|uterellbl
von Katzfeyy angez. von Ebendeme, . .' ' ' ' . 188
8. I. SiUen u« Sagen dee Eifler Volkes, von J. B. ^Sfehmits;
II. Zur deutschen Thiersage, von Prof. Bartrich in Kronstadt^
angez. von Prof. Br. Simroek « *. 188
KV. MtoeelUm.
1. Leyden. InschrifUiches von Dr. J. JP. Jßneeen. 8. Nene
anUquar« Entdeckungen im R.-B. Dusseldorfx von Dr. Sehneider.
Zi Der bori^esiscb^ Fechter; 4. Das Judenbad zu Andemaoh;
8. Zusatz zu „Kapp und Kugel<< von Prof. '^imm. 8. Trier,
Bericht über neue Funde von Dr. Ladner. 7—9. Bonn.
GriiberfUnde auf dem Hundsruok u. zu Meckenheim; 10. Die
Schlacht bei dem Orte Bad ua, von J.Fr. 11. Bonn. Alt-
deutsche Schuhe, vonX. S. 18. Bonn. Dr. Namur's lat. Ab-
handlung über Thriinenflascbchen, angez. v.J. Fr, 18. Mdn-
stereifel. Rom. Inscbrift. 14. B o n n. Insoriptions Romaines.
Par Jf. Leon RMer} 18. Bonn. Neue Pnblioatfonen des
german. Museums; 16. Bonn. Neuere zu Rottenburg
a. N. aufgef. Rdm. Alterthumer, von Domdecan v. Jaumann ;
17. Bonn. Roach Smith, CoUeotanea anttqua; 18. Bonn.
Neue Inschr. von J. Fr. 19. Gr&berfkind in Bertzdorf von
8.M.^S. Nachtrfigliches Ton Prof. Oerluu^ . . 174
Wm Cliromtk den Yeretmz«
Chronik des Vereins 197. Verzeichniss der Mitglieder 808
Venseichniss der Aoademien und Vereine eto. 807.
J»M.iüMi!t>t^J^imgJmnl.Iffitim.
Tafl.
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W. Reiu's llaiifiBnr§d,das Rtmiscltc Butiuljub.
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VEREINS VON ALTEBTHUM8FBEUNDEN
im
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Zwttlfter Jatargraiiv C
B o ir iif
gedruckt auf Kosten des Vereins.
Bonn bei A. Miiroas. '
8ach- und Namenregister
Heft I— XXIII. Jahrgang I~XIL, 1.
der
Jahrbücher des Vereins von
AlterthumsfreundeD
im
Rhelnlande.
Bonn«
gedruckt aaf Kosten des Vereins.
Bonn^ bei A. Msrous.
184 7.
'^y
Vorwort.
Jene Gattung von gelehrten "Werken, die aus freien Bei-
trägen entstehen, welche sich auf sehr mannigfaltige Gegen-
stände einer bestimmten Wissenschaft beziehen, ohne dieselbe
systematisch zu behandeln, verliert besonders viel von ihrer
Nützlichkeit und Brauchbarkeit , wenn der Inhalt derselben
nicht durch genaue und hinreichend ausfuhrliche Register
aufgezeigt und leicht zugänglich gemacht wird. Der Wunsch,
ein solches Register für unsere Jahrbücher , die bis dahin
bereits bis auf das 23. Heft sich vermehrt hatten, anfertigen
zu lassen, Mrurde dem Vorstände vielseitig ausgesprochen,
konnte aber nicht erfüllt werden, da die geeigneten Männer
zu einer Arbeit, die mit so eigenthümlichen Schwierigkeiten
verbunden ist , wie die Anfertigung eines* Registers , nicht
sehr häufig angetroffen werden* Um so willkommner war
es uns, als Herr Eick aus Commem, auswärtiger Sekretär
unseres Vereins, sich erbot, die bezeichnete Aufgab^ zu lö-
sen. Die Fracht seiner Mühe haben wir nun das Vergnügen,
unseren geehrten Mitgliedern in dem nachfolgenden Regi-
ster mitzutheilen , und hegen die Hoffnung , dass dieselben
Grand finden werden, sowohl mit der Anlage als mit der
Aasftthrang zufrieden zu sein.
Bonn, den 14. August 1857«
OoF Vorstand des Vereins von Alterth
ffreonmn im Rlielnlande«
F »
^1^
A.
•A. A. A. F. F. II, 105,
*A qaaestionibas XXI, 95«
#.. folo eztraere Xllf, 90.
• reBtitaere III, 99.
•^ tegalis IX, 21.
• — resto Mcra XU, 75. 76.
*A. ü. C. (ab arbo condita) XY,
58. 6t. 62. 63.
Aach im Landkreiae Trier, R. A.
Ilf, 74.
Aachen, Gebeine Katla dea Gros.
aen XVI, 139.
— Gemme am Lotharskreuae IV,
181.
— Inachriften I, 123.
— Kaiaet balle XI. 154. Tafel IV.^
XII, 180.
— Hihisier XI, 151. XII, 183.
— Palast der Karolinger V, 70.
— Reiteratatne Theodoricha V, 1.
— Wölfin und Pinienapfel Tor dem
MQnater XII, 108.
— Ziegel der leg. XXX. V. V.
I 128
Aar in der Sehweit XIV, 150.
•Ab epistolis Angg. XVI, 108.
Abaeua iV, 126.
Abaa IX, 126.
•Abbo XV, 81.
•AbboHinuB) VIII, 173.
Abellio (dens) XVII, 178.
»AbiluB IX, 29.
Abknnflattngabe auf Inaehr ifUn im
Nominativ, wenn ein Genitiv
oder Dativ torhergeht I, 81.
II, 83. XV, 108.
•AbttOba (dea) XVIII, 240.
Abraham, DeckengemAlde im Ka.
piteisaale so Brauweiler XI, 1 10.
— Deaaen Opfer, altchriatt. Relief,
XIII, 148. Taf. V. VI. Fig 1. 3.
Abnndantia, Sandale inre)ierv.232.
Abydoa VII, 82. (A. M.)
Academia XVI, 30.
•Acceptia Taagilla V, 328.
*Acceptaa II, 109.
* Accia AaclepianiUa Caatorea III,
155.
•~- Ileureaia Venantia III, 155.
*Accina Jalianns Aaclepianua III,
155.
•Achaia XII, 195.
AchelooB auf etroakiachen Mona.
menten XI, 67.
Achill es Abachied von Peleoa
II, 60.
— auf Scyroa, Relief ana Xanten,
V, 365. 369. Taf. VII. VIII.
•Aciliua XXII, 131.
Acionna XVII, 183.
Ackerbarg im Kr. Bittburg, R. A.
III, 66.
Acounae (deae) II, 129.
Actaeon, Bronaeatatue aus Nenaa
V, 413. Taf. IX. X. Fig. 5. —
cf. VII, 167.
— und Diana IV, 199. V, 398.
•Actor 11, 97.
— acum, iacum ala Rnduiif in
Ortsnamen XVII, II.
•Acutius XI, 77.
•— Speratus XX, 127.
*Ad novam faciera restitutum VUI,
i:>8.
*Adde calicem SetinumXIil, 108.
•Adelbertus XV, I7l. Taf. V, 20.
•Adganais XI, 147.
•Adiutor XV, 94. XVI, 70.
* — Sequens I, 84.
*Adiutnz a. legio prima , leg. ae«
cunda.
*Adnamatn8 IX, 61.
*Adnamatius Gallicanna XIV, 98.
♦ - Speratus XIV, 98.
Adnoba XVII, 178.
Aduatttca V, 278.
Aduatuker V, 278.
•Adventua IX, 21.
i
— 2 —
^*Aecetiai pocolom XIII, 114. XX,
178. .■
«Aedes csmsigillo etara XVII,200.
*- ßdei P. R. XIII, 26. 59.
* — trium camerarum III, 156.
*AegriIius Evaretaa philoaophua
IX, 21W
^ PlarianuB IX, 212.
•Aelia Augusta II, 93.
*Aelius BassianuB XI, 149.
•— Victor XIX, 107.
Aemilia Lupula V, 339.
Aemilianaa IV, 142. XV, 63. 78.
AemiliaDUB, M&rtyrer, Deckenge«
m&lde im Kapitelaaale su Brau-
weiler XI, 114.
«Aemiliua Avitua V, 339.
♦— Creacena VIII, 166.
•- GeDialia V, 339.
*— Macrinua VIII, 166.
♦— Primilivua XV, 19.
*— Salvianns XIII, 86.
•Aeneatorea XVII, 197.
Aeqaitaa Gemmenbild VIII, 142.
Aeqaitia XX, 179.
«Aequum III, 90.
«Aerea (=5 herea) IX, 40.
Aeacnlap aaf rOm. Ann eile Aatchen
XIV, 34. Tal. I. II.
Aetiaa I, 116.
Aexto, rOno. IX, 40.
♦Afer XVI, 135.
Affoltem im Kanton Bern, MAns^
fand, XXIll, 121.
•Afra XVI, 135.
*Agaaiaca Lacilia IX, 19.
Agaunom XI, 15.
Agho (deus) XVII, 178.
••Agilia VII, 64.
«Aginatna I, 82.
Agnellaa V, 13.
*Agomarua IX, 29.
AgraflTen a. Fibeln.
Agri decnmatca IX, 179.
•Agricia V, 329.
Agrippa, Meilenstein desselben
I, 117.
Agrippina für coIon. Agripp. I,
112. 120.
Ahlbacher Mflhle im Kr. Bitiburg,
R. A. V, 12J.
Ahrweiler, Sage aua einem Bild-
werke in der Stadtkirche enU
atanden XII, 113. R. A. XV, 224.
•Aianua VII, 63.
Ail Kr. Saarbrflcken R. A. VII, 158.
*Aimtonias Giamatna IX, 75.
•Ainsa VIII, 162.
•Airoenus XV, 166. Taf.V. Fig. II.
Ala Agrippiana XIII, 75.
— Apriana XIII, 75.
— Arvacomm a. Ala prima, se-
canda.
* — Aaturum s. Ala terlia, Ala. ve-
terana Aat.
* — Batavorum a. Ala prima.
•— Britannica miliaria XVI, 108.
(praef.) ~ VII, 167. (praef).
* - Cananefatiam XV, 101.
*^ Cannanefatum a. Ala prima.
* — Canneneratium a. Ala prima.
— Civium Romanorum XXI, 13 t.
*— Claudia XX, 58.
•^ Claudia noTa XX» 35. 56. 58.
*^ Fla via Gemina a. Ala prima,
aecunda.
— Flaviana XIII, 75.
— Frontoniana XIII, 75.
*— Gaetulornm a. Ala veterana
Gaet.
^* Gallorum Sebosiana a. Ala ae-
cnnda.
•-. Gemelliana III, 163. 165.
XIII, 76.
* — Gugernorum a. Ala prima.
*— Hispanorum Aaturnm s. Ala
prima.
*— Hispanorum in Britannia XIII,
83. (praef.).
• Vettonum C. R. XIII, 64.
69.
♦— Indiana I, 91. XIII, 77. XIV,
195. XIX, 55. 58. 59. (medi-
cua), 62. (praef.). XIX^ 63. (de-
cnrio) 87.
* — Mut. a. Ala prima.
♦— Noricorum IX, 37. XXI, 50.
*— Pannoniorum s. Ala aecunda«
— — Tampiana s. Ala prima*
«— Petriana XIII, 64. 73.
•— Picentiana XIII, 77. XX, 35.
53.
*^ Plcentina XX, 54.
~ Sabiniana XIII, 78.
- d -
*A1« Scnlmloniiii XX, 35. 54. 55.
t. AU prima.
— Siliana XUI, 78.
torquala C. R. XIII, 78.
(praef.).
_ Sullana XIII, 78.
— Tauriana XIII, 79.
— Thracum b. Ala prima.
GalUanaVolnsiana s. Ala tertia.
Mauretana 8. Ala prima.
— Trachnm 8. Ala prima.
~ Irhaecnm XXI, 89.
— TuDgrorum Krontonianorom ».
Ala prima.
— VallenBium IT, 143. XV, 64.
— yeterana Astaram XIX, 61.
Gaetolorum XIII, 26.
_ VeUonam XIII, 72.
— VocontiorumIl,UO. (Decnrio).
— Yordeosium IX, 39.
— Prima Arvacorum XIII, 7t.
Batavorum miliaria XVI,
105 (praef).
CannaDefatum XX, 53.
— — CaDnenefatiam XX, 35. 50.
Flavia Gemina XX, 35« 47.
Gugernoram XIII, 64. 72.
— — Hispanorum Astarum XIII,
69. XXIII, 193.
Haiinensium XV, 65.
PaBDoniorum Tarn plana XIII,
79.
— — Scnbuloram XVII, 200.
(Decorio).
Sing. Thracum XI, 149
(praef.).
Thracum llauretana XII 1,26.
Trachom IX, 22.
'^ — Tungrorom Frontoniano-
rom XVI, 105 (praef.).
— Seconda Arvacorum XIII, 71.
FlaviaGemina XX, 35. 49.
— -> GallorumSebo8ianaXllI,79.
•— — Pannoniorum VII, 167
(praef.). XVI, l9» (praef.).
•— leriia Ajturum XIX, 59.
— — Aug. Thracum Galliana Vo.
Inaiana XIII, 76.
Alagabiae •. matronae.
Alamannen 1, 111. II, 27. XV, 192.
Schlacht derselben gegen Clo«
dowlg Ulf 31. 41. •
Alanen XV, 190.
Alarich II, 28.
•Alateivia 11,128. XVlI,t83. XVIII,
112. XIX, 98.
AlaterTa XVllI, 112. N. 12. XIX,
98.
Alaterviae •. matrea. ^
Alaunua 8. Mercuriua.
Alba (Allmfihl) II. 17.
•Alba IX, 147.
~ Helvia II. 12.
•Albaniua Vitalia XIX, 58.
•Albanua XIII, 64. 96.
•Albina VII, 51.
•Albiniua Jannariua VII, 4S.
•Albinua VIII, 1 73. XII, 69. XV, 81 .
Albioriz 8. Mars.
•Albius Januarius V, 327.
Albofledis XV, 38.
•Albus IX, 29.
•Alciroua XIII, 27.
Aldenhoven R. A. V. 338.
Alen, Arten der Benennung XIII,
73. XIX, 55. XX, 46.
— und Auziliarcohorten Im Ve-
apaaianiachen Miliiairdiplome v.
J. 74. XX, .33.
•Alexander (Imp.) Aug.XVlII,239.
Alezandriniache Gottheiten auf ei.
ner Gemme aus Xanten XV, 131.
Taf. II. Fig. 8.
•Alezsandrinus V, 317. VII, 79.
Alfidius II, 58.
•Alisinus XXI, 91.
Aliso XVI, 94. XXIII, 6.
Alisontia (Eis) VII, 9t. (A. M.)
AUectus, Münze desselben, XI, 61.
Taf. II. Fig. 15.
• — inter praetorios item tribuni.
cios XII, 2.
Allenwald bei St. Wendel, R. A.
1, 104.
•AUius VII, 74.
•— Maximus IV, 142. XV, 62.
Allmendingen im Kanton Bern,
MQnsfund XXIII, 118.
•Alounae IX, 72. XI, 149.
Alpersbacfa im Schwarswalde, R.
A. I, 74.
•Alpes Atractianae XI, t2.
•— Maritumae XIII, 4t.
-^-^ Poenioae XI, 12.
- 4
•MpHiag XXir, 138.
• Altchristliches Relief in BodqXIII,
141. T«f. V. VI. XVIII, 234.
Altdorf bei Jülich, lDjicbriftXlX,95.
Alte Befeiligongea in den Voge-
Ben IV, 1.
^ THnkkannen XIX, 147. XXU,
1Ä.J34.
— Ver^chaninngen anf dem Unna,
rück und ihre Beiiehungen in
der Veste Rheinfels bei St. Goar.
XVIII, 27. Taf. I.
Altenberg, die Älteste Abteikirche
X, 142. Taf. HI.
— an der Lahn, Grabmal der Ab-
tiasin Gertrud XII, 99.
Alterather Heide bei Siegburg. 6.
A. XX, 184.
Alterthumsvereine in Deutschland
XIX, 139.
Altrip (Altaripa) in Baden, R. A.
V, 233. X, 9.
Ahtrier im Grosah. Luxemburg,
röm. Standquartier VIlI, 92.
«Alutum flnmen V, 316.
Altts (deus) XVH, 179.
Aliey, Stadtwappen I, 29.
•Am. An. V, 321.
•Amabilia IX, 29.
•Amandinina Verua XXI, 48.
•Amandua XII, 56. XVIII, 238.
•Amamia V, 330.
•Amaa XIII, 112.
•Amaa felis XIII, 112.
Amazonentorao aua Trier IX, 92.
Taf. V. Fig. 1. XI, 173.
•Ambacti XV, 146.
Amberloup (Uelgien)R. A. XI, 42.
Ambiatinua a. vicoa.
Ambitivua a. pagua.
Ambivariten V, 257.
Ambrakfigelchen in Grftbem III,
147.
Amiaia, Ortaname XVI, 96,
•Amina Nonveiiua Primua XIX, 85.
•Ammaca I, 116. IX, 130.
Ammaea a. gena.
*Ammaeua Olympua IX, 129.
*Ammauaia II, 99.
Ammianua Marcellinua Üb. HW,
c. 3 erl&ntert II, 4.
üb. XV. c. 4 gellM^iTVi^^
• Ammiaa Secnndinnf XXII, l4l-
156. XXIII, 169.
Ammon a. Juppiter*
Ammona-Bflste XI, 172. Abbildung
IX. Taf. IV. Fig. 1.2.
•Arno te XIII, 112.
*Amo te — Ama me XVII, 196.
•Arno te conditeXIII, 112.
Amor, der Götter Sieger, Bronze-
atatue 1, 56. Taf. III. IV. Fig. 1.
2. — IV, 185. note.
— Steinfigur III, 97.
^ Relief anf einer Schale IX, 28.
~ Bronzeatatue aua Cöln IX, 155.
Taf. V. Fig. 4.
_ Rronzefigur aua Hockenheim
X, 5.
— auf einem Steinbock , Gemme
XV, 130.
— nnd Psyche, Vaaenrelief IV,180.
Taf IV. Fig. 2. cL V, 40^. VII,
168.
*Ampelio XII, 82.
Amphiaraos, BronzeatataetteX,71.
.— mit Melanippoa Kopfe, Paale
XV, 1 18. Taf. L Fig. 5.
Amphoren, röm., II, 47. 49.' HI,
125. V, 410. VII, 6U IX, 31.
Mmratina I, 124.
Ananaa im Füllhorn an Matronen-
steinen X^, 88.
*Ananizapta XIX, 155.
Andarta XVII, 183.
Andernach,daa Judenbad XVIII,2 17.
XXIII, 179.
•Andea XX, 58.
•Andiccua II, 91.
Andraate II, 129. XVII, 186.
Andromeda, Relief VII, 39. ^ Ab
Heaione gedeutet XXIU, 60.
Andrustehiae a. matronae.
Angeren in Gelderland, R. A. IX,36.
Angrivarier XVI, 97. XXIII, 3.
*Aniceta 1, 84.
Anigoroiua a. (Senina.
•Aniaatoa IX, 29.
Annales st. Gereonia ColonieBses
XIII, 184. XIV, 12.
* Annia IX, 29.
•-^ Fanatina II, 105.
• Anniua VIII, 95,
^^ Libo XV| 66«
- 5 -
*Aiiiio novo faiMlmm felis tibi
XXII, 37.
Anonla« signatoriiit XXI, 125. Taf.
lll. Fig. 7.
Modus für annos Y, 324. 333,
•ABopaa IV, 142.
•Anserico V, 323.
•AnaoBlfhia II, 143. XY, 171.
Anth^e (Belgien) R. A. XI, 40.
•Anthus IX, 129.
Anticaglien aus castraveL III, 171.
••y#rT«t>Of X, 70.
Antiquarische Alpen vanderang
XI, I.
— Entdeckungen im Regierungsb.
Trier III, 60.
— Erwerbungen der Kran Mer-
tens-Schaaffhausen in Bonn XV,
136.
— Wanderung yon der Schweiz
bis som Meere IX, 53.
»Antistius Adventns IX, 21.
*AntoBinianae legiones s. leg.
prima, prima Minervia, oetava,
vicesima secunda.
Antoninus Pius, Nflnsen des Kai-
sers mit den Planetengettheiten
und dem Thierkreise IV, 167;
•Antoninoa Pius Aag. HI, 9Q. *
*T. Ael. Antoninus Aug. Piualll,
100.
*T. Ael. Hadrianus Antoninus Ang.
Pius VIII, U7.
•M. Antoninus P. F. Ang. YII, 71.
*ll. Anrelias Antoninus Auguetns
XIII, 87.
• Caesar XXIII, 22.
• PtusAugBStnsXXIIl,8t.
* Pins Felix Ang. IX, 18.
Xlil, 00.
*Imp. Caes. M. Anr. Antoninus
XXIII, 59.
♦ P. F. Ang. I, 60.
*lDp. Antnnino II. et Sacesdote
Cosa. XI, 149.
Antonius , Einsiedler , Dockenge.
mftlde des Kapltelsaalea au Bran. .
Weiler XI, 97.
^Antonius Pacatna XX, 87.
Antonnacense castellnnx TU, tl6.
(A. u.y
^AmoBBabtin XY» 169« XXU, 18.
•Antns XXIII, 86.
Antweiler Kr. Enskiffcben , Ma«
tronensteine XIX, 82.
Antunnacum I» U3. XXJ« 38. f.
Antonnacnm.
*AnnulIinns U. et Fronto «Coss.
II, 101. XY, 6t.
*Anus für annos Y, 323. , ■
Aosta XI, 23.
— spa, Endung inFlnsa- Uf Or(i-
namen XX, 14.
•Uia^ufia XVHI, 117 (2),
•Aper IX, 29.
•M. Fl. Aper, Q. AlHua Maxinns
Coss. XY, 62.
Aphrodite und Eros II, 56. 59«
•Apodemitts YIII, 80.
*Apollinari8 I, 84*
•Apollo I, 83.
»^ Augustus XXI, 93.
— Belenus XVII, l7l.
— Borvo XVII, 173.
— Grannos I, 73. XIY» 161,
— Livius XYII, 168.
— Teutorix XII, 194.
— Tootiorix XVII, 182.
*— et Sirona XYI, 65. XX» 109.
*— Grannus et Sirona XX, 10^
— Mercurius, Minerva IX, 56.
— , Reliefs auf Schalen IX» 27. 28.
— , mit der Leyer XYUI, 225«
•Aponius Italiens Manilianns Xilf,
67.
Apparatorium XYII, 120.
Appeldorn bei Calcar, G. A» IX,
ö7. -^ R. A. XXIII, 176.
*Apriana Ronuna XXI, 42.
•Aprilis XX, 67.
•Aprissua U, 119.
•Apronius XI, 149.
♦— Secco XVI, 67.
•Aquae XY, 94.
Aquensja s. civitas, respiUica.
♦Aquila Y, 321.
•Aqnileia U, 91.
•Aquinius Y, 231. 423.
Aquitani s. Cokoriflü Aquitanotiun.
*Aquilanus YII, 63. Vlil, 162.
IX, 29.
•Ära III, 89.
~ Casaii I, 47. 53.
— LttgdwuAiM JLVII» 48. 4
- 6 -
*Ani tnrari« XVIII, 241.
— UMorum XIII, 8. XVII, 47.
*Arabia XII, 195.
Arae Fla^iae I, 73.
«Arardos (dens) XVII, 179.
**jQßaxri itti XIII» 114.
Arbctio VIII, 78.
ArboggsteB I, 115. V, 248.
Area saperDa XIX, ^9,
Arceius a. Mercurias.
Arcetius 8. Mercuriui.
Archemoros, Gemmenbild XV, UO.
128. Taf.I. Fig. 1.
Archilekiur im Vertiftltnisse sor
Enlwickalang der Malerei X,175.
•Arciacon (deus) XVIII, 240.
•Arcitectos XVIII, 238.
•Arda XXI, 70.
«Ardacas VII, 168.
ArdueDna(ArduinDa, Ardoina)XVII,
178.
•ArecioB XII, 86.
*Aregaipus I, 38.
ArcDacio XXII, 143.
Arelate XII, 195.
Arenacam X, 63. XXllI, 38.
Arenatiam X, 63. XXIII, 39.
^ArgentarioB X, 104.
^Argintoratam XV, 165..
«Argitalns XIX, 59.
Argivui a. Hercnlea.
Ariadne a. Dionysos.
Aries V, 182. Taf. I. Fig. 9.
•Ariilla V, 328.
aristo III, 164.
Aristoteles und seine thörichte
Liebe, Eifenbeinrelief XI, 126.
Taf.V. Fig. 1.
Armband, goldenes XVIII, 60.
Armilansi XV, 192.
•Armotlnns II, 147. Vlll, 161.
XVI, 69. 70.
Armringe in Grftbem XVI1I,6 3. 226.
243.
Armspangen in liyischen Gribem
XVI, 132.
Arnalia s. Minerva.
*Amensis XX, 53.
•Arobius XV, 167.
Arolsen, AntikensammlungV, 348.
*Arretiam XX, 55.
«>Auiat Homlliuma XIX» 105.
Armbianui i. Juppiter.
•Arras IV, 90.
Arsace II, 132.
Arsaciae s. matres.
•Arteco 1, 42.
Arten des Betens bei den ersten
Christen XIII, 151.
Manems bei den Rftmem
IV, 125. IX. 5.
«Artio (dea) XII, 3. XVI, 183.
*Arosnates XVIII, 238.
Arva Sauromatum des Auson. Mos.
V. 9. XVIII, 1. 10.
Arvagastae s. matronae.
Arvalis s. Furnns.
•Arvatins I, 81.
Arsneikftstchen, r6m., XIV, 33.
Taf. 1 tt. U.
Asberg bei Meurs ft. A. XXI, 32.
XXIII, 176.
•Ascanins IX, 130.
V. Asch van Wyck, het onde Han-
delsverkeer der Stadt Utrecht.
Utrecht 1828.42. 3HefteIII,K''9.
Aschenkrüge II, 46. 48 49. III, 125.
V,407. 408. XII, 193. XVUI, 67.
•Asci VIII, 164.
Ascia s. Sab ascia.
Ascibnrginm 1,118. XIII, 14. XX,
7. XXI, 32. — R. Grabatein
XXIII. 84.
Ascis III, 99.
•Asclepianilla III, 155.
*Asclepianas III, 155.
»Asclepias (deus) VIU, 121.
•Asia XII, 2.
*Asiana expeditio XII, 2.
•Assicus XVI, 70.
Astoilunnus (deus) XVII, 179.
Astares s. Cohortes Astururo.
Asturia Xlll, m.
»Astyrius VIU, 156. XI, 167.
Ateius cf. ms.
•Ataco(ttus) Sammo(nia«) XVI, 68.
•Ate(rias} Valerianus XI, 30.
•Aternas XXI, 91.
•Ateula XXI, 70.
Athauir II, 27.
Athene als blitischlendemde Gott-
heit V, 351.
— Geburt derselben II, 58.
■^ undllikei GeiDtt€iibildX¥il»120.
- 7 —
Aihenbolie BroDsemAnie X, 70.
Athlet y ßroDsestatuette XVII» 6i.
Taf. 1.
Atilios, Dichter IX, 44.
*Atilias QuiDtas IX, 132.
•— Tertiu« XXI, 93.
•AtimetufVIII, 162. XVIII, 124(2).
•Atinitts Rufui XX, 38.
•Atiut XXI, 53.
•Atiasa XIII, 119.
•Alpillil XV, 145. XXI, 70.
•Atranti XVII, 176.
•Attarachiu XXII, 138.
•AUictts IX, 137. XII, 56. XIII,
41. XX, 35.
Attila XXI, 104.
•Attiliug IX, 27.
AttU auf GrabmooumeDten XIX,
60. XXIII , 49. Taf. I. Fig. 2.
Taf. II. Fig. 1.2. Taf. III.
— MenotyraDnas XXIII, 33.
*AtUas XV. 81.
•Ailo XX, 54.
»Attacia Ariilla V, 328.
«Attaciui Vectisaua V, 336.
Aturros (Adour) VII, 103. (A. M.)
Atyi s. AUii.
An wie 0 gesprochen II, 85.
•Aud IX, 31. Taf. 1. 1.
Aadofleda XV, 37.
Andolendia V, 324.
»Aufanabui V, 238.
•Aafaaiabaa XIII, 198. XXIII, 150.
Aofasiae s. matronae.
^Anfanibna V^II, 48. V, 316.
«Attfanis XIX, 89.
^Aafidina Fronto XV, 61.
•— Viclorinus XV, 57.
AaficbrifIeD yon röm. TrinkgefAs.
aen XIII, 105.
Aagujta ala Ehrennamen von Trop.
pentheilen XIII, 35. XX, 72.
•— II, 95.
— Praetoria XI, 25.
— Rauracornm XIX, 3.
*— Vagiennorum IX, 133.
^Aogaatalinia Afra XVI, 135.
«Angaatalinias Afer XVI, 135.
^Anguftinas XV, 8l.
Angoataa (OiTua), Gemme amLo-
tharskreoxe dea Aachener Man.
itcralV, 177. Taf. IV, Fig. l.
Aulenbach, Kr. St. Wendel» Bac«
chuadenkmal XXI, 179.
*Attlantas Claudianua XUI,64. 96.
*Auna8 XIX, 130.
Aurelia Aquensias. civitas Aur. Aq.
*Aurelia EgIiciana XIII, 86.
^Aurelius I, 84. IX, 29.
*~ ApoUinaris I, 84.
*- Festufl VII, 54.
♦— Flavinus VII, 54.
*- Flavoi VII, 54.
♦— Fructuosua VII, 154.
*— Heracles II, 83.
*— Rnflnui XXII, 138.
"^M. Aurelius Caesar III, 100.
• Imp. VIII, 117.
*Aureliu8 Imp. . Julia azorXIV,26.
*Auroiiana VII, 155.
*Aurorianns VII, 155«
Ausava vicus I, 120. IX, 174.184.
*Ausoro XV, 150.
Ansoaius , biographische Skiiae
VII, 61. (A. M).
— Mosella, lak. und deutsch von
E. Böcking, VII. 2. Theil.
init. erklArt XVI, 4.
V. 8. 9. erläutert XVIII, 1.
Austernschalen unter R. A. IV, 132.
Ausuciates s. matronae.
Antun VIII, 29. 33. 79.
Auw, Sage von den Jungfrauen
aus dem Matronencult entstan«
den XII, 113.
♦Ave VII, 167. XIII, 110.
*— Copo II, 84.
*-. Edax XIV, 195.
Aventia (dea) XVII, 176.
Aventicum XIX, 11.
*Aventinius Maternus XXI, 91.
♦Aventinus XIII, 190. XIX, 63.
XXIII, 175.
Averner.See XVI, 34.
Aviaitinehae s. matronae.
Avicantus XVII, 179.
♦Avidius Cordus II, 93.
Avionen^XV, 93.
*Avitu8 V, 339. X, 48. XV, 81.
XVI, 69.
*Azi (eros, ocersa, ocersos) 1X,54.
Azona (Aisne) VII, 102. (A. H.^.
Axsingenebae s. matronae.
^. 8 —
Btcchia i. Rotnt.
Baochische VorstellaBf^eft mit tv-
pitltraYer Bedetitufig IT, 195.
Bacchus fflv Sieger der Inder III,
128. Taf III. Fig. 2.
— Statue aus Xanten III, 173.
— Torso aus Rotteubnrg IV, 143.
— Hermen ans Bronze VII, 67.
— Maske Vir, 68.
— Relief auf der Sinle in Cussy
VIII, 13.
— Triumphang desselben VIII, 153.
— Denkmal sn Anlenbach XXI|
175.
^ Hebott II, 63.
Bacharach XXI, 39.
Bacurdus XVII, 179.
Bad, r6m. , sn Riol IV, 107.
— zu Badenweiler XXIII, 25.
Baden in der Schweiz XIX, 10. 22.
Baden-Baden R. A. V, 228. X, 8.
XXIII, 21. 23.
Badenheim, Grftber XXII, 17.
Badenweiler in Baden, röm. Bad
XXIII, 25.
Badum (üadorfbei Brflhl), Schlacht
daselbst XXIII, 184.
•Baebitts Atticus XIII, 41.
•Biiof XVIII, 117 (2).
Baetasii s. coh. Baetasiorum.
*Baetcrrae II, 103. — Weinbau
daselbst II, 11.
Baiae XVI, 22. —Tempel des Mer-
kur XVI, 40.
Baiern XV, 193.
•Cael. Balbinus, M. Clod. Popie.
nus Max. Coss. VIII, 173.
♦Baibus XV, 206. XVIII, 228.
•Baldes Menneken XXII, 129.
Baltersbacher Hof Kr. Ottweiler,
R. A. X, 26.
«Bancio 'XI I, 81.
*Banna IX, 27.
Baptisterium auf Schloss Viaaden
XIV, 101. — Abbildung XIII.
Taf. VII. VIH.
«^Barbus XIX, 58.
«Bardo X, 29.
•Bardns ni, 163.
Bastf R. A. lU, 199.
«Baselfa, HiWlk X% 165.
«Bassianns XI, 149.
•Bassns II, 90. VII, 63.
*— Cos. III, 163. IX, 29.
Bastarner IV, 29. XV, 187.
Bataver, Krieg ders. gegen die
R6mer I, 107.
~ Föderirte der Römer IV, 35.
— MQnien derselben XV, 151.
Batavi s. Ala, Coh. BrntaTornm.
*Hatavs I, 81.
Baton X, 74.
»Baudobrica IX« 187. XXI, 38.
Baogeschichte (zur) des Cölner
Domes XXII, 102.
Bauli (Baccoli) XVI, 38. 43.
Bausendorf, Mfluzfund IV, 210.
Bauwerke , allgemeine Verschie«
denhelt derselben zu Rom nnd
in d. PrOYinzen IX, 2.
*Beata tranqoillitas XVII, 81.
*-. Verona vinces I, 9. XIII, 22.
Bec VII, 79.
Becker, J. Dr., mythologische In-
schriftensammlang XX, 181.
Beda aber den Gagat XV, 216.
— vicus (Bittburg) I, 120. IX, 174.
184.
«Bedains XVI, 176.
*— sanctus IX, 72.
*_ Aug. et Alounae IX, 72. XI,
149.
Bedhardt bei Bittburg. R. A. 111,68.
Beek bei Nim wegen. R. A. VII,
36. X, 65.
Befestigungswesen der Rdmer anf
der linken Rheinsette VII, 138.
Beilsteine und Hohensteine der
Druiden XVI, 124.
Belatucadrus (deus) XVII, l79.
•Belenus XVIII, 241. s. Apollo.
Belgica IX, 185.
— prima VII, 72. (A. M.).
^ yicus I, 120. IX, 174.
*Belg(inates) III, 47.
Belgiuum (vicus) II, 147. — Lage
III, 43flgd. IX, 186.
— verschieden von Tabcrnae XVIII,
4. 6.
*Belinic09US VII, 63.
^ellnus XVIII, 241.
Belisana i. HinerVA.
- 9 —
Bellcrophon bekAmpft die Chi.
maira, GemmeDbild XVIf, 129.
^Bellica« IX, 29. XYIII, 239.
«Bellona I, S\
^Bellof fua Xllf, 112.
Beltheim auf d. HoDsracken, R.A.
XI, 169.
•Belof XVill, 117 (2).
Bellberg im Kanton BerUi Hftni«
fand XXIII, llö.
Bcmerkunipen sn der Schrifl des
Dr. J. Schneider: „Die TrQm-
mer d. Bogenannkcn Langmauer
a. 8. w.« V, 383.
— über das röm. Baudenkmal su
Kiieasem, in ßeiag auf die Re-
cension in Heft IV der Jahrbü-
cher V, 395.
Bcmilaciovios (deus) XVII, 179.
«Beaeaclvrins legati II, 93.
Bensberg eine röm. Niederlassung
V, 245.
Berccynthia s. Minerva.
Berg hei Altenberg, röm. Nieder-
lassung V, 244.
Berg und Thal hei Nimwegen, R.
A. VII, 36.
Bergimvs (dens) XVII, 175.
Bericht, iweiter, des histor. Ver-
eins der Pfals. Speier 1847.
XII, 158.
Berichtigungen tu den Texten der
flimwegischen Inschriften in
Heft VII. S. 39-56 der Jahr-
bAeber d. V. XIll, l96.
Berlich in Cftln XX, 21.
Bern, Museum XI, 2.
Bemdietrich XIII, 19.
Beme, deutseher Name für Verona
(Bonn) I, 15.
Berner Seeland , rüm. • celtische
Alterthümer V, 171.
«Bert« I, 82.
Berteis, Job., biographiiche No.
tisen I, 36.
•Bertisindis V, 323.
*Bertoldus comes XIV, 193.
Bertidorf bei Brühl, Grüber XXIII,
193.
Betasti s. coh. Betasomm.
Bettenhofeo bei Jülich, Mütronen-
iteiiie IV, 182.
Betidorf im Groatlu Laxemborft
R. A. VIII, 94.
Beurtina (Birten) XXI, 38. 39.
Bewurf der Maaem in rÖm. Be-
bftuden IV, 135. IX, 6. XVI,87.
ßiausius s. Mercnrius.
^Bibamus pie XIII, 10.^.
*Bibas muUis annis XIII, 113.
«üibatis XIll, 109.
*Uibe VIII, 162. XIII, 109.
* — amice de meo XIII, 113*
*_ mullisannisV, 320. Taf. XI. XII.
* — vivas mnltis annis V, 379.
XIlI, 113.
*Bibienses (vicani) IX, 75.
Biblischo Darstellungen auf altes
Gefftssen XXII, 127, 136.
Bibrax (dea) XVII, 176.
Bickcnbach auf dem Hunsrücken,
Gräberfund, III, 198.
*Bidis, Tribis, Qnadruis XVIII, 239.
«Biendon XX, (57.
Bifange in Baiern III, 184.
♦Biga VII, 63. IX, 29.
Bigarrenköpfel, röm« Befestigungs-
Anlage IV, 6.
Bigarns, Bigarrins, Bigras IV, 12.
Bigum (Bingen) XXI, 38.
Bilder aus Stein in röm.-celtischen
Grabhügeln V, 180. Taf. I. N. 7.
8. Fig. 1 -.5.
Billig, Kr. Enskirchen, röm. Grab-
stein XXIII, 189.
Bildhauer bei d. Arbeit, Lampen-
Relief IV, 189. Taf. Vi. cf. V,
404.
Bildnissfigur, rüm., ans Amethys4
IV, 184. Taf.V. Fig. 1.2,
Bildwerk an Matronensteinen XX»
88. Taf. I. Fig. 2. a. b. c.
«Bilienuj XVIII, 241.
Billstein XVI, 124.
Bingen, Lage d. Stadt xur Zeit d.
Rümerberrschaft XVI, .1. XVU,
218.
^ Bömerstrassen III, 44. VII, 90.
(A. M.). XXI, 38.
BAigerbrücke, Münifond XVI, 136.
BinglumXXI, 38.
Birgel an d. Kyll. R. A. III, 65.
XXI, 180.
«Birranto» IX, 29.
-. 10 —
Mttn bei Xmlen , Gemmeiiftifid
II, 143.
»GegchichtliclieliflohrichteB Aber
iu Dorf und «tesieii Luge XVI 1,
36. XXill, 42.
Bischofssieia VII, 122. (A. H.).
«Bisius SecttDdiiB VII, 53.
«ßifo^ntmin) XV, 146.
«Bistones IX, 67.
•Bisus IV, 142.
«BititralU IX, 21.
BHtborg R. A. I, 44. — Inschrift
III, 68. ^ BnrchnsslakueUe
XXIII, 183.
Bitariger,>Yelnbaa derselben II, l2.
Biiurignm cob«rs s. Cobors prima
Aquitan.
»Biturix IX, 28. XX, 58. 109.
•Blandas VII, 74.
Blanke Mutter II, 138.
«Blatneadrus {^^») XVlIf, 240.
Bleimünzen, röm. II, 79.
•Blesio VI], 42.
Blitischleudernde Gottheiten der
Hellenen und Etrusker V, 351.
355.
Boecus Harousonas XVIl, 179.
Bocksfigur ans gebrannter Erde
IX 23
'»Bocontil' XVIII, 127 ^2).
Bodenerhflhung, die sogenannte,
oder Untersuekung der Vcrhftit-
nisse, welche das Vergraben-
»ein von Baaresten und andern
AUerthflraern hervorgebracht ha.
ben XVII, 13:).
^ in den alten Siftdten XVII, 152.
Bodefvecas (Backarach) XXI, 39.
Boeektag, fi., Moselgedicbie des
Ausonius und Venantius Fortu-
natus. Lateiniseh nnd dentsoh
mit kritischen und erklärenden
Anmerkungen VII. 2. Abth.
BoMorf bei Düren, Grabmal V,
405.
BoHetidofr, Kr. Bilkbuy, Denkmal
d. Diana I, 35.
^ R. Insckriften IV» 206. V, 338.
BollodingeUf Kant. Bern^ Münx-
fand XXIII, 121.
«Bona (Bonn) XV, 169.
«Bone memoria« V, 323.
«Bonifatius XU, 73.
«Bonis Cassnbus XVIII, 241.
Bonna*Verona I, 1 XIII, f.
Bonn, Siegel und Münzender jSladt
I, 1. 9.
— Die Mflnsterkirche in Besie-
hung ZU dem alten Verona 1,8.
— Grabschrift des £rsbischofs£iu.
gelbert I, 8.
— Ersbischöfl. MQnsen mit dem
Stadtnaraen Verona I, 9.
— Lage und Ausdcbnung der al-
ten Stadt I, 19.
— Siegel und >Vappen der SudI
I, 29. 127. III, 17. 96.
aj Grösseres Sudtciegel III.
18.
b) Kleineres SudUiegel 111,20.
Taf. I Flg. 1. 2. 3.
c) Scheffensiegel III, 24. Taf.
I. Fig. 4. 5,'
d) SudUiegel V. 1690.111,28.
Taf I. big, (i.
-•- Die Bonngasse 1, 4. XVIII, 219.
— Die Voigtsgasse IV, 133.
— Manuscript über die Geschicfale
— der Stadt I, 124.
— MaasstAtte der Merovinger I«
16. XIV, 194.
-r- Das Münster in Beziehung aaf
das Alter der einzelnen Baatkeile
X, 197.
*— Die liarbarakapelle am Münster
XX, 182.
— R. A. BronzesUtne de« Amor
J, 56.
auf dem Beiderberg/ Uypo-
kausten |I, 41. IV, 1167
Insekri/ten II, 83. X, 104.
Taf. II.
Steinerner Aachensarg, rün.
Capitell 111, 99. lOl.
— — Dreiseitiges rüm. Grab «na
Ziegeln III, lyT,
Drosusthurm, Pallast des
Germanien«, Vrütoriun IV, 133.
134.
-r* — Wasserleitungen IV, 133.
202.
Sttbatmctlonen rüm, Baiu
werke V^ 345. Taf. V.
Die DruiiiabraolbB VIU, 52.
— u —
Bonn R. A. R. GrtbstAtte VII, 167.
R. GntbdenkmAler IX, 129»
XVII, 103. 109.
— — AllerthQmer am Eschen,
hflamchen XII, 193.
— vor d. Cobleaser Thoro
XiX, 163.
Der WicheUhof, röro. G?ab*
stIUen and deren Inhalt XVII,
114.
— — R. Hülsen am WicheUbofe
XVIly 110.
— — die Bantrümmer des r6m.
Slandlag^n am Wichehhore VII,
146. XVII, U7.
Oie „alte Strasse*, Römer-
Strasse XVII^ 122.
— eine Stadt des Drusus XVI I,
— Die röm. Basilica XXII, 129.
— Jadische antike Tbonlampe
XXII, 74.
^ Rom. Lampe XXII, 154.
— Antikensammluag der Frau Her-
tcns-Scbaaffhaoseo XX, 180.
Boaonia (Boulogne sar mor) III,
10. VIII, 65.
Bonstetten (de) G. noticos sur des
armes et chariota de gnerre
decouverts ä Tiefenan. Lausanne
1852. XXI, 136.
Botttobrico (Boppsrd) IX, 187.
XXI, 38.
Bonns Evenlus, Gemme aus ßurU
scheid VIII, 142.
Bordare von Goldblech XVIII, 61.
Borghesischer Fechter, verscbie.
dene Deutung der Statne XXIII,
177.
Bormano, Geschichte der Arden^
nen, 2 Thello. Trier 1841—42.
III, 186.
Born'sches Feld bei Cnlccyrf R. A.
IX, 37.
Borte, friesAhnliche aus Veä VIII,
125. Taf. IIL IV. Fig. 1.
Borvo s. Apollo.
Bosagnia (Oberwesel) XXI, 38. 39.
*Boson XV, 171.
«Bondtts IX, 28. 29. X, 2^0.
Bonrscheidt Wappen der Herrn v.
B. XX, 159. Taf. IV. Fig«4.
Bracari Ang nslani s« Coh* Biact«
rorum Aug.
Braciaca s. Hars»
Braudsticg auf dem Schwar&walde
R. A. I, 74.
•Brato VII, 41.
Brannsfeld, Wappen der Herrn Tt
B. XX, 154. Taf. IV. 2.
Brannachweig, Denkmal Eeiarlcha-
des Löwen XII, 100.
Branweiler, dieDeekengenftlde in
dem Kapitelsaale der Abtei X,
148. 170. Taf. VI. VIL XI, 85.
Taf. 111. — Malerei und Technik
derselben XI, 91. — Inhalt der
einseinen Darstellungen XI, 93.
Bregens, das Bildwerk Über dem
St. Martinsthore XIX, 31. —
Denkmal der ^ona XXI, 182.
Briganlia XI, 23.
*Brigaaiia (dea) XVlII, 238.
Briganlium (Bregens), Brigantiner
See XIX, 6. 28.
Brigobanne, Römerstrasse IX, 178*
«Brinnus IX, 29.
»Britannia II, 102. XIII, 67.
^Britannica cohors prima IX, 68.
*Brilannicns exercitus II, 140.
Briltae s. matres.
Brittones (Bretagner) IX, 67. 70»
s. Coh. ßritlonum.
•Brittenes Triputienses II, 132.
IX, 69.
Brittovius s. Mars.*^
*Britus IX, 29.
Brixia (dea) XVII, 176.
*Brixsa VII, 53.
Brocomagos I, 112.
Brohl, Wappen der Herrn v. B.
XX, 148. Taf. IV. Fig 1.
Brohl-Brannsfeld, Wappen d. Herrn
V. B. XX, 154. Taf. IV. Fig. 3.
Broix, J. G., Erinnerungen an d.
alle Tolbiacum, die jetaige 9tadl
Zaipich. Neuss 1842. I. 106.
Bronsebüchschen ans Blains X^,
139. Taf. IV. Fig, 2.
Bronzestatuetten des Museums Tä-
ter!. Alter thömer an Bonn XVII,
61.
Bronsestiefel aus einem Grabe bei
Maini XV, 139. Taf. IV. Flg. 1.
— 18 —
Brolo (deuB) XYII» 179.
«Brncetus XTIII, 239.
Bracterer V, 248. XV 9 6. 195.
XXIII, 3.
Brfihl röm. Inschrift X, 107.
BranhildeDstein XXI, 99.
BrnoDen, röm., auf dem Ffirslen-
bergo III, 167.
Bras bei Saarbrücken R. A. III,
199.
Brutus, Bilder desselben III, 103.
•Buccinator XXI« 48.
*Buccitts Vll, 63. IX, 29.
•Buccus IX, 29.
Bucingobanten XV, 197.
Buddingh , D. Verhandeling over
het Westland. Leyden I84i. X,
225.
Bflchenbcnren auf d. Hunsrüclien.
R. A. XTIII, 12.
Bnergel (Barungum) Y, 236. XXIIf ,
142.
Bugins XVII, 179.
Bunna, Bunne, Bunncnsis 1, 1 fgd.
Burg bei Solingen, rOm. Itfeder-
iassung (?) V, 242.
Burgbrohl, die ehemalige Herr-
schaft, historische Skizze XX,
147. Taf. IV.
Burgdorf, Kanton Bern, Mflnzfund
XXIll, 120.
*fiurginacium,BurgiBatium XXI,38.
XXII, 34. XXIll, 39.
Burgio Vll, 43.
Burgunder iV, 29. XV, 203.
Bnrorina XVll, 183.
Burtscheider Gemmen VIII, 142.
Buruncum, Burungum Y, 238. —
Das heutige W'orringen XXI, 34.
38. — Haus liürgcl am Rhein
XXIII, 142.
liflsten im Wcidencr Grabmal III^
140. Taf. VII. Vlll.
Bnsco XVI, 77.
C.
*C. C. A. A. (col. Claudia Ang.
Agrippiucnsfs) XY, 153.
'C und Cu tertauscht XXI, 90.
Cabbalistische Inschriften XXIll,
99.
Cabethis s. Mars.
•Cabrilis VII, 64.
*Caecilius Jovinns XX, 38^
*~ Optatus XIII, 90.
• — Solemnis IX, 74.
•Caelinus IX, 29.
•Caelius Balbinus XY, 60.
*Cacninenses XX, 53.
*Caerelliu9 III, 87.
«Caerillia Germanilla II, 102.
*Caerilliu9 Marcianus II, 102.
Caesar de B. G. IV, 10 erl. (Lanf
der Maas.) X, 5 *.
CAsars Zug gegen die Usipeles und
Tenchlcrer II, 1 10. V, 2ö2. Vll,
6 fgd. IX, 191.
— Sieg Über dieselben auf der
Gocher Heide V, 267.
bei Coblens VII, 12.
— erste Rheinbrflcke bei Bonn Y,
275.
Weowied Vll, 15.
— zweite Rheinbrficke bei Neu.
wicd V, 276.
Cftsars Brücke über den Rhein IX,
159. 200.
«Caesius XX, 35.
Cagun(Gcich bei Zölpich) XXIII,67.
Cailarus XVll, ]80.
•Caitts XV, 21. XXIII, 175.
«Caius et Gaius IX, 29.
*CaIaguritanu8 Vll, 54.
Calbeck an d. Kicrs. G. Grabhügel
XXIll, 173.
Calrar R. A. IX, 37.
•Caldius SeveruB IV, 182.
"»Caletinus I, 44. XVlil, 139. 144.
Celices XXI, 60.
•Calla XVIll, 224.
•Calo XIII, 112.
«Calone XXI, 38.
•Calpurnia Xlil, 106.
Calva dea I, 95.
•Calvinns Vll, 63. IX, 28.
•Calvus II, 46. Vll, 63. IX, 28. 29.
Cambes X, 1.
♦Carabo XV, 99.
Xambus s. Mercurius.
Cambrianns a. Mercurius.
«Camilia (tribus) IX, 132.
•Camilius XY, 57.
•Cammius Secundus VIII, 1 13. 116.
XVI, 111.
— 13 —
*CmpaD«habus XII, 56.
Caoipcstrrs dii «c dcao VI II, 133.
•~ et Epona XI, U9.
* — et Genius alae primae Hisp.
Aatur. I. malrea.
•Campiius XII, 193.
Caainlua •. Hars.
•Canaifl IX, 28.
Candidati V, 25.
•Candidatas divi Traiani XIII, 68.
•CaDdidiDiui Saoctaa Yll, 4i.
^Caodidina Hatenma XXill, 68.
•Candtduf VII, 40. XII, 3. XIII,
26. XX, 53.
Caonanefatea , Canneoefates, Can.
ninefatea, YersckiedeDe Schreib«
art der Inschriften und Codices
XV, 101. 103.
— Ableitung and Bedeutung des
Hamens XV, 104.
— Ihr Attttretcn und Verschwin-.
den in der Geschichte XV, 10 j.
Gannetonensis s. Hercuriua.
Caanstadt B. A. IV, 88. ^ Rö.
merstrasseB IV, 92.
*Cann.atius Lucullas XX, 38.
Caotabrorttm coh. s. Cohors se»
cunüa C.
*Cantiuf Secundus VIII, 116.
*Cantorix XII, 195. XXI, 82.
*CapieDacus , Capionnaens XVI,
69.
Capilell der Sftule au Cussy VIII,
154.
•Capito II, 148. VII, 64. XUI, 83.
XXII, 154.
Capitoliam XIII, 8.
*Caprio (dens) il, 120. XVII, 166.
•Capns XVI, 69. 70.
•— für Caput V, 333.
Caput monlis (Capniunti) XVI, 15.
•Carantins IX, 37.
•— Sacrillns V, 337.
Caraatonus (Charenle) VII, 102.
(A* jd.).
«Caralallus XVllI, 228.
Carbonariao IV, L2l.
*Carcaso V, 325.
«Cares XXIII, 86.
^Carinaa auf trier'achen Nünaen
XI, 50. Taf. 1. 4.
*Caruiua XII, 46.
Carlsrahe, die Antlkcnsammlnag
II, 55.
Carneval, Ursprung des Namena
IX, 115.
Carnus (deus) XVII, 175.
♦Carolus XV, 165. Taf.V. FigS.
Carper IV, 14.
•Carpus X, 64.
♦Carlo VIII, 162.
Carus, Goldmünie des Kaisers IV,
113.
*Casuii]os IX, 54.
Cassclt beiWallendorf an der Sauer,
röu. CastcU VII, 126.
Casses (dii) XVII, 180.
Cassiliacum (Kislegg im Allgau),
Manafund I, 7U.
Cassiodor II, 4t. erl. XV, 35.
«Cassius VII, 63. IX, 29. XVIll, 225*
•— Dio XV, 63.
*— Valens II, 91. V, 340.
Caslel bei Matnt, rOm. Vesle
XXIII, 12.
— an der Saar, R. A. III, 200. —
Inschriften IV, 183.
— an der Sauer, U. A. VII, 158»
Castellum Divitense , Tuitiense
XV, 13.
— Matliacorum XXIII, 13.
Casterid ^Belgien) Bronaefigur dea
Herkules V, 226.
•Castinus V, 32 t.
*Castorea Hl, 155.
Castra Bonnensia VII, 146. XVII,
38.
~ Vetera, B. A. III, 166.
Castrum Divitcnsium XV, 1. 13.
2i. 29.
•Castus II, 99. IX, 29.
•Casubus XVII, 200.
•Cassubus XVIII, 241.
♦CaliluB XV, 72.
*CBlius Secundi&nns XI, 149.
♦— Verecundus II, 97.
♦Cato XV, 81.
«Callaus III, 163.
Catten s. Chatten.
Hatulus Vlil, 158.
*Calus VII, 63. IX, 29.
Caub , Siegel der btadt XV, 2l6.
Abbildung HeftXlI. Taf.V. 2.
*Caucasus uions V, 316.
^ 14 -<
Ctaie Pate XVII, 180.
Cautopates XVI, 120.
Cavedooi, C. Cenni critico-archeo.
logici intorno al moDumento
d'lgel. Hodenal8i5. XIII, 189.
•Cavia IX, 29.
Ceaiius (deus) XVII, 180.
»Ccladua VII, 63.
Celeia XVII, 177.
•Celeia saacU VIII, 185.
«CeUinus IX, 29.
•— GuRiius XXI^ 54.
«CeUaa XX, 55.
«Censor XIII, 70.
♦— Sigilloruro XIX, 103.
«Censorinuf VII, 157. IX, 29.
XVI, 63. XXII, 62.
«CeDtius IX, 29.
*Cenlariae SUioram VIII, 117.
•Cenlurio V, 230. 321.
•Gera VII, 63.
♦Cerealia XV, 82. XVII, 196. XVIII,
225.
CerealUcha Frau, GemmeBbild XV,
130. Taf. II. Fig. 5.
*Cerea alumna optima maxima IX,
21.
*Ceriallf III, 91. X, 48. XIII, 203.
XV, 82. XX, 35.
Cbadoaldui XV, 170. TafV. 15.
*XJtJPE KAI UlEl XVI, 77.
*XAJPE KAI nJEJ EtXSUil.
•XAJPE KAI IIIEJ TENJE
XVIII 223.
*XAJPE KAI niNE XVI, 77.
*XAIPE KAI nm ME XVI, 77.
•XAJPE WIES — XAIPE KAI
niEl NAIXI XVI, 76.
Chalcedon, ForoaitAt desselben X,
96.
Cbalke V, 23.
Chamaven IV, 21. VII, 100. (A.
U.). XV, 195. XXUI, 3.
Cbamund XVI, 15.
Cbarakter der antiken und moder.
nen Kunst X, 109.
Charakteristik der r6m. Kaiserieit
nach den religiösen Elementen
bis auf Constantin VIII, 43.
Cbarifridus XV, 169. Taf. V. 14.
XXU, 18.
^XtiQing IV, 181.
Chartut (dens) XVII, 180. XVIII,
241.
Charuden XV, 201.
Chasuarier XXIII, 8.
Chatten XV, 196. XVIU, 69.
XXIII, 8.
Chattuarier XV, 6. 198.
Chemische Untersuchung derFar*
ben an den röm. Gebinden in
Bonn IV, 135.
Chemische Untersncbunf des In.
haltes kleiner GlasgcClase «na
Grftbern XIX, 77.
Cherusker XV, 200. XXI, 106.
XXIII, 8.
Childebert, Goldmtase deaaelben
XIII, 201.
Chinesische Gefftsse in röm. Grä-
bern III, 171.
— Vase aus Haraheim bei ifaini
XV, 137. Taf. 111, 1.
Chirurgische instrwnente d. Rö.
mer IX, .33. J^V^ 34. XiX, l64.
Chivinulfus XV, l70. TaLV, 16.
Chlodovech's Alamannensehlncht
III, 31.
— Uebertritt cum Chriatenthnme
III, 35.
^ Redaction der iexsaUcaIV,79.
_ ProcoDsulat IV, 86.
-^ Kriege gegen die Alnmnnnen
XV, 46.
«Chodoaldo XIV, 195.
«Chresimus III, 164.
Chrimhildespil bei Rentrisoh XX,
128.
Christliche Bildhauerei nnd Male«
rei Im Gegensatse nur heidni*
sehen XlII, 154.
Christliche Gräber bei Krenanach
XXI, 26.
— Grabschriften aus Trier V,329.
VII, 80. XII, 69. 71.
Christus nach griechischem Ritoa
segnend , Deckengemälde nu
Brauweiler XI, 94. Taf. IIL
•Chrodebertus XV, 171.
Chronik von Erkelena XXI, ItO.
Chronologie der Gebäude CAlns
X, 186. XIII, 168.
— der röm. Gegenkaiaer in Gallien
XII, 165.
^ 16 —
«Citm VII, 63.
Cieero's Undhaat IV, 189.
♦CiU XV, 56.
•Cilsinos IX, 29.
Ciiabri XV, 201.
Cimbricum scutam HarianiiiB t.
scoUmii C. M.
CimMcinu s. Mercnrias.
«Cinniis Vfl, 63.
*CiDtacivatas, Cintucnatus IX, 29.
Cireoaica Coh. §. Cohorf secanda
Aug.
•Ciroo» IX, 29.
•Cirrus IX, 29.
CissoDins f. Mercnritia.
•Cire» Remi XVIII. Taf. V.
Ctvilifl, Kampf gegen die Römer
1, 107.
*Ci¥is Frifiavs XXI, 69.
^~ SamloceoDeDsis XV, 55.
^— Treyeras XIX, 58.
*€ivila0 Aarelia Aqnensis XXIll,
23.
*^ Ephesiorum XII, 2.
*— FerentioeDsittm XIX, 59.
*^ Lataaoornm XIII, 41.
^— Maltiacorum XXIII, l7.
*— Ntcomedensiom XII, 2.
*— Bemomm XIII, 70.
*-. Saevatnm XIII, 41.
*^ Teanenaiam XJI, 3.
♦— Treverorom XVf, 108.
«CiTOios VII, 63.
CUrenna (Altenbarg bei Caanstadt)
IV 92.
«Clariana XVUI, 26 (2).
Classica legio XVII, 211.
^ClasdciB Xt 107.
«Claisia gerroaBica P. F. VIII,
166.
Claras moacarios IV, 127.
*Claadia (triboa) II, 9l. III, 89.
91. VII, 50. XIII, 41.
— 0. Ala, Legio.
•— Qnieta IX, 137.
- Seeanda XI II, 83.
*— Turbioilla XVIII, 239.
^Clandianus XIII, 64. 96.
^Claudina Alliciu XX, 35«
*— Candidas XII, 1.
*— Eraalna XIU, 27.
*-* Fareniinf I, d3.
•Clandlns Firmna VIII, 111.
•~ Marcelltts Iff, 108.
* — Marianaa X, 5.
*-. Montanos XIII, 26.
•— Paterous XX, 49.
«— Pimnas (?) IX, 137.
• — Pompeianas XII, 12.
* — Severus, C. Aufidius Victori-
nus Coss. XV, 57.
♦- Tatieeaas V, 315.
•Clemens VII, 63. 167. XVI, 108.
126. XX, 35. 53.
«Clementtanus XIII, 78. 79.
Cleopatra, (?) Statae aus Hinwe-
gen VII, 38.
— Tod derselben, Harmorrelief
V, 358.
Cleve, röm« Grabmannment VH,
76. 170.
<— snr Zeit der Römer XXII, 22.
— Sauren aber die Gr&ndung der
Stadt XXil, 22.
— Denkmale und Strassen der Rö-
mer XXII, 25. 27.
— eine Veste des Drasns XXII,
34.
•Clisiadericus XV , 170. Taf. V.
Fig. 18.
Clivia XXII, 35.
«Clodio I, 94. 116.
•Clodius Eprios Marcellua XX,
Clodowig, Clodwigs.Chlodovech.
ClAsserath bei Trier (Diana Vena-
trix) IX, 98.
•Clustumina (tribua) XIX, 62. XX,
38.
•i^aretio XVIII, 236.
^oaduiraveris XXI, 38. 41.
Cobiena als Römerstadt II, 1. —
Alte GrAber XXil, 145.
•Cobnertus XXIII, 95.
*Co€celas Firmus XVIII, 238.
Cocblides X, 86.
•Cocidias (dens) XVIII, 242 s.
Mars.
Codex Theodosiftnas s. Tbeodosia.
nus Cod.
«Coelins Marcellas Vn, 43.
Cöln, der Anfang des jetaigen
nad der Brand diea älteren Do-
mes XII, 128.
16 -
Cöln, Lage de» alten crsbUchftf.
liehen Pallaslea XII, 132.
— Der alle Dom XII, 135.
— Kapelle der h. Maria im Peach
XII, 1 >7.
— Brand des filteren Domes Xlf,
143. XXII, 103.
^ Die pfibstliche Balle über den
Dombau XII, 147.
— Baustil des Domes XII, 149.
-^ Meister Gcrard, der Domban-
meister XII. 150.
— Cölnische Annalen und andere
Handschriften Xll, 153.
— Der Erbauer des Domes XI, 161 .
— Zur ßaugeschichte des Domes
XXII, 102.
— Grnndplan fflr das ganze Ge.
bftude XXII, 105.
— Kirehe des h. Gereon X, 188.
216. Taf. VIII. XIII, 168. Taf HI.
— Die PfaffenpforteX, 190.
— Der St. Clarenthurm X, 191.
— Arkade an St. Cficilien X, 193.
~ Aller der Kirche VIII , 84.
— St. Pantaleon X, 195.
^ St. Marienkirche auf dem Ca-
pitul X, 201.
— St. Georg X, 21t.
— Der Berlich, Ursprung des Tia.
mens XX, 21.
— Vorstadt TViederich nnd Airs-
bach XX, 29.
— Der Kunibertsbrunnen XII, 189.
— Der Marsilstein IX , 46. —
Die Ilolzrahrt, ein uraltes Mal-
fest IX, 49.
— Erklärung der Volkssitte, sich
mit den Fluthcn des Rheines zu
besprengen XXII, b4.
— Annales St. Gerconis , StadU
mauern XIV, 193.
— ROm. Allerthumsresle, Hosaik-
fussboden I, 128.
Griechische Münzen 11,75.81.
— — Stempel röm. Augenftrzte
n, 87.
Goldmünze, Lampe mit Bild-
werk, Amethystfigur, Kopf der
Niobe III, 196.
— — Steinsfirge mit GlasgefÜssen
V, 377. Taf. XI. XU.
Cöln , rüm. Thermen (?) IT, 203.
" — Sarkophage, Grftber und
Münzen vor dem Weihertbore
VII, 94. 164.
— > — Brücke fonstantins über den
Rhein VII, 163. XV, II.
Pallast des SilvanuaVill, 83.
— — Mosaikboden, Inschriften,
Graburnen, Sfiulencapitelle VIII,
177.
Inschrift Xll, 60.
Schmucksachen In Sftrg<^B
XIV, 46.
Capilolium XIV, 99,
— — Wasserleitungen XIV, I8l.
18.\
Gebftudetrümmcr , Inschrift
XIV, 97. Taf. VI.
Kapitell v. St. Maria im Ka-
pitel XVI, 47.
Aufkommen des Namens C'o-
lonia statt Colonia Agripptnen-
sis XV, 163.
Urgeschichte der Stadt XVII,
46. — Ausdehnung der altm
Stadt unter den Römern XVII,
51.
Alterthflmer V. St. Maria Im
Kapitol XIX, 61. — Begrub-
nissstfttte XIX, 69.
Sftrge und Münzen XXI, 167.
Grfinzen der alten Römer-
sUdt XX, 29.
^ _ Colonialmünie des Pottn-
mus XV, 152.
— mittelalterliches Gefisse XX!!!«
179.
*Cogitacia Cupidiciana XV, 55.
Cohausen A. v., der Pallast Kaiser
Carl des Grossen in Ingelheim.
Mainz 1852 XX, 169.
Cohors Aquitanorum s. Coh. primat
tertia, quarta.
— Asturum s. Coh. prima, secunda.
— Augusla s. Coh. prima, secnnda.
— Baetasiorum s. Coh. prima.
— Batavorum s. Coh. prima.
— Beiasornm s. Coh prima.
— Biturlgum s. Coh. prima Aqui-
tanorum.
— Bracarornm s. Coh. tertia, qainta,
— Britlannica s. Coh. primm.
— 17 —
Coh. Britonnm sen Britlonnm s.
Coh. prima Aelia« prima Ulpia,
•ecnnda Flavia, tertia.
^ Cantabromm s. Coli, aecnnda.
— Civium Romanoram s. Coh.
prima« — prima Fardoloram«
Vardulonim, fida Vardnlomm, —
prima UlpiaTraiana Augusta, —
▼icesima aesta.
— Cyrenaica s. Coh. secunda An-
gaata,
— Dacoram t. Coh. prima.
— ' Dalroalarum a. Coh. qoinla.
— Delmataram a. Coh. prima mil.
— Dongonam a. Coh. aecnoda.
— Fardoloram a. Coh. prima.
— Fideliam i. Coli, prtma.
*— Flaviana XIII, 79.
— FrisiavoBum a. Coh. prima.
-* Gallaecorumg. Coh. prima Astu.
man el G.
— Gallorama. Coh. lecojida, tertia.
— HiBpanornm a. Coh. prima,
qainta.
— Lepidiana XIII, 79.
~ LiogoDum 8. Coh. Becunda.
— > Lufitanorom »» Coh. prima Ao-
gusta.
— Menapiomm a. Coh. prima.
— Hervana f. Coh. prima.
— Ifervioram a. Coh. aocunda,
tertia,. aexta.
— Praetoria a. Coh. leptima.
— Raetorum a. Coh. aecunday
aeptima.
— Rauracorum a. Coh. priaMiSe«
quanoram et R.
•— Sacra I, 12.
— Seqaanorum a. Coh. prima.
* — Sifauciensium XXUI, 86,
— SpaDorum s. Coh. aecuada.
— Suaa£ocun s. Coh. prima.
— Tbracum », Coh. prima, pfima
Augusta, sccuoda.
— Tungromm •. Coh. prima.
— Ulpia a. Coli, prima.
— VaQgionom s. Coh. prima«
— Vardulorum a. Coh. priaaa.
— VlBdelicorom i. Cah. qoarta.
*— prima Aeiia BritlonOm iX, 69.
*«- ^ Aquilanonta» XUI» 6ft. 64.
XYlUy 'm. (praef.)
*Cohora prima Aquitanoiam Bitü«'
rigum XX, 35. 68.
* » veterana XX^ 35. 68.
* Aalamm XX, 35. 65.
* et Gallaecorum XIII, 93.
* Angnata Lnaitanorttm XIII, '
26.
♦ Thracum XVI, 112.
« BaetaBiorum XIII, 64. 86
(praef.).
* Batavomm XIII, 64. 90.
* Betasorum XVI, 105 (praef.).
*^ -^ B^itannica miiiaria IX, 68.
*,— — Briltonom miiiaria IX, 68.
*' Civiam RomaDomm XVIII,
242.
* Dacomm XVIII, 242.
*'^ — Fardalorum Civiam Rom.
Xlli, 89. (tribun.).
*«- -— Fida Vardalornm Civ.Rom«'
XIII, 64. 88.
• Fideliam IX, 21.
» Frisiaronum XIII, 64. 84.
* Hispanoram Xlil, 64. 80.
* Henapioram XIII, 64. 88.
* Miliaria Delmataram XIll,
64. 87 (tribonuB).
*— SequaDorum et Raura-
corom equitata XXI, 88 praer.>
* Nervana XVUI, 242 (Ui.
bunaa).
*. Seqaanomm et Rauracorum
equiUta XVII , l97. XVIO, 237
. (Ceul.).
* Sunacorum XIII, 64. 85.
*^ -r- Thraeum IX, 140» XIU, 26.'
XX, 35.59.
* Tungrorum XJII, 64. 91.
« Ulpia Brittonnm naiUari«
. JX, 69.
* Traiana Aug. Civ. A.
XIll, 64. 88.
* Vanglonnm XIll, 6«. 8ä
86 (triboni). > •»
* Vardulorum XIll, 90 (tri.
buuua).
* CR. equtt. miUucJa
XUI, 89.
*-^ aecunda Asturum IX, 140«
XIll, 64. 92.
* Attguata XXI, 93.
* Cirenaioa XX« 72. . i
3
— 18 —
*OolMr0 nomiila Aagaita Cfre^
naica XX, 35. 7t.
^ CaoUbrorani XIII, 26. 49.
— -*- CiTiniD RoBumeffBiD XII, 2
(praefj.
^ — DMifimam XIII, 64. 94.
Flavia BriUonam eqnitata
IX, 69.
*- ^ Gallorom HaewUMiIca VII,
167 (praef.). XVI, 108(p«Mf.)*
-^ ^ LipgOBuiii XHI, 64. 91.
XlXf 6a (praef.).
«-» *^ IfervioruiB XllI, 64. 94.
^ ^ Raatonin I, 83.
Spanoran P. ¥. XIII, 82.
XX, 77.
^ Thracmn XIII, 26.
>^ lertia Aquitanoraai XX, 36.
68.
u. -^ Bracaroram AugaataBermn
XIII, 64. 95.
Britonum IX, G^.
^ ^ Gallorum XX, 35. 73.
Ttarvioram XIII, 64. 94.
Cobors qaarla Aqvitattoran XVII,
200. XVIll, 241. XX, 35. 68.
VindelUentm II, 100. IX,
140. XX, 35. 96. 102.
CohOTf qaiQta BraeartHnun Aagv.
ttanorani Hi GeriMmia XIII, 83
(praef.).
«^^ ^ DalinaUram IX, 140. XX,
35. 71.
* Hispanorum IX, 140^ XX,
35. 76.
*.^ lexta IferYtomni XIII, 64.
94.
*-^ septima Praetoria xm, 41.
*i — ^ llaetofaaiIX,l40. XX,35.78.
* — vicesima. seita vol. Ol R. V,
130 (Centurio).
Cohortes equiiaUie XIII, 56«
*^ PraeUriae decem VIII, 117.
*_ Urbanae decima , duodocima,
'decima qaarta VIII, tl7.
Cohorten derRftter und Vindellker
XX, 104*
— der Thraker im Rom. B«ere
XIII, 45.
♦Coiiugi V, 340.
•Coiiux XVI, 61.
•Coioi XVy 146«
*Coiox V, 329.
»Collatina (Iribof) III, 163. IUI,
83.
*CoU«ginm ligniferoram XIX, 103.
104.
Colonat all RecbltTerhftltaiat der
bpaiegtan Dentachea la den RA-
mern IV, 31.
*Co1onia AgrippiDeaaia XV, 6. 153.
XVII, öl. XXIII, 81.
*— Claudia Aug. Agripp. XV,t&3.
— equesiffis XI, 4.
*- Jalia Aelia Hadr. Aag. Ulik.
UI, 155,
*— MariaaruBi VII 45*
•^ Oleüieoa XIII,' 26. 58.
• — Seqaaoornm XI, 20.
•— Soliciniam |V, 142. XV, 59.
•— SoiBflooeDiieBsia XVI, 134.
^.«^ Snmloceae, Samlaccaaa lY,
141. 142. XV, 54. 55. 56. #. t.
Janaiana, Mommseii.
*^ Ulpia Traiaaa III, 167.
♦— Traiana XXI, 38.
• Ulpia XXIII, 59.
•— ütik. III, 166.
Golambarif UI, 138. XVII» 119.
XIX, 66.
•Colnsia XV, 163. 170.
^Cornea Aogg. II, 104.
•Cooiedonibas XVUI, 131.
•Cominiuf CeUaa VII, 53.
Commern , Kr. EwkircheB, &. A.
. IV, 103.
*Coinniodas II, 105.
«CoTOttBia VII, 64. XIX, 163.
•ComoDias XXII, 454.
•Conatius XV, 76.
•CoBbolantia II, 145.
«Condetur V, 323.
Condruai VII, 4.
•CoDfloeatea II, 2. 145. XIX, 26.
XXf, 38.
•ConiuDZ I, 37.
•CoDob. U|, 106. VII, 160,
Conservaior a. JappiUr. ■
•Conservaloribua (dia)VIII, 158.
CoDsiatariain V, 28.
•Caoaiviua XUI, 203. XV, 89.
Conalans, UObs« deaae^cB la aiaef
rftmiacb ^ eeMffobea fiaabaUUe
V, 176.
^' 19 -
ConsUntit XVin, 18. XIX, 15i
Coii«Uni»t4in XVni, 18.
Constantinopel, G6«terbad4er Sta^t
IT, 109. - Pftilftfl GoostanliAs
des Groisen V, 17.
CoDsUntinuf M. SHbcfmedaillOn
IV, 106. Tftf. 111. Y\% t.
— Unedirte GöldmllMe IV» 113.
^ BtaseB mit BtldniM ohne Um-
Mbrifi XVfl, 89.
P. If. CtfnstanttDOB Mtt. Aag. —
Gloria exereiUis — MAnsen d*8
ftltero ood Jüngern Constantia
XVII, 96. Taf. UI. Fig. 8. 9.
— — — . P. F. Aajf. — Kreos
BWiteliaii A und i2. -^ XVII.
101. Taf. III. 10.
Conatantlata ido. N. C. -- Wölfin
Romulus undKemus g&ugend —
XVII, 94. Tar. 111. 7.
Conaiantinm IL, Goldaiedaillon IV,
107. Taf. 111. 3.
ConBulardiptychon TOn Elfenbein
Vlll, 155.
Consolarische ZeitreebniiBf der
Römer XXI, 138.
•ConBaa Alcimua XIII, 37.
Coationaenm (Com) V, 188. VU,
91. (A. 11.).
Conlma VII, 114 (A. M.).
*Convenlas Aftoram XIII, 70.
Com bei Trier, A.n. G. A.V, 186.
188.
Copo s. Ate.
~ imple XXI, 57. Tat.!.
CorannaXlIi, 83.
Cordoa 11, 93. XVI, 136.
Corilit IX, 29.
Cornelias XV, 76. 83. XX, 35.
— Anallinua XV, 61.
— Jonicua lll, 164.
~ Licinnlas VII, 52.
-- Longinus VII, 77.
^ Maroolhif XVII, 300.
^ Masios XII, 55.
— Primoa XII, 55.
— Bogatng XXI, 88.
— Simmo XII, 55.
— Urbanoa IX, 141^.
-^ Verttf Tacttua XIX« 94.
Cornntaa XX, 77.
Corona muralisll, 104. X1II,83.
Coaovn« Jk Hart.
^CoaMtiM XI, 77.
•Coatiaa IX, 29.
•Cotlas IX, 29;
«Covinoa XVI, 68.
•Craaaaa UI, 163.
«Creon IX, 76.
Crepnndia III, 136. s. Sp&elaaog»
•Cresoens II, 89. 100. VII, 63.
VIII, 166. XIX, 104. XX, 49.
•CreBcentia Forlanata VlII, 161.
Cretcenllos II, 89.
«Crestofl IX, 39.
Cretarittfl a. Kegoliaior.
•Cricconia Donilla XVI, 67.
•Crlspinius XX, 91.
*Crispinnf II, 85.
«Crbpus 1, 63. V,238. XXIII, 150.
*F1. J. Crisput Hob. Cw6$^^ nv-
edirte Goldmanae XI, 6l. Taf.
II. 16.
• N. C. Coa. IL XVII, 83.
Taf. IIL 2.
*CriaHa IX, 29.
Crucinacos XXI 1.
Crntweiler, Kr. Saarbarg i R« A.
VII, 154.
Csiemensif a. Jappitei.
Cnchinebae a. Matronae.
Cttca an der Mosel R. A. IV, 307.
•Com snm cllne l, 88.
Cumae VII, 79. (A. H.). XVI, 24. 39.
•Cumius XXIIi, 146.
Cuneas IV, li6.
«Copidiciana XV, 55.
Cnpido, LampeBreHersV,423. Taf.
XIIL Fig. 1. VII, 64. •*- Bern.
steinfigar VII, 5».
*CapHis IX, 39.
*Coram agentibos XVI, 134.
«Cnrator II, 97.
♦— ▼iarum XIII, 68.
«Curia Ladae Vli, 45.
•Ciritts VII, 63.
*Carnas IX, 29.
«Cnrrllis IX, 39.
Cursivschrifl, röm., IX, 30. Taf. I.
•CorUas XV, 83.
Casslanog XVII, 180.
Cussy, Sftole des (Kaisers Probus
Vill, 1.
*Castius Simplicins Siperttf U» UO.
— so —
Cybele, Bronseflfar VIl, 66. ->-
Braatbild auf einer Schaale Y,
221. yil,69. — Statoevon ge-
brannter Erde IX, 23.
-- Sol, Mercnr XXIIf, 53.
Cybelenculius, Embleme desselben
XIV, 48. XXIII, 50.
>»Cyenariom YII, 74.
Cypresse , sepnlerale Bedeutong
derselben IV, 195.
Cyprianus und Justine, Mftrtyrer,
Deckengemftlde eu Brauweiler
XI, 117.
Cyrenaica cohers s. Coh. secunda
Aug. C.
«Da bibere XIII, 8.
•^ fridum pusillum XIII, 108.
•— ml VIII,I62. XIII, 108. XXI,44.
•- vinum XIIJ, 107.
Dachs, der Herta heiliges Thier
XXI, 100.
Dacorum cohors s. Coh. prima.
Dftcher der röm. Hftuser IX, 8*
«Daetor XX, 78.
*Dafne castrum XYII, 93.
Daklyliothek d. H. Pet. Leven in
CAln XI Y, 17.
Dal heim im Grossh. Luxemburg,
röm. Standlager XIY, 1. XYII,
57. — Grosser Mflnzfund I. 127.
XIY, 6.
Dalmatarum cohors s. Coh. quinta.
Damona (Thamona) XYII, 183.
Danaos IX, 124.
Daniel in der L6wengrnbe , alt-
cbristl. Relief XIII, 152. Taf.Y.
VI. Fig. 4.
— -« — Deckengemftlde in Brau.
Weiler XI, lia
«Danus XY, 82.
DanuYius XVII, 178.
Darrastadt, r. Inschriften YllI, 155.
Darscheid bei Dhaun,MOnifnndYIII,
185.
Darstellungen auf röm. Mflnien
lur Zeit und unter dem Ein-
flüsse der Einführung des Chri-
stenthumes XVII, 75. Taf. 111.
— der roatres od. matronae auf
Thonfigurcn aus Uelmen XYlll,
98, Taf. IV.
•Dnanoft XX, 67.
«Dasicius Ilorbanus XXI, 93.
«Dassina tfaeseius XX, 78.
Dann in der Eifel, röm. Inscbrift
XVI, 67.
«Dealebannm XX, 174.
«Deane XY, 54. XXJ, 92.
•— Aug. XVIII, 124 (2).
Debey, Dr., die Mfinsterkircbe au
Aachen und ihre Wiederherstel-
lung. Aachen 1851. XVI, 136.
Decius Traianus , griech. MAnaen
desselben II, 73. Taf. V. Fig. 2.
Deckengemftlde im Kapitelsaale aa
Branweiler XI, 85. — Reprft-
sentirer der Verherrlichung des
Glaubens XIII, 165.
Döcouyertes d'Antiquites en Bei-
gique V, 219.
Delmatarum coh. s. Coh. psima.
Delphin als Liebessymbol I, 59.
— Attribut des Amor, Poseidon
und der Venus III, 146.
«Demetrius XVIII, 123 (2).
•Demostratus XI, 20.
Denkmftler des Hainaer Museums
II, 50.
•«- ans der vordeutschen Periode
der Neckargegenden I, 66.
Densen XVIII, 2.
»Deposicio V, 323.
Dervonnae s. matronae.
♦Deurio XVI, 105.
Deuso, Deuta od. Duisburg 1, 114.
XY, 156.
Deusoniensis s. Hercules.
Deutecom in Geldern, alte Trink.
kenne XIX, 147.
Deutsche als Föderirte der Römer
IV, 35.
— Hülfstruppen im röm. Heere lY,
14. — Dienen in besondern Co«
horten lY, 18.
— Unterthanen des röm. Reiches
IV, 13.
Deuta, ein röm. Castell V, 236.
XY, 1 flgd.
-> Die Benediktinerabtei XV, 13.
— Röm. Inschriften an dersel-
ben XY, 18. — Die berfich-
tigto Inschrift Constantin's XY,
24.
- 11 —
DexiTa XTH, 183.
•Dextcr XVI, 134.
Dhaun, GoldmflDze dei Kaisera
Theodoaioa II. XYI, 131.
«Dialepidos II, 108.
«Dialibanof ex ovo XX, 175.
DiaaiictoB IX, 6.
«Diaroyaiis YII, 75.
*_ ad yetereacicatriceaXX, 173.
^Diana , Denkmal ana Bollendorf
I, 35.
_ Relief aus RoUenburg IV, 144.
145.
__ -_ — Nymwegen IX, 28.
— Die Jflgerin unter den Buchen
IX, 98. Taf. IV, 4.
— Lnna, Lampenrelief VII, 64.
_ Penica XVIII, 94.
— Victrix, etrusk. Ersrelief XVIII,
80. Taf. 111.
.— nnd Actaeon, Sandateinrelief
•US Fliessem IV, 199. Taf. VII.
VIII. Fig. 7. 8. V, 398.
Dianua 8.Jüppiter.
«^Diarices VII, 75.
^Diarodon VII, 74.
«^Diasroyrnum II, 87.
«Dibus et Deabus III, 198.
«_ Viliribua XVIII, 243.
•Didina (et) Julianus Cöss. VI, 61.
Dietrich (Tetricus) XIII, 12. 20.
_ YOB Bern I, 24. XIII, 19.
Dingdorf, Kr. PrOm, B. A. II, 146.
XIV, 174. 175.
Dikaearchia XVI, 24.
Dillmar, Kr. Saarburg, R« A. VII,
157.
Dinochares VII, 85 (A. H.).
•Dio XV, 61.
Diocletian's Pallast luSpalatroV, 18.
— Befestigungen auf der linken
Rheinaeite VII, 140.
Diocletianus — Maxiinianus, un-
edirte Münzen derselben XI, 59.
Taf. II. 13.
^ov XIII, 114.
Dionysos und Ariadne II, 58.
— und die Dioskuren II, 58.
— und Kora II, 57.
Mercur XII, 18. Taf. V. 1.
XIY, 29.
Dioaear en, Gemnenbild, XVII, 126.
Dirmingen, Kr. Ottweiler, R. A.
X 35.
«Dirona (Sirona) XVI, 63. XVII,
183.
•Dis Conservatoribua VIII, 158.
♦_ Manibns VU, 50.
«Disetus II, 90. IX, 29. XXIII, 176.
Dismas, der gute Scbftcher, Dek-
kepgeniftlde au Brauweiler XI,
120.
Dispargum I, 116.
^Dispensator X, 6.
Dissibodenberg an d. Nahe XVII,
158.
Dissibodus XVII, 158.
Diuza castrum XV, 17.
«DivU Matribus XX, 102.
Divitenses XV, 16. 30.
Divitia XV, 15.
«Doccal VII, 63.
*Doccius Acceptus II, HP.
•— Aprissus II, 119.
Dock'endorf, Kr. Bittburg, R. A.
I, 40.
«Docleas XX, 78.
Doerth, G. GrabbOgel XVIII, 61.
*Dolichenos XXI, 93. s. Juppiter.
«Doliens (ss dolens) XVIII, 147.
Doliola, Gebrauch bei d. Römern
XVIII, 155.
Dollendorf in d. Eifel, G. Grab-
hOgel IV, 204.
Dolmen XVII, 144.
«Domaricus XV, 17 1.
Domesticae s. matres.
Domesticus s- Juppiter.
Domina, Beaeichnung für »Ge«
liebte« XXII, 59.
«Domitia Albina VII, 51.
*— Facundina X, 4.
Domitian's Gesetz über den Wein-
bau II, 15. — Imperatorentitel
XIII, 34.
•Domitianus XIX, 105.
«Domitius Graptus XII, 78.
•— Trypho XII, 78.
Dommeisberg bei Stolzenfels, r6n.
Befestigungen VIII, 175.
Domna, Ursprung des Wortes XXI,
64. 65.
* — •▼€ — memini Uii| Gemmen«
- 9J -
lii^dliTin X]tl, 63. -^ Deimüg
dttrselben XXil^ 45, 56.
*Doniii8 vetustate collabsa 111^99.
tDoBBitti IX, 120.
DoDgonum coh. f. Cohors secattda
•OoaiU« XVf, 67.
*Doiiig militaribus doBatua 11, 104.
. XIII, 83.
•Dohdiis XV, 151.
«Doreatalam (Doralede) XY< 171.
Poriiia,j;en (PurDomagna) R. A. III»
100. XXI, 40. *- MAnartiml XXI,
54 — Mithrtum XXI, 44. 48.
DorotfaeM, Mftrfyfer, Decfhettg«.
roftlde SU Brauweiler XI, 1(%.
Oorow OpreralAlte cte. B. 2t< 5Ö.
verbeaaert XVIII, 116.
Drahonna ( Drohn } FK VII ^ dO.
(A. M.).
Pranadorf bei Bonn, GHibef XVlt,
220.
•Drappua IV, 142. XV, 83.
Dreijflnglinffe im Peaerofen, Dek-
- kengemSldo zu Brauweiler XI,
116. — AUchriatl. Relief XllI,
150. Taf. V. VI. 2. 3.
^ Schweatem XVIII, 127.
I>reifaaa aua Xanten III, 173.
Dreifdaaranb dea Heraklea, Relief
einea Cölner Snrkopbaf^e« Vil,
97. Taf. 111. IV. 1. 2. 3.
-s- — Mnaterong aämmtliclii»' Dar-
atellungen dieaea Gegenaürndea
anfVaaengemlldenVIl, I00-Il4.
•Drinck unt est (ki% net tergeat
XIX, 149.
Druept (Trepitia) XXI, 38. 39.
Pnreptatein, Hr. Geldern, R» A.
XXIII, 176.
Druidenfnaa XXIII, 101.
Druidenateine XVI I, 144.
Drnna (Drume) Fl. VII, 104. (A.tfO
Dmana, Hheinbrflcke bei Üotttt und
Feldzflge gegen die Dentaühen
VIII, 53. — Monoment tu Hnlns
XVII, 25.
« — GermanicuB XVII, 27.
Düdenrotb, die Burg daaelbatXVIIt,
51. Taf. I. 3.
Dolmen, G. Grftber XX, 183.
paaseldorf, röm. Niedurkiaauttg V,
Üa. ^ R. lütten V, ¥J^
Dniaburg, rOm. Ifiederl«aa«Og ▼, •
242. — Eine Barg ThaiaG«ti*a
XXI, 32.
Duitia (Deatx) XV, 15.
Dulgibiner XXIII, 8.
Dullcirtua XVII, 180.
«Dumlininua XV, 165. Taf. V, 9.
Dumniasua, Dumnua VII, 71. (A. H.)
IX, 186. XVllI, 2.
«0ttp!iiri«s XXI, dO.
*Dupliciariua 11, 83.
•0optl VIII, 162.
Duranius (Dordogne) Fl. VII» 103
(A. M >.
•Pari« XVIII, 342.
•Dnrnacos XV, 150.
Dtfrnoifiagaa (Dormagen) und dea*
sen Denkmfller der RAmarneit
XXI, 29 fl.
Dnrocortorum 1, 118*
«Doumvlr eoloniae Morfnoran VlI,
45.
•Dttumviri oolonfae XVI, l34.
*Dux terra marlqae XII» 2.
Dynamiua VIII, 79.
Ebenrot r, 28.
Ebemburg an d. Rahe, Bnrgwap-
pen XII, 101.
«Eburo Vlllf 163. XV, 150.
Ebnronedi Wobnaitxe V, 28t. VII,
4. 6. ^ llannea deraalbea XT,
150.
Ecke I, 28.
Beka*dorp I, 2!8.
Eckenhagen I, 28.
Eckenrode I, 28.
Eckermann, K., PeutingerhiDa to.
bohl IX, 168.
Eokertt, G. n. K. Rover, die Be-
nediktiner«Abtcti Hanchan-Gbd-
baeta. C6lfl 1853. XX, 170.
Eckbard XIII» 18.
Edax a. Ave.
SggenaMfabrt I, 25.
Eggenliet I, 24.
Eggermfiblen bei Ankom in Han-
nover» alldeotaehe Lanaenapitne
V, 416.
•Egiielana Xill, 66.
Egorigiam vicus I» 120. IX( 174.
— 2» —
Elilen«, Kr. BiUburg, B A. Ili, 67.
Elehelflein bei Itaips XVil, 28.
Eideui g. Juppiter.
EileithyieB 11, 68. IV, 160.
Einflasi des Chrislenibumi und
Germanitmui «of die moderne
Kvntl X, 13^}.
Einhorn nU Symbol XII, 102.
Slnon« •. Nympba.
Elowyl < Belgien) B. A. XI, 3Ö.
«Ellenioft IX, 29.
Ellingen im Groifh. Lnzcmborg
B. A. VIII, 9i.
•Elpidiufl Juglus III, 100.
Elsen bei Paderborn, das alle AUiO
XYI, 94. XXIII, 6,
Eltcnbcrf ond MontferUad, RO*-
mercastelle VIII, 56. 183. X, 64.
Klviomaras XV, 80.
*£maicus VII, 72.
Eabken bei BAlpich , Matroneiu
steine XII, 42. XXIII, 61.
«Baieritoa XIX, 130.
•Emicas IX, 29.
Samerieb, r6m. Mübmib n gerni*
Grftber IX, 37. 213. -^ Germ.
Grftber XX, 183. *^ Gern. Ur.
nen vom Nierenberg XXH, 140.
Emplecton, Art des Manems bei
den RAmern IV, 125. IX, 0.
Endovallicuj «. Hercules.
Engel bert*s , Ersbis. von COln,
Grabaehrifiio dar AUaslerkircbe
an Bonn I, 8.
Engers, Rheinbrftcke Ciaar*« nnd
Mansfand VII, 165.
«Knies II, 99.
Eskireb an der Mosel, alle $ku»
lenttflcke VU, 87 (A. M.>.
•Ennins VIII, 164.
i^schringen s. Rflsterleba.
«Entipont Xtli, 64. 06.
Entstebung der drei Allestm Rhein.»
slAdle Mains» Reon nttd Coli»
XVII, f.
Enaen bei Zfllplch, acbAeaktger
Ascbenkrug XXII, lä4.
Ep als Summwort Vfll, 136.
*'Eif'' ^ jioQSi fi/*^^e/»'0(/XVi»7 ).
Kphesiorum pivilaa s. CivÜe«.
«£pbyra magielia XVill»342.
•Epidie I, 75.
Epigraphiscbe Miseellea XXf 1DI*
«Epona , Weseo 4tr Gftttia I, 89»
— Ursprung des Namens II, 120«
— Darstellung und Denkmale
derselben III , 47. 48- 50.
VIII, 185, XXr, 18"?. ^ Bron«
f efigur d64 Pesiber Museums 111,
j9S. — Keine galliscjie, sondern
altitalischo Gottheit V|l|, 129.
XVII, 167.
«<- et Geniiii Leucoruui Hl» 50^ .
«^ Juppiter et Celeia sanetn VIII,
85.
•Eporedia XI, 2$ 30.
^EprittS XX, 35.
•Eqes (für eques) XXI, 89.
•Equis (f. equitibus) XIII, 26,
Equestris s. Colopif.
*Eqaiiee singulare« Augusti XVUI,
198. •- Einriebumg, Kernen und
. Vorzüge, StaqdJpger und Be-
feblsbaber XVIU, 199^202.
•Equonius XII. Taf. V. 1.
«Erastus Xtll, 27.
•Äflcoles (?) Pruse (?) IX, 74.
«ErdiuUus XV, 160.
«Eriatiius Jucundinius XV» 20.
Erka,Par9telluAg derselben XXI,98.
Erkelenz, Namen sberieitung XXI,
t03, ^ Chronik der Stadt XXI»
110.
— und Erka XXI, 97.
Ermunterungssprflphe aul Trinke
schalen XVI» 7|.
*Eron IX» 29.
Erp bei Lechenich, röm. Krage«.
fäss I» 45,
Erpfingen, athenische NaQseX,70*
Esa s. Roma.
Esel, Symbolik desselben XXII,37.
Essellen, M. V„ Ober des Ort der
Niederlage 4cr Römer unter Vt'v
rus. Hamm 185 t. XX, 168.
EstfUb 4er r6m. GcbAude IX» 7«
«Eltrahenis (?; XU, 55c
Ettraicnae s. Matronae.
— et Gesatenac- s. ftlatronae.
Stfuskiteher ^Idschmuck ana. de«
Mosfllieedeo X^UI» Ul. l94.
Tsf, lY, V. VI,
*j;i verb. «aro {ß49A ^<. Gemmen-
insrhrirt XIV» 26.
— 24 —
*£iicar08 YII, 64.
«EacarpuB XXII, 37.
♦ß/^rf^iof IV, 181.
«Eagenia II, 100.
«Eugenins II, lOO.
*£oq>Qiyov XVII, 224.
Euren im Landkr. Trier, R. A.
III, 75.
Eurich II, 29.
•Euthelus IX, 149.
Ed&vyitjQ itJxnS XVIII, 117(2).
«Eutychas X, 6.
*Evarelu8 philosophu« IX, 211.
«Evariftus Julianaa XIII, 108.
^Ex beneBciario Cos. VII, 94.
•— candidato III, 99.
•— corniculario VIII, 111.
♦— decrelo XVI, 134.
•^ evoeato Palatino XVIII, 242.
•^ imperio ipsaram III, 1 9ö. XII,
46.53.54. XIX, 85. 101. XX,85.
*— magif tro ttlrioaque militiae Vlll,
156.
«Ex lealamenio XXII, 131.
♦— voU) V, 231. VIII, 163. XIX,
92. 97.
Excubitoi V, 25.
*Exercila8 Britannicu« II, 140.
•— Germ(aniae) XXI, 43.
«^ inf(eriorl») VII,6l. VIII, 144.
IX, 21. 36. 38. XXII, 145.
•— Ulyricu» XU, 2.
*Bxercitau0 II, 140.
«Exomnius XXII, 131.
«Expeditio Asiana XII, 2.
<^- <saUiea XII, 2.
♦ — Germanica II, 104.
* — — aecnnda XII, 2.
♦— Parlhica XII, 2.
*— SarmaticB II, 104.
•Exsoperantia XII, 69.
Eylerfeld bei nenkirehen, Kr. Gel-
dern, Mflnzfünd XXril, l76.
Etechias, Deckengemftide su Brau.
weiier XI, 113.
IT.
F. (PSdelis) §. leg. prima MinerT.,
aecuttda Adratrix, aecnnda Tra.
iana, aexta Victrix, decima 6e.
- mint , nndeeimn Clandia ^ rice..
f ima lecunda.
"^Faber YIII, 162.
*Fabia (tribnc) VII, 77. ViU, 121.
XX, 38.
•Fabia HonoraU XIU. 86.
«Fabioa IX, 29.
*^ Honoratus XIII, 86.
*— Cilo Septiminus IL , M. An«
nina Libo Cofa. XV, 56.
Facsimile eines Fragmentca der
Com nlarfasten von Porto d'Anao
XXII, 70. Taf. I. Nro. 1. b.
*Facundina X, 4.
'i'Fadiua Coroutus Meaaianni XX, 77.
♦Fager VII, 63.
Fflhrgeld der Todten XVII, 111.
i'Fama I, 89. XV, 85.
Färben der Cameen in Italien XII,
65.
Onyxe inidar u. Oberatein
X, 97.
Farben der Winde an d. röm. Ge»
bäuden au Bonn IV, 126. —
Chemische Untersuchung der-
selben IV, 135.
Farbenschmuck röm. Wände 11, 42.
XVI, 8 ].
— mittelalterlicher Bauwerke X,
147.
Farctnra IV, 125.
Farduiorom cohors a. Coh. prima.
FarschoU bei Saarburg, U. A. Vll^
153.
Farve in Holatein) MOnzfbnd XV,
221.
Fueltskaule I, 28.
Fasoit I, 28.
Fass als Symbol auf antiken Grab«
denkmAlern XVIII, 145. -~ lat
Attribut des Todes XVIU, 159.
Fata tria II, 129.
«Fatalis VIII, 159«
«Faustioa XIX, 63.
«— Pia II, 105. V, 319.
«Faustinna et Rufinus Coss. II, 95.
XVII, 200.
"^Fayentia XII, 81.
«Faventibns XUI, 113.
•Faventius I, 53.
♦Favor XVIII, 123 (2).
Feile, rämiscbe, XVI, b9.
'i'Fe(liciier) seses Girtica XVI, 76.
*Feiicula XIII, 108.
— 35 —
«Felis II, 95. 97. Vli, 49. IX, 29.
66. XIII, 111. XV, 82.
— t. Hercariuf.
Fensterscheiben, r6m. XVI, 87.
«Ferentinenses XX, 53* s. Civitas.
•FesloB VII, 54. IX, 39. XX,
55.
Feuersteine in Gräbern am Uede.
1er Heer IV, 63.
Feybacb, Ableilang des Namesf
YOD Fee XVJII, 128.
«FiaTOieios Cordus XVI, 136.
Fibeln, röm. II, 46. 48. V, 408.
IX, 25. X, 8.
Fidelium coh. s. Cohora prima.
•Fidenatis III, 197.
Fiedler, Dr. Fr., antike erotiiche
Bildwerke in Uonben's Antlqna-
rinm. Xanten 1839. III, 166.
— Denlimftler von castra Vatera n.
Col. Traiana in Houben's Anti-
quarium. Xanten 1839, Hl, 166.
Figur aus gelbem Thon IV » 90.
Taf. I. II. Fig. 2.
«Filiciter V, 324.
Filius anr Deacichnung der Ab-
kunft oft ausgelassen ^ nament-
lich bei gallischen Namen XV,
100.
Fingerringe, r6m. IX, 25. 39; ^
Geringer Durchmesser derselben
in der letzten Kaiseraeit und nnr
wcibl. Schmuck XXI, 66. of.
XXII. 46.
— Sitte der Römer , sie an den
obersten Gelenken der Finger
SU tragen XXII, 47.
— goldene , Abzeichen des Rit-
tersUndcs XXII, 55.
— mit dem Chrislnsmonogramme
XXI, 26.
•Firma Lucia Vlll, 163.
«Firmanus XII, 46.
•Firminos I, 85. ^
«Firmius Covinus XVI, 68.
«^Firmus IJI, 148. VIII, 111. IX, 3t.
Taf. 1. 2. X, 48. XVIII, 238.
«Firmns et Yerus IX, 31. Taf. 1. 2.
Flach, Attribut des Amor I, 58.
•Fitacitus, Fitagitus II, 122. XXIlI,
93.
•Fitiir (r= fit) XV, t65. 169.
Flavia Gemini s. Ala prinm, ^a.
cunda.
Flaviana s. Ala, Cokors.
•Klavianus Aventinus XIX, 63.
«Klavinus VII, 54.
«Ftavium Solfense XVI, 105^
•Flavius XVUI, 131.
•— Attyrina VIII, 156.
•— Celsus XX^ 55.
•— Felix IX, 66.
*^ Fortunatos Villi 161.
*<- Germanus I, 81.
*~ Nandus XX, 89.
•^ Qnirinus XX, 49.
•Flavos VII 54.
FHessem, Kr. Bittburg, röm. Villa,
AUcrth. I, 42. IV, 198. Taf VII.
1—9. V, 396. 399.
Fk^ienbUserin, Gemmenbild XXI«
66.
Floisdorf bei Commem, Matronen.
steine an germ. GrAbem XXIll,
73.
V. Florenconrt, W., Beilrige anr
Kunde alter GöUerverehnuif.
Trier 18)2. II, 117.
•Florentia XVII, 200.
•Florentina XII, 86.
•Florentinus XII, 195.
Florianus, UAnse desselben 11,82.
Florus epit. bist. rom. III, 10« 4.
erläutert V, 256.
IV , 12. 26 erUArl
I, 19. III, I. VIII, 52. IX, 78.
202. XVII, 1 ff.
Foederati IV, 35*
Foeringer, K. H., Nachricht Aber
eine an Geisselbrechting gefnn^
dene tabula honest« missionis t*
J. 64 n. Chr. Manchen 1843 lU,
162.
Fonio XVII, 181.
•Fonteius Balbns XV, 206.
Form fflr architektonische Aeliefii
VIII, 127. Taf. III. 3. 4.
Fomacarins IV, 124.
Forst auf dem Maifelde, die Schwa*
nenkirche daselbst XIX, 109*
Taf. II.
•Fortis III, 126. VII, 64. Vlll, 160.
IX, 27, 41.
•Fortuna H, 129. III, 99.
4
^ 26 —
•FortQBii AuftuiU II, 97.
•— Regina VII, 73.
* — JoppUer uDd geniuf locilU,
99.
— .Sol nod genina loci IX, 56.
* — Joppiter, Soly Apollo, Lana,
Mars, Vicloria, Fax IX, 21.
Fortanabilderauf Gemmen XV, 129.
Taf. IL 4. (F. navalif) XVll,
128.
«Fortunae Antialei II, 129.
«Fortunata VIII, l6l.
«Forlunatug VIU, 159. 161. XV, 61.
*Foram divi Traiani II, 105.
Fonron-le-Comte (Belgien) R. A.
V 225.
•Fr«nca8'lX,37.XI, 20. XXII, l4l.
156. XXIII, 169.
Franken l, 111. IV, 15. 29. XV,
10. 193.
Frankenforil bei Bensberg. G. A.
V, 250.
Frinkische Mfinien aus Cöln, Trier
nnd Mains XV, 163.
Franzenkflppchen bei Trier , ein
röm. Grabhügel V, 193.— Na.
mensursprang V, 194.
•Frapia XXI, 42.
Frau Elsen (Isis) X, 80.
— Gaue II, 127.
_ Hollo Xtll, 10.
— Wenes XIII, 17.
Fraaenberg an der Nahe , R. A.
I, 105.
Freia, durch Maria im Christenthume
crsetit XX, 134. — MflUerliche
ErdgöUin XX, 135.
Freibarg, das Münster XU, 197.
Freien, von Freia hergeleitet XXII,
96.
Frcini-Lamersdorf, Kr. Düren, R.
A. I, 61.
*Freioverus XX, 65.
»Fricoi IX, 29.
Friedensgöttin, Gemmenbild XV,
133. Taf.ll. 9.
Friedrichsfeld in Baden, R. u. G.
.A. X 2.
Frieffthnliche Borte aas Veii VIII,
.125. Taf.lH. Fig. I.
Friesen XV, 203. XXIII, 8.
Frisavae s. Matres.
*Fris«evui, FriaitTUi, Frishia XXJ,
89. 91.
Frisiavonum coh. s. Gohors primae
«Frontinas IX, 29.
*Frento XIII, 26,83.
*— et Anullinas II. Cöss. 11,101»
XV, 61.
Frontoniana ala s. Ala.
Frouwa, Charakter ders. XXI, 100.
Fruchten, Kr. Bittburg, G.A. 1,40.
II, 157.
«Krucluosus VII, 154.
«Frugi III, 163.
Frumentarius s. Negotiator.
Ffirslenberg bei Xanten, R. A. lir,
167.
Fürth, Kr. Oltweiler, R. A. X, 28.
«Fufius Maternus XVIII, 124 ('i).
Füllhorn aus vergoldeter Bronie
III, 173.
— als Attribut auf Matronenstei-
nen XX, 97.
♦Fulvia VIII, 160.
«Furnus arvalis V, 321.
FussbOden der röm. Bauwerke
IX, 6.
G (Gcmina) s. Leg. septima, de.
cima, dccima quarla.
Gabia s. Mater.
Gablao s. Matronae.
«Gabriel Aimtonius Giamatus IX,
75.
Gaditanus s. Hercules.
Gaesaten II, 133.
Gactuler im röm. Heere XIII, 40.
Gaetulorom ala a. Ala veterana
Gaet.
Gagat in mineralogischer, techni.
scher nnd antiquarischer Bexie.
hang XIV, 52.
— Beda'a und Marbod*s Slellea
über denselben XV, 216.
— Stellen der Alten XVI, 125.
•Gaius IX, 29.
•Galba VIII, 160. XVI, 66.
Gallaecla XIII, 70.
*Gallaecorum coh. f. Coh. prima
Asturum.
Gallaicae s. Malres.
Gallia (dea) auf Müncen XIII, 126.
- 27 -
•GallU Belgic« XII, 12.
^— Lagdnnensit Xlf, 12.
Gallica i. Expedttio, legio tertia.
Gallicsnae provinciae IX, 89.
•Gallicanui V, 3|9. XIV, 98.
Oallienft Verwflsiongeii in der ipft-
tern Kaiierseit II, 27.
Gallienua , merkwürdige Münse
deta. XII, 61.
Gallische Halfatmppen im röm«
Heere XX, 74.
— Manxeo XXI, 78.
Gallisclies Idol von Bronae XIII,
118. Taf. I. Fig. 1. — Als de«
Gallia erlilSrt XIII, 127.
*Ga1lonia Oclavia Marcella III, 155.
Galloram alae et coliort. a. Ala
aecunda, Coh. aecunda, qainta.
*C. Jul. Gallui, C. Yaleriua Seve.
rag Coaa. XUI, 64.
Gambrianna a. Mercorina.
^Garomoa III, 163.
«^GaDguaao XI, 35.
Gana, in Tempelanlagen geliegt IH,
122. — Ais Symbol auf JHatro.
nensleinen XX, 97. Taf. II.
Fig. 3. c.
Ganymed auf der Sftule v. Cassy
VIII, 13. — Antilte Uarateilun.
gen deaselbcnVlII, 18. — Gern*
menbild XV, 129. Taf. II. 7.
Garoona (Garamna) VII. 78. (^A.M.)
«Gandio XIII, 111.
Gaaraa VII, 78. (A. II ).
Gayadiae a. Malronae.
GaTelkind, cellischea Erbrecht in
Kent IV, 26.
*]1. Gavios Maximas Praef. Praet.
VIII, 109. — Parallelinachriften
deaaclbcn Viri, 117. XVI, 111.
C. GaTiua Maximua Cos. Mll, 119.
Gebflcii, liamenabcxelchnung X VIII,
33-
Gebart der Athene II, 58 cf. IV,
186. Anmeriig.
Geclte ßcmchen XlII, 20.
Gcdächtnissmflnaen d. Familie Con»
atantina XVII, 87. Taf. lll. 4.
5. 6.
Gefftaa aus terra sigillala mit Or-
namenten von astronomischer Be-
deatung V, 172. Taf. 1. I.
Geftaa aaa terra aigillata mll Arai«
bealLen gcxiert V, 422. Taf. XlII.
Fig. 2.
Gefisse mit R6hrchen in Kinder,
grftbern XXI, 19.
^ mittelalterliche v. Haaa Rath
XXII, 134.
Geheimachrift XXIII, 100.
Geich bei ZQlpich, R. A. ondMa.
tronenstein XXII, 131.
Gelbia (d. Kyll) Fl. VII, 89. (A. M.).
Geldapa XX, 13.
Geldern, daarOm. Uediolanum, GrI-
ber III, 194. 195.
Geldrischea Volkslied XXI, 112.
Gelduba 1 , 109. — Daa heutige
Geliep od. Gelb XX, 1.
— Erwähnung in den alten Klas.
aikern XX, 6.
— Mittelalterliche Namcnaformcn
XX, 13.
— R. A. daselbst XX, 17.
Gellerfingen, Kanton Bern, Grftber
XXIII, 116.
«tiellius Secundas III, 89.
Geladorfer Hof, Kr. Bittborg, Rö-
merstrassen IV, 210. V, 420.
Gemelliana ala s. Ala.
»Isemcllus XX, 66.
Gemmen, Begriff der Alien X, 82.
— in d. Sammlung v. A. au Utrecht
IX, 25.
— — — — der Frau Merlcns-
Schaaffhauscn in Bonn XV, 127.
Taf II.
Gemflnde XVI, 15.
GenOva XI, 4.
*Gcnialinitts Crcscens 11, 100.
♦GeniaHs V, 339. VII, 45. XXI,
89.
Genien, ihre Darstellungen bei d.
Römern XI, 73.
♦Genitor IX, 29. XlII, 200.
Genius Vill, 165.
♦— Alae primae Hispan. Asturum
XXIII, 193.
*— Anigomius Xvn, 179.
•— cohortis III. Brittonnm IX, 66,
• — iuTenlutis Yobergens. II, 100.
*— Leucorum III, 50.
♦— loci III, 9J.
♦— Mercuri Alauni V, 231.
_ 28 -.
*6«0ni8 et Fortuna nomcri Britta.
aiun XV, 87. bH.
«— loci, Sei, Forluna IX» 56.
•^ ^ ^ Lnna IX, 56.
* — für Signum gepii XXI, 91.
Geiiius, BroDzeßgor von Brnntalt
in Belgien Xl, 73. Taf. I. A.
-* Trauben pAfickend Ylf, 168. Taf«
V. Fig. 8.
— Vexillariorum » BronieBgnr y.
Brunbildephfigel bei Youdrai Y^
221.
Genrebilder auf Gemnen an« Ale«
zandrien XVIJ, I3D.
Gens Amniaca IX, 130.
-^ Pincia IX, 131.
Gent bei riimwegen, B. A. IX, 36.
«Gentianus et Bafina Coaa. IX, 66.
XVIII, 242.
Gentilea IV, 37. 41.
Gcntilitas XY, 40.
Gentilnaincn In der llehrbeit vor.
ausgeslellt, wenn die cognomioa
mehrerer Personen folgen XY,
97.
Geograpbua Bavennas XXI, 38.
Gepiden XY, 187.
«Germania iDferior XllI, 67. i.
ezercituf.
— prima vnd secnnda VII, 72*
(A. Bl.).
• — soperior IT, 102.
* — utrpqoe XU, 2.
Germanica a. Eitpeditio.
Germanicus, Feldaog an d. Weser
XVI, 92.
gegen d. Chatten XXIII, U.
Germaailla II, 102.
Germanorum oppidum XVIII, 40.
«Germanus I, bl. IX, 29. X, 66.
«-- Indntillil ( lottttillil ) XI » 44.
Taf. 1. 1. 2. XX|, 71 .
Gerus XYII, iSl.
Gesaienae s. Ilatronae,
Gescbnittenc Steine aua d. Simun*.
lungd. Frau llcrteqs.8c^aaffbao.
sen in Bonn XY, 109. Taf. I.
aus Alexandri^n XVII, 124.
GeaindcmfirkteXVI, 126. XIX, 157.
Gesogiacom YIII, 66. 68 CT.
Gesonia, Gesoniacuro I, 19. III, 8.
VIII, 52(r.ix, 202. XVII, 10. 19.
Gesonia Kelti^ciier IVane« d. SladI
Maini XVII, 21.
Gesoriacum, Geasoriacum Hl» 9*
VIII, 65,
Gesaoriacns portus YIII, 65.
Geaum, Gaesum XVII, 22.
Geusen bei BQttn I, 20. VIII, 7fi.
XYII, 15.
•Gela et Plautianns Coss. XYIII,238.
Gctcn und Gotben, ein Volk XY,
184.
Gewichte, r6m., Yll, 70. IX, 27.
«Giamalus Yll, 63. IX, 29« 75.
tGianiUius Cerialis III, 91.
Giefers, de AHsone castello deqnn
cladia Yarianae loco XYI, 94.
Girbelarath bei Däreo, alte Grab.
mftler VI II, 180. IX, 154.
•Gittira XVI, 76.
Glasgefässe aoa d. röm. Grabmal
EU Weyden III, 147.
— aus Castra Vetera III, 173.
— aus röm. GrAbern an Keuaa Y,
408. 410. 412.
«- aua r5m..celtiscen Grabbflgcln
Y, 178.
— mit netarörmiger UmbOllnng Y,
378.
^^ ans Kimwegen Yll, 64.
f— ans Germ. GrAbern bei Girbols«
ratb IX, 154. Taf. II. 2. 3. 4.
— ans einem firal>o bei C61d XYlf,
133.
— [aus GrAbern Yom Vellerhofe
XIX, 74.
Glanbensverberrlichung In alt-
Christi. Darstellungen XIII, 161.
Glaukoa Yll, 81. (A. M.)
filOckcben von £rs Ui, 126, Y,
413. Yll, 69.
•GnatQs IX, 30.
Goch, G. A. IX, 37.
Gocbence (^Belgien) Alfinafaad XI,
39.
Godesberg , normAnnischea Grab
XVllI, 247.
Güdesbeim, Aiatronenateine XXIII,
61.
GoUenstein bei Bliescastel, altdevt.
acker Grenzstein XX, 129.
«Gonderadua XY, 167.
•Gontiua Vll, 63.
- »9 -
Gordianna Pins, ColontomAnge t.
Axnm 11, 81. Tif. V. 4.
ßronscmedullon v» Tirana
2IX, 162.
— 111. Unedirte MflDze demselben
XI. 06. S7. Taf. 1. Fi^. H. 9.
Gorgo II» 63.
Gortynn Vll, Ö3. (A. M)
GAilerLreiic, der pUnetftrisehe IV,
147.
— der delphische, aamothraeiadie
and capitolinische IV, 148.
— der kapitolinttcfae anf d. Slole
▼. Cuasy VIU, 17.
.^ 4er aainothrahiscke IX, 54«
Göllerayateme, olympisches und
Ibebanischea IV, 148.
GoUigniea (Belgien) Mflnsfond XI,
34*
Grab eines germ. Fürsten bei Xan.
ten 111, 174.
— dririseitiges rOmiaches aus Bonn
111, 197.
~ germanisches bei Com V, 186»
Grabhflgel, rOmisch-celtiacbe im
Berner Seeland V, 178.
^ celUacbe, in der Hardt V, 3P3.
•« germanische anf dem Uunsrflk.
ken XVllI, 54 Or. Taf. I. Fig. 4.
— SU Grftchwyl in Kam. Bern
XVIII, 81.
— als Beweise für die Perma.
neu des Bodens XVII, 147.
Grabmal, rOro., an Weyden lll, 134,
Taf. V. VL
Grabroftler, gemeinsame, XV11,122.
(jrabmonnment, rOm., bei Spiltel-
hofen VIII, 97.
aus Bonn IX, 146. Taf. VI.
^ ^ an Augsburg XVI, 55. Taf. I*
Grabscbriften, chrislUche VU, 8U.
GrabsUdcn, rOm. , am M^iohela-
hofe an Bonn XVII, 119.
-«* alldentsche im Kr. Mülheim
XXI, 171.
Grüber, ailchrislHehe in St. Ma-
thias bei Trier VU, 82. Tal. 1.
II. Fig. 3. 4. 5.
— germanische , ans d. Schanse
am Uedeler Meere IV, 64.
— _ bei Bipsdorf IV, 204.
bei Effibken XII, 42.
Grüber, germanische, sn Soller und
Yelweisa XX, 82.
zu Zülpich XXIII, 61.
•o — mit Tbongefüssen rOm. Art
auf dem Hunsrflcken XVIII, 65.
Taf I. 5. 6. 7.
-» — mit römischen Matronenstei-
neu XII, 42. XX, 82. XXIII, 61.
— römische, gewöhnlicher Inkalt
derselben 111, 170. XXI, 25.
— y— bei Xanten ; Conatruktion,
Alter und Inhalt derselb. lll,
169 ff.
iiei Neuss II, 47. Hl, 125.
V, 407.
bei Krensnach XXI, 10.
— römisch.cellische, auf der Ka«
nincheninsel im BielerseeV, 171.
Grüberberaubnng XVII, 113.
Grüchwyl im Kant. Bern, Ausgra-*
bungen XVIII, 81.
*Granicus IX, 29.
*Gninins Fortuaatua XIII, 87.
Grannus s. Apollo.
«Graptna XII, 78.
Gratianus , barbarisirte Ifachbil-
dung einer Münie dieaea Kai-
sers XXI, 86.
«Gratiniua Primua V, 240.
*Gratio Regiso (?) VII, 73.
«Gratna 1, 44. Vlll, 159. XVIU,
139.
Graalen, Gemmenbild IV, 181.
Gregalea III, 165.
Greimeralh bei Saarbnrg, Grab-
stein VII, 154.
Grensateine der Gauen nnd Mar.-
ken XX, 131.
Gre?enmacbeff an der Mosel, röm.
Kaatell, R.A. VU, 26, Vlll, 89.
XVII, 55.
Griechische Inschrift aua Vienne
erlüutert XX, 121.
-^ Vaaen au Carlarube II, 56.
Grimm, J. , Geschichte der deuU
achen Sprache, Leipaig 1848.
2 Bde. XV, 183.
Grimnlinghanaen , R. A. II, 45*.
111, 125.
•Grimold X, 67.
Grinarione I, 73.
Gripiar I, 24.
— 30 ~
Grumbiicli, Kr. St. Wendel, MflnE-
fand XVII, 227. — R.A. XXIII,
181.
Giidensberg in Niiff «n, Hetligthnm
drs Wuolan XXIII, 10.
Gagrrncr IV, 17. XX, 16. S. Ala
prima.
CAglingen im Zabertbale, R. A.
1, 74.
•Gumins XXI, 54.
Gundershofen im Elsass, Relief
dpg MerliQr Xil, 17. XIV, 29.
Guntersblum , (lennnnisch - röm.
Grab XV, 138. Taf. 111. Fig. 3.
rie. 6.
GurzelcD, Kanton Bern, Uilnifund
XXIII, 116.
Gusamaoern, rOm. , Conatmlition
XV, 212.
Haag auf dem IlunirflckeD, Rö-
merstrassen IV, 207.
_ bei Mirlo , Kr. Geldern, R. A.
XXIII, 176.
Ilaarnadeln, röm., IV, 209. V, 224.
IX, 24. 37. 39. XV,U1. Taf. IV.4.
llaasenseifen , Kr. Prüm , R. A.
XIV, 176.
Habicht, ein dem Horus h. Vogel
IX, 105.
*Uadrianua (divus) VIH, 117.
*lmp. Caes. Traianua Hadrianuf
Aug. XIII, 64. 65.
Ilaeva XVII, 183.
Uafendamm dea Anguatui bei Pu.
teoli XVf, 32.
«Haf Got für deinen Augen XIX,
150.
llagelgana XIII, 10.
Ilagcn, G. , RcimchronilL V. 44 ff.
1, 15.
Uagenow in ftlecklenburg R. A.
I, 75.
Hahn, Wehr- und Ilceraeicben dea
alten Galliens XIII, 123.
Hatdorper Heide, Kr. Geldern, R.
A. XXIII, 176.
Halamardus s. Alara.
Haien im Rhein bei Duisburg VIf,
Jül.
Haija xni, 9.
Halsringe von Bronte und Kupfer
IX, 25. XVIII, 62. 63.
Halsschmuck von buntem Glaae
XV, 141.
— von Perlen auaSoHer XX,9i.
— von Silber aus Floisdorf XXlir,
74.
Halteni an der Lippe, Brücke dei
Drnsus Vlll, 55.
•Hamavebae II, 134. XV, 86. ••
Matronae.
Handmflhisteine IV, 207.
•Handwigis XIV, 193.
Hangard, Kr. Ottweiler, Gräber
X, 27.
HannibaKs Zug Aber die Alpen
XI, 13.
Hanselacrer Heide am Montcrbergei
R. A. XXIII, 176.
'i'Haparonius Justinus XII, 60.
Harenaiium XXIII, 39.
Hariasa XVII, 183.
Harkenstein XXI, 99.
Harpocrates , Gemmenbild XVli,
129.
Hartrich, J., tur deutschen Thier.
sage, Kronstadt 1855. XXIII, 164.
Harudes XIX, 15.
«Haruspices coloniae I, 84.
Haraheim bei Mains, R. A. XV,
136.
«Hasta pura II, 104.106. XIII, 83.
•Hastatns leg. X. Gem. XU, 'i.
Hauberg am Eltenberge , R. A.
X 64.
<^Hanccavi(us) IX, 29.
Hauskapellen der eratcn chriatl.
Kaiser V, 41.
Ilaustroppen dea Kaisers Constan*
tin V, 25.
•Have, Vale Vlll, 160.
Hector und Troilos, Eifenbeinbild-
rhen aus dem alten Belginam
V, 403.
— — — unedirtes Lampenrelief
XXI, 116. Taf. ü.
•Hedius Verus XIX, 62.
Heerstrassen imMftrkischen V, 246.
Hefner, J. v. , die röm. DenkmA.
ler Oberbai erns IX, 66»
— — die röm. Ucnkniaicr Sala*
— 31 -^
bnrg^ und leinei Gef^ielcs XV,
222.
Ileidengrabcn Y, 240.
lleidenheJm rOm. Inschrift I, 69.
Ucidenmauer auf dem Odilien.
berf e, keltii eben Ursprung» Vll,
129.
Ueidenweg, Deseichnung ffir rftm.
Heerwege XIV, 128.
HeilcDbach, Kr. BUlburg, B. A.
I, 40.
lIciligeDberg, r6ni. Kastell VIT, 1 34.
UeinselniAnnchcn und Penaten XII,
116. XIII, 204.
Heisnngsmaterial der Bftmer IV,
123.
Uelena erbliU die Wflrde einer
Augustaund daa 31finzreclitXVII,
90.
— und Paris a. Paris.
Helenenberg bei Trier, R. A. 111,71.
Uellegraye XI, 170.
Uellevoet XIII, 10.
Uellweg, RAmerstrasse V, 242.
Helm, in Stein gehauen IV, 146.
Ilelvelier, Münzen derselben XV,
145.
^Helvins Clemens XX, 53.
Henkel von Bronse mit Skulptu.
reo IV, 193. Taf. V.3. 4. IX, 32.
Hcnsen, angli equili singolari degii
imperatori Romani. Roma 186D.
XVlir, 197.
Hera, Gemmenbild XVII, 125.
~ Uerka XXI, 101.
«Heracia VII, 77.
•Hencle II, a3.
•Heracleo II, 83..
«Ueracles VII, 74. 75.
Herbem im Grossh. Luxemburg.
R, A. VIII, 93.
Uerchenhainbei Hobkeppel V, 250.
Uerchenftein bei Hattingen XXI,
106.
Herenlannm und Pompeii vierschüt*
tel XVII, 139.
•Hercnles VII, 44. IX, 76.
— Argivns XV, 154.
— Denaoniensi» XV, 155. Taf. V.
1. XVII, 174.
— EodoTellicns XVII, 181.
— Gaditanns XV» 154.
Hercules llunnus XVII, 181.
— Invictus XIII, 86.
«— Uacusaifus, Magusanus III, 97.
XI, 169. XVII, 174.
— Romanbs XV, 155.
«^ Saxanus VII, 43. XI, 77. 168.
XVII, 168. XVIII, 242.
*-« Saxsanus IX, 140. X,108. XVf,
126.
Hercules, Bronseslatue v. Caster«
Ue V, 226.
~ Relief aus Rottenburg IV, 144.
— Kopf, Gemme aus Burtscbeid
VIII, 142.
— befreit die Hesione VII, tl4.
Taf. III. IV.
— entfahrt den Kerberus, Relief
aus Trier Vlir, 121.
— als Kind mit den Schlangen
ringend, Lampenrelief VII, 64.
— die keryneische Hirschkuh ja-
gend, Gemmenbild XVII, 129.
— und Laoroedon, Relief eines
Ersgefftsses I, 50. Taf. 1. II.
Herculeus s. Mazimianus.
«Herennius Picens Xlll, 78.
Herforst, Kr. Bittburg, R.A. 1,43.
lil, 69.
Herka, mätterliche£rdgöttin,gleich
Holda, Berchta XXI, lOU. -«
Gemahlin Zio*sXXI, 103. -. Ka.
mensableitung XXI, lOS.
Hermen der Gruft au Welschbil-
lig V, 287. Taf. IIL IV. VIII, 106.
♦Hermes Xlll, 27. XV, 54.
— Gemmcnbtldaus Alexandr. XVII,
126.
Hermes Mastigopboros , Gemmen*
bild VII, 84. Taf. I. II. 4. 5.
Hermeskeil, R. A. XXIII, 182.
Hermunduren XV, 198.
Herophiius, Steinschneider XXIII,
122.
Herrschaft Bnrgbrohl, historische
Skizze XX, 147.
Heruler XV, 189.
Uerzogenbuchsen , Kanton Bern,
ttanzfund XXIII, 121.
Hesione durch Heracles von dem
Ueerungeheuer befreit, Relief
eines Cölner Sarkophags VH,
U4. Taf. m. lY.
— 32
Hesioiic , Sandstein . Relief auf
Rhedcr IX^ 153. Taf. II. 1.
^ Relief ans Nim weisen XXIIf , 60.
Hessen XV, 196. XXIII, 9.
•Heuresis 111» 155.
Hibcrnia, TCamensablcitnngXllI, 3.
Ilieronymus, Kircbenlelirer, Delt-
kengcmilde suBrauweiler Xi,99.
— und der Löwe Xli, 95.
•Hilario Vit, 94.
•Hilarius HI, 148.
Hildegard 'XVII, i;^8.
•Hildsnnd XVII, 222.
Hiromelskugel mit den 12 Zodia.
kalseichen Y. 349.
HingeDe(Be1gien)liantfuttd XI, 38.
Hiob, Ueckengemftide in Bran-
vciler XI, 103. Taf. III.
Hippolytus, Ulrtyrer, Deckenge-
mälde sa Branweller XI, 109.
Taf. 111.
Hirscbgeweihe in rOm. Grtbern
I, 40. III, 171.
*A. Uirtiut aaf trierseben UOnien
ZI, 50. Taf. I. 3.
♦— — aof einer trierseben Pro-
vincialmflnae XXI. 74.
Uiraweiler bei Ottwciler , R. A.
X, 38.
Ilispana s. Leg. bisp.jLfg. oclava.
Uispanomm alae et cob. s. Ala,
Cobors prima, quinta.
Hister VII, 75. 98 (A. M.).
HocbAcker in Baiern HI, 184. IV,
205.
Uochwarten am Unterrbein XXIf,
31.
Hocbscbans, keine r(^m. Bcfcsti»
gnng VII, 127.
Uockenbeim in d. Pfalz, R. A. X,3.
Hocker, N., des Blosellands tie.
acbichten. Sagen und Legen-
den XVUI, 205.
Höfen bei Cannstadt, R.A. IV, 88.
Taf.L IL 1.
— bei Zflipicb, das alte Aufan
XXIII, 77.
Hogewaid bei Jesum im Kr. Gel.
dem, R. A. XXUI, 175.
Hobenbnrg Vif, 132.
Hobesonne^ im Landkr. Trier, R.
A. III, 74.
Hobscbana bei llarberg, Kr. Saar-
bürg, alte röm. Befestigung IV,
1. 9.
Holda XII, 190. — Wesen d. COU
tin XX, 136. -^ Gleich ö. Ve.
nus Xili, 18. S3 Freia XX, 135.
= Chriembilde XX , 138. »
Herka XXI, 102.
Heideland « Holland XHI, 10.
Uoldcurnt bei NimWegen K. A. VH,
36. XXI, 174. XXII, 142. 145.
Holdoom R A. XXIII, 168.
Uolleddrn bei H imwegen R. A IX,
36.
Holl^Hotbstetn bei Spick V, 250.
XVI, 124.
Holtschnilckunst, frAnkiacbe XX ,
142.
Honesta missio, Bedeutung und Er-
theilung derselben XIII, 97.
«Honorata Xlll, Ht\,
^Honorattts XIII, 66.
*Honoratius Aunns XIX, 139.
Uordeontus I, 109-
«»Hornbriltones XV, 87.
IK^rsrhbausen , Kr. Daun , llOna*
fund XVUI, 233.
Ilölhum bei Emmerich, G. A. XX,
18U
>41orus V, 317. VII, 79. Xf, 167.
— Sohn der Isis und ibr verbun-
den auf Bildwerken IX, 10«.
«Hospes XII, 2.
Hosten Kr. Bittburg, R. A. I, 42.
«Ilostills Hartialls Xlll, 27.
Hotion (Belgien) R. A. Xf, 41.
Houben's Antiquarinm HI, 166.
Hoven, Bedeutung des YTortea X,
231.
Hflne, Bedeutung des IfamoBa
IV, 71. VII, 122. XIV, 134,
Hflneogrftber XIV, 134.
Hfinenschanaen IV, 59. 75. VII,
121.
Hfillingcn, Kant. Bern, MtosftaDd
XXIII, 120.
Hüttesdorf-Ruppericber Siraase X,
18.
Hfittigweiler, Kr. Otlwoiler, R. A.
X, 37. XVUI, 236.
Uufeiien In GrabhOgoln XVIII,
87.
- 33 —
Uond als Symbol und AUribul auf
Bildwerken XVIII, 115 ff.
im MUhraf cult XXI, 50.
Handticrnperiode , Ablavf dert.
QDier AotoaiDUB Piiis IV, 169.
Honen XV, 90.
Hunerberg bei Nimwegea « R, A.
VII, 36.
Ilunnenbfigel bei Cleve X, 64.
Hannenkopf bei Wallendorf, Kr.
Bitibarg I, 39.
Ilonf rflcken, Ableitung des Namens
YII, 71 (A. M.).
— Lage n. Beschreibung XVIII, 28.
Hygieia (?) Statue su Nimwegen
Vit, 38.
«Hyginns Hl, 164.
'^Uylae, auf einem Glasgeflsse im
Weydener Grabmal III, 148.
Ilypermnestra s. Lynceus.
llypocausls verschieden von hy-
pocanstam IV, 117.
HypocBusta , Bauart derselben im
Allgemeinen II, 42. IV, 117.
— in Bonn II, 43. IV, 115.
Rottenburg IV, 141.
— EU Kooron-le-Comte V, 225.
— bei Scbieiden, Kr» Jülich XVI,
83.
J.
I, einmal gesetzt, wenn es sn Ende
und Anfang aweier W6rter steht
XV, 97.
1. H. D. D. (In honorem domus
divinae), Alter der Formel III,
49.
Jftger , Pr. R. , erster Jahresbe-
richt des historischen Vereint
der PfaU. Speier 1842. II, 17.
Jahr, Darstellung dess. durch die
12 Zeichen des Thierkreises od.
der 12 olympischen G6tterIV,
150.
Jahresbericht und Archiv des hl-
stör. Vereins von und für Ober*
baiern 1838-1842. 16 Hefte 111,
182.
Janssen, L.J. F., Husei Lugduno-
Batavi inscriptiones graecae et
latinae. Lngd. . Bat. 1842. III,
14p.
Jan«sen, L. J. F«, Ondheldknndife
Verhandelingen en Mededee|in-
gen. 1. Leyden 1853 XX, 184.
»lanuaria XVIII, 239.
«Januarius I, 83. V, 327. VII, 40.
48. XVII, 193.
•— Potens XVII, 200.
•Janus VII, 63. X, 48. XV, 82.
— als Adjektivendung XIII, 74«
Jarmogius XVII, 181.
«Jasins (?) V, 327.
*Jatiucius Vectissus III, 48.
V. Jaumann, Colonia Sumlocenne.
Stuttg. 1855. XXIII, IPO.
S. 173 verbessert XV, 91.
— durch llommsen des Betrages
angeklagt XX, 179.
— Yertheidiguog gegen Mommsen
XXI, 143.
•Ibisus IV, 142. XV, 82.
•Ibliomarus XV, 87. 94.
IboiU XVII, 183.
•Iccianus XVIll, 124 (2).
Idasfelder Hardt im Kr. Mülheim.
G. Grftber XXI, 172.
Idenheim im Kr. Bittburg ^ R. A.
I, 43.
Idennica s. Sulivia.
Idistavisus, Deutung des Namens n.
Schlacht daselbst XVI, 99. 100.
*Jedussius I, 42,
Jensberg im Kant. Bern, Hünsfund
XXIII, 111.
Jesaias, Prophet, Deckengemälde
au Branweiler XI, 106.
Jesus heilt den Gichtbrflchigen,
altchristliches Relief XIU, 158.
Taf. V. VI. Fig. 5.
— erweckt den Lasarus, altchrlstl.
Relief XIII, 159. Taf. V. VI.
Fig. 2.
*-> heilt das Weib vom Blntflusse,
altcbristl. Relief XIII, 142. Taf.
Y. VI. Fig. 1.
Jever, Mflnsfund XV. 221.
«Iflibus XXIII^ 147.
Igel bei Trier, R. A. III, 75. —
Monument der Sekundiner V, VI,
206. A^merk. ll.VUI, 172. '--
Erkl&rung der Bildwerke an
demselben XI , 63. XIII, 190.
XIX, 33. Taf. I. •
5
- 34 -
fg^el, Urtpranf^ des Namens und
Dorfes Igel XIX, 52.
Httinus YII, 85 (A. II.)-
St. Ugen bei Heidelberg, R. A. Y,
233.
*lllaeusa III, 160. IX, 62.
Illingen bei Ottweiler, R.A. X,37.
^lUyricanns Vlll, 113.
lllyrlcns s. eiercitus.
Ilannus s. Ilcrcuies.
«Impendio I, 124. XV, 6t. 93.
^Impensa saa XXI, 50.
Irinas IX, 29.
*Imperio fnsarum XIX, 86. '87.
XXIII, 68.
^In agro IX, 130.
♦— fronte IX, 130.
*— hunc tilolo V, 323. 324.
•— memoriam XVII, 27.
Incertum genus structnrae IV, 125.
Indiana ila s. Ala.
Indische Bronxeßgur mit der In.
scbrift: Skanda.deva XV, 137.
Taf. III, 2.
Indaciomar.lHanae XXI, 183.
*Induta Ciemeniiana XIII, 79.
«Indutillil XI, 44.
Indntiomar XI, 48. XV, l47. XXI,
183«
^Indutns IX, 59.
«Inebrica XVIII, 239.
Ingelheim, der Pal last Kaiser Carls
XX, 169. — Restaarationsrer.
sttche der Festhalle in der Kai-
serpfalz XX, 140.
^Ingenuus VII, 58.
«— Marcellus IX, 19.
IngolsUdt, Inschrift XIX, 155.
Ino mit dem Bacchoskinde, Gem-
menbild XVII, 127.
Inschriften, ffriecb. und r6m. ans
Vaison und Umgegend XVIII,
114 (2).
^ auf mittelalterlichen Kannen
XIX, 147.
Intarabns (deus) XVII, 181.
Invictus s. Hetcttles.
lo II, 64.
Jobannes Ertbischof von Bainx,
Goldmanie dess. XVI, 131.
«. frophet, Deckengemälde in
firanweiler XI, 95.
Johannes der Tflufer, Volkssitte
an dessen Festtage XXII, 84.
^Jonicns III, 164.
«Josio XVI, 68.
♦Jovi sacrum VII, 7f.
*1. 0. M. (lovi optimo raaximol
III, 100. IV, 143. V, 228. 327.
VII, 40.41. VIII, 92. 159. XV,
20. 64. XVII, 193.
♦ Domestico VII, 41.
• Focnino XI, 20.
• Eponae et Celeiae san.
ctae Vlll, 185.
^^ _ — Fortonae et genio loci
III, 99.
♦ et Genio loci VII , 42.
68. 59. 170. XX, 126.
♦ et Herculi Saxano XVI,
126.
* -^ etjnnoni reginae VIII,
163.
♦ — «— — — — . — . et Genio loci
XV, 65.
• — et Hinervae
IX, 66.
♦ — Jononi, Minervae, Ge-
nio hoins loci, Neptuno, Rheno,
dis deibusque aquatilibus, ma-
rinis IX, 18.
« Serapi caelesti, Fortn-
nae et genio loci IX, 56.
* Summo, Exsuperantia«
simo, Soli invicto, Apollini, Lu-
nae, Fortunae, Marti, Victoriae,
Paci IX, 21.
Jo Viani sentores XII, 71. 74»
♦Jovianus IV, 142. XV, 73.
*Jovinus XX, 38.
Iphigenia*s Flucht von Tanris, Re-
lief des Bonner Husenms I, 61.
Taf. Hl. Fig. 3. » Dahin gjc.
hOrige sonstige Monumente I,
64 fr.
*Iram compesce patientia VIII, 164.
Irrungen der Lrebe, Elfenbeiwe-
liefsuAachenrXI, 123. Taf.V, 1.
•Isidi deae XXI, 52.
Isidomnm, eine Art des Mauems
IV, 125.
Isis, derDemeter verwandt IX, 101.
— FAUhom und Ruder, Attribute
ders. IX, 103. XIII, 205.
— 35 —
ItU mit dem Uorns IX, 104. XVIIK
114.
— mit Paa , Bacchantin, Uond n«
Schlange IX, 106.
~ Pelagia IX, HO.
^ Pharia IX, 109.
.— Navigium Iiidi«, Festzug s«
Ehren derlaif in Rom IX, 11 !•
113.
— Schiff der Ifia im Mittelalter
Vlll, 154.
^ bei den DenUcliea IX, 115. X,
80.
— nnd IVehalennia IX, 115.
— Figur aua Terra cotta III, 96^
— Bild am Castra vetera III, 171.
— Bild mit Horua auf dem Arme
X, 79.
— und ihr heiliges Schiff. Elfen-
beinrelief ans Aachen IX, 100.
Taf. VII.
^Uochrysura II, 87.
*Unranns XXI, 50.
Ilalica s. Leg. tertia.
^Italicus XIII, 67. XX, 38.
lUnerarium Antonini I, 118. VII,
70 (A. M.}. XX, 3. XXI, 38.
«Jubron XVIll, 125 (2).
*Jucundus VII, 63. IX, 29.
*Jndaea XIII, 26. 38. 39.
J6dUche Thonlampe aus Bonn
XXII, 74.
^Jnlia Ammaca I, 116. IX, 130.
n — Angnsta I, 69.
— Domna XXI, 65.
*— Feiicula XIII, 108.
•— Frapia XXI, 42.
«_ Justinia XII. Taf. IL
•_ Uammaea XVIII, 239.
♦— Patema V, 340,
*— PrWaia sive Florentia XVII,
200.
•— Riticiaaa 111, 198. IV, 205.
*~ Severina XVIU, 229.
Joltmcnm I, 112.
JoÜana Kriege gegen die Deutschen
I, 112.
•Julianns VIII, 173. IX, 211. XIII,
lOd. XV, 82.
*^ Aselepianus III, 155.
«Julius, praef. Col. Sumi. XV,
56. 57.
Jnliu« Amandas XII, 56.
— Andicctts II, 91.
^ April is XX, 67.
— Aquinins V, 23 !•
•— Candidns XII, 3, XX, 53.
Mariui Celsus XIII, 26.
— Castinus V, 321.
~ Classicus X, 107.
_ Cossutius XI, 77.
— Crescens XIX, 104.
_ DejLter XVI, 134.
— Gallus XIII, 64.
— Hermes XV, 54.
— IlalicuB XX, 38.
^ Junius XX, 38»
~ Mansnetus V, 316.
— Martialis XXII, 26.
— Murranns XX, 175.
— Wger V, 325.
.- Paullua XUI, 85.
— Peregrinus V, 237.
— Pttdens VII, 50.
— Pnsna V, 237. XXIII, 150.
— Quintns IX, 39.
— Saturninns VIII, 121.
~ Seyerua V, 237. XVIII, 229.
-. SilvinuB XX, 38.
— Speratus V, 237.
^ Suietius XII, 55.
— Valentinus XII. Taf. II.
— Verecundus VIII, 165.
— Victor VII, 170.
jQnckerath im Kr. Dann, R. A.
III, 62.
Jungfranen (drei) od. Schwestern
XVIII, 127.
•Junia VIII, 162.
•^ Lucilia I, 84.
•Junianus Jaiius V, 327.
«Junius VII, 50. XV, 82.
•— Velleius IX, 21.
«Juno IX, 18.
•~ regina VIII, 163. IX, 66.
XV, 65.
— Relief aus Rottenbnrg IV, 144.
_ Thonfigur ausZalpich IV, 212.
— Brom ebflste aus Voudray V,2 1 9.
— Relief auf der SAule v. Cussy
Vlll, 13.
«Jnnoncs 11,126. V,339. XI, 149.
•— familiäres V, 341.
Junonia s. Roma.
- 36 -
Juppiker, Darstellung desselben
als Tagesgottheit IV, 164.
— Broniefignr aus Pfenss V^
4t3.
— Statue aus Üimwegen Ylf, 38.
— Relief auf der Säule v. Cussy
VIII, 13.
— Ammon, Sandstein.Herme von
Lessenich bei Bonn IX, 116.
Taf. IV. 1 . 2. 3. — Bildung des.
selben bei den Griechen und
Aegyptern IX, 117 ff.
~ Arrubianus IX, 72. XVII, 175.
— Conservator, Lampenrelief aus
IVimwegen VII, 64.
auf Mausen des Licinius XVII,
79.
— Csiernensis XVII, 175.
^ Dianus XVII, 173.
— Dolichenus snPferdeXXII,41.
— Etdeu^ XVII, 181.
— Poeninns (Penninns, Phoeni-
nns) XI, 19 ff. XVII, 177.
^ Saranicus XVII, 178.
— Taranucnns XVII, 182.
— Tavianus XVII, 174.
— Tsiemanus XVII, 175.
— und die Penaten IX, 57.
Juranus nons V, 196.
*Jussu ipsarum XIX, 88.
♦Justina XX, 127.
*Justinia XII, Taf. II.
♦— Paterna I, 85.
♦— Ursa XIX, 89.
«Justinius Titianus 11, 50.
*Justintts IX, 29. XII, 60. XVI,
70.
— und Cyprianus, Blftrtyrer, Dek-
kengeniAlde zu Brauweiler XI,
117.
«Jnstus III, 100. VII, 63. IX, 29.
XXUI, 176.
Jutta XIX, 31.
Juvavia (Salzburg) XXIII, 29.
«i'Juvenalius Alacrinus V, 228.
«Juventius Tutianus XX, 173.
Isel (Belgien) U. A. Xf, 41.
Kacheln, röm., II, 42. XVI, 85.
KAferthal in Baden, Anticaglien
X, 2.
Kaiserliche Uanstruppen V, 25.
Kalbeck, G. A. IX, 36.
Kalendarinm aus den Bädern des
Titus VIII, 148.
Kalkbereitung bei den Römern IV,
128.
Kamine der Römer IV, 121.
Kampfstein bei Bflchenbeuren auf
dem Hunsrücken XI, 163.
Kanäle in rOm. Hauern IV, 129.
Kandelbach bei Trier, R. A. III, 75.
Kanincheninsel Im Bieter See,
Röm. - Ccltische Alterthamer V,
171.
Kanne von Kupfer aus einem Grab-
hfigcl XVill, 60.
Kapp und Kugel verlieren; Ur.
Sprung des Sprichwortes XXIII,
135. 180.
Kapellen im Kr. Geldern , R. A.
XXIII, 176.
Kapitell mit Menschenköpfcn 1, 61.
*KaQaixos X, 70.
•Xagoyoe ifJL* XIII, 114.
Karten Aber die Fundorte römi«
scher Alterthamer II, 144. III»
60.
Katifey, Jac, Geschichte d. Stadt
MOnstereifel und der nachbar-
lichen Ortschaften. 2 Th. Cöln
1854—55. XXI1I,160.
Kefersheim, R. A. I» 106.
Keile und Hämmer VII , 57. IX,
35. 36.
Keldachgau XX, 15.
Keldenich Kr. Schlciden, Blflnafund
XIV, 184.
Kellen am Kiederrhein, röm. Co-
lonie IX, 192, X, 67.
Keltische Gottheiten XVII, 170.
Keltische Ifamen in Inschriften n.
Klassikern IX, 58.
Keltisch.norische Personennamen
XVI, 113.
Kempten bei Bingen XVI, 7. 15.
Kenn bei Trier, träumende Najado
VIII, 99. Taf.I. 1.
*Keri pocolom XIII, 114.
Kerscbt im Landkr. Trier , R. A.
lil, 72.
Kesdy-Väsärhely in Siebenbargen,
R. A. XI, 172.
— 37 -
Kinderspielieog inGrftbern If,47.
III, I2C— 171. V, 414. Taf. IX.
X. 3—4. IX, a3. XXI, 20. .
Kirchberg bei SchAneeken , R. A.
XIV, 173.
Klapperkageln aai Thon X, 78.
Klein, II , rOm. Inflchriflen, in nnil
um Maini gefanden IX, 76.
Kleinkembs in Baden, R. A. X, 1.
Kleinwinteraheitn bei Mains, röm.
Sarkophage u. s. w. XVI, 135.
KU^tl I, 88.
•Klvfiiyti II, 57.
Knebel, H., Dr., de signo ebumeo
nnper effoaao commentatio.Dais-
borg! 18U. V, 400.
Die Kdlnerinnen am Rhein XXII,
81.
Köngen im IVecharthale, rÖm. Rie.
derlasanng X, 47.
Königsfelden, Kloster XIX, 21.
K6Digsstuh1 beiRhense VIII. 175.
Kohlen in Grlbern XVI, 58. XVIII,
87.
Konrad, der Schreiber, im Korb
XI, 134.
Koprpnls der Franen nnd MAdchen,
Merkmal fflr die Grenzbealira-
mang der Volksatftrome XVIII,
44.
Kora II, 63.
Korallen II, 48. 49. IX, 24. 35.
40.
Kofttenx anf d. Hnnsrflcken, röm.
Ursprungs XVIII, 17.
Krfthe als Symbol VIII, 105.
Krajenbof bei Nimwegen , R. A.
VII, 36. XIII, 196.
Krauchihal, Kant. Bern, Mflnafund
XXIII, 120.
Kreuanach, die Heldenmaner XV,
211.
— Die rAm. Riederlassung da.
selbst XXI, 1. XXII, 1. — R.
A. XXI, 9fr. — R. GrAberXXI,
11. — Allchristliehe Grftber
XXI , 26. — Gesehichtliche
Schicksale unter der Römer-
herrtchart XXII, 4.
Kriege der Germanen nnd Römer
unter den spiteren Kaisern II,
16.
Krieg«r im Kampfe, von Zeus ge*
trennt II, 60.
Kröge, röm. 11,47. V,409. VII, 62.
Küsterlehn der Herrn von Ensch-
ringen XXII, 149.
— der Abtei St. Masimin bei Trier
XXII, 150.
Kugeln als Symbol im Mithrascnlt.
XXI, 46.
Kunibertsbrannen in Cöln s. Cöln.
Kunkelslein an der Saarqaelle XX^
mo.
Kunst der Alten, Gemmen au f&r«
ben X, 82.
.^ die antike im Gegensätze aur
modernen X, 109.
— Eintheilung der modernen X,
HO.
— und Religion in ihrem Zusam-
menhange X, HO.
Kunstgaltnngen der alten HVelt X,
113.
Kupferknöpfe in einem Grabhflgel
XVIII, 60.
Kntscheid, J. V., historisch-geo-
graph. Atlas des deutschen Lan-
des und Volkes. Berlin 1842.
1. lieft. II, ill.
Laburus XVII, 181.
Lacavns s. Mari.
♦Lada VII. 45.
Ladenburg am Neckar R.A. X, 6.
*Laecanius Bassns, Licinius Gras-
sns Frugi Coss. III, 163.
LAlli XV, 210-
Lftrmbaum auf dem Hunsrflcken
XVIII, 30.
Laeti, RechtsverhAltniss derselben
IV, 32. 31.
Laha XVll, 183.
Laiancorum civitas s. Givitas.
«Laica XXIII, 177.
«Laicus X, 67. XVII, 222.
Lampadius , pr. pr. lUyrici VIII,
79.
Lampen, röm., aus Neuss II, 46.
48. 49. III, 126. XII, 193.
Nimwegen VII, 63.
Utrecht IX, 27. 40. 41.
— — vom Vellerhofe XIX, 75.
-. 38 —
Lampen, röm. , Mf Xanten XV,
140, Taf. IV, 3.
in GrAbern XYIIJ, 66. XIX,
163. XXI, 25.
mit drei DocIitlOcliern (Iri-
nyjLOfl) lY, \b9.
mit Cupido V, 409—423.
Taf. XIII Fig. 1 . 2.
— einer Löwenmaslie XIII,
116.
-^ antilie jQdiscbe, aiebendochtige
aas Bonn XXII, 74. Taf. 1. 2.
aus Rom XXII, 76.
Taf. 1. 3.
Landfrabcn anf dem Unnsrflcken
XVIII, 50.
Landmauer a. I^ngmaner.
Landscron, die Sage von der Grotte
daaelbst XII, 115.
— Manifund XYI, 13t.
Landflweiler, Heidengrnben X,42.
Lanebiae s. Matronae.
Langensulibacb im Elsaai. Denk.
mai dei Meritor II, 119.
Langmaner I, 43. Bildwerke an
derselben III, 97
— Construction und Ge8taltYII,147.
— Zweckend Bestimmung V, 386.
Yll, 148. 151. IX, 163.
Langsnr, im Grossb. Lazemb. R.
A. YIII, 92.
Lanthildis, Theodoricbs Gemablin
XY, 38.
Lanaenspitaen Y, 409. 415« IX,
35. XYI, 89. XVIII, 62.
Laomedon und Hercules, Relief
eines röm. Eragefftsses I, 50.
Taf. 1. II.
Lapie , Recueil des itin^raires an.
ciens comprenant Titinöraire
d'Antonin, la table de Peutin-
ger etc. Paris 1845. IX« 168.
*Laqnearii III, 156.
Lar mit Trink ho rnscbale Y, 413.
«Lardarius YIII, 166.
•Lares YIII, 164. XI, 79. XY, 94.
XVIII, 103.
•Latinus YII, 63. IX, 29.
Latobius XYII, 17 1.
*Latuo (?) YII, 72.
Laudert, die Burg daselbst XVIU,
46. TU. 1. 2.
Laufenbneker Hof. Kr. Adennn, R*
A. XVIII, 231.
«Lanms XY, 82..
Lausanna, Lousanna XI, 8.
Lauschied in Hessen, R. A. XIY,
187. 196. Taf.VIL
Lautenbacb, Kr. Oltweiler, alte
Baureste X, ü8.
*Layernai pocolom XIII, 114.
Lede bei Alost (Belgien), R. A.
XI, 37. XIII, 200.
Ledebur, y., der Hayengau oder
das Haycnfeld, nicht Mayfeld.
Berlin 1842. II, 109.
Leemanns, C. Dr., Animadveraio.
nes in Husei Lugdono • Batarl
Snscriptlones a L. G. F. Jansaen
editas. Logd.-Bat. 1842. III, 149.
Leg. des Itinerar. Anton, bcdeu*
tet leugae I, 119. XX, 5.
«Legatus Augnsti YIII, 158.
* pro Praetore II, 102. IX,
2J. XII, 196. XIII, 65. 67.
*— Augustorum pro Praet. XII, 2.
Legio Aditttriz s. leg, prima, ae«
conda.
— Antoniniana a. leg. prima, oc.
tava, vicesinia secunda.
— Augustas. leg. aecunda, octava.
— Classica XYII, 211.
— Claudia s. leg. undecima, vu
cesima aecunda,
— Gallica s. leg. tertia.
— Gemina s. leg. septima, dociaa,
'decima quarta.
— Gordiana s. leg. tertia.
_ Uispana XVII, 212. — a. leg.
octava.
— Italien B. leg. tertia.
— Macedonica s. leg. qnarta,
quinta, decima.
— Martia s. leg. qnartadecimn.
m~ Miuervia s. leg. prima.
^- Priinigenia s. leg. vieeaima,
vicesima secnnda.
— Rapaz. 1. leg. vicesima prtna.
** Scytica a. leg. quarta.
— Severiana s. leg. prima Hi-
nervia.
— Traiana s. leg. secnnda.
**- Transrhonaiia YU, 61. XXI,
43.
- 39 —
Legio*U1pim f. leg. tricesima.
— Valeria $, leg. Ticesima.
— \ictriz. s. leg. fesia» tri-
eesima.
•— Prima III, 99. Till, 161.
IX, 147. XV, 69.
• Adintrix II, 94. 111, 90.
XIII, 68. (Legatoi).
— Von Nero errichUtXV,
173.
Galba errichtet XVII,
209.
* Antonioiana VII, 61.
♦ Hrnervia VII, 61.
• MinerTia II, 41. 43. 86.
III, 198. IV, 130. V, 321. VII,
44. 61. XI, 79. XII, 195 (tri-
boniM) XIV, 194. XVI, 111.
XVII, 221. XIX, 16-2. XXII, 138.
— .» — Antoniniana VII, 61.
F(idelifl) XI, 77.
P. (ia) F(idelii) IV,
130. y,316. XVI, 123. XX,89.
XXIII, 65.
— Prima MinerTia Severiana
II, 83.
^ Secunda VII, 61.
Adiatriz XIII, 70. (tri-
bnnos}.
P. F. XVI, 105. (trU
bnnnf).
Aognsta XII, 2 (iribnnos).
XIII, 65. 83. (trib.). XVIII, 242.
XIX, 107.
Traiana K. XIX, 62.
-^ Tertia Gallica, surGefchichte
XI, 83.
Italica XIX, 27.
Gordiana XXI, 181.
— Quarta Macedonica II, 92. III,
91.
Scytica, aar Geaehichte
XI, 83.
— Qalnu VII, 61.
BlacedonicaXllI,41.XVII,
198.
-> Sexta II, 49. III, 127. VII,
61. VIII, 161.
Viclrix VII, 44. 47. 61.
XI, 77 fCentiirio). XV, 175.
XVIII, 242 (Centariol. XXII,
26.
«Legio Sexta Victriz P. F. XVIII,
240. XXII, 26.
•-. Septima Gemina XV, 18, XX,
55.
♦— bctava IV, 142. XV, 55. 68.
69. 70. 71 (Praef.)*
*-- Octava Antonin. XV, 71.
♦ Angnsta 1,82. II, 100. XVI,
126 (Cent.).
• Hi8pan.XII,195(Legatas).
*^ Decima V, 409. VII, 61. IX,
21.
« Gemina VII, 43 (Cent).
52.53.54. XI, 79. XII, 2. XUI,
200.
*— — — Uacedonica VII, 61.
XI 78
♦- — — P. F. VII, 40. 44. 50.
XI, 77. XXil, 145.
* — Undecima. Kurxe Geacbichte
derselben XXII, 119.
• CUHidiaXIil,78(tribana8].
XXIII, 24.
* P. F. IX, 64.
•_ Doodecima III, 127.
*— Qaartadecima II, 100.
•^ . Gemina I, 83. II, 91. 99.
XVI, 136.
• Martin Victrix HI, 89.
*— Quintadecima V, 409. VII,
61.
*— Sextadecima II, 91. V, 407.
VII, 77. X, 107.
•— Vice«ima VII, 52. XIX, 105.
« Primigenia IX, 38. XI, 80.
♦ Valeria Victrix VII, 61.
XVIII, 238. 240. XIX, 105
(Cent.).
*-* Vicesima prima II, 103. IX,
64. -— Kurxe Geichichte der-
selben XXII. 111.
• Rapax VIII, 159 (Cent.).
IX, 132. 140. Uli 142. _ Ge-
aehichte derielben IX, 134.
*— — — Severiana IX, 64. 145.
• secunda II, 7, 38. 46. 95.
III, 127. IV, 142. VIII, 161.
XV, 68. 72. 73. 136. XXI, 43.
* — > Antontniana III, 50.
• Clandia II, 7.
• Pia Fidelis Jl, 94. XV,
69.
- 40 -
^Legio VicesiniR secnnda Frimi-
geniall, 93. 100. Vif, 61.
♦ Pr. P. F. I, 8t. Vlir,
164. Xril, 68 (Irib.). XV, 72.
XVI, 135. XVIf, 198 (Cent.).
200. XVIII, 241 (Cent.). 239.
XXI, 43.
• iertia Primigenia IX, 21.
XI» 80.
•— Tricesima IX, 21. 36.
« ülpia VIctrix I, 128. V,
240. VII, 42. 61. 94. 167 (trl-
boBus). IX, 36. 38. 40. XVI,
108 (trib.). XXII, 14 1. 156.
XXIII, 169.
Legionen , welcbo in der Varas-
schlacht Yerloren gingen IX,
134. XT, 81.
— , \«'elcbe za Vegpasiani Zeit
am Rhein standen XX, 45.
Legionsgeschichte XI, 77.
Legionsnaroen , nach kaiserlichen
Familiennamen gebildet XX,
56.
Leberennus s. Mars.
Leidener Fragment, welches die
Hauptstädte in den Gallischen
Provinzen aofifthlt IX, 89.
Leiter im Mithrascalte XVI, 120.
•Lella XXHf, 73.
Lennepekamer bei Ifimwegen, R.
A. VII, 36.
*Lentinias Blessienns III, 196.
^Lentnlus IX, 29.
L6on Rinier, inscriptions romaines
Paris 1855. XXIII, 189.
Lepidiaoa coh. s. Cohors Lepi-
diana.
Lersch, Centralmnsenm rheinl. In-
schriften: I, 6. 11. 15. 16. 38.
59. 94. 99. II, 34. 40. III, 4.
9. 54. 55. 91. 101. 102. erlftu-
tert I, 66 ff. II, 38 erkiftrt IX,
211. I, 15. 17 u. III, 101. Ter-
bessert XIII, 112.
Lessenich bei Bonn , R. A. III,
99.
Lesura (Lieser) FliVII,90 <A.M.).
«Lenci III, 50.
Leudersdorf bei llillesheim in d.
Eifel, R. A. XXIII, 182.
Lendicianui s. Mercnrius.
Leugac f, 118. 119.
Leusingen im Kant. Bern, Ufinx-
fuBd XXIII, 113.
Leven's Daktyliothek XIV, 17.
Lex salica. Keltisches Recht in
derselben IV, 27. — Chlodo-
wichs Redaction IV, 79.
♦Liber X, 106.
•Liberalis II, 90.
♦Llberius Victor VII, 47.
•Licia IX, 29.
•Licinia Sabinilla XI, 3.
•Licinius Crassus Frugi III, 163.
* — Junior, Mflnie des Kaisers
XVII, 86. Taf. III. 3.
♦— PoUio XIII, 67.
«— Seranas VIf, 41.
•_ Valerianns XIII, 89.
«Licininns VII, 52.
Liger (Loire) Fl. VU, 102(A. M.).
Linde, der Holda heil. Banm XX,
138.
Linde, P. A. Dr., die porta nigra
und das Capitoliura der Treviris.
Trier 1852. XX, 167.
Lingonnm coh. s. Cohors secnnda.
•Liovia VII, 50.
Lippeheiro, ein Kastell des Dnisus
III, 13. IV, 77.
Lippeflbergang d. Römer am Stee-
ger Burgewart IV, 78.
•Lipuca IX, 29.
Lischer (Belgien) R. A. XI, 40.
Lissingen im Kr. Dann, R. A. III,
65.
•Litnca IX, 29.
Livius, die einzige Quelle des
Florns XVII, 1.
— 8. Apollo.
•Lixa VII, 54.
Lizo XVII, 173.
•Locimus VII, 63. IX» 29.
Loculi XVII, 120.
Löffelchen fOr WundArzte VII, 69.
IX, 33.
•Logista XII, 2. 6.
Lohn bei Jälich, R. A. I, 124.
LAhrer, Geschichte der Stadt Nensa.
Meuss 1840. I, 106.
Lollianus in Gallien IV, 53.
•Lena (Lots) VII, 63.
London, Blatronensteina XII, 198.
- 41 -
«Lmigfiiiit TIl, 77. 170. 3Uil» 26.
Longohard«ii XY« 302.
Loo, Bedeatuog de« Worle« X, 229.
«Lordtt» in, 1!26.
*LoMa Vit, 63. ix, 29.
Louceliu» a. Mars.
Looiaendoff, 6. A.. IX, 36. — R. A.
IX, 40.
^Loaaennenaas XJ,8.
•Lova (Lona) VII, 63.
LAwe im Wappen der SladI Bann
I, 5.
— ana gebrannter Erde IX, 24.
— — Sandstein X, 5.
— als Thfirwftchter XXfl, 77.
•Lncnia Sammitla XVI, 135.
*Lncanius Censorinus XVI, 63.
•Lncann» IX, 29.
♦Lncia VIII, 163.
«LadHa 1, 84. IX, 19.
«Lncilias XI, 22.
•— Ariato 111, 164.
*— Chresinua III, 164.
«^ CriapM V, 238. XXlIij töO.
•^ Procultts III, 163.
♦Lacias VII, 64. IX, 29. •
•^ Lacilius XI, 22.
Lncretia, Tod derselben, Erarelfef
III, 102. Taf. IV. 1. V, 404.
Lncrinei See XVI, 34.
•Locnbos XVIU, l3d.
•Ucnlla XXI, on,
•Lncollna XX, 38.
•Lade Xlil, 111.'
•— , silio, valiamus XX, 178.
Lodere XIII, IH.
Lflderich bei Volberg, rOn. Berg-
bau V, 235.
Lnfthildis mnd di« Spfndel XX,
137.
•LagOTibns XVIII, 132.
«Luna IX, 21.
^ GemfneabndXV,134. Taf. 11.10.
Lapodnnam Vif, 98. (A.M.) X,6.
«Lnpula V, 339.
•Lorio XVIII, 242.
•Loacins Ebaro VlII, 163.
Lnsitanische CaborCen im rOm.
Heere Xlil, 48.
Luattanoran Cob. a. C^b<yrs pri.
roa Ang.
III, 163*
«'Lutetiis Snebia VII, 73.
Luxemburg, Grosshcrsoglhum, an. .
tiq. Entdeeknngen VlII, 89.
— Grosse Zahl d. rOm. Nieder.
laaanngen VIII, 95.
Luxovius XVII, l73.
Lyncens «nd Hypemnestra IX, 125.
Maas , Cisars Berieht über den
Lauf derselben X, 53.
*Maccon II, 90.
*Macedonla XIII, 68.
*Macer IX, 30.
•llacMiaa VII, 63.
Macrianus, AlamaneokOaff I, 114.
*llacrinius Demoatratua XI, 20.
*Macrintts V, 228. VIII, 16(). XXI,
174.
Macusanua a. Herenlea.
«Uadelinna XV, 171. Taf. V. 19.
Madtswyl, Kant. Bern, Mflnsfond
XXIII, 121.
«Maeseins XX, 78.
•Mag. fig. VII, 170.
*Maganon XV, 171.
Magdalena , DeckengemMde an
Braaweiler XI, 120.
•Magnentios XVI, 70.
— Erhebung inm Kaiser Vin, 77.
— Unedirte Mflnien desselben XI,
C2. Taf. II. 18.
•Magnus VII, 65. IX, 30.
«Magonon XV, 171.
Magontiacum, Maguntiacmr ff, 1 13«
Magna ala Endung in Onanamen
XXI, 31.
«Magusa (um) XV, 151.
Maguaanns s. Hercnlaa.
M«ia II, 119.
Maigebrftuche an der Ahr u. im
Jalicherlande XXII , 96.
Maina, H6m. loschriflen I, 83.
— ^> Baudenkmiler, Hypocausten
II, 36. 37.
— ROmerbrUcke Über den RlteiD
II, 38. III, 179.
* — Denkm&Ier des Museums n,50.
— Der Kftstrich II, 53.
-^ GescktchUcbreiber der Sudt
III, 175.
» PlanetenfleiA IT, 171.
— 4« —
MalDi, ThorflOgel «ii» &s YJU, 179.
XII, 196.
— Rom« Lampe aai BroQEe XIII,
116. Taf. I. 2. 3.
— BronzebflchscheD , Brontettie-
fel XV, 139.
-^ Eine StodI des Drutua XYII,
24. 30.
— Kabrik«llMi von AUcrlbüDiern
XXIII» 97.
AUiDSWeiler, Kr. Ottweiler, R. A.
X, 31.
«Maior II, 86.
«Mairae il, 12). XII, 196.
llaiMrftaste a. Mailehn XXII» 94.96.
•fliaiugas IX, 30.
Malarichui VUI, 80.
•Mali III, 77.
^Malicai XVI, 69. 71.
Malinehae a. naironae.
Malten, H. M. Dr., Ergebnisae der
aeueaten Ausgrabungen rOni.
AUertbamer in und bei Mains.
Maini l842. II, Hl.
Mambrianus s. Mercuriqa.
*Mainertinu8 VIII, 117.
•Mamilianuft XV, 82.
*Maroinilianus Viotofinna II, 98.
*Mandalonius Qratns I, 44.
Manderscheid im Kr. PrAoi, R.A.
UI, 61.
•Mandolinius XVIU, 139.
•Mandus XX, 89.
Manei (dii) VII, 50.
•ManiUanua Xlll, 67.
«Mansueta XV HI, 239*
«Mansuetua V, 316.
'^Mantanariua XV, 166.
*Maponui (dena) XVUI, 242.
Marua, niara, Endung von Perao-
nennamen XV, 90.
*Marcella III, lö5. XIX, 63.
»Marcciliaia Marcella XIX, 63.
«Marcelliniua Marcianus XVII, 200.
*MarceUiDUi XV, 79. XXII, 20.
Mareeilin und Peirua, Märtyrer,
Deckcngetn&lde au ßrauweiler
XI, 104.
»Marcellua II, 108. VII, 43. IX,
19. XVll, 200. XVUI, 124 (2j.
XX, 33.
•Marciaplf . Vif ^rinn l> 37*
«Mareinna U, 102. XVI, 134.
*Marcius Verecandua XXIII, 65.
Marcodurum IX, 75.
Marcomannen JV, 28. XV, 192.
*Marcu8 IX, 30. XV, 82. XVI, 69.
XVIII, 125 (2). XXI, 55.
St. Maria im Capitol in COlnXIll,
176. Taf. IV.
Maria,Einiiedlerin,DeckeBgenftlde
au Brauweiler XI, 99.
*Marianaa X, 5.
Marienbilder auf SchiCTen XII, 30.
•Marinns VII, 52. IX, 30. X, 48.
XII, 82.
«Mnritts II, 103.
— in Gallien ala Gegenkaiaer IV,
53.
Markeahansen im Kr. Prihn, R.A.
III, 62.
Marmagen, Veilenatein dea Agrippa
I, 117.
Marmor au KnaabAden nnd Wand-
bekleidungen IX, 7.
Marmore der Antikenanrnmlong an
Arolien V, 348.
«i'Marontiua V, 329.
*Mar8 II, 95. VII, 71. 72. XIX,
107.
— Albiorix XVII, 171.
— Belatucadrua XVII, 179.
^ Braciacn XVII, 179.
— BrittOTiua XVII, 179.
— Cabetiua XVII, 180.
•-. Camuln8XVJI,180.XVliltl34.
Taf. V.
*— Cocidina XVII, 160. XVUI,
242.
— Cososua XVII, 180.
» Halamardna XVII, 18 1.
— LacaTUS XVII, 181.
— Leherennua XVII, 181.
— Loucetius XVII, 166.
*^ Militaria XIII, 86.
^ OUouditts XVII, 181.
— Scgomo XVII, 182.
» Ulior XIV, 65.
♦- Victor XVI, 66.
— Vintiua XVII, 174.
•' et Nemetona II, 121. XV, 97.
*^ Loncqtiua et Nemetona XVUI,
24 *.
— ervasio. xym, ua(2j.
- .4» -
Itmri, Dtrtlellaag detielbea «UTft.
f60gouheit IV, 163.
— BronxesUtuetle Tom ftanpfea
Thurm iV» 207.
— Statae «Bf Mainaweiler X,
31.
— Ultor, Relief auf dem foge.
nannlen Schwerle des Tiberias
XIV, 65. — Tempel des Gotiea
in Rom XIV, 66.
— Vielor, Relief aaa Bona 111, 113.
Taf. lY. 2.
~ und Rhea Silvia, Relief eioei
r6m. Erxgefilsaef f, 45. Taf. 1.
II. — AufiAliloDg Qod Verglei-
chaog der verachiedenen Mona-
mente I, 46 ff.
— im Chrifltenthnme durch den
Eraengel Michael vertroten XXI,
42.
Martiliaa und die HoUfahrt au Cöln
IX« 43. XIV, 195.
«Marti et ania VII, 75.
•Martia 1, 63. iX, 30.
— 8. Roma.
— Gallica a. Roma.
•Martialia VII, 63. VIII, 162. IX,
30. Xlll, 27. XV, 8.1, XVIII,
228. XXII, 155.
•Martina XII, 78.
•Martine VIII, 163.
•Martinna XV, 82.
— Bifchof , DeckengemAldo an
Branweiler XI, 102.
•MarUna VII, 64. IX, 27. 29.
•Marna XII, 81.
Marxberg bei Trier, R. A. III, 70.
76. IV, 208.
«Maaa I, 42. II, 157.
•Maacnlua X, 66.
•Maaeins Vll, 55.
Maaholder im Kr. fitttburg, R. A.
III, 68.
•Maaina XII, 55.
Maaken, aar Veraiemng v. Gebftu.
den und Bildwerken II, 9.
— tragiache IV, 191.
-^ ana gebrannter Erde IX« 24.
Maaailia II, 9. ^ MAoien d. Stadt
XXI, 137.
*MaaanU XXII, U9.
•MaUttoa IX* 30.
Mater, ThoaBgnr ana NiederWbcr
XX, 180.
•^ caitrornm I, 69.
•— Deam V, 230.
— Gabia II, 127.
*-^ Melia XVII, 206. XVIII, 112.
*— nata et facta I, 87.
•Materna V, 340.
•Maternna I, tl6. XVIII, 125 f2).
XXI, 91. XXllI, 68.
•_ et Atticua Coas. VII, 42.
•Materioaa III, 163.
•Matratns sacer I, 86.
Mairei, Weiea derselben f, 89.
.. Zahl and Natur derselben II,
124.
. Loeale Bedeutung II, 131.
— Verbindung mit andern Gott-
heiten II, 135.
*. Attribute derselben II, 136.
XII, 50.
— Spuren ihres Cultus im Mittel-
alter II, 137.
— VerhAltaisa einiger röm. Ge-
schlechter au denselben XI, 143.
— Ihre Darstellung auf Monumen-
ten XII, 48.
— Verwandtschaft mit der Isis
XII, 49.
~ Kachklftnge ihrea Cultns in der
Gegend v. Mets XXII, 138.
^ Unterschioden von Matronae
XXIII, 78.
— 8. Matronae.
Matres VII, 61. XX, 102.
— Alaterviae II, I28.XVUI, 112.
XIX, 97.
— Arsaciae II, 132.
^ Brittae II, 131.
_ Campestrea XXIII, 193.
_ Domesttcae XVIII, 131.
auae XVIII, 238.
— Frisavae II, 134.
~ Gallaicao II, 132.
~ Mopates Vll, 47.
suae II, 134.
~ Omnium gentium XVIII, 239.
— Pannoniorum et Delmatarum
II, 131. XXIII, 78.
— Quadroburgae II, 132.
~ Suae II, 134. VII, 25.
— Snleviae XV» 19.
- 44 -^
*MatrM Tnuftariaae XYUI, 2d9.
♦ — . Treverae H, 132.
*Hatrinia8 Primus XII, 54.
Halrona (Uarnp) Fl. VII, 102.
(A. H.).
♦— XVni, 228. XIX, 107.
•MttiQtopa XX, 122.
Matrona(dea) Bronaefigar VII, 67.
Matronae, Charakter irtitehe Bil-
doDg derielben IV, 182. XIII,
120.
— Darf tellnngen derselben in Thon,
Stein und Metall XVIII, 97. Taf.
IV. XVIII, 101.
•^ Bildwerke ders. auf VotiTttei.
nen XVIII, 109. XXIII, 72.
— Ihre Vieldeutigkeit XVIII, 108.
No. 9.
— Die Droisahl XVIII, tlO.
-* Als bans, nnd feldsehirmende
Segensgöltinnen den Laren and
Penaten Terwandt XVIII» 119.
— Beinamen derselben XXIII, 66.
— Ihre Attribute auf Bildwerken
XX, 96. XXIil, 76.
— YerbAUnies der mittleren G6U
tin SU den beiden Äusseren XXIII,
72,
— Verbreitung ihres Cultus und
Spuren desselben im Christen,
thume XVIII, 108. 127. XXUI,
148.
— > s. Hatres.
•-- Andrustehiae II, 128.
•— Alagabiae V, 237. XXIil,t50.
^ AnragasUe XX, 95. Taf. 1. 3. a.
*— > Aufanae, Aufaniae II, 131.
III, 196. V, 238. 316. VII, 48.
XXII, 1 33. XXIII, 150. ^ Den.
tung des Namens XIX, 90. XXUI,
77. 150.
*— Ausuoiatium XI, 148.
*— Axsingenehae XVIII, t06.K8.
* — Campanehue XII, 56.
^Matronae Cuchinehae XXIII, 65.
*— Dervonnae XI, 148. XVIII
240.
*—- Etraienae et Gesatenae II, 133.
*— Ettraienae IV, 182. XII, 55.
«— Gabiae II, 127. XXIII, 149.
•— GaTadiae IV, 182. XXIir, 150.
*— GeMilena6Xll,67. TM>I. 11. 3.
^Matronae HamaTehae II, 134.
•_ Lanehiae II, 132.
*-. Malinehae V, 315.
*'^ Rnmnehae XXUI, 151.
«_ Seceanehae XVIII, 239.
•^ Senones 11, 132. IX, 57.
•_ Toztnmeae XX, 9t.
«_ TejLtumehae XXUI, 73.
•— Vatviae II, 133.
• IVersihenae II, 134.
•_ Vacallinehae XIX, 85. 66. 87.
88
•_ Vediautiae II, 132.
«^ Vesuniahenae XX, 86. 87. 89.
Taf. I. 1. XXUI, 68. — Namens.
deutong XX, 89. XXUI, 69.
•^ Velerabeae XII, 53.
•^_ Veteranehae XII, 46. Taf. IV.
1. 2. XII, 47. Taf. III. 1. 2. 3.
XII, 54. Taf. IV. 3. XXUI, 61.
^_ Veteranihae XII, 54.
•— Veteres XII, 193. 194.
*— Vlavbinehae XXIl, 131.
— unbestimmten Kamens:
*— .... aminehae XXIII, 71.
*—.... henehae XXUI, 70.
*—.... ranehae XXUI, 7t.
*>-.... teaiavehae XVIII, 239.
Hatronensteine von deutschen GrA-
bern XII, 42. XX, 82. XXUI, 62.
— Gründe fAr das Nachinnen.
gekehrtsein der Inschriften «nd
Bildwerke XX, 93. XXUI, 63.
— aus Embken XU, 42.
Antweiler nnd Zülpfch XIX,
92.
,^ — Vetweis«, Soller, u. HOd.
dersheim XX, 81. Taf. I. U. III.
ZAipich n. Flotsdorf XXUI,
61.
•Matutus (?) IX, 30.
Maitiacoram eivitas s. Civilas.
Mattiaken IV, 35. XV, 197. XVUI,
69. XXUI, 9. 17.
•Mattium XVII, 206. XVIII, 39.
XXUI, 10.
•Matuco civitas XIV, 192.
•Matunus (deus) XVIII, 242.
Mauerreate auf dem Odilienberga
XVI, 127.
Mauerwerk , röm. , terscbfedene
Arten IX| 5.
- 4» -
•Mtim XII, 75.
•Manretania Tingtlana VI!» 167.
*llasiinianu9 Uercaleoa , nnedirte
MftBBen deaselben XI, 60. Taf.
II, 14.
•Maximinas IV, 143. XY, 83.
•Mazlmiia VIII, 109. IX, 31. XX, 67.
♦— 11. Coi. XV, 60.
*— et Aelianus Coga. XV, 19.
•Mazienti vivas taia feliciter VIII,
lO'i. Taf. I. 2.
*MajLiiniilla XII, 78.
«Ilazslmiiins XXIII, 170.
llayachOM, Denkmal der KalhariiiB
V. Saffeobarg XII, 98.
Meckel, Kr. Bilbarg, R. A. III, 69.
Meckenheim , Kr. Bheinbach , G.
Gräber XXIII, 184.
Medaillons and GoldmttBseB in der
Münisammlnng an Trier IV, 107.
Taf. ni. 1—4.
«Heddirioa II, 86.
•Bledicua leg. XXI. IX, 137.
Mediolannm I, 137. III, 195. XIX,
3. 4.
•Hediomatrici VII, 136. XV, 147.
•Hedlna Vir, 63.
Hednaenhanpt ans Casira ret. III,
172. ^ Ans Niaiwegen IX, 24.
— Symbol. Bedenlnng XXIII, 56.
Hehr, Kr. Rees, Begräbaisstafeln
XXIII, 176.
Heilbrack, Kr. Bitbnrg, R. A. 111,68.
Meilenaeiger v. MarmageB 1, 117.
IX, 162. 184.
— Yon Ifimwegen VII, 39. 70.
^ Yon Zalpich XXIII, 81.
Melania, Jungfran, DeckengemAlde
an Brauweiler XI, 100.
Hella a. Haler.
•Halinum VII, 75.
*— ad omnem dolorem XX, 174.
•Melisius IX, 30.
Mellobftndes, Frankenkönig IV, 15.
«Meloniornm vicus XXIU, 12.
Melasina XXI, 107.
•Memor IX, 29. 30.
Men XVIII, 119 (2).
Henapier VII, 3.
Menapiomm eoh. s. Cohort prima.
Menekrates VII, 84. (A. N.).
•Neaeain (Itib«»} l, 82.
Men-liir XVII, 144.
•Menis magtster XVJII, 117(2),
«MeDBeken (Baldea) XIX, 152.
Menniger SleinbrAche bei Trier,
R. A. III, 74.
•Heniarius XV, 206.
•Mensor cohortis XX, 67.
•Merca IX, 29. 30. XI, 33. 36.
•Mercnrialis XVI, 69.
«Hercuritts XVI, 69.
«^ (dens) II, 95. VII, 72. 73.
VIII, 163. IX, 74. Abbild. Heft
VII. Taf III. IV. 4. IX, 76. 142.
XII. Taf. Y. 1. XV, 99. XVIII,
124(2). 125(2). XIX, 103. 104*
107. XXII, 26.
^ Alannua V, 231. XVII, 173.
— Arcecins XIX, 27. XXI, 181.
-> Arceina XVII, 175.
— Arvemornm XVII, 170.
— Biansins VII, 58. XVII, 179.
-^ Cambns XV, 99.
— Cannelonenata XVII, 180*
~ Cambrianna XVIII, 241.
-. Cimiacinas XVII, 174. XVIH,
241.
-. Cifsanina I, 80. XVU, 180.
^ Felix III, 88. XIV, 195.
— GambriaBBS XVII, 200.
— Leudlcianas 1, 124. XVII, 174.
— Mambrlanos XVII, 174.
-^ Moeeos XVII, 168.
^ Ifegotlator XVII, 193.
— Ifundinator II, 119.
— Opnpnp XVII, 175.
^ Res VII, 72.
sive Kortona VII, 42.
— Tonrenns II, 123. XVII, 182.
-. Vassna 1,44. XV, lOO. XVIII,
139.
•— Visacius X, 3. XV, 55. XVII,
182.
«*- ei Roamerta V, 337. XIX, 92.
XX, 114-
*— et Suae VH, 47.
* — Visocins et aaneta VisnciaX,
48.
Herkur nad Fortuna in gemeia*
samer Verebrnag XX, It7.
Mala XX, 120.
^ Apollo und Mfaerva IX| ftö«
— Cybeley Sol XXIU, ^.
- 46 -
Mercurius and DionysM, Relief
von Gandershofen XIV, 29.
^ und Kephalos XII, 16.
Taf. V. l. XIV. 29.
•— und Rosmerta, monamente XX,
no.
— und Venuf, Denkmal v. Metsig
im Luxemb. XX, 119.
Nerovingische Fibula XII, 191.
Taf. V. 3.
— Manien II, 143. Taf. V. 5. XIV,
192.
Ilertert an der Mosel, R. A. Vlli,
92.
Merteadorf an d. Ruver, Grabdenk-
mal IV, 205.
*Mernm V(inam) VllI, 162 XIII,
107.
Mesaersliel aus Bronie mit Figu.
ren und Inschrifl V, 221.
«flieasianua XX, 77.
*Me88ienus III, 196*
•Meaftoniufl Vitalis I, 40.
«Mesiins Forlunatus IV, 142. XV,
61. 75. 76. 78. 82. 92.
•Melon XXlil, 65.
Mettii (Meli) VII, 109. (A. M.>
«MeUiua IX, 30.
Metz, rOm. Waiaerleitnng HI, 201.
•> Römeritrassen IV , 94. xr,
18J. XIII, 33. XIV, 4. XVII, 53.
Meyer, H.Dr., Geacbichte der XI.
und XXI. Legion. Zarich 1853
XXII, 109.
«Miccio VII, 63. VIII, 162. IX,30.
Militairdiploroe der Kaiier üomi«
ttan und Hadrian XIII, 26.
— dea Kaisera Veapaaiaa XX, 35.
— Verschiedenheit derselben XIII,
97.
•Militaria dona II, 104. XIII, 83.
Militaris s. Mars.
Millingen bei Nimwegen, R. A.
X, 63. — Das alte Arenacinm
XX, U4. XXII, 143.
Himling-Crumbach in Hessen, Ma-
tronenstein XII, 199.
Minden, Bracteaten XIV, 191.
•Minerva VII, 4$. XVII, 197. XVIII,
125 (2).
— Arnalia XVII, 16S.
— Delisana XVIl» 18J.
Minerva Berecyntia XXffl, 5i.
— mit Apollo und Merkur ver-
ehrt IX, 56.
.«, Juno, Hercnles und Mercvrins
IV, 144.
— , Kopf ans Fliessem IV, 199.
— mit dem Blitie , Mamorrelief
aus Arolsen V, 351.
-> , Relief auf der SAule v. Cossy
VIII, 12.
— , Gemmenbild aus Bonn XV,t27.
Taf. II. 1.
•Minervalts, r. Augenaral. XX, 174.
•Miace VII, 62. XIII, 107. XXI, 44.
•— , bibe, da mi XIII, 108.
•— mi Xlli, 107.
♦— vivas XIII, 107.
•Missicius XX, 58. XXIIi, 86.
Missio honesta und ihre Privile.
gien XIII, 97.
•Mite merum XIII, 107.
Mithraeum bei Schweinschied iV,
97.
— in Dormagen XXI, 44.
•Mithras I, 85. XXIII, 146. a. Sol
invictus.
Mithrascult III, 199. XXI, 46. --
Bedeutung der Leiter in demael-
ben XVI, 120.
Mithraaateine in rOm« . celtiachen
tirabhOgeln V, 180. Taf. I. K 6.
Fig. 1. 2.
•Mitios VII, 47.
«Uodeatianu II, 102.
•Modestus IX. 30.
*— Crispinins Turbo XX, 91.
•Moesia Xlil, 4l.
• — snperior II, 102.
Mogo, Mogounns,MonnoBXVII,174.
•Mogontiacum XXI, 38. — StAU.
paukt der Römermaeht am Ober-
rhein XXill, 12.
— frftnk. Manaart XV, 166.
•Moguntiacum , Mogunticnm XV,
166. XXI, 38.
•Mo»i^O( XX, 122.
Mommsen'a Anklage gegen v. Jan-
mann XX, 179.
Momus IX, 30.
Monasteriam, ßedeatung dea Wor.
tes XII, 137.
Mone, F. J., Urgcacbiehte dea ba-
^ 47 —
dUchen Landes. Karlsruhe 1845
XIV, 114.
MoiferlaDd, Römercaitell VIII,58.
IX, 36.
^MoDgoliacQin XV, 167.
Monheim R. A. V, 236.
Mons aureus Vllf, 30.
— Juranus V, 196.
«Xontanaf VII, 63. IX, 30. XIII,
26.
Monte nnovo XVI, 33.
Monierberg bei Calcar, Meroving.
Goldmflnse II, 43. Taf. V. 5. R.
A. vttdln8chrinenlX,39. XVII,
221. XXII, 62. XXIIi, 171.
Montroeul in Belgien, R. A. XIII,
200.
Mopates s. Matres.
Morinornm colonta s. Colonia.
MoriUagoi (dens) XVII, 181.
Hörtcb bei lulingen, R. A. X, 9.
MOrtel der röm. Bauwerke IX, 4.
MosaikfussbOden in Vltesiem IV,
200. ' — Zu Herbom im Luzemb.
VIII, 94. ^ ZuTrier und Ncn.
nig XX, 180.
Moselfiacbe des Ausonius V, 202.
VII, 75. (A. M ).
Hoselstrom , Zust&nde desselben
im AUerthnme V, 204.
Mosenberg bei Bettenfeld im Kr.
UVittlich, R. A. 111, 65.
Moses schlAgt Wuser aus dem Fel-
sen. Altchristi. Relief XIII» 146.
Taf. V. VI. Fig. 1.
«Mossnr VII, 63.
•Voxsins VII, 6). IX, 30.
Mflddersbeim, Matronensieine I,
128. XX, 96.
Mftblhausen am Neckar, Malereien
in d. Vitnskirche XII, 194.
Mahlsteine, röm., II, 4^ 49.
Malier, Job. Dr. und Falke, Job.,
Zeitschrift fflr deutsche Kultor-
geschichte XXIII, 189.
Münchweiss Kr. Ouweiler, R. A.
X, 28.
Müni « n. Anttkenkabinett in Ta.
hingen X, 69.
Manzen in GrAbern XVII, 112. XXI,
23.
- der Bataver XV, 151.
Mans«^n der Eburonen XV, 150.
Uelvetier XV, 145.
Medioroatriker XV, 147.
Sequaner XV, 146.
alten Trierer XI, 43. XV,147.
Ubier XV, 150.
— galliacbe ans Ottweiler XXI, 78.
Taf.Ill. 1—5.
— gallisch. belgischen Ursprungs
aus dem Tri ersehen XXI, 67.
— ans dem Zeitalter Constanlins
in Beziehung auf ihre Typen
XVII, 78.
Manzfund bei Bausendorf IV, 210.
— Zu Ladenbnrg am Neckar X,
7. — Zu Dalheim XIV, 6. ^
Zu Keldenioh XIV, 184. -^ Im
Kanton Bern XXIII, 109.
Manzgeschichte des Rheinlandes
bis zur Uit^ des 8ten Jahrbnn.
derts XV, 143. Taf. V.
Manz- Monogramme, triersche XV,
168. Taf. V. d. c.
Manzsammlung inIlimwegenVII,70.
— in Utrecht IX, 34.
Marlenbach Kr. Prfim, R. A. U,
120. III, 62.
«Multis annis II, 87.
«Municeps II, 99.
*Municipes intramurani XIII, 78.
Muri, Kant. Bern, Manzfund XXIII,
119.
•Murranus XX, 175.
Mursa VIII, 77.
•Musa I, 42.
«Musanns VII, 61.
Muttnens. ala s. Ala prima.
Hutina VII, 52.
»Muttus XIII, 203.
Mylae VII, 80. (A. M.).
•Mythunim XXII, 65.
Nf.
NabenbeschUge y. Kupfer XVIII,
60.
Nabenringe eines r6m. Pfluges XVI,
89.
•Nacco XVII, 221.
Nachtshelmer Heide bei Mayen, R.
A XXI 183
Nadeln, röm., vil, 69. IX, 32. XXI,
70.
- 48 —
Mgel m GriberB, Grund des hAa.
figen Yorkommeni XXI, 24.
~ iD röin. Grftbern HI, 197, V,
411. 412. IK, 33. 4t. XYI, 88.
136. XVII, tl8 XXI, 14. 2t.
germ. Gr&bern XXII, 148.
rAm..k.eklM€lien Gfabhftgeln
V, 177.
HahemüDdoiig ■nr Zeit der RAmer
XVI| 13. 17. 143.
KaMe »ua Kenn VIII, 99. Taf.l. 1.
•lfm^ttV9aiif XVIli, 120(2).
I^amen der Künstler in Beaiehnng
lu den von ihnen dargestellten
GegenstAnde» XXII, 69.
PfamenstilguB^ auf Inschriften
XVIII, 137. XXI, 134.
•Namnis XJX, 59.
Hawtoatea XI, 5.
*Ilarbottnensis ptoxincia XII, 195.
Ifaria (dea) IX, 57. XI, 3. XVII, 183.
— Nonsanti« XVII, 183.
•Rassoia VII, 63. VIII, 162. IX, 30.
«NaUUs XIII, 27.
•Kaiione Balav« I, 81.
^ Vrancns iX , 20. XXU , 156.
XXIII, 169.
Traz li^ 85.
üattenheiroer Wald im Kr. BUhnrg,
R. A. I, 41.
•Katus IX, 30.
Navloy XVII, 111.
Ifeapolis XVI, 25.
*Rebbicu8 IX, 30.
Neckarau in Baden, R. A. Y, 232.
*IVegotiator artis eretariae XY,
61. 93.
*^ creUrius XYIII, 116.
♦— fmment. YII, 47.
*— sellasiariua XII, 60.
— 8. Biercuritta.
«Hehalee XII, 24. XY, 20.
•Kehalcnnia XII, 23. Ro. 1. XVIII,
116. Ko.<M).
— >9 Wesen der Göttin IX, 87. —
YeMcbiedcirhelt der Darslellung
anf den einielnen Monumenten
XII,22. XVIII) 103.115. — Ablei.
• long des Namens IX, 87. XU, '15.
XIX, 131. — Bild und Attribute
derselben XII, 22 ft. ^ Bioe
denuche Göttin XII, 26. ^ Yer.
wandlAcbftft mit der Isis XII,
27. — Verbreitung ihres Collus
XII, 39.
üCemausus XVII, 173.
Ifemetae I, 115.
Demeter lY, 17. VII, 136. XY, 191.
»Nemetona II, 121. XY,97. XVII,
177. XVIII, 243.
♦A'fa^foy XVIII, 120(2).
*Nenioniu8 Senecio II, 97.
Ifennig an der Mosel, M4Miaikbodeii
XX, 180. XXIII, 181.
«ftepoa Xf, 35. XIII, 65.
Hepotianus, nnedirte MflAse desa.
XI, 61. Taf. II. 17.
Üeptunns undseine Atlribnle I» 68.
«Neptonalis XlII, 108.
*Ifequres IX, 30.
Ifereideii und Ichihyooenianren,
Elfenbeiarelief XI, Tnf. Y. 2.
Kero, Ifamen dea Kaisers auf Of-
fentl Denkmälern getilgt XVIII,
137.
Tieraberg bei Wieabaden, Rdmer.
eaalell daaelbai XXIII, 15.
«Nerva (divus) VIII, 117.
•^ unedirte MOnie des Kmiiera XI,
55. Taf. I. 5.
Nervnnn coh. s. Cohors prima»
Iferviorum Cohort. s. Cohom ae.
cnnda» tertia, sezin.
«Nerviua citl^ YII, 47.
Neuenatadt, Kant. Bern, Mflaafnad
XXIIf, 112.
Nenhans bei Trier, R. A. III, 74.
— an der üste , Mftntfnnd XVI,
134.
IfenjahMlamp« , rOm., ana Xanten
XXII, 36. Taf. II.
Kennkircheii bei OttaraiLer, nke
Gebäude X, 42.
NeunihAnsec Gebück auf d» Hmii-.
rflckan, GrabhOgel XVIH, 63.
Nenaa, Gaschiebte der Stadt inr
Zeit der RAuar I, 107.
_ R. A. U,4d. III, 125. Y, 407.
XXIII, 175.
— Griech. HOmea das Profann CY,
202.
-. LocaUMoieum Ylll, 162*
— Belagerung der SUdt im J. 1474
XYIIy 228.
- I« --
Vevel, a. A. IV, 208.
Wicpf (Ueck^ir) FL U, 17.
liicetius VII, 121 (2).
riicolaofl XUI« 19» SO.
NicomedeDsium civiUis t. Civitas.
riiederbibcr R. A. XV, 9. XX, liH).
Ttiedercasael, röm. (Daatell V, 235.
Kiederemmel , Deplitte^ d. RO0-
incrta IV, 205.
Ifiederkyll , rOm. Bruithild XXI,
177.
Tliederpierscheid im Er. Pfto, E.
A. III, 62.
Ifiederacherli , Kaql. Bern, MftBi-p
fund XXIII, 113.
nieder veal, Kr. Saarbarf,ilfln&fand
VII, 157.
Ifirrenberg bei Emmerich, Germ.
Grftber XXIII, 173.
Nieukerk, Kr. Geldern, &. A. XXIU,
175.
•Niger llt, 30.
•Nigriniua XX, 85.
•IKimphis XXI, 54.
"^Kimpif XXI, 55.
•Nirlus XV, 83.
•riis|n« IX, 30.
«Niitata IX, 30.
•Niuor II, 90.
Noev«! U\ Trier, R. A. lU, 73.
•Noitia XXI, 38. ^0.
*I99«ieras für nuinerua V, 333..
*Komieiiiis XIX, 85.
«Noptanns rionillnf X, t06.
*Koniua IX, 3Q.
•Nonnita XII, 81. 83.
*Rorbanii0 XX, 3,8. XXI, 93.
llordaleUen, Grabet der Herrn Y.
laenburg XU, 97.
19orvi« XVJIl, 177.
KoricoruJD al» f. AU.
fNoiicam XU, %- XIU, U.
Ilovidonnin (liyoo) XI, 4.
•Koviumacam, Novioroagam, ?io.
viomagtts VII, {3. (A. M.) XV,
170. XXI, 38^
*19ovesi,am l, 1Q7. XXI, 38. -
Kumeria (dea) XVII, 172.
Namerua, i^U miliiairiach - techni-
acher Ausdruck ^\lf 133.
•^ Briiuinjiiii TrifWiUeM^ ll^ 132.
Hondinator a. iUrcHC^W
Nuaaia X, 68.
•Nympha Brigantin XVUI, 238.
•— Elauna XVUI, 23Q.
«Nymphae 11,131. XVUI, 239. 24ej
*^ Augusli ek genins pngi Aroa.i
nakiom XVUI, 238.
üymphaenm au Dormagen XXi, 54.
üympbe, BronzeakakueUe VII, 66.
— Relief an d. Sftule von Cuaay
VUI, 14.
O,
0 einfach atakk doppelk geachrie-
ben XV, 96.
*0. C. S. (Ob civeaservakoa) XVUI,
134.
*()St)' ^'^^^^^^^ff der Sigton VII,
*0b mercea rit» cnnacrTntna XVUI,
116.
Obbae XXI, 60.
Oberbesback B. A. X, 43.
Oberbreisig, FreakogenAlde in der
Kirche XV, 2^2,
Obercaaael, Rom. Caatell V, l|3ft.
Oberdonauskraaae der Feukiog. Ta.
fei IX. 63.
Oberbtuaen bei Kirn an d. Nahe,
CeUiscb.röm. GrftberXXUI, 183.
Oberkail, Kr. Wiltlicb, R: A. V,
421.
Qberkirchen , Kr. Sl. Wendel, R.
A. I, 105. XVUI, 2dl.
Oberlauch, Kr. Bikbnrg, R. A. II,
146.
OberlinzweilA'r, Kr. 8t. Wcndel#
IL. A. I. 104.
Oberlinzweiler, alke Gebinde X,
30. -^
Oberweiu, Kr. Bitbnrg, R.A.>I,35.
Qberweael, unichke röm. MedniU
loDs XIX, 155.
OberwiiUer, Inaehrilt X, lOa
Obladen, rÖm. Üiederlaaanng (?)
V, 244. .
'Oßokos yavitU>ji XVU, 111.
*Occo IX, 31.
Ockfen, Kr. Snariivg^ R.A. Yli^
UZ.
•Ockavia I, 116.
•— MaroallfiUf, 156«
7
• . • '
- 60 -
«OcUviof Exomnias XXII, 131.
•-. Fronio XlII, 26. 34.
•— Maternag I. 116.
Octodorufl (Martigny) XI, 6. 16.
Odilienberg im £Ubss, röm. Be-
festigang XVI, 127.-
Odysaeus in Irland and am Rhein
Xtn, 11, 14.
~ daa Palladium raubend X, 74.
— unter dem Widder II, 61.
Oelkrüglein V, 408. 409.
Oenomaus II, 65.
Oggersheim in d. Pals, R. A* X,
11.
Qblweiler bei Simmern R.A. XXIII,
lö4.
Ohrenhofen bei Trier, Münifund
XXIII, 181.
Ohrringe, röm. IX, 25. 39.
*Otifoe i Xaftnga i7<fo^7 XVII, 223.
Oleiticos s. Colonia.
«Olino III, 162.
01k bei Trier, R. A. III, 71.
«Ollaria XV li. 119.
Oiloudius 8. Mars.
Olloy (Belgien) R. A. XI, 39.
«Olympus IX, 129.
*Omni impendio suo XV, 61. 93.
Onina, Emfaing keitiaoher Namen
XVIII, 122(2).
Onadorf', Kr. Saarburg, r6m. Co.«
lonie VII, 160.
Opferdaratel langen auf rdm. Ma-
tronenateineo Xtl, 57. TaM. II.
2. XX, 98. XXIll, €5.
Opfermeaser V, 407. 410.
Opf«rsebali»i, röm. II, 46. 48. 49.
III, 126. V, 408.:409. 4il. IX,
31.
Opferstfttte der Matronen zu Uel.
men Wilit 126.
Opleriische auf. Matronenateinen
XX, 99.
Opferaag , Fragment eiuea. ReliefW
VIII» 128. Taf. III;. lY. 5.
Oppenheim am Rhein, R. Inacbrlft
lil, 8a .
*Oppidum Bunnense I, 1«
->-^ Gcuviiatioram XVIlI, 40.
— Ubiorum XVII, 48. — Grub,
dang XV, 4. : . <.
«Oppiuf Vll^.64. .Vlli». 162. . -
*Oppiaf Ibliomarins XV, 87.
Opplingen, Kant. Bern, HOncfnnd
XXIII, 120.
*Opponius Patcrnus III, 99.
»— Zoiltts III, 99.
Ops, Okcanos, Feaeraltar, Gem.
menbild XV, 129. Taf. 11. X
«Optaeio I, 92.
«Optatua XIII, 90.
«Opto att mihi terra levis XVII,
105.
Opopop 8. Mercorius.
*Orcilirix XV, 145.
OrellJ, J. C. Inscriptiones helre.
ticae, Turici 1844. IX, 53.
Orestes Flacht von Tauris s. Iphi.
genie.
— und Telepbos, Gemmenbild III,
92. Taf. III. 1.
*Oriens III, 164.
Ornamenta consularia VIII, 111.
Orpheus und Bellerophon II, 57.
Orschols, Kr. Saarburg, MQnifund
• VII, 158.
Osimo, Münistfttte der Oslgothen
V, 48.
Osning (Teutob. Wald) XVI, P7.
Osninch (Wald auf d. linken Rhein.
Seite) I, 26.
Ostara, deutsche Göttin in d. Rhein«
gegend XXII, 88.
— , Bedeatng und Wesen d. GiVttin
XXII, 92.
— und die h. WalpurgisXXII, 92.
— ihr Cttit bei den Sigambern n.
Cheruskern. XXII, 91.
Osterfeuer XXll, 90.
«Otncilia XVIll, 229.
*— Matrona XIX, 107.
Ottweiler, Grafflchaft, R. A. X, 12.
— Gallische MAnaeu XXI, 7^.
Otsweiler im Hersogtb. Birken.
feld, etrusk. Goldschmnek XXIll,
19ä.
P«
•P. M. (Plus minus) XX^ 124.
•P. P. (Primipiläris) Vlll, 111.
Pa VII, 79j
«Pabeous (//to>/ffxof)V,3l7. Vli,
79. XI, 167.
n>acatiiniits Qartuv XX4lf, 7^.
«Paeatna XX/y 87v '•
-- M -
«Pacilaf Prifcttf III, 163.
•Paenula XV, 61. 93.
•Paesio IX, 30.
•Pa.esto IX, 30.
PafTrath, Kr. Mülheim, alte Töpfe«
reien XXI, 172.
Pagus ambitivus II, 4.
•^ Arugnaliuin XVIll, 238.
_ Trichorius XVIH, 4.
— Tacinchove XV, 29.
naiCay XIII, 111. XX, 177.
Palaestina XIII, 38.
♦Palatina (tribua) VIII, 110. 111.
XX, 38.
Pallas als BescliQtserin der Schiff.
fahrt XIII, 10.
Schlangengöttin XIII, 12.
— Relief aus Nimwegeii VII, 38.
— Brastbild aus Bronze VII, 66.
— Statue von gebrannter Erde
IX, 23. — BronsesUtuette IX,
24. — Standbild aus Kalktnff
XVIII, 73. Taf. II.
— s. Athene, Minerva.
Pallast Constantins des Grossen
SU Constantinopel, Lage und Be-
schreibung desselben V 17 ff.
— des Ostgothenkönigs Theodo.
rieh SU Ravenna ; Beschreibung
desselben V, 46.
Pallium, Kleidung gelehrter Chri.
sten des Alterlbums Xllf, 142.
— — derchristl. Frauen XIII, 144.
annoniorum Alac s. Ala prima,
P secunda.
•Papiria (tribus) VII, 49.
*Papius Fortunatus VIII, 159.
*Paratus XIII, 97.
•P«ris X, 6.
— und Helena II, 65.
Parkanlagen und Villen der Ka-
rolinger V, l4l.
Parthenay-le-Vieux, der Herr t.
Parthenay and der h. Martinus
XII, 105.
Parthenope XVI, 25.
*Parthica eipeditio XII, 2.
*rarthlcus II, 90.
•Paterna I, 85. V, 340.
Paternia Proba V, 3l9
•Patern inus XiX, 63.
•Patemius IX, 130.
«Patemna VII, 63. VIII, 163. JK,
30. XX, 49.
*-. Clementianus XIII, 79.
*~ Maternus XVIll, 242.
•— Vitalis XVIII, 242-
•Patricus IX, 30.
Patteren bei Jalicb, R. A. XIX,
95. 101.
Pauli ep. ad Uebr. c. XI. als Vor.
wnrf der Deckengemälde an
Branweiler XI, 93.
«PauUus XIII, 85.
«Paulus Vettius Restitutus XI, 21.
— , Apostel, gefesselt. Deckenge-.
milde su Brauweiler XI, 119.
— Einsiedler, Deckengemälde an
Brauweiler XI, 97.
«Pausat XII, 79, 82.
Pausilypon XVI, 23. 26.
•Faventinus IV, l42.
«Pavitinns XV, 83.
•Fax (dea) IX, 21.
«Pedatura III, 98.
«Peirulius VIII, 162.
Pelm bei Gerolstein, R. A. III, 96.
Penelope und Hippodamia, Relief
eines ThongefAssea V, 342. Taf.
XIII. XIV. 3-5.
•Peninus optimus roaz. XI, 22. a.
Juppiter.
Fenneluci (Villenenve) XI, 5. 10.
•Feregrinus V, 237. XXIII, 150.
Perlach XX, 24.
Ferien in Grftbem XXIII, 74.
•Perennis XI, 20.
«Perrimus IX, 30.
Perscheid bei Oberwesel, MOni.
fund VII, 166.
Persica s. Diana.
Personennamen auf io. I, 94.
roarus, mara XV, 90.
Peterlingen IX, 56.
«Petillius Cerialis Caesius Rufna
XX, 35.
Petorritum VIII, 131.'
Petrarca in Cöln XXII, 81.
— epist. 1,4. erlftulert. XXII, 81«
Fetriaoa ala s. Ala.
*Petronia Justina XX, 127.
Petronius, Satiric. cap. 30 erlAo«
tert IV, 162.
*»— Aquila V, 321.
^ di ^
*?elton\üi Mamerlinusyill, 117.
»Petrulias VllI, 162.
Petras im Kerker, Deekengetnftide
sn Branweiler ll, 106.
^ und Marcelliddk, — Xf,
104.
Peutint^erscbe Tafbl , Str^akk von
Trier oacli Cöln I, 121.
^ — Strasse t. CÖln nach Bin.
gen TU, 70. (A. M.).
vom Rhein äach Jdlioitia-
gas IX, 63.
Iläint nach Aimwegen
XXI, 38.
— — daiia gehörige Schriften
IX, tß8.
Entstehung und Alter der.
selben IX, l7l.
— — Auffindung der vermeintli.
chen ersten Karte XIT, 167.
PfaUfeld beiRhcinrel8,rAm. Denk.
mal II, 148.
Pfalskyll, Kr. Bitburg, R.A. 1,43.
Pfau auf Matronensteinen ^X, 97.
Tat II. 2i b.
Pfeifchen in Gestalt eirier Ente V,
414. Taf. IX. X. 3. 4.
Pfeilgift der Franken V, 24l.
Pferd als Symbol bei Galliern u.
Germanen XVItl, 123.
— Thottflgur VU, 61.
Pferdegeschirr in G^abhfigeln
XVIII, 60.
Pflugschaar j röm. , XVI, 89. Taf.
III. 2.
Pfote von Bronse IX, 32.
Pfsllingeti, Gräber X, 79.
Phallus als SchifPsverziprung XIY,
40. — Symbol rar Abwehr des
Ifeldes und schftdilicher Zan.
berei XIV, 41.
Pharamund, FrankenkOnig I, 116.
Pharos VII, 86. (A. M.).
*Philetes Xlil, 27.
Philippsweiler, Kr. Prflm, R. A.
III, 62.
Philoctetes auf Chryse, Gemmen.
bild XV, 122. Taf. I 7.
Lemnos, XV, 124. Taf I. 8.
Philomenus Xlir, 27.
^Pboeninus, Pvocninus (deinf) XI,
22.
Phrygischer Ctilt XXHt, 50.
Phrygische Mütse XXI, 122.
«Picens Xlil, 78
Picentiana ala s. Ala.
Picentina ala i. Ala.
Pickliessem, Kr. Bitborg, R. A. IV,
209. V, 418.
*Pie Xlli, 110.
*77i€ itaic XVI, 76. XVII, 224.
♦77if C«o<'€ XVI, 76.
*//4« Cnaäis iy txya^Qli XIII, 113.
XVI, 75.
•77if foonic xflfliw^ V, 320. Taf.
XI u XII. VII, 169. XIII, 113.
XVI, 75.
•77if xai tvtvxi XVII, 223.
Pieterlen , Kant. Bern, Mflnafund
XXI II, 112.
Pilae in Hypocausten IV, 117.
♦PImnus {1} IX, 137.
«Pinarius Cornelius Ciemeni Ix,
35. 43.
«Pingese opidum XVI, 181.
Pinie und Pinienapfel , Symbole
von Tod u.Grab. IV, 195. XVI,
49. 57.
Symbol imCybelen. n.
Nithrascnlte J^VI, 50.
^ — — , auf Matronensteinen nn.
ter den Fruchten des Ffillhorns
XX, 88. XXI, 173.
— auf röm. GrabdenkmA«
lern XVI, 51. 53.
^Pirnas IX, 30.
«Pitanus XVIII, 239.
•Placentia I, 83. .
•Placidus X, 48.
Planetarischer Götterkreis IV, 147.
VIII, 145 ir.
Planeten, Zahl und Ordnung bei
den Alten IV, 153. V, 404.
Pianeten.Götter in bildlichen Dar.
Stellungen t
— — Auf Gemälden aus Pompeli
IV, 163.
einem bronsenen Schilf.
chen ans Montpellier IV, l64.
— — — Manien des Antoninns
Pius IV, 167. 168.
_ einem Gefflsse v. IVeU
llngen IV, l76.
— Yotivaleitten Von Go.
- ^3 -
dramstein oei Landau iV, 173.
174. ~ Kastei bei fttains IV,
172. — Blaina IV, 1 71. — RoU
tenburg IV, l44. Taf. IIl, 5. IV,
175. XXIII, 54. — Speyer IV,
. 172. . .
Planeten.Götter auf eider Zange
an« Erz VIII. |4Ö.
— — _ miUelaiterlicben Trink.
kannen XXII, 128, 134.
•PlarianttS IX, 212.
•Platoriu« Nepos XIII, 64. 67.
Plaitirte Schüsseln XI, 172.
«Planiilla XVlIi, 23Ö.
Plinias See, bist. nat. Hb. XXX VII,
c. 75 erUntert X, 8'2.
^Plotina , unedirte Münze ders.
XI, 56. Taf. 1. 6.
Plors und Scbilano verschüttet
XVII, 138.
•Plus menus V, 333.
•-. minus XX, 124.
Pocillator, Statue aus ßronseVIi,
67. , .
•Poeninua (deus) XI| 21.
«Polientina (tribus; XVI, 136.
«Pollia, Polia (tribus) 11,92. VII,
52,
fPoliio XIII, 67.
Pollio , trig. tyr. 3. Unecbtheit
des Vaierianiscben ßriefea IV,
47. Itro. 13. XII, 164. ,
^Polycarpe bibe feüz. XI il, 113.
*Pompeia Sexta XVUl. 127 (2).
^Pompcianu» XII, 12.
Pompeier in Gallien XXI, 83.
Pompeii Trogi, Stammtafel ^Xl, 85.
♦Poropeins XV 111, 127 (2>, XXI,
84.
*— Acilius XXII, 131.
*— Longinas Xtil, 26.
♦— Secundus IX, 140. , .
*Pomponias Uyginus III, 164.
♦.— Bufus 111, ^63.
*— Secundus II, lOl.
^Poroptina (tribns) XX, 55.
«Ponderarium XI, 29.
*Ponen, Pedico qui tenet me modo
V, 221.
Pont bei Geldern, R. A. XXIII,
176.
•Pontifez Deanae XV III» 127 ^2).
«Pontns VII, 63. ix, ,^0.
*Poppias Secundinus VII, 156.
•Porparcns IX, 31.
noe&fiiioy xvu, {li.
*noQ(fVQig IV, l8i.
Poseidon-Hermes XII, 19.
^Postumiua Polens I, 35.
Postumus in Gallien IV, 4j. ^
Resident desselben Cöln, nicht
Trier VIII, 83. — Ein Gallier
von Geburt Xll^ lä9. — ZeiU
bestimmung seiner Herrschaft
XII, 160. — Unedirte Hcrcii.
les.Münae des Kaisers ^V, 153-
— , Victorinus ti. Tetriciis in Gal.
lien. Historische Skizze IV, 45.
•Polens I, 35. XVII, 200.
♦Pottina XXI, 70. 177. Taf. lll. 6.
•Pr. Pr. Erklärung derSigien Vlil,
119,
(sa Pro praetore) II, 102.
Pri^efectus, Anführer von Uülfsco-
horten XIII, 50.
•— alae III, 100. VU, lo7. 3^1,
149. XIII, 78. 83. XVI, 105. 108.
•— auziliorum XVI, lOß.
♦— ctassisGerm. P. F. VIII, 166.
*^ cohortis yil» 167. XII, 2.
Xlil, 83. 86. XVI, 103. 108.
. XVIII, 241. XIX, 62. XXI, 88.
•— fabrum Xlli, 83.
♦— legionis X,V, 71.
♦— praetorio II, 104. VIII, 110.
113.
Praefurnium IV, 118.
Pra>epositua, Rang im rOm. Heere
XIII, 54.
* — copiarum expedit. Germ. sec.
XII. 2.
* — equitum singulariorum XVIII,
203.
•Praeses optimus XVI, 108.
Praetoria s. Augusta, cohors sep-
. tima.
•Praetorium in ruinam conlapsum
VIII, 158..
•Pretextos Florenlinus XII, 195.
♦Prianus XIII, 203.
Priapus 111, l46. .
•Pridianua IX, 30. .
Priesterin zu Pferde, Bronzestatue
XI, 169.
~ 64 --
'«Primani III, 98.
»Primania Primula XVI, 135.
«Primanius Primulus XVI, 135.
*— ürsulu» V, 290.
•Primigenia XXIII, 88.
«Priminius XII, 47.
'»PriminuB IX, 30.
«Primilius IX, 30. X, 48.
•Primiliva XXII, 138.
•Primitivu» XV, 19.
•Primiü» XU, 55.
•Primopiltts XIII, 41.
•Primula XVI, 135.
♦Primolas XVI, 135.
*Primu» I, 83. III, 164. V, 240.
IX, 30. XII, 54. XVIII, 123(2).
XIX, 85.
•PrUcioius XXII, 133.
•Pfigcinus IX, 30.
•Priacos III, 163.
•PrivaU XVII, 200.
Privatrecht der deutachen Stftm»
me unter der rOm. Herrachaft
IV, 26.
«Pro pietate II, 103.
»Proba V, 319.
Probua führt den Weinbau in Gal.
lien ein II, 19. VIII, 28.
— Feldzüge gegen die Deutschen
VIII, 25.
— Beaiegung des Proculua VIII,
34.
— Münaen dea Kaiaers IV, 202.
VIII, 32. XVIII, 230.
Proceaaionen um die Grenaen dea
Kirchapiela XX, 133.
*Procon8ul provinciae Marbonnen-
aia XII, 195.
Proculua I, 124. III, 163.
— durch Probus beaiegt VIII, 34.
♦Procuralor Aug. XIII, 7b.
♦— Augg. VIII, 121.
•— provinciae Aatnriae et Gal-
laeciae XIII, 70.
♦ Uelgicae VII, 167. XVI,
108.
• Ciliciae XVI, 108.
* — — Germaniae inferioria VII,
167.
• auperioris VII, 167.
* utriuaque XVI, 108.
# Lnaitaniae XVf, 108.
^Procnrator provinciae Manretaniae
Caeaarensia XVI, 108.
• Raetiae XVI, 108.
*— viceaimae hereditatum XII,
2. 6.
Prometheus, durch Herkulea ent-
fesselt, Relief an der S&ule ▼.
Cussy VIII, 21.
Pronaea (Prüm) Fl. VII, 88. (A.M.).
•Pronaeum aedis divi Pii II, 105.
Propigneum IV, 118.
Propinare XIII, 109.
*IJQ07ttye fii xa&rif XVI, 76.
♦Prorcta er classe V, 317.
•Proserpina (dea) III, 91.
— Raub derselben. Relief einea
Sarkophages V, 373. Taf. IX. X.
1. 2.
*Prospectua IX, 129.
•Provincia Achaia XII, 195.
*— Arabia XII, 195.
♦— Asia XII, 2.
"»— Asturia XIII, 70.
♦- Kelgica VII, 167. XVI, 108.
*- Britannia II, 102.
*— Cilicia VII, 107. XVI, 108.
*- Gallaecia XIII, 70.
•~ Germania inferior VII, 167.
XVI, 108.
♦ superior VII, 167. XVI,
108.
"^o Hispania citerior XII, 2.
*— Lusitania VII, 167. XVI, 108.
« — Mauretania Caeaarensia VII,
167. XVI, 108.
•— Raetia II, 102. VII, 167. XVI,
108.
♦— Thracia II, 102.
Prüm, Geaindemftrkte XVIII, 232.
♦Pruso IX, 74.
Psyche, Gemmenbilder aus Aachen
und Burtscheid II, 72. Taf. V. 1.
VIII, 142.
— und Cupido , aymbol. Sage II,
67. — Denkmft4er der Kunst II,
70.
Publicattons de la sociM^ htato.
rique dans le Grand-Duch6 de
Luxem bourg 1846 — 51. 6 tom.
XIX, 125.
«Pnblicius VII, 167.
•Publius Clodiua IX, 147.
— 55 —
*Poblio0 Crescens XX, 49.
♦_ Martinus XV, 86.
•— KeD(alui) IX, 21.
•Puden» VII, 50.
Pudicitia , Chaicedon - Fi^ur des
Weydener GrabmaU III, 145.
V, 405.
•Punicius VII, 45.
•Pupinea (tribus) II, 103.
•Populo (s=s populo) V, 333.
•Pasinnionins XII, 4,*).
«Pusua V, 2.^7. XXIII, 150.
Pttteoii XVI, 24. ^ Tempel des
Juppiter Serapis — Villa des
Cicero XVI, 29. — Hafendamm
des Augustus — Brücke des Ca-
ligula XVI, 32. — Ampbithea.
ter, Labyrinth, Solfotara XVI,
44 fr
Pyramus und Thisbe, Elfenbein-
relief XI, 124.
Pyrmont im Eizthale, Geschichte
der Herrschaft XIX, 111.
*Q. (= Quaestor) II, 97. III, 47.
•Q. (=s Qnaestionarius), Sigle rai«
liiairiseher CbargeA XXi, 94.
•Q statt Qu in Inschriften XXI,
90. XXIII, 70.
•Qartus XXUI, 70.
Quadcn IV, 21. XV, 192.
Quadrat, mystisches XXIII, 102.
*Quadratia Primitira XXII, 138.
«Quadribis XVfU, 239.
Quadriburginm I, U3. II, 132. X.
63. XXIli, 40.
«Quadrubiis (dis) IX, 75.
•Quadrvif XVIII, 239.
*Quadruvibus XVIII, 131.
•Quaestor II, 105.
«— provittc. Arhaiae XII, 195.
Qualburg bei Cleve, R. A. X, 63.
— und Ryndern, röm. Ansiede-
lungsorte XXIII, 32.
^Quartionins Secundinui X, 48.
XV, 55.
•Quartus XXi, 55.
Queihiyitipben , bildliche DarsteU
' longen derselben bei den Alten
VIII, -P9.
•Qui militant, — qni milttaYernnti
Unterschied der Formeln in Mi«
litair.Diplomen XIII, 100.
•Quieta IX, 137.
•Quietus XVI, 105. XIX, 92.
•Quindecimvir sacris facinndisXII,
2. 6.
Quint bei Trier, röm. Ring mit
einer Gemme XXI, 66.
•Quintilianus IX, 31. Taf. L 4.
*Quintinius XII, 45.
•Quintius Philetes XIII, 27.
•Quintus VIII , 163. IX , 30. 39,
I3j. X, 48.
•— Aufidius XV, 206.
•— Preteztus FlorentinusXII, 195.
•Quirioa (tribus) XI, 30. XX, 38.
*Quirinus XX, 49.
Rabe als Symbol im Mithrascult
XXI, 49.
Attribut auf Matronenstei-
nen XXIII, 69.
•Raburius Festus XX, 55.
Rad, Symbol des Donnergottes
XVIII, 208.
Radbeschlige XVIII, 82.
Radenberg, Kr. PrQm, R.A. XIV,
176.
Raeren bei Aachen, Fabrik mittel.
alterlicber Thongef&sse VUl, 149.
lüU
•Raelia II, 102. VII, 167. XVI, 108.
— Weinbau daselbst II, 13.
•Raetorum cohors s, Cob. secunda,
septima.
•Raetus I, 82.
Rambouz, Umrisse zur Veranscbau-
lichuog altchristlicber Kunst in
Italien XIX, 136.
♦Rami XVIII, 242.
Rando, Alamannenkönig I, 113.
Rangordnung der Anführer im röm.
Heere XIII, 52.
^Ranroaldus V, 323.
Uappenegger, Pb. W., die rÖm.
Inschriften im Grosshertogthom
Raden. Mannheim 1845. IX, 73.
•Rarus IV, l42.
Rastatt, Meroving. Münze, Thier.
Bgurev III, 199.
- 515 -
Palh, Kr. SrhUiden, miUelaUer*
liebe GefAsse XXU, 134.
Raub dcfl PalUdimn» Yaf engeniftlde
II, 61.
— der Pcoaerpioa, fielief an einem
Sarkophage au Aachen Y, 373.
Taf. IX. X. l. 2.
RAuclierbucbscbeQ IX, 27. 4U
BftucherpranQeioGrlbcroXXI, 19.
Ranraci s. Cohofg prima Sequa-
DOrum et Raarapocum.
Rauracornm Auguita s. Aognata.
Ravengirshurg, Portal und Tharme
der KloBterkirche XII, 119. Taf.
Vll — X. >~ Gescbichte d. Kirche
und des Kloafters Xil, 125. ~
Grabinschrift der Stifter der Abtei
XIV, 193.
Ravenna, Palast des Theodorich
V, 46. — MünxslÄlte V, 48. —
Trajans Wasserleitung durch
Theodoricb wieder hergestellt
V, 68. *
*Rega1ianus, unedirte Mfinze des
Kaisers XI, f>9. Taf. II. 12.
Regen8burg,cabbalistiscbe Inschrift
XXIll, 99.
•Reginlinda XXIU, 177.
♦Reginus X, 48. XV, 83. XVI, 70.
«Regnus XVII, 195.
•R^guUi^us X, 48.
Reifen von Eisen XVIII, 83.
Reip , A. Dr. , |Iaus Bürgel, das
römische Burungum, nach Lage,
Üamen und AUerthümern. Cre-
feld 1855. XXIII, 141. Taf. V.
Reiterstatue des OstgotbenkAnigs
Theodorich V, 1. 99.
— von Roltenburg IV, 145. Taf.
I. If. 5. 6.
Remcbingen in Baden , R. A. V,
229.
•Rpmi XVIU. Taf. Y.
Remmesweiler ^ Kr* Ottwei)er, R.
A. X, 30.
Remprum pivHaa a. pivitas.
Remschf id (ROmerscheid) V, 243.
^ReiQus X, 104.
Renaix in Belgien^ R. A. XI, 32*
•Re1l|t^a i:f,,2\.
•CReiinius Oriena III,. 1^
Rennstraase (Römerstrasse y. Trier
nach Meta) X, 13. 19.
Reol II, 5.
«Reparatio reipubl. XVI, 161.
«Reparator — XVII, 225.
«Ueple XIII, 106.
«Replete XIII, 106.
•Requiiscit V, 323. 324.
«Respublica Aquensis XXIII, 22.
*— Utikensis III, 155.
«Restionius Restitutus VII, 155.
*Restitutia Auroriana Vlf, 155.
*Restitutios Aurorianus VII, 155.
«Restitutus Vir, 155. XI, 21.
Rhadagais II, 27.
Rbea Silvia und Mars, Relief eines
rOm. £ragefässes 1,45, Taf. I. II.
Rbeder, Kr. Easkirchen, rOm. Grft-
her 1,127. ~ Inschriften 1,85.
V, 340. — MQnafund XVII, 112.
Rhein, alter Lauf bei Bürgel V,
238. XXIII, 142.
— Theilong vor der Insel der Ba-
taver VIII, 57.
Rheinbach bei Bonn, Altertbflmer
im Flamersheimer Walde , rftm.
Wasserleitung XIV, 170.
Rheineck, Schloss, R. A. II, 82.
Rheinlcls, die alte Hatteaburg
XV III, 38.
RbeinUndische Inschriften berich«
tigt I, 86. XV, 85.
Rheinaabern, R. A. XXIII, 90. 98.
— R. Töpferwerkstätten u. ihro
Produkte XXlIt, 196.
Rhense, der Königa^tuhl VIII, 175.
Rhenus, Lauf desselben Vll, ^9.
(A. M.).
♦— (deus) IX, 18. XVII, 178.
Rbeordt, Kr. Geldern, B.A. XXUf,
176.
Rhodope VII, 78. (A. M.)
Rhftiische Coborten und Alen im
röm. Heere XX, 104.
•Rican XV, 151.
Rigodolum II, 5.
•Kiroaldns X.V. 171.
«Rimbaldus XV, 171.
Rinderopfer Vll, 89.
Ringet röm. II, 48. 49. V, ^23.
n ip chris|JicVteii Gr||befi^ aa
TrierVII, 84. Taf. I. IL Fig. 3^ ^ 5.
— 87 —
Ringe In germ. Grftbera IV, W^
XVIII, 60.
— goldene, alf Abielcben des
RitterBtandeg XXII, 5ft.
-"■ mit Scbiasieln XXII, 6l.
Ringwftlie, Bestimmang «nd fhi.
vischer Ursprung VII, ta3. 126.
Uiol, R. A. IV, 207.
Rlfnsrier XV, 194.
«Riticiana III, 198. IV, 205.
«Rtiiraas X, 48.
Roach Smith, Collectanea anliqua
XXIIt, 191.
Röhl, Kr. fiitburg, R. A. I, 42.
III, 69.
Rftmerfeld V, 243.
Römergraben T, 240.
Römerkanal der Eifel XVI1I,214.
Römerschanie bei Dreibansen im
Kr. MarboTg XXIII, 12.
Römerspnren im Osten des Rbeins
XXIII, l.
Römerstrasse im Allenwald« bei
St. Wendel I, f04.
~ aber die Alpen Xf, 23.
— von Argentoratum naeb Ve.
lera XX, 2.
Aog. Raaracorum aneb Bri.
gentium XIX, 5.
Bingen naeh Trier und Neu.
magen III, 44. No. 1.
— -* BHgantia nncb Medielannm
XI, 23.
Rrigobtnne bis Abaaena IX,
178.
^ -^ Burginatinm nach Arena.
tinm XXIII, 39.
— bei Cannstadt IT, 92.
Cleve XXII, 27.
— von Cöln nach Bingen Vfl, 70.
(A. M.).
Ifensf n , 46. 48.
XXI, 36.
Westfalen V, 946.
— — Colonia Traiana naeh He.
diolannm III, 195.
^ bei Ensdorf an der Saar X, 16.
GelsdorCcr Hof, Kr. Bitbnrg
IV, 210. V, 420.
Haag nach lieamagen I V,2d7.
— -~ Kefersheiai nach Bingen I,
106.
Römerstraase von Halm ntoh Nim*
wegen XXI, 38.
•^ <«• Uediolannm nach Aug. Ratw
rac. XIX, 2.
nach Brigantiam XIX, 4.
Heti naeb Haini IV, 94.
Trier XIV, 4.
Hfilhelma. R. naeh Wipper.
fartb V, 245.
Neuss nach Zfllpich II, 45.
— Aber den Poeninus XI, 17.
~ von Pfaliei nach Noevel XIII,
24.
— bei Rottenburg IV, 140.
— im Kr. Saarburg VII, 160.
-^ von Tbeudurum naeb Corio.
Valium III, 84.
Trier nach Andernach IX,
195.
Bingen VII, 70. (A.
H.) IX, 185. XVIII, 3.
Cöln 1, 120. IX, 183.
jHeta IX, 183. XIII,
23. XVII, 53.
-^ ^ *- — . Rhejms IX, 183.
Strassburg IX, 186.
-«• -^ Yetera nach Argentoml^p
XX, 2.
» -^ WaaaerblHig nach Neubana
III, 56.
» bei Weilen III, 200.
Wintersdorf an der Saner
XUI, 23.
** von Zalpioh nach Cöln XXIII,
82.
.^ .^ ^ nach Gamflnd und Nenaa
IX, 183.
Römisch« Bauwerke im Trierlaehon
IX, I.
— < Bildniss6gur ans Amethyal lY,
18&. Taf. V. 1.2.
— Krieger in Eri IV, 179. Taf.
Vn. Fig. 10. IL V, 404. Vli,
167.
— celtische Alierlhömer imBer.
ner Seelande V, 171. Taf. I. II.
*Rogatus XXI, 88.
*Rohinge IX, 40.
Rom, UfflwAinnngen des Bodens der
Stadt XVU, 152.
— Ursprünge der Stadt, AnUeT
8
^ 68 --
eines rftm. BrcgefAffes 1, 45.T«r.
I. IL
Roma auf emem goldenen Ringe
XXI, 66.
_ anf Nansen XIV, 75.
~ Bacchia XIV, 91.
— Esa aaf dem sogenannten
Schwerte des Tiberius XIV, 96b.
— Martia XIV, 77.
Gallica aufd. sog. Schwerte
des Tiberius XIV, 93. 96.
— Tyche XIV, 82.
..— und Sonnenaufgang, Gemmen-
bild XV, 134. laf. U. 11.
«Romana XXI, 42.
•Romanus IX, 30. XV, 83. s Her-
cules.
*— Serus II, 93. 158.
Romersberg bei AYallendorf an der
Sauer, röm. Befestigung II, 34.
•Romula Xil, 80.
*Rongo (aa Burnngum) XXI, 38.
39.
♦Roms VII, 63.
Roscbberg bei St. Wendel, R. A.
I, 104.
V^osmerta , Wesen nnd Ursprung
der GAttin II, 117.
— Votivsteine derselben 11» 118.
V, 337. XIX, 92.
— Piastische Darstellungen XX,
110.
— eine keltische Göttin XX, 112.
Rossnm In Gelderland, R. A. VII,
168.
Ross nls Symbol des Todes XVIII,
123.
Roth, K. L. Dr., die römischen
Inschriften des Kantons Basel.
. Basel 1843. III, 159. IX, 61.
Rothenberg auf dem Schwarawald,
R. A. I. 74.
Rottenburg am Neckar, röm. Nie-
derl. I. 71. — Rom. Alterth.,
Inschriften, Grabmooumente etc.
IV, 140. 143. VIII, 173. XIII,
202. XV, 53. XVI, 133. XVIII,
221. 227. XIX, 160. — Kolti-
sche Alterth. XVIII, 226.
Rottweii (Arae Flaviae) I, 73.
^Rorec XXI, 70.
Ronles, J. E. G., Mömoires rar
les magistrats Romains de In
Belgiqne. Brnxellesl843. V,390.
«Rubecundus XVI, 70.
•Ruccavius VII, 63.
•Rucarus IX, 29.
«Rucatns IX, 29.
Rndus IV, 116.
Ruemlingen, Kant. Bern, Müna-
fund XXIII, 115.
Ruetli, Kant. Bern,]lianBfnnd XXIH,
113.
^Rufinins Apronius XI, 148.
•RuBnns IX, 30. XV, 18. XVII»
200. XXII, 138.
*_ et Faustinus Coss. II, 95.
«Rnfus 111, 163. VII, 63. XX, 35.
38.
Rngler XV, 189.
Rnmnehae s. Matronae.
Runenschrift XXIH, 104.
Rundwftlle s. RingwftUe.
•Runo IV, 142.
Ropertus, Abt «u Deuta XV, 23.
Ryndem bei Ciere, R. A. X, 61.
XVII, 221.
eine rftm. Niederlassung
XXUI9 35.
•S. T. T. L. (Sit tibi terra leris)
XVII, 106.
Sanlbnrg bei Homburg, ein Kastell
des Drusos XXIII, 11.
Saarburg, röm. Grabmal Vll, 153.
«Sabelias II, 89.
•Sabelins VIII, 162.
*Sabina III, 163.
Sabiniana ala s. Ala.
«Sabinilla XI, 3.
•Sabtnius Candidus VII, 40.
«Sabinus IX, 30.
•Sabiulfus XV, 170.
Sablones, Lage dess. III, 196.
«Sacco Xlll, 203. XV, 83.
•Sacer VIII, 162. IX, 30.
«Sacerdos Cos. XI, 149.
*— Romae et Angusti Vll, 45.
«Sacerilla XXI, 27.
«Saceronia Sacerilla XXI, 27.
Sachsen XV, 200.
- 59 -
Sacra Cobori I, 12.
^Sacrapuf XI, 37.
•Sacrilias XI, 33.
«SacrtiliuB III, 47. V, 3^7.
•Sacsena IX, 40.
aSaeni Vll, 62.
Saule voo Cussy VIII, 1. — Be-
schreibung VIII, 8. -~ Bild«
werke an derselben und ihre
Bedeutung VIII, 12. 15. — Ur.
sprang und Zweck des Denk,
mals VIII, 25.
Saevatam civitas s. CtTilas.
Sagen aus Kunstwerken entstan-
den XII, 94. XIV, 195.
*Saibecia8 II, 86.
«Salariarlus XIX, 59.
Salassi XI, 23
Salia (Seilte) Kl. VII, 109. (A.M.)
Salier, ihre Unterwerfung durch
Julian IV, 20. 22.
— Verhaltnist snm röra. Reiche
IV, 25.
— XV, 194.
Salisso IX, 188.
♦Sallienuf Pbilamenns XIII, 27.
Salmona (Salm) Vll, 90. (A. M.).
•SaWianns XIII, 86.
•Salvins Julianns IX, 211.
*— üorbanus XX, 38.
^Salutes pocolom XIII, 144.
Salabnrg als Römerstadt XXII,
29.
Sammlungen raterllnd. Alterthu.
mcr im Königreich der Nieder-
lande Vll, 34. IX, 17.
*Sammonins XVI, 6^.
Samnlocenae I, 72.
*Sanctus VII, 42.
»Sandrandiga (dea) VII, 86. XVU,
177.
«Santo VIII, 173. XV, 83
^Santonos XXIII, 117.
St. Saphorin (Viviscns) R. A. XI,
10.
«Sappus XX, 55.
Saranictts s. Juppiter.
Saravns (Saar) Vll, 90. (A. 11.)
*Sarebnrcnm XV, 167.
Sargschriften in die nntere Seite
der Sargdeckel eingegraben XII,
87. 92.
Sarkophage, altcbristl., in Trier,
übereinanderstehend XII, 85. 92.
— mit Bildwerken, Kennieichen
des Alters VII, 95.
— im Weidener Grabmal III, 142.
Taf. VII. Vlil.
— im Museum su Cöln VII. 94.
Taf. lil. IV. 1. 2.3. cf. IX, 151.
— etruskischer ans Mannheim IX,
122. Taf. in.
^ aus Kleinwintersheim XVI, 135.
*Sarmatica expeditio II, 104.
Sarmandus (dens) XVII, 181.
•Sarrutus VII, 63.
•Satto IX, 30. XXII, 154.
^Sattonius Secundinus V, 328.
Saturn, Darstellung dess. als Ta.
gesgoltheil IV, 16].
— bei den PhOnikiern XXH, 68.
— Gemme mit der Inschrift: My-
thunim XXII, 65. Taf. I. 1. a. b.
•Saturninus V, 230. VII, 64. 167.
VIII. 121. 162. 164. X, 106.
^Satnrninus Aarelins I, 84.
*-. Ibliomarus XV, 94.
Satyr, Gemmenbild XVII, 127.
«Saucns Maximus XX, 67.
•Saxanns Aug. XVIII, 242. s. Her.
cttles.
«Saxsanus IX, 140. X, 107. XVI,
126.
«Saxns IX, 32.
*Scanda*Deva XV, 137.
Schaab , K. A. , Geschichte der
Stadt Mains. Erster Band. Haine
1841. 111, 174.
Schaafbillig , Kr. Bitburg, R. A.
III, 68.
Schftdel III, 77. XII, 43, XXIir,64.
Schalen , Schüsseln , Töpfe und
KrQge aus terra sigillata mit
Bildwerken aus Ifimwegen VII,
62. und Utrecht IX, 27, 41.
Schanz, röm. Befestigungsanlage
IV, 5.
Scheeren in röm, Gräbern X, 8.
XXI, 14.
Schellen, röm , II, 49. IX, 32.
Schild und Speer, Symbole der
königl. Gewalt V, 127.
Schildbilder an dcrlheodosiussftnlo
in Constantinopel l, 78.
- W -
Schilder, Urtpronf derfell)«!!
den Römern XV, 205.
Schiffiversierungeni rdin., aus C6ln
und Genua XIV, 38. Taf. III.
Schiffweiler, Kr. Ottweiler » alte
Grftber und Gebftade X« 41.
Schlachtbaua, rftm. X, 49.
Schlange, Symbol im Mithrafeult
XXI, 50.
Schlangen und KrOten, ienfl. Sym-
bole in der chrif tlichen Mytho.
logie XII, 108.
Schieid im Kr. Bitburg, R. A.
I, 40.
Schieiden im Kr. JAlich, B. A.
XYI, 81. Taf. III.
Schlenderkugeln IX, 32.
Scblien , Kant. Bern, Münifand
XXIII, 113.
Schlinge, r6m. XVI, 88.
Schlosf, röm. VII, 68.
Schlflsfel, röm. II, 49. V, 413.
VII, 68. IX, 32. 33. 39.
SchmelitOpfchen IX, 31.
Schmidhagenbach , Rdmergtrasae
nach Bingen I, 106.
Schmidt, J. H. , aber die Römer.
Strassen in den Rhein - und Mo.
selgegenden. Berlin 1833. IX,
168.
Schmidt, K. W. , die Oberdonau.
Strasse der Peutingerschen Ta.
fei T. Brigobanne bis Abusena.
Berlin 1844. IX, 168.
Schmidt, Chr. W., die Jagdvilla
Ton Fliessem. Trier 1843. IV,
196.
— -. Baudenkmal e der röm. Fe.
riode und des Mittelalters in
Trier und seiner Umgebung V.
Lief. Trier 1845. VllI, 167.
Schmitt, Fb., der Kreis Saarlouis
und seine nftchste Umgebung
unter den Römern und Kelten.
Trier 1850. XVI, 116.
Schmiti, J. H. , Sitten und Sagen
des Eifler Volkes. I. Heft. Trier
1856. XXIII, 164.
Schmucksachen in der Sammlung
von Alterthamern au Utrecht IX,
24.
— aus Gagat XIV, 46. Taf. IV. V.
Schneemann , G. , Reran trtveri-
carum commentatiol. Trier 1844.
IX, 156.
— ^ Das röm. Trier und die Um.
gegend nach den Ergebnissen
der bisherigen Funde. Trier 1852.
XXIII, 153.
Schneider, J. Dr., Beiträge cur
Geschichte des römischen Be.
festigungswjesens auf der linken
Rheinseite u. s. w. Trier 1844.
Vil, 120.
Schönecken, Kr. Prflm , röm. A.
II, 146. XIV, 172.
Schöpfkellen t. Bronze mit röm.
Stempeln I, 75.
«Scbola in Xanten XXUI, 59
Scholae V, 25.
Schreiber, H. Dr., die ehernen
Streitkeile, sumal in Deutsch.
Und. Freiburg 1842. II, 113.
— — Die Feen in Europa. Freib.
1842. II, 117.
— — Rom. Alterth. am Ober,
rhein. Freib. 1844. IX, 63.
Schreibteug, röm. IX, 33,
Schriften des histor. Vereins för
Inneröstreich. I. Heft. Gratal648.
XVI, 104.
Schriftsüge, röm., aus Utrecht IX,
31. Taf. I.
Schröter, Fr. Dr., Mitibeilangcn
des histor.. antiq. Vereines fflr
die Städte Saarbrücken und St.
Jobann. Saarbr. i846. 1. Abtb.
XII, 172.
Schüllerhof bei Stolsenfels, röm.
Befestigung VIll, 174.
SchQsseln, Schalen n. s. w. der
Nimweger Sammlung VII, 62.
Schuhe, röm., von Vattberdiep in
Drenthe XVII, 223.
— der Deutschen XXIlI, 187,
Schwaben XV, 193.
Schwan, ein dem Mars geheiligtes
Thier VIII, 152.
Schwanenkirche bei Forst X1X,109.
Schwarsenbach im Hersogth. Bir.
kenfeld, bronsene Vase in GrA.
bam XXIU, 195.
SchwarEerden bei St. Wendel,
MithrAum I, 105. IV, 95.
— «1 —
SeliwanrfieiBdorf, die Doppelkir.
che nnd ikre Wandmalereien X,
160. Taf. IV. V.
Schwein, AU ribat andSyrohol anf
Matronensteinen XX, 98. Taf. IL
3. h. c.
Sehweinfchied, Hithrftam. IV, 94.
Schwert des Tiberins, ErklArang
der Kignren XIV, I85. XVII, 39.
Schwerler in Grftbern XVIll, 82.
•Sootlna IX, 30.
^Scotus X, 66.
Scnbitns V, 47.
Scobnli XX, 55. i. AI« prima.
SlLoipturen aus der Villa cn Flies.
sem IV, 199. Taf. VII. Vlll. Fig.
1-4).
•Scullor XVIII, 239.
*Sculum Cimbricum Marianum XV,
205.
Scylla 11,65. — Relief ans Nim.
wegen VII, 39,
Scyllen s. leglo qaart«.
«Sdebdas XXIII, 86.
«Sebaslianns XV, 80.
Seccanebae s. Matronae.
«Seccins Hl, 88.
«Secco XVI, 67. XIX, 164.
Secfcau XVI, l{»6.
•Secuttda niere felix XIV, 23.
»Secnndia Hniema V, 340.
*Secundianus XI, 149.
»SecundHins V, 3*J8. VII, 156. IX,
29. 30. X, 48. XV, 55. XVIll,
123(2). XXII, 141. 156. XXIII,
169.
«Secondne I, 37. II, 101. 111, 89.
VII, 53. 63. 64. VIII, 113. 162.
1X^39. 140. XI, 29. XVIII, 123(2}.
XX, 38, 87.
♦— Felix VII, 49.
*-. Silvanns XVIll, 116.
♦— Ursio I, 37.
•Sectts (Priposilion) V, 316.
•Sedalus XVII, 176.
*_ Qnielus XVI, 105.
Sedutti XI, 5.
Sefferweicb, Kr. ßilbnrg R. A. 1, 40.
Seg als Stamm in OrU • nnd Per«
sonennamen XVIll, 121(2}.
*2:tyofia^Oi XVIII, 120 (2J.
Segomo s. Mars.
Segnsiaromm den XVII, 172.
Semele nnd ihre Schwestern 1,86.
Semnonen XV, 191.
^Sempronins XV, 83.
*— Satuminns V, 230.
*^ Secundns XX, 38.
•Senecio II, 97. IX, 37.
•Senenius XV, 94.
«Senilis X, 3.
«Sennus X, 104.
Senones s. Matronae.
•Senolensis V, 228.
*Seppins Creon IX, 76.
*Seplimitts Severus Pertinax XXIII,
22.
Sequana (dea) XVII, 172.
Sequani s. Cohors prima.
Sequanorum Colonia s. Colonia.
^Seqnens I, 84.
*Sequentia Faustina XIX, 63.
»Seranns VII, 41.
^Serapis caelestis IX, 56.
^ Küste, Gemmenbild XV, 131.
Taf. II, 2.
♦Sergi« (tribus) XllI, 67.
*Serima (Dormagen) XXI, 39.
*Sero fngiat amor XX, 178.
*Sertorius Januarins I, 83.
•Serus II, 93. 158. XXIII, 93.
^ervandia AogusU II, 95.
*Servandos Quietus XIX, 92.
•Servius IX, 40. XV, 79.
Sessel im IVeidener Grabmal III,
144. Taf. VII. VIII.
*2:tvaios XVIll; 117 (2).
«Seuthes XIlI, 26.
Sellocenia XVII, 184.
Sevel, Kr. Prflm, R. A. XIV, 176.
Seveler Haide, Kr. Geldern, R. A.
XXIII, 176.
^Severe Aniceta I, 84.
Severiana s. Leg. prima Minerr.
•Severina XVIll, 229*
*Severinia Severina VII, 94.
"»Severinius Vilealis VII, 94.
^Severius Severianns XIX, 27.
•Severns III, 90. IV, 182. V, 237.
IX, 30. XII. Taf. Y. I. XIII, 97.
XVIll, 229. XXIII, 150.
« — Alexander II, 18. — Ausmer.
xnng seines ffanens anf In-
schrifleB V, 321.
-« 62 —
*5even]f Anguftui Pias XXIII,
81.
*— Pertinax XXIII, 22.
*T. Cl. Severus, C. Aufidias Vi.
ctorinus Coss. XV, 57.
«Sevir Augnstalis II, US. VII, 49.
XV, 92.
♦Sexs XX, 49.
*Sexla XVIII, 127 (2).
*Sextiu8 Primus 111, i64.
*— Secondas XI, 29.
Sibyllenhohle XVI, 34.
Sidonius Apollinaris Notiieii ober
deo Weinbau in Gallien II, 29.
SiebenschUfer, Deckengemftldo zn
ßrauweiler XI, 98.
Siegburg an der Ruhr, röm. Ca-
■tell (?) V, 248.
— Sieg, Germ. Grftber XX,
183.
Siegel röm. Angenftrxtc VU, 74.
75. XVIII, 251. XX, 171.
Siegelringe der Römer XXII, 48.
Sien, Kr. St. Wendel, celtiache
Gotdmflnso XXI, 1 77, Taf. 111,6.
Sigambrer IV, 17. VIII. 53. XV,
5. 194. XXI, 106. XXII, 90.
«Sigiilarius XIX, 104.
♦Sigillum XVI, 63. XVII, 200.
* — antique Verone nunc opidi
Bunnensis I, 1.
* — civiiaiis Bonnensis III, 29.
Taf. I. 6.
* — opidi Bunens. ad iniquot III,
21. Taf. I. 1.
* — Scabinornm in Haldensleve III,
27.
*- ^ in Wedich III, 27.
•— des Gerichts au Endich 111,27.
Siglen militairischer Chargen XXI,
94.
•Silaucienses XXIII, 86.
Silen*8 Kopf auf einer Lampe VII,
64.
Siliana ala s. Ala.
Silicernia XVII, 105.
*Silius XVIII, 224. XX, 54.
♦— Hermes XIII, 27.
•— Hospes XII, 2.
•~ Tertullus III, 156.
•Silvano Sinquati (deo) XIX, 130.
Silvanus Ermordung au Cöln VIII,
76. — S. geht tum Constantin
über (VIII, 78.), stellt die Ruhe
Galliens wieder her (79.), wird
dann Ton seinen Soldaten in
Cöln suro Kaiser ausgerufen (8 1 .)
und daselbst ermordet (83). —
Verschiedene Nachrichten Aber
seine Todesart (83) und ZeiU
bestimmungder Ermordung (85).
^Silvanus, Münzen des Kaisers XV,
160. Taf.V.2. XVII, 224 XXI,
86.
«^ (dens) XVIII, 116. XIX, 105.
«_ Teteus, Tettus II, 121. IX,
73. XVII, 195. XXIII, 93.
♦Silvester XVIII, 124 (2).
«Silvinius Dubitatus XV, 97.
•— Justus XV, 97.
•Stlvinus VIII, 162. IX, 30. XI,
OD* XX, oO.
•SiWius Perennis XI, 20.
•— Silvester XVIII, 124 (2).
Simeon , Mönch , Deckengemälde
zu Brauweiler XI, 102.
«Similis IX, 31. Taf. I. 5. XXIII,
73.
•Siromo XII, 55. XXI, 55.
«Simplicia XII, 79.
*Simplicianus Attarachns XXII,
138.
♦Simplicius Ingenuus VII, 58.
*— Superus II, 140.
Simrock, K., Handbuch der deut.
sehen Mythologie. 2. u. 3. Lie-
ferung. Bonn 1855. XXII, 155.
Simson und die Philister, Decken-
gem&lde zu Brauweiler XI, 112.
*Sinquati deo XIX, 130.
Sinz, Kr. Saarborsr, R.A. VII, 157.
Sirenen , Wesen und Charakter
ders. XI, 68.
«Sirona (dea) II, 101. 129. X« 4.
— Wesen der Göttin XX, 107.
— Plastische Darstellniigen der-
selben XX, 108
Siser V, 251.
Sit tibi terra levis, eine Formel
heidnischen Ursprungs XVII,
106.
Sitte, den Todten Münzen mit ins
Grab zu geben XVII, 111.
•Sitio XIII, 106.
- 68 -
«Sive ia Iitfchriften VII, 43. 75.
XVII, 200.
Skiographie, rOmiich.celiigcbc V,
182
Skiren XV, 188.
bkorpion, Symbol im Mitbraicalt,
XXI, 50.
•Äu/uroff X, 70.
«SmeriuiiUniM XIX, 59.
*Smithasen X, 68.
Sobernheim , röm. Grftber IV, 94.
^Sodalis ADtoniniaous li, t05.
Soerg, Kr. Saarburg, rftm. Gräber
VU, 155.
Sohren auf dem Uunsräck, R. A.
XVIII, 10. ^ Ableitung dea
Ifamens XVIII, 17.
Soignies (Belgien) R. A. XI, 34.
Socrates.Kopf auf dem Cölner Mo.
saik VII, 91.
*Deu8 Sol inYicttts XIII, 90. XVII,
79. XXI, 48. 50.
• Mithraa XXIll, 146.
♦ socius XUl, 90.
*Sol Serapis 1, 88.
— Genius loci und Fortuna IX, 56.
— — Luna IX, 56.
— aU Tagesgoitbeit dargestellt
IV, 163.
»Solemnifl IX, 74. VIII, 162.
«SoHcininm 1,71. VIII, 173. XV,
59.
«Solimara XVil, 176.
•Solimarus XX, 7 (i. 102. XXI, 70.
Solier bei Düren, Gräber mit Ma-
tronensteinen XV, 224. XX, 91.
Sombreffe (Belgien) R. A. XI, 39.
Sondiernadeln IX, 33.
Sonnenuhr , rÖm. IV, 90. Taf. I.
IL 3—5.
Spangen V, 413. s. Fibeln.
Spanische Ufllfstruppen im rOm.
Heere XX, 77.
Spanornm coh. s. Cohora secunda.
Spateln für Wundftrste VII, 69.
IX, 33.
Spaten, röm. II, 49.
•Sparcnlns XX, 58.
Speratus V, 237. XlY, 98. XX, 127.
XXlII, 150.
Spiegel in Grftbern V, 414. XIX,
163. XXI, 169.
Spielmarken (latranculi) VII, 65.
66. IX, 26.
Spielieug a. Kinderspielieng.
Spil, Bedeutung des Wortes XX,
138.
Spilstein bei Rentrisch XX, 133.
Spittelhof im Gr. Luxemburg, R.
A. VIII, 93. 97.
Spitsenstein und Niederburg bei
St. Goar XVIII, 37.
Sprüche auf alten Trinkkannen
XXII, 127.
Stäbchen aus Metall mit Mantelfi-
guren, aus Castra vet. III, 17 1.
Stftlin, Ch. Fr., Würtcmb. Ge.
schichte. I. Th. I, 66.
Stannington in Yorkshire, Militair.
diplom des Hadrian XIII, 61.
*.Statuae duae (habitu militari et
civili) II, 105.
Statumen, statuminatio IV, 115.
*Statutns VIII. 162.
Steeger Burgwart, Lippeübergang
der Römer IV, 78.
Steeggraben beiWiebelsheimXVIlIi
45.
Steinbach, Kr. Ottw. R.A. X, 29.
Steiner Dr. , Inscriptiones German.
primae et Germ, secun^ae. I. Th.
Seligenstadt 1851. XVII, 187.
XVIII, 237.
Steiner codex incript. I, 107. 18L
verbessert XV, 98.
Steinhuder See XVI, 102.
Steinibach.Gut (K. Bern), Mflns.
fund XXUI, 119.
Steinigung von Bildwerken XIII,
129. XIX, 84.
Steinmaterial der röm. Bauwerke
IX, 4
Steinmetxzelchen im Mitttelalter
XXUI, 103.
Steinringe VII, 121. XVIII, 226.
— Ihre Bestimmung (VII, 125.
135). — Deutscher Ursprung
(126) und Zeit der Entstehung
(137).
Steinschneider in Rom und den
Provinxen XIV, 18.
Stempel für Augensalben II, 87.
108.
— 64 —
Stennweiler« Kr. OUweiler, R. A.
X, 14. 40.
StephanuB, IMrtyrer, Deckeogeni.
Bu Brauweiler XI, 107.
Sternberg, P. Chr., Trier und
seine AUerthflmer. Trier XXI li,
157.
SUelerfeld bei Eymeli , Kr. Gel-
dern, R. A. XXllI, I7ü.
Stier als Symbol auf gaUischen
MAnxen XI, 46.
imMithrascnlteXXfyöO.
Still sum Schreiben IX» 33, 39.
Stilicho II, 26.
Stirnsiegel in Form eines Medu«
senhauptes VIII, 125. Taf. III.
IV. Fig. 2.
«Stlaccius Capito XIII, 83.
*— Coranus XIII, 83.
•— Fronto XIII, 83.
Stoechen, ein Theil der alten Stadt
Bonn I, 23.
StoUenfels, Neilenaeiger VIII, 1 74.
Stommeler Wald, R. A. XXI, 165.
Stommeln, Grabschrift XX, 127.
♦Straco VIII, 164. XI, 79.
•Stradiburgum XV, 166.
Strassburg, rOm. Wasserleitung III,
200.
SirassenbeimerHof in Baden R. A.
V, 233.
«StraUoticum VII, 74.
•Strator XII. 2.
•— Consulis XV, 94.
^Stratores Consulis XI, 79.
StreifiOge durch d. rOm. Ilelvetien
XIX, 1.
Streitäxte, röm. II, 49.
Streitkeile, eherne II, 113 III, 193.
•Strobllis VII, 64. VIII, 162. IX,
27.
Stuivesand, Tempel der dea San-
draudiga VII, 87.
Stumpfer Thurm 11, 147. III, 43.
Taf. II. — MQnsen IV, 202. —
Bronsestatuette des Mars IV, 207.
Suae s. Matrcs.
•Snadonius X, 70.
•Suavis XIII, 106.
•Sub ascia XVIII, 195.
*^^ «* d«dicare XV, 55.
•— Didio (et) Juliano Cos8.Vll,6l.
•Snccns VIII, 173. XV, 83.
*Sucesus IX, 30.
♦Suebis VII, 73. XV, 19.
Sueven XV, 190.
Sugeulus XVII, 183.
•Svietius XII, 55.
Sulchen XV, 60.
•Sulevia II, 128. XVIII, 112.
*Sulevae, Suleviae XV, 19. XVHf,
230. s. Matres.
»Sulivia XVIII, 242.
— Idennka XVII, 184.
Sulicbi XV, 60.
«Sulinus scnltor XVIII, 239.
Sulisma XVII, 184.
*Snlla X, 104. Taf. II.
Snilana ala s. Ala.
Snlleva XVII, 184.
Snlpa (Salm) XVI, 106.
«Sulpicius VII, 63. IX, 30.
«i'Snmeli XVIII, 125(2).
Sumloccnne (aes Solicininm) 1,71.
s. Colon. Sumloc.
— Yon Samulocenae verschieden
IX, 178. 180.
^Snmmula XVI, 135.
•Snmmus IX, 31. Taf. I. 6.
— Coloniae (chorns) XXII, 103.
Snnon XV, 170. Taf. V. 17.
*Sunuci s. Cohors prima Sun.
«.Snnucns XIII, 64.
«Sunucsalla XII, 45. XVII, 172.
Supeni (Superni, Sopremi) 1, 120.
*8uperu8 II, 140.
"i^Snranus XXllI, 146.
«Surius Felix II, 95.
«Surus XX, 58.
Suspensura IV, 120.
Sygambri s. Sigamfari.
Symeon, Bischof, Deckengemftlde
an Brau Weiler XI, 111.
T.
•Tabellarius XI, 20.
«Taberna argentaria XV, 206.
Tabernae des Ansonius Mos. V. 8.
III. 52. XVIII, 1. 21.
Tabula honestae missionis III, 163.
XIII, 26. 64. XX, 33.
— Peutingcriana I, 118. IX, 168«
XXI, 36.
*Tafoularins II, 118.
-- 66 —
•Tacitui XIX, 97.
— Annal. I, 56 emendirt XXIII,
11. ^ histor. IV, 70. erklftrt
XVI, 9. XVII, 218.
Tagger s. Zagger.
^Talasseros VII, 74.
♦Talio XI, 172.
•Talpidius Clemens XVI, 126.
•Tambilo XV, 150.
•TaDUtos XIII, 202.
T&nser, Bronsefigur aus Tübingea
X, 76. Taf. 1.
TftDserin und MusikaDtin , Belief
eioes Cölner Sarkophage» VII,
117.
•Taranas, Taranucus XVII, 182.
•Taranucnus XIV, 160. XVIII, 243.
s. Juppiter.
Tarnaia, Tarnadae XI, 15.
TarnU (Tarn) VII, 103 (A. M.).
•Tarquitius Catalus VIII, 158.
♦Tarra IX, 29.
Tarracinensis XII, 15.
♦Tasgilla V, 328.
*Tatarachus XXII, 138.
naticenus V, 315.
•Tattas VIII, 166.
•Taitius Tutor XVI, 105.
Taube, christl. Symbol, auch At-
tribut der Venus VIII, 104.
Taufenden, Kr. Prüm, R. A. XIV,
175.
TanfscbOssel ans dem 16. Jahrb.
XXII, 146.
Tanriana ala a. Ala.
♦Tauru» VII, 63.
Tavianus s. Juppiter.
Teanensium cifitas s. Civitas.
*Teddiatius Primus II, 121.
Tegulae hamatae IV, 131.
Telephos und Orestes, Gemmenbild
III, 92. Taf. III. 1.
Teller, röm. II, 47. 48. 49. a.
Schalen, Schflsseln.
Tempel des Mars Victor III, 113.
*Templum vetustate conlabsum
XVIII, 239. XXI, 88.
Tencterer XV, 195. a. Usipeten.
^Terentia Uartia I, 83.
•Terentius Natalis XIII, 27.
*Terra marique XII, 2.
Ti rracotten in der Antikensamm.
luog SU Carlsruhe II, 61.
— aus Veii VIII, 123. Taf. III.
1-5.
*Tertinius Firmanus XII, 46.
•^ Similis Secundus XXIII, 73.
♦Tertius XXI, 93.
♦- Felix II, 97.
»Tertullus III, 156.
Tesseaburg, Kant. Bern, Münifund
XXIII, 112.
»Tessia Juvenilis XVIII, 224.
•Teteus, Tettus H, 121. IX, 73.
netius IX, 30.
♦Tetolum V, 333. Xli, 80. 81.
Tetricus in Gallien, histor. Skisse
IV, 45. 55. — llansen dessel-
ben IV, 57.
— iunior, unedirteMünse desseU
ben XI, 58. Taf. II. U.
♦— F. nob. XXI, 43.
♦Tctulum V, 329.
♦Teurigo IV, 142.
Teutoburger Wald, Lage XXIII, 7.
•Teutomus XX, 35.
Teutonen XV, 202.
Teutorix a. Apollo.
•Textumeae XX, 91.
^Textumehae XXIII, 73.
Thamona XVII, 183.
•Tharthon XX, 58.
•Thautho XII, 192.
Thecla, Mftrtyrerin, Deckengem&lde
in Brau Weiler XI, 118.
♦Theodeberlus XV, 162. Taf. V.
3. 4. 5. 6.
Theodosiani cod. I, 9. de Veteran.
I, 16.
Theodectes, Tragödiendichter IX,
124.
Theodorich als Vermittler zwischen
Chlodovich upd den Alamannen
XV, 35. — Schrieb den Brief
an Chlodovich nach dem Ue.
bertritte des Letaleren sum Chri-
stenthume XV, 39. 49.
Theodosius 11. Goldmflnse des Kai-
sers XVI, 1)1.
St. Theonest'js aus Dionysos ent-
standen XII, 95.
Thervingen, durch Valens ins röm.
Beich aufgenommen IV, 3ü.
9
— 66. —
Thekeak tind der MiÜbtkiiriis. Re-
lief einetfCölner Sarkophags VII,
ll5. Taf. III. iV.
Thetis ui)d Achilles, Relief dea
Igeler Monamentea XI, 64.
— mll deh Waffen des Achillea
II, 60.
Theudurum, Teaderiuih, (TüiiderD)
, R. A. III, 83.
Thlehiehlem, Rani. Bern, Muna-
fund XXIII, 1 18.
ThiergestaUen in Bronae VII, 68.
Thierjägeü XXI, l07.
Thierkreis und planetarilcher GÖi.
terkreia Vllt, 149.
Thilö'a t. Trotha ufagerfechtes Uri
theil übd dbAten Wappensetchen
XII, 102.
Thölei, B. A. i. 101.
Thongeffiase, beiiikch.germaiiSache
V, 177. Taf. I. 4. 5. JtVIll, 62.
Thorr bei COln, R. A. XV, 224.
— Namenaableitont; XXI, 107.
nhraciä il, 102. Xlll, 67.
ThrftnenflAschchen ühd thi-lfaeh.
krttge H, 47. V, 414. XXi, 17.
25. XXIII, l87.
Thracische Alen nhd Cohöften im
rOm. Heere tili, 42. liX, b^.
Thracum alae et cohörtes a. Alk
prima, terUa. — tbhbra priina,
aecunda.
TUiirfi&gbl ivih Erk Vlli, 179.
Thun.Kant. Bern, nankfaiid XJLIII,
li8.
Thnrm mit fensterartl^eii Oeffnun-
^6b, sur illdminatiöti diehelli),
Anticaglie aua Caatra yet. III,
l7l.
^Tiberius Claodiua Caesar. Aug.
bfettfi. Xill,4l. XVIlI. taf.V.
*- — Cariaidüs tu, 1.
*-^ -^ Pompeikiibs XII, 12.
*^ juliuk Anius tXIli, 86.
^ l^debdas XXIII, 86.
•— VerüS Xill, 63.
^^ Gfemmehbild des kaisers XlV,
24.
^ Sfehtt^ri des kaikers au^ Alaina
XIV, 75. 93. flfö. 105. XVII,
39.
•TibUrtes ±t, 53.
Tiefenan,Kant. Bem,dMV. Attertii.
XXt, l37. 140. — üfinsfond
XXI 11, 114.
nigraniua II, 158.
Till bei Emmerich, frtnk. Inschrift
XVII, 222.
nindarus XIV, 141.
ninnttts Vit, 64.
•Tipinum VII, 75.
nirintina XII, 69.
♦Tiro VII, 63.
*Titacitus II, 122. IX, 73.
«Titianas II, 95.
nitinia Ammaoiia 11, 99.
^Titinius Castus II, 99.
^Titius Secnudus I, 37.
♦— Victor XX, 95.
♦Tilolo V, 323. 324.
•Tittlus VUt 63.
♦Titus VIII, 160. XVIlIi 123(2).
♦Tivi (= tibi) Xill; 106.
♦Tocca IX, 30.
Tod der Lucretia , Efarelief Ilf,
102. — Nicht antik. XXIII, 126.
Todtenbestattung bei d. Griechen
III, 169.
Römern XVII, 106. 120.
Todtenkammern der HAmef XVll,
119.
Topferofen IV, 141.
•Togirii XXIj 70.
Togo XVII, 182.
Tolbiacum aur Zeit der Römer 1,
107. a. Tulpiacnm.
— vicus I, 120. IV, 174.
Tolosa VII, 52.
*roficctfC Gemmeni|isbhriftXlV, 24.
*Tomolo ffir tnmulo V, 323.
Tongres (Belgien) R. A. XI, 35.
Tossenberg bei Luxemburg, R6-
m^erstation XIX,, 126^
Toul, (nicht Zalpich)^ Ort der Ale-
mann enachlacht des Chlodowich
111, 39.
*Tourenus 11^.122. a. Hercurius.
«Toutius IX, 62.
Toüiiorix s. Apol)o.
Trachgau,Namensherleitub'gXVlll|
41. . .
Trachum äla. ;fc. Ala. ,
*lraia (=: cöl. Traiana} xXl, 38.
40.
- d? -
Triiana legio s. Legio ie€niidi|.
— Ulpia s. Colonia.
nraianus (Divus) VIII, 117.
*Imp. Nerva Traianuf ¥11, 39.
XXIII, 24.
*— — — Caes. Aug. Germ. Da-
cicuB XIII, 70.
*Traianii8 Deciu», griecb. MiUi«e
des Kaisers II, 75. Taf.Y. 2.
^rraibithof XIII, 26.
Traroarinae s. Matres.
Transrhenana III, lOQ. XXI, 43.
8. Leg. TraosrbeDana.
«frasemundus XV, 172.
*Trax II, Ö3.
•Treballia XIII, 4t.
Trebellius PoUio, UnzuTerUssig.
keit desselben als Gescbicbts-
fcbreiber IV, 45.
'^Trebonia IX, 37.
Trebonianus Gallus, griech. MQn-
sen des Kaisers II, 76. Taf. V. 3.
Trechtinghausen bei Bingen, Germ.
GrAber und röm. Silbermünzen
XX, 181.
•Trectum XV, 172.
*TQ€filO ifii XIll, 114.
•Treverns XV, 168. XIX, 58.
•Trepitia (Druept.) XXI, 38. 39.
Tres fabernae XXIII, 90.
Treverac s. Matres.
Treveri, nicbt TreTiri IX, 157. —
-. WohnsiUe XV, 2.
•Treveris XV, 167. Taf. Y. \3.
Treverorum civitas s. CiviU$.
•Tribis XVIII, 239.
•Tribo^^ns XX, 58.
' TribokkerlV, 17. VH, 136.XV,l9l.
«rribnnal XIII, 61.
Tribunas als Anführer von ^fllfs.
coborten XIU, 50. 54.
*— plebif XIII, 68.
«rribns Camilia IX, 132.
•— Claadia II, 9l. III, 89. 91.
VII, 50. XIII, 41.
*._ ClustnminaXIX, 62. XX, 38.
♦— Fabia VII, 77. VIII, ^2l. XX,
38
•^ Henenia 1, 82.
♦- Papiria Vll, 49.
•— Pollia II, 92. VII, 52.
*-^ ^ompUna XX, 55.
•Tribps Pupinea II, 103.
•— Quirina XI, 30. XX, 38.
♦— Sergia XIII, 67.
*~ Tromentina III, 90. XV, 94.
•— Velioall, 91.
♦— VoUinia II, 91. V, 325. VII,
52. 74. IX, 147. XI, 29. XVIII,
127 (2).
*.- Voluria I, 83.
Tricesimae III, 167. XXI, 38. ^.
♦Trichorium XVIII, 40.*
Triclinium des Trimalcbio ^Y, )62.
•Triectnm (Utrecht) U, 143. XV,
171.
Trier VII, 73. (A. M.). — Zur
Geschichte der Stadt IX, |56.
— als römische Colonie IX, loO.
— Zerstörnngen der Stadt IX, |^.
— Skulpturen II, 144. — Uqt^rir-
i^ischer Gang III, 69. Ära Il(,l£|8.
— R. A., Münsen, HerkurslLopf
etc. IV, 206. 210.
— Rom. Basilicall, l47. VI^I,
171. XVIII, 234,
— Der röm. Kaiserpallast yiU,
168. IX, 10. 16. XII, 197.
— Das Amphitheater VIII, 171.
IX, 11.
— Der Circus roaximus IX, (3.
— Die porta nigra VllI, 172. IX,
9. XX, 167.
— Grenaen der alten Römerstadt
VIII, 168. IX, 165.
— Amasonentorso ix, 92. T^f. Y.
ffig. 1.
— R. Banreste in der Vorstadt S.
Barbara IX, 97.
— Grabstein X, 106.
— R. Wasserleitnnff aui^ deip^ f^n.
verthale XV, 219.
— R. MosaikfussbodeA X^Sy, 180«
XXIII, 56.
— Ziegelschriften aus der röm.
Basilika und den sogenannten
BAdern XVI, 69. 70.
— MftnsstAtte unt^r def Römern
XV, 152.
— Unedirte Inschriften XVI, 63.
— R. Gemme ^lit Inschrift :^XI,
' ^. XXII, 45.
— Christi. Grabschrifteo y, 929-
Vlly 80. XU, ^9. 71.
— 68 —
Trier , Lage der ersten christl.
Kirche VII, 81.
— Dag Fraoienküppchen V, 193.
— Der Marxberg und das Volks-
fest daselbst 111, 70. IV, 208.
XVIII, 206.
^ Der Donnersberg XVIII, 307.
— undArelateals KaisersUse XII,
195.
Triersche Exergue-InschriftenXV,
159.
Trimaaos XXII, 138.
Trinkbecher, röm. #V, 408.
TrinkkanneD,mittelalterl.XIX,t47.
XXII, 126.
Trinkschale mit griech. Spruche
XVI, 71. Taf. II.
Trink- und Ermuntcrnngssprflche
XVII, 223.
Trittenheini an der Mosel, röm.
Grftber XVII, 221.
Trittia XVil, 184.
Triumphsug des Bacchus, Mars und
Venus VIII, 153.
•Triam vir A.A. A. K. F. II, 105.
♦-- Aur. Arg. Flando XII, 195.
*^ Capttalis XIII, 68.
Troandus und das Einhorn XII, 102.
•Tromentina (tribns) III, 90. XV,
94.
•Tropaea auf demKapitoleXIII,60.
♦— Drnsi XXIII, 9.
♦Trupo XVIII, 242.
♦Trypho XII, 78.
Tschugg im Kant. Bern, Mfins.
fund XXIII, 109.
Tsiernanus s. Jnppiter.
Tubanten XV, 197.
Tubuli IV, 132.
Tflbingen , das Müna - und Anti-
kenkabinet X, 69.
Tfldderen, R.A. 111,83. 210. VIII,
180.
Tuitium XV, 13.
TvußiüQtxoi XVII, 113.
Tulbiacum , Tulpiacum , Tulpetum
I, 110. Anmerkg. XV, 170.
•lulus XX, 109.
Tungri V, 285. s. Ala prima, Co.
hors prima.
♦Tungros XX, 05.
•Tnrannius Marcianus XVI, 134.
•Turblnilla XVIII, 239.
*Turbo XX, 91.
•Turillo IX, 29. 31. Taf. I, 7.
♦Turo XXIII, 86.
Turonen XXI, 83.
♦Turonos XXI, 82.
•Tuto XV, 165. Taf. V. 7.
•Tutia Mazsimilla XII, 78.
♦Tutianus XX, 173.
♦Tutius XVIII, 120 (2).
♦Tutor XVI, 105.
♦ — Servatius I, 40.
Tyche, Wesen derselben XIV, 84.
8. Homa.
Tydens auf der Lauer, Gemmen-
bild XV, 114. Taf. 1. 3.
— mit Melanippos Kopf, Gem-
menbild XV, 121. Taf. I. 6.
— , sich den Pfeil ans dem Sehen,
kel siebend. Gemmenbild XV,
117. Taf. I. 4.
— und die* Schlange, Gemmen-
bild XV, 113. Taf. 1. 2.
r.
Uba (= apa) als Endung in Orts.
namen XX, 14.
Ubbergen hei Plimwegen , R. A.
*VII, .36. X, 65.
Ubier, Land und Volk VII, 6. XV,
2. 194. — Münien XV, 150.
•übios XV, 150.
UchteU*ng<^i>i K''* Ottweiler, R.A.
X, .36.
üedelerMeer in Geldern, Hünen.
8chan«e IV, 59.
üerdingcn» Namensherleitung XX,
9-
üelmen in derEifel, Matronen in
Thonfiguren XVIII, 97 ff.
ülpia coh. s. Cohors prima,
ülpia Traiana s. Colonia.
•ülpius Arvatius I, 81.
•— Heracles VII, 75.
• Protogenes XIX, 50.
*— Sporus XIX, 59.
♦_ Valentinus XV, 70.
Ultor s. Mars.
üncia XVII, 184.
♦Unucsalla XII, 45.
•ünnuasar XII, v)3.
Unterschied def Chriatenihnma a.
69 ^
Heidenthamei in ihrer KnniU
darftellnng X, 116.
♦ürbtnu« IX, 29. 142. XIII, 97.
•ürbicu« V, 337.
Ureiweiler , Kr. OUweiler , R. A.
X, 31.
Urkunden der Abtei Heylissem XIV,
186.
Urnen in rAm. Grftbem II, 46. III,
126. 197. V, 406. 407. 4ll.
422. 423. XVIII, 66.
— der Sammlung zu Nimwegen
VII, 57. 62. IX. 36. 37. X, 7.
-^ mit planetariflchen Ornamenten
V, 172. Taf. 1. 1.
— von Bronzeblech mit Bildwerk
XVIII, 82.»
•Ur«a XII, 79, 80. XIX, 89.
^Ursicinus VIII, 82.
♦Uriio I, 37.
•Uriula« V, 290.
•Ursns VII, 61. IX, 32. XIX, 89.
Urweiler bei St. Wendel R. A. I,
104.
Urtheil des Paris , Vasengemftlde
an Carsrnhe II, 57.
UrtheiUtein bei St. Wendel, R. A.
1, 104.
Usipeten und Tencterer II, 110.
V,26l. VII, 2. IX, 191. XV, 5.
Ustrinnm XVII, 120.
•Ut felix Tivas If, 92.
Utikenaif colonia a. Colonia.
^Utraque Germania XII, 2.
Utrecht, Sammlung röm. n. germ.
AUerth. IX, 17.
Uxor ansgelaasen II, 95. 102.
UzoTinns XVII, 182.
•Uzaori IX, 19.
V. Doppelte Funktion des Buch,
itaben, als Consonant und Vo-
kal I, 40. 81. II, 101. XV, 96.
XXI, 91.
•V. F. (Tivug fecit) XVII. 108.
Vacallinehae matr. 8. Matronae.
«Vagdavera (dea) II, l.)9. 140.
XVII, 184.
•Vage Vercu IX, 39.
Vagiennorum Angnsta •. Angasta.
Vatfon, Inschriften XVIII, 114(2).
♦Vale XIII, 110.
•— dicere XIII, 106.
* — mea Sava, fac me ames XIII,
110.
•Valena II, 91. V, 340.
— Goldmflnxe des Kaisers IV, 114.
Taf. III. 4. XVI, 131.
*^ Bitritalis IX, 22.
*Valentia II, 92.
Valentinianns I. , Goldmflnie des
Kaisers IV, 114.
— Kriege gegen die Dentschen I,
113. II, 26. — Seine Befesti-
gungen anf der linken Rheinseite
VII, 142.
•Valentinus V, 329. XII, 82. Taf. IL
•Valeria Massula XXII, 138.
Valerianus II, 30.
■»Valerius Alphius XXII, 138.
♦— Crispns I, 82.
•— Genialis XXI, 89.
•— Marinns VII, p2.
•— Severus XIII, 64.
•— Ursus XIX, 89.
^Valiamus XIII, 110.
Valkhof auf dem Hnnerberge bei
Nimwegen, R. A. VII, 36.
Vatlis Poenina XI, 12.
Vallensium ala s. Ala.
Vatherdiep in Drenthe, rAm. Schuhe
XVIII, 223.
*Vanan XXir, 31.
Vandalen IV, 29. XV, 190.
Vangionen I, 115. IV, 17. VII,
136. XV, 191.
Vangionum coh. s. Cohora prima.
Vardulorum coh. s. Cohors prima.
♦Varia VII, 47.
♦T. Varlui Clemens VII, 167. —
Zeitalter und Denkmale desselben
XVI, 108.
Varusschlacht IX, 134. XI, 81.
XXIII, 4.
Varuswald bei Tholei, R. A. 1, 102.
Vasa Arretina in rOm.-celtis. Grab-
hflgeln V, 175. Taf. I. 2.
— diatreta V, 377. Taf. XI. XII.
XVI 123.
Vasio ( dea ) XVII , 173. XVIII,
115 (2).
^ Vocontiorum (Valaon) XVIII,
115 (2).
70 ^
♦Vaiso I, 44. XVin, 139. H2.
^VasBUfl 8. Mercuri^8.
tV9lphi^bus II, 133.
•Vatuabus IX, 75. '
«Vaturiabus II, 133.
♦V•^vil|b^g n, 133.
•Valvimg II, 133.
•VaxiuB IX, 30.
Vechten bei Utrecht, % A. IX, 19.
>^YectUsM lU, 48. V, 33^.
Vediantiae s. Matrona^*
f Yegetus VII, 64.
YeieDtiscbe Terracotten yill, 123.
Uf. III. IV. Fig. 1-5.
Veleia verschaltet XVII, 137.
fVelina (tribuB) II, 9l.
•Velinia (?) II, 99.
•Velleias IX, 21.
Vellerhof ip d. Sif^l, R. 4. :^IX,
73.-
•Velmada XI, 34.
•VeloriuB Sacrilliu« III, 47.
«Venantia III, 155.
Venantiafl Fortunatus über den
V^einbaa in GaUiep U, 30.
Leben und Schriften VII»
105 (A. M.).
— — Moselgedicht^ lat. n* deotgcb
y. E. Böcking VII, toa. (A. M.).
Venetuf lacus XIX, 9.
»Venicarus VII, 63. IX, 29, 30.
VenuB, Dargtellong derselben als
Tagesgottb^tt IV, 1^4.
— äfepbeinrelief ^ns Weidep I|i,
146.
^, Bronsefigur VII, (>6.
— fischend, Bron^esialueUe VIH,
140. Taf. I. II. Fig. 3. IX, 215.
— , Statuen aus gebranpter ^rde
IX, 23.
— Calva XVII, 167.
^ Yictrix, M^rmoctorso au Trier
XIII, 128. Taf. II.
— nnd En^ymion IX, 28.
Venusberg XIII, 16, 1^.
Veragrer XI, 5.
f Veranus IX, 30.
*Yeranias Primigenius XIX, 101.
tVeransatus XX, 65.
Yerbeia XVII, 184.
Verbrennen der Todten XVIII, 57.
»VercQ IX, 39.
tVj^rec^ndinia VIII, f jSQ.
«Verecundus II, 86. 9?. Il|, )97.
VII, 63 VIII, 165. IX, 3P. 31.
Taf. I. 13. XV, 83. \y\^ ^9,
^xm, 65.
Verein für Erforschung v. Alter-
thüroeri^in den ((reiben S^Vfen-
del und Ottweiler. Erster De-
riebt, ^vireibr. 183^. (, ipi).
♦Veres VIII, l73.
*Verinius Secundus XX, 87.
VeripgdHinnus XYII, 182.
«Yerius XXIII, 176.
^Yeropi^ I, ^. ^111, 1. s. Bfinna.
Veronense oppidum XXIII, l{^6.
Verora, Yi^ora XV|1, 184. .
•Verus IX, 31. XIX, 97. XXI, 48.
XXII, 63.
— Imper. VII, 71. XXIU, 59. —
Unedirte Münse des Kai^e^^ ^1,
56. Taf. I. II. Nro. 7.'
Versiegelung der LebeqsmiHel i^nd
Yorräthe bei den Römern ^U,
49.
tVesarolus XV, )66. Taf. V. 1^.
«Vespasianus Imp. XX, 3^* — Des-
i|en kals^rl' li^el ^X, 39.
♦Yesta VII, 170. XV, 80.
Vesuna ^Vll, 176.
Vesuniahena^ s. Maironae.
*Veteraheabus XIl| 53.
*Veteranehabas XU, 46.
• Veteri^nehis XM, 46. Taf. lY* 1. 2.
xil, 55.
*Veteranibabus XII, 5,4.
Veteranen . Coliorten - upf^ Alen
XX, 68.
^Veteranus ex legione I, 83. Vi)I,
52.
♦ candidato III, 99.-
* — honestae missionis XV, 55.
t — missui^ bon. miss. YIM> I^^.
«Veteribus XM, 194.
♦VptiUus Vm, 162.
•Vetiris (deus) XVIII, 243.
«VetUa ilanspeta XVUI,'239.
•Vettius II, 99.
<fYettius AlodestttS XV, 6^.
•Veturius XX, 35.
♦— Primus I, ßj.
fVeittstate copUpfsi» »Rl UI9 99.
XVMI, 239. XXI, 88.
- 71 -
Yetweifls, Kir. Dilreii, Matronen,
steine an Gr&bern XIX, l64.X}lL.
8i.
^Vezillarii Ugionis Till, 159. X,
107. Xl, 77.
•Vexillatio Britamücä Vit, 61.
*Vexillatio exercitüs ^ermaniae
VII, 61. X, 63.
• — infcriöriß Vlt, 61.
•— I. I. II, 41. 86.
*_ Legionifl Germähicae vit, 6l.
Veybach s. Feybach.
•Vi xm, 107.
*Via CaBsia XIII, 68.
^— Ciminia XIII, 68.
•— Clodia XIII, 68.
♦— IfovaTraiana XIII, 68,
Vianden, Schloss; histor. IHotizen
über die Dynasten xlV, 102.
— das Bapiisterium das. XIV,
106. — Abbildung Heft XIII.
Taf. VII. VIII.
«Vibennius XVI. 136.
«Vibias Agiustus I, 82.
♦— Severns lU, ÖÖ.
•Vicahi Belginates III, 47.
^Vicanas Senotensis V, 228.
•Vicciiis X, 48.
•Victeätus IX, 31. Taf. I. 8.
•Victor Vli, 47. l7Ö. XIX, i()7.
XX, 95. S. Mars.
♦Victbria (deä) ix, 21. XVIII,
Relief ix, 2Ö.
* — Germanici^ I, 69.
*Victorina 1, 37, IV, 55. XII, 79.
Victorinos (Imp.) in Gallien, hi.
stör. Skisse IV, 45.
Goidmunse aus Trier IV,
in. Taf. III, 3.
— -r- lunior. Unedirte Münze XI,
57. Taf. II. 10.
•Victorinus 11, 9ä. VII, 73, X, 48.
XV 57.
♦— Favor XVIII, 123 (2).
•Victorius lanuarius XVII, 103.
Victrix s. Diana.
•Vicluria 3^V» l67.
Vicns Anibiatinus 11, 3.
— Belginum s. Belginuro, Stum-
pfer Thurm.
-* noTos Meloniorum XXIII, 12.
•Vicns Supenornni 1,120.
•Vidacius VII, 63.
Vidy, das alte Lousanna , R. A,
XI, 8.
Vienna im Lande der Allobroger,
Weinbau II, 12.
Vienne, Mosaik VlÜ, i85. — Grie.
, chiscbe Iiischrifien XX, 121.
Vienx -- Virtoti (Belgien), R. A.
V, 2!23.
^Vikani Lousonnenses XI, 8.
Villa rustica sii Fliessem IV, 200.
Pickliessem V, 418.
— Tuitium XV, 16.
Villae rusticae, ihre grosse Ansahl
in der Eifel III, 78.
Villers- St. -Simeon (Belgien) R.
A. XI, 40.
Villicns, BischofzuMets VII, 108.
(A. M.).
•Villonius XVIIl, 120 (2).
•Vinaria sitire XIII, 106.
Vindelici XIX, 2j. s.Coh. quarta.
Vindelicische Gehörten im röm.
Heere. XX, 104.
•Vindellicus III, 163.
«Vindonissa XV, 165. XIX, 1. 10.
23.
•Vindus VII, 63.
•Vinicius V, 391.
Vinovia XVll, l77.
•Vinnfus XV, 168.
•Vinum XIII, 107.
Vintius s. Mars.
•Vircirus IX, 32.
•Virdomarus ^LX, 58.
•Virg. IX, 32.
Virgilius der Zauberer XI, 132.
XII, 106.
Virginal - Samme (tkelgien), R. A.
V, 222.
♦Virilis VII, 63. VIII, 162. IX, 30.
X, 48. XIII, 203.
♦Virisus XVI, 70.
•Virilus XV, 83.
*Virius XVIIl, 125 (2j.
Virneberg bei Rbeinbreitbach, rOm.
Bergbau V, 235.
♦Virona (dea) XVI, 6ü*.
♦Vires XXI, 70.
*Virtus (dea) VIII, 159. XllI, 137.
•Virunum III, 91. XVI, 105.
- 72 —
Yischer, W. Pr., die Grabhügel in
der Hardt. Zürich 1842. V, 393.
•Visucia (dea) XV, 55.
Visocius 8. Mercurius.
*Vila Xllf, 112. XXI, 44.
Vita S. Vedasti (bei Bouquet III,
372) emendirt III, 37.
•VitaÜDius Hilario VII, 94.
♦Vitalis 1,40. VII, 63. IX, 29.30.
XII, 71. XVIII, 242. XIX, 58.
»Vilealis VII, 94.
«Vitellios Carious XII, 46.
♦Vitelus XV, 72.
•Vitiri« (deu8) XVIII, 243.
Vitiribus (dibus) f. Dibuf.
•Vitrasius Pollio II, 105.
Vitrineas (deus) XVII, 182.
«Vitruvius Euthelus XI, 149.
♦Vitullinus XV, 55.
♦Vilullus XV, 55.
♦Villoa VIII, 162.
*Viulvu8 I, 105.
*Yivas VII, 62. XIII, 110. XXI,
16. 44.
♦Vive XIII, 110.
«— feliciter XXII, 146.
Viviscofl, Vibiscus (Vevay) XI, 9.
»Vivs (=s vivus) I, 40.
^VizBit XII, 82.
♦Yixxil V, 323.
Vlavhinehae s. Matronac.
^Vobergensis II, 101.
*Vocara III, 126. IX, Q9.
Vocuntiorom ala a. Ala.
Vocala I, 107.
Vodeiöe (Belgien) R. A. XI, 39.
Vögel auf Matronensteinen XX, 99.
*Volcani pocolom XIII, 114.
*Voleria8 Pusinnionins XII, 45.
Volianus XVII, 182.
Volkersgewann, Kr. Saarbarg, R.
A. VII, 155. •
Volkershofen bei Aldenhoven R.
A. XV, 224.
'^Volsinienses XX, 53.
•Voltinia (tribus) II, 91. V, 325.
VII, 52. 74. IX, 147. XI, '29.
XVIII, 127 (2).
Vopiacua vit. Probi c. 18. beleuch-
tet II, 19.
-> — Aurelian. c. 8. erklArt XII,
160.
Vordensium ala a. Ala.
*Voreto XVIII, 125 (2).
Vorstellung der Römer von Grab
und Tod XVII, 116.
•Vosavia (Voaagnia) XXI, 38.
*VosegU8 XVII, 178. XXII, 141.
156. XXIII, 169. 170.
♦Votum referre I, 85.
•Voturia (tribas) I, 83.
Voudray (Belgien) R. A. V,219.
Vulcan mit dem Hammer. Relief
IX 28
♦Vultericus XV, 167. Taf. V. 12.
Waagen und Gewichte in norm.
Grabern XVIII, 249.
Wachendorf, Kr. Euskirchen, Ua-
tronensteine XIX, 88.
Wachsweiler, Kr. Prüm, B. A. III,
61.
Wftrmeröhren VII, 61.
Waffen in GrAbern XXI, 21.
De Wal, de Moedergodinnen. Ley-
den 1846. XI, 142.
Zusfttxe XVIII, 238.
— — Mythologiae septentrion.
monumenta latina.Vol. 1. Traiecti
' ad Rh. 1847. XVII, 161.
Walafridus Strabua, biographische
Skitze V, 4.
— — £cloge ad Juditt impera-
tricem V, 160.
Waldkönigen, Kr. Dann, R. GrA-
her III, 65.
Waldorf, Kr. Ahrweiler, R. A.
XVI, 132.
Wallendorf, Kr. Bitburg, R. A. I,
39. — Rom. Kastell II, 33.
Wallis, Ursprung des Namens und
der Bevölkerung XI, 6.
Wallraff's Münz- und Medaillen.
Sammlung XVII, 225.
Wallstadt in Baden , Münzfund
X, 2.
Walpurgisnacht und die Hezensa.
gen XXII, 93.
Wandalen s. Vandalen.
Wandmalerei, Verhftltniss dersel-
ben zur Baukunst X, 169. 175.
Wanne Yhecla, niederl.Sage Xlf,
29.
78
Wappen ^ w HefTcn ron Brobl KX,
l59, Ttf. IV. l.
Brannsfe/ld XX, 154,
T»f. IV. 7'
BrohUBrmmafeld XX,
154. T«r. IV. 3.
Bonrscheid XX, t59.
T«f. IV. 4.
Stadt Bonn s. Bonn.
Warfen, Prov. Groningen, Wirtel
VIII, 137.
WaMcrbillig an d. Moael, R. A.
II!, 76. XVII, 55.
WfBaerkrOge^ röm. II, 46. 47. 49.
Wagserlcltung bei Tüdderen Hl,
StraaBbnrg f«, *0d.
Meti III, 201.
Bonn IV, 133. 2(».
Cöln XIV, 181. 183.
Rheinbach XIV, 170.
Trier XV, 2l9.
— ans der Eifel nach C6ln XVllI,
214.
Wehrg&nge an Kirchen dea 11.
n. i%. Jahrhundert! XX» 115.
Wehrgrftnse von WiebeUheim bis
sam fthain XVUi, 42.
Weiden bei Cöln, röm. Grabmal
III, 134. VII, 168.
Weihnacht XI, 150.
Weilerbach, Kr. Bitburg, R. A.
I 39«
Weinbau im rOm. Gallien nnd 6«r-
manien U, 9,
Weingar^p , Kr. E^akirchen, der
ROmerkanal XVUI, 214.
Weiten bei Trier, U. A. IH, 200.
VII, 157.
Wellcsweiler, Kr. Ottweiler, A.
X 42«
Wclislclnbei Trarbach XI, 164.
Wclschbach, Kr. Ottw. A. X, 39.
WoUchbiUig bei Trier, R. A- HI,
71. V, 287. VIII, 106.
WeUchenthal in Baden, R. A. V,
229.
Weltkarte dei M. Vips. Agrippa
IX, 170.
Weneawalda aiWa XllI, 16.
Werlerfoort in Gelderland, R. A.
IX, 36.
Wer«wetUr, Kr. OHweiUv, AHa
GebAnde X, 39.
W«ael, fialalehug der Stadt IV,
77.
Wmo, <G. A« IX, 37.
Wichtratb, Kant. Bani, B.A. XXttl,
120.
WiebeUkirchen , Kr. Ottwdler,
AKe NIederlaaaong X, 26.
WiederholnngeB «ioer inaeitf ifl II,
122. XXIll, 94.
Widder bei Himwegen, R. A. Xi
65. XXII, 141.
Wierden, BedeotOBg iea ÜMiena
VHI, 438. ^ ^
Wiaabach , &. Ottw«ller , »- A.
X 37.
WfeabadMi, R. Inaehrift I, «0. -^
BroBien III, 199.
^ Muae«« d. Altertbüner XXIII,
17.
^ Rtaerkastdl aof dem HelAmm
berge XXIII, 13.
-. Badeort iw Zell der Bimer
XXitl, 18.
Wieaenthal in Baden, GoldoiABM
des Nero X, 1.
V. Wietergheim, 4er Feidang dea
iGermanicna an der Weaer im
J. 16 n. Chr. Leipaig I8ö0.
XVi, 92. ^ ^ s
Wiggiewyl, Kant. Bern, MAainuid
xxiir, 118.
Wildfrankirch IV, §6.
Wildfrauloch IV, 105.
«Wilferdingen in Baden R. A. V.
229.
WiUmandoBgen auf der Alp R« A.
X 79.
Wiltheim, Alex., Lucilibnrgenaia
five Luxeroburgum romaa^n«
Ed. Weyen IX, 77.
Winchringen, Kr. Baarbury, 1. A.
VII, 157.
Windiich (Vindonisea), R. A. tX,
54. XIX, 22.
Winkelmaaskrens (i^) als Stem-
metsseichen XIV, 139.
Winseling bei Hinwegen, R. A.
VII, 36.
Winterich an der Mosel, R. A. u,
89. 145. IV, 194.
10
- 74 -
¥(^ierMlorf an der Sauer, Um,
Ifiederlassang 111, 72.
Wirtel aas Warfnm VIU, 137. Taf.
I. II. Fig. 3.
WirthicbafUgebftude,r6in. and ihre
, grosse Aniahl in der £ifel III,
78.
»Wisinobates XVII, 206.
Woche, Darsiellang ders. darch
, die sieben Planeleu IV, 153.
— Ursprung and planelarische
Enlwickelung bei den Alten IV,
155-162.
— Monumente IV, 162.
Wochengötter s. Planetengötter.
Woerden, Bedeutung des Wortes
X, 231.
Wohnhäuser, röm. in denProvin«
sen IX, 2. — Beleuchtung des
. Innern und Daohbedeckung der.
selben IX, 8.
Worms, altes ThongefAsa mit Re-
liefs V, 342.
Worringen, Inschrift III, 100.
Wundsangen IX, 33.
Wflrfel (tali) III, 172. IX, 33. 34.
XIX, 163.
Xanten, Elfenbeinrelief V, 365.—
Restauration der Kirdie mm h.
Victor XIV. 177. — R. Lampe
XXII, 37. — Die Schola da.
selbst XXIII, 58.
*Yrsolus XII, 80.
Yverdun, Altarstein IX, 56.
^M^S^r, BedeutungXIl, 117. XIII,
204.
Zahlbach bei Maini, R. A. II, 53.
91. III, 90.
Zamolxis XIII, 14.
Zange von Bronse III, 126. ~
Eherne mit planetarischen Dar.
Stellungen VIII, 146. — Eiserne
V. Schieiden XVI, 69. Taf. III. 1.
Zeitschrift des Mainser Alterth.
Vereins; Heft II. I<ro. 64. 77.
Heft III. Nro. 84 verbessert XV,
93. 94. 101.
Zell, K., Handbuch der röm. Epi-
graphik. Heidelberg 1852. XXI,
126.
Zeltingen an der Mosel , R. A.
XIV, 185.
«ZesesIII, 147. IV, 186. Anmerkg.
XVI, 76.
Zeus Rettung, Elfenbeinrelief V,
365. 369. Taf. VII. VUI.
— Auf Gemmen aus Alex. XVII,
124.
— Lycaios, Bronaestatuette XVII,
69. Taf. IL
— Serapis,Gemmenbild XVII, 125.
— s. Juppiter.
Zewen, S&rge mit Glasgef&ssen IV,
209.
Ziegel mit Furchen und Schlau.
genlinien, IV, 115. XII, 176.
— mit Stempeln aus HoldeurntVIl,
60.
Ziegelöfen V, 321. XVfll, 225.
Zio , Schwertgott der Deutschen
XXI, 105.
*Ziraeus XX, 78.
•Zoilus lil, 99.
Zülpich , die Alamannenschlacht
III, 30. 32. XV, 50. 218.
— Röm. Alterth. III, 196. IV, 212.
V, 341. XX, 126. XXII, 133.
XXIII, 80. 82.
— Baumeisteranekdote ans einem
Bildwerke in der Kirche enU
standen XU, 112.
— Matronensteine und Germ. Gr&«
her XIX, 89. XXII, 133. XXIII,
61.
— Die Römerstrasse nach Cöln
XXIII, 80. 82.
Terzelchnlss
der Mitarbeiter und Verfasser,
Allgemeine Prenss. Zei-
tung YIII, 179. Xlly 180.
Arendt« Dr*, V.VI, 406. 415.
Aichbacb, J. Prof., XVIII, 237.
XIX, 55. XX, 33. XXI, 126.
Aagsbnrger Allg. Zeitnng
XIX, 139.
Baden XIV, 170.
BArach, 6., I, 35. XIX, 157.
XXII, 149*
Banr XII, 200.
Becker, J., XV, 85. 205. XVII,
161. XVIII, 114. XIX, 103. XX,
101. XXI, 88. I8f).
Bergemann, Prof., IV, 135.
XlX 73.
Bergk, Th., I, 75. XIV, 185.
Bernd, Tb. , I, 75.
Blum XVI, 81.
Boftk, C. P. , V. VI, 1. VIII, 1.
BOcking, E.,III, 149. 162. VII,
177.
B6braer, Fr., XIV, 193.
Boiaaer6e, S., XII, 1:28.
Borgbesi IX, 211.
Braun 9 G. C. , II, 36.
Braun, J.W. J. Pror.,II,41.IV,tl5.
V. VI, 345. XII, 89. 172. 193.
xni, 141. XIV, 196. XV, 215.
224. XVI, 47. 58. 116. 120.
135. XVU, 103. 228. XVIU, 145.
219.232.251. XIX, 64.94. 155.
163. XX, 121. 126. 171. 177.
178. XXI, 116. 164. 167. XXII,
41. 45.81. 126. 129. l46. XXIII,
93. 99. 135. 177. 179. 180.
Brann, H. Dr., 11,144. XXIII,
122. 126.
C.
V. Cobansen XVIII, 27, XX,
140.
Cölniache Zeitung VII, 161,
Claasener, Prof., 1, 127.
Crem er, B., XXI, 177.
Ca per, 6.', X, 104.
▼. Deeben IV, 204.
Dedericb V.Vf, 252. 289. VIII,
52. IX, 191. 216. XIX, 162.
Deyckfl, Fr., II, 1. XV, 1. XVI,
23. XIX, 1. XXIII, 1.
Dillenburger I, 138. 111,83.
DOntier, H., I, 86^ 100. H, 9.
III, 31. 166. 196. IV, 45. V. VI,
315. 338. 390. 393. VIll, 76.
IX, 43. 156. X, 53. XII, 158.
XIV, 195. XV, 35. 218.. XX,
20.
Eiek, A., XIV, 184. XXU, 131.
134. XXIII, 61.
Ellesler, L., XV, 211.
- 76 -
Fiedler, Fr. Prof., II, 144. III,
194. IV, 77. V.VI, 365. XIV, 17.
XXI, 21. Ö7. XXII, 36. XXIII,
42. 84.
▼. Florencouri, Chaisot
III, 43. IX, 107. V. VI, 202.
287. 327. VIII, 99. 102. 106.
109. IX, 92. 98. X, 106. XII.
71. XIII, 128. XVI, 63.
FriedUnder, J. , XIX, 162.
Friedliel), J. H., ;V, 94.
Frendenberg, J., 111,174. IX,
168. XII, 119. XIV, 167, 193.
XV, 222. XVI, 92. 104. 127.
130. 135. XVII, 218.220. XVIII,
97. 231. Xi;!(» 82. 92. 164. ^UL,
81. 180. 183. 184. XXI, l7l.
jXXII, 154. 155. X;iIU, 141.
153, 183. 184. 187. 189. 190.
191. 192*
Gerhard, E. Prof., XV, 127.
XVII, 133. XVIU, 93. XXIII,
9Q. 131. .194.
GOttinger Gel. Anieigen
X,I, l^l.
Grebel 11, 148. III, 189. XI,
169.
Grotefend, G. L. Archiv. XI,
77. XVII, 209. XVIII, 238.
Grund, F., X, 142.
GAntaer XVIU, 230.
H a D fl en X, 12* XVIU, 236. 251.
0e«p ^I^VIII , 1. XXI, 1. 175.
177. XXII, 1.
Hemen, W. Dr., XUI, 26,
Hermann, K. Fr. Dr., XI« 169.
Hewer, Dj*, VII, 152.
Boclier, If., XX, 128. XXI, 97.
XXJI, 89. 138.
Honben V. V|, 422.
Jaeger, J., II, 45. III, 125. IV,
Ü04. V. VI, 407. VIII, 181.
Jahn, A. Arcfciyar V.VI, 171,
XIV, 114. XVIU, 80. XXI, 135.
XXIII, 109.
Jahn, 0. Prof., IX, 122. 215. XI,
63. 172. XUI, 105.
Janssen, L. J. F. Dr., II, 143. III,
193. IV, 59. VII, 34. 169. 170.
VUI, 137. 140. 142. IX, 17.
XVI, 71. XVII, 223. XIX, 147.
153. XXII, 141. 156. XXUI,
169.
T. Jaumann IV, 140. XV, 53.
XVUI, 221. 226. XIX, 160. XXI,
143,
Jenaer Lii. ZeitangXIII,200.
Imhof, J. G.A., XIV, 181. 183.
K.
Kauf e^ I, 127. XXUI, 189.
Kaufmann, A. , VII, 168.
Kinkel, 6., X, 109. XII, 94.
Klein, Dir., VII, 165.
Klein, K., 11,50. III, 86. XVII,
187. XIX, 124. XX, 181. XXII,
109.
Knapp, Dr., XII, 198.
Koch, A., XI, 163. 164.
Krafft, W., XI, 54. XVII, 226.
Kr., XIV, 187.
Krosch, Dr., 11,79. 111,13* 196.
IV, 202. VU, 166.
Kruse, Fr., XVIU, 243,
Kunstblatt XIII, 2Ö2.
Ladner, Dr., XXUI, 181.
Leeroans, Dr., VII, 79. 168. XHI,
195.
Lepsius XV, 218.
Lorsch, L., h 1. 80. 123. 124.
125. II, 67. 75. 93. 117. 145,
III, 17. 102. 197. IV, 147. 477.
179. 180. 181. 202. V. VI,
298. 315. 436, VII, 164. 167.
170. VUI, 145. 149. 153. 163.
185. IX, 53. 89. 100. 116. XI,
123. 142. 167. 166. XU> 1. 42.
60. 194. 195. 200. imi, 204.
XIV, 12. 65. 97.
Liebert, A. M., XIX, 33. XXI,
125.
Lieh!, N., XVII, 221;
- 77 -
Martini II, 147.
Merleng . Schaaffhanaen,
S., XIII, 116. XIV, 46. XV, 136.
XXII, 65. 74. XXIII, 193.
Morgenblatt VIII, 184.
Malier, H., VII, 1. XIII, 1.
W.
Nöggeraih, Prof., V, 405. X,
82. XII, 65. XIV, 52. XVII,
135.
Iförterhiat er XXI, 183.
Oligschliger V. VI, 235.
Oiann, F., III, 1. V. VI, 342.
. IX, 202. XIII, 118. XVII, 224.
XVIII, 139.
Orerbeck, J., XV, 109.219.
220. 222. XVI, 132. 133. XVII,
61. 124.
Panofk«, VII, 91. XII, 17.
Paaiat IV, 88. X, 47.
Panly, A., I, 66.
Philantrop, Trierer Zeit-
• chrift IV, 205.
r. Qaail, F., X, 185. XIU,168.
R.
Eamboax VIII, 177. 178.
RappiDoegger V, 228. X, 1.
Regierang, KOnigl. in Aachen
VIII, 180.
Reicheniperger, A., XI, 85.
XJV, 101. XIX, 109. 136.
Rein, Dr., II, 144. XX, 1.
Rkeiniicber Beobachter
VIII, 174.
Rbeinifche Blitter VIII,173.
Rhein- n^d Mosel-Zeitang
XIV, tSS^.
Ritter, Fr.; XV, 173. XVI, 1.
XVII, 1.
Rosenbanm, XVIII, 217.
RoBsel, Dr., XII, 196.
Ronles, J., V. VI,219. XI, 32.
73.
Savelsberg, Dr., XVI, 136, 139.
Schmidt, Chr. W., V.VI,396.
XI, 151.
Schmidt, L. Dr., XXII, 137.
Schmidt, ObertU., V.VI, 383.
VII, 80. 120.
Schneemann IV, 205. V, VI,
186. IX, 1. XXI, 63. 67. 183.
Schneider, J. Dr., 11,33.147.
III, 56. 60. 199. 200. IV, !• V.VI,
193.336.419. VII, 26, 76. VUI,
89. 144. 183. IX, 213. X, 61.
XII, 69. XIII, 23. XVII, 53. 221.
XVIII, 134. XX, 183. XXI, 173.
XXII , 22. 62. 140. XXUI, 32.
174.
Senckler, A., XI, 43. XII, 61.
191. XIII, 204. XIV, 1. 74. 192.
195. XV, 143. XVII, 75. 225.
XVIII, 214. XXI, 78.
Simons, And., X, 147.
Sirorock, K. , X, 80. 225. XV,
183, XVIII,205. XXI, HO. XXIll,
165. 187.
Springer, Dr., XX, 167k 179.
180. 182. XXII, 77. 102.
T. Sybel II, 109. 111. lU, 182.
186. 189. IV, 13. 79.
Urlichf, L.» I, 45.56. 61. II,
55. 113. 141. 145. lU, 92. 96.
128. 134. 194. 196. 198. 199.
IV, 185. 189. 193. 196. 203.
205. 212. V. VI, 369. 373. 377.
403. 404. 406. VII, 170. VIII,
123. 167. IX, 13. 129. 151. 155.
216. X, 107. XIV, 33. XXUI,
49.
V.
Vi 8 eher, Prof., III, 199.
Voaaiache Zeitang XII, 197.
- 78 -
^. WellensteiD tt, 146. XIV, 172.
Weyden, E. Dr., VII, 162.XIV,
Wacketütgcl, W., XI, 170. 177.
Wall, Chr., VIII, 129. X, 69. Wiesel er, Fr. Prof., HI, 124.
Weber, XIV, 191. V.VI, 348. 43ö. XI, 67; Xlll,
Wegeier, Dr., XX, 146. 189. XIV, 29.
Weidenbach, XVI, 13ö. Wolf, J. W., VII, 86. XH, 2r.
Weiti, W., V. VI, 405. VIII, 189. XIV, 186.
179.
Weleker, F. G., VII, 94. XIV, ^
38. XVIII, 73. Zip« er, Dr., XI, 172.
Verzeichnis^
der vom Vereine zu Winckelmanns Geburtstag heraus-
gegebenen Festprogramme.
1. Das COloer Mosaik. Mit 1 Taf. in Farbdruck. Von Dt. L.
Lersch. Bonn 1845.
2. Dreisehn Gemmen aas der Sammlung der Frau Si.
bylla MerteDs . Schaaf fhaus en. Von Dr. Ürltcbs.
Bonn 1846.
3. Apellon der Heilspender. Mit 1 lith. taf. Von Dr. L.
Lersch. Bonn 1847.
4. Das Schwert des Tiberias. Ein römischer Ehrettd^eü
aas der Zeit dieses Kaisers. Mit 1 lith. Fol. Taf. Von Dr. L.
Lersch. Bonn 1849.
5. Die Kapitole. Von Prof. Dr. Braun. Bonn 1849.
6» Erklärung eines antiken Sarkophags an Trier. Mit
1 lith. Taf. Von Prof. Dr. Braun. Bonn 1850.
7. Die römische Villa bei Weingarten. Mit 1 Hilr. taf.
Von Dr. Job. Ov erb eck. Bonn 1851.
8. Juppiter Dolichenus. ErklArung einer in Remagen gef.
Steinschrift und der Haaptfigar auf der Heddcreheimer Bronaen
Pyramide. Mit 1 lith. Abb. Von Prof. Dr. Braan. Bonn 1S52«
9. Das Jadenbad an Andernach. Mit t lith. Taf. Von Prof.
Dr. Braan. Bonn 1853.
tO. Zur Geschichte der Thebaischen Legion. Von Prof.
Dr. Braun. Bonn 1855.
11. Die Trojaner am Bheine. Von Prof. Dr. Braun. Bon»
1856.
BoBD, fedradtt bei Carl Qsorgl.
JAHRBÜCHER
if»
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mit 6 Htl|ogrq)l)ir!ni Cafrln«
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fadruckt auf Kosten des Vereins.
BoDDy bei A. Marcuf.
1 S ft 9.
I. Chorogrrapbie und Gfcschlchtc
1. 9te romtfc^e iHilttarflra^e Don Xanttn nadf in IRaad.
(Dazu eine topographische Karte auf Taf. I.)
Von dem heutigen Xanten, wo die Colonia Trajana
und die Castra vetera gelegen waren, liefen im Alterlhume
drei grosse Militärstrassen ans, und zwar die eine gen Nord-
westen nach Nym wegen, die 2weUe (eigentlich die Ver-
längerung der ersten) gegen Südosten nach Köln, und die
dritte gen Südwesten nach der Maas, wo sie sich mit an-
dern Strassen in Verbindung letzte. Die letztere habe ich
in ihrer ganisen Ausdehnung genau verfolgt , und gebe im
Nachfolgenden eine detaillirte Bescbreihong derselben *).
Die Strasse nahm ihren Anfang w<rder unmittelbar bei
der Colonia Trajana noch bei Castra vctera, sondern zwi«
sehen beiden Orten , und zwar aus der von* Col. Traj. an
Cast. Vet vorbei nach Col. Agr. führenden grossen römi-
schen Militarslrasse. Denn es haben sich nahe an ihrenl
Anfangspunkte verschiedene rtfmische Graber gefunden, wor-
aus hervorgeht, dass die Col. Traj. nicht bis hieher gereicht
haben kann, und Castr. vet lag oben auf dem Berge, noch
einige hundert Ruthen weit entfernt, wtlhrend uosre Strasse
unten in der Rheinebene ihren Anfang nahm. Auch lief die
von Col. Traj. nach Ctfln führende grosse Militarstrasse voji
1) Einige aUaemelne Andeutuogen s. bei Fiedler Jahrb. Q. III.
0. i96* . ,
2 Die rönuiche MiHtärstraue
Xanten aus nicht auf der heutigen Landstrasse, die aus dem
Marsthore kömmt, und sich dicht am Berge und auf dessen
Abhänge halt, sondern sie kommt aus dem Scharrenthore und
ging einige hundert Schritte auf einem jetat chaussirten Wege,
der später nach der Rheinfahre sich krflmmt, fort, um, nach-
dem sie diesen Weg alsbald verlassen, in gans grader Rieh»
tui^ dvF«k 4iß Ahfue, w 4er Q>||^ Hfiß Kilf9<f »bfirgfs vor-
bei, sich mit der heutigen Landstrasse wiederum 9U vereinigen*
Einige hundert Schritte vor dem Scharrenthore nun zweigte
sich uqsere in Rede stehende Strasse vou der letztg^aniiten
Milifärstrasse nach Westen ab, durchzieht das hügelige Vor-
land als ein breiter Hohlweg , und durchschneidet bei der
Wi«iMi|tthle ik hewUgA L^urfstVM^»» wo 4UU an ihwf rech-
ten Seite nm^i ?PF e'lj^f^ SSoit Mn Fuudameatgrahon im
il«ibeigolegci«e« MaiNfH ebi rOiwcbfs Qrah , kestehtid aus
eintym stei^m^ 9arg« mit Urnen wul Thränenilasclichea,
AUfgirfimdf 9 iTPvdmi itl ^> Bieraaf gtht dio StnMt eine
Jang^is ^tre<4^e durph die FfUev iMPh etiifin mit WaM hor
vacbaenen UkgH w» woil^i yu «vHrahnNi iai, daaa sie gtaa
g^gea die GewfiluilMt fflniischor StrasstMQlagai veracbiar
dene Krtiümn^gea m^t » die iMiaeswega durch daa vftUig
ebeni) und gaagiiare Terraift vevaalasal sein kanneo, weswe-
gen ich glaube ^ dPPP blf r l^wls var Anlegung der Straeat
Gebäude und andere Aalaff^n, worwf auch veesehiadano dort
gefondena AUeirtbttmr hinvei^ea , beatandea habeo , wekht
diese meist nur kurzen kaieföraigea Rinbiepingea derStmaae
yeranlaastea» Nachdem die Strasse den geaanntea aiedtigea
Bügel ttbfrachritlen, Alk aie vit der voa Xautea rechts licrau£«
ka»m.eaden Cbausiee «iieammen, und bildet iast hia an Hur
Ende« mit äusserst goriqgen iJaterbrechungea, eine gut ehans*
2) Ein anderer Römerweg geht hier in Östlicher Richtung nach dem
Furstenber^e hinaiif, uqd von da auf d^r andern f^lte wieder enf
die jetzige Landstrasse zuniok.
mm XmtUn naaft dir Määt. %
sirtf LttilstrasM, wahrend sie von ihren Anfangi^iinkte M
Xanten bia hieher nur ein breiter Fahrwej^ war '). flieranf
lanft sie wieder nach einem i^rttssem Sandhügel au, den sie
als efai Hohlweg durchschneidet, bia nach dem Städtchen
Soasbeek, wtbel aie einige durch den unebenen Boden be-
dingte Krtünmuagen nach! In der Nähe letatgenannten Or««
tes wurden an ihrer Seite schon vor iabrliunderlen sehr
sabireiche rttmische Alterthtlmer , ab Mosaikboden, l^nggc^
streckte Wasserleitungen ^ Mauerreste , bedeutende SAulen-
fragnente^ Gräber und Mfinaen aufgefunden ^). indem sich
die Strasse nach und nach in einem Bogen nach Links wen«
dety geht sie aber einen dritten Sandhügel nach Kapellen
m, wobei uu bemerken ist, dass alle diese Higel von der
Strasse durcinveg viele Puss tief durchschnitten werden, um
letatere auf gleichem Niveau zu erhalten, wie dies bei römi-
schen Strassenanlagen in der Regel der Fall ist« In den
Sandgruben bei KapeHen wurden nahe bei der Strasse, die
hier den auch sonst den Rttanerstrassen vielfach beigelegten
Namen „Hoch Strasse^' fährt, Schalen aus terra sigitlata ge«^
fundeU) weiche sich jetnt in der Sammlung des Hrn. B u y s
H Neskirchen beCnden ^). Von Hi^lien aus macht die
Strasse noch einige durch das wasserreiche Terrain herver"
gerufene Biegungen, und läuft dann in gerader Richtung dem
Plässehen Niers au, das sie in der Nähe einer Milhie, aber
nicht, wie £e heutige Chaussee, in einem Bogen, sondern in
ganu gender Richtung flberscbritt Bei dem Dorfe V e e r I
macht sie eine kleine Biegung nadi Rechts, geht bei der
aj Diese ChattMiniag der StruMO -> von Xaatea btt nonsbeok
— ist erst vor setm Jahren unteraomnea worden, und die Sirasse
führt noch jctat bis nach dem letztem Orte hin den Namen
,^G s ü a 8 1 r a 8 a e<«y watartckeiiilid^ wei) sie Mher durehweg siit
Gras bewachsen war.
4} Te8«bonBi»ol»o^AnnaleeCii#iae,.MN*eetd ediBttMiar^^äi«
A) Vgl. meinen Bericht Jahrb. H. XXUI. 8. 176.
^
4 Die rSmisehe MilUär$fra$$e
Stadt Gel dem, die sie 200 Ruthen links liegen lässt, vor-
bei , nachdem sie die von Kevelaer kommende Landstrasse
durchschnitten , durch das Thal der Niers immer in schnür-
graden Richtungen weiter bis nach Straelen. Bei der
Bauerschaft Nie] wurden vor mehren Jahren an ihrer rech-
ten Seite römische Gräber entdeckt ^); ebenso -wurden bei
der Bauerschaft Pont, dicht an der Strasse, römische Gra-
ber, Mfinzen und verschiedene Anticaglien gefunden ^). Von
Straelen aus läuft die Strasse endlich, immer in schnurgra-
der Richtung und sich auf gleicher Höhe haltend , nachdem
sie die Fossa Eugeniaua äberscbritten , wo sie zugleich aus
dem prcttssischen Gebiete in das holländische übertritt, bis
gen Vcnloo hin; einige hundert Ruthen vor dieser Stadt
mündet ^e in die grosse Militärstrasse, welche auf dem rech*
ten Maasufer von Nymwegen heraufkömmt , und die Maas
weiter hinauf bis nach Mas triebt führt.
Wir sehn hiernach, dass diese Bömcrstrasse nicht zur
directen Verbindung zweier Orte gedient, sondern nur zwei
Strassen mit einander verbunden hat, doch so, dass an ih-
rem Anfangspunkte bei Xanten sowohl eine bedeutende Nie-
derlassung nebst einem Lager gestanden, als auch nicht min-
der an ihrem Ende bei Venloo eine solche vorhanden war,
indem das, Venloo auf dem linken Maasufer grade gegenflber-
liegendeDorf Blerik das auf der Peutingerschen Tafel ver-
zeichnete Blariacum ist. Ueber den Lauf unsrer Strasse kann
man nirgends im Zweifel sein ; indem sie für den Kenner
überall, selbst \n ihrer erneuerten Form , den Character rö-
mischer Strassenanlagen zeigt, und es bleibt uns nur noch
ihre Bezeichnung in den römischen Reisebüchern nebst der
Lage der Mansionen näher am bestimmen.
6) Vgl. Dr.Ftedler Jahrb. H.III. S. 194 n. meinen Bericht H.XXIII.
8. 176.
Ti yfgi. Dr. Fiedler Jahrb. H.III.a IMn. meinen Bericht H.XXIII.
8. 179.
Mfi Xanien nach der Maas. jft
Das Antonfoische Itinerar fahrt, ausser der grossen M(-
litärstrasse a« Rhein aofirarts , noch eine Strasse an , wel-
che von Xanten nach Kttlu führt, mit den Zwischeasta-
lioneii: Mediolanum — Sablones — Mederiacum — Teudu-
nm — Corlovallum -*- Juliaeara — Tiberiacum , und es ist
kein Zweifel, dass unsre in Rede stehende Strasse ein Theil
der letztem ist, die von Xanten nach der Maas, und von
da «urtick Aber Jülich nach K&ln ging. Als erste Zwi-
sebenstation von Xanten aus fuhrt das Itinerar Mediolanum
an und gibt die Entfernung von Col. Traj. zu 8 g. Meilen
■* 4696 Ratben. Misst man diese auf der ROmerstrasse ab^
so trifft man nahe auf den Punct, wo diese die Niers über«-
schreitet , nnd demnach wttrde Mediolanum in der N&he von
Geldern gestaivden haben, wie auch sdionflr. Prof. Eied*
1er vcrmuthet hat. Hierauf weisen auch die tielfach in der
dortigen Gegend gefundenen römischen AlterthAmer sowohl,
als die Bezeichnung „Mediolanum** damit übereinstimmt : letz«^
tere ist romanisirt aus dem niederdeutschen „Moyland** (moy
B3 schön) , welche Benennung ganz mit der hiesigea , von
Flüssen ond Bachen bewasserten , mit schönen Wiesen und
fruchtbaren Aeckern bedeckten Gegend übereinstimmf, im Ge»
gensatze zu der zweiten Station Sablones^ welche in
einem durchweg sandigen Terrain lag. Die Entfernung von
Mediolanum nach Sablones gibt das Itinerar ebenfalls zu 8 g.
Meilen au, und dieses trifft auf den Punct zu, wo die Strasse
in die andre, der Maas entlang von Nymwegen kommende
Römerstrasse bei Venloo einmündet. Man hat diese Station
bei dem Kloster Sand, in der Nahe von Straelen, gesucht,
wahrscheinlich durch die Namensahnlichkeit dazu veranlasst ;
letztere scheint mir hiezu nicht hinreichend , da sich dieser
Name auch anderwärts vorfindet ^). Sehr daj^egen spricht die
8) fik> s. B. ein Baaerbof bei Roermonde belsst ^,iD den Sande«^,
sowie auch jeoes Kloster ^^in 't Sand<( geaanat wird.
ß Die römische lliHiär$b'(»$M Ufu XMtm nach der Maas.
Angabe d^s Itiaerar's, wdebes iie Bntfeniiaig swiBchen Col.
Traj. und SaUonea gu 16 g. M. » 9392 Ruliieii angibt» wAh*
read das Kloster Sand von Xanten nur 7096 Ruihen ab liegt,
welches eine Differenz von 1396 R. (mehr als 2 g. H.) ergibt.
Zudem würde man diese Station schwerlich an der vMlig san-
digen und 5den Stelle, wo das Kloster liegt, angelegt haben,
indem man nur einige hundert Ruthen welter nach Straele«
au geben brauchte, um ein gana fruchtbares Terraia ra tref*
fen. Dieses sandige Erdreicb erstreckt steh Ton dem Klo-
ster Sand bis nach Venloo hin, und besteht jetzt noch gros-
sen tbeils aus dden Flacbeii und Moor , mit Haide and Ge^-
bttsch bewachsen ; nehmen wir daher die Lage von Sabln-
nes, entsprechend der Entfernnngsangabe des Itiaerar^s, wie
oben. bemerkt, bei Venloo an, so aehen wir de» Namen die-
ser Station auch hier eben ao durch die physische Beschaf*>
fenbeit der Gegend gerechtfertigt, wie dies oben bei Media*
lanum für die Umgegend von Geldera der Pall war; und
es stimmt die Lage Mediolanum's bei Geldern» uad
die von Sablones bei Venloo sowabi mH den IBfitfemun^
gen des Itinerar's als mit der von der Besohafeobeit der
Localitaten hergenonwieaen ReneiUMiag der Stetioneii vOttif
flberein«).
EramerUli, September 18S6L
D**' J. Schneider.
0) Vor Straelen ging ein Arm (auch HochstrsMc genannt) nach
Osten ab^ woröber bei einer andern Gelegenheit
.t
Im 23. Hefte der Jahrbücher habe ich, bei Besprecliiiog
jer römischen Ansiedelungen zuQualburg undRynd«rn,
die vorxiiglichgtea Wahrscbeinlicbkeitagrande fQr die Ansicht,
dass das alte Aremacum eher an Eyudern als an QaaU
batf aU sairtiMl sai^ kur^l Mafcmaicii^^Melll^ woM i«ii die
Ii6hf ät^fnähdetlfai^aetk MüWttngl^tt 8^ SIIMi G^6f nfphen
ilb^ ilütfeti vidhekptn^chtäiin Art lifeNf m\M VtmkAthi\gie,
da dieselben niclii aus genauerer Local&ehntniss , sondern
meist aus Namenstthnlichkeiten oder andern weniger begrün-
deten VoraassetauDgen bervorgtgangea sind. Dabei hatte
iah aber aveh eine naiiere Meiming ttbanehesf wekbe Hr.
Br* Ja«6iail, indeai er aaiia frihüe AaaMity Areitacam sei
fall BMitsäm M mOieh, eftie^if» MrwaMmm, mdreheite
ffl^ de« dttr. Df. heeAtLÜÜ (tat M Mrftf d'Att^K uM Reu-
V^ns in AaM sucht), ablefiiiC, iitfää. flehe def Jahtb. äiifge-
sCelH hat, wonach namiieh Arenacum in ilem an cler \Vaal
galegeneii holUndischen Dorfe Millingen an finden seL
SmtoU die WiclOigliait des GegDustaadea fttr die aU» Ge-
achichte vni Gaagnifhiei als ier PaisliBdi,? daaa iah ia. mei-
■eüF crw&bntm AufMtv *ieh# Mf saiimiiriBalr ük Gtfinde
tfvMaiiittdtirMsid , Wäldl^ ^fü'äetä föf i^ülilWii^^ den
t6rM^ geberi, ^^t&tAM^M Müb , AM Oe^(itikia.M AMt er.
neuerien Untersuchung, mit ftesondferer Rttcksic^t auf j(iö An-
sicht des Hrn. .Dr. jfaassen, um so mehr au unterziehen,
als ohne genaue Localkenntaiss ein einigermassea sicheres
ürtheil nicht möglich , und mir seit* Jahnen die« derlifr La^
8 Ärmacum — Ryndem oder MiUmgen ?
calität ab Gegenstand archäologischer Forschungen völlig
genau bekannt ist *).
Tacitus erzählt gegen denSchlass seiner Schilderung
des batavischen Freiheitskrieges^), Civilis habe sich nach
der letzten für seine Anhänger ungtlnstigen Hauptschlacht
bei Vetera auf die batavische Insel zurückgezogen, »wohl
wissend, dass es (den Rdmern) zum Bau einer Brücke an
1) Wie sehr genaue und umfassende örtliche Untersuchungen bei
Entflcbetdung solcher Fragen noth thiin, sieht man an den unbe-
grundeien und dnrchefnanderlaiffenden Ansichten der ültern 6c«
flcbichtHChreiber und Geogiiaphen. 8o «eisen Pontanus (Histo-'
ria Gelrici^) ppd Slioh(eqbors^ (Geldersclie Geschieden Isse)
Arenacum nach Ren^luiin^ obgleich sie wnssten, dass dieser Ort
in Uricunden Redichem gepannt wird ^ also nicht einmal durch
die Namensfthnlichlceit > sondern bloss durch den Fund einiger
JRomermunzen veranlasst. Teschenmacher (Annales Cliviae,
Juliae, Montium etc.) setzt Arenatium nach Qualburg, und zwar
MoM aas dem Grunde^ weil es zwischen Xanten und Nymwegen
gelegen haben mutsle , und ihm kein anderer Römerort aof die«
ser Streeke nahe am Rheine bekannt war; und doch liegt auck
Ryndem auf <ne5em Wege. ße\n sp/Uerer Herausgeber ü\^ th^
mar, welcher der ftilschen Ansicht vonMenao Alting« ClU'*
ver, Cellar u. A. gefolgt ist, dass Colonla Trajana das Dorf
Kellen (zwischen Cleve und Emmerich) sei,, wodurch in die hie-
sige alte Topographie eine heillose Verwirrung gebracht wurde,
sucht es mit M. Alting u. ^. in Aert und Herwert, und fügt
dann hinzu i „Qui veno illod (so. AranaUum) in' pago nrbi di-^
vensi proximo Rind^ern «. Ilinarii> nade Renhtkim et Areu»»>
Itum foi;matum (UerUy quferunl^ vel nunaa» Anlonlni Itinerapil e^
Tabolae PeuUngerianae ratlosem habnen>nt, vi^l Coloniaffl Tra^
janam ad Vetera ponunt, quod snpra rcAitav^mus.^^ Noch M&-
nola (Uehersicht. alles Dessen^ was sich am Rheinstrom unter
den Römern Merkwürdiges ereignet hat) setzt Arenacum , bloss
wegen der Namensfthnlichkeit^ nUch Amheim,'wa8 schon Bf* Al-
ting als grundlos erwiesen bat.
-t> HisCortanim lib. V, o. 10«
Atrenawm -^ Rffndern oder MiKngm ? 9
Schiffen fehle, und dass das römische Heer auf keine andere
Weise (auf die Insel) übersetzen könne.^ Die Römer rOckten
unterdessen dem Feinde bis zur batarischen Insel nach, und
rertheilten entlang der Gränze derselben die Legionen, „de^
ren Siandlager an einem Tage an vier Orten von Civilis
angegriffen wurden: die zehnte zu Arenacwn^ die zweite
zu Batavodurum; desgleichen Grinnes und Vada, Lager-
plätze der Cohorten und Reiter Diejenigen, denen der
Angriff auf das Lager der zehnten Legion zugefallen
w*ar, fanden die Bestürmung der Legion zu schwer, beun-
ruhigten aber die herausgekommenen, mit Holzfällen beschäf-
tigten Soldaten, und todteten den Lagerpräfecten und die
fünf obersten Centurtonen nebst einigen Soldaten. Die flbri-
gen vertheidigten sich in den Verschanzungen. Inzwischen
trachtete eine Rotte Germanen die beiBatavo«
durum angefangene Brücke zu zerstören* Das
zweifelhafte Gefecht trennte die Nacht* ^) Der zweite der
obengenannten Orte — Batavodurum — ist, wie die altern
Forseber mit triftigen Gründen nachgewiesen haben ^), das
heutige N^mwegen, auf dem linken Ufer der Waal, und
demnach müssen die drei andern — Arenacum^ Grinnes
und Vada — gleichfalls ausserhalb der batavischen Insel,
und zwar auf dem linken Ufer von Rhein und Waal, gele-
gen haben, schon aus dem einfachen Grunde, weil nach den
ausdrücklichen Worten ^es Geschichtschreibfrs, die römische
Armee ohne«eine Brücke nicbi auf die Insel fiberselzoa konnte,
jEum Bau etner^-solchen es aber anßinglich an Schiffen fehlte,
und die spater bei Batavodurum angelegte Brücke erst an-
gefangen, also zum Deberselzen noch nicht brauchbar
war, als jener Angriff auf die Lagerplätze der Legionen
8) Bist. 1/ V, c. 20.
4) Vgl. van Spaen^ Inletding tot de HiBtorle vavGelderHind d.llT,
b1. 48 eto.
10 Atmtmm •^ Rffni&m und MiUmgmf
stattfand^ ^) Der Gng der B^^gekenh^iieo tlMlt «call tlto Hilf»
dahin beraasy i9M Civilis aacb der SohläelH M Veitra Mtt
seinen Trappe« den Miein alhvarCs aitf die baiarisehe lasii lUh,
und das ranischil Heer (ebiie Zweifel auf der ia ihren Raiteii
Boch erhaltenea Rdnierstrasse) Ihn bis aur Insel iiaobMgte^
ahne jediich a«f eabliclctich) aas Mangel an Schifen» tfaf die«
selbe ibersetaen aa köniiea« Di(S Trappen warden daher aa
5) Eine weUere BestftUgang liefert Tacitas im Verfolg seiner Kr-
EfiMuDg: ,,Vsda wurde vott Civilis, Orinnes von ClaAsieos
sDgegrH^o • sie ttottuhtOteü war «adidglldi , da die täpftHt^i^
alle actödte« wsveii. ... Als aber Cerfalis ttH aa^rlMeaef
BeMM^cbMir m Hülfe ksn f Ivandte sM das eiöok , ilad d i S
Germanas wurden eiligst Sa dea Flnss i^eiprengt
Civilisy wfilirend er die Fliehenden aiiAiUt| erkannt und ma Pfeil-
schusAen verfolgt^ springt vom Pferde und schwimmt hin-
ober. Gleicherweise rettete sich Verax, Tutor und Ctassicus
entkamen InkShnen. Auch diesmal war die rdmische Ttötte
afeht Im ^^efeeht, wie sie Befebf ha(te.<< tiHst. I. V^ ö. tU Dfe^
sea aosdHlcktteasa weriea babeii wir akslts hinattanfQgeay als
das« ttSn elagewandl bai, nach elfter fk-nheni MllthsHuag deaOe*
•clilchtsclursibers (Bist. 1. V, o. IS} seien Tutor oad Classicia
nach der Schlacht bei Vetera mit mehren Treverlscben Senato-
ren über den Rhein gegangen ^ und später fKnden wir sie mit
Civilis bei dem Angrlife auf Grinnes ^ woraus folge j dass Grln-
nes mit den dbriged Orten auf dem tiuken Rheitfufer (nn-
teiMb d^r TVennuitg) gelegefi kabetf mi^Me. Affefa amiSehst M
wU KMaer aale bei taeHus davea aie ileds, dast Citilli ari( das
Batarem die InsiS verlassen und liber den Übeia gegasada aet|
dann aber mawht der Geaehiebtscbreiber glelcb hinter jenem Be*
richte die Mittbettung, dass die Teeverer durch Mitleiderregong
und Geschenke Hülfsmannschaften bei den Germanen aufgetrieben
haften. Nachdem Ihnen dieses gelungen, stand ihnen nichts im
Wege mit der gewonnenen Hälfe nu Civilis und den Batarem
auf die Insel über den Rhein nnruckBukebrcn, um dann i» Ga-
meinse^ft bmI de» Bnlavtni die strf dem linke» Vfet der Waal
stationirten Rdmer annugreifen.
Ar€Hamm — * RpHdtm oder MilU9§tm? 11
der OrAiixe der Insel , am Mnken Ufer des Rbeines usd dcf
Waal dislocirt, and dann bei Nymwegen (Batavodttnim)
der Bau einer Brücke begonnen, um den Feind nachher anch
auf der Insel angreifen nnd verfolgen eu können. Pamil das
Letztere nicht geschehen könne, trachtete ein Trupp Ger-
manen diesen Brückenbau ca verhindern, nadidem schon
vorher Civilis, ebenfalls um das Vordringen der Römer M
hemmen, die Flusadamme durchstochen und dadurch den obern
Theil der Insel unter Wasser gesetzt hatte. ^) Wenn sich
also einerseits ergibt, dass die Lagerplatze der Legionen
nicht auf, sondern ausserhalb der Insel gestanden ha-
ben müssen, so verdient auch andrerseits die Reihenfolge, in
welcher die Orte von Tacitos genannt werden, eine besondere
Berücksicbligung, indem es wahrscheinlich ist« dass dieselben
nach ihrer Lage dem Flusse entlang aufgeftbrl sind, ') und
da Grinnes und Vada unterhalb Nymwegen lagen, so
werden wir Arenaewn oberhalb des letztem Ortes zu
suchen haben« Wir hatten demnach aus den Berichten des
Tacitus das Terrain, auf welchem ilreaacicm zu finden sein
wird, dahin umgrünzt, dass der Ort auf dem linken
Rhein- oder Waalufer, und zwar ganz in der
Nahe der batavischen Insel aufzusuchen Ist,
womit der wichtigere und schwierigere Theil ^nsrer Un-
terzucbung beendet ist Sehen wir uns non in diesem Um*
m mm m»
0} Taelt. M«i I. V, e. 10.
7yE» tat anaoneluneD, dMs der StebrlCIslener unter den liaiftRquollai^
nacli deaea er «eine OeschMle bearMteCe, aueli eine topogra-
yhlsohe Karte besass, auf welcher die Orte veneichnet wa*
reo , wenigstens finden wir bei Ammianas Marcellinas Rer.
gest. I. XVIII, c. 9, ganz Dasselbe, wo die von Julian herge-
stellten Ortschaften — Castra Hereults^ ttuadtffeorgimiylMceol-
nuM> Jfoiresiumi Zoomv Avtmmmomn e* Mna^o -~ naoit der Ret-
beaftas^» . ihrer ydsswnligiiB I^age dem Rheine enttang. anfge«
IS Ar^uMtm — Ryndem oder ÜJItt
kreise nach solchen Orteo um, die sich noch jetzt durch vor-
gefundene Ueberbleibsel als einstige römische Wohnplatze zu
erkennen geben, so finden wir deren nicht mehr als vier,
nttmlich im Holdeurn, zu Millingen, Ryndem und
Qual bürg: an einem dieser vier Orte wird nach dem na-
ttlrlichen Zusammenhange der Begebenheiten mit der höchsten
Wahrscheinlichkeit unser Arenacum zu finden sein. Was
nun zunächst den Holdeurn angeht, so hat Hr. Dr. J a n s s e n
seine frühere Ansicht darüber, und zwar mit Recht, zurOck«
genommen; die Orte Qual bürg und Ryndem habe ich
in meiner frühern Abhandlung schon in Vergleichung ge-
setzt ^) , und werde unten nochmals darauf zurückkommen ;
es bleiben daher vorläufig nur noch zwei Orte — Millingen
ttnd Ryndem ^-- übrig, deren Ansprüche auf die grössere
Wahrscheinlichkeit wir im Nachfolgenden zn prüfen haben
werden. ')
Wir gehen zunächst von der sichern Voraussetzung aus,
dass das Arenacum des Tacitus, sowie das Arenacium oder
Arenatkum der Peutinger'schen Tafel, und das Harenaiium
oder nerenaiium des Antoninischen Itinerar's einen und den-
selben Ort bezeichnen. Es bedarf alsdann kaum einer Er*
wahnung, dass der Ort in der Nahe der von Xanten nach
Nymwegen führenden Römerstrasse gelegen haben muss.
Diese Bedingung ist so zwingend, dass wir von jedem Orte,
welcher derselben nicht entspricht , schon von Vorn herein
ohne Weiteres ganz absehen müssen. Die Römerstrasse lief
aber, nach «einen JJntersuchungen, von Nymwegen ans über
den Hunerberg, an den Dörfern Ubbergen und Beck rechts
vorbei nach dem Holdeurn, stieg bei dem Dorfe Wyler die
9) Jalirb. H. XXIII. S. 88 It
9) Dem der Gegend niobt kundigen Leser wird bei den na^fotgen*
den Erörterungen ein Blick auf eine SpedaikaHe der Umgegend
von pieve oder Nymwegen sar Orientlrung zn enpfetden sein.
Arenacum -— Rtfndem oder MUmgen? 13
Hlihe herab und ging hinter Kranenbnrg durch die Felder
rechts von der heutigen Landstrasse tiber Frasseh nach den
Cleverberge hinauf, von wo sie sich weiter über die Hoch-
ebene nach dem Monterberge hin jog; hier stieg sie wieder
in die Rheinebene und führte nach Xanten. Nun liegt das
Dorf Ryndern von der vorbeifahrenden Römerstrasse kaum
900 Rutben entfernt, dagegen Mi 11 in gen nicht weniger
als 2500 Ruthen, — also 1% Meile — , und das dürfte
denn doch für eine Mansion an der Strasse au
weit sein. Gehen wir zu einem zweiten, nicht weniger
entscheidenden Pröfiingsmittel über. ^^) Die Peuttnger'scbo
Tafel gibt die Entfernung von Noviomagus nach Arenaeium
zu 10 g. M. = 5870 Rutheu an. Nun betragt die Entfernung
von Nymwegen bis zu dem Punkte bei Cleve, wo et»
Seitenweg von der Strasse nach Ryndern abftibrt, auf
der Rdmerstrasse selbst gemessen, genau 5870 R.«» 10 g. M.,
eine Uebereinstimmung der heutigen Entfernung mit der An^
gäbe der Tafel, wie sie nur selten vorkömmt. Messen wir
dagegen die directe Entfernung von Nymwegen nach
Millingen, so finden wir nur 3000 R. = 5 g. M., wel-
ches also gegen die Angabe der Tafel ven 10 g. M. um die
10) Ich bemerke hierbei zunächst^ dass für . die io Rede stehenden
Orte genaue RediicMonen des alten Wegmaasses auf das heutige
Langenmaass bis jet'/.t nicht stattgefunden haben. Auch hat man
öffers nieht berricksicbtigt , dass die römischen Reifleberiebte die
sftfflmtHciien Emfernangen fttr Gallien, 1% g • 1 1 i s c he n M ei 1 e n
— Leiicaey Leiigae s. Legae — angeben, was sow4>hi für da»
Jtinerariujn Anionini als die Peutinger'scbe Tafel gilt. Nun bat
d'Anville (Geographie ancienae abregee, 1^ p. 7) die römische
Meile im Mittel zu 756 Toisen berechnet; und es macht 1 gal-
lische Meile 1% römisclie Meilen = 1134 Toi.een = 587 preuss«
Ruthen ^ Das von uns gebrauchte Maass ist überall das preiis-
•iscbe; und die Meilen slnd^ wo sie nieht als gaUlscbe beaeichnel
sind; glelcbfullB preusa. M.
■
li Atmaatm «^ Byndar» öd^r Mälbig&H?
■alfto differlrC Die Peuüager'sehe Tafel f ibt tnwär ddft
▲bfitaiid von Arenatüim nach Butginaüäm -^ g^aoa iber»
eiasiiaiiaend aiit dem Antoninischen Itinerar, — su ß g. tIL
^3 8SiS2 R. ao, md nisst man diese von den obgeoannteii
Punkte bei Cleve auf der RMeratrasae ab, m Iriilt man ia
die Nähe des Monterberges, an dessen Fusse ^ bei Op gen
Born — Burginatium gelegen war. Dagegen betrftgt die
direote Entfernung von MilHngen nach Op gen Born BöOO
Ruthen y d. i. mebr als II g. M«, wahrend die Tafd nur 6
g. M. hat, wobei sich also eine noch grossere Differen«^ ab
V4flrbia, — von mehr als & g. HL —' ergibt B ei a o en t*
scheidenden Thatsachen dürfte die Beibrin*
gung fernererOrttnde als ttberflttssig erschein
n 0 n. Ich fige aber noch hinm, dass wir ein gann sicheren
acJirifUiches Zeugniss besitaen, wonach es feststeht , dasa
Ryndera bereits vor dem batavischen Kriege (also m
derselben Zeit, wo Arenaenm von Tacitus angefahrt wird)
ab Römerort vorhanden und gleichzeitig mit einer rumbchen
Besatzung verseben war ^'), während wir ftber Millingen
der Art nichts wissen; und nehmen wir endlich die Namens«
abnlicbkeit, die sich awischen »Ryn-aren,^ »Ryn «haren,*^
»Rynem ,' »Ryndem ,' und »Aren - acum ,^ »Aren - acium*
und »Haren - atium' zu erkennen gibt, bei Millingen aber
ganz fehlt; so dürfte unter so vielen entgegensprechenden
Gründen der einzige für Millingen günstige, dass nümlich
dort eben so wohl wie zu Rynderu von Zeit zu Zeil rö-
misialie Alterthflmcr |;efuadbR wurden, leicht durch die Be*
merkung des Hrn. Janssen beseitigt werden, indem er
sAgt; »Es ist zu bemerken, dass am Niederrbein, besonders
in unserer Provinz Gelderland* — Millingen liegt im Gelder-
land — »mehrere an römischen Alterthümern ergiebige Orte
-«»wavawMa
U} VgK ftievüter «neiae Mliandlmig» ^^Dsr tfars^Oamabs-Altäf zu
CleveM Jahrb. H. XVIII.
Ai^miMmm ~ BgnJkm oder WUHhgen? 18
irn irinn sind, iie nioht «u den in Aeii ItiAerarien
%sfQfihrttD Station tn f€b#ren.^^') Unterwiese
«tri iamu mmA Millingen m rechnen sein»
Weit fanaiiger, als Mr Mittingeii lipreehtH mandie Un*
attaile (ir den vieiteji 4er obgenaanCen Orte, gaailieh ftp
Vnalburg; daher aiiob nehre allere Pencher sieh ent«
sihieden dafttr auaipreeben, and nach Ter Kargem Hr. Prof«
Fiedler in aeioer Debevsicbt der Ramererte vonMaiaa bis
Nf mwagien dasselbe als ilaa alte Arenatinn anfgeCMirt hat,^0
wabei in der Regel . aagfnonawn wird, der Name Arenaeiim
ari apftUf ia ^hi^dribargium MagewandeM worden. leli habe
in meiner frahera Abhandlung ^^) die sowohl fllr Ryndern
aia für Qaalbarg apreebenden Belege kara nsanmeagestelH»
and dabei bloss aaf die für R y n der n vorwiegenden Orttnde
biagewieseii. bh bin jelal in der Lage, einige tankte be*
9limmig9 hervorheben, and eis siekreres ÜPtheH notiriren aa
k^am^iu -^ Wir haben oben ana dem Zasasmenhange der
Befebenheitea ersehe», dass Aremunm gana in der Nkhe
der bau viseben Insel gelegen haben masae; nun liegt Ryn«
dfrii (wenn vir die Rhainthcilang bei Sehenkeneebana an^
mhniei)^ nur V« Meile, Qualbvrg dagegea eine ganno
Meile Tan der Insel esitf^nil. I^srner muss auob der Ort
aolian aar Zeii dea balaviechea Krieges bealandea haben :
diirab eia völlig aieh^nes Zeugniss ist dieses filr Ryndern
napbc^ieaeii, was bei Qual bürg aiebt der PaH ist, viel-'
«ebr weisea mancKe UnuMlnde auf einen spi|tem Ui^prang
dias^a (Mw hin« Ausserdem sprid^ die KanMasahnliehkeit
iviehr filr Rynd^ra als Cur Qualbnrg, deseen IVame viel
filier 9m( ^Uf^lmrtiym hinzeigt. £inen noeh viel ent-
leiMkera Qruad ttefern endlich aash hiev wiederaro^ die
ff ■» rr '■» p. n m n n'
M) Jnlirik ■. XXfl 8. 144.
18) Jahrb. H. XXI 8. 8a
t9 Arenacum •-« Ryndem öder MiUingen?
römiscben Reiseberichte. Es stellt sich nämUch bei genaue*
rer Untef snchung^ sowohl hier als anderwärts heraus ^ dasa
die dort angegebenen Entfernungen auf den Strassen gemes-
sen sind, ohne^ wenn die Mansionen eine kleine Strecke da«
von abgelegen waren (was sehr häufig der Fall ist) , diese
Strecke mit hinzuzurechnen, so dass wir -^ wie schon oben
geschehen — die Entfernung von JVoviomagus bis Arena^
üum auf der Römerstrasse bis zn dem Puncto xu messen ha-
ben y wo der Seitenweg nach Ryndern hinabgebt , dann die
Entfernung von Arenaiium bis Burgmatium von dem letat^
genannten Puncto wiederum auf der ftömerstrafise bis daJiin,
wo in einiger Entfernung gleich unten im Thale Burgina-
tium lagy und von diesem Puncto endlich weiter bis Colonia
Trajana bei Xanten. Misst man nun die 10 g. Meilen =i
6870 R. der Tafel auf der Römerstrasse von Nymwegen
bis zu dem Puncto bei Clevo ab , wo der Seitenweg nach
Ryndern abgeht ^ so findet man , wie schon bemerkt, ge«
uau die angegebene Entfernung. Misst man ferner von dem
letztgenannten Puncto wiederum auf der Römerstrasse wei*
ter bis Monterberg , an dessen Fusse Burgknaiium lag , stf
findet man 3800 R. = oy, g. M., während die Tafel 6 g. M.
=s 3522 R. gibt, was wiederum, da die Tafel keine Bruch-
theiie von Meilen enthält , hinreichend stimmt. Misst man
endlich von dem letztgenannten Puncto bis zur alten Burg
bei Xanten , so findet man 3300 R. = 5% g* M-, und die
Tafel gibt 5 |^. M. , was also , aus dem oben angegebenen
Grunde , wiederum stimmt. Wenn man nun hiergegen die
Entfernung von Nymwegen bis Qualburg abmisst, so
findet man 6770 R. = IV /^ g. M. , also beinahe 2 g. M.
mehr als die Tafel angibt, — und Dies dürfte denn
doch als eine zu grosse Differenz anzusehen
sein, um mit der Tafel für übereinstimmend ge«
halten zu werden. —
Fassen wir zum Schlüsse die Bedingnngeif ^ welchen
Arenacum — Ryndem oder MiUingen? 17
nach allem Vorhergehenden der Ort, wo das alte Arenacum
gelegen, völlig entsprechen muss, zusammen ^ so finden wir
folgende :
1) der Ort muss nahe an der bata vischen Insel, auf dem
linken Ufer von Rhein oder Waal, gelegen sein;
2) er darf nicht weit von der über Xanten nach Nym-
wegen ftihrenden grossen MUitärstrasse entfernt liegen ;
3) er muss bereits vor dem batavischen Kriege , also
vor dem Jahre 69 n. Chr. bestanden haben ;
4) er muss eine hinreichende Menge römischer Ueber-
bleibsel bewahren , um sich als römischen Wohnplats
auszuweisen; und
6) seine Lage muss mit den Entfernungsangaben der rö-
mischen Itinerarien hinreichend genau tibereinsfimmen.
Der einzige Ort, welcher erwiesenermassen
diesen Forderungen insgesammt vollkommen
genfigt, ist — Ryndem.
Emmerich, November 1856«
D'* J« Schneider.
9iPP
II. Penkmäler«
1. Keu QufgrfunlrrtUi itt (Sotttn Knucfalla getDÜrmete ximxfdft
3nfd>rif[.
Der GtttternaMe Unuesalla ist seit Kargem erst bekannt
geworden ; es gab bisber nur einen Votivstein^ auf velcben
dieser Name und swar zuerst vorkommt Es ist deijenige,
den Dr. L er seh im XII. Hefte dieser Jahrbacber S.45Nr.S
und nach ihm Hensen Inscript latselect. Vol.III, Nr. 5925
veröffentlicht hat Um so willkommner ist daher ein neuer
Fund, welcher im Laufe dieses Herbstes in dem sogenannten
Probsteiwalde bei Eschweiler an der Inde, auf den Besitsun-
gen des Herrn Wüsten Statt gehabt, und den hier au
veröffentlichen wir durch die Gefälligkeit des Herrn Freiherrn
und Rittmeisters von Thielmann in den Stand gesetzt
worden sind. Der Stein ist yicht ganz erhalten, der obere
Theil ist abgebrochen, und so viel ist nur davon übrig ge-
blieben, dass man daraus ersieht, es sei auf demselben eine
weibliche Figur, an deren linken Seite die Vorderfasse eines
Hundes noch sichtbar sind, dargestellt gewesen. Die Grösse
des Steines betragt etwa 15 Quadratzoll und die Inschrift,
welche nach dem Ausdrucke des Freiherrn von Thielmann
so scharf und rein erhalten ist , als wäre sie gestern erst
unter dem Meissel des Steinhauers hervorgegangen, ist
fim «^fa^fmdm^ 4 flMtn ümaalla gpi^ rik^ Mwir, 10
S- DEAB V
SVNV XSALI)
VLPIV8-HVJSJ
avsvsLM-
1
Deae Sunuxsali Vlpius Umidus, votum sohit lubens
Herr Dr. K I ei n in Alainas hal die von Dr. L ers ch veröf-
fenllichte Inschrift in der Zeitschrift für ^Uyrtfi^yisij^l^sf^l^f ft
1818« S. 1046 besprochen und hat geglauttt |i\ itv SmM^iiß»
wie er statt Unucsalla veriputhet, die Stammgöttin der belgi-
schen Sunuci zu erkennen, und Dr. B ec k e r, jetzt in Frankfurt,
stimmte dieser Ansicht bei ^). Dr. J o h a n n e s 0 v e r b e c k hin«
gegen glaubte, diese Ansicht beruhe auf einer Tauschung, welche
durch die Abschrift des Dr. L e r s c h veranlasst worden sei,
der eine leichte Verletzung des Anfangsbuchstabens V in der
zweiten Zeile durch zwei Querstriche bezeichnet hatte ^).
Auf unserm Steine finden wir nun das S klar und unzwei-
deutig ausgedrückt, wodurch somit die Vermuthung des Dr.
Klein über den Namen dieser Göttin vollkommen bestä-
tigt wird. Hierfür kommt auch noch der Ort des Fundes in
Betracht Pro finibus Sunicis tribuo, schreibt Cluver,
agros, Mosam inter Roramque amneis sitos, uti medii sint
inter Dbios atque Tungros'). Nun ist unsere Inschrift bei
1) Zeitschrift für Altertha ms Wissenschaft 1851. 8.183. Diese Jahrbü-
cher Heft XVII. A. 178.
8) Katalog des rheinischen Mosenms vaterlfiDdischer Alterthumer 8. 75.
8) Cluver. Germania antiqua IIb. II. p.86 u. 07.
SW Neu aufgefundene f d GöWn UnucsaUa gew. röm. Inschr.
Eschweiler an der Inde , etwa drei Stuiiden vou der Roer
in der Richtung nach der Maas zu, also gerade in dem Ge-
biete gefunden worden, wo die Sunicer wohnten. Der Name
derSunicer kömmt beiden Alten selten vor; nur Plinius')
und T a ci t u s ^) kennen denselben ; um so interessanter ist die
Inschrift, die wir oben mitgetheilt haben.
Die Rechtschreibung des Namens der Cröttin steht aber
bisher noch nicht fest, indem derselbe in der Inschrift bei
L e r s c h UnucsaU, auf der unsrigen deutlich Sunuxsait ge-
schrieben wird.
Bonn, den 25. November 1656.
Prof« Dr« BrAMM«
1) Plln. Nat. Hist. Y, 81
8) Tac. Hist IV; 66.
2. 9(10 rütttif4fe ilritofeUfynt in itt Sammlung ni^n Mtxt^umttn
3tt Mtxtsl^t
In der Sammlung von Alterthümern zu Utrecht findet
sich ein Bleitäfelchen mit römischer Inschrift, welches zu Vech-
ten bei Utrecht vor einigen Jahren g^efunden worden ist. Die
Deutung^ dieser Inschrift ist bereits von mehren Seiten ver-
m
sucht worden, aber keiner dieser Versuche hat eine neue Deu-
tung^ flberflüssig^ gemacht. Die Inschrift auf dem bezeichneten
Bleitäfelchen ist folgende:
MA7V«
f ^nAO],.^
Querst wurde diese Inschrift von Herrn Dr. Janssen
in Leyden in den »Notulen der Sectieveri^adering van het Pro-
vinciaal-Utrechtsch Genootschap vnr Künsten en Wetenschap-
pen 1855* herausgegeben« In einer gelehrten Versammlung
dieser Gesellschaft wurde diese Inschrift von Hrn. Dr. Jans-
sen besprochen und, indem er sie von der linken nach der
rechten Seite las, schlug er folgende Lesung derselben vor:
PRINOIA I MASVCCVTus REMus.
Herr Dr. Janssen sandte die Inschrift nut dieser Lesunif
unter Andern an den gelehrten nnd scharfsinnigen Herrn A.
De Longperier, welcher durch die nachstehende Erkta-
rung antwortete, welche in den Netulen wörtlich abgedruckt
warde^ Sie lautet:
82 Das römische KeUafelchen in der Sammlung »u üirecM.
»Je crois que yotre inscription doit se lire:
SMERTVCCVS
AMATONIS Filius.
On connoii sor les m^dailles d'Eumenius et de Fulvia de
Regg^o le nenn JJ^mertoria, dont la terminaisou est bien gao-
Iftise; dans rAftthdlogte ön iteur^ l6 nom de fbundkd IfisQ^
xovaQu (Anth. Palat. append. i03) , dont la teiminaison est
bien encore gauloise, et la de^sse SOLIMARA (Muratori
thes. iiov. CXIV, i). Le radical smert se retrouve dans tous
les idiomes indo-germaniques, aussi bien dans Smerdis per-
san, que dans Sfiigdvoq^ Schmerz et Smart Les gauloia
et les germains ne detestaieut pas le redoublement du C, te-
moins les noms DÖCCA, LVCCA , MACCA , MfilCCO, HAC-
CONIVS, BENNICCVS, BERT VCCVS, OCCO, OCCISÖ, CVC-
CILIVS etc."
Wir haben uns jet^t die bekannten Erklärungen vorge-
legt| wir lassen die unsrige folgen«
Um bei der Deutung dieser Inschrift auf die rechte Spur
zu kommen ; mtiss man ein einfaches Verfahren anwenden •
man mass sie mit itn Augen des Setzers einer Druckerei
ansehen, oder noch einfacher , man muss sie auf den Kopf
slelleii uftfi ^öi* ibh Sj^gel faälteki. Geschieht dieses, dann
haben wir einen grossen äfchrfti intAiltie gethan. Wir le-
aen iätktk
Atoms ftOSMERTAE V. S. L. L. lA.
Ato'nis Rösmertae vöttm solvH laistus Mens merito^
V^het di«; Gdttifa Rbsnrerta haben wir hier nichi mtliig et-
M^ää betziffa»eb; sie iit HinlAnitlith aus diesen Jahtbaehem
bekannt, nur Ober elftz'eliie Bobh&iaben habeU wir nähere
MiltheiniiigiViO zu ittHcfien. Der letzte Bnclmtabe tn der erstai
Z^ile ist kein romi^tehleB P> sbndt^rn i^ln grifccbiiiches P. Dato
gribchiisdie Bbch^tahen tu lateinischen hisclitifleii vdrk^uteen
jk Am gaAzelafeinischetff^kibi-ifteh mit^Hechfiscfteh BMhstabeii
geschrieben werSen, ist bekannt ud leicht im irkHreVi Ute
gAeMmikh Sftathe ^äk* ufitli^t* den RöämH 6d stehr terM^K
fet) WfH^ tibVMr Mft im Voii|;eii JahrbuMekrte dife ifrbiidM«.
iftbto *)• Es t») dAtier begreifli<^, Mrte ittAfei hlbllg gfiH;M«cter
BMA^abdl Meh Ikdieate statt it^ lateittischen, wte nufch |;e.
genwärtig manchmal noch lateinld<^ Buchstaben übd filßhrift
mit dentscher vermengt werden. Dafö flberdies einxelne
Buchstabeiy wie z, B* der vierte in der zwtiitu Linie^ das R
auf dem Kopfe stehe, springt in die Augen; auch der sechste
hat diese verkehrte Stellung, denn das V ist umgekehrt A.
Dieses A ist von einem halbkreisförmigen Buchstaben C ein«
gesclilossen ; es ist das E = Rosmertae. An der Deutung,
die Mir dem vorletzten Buchstaben der j^ireiten Zeile gege-
ben haben, wird man Anstoss ndimen; denn dieser scheint
ja offenbar ein A und kein L. L. zu sein, und somit schlecht-
hin nicht laetus lubens gelesen werden za können. Wir er«
Innern daran , dass der griechische Buchstabe Lamda diese
Form ^ habe und dass der Verbindungsstricb iu der IHitto
hier nichts ist als ein Zeichen, dass das griechische yi ver-
doppelt werde. Dass das lateinische L mit dem griechischen yi,
Lamda, häufig in lateinischen Inschriften verwechselt werde,
4
dafür kann ich mich der Kürze wegen auf Pelliccia beru«
fen ^) ; eben so findet sich in lateinischen Inschriften statt des
lateinis6hbn E das griethische &, z. 0. BHNHMHRHNTJ
für BEN^HERfeNTl.
Wir heben no^h einer anderen Einwendung zu begeg«
nen. Man könnte nämlich sagen, der Name des Weihen«
den stehe auf den Votivsteinen durchweg nacft dem Na-
me« der Gottheit, wtichcr ein Stein gewidmet , ein Gelübde
gelost wird; nun finde aber auf dem Bleitafelchen von VU
1) Ueber die Verbreitung der griechischen Sprache unter den R5«
nem findet sich eine gnte ZusammensteUang der betreffenden No«
Uzen bei Hag Einleitung ins neue Testament.
9) PeflicGia, DisterCatio IV, de re lapidarlap. »8 u. 181. Tom. th
M Da9 rimiiehe BleUäfelchen in der Sammhmg %u Utrecht,
recht das umgekehrte VerhältniBs statt! Wir Iftugoen die
Regel nicht, berufen uns aber auf die Ausnahmen, und füh-
ren als solche folgende Inschrift an , die zu Rom gefunden
worden, auf keiner Blei - , aber auf einer Harmor|ilatte ein«
geschrieben ist 0* Sic lautet :
1
CICERBIA ORESTIS
LIB. ELEOANS
BONAE. DEAE. SACRVM.
Bei Fabretti^) haben wir andere Beispiele: so fin-
det sich auf einer Kupfertafel , die ebenfalls au Rom gefun-
den worden, diese Inschrift:
C • PLACENTIVS • HER • P
MARTEDONV'DEDET
An Inschriften, welche ähnliche Erscheinungen darbie-
ten, wie das Utrechter Bleitäfelchen, fehlt es auch im Mit
telalter nicht. So findet sich z. B. zu Regensburg die Cart-
hauser Steininschrift, welche also lautet:
S Ä 1 I H Ä 0
d. h« Caritas, eine Inschrift, Vk welcher zugleich eine schnei-
dende Ironie liegt.
Bonn,S& Nor. 18S5.
Prof« Dr« Br»«i««
1) Reinealus inseript p. 886.
8) Fabretti Inseript. Antiq. p 80. vgl. 76. 489.
3. Btir jftrtttk ttnlr «rklSrung.
IHe Thätigkeit, welche von mehreren Seiten einer schär-
feren Kritik des antiquarischen Materials asugewendet worden
ist, und sich in dem leisten (XXIII.) Hefte der Jahrbflcher mit
erfreulicher Bestimmtheit geltend macht, gehört nicht zu der
angenehmsten, aber auf einem dunkeln, der Tauschung sehr
ausgesetssten Gebiete zu den dankenswerthesten Beschäftigung«
gen, ja sie ist, wenn die Archäologie in Ehren bleihen soll,
eine unerlftssHche. Auch zu der Zeit, als der Unterzeich-
nete mit dem unermfldlichen L er seh dieRedaction derVer-
einsschriften besorgte, schlich sich Verdächtiges und Unech-
tes ein ; indessen wurde mancher Zweifel sofort geäussert,
andere Bedenken wenigstens mOndlich geäussert. Es dflrfte
nicht überflüssig sein , diejenigen Monumente zusammenzu-
stellen, welche in den frühem Jahrgängen zweifelhaft oder
entschieden modern erscheinen.
1) Das Relief der Lucretia (III. Taf. 4), welches
Hr. Dr. Brunn S. 126 aus überzeugenden Gründen verwirft,
wurde gleich bei dem ersten Anblick von mehreren Kunst-
freunden für unecht gehalten, von mir auch Heft V. VI. S.404
bemerkt, dass Prof. Gerharif diese Meinung hege.
2) Die Statuette eines Kriegers (IV. Taf. 7 u.
8« 10. u. II) ist nach der Bemerkung desselben Gelehrten
a. a. 0. modern, was Lorsch, da er eine Doublette kennen
gelernt hatte, VH. S. 167 bestätigt.
3) Die schone Lampe mit dem Bildhauer (IV.
Tf. 6) hielt ich S. 189 ff. für antik , nahm aber, als ich er-
fuhr, dass eine ähnliche sich in Leyden befinde, und eine
dritte in Antwerpen gesehen hatte, V. VL S. 404 diesen irr-
thum surick.
Zur Kritik und Erklärung.
4) Das Figflrchen eines Actaeon (V. VI Tf. 9 u. 10
Nr. 5), das wie die Lucretia von dem sei. Jäger in Neuss
mitgetheilt war, hatte icii S. 413 mit einer scherasbafteu Be-
merkung begleitet. L er seh beaieifct VII. S. 167, dass sich
ein zweites Exemplar in Berlin finde, und erklärt es mit
v^llha Reehte fSr sehr verdächtig, ohne ZwHfel liodiern.
6) Das V. VI. Tf. 13 u. 14. Nr. 3 u. 4 puUidrCe OefiM
mit den Bildern derPenelope und Hippedamia weisi
Hn Prof. 0 s a n n selbst einer spätera Zeit , vielleicht dem
Mittelalter zu. Dass es aus dem 16. Jahrb. aus der Fabrik
zu Raer^n herrührt, ist später von Hrit. Dr. Janssen
(XIX. 8. 148) und Prof. Braun (XXIL S. 196 ff.> gezeigt
worden.
6) Wie es sich mit der sehdnen Bronzestatue eines Ath-
leten (XVII Tf. 1) verhalte, weiss ich nicht, flr. Prof.
0 V e r b e c k S. 61 ff. hält sie für unzweifelhaft antik, und
nach der Abbildung scheint sie es zu sein» Dass ich sie
früher unter die verdächtigen Stficke des Bonner Museums
rangierte, g^chah auf den Rath des Hrn. Prof. Dn Braun
aus Rom, mit dem ich die Bonner Sammlung sorgfältig
durchging. Es wäre zu wünschen, dass sich einer der er-
fahrenen jetzigen Vorsteher derselben darüber äussern wollte.
In solchen Dingen ist ein Irrthum verzeihlich, strenge Auf-
merkaamkeit Pflicht.
7) und 8) Die beiden scbOnen Lampen aus Neuss (VII*
Tf. 1. u. 2. Nr. 6) und Trier (XII. Tf. 4. Nr. 5) mflsste man
im Originale sehen, um über ihre Echtheit zu urtheilen. Die
Bemerkung aber kann ich nicht verschweigen, dass sie an
andere Vorstellungen erinnern und für römische Monumente
einen fast zu griechischen Charakter verrathen.
In demselben Hefte gibt Hr. Prof. Fiedler S. 84ff«
eine neue Abschrift des u. A. von Steiner II, 663 und
Lorsch Centralmus. III p. 280 publicirten Grabsteines, wo^
rin ein MISSI || Cl VS * EX * COH * || SILAVCIENS • U iV Vfo^
Zur Krüik und Erklärung. 27
nannt wird, und meint, das Vaterland der Silaucienser mfisse
noch gesucht werden. Es ist aber nicLt schwer zu finden.
Eine Stadt SUacenis (Ablativ) erwähnt das Itin. Anton.
p. 232. Das war oiFenbar die Heimath jener Cohorte^). Dass
vier Cohorten daher stammen sollten, ist mir aber nicht wahr-
scheinlich. Sollte das IV * der folgenden Zeil« nicht zum
Genitiv Silauciensium gehören?
Ein Medusenhaupt auf einem Mosaikbilde (ebd. S. 57)
unter den vier Jahreszeiten fand sich auf der VIII. S. 185
beschriebenen Mosaik von Vieune, ^as ich a. a. 0. anzuftth*
ren vergessen habe. Das Tf. III. pubfidrle Relief befindet
sich jetzt im Berliner Museum, wohin es aus dem Besitze des
Grafen Ingenheim gelangt ist.
In seiner gelehrten Abhandlung über zwei Militftrdiplome
(XnL S. 79) führt Hr. Prof. H e n z e n eine ala I Patmnio^
rum Tampiana auf. Sie hat ohne Zweifel ihren Namen von
Tamplas Flaviantis, welcher im J. 69 Legat von Pannoirien
(Tac. Bist. 11, 86 u.in, 4. la. V, 26) und wahrscheinlich ftUher
Pr«consul von Afriea (Plin. nat. bist. IX, 26) war.
Würzbutg.
Vrliebz«
1) Tn dem eben erschienenen Rhein. Mus. von Weicker und
Ritschi N. F. XI. H. 3. S. 453 ff. empfiehlt Hr. Dr. Janssen
die schon von dem gelehrten Hagenbueh in seinen Bpistt.
el^lgtuph. (Tarici 1747. 4) p. 544^549 anfgesteüte Heinong, dass
der Steinmetz SELEVSTENSium zu schreiben gehabt, und dass
hier an Syrische Seiender zu denken sei. Ebenso billigt Janssen
die Vermuthung Hagenbuch's, dass der bisher fSr celtisch ge-
haltene Name SDEBSDAS = ZRBDAS oder ZABDAS, von der
hebräischen Wurzel ^^^t (donavit, Graece JdaQos) abzuleiten^ und
dass TVRO durch den Steinmetzen fehlerhaft statt TYRO gemeis-
selt sei, wornach Tib. lulius Carotis fll. nicht aus dem gallischen
Tonrsy sondern «ns dem phönizisehen Tyrm kersäunmen w4rd9.
AniB. •d'olr Bed,
4. 9er bttudfÜ^U IHarmager mrilenßetn.
. Wenn mit dem Zeugnisse gewichtiger Sohiiftsteller des
Alterthuraes epigraphiscbe Angaben in offenbaren Widerspruch
treten, so mag es wohl der Mühe lohnen, eine genaue Un-
tersuchung anzustellen, ob dieser Widerspruch in Wirklich-
keit vorhanden oder ob er nur scheinbar und etwa lediglich
auf einer falschen Deutung und ErklArung des Gegebenen
beruhet So widerstreitet der bekannten Stelle bei Tacitus
annaL XIL 27 ^ , nach welcher der Namensursprung der
Stadt Cöln ausdrficklich auf die Agrippina, die Tochter des
Germanicus und Gemahlin des Kaisers Claudius, zurückge-
führt wird , eine Inschrift auf einem in der Nahe von Mar-
magen gefundenen Meilensteine. Wenigstens ist dieser Wi-
derspruch nach der bis jetzt als richtig angenommenen Les-
art und Deutung der Inschrift nicht zu beseitigen, und das
ist auch der Grund , weshalb Andere , die das Zeugniss des
Tacitus höher stellten, den Stein selbst geradezu als unecht
verwarfen. Jedoch ist an ' und für sich nicht der mindeste
Grund vorhanden, die Aechtheit der Inschrift bezweifeln zu
wollen; wohl aber wird es uns erlaubt sein, die richtige
Deutung derselben Seitens unserer Vorgänger in Frage zu
1) Sed Agrippina qao Tim suam soeiis qnoqae nftttonlbus ostentarei,
in oppidum Ubforum, in qao genKa erat^. veteranos coloniamque
dedud impetrat: oui nomen inditum e vocabalo ipsios.
Der berüchtigte Marmager Meilenstein. 29
stellen. Leider ist der Stein selbst , der sich früher in der
Sammlung^ zu Blankenheim befand, nicht mehr vorhanden,
und wir sind daher genöthigt, die Angaben der ersten Her-
ausgeber bei unserer Untersuchung zu Grunde zu legen. Die
früheste Erwähnung finde ich bei Alex. v. Wiltheim^),
der von dem damaligen Aufseher der gräfl. Sammlungen,
dem Jesuiten Joannes Gamansius, eine Abschrift des Steines
erhielt und auch spater Gelegenheit fand , die Inschrift an
Ort und Stelle genau zu untersuchen. Nach ihm lautet die-
selbe also:
Ba Mu ¥LIPaA(S
FAu Lo W. II. COS.
A. COL. AGRIPP.
M. P. XXXIX.
Ich darf jedoch nicht unterlassen, hier eine Bemerkung des
Herausgebers wörtlich mitzutheilen , weil sie deutlich zeigt,
in welchem Zustande der Stein schon damals sich befunden.
„Scripturae principium ob fugientes aetale litteras et
attritu pene deletas varii varie legerunt : est qui ita legerit :
(folgt die obige Angabe). Alius hoc modo:
lioea una praetermissa , ut isti mihi divinasse potius quam
legisse videantnr, nisi quod in Trevirorum vocem conspira-
vere : quae sequuntur, integerrimis adhuc litteris, ea sie ha-
beut: (folgen die Worte: H. COS. etc.).**
Nach Wiltheim finde ich die nächste Erwähnung der
iBSchrift bei Schannat Eiflia illustrata p. 6; Bärseh
1) l^uciliburgensia slve Iioxemburgum romanum. Opas posthmnam
a med. Dr. A.Neyen editom. Luzemburgi 184«. iJb.IU. o. IV.
p. 106. .
80 Per berüchtigie Marmager Meilenstem.
gibt in 4er ^ebersetzung dieses Werkes Bd. I. Abfh. 1* Tat
XV* Nr. 54. eine Abbildung des Steines, nach welchem die
Inschrift a^sf |autet:
. . . 11¥11II®
©. M.¥IIF- A(S
etc.
und fügt noch p. 654 daselbst die Bemerkuqg hipau , dass
der Stajn in Mr^ ^9 nach Erbauupg der Stadt, 98 Mre
V. Chr. 6., als M. Vipsanius Agrippa zum zweiten M^le das
Consulat bekleidete, gesetzt worden sei und zum deutlichen
Beweise diene, dass Cöln seinen Namen ursprflnglich diesem
berühmten Staatsmanne verdanke. —
Spater ist die Inschrift noch wiederholt mitgetheilt
worden ; jedoiph haben die .Herausgeber das '^ oder ^ der
zweiten Zeile ganz weggelassen und ausserdem das ^ILIPo
bei Wiltheim in ^IF« geändert; ersteres wohl aus dem
Grunde, wejl sie das Zeichen nicht zu deuten wussten, und
letzteres, um den nun einmal gewünschten Vipsanius Agrippa
zu bekommen. Cf. Huepsch epigrampiat. 45.37. u. Stei-
ner codex inscript. rom. Rheni IL 792 (1. Ausg.). Auch
Lersch gedenkt der Inschrift Ceutr. Mus. III. 3, und will
sie als Beweis gelten lassen, dass nicht Trevtri sondern Tre-
veri die allein richtige Schreibung sei. Aber auffallend war
es n|ir, dass auch iie^ex so vorsichtige Forscber, dem in
epigr9pl)ische9 Dingen spnst der geringste Verstoss nicht zu
entgieben pflegte, den Steiq ins^ahr 23 v. C|^r. setzte, mit-
hin kein Bedenken tn^g, 4^ U 4er dritten ZeUe mit dem
fylgß^^Pfi CQ§. ^ verbinden. —
^|>gei^^hep vpfi 4er iwerq U^walurscheinlidikeit , daas
schon zu Agrippa's Zeit die grosse Militärstrasse von Trier
durch die Eifel nach Köln erbaut gewesen, ebei) weil die
Römer damals noch keine Befestigqngswerkc am )|n^en ^ein-
ttfer besassen , so bietet auch die Inschrift selbst Aql^alts-
JPff ^r^chtigie Marmager ^eilensi^. 81
punkte genug, um den Nachweis zu liefern, dass etwas ganz
Anderes auf dem Steine gestanden haben müsse, als man
bisher geglaubt und angenommen hat.
Lassen wir die fugientes aetate et attritu pene deletas
litteras vorläufig ganz ausser Acht und halten uns an dem,
was nach Wiltheim unzweifelhaft feststeht Da kann nun
das IL unmöglich zu dem folgenden Worte COS. gehören;
wer nur ein wenig in der römiscJien Epigraphik sich umge-
sehen, wird wissen, dass iie Zablbezeichnung einer hohen
Würde stets dem betreffenden Worte zu folgen pflegt und
demselben nie forhergeht. Wir haben demnach in dem II.
4er $• Zeile die^ä^ahlbe^eiphnupg eipes c^pderen Aii}tes zu
suchen, und zwar, wenn wir die gewVhqliche Eeibepfolg^
iml d(u QenkuiAleri} beachten, die iex tribunicischen Gewalt.
Bemgem^as ftn^j^rn jvir racfcwftrt^ it^^ L» Wo "» Ta F» "«>
mid werden dann auch mcbt mehr daran denken wollen, dass
der Torhrergehende Name wirl^Uch Agrippa gelautet habe.
Gehen wir weiter rückwärts , so Undero wir das Ip A io
IF. ££, das j^(^ der vorhergehenden Zeile in J^I(^ oder
A¥(S» i^ ¥LIFa in WEL', *as e. M bei Wiltheim
oder das ]D)«M* ^^^ Schannat in TpH®» und haben daim
den vollständigen Titel eines Kaisers, wobei zugleich er-
hellet, dass diese Aenderung keipesweges eine gezwungene
ist, sondern bei der grossen Aehnlichkeit der Schriftzflge
sich leict^ w^ ^^^ selbst ergibt. Machen wir ferner aus
dem REVERO ein SEVERO und bedenken noch , dass nach
Wil the im s Andeutung nach diesem Worte eine ganze Zeile
ausgefallen ist, die wir durch den Beinamen Alexandro aus-
zufüllen kein Bedenken tragen, so wird die Inschrift mit
Ergänzung des Anfanges also zu lesen sein:
89 Der berüchtigte Marmager Meilenstein.
IMP • CAES • DIVI •
SEVERI • NEPOTI ■ DIVI '
ANTONINI • MAG • PIL '
M • AVREL • SEVERO '
ALEXANDRO *
PIO • PEL • AVG •
P'MTPffCOSII-PP
A • COL • AGRIPP •
M • P • XXXIX •
Die iDschrifl fällt demnach in das Jflhr 226 nach Chr.
Somit wäre denn der gespenstische Agrippa glücklich ge-
bannt und ein Stein, der seit den ersten Tagen seinei* Auf-
findung so mannigfache Irrthümer veranlasste und so oft
als historisches Beweisstück missbraucht wurde, seinem wah-
ren Zeitalter wieder zurückgegeben. Sollte es mir gelungen
sein f auch Andere von der vorhandenen Corruptel in den
Zügen der Inschrift überzeugt und für meine Aendening ge«
Wonnen zu haben , so dürfte der Zweck dieser Zeilen voll-
ständig erreicht sein; doch —
Consilium si non placebit, reperitote rectius. —
Commern, im Nov. 1856.
A« Kiek«
5. Mate $nfc^rtflni tm ibielninrf unln Btitg^l^rim*
Die 119 Heft XXIII. p. 73. naher begchriebene Grjlber*
Stätte bei Floisdorf hat noch einen zweiten Matronenstein
geliefert, der wegen des neuen topischen Beinamens der Gott-
heiten allgemeines Interesse erregen dürfte. Die Inschrift
lautet also:
MATROlls
. ABIAMAR
GHLPROC
VLASLM-
Matronis Abiamar(is) C» lulia Procitla (votmn) solvit
lubens merrto. —
Grauer Sandstein au^ der Umgegend von Berg, M"
breit, 30^^ hoch und 3,5'' dick. Vordere HSlße der gan-
zen Ära. —
Abiamaris. Ausser der Neuheit des Namens dürfte auch
die Endmg (aris) selbst, die hier ztim ersten Male erscheint,
die Anfmerksamk^it der Alterihumafetscher in hohem Grade
auf sich ziehen. Wohin aber die Abiamarae eigeotliGh ge-
boren, dürfte bei dem grossen Dunkel, das zur Zeit noch
über der alten Topographie unserer Provinz schwebt, nicht
so leicht zu entscheiden srin. Jedoch will ich eine Vermu-
thung, die beim ersten Lesen der Inschrift sich unwillkürlich
mir aufdrängte, nicht verschweigen. Etwa zwei Minuten nörd-
lich des Fundortes liegt an dem von Berg kommenden Bache
3
84 Neue Jmchrifien aus Floisdorf und Zingshem.
die Acharmer Mühle, in deren Nähe sowohl in der Richfang
nach BOrvenich als auch ostwärts nach der grossen Römer-
Strasse auf Zülpich zu sich viele römische Substructionen im
Felde vorfinden. Diese Mühle gehörte früher sur Hnndschaft
Bürvenich und wird in dem Weistliume derselben vom 20. Mai
1623 Achahrmar Mühle genannt. Aeltere Notizen über
den Namen weiss ich aug^nblicklr^h In Blmmngelung von
Httlbgiiellen nicht beizubringen. Wer aber dem I in dem
Worte Abianiarae eine koosonantliche Funktion beilegt , der
dürfte leicht zu der Annahnie sich verleiten lassen, dass die
Matronen von der alten Niederlassung in der Nähe der Achar-
mer Mühle ihren Beinamen empfangen. -^
Procula* So glaubte ich verbinden zu müssen , wie-
wohl alsdann die Afiskussuag des Y. in der letzten Zeile
Anstoss erregt ; doch dürfte der Fehler auf Rechnung des
Steinmetzen fallen. Wer sicl^ niobt scheint, das einfache
PROC als Proculusi (fd, a> zu Ie^i|, der mag auch VLAS*
L - M ' verbinden und VLAS(A) oder (VM) ajs Geburtsort
des Proculus nehmen; Floiidorf «elhflt l:ommt in einer Ur-
kunde voB 1907 als »Villa» qnae diciiur Vlazstorp^ vor, und
wäre in dem alten Vlasa - Dorfe und dem jetzigen Floisdorf
eine Ceberein&timmung nicht 2u verkennen. — Ein Punkt
Qach PROC wie auch «wischen A und S der let^^ten Zeil«
■
ist nicht ersichtlich. —
8.
An der KapeHe in der Ahn bei.Singshelai in der liM
findet sieh an der SttdaeHe neben dm Eingänge Ugeait
Grabachrift ans bnotem Sandstein* eingMiaoiri:
D • M •
0///IAUO ///// M///IAVS
0 tmmmnf i a 1 1 l i a
//////' //IVS TITVL///7
OSVERVNT
Neue Inschriften aus Floisdorf und ZmgsheinL SS
Dis Manibus. (C.) 0(c)<avio (A)in(in)aus(io}
e(ius) titul(uiii) (p)osuerunt. —
Bei der grossen Verwitterung des Steines halt es schwer,
die Namen der Widmenden wie auch des Verstorbenen mit
Sicherheit zu entziffern. Man könnte versucht werden , in
der ersten Zeile etwa (C.) Octavio Ammausio zu lesen ; doch
steht auch dieses nicht fest« Die Formel : „titulum posuerunt*
weiset aber jedenfalls smi tiat spate Zeit htn, und ich würde
die Grabinschrift filr eine christliche halten, wenn nicht das
D * M * auf heidnischen Ursprung hinwiese. Doch kommen
auch aus den ersten Zeiten des Christeiithumes Grabschriften
mit diesen Siglen vor und es wird daher unterschieden blei-
ben mttssen, ob wir ein heidnisches oder christliches Denkmal
vor uns haben. —
So wenig Interesse der Stein an und für sich bietet,
ein um so grösseres hat dagegen der Fundort selbst, den
ich filr eine kleine römische Befestigung an der Strasse von
Marcomagus nach Bonn halte ^).
Commern, im N«v. 1866.
Jk. Bleu.
>**•'
^} Ktteres wtN* lob ibor dfeaen Ptnkt In «iner Uoiaen bald er-
scheinenden Schrift: „Die grosse römtecbe Wasserlei-
tuni; aus der Bifel naoM KOU<< nlttbeflen. —
6. ia0 (tkiäfm^ln ißiütxhiü.
Das achtzehnte Heft dieser Jahrbücher enthält die Ab-
bildung und Beschreibung eines zu Grächwyl in der Schweiz
gefundenen höchst merkwürdigen Erzreliefs und zugleich
die Deutungen dieses räthselhaften Bildes, wie sie von dem
Herrn A. Jahn-Niehaus und von Herrn Professor Ger«
hard zu Berlin versucht worden sind. Zu diesen Versu-
chen kommt jetzt ein neuer in einer eigenen Schrift, welche
wir dem Professor der orientalischen Litteratur zu Jena,
Herrn Dr. S ticke 1, verdanken^)» Am Schlüsse dieser Ab*
handlung wird das Resultat der gelehrten Untersuchung in
folgenden Sätzen zusammengefasst, die wir deutsch wieder-
geben.
9I) Das Denkmal von Grächwyl stellt in der That , wie
Jahn und Gerhard es gedeutet haben, die Göttin
Anähid dar;
2) diese Anähid ist die Emährerhi der Menschen , aus-
gerüstet mit den Eigenschaften einer Jägerin, der Ge-
schwindigkeit, der Stärke und der Schlauheit;
3) dieses Bild ist, wenn auch nicht identisch mit der
Diana vonEphesus, doch durch ein inneres Band der
Aehnlichkeit oder Verwandtschaft mit derselben ver-
bunden ;
1) De Dianae Persloae monumento Graeohwjrliano. Commentatto
aucCore lo. Gustavo Stickelio^ professore litterarum orien-
tallum pablico ordlnarlo. Icnaci prostat apud O. Deltung 18ft«.
Dat Ofächwifler OätterbiUi ST
4) An&iiTd ist wie dem Nameiiy so aueh ihrem Wesen nach
in der That ursprttnglich eine semitische Gottheit, die
ich eine assyrisch-babylonische nennen möchte» welche
spater- nach Persien und selbst nach Italien tibertra-
gen wurde, die, ihrem ursprtinglichen Begriffe entspre-
chend, mit solchen Attributen geschmtlckt ist, dass,
nachdem die Unwissenheit fremder Völker dazu kam,
aus einer nährenden Mutter] leicht eine Venus Ura-
nia, die Urheberin des Lebens, und aus einer Jägerin,
Idee und Gestalt einer streitbaren Bellona werden
konnte !
5) Die Thiere, durch welche die Eigenschaften und Kräfte
der Göttin Anähid ausgedrückt werden , sind so aus-
gewählt, dass die Bedeutung und Assonanzen ihrer
Namen eine Beziehung auf dasWesen der Göttin ent-
halten; woher es kömmt, dass dieses Denkmal, wenn
man es nach semitischem Sinn und Geschmack beur-
theilt, roh erscheint, in seiner Composition und Anlage
aber eine eigenthttmliche Eleganz verräth und nicht
ungefällig erscheint/^
Wir beschränken uns auf diese einfache Mittheilung
des Resultates der Schrift des Herrn Prof* Dr. Stickel und
fiberlassen es den Lesern dieser Jahrbflcher, die gelehrten
Ausführungen, welche sich vornehmlich auf dem Gebiete der
orientalischen Sprachen bewegen, selbst nachzulesen. Da
wir mit dieser Erklärung keineswegs einverstanden sind, so
werden wir eine andere aufstellen, von der wir hoffen, dass
sie der Wahrheit näher kommen werde. Wir schicken eine
allgemeine Bemerkung vorher.
Jede Gottheit des Alterthums hat ihre eigenthümliche
Geschichte; nur ist es überaus schwer, dinse Geschichte zu
schreiben. Erstens herrschte in der AuiFassung und Darstel«
Img der einzelnen Götter in demselben Volke schon man^^
cherlel Freiheit, da das Heidenthna keine feststehende Qlapi«
8g Jfas €hräehfDyJef ÜSUerbUä.
bemreg^el kantete Hiiil jeder die Oottheit in grosserer oder
geriDgererEigenihttmlictikdt bildete und darstellte. Noch mehr
aber änderten sich die Begriffe von einer Gottheit, wenn
sie von einen Volke zu dem andern hiudberwanderte , und
ganz besonders, wenn sie durch mehre Völker ihren Weg
nahm und von jeder Nationalität mehr oder weniger sich
aneignete. Daher erklärt sich die Erscheinung, dass die
alten klassischen Schriftsteller, die inmitten der heidni-
schen Anschauungen lebten, so oft in Verlegenheit ge-
rathen, wenn sie eine Gottheit bestimmen, ihre Attribute,
ihre Wirksamkeit angeben und sie von anderen Gottheiten
genau unterscheiden sollen. Nicht selten gehen sie auf die
Ableitung der Gotternamen zurflck, aber meistens mit ent-
schiedenem Ungificke. Die Resultate etymologischer Ab-
leitung sind nicht gering zu schätzen , aber für sich allein
sind sie leicht irreführend; hat man den Beweis aus andern
Grttaden geMhrt, so kann die etymologische Deutung hinzu-
treten und willkommene Bestätigung geben. Wollte man die
Bedeutung eines Worles lediglich nach seiner Wurzel be-
stimmen, so konnte man gewiss sein, in den meisten Fällen
völlig irre zu gehen; die einzelnen Wörter verändern im
Laufe der Zeit ihre Bedeutung, sie haben ihre Geschichte
wie die griechischen tmd römischen Götter, wie die Götter
der alten Welt überhaupt. Erlangte man auch die Üeberzen-
gnng, dass die Deutung des Wortes das Wesen einer Oott-
heit genau decke , so würde man den Begriff dieser Gottheit
haben in dem Augenblicke, wo sie entstanden, aber keines.
Wegs den Gott, wie er spätef gedacht, dargestelK und ver-
ehrt worden ist.
Wir wenden uns zu dem Grächwyler Denkmal , und
bitten den Leser das Bild sich zu vergegenwärtigen , wel-
ches in dem XVfll. fiette dieser Jahrbücher mitgetheilt wor-
disn ist. Um das^Ib^ zu erklären , werden wir selbst nur
utaigM sagen haVen^ ^itV^tfcn die AHen und solche
Schrif totfllcir 9 <te den Alten ndie staadta, Air mui sprechen
hs^en. Die irDkl^efamg^eiie flesehreibong des Bildes ans
der gesehickten Feder des Herrn Jaha-Niehaus schicken
Vfit Mer voran,
))Aas Bildwerk, vielleiebt ensig in seiner Art, stellt 8^'
hnch und ef^ breil, in darchbrodiener, aber massiger Reli^.
atbelt eine darckan symmetrische Gmppe dar. 9en Mittel»
pnakt derselben biidei eine stehende weibliche Figur, d'/i^^
beeil, von gedrungener Kttme, mk verhültnissnlUsig grossem
Kopf nnl Obertbeil des Leibes. DerMo|»f trttgt ein Diadem;
die Haare sind Aber der Stirn und den Schlttfen sieil auf-
gefhigelt und fallen hinter den Ohren in ansammengebande-»
nen Wulalen, die nach unten breiter werden, regelmässig
hmnib. Nase, Mond vnd Anf en sind stadi ausgebildet ; letjt^
tete gtotnen wie in Rangen aas ihren Hnblnogen hervor.
Die Stirn wdeM van der Wurael der stark vorgebogenen
Hase nach hinim sinUck. Der gaana Ausdruck des Gesich-
tes hat etwas flebieterischesy aber ng leicb etwas dämonisch
DahcMicheB und tsriichca, Die sabeinhar nackten , aber
durch ein enf anschliessendes Oewand bedeckten Brilste sind
ansgenekbnet voll; den Brustseiten entwnabst' ein arnn Flug
gfeÜüM^w Ftafel^imr. Unterhalb der Biust scbliesst eine
«tcÜe, faltnidose Oewandnng den übrigen Körper bis an die
breiten Klumpftsse fast sackartig ein. Die Strafen, in wel«
che das Oewand vertikal «nd parallel getheilt ist, siod in
Feldern #der f anz mit Dessiiis von Rauten und horizontalen
Strichen angnülUt Die Arme sind in die BUenbogen gesteift,
und jede Hand halt einen Hasen , die reehte einen an den
Vorderiftnien, die linke einen an. den Hinirrliufen. Der weih-
liehen Figur nar Reebten nnd idnken« nut dem Leib gegen
dieselbe gtkdM, aber mit seitwärts ifowendataniJKopfy sitzen
zwei Löwen, die beide, 4m «ine. aitr:Rndhlen. mit ciliobe-
ner linker Tatze , der zur Linken mit der. rechten Tatze,
den Hasen ankrallen. Beide LOwon >wlilnm(.m^;^n mom
10 Das GrOehmjfler 6&t9rbiUL
Ohr die ausgebreiteten Flfigd der weiUichea Figar. Heber
den Flügeln lauft horizontal vom Kopf der Figur rechts und
links ein Schlangenkörper aus, dessen Obertheil, mit brei«
tem Kopf und einem Bart unter der Kinnlade , eino Seiten^i-
biegung nach oben und vorn macht. Auf jedem Schlangen-
kdrper sitzt ein kleinerer Lttwe mit seitwärts nach vorn ge-
wandtem Kopf. Zwischen diesen beiden Li^wen steht auf
dem Diadem der weiblichen Figur ein falkenartiger Vogel.
Die ganze Gruppe steht auf einem Reliefornament» welches
aus einem Mitteltheil und zwei rechts und links aiidaiifeiide9
flfl gelartigen Theilen besteht, auf welchen die beiden grosse*
ren Löwen sitzen. Der Mfiteltheil, auf welchen die weibli*
che Figur fusst, besteht aus zwei in etnigem Abstand nebe«
einander befindlichen Doppelkreisen und einem fächerförmig
nach unten abstehenden Ornament, welches dem vorerwähn-
ten auf dem kleinern Reliefbildwerk ähnlich ist. Diese Ba-
sis des Ganzen ist von der Fläche des übrigen Reliefbildr
Werks etwas nach vom aufgebogen.^ So weit Derr J a h il
An die Spitze unserer Erklärung stellen wir den Satz :
y^Auf dem Bilde von Cfrächwyl wird die Magna mäier^
die mater Be^rum^ die Allmutter Erde ^ die Mut"
ter Erde dargestellt ^ die AUes trägt y hegt und enäkri.^
Die Beweise für diese Behauptung lassen wir jetzt folgen.
Von der Aümutter Erde gibt Statins^) uns dieses Bild :
• . • • 0 hominum divumque aetema creatrix
<^ae fluvios sylvasque animarum, et semina mundi
Cuncta, Prometheasque manus, Pyrrhaeaque saxa
Gignis et impastis quae prima alimenta dedisti,
Mutastique viros, quae pontnm ambisque vdUsqoe,
Te penes et pecudom gens mitis et ira ferarum.
Et volttcrum requies, firmum atque immobile mundi
Robur inoccidtti: te velox machina codi
1> StMus Ibebaldd» VUI; 8S0.
Das Gfächfoyhr Götterbild. 41
A€re pendentem yacuo, le currus aterqiie
Circuit, o renim media , indinsaque magnis
Fratribus. Ergo simul tot gentibus alma, tot altis
ürUbiiB ac populia subterque et desuper uoa
Suffids etc.
Was Statins dichterisch ausfahrt, gibt Plinius in einfa-
chen Worten: Mos terra nascentes excipit, natos alit, semel-
quo editos snstinet semper: novissime compleza gremio iam a
refiqua natura abdicatos, tum maximCy ut mater^ operiens 0*
Balten wir das Grttchwyler Bild mit dem Bilde des
Statins ausammen, so erblicken mt auf dem ersteren vier
Löwen; sie erklären tms die Worte des Statius: Te penea
et peendum gen^ mitis et ira ferarum. Zwei Löwen sit^n
vor dem Götterbilde, jeder reicht mim Zeichen seiner gezähm«
ten Natur der Gattin eine Tatse; gwei andere sitzen oben,
ftei und ''ungebunden ; Stellung und Ausdruck lassen keinen
Zweifel , dass der wilde Trieb ihrer Natur bezähmt ist,
dass sie einer hohem Macht gehorchen. Varr 0 beim h. Au-
gustinus gibt uns die nähere Dmtfung. Delnde, sagt Varro/
Leonem adiungunt (Matri magnae) solutum ac nuinsuetum,
utostendant nuHum genus terrae tam remotum ac vehemen«-
ter forum, quod non subigi colique conveniat^). Auf nn«
serm Bilde beweisen zwei Löwen ihre Zahmheit, indem sie
der Göttin die Tatzen darreichen (mansueti) , zwei andere
dadurch, dass sie ungebunden sind (soluti). Auf andern Dar*
Stellungen . wird die Göttin von Löwen gezogen und dies
wird in demselben Sinne von einem der alten Mythograpben
gedeutet. Haec leonibus fertur, schreibt derselbe, ut eviden-
. ter ostendatur, maternam pietatem totum superare. Omnis
enim feritas matemae subiacet affeclioni et ei subiogata est *)•
1) Mtalas Hiit. Natur« U^ SS.
2) An|B;as|inafl de clvitaCe de! VII, Z4.
8) Scripknw49nmnWä^ioanaii*€d*.B0de» voLI. CUUaiaMiPtlM
41 Da$ ürSckwy^ AMfor &W.
Auf unser» BlMe erbH eken wir Beben den svinri intern
Löwen 2wel Hasen, der eine kömmty der Bader* entfenit sich
von dem Götterbilde.
Schwertidi tet über ein Tbiar ron nntiirgeseUcktHchen
Standpunkte von den Alten mehr gefabelt Worten^ Bis über
ien Hasen, wie aus d«B unter demTlBSl« aaetfihrteBSehrif-
ten gu sehen ist ^). Dass der Hase fcn bödMLeti drade feil
und eben so fruehtbar sei , bIs er fir greil f ehalten wurde^
darin stimmen die ARea iberein. Um die AlimoMer Brde,
die Magna Mater j welche Blies eneugt, uUes trBgl und er-
imhrt , 0u charakterisiren , daBu eignete sidi Murit der Hase
vor andern Thieren , und wie sich der Lowe als ReprBse».
taut der wilden, reissenden Tfafere und als KMig des Thieiw
reichs an sie anschmiegt (Te penes est ira feramm), se ep-
büeken wir den Hseen, das wehrloeeete der Thiere (Te pe*
nes est pecudnm geas mitis) , ab HeprBaenrtaiiteB der nicht
reissenden Thiere.
Auf dem Haupte des OtttterbüdiB etUkken 'wir eioea
Vegel mit eingeBogenen ntgela iu nihender SteiluBf. He
ist der Aecipiier. Der mcdepUer gehört bu isn fritei-
ligten Vdgeln der Hg^irtier^): er ist das IHd der Sdbub
und die Göttin Uis trBgt daher seine Fedem auf HweBi
Haupte, weil sie als Moadgöttin ihr Lidit ven der Sonne em.
pftngt Der Ate^piter nimmt auf «userm Bilde die hBehste
Stelle ein , weil die Senne mit ihren Strahlen die Brde er^
leuchtet und befruditet, oder weil die Prutdit der Erde 4«rek
die Sonne Bestand und Gedeihen empftngt 8e lange die
1) Aristoteles hlstorla anlsiallum 6,^. 6, 89* Aellan de aal-
malibns 2y 1B^ 18^ IS. Demooritus Geopoii. 19^ 14. Varro
de re rastlca 8) 18. Plinius hist. nat. 8, 55. Clemens AI e-
zandr. Paedag. B, 10. ClementtorfMogniti A, Bl^ Batttalme
epist. 10.
B^ Bi Jamblleltt db *i jrstesUi Über. ObbbB leiBL f. BB«»
Dä$ Ordchwyter ßSHerhiUL tf
Gehdumisse der \m nicht entlittllt werfen, so lange die Simtti
in llirem Laufe nicht gehemmt wird, so lange wird AeWelt
besteben und wird alles Leben Bestand haben, wie die ttgyp»
tische Theologie lehrt : uiva Sh xai 17 tätf Sltov C<»^ *«*
^aqa tcm diid(p9oQog, incid^ tä dn6xQv<pa l^onöyinfa täv kiymv
xdXXfj T^g ^laidoQ ov xdreiatv eig xo qtatwofitvov aal ogto--
fi€vov ocSfia. dnivfixa yaQ iiarekst ndvra xai detysvtjf Sm^
ovdintns taxaxai 6 xov ^h'ov Sgofiog ').
Die Schlange aber, die wir auf unsenn Bilde erblicken,
als Attribut des Aeskolap bekannt, ist das Zeichen der bei«
lenden Kräfte, welche die Natur, die Magna Mater in ihrem
Schoosse tragt«
Wenden wir unsem Blick auf das GMterbtId selbst, m
kündigt die starke, volle Brust die Alma maier an; man
würde diese Erscheinung, auch wenn Macrobius und Martin«
nus diese Erklärung nicht gegeben hätten, doch von dem Be«
rufe der Magna maier erklären, den sie erfäUt, indem sie AI.*
les ernährt.
Das Gewand, welches die Göttin tiefer abwärts vom
Gttrtel trägt, ist reich geschmückt oder verliert.
Fragen wir nach der Bedeutung dieses Schmuekes, m
geben uns die alten Mythographen die Antwort : Ideo mnl*
ttpUd vesie fulget et leonibus currum trabentibns utitur,
^uia omnis potentia, et ornata est, et ipsi etiam virtnti do-
natvr ^). Aus dieser Stelle ersehen wir, dass die Güttin ein
buntes Gewand trug , aber sie gibt uns die Deutung dieaea
Gewandes entweder gar nicht, oder doch nur sehr dunkeL
Was uns aber der Mythograph nicht deutlich ausspricht^
das sagt er später mit klaren Worten. Das bunte Geirand
der Gottin symboiisirt den ganzen Retchthura der Natur an
Edelsteinen , an Metallen , an edlen Früchten und Blumen !
1) lainblichiis de mysterito, «ect. VI. cap.VlI. p.l49.
2) Mj^thographi veteres Tom.I. .^,1^ '
44 Dä$ GrädmyUr GäUerbUd.
Qrandaeva, schreibt Nartianus, corpalentaque mater, quamns
foecunda circumftisaqae partibus, tarnen flwidam discoloremr-
que vesiem herbida palla contexuerat , in qua [totus gern-
marum metallorumque census , atque oroDium proventas
frugwnque et satuun, larga admodum nbertate ferebantur.
Der Kopfschmuck des Götterbildes ist es, der nunmehr
unsere Betrachfunj!^ auf si^ zieht. Obgleich derselbe auf
den ersten Blick au ein Diadem denken lasst, so werden
wir doch bei diesem Gedanken nicht verharren können. Die
magna maier nird von den Griechen nvQyotpogog^ imrigera^
tuniia genannt, und ein solches thurmartiges Gebäude haben
wir in ihrem Kopfschmucke zu erblicken. Auf unserm Denk-
male ist die Gestalt des Thurmes weniger deutlich ausge-
drAckt als auf andern ähnlichen Denkmalen. Aber dass wir
hier an einen Thurm zu denken haben, unterliegt keinem
Zweifel; wir verweilen daher bei dieser Frage nicht, son-
dern gehen zu der andern Frage nach der Bedeutung die-
ses Attributes tiber , und hier ist es Phurnutus, der uns
dieselbe mit folgenden Worten gibt: Turrita Corona adhi-
beri solita est et huic deae propter urbes et arces^ quae in
summitaie manütan iiebant antiqnitus. Noch ktirzer und be-
slinuDter finden wir diese Antwort bei den genannten alten
IMythographen. Quod turritam gestat coronam, sagt der Eine,
ostendit, superpositas terrae esse civitates, quas insignitas
turribus constat^^ und der Andere wiederholt uns dieses
mit denselben Worten ^). Noch kürzer hatte dieses weit frfi-
her Varro bei Augustin ausgedrückt mit folgenden Wor-
ten : Eandem dicunt Matrem Magnam: quod turres in capite ,
fignificat oppida^);
Das Haupt der Magna Mater war mit Infiilen geschmückt^
1) MjthographI veteres pars I. p. 188.
Z) Daselbst p. 14.' .
8) Augnstln. de oivitate Del 9f ffi.
Das OrMmyhr GöifefMd, 4t
wie AmobitiB tms belehrt: saltatur et Magna sacris eompta
euintiffficJi^ Mater; wir vemiiMeii, wie der Augenscliein seigt,
diese Infulen auf ansem Bilde sieht»
Nach den VerBtellnngen der Oiteehen und R5mer he*
findet sieh die Btde im MittelponlKte des Weltnuuns, sie steht
mbeweglieh fest , alles Schwere ruht auf ihr , aber Sonne,
Mond nad der ganse Stemenhinunel bewegen sich um sie
herum.
ZtvQ yaQ ig mxBavop fisv dfiVfiwaQ jiidion^ag
X9$1^og ißif Kttta dofra, dioi d' a/iia ndvreg enovro*
^mdinixri ti ro» avtiq iXMvoBjai OvkvfinopSi ')•
In diesen Versen, welche der Homerischen Iliade aage-
hdren, ist Zeus die Sonne, er ist der Anführer der Gestirne
in ihrem Laufe um die Erde, und was uns hier der Dichter
in gebundener Rede so anschaulich vor die Augen bringt, das
stdit der Ftirst der Philosophen, der Verfasser des Phädrus,
2war in ungebundener Rede, aber ebenso dichterisch und an«
schaulich dar, indem er schreibt: o fiiv d^ iiiyaq ^y^pimv iv
ovQapif ZsvQ^ iXavvtov nxfivov agfia^ ng»tog nOQivtrmi ifio^
HOOfmp ndwa xai inifAsXovfttvog. tip ii Snevoe argatim 9i(09t
Hai iuifi6v»p nava Mexa (ligti xsxoofA^fiipijf fiipßi ia^Eaum
h 9$Av oiiry lAOVfi ^3.
Gehen wir 2u den Römern Aber, so wird es genflgan,
nur 2wei Verse des Virgil anauführen, in denen dieselbe Vor-i
Stellung von dem Umschwünge des Sternenhimmels ihren
Ausdruck findet. Es findet sich nämlich bei Virgil, Aeneide;
B, 350, folgender Vers:
Vertitnr interea coelnm et ruit oceano nox.
Es ist für unsern Zweck nicht ohne M^erth zu bemerken,
dass dieselbe Vorstellung zum Theil mit denselben Wor-
ten des Virgil weit frtther durch Ennius war ausgedrfickt
I) Homer. Hins I, 423.
%) Plat Pbaedr. p.MO.
U Da$ ÜMM^ht CWfiRrMM^ ^
wovdeii ^X Wat mm üe Ssde iosiMsCMidtre betoUlfc, so Bt
sie niodiiiD von Wasser umgebea imd In Vefgleicb n dem
übrigen Weltall erschein! sie wie eine kMne InseL Ea » so
sdureibt CScero ioi Tnone Ms Scifi«, qua» est. media, tel-
lus, neqne mmreCnr et infima est, et in eam feruntnr om-
nia suo pondere; ia derselben Steile beisst es: Omnis eoua
terra, quae osiitiir a robis, aiigiista verlicibw, lateribos
latior, parva quaedam insula est, circumfusa illo man,
quod Atlanticimi, quod magmun , quod Oceanam appelbrtis
in terris^). Denselben Gedanken drückt Julius Firmi-
cus weniger redneriscb also aus: Terram omnem circum-
flnmt naria et mrsns iaclusa Qceaai ambieatis drculo
stringitur ^) ; Macrobius erklart dieses ausftthrlich in sei-
nem Commentar zu dem Somnium Scipionis, dem Kosmos der
damaligen Zeit Diese Anschauung der Allen findet auf un-
serm Bilde ihren Ausdruck durch die Muschel, welche als
Symbol des Wassers erscheint und die Unterlage des Gan-
nen bildet Die Erde tragt sich selbst ud bewegt sich
mebt: ideo antem non movetnr qnia iniima est, nee poterat
inftma non esse, in quam omnia feruntnr. N^h tm^elur ; est
enim centnm, in sphaera autem sotam centnun diximus non
moveri^}. Deswegen bat das Götterbild auf uasenm Bio»*
nerrtief grosse, weit ausgebreitete Flftgel ; auf midem Bil-
dern der Magna Mater wird die Gftttm auf einem Wagen
fchrend dargestelt, nm diese aMstttändigkeit y. dieses Auf-
sichbemhen, dieses Seibsttragen mi beneicbnen: Ideo antem
Mater Deorum curru vehi dicitur , quia ipsa est tccra, quae
pendet in aere ^)*
1} Vgl. VIrgll, AeneiSe ]I> 8 an«} IV, 8U Suadentiiie oadeDttia ai«
dera aomnos*
8) Cicero, de repobl. VI, 20. Somnium Scipionis.
8) lolins Finnicus de errore etc. I.e. Vgl. Gell, noct AttlcaeXIl, 13.
4) Macrobius in som. Scip. lib. I. cap. 88«
a) MyUiograpbl veteresl. p.14«
Ans flMcJkioyter QääeHnId, U
Sehon wir nn oineii Aug^nkliek vm 4leB efaiitlieii VtwU
len wiifcns BiUes «b ^ nd ftesen wir. iamelhe als CtauMS
aaC) aa tosen sich Anal Theile ia demselbaai.aatericbcMten)
•fatfliia aii4 m anlerst daa die Irde loiif ebieate Mber , dana
Ife dtn zweile» JhMhnitte das OMti^rbiW nit dea Liflwcn
mdilasn, als die eigeaUkiia Brde, uad rodlicb in dm drit«
lea dtTHAecifitar aehat dea Löwen aadSdriaagea. Dteae dvrt
EkBMiile bilden das Gebiet 4er Alma Maier. Das Meer isl
dar Bimgf der db fllagsa Mater eioseUiessly^ ohtta das Meer
Busala die fif da Ferddrsen und aofiniektbar bleiben , wie sie
es obifte den fiinlass dec SenaennvArine von oben bicnbea
w4nicw Um aber tedm wir, dass der AßeipUeTf der den
bicbelan Wmki auf naserti Bilde eiontaiai^ das Symbal der
Saane ist und neben und ualer ibai finden wir zwei LiMrea
uad. awei SeUaagen* «Oass der Löwe ein der Senne gebei«
liftea Thier sei, dass dec Löwe die awiefscbe Wirkung 4er
Saane aaC die fif de, die weblthötige, erleuebleade^ erzeugende^
bekbMiie und die verderbliobe» die vertrackneade, tedtende,
acaaWiwde Hilze darsteUt, das isl ein Gegeaslaiid, der so viirt«
fadi ¥aa den Ailffa sawahl ia ihren Schriften, ala ilirea küast*
lerischen Darstelluagea bebandett und aasgettlirt word^ iet»
dass es hier ToUkomaien genügt, nur daran erinnert au heben^
Dja Bedeaiang diaser heidao Löweu fordert hiernach keine
weitere Auseioandersetzuog» Aber ebenea beaeichnead, als dia
Iiiwea» siad hier aoch dia beiden Schlangen. Der ehrisfli*
eben Kirche war die Schlange ?an jeher daa Sinnbild des
Teafds; aber anders dachtea und lehrten die alten heidai»
sehen Völker von der Schlange. Die Naturknnd^^en khrtan
yon ihr, sie erlange ein sdur hohes Alter, eisige glaubten
sogar, sie sterbe nie, sondern ihr Leben sei eine unendlieha
Kette von stets neuen Veijflngungsprozessen. Denn, fflhie die
Schlange , dass sie alt werde , dann faste sie vierzig Tage,
suche eine schmale Felsspalte auf, klemme in dieselbe ihren
Körper ein,- streife , indem sie sich durch dieselbe
4ß Doi GrAchwykt GätterbtUL
presse y ikre alte Hut ab üdiI erscheine «o wieder vOUig
▼eijOngt Aus dieser, der Schlange, deren Gift avcb einen
effininellen Gebranch hatte, nugeschriebeaen BigendiittUch-
keit leuchtet ein , wie sie das Symbol des Gottes der floH«
knnde , des Acsculap , geworden ist Blicken wir aber anC
die Anordnung unseres Bildes zurfldL und fragen wir nach
dessen Sinne, dann können wir denselben nicht besser an'a
Licht stellen, als es in der nachfolgenden Stelle des Haero-
bius geschehen igt: Binc est quod simulacris Aescidapii et
Salutis draco (serpens) snbiungitur, quod hi ad Solls naturam
Lunaeque referuntur. . . . Salus autem naturae lunaria eSb-
ctus est , quo corpora animantiuni invantur salutifero firmata
temperamento. Ideo ergo simulacris eorum iuaguntur ignrae
dvacottum (serpentum), quia praestant ut humana corpora, ve^
lut infirmitatis pelle deposita^ ad pristinum revirescant vigo*
rem, ut virescunt dracones per annos singulos pelle senectn-
tis exuta, propterea et ad ipsum solem spedes draconis re-
fertur, quia Sol semper velut a quadam imae depressionis se-^
necta in altUudinem suam et in robur revertitur inventnUs»
Bsse auiem draconem inier praecipua soHs orgmmenAa^
ettom fwmMis ficüane manstratUTf quod sit nuncupatus oiro
Es würde eine lehrreiche Arbeit werden, wenn man die
Magna Mater ihrem Wesen und ihrer Darstellung nach mit
der Isis vergleichen wollte. Wir erwähnen dieser Aufgabe
hier nicht, um ihre Lösung zu versuchen, als vielmehr um davor
zu warnen , die Isis und die Magna Mater flQr ein und das*
selbe Götterwesen zu erklaren.
Die hiSf obgleich mit der Magna Mater Deorum in ih-^
rem Wesen verwandt, ist doch nicht völlig dieselbe, und ob-
1) Macrobius Satunial. f , dO. Vgl. lulii Firmicl de erroi^ prof. re-
ngfon. in Oozell Minnt. FeUce. Lngd. Zatav. 1078. pag.ll !m
Anhange.
Dom ChrO^^^ler ßaUerbUA 49
gleich mmtt CMtterbild in der Dantelhii^ verwandtschaftlh
che 2ige von derselben trftgl, so würde es doch nicht mi-
Uflsig sein, dasselbe für eine Darstelinng der Isis su erklä-
ren. Die Uebereinstimraung beider GoUheiten wird freilich
sehr oft von den Alten bezeugt , und wenn diese Deberein-
stinwinng in der Idee selbst auch eine nicht unerhebliche ist,
so ist sie es doch nicht in allem Einzelnen und auch nicht
in der Darstellung, Wir wollen nur einige Stellen von vie-
len anfahren, welche aber das Wesen der Isis sprechen. Isis^
schrdbl Macrobius, cuneta religione celebratur, quae est vd
terra, vel natura rerum subiacens Soli. Hinc est quod conti-
nuatis uberibus corpus Deae omne densetur, quia vel terrae, vel
rerum naturae alimento nutritur universitas ^). — bis, schreibt
Servitts zum 8. Buche der Aeneide Virgils, lingua Aegyptiorum
est terra, quam Isin vocant. In gleichem Sinne schreibt Athe-
nagoras: mfi t^c "loiiog, ^y q^va^v alävo^j l§ ^^ ndweg
Ebenso wie man die Isis als die Mater Deorum ange-
sehen , hat man sie auch mit mehren andern Gtftterwesen
zusammengest^lt. So fand Herodot in der Isis die Ceres, so
findet Diodor in ihr die Ceres, die Luna und die Juno, und
während Plutarch und Servius sie für die Mutter Erde oder
die Natura rerum erklären, nennt. sie Apulgus fiVQiciwfiog^
die taasendnamige «).
Nehmen wir aber diese Verwandtschaft zwischen der
1) Macrob. SatumaL 1, 80. Vgl. laliiis Firmiciui de errore profknar.
relig. 1. c.
n) Iiegatio pro Christianis c« 10.
8) Nach Plutarch stand auf dem Fiusboden ihres Tempels geschrie-
hen: iytu tifii noy to yiycros 9 xai oy^Mul iaiifiiroy, xal tor
ifiiy ninloy oJMe ttSy ^ytixöiy dnixdlvipiy. Ich bim ÄUes wa$
war, was isi und was sein wird; kein SieMicher hat meinen
aehMer gOQfteil
i9 Da$ tMMkmgkt OUmtUd.
VßAW WflgM nnä 4nUi ai, an kttnncB wir dtrtw cinsalne
Gramde «lur Oeutviig mserfs MMfls kftnMhseo, iasoimi dhMi
leMf re auf Bgyptea Imimil ^). Ber AgyptfulM^ Galt JC^ap*,
yo« 4<3r Iw wie vq« 4tT Mngna Mater f kleb itbr vtrsäm^
dea, viirde aacb Kiuiebm in nMiarbKcher Qastatt «ad wii
ea§ aa^i«aa4«r gtadhüiosMiie« Fftspaa «ad i»U eiaeqi bniAtii
Qewand« MiaUcideep, w«kbea vaa ifin Scbaltern bis m dan
FQjißen bei:abr«icht. (u 4«r StalMing der Piliaa dca Kaepli
solUe die I7«iciwlf IkirftMf» ^iß Uniw^iehkeit dft Welt,
ia s^iaem bunten CS^wauda^ 4a« KnaRb'a gaaaa Qestaii bo*
seicbaead ungibt, im Stf itaenr^tebthani wa^bildlidi därgeaitltt
verdeai Werfen wif jetat nacb einaa Ukfc auf uaaar lud
aariick , so können wir una ih <»g^btMicbe filiU«ig dar
ffisiangescblosseaen Fft^# ^er lUnt^r ülogaag auf dcawalban
deuten ^)« FOr diene Dauinag s(?ht aaa aber qocb eine «adera
Stell« zu Gebate. S^cb (ÜQ^or (Bvob II» e. 9.) bafandM $Uk
in dem grossen Tempel zu Babel die Bilder daa JM f den
Gottes der Sanne„ aad 4er BJ^0^ der Gtt4tin 4ßi^ Sida; der
er^t^re war geimi^ di^MK^eif sU%09idt mtkmi dargeataill.
Pie QeMwg ist qffenbiir; man glaabtn die Smm bovega
mkf 4ie flrde aber ruhe und stebe stü),
Wir biMiea endü^b noch eine Anmerkiufg flbar U»
Be^^f^icbunag der Magan llater ala Mßlfr fi^mum khmh^
sufttgen. Wie? könnte man fragen, wie kaan nNM dam» dia
N^tw al9 Uatei; H^airiMr, alaB&Mar i$Jt Gatter m baaeicb-
1) In Beziehung auf 4en Can4ort wQlIe^ wir ^fi, ßUiOß if%9. TaeW*
liier anfüliren: Pars Suevorum et Isidi sacrificat; iuid# (^iKIsa et
origo peregrino aacro^ parum cQmperii n(si 91104. Qi^mn i^swa
in modom liburnaq figqra(um docet adveQtaio relii(lA.aan|f Tociit«
Germania 9,
Euaeb. Praeparatio evaDgelica III^ 11.
MBy ii imO^Uer ddeh eiaer kohereii Welt angth«rt«if *)
Mese Frage wiri durch die Bemetkung keanlwovl«! , da«
die OMter urBprOBfUdi Measdeo, KOaige, Pttrsteo waren,
imd dass dieie FUrstea voa dam Valke göttüdi verehrt and
Qaeh threoi Tode in die Zahl der übi^n vensetat wardea.
Vaher wustte man aaeh, wer die Aeltera diesev 09ffer gewe-
aen, wo sie gewohnt, wo sie geherrseiit, welche Woblthatea
sie ihrea Dalertbaneit erwiesen hatten I Antef ua» coamier.
eils orUs pateret, et aateqaaai gentes ritas saee »oFesqiie
miscerent , vnaquaeqae aatio oonditoren samn aut dacem in*
elytam, aat regiaaai pudioaai, seau sae foftiereai, aat alicn-
ios manerts vet artis repertorem venerabantor af chrem fco*
nae memoriae; sie et defyaetis praeaiian et futafis dabatar
exempkiBi. Lege Stoicorura scripta, vel scripta sapientium
eadem necum eegnosces, ob aerita virtatia aat ma nerla Deos
babftos »).
Wir sind bei nnserer Erklärung des Orlcfewyler Denk-
mals von einerstelle des Statius') aasgegfangen, uad wir
wellen dieselbe n»t einen RiekMlche aaf dieaelbe seb)ies»ea.
unsere Benerkangen Kefem den Cenmentar an dieser Stelle,
wie diese Stelle allem nnser Denkmal erklärt. iMcken wir
aof dieselbe anrflck , se finden wir fiist alle Zflge onserea
1) Qaod terram natrem esse omQlum Deorom dicunt, qa| hulo ele-
menfo tribuunt piiinas partes ^ Tere Deorum suorum niater esl.
lollns Firmicus 1. c. — Suscepit Tita homtmim cönsuetudvf-
qne eeiiiaittirt» ot IheaedcHs exeeaeates «iros la eaeium Auna ac
▼oluntate tollerent. Hiac Hercules, hino Castor et PoHuz, binc
Aesculapiiis. Cicero de natura Deor, a, a4. Dieses Kapitel wird von
demApologeCea Mir gelebft aasgeimaL a. TMnIttaa. Apoleg« ia
disiaelolalftalJi MlaiftlHS Ftiap.lKH. AAhaaasla» eaalrafontes.
LatflaaUas IHi.1, 0. ia Cyprtaa» de Uoto TaaiMte^ Araobios
epalra geata» t.
8) Mlnat FelU L e.
a) fitaans a. a. O.
58 Das Grächwyler GötterbiUL
Bilies darin beseichnet. Die Erde ni die ewige Sdlöpreria
der Götter und Menschen (hominam divamqne aeCema crea-
trix) ; die wilden Tliiere, wie die zahnen sind bei ihr (Te
penes et pecudum gens mitis et ira ferarum); die Vögel ru-
hen auf ihr (et volucrum requies) ; sie ist die feste unbeweg-
liche Unterlage der Welt (immobile mundi robur); sie bangt
in der freien Luft (a^re pendentem vacuo); um sie herum
bewegt sich die schnelllaufende Bimnelsmasehine (te circuit
?elox machina coeli) ; um sie herum bewegen sich der Son-
nen - und Mondwagen (te currus uterque circuit) , während
sie im Mittelpunkte der Dinge ruht (rerum media) ; sie allein
tragt die Völker und Städte auf beiden Hemisphären (tot ur-
bibus ac populis subterque ac desuper una sufiicis) *). — Brachte
man dieser Göttin Opfer, so wurde der Altar mit (tischen
Baumästen und grünem Basen bedeckt und Früchte und
Blumen aller Art geopfert ; auf den Altar wurde reine
Milch ausgegossen ^).
Die Stelle des Statins und das Götterbild zu Gräch^
wyl könnten neues Licht gewinnen, wenn man näher auf
die Kosmographie der Römer eingehen und die Lehren der-
selben, wie sie sich in der Wissenschaft der Römer gestal-
tet hatten , vergleichend dagegen halten wollte. Es würde
dieses aber weiter lühren, als es nach allem Vorherigen
nothwendig scheint und so beschränken wir uns darauf,
blos auf das zweite Buch der Naturgeschichte des Plinius
Kapitel 83 und ff. hinzuweisen.
Die Abhandlung des Herrn Professor Dr. Stick el ist
1) Wir haben hier die Lehre tob den AnUpoden, eine Lehre^ wel-
ohe einselne von den Alten ahnten^ die man aber nicht. glaubte.
Vgl. Plutareh de pladt. Pbflos. III, II. Plinius Histnat. n, Oä.
Laotantius Hb. III. Pomponlus Mela de sita orbis I^ I. Augustla.
de ciTit Dei XVI; 9.
8) Statins a. a. 0.
Da$ Grädnoyler OälterbiUL 68
nkbt wohl eines Aiissiiges fthig; wftre de dieses, so würden
wir denselben zur Vergleichung hier mittheAen, und da wir
sie auch nicht gansi können abdrucken lassen , so bleibt uns
nnr der Wunsch auszusprechen ^ man mdge diese Verglei-
chnng selbst anstellen.
Zusatz zu S. 46. Z. 15 fg.
Die Muschel (concha) ist das natürliche Symbol des
Meeres. Die Mythologie , gestützt anf die Physiologie der
Alten, legte die Seemuschel der Venus, der *Aq>Qodi%fi, der
Schaumentspningenen, als Attribut bei, um die zeugende Kraft
dadurch bildlich zu bezeichnen. Die Venus fthrt in einer
Seemnschel über's Meer : Et faveas concha Cypria vecta tua 0*
Fulgentios schreibt: concha etiam marina Venus pingitur
portari ^).
Wie die Aphrodite von der Muschel getragen wird , so
wird die Mater Deorum, die AIlmutter-Erde, ebenfalls auf der
Muschel, dem Symbol des Meeres, dargestellt.
1) Tiboll. lOy 3.
2) FulgoDtil Mytiiologicon IIb. 11^ p.671 in: Aoctores mjthographi
ed. Tsn Staveren 1748.
Bonn«
Prof» Dr« llraaa«
7, jnittlftttthit yriqiU0,
(Dftsa toTftf.I. Nr#.1.1iiii]id Ib. im XXn, Hau» dt«sar JahriMhAer.)
Frau Sibylle Nertens-SehaaffhaKsen bat in
4tm XXII, Hefte einen antiken gesehmttMien Stein abbilden
lassen , in deasen Felde man MVTHVNIII ^ in dessen Ab-
aehnitln nun aber die Baehstaben DD lieet« Van dieser In«
Schrift wird ein antikes Götterbild umgeben, welches ven
der Heransgeberin sowehly als von Herrn Panofka als
Satttm ^klArt wird» Diesn Erklärung acUen den Genann*
ten so vollkomnien stdier , dass sie jede Ft^e nach d^
Richtigkeit dieser Erklärung glaubten abweisen zu können.
So ausgemacht aber diese Erklärung des Bildes sit sebi
ndiien , eben ad rAtbselhaft und schwierig nn erklären hielt
man die Umschrift. Da das Wort ÜfZtfftMim sich bhne
Weiteres als ein solches verräth , welches dem semitischen
Spmnhstainrat angehört, so wurde von hier aus die Erklä«
rung desselben versucht, und diese Versuche hatten die scharf«
sinnigen sprachlichen Gutachten berühmter Kenner der semi-
tischen Idiome zu Folge, welche in dem genannten Heft« die-
ser Jahrbücher abgedruckt worden sind. Wenn wir nun Bild
und Umschrift dieses Steines hier noch einmal zur Sprache
bringen, so hoiTen wir, dass man dieses Unternehmen, wenn
wir unsere Bemerkungeu werden mitgetheilt haben, kein
ü berflttssiges nennen werde. Um unsere Erörterungen richtig
aufwEsssetti ist es nöthig, die wohlgelnngene Abbildung des in
Bedt sMkeiideii 8Miii«i welelie lern geMMim Hefte ttkser
MuMdMr beigeMgl ist, sieli «h tet^^eiiwartitfeii.
PrM Metteiis-Sehaaffliaafien beiteichiiet da»
Bild mit Mguidea Worten: ^^Tkt^iieiider Saturn, tn det-
iredrtea Itaiid die llaive lialteitd, die linke rnn Hinterliaii^t^
ariioben, aber weklieti der rOckwairte lierabfallende Schleleir
eicli nach an^edeatet ftadet, okwolil die Okerflaclie des Stel«^
aee aafegrUlta ist/' Die Beediretbang^ Panofka's stittnH
damit im Weeentlidiea (tterein ; der i^elelMe Berliner Aller-
ttamsferoeher tohreibt nämlich dartber also t ,,Theologfsch^
Betraditng beaaspradn aber vamebmKeh aaf einem Kamee
(Intaglin) ans Franiireidi, die eilende Figur eines Satnrn,
mir den Dnterfcllrper bekleidet , Harpe in der Rechten , die
Unke saeh dem nnhedeckten HkiteflMtiipt erhoben, begleitet
rm fOmiftcber insehrift, wekbe Mmen nnd (Stand des Wei-
hendm dieser wnhl in keiner Cople uns hier vor Angen
treleoden GattentaHio kennen lehrt.'' Wir Wollen die in
den letzten Zeilen des Herrn Panofka enthaltenen irrigen
Ansidrten hier mit StiHsdiweigen abergeken, aber eine kleine
Ungenauigkeit sowohl in der Besebreihung der Pra« Misr*
tens-Schaaffhausen, als der des Herrn Panofka
mttssen wir hervorheben^ weil ansere Erklärung dieses Bil-
des sich num Theil auf die hier unriebtig wiedergegebene
Stellung des Bildes begeht Denn der Augensehein lehrt
gann nnwidenpreehUch , daas der vermeintliche Saturn die
Har|ie in der linken Hand halt «ad die rechte zum Kopfe
emporgehoben habe, nicht aber «mgekehrt die Harpe in der
reehtan Hand halte, wahrend die linke emporgehoben sei.
Bs ist nun freilich nicht dieses kleine Tenehen, welches die
gelehrte Frau verleitet hat, in diesem Bilde ohne alles Be»
denken einen thronenden Saturn an erkennen , ein Irrthum,
In welchem Herr Panofka ihr oben so unbedenkikh gei.
■I I 1 1 I 1 T r • T
t} M. nmo preomisian mafbrnai BMm ia# tf^maar laat. «* dt,
50 M^iihmikn Fnapu$*
folgt i8t| sondern eit ist, wie ieli v^mutbe die Harpe« die
Sichel y welche das Götterbild in der Hand halt, die zu die*
gern Irrthume geführt hat. Aber müssen wir Qberally wo
ein Götterbild uns mit der Harpe oder der Sichel entgegen-
tritt, nothwendig an den Saturn denken? Haben nicht
die ländlichen Götter, hat nicht Syl?aniiSy hat nicht — Prto-
pu8 eine Harpe in der rechten Hand? und damit ich nur
gleich sage, wohin ich hinaus will: der Saturn auf dem
Mertens-Schaaff hausen'schen geschnittenen Steine bt
kein Saturn , sondern ein — Priapus , freilich nicht in der
abentheuerlichen Darstellung, worin der Lampsacoier ge-
wöhnlich auf antiken Bildwerken und bei den Dichtern des
Alterthums erscheint, sondern in einer viel anstandigeren Ge.
stalt. Ich . werde jetzt die Grfinde ftir diese Ansicht angehen.
Priapus ist der Gott der Gärten, zu seinem Berufe ge-
hört es daher auch , die Gärten zu schätzen, und zwar yor
Dieben und Vögeln, von welchen die Gärten am meisten zu
leiden haben.
Die achte im ersten Buche der Satiren des Horaz be-
ginnt mit folgenden Versen :
Olim truncus eram iiculnus, inutile lignum,
Cum faber incertus scamnum faceretne Priapum
Maluit esse Denm ; Dens inde ego, furum aviumque
Maxima formido: nam fures dextra coercet —
Priapus verscheucht also mit der rechten Hand die Diebe,
damit sie den Gärten keinen Schaden zuMgen; und das ist
es gerade, was wir auf unserm Bilde ausgedrückt sehen, in<i>
dem die rechte Hand des Bildes nach dem Kopfe hinanf er-
hoben ist, ganz in der Haltung eines Mannes, der mit der Hand
* etwas von sich abwehrt , oder verscheucht !
Ich habe bereits gesagt, dass den Feld- und Garlei^öt-
tern eine Pa Ix, eine Sichel, eine Harpe ab Attribut, dessen
Deutung sehr nahe liegt, beigefülgt wird. Dass nicht bloss
de» Satarovs, sondern auch dem Piiapus * ein. solches Atlri'-
JfMAumfli Priajm. W
bat eigm sei, witd durch folgende Stellen so bewiesen,
dass kein Zweifel dagegen dulässig ist* Virgil tviil , man
solle, um die Bienen vor Dieben su schützen, dem Priapus
eine Stelle im Garten geben :
£t eustos furum atque avium cum falce saligna
Hdlespontiaci servet tutela Priapi ')•
Hior wird dem Priapus eine Falx «ugeschrieben und in der
felgbnden Stelle will auch Tibull ^), man solle den Priapus
im Garten aufisteilen, damit er mit seiner Sichel die Vögel
verscheuche:
Pomosisqne ruber eustos ponatur in hortis,
Terreat ut saeva falce Priapus aves!
Das Bild aus der Hertens - Schaaifhausen'schen Samm-
lung, welches wir hier vor uns haben, zeigt uns deutlich
diese Falx oder Harpe , und so vereinigen sich Horaz und
Tibull, um dieses Bild zu erklllren. Mit der rechten ver-
jagt Priapus die Diebe, mit der Falx in der linken Hand
verscheucht er die Vögel!
Aber was bedeutet nun das Wort MuthmAmf lieber
die Ableitung dieses Wortes kann man die scharfsinnigen
Erörterungen in dem XXII. Hefte dieser Jahrbücher nachse-
hen, die wir schon oben gerühmt haben. Uns beschäftigt
sninftchst die Frage, ob dieses Wort den Namen des Gottes be-
zeichne , dessen Bild es als Umschrift tragt, oder ob es der
Name des Widmenden sei ? Wir antworten unbedenklich , so
kühn diese Antwort auch erscheinen möge, der Name sei der
Name des Gottes, dessen Bild wir vor uns sehen.
Mnikunim ist hier Niemand anderes als Muiwms^ eine
römische Gottheit, welche von Tertullian mit dem GottiSler-
culius und der Göttin Larentina zusammengestellt und da-
durch in eine wenig achtbare Gesellschaft gebracht wird.
1) Georgleoo Hb. IV. ▼. tlO. 111.
2) TlboUus Carm. I| 1. 81.
Ww 4tii Vrgpnng diesM Mutwta betrifl^ so glaobsn irir
nicht iiu irrea, wena wir dbnselboD in Aftrika finden* Born
die afrikanisdien RirdienflchriftsteUer Teiinllian ^)f Afne-
blas ^), Augustinus ^) und ein SehMer des Arnobiosi Ltoin-
tius '^) sind es , welche vns mit dem Nanwn und den Kgen-
Schäften dieses Gottes bekannt machen, wahnnd die ftlassi-
sehen Schriftsteller diesen Namen ümI far nielit gebrauchen.
Einen andern Gniad fttr diese Annahme werden wir gleich
nuten noch angeben.
Aber, wird man sagen, was hat denn JHutunus mü Pria^
pus zu thunt nnd auf diese Ftage antworten wir mit dem
h. Augustinus, welcher uns mit klaren Worten Tcrsi-
eheit: MuUnttU nnd Priäpus seien eine und dieselbe Gott-
heit Augustinus schreibt nämlich: Ipse (Juppiter) sit iMn-
tmuigf ^lA est apud Oraecos Priapus^ si non pudet. Wenn
Augustinus, der ia Afrika selbst lebte, welcher in stinem
WeriLe de civilate Dei Beweise seiner stannensvirertiMti
Kenntniss des heidnischen Altertbums gegeben hat, «ü rer-
sichert, Muiunus sei keine andere Gottheit, nie der Priapus
der Griechen, so haben wir keinen vernUnftlgen Gruifd^ diese
Angabe in Zweifel m siehen« Eine Beschränkung des aUgd**
meinen Charakters bleibt hierbei allerdings besteheUi Die
Römer hatten keinen Sinn dafür, sich in die Sfaistiknde fremder
Vdlker au versetzen. Fremde Religionssysleme konnten sie
schlechthin nicht auffassen und gaben sich auch die Mibe
nicht, dieses zu thun» Namentlidi waren ihnen die Aeligio^
nen des Orientes in hohem Grade unbekannt nnd unverständ-
lich, nnd wenn ne mm fremde Otüer unter die ihrigen auf-
nahmen, 60 geschah dieses oft nach ganz entfernten Analn-
gieen ; sie ttbersetzten die fremden Qüiiet in's Httmiadic, aber
> * ■ ■ — -- —
1) Tertullianns Apologet. t5.
2) Arnobius ndversus gen (es IIb. 4.
3) Augustinus de civitate dei IIb. 4. 11. IIb. YLOu
4) Lactanttos de frka religione IIb. I.tO.
so «HifMntty in» ts oft migetiieiii Bclmef M, iie Originale
in 4er Debcrtragmig wieder zii erkenneti. Obglddi tiun PHa^
fm umi MataniHi für eineii und denselben Gott galten, M
war ihve yerebmg ^ wenn auch iA delr fiauptsaehe , doch
licht in aiian Stfldcen dieselbe.
•ieiaiben Icifcliikben Sdiriflstelter , die un^ vo^nehin^
lieh mit dem Namen Mmtunus bekannt gemaeht, haben uns
9mA ibtr den iUritns dieses (Jottes Anfecklflsse gegeben, und
Inemaili wurde dieser Ootl insbesendere ton dem weib«
lidien Besofalechte verehrt ^ , und die Verehrung des Pria«*
pns von dieser Seite her ist ein neuer Beweis für seine
Identität mit dem Mutunus. Es wird uns sogav versfcherf,
dass PriapUB den BemObongen der Weiber iü verdantten
habe, iass er unter die 2ahl der Gatter ^er^et werden
sei '). Wir kiOmien es nicht umgehen, hier eine St^lo ans den
ge«nmteii Rirefamisehfiftstellern ttber die Art ttnd Weise die«
ser Verehrung des Mutumm ananifAbren ; Wir wählen die ans
dem Laetantius , die also lautet : Stereuliis, qui siereorAttdl
agff ralionera iadnxit: et ilfiiMiii», in cuios sinn pudendo
nnbentts prttesidesrt, ut iliarmn pudicitiam prior Ü^ens deli«*
ba^e videntwr ^). Man konnte sieh versucht flHilon, von dio«
sor Art d«t Verehrung des Khitunus eine Binwendung gegen
unaare ErkMrang hermileiten , allein diese Biirwendnng b^
dtrile nu ihnr Begrflndnng einer Voraussetaung, weicht Aitsch
wäre« nämlich dass Mutuaus nnter allen Uaistauden, dieser
Ait der Vefsfiruag entsprechend hatte dargestellt weitien
müssen. Prii^us ersdmint nicht innuer in der ihm eigenen,
abenthemiHhdien, obscOnen Gestalt, es gab auch für ihn eine
» > * *■
1) MutM tefini sacelluiii fuit Romae; cui mulieres velafse togis
praeftexds aolelmiH irscrificare. — Fahu,
0) 8Sd ei matronaram deus (Prlapus) eztitit, ^aaMMk at nXtt^ tk^
ctlone Inter deos relatiu est. Mptkogmphi veteres JJL 6. 29.
8) Lactaat. ^ fata i«4lüona IIb.!. SQ.
60 MtUkuHim Prkmpm.
Auflassung:, welche fOr das Aostandsgefttbl weniger verletnend
war, wie denn die Götterbilder überhaopt nicht allemal nach
einem und demselben Typus dargestellt wurden. Jupiter wird
bald mit und bald ohne Bart, bald mit und bald ahne den
Blit2, mit und ohne Homer dargestellt, und so erscheittt auch
selbst Saturn öfter ohne das Attribut der Sichel oder Harpe.
Wir wenden uns nun zu der Umschrift.
Dass das Wort Muikumm dem orientalischen, oder rieh^.
tiger dem semitischen Spraebstamme angehöre, springt in die
Augen. Ein besonderer Dialekt dieser Sprachenfamilie biU
det das Hebräische, und damit stimmen die geringen Sprach-
reste des PbOnizischen iiberein. Dass Carthago von einer
phOniaischen Colonie gegründet und dass dadurch die pbtf*
niaiscbe oder punische Sprache nach Afrika verpflanzt wor-
den, ist bekannt. Wir haben nun oben bereits erwähnt, dasa
vornehmlich afrikanische Kirchenschriftsteller es sind, wdche
uns mit dem Muiwtus und der ihm eigenthfimlichen Art der
Verehrung bekannt machen, und so weist uns auch dieser
Umstand bei der Untersuchung aber die Bedeutung des Na-
mens Muihunim auf Afrika und die punische Sprache bin.
Indem wir nun in dieser Beziehung auf die schon oben ge-
rühmten Untersuchungen, die wir zwei ausgezeichneten Ken-
nern der semitischen Sprachen verdanken, hinweisen, glauben
wir doch genügende Gründe zu haben, von den dort gofunde-
nen Resultaten keinen Gebrauch zu machen und eine andere
Erklärung des Wortes zu suchen, und diese Erklärung finden
wir in dem Worte trsnt), dessen Bedeutung sich ohne allen
Zwang mit der von Lactantius und den andern Kircheaschrifl-
stellern bezeichneten Art der Verehrung des Mutunus in Ver-
bindung bringen lässt. Dieses Wort bedeutet erstens die
HüfteUj und zwar den oberen Theil derselben, wo bei den
Gebärenden der Sitz der Wehen ist 0* Wir brauchen nichts
1} Jesalas Sl^ 8. Nabom ft^ 1], Gesealaa l^x. Hebr.
\
Muthunim Priapus. 61
UasuaMrfilgeii, da die Beziehung dieses Wortes sni dem Koi-
tus des Mutunus von selbst sich ergibt.
Die Kirchenschriflsteller geben die Art und Weise an,
wie die mairanae und novae nupiae den Mutunus* verehren,
aber sie sagen nicht, zu welchem Zwecke. Die Heiden ver«
ehrten ihre GOtter nie interesselos ; durch die Verehrung der
Gotter wollten sie ein Gut erlangen, oder ein Debel von sich
abwenden. Wenn nun die afrikanischen oder römischen
Frauen den Mutunus verehrten, so musste das zu dem Zwecke
geschehen, am ihre Ehen fruchtbar zu machen und sie von
den Oebnrtsschmeraen ganz oder doch zum Theil zu be-
freien. Kinderlose Ehen wurden unter den Römern, insbeson-
dere von Seiten der Frauen, als ein grosses Ungiflck betrach-
tet; damit aber die Ehen nicht unfruchtbar blieben, oder da-
mit sie, wo sie es waren, dies zu sein aufhörten, wurden alle
Mittel aufgeboten, und namentlich flehten die Frauen deshalb
dUe Gunst der Gotter durch Gebete und Opfer an ^). Unter
den Göttern und Göttinnen, an die man sich deshalb wandte,
nahm Briapos oder Mutunus eine namhafte Stelle ein. Was
die Eömerinnen, namentlich die Afrikanerinnen dafür opfer-
ten, wird von den Kirchenvätern ausgesprochen, ist auch in
der Stelle des Lactantius zum Theil ausgedruckt. Dass hierzu
die Bedeutung des Wortes &^3ntt sehr wohl passe, leuch-
tet ein. Der bezeichnete Theil der Höften ist derjenige
Theil , den die Griechen 6afpv^ ^) nennen, um welchen der
Gflrtel umgelegt wurde, und diese Bedeutung ist ebenfalls
in dem Worte b'^anx) enthalten. Nach den Erklärungen der
4
1) Interea tormentum ingens nabentlbns baere^
Quod nequeant parere et partu retinere maritos.
steriles moriiintur, et illis
Targida nön prodest condifa pyxide Lyde
Neo prodest azili palmas praebere Lupeieo.
fvrMoUf SaHr. IL 187. sqq.
8) 8. n. d. Könige 4; 80. 1. 1. Mos. 87.
fS MitKmim PriapMi.
KircbftiischfUitotAlkf mul dem Sinie ies Wmtte» kmudt M»*
tunus somit als deijenlft encheioeiiy wddmr doi CMftel
löst J}\^% IfisMg war eiM doppelte , der erstes stand die
Virgii^lisU dea vor, der zweiten die Artemis md die Eilei*
Diyia; von dm kt^tera Löaang aehreilil eia alter Scholiaat
also: Xv^vßt^ ^a$ iwatg ai ngmta^ rijcTovaaif mm
ßv»u9ißa$ Ufff^^fdi, S99V nui Air^i^eiV^c '^fri^ideg Ugom
Freilieh wftrde nach den Hebräischen . Muthwms f e^
«abrieben werden laüäien^ da das n (Tau) gewibnikii iarob
th wiedergegeben wird« Allein es ist bekannt^ dass die sa*
piUscheii Lawte ipit lateinischen Schriftneichen sehwer wie«
dergegebeii werden können, und fttr jeden der Bnchstahen
Ai^9 Be^ Chetf Aii^f ^^St Movers, kann icr Ansleger
9^ißf die ganze Tealeiter der Vokale a» e, i, y, a, a si/ob ge-
ffißfA haltea/* ^). Eiben no verhält es sich mit dem Mitlaute
n f welcher durcb ihf ab«r aaeb diitvhi wiedevgegeben wimI ^
Hieraua erkläi^t fB«di di« Verschiedenheit der flcbrabart dea
Qfaviens M^imw^ wafftf bald MutmriMty bald Muüam, bald
JÜQtmufi^ b^d M^umf» » bald ifiiciaiiifa gesahiieban wird,
oia Veraaiübnisff , dMi wir nun auch Jün^bnainwiff beiMgan
kftAQen.
Die Ableitnag dep Nagiep9 einer rUmiaeheMflnlitbeil ana
dw Phttaiziscben känntf deao^gon, den mil dem römisches
CüHit^rweseo nicht genaneir bekannt iM » Bednakesi erregen,
^gen ein sokhf» S«d«»nk9n wfUw wbR an« an den nllge.«
m^toeu &n4ndaat9 dw lUnier evinn«? n» fremde fiACter ,. wo*
her sie auch stammten, in Rom einzuführen. Gerade durch
diesen Akt der Poffttk gfaivbie man, sei das römische Reich
gross geworden, faidem auch die fremden Götter durch ihre
Aufnahme in den römischen Religionskvltus dem i/ßiche ihre
1) Die PunlscheA Te|il% h^ P^aaufinb 4M Miutus. nreslan 1845. & A.
9) Daselbst 8. 49. •
Nmcimf md itemi fiMmte «»ewAiiit tatt^Q« Der alte
Ofievit, ftwlitlbair an mwigMtigffn OmlifioftfAysttmeo und
Götter» , wi^r e« iasbes^nderc, it^ vkl^ Cltttter, die auf seU
oep Geliiete eatomrasaea w»f m , hipöher ia den Ereis de$
riteificIiM KultHs wanderp 9ah, und ^u di«Kn gdifrte auch
Prkqyus^ Dean ftuch Priaiiw w^r arBprüaglM^b weder eio
gliechisAh^r nacb ei« ritoi^cber Qati, ^adera vmrde erst spft«^
ter einf efQbrt, uad scboa ^trabo bat ih Beai^rkaag g^eiaacbt,
das» Hwad daa Priapu» akbt fceaae^ Wie wir asa dea Na«
man dta Mataaw ans degi Ifk^nimHhwk hergeleitet , sa ha*
baa aialU wenige Pbilatagea auch d^lbst dea Namea des Pria^
jttiA aua dem PtM^oiakichea erl^Urt» «ad zwar aps den beiden
W^rt^a ^n& und n^, Beide Wörter heiesea Frucht aad
VaA^r, a^d evsteres bedeutet nkbt bloe Feld- uad Baumfracht,
soiidera aM^h die lieibe^fradtfT Uiemaoh würde der Naaie
Priapug Vater der Frucht bedeuten, eine Bedeutungf wel-
che den Eigenschaften ^ die dem Priapus zugeschrieben
werden, sehr wohl entspricht. Die Fruchtbarkeit zu erzielen
nnd die Frucht zu schützen, war seine Aufgabe, eine Aufgabe,
die er freilich oft so schlecht löste, dass sowohl die profa«
nen Schriftsteller, als die biblischen des alten Testamentes
den Spott nicht zurückhielten , wozu seine Missgestalt die
Einladung gab. Gegen diese Ableitung des Namens Pria-
pus ist indess vom sprachlichen Gebiete eine Einwendung
zu machen, die wir nicht verschweigen wollen. Wird der
Name von beiden angeführten Wörtern abgeleitet, so müsste
die Stellung derselben sprachlich die umgekehrte sein , es
nflsste heissen "^^a 22< und nicht ^fi< '>'-)& %
Herr Panofka hatte gesagt: ^auf dem Steine der
1) Ueber den Priapus überhaupt vgl. Seiden de diis Syräs S. 66.
87. 158. 8S8. 984. 189 und Beyer's Additamenta S.858. 850.
Mover«, die Phoniaier I.Bd. S. 661. 668. Fiedler, die ero«
ttschea Bfldwerke in Houben's Anüqnarium.
64 JftilkttfiJin Priapus.
ertens-Sehaaffhausen'schen Samniliiiig; stehe Nane
und Stand desjenigen, der ihn weiha.^ Wir finden nach den
Auseinandersetzungen, die wir gegeben, diese Erklärung un-
richtig. Von dem Stande des Weihenden steht ganz gewiss
nichts auf dem Steine und in dem Namen erkennen wir nicht
den Namen des Weihenden, sondern den Namen des Gottes,
dem Stein und Bild geweiht worden, den Namen des Gottes üfic«
tunuSf welcher dem griechischen Priapus entspricht. Priapns
wird allerdings gewöhnlich in der bekannten abentheuerlicfaen
Gestalt, die noch an seine frühere Fetischnatur erinnert,
unter den Griechen und Römern dargestellt , aber dieses ge-
schah nicht immer, und die Darstellung des Hertens-
Schaaffhausen'scben Intaglio's ist keine gewöhnliche,
sondern eine von den seltneren Darstellungen und eine sol*
ehe, welche das GefUhl für Schicklichkeit nicht verletzt
Bonn.
Prof« lir« Braun«
8. tfptgrop^tfd^e JSttt^tUung.
(Samosate. Tokat Amasia.)
Aus dem Tagebacbe des vor einigeB Jahren in Köln
verstorbenen Hajora imK. Prenss« Ingenieur-Corps, v.Httbl-
bach , der im J« 1888 und 39 die tOrkiscbe Armee unter
H^fttji Pascha auf dem Feldsuge gegen den Vicekönig von
Aegypten durch Kleinasien und Kurdistan begleitete und auf
dem Marsche manche Denkmäler und Inschriften copirte,
kann ich nwei, so viel ich weiss, noch nicht edirte Inschrif-
ten mittbeilen , eine lateinische und eine griechische , von
denen die erstere in so fern eine Beziehung 2ur Geschichte
des römischen Rheinlandes hat, als die auf dem Denkmal
erwähnte Legion ihr Standquartier in Ober •Germanien und
2war in Mains gehabt hat. v. Hflhlbach fand das Grab-
denkmal des römischen Soldaten von der vierten Legion
in der einst blflhenden Hauptstadt des syrischen Nebenreiches
Commagene, in Samosata, dem heutigen Samsat oder
Shemisat am westlichen Ufer des Euphrat. Als nach dem
Tode des letzten commagenischen Königs Antiochus der Kai-
ser Tiberius das Land mit dem römischen Reiche vereinigt
hatte y erhielt die Hauptstadt auch eine römische Besatzung,
und zwar die vierte Legion, welche Nero beim Ausbruch
des Krieges mit den Parthern hierher schickte. Tacit. Ann.
XUl, 35. XV, 6. 26. Unter Augustus und Tiberius hatte sie
in Saragossa gestanden und wird auf den Münzen dieser
Stadt namentlich erwähnt. Der Kaiser. Claudius schickte sie
nach Mainz y der Hauptstadt des obern Germaniens. Dahin
5
66 Epigraphische MiUhdlung.
kehrte auch eine Abtheiluug der Legion noch in den letzten
Jahren Nero's zurflclc , indem der Kaiser eine Verdoppelung
derselben vornahm, und so finden wir sie zur Zeit seines
Todes , im J. 68 n. Chr. als eine selbstständige Legion mit
dem Beinamen Macedonica wieder am Oberrhein, wahrend
die in Samosata stehen gebliebene Scythica hiess ^). Als eine
getheilte , doppelt bestehende Legion heisst sie auf Denkma-
lern auch Gemina.. fa. Maiar exkiMttm sich die Soldaten
dieser Legion in Verbindung mit der dort garnisonirenden
achtzehnten am ersten Januar 69 bei dM* an tllesem Tage
abKchen Bidesteistvii^ gc^^Q^ den in Rom gewabKen- neven
Kaiser Galba «nd- rissen «dessen Btfdnisse niefer. Die erst^
Nachricht von dieser Meuterei brachte in der Ratbt, weffhe
auf den ersten Januar folgte , der Adfertrager der vierten
•Legion nach Köln za dem eirfii speisenden Vit^lKus. Wafi-
rend dieser noch schwankt, ob er die Menterei des ober-
germanischen Beerrs tinterdrtkken oAer den gewählten Kai-
ser annehmen seile, eift der entschlossene Leg«t der ersten
Legion ans Bonn mit der Retterei und Aen Böirsvölkem nncli
Köln nnd begrtisst den Vitellhis afe Imperatür. Mit Ihm zog
nan auch die vierte Legion nach Italien mä kjim|)fte fSr
ihn Hl den Schlachten bei Bedriacum gegen Otho und bei
Cremona gegen Antonius Prinras, den Peldherrn des Vespa«-
sianus. In dieser niHrderischen Schlacht unterhigen die Vitellia-
ner. Die besiegten Legionen , unter ihnen auch dfe rierte,
wurden nun auf Vespasians Befehl, damit sie nicht bei nneh
fbndauerndeAi Bürgerkriege eine «weid^ntige Stelhmg ei»,
nahaien, in die itlyrisehen Garnisonen zerstrevt und aufgelttst
(TaeU. Histor. Ili, 3&). Der neue Kaiser errreiiti^te daMr
nene, und die Werte Legion hiess nun Flavia, auch Vd\x^
1) Fu-ebs'^ C^escMchte von Mainz. Bd. I S. 18 fgg. Borgbesl
suIla tOflcrisiobe Romane de -Reno. p. t8 sqq. 'Grotetend;
Zeitsobr. t MUriJtmwmw. laM. K 70 Ite*
PiddU, fürnia. Zur Zeit its Cemmodu^ stand sie wieder
io Mainz «ater d«iD Oberbefehl des Albinas, den seine Sol-
daten Back des Pertinax ErmordiiAg im J. l&S selbst giua
Kaiser ausriefen. Ohne Zweifel kämpfte för ibn auch die
vierte Legion in der grossen Schlacht bei Lyon am 19« Febr.
199" gegen die Truppen des Septioius Severus, der wie AI-
bious selbst commandirte. Auf jeder Seite standen 150^000
Mann. Den Sieg gewann Severus« Albiaus tddtete sich seihst,
um nicht in Gefangenschaft zvl geral^hea. (Dio Cassius
LXXV, 6. 7). Nach diesem Vemicbtungskampfe der galli-
schen und brittischen Legionen verschwindet die vierte Le-
gion aus Gallien ; sie hatte unter den Kaisern des dritten
Jahrhunderts ihr Standquartier in Mösien und Pannonien,
daher man auch dort und in Dalmatien Denkmäler von ihr
findet. Die in Syrien stehende erhielt sich noch bis in die
letzten Zeiten jes Reiches, wie die Notitia dignitatum es
beweiset, und ihre einzelnen Balaillone standen in den Grenz-
castellen am Euphrat unter Präfecten. Unter dem Ober-
CommaHdo des Generals in Syrien und Eupbratensis oder
des alten Commagene standen die Commandeurs oder prae-
fecturae legionis quartae Scythicae in der Stadt Oresa«
Nach diesen Andeutungen über das Schicksal der vierten
L^oii unter der Kaiserberrschaft folgt die Inschrift aus
Samosata:
D M S
SVLPICIO PROCVLO
MILITI LEGI11LS.C.H.S.P
(Diis Manibus sacrum. Sulpicio Proculo, militi legionis qjoiar-
tae. Sepulcrum curavit heres sua (pecunia) 0« Nach dem
f) Nach einer EweilMsohne richtigen Vermofliang des Herrn Dr.
Leopold Schmldc sind die letctea Budistaben der Insehrift so le-
sen : leg. qaartae Scjthlcae hie titus eal«
imm« der Bad.
EpigraphUche MiUkeibulg.
letzten S der dritten Zeile hat noeb ein Buchstabe gestanden,
der in r. MOhlbachs Handschrift durch einen Strich mit der
Bemerkung der Dndeutlichkeit bezeichnet ist; wahrscheinlich
ist P. zu lesen.
Die zweite Inschrift copierte v. Mflhibach von einem
80 Zoll hohen und 18 Zoll breiten Steine , den er in der
griechischen Kirche zu T o k a t , einer Stadt im kleinasiati«
sehen Paschalik Siwas, im Gebiete des alten Halys, des hen«
tigen Ischil Irmak fand.
KEAEPI
AOYKIOY
OYEPrEINI
0YKEAEP02
YIQI
ATAeima
Celeri, Lucii Verginii Celeris filio, faustum.
Das letzte Wort, dessen letzter oder letzte Buchstaben
fehlen, enthalt entweder den Namen Agathe oder die Wunsch-
formel dya&^ i^^Xfl^' Da v. Mühlbach nicht angemerkt hat,
ob der Stein am untern Rande unversehrt oder abgebrochen
war, so bleibt es schwierig, die richtige Deutung und Be-
Zeichnung des letzten Wortes zu ermitteln. Der vollständige
Name Lucius Verginius Celer lässt uns als gewiss annehmen,
dass der Mann, zu dessen Ehre dieses kleine Denkmal er*
richtet wurde, der Sohn eines freien römischen Bürgers aus
der alten plebejischen Familie der Verginier war, wahr-
scheinlich aus dem ersten Jahrhundert der Kaiserzeit
In Amasia, der alten pontischen Kttnigsstadt amlris-
Plusse, jetzt Jekit-Irmak, dem Geburtsorte des Geographen
Strabo, zeichnete v. Mühlbach einen Plan der pontischen
Königsgräber, die auch Strabo erwähnt (XH. c 3. p» 839),
Diese Grabmaler sind in der fast senkrechten lW—160 P,
hoben Felsenwand, die sich aus dem Plusstbale erhebt, ein-
gehaoeo. Auf dem Felsen lag die KjSnigsburg, gegen alle
Angriffe gesichert, da der Weg dahin ein durch Felsen ge*
hanener Gttg ist , der ein 9 F. hohes Gewölbe bildet und
leicht iittzoganglicb gemacht werden konnte. Strabo sagt,
itM sich hier auch das WasserbehAltniss befinde, das nicht
abgeschnitten werden könne. Diesen Brunnen fand v, Mflhl-
bach in der von Strabo angegebenen Lage, bei dem durch
den Felsen gehauenen Tunnel, bei einem grossen Grabmal,
gegen 100 F. hoch über dem Wasserspiegel des neben der
Felswand strömenden Jekit-Irmak; er war in gleichseitigem
3 F. langen und breiten Vierecke in Felsen gehauen, und
mit einem eisernen Gitter eingefasst, jetzt mit Schutt ange-
fOllt ; seine Tiefe reichte jedenfalls bis auf die Sole des
Flussbettes. Auch in dem dabei befindlichen Grabe fand
T. Mühlbach zwei brunnenartige Löcher, die als Wasserbe-
hälter dienten, deren Tiefe aber wegen des darin liegenden
Schuttes nicht gemessen werden konnte. Die Oeffnungn
konnten mit grossen Steinplatten zugedeckt werden, wie der
um den Rand laufende Falz zeigt. Die Gräber, zn welchen
ein aufisteigender, in Distancen mit Stufen versehener Gang
am Rande der Felswand führt, von welchem wieder Stufen
zu den Grabhöhlen führen, fand v. Mühlbach leer, aber er
konnte noch deutlich die überwölbten Versenkungen, wo die
Steinsarge gestanden hatten, bemerken. Die Eingänge, 4— 6 F.
höher als der Weg liegend, und mit Gesimsen verziert, aus
der vertieften Wandfläche einige Zoll vorspringend, waren
mit Steinplatten verschlossen gewesen, wie noch die Falzen
und Rlammerlöcher beweisen. Die Decken der Grabböhlen
sind horizontal aus der Felswand gehauen« Den innemRaum
mngiebt gewöhnlich ein 7—8 F. breiter Gang. Inschriften
fand V. Mflhlbach in diesen Königsgräbern nicht; nur über
dem Bingangsthore der Königsburg sah er das Fragment
einer solchen mit 3 Z. hohen Buchstaben :
n BpigrapMiok^ MjUheihmg.
enCTO JHMjiPXIKHCQSO
wo aber die Richtigkeit des ersten Budistabens Bweifelhaft
Ist. Bemerkenswerth ist es, dass er die Worte itjßm^x'^^
i^o aof einer andern Inschrift in der untern Stadt Amasia
an dem Eingange einer Schule wieder fand. Die steinernen
Thttrpfosten und ^er obere Querstein sind wahrscheinlich
von einem antiken Gebäude genommen. Auf dem Querstein
steht mit 3 Z. hohen Buchstaben :
MAriKco JHMAPXIKHCBSO
auf der Pfoste rechts:
EnUPIOY AIüTö}
und auf dem links :
{TiHCMHTPOn OAEimO.
Ich ^ebe die Schrift so, wie sie r. Mühlbach am 7. März
1838 in Amasia in seinem Notizbucbe abgeschrieben hat.
• Wesel.
9. Keber trir fegtonen^ wtliit neben unir nadjetnonlrer in tfer-
marna tnferter ßanl^en ^ nnK fiber itxtn 9tn1mUtx kafelbft.
Als Caaar den Arioviat M a. Ck. ■• aehlog, wurden die in
dessen Heere dienenden deutsehen Volker, die Triboci, Nemetes
und Vangiones, welche schon fHlher tther den Rhein gegangen
und die ani Jinl&en Ufer des Oberrheins wohnenden celtischen
Völker Seqoanim Mediomatrici und die germanischen Treveri
¥on den Ufern des Stromes nnrttekgedrängt hatten, der rtf-
miaehen Barschaft unterworfen. Die Bewohner des Unter*
rhairia, die Treveri, Bburones, die MenapU und Batavi, nr-
sprttngfioh germanische Volker, daher auch Belgier genannt,
sind in dm ntcbste« fünf Jahren nicht ohne tapfem Wider-
atttid und wiederholte Empontng namentlich Ton Seiten der
Treveri unteijoeht worden. Als GOsar das nweitemal eine
Bricke tter den Rhein schlug, liess er einen Tburm er-
hmien «id i2 Cobortea als Besatnung unter C. Volcathis
TaHns zirOek; ob er aber sonst noch fflr notbwejidig fand,
am Rheine Lager und Festungen nu errichten oder Legionen
anCnnstellcii , wird weiter nicht erwähnt JedenfaDs Ist es
■ostnttimft nneunehmen, daaa Cosar schon ein geordnetes
Sehnt»- nnd Vertheidigangasystem mit 4 oder 8 Legionen
am Blieine eiafUhrte; die Legionen, die in Gallien und Bel<-
gien standen, hatten die ObBegenhdt die Ruhe auch im he-
nftdAarten Rheinlande zu erhalten , und die Ocrmanon am
i«Qhlen Dfer dts Rheines scheinen damah dmxh Ciimnr's
n Ueber die Legionen in Oermama inferior
Einfülle in ibr Land hinlftnglich geschreckt nnd mit sich selbst
allzu bescbaftigt gewesen zu sein, als dass sie Einfälle in
das den Römern unterworfene Land macben mocbten: so be-
durfte der Rhein nur weniger Truppen wftbrend der Anwe-
senheit Cäsar's in Gallien. Dies kann auch schon daraus
erhellen, dass beim Beginn des Borgerkriegs der Rhein von
römischen Truppen so ziemlich entblösst wurde, wie wenig-
stens Lucau Phars. I, 464 erwähnt. Eben dort sehen wir
auch, dass von den am Rhein wohnenden Völkern die Ba-
tavi und Vangioues im Heere Cäsar*s dienten (430 sq.), was
den Beweis gibt, dass der Ober- und der Niederrhein, wenn
auch nicht vollständig unterworfen, was jedoch wahrschein-
licher ist}, dennoch in ganz freundschaftliche Verhältnisse
mit den Römern und Cäsar gelrefen war.
In den nächsten 10 Jahren wird der Rheingrenze nnd
der dort wohnenden Völker nicht gedacht, denn was von
Gallien und dessen Statthaltern während der Kämpfe der
Trinmvirn erwähnt wird, ttbergdin wir als hieiher nicbl
gehörend. Erst im Jahre 87 finden wir einen Aufstand der
Gallier (Die XLVUL 49) angefahrt, dessen Ursache unbekannt
ist; da aber Agrippa, «welcher die empörten Gallier be-
kämpfte, zu dem Ende, der zweite Römer mit einem Heere
aber den Rhein gegangen war^ : so nimmt man nicht mit
Unrecht an, dass an diesem Aufistande nicht nur die Völker
am linken Rheinufer, sondern audi die am rechten Ufer
wohnenden Germanen Theil nahmen* Näheres gibt Cassins,
dem wir allein diese Nachricht verdanken , nicht an , weder
wo Agrippa Aber den Rhein gegangen , noch mit wdeben
Völkern er in Berflhrung gekommen : da aber uns anderwärts
ttberliefert ist, dass Agrippa die Ubii, welche zu Cäsar's
Zeiten am rechten Rheinufer wohnten, auf das linke in die
Gegend von Köln verpflanzt habe, so verlegt man dies ge»
wohnlich hierher, ohne dass ein bestimmter Gnind dafür
vorliegt, Agrippa erhielt dnen Triumph, hielt ihn aber nidrt,
und deren Denkmäler doietbit TS
weil Oetamnos neuerlich andere Verluste erlitten hatte (oder
schämte eidi Agrippa vor seinen Legionen, welche seine
Thaten und Erfolge in Gallien und Germanien besser kann-
ten als der officielle Bericht auswies, oder die endlich her-
gestellte Ruhe und Ordnung annahm).
Acht Jahre spater — 29 n. Ch. — empörten sich die
Treverer , die sich mit den Germanen am rechten Ufer in
Verbindung gesellst hatten; Nonius Gallus, der Statthalter
OallienSy unterwarf sie wie es scheint schnell« und der Auf-
stand wurde überhaupt für unbedeutend angesehn, da der
Tempel des Janus geschlossen blieb (Dio LI. 20). Bei dem
Triumphe, den Octavianus im nämlichen Jahre hielt, wird
erwähnt, ,»dass Cajus Carinas die IWoriner und andere Völ-
kerschaften, die sich mit ihnen empörten, unterworfen und
die SucTen, welche in feindlicher Absicht Ober den Rhein
gekommen waren, 2urfidc getrieben hat^ (Dio LL 21); ob
dieses mit jenem Aufetande der Treveri zusammenhängt, weiss
man nicht.
Bei der Eintheilung der Provinzen, welche Augustus im
nächsten Jahre vornahm, wird zum erstenmal das linke R^in-
ttfer Germanien genannt , welches jetzt der oflicielle Name
wurde und blieb ; die Ursache fttgt Dio (LIIL 12) bei : «eitt
Theil der Gelten, die wir Germanen nennen, hatte das ganze
Celtenland am Rheine in Besitz genommen*; die Zeil gibt er
nicht an; wir haben oben gesehen, dass dies vor der An*
kunfk der Römer am Rheine von Ariovist's Völkern geschehen
ist. Das ganze Rheinufer wurde in Ober- nttd Unterger-
manien getheilt ; die Grenze beider ist bis jetzt nicht gewiss ;
nur Ptolemaeus iL 9 gibt den PIuss 'OßQtyya als solche an.
Ohne uns hier in. eine Untersuchung einzulassen, was darunter
zu verstehen sei — ob der Main, die Nahe, Ahr, Mosel, oder
ein Theil des Rheines selbst, z. B. Oberrhein, Oberrheingau -^
weiches letztere uns das wahrscheinlichste dflnkt — wird
sich die Grenze beider Germanien am besten wohl ermitteln
74 Ueber die Legi&nm te iSbnmnb iifferior
laMen , wenii wir whten , bis wie weit Ae LegiottiMi vtB
Obergermaiiien toit ihren Cehorten md Hilfstroppe» tei
Rhein herunter reichten, wae sich yielleicht ans Jeff IblgM-
den Untersuchung ergeben wird.
Wahrend die Nacbrlcblen bis hieiher die beiden Ger«
manien nicht schieden, sondern blos von den Begebenheiten
am Rhein reden, ist doch aus den meisten Ereignissen ?on
selbst klar, dass sie mehr nach dem Unterrhein als nach dem
Oberrhein au verlegen sind; im Folgenden werden wir in
der Regel nur das berfihren, was Untergermanien betrifft
Jedoch die erste Nachricht, die uns Dio (Uli. 96) im nächsten
Jahre aufbewahrt, scheint den Unterrhein, auf den sie ge-
wöhnlich bezogen wird , nicht au bertthren ; er sagt gann
unbestimmt, „M. Vinidus hatte an Celtischen VöIkerscbaftcA,
weil sie römische Bürger, die des Handels wegen in ihr Land
gdLommen waren, ergriffen und umgebracht hatten, Rache
genommen und dem Aogustus den Imperatortitel vendient^ ;
weil wir bald eine ahnliche Thatsache am Unterrhein er«
wahnt linden, so könnte man nicht ohne einige Wahnchein-
Heblieit jenen Kampf dorthin verlegen ; da aber Dio belaelat:
«dass dem Vinicivs auf den Alpen ein Triumphbogen eitf cbtel
wuvde^, so werden wohl unter den Celtischen Völkenchäften
nicht die Sygambrer au verstehen sein, wie jene weilen,
welche Strabo's Nachricht (VII. 1) hierher beriehen (wovon
nachher), sondern mehr die im Sflden wohnenden Völker,
Vielldcht die Ratier.
Jetzt hören wir fast sechs Jahre nichts von Chllien
und Germanien. Da erst im Jahre 19. war Agrlppa Statt*
halter in Gallien und musste Ruhe schaffen, dessen Bewdi*
ner unter sich selbst in Handeln lebten und von den Celten
(d. h. Germanen) viel zu leiden hatten (LIV, 11). Diese Strei-
tigkeiten mit den jenseitigen Germanen kamen endlich ün J. li
zu einem vollständigen Ausbruch, bei welchem auch zum
erstenmal einer Legion namentlich Erwähnung geschirkti
und dorm Denkmäler dä$etb$i. M
4aher mait tob jeürt an die Geschichte der LegtMea m D»*
tergermanien beginnen kann.
Die Sygambrer, Usipeten und Tenchiheren (so erzählt
Dio LIV. 20, und kein anderer gibt Genaueres), fingen die
Feindseligkeiten damit an , dass sie einige römische Bürger
in ihrem Lande aufgriffen und an das Kreuz schlugen ; hier-
auf zogen sie über den Rhein, ?erwttsteten Gallien und Ger»
manien und besiegten den Legaten M. Lollius, wobei sie nach
Veliejus (II, 97) den Adler der legio V eroberten. Der Sy-
gambrer Anführer war Melo (Strabo VII, 1, dessen Nachricht
ohne Zweifel hierher gehört, da er sagt, dass die Kriege mit
des Germanen hierdurdi angefangen seien). Augastus eilte
von Rom herbei, jagte die Germanen zurück und machte
Frieden. Jetzt aber mochte der Kaiser einsehn, dass wenn
nicht das jenseitige Land unteni'orfen oder das diesseitige
hinlänglich befestigt sei, die kriegerischen Germanen beständig
Binfklle in Gallien machen würden. Von jetzt an wird also
eine geordnete Besatzung die Ufer des Flusses gedeckt habea.
Doch wissen wir weder, welche LegionaiDrusus(v,X 14 «-9.)
am Rheine kommandirte, noch wie viele oder weldie begio*
nen zu der Zeit am Rhein stenden, als drei Legionen In der
Tentoburger Schlacht ('• V) zu Grunde gingen. Btut als bei
AugOBtos Tod die Legionen am Rheine sich empört», hören
wir (Tac. ann. I. 31), dass vier den Oberrhein und vier den
Dnterrhein deckten, und da Tacitus auch die Namen (Zahl) der
Legionen angibt, so können wir erst von diesem Zeitpunkte
eine Geschichte der rheinischen Legionen versuchen , und so
wollen wir, wie wir vor drei Jahren eine solche für die
Legionen in Obergermanien verfassten, so jetzt eine solche
für die in Untergermanien aufstellen.
Wiewohl die legio V Macedonica zu allererst am Unter-
rhein erwtthnt wird, beginnen wir doch unsere Darstellung
VB C/eber die LegUmen in Germama inferior
Mt ilea drei Lefionen, welche im Teotoborger WaU m
GruDde gingen.
Legio XVII, XVIII, XIX.
Genau genommen ist es nur gewiss, dass die Legio
XVIII u« XIX in der Varianischen Niederlage umgekommen
sind ; dass die XVII die dritte der verlornen sei, ist nur eine
Vermuthung neuerer Gelehrten, aber höchst wahrscheinlich.
Wie lange diese Legionen schon am Niederrhein standen,
weiss man nicht; überhaupt ist von ihnen wenig bekannt
Legio XVII
kommt nur auf den MOnzen des Antonius mit dem Beinamen
elassiea vor, und wird sonst nirgendwo, weder früher noch
apttter erwähnt, daher meint man mit Recht, dass Augustos
fie mit der XVill. u. XiX. an den Rhein geschickt, und sie
mit Vams vernichtet worden sei; sie wurde wie die andern
•wei wegen der unheilvollen Vorbedeutung nicht mehr resti-
tnirt. Wiewohl sie also wahrscheinlich mehrere Jahre am
Aheine lag, gibt es doch kein Denkmal von ihr, und wo man
frfibor ihre Zahl ma finden glaubte, da hat genauere Unter-
sschung sie durch eine andere Lesart beseitigt; so ist Grut.
&a9, 6 aas Flörsheim bei Mainz längst der leg. XXII vindi-
cirt (vgl. Nassau. AnnaL IV, S. 886); Mur. 888, A in An-
cyva der XIIII; Or. 3887 gehört keiner Legio.
Legio XVIII
kommt auch nur auf den Münzen des Antonius mit dem Bei-
namen Libyca vor; dass sie in der Teutoburger Schlacht
war, zeigt die berühmte Inschrift im Bonner Museum, welche
vor dem Jahre 1638 in Xanten gefunden wurde:
W CABLfVS II M'L || PRIVATVS || M' CAELIV6 || M<L || THIAMINVS
M*CAEUOTF' C M-BoN II . . 0 * LEG * XIIX * ANN *
LIII ' s II . . CIDIT - BELLO VARIANO OSSA || . NFBRRB *
LICEBIT • P • CAEUVS • T • F || LEM • FBATER ' FECIT
UMf deren DeiUtmdlet dage^k n
VfL die Beschreibang der Piguren bei Leneh Cent
Mos. II, 1 mit Abb. Ob v, 6 am Anfang mit Overb. Katal. 21.
Zell 1006 u. A. Legato oder centarioui mit Lerscli III, p. 114
zu lesen, bleibt ungewiss ^). Der Stein wird das älteste Denk«
mal am Niederrbein sein, vidleicht am ganzen Rhein, wenn
nieht etwa einige Inschriften im Mainzer Museom ftlter sind.
Sonst findet sich nirgendwo eine beglaubigte Inschrift die-
ser Legion; auf einer Begräbnisstafel bei Fuchs, Geschichte
von Mainz II, S. 90 ist L ' XXII PB zu lesen, was auch aus
der Abbildung hervorgeht, nicht L * XVI wie Lehne II,
8. 55, oder XV PRIM. wie Steiner IL Ausg. 409 wiU.
Gleiches gilt Grut. 417, 6 , wo noch das beigefügte Primig.
darauf hinweist; eben so bei Or. 478, wo XVIII nur Con*
jectur ist; bei Grut. 1096,6 ist L * XVIII FIRM zu ändern
in XVI * FL ' FIRM. Nur due Inschrift im Museum von
Este scheint acht zu sein: T. Atidius T. F. Rom. Porcio
miles leg.XIIX; sie gehört aber nachBorghesi vor die Nie-
derlage des Varus.
Der Streit endlich, ob bei Tadtus (bist L 18 ft.) doode^
vicesima oder duo et vicesima zu schreiben sei, ist zwar noch
nicht ganz entschiede; doch findet die letztere Lesart als
die richtize nach und nach mehr
Legio XIX.
Eine Legio XIX kommt schon bei Livius vor (XXVII. 38).
Dass sie in der Varianischen Schlacht umkam, wird uns
durch ein ausdrückliches Zeugniss berichtet, indem Tacitus
(ann. L 60) erzählt , wie der Adler derselben sechs Jahre
nach der Schlacht von Germanicus gefunden worden sei ^).
l)HenBen. I. lat. Vol. III p. 58 hält die Deutung centurioni for
wahrscbeinlicher. Anm. d. Red.
2) Auch die Adler der swei andern Legionen bekamen die Römer
anrAck, den einen durch denselben Gerttanieiii im folgenden Jahre
(Tao. ann. II; 8A}; den andern durch P. OaMniae Im J« 41 (Cass*
fS Ueber, dte JLtigimm kk GemMia mferhr
A«f SteuMB EülBhctaB cseicheait sie wAti^ dtnv wepn Gnit.
536 1 4i «if eiwr liisoiMrift «us Maiaz nach Ap. p. 4^ und
ier WKÜiea Ausgabe von BnUicb LEG ' XIX GEM schreibt,
hat» 4agf^/ea die editi» priiieeps XJV , was aiieh iuLS beige*
filgte GBM als ricbtig beaejobnet Doch gibt es anderwärts
einge Steine dieser Legion, die, wenja sie aeiU; sind, Y0F jene
SdilacU lallen , ygl. GruL 519, 9; Mur. 839, 7 n. s*
Seit der' Niederlagfe im Teutoburger Wald lagen vier
Legionen am Niederrhein; die I Germanica, V Macedonica,
XX Valeria victrix und XXI rapax: sie scheinen ein ge-
meinsames Sommerlager gehabt zu haben (in finibus Ubiornm
Tac. ann. I. 37) d. h. hier waren die Sommer -Exercitien;
sie standen damals unter dem Legaten A. Caecina (Tac,
ann. L 31).
L^io I Germanica
scheint von Augustus erst nach der Varianischen SicblMht
-erriditet zu sein ; sie erhielt von Tiberius ihre Zeiohep d. lu
«Is 'fiberius aaeh jener Kiederlage an dm Rbeüi kam (Tae»
ann. 1. 42). Im Jahie 14 hatte sie ihr Winterlager mit der
XX in der civitas Ubiorum (KiMn) Tac. 1, 87 ; ihr Le^t war
C. Cetronitts (L 44). Nach dem damaligen Aufstand, an
welchem sie lebhaften Antheil nahm, machte sie die Feldzüge
des Germanicus mit, in denen sie mehrmals mit Auszeichnung
erwähnt wird (I, 65, vgl. 51). Sie lag fortwährend in Nie-
dergermanien, bis die Aufstände bei dem Tode des Nero
Veränderungen hervorriefen. Damals war ihr Winterlager
nicht weit von Köln (Tac. bist. 1. 57), nämlich Bonn (IV, 25) ;
ihr Legat war Fabius Valens, welcher zuerst die Veran-
lassung gab, dass A* Vitellius, der kurz vorher von Galba
y'»Mi I
Dto liX, 8)^ docb die Zaidett dktser beiden ijegiQnen werdea
«ml ibrM B^lMMibr SmAbL 90
Bumhigntin vanflfrin» fftfrrWr cfftoannt^ Amails nach Köli,
ieA Sitze des Legalen, geknmman waTi vom Kaiser gegen
Chdha aiugeFufeo warde. VaknB «arsehivte mit itiaeni Theile
der Lfgioa nach liafien, »'ekher aack VifeUii» Ermordung
Mietest wurde ; Valens ward von den Flavlauem gefangen
■nd am OrUwun hingarkUel (DL €S). Der grössere Tbeil
der Legion mit dem Legaten Heremttas Galh» war «a Ger-
muiia zurOckgeUidkn ; dieser warde bei dem Avfstande
der Batavi von der eignen Legion , indem sie zu Civilis
überging, getödtet; nur ein Theil stand bei MainZy um diese
Stadt zu entsetzen (IV. 37), und wiewohl jene später ihren
Abfall bereute und zu Petilius Cerealis, den Vespasian zur
Unterdrückung der Duruhen nach Gallien schickte, überging;
wurde sie dennoch aufgelöst; wenigstens verschwindet sie
seit dieser Zeit aus der Reihe der Legionen.
Von ihr finden sich am Niederrhein eine Anzahl Denk-
mäler, meistens Grabsteine, nämlich in
Bonn. 1) gefunden 1837, im Bonn*. Museum:
P • CLODIO • P • F • VoL II ALB • MIL • LEO • 1 1| AN-
XLIIX-STIP - XXV II H • S * E — Ich halte Clodio nicht
flHr den Dativ, wie Lersch Centralm. II, 40 oder Overbeck
Katal. 1% sondern für den Nom. wie Düntzer Bonn. Jahrb.
I, S. M oder Steiner If, edit. 1026 ; ebenso lese ich nieht
Albino oder Albimis , sondern Alba. Vgl. meine Bemerkang
Alterth. Zeit. 18d3 6. 172.
2) gefunden 1839 und im Privatbesitz daselbst :
T • CABISIO • T • r • VOL || ALBA • VET • EX LEG T ||
n • EX - T • F - C ' ET II MANE»TAI • MVSICt • F
Welches Alba gemeint sei, weiss man nicht ; das Wori beweist
die Richtigkeit unserer Erklärung in der vorigen Inschrift.
Lersch, C.-M. II, 3».
Jl) güAmden o 1783 und im Bonner Muaenm :
M • G0MINIV8 ||>L * F * «OL - ASTA || MILE8 • LEO * 1 1|
NA, • AN li- MIL)|AN * XIIH * B ' 6 *.S|1H * BX T*
gO Ueber dU Legionen in Germama inferior
F * C. *-* Ob Comininiiis oder Cominius steht, ist etwas hb-
gewiss, da Overbeck Kat 72, Or. leS imd Dorow Abbild. I,
Taf. 19» Figf. 3 ein M, die übrigen (Hapsch, Lersch, Striner)
jBwei M haben; ich wähle nach der Abbildung. — Die Stadt
Asta liegt in Ligurien. — Noch zweifle ich , ob y. 6 XIÜI
steht, wie alle auch die Abbildung haben; sollte nicht eine
Ligatur vorhanden sein 9 etwa XXIIII.
4) gefiinden beim Wicheishof u. im Privatbesitz daselbst
D • VAL • D. ..II VOLT-VA... II ANO vfe... ||mIlEG
... II >SAI * *^ • . — Da die Zahl der Legion v. 4 fehlt, so
bleibt es unbestimmt ; Lersch II, SS denkt an die I Minervia,
im Index aber (III, S. 117) an die I ohne cognomen (also
die Germanica) ; Steiner II , 1018 nimmt jenes an ; wenn
nicht hierzu der grössere Raum am Ende der Zeile zwingt,
möchte ich lieber an die I (Germanica) denken.
5) Im Jahr 17&5 gefunden aber nicht mehr vorhanden:
CALVIVS * T - F II OLFON • TO j| I LEG I ANN — y. 2:
Vollinia Fonto oder Voltinia Fon(?)Tolosa, indem Tolosa zur
trib. Voltinia gehörte; vgl. Hüpsch S. 21, N. 80; St. 1028.
6) ebenfalls in Bonn gefunden und nicht mehr voriianden:
D - M II IVL • SIDVAE OBI jj . VR CABRIO V VII I FER •
LEG B I CABRIO || H • R Dill IV -- Steiner 1029 corrigirt:
Diis Manibus luliae Siduae obitae cooiugi • • . Cabrionis signi-
feri leg. I, Cabrio heres ex testam. iieri curavit, was ge-
rade nicht ttberall missfällt.
7) In Lessenich bei Bonn lange an der Kirche einge-
mauert» jetzt im Bonner Museum :
.... ONIO * lATER II PB - VET - EX - CA • LEG 1 1 OPPONIVS
ZOILVS LIB 11 ET HERES FC— Es scheint keine Zeile
oben zu fehlen, wie Steiner 1044 annimmt, sondern nur der
Anfang der ersten Zeile ; ich ergänze aber nicht Diis Manibus
Opponio wie Lersch II, 37 und Steiner a. a. 0., noch Opponio
lUlein wie Overbeck dO , sondern vermisse vor Opponio einen
iffui (feren DerJnnäkr doMMH. 81
Vonamen. Da am Kode vor y. 2 Nichts feUt, so denke,
ich mit Overbeck an iiusere Legion, nicht an die I Hin, wie
Lersch and Steiner.
8. In der Sammlung in Blankenheim war ein Stein ans
Urbacb im Bergischen, wie es scheint:
L * STERTIN II 10 * L * F VOLTI D VBT EX LEO
I II H ' S ' E * H * EXT * P * C. Da Hflpsch sie zweimal
anfahrt S. 43. 20 und S. 61. 32 , so thut es Steiner auch
1363 und 1&59. Die Varianten sind unbedeutend : ?• 1 am
Ende NI; r. 2 am Ende gibt Hapsch VOL * f und VOL • P;
Steiner VOL * und VOL * F . • . und scheint einen Ort oder
das cognomen zu verstehen, was allerdings sein kann« Ich
tese das siglum auf und streiche den Punkt Hier wie bei
N. 1 fragt sich, ob Stertinio der Nom. oder Dativ sei; Stei-
ner nimmt einmal den Nom. das anderemal den Dativ an ;
ich bin einstweilen fttr Ersteren.
9. Im Kölner Museum befindet sich ein Fragment:
D M\\..ND10 SATVBIJNO || . . R LEO T PRIMINI.
Jetzt ist die erste Zeile und das Ende der andern verschwun-
den, vgL Lersch I. 38.
Nur diese neun Orabsteine können mit Oewissheit der
Leg. I (Germ.) zugeschrieben werden; die übrigen in Bonn
JL s. w. gehören der leg. I Minervia, von der weiter unten
die Rede sein wird; ein langst nicht mehr vorhandenes
Fragment bleibt zweifelhaft; es heisst:
CLA * ALBIN I 0 - MIL * LEO j] RTTER • I * PR ||
ANN • XLV D H * EX * T. Gefunden, wie es scheint, in Kl^In,
und in Abschrift in einem Kölnier Manuscript aufbewahrt,
Schann. ed. Baerscb tab. XIV. M. Vers 3. ist durchaus un^
verständlich ; die Leg. I hatte nie das cognomen PRimigenia
wie Steiner 1566 annimmt ; wie da stand, i^t schwer zu ver-
mathen; wahrscheinlich ist die 2. und 3. Zeile verwechselt
und es hiess: 0 * RV . • • •
MIL r.LBO.iI, so dass in v. 2 der
6
8S Ueber dk^ legi&n^ in GerMäHk hftrior
Nttne ainev Stadt It^ (^Wa GraMniilii, ias der Mb;
eiaudift zug^dtofto y iitftr RMfrM , dMMiv TrfbM ii<N$h Mbe-
kannt ist) ; PR muss ganz wegfallen , i^euw wir den Stein
irftndt anbiingeB wiftlklK UelrigeM bedfmile stell Lersch
II. 40 dieser luscbrift, m» oben b^ N^ 1 AIUbo ztf «rkftifefi
— mit Unrecht
BiesesF sibd die bis jetzt bekannten Grabsteine ; Votiv-
gteiue dfir Eiegbu k^ne ich keine ; also wird Dederieh ir«
veii, wenn ec (Rrns«» in Catergerinaiiien 1844 S. 18) sagt:
^feDsehtfften auF Gmb« md Votifsteinen^ die zo Bdnir geAub-
itm worden^ tvagen den Stempel LEG * K
Ziqi^el mit dem Stempel dieser Legion sind naaeotMeh
in Boaiv viele gefaadV^n Wonfon ; dock ist biBher^faat mir d«s^
einfache Zeichen LBG T bekannt gemaoht, f^gl. Biorow, Denk-
mäler I; 33; Overbeefc Kai 17d (woraus erbellt, dinea die
Steine hier in der Nahe gebrannt worden, da ia ihnen' PHis&-
tritte von Menschen und' Tfiiere« eingcdrOokI stiid). Die
Stempel iml Daraistftdter Mlmeum werden ebendaher sein, in-
dem sie J9ur SarnrnJimg von^ Httpsoh gehörten (vgl. Uebet
die Leg. in Obergerm. S. 23). Wenn Alpedk^ S. 85. 44 die^.
selbe Aitfiscbvift ans eiev6 zilint^ so kann hier dieselke Ver-
weehselüng- mit Boan. statt gefinden hAenw, wie aaten bei
derLegk V Mao. mit Xanten^ indem, sie zur dortigen. Sanmii*
luDg gehiMen.
Keine dieser InsehtfffcQ haD disn Bcjuamen^ Germanioa^
der tlberhaupt apif eiaer Ilischrift nur eihmal vorkommt; Or.
3380* in: 6ria4iaiiopel vom J« 50^ wo wabracheidlidi deshalb
4as oognomea beigefügt ist, weil der Stein ttn von Ger«
manien gesetzte wurden Wenn eadliob Jausflea (Bonn. Jdirit
VII. S. 60) aiia Beck; \VX LEG G£1M auf einem gahnon«
ten Steiiie anfill|rt,.S0'Wird<aii^k mmei» lasgiM gemeiat sein.
Legio V Mai^edoflica.
Eine kgionV wird «dMi a. V* 9» erwähnt (Lir. XXXUC
f
i)
und äereti Denkmäler diaseWsL ^3'
30) ; aiich Cflsar hatte eine sotehe in Aftica (beli Afric. 47)
ond in iSpanien (bell. Uispan. 30): sie wird dieselbe sein»
welche auf den Münzen des Antonius vorkommt; man verstehe
darunter aber nicht die V Macedonica, sondern die V aläuda^
wie' aus Cicero (ad Attic. XVL8) erhellt: hier werden zu-
gleich drei Rfacedonische Legionen erwähnt, welche Octavian
zu gewinnen hofft ; da keine Zahlen beigefügt sind, so kön-
nen wir muthmaassen, dass die IV und V, welche auch noch
spater diesen Beinamen führen, darunter zu verstehen sind —
eine andere legio Macedoniea findet sich sonst nicht Nach
der Schlacht bei Actiom kanlen die Veteranen der leg. V«
Maced. itait denen der VIII Auguslä nach fferytus in Phünice
und HeliopoHs in Cölesyria.
Im Jahre 15 a, Ch. stand die legio V, wie schon erwähnt,
am Niederrhein und verlor unter ihrem Legaten M. Lpllius
den Adler bei einem Ueberfall der Sygambrer, Teuchtheren
und Usipeten. Noch bei dem Tode des Augustus, fast 3Q
Jahre später, wird sie daselbst efwähnt ; doch scheint sie bei
der Varia:nischen Niederlage nicht am Niederrlieih gewesen
zu sein; denn da dieser Von Truppen ganz eiitbltfsst war,^
führte L. Asprenas auf die Nachricht von jenem Unglücke
schnell zwei Legionen vom Oberiliein' ihü FIuss hitaab (Vellec.
II. 20) ; von diesen soll unsere V die eine gewesen sein, wie
man gewöhnlich atinhnmt; doch da es von der leg. V in
Obergermani^n kein einisiges Dienkmal gibt, und damals da-
selbiM die leg. XIIII' und XIIT (undf XVI, wenn nian drei an-
nehmen will) standen; so wlVd die leg'. V zur Sieit der Va*
riatilsdieii Ni^ddrläge zufällig irgend wo anders, etwa im
lotth-n' Gallien^' selbst, lile später im J. 21' (Tac. ann. III. 4i)
gewe^btf fiebk. Sie kehrte sbfcrt in ihr altes Standquartier
Veterä- Zurück, wo sie mit dei' X^I räpax bei Augusf s' Tod
^nt,' inHt bü^* zürn' J. 7Ö blieb*; däss sie sich Ücini Aeglerüngs-
antritt des Tiberius empöriüef, 'i]jaW'aes'<Srei'inanicu^
nritmicHte , ' 1U Salii^e W'eM 'feipedltiän'Vgeil' 'A\e triesen
84 Ud^er die Legionen in Germania inferior
uoternahm (Tac. aiin. IIIL 73), berühren wir ganiff kurz. . Im
Jahre 70 erklärte sie sich bald gegen Galba fär Vitellius
(Tac. hist. I. 57), mit dem ein Tbeil von ihr nach Italien
zog ; nach manchen glücklichen und unglücklichen Ereignis-
sen daselbst Murde dieser Theil nach Vitellius Ermordung
zerstreut und aufgelöst Chist. IV. 46). Der in Vetera zurück-
gebliebene Theil wurde durch Aushebung in Gallien verstärkt,
litt daselbst bei dem Aufstaude des Civilis sehr durch Belage-
rung, und ging bei der Uebergabe des Lagers fast vollständig
zu Grunde; ihr Legat Mummius Lupercus wurde der Veleda zum
Geschenke geschickt, aber unterwegs getödtet (hist. IV. 60f.)L
Doch wurde die Legion wieder restituirt, indem wir sie mit
demselben Beinamen unter Trajan in Dacien finden.
Der Denkmäler der leg. V Maced. in Niedergermanien
gibt es sehr wenige, eigentlich fast nur Ziegel; also trägt
keines eine Jabrzahl; Fundort ist fast nur
Xanten (Birten) : Die Stempel sind LEG - V — LEG '
V • M und LEG • V * MAC. Vgl. Hüpsch I p. 35, n. 51
und 46 (der Verf. zitirt Cleve, die Steine gehören aber nacb
Xanten) ; Fiedler, röm. Denkm. in Xanten S. 183. Einige
zeigen die Namen von Centurienen :
L V II SATRI, Lersch, Centralm. II. 60 (scheint nicht
mehr im Bonner Museum zu sein, da ich die Inschrift bei
Overbeck S. 89 nicht finde; Hüpsch 1. c. 40 hat wiederum
Cleve). Auch nach Wagener, Handbuch der Alterthflmer S. 187
sind am Schlossberg zu Cleve dieselben Ziegel gefunden worden.
LEG V MAC II T • LVSEN. Fiedler a. a. 0.
LEG • V II SEVI. Hüpsch I. c n. 52. (wie oben ; ist wohl
derselbe, der bei Pigh. Herc p. 58: L • V * C ' SEVI zitirt
wird ; in (Buggenhagens) Nachrichten über die in Cleve ge^
sammelten Alterthümer (Berlin 1795) S. 81 ist aus Xanten
angeführt V I ELI, vielleicht derselbe; er entging bisher den
Sammlern der dortigen Inschriften.
VerstOmmelt sind L * V I DOW (sie!) Hüpsch 1. c. 50.
h&Q . . 11 DO die eben erwähnten Naebriebt» ». 8S.
tmd deren Deiikmätet daielb$t. 8ft
L y - A (Aug^ustaf) in Hottbens Antiq. 8. 66.
L * V * B (Batava ?) im Besitz von H. Dahras in Xanten ;
Kedler a. a. 0. S.183. A u. B sind Bezeiclinungen der Brennerei.
LEG * V |] R • IN HOpsch 1. c. 48.
Aus den Nachrichten 8.82 fügen wir bei L - V || P * P * RI,
welcher Stempel den schon erwähnten Sammlern ebeiifalls nicht
bekannt ist, ausser Fiedler a. a.O. S.230, wo die Buchstaben
mit pia fidelis Macedonica erklärt werden, was schwerlich
recht sein wird. Somit scheinen alle in Cieve gewesenen
Stempel aus Xanten. Ebenso wird der bronzene Ring (im
Bonner Museum ? Overbeck bat ihn nicht) mit der Inschrift
V03A I AM wohl auch aus Xanten sein, da ihn Dorow I.
8. 113 ohne Fundort anfflhrt, vgl. Fiedler S. 183.
Ein zweiter Ort, wo Ziegel dieser Legion gefunden wur-^
den, ist bei Nym wegen das Dorf Reck : LE V. Janssen in
den Bonner Jahrb. VII. 8. 61.
Häpsch 1. S. 21. n. 76 ftthrt in Bonn einen Stempel an
mit LEO I V, welcher wohl auch hierher gehört ; er scheint
verloren, da Niemand ihn sonst erwähnt; oder zählt er zu
denen, weiche Overbeck a. a. 0. S. 89 ohne nähere Bezeich-
nung aus dem Bonner Museum aufführt?
Andere Erwähnungen beruhen, wie ich glaube, auf falschen
Lesarten. Wenn die Nachrichten S. 81 und Hflpsch 1. c
n.47, bald in einer, bald in zwei Zeilen zitiren : LEG (oder L)
V * VICTRIX * P * P, so konnte man schon aus dem Uebergehn
Grotefends in Pauly's Realencycl. IV. S. 881 abnehmen, dass
die Stempel nicht hierher gehören, sondern der leg. VI ; daher
durfte Steiner 11. Bdit. 1306 und 1538 nicht sie der V zu-
eignen wollen.
Ob Rappenegger sich richtig erinnert, dass im J. 1807
in Baden Stempel mit LEG V M aufgefunden seien, mOchte
ich bezweifeln ; Übrig scheint keiner zu sein ; es wird heissen
LEG IV M , wie am nämlichen Orte viele mit LEG IUI M
gewonnen wurden. Steiner II. 861 ; Rappen. Aurel. AquenSt
S9 üeber.die f^ij^giqfmi^ ft^WWifÄ iftferior
1853. S. 34. E.b€^ ist auf eip^« Aschaffenburg«r Frag-
ment IIU M A zu leseQ statt UIU A, vgl. v. Heftier rüm. Bayern
BL £(iit. $. s;^.
Wenn Mommsen (inscript. Helv. 274) auf eioein verstflm-
meltan Steine in Schleitheim bei Schaffbausen BI * LEO V
Q][ACEDON scharfsinnig vermuthet, so passt dies doch wenig,
^a diese Zeile für die LegiMi nicht die rechte ist.
Legio XX Valeria victrix.
Eiiije legio XX fiird ßchon im ;5weiten punischen Kriege
ermahnt (14 v. iipcVH. 14 und 38) und auch in den Bürger-
kriegAi;i Itiird einer Leg. XX gedacht (belL. Alexapdr. 53).
Unter Aug^stus Regierung finden wir sie zuerst in Illy-
rieUy wo sie unter Tiberius Anfahrung Genossin vieler Kampfe
war und durch manche Siege berühmt wurde (Tacit tum.
L 42); ob sie damals schon den Beinamen Valeria victrix
erhielt, kann bezweifelt werden, weil die ^wei Inscbriften»
^elch^ in diese Zeit fallen (Grut. 358, 2; 543, 1) kein Bei-
wort haben. Nach der Schlacht im Teutoburger Wald kam
sie nach Nieder-Germanien , und hatte im J. 14 ihr Winter-
lager mit der legio I in Köln, wo sie ebenfalls an der schon
i^fTwähnten Empörung Theil nahm. Als Kaiser Claudius im
J. 43 pritannien zu bekriegeif beschloss , wurde die leg. X^
iptt ändert) ^ort hingesandt; ^nd sie blieb jetst beständig
i^ England. Sie nahm Theil am Siege gegen Boadiceii jm J, 62
(ana. XIV. 34) und mag vielleicht damals die Beinamen er-
balten haben. Nur im J. 70, wo Koscius Caelius ihr Legat
war (Tac bist. I. 6Q), begleiteten Vexillarii Foq ihr dei| Vi-
tellius nach Italien (III. 22). Ihr Standquartir war in Eng-
land Deva (ehester) u. 9. w. An ihre Stelle in Nied^*Ger-
roanien kam die legio XV primigenia^ welche dafnak V^we^
Claudfus ^e)i errichtete.
Die Denkmäler y welche bisher von dieser Legipn in
Nieder-Germanien gefunden wurden, sind meist wieder ver*
]w%n^ 80 gleich f ine An, 4i^«ifizi§^<dieMrltfafliiin, diAowf^
der kigtier be^delte» Lecionm^ idMoifk gtfiindiiii in Bor«
Jiau bei Boemiood««
MARTI II BAI^AJIIARD || SACRVMÜ ^ * BOMLIT • VINHÜX
HC - LSG XX VV II V • fi • L • JIL II«p«ch L ^^,^^
de Wal. myUi. gepL 134. 0«s Behrari Halapard iit| eo viel
ich miss^ web pkht erklärt; VAbjß^Ullfi wird voa«lacbet
in einer Srüsseler Zeitfrbrifi Ttruvthet (vf L de W|d. pravf.
p. 1X3« In V. 4 bal ed. pn P , wa« Or. 2008 corrjgprte. ~
Ich nOchte diesen Sieia nichl in die Zeil versetaeo, wt die
liegioB in Nieder-Gkraaniea war (ll*-^d3X sanderB amieliibeSy
dass der centurio in England stand, und erst nacb dam inkv
02 zufkllig herOber kam und dem M^n Ilalamard (ein britti«*
adier Name?) damals das Denkmal setzte.
Von den Qrabsteinea der Legira ist aur einer vaikan-
de«, gefundan 1796 inNymwefen and jmRaiMiause daselbst
aulgesteUt :
h ' CORNEUV • II li F PQXiUCINN D MVT * V£T *
BXLBOgxx ANN LXV||H $ fi||PIUM CON .•• Janssen
Bonner Jahrb. Vli. S. 52; Leemans ibid. XIIL S. 199; die
laschrift ist stark retonchirt: v. 2 erkeant Letzterer ein A
am Ende nnd so lese ich Poilia Ciana, nicht Cinnal;iia, wie
Steiner 1418, oder Licinnius, wie Janssen. Wiewohl hier
ein Veteran begraben liegt, sehe ich doch das Denkmal als
einen Beweis eines Aufenthalts 4€V Legion an diesem Orte
an, weil in der Nahe auch viele Stempel derselben gefanden
wurden.
Die fibrigen Grabsteine mis varscbiedenen Orien sind
nicht mehr vorhanden. Xanten :
L * ANTONIVS ' L * P I PAB - QVAD RATOR ||
QVIBVS - ET U ARMILLI« AP • T - DCAESARK * BIS ||
LEO • XX. flüpsch S. 94. 89; ^t ||. 1294. Ip v. 2 liegt
offenbar ein Peblcr, wie oft hpi Büpscb, der bis jetzt d/er
cinsige ist , welcher die Inschrift geselyi ; Bteiner Ueat ^ni
88 Ueber die Legionen in Germama inferior
jonatas TORquibm, was weniger gefftlU; ich möchte rer-
notben: qui erat torqoibos, so dass stand QV'ERÄ TOR;
y. 4: Steiner: a domino imperatore Caesare; ich erklare: a
dive (domino) Tiberio Caesare bis donatus, welches letzte
Wort am Ende yon y. 5 fehTt, wie v. 6 am Anfang Miles.
Zu Nenss oder vielmehr Grimmlinghausen gefunden 1591 :
M • SVLPICIVS 0 P • P • PAB • PAT | MIL • LEG •
XX II ANNO XXXVII II STIP XVII R H * S • EST. Gmt
962, 9; Piedler, thflring. Ven I. S. 11; St IL 1256. Da
die Edit. pr. v. 2 T d. b. T hat, so ist wohl Patavinm gemeint,
das zur tribns Pabia gehört ; Steiner denkt an das cognomen
Pacatus.
In Köln gefunden 1832:
C DECCIVS L P PAPitt A TICINI t| MILES LEG XX
PEQVARIVS R ANNORVM * XXXV STIPENDIO || RVM XVI
IIIC - S * EST. So HOpscb 12, 37 nach Gelenius; anders
theilt Steiner 1099 ab mit unbedeutenden Varianten. V. 2
' corrigirt St. specularius, was nicht nothwendig sein wird, da
auch pequarius » pecuarius (wie pequnia Or. 745) einen Sinn
zu geben scheint.
Ziegel mit dem Stempel der Legion werden angefflhrt ans
Bonn im Museum, Overb. Ratal. 177 (wo aber der Stem*
pel nicht verzeichnet ist). Aus
Reck : L XX V V Janssen in den Bonner Jahrb. VII. S. 61.
Der Stempel in Rottenburg L XX Steiner II. 1653 wird der
XXII gehören, welcher auch Momrosen ein Pragment in Lau-
sanne (inscr. Helvet. 132) zuschreibt; der Stein in Genf (a.
a. 0. 77) ist kein Beweis eines Aufenthalts der Legion.
Legio XXI rapax.
Ueber diese Legion kann ich hier um so kürzer sein,
- da sie fast allein von den Legionen des Niederrheins in
neuerer Zeit eine ausführlichere Behandlung gefunden bat.
Nachdem nämlich Urlichs in diesen Jabrb. IX. S. 136 ff. die
und deren Denkmäler dasdbiL 89
* * ■
GescMclite derselben kurz gesammelt, und ich in meinem
Programm dieselbe als eine der oberrlieinisclien Legionen
mitbehandelt , widmete ilir Meyer in Züricli eine eigene Mo-^
nographie : Geschiclite der XL u. XXI. legio (Mlttbeilnng der
antiqnariscfien Gesellschaft inZflricIi ISfiS), welche Abhandlmg
ich einer kurzen Betrachtung in diesen Jahrb. XXII. S. 109 IT«
unterzog. Indem wir hierauf verweisen, mfissen wir doch
der Vollständigkeit wegen hier das Nöthige wiederholen.
Die leg. XXI, welche bei Cäsar (b. Alex. 58) vorkommt,
scheint wahrend der Bürgerkriege, oder da Augustus das
Militärwesen ordnete, eingegangen zu sein. Als Letzterer
nach der Schlacht im Teutoburger Walde 9. p. Ch. neue
Heere aushob, bildete er aus dem niedern Volke in Rom die
leg. XXI, und schickte sie nach Unter -Germanien, wo sie
fünf Jahre darauf beim Tode August's die Hauptursache der
Empörung war; nur mit Mühe brachte sie Germanicns z«r
Ordnung zurfick. Sie nahm an dessen Feldzfigen Theii (Tac
ann. I. 6i; II. 16) und verblieb dann am Unterrhein. Im
Jahre 70 finden wir sie am Obprrhein, und jetzt entsteht die
Frage, wann verliess sie Germania inferior? Die Ansicht
der Gelehrten hierüber ist verschieden, da die Frage nicht
leicht bis zur Gewissheit entschieden werden kann. Meyer
und Urlichs glauben, dass, als wegen der Eroberung Britan«
niens manche Dislokationen der rheinischen Legionen um das
Jahr 43 stattfanden, damals die XXI. des Niederrheins mit
der XVI. des Oberrheins ihr Quartier (Xanten , Mainz, Win-
disch) vertauscht habe. Da aber von der XVI. Legion am
Unterrhein äusserst wenig Denkmäler sich erhalten haben,
glauben wir nicht, dass dieselbe sich dort 27 Jahre ^^ sie
verliess Germanien nach dem Jahr 70 — sondern nur eine
kurze Zeit aufgehalten hat; wir meinen also, die beiden Le-
gionen hätten erst nach dem Jahre 60 aus uns unbekannten
Ursachen ihre Quartiere gewechselt; jedoch kam sie statt
nach Mainz, wo die XVL gelegen zu haben scheint, nach
IfMmsu^, -^ wir .# Ik» 4en OninVw web Ne^> X^il
Wlreffe^ Da ikirp fireUf^re fic^cbicbte «icla bierber, wiideiia
nach Ober^Gcarm^amgcfi^^ct, J^e^rl^ea «rix nur, i^nfi^ 4»
aie nnote 4«m if. 71 b^ ^n SehriCti^ellerji jucbt m€»Ur er-
wihiit miiiy 4i^ Aoficbten Aller dJiB SQeii ihreg IlnUprgMg«
ekeafall^i^iiwQcMi; wa^«cbeiiilkb i«t sie jene L^itn^ nwjcjbe
ml ihfiW h^fVtm m i(«»pfe ijeg/en d^ Sampaten zu Grpm^e
ging etwa im das J. 80 OSuat. Dom. j6; Eulrop, VII. U).
9ie iL^giQn hatte 4^ P^viam^n rapav, d. li. oieht die
raiiberiachie , S9«4ef9 4ie rewende, die Alles mü unwider«
ftflbliciker Kraft . mit sich fortreisst i wie denn TaciA. Onttß
IL 43), wo er sie lauerst mU 4ieseai Beiwort benenn^ sie aiu
gif ieb Totere g)<iria wig^is bfrisst : sie wjrd also die» Ebr^»«
wori in ien ILriegeo des Germanicus erbalten haben, wie sis
4ci9n in J. 70 den Kern (robur) der oborrheinischeo Timy^
fco bildete.
JH^ InscbrifteQi weiche am Niederrheia v#a der leg. XXI
ttbrig sind, flaagea von ajnem langern Aufenthalt derselben;
aia haben keine Jahresiiablj fallen aber alle in die Zeit ihres
AvCenUialta zwischen 9 und 60 p. Ch. ; es f iqd arae, dpfii
latcrculi«
Der araie sind nur drei befcaovkt :
aus Brotd , nun im Museum von Bonn :
HERCVLI SAXA || NO L UCINIVS || FESTV 3L£G
XXI I . APST nihlTKM I LBG EIVSDEM || V * S ' L. Oyeirb.
a. a. 0. N. QO; Meyer a. a. 0. 8*
In der StiftsiUrche in Bonn schon vor einigen Jabrbun-
derteih B^eaMMt von da nach filanl^enheUn gebracht ui^
Terloren :
h ' CORVBUVS I VBBANVS NfLES H LEO XXI B4^
Ij MBRCVRIO II V - 8 - JU ' M. Gtul 5jl, $; Meyer ^ß.
Zu Andemacb, wie ^ scheiot, im Anfange dieaes fß)^"
imderts gefunden, und jietzt im QrossherzogL Mfi^PIP P
IHurmstadt aufgeataUi^:
ffltd dffr^fiß Oenbßäller 4fi9äfk$U " §i
J • 0 • M • SAßih • PAPIVS POB U TVWATV/S O Jl
JLE6 XXIIIAP (I ET VEXILLAai li LPG EIVS^GW- iUp9pli
L S« 13; Waltker, Sammlungen im Grossb. BIus»^ttf S.99i
Meyer 16.
Der cippi aind ?ier bekannt*
In Bona 1845 gefanden (ob er im dortifea l^^iiseam iat^
wie St II. 10^1 angibt, bezweifle icb, da ieb ib^.in Ov^rbeisfc'p
Katalog nicht finda):
C • ATiUVS • (je • F 11 CAMIL* • A^G • ML j) LEG JÖcH
BAP ' AN • II XL Sb • IX H • EX • T • P • C. ürlichs
Jabrb. IX. S. 133; Meyer 9. Die Insdirift ist klar, nur \ß
V, 1 löst ürlichsO und iiach ihm Steinor d^ «gliHa ^ avf
in Quintua Cai ülius, wahrend Meyer einfack Q ' oder C ' F
erklärt; wir lesen Quioto filins, so dass Atiliua kein cognomen
hat; er war aus Augusta Vagiennorum CVico) in Ligorien,
Zfi Köln, im Museum daselbst:
B. . AN! • V . . ECVN||DOM ' VEBCELÜ
. , IG • ET VETBB • LEG || XXI RAP • B / E ' P * C
Scbannat I, p* 543 c. fig« ; Meyer 7. In v. 1 fehlt praenomen,
nomen und patris praenomen v. 2 heisst Aniensis, Verecuodoa
wie schon Grotefend, Alterth. Z« 1836 S. 942 und auch St. IL
159r nnd Meyer annehmen, dagegen Zell 1009 folgte Lersch
1.31, der ohne Lücke oben AniusBegulus las, spater aber U.
72 (Anm.) Grotefend folgte. Vercellae (Vercelli) in Gall.
transpadana gehörte zur trib. Aniensis; der Soldat war früher
1) Wenn in den Jahrb. a. a. 0. aagegeben wird, dass selbst das
nomen Quinctius einfach mit Q bezeichnet werde, so scheint mir
wenigstens die dort angeführte Stelle Ornt. 692^ 8 es nicht zu
beweisen, wo es belsst JM - Q • AV1TVS D. 0 • F etc. : M und
Q sind praenomina, wie auch der Tater zwei praen<ymlna D. ond
a katte«
0t Ueber dk Legionen in Oemuttda inferior
Bigntfer und starb als Veteran. Das Monogramm beisst ossa
bic Sita sunt, indem das S doppelt zu nehmen ist; Meyer
fibergeht es.
Nur diese fünf Steine in Germ. inf. haben den Beinamen
der Legio rapax, scheinen also etwas spttter als die flbri-
gen, wo er fehlt, xu fallen ; was auch schon daraus hervor-
gehen mag, weil sie weiter rheinanfw&rts gefunden wurden,
indem ssu allererst die Legion in Xanten stand, wo auch der
Beinamen fehlt: nämlich
Zu Xanten 1826 gefunden^ in floubens Antiquarium:
L • A ...... H PILIVS B . . . . II L • VETTIVS
L ^ P * VOL II REGINVS * AQVILIF • P LEG * XXI * NE-
POTISVÖ II PRO • PIETATE • SVA HP* C Rück-
Seite A * Houben , Denkmäler von Gast Vet. S. 65 c. fig. ;
Meyer 5. Ob oben Etwas fehlt, ist nicht klar; nur St, lldS
hat eine Lflcke an der Inschrift bezeichnet. Die Erklarer
nehmen hier zwei Grossväter an, die ihrem Enkel den Stein
setzten; ich lese ganz einfach; Lucius A(ttilius? Lucli?) filius
hie Situs est ; Lucius Vettins u. s. w. Da der Vater gestor-
ben oder abwesend war, setzte der Grossvater dem Enkel
den Stein.
ibid. 1750 gefunden (oder vielmehr bei dem nahen
Birten) und im Kreuzgange der Domkirche zu Xanten ein-
gemauert :
POLLIA • CRES II CENS • FAND I| FORTVNAB
II VETER * EX LEG * XXI ||H FC Fiedler, Denk-
mäler von Xanten S. 139 c. fig. ; Meyer 6. Fanum Fortu-
;iae (Fano) in Umbrien gehört der trib. Pollia an ; v. 4 ist
H - S ' E ausgelassen, daher haben Manche früher den Grab-
stein fflr eine ara gehalten ; vgl. Lersch III. 101 und Stei-
ner 1288.
Laterculi , die ältesten werden den Beinamen i:apax
nicht habjen , also namentlich in Xanten , wie wir es ' auch
finden ; die Steine, welche früher in Cleve waren , und nun
und deren Denkmäler daselbiL \ 93t
verloren scheinen, seilen von Xanten sein: sie zeigten nur
die Buchstaben
LEG XXL
Btipsch I, S. 36 ; Meyer 19. Ob noch später in Xanten sdlche
gefunden wurden , uud ob solche im Museum von Houben
sindy folgt nicht nothwendig aus dessen Denkmälern S. M^
wo tibrigens auch das Beiwort fehlt.
Wenn Wagener, Handbuch der Alterthümer S. 187 be-
merkt, dass am Schlossberge zu Cleve Ziegel mit leg. XXXI
gefunden wurden, so ist sicher dort XXI zu lesen. Sonst
baben die laterculi das Beiwort.
Aus Calcar, in dem Museum von Utrecht:
LEO XX PR, d. i. nach Grolefends Emendation LEO
XXI * R (Steiner 1337 will P = prima nehmen). Wenn nicht
die Inschrift vom sehr sorgfältigen Janssen (Jahrb. IX. S.38)
herrühre ; sie erregte mir einigen Verdacht, auch weil so weit
unten am Rhein die legio immer ohne Epithet. vorkommt,
oder ich dächte an eine andere Legion.
Zu Bonn im Museum, in vielen Exemplaren: »die Buch-
staben bald vertieft eingedrückt, bald innerhalb der vertieften
Fläche erhaben, bald in grader Zeile, bald in einem Kreise
nmlaufend**. Overbeck, Katalog des Bonner Mus. S. 86. Eb
ist schade, dass diese verschiedenen Formen u. s. w. noch
nicht näher bekannt sind ; folgende sind bisher veröffentlicht :
LEG XXI RAP. Dorow I. S. 36 ; Meyer 19.
LEG XXI RP. ibid.
L * XXI • HP. Abbildung bei Meyer Taf. IL
. . CXX * RP, d. i. RAP. Lersch, CentraUMvs. IL 6S.
Die Denkmäler in Ober-Germanien, wo namentlich die
laterculi weithin verbreitet sind , siehe bei Meyer, S. 128 tt.
nni ISO t
^ Ueber A> Legionen in QermarAa inferior
Die vfer Legionen I. Y. XX und XXl ^) blieben also
nach unserer Darstellung nur bis zum Jahre 4S in Kieder-
germanien ; als damals Ät XX nach England zog, rückte
He Leg. XV ein.
Legio XV primigenia.
Von ihr ist nur sehr wenig bekannt: es scheint, dass
sie wie die XXII primigenia vom Kaiser Claudius errichtet
wurde, als wegen der Eroberungen in England die Streit»
kräfte vermehrt werden mussten. Sie kam damals nach
Nieder- Germanien. Im Jahre 70 erklärte sie sich für Vi-
tellius und ein Theil von ihr begleitete ihn nach Italien, wo
es ihr ähnlich ging wie der Legio V Mac Auch in Ger-
manien hatte sie beim Aufstand des Civilis gleiches Schick-
sal mit derselben ; doch scheint sie nicht, wie Borghesi meint,
damals untergegangen zu sein , sondern sie bestand noch in
ihrem alten Quartier bis auf Trajan, welcher die beiden Le-
giones XV primigenia und ApolUnaris, welche letztere bald
in Pannonien, bald in Syrien stand, zu einer wieder vereinigt
zu haben scheint , worauf die Legio XXX Clpia in Nieder -
Germanien einzog.
Die Legion scheint in Bonn längere Zelt gestanden zu
haben, da sich hier im Jahre 1755 zwei Grabsteine vorfan-
den, die noch im Museum sind:
Q • PglEVS • QP • (§m II SECVNDVS • DOM || MEDiO
BflLES • LEG II XV «MM • ANN XXV B STIP • V • tf • EX •
T * F • C. Vgl. die Abbildung bei Dorow Taf. XX und die
Beschreibung bei Lersch- Centt. Ntis. IL 41'.' Malland gehörte
zur trib. Onfentina ; hier fehlt wie manchtÜal das V«. .
L * PIPERACIVS D L • F • STELL * OPTA V TVS
DOMO TA a VEINVS • MIL y LEG XV PBIM I ANN, XXII
STIP IVDH ' EX T F C. Abbildung bei Simon ;T^» IV ;.
1) Eine flchdne Inschrift eines Triboni TexUlariornm dieser vier
Legionen siehe Hur. 7M), 9 : sie fSUlt in jene Zeit
Ah(f deren' Detiktnätilr ckMibst HS
Sfdn. K. 1017. Turin geh(rr(e znt tiA. Sttfll^titia. Jefzt^ ist
di^i* grb^^eire Thdf dcfi' Idscbrift irfcM nrehr fester; vgf.
OTvetbcfiik, RataK 8^; vgt jets^f Heuzeri inser. lat Kt. (t6f 8 sql
Latei'cufi sirtd' bis jetsfft an vielen Orfen gefäiidtit wor«
deto, alle ohne <fen Betnamen mit denselben Buchstaben :
LEG XV
1) in Reck, nun in der Sammlung des H. Guyot zu Nym-
wegeiiy Janssen in diesen Jahrb. VIl. 61.
2) in Cleve; Rlus. von Hüpsch, I. p. 36; am ScKlossberg
gefunden nach Wagener a. a. 0* S. 187.
3) in Xanten; Nachfichten a. a. Ol S. 81; HouB. Antiq.
S. 66 liat die Bezeichnung L * XV, e^ wird aber LEG
XV fieissen sollen , wie aus FiedTef, f6m. Deukm. in
Xanten S*. 184* hervorgeht , und wie auch amf Tafel
XLV steht. Wenn bei einigen am Edde eiii BVuch i^t,
möchte ich sie doch nicht der leg. XVI vindiciren.
4) in Crefeld und jetzt in der Bfirgetächule' in Aachen*;
LerscH Cenlr. IH^ds. IIT. 8i:
5) in M^ölb im nfu^euiii. Lefsch a. a. 0. I. 6iy.
6) in Eohtk ühd itai Aniäeiltii daselbst; Letsch a. a.0. 11,62;
Dorow F. 36 ; Overbeclc, Katalog, fohrt keiden an.
Die Ziegel in Neuss^ worauf nach LEG XV ein Biruch
ifft, werden zur XVI legio g'elioren'; briefl; Mfittteil; des A
thr. Kein in Crefeltf.
Die Legio L V. XV und XXI lagen also vom Jahre 43
bi& 63 in.Nieder-Gennanien, um die letztere Zeit vertausch-
ten ihre. Quartiere die XXI und XVI.
Legid XVL
Bei AV^st's' Tod stantf die legio XVV, deren' kavm vt»r-
Net'gMkdit wird; in'tfehnahiasuperidt* ilnä ^dieiitiil Maines
ihr QuaMdr gMüiftf m^OM; iMktb Hieif'^ai' MTp^' dersel-
i^eh bU^itat äUir(Vgl/iiehne'!lÖ8«. Z^ L
98 üeber die Legionen in Germania inferior
39; einer io Worms Lehne 208). Im Jahre 70 finden nir
sie in Unter-Germanien, und weil hier nur sehr wenige Denk-
mäler von ihr sind, nehmen wir, wie schon gesagt, an, dass
sie etwa um das Jahr 63 mit der legioXX die Station ver*
tausclit habe. Bei dem Aufstand damals zog ein Tbeil der
Legion, wie schon von andern erzählt ist, mit nach Italien,
wo er nach der Niederlage bei Cremona aufgelöst wurde.
Der andere Theil lag in Neuss (Tac. bist. IV. 26) ; da er aber
an der Empörung der Bataver eine Zeit lang Tbeil nahm,
so ist sie, wie es scheint, von Vespasian ganz aufgehoben
worden, oder vielmehr die legio XVI führt von jetzt an den
Beinamen Flavia, was eine Umbildung oder gänzliche Er-
neuerung durch einen der Flavischen Kaiser, wir nehmen
Vespasian an, andeutet; sie scheint damals nach Syrien ge-
kommen zu sein, wo sie wenigstens Cassius (LV. 24 vergl.
Grotefend Alter th. Z. 1840. S.661) anführt; nach Deutschland
kehrte sie nicht wieder zurück.
Die Legion scheint ursprünglich keinen Beinamen ge-
habt zu haben ; wenigstens führen die Steine am Rheine
*
keinen (Gallica beisst sie einmal bei Kellermann» Vigil. 301,
welche Inschrift in die frühere Zeit, wo sie in Germanien war,
iallen wird).
Wie schon bemerkt, gibt es nur wenige Denkmäler die-
ser Legion in Nieder-Germanien ; eine ara, ein cippus und
ein Paar laterculi.
Die ara wurde 1846 in Brühl gefunden und befindet
sich im Besitz des Hrn. Dr. Marquard daselbst :
I • 0 • M II ET SAXSANO II L • IVLIVS - CLASSI II
. VS . . . LEG XVI II ET * VEXILLARl. Vgl. Urlicbs in
diesen Jahrb. X. S.107; St. IL 1196; Henzen a.a. 0. 6657.
_ V» 9 supplire Herculi, denn dieser führte den Beinamen Saxanus.
Der cippus wurde 1501 in Grimmlingbauseu bei Neuss
4;efundeo und steht jetzt im Brumirahause zu Cleve;
.i ..^: CQimKUV.i C/ F • PAB • LONGINJI VS • HB-
und deren Denkmäler da$elb$L 97
RACLA E II LEG XVI STIP XX I VIXIT AN • L • g U •
S - E. Vgl. Schneider in diesen Jahrb. VIL S. 77 ; Steiner
II. 1254. Nach Grotefend, Alterth. Z. 1836 S. 931 gehört
Heraclea in Lucania (j. Policoro) sur trib. Fabia.
Die laterculi haben den einfachen Stempel
LEG - XVL
Bekannt sind solche bis jetxt ans
Neuss; Lerscb, Centr. Mus. HL 190; Fiedler, römische
Denkmäler aus Xanten S. 185; und oben bei leg^. XV.
Voorburg b. Leiden; Janssen, Mus. p. 125; Stein. IL 1478.
Hiermit haben wir die Geschichte der Legionen des Nie-
derrheins bis zum Regierupgsantritt des Kaisers Vespasian
fortgeführt; keine andere Legion lag während dieser Zeit
daselbst, wie denn keine Inschrift, worauf einer Legion Er-
wähnung geschieht, in jene frtihere Zeit gehört. Die folgenden
Jahrhunderte , worin weniger Stationswechsel stattgefunden
80 haben scheint, werden wir in einer Fortsetzung besprechen.
Mainz, Dec. 1856.
Mlein.
10. Kimtfdff ?lltettl)umtr| im S^t(0mbeH( kro tUftim orfuiAm.
(Dazu die AbUIdungeD auf Taf. T; II; III und IV}.
Weon auch der Fund, über welchen ich in den folgen-
den Blättern einen genauem Bericht zu erstatten fibemom-
mrn habe^ in Beziehung auf 4i^ z^ T^gf geforderten Gegen-
stände gerade kfiu gll^pasender genaupjt werden kamiy so
fiflOchte er dach duipcb ^ie F^^d^tatte SjfUist «9 wif durch die
t>^i 4€r Aitfftudi|og «f]^\ir^ltfq4eqt Dnu^f^nde die AuSmßAstm^
If^it der AlterthwasCrf w^a, i^ hphfiiB Gf s^d« verdifiifa. Seil
4evi Jahre %85& ha^ ijie ^ tl^d^si^ Vev\va)tu«g van Brnrnm de»
Bau eiaea RheiAwerftes toi| c^ 70^ Fusa Breite längs der den
Strom zugekehrten Seite, von dem Rheinecfc an bis zur un-
teren Fährgasse, in Angriff genommen, wobei man sich zur
Gewinniug des nOthigen Kieses der Baggergeräthe bediente.
Da das verflossene Jahr wegen des lange anhaltenden ge-
ringen Wasserstandes für diese Arbeiten besonders günstig
war, so gelang es, trotz mancherlei Hindernissen, mit 4 Bag-
germaschineu , welche täglich durchschnittlich d5 Schachtru-
then Kies liefern, das Werk so weit zu f&rdern, dass gegen-
wärtig schon drei Fünftel der ganzen Quantität Kies ange-
schüttet sind, und nach dem Verwaltungs-Berichte des Hm«
Bürgermeisters Kaufmann v. 28« Nov. 1856, das noch Feh-
lende in 5 Monaten beschafft werden kann.
Das Strombett des Rheins, welches, bei Bonn IddO rh. F.
breit istOy hat in der ganzen Länge der Werftanlage einen
1} Hundesbagen^ die Stadt und Universiest Bobd, S. 14.
Rdmische Alterthüvker, im SIrombeiie d, Rheins gefunden^ M
tto^dcheii Boden, welcher bauptsäGMich von einer dnrcblau-
fenden Kiesbtnk von beträehtlicher Mächtigkeit hervorgebmdit
wird. Stellenweise ist der Boden weich und schlammig, ent*
halt sehr viel Wasser nnd bleibt desshalb schwer im Eimer.
An anderen Stellen dagegen stecken schwere Basaltsteine iln
Kiese, welche das Baggern nicht wenig ersehweren. Ein an*
derea Hinderoiss ehdlii^h , welches nicht von der Natur her-
rahrt, bilden Beste von runden Bichenpfahlen, welche am
dnieni Ende Mit eisernen, durch Schrauben festgeklammer-
ten Sebuhen versehen und meist 4—5' tief in den Grund
oingefammt sind. Sie stehen etwa 20^ vom Ufer des neuen
Werftes entfernt, dem Strom entlang, im Zickzack, und 2war
in ungleicbeif Abslanden von 4 -SO'. Etwa M Stfick dieser
an der Oberilttcbe «um Theit Vertnoderten, runden Pfahlstflmpfe
von 8 Z. bis 1 P. D. wurden im vorigen Jahre mit grosser
Milbe und nicht ohne Beschädigung der Maschinen ausgeho-
ben. Zu Anfang dieses Jahres wurde dies^ Arbeit bei dem
ausserordentlich niedrigen Wasserstande des Rheins mit Er-
folg fortgesetzt , wodurch aufs Neue 12—16 solcher Pfahl-
reste au Tage gefördert wurden. Der grUsste hat im Durch-
messer 1 F. und ist 12 F. lang; das mit Eisen beschlagene
Ende ist gaiifl mit Kies und Rollsteinen tu einem €onglome*
rate verwachsen. Bas Hola an diesen Pnhlen ist fast durch«
weg schwarz, und wkhrend es im Strome hart ist, erweicht
es au der aünosphftrischen Ltfft^ so daijl sieb eiuifelne Fasern
leicht ablnsen^ Vf^rbramit gfdkt es, dem Torfe gleich, ein
langsam verkohlendes Feuer.
In diesem hhAtr selbst den Schiffelii kau« bekannten
Pfakiwerke könnten diejenigen Alterthumsforscher, Welche
Bonn als den Ort ansehen, wo Julius Cäsar, um die Srgam-
brer zn «fichtigeu, die erste Brücke Ober den Rhetn schlug,.
Ueberreste dieses Römerbaos au findeir leicht versucht wer-
den. Jedoch sdieint es mir nkisslich, auf so Schwache un4
morsch« Crundlagen dne überhaupt noch liebr iä Frage g€'^
100 Ramische Allerihümer^
stellte Begebeuheit stQtaea zu wollen» Wissen mir ilocb« wie
bereiis seit dem Ende des 13. Jahrb. der fibein durcb den
Eigennutz der anwobnenden welüicben und geistlicben Für-
sten mit Zöllen belegt und zu dem Zwecke da, wo sieb, wie
zu Bonn, Zollstiltten befanden» gesperrt wurde; einer solcben
Sperrung konnte aucb unser Pfablwerk seinen Ursprung
verdanken. Indessen ist es nicht einmal nöthig, so weit in
die Vorzeit hinaufzusteigen^ um eine ausreichende Erklärung
seiner Entstehung aufzufinden. Auf einem Situationsplane der
Stadt und Veste Bonn vom J. 1702, von dem eine neu ge-
fertigte Copie auf dem hiesigen Rathhause aufgehftngt ist,
erblickt man in der Nahe des alten, von dem jetzigen, wei-
ter oben liegenden Tbore etwa 100^ entfernten Rheintbore,
unweit des Ufers, im Strome eine Verzäunung oder Verpfith-
lung angedeutet, welche wahrscheinlich den Zweck hatte, in
Kriegszeiten die wichtigste Pforte der Stadt vor einer pltttz«
liehen Landung und Ueberrumpelung von Seiten des Feindos
zu schützen.
Bei dem Ausschütten des Kieses stiessen die Arbeiter
zuerst im Laufe des Sommers 1856, als sie mit den Bagger-
arbeiten im Strome bis zu der dem Metternicherbofe , dem
Bloch'schen Sommerhause und dem Marx'schen Garten ge-
genüber liegenden, mit weichem Schlamme bedeckten Stelle
gekommen M'aren, auf Gegenstände des römischen Alterthums,
namentlich auf Bronzemüuzen , die wegen ihres merkwürdi-
gen Metallglanzes in die Augen fallen mussten, während sie
bis heran weiter oben von dieser Stelle ausser mehreren Ka*
nonenkugeln, darunter eine sehr schwere und eine in der Mitte
ganz durchlöcherte , und Granatstücken , die wahrscheinlich
von dem furchtbaren Bombardement der Stadt im Jahre 1703,
welches der berühmte holländische General Coehorn leitete,
herrühren, nichts von besonderer Bedeutung gefunden hatten.
Die erste römische Münze, welche mir zu Gesicht kam, war
ein C Caesar Aug. Germanicus. Pon. m. tr. pot. , mit Vesta
ün Sirombeiie des Rhems gefunden. 101
auf dem Revers, von vortrefflicher Erhaltung; dieselbe be-
iludet sich nebst 3 anderen, gleich gut erhaltenen Httnzen im
Besitze des Aufsehers der Baggerarbeiten, Hrn. Kaufmann
Lecrenier. Doch erst im Anfairge des September, als ich von
weiteren Mttnzfunden fatfrte, schenkte ich der Sache grossere
Aufmerksamkeit und traf mit einem der tflchtigsten Bagger-
arbeiter die Verabredung, alles was sie von Alterthömern
finden wOrden, mir su überbringen und gegen ' angemessene
Vergütung des Wcrthes zn überlassen« Leider erfuhr ich
jetzt, dass bereits früher manches nicht Uninteressante von
Münzen, Bronzegerathen und Terracotten zum Vorschein ge-
kommen war, was die Arbeiter unter sich vertheilt und so-
fort verkauft oder verschleudert hatten. Jedoch sind die Ge-
genstände, welche von da an aus dem Strombett hervorkamen,
mit Ausnahme der schönsten Aiilnzen; die ihres Goldglanzes
wegen bald Liebhaber fanden und zum Tfaeil für hohe
Preise verkauft wurden, zum grossen Theil in meinen Be-
9itz gelangt, und erscheinen immerhin beachtenswerth genug,
um naher beschrieben zu werden.
Ausser den Münzen, welche sAmmtlich von Bronze oder
Kupfer sind, begreift der Fiind besonders mancherlei kleinere
Gegenstande des hauslichen und Kriegslebens
von Bronze, ausserdem eine Anzahl von Terracotlen,
ein Bruchstück von Tbon mit bildlicher Darstel-
lung, eine Statuette von Blei, eine weibliche Fluss-
gottheit vorstellend, endlich eine wohlerhalt eue römische
Schwertklinge.
A. Münzen.
Die von mir theils erworbenen, theils eingesehenen und
untersuchten Münzen gehören der Kaiserzeit von Augustus bis
Marc Aurel an ; nur eine einzige von Kleinerz ist von Constantin
d. Gr. Fast sammtlicbe Münzen sind Mittelerz ; nur fünf, welche
besonders hervorgehoben werden sollen, gehören zum Grosserz.
102 Bömkckß AUerihftmer,
Vm Augq^tiia winden 3 atyenaiiiite TriuBTtnloia»-
sftn oder AlcMieUce» g^fiind^n; daiviiter der wo Mioniiei^)
i|l8 seUep i^ei;eichpe(« Monetär in Groosers, nut dev liwchrifC
9^^f A|igiistU9 : OB * CIVIS * SEEVATOS theib innerho»,
Iheils unterhalb ein^s l4orbeerkraMC8y von clncni Palnxweii^
iimgeben; aaf den Avers sieht um das S * C der Name des
IVOBzaieisters [C QAhL\& * C. Fl LVPBRCVS * lil VIR-
A ' A * A * F - FLt d. h. Caiiu Gaiivs, Cai fliius, Li^erciis
triumvir auri argeoti aeriR feriimdi flandi* Die betden aade-
rea in Mitteler^ tragen auf dem Avers das Bild des Augiii-
sttts mit 4er Legende Caes* [Avgustns] tribunic {»ölest , aiif
depi Revierse: C • ASINIVS * 6ALLVS * HI VIR * A * A *
A - F*F. Die 4te voaBronse ist einDIWS AVOVSTVS*
PATER, auf dem Rev. ein Altar, darmiter PROVIDENTIA.
Von T i b e r i u s 2 Bronzemttiuen : Ti. Caesar. AugusH
f. imperafor; Rev. ein Altar mit ROM ET AVG.
Dero Caia^s Catigula gehfiyren 6 KnpfermOaze» an,
meist mit G. Caestiir- Aug. Germaiiieim pon. m. tr. pot, auf
dem Rev. thront eine Vesta, mit S * C.
Von Germanictts, dem Sehne des Tiberius 1 Ex. mit
GermajDicms Caesar. Ti. August, f. divi Aug. n, Rev^ C. Cae*
sar. Aug. Germanicus pon. «l tr. pot.
Von den Söhnen des Germanieos^ Nero vn4Dpi»siiSy
3 Ex. mit Nero et Dnisus Caesarcs, Rev. C * Caesar. Aug.
Germanicus pon. m. tn pol.
Von Claudius 1 Ex. mit Tl. CLAVDiVS. CAESAR.
AVG. P. M. TR. P. IMP.; Rev. die schreitende Pallas, mit S. P.
Von Nero eine von Mionnet a. a.O. S. 91 als ziemlieh
selten bezeichnete, wohlerhalteue M. in Grosserz (in meinem
Besitz): mit NERO * CLAVD • CAESAR AV6' GERM TR.
P * IMP - [P * P] , auf dem Rev. ein grosser Triomphboge»,
obeu eine Quadri^. mit einer darauf stehenden Figur^ wakr«-
1) Rmrete de mednilTes Roinaincs p. 81.
im SlrQmbae cttf Rh^ffH gefunden. 1Ö3
fli'litinlkli deb Kaiser Ner^ helfet t&r^tiiiiia»i m beiden ^^
trn des nrittlern Theils die Victoria mit anderen kleinerei^
Mldchei, «Dten nr lAnkeu eiacr Ifiit tkbtLi mä Laitie ge-
M^af ^nefe mckte Fifor, wekbe nt den fHätd gehalten wer-
den ddrf. Okei' deib Eingang ies Mbg€aiA hkhgi ein Siegen
ktaav. Wohl mit Recht bezieht «lad dieses flildweirk anf die
TriuB^bogeii umI Statuea, welche iiaek dUtf Zeaj^lsse des
Taeitits *> dem Nero ia r^lg«^ itr veftf toAolo in Partbieii
ctfocbteneB Siege vmk dem linfierwtrflgen Setfate decretirt
nndy wie es schdat, auf deti CäfitoHold erridifet wurden.
Moi^eHi ^> führt von dieser Mflnjre 4 ve^scMedeiii Arerse und
aieht weaiger ab 6 Variettfteii des Reverses afü; Auf dem
von ihm Tab. IX, 13 abgebildeten Triumphbogen fehlt die auf
dem Viergespanne stehende Pigur. *- Ausserdem noch 6—7
Ex. meist init Imp. Nero. Caesar* Aug. P. Max. it. p. p. p.
Rev. die^iegende Victoria» einen Schüd irageard, mit S * P * Q' R.
Von MtajEcft des Vespasianvs minde^tc^ns 8 Ex.» 2
davon mit einem Altat und Providedfliii aiff dem Rev. ; eine
besonders schon erhaltene Mttuse (im Besitze ies Hrn. Le.
crenier) zeigt auf der Röckseite einen auffKegenden Adler,
weicher die Erdkugel in den Klauen halt.
Am zahlreichsten üstDomitianus vertreten; von ihnt
sind wohl 10 Ex. gefunden worden , darunter 2 atfsitehmenf
schdne von Bronze» mit: Imp. Caes. DoMtt Aug. Cos. XIH.
Cons. Per. PI P.» Rev. : Fortunae Augusti, mit dem BHde der
Fortuna.
Von Titus 1 Ex. in Grosserz; um den Hopf ist aber
1} Tue. ADD. XIII. 4. 1. Ob h0€C eonsaiuiaius ünp^talor Nero —
»laiuaeque ei arctss ei continui consulalus priticipi — decemunhtr,
Ibld: 1. XV, 18. Ai Romäe tropaea de Parthis arauque medio
Capiioüni montis sistebaahrt,
IQ l^besaiir. Moreliinn. T. IT. Codimebfiir. in Xil. priori^' imperäU.
Ronao. (Anal. 17aS) p. d6.
101 Römische AUertkümery
nur noch xu lesen IMP * PONT; auf dem Rev. eine Figur mit
Fackel (Diana?).
Voa Trajanus etwa 5 fix.» wovon eins i* Rev. <r.
pot C0& III trägt; 2 IHttnsen in Grosser?, die eine mit: Imp.
Caes. Nervar* Traiano. Ang. Germ« Dac. P. M. tr. p. Cos. Y.
p. p., Rev. : die trauernde Dacia, an einer Trophäe auf Schil-
den sitzend; die andere mit: Imp. Caesu Ner. Traiano,
optimo. Aug. Ger. Dac. p. m. (r. p. eos * VI. p. p. anf dem
Rev«: Senatus populusque Romanus mit der Victoria und S.C.
Von Hadrianus ist mir keine Münze vorgekommen,
jedoch eine wohl erhaltene in Mittelerz von seiner Gemahlin
Sabina, mit Sabina« Augusta. Hadriani. Aug. P. P», Rev, 9
lunoni reginac., S. C-
Von A ntoninusPius ist, so viel ich weiss, nvr 1 im
Ganzen gut erhaltenes Exemplar in Grosserz gefunden wor-
den, mit Antoninus. Aug. Pins. P. P. Rev. : tr. pot. cos. IL
Endlich von der jflngern Paustina, der Gemahlin
Marc AureVs, eine zwar etwas abgescheuerte, aber goldtlhn-
lieh glänzende Consecrationsmflnze in Grosserz : Diva Fau-
stina Pia. Rev. : Sideribus. recepta.
Die Summe der aufgezählten und besehriebenen Mün-
zen beträgt 50; dazu kommen noch etwa 20-*-25, welche
vom Riese so abgescblifTen waren , dass die Legende niehl
gelesen werden konnte. Bringt man nun noch eine nicht un-
beträchtliche Zahl von Mönzen, welche die Arbeiter an un-
bekannte Personen verkauften oder zu Ringen einsciunelzen
Hessen, mit in Anschlag, so mag die Gesammizahl derselben
reichlich 100 Stück ausmachen.
B. Gegenstände von Bronze.
Die Bronzesachen fanden sich ebenfalls an der oben te-
zeichneten Stelle des Strombettes ungefähr 3 F. tief in schlam.
migem Boden und zeichnen sich, wie die Münzen, durch ih-
ren Metallglanz aus, JJs gehören hierhin : 1) vier gan» er-
i
m Sirombeiie dei Rheins gefunden.
halfene Fibulae , die noch ihre Federkraft besitzen; ausser-
dem 5, an weichen die eherne Nadel fehlt. Da die Römer
uosre Sieckjiadeln nicht kannten, so vertrat deren Stelle die
Fibel, welche bald Gegenstand des Luxus wurde, indem man
sie mit edeln Steinen und eingelegter Email versierte und die
mannichfaltigsten Formen ersann *). Die unsrigen stellen die
xwei bekanntesten Formen dar : sie bestehen entweder aus
einem halbkreisförmig gebogenen Stück Metall, mit fasetten-
artigen Erhöhungen und allerlei Linien auf dem Rtlcken, und
haben ein Scharnier, worin die Nadel sich bewegt: oder sie
sind mehr länglich gebogen , und die Nadel erhalt ihre Fe-
derkraft durch ihre eignen, oben angebrachten, künstlich ver-
schlungenen Windungen (S. Taf. I. iL Fig. 1—7). 2) Ein herz-
förmiges, oben durchbohrtes Plättchen, 1^' 2^^' hoch und eben
so breit. 3) Ein ähnliches, mf hr längliches, in der Mitte mit
einer Buckel versehenes Plättchen, oben mit einem Krampen.
4) Ein mehr rundes, oben mondförmig ausgehöhltes, ziemlich
dickes Metallstfick (auf Taf. L iL fig.8. 9. 10). 5) Ein Na-
gel mit rundem , gehöhlten Kopfe und das dazu gehörige
BlecbgehaU8eCEbend.Fig.il a.b.). 6) Eine Eichel mit einem
Stil versehen , dazu das passende Gehäuse (Fig. 12 a. b.).
7) Ein runder, platter Knopf mit einer Spitze zum Einschlagen
(Fig. 13). 8) Zwei Fragmente von Schnallen (Fig. 14. 15).
9) Eine Art Angel, oben und unten gebogen (Fig. 16). 10) Ein
Doppelhaken (Fig. 17). 11) Eine Klammer (Fig. 18). 12) Bin
1) S. Fiedler, HoitbeD'4 Rom. Antiquar. $.56. Dorow^ diePenk-
mäler gcrmao. und römischer Zeit in der Rhein -Westfal. Prov.
1 Bd. S. 29. Tar. XIII, n. 1. 4 a. b., wo gnnz ahnliche am Wi-
cheishofe bei Bonn gefundene Fibeln abgebildet sind. Die grössfe
Zaiil solcher Fibeln hal wohl das Römerfeld zu Dal heim Im
Grossherz. Luxemburg geliefert. S. den 8. Bericht des Prof N a*
"^niur inPublicat de la Soc. deLuxemb. Annee 1865.XIy p.XGsii.
PI. I, fig. »9, ai, 3S, 88, 40 u. 41.
106 RömMche AlUrUinmer^
küDsIlich gcihrehtes , in eine Eichel awlanfendis Metalbt4lek
(Fig. 19). 13) 4 Stücke von dfinnest Muammaemg^h^mtm
Blech, die ohne ZwciCd zur iUndeinftiflwwf irgend eine« Otf-
gensfandes dienten.
Von grösserer ErheUicbkeX, als die bisher anfgeMhl-
ten Gegenstände y ist 14) ein 5 Z. langer, 4 L« dicker, an
dem einen Ende durchbohrter, an dem andern mit einem alK
gerundeten Knopfe versehener Gegenstand, weichet einem
Klöppel £u vergleichen ist, frahrscheiulich aber als Riegel
od«r Baifcennagel gedient haben mag. (8. Fig. 20). 15) Bin
4 L« dicker, nach unten mit 2 Reihen schwarzen, wellenför-
migen Linien verzierter Ring, dessen Oeffnung 1 Z. betfllgt
(Fig. 21). SowolU Fig. 14 als 15 sind gegossen, wie man schon
an der grobkörnigen Oberflache bemerken kann«
16) Zwei stilettartige, oben mit einer platten Krümmung
versehene Instrumente (Fig. 22 and 28). 17) Ein 7 Z. lan-
ges, plattes Instrument, oben mit einer abgebrochenen » jetzt
noch 4 L. breiten Biegung, und unten gekrfimmt, so dass cb
aufgehängt werden konnte (Fig. 24). 18) Zwei Löffelcken,
eins flachnind, etwa 7« L. im Durchmesser, 4% Z* lang, mit
zugespitztem Stile, das andere länglich, mit dicker auslaufen-
dem Stile (Fig. 25 u. 26). 19) Ein rimdes, geripptes, in eine
1% Z. lange, 2V2 L. breite Biegung auslaufendes Instru-
ment (Fig. 27). 20) Eine 5 Z. lange Nadel , woran sich
das Oehr noch befand , aber ^urch Biegen abgebrochen ist
(Flg. 28).
Fragen wir nach dem Gebrauche dieser aufTaf.I.II. Fig.
22—27 dargestellten Gehilfe, so sind wir geneigt, dieselben
grösstentheils für chirurgische Instrumente zu er-
klären. So scheinen Fig. 22 und 23 zum Sondiren und Rei-
nigen von Wunden, Fig. 24 dazu, gjcdient zu haben, um ans
enghalsigen Gefässen Salbe, Fig*2tf um Flüssigkeiten Uw s. w.
JbecBUszulängen ; Fig. 27 mHg zum Untertfuehen von tiefern
Wunden gebraucht worden seüt AehnlJche^ Gebilde haben
im Slrombeiie des Rheins gefunden. 107
Dorow *) und Urlichs ^) für chirurgische Werkzeuge angesehen*
Was aber dieser Vernittthung einen hohen Grad von Wahr-
scheinlichkeit verleiht f ist ein kilrslich in Köln vorgekom-
mener Gräberfund, bei welchen unter Auderm ein fttmlicfaea
Besteck aus Kupferblech sich befand, welches ausser daem
Instrumente zuni Streicben von Salbe», einer sag. q>alida ^X
eine Nadel und eine Art Lanzette eariiielt, der im Rheni ge-
fundenen sehr ahnlich. Zur Vergleicbnng haben wir die
letztere, so wie das zurrst genanutei Instrument auf Taf. IIL
Fig. 1 und 2 abbilden lassen'*).
1) Moiisebe Alteilhumer usi und in Keawied. 8. 77. Taf. XVIIT.
Fig. U. 10.
Z) In diesen Jabrbb. XIV^ 39 ff. 'Bömische ArKaeUmIchen', dMO
Taf. I, 0—10.
8) Vgl. dies. Jahrbb. VII, 09. und IX, 83.
4j> Da lUoMC Fitnit,. wefoben Hr. Aldenkirclieir erworbeir nnd mir
■lit fr^nadlieher Zv^ockommenbeU zw Bemifeiing Obersandir hat,
jßdßßfnüA fiuT' daa Anaelwoaen der Bdmer von grossem Interesse
atin M»cMe> so erwfttaeir wir noch, dnss in den ffteinsnrge^
woraus 4aa Boateok kerrnhrt, ausser de» 4 genannfee» noch fol-
aeoutei GegenslindiB beigtselBA wäre«; 5-} eliio grössere Lampe
vaif Timm, ntt einer UMlicIien DavsHell^ng des Bterknfes, welcher
die Schlangen erwirgl; 9) eiO' kleines nindes , schön gedrehtes
Ciefla» von Broaz» mU enger OefSmmgj die sich nach unten er-
«oilcct (Taf. 111. Fig. S) ; 7. 8) zwei fnsfrimiente von Bronze mil
elgenfllAinlich ge^roteni- Baken an dem einen- Ende. Wir geben
biervMi ualerF'ig.4^ einoAbblMung und bemerlien, dassllr. Prof.
Niifliur ft. d. o» 11, 8i. auf PI. If , ffg. 8*1 mid 99 zvrei ganz- nhn-
Ikike GabiUO hat Belohnen lassen, welche er einfach Crocbets
|flalDe»> DcaBt Atts«wrdoro 0) ein viereckiger 9 Zoll langer,
anf' der bNlCem Stitc % Zoll dicker gratier Stein ; anf einer
dieser Selten tadeO' sich 19, obes quer ditrehfcerbte ElnscbniUe^
doiea. Abstand n4ehi ganz gleich M, sonst köonte man gfanben,
der Std» kabo Bum Verlbrtigen von Fillen gedient (s. Fig. 5).
10) eine vierseitige Platte, 5% Z. iwa^, 8 Z. 0 Ii. breit, 5 L.
dick, am Rande naok nnjtea mit starker Neigung Eogesdiiirfir, von
106 Römiiche AUerthümer,
C. Terracotten.
Davon sind mir von den Arbeitern folgende Gegenstände
überbraeht worden : 1} ein rOthliches LSLmpehen mit drei
Dochiöffnungen, etwas beschädigt, 2) ein einfaches Lämpchen
mit der Inschrift des Töpfers: FORTIS * I, 3) ein anderes
mit der Aufschrift SOLLVS - F. Beide Namen kommen in
der Rheinprovinz öfter vor ^). 4) drei 2 Z. hohe Töpfeben,
mit weiter Oeffnung, von weissem Thon ; eins davon ist oben
am Rande mit Einchnitten verziert. In zweien ünden sich
im Innern an den Seiten schwarze Stellen, welche auf
Brand hindeuten. S. Taf. I. II. , Fig. 29. 5) Zwei zierliche
Krü^lein, aus demselben weisslichcn Thon, 4 Z. hoch, mit
weiter OeiFnung und zwei Handhaben, wovon das eine bis
grüDlich-grauem festen Tbonachiefer^ dessen Zweck gewesen sein
mag, Salben und Pflaster glatt su streichen und ru formen. Aehn-
licbe viereckige Platten theils von Schiefer, theils von verde an-
tico, sind (H. VII, p. 164 iL) zu Köln in Sargtrögen gefttnden
M'Orden, wahrscheinlich von rheinischen Aerzten herrnbrend.
11) Ein nach unten sich erweiterndes Töpfchen mit ein Z. weiter
Oeffnungy aus weisslichem Thon (Fig. 6); 18) ein etwa 6 25.
langes, in der Mitte beinahe 8 Z. breites messerartiges Instrament
von Bronze y M'elches nach beiden Enden sich verjungt und in
zwei Greifenköpfe auslauft. Der Rost hat es so zerfressen, dass
es in zwei Stücke gebrochen ist (s. Fig. 7). 13) Ein aus Glas
geformtes Ei, welches ganz die Gestalt eines Kibitzenei's hat, in
dessen Innerem eine ans mehreren rundlichen Stacken bestehende
harte, grünliche Masse sich befindet. An der Spitze des Glasel's,
welches hermetisch verschlossen gewesen zu sein scheint, ist ein
kleines Loch gebohrt. Endlich 14) eine zierliche kleine Schale
von terra sigiUata. Möchte dieser interessante Fund doch nicht
ein gleiches Schicksal haben, wie die schöne Sammlung von rö-
mischen Glasgefässen , welche Hr. Aldeukirchen körzlich nach
JUverpooI verkauft hat
1) Vgl. Lerscli, Central-Miis. I, Ol. III, 136 and 198.
im SlronibeUe des Rheins gefunden. 109
auf den Puss wohl erhalten, das andere aber in mehrere
Stücke zerbrochen ist S. Fig. 30. 6) Der Hals einer sehr
schweren und kolossalen, schwarzlichen Amphore, mit einer
vier Z. weiten Oeffnung und zwei 1% Z. dicken, in zwei
Stücken zerbrocheneu Handhaben, auf deren einer sich noch
vom Töpferstempel die Buchstaben NA V erkennen
lassen. 7) Zwei Halse von leichteren, ebenfalls zweihenke-
ligen Amphoren, aus weisslichem Thon , deren eine beinahe
4 Z. in der Oeffnung hat; auf dem breiten Rande ist ein
X vielleicht zur Angabe des Masses eingeschnitten. 8) Der
Hals eines einhenkeligen Krugs mit stark 1% Z. grosser
Oeffnung, von weissem Thou. Ausserdem sind meines Wissens
noch mehrere Lampchen ohne Aufschriften zu Tage gekom-
men, und eine Masse von Gefassstttcken , welche von den
Arbeitern nicht beachtet worden sind,
D. Zwei Fundstücke mit bildlichen Dar-
stellungen.
1) DieStatuette aus Blei istS^^ hoch und stellt ein
weibliches Wesen vor, welches einer Nereide ähnelt, iudem es
in einen nach oben gekrümmten Fischschwanz endet. Mit der
Linken halt es einen Spiegel vor, mit der Rechten kämmt
es, gleich der Lorelei in Heine's Lied, das zierlich getheilte,
auf den Rücken herabwallende Haar. Unten findet sich ein
Loch gebohrt, um die Statuette irgendwo als Zierrath zu
befestigen. Wenn schon diese der Antike widerstreitenden
Attribute modernen Ursprung verrathen, so wird diese Ver-
muthung vollends bestätigt durch das Gutachten unseres ver-
ehrten Mitglieds, Hrn. Dr. Springer, welcher unsre Figur ganz
ähnlichen, zur Verzierung dienenden Statuetten aus dem 15.
Jahrh. zuweist.
2) Das Fragment einer Platte von weissem Thon,
wozu wir jetzt übergehen, diente vielleicht als Handhabe
eines Opferinstruments; es ist 3^^ lang, die obere Rmdang
110 Römische AÜerthümer,
ron r//' D. verjang^t sich asu 1 Z. Breite. Die darauf be-
ftiMlHcheii, ztemlieh roh gearbeiteten Bilder sind in 3 Felder
getbrilt. Gans oben ersclieint ein weiblicher Kopf mit einer
moditisarfigen Kopfbededumg, um den Hals eine Perlenschnur,
woran eine Bulle hängt ^ an die sich wieder nach beiden
Seiten 12 rifömiige Zierrathen, je 3 fiber einander, in auf-
steigendem Halbbogen anreihen. Die Mitte nimmt eine nackte
roftnnliehe Figur ein mit spitzem Hufe , in der Rechten eine
Lanze, mit der Linken auf einen nicht erkennbaren Gegen-
stand gestützt Auf dem untersten abgebrochenen Felde er-
blickt man zwei, um einen ebenfalls unkenntlichen Gegenstand
(Fisch oder Opferthier?) beschAfVigte sitzende Figuren. Ich
war anfangs geneigt, diese seltsame Composidon auf den
Mlthrasdienst zu beziehen, wozu jedoch die charakteristischen
Attribute fehlen; eher möchte sie dem Cult der Plirygischen
Göttermutter angehören, doch bin ich nicht im Stande bei
dem fragmentarischen Zustande« des Ganzen dies im Einzel-
nen nachzuweisen.
E. Ein römisches Schwert.
Das HauptrimdsfaGk bildet ein Schwert, welches zwar
nicht als Kunstwerk, wobl aber wegen seiner, bef EisenwatTcn,
vekkc der Zersetzong durch Feuchtigkeit und Sauren so sehr
auflgcsetzt sind, vorzflgKcben Erhaltung besonders geeignet
nein nMldite, die Freunde des Altertbums zu interessiren.
Das Taf. IV, Fig. 1 abgebildete Schwert ist zweischnei-
dig und M Z. 4 L. oder 70 Cent. 5 Iff. lang, wofon 22^'
7^^ auf die eigentliche Klinge, &' 9^^ auf den Griff kommt,
wdcher mit einem BisenbOtchen schliefst. Die Klinge Ist
im Durchschnitt nahe an 2 Z. breit und läuft, gegen das
Ende zu sich verjüngend, in eine starke, etwa 2 L. dicke
Sf Uze aus. Mit Ausnahme mehrerer Scharten in der Schneide,
eine» nicht tief ctadringende» Risses ron der MfCta nach
iMkft an und eines kleinen, rom Rost ausgelVessenen Loches
kn SlramMl^ des Rkem» gefunden. m
gtgm 4a8 Ende, i^t die Waffe uDver^dirf. Diese gute Er-
iltlUiog derselben ist liMptsftcklich der Scblammdecke, wo-
rin si^ «iagellftUt wtr wi wo^voa sie deutliche Spuren trägt,
9M«MSc)irei|ieB ; jedoeh uttg auch der bemerkeuswerthe Uni-
^t^d mitgew'irlU babeu, äem an vielen Stellen der Klinge
fiine schwarze Cflasur« von einem Eisenlack herrflhrend,
fichtbar ist , welcher die Oxydinitig des Metalls zu rerhin-
dern vermochte.
Dass wir hier ein römisches Schwert vor uns haben,
Usst schon die angefiUirte Tbatsache vernuthen , dass die
KUnge mit «ahlreichea rOmtscbep Anticaglien an derselben
$UUo des Strombettes geftinden w*urde; als römischen Ur-
^juriincs erweist sie sich aber ancli entscliieden durch ihre
bdiPidUche Form wd gaOJEe ttbrige Besehaffenbeit, welche sie
mehr (Qr den Stich als den Hieb geeignet macht, und welche
Polybiits ^) nad Mvius ^) gerade als characteristisch für das
irftbread des «weiten Pnaisohem Kriegs von den Cartbagern
fnUahnta 0 Sp^^i^^l^^ Schwert (gladius Hispanus ^))
b^wor hebest Wie nmn aus aablreichen Darstellungen be*
s^d^rs d^r Trigwiftute sieht, wurde das Schwert , welches
in eiofV S^b^ide von Hola atndkte, die oben, unten und ao
beiden Seiten mit MetaUbeschiag gesditItiKt war, von den
|40gioqssoldaA«n <iR 4^r roehlM Seite getragen^ wahrschein.
'JWti • -•
t) II, 38, 6; avioi dt {^Ptofitttoi) odx ix xaraqoQag, dll* ix (fia*
nQisutna — und VI, 23, 6.
ZX XXII;^ 46; GiOlii Bispauisaue sciila eiusden. tenae l^^ro eraut,
dispares ac d^aUniles $|a4U: Gallls praeloagi ao sioe sMiefOiii-
|{iV^II|9|^aqQ, puQctimL nuigis quam caeaisi^ assiiel» petera hoateis,
brevitaCe babiles et cum mucronUiiiSk
^ SqUlas: a. v. fid^a^^t U. p. 1^\. «ersh» der SolioUasibal diese
l^s^ ohACb S|wtt|f<A «Aft desh Vol^fhiaa gesohoplt
4) Iiiv. VII, 10 CT. Manlios) Hlspano cingifur gladlo.
112 Rämisehe AUerikümerf
lieh aus äim Grunde, weil der Schild an der linken Dand
sie hinderte, das Schwert berauscusiehen ; dagpegen trugen
die Officiere und Feldherrn das Schwert stets unter dem
linken Arm an der Hüfte. Auf einem Denkmal des Bonner
Museums hat auch ein signifer (Pintaius) ein Schwert an
seiner linken, und den Dolch an der rechten Seite. Nach
Josephus Flavjus^) trugen nUmlich die römischen Fusssoldaten
seiner Zeit zwei Schwerter, ein lAngeres an der linken
und ein küraeres an der rechten Seite.
Der Griff des Schwertes war durch einen 3 — 1'^ breiten
Bdgel (die sog. Parirstange) geschieden und endigte in einen
runden Knopf, der öfter einen Thierkopf, c. B. von einem
Adler, vorstellte. Zur Veranschaulicbung haben wir ein in
Pompeji gefundenes Schwert ohne Griff ') und daneben den
Griff eines andern in Form eines Adlerkopfs (Fig. 2 u. 3)
abbilden lassen. Das Mass des römischen Schwertes, welches
im Gegensätze zu dem frflhera, langen Bronzesch werte kurz
genannt wird, gibt kein alter Schriftsteller näher an; nach
Neuern, z.B. Klemm ^), Kraner^), Panly^), be*
trug die Länge etwa 2^ die Breite 1% his2Z. Es ist wahr-
acbeinlich , dass das Mass der Schwerter bei den verschie-
denen Abtheilungen der Legion verschieden war, und dass,
wie bei Pauly in d. a. A. bemerkt wird, z. B. die hastati
das kurze 2^ lange Spanische Schwert, dagegen die princi-
pes ein längeres Schwert (spatha) trugen. Tacitus ^) sagt
1) Ben. Ind. III, 5, 5.
9) Overbeck, Pompeji in sein. Gebäuden, AKcrth. u. s. >v. 2 Tb.
S. 825 lind 887.
S) AHgem. CuUurwisseoschHft. Die materiellen Grundlagen mensch-
licher Caltur. Werkzeuge und Waffen. S. 187 fgg.
4) Das Kriegswesen von C&sar, in der Vorr. zu Gas. de bell, civ.p. 80.
5) Realen cyclopädie. Art arma.
6) Ann. XII, (Bri(anni) si auxiliarlbus reslsterent, gladlis ac pilis
legionariorum, si buc veHerent, spathü et bostis auxilinrium
stemebantur.
im StrambeUe de$ Rkekm gefunden. lift
_ , a«sdrttckli«;fi^ iass Bieh die ttttlfstroppen, welche in ier Kai-
. f Berseit, besondere der spätem^ die Hauptkraft der rOmi-
• ,. . sehen Heere bildeten^ langferer Schwerter^ der sog. sputhaey
- .ja bedienten, wovon das Frans. ep^Se und das Italien, vnd Span*
,« spada abgeleitet ist.
• Zar Erlanterunfi^ des im AlliremeiBen Gesagten nnd nur
. « Vergleiehnng mit unserra Schwerte wollen wir hauptsttchlich
. ^, diejenigen angeblich römischen Schwerter, welche am Mittel«
nnd Niederrhein ausgegraben worden sind, der Reihe nach
. aufeahlen und mit diesen ähnliche Waffen , welche Frän-
^ kische Gräberfunde geliefert haben, zusammen stellen.
• , Wir beginnen 1. mit dem 1848 im Augqst su Mainz aus-
. - gegrabenen sog. Schwerte des Tiberius, über dessen Knnst-
^ werth und historische Beziehungen wir auf die gelehrten
Abhandlungen ron Lersch 0, Bergk ^), Becker und Klein '),
«. f Ritter ^) und Roach Smith ^) verweisen« Die mit einem Me-
.,^ daillon und zwei Reliefs verzierte, silberne Scheide, von
welcher nur die vordere Seite erhalten ist, hat die Länge von
58 Cent., die Breite von 8 C. und 4 Mil. (nach Becker u. Klein)
^ ^ . =:21 Z. % L. Par. L. u. 8Z. 2 L. Br. (n. Lersch). Die stählerne,
] ^ au die Seheide angerostete Klinge, deren Griff, angeblich beim
Ausgraben, bis auf 2 Cent 9 MW. abgebrochen, ist 40 Cent.
^ läng und 7 Cent, breit. Der etwas auffallend erscheinende
jgf unterschied dieses Masses im Vergleich zu unserem Schwerte
wird zum grOssten Theil ausgeglichen durch die am Mainzer
Schwerte etwas abgebrochene Spitze und durch den fehlen-
- n*
i. rf
1) Das sog. Schwert des Tiberlas; ein röm. Elirendegen mit Uth.
Fol. Tafiri« Bonn 1840.
*) te Geriianl's Oenkmüem «to. 1840. 11. B.9t^9^: Jahrbb. d. Vor.
^^ XIV. S. 185.
8) Abbild. TOD MalDzer Altertb. 11. Schwert des 'Tib. Mainz t850.
ifis 4) Jahrbb. d. Ver. r. A.-Fr. im Rh XVII, p. 89—40.
19 If) ihb g^'hifemMs Magazinü tod histmical 'fterleiir 'd. f. Jatauary
1851. p. 45«q<|. . i. :
8
It4 »gumA^. AUfsrtUum^
df9 Cti^, ietm^ Mw« fk^V^^ hßtmgm bakM mm, Ufbri-i
gßn« hs^U(¥ 4f^ Til^eriusschw^rt nocb eiii Fiituvul von K«K
flb^ ^ir vo« 4iafeiii lSlchw«rt^ ich^idtii, ki^oM» wi^ 4k^. hnA^
laufige Bemerkung nicht unterdrücken, Aus H% fyM299^i"
^r4iS^ PSHT in ifm mtevmtk Relief, wfiiii Pi«(. iergk mit
V^rgM^himg vai) HqfM (€i^r«^lV»4, »AffO«. dt. «. $(« 9ii«v$t di^
Pe|?^^i4^l|tHHi dpr vq« Ofiiaiia u«id Tiberiw lH«ieg(^ Vi«rr
delj^a g^fvndap, in ibff«r muntern iiM fvphloek^ydi^ ß^\^
long etifKii^ (Stör^defli hat, u»d zu der gen^eq ft|>ri«f n I^r-^
Stellung, w^ck« meh d?» coiMtanteii Ctekr^iKk «kniich^r
riiMSfbier 9(if«|eUiMigeQ k<»iegter V«|ker auf MMn^e« und
Deuknälera , e^e flebfplliiche ^er (rfMuev^de St^lhmg ver-
lay«t, ^ur ^Mr^h kttosfli^e KrkMuPling#«t i« fiinktoug g^
brai^ht weifden kfVflH Bie V'istir iq s<4eber VerbiodUPg er«
ipaer^ iini^iilköirli^ an piQ^erao Qf^strilMUf^ll aMde^tsebiBr,
besonder« fr^ki8<}ber Krieg^rfesyM^lten» welcbeo ohpi^ Fiig daa
D4>|«elbeil be^geV^t wird« 4ß mw m PrairfüveiQb und npeUiea
Wi^B^efis a^ch in den Sttddooaulim^evn» bis j^t knipe eMiaige
Wtf^ dfC AtI, .fW^df^q wr 8ci*e mK ci»ef SfM^M? feftni.
i^ b^t ?)«.. fff^ if^Mret d^ber driagend 2fu. v^ftpsebt^p» 4^a das
HalbdmilkelK wel%# ^nb imb 4cH «*tbettmigwi| v^ Vfck^r
wd il^jlf^ (^. §, #^. Sft *, 4- 1) f och iiüipc^r «be^ «m Auf-
fifi4^ 4^. Tibl^ii'^bif e^t^ d^ dem Vem^iPW IHMsb ii^
das IKn^^w! w Vw«J^4c« ^wwb lißff gtisommf v^bwtct
ist, dwrch einw^^tb^tiscbfaftcricbl g^i^sfüi^ g!^lipbJLe^,^^ril^,
um jeglichem Zweifel an der vollständigen Aechtheit des
kQfttbfti;ei^ Äjpftl^'^rfcis ^u, b^f «J[M««M
2. In dem Museum zu Wiesb44ev %|Aie9; «ichi qoch
mt^e ANigeMich r#mcke .SabiiH«tbilia«ea beftnda»^ JeAvch
«) Vg!. Dr. U^env^s;, A^p^or^ s^. 1^ d^oi^ve^l^ dffiq,. ff^n^cyt^
Fr.^c 7 M|^Q,Yi^9P > ^Wlff«t> * «PI*. 4^ i'iWttff, fri#<* Mft-
geois. T. II* p. 476.
babw wir mx veii einer tlort v^wahrtWf reMi reraierteD
Schwertseheide von Metall, velebe 1$ %, laig uad 3V2 Z.
breü ist, dnreh die Cliite daa Btm^ Dr« Rossd naheiie Kunde
erhalten. Bine AbbUdeng dieser Scheide fladel man bei
Raacb^Snith (a. d. a..O, S«4B>, welcher dieselbe für eine
Arbeil dea &. Jahrb. halt. S. die AbbiU. Tau IV, Fig. S.
a. Als eiA oaaweifelhaft lömlicbes Scbwerl ist an««««
sehen das bei Dorow 0 abgebildete, dessen spitoaalanfende
Klinge 2f lang und 1 V2'' hreil isl ; die Lange dea Grilb be.«
tragt 6V2'^ die ganxe Ltege =9: SSVa^^ differirt roa den
unarigca aur un stark V2 Zell (ß. die Abbildaag auf T. IV.
Fig. 4). Ueberhaupt sind um Neuwied manniobfiicbe Gerithe
des kriegerischen wie des häuslichen Lebens ven Bisen in
gut erhaltenen Exemplaren gefunden werden*
4. In Bingen auf dem Ratkbausfi werdoi xwei |fftr
römisch gehaltene Schwerter aufbewabrt Sie wurden im J«
1848, als man auf dem Rochusberge, gan2 in der Nahe dea
Scharlacbkepfes^ neue Wege anlegte» tief im Rodea gefunden.
Oaa eine derselben ist , nach einem mir von Hm. flofratb
Weidenbach mttgetbeüleai Dmriss » S»V( Zu oder 76^, CenU
lang^ 2'^ 2^^^ oder 5 Gent. 6 Mill. breit ; an iai< at ai und gann
mitOraoapan bedeckt;. das Gewicht. desselben befragi 1 PCL
19 Lth. Dan andene, besser erhaltene Schwert ist schon seit
längerer 8mi nach Hains an Hni. Lindenschmit^ den Conaer«
vatar dea RiuBeums, verliehen. Hafenflicb erhalten wir vmi
dessen Hawl baüd eine genaue Zeieh«uig dieses Scbwertaa.
S. In der Gegend von Coblenn wurden ebdniiUs eiaemey
aweisehneidige Schwerter, von %f 9f* Lnnge^ fdiinden ; auch
ein einsehneidiges mit dem Griffe, IM1IV2 RSsag; Bntcrea
scheint römischen Ursprungs mt sein, htnteres einer spatern
Zeit anzugehören. Siehe v. Ledebvr^ Das KOarig^. Museuas
vaterländischer Alterth, CBerHn 1886) S. IM.
1) Bom. Aiterth.ji m^m Meawi^Aia- TK^- VnXXiV:iP;ifi Vii
lltf RäuUsehe AUerihümer^
6. Dad MuseuiB der vaterländischen Allerthfiaier sii
Bonn enthalt Fragmente von 7 alten Schwertern 0; j^^^och
kann nor eines, welches mit einer Kugel am Griffstiel ver-
sehen ist, mit Wahrscheinlichkeit für römisch erkannt werden.
7. Aus Xanten oder vielmehr Birten (castra vetera),
einer sonst so ergiebigen Fundgrube römischer Alterthümer,
habe ich nur von zwei Römerschwertem Kunde erhalten, das
eine oder vielmehr das Fragment desselben befindet sich in
der Houben'schen Sammlung und ist in „dessen Antiquarium
von Prof. Fiedler^ S. 66 fg. kurz beschrieben uud auf Taf.
XLVI. n. 8 abgebildet. Hr. Prof. Fiedler schreibt mir da-
rflber: „die untere Hälfte ist abgebrochen, so dass die Klinge
noch einmal so lang war. Der Griff, an dem von dem früher
sichtbaren Holze mit metallenen Verzierungen wenig mehr
Qbrig ist, ist im Original etwa 1 Z. langer. Die Klinge hat
durch Rost sehr gelitten. Es scheint ein kurzes Romerschwert
gewesen zu sein.^
8. Ein zweites, gut erhaltenes römisches Schwert wurde,
wie mir Hr. Prof. Fiedler brieflieb mittheilte, zu Anfang der
20er Jahre ebenfalls bei Xanteji gefunden, und von dem Fin«
der^ einem Landmanne, an einen jetzt verstorbenen Kauf*
mann ans Wesel für einige Kronenthaler verkauft. Der obere
Theil des Griffes bildete einen Adlerkopf von Bronze ; die
Klinge war kurz. Bald darauf ist das schöne Stock, ohne
disB eine Zeichnung davon genommen wurde, an einen her«
umreisen4en Kölner Kunsthändler für mehrere Friedrichsd'or
verkauft werden, und endlich gelangte es durch Kauf in den
Besitz des damaligen Kronprinzen , unseres jetzigen kanst«
sinnigen Königs« Leider ist es mir, trotz mehrfacher brie£.
Heben Nachforsehiingen in Berlin , nicht gelungen, den Auf-
bewahrungsort des seltenen Alterthuma zu erfahren ; im dor-
tigen Antiquarium beiladet es sich nicht, möglicherweise ist
es in die Sammlung des Prinzen Kar] gekommen.
1) Of erbeek^' Katalog tf. Kgl. rtetn. Mas. m 1B(K
im SfrombMB des BJmm$ gefunden. lir
9. Das Museum in Leiden besitzt, laut geflilliger Mit*
Uieilang des Hrn. Conservators Dr. Janssen, nur ein einmges^
mit ||[rosser Wahrscheinlichkeit für römisch an haltendes
Schwert; es ist ron Eisen« aweischneidig^, 24 V2 Z. rh. lang,
und Qhe,n V/^Z. breit. Es stammt aus der Corazzischen Samm^
lung aus Cortona, und bildet in dem Kataloge (Oriekscb/,
rom. en Etmr. Honum.) die Nummer V, 796.
lik Ein angeblich aus Herculaneum herstammendes rö<-
misches Schwert hat Dr. K(ieb]) aus der Revue des deux
mondes (1950. p. 621) in der Mnemosyne (1,46) bespro»
eben, und die Inschrift desselben SC ROMA VINCIT erklärt
durch SIC ROMA VINCIT. Mir scheint die Inschrift in ho*
hem Grade verdächtig.
Endlich bemerken wir noch, dass die 13 von Hrn. De-
can Wilhelm! in den Todtenhflgeln von Sinsheim ge-
fundenen eisernen Schwerter Hr. Klemm (a. a. 0. S. 188)
geneigt ist, fflr römische mi halten; und allerdings kommen
sie mit denselben im Oanaen flberein. Die Länge der Klingen
war durchschnittlich 2^, nur eine mass 1' 11^\ eine aber
auch 2^ 6'^ Die Breite der Klingen oben am Griffe schwankte
«wischen 1^^ 9'^^ und 2^' 4^^'; die Länge des Doms war
zwischen 4'^ und 4'^ 6^^'. Man fand die Schwerter immer
auf der rechten Seite der Gerippe« ein Umstand, der ebenfalls
fDr römische Herkunft zu sprechen scheint 0-
Aus dieser Aufzählung, welche auf Vollständigkeit nicht
Anspruch macht, ist ersichtlich , eine wie geringe Zahl von
Römerschwertern der verzehrende Rost des Metalls im I^aufe
der Jahrhunderte uns übrig gelassen hat. Ziehen wir nun,
unserm Plane gemäss, die besonders in Pränkischen Gräbern
des 5ten Jahrb. aufgefundenen Eisenschwerter in den Kreis
1) Vgl. Wilhelmi, Beiichreibang der 14 alten Todtenhtigel, die
In dem J. 1Q^ und S8 bei SiDsbeim geöffbet wurden (Heidelb.
1880}. 8. 161 f. Nacli W. waren die ^rabbewohqer Catten.
118 RAniMft« AlUrthümr^
nAherer Bctrachtiing, so bieten ims namenilieh a^ei neuere
GnAerfiinde ün Herxogthutt Luxemburg 0« '^^^ ^^ ^^^
Lindenschnitt so trefflich illustrirten Oräber von Seinen ^)
(an Mittelrhein) ; endlich das unlängst entdeckte Frllnkiscb-
Merotingisehe Todtenfdd zu Seraing ^) , einige nicht nner*
hebliebe Punkte eur Vergleichung dar«
So fand man iuk Luxemburgischen ausser dem bekann-
ten Hesser (seramasaxe) , der gewöhnlichen Waffe des ge-
meinen Franken, von 1^ 3'^ Lange, wovon der Griff Va an-
nimmt, in vereinigten Grabem auch Schwerter von ver*
sohiedenar Länge. Die grossem und seltneren sind sogen,
spatbae von B' L. und darüber ; sie wurden, wie Hn Namur
vermuthet, nur von den tapfersten Häuptlingen getragen.
Andere haben, den Bruch des Griffies mitgerechnet, stark 2'
L., und etwas mehr als IV2'' Breite; sie entsprechen also
im Ganzen den gewdhnitchen rt^mischen Schwertern^). Von
beiden Arten geben wir Taf. IV, Fig. 5 u. 6 eine Abbildung.
ISbenso tritt uns in den Luxemburger Pnblicationen ^)
eine äfweischneidige Schwertklinge entgegen, die über 25%''
Mng und starit l %'^ breit ist , und nur dadurch sich i^ott
lern römischen Schwerte unterscheidet, dass sie nicht so spitn
uslänft.
Auch in den Gräbern zu Seleen haben die Bni. Linden-
schmit, ausser eineir einzigen spatha Vön mehr als 3' L., mehrere
den beschriebenen ganz ahnliche Sehwerter entdeckt ; hier-
hin rechnen wir voreiglich die a. a.O. auf der letitten grossen
1) Publicaüons de la Soc. — de Luxembourg Tom. VI. PI. VII and
Tom. Vlll. PI. IV.
S) Das Germanische Todtenlager bei Setzen, tu der Provinz Rbein-
hestea von den OebrOdem W. «. L.Llndeaschmlt. Mai nie ld48.
3) G. Hagemans, Rapport sur la decoavert d'un cimetlere Franc-
Merovingien a Seraing, in Bull, de l'insUtut archeoIogi(|ue Liegois
T. II. p. 459—488. PI. 8.
4) S. Pu.blicat^ de laSop. etc. de Laxenb. Tom. Vlll. PklV^^. 3a.4.
6) if. VI, vi Vtt. «g. 1
im SirOlMm^ fiU üAMII pfimden. üb
ate ^in« y ^ «Ü« AllllM« ÜVi' )i«f iSI. Auf Taf. IV, Fif. t
ht Me lIledM Klih^eh Wiedtergeg^ben.
Nehmen i^i^ Mif den Ittn« UndenseAmit An, ^ass dte dra^
ber vdtt Bd^^ü, yiiath^ im OeMete dei^ M(«^n Vtthjfioiieli liegt,
aus dem htifa JMirh. tt. t^Kh heitfllif en, )lo 9ätt es tinfl ilieht
behreAid^tt, MHiisehfe Behwetter neben deih Mbssei äileutref.
reu, da dies^e VNker»ehaft den RAme^ Ulli SöM diente nnd
Vbn dieMh An^ theitw^se die Waffen abnahlb. UebeHlAttpl
iM es Mctit Vritihrgeheittticb, da»s die O^rMaMeH, bei ^eieheii
naeh Titiim ^) Mt GebMüdl de« Ei^iiH )^tWth #ill^ , ihtfe
Behiti^fMth «elbst Terftrti^, Vielhi^hr titheiM es, dä^ Mi§ die-
selben M^ist veii den ftömeirn ifti Frieden oder Hrieg^e 6t-
Wttrb^ fcAben ^). Aier inüsä«»» Wf¥ fl#eh «iik aüftbllendeb
Te^ekett det^ Hm. LMdensebmit bei't^tigefi $ weiehe a. a. o.
B.I95 behattpieii: ^dle fttt^eti-, lebütfeh Bt(int»«sUttsWaffi^li
def AM^r und die i^n^^n AAgHflbgettiKe der Gerffikne«,
ttelst »um BKb , »{»l'eehen noch heffite den Chat^tei^ und
Oeieblüaek haiet Metischengattunifen ätts.« Efstlleh miitt
eilstätl Bronze-, EUbilstdssWilffeA heilen, sodann ^ittsen
Mfit aus Vegelins (it, 15), dass isii flef späterU kaiser^it die
langen Beh#ertef (s^athae) Voll den Attxiliärtftipi^en ntteh
nbf die Legionärieh übertragen waf en ^). Unter diese spathäe
Mod t^ahl'scheinlith mehreit^ de^ eben bespi'behenen Schwerter
btis fMtaUsthen Gfäbem ziä MMen, da ihlien die dem gl*,
ditis Hls]^Hü^ eigehihflMikhe S|^l(«e mangelt.
Auf dem t^rUttkiseh - Memviogiscben Gtuberfelde eu
Seraliig Anden sieli im VerhAltnisb iftn den Stt^itäiteh
(fhinciäeä) und den Messern nur wenige Behwerter^ im Onii-
cen 3, vod denen eins «btVttMheh nväkt Dab grnsste istsr
1) German. o* 6. Ne ferrum quidem superest^ sicut ex genere telo-
riim coUigltur. rari gladiis aut maioribus lanoeis utuotor.
S) Klemm, Handbuch der gei4ilftii. Anbrth. ll. Ml.
8) Beoker, Rta. Alterth. Ibr^ges. ▼. Mar^oart. ttf, B. S. 4W»
iflO Bömiicke AUerOnämer^
Cent IwAgj das andere 80 Cent; die Brate beti^lgt 4 Cent
(lZ.13L.)f nach Hagemans' DafArbglten das gewöhnliche
Mass fränkischer Schwerter ^). Bei allen diesen langen
Schwertern bemerkt man an der Klinge Spuren einer Scheide
▼on H0I2, welche wahrscheinlich mit Leder überzogen war;
ebenso finden sich am Griffe Ueberbleibsel von Holz.
Kehren wir nach dieser Abschweifung zu unserem, dem
Rheinbett enthobenen Funde zurück und fragen wir, welcher
Zufall ihn wohl in den Rhein begraben haben möge, so
scheint uns auch jetzt noch die bei Gelegenhenheit des letz-
ten Winckelmannsfestes vorgetragene Vermutbung die meiste
Wahrscheinlichkeit für sich zu haben, dass bei einem der
zahlreichen Gefechte, welche sich Germanen und Römer im
Laufe des Iten und Sten Jabrh. auf dem beide Völker nur
schwach trennenden Rheinstrome lieferten, ein römisches
Fahrzeug mit seiner Ladung versenkt worden sei. Die oben
beschriebenen Ueberbleibsel von grossen irdenen Amphoren,
welche bei den Römern zur Aufbewahrung sowohl flüssiger
als trockener Gegenstände dienten, lassen in dem unterge-
sunkenen Schiffe ein Proviantschiflf vermuthen« In den Hi-
storien des Geschichtschreibers Tacitus lesen wir von fttrm-
licben Seeschlachten, welche während des Bataverkrieges die
Deutschen mit ganzen Flotten von kleinern Schiffen den Rö-
mern, welchen ihre Brigantinen (liburnicae) und Dreimderer zu
Statten kamen, an der Mündung des Rheins in die Maas zu
liefern wagten ^). Besonders ist aber die Erzählung eines
erbitterten Gefechtes, welches sich in der Nähe von Gelduba
(Gellep) um ein römisches Getreideschiff entspann^ geeignet,
uns das kriegerische Getümmel, welches damals unseren Strom
und seine Ufer erfüllte, lebhaft zu vergegenwärtigen. Als
das in einer Fürth stecken gebliebene Schiff von den Ger-
t) Bun. de rinat. Lieg. II. p. 479.
9} Hiflt. V, M. .
MI Sirombetle des Rhems gefunden. 121
maneD auf dein rechten Ufer angegriiFen wurile, sandte der
Legat Gallus eine ganze Gehörte zum Schutze der Bedrängten ;
aber auch die Deutschen erhielten Verstärkung und, nachdem
sie den Rtfmern einen schweren Verlust zugefügt, reissen sie
das erbeutete Schiff im Triumphe fort 0-
Es wllre eine lohnende Aufgabe diese und ähnliehe
Schilderungen und Andeutungen von Kämpfen der Germanen
und Römer auf dem Rheine aus Tadtus zu sammeln und damit
die erhaltenen römischen Inschriften, die sich auf die römische
Flotte am Rhein und deren Beamten beziehen, zu einem
Ganzen zu verbinden. Doch für diesmal wollen wir die
Geduld des freundlichen Lesers nicht weiter in Anspruch neh-
men, und die Ausführung dieses Gegenstandes für eine andere
Gelegenheit aufsparen.
1) Tao. Bist. IV, 87.
Bonn 18S7.
11. Her ttlff ®0ttfuntr m bhn füg. ftontflogräbr )u (finden
itntoftt tülpid).
(Bami die AUiiMtingea auf Tftf. V, Flg. 1 und 8).
Zu den nerkwttrdigsten Altersthumsfunden in den Rhein-
landen gehört unstreitig das vor beinahe 200 Jahren in dem
Dorfe Enzen , nahe bei Zfilpich, aufgedeckte Grab rott rei-
chem Goldschmuck, von welchem unser verehrter Präsident,
Prof. Braun, in dem unlängst erschienenen WilMAeknänlls-
Programme ^die Trojaner am Rheine^ S. 16 A. eine kurze An-
deutung gegeben hat. Um so auffallender muss es erschei-
nen y dass über einen so seltenen Fund keinerlei Nachricht
aus der Zeit, in welcher er Statt gefunden, auf uns gelangt
ist , ausser der mündlichen Ueberlieferung , aus welcher in
neuerer Zeit Hr. Dr. Hennes 0 und Hr. Broiz ^) bei ihren ge-
legentlichen Mittheilungen hierüber einzig geschöpft haben.
Da jedoch beide Berichte , abgesehen davon , dass sie nicht
ganz vollständig sind , schon wegen des Ortes , wo sie ver-
öffentlicht wurden, über die Grenzen der Provinz nicht hin-
ausgekommen sein dürften, so möchte es um so passender sein,
das Andenken eines die Freunde der Alterthumskunde in ho-
hem Grade interessirenden Ereignisses in unseren Jahrbüchern
zu erneuern, da es uns durch die Freundlichkeit des jetzigen
Besitzers, Hrn. Krewel auf Haus Zievel, vergönnt war, die
1) Beibl. Eur Köln. Zeltang v. 11. Febraar N. 0. 1888.
9) ErlmeriuigeB an das alte ber. Toibiacam. Nottss 18#8.8«1ö.
Dflf oife GoUfimd m £mt^ iMoett tUpli^ S»
2wei noek crhaltelren, kosttareii INmlfltflcke ^enM xü unMY*
miebeii uiti aMkilden au lasBan. Auch verdanke leh der Oflt«
deg Hrn. Eick in Commem mehrfache, i^enaue Nachforschnti«
gea, die er über den Thatbestand des Pandas bei den noch
lebenden, Ältesten Verwandten des ersten l'inders aigesteltt hat«
Die Ergebnisse dieser Erkundigungen , welche der
Havptsnehe nach mit der bisherigen Ueberlief^rflhg (lbere(n-
sümmen, sind folgende : Bald nach dem Abschlnss des West*
fhUsehen Friedens siedelte ein gewisser Jfoh. Peter Gilles von
der Ahr in diese Gegend aber und pachtete, anfangs auf «leh-»
rere Jahre, den damals sogenannten Bungerthof, welchen et
spater dnreh tauf erwarb. Er hatte drei Tl(ebter und da
er zu Wohlstand gelaugte, erbaute er sich Hn neveft Haus,
Über dessen Thftre der Name des Erbauers nebst der kaum
nodi lesbaren Jahresnahl 1066 in Hob eingehauen ist, wor«
aus sieh die Zrit des Fundes annähernd mit Sicheriieil be-
stimmen lasst. Die Tradition der Familie Wallpott nimmt
das Jahr 1M8 an. Gilles überliess das Haus seinem Schwie-
gersohn, Namens Wallpött, dem Gatten seiner jAngsten Tociw
ter. Als bei diesem Neubau das Fundament m einem Stalle
gelegt wurde, stiess der damit beschäftigte Knecht auf einhi
grosueii Steinsarg. Der Bauherr, weither wehl eiueri vet-
borgenen Schatn darin vermuthete, machte sich Im SHllen
mit einigen itts Vertrauen gezogenen Arbeitern selbst ait die
Hebung desselben» Der Sarg, welcher noch heute in deui
Nebengebaude des Hauses , nicht fern trou der Fnndsttttte,
einige Fuss in die Erde eingegraben, sich befindet, und tum
Hischtrsg für Viehfutter benutzt wird, ist 8' lang und misst
3V2' in der Breite und Tiefe. Dass dieser Safg Wirklich
von dem Funde herstamme) dafdr zeugt nicht nur die unun-
terbrochetae mündliche Deberlieferung in dem Stammhause und
in der Familie, sondern auch die kolossale Form, die bei einem
Viehtroge wohl keine Anwendung finden dürfte. Nach Aufhe-
bung deuuUU eüter OMp^n SandMAupütA beMtfheMen B^^Ma
134 Der aUe Qoldfund in dem $og. Kinigsgrabe
von 1 P. Dicke fand ridi ein Gerippe, welches bein Oefinen io
Staub zerftel, in goldener Rtistang^eine goldene mit 3 Edelsteinen
besetzte Krone auf dem Haupte, mit goldenem Zepter, einem
28 Pfd. schweren goldenen Panzer und goldenen Beinschienen.
Ausserdem enthielt der Sarg einen goldenen Schwertgriff,
ein von Gold geflochtenes Wehrgeh&nge und angeblich 28
goldene, dem auf Taf. V abgebildeten ähnliche Rettenringe,
endlich einige Mdnzen.
Der vorstehende Bericht Ober den Inhalt des Grabsargs
gründet sich auf die Aussage des jetsigen Besitzers des
Wallpott'schen Hauses , Hm. Anton Steinhausen. Da sein
elterliches Haus gerade gegenflber liegt, so konnte sich in
sdner Familie um so eher eine treue Ueberlieferung in Be«
treff des Fundes erhalten, da sein Urgrossvater zur Zeit des
Fundes gelebt haben soll. Auch ist kein Grund vorhanden,
an der Richtigkeit dieser Angabe zu zweifelni da der Vater
des Hrn. Steinhausen das Alter von 84 Jahren erreichte, und
sein Grossvater 80 Jahre gelebt hat. Eine andere Uebei^
lieferung, als deren Gewährsmann mir Hr. Oekonom Gilles
in Commern genannt wird, ein Verwandter und Freund des
im vorigen Jahre zu Irrenheim verstorbenen Hrn. Wallpott,
welcher ein Urenkel von dem obengenannten Schwiegersohne
des Finders gewesen sein soll, weiss zwar nichts von einer
goldenen Rrone oder einem goldenen Helme, welchen
letztern Hr. Hennes a. d. a* St. nebst einem goldenen Teller
unter Haupt und Füssen anführt; doch nennt sie ausser dem
28 Pfd. schweren Panzer, in Betreff dessen sich keine Ab-
weichung in der Ueberlieferung findet, noch mehrere gol-
dene Retten, Spangen und Ringe.
Raum war der kostbare Schatz erhoben, so kam, wie
die Ueberlieferung einstimmig berichtet, grosses Leid und
Unglück über das Haus des Finders. Mochte er vielleicht
versäumt haben , von dem Funde sofort der Behörde die
Bohuldif e Anzeige zu auuchnn , oder mochte durch die beim
au Bwen^ unweii Zulfkh. 125
Auspraben anwesenden Knechte ein entstellter Bericht 2ur
Oeffentlichkeit gelangt sein, sowohl er als seine Ehefrau wur-
den verhaftet und. auf vier Monate nach Jülich ins Gefäng-
niss geführt; nach einer andern Version soll die Haft sogar
S ganze Jahre gedauert haben. Für eine kürzere Haft
scheint jedoch der von der Ueberlieferung bewahrte Umstand
zu sprechen, dass der Familie Gilles während derselben alles
Getreide auf dem Felde verdorben sei. Die Fundstticke, zu
deren Auslieferung der Finder nach einem so formlosen Ver-
fahren, welches aber in der damaligen Praxis begründet ge-
wesen sein mag, gezwungen wurde, kamen zunächst nach
Mannheim , dem Sitze der churpfälzischen Regierung , und
sollen von dort wieder nach München, oder (wie andere
meinen) nach Wien gewandert sein. Auf meine desshalb ge-
schehenen Anfragen in München berichtet Herr Prof. von
Hefner, dass sich weder zu Mannheim noch zu München
Spuren oder Nachrichten von dem Enzener Funde erhalten
haben. Der Finder behielt nur die beiden, auf Taf. V ab-
gebildeten Gegenstände und vererbte sie zur Erinnerung an
die damit verknüpften herben Schicksale auf seine Nachkom-
men, welche sie ihrerseits gleichfalls wie theure Reliquien
sorgsam bewahrt haben. Die aus Golddrath geflochtene Kette
war schon seit längerer Zeit im Besitze des Hrn. Krewel,
einem Verwandten der Wallpott'schen Familie ; der Armring
blieb in den Händen des oben erwähnten Wallpott von Irres-
heim, einem Urenkel vom Schwiegersohne des Finders Gilles,
nicht, wie es bei Bennes a. d. a. 0. heisst, vom Finder selbst.
Als nach dessen im vorigen Jahre erfolgtem Tode seine Mo-
bilien einer üfTentlichen Versteigerung unterzogen wurden,
fanden sich für das ausgebotene Kleinod so viele Liebhaber
ein, dass Hr. Krewel dasselbe für die Summe von 100 Pr.
TUr«, einen den Goldwei tb mehr als dreifach übersteigenden
Preis, ersteben musste» Ueber ein drittes Fundstüek, wel«
fSß Der alie GoU^nd ttt dem m^ Eömgsgrdbe
ches ftitf dem Hofe n Brp bei Lecfaeiiicli aufbewahrt werden
fioU , konnte niohte Näheres ermUteU werden.
Nachdem wir so an der Hand der Iren bewahrten, noeh
lebendiget Deberlieferung die Umstände nud SehklLsale des
Futdea dargelegt haben , wenden wir uns an einer karzen
Beschreibung der 9wei noch erhaltenen Reliquien (S. Taf. V,
1 II» 3). Das in natürlicher Grösse gezeichnete goldene Band,
(Fig. 1) 6 Z. 8 L. lang und stark 1 % Z. breit, ist aus fei-
nem Golddrath sehr kttnstlkb geflochten und wird durch ein
goldeaes, mit Goldatiften angeheftetes Flatlclien, an dessen bei-
den Bndeu awet Cfoldkettoben divrch Ringe befestigt shid, in
«wei. nugleieho Hälften getheili An den beiden Bnden des
Bajades ist die nicht selten Torkommende(H. II. S.92)lnteimsehe
Inschrift VTCSRß FELIX, welche aas festgegossenen GoM-
perlchen besteht, «i lesen; ausserdem hangt an fcm einen,
Wabiracheialicb oberen Ende eine einfeche Kelte , die nr^
spruilgUcb Uluger gewesen sein mag, an dem andern be-
fodeo «ich 8 kflffzere , mit einem Bdebtein verzierte An-
lUILi^^) und oin djriMes längeres Hjettoben, arit S rotben Stei*
mw,, Bloch ist der Slein an dem nutdern Parallelogramm
voir Kiurzem aiisg^efalhn. Es wiegt nahe 2Va Lotk and b».
steht , eben so wie Fig* % , aas 2akarätiilgem Golde*
Ih^r A r nvr i.n g o4fi9 GoldtfetC vfm 9^2 Z. im Durehmoaeer
und ay^MhG?wii9<|t(4d^Tbi«.GioMwerth) Isti ans drei star-
ken. Golddratbfia :^iinAtrfj^ g^wundiett und zwar^ nach der
Er kUriifig oyi^ . kandigon Gnldoohmieds , matt oordaHert.
Solcher kosthai;^ Bi^P soUrn sich 98 m oitaer Kette vet-
baiid«i^ b^i dfi; ftti^tiiDg b^odirn hnheiu..
^uf diß Ff^^fi^i WW» vobl der in dem Saige beilege-
IfQ9Q k,^qigliclv^ Schmnqk angoh^ürl huhon atf^ge, ist es aefeiwar,
ej^Q bestimmtem 4AM^'oirt. w g<Ae«, 4a hetneJIIttnze^ kein,Sio-
gelriog vochnndQQ i^t». woroa^k wiv den Stanaem adcn dja Zeit
dei^ hioi* Bestattet^ea l)fstimmc|i t^Qnntßn f wio. diesa bei dem
bertthmten im J. Ifö3 zu Tournay gefundenen Grabe der
m Efuen^ mweU ZälfklL fU
¥M wtjr^ wo iei: S&wtking «• bsohrift CHILeftUiu REX
tffug^ Wir tkki Aihef in iiBierem GrahAuid« allein auf die
avei gi44ktteaSohmuGk(cgeiiBt&Rie und auf den n«<h erhal-
tene« Stekaarg angewiesen ; jeAotk wallen wir den Versuch
wagen y durch nähere Ptttfung und Verglekbung dieser drei
Fundstttflka eine hefncdigendiefe Lösung zv vermitteln, als
ea hishev geschehen ist
Faafe allgemein ist man geneigt, in unserem Punde dal
ßrah des in iier 80 folgerelohen Skhiacht bei Zfllpich (496) ge-
fallenen AUeaHiunenJLönigs zu erkennen. Hr. Broix 0 suchl
eine Bestätigung hisfilr sogar in dem Umstände, dass der
Sarg in grassier Bil« gefertigt nu sein seheine, so wie in
der Lage des Dorfes Bnnen in einer entgegengeseüiten
Richtung der Stelle, w^dcbe ftlr dae Schlachtfeld gehalten
weffden mttsse, und d^r die ANemannen auf der Flucht den
llicken gekehrt hätten. AHein abgesehen davon , dass der
6rt, wa die Allemannenschlacht geliefert wurde, auf blosser
Vermuthung imuht^>, indem man die bei Gregor von Tours
(B. II, 37) nni» beilauig erwähnte Schlacht bei Zfllpieb, wo«
rin Sigbeft am Kniß verwundet wurde, fllr dieselbe hält
mit derjenigen, worin Clodwig siegte (II, 90), so entbehrt
diese Annahme jeglicher Begrindung. Denn wer sott dem
defallenen diese Ehre erwiesen haben ? Die Allemannen
flohen, oder kamen gans in die Gewalt des Siegers. Wie
s^ltte^ aber dieser, welchen Goldgier sogar cum Verwandten-
mMPdk^ anifieh, dem gedallenen Gegner so kostbare Schätze
mit ins GraA». gegeben haben? Was den Sarg betrift, so
ist dir ven Um. Dr. ihmnea und Broix gebrauchte Benekh-
nung nicht zutreffend; vielmehr ist derselbe nach Ver-
häfliri^ des etwas gtbbien Materials ganz regelmässig und
dem Zwecke angemessen behauen, wodurch die angebliche
Eile von selbst widerlegt wird. Vpser ^^ iremi auch ro^. b^
1} Brinner. an d. alte Tolbiac. 8. 15 and B. 86 fg. /
0) Y^. V. Syhel In dies. Jahrbb. III. 8. 89
VMi Der äUe QaUfimd m dem $og. Kimgegrabe
acbeketer Steinsari^ ist iadesaen c^eigaet , mit WahnielKin-
lichkeit das Volk errathen zu lassen, au dem der Begrabene
geiittrt haben muss. luSteinsargeu au beerdigen war
8ilte der fränkischen Grossen und Fürsten. Abbö Cocbet ')
anteracheidet sogar awei Zeitperioden: die ältesten bildeten
ein an dem Kopfe und Füssen gleich breites Parallelogramm
mit einem schweren viereckigen Deckel und waren öfters aus-
wendig an den Wänden mit Zweigen und Trophäen ver-
siert. Die späteren Steinsärge erscheinen an den Füssen mehr
xusammengeaogen, als am Kopfe, und haben oben ein Kfis-
sea für den Kopf» und im Grunde ein Loch, sowie einen weit
leichtern einem flachen Dache ähnlichen Decket An unse-
rem Sarge finden wir im Ganzen die ältere Form dargestellt.
In steinernen Sarkophagen fand man auch im J. 1646 in
der Abtei von St. Germain de Pros die Gebeine des Kü«
nigs Childerich II, der Königin Bilichildis und des Dagobert,
mit mannichfaltigen Beigaben von Gefässeo , Geräthen und
königlichen losignien ^). Särge aus zusammengefügten Strin-
platten, wozu Gelübdesteine von Matronen verwendet waren,
haben wir in der Umgegend von Zülpich schon mehrfach
kennen gelernt; so bei dem Gräberfunde bei Embken ^),
und später bei den Ausgrabungen von Steinsärgen zu Vett-
weis, Soller und Mfldersheim '^), die aller Wahrscheinlicbkeii
nach aus der altern fränkischen Zeit stammen.
Gehen wir jetzt zur Prüfung des aus Gold geflocli-
tenen Bandes über, so verräth die Arbeit so viel Knast-
geschick, dass wir derselben römischen Ursprung zuzuspre-
chen geneigt sind« Diese .Anaahme wird bestätigt durch Ver-
.1) La Normandie soaterraine. Diese MoUs verdanke Ich etaer Mef-
Hohen MiUheiliing des in der Graberkunde der allen Deatschaa
so kundigen Hrn. Decan Wilhelm i in Sinsheim.
9) BChoepflin. Mus. P. f. p, 148.
8) Jahrb. U. XII. 9. #8 ff. .
4) Jahrb. H. XX, 81 « . . , , ,
MI Ernten^ umoeii ZOtpkh, 189
gleichong eines in Pompeji gefundenen kostbaren Halsbanr
des, welches ebenfalls aus einem äusserst feinen Geflecht ela*
stischen 6«lddrabtes besteht , mit 71 kleinen Goldgebängen
umgeben ist und durch ein mit 2wei FrOschen auf der Platte
verziertes Schloss ausammengebalten wurde ^). Uebrigens
scheint mcb auch nach dem Untergange des weströmischen
Eeiches die Goldschmiedeknnst in Gallien aur Zeit der Pran-
kenherrschaft in ziemlicher Blfltlie erhalten zu haben, wenn
wir annehmen dürfen, dass der von Gregor von Tours ^) bei
König Chilperich in Augenschein genommene Tafelaufsatz,
der aas Gold und Edelsteinen gearbeitet war ^ so wie der
von demselben Schriftsteller erwähnte Schild von wunderbarer
Grösse aus Gold und Elfenbein, welchen die Königin Brune-
bilde fOr ihren Vater, den König Rekkared, machen liess ^),
von einheimischen Künstlern verfertigt worden sei« Jedenfalls
waren aber die Goldschmiede Provinzialen, wie wir diess von
dem heiL Eligius, dem Bekehrer der heidnischen Anwohner der
Unterscheide, ausdrücklich wissen, wdcher aus Limoges ge*
hurtig, die Goldschmiedeknnst betrieb, sich die Gunst Chlo-
tar's II (f 622) erwarb und Bischof von Noyon wurde. Er
liess sich besonders die Gräber der Heiligen angelegen sein,
und schmflckte sie mit Gold, Silber und Edelsteinen'^). Un-
ser Schmuckstück, das für ein Halsbald freilich zu klein ist,
gibt man gewöhnlich für ein Schwertband aus ; hierzu möchte
es sich aber wegen der Feinheit der daran befestigten klei-
nen Ketteben weniger geeignet haben, als etwa zum Schul-
terscbmucke eines Mantels ; jedenfalls aber muss der Theil
1) Pompeji in seinen Gebftaden, Alterthumern und Kunstwerken,
von Overbeck. Leipsig 1856. 8. 489 ijg. , .
8) Qxe^ Tur, «, JW.
4} Surlus ad 18 Dec.^ Legend, aur. p. 958. Simrocki der gute
C^erbanl ma4 die dankba^rfui :(o4|en. Jlona XB^. S. 180.
9
QISO Der aUe ^tiß^nd i» J^n m^ Uonig$grabe
woran die drei 6«hänge mit Edelgteine sieh bdindeo^ ab der
untere angesehen worden.
Was endiicb das dritte nocli vorhandene Fmdttick^ den
gewiLndenen Arnring, welcher tbeufalk von kona^-
reicher Arbeit atvgt, betriffl; ^ so inden wir bei Gregor von
Toora diesen Schmuekgegenatand häuig erwähnt So sehickft
Chlodwig, bevor er gegen den mCambray wohnendoa Fran-
keaitOnig Rachnaehar jriehen wollte, den Ltudes, d. b» iok
Vasallen des Königs, goldene Armspangen und Wehrge-
hänge, die übrigens r- wie sich spater seigfe — nnr
ans künstlich vergoldetem Urs bestanden, dnsa sie ihn ge-
gen ihren Herrn in das Land riefen ^). IJeberiianpt werden
Armringe, Öfter jedoch spiralförmig gewandena Ringe, in den
llteslen Zeiten des Hittelalters bei deutschen Ftiiaten und
Crossen sehr oft gunannt, so wie sie auch in Gräbem, na-
mentlich in Livland, settener in den Rheinlanden, vorkom-
men ^). Bereits In einem der ältesten deutschen Sprachdenk-
mäler, im Hililebrandsliede (ans dem 8* oder 0, Jabtimulerl)
heisst ea von Bildebrand :
Want her dd ar arme wuntan^ bougä.
Wand er da vom Arme gewundene Ringe.
Solche Ringe, Spangen oder Bouge (bougä von biegen) wur-
den umgewunden: sie waren, wie diess auch bei dem vor-
liegenden der Fall ist, an einer Seite offen, um das Glied,
dem sie zur Zierde dienen sollten, den Finger, die Hand,
den Hals, selbst das Bein, — denn auch diess wird gemeldet — ,
damit bewinden zu können ^). Gewundenes Gold wird auch
in dem altsachsischen Heiland 16, 24 erwähnt ; desgleichen in
1) Greg. Tar. II, 48.
S) Vgl. Jahrb. XV, S. 189 Frau SohBaffhaosen-Merteni iber
einen Fund bei Guntersblum und Ebend. XYtlT. Fr. Kruse 9.
8iS tf. Über EiivModfcyclie Funde.
8) Vgf. J. Grimm, aeadem. AMandkmg, eKcäenkea «. Gebens. ia f.
V.
m Etmi^ nnweU ZUpkh. tat
■»
den angekiehsisch«»! Gedichten Caadonn und ffeowwlf. Mit
Gold oder Ringen bewinden beissC b«0chepkeD, die Braut
ausstattet; so wird ia der Edda Gudrun, OialuB Tochter,
vor der Vermftblonf mit Sigurd (Siegftried) nit Gold bereift,
d. b. reichlich ausgestattet. In lateuiischen Quellen heisst
das Anwinden der Ringe circumligare ; im deutschen wird
das Wort spannen dabei gebraucht ^ von dem wohl auch
»Spange^ herstammt, wie die Brustspange «fürspan^ heisst
Spannen ist aber noch ein starkes Verbum ; es hat im Praet.
,ispien*« Als in den Nibelungen die Markgräfin Gotlinde,
des getreuen Rüdigers Gemahlin, Folker den Fiedler be-
schenkt, heisst es :
1644 ir hiez diu marcgr|lnnne eine lade tragen
(von vriuntltcher gäbe rouget ir hoeren sagen):
dar Az nam si ewelf beuge und spien ims an die hant :
„die sult ir hinnen ffleren in daa Etzelen lant^ ^).
Ringe waren in Deutschland die älteste Gestalt gemünz-
ten Goldes. In Ringen lohnte der Fürst seiner Getreuen
Tapferkeit; darum heisst er »Ringspender^ ; auch ,|Ringbre-
eher* finden wir ihn genannt, weil er den Goldring entzwei
brach, wenn die That noch nicht des vollen Lohnes werth
schien* Die Stücke des zerbrochenen oder entzwei gehaue-
nen Ringes konnten als Scheidemünze dienen»
Bekannt ist, wie in den Nibelungen Hagen dem jenseits
1) Allerdings gab es aach andere als «olcbe gewundene Binge^ da-
hin gehört jener in der Walachei ausgegrabene^ jetzt im Museum
zu Bucharest aufbewahrte Goldring mit der Rnneninschrinj welche
in dem Monatsbericht der Königliche« Academie zu Berlin vom
4. Dec. i8Sß entziffert und gedeutet Ist Damach lautet 4ie Inschrift:
UTAN VOJ^l HA^UA
4» i. Mkik fcfii ¥0B Bedrangalss y ein Segpqawvoscbj <ler sich
jenem *i|tere felix' auf uasenem Geldbaade ver^gl^iolU. Wir ver-
danken die Mitthellupg dieser interessanten Itotic, nebsi mehrem
andern^ der Gute unseres verehrten Freundes^ Pce^. fl^imKOck«
EiVP
iStf Der alle ttoUfund in dem sog. Känigsgrabe
der Donan harrenden Fährmann den Goldrinj; ak Fergenlohn
hoch am Schwerte darbietet:
vil hdhe anme swerte ein bouc er im dd bdt,
lieht unde schoene was er ond goldes rdt
daz man in Ober fuorte In Geipbrätes lant.
So müssen Ringe auch als Busse bezahlt worden sein,
da die gerichtliche Strafe selbst altnordisch den Namen
baugr führt.
Endlich wird auch in Ringen ein Goldschatz gehäuft;
Wölundur (Wielaud der Schmied) hat deren sieben hundert
auf eine Schnur von Bast gezogen ; au Schnüren werden noch
im Parzival 123, 29 Ringe getragen 0* Gold wurde zwar
auch in Barren aufgehäuft; öfter aber kunstreich verarbeitet
und in dieser Gestalt zu künftigem Bedarf aufbewahrt; es
konnte dann auch bei festlicher Gelegenheit hervorgeholt und
zum (^runk aufgestellt werden^).
Nach dieser zur Aufklärung unseres Fundes, wie wir
glauben, nicht ungeeigneten Abschweifung Ober den Gebrauch
der Goldringe der alten Deutschen wird es uns nicht mehr
Wundei* nehmen, dass in dem Enzener Grabe 28 solcher of-
fener Armringe sich befunden haben sollen. Sie dienten nicht
alle zum Schmucke des Begrabenen, sondern gehörten eben
zu dessen Schatze, welcher nach alter Sitte ihm mit ins Grab
gegeben wurde. Wenn wir nun auch aus dem über die bei-
1) Tgl. Ilaupt's ZeiUcbrift tX, Ml.
2) So deutet Mullenhoff (Zur Ruocnlehre 6) das viel besprocheoe
mit Bildwerk und Ruoeninschrift geschmückte „goldene Boni<^
von Tondern, das als Kunstwerk' zwar ein Jagdhorn vorstellte^
in der That aber weder zum Blasen noch zum Trinken dienen
mochte, weil das Gtild 'keinen tH>n giebt und das an beiden En-
d(§n offene Hörn ticn'f rafair nielit gehaften Mtte^ es M*ar ein eam
- ' Kunst werk ^erätheitisteif kapital; J9cbon seine Schwere {7 Pfd.
'•'" illth.) ^eigf, das» en Kum 'etgebtiichen Gebrauche ttlcbl iieatimmt
au Bmenj tMeeU l^älpkh. 188
des e^oldeDea Funislfleken Oesagten iil Bemg auf den Vollu«-
9(aiim des Beigesefsten kein gan« sicheres Kriteriun ent-
Ddnaen können, so lassen dagegen die übrigen kostbaren
Beigaben namentlich die Insignien der Rtaigswörde, Krone
jBnd Seepier, keinem Zweifel Raum, dass vm das Grab eines
KHIiJ^, und JBwar eines Pr&ftkiscben vor uns iMibeii.
AUeffdiigs mag die Menge der naeh der Deberlieftrang hier
j^usammengehlluften Kleinodien, welche bis an! die. ft: genau
beschriebenen Gegenstände durch dieUnhüdfederZiM S|nvIo6
vert^bwiniden sind», mandiem Leset wunderbar und geradezu
nngllavblich erscheinen. Bedenkt man jedoch, welche ungeheure
Schilae yon Gold und Silber nicht Uoss die FVankisehen
Könige und Köttiginnen, sondern auch die Heraoge und andre
Grossen rasammenhänften , so wird man bald geneigt sein,
der als nnrerd&chtig nachgewiesenen, mAndlichen Ueberlie»
ferung wenigstens in den Hauptangaben Glauben m sdien«-
Icen, Ausser dem oben schon genannten grossen Tafelauf^
sat6 des Königs Chilpericb, welcher 50 Pf. schwer gewesen
sein soll (Greg. Tur. VI, 2) «nd von d«n der König dem Gre»
^OT selbst sagte , dass er ihn zum Ruhm und Glanz des
PrankeuTolkes habe anfertifen lassen, erwähne ich nur die
Schätze, welche unter der Regierung des Königs Guntramm
der tapfere Patricius in Burgund Eunius, mit dem Beinamen
Mummoltts, in Avignon geborgen hatte. Es sollen im Ganzei
250 Pf. Silber und mehr als 30 Pf. Goldes gewesen sein*
Midi der Ermordung Moromolus, welcher bei dem Versuche
der Grossen, den angeblichen Sohn Cldotar's Gnndobald anf
de» Thron zu erbeben, aine zweideutige Rolle gespielt hatte ^),
Ihmit Gnntmmm den Schatz mit seinem Neflen Childebert '>.
fliemach wird die Annahme wohl gerechtfertigt erscheinen^
dass im Grabe von Bnzen ein hingeschiedener Frankenkönig
1) Loebell, Gregor v. Tours und seine Zeit. 8. 940.
9) Greg. Tur. VII, c. 40. . . i . • .» >
m Der aUe QoUfmd <fi dem sog. ESmgsgrabe
ndt seioem Schatee beigcietet sei« Msf ftueh Imt «rate
Finder, wdebcr die Anfangs verborgen gehaUenen FmdiMMkc
ihrem Gehalte nach genan » prOfen sdiwerlieh im Stamde
war, da sie ihm lo bald enIriaseB warden, das eine oder das
aadere fttr golden angesehen haben, was rkfleicbt bloss sink
Tergoldet war, ^- was ieh namentlich von dem «Bgewlftnlieh
schweren Padstr n glauben gtnaigl bin -*^, so wird doch der
wohl bemaglo lliatbeitand an sioh durch diesen Dastand in
IcciMr Welse ontkriftet
Wem es mir erianbt isl , iber den hier bograbenen
FttrsieB eine Venünlhupg an wagen , so liegt der OManke
■ahe, dass in der von Oivgor von Toun erwähnten Schlacht
zwischen fiigbert und den Alemannen ein Rifuarischer
Herzog gefallen und auf der Walstatt beigesetxt worden
od; jedoch mödite ich midi lieber fttr einen Ripuarisdum
HlNdg nd mvar fttr einen der dem Namen nach uns un«-
bekaanten Vorgänger des hinkenden Sigbert erklären , da
dem Sigbert selbst der raubsflchtige Chlodwig dne so rdehe
Bestattung nicht gewährt haben wflrde. Diese Kdnige re*
mdirten su K6ln , und sdieinen , wenn wir ans der spätem
Zeit, in welcher Chlodwigs Sohn Dieteridi mit dem Kädge
Hermanfried in Zälpich dne fttr letstem so verhängniss«.
volle Znsammeakuuft hatte*), einen Scbluss auf die fhü-
here Zeit machen dürfen, das von der Rämerzelt her be«
deutende Tolbiacom gern so ihrem AufenthaltBorte gewählt
und desshalb anch dessen nächste Umgebung als Grab*
Stätte erkoren zu haben. Zur Gewisshdt indessen kannte
diese Vermuthang nur dadurch erhoben werden, wenn uns,
wie in dem Grabe des Königs Childerich I., Chlodwig's Vater,
entweder beschriebene Denkmäler, Siegel, Ringe und Httn-
aen, oder wenigstens die mitgefsadene Krone erhalten wäre.
Die Kronen bei den Königen und Hersögen der Merovingi-
1) €(reg. Tor. III. 8.
m Emun^ mtHii ZMpkh. Ittft
BAtn Fffuken beateMkn aamilch niBpifsglioli in ^en Kopf-
riiige^ der allinahlich in 4ts Oiadea lAttgmg ttod sieb cai«
Meh »ir voIlkMueBen Knmt gcslaltelcu So fan^ maa ia
ieai tf40 aabe bei Verdan aafgedecfcten KOnigigrd^ auMer
eineai HMoie^ Beile, Schwert, einer eberaea Sfilsagen Scbaa-
sel attd Anderm eiae ebemei stark vergoldete Krone in der
Form eiaes Diademe mit einem beweglichen balbkreiafbrmigen
Bagen darflber. Und gerade wegen der edioa mit dem Rdb*
kreide versehenen Krone will Seha^fliny welcher über dieeea
im Mneeom an Straeebnrg aufbewahrten Fond genau berjch*
tet hat^), jenes Grab einem Merovingisehea Herzoge , oder
noch lieber einem Sohne des ersten Austrasisohett Kanlgs
Theoderieh's, dem Tbeodebert, anschreibea, welcher sich häufig
in Verdan bei seinem Kebsweibe Oeuteria^) aufhielt. Indessen
erBcheint unser Fund, auch abgesehen von diesem sichern
Unterscheidungsmittel, als der ältesten Zeit angehörig« und
reiht sich entschieden dem berühmten Grabmale Cbilderichs L
an. Ebenso wie .dieses » befand sich das unsrige an einer
HeerstFassCi in beiden sind ausser der Bflstuag und verschie^
denen Waffenstttcken Goldmassea gehäuft , welche in dem
Grabe des Cbilderich in 100 Gold- und 200 Silbermänsen,
in goldenen Fibeln und Bienen bestehen^). Beide Gräber
tragen das Gepräge des Heidenthums an sich und nicht mit
Unrecht hat Jacob Grimm '^) aus dem vom Rumpfe gelösten
Jflnglingsschädel, welcher in dem Grabe Childerichs beige«-
setat war, auf die noch nicht gana erloscheae Sitte des Ver-
brennens neben dem Begraben geschlossen.
1) SchoepSiD, Mus. P. I. 148 sqq.
8) Greg. Tur. III^ 86.
8) Chifflet, AnastasUi Cbilderici, Antw. 1966. MSbillon in Me-
molrefl de PAcad. des B. L. T. If, p. 6d4 aq^ MonifaacoD^
Motaoikeai de Monanble Frsta^. T. I. PI. IV^YI.
4) J« er im Dl; Siier das Verbrennen der Iieichen. S. 84 fg.
IM Der aUe öMfund m dem 9ög. ESnigigrabe
Hätte hier , wie Broix ^^ ah swttte Mögliebkeit ah-
nimmt, der durch die Hinterligt Theoderichs von der SladU
maaer treulos berabgegtOrate ThttringerklMiig HeroMAfried
seiue Ruhestättte gefunden, so wfirde die von Gregor w&m
Tours ausdrüciillch geschilderte Habsucht des Theoderich ^>
sich bei dem Begräbniss eines Gegners gewiss nicht verlang-*
net haben. Noch weniger Halt hat endlich die dritte von
Broix ^) angedeutete Vermuthung, dass Theodebert, ein Sohn
Childebcrt's H., weicher in dem blutigen Kampfe mit seinen
Bruder Theuderich bei Zfllpich gesdilagen und gleich da-
rauf in Ri^in meuchlings ermordet wurde ^) , in Bnaen so
reich begraben worden sei, da es Theoderich hauptsäcUieh
um den Besitz von dem Schatze seines Bruders xu thuii war.
Deberliaupt zeigen sich die in den Gräbern der spatern
Merovingischen Könige aufgedeckten Beigaben schon viel
armlicher: in dem 16413 in der Abtei St. Germain des Pr^
aufgefundenen Grabe Chilperichs fand man ausser vielen
Geräthen nur ein Crucifix und eine Lampe, beide von Erz,
in den oben erwähnten Steinsargen Cbilderichs II., der Kö-
nigin Bilichildis und ihres Sohnes Dagobert nur eine goldene
Krone in Form einer Binde ^). Doch verlassen wir das trfl-
gerische Gebiet der Vermuthungen , so wird doch aus allem
von uns Beigebrachten wenigstens so viel mit Wahrschein-
lichkeit gefolgert werden können , dass das Grab zu Enzen
jedenfalls ein Fränkisches sei, und der zweiten Hälfte des
5teu Jahrhunderts angehöre, wo das Christenthum noch nicht
eingeführt war.
1) Erinn. an d. alte ber. Zulpich 8. AS.
8) III, 7.
8) Broix a» d. a. St. p. 50.
4) Oesta regnm Freie, c. 88.
8) Montfaacon^ Monanu»s de ia Jionareh. Fran^. T. I. p. 178
and ITO.
M Enzen^ unweii ZOtpich. 18t
OaM fin^eii schon mr Zeit der R5iner ate OrabstMt«
gedient habe, beweist nidit nur ein von mir kun be«-
sprocheier Aschenkntg % sondern mehr noch * ein anderer
interessanter Oraf^erAiad^ von welchem mir Hr. Bick folgende^
von einem Angenaengen berrflbrende, Hittheilung hat.jsu*
kommen lassen. Ungafthr 20^80 F. von jener Stelle eat^
femt, wo das reiche Grab aufgedeckt wurde, stiess man an
der Seite der Dorfstrasae im Herbste des Jahres 1811 ebenr
4iUs auf einen steinernen Sarg , der aber nur 4' lang war
und angenscbeinlieb die Debi^rreste eines Kindes aufge«0mmeii
hatte. Der Sarg war im Innern ganz glatt behanan und
hatte 4 Nischen, zwei am Kopf- und zwei am Fussende, die
meist mit Spielsachen angefüllt waren ; unter Anderro fanden
sieh vor einige kleine goldene Ringe, gläserne Kugeln und
ein Fisch von Glas, der inwendig hohl war. Femer stand
in einer Nische eine siebendochtige Ampel aus Erz, in
einer andern ein fein verziertes, gelbes Schflsselchen mit
einigen Rupfermflnzen. . Wohin die Sachen gekommen, weiss
der glaubwürdige Gewährsmann nicht anzugeben. Dass wir
hier ein römisches Grab vor uns haben, unterliegt wohl
keinem Zweifel, so wie es auch feststeht, dass Enzen eine
nicht unbedeutende Niederlassung der Römer gewesen ist
Wir schliessen unsere HittheiluDgen Ober das Enzener
Grab mit der Bemerkung, dass bei den altem Franken die
Todten und die mit ihnen begrabenen Kostbarkeiten fOr eben
so heilig galten, wie bei den Römern, und dass nach einer
Bestimmung des noch zur Zeit des Heideathums abgefassten
Volksrechts die Beraubung derselben mit Verbannung bestraft
wurde, die nur auf besondere Bitte der Verwandten aufge*
hoben und in eine Geldstrafe verwandelt werden konnte ^)
* ' ■ ■ ■ ^
1) Jabrb. XXII, 8. 154.
9) Lex 8a11ca em. Tit. 67, {• ö sq. Loebell, Gregor von Toors
S. 64 f. Anm. a. J. Grimm, über das Verbrennen der Leichen
8. 84 flg.
188 Der alte OoUf^imd w Ewsm mtoeU ZülpidL
Eni einsif es BeiKpiel einei soleban Frerek ctMhIt C^regfor
▼on Tours *) von den DieMrn im Henogg Gantriinin«>BMOy
welche die Leiche einer in der Rearif iOBkircbe mn Mete mü
vielen Kostbarkeiten beiffesetaten vomehiien Pran beranbtMi,
jedoch von den Mönchen entdeckt wurden nnd dafiGeraiMe
wieder auf den Altar legten. Merkwflrdig ist, daas der Utt^
sog selbst, welchen die Rauher als den Criieber der Fmvda
angaben , vor das Gericht des Königs Childebert geTordeit,
die Flucht ergriff, und nun Alles verlor , was er dareh ¥.1^
nigliche Gunst erhalten oder von Andern mit Gewalt Uk
sich gebracht hatte.
1) Till, 81.
Bonn.
12. 9ttU(ifer 9nf(ifrtflm.
Als ich im Sommer verflossenen Jahres mit der Ordnung
der auf der hiesigen Königlichen UniTersifats^Bibliothek be«
findlichen Handschriften vom Herrn Oberbibliothekar Ritschi
beauftragt war , stiess ich auf die im Handschriften-Katalog
S. 97 littera B verzeichnete Chronik, welche den Titel trftgt
'Der Graffen, Marggraven, und Hertzogen zu Jalicb, Geldern«
Cleve und Berg Marck und Ravensbei'g alte HerKunSt und
Genealogi Mitt einführung Etlicher geschieht und Handel so
nit allein Im Ihren sondern auch bei Zeith eines Jeden Re-
gierung In allen Landen sieh Zugetragen'. Hie über Colle-
ctus k Gerardo luliaco, Secrctario Ducali, a d 1572 quem vo-
luit in Archivo servari. In diesem Buche ') findet sich S.6u.6
folgender für Local-Epigraphik nicht unwichtiger Passus :
* Antiquitäten in der Statt Jülich ahn Verscheiden ortheo
Vorhanden/
1) Diese Handschrift ist zonächsi nur Absohrift einer andern in dem-
selbM Katalog 8. 115 littera B aufgeführten ^ in welcher jedoch
die Inschrift Nr. 7 bis cu den Worten 'Gleichflnls find man' fehlt,
woraus sich der Zusatz zu jenem Monument erklArt. Obwohl
ich daher im Allgemeinen den Text der oben erwähnten Hand-
schrift als der vollständigeren gegeben habe, so habe ich doch
die Inschriften Nr. 1^6 genau nach der cweiten als der Qrlgi-
naOupditftMft aMmokeli lassen«
140 Jülicher Inschriften.
[S. 6. 1.] M • ANTONIO V I C T 0 R I
'FRON • AMINI A • VXSOR MOR*
SIBI ET M\RITO DE SVO POS VIT
[2.] C • F L A V I 0
CAPITONS
F • CONSTANT •
[3.] D • M •
C ■ VCSPERIANO
VITALI
MACRIMA ■ AV
VACA -FC
[4.] L • CASSIVS
VERECVNDVS
SIBI ET lABITlANiE
MARTIN VIVOS
FECiT
[d.] T • IVL • PRISCO
T • IVL • SVRVS
PATER
[6.] MATRONIS RVMNEHABVS
SACR •
L ' VITELLIVS CONSORS
EX äo • LEG • VI • VICTR •
Dieses Negst hieror gesetztes Monument bat formam
Cubi das ist ahn allen seithen Vierkantig wie ein WttrSel
oder Doppelsteiu und als die inschriitt Vorneu , also stehet
ein paimen Banm welches ein Zeichen der victorie zu beiden
seithen fein artig gehauen, mit der hinterster seithen dahn
es Etliche Ificher hatt ist es wie zu sehen, irgeut eingesetzt
oder gebangen gewesen also das man fttnf Seitea darvon
hatt sehen Kennen.
AaluB Vit«]li«8. «o. der Neunte RoiUMbe KeysAr ■§ ewe-
scn ist Zu Collen ahm Rhein M Mir kiach'ObrM gebort
70 durch Silin untergebenen Kriegsvolck erst Reiser snlutipf,
sein Vater hnt lucius geheissen, wie Suetonius sebreibet, Imtl
auch einen Broder desselben nahmen gehatt.
Not: (EX i^^O) bedeutet ex prino pilo and worden
prini pilares oder ex primo pilo oder ex primo Hasiato in
in des Keysers Julij Commentarljs geiiennt die Kriegsleuth,
so in der Ordnung der Ersten spitx gesteh gewessen welche
einen Centurionem oder Hauptman hatten.
AQVILEIAE Dieses ist auff ein Kleiu
LEFAEMARI Zettelgeu beigeschriebeu gelegen,
SOLLEMNIS
ET SEVERVS
[7.] FILET- HP-
Dem Kirchthflre Zu Jülich seind Etliche alte antiqniiate
und unter andern nachfolgende eingemaurt.'
Hier folgt leider nur ein leerer Raum, nach welchem
am Ende von S. 6 noch diese Worte zu l^sen sind :
'Gleiehfals find mauahn den dreien alten Statpforthea
monnmenta von personagien in steinen gehauen.'
Die Glaubwürdigkeit unsres Chronisten wird hinlang*
lieh dadurch verbürgt, dass, soviel ich habe ermitteln können,
drei der vorstehenden Inschriften auch anderweitig bekannt
sind. Nr. 4 ist von Gruter 768 , 5 e schedis Commelioianis
«dirt worden , jedoch mit ungenauer Angabe des Ortes wo
sich die Inschrift befand, da er bemerkt : alicobi apud IJbios.
Bei Gruter lauten die Zeilen 8—5 so : SIBI - BT * lABU
DIA II NAE - MARTIAE || VXORI - VIVOS || FECIT. Welche
Ueberlieferung den Vorzug verdiene, darüber wird man, glaube
ich, nicht lauge -xu streiten brauchen. Denn wenn gleich das
Monument Nr. 6 xeigt, dass der Schreiber jener Chronik die
Zeilenabtheilung der Inschriften nicht genau wiedergab, so
ersehen wir doch andererseits aus Nr. 6 u. aus Nr. 7, dass
er die Worte selbst gewissenhaft abschrieb. Daher halte ich
Itt JMchsr BiseMflm.
den oben gegebenen Text für richtiger als den ConmeUn'si des*
sen Zttsata VXOftI von interpalalion hennrOhren scheint
Der so sorgfiütig hrschriebene Matronenslein Nr« 6 siebl
hei Lersch C. M. I 23, der indessen Aber das Aenssere des
im Kttlner Maseum beindlichen Denkmals leider gar Nichte
millheilt. Es ivnrde in der Nftbe von JQlicb gefunden und
war spater , wie Aldenbrück bezeugt, 'snpra portam Urbis e
regione Domus Cellarii* daselbst eingemauert. Nadi Lersch
besteht die Inschrift nicht aus vier, sondern aus sechs Zei-
len, auch liest Lersch RVM^HABVS, im Uebrigen stim-
men (die Punkte natürlich abgerechnet) die Angaben iiber-
ein. Dass unser Chronist an den Vater oder Bruder des Kai-
sers Vitellius und an einen primipilaris denkt, ist ihm nicht
nu verübeln, aber Lersch und Steiner cod. inscr. Rh. et Dan.
1226, vdche Lucius Vitellius consors exploratorum schreiben,
hätten einsehen sollen , dass Consors der Beiname jenes Lb
Vitellins isl^ welcher explorator bei der sechsten Legion war.
Den von den Brüdern Blarius ihrer Mutter A^uileja Lefa
gesetaten titubis sepulcralis, der in das Antiquarinni nv Mann-
heim gerathen ist , indet man bei Steiner 1203 ebenso » nur
dass dort LEFAE and MARI durch einen Punkt und einen
grasseren Zwischenraum getrennt sind.
Die vier Übrigen Inscbriften sind entweder unedirt oder
dock den neneren Sammlern rheinischer AUerthümer unbe-
kannt geblieben» In Nr. % sebeint die zweite ZeUe im Anfang
und am finde unleserlich gewesen zu sein; MOE* wird wnU
in HON. d. i. monvmentum corrigirt werden milssea In Nr. S
ist Z. 2 CAHTOlis an lesen.
Ronn, 185r.
V« Bttelieler*
ttnc» tec ilttrm ([o]Mitigifd^ fubange.
(Mit swei AbbiUnogen auf Taf. Y, Fig. 8 und 4.)
Die Bedeuüf«; md Wichtigkeit dtr nttteialterlichf«
Sphrafislik flir dif Umatische und epigraphiiche, wie für ge-
^ aeatogiBcke «»d gmchtchiliche Slvilieii ist iunner anerkannt,
Ar 4ie der CuUmr- vnd Konatfaschichle dagegen erst in
neuerer Zeil richtiger und illgfnieiner gewürdigt werden.
nies hezengen nicht hios dk neueren a^ragistischen Mona«
grapUeen, in denen Terathledene Siegdarten auBBBwmige-
itallt und aorgfUtig beschrieben oder abgebildet werden^ son-
dern auch die sick aberall mehienden affetttMchen und Privat-
aanvluagen niltelalteillcher Siegel.
Je grösser «ad aUgcManer die Schwierigknten waren
und leider «um Thnil noch inuaer geblieben sind, welche der
wisaensebaftlicben BBonteung der grOsaeren Staatsarchive und
sa auch der in diesen aufbewahrten Siegel , meiat nicht so-
wohl durch die Aegierangen selbst , als durch die auf ihre
SchMao eifersAdiiigen AichiraR, entgegengestellt wurden
umI werden, — * deren Onindlosigkeit aber an sich einleucli-
tsnd uml in Mellii's „Beitragen cur Siegelkuude des Mittel-
alters*, Wien 18d6 ^ auf das aberaeugendste dargeiegl won-
duft M^ "^ um so eiCriger wird jedem Materiale nachgespflrty
welcihea auaserimibi jener undunhdringlicfcen Schranken e^-
144 Der elfenbeinerne Stempel d MajesläU-^ od, TkronsiegeU
reicbbar ist. Dieses sind theils die in kleineren Lokalarcbf-
ven oder in den Händen von Privaten befindlichen Urkunden,
deren anhängende Siegel nicht blos ohne alle Beschädigung
derselben, sondern sogar in einer ihrer Reinigung, Deutlich-
keit und Erhaltung forderlichen Weise, mit Gips, Gutta
Percha oder verschiedenen Zusammensetzungen abgeformt wer-
den können, theils auch die Originalstempel oder Tymparien
der Siegel selbst
Von solchen metallenen , meist broncenen oder kupfer-
nen , weniger häufig silbernen oder bleiernen Siegelstempelii
sind manche in städtischen oder Kirchenarchiven aufbewahrt
geblieben, die meisten jedoch und naipentlich die der am Ende
des vorigen und im Anfang dieses Jahrhunderts anfgehobe-
aen weltlichen und kirchlichen Institute abhanden gekommen.
Viele sind dies für immer, indem sie aus den Händen unkun-
^diger Besitzer in die Werkstätten der Metallarbeiter wander-
ten, um hier gleich den werthvollsten alten Münzen einge-
jBchmoIzen zu werden, vielen aber wurde und wird noch fort-
während in den Sammlungen der sieh mehrenden Freunde
mittelalterlicher Geschichte und Kunst eine sichernde und
würdige Aufbewahrungsstätte. Kaum begreifliicb ist es, wie
manche interessante und werthvolle Stempel in weiter Ent-
fernung von ihrer ehemaligen Heimath, und dort unter alten
MetallgeHimpel der Trödlerladen aufgefunden worden sind.
So hat Herr Fr. Nettesheim, Seidenfabrikant zu Geldern,
auf seinen Geschäftareisen mehrere recht bedeutende Erwer-
bungen gemacht, welche niederrheinischen Städten, Kirchen,
KMstern Und Zünften zugehörten , nnd sieb dnrch seine be-
reitwillige Mittbeilung der Abdrücke den Dank viider Samaik-
kr und Forscher erworbeh , während mehrere- jener Brwer-
J^ungen mit seiiien eigenen verdienstlichen archivaliseheii Stu-
dien im engsten ZusaQunenbange.Btebai.
Adeh in weiter Feme von seiner ehemalfgen Heinitttli
4ßt der Ge|[^sianil zum Vorschein gekpmmei^^ der hier b^-
mnkä d$t dUfren Capetingiscken Ludmige, 145
ifrocben werden goll, mil auf Tat V. Fig. Sund 4 abgebildet
worden ist Ba iat der elfenbeinerne Stempel des Maje-
aUts* oder Tbronaiegda eines der Ludwige, welcbe dem al«
leren Hanse der Capetinger 2ugebftrend ^ den irananaischen
Thron eingenonnien haben. Seift einigen Jahren ist er in
den Besila des zn Coln lebenden Eanfinaanes, Herrn Cbri*
slopb Rohly gekonnnen, dessen mit niclit gewöhnlicher Ken-
nerschaft ansgewfthUe Sammlung alftdentscher und niederlin«
discher Oelgemttlde, wie mehrerer Handschriften mit ansge*
aeichneten Hiniainrbildernf die verdiente Anerkennung schon
in weiteren Kreisen gefunden hat, da jene und andere 6e^
genstände mittelalterlicher Knnst den Freiinden dieser stets
mit der bereitwilfigrten Gefälligkeit von ihm gezeigt wor«
den sind.
Der mir vorliegende Stempel besteht ans zwei in ein-
ander greifenden Theilen, der runden Platte des Hauptsiegels
und dem in ihre Rttckseite eingepassten cylinderförnngeu
Griff« Jene ist auf dem Rücken mit einem ungefähr V/^ Cen-
timeter breiten Kranze von epbeuartigen Eicheublatleru und
kleineren Eicheln verziert, welcher kaum V4 Linie den matt«
pnnktirten Grund fiberragend, von zwei schmalen, wenig er-
hi^hten Kreislinien, und ausserhalb dieser von zwei schmuck-
losen vertieften Ringen umschlossen ist. Inf den äussern dieser
letzteren folgt ein breiterer, zierlich .geschnittener Perlen-
kränz, dessen äussere Bogen zwar über den glatten, 1 Linie
hohen Rand der Siegelfläche vorstehen, doch nicht zur Ver«>
zi^mng des Siegelabdruckes bestimmt sein konnten , da das
erweichte Wachs sich am ihre hintere Wölbung herumgelegt,
und so die Wegnahme des Stempels ohne Jliosreissnng un-
milglicb gemacht haben würde. Der erwähnte Handgriff, eine
Bällo von 6 bis.7Centimeter und unter dem oberen kugeligen
Knaufe dnen Durchmesser von 2'/i Centimeter habend, wird
in seiner fliitte vün einem Kranze umgeben« der etwas brei-
tsf, als. der vorher bescbriebenei , die gleichen. Blätter und
10
tit Der 0lf89jb0kierM8kmpdi.Mv^ml^
Frilchte in eioeni etwis gtMMiro ÜMsaitabe nrf g erieftea
Cbrnnde itigt Dw dariher bciadlicke Knaiif isl obett m
einer 8VV CeoiiaieUr in DyrchmeMer haMenden^ wd tuk
einer einfachen AkeraUbenden Kreislinie noacUosseaf a Flieh«
abgeplattet, auf welcher mM die^ Fig. 9, abgeMUcto nnd
wabfschdnBch als Contrasiegel gebraucbCa Krane bcAndcL
Die FUlcbe dea Haupisiegels, Fig. 4, hat 9V» Cenli«
neter in Dnrchncsser md einen V/2 Unie breiten, irftHig
myeraierten wd glatten Rand , nach welchen der wenig
br^tere, von nwd einfachen Krtislinico unschknscne Schrift*
ring (Schriftrand) folgt« Dioser wird obai «1 onlen dnreb
dasSiogelbUd, den in Krttnnngaomate nnf den Tbfone sitanft«
den Kfotg , unteitrethen , unten jedodi die Ansset e CnAn«
sungslinie nicht berührt, wahrend oben dieselbe doreh di«
Seitenspilaen der Krone, und dadurch aoch> Anfang flnd Ende
der Schrift, statt durch das sonst ftblieba Kraus, getrennt
wird. Die Krone ist awar viel kleiner und weniger ausge«
fahrt, als die arit Eddsteinen besetnte des Gonirasiegds,
lasst jedodi Aber den gefinrcblen und halbnondförnig ge-
bogenen Stimreife die heraldische Lilie deutlich eritennen^
weniger bestinnt dagogen die an beiden fifieite» yoirnganden
und die ebenfalls liliennmigen niedrigeren Zacken nwiscken
diesen und der efstem. Das Cksiekt des Königs ist Jugend*
Kch voll und bartlos, das gescheitelte Kanpthaar bis mtnr
die Ohren reichend und der Bala unbedeckt* Von den dvai
bei den Krinmgen tiblidi gewesenen PrachtgewAndcni ist
das unterste, die Tuaika, nnr sehwach durch oino kann bo»
nerkbare Verniemng unter den Hake angedeutet, ksden
hier der wulstige Kragen dos nweUen, der Dalnntika^ den
Hals und obern Theil der Ihrust hersOmlg unsdlKesst Ihr
Scheinen auch die weiten wallenden Aermel, welche einen
Theil des Vorderarns unbedeckt lassen, sowio der Oewand-
streifen aaaugohAMs, wdchor nnteriialb doi KAnigunanteb
Ma a«f dio Fttsso fdcht^ Dieaer lotitoro UH uMm, «o dor
0Me» dif äUeren CapeHnjßsdfm iMiwige* tU
Seile uii oben, wo quer 4ber iler Brast der Stoff iM Man-
tels in refetanttmg gefegten Falten angesetzt kt, mit brei-
ter BrokatboTte eingefosst, in welcher aufliegende Lilien ron
Tierecken uasehlossen sied, die gleicb den Bftndtmr der
Borte an» Doppellinien bestehen.
Noch einigo andere bei der Ertaung der alteren fhnk
«llsisdien Könige erwttbnle Imignien stinnnen mit dem ror-
liegenden Bilde überein. Erstfieh ist es die in ei»er LtRe
endende Agraffe , welche anf der rechten Schlüter den Man«
tel zusauMBenbilt. Femer ist es das kurze, ebenfalls in eine
lilie ausgehende Scepter in der ausgestreckten rechten, nnd
in der auf dem gleichen Knie ruhenden linken Hand der
längere dtane KlNitgsstab mit fOnf Spitzen, in denen viel-
leicht die Anfllnge der später erscheinenden j^Main de justice*
erkannt werden dUrfnr« Bei den ftlteren Chronisten mad die
Ausdrücke ^^sceptrum, virga und baculus* oft verwecfasflt
und verschiedei» beschrieben , doch immer zwei ihnlicbe In-
signien der Konigswtirde, welche in den beiden Httnden ge-
halten wurden, erwilhnt* Die traditionelle Bekleidung der
Ftlsze, weldie auf einer Stufe des ThrengerOstes stehen, Ist
zugespitzt, dock nickt ausgeführt. Von der Huhen Band
hängt ein faltiger Gegenstand herab, welcher einen Theil
der untern Borte verdeckt, und wenn nicht ein einfaches
Tudr, vielleicht der unter den ibHchen Insignien genannte
Beute] ist. Von dem Throne sind zwei flberstehende Stacke
des Sitzes, das zur Linken dem Kopfe eines Thiers und be-
sonders eines Hundes ähnlich , sowie zwei Fasse sichtbar,
die ebenfalls Thierffisse vermuthen lasseir, während eine bei
Du Cauge , Cllossarium etc. unter »Moneta* , abgebildete und
i^wig* VHI. oder seinem Sohne Ludwig IX. fraglich zuge-
sehifeiene Mtfnze den in Krone, Scepter, Stab und Mantel
mit unsarm Siegelbilde ffbereitikommenden KOnig auf einem
Throne darstellt, dessen Sitzenden nach oben hin zu niede-
re» A«mlehftez sieh krtaMueir.
1 18 Der OfMiinerke Simpel de» M^ettdtS" od. ThramiegeU
Die ein«efai^n Worte des Schriftraniles: LVDDICVS
BI 6RA FRANCORVM REX, sind durch keine Pvnkte ge-
trennt, und die Abkürzungen von »Dei Gratia^, welche aaf
den deutschen Kaisersiegeln Ottos L, Heinrichs IL, lil. u. V.,
Konrads III. , Friedrichs IL und Konrads IV. sich eben so
finden , gleichfalls ni^^t durch Punkte angedeutet Die Be-
zeichnung der Könige von Frankreich durch «Francomm
Rex^, oder ,,Rex Francorom^, wobei „Dei gratia^ bald vor-
gesetut, bald weggelassen ist, findet sich von der frühesten
bis in die neuere Zeit auf ihren Münzen und danach wohl
auch auf ihren Siegeln , von denen ich jedoch leider die
1834 zu Paris in gross Folio erschienenen Abbildungen nicht
habe erlangen können. Abgesehen von dieser typischen Be-
zeichnung und der vielleicht eben so typischen Gewandung
der alteren Königsbilder auf BUnzen und Siegeln , Ittsst
doch der Character der Schriftzeichen , wie der technischen
Ausfahrung auf das 12. oder auch auf die erste Hälfte des
13. Jahrhunderts schliessen. Da aber vier französische Kö*
nige mit dem Namen Ludwig wahrend jenes Zeitraums regiert
haben, Ludwig VL (le Gros, 1106—1137), Ludwig VIL (le
Jeune, 1 135—1 137 Mitregent, 1 137— 1 180 König), Ludwig VIIL
(le Lion, 1223 - 1226), u. Ludwig IX. (Saint Louis 1226—1270)
so wird sich, wenn nicht schon aus den vorerwfthnten Abbil«
düngen, durch eine in den französischen Archiven wohl zu er-
möglichende Vergleichung der mit Siegeln versehenen Urkun-
den, die Gewissheit verschaffen lassen, welchem jener Ludwige
unser Stempel gedient hat. Dass er übrigens gebraucht und
viel gebraucht worden ist, zeigt die Ferminderte Scharfe
mancher Conturen und Schraffirungen, obgleich nicht uner-
wähnt gelassen werden darf, dass das ganze Siegelbild, ab*
gesehen von seiner im Verhaltniss zur liöhe auffiiUenden
Breite, sehr flach gehalten ist, und eine weniger gefibte
Hand für die vertiefte , als fttr die erhöhte Arbeit der Grifft
und Rackenverzierungen, annebmen löast Hat ii«li wck
eke$ dbr OUeren Cap^m^alkm Ludmige. IM
■leht ermiftlelD laasea, waan ud wie vnser Sieoipel nach
Cola yelaagt i»t , so ist es dodi aoaweifeUiaft, dass derselbe
nichl, wie dies mit Metallstempeln seilen vielAlti|^ venueht
worden , naeh; emacht^ sondern ein werthrolles und sehr in*
teitssantes Original ist. Ob noch andere elfenbeinerne Stem<*
fei ffirstlicber Siegel vorhanden sind, habe ich nicht erfahren
können, jedenfalls aber sind sie Seltenheiten geworden, wenn
sie dies nicht schon fkUher waren. Viellmeht hat die , nach
Lepsius Behauptung, Nene Mittheil, des Thflring. Sachs. Ver^
eins, Bd. VI. Heft 3, S. 89, im Mittelalter sehr gewöhnliche
Sitte, die Siegel der Verstorbenen, um jeden Missbrauch au
verhfiten, mit der Leiche oder anderwärts zu vergraben,
auch die Zahl ftIrstKcher Siegelstempel so auffallend gering
werden lassen.
Schliesslich will ich noch Einiges anführen, was eine
Vergldchung der Siegel der alteren deutschen ROnige und
Kaiser mit dem des frannOsischen KOnIgs als ibereinstim*
mend oder als verschieden erkennen lasst. Nachdem die
iUegelbilder der Ersteren , wie bei den Carolingern, so auch
noch bei den ersten Sachsen, nur Brust* oder halbe Lcük.
sticke geblieben sind, erscheinen sie von Otto ill. an als
gaane llguren, bei Diesem stehend, bei den Späteren sitzend.
Die Sessel , welche nur ausnahmsweise gar nicht gesehen
werden, sind bald mit, bald ohne Lehne, bald viereckig,
bald gebogen, oft mit reicher Ornamentik, besonders der
Rückenlehne, doch nur bei Heinrich V. an den Enden des
Sitzes mit TMerkOpfen und zwar adlerartigen versehen,
wahrend an den SUIhlen der Bischöfe diese Art der Verzie-
rung auch ausserhalb Deutschlands eine sehri verbreitete war.
An die Stelle der vm den Carolingem her tiblichen In«
signien , eines Schildes und einer Lanze oder Fahne , treten
seit Otto L der meist mit einem Kreuze versehene Reichs^
apfel und das oben mit einem Kreuze, einem Adler, mit
Laubwerk *^odar piorr Lilie besetzte Scepter. Meist ruht jener
IM D9t ^mMßmm akmpel iei Maj0ää»$'- pte.
b ier Uokea, dieses , üock Memls so km wie avf mn§trm
Steapei , ia der rechten ifatiki. Scepter odt der liBe flAr«
fen ia ihren Siegein Heinrich IL, Kenrad IL, Heinricii IV.
nnd V., Konrad IlL, PMedridi L und 11*, Kouad iV., fleki*
rieh Kaspe, Wilheioi von Holland, Friedrich der fichftne md
Otether ron Schwardiorf. Wie anf nnsemi Siegel, hftM
Konrad IL das LiKenscepter in der Unken und in der tedi«
ten Hand den KiMigsstab, vlArend dieser bei Heinrich IIL
anf eineni seiner Siegel in der linken die SCeUo des Krichs«
apfels rertriit. In Betreff der Gewänder isl au bemerken,
dass das obere fast inuner küner, als bei den frannisischea
I^idwig, doch ebenfiriis «eist anf der rechten Scholtcr und
nur nuwdlen rom aber der Brust, durch eiuen Knolen,
Knopf oder Bing, wenn letztere nicht vielmehr als die Schü»
der einer Agraffe anausehen sind, ausaaiaiengehaltett ist. Das
Unlergewaad ist in der Begel enger, ebenso dessen Aennet,
zuweilen ist es mit Stickevriea besetat» Die Krone , welche
aufättglicb, den anderen kriegerischen Insigaien entspEecbcnd,
durch einen Hdm oder einen Lorbeerkranz vertreten wird,
und auch später noch mehnnals mit einem Diademe wech-
selt, ist von verschiedener fiestalt» bald flach, bald geaalt,
bald bogig, oft auch mit herabhingenden Bändern verseben, das
darunter sichtbare Haar aber (hat durchgängig dicht anliegend«
Die über den KTMungsornat der frattadoischrn KMige
gemachten Angaben linden sich ausführlicher im Dictbumäre
de Trevouz , unter den betreffenden Arükeln , ;nisammenge-
stellt aber bei Miinin , Trait6 historifue et chronologiqne dn
Sacra et couronnement des Bois et Beines de France, 1732.
Für die Vergleichuag der deutschen Kaiseniegel koante^
aiBscr eiaer reichhaltigen Privateammlung , Bönier*Bichner,
Die Siegel der deutschen Kaiser , Kttnige und Oegenktaige,
Franke, a. M. 18S1 , benatzt werd«.
Crefeid.
»t. A; Mein»
14. JRatrimeiißrme tw MMttrrolirim.
Westlich des Dorfes Wollersheim ') am sogenannteo
„Väissberge^ wurden vor tkagem W«ebeo brim Roden einer
öden Strecke mehrere Grflber aufj^edeekty die grösstentheils
ans gesj^tenen Maironeiisteinen und frflher «chon bemifzten
Werktafeln zusammengesetzt waren* Wenn wir die Bauart
dieser Graber und ihren Inhalt in n&bfrn Betracht jjehn und
sie mit denen rergldehen, die frOber xu Gödesheim« Vettwejss»
SoUer, ZiUfich und Fioisdorf aufgefunden wurden, so führt
uns die völlige Cebcreinstimmung aller dieser Bubestatten
zu dem sicheren Schlüsse, dass «ie einem und demsel-
b 0 n -germanischen Volksstamme ihre Entstehung verdanken.
Die Wohnsitze dieses Stammes scheinen von den Ufern des
Rheines bis zu den AusUnfem der Eifelgebirge sich aus^e«-
dehnt zu haben ; namentlich dürfte aber das alte Tolbiacum
mit seiner nächsten Umgebung der Hauptsitz desselben ge-
wesen sein. Denn gerade dijcser Punkt ist in einer andert-
halbslündigen Entfernung wie mit einem Kranze von diesen
Graberstäften umgeben, die oftmals kaum zehn Minuten weit
von einander entfernt liegen.
1) WoOenheim (um 800 WndesheliD, ItOO WoDressem, Wollnheim)
liest iai Kreis« Mrea^ ungefähr 1% MmdeB von BHpleh ent-
fernt. Der Sage nach soll an der SteUa itr jeici|^ ICInbe ein
Heldentempel (vlelleiciit ein Heillgtimm des Woodaa ?) gestanden
153 MalroMntteme aui Wo\ler$hem.
Da bereitg früher in diesen Jabrbficbern Aber obgenannte
Funde genau berichtet worden % so kann ich einer näheren
Beschreibung des letzteren an dieser Stelle mich fäglich ent-
halten, und wende mich daher sofort zvl den Inschriften selbst,
deren bis jetzt drei an jenen Grabern sich vorfanden ; ausser-
dem verdienen aber noch zwei andere Steine wegen der Ver-
zierungen ihrer Seitenflächen hier eine Erwähnung:
1.
M A T R 0 N I S
VETERANE^IS
C * VALERIV ' SPE
aATVS'PRO-SE-'S
SVISLM
Matronis Veteranehis Caius Valerius Speratus pro se
et suis lubens merito.
Grauer fester Sandstein von Berg oder aus der benach-
barten Baade. Vorderhälfte einer gespaltenen Ära von 3 F.
8 Z. Höhe 9 2 F. Brette und 6V2 Z. Dicke. Die Inschrift
selbst ist bei der guten Erhaltung des Steines noch so schon,
als wäre sie eben erst von dem Steinmetzen eingehauen wor-
den. Die beiden Seitenflächen schmücken rechts ein Füllhorn
mit Früchten , aus deren Mitte ein Pinienapfel hervorragt,
links eine zierlich gearbeitete Blätter- und Blumen-Arabeske.
2.
//HATRONIS
//ETERANEHIS
//PRIMINI////
///PECTVS////
lANV ARIVS
/// M
Matrpais Veteranehis 4^imini (Bes)pectus (et) lanoarnis
(Inbentes) merito.
•) Man vergletohe Hell xn. 8.4f.. XX. 8.61.— XXIll,a«i.7i.
Maironensteine aui WoSer$heim. iü
Ebenfalls grauer Sandstein, aber etwas weicher als der
vori|re. Die Länge der Ära beträgt 3V2 Foss, die Breite
S P. 4 Z. ; da die Tafel beim Spalten unregelmässig ge-
brochen, so ist auch ihre Dicke verschieden. Die Buchstaben
sind etwas verwittert und an einigen Stellen beschädigt;
auch ist nicht mehr ersichtlich, ob die Seitenflächen mit Bild*
werk verziert waren,
Primim. Es verdient Erwähnung, dass auch auf einem
sa Goedesheim gefundenen Matronensteine ein C. Priminius
den Veteranehisehen Mattem opfert ^). Waren etwa Respectus
und lanuarius Stthne desselben ? Wenngleich sich Letiiteres
auch nicht mit Bestimmtheit behaupten lässt, so glaube ich
doch nicht su irren , wenn ich Primini als Mehrheit auffasse
und die Lflcken auf dem Steine in genannter Weise ergänze ^).
3.
MATROrls
///// RAHENIS
///////AN
Grauer fester Sandstein, 2 Fuss 4 Zoll lang und V/2
Fuss breit.
Ausser den angegebenen Buchstaben ist nichts mit Be-
stimmtheit zu lesen. Ob die zweite Zeile Eitrahenis zu er-
gänzen sei, wage ich nicht zu behaupten; wenn aber die
Form Veteraheabus (vielleicht V(terahenabus?) bei Lersch
Heft XII. S. 53. richtig ist, so dürfte auch die Lesart Ve«
teraheuis nicht zu verwerfen sein. Vielleicht wird es uns
gelingen, durch weitere Entdeckungen an der Fundstelle selbst
diese Zweifel zu beseitigen.
Die beiden Seitenflächen des Steines sind mit einem ein»
fachen Fdllhome geziert.
ä) Vgl. Jahrb. 4. V. Mfsn Xn. 6. 47.
4) Man sehe Beoker In d. J. d. V. Heft XV. S. 97.
4. »,
Diese beilen Steioe tragea swtr kctee inschriftett, 4a
8le die hiiiterea PMcben sweier Matrenensteifle UMen,
sind aker deanoeh wegen der fichönea Veraienine^eB der
Seiteawftade rea nicht f eringerem Interesse. Ab ersterem
zeigt die rechte Flache eia aof doppeltem Uatersatae ruhen-
des Fflllborn mit Fiüchtea, aus deren Mitte wiederam der
charakteristische PiDieaapfel herverragt. Auf den blätter-
artigen Ausläufern der Träger befinden sich an jeder Sehe
drei Vogel , die auch hier rftcksichtlich ihrer Bildung den
Rabea oder der Krähe gleichen ^). Die liake SeÜeawand
aber bietet uns eine bisher noch nicht vorgekommene Ver-
aierung, nämlich einen mit Blättern und Trauben rerseheaea
Rebenaweig, an dessen Fasse awei grosse V<)gel sich
befinden, die unstreitig der Familie der Sumpfvögel ange-
hören und wohl als Störche gedeutet werden dürften. Tran-
ben sind meines Wissens als Symbol auf Natronensteinen bis
jetzt noch nicht vorgekommen; sie gehören allerdings au
den Erzeugnissen des Feld- und Gartenbaues und finden da-
rum mit Recht auf denselben eine passende Stelle. Wenn
wir aber nun wissen, dass der Weinbau in Gallien erst durch
Probus eingeführt wurde und au einigem Ansehen gelangte,
und wenn wir fernerhin bedenken, dass die auf den Seiten-
ftächen dargestellten Früchte wohl au den gewöhnlichen
Opfergaben gehörten, welche die Landleute den feldsohiraen-
deo Nüttern auf ihren Aliären darbrachten, so dürfte aai^
gekehrt daraas n scbliessen sein, dass jener Stein nicht vor
dem Bade des dritten Jahrhunderts gesetzt worden sei.
Der fünfte Stein zeigt uns nur eine Seitenwand und
awar die rechte, wekbe mit einem fein recaierten Fflühome
5) Aach früher flunden wir dieseo Vogel aof einem den Vesoaiaheal-
schen Matroneo gewidmeten Steine aas jEQIplQlu Yak Heft XXHI-
9. 69. 76. ...
aus WoUerikeim. liS
versehen ist. Unter Aepfeln und Birnen ragt auch hier der
bisher noch räthselbafte Pinieoapfel in der Mitte henror;
ausserdem aber hängt eine schön gearbeitete Gerstenahre
2ur Seite herab.
Die ersten den Veteranehisdien Müttern gewidmeten
Steine wurden im Jahre 1841 bei Gtfdesheim (EmbiLen) auf-
gefunden und von Dr. Lorsch in Heft XII. S.47. dieser Jahrb«
naher beschrieben. Es sind nicht weniger als 7, so dass
nunmehr 10 diesen Matronen geweihte Inschriften uns vor-
liegen. Wenn Lorsch durch den Namensklang verleitet^ die"*
selben auf castra vetera bezog, so kann ich dieser Ansicht,
geilen die ich mich bereits in H. XXIIL S. 61. Note 1 aus-
gesprochen, schon aus dem Grunde nicht beipflichten, weil
das alte Vetera selbst keine Votivsteine dieser Matter auf-
zuweisen hat. Von grosser Bedeutung scheint mir ausserdem
der Umstand» dass die Fundstelle bei GOdesheim von der
unsrigen am Pützberge kaum 15 Minuten entfernt liegt ; es
ist somit klar» daas die zu beiden Grabstätten verwendeten
Steine aus einer und derselben nahe gelegenen römischen
Niederlassung entnommen wurden; andererseits aber werden
wir wiederum nachdricklich daran erinnert, wie viel daran
gelegen sei, bei Mittheilnng von Inschriften und sonstigen
Denkmälern die Fundorte genau anzugeben.
Commern 1857.
A. Kiek.
16. Bvri tinte 9nfi(prtflcii 010 tüiin.
Der fr ohi wollenden Gilte des Gymnasialdirecton Herrn
Dr. Kiesel in Düsseldorf verdanke icli eine Copie von swei
noch unedirten Kölnischen Inschriften. Die Steinplatte, aof
deren zwei breiten Seiten die Grabschriften nebst darüber
angebrachten bildlichen Darstellungen sich befinden , ist im
Besitze des Rentners Herrn Anno Etzweiler, welcher die-
selbe im Jahre 1854 beim Neubau seines in Köln auf St
Cuniberts-KIoster gelegenen Hauses gefunden hat. Nähere
Besprechung bleibt vorbehalten ; für jetzt wird nur einfache
Veröffentlichung beabsichtigt,
1.
D-H-CIVL*MATERNVS
VBT*EX- LEG*I*M*VIVS- SIBI
3"*MARI-B HARCELLINAE
COlIVGI * DVLCISSIM.B
K CASTISSUifi - OBITAE - F *
2.
Auf der gegenüberstehenden Seite:
D LIBERALINIO ' M
PROBINO - TRIBVNO
•^' PRiGTORIANO T
UBERALlNiE -Q- PRO
BINAE • FILIAE • eIiVS BAR
BARINA • ACCEPTA • M
ARITO 3' * FILIiG OBlfS
Düren, April 1857.
III. lilteratnr.
^!ri^rii0rf4t(^t( Xftv ü^mexy, von Dr. C. /. Oelfkr, J^vcf. Hrr
Cl^rol. an l»f r l^^i^fi^ttle |lrni. tfrflrr Cl^dl: fkit^tn^efd^i^ie tet
S^mex^ uniet tev 1l0m(r-, flurgunl^rr- unl» ^Irmannen^errfc^aft«
|lrrn, Vrrlag lier Palpfd)en ^ud)!)' 1856. 8. (Voxwoxi p. V— XII ;
^n^dtf an3et0e p. XIII— XVI ; <^bl^anl»l. Si. 3—414 ; Corrt^. 2 j^ji.)
Es ist eio woblthueudes Gefühl , in diesen Tagen , da
Alles bald nur vom Dampf und Mammon getrieben zu wer-
den scheint, literarische Geistesprodukte hervortreten su se-
hen, welche von ernstem Porscherfleiss Zeugniss geben, su-
inal wenn solcher, wie es bei vorliegendem Werke der Fall
ist, auf die vaterländische geschichtliche Entwicklung des
Christenthums gerichtet ist, das heisst: derjenigen geistigen
Bewegung des Menschengeschlechts, gegen welche all' das
beutige Weltgetriebe wie ein grosses Marktgelfimmel, oder
wo es sich selbstherrlich dtlnkt, als baares Narrentheyding
erscheint. Man ist es daher sowohl dem gelehrten Verfasser
als dem dabei interessirten Publikum schuldig, obiges M'erk,
so weit es bis jetzt erschienen , zur dffentlicheu Kenntniss
zu bringen, indem dasselbe bisher, unseres Wissens, ausser
der Buchhändleranzeige keinerlei Meldung erfahren hat. -^
Der vorliegende erste Theil , welcher die Zeiträume der Rö*
mer-, Burgunder- und Alemannenherrschaft umfasst, han-
delt in drei Hauptabschnitten von der Grtlndung des
Christenthums (S. 8-306), von der Kirchenver-
fassung (S. 307 — 843) und von den ionern Kirchen-
verbältnissen (S. 344—414). — Was nun vorerst die
Geschichte der Gründung des Christenthums in der Schweiz
, welche der Vf, in Form einer geographischen Ver*
1S8 Qelpke : Zur Kirchengeschichie der Schtceiz.
breitungsgeschichte giebt , so muss demselben das Zeugniss
gegeben werden, dass er hiefür mit grossem Fleiss und mit
durchdringendem Scharfblick lemitzt bat ^ was chronistische
Deberlieferung y Legende und Alterthumsforschung an die
Hand geben konnten. Ohne das reiche Detail der Untersn-
chwigen erschöpfen zu wollen, begnügen wir uns hier, ei-
nige Hauptpunkte hervorzuheben. Neben den gediegensten
Brmrteningen Aber die Serien der Bischöfe von Genf (S.
7—31)» Wallis (S. 9i— 106), Aventicum (S. 138-142),
Vindonissa (S. 195-197), Chur (& 257—263) und von
Rauracien (S. 283^288) , finden wir hier die schätzbarsten
kriticchen UnlerBuduingen über die grosse Märtyrer^Legende
voa der Chehlischen Legion (S. 59^-85), wie über die
ZweiglegendeB von Crsus, Victor (S. 193 — 171) und Verena
(S. 176-187), von Felix und Regula (S. 197—208), von
lliwla und den eilftausend Jungfrauen (S. 968-382), so*
dann fibef die Legenden von den Missionarien Beatus und
.histud (S. 2l»-^282) , Fridolfn (S. 291— 30Q , Lucius (S.
S45 — 252) H. A. m. Weitere schätzbare DntersuclMmgen be-
treffen die Lage der durch ein Concil berflhmt gewordenen
allen Bpaona (S. 126—133), die Sage' Aber die Einfgeir-
kircbe am Thunersee (S. 383—288) und über den Römer-
jttg der Unterwaldner (S. 339 ftO* Wird hierbei der Wabr-
beitagehall altlierlLttamlicher Ueberlieferungen mitunter auf
Null redttsirt , so compensirt diesen Ausfall der Vf. reiche
lieh dadurch , dass er die eimchlägigen Ergebnisse der AI-
teithüttsfarschimg für seinen Zweck geschickt benntai und
fffuditbar zu machen weiss. Hieher gehören die Erörterun-
gen Aber die altchristlichen Funde von Genf (8. 6 f. 39 f.
lA7f.), Sitten (S. 86 f.) , aus dem Waadtlande (S. 6 f. 157 f.
4vo^ die so interessanten Danielsbilder auf Oflrtelplaquen nr
Sprache kommen) , sodann von ins (S. 160 f.) , vom Hoberg
bei Solotbuvn. (S. 192 f.)^ von Basel (S. 288 £), Basekmgut
i& 390 L) und Lunooin ioi Kanton Zuridi (9. tri f.).
0€lpk§: Zur Kird^enge$Mä^ dir Sciiocfil IM
Es filbrt uos alcr die ikltertkioMforsdiMf sowohl In Gebiet
alierthttirticher Pmiie als in den der Saf ea noch auf wei-
teve, von dem Vt wenifer bead^lete Sputen der AnflUife
des Christenihnnis in der Sehweia. In ersterer Beidehnnf^
gehören hieler AUerthnmsreste ans den rdmischen Waffen«
ylata der Sage - Hattiasel bei Bern : ein lodenslttck eines
Crlasgeffeiises mit gleichballLiiceni Reliefkreua und Fragmente
Ton rother terra cotta , welebe awiscben den sonst überaus
häufigen Stempelomanienten concentrischer Kreise als höchst
seltene Znthat klebe eingeritzte Kreue tragen, die mit den
htafig, wohl nur ornamentarisch angebrachtem Schrägkreosen
luchts gemein haben» Weiter sind hier nu beachten: ehe^
malige Kirchen mit Begrttbniflspiiktaen, deren unterste Schick-
ten heidnbche Clrabfiiude aufweisen , a. 1k auf dem Bütten^
berg (sh. KB. » Der Kanton Bern, antifuarisch-topogra^
phisch beschrieben von Alb. Jahn. Bern 1850 S. 97) , und
nach neueren Entdeckungen an der KB. Sfi6 beaeiehneten
Stelle bei Ober-Lyss. Im Gebiet der Sagen sind solche an
beachten, welche von einer feindlichen oder mehr accomsM»«
direnden Berflhrung des Chrislenthums mit heidnischem Wis
sen Kunde geben , somit in die Zeiten der Gründung des
entern hinaufreichen, wie die Sagen von Gonlikten mit dem
Teufel bei Gründung von Kirchen (vgl. KB« S. 800 Anm«,
Blnmeoitein «nd Einigen ; S. 899 f. St Stephan ; 8. 846
Dotsigen ; S. 880 Vechigen) , sowie die vom Vf. S. 288 he-
rtUirten, aber nicht gehörig ausgebeuteten Sagen vom Fizi»
len von Kirchstellen durch freigelassene Ochsen (vgL KB.
S. 299 St. Stephan, S. 325 Grindel wald; Blumenstein bei
Gelpke S. 938 gehört nicht hieher, woU aber Chrischona
S» 277). ~ Der nweite Hauptabschnitt (Kirdben verfassnag
dar Schweaa) behandelt die politischen Zustände der alten
fiehweia unter der BOmer- (& 307—317) und Burgunder-
bervschait 0827-^013; Verhiltmsso des Clems aur Staats-
macht nid in akb; DiOoesanverbattniMe)« Der dritte Haupli«
160 ßdpke : Zwr Kitchengeschiehie der ScMoeiM*
Abschnitt (Geschichte der iDnem KirchenirerhaUDisse) eröN
ieri die allgemeinen Cultorsustflndc (344—358), sodann die
Innern religiösen Verhältnisse (352—407) , wobei die christ-
liche Lehre anter der Reaction der heidnischen Oötterlehre
(352— 380) f der christliche Cultns unter der Reaction des
heidnischen (389—397) und das christliche Leben und die
kirchliche Disziplin (397 — 407) dargestellt werden. — Bei
diesen zwei letztern Hauptabschnitten drängt sich nun vor*
weg die Frage auf: war es nicht zweckmässiger, anstatt in
anachronistischer Weise hinter die Verbreitungsgeschichte des
Christcnthums zurflckzugreifen (vgl. Vorwort p. X sq. und
•8. 844) , die politischen und Culturzustände, das Priesterwe-
sen, die heidnische Gdtterlehre und den heidnischen Cult
der aUen Schweiz vorausgehen und auf dem dergestalt ge*
^onnenen festen Grund und Boden die Verbreitung des Chri-
stenthums in der Schweiz sich entwickeln zu lassen? Es
konnte dann immerhin in einem letzten Abschnitte mit der
christlichen Kirchenverfassung und .den christlich-kirchlichen
Verhältnissen unter Rücksicht auf jene Factorea geschlossen
wr erden. So wie der Stoff nunmehr vertheilt ist, wird man
statt der in der Einleitung (S. 3 f.) gegebenen colturhisto*
rischen Andeutungen lieber die Erörterungen des Vf. über
•obige Punkte vorausgeschickt wünschen. So viel Aber die
Anwendung des Stoffes. Das Maass desselben betreffend,
dürfte die Darstellung der römisch-helvetischen Gtttterlehre,
für den Zweck der Schrift etwas weitläufig scheinen. Ab*
gesehen von diesen Ausstellungen, bieten aber diese letztern
Theile der Schrift vielfache Belehrung Über die wichtigsten
cultur - und religionshistorischen Fragen in Betreff der alten
Schweiz, und es wird jeder gebildete Leser diesen eben so
gelehrten als lichtvollen Untersuchungen mit dem lebhafte-
sten Interesse folgen« Mit grossem Fleiss hat der Vf. auch
liier die vaterländische Altcrthumswissenschaft in ihrem gan*
-^w Dmlang , sofern $ie Altcrtbttmer und Cdturbiatorio g^
Oe^ke: Zur Kirchengeschickie der SchweU. 161
meinsam umfasst, sich zu Nutze genacht Bei Erörterung
der römisch-helvetischen Oötterlehre werden z. B. von ber-
nisch-kantonalen Alterthunisfiinden aufgefflhrt : das im Bftchi-
holz bei Thun aufgestellte Belenusbild von Wyl S. 800 f.
(vgl. KB. 401 f. und die daselbst p. XXII angefahrten AU
terihflmer der Schweiz S. 6) , der Mithras - und Dianakopf
von Almendingen bei Thun S. 370 (KB. 255 f.)t ^« Diana
von Orachwyl S. 370 f. (vgl. die daselbst angeführte Ab-
handlung des Referenten in den Mittheilungen der ZOrcher
antiquar. Gesellsch. Bd. 7 , Heft 8) , die Opferbeilchen von
Almendingen bei Thun mit den Aufschriften matribus, ma-
tronis S. 374 (KB. 256 f.) , die Statuetten der Localgott-
heiten Nana und Artio von Muri bei Bern S. 377 f. (KB.
391 f.). Weiter gehören hieher die Andeutungen über heid-
nischen Volksaberglauben S. 388 (Teufel in Eichwäldern,
KB. 82; Verehrung der Mistel, Abhandl. des bist Ver. des
Kant Bern I, 2, 213 ; Hexen - Druidinnen KB. 19) und die
Umsetzung heidnischer Gottheiten in christliche S. 384 f.
(KB. 273. 324. 328 f.), so wie die Bemerkungen über den
celtischen Cultus S. 389 f., welchen Gegenstand eine dem-
nächst zu pnblicirende Abhandlung des Referenten Ober die
culturhistorische Bedeutung der helvetischen Alterthttmer, im
Sinne der Andeutungen des Vf. S. 345, entwickelt.
Wir schliessen diese Anzeige mit dem aufrichtigen Wun-
sche, dass der verdienstvolle Vf. das Publikum recht bald
mit den im Vorwort p. X versprochenen zwei folgenden
Theilen seines trefflichen Werks beschenken möge. Es wer-
den dieselben den Ausbau der schweizerischen Kirche unter
der fränkischen und neuburgundischen Herrschaft, der Kai-
ser- und Selbststftadigkeitszeit erzählen CVorw. p. X).
Bern.
11
2. Utbtx ixt $au0urntn| brfonbrro ubrr Vit j^audurnen dorn SK-
banf r - (» rbirgf , wn Dr. ®. tt. f. ftfd), flrüßberjogl. meklrn-
burg. ?lrd)iurat^| €onfetio(ilot ttv Aunßbrnhmalrr liro fanlif0|
IKrektor Ircr großl^erjogi. 9l(tfrtl)5mtrfammhingfn ^c
St^erin 1856.
(S. hierzu die Abbildungeii auf Taf. VI^ Fig. 1-4.)
Unter Hausumen werden hier solche Graburoen oder
Ossuarien Terstandeo, welche durch ihre Gestalt an die äl-
testen Heuser der Oeuischen erinnerii, oder diesen ähnlich
lind nachgebildet sind. Die Anzahl derselben ist bisher eine
sehr geringe und die Orte, wo dieselben aufgefunden wor-
den, sind weit von einander entlegen. Herr Dr. Lisch hat
sich das Verdienst erworben, dieselben in dem vorgenannten
Aufsatze nicht blos aufzuzählen, sondern sie uns auch durch
getreue Holzschnitte vor die Anschauung zu bringen. Hier-
nach wurde im Jahre 1826 eine solche zu Burg Chemnitz in
Thflringen gefunden (Fig. 2) ; eine andere, der vorgenannten
völlig ähnliche, fand der König F re d e r i k VH. von Dänemark
während seines Aufenthaltes auf der los^l Bomholm im
.Jahre 1833 ; die dritte entdeckte der Archi^ekretär , Dr.
Beyer in einem Kegelgrabe zu Kiekindiemark bei Parchim
im Jahre 1887 (Fig. 3) ; dann im Jahre 1849 wurde eine an«
dere bei Aschersleben ausgegraben, die sich g^enwärtig in
dem königl« Museum zu Berlin befindet (Fig. 4). Die fünfte
Urne dieser Art befand sich in der gräflich Mflnster'schen
Sammlung zu Hannover; sie ist zu Klus in der Nähe von
Halbemtadt gefanden worden.
Die hier aufgezählten Urnen sind im Allgemeinen in der
Form VDU einander verschieden^ allein es ist bei dieser Ver^
scbiedenheit niclit 2u verkennen, dass sie an die ältesten Häu-
ser des Nordens erinnern. j^Wirft man einen vergleicbe^deo
Blick^ sagt Herr Dr. Lisch, auf die Gestalt aller dieser Ur-
nen^ so drangt es sich unwjllkflriich auf» dass sie die lUit-
wickelung des alten Wohnhauses darstellen. Die Volker^ die
in einem von der modernen Bildung entfernten Znstande le-
ben, plegen in der Regel runde Häuser mit einevi kuppel*
förmigen Zeltdache «u haben; das Haus war eine KaohfciU
düng des Zeltes* So haben noch jetzt viele Vülker Afrilu's
runde Hütten mit kegelförmigem Dache (vgl. Weiss Ko-
stflmkunde. Stuttgart 1855. L S, 18.) Die lüteste Form des
Hauses gehen ohne Zweifel die Urnen von Burg-Chemnit«
und Rönne, welche dieThUre im Dache haben, wie die Woh«
nungen ungebildeter Völker oft die Thüre im Dache haben
2um Schutze gegen wilde Thiere; man stieg auf Leitern
hinein, welche man nach sich zog, und so war man duroh
die steilen , glatten Wände mehr gesichert. Jttoger sind si-
cher diejenigen runden Häuser, wie die Urnen von Kiekindie-
mark und Klus, welche die Thäre in der Seitenwand haben.
Das jüngste Haus wird wohl durch die Urne von Aschecsle-
ben dargestellt; dieses Haus war viereckig, mit hohem, stei-
lem Strobdache, ein überraschendes Vorbild der jetzigen ge-
ringen Landhäuser«' ^) , d. h. Dorfhütten. Zur Bestätigung
dieser Ansicht bei;uft man sich auf die Antwiausaäuk zn Rom,
Mrf welcher germanische Häuser abgebildet sind, ufd die mit
dem bezeichneten eine nicht ziu verkennende AehwIiAhkeit hal-
ben, wie sich namentlich aus Montfancon, bei dem vir <vne
Abbildung der genannten Saide haben , unzweiAdhnft her-
ausstellt.
Mit diesen Funden stellt der Verfasser einen anden
zuaammen, der im Jahre 1817 am Albuner Gehirg», an dem
1) A. a. O. & 9. 10
IM 0. C. 0. tAsoh: über die Baumtnm^ besonders
Wege von Castel Gandolfo nach Marino, etwa vier Stunden
von Rom, gemacht worden ist. Hier wurden in dem genannten
Jahre viele der bezeichneten Hausurnen, und zwar in einer Fels-
spalte gefunden, welche von neu angewachsener Felsbildung
flberdeckt gewesen sein soll. Eine dieser Urnen ist von dem
Professor Dr. Gerhard für das KOuigL Museum in Berlin
erworben worden, und wird dort in derTerracottensammlung
aufbewahrt. Herr Dr. Lisch hat dieselbe (S. Fig. 1) ebenfalls
abbilden lassen ; er vergleicht sie mit den germanischen Haus«
umen, und wenn er auch nicht der Meinung des Alessan-
dro oder Filippo Visconti ist, welche die Urnen für an-
tidiluvianisch erklärt haben sollen, so schreibt er denselben
doch ein sehr hohes Alter zu und scheint nicht abgeneigt,
sie in eine Zeit zu versetzen, wo die Kultur aller europäi-
schen Länder auf einer und derselben Linie gestanden habe,
d. h. wo alle Länder Europa's auf der gleichen Linie der
Barbarei gestanden! Spätestens aber sollen dieselben in die
Zeit der römischen Könige heraufreichen. Herr Dr. Lisch
beruft sich fflr seine Ansicht namentlich auf die englischen
Archäologen , auf die Aufseher des Brittischen Museums. In
dem Kataloge Aber die griechischen und etruskischen Vasen
beisst es also: N. 1. Oval vase ... In the form of the tu-
gurium of rostic cottage of the early inhabitants of Italy . . .
This interesting specimen of the earües iialian fictile ort
was found in 1817 in the Monte Albano. etc.
Aber trotz der Gründe und der Autoritäten des Herrn
Dr. Lisch können wir seine Ansicht von dem Alter und
der Bedeutung dieser Urnen nicht zu der nusrigen machen.
Wir können an dieser Stelle keine nähere Untersuchung Aber
den Albaner Fund anstellen, wir wollen den Zweifeln^ wel-
che die Naturkundigen über die an der bezeichneten Stelle
neu angewachsene Felsbildung erbeben könnten, mit der Be-
merkung entgegentreten, dass Regen und Wind an die Stelle
der Thätigkeit des längst erloschenen Vulkans getreten, dass
über die Hauiumm tarn Albaner GMfge. 165
die genannte Felsspalte sich von oben mit der alten Lava
allmablig ausgefüllt und geschlossen habe , und wollen den
ganzen Fund als unverdächtig nach allen Seiten anerkennen ;
aber auch dann folgt nicht aus dieser Thatsache, was Herr
Dr. Lisch aus derselben schliesst. Unsere Gründe fflr
diese Behauplung sind diese.
Man stellt nicht in Abrede , dass die Töpferkunst von
sehr rohen Anfängen bei den Germanen ausgegangen ist, dass
sie von dem Rohen und Unvollkommenen zum Vollkommenem
und Kunstfertigen fortgeschritten ist; ein solcher Fortschritt
lasst sich auch bei den germanischen Urnen positiv uachwei"
sen. Diese Kunst beweiset aber, dass sie schon Fortschritte
gemacht 9 sobald sie es unternimmt, Aber das einfache Be«
dflrfiiiss hinauszugehen und der Urne eine Form au gebeni
die mit ihrem nächsten Zwecke nicht nothwendig verbunden
ist. Wenn wir nun irgend eine Urne treffen, welche die
Form eines Gebäudes oder eines Hauses hat, welche diese
Form lediglich als Schmuck trägt, so begegnen wir einem
Fortschritte der Töpferkunst. Ferner, ein rohes Volk« wel-
ches die Leichen der Verstorbenen verbrennt und die Ueber-
reste derselben erst in Steinen , dann in Urnen aufbewahrt,
verwendet die Urne schlechthin, ohne ihr eine besondere sym-
bolische Form zu geben ; fertigt es hingegen besondere Ur-
nen zu diesem Zwecke an, gibt es diesen Urnen die Form
eines Wohnhauses , um auch den Todten sich fortlebend in
diesem Hause zu denken , so erkennen wir auch darin
einen Fortschritt der Kunst und eine spatere Zeit, wel«
eher diese Thongefässe angehören. Wie weit diese Thon«
gefässe in die germanische Urzeit znrtickreichen , lAsst sich
gar nicht, oder doch nur sehr allgemein bestimmen ; dass sie
aber bis zu der Verkündigung des Christenthums in Germa-
nien herabreicben, das ist unbezweifelt, und die Jahrhunderte,
die seitdem , namentlich in dem nördlichen Deutschland ver*
Hossen, lassen sich leicht zählen.
166 0. C* F. Lisch : übet die ffdiiltimen, beämden
Aus dem Albaner Funde zu schliessen, derselbe stamrae
au9 einer Zeit, in welcher Italien und Deutschland auf itr*
selben Bildungsstufe gestanden, halten wir fir vollkoitameii
unzulässig, und selbst die Annahme, diese Bausurnen geh9r*
ten einem hohen Alter an, ffir Äusserst gewagt In Albano
sagt man : vna hirondella non fa pTHnavera^ auch aus diesem
vereinzelten Funde lasst dich kein alfgemeiner S^hluss zie-
hen. Schon Prof. Gerhard In BerHn hatte die Meinung aus«
gesprochen oder gebilligt, dass „jene seltsame HflUenform
als eine ffir rhäüsche Soldaten der Kaiserzeit mit Erinne-
rung an ihre heimathlichen Formen gewühlte Abweichung
von der Form sonstiger Aschenkrflge zu betrachten sei;^
und wenn Herr Dr. Lisch diese Erklärung verwirft, so
ti^eten wir ihm insofern bei, als wir in derselben fttr die An-
nähme, dass jene Albaner Uritbn gerade von rhiUischen SöU
daten und zur KäiserzeU verfertigt seien, keine anderen
Grunde, als die Mose Möglichkeit flhden, aber diese Erklä-
rung des Herrn Prof. Gerhard ist ohne diese nähere Be-
stimmungen vollkommen ausreichend. Denn warum sollte
nicht irgend eine Abtbeilung germanischer Soldaten , die im
römischen Heere dienten, ihre eigenthtimlichen Gebrauche bei
der Bestattung ihrer TodteU beibehalten haben ? Herr Ihr.
Lisch Wendet ein, es sei nicht glaublich, dass rhätts6he Sol-
daten sich die Mfihe sollten gegeben haben, auf dne veral-
tete und sehr schwierige Weise ihre Urnen aus freier Hand
Hu machen und am offenen FeiK^r zu dflrren, während sie sich
jede beliebige Form bei zahlreichen Töpfern um ein billiges
bestellen konnten.^ Aber ist es denn so undenkbar , dass
diese Soldaten, ob rhätische oder sonstige Soldaten des Nor-
dens, an jener Stelle statlonit^t waren zu einer Zeit, wo die
zahlreichen Töpfereien nicht zu ihrer Verfügung, Wo sie
verstört oder die Arbeiter geflOchtet waren? Und konnten
diese g^rttadiä^hen Soldaten keine rdigiösen GrOnde haben,
die bezeichneten Urnen aucH dann üllt ai^ner^ Bhät dud
Mtr die Mauiumen tarn Älbmer Üebirg^. Mt
ohne Scheibe m verfertigeo, wenn rOnmcbe Töpfereien gMeb«
zeitig auch fan Beiriebe gewesen wären?
Es ist begreiflieb y dass man bei der erhobenen Frage
nnnäcbst an Seidaten gedacht hat, nnd wenn man bei solchen
Prägen sehr hftnftg an Soldaten zn deäken bat, se ist die**
ses doch nicht immer nothwendig. Wamm sollen wir hier
nicht an germanische (Prionen denken, nnd warnm Semen
nidit getmanischo Colonen diese U^nen haben vefferllfim
können ? Seil Marc Aorel Hessen die rduischen Halset
es sieb angelegen sein , dralsebe Ciifonoa in die römischen
FroTionen m liehen, da die eingeborene llefölkenmg xu sehr
abgtbommen hatte, nn den Soden m^ bebaoen. BanderltMi*
sende tod ■riegsgvfangerte» deulseher Absiarnmung pflflgten
den rtfmkeben Bodv^n, nicht etwa in den ne« erworbenen
Landern, sondern in den alten PriHriaaen und Im Herren des
rtoischeit Reiches se>bsl. Zorn Beweise benite ich mioh auf
die nater dem Text« angeMirten Stellen ^). Warnm hatten
solche Colonen, die ihre Sprache , ihre Religion niehl so*
gleich fortwerfen konnten, ihre Todten nicht nach ihrer bei*
slsehen Sitte bestatten nnd die dato nMUgen Urnen naek
berkömiüHeher Form verfertigen sollen? Und warum sollten
wir nrit Herrn Lisch diese Urnen In das k4kft«te Aket tbrnn
zurfickversetzen und Überdies Vorsnissetnangen machen, die
unerwiesen ilnd «nerweislkk sind t Es wtirde sich selbst noch
recbtfef tigea lassen, wenn wir die Zeit^ wo diese Urnen vev.
fertigt wordeuf sfodi tiefer herabsetzten imd ihnen ein noch
1) Dio CaMiiM 71. 11. CapUoIln. in M. Ant c. 84. Trebell. Ponio
In Claud. c. 9. Zoslm. I. 68. 71. Flav. Vopiso. c. 15. Eume-
nliis Paaegyr. Coanumtlo Cäesai^ 1; Vfroe^ue eaifles (Ckltlies)
cirea Sfatiains, Raeglofligtte SC PSnasM fMIloa oppMa, tuva cul-
ttt^s extensiMWtr. Amflk. Mitr^IMn. ^1, 9. ^ B. !Ammpiy über
die hlvtorl^lis BüwickeliAg dos l^oloBiltB. UMnlscIfüi Mtoeum
1844. 1.
168 0. C. F. LUch: über die Mauiumm: buondert
jüngeres Datum zuschrieben* Oder sollte die Völkerwan-
derung in ihren seltsamen und mannigfaltigen Confignra-
tionen nicht Raum lassen, um einen kleinen Stamm, um eine
kleine Zahl Germanen an der bezeichneten Stelle vorüber-
gehend aufzunehmen? Bei Palestrina finden wir ein Op*
pidMim GaUicanumf dessen Ursprung einer Station Galli-
scher Soldaten zugeschrieben wird^ in der Nähe von Tibur,
Saracine9C0 , ein Name, der von einer Horde räuberischer
Saracenen herrührt^ welche auf dem genannten Bei^e haus-
ten und die Umgegend brandschatzten, und welche eigenthflm-
licbe Verbältnisse die Geschichte des Mittelalters darbietet,
davon liefert die Schweiz einen Beweis. Denn im Anfange
des 10. Jahrhunderts hauste in der Schweiz, im Rheinthale
derselben, eine Horde Saracenen, welche von den Alpen, wo
sie ihre festen Plätze hatten, herabstiegen, Raufleute und Pil-
ger ausplünderten und tödteten, welche dieRirchen undRlö-
ster der Umgegend bis nach demGenfersee und demWaadC-
lande u. s. w. beraubten, das Vieh aus den Dürfern wegtrieben,
die Bewohner niedermetzelten, Rnaben und Mädchen fortführ-
ten, um sie als Sklaven zu verkaufen, und die Dürfer selbst
in Asche legten 0* Deutsche Rünige und Raiser wussten lange
um das schmachvolle und blutige Treiben der Saracenen,
ohne den Frevel ausrotten zu können !
Um die Aufmerksamkeit der Altertbumsfireunde mehr
auf diese Hausumen kinzulenken« und die Vergleichung
zu erleichtern, haben wir die betreifendea Urnen nach der
Schrift des Herrn Dr. Lisch auf Tafel VI. Fig. 1. 2. 8. 4 abbil-
den lassen. Bei dem grossen Reicbthum an Urnen , welche
1) 8. Belnaud; lavaslons des Sarraziai en France ei de France
ea Savoie^ en Pi^mont et dami la SiiUse. Paris 1886. o. Fer-
dinand Keller^ der ElnAdl der Saracenen In die Scliweic
am die Mitte des 10. Jahrlianderls. Zflrioh im Verlage der an-
tiqaariscliea Gesellscball 1856.
1
über die Baueumen eam AWaner Gebirge. 169
unsere OffentlieheD und Privat- Sammlungen besitsen, ist es
nicht unwahrscheinlich, dass es auch noch andere Exemplare
gebe, welche in die Kategorie der sogenannten Hausurnen
gehören , die man aber bisher von dieser Seite nicht ange-
sehen hat
Bonn.
Prof* MBr^ llraiKii*
3. Wet 0nte tfrrl)arli nnt btr dankbaren Cübtrn.
tftn S'ettraa m beutf^rn efB9tl)oU||ir unb 9a0fnknnl»e O0n |larl
^tmrodi. |l0ttn, bei ^b. /Qar(U9. 1856 (XII u. 180 9.) 8.
Der zuerst durch M. Haupt vor 17 Jahren der Verges-
senheit entrissene 'gute Gerhard' des Rudolf von Ems erhalt
schon dadurch einen besondern Werth für uns, dass der Stoff
kein aus Welschland entlehnter, sondern acht deutscher ist,
sodann auch weil sich diese Sage an den Gründer eines
deutschen Kaiserhauses, an Otto (hier der Vothe' genannt)
knflpft und auf Köln und dessen frflhe HandelsgrOsse und
grossartigeu Verkehr mit England hindeutet Der unbekannten
Quelle dieser durch Schönheit und Neuheit so sehr anspre-
chenden Sage bat Hr. Prof. Simrock, dem wir schon eine
Umdichtung des guten Gerhard verdanken, mit Pleiss nachge-
forscht und schon in seinem Handbuch der deutschen Mythologie
S. 484 ffg. auf die mythischen Bezfige derselben und auf
ihren Zusammenhang mit einer Reibe deutscher Märchen
hingewiesen, worin eine bisher noch übersehene ethische Seite
des deutschen Heidenthums, die Pietät gegen die Verstorbenen,
ein unerwartetes Licht empfängt.
Diese neue Schrift Simrock's hat sich die Aufgabe ge-
stellt, durch genaue Vergleichung aller in diesen Kreis ge-
hörigen Sagen und Märchen diesen ethischen Charakter nach-
zuweisen» indem sie offenbar darauf abzielen, hauptsachlich
£ &mfock: Der ^U (krhard u, die iankA. fodtm, vn
swei THgendeii : die Befitattung derTudlen und die Los-
kauf OD g Ton Oefangeneii ansaempfehlen.
Der Plaa des Werkchens ist ei^n so einfach als sach-«
geai<l8s. Zuerst wird der Inhalt des guten Oerhard kur«
berichtet, und da in denselben eigentlich 0wei verschiedene
Sagen verbunden sind, die eine von der himmlischen Sihnme,
die den auf seine Werkheiligkeit pochenden Kaiser Otfo an-
den Kaufiniann von Köln verweist, die andere, welche der
Kaufmann erzahlt und die sich auf die von ihm losgekauften
und fireigegebenen Oefangenen berieht, so werden beide für
sieh betrachtet und ^u der einrahmenden Brzäblong 'die Ver-
weisung des Kaisers durch die Stimme des Engels an den
verdienlern Kaufmann' zwölf analoge Geschichten erzählt
von denen wir 'Paulus und Antonius, die ersten Einsiedler',
'Maearitts', 'Richard LOweuberz', hervorheben. Bei der Mit-
theiluirg der sieb^hn die eingerahmte Erzählung erläutern-
den Sagen werden die aus dem Munde des Volkes erst gan^
neiierdiitfgs aufgesehriebene n Märchen vorangestellt, weil sich
in Ihnen von der ältesten Gestalt der Sage ein reineres Bifdf
bewahrt bat als in der durch höfische Dichter umgebildeten
oder durch religiöse Befangenheit entstellten Volkssage. Hf. 6.
'der dankbare T<»dte', 7. 'der gläserne Berg', 10. 'Gedanken
erruthen' sind eigne Aufzeichnungen des Verf. , N. 16. 'St.
Bfieolaiis' und 17. 'St. Katharina^ werden aus einem seltenen
Buehe Scala cell hier zuerst mitgefheilt.
Hieran scbliesst sich nun die nähere Vergleichung der
fflitgetheilten Sfigett und Märchen mit dem guten Gerhard,
und die Erörterung Aber den mythischen Gehalt derselben,
welche mit eingehender und überzeugender Grdfidlichkeit den
Nachweis führt, dass sie sämmtlich in einer alten Gärt t er-
sage wurzeln (Gerhard selbst wird als der Todesgott Odhin
gedeutet), welche zwar nur unvollständig erhalten ist, aber
aus ihnen ergänzt werden kann. Das Gewebe und der Zu-
sammenhang dieser hier verglichenen, vielfach verschlungenen
172 £1 Simrook : Der gute Gerhard u. die dankb. TodtmL
und uiD||;es(alteteii Sag:enreihey die aber mit Zähigkeit den
sittlichen Kern festgehalten hat, wird in einer so mannich**
faltig belehrenden Weise aufgerollt und wieder susammen-
gefügt, dass diese auch durch Klarheit und Einfachheit der
Darstellung ausgezeichnete Untersuchung jedem Freunde der
Mythologie Überhaupt empfohlen werden kann. Aus dem
hier gewonnenen Resultate werden wir zugleich auf die alte
Gemeinschaft der indogermanischen Volker hingewiesen, und
mit Recht macht der Verf. darauf aufmerksam, dass die von
ihm mit ihren mannichfaltigen Verzweigungen bis in die
älteste Zeit zurttckgeftthrte deutsche Sage der beste Commentar
zu den bekannten Horaz*schen Zeilen (Carm. 1, 28): 'At tu,
nauta, vagae ne parce malignus arenae Ossibus et capiti in«
humato Particulam dare' bilde.
Zum Schlüsse erlauben wir uns noch eine in diesen
Kreis einschlagende, griechische Erzählung, welche der Auf-
merksamkeit des sagenkundigen Verf. entgangen ist, nach-
zutragen. Wir meinen den von Cicero (de divinat. I, 27)
erzählten Traum des Simonides, welcher einen unbestattet
hingeworfenen Todten gesehen und beerdigt hatte. Als er
darauf im Sinne hatte, ein Schiff zu besteigen , erschien ihm
der Geist des von ihm Bestatteten im Traume und mahnte
ihn, die Fahrt nicht zu unternehmen, weil er sonst durch
Schiffbruch umkommen würde. Simonides, der Mahnung fol-
gend, kehrte um, während die Uebrigen, welche sich dem
Schiff anvertrauten, alle den Tod in den Wellen fanden.
Ich zweifle nicht, dass sich bei genauerer Nachforschung
in den Schriften der Griechen und Römer die Zahl analoger
Sagen noch vermehren liesse.
Bonn, April 1857.
Frendeiilieril«
WW. Mlscelleii.
N. 1. Leyden d8. Nov. 1856. Unedirte römische In-
schrift aus Cleve. Obwohl die ehemals su Cleve aufbewahrten^
Aeüwelse dort^ raehrentheils aber In der Umgegend gefundenen,
römischen Inschriften durch die vielen seit Hagenbcch darüber her-
ausgegebenen Schriften und Notisen, ziemlich voUstftndig bekannt
sind, habe ich doch nirgends die Inschrift vorgefunden die hand-
schriftlich verseichnet ist in einer Im Jahre 1604 hierselbst
herausgegebenen Dissertation von W. Herck, ad Legem lo-
liam de coercendis adnlteriis, welches Exemplar sieh in
der Bibliothek des Hm. Bodel Njenhois bleselbst befindet Wem
nun jene Inschrift auch nur fragmentarisch bu sein scheint, darf sie
doch um so weniger übersehen werden, weil mir die Miltheilung
(die handschriftliche Notis darüber) von der Band des bekannten
und berühmten H. Cannegieter hennruhren scheint, der auch
ausdrucklich bemerkt bat, dass die Inschrift sich su Cleve befinde«
Sie lautet:
AI. TIAP
ACI
SC
V. S. L. Jj
was nun erklart wird durch: Aitia, Paoi sacravit voftnm
solvit libens, merito, indem einige Beispiele aus Gorl (Btr.
I p. 178) und Fabreft. (p. 674) angefiihrt werden , um so beweisen,
dass die Alten zuweilen die Punkte oder Interpunktationen nicht
allein zwischen vollBt&ndige Wörter , sondern auch zwischen Selben
und einzelne Buchstaben zu setzen pflegten, was wohl nur in so
ferne hier Berflcksichtigong verdient, weil man daraus sieht; dass
174 Misceüen.
schon damals auf diese paläographische Besonderheit Acht gegeben
wurde. Dass Zeile 8) SC sacravit bedeuten soll^ wird erhärtet
durch Beispiele ausFabrett. C. 8, Spon, Mise. p. IH u. Gm-
ter p. 08, wo sich aber keine Beweise vorfinden , noch auch vor-
finden können weil bekanntlich SC, als Sigla, nimmermehr sacrnm
oder Sacra Vit bedeutet hat. Der Name AITIA scheint mir unvoll-
sfändlg, und da dies auch mit dem 8C (auf Zeile 8) der Fall eu
sein scheint y glaube ich dass die linke Seife der Inschrift etwas
mangelhaft ist^ jedenfliUs 4arf aber wohl (eatgehalien werden | dass
die Yotiv - Inschrift der Pax gewidmet gewesen sei.
h. J. F. Janssen.
^9 Der PinienapfeJ und das Augsbnrger Stadt wappen»
Bin antiquarischer Fund zu Köln, über den wir in diesen Mta^
Mobem*) berichtet haben, hatte uns die Veranlassnag gegeben, Naob-
ibnehangen nber die Bedentong des PimienzupfmM auf römischen
Oenkmaien ansusteUen. Das firgebniss, welches wir mehr angedeu-
tet als ausgeführt halten, erfreut sieh, wie wir aus dem verhergehen-
4en Hefte dieser Jafarbeoher 8. 56 ersehen, der ZusUmmung des Herrn
ftref. Ut, Urlichs in Wurcburg. Wir hatten an der besefehneten
tttelle sogleich angedeutet , dass die Abbildung der Schuppen des PI-
Aienaapfens auf Grabmale ond Gegenstände der Trauer überhaupt
ttbcrgegaogen sei. Hiergegen ftusseit Herr Prof. ürliehs indessen
ein .Bedenicen, indem er sagt: „es fiage sich aber, ob nicht hierbei
Ml ein einfinches Schindeldach bu denken sei?<^ Diese Frage wird,
wie es scheint, zunäclist nur in Beziehung auf das Monument ven
Igel erhoben, doch leidet sie eine allgemeine Anwendung. Wir haben
die Absicht nicht, jetzt und an dieser Stelle ausfuhrlicher auf diese
Frage einzugehen, wir behalten uns diese Aufgabe för eine sp&tere
Gelegenheit vor. Gleich aber wollen wir bemerken, dass diese
Frage auf den grössten Theil der Denkmfiler , die Jiier in Betracht
kOBunen, keine Anwendung findet Denn aaf diesen sind die Sohnp-
pen nicjit nach Art der Sehindel aiwft miieny sondern iuk^ oben über-
ftliMideegeiegt, eine Anordnung, welche der Form derBedaehnng ond
].;) XV'L Heft 4i«0er g;filirb«ich^r «I.A7f.
dem Zwecke desPf^phes völlig iyider^ri(4it. Yf^lfir iproUeii wir eivr
wähnen^ dass diese BesciuijpipuDg ttuch a;D S^elen^ ap Säul.ep ▼cicjictfwt;
wo ^e Yorste^Qq^ eines Dnclies keiqei;i ^mifi i(|i4ß(.
Weiteren Stoff vur Qegründung 9pd.Ent(a]tni|^ der von mi« gi^Itei^
gemachten Deutung enthalt der AuftatK^ den wir oben über das Grftch-
wjler Denknal haben abdrucken laasen, dem w4r hier itur zwei Stel-
len betfüigen woUea, dfjr^a Inhalt e^t^geeign^ii^ innerer Jde« neues
Licht zu ^währen. MaorobMisO H^gi nämtM: ^te Pinie sei im
Schutze der Gottesmutter und legi 4«n Piniempfelo eine tttOfctsphefii<«
genscbaft bei, und Plinto^j der allere bieriphtet ihm, 4a8t nnAor den
Römern es fielelvrte gab^ welche glanbtep , die Erde aei Hdift naid,
8Oi04ei« sei als ein Pia^nzapita cu 4ei4ieD I
In demselben Berichte über die i« Kok^ geftiKidienem AlteDlIii»*
mer (latten wir auch des Angsburger StadtwappanSy in Augsburg
Sfadi$nfr geaannt, .Erwühnimg getban. Wir halteii .die Uebenengimg
gswQA^eil, das« die Sti^di Augsburg keia Reeht ^abe^ Ihr jetaiges W)ap>*
pen kl die Seiten der Aön^r suruck^ufubten ^ «nd dass die doctigen
Gelehcten in einem seltsamen Irrthume beftingen gewesen, als .sie eltt
rtaiaohe^ Denkqial f welches dort vor mehren Jlabrkuaderten Mug»»
graben wurde, für das «alte Stad4wappen echükten, ein Irrthum , den
die Stadt Augsburg au dem ihrigen gemaoht bai*). Dieses iör daa
Stadtwappen .oder 4iB^'Stad$^r gehaltene -Renkmal iat niehts aoderes,
als die •^«irbeMiuas , die auf einem römischen €ra|>monumeDte gestan-
den ha^ VVenp die Anfgaibe, die wir damals uns gestellt , den Glan«
ben der guten Stadt Augsburg an daa Alter ihres Stftdtp^rts zu etschfiW
teroy nicht ohue^JBedenken war, so freuen wir uns Jetst um so mehr,
nielden au kennen, dass ein iiajerisolier Getohrtev, dass der k. Akade-
miker Herr ProGs^or von flefner bleibst, Aiese Angabe in /einem
gelelM*ten AuGiiM^e gelost bat , den wir seiner g^alligen Milthellstng
verdanken und den wir hier vpltotändlg wiedergeben wollen. Dieser
AuCvats des Herrn von Ue fn e r «ntbalt ai^lelch eine reiche ananm««
Qienstelluiig von BeobnohtHUgen , wekhe tw Bestätigung der djiaiotat
1) Maus ifittdem in totela matris Deum, sed et fraiidium et Insldia.
rum, 4uia eins poma eadentia .per irfeudem inierfmunt. MS'Cro*
bius Saturnal. 6, 9.
9 ) et si Sit Cterm;) figum yfneae nucis, PJIq. ^iat BßL JI, M,
8) A. a. 0. S. ö8. Note***.
tti tücetUn.
dienen^ die wir Über den Piniensapfen aufgestellt haben and M so-
gletcli geeignet y das Bedenken heben zu helfen , welches Herr Prof.
Dr. Urlichs gegen ein Corollar aus unserer Ansicht erhoben hatte.
Der Aufeatz des Herrn von Hefner ist folgender:
Ueber das Angsburger Stadtwappen.
yyVände bei Städten, wie bei dem Adel^ die Ahnenprobe statt, so
wurde Augsburg gemäss der Zeit seiner ersten Gründung, die der
fiagengesohichte angehört, und seines aus dassiscber Vonelt stam-
menden Stadtwappens, seinen Adel unter Bayerns Städten am weite*
sten hinanfilatlren. Drusus, so erzählen die Chronikenschreiber Angs.
burgs, gründete nach der ihm von Augustus aufgetragenen Sroberung
Rhätiens (14 ▼•Chr.) auf den Tröramem der keltischen Damasia eine
römische Colonlestadt und nannte sie snm Andenken an seinen kai-
serllohett Stiefvater Augustus Augusta. Um sie von gleichnamigen
anderen Pflanzstädten zu nnterscheiden , nannte man sie die Yindeli-
kische (Augusta VIndelicorum), weil sie zwischen der Yindo (Wer-
taoh) und dem Lieos (Lech) gelegen ist. Unter diesem Beinamen ken-
nen sie Ptolemäos, da^ Antoninlsche Itinerar, die Peutlnger'sche Ta-
feL Als Tacitus Im Jahre 09 n. Chr. seine Germania sehrieb , war
Augsburg bereits eine blöhende Stadt, und es unterliegt keinem Zwei-
fel, dass dieser Schriftsteller Augsborg verstand, wenn er die splen-
didisslma Rhaetiae provindae Colonia erwähnt. Fdr ihre Wichtig-
keit spricht der Umstand , dass von ihr die Scbrittzählung begann,
welche die römischen Meilensteine mit AB AUG(usta) M(illla) P(as-
sutmi) bezeichnen , ein Umstand , der nur bei der wichtigsten Stadt
einer Provinz stattfand. Die Deutung auf Augsbuog wird angezwel-
folt, weil, mögüobst Alles in Zweifel zu ziehen, heut zu Tage für
Geldirtseln gilt. Man nimmt Augsburg jenes röhmllche Prädikat,
weiss aber keine Stadt mit Sicherheit anzugeben, auf die es passen
könnte. Zwei römische Denkmäler, das eine In Augsburg, das an-
dere in Mainz aufgeAinden, erwähnen eine Aella Augusta, die man
für Augsburg erklärt. Das Beiwort Aelia deutet auf Hadrian , der
den Aeliscben Geschlechtsnamen führte; daher kann man die Brrlcb-
tung jener beiden Steindenkmäler, auf denen die ZeUbesitimmattg
durch Tribunat oder Consulat fehlt, füglich in die Regferungsjahre
dieses Kaisers von 117—188 n. Chr. setzen, welcher Zelt auch das
der jüngeren Motidia zu Bhren in Augsburg errichtete Denkmal an-
gehört.
rw dat füleBte plasflff«!« D«nkmiil aoa der Bamerzeli gQt de^i
ChroDikeaschreibera die In das S(|idtw«ppeii üb^gegangene Ztrft^
ntft« (nuz plne»), Ton ihQea SUsdtpyr genanoty welche in der römi-
scheo Augusta GoIonieKeiolien und Gränzmarke gewesen sein soll.
Den Beweis dafür finden sie in den nachstellend beschriebenen drei
Mmermtesseii.
Die erste zeigt anf ihrer VorderjeUe den belorbeerten Kopf
des Augitsctis mit der Unse hrift : AVGVST. TR. POT* XIUI. COS.
XI. IMP. Xlil. P. P. d. i. Aiigiifltaf tribnnitia poteatate deciipam quar«
tum, oonsul undeoimuniy Imperator decipnuin tertium^ pater patriae.
Die Rückseite enthält eine Zirbeinnss mit der Umschrift: Tl. S£M-
PRONI. T|. F. 6BACCUS lifiG. PAO. COS. Tiberius Sempronias, Ti-
•berif fllius, GracGhusy legatiu preeonsul.
Die «weite hat wieder auf der Hauptseite des Augustus belor-
beerten Kopf mit der Umschrift : IMP. CAESAR. A VGVSTVS, auf der
Rückseite einen Triumphwagen, auf dem die Zirbelnuss steht. Ober-
halb derselben liest man: COa ITBR. IMP. JTG;r,, conspl iteram^
Imperator iterum, oad unterhalb im Absebnitte c Tl. CLAVDI. TJ. F.
N£RO, Tiberius Gtaudiusy TlberU filies Nero.
Die dri^ hat auf der Vorderseite des Augustus Kopf ohne
Hanptsehmodc ndt der Umsobrifl: AVa« TRIB. PO. XV. Augustus
tribmiitia poteetate decieium quiiitum und auf der Rüclueite eine sit-
»ende Frau mit der Mauerkrone auf dem .Haupte , der Zirbelnuss in
der Rechten und dem Füllhorn In der Linken.
Diese eind nun die drei MUfuum, woraus die Cbronii^ten Aiigst-
burgs^ an Ihrer Spibne Welser, in der Annahme ^ da<is 9ie in Augs-
•borg geschlagen sind, den Uauptbeweis liefern, dasa das Bild der Zir-
belDOM das Coienieselobep Augpburgs darstelle. Allein hierin sind
sie ibel beralhen; dena die erste Münze erweist sich dadurch als Ailsch,
dass auf ihr Augustus in seinem 14. Tribunate oder Regieriingsjahre
{746 nach Roms Erbaoung) bereits den Tüel pater patriae fuhrt, dep
er erst sieben Jahre i|>iter annahm. Die zweite Münze, die sich wie
die erste nirgesMls Torfindet, wurde sich auf einen Triumph beziehen,
den Nero am 1. Janner 747 über die Germanen feierte. Beide Mun-
Ken sind eine Erflndnag dee Münz- und InschrUtenf&lschers Golz.
Die dritte Mudne ist zwar iebt, allein sie gehört nicht Augsburg an,
aeadern einer apantoehen BUkül Irippo.
Als «weiten Bewei« für ihre Meinung fähren die Chronisten
nwel bOdiiehe SteMenkmäler an. Das eine stellt zwei Tognbeklei-
12
it6 MüeeBeik
dete Mftnner mit ScIirifTrolleii In der Hand vor. Sie stehea In swei
Niffcben^ die ein Pf euer (rennl^ auf dem eine ZMeUmes «ich beftodeU
Das andere zeigt als Bild aswei Eltern , awischen denen ein Knabe
steht, der eine Zirbelnuss in der Hand käli. Beide Monumenfe sind
Grabsteine. Dahin deutet die Ztrhelnmss, die wir als Symbol des To-
des nachweisen werden. Die beiden Männer erklärt man ab Daum-
virn, weil sie SchriltroHen in der Hand hallen. Die Schriftrolle aber
ist ein Attribut, das man hundertmal auf Grabdenkmälern in den Ban-
den von Yersforbenen sieht, wo sie keine andere Bedeotuog hat, als
dass der Verstorbene eine fefztwiU^e Verfügung getroffen habe. Dem
Knaben gab man die Zirbelnuss in die Hand, um ihn ab den so be-
zeichnen , der unter den drei Vorgestellten dem Tod verfidlen war.
Somit liefern auch diese beiden Monomente keinen gültigen Beweis^
dass die Zirbelnuss das ursprüngliche Coiemexekken von Angsbnrg
gewesen sei.
Sind wir nun anch nicht Im Stande > sie als solches hbto-
risch nachzuweisen , so steht doch Ihre mythologische Bedeutung ab
Symbol der erzeugenden^ aber auch der eriosehenen Natwknfi, des
Todes y unbestritten fest. Der Pinienapfel spielt daher In allen My-
sterien, die auf das ursprungliche H'tddlebeny die Erzeugung und Er-
nährung lebendiger Geschöpfe und ihr Vergehen Röcksiohi nehmen,
|n*der Geheimnisslehre des Baeohns, der Ceres, der Isis, desMilhras,
der Rhea-Cybele und der mit Ihrem GOtterdlenste verbundenen 3b-
deeaUegorie des Attis eine wichtige Rolle, woraus sich sein hftniges
Vorkommen auf plastischen Denkmftlern erklärt In den Mysterien
des Bacchus, des die Natur in ihrer Zeogungskraft personilclrenden
Gottes, begegnen wir allenthalben, ab dem sInnbildUohen Zeichen,
der Zirbelnuss. Sie Ist der Schmuck desThyrsas, an dem sie oft an
beiden Seiten angebracht sich zeigt. Ihn sehen wir in den Hunden
des Bacchus und seines, alle Theile der Natur bewohnenden und be-
lebenden Gefolges, der SOeneUj Faunen^ Satgren, Monaden und Cen-
tttureny dieser Sinnbilder der Wildheit und der Bezähmung bacchlscher
Waldbewohner. Mit dem Tympanum in der einen nnd dem Tbyrsna
in der anderen Hand erscheint der Landgott Sahaxius, (Selbst jf nior,
ab Theilnehmer der bacchbchen Weihen, fuhrt den Thyrsus. Dnrch
diesen machen sich auf einem pompejanboben Ctomälde Opfernde ab
Priester des Bacchus kennbar. Pintenkränze sehmOeken das Haupt
des Pan, des Faun nnd überhaupt der Waldgöttcr, sowie die Stime
der baoohischen Masken. Unter Aepfeln und TraobeO; der einfkchsten
MiiceUen. IM
Kost der Natormensclieii 9 sieht man die Ztrbeinnss in dem Frueht-
flcharze und auf den Scliusseln der ländlichen Gottheiten, wie der
Flora, des Priap und der etrurischen Dryas. Sie ragt ans der Mfin-
dung der Ffillliömer, jener mystischen Sinnbilder der Fruchtbarkeit,
wie sie schon in dem Vorbilde derselben, dem Home der Amalthea,
der befhichtenden und ernährenden Gdttin, sichtbar ist, hervor. Wir
sehen daher die Füllhörner als Attribut aller Gottheiten, die eine
Quelle des Segens sind, als der Ceres, Fortuna, Abundantia und dem-
nach auch der Genien ; und als der Götterkreis sich durch die Auf«
nähme der Kaiser in den Olymp erweiterte, erscheinen sie, als mit
den Genien und Gdttem identificirt, auf Münzen und Statuen mit dem
Fullhome. Wir fahren beispielshalber nur die Bildsäulen des Tibe-
rius, des Pupienus und des Hadrian an, der, von einem A^ler in den
Himmel getragen, ein Füllhorn im Arme hält Auf einem dem Jh»
piier DoUehemi» in AschafFenbnrg geweihten Denkmale ragt die Zir-
belnnsd aus iswei krenzweis gelegten Füllhörnern hervor. Als An<-
deutung auf das Waldleben sehen wir den Pinienapfel auf Miinzen
in den Händen der Diana und des Dens Lunus, und als Repräsentan-
ten der Im Lande häufig wachsenden Pinienbäume erblicken wir ihn
auf Münzen von Catanea, Myrina und Olus, wenn hier nicht, wie auf
denen der Mamertiner, der campanischen Neapolis und der Könige
von Syrien , der von Priesterbinden umstrickte Omphidot vorgestellt
Ist. Als Opfergabe erscheint die Zirbelnuss häufig auf den Altären
d68 Bacchus und des Pan. Sogar in dreifiacher Zahl sehen wir sie
auf zwei Altären , wovon der eine zwischen Herkules und Silvan,
der andere zwischen Mars und Merour seine Stelle hat. Die Andeu-
tung des Bacchnsopfers geschieht öfters Mos dadurch, dass der Altar
zwischen zwei Pinien gestellt ist. Bei einem dem Pan gebrachten
Optdr erscheint der Pinienaptlel auf einer Säule. Auf einem pompeja-
nischen Gemälde sieht man ihn auf einer Schüssel nebst andern Früch-
ten der Statue des Bacchus dargebracht. Ebenso reicht ihn, auf dem
Reliefe eines Sarges in Bolsena, das Bacchanalien vorstellt, eine Frau
ahi Opfer dar. Er steigt aus der Mitte eines Körbchens, das ein Ar-
chigaltos in der Hand hält, unter den andern Gaben empor und ziert
in gedoppelter Zähl die Rücklehne eines bacchischen Thrones im Mu-
•eo Pio Clementlno. Als bacchLsches Symbol krönt« er die Spitze
von Hadrians Grabmal, wahrscheinlich in Folge der Einweihung die*
ses Kaisers in die Mysterien des Liber und der Iilbera.
Die Zirbelnuss war dem AeshUap geweiht, dem Hellgotte und
WMnhenileller tar Hulwltr^ft» Daher finM ^i^ MMk ttre Anwett^
dang in der i^mttiliuiiit und Ae^kol^n aeltisi eniiAiV 4ie, «»cii fbMir
VotlTi«fl«hril^ in eiii«m Tvncuiise^l^bte «iBein Krmil^eii. Bei Qelab4^
lifloden alebl ma« »ie entweder nnf der Fläobe denselben ,t oder auf
de» Daumen. Anf einer RelieOafel «u lletaUno« ateht nater Aranei«-
gKaera der Piofenaaiifen auf einem Tlaobe yer iem Vette eine« Kran*
Iran* Als Opfergabe fleht «ma ihn auf den Altären dieses Gottea
liegen^ wo ib% auf einem BeUefi»! swei ßoblaqgen nn erreieben atr^
ben. Eine SUrbelnnsa wird wähl der nmde GegepMand bedentoHy de«
man bei dem Opfer > das «wet Bienvermüblte der IS^^isa derbrlngen^
In der I^inken der Fran bemerkt. Auf Qarslellungen der Blyeteriea
dee UMhnut, jene« Natarweifiens p das besondere IBMMfe auf aU« er*
ganisebe Fortpflanniag in der Tbiei^ ued Pdaovenw^ll ubty siebt mai^
die Zlrbelmias öfter bei Anftiahme eines Adepten auf einer liaqle sl^
bend. Die Andealtiag dee MMbraiscbeB CuHus geseUebt auf el^em
ReHefe bloss dadureb, daas die Pbi^gisohe MilCae auf eine« Pinie««
bäum geaetet Ist Wir sebllessen die Aufs&hlang der aiyalerien^ die
sieb des Pinienapfels als eines ihrer Sinnbilder bedienen, mtt Andei*-
inng des OebeiaMlienatea d«r aus Pbrygiens BergwWer stAmmenden
IU^e^-€ybae, der die Bln|e geweiht Ist ^ anter der Ihr MeMng Anis,^
die schwermdtbige All|egorie 4ee weebselnden Ptaturlebeiii, sich ent^
mannte > dessen TnMierdie«al ans de« Uebergang an <^em T^^tem^uHtiS
anbahnt In ihm begegnet nne als veraugliebea i^ymM der Tnmer
die Pimie mit ihrer Fradb^ sowie ufaerbaupt die Bänme ans dem Oe*
sohleehte der Nadelbdlaer^ die sogenannten Koniferen. Auf elmrl»
sehen und römisehett DenAunAlern sehen wir den Finimmpftk hftnfg,
als Grab»}/mbol anf das OapUdH etaev SMU^ In ftruhem Seilen der
jonlsohen^ in spätem der korinthischen oder römlaohea anfgesMM^ ao-»
wie aolobe Binlen fiberbnnpt nis TrAger gewelMer Gegenalftndo be^
ttdtnt wurden. Ihi« Spitne kvdnen auok der so bfiuig mH dem PIfv
nienapfliil verweehselte, mit Priesterbinden umslriekle Ilmf^nAse^ tifrebn
§€fais$ und die bei dea Ctreasspielen , den verkloi«erlen KnebklMan^
gen der Leichenlklevspieley «oribemraenden TodessinAbilder , die JhH^
pkme, die Uelniffmif^eiir und die Ke^eU Fast aUeitthalben., ym sieh
Spuren grdeserer remischerlMederlassdilgen finden^ Uafem Ihpe IVnnKr*
mer Sftolen , deren Capitftle PinlenilpM tragen. Wir erinnem hier
nur an die In Augsburg» flklnburg^ Bettln|pr»; Frankeimteiny A^fli^jai
Brescia, Perugia aasgegrabenen nnd erwfihnen die Blgentbdmliebfceily
dass das CapitM der ia Angsbni« Im Jahre ld76 geftindeoea Zirbel-
mm iwMbea dte AkabtlniBUliMft «iiai FnuiMkoiif mit einer
Maaerkrooe aal das ton Bettlagea auf jeder Sei^e ateea^ im Ailer
Tenokiedeaea, milnnlickaa aakärttgea Kopf dantcIH» Aaf eirariaekea
TedteakMen geht das dek Tot «i^ymboHakrende AiMkMaehmcB aioht
aelUrn vor Mncr Siole aiit der SBirtefaittM vor siok. Eine »oiehe
Stale fleht maa auf einem Oeakiaaie, wie die Bkern daa Todfeatett
«iaee eterbenden Jüaglkigi amatebea, wfthrend im Hiaiei^node eia
Vt^fd flichtbar ist, daa kereit flieht , ihn ia dte eljaUohea OeAlde an
tra^n. Auf elaeai Plbller^ der zwei Ifliehea Mnat» haben wir dea
MilenafffBl oben hei dem sogenannten Denkmale der EHiamvfni Ia
Attgsborg geftiaden. flluwellaa Int er aof die obere Flaohe cAaee al^
tarlOimifgea Oraheteiaee geeetat^ wie aaf einem eoieben Denkmale ia
faar^ das Asa Manen, D(tfs) M(aaibim) , gewaiht Ist, oder er iat an
4er VorderseMe, wie bei dem OrabslelBe dar BtalitDtta in Rottenborg^
oder an beiden flteifonBliohen^ wie bei dem aas Mngbetai stammenden
und dem AugAnrger Antkiuarlaai (Maxlmiliaaeam) eittTeiMMen des
Bueoiaiua Taeitas^ angebracht. Wie obeta erwahat wnrde, krdnie da
PlaidBapfel das CIrabmal Uadiiaas ia mom^ Ia FrnchtgehAngeni die
SArge nad aadere Tadleamale aieren, blMet er das Hittelitaok. 2ar
weilka haltea ihn Verstorbene in den Uaaden, wie aaf dem eben er-
wttnteo Orabetetao in Angsbnrgy wo ika der awteehen aeinea Eltern
etahoade Knabe in der üaad hat, oder wie auf dem Grabsteine des
Oomatos and semer beidea Sbhae. ran deaea der eine die SMrbeimns
In der Hand hditi der andere sie ia dem Fdllhame kragt. A\ß (S^ym«-
böl der ka Todessohlummer ruhaaden Natur Mit sie ein Genius des
Winters. Auf elttem RelJef^ das den Kampf aad die Niederlage der
Oentaorea vorstellt, steht etai Pialeobaam bei ikaen, auf ihren Tod
aastiielend. Die ZkiielnusB findet aber In Ihrer a^mbeliaebea üedeo«-
taag aleht nur Ihre Aatreaduag bei griesem crrabmonameiiten y aea^
dera wkr sehea sie selbst an kleinen Gegeostandcni die fisr den Tod^
teadieaat dMr Harkt der Libitiaa darbot, aagebracbt^ als aa Haadba^
ben der Deckel kleiner Geflüsse, an Lampea aad bei Schmookgegen-
ständen , an Kleider- Haarnadeln u. dgi. Der symbolliche Gcbraoek
der Slrbelauss emtreekt sich bis auf Ihre Blauer oder SekUgtpenf die
die Schafte roa Grabessaulen , wie der von Cassi, überziehen oder,
statt der Ziegel, die Dneher vea Grabmenaraenten^ wie bei dem von
Igel, aa dem Grabs(i4ae des SenUius Perviaeus la Adgabnrg aad dem
Denkmale des Plaeidus TincHiSp das aas dem bajerischea Feldkirebea
«ack Maburg vetaoblaitt wBr#i deakaa
188 MüeeUen.
Um nun wieder aaf die ZbrbOnuaM als Augibitrger 8tadlw^^f$fem
EorfickKulcommen I so liaben tHr oben dargethan, dass sie sich In
Rnoksiclit der drei römischen Minsen ond der beiden Steindenkmftler
nicht als Colonieiselchen der römischen Aelia Augusta nachweisen
lassen wir haben aber auch aas dem Gesagten ersehen^ dass sie das-
sisehen Ursprungs sei und^ auf eine SAule gestellt^ bei Mysterien und
dem Todtencnltns hfiuflg ihre Anwendung geftinden habe* Von einem
Denicmale j wahrscheinlich einem Grabmonumente , das dem Sturm
der Zeiten getrotzt hatte^ ging sie, als im XIII* Jahrhnndert sich die
Siegelbilder entwickelten, in das Sigill von Augsburg über* Hier
erscheint sie, auf einem runden Postamente, unter ein Stadttbor« das
allgemeine Städteseichen, gestellt, als Siegelbild, Eum erstenmal an
einer Urkunde vom Jahre ISöl , dann hinfort in den Jahren I8ö4,
1308 , 1868 und 1488 und auf einem Ehrenkleinod im Jahre 154A.
Die P^Mrm der Zirbelnoss Ist aber auf den Sigillen der obgenannten
Jahre noch grösstenthells nicht bestimmt ausgeprägt Auf den Sigillen
von 1851 und 18Ö4 gleicht sie mehr einer Artischoke, auf denen von
1803, 1488 und einem Steinmonumente von liöO hat sie die Form
einer Traube mit runden Beeren; daher konnten die Chronisten und
mit Ihnen der Be^chreiber des Rathbauses vom Jahre 1484 füglich sa-
gen, 'die Stadtpyr sehen etliche für eine Weintnmbey Erdbeerey Bine
oder Tannxapfen an| sie ist aber eine ZiuMnuss* Bestimmter tritt
die letzte Form auf den sogenannten Bischof^fennlgen nnd Hellem
hervor, die vom Jahre 1408 bis H95 von den Bischöfen und der Stadt
Augsburg gemeinschaftlich geschlagen wurden und, neben dem Bild-
nisse des Bischof^ nnd dessen Krnmmstabe, auch die ZIrbelnuss dar-
stellen. Solches Gepräge haben wir von den Bischöfen Burkhard von
Eberbaoh In den Jahren 1108, 1418-1484, Peter von Schaumhorg
148«, 1411, 1417, 1458, Johann von Werdenberg 1478, Friedrich 11.
von Zollem 1484. Im Jahre 1489 erhält das gute böhmische Geld
das Stadtsiegel als Gegenstempel. Auf dem heuligen Stadtwappen er-
scheint die ZIrbelnuss, auf ein korinfhisches Capital gestellt (mit
tVeglassuDg des Stadt(hors), mit grüner Farbe in einem senkrecht ge-
theilten silbernen nnd rothen Schilde, den beiden Farben des Bisthums
Augsburg. So auch sehen wir sie bcrells im Jahre 1316 ^ wenn
der Künstler sich keinen Anachronismus zu Schulden kommen liess«-
In Langenmantels Historie, auf dem Wappenrocke des Waibeis Cle-
ment Jäger und 143S auf einem Tumierzeichen in Stettens Chronik.
An der Ausscnwand des Gebäudes der BtadthlMiothek von Bl. Amm
eraebehit ale iiDf einem Rdiefe vom Jwkre 14M In Traobenfbmii mit
WeglMsung des Bnrgthors. Im Jahre 147.) erwfihneii die CbroDisten
bereits der Stadtfarben , da sie ersAblen y die Stadt Augsburg habe
dem Kaiser Friedrich 111. gegen die Niederländer Kriegsmannschaft
In banCer Kleidung mit den Farben der Stadt ^ weiss und ro/A^ der
Länge nach mit ffriin getheilt^ sugescUekt. In den Sigillen kommt
bis über die Mitte des XV. Jahrhunderts die Zirbelnnss nur auf run^
dem Gestette vor. Zu dem Gebrauche , sie auf kminthUct^ee SäuUn^
eapÜSl Bu stellen, scheint TOnBOgllch die im Jahre 1476 bei St. Ulrich
erfolgte Auflindung einer colossalen Zirbelnnss, die auf korinthischem
* Capital steht, das ein Frauenkopf mit Mauerkrone Riert, Veranlassung
gegeben su haben. Als Zeichen der Hädfiseken JuHedtcÜon finden
wir die Zirbelnnss bereits im Jahre 1488 angewendet, wo bei dem
auf dem Frohnhofle abgehaltenen Turniere ein Markstein mK dem
Stadtwappen umgeworfen wird, den, trots der Einrede des HochsN^-
tes, die Stadt wieder herstellt. Im Jahre 1478 lAsst der Rafh von
Augsburg auf einem Steinpfeiler In der Mho der bisohöllchen Residens
das Stadtpyr anbringen, wogegen Bischof Johann als gegen ein seine
Rechte beeinträchtigendes Verfhhren Protest einlegt, was Kur Folge
hat, dass das Stadtwappen ausgetilgt und an seine Stelle der Roloho-
adler gesetzt wird. Solche Plackereien kehren oftmals wieder, und
wir erwähnen nur noch der vom Jahre 1640 , woeii der Im Jahre
1476 ausgegrabene und. In die Nordwand von St. Dlrich elngefligfe
Pinienapfel die Veranlassung gibt.
Somit schllessen wir diese Andentungen, die In geschlehlllcher und
archäologischer Hinsicht reichliches und interessantes Material fOr eine
eigene Abhandlung su liefern im Stande wären.<'
Zu diesem gelehrten Aulhatse des Herrn von Hefner werden
wir später Mehres hlnsusufSgen , Binselnes darin zu berichtigen ha-
ben, und wollen wir jetzt schon bemerkeft , dass die Blgenthdmlioh-
keit, welche dem Augsburger Stadtpyr zugeschrieben wird. Indem
dasselbe zwischen Akanthusblätlern einen Frauenkopf darstellt, sieh
auch noch auf andern römischen Denkmälern TOrfindet.
Was den Namen Stadtpyr betrifft, so vermissen wir die Erklä-
rung desselben« Wir glauben aber nicht zu Irren , wenn wir den-
selben nicht zunächst ans dem Lateinischen, sondern aus dem Deut-
schen ableiten : Pyr^ JPir, Ist nämlich ein altes dentsches Wort, wel-
ches einen hohen spitzigen Kdrper bedbutet, dass sieh in dem
Worte Birne y Pirmnf von ihrer spitsen Form so geoanBt^ In den
lg4 MkeaHii.
Jftfr^ttltttl ti.rf.W. ^«Älten «fat Wie irfoi «m W«r4 «v^ d^so ver-
hflR, die» i^tt ifiMerstitheD^ gebdft i^M su unserer Avfgt^e,
floflü.
Braun»
d. Cornelius TacKus.
Dei^lgen^ die sich mit römUcben iDschriften oder nit des
werken dear TaeUus beaohftftlgeny Ut schwerlich die Inschrift un-
bekannt^ mreldie den Namen des flössen Gesphiclitsobreibers trfigt und
Mer deren Sinn udQesohiohte wir im XIX. Hefte S«n4 dieser Jabr-
budher AusIfihrUoher herlohCet haben. Wir haben dort die ursprüng-
liche inschrifty welche völlig in Vergessenheit gerathen war, rein von
ien enistellenden Interpolationen mitgethelUy durch welche die In*
schrill anfangs in den Verdneht der Unachlhelt gekommen und dann
von viden Seiten als unficbt ausgemacht verworfen worden «rar« Herr
Hofiratb Steiner hat te seinem Codex Inscriptionum Vol. HI. p.874
von unserer Mitlhellnng Gebrauch gemacht^ augleloh aber dabei Be^
Irachtuttgen angestellt^ die uns, bei der Bedeutung^ welche diese In-
BchriA bat, nioht gans gleichgültig «ein können^ die unsere Mitthei-
lungen^ \Fean auch nicht in der Bache selbst, dann doch in der Be-
baniBung derselben in ein fMscbes liioht stellen. Herr Dr. Steiner
schreibt;
i^Der Verfertiger. dieser von Beinesius zuerst edbien (klschen
Inschrift war höchst wahrscheinlich ein gewisser Langennann, wel-
cher in Cöln studirte und ohne Zweifel mit dem damals dort leben-
den Oeschiehtsebreiber und Sammler Gelenius bekannt,
von diesem die ächte Inschrift, wie sie uns zuerst von Braun mit-
mitgelbeilt wird, erhalten hatte. Wftre sie unverändert in die Hhnde
des Reinesius gekommen, so hätte er sie unverfälscht wieder ge»
geben. Dieser Epigraph ist von keiner Seile her als Falsarins be-
kannt, oder im Verdacht, aber aus Mangel an Vorsicht und tieCerer
Kenntniss ist er zuweilen hintergangen worden, und so auah hier.
JSr erzählt unbetVwgen , die Inschrift sei ihm von Langermann mitge-
tbeilt worden. Diese uobefangene Erzählung verdient um so mehr
Glauben, al^, wenn Reinesius der Falparios gewesen wäre» ihm die
Berufung auf den gleichneltig lebenden Langermann Verdrusa sage-
«Bogen hfitte.
JÜknOiM. Mt
Diirch Brami's Tordkiitlitolie MiltMln« «er Mitcn Ittsebrift
liflbea wir filier die Bntstehang jener flilMhen hMehrift nftberes Bin«
Mbea erbmgl. Wem Don der gelehrte Henungeber a. n. O. R.M
enge: ,,A1>er aiwere Insohrill Ist fiobt, (rois allem Sebefn Tomeegee«
theil«) Dar vieht in der eestalt, in weMer sie In allen gedrocfkCen
Weckes rorUegt^^^ so gebt er aen Gunsten einer fliisehen fnscihrifl, an
der wir niohts verbeesem und ändern wollen und können , ite In
kdner andern Benlebung nu der ftohten InschrlA steht, als dass daraus
eki beröbinter Name entnonmen Is^ sa weli.<<
leb habe bleranf kam so erwfedeni: 1) lob habe es mit keinem
Worte aasgesprocben y aoeb nieht einmal von fsme angedeutet:, dasi
ich den Meine sins oder den Langer mann, oder Beide IQrFal««
sarii, FfilMAer oder Betrfiger hielt. S5n dem Begriffe des Falsa-«
r i tts gehört notb wendig das Bewusstseln und die Absiebt so tftosebee;
wer das, was er fir wahr awsgibt, selbst fir wahr hält, ist kein Fal->
Sarins und ihn daübr ausgeben , dass beisst ihn injmitren nnd mir
Hegt Dtebt die allergeringste Inaicbi Ter, dass Reineslus oder Langer-
mann etwas für wahr ausgegeben, woran sie selbst nieht geglanbi
bfttte». Meineslus bat 8.103, niobt 118, seines bekannten Werket
die Insohrill aitfgeaommeo , wie sie ihm übergeben worden und er
er bat sie in der von ihm TerölTentlichten Fassung fVIr acht gehalten,
was er freilich nicht hatte tliun sollen. Diese RedaktioiT der Inschrifl
enthält die ursprünglichen Elemente der ächten Inschrift in sich, aber
ein Ungenannter bat seine Erklärung in die Inschrift hineingetragen
nnd seine Erklärung bringt nun völlig etwa<i andres heraus, als in
der ursprungliohen Inschrift enf halten ist. Der Urheber hat Ohne Zwei-
fel sebr viel anf seine gTOokliohe Rrklämng gegeben, die Ihm wenig-
stens eo gut getongen, dass sehr angesehene Gelehrte sie fir acht ge*
ballen, obgleteb er den Text ganz entstellt nnd nnkennbar gemacht
hatte, allein deswegen Ist er noch kein Belröger. Aber wie kömmt
denn Relnestus dann, diese Inschrift in der beKeiehOelen Form zu ver-
ÖFentHebenf Daröber können wir nur eine Vermuthung aulbtellen.
Retnesius hatte wn Langermann zwei Inschriften erhalten | die eine
davon hatte er vertoren , es ist diejenige, die wir wieder aufgeftinden
zu haben glaabe«, worfiber die angeführte Stelle naehzasehen ist.
Wäre es nnn «lobt möglioh, dass man dem Reineslus mit der fragll-
cben Ittsobrift in ihrer ursprönglioben Gestalt zugleich eine fhlscbe
tbergeben bitte, In welche die Deutung hineingetragen war, dass er
die erstei« twioreii und die ewoMe flir die erstere asgeseben habe?
im MüeeOe».
9} Wena niui henttmM steh äusdrteken wUl , dana k«a naa
nicht von ewei Inflchrffteay soodern nor von einer apreoheni die
Bwelle ist keine ftlsohe, sondern nur eine interpolirte ; diese letnlcrn
bnt ai»er von dem reinen Teste weit mehr , als Herr Dr. Steiner
glaubt; sie hat nieht Mos den berfihmfen Namen aus derselben, hat
nicht blos einen Thefl aus derselben entnommen, sondern hat sie gaax
in sich aufgenommen; ihr Urheber hat nSmlicb die einzelnen Boch-
staben des reinen Textes, mit Ausnahme des Eigennamens Gomellns
Tacitns, für Anfangsbuchstaben von besondem Wörtern gehalten,
nnd hat diese mittelst gnindloser Conjektoren erklftrt und ausgeschrie-
ben, er hat mit einem Worte die Stelle des Plintns in den Text hin«
einerkifirt nnd so den corrumpirten Text geschaffini. Man kann also
mit Herrn Dr. Steiner nieht sagen, ich sei nu Gnnsten einer All-
scheneu Inschrift an weit gegangen , nein, ich habe blos das ans einer
interpolirten Inschrill herausgeworfen, was ursprflngHidi nicht in der«
selben gestanden hatte; h&tte ich mehr, bfttte ich die Achten TheUe mit
den najlchten hinansgeworfen, dann wäre ich ft^lich nicht nn Gnn«
sten einer falschen Inschrift sn weit gegangen, aber ich wXre mmm
Naebtheile einer &chten Inschrift au weit gegangen; leb habe weder
dieses noch jenes gewollt und habe weder dieses noch jenes gethan.
Bonn. Braun.
4. Der Mosaikfussboden in Westerhofen. Bs war
am 8. August des Jahres 1Sö6, als man nngefiihr in einer Tiefe von
vier Fuss bei Gelegenheit des Grundgrabens su einem Wohahause
im FUlalpfiirrorte Westerhofen, das etwas über drei Poststundea
nördlich von Ingolstadt entfernt ist und n wischen der Teufelsmaaer,
dem Valium Hadriani, nnd der von Kösobing nach PAna Klebenden
Römerstrasse, also in classischer Gegend liegt , den ftugUchen Mo-
saikftissboden , gleich schätaenswerth durch seinen reichen Bilder«
schmuck wie durch seine treffliche Technik und gute Erhaltnag, aaf«
thüd. Man hat nicht ohne Grund die Behauptung aufgestellt, es liege
in dem Plane der Vorsehung, Kunstwerke des Alterthums so laage
in dem Schoosse der Erde su bergen, bis ein Geschlecht herangereift
ist, fftbig den Werth desselben no würdigen. Diess hat sieh ana
auch M nnserm.Mosaikftissboden bewahriieitet, ftir den die Tbeil«
Mkeetten. tU
nnftffle so gross Ist, das« von nah and flern tn limgeii Zogea Be«-
•ohaner herbefstromen. Dass ons aber der nnverkänmerte Ctenuaa
der Anitchanang dieses herrlichen fStclnfeppIches so Thefl werde, ver*
danken wir der Sorgmit and den energischen Massregeln, die der k«
Landrtchter von Ingolstadt, Hr. Ritler ▼. Ornndner, gegen Zer*
Störung und Verftasserang desselben getroffen hat
Ehe ich die Beschreibnng der einzelnen Thelle, aus denen der
ass Qnadratschuh umfkssende Mosalkftissboden Bosammeogeselxl Ist,
beginne, wird es Kweckdienllch sein, einen Oesamintöberbliok eu ge«
ben ond au «eigen, wie diese Theile sich su einem hannoniachen
Oanaen verbinden. Der Mosaikboden besteht ans dem Hanptthelle)
in Form eines Quadrates, mit einem FlAohenranme von 676 Unadrat-
schuh, in dessen Mitte sich ein viereekiges Impinvinm (WasserfaeMUt»
niss) befindet, um das sich SO regelmlssige geometrische FignTen^
in welche die Bilder hineingeeelchnet sind, schaaren.
Das ganze Quadrat umschliesst ein 1 Schuh 10 Zoll breites, mit
Laubwerk geslerfes Band. Die geometrischen Figuren mit ihren
Bildern vertheilen sich folgendermassen : An )ede der vier Seiten des
Iniplttvlum stösst ein Oblong, 6 Sohnh 8 Zoll lang und 8 Schuh 8 Zoll
hoch. Das dstllche und westliche enthalt eine Nereide, das ndrdll*
che und sfidltche (beschildigte) einen Triton. Jede dieser vier Gott*
heiten reitet auf einem Seeungeheuer. An die rechte und die linke
Seite der Oblonge schllessen sieh Rhombus, die Seile von 2 Schuh
874 Zoll, mit Bandschielfen von ewetfacher Form an. Der Raum^
der zwischen dem Oblong, den beiden Rhomben nnd dem Bande
dbrig bleibt, gestallet sich zu einem Trapez. Dieses hat auf der^
dem Oblong zugekehrten kärxem Seite 6 Schuh 8 Zoll, auf der Ifin^
gern , am Bande anstossenden 1 1 Schuh 8 Zoll , nnd an den beiden
Nebenseiten, die mit den Rhomben in Verbindung stehen, 8 Schuh
7 Zoll. An jedem der vier Ecken des Quadrates befindet sich inner*
halb des Bandes ein kleines Quadrat mit Seilen von 8 Schuh« Die
Bilder in diesem Quadrate sind eine Rosette und eine zweihenklige
Vase, welche in die Diagonale gestellt sind. Jede dieser geometri-
soben Figuren ist von der andern durch ein schmales Band, das ein
zopfkurliges Oefleehte darsteDt, verbunden.
An diesen Hauptthell scMlesst sich nördlich ein 1 1 Schob 6 Zoll
langes und 8 Schuh 7% Zoll breites Oblong mit der Vorstellung ei-
ner Hlrschjagd an, ond mit diesem ist, als Schhus des Ganzen, ein
Halbeii^kel verbondcD^ In dem sich In einem Räume von 8 Schuld
ISS Mi9Ulkn.
444 B«H Hohe nnfl 8 Sthtfli t flSoll Ar«tt» ^m fiCtar Wi4 ein B«f to*
Anden. Onfi Qbl*ng und ^r Hall>cirkel nnlkis«^ eine« FUebeoFMWi
▼on 1A7 Oaadrnlnohnh.
Der Mosnlfcfnsnl^odett M doreh eeine TecMk, w^dnreh nr In
die KweUe Classe der Arbeiten dieser Ar( gereebnet werden dnrfte»
und durch die correete Sfeieiwnng, die llin nie ein Werk de« nech
meht gesonlcenen KunstgesolMineke^ beurknndet^ ein fekr iverlhTolIes
Stick des Alterttom«. Die Stein würfelobo»^ die in eine» eekr festen
rdUiItoben Kitt Hegen, bnben in ihre« gHiMten DnrchsieBser % S&eU,
im kfeinnten 1 Linie. Dte OegensMnde sind »ögltebst in ihre« nn*
ttfrlleben Colorite vorgestelil. Es Inden sich dabei füinf HnnptliMten,
weisei, blau, reib, braun und grfin angewendet, dto naok der erfoiw
derMohen Stihatttrung wieder heiter und dunlUer TerkeAnien, Mit
Antnaline des Sehnrlacbreihen , das nes gnbranfnten Ziegeln bestebti
kommen nur 8(einaHett Tor» Ginswifffel hnbe ieh nirgends eatdek*
ken kennen«
Es wird nun am Orte sein, dass ich dte einaelneB fllder be«*
•preehe. liier begegnet mm ment das BMd, das steh um das ganne
Onadrat der Mosaik htiramnteht. Es Ist mit Rankensohlingiingen, dte
in Tnipen und Bphenblfttter endigen ^ bedenkt; Akanthusblatter , dte
sich in ihrer Mitte erheben, theilen das Band auiT jeder Beile in
svrei Hfilften.
Das auf der östlichen Seife des Implnvlnam betlndltehe Ohteng
neigt eine Nereide naf einem Beefmnther. Die Meemsg^n kte nqf
ein Clewand von gelber Farbe mit rother Eini^issung, dns sieb iUinr
dte beiden Schenkel legt, nackt, b&It mit der Linken den Ziytel
eines grauen mit rotber quadrirter EinAtssnng genierton Mantels , der
^em Winde gebiftht rickwirto fliegt Aus ihrem, in einen Knoten
gesehumten Haar ragen drei grane fadeaartige Gegenstftnde empor.
Sie ruht nachlilssig auf dem grauen, sobwaragesprenkelten Panther
mit rother Mfthne und Vlossen ron derselben Farbe, in dte sein ge-
rlngeUer Schweif auslauil. Die Beebte greift, um das Thier sn ten*>
ken, naoh dem schwarzen Zanm.
Dte Bauten nn beiden Seiten dns Oblengs enthalten BandaebM*
fen von gleicher Form. Diess ist auch bei den gegenäbemtohenden
nuf der westliehen Seite der FnB.
Das Trapez schliesst '— gletek dem ihm gegenäterltegenden nnf
der Westseite -^ eine wellenH»rmige Yerafernng in sioh. Bei ihr
kann man die Fatbenabstuftog der Mosaik im besten eAenBcn.
Die eioe #ogeiilliile gebt von grMiblaa t« welM^ die andor» «oa
rotbbrauo in gelb über.
Da» Obloag, welcbet sieh a« 4er ^üordsalfe MMet, eathfilt
einen Trtton anf einem SeesCiere reitend. Der JNeergott, der In eineo
Ftooiiflohweir mit rother PkMie endigt, ist naekl. Um tetae Hcüle
sebllngl steh einOdrtel^ den eine sohware und roibe SeMeif» blndetf
eine AOlobe sieht man auch auf der Brust« Das Han^ deckt ein«
Lederkappe von gelber Parbe^ aus der sechs grane Federn eni|»arraM
gen. Die Linke halt eine bratine Keule , wahrend die Rechte den
grauen 8tier mH rolber Brust und geringeltem fitehweif , der In rolhe
Flossen amlftuft^ am seh warnen Zaume lenkt. Von den beidoi
Rhomben enfhfttt ein jeder efne und dieselbe Bandsohlelfe -^ «evecUe-n
den In Form von denen in den Rhomben der dstllchen und wedllcheii
Seite, aber gleich mit denen der gegenöberstebenden södtloben Seite.
Bas Trapes Keigt swet DetpMne^ in deren MMe sieh ein Dreisaok
erhebt. Die Delphine, grau von Farbe, mit ratben Banck- «ad
Schwanaflossen , sind mit den Kdpfen einander «iigeiGehrt Lftaga
des Leibes der beiden Delphine Ist ein kleiner Ftseh mit rothen Flos-
sen angebracht, t^eln Auge fiHIt mit dem des Delphins nnsammfUi
Der Dreizack In der Mitte Ist, Eisen andeutend, von sebwaisce
Farbe»
Das westliche Oblong hat als Bild eine Nereide, die auf einem
See Widder reitet. Die MeergOtfin, nackt bis anf ein rotbes Tuch,
das auf Ihrem rechten Scheake! liegt, hdlt mit betdea Händen elncR
datternden Wimpcl, leakt aber auch scugleich an rothem Zaume den
grauen Seewkider, dessen VorderMsse und geringelter BdhwanB in
retbe Flossen auslaufen. Die Band8ChIelA»n der beiden Rhomben und
die Wellenihiien des Trapeses sind, wie bemerkt, gleich denen anf
der Ostseite.
Das südliche Oblong ist bedeutend beschddigt. Die Raste der
Mosaik zeigen , dnss sich hier ein der Nordseite entsprechender Tri-
ton befunden habe, der In der Rechten einen Zweig hielt Van dem
Seethiere dbrigt nur der Schweif. Die Bilder in den Rhomben und
Sm Trapes entsprechen denen der Nordseite.
'Die kleinen Quadrate, die la jedem Winkel des grossen Qmidra^
tes. Innerhalb des Bandes, sich befinden, und In denen wieder gleich
grosse aufrecht gestellte sich befinden, neigen In der Diagonale ein»
Rosette und eine zweihenklige Vase, und «war so, dass im nord*
OstHchen uttd «öddstfiehen die THae ^leh befinden. Sfimmtllche gao^
110 Jfaceltoi.
netriflche Figuren sind doreb Bandstreifen in Form (elloobtener Zöpfe
von einander geschieden.
Das längliche Viereck , das sich nördlich von dem beschriebenen
ünaptquadrate^ das den Mosaikboden enibfUt^ erhebt und auf der
Ost* und Westseite von einer vorspringenden Mauer l>egrenKt wlrd^
stellt eine Hirschjagd vor. in dem durch fünf Weiden- oder Oliven-
MUime beseichneien Wald sieht man in der Richtung von West nach
Ost swiscben dem ersten und «weiten Baume einen Jager in Sola»
veatracht^ der in der Linken eine scbwarse Koppel mit zwei rothen
Ringen und in der Rechten einen Stab tragt. Zwischen dem nwoi-
ten und dritten Baume erscheint ein aweiter Jftger^ der in der Lin-
ken swei rothe Schlingen ^ in der Rechten einen Wurfspiess halt.
Der Köcher^ dessen Riemen über die Brust geht, ragt über die rechte
Schulter empor. Zwischen dem dritten und vierten Baum verfolgen
Bwei Hunde einen Hirschen, der von einem dritten Hund unter der
Brust gepackt wird, und swiscben dem vierten und fünften Baum
sieht man eine ruhigen Ganges fortsieheade Hirschkuh»
Den Schluss der gansen Mosaik bildet der an dieses Oblong sich
anschliessende Halb-Bogen^ in den fikof andere concentrische mit
PalmetCen, Laubwerk und Würfeln gesierte bineingeseichnet sind
Der Abrige Raum wird von einem Stier und einem Baren eingenom-
men. Der erstercy gran von Farbe ^ richtet den Kopf hoch empor
und schaut trotsig um sich. Seinen Leib umgibt ein rother , in der
Mitte weiss und schwär« gewürfelter Gurt. Diese Vorstellung erin-
nerte mich lebhaft an ein Relief ^ das ich in Pomp^i sab^ auf wel«
chem die Einübung eines Bestiartus vorgestellt Ist^ der sich anschickt
mit dem Speere einen Panther au empftingen, welcher an einer Leine
Iftnft, die am Gurte eines umherblickenden Stieres befestigt ist. Der
Bär auf unserer Mosaik , braun von Farbe ^ schreitet gegen den Stier
langsamen Schrittes vor.
Ei übrigt nochy der Baulichkeiten su gedenken. Das Gemach^
in dem sich der Mosaikboden befindet ^ war, wie die 8 Schuh hoben
mit rother Bemalung versehenen Wände , die sich erhielten , neigen
und wohin das in der Mitte befindliche Impluvium hinweist^ ein so-
genanntes toskanisches Atrium (Atrium tuscaniciim) , an das noch
ein sonst ungewöhnlicher balbcirkel förmiger Anbau angefügt wurde^
so dass das Gänse die Form einer Basilika oder eines Tribunals er-
hielt. Die Mauern erhoben sich einst , um ein nach Innen geneigtes
sogenanntes Pnitdaoh ca tragen, das in der Mitte mit einer vioreoki-
MücMm. t9t
gen OeitauDg, dem sogeniUBCen CompliiTluBi (TrMreDdaeli) yertelieli
war 9 voo dem das Hegenwasser In das Impluviom binalmtrömte.
Dieses besteht aus einem Quadrat von 6 Schah Durchmesser, in wel-
ches wieder ein Achteck hineingestelH Ist^ das mit einem Deckel
'Versehen war, der in awei HAIfken, wovon jede einen eisernen, un-
ten umgenieteten Ring hatte, In Trümmern geAmden wurde. Der
Innere Raom , worauf dieser auflag , betrAgt 8 Schub 7% Zoll , der
ftnssere 8 Schuh 9^, ZoO. Quadrat und Achteck sind aus Soblenho-
ferstelnplatten aufgebaut. Aus diesem Impluvium lloss das Wasser
durch eine noch vollstAndig erhaltene Rinne von Bacluitelnen in eine
(noch m entdeckende) Cisterne. Die Dachung bestand aus angena-
gelten Plaitensiegela (imbrices) mit hohen Rftndera, Aber die, wo
sie ansammenstiessen, Mohlsiegel (tegulae) gelegt waren. Diess er*
hellt ans den im Schutte vorgefundenen Ziegeln. Die einen, konische
Plattensiegel, haben eine Lftnge von 1 Schuh 1 Zoll bis 1 Schuh 4
Zoll , und eine Breite von 1 Schuh 8 Zoll bis I Schuh 9yi Zoll, auf-
gebogene 1 Zoll hohe Runder und am untern Thelle 8 concentrische
Halbkreise ohne Schriftxflge. Sie sind fhst alle von noch vorhande-
nen Nftgeln durchbohrt. Die anderr Ziegel waren sogenannte Hohl-
siegel von derselben Lange wie die Plattenziegel und hatten 8 Zoll
Durchmesser. Mebst diesen fanden sich noch Ziegel anderer Gattung
und von feinerem Thone mit quadrlrten Einritsungen sum Festhalten
des Mörtels und mit sieriichen Wellenlittien vor. Die an das Atrium
anstossenden Gemficher sc igen unterirdische Luftheizung. Bereits
sind die Canflie mit dem Feuerungsapparat, mit den aus IB Ziegelni
wovon jeder t Schuh Im Durchmesser hat, aufgebauten SAulchen^
die den ans Plattenziegeln gebauten Boden tragen, aufgedeckt. Auch
die cylindrlschen Wärmeleitnngsröhren , ühnllch den Staarenküslen,
8% Zoll lang, 6 Zoll breit, mit */^ Schuh betragendem Durchmes-
ser, die längs den Wftoden hingestellt werden, um die heUse Lnft der
unterirdischen Heizung Im Zimmer ausströmen zu lassen, wurden
aufgefunden. Wie man aus den Resten der Manerverk leidung sieht,
waren die Zimmer bemalt. Die Hauptflirbe war roth und gelb,
darüber zogen sich weisse , grflne und braune Streifen. Ein sich in
Windungen fortziehender Gang, dessen Wunde und Boden mit Soh-
lenbofer Steinen bekleidet Ist, zeigt, wie das Atrium, einen Halbkreis.
Dr. Jos. V. Hefner.
Dazu fügen wir einen der A. Allg. Z. v. 18. Febr. 18A7 (N.öO) entlebn-
tes Bericht Aber die oomnehr erfolgte VerdfentUohung des Gruodplanai
§H KkceBm.
Möncben, 16. Fekr. Dfeser Tage hti die PttblioaUon to FeUo
ober die cu Westenhofen jeeselts von Ingolstadt ausgegrabene roiDi^
«che Villa lo deutscher und lateiaisoberfit^raobe dabier angekoauM«)
ü^relehe die CiisCer'sche Buch - und Kunsthandlung lo Ingelaiadt be->
aoi^t und auf die gifinzendsle Weise aasgeetattet bat, Sie caÜiaU
eine sebr feine Karte von der ganzen Gegead, welcher die röniacben
'Slrasaenauge und das Valium romanuni eingesetobaet aiad, eowle
«taea sorgfftltigen Plan des wichtigen Gebäudes ^ der die Villa ala
da wohlverbundenes und in allen ihren Gemächern symmelrlscb ge-
ordnetes Ganee mit Angabe der Bestimmung seiner Hauptlfaeile seigt,
und etoe mit höchster Genauigkeit und Feinheit ausgefüihrle celorirte
fifieicbnung des Mosaikbodens, der den Miltelpankt des Laadsitaes
dBUlmmt Diese an Ort und Stelle mit Hülfe von Darcbbattscbungen
Mifgenommene colorirte Zeichnung bat einen frühem S&ögling unserer
Akademie der Künste 9 den gegenwärtigen Sieichnungslebrer in Ingol-
stadt Bm. Haubensack zum Verfasser, und gereicht seiner Kunatlln>
tigkeit so grosser Empfeblung. Bis dahin hatten wir von den traos-
dannbiaeben Ländern^ welche sich an den Grenssen von Vindelicton
«nd Rbätien biosiehen^ keine Meldung ^ als über untergeordnete AI«*
lerthämer^ aber Strassen und deren Pfahlgraben. Selbst Meilensteine
nnd Ortsnamen fehlen; die Bntdeckung von Westenbofen neigt nna
dass neben den Bednrfnissen des bürgerlichen JLehens auch I«uana
nnd Kunst des grossen Volks In diese entlegenen Marken eingenogen
w»ren, welche die R6mer kaum über ein Jahrhundert im gesicher-
ten Besi(s können gehabt haben. Eine dem gegenwärtigen Stand
der Wissenschaften entsprechende Monographie darüber ^ welche ^ so
weit es noch möglich, nachwiese %vann und wie der Besiln gewon*
pen wurde y wie lange er gedauert 9 und wann nnd wie er verloren
gleng, wfirde sehr erwünscht sein. Hermunduren und Markomannen
süssen an der Donau noch ni Trajans Zeiten ^ und nachdem Hadrian
die norddannbiscben Rrobemngen seines groasen Vorgängers wieder
geräumt hatte ^ scheint er die uns näher gelegenen noch behauptet
und seinem nächsten Nachfolger hinterlassen su haben. Ihm wird
ancb der Pfahlgraben in jenen Gegenden beigelegt« Mit welchem
Becht j ist noch die Frage.
4. Die Ausgrabungen am WIcbelshofe bei Bonn.
Vlelletobt erinnert man sich neeh des Anfsatses^ den Ich über dteAn»«
MüceUen. IW
grabDogen am Wlchelshofe bei Boon ia diesen Jabrbdchern (Heft
XVll) habe abdrockeo lassen und ia welchein Seh die Ansicht zu
bevreisen bemäht gewesen bin, dass die kleinen gemauerten Behfilter
oder Zellen von allen dem nichts gewesen , wo Air man sie erklart
hat, sondern dass wir lediglich römische Grabstatten darin zu erken*
nen hätten. Wfire noch irgend ein Zweifel an der Richtigkeit die-
ser Erklärung übrig geblieben^ so setzt nns eine Mittheiliing, die
wir dem königl. baieriscben Akademiker und Professor Dr. von
Hefner verdanken, in den Stand diesen Zweifel gänzlich zu zer-
streuen. Wir lassen diese briefliche Mittheilung des Herrn von Hef-
ner hier folgen.
„Als kleinen Beitrag zu der von Ihnen (XVII. Heft S. 114 etc.)
gemachten Mittheilung über die kleinen viereckigen Orabgeroftcher^
theile ich Ihnen aus meinem Msc. 'die römischen Bildmale Salz-
burgs und seines weitem Gebietes* mit, was ich nach eigener An-
schauung in dem römischen Begräbnissplatze am Birgelstein in Salz-
burg wahrgenommen habe.
„Nach allen Richtungen durchziehen die Fläche des Birgelsteins
1—7' hohe und 1—3' breite, von Bruchsteinen aufgeführte, äusserst
festgebaute antike Mauern, die bald parallel neben einander hin-
laufen, bald In Ecken umliegen und Quadrate einfriedigen, bald runde
Plätze einschliessen. In Ihrer Nähe triflft man immer Urnen mit ver-
brannten Gebeinen und länglicht- viereckige aus schmalen
Mauern gebildete Behältnisse, die man, da sie sich in mehre Zel-
len oder Grabkammern abgelhellt linden, für Familienbe-
gräbnisse halten kann, welche die Stelle der In andern Ländern,
wo Römer wohnten, gewöhnlichen Colnmbarien vertreten. Die Zel-
len waren entweder mit platten Steinen zugedeckt, oder sie hatten
gewölbte, nun durch die Schwere der auf ihnen lastenden Erde, ein-
gedrückte Decken. In der Nähe des Schulhauses linden sich, bei-
splelshalber, fünf solcher zellenartiger , länglicht - viereckiger Räume,
dereu Seitenwände ohne Verputz waren. In der grössten von diesen^
d!e eine Länge von 16' und eine Breite von 10' hatte, standen 8
Ascbentöpfo von rothem Marmor, eine Urne und ein viereckiger
1' 5" langer, I' ö" tiefer und 1' 2" breiter Sarg (Todtenkiste} mit
Deckel, darin 4 Sandsteinurnen, von denen 8 runde Glasurnen ent-
hielten, nebst einer viereckigen, ebenfalls mit einer solchen Olasurne
versehenen Nageltluhnrne. Weniger reichhaltig waren die fibrigen
4 sich anreihenden Zeilen.««
13
Wir haben ni ölMen MUdieUoDgeD Diebte «la die Biite blnsoKii*
ffigeiiy dieselben mit des Berichten ubep die Anagnibaagen Am Wi-
ebelflhofe und unsere Betittchtungen über dieselbe« su verglei<}hei|,
Berlin.
Braun.
6. Bonn. Alterfthömer su Meok^nbeim. (VergU die kurze
NoUb über diesen Fund in H. XXIII. S. 18^. Aus einem Briefe des
Hm. Vicarius Neusjier an Pr. Braun. Ich konnfe erst beute den
Meekenheimer Bürger^ Namens Mergel ^ der mehrere Alterlhumer ge-
^nden bal, ffir längere Zeit sprechen und mir dieselben zeigen las*
aen. Derselbe lässt einen an sein Haus anatossenden Garten abfah-
ren und zwar jeden Herbst ein hleines SUuck. Bei Wegraumung des
Grundes kamen Menschenknochen zum Vorschein ^ wie er glaubt,
etwa von 15 Leichen ^ deren Fasse gegen Sonnenau4cang gerichtet
gewesen waren« Bei demselben lagen 2 Beile und 1 Messer, mehrere
Kamme die zu beiden Seiten enge Zahne haben, von Mrelssem Hom wie
es acheint, und zerbrochene Kruge mit zerbrochenen Gläsern. Man
fiind einige nicht besonders dicke unförmliche Sandsteine, die aber
wohl mit zur Erdschichte gehören; Münzen wurden nicht geftindea^
mit Ausnahme einer sehr dünnen, die einem Spielpfenniga sehr ähn-
lieh sieht, von der Grösse eines Dreipfenuigstuckes. So viel der
Grünspan erkennen lässt, ist sie auf der einen Seite ganz tiacb, auf
der aadera zeigt sich ein Wappen ^ Buchstaben oder Kopf ist nicht
zu sehen*
Unter dieser Lage, etwa 3 Fuas tiefer, von der gewöhnlichen
Erdhöhe etwa 7 Fuas tief, fiand man — im Jahre 185Ö Ende Ootober
— Menschenknochen, die sicher einem sehr aUen Grabe angehören.
Von Ziegelsteinen oder Hausteinen ist auch hier keine Spur gefanden
worden, die Knochen waren unmittelbar von der Erde omgebcn.
Da« Knochengerippe war noch ziemlich vollständig vorhanden. Der
Schädel hatte zienüich vollständige starke Z&hne» Unter demselben
in der Gegend des Halses lag 1) eine Perlenschnur, nooh sind 19 Per-
len vorhanden, gelbe, blaue, rothe; einige scheinen aus Thon, an-
dere aus Glas zu setei Mergel glaubt, einige Perlen seien Bernstein.
Die perlen sind, wie von verschiedener Farbe,; sa auch voa verschie-
dener Dicke, einige erreichen die Grösse einer ttaselpus«, wenn man
MUceOen.
die ab^g^tampfte Keite derselben sich zugespiUI deiilift. Oben auf der
Brusi lag S) ein runder SohmackgegeDstand [Vi bula], in der Grösse*
eines 2 Thalerstückes, welcher in 4 concentrische Kreise getbeUt Is^
deren 8 mittlere etwas erhaben sind, die beiden andern flacher auslau-
fen. In dem mittelsten Kreise oder Centrua fohlt jede Verzierunf^
die entweder nie vorhanden war, oderserstort wurde. Der diesen Kreis
umgebende Ring besteht aus 12 rothen platten Steinchen, welehe
dicht neben einander gefasst sind. Der 9. Kreis ist Metall^ dessen
Verzierung in allerlei Windungen besteht Sie haben die Form eine»
Herzens, mit zwei gewundenen Stflben an jeder Seite. Dieser Her«
zen sind 6 angebracht. Der flusserste Ring des Zierrathes hat 18
erhaben gefasste Steine. Drei waren rund^ doeh sind diese leider
alle ausgebrochen^ die Einfassung zeigt jedoch ihre Fonn an. Mergel
sagt, dass sie von Anfange an gefehlt hätten. Drei andere Steine alnd
viereckig und sehen dunkel schwarz oder dunkel grün aus. Ihr An*«
sehen ist trüb, undurchsichtig, während die anderen Steine klar ifii4
durchsehimmernd sind. Die G übrigen Steine sind dreieckig nnd von
hellgelber Farbe. Zwischen diesen 18 Steinen laufen allerlei Win^
düngen, ohne bestimmte Formen, als Verzierung, sie nehmen jedoch
lun die dreieckigen Steine die Form eines Dreiecks an. Dieser
Schmuck sieht einem grossen Knopfe ziemlich ähnlieh, ist flach ge*
arbeitet, nur die Steine sind erhaben gefassl und die als S&fterratk
dienenden Windungen nur wenig erhaben. Das Metall in den Krei-
sen ist dünnes Goldblech, nach der Erklärung des GokUcbmieda
Breuer zu Bonn, dem Mergel im Winter seine Antiquiläten gezeigt
hat. Dieses Goldblech ist mit etwa 4 Nlethen auf eine dicke itarkei
runde Kiipferplatte befestigt* Wie diese Kupferplatte und damit der
ganze Schmuck an den Todtenmantel befestigt werden konnte, ist
nicht mehr zu erkennen. Unter diesem Schmucke lag in der Ge-
gend der Brust 8) ein grösseres, plattes, kupfernes Kreuz,
mehrere Glieder einer kupfernen Kette waren dabei, diese besteben
aus einem etwa ly, Zoll langen Kupferdratb, der von einem dünne-
ren Drath umwunden ist. Diese scheinen das Kreuz mit obigem
Schmucke verbunden zu haben. Das Kreuz ist mit etwa 7 kleinen
Löchern durchbohrt. Unter diesem, wahrscheinlich mit Kupferkett-
chen befestigt, befand sich 4) eine runde hohle Kugel von Kupfer.
Diese öflbet sich zu zwei gleichen TheiTen, an einer Seite war ein
Gewerbe, welches jedoch zerstört ist. Tn derselben lag feinstes
Leinen Garn, welches noch ziemlich erhalten ist. Der Durchschnitt
Miscellen.
der Kugel Ist etwas kleiner als ein Thalerstuck. Einige etwas er-
haben gearbeitete Windungen umgeben die Kugel nur Ausschmückung.
Dieselbe ist ziemlich stark und schwer. Unter dieser Kugel befand
sieh d) eine dreifache kupferne Kette, die erst zu einer kii-
sammen gewunden ist, dann sich in drei Arme theilt, woran 0) drei
Kreuze hängen. Diese sind viel kleiner als das Kreuz oberhalb
der Kugel« Merkwürdig ist^ dass an jedem dieser Kreuze drei
Kupferstabe herabhängen, die unten In gleichen Linien enden. Zwi-
schen diesen Gegenständen lagen 7) verschiedene Glieder von kupfer-
nen Kettchen , wie ich sie oben beschrieben habe. Auch kleine
kupferne Plättchen, an denen kleine Stücke Leder hängen.
In der Gegend der Kniee lag 8) ein platter kupferner Ring
von etwa 5 Zoll Durchmesser, einer ausgeschnittenen Kupferscheibe
ähnlich, von der Dicke eines Zweipfennigstöckes. Im Inneren des
Ringes winden sich zwei, oder wenn man will, vier Hchlangeo, eben-
falls platt wie der Ring und ohne Verzierung, nur gegen den Ring
hin sieht es einem Schlangenkopfe ähnlich. Der Ring ist nur dadurch
verziert, dass zu beiden Seiten kleine Kreise eingeritzt sind.
In der Gegend der linken Hand lag e) ein Armband , 10) ein
kupferner Ring, nicht flach, wie obiger, sondern ganz gernndet,
etwas dicker, wie man heut zu Tage Armringe siebt. An einer
Seite ist er gedllkiet und hat 8 Zoll Durchmesser. In derselben Ge-
gend fend man II) einen schwarz aussehenden Fingerring, mir
acheint er von Bisen zu sein^ Mergel behauptet er sei von Silber.
Ausserdem flind man 18) eine kleine, aus feiner rother Erde
gebaokene Schale von geringer Tiefe und 18) eine grössere Schale
oder Glocke von gelb braunem dünnem Glas, 4y^ Zoll Durchmesser
oben und 3 Zoll tief.
7. Bonn. Im Jahre 18A5 wurden zu Ofen in Ungarn drei römi-
BChe Steine und Inschriften gefunden.
I.
DEO . INVICTO
MITRAE . XC
IVL . CASTI
NVS . LEG AVG
PR . PR .
MiseeOm. i9t
II.
DEO ABIMA
NIO . lilBBOL
LA . LRO
FRATRIBVS
VOTO . Die .
III.
FORTVNAE
REOVCI
PVßMVS
C0S1NIV8
FEMX VC
LEG AYGG
PR . PR .
Von diesen Inschriften sind die beiden ersten insbesondere des-
wegen nerlc würdig, weil wir den Mithras und den Ahriman hier
örtlich zusammenfinden. Milhras war der Sonnengott der Perser,
von dem Licht, Leben und Gedeihen ausging, Ahriman hingegen der
Gott des Bösen, gewöhnlich dem Ormuzd entgegengesetzt >). Nach
Arneth L^t bis jetzt kein Monument des Ahriman bekannt, und
nur zwei Inschriften sind bb jetzt aufgefunden worden , die eine zu
Raab und die andere ebenfiüls zu Ofen >).
8. Ein neues Denkmal der Rosmerta. Seit unserer Zu-
sammenstellung der Denkmäler des Mercurius und der Rosmerta im
XX. Hefte dieser Jahrbücher haben wir nicht allein keinen Anlass
gehabt, unsere dort niedergelegten Vermnthungen weniger annehm-
lich zu finden, sondern sind vielmehr immer mehr von deren Ricli-
tigkeit überzeugt worden. Insbesondere hat die Ansicht des bei Satt-
ler Topographische Geschichte von Wilrtemberg !!<. 14 und 19 abge-
bildeten Denkmals von Schöndorf, M'Oruber mir a. a. 0. S. 113 blos
nach der Beschreibung im Stuttgarter Museumskatalog zu urthellen
vermochten, uns zur vollen Ueberzeugung gebracht, dass es das be-
I) Visconti, Mus. Pfr. Clement. II. 4.
8} S. Mittheilungen der k. k. Central - Commission zur Erforschung
und Erhaltung der Baudcnkroale I. Jahrg. April S. 64.
198 MUedlen.
deutendflte aller bezüglichen Denkmäler sei y insofeme die Gestalt der
Begleiterin des Mercur uns hier in ganzer Figur und zugleich mit
einem so nnverliennbaren , nicht römischen Gepräge entgegentritt,
dass man sich sogleich auf Rosmerta hingeführt sieht. Nach diesem
Bilde ist Rosmerta mit einem am Körper und namentlich den Armen
eng anliegenden Gewand bekleidet, über welchem ein über den Hals und
die oberen Schultern gelegtes Tuch in regelmässigen BogenfiUten fksi
bis in die Mitte der Brust herabgeht. Die beiden Arme begegnen sich
in leichter Krümmung am Gürtel und die Rechte hält den Cadncens
so, dass er wider der Brust liegt. Unmittelbar unter den den Gürtel
zudeckenden Armen und Händen windet sich in wulstigen Falten tod
der linken bis ober das rechte Knie ein Obergewand in schiefer Rich-
tung. Ihren Kopf bedeckt eine etgenthumliche, mit einer breitstreifi-
gen Krempe versehene spitze, aber niedrige Mutze, an der man ein-
zelne AbstuAingen unterscheiden kann. Das Stuttgarter Museum ent-
hält Übrigens noch eine runde Arn mit Nischen, M^orin Götterbilder
'stehen, darunter auch eine Frau, mit dem Caduceus in der Linken
tind dem Geldbeute! in der Rechten, M-elche dicht neben Mercur ge-
stellt ist. Indem wir uns vorbehalten , bei anderer Gelegenheit auf
diese beiden Denkmäler zurückzukommen, ist es für jetzt unsere
Aufj^abe auf ein 9. iuschriftliches Denkmal der Rosmerta aufmerksam
zu machen, welches durch Missdeutung seiner fragmentirten Auf-
schrift sich grade so einer richtigen Erkenntniss zu entziehen droht^
wie das von uns a. a. O. S. 111 ff. gewiss nicht ohne einige Wahr-
scheinlichkeit auf Mercur und Rosmerta gedeutete Sulzbacher Monu-
ment. In der schätzbaren Abhandlung C. Hubners über „die römi-
schen Heeresa btheilungen in Brittannien<< in dem Rhein. Museum N.
F. XI. werden, S. 40 nach Horsley Cumberland JLXXV und Bruce
the Roman Wall. 2 edit. 8. 317, die folgenden beiden Abschriften
einer fragmentirten Inschrift aus Moresby in Cumberland mitgetbeilt,
von denen die letztere von einem so unzuverlässigen Abschreiber
genommen ist, dass Hübner sie nicht für eine genauere Abscbrlfl,
sondern für eine Interpolation desselben erklären zu können glaubt;
wir werden uns daher zunächst nur an die Uorsley'sche zu halten
haben; beide Abschriften lauten:
üteenibfi. m
D M
8. MERT
O. MAC»
M. CATAP
HRACTAR
tfSTI
X. VlGSnT
XXX D. y.
Wir ftttm keinen AilgenUiblc Kwelfelbatt, daas wir hier die SB. 1
durch DMimCVRIORT Und Z. 8 dtirch R08MBRTAR zu ergtesen
haben t an dem fiieine fehlt die ganze linke Halfre, «o dass auch am
8ehIilMe nur noch V von der Sehlunsforaiel V 8 L LM. übrig ist und
%oh dem dbrigett luhflite schwerlich etwas an entzÜTem sein dfirfle.
Dieses Denkmal wfirde die ersle Spar der Yerehning der Roamerta
in Bnglattd sein.
Frankfurt a. M.
J. Becker.
DM
////BMBB1?
/////IMAC
////Nkcom
////«RAC
XVIC61T
XXX A QY.
0. Rmmerich. lieber die römischen Grftber^ welche
▼or einiger Zelt sn Xanten entdeckt ^ und worüber In öffentlichen
Blattern iridOich die Rede gewesen ^ kann ich aus Autopsie Kolgeni-
des berichten. In einem Ackerfelde wenige hundert Schritte nord^
östlich von Xanten stiess man seit Jahren mit dem Pfluge auf eine
harte Unterlage , und als man vor einiger Zeit das Feld umsetate
ond tiefer gnib| entdeckte man einige Fuss unter der Oberfläche ei-
nen viereckig behauenea Stein^ der in der Mitte eine kreisrunde Ver-
tiefung hat, die eine regelmässig cjlinderförmige , senkrecht herab-
gehende Aushöhlung bildet. In dieser Vertiefting sass eine gehenkelte
Urne nns schönem gTunem Glase ^ mit ii-eitem Bauche und kurzem
Hake; derUmfling des Badches betragt By, Fuss rhl., die Höhe des-
selben 7 Zoll, und die Höhe des Halses 8 Zoll 8 Linien; sie ist
zwar in mehre Stücke zerbrochen, aber wiederhergestellt worden.
In ihrem Innern befanden sich Ueberreste von Menschen knocben, und
das Ganze war mit einem steinernen Deckel verschlossen. Aussen-
dem fluidmi sich noch Grabiämpchen, gehenkelte Krüge aus Tbon,
Stucke von Eisengerathen urtd Bronzemunzen. Sowolil das Material
dna SRives wie dos Deokels Ist ToflHleta. Bin etveites Grab besieht
[••ViSB,
i
wo MiseeUen.
ebenfalls mm eiDem viereckig behaaenen Steine, der aber im Viereck
ausgeliöhlt ist, und im Innern an den Wanden mehre kleine Fächer
(lociili) hat, in welche zwei viereckige kleine Urnen aus grünem
Glase eingesetzt waren. Dieser Sarg ist in zwei TheÜe zerbrochen,
lind besteht ans Tuff, der Deckel aber ans Kalkstein. Für die Er-
haltung des ganzen Fundes ist Sorge getragen.
Im XXI. H. der Jahrb. habe ich den auf einem Vettweiser Ma-
tronenstein, zwischen verschiedenen Fruchten abgebildeten Gegen-
stand für die Blfttterknospe einer Zwergpalme erkiftrt, und ich nehme
diese Erklärung auch für ein anderes Denkmal, welches von Hm«
Dr. Janssen beschrieben und erkl&rt ist (de romeinsche Beetdea
on Gedenksteenen van Zeelnnd S. 60} in Anspruch. Zugleich nehme
ich Veranlassung, über mehre, nnserm Besprechungskreise nach Zeit
und Ort entlegnere Bildwerke einige Bemerkungen hinzuzufügen. Hr.
A. H. Layard macht in seinem schönen Werke: Nlnive und Baby-
lon, ubers. v. Zenker, S.S58 über die Ausgrabungen zu Kujnndschik
folgende Mittheilung: „Die Mauern waren mit Platten von 6 Fnss
Höhe, die mit Sculpturen geschmückt waren, ausgelegt; die zur
Rechten stellten eine Procession von Dienern dar, welche Fruchte,
Blumen, Wildpret und allerlei Gegenstände für ein Gastmahl tnigen;
an der Spitze derselben schritten Sceptertrftger. Der erste unmittel-
bar der Wache folgende Diener trug Etwas, worin sich unzweifel-
haft eine Ananas erkennen Hess , obgleich man allen Grtind hat , zo
zweifeln, dass die Assyrer diese Frucht gekannt haben. Die an der
Spitze befindlichen Blätter zeigten, dass es kein Fichten- oder Pi-
nienzapfen war; demnach wird das heilige Symbol, welchem die ge*
Äugelten Figuren auf den assyrischen Bildwerken tragen, vermuthlich
dieselbe Frucht sein, und nicht, wie ich früher vermnthete, die einer
Conifere^'. In einer Anmerkung unter dem Texte fügt Hr. Layard
hinzu: „Man hat gegen mich die Vermiithung ausgesprochen, dass
der Gegenstand, den die getlügelfen Figuren halten, die Frucht der
Füoherpalroe sein dürfte, eines Baumes, der wegen seiner ungemei-
nen Wichtigkeit in manchen Tfieilen Südaroerica's von den Eüige-
bornen für heilig gehalten wird; aliein so viel ich weiss, wächst
diese Palme weder in Assj-rien, noch in einem den Assyrem bekann-
ten Lande^^. Derselbe Grund, den Hr. Layard gegen letztere Ver-
mnthung mit Recht anführt, gilt aber auch gegen die andere Mei-
nung, dass es eine Ananas sei, und ich glaube, dass wir auch
hier weder einen Pinieuznplei» ^nocb eine Ananas^ nberhnopl keine
Miictlkn. Ml
Frucht I sondern wlederimi die B läCterknospe einer PAlmOi
vahrscheiulich der Dattelpalme (Phoenix daotilifera L.) vor unshaben^
die bei den Assjrern einheimisch war, und deren ausserordentliche
Wichtigkeit für Menschen und Thiere — im Alterthum sowohl wie
noch jetzt — hinreichend bekannt ist. Die jungen Gipfelknospen
dieser Palme gehdren noch immer zu den Lieblingsgerichten der Per-
ser und Araber.
Die beiden Fragmente von Ziegelstempeln: NIII3 und XCBIT|
worin ich den Namen „Macrinus^^ und die Bezeichnung ,,nonagintae
bipedae s. bipedaiia<< vermuthet habe (H. XXI ». 174 ff.) , will Hr.
Dr. Janssen lieber für fehlerhafte Stempel ansehn (U.ll 9. XX
145}, wofür ich jedoch keinen andern Orund finde, als etwa den,
dass man frOherhin keine Stempel mit diesen Namen im Holledoom
geAinden hat. Da mir dieses aber nicht hinreichend scheint, sie ohne
Weiteres f&r fehlerhaft zu erklären, und ihnen irgend einen beliebi-
gen andern bereits vorgekommenen Namen, wie Hr. J. thnt, zu sub-
stituiren, so muss ich vorläufig bei meiner muthmasslichen Erklärung
bleiben, und fäge in Bezug auf das Vorkommen des Namens „Ma-
crinus<< noch die Inschrift Jahrb. H. V u. VI S. 82S hinzu C— ^^
Name &^^ Kaisers Opelius Macrinus ist bekannt). Was Insbe-
sondre das zweite Eragment betrifft, so habe ich bereits das Vor-
kommen der Bezeichnung „bipeda<< und ,,bipeda]e^< auf Ziegeln nach-
jgewiesen, worauf Hr. J. jedoch keine Röcksicht nimmt, und es
scheint mir die Anwendung einer solchen Stempelung nicht so uner-
klärlich, wie Hr. J. annimmt, indem sich ans mehren Anzeichen er-
gibt, dass sich im Holledoom Ziegel fabriken befiinden, und es
wohl nichts Auffallendes hat, wenn der Fabrikant einen abgezählten
Haufen zur Ablieferung bestimmter Ziegel nach Zahl und Grösse der
Stucke vorher markirt. Hr. J. hat selbst vor längerer Zeit eine ei-
gene Schrift herausgegeben, worin er nachzuweisen sucht, dass eine
ähnliche Inschrift auf einem Ziegel dazu gedient habe , die Zahl der
gefertigten Stucke zu bezeichnen. Ob diese Signatur nachträglich
eingerit>.t, oder vor dem Brennen mit einem Stempel aufgedruckt
worden, scheint mir bei der Erklärung von sehr geringem Belang.
Ein drittes Ziegelfragment dieser Art ist bei Schieiden zum Vorschein
gekommen (Jahrb. H. XVI S. 85j, und es scheint* die darauf befind-
liche Zahl ebenso, und nicht als Jahreszahl, was ganz ungewöhn-
Üoh wäre, erklärt werden zn müssen. — Für die Correctur zweier
Draekfehler (DBAB st. DBA und Calbeck st. Calbak) sage ich Hrn.
Dr. Janssen metdeii Dank, tinA rüge noch Bhiiges klittar H. Xtfl
8. 89 1. Gert sC OnrC , S. 88 1. Valkhor st Volkhof, Burgteaeiinn tot
BurgifnaciDos; H. XXIII S. 88 I. tVas»er, FItiss st. WMseriliiss,
RheinUieUuiig st. Sebeintheilang, 8. 1^6 I. Dammatisfeld st Darttnaims-
feld ; Nleleribld st. SUelcrfeld.
Dr. J. Schneider.
10. St.GoardeB6.AugH8t IQüQ, Vor circa vier Mona-
ten wurden in dem Dorfe Eller , Kreises Coobem, beim Ausgraben
eines Kellers 600 römiscbe Kupfermünzen und drei romische silberne
Löffel von gewöhnlicher Form gefunden. Die Münxen sind meisteas
▼on Constantln und Helena ^ und alle in Trier geschlagen. Die Löffel
ftuid ich noch im Besitze der Finder , die Münzen sind jedoch zum
grössten Theile das Stück zu 1 Silbergrosoben rerkauft worden.
Die Löffel sind zwar gut erhalten ^ aber sehr leicht , und habe
loh vergeblich 4 Thaler datär geboten, indem der Eigenthümer 6 Tk.
verlangte.
Gleichzeitig wurden auf dem Kirchhofe des Dorfes Slrohn, Bür-
germeisterei Gillenfeldy Kreises Daun, ein Topf mit 200 römischen
Gold- und Silbermunzen gefunden. Welcher Zeit dieselben angehö^
ren, konnte ich nicht erfehren.
Der Landrathy der Pfarrer , der Todtengraber und die DorQa-
gend haben sich in den Besitz derselben gesetzt, und es wird erst im
Wege den Prozesses über die resp. Eigenihumsansprüche entschie-
den werden.
Im Monate Mal d. J. habe ich bei dem Dorfe Birkheim, Bürger-
meisterei Pfklzfeld, Kreises St Goar, ein Römergrab Öffnen lassen,
und fand ich darin , ausser zweien unkenntlichen Kupfermünzen, eine
sehr gut erhaltene Lampe von terra sig. mit der Inschrift CANNAB.
Ich habe dieselbe der Sammlung der Frau Ralhin von Mctzen in
Coblena einverleibt
Gre bei, K. Friedensrichter.
11. Schöneeken. Einem etc. Vorstände erlaube ick mir iil«u
mit meine Mitthellungen über römiscbe Ruinen in meinem Berlohle vom
ftH. Ott, t8|8| welcher im XlV. HeRe der JabrbMier a«t
Mi$eetten. 908
wofdeii Ist, fbrtxusefxen. Riiltte IV^ auf Taufenden. 1. fiin
Broiiee*>Buebsehen9 welches sich in dem ad 0 beseichneten Grabe vor-
fcefünden hat. Dieses Bronze -Buchschen ist denjenigen fihnlich, so
im Hefte XV P. 139 näher bezeichnet und Taf. IV. Pig. d u. 2b ab-
gebiMet sind, nnd dort för Bullen , kaiserliche Diplome oder amüt-
che Konfrakfe gehalten werden. Das in Rede stehende hat aber statt
runder eine viereckige Form, ist sonst aber wie die im ßefte XV
abgebildeten mit einem Deckel , welcher mittels eines Schamiere^i
demselben verbunden, und im Boden drei, so wie in der Seitenwand
zwei gegenstehende Oeffbungen hat, versehen. — V. Auf Raden-
berg. 2. Im Jahr 18d9 wurden drei ähnliche Oräber an derselben
Steile aufgefunden. Sie enthielten: a, jedes einen grossen Aschenkrug
von gewöhnlichem Thon, aber von verschiedener Form 3 b, Trinkbe-
cher desgleichen; c, Schlisselchen von terra sigillata; und d, jedes
zwei wohl erhaltene eiserne Nägel, woran die Spitzen umgebogen
waren. — 8. Im Jahr 1853 ein ähnliches Grab, mit zwei Schussel-
chen von terra sigillata, Aschenkruge, Becher und Nägel wie In den
vorigen. — Vif. Haasen-Selffen. Diese Stelle ist inzwischen
vom Eigenthumer ganz ausgegraben worden, ohne dass sich etwas
weiteres vorgefunden hat. Ks befindet sich aber ganz (n der Nähe
noch eine zweite Stelle von römischem Gemäuer, welche noch nicht
ausgegraben ist. — Neu entdeckte Ruinen. VII1. Auf dem
Kloster. Hier befinden sich zwei Stellen mit römischem Gemäuer
von ziemlich bedeutendem Umfange. Nachgrabungen haben noch keine
stattgefunden. — IX. In dcrFimbach, südlich des Dorfes
Mflrlenbach. An dieser Stelle wurde vor vielen Jahren bei An-
legung des Weges von Murlenbach nach Densborn römisches Ge-
mäuer und andere rÖmif>iche Ueberbleibsel aufgefunden. Das aufge-
fundene soll in die Hände des damaligen Landraths, jetzigen Geh.-
Raths H. Barsch inCoblenz gekommen sein. — X. Bei Oberlauch.
Hier befindet sich ein grosser rund aufgetragener Erdhugel, derselbe
hat auf der Oberfläche 25 bis 30 Schritte im Durcbm. und scheint ur-
sprünglich höher gewesen zu sein. Wahrscheinlich ist die Spitze ab-
getragen worden, wodurch der untere Tbeil in seinem Umfange grösser
wurde. Im letzten Sommer hat der Hr. Landrath inPriim diesen Hügel
tbeilweise durchgraben lassen, wobei sich aber nichts vorgefunden hat,
als einige Fragmente von römischen Ziegeln. — XI. Bei Pons-
feld, nordöstlich vom Dorfe, nahe an der Bezirks-
fttrtisse von Prüm nach Lünebach. Das hier befindliche be*
SNM MiscOim.
deutende römische Gemäner ist bis dahin noch nicht ao^gralieii.
— XII. Auf dem Scbmelzberg bei Waxweiler. Hier be-
Aiad sich ein bedeutendes römisches Gemäuer, da^ aber grössten Tbeils
durch die Eigenlhümer dnrchgraben ist. Unter linderem fanden sich
eine Badestelle mit Röhren , mehrere römische Münzen und andere
Gegenstande vor, was alles zur Zeit in die Hände des Pastors H.
Schwickerath von Waxweiler, jetzt in Ediger an der Mosel^ gekom-
men ist. — XI11. Auf Pommerich, östlich vom Dorfe Nei-
den b ach im Kreise Bittburg. Es zeigt sich hier ein ziemlich
umfangreiches römisches Gemäuer. Der Eigenthumer hat den grössten
Theil ausgegraben, wobei er einen röthlich geschliifeneii Estrich vor-
fand. Im Jahr 16d2 habe ich mich persönlich an Ort und Stelle da-
von fiberzeugt, und fand vor: 1) Fragmente dieses röthlich geschlif-
fenen Estrichs; 2) eine Klein-Erz-Mfinze von Gnllienus Aug. Rev.
Securit. Perpet; 8) eine dito von Imp. Claudius Aug. Rev. Genius
Exercit.j 4) eine dito von Imp. Claudius Gothicus, Rev. Victoria Aug.;
5) eine dito von Divo Claudio Rev. Consecratio; 6) eine dito Imp.
C. Probus Rev. Providen. Deor. und 7} eine dito Imp. C Diocletia-
nus Aug. Rev. Pax Augg.; alle sehr gut erhalten. ~ XIY. Die
Römerstrasse von Trier nach Cöln. So weit ich derselben
nachgegangen bin, ist sie grössten Theils wohlerhalten; ich habe sie
in die Karte eingezeichnet; sie fifihrt weiter rechts nach Wallera-
heim durch den Wald und rechts längst Büdesheim auf Oss und Jun-
ckerath. — XV. Auf den Mauern bei Bettingen im Kreise
Bittburg. Dieses Römer- Gemäuer ist mir nur dem Namen nach be-
kannt; doch will ich die dort gefundenen Gegenstände^ die mir durch
einen Freund zugekommen sind, hier auffuhren: 1) Eine Gross -Ers-
Muoze von Trajan; S) Eine Mittel -Erz -Münze von Nero; 3) Eine
Klein-Erz-Munze Imp. Tetricus P. F. Aug.; 1) eine dito undeutlich,
wahrscheinlich Constantinus ; ö) eine Bronze - Schnalle — XVI.
Vor Uexlar, bei Neiderhersdorf. Eine Begräbnissstätte. Vor
einigen Jahren wurden mehrere Gräber aufgefunden, dieselben been-
den sich zwischen Kalkfelsen ganz so wie die bei V. beschriebenen.
Im Jahr 1653 wurden wider zwei solcher Gräber aufgeAinden; es
Maren darin enthalten: 1) eine Spange von Messing; 8) ein Schüs-
selchen von terra sigillata; 3) ein Krügelchen von leichter graugelb-
licher Thonerde — XVII. Bei Walbert vor den Kirchen-
Knippen an der Strasse zwischen Niederheradorf und
Walleraheim. Hier befinden sich Fundamente eines römischen
Miscellen, 805'
Gebäudes y der Rigenthumer hat dieselben theilweise ausgegraben^
wobei viele Fragmente von Ziegeln und Geschirr vorgefunden wur-
den, dann eine Bronsee, deren Zweck schwer ku bestimmen ist;
dieselbe befindet sich jetzt in den Händen des Hrn. Hugo Garthe in
Cöln. So weit meine bis jetet gemachten neue Entdeckungen.
Wellenstein.
12. Jicudesdorf. Beifolgender kupferner Ring wurde in der
Lendesdorfer Gemarkung drei Fuss tief aus der Erde gegraben. Der-
selbe war um einen Schädel gelegt , der sammt der noch mit Zähnen
versehenen Kinnlade noch ziemlich gut erhalten war. Ein gewöhn-
licher schwerer Schieferstein war die Unterlage. Ausser den genann-
ten Ueberbleibseln, die allem Anscheine nach von einem erwachsenen
Menschen herrähren, wurden nur noch einige Halsknochen gefunden.
Der Fundort wird von der Volkstradition als jene Stelle bezeichnet,
auf welcher früher Hexen verbrannt wurden.
Dommermuth.
13. Bonn. Römischer Holzbau am Rhein. Zu Anfang des
Frühjahres 1856 wurde in der Braunkohlengrube Herbertzkaule west-
wärts von Frechen (lyiM. westl. von Köln) eine alte Holzconstruc-
tion, das Grundwerk eines Fachwerkgebfiudes , aufgedeckt. Nach
den von Hm. Dombaumeister Zwirner am 1. Juli angefertigten Auf-
nahme-Zeichnungen (Taf. XCVI in Gerhardts Denkm. u. Forschun-
gen N. 96) lag dieselbe etwa 6' unter der Oberfläche des Kornfeldes
und ö' über dem Braunkohlenlager auf Mergelgrund und bestand ans
einem länglichen Rechteck von c. 83' 6" Br. und 46' L., innerhalb
eines ans Riefern- oder Tannenholz bestehenden Schwellwerks. Zwi-
schen letzterm befkind sich ein Fussboden von 8" starken kieh-
nenen Bohlen, welche mit 6 Z. langen >/," im Q starken Kopf-
nägeln van Eisen, über den etwa 8' von einander gestreckten
tannenen Uoterlagsbalken von abwechselnder Breite von 9 — 18"
und einer Dicke von 6—9" befestigt sind. — In einer vorausge-
schickten Erklärung (a. a. O. S. 858) bemerkt Hr. von Uuast,
dns« dieser Holzbau ^^eln Fachwerksbau war^ ähnlich wie diejenigen^
Sit Müeellm.
\feMe wenigstem Aek dem Mlttelatt)er her bis jetst tu garni Kord-
en ropa üblich gewesen sind. Die Vragmenle unKweSfi^llisft rSmisohen
Ursprungs y nanenUich Münzen^ welche zwischen und über deaüofar-
constructionen gefanden waren ^ stellen es ftst, dass diese Bauweise
mindestens schon bis in die Zeiten der Römer hiBA«Areieht ond bei
den nordischen VöliLerschaften wohl schon von letzteren vorgeftinden
wurde. Da der ganze nicht unbedeutende Raum des Gebäudes ohne
Zwischenwände war und der Eingang nur auf einer Endseite statt-
thndy so durfte dasselbe wohl zu einer Scheuer oder einem anderen
Aufbewahrungsraum gedient haben«^. In Bezug auf die technischen
Kinzelnheiten des Fondes verweisen wtr die Leser auf die oben an-
geführte Zeiehttiiog und genaue Beschreibung des Hrn. Dombaumei-
sters Zwiraer. Eine ausführlichere Beschreibung dieses Gegenstandes
haben wir vom Geb. Bergrathe Hm. Noggerath zu erwarten.
11. Bonn. Im Laufe des Sommers ISfiSstiessen die Arbeiter beim
Setzen einer Mauer um den nicht weil von dem alten römischen Ca-
strum gelegenen Zimmerplatz des Hrn. Engelskirchen auf einen 7— S'
langen Steinsarg^ dessen Seitenwände glatt behauen waren. Der Sarg
aus Sandstein war durch einen oben unbehauenen Deckel geschlossen
und enthielt ein bis auf den Schädel und einzelne , noch erhaltene
Knochen vermodertes Skelett. Neben demselben fand man als Bei-
gaben einen runden Stein (Wacke), zwei Gläser von bläulicher Farbe^
ein sogenanntes Thränenfläscbchen und ein grösseres von bauchiger
Form, welche beim Herausnehmen beide zerbrochen worden, und
eine stark verrostete Fibula von roher Arbeit; ausserdem eine Münze
von Mittelerz D. N. Magnentius. P. F. Aug. Rev. Salus DD. NN. Aug.
etCaes. mit dem grossen Christus-Monogramm; zur Seite ^Sl, unten
die Zeichen RPLG. Danach können wir annehmen, dass das Grab
einem christlichen Soldaten angehört habe. Die Münze nebst der Fi-
bula ist dem hiesigen Museum übergeben worden.
15. Bonn. Im vorigen J. wurde in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn
neben dem Knabengarten, beim Abtragen einer Erhöhung eine Her-»
kulesstatue gefunden. Sie ist 9' hoch, besteht aus grobkörnigem
Sandstein und ist mit Ausnahme des Kopfes und des rechten Armes
ziemlich gut erhalten. Ueber dem linken Arm hangt die Löwenham
Miscelhn.
herunter, die Art>eU Ut voo rechl schüoer Auaftälurtiag uad nleht ohne
küDsOerlschen Werth. Der rechte Arm war naeb der Aei&usung des
Ganzen erhoben. Die Statue ist von Hm. Prof. Braun erworben
worden.
Schliesslich müssen wir noch eines interessanten Fundes er-
wähnen, welcher auf der^ auf der Nordseite Bonns gelegenen Stelle
der alten Stiftskirche, genannt Dietkirchen, kürzlich geroaclit
wurde. Bei dem Ausheben der Fundamente des abgebrochenen alten
steinernen Kreuzes fand man eine kleine Bronzefigur des Priapus, als
ithyphallischer Gott mit langem, vorn einen Schurz, der mit mancher-
lei Fruchten gefüllt ist, bildenden Gewände, dargestellt, ganz ahn-
lich wie die von Prof. O. Jahn ('über ein pompejaniscbes , den He-
rakles bei der Omphale darstellendes Wandgemälde' in d. Abh. der
KÖn. Sachs. Acad. v. 12. Dec. tS5S S.287) beschriebenen Denkmäler.
Leider Ist es uns nicht gelungen, die Statuette, die jetzt im Besitze
des Hrn. Aldenkirchen zu Köln ist, für das hiesige Museum zu er-
werben; doch holTen wir, im nSchsten Hefte eine Abbildung davon
zu bringen.
Freudenberg.
16. Bonn. Im Herbste 1856 wurde in dem an der Landstrasse
gelegenen Hause des Geometers HÖlscher zu Godesberg, beim Anlegen
einer Senke, 8' unter der Oberfläche, ein grosser Sarg aus TiilTstein
gefunden. Derselbe war im Lichten &y^* lang und 2* breit. Die Höhe
betrug 2* 9". Von dem darin in der Richtung von 'Westen nach
Osten beigesetzten Skelett waren nur noch einzelne Knochen, Zähne
und Stücke vom Schädel erhalten , welcher durch seine Dicke von
kräftiger Bildung zeugte. Beigaben IVinden sich keine ausser einigen
Stucken von Eisen, die ohne Zweifel von Waffen herrnliren. Dem-
nach dürfen wir das Grab mit Wahrscheinlichkeit der frankischen
Zeit zuweisen. Der Eigenthümer hat die grossen Platten des Sarges,
welchem man anfangs auf der malerischen Bulne von Godesberg ei-
nen Platz anzuweisen beabsichtigte, dazu verwendet, um damit vor
seinem Hause einen Weg abzuschllessen. Koch verdient erwähnt zu
werden, dass schon vor etwa 1? Jahren bei dem Bau desselben Hau-
ses ebenfalls ein Steinsarg aufgedeckt wurde ,. welcher nnfer Anderm
eine Lampe und eine Pibttla enthielt und daher auf römischea Ur-
sprung hinweist. — Von einem anderen Gräberfbnd in Godesberg;
Miscetlen,
mit reichen Beigaben findet sich eine Notis in unseren Jahrl). XVIII.
f9. SI7 von Fr. Krase.
17. Bonn. In Remagen, dem alten Rigomagus, wo schon so
manche Gegenstände des Alterthums tai Tage gekommen sind (vergl.
Jupiter Dolichesus, Winckelmnnnsprogr. fQr d. J. 18.52 von Prof.
Braun S. 8 flg.) fiind man beim Ausgraben der Fundamente ku einem
Neubau 9 vrelchen der Ingenieur bei der rheinischen Eisenbahn, Nr.
Plessner, dicht am Rheine errichten lässt, folgende grössten Theila
wohl erhaltene Münzen: 1) Nero Claud. Caes. Aug. Ger. P. M. Tr.
P. Imp. P. P. Rev. die Göttin Roma mit der Victoria, zur Seite 8.
C. , darunter Roma, in Grosserz; 2} Ti. Caes. August, f. irope-
rnt. Yll. Rev. ein Altar, darunter ROM KT AVG. 3) dieselbe
Mi'inze, etwas verschlissen ^ 4) eine Silbermiinze des Antoninus Ela-.
gabnius, ö) eine Kupfermünze in Kleinerz, wahrscheinlich von Valen-
tinian. Die beiden letztgenannten Münzen befanden sich jede in einem
besondern, roh gearbeiteten kleinen Töpfchen von röthlichera Tbon.
Ausserdem fand man eine Fibula von Bronze mit einem liöwenkopfe,
einen spanischen Thaler von König Philipp II., und mehrere Hofei-
sen, welche .späterer Zeit anzugehören scheinen. — Von Funden
römischer Alterthömer beim Anlegen der Eisenbahn auf der Strecke
zwischen Oberwinter und Remagen, wo man bisher hauptsächlich
die Wasserbauten am Rheinufer in Angriff genommen hat, ist bis
jetzt noch nichts verlautet.
Fr.
18. Aachen. In dem Dorfe Gressenich, 8 St. östlich tob
Aachen, 1 St. von Stolberg, hat man seit dem Anfange dieses Jahrhun-
derts öfter römische Alterthömer, besonders Münzen gefunden, wel-
che vor mehreren Jahren von dem damaligen Pastor dem Alterthoms-
mnseum zn Bonn verkauft oder geschenkt worden sein sollen. Auch
erzählt man daselbst, dass vor etwa 10 Jahren eine ziemlich grosse
Schfjssel von rother Thonerde gefunden worden und in den Besits
des Oberforstmeisters von Steffens in Eschweiler gelangt sei. Jetzt
befinden sich noch 2 MQnzen, darunter ein Antonioiis Pius von Sil»
ber, im Besitze des Wirthes Schaller, mehrere (etwa 90) in den
Bänden des jetsigea Hrn. Pastors) darunter mehrere Imp« Donit
ftkcettm.
Ang. Germ. 9 ein Ij, Aeliua^ l^iivup AQtoJiiiius; Inp. Mastmii»^ Imp*
C. P. I4ic. YalerUinas (von Silber}^ eine mit Inp. Y«Cürimio ?) Bffivi
mA aaeh auf tömisobes Geviuer im Felde gestOMen aelOi aber nicht
auf Steine mil Inschrillen» Ten Alpen (in Enoh n. Gmher Bd. I,
$, 894, vrgl. Forhiger, alle fieogr. fd. I. S. MT) will den Ort so-
gar faß das alCe Yielbesprochene Adoataea hei C&uur erkttren. UcNf
die liiige dieses BdmercasleUs (Tongern) verweisen wir asuC dte
gelehrte Abhandlung Dederich's in uns. Jahrbb. V. VI. S^ I09!e f .
Dr. Snvelsberg.
19. B Ott n. In Bezug auf die durch Hh*n. Mommsen angeregte und
in diesen Jahrb. (H. XXI. S. 148 lt. Tergl. H. XXm. S. 190) behan-
delte Streitfrage über die Aechtheit der von Hm. Ton Jaumann
nn Rottenburg in seiner Schrift 'Colonia Sumlocenne' und im XT. B.
unserer Jahrbb. pubHcirten Inschriiten bringen wir nachträglich zur
Kenntniss unserer Leser das Resultat der bei der Aten Versammlung
deutscher Archäologen und Geschichtsf^eunde hierfiber angestellten
Prüfung; wodurch dieser lange und heftig gefBhrte Streit endlich zu
einem Abschtuss gelangt ist.
jyfn der Versammlung der deutschen Geschichts- und Alterthnms-
fbrscher zu Ulm, am SO. Sept. lS5d hielt Ton Jaumann einen Vor-
trag, worin er sowohl das Dasein der Reiten in gedachtem Orte zu
erweisen suchte , als dass dort eine dep bedeutendsten Niederlassun-
gen der Römer gewesen sei, und namentlich die Mommscnsche Kritik
bekämpfte unter Vorlegung einer grossen Anzahl Rottenburger Funde.<<
),Klne zur Früfttng der vorgelegten BeweisstAcke niedergesetzte
Commission, bestehend aus TMersch, litudenschmit, Babel ^ Staelln,
OroCefend; v. tfuast, erklärte in einem nur das Aeussere, nicht den
Inhalt der Inschriften belretf^nden Chitachten 9 Torgelegte OefKssfVag-
mente ffir acht, 15 Stempel für unäoht, obwohl grdsstenthells auf
römischen Scherben , die eingekratzten Inschriften sämmtlich för nn-
acht Ausdrflcklich ward bemerkt, dass hieraus kein Schluss auf die
Übrigen Rottenburglschen Alterthfimer gemacht werden solle^^.
(S. Corresp. Bl. des Ges. Vereins u. s. w. IV. N. 3. u. Ztschr.
f. Alterthums-Wiss. 1856. B. t. N. B. S. 16).
SO. HLQ^LOi Die Unäoktheiti dey- Bh-einarabiO^n^srChea
Alter tJhniaer« QaterdenRimMätten vmi rönüMha» AUeuMmeNL In
14
ftlO MiscelletL
Deutschland hat Rhelnzabern, besonders in der neaem ^eit^ den
Ruf auflgezeiclttaeten Reichthums an römischen Anticaglien aller Art
erlangt. Die Museen von München ^ Paris ^ Luxemburg und vieler
englischen Privaten sind im Besitze zum Theil sehr theurer C^gen-
stftnde, deren Ursprung auf Rheinzabem zurückfuhrt. Professor
Braun 9 dem eine sehr schone nnd werthvoüe Urne zu Gesicht» kam^
die ebenfalls von Rheinzabem herstammte , erklärte dieselbe fnr an-
acht, und setzte später die Grunde für seine Ansicht Im Z9, Hefte
dieser Jahrbücher S. 93-08 auseinander; er beschränkte seine Be-
hauptung aber nicht auf die bezeichnete Urne, sondern fügte hinzu,
auch ohne sie gesehen zu haben, könne man einen Theil der Anti-
quitäten, welche in dem M unebener Antiquarium aus Rheinzabem
herstammen , für nnächt erklären (a. a. O. S. 06). .
ProÜBSsor Dr. Becker In Frankftirt fluid sich durch diese Ansich-
ten veranlasst, eine genaue Untersuchung ober die Aeohtheit der
Rheinzaberascben AlterthOmer anzustellen, nnd legte die Residtale
seiner Forschungen in einem ans den period. Blättern der mittelrhei-
nischen Alterthumsvereine besonders abgedrackten Anfiiatze : *der
Meroving. Kirchhof zu La Chapelle St. Eloi und die Antlqnitätenfli-
brik zu Rheinzabem' S« 7 C nieder; sie bestätigen die von Bram
anfgestellten Ansichten anf das voUkommenste und weisen nach, daas
die Fabrikation römischer Alterthfimer namentlich von Fomsdiässeln,
Umen n. s. w, mit stereotypen Töpferaamen In Rheinzabem plan-
massig betrieben werde.
Der Conservator des königl. Antiquarlums zn Manchen ^ Herr
von Hefher, verfägte sich zu seiner persönlichen UebenEeugnng, im
Laufe des vorigen Spätherbstes nach Rheinzabem; es gelang Ihm bis
in's Einzelne die Wege anfEusptlren, anf welchen die unäohten rö-
mischen Alterthämer Rheinzaberns angefertigt werden und In den
Verkehr gelangen.
Bl. Bonn. Vor dem beendigten Dracke des Heftes ging uns durch
den Förster Andermahr zu Elsdorf die Nachricht au, dass zwischen
Elsdorf und Thorr in der Richtung der alten Römersirasse ein kolos-
saler Sarkophag ausgegraben worden sei. Der rnhmenswerthen 6e-
flUligkelt unseres verehrten Mitglieds, des Geh. Baumths Hm. Zwir-
ner, verdanken wir eine llkizze des bei der Ausgrabnng leider
■erkrochenen Momunents^ wonach der aus graoem Sandstein beste-
Miscelten. Sil
bende Sarg 8' 1" Inng^ 8' 3" breit und eben so hoch ist, die Wände
6** Stärke haben. Von der Inschrift ist nur der Sehloss erhalten:
A . . II VIVA II SIBI . F . C. Auf der rechten Seite sieht man
einen geOOgelten Genius^ welcher, wie es scheint, sich mit der rech*
ten Hand auf eine gesenicte Faclcel stutzt, in schreitender Stel-
lung; von dem entsprechenden Gegenbilde links ist bloss die untere
Hälfte erhalten. Drei zugleich geftindene Köpfe von rober Arbeit
scheinen abgebrochene Eckakroterien zu sein; ein Basrelief an einer
der Stirnwände ist jedoch noch gut erhalten. *- Fflr jetzt beschrän-
ken wir uns auf die Bemerkung, dass die hier dargestellten Genien
wohl keine anderen sind, als die Zwillingsbrüder: Schlaf und Tod,
welche Lessing in seinem berflhmten Abhandlung „Wie die Alten den
Tod gebildet<< auf ähnlichen Denkmllem nachgewiesen ha. Es sind
Schritte gethan, um das Monument, welches vielleicht noch zusam-
mengesetzt werden kann, für das hiesige Museum der vaterländi-
schen Alterthfimer zo erwerben.
Frbiiden.berg.
ChreHlk des Vereins.
Indem wir den verehrten 8iitgUtd«rii tioserta Vertinfl
hiermit Bericht ttber den Stand unserer Vereinsangdeg^n-
heiten erstatten , «gereicht es uns zur «lenugthuun^ meMen
zu können , d,ass. dieselhcn in einem vollkommen beftriedi-
|[eiMj?ii ^ust^an^e sijplv befinden, und dass der Verein fort-
fährt die Stelle zu behaupten , ^^|^ wc;l(c|f^ ^)^f^ 4j^ips^ljl)ieQ
bisher ^i;l|)ifi|f^ kl^* Diese Thatsache ist von um so grös-
serer Bedeutung, da das gelehrte Interesse für das Alter-
thum überhaupt , ganz besonders in Deutschland in rascher
Steigerung begriiFen ist , fortwährend ausgebreiteteren Boden
gewinnt, und unser Verein ohne itussere Unterstützung sich
lediglich durch seine eigenen Mittel zu erbalten und seine
Zwecke zu verfolgen hat.
Zu den Missgeschicken, die den Vorstand des. Vereins
im Laufe des verflossenen Jahres betroffen, gehört der aber-
malige Verlust seines ersten redigirenden Sekretärs. Dr.
Brunn, Privatdozent bei -der philosophischen Fakultät der
hiesigen Königlichen Universität , welcher erst seit Kurzem
die gedachten Obliegenheiten übernommen hatte, erhielt ei-
neu Ruf zu einem der einladendsten Wirkungskreise für deu
Archäologen , indem man ihm die durch den Tod Emil
B r a u n's erledigte Stelle eines Sekretärs des Archacologi-
schen Instituts zu Rom antrug. Dr. Brunn folgte diesem
Rufe und schied aus seinen hiesigen Verhältnissen aus. Die
Stelle desselben wieder zu besetzen, ist dem Vorstände
inzwischen noch nicht gelungen, seine Geschäfte bat der
ArcliiFar 6.-D.~L. Preulenberg unter dem Beistande
der Übrigen Vorstandsmitglieder bisher besorgt.
In der General- Versaibmlung des Vereins , welche am
9. Oecember v. J. Statt gehabt , wurde der Haushaltetat
ron dem flerrn tLassirer des Vereins vorgelegt , der güu-
stige Abschluss desselben von der Versammlung genehmigt,
und sodann 2ur Wahl der neuen Vorstandsmitglieder ge-
schritten. Einstimmig wiedererwählt ivurden: zum Präsi-
denten Professor Dr. Brann, z. Z. als Mitglied des Hauses
der Abgeordneten in Berlin, znm Archivar Herr 6.-0.-L.
Freudenberg und zum Kassirer Herr Professor Dr. W.
Krafft.
Zur t*eier des Winckelmadnsfestes hatte der Vorstand
durch ein Festprogramm eingeladen , welches unter dei*
Ueberschrift : die iTrojaner am ftheine, die Trojasage,
namentlich in ihrer Beziehung zum Hheine behandelt und
welches den Präsidenten des Vereins, Herrn Professor Ih*.
Bräun, zum Verfasser hat. Die Erinnerung an den grossen
Archäologen , welchem die Festfeier giewidmet war , wurde
Im Trierischen Hofe begangen. Prof. We Ick er sprach die
einleitenden Worte über die unsterbliehen Verdienste Winckel-
manu's, der auch in der Gegenwart noth immer als Mdstet ächter
Forschung auf dem Gebiete der Kunstg[kschichte unA KdM^t-
erklärung angesehen werden müsse. Daran schloss er t\tkt
Besprechung zweier in der Sammlung pompejanischor Wand-
gemällie Volk iTernite befindlicher Btldler, vbn denen dasdne
den im dungerthurin verschmachtendeh Gft'eis darstellt, wel-
chen Sieine fromme Tochtelr durbh ihre ttk'd^^te nährt, daä
andere uns die komische Scene eih'es Stläveh vbrfilhrt. Wel-
cher, während er sich mit einfet jungen Mbt^nspieleHU be-
lustigt, voik deAi wiederkehrenden tterrh überrascht wli^fl.
Datäbf legte Herr Prof. D. J a h ti Abbildbfagen voh WäUS-
gemätdl^n au6 ^itieib Columbarium der Villa PaMbli iii tibM,
todl flbk UfÜehiki v^Mdigtfe« j^aMUUU^I&tt tft MVUliAi
214 Chronik des Yerems.
vor und ^ab eine erläuternde Cebenicht der nannichfachen,
in denselben enthaltenen , auf Mythologie wie auf den tägli-
chen Lebensverkehr bezüglichen Vorstellungen. Herr Dr.
Ernst aus'm Weerth zeigte zwei angeblich von Winckel«
mann herrührende Handzeichnungen und eine Anzahl zum
Theil noch nicht veröffentlichter Originalbriefe vor, welche
sich in seinem Besitze befinden. Zum Schlüsse berichtete
Oberlehrer Freudenberg über die im Strombette des
Rheins gefundenen römischen Alterthümer, welche in diesem
Hefte eine Besprechung gefunden haben.
Durch den Tod hat der Verein zwei hochgeachtete
Mitglieder verloren : den Prälaten , Domdechanten und Pro-
fessor Dr. R i 1 1 e r zu Breslau und den Professor 6 r ä f f
zu Mannheim. Auch durch freiwilligen Entschluss sind
mehre Mitglieder aus unserm Vereine geschieden. Zum Theil
ist dieses die Folge eines Ereignisses gewesen , welches wir
an und für sich ein willkommenes nennen müssen, indem
sich auf dem Gebiete, über welches unser Verein seine Thä«
tigkeit erstreckt , neue eigene Vereine gebildet haben , die
mit uns dieselben Zwecke verfolgen. Zu unserm Vereine
hinzugetreten sind:
1) Herr Eugene Rendu, Chef an Minist^re de Tln-
structioB publique et des Cultes, zu Paris ; 2) Herr Dr.
Ernst ays'm Weerth, correspondirendes Mitglied der
königL Oommission der Kunstdenkmale, zu Kessenich;
3) Herr Dr. J. Hagemans in Lültich; 4) Herr Dr. R.
Westerhoff, Mitglied der 2. Kammer der Generalstaaten
im Haag, zu Warf um; 5) Herr Dr. J. L. Lamby in Ber-
lin; 6) Herr Pfarrer Mooren, Präsident des historischen
Vereins für den Niedeirhein, in Wachtendonk ; 7) Herr W ies-
mann, Pfarrer und Synodalpräses in Bonn; 8)HerrDr.Heiffl*
soeth, Senats -Präsident beim Königl. Appellhofe zu Köln;
9) Herr Schmitz, Bürgermeisterin Mechemich; 10) Herr Dr.
9climUzin6^iQburg,; llJiHerr J)ro|pjie.r^ Che^räsi4^at
Chronik des Vereim. 215
amKönigl. Appellbofe m Köln ; 18) Herr R o c)i e, Regienings-
und Schulratb in Erfurt; 13) Herr von Mallincrodt,
Regierungs - Assessor in Frankfurt a. 0.; 14) der Vorstand
des antiquarisch - historischen Vereins für Nahe und Huns-
rflck aiu Kreuznach ; 15) Herr vonliassaulx, Eisenbahn-
Ingenieur zu Wesel.
Der Kreis unserer Verbindungen mit auswärtigen Ver-
einen, die mit uns gleichartige oder verwandte Zwecke ver-
folgen, hat sich auch iu dem abgelaufenen Jahre erweitert.
Wir nennen: 1) die Königl. Niederländ. Akademie der
Wissenschaften zu Amsterdam; 2) L'institut arch^ologique
Li^gois.
Dass das vorliegende Heft als das 25 te erscheint,
findet seine Erklärung in dem umstände, dass wir, um viel-
seitigen Wünschen zu entsprechen, ein vollständiges Namen-
und Sacb-Register zu unsern Jahrbflcbern haben anfertigen
lassen, welches binnen Kurzem wird ausgegeben werden,
und welches als 2i. Heft bezeichnet worden ist. Der müh-
samen Arbeit, dieses Register anzufertigen, hat sich uuser
auswärtiger Sekretär, Herr Eick zuCommero, mit dankens-
werthem Fleisse und grosser Genauigkeit unterzogen.
Bonn im Mai 1857.
Dev Torstand des Tereln« von AlteHhunis-
flpeunden In den Rheinlanden«
TerzelchniM dev nitglleder.
Ehrenmitglieder.
Seine Königliche Hoheit Princ Friedrich von Preussenu
Seine Hoheit der Herzog Bernhard von Sachsen-
Weimar-Eisenach.
Seine Excellenz der Oberpräsident der Provinz Bran*
denburgy Geheimer Staatsminister Herr Flottweil.
Seine Excellenz der wirkliche Qeheine-Rath Herr Dr.
B u n s en in Heidelberg.
Der Geh. Oberregienmgsraih Dr. Johannes Schalte
in Berlin.
Der Generaldirector der Königlichen Museen, Geheimer
LegatioBsrath Herr Dr. von Olf^rs in Berlin.
Der Geh. Oberregieningsratb , ebemal. Curator und
ausserordentliche Regieningsbevollmachtigte, Herr Dr. von
Bethmann-HoUweg in Berlin.
Der Berghauptmann Herr Dr. von De eben in Bonn.
Herr Gebeimerath Professor Dr. Böcking in Bonn.
Herr Professor Dr. Welcker in Bonn.
Herr Kommerzienrath Job. Heinr. Richartz in Göln.
YerkdchnUs der MUgtieder, tlf
Ordentliche Mitglieder.
Die nüt "•" beseielAeteii Herren aind auswärtige Seeretäre des VereiBS.
Aachen. Stadibaumeister Ark. Oberpostcommissar X
Ciaessen. Stiftshetr Dr. A. Cau. Pfarrer Kreutzer. StiWs-
herr Prisac Ober-Reg.-Rath Ritz. ♦G.-O.-L. Dr. Savelsberg.
Rentner Suermondt. Kgl. Landgerichtsrath de Syo. — Adenau.
Landr. Fonck. — Allehof. Gutsbes. Plassmann.— Amsterdam.
Prof. Dr. J. Boot. J. P. Six van Hillegom. J. H. van Lennep.
Prof. Dr. Moll. — Andernach. Schulinspcctor Pfarrer Dr.
Rosenbaiim. — Amheim. Gymnasial-Director van ^teyeren.
— Basel Professor Dr. Gerlach. ♦Prof. Dr. Vischer. —
Benrath. Bürgerm. Leven. — Berlin. W. Chassot v. Ploren-
court. Prof. Dr. Gerhard. Dr. J. L. Lamby. ♦ Prof. Lic.
Piper. — Bern. Bibliothekar A, Jahn. — Bielefeld. C F.
Westemiann. — Bonn. Prof. Dr. Achterfeldt. Prof. Dr. Arge-
lander. Prof. Dr. Arndt. Geh. Justizrath, Kron-Syndikus
und Mitglied des Herrenhauses, Prof. Dr. Bauerband. Geh.
Reg.-Rath und Mitgl. d. Herrenhauses, Prof. Dr. C A. Brandis.
Prof. Dr. Braun. Kaufmann Clason. Prof. Dr. Dahlmann.
Prof. Dr. Delius. Prof. Dr. Floss. G.-O.-L. Preudenberg.
Carl Georgi. Beigeordneter Bürgerm. Gerhards. Revd.
Graham. Prof. Dr. Heimsoeth. G.-O.-L. Dr. Humpert. Prof.
Dr. 0. Jahn. Director Klein. Prof. Dr. W. Krafft. A. Marcus.
Prof. Dr. Mendelssohn. Notar von Monschaw. Prof. Dr.
Kicolovius. Geh. Bergrath Prof. Dr. Nöggeralh. Pfarrer
Reinkens. G.-O.-L. Remacly. Geh. R. Dr. F. Ritschi. Prof.
Dr. Ritter. Dr. L. Schmidt. Stadtrath Referendar Schmitz.
Gymn.-Dir. Prof. Dr. Schopen. Prof. Dr. K. Simrock. Dr.
Springer. G. R.-R. von Sybel. G.-O.-L. Werner. Pfarrer
und S}iiodalprases Wiesmann. Creneral a. D. Wittich. Ge-
heimer Sanitatsrath Dr. Wolff. Dr. Zartmann. — Braunsberg.
Prof. Dr. Watterich. — Breslau. Prof. Dr. Friedlieb. Prof. Dr.
Wilb. Junkmann. Konigl. Museum für Kunst u, Alterthühi.
S18 VeneMmUs der MUgUeier.
Prof. Dr. Reinkens. — Brüssel Prof. Dr. C. P. Bock-
Graf M. Robiano. — Cleve. Director Dr. Helmke. —
Coblenz. ^Geheime Reg. -Rath Dr. Baersch. Lanilg^er.-
Asaeflsor Eltester. Schul- u. Reg.-Ratli Henrich. Dr. Montigoy.
Medicinalrath Dr. Wegeier. — Cochem Dechant Schmidt.
— Cöln. Chefprttsident des Königl. Appellhofes BrMcber.
Gotsbesitzer Clave von Bouhabrn. Bibliothekar Professor
Dr. Dflntzer. F. C. Eisen. * Hugo Garthe. P. J. Grass.
Appellationsgerichtsrath Haugh. Senatsprasident beim König!.
Appellhofe, Dr. Heimsoeth. Pfarrer Hörn. Gymn. - Director
Dr. Knebel. Landgeiichtsrath Lautz. Regierungspräsident
von Möller. Appellationsgerichtsrath A. Reichensperger.
Appellationsgerichtsrath P. Fr. Reichensperger. G.-O.-L. Dr.
Saal. Oberbflrgerro. Justizrath Stupp. Pfarrer Thissen. Geh.
Reg., u. Baurath Zwirner. — Commern. ^A. Eick. — CrefeUL
^Director Dr. Rein. — Daun. N. Hölzer , Gutsbesitzer. —
Deventer. P. C. Molhuysen« — Darmagen, Jacob Delhoven. —
Doveren. Pfarrer Steven. — Dudeldorf. Notar Manchen.
Dürbosslar (b. Jülich). Pfarrer Lic. Blum. — Düren. Apotb.
Rumpel. — Düsseldorf. Justizr. Adv.-Anw. Cramer. Reg-E.
Dr. Ebermeier. Wasserbauinsp. Grund. ^Justizr. Schmelser.
Prof. Wiegmann. — Edinhurg. Dr. Schmitz. — EhretdnreiU
stein. V. Cohausen, K. Pr. Ingenieur-Hauptmann. — ElberfeUL
Die Gymnasial - Bibliothek. Pfarrer KraiTt — Emmierick.
Gymnasial -Ober -Lehrer Dederich. *Dr. J. Schneider. —
— Erfurt Regierungs- und Schulrath Roche. — Florenz.
Legationsrath Dr. Alfred von Reumont — Frankfurt
Rentner M. Borgnis. Prof. Dr. Becker. — Frankfurt a/0.
Regierungs - Assessor von Mallincrodt. — Freiburg. Prot
Dr. H. Schreiber. — Gemünd. Oberpfarrer Dapper. — Geni.
Professor Dr. Boulez. — Ginneken. Prosper Coypers. —
Giessen. Professor Dr. Osann. — Göttingen. Kaauieriierr
Freiherr von Estorf. *Prof. Dr. Wieseler. — Grumback.
PAorer Heep. — Gürzenick. Bfirgermeister Schillingn. —
r^f%eiolinU$ der MUgUedsr. S19
Hoßg. Dr. O. Groen van Prinsterfr. Ritter Ouyot — »
BaUchlag (Kr. Prüm). Pfarrer Cremer. — Hamburg. K. K«
Generalconsul Merk. — Haus Lohausen (bei Düsseldorf)«
Rittergutsbesitzer H. Laos. — Hannover. C L. Grotefend,
Archivar. — HeiUgenstadt Gymn. - Dir. Kramarcaik. -—
Ingberth (bei Saarbrücken). Die Httttenbesitzer Friedrich und
Heinrich Krttmer. — Kessenich. Dr. Ernst aus'm Werth, —
Kmspel (in Schlesien). Gutsbes. und Erbrichter Schober. *«
Köntgswinter. Dr. Ennen. — Koxkausen (bei Neuerburg),
Pfarrer Heydinger. — Kremsmünster. ^Professor P. Beda
Pierioger. — Kreuznach Der Vorstand des antiquarisch«
historischen Vereins. — Laach. Landrath a. D. L. Deliua»
— Lauchhem (in Wfirtemberg). Stadtpfarrer Georg Kautzen
— Leudesdorf. Pfarrer Dommermuth. — Leyden. Dr. J.
Bodel-Nyenhuis. ^Dr. L. J. Janssen, Conserv. des Kgl. Museums
d. Alterth. Dr. Leemans, Director des Museums der Alter-
thttmer. Prof. Dr. de Wal.. — Leuwarden. Dr. J. Dirks,
— lAnz a. R. Kreisphysikus Dr. Gerrecke. * Rector Dr,
Marchand. Freiherr F. v. Roishausen. — London. Revd.
Graham Smith. William Smith. — LütÜcK Dr. G. Hagemans.
— Luxemburg. Prof. Dr. Namur, Secretar d. Archaol. Gesell-
schaft. — Magdeburg. A. Senckltr, Gen..Ag. d. Pr. National-*
Vers«-Gesellschaft — Malmedy. Madem. Anna Maria Libert.
Adv.-Anw. Dr. Ars^ne de Noüe. — > Manchester. Hey wood. —
Mechermch. Bürgermeister Schmitz. — Middelburg. Dr. S.
De Wind. — Müddersheim (bei Zfllpich). Freiherr von
Geyr - Müddersheim. — München. Prof. Dr. Cornelius. —
Münster. Prof. Dr. Clemens. * Prof. Dr. Deycks. Seine
bisch. Gnaden der Bischof von Münster, Dr. Johann Georg
Müller. — Nalbach (bei Saarlonis). Pfarrer Dr. Ramers. —
Neuss. Josten. — Niederbreistg. Pfarrer Gonimelshausen. -^
Oekhaven. Pfarrer Dr. Lentzen. — Otiweiler. Pfr» Hansen. —
— Paris. Eugtoe Rendu, Chef im Ministerium des Unterrichts
und des Cultus. -- Auf der QuM (bei Trier)» JÜKenbes* C^m-
memenrath A^l^h Ktatmer. — Renaix(ln betg^ien). Dr. Joly.
— Rom. Geh. Sanitatsrath Dr. Alerid;. Frau Mertens-8c)iaa#.
hatisen. — RüenftMi. Ch. Gmllon. — Schloss Rt^sherg.
Freih. v. Werchs-6Ian, Mitglied ies Berrenhaiises. — thtten-
hurg, Domdekan von Jaamann. — Saarhurg. Dr. Hewer. —
Saarbrücken. * iPabrikbesifzer Ed. Rarcher. — Salzburg.
K. K. Pfleger Ignaz von Efirsinger. — Schloss Stammheim.
Köiiigl. Kammerherr und Mitglied ies Herrenhauses Graf
von Flirstenberg - Stammheim. — Seligenstadt Bofrath
Dr. Steiner. — Siegburg. Marrer Schmitz. — Trebnitt
(in Schlesien). Kaufmann und Gutsbesitzer Oelsner. — Trier*
Dr. Eberhard, Prftses des Priesterseminars. Dömprobst Dr.
Holzer. *Dr. Ladner. Martini, Generalviear der Diöcese Trier.
Slemberg.— Uerziga. d. Mosel. Kaufmann Diedeu. — Utrecht
*Prof. Dr. van Goudoever. Prof. Dr. Karsten. Dr. Visschet.
— Viersen. Geh. Commerzienrath Diergardt. — Wachtendoni.
Pfarrer Mooren. — Warfum. Dr. R. We«terhoff. — War-
)Skond (b. Leyden) Prof. am katholischen Seminar Dr. Borret,
— Weismes. Pfarrer Weidenhaupt. — Wesel. Prof. br.
Fiedler. Ingenieur H. von Lassaulx. — Wien. Prof. Di:.
Aschbach. — Wipperßrth. Wilhelm Hüsgen. — fl^fi>-tftlrf|^.
Prof. Dr. H. Müller. »ProrDr. Ürlichs. — Z&rlch. Justiz-
tath Dr. Hartmann, emerit. Leibarzt Ihrer KOnigl. Hoheit
der Kronprinzessin Charlotte Friderike von Dftnemark.
Ausaerordentliche Mitglieder.
Aachen. Prof. Dr. Arnold Förster, Lehrer an der Mkera
BirgerBchuIev — Bringe. P. Laaaens. ~ Cöln. BtttconAio-
teur Fellen. — BiHingeiii. Dr^ Arendt. *- Gent» PradeK
van Duyse. — St. ttiMvr. Friedensrichter Orebel. — üfitf-
gen. Pfarrer Welter» — München. C H. Correns. «— IMh
SfM (in Ungarn). Dr. Kpiier. *- Stuttgart. Topogtvph
fMliSi ^ IHpft BiUiothekar Heyder.
Terzelclintss
der Aeademiee'* und Vereine, mit Tvelchen unser
VereiD ia lU^r^rischer V^rbia^ui'g steht.
1. Historischer Verein zu Bamberg.
2. Historischer Verein von Ob^rfranken sm Bayreuth.
3« Königlich bayerische Acadeniiie der Wissenschaften zu
München.
4. Histoji^chi^r Vi^reio. VQ^u^d f. Qbqrb^yeri^ zu M ü nrC h e n.
6. Historischer Yereiii v^UiVqlerfra^Keif, i|,qd^schsi0«nburg
zi|; Wtirzbyi:^.
6. Historischer Verein für die Oberpfalz zu R e g e n s b u r g.
!^ Qi^tojri^phpi: Yei^iq für Ni.edersi^chsen. ip. Hanno.ver.
8. yereip f(lr liessis.chi; Gescbichte in Ci^ssel.
9* |^jtai:i,spher Verein (f^v da^ Gri^ssh^rzogthum He^^en in
Darmstadt.
IQ, l^iici^^ jiour la conservaition Aes nionumei|ts bistorigv^s
dans le grand-duche de lii|3^ embour g.
];!• Hia^risioh^r Verein ftir Steiermark a^ Grat;^.
12. Historischer Verein ftir Krain zu Laib.ach.
ißf, Kfimg^lifch btiN«9l!P (|[esclte<;b?^ft if^r Vissensduiftcip
zu Prag.
Xi. ^. K. Ce^l^aU^oippiission x^r. ErA^rschun^ und Erhal«
Umg, ißt P^iideokjDlA}^ in Oestiieicb zu. W i e n.
15. Der AlterthumsFerein in Wien.
}f}. Q^stori^e Sectifui 4er WestphAlischen 6/^eIl^baft zur
Beförderung der vaterlandischen Cultiir i^u. Minden,
222 Veneichniss der Aoademieen und Vereine u. s. w.
17. Verein für Geschichte und Alterthamskunde Westfalens
zu Münster.
18. Geschichts- und Alterthiinisforschende Gesellschaft des
Osterlandes in Alten bürg.
19. Schleswig - holsteinische Gesellschaft für vaterländische
Geschichte zu Kiel.
20. Zürcher Gesellschaft für vaterländische Alterthümer zu
Zürich.
21. Gesellschaft für vaterlandische Alterthümer in Basel.
22. Thüringisch - Sächsischer Verein für Erforschung der
vaterländischen Alterthümer zu Halle.
23. Siusheimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterlän-
dischen Denkmale der Vorzeit zu Sinsheim (Baden).
2d. Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und
Alterthümer zu Mainz.
25. The royal archaeological Society of London.
20. The numismatic Society of L o n d o n.
27. Soci^tö sdentifique et litt^ndre de Limbourg ä T o n-
gris.
28. Künigl. Sächsischer Verein für Erforschung und Er-
haltung vaterländischer Alterthümer zu Dresden.
2^ Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften zu
Görlitz.
30. Verein für nassauische Alterthumskunde und Geschichts-
forschung zu Wiesbaden.
81. Historischer Verein für das wttrtembergische Franken in
Mergentheim.
32. Verein für thüringische Geschichte und Alterthumskunde
in Jena.
38. Archäologische Section für das k. bohm. Museum in P r a g.
34. Verein für siebenbürgische Landeskunde in H e r m a n n-
Stadt.
35. K. Gesellschaft für nordische Alterthumskunde in Ko«
penhagen.
Ver»eichmss der Aeaäemieen und Ytrtbie ti. $. u>. S28
36. Soci^t^ numisfliatique in Metz.
37. Gesellschaft für Dützliche Forschungen in Trier.
38. Gesammtverein der deutseben Geschichts- und Alter-
thumsvereine in Dresden.
39. Der Alterthums- Verein för das Grossherzogthum Baden
zu Carlsruhe.
40. Germanisches Museum in Nflrnberg.
41 . Soci^t^ uumismatique beige kBrnxellcs.
42. Historischer Verein fOr den Niederrhein in CO In.
43. Historischer Verein der 6 Orte: Lucern, Uri, Schwyz^
Unterwaiden und Zug in L uz er n.
44. Soclöt^ archtelogiqne de Namur.
4&. Society Royale de Litt^rature et des beaux arts ä 6 a n d.
46. L'institut arcb^ologique Li^gois ä Li^ge.
47. De koninklijke Akademie van wetenschapen te Am-
sterdam.
BonD, gedraekt bfl Carl Oeorgl.
Inhaltsyerzeichniss.
I* Cliorosraplile «nd €i(«0clilclite«
1. Die rdmiache MUilara^asse von Xanten aAch der Maas,
(dazu Taf. Vi) von 6.-0.*Ii^ Dr. Sdhneider in Emmerich 1
0, Arenaoum - Byndern oder BUHingeO; von Bbendetm. ^
U. »anluMMler.
1. Neue Ingcbrift der üflucsaH% von Prof. Dr. Braun, • 18
8. Dasröm.Bleitafekhen ih d. Samml. zu Utrecbt, v.Ebendems. 21
5. Zur Kritik und Erklärung, von Prof. Dr. UrlickM • • 2S
4. Der berüchtigte Marmager Meilenstein, von A. Eich . 98
6, JNeue InscliriKen aus Floisdorf und Zingsheim, von Ihnu* 83
6. Das 6räcfavr>'ler Götterbild, von Prof. Dr. BnNm. . • 86
7. Muthunim Priapus, von Ebendemselben .... 54
8. Epigraphiscbe Mittheilung, von Prof. Dr. Fiedler . . 65
8. Ueber die liegtonen in Germania inferior, v. Profi Dr. K2e6i. W
10. Rom. Altertb. im Strombett des Rheins gefunden (dazu Taf.
I.Il. DI. und IV), von G.-O.-L. Freudenberg . 7 . 88
11. Der alte Goldfond zu Rnzen, unweit Zülpich (dazu Taf.V.
Fig. 1 uqd S), von Ebendems. . ... . . 188
18. Julicher Inschriften, von Dr. F. Bücheier . .188
18. Der elfenbeinerne Stempel des Tbronsiegeto eines der äUera
Oapethig. Ludwige, von Dir. Dr. Rein • r^ ■> • .148
11. Matronensteine aus Wollersheim, von A, Eide • . 151
15. Epigraphisches, von Dr. W. SchmU» . ... • . 156
III. liitteratar*
1. Qelpke, Kirchengesofa. d. Schweiz, angez. v. Arohiv. JuAn 157
8. Uschj über die Hausurnen, angez. von Prof. Braun cdazu
Taf. VI. Fig. i— 4) 168
8. Simrocky der gute Gerhard und die dankbaren Todten,
angez. von FY^denberg 170
' IlT» miacelleii*
1. Leyden. Üjaedirte röm. Insclirift, von Dr. JaN^jfn. S. 178.
8i Der Pinienapfel und das Augsb. Stadtwappen, von Braun,
8. Cornelius Tacitus, von Dems, 4. Der Mosaikfussboden zu
Westerhofen, von Dr. J. v. Hefner, 5. Die Ausgrabung am
Wicheishofe bei Bonn, von Br. 6. Alterthumer zu Meclcen-
heim. 7. Epigrapbisches aus Ofen. 8. Ein neues Denkmal
der Rosmerta, von Prof. Beclier. 8. Emmerich. Berich-
tigungen von Dr. Schneider, 10* St Goar. Mönzfund v.
€hvbel, 11. Schönecken. Rom. Alterth. im Kr. Prüm, v.
WeUenstein, 18. licudesdorf. 18, Bonn. Rom. Holz-
bau. It. Bonn« Gräberfund. 15. Bonn. Hercules - Statue
a. Bronzefigur des Priap. 16. Bonn. FrAnk. Grab zu Go-
desberg. 17. Bonn. Miinzfond zu Remagen, von IV.
18. Aachen. Rom. Alterth. zu Gressenlch, v. Dr. SaveUberg,
18. Bonn. ErkinrUttg über die Unachtfaeit der Rottenburger
Funde. 80. Bonn. Die Unachtheit der Rheinzabem'sch. Alk
81. Bonn. Rom. Sarkophag zu Elsdorf^ von Fr, 810.
ir. Chronik d^a Vereins.
Chronik dos Vereins 818. Verzeichnlss der Mitglieder 816.
Verzeichnisa der Aoademieen und Vereine etc. 881,
Jahrb älerhv. 4.R.rHlifUil IM XXIV.
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Jakd d Uri tiX Fr,.Hhr»ilMtJXn-
j,Aridiirh-Ai^,mi>aStfiixiv.
.LUJi;*..<!rilll„-IIIMXlV
J<,Uii.lfff>.':^fr' Rhfinl R'/tXXIV
Die römische Militairstrasse
XANTEN nacUer MAAS.
LiiKvIlairj a CnWniBotJi
••
«
• •
JAHRBÜ€BER
des
VEREINS VON ALTEBTHUfllSFBEÜNDEN
im
RHEinriiAiirDE.
XXVI.
Dreizehnter Jahrffani^ S.
fiAü 6 litl^o0rqil)irtm tüftln.
o n n«
geirneki auf Kosten des Vereins.
Bonn^ bei A. Maroni.
186&
I. Geschichte und Choro^aphle.
1. 3Ute yerfd^an5ungeii auf itm ^ittitoriuiim mi ifyct
it^it^nmtn auf (tobltni.
§1. EiDleitong.
Das Dreieck, das von der Nah ab awischen Rhein und
Mosel der Huudsrflcken heisst, erleidet durch tiefe Thäler,
die nach den genannten Flössen hinabaiehen, zahlreiche Bin-
schnitte, zwischen welchen oft nur wenige hundert Schritt
fttr die alte Vdlkerstrasse gangbar bleiben, und welche, in-
dem sie das Land in eben so viele Abschnitte theilen, es erlau-
ben, mit wenigen Befestigungsanlagen durch wenige Vertbei-
diger einen von Süden andringenden Feind abzuhalten.
Im XVlIl. Heft der Jahrbücher des Vereins von Alter-
thumsfreun4en im Rheinlande haben wir mehrere solche Ab-
schnitte nachgewiesen, und versucht, ihre Beziehungen zur
Veste Rheinfels bei St Goar zu deuten. Wir erwähnten
jedoch auch einer Verschanzung, des Ungrischen Grabens,
welche zwischen Brodebach und Boppard sich direct auf die
Basis Coblenz bezieht. Es Hess sich vermuthen, dass das
durch jenen Graben und die beiden Flüsse begrenzte Hinter-
land sich mit jener Wehrlinie nicht beruhigt, sondern wei-
ter rückwärts gelegene Terrain- Vortheile benutzt haben wird,
um ein feindliches Vordringen nach Coblenz aufzuhalten,
1
8 Alte VerMehanmmgen auf dem Uundirücken
Ehe wir diese engere Wehrlioie schildern, seien einige allge-
meine Bemerkungen gestattet.
§2. Allgemeine Bemerkungen.
Die Stelle, wo auch nur 10 Jahre lang eine Hätte ge-
standen und ein Feld gebaut war, ehe die Wildniss sie wie-
der verschlang, ist gezeichnet und gefeyt für alle Zeit, wie
viel mehr die Plätze, die schon von der Natur vorgebildet
waren, Mein und Dein zu trennen, wo es nur geringer Vor-
bereitung bedurfte, die Habe von Tausenden zu schützen ge-
gen Abertausend, die danach trachteten. — Man kann kühn
behaupten^ dass, wo immer auch die Natur Thermopylen ge-
schaffen, auch die MHniier erwucbteo, die sie vertheidigten,
wo irgend Terrainabschnitte zwischen Gewftsscr und steilen
Bergrandern nur schmale Zugänge boten, sie durch Befesti-
gungsanlagen gesperrt worden sind. Högea Jahrhunderte
an ihnen gewischt haben, gewaltthätige Zeiten haben aie
wieder aufsvehen und aufrichten gelehrt. Kleine Brb#hmi*
gen schleichen unter dem Laube hin, oft blieb der Name,
manchmal die Sache, immer aber die schlagende Zweckmäs-
sigkeit, die sie schuf und die sie auch uns wieder anfiBaden
und kttnstlidie OeUndebildungen von natflrlichen bald unter-
scheiden lässt
Wer mit diesem Blick WäMer und Halden zu durchstrei-
fen gewohnt ist, sieht bald mit zweitem Gesicht eine alte
Welt im Kampf um ihr Dasein sich unter der Rasendecke
aufrichten, und findet, auch ohne Jagd- oder Forstmann an
sein, auch ohne Kräuter und Käfer zu sammeln, auf Binnen
einsamen Wegen einen Genuss, der ihn für manchen nnglä«-
bigen Laien«» Witz scimdles hält.
In vielen Fällen zwar werden die Völker, die jene An-
lagen schufen I nicht zweifellos festzustellen sein, ähnliciie
Bedärfnisse werden ähnliche Formen hervorgerufen haben;
mögen es die beliebten Gelten, oder germanische Drbewohner,
und ihre Betiiehungefi mif OobhM. S
rtaische Colönisten oder BundeggeDossen, oier UAgere nttbe«*
Ten mehr oder mioder graueo Ahiiea gewesen seiD, die Schutz
suchten und Widerstand leisteten, m(^gen die Angreifer Rui-
nier oder Germanen, Hunnen oder Normannen, Armaniaken,
Gustav Adolph's vereinigte Bundesschaaren oder Ludwig XIV.
Mordbrenner gewesen sein — gewisse günstige Qelilnde und
gewisse natürliche Befestigungsformen werden au allen Zei*
ten benutzt und angewandt worden sein, um die Anwohner
2u bergen und das Hinterland zu decken, und es werden,
wie wir jetzt Deichverbande, Meliorations - und andere ge«
meinnfltzige Vereine haben, schon seit der Urzeit gewisse, auf
vertheidigungsßlhige Terraingrenzen begründete Wehrver-
bände sich gebildet haben, die in drohenden Zeiten die Land-
wehren aufwarfen, die Gebücke verhieben und die Schlage
besetzten, — Verbände , die die Noth schuf und der Friede
vielleicht wieder Ittste, h&nfiger wohl aber noch zu politischen
und kirchlichen Einheiten festigte* Wir erinnern an das
Rbeingau, umschlossen vom Rheinganer Oebttck.
Wo aber das Gelände nicht durch ungangbare Grenzen
dem Kampf nur kurze Fronten anwies , und wo nicht Aber
so grosse Mittel zu verfügen war, wie sie die Römer bei
Anlage ihrer Pfahlgr&ben hatten, finden wir die allge-
meine Landesvertheidlgung ganz aufgegeben und statt ihrer
zerstreute geschlossene Werke aufgeführt, die oft nur auf
wenige Umwohner, auf ein GelMVft bemessen, nach allen
Seiten angreifbar und vertheidigungsfhhig sind. Wo die Um«
gegend keine unersteiglichen Berg- und Pelsränder, keine
nnwatbaren Gewässer und Sümpfe, welche einen grossen
Theil der schützenden Umschliessung übernahmen, bot, da
finden wir Ringwälle auf den Hohen, Erdburgen in den Nie-
derungen oder vnregelmässige Umwallungen, die den Wohn-
platz eng umschliesssen. Das durch Gewarnt und JBergab-
stflrze zerschnittene Land wird daher nur kurze Walilinien
AOthig und aufzuweisen haben, wlhmid das offene, nur dwtth
4 AUe YersiAaMumgen auf dem HundifiiokeH
seichte Bäche bewAsserte Flachland, das sanftgeweUte Pla-
teau und das nich( zerrissene Bergland mit ringsum-kiinstli-
chen Verschanzungen besetzt ist. Daher finden wir weder
im Taunus noch im Einrieb, weder auf dem HundsrQcken noch in
derEifel, dort Steinringe, Rund wälle oder alte rundum be-
festigte Wohnplätze, wo in der Nähe unzugängliches Gelände
wäre, das sich mit ktirzeren Linien hätte befestigen lassen.
Schon das spricht für den zwar oft bestrittenen ganz kri-
gerischen Zweck der Steinringe und Ringwälle. Wir wer-
den hierauf bei einer anderen Gelegenheit zurfickkommen
mOssen.
§3. Rtimerschanzeii bei Waldesch«
Uebersicht
Eine Meile südlich Yon Coblenz liegt Waldesch in der
Quellgegend mehrerer Bäche, welche bei Rhense in den Rhein
und oberhalb Winningen in die Mosel münden. Die Wasser-
scheide senkt sich hier um 500 Fuss vom Hundsrücken herab
und erhebt sich dann ntfrdiich gegen den Kühkopf wieder
eben so hoch, so dass man von dessen Nachbarhühen, dem
^todten Mann^ alles übersieht, sowohl die Landenge und die
Thäler, die sie zusammengeschnürt, als auch den dies- und
jenseitigen Abhang, den ein Angreifer zu überschreiten hat.
Rümerwerk hat immer eine eigene Verständigung und
Herzhaftigkeit, so auch hier. Nicht ist die engste Stelle nur
roh etwa durch Wall und Graben abgesperrt, sondern auf
den diesseitigen (nördlichen) Hdheu und Abhängen liegt eine
Reihe grösserer und kleinerer Werke, die den von Süden
kommenden Feind beobachten , und die befähigt sind , nicht
etwa ihn zu erwarten, sondern, wenn er in der Enge ist, ihre
Besatzungen auf ihn vorbrechen , über ihn herfallen zu las-
sen. Wo bei uns die Kanonenkugeln fernhin einschlagen,
da hatten die Rümer auch wohl ihre Catapulte; sie hatten
aber auch ihre AusAiUtnipfen , ihre Alae , die
und ihre Beziehungen auf CoUens&. 5
und flink auf den mit Hindernissen beschäftigten Feind stürz-
ten, und die, gedrängt hinter den Werken wieder Schutz
fanden.
Auf dem Uebersichtsplan sind jene Werke eingetragen
und mit denselben Nummern wie auf den Specialskizzen be-
zeichnet, die Längenmasse sind in Schritten (x), deren 5
auf die Ruthe gehen, eingeschrieben , der Orad ihrer Erhal-
tung wird aus den mit plus (+) und minus (— ) eingetrage-
nen Zahlen, welche die Hohen und Tiefen iiber und unter
einem gewählten Nullpunkt des natürlichen Bodenhorizontes
in Füssen ausdrücken, zu beurtheilen sein, und man wird so,
wenn man will, was Thatsache und was nur Meinung ist, von
einander trennen können.
§4. Der linke Flügel (Rheinseite).
Wir denken uns Rhense als einen schon zu Römer-Zei-
ten festen, oder doch mit einem Castell versehenen Ort, der
die Rheinufer-Wege sperrt. Die steilen Abhänge des Rhen-
ser Mtthlbacbes sind theils an und für sich unersteiglich,
theils konnten sie durch lebende und geschleppte Verhaue
mit leichter Mühe unersteiglich gemacht werden. Der ganze
Abhang ist, weil er durch keine Thaleinschnitte zertheilt ist,
leicht zu beobachten und leicht zu vertheidigen , es scheint
dies der Grund zu sein, weshalb es uns nicht gelang, von der
Schanze a bis nach Rhense hin eine Zwischenschanze auf-
zufinden, trotz des eifrigsten Suchens und Nachfragens. Die-
ser Abhang als unangreifbar angenommen, blieben dem von
Süden kommenden Feind östlich der Wasserscheide nur die
sumpfigen Wiesen zwischen Waldesch und jenem Bach im
Angesicht des Werkes a zu überschreiten, um dann, am Fuss
des Abhangs angekommen, vielleicht ein undurchdringliches,
aber niedriges Gebück vor sich zu haben, das ihn weder den
Blicken, noch den Geschossen des Vertheidigers entzog.
6 ÄUe Versokanmingm auf dem Bundtfücken
§5., Der rechte Flügel (Moselseite).
Die westliche Seite, von Waldesch der Mosel zü, ist
weder au der AnsmOnduiig des Waldescher Baches (des Con-
ter-Thales) durch ein festes Stadteben, noch in seiness obe-
ren Lauf durch steile Abhänge vollständig gesichert, in
Gegentheil durch das in die Vertheidigungslinie tief einschnei-
dende Remstecfcero und Kleinsborn -Thal auf eine sehr un-
gOnstige Art jsertheiU; sie ist dessbalb reichlich mit Werken
besetzt, welche den breiten Rücken zwischen den von Wald-
esch , von Kleinsborn und vom Remstecker Hof herkomoieji-
den Bächen einnehmen. Die Landleute nennen diesen Rttcken
,,im Schanzenberg^, da wo er am Zusammenfluss der BAche
endigt, aber »im Gebiick^, und so war es auch ein Gebfick,
welches den Zugang in die Vertheidigungslinie wieder sperrte,
weld>e das Remstecker und Kleinsborn • Thal geöffnet hatte.
Weiter abwärts bis zur Mosel ist der nördliche Abhang sehr
steil und durch schroffe Felsen und lange Steinrauschen auch
wohl ohne Gebfick unersteiglich , dennodi trägt er auf sei«
nem Forst die Spuren von Befestigungs- oder wenigstens Be-
obachtungsposten.
§6. Die alten Strassen.
Die Mitte der ganzen Front zwischen Mosel und Rhein
nimmt die alte Hundsräcker Strasse ein ; nachdem sie Wal-
desch zurückgelegt, ist sie in zwei Spurlinien in der Rich-
tung nach Coblenz zu verfolgen ; die eine folgt ziemlieh dem
»Pastorspfad^ und fährt an dem Werke a ,,ober dem alten
Kloster*, «ober der nassen Stelle*, „im grossen Suttei^, „am
Schillerhof* ft, und dicht an zwei alten Orabhägeln I und
m vorüber, um allem Anschein nach etwas nördlich der
eisernen Hand in der jetzigen Strasse nach Norden weiter zu
gehen.
Dies Ausbiegen nach rechts hat offenbar seinen Grund
und ihre Be»iekungen auf üobleM. 7
in einer Menge sampftger Stellen im Wald, welche sich im
Lauf der Zeiten rermindert haben , und deren Ueberbleibsel
die jetzige Strasse mittelst Gräben und BrAclLen tlberwun-
den bat.
Die andere Spur ffthrt uns von der heutigen Landstrasse
in der Gegend des Kaisergartens wesflich ab, tibersehreitet
das Petebäehelehen , geht dann an dem Werk b «am Stoss^
vorfiber auf das €astell e los , an diesem vortlber , um sich
an alten, längst flberwachsenen Steinbrüchen vorbei zu einem
Distrikt «an der alten Brtiek* hinabzusenken ; hier flberschritt
der Weg wahrscheinlich auf einer Brücke, die aus jenen
Steinbrttchen ihr Material gezogen, den vom «Weiherchen*
und vom Kleinsborn kommenden Bach und verband sich, dem
Kühkopf westlich bleibend , erst auf dem Plateau der Kar-
tfaaus an der Quelle des Laubachthaies wieder mit dem oben-
beschriebenen und jetzigen Weg. So mag der links führende
Weg auch wohl nur ein devertieulum zu dem rdmisch anklin-
genden Remstecker Hof gewesen sein.
Nach dieser Uebersicht gehen wir zur Beschreibung
der einzelnen Befestigungswerke und Beobaehtungsposten über.
§ 7. Die specula a.
Ein quadratischer Raum von etwa 86^ Seitenlänge wird
von einem Graben umschlossen, dessen obere Breite etwa 18'
beträgt. Der Boden ans dem Graben ist augenscheinlich
nickt zur Erhöhung des inneren Raumes, sondern zur An-
schfittung eines Aufwurfs auf dem äusseren Grabenrande
benutzt;
Nordlich neben diesem Bndwerk sind zwei runde Hügel
aufgeworfen, welche zwischen sich einen gleichfalls etwas
erhöhten vierseitigen Raum von 26 ä 14^ lassen. Die ganze
Anordnung hat durchaus keine Aehnlichkeit mit einer ande-
ren Schanze, nirgend eine Brustwehr, die dn Inneres deckt,
keine Andeutung, die auf etn späteres Bauwerk oder etwaige
8 Alte Verschanzungen auf dem Hunderücken
*
Waldkulturen schliessen liesse. Die Formeu sind aber dabei
so klar und unverkennbar, dass jeder Versuch^ sie mit einem
der genannten Zwecke zu vergleichen, aufgegeben werden
muss. Fassen viir aber die Lage des Werkes ins Auge, so-
wohl gegen den von Waldesch vorrllckenden Angreifer , als
audi gegen das rechts unten liegende Werk c, so erklären
die Darstellungen auf der Antoninus- und auf der Trajans-
saule die ganze Anordnung auf das Ueberraschendste und
Vollkommenste. Die Basreliefs beider Ehrensaulen zeigen
uns Thiirme, welche mit einer Pallisadirung umschlossen sind
und um deren oberes Stockwerk eine Gallerie heromlävft«
Auf der Trajanssaule ist noch eine brennende Fackel dar-
gestellt , welche auf jenem Umgang ausgesteckt ist. Neben
dem Umgang stehen zwei hochaufgesetzte Heu- oder Stroh-
Schober, denen zur Seite ein Vorrath von Holz oder Pal-
lisaden aufgeschichtet ist. Dieser Vorrath befindet sich auf
der Antoninus-Säule zwischen jenen Heuhaufen dargestellt
Jene Thürme sind als Warten (Specula) erklärt, von
deren Gallerie aus man den nahenden Feind erspähen, und
den eigenen Genossen durch Schwenken von Fackeln bei
Nacht, oder durch aufgehängte Balken, oder durch Rauch
Zeichen geben konnte*
'Aliquant! in castellorum aut urbium turribus appendunt
trabes, quibus aliquando erectis, aliquando depositis indicant^
quae geruntur. Si divisae sunt copiae, per noctem flammis,
per diem fumo significant sociis, quod aliter non potest nun-
tiari\ Veg. de re milit. III, 5.
Ein Scholiast sagt in seinen Noten zu Thukydides [111,22] :
Um Freunde anzuzeigen, wurden Fackeln emporgehalten, bren-
nend zwar , aber ruhig ; um Feinde anzumelden , ebenfalls
brennend , aber von denen , die sie hielten, hin und her be-
M'egt, denn Krieg ist Bewegung.
Wir können daher annehmen, dass auf dem viereckigen
mit Graben umgebenen Raum unseres Erd werkes einst ein hol-
und ihre Begehungen auf Coblenz. 9
serner Thuitn von etwa 12 bis 15' im Quadrat stand*), wel-
cher nach der Darstellung der genannten Ehrensäulen noch
mit einer Pallisadirung diesseits und jenseits des Grabens um-
geben war, neben sich zwei Hügel für Feuersignale, und
xwiscben beiden einen abgewftsserten Baum für einen Palii«
sadenstapel oder andere Holzvorr&the hatte. Die beiden Hü-
gel nebst diesem Vorratbsplats mOgen gleichfalls wie eine
Vorburg durch eine Pallisadirung an die andere angeschlos-
sen gewesen sein. — Ueberhaupt zeigen uns die Basreliefs
der TrajanssAule , welche Menge von Holz zu den verschie-
denen Befestigungen nnd zur Deckung der Catapulte und
zwar namentlich in Gestalt von aufgestapelten Scheidhölzern
verwandt wurde.
Dm uns Aber den Zweck jener HOgel volle Aufklärung
zu verschaffen, Hessen wir in beiden nachgraben und fanden
einen Fuss tief unter der Basendecke eine Schichte Boden
voller Rohlenstflcke, darunter Erde, die durch Feuer geändert
war, und darunter eine 4^' dicke Schicht grauer Asche, wel-
che in 2V Tiefe auf festem Boden lagerte.
Auf der nordostlichen Ecke des Werkes ist gleichfalls
ein Hügel angeschüttet, dessen Masse aus dem glacisförmigen
Aufwurf genommen ist und diesen dadurch theilweise zerstört
hat Die Spuren zeigten , dass in dem Hügel schon einmal
nachgegraben worden war. Wir halten ihn für einen Grab-
hflgel neueren Ursprungs als die Schanze, etwa für den eines
Vertheidigers oder Angreifers derselben.
*") Die in den Mauerftindamenfen noch erhaltenen Thurme läng^ dem
PfaMgraben im Taunus haben folgende Abmessungen : der Thnrm
ober Rschenhahn 15 a Hy,', desgl. im kleinen Gerloh 147, k
14*/«', desgl. in der Oerhecke SS a ISViS desgl. zwischen Reif-
fenberg und Glashütte 14 a 15', 19 a 12', 15 a 14'.
10 ÄUe Versehanumgm auf dem HundsrOcken
§8. Das Castell c.
Polft man dem Bergabhang nach Norden , so gelangt
man über eine Stelle, die mit alten formlosen Baotrflmmem
und tiefen Wassergraben besetst ist und jetet den gemachten
Namen am alten, oder am versunkenen Kloster führt, vulgo
aber im neuen Stiefel beisst, da hier das Vieh, so lange die
Weidegerechtigkeit bestand, seine Mittagsruhe zu hatten
pflegte und den Sutter als Trinke benutzte.
So gut der lateinische sutor zum deutschen Stiefel passte,
so ist doch umgekehrt der Stiefel (stabulum) das Fremdwort^
und Sutter der anlautende deutsche Ausdruck för eine nasse
Stelle, deren Wasser zwar nicht läuft, aber auch nickt ver-
siegt Oleich unterhalb der Chaussee, wo ein Kiefembestand
an den Laubwald grenzt, läuft ein 4^ hoher Wall fmit einen
stidlich davorliegenden 2' tiefen Graben bis zu einem ausge-
trockneten Weiher, und wendet sich dann links in der Rich-
tung auf das Castell c zu, ohne dasselbe jedoch zu errdchen.
— Dies Castell von 75 ä 00 Schritt Seitenlange, obschon
auf dem Bergrticken, doch an einer wasserhaltigen Stelle ge-
legen, und wohl durch eine Leitung mit Wasser versorgt,
hat, da der Weg von Waldesch nadi Remstecken auf einer
Wallseite hin geht , nur mehr zwei erhaltene Ecken. Auf
diesen sind Erhöhungen, Bänke für die Catapnite angeschtt-
iei; eine Einrichtung, wie sie die meisten römischen PfUiU
graben- Castelle aufweisen. So das Castell am Zugmantd
neben der Limburg- Wiesbadener Strasse, das Castell am Mei-
sel sfldlich von Idstein und andere. Ziemlich in der Mitte
des Hecbtecks ist eine viereckige Vertiefung entstanden aus
den Ausgrabungen der Pundamente eines gemauerte« Bau-
werks — des Praetoriums — über dessen römischen Ursprung
zahlreiche Topföcherben, Schiefer und Tuffbrocken, sowie
römische Ziegel, unter denen aber leider keine mit Legions-
stempeln aufgefunden wurden, keinen Zweifel lassen. — Dies
und ihre Bewiehungen auf Cobtem. 11
Castell liegt so sorackgeTOgen, dass es nicht in das anf AOO
Schritt davor liegende Thal hinabsehen kann,
§ 9. Die specula b.
Gerade an der Stelle, am Stoss genannt, von der man
das Thal und den jenseitigen Rücken and Abhang übersehen
kann, und bestimmt, den ersten feindlichen Stoss zu empfan-
gen, liegt eine andere eigenthümlich gestaltete Verschanzung b.
Auch sie besteht , wie die specula a , aus jswel Vierecken,
deren eines wir als den Standort einer hölzernen Warte, das
andere als Stapelplatz für Holzvorräthe ansehen, und aus
zwei Hügeln für die Feuerzeichen , welche ebenfalls so ge-
stellt sind, dass man von Castell c aus das rechts und links
gelegene genau von einander unterscheiden kann. Die bei*
liegende Skizze wird die ganze Anordnung deutlich machen.
§10. Die specula d.
Folgt man dem Rücken des Schanzenberges, so stösst
man 500 Schritt vom Castell e entfernt auf die Warte df.
Sie liegt so an einem kurzen Abhang , dass ihre westliche
Seite in denselben füllt und keinen Graben hat Durch sie
ist es allein möglich, mit dem weitere 600 Schritt entfernten
Castell e durch Signale bis zum Castell c sich zu verstau-
digen, da der Bergrücken hier eine andere Neigung annimmt.
Wir übergehen auch hier die Ergänzung durch Holzbauten
und Pallisaden. Brandhügel haben wir bei diesem Werke
keine wahrgenommen.
§ 11. Das Castell e.
Von der specula d an bildet der Rücken einen sanften
Sattel , jenseits dessen 500 Schritt weit er wieder ansteigt,
so dass ^ Wieder höher als d liegt , dann aber zu der viel
niedrigeren Bergzunge steil abfällt. Man sieht von hier in
die enge Thalverzweigung, die «im Gebück^* heisst, eine Be*
18 Alte Verschanaungm auf dem Hundtruoken
nennuog, welche die Art des Verschlusses genugsam bezeich-
net, durch welchen die Thalwege gesperrt waren.
Die Castellumfassung wird durch einen Wal! Fon 2 bis
6^ Höbe und 2 bis 3 Ruthen Breite gebildet, innerhalb des-
sen ein 12^ breiter, 2 bis 3^ tiefer Graben eine quadratische»
auf dem natürlichen Horizont liegende Fläche uragiebt. Diese
Flftche scheint uns der, etwa pallisadirte, Hofraum um einen
hölzernen Wartthurm zu sein , gross genug , um eine Besat-
zung zu fassen, wie sie einem so weit vorgeschobenen Punkte
geziemt. Den äusseren Wall haben wir uns als mit Palli-
sadenzinnen besetzt zu denken. Da der Graben sich bei
einer Nachgrabung auf Unkosten des Walles um 24 bis 30
Zoll angeschlemmt erwies, so ergiebt dies einen Dntersdiied
zwischen Wallhöhe und Graben von mindestens 8 Fuss. Auf
der nordöstlichen Seite springen zwei Anschüttungen von
ungleicher Länge vom Wall aus vor, welche sowohl vom
Kühkopf , als von der specula d aus, wenn auf ihnen Brand-
signale loderten, als rechts und links zu unterscheiden wa-
ren. Aus den Thalgründen führt ein stdler Weg südlich
dieses Castells vorbei, und wurde, wie gewisse Spuren wahr-
scheinlich machen , zwischen e und d noch besonders durch
einen steinernen Thurm bewacht.
§12. Der Leyer-Berg.
Jenseits des Remstecker Thaies lassen sich auf dem
Leyer-Berg einige Punkte zeigen, die alte Beobaditungs- oder
besetzte Posten gewesen sein mögen , und die man nahe be-
rührt, wenn man den Weg von Remstecken über den Jun-
genwald und die Sauerbrunnenbüsche darch's Münster- in's
Conter-Tfaal verfolgt. Eine dieser Stellen hat den bezeich-
nenden Namen «im Kessel^ ; mag sie diesen wegen der nischen-
förmigen Gestalt, durch einen Bergrutsch entstanden, oder
durch eine ursprüngliche Benutzung als Castell erhalten lie-
ben , jedenfalls geht die Sage , dass hierhin in alten Zeiten
und ihre Beüehungen auf Coblenz. 18
sich die Umwohoer von Winningen und den benachbarten
Möhlen geflfichtet^ wenn, wie im Schwedenkriege, ihre Woh-
nungen bedroht waren. Zwei andere Stellen zeigen nur eine
Steinanhaufung, und eine Folge von 2 bis 3 steilen Erdabgra«
bnngen , und sind durch gletscherartig in's Thal reichende
Steinrauschen so schwer zugänglich und bieten durch diese
eine so reichliche Wurfmunition zur Hand, dass mit derVer*
theidiguug dieser Posten, jetzt in unserer Darstellung wie einst
an Ort und Stelle, nicht viel Umstände zu machen ist.
§13. Das Gasten JL (Der SchUler-Hof).
Wir haben bisher die Befestigungs- und Beobachtungs*
werke beschrieben, welche den rechten Flügel der Verthei-
digung deckten, der sich von der Wasserscheide bis zur Mo-
sel erstreckt. Wir haben schon gesagt, dass der linke Flügel
durch den ungetheilten Abhang zum Rhenser Thal und durch
das Städtchen Rhense an sich leichter zu vertheidigen ist^
dass wenigstens keine Befestigungsanlagen auf dieser Seite
aufgefunden worden sind. Eine Truppe nabtheiiung , welche
den ganzen Abschnitt von Rhense bis zur Mündung desCon*
ter-Thales decken sollte, würde sich jedenfalls so aufstellen,
dass sie gleich leicht, d. h. ohne Umwege, und ohne bergauf
und bergab zu marschiren, sowohl auf den Leyer - Berg, als
auf den Rhenser Rücken und zu den Schanzen des Schan-
zenberges gelangen könnte. — Der Punkt, der diesen Be-
dingungen entspricht, wird auf der Karte und auf dem Ter-
rain leicht gefunden, aber was uns mit Befriedigung erfüllt,
ist, dass der Punkt mit Wall- und Mauerspureu bedeckt,
kurz dass die Römer sich dieselben Bedingungen für dieVer-
theidigung des ganzen Abschnittes gestellt und hier erfüllt
hatten: der Ort heisst ^am Schiller Hof". Woher der Nansen,
konnten wir nicht ergründen ; er bildet ein mit deutlich ver-
folgbaren Stein- und Erderhühungen umzogenes längliches
Vieleck, das zwar grüsstentheils auf dem nordwestlichen
14 Ätte Ver»ehanu$ngen auf dem HufuUrücken
AbbaDge sich ausdebnt , aber mit eiaer Seite ^b auch die
.Wasserscheide (hier augleich den Pastorspfad) überschreitet
und auch den sttdtfstlichen, nach den zwischen CapelleB vod
Rhense mündenden Thikleni gewandtetti Abhang übersieht
Ist hier der Wall bis auf wenige Zoll Höhe verschwun-
den ^ so ist er auf der entgegengesetzten Seite desto höher
(8 bis 90 nnd mit awei Verbreiterungen — GeschützbAnken
— versehen. Ziemlich die Mitte nehmen viereckige Mauer-
trümmer ein, in denen wir die Reste des Pratoriums erken-
neu. Man hat hier vor 10 Jahren gegraben und Reste von
Statuen (Kof f, Fuss und Arme) aus Mainzer Kalkstein , so-
wie ornamentirte Gesimsstücke, Ziegel u. s« w« gefunden, die
jetBt in Stolzenfels aufgestellt sind. Bei t liegen die allen,
längst überwachsenen Steinbrüche, die zu den GaiteHbauteB
das Material gegeben.
So trefflich die Lage des Castells motivirt ist, so wenig
ist es seine unregelmässige Gestalt; an dem rl^mischen Ur-
Sprung des Mittelbaues ist wegen der Ziegel und der pkt*
stiscben Antikaglien, sowie auch eben jener strategischen Lage
wegen nicht su ssweifeln. Der vielseitige Grundriss aber,
so abweichend von dem klassischen Rechteck der guten Zeit,
kann nur als ein Uebergaag au den barbarischen Steinrin-
gen angesehen werden und trägt mit dazu bei , die Bauzeit
der ganzen Anlage in die Zeit des Verfalles der Rümecberr*
Schaft hiaabzurücken.
§14. Die Warte g.
Au der Quellgegend des grossen Satter, 20 Schritt ober
der Stelle , wo der Pastorspfad den spät lieben Wasaerlanf
Überschreitet^ liegt ein viereckiger künstlicher Hügel, eben
in der Mitte zwischen der specula a und dem Gastnun k,
den wir für einen Beobachtungsposten, vielleicht auch eine
Wache, die hier die alte Strasse sperrte, halten. — Der Di-
striklsname an der eisernen Hand beziebt sich zwar jetzt
und ihrs Beziehungen auf CobUmi. Ift
auf eine Stelle einige hundert Schritt weiter nttrdlieh, er hatte
aber seinen Orund, wie das nachweislich anch anderweitig
vorknainit, in der eisernen Hand, die dem Scblagbaume oder
Thor als Hespe diente.
§ 15. Die Grabhügel I, in, n, o, p.
Von den drei ersten, deren Lage zunächst der alten Strasse
aus dem beillegenden Croquis erhellt, ist nichts zu sagen,
als dass sie bereits durchwühlt sind ; der bei o aber ist noch
schön erhalten, an 8' hoch und mit dichten Riefern und na-
mentlich hohen Dornen bewachsen, die in dem aufgeschfiUe-
ten Boden besonders tippig wuchern. Hier soll, wie die Sage
geht, Nachts ein todter Mann umgehen — derselbe, der dem
ganzen Bergrücken seinen Namen gab. Die Aufklärung ist
aber so weit verbreitet, dass der Bursche, der mir den Hü-
gel zeigte, sich nur sehr geringschätzig über den todten
Mann aussprach , obschon er einen feurigen Mann in den
Wiesen unter dem Dorfe sehr ernst anerkannte.
Dem armen todten Mann haben die jungen Burschen
zur Kirmes im verflossenen Sommer den Garaus zu machen
gesucht, indem sie mit der Musik hinzogen, einen Pfad durch
die Dornen hieben und auf dem Hügel einen Walzer spielen
Hessen. Dessen werden sich Kind und Kindeskinder erin-
nern , und die freisinnigen Musiker werden gerade das
Gegentheil erreichen; die Dorfchronik M'ird so aufgefrischt
den todten Mann holTentlich noch lange in der Erinnerung
fortleben lassen; möge nur auch der schöne Grabhügel vor
beutelustigen Alterthümlern bewahrt bleiben. Der Hügel p
ist gleichfalls noch intact, eine davor herlaufende Mauer, die
ihn ursprünglich rechtwinklig umschlossen zu haben scheint,
ist aber bis in die Fundamente ausgebrochen.
§ 16. Der Tumnelberg.
Wenn gleich nicht zu dem bis heran beschriebenen System
römischer Verscbanzuttgen gehörig, können wir doch, da sie
16 AUe Verschaniungen auf dem Hundsrücken
innerhalb des oben begrenzten Dreiecks liegt, eine fortifikato-
riscbe Anlage nicht unerwähnt lassen, welche eine der schön
geformten Vorhtfhen des Ktthkopfs, zwischen Coblenz und
Capellen einnimmt, wir meinen die Bekrönong des Bergkam-
mes zwischen dem Königs- und Siegbausbach« — Die Höhe,
der Tummelberg, DklM in einer steilen Ebene zum Rhein und
in verschiedenen felsigen und coupirten Böschungen zu den
genannten Bächen ab, hangt aber mit den Abhängen des
Kühkopfs durch eine sanfte Einsatteluug zusammen.
Diese Einsattelung ist durch Wall und Graben coupirt,
dessen Anordnung und Abmessungen aus der beiliegenden
Skizze hervorgehen. Will man, den Thalweg des Königs-
bachs verlassend , unmittelbar den Berggipfel ersteigen , so
kommt man in ein Gewirr von Hecken und Dornen, über
welche der Tenfelsfaden und die Brombeere ihre undurch-
dringlichen Netze verflochten haben und aus denen nur Ge-
duld und ein scharfes Beil den Durchgang findet, oder mit
anderen Worten, man kommt in ein 6 e bück, das der
trotzigste Muth unserer Altvordern mit Steinwaflfen oder
Bronceschwertern sicher nicht durchbrochen hätte. Der for-
tiftkatorische^ Werth solcher Gebücke, von denen wir im
XVUI. Heft S.33 der Jahrbücher ausführlicher gesprochen,
kann kaum hoch genug angeschlagen werden, wenn man
dabei die mangelliaften Hiebwalfen jener Zeit berücksichtigt«
Ein Beil von Grün-, Hörn- oder FcMerstein, wenn es wirk-
lich solide befestigt und dazu soll gebraucht worden sein,
ein Bronceschwert, ähnlich z. B. den im Jahre 1853 bei Bin-
gen gefundenen, würden selbst bei tagelanger Arbeit noch nicht
weit vordringen , und wie schlecht selbst die eisernen Hau-
werkzeuge waren, geht am besten aus dem Lob einiger gu-
ten und eigens personificirten und benannten Schwerter, wie des
von Sigfrid, Roland und anderen hervor. Erst das fränkische
Beil in seiner ausgeschweiften Gfestall, wie wir es in Hunderten
von Grahttgein wiederfinden, war ein Werkzeug, mit dem sich
vnd ihre Beakhungen amf CobUnn. 17
ein Weg sowohl durch Gebflcke, wie durch die Feinde bah-
nen liess, ja welches eben dieser Gebücke wegen keinem
Krieger fehlen durfte, und somit den Werth dieses Binder«
nissmiitels noch nachweisen hilft. — Ausser denaahlreichen
Stellen der rtf mischen Schriftsteller , die der lebenden Ver-
haue erwähnen, zweifeln wir nicht, dass auch in unserer
alten Literatur noch eine Menge Citate über Gebflcke sich
auffinden Hessen ; wir erinnern an die „Waberloh'' der Edda,
die wir wohl darauf beziehen dürfen?
Ueber dem Heckendickicht umzieht eine Steinrausche
einen grossen Theil, und ein zweiter steiler Steinrand den
ganzen langgestreckten Kamm, der durch einen Quergraben
einmal getlieilt ist; der nördliche Theil bildet so eine ringsum
steil abfallende Platte, in deren dem Angriff abgekehrter
Seite eine regelmttssige, trichterfürmige, 15 Schritt im Durch-
messer grosse und 15 Fuss tiefe Einsenkung vorhanden ist,
die wir uns nur als Silo deuten kennen. Keltomanen wür^
den die Grube unbedingt eine Mardelle nennen ; auch uns ist
es wohl bewusst, wie gewagt unsere Benennung und wie sehr
unsere Vermuthung der Dnterstütznng aus alten schriftlichen
Quellen bedarf. Die Edda und das Nibelungenlied geben
uns nichts dafür brauchbares, aber in einem der altdanischen
Heldenlieder (herausgegeben von Wilh. Grimm. Heidelberg
1811) Iflsst der König tief in die Erde eine Hütte bauen im
Tann, und es ist von Steinkammern die Rede, in die man
Frauen und Schätze verbarg, und die wir schon eher mit
unseren Sllo's in Verbindung setzen könnten. Wollte K. Sim-
rock, sowie man aus datirten Urkunden Kunstregesten sam-
melt, um damit die vorhandenen Denkmäler zu erklären und
chronologisch zu bestimmen, in ähnlicher Weise aus Liedern
und Sagen in Originaltext und Uebersetzung alles zusam-
menstellen, was darin über Bau« und Befestigungswesen, über
Bewaffnung und häusliche Einrichtung u. s. w. sich vorfindet,
er würde damit nicht nur eine höchst interessante Arbeit,
2
18^ ÄUe VtnwhOMmmgm auf dem HmkUrOeken.
sondern filr d i e Alterthunsfrenndt , deren Gewerbe sieb mehr
in Flur nnd WaM bewegt, einen gar nützlichen Zann and
Sporn sdiafen. M(^e er dem Wnnsch geneigt sein! *)
Ausser dieser trichterArmigen Vertiefung ist die Platte
mit einem Tierseitigen Hügel besetzt, auf dem wir «us einen,
etwa iiölzemen, Bergfried herstellen, nnd diesen mit der
herrlichen Aussicht in's Rhein- und Lahnihal in Bcsiehunf
bringen; indem wir die ganze Befestignngs* Anlage dan be-
stimmt halten, den Bewohnern der nSthem Umgebung am
Fuss des Berges oder des jenseitigen Ufers in Zeiten der
Noth, wie sie Ailemannen, Ungarn, Normannen oder Schwe-
den mit sich brachten, als Versteck und Zaflocht zu dienen.
Einen ahnlichen, Jedoch nicht Jederzeit so sicheren Zu-
fluchtsort fianden sie schon in der gegentberUegenden Johan-
nis-£irche, deren älterer Thurm als wahrer Bergfried und
deren Beriuf durch einen einst bewiisserten Graben unrer-
kennbar ist«
§17* Der Schwedengraben und Coblenz.
Am Ursprung des Laubach - Thaies ist das gangbare
GeUnde bis auf S« oder 400 Schritt verengt. Neuere Wef ^
nnd Schanzarbeiten haben verwischt, was die alte Zeit von
Befestigungsarbeiten ohne Zweifel auch hier aufgeführt hatle,
nur in der zur Mosel abfthreuden Einsenkung hat sich die
Spur und der Namen eines Schwedengrabens erbalten.
Das Caatrum coninentinum, neben der Hosolbrficko ge-
legen und in seiner rechtwinkligen Gestalt ziemlich den durch
die Kornpforte, den Plan, den alten Graben und das Mosel-
ufer bestimmten Linien folgend , ist zwar der Kern der bis
*) Diesem Wunsch Ist schon grdssteniheils genagt darch Leo's Auf-
satz Im 8. Bd. von Raumer's histor. Taschenbuch. Für das Be-
festfgungswesen vrArde sich als besonders reichhaltig erweisen,
ausser dem Paralval, das von F. H. von der Hagen heransgege-
hene Gedieht: 'ijudwig des Frommefl Kreuzfahrt*. Anzk d. Red.
und ihre Bevtekungen auf Cobkn». 19
heran geschilderten Befestigangsanlagen ^ liegt aber ausser
der nns gestellten Aufgabe.
§ 18. Scbluss.
In dem Aufsatz über alte Verschanzungen auf dem Hunds-
rücken haben wir gezeigt , wie ein von Süden kommender
Feind, nachdem er die Nah und den Soon- und Idar-Wald
überschritten, durch einen Abschnitt aufgehalten wird, der
sich vom Rhein zur Mosel, von Oberwesel nach Treis er-
streckt; hat er dessen Wall zwischen Wiebeisheim und Ca-
stellaun durchbrochen, und dringt weiter gegen Norden vor,
so hat er in seiner rechten Flanke einen durch vielfache Ver-
schanzungen gesicherten Vertheidiger (Catten, Römer oder
Hessen) , dessen Replie St. Goar ist Weiter ziehend ver-
wehrt ihm der Ungrische Graben bei der Pfaffenhecke den Weg.
Nehmen wir an, dass, zur Zeit der Römer, bis hierher
nur deren Verbündete die Abschnitte besetzt hatten, so trifft
der Feind auf seinem Weitermarsch nach Coblenz hinter
Waldesch die feiner gegliederte Verschanznng eines kriegs-
gebildeten Volkes, das so wenig als möglich, das aber mit
voller Ueberiegung und Kraft thut. Er findet in der ganzen
Anordnung den Beobachtungs- und Nachrichtendienst orga-
nisirt, er findet ein erstes Treffen, ein Gros auf dem Kno-
tenpunkte der Flügel und des Centrums, wohl vertheilte Co-
lonnenwege, eine schrittweise Rflckzugslinie mit Railirungs-
punkten und eine gesicherte Basis in Coblenz selbst.
Wir unterlassen eS| alle die Momente zur Wahl zu stel-
len, wo die Römer es nöthig finden konnten, gegen einen von
Süden kommenden Feind jene Befestigungsanlagen hervor-
zurufen oder selbst auszuführen und beschränken uns auf
die Bemerkung, dass uns hieraus die Allemannen als diejeni-
gen entgegentreten, gegen welche sie ursprünglich gerichtet
waren, dass sie aber auch noch nach diesen fort und fort
immer wieder einmal ihre alte Bedeutung wieder gewannen.
20 AUe Versohatrnimgen'auf dem Bundirückm etc.
Nachtrag.
Es bleibt ans 2U dem Aufsatz ttber alte Verschanzua-
gen und Grabbflgel auf dem Hundsrflcken und ihre Beziehun-
gen zur Veste Rheinfels noch Einiges nachzutragen, was wir
die Zeit weiter erkundet haben , und hierbei dem Herrn Ober-
forstmeister HdAer, der uns durch die Güte, mit der er unsere
Fragebogen an seine untergebenen Beamten vermittelte und em-
pfahl, sehr verpflichtete, sowie diesen selbst für ihre bereit-
willige Beantwortung unseren aufrichtigsten Dank auszu-
sprechen.
So danken wir dem Herrn Oberförster von Castellaun,
dessen Uebereinstimmung mit unserem Schriftcheu uns die an-
genehmste liritik war, noch folgende Notizen :
Der Landgraben (p*50) zog sich um die Burg Castel-
laun herum, durchschnitt den Weg nach dem Dorfe Uhler,
ging sodann durch die Flur, welche noch heute den Namen
Landgraben führt, nach dem Walde Bornich und verliert sich
auf der Haide, welche diesen Wald begrenzt. Die Bemühun-
gen, jenseits der Haide den Graben zu verfolgen, waren er-
folglos, jedenfalls ist aber dadurch angezeigt, dass es das
Deinebach-Thal, welches bei Treis in das Moselthal mündet,
War, welches den Abschnitt vervollständigte.
Ausser den Erdburgen von Laudert f. 46, und Duden-
roth p. 51 , hat auch >Bubach 1500 Schritt südwestlich in
einem Bruch und Hörn in dem Distrikt Borstück eine ähn-
liche Burg.
Ehrenbreitstein.
▼• GohameMy Ingenieurhaoptaann.
2. ite ftarokoten a(0 Hnnoliner in unterm Kai^egegenlif.
Der ia Angabe von Eigennamen äusserst genaue TacU
tus nennt uns ein sonst nirgends mehr erwähntes Volk , die
Caracates, bei denen ebenso wie bei den Vangionen und Tri-
bokern im s. g. batayischen Kriege der Treverer Tutor nicht
lange vor seinem Zusammentreffen mit dem rümischen Peld-
herm. Sextilius Felix zur Vermehrung seiner Streitmacht fri-
sche Soldaten aushob, welche jedoch bald wieder, als beim
Herannahen des römischen Heeres die zuvor von Tutor durch
Hoibung verleiteten oder in Furcht gefesselten Veteranen der
Legionen als Ueberlftufer «urflcktraten, ssugleich mit den Tri-
bokern und Vangionen diesem Beispiele folgten ^). Etwas
Weiteres als dies Wenige ist uns von diesem Volke nirgends
mitgetheilt In der Zweibrficker Ausgabe desTacitus ist der
Name in Saravates mit den resp. Casus-Endungen umgewan-
delt , als ob das Wort von Saravus herkäme und somit die
Bewohner der Saargegenden gemeint wären, und auch Herr
Steininger ist dieser Ansicht beigetreten ^). Allein ich kann
1} Die betreffende SteUe lautet Taoit. hist lY, 70: Tutor Trevero-
nun eoptas reeentt Vangfonrnn, CaraeatluM, Tribocorum de-
leota aueCas veierano pediCe atqae eqatte flrmavlt conropUs spe
aot mettt snbaetta legionarUsy |qai primo oobortem praemtssam a
Sezttlto Feiice Interfiolunt^ moz, ubl duces exercthisque Roma-
niu propinqaabat, honesto tranafagio rediere secntls Triboci« Van-
gionibusqae etCaracatibus. Walther liest In seiner Ausgabe des
Tacitus nacbYergleichung der Manascripte Caeracatiom undCae-
racaübas.
S) 8. Geschichte der Trevirer unter der Herrschaft der Romer von
J. StetniBger. Trier 1840, S. 180.
22 Die Karakaten ab Bewohner der unieren Nahegegend,
dieser NamenslUidening durchaus nicht beipflichten. Denn ab-
gesehen davon, dass diese Lesart durch kein einziges Mann-
script bestätigt wird, so sprechen GrammatilL, Geschichte und
der ganze Zusammenhang in der Stelle des Tacitus ganz
entschieden gegen dieselbe. Die Singular-Endung der no-
mina gentilta, die sich im Plural auf ates enden, ist nämlich
aa. Jedoch blos rem nomiaibus propriis mit der Bndang a,
ae, um oder o werden Volksnanen und Adjective auf aa ge-
bildet (wie z.B. Ravennaa ron Ravenna, Anteomaa ronAn-
lemnae, Anttas ron Antium, Fmsinas von Prusino), wahrend
diese, von aominibus proprüs mit der Endung us abgeleitet,
immer eine andere und zwar gewöhnlich die Bnduag ins ha-
ben. Aber wenn auch der alte Name der Saar ausuer Saravus
loch eine andere Form gehabt hatte, woraas Saravas gebil-
det werden konnte, so ist es noch ein ganz bestimmter histo-
rischer Grund , der diese Aenderung der Zweibrtcker Aus-
gabe nicht zaMsst. Die Bewohner der Saargegead waren
nämlich entweder Treverer selbst oder Mediomatriker. Diese
jedoch nennt Tackus sogar noch in dem oamKchen Kapitel,
in dem er die Karakaten erwähnt , einen den Romern
verbündeten Staat^), und wenn er kurz vorher im
Allgemeinen von Staaten spridit, weiche dem romischen BOnd»
nisa treu geblieben waren ^), was von den Karakaten sowie
von denVangionen undTribokem nicht gesagt werden kann,
da sie dem Tutor Mannschaft gestellt hatten^ so können wir
daraus nur entnehmen , dass die Mediomatriker dem Tutor
1) Legiones a Novesio Bonnaque in Treveros -> traductae sc ipsae
in verba Vespasiani adigunt Uaeo Valentino absente gesla: qui
ubi adventabaft fürens cunctaque ruraus in turbas et exitium con-
versurusy legiones in Mediomatricos^ sociam civitatem,
abscessere.
(2 Ouidam principum^ iit priml posulsse beUnm Tiderentury in civi-
tates^ quae societatem non exuerant^ perfiigerunt.
Die Karäkaien ab Bemohnet Ar unUten NakegigeHd. 9S
keine Truppea gelleftrf. Ab Trtrertit sdfttft aber konnte
Tacitiis das in Rede sCehende Volk flicht wie ein fremdes mit
anderen fremden Völkern zusammenstellen, wie er es doch
tbnt, nnd el»enso wenig wAre die junge Mannschaft der Ra-
rakaten, wemi diese zn den iVeverem selbst gehört hatten,
beim Heranrtckefl der Römer sofort mit diesen fremden Völ-
kern von Tutor abgefallen. Allein auch der ganze Znsam«
nienhang in der foflählnng des Taeitus weisl darauf hin, dass
die Rarakaten anderswo als an der Saar zu suchen sind.
Taeitus berichtet ims nftmlich da , wo er Merst ron Tutor
spricht, dass derselbe, ton Vitellius zur Deckung derRliein-
grenze gesetzt» sich zn den Verschworenen Civilis, dem ba-
tavischen Hanptleiter des Anfstandes, mid Classicus, dem
Obersten einer Treverischen ala , gesellt und der geheimen
Zusammenkunft zu CMn beigewdhnt habe 0- ^^^^ schloss
er In der Rahe voh Vetera in Oemelnsdiaft mit Classicus
Vertrage mit den deutschen AnfObrem und venchanzte sieh
mit jenem tob den römischen Legionen getrennt im eigenen
Lager '). Indem er und Clasaicus nun die OesekAftsfllhrung
unter sieh rertheUten, so dass dieser mit Citilis die Ueber*
gäbe ron Velera betrieb , nothigte er scibit die mit einem
starken Beere eingeschlossenen Agrippinenser und sttmmtll'^
ches am Oberrheiii noch stellendes Rrlegsvoiky flr das gal-
lische R^kh zn M^hworen^ nachdem trother nu Mainz wegen
Eidesverweigerung die Tribunen ermordet und der Lagerpra-
fect vertrieben war *)• Das Weitere , was noch ober Tutor
mitgethellt wird, ist, dasg er sich nleht beeilt habe, das obere
Ufer Germanlens und die Alpenhohen durch Besatzungen zu
schliessen, und, da die römischen Heere von Vindonissa und
Rhatien her gegen ihn h^ranmekten, die oben erwähnten
1) 8. Taclt. bist. IV^ 5S.
Z) Bben4as. IV, 07.
S) Bbeodas. IV^ 00.
24 Die Karakaien ab Bewohner der unteren Nahegegend.
Aushebung ea vorgeDommeii habe und darauf auf seioem Mcfc*-
2Uge von den Römern bei Bingen geschlagen worden sei 0«
Auch müssen wir ihn , wiewohl es nicht ausdrücklich ge-
sagt ist y doch sicherlich bei der Zerstörung der Standlager
der CohorteUy Reiterflügel und Legionen mitwirksam denken ^).
Wir finden ihn somit vom Ausbruche, der Empörung an bis
zu seiner Niederlage bei Bingen nirgends anderswo thfttig als
am Rheine und besonders am Mittelrheine und nach dem Ober-
rheiue hin, wo er bleiben musste, weil schon bei der ersten
Zusammenkunft der Verschworenen zu Cöln die Nothwendig-
keity die Alpen mit Besatzungen zu schliessen, erkannt und
diese Befestigung beschlossen worden war O» Wenn nun
eine solche Aushebung, wie sie bei den drei erwähnten Völ-
kern stattfand, nicht durch eine blosse Einberufungs-Ordre,
wie es heut zu Tage der Fall ist, sondern nur an der Spitze
eines Heeres geschehen konnte, so durfte Tutor, indem bereits
mächtige römische Heere auf dem Marsche gegen ihn b^rif-
fen waren, es gewiss nicht wagen, seine Truppen durch Ent-
sendung eines Theiles zur Aushebung in einer von dem
Kriegsschauplatze entfernten Gegend zu schwächen.
Wir müssen sonach, sowie die übrigen ausgehobenen
Mannschaften Anwohner des Rheins und die verführten römi-
schen Truppen rheinische Besatzung waren, so auch die Ka-
rakaten in der Rheingegend suchen und werden hierzu noch
ganz besonders durch die sicherlich mit Absicht vonTaeitos
gewählte verschiedene Ordnung in der zweimaligen Aufzäh*
luiig dieser Völker veranlasst. Wenn nämlich Tacitus bei
der Mittheilung über die Aushebung die Triboker zuletzt
nennt, während er sie gleich darauf bei der Erwähnung des
Abfalls iiuerst anführt, so liegt der Grund für diese verschie-
1) EbendM. IV, 70.
8) Ebendaa. rv^ 61.
8) Ebendas. IV, M.
Die Karahaien als Bewohner der utäeren Nahegegend. S$
dene Stellung offenbar darin, dass Tutor bei seinem Vorrflk«*
ken am Rhein der Triboker Gebiet als das letzte dieser drei
Völker betrat und jene somit auch die letzten waren , unter
denen er recrutiren konnte, wo hingegen er bei seinem Rück«
Zuge ihr Land zuerst wieder verliess und sie also auch zu-
erst wieder zu den Römern zurücktraten und zuerst unter
den Abgefallenen genannt werden mussten. Hiernach ist aber
auch der weitere Schluss ein ganz natürlicher , dass, wenn
Tacitus bei dem Bericht über den Abfall die Karakaten zu-
letzt nennt, ihr Gebiet auch das letzte war, durch das Tutor
auf seinem Rückzuge kam, und sie nur als die letzten vou
diesem abfallen konnten« Bei der ersten Nennung dieser Völ-
ker stebeu die Karakaten zwar zwischen den Vangionen und
Tribokern ; allein gerade dieser Umstand schon, auf den ich
noch weiter unten zurückkommen werde, Iftsst sie uns bei
natürlichem Schlüsse nur entweder als an diese beiden Völ-
ker oder als an eines derselben angrenzend denken, und die
Stellung ihres Namens bei der letzten Erwähnung veranlasst
uns eben, sie nördlich von den Vangionen zu suchen« Wenn
Tacitus zwar von diesem Abfalle schon vor seinem Bericht
über des Tutor Umgehung von Mainz und Niedersetzung auf dem
linken Naheufer spricht, so dürfen wir daraus nicht den Einwand
hernehmen, dass die Karakaten nicht nördlich von den Vangionen
gewohnt haben könnten, weil ja dann Tutor bei ihrem Abfalle
mit seinen Truppen noch in ihrem Lande gestanden und sie
sich bei aller Lust zum Abfall doch noch vor demselben
hatten fürchten müssen. Dasselbe könnte man auch in Bezug
auf die Vangionen sagen, deren Hauptstadt Worms war und
durch deren Gebiet Tutor gleichfalls noch nach seinem Rück-
zug aus dem Lande der Triboker kam. Und doch berichtet
uns Tacitus auch ihren Abfall schon vor der Mittheilung
über des Tutor Umgehung von Mainz« Die Erzählung des
Tacitus, wie sie uns vorliegt, macht die Annahme durchaus
nicht nothwendig, dass die Karakaten zugleich mit den Tri*
M IN* KartAäieH älä BMohner der unteren Nahegegend.
bokef II ftbgrefftll^n seien, sondern es kann der Abfall der Vaa-*
Ifi^nen und Karakateti ancb sehr wohl als etwas später ;e^
schiihen g^edacht werden.
Das Saehverhaltniss müssen wir nns naeh dem ganzen
Zusammenhang in der Erzählung des Taeitns so denken. Es
stellten diese drei Völker dem Tutor nur aus Furcht und
wohl auch in der Hoffnung , bald wieder, da bereits die rö-
mischen Heere heranrückten, denselben verlassen 2u können,
ihre Truppen. Aber als die Besatzungen von Germania su-
perior bei der Ankunft des Römerheeres wieder zu ihrer
Pflicht zurückkehrten, Tutor zurückwich und seine Sache in
dieser Gegend ganz und gar verloren zu sein schien, trenn-
ten auch sie, wenn Tutor auch ihr Gebiet noch theilweise
besetzt halten mochte, sich wieder von demselben, vielleicht
um, bd wirklich noch stattfindender Besetzung ihres Landes
durch Tutor, gerade durch diese Trennung den römischen
Feldherrn und das römische Heer , dem, wie sie wohl sahen,
Tutor keinen Widerstand leisten konnte, mit sich und ihrem
Volke auszusöhnen und auch den Schein des freiwilligen
Abfalls von den Römern von sich abzuwenden. Wenn die
abgefallenen rheinischen Truppen und die Trlboker den Rö-
merfeind wieder verliessen, so durften gewiss auch die Van-
gionen und Karakaten, wenn sie nicht die sichere Rache der
Römer auf sich und ihr Volk laden wollten , nicht langer
mehr auf dessen Seite bleiben.
Werden wir nun aber sonach veranlasst, die Karakaten
nördlich von den Vangionen zu suchen, so scheint wiederum
ein anderer historischer Grund ganz entschieden %t%tn die«
sen Schloss aus dem Berichte des Tacitus zu sprechen. Ge-
wöhnlich nämlich werden die Vangionen und Treverer als
Grenznachbam auf dem linken Rheinufer angenommen und
wird die Nahe als der Grenzfluss zwischen diesen beiden
Völkern hingestellt. Ist diese Ansicht richtig, so ist aller-
dings nördlich von den Vangionen für die Karakaten kdn
Die MmHkalm aU Bewohner der unieren Hah^tgmi. Ht
KmoL T#f haidi^ii und mMer Sehhns htm Att Relation Am Ttk^
citvft MMs ttfo ein fahrlier aufgegeben werden. Allein waten
denn die Vanginnen und Treverer wirklieh unmittelbare
Orenznaehbam und die Nahe der OrensfluMi Keine einaige
Schrift; de$ AHerthnns sagt dies und bei näherer Betrachtung
der hierher dnschiagigen gescMchtlichen Mittheilungen der
Alten teden wir gerade, dass die untere Nahe nicht «He
Grenuflcheide war. Der älteste Berichterstatter tiber das
linke Rbeinufer, Cassr, der im J. 58 v. Chr. Geb. als Pro-
consul selbst nach Gallien kam und seine Commentarien wohl
grttssteatheils scheu wahrend der 8 Jahre seines Aufenthaifs
daselbst fast mitten in den Tbaten niederschrieb und In den
awei dem Btrgerkriege vorausgegangenen Jahren heraus-
gab, nennt als Bewohner des linken Rhelnufers ron SMen
nach Norden die Se^saner, Medlomatriker , Tribokker und
Treverer % und Strabo, der mnr Zeit Cusars und noch unter
der Regierung des Augustus und Tiberins lebte und bei Be-
schreibung Galliens Cflsars Commentarien benutute, sagt, dass
am Rheine nach den Helretiern die Sequaner und Medioma-
Iriker, bei welchen die Tribokcher, ein germanisches Volk
das seine Hehnatb verlassen, sich niedergelassen hatten, und
nach den Mediomatrikem und Tribokchern die Treverer
wohnten ^)« Es werden uns also ursprflnglicb die Medioma«
triker und Treverer als Grenznachbarn am Rketne hinge-
stellt, ohne dass eine Grenzscheide genannt wird, und die
Triboker als solche erwähnt, welche die Mediomatriker aus
1) Caes. de bell. Sali. IV, 10: Rhenus, orltur ex LepontUs^ qal Al-
pes incoluiilj el lmi|;o spstio per fiiies NiinCastiDiii , HelveUoram,
Sequanorom, MediomaCrloornm, Triboceoiiim , TVerlrorniR citatos
ferian
8) Strabo IV, t : Wlnit 6\ rovc 'Elovtpiin/t Jf^jeewrel ka9 jUiifio-
fiargtxoi Matotxouat tor'Pijyoy^ iy otc t^gvtai rtQftartkiv i^yog
tS IN0 Karakaien al$ Beioohner dtr imlerafi Hakegegmi.
eioen Theile des linkea Rheinnfera ■■rflckdrängten and, nach
der Namemtellung bei Cilsar so schliewen, sieh indischen
diesen and den Treverern festgeselzt und somit AnfaiigpB
weit ndrdlidier als später gewolint zu haben scheinen, sowie
andere Germanen aus dem grossen Stamme der Sueren snr
Zeit des Kampfes Cftsars mit Ariovist im J. 68 ▼• Chr. Geb.
noch weiter nördlich auch in das Gebiet der Treverer einbrechen
wollten und bereits längs dem rechten Rheinufer standen %
Allein was Ariovist von seinen Germanen sagte, dass sie seit
14 Jahren unter kein Dach gekommen seien, d. h« sich nicht
an einem bestimmten Orte niedergelassen hätten, um friedlich
die Felder au bebauen , sondern bald in diese, bald in jene
Gegend adgen, wo sie am meisten ihren Vorthoil filnden ^\
womit auch die weitere Nachricht Cttsars übereinstimmt, dass
das ganae Leben der Germanen und namentlich der Sneven
awischen Jagd- und Rriegsbeschäftiguug wechsle und die
einzelnen Stamme und Geschlechter jedes Jahr ihre Wohn«
sitze änderten ^), das gilt sicherlich auch von den damaligen
Tribokern, die zu dem grosseu Suevenbunde unter Ariovist
gehörten^), und so finden wir sie später weiter südlich. Denn
Plinius ^) nennt als Bewohner des linken Rheinnfers von Sfl«
den nach Norden die Nemeten, Tribochery Vangionen u.s.w.
und Tadtus ^) gleichfalls als germanische Völker auf dem
linken Rheinufer die Vangionen, Triboker und Nemeten, und
von nun an wird Worms die Hauptstadt der Vangionen,
1) Cses. de bell. 6aU. I, 37. d4.
Z) Ebendas. I, 36.
8) Ebendas. VI, ZI. Z3. 88; IV, 1. Vgl. Tactt. bist IV, 73.
4) Caes. de bell. Call. I, 51.
5} Plln. hlat. nat. IV, 31: Rbennm autem acoolentes C^ermaniae gen«
Uom In eadem provincia Nemetes, TribocU, Vanglonea: hinc
Ubil etc.
6) Taott«€teni.Z8: Ipsam Rbeni ripam band dubio Ctemaaomi po-
pall oolunt, Vangloaes, Trlboci^, Nemetet.
Die Karakaien ah Bewohner der unleren Nakegegend. 29
nach deoen auch der frflhere celtiscbe Name dieses Ortes,
BorbetomaguSy in Vanjpones (Van^ionae) umgewandelt wurde,
während die spätere Geschichte uns die Triboker um Strass«
bürg und die Nemeten um Speier vorführt, dessen früherer
celtischer Name NoWomagus gleichfalls in Nemetes (Neme^p
tae) verwandelt wurde *).
1) Efl ist die gewöhnliche Ansicht, dass Plinius and Tacitus an den
eben angeführten Stellen die Wohnsitse der Nemeten und Tribo«
ker verwechselt hfitten. Allein es wftre gewiss sehr auMIend,
dass diese Sehriltsteller , von denen der erste sogar von 49— M
n. Chr. Geb. bei dem römischen Heere In Gennaniea diente (PÜn.
epist. Ili; 5. PUn, hlsk nat I, |. 8) nnd in seiner Wissbegierde
seinen forschenden Blick nach allen Seiten hinrichtend allen thal-
ben das Land durchstreifte (vgl. bist. nat. VII, 17; XVI, 1;
XXXI, 19) und der letztere, aller Wahrscheinlichkeit nach der
Sohn jenes Mannes, der nach Plin. bist. nat. VII, 17 das Amt
eines kaiserlichen Procurators von Gallia Belgica bekleidete, hier
denselben Irrthum theilten. Wir ersehen ans CAsar (de bell. GaH.
VTy n6)| der den Anflug des heroynischen Waldes , welcher auf
der rechten Seite des Rheines lag, an die Grenae der Helvetieri
Memeten und Rauraker setzt, dass die Nemeten au Cftsars Zelt
noch auf der rechten Rheinseite in der Nähe der Helvetier und
Rauraker wohnten, und es ist mehr als wahrscheinlich, dass sie
von dort aus über den Rhein in das jenseitige Land eindrangen,
so dass sie in diesem Falle Anflings unzweifelhaft südlich von
den Trtbokern gewohnt haben müssen. Hieraus erklärt es sieh
anch, warum Taoltas, der den Tutor unter den Vangionen, Ka-
rakaten und Tribokem recrntiren lässt, von einer solchen Aus-
hebung unter den Nemeten nicht spricht, während er die sonst
gar nicht mehr erwähnten Karakaten nennt. Tutor war nämlich
in das Land der damals noch südlich von den Tribokem woh-
nenden Nemeten noch nicht vorgedrungen ^ als beretCs die römi-
schen Heere nabeten. Wenn nnn aber später als Hauptstadt der
Nemeten Bpefer erscheinl^ während Strassbnrg die Haoptstadt der
Triboker war, so steht hierdurch die Thatsaohe fest, dass aller-
dings später die Nemeten zwischen den Tribokem undVmiglonen
so JWi Uarähaiem aU Bemohntr der unleren Nahegegend.
Es wftre nmi aber £u mtereudiRo, «b aach PesCsetouii^
der Vangitawi wei der imketi Rbeiaseite diese und die Tre-
verer an etnander ang^reaaten uod die Nahe die Scheideliaie
bildete^ oder ob vidieieht doch noch awitchen dem Gebiete
beider Vttlker eia Laaditridi lag , dca wir ffiglieb den Ka-
rakaten zuzuschreiben haben. Wir miasen bei Aeeer Unter-
suchung uns von geschichtlichen Fingerzeigen leiten lassen ;
denn bestimmte geschichtliche Angaben fehlen uns gänzlich.
Ein ganz allgemeines Moment, auf das wir bei dieser Unter-
sMchuag hii^^ewiesen werden, Ist zwiAcbst das, dass von
jeher W&lder oder Waldgebirge die VAlkersebeide maehten
und nicht ein kleiner ftass, der auf 4er einen 6eHe des Wald-
gebirges «ich hinaiebt, so dass wir schon hiernach nickt an
der Nahe, sondern eher auf dem Bunsrflcken und dem Hoch-
walde die Grenze zwischen dem Treverer- und ursprfingli-
chen Mediomatrikerlande zu suchen veranlasst werden. Hierzu
kommt nua noch folgendes besondere Bloment, JBei dm: mi-
litärisch-pol ilisdiea Biatbailoog vo« OaUiea unter den spa-
tem Kaisern wurde Trier die Hauptstadt wn Belgien prima
und nichts ist nalArlidier, ab die Annahme, dass M dieser
Bintheilung die Grenze von Bdgica prima und Germania su-
perior, wovon Mainz die Hauptstadt war , dieselbe blieb , die
bereits früher nach der Festsetzung der germanischen Völ-
ker auf dem linken Rheinufer und der jedenfalls schon 4Uiter
Octavian irorgeoommenen Abgraaasupg nm Germania Bad Ein-
tbeiluttg in Gerouinia superior und Germania inforior zwi-
schen dem Lande der Treverer und Germania gezogen wurde.
wohaten, obgleich wir bei den AKan fiiier diese TeriLadenmg der
WotesÜBe beider ¥4Aker ebenso venig yaohrichka aatfea, als
aberbaapt aber die Zeit, wann diese Völlcer eiah in .Oanioi fest-
sotaten, und iber die wohl aiebt igana unMiitlgsR Viämpfef durch
welche den MedioamMkern die Ihuditbart Bhelaebene geaoaimea
wanle*
Die Kariduiten aU Bttöolmer der unteren NakegegenJi Sl
Nua ereehen wir aber aus AHSOttMS ') gaiui beBtimmt, diss
der Dichter bei seiner Reise ttber deo Hunsrttdben ron Bin-
geu oach Trier erst hinter Dnanissiis (Kirchberf ) und 4em
Geftlden der auf den Hunsräcken verfftanxten Sermaten die
GresM von Belf ica iberschritt. Aller Wjdirsohetalichfceit
nach war Belginuai am stumpfen Thume auf dieser Sirasse
der Gf eaaort von Belgiea nach Germania hin ^) und aiehts
liegt hierbei nlüier als anzunehmen , dass der IMienmg, der
vom stumpfen Thurme aus mitten über den Hnnsriioken bin<-
aieht und die Wassersdieide des Gebirges ist, nach dem
Rheine hin die ursprüngliche Grenise zwischen den Tveve-
rern und dem südlich angrenzenden germanischen Volke ge«*
bildet hat* Dass dieser Höhenzug die Scheidelinie von Bei*
gica prima und Germania superior abgegeben hat, gehl auch
aus dem Umstände hervor, dass er die beiden ftlfesten Dfd-
cesen Deutschlands, die ErzdiOcesen Mainz und Trier, trennte,
aber 4er alten Eintheiinng der Kirchenprorinzen gerade die
rttmisch»politiscbe Landeseintheilnng zu Grunde liegt. Auch
bildete dieser Höhenzug die Grenzscheide zwischen dem ripua-
Tischen und dem rheinischen Franken und zwischem dem
Nahe und Mosdgau ^). Es ist somit der Schlnss ein ganz
natürlicher, dass das Gebiet der Treverer nach Festsetzung
der Germanen auf dem linken Rheinufer nicht bis zur Nahe,
sondern ungef&hr bis zur Wasserscheide des Hunsrückeos
ging , ohne dass allerdings die Grenze genau regulirt «ein
mochte. Ja die von Dio Cassiiis gemachte Mittbeilung, dass
1) Motetta V) 6—11.
Z) S. meine Abhandlung über dielAge derTabernae und aivaSau-
roauann io diesen Jahrbb. Heft XVIIi, 8, 6 «ad melae BoiCHige
zur Gesobichle der unteren Nabegegend und des Hiuisrfiokens
unter der Bemehaft der Mmer^ Kreusoaek 18S6, SL 91.
8} S. Fr. Back^ das Kloster Ravenglesbarg nnd seine Umgcl^ngea
Bd. 1. Koblenz 1811, S.a.
32 Die Karakaim ab Bmoohner der utUeren Nahegegetid.
dn Theil der Geimanen das g a n s e linke BheiiMifer schoa
unter Octavian in Besits . hatte and die Eintlieilung und Be-
neanung von Ober- und Untergermanien veranlasste ^) , und
der Umstand y dass von Ptolemäus^) ein Pluss des linken
Biieinlandes y Obrinka COßQiy^ai) ab Grennlinie zwiscken
beiden Germanien angegeben wird , was auch spät^ durch
Marcianus Heracleota '), der diesen Flnss Abricca nennt, auf
das Bestimmteste wiederholt wird, dürfte den Beweis abge-
ben, dass das Gebiet der Treverer, nachdem sie durch die
über den Rhein herfibergekommenen Germanen von diesem
Strome, dessen linkes Ufergebiet sie noch m Cttsars Zeh
iane hatten ^), znrttcKgedrAogt worden, schon frühe gar nicht
mehr bis dicht an den Rhein ging ^) , und schon darum we-
mgstens der unterste Theil der Nahe nicht die Greasscheide
der Treverer und des sädlicb an dieselben angrennendeu
deutschen Volkes gebildet haben kann. '
Wie dem nun aber auch sein mftge, so dürfte das Br-
gebniss unserer Untersuchung wohl auch noch durch eine
Stelle bei Tacitus in Verbindung mit alten Vertheidigungsan-
stalten, welche auf dem Hunsrflcken vorkommen, unterstützt wer-
den. Dieser Schriftsteller berichtet uns nämlich, dass die Tre-
verer im J. 70 n. Chr. Geb., da ein aus Hatten, Usipiem und
Mattiakern gemischtes Heer Mainz belagerte und • überall
Beute machte, an ihren Grenzen eine Schutz wehr auf-
geführt und sich verpallisadirt hätten und mit grossem Verluste
1) Die Cas0. Lilly 18. Vgl. Mass. Cor?in. 85. Tacit. ann. JV, 78;
YI, 80^ hist I, 9. 12. 03. Sueton. in ViteU. 7; In Domit. 0.
IB) Ptolem. geogr. II, 9. g. 14 und 17.
8) Marcian. fleracl. in periplo maris bei Oouquet, recaeil des histo.
riena des Gaules et de la France, tom. I^ 'p> 88.
4) Caes. de belL Gall. I, 87 1 IV, 10. V, 8; VI; 0. Sfrabo IV, 8.
Vgl. Pompon. Mela III, S.
5) VgL Bteininger a. a. 0. B,%&Q. Anm. S.
Die KüsrahiUen ak B&wohner der waerm Nähegegend, 8S
beider Theile gegen die Gemanen gekämpft worden sei ^).
Und wirklich finden sich auf dem Hunfirflcken jetzt noch alte
Vertheidigungsanlagen, die im Winter 1850 auf 1851 von dem
damaligen Ingenieur - Pr. • Lieutenant Herrn A. v. Cohausen
zum Theil auf das Sorgfältigste untersucht und beschrieben
worden sind ') und nach meinem Dafflrhalten an die Worte
des Tacitus erinnern. So zieht sich unter dem Namen Stange
graben eine Wehrgrenze mit einer Breite von 25 bis 30 Fuss
und einer Tiefe von 6 bis 10 Fuss und mit den Spuren eines
Walles auf ihrem nördlichen Rande durch den Wald und die
Flur des Dorfes Wiebelsbeim und weiter durch den Wald am
Fusse des s. g. Luftenbergs , bis sie auf der Flur des Dor-
fes Laudert sich verliert, wo sie jedoch auch frOher sichtbar
gewesen und sich noch hinter der alten St. Remigiuskirche
dem Bergvorsprubge angeschlossen haben soll, an dem zu
beideB Seiten des Baches Laudert liegt. Ebenso stösst man
nordlich der Sümpfe von Laudert da, wo die Wege der Dör-
fer Naisborn und Laudert sich kreuzen und nach Pfalzfeld
und Neunzhausen weiter gehen , auf den Anfang eines unter
dem Namen Landgraben bekannten Grabens nebst Brustwehr
Iftngs seinem nördHcben Rande, der mit 24 Fuss Breite und
3 bis 6 Fuss Tiefe bei Maisbom aus dem Walde tritt, des-
sen Grenze folgt und weiter abwärts am Bache verschwindet,
bei Bubach aber jenseits des Baches wieder sichtbar wird und
1) Tacit bist. IVy 87; Dein moteU In poenlteatiam primanl qoarta-
nique et daodevicesiml Vocnlam sequuotor, apud quem resumpto
Vespasiani sacranento ad liberandum Magontiacl obsidlum doee«
baotur. DLsccsserant obseasores^ miztus ex Cattis, Usipiia^ Ma^
Ciacis exercitus^ satietate praedae^ nee inGruenti. In via disper-
SOS et nesGios miles noster iovaserat. Quin et loricam valliim-
que per fines snos Treveri struxere magnisque invicem da-
dibus cum Germanis certabant, donec egregia erga populum Ro-
manom merifa mox rebelies foedarent.
Z) S. diese Jahrbb. Heft XYm^ S. 45 If.; M ft und 7t und 99,
S
i»m durch 4eii l4im|Mher Wald wnt w^ter w««t«Vrt9, inm
Gamselshäuscar Uß( ^iür^ck IaH^4i auf HmUüwb ffM«M
mi4, wie H^r v. Cdiaußes lichf wfuter unteniiidieo kMtto,
ich jieioch besümmt erf^ireii M^e , ^och weiter g^lil Utn
von Cohauaea aifint ^war, 4a88 dksa und andere Vencba»-
ovngreoy sowie die 9. f« VaiTgt^ too Laodert w4 Dadeurfitt^
hohe von WiussergFfibfA wofloMieii^ und liefestigte Brdwetfce,
die woM QUkt^ in sich a^iesaen , i^ , wie naa w« der
ganaen Anlage devUich aieht, yvgleieli aur VerthfMigqfig ^«^
gerlQhtat wäre«, ¥oi^ de« W^aittien aif» Sebniaf gegen die
d^n Rbein herab aadfiageadan AllamaiMiea erriebtet werde«
aeieoy so daae die WKaa^i^ die (traben vertbeidigt hatteat wib*
read die Higel ein aieherev Vereteei^ for die Fvaaea Qn4
Beenden gewesen wirren« Alle«« wanna eoU^a wir , da wir
in der erw«him« Stelle dea TacilHs einen bestiipnleiL hiato^
riechen Aabaltepuakt ii4en und aach ckhiger Naehweiaa die
Grenze der Trev^er ayf den BMasrfteken m auehen haben,
diese und andere, derartige Veraekaniaingen, die sieh Mwh wei-
ter auf diesen Gebirge vnrfiiiden und von Herrn von Goban«?
sen nicht uaiersncbt woKden sind *X <^i^ gerade auf die Ton
den Treverern an ihren Girefinen gegen die von Maina her
eindringenden Eatten, Usipier und Mattiaken erriehtale lo^
rica und das vaUwn beaieben. wstveü sieh sonst nirgends mid
am weaigaleti an der Nahe Ivgead welche Siwren finden?
Die späteren Allamannen, die am Ober- und Mitteliheine
ebiQ^ao wie die tranken an Niedeixbein ininer von Keu^
in farchtbacer Hapht und gewalliger Menge in das linke Hbein-
land einbrachen, nogen nicht Mngs dem Flusse hin, sondern
sfflrmten in ihrem wilden Muthe vor keiner Gefklir aurflck-
bebend und beutelustig mehr in das Innere des Landes hinein,
und g^egen siemussten andere Vertheidiguogsanstalten als die
oben erwähnten errichtet werden« Ulifi I^e9||)racbeiiie9i Anla-
1) Vgi. aack a« n. Q. flk2S0.
Bi^ üiraluUm ak Bewohner ikr unkren Nohegegend. S6
gen jedoch weisen auf- einen Angriff eines Feindes hin, der
auf der linken Rheinseite sich befand und längs diesen Flusse
yon der Nahe her tiber den Hunsrüeken vordringen wollte.
Das aber werden wir gerade von jenen einzelnen StreifiBchaa^
ren der Kalten, Usipier und Mattiaken annehmen mflssen, die
von dem Mainz belagernden Hauptfieere sich getrennt hatten,
um auch anderwärts Beute zu machen und sich, um nicht ak-
geschuitten zu werden, nicht in das Innere des Landes hin-
einwagen durften 9 sondern in der Nähe des Flusses bleiben
musslen« Herr Steininger glaubt zwar unter der lorica und
dem Valium des Tacitus die a. g. Langmauer und die Ver*
sshanaungen, welche auf der linken Moselseile durch das
Qebiet der Treverer sich hinziehen und gegen die vom N i e-
d^rrbein dnrdi dieEifel heranrfickende n Dentschen errich-
tet worden seien, verstehen zu müssen und meint» es sei dem
linverbwdenen SlUe des Tacitus zazuschreihen, wenn er von
dem, was bei Mainz geschab > auf diese. Begebenheit bei den
Treverem ftberspringe ^), Allein ein solcher unverbundener
Stil wäre gewiss eine Verworrenheil in der Darstelfaing, wie
sie ein Tacitus sich nicht zu Schulden kommen lässt Wä-
ren die Germanen, mil denen die Treverer zu kämpfen hat-
ten, andere als die eben erst genannten gew«sra, so hätte Tn-
ciltts, weil er sonst noihwendig miosverstanden werden musste,
dies angeben mflasen und hätte es sicherlich auch gelhan.
Ohne diese Angabe aber kännen unter den Oermani nur
die eben erwähnten zu verstehen sein. Ganz besonders
durfte auch die Partikel 'quin , mit der Tacitus den letzten
Satz in der erwähnten Stelle beginnt, und durch welche der
Inhalt dieses Satzes in enge Beziehung zu dem Vorhergehen-
den gesetzt und noch auf etwas Besonderes in der erzählten
Thatsache hingewiesen werden soll, gegen diesen Sprung in
der Erzählung, wie ihn Herr Steininger annimmt, sprechen.
1) VgL Steinioger a. s. O. S.ieo. ff. 193.
SB Die Karakaien als Bewohner der mUeren Ndhegegemd.
Die einfache und natürliche Erklftrung; dieser ganzen
Stelle ist die^ dass, sowie am Niederrhein auf die Aufforde-
rung des Civilis ^) Germanen in das Gebiet der den ROmem
ergebenen Völker eindrangen, so auch solche am Mittelrhein
über den Strom kamen , um nach dem Plane des Civilis die
Rümerherrschaft xu zerstören und zugleich Beute zu machen.
Civilis musste es besonders daran gelegen sein, die feste und
wichtige Position Mainz den Römern zu entreissen oder die
dortige römische Heeresmacht doch so zu beschäftigen, dass
die am Niederrhein Belagerten von dorther keine Hülfe er-
halten konnten. Da jedoch die ganze Macht der KatCen, Dsi-
pier und Mattiaken fttr die Belagerung von Mainz nicht nö-
thig war» so zog ein Theil derselben, da es diesen am mo-
sten um Beute zu thun war, ganz nach der Aufforderung
des Civilis^) auch nach dem Gebiete der Treverer, musste
sich jedoch, indem ihre Hauptmacht bei Mainz zurückblieb,
n der Nfthe des Rheines halten, um, wie bereits bemerkt,
nicht abgeschnitten zu werden. So zogen sie also durch das
untere Nabethal auf den Hunsrflcken, wo sie mit den Treve-
rem, die dort an ihren Grenzen sich verschanzten, zusam-
mentrafen. Da me jedoch hier nicht vorwärts dringen konn-
ten, sondern schwere Verluste erlitten, zogen sie wieder zu-
rück und, indem auch Mainz nicht erobert werden konnte und
Beute genug gemacht worden war, zerstreute sich das ganze
Heer sorglos in verschiedenen Zügen, wo sie jedoch von den
herbeieilenden Truppen des Vocula unversehens übeinfiillen
wurden. Das scheint mir die einfache und natürlidie Auf-
assung der Erzählung des Tacitus zu sein, und wohl in die-
sem Sinne hat auch schon Willheim die lorica und das Val-
ium der Treverer auf die rechte Moselseite versetzt ^).
1) 8. Tscit hist. IV, 88.
8) 8. Tacifc. a. a O.
3) Nefaa hlc praeterire muri ingentis vesiigta; quae longissimU tra-
\.
Die Karakaien als Bewohner der unteren Nahegegend. 37
Wir hätten somit ungefiüir die Greue des Treverer-
landes gegen' Sfidosten nach Festsetzung der in Rede stehen-
den germanischen Völker auf der linken Rbeinseite gefunden.
Es fragt sich nun aber weiter, ob das Gebiet derVangionen
bis zu der Grenze der Treverer ging oder nicht. Wenn
Ptolemaus ^) Mainz als nördlich von dem Gebiete der Van-
gionen und noch in Germania inferior gelegen angibt, so
können wir aus dieser Angabe nicht den Schluss ziehen, dass
das Gebiet der Vangionen, die in Germania superior wohn-
ten, sich nicht bis unterhalb Mainz ausgedehnt haben könne,
indem gerade in diesem Kapitel bei Ptolemftus so eine grosse
Verwirrung herrscht, dass er die Nemeten nördlich von den
Vangionen und Srassburg noch in das Gebiet derVangionen
versetzt, da wir doch aus andern zuversichtlichen geschicht-
lichen Nachrichten wissen, dass Mainz noch in Germania su«
perior lag und gerade dessen Hauptstadt war. Allein wenn
kein einziger Schriftsteller sagt, dass Bingen oder Mainz noch
in dem Gebiete der Vangionen gelegen, wenn wir ans dem
Umstände, dass Worms, dessen echt gallischer Name Borbe-
tomagus auf ein Vorhandensein dieses Ortes schon vor dem
Eindringen der Vangionen hinweist, ihre Haiptstadt und selbst
mit ihrem Namen benannt wurde, uns die Hauptmacht dieses
Volkes in der Gegend von Worms denksn mttssen , so steht
nichts der Annahme entgegen, zu der die hier abgehandelte
Stelle des Tadtus noch besonden hindrinst, dass die Kara-
otlbas Bedensi agro inoednnt, dobttationo non absona, an 0II ma-
nimeBtam allquod flniiim contra Germanos aliosve hostes , quäle
illud, quod trana Mosellaiii Tre?iri, cnm Ci?ili8 in rebellio.
nem omnia adversus Romanos GonciCaret, contra Ctormanos, Ci-
vilis foederatos, susci(a?erunt, at inlV.Uistoriae liis verbUi pro-
dit Cornelios Tacitus: Loricam vanomque per fines suos Treviri
straxeruot, magnisque invicem dadibus cam Oernanis certabant
Wilüiein: Lazeraburgum romattam p.Z7l*
1) Geogr. II9 0. g. 16.
88 Die Karäkaien ab Beioolmer der ntUeren Nahegegend.
kalen zwischen den Vangionen und Treyerern gewohnt und
etwa die untere Nahegegend, die durch ihren Reichthum und
ihre Schönheit die fremden Eroberer Tomehnlich anziehen
musstci inne gehabt haben.
Auffallend möchte es nun aber erscheinen, dass dieses
Volk von keinem einsigen Schriftsteller als Bewohner dieser
Gegend und überhaupt dem Namen nach auch nur von Ta-
citus und ;swar blos an der erwähnten Stelle genannt wird.
Allein wir wissen, dass Tacitus bei seiner grossen Sorgfalt
in der Ausdehnung von Personen« und Völkernamen, die
in seiner Geschichte auftreten, uns auch sonst Namen nennt,
die kein anderer Schriftsteller mehr erw&hnt, wie auch an«
dere Schriftsteller» s. B. Cftsar, Strabo, Plinitts und Ptole-
maus uns Viriksuameu aufbewahrt haben, die auch von ihnen
nur ein einaiges IRal und sonst nirgends mehr genannt wer-
den. Wir dürfen ferner liicht übersehen, dass auch die Van-
gionen, Nemeten und Triboker nur von einigen Schriftstel-
lern erwähnt werden und als besondere Völker bald au^ der
Creschichte verschwinden und als solche meines Wissens uum
letzten Male in der Geographie des Ptolemätts, der unter
Hadrian und den beiden Antoninen lebte, genaiint werden ^)
und wenn die Naüien der beiden ersten Völker anch noch
spater vorkommen, so haben sich dieselben nicht mehr als
Volksnamen, sondern als Naiben ihrer ehemaligen llattptstildte
Worms und Speier erbalten ^), fOr welche jedoch auch su«
gleich wieder die ursprünglichen gallischen Namen Borbeto-
magus und Noi^iomagtm t^tkömUlen. Somit darf fltt uns
nichts Auffallendes darin liegen, dass der Name der Karaka-
ten blos in der erwähnten Stelle des Tacitus erscheint. Mög-
lich ist es, dass sie Stammesgenossen oder ein kleiner Ne«
1) ^ograph« 11, 0. f, 17 und 18.
2} 8. z. B. Amminn. MaroeH. XY^ 11 } XVT^ IB. Hieron. epi^ 9t.
Notitia digQ. In part. Oecid, eap. XXXIX.
tHl6 Kairttkäim ob Bewohner der ^rüereln Ifähegegend. 99
bi^Biwteif^ der VttbgMneii warett Mid dartam voii Plinius ond
Tacitus in seiner Germania und sonst unter dem Namen Van-
giones mit begriffen warfen, und Tatttns mag sie an der be-
sprochenen Stißlle blos desirlegen genannt haben, weil seine
SorgAilt in ffer Netannng der Namen von Völkern , die in
seiner Geschichte auftreten, ihn 2u dieser besondern Erwäh-
nung bewog. Der Umstanil, dass sie ein blosser Nebeusweig
der Vangtc^nen waren^ dürfte Auch die Ursache sein, warum
Tadlus da, wo er sie zoeM anführt, sie nach den Vangio-
neu nennt, obgleicb Tutor zuerst durch \ht Land zog. Doch
mag auch Tutor erst, als er in das eigentliche Vangionen-
Iftttd itttm, dhe AushebuMg vorzunehmen angefangen und die-
sdfte sofort Unter den Vanglooen begodiieti habeh, so dass
die^e dann ttit älMitt Recht ätich zuerst gi^nannt wferden und
die Recmiitlmg unter den KarakAten ein RdckgriiF war.
nreti VesoMet^nNatnKII v^rdahkeii dieKarakäten vidleich
Um der 0($it!idftiiit , die sie bewohntHi. Schon Leibnitz
Rat beiftierkt , dass tflü alte NaaM^il der Menschen wie der
OHe dnd jed^alls auch der Volker ihi'e Bfedentung hattet,
die uns oft nur aus Hangel an Sprachkenntniss entgeht, und
wenn nun die Triboker von drei und Buche (Dreizahl hei-
liget ibücheh) ; «e ^emeteii von ^em M^orte n i m i d = ne-
mus und dieVangionen von wangcscampusamoenus, para-
disHs i^ren Namen haben , wie J. ^rimm und Andere be-
haupten, so kOsoeu wir gewiss «och den Namen Caracates
(Caericales) von k«r^ kar^ ker oder kir s= Bergfels und
a e s^ Waaser hwleltM, so Ms^ int Pittwasser * Anwohner
bedeutete, utidl ih die^m falle Wate det Name ebenso gebil-
det wie der Name LicatesO (Anwohner des Lech) von lic,
iig = Fluss. ist diese Namensableitung und Bedeutung
richtig, so werden wir hierdurch gkichfalls darauf hinge-
wiesen, die Karakaten an der Nahe zu suchen, die nebst
1) PUn. hlst. nat. m^fU.
40 Die Karakaten als Bewohner der unUren Nahegegend.
ihren Bächen sich durch wilde Pelsberge ihren Lauf gebro-
chen hatO*
Als Staaimesgenossen oder als ein Nebenxweig der Van-
gionen dürften die Karakaten auch mit diesen aus Germa-
nien nach Gallien eingewandert sein und swar wohl zur
Zeit des zweiten römischen Bürgerkriegs, wo den Provinzen
wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden konnte und durch
die Abführung von so vielen römischen und gallischen Trup-
pen das linke Rheinufer , das damals auch noch durch keine
römischen Kastelle und sonstigen Befestigungen irgend wie
geschützt war, den Einfallen der jenseits des Rheines wob*
nenden Deutschen biossgestellt wurde» die nur eine günstige
Gelegenheit abwarteten, um auf der linken Rheinseite, deren
Fruchtbarkeit sie anlockte ^) , sich niederzulassen , aber ge-
wiss keine günstigere Gdegenheit hatten als diese, um ihren
Zweck, auszuführen. Die Vangionen sind zwar bereits früher
schon in Gallien anwesend gewesen, indem sie gleich den
Nemeten und Tribokern und andern deutschen Völkern unter
Ariovist gegen Cäsar kämpfte ^), so dass Manche die Van-
1) Das Wort kar, ker oder kir hat sich o. A. in dieser Gegend
merkwürdiger Weise noch erhalten in dem Namen Kerebacb^
welcher Bach gegen y^ Standen von Kreuznach durch eine wilde
Felsscblocht herab am Fasse des Bheingrafenstelns in die Nahe
flUlt. Ebenso heisst in alten Urkunden der Bach, der bei Klra,
im Munde des Volkes Kere genannt , am Fusse des KyrMa
▼orbeiy auf dem die Ruinen der Kyrburg Hegeni unter dem jetni-
gen Namen Hahnenbach^ d. h. Haan« oder Höbenbacb vom Hnns«
rücken herabkommend ^ wo er bei dem Dorfe Obercostenz jetzt
noch Kerebach heiftst , zwischen hoben Felsmassen hindurch in
die Nahe fliesst Vgl. meine Beiträge zur Geschichte der untern
Nahegegend und des Hunsrnckens unter der Herrschaft der Rd-
mer, S. 87, Anm. 8.
B) Vgl. Caes. de bell. SaU. II, 4. Tacit. hist. IV^ 78.
8) Caes. de bell. GalL !> 51.
Karakai0i ak Bewohner der unteren Hakegegend. 41
giooen nnd Nemetcn gleich den Tribokern schon vor Cftsars
Ankunft ihre späteren Sitse in Gallien einnehmen lassen, da
es sich nicht annehmen lasse, dass von Cäsar an kleine
deutsche Stämme gegen den Willen der RAmer und ohne
da»8 wir in den römischen Schriftstellern Kunde davon auf-
bewahrt fknden, sich in Gallien niedergelassen hätten oder
in dasselbe vers<it^ worden wären^ wie Letzteres unter August
mit den DUern der Pall gewesen/). Allein wenn Cäsar
sagt, dass die Schaaren des Ariovist nach dessen Niederlage
«um Rhein geflohen seien und nur Wenige ihre Rettung auf
Kähnen gefiittden hätten, während alle fiebrigen niederge«
hauen worden seien ^); wenn er ferner bei Beschreibung
des spätem Krieges der Treverer gegen ihn berichtet, dass
dieselben den ganxen Winter bindinrch Gesandte aber den
Rhein geschickt, um die deutschen Völker num Kriege gegen
die Römer aufzuwiegeln, während von diesseitigen Deotschea
nicht die Rede ist, und dass die Deutschen erklärt hätten^
sie hätten im Kriege des Ariovist den Versuch gemacht,
äbw den Rhein zu ziehen, und wollten es nun nicht noch
einmal wagen ^); wenn er weiter bei ErzäUung der ver-
sduedenen AuCstände gegen ihn in Gallien , an denen sieh
faat alle Völker in Gallien betbeiligten , nie unsere Völker,
wiiU aber die niederrheinischen Deutsdieu des linken Ufer-
gebietes uennt und nur von den rechtsrheiniaehen Suevea
nnd den denselben angehörigen Stämmen, zu denen wir
uttsre Völker rechnen müssen, redet ; wenn er sodann, während
er die Triboker, die somit erst nach diesen Aufständen, aber
noch vor Herausgabe der Commentarien Cäsars ihre rechts-
rheinischen Sitze verlassen zu haben scheinen, als Bewohner
der linken Rbeinsejte zwischen den Mediomatrikern und
1) So z. B. Hteininger a. a. O. S. 4.
% Caes« de beil. Gan. 1, 58. Vtf . Liv. epH. UM.
S) Caeii. de bell. OaU. Y, S5. Vgl. VI, 9. 9.
43 BU KwvkMm ob Bewohmr dmr Unteren Ifi^igmd.
Treverern auf^&liU ^), die Nemeten und VaftgieAea, ohKimii
gerade sie, da sie ihm ia d^a Bfirgerkiiegea Trappen atell*
ten^)y Ar ihn von besonderer Bedeatung waren ^ nnter den
Bewohnera der linken Rheinseite nichl nennt, aber doch diese
ihm so nfltziichen Deufsehen gewiss hicht mit SüHschweif en
flbergaagen haben Würde» falls sie bei der Benutegabe des
betreffenden Theiies seiner Conmentarien aveh schon aaf der
liniien Rheinseite gewohnt hätten ; wenn er endlidi die Nene-
ten sogar ausdracklich noch als Bewohner des rechten Rhein*
nfers aaf&hrt *) , ond die Mediomatriker noch als Anwohner
des Rheines Sitze eninehmen lasst, welche jene V<dker später
inne hatten'*): so ersehen wir darans ganz offenbar, dass
blos die Triboker mir iEeit der Herausgabe der CoMnienta«*
rien Cäiars auf der linke« Rheinseite wohnten, abet Mch
nicht die Nemeten und Vaagioden , und dals diese Volker
dem Ariovist nur Mannschaft for seine Kriege In Gallien
gestallt halten. Zur Zeit des Bürgerkrieges konnten dilssei-
ben aber ulta so leichter aaf der linken Rheinseite sieh nie-*
lerlasaen, als dieselbe von Trappen ganz entMnsst war und
es Cäsar dnrdi feindliches fintgegentreten aiit Ihnen «Mil
verderben diitfte. Denn Mter den Trappen^ welche ihm den
Sieg ttber Psttipejus bei Pharsalus im Jahr 48 v^ Chr. or-
ringen halfen , waren auch Deutsche % welche nach Floras
s<»gar den Ausschlag gaben , amd wenn unter dem Heere,
welches Cäsar bei seinem Uebergaug aber den Rnbieon noch
jenseits der Alpen stehen hatte und seine Legaten Ihm M-
fMiren sollten, auch Germanen vnd zwar gerade die PMmi-
1) Ebeodas. IV, 10.
2) LucaQ. Phärsal. I, 410—409. 480 und 4dl.
3) Caes. de bell. Gall. VI, 95.
4) Ebendas. IV, 10.
5) Flor. epit. rer. Rouhui. IY, U» 6. 0. 48 nad 401 VgL i^i^iaa«
de beil. civ. 11. 64.
Di$ KarilMen oll Bewohner der ^luMren Nütiegpiend, 4%
tea a»d die Vangiotten mit den weiten HMen erwiüint w«r^
deftO) Bo dOrtai wir daraus gewiss den Sehlust aiehen, dasi
die tapfem Deatschen Cäsara bei Pharsalus auch aas dieses
Valkern. und wohl auch aus deaSarakaten gewarben wareoi
so dass er dettselben bei ihrer Niederlassang auf der linken
Rheinseite keineswegs fefatdseiig^ entgegentreten durfte, ja
nach gesehlossener Freundschaft diese Niederlassung flir seine
Zwecke wohl benutaen konnte tmd darum sogar gern sehen
musdte. Cäsar hatte in seine«! Kaiupfe mit ArioTist die
Tapfi^rkeit der Deutschen sicherlich schataen gelernt und es
mUB^e ihm daran gelegen sein, selbst solthe 1Va|»pen au
erhalten , so dass wir darum auch schon in srfnen spatera
Kämpfen tat Unterjochung <6alHens seit dem Jahre bS r;
Chr. Oermanea, die ArellMi aaoh vom Miederrhain gewosea
sein konnten , In seinem Heere finden % sowie 6eriaanen
ihm Corfittium erolktm halfen '), ihm den Sieg bei Aiexan*
drta ▼orsdmfften '^) und in Lybien bei ihm waren, vt6 sie mit
Landsletftau ausammelitrafen , welche de« abgefaReben L*«
Nenus ans Gallien gefolgt waren and awar weniger gfllldt^
lieh y aber doeh mit gleteher TUpferkeii aar der fefadüchaii
Soita stritten»)« Auch im Kampfe Oetatian^ gegen ^tM
Pompejas auf SMllen luden wir Germaaen in des El^tera
Heere ^) and erscheinen aolcha sogar schon in titm Hoefo des
jQdischen Koiiigs Herodes des Clrossen^. Wir dhrf^n so^
nach sehr wohl annehmen, dass die Vangiotten und mit ihnen
die Karakaten, wenn sie auch vor Abfassung des 4. Bnefas
der Commentarien Casatii noch nicht auf der linken Rliein«
1) LuGMi. n. a. 0»
5) Cses. de beU. 6aU. VII, >d.
8) Caes. de beU. civ. I, 18.
4) Auct incert. de bell. Alex. 29.
6) Anct. incert. de bell. Aflric. 89. 40.
0) Appian. de bell. olr. V, 117.
7) Joffoph. antt. XVIl, 8. 8. bell. iMr 1% 1i Sj
44 Die Karakaien ak Bewohner der ifnleren Nahegegend.
seile sich niedergesetzt haben können, dodi noch zu dessen
Lebzeiten und zwar mit seiner Einwilliginifr sich daselbst
niederliessen. Jedenfalls aber waren diese Völker währenddes
sechsten Consulates des Octarian, also im J. SM v. Chr. schon
Bewohner des linken Rhelogebietes , da damals nach dem
attsdraeklichen Berichte des Dio Cassius fflr das linke Rhein-
ufer schon die Benennung Germanien und zwar Ober- und
Untergermanien aus dem Grunde vorkam, weil das ganze
lid^e Rheinland von der Quelle des Flusses bis zun
Heere von Germanen besessen war^). Sicherlich wQrde
sich diese Benennung und ^intheilung eines Theils von Gal-
lien nimmer gebildet haben, wenn unsere germanischen Völker
noch ihren Sitz in dem eigentlichen Deutschland gehabt hätten.
Da es aber ganz und gar unwahrscheinlich ist, dass die Be-
nennung Germania und die Eintbeilung in Germania superior
und Germania inferior sofort nach Besitznahme der linkm
Rbeiuseite durch die Germanen stattfand , so werden wir
auch durch diese Mittheilung des Dio Cassius darauf hinge*
wiesen, die Festsetzung der Vangionen und Karakaien auf
dem linken Rheinufer in eine fMbere Zdt, also etwa in die
Zeil des zweiten Bürgerkrieges, jedenfalls aber in die Zeit,
die zwischen der Abfassung des 4. Buchs von Cäsars Com-
mentarien und der Eintbeilung des linken Rheinlandes in
Ober- und Untergermanien liegt, zu verlegen. Aus dem ün-
stande, dassStrabo, der noch unter Tiberius an seiner Geo-
graphie schrieb^), blos di^ Triboker als germanische Be*>
wohner des linken Ufers von Germania superior nennt, darf
der Einwand keineswegs hergenommen werden , dass zu
seiner Zeit die Vangionen und Nemefen ihre Sitze auf der
linken Rheinseite noch nicht hätten haben können , weil sie
sonst Strabo genannt haben müsste, indem ja Sfrabo Gallien
1) Dio CsM. Lilly 18.
9) S. z. n. SIrabo VI> 4: an Bnde.
Die Kardkaim als Bewohner der unieren Tfahegegind. 4S
am eigner Anscbauiinf nidit kannte , wie das in Bezug anf
80 viele andere Ton ihm besehriebenen Länder gesagt werden
muflSy und ganz den Angallen Cftsars folgte. Ebenso wenig
dürfen wir aus dem Schweigen des Pomponius Mela, der
noch unter Nero lebte, eine Folgerang gegen das Resultat
unserer Dntersuchung ziehen, da derselbe sein geographisches
XJompendium meistens aus früheren Griechen entlehnte und
auch die Triboker, wie doch schon Cftsar und Strabo thun,
nicht als Bewohner des linken Rheinufers anfthrt.
Gnimbach.
Ph« JTae« Heep»
PAurer und SohoUnspector.
Zusatz^
Eine von der im Obigen ausgeführten Ansicht über die
Zeit der Verpflanzung der Tribokker, Nemeter und Vangio-
nen auf das linke Rheinufer abweichende Vermuthung hat
der neueste Geschichtschreiber der Römer, Theodor Momm-
sen, aufgestellt, welche wir ihrer Wichtigkeit wegen hier
zur Vergleichung mitzutheilen nicht unterlassen dürfen.
Mommsen spricht sich im III. Bd. seiner röm. Geschichte
S. 234 (Ite Ausg.) im Wesentlichen folgendermassen hier-
über aus:
Nach der Besiegung Ariovist's (in der Gegend von Höm-
pelgard) stand das Schicksal der deutschen Ansiedlungen am
linken Rheinufer in Casars Hand. — Cäsar zog hier wie
überall die überwundenen Feinde den zweifelhaften Freun-
den (d.h. den Sequanern, Leukern, Mediomatrikern) vor; er
Hess den von Ariovist längs des linken Rheinufers angesie-
delten Germanen, den Tribokkern um Strassburg, den Neme-
tern um Speier^ den Vangionen um Worms ihre neuen Sitze
4« IH^ SßTßkßim 4(9 B^fioh^ dir tmkrm tbAegegenA
Ufld vai^tiairte tt^eii 4ie Bewtchiia^ to BMogreue f egea
ihre Iia|i40}€ate «o« Zur BegrttaAiDf dieser Awnhme fügt
Moppseo i« einer Nete biimi : 'l«w AriiMrist jene Völker am
mUtelrlieine ausMelte, igt deariwlb wahredieiiiliefa, weil sie ia
fieioeop Heere foebten (€aes. I, &1) imi frfther nichl vmt-
konnBen ; daes Citear ihnen ikre Sitae liesa, dessbalh^ weil er
Arioviat gegentlber sich bereit erklärte, die in Gallieip be-
reits ansAsfi^^n D#utseben a« didden (Caea 1, 3S. 4S) wmä
weil wir sie ffüter in dieeea Sitaen finden» Caaar schweigt
darüber 9 weil er über alle in Gallien von ihm getroffenen
organischen Einrichtungen grundsatalich StUlschweigen beob-
achtet*.
Es scheint d^egs allerdings die einfachste Annahme über
den Ursprung dieser deutschen' Ansiedlungen^ jedoch wird
der, welcher dem von Mommsen geltend gemachten Grund-
satae über das Stillschweigen Casar's keine so grosse Trag-
weite zuerkennt, die mehr auf rücksichtsvolle Benutzung der
hifltonecfaea SEeagatiBe sich stülzeBde Veramthung Heep's je-
deitlaUa sehr beachtenswerth finden.
Die Bed.
?. tfitcUtuo unli itx Jltatdtempcl }n (HColtu
Warm lUins erste AnAliige Btebts weniger als glftmieod,
aa darf auch das deutsebe Rom sieh derselbeD keiaeswegs
rühoeD. Seine Ureinwahner verliessen die Sache des ge-
awinsaman Vaterlaudes^ warfen sich den Rftaieni io die Ama
tiad suchten unter ihrem Reichsadler Schatz; ein sittenloses
Weih, das in seinem Bereich geboren ward , gab ihm den
Namen and begrftndete ihm gana neoe Verhältnisse ; die erste
That, welche die Geschichte an seinen Namen knüpft, war
liv Brhebu»g eines Niditawürdigen nur Imperatorwirde.
Sein« Agrippina ward Neros RMIer und Viteüins hier als
Kaiser begrflsstw
Als Galba sidv 4er Herrschaft bemächtigt hatte, sandte
er den Anhu Vifeilias als consularischen Legaten nach dem
Mtern Ciermanien, im guten Cilauben, er werde von der Ehr.
svebt dieses Menschen nichts au fürchten haben , der nur
der Schwelgerei flrOhiie und, besonders bei seinen armseligen
Vevm#gensauatanden) sieh gliaklich schtttaen werde, eine so
reiche Schataquelle zu Bif ressnngen sieb gedlFnet au sehen.
Bass dieser allen* Bessern verächtliche Mensch sich gerade
durch solche Eigenschaften, die ihm selbst abgingen, bei den
Soldaten beliebt machen werde, durch Jugend, Leutseligkeit,
Freigebigkeit und NKlde, kam dem neuen Imperator nicht in
den Sinn. Als Vitellius am 1. Deeember des Jahres 69 im
mtem fiermanian anlangte, suchte er aaersi die Legionen in
ihren Winterquartieren auf, und er wusste sich hier, wie auf
dem ganzen Wege, durch seine Herablassung und Fvennd-
lichkeit um so leichter die Neigung der Soldaten zu gewin-
nen , je verhasster sich sein Vorgänger , der strenge und
48 VUelliuM und der Marsiempel %u Cötn.
knappe Fontejos Capito, bei ihnen gemacht hatte. lai antem
Germanien lagen damals vier Legionen, die erste, fttnfle,
fanCzehnte und sechzehnte 0- Dnter Angustns fanden sich
hier gleichfalls vier Legionen, von denen die erste und
zwanzigste bei der Ära Dbiorum, die fflnfte und einnndzwan-
zigste zu Vetera ihre Winterquartiere hatten^). Herr Prof.
Ritter bat in seiner Ausgabe des Tadtos und in diesen Jahr«
büchem ^) die Behauptung zu erweisen gesucht , die An
IJbiorum habe sich an der Stelle der sp&tem colonia Agrip«
pioensis befunden» Aber der scharfeinnige Herausgeber des
Tacitus verwechselt hierbei civitas Ilbiorum, das
Vplk der Dbier (vgl. HermuQduKonun civitas Germ. 41,
Brigantum civitu Agriq. 17) mit oppidum Ilbiorum,
die Stadt der Ubier, und es 49iitgeht ihm, wie es aller
Wahrscheinlichkeit widerstreitet, dass Tadtus densdben Ort
einmal als die Stadt, dann ab^ als den Altar der Ubier
bezeichnet habe. Wäre bei der Ära Ubiorum die Stadt der-
selben gewesen, so würde Tac^ttts diese Bezeichniing gar nicht
gewählt haben. Freilich bleibt eine Sdiwierigkeit in den
Worten I, 31 : lisdem acstivis in linibus. Ubiorum habebantur
(prima ^ ac vicesima legio), wenn man dazu die Aettssening
hält (I, 37:) Primam ac vicesimam legiones Caecina legatus
in civitatem Ubiorum reduxit, aber eiAe seltsame Unbeslinunt-
heit liegt in der erstem Stelle auch, wenn man sich mit
Herrn Prof. Ritter entscbliessen wollte, civitas .Ubiorum
für die Stadt Ubier zu nehmen , da ja auch die Stadt der
Ubier im Lande (in ünibus) der Ubier liegt Ohne Zweifel
schrieb Tacitus I, 31 in fine oder apud finem Ubiorum,
und der Abschreiber irrte, indem er die gewöhnlichere, einen
ganz andern Sinn bietende Redeweise mit der ungewöhnlichem
1) Tac, Rist f, 65,
2) Tac. Ann. I, 39. 45.
3) Heft XVU^ 47,
vevwMdiselte.. Die LegicNic« hatten an der Orenne des ubi*
«eben Landea gestanden, werden aber in ibreWinterquartieFe
un Lande flurttck^eflliirt Vffi. Ann. XVi, 15: Osterins
langinqHie in agria apud iiaeni Llfnrum id temporis erat,
Germ. 46. und die Andeger an Liv. XXXVIB, 15, 10. Aller
Wabrecbeinliehkeit nach stand die Ära Dbionim an der
Stelle des sfitem Castdls Drana. In der Nahe der Ära
weiden Teoipel und ciBselne (Iffentliclie Oebande entstanden
sein, die Anftnge num sphtem Casteil; das Bans des 6er-
maniwis befand sidi in einiger Entfernung ven dem Lager
bei der Ära llbiomm *), und ein angeblidi au Bonn. gefunde-
ner Stein gedenkt des im Jahre 805 erfolgten Bieubaues
eines vor Alter ausammengefaUenen Tempels des Mars Mili«
taris. Das Casteil Bonaa selbst finden wir nicht vor dem
Jbüire 70 ^X da in der berüchtigten Stelle des Plonis jetat,
nachdem die Lesart Oesoriacum durch die Bamberger
Baadschnft ausser Zweifel gesetat ist , dort für Bonna das
Spiel rerlorai; denn die gegen Oesoriacum vorgebracbtea
Bedenken scheint uns schon lAngst Osann in diesen Jahr-
bdchem 0 beseitigt au haben. Zur Zeit , wo Vitellius im
uatem Ctermanien ankam, waren die Winterquartiere wobl in
Vetera und den neu entstandenen Castelien Novesium und
Bonna» Vetera ist ids Standquartier der Legionen hekannt^);
neben ihm erscheinen im folgenden Jahre im Kampfe des
Civilis Bonaa und Novesium fleieherweiae. Von den drei
Legionen des obern Oermaniens können die vierte und
aweiundzwanaigste , wie Bitter*) bemerkt , unmöglich weiter
aufwärts als bei Conilnentes gestanden haben.
f) TSC Ann. 1, 39.
8) TSC. Hlit. IV, 10.
3) Heft III, 6 ff. H. IX, UOS ff.
4) Tue Aan. I, 46. 58.
A) Za Hist. 1, 56. Ueber hibermi tenden ygl. deasel^ea ao Ann. I. IV.
4
fO JfUeUm m4 iur^ äankmiM m Cäkk
Ntfbtaii Vflollhia di« Ltg^oBoi itA «ikerii €eraiaitiww
IQ ilireii WinlfTquartieren besaebl batie, Bahoi er xa Cubi
«•iafn Site« D^s oppidini Dbf ifiiiiD war w^ BeanBebn Jabren
|ia Ebreo dar liier gtbareoea Oaaahlia d« Kaiiora sv eiacr
VfteraotnDoloiuQ etbobeo «orifBf w wekbet die alte Bin*
wohnerscbaft gleiche Becbte mil den neuen Ceknistea erbklt,
und aie ffliirle aeü dieser SBeil den Naaien oalfBia Agilppi-
neaeis. Der OH waade behaligt «ad mit dea neibigin Mha^
lieben Gehaaden ¥ereebea« Vor allem kannte ein praelovnm
aifdit fehlen^ weria der oanaulariecke Legat seiaea Sita oibi,
Wa dieefa, Ttelkicbt aa ^rselbea Steile, wo Agrippiaa faß-
baren ward, sieh befunden, laest sich Mcbt beaüviniea. Mög-
lich ist es, dass fa Im Mittelpunkt der Cohinle alaad^).
Aber nan könnte auch auf den Ort raliien, wa jetat dia
Kirche Maria im Caphol sieht; denn die Beaeichaang in
Capitalio scheint der SMt anzugebOieo, wa man aliaa
romaniairte. In dep alteatoa Urkunden beisat die Rlvehe
Maria a(t»')« An dieser fiteUe befand sioh die Hofbarg
der auelraaiscben Fttraten , bis Meclrudia dieselbe an aiacfli
Frauenkloster aeb^t iUrcbe umschuf. Bas Capital dflrAe man
aber auf dem Daaibflgel saehen, wo die alte Barg der Ubier
staad, das burgwa oder casteHum, das an die Ars dea Capi*
tois erinnern kttnnte; erst Carl 4er Oresse schenkte daasri-
ben dep Eiabiscbof HilUoM ^)« Auf das Gerede yaii einer
dortigen Wasserbarg ^) ist gar Mehia au geben.
^ Yfi. 4iefe Jalirbuc|^K Vl|l^ 6», f, XX, 80.
9) Nach Winhei|ti im Sacri^rium Asri^pina^ (1407 r^ die
AbfliMUDg der Schrift füllt um 1689) 8. 1 18 f. Vgl. Gelenina de
admiranda sacra et civili magnitudine Colooiae (1645) 8. 880.
Noch in einer Urkunde vom Jahre 1189 bei MQPmlllet ^ 887)
heisst die Kirche einfach sancta Maria; den S^u^ata fnCapilQÜo
finden wir schon bei Caesariui van Haiftcrbafh. Vll^^i^.
8) Vgl. SnIpiE BoiMer^e in diesen Jahrbuchem Xill, f 8ft t
.4) VgL fielen. 81 Ui.
Ftfeltkit mui der Mariiempet zu OMk 51
In Ositf gelbst lag keine Legion , wohl aber mögen
aoMer den rexiNa vetennoram einige Httlfseohorten sich das-
elbst im Lager befanden haben ^). Die COln zunächst stehende
evste Legion hatte aller Wahrseheinlklikeit nach in Bonna
ihre Winterquartiere. Der Legat derselben, Pabius Valens,
dem Galba verhasst war, hatte schon beim ersten Zusammen-
trafen mit Viteilins in diesem die Hoffnung aufzuregf'n ge-
sucht, mit BMfe der ihm ergebenen Legionen den Galba zu
stftrnen und sich zur höchsten Würde des Reiches aufzu-
schwingen, ohne dass er diesen zu einer raschen That hatte
bestimmen können ^). Am 1. Januar des Jahres 70 liess Vitel-
llus die Legionen des untern Oermaniens dem Galba huldigen,
was diese nicht ohne Widerstreben thaten; die ffinfzehnte
und sechzehnte enthielten sich nicht zu murren und Drohun-
gen auszustossen , die beiden andern , die viel aufgeregter
waren, warfen mit Steinen nach den Pahnenbildcrn des Galba.
Zu entschiedenem Ausbruche kam der Widerwille gegen
Oalba im obem Germanien, wo an demselben t. Januar zu-
erst die vierte, dann auch die zweiundzwanzigste Legton die
Bilder des Galba von den Fahnen herab und in Stücke riss')
und um die schuldige Ehrfurcht nicht zu verletzen, dem
Senat und dem Römischen Volke huldigten , ohne dass irgend
einer der Legaten und Tribunen oder der consularische Le.
gat Hordeonius Flaccus dem Aufhihr Einhalt zu thun sich
veranlasst gesehen hatte. Die Nachricht von dem Abfall
dieser beiden Legionen brachte der Adlertrtfger der ersten
1> IMer 4ie Imae de« Iiagmn v^. Ctolen. S« 08 f. und la ^ieaen
Jahrbachem 'XX, ai.
2) Tac. Bist. I, 52. 53.
8) Dieses bezeichnet dirumpiinC imagines Galbae Hlst 1, 65
■
wo Ritter nicht rumpant verlaogen durfle, (Sie glogen in
Ihrer Wach weiter als jener Fahnenträger der Cohorte, der
'dereptam Galbae fmagtaiem solo adflixft' (H!st. I^ 4iy.
M VUeOm und dmr Jtofftanpel w CSk.
Legion, ohoe Zweifel von Fftblvs Valens beordeft, in der
Nacht vom 1. auf den 2. Januar den noch am Nachtmahl
sich gütlich tbuenden Vilellias , welcher der Mabaiuig , das
winiiende GMck zu erbaaehen, ein williges Ohr lieb* Sofaii
wurden Gesandle an die vier Legionen des untern Genmnieua
geschickt, mit der Aufforderung, entweder gegen die abge*
fallenen Legionen die Waffen zu ergreifen oder, falls Einig-
keit und Friede ihnen lieb wären, einen neuen Lnpermtor
auszurufen. Schon am 2. Januar kam Pabius Valens, der
Legat der in Bonn liegenden ersten Legion , mit einer Rei-
terschaar seiner Legion und der Httlfstruppen nach Cöln,
und begrüsste den Vitellius als Imperator. Die Legionen des
untern Germaniens stimmten sofort bei, und auch die des
obern riefen den Vitellius noch am 3. Januar als Imperator
aus. Auch die Agrippinenser und die Ubier insgesammt,
wie auch die Treverer und Lingonen, erklärten sich mit dem
grt^sstcn Eifer für den Vitellius.
Zu dieser Darstellung des Tacitus gewinnen wir eioige
neue Züge aus der in der Hauptsache nicht ganz genauen
Erzählung des Suetonius im Leben des Vitellius 8. Dieser
berichtet nämlich, Vitellius sei kaum einen Monat nach seiner
Ankunft, ohne auf den Tag und die Tageszeit Rflcksicht zu
nehmen, als es schon Abend geworden, plötzlich von den
Soldaten aus seinem Gemache (cubiculum) gerissen, in seinem
Hauskleide, worin sie ihn fanden, als Imperator begrOsst und
durch die belebtesten Strassen getragen worden, das nackte
Schwert des Julius Caesar in der Hand haltend , welches
gleich beim Anfang der Begrflssung einer aus dem Heiüg-
thum (delubrum) des Mars genommen und ihm dargereicht
habe. Auch sei er nicht eher in das praetorium zurückge-
kehrt, bis sein Speisetisch, der vom Kamin Feuer gefangen,
in Brand gerathen. Da habe er denn , während alle hier-
flber, als Aber ein böses Anzeichen, besttirzt gewesen, den
Soldaten zugerufen ; ^^Seid guten Mutbes ! Mir leuchtet er/*
VHeUius und der Marstempet wu CSbu 88
Ad welchem Orte sich dies ereifoet, gibt Suetonius nicht
an, was aber eben so wenig als die übrigen beiVergleichang
mit Tacitus sich herausstellenden Dngenauigkeiten die Glaub-
wOrdigkeit jener Anekdote verdächtigen kann, wie man ihn
mit den Schwerte des Jalius Caesar dnrch die Stadt getra-
gen. Auf welche Weise jenes Schwert des Julius Caesar
nach der colonia Agrippinensis gekommen, wissen wir nicht,
jedenfalls galt es nicht als Beate, wie sich die Arvemer dem
Julius Caesar selbst gegenflber rühmten , sein Schwert er.
beutet SU haben *). Vielleicht hatte Agrippina unter andern
BegOnstigungen auch dieses Schwert ihrer Colome verdirt«
Vitellius gedachte auch nach der Besiegung des Otho seiner
Erhebung in Ctftln und des ihm dabei gleichsam alsGewflhr
der ihm von den Göttern verliehenen Imperatorwürde ge-
reichten Schwertes; denn wie Sultonius (10) ersfthlt, sandte
er den Dolch , womit Otho sich erstochen hatte , nach Colüy
um ihn dem Mars zu weihen, ohne Zweifel, um ihn im de«
lubrum des Gottes anfsuhSngen. Wenn Suetonius unbestimmt
sagt, einer (quidam) habe ihm das Schwert gereicht, so
denkt er sich darunter einen der Soldaten, wie später bei
allen (omnes) die Soldaten gemeint sind, die er gleich
darauf ausdrficklich nennt ; denn eine göttliche Einwirkung,
wie solche wohl sonst vorkommt , dass irgend einer der
Götter in menschlicher Gestalt erschienen, kann dem Sue-
tonius bei einem Menschen , wie er uns den Vitellius schil-
dert, unmöglich im Sinne gelegen haben. Dnser trefflicher
Simrock ^) hat sich durch Wolf verleiten lassen , in dem
Schwert des Julius Caesar das Schwert einer deutschen Gott-
heit und in dem Unbekannten, der es dem Vitellius Ober-
reicht, eine Andeutung des Gottes zu sehen. Allein wir
finden das Schwert in einem Römischen Tempel , und wir
1) Vgl. Pliit. Caes. 80.
8) Handbuch der detitBchen Mythologie 8. 888.
54 VüeUiui und der Marskmpel w CSMnl
hüben hier. ein getfebicbUicbM EreijiriiiBfl, das VitelÜM selbit
durch die syaitere Seninng de» D^Aebes des Otbo beseoft.
Bin Soldat gibt da» Schwert den ion HadsUeide beninige*^
tragenen VitelUua gleicbiam als Zeiehen der loaieMichea
Würde, wie syaier der Purpur in dieser Wme bei Erbe*
bttogen mr hikAsten HerrBchaft des Reicbes dieate ^ « und
dass es gerade da^ iScbwai des Julius Caesar War, gab ibm
bei diesem CeierllchM HeruHtragea des Neugewablten doeo
um sa.htiiern Werth.
Wo aber das deltbrum d« Mars geslaudeu , Iftsst sich
Dicbt bestuumeti ; jedcnfUls wird es in der Mibe des prae^
toriuras sich befunden haben , nur sirid wir leider auch iu
Betreff der Lage deä letfetern auf blosse Vermutbungeii faiA-
gewiesen. Kaum dflrfle es etwas Haltloseres geben als die
fast allgemeine Annahme, das delubmm habe unterhalb der
sogenannten Marspforte gestanden, wekhe ehemals am so«
genannten Marsplaüi awischeu den Hänsem Nrn. 1 und S
sich befand. Frdlidi kennt schon Caesarius von Heisterbach
das Thor nuter dem Namen porta fliartis , uud In gleicher
Weise kommt es in den lateiniscben Schreinsurkunden rar,
allein damals war schon langst, seit dem eilften Jahihundert,
die Sucht eingerissen, alle Namen su romanisiren. In einer
Urkunde vom Bischof Euerger aus dem Jahre 989, die La«-
eomblet milthdlt^) , heilst dasselbe Thor porta fori, wo*
nach die Bedeutung des Namens als Marktpforte unswdfeU
haft feststeht, worauf aUeh die altere deutsche Form Mar*
porzenO und selbst noch das heutige platte Maatpoosen
bestimmt hindeuten. Die Pforte führte gerade aus der Stadt
1) Vgl. in diesen Jshrbftehertt VllT^ 61.
a) I, Its. Vgl. ClMen ,,Br8te eirunde der k^^Inisobea Sdirein0prasis<<
8. 89 f. Note.
8) Ein Cuno van Marponen in einer Urkunde ▼om ^alirs IW^ bei
Laoomblet II, 191.
YMIm und der Mur§lan^ m CStus, W
Mck dem in ver^cbMeae Qiiartkve ehigeftheilteo offeuea
Mait^tflatsMi, der Miserhatt der aUen Siadi auf der frUkero
Rbeiniosel lag« ClaBca eAannte diaa ecbou riobtig, obgleich
er «kb noeb zweifelbaft ^busiert uuA «wiacheD Mftre* «ad
Blarktpforte adiwajykt %
Zut Degiüadioig des Mars nnd aejuea delubnims an der
betreSendeu Pforie hail aian sieb auf die spater daselbst b^«*
findlicbe Cafelle des firaengels Michael berufea^ da der
letatere so bSMifig an die Stelle des baidaisehen Mars getre«
teiu Gehen wir auf die Geschichte dieser Pforte luid CapeVei
wie man sie daraustelien beliebl hat» nllbcar eia, wobei wir
uos an Geleu halten , dem die Nauera meist ohne weitei\eia
gefolgt sind. S. 31 beruft sich Gelea aim Beweiae ,- daM
Maternas I das delubrum des Mars aerst^t habe , aaf die
monumenta et vitae scriptores. Aber, wie so häufig, liegt
hier nur eine einaige, pomphaft verkiadete Stelle ai Gruilde*
Welche dies sei| ersehen wir aus S. 648« we aus dem aweitea
Buch des iter sive periegesis 8. Petri von Marianua Seotus,
der von 1096 bis 1068 ia der Abtei des h. Martin au Cola
lebte und 1086 starb» folgendes angeführt wird« Der b« Ma-
ternus habe au Cölu in der Nahe des Capitols die Heilig*»
thümer (delubra) des Mars und anderer Gützen , deren dort
viele gewesen y zerstört (dciecisse) und sie der Verehiiing
Christi überwiesen, unter andern ein ganz nahe dem Capitol
gelegenes HeUigtbum dem b. Petrus geweiht Auf diese
ganze Erzählung dürfte wenig zu gehen aein ; ähnliches wird
von manchen Heiligen berichtet, wobei das Ca^tOi mit
seinen Ootj^en eine iMptrolle B]^lelt^)i Martartus stheiHt
die Thatlgkeit des h. MaterütiS sieh ttttl äWigitnkhtt tiu haben,
wobei die ferwahhung des delübfüMs i^& iUar^ aus Att Stelle
des Suetoiiius genommen sein dürfte. Will man aber der
1> Vgl 8« aa. 4g ia den Notea»
§) Vgl. Braun 9,die Kapilole<< S. 19 f.
M fUtOim und der UarUmnpel «u CS5bi.
Aeuflserung^ des MariaHim grössere Bedeutimf cuschreibeiiy
obgleich die Lebensbesefareibongen des M&ternas dieser Zer-
störung vieler Heiligthttoier keine Erw&hDung fbun, so darf
»an doch am wenigsten mit Oelen das von dem delubrum
ganz in der Nähe des Capitols Bemerkte anf die Capelle der
h. Noilbargis rechts v«n Maria im Capüol beziehen, die
einer alten Handschrift znfolge dem b. Petrus und PanliM
geweiht war , nach Winheim das Bethaus der h. Piectmdis ;
denn nach der allgemeinen, auch von der Cölner Chronik be-
folgten Sage l>efand sich das erste Betbans des h. Matemns
ausserhalb der alten Stadt vor dem Pfaflfenthor an d«tt Orte,
wo spater die Capelle des Apostels Matthäus und des b.
Victor stand, welche bis in die späteste Zeit den Namen a n*
tiquum summum, der alte Thumb fahrte 0- Das ge-
. steht denn auch Oelen selbst S. 641 su , wo er die sehr
wahrscheinliche Vermutbung ausspricht , da an jener Stelle
ursprünglich die Strasse durchgelaufen sein mflsse, so werde
das eigentliche Bethaus des h« Maternus wohl dort gestan-
den haben, wo sieh später das Stift des h. Andreas befand,
das fräher Matthaeus ad fossam geheissen^). Will man
die Nachricht des Marianus halten^ so wfirde auch hiemach
das Capitol auf den DomhOgel gesetzt werden müssen, und
1} Vgl. Winheim S. 80. 504 f. Die Widerspruche Gelem sind auch
In den Acta sanctorum der Bollandlsten Sept. IV^ 880 herror-
gehoben.
ft) Auch Wallraf in den ^^Beitrügen .sor Geschichte der Stadt Cdia
und ihrer Umgebungen'^ S. 81 spricht, ohne Gelen eu nennen, diese
Vermutbung aus^ falls überhaupt auf jene Nachricht etwas zu ge«
ben sei. Wenn derselbe S. 55 die Kirchen St. Martin und 8t.
Maria in Lyskirchen aus Capellen entstehen lasst, die der h. Ma-
temus an der Stelle heidnischer delubra geweiht habe, seist dies
eine durchaus willkQrliche, der üeberlleferung widerstreitende
Annahme.
VUeUiuB und der Marniempd m üöH. BT
ta densen Nahe' das delobran des Mars ; der Verwanihmg;
defl letstem in eine Capelle des h. Michael gedenkt Maria-
mm niehl. .
fielen sdireibt nnn weiter S. 3S, der f ddirte Breefananq
habe in seinen handschriftlich Unterlassenen EphesUa aus
alten Denknalern (ex vetastis monmentis) bewiesen, dass
schon Ter den Martertode der Thebftischen Legion irgend
ein MatemoB das delvbrnm des HarsMUitaris serstlhrt habe,
sed ope Deastrieolanun restanratum nanc tandem (senes*
cente tertio saecalo) honore et euHvradesütvtmn latiscens sna
sfontie collapsun esse , wahrend er selbst S. 6d3 von einer
frohem Zerstörung durch einen Matemus nichts weiss, son-
dern berichtet, das delnbram sei, da es Temacklassigt wor^
den, vor Alter 2usaniniengestfirzt, bald darauf aber im Jahre
996 (295) durch den Prafecten Aurelius Sextus hergestellt
worden* Rebus deinde Cbristianis circa annum 310 eflores«
ceutlbns in Sancti Michaelis bonoren (uti auguror, a Ma-
terao n.) translatum est. Dass die letatere Vermnthung von
anderen als gewisse Thatsache behauptet wird, ist bei def
Art, wie man Culnische Geschichte geschrieben hat, nicht xn
verwundem. Sehen wir aber, worauf die Behauptungen von
Broelmann und Gelen sich gründen, so beruhen dieselben aus-
ser dem vom h. Matemus frtlher Angef&brten nur auf dner
angeblich in Bonn gefundenen Inschrift, welche die Canonici
und der Magistrat dieser Stadt 1S90 dem Grafen Hermann
von Manderscheid schenkten, der sie nach Blankenheim brin-
gen Hess; der Stein selbst verschwand daselbst, dagegen fand
sich eine genaue Abseichnung vor, welche Schannat 1784
abbilden liess *). Aber wie in aller Welt, fragt man erstaunt,
kann ein in Bonn gefundener Stein, welcher den Neubau eines
1) Vgl. SJchannaCfl Eiflia iDusfrata 1,549 f. AldenbrCck dereligione
antfqaorum Ubiorum p. 85 ed. alt. Orelli njlloge fnsciipt« 1850.
•felilerhaft gab Gruter dto In^ohrlll p.50^ 4.
M Vüemm und der Mar§lmi^ m (Mk
TmHb '«^ Mifrs Miimim » Jähr« SM botrifty tüx im
deiabrum Ihrtis Int Cttlb (iwak bewetern t W^r bdkta flcb^li
oben bemerkt, dass jener vor Alter xu8noiseng;ei|tilfil4TeB«
pel #ohl w int Nifa» ter Arn Ubiornm g «iInndMl haben
wtrde« 0dbst WallrAf, de^ dieie ^nsthrift nnn dem Gmt^
ma*' nla nweifelhaft bdnahiet (das voü DoaAcfr n»n HUi-
leabeim gageil die B^Mkhnunf darf Jlnrs Milknlaa «rbobctaa
Bedenken wird dnrdk aadiftre Inschriftte Als ifnbegrtndnt atv
wiesen), aelbsi Wailraf bcnerkt nicht, dasa der Sleini wAra
ar auch gnnz nnsweilelball, fttr das C^lner dalab^tm seines
nmdortes we^ii nicht die ibindabte Bedentunf babHi UnnlSL
■r' denkt sieh in COln einen grossen Tempel des Mars nni
macht sieh über AldenbrAck lustig, Abt in der BHIckdndni^
Stellung (da ponte Constäntini) den Marstempel Wie ein nl»
ftnes SommerhäiMchen eb^ auf die alte StädlAauar hinge«
pflanat habe, als wftre es \mt tnk klefnte ddubmm gewei^
satt* Jena Brftckendarstellung hat abar nicht AldentarHok«
aondem dar grundgelehrte BreelAann an verantwortMi ^ der
hier yi^l bessto die Ueberlkfemng M wArdigen wusste ^ wi»
Walltaf, dessen Starke tiberhaupt am wenigsten in derKri-.
tik lag. Wie konnte Wallrafiberseben « dass jenea Heilig«
tbnm des Mars. all CAln in der einsigen Stelle, we eft er*
wAhnt wird, gerade delilbrum heissti Dnd wenn Broel»
mann das delabrUm auf die Mauer setnt^ so Wusilte er woU
besser. Wo die MichAelacapelle gestanden als Wallra&
Nach allem steht von diesem delubrttm des Mar» an Cdln
nur dieses f^st » dass iu demlelbea am 2. Januar des Jahrea
f 0 ein dem Julius Cäsar migesehriebenei Schwert aufgehängt
war* Wie aber verbalt es sich mit der MicbaelscapeUe t Geleni
au dessei Zeit sie bereits v^irsdiwunden war, setist sie und
das delubrum Martis Gradivi — denn ohne weiteres gibt er
hier dem Mars diesen Reinameii — (& 6 J3) infra portam Mar-
tis supr4it Caput plattae Salinariae, also wohl awischen die
JHarspforte und die Salugnsse , wonaah er aoeh die Lage
VUaiim md der Marskmpd m €f6L f#
i» MiehiMelfloapelle t« der filiIs|Mse nichi gekünt h«fe>Mi
wftariie. Nach Waihraf ftttM «fe iroir det f«rte MarttB Mhe
de« iUthlMMisf) I dfts »r mm Cililpirilmiilii malAt, mbglcidi
£0 attitferbAlb iH allen Stadl Uegt» uod tHt sehr s^t m
siMner jetsigüli BMioHliiiif eAmit wurde. Dagegen aa|^
Wiahfeifli 8; 303 ganb riohlig^ das «ekibtuti babe sMh Aiprh
faiflaSi Aheaaimni befuodto ; dttia die ritausche Hhdn|(rolte iaC
die sogeaaatia MarspfbrI«. Dass die Micbaelacalleile - nlohl
oebeat soadera auf der Pfotte gelbst erbaai war, ergibt sidi
Aas der ehesten ErwftbBilogt bii Caesafibs rea Heirt^ach.
D(Srt iiekaC es nlarifeh IX , 61 : Coloaiae in baslHea sanoli
MichaeUs, ^ae in porta Marlis posita est Daiiit VerglilkUs
Maa III, 19: Far qoidam in dppo (er meint das Stoekhaiis)
lenebatar ante portam Marlis Coloaiae, quem saeerdos qai*>
dam «^ eiosdem porlac capellam regens iävisit la eiae#
Von Claaen ^) angefttbrten Schreinsurkaade werden unMr 47
Prisatem^ die in der BrigilteakLircbe dem S^elebamie bdwafe-*
■eil sollen , aacb geaanat die capellarii S. Stepbani , & W»
calai in plalea ftheni, S. Senratii, S* Miehaelis in plallte sA«
lis, S. Aegidii) S. Micbaelis super portam MartiSy S» Marga*
rethae» Hier liegt also dentiieb vor« dass die CapcHa flbeif
d^m Tbore (super portam Martis) sieh befand* Daitnf dett#
len denn auch die Verse» welche der Ctfiner Senat ad den
n^asem anbringen liess, wo frther die PfoHe gestaaiieaf
Aedibus his faao Martis celeberrima porta
AaCilit, hane vrbis struxit Agrippa parens. ^^
Porta Miohaeli Christo regnante dieatnr«
Sanguinei Martis cum simulacra labant
Ast obscura fuit moles et inutilis urbi;
Translatis igitur fit via plana sacris«
Die moles ist hier offenbar die Pforlo; da diese wcf-
fallen mnsste, so wich anoh die darauf stehende CapeUei, die
1) Bohrsiaspra^ 0.6b.
M nietUm mi det^ Marsiempd wu Cök.
a»denw«A<n Teneist ward; hätte letstere vor der Pforte
f eetanden, so kranchle sie nieht nit der Pforte tsn verschwin-
den. Die hier bchavptete Erbannog der Pforte von Agrippa
vnd die Dmscbaifang des deluhruns des Mars in eine BU-
chaelscapelle haben so wenig geschichtliche Bedentong als
die Inschriften auf den Portal des Ratiihaases. Den Bmen-
gel Michael als himnlischen Heerftthrer pflegte man Kirdien
und Capellen auf hochgelegenen Punkten so ethanen , wann
die Acta sanctorun der Bollaadisten unter dem i9. Septen*
her Belege bieten. Bleiben wir bei Coln stehen, so fand sich
eine Capelle des Erzengels auf der alten Stadtpforte bei
Cäcilien 0 ; in Schreinsurknnden von den Jahren 1237 nnd
1856 heisst sie capella S. Michaelis super portam apud 8.
Caciliam ^). Gleichfalls stand eine solche auf einem Thore
bei Severin ^X ^^^^ dem Eingange der Halle von Gereon ^),
auf dem Cunibertsthurm, und auch auf den DomthQrmen ward
eine Capelle des Ersengels br absicbtigt ^). Aber nidit allein
der Erzengel Michael, sondern auch andere Heiligen hatten
Capellen Aber Thoren, Durchgängen, auf und in Thirmen.
Hierher gehören die Capellen des h. Benedict bei St Marien
in Capitol, des h. Lambertus über einem Durchgange bei dem
Pfaifenthore, des h. Dionysius oberhalb der St Johannkirche
auf dem Domhof, der h. Lucia auf Cunibert, des h. Vincen-
tius beim Zeughause auf einem runden Thurm der alten
Stadtmauer^). Sowenig als der Name Marpornen, kann
also die Michaelscapelle als ein Beweis des delnbrum des
Mars gelten, ja alle übrigen Michaelscapelien in Caln dflrf-
1) Vgl. Winheim 8.269.' 303 f. Gelen S. 581. 2) Vgl. Glasen 8.87.
8) Vgl. Winheim 8. 801. 809. Gelen 8. 648.
4) Vgl. Winheim 8. 808. Gelen 8. 648.
5) Vgl. Winh. 8.804. Dombl. Nro. 189. Auch die porta nigra sa
IMer wAr früher dem Brsengel geweiht. Mains hatte mehrere
MIchaelAcapellen.
6) Vgl. Wiaheim 8.876. 806. 806 a. 807 f. Gc^n H^0WiL ,
YitMus und der MarMmpa »u Caku 61
ten dasselbe Reeht fttr sich in Anspruch ttebmen. Und.wHie
die Micfcaelsci^eUe an dieStdle des delubninw getreten, wie
wäre es niüg;lich, dass die Pforte selbst ihren alten NanMB
beibehalten und nicht nach der Zerstörung des heidnischen
Gdttesdienstes Miohaelsthor genannt worden wäre? Dass, was
an sich wahrscheinlich, in keiner römischen Stadt Deutsch-
lands sich der Name einer römhwhen Ctotlheit erhalten, dass
die wenigen jetzt auf Mars , Apollo , Mercur deutenden Na-
men erst in einer Zeit aufgekommen , wo leere Rnbmredtg-
keit und falsche Gelehrsamkeit alles zu romanisiren trach-
tete, das gedenken wir in einem späteren Aufsalie nachm-
weisen, worin die Frage Aber die rtfmischen Stadtthore Cblns
2or Erörterung kommen soll. Und wenn die Michaelscapelle
aus dem delubrum des Mars entstanden sein soll , so missto
auch das delubrum selbst auf der Pforte gestanden haben, was
aller römischen Sitte widerstreiten darfte.
Hier könnten wir schliessep, schiene es uns nicht nö-
tbig, auch den letzten allgemein verbreiteten Irrtbnm ttber un«
sere Michaelscapelle zu ▼ernichteo. Wahrend Winheim rich-
tig bemerkt, der Senat sei im Jahre 1514 gezwungen ge-
weeen, die Capelle wegzuschaffen, habe aber zur Brinnetung
an der Stelle der Pforte die noch dort befindlichen Stand-
bilder des h. Michael und des Mars mit einer darauf bezil|^
lieben Inschrift angebracht, lasst Gelen die CapeUe 1889 beim
Brande auf dem Viscb- und Buttermarkt, der Salz- und Lint-
gasse verbrennen ^) ; restauratum vero (templum), quod, loco
incommodo situm, generaret foetidissimam sordium coUuriem»
anno 1M4 amotum est, sacris Jn ecclesiam S. Martini trans-
latis et in honorem Archangeli statua est erecta apud ipsam
Martis portam, ubi leguntur hi versus : Astitit etc. Die Ca-
peUe soll also der Inschrift zum Trotz weit von der Pforte
1) Da^s „die Cappelle upper Salteasssea Orde (Ecke)^^ 1889 ver-
branat sei; berichtet die Colner Cbronilu
tt VUMui und der MarHrnnpel nu Cötm.
evtlsritt gew00tii «ad ent b«iin spfttern Abbmoh der Cftfelle
die Ififchnft an der Stelle der Pforte anfcbraebl worden
seki, die Gkleii sich wohl sehen früher abgerlsseo denkt«
Wallraf lässt die MldNietoespelle der Pforte später mit ihrem
Sladtlhore an das nette RheinuflKr versetnen , wohei ihn na-
ttlrUoh, wie allen, die sp&ter des delabrnni des Mars fodea-
ken, die Capelle in der Salsgasse rorschwebt Dass aber
diese von der auf der Harspforte durchaus vi^^hieden sei,
beweist die S. 50 angeführte Schreinsurkuade^ wo beide nebei»-
einander als unter verschiedenen oapellarli steh^wd angefahrt
werden. Bio Capelle lag in der Sategasse am Bnde des
Fischmarktea; wir finden ihrer in nwei Urkunden vom Jahre
tüiß gedockt, welche sich auf der Bibliothek des icatholi-
schon Gymnasiums befinden. Glasen ^) thMU den Anfang»
dner Urkunde ans dem Brigittenarchiv vo» f88S (f) miti
9 Wir Richter, Schefi'en, Ratii tMd Bttrger haben die Brianh-
niofle von. Friedrich, Gborfitrsten , die vorbrannie Oapelle in
der Saiflgasse vttllig abnnbrechen und nieht wieder auGmi-
bauen^^ Denoocli stellte man sie wieder her ')» So hat iriso
ein sellstflMs Qewebe von brthimern das dolubrutt des Mars
und die damit verwechselte HHohae^eapelle von Anfang Ms
nu Ende umsponnen 9 möge seine Entwirrung uns gelun-
gen sein!
Ciln, den fl. Januar I8SB.
1) Solir^tniprasts S.4A.
8) KrwAhnC isdea wir sie in der von Nerlo ^Die Meister der alt-
otthiitokeo Malcrschnle«^ & 197 magotheUtea OokMusufirande von
UBli ii9 Has« Molensteln Ibetr9ffeni% ;>selei(ia o» dem orte der
CdptVen imtgsin Cg^^eaMber} der Salt« portaena uf 4em ordo
2US1 Vischmart wart (wärta, h'my^. Sie kann deBinach 1M4 ooeh
Sicht abgebrocheo worden sein, wie Gelen behauptet^ der das
von Winheim angegebene Jahr der Wegräumung der Marspforte
" irrig kerherzieht. Winheim kennt die Micboetscapeffe in der
Salzgasse nicht; schon 2u seiner 2eit war sie verschwunden.
II« Rlonuniente.
1. Sertu9 ^aparouiiid 9ufttnu9| ein |larfumeneioaareni)an)iItr
3U tfoln*
Zu den BerticherusgeD, welche die Ebeinfaclie Epig«»«
phlk dem frfibgeBchiedenen Fortoker L. Lerseh Terdankt,
ist auch die zu C ö 1 d gefimdene Grahschrifi eines den UkB*
delsstand^ angehörifen Mannes m afthlen, die eine ausfilbr-
Ikhere Besprechnng uns sni verdienen schdiit, da sie (nadi
Herstellung des cprrecten Wortlants) einen schftt^haren Bfr-
leg nnr Ardittelagie jenes anmuthigen Gewerhsweigta dar*
bietet, welcher im heutigen Cöln sich nu weltkundiger Blflthe
entwickelt (lat.
Der Text dieses (im . Museum nu Goln aufbewahrten)
Maaumeala wurde «ent von Dr. Lersch in diesen Jabrbft^
cbem (XII, S. 61» vertfentliobt, und ist auch von On SieU
ner (Cod. Inscr. Rom. Rheni et Dan., II, No. 10Oi) und von
Br. nennen (iq der Fortaetsung der Orelli'schen Insdiriftei^
flMilplm«, VoL lU, N#. 7M1) mitgothtilt worden. Dessalbe
laiMet:
SEX * HAPARO
1^0 - IVSTINO
NKfiOTATO (sie!)
RI ' SEtLASIA
RIO * 'SIATRBS (fralres)
FAC • €VR •
Vm «innige Wort, das in dieser sehr dofischen Inschrift
eine nähere PrOfimg erheischt, int das, der generellen Be-
64 Sexius BaparamuM lustmus.
rufsbezeichnong des Verstorbenen (y,negoiiator'0 beigefügte,
Beiwort
eine Wertform 9 fflr welche sich weder bei den Rttmiscbea
Autoren noch in Steinschriften ein Beispiel findet, und die
sonach hier als eine Bereicherung des Sprachschatzes sich an-
zukündigen scheint.
Die von dem Herausgeber der Inschrift (a. a. 0.) ge-
ftusserte Ansicht, dass dieses Beiwort von dem Hauptwoite
y,8ella*^ abzuleiten, und unter dem „negotiator sellasiarius^' ein
Stuhl«* oder SesseUiändler (oder auch Sattelhftndler) zu ver-
stehen sei, dürfte , in etymologischer , wie in sachlidier Be»
Ziehung, als unhaltbar sich herausstellen.
Der — zufällige — Gleichklang der AnCangsylben des
Wertes mit dem Suhsfantiv „sella^* kann für die behauptete
Abstammubg nicht als entscheidend gelten; es sind auch die
übrigen Theiie des laaggegliederten Wortes iu Betracht zu
ziehen.
Es ist bekannt, dass die adjectivische Endung •„oriafz^
sehr häufig eine besondere gewerbliche Beziehung in sich
schliesst, und dass durch die Zusammenstellung eines derM>-
tigen Adjectivs mit einem gewerblichen Appellaüvum die nä-
here Desigaation des Gewerbtreibeuden — oder des von ihm
betriebenen Gewerbes — ^ vervollständigt wird; z. B. y^faber
«iguoriw, negotiatio peouerie^'. Auch ist zu erwähnen, dass
die vorbezeichnete Endung (-arius) zuweilen — in Steinschrif-
ten — in der verlängerten Form:
„-ararius** oder „-ariarius^^
getroffen wird. So finden wir, neben dem häufig voilLom-
meqden j^negotiator vinnrtiif'', auch einen „negotians vino-
riarius'' (Gruter, 624, 3), einen „negotians salsamentarins
et vinarturto'' (Donat., 315, 10), einen ^ymariarius in Ca-
Stria Praetoriis'^ (Gruter, 1116, 7), und einen „negotiator
et vinariariae'' (OreUi, III, 7261, a^ ferner, sUtt
ein ParfumBriewaarenhdndler «i» Cöln. ab
(Caber) simpsIariiM , einen (faber) y^ämpAariarius^^ (OreDi
4283), statt faber ocularius, einen „faber oculariarius^^
(Ordli, 418&) und, neben dem ,,caf Mrius'' (Orelli III, 7222),
anch einen „capsarariw^' (Orelli, III, 5092) aufgefilhrt. Ob-
gleich die Beispiele dieser ?erlftBf erten Formation nur selten
— und nur in Steinschriften untergeordneter Gattung — sich
vorfinden, so glauben wir doch nicht dieselben als blosse
Lapidarfebler betrachten £u dürfen; sie scheinen dem Sprach«
gebrauch der unteren Volksklassen (dem sogenannten „vul-
garen Latein^) entlehnt zu seinO«
AHein ^ auch wenn wir dieser nnciasBischen Variation
Etlcksieht tragen, so wOrde sich von dem Stammwort
sella,
und den davon abgenweigten Beiwttrtem „sell-aris, sell-
arius^^, swar allenfalls wohl eine, mögliche, Nebenform:
„seli*ararius'* oder: „sell-ariarins^^,
nidit aber das hier vorliegende : .
„sellasi - arius^^
ableiten lassen ; der etymologisi^he Anschluss des letzteren
Worts wird durch das „5i'' der dritten Sylbe verwehrt ; denn
dieses „si** ist unstreitig als ein zumStamme des Wor-
tes, nicht zu der Endung desselben, gehöriges Glied zu be-
trachten ; was auf einen sehr verschiedenen Ursprung scblies-
sen lässt.
Dem Scharfblick des Herausgebers dieser Inschrift war
dieser Binwurf nicht entgangen, und hat er denselben zu
beseitigen versucht, indem er annahm, ea^sei von sella ein
substantivisches Zwägwort „sellasium^^ gebildet worden, von
welchem das vorliegende „sellasiarius" abzuleiten sei. Doch
ist diese Annahme als eine blosse Vermuthung zu betrach-
len, da fflr die Existenz jenes vermeintlichen (auch schon
1) Vgl. die Anm. von Henzen m Orelli Insor. lil, W&9 und 7819.
S. aucb Foroellini Lex, s. v. vinariarias.
5
M ßMiU9 AifMnofaitu JiiilMiif ,
4er Fora nach bedfaklicheii 0 EweigwortcB km Beleg maf*
zvflnden ist
Was nun das ■ ach liehe Hoiaeaft der obigen Anale-
gug beliüft^), CO dflrfte von eioea Handelageechäft
der beaiglieben Art, wie solebee in heutiger Zeit von des
Inhabern der Bogenauten Mifcelttagaaine betriebeii wird, im
Romechen AUertbum woiil keine Spar sich naohweieea laa«»
sen; für einenhlonenStnhlmacher aber wOrdedaaPnu
dicat „negotiator^^ aehr uageeignet gewesen aein« Ueberhanpt
wftre es erst au beweisen , daaa die Stnhlmacharei als ein
besoAderes Oewerfee bestand, und nichl unter der generellen
Zunftbeaeieknung itr ■olswaarenaflifiter (<a4^ Schreiner)
— „opifices (s. jEabri) lignarii^)'* — miteinbegriffen wurde.
Was endlich die, ron de« ■eramgeber der baohrifl fliitan<>
gezogene Nebeobedettluog dee Worlee aella» als Mnischo Be-
zeichnung des JfifilaattBte" betrUR, so ist an bemerken, dass
Namen und Sache einem sehr mptUea Zekulter aagehOraSt
indem die alten Griechen nnd Bümart nach der Ansicht sach-
1) Es ist wu kein Fall bekannt| In welcheov der Namen ein^ Haas*
ger&thes oder Geschirrs durch eine auf ^^-asium^^ ausgehende
Wertform beaeichnet würde. Ueberhaupt kommen die Wortana-
gänge:
y,-nsium<* ^y-asiiis'^ ^^-asia'^
nnr aeltea yor$ und oerfken, wean wir eiaige aus dem Chlechi-
achen cnttehnten Wortfarmen (a« B» gyamasiuia» tripUaine» %
Uffl3 aiianahemn. voa Wörtern LateisUcker Abatam-
mung nur sehr wenige Beispiele in dieser aeziekong anzulfik«
ren sein.
S) „(Sellasiarius) . . . bedeutet einen, der mit kleinen Sesseln, Stuh-
len oder SAtteln sich beschfiftigt und im vorliegenden FaHe han-
delt<^ (Lersch a. a. O.)*
8) S. Scribon.j De comp, med., 141; Pallad., De Re Rnst., J, 6;
IsM. Üb. iB, c. \9t yjLignaritts ^oieralUer Ugni opiCi»sr aii-
peUatur<<.
ein ParfümmietDaarenlubMer im Cöln. Wt
kjittdiger Forseher, weder Steif bflgel, noch (eigentliche) Reit-
s&ttel kannten, sondern beim Eeiten sieh des e^ippinm (Jipinm
Hfov, stratam, stragulnm) bedienten, einer Vorriehtong, di«
mehr dem Begriff einer „Schabracke*' als dem eines t^Sal^
tels^' entsprach *) ; die Verfertiger dieser „epbippia'^ wurden
„ephippiarii*' ^) genannt Erst im Laufe des vierten Jahr-
hunderts n. Chr. scheint der Gebrauch der AeitsAttel, in eintr
der heutigen Vorrichtung sich aonähernden Form, bei den
Römern in Aufnahme gekommen, und diesem vervollkommne-
ten Siteapparat der Name ,,sella'' (auch sella eqnestris, selln
squUatoria) beigelegt worden 2u sein ^)« Die Handwerker,
die mit der Anfertigung dieses neneingefifarten Gewerberi-
aengnisses sich beCassten, werden gann folgerichtig ^fipificea
(s. artifices) jellorti^V (nicht aber y^sellasiarii*^ genannt
worden sein; wiewohl für jenen Wortgebrauch nur Sdnrifit-
nengnisse mittelalterlicher Autoren uns vorliegen^).
Da nnn das fragliche Wort sich jedem etymologischen
Nachweis und sachlich beglaubigter Auslegnng entsieM, so
muss sich an sein vereinseltes Erseheinen ein starker Ver-
dacht der Unächtheit knüpfen und die Vermuthnng entslebcn^
dass dasselbe den h&ufigen WortentstoUnngen unwissender
•der fahrittssiger Sculptoren beisuzfthlen sd.
Diese Vermuthnng wird darcb den, in dem nnmitt^ar
voraiisteheoden Worte zu Tage liegenden, graphischen Schnit-
zer („negotatori^* !) noch weiter bestärkt , indem durch die«
oen Verstoss die Präsumtion der Correctheit der vorliegen-
den Inschrift erschüttert, die Fahrlässigkeit des mit der Aus-
führung derselben beauftragten Steioarbeiters erwiesen wird !
1) 8. Dttcange, €loss. med. et Inf. Lat^ s. ▼. sella.
9) Fftbretti loser, pag. 719, Ko. 8S9.
0) Das Wort sella in dieser Uedentung kommt snerst in einer
Verordnang der Kaiser Valentlnlanus II, Theodostos und Arca-
dias c^od. lost. 10, 51, 12), nnd bei Vegetlns, De re feter., vor.
4) S. Duoange OIoss., s. v. sellarlus.
W SecriuB BaparomuM tuitmusj
Suchen wir nun die Heilung dieses aufUlif en Scka-
denSy so tritt uns dieselbe in der ebenso einfaclien als wohl-
begründeten Ettendttion entgegen: dass, anstatt des mon-
strösen (negotiator) y,seUasiarius*\ das fast gleichlautende
(und nur in einem einaigen Schriftseichen differirende)Wort:
(negotiator) f^seplasiarius**^ als wahre und sachgemflsse Be-
neichnuog des von dem Ventorbenen betriebenen GeschaAs,
SU lesen sei.
Unter den nahlreichen Werkaeugen und Clienten Rö-
mischer Ueppigkeit nehmen die : y,unguentarii^' oder (wie sie
mit einem gleichbedeutenden Worte benannt wurden): ^^p-
lasiarii'' eine vorragende Stelle dn; wir glauben Aber den
Ursprung der letatern Benennung, so wie über das beniiglidie
Gewerbe ibeihaupt, hier einige Bemerkungen anschliessen an
dttrfen.
Bekanntlich hegten die reichen Bdmer schon in den
Zeiten der Republik ^ eine grosse Vorliebe ftr kflostliche
Wohlgerilche , besonders in der flissigen Gestalt von Duft-
Oelen und Essensen (unguenta, odores liquidi^), die sie in
grossem Maasa, nicht nur bei Trinkgelagen und andern ge-
selligen Vergnügungen, sondern auch als tagliches Toiletten-
Requisit beider Geschlechter, und bei der Bestattnng aad
Gedftchtnissfeier ihrer Todten ^); verwandten. Die Leiden-
1) Die lyanancnta.exottca^^ konusen' schon bei Plantns tot {M^at
Act I, sc. 1. y, 41: ,^on onmes possonl olere mi^gmnim exo-
tiemy Si tu oles.«)
9) Die niissiaen PnrAuBS, y^DuftöIe'^, worden nnaventa etmauü
(die AbUche Yerdentscbang: „8aiben<< ist oncensn). Die Irod^-
nen Parftons (odores sicci) nnanCe mmn ^dinpasanta«' (nocb, wtni
sie in Fem TOn Kngeicbea aaaewandt wvrdeB, ^^fmlSK^^ Un-
ter den oombostibeln RIecbntoiim (anOacntn) wnrde der (Ars-
biscbe) Weibrancb (tb«s) am bScbslen gescbilsL
a) Die Sprenaopfer nn den Grftbem von AnaebMfen (j,proAaionct
ein ParfSmeriewaarenhändkr wn Cöln. 09
■ebaft fOr diese gfrdssteDtheils aus dem Orient emgefflhrteii
Conpositionen halte, nach der Besiegong des Antiochus, so sehr
mgenommen , dass die Censoren P. Liciniiis Crassns und C.
Julius Cäsar im J. 565 d. St ein Edict erliessen, wodurch
der Handel mit ausländischen Duftpraparaten („odores exo-
tid^O verboten ward 0 ; dieses Verbot scheint ohne WiilLung
fehlleben 2U sein.
Wir wissen aus Horaz, TibuU, Ovid und andern Auto-
reu des Augusteischen Zeitalters, dass der Gebrauch der
ausiftndischen unguenta 2u jener Zeit bei beiden Geschlech-
tern, und sowohl für kosmetische, wie fSrsepulcrale Zwecke,
sehr yerbreitet war, und dass man die feinern Gattungen je-
ner Essenzen mit hohen Preken bezahlte.
Mehr noch, und zu einer wahrhaft verderblichen Ma-
nie, war jener Luxus unter den spatem Cäsaren angewach-
sen ; worüber uns der Naturforscher Plinins (der dieses Thema
im XII. und XIII. Buche seines Werkes mit grosser Ausführ-
lichkeit behandelt), manche kaum glaubliche Einzelheiten
überliefert hat. (So soll z« B. Nero bei dem Leichenbegäng-
nisse seiner geliebten Poppaea eine grössere Masse von
Weihrauch und anderen Arabischen Riechstoffen verschwen-
det haben, „alsy nach der Schätzung von SadiverstandigeDi
die jahrliche Durchschnittausbeute jener Stoffe in ganz Ara-
bien betrugt* ! ^) Nero und seine Günstlinge sollen sich so-
gar an den Fusssohlen mit küstlichen Essenzen haben par-
fumiren lassen; vom Kaiser Caligula und andern Sdiwel-
gern sollen dieselben zu Badern verwandt worden sein O9
etc.). Wir mögen dem patriotischen Autor es nicht verargen,
parentsles^f) werden hftufig in InscIirifleB erwähne. S, OreUl
No. 4414; 4415, TUOl e«e.
1) Plin. NaI. Htst XIII, A.
8) PUn. N. H. XII, 41.
8) Plla. N. H. Xni^ 4.
weoB tr im Eifer ibcr jeae AosBcHireiAnf eo sich gegen is
fiebraucb 4er PArMnid tberlmvpt mit grosser Bitt^kdt
spricht nd Jenselbe» (mit einigen Seitenaosfllllen nuf das
schönere Oesehleeht ^) sogar nn den scb&nilicben Lasten
nftUt 3) ; wobei denn Ireilieh die asthetiscbe Seile des Ge-
genstandes gana tibergangen nnd auch das hei der sepid*
cralen Verwendung jener Stoffe zu Grunde liegende Netiv
nicht gewürdigt ist!
Aas den sehr ausführlichen Notiaen, welche uns Plinios
(mit vielfacher Benutaung froherer Scribenten) Ober die ver-
schiedenen Gattungen der unguenta, deren Mischungsverhall*
Bisse und die Methoden ihrer Zubereitung überliefert hat,
entnehmen wir, dass dieser Fabricationssweig bei den Alten
einen hohen Grad der Ausbildung erreicht hatte und die
durch ein künstlich modiflcirtes Verfahren eraielten Prodocte
an Intensivitat und Daaerhaftigkeit des Aroms nichts an wOb-
sehen übrig Hessen ; wenn auch manche jener „odeura^^ den
heutigen Gtrochanforderungen wenig entsprechen und die-»
selben an geistiger Fidditat hinter den duftretchen Eraeug^«
nissen der Neuaeit aurfickstehen mochten !
Schon frOh war diese in Asien und Griechenland sehr
verbreitete Industrie auch nach Italien übergegangen, wo
1) E. B. ; ^^Tanto oobis delictse et feminae eoDsiantl^« (Min. N. BT.
Xll) 41). •* y^Bomma oenmeiidatlo eoran, nt tranMunte flemina
otfor invltet etism aliod aaeates.^^
ß) ,,Hseo est matoria luau« e ouaotls mazine sopervacaneH^ etc.
(Plin.N. H. Xllly 4) • . . . „quando eüam cormptiuimo m ge^
nen iavat quaedam ipsius vÜÜ severUaaM — Auch die I«egiOQB-
adler und Feldzeichen wurden an festlichen Tagen parfiimirt;
wosu PUoins benerfcic Mlsta patroeiaia qaa«rimui vUtiaM Pliii.
N. H. X11I, 6: „L. Plotium .... pvoscrfptum a Trinavlrte, in
Salernitana latebra unguenti odore prodltnni coaitat; quo dede^
care tofa absokOa proscriffUo estt (I) Uuls esln non metlto lu-
dioet perliase tale9l<< i «
ein PätfÜfAiifiewaäraAaHdbT M Cöbu fl
fteMiiiderft in iem roMiireichoi CämpAtAtn *) einen gQnstigen
Bodtfn tkni* Unter den iUldten^ in ^enen 4ie Kanst der Ro«-
«enoilereitnng vnd anderer Zweige der Myrepftie (ars tm*
tfnentatia) blakte, werden Pr&eoeste, Neapel und Captin gt^
nnttnt % Besonders hatte dieses daftreiche Gewerbe in der
letetgfenannten Stadt seinen Hauptsitai in der Strasse S e p -
lasia*) anf|^esehlagen, In welcher rieh die Werkstätten nni
Laden der gefeiertesten Parfüm-Fabricftnten und Händler (beide
Gewerbnweige waren , wie noch jetdt , bänfig vereint) be«
fanden, welche daher „Seplasiarii'* genannt wnrden. Die
Prodoete der Campaniscben Seplasia waren in gänn Italien
berillunt; weshalb jene nrsprOnglieh topische Benennung äilch
in ^gflilicheni Sinne aaf das ganse Gewerbe ausgedehnt *>,
und das Wort „seplasiarins^^ als gleichbedeutend mit ,,un'>
gnentarius^' gebraucht *) wurde.
1) Pim. N. H. xiif, 6.
n) PllD. N. H. Xm, n. Die aeaanDten Stftdte warea schon frfih durch
die Fabrication des Rosendb berühmt. Aach la der Umgegend
vou Paestam (Posldonia) wurde die Roseneollar mit groascm Br^
Mg botrtiben. Ylrg. «eofg. IV ^ v« 110 d^Ul^ifoe rowria
Paosti<<>
8) 8. Forcen. Lex. s. ▼. Seplasia (wo die nelegsteUea aus Cicero^
VarrOy Aasoaliis, MarceUos Emp. mlCgetbeÜt sladj. Ascoa. Comm.
in Orat. c. Plaonem^ c. U: y^Dictum est ... . plaieam esse
Cofmae fsao SäpUttia appeUaMT y Oi qua wnffueMmfÜ n^tkui
4) 00 bei PHalos M. H. XVI> 6 (y^flraus Seplaslae); XXX^ 07 0>to(a
Seplasia'O; XXXiV, 0 („fraodes 0eplaslAe<<}.
0) 8. Forcen. Lex. s. v. seplasiaritis. ^ Lamprid. Itt Vita Rfagah.,
c. 80 : ;,Pinzit se^ ut copedinarimii y ut iepUuiofHitH, ut popi-
narlitm.<^ ^ Das Neutrum ^^seplasiam^' wird bei Petronlos (Ptuiflä.
Trag.) als synonym mit unguentum gebraucht. — Üebrlgeas
selwiaen die sepf aslarll auch mehrfhch hi das Oewerbe der Apo-
theherXpharmaeopolAe) Obergegrfff'en und, neben ihrem Haoptge-
schälte auch mit Salben (collyria), PflAsCern (emplastra)^ Oebmlnke
n Seoefifi Haparamug lutimui^
Beispiele des alternireoden Oebnaclis dieser Wörter
bieten sich in den Grabscbriften dar , in denen wir bald das
eine , bald das andere derselben , als offt<Mse Benmcbnun;
von Personen, die dem Gewerbe der „ParfnmeuriB'* angehdr*
ten, angewandt finden. So wird auf einem zu Florenz ent-
deckten Grabstein ^) ein gewisser Adjectus als Sclav und
Handlungsgebfllfe (servus iostitor) des ParfÜmeriewaarenbAnd-
lers C^,negoHantis seplasiarii") Sex. Avidius- Eutychus ge-
nannt; in einer au Rom gefundenen Grabschrift wird L. Pe*
tillius TranquiUus als Conunissionar eines entsprecheadea
Waarengeschaftes Cfinsütor seplasiarius*^') aufgeftthrt ^);
wogegen wir in einem andern Römischen £pitapbO ^io^o f^io*
stitor unguentarios*' finden, und in der Grabschrift des Inha-
bers einer Parfflmeriebandlang au Venusia"^) der Letaterr
einfach als „unguentarius^* beaeichnet wird. Besonders be-
merkenswerth ist der zu Graziano (?) (im Herzogthum Mont-
ferrat) aufgefundene Titulus* eines Grabmals, welches der
DuftölhUndler C,,seplasiarius^'} T. Vettius Hermes für sich
selbst als künftige Ruhestätte gegründet und dabei die Ver-
fügung getroffen hatte, „dass seinen Manen (von den Cura-
toren des Denkmals) alljährlich reichliehe Rosen - Spendeo
dargebracht werden sollten*' ^). In dem zu Rom eruirten
und Farbenstoffea (pigmenta) gebandett zu haben« Sie waren
nicht ausschliesslich „ParAimears^^, sondern häufig augleioh aoch
Drogueriewaarenhandler; weshalb Isidorua in aelacoi Glosaarimn
das Wort seplasiarius durch ^^pantopola^^ erklärt.
1) Maratorl 985, 7.
») DonU Inser. Ant. d. XVII, No. 19.
Z) Oroter 686, 6.
4) Gruter 636, 9.
5) Gruter, 99$, IS. ~ Aehnliche Anordnungen kommen auch in andern
Grabschriften vor. S. Orelli No. 8887, 4107, 4108, 4410, 4418,
4480.
ein ParfSmeriewaarenkandler w Cöln. fS
Epitaph eines firflber zu Lyoo ansässig gewesenen Mannes
ist die specielle Bezeidinung
f,unguentarius Lugdunensis^^
beigefügt ^) ; woraus wir folgern dürfen, dass in der letztem
Stadt ein zünftiger Verein (Corpus, Collegium) der Mitglie-
der jenes Gewerbzweiges bestand.
Ueberbaupt scheint in Gallien mit dem Vorscbrdten
Rttmlseber Lebensgewöbnung und Sitte auch dieser besondre
Zweig des Römischen Luxus schon früh in Aufnahme ge-
kommen und der bezüglichen Industrie ein ergiebiges Ffeld
eröffnet worden zu sein. Wir wissen aus Plinius , dass die
Gallische Narde ein schatzbares Surrogat des Indischen
Duflöls gewahrte und von den Parfümfabricanten vielfach
verwendet ward *).
Zu jener, wie an andern Hauptpuneten des Reichs , so
auch in den bedeutendem Städten der Gallischen Provinzen,
zahlreich vertretenen Zunft der „unguentarii^S oder (wiesle,
im Selbstgefühl ihrer Leistungen, sich lieber genannt zu Inu
ben scheinen) : j^seplasiarW^j hat nun ohne Zweifel auch
vnser
Sexius Haparonius Jusiinus
gehört Ob derselbe zu Cöln, als Inhaber eines selbständi-
gen Geschäfts, ansässig gewesen, oder vielleicht bei nur zu-
falliger Anwesenheit daselbst vom Todesgescbick betroffen
ward — ist schwer zu entscheiden, doch dürfte die erstere
Annahme die bei wettern wahrscheinlichere sein.
0ie Vennögensumstände des Verstorbenen scheinen, wenn
wir aus der sehr einfachen Ausstattung seines Grabsteins
1) Orem III, No. 7883.
8) Nach Fee (Commenfaires sur la bot. e( 1a mat. m6d. de Pllne
I, p. 24 und in, p. 27) gehörte die Nardu<9 Gallica (Nardtis Gal-
Heus) der Alten zu der Gattung Valeriana (Valeriaoa Celticai
IllBB.)*
n SemiuM' Haparonhii lugtirnUj
ahm Bticlucbluas wagen MrfMi, nicht eken gUMend gewe»
8eD, und hinter denjenigen mancher atiaer Zunftgenoases zu-
rückgeblieben 2U aeinl
Die brttderliche Keiit, die diesen Denkstein errichten
liesa (Fratres factendum cmrayeruntX scheint am die Correct-
heit der Form sich wenig gekfimmert an haben; iadeai die
Ausfihmng der Grabschrift der Hand eines unwissenden Pfa-
scheni überlassen ward, welcher in leichtfertiger Hast (rkl-
leicht auch , weil jenes fremdlantige Wort aeiA sprachlidM»
AuffiissnagsTermögen überschreiten mochte ^) statt dea vor-
schriftlichen
y^egotiaUni seplasieriö*^
den epigrapkiseben Wechselbalg
y,negotatori sellasiario^'
cingeacinmiggelt hat
Wir glanben dnrch Herstdlong dea wahren Wort-
lauts den Manen deswackem IndnstrieUen gerecht geiror-
den n sein, und unsere vorstehende Vindication aeise^ An*
deokeas mit dem, den Schlusszeilen eines neuerlich verfff*
fentlichten Epitaphs ^) entlehnten , Nachruf beälchliessea Mi
dürfen :
1} Auch bei Yegetius (De arte vet. Uly cap. 2) hal sich eine ähn-
liche Verfölschung dös Wortes seplasiarius eingeschlichen 0,Pa-
nacem supplassarlts comparas^'}. Unter den ^^siipplassarii^ sind
ohne Zweifel die seplasiarfi gemeint, welche, wie oben (8. f 1 1)^.
Anm. 6) bemerkt wurde , mit dem ParfOmgesebait h&oig auch
olaen Drogneriewaarenhandel verbandeou
S) Orelll Inacr. III, (edidit Hensen) No. 7386 : . . . . INTEB. SK-
CVRAS »). SINE. CRIMINE. VITAE. SIT. PUECOR || ET. SYPBR.
H. C. >) SIT. TIBI. TERRA. LEVIS.
1) Unter dem ^ysecurae^^ (sc. animae) sind die abgeschiedenen
len der Frommen Im Elysiam gemeint.
9) super hoc (so. preoor). — Die Inschrift Ist, wie Dr. Benwn be-
ein Parfümeriewaarenhändler au Cibi. 75
Möge dein schuldloser Geist 2u der Seligen Schaar sich
gesellen,
Sanft auch ruhe Dein Staub in der Erzeugerin Schooss ! 0
Berlin.
Iir. Ch* V« V^loreneonH*
1) S. auch die obenangefuhrte Grabschrifk des seplasiarlus T« Vet-
tius Hermes (^f Maier genuity Mater recepU^ etc.)*
nerkt, ziterst von Antonlni (Sassioa. ed. 1768^ app. p. XXX)
veroffcBtlicIil wordea.
2. ifitrügc 3ur rimtfd||-kclttfd||m IR^tlfabrgir.
Wiewohl die gelehrten Foncbungen des Hrn. Rekton
Reia Aber die römischen Stationsorte zwischen Colonia
Ag;rippina und Burginatium und ihre noch nicht veröffentlich-
ten Alterthümer (Crefeld 1857) dem Unterzeichneten zu man-
nichCacben Nachträgen zu der Uebersicht Veranlassung zu
bieten geeignet sind, welche in dem Correspondenzblatte des
Oesammtvereins deutscher Geschichts- und Alterthumsver-
eine v. J. 1857. No 11 über die Denkmäler des Matronen-
kultus gegeben worden ist, so hftlt er sich doch zunächst
zur nabern Erörterung einiger dort nur angedeuteten Punkte
um so mehr für yerpflichtet, als dieselben grösstentheils bis-
her unbeachtete mythologische Momente zur Geltung zu
bringen versuchen : es sind dieses insbesondere die neben den
DEAE MATRES näher zu erweisenden männlichen Da.
moneuy DU PATRES, und die Einführung der reitenden
Matronen in den Kreis der schon bekannten plastischen
Matronendarstellungen.
L
Die D// PATRES.
Die Betrachtung der im Laufe der Zeit immer mehr und
mehr auch an Zahl wachsenden Matronendenkmäler musste
schon bald, zumal bei der Vergleichung der sich ebenfalls
mehr und mehr erschliessenden nordischen Mythologie Ober-
haupt , zur Annahme männlicher Dämonen führen , die
man sich zunächst im Gegensatze zu den DEAE MATRES
dachte. Dazu kam, dass die sprachliche Form mancher der
überlieferten Hatronennamen ebenso gut eine Deutung a«f
BeUräge mir romUch^ketHiehen Mythologie* ff.
männliche OOtterwesen zuzulassen schien« So fasste schon
Montfaucon (Antiq. expl. suppl. 11. p. 237) die in der Wid^
mnng: COMEDOVIS AV6VSTIS bezeichneten Wesen mftnn*
lieh als Comedovi augusti und die bei den Hatronenna-
Bien übliche Endung abus veranlasste Lamey (Act. Palat. ^I.
p. 69) zu der Vermuthung, man mflsse neben den Maires
Gavadiae , Vatntae, Rumanehae auch mores Oavadios, Va«-
tuios, Rumanehos zulassen und annehmen. Auch Orelli (2I0&)
hebt aus Mttnter's Gesch. d. Einführung des Christenthuns
in Dänemark p. 41 zur Vergleichung die Stelle aus : „Da
waren ireisse und schwarze Alfen, gute und bOse Bisen und
alle Schutzgeister der Länder, Landvätter genannt
und fügt selbst bei: cum patribus hisce qui Matres Matro-
nasque nostras comparaverit, band nimis erraverit ! indem er
weiter die matres Aufaniae mit den Alfen oder Elfen in Be«
Ziehung bringt. Neuerdings hat auchDflntzer (Jhrb.I, S. 90»
Anraerk.) es bedenklieh gefunden , dass Lerseb (Central-M.
1. 27) die Digines fflr weibliche Wesen erkläre nnd Oro-
tefend (Jahrb. XVIII, S.243) als merkwürdig hervorgebo*
ben , dass sich , wie neben der Alateivia die Matres Ala«
tervae, so neben einem Dens Vitiris im Singular aueb
Dil Vitires im Plural fänden. Es kann nämlich , um es
gleich von vorne herein auszusprechen » keinem Zweifel un^
terliegen, dass das 'ganze Reich der Wichte, Eiben, Schrate
und wie die dämonischen Wesen männlichen Geschlechtes in
der germanischen Mythologie (vgl. Grimm Myth. eap.XVII)
alle heissen , auch in dem keltischen Glaubenssysteme , daa
ja nur ein Theil der alt-occidentalischen Mytiielogie war,
begegnen, demnach auch dem siegreich eindringenden Rdmer
entgegentraten, der selbst in dem eignen Glauben seine AM
mimdi (Plaut Gas. II , 5, 24. Grimm S. 409) ebenso gut
hatte, wie auch seine Moires; obwohl letztere, wie wir dem*
nächst anderwärts nachweisen werden, in der spätem Zeil
nicht mehr bestimmt in d«n römischen Religionssysteme her«
vortreten. Bei imk allnlibligeo Bdk^miwerieQ mi iMrser
Seil« ile« keltischen Glaubens fand er sur BeKeicimung die-
ser in sa iopifem Verkehre mit im Nenacbea stehenden
mttnnlicben Dttmonen in seiner eignen GdCterbierarchie
entweder im Allgeaeinen nar Begrif vnd Napen drr A"»
wie er ja anch die Natres als DEAU beneichnete , oder im
BesDDdem den Genjitf , die Lare9 und PemiUeSy wie auch
die Matres als Iwiones » UTerae , DmnimBe , Nj/mphrne clia-
rakterisirt sind : ausserdem misste er nur Beseicbnunff einer
besonderen Art von Wald- und Grenngottbeiten zu einer
mehrheitlichen Ausprägung seines iStlranvf nnd Ter-
minns seine Zniucht nehmen. Daher erkltrt sieb deuo oines-
theiJs« dass wir nnter der grossen Zahl meist durch DEV8
beneicbneter keltischen G#tter auf römischen Inscbriftea anch
4 einnele finden, welche gaon offenbar durch die BeMcb-
nmig alsGfenfics in dieBeihe der niederen Otaonen ver-
wiesen wesden: denn diese Beseichnung trifft grade nach
Grimm £. d<N9 am genausten diese ganae Classe der dbisehen
Dimonmt Diese Gonii sind 1) Genies AhÜatws, 2) Ge-
niiif Afigewnw, S) Genius AlisiMiWy 4) Gemus Ambisso-
vtoSf wobei wir von den durch entschieden römischen Ein«
flnss hervorgenifenen zahlreichen Genii keltisch -ronsscher
Pflannstadto ga«;i absehen. Gans nahe liegt mm. nber und
findet In dnm engen Bemige seiiie Srklärnag» in welchem
diese oiedtre« Dämonen mi dem Menscbea • «einem Sauset
Bnf mid Felle steheut dass auch Begriff und Korne der Pe-
nates und insbesondere der Lßres zmr Beseicbmng der-
selben DMonen angewendet werden» Bcmerkmsvertb ist
dabeiy das% wfthrend in Spanien nur gaon wenige Denkaift-
1er der Matrts anfgefnnden wurden, gerade dort die Lares
mit Beinamen von so barbarischem Gefrage erscheinen, dam
man sidi nn der Annahme hingeführt sieht» dass gerade dort
mehr als in den übrigen Kelienländern männliche Dmao-
n^ als Schatner ven Haus und W die SMUe gehabt, wel-
cba imderwttrte mehr 4eii Müirea selM ttberUrafcii uü Diese
Laies sind quo : 1) Lares TarlNicisubaci, %) Lares Findetteki,
3) Lares Erredici) 4) Lares Tiirolici, 5) louro^ Cereaaed«
6) Laras Cusicflaoei, 7) J)ii Jbares CapeUconw (vgl. Mtt-
rak 85, 7; 1»83, 10, Jl, 12, 13, U, 15). Bw^rkiwwcrlii
sind mter diesen insbesendere die beiden kt^ten^ Mem eines«
theils ,die granunaüscbe Flexion nach der UI. DeUinatien den
Cnsicflenes . mit den 10 ibrigen Namensf^mien dieser «äiln-^
licbfsn Dämapen gemeinsam ist, da nur die Dicsii eine Aus*
naiune madien, grOsstentlieils der Znsaia BH fu Iiares in
no.f so viel uns bekannt ist, hier allein vork#vimt| wak«*
read sanst die Lares scblechtlMn genannt w werden pflegen.
Bf ist ntmHch gerade Du die Bezeiebnung, mit walcker diesa
Dtamnen in den ttbrigen KeltenlAndern, namenUieh in Frank-
raich, England und am' Rhein belegt zu werden plagen^ es
sind folgende: I) Termtme^, 2) SexarbQreSt 3) Ca$$es^ 4)
ViüreSf 5) M^wUs, 6) Dijpnes, 7) CßudeU^n$e9^ 3) Xiil-
^n^f , 9) C^medoms^ 10) ifles. Da nJimlich unter diesen
die CßS»es und ViUr^s sowohl schlechthin als auch mit dem
Zusatne von DU auf ihren Denkmitlern genannt werden»
so int es wähl un^wdfelhafi, dass auch bei den <lMgea die«*
ser Znsata unterstellt werden darf , znnml er aneh anC dem
einen Denkmale der Mountes erscheint In gana gleicher
Weise erscheinen die DenkmiUer einiger Matres, wie z. B.
der Campestres und Aufaniae bald mit, bald ohne den Zu-
satz von Matres oder Jdatrqnae'
1. DVSII.
Bevor wir zur Besprechung der zuletzt anfgeführtelt
10 Arten von DU PATRBS (Ibergehen, ist noch das aus dem
Alterthum aberlieferte direkte Zeagniss über diesen Poly-
tbeismns minnlieher Dllmone bei den fteken nllJier in's Aiig»
m iitfen. Es berichtet namUch Angnstin. de evrit. Dei XV^
Stt von einer gewissen imaMmdjIia: „Et fnontam ereherrim«
80 Beilräge mr nMidb-üreMidk«!! Mf/tMogi^
y^faHa est moltiqae se expertos vel ab eis, qai experti essait,
„de quorum fide dubitandum noii est, andisse caDfirmant ^-
y^anos et Fmmos quo» vulgo ineubos vocant, improbos
„saepe extitisse mulieribas et earum appetisse ac peregisse
„concubitum et quosdam daeaiones, quos Dnsios Oalli nao-
,,€opant, hanc assidue immunditiam et tentare et efiftcere pln-
,)res talesque asseverant, ut hoe negare impudentiae videatur*'
und in derselben Weise stellen anch bider Or.VII»ll- p.881
ed. Lindemann. Isidor. Gloss. lanM Oloss. p« 399. Hincmar
de divort. Lothar, p.'töd, auch Papia3 diese 4u3ii oder dm-^
sioli mit den römischen ,jfauid ficarW*^ nusammen. vgl. Du-
cangii lex. s. h. v. Dom. Mart. Rel. d. Gaul. II. p. 167 sqq.
Barchard. de paenit. decret. 19. c. 5. Thomas Cantiprat-D,
57. u. 17. Mono Gesch. d. Heidenth. II. S. 419. Glimm Mytb.
p. 376. 449. Diefenb. Celt. I. p. 156. Zeuss d. Deutsch. &
d. Nachb. S. 46. Durch diese auch in dem Aberglauben der
sla?ischen Völker vorkommenden Waldgeister ist, wie
schon aus der Stelle des -Augustinus herrorgeht, ohne Zwei-
fel die mehrheitliche Ausprägung des römischen SUvamts
veranlasst worden, grade so wie andererseits die Maires
als Vorsteherinnen von Flur und Wald durch f^impesfre^
und Silvanae bezeichnet wurden. Demnach beziehen sich
offenbar Or. 1616:
CALVBB
SILVAMS
VS LM
und eine 1638 an der Leitha in Oesterreich gefundene In-
schrift bei Arneth Beschr. des K. K. Mflna - und Antikenka-
binets. 1853. S. 54 :
SILVANIS
SILVES
anf diese keltischen Walddamonen, zumal dieselben auch auf
diesem letztem Denkmale in der charakteristischen
Drei zahl abgebildet sind, dem ein vierter angeblicher
nackter Silvau, f«^kher nebca jenen. drei bekleideten
$^i|fieii4 ^illia))ft ers<^eint, dürfte gerade so als eine andere
Gottheit angesehen werd^» wie wir auch neben die Darstel-
lungen von SNymphen noch andere Götter auf einem und
demselben Denkmale gestd^ ^ben» vgl. Mon. Matthaeiana
vol. III. tab. LIII. fig. 1.
2. TERMVNES.
... ,/ flu j^nsf ,gle}c|^ yt[^k^ 'Wie die Silv^ni mm Ausdruck«
4er. lfmti dienten,'^ so auch die Termunes «ur entspredien*
den ücbttBlragiihg, des 4iei den Römern einheitlieb (Termi-
f^^^] , ^e^ , ^e;i i^llen . mehrlieitlicb aufgefassteu göttlichen
/^(^ji^s d^ J^biet^gr^zen,^ — Noch die Concilienbeschlösse
aus dem 6—9. Jahrhunderte und die Capitularien der karolin-
giscben Könige eifern mit aller Bntschiedenheit gegen den
fortdauernden heidnischen Aienst ad fontes, ad arbores^ ad
Uvia^ ad saxa s. lapides, wordber wir der Kürze halber
auf Keyslers Antiq. Celt.. y. 13 sq^. Bimard zu Murat. I,
p. 52 — ^53. Dom Martin Rel. d. Gaul. I. p. 128 sqq. verwei*
sen. Insbesondere bezieht Le Comte, AnnaL eccies. Franc
a. MS. n.dl. U.586. n. ^.(Dom Martin p. 127) den 3. Canon
des Concils von Auxerre (578) , welcher das Verbot „tiiler
Benies voia exsolvere^^ ai^spricht, auf die Termtut^ die
Grenzsteine, welche mit Dornen und Gesträuch überwnchert
seien. Somit dürften also die. auf eineqi Inschriftmal zu Frisach
i^ $tiwqntl?k Tcrehrteii TERMVNES AVG., welche OrelU
(SflIfSill u^ de Wal (CVI) weiblich auffassen» schon der
abweichenden Flexion nach der III. Deklination halber alf
mftnnliche Dämonen zu verstehen sein, da die auffallende
Beugung statt des naheliegend äu TVrminl offenbar in der
Analogie #er flbirigen Namensformen dieser männlichen Göt-
terw^Ben ihrem Grund bat. Ganz in derselben Weise sind
auch We -
6
einer VoHvfnschrih von Auth {MtiHii 'V»)r. It, f.'Mf4: KPOr.
bessean lAeianges II, p. 35^. Dr/'^lOB)-: '
SEX
Q RVPVS
OERSIANVS
vs ■
als ein ZeagtAas üegtfhenBanmdieiiBte« litolMinuMi, wo-
bei bemetkenswerth ist, dass die ganze Grtppe dfcr'iB'llMme
auch in eine göttliche Kraft als SEXSARBINl VtlVS '*»•
Bammengefasst wird in folgenden breiden üttcBtifteo ans -IVni-
buse CSlim. d. Antiq. d. midi ie la France iFf, iBS. ffeosen
5947):
SEXS
ARBORI VE»
L-P0M»BIV
lA. AELIAN
und:
Bx vwa
SExAftftoiii
L • iH>Mrr
CERSOlUiNTS
V-S'L-M
«renn nicht vidnebr ttmgekehrt eine atetlrbcSflicbb KUMdt*-
lung ans der Einheit stattgehabt hat, Wie Me HaMKkM Meh
bei den
4. VITIRES
deutlich vorliegt. V«n 6 InsehriOea, wdebe itaea JMSFS
VITIRtS (der MgkbUche O. VITIRINBV« cntetaad ms fal-
scher Lesung bei de Wal Mjrthol. CCLXXXIV) gewidmt sind,
hat 1 : DEO VIT, 3: DEO VITIBI, 2 andere: DBO VBTIBI
SANCTO; 1: DBO SANCTO. VITEai «od endlich bietet
eine balbrerwischte:
8ANCT
V..lf..
• « • jt m «
I ,.. SAVH
.Vf|9iqli«e.Bfieiiktn.dwth &4MCT0V1T1AI ergänjit werden
kffmi^ Mh diese ImcheiCten sind in «Eng^lind, iheilveise a»
IV^Ile des Anleninss gcienden« .Dana vergleicken sich n«i
^vrei andere nleicbfaik jn tfingland f efiiDdene bsehnften bei
JHofnlv BinL Bett. p.SiO. Sorlhuaik. n. JiXIX (vgl. Orote.
Xpsd ift.di€S. Jahrb. XVIII, fi.S48);
MBVS
VITIRIBVfi
JMBCCIVS
V.iAhM
iml ;b#i iCellingWMd Pknce tbe Aoapan WaH. p. 41f . ed. I.
. y.iT
1 R B
Vfl
mif w^fAin^ kMtf9P JWiifD^ iE« ,9 md 8 ein lii^^des
i^ckwein erkennbar ist, dns a«cb.auf «niem .DeDlunttlem,
inabeaonder^ 4er L$6. 4X9^. V. V. in BngbiBd wMeiliehrt
/and an das in OpffrdaniteHpngen wf JMstronoBdentaftleni
Torkdouaende Sek wein, sowie «n die In der OmaaMnÜk
.derselben begegnenden SckwciinskOpfe erinnert« Die
gleiebe Entwicklung einer dttnymischen Hekrheit ans einer
dnheilUcben GoUbeit -findet rieb nqn aueb weiter bei den
6. MOVNTBS
eindr n Rntehester (Vindobala) geiiindenen Votivara bei Bruce
ju.n.'tf. fd41S ed. I. Cp*<08 ed. ■.):
MOVNTI :- '•^';.;-;. :•■■ :
BVVIVL '
FIRMLN 7
VSDECB .
Dass hier von y,god8 of the motfnUiiDs'' keine Rede sein kane,
iEdf I stiioil,. den «hamRterJMiMke'VMa^^Olr If^L'^J^k t
Miloi.) u.Mdaf. LXXIII; S« 8M9, dar wf Miii'klMBch^>l«ft^
«engkeaeichnwig iiiiiweiset Aoefc ^Irfltoe« «kbl-seb^efr'iciii,
jdiejenige fioCIlierl als Monw oatfaBiiweisett, aitt uMteMr^'^iA
dk» «1 MOVNTBS «ntwidE^häi. SmRiftiti^aAi gebmlene
Votivinschriften beurkunden eint Gbttbteit/ W(äcli0'ili*fclir''€ie
Namensformen DEO MOGONTi f MD» M060NT , DBO HO-
60N, DEO M06TI, endlkh Awtch ^ APOLLINI 6RANN0)
M060VN0 (2u Horbur(r im Elälus^>Iund DEO MOVNO be-
zeichnet ist, deren Identität aleit dbüh den Zusats CAD CCa-
.leiioruAi/.Gi|deiioram).fe0kliri'C wivdV iM^fMler'^l^bibti lleil
an erster und letzter Stelle angeführten ForinUi ftfed^.- »Bi^
allen zu Grunde liegende Wurzir4M06, welche in video
keltischen Wörtern vorliegt, iikt'<sibh einerseits als MOO-0,
MOG-ONTIS, andererseits als ÜKTG-O-VN VS , MOG-O-VM
festg«gtcdlt -und aUft tetzterer dvreh eine Kfieht^^rklinhelrif Cw-
iraiitioit MOVNVS gebildetr e» ist ^Iird' «rs mMilrhdüft^lfe
MOeoNTBS grade m 'in MÖVNTES eusdmineng^o^; ^e
MOGOVnVS in MAVNVS n. Oan» und gAr ioitf di^i^DÜ
MwmUm flu trennen «hid die Bü Btant^^^ welilre'VIM then
«Hi'äbnten Cnltus der säxa öder lapides ^^an^eiirz'^t'tlih'
idea sich bei On 2107.: fiM4 nnd Du Möge -Monuift;^ r^^. d.
Volces-Töctosages p. 811.^ Dagegeii aber mihtiedi^^MJl^b Je^
nen die
1) Vgl. de WalMjrth. Ch%^ ChXVm.f\qJ äwiid^al^iKMiedL
antiq. Hl; 4. p. 161. Ztaohft. d. Mainz. Ver. I; 8. 18911
an, deren Dcukmäler Ws jetzt nnr W^ vonTtfa?nz
bis zum Hardtgebirgc. jgeruiidep v »irden!, <vgl. de Wal Myth.
LXXVII, CLXXVm'u.CLXXIX),. Qlljben abereinstiinmend
die' Widmung DIS CASiSiBVS/.J" nur'CASSIBVS und die
6te: BONIS CASSVßVl^, Vis S(einer in pIATRONI^^ CAS-
SVBVS vertesscm i^olUe, Wiewohl Wijlheim Lucijiburg:
taVfe. 'fii.m p:'5i34 .rHÄFfi^S liest, um ftoVii*. epÄ
6u^ auslegen zu Können , so ist doch durch Berthqlet HisC
de Luxemb. VI, p. 293. die. fftcgi CilSSFÄ^^S , welche sicK
mit MATRVBVS 8(a(t'lffAVRiBV^ vergleichen lässt« gesi,
cnert/ zufnärauch das Epituetpn fionu^ sieb bei andecu Gol^-
netten nhdet ', und ganz trefflich zu dem. ^Uterliche ii W^sen
aiciix 'Wnioneir passf! Die Form C ASSES selbst, findet ' sictf
in Vielen Kenisciiep l^amensfdrm^ Manch/ Gel. A^z.
Mt. iÜ'n.^! iS.'öS). Noch^ is^ jedoch , die ÖotthejO/icW
bekannt, aus welcher sich die Dn C^urW mehrheitlicli' ^lit-
wickelt haben , denn der M^m, Casius einer verlorenen in-
gchrift aus Nassau (Inscr." ^^^i^sov, {,,498. n. 15) ist gewiss
nur Juppiter Casiiy5.(^r/j224)., Khei: liesse sich vielleicht
noch auf Cesonius 'oder Ci^sonius hinweisen, wenn nicht
etymologische Bedenken entgegenständen. —. In demselben
t^aue/smd wfr auch mit der Widmung an die .' '
einer Cöln^r Votivafs^ bei L'ersch C.-M. U27 (de Wal .lÜoeder-
Soi[:€LXXVty:'niGimBVS SACRpnr. Aldenbrück uua
Steiner emendiren DIS GIJINUS, Bupsch und Orelli : DiS GI-
NIBVS : de Wal hält den Aufajig für verstümmelt ; es scheint
aber nichts zu fehlen, d. .h. DU PIGINES festgehalten und
dieselben, wie Dttntzer Jahri). I^^'S. 90. Anmerk. andeutet,
für männliche Dämonen genopimen werden zu müssen. —
Dasselbe ist ohne Zweifel aMpb|der Fall mit den
89 BüitrStt^ Mr f^WMkJWMMfair JMMMMl
der ra Belfcfflier fefiindenea lasdurift:
DEXSIVAE ET CAVDEL
LENSIBVS C • HELVnrS
PaiHVS SEDILIA
V • S • L • M
(de Wal CIX.). Aach sie halten wir, iubesoadere iMh ia
Betracht der von den Namen der Matronen ahwdchenden Ple>
xion nicht fttr Matres, sondern grade so -für DU CAVDBIf
LENSE8, wie die
9. Lvoavss
deren de Wal's Sammlung keine Erwihnang thnt , Ar DD
LVGOVES, wiewohl sie auf keinem ihrer 4 Denkmäler ab«
ausdrücklich bexeichnet werden. Das erste au UxaaM,.jetst
Osma in Spanien, geftanden lautet nach Mntat. DXJQX, f
und, wie es scheint, richtiger nadi Masde« Bist ecib JÜbf,
V, p.63. n. 106 also:
LV60VIBVS
SACBVM
LOC pvRcrco
COLLBGIÖ. SVTdRVM
DO
wozu weiter ein grosses Sttolencapital aus Vevay , jetit im
Museum xu Arenches in der Schweis , mit der AnGwbrift:
LVGOVES kommt, vgk Ti«oy<hi Ita Ckrhard's Archaeol. Zeitg.
1844. S. 334. Hofflfflsen Inscr. Helv. n. 161. Wir haben ausser-
dem (Jahrb. XVIU, S. 1dl E) ein SteinfragaMot des Boaner
Museums:
IBSTICIS
VIBVS
BDONIB
PLAVVS
liODO
BIA?R
Mikam I Caaitiliiiibiia. ^ FkiHif i a a, w^ wi« fOi? Z. % 4if|
iaolil. lo gleUker Weki^ iai «lieiitorft Moh die ganz «it^p^
jldMiiie WUaiBi9 EVI N)me&: .
aVJMHTA
-j • ' {.' y s ii'M
fMUhe HiUia* Yoyajgi W,l, flM ,#w lioto si^ofrti;' «UutH,
4krch dM CaalTMliaii tai LVfiOVIßVft CivW itI«lVNTI«.\$
ui HOflOVTlBVSjk m ^fikUreQ voTge^M^gm. Ha WM
(toi. /f. 1«4) wiU^hUCVAtl (eine kAMin A^nMure MepMM*
MFlotail> Vaa' M ühW^^iidAii. WftUfOdmQen vei^l^em
•bt Ao WANk» ariisl steift der ibnra YeniekfOil^ Gotl^
•beÜni'ieiiaanMil wUem. A«eh ü^^ikn LVGOVES m Qrimde
Ungnade mtanadlftoiie (k^Mi iat wnt tticlit kekeiiiK; mifW
Anklang des Namens bietet der Localgott vofi litwanili tP
dtr HraiMhe^aNiitd lirJiSiFIFfi (Or. 8Md.) Ittt den Lu.
ysiFsa tübnndta emoktlnen anf Mgtm SteiifragiieMt di« :
io. eoMBneNEs
nach der vns atanehmbKt ersekeinehlen BrglinMng Over-
keekt (rgl. JhH>. a. a. O.)» welebe sonndist an die Come^
^•009 at^tutae erfmertl wiewohl b«i beiden an eine Aft-
lettvAif vM'eomei^n känm m denken ist Hbenso' dunkel
«Mifeiir Mdi ^ie ' '
li. tVfäES ■
treUsh« Vdn^,' HtAs Bfirg^l S. f 1, anf einer in PV»lg« «tarfcor
▼ferwlltenin^ und Unebenheit der Oberfläehe des Steins seit»
her (vgl. Jahrb. XXI. S. 55) Msch gelesenen Inschrift nach-
weiset :
NARCV.
BT. ATIV
S8 äeUtiSge mr i&mkck4idia§eken Mfftia^
4
DIMS hi«r vor IFUBVS ein MuMIm fMairmii} whetn
80 gfut aki IHis ergansl ^erteo kinn/unAriiegi lammtm
Zweifel, dasg aber 1PLB6, wie Rein S: M meint, imM' on
nicht als eine a Wckhemlo Form des üattcte 4nr «llatJännn
AFhlAE (Lersch C-M. L & M) angeseiii»' tiieMcsd iMMk,
als ein neuer, bis jet^ nllefo • stehender Namen von Ma-
tronen aufzufassen sei^ mnss mit guten Fug hesweifelt
werden. Denn vor Allem zeigt' gerade die Form AFLIA-
BVS dafflr, dass man niitt ulFfi/AKSCsttttiiVbiMfi^
sagte: mit den Endungen aius und iiiftlm.idovJbpaiedilM»-
klination weebseln nämlich in diesea^ ifcfhtt ^UMVchn«
Namensformen der Matronen w^ ^dic^ Bohnen nif .^^ -ImUi
4er zweiten, niemals aber die dnf tinir nach d^riiiri«-
teu Deklination: demnach also z. Bi ^totweiiir' ÜMfanis mimt
Aufianiabus, nie Aufanitos, wie' sidi M Rtai'i&M0tfmarf.
fach ftlsehlich statt des allein fidili|fdn Anfiminfans ibugsi^
ben findet ^)» ■.-.../. >"U ^i».;.'«/.
Der Zusammenstellung iir DenftiAaUiiiidr lionrMis'ink
man nli eile Dämonen corknaüiten fiidtBvwentkjitMbrigi map
noch auch die pl^atiochen D^rsmiungen beizufDgen,
welche, obgleich ioschriftlos» wie .so^ vici|0}Hp2ii|if^fe|I^I|ftfl^l^'-
tronendenkmäler, doch .gan«* oSenbaiT Jl«|ffft^u^ ä/Bßlßf^^
mythologischen Kreise sind. Wirj^^flifep ^^|p^.«^> ..^ ,./..
. 1) ein vollständig '^rbaUenfßS^i^f^iIlM^.^^
England, abgebildet und beschrieben bei C^D|nf|f^^.|P|q|y
a. a. 0. p. 420 ed. L: n jste|lt dir ei ganz na«di Art der
'Maljonen nebenejnaAder gestellte Vl9^pufiJkttfi^:4tF9nAw^
.Arme in nattirlicher leichter K^ilmmiog,sif?h..an„4f9,}^af:pfr
anlegen; ihre Beine und FCisse /und gif i^))m^gf v)wi, ^^d^
— — : ♦'♦».♦. *
1] Wir wflrdea schliesslich diesen mftnDlichen Dfimonen noch die
MAIORES 8ANCTI einer Ofher fnschrift bei Heosen 5718 an-
reihen, wenn nicht- die zu klare lateinische Namenabecelcb-
nang eine andere religiöte neüelitmg vemnthen Hesse.
ndlegoMter BekkUfanig «tofiehloaoe^ ; im 0|H^l«|b JHi^fl«;!^^
etae Art tob weiter Bloisei wekbe miA.iler ihre ((y^nnPr
hMi toiMby h leine fipitse rAiMlaufeQJQii KUBUtse ; mssmoif^br
bftBgt^ wtkliektrttflrte leldiaftc M di^ N«ib«k. od«v !|:asi4iiHWIf
Ber WRMite* crinaeDt (Gtidipi» Hytbt & 491)^ Ibl^^.iMMP
fiicilwr rlBt?Tidiig:iilid be^UMi. •OaM' di^sf^liieii WffeoistfllK
ii^elchcg &i «iaer wek.iievtiidi erki«iNil^fi|f, b^geqMmlB 9k
^•IMmi Niftc^h^ die Kipftiilid Aiwnld^r!F<in.90^MPR«iA»
<la8^ dHtle liaks: iät jefet. aiieel»Mteid' SMUi.iiA^i«^
MABnoOieä cUkftit, ikven SäpüM Mdi ieellicb^Ti .f^it^iW
bei n. 1 mi erkeDoen ist, mit der blou8en»rti|gp|i SeKlffUmg
AlupBMDl'&iH^* . fiie'werikit' a.>a. 0« ^oa; .iiiiMtfr^cher
-Weiee ale deke JMtres fcdeiki»,.wttiMiii)eii^tMU.ii^iW
.114 1 iioriie|;eiide^ ofEeBhBr di^sdhe» W^»«^^ idttll#^UNMe{ J^r
ilM-dKiMitfeiitgi aber ifalfl CtescIUfibt. dmel^n jn/^fli^i)!^
teflso^kaM^' ida «tderntkcjte Ae a4feakeml|arH»>j},i|l^cJk[fs
AegiiSitdbüikiiif«* LeAskre kmaa leider- f.M . '
: ) : a) bei eiaatt andern' Stfiinfinigaien(e mebt in V^ftfid^
-gwegen :weidsn , weMMi gleidhfalie tu IfetJie^bf . gefunAfp
HBd 4ü a. euipl* dao abgebildet und. beechflieb» int- JUp Mf
-Mli >dfrei'.i\dicM* iKbelieiBaDdn( ^sMlieMk; efitoabarr. .miäiiiV-
.lÜehla-M^uteli, %eUhlfnidM)K^fe ab^MhlagM>ieiad;v.#|^
•iHiie)Rij|arett dcheideii <¥eli einer. Art Kla ehe idwigeacMM-
^edk geieMn ab eeiä. Ihr e Tnusht « Und. iSie i ge««e ifcraAigp
AUsprflgunf : dein KtfrlND weiebt mi>«nraUeiid f0n.:defik)VU^
■trenend wrtairiigen A, ab dase mm hier M jdiear; d^rboi
keibte. Wahrend nlinilieh die Mauren«»! in der &ecfl. iß
lange, oft seihet die J'Osse bedeckeade. CtewMider. gehAHt
«ind^ erblleUfen wir Uer nut eine in ihrem nntem 7beib»
•eiehtba^e 'ond' nur bis ein wehig unter die Kniee mcbeaAf,
mit einem sebnmien SlitifiBn mteAaUe Axt FWlT«iiifc»si<ftlMr
welcher in Mtenvelelier Nile ei» wflhm OfceggwwiaA oiir
Welnekr eiM Art «ron groaiMM Hthtatlie i» der- Weite
gauefl OlefMvper yerlMt, Amb ti tiler die ftevieii Al
kereiBfeMdiaeii ia swel brauen gfMjauiMifciide» TlMilen vei
beMüii Sehaltem bf rakfttlt und «ftoUiMn* «oü» Dni^hirMl
UMet Die fluit f«n dMi Kniew sn mhcApnlBtett Bgpn iini
in eine l^napp anliegende Bekleidang(sagIeiciilViiähilDlttd«if)
geheut, aher, wi^ aaA «ettthrte, s^^taifein^pepiftg^ da«
ele nur tttnaHcbea W^ta angehtpea UanCa. UMHMid
üi helten iawera Kgavtn > ihre' Alna Jridift.aeaikea»' hüt
dia aiftliefe iad' Hhnft^anoa «iaea fftr dia VdrgitldaM« aal
4ea Matraaea so hadeatawaen Körh mit PrAehian. I9
die Reiha dteeev Mi MTilflS oier Maaüctaa fianonia
itMlea wir eadtdi
d> aaeh Jeaa Trias voa CMtcrhildeaD, andeha Uajela^
Wie itais dSttkt, To« der ttylbetegierhen Pendainf jüheaMi-
Igead Mehk alher gedeotel «revden Ipwaitnh^ vgL ^füna; Nyth.
«: vr {. u. fllttrMk, Mjrth. & SM*. Bb bfäiditaa Aadkh
die Vüae 86. (}«lanihaai et fialli ther eiae ümigrii^ ven
heidnischen ires imagtMs aerdaa. ilnaataf^r^Attdh* die ga-
aaaatea Misiiaaire, weteha nie in eMcr ehnnadigea Ibpelle
der h. Aarella au iregeas aoi Baikaiee eiagaaaaaiti» aid
^raa dem wieder las Heideathnai aniekftisllfnna Volke dir
l'ilftfirciMi «1« «eine 4M veinraa. and tettfrf^AaiAa lieft M-
'iM<a«>i welebea ts a«ii aM-ieiabridiiheiBeilmt'MadAake,
iiaclk-ttNhn fhadea/CIriwi» deakt. hei:'dicwa-0Mthiilia
hald aa r#aiiaehe flottferv weränf dha dtiittkmti hri
deute, haM aa deatsehe der daBatidbrleckta •her MM)
Jnhfe haasenden Alaniaaaea, auMd ,4ie Veriiirtaag draiar
dottbeiien au gemef neehaftiicher Verahrang als hettrorstaehea-
der Ong dealeehen Heideathams^^ erseheiae. -Ohiia aataaf
die weiter aater diesea S fiildeni vemathatea fflMliiirilegiia
afther elnaalaBeen^ kiaatn wir aicht uiahia , na dahia ans-
aü^iiehea/ dasi Ws hrt eiaer. dnitehdie «Me dii «Memt
Md* büoifitiU' <dM«ii «MKf«ft ft«iii8 MDi teton» m «nreiv
Immliütf MMUfeiMdtlMi^ »tht lareaUu Goltenrcrciirattg ia
fc^lfetdl Mtoaii^di« f v#ssen allgenpeiseB OUtteriefc
Bintetlim gidackn w«M« aa iftrfea schsiat, Madeira flau
ia eiae Vtfla«- ai^a^n^Ikiiher LocalAinoaett oier AH
Fmltti fplir aaü' awar ateht etwa afcmaaaledi^ aenien aaa
ier IHttwNP li!eliseli<«dailtfehea Peiiede jterfcoiwearr icotf
aat daMi keaaiaa ah dtt miu^B^ aar dsdean oatifrtrf baiaid
lad t9tW9\ d^k'^aatt faoi Aiiaiarea' gcavaat afterdmit^
ala wakha lelr abe» tbeila e iaaelve keMedie; tocaMUMeaan»
tlUOa/dia «ktitichaa tepiidieii «ettfceilcii kdÜethlMoiiaBiicri
OertUcbkeilea, und die dufcb ihta laceiea Biaa»» charakta*
lUMM ftaiea aua^SpaBie» baaeiehaai «ad äa^efuttt lakhea«
iyte^ett6tt2ea Matronen.
; i
DMer dM fane^eate I^eUm der ptaatiidiai Darstel-4
laaff ^^ MalranaD iel Ue jeM eine vMMg aabaacblet fa;
Wekea« ledlche an dieeeltea aa Pferde eita^adi aUa
aaf«ell^ Wehe voifokrty die eiae gaaa aeae Seite der Ba»
imfetaag iea MaliaaeikaltM eaMtaetr Zwar wftiaa edioB
iMifil' eiavihie hieikev |;eiürlfe Seakatäk»^' darOeganiland
ürfteecharif geweeeaj M der nadi wM% aatOai^cliM
■daatti« diWet« § ahaen äytlialogieclMn Welt aHer einer
ekealaiidlr aadBiadadergdMaden Ausdeätäng Terfldico» wid
die dbrif ea feakaanteien Matreueabilder gewibafedier Arl^
wteWaU aanr ia der Brklarang aad Dentaag beider Artea
daria ibaniafcaB, daee bebannilich die fiditia Nebate»-*
aia etaaeln aar BeaeidiBaaf derMlben herbeigieaagea warde.
Die Uebcreinstiauaaag mmlicb der sitaeadea oder ate^
baäda« JlitreaeaHlder der bekamteiea Art aat jeaea
fblkrtlieifcWi IT« Pferde sitaeadea OMUrwesen m ihm
gnumi Mumm ff u BrdobAiniuif iimI imkt^jmitrt Mdk j» ilsw
▲ttnbutett war and bt ima Hu tkwraiciieiiA», •!§; dMi iM
▲ilge ier FWeacl« iKe sdioD > iMtasI vmdunBkcQde Ideali^
«U bmder Chttiuigen TOBllalKootnte)Bleltai^w«ff4i0ll«M
Mite, terbmsta kionea« . --• JM«' gwapanitellMy ; mi
t&muM Betrafchlng Anr S^itanliüftte; r^ieaiar M§n
iwibMeni, wckbe Ms totlief eSt wird «» iWüHhHii/ 4ie<ee
MoBlitftI ilkht elleib dM.nWbigMiAidiaUiBViiiibeogehi^^
#riiiflaiiiiliaask iwbesoidtrt dte Bea^igtufK dipijtoigw BiM
liiiiiaf i.erirt^lklittm weldle AeM: JArtWANifMalMB m te
ltt*s*:..and. fitdigöliia 8p>^qa :» aevg Micea):riräU^
Dieie :8''DeiilBBilev lind felgeniex: - "■ .iiO:-}il-.l-ii/! ''
.!! . %) {Bue»a«f doflOüMeh. nebte saJi^elteailMl BfNÜiri
an welchem ein Fallen trinkt, seitwärts sitaende
Frauengestalt, welche mit dem Vorderam und der Rech-
ten leise auf der Mfthne des Pferdes ruht, wahrend ihre Linke
ein fast die ganf^c(ß|;^te ^r^.jSifliaflViSfffl^eifii^mendesaier.
lieh geflochtenes ROrbiihen hält, welches mit einer
rbndjäiiiFi^aiahi, wie i4c#^ftil^^hmcb'aagrfUlh9ifc;i Dar
Kv'«t M'Mr^tt»;dMti aMfiochl mii dtm urfMMtaliSqlmi
•har dler.Ane-^betaöfiiNeadeii^ f«fo-Aütiw»itan»Am«
stheneli und-, auch Aber 4it Kake, MaabgrJiMldW ^NNil^
wände,: «ntfr wrid^em u«miMelbar.#«r dtaJflmfcn jaaiimnb
binmi Inis^rangedeiltBlMi flii)^!«^ mNImT
iii<^ i^*(im jNtatvoQen ::eie0atb«iil|€b^ JMUqdiu^
wanden. Hantti fieAirideii .lat .sin im^Mansfoldiiihflii enstai
bei LiBCfliillurg und in «dien limrfsqon .abgiBbttdetlA«i.»Wiifcr
|fmta, LbdUbarg. pL 81. n» liS f .»1, .wvkteriis|fi lib Hi».
ter Ops s. Tcfray iih:. nbertatis tdrfbeiiidex edriArUflhao«*
set Tra Floreiiconrt Jahift^ULS. fiD «nd Frond^nkmog JaMu
XVilL a. Mi f/käbcn aie bbsnao.'Als B^<ana..a jkulM
¥ersuoht| fWUB' ::«'' i - ir
:. 8) jrineandcl^ gaws «hnUchein4er8eIbi»liliali«irir anfiniiMl
scAireitaiid^Aff)tarde.(dftflaeairortoreiThey jmkdliiRiMfo
tMr.i4Nr:tibNteiaiiK ainfehrfcheii ist) attsend« FfMeittge»*
«in'K.iii .efaK i«ft|ir ;iadleg«i4»s^aDil Ouem wHkllMi SiiiMfe
4»#r)i4«iili!»lf'lih|ertif«r,Al« «ct^ifhf itiftltoii: Hai^dbagMr^,
j9«Iilie.;Ym. ato^fiii ^^lar^liiertetifleh«» Nerkml derMalraiea^
JMAeri keoif0D» Ai« ViuitMKhiiQgjnU S», l.flMgü.aiM imri«
<k)e»il0.^t« imA* fidttpf aiche ikber^%i^ßhAJMty>ukymi^
0k»/ii^* jene g^MUM 8«dk«iii< SpwdÜniMi jeüil*idi*c0keBici
kann, hatte der rechte Arm dieselbeLage wie.heiiJioil
4iiid}a«Qh dtct iMfce halt in deiwlheii Weise die loüBehoosse
<fihDto:K«rMM«> ttegMeiiFif«.<hle ad, daaiiM bdUiftilfa
y0i AtaaniMalldii bewahtt» UeiheD: aollea. «Oefidideii ihiiie
dieaoi f iPat'^n^obiM liei dett alle» Attiodidnoa^ita dar Naha
MBiliWieiabiirg Uni. itt abtthUdett bei WHIhcmiia. a> d« <pL
&i^riU2M:>:»M/ vMilbil beneriit wiid^ »mU naii dUstb
JBüdüebeiiialaifir.eiM^n.Mli^ca Hartimui gehakefa habe, es
4l»igbeti;0ptf.i:toiTär iWiv reihea >dailaa '•■ ^-^J' •
h.!:i Ji))elBt iveltere Ddoh nicht ia denXMs A^latMihfeili^
.gfdagB|ie!F»ataenge&talt mu Pterie ans deaueKbed
.Oeibieid,! wie dier beidea. voimitsgebcBdetf. ' ^RieiiMM aitli
-gIfilbfUls *tt Wiltbeim. a. a, Q. pl. 99. u; 4t9i imd #iifd«
«A iCklaterto ^aaoh Wsltheim das alle Ceacloimeiin) g^htn^
iMUttf^ vico, heidit es pJ 39r, nrnnaii BoaiaBt repevll' saüt
iOinia .aavea :kac e^uilia simUaenim/^ Avfdeai glelchArib
4iaks!Scihveiteiide«'Pfercle eiWickt aan eiae, »sawctt^ skA
jika.Aa itohtA IMirissea b« WiHkeim «McflOWNi kktöi; iUi
#iBttan bel^riCfene tmd daher mehr, naeh Af€ das Reiv.
deas M dea Rrauea^ aaeh dem Halse des- PAardei aageweal
idatb IVnwtengMialt , Teiche ahit der Liakea 4eitatt>>iii«ia
4ilrdtfaD bestcieaden ehUkchon Ztgel angwageii halt,
.«Miraadilit». Backte ga# akht aichOar tot Dbv wa^slai^
fta«« Battaafsato oad das reieküah Albs Mribetdaekeafe
«piM iMMMr irt^ gOm» ^m •iKint»lwmli»t»A^wBililiill
Vit dfef #ni*#Hr AdÜeMMf --vtiii ll#/f , 41» 4 An* irtui «bM
Amiiüiiili jnNtMbiAinte kttiil», •iMlr*ki'Nit40liiiiiffUfi«fc
MtliQile'n 'febw^ «Pen Mdi iMifhft' #ell«teii ^AlMfltat» \^
■lMgcrillfailMlreleiH4i^4etMii»dgflb6 «wteh «Ito^e^lM'-
iMv ifcigguifMilic EiAtanf MsgMcMomin iKt Mdili «rti
mm/a kt ekmiui r ti f «r» 8t •U»|i i«t>irrwii^ii Am iliAefiefe
ttroitotfiiit fBufBUdlMigm fttifMi^ MtiroiM« mliliMMi
irir ^fe llow 4
4>«tiB.aii* ien naiwiillwtlyblgie rtiWWBcaite ««Att»-
jlet Mai'trMiMkUd ai, iv«telieB, mh tue i«Mg«if>4nid n-
gMch JBlali .lyfe AesAehniileii <MMr4PtMii*ili.MflliM«lllta^
•it eiMlr dbeD:Ain*ftiii«>HalbkoKenll5tBiliehtak|rii^^
Hlflohie dn« HiCte h^PM^AriliL OefaiieB (Mrt» liens
Adkf ktk' Alft^Tritr .wd, mmoA In 3«niw*« teilCJ^ -lun ^a
•pitaff Ji iat jSfaaiewi tatcrlanaiidifer iklterlMdMr m flUm,
woMibtt es sich noeklMiiiiet Cb ht abpMOdet -ak AiM»
k4flir.«Ba A iiri«..fleM jTon Botvwia ^OrfenÜtMi mti
ChraMMIiil> tt. fc.ifi «na ebaariottS. MmidiSI'ib«qnatiM|
Jcügleidhlii ibri Wmginit, IRadwicbten mm Attecditüete IL
Ui.a tai.M.iMd beainrodiea & 78; eodHch aadi fHa iRtM*-
diwbwg» JhBb> XVID. S. IM uad voa «verbeok, üaMhif dM
Baaaar MMaoan IL SA. ii* Sft. Dieses ;Bidief aus Alabaalir
iMU Mae aeitwftrts, fnade wie Ko. 1 «ald S, aaf «tafai
Im Vi^M^tLMg't mmh mrfits (wie obea) 8iohffe!H«i»d4»B
Pferde JVtsnimgkidber, «hellweise sebr stsifir itbett, aMbeade,
im ave.daa niehte IMb, «die reabtefBraü .Bebst*de» Awm
beUsidste flMttii von ttaiaerstrka^eraff Chostsitidar. Daa •'wa
Jer BabaftSeiiallBr Abr ^niünkeB Ana ftto«eaflaB*; dlm
Toai redbiM Knie Ms avaiilfeiiieniKMtaM MUcarbfehiM-
kadattewaad bildet eiaeH )meiifliah breitea idiweh naeiteAiis.
^liPeitMg »<ier Jferine t^eftildtteB Scboass. Me.flaaire,
hMflnSlMtii ift nriei^milIi(dkile .LoclM» ,|^
-taidi eiwiAst OWbe flbftiiBdAt bal rftialUBniengeWUM. IMe
«CBhiblBfltgc slliil.dlwu «tenk aasgcflrä^i; -kMootei» 4ii
liiM$ dfe Aagdi siAi DiilkKgewhltmfen vtil «ehwML Mf
*w«l Attikliopfen m tebeD» wddie lieh in ihnm fldiMlse
«if iMtai &irecii lirfUeD» «»d dhidi 4ie auf ^licft #eiMtl»
JtecKHflMl ir* dHnHeriMaHai bewditi HPfirdennollciv w9t^
üMUtikK Saiitt, fnde wie M Na.«, atf den ktntaüi«
1IKige> tw 4* ■uüerlipffe des Pftedes «btt »ftiMlicfce» du
«Bf lern linkeii Kinie dtsanrioi Vogeb geht, M dem «Mil
SU entscheiden isl, ob er ein Rabe oder eine Tawke-Min
«IL äatiimm teohün Koie^ mit. dem Köpftt fagfen den
AahMftel das Vagahi .gekehrt« kanatt ein viariAaalgtB
4r>Hief «mU i»n|pem Sab wann« nd «iaem Jiaiirdaff-
*dller^i8gailaivtt||«aKttr.p.ar.; eskamidealnMbyWiaitff«-
fa&.knmo'kA, kein fla;ae saifli^ wMir ea gahall*ii:lloid#ii
i0L. MTaa nitadie CMttiBisdbatMrifl, aa narwavd^Oafair
^dia ht 4ef VitelMhita lUtonik Odohcr IMO («nterndra, ba»
MMabaüfa *^erthaaMlB. n. 16) nnd ?oa Mmafei^ •BeMvii^
AiAMT aaflpaBMlIeiMatnng einer Nekaiaonia, undfiUaMa
-nie M aiaelaiaH wikreod def iroa ihm kalMgta 'ifofMer.
Avi-oba eine. isia 4u Pferde geaehni^su ^abetii'eihlirte^ airii
jflir -ielne baina lil^ianm) oder Arlemia Aava.e'#r%»^OiC
;BdMr i^^4xtmmog am^raoh^ welche es .mit R#aaa'«*iaii
4hm 'tebe^ jeddflh nach, aamentKGb inHti^d'and.Aa'b»,
-müiiiBobe Attalbnto an. erkciman aichl al^gelieigt fMan -An*
iMa|<aataaAerd4m!lUKere aaoh einen nicbl aOmiadMia, d» b«
4balii8akaii Ghamkler mi» welcher Analobi.auek>b «rate h
mndiO^drkack amd awar mit vollem Rechieieieh/ninaigda.
:Batimatraaaie^ fcat /gespenaHsche Ansdmidk •der.BtgiM', die
^Mr dfte MalMMmn.gana gewöhnlichen and hufigmi UltbribMe
lahwa Vdgala» (flidwi^ikabe oder Taube ?) oder einen «ft aahwar
'tesikmnbniinjalmn£fl s aig enflCh lere a (flitBchkilhliliadit)
v*ieiMiNilltft aMiA^iilhrMi »Beigalai der MtiuMiemi HblBt*
MiiMMMt<«btireUi^ ifsi 4«8 wttheiiieBii ilufialltaie 4^ff. Bfv
MkeiMMif < m Pferd um m ■»!«. uiid:vdU%:bcd«ilii«idai
HfM^i «Aroi«. wirieimnl ttkcr die 4lhlroi»D:)ii|;>Vfw*dach
4itl 0bfSnimgMie NebencteiUvrsIdlMfer ibmi JMUMAr im
lUtvetf^ilod; Audi Attest »Hgar hat. Rmfedbvgrflu'a. 0.
Atitt;-4 irili'Ji||Mii9 n iöt^km Tiniichts «ine YmlMilwiiig, md
(•rdeht'Wir nack Befcadhtmig aller bierbfarveliflrigeft Ihak-
ttftlaT' «urkckiMNnmQii wMk n. Voitcst M, Juribttondcfe stf
%eileMi Bwtatigunir ic$ über die Attribute iBcmisrhifls, m
t '^ d) «Ol bi8,jcl2t gkiehMls nditbetchteln^ ntfclLiniedif^
"Ue^t-lHMitogiient: eider ctttendfea Matitoie In dem Mwf«
-411' MUediaihB , <ibar ivvlchee dae der tkaiige liad gdeürie
4eUMiF .des deriigen .Vereim, Hr. Bit Aiiiseelv ftlgciide gi^
itljf«'>MiftbeildBg aageben liets: ^as VbkiAtß; mm^iJMm
««1f«ad^, lit bis aar im Mbrntd ^V^/'.heahy*a%'' Itf«
-^dm- dcbwaMe bb aar Bmst Mb Veideiiiefaie aiad aas
«iaeia !fitaciv gVade heiaater abgesobaMiii p die .OmMUmn
«leirfUIg aus -eine ai Sftttck, aeigea aMb'MbMwhe AaiTbie*
.giMg'iJaeil.bittkhi ^ :der Seb#eif ist. breit joid ^reUt bis aar
<ftipde; Dibc'Pifary weleh-e d^arauf aaai, ist eberbak
Wtei Fferd«raGkeas gaaa abgebvochaa^ daher > der". Baach da
iqphllBM» kM arit etnem selUangeD ibache ha AftekeD. Wis
.dfti IkidNiiatf Btiabpfen Kenluren ifans Obtertbeila e&amea
-lassen^ ist ein lavges Oe-w and, dessea Kalten w^m lia-
k^n Knie aan rechtea KaOehel (beiNo.l ist cs:giade
'iüngekdhrt) geriebtet sind. Bie rechte Haad («renn es eiae
•Hand' ist) sehont den reehten Obendicakei aa bertfiiea;
im Sebubsse Hegt da sckwer aa eckeaaenderfiegaaataad:
Ml httke ea für eia kleiaaa Thier (Himhfcalb? ilaadf)
^desssB ifoff leider fehlt Aef der Rtcfcadte der V%ar ist
'ei^ndt'ttDii fattigea Gewandes and darmiterndiaHf^rade
Beiträge »ur r&misck^keliieehen Mythologie, 9t
vierseitige Satteldecke noch erkennbar. Der Funil-
ort ist die römische Villa bei Marienfek im (Nassaoischen)
Amte Nastfttten (1840)/' Auch hi^ stimmen also wieder
Gewandung und selbst deren Faltenwurf, sowie insbesondere
das bei den übrigem Matronenbildern so hiufige Attribut des
im Schoosse Hegenden Thieres sowohl im Allgemeinen , als
im Besondern mit den analogen Attributen von N« 4» Bam
kommt nun noch die Angabe einer bei den Torausgehenden
Darstdiungen nicht beobachteten geraden, vierseitigen
Satteldecke, die wir aber in überraschender Aehnlick*
keit bei
6) einem jetxt gleichfalls im Museum nu Bonn befindli«
chen, zu Castell bei Mainz gefundenen, steinernen Reliefbilde
einer rdtenden Matrone wiederfinden, welche, ausser Dorow
a. a. 0. III, Taf. XIV, S. 28 und Wagner a. a. 0. I, S. l«,
auch Overbeck Catalog S. 38. n. 59 besprochen und die bei«
den erstem audi abgebildet haben. Auf einem in gewdbn-
liebem Passgange nach links schreitenden Pferde
sitzt seitwärts, wie bei No. 1. S. d. ft., auf einer unter ihren
Füssen am Leibe des Pferdes herabreichenden, graden, vier-
eckigen Satteldecke eine ernste Matronengestalt hager von
Zügen, mit stark hervortretender Nase. Ihr Haupt, an wel-
chem gar kein Haar bemerkbar ist , bedeckt ein die Ohren
verhüllendes, wie eine Haube gestaltetes Kopftach. Den
übrigen Kttrper umgibt ein über der Brust in Falten ge-
bauschtes Kleid mit eng anliegenden, bis zur Handwurzel ge-
henden Aermeln« Während ihre Linke einen einfachen und
in derselben kürzesten Richtung liegenden, einstreifigen
Zügel, wie wir es bei No.3 u. 4 und unten bei No« 7 An-
den, mit vorgestrecktem Vorderarme erftisst hat, hält ihre
auf dem rechten Knie ruhende Rechte eine Kugel. Dorow
wollte in diesem aus einem viereckigen Hintergrunde heraus-
tretenden Steinreliefe ^ bei der sprechenden Aehnlicbkeit mit
dem Bilde der lulia Mammaea auf Münzen , diese Kaiserin
7
9^ B^age ^r r{km^keUk^kfn Ij^ttalflyia»
darin sehn«, a^gehil4^t mit dem ^ejchsaifel , wabrsd^eiiiUch
l^ei Gelegeolieit ein^ QffentliGheo Trimnphes. — Si kod^rf
kaum be^onden ))«rvopg«bohfn su werdep, auf vi« achw;^
eben Ftts^en d|6f t; Ver^j^tl^ifiy niM, zmoiil e^p piicllf. |lii( 4^
Bild sdbf It die gw^e ftrialiclie ^M^ftf tu%g, a^f die n^th^r
luifte Kiigpln sowi^ wf 4ip nkbts ii^epigcyr fü« |i;aißerUGh« B^
Ideidung upd ||Uu»tl|f^H^g ^h^X ^uf f41as Apdw^ »^ «^f
eiae KaiseRP 9u 9i;hl|ei|se4i vcirj^nlassen piöch(^. Vielimbr
mii^s di^ ga^92^ (dir W« eher spsf/^M^i^rMiß W^c#> 4^»
Art der BelL^^nng, da« Attribvt der Kiigel um sp tpc^hr aitf
die Matronen hinweisen , als diese einerseits öfter mif oidUi^
HQder^ ^ ^iqer 4irt viin^^r Skbeibe erscheinen , dif auch
ate Kngel ge4evtf^^^ werden l|f;f^mi a^derefseitf aber die von
1^1« vfr§i|cbte Eipreibung % die ^abl l^inUcher Q^iUfm/^^
dif^sem Sfeiiibilde ie^e^Callii ^p4 um so si<d|erer finf gaf|2 ^^
dfreBit!(iabw>g WteTl«g«iP n|u[^,a^s v»«* *W *rqiSC<>W Wvifr
g^i^ta eii)^ apderes, Mnedirtea ^ild ei^er rijg;ur ^% Pferd
aiumr^ih^i^ 9frSlfR4c ^P^> W^l^^lt^ gaivft off^vbar vqn der-
sßlbe« 4rt uifii dfipis elftes JyfW& iat. ^Ss kf, d^s
7) ein jetzt m lüwaw »« Wif^JfK< he^ndlidhea viefV
^ige^ $teiqre|ief fkifc^ Q^^def^beipi, v^n ^epi uw dwTch die
iar^i^w#irdig^ f^tMA de& Y<Hrefi|T4lMMef k^^n V^^iiiwekr^tlMm
^i^ gute AWMMafi KPriifS^^- ^'rf eine« f ubig i^&M-
b^ndep ?^ferd^ f4tft$i^ein g^i^a^e ^ stffcj^en SQf|g^n, i^
Np, 9 «qflgenrägt^ roh und pIwTO genrlfi?üelp |^|{f|Ufi|^gc-
staU ß^itwäkf tfi, jedo9b» gerade wi^ »1«. ß, ^^^% weh
If^lf^s gewci^dft, wie w^ d^ Pferd aelbft gerict^t^l i^ Sie
ifjt in ein Ipnges bis tlher die Füsaei^ vqq denen fp|r d^r
linl^esi^tb^ri^^t^firabff^UendesObergewi^Ild gebflVd
iff jkhef Bame«|li^b ipante)air% de9 Bi^^l^qn bede^f^ md am
^^ mit der wnlat- nA<( ripg((»rmltg dm flqif mp*
scblie^nde« Hft^be ;HWWHiryffynb.«,ngei» ft^hf^ip^ U^p f^pk«
steckt dxip, y<ffde^^ip depi eiii^s^eiCi^g.(t^« iß dwelbpn
^iMMmc g^nd^^ %qgel eptg^n, wabrei)d die geübte
Beiiräge nur römUch^keUischen MythologU^ 90
sich unterschiedslos in einem plompen, nicht mehr erkennba«
res, mehr langen als breiten Gegenstand verliert, deasea Cook
turen sich ohne Zweifel so verwischt haben, dasa keine ge-
gründete Vermuthung mehr Ober denselben aufgestellt wer«
den kann. Im Ganzen aber kommt die ganze Haltung, so«*
wie insbesondere die Aktion der Hände genau mit den eat«
sprechenden Theilen von Nu. 6 ttberein. Von gaus besondorer,
etwas abweicheuder Art ist endlich
8) das letzte uns bekannte Denkmal einer reitenden Ma«
trone, welches sich in Scbweighäuser's Antiquitte de Rbeia»
zabern pl. 13 mit noch 4 Matronen und einigen anderen
Bildwerken zusammengestellt und in der Erklärung der TaM
nicht weiter als der Form nach mit ,,fort barbare** bezeicbiiet
findet. Es ist ein Thonbild von roher und plumper Arbeit,
in den Detailcontureu ganz verwischt und stammt ausRIieia«
zabern oder Worms, wahrscheinlich jedoch aus dem erster«
Orte. Auf einem plqmp und ohne jede Andeutung vim Beinen
gebildeten Thiere, weiches man am ersten wohl für einen Stier
oder auch einen Schafbock halten möchte, sitzt seitwärta
eine ebenso plumpe Frauengestalt in eng anliegei|dem
Gewände, welches sogar auch den Hals bedeckt und in eina
mit ihm zusammenhangende Raputze endigt, welche einen
ziemlich breiten Wulst um den Kopf bildet Vor dLesem
fallt nach hinten und tlber die beiden Schultern bi» weit
über den Eflcken des Thiercs ein weiter Schleier. Wa«
von den Gesichtszagen erhalten ist , lässt auf die g^wdljkkn
Augen, überhaupt auf den ernsten matroaalen Typus dea Aa^
gesiebtes der gewöhnlichen IHatronenbilder sddiessen.
Die vergleichende Betrachtung dieser 8 DenkaMhhur rci*
tender Matronen, welche sich gewiss noch vermehren wevdei^
wenn man einmal diesen bis jetzt vereinzelt dastehenden rätk-
seUiaftcn Reiterinnen die wttnschenswerthe Beachtung wird
zu Theil werden lassen, hat, wie uns dttnkt, sowohl hinsictal»
lieh ihrer Uebereinstimmung unter einander, ala auch in Be»
Wmo,
100 BeUrOge mit römkchJcelHsiAen Mythologie.
treff ihres ganzen Typus, insbesondere aber in Bezugs ihrer
Kleidung und ihrer Attribute so unzweifelhafte Beweise der
Identität ihres Wesens mit dem der äbrigen uns bekannte-
ren Matronen erbracht , dass schliesslich nur noch einestbeils
die Ansicht, welche in diesen reitenden Matronen Darstellun-
gen der Bptma zu sehen vermeint, zu widerlegen, anderen-
theils anderweitige mythologische Momente beizubringen
flbrig bleibt, welche die von uns aufgestellte Ansicht zu stüt-
zen geeignet erscheinen. Was zunächst die Epona betrifft,
so zeigen ihre sämmtlichen, uns vorliegenden plastischen Dar-
stellungen, 6 an der Zahl, eine ebenso grosse Uebereinstim-
mung in dem wesentlichen Omndtypus unter sich, als eine
Verschiedenheit von jenen reitenden Matronenbildern. Alle
Darstellungen der Epona unter Pferden lassen dieselben in-
mitten von wenigstens zweien zu beiden Seiten gestellten
stehend oder sitzend erblicken, über welche sie meistens die
Hände schtitzend und pflegend ausstreckt. Auf drei Denk-
mälern erscheinen je 4, 5, 7 Pferde und zwar so, dass die-
selben gleichfalls auf beiden Seiten der 'in der Mitte auf einem
mehr oder minder sichtbaren Sitze ruhenden Epona vertheilt
sind. Nur auf dem Bregenzer Denkmale allein sitzt Epona
auf einem in der Mitte quergestellten Pferde so wie wir die
reitenden Matronen auf sämmtlichen obenbesprochenen Denk-
mälern dargestellt finden : bei diesen aber findet sich flberall
nur ein Pferd, mit Ausnahme von No. 1, welche Darstellung
einer Stute und eines säugenden Ftillen aber gewiss Niemand
im Ernste mit der auf den Epona.-DenkmäIern wiederkehrenden
Gruppirung der Pferde wird zusammenstellen wollen. Auch
die Attribute, welche wir auf drei dieser Denkmäler in den
Händen der Epona erblicken, den calathus nämlich und eine
Art runden, flachen SchOsselchens, welches auf dem Stutt-
garter Denkmal wie eine Kugel aussieht, finden sich bei
obigen Darstellungen reitender Matronen nicht vor, wenn
man nicht etwa die Kugel von No. 6 herbeiziehen will. Wir
BeUräge xur römischJteliiichen Mythologie. 101
sehen dabei für jetzt auch von der Rleidang and dem
Gesicbtstypus der Epona in ihrem Unterschiede von der
Darstellung der Matronen ab, weil darauf naher einzugehen
uns wohl bald eine passendere Gelegenheit geboten und das
Bemerkte hinreichen wird , den Unterschied zwischen jenen
grdsstentheils im Akte der Bewegung dargestellten rei-
tenden Matronen und den in dem Stande der Ruhe
befindlichen Eponabildern in seiner ganzen Augenfälligkeit
aufzuzeigen. Gerade der Akt der Bewegung nämlicht in
welchem die meisten der erwähnten reitenden Frauenbilder
dargestellt sind, gehört vielleicht nicht unter die letzten Be-
weise« welche zum Belege ihrer Einreihung .unter die Ma-
tronen beigebracht werden können« Ohne Zweifel ist dieser
Akt des Fortschreitens, d. h. des Ritts, ursprflnglich mit dem
Wesen dieser Matronen so verbunden , dass er gewiss auch
in die Traditionen der Sage überging, in welchen dasselbe
fortlebte und bis auf die spatesten Zeiten nachklang. .Und
dazu liegen ganz unzweideutige Spuren vor. Grimm Myth,
S. 264 fahrt aus den Werken des Bischofs GuiUaume d' Au-
vergne (f 1848) verschiedenen alten Aberglauben von nffm-'
phen und lamien an, darunter auch, dass diese mfmphae oder
äominae noctmmae auch „puellarum nnt matrommim omatu
muliebii et candido, interdum etiam in sUAuUSj cum lumina-i
ribus cereis^ erscheinen und dort sich insbesondere mit den
comae und coUa eguorum zu schaffen machen. Es sind
diese dominae nociumae nämlich die sogenannten Nacht-
oder Pferdemahren, über welche Grimm auch S. 433,
noch mehr aber S. 1194 spricht: „sie reiten, sagt er, nicht
allein Menschen, sondern auch Pferde, deren Mahne Mor-
gens von Schweiss trieft und verworren ist/' Dazu führt er
folgende Stelle Cannegieters aus dessen epistola de ara ad
Noviomagom reperta p. 25 an : „abigunt eas nymphas (ma*
ires deaSy mtüras) hodie rustici osse capUis eqtüm teciis
imectOf cuiusjnodi ossa per faas terras in rusticorum viUis
M Belage sur römisdLkMicken MyAologie.
erebra eft anfaiuiiFertere, noete mOem ad emcubia efMare
eredutüur et equos foHgare ad langin^aa HiiienL Uliid
namqiie datmo deabus illia wuigfsqme^ si rastieomm fabalb
credinas, at manentes loca peregrina adrant in eqms ma-
nentibm^ qoi tarnen viae labores siidore tesfantvr. Noper
eonfabalatna mecam rillicas aegerrime ferebat eqoos saos pro-
xima nocte exagitatos defluente per eorpora sodore; causam
eum qnaererem, respondit iratin^ mairam noetwmam eqvUas-
se*K ,,Aiig diesem maira nocturna , Ahrt Grimm fort, sei
es nun mit matrona (S.S88) oder gar fiotga verwandt,
mdchte man wohl den Namen nachtmar^ engl, aightmore
leiten'^ S. S88 hatte er auf das verwandte miltterltehe We-
sen der Nomen undPeen, fatoe = mn^re^ oder molroiiiie,
sagleicb aber anf die verwandten Voivtellongen der Fnn
Holda, Berchta und ahnlicher Göttinnen hingewiesen. Unter
diesen ist aber ganz besonders die Persoüiftkation der Un-
terwelt, die schwarze Bei, hervorzuheben, welche nach Sim-
rock Deutsche Mythol. S. 852 und Wolf Beitrage zur Deutsch.
Myth. S.SOS noch in der Sage der „schwarzen Orete",
besonders in den Niederlanden, fortlebt. Sie reitet aof
weissem Boss, gehüllt in ein schwarzes Gewand, be-
gleitet von zwei Geistern in schneeweissem Gewände.
Diesfe gespensterhafte Trias hat ohne Zweifel Panzer Beitrag
zur deutschen Mythol. S. 274 veranlasst*, die in den wahllo-
sen Sagen von den 3 Jungfrauen voriLommende hälbschwarae,
halbweisse Jungfrau als Hei zu deuten« Wolf S. 20d findet
dieses mit Recht gewagt und sieht vielmehr in ihnen die
Nomen oder Schicksalsschwestern, deren Beglei-
ter und Attribute zum Theil mit denen der Hei identisch sind
und daher Veranlassung zur Verwechselung geben. Und
welches sind diese Begleiter? Simrock a.a.O. S. SSSf. er-
wflhnt nach den von Panzer gesammelten Sagen 1) den Hahn,
2) den Hund, 3) das Pferd, auf dem Hei zur Pestzeit
umreitet. Es bedarf kaum besonderer Hinweisung, wie sehr
ih^e drei Attribute zü itn toik iIds auf dibtgen Oenkmftlefii
der t^iteddeii Mattoh^h beinerkteit Mfroineti, während dife
ttbrtgen , F r ü c li t e und k u gf e 1 oder Tielleicht die paterd,
M irefflieh zu den Attributen der flbri^eti MatroUeu pns&eä.
ISü tergleichen bteibt auch noch das von Minirock S. 4B5
Über die öiTenbar Ideiltische Pferdemahr Ocsagte: un-
^efe reiteftden Matroueu siMd das Urbilct udd die Qaelle des
gauts^n bunten Oemisches s^^ehhaften, altb^iShlftchen Aber-
^ladbehs, lit w(^lthem die Tehtandten Gestalten und B^grift
de^ Hei und deir Rothen, äkr Naebt- und Pferde.
Mahi'eA ineiilaudelr Ubet^össen. l^ach allem diesem bedatf
i*» ^r iBrkiaf bu|^ Mi IMutnhgf Mr Ml ith tlioiifigüren iÜ/t
Matrdtt^n rtfti Velmeil |reAliidenM lUste von Pferdcbeii
(iah^b. XVItr, S. 1^ kelnM allzu^eii ausholenden Auftrait-
detr mytMtogisdit^r B^zieHiiugeil, da nUiblieh jene fragrmebtip-
teüReste vöüPf^tdehen und ahhflbbeniniltfttftieJifignretf,
Wie die toll^täUdlg' erhalteneU, g^anz ofFenbai* von re i ten deh
Mfttr ölt ^nbildetit lierrifbrfeir, weleHfc mit deif «brigren iii
jene OraMmite Wrsifrnkt, iddet^ abeir So zerstört trutdfeitf, dass
kMne» #<^rs^ib^ mehi' f ollstkridlg; ti^äliih an's TugesHäii kaltt.
Rfvjfiion der inscbriflliclien MatroiieD«-
denkmaier.
Die Zuäsmmenstellung, Anordnung und Bearbeitung di^ir
mit Inschrift versehenen Matronendenkmäler hat zunächst eine
scharfe Abgrenzung ihres reichen Materials durch kritischfe
Ailsscheldung aller i) nicht hierher gehörigen, 2)nn-
achtelt, 3) durch ihre Lückenhaftigkeit uud ünvollstäftdlgl
ke!t zweifelhafter Inschriften vorzunehmen UUd 4) ^t
identischen, 4. b. zu verschiedenen ZeHen von ein und dem-
ätlben Ortgiirale geftdmm^hetf Abschriften, welche Ott ver*,
äthititne hsehfrifMb gehaltcüt wurden, auf ihre eMMfOit
104 Beiiräge stir romiidhJseUi$chen Myiholofiie.
liebe Quelle xurflcluEufttbren. Es wird sieb eodlieh diese kri*
tisebe Untersuehuog aucb auf eine Anzahl vmi iDschriften su
ricbten babeui welcbe an mebr oder wenig^er leieht zu ver«
bessernden Fehlern der Lesung oder andern Mangeln lei-
den. — Vor Allem müssen n. CII, CIX, CLIV und CLXXIV
bei de Wal ausgeschieden werden, da sowohl die Sidma ab
auch die DEA ICAVM (vgl. de Wal p. 178) nicht in den
Kreis der Matres gehören, insbesondere letztere als Fluss-
gottheit neben die Deae Adsalluta, Sequana, Ura und die
Dii Rhenus, Danuvius, Savus, Saravus gestellt werden muss.
In gleicher Weise sind die in den beiden letzten DeniunAleni
erwlüinten CtndeUewies und Liicus bereits oben einen an-
dern mythologischen Kreise zugewiesen worden« Ab uu-
acht (vgl. Jahrb. XVII, S. 2C» C) bt aiiph 4io unter n. CLXVI
eingefohrte angebliche Mater Helia auszuseheideii. Auch
n. VII kann bei der trostlosen Beschaffenheit des Textes auf
das AV6 . . . TKAB der 4. Zeile hin gewiss nicht ab Matro-
nendenlunal aufgenommen werden. In gleicher Webe wer-
den n.LXXUI und LXXIV aus der Reihe der Matrooendenk-
mUer zu entfernen sein, da die Dea Nympha Brig« oder Den
viel Brig., wie es scheint , oder gradezu Brigantia genannte
Göttin sich ab Stammesgottheit der britannischen Brigantes
erweiset und daher in die Reihe der griteseren keltbchen
Gottheiten gehört. Dazu kommt noch, dass beide Inschrif-
ten (vgl. Jahrb. XVni, S.238f.) bei de Wal unvolbtäadig
mitgetheilt sind. Als identisch, d.h. verschiedene zu ver-
schiedenen Zeiten genommene Abschriften eines und desselben
Originals sind vor Allem n. CLII u. CLIU auf den ersten
Blick zu erkennen, so dass man deren Trennung bei de Wal
kaum begreifen kann. Nicht minder klar liegt dieses bei
den Alounae in n. CVU u. CVÜI vor, wie de Wal spater
selbst gesehen und Lersch in diesen Jahrb. XI, S. 149 be-
merkt hat: dennoch aber liegen uns zwei Denkmiler der
AlouiMtc vor, von dieaen das eine hei de Wal fehlt. In
Bmiräge war romUch^kdikeken MyOologie. M6
gMs gMcber Weise sind aueh n. CXGIV uad CXCV Ab;-
sehriftes eines Originales , woranf Janssen (Jahrb* XUI.
S.197f. vgl. VII, S.47) auteerksam machte. Noch nicht
erkannt, soriei wir wissen, ist diese Identität bei n* CLXV
und CLXXVIII , Tou denen letstere nach de Wal p. 144 die
Abschrift eines Altars von unbekannten! Ursprünge
sein soll« Es bedarf nur einer Vergleichong derselben von
Zeile nu Zeile ;
MATRONIS VACALLI und S • RONIS VVLALI
NEHISTIB CLAVDI N • BNPLCFBBCLAVD
MATEBNVS IMP M AI CANOCIMBIS
• • • • LM
nsi sogleich jeden Zweifels flberhoben nu sein. Wie oben dk
Mater Melia, so fallen jetzt freUich aueh mit n. CLXXVIII
die daraus entnonmenen SIRONAE und dasttt natürlich auch
die Schlosse weg, weldie Jahrb. XVIII, 8.112 auf beide Oot-
terwesen gebaut werden. FOr diesen nicht nu beklagenden
Verlust lAsst sich dagegen aus n. CXIX :
SANCTIS MATRONIS
V • CBLLAS
welche bei Gruter p.l074| 5 vdlslAndiger also lautet:
SANCTIS MATR
ONIS V. CELLAS
• • • CWS etc.
ohne Zweifel ein weiteres Denkmal der MATRONAE VA-
CALLINEHAE gewinnen, indem sich V. CBLLAS ...CIS
unschwer in VACALLINBIUS verbessern lasst : offenbar stand
nftraiich auf dem Steine :
SANCTIS MATR
ONIS VACALLINE
HIS
Eine gleiche Vervollständigung erhält auch n. LXXXV:
MATRl CAMPESTRI SACRVM
M Sattler O«0ch« r. Wirtenkerg & 969 Airdi fedOgfaig
reb weit«ra 8 Seiten, freiHeh aber nit Atr Mschea Leaaag
MARTI etatt MATRl mr Bemtundang ^taes atogeblicheB
Man caoipestrla. Aaeh n. XXIV lad CXXil stehen la ihm
TextirorCen dicht vallitaalig gesiehert da, wie naa aas
Jahrb. XVnt, S. 936 f. ersieht In gleichet* W^üit fast aadi
die Form M ATEVBV8 in n. XV nadi de Wal p. 1«^ aidits
weniger als beglaubigt , da Maratori geradetii dafttr MA-
THIttVS bietet. Weiterhin seigt die Vel^leiehang der An-
fliage roH a. CC n. CCI:
MAtRIBVS I^ATERNIS HANNANür . i and
MATRONIS ANNANEPTI8
dasa iü beide» itt«dirlftea MATRIS AinrAiilBPtAB mnI
Mwar bei CC mit dem Saaatae Et PATERNKl eiagiAbrt
sind, deaif das angeblidie H ist, wie after, ein falaeb gela«>
seMs BT (tgl. JBhtb. XX, & IM). Dieselbea PATBRNAB
seheiBen aacb mit Wiltbeim Laeiliburg. p. 45 la n. CXXXiX
hinter FRISAVIS ^tatt PATBRNVS bergeetdlc werde» ata
mOssen, In gleicher Weise dflrfte auch ia der rathsdbaflen
und formlosen Dativform VAtVlMB (statt des VATVIABVS
der andern zugfehttrigen Inschriften) in dem M eine Ligatur
Ton A, V, I anaaaelmen ntid VATVIAVIS att leaen sein, wel-
che Form statt des au erwarteaden VATVIVIS neben VA-
TVIABVS augelassen Werden Unnte. — Auf falscher Le-
sung beruhen auch die aus h. CLxm entnommenen angeb-
lichen Mfutres TRAMAIAB (vgl de Wal. Index, p. 167):
DBABVS MATRIBVS
TRAMAI VEX CBRRA etc.
wahrend Schedius de diis Germ. p. 116 eine Andeutiittg des
TARAMIS, andere den Namen des britischen BRAEMENIVM
im Anfange der 2. Z. zu sehen Termeinten. Aber die Vcr-
gleichung der von Grotefend (Jahrb. XVIII, S. 889) beige-
brachten Wldataag:
DBABVS MATRtBVfl tRARIARlIlIS
BtUräge %ur rdmiseh^kelHschen ttfikötogie. tü^
(wobei R und I im letzten Worte ligirt sind), sowie einer
andern gleichfalls in England gefundenen bei Collingwood
Bruce, p.419. ed. I. (p. 402. ed. II):
MAtRIBVS
STRAMA
lltNtSiVL
VICTORVSLM
stellt das obige TRAMAI als einen Rest von TRAMAR fe^i
wobei vielleicht mit R auch noch, wie im obigen F4lle, eiti
I ligirt war. Zum Schlüsse gedenken wir noch srWeier In-
schriften, welche in die Reihe der Matronendenkmäler auf-
mnehmen sein werden. Die erste wird. JaKrV. XiX, Ü. 101
nnter iiU tuhiit von Patteren im JOlich'schen erwftbnt:
MV ... .
QVERANIVS I
6ENVS PROSB
SVIS EX IMP IPS L
M
Sind die Buchstaben MV in dem halb Kersltfrten Obertbeile
des Steines richtig gelesen, so liegt vielleicht in IW augleieh
auch einA durch einen (hi^sfrtek angedeutet und wir könn-
ten aus . . MAV . . auf den tarnen der HAMAVEHAE schlies-
sen. Im Uebrigen zeigt dils am Ende von Z. 3 fehlende
ET, dass keinesfalls am Ende von Z. 2 ein PRIMI ausge-
fallen sein kann, da es hierzu an Raum fehlte : es ist viel-
mehr I..OENVS in das bekannte cognomen INOBNWfl
zu ergänzen, wobei ein V, wie oner, statt zweier gesetzt
ist (vgl. Jahrb. XV, S. 96). Eine weitere Widmung an die
Matronae ist wohl in einem von Richard Knabl (Mktheil.
des bist. Vereins f. Steiermark V, S« ld5) «nd von J. 6. Seid!
(V. Beitrag zu einer Chronik der archAolog. Punde Oester-
reicbsS. 31) besprochenen fragmentirten Inschriftmale aus der
alten Celeia (Cilli) zu erkennen, welches im Mftrz 1854 auf-
gefunden wurde:
108 Beitrat^ nur rom$cl^keUi$ehen Mitkobgie.
E X IM P
A E N I LI A
DON
d. b. wohl Matribiis ex imperio ipsanim Aemilia dooiim ile-
dit. Rnabl dachte an die Magna Mater Denm,, oder den Mi-
thras invictus , was Seidl beaweifelt Viel naher liegt ge-
wiss auch eine Beziehung auf die Matres gans besonders
darum, weil viele ihrer Weihaltare ex imperio ipgarwm er-
richtet worden sind, wie, ausser dem Forerwahnten, nock 13
andere nur allein in der Sammlung de Wal's erweisen.
Frankfurt a. M.
#• Becker«
Zusatn.
Wir benutnen den leeren Raum , um eine neue Matro-
ueninschrift , welche wir der Gate des Herrn Dr. Eckerta
in Köln verdanken, hier mitaulheilen. Sie findet sich auf
einer stark beschädigten Ära von grobem Sandstein, die vor
3 Jahren bei Kirchheim in der Nahe des Rdmercanals gefun-
den wurde.
////RONSC//////
////RADON//////
// ARVSMILES
LEG// Mv/////
//////// P //////
Ohne Zweifel ist Z. 1 m lesen MA'ROI^S , der fol-
gende Buchstabe C lasst den durch eine ZBlpicher Inschrift
(Jahrb^ XXIII, S. 65) auerst bekannt gewordenen Matronen-
namen CVCH VEHS vermuthen« um so mehr , als jener Stein
ebenso wie dieser von einem Soldaten der Legio I Minervia
gewidmet ist. Der Name des Dedicators scheint gallischen
Drsprungs: Radonus Icarus (?). Bei Mommsen Ins. Helv.
145 findet sich ein Surdenodonus und n. 134 ein Icarus.
Die Züge der fünften Z. deuten auf die Formel ex imperio
ipsanim. J. Fr.
3. 3Utr unli neue rdmtfd^e Snfd^riftrn*
L
In dem vorhergehenden Hefte dieser Jahrbücher S. IdSfg.
bespricht Herr Professor Dr. Becker aus ^Frankfurt a. M.^
dem diese Jahrbücher so viele werthvolle Beiträge verdan-
ken, eine in England gefundene römische Inschrift, in wel-
cher er ein neues Denkmal der Rosmerta erblickt Herr
Becker äussert sich darüber, wie folgt :
In der schätzbaren Abhandlung C. Hübner*s „über die
römischen Heeresabtheilungen in Britannien** in dem Rhein.
Museum N. P. XI. werden S* 40 nach Horsley Cumberland
LXXV und Bruce the Roman wall. 2. ed. S.SiTy die foU
genden beiden Abschriften einer fragmentirteu Inschrift aus
Üloresby in Cumberland mitgetheilt, von denen die letztere
von einem so unverlässlichen Abschreiber genommen ist, das«
Hühner sie nicht für eine genauere Abschrift, sondern für
eine Interpolation desselben erklären zu können glaubt. Beide
Abschriften lauten.
D M
S. MERT
0. MACS
M. CATAP
HRACTAR
QSTI
X. vicsrr
XXX<OV I XXX. D. V.
Wir sind keinen Augenblick zweifelhaft, dass wir hier
DM
////SMERT
/////)MAC
////MCOHI
////HRAC
OQ^STH
XVICSIT
(
110 AUe und neue römische Imchriften.
die Z. 1 durch DMERCVRIOET und Z. 2 durch ROSMBIU
TAE 2U ergänaen haben ; an dem Siein fehlt die ganze linke
Hälfte, so dass auch am Schlüsse nur noch V von der Schliiss*
formel VSLM flbrig ist und von dem übrigen Inhalte schwer-
lich etwas zu entzilFf m sein dfirfte. Dieses Denkmal wQrde
die erste Spur der Verehrung derRosmerta in England sein".
Die Entschiedenheit, mit welcher Herr Dr. Becker an-
nimmt, diese Inschrift sei der Rosmerta gewidmet, theilen
wir nicht ; wir sind auch der Meinung, es sei nicht so schwer,
aus dßm flbrigen Inhalte dieser Inschrift noch etwas mehr
zu. entziffern als Hr. Dr. Becker glaubt ; wir glauben sogar,
das9 sich die ganze Inschrift bis auf einige Nebenpunkte mit
Sicherheit entziffern lasse, und indem wir zu dieser Arbeil
tibergehen, bemerken wir, dass wir uns lediglich dabei, wie
Herr Dr. Becker es ebenfalls getlian bat, an die Horsley^ache
Abschrift halten.
Wir lesen die ganze Insehrifti wie folgt:
Dis manibus ,.. Sioej^,-. domo Maca^oni, miiiti cohor-
tis I . .. Tbracum equiti^ae , ßtipe^iorum X. i vixit aanos
XXX,, dies V.
Der Ifaine Smert ... ist fücht röipiscl^ , abc^ er cf innert
uns an einen bekannten griechischen odef pfrsj^ben Namen
Sm er dis, an den falschen Smer^is beim fiero^ot ^) , an
SiiiefiJis den Bruder des Cambyses, ap Smerdomenes, d^ Soha
des Otanes ^). Auf dem Medaillon des Eumeniuf; imt der
Fulvia voji Reggio finden wir den Namen Smertoria, in der
Anthologie SfieQiovdga^) und auf einer römischen Inschrift
zu Worms findet sich der Name SmcriuUtaaus'^). Wenn nun
1} iiij fa und iii^ 80.
8) Uerod« VU^ 88.
3) A«Aol(ve(. Palat append. 108. Vgl. das Heft XXV. N. 88.
4} S. Dr. Klein's Schrift: die Hessische liiidwigsbahn, oderWonns-
Oppenheim. Mainz 1859, S. 101.
Alf$ Hn4. neu^ räumhe Jl^if^lfrifbf^ %n
der Ofaiii0 Siiu$k4M auch urspiUüRlidi m pfii^i^difr Nftwe
w^, sa k^Qqte eg dac)i aicbf; auaH^bon, ^4^ #efft^U>^ in
Bflt^^piMffl frf)|rbrfiM ^urd«, imcMm ^iesr« |iaM Wtev
Pf i(8Ei^he Batip|s§tgkeit g^falkn w^r 0- ^A^h «isr«r l^fH
9|ii|g vi^ 4er $«14at» d6||i diiwr Qri^bp4«ui gewidpet i^V Mi
S|^c#49iiifft gel^9ireit w^i diente ui «Hiar Ibmkwb^ Cf kort^.
41« n|«cedpoi^r pA^^e (|ivr N^e SniftrdiA in dieser Hr#er<ti|g-
licben oder auch in etwas abweif^hw^ IVMrm litr Vkni und
weqq fift Nacf^onier in e|iiar lhiawct|«n Cohoirte ^ifHt* so
eckh^rt sich 4i^s yin fcn tf^cbtei, w^np iMP fä^h 4»TM 9rin<*
ijertf d«^^ Tbra^icn ap. ])|^ce4QQif n grftnf^a ')•
DomaMaoedoni. PoniQmr BeaeickpiivgdctifHfiifliiUk«
des Ortes, wo mai^ wohnt oder heri^ampt, wird g^wAkuUch
mit ^en Napf» 4«^ $t4dte verl^mdr«; 4omq NJn^W; »oU
4flfk |ian4, 4fl^ V^tk be^ffiokn^^ wc^rden, so 9(M# gewühaUfib
ni^f.^^i|e, «. 9. nntione Thra^> aker Mdi ^Qm9 Wisd »ur
9ef evdbffUK 4f^ Ki9nde$ gobirauQbt, 9. K« dMio Thraql», d« i<
aus T^raci^ .g^Ortig« i« ^iiw lqfi«l)rif( baiilieMifpiRs ß^ M8«
ipohQf:lis I,,. j^ gHb pie^n^ Tkracisch^ C^ortM te
rOwMcbq« H(^r^; man yrms^, i^ 4ie ec^to» twciil« iwii
sechste in England gestanden ^). Zi| .frplch^. Tbrf/rlßcbM
Cohorte der Soldat, dem unsere Inschrift gewidmet ist, ge«
hört habe, lasst sich mit Bestimmtheit nicht angeben. Er
scheint nicht zur ersten Cohorte gehört zu haben, weil der
Stein abgebrochen ist, und Vermiithlich ein Theil der Zahl
dadurch verloren gegangen Ist ; aber anch zur fünften, sechs-
ten und folgenden konnte er nicht gehören, weil das I gegen
diese Annahme spricht ; er musste somit entweder zur zwei*
1) Herod. VI, 44.
S) XtttriX^i f< tig 9Q4»iy Mcfvecftfo» ytityt^truy. Herodian. IV, 8.
8) Uenzen in diesen Jahrbüchern Heft XIII, 9, 45. Bdcking, noUtia
dignit. 665'*'— OdO'C. Hubner a. a. O.
IIS AUe. ttfid neue römische Inschrifien.
ten , dritten oiler sur vierlen Cohorte g^ehftren. Nun kennt
»an eine Cohors lertia Thracnm cquitata und eine
Cobors IUI Tbracum equitata')y ond nimmt man
min an, dass unser Krieger sn einer dieser Goborten gebSrt
habe, so wtirde dadareh sragleich angenommen, dass zu den
drei Thraeiseben Cohotten, welehe, so viel man bisher wusste,
in England gestanden haben, noch eine vierte oder gar eine
Cohors equitata hinzukomme.
Stip. X. in nnsrer Inschrift Fteht die Zahl derDienst-
jahre voran , die Zahl der Lebensjahre folgt ; das umgekehrte
Verhaltniss ist zwar das gewöhnlichere, aber nicht ohne sehr
häufige Ausnahmen. Es ist nicht ganz gewöhnlich, dass auf
Inschriften dieser Art nelien der Zahl der Lebensjahre auch
die Zahl der Monate und Tage angegeben wird, aber auch
diese Regel leidet so viele Ausnahmen, dass man sie kam
noch eine Regel nennen kann. Wir halten es für überllis-
sig, dies mit Beispielen zu belegen. Auf unsrer Inschrift
werden keine Monate, sondern nur Jahre und Tage ange^
geben. Warum? Weil der Verstorbene Aber die Anzahl
der Jahre hinaus keinen vollen Monat, sondern nur nodi
finf Tage gelebt hatte.
IL
I*OM
C V L M 1 N A
"ED I SD E A B V
Q V E-0 M M B V
T M A T + V
H E C A T 0
PROS-SVA
ET-S V 0 B
V • S • L • M
1) Hennen a. a. O.
AUe und u^ue römk^ Imchriften. ^i^
lo iem siebenten Hefte der MtCtheiliiagen dee histori-
schen Vereins fflr Steiermark (Oratz 1657) wird a«f S. 192
die anmittelbar roransteheade rllmische Insebrift, welche im
Jahr 184S zu Cilli g^efunden worden, ndtgetheilt Herr Ri^
chard Knabl, dem wir die Verltfentliohnng und Erklftnmg
maaclier römiselier Inschriften zu verdanken haben, hat 4en
Text derselben von Neuem geprüft und denselben in der
Form gegeben, in welcher wir die Inschrift hier haben
abdrucken lassen. Eiu Wort, dessen Erklärung sehr schwie-
rig ist, verleiht dieser Inschrift ein besonderes Interesse.
Herr Knabl hat auf verschiedenen Wegen den Versuch ge-
flMicht, den Sinn dieses Wortes zu ermittein, er list aber
nicht zu einem Zide gekommen, welches ihn selbst ganz be-
friedigte, und so wollen wir einen neuen Erkl&naigsver«-
such wagen.
Das Wort, um welches es sich handelt, bildet die zweite
Zeile unsrer Inschrift, nftmlich culmina« Es fragt sich vor
Allem: Was bedeutet das Wort culmen überhaupt, was be-
deutet es hier ? Wir wollen hier nicht tiefer ausholen, son-
dern gleich bemerken, dass culmen den Gipfel, die Spitze
eines Berges bedeute ; so finden wir, um nur ein Beispiel
anzuführen, bei Caesar culmina mlpinm. Wissen wir,
was das Snbstantivum culmen bedeutet, so lüsst sich auch
der Sinn des davon gebildeten Adjektives leichter ermitteln.
Dass das Wort in unsrer Stelle ein Prädikat des Jupiter
sei, nlerliegt kdunem Zweifel ; da nun aber ein von mdmen
abgeleitetes Adjektiv, z. B. culminatus, mcht vorhanden ist,
so werden wir am richtigsten zu Werke gehen, wenn wir
ans an das Subjekt, d.h» wenn wir uns hier an den Jupiter
halten, von dem durch das Wort eulmina ..^ etwas aus-
gesagt wird. Nun ist es bekannt, dass wenn nicht bei allen,
doch bei den hervorragendsten Völkern der alten Welt, bei
den Indiern, den Chinesen, den Zend- Völkern u. s. w. die
Berge als die geeignetsten Orte 4er GSdtter oder Oötterver-
8
114 Mnjidka imohrifkn.
ehrang angesehen werden 0* I^ höchste Gebiige in
che nlaud ist der thessalisehe Olymp, anf diesem Gebirge woh-
nen die griechischen Gtttter« Zens aber als der hdcfastf^ der
Gotter wurde in ganz Griechenland anf den höchsten Berg -
spitnen, welche die umliegenden Gebiete beherrschten, Terehrt;
auf diesen Gebirgsgipfeln standen erst blos Altäre, dann
Tempel, welche dem Zeus gewidmet waren. Die Orte, wel-
che dem Cnltus der anderen Götter geweiht waren , waren
nicht so hoch gelegen. Da nun Jupiter oder Zeus flb^iil
auf den höchsten Bergspitnen verehrt wurde, so erhielt er
dadurch den Beinamen inaxQiog, und indtc^tog bedeutet anf
den höchsten Bergspitnen wohnend. Dieses Beiwort ist Ton
axQig^ d. h. Bergspitne, Berggipfel abgeleitet und
-wtQiq bedeutet genau dasselbe, was das lateinische cnlmen
bedeutet! Darnach ergibt sich die Bedeutimg des culmin«...
(culminatus ?) von selbst
IIL
Nene römische Inschrift von Eemagen.
Am 2. September des Jahres 1867 ist' in dor Nihe
von Bemagen bei dem Fortbau der linlGstheiniselion BiseH-
bahn ein römischer Votivstein mit einer-'lateiiiischen hscbrift
geAinden worden , welche wir unmitldbar Mchdem sie an'o
lileht gesogen wovflen , an einer andern Stelle bevsita sur
tftffemtlicbcn Keantniss -gebmcht :haben. Was den Amdort
bctrift, so ist «Reser in der Nahe der ApoKiteriskitvIio, fast
lin der Mitte nwiscben dieser Kirche oud 4tm Eheloe 'gele^
igtn. Der Stein ist im Ganzen wohl echallen; nur att der
-linken Seite, der vecbten vom Besehaoenden , ist er besdui«-
-digt, jedoch ^nicbt so, dass die Lesung der Inschrift dadsfch
«enchwert wfiide. Die Inschrift lautet:
0.) WMdier^ arteoUMhe Oötteikfere i, 8.100.
md IMM rmmei» iHHkr^ÜHL aif
> • 0 •
ET • enNio mc
MARTI • HBIICVL
MERCVRIO AM
BIOBlARCIS MI .
LTTES ' LBB XXX VV
M VLP PAHTNO
T MAN8 MARCVS
H VLP USLLAVVo
T AVR LAVINVS
V S L ffl
lovi optioo maxiiDo et genio loci Marti Hercnli Mer>
tnrfo Ambimnarcis niKtes legionis (ricesifflae Wpiae vietri-
ds Marem Vtpius Paniionius Titas Maniiu Marens (^) Mar-
cus Vlpim Lellarvo THvs Aurelins Lafinds rotum solremirt
Ittbentes merito. ^
dieser Vütirstdn ist nadi Aem Inhalt der Itlschrift dem
JnpUt* dem Mcfasteo, dem l^essten, dem Oentod dek Ottes,
tfem MaYSy dem Herknlea und dem üleAiir gewidm^L Das
folgende Wort Amliiomarvis legt der Erltlarüng ettiebliclie
'Sdiwierigkeiten in den Weg. Man hat dabd 2anächst an
einen Ort m denken ; ein solcher Ortsname, mag er je vor.
banden gewesen, jetzt wird er sdiwer aufzufinden sein, und
wIH man zur Auflilarung etwas beitragen , so besteht das
Gan^e nu^ In Vfermuthongen. ftas Wort Ambiömarcis erin-
nert uns an das Wort -ßriiomarHs , welches bei Claudiany
Stlficbo tUj 90D vorkommt, aber fttr du eretisches Wort
felldart wird, dessen Bedeutuhg hier nitht in Vetracht kom-
men kann. Beatus Rhenanus versichert uns, Ambiaticum
habe supra Confluentes gelegen und dort sei Caligula gebo-
ren worden. Das würde zur Erklärung der ersten Hflifte
des Wortes dienen, aber nichts ziur Erklärung der audem
beitragen. Herr Rein, welclier diese Jnsabrift m ««eiuer
116 AUe imm( neue Hkniicke Ineekriflen.
neaesten Schrift ^ ebenfalls besprochen hat , erinnert an
einen Matronenstein ans Floisdorf, dessen Inschrift in diesen
Jahrbachcm mitgetheilt worden ist. Hier finden wir die
Worte:
matronIs
abiamarc. ivl proc
VLAS - L * M
Herr Rein hat kein Bedenken, beide Namen Ambiomarci und
Abiamarcis für einen und denselben zu erklftren. Lassen
wir diese Annahme gelten, so können wir noch einen Schritt
weiter gehen und eine Vermuthung aufstellen, durch welche,
wenn sie anders probehaltig ist, die ganze Erklärung un-
serer Remagener Inschrift Licht gewinnen würde. Nehmen
wir an, das M an erster Stelle in dem Worte Ambiomards
sei versetat und seine eigentliche Stelle sei vor dem A, so
also, dass der Steinmetz hätte einhauen müssen M Abio-
marcis, so hätten wir ausser den genannten Gottheiten
auch die Abiamarcischen Mütter, denen dieser Stein gewid-
met worden, und wir würden dadurch auf das an Matronen-
steinen sehr reiche Gebiet von Zülpich^), in dessen Nähe
ein Ort den Namen Moedersheim, Mütterheim bis jetzt be-
wahrt hat, und namentlich auf Embken bei Zülpich hinge-
wiesen, wo vor mehren Jahren ein sehr reicher Fund an
Matronensteinen gemacht wurde, worüber ausführlich in dem
XU. Hefte dieser Jahrbücher von Prof. Lorsch berichtet
worden. Darf man bei den Matronensteinen an nahegelegene
Orte denken, so hat man wohl hier kein Bedenken zu tra-
gen, die Frage aufzuwerfen: ob nicht in dem Namen Am-
1} Die römischen Standorte und Strassen zwischen Colonia Agrip-
pina und Burginatium. Crefeld 1857. S. 80.
8} Vgl. Heft XXIII, S. 61 den Aufsatz: Matronensteine aus Zölptch
nnd Flotedorf; von Bick.
Alte tmd neue romische Jritdkrj/toi. 117
biomarcis, die beiden Ortsnamen Em bken und Merzenicb
in der Nähe von Zülpb^h enthalten seien 0^
IV.
In dem 25. Hefte dieser Jahrbücher haben wir eine neue
zu Wtistenrode gefundene Insebrift der Dea Sunuzsalis
nach einer uns mitgetheilten Abschrift der OeffentUehkeit
übergeben. Diese Abschrift war in altern ungenau, als
in die zweite Zeile der Inschrift etat Pnnfctnm vorgerückt
war, welches nicht dorthin gehört, und dem ZufUie sein Da*
sein zu verdanken hat. Wir haben in diesem Augenblick
den Stein mit der Inschrift vor uns, und geben nun den fol-
genden berichtigten Abdruck:
.S- DE A E .S-
SVNVXSALI
V LPIVS • HV i
CIV8 -V-SL •«
Wir haben firtther bemerkt, dass der Name Snnici nur
bei Plinius und Tacitus vorkomme; wir fügen hinzu, dass
es eiu Militftrdiflom aus der Zeit des Kaisers Hadrian gibt,
in welchem eine Cohors I Sunucorum erwähnt wird, bei
Orelli-Henzen Inscript. latin. sei. lU, p.8S n. 5d55 «nd in
diesen Jahrb. XIII, IS. 64 und S. 85, welches im Auszuge also
lautet :
1) Vgl. die kleine Schrift: Belgica, eine feste römisolie Nlcderlas-
flUDg an der Erft (vom verstorbenen Rentmeister Ferd. Trlmbom).
Köln 1836. S.10.
tta AäA mi *«M rimiich» tttbkrifm,
. . M. SAUM BTT SVNVC. BTT VANO . . .
T DELM. BT T AQVrr. BT Tmenap . . .
ET T BATAV. ET TTVNGR. . . .
COe. T SVNVCOR CVI praest
AVLVNTVS CLAVDIANVS
EX PBMTB
ENTIPONT AUKANI F S(v)NYCO
iie) SCUPTV» oct.
Bn dicNB Beugiiss Aber iie CelMTs I SmaeoniM ttgt
Fr«f. Beeker *) iM«h eia in England geNaieuts Deafcnuil,
welchM C. Roach Snitfe *) nns 4er Archaeologia Canbren-
sU wkderiiolt:
. . . SEPT • 6BVBR ■ PIVS * PBR
. « . VRBL • ANTONUfVS
. . . AQVAE DVCTVM • VBTVS
BS • C«H I SVNC RESIT . . . .
• •••••••4» v lAiT • • . • •
IVL
Prof. Becker ändert nicht nit JAmoft VUßttt SVNC in TVNa,
simdorii niflunt qoe I^igatur von N und V ip. •
Bonn.
1} Bbtia. Mus. f. PbtUa. N. F. XlII^ S. SA7.
«) ColL Vol, m, p. IV.
4. Bpigraphisches*
L il0imfd^e (Srabßrtne^ toeldfe bri Bai)lbaif( oufgeßellt |!nlir.
Unter i^wn UebeuBcbrift bebandeU der 4iirch seinen
Eifeir fttr die Erforsichung und ErlutlUing des Mainzer Alter-
tbOmer heki^iiiite Pr^ofessoi^Kiiein. in einem nns «o, eben zu-
gegangenen, flvgbleite die in den. Jabran, UfO^rSßOß von
Lehne bei Zahlbach gefundenen römischeoi Qi^teitte^ veVr.
che damals» Ton 4iese« nicht in dim Mnipa^r ünsf^w gebischt,
sondern wm^ dei» f^uqdfirtes ^im Gebttsch^^ an^gfateUt sind.
Ob alle dniMtls dert ani^estellten Grabsteine noch jetst vor-
handen sind^ Msst d^r Vert daUn gestellt seii^ , dringt aber
im Interesse der Wissenschaft und m Intei^esae des nain;5er
Museuois auf eine baldige Verpflansnng der 18 noch erhalte-
nen in das Mnsieuni, wo sie nichts wie nnter dem freien Bus*
mel bei Zahlbacli» der Verwitterung und dem Ver4erben ^Wh
gesetai sind. Wir können diesem Wunsche nur einen gu«
ten und baldigen Erfolg wünschen, benutzen aber diese Ge-
legenheit über die Erkblrung dieser Steine, wie sie Herr Prot
Klein giebt, einige Worte hier aoznknOpfen.
In der zweiten Insf:hrifl (Lehne Gesammelte Schrif-
ten II, n« IW. Steiner Cod. inscr. Rom. Dannbii et Eheni
I, n. 580) finden wir als Bezeichnung der Tribus und des
Geburtsorts des Verstorbenen, eines Soldaten der Leg. Ili
Macodonica, die jiiglen VOL. VIA. Der Verf. erklttrt diese
mit Lehne durch: »^us der Tribus Voltinia, aus Viana
(Vienne in Frankreich?)". Allerdings gehörte Vienna Allo«
IflO Römische Grabiieinej
brogum mit fast putz Gallia Narboaeiuis mr Tribos Volti-
nia, nur vier Städte sind ausgenommen, Arelata — Teren-
tina, Baterrft — Pupinia, Massilia — Sergia, Narfco — Pa-
piria ; allein, dass die Schreibart VI A^iTA auf 6 Mainzer In-
schriften, und zwar stets in Verbindung mit der Tribus Vol-
tinia, wiederkehrt (bei Soldaten der Leg. IIII Mac. Lehne
n. 161. 162, der Leg. Xiill GeD|. Lebtoe lu 176. 178, der
Leg. XVL Lehne n. 204, der Leg. XXII Prim. Lehne
n. 232.), muss uns doch änigermassen bedenklich machen,
um so mehr, da auch die Schreibart VIENNA dort bei Sol-
daten derselben Legionen nicht ohne Beispiel ist (vgl. Lehne
n. 163. 193. 229). Ptolemäus erwfthnt eiger Stadt Ovi^
ava in Ritien, sttdHch von der Donau ; nach den oben erwähn-
ten Inschriften werden wir wohl diese der Tribus Voltinia
zuschreiben dürfen.
IKe sechste Inschrift (Lehne n. 165. Steiner n. 517)
ist einem anderen Krieger der Legio IUI Macedonica geweiht,
der aus HASTA gebürtig ist und zur Tribus POLLia ge-
hört. Der Verf. sagt: ,^asta (nicht fern von Cadix in
Spanien)'^ Freilich finden sich unter den bei Zahlbaeh be-
grabenen Soldaten der Leg. IUI Macedonica eine Anzahl
geborener Spanier (ans Nartobriga bei Lehne n. 147. 148,
164, aus Tucci bei Lehne n. 149, aus Ausa das. n. 150,
ausValentia [?] das. n. 158), und da diese Legion bis zu der
britannischen Expedition unter Kaiser Claudius in Spanien
gelegen hat , ist dies Verhftltniss gar nicht zu verwundem ;
aber unser C. Valerius Tertius gehört doch nicht dem Asta
in Spanien , der Colouie Asta ' regia , an , sondern der Stadt
Asta in Ligurien, welche nach de» daselbst gefiindenen In-
schriften bei Muratori 190, 5. 760, 1. 1719, 15 zur Tri.
bn^ Pollia gehört. Die Schreibart HASTA findet sich auch
in einer Inschrift zu Rom, 6 ruter 53r, 10. 1107, 6. Vgl.
Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft 1836. S. 923. Die
Städte der pyrenäisdien Halbinsel gehörren mM' geringen Aus-
n
welche hei Zahlbach an^e^telU Hnd. fsi*
nabmeii den Tribus Galeria uad Quirina an ; nar fitef gt^ .
httrteo zur Sergia (Norba, Sealabis , Attubi, Italica, Tiicci)^
zwei 2sur Pomptiua (Asturka und Juliobriga), eine zur Pbf-
piria (Bwerita) und eine zur Aniensis (Caesaraugusta). Auch
aus diesem Grunde nittsste man gegen die Annahme» dasa dad.
zur Tribus Pidlia gehörige Hasta oder Asia in Spanien ge»
Iqgen habe, roisstrauisch sein.
Der gleiche Grund spricht auch gegen die Erklftnuig
der elften Inschrift (Lehne n. 21^ Steiner n.482)i worin
Herr Klein nach Lehne: SlIX. CARIIIVS 1| SllX. F. VOL
II FLORVS. FORO AVG etc. liest^ und mit Lehne, Stei*
ner und Benzen (Coli. Orell« III, n. 620i) die spanische
Stadt Libisona oder Libisosia , jetzt Lesuza, findet, die nach
Plinius Bist. Nat. III, 3, 4 den Beinamen Foroaugustana
führte. Die Tribus Voltiiüa passt nicht für Spanien ;• sie
weist eher nach Gallien, und da in Dahl's ftreilich man*
nigfach fehlerhafter Abschrift (im Darmstädter Berbstpro-<
gramme von 1831. S.82) FORO. IVL. steht^ zudem das gal«
lische Forum Julii (Fr^jus) nach einer zu Narbonne gefun«
denen Inschrift bei Gruter 776, 6 (A. CORNELIVS. A. F.
V ... II MBTELLVS. FORO. IVLI.) zur Voltinia gehört zu
haben scheint, ktfnnen wir vorläufig die Lesart FORO. AVG,
nicht für richtig annehmen und bitten Herrn Prof. Klein
um nochmalige genaue Prüfung; und wenn diese wirklidr
für den Namen FORO. AVG. spräche, dann würde immer noch
die Frage zu erörtern sein , ob auch dieser Name Libisona
bezeichnen solle.
Die letzte Inschrift (Lehne n. 230. Steiner n. 476)
lautet: L. SERGIVS || L. F. SABATI 1| VALENTI i| LEG.
XXn II ANN. XXVII II STIP. VII. Der Verf. übersetzt:
,, Lucius Sergius Valenttnus, Sohn des Lucius, aus der Tri-
bus Sabatiua*' etc. Lehne erklärte VALENTI für den Na-
men der Stfidt Valentin (Vaknce an der RlMne) in OaUian,
mit.derifrfüiebsoiiderbareMimd'durobaius unriditigettBemer-
IW Himiiehe GrabHme^
koDg, iams «• Sabatinisch« Tribus nur bei gallischen Städ-
ten feftiniien wer#e. Ich glaubte bei einer frfiheren Gele-
gtaheit (SeilBchfrift für die Alterthumswiss. 18S6. S. 943)
VUHBNTI ranchlageu zu mttssen , da Visentimn in Etrurim
der Tribiu Sabatina angehört Steiner a« a. 0. referirt
Ueas über beMe Ansichten und fflgt hinzn: ^Jch werde in
den Nachtragen zn diesem Werke auf die Erklärung obiger
Ia«ebriA aurflckkonmend, in der Bofinung, Belege m linden,
hieriber meine Ansicht mittheilen*^ Das ist nun bisher noch
jAiht geschehen, obgleich auf S. 142 desselben Bandes klar
mf lesen Ist, dassBerr Steiner die irrige Ansicht Lehne's
tfaeiü — » Dh unter sämmtlichen Zahlbacher Grabsteinen rö-
mischer Legionaire kein einziger sich findet , der nicht Tri-
bus und Vaterstadt des Verstorbenen enthielte, wohl aber
viele' darunter kein Cognomen des Verstorbenen geben, so
scheint der Versuch Lehne's, In VALENTI einen Städtena-
men zu finden , der von Berm Klein aufgestellten Ergän-
zung VALENTInus unbedingt vorzuziehen; weniger gehin-
gett ist die Wahl des gallischen Valentia, welche Stadt nach
dem oben zur zweiten Inschrift Beigebrachten wahrschein-
lich der Tribus Voltinia angehörte. Auch das spanische Va-
lentia kann nicht hier in Frage kommen, da wir' in einer zn
Valentia gefhndenen Inschrift bei M u r a t o r i 683, 6 : L. CAB-
CILIO. L. P. 6AL II CASSIAiro. OMNIBVS || flONORIBVS.
BIC. FVN II CTO. finden, Valentia also zur Tribus GALeria
gehörte. Ebenso wenig können wir das Valentia in Lign-
rien, das auch Forum Fulvii Valentinum heisst, hierherzie-
ben, da wir aus zwei Mainzer Inschriften wissen , dass dies
zur Tribus Pollia gehörte:
P. VRVINVSJIP. F. POL. FORJIFVLVI. Lehne n. If2.
POLIA.VA||LEl!VTIA0.Steinern.44O.
1) l>er in dienet PcmdbrHt gettanato Soldat Aenf« In derLeg. nnMa-
oeidnloa« Dimwh mfidtne woU in dsr venMnmeltoa Iflsehrlft
I
wdehe hei ZoMbaöh aufgeoa^ üpmK IM(
Weleher Tribus dagegen das bnittische Vibo Valentia (Hif^^
pouiuin) angehört habe, zeigen die dort gefundenenf InscktM*-
ten nicht ; bei Mommsen Inscf . regni Neapel, finden sfA MT
unter n. fi& ein der Tribns ABMiHa , unter n. 49 ein d«^
Tribifs CABKIla, und unter n.6a06, 146 ein der1Yibtt»nUI^
nientiBra Angehöriger anrf denselben genannt, ohn<$ dastfdA^
dtffctr auf die Tribus der Stadt geschlossen weriffh kMntew
Aneh ffbef die Tribus lies calabriscben und des sardiniseheft
▼alentia weiss man nichts ; einer von den letzten drei SCffd«'
ten kommt also , sofern die Lesung VALENTI wirklieh di6
richtige ist, unsere Trihns iSABATIna, einer anderen die
Triinis FABia an , welehe auf elüer in dem allen CaTiun«*
tarn gefilftdetfen Inschrift (Sitzungsberichte der kals. Akad«
der Wisseifs. zu Wien. Philes..Hfster. Cl. 1859. IX, S^ ^41)
angegebotf wird. Merkwürdig bleihi es allerdingis immer,
da^ sowohl die zuletzt angeftbrte, als die oben am Stei-«
ner d. 4M angezogene Idsebrift dlo Schlussfenner H. S. B^
8. T. T. L. (d. i. Hio isNus est. SH tibi terra levis) enthal«
teii , wefi4fe hauptsächlich de» Spaniern eigenth«miieh war«
Ez niusi tfptkteren Funden aufbehalten bleiben , Klarheit in
diesem ^nkte za verschaffen.
Wenn wir bis jetzt «rar die Briäutermig der geogra«*
pbieehen bäten besprochen haben, so wenden wir uns jetzt zu
einer Inschrifl/, deren Schlussftrmel van Merrn Klein, wie
VM allen seineli Vorgftngern, nicht richtig aufgefasst worden
ist diese heisst In der zwölften Inschrift (Lehne n. SM«
Steiner n. ftl8): B. S. Efllt« E. T. SBCVS ||H. P., was
Berr Klein i^~ liegt hieri Secus derBrbe setzte den Stein
nach dem Testament^* tibersetzt. Aehnlichen hat schon Lehne
vof^ehtaeht nnd, nach dem grossen Anfangsbuchstaben in 9t*
bei Lehne n. i6§. iStelner n. 310 aueh die Pollia Tribus et^
güa^i Wertem mausen ^ nfcM d(e SAlMCidä; wie «e beiden 9ih
paaaten annoiiiiea
tt# RömUoheGrabtteme, welche bei ZahWaeh aufgeiteUi sind.
€06 m sehlies^eo, auch Steiner im Sinne. An das Adver-^
biuvi ßecns uad dessen prägnante Bedeutung „anders als es
sistiQ 9attte^' , ^^anders als man wünschte'^ u. dgl. dachte Nie-
mand ^ und doch ist unser secus nidits Anderes als das Ad-
varbifm« Der Erbe hfttte gerne ein kostbareres Denkmal
gefletxt^ das Testament aber schrieb ihm das einfachere vor.
Die Säglen iL S. E. H. E. T. H. P. (Hie situs est. Heiea
ex testamento boc posuit) konnte jeder leicht lesen, das un-»
gewöhnliche Wort SECVS musste natürlich ausgeschiedea
werden.
Schliesslich muss ich noch einer Zahlbacher Inschrift'
gedenken, die bisher von allen Erklftrern unrichtig verstan-*
den ist ; ich muss dies hier thun, weil sie sonst irriger Weise
als Gegenbeweis einer meiner oben aufgestellten Behaupton*
gen angeführt werden kannte. Ich habe oben gesagt, unter
sämmtHchen Zahlbacher Grabschriften ri^mischer Legionaire
befäfide sich keine, die nicht Tribus und Geburtsort des Ver-
storbenen aufweise. Nach der Erklärung von Leb n^ (n.9D8)
lind Steiner (n. 489) wflrde die folgende Inschrift eine
Ausnahme machen : MILES • LEG || XVI * 7 • VIATO || BIS •
SEX II LABTIDIVS || SEX ' F • VEL I| PISTOBIS |j ANNO II
XXVI - STIP II IV • H * S - E - Beide ttberseteen Zeile 5 u. 6
,ydes Sextus oder des Beckers Sohn'^ Wehe den VerlAum-
dern , wenn am jttngsten Tage Sex. Lartidius Sex. F. sie
der groben Beleidigung seiner Bliitter anklagt ! Kannten denn
weder Lehne noch Steiner den Unterschied von vel und
sive? --* Doch Spass bei Seite! VEL ist die Sigle der
Tribus Velina, PISTOBIS der Ablativ von Pistoriae, dem
Namen einer etruriscben Stadt; es ist dieselbe Fora, welche
das Itinerarium Antonini sowohl bei der Beschreibung der
Strasse von Faventia nach Luca, als bei den Stationen der
Via Clodia anwendet. Dass Pistoria oder Pistoriae (beide
Formen kommen vor) zur Tribus Velina gehörte, neigt auch
die in Pistoja gefundene Inschrift bei Muratari 1071, 3:
Die Legio VII Qendna am Oberrhein. Ii6
li. BABBIO. P. F II VEL || IUI. VIR. I. D. PISTOR. Siehe
da f der Roman ist verschwunden ; die trockene Epigraphik
zerstört die Poesie des Lebens*
n. 9xt fegio XII (ßtnma am Oberrl^ein.
Wie die römischen Inschriften überhaupt die vorsttg-
lichste Quelle der römischen Leg^onsgesehichte sind , so lie-
fern wiederum unter diesen die Denicmaler der Vexillarier
besonders schätzenswerlhe Anhaltspunkte, indem sie uns gleich-
zeitige Nachricht über verschiedene Legionen bringen, und
selbst durch das Uebergehen eines Legionsnamens schon einen
wichtigen Beitrag 2u unserer Kenntniss der Legions-Stand-
quartier» bieten.
Der aus PI in i US (Bist. Nat. XIV, 28, 5) bekannte
grosse Trinker Torquatus Novellius Atticus war, wie seine
von Mommsen doch wohl mit Unrecht verdächtigte Grak-
schrift bei Or eil 16453 angiebt, TRIB. VEXILLAR. [LEG6.]
-^ > I ■
QVATVOll LV. XX. XXI. PI in ins bezeichnet uns die
Regierung des Claudius als die Blüthezeit des Novellius Tor«
quatus; dass die Legio XX noch unter den Niedergermani-
schen Legionen (das sind eben die Legg. I, V, XX und XXI
bis zu des Claudius Expedition nach Britannien) figurirt, ver-
weist sein Trihunat über die Vexillarien in die Zeiten des
Caligula oder des Tiberius.
Etwas spater ist der C. Vibius Publilianus bei Orelli
o, 1549. TRIBVNVS MILITVM VEXS. ') LEG. DIL IHA-
CEDONICAE ET LEG. XXI. BAPACIS IN GEBMANU ge-
1) So ist statt ETS zu lesen. Nach Henzen zu Orelli III^ p.l46
(Tgl. Jahrbb. XIIT, S.47) hat die Inschrift .. \S, was doch wohl
eher VEXS. zu ergänzen sein wird; als A SfiNatii, wie Baitefe*
bei B. Mejer Geschichte derXf. und XXI. Legion (MttttaeUun-
gen der antiquar. Gesellsch. in ZOrleh VII> ») 8.4M vematbel.
;iaß Pie Ißgio VII üemim mn Qbetrhm.
«renn. Er ftthrte Vexillarier der Obergtennaiiscll^ii h^o-
ften mn das Jabr 48 n. Ciir. Geb., als ein TbieU 4er irüher
hier stationirteu Legionen zur lixpeütfoa Mcii l^rilwwifB
abgegangen und deren Ersatz, die Legio XXII Primigenia«
noch nicht wieder eingetreten war. Besonders interessant
ist diese Inschrift 4a durch« dass 4Bie uns beweist^ dass der
Tausch der XXI. Rapax mit der XVL 'Gallica (vgL meinen
Jirtikel Legi» in Vauly's fteal*l&nc}'cl. 4tr idass. Alter*
fhumswiss. IV, S. 898) schon vot der iiritanniscben flx^edf-
tion stattgefunden habe; und so giebt sie uns sniglelcli tikie
IVachricht, die -ftlr die Gesohidrte der Niedergennanisdreto Le-
'gionen gleich wichtig fst
Wiederom einige lahre spüttr fst die Vete;pschB Insdirift,
welche Lahns in s^ner Lettera a i>. ^ietto 8e Ltonk te-
torno a dne iscrizioni Velejati p. 8 giebt : f| IIIL
MAC II ANN. XXV (j Stif . II fl VfcXlLLAttl ||^uG. TRIVM
tl LEG. IUI. niAt]|LE6. XXL RAP.HLEG. XXH. VÜ^^r.
D. S. — Hier ist die ÜJCXII Pr!tkii]gieu!a stliön in die'Zidd delr
iObergfvmaniächen Liegfaroen dngetreteii.
Eine von VexiHatieiti der itiedergelrmaftistheö L^gioneft
unter Nerva oder Trajan gesei^tb inWhAtt liabe ich fai dBe.
Isen Jahrbflchern XI, S. 7Sr f. schon liehaaflelt, 'kann imeh hi«r
'also darauf beschranken, aof rfe'hinshi weisen. Vi» «ich aber
YeiiBinlatöt, die sdion inehrfkch dhm genügettdfe 'Resultate an-
geregte Frage, ob die IPTI G^mhia Jemals ättiObeitheine ge^
standen habe, noch einmal zu besprechen, Ist 'liihe *itir iit
beschichte der 'Oberrgermaniscbiin Le^önth Ms^jMst noch
lacht benutzte Petenthrisehe IndchHft , d!e atti$ idett BitHMtiM
MV Institnto üi eofr^pmidetnBa -sfrdietAogfica Iflftf. 6. Ttt IF.
von Benzen in seinem dritten Bande der Orellischen In-
^chiiftensammlung unter n. 6i^ wiederge|;e'befi ist, un^ f^el-
^e ich hier jsu »iederjiolen mir erlaube:
. ,T. PONTIVS T. F. PAL. jSABJNVS || PAABF.J^OH. 1
USfUU .ST OMOJHAT || SQ. ^.R. XiRW. MU«. iURO. VI PEIU
fiie L^ VU ISiimmt m 0belirM».
.BAT II DOIBS D9NATVS EXPfiDITIONE VAR || THIGA A
aDIVO TRAIANO HASTA P VBA ||.VEXILLO CORONA MV«-
RAU 7. LEG. XXIIj[PRIllll6. 7. JLK«. XÜI. GEMIN. PR(-
MV» PILVS LEG. III. AV6. PRAEPOlSITVS VBXU.LAi|| i-
TIQNIBVS MILLIABHS TMBVS E3ÜPBP1 1| TIONfi JffiiT*
TANMCA LEG. VII. GEMIN || Vill. AVG. XXII^PBIMiO.
TBIB. €0H. 111 II VtG. €0H. XIM. VRE. COM. IL PRAET
II P. P. IL PBOC. PBOVINC. NABBONENS ||IIU VIB.L&.
QVINQ. FLAMEN. PATBW || MVNICIpI.
Wir haben hier eiaen PBAEPOSITVS VEXILLATIO.
NIBVS MILLIABIIS TBIBVS EXBBPITIONE BBITTAN.
NICA LEG. VH. GCMIN. VIII. AVG. XXII. PBIMIG. nnd
kttanen nach dem, was wir wegen der Aushebniig aokker
Vexillatienen aus den oben anfeftriicten inschriftea sahlies»
«en dürfen, mit Beetimmtlieit veisichera, dass die drei biet
genannten Legionen. einer Provins «agehOreb, nnd swMlv
Bach derErwfthnung der expeditio Parthica des Di Tut Tc«o
Jianns in der freilich etv^as confusen Aagabe des Aranoemeats
unseres Pontius Sabinus zu BehliesBen, unter Badkian (vgL
MeB'Z^n au der luschrift). Da. nun uili 190 n.Chr., In wek
che« Jahr etwa die esfitiiäo Brirtannica deii Hadrian isu aet-
2en 8ein wird, die VIII. Augusta und die XXII. Primigenia
die Besatzung von Obergermanien bildeten, 8o muss die VII.
Gemina damals, wenn auch auf noch so kurze Zeit, gleich-
falls daselbst gelegen haben. Sie war wahrscheinlich tem-
porär in die Stelle der 1. Adiutrix und der XI. Claudia
getreten, wie diese letztere selbst seitDomitian die XXI. Ra-
pax ersetzt hatte (vgl. fl. Meyer, Gesch. der XL und XXI.
Legion in den Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft
in Zürich VII, 5. S. 150).
Bestätigt wird die Nachricht von der Anwesenheit der
VIL Gemina Felix in Obergermanien durch die schon von
Borghesi (Sülle iscrizioni Romane del Reno del jnrof. Stei*
ner e suUe legioni che stanziarono nelle due Germanie da
128 iXe Legio VII Oemma am Oberrhem.
Tiberio ino a Gallieno p. 26 ; AnDali dell' institato di cor-
risp. arcbeol. XI, p. 151) an^re^ogene Inschrift bei Pabretü
p. 140. n. 149 = OreUi-Henaen ßf02,,iie von mir in mei-
ner Oesdiichte der Vif. Gemina in Patdy's Reai-Encyd. der
elassiscben AKertbunuwissenschaft IV, S. 887 mit Unrecht
verdAchtigt worden ist Dieselbe lautet:
TITO STABERIO || T. F. QVIR. SECVNDO || PRABF.
COR. CHALCIDEN || IN AFRICA TRIBVNO || MILITVM LEG.
VII II GEMIiyAEFELICIS || IN GERMANIA PRAEF || EQVIT.
ALAE MOESICAE jj FELICIS TORQVATAE || STABERIA
MATER INPENSA || SVA.
Dagegen ist unter den Rheinischen Inschriften', wie
Klein, Ueberdie Legionen, welche in Obergermanien stan-
den S.23. Anm. 78, mit Recht behauptet, bis jetzt keine ge-
funden, welche auf einen längeren oder kfirzeren Aufenthalt
der VIL Gemina in Obergermanien schliessen liesse, da die
«ine der von Borghesi a. a. 0. angefiahrten xwei Inschrif-
teil ^ Steiner Cod. inser. Rheni n. 383 = Gruter 101, 7,
aach Lehne, Gesammdte Schriften I, S.399, der Legio
XXII Pr. P. F. angehört, die andere aber, aus der Zeit des
^everus Alexander, offenbar nicht hiertier gehört.
Hannover.
C« IL* C^rotefeMil.
5. Bur jRrittk ttx gnt^ifdfin unli latnnifi^ni 3nfi^rtften ttB
Mufmm» in fcqUm«
Es sind sechsaehn Jahre, dass die griechischen und
lateinischen Inschriften unseres Museums von mir herausge-
geben wurden. Sowohl in den Abbildungen als in den kur-
zen Erläuterungen wurde darnach gestrebt eine wissen-
schaftlich befriedigende Herausgabe su besorgen, mit be-
sonderer Rficksicht auf Kritik und Läuterung der Texte *),
und dies Streben wurde anerkannt ^). Indess bemerkte ich
bald, besonders bei fortgesetzter Untersuchung, dass dieser
Arbeit, wie allen meinen anderen, noch manche Dnvollkom-
nenheit anklebe, selbst solche, die von meinen verehrten Re-
Cfusenten — wie scharf auch ihre Waage zuweilen gewe-
sen — unbemerkt geblieben waren. Diese Ün Vollkommen-
heiten hatten besonders Beziehung auf die Aechtheit oder
Dnächtheit der Inschriften und ich nahm mir vor, darüber
alsbald einen Nachtrag zu liefern, mit Hinzusetzung solcher
Bemerkungen, wozu theils die erschienenen Kritiken, theils
neue Entdeckungen Veranlassung gegeben. Mit Bezug auf
die Aechtheitsfrage wurde dies Vorhaben verwirklicht bei
1> Mosel Lttgd. Bat. Insoripllonos Chr. et Iistinae. Accedant Tsbb
XXXIII. Iiugd. Bat. 1848. 4».
Z) Siehe die RecensiODeo tod A. W. Ziimpt In Jahrl>b. für. vrisa*
Kritik. 1848. N. 69; B. Böcking In Jahrbb. de« Vereins too
AUerthumsAr. Iff, 110, Bonn 1813; und C. Leemana^ AnU
madveniones in Insoriptt. 6rr. «t Latt. a L. J. F. Janssen edltas.
litigd. Bat. 1819. 4«.
130 Zur Kritik der griechischet^ und römischen Intckrifiem
Abfassung des Catalogs der griechischeD, römischen und etras-
kischen Denkmaler (1843 u. f.) 0* ^orin wenigstens alle nn-
ächte und suspecte 'Denkmäler, auch die sich mir später als
solche dargetban, mit einem * bezeichnet wurden. Indes-
sen blieben spätere Nachträge, wie sie in meinem Exem-
plare beigeschrieben waren , noch unveröffentlicht; ich ver-
sparte sie bis aur Jang vorgenommenen allgemeinen Nach-
lese und würde nun wahrscheinlich noch nicht daran ge*
dacht haben , wenn nicht die eb^fi ßrs;:|fi^q^e (ite Januar-
Nummer des Cprre^pond^nablaUes ,d^ Gi^^pntvc^piii^ jiff
deutschen .G^chichts- ^nd 4^Uert^uifb8v;qr<!ine (^J^ff^^ f^
Von dem gelehrteii 5[erap8^j;lf!:r ft^Rf^J^^ch ;9ugm«4^ y^^ft)
mich daran J[ema|ii^t h^tp. IB^. ^r, lp,ro,t,cfp;i# .BfffBcili
theilte in jenem .ßlsttte (S.fil Note) mit Pefug anf die Ley-
dener Inschriften als peine ^at^eckftng m^t df^ vivei rö-
mische luschriften, No* ^9 ^und 6|l yon.Q.u^dendpjrp^ „brevi?
iegaü Papenb^o^^lkjifii^i fipscripitio" {J9^. XVljil, 3 und Tab-
XIX, % meiner Inscriptioncs), df|i;ejB Up)tc}\theit von i^ir no-
bemerkt geblieben, uuächt seilen, weil sie VQpKfJleriiiliAi^
in besseren Texten fu Roif abgescl^urieben ^qnd h(eKaiifigc|[e-
ben waren, in seinen VigiL roiQin. jaterc. ^yo i^tc No. ^^8
und Additt. No. 35; und er knüpfte dfir^^u i^^ Bemi^rkung,
„es möge das Papenbrock'sche Legat noch mehr Fälscbiui-
gen in das Leydener JMuseum gebraci^ Jiaben'S mb^ ^
möchten die von Jap de Witt bersjtapnDuendep (Ste^e ein^r
genauen Prüfung bedürJfen*^ Man Jiat i^s iX^ßfffi Bemer-
kungen zu verdlanken, dass ich mit Bezug auf die Aecht-
heit unserer Inschriften, namentlich der Papenbrock'schen
JSammlung, unverzüglich meine Nachlese miltheile, damit das
durch jene Bemerkungen nicht ohne Grund geschwächte Zu-
trauen zu den Papenbrock'schen Inschriften wieder seine ver-
•• » »
8) pe Orieksche^ rom. fn etruriflcbe ^oyiuifi^Qt^ yjMI \k%% Mus.
van Oudheden. Leiden (1648 etc.} 6^
deM sMuMmu in .Lagien. JU
dieate.'SUifae erhalte, .dieiBpigrafhiker menigsitm mkaen mtf-
gflo, welche Leydener InschriAtii Ton mir bis jetst für un-
ftobt oder suspect gehallen werden.
Ich lange daher diese faischriften ider)Relhe nach folgen,
jedoch hlo6 unter Anführung der Nnnnneni, aowoM des vor-
htnannten ¥on mir herausgegebenen Catelogs, als der Oadea*
•doriNschen descriptio und der Tafeln in den Inseriptiones.
Gateiag. I, 2S9* ; Insoriptt Tab. .IV, 3 ; Oudendorp No. 15.
Unächi.
„ .1, SdS«; Insoriptt. Tab. IV, &. UnäcJit Später,
nach Oudendorp, in's Mosenn gekomnen.
„ I, ttO»; Insoriptt Tab. Xltl, 1; Oodeiidorp No. 1.
Snspect.
„ I, 9S8; Inacriptt. Tab. XIX, 2; >Oudeadorp No. 10.
ünächt.
», I, 27»^ ; hicriplt Tab. V, S; Oudendorp No. 24.
Suspect
„ I, B06*; Insoriptt Tab. XVin, ft. DnäcJit Später
(nach Oudendciy) in's Museum gekommen.
^ I, a09*; Inscriptt Tab. XVI, 6; Oudendorp N. Id.
Unacht (Der fitein ist Ton rOm. Bearbeitung.)
„ I, 810^; Inscriptt Tab. XX, 6; Oudendorp No. 3&
Dntcht (Der Sartophag selbst ist Acht.)
„ I» SdO; Inscriptt Tab. XVIII, 3; Oudendorp No.6d.
Untcht
„ I, 3d8; Inscriptt Tab. XXi, 3; Oudendorp No. db.
Suspect
^ L 347; Inscriptt Tab. XX. 2; Oudendorp No. 22.
Suspect
„ II, 5^; Inscriptt. Tab. IX, 1; Oudesdorp No. 3.
Uaächt
„ II, 356«; inscriptt Tab. III, 3. Suspect Sft^
fer (nach Oudendorp) in's Museum gekommen.
lliaEavs ergiebt sich, dass unter allen Leydener In«
InMchrifloi.
iDschriften (gr. u. lat), nur neun mit Entschiedenheit
unftchf, oud fünf für sospeet so halten sind: dass von die*
sen vierzehn (unachten and suspeeten) Inschriften, sdmn
in dem von mir herausgegebenen Cataloge acht als iin&cht
oder suspect angemerlLt waren; dass nur fQnf von den
als unacht und zwei als suspect erkannten Inschriften von
J. de Witt aus Italien berrtthren; dass die übrigen von
J. de Witt aus Rom mitgebrachten Insdiriften, dreisebn
an der Zahl (bei Oudendorp Nö. 5, 17, 29, 31 , 33, 37, 39,
40, 50, 56, 58, 59), meinem Dafürhalten nach acht sind,
wenn auch gegen ein Paar derselben (No. 29 u. 37) kleine
Zweifel erhoben werden könnten; dass mithin bei weitem
der grösste Theil der Leydener Inschriften, auch des Papen-
brock'schen Legates, acht und für die Wissenschaft benuta-
bares Material bleibt.
Unserem verehrten Freunde Grotefend bleibt indes-
sen das Verdienst, die Unachtheit zweier obenangeßihrten
Papenbrock'schen Inschriften zuerst öffentlich zur Sprache
gebracht zu haben. Wenn ich dabei bemerke, dass dieselbe
Entdeckung schon seit längerer Zeit von mir gemacht wor-
den war (sofort als ich die Kellermann'scbe Abhandlung
durchnahm), wird sein Verdienst dadurch keineswegs ver-
kümmert. Die Entdeckung an sich würde wohl keinem, selbst
nicht einem weniger erfahrenen Epigraphiker als 6 r o t e f e n d
entgangen sein, sobald er die Kellermann'schen Texte ver-
glichen, weil ihre bessere Lesart hier ziemlich entscheidend
ist. Dass man aber ohne diese Texte und ihr Befinden in
Rom zu kennen, vielleicht noch lange Zeit an der Aechtheit
jener zwei Inschriften würde festgehalten haben , möchte
daraus hervorgehen, dass noch keiner der vielen kritischen
Forscher, die unser Museum besucht, studirt und über seinen
Inhalt geschrieben haben, bis dahin Zweifel über ihre Aecht,
heit gehegt oder ausgesprochen hat
Ley den, 6. Fobruar 1858. i^« jr« Ft Smmuacwu
6. 9nfd|rtftnt aw Stftxtn-
Die epigraphische Miltheilnng, welche Herr Prof« Fied«
ler in Wesel aus dem Tagebuche des vor einigen Jahren
in Köln verstorbenen Majors im K. Preussischen Ingenieur-
Corps, von Möhlbach, in diesen Jahrbüclieru ^) gemacht hat,
bringt mir einige zurückgelegte Blatter aus derselben Quelle
in Erinnerung, die zur Vervollständigung des von Herrn
Fiedler gegebenen Berichts zu dienen im Stande sind.
Durch die Güte des nun auch seit mehreren Jahren verstor«
benen, mir verwandten und befreundeten K. Preuss. Majors
a. D. Karl von Becherer auf Klein Mehssow bei Kalau in
der NiederlausitZy welcher in freundschaftlichster Verbindung
mit V. Mtthlbach gestanden, erhielt ich unterm 28« April 1839
was V. Mühlbach während seiner Theilnahme an dem Türki-
schen Feldzuge unter Hafiz Pascha gegen den VicekOnig von
Aegypten in Kleinasien und Syrien in den Jahren 1838 und
1839 an alten Inschriften entdeckt und seinem Freunde brief-
lich von Ort und Stelle aus roitgetheilt hatte, und zwar in
seinen letzteren Briefen, da frühere Entdeckungen derselben
Art, wie v. Becherer schreibt, in andern Briefen enthalten
gewesen , welche durch demelben v. Mflhlbacbs Verwandten
in Stettin zugesandt worden , von da aber nicht zurflckge«
kommen seien. Dahin mögen namentlich die beiden ersten
nun bereits veröffentlichten längeren Inschriften gehört haben.
Was mir vorliegt, rührt von einer von Becherer getreulich
gefertigten, wo nötbig facsimilirten Copie her, deren Ge-
nauigkeit durch den zuverlässigen Charakter meines Freun-
^} XXV. Jahrg. XU. 0. 65 flg.
1S4 buchriflen aui SyriMi.
des verbflrKt wirii, welcher , nicht ohne Kenntni« Jcr alten
Sprachen y ausserdem seiner Hittheiinng einige berichtigende
Bemerkungen hinxumfflgen im Stande war, und snm Deber-
fluss bemeriLt: „von HOhibach oder von mir ist kein Stridi
verändert oder sug^setzL*^ Trotsdcm ist die Beschaffenheit
mehrerer der copirten Inschriften von der Art, dass die 6e-
wissenhaftigiieit von Mühlbach's grosser als seine Renntniss
des Griechischen gewesen sein ranss. Denn von einigen In-
schriften kann dreist behauptet werden, dass sie so, wie sie
jetst in Abschrift vorliegen, auf dem Steine nicht gestanden
haben können. Ich werde daher von den mir vorliegenden
Aoflseichnnngen, welche 9Ffunimem Ulden, nur drei Insdirif-
tevy welche allgemeinere BhK^htung verdienen, einer n&heren
Besprechung unterwerfen, bei den Obrigen dagegen , aus de-
ren' verwitterten Scbriftstigen nichts Sicheres herausgele-
sen werden kann, mich auf eine kun?e Charakteristik be-
schränke».
No. 1 und 9v aus Amasia, der alten Pontlschen Stadt,
liefern vier einsehie Zeilen, welche nicht besonders mitge-
dieiR zu werden brauchen, da es dieselben sind; welche H.
Fiedler S. 71 giebt> dem es unbekannt geblieben, dass die-
selben schon aus Hamilton's Research, in Aisia' min. Völ. II,
n. 79 in das Corpus Inscr. n. 4108. T. III, S. 121 überge-
gangen waren, und awar mit di^r richtigen Variante [SAP]-
MATlKSi statt des nnversUindlichen MAFIKSL Wenn ans
Hamilton's Abschrift ferner APPIOY mitgetheilt wird; so ist
an bemerken , dass die Lesart APIOY bei Fiedler auch in
der mir vorliegenden Copie steht, aus welcher mit Fiedler
die Notiz zu entnehmen ist, däss die Buchstaben* sättmflibbfer
dieser Inschriften die Btthe von 9 ZölPerrächen.* Dieses
und die ganz gleichen Schtiftaüge derselben, wie sie in mei-
nem Facsimile vorliegen, bestätigen die Vermuthung dcjs Her-
ausgebers des Corpus, dass sie Bruchstücke einer und -der-
selben Inschrift gewesen, und da diase* oiembftrs.dtetDirlfitat>
Inichnften am Syrien. 185
4 1 I
tion eines* RöiAscfi^n äikisers eolfiielL so bieifc'Cderselbe bei
seinem 'Wie^erherstelilttJi^sTerisucii'e des'Cränzen nur darüber
in Üugewllssheit, ob Mf. Aiirelius Antoninus'oder L. Aurelius
Commodus ' ^^'r' betreffende Kaiser sei. Dass auf einen die-
ser beiden Kaiser die In^chrifibeisäglicli' sei, scheint mit Si-
cherheit der in MATIKÜ nichV zu verkennende Ehrenname
Sarmaticus zu verk'athen', welcher zuerst' bei M. Aurelius
Antoninus erscheint. Die 2eit der Inschrift aus dem Zusatz
inl^AQiov(fiitr*AQ^iovyAvx(ovi'vov (so wird bereits im Cor-
pus'Supplik) zii besliiAmen,' wenn nknilich^ hierbei an den
Consul dieses Nkiben's im chrisllichen Jahre 89 gedacht wer-'
den sollte, wir'd hieVdiirch nun freilich' unmöglich: dagegen
kennen wir einen andern angesehenen Mann desselben Na-
niensy an welchen sich ein Brief Fronto's ' erhalten bat, ed.
Rom. S. 30iB (von einem andern Briefe ist nur' der Anfang
vorhanden), und* welchen eiwa'ftlr den Enkel des gleichna-
migen Consul zu' h'ält!en nähe liegt.' Mai nJibmt an, dass er
als inridicns die Regio Veneta nnter sich gehabt' habe. Dass
einem solchen Mantte ein fthAliiches VerWaltungsamt in den
Provinzen dbs Poiitus aAverträidt gewesen sei, auf dessen
Veranlassung oder unter dessen' Leitung' daä' in Rede ste-
bendb Mföbum^ht zii^Stadde' gekommen sA^ ist eine Annahme^
durcli der^n 'ßtltigtiWg^'dfe Frk]re 'ttAet den betretri^n^enllai-
ser entsdiie^^ii s^in wfilrdb/ man diaks eli sieh voä einem
grosseren Bauwerke' handele, daB^ zli' EnVen eines' Kaisers
unter Mitwirkung eines Arrius Ahtininttö' et;^i<5htet worden,
bezeugt nicht nur die Grosse deir in ' dei* Dedicafiön' ange-
wendeten Buchstaben, sondern an^h die ausdrückliche Bemer-
kung von Milblbach's , dass die bei Fiedler zuerst stehende
Infachrif' sich anf „einem antiken Friessttitke^' befindet.
NoiS*. „Inschriften in Nisibie am Thor vonSindjar*' und
No. 4; „Inschriften in Nisibie, auf einem verwitterten
j^iefh« vor dtU'liiWe v}»rBV^aa^, siAS) ^ ganz' f Magmen ta-
ufiJ ^«te^' kelhett ' Cfe^inÜ.
186 Inichrifien aus Syrien.
No. 5. „Sehr verwitterte Inschrift auf der nördlichen
Seite eines Säuleastücks , welches eine Stunde von Malatia
(Melitene) auf der Strasse 2ur steinernen BrOcke des Tog-
masu (Melas) liegt. In der Nahe muss die Schlacht de&Ti-
berius IL gegen Koshru 1. (Anuschirvan) geschlagen sein,
576 n. Chr. G.*' Die Entzifferung der Inschrift gehört ohne
eine genaue Copie wohl zu den Unmöglichkeiten.
No. 6. „Inschrift über der Thür der griechischen Kir-
che zu Ordussu bei Malatia.'' Die Buchstaben 2% Zoll hoch.
EYPEQHSAN TA AEIVANA TOY AFIOY EYJO-
SIOY MHNI MAISI . , . ET0Y2 .... Af^EKAINI2GH
JE 0 NAOS AYTOY ERI 20A0MQNT02 MHTPO-
nOMTOY.
„Die Ruinen dieser alten Griechischen Kirche bei Or-
dussu bestehen aus dem gut erhaltenen Portale und aus lieber*
resten der Seitenwande, nebst einigen Pfeilern und Gurten
des Gewölbes. Die Kirche hatte eine Länge von 75 Fuas,
Breite 50 Puss/'
No. 7. „Inschrift auf einem 3' langen, 2%' hoben , 4''
dicken Steine^ der nicht eingemauert in der alten Griecbi*
sehen Kirche zu Ordussu bei Malatia liegt.*' ^
t TO TPinAOXAPAKSiMA 0 BAEüEIS, OlAE,
KAI THN EN AYTSi nOIKIAÜTATEN TAOHN
0 HANIEBAITOS NIK0AA02 BAAriPOS
nOIMHN API2T0S MEAITHNHS —
— ANESTH2EN ES —
EXQN SYNEPrON —
JOYAON KPATI2T0N —
f
Es handelt sich von der dreifachen Einfriedigung einer Grab-
stätte mittelst Erdaufwürfen statt eigentlicher Mauern. So
verstehe ich das in seiner Bildung barbarische , sonst nicht
weiter gefundene Wort tQinXoxagunwfia^ wofür ich nicht wage
tfinkovv x^9* >u schreiben. Z. 3 wäre ich allerdings nach
In$chrifi€n au$ Syrien» 187
den üeberresten der Buchstaben gentigt NiuoXaog o BXaytgig
mit von Becherer eu lesen, wenn es der Vers gestattete:
möglich fireilicb, dass die Eigennamen eine Nachlässigkeit
rechtfertigten. Aber selbst der Name BXayigoi beruht nur
auf Vermuthung. Sicher dagegen hafte schon von Becherer
im folgenden Verse noifitjv agiatog herausgefunden. Das
darauffolgende bleibt räthselhaft, wie das Meiste des folgenden
Textes, aus welchem nur Einzelnes mit Sicherheit herausgelesen
werden konnte. Gewiss aber richtig ist von Becherer's Ver-
muthung ^;i;o9y am Anfange der folgenden Z., in deren zwei-
ten Hälfte der Name des Gehülfen verborgen liegt Z. 8
dovXo9 ist Vermuthung von Becherer's. In der letzten Z.
konnte wieder der Name M$kiT^P9j versteckt liegen.
Die Kappadokische *) oder Armenische Melitene ist der
Sitz einer bedeutenden christlichen Bevölkerung, vorzüglich
von den Zeiten Justinian's an gewesen, und soll gegen 56
christliche Kirchen gehabt haben. Vgl. Mai Coli. Vatic T.
X. S« XI. Unsere Inschriften zeugen von der Fortdauer die-
ses Zustandes bis in die Zeit des Kaiser Constantinus Por-
phyrogennetes. Zur Zeit des Eulogius, Bischofs von Ale-
xandria, wird ein Domitianus als dgx^^Q^^^ 2u Melitene er-
wähnt, bei Phot Bibl. 225. S. 240. Bekk.
Hierzu kommen noch aus derselben Quelle „Fragmente
zweier Inschriften aus Malatia. Die Steine dienen als Trep-
penstufen einer kleinen Moschee, welche nahe den Trüm-
mern des alten Castells in der alten Stadtmauer von Mala-
tia angebracht ist/'
Von No. 8 liest man ausser MiXtri^vtig am Ende we-
nigstens noch Kiovatttvxivov nog(pvQoy€V9^iov heraus, wo-
durch das Zeitalter der Inschrift bestimmt wird. Das Feh-
*) Diodor. in Bxo. ex Polyblo eto. ed. Feder T, S. 16.
1S8' hü^ßrfJM OM' äynen.
M des- if in KoWt^üW, wi« Hh C<ifUf i^(; rühii tiäi
wtÜtV vofa'eineiA Vendifen' d^' Coolsten h'er', offer'stedit ia
einer jetzt nlclii melir' cHc'ennb^ren'Vei-blndan^' i^ I and
N ^ e\nilr S\g\e.
SV. 0' bestellt aus f<Ag|enden' Resten:
JNEKMNIS&tr EK —
— BASr^EßN TQN —
M((g^ ütst VerbffenUichuft^; welch« ohne <Re oVtii aA-
gegebene Irestlaiinte' Veranlassung nicht unternooknlen* woW
deii'wäl'e, wehigstetai^' Zeugfnte^ vbn den wissenS^haftltt&en
Btetfebon'geh 'ablegen, Weleh^ efn 'gebildet er Preussischer'Of-
ficier^untetr atleto äefahi^fafirad'Drahgsalenf^ eines hiurtiilKki-
gen Krieg^^ sb verfM^efa nUht' ausser Atht lieiäi'
G i e s 8 e hV
-^
(Hiesu Tafel V uod VI.)
Der giÜcUiehe SAifall, ittn' mt- die Bntdedning' der
meiston HuDstscMtzb des Alterthmns verdanken, bat ancb in
unaerti' Tageli unf i» unsere^ Nfthe ans de» Strombette dea^
Rlieins eio> antlUea' SuiAKtdenfcniM abV Dicht der Sonne ge-
brtüdil, wie wWM noetr keiiieB' im RheiUalidi gtf abden wor-
dMi'iat; eb^n'isd ditfrcb* dir S^iMhiheit- seiner Form, wie dnrdi*
di*<;> mit' AuflüBhftee Wenifittr* Theil^ , mtfstlhidige BriiaUuag»
aasgeseieiinet.« Bs^* v^erdi^nt daher^ dieser iiif sHner Art vieU
leiebt einnlfeFinii'in'^dieiten diili TOmMehen AltertbUmern des
Rbeinltedeff gtwidnwtiniBlätlerir eine auafMirlichere Anseigc
un#Beschn^iknrg, als dies* in de^'etsten öifentHeben Mitthei«-
lunglbn' üher diese h^rrliehe Statnie gisehih«n^ konnte. Da
vielMeM nnr wtaigenr* utisereir Leser dM' aHein ' befiriedfgende
Aitöpsio oMr 9elbsfaMii«hNeS rfeunMeheiifBaeehns verfi[§nttt
ist,( fi#>]8t*aM'*seiMraihi§r'BrsätretMdilrViil-deri nnd* Hinter:.
Scüei getfoinIMwa* Ateeickfn«ta|«^ der Sfatoe, d^ Hlat^irkbpres
und* des - HhuniM auf Taf. V und Vi; beigefügt , denn auf
dem VMe der' ArehäoMJtie und Kunst filrd^ek't selbst eine'
schwaehe NaehhiMung eines Kunstwerks mehr dessen Ver-
sttodniss^ als eine wortreiebe und binstgt^rechte Beschreibung.
Wie'und wo wurde' unser ria^fhuB geFutaden? Am 16ten^
Februar' dieses Jahres, als derlOiein ungewfthnlicb niedrigen
Wasserstand ' hatM und sein Kii^sbetf vom Ufer aus weit hin-
ein ^tfoeken^Iag^, wollten sechs arme Rseher, vier aus dem
2a'Mikititenr vo^^XaMen* am RbeindaiMm ' dl^S' liilken Ufers
gele9eMnAorfe«Lflaihgea«'und <n#al< aUs -deuf^g^gMOMV^IIe^
.140 Die Bronaesiaiue des jugendlichen Bacchus van Läiüng^
genden Bislich, nachdem sie ihren Fang gemacht hatten^ die
ihren Netzen schädlichen grosseren Steine in dem trockenen
Rheinboden auf der rechten oder BisJicber Seite, wie sie auch
sonst zu thun pflegten, vergraben und dadurch fOr ihre Ar-
beit unschädlich machen. Schon nach den ersten Spatensti-
chen in den trocknen Kies- und Sandboden stiessen sie auf
einen Gegenstand von MetalJ, der sich ihnen bei weiteren
Nachgraben als eine im Ganzen wohlerhaltene fast 5 Fuss
hohe Statue eines unbekleideten Jünglings von Bronxe dar-
stellte und nach ihrer Reinigung vom anhaftenden SchlaouB
oder Schlick in goldfarbigem Glänze strahlte. Dem schdnen
Jünglinge fehlten leider die Augen, der rechte Vorderam,
der oberhalb des Gelenks abgebrochen war, und einige Blat*
ter am Kranze. Eine weiter fortgesetzte Nachgrabung nach
dem Veriornen gab kein Resultat und konnte es auch nicht,
da ohne Zweifel Arm und Augen schon langst und an einer
ganz anderen Stelle, als am Orte des Fundes, verloren ge-
gangen waren. Auch zeigte es sich bei nftberer Untersu-
chung des Bruches, dass dieser sehr alt sdn mnsste^ iniem
das Metall an der Bruchstelle durch das lange Reiben in dem
durch die Strümung stets bewegten RheinsAnde und GerüUe
sich ganz abgeglättet hat Die offenen Augenhöhlen aber
zeigten deutlich, dass die Augen nicht von demselben Metall-
guss gewesen, sondern eingesetzt und herausgedrückt waren.
Die über diesen Fund erfreuten Fischer brachten ihre gegen
zwei Centner wiegende Beute nach Lflttingen, wo der jt
liehe Gott, in einer ärmlichen und engen
aufgestellt, sich bald eines zahlreichen Besuches zn erfreaea
hatte und wegen seiner Schdoheit von allen Beschauern be-
wundert wurde. Die erste Öffentliche Mittheilung über die-
sen „antiquarischen Fund" gab das in Xanten erscheinende
Meuner Kreisblatt n. 15 den 20. Febr., aus dem die Kölner
und die Elberfelder Zeitung ihre Nachrichten über die Statue
entlehnten 4ind so in weiterem Kreise die AuOnerfcsamkeit
Bron^esfaiue de$ jugendlichen Bacchui tonLütthtgen. 141
vieler Kunst - und Alterthunsfreunde auf den Bacchns von
Lättingen richteten. BemerkenswerCb ist es, dass Lüttin-
gen schon mehr als einmal in der antiquarischen Welt nam-
haft gemacht worden ist: einmal durch den hollandischen
Philologen und Antiquar Heinrich Cannegieter ^)y welcher die
Dea Hludana auf dem bekannten Votivältar im Museum va-
terländischer Alterthiimer 2u Bonn als eine topische GOttin
des Dorfchens Lilttingen erklärte, obgleich dasselbe lange nach
der Römerxeit erst an dieser Stelle entstanden sein mag;
2nm andern im J. 1838 durch den verstorbenen Jastizrath
Honben, als er in der Nähe von Lfittingen die fränkische Fflr-
stenkrone und andere Anticaglien fand, welche abgebildet
und von dem Unterzeichneten beschrieben sind in Honben's
„Rom. Antiquarium oder Denkmäler von Vetera und Col.
Trajana^' Taf. XLVIH. S.67 fg. Jetzt soll nun der beste und
schönste aller Funde im Rheinlande den Namen Lttttingen aub
N^ue verherrlichen. In Folge einer an die Kdnigl. Regienmg zu
Dflsseidorf gemachten Anzeige von diesem auf fiscalischem
Boden gemachten Fnnde erhielt der Bürgermeister von Wardt
und Lüttingen den Auftrag, Ober diesen Schatz, auf welchen
der Fiscus gesetzlichen Anspruch machen kann, zu wache»,
bis höhere Entscheidung Aber denselben erfolge. Daher wurde
die Statue aus ihrer unsichern Behausung, wo sie der Be-
schädigung neugieriger Beschauer ausgesetzt war, in die
Wohnung des Herrn Bärgermeistecs Mostert nach Xanten ab-
geAlhrt, wo sie sich in diesem Augenblick noch beindet und
auf ein bleibendes Unterkommen in einem ihrer wflrdigen
Kunsttempel sehnlichst wartet^).
1) S. dessen Dtesert de BriUenbtirgo eto, Hagae Com. 1784. p. 81.
Z) Dass nichts Neues unter der Sonne geschieht, lehrt uns auch die-
ser Fund, dem ein sehr ähnlicher aus der frOhestea Zeit des hel-
lenischen liCbens eur Seite gesetat werden kann. Wie unsPao-
saalas X; 19. g.Z berichtet , fluiden nach einer leshischen Tem-
148 JHe BftcnuHaiue de$ jugMdlidim.BaockuBitmiMittSngsm.
iPap^ iiie«iirge{uiid«nefltelue.eiiieB baocbiMkmiBpliobta
ointj was mir wahndieiolicber .dOnht, de« )j«i|^£n4il;iielkan
Go4t.B.ac€hii^.8QilMt mnBtdlt, mwA jedtniBeaclHnier ein-
levchtcp , yrenm «r 4en hsBOß auf d«ii iHMi|ite Jcr »StaAae
und die Mien BUdenn ito jugundllchaii iBa«ciiiH letgqpIliflHfi-
4}he iKöi;|M;r- und GeaiebtsbttilttBg^ oiMhcr 4ielcacirtet. BboB so
weuif 'kftOQ esflweifdbart soia, daas «ür eine aaCike Sta^
iU9 vor VHS haben, uad mwjm eine, wejdie cu «den sdiOaatoa
;De<i)unftlern des antiken Bregusses geaähit werden Jaif , da
rieb an ihr alle die jEigeasehaften Anden, welche «nit Wm^
.i^lmfiRii vom allen l^unelkennera als die aiGheFsften
aeicben antiker Scbttnbeit .und .Künatbildiiiif bettachtet
den. Ab^sehen von der Seltenheit ^iit eihakener Bioi
»(atuQtt ans dem Alterthnm, Mclinet «ich iderdUfltfiageriBac-
qbps /durch die vollondetedPorm der nkbt .aUein natorgflCs^ea,
sondern auch ideialiSQben KttcperbiMuAg Ana«; mag oHtn «ni
Apf 4ß$ ^beyiniaaas :uad die Hannonie aller einadnen Güe*
der, ^ifif auf die guae flalUmg uod fitdlMng des adiftacn
iOpCteB .^hee, deüen IdealbUdung .der gvoaae Heister des soba-
:lien und rei^cüiden KunätotUs, d^ jo ider Milte 4es lievtaa
,^h4iiMiderts v«r Chr. lebende Kttaatler Piraxiteleai Aiehft
^eb^ffep, peudern vollendet bali denn aohiw lange Vior
.gajl) ßß schone 6l{iiuen, des Bacehus. £& iU^ wie C. A. EM-
f eluage Fischer aus der BMü MefliyiMM beim fi^iecliea fai Meere
Qfte aus OUveniiols reb gearbeiteles Idol oinee den afeftyniBaera
lioch nnbekanntep fiottos odeir^ yvip fler flfylllPgraftb OanonoHip
beim Eusebius in der Praep. evang. V^ 36 ersfiblt^ einen Hole*
klotz y der oben einen kopfartigen Ansatz hatte. Der von den
Lesbiern befragte delphische Gott befahl dieses hermenartige Hole-
bUd oder ^^ttyor als den phfibinlaohen Dionysas mn vereheen, vas
to Methymnier seUdem mit /Opfera «ad Gebeten «uoh belDlgtao.
leb Terwelse auf ^(»ttigef'a Maen sar Arobaoli^ie der Ma-
lerei ß^ 185 4[, nad Cireaaei>'4» 9jrmbQlik uad Mjiiaelogie UI,
dem Kraben y^ l^lb^chen ^^ ^iUe 4^. A^s -l^^fal 4^ jn-
.di,«|cl}ß|i ,t«rf , f;a^len4Qte Pi;^Hf^e^ 40 Rie||r,ejre9 l^.«hinkP
Bif^cp, Jheil^ ^ 9Ii|i:|il<\r, theils \ü Bf qn^c. SRap i^r f^uiiB
|(piQstb,eiij^r Wcyer ü^r ,dic iacl)On§te aUc^r j9|i<;chw9ta(H4V
in der Villa (Lfidaiiisi 2» ,^()m sagt , dass ß}a ß4|f^ Kp^ff^ti
des K<irp^ .i^ngc^eip ^eicli uq(l ,apiiiitM\ig wie linde Wfitßn
sanften Oels in einander fliessen, und das Auge des AnsqlifiiiM^
mit ifneirsJUtli^cbem yc^^i^flgen ap ji^nei^ fiuf un^ iW^V glei-
tet : .^i^s Is^t sicji aufh y.9n .^f;r j^ch<M^n Ktf;:Rerl)i|^^g ^
Uükififf^eT B^^clf^jfß in vi/elcn J^eziehui^cp s^tfi. ^w W
nun .eip Ori|[iii^ «^1^ ipr ale^a^risit^U^n |^imi|tpei;i{i4« , ^tf
/i\e Mniji}^ !^ft9^^ ^^9^ Werjbie^ aus itf: Sa^nje ifi^ f^niffir
4qs sei9, ohne Mlen Zweifel kann sie al^ ein M^fjQk cijechir
s^her EttLü^ypf und als iip Arbeit eine/i j[eschiqkl^ ^l^l^Üdr
pie 9»tfhe ,4er StHLpe j|)[eU^gt ^cb gea»ucr {||e%lWjg
^ F. ]IQZ. rhein., 4ie ^of^ftnge 7 Vi Z., «Iß i^Mge der
|;u^ph^e ^^. yjw pfcpwtep ^sal^ ;dw i^i^q^tl^j^p b]9«HP
jjUfpf^ iV/i :Z. , V9(p Hf ^e) bvi ;{W9 ArmUiB der ßmt9.r
Ijep i^ Z., fpfl /^la m «V FfffiiasftWp"? F. & Z., yp» im
Sür^^r l^fp ;znm A>^«Vg Apt ^/^ l Z- W L., **« NjWf»-
Itif ge ? jp: fP li. Von ^ef Nf^fensHi^e bi^ ^ur MiMe d«0
1) Andeutottgen su S4 Vorträgen Ober Archftologie S. t02— l^d.
SebOD Calnmto , eio Älterer Zettgenofue des PhfdiAs y hatte eine
Mamorstatue des Bacchus für dessen Tempel su Tanagra gear.
b^det ^^i^cb Vyfoa'n Baeohos wird gerdhint Die schdnetea Mn-
«terbUder des ja^endlichen Bacchus stellte« paeh #JeseJS KJlQltfeEU
PfycKfl^ n^fi seipp Scböler auf«
144 Die Bron%e$taiue de$ jvgendUehm Bacchus vanLUimgen,
Kinns 2 Z. 8 L., die AogenIang;e 13 L.^ die Lange des Oli-
res 2 Z. 1 L., die Länge des Annes vom Ansatz bis sa den
Pingerspitzen 21 Z., der Stnmpf des recliten Anns 9 Z., die
Periplierie des Dickbeins oder obem Schenkels 1 F. 6 Z. S L.,
die Peripherie des Oberarms 10 Z., des Halses 1 F. 3 Z.,
der Wade 12% Z. Das Metall ist etwa ein fflnftel Zoll dick.
Dem Körper sind angelöthet die Arme , die Genitalien and
der Kranz mit den Bändern. Am linken Arm sind zwei Stel-
len, etwa 1 Z. lang und einen halben breit, die wahrschein-
lich im Gusse nicht gelungen waren , durch erogesetzte Me-
tallstflcke ausgebessert, jedoch sehr gut mit dem Ganzen ver-
bunden.
Die Stellung der Figur ist die eines in leichter, unge-
zwungener Bewegung fortschreitenden' Jflnglings , der den
vorschreitenden linken Fuss eben auf den Boden gesetzt hat,
daher unter diesem auch die Befestigung der Statue ange-
bracht war, während der rechte, dessen vorderer Theil
mit den Zehen noch auf den Boden sich stützt, sich zmn
Schritt erhebt. Trug dieser Bacchus einen Kranz in sei-
ner Rechten, so scheint es> der Kflnstler habe den sie-
gesfrohen , heitern Gott , dessen etwas geöffneter Mund die
frohe Botschaft des Triumphs dem horchenden Thiasos oder
Gefolge laut verkflndiget, darstellen wollen. Daher bat er
den Kopf ein wenig gehoben, um frei vor sich in das Weite
schauen zu können, und die Halsmuskeln treten ziemlich
stark hervor. Die Betrachtung der mit jungfräulicher Weich-
heit vermischten, aber doch kräftig hervortretenden Jtlng-
lingsschönheit erinnert an den aus Ovid (Metam. III, 607,
cf. IV, 18) bekannten virginea puerum forma, »yden jungfrau-
ähnlichen Knaben, dessen Haupt audi ohne Hörnchen gebil-
det, ein jungfräuliches Aussehen hat.'^ Ungemein schön ist
die volle, schwellende Brust des in seiner JugendblOihe ste-
henden JUnglings mit dem heitern, lächelnden AnÜitz, zu des-
sen schönem^ acht griechischem Profil, wie wir es an Statuen
Die Brankeitatue des jugtndlkhem Bacehui van LuUingen. 145
jafeadlieher Personen finden, aneh die kurae Stirne ge-
bftrt, eine wesentliche Eigenschaft der Schönheit nach dem
Urtbeil der Alten 0« D^i* zierliche Schwang der fleissig aus-
gearbeiteten Haare ist ebenfalls ein Kennaeichen griechischer
Arbeit Von dem Stirnkrana an bis zum Kopfwinkel sind
sie gescheitelt und auf der Scheitellinie liegt ein doppeltes
Geflecht, das sich am Hinterkopf in die herabwallenden Lok*
ken verliert Auch die naturgetreu gearbeiteten Ohren, die
mndlichen Wangen , die gewölbten Augenlinien , der etwas
geöffnete Mund mit den FoUen Lippen und das Kinn, dessen
Eundung in der Mitte ein wenig platt gedrückt oder abge*
rieben ist, ohne jedoch seine Glatte und schöne Form verlo«
ren au haben, gefallen durdi ihre ausdrucksvolle Bildung.
Es mag schwierig sein, die schönen und heiteren Zilge in
der Zeichnung wiederaugeben, denn Je langer man das schöne
Antlita betrachtet, desto anmuthiger und freundlicher tritt
es dem Beschauer entgegen. Es ist der Ausdruck einer le-
bensfrohen, ungetröbteh Heiterkeit der Seele, die in ruhiger
Selbstiufriedenheit und jeder Sorge haar die Welt um sich-
her betrachtet Noch reifender würde der Anblick des hol-
den Jfingluigs sein , wenn seine jetat offenen , dunkelen Au-
genhöhlen ihre künstlich eingesetaten Augen noch hatten*
Dass sie von Metall, ohne Zweifel von Silber, gemacht und
angelöthet waren, davon habe ich mich bei der wiederhol-
ten Besichtigung der Statue fest überaeugt, indem ich nach
Beseitigung des an den Augenlidern anhaftenden Schlicks
am linken Auge ganz deutliche Spuren der Bleilöihung ent-
deckte. Es ist mir mehr als wahrscheinlich, dass die Augen
1) Daher rühmt Horafe Od.I,8d, A: insianein tentd fronte Lycorida;
ebenso fehlt bei Martial IV, 48^ wo er die Bildung eines schö-
nen Knaben schildert^ die frons brevis nicht S. Winckelmann'a
Gesell, d. Kunst Bd, V, Kap. 6. g. 6 fg. Th. III; 8.947 ff. Eise-
lias Ausg.
10
IM SieSronUmMue de$ Jfiy<i<illc*iii BaMu$ inm Lsajugetk
noch Ml itf mit Schlmm Mff fittlien BamiililUe mh ffftUr
iiiien werden, iiilem diefeelfcen leichter euiwäffs gcdrikkt
werden, tb naeh der Anesen^eile herausfallen konnlen* Der
Umstand lihrifensy daas ndser Bacehnshild solehe kanallkhe
Ai^fen gehabt hat, ist eia schlagender Bew^ — wenn aitch
sonst kdne anderen da waren — dass die Statne ein antiken
Kunitwerk ist; denn seit Phidias bis nnrZ^il der sinkenden
Kunst wmr das Binsetaen kMstlicher Anfe^en nad AngMnIeme,
iie aus einem vek der Stetne verschiedenen Matttinl votier*
tq^ waren, an Brbnse« und Mnntaorstatnen nad BOaten aehr
ttblioh, wahrend die Knnst der neuem Seh sotehe HiMd
kflnstlicher Nachahmung der Augen verschmdit. Die Aihfenc
des Phidias auf der Akropolis nn Athen hatte kMstfidi ein»
gesetzte glannende Augen ; diesem Beispiel folgten nde Kinst^
1er in Marmor und Bra ^). Daher sehen wir noch ü kHea
grossen Museen antike Bildwerke mit eingeuetiten Augen,
oder, wenn diese herausgcfadStsu sind^ nrit leeren Angenith^
len« ich will nur einige Beis)pieie , die ich aus eigener An-
sehaunng kennet gelerat hable, hieati Unfabivn: in ierDiM-
dener Antiken-Sammlung eine PaUai (V<Meichriss No. IH^
ferlier die BQste einer nnbiekalaiten Arau UHt eingeseinCco^
aber nicht mehr vorhandenen PhipiBefei, im Vera. No« Sfffts
die Büste einer Negerin von Nero antico mit Augen von tut*
bigem Stucco, im Vera. No. SM; im Museum desbouvR^e
Herme d^ßs bttrtigen Bacchus von rethem Marmor, No. 617,
und die schiene Matmorbflste des Antinous, No. 12^ An einr-
gen antiken Köpfen haben steh iofehe kttnsUiehe Augen noch
erhalten, wie an dist Statuette eines flereules BibüL die m1^
bernen Augen , an einem weiblichen Bronzekopf aus Velleja
Augen von Alabaster, an einen Faunuskopf Augen von Bobin^
fand von dhaleedon an einem weiblichen Kopf im capi'tblihi«
1} Ich T)ei*^fi^se Auf fifttOg^'s kfeiiie ilbhrfft^ M^H^ aiMbi Mm,
S.118. WiockelfflaDn's Gesoh. d. Konst Bd« YII, Xa^ ii f. 18.
schm Moseiia. Oaw es iaAMorthum besoadere Künstler gab,
die «ic^ mt der Verfertigung fcjl|ii8l]i^her Augen fQr Statiien
bescbttfligten uii4 fiibri ocsuterii hiesseii, wissen wir aqs 4fr
Grabscbfift eives Hokbßa KftnBtleng, des Sapiiius Sernpia *).
Der «iivnge Sebnaok» den unger g»Q« «nbeklfiideter
Bücchns Irägt ^X ^^ 4*i^ Wt gf «ai^er Sorgfalt ausgearbeitete
ILran^t der in drei an epne Spange befesdglen AMieilw»
gen, tiber der Stirn und 2p beiden Seiten, aicb um i%B wtm
werlicben Locken JMeclUß Haupt windet und bintep von
eteem Bande nipfMiimi^^ngebaUeii wird, von dooi daa «ine Ende
Aber die reebie Sdiniter sieb a^bJüngidt^ da3 mr LinkM aber
abgebrochen ist, wovi»n i^icih noch deutlicba 8f urc» 4er L^
tbuDg neigen '). Wie die ian^er» . sa ist a«eb dier Kran« auf*
geimbst. Aehalicbe Kraiubitnder, die aber die ScMter her«-
«bfaUepy sab icb an «9v«i Attatm des Angustus, nn der.Bron-
nab4i8te Vespasiai^ .am Baocbius aitf ddP Bcditf dar borgbe*
aiaehep IMbuaairiraae md an einer Mamiorhenne des Hew«.
les '*). Dar ftran^ unseras BaccMis bestellt mis Wctnlaamben,
Feigani Kigbeiu, Aebren, Pinieuäylel^ GriinaUlpfelctoi, Jipheu*
und WeinUattern wd Blipien » wie i^ abniiaba im Kvanae
dar schteen Mar^rmaska das Qjwinjaos in Muscnni das ikon»
vre gefimden habe 0« Bs ist bebwuüt, dass jaae Frtlehte wo?
gen der Menge ihrer Kerne als Bilder der höchsten Frucht«
i I 1 1 — » I 1 1 » I M ,
1) 9poii Miflcellan. aot. sectVI, j^.ffdß* höUi^ex^B KupBtmyiholog\e
Bd. 11^ S. 170.
n) Bacchas ist, trie bekannt, ein Philostephanos und iUsa09tepliano8,
denn er achmuclUe sich zuerst mit einem ttP^ieukranse. PJiains
a N. XVI, 4.
8) Die Rdmer nannten diese ICranshander lemnbci, die Gritchen
raiyim*. 8. Bötti^er's kl Schritten Bd. I, S.1S1.
4) J)escrlption des Anüques no. 878. 089. 98. ^11. 560. '
6} S, die Abbildung in Müller's Denkmälern der alten Kupat Bd. II.
Taf. LXX V, n. 070 und dazu die ErlUärong S. 78 fg.
146 Die BroMestäine des jugendUehen Baethm ^on Lüiimgen.
barkeit zu den mystischen Symbolen des Gottes gehörten,
wie auch die Eicheln und Aebren als Sinnbilder der Nah-
rung, denn Bacchus ist nicht allein ein Gott des Weinbaues,
sondern auch des Feld- und Gartenbaues. Wie Bpbeu und
Weinlaub, so durfte in einem bacchischen Blumen- und Fnicht-
kranse*) der Pinienapfel nicht fehlen, denn die Pinie und
ihre Frucht (xcSyoc, nux pinea, Zirbelnuss) geborten in die
Weihen und Orgien des Gottes ^).
Die ausgestreckte Linke trug, nach der Haltung ^er
Finger aiu urtbeilen, ohne Zweifel einen Thyrsus oder eine
bacchische Lance, die mit Ephen oder mit Weinlaub umwun-
den und mit Bandern geschmflckt zu sein pflegte und statt
der scharfen Spitse einen Pinienapfel hatte. So tragt , um
nur ein Beispiel anzuführen, die Bacchusstatue aus parischem
Marmor in der Mttnchener Glyptothek (im Verzeichniss von
Schom No.109) in der Linken einen Thyrsus, in derRedn
ten einen bacchischen Henkelkrug oder Kantharos; andere
Bacchusbilder tragen statt eines Gefllsses auch einen Rrans,
um den Gott als Sieger zu bezeichnen , oder eine Tmube.
Auch unsere Statue scheint in ihrer abgebrochenen rechten
Hand ein GeAss oder einen Kranz getragen zu haben , und
mit diesem Schmuck mftsste sie auch restaurirt werden, wozu
1) Die Griechen nannten einen solclien Krane Bnkarpos oder Pan-
karposy d. Ii. Feston oder Guirlande. Pancarpiae dicuntur coro«
nae ex varlo genere florum ftictae^ wie Festna s. ▼• Pancarpiae
sagt Gisb. Copert Monam. Antiq. p.Z88. Schwarz Opuncula ed.
Hartes, p.86.
9) S. Bdttiger's Kanstmythologle Bd. I^ S. 200 und die Jahrbücher
des Vereins Heft XXV^ S. 174 ff. Der noch erhaltene kolossale
Pinienapfel; der einst die SpKce der moles Hadriani (der heuUgea
Engelsbttrg) krönte ^ bezeichnet die Tbeilnahme des Kaisers an
den bacchischen Mysterien, die er in Rom begünstigte. Anr.Vict
de Caes. c. 14. Ueber die mala punica im bacchischen Coltus
8. Böttigeri Opusoiiia p. 880 aq.
tHe Brofiz$$kUue des JugenMchen BacehuM tm LäiHBgen» 149
es an guteu VerbiUeni nicht fehlt leh^maebe in dieser Be-
»ehang aufmerkaam auf die in dem Museo degli stndi in
Neapel auflgfesklUe Bacchosatatue, welche in der Rechten eine
Patera, in der Linken einen Tbyrsus halt 0*
Was die filmfe Kdrperbildnng unserer Statue anlangt
so «eigt sich an allen Thdien das Rundliche, Weiche und
Annrathige^ und ,,ein leichter Hauch von Schwellung umflicsst
harmonisch seine Glieder vom Scheitiel his mr Zehe ^y*. Die
Oenitalien, ohne Andeutung der Pubertät gebildet '), können
im Verhaltniss aur Grösse des Körpers klein genannt wer«
den« Der Nabel ist dagegen aierolich tief eingedrückt , wie
dies, nach Winekelmann's Bemerkung, an jugendlichen, xv*
mal an weiblichen Statuen der FftU ist. Die Schenkel haben
eine anmnthige Rundung und Fflüe ; die Knie sind sanft ge«
wtibt, die Zehen sorgfUtig gearbeitet Das unter der lin-
ken Fusssohle befindliehe Loch diente mr Befestigung der
Statue, welche ohne Zweifel auf einem Postamente gestanden
hat Dagegen ist das Loch an der Ferse des rediten Fus-
ses gewaltsam eiagodrackt Aus beiden Oefiiungen sonderte
sich noch kflrzUch die Feuchtigkeit des im Innern der Statno
anrfickgebliebenen Schlammes troiifeBweis ah, der erst dann,
wenn er völlig getrocknet ist, sammt dem GerOlle mit einem
spitaigen Instrumente heransgebradit wmrden kann.
Die Rückseite der Statue hat der Künstler mit gleicher
Liebe und Kunst behandelt, wie die Vorderseite. Man he»
trachte nur, um nichts unbewundert au lassen^), die aier-
1) 8. Böttiger's AmalUiea Bd. I, 8. 390 tg.
2) Hirt im M^^tholog. Bilderbuch S. 8t
8) Der Pseudo - Luclan in den Eroten o. SS nennt sie nQtatSxyovr
4) Xva fifjS^y avtqs dSavfiaatop p, wie Pfleudo-Lucinn von der kin-
disclien Aplirodite des Praxiteles sagt, wenn er t^r onta&tr <t/-
fiQ^fptay derselben seUMerl,
IM JN0 BroMMaiue d$$ /uyeiUlSotoi haoehMi tm UMkigem.
lieke Arbeil des HiBterkopfte, ien fciftittgeii Eick«M tmi «e
^^teretes aates", die den jvgeBdlichen Oott m f taea BpkchM
Kallipygos machen. Deakt oiaa (rieb die StalM frei vad yrmi
allen Seiten sichtbar aaf eiaem PasCanente anfgealelki —
denn dasa sie aa einet Grappe haedischev Figurea gehurt
habe, scheiat mir niobf wabrsehmlich — etwa in eheia Fftrke
oder in einea Oarlenteaipel, so aiasa sie in ibren amsprMgli-
eben Metanglanae, der sieh nach jelet iai Saanealiehle herrüeii
aaaaiaimt, eiaen reiJeaden AnUtck ge#ttlirt habe«. Debt lach
heute nach der in Prtblinge des Leberis bifikende «ad vmi
den Reiaen der naMrlieben KSrperackMbelt aarffossene Bac-
chnsjingliog selbst auf dleBescbaiier atti der untere» Vrika*
klaase einen gewissen Zauber aas und ndibigt iknen Warte
der Bewunderung ab, wie ich nebnaaii au Idtw Gele-
genheit hatte. Prauen sollen geinssert haben , man klMrae
y,den sdiMen Jungen'' tagelaag liifMhen and dehe sMi dach
ncht satt
Der Umstand, dasi dia aaf antikctt BtwMi gewuhnlieh
als sicheres Keanaeiehen ihrss Alters find ihrer Aeehtbeit
anfliegende Patina oder der gfdne gltnaende Bost, die be*
kannte aeruga nabMis, wät utisererBtatae mkR, hat bei eliil*
gen Allnrthnnisfrtenden Hweifel «nd Bedeak^ errege j^'^^di
ohne allen Orudd, sobald man in Btwagung alehl, dass Bronne,
wehn sie hnmer im Wasser liegt, Md der aninittelbaren Ein*
Wirkung der Luft ent^o^en ist , gar keinen Grünspan an-
setat. An unserer Statue, die vielleicht viele Jahthunderte
vom Rhein fiberstrOmt und von dessen Schlamm bedeckt war,
konnte sich gar keine aerugo bilden, und die immerwährende
Friction durch Wellen und Sand tnadite si^ so blank, wie
sie schon bei ihrer Erhebung aus det* feuchten Tiefe war.
Au einigen Stellen, wie an den Locken, im Itranae» im Munde
und in der Hand ^it^eu noch Eies und Erdtbeile so fest , als
ob sie mit dem Metall verwachsen, wafcup« Ein ttberMUgen-
des und unwiderlegbares Beispiel Air die Bidiägkeit meiner
Bdll^9lullf Ut Hw iiK SMimpr 4e9 J. ia$6 19 &Mii)l|f M kei
B«iiB, hikI «war an einor mt Sf^blamv be4e<;kten SteUe, ge«
nachte Find rao tHdfickßn KupfenaSaaea vp4 anderen
Broiiaesachep, weldi^ aaeh Jabrhuadarte lang m Rbeip g#-
legM babapy uQd säauiittkli „4aroh ihrep Metallglan« siob
aaaaeichiieteA^^ ao liaas die Arbmter die Mtto«ea für goldene
biellea. Dieae fanden ,,ibree GddglaMes vegepi'' baldliieih
bafcaff und warden üar höbe Preise verfcaaft Einige fcamea
in BeiUs nnseras geehrteu ijncbivar'a, des Hrp. 0,-L« Freu*
denbergy äua wir Aber diesen meih würdigen Fund einen be-
lehrenden «nd ansffthrlichen Bmebt verdanken 0« S# bat
sich also auch an diesen Bonner BteaAep, die aas der römi*
sehen Kaiaerceit und awav von Augustas bis Marc Aurel hfiv^
rihreHy fceiae Padna gabiidel, weil sie iamer i«i Wasser ge-
logen haben, wn sieh eine Qxydatian desilraes nicht entjsrik^
kein konnte. Da nun die Aeahtbeit dieser Bronnen über allen
flwctfel erhoben ist, so wird auch kein kundiger Beschauer
dar Lülinger BaeAnsatatne wegen ihres Metaliglanaes an
deren Aoehdieii und aolikev 6rqpi»ng nwcifeln fctanen ^).
Dia Eoit bestimmt anaugehan» in welcher die Statue
fogossan wnuda, ist eine scbwicffige, kaum au Msende An&
fsfee; nur ans der Beaohnienhek der Arbeit und aus der BiU
Amg der Figur selbst lasflt aidl der Wahrbnit annahrend
1) In den Johrbfiehern des Vereins H.XXV, 8.08—181.
^) Dnas sehon ^e Alten diese BIgensehall <to8 Bneety im Watser
nicht SU oxi'dlreai nleht Mom geJuMoäj sondern nuoii praktiiob
bein SeUffbmn aageweiidot liaben, gelit «hs einer bisher nnbeach-
letea stelle des Vegetlus de re mil. V, ,p.^ herrpr; ^ ciipre^so
ßF^ et piau — Libucna oontezitiur, atilius aenäs elavis, quam
ferreis conflgentfa. Quamllbet enim gravior ^llquando videatur ex-
pensa^ tamen^ qiiia amplius durat, lucmm probatiir alTerre. Nam
ferrtoa Oavoty tempore et humare, eeieriter rMgo comumity aerti
a^ttem , eüam m fhtcHkuM , proprUim eiAeUmtimm etan»uHi, Dana
T«rglelehe man noeh Horaog'a Aom. mi CIses. 8. €fr. IV^ St.
Uli Die Br(m%eiiaiue des jugendlichen Baeckug wm IMüngen^
folgern , dass der Guss in einer Zeit ausgeffthrt wurde, als
die scliwierige Kunst des Engiessens in Rom , von griedii-
sehen Künstlern ausgeübt, noch in ihrer Blflthe stand. Diese
erhielt sich aber bis in die Zeit der Antonine , bis in die
«weite Hälfte des «weiten Jahrhunderts n. Chr., denn später
nahm die technische Fertigkeit und die kunstmässige Bear-
beitung von Idealfiguren immer mehr ab. Ausübende Kflnat«
1er römischen Geschlechts gab es , mit wenigen Aosnahmen,
damals nicht, wohl aber Werkstäfte griechischer Kfinsller
in Rom, und viele unserer schönsten Statuen im edelsten
griechischen Stil sind dort unter den ersten Kaisern beruhm*
ten Urbildern nachgeformt worden. Die let^e Spätbluthe
der Kunst, die sich in des kunstliebenden Hadrians Zeitalter
durch höchste Zierlichkeit, Glätte und Vollendung ausseich-
nete, erhielt sich «war noch unter den Antoninen mit leiser
Ausartung, sank aber gan« su Anfange des dritten Jahrhun*
derts unter Severus und seinen Nachfolgern. So unsicher
und schwierig aber auch das Urtheil (iber das Alter eines
plastischen Kunstwerks sein mag, so glaube ich doch, gelei-
tet von dem Urtheile geObter Ktlnstler- und Kenneraugen,
der Wahrheit nahe zu kommen, wenn ich unsere Bacchns-
statue als das Werk eines griechischen , in Rom arbeitenden
Erzgiessers aus dem Zeitalter Hadrians betrachte, als nodi
Kunstwerke im Geiste des vollendeten griechischen Stils, wie
Visconti bemerkt, geschaifen oder wenigstens nach guten Ori-
ginalen gearbeitet wurden. Wenn der anonyme Berichter-
statter in der Kölnischen Zeitang No. 00 d. J. tiber die Bac-
chusstatue mein Urtheil Ober deren Alter dahin ausdehnt,
dass ich dieselbe für ein Werk aus dem dritten Jahrhun-
dert angegeben habe, so hat er sich, durch unrichtiges Hö-
rensagen verleiten lassen , indem ich mich nur für das erste
oder zweite Jahrhundert ausgesprochen habe.
Die Frage endlich : wie kam die Statue in das Rhein-
bett bei Ltlttingen? kann wohl nur allein der Vater Rbe-
Die Br(m%estatue des jugendUcken Bacchus eon LtMngen. 1S3
DIU selbst genügend beantworten, der sie bis jetzt mit sei-
nen Wogen und Schlamm sieher bedeckt und getragen hat.
Nicht unwahrscheinlich aber ist die Annahme, dass durch
einen Eisgang die in einer römischen Villa oder in deren
Park am Ufer stehende Statue fortgerissen und dann im Laufe
der Jahrhunderte im GerOUe und im Sande weiter stromab«
wttrts bis zur Stelle fortgeschoben wurde, wo sie endlich
wieder das heitere Sonnenlicht erblickte, und jetzt als eines
der schönsten Kunstwerke , das jedem Museum zur grOssten
Zierde gereichen wtirde, die Aufmerksamkeit und Bewunde-*
rung aller Kunstfreunde und Altertbumsforscher auf sich zieht.
So mOge denn diesc^s herrliche Denkmal antiker Kunst-
bildung bald einen würdigen Platz in einem Kunsttempel un-
seres Vaterlandes finden, wo es iiach umsichtiger und kunst-
gerechter Wiederherstellung des Verlorenen und Beschädig-
ten in seinem ursprünglichen Glänze noch eben so viele
Jahrhunderte, als es in der Tiefe des Rheins geruht hat, von
Kennern der Kunst und Freunden des Schönen betrachtet
und bewundert werden kann.
WeseL
Prof« PleMer«
Audi. NachMgUoli bemerke Icli) dass die oben auf 8.141 er-
wfthate y^MnkiscIie Fäntenkrone^^ nach neuem Forachnagen für den
Besohlag and Henkel eines hdlBernen Eimers C^^ulay erkMrt wird^
wie Ähnliche Metallbesebifige mit Henkeln karsllch in der Normandie
geftinden sind, und ein dem bei Luttingen ähnlichea Stuck in dem
Schöpflinsehen Museum zu Strassburg aufbewahrt wird. Für die.RicIi-
ügkeit dieser Erklärung kann ich mich noch nicht aussprechen, da
mir die eigene Anschauung und Verglelchung dieser Beschlfige mit
der FQrstenkrone fehlt. F.
8. 9w fiaprUd)rn it» ilterruriu^ iintr itx Sodtnerta bri
%nitxnaäi.
NachAen len hockf^espannfeD Erwartimgieii, welehe
gleich beim Beginne des Bans der linksriieinisehen Eisenbabn
gehegt hatte, in Palge der Erdarbeiten werde naneher Sdiats
ans dem römiselien Alterthun zu Tage gefördert werden,
längere Zrit hindurch der Erfolg nicht entsprochen, neigte
sich endlich im Lauf« des Herbstes v. J. das OlQck gflnsti-
ger, indem fn der Nahe von Remagen ^e in diesem Hefte
8. 114 ron f rof. Braun pnbiictrte interessante Vetiram ent-
deckt wurde. Ebendaselbst fand man Ende Nerember, laot
einer gütigen Mittheiimg des Abtheifungsbanmeisters, Hm.
Plessner, eine in einen Metallring gefassfe antike Gemme
von Cameol, eine männliche Figur mit einem fiehn in der
Han4 im4 nn/m npr Erde gelehnten Schilde vorstellend , in
einem eisernen Handschuh, welcher wegen der starken Oxy*
dation leicht zerbrach. Die Gemme ist in den Besitn des
Htn. Cättm jun. w Bonn f»kommM. An^siwdem Mtdeckte
nNin noch «ine Anzahl Araber , wovin Skelette nril Aisinng
und WaiFen lagen, die aber v>om Rost so nerfreosen waren,
dass sie meist in Stücke zerfielen. Diesen Vnn^en folgte
bald darauf zu Anfang December eine ungleich wichtijgerer
bei Andernach, dessen nähere Beschreibung hier gegebea
werden «oll. Da es mir nicht vergönnt war , «o^eicb an
Ort und Stelle das Aufgefundene zu besicMigfii i m fPfcdff
ich in Bezug auf den Thatbestand des Fundes den eingehen-
den Bericht bierttber in der Köln. Zeit vom 14. Dec., sowie
die mir gütigst mitgetheilte Aufstellung, welche auf dem Bau-
Das Kapellchen de$ Mercuriu9 und der Ronnerta eto. 15t
haveao der Süseiiftahii m Aftdcrnach m toden ist, im Grunde
kgen, da daff Tempelchen bei meinem kamlirben Besuche in
ündenineh bereits abgetragen und die sflnnntlichen Gegen«»
ittnde des Pnades in dem Feldbureau untergebracht waren.
Bs war am dten Dec« v. J., als^dki Arbeiler beim Am*
heben der Fundamente für die Icolossalen Lehnmauern am
Er abnenberg dicht unterhalb Andernach auf Tuftteintrimmer
atiefiäen, welche anscbeinend MauerQberrcste waren. Bereits
firfiher hatte man beim Ausgraben dieses Berges die Reste
dner Strasse vergeftinden, welche sich an den Felsen lehnte
und ganar die Oonstruclien der alten romischen Heerstrassen
seigte ; sie bestand aus mächtigen Tufsteinen und verschiede-
nen Kieslagen, welche zum Theil in Mörtel gelegt waren. Bei
den fortgesetzten Arbeiten zum Abtragen des losen Grundes
des Berges fanden sich nun die Mauem eines 9 F. breiten
nnd 11 F. tiefen, nrit Tufsteinen iberwMbten Gemachs, des«
sen TMr nach der Strasse, resp. dem Rheine zugewandt war.
Dieses Gemach, welches ohne Sweife! als ein dem Mercu-
rius und der Rosmerta geweihtes sacellum anzusehen ist,
war augenscheinlich vom Berge verschtlttet, an den es sich
nach Art unserer rheinischen Heiligenhättschen anlehnte.
Die Wände waren gemauert und mit einem feinen Mör-
tel, Toth und gelb in Stuck gemalt (al fresco) , tiberzogen.
Auch fanden sich Bruchstticke von Malereien, welche jedoch
lfl«imlich plump waren. Im Innern und zur Seite des Ge-
machs fanden sich folgende Gegenstände zerstreut liegend:
1) die Bnicksttlcke einer auf einer Sella sitzenden gros-
sen Statue d^ Mercurius aus den Brüchen von Weibern (bei
Ben vnweit des Laacher See's) ; die Sella, deren oberer Theil
in zwei Thierkllpfe ausläuft, ist in 2 Stücke zerbrochen, im
Ganzen aber von guter Erhaltung ; an dem einen Theile be-
flndet sich ein geflügelter Fuss des Mercur, von dem oberen
Theile der Lende ab gleichfalls wohl erhalten und schon ge.
IM Das KapMehen de$ MercuriuM
8) Bn Piedcstal, wie 4i€ TOfkergehcnile Stefoe, voih wri*
berer Stein, mit dem bb etwa an das Knie reicbendeB Theik
des Fasses einer weiblichen Figur, ebenfalls pil und zier-
lich ausgearbeitet; daneben ruht dne Thielrgesfalt, wddie
indessen so verwittert ist, dass sie sich nicht genau bestin-
nen lasst. Ohne Zweifel gehören diese Bruchstilcke einer
Statue der Rosmerta an, welche, wie wir aus den in-
Schriften ersehen, nngleich mit der des Marcur hier nur Ver-
ehrung aufgestellt war.
3) Ein vierkantiger, 11 Z. langer und J8 Z. breiter
Sandstein, mit noch wohl erhaltenen Farben bemalt; derselbe
diente nach der Verrouthung des Berichterstatters in derKAln.
Zeit, als Ornament in dem Fussboden, welcher mit einem
gegossenen Estrich tibernogen war.
4) lag unmittelbar neben den Mauern des Tempelchens
auf einem Viereck von etwa gleicher Grösse eine Votivara
von 20 Z. Höhe und 16 Z. Breite, aus Stein von Weibern,
mit folgender, an der rechten Seite abgebrochener, schön ge*
meisselter Inschrift:
INHD-DMERC
ßOSMERTAE A
SIGNISD^
FLAVI APRI
V • S • L •
In honorem domus divinae Nercurio et Rosmertae aedem
cum signis duobus Flavia Primula (?) voto solvit lubens merito.
Wir ergangen in der 2. Zeile AEDEH CVM, in der 3.,
wo nach dem D noch ein Rest von V stehen geblieben ist,
DVOBVS und beziehen die aedes und die signa duo auf das
Tempelchen selbst, welches die Flavia Primula oder Primilla
den beiden Gottheiten gemäss eines Gelübdes hat errichten
lassen. Man konnte nach duobus auch ein D(edicavit) aaneh«
men, aber nach Analogie einer Ins<:hrift bei de Wal (Moeder-
godinnen N. LXIl), wo nach 'aedem, signa tria, porticnm (cum)
und der Roimerta bei Andernach. 157
naceriis doabiis (ac) culina' ausdrOcklieh die Foraiel solve«
runt rorfcamnity erscheint die entere Deotuogf gereehCfertigt.
5) Eine zweite mit grösseren und rohern Buchstaben ge»
hauene Votivara, ebenfalls aus Weiberer-Stein, 2 Puss breit
und 16 ZoH hoch, (rftgt folgende Inschrift:
//NHODDim
//OEB ARONIv
//TALIS-V-S-L-y
Die loscbrift ist an Anfang und am Ende der Zeilen
nicht vollständig erbalten. Am Schluss der 1. Z, scheint
es am einfachsten , den Ausfall von 4 Buchstaben annvneh-
men : llfE(RCVft) und am Anfang der 2. Z. vor 0 ein I zu
ergänzen, so dass diese Ära dem Mercurius allein gewidmet
wäre. Da jedoch der Ort, wo der Siein gefunden wurde
und ohne Zweifel auch aufgestellt war, ausdrücklich, gemäss
der vorhergebenden Insclirift, dem Mercurius und der Ros-
merta. geweiht war, so lasst sich auch hier der Name die«
ser Göttin erwarten : ich möchte daher am Schlüsse von Z. 1
erganzen irE(RC*'E) d. h. Me(rcurio et) und am Anfang
von Z. 2 (R)0 lesen , als Sigle fttr Rosmertae. Die Unge-
schicklichkeit des Steinmetzen, welchen die Wahl zu grosser
Buchalaben zu diesen Abkürzungen genöthigt zu haben scheint,
zeigt sich auch noch in der ungewöhnlichen Form des 3«
Buchstaben der 2. Z., welcher als K anzusehen ist^ so dass
wir den barbarischen Namen EKARONIVS erhalten. Die Er«
gänzung des Beinamens • . • talis (Vitalis?) ist unsicher.
6) 2 Bruchstllcke von kleineren Statuen, deren Köpfe
abgebrochen sind, aus Speckstein (Kalkstein f), jede mit dem
Sockel, der eine Höhe von etwa 8 Zoll hat, ungefuhr 20 Z.
hoch , welche männliche Figuren mit einem ober der Brust
gegürteten Aermelchiton darstellen. Die eine von ihnen hat
einen Stab, der in einen Knauf endet, nach oben gekehrt In
der Rechten ( die andere hält einen ähnlichen Stab nach un-i
1A8 Bbb Ktfelkhm d$$ Mwremiua
teo fesfenkt Ausatwimm fkal sich a«ch ein BndisUld^ «w
dettselbcB Stein vor^ wonmf iich TkMe «ner Bianlklien Fi*
gur neiglen. Kin Venucb» welchen ach mit Hau RroL Sinirock
ond dem BanaMiatenten Hrn. Merkel machte, dieae drei Brach*
stocke zusammen sn fügen, gelang voHkommoa; iiieniach
neigte sich eine vierseitige StMtue , auf deren beiden schma-
len Seiten die beschriebenen männlichen Figuren auf einem
Sockel standen, während auf den gegen ttberstehenden brei-
ten Seiten rechts die Gestalt des fiereules mit der Löwen-
haut und Reule deiititch herrorirat, Hnks sich eine weibliche
Figur in langem Gewände neigte, welche in der Hand einen
in iVttchte auslMfenden Bfisohel luederhielt. Beide mdetnl
beschriebenen Figuren nehmen die ganne Hohe der Ära ^n.
Da mir bis jelnt keine Abbildung dieser merkwfirdigen Statae
IKU Gebote steht» so wage kh Ober deren Deutung onch nicht
nu entscheiden; fieileidit stellt die wdbUcfae Figur eine Fur-
tunu dar» oder eine Juno, mit welchen Hei«nles Mer gej^aari
erscheint^). An die Rosmerta ist wohl schweitich na doH*
ken, da diese nach 4en Dntersnehangen Prof. Be<fter*a <) an-
dere Attfibule tfeigt
Was die beiden Figuren auf den Sdimalsaten angeht,
so erianMn sie stark an die sogMiaMten AitiArider, wel*
eben Prof. Driichs ') und Dn A. Haakh ^) eine eingebende
Besprechung gewidmet haben. Rofkinflieh wird es bei nä*
herer Untersuchung Saehfcennem gelingen, die auf dieser
vierseitigen Statuette vorkommenden GtfttergesCaRen genaner
zu entimthflfeln. Ausserdem fand man
7) eine nienliche AnnaU von kleinen Tbongeftsaan, die
na Libntioaen gedient Juiben mögen» meiateas von mMhliohcr
1) Vgl. Jahrbb. tV, S. 149 f. nnd S. 170. Orelli Inscr. HO. 1M5.
n) ü ttnsero JahrbSchen XKy 6. leo und XKYy 19V.
t) Hell xxin^ 8. so f.
4) Verban«. a. 1«. YsM. deulMAer PblhdoscML fik 17e ff.
ttiid ißt Roifmtfia hü Andmimich. IM
Farbe, thells mit, theiUi oliiie H»kel, von Welchen fiüf ia
dem ^ Bureau des Hro. Baiimeister Braddeiiktir; livfbewaihrt
werden $ 'anseerdem viele Bruehslieke von nfrOskerea Tlkoib-
gefllflsen, et mit auch veii Schalen aus teirra aigiUala.
Schliesslich
8) AvA vttgefiüur 80. Manaen, , meist ton Stthsr, in dem
OerMle des Bergee neben dem Tempel gelinden nwrdeni
Br. Banmeiscer Brandenbnlrg m Andernarii hat meinem Wn»%
sehe oMsprechend mit nuvorlMmmcnder €Hlte die stamlli»
eben MUnnen zmr näheren Bestimmung mir sugtsendet^ Es
sind nach div Zeitfolge geerdnet folgende fiilbermOnnen :
t Anreliim Vems» Ret. Providentia (Fragment)^ B h. SeptU
mins Sevems PertinaKi darunter eine mit Severus Kus Ang»
Bev» Vota suscepta XX. und 2 Mannen von dessen Ctomah-
lin Julia Domna; B AntoDinns Pins Augustns OeManicuB
(CaracaHa), auf den Reversen Serapis und ein stehender Krie*
ger; 1 L. Sept Oeta. Caes^ Pentk lev* Victelria aetema;
3 Mannen des Antoninus Elagabalus mit den Reversen Fides
militum (durch drei Feldseichen dargestellt) » Marti Victori
und Victoria Parth. Max.; 1 Severus Alexander. Rev. Ae-
quitas Aug. Von Kupfer- und BronnemOnsen, welche meist
seinr abg^eiveueit Md mnleseilieh wavten , ftndeik sieh foU
gvttfle : 1 Augttstus, 3 Mattus Autelitfä, dattttater 1 seht gut-
ethalUn^r M. Antoninus Aug. Tr. p. XXfX. Ilev. Imp. VII.
Cos. III. mit dem Bilde eines auf eine Urne gestützten Fluss-
gottes mit dem Ruder, in Mittelerz; 1 Nero, 1 Vespasianus
in Grosserz, 1 Domitianus, 1 Traianus (in Grosserz) mit De-
cursio, 1 Hadrianus in Grosserz , 1 Commodus , eine Münze
des Constantinus M. mit Constantinopolis (Rleinerz). 8 Mün-
zen waren ganz verwischt. Zugleich fand man zwei Mün-
zen aus neuerer Zeit: einen Stüber von Erzbischof Ferdinand
von Cöln vom J. 1638, und eine Bergwerksmünze von 1748
mit der Aufschrift Solertia vincit.
Bei Hrn. Abtheilungsbaumeister Plessner zu Remagen
160 Das KaptUohen des Mercurius eic.
sah kh noch drei an demselben Orte gefundene Minsen: 1
Severus Kos Aug., Key. P. M. TR. R XVI. COS. III. P. P.,
1 Sevenig Alexander, beide von Silber , nnd eine Consecra-
(ionamfinse des Constantinus Avg. (in Mittelera) mit dem
gegen Himmel fliegenden Adler.
Schliesslidi bemerken wir noch, dass dordi die bdden
oben mitgetheilten Inschriften die Zahl der dem Mercor nnd
der Rosmerta ^) geweihten Inschriften auf 11 , oder wenn
man die von Prof. Becker im vorigen Hefte (S. 196) der
Rosmerta svgeschriebene Inschrift mit Prof. Braun ^) nicht
gelten Iftsst, wenigstens auf sehn gebracht wird. Unstrei-
tig gehören aber unsere beiden Inschriftsteine schon wegen
des Ortes, wo sie gefunden wurden und wegen der anderen
zugleich entdeckten, num Theil räthselhaften Gegenstände sn
den wichtigsten, die man bisher gekannt hat, und verdienen
in hohem Orade eine erneute und sorgRlltige Betrachtung
von Seiten der Freunde und Renner rOmisch^gallischer Gut-
terculte.
Bonn, im April 1856.
■ t ■ ■ '
1) Ceber ibr Wesen und ihren Xamen vergleiche man besondem:
Chasaot von FloreDcourt, Beitrage zur Konde alter Q6U
terverehrang im belgischen Gallien. Trier 1812 und L e r 3 c b ; Jahrb.
II. ff. S. 117 ff.
Z) S. dies. Heft oben S. 109 ff.
Dreiviertel Stunde von Bonn aufwärts an der grossen
Landstrasse, welche an dem linken Rheiuufer vorbeiführt, ist
ein gothisches Baudenkmal » das sogenannte Hochkreua,
erriclitet, welches sowohl durch den Geschmack in dem es
erbaut, als durch sein Alter die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Die Stfirme in der Natur und in der menschlichen Gesellschaft
sind während eines Zeitraumes von einem halben Jahrtau-
send *) an demselben vorübergegangen, ohne dasselbe zu er-
schüttern. Selbst der Zahn der Zeit konnte ihm bis jetzt nicht
so viel schaden, dass es nicht beinahe völlig hätte wieder-
hergestellt werden können.
Ueber die Veranlassung zur Errichtung dieses Denk-
mals ist man nicht im Reinen ; man sagt zwei Ritter aus
dem* benachbarten Friesdorf hätten einen Zweikampf gegen*
einander ausgefochteu, in dem dereine sein Leben eiugebflsst
habe; dem Ueberlebenden sei von dem kölnischen Erzbi-
schofe Walram die Busse aufgelegt worden, dieses Kreuz zu
errichten.
Mit Urkunden lässt sich diese Meinung nicht belegen,
und so ist es denn begreiflich, dass man dieser Erklärungs-
weise keinen grossen Werth beilegt und sie blos als eine
solche zu betrachten geneigt ist, die man gegeben habe, weil
man nichts Besseres zu sagen wusste. Allein, wenn man auch
t) Das Hochkretos wurde anter dem genannten Brsblscbofe Wal-
ram (laaz— 1849) errichtet.
11
162 Das Bochkreu% »wischen Oodesberg und Bonn.
nicht im Staude ist, eine solche Erklärung mit Urkonden sa
belegen, so gibt es doch noch ein anderes Mittel, sie xu. stüt-
zen und sie zu einer solchen zu erheben, die einen hohen
Grad von Glaubwürdigkeit, wenn nicht völlige Gewissbdt
hat. Um dieses zu sehen, muss man seinen Blick Aber das
genannte Denkmal hinaus erheben, und in die Zeiten zurflck-
gehen, m dtnttt daaselb« errichtet woriea» Tfanl amn da^
so wird man in verschiedenen Gegenden Deutschlands stei-
nerne Kreuze, kleinere und grössere, wahrnehmen. Über de-
ren Deutung man bisher gar nicht im Klaren war. Man
fiodet diese Kreuze z. B« in Altbaiem, in Schwaben, in Fran-
ken, am Rheine und ohne Zweifel in vielen anderen Gegen-
den Deutschlands. Was den Ursprung derselben betrift, so
hat man dieselben je nach historischen Daten und Vermutbun-
gen, in den verschiedenen Gegenden in verschiedenem Sinne
erklärt; so z. B. wurden sie in Thtlringen Zehnt- oder Bo-
nifaciussteine genannt, well man die Idee der Zehntfreiheit
in jenen Gegenden an dieselben anknflpfte') Die richtige
Erklärung aber ist weit näher gelegen.
Am Rhein und in Westphalen z. B. war es eine alte
Sitte, eine Sitte, die jetzt noch nicht erloschen bt, an den We-
gen und an Stellen, wo Jemand eines unversehenen Todes ge-
storben, oder wo Jemand erschlagen worden war, ein Kreuz^
und wenn die Mittel der Hinterbliebenen es erlaubten, ein
steinernes Kreuz zu errichten. Hatte der Erschlagene bei
Lebzeiten eine höhere Stelle in ^er Gesellschaft eingenom-
men, und war er bei den Seinigen beliebt, so Übernahmen
diese es, ein solches Denkmal zu errichten. An der Stelle,
wo der Bischof Conrad von Wflrzburg erschlagen worden
war, Hessen die Gläubigen nach dem Zeugniss des Abtes Ar-
1> a H. Waldmann, «bdr den Ufiito^iicbeii QßÜ Stuff». BoIKki
Stadt 1857. S.09.
Dä$ Bdchkr^i ^loUthM: Öodesber^ und ßöfih. ieSt
nol^ vDtt Lfibe6k 0 ^ht gros^eö Kreuz (crux operosa) er-
richten: es trug die Inschrift:
Hie pröcuihbb solo, sceleri dum parcere oolo,
Vülnera fa<^t4 dolö A^lit habitare poIo.
£ia anderes ifteispiel bietet die hessische Reimchronik,
Um das Jahr 1451 wurden Heinrich Schenk, Heinrich von
Grifft und dans von Born einschlagen; die Chronik ^ welche
dieses erzählt , gibt an y bei Dorlen ständen Monumente die
in Stein gehauen und die sich auf diese Geschichte bezogen').
Oft war der Mörder nicht bekannt^ oft so mächtig, dass
ihn der Arm der . strafenden Gerechtigkeit nicht erreichen
konnte. Konnte er sich derselben aber nicht entziehen oder
trieb sein Gewissen ihn zur Busse ^ dann wurde ihm unter
andern Strafen auch die auferlegt, ein steinernes Kreuz zu
errichten. Im Jahre 1484 war Zacharias Wicko von Mit-
teliied ermordet worden; das Schiedsgericht , welches von
dem Abte von Kempten und dem Marschall von Pappenheim
war eingesetzt worden, verurtfieilt'e die Mörder unter Andrem
dazu, ein Steinkreuz, das (ün( Schuh lang, drei breit und
etwa einen Schuh dick sein sollte, dort zu errichten» wo die
Verwandten des Erschlagenen es haÜen wollten. Auch wurde
dem Mörder auferlegt eine Wallfahrt nach Rom, nach Aa«
chen, nach Einsiedein und zum h. Leouhar^ zu Juchenhoven
zu machen ^).
Hans von tÜrichshausefi hatte Götz, den Schenken von
Lochof, erschlagen , das Schiedsgericht yerurtheilte ihn am
21. Dec. 1383 unier Anderm „an der nächsten Wegscheide^
wo der Schenk erschlagen ward, ein steinernes Kreuz zu set-
zen und dessen SchiU und tielm daran hauen zu lassen.
• «
1) Ar«ol4* liK^ec' C^mii«! 9» WMmnm am.*. Ov
S> Kadkettbo^lU» Mnn1e«CvBlHlfteoOoll.yi^8i«4ti WilMili«ii* i.108.
8) Waldmaon a. a. 0.
164 Doi Bochkreu» »wiichen Qodtiherg und Botuu
Auch sollte er eine Romfalirt und Achfahrt thun oder lliui
lassen ^).
Aehnliche Beispiele werden noch von Waldmann ange-
fahrt: B.B. vom Jahre J 523 aus Bach im Landgericht NQri«.
berg , von 1518 von Seefeld in Altbaiem , von Kaafbenren
u. 8. w.
Den hier genannten Beispielen fügen wir noch ein
anderes hinzu.
Das zweite Heft des XVII. Bandes des oberbayrischen
Archiv's bringt eine Verhandlung ttber TodtschlSge von
Jahre 1473. In der beireffenden Urkunde S. 212 heisst es
unter Anderem : Er sol auch ihun eine Ach fort in Jahres^
frist ; der Herausgeber macht die Bemerkung dazu, dass un-
ter der Achfahrt eine Wallfahrt nach Achen am Achensee
in Tyrol zu verstehen sei.
Daselbst heisst es S.213: Item es sol auchyeder der
da püesst dem so er pessert ain kraitz lassen machen
tnd setzen an die statte do der todtslag geschehen ist
zu einer gedechtnus des erslagenen und aller ghndngen
Seelen ^.
Solche Denkmale wurden errichtet, wo der Mord statt-
geftinden hatte, an den Strassen und auf den Feldern. Dass
diese Denkmaler abeip häufiger an den Strassen vorkommen,
hat seinen einfachen Grund darin, dass die Erschlagenen ge-
wöhnlich auf den Strassen angegriffen , überfallen und ge-
ttfdtet wurden. Sonst hatte dieser Umstand noch eine andere
Bedeutung. Wir wenden darauf die Stelle des Varro de
lingua Latina lib. 6 an. Monere a memoria dictum, quod is
qui monet perinde sit ac memoria. Sic monumenta, qaae in
1) Regest boica X; 184. Waldmann a. a. O.
g) Vgl. WittmanBi die fiWeinkf^iise m Hormeyr'i TMcheiibaöli fSr
vaterlAi|di8<iie Geschlclitei forlgefletz« von Aodhart 18«0 Ui 18ai|
8.niS.
Doi Boehkreui zwischen Godesberg und Bonn, 105
sepulchrisy et ideo secundum vianii quo praetereuntes admo-
neant, et se fuisse, et illos esse mortales. Indein man eines
Theils das Andenken an den Verstorbenen zu erhajten suchte,
wollte man zugleich den Lebenden ein mahnendes Beispiel hin-
stellen.
Das Hochkreuz zwischen Bonn und Godesberg reiht
sich hiemach in eine eigene Gattung von Steindenkmalen der
Vorzeit ein, eine Gattung, in welche ohne Zweifel noch man-
che andere ahnliche Denkmale hineingehören und dort ihre
Erklärung finden, deren Bedeutung bisher eine unverstan«
dene war.
Berlin.
Prof« limitM«
Die AxiSiaimg von €f Menschenscbädeln, woronter 19^
in wd<dio etoerne N&g«l hioeiiigetrieben waren, in 4er Wai-
ff Bg^«» :|0 CQl9 i« J. 1845 hat bdkaQUttllBb Hrn. Prof, Bran
ii^ 4w ftoniper Wipckplyuumaprof iMime von IlB^ Veran-
lassung gegeben, mit Bezug auf die in den Christenirerfol-
gungen nicht ungewöhnlichen Torturen mittels Ij^ft^j^l und im
Hinblick auf das älteste Zeugniss über die Hinrichtung von
50 Soldaten der thebaischen Legion zu Cöln bei Gregor r.
Tours Cjr ^^) ^^ 8^^^' martyr. t, 62 dieses hinsichtlich sei-
ner historischen Begründung vielbestrittene Martyrium von
Neuem durch die Beziehung dieser 67 Schädel auf dasselbe
in der Weise zu stützen, dass er die ohne Nägel gefundenen
48 Schädel auf die 50 von Gregor erwähnten Soldaten der
thebaischen Legion deutet, welche (S.35f.) der Enthauptung,
als der gewöhnlichen Art der Vollziehung der Todesstrafe
bei den römischen Soldaten, unterworfen worden wären, wo«
gegen andere durch die Ausdehnung dieser zunächst blos
gegen die christlichen Soldaten unter dem römischen Heere
gerichteten Verfolgung betroffene Christen auf jene grausamere
Weise getödtet worden seien und mit ihnen dieselbe Grab-
1) Wir haben eine fiusiiere Veranlamung eriialten^ mebre Paakte ia
dem Programm mit der Ueberschrift „zur Geschiebte der thebai-
schen liCgion^« von Neuem zu prüfen und tiefer zu begrflnden.
Diese Arbeit ist so ausföhrlicb geworden , dass es dem vorlie-
genden Hefte an Raum zur Aufnahme mangelte. Sie wird spa-
ter erscheinen und die nachfolgenden Erorteningen prüfen.
Berlin^ 1. Febr. 18d6. Prof. Braan.
An* G$$MeU$ der UMaM^ leglm. lef
iMtte g^lheÜt hätten. — Hat die AuiA&diHig dfesef ScbAdel
und ihre, in Brmangelmg jedes andern Anhaltspunktes, scharf-
sinnig« Beziehung aaf das durch Oregor's van Tours uraltes
lEeugttiss beglauhlgte Martyrium der Thebier dem leMern
eine neue StttCxe gegelen, sa kämmt nun dasu ein nach &!•
leres Sfeugniss in dner ehristHchen Inschrift ran Gtfln, deren
ebenso flberraschea4e als iberaeugende Interpretation einem
der ersten Kenner chrisflieher Inschriften und Altertbuns«
kunde'y Hrn. Edmond Le BlanI verdankt wlrd^ dessen 18S6
(au Paris bei Didot) erschienene Itoseriptions chr^tienues de
la Gaule antMeures au VII sIMe ohne Zweifel den wiir«
digen Anfang einer Sammlung aller christlich «römischen In«
Schriften hilden werden und gewiss mit gutem Fug von der
Aca'demte gekrOnt worden sind. Indem derselbe in dem treffe
lieben, leider mit dem Juli 1836 wieder eingegangenen B u 1*
letin arch^ologique de PAtbeaaeum francals 1856» PHkruav
Rob %. p. IS u. 18 diese nach seiner vollwichtigen Ansicht
dem 5ten Jahrhundert angeMirige Inachrift behandeK, die er
persönlich in Coln verglichea und viel lieber in dem Scbatae
der St Gereonskirebe als in dem kichien Museum der Stadt
aufbewahrt sehen mochte, erörtert er aunichst die fromme
Sitte der ersten Christen mit den standhaften BekenDcrn des
Glaubens, den heiligen Märtyrern, in einer Grab-
stätte vereinigt zu sein: schon St. Maximus, Bischof
von Turin im 5. Jahriiuadert, sagt Homil. LXXXI. (Natal.
Sanct. Taurinorum Martyrum, Octavii, Adventicti et Solulo-
ris S. Maximi Ep. Taurin.Opp. p. MS. MS. Romae 1784 fol.):
„Et in corpore nos viventes custodiunt (Martyres) et de cor-
„pore recedentes excipiunt, hie, ne peecatorum nos labes as-
„sumat, ibi ne inferni horror invadat Nam ideo hoc a ma^
jyioribus provisum est ui smeiorum osMus nostra corpora
jySociemus^ ut dum illos tartarus metuit, nos poeua non tan-
„gat, dum illis Christus illtfminat, noMs caligo tenebrarum
,idiffugiat'^ Daher erklären sich nicht Mos bestimmte Nach-
188 Zur OetchkUe der thAaUchen Legion.
richten io ien Vit SancC., wie 2. B. bei Roinart, Acta Sia«
cera p. 132. ei. a. 1713) fiber Saturniniis von Toulonse :
yyProcedente dehinc tenpore cum multoruDi ad basilicam illam
yyftdeiiter a saeculo recedentinm pro solatio propier cprpos
«,Martyri8 qoiescentis deferrentiir exequiae et locus oiauis Is-
^mulatorwn corporwn mulüiudine fuisset inpletus", sondern
auch inscbriftliche christliche Denkmaler erhalten dadurch ihr
richtiges Verständniss : so fanden sich unter anderm zahlrei-
che Orftber zu Lyon neben dem des Tribuns PL AVI VS PLORI
. . . . POSITVS AD SANCTOS , d. b. begraben an der
Seite der Märtyrer zu Lyon, gerade wie auch die Cölner
Märtyrer bei Gregor Sancü genannt werden. Noch bestimm-
ter tritt dieses in folgenden christlichen Inschriften hervor:
von einer Frau FOEDVLA, welche der h. Martin von Tours
taufte, heisst es : (vgl. Delorme description du musee de Vienne
p. 271): ... . SANCTIS QVAE SOCIATA lACET. In
der Trierer Inschrift des Ursiuianus (Lersch Centralmus. III,
u. 54) wird gesagt: QVI MERVIT SANTORVM SO-^
CIARI SEPVLCROy und in einer Regensburger (Hefner,
das römische Baiern III. ed. p. 246. n. CCCX) :
INA4^o» B; M
SARMANNINE
QVIESCENTl IN PACB
MARTRIBVS SOCIATAE
d. h. Martiribus sociatae, was Hefner unrichtig als maritis
tribus sociatae deutet. Ganz dieselbe Formel weiset nun Le
Blant auf einer Cölner Inschrift (Lersch Centralmus. 1 , 99)
nach, die er nach Autopsie also wiedergibt:
SIQIS * DICNATV • • -
RBSCIRB NEO . . . 0 . . .
RV . . . V . . lADICOK
VIVIX ANNIS
IIU * ET he - XI
SOCI ..UMS
Zur üescMchte der fhebaischen Legion. 109
und abweichend vfm Lerach erkiftrt : Siquis dignatur rescire
nt9m nomen Rn . • u . • a dicor qui vixi annis quatttior et men*
aibus undecim sociata martiribusj statt welcher letztem
Worte Lerscb Socinia mater sepelivit interprelirt . hatte. 'X
Di6 Abbreviatur MS für MARTIRIBVS rechtfertif t Le BUiit
durch Htaweisung auf AbkOrzuDg^en ähnlidier Art, Walche
Marini CAtti p. 5T5 f.) zusammengestellt hat: auch' die Ab-
breviatur M2 d. h. fia^TVQB^j tfstes (Boeckh C. I. 6. 176?)
und das bekannte IC XC für die Namen des Heilandes kön-
nen daam verglichen werden.
1) Diese besondere Bedentang yon soeiare als verbum solemne in
diesem Sinne einer Bestattung bei den Märtyrern Csancti) weiset
he Blant noch durch weitere Stellen nach. Eine unyollstandige
Inschrift aus Cimitile (Moramsen I, N.aOBS) hat: HIC LEO VIR
SCB SOGIAT .... Das Brachstäck eines Rpitaphinnis des Cy.
negtus (von dem Augnstin de cura gerenda pro mortais c. I, ed.
d« B^n^dict t. VI, p. 879 spricht) wurde an demselben Ort wie-
dergefunden. Nach demselben war der Leib ia der Kirche 8. Fe-
Ucis beigesetzt: .... NC FELICIS HABET DOMVS ALMA
BEATI und weiterhin wird bemerlct, dass Cynegius mit diesem
Heiligen vor Gottes Richterstuhl wieder vereinigt sein werde^ of-
fenbar wie er schon in demselben Grabe mit ihm vereinigt ge-
wesen war : HIC SOCIABITVR ANTE TRIBVNAL (Mommsen
8075). Auch Sidonins Apollinaris Epist. VII > 17: ABRAHAM
SANCTIS MEBITO SOCIANOE PATRONIS achetat auf ein glei-
ches Verbältniss hinzodeutep, wie denn auch dasselbe Wort <o-
cUm von anderweitiger Gemeinsamkeit der Bestattung gebraucht
wird : OLIM PRESBYTERI sAbINI FILIA FELIX RIC SVSANNA
lACET INPACE PATRI SOCIATA (Mai. Collect. Vatic. V, p. 450.
n.8)^ SPEVISTI PATRIIS CORPVS SOCIARE SEPVLCRIS (Grut.
MLV; 6); IVNGITVR HIC TVMVLO FRATRIS GERMANV9
ET ALMO DVLCIA CONSOHANS TRADIDIT OSSA LOCO (Du-
chesne Eist. Franc. scrIpt. T. I, p. 518); PARVO SOCIATVS
CORPORE NATO (Glornale dl Litterati, Roma 1756 <.57.
p. 116).
Zmt QaekidtiB der Aafralf dkm UgimL m
Welches waioi nun aber iiMe iwnh fie luchrifl an
€idn enrienenon Hartyrer, hei deren Gebeinen sieh iit inm*
Ben Ciiriaten beiselnen Ueesenf Bi waren, sagt LeBlant» üt
4urdi Greifen Seognifia benrkmdcten SoUaten der lliabai.
Bchnn Legion i „Bst, sagt Gregar, apnd AgripphKnseni nbon
„basilica, In qna dicnntur ^pdnqnagiDta viri ex flia Ic^nne
y^neta Tbebaeorum pro Chrisü nomine martyriuB eenson«'
y^masse. Et qaia adniirabili opere ex mnsivo ^odam nMdo
,ideättrala resplendet« Sanctos murees Ipsam hnsilioani in»
yycolae vocitare voluerunt.*' Daxo ist Helinand (FMaio SL
GereoDis et Sociorum auctore Helinando, Holland. Acta SS.
T. V. octobr. p. 38 , B) zu vergleichen : y,Monstra(ur antesi
,,us^ue in hodie in loco, ubi S. Gereon trucidatus est, san-
9,guini9 ipsius apecf aculum, et ipse locus Aji lflorit/r^9 ah in-
f^pli^ ^cceptvm servat vocabulum.'' Auf einem Hoaument
von C»ln können al«o wohl nit AIABTYBESS nur eben die.
selben gemeint sein nnd die Formel SO€UTA MAgTYBIBVS
lasst aar nahlreiche Chraber anf derselben Statte sekliessen.
Dm so mehr spricht Le Blant sein Bedavern darllher ans,
dass es ihm nicht gelungen sei , den nähern Fundort dieser
wichtigen Inschrift in COln zu ermittelni da^ derselbe gewiss
noch andere Graber wfirde ^n^XiigeaUcbt tretea l>$8ien^ wd-
^U^ ohne Xveifel ein ganz neues |«icht fther dii^ Qeschichte
der CMoer Märtyrer verhreMen würden. VieUaiGht is( der
Fundort jener 69^ Schädel diese gemeinsame Grabeintte der
heiligen Märtyrer vnd anderer frommer Christen gewesen«
f ranfcCurt a. ML
III. lilteratnr.
1) mat^etiungni ke» i^tflorffil)en Verrin» für SBteiermarfi.
j^imegegciien 9on tu^ Sluofd^ufTr. VI. ^rfi. f&ttii 18S5.
3. 372. 8.
af) ik rftaii^n tftälur bei Ißkte tut fön)« ok ker tfnn«|
«m Sofep^ 0 «t^bttger, tegut. €ifoxlf. u. f. m.^ mit t
litl^ogr. eafMn, fin3 1857. M %• a
Da wir gedenken, hier auf einige der neuesten Srschei«
nungen im Gebiete der Epigraphik und Altertbumskunde, u^i
j£war auf solche hinzuweisen, welche nicht immer und über-
aU verbreitet werden, wollen wir gerade zuerst eines Ver«
ein^s erwähnep, dessen Schriften bei uns am Rhein, wie tlber«
haupt im übrigen Deutschland sehr wenig bekannt «u aeiA
scheinen, wie denq z. B. in diesea JahrbQchero ihrer noch
nicht Erwähnung geschah , und doch eothalteu sie nicht ael-
teii wichtige und bedeutende Arbeiten. So glauben wir daa
vorliegende Heft besonders wegen zweier Auffiatze hier be«
sprechen zu dtirfen. Der erste führt den Titel: lieber die
Siegelsteine alter Augenarzte überhaupt und den neuentdeck«
ten Riegler Siegelstein insbesondere, von Dr. F. Schreiber«
Prof. in Freiburg. Dieser bekannte Alterthumsforscber, dem
wir achon viele vorzügliche Arbeiten verdanken, gibt hier
S. 61 — 82 vorerst eine kurze Beschreibung der bia jetzt be«
kannten Siegelsteine liebst der Literatur hierüber: b^ letz-
^rer vermissen wir manche kleinere Aufsätze m^i Notijsen,
Z.B, Osann im PbilolQg^s VIH, $.758 il; GOllt Qel. Affpeig.,
173 Mütheilungen det hisL Vereins für Steiermark eic.
1852. S. 1826; Publicat. des Luxemburger historisch. Ver-
eins XI, p. LXXXV, wovon weiter unten; M^m. des Anti-
quair, de Picardie VHI, p. 577; auch Orelli's Fortsetzer Hen-
zen p. i6i konnte Zusätze liefern ; endlich war zu erwähnen,
dass SicheFs interessante Abhandlung in Walther und Am-
inon's Journal für Chirurgie und Augenheilkunde 1846. V,
S. 337iF. fibersetzt ist u. s. w. Bei der Verbreitung dieser
Siegelsteine wird durch Aufzahlung der Orte, wo sich bis
jetzt ein solcher gefunden hat, mit Recht bemerkt , y^dass die-
selben sich durchgängig in Ländern zeigen, welche entweder
von keltischen Völkerschaften bewohnt waren, oder ganz in
der Nähe derselben^'; so hat sich in Italien unterhalb dem
etruskischen Siena bis jetzt noch keiner gefunden ; doch einer
inCorsica; dagegen au 13 in England und Irland, in Spanien
keiner, also über 40 zwischen den Pyrenäen und dem Rheine,
auch einige im eigentlichen Germania, wie zu Jena, Gotha
(?) und der neueste bei Riegel, dieser im ehemaligen Decv«
maten- Lande. Wiewohl wir nun immerhin noch glauben
mögen, dass auch ausserhalb diesem Bereich einer oder der
andere entdeckt werde, so mag es doch richtig sein, „dass
zumal im eigentlichen Gallien das Bedürfniss solcher Augen-
mittel sich steigerte, da Deppigkeit und Ausschweifungen je-
der Art — schon zur Römerzeit mehr als anderwärts — in
Gallien herrschend waren, was auf die Sehorgane von be-
sonderem Einflüsse ist. Nach Duchalais fallen die meisten in
die Zeit der Antonine, unter denen in Gallien wie am Rheine
grosse Ruhe und als Folge derselben Blüthe und Wohlleben
herrschte. Manche dieser Aerzte werden von Galenus angeführt,
sie hatten also einen über das Keltenlaud hinaus verbreiteten
Ruf. Richtig bemerkt der Verf. , dass es nicht ausschliess-
lich „römische Aerzte" waren; wenn er aber zusetzt: „es
bedurfte nur einheimischer Empiriker, welche durch ein-
heimische Stempelschneider die Täfelchen feitigen Hessen und
die Mittel selbst besorgten*', so konnten die Namen ler M
Mittheäungen des MsL Vereins für Steiermark elc. 173
Aerzte, welche aus «olchen Steinen bekannt sind, zeigen^ dass
sehr wenige einheimische, d« h. gallisclie darunter sind ; die
meisten Namen sind echt lateinisch, einige gnechiscb, fast nur
einer oder der andere keltisch. Wiewohl wir nun angeben,
dass in Gallien, um jene Zeit schon viele römische Namen
eingebürgert waren, so sehen wir doch andererseits aus In.
Schriften , dass auch viel spater noch keltische Namen ^hr
im Gebrauche waren; wir können also nicht gerade aus den
Fundorte schliessen , dass es einheimische Empiriker waffen,
wahrend die Namen nach Aussen hindeuten. Bei der Auf-
sfthlung der Aerzte fOgt der Verf. zwar den Namen des Or-
tes bei, wo durch die Auffindung des Si^els der Arzt für
uns bekannt geworden ist, nicht aber die HeUmittel, was wir
desshalb gewünscht hatten, weil es immer interessant ist, nicht
nur welche Heilmittel von dem einzelnen Arzte herrühren,
sondern auch, wo dieselben gebraucht wurden; der Verfasser
führt dann die 60 Heilmittel alphabetisch auf,, wiederum ohne
den Arzt beizusetzen, was wir ebenfalls gewünscht hätten.
So haben wir also hier ein Verzeichniss sümmtücher Aerzte
und sümmtlichßr Heilmittel : man hätte beide in Verbindung
bringen sollen. Da Herr Schreiber hier, woin auch sehr kurz
und nicht in vollständiger Inschrift, die sämmtlicheu bisher
bekannten Siegelsteine aufzählt, wollen wir die, welche ihm
entgangen sind, anhängen, besonders da dieselben nirgendwo
bis jetzt gesammelt sind. BeiDalheim, einem Orte des Gross«
herzogthums Luxemburg, wo schon eine grosse Anzahl AU
terthümer verschiedener Art (vgl. diese Jaliri». I , S. 1S7 u«
XIV, S. 6) aufgefunden wurden, kam c. 18a5 auch ein Sie-
gelstein zum Vorschein, dessen eine Seite nur beschrieben ist :
Q. POMP • GRiECIN
KVpD • AD * ASPR •
vgl. Namur in den obeuangeftlhrCen Publicat. ; dinrt steht zwar
am Anfange OF statt Q, allein der Herausgeber bemoiLt rieh-'
tig, dass es vielleicht Q heissen müsse. Das Heilmittel ist
1741 MittheSnngen des HUt Veräins füf SteiHmarh ttc.
Imeh tm itn Aerf^fen Pbrönfhnns ttnA C CintirstniDftis Blan-
4fi8 befcafint (Schreiber 8. 76 überg^t jenen, der doeh schon
bei Tothdn steht, den anderen nennt er unrichtig; Clntarmi-
ms) ; dtr Arzt war bisher unbekannt ; der Stein befindet
gich hn JkiMeuitt ron Luxemburg.
Bineii in Worins schM vor längerer Zeit gefundenen
Siegelstein habe ich voriges Jahr zum erstenmale TerOffent-
Hebt (Hessische Ludwigsbahti S. 106) ; weit er ebenfalk dem
Verf« entgangen ist, wiederhole ich Hin hier:
1) TFL-RBSPECTI DAPSOI I
opoAals ad CLARITAT I ^
2) T • PL ' RBSPECTI StACTVll
OPOBAL AD CLAlliTATBM
3) T • FL - RBSPBCTI DIAMISIOS
4> C ' IVL ' MVStCI
Die hitr erwähnten beiden Aerzte sind noch nicht bekannt,
doch theHweise die Heilmittel. Durch erneuerte Verglerehudg
stehe auf t% Üapsoricum opobatsamatuift ad claritatem , wie-
wohl V. 1. *M I fehlt , #. b. in D liegt und P fttst ein D
sdiemt; auok N.3. v. 1 finde icbjetztdiamysfos heraus, wo-
bei 1 Über M und 0 oder V Ober 1 steht, v. 2 ist nicht zur
enthillen ; auf N. 4 ist weiter nichts sichtbar. Noch ateht
seitwirts auf 1 und 4 ein IM , was bedeutet das f den Ver-
ktafer? Mosiciis? Aus dem Londoner Museum kennen wir
weiteir einen mit der einfachen Inschrift:
N • VITBL CHE»
STACT'AD'CLAR
Fgl. Gerhard's Arch. Anzeig. 18&1. S; 40; auch der Name
eines solchen Heilmittels ist bekannt, nicht der des Arztes.
Auch aus Henzen a. a. O. konnte der Verf. einen wd-
telren kennen lernen aus Neris:
MlUktikmfftn da hin, VtreiM füt Steiemark M«. Ifft
1) MUN3VL EVO
DBS AB VOLCB
S) PB4»CVL
STICTVM
3) PROCVLI DIALE
PHMIS AD A6PR
4) PROCVU
CIRR<HI
iMkant kt nkikt d«r Arzt , aodi noht dhs «Me HeilttiMci»
so rkl ich sehe.
Da« neueste^ nachte, so viel «ir wissen, tma dm Athe*
»aciu» das AtBlaad IBM 8.tl« bfeKaati«: es warie g«fto>
iea & QMsBoi (bei lük):
1) BVBU>1STI DIAS '
HYRN POST UP
<) BVBLPISn DIAPSO
RIC OPOP. AO. CLAR i
A«di bin ist aar d«r Aiüt anhdMant; dies« Siegdinsebrif-
ten siod als bereits edirt bei den Verl «MbMfrafMi, tvm
denen die vier ersten Scbon rar deii AaftafBe desselben ver-
öffentlicht waren: es siad als» lA Ganzto bis jetzt an 70
Sieg;elsteine bekamt; dabei ist nittgereobnet der bei Riegel
gefundene, welcher denVetflusCr zu de* ZoBsanmenstellung,
die wir besprocheor bcstiauute; er hebst:
1) L • LAnm fVARTI
ISDCHRYSVHAD Cb
2) L • LATINI QVARTI
DUPSdR • OPOB • AD d.
») L ' LATINI QVARTI
MAMtSVOS AD A8PMTVD
(d L • VIR • CARPI •
Bie iMnrfttel sintf aoch sanst b^amnt, wicf der Verf. nach-
w^st ; de» N itte auf der vierfen Seite wird nicht eineii Arzt,
DUtitfta itu ytmktnftt L. Virius Carpas bezetchnen, daher
176 MiUheUungen des hi$t. Vereins für Steiermark eic
die Buchstaben grösser siad ; nur selten laden wir einen an-
deren Namen als den des Arztes noürt, um so interessanter
ist jener Stein. Schliesslich wünschen wir, dass der gelehrte
Verfasser ahnliche schöne Darstellongen uns weiter liefern
möge.
Der zweite Aufsatz des erwähnten Heftes fahrt den Ti-
tel: ,,Epigraphische Excurse** von Rieh. Rnabl, dem vm
Steiermarkische Alterthümer hochverdienten Forscher. Er
gibt in derselben 4 nen aufgefundene Inschriften, i2 in re->
vidirter Abschrift und 5 früher revidirte in berichtigter Form,
und erklärt dieselben ausführlich und genau; daraus erken-
nen wir sowohl die gelehrte Thätigkeit des Verfassers, als
auch den bedeutenden Werth des Aufsatzes; dach kOnaen
wir nicht alle neuen Inschriften oder die revidirten wieder-
holen , sondern erlauben uns einige Bemerkungen. Gleich
bei der ersten wird P • ALB • CALANDINVS nicht in AI-
binus, sondern in Albius auEsuläsen sein. Calandinus er-
scheint auch auf einem Steine in Rom. Orot 526, 11. Unter
den neuen heben wir nur aus:
H - PETROlIvS
M * F * ARN • CLASSI
CVS • MARRVCNVS
> LEG • VIll • AVO.
BIG • EST • CBEMATVS
OSSA • RELATA • DOMI
FRATER ' ET ' CON
CA • POSV •
(aus St Veit bei Pettau); der VerstotbcDe wurde hier ver-
brannt, aber seine Gebeine in sein Fannliengrab nacb Italien
gebracht, — welche beide Angaben selten anf Inschriften
vorkommen, wie der Verf. bemerkt — der Verstorbene war
ein Marruciner, die also alle, frage ich, zur.tribus Aralen-
sis gehttcten^ vom Hauptort Teate (Chieti) ist dies. langst be-
kannt, vg). Girotef. Zeitschr. far Alterth, 1^99^ . S, 9S9. Uater
Mitthmhntgen det kist Vereini für Steiertmrk ete, IfT
den revidirtea Inschriften wird MancbeB, was bei Miicbar na-
klar ist, berichtig^: so dieberäbaite lusebrift über den Caesar
Gallos, wiewohl es uns ianner noch zweifelhaft bleibt« ob in
V. 2 der Name Scudilo verborgen liegt: Jupiter führt hier
das Beiwort Praestito im Dat. statt Praestiti, wie Las« und
Grut. haben; der Verf. entschuldigt dies und dass das Adj.
nach demSubst. steht (Praestito lovi) als Zeichen dersptt-
tern Zeit. In dieselbe spatere Zeit gehört eine andere In.^
Schrift, worauf der classis Fla via Pannonica gedacht wird;
ob diese schon seit Vespasianns existirte, bleibt ungewiss;
beiden Inschriften ist jedoch kein Jahr beigefttgt. Bine an-
dere ist aus dem Jahre 207 ; auf dieser erscheint ein Exaum-
mularius prov. Pann. superioris, was der Verf. mit Mflnzpro-
bierer übersetzt, so dass die praepositio ex keinen Austritt
aus dem Arote, wie gewöhnlich, bezeichnete.
Wie leicht man Inschriften mit geschichtlichen Perso«
neu in Verbindung bringen kann, zeigt z. B. ein Stein , wo-
rauf ein Romulus erwähnt wird, welcher sofort der Schwie-
gervater des Patricier Orestes, also der Grossvater des letz-
ten römischen Kaisers sein soll. Richtig bemerkt der Verf.
gegen diese frühere Muthmassung, dass der Stein eher in
das zweite Jahrhundert gehörte, stellt aber eine Genealogie
auf, wonach dieser Romulus etwa der Urgrossvater jenes
geschichtlichen Romulus wftre: wir missbilligen solche Com-
binationen, wenn sie auf nichts als auf Namenstthnlichkeit be-
ruhen. Noch bemerken wir unter den wiederholt revidirten
Inschriften jene , welche in diesen Jahrbücheni XVI, S. 105
Prof. Frendenberg besprochen und erklärt hat: damals las
Herr Knabl in v. 6 FRONTONANO , was den ungewöhnli-
chen Namen Frontonianorum für eine ala gab; jetzt fehlen
die drei letzten Buchstaben, wodurch die richtige Form Fron«
tonianae sich auch hier ergibt. Bei derselben Inschrift habe
ich noch ein Bedenken: sie ist gesetzt demTATTIO. Ca. F.
TVTORI, was natürlich den Namen Tattius gibt, nicht THua
1%
m MiHhmbmgm dts AM. Vwmta ßr AmtmoM M.
im AtCm» wie Frühere hsed, iodcm der Har«iiigeber rem-
cheH y da« kein Pmikt hinter T sei ; wiewohl allcrdhigB T
ia geus Tattia verhürgt ist , weiei ich dooh Mcbt^ ob nchl
T. Attio vorxiglicher sei, isdea ieh bemerke» dasa, wna
dar Voraane des Vaters angegeben ist, höchst selten der
Vorname des Sohnes fehlt: vielleicht aber fehlt ein C vor
TATTIO. Wir waaschen» dass der verehrte Heraaagebet die
sUimtliohen Inschriften von Steiennark asf gklch gffchrte
Weise viisammensteliett mige. Die anderen Anfsätze siod
mehr lokaler Art, daher kinaen wir sie hier ftbergehes.
^ « ^
2) Wir stbliessen an die letatere Arbeit eine elieaso
verdienstvolle kleine Schrift eines anderen (toterreiehischcn
Gelehrten: J. Gaisberger, Chorherr in Lins, der bekannte
Beschreiber der rthnischen Kolonie Ovilaba (itin. Anton.) oder
OvUia (tab. Peuting.) in Noricum (Wels an der Tran im
Ersheraogthum Oesterreich) -^ vgl. Denkschriften d. phih bist.
Klasse der Kais. Akad. Wien 1H52 (ein besond. Abdruck foL
aiit 4 Abbild.) — hat au dieser Beschreibung einen Nachtrag
gegeben, welcher die neuesten Auffindungen bei Wels enthalt.
Der Begräbnissplatss des römischen Ortes» der bisher unbe-^
kaant war, wurde im ktzten Jahre etwa 1100 Schritte vom
Ende der Vorstadt entdeckt, und wenn man anch bisher keine
grossartigen DenkmAler au Tage ft^rderte, immerhin durfte
eine korae Anaeige hier eingefflgt werden. Die Gra^r wur-
den bei einem Baue sußtllig entdeckt, und daher ohne Scho-
nung und Vorsicht ausgegraben, indem der Verein in Lins
erst von dem Funde Kunde erhielt^ als die Gegensttade schon
den Gräbern enthoben waren ; doch wurden die meisten käuf-
lich vom Vereine erworben. Es sind Geschirre, Gerätiischaf-
ten, Thierfiguren nnd Mtinzen. Unter den Geschirren bemer-
ken wir einige von seltener Form, a. B. ein Krüglein mit
mehreren Rändern; auf den Lampen finden wir die Abbildmg
Di» rimüekin OrMer hei WeU in Lande ob därtkmeld. m
eiiwr Neifeide, dnet Pedilarf, tuf einer dtn TOpfernaaMii VI-»
BIANI, der sich v9h hier bb Re^^ensborf und Augsburg wie-
der findet. Diese Oefässe waren von gewttbulichem Thone,
IKe GlasgeOlsse, wenn schon wesige, seicbnen sieh vorxüg*
lieh aus: so eine Art Bmrteille, wo die Hälfte des Bauches-
einen Kopf daiMellt, eine scbOne tiefe Sehale von milchweis-
sem Glase, eine Ascbenume von Olas mit einem bleiemen
Deckel, auf dem in Cnrsiv-Schrift eingeritnt war :
L V CO N I I
I V L I A N I
so lese ich auf der Abbiidnng, nicht LVCONTI, wie der Verf.
S. 13 citirt. Geräthscbaften aus Metall sind vier vemdch-
net: ein niedlicher Kandelaber, eine Rauchpfanne» wie es
scheint, mit einem Stiel, und ein Striegel aus Eisen, eine Fi-
bula aus Bronze. Zwei Thonfiguren, eine africanische Katze
und ein Scbakal, jede Ober einen halben Puss hoch, dienten
in diesen Gräbern wohl nicht, wie der Verf. richtig bemerkt,
2tt Spielzeugen der Rinder, sondern deuten eher auf eine
religiöse Anschauungsweise hin und können leicht, wie er
zusetzt, von der Legio XV Apollinaris berrflhren, welche nach
dem jüdischen Peldzuge über Aleiandrien nach Noricum und
Pannonien zurOckkehrte. Da dieselbe schon unter Hadrian in
Cappadocien stand , so wftre , da der Vermuthung des Ver-
fassers nichts im Wege steht, damit auch die ungeflihre Zeit
jener Gräber bestimmt. Ein ruhender Lowe aus Sandstein,
wie der Verf. glaubt, nicht zu den Gräbern gehörig, „konnte
auf ein Tempelgebäude in Wels schliessen lassen'S jeden*
falls nicht in der Nähe der Gräber. Die Münzen, deren der
Verf. 16 beschreibt, fallen zwischen die J. 35 vor Chr. bis
385 nach Chr. Endlich ist noch zu merken, dass die Aschen-
umen in steinernen , ganz quadraten Risten aufbewahrt wa-
ren» deren fünf mit den Deckeln erhalten sind, wie z. B.
bei Kreuznach (vgl. d. Nass. Annalen 111 , 3. S. 181). Das
Resultat, das der Verf. aus diesen Funden zieht; ist folgen«»
IM Die rimkehen Gräber bd WeU im Lande ob der Eme etc.
des: die Omberstätte ist eine römische, ohne Spur des Chri-
stenttiums, fftllt höchst wahrscheinlich g^egen den Ansgaof des
vierten Jahrhunderts, obwohl manche Mfinsen in eine viel
frohere Zeit weisen, indem altere gern ins Grab gelegt wor-
den ; nur einzelne GlasgeAsse scheinen aus der Ferne an seio,
die Urnen und Steinkisten verrathen fast dieselbe Hand. Aof
r
awei Tafeln sind 26 der aufgefundenen Gegenstande abge-
bildet Mehreres wird hoffentlich, da jetzt die Grabstatte voa
Ovilaba entdeckt ist, noch daselbst aufgefunden werden, wess-
halb wir wünschen, dass der Verf. recht bald wieder Gele-
genheit linden möge, eine Fortsetzung dieses interessanten
Schriftchens zu geben«
Mainz.
Klein.
2. 9ie romifdien Statiottdorfe unb Straßen swxfd)tn CTolonta
?lgrippina unb iturginatium ur(t ti)re nod) nidfi tieroffenUiditen
?Utfrti)umtr. Xebß einem (Crcurfe über ixt Spuren nomtfdjer
Xielierldlfungen unb Straßen , tute über <6ermanifd)e 3llterti)ümer
srnfäftn ili)etn un]^ iflaae. Von 9r. ?l. Hein. Jllit 1 ^af. litl^agr.
?lbbil)y. CTrefelDi 1857. 81 S*
Diese gritosere Monographie des Hrn. Direetor Rdn,
welcher sich um die Erforschung der Geschichte und Cultur
des Niederrheins 2ur Zeit der Römer vielfach verdient ge-
macht hat 9 ist die Frucht seit Jahren fortgesetzter Ausflüge
nach den Statten und Umgebungen der römischen Stations-
orte, welche an der von Colonia Agrippina nachVetera ftth-r
reuden Militarstrasse lagen, und bietet des Neuen und In-
teressanten so viel, dass wir uns in dieser Anzeige auf eine
allgemeine BUttheUung des Inhaltes beschranken und nur das
Wichtigste^ namentlich was sich auf Epigraphik besieht, ge-
nauer hervorheben werden.
In dem 1. Abschnitt: Colonia Agrippina, Cdln,
berichtet der Verf. ttber einen an der Sfidwestseite, wo die alte
Römerstadt lag, im J. 18S5 gemachten Fund von Terrakot-
ten, »erlichen Glasgeftssen und andern Anlicaglien und
giebt aus der nunmehr nach Liverpool gewanderten reichen
Sammlung von ausgezeichneten Glasgefassen und interessan-
ten Gagatsacheu, die sich im Besitze des Goldsduntds AI«
denkirchen befand, namentlich von letzteren, eine näiiere Be-
schreibung, da ihm die beabsichtigte Abbildung nicht 'mehr
vergönnt war. Wenden wir uns zu Abschnitt II. Novo-
sium, Neuss und Grimlinghausen, so scheint der
182 RetHj die römiichen Staiiomorte und Sirauen eie.
letztere , unmittelbar am Rheine gelegene Ort , obgleich er
einen deutschen Namen tragt (im 12. Jahrb. Grinbrecbthen-
chusen genannt), doch, nach den auf der ganzen Zwischen-
strecke von V4 St bis Neuss gefundenen römischen Graber-
resten, mit dem ersteren in Verbindung gestanden zu haben.
Die zu verschiedenen Zeiten, namentlich bei Grimlingbansen,
gefundenen zahlreichen römischen Alterthttmer sind theils auf
dem Rathhaussaale in Neuss aufbewahrt, theils finden sie sich
in den Privatsamrolungen der Herren ReistorIF und Dr. Sek
zu Neuss und der Hm. Jusüzrath Schmelzer und Guntmm
in Dasseldorf. Die vorletzte rührt von dem verstorbenen
Kreisphysikus Dr. Jaeger her, welcher, von der Regierung
mit Geldmitteln untersfftfzt, planmassige Ausgrabungen an-
afellte, deren reiche Ausbeute tn unsem Jahrbflchem II, S. 46
u. ff. und V. VI, 8. 407 ff. cataloglsirt ist. Die wichtigste
lieser Sammlungen ist die des Hrn. Ountrum, indem sie aus-
ser zahlreichen Bronoe-, Glas- und Thongerftthschaflen und
den hier gewöhnlichen Eiegelstempeln : LOG. VI, LBG. XVI,
und XXII ohne LEG. eine nooh nicht pubticirf e Steininsehrift :
1 * O * M * II VICTOR II PRO ' SB * ET ^ SVI8 enthalt.
Swel andere Steine von hier, der eine „DBO MERCVRIO^,
der andere „MBRCVRIO ARVERNO'' gvwefbt, sind in den
Besitz des Hrn. Notar und VereinsmttgUedes Onillon zu Roer*
monde gelangt, und werden hoflentlieh bald von ihm selbst
in diesen Jahrbtichem veröffentlicht werden. Wir finden es
sehr zweckmässig, dass Hr. Rein bei dieser Gelegenheit 6
andere nachweislich in Grimlinghausen und Neuss gefundene,
an verschiedenen Orten bereits veröffentlichte Inschriften
auf Grabsteinen der VI. XVI. und XX. Legion und der ala
fVont(oniana) ibersicbtlich zusammengestellt hat.
Von neuern Funden in Grimlinghausen wird ein Im Be-
sitz des Rrn. Ountrum befindlicher, wegen seiner Aufi^hrift
merkwfirdiger ellbemer Rngerrhig, welcher auf der Httioj
gvaphirton TaM genau abgebildet ist^ ausführlloh beaproehnn.
JMn, dk rimkehm SUM&mBrie md ArMteti ett. 18S
Die Boch^tAben danetken g^na iet «kern, Mf Töpfaf - uni
LegiMsMempeln vorkomnend«» CbpUakchrift an und bletoa
der fieutnng kdiio uneriieUidMii Sehwiorr|[kdteii dai». H&
Bf in litst die losobrift ak^:
DBCV - ALAB
PRT - BIOR - VET
QVOi * VRAES -
P • VIBIVS
RVPVS
d. h. : Deeurio alae priiMe Noricorum vetcraoae ^«oi (mt eai)
praeest Pvbliue Vibkii RuAia, und begrandel seine ErkUraof
nit eo grossem Anfwaod von Sdiarfiina nnd Oelehraamkeil,
dass man, uageaebtet in Betreff der nwei ersten Siglen In
der zweiten 2Seile nicht aNo Bedenken entfernt werden konn«
ten, derselben die Zustinnrang nicht leicht wird fersagei
können. Prof. Klein findet (in den Heidelb. Jahit. LI. dahrg
2. B. , wo er Rein's Schrift angeneigt hat, fii. 118) die Dei^
tuug PRT für PRIM unzalassig nnd entscheide! oicb für eine
andere nooh mögliche Erkläning, wddier sieb der Verf., A^
er das Punktum nadi PRT entdeckte, selbst nuneigte» nmn»
lieh PaRT ' HORnm , indem der 4. Bncbstabe recht wobl fOf
ein H angesehen werden kttnne. Biescr Dentung stehen albf«
dings nwei Bedenken entgegen, einmal, dass von der Anwe«
senheit der ala Parthariim in den Bheinlanden sich bis jetnt
keine Spuren vergeAinden haben, sodann das Pniiktum in
der Mitte eines und desselben Wortes; indessen kann dny
erstere Bedenken ebenso wenig gegen diese Anoabme ent^
scheiden, als durch die* noch nicht nachweisbare Exisf^nn einer
jedenfaHs vorausnnsetMnden "Ala il Nnrioomm' die Verwer<>
fting der Erklärung durch Pftina NORicnnun bedingt wird.
Was das Ponklum Innerhalb desselben Wortes betrifft , so ist
diese Erscheinung nicht ohms Beispiel. So findet sieh npwai-
len nach jeder Silbe ein Punkt gnsotnt (CKeH» Handbnfft
d. rtMn« Epigrapbik. U.Tb. S.48. Atm^^X ub4 Ilabner (4l9
184 BaJn, He rämi$€hm Statiomorte und Sfrauen eie.
rdm. Heeresabdi. in Brit. im Rhein. Hiut. XI, S. AI) erwftknt
ALA TR'HAEC. Bei diesen sicli die Waage baltcnden
Bedenken, welche beiden Annahmen enigegensiehen , bin ich
doch geneigt, der Ansicht Rlein's beuiutreten, und awar hanpt-
sächlich wegen des formellen Anstosses, dass für die von Rein
angenommene Sigle PRT statt des einfachen I bis jetat noch
kein beglaubigtes Beispiel beigebracht worden ist.
Der III. Abschnitt 'Gelduba, Gellep oder Gelb' bringt
manche bemerkenswert he Ergftnaungen zu der frühem Ab-
handlung des Verf. im XX. H. dieser Jahrb. Aus dem IV.
Abschnitt: 'die römische Heerstrasse zwischen Gelduba und
Asciburgium und die an ihr gefimdetien Alterthflmer' heben wir
eine im J. 1852 gefundene Inschrift hervor: D - M * || Q ' VAR ||
MILT ' LEG II ANNOR - 1| STIPEND || l£ RES - EXT || MENTO.
In dem folgenden Abschnitt : 'Asciburgium, Asberg' sind die von
altern Funden herrührenden und von Prof. Fiedler ia d. N.
Mitth. d. Thflring..Säcb8. Ver. I, S. 88 ff. aasammengestcll-
ten 6 Inschriften passend wiederholt. Zn der kfiralich von
Dr. Janssen (Rhein. Mus. XI, S. 453 ff.) gelehrt behandelten
Inschrift gibt Rein nach einer neuen Vergleichung statt des
rttthselhaften Namens SDEBSDAS die Lesung SEBEDAS,
indem in D ein E durch Ligatur verbunden ist. Die fol«
genden Abschnitte, welche die an der romischen Heerstrasse
«wischen Asberg und Xanten, bei Xanten und Birten, so wie
bei Burginatium, dem jetnigen Hof 'Op gen Born und auf
dem Monterberg gefundenen Alterthümer in belehrender Weise
besprechen, müssen wir der Kflrae halber übergehen, und er-
wähnen aus dem letzten (IX.) Abschnitt, welcher die 'Spuren
romischer Niederlassungen und Strassen, so wie germanische
Alterthflmer zwischen Rhein und Maas' nachweist, fünf un-
edirte Inschriftsteine, welche bei dem 1 Stunde nordwestlich
von Jülich gelegenen Dorfe Tetz im J. 1819 bei iem Ab-
bruch der dortigen alten Kirche unter deren Fundamenten ge-
funden wurdeu und jlSW nocli vorhanden waren, seitdem aber
Rem^ die römischen Stationsorte und Sirassen etc. 185
ganz versehollen sind. Nach der noch erhaltenen Copie der
cum Theil arg verstümmelten Inschriften weist Hr. Rein mit
Scharfsinn zwei neue Matronennamen nach: Guinehae,
die an das Dorf Oinnich erinnern, und Cantrueae oder
Cantrunehae.
* Schliesslich zieht Hr. Rein die im Sept. 1857 bei Re-
magen gefundene und oben S. 115 von Prof. Braun mitge-
theilte Inschrift, worin die Ambiomarcae erwähnt werden,
in den Kreis seiner Besprechung , und ist geneigt , die dort
vorkommenden cognomina Panno, Marcus(anus?), Lellavo
und Lavinus(ius) für Ortsnamen zu erklären. Wir halten mit
Klein C^. a. 0. S. 121) sämmtliche 4 Namen für Personen-
oder Beinamen: Panno jind Lellavo verratben celtischen Ur-
sprung und kl^nnen mit'Pruso' (Lersch C.-M.IIi, 123), Secco
(Lersch III, 6), Surco (Lerseh II, 50) und ähnlichen Namen
verglichen werden. Eben so wenig Auffallendes hat das Vor-
kommen eines Praenomens 'Marcus* als cognomen, wovon sich
schon bei Tacltus Hist. I, 60 und «9 Beispiele finden. Cebri-
gens stimmen wir Klein nicht bei, wenn er ANBIOMARCIS
vor MERCVRIO durch 'Ambiomnrci Sacnim^ deutet und ern-
steres fttr einen Beinamen des Mercnr erklärt, sondern hal-
ten mit Rein und Braun die Ambiomarcae um so mehr
für einen Natronennamen, als derselbe mit den Abiomar-
c a e auf dem Ploisdorfer Stein (vgl. Jahrb. XXIII , S. 73)
fast identisch erscheint.
Wir schliessen diese Anzeige mit dem lebhaften Wun-
sche, dass es dem Verf. vergönnt sein möge, seine Müsse
auch fernerhin der Erforschung der so reichen Fundgruben
von Alterthümern am Niederrhein zu widmen und von Zeit
zu Zeit die Ergebnisse seiner Forschungen in ähnlichen Mo-
nographien zu veröffentlichen, wie die angezeigte ist, welche
jedem Freunde des^ Alterthums durch ihre vielfache Beleh-
rung und Anregung empfohlen werden kann.
Bonn« #. S^rendeiilierS*
W\. Bllsoellea.
I. Aöinische AUerthumer sa Remagen. Remagen hat
in der neiiern Zeit mehre römische iDschriften und mancherlei andere
römische Alterthumer xu Tage gefördert, welche einen Denen Beleg
dafSr lierern, da.«« dieser Ort für die Sicherung den rAmiaclMn Gria8'>
gehleres einst von nicht geringer Bedeutung gewwen Ist. Wir hniiem
In diesem Helle S. 1 15 eine Im Laufe ddn ▼origen Jahren dort ger
Aindene Inschrift mitgetheilt; eine andere in dem Jahre 1858 daselbst
ausgegrabene Inschrift hat uns den Stoff nn dem Winckelmannsfest*
Programm Juppiler Dolichcntis geliefert, und wir sweifeln keineswegs
daran, dass der Fortbait der linksrheinischen Eisenbahn im künftigen
Jahre dort neue interessante Alterthömer so Tage fördern werde. Rs
Ist KU bedauern, dass so manches, was in Remagen geAMdeo wor-
den, dort keinen Mittelpunkt hat, sondern daau, wie en uborluMipl aa
den Ufern des Rheines geschieht, jene Fnnde ▼eMcblendort werden «n4
fir die Wisse nschaft günnUch verloren gehen. Um sit neigen, wie
reich der Boden in und um Remagen auch in der neuem Zeit an ro-
mischen Denkwürdigkeiten ist, haben wir Herrn Hoffmann von Rema-
gen ersucht, dasjenige nusammenzustellen , was in seinem nAheren
Kreise in der jüngsten Zeit dort aufgefunden worden. Herr Hof mann
Ist nnserm Gesuche sehr ft^andlich entgegengekommen, und hat «na
folgende Mlfthellongen angehen lassen. Wir wfinsohea, indem wir
diene Notiaen veröffentllcben, durch dieselben nach dann belBelmge%
dass das Interesse an diesen Dingen, welche flür die Wlssenseheft im
Allgemeinen und die Taterländische Geschichte Insbesondere von Werth
tind^ dadurch geweck r, gestörkt und erweitert werde.
Herr Hoffmann schreibt:
„Diejenigen RömenniinKen, welche in meinem Garten gefflmdett
worden' slnd^ kann ith nicht genau lieschreiben: dieeetben sind Im
MisceUen, . iSf
Cl6prAge mdentlleh oimI die Sebrift unleserlieh. Dlocletiftiie, Nero'i
CooiitiiDtkie befinden sich, gemilM dem Vergleioh lUre« Gepräges mit
gnterliaUenen, daranter. Ferner wurde In meinem Gurten eine Bronase-
Sttttnette des Mercur, 8" Rheinisch hoch, gefunden, nusaerdem aller»
lei Scherben von Aschenkrugen , öbrigena nichts RrhalCenes von Ge-
genstftnden dieser Art Ein sieh lang hinsstebendes H' breites Funda-
»enl einer Basaltmaoer, mitten dureh den Garten liegend, seheint viel
•pftter ca sein, weil es nach Art der hiesigen Stadtmauer anf|[^ef8hrt
ist. Aach haben sich mittelalterliche Mfinzen in meinem Garten vor-
gefbnden, n. a. eine silberne mit dem Bildnisse des h. Petrus auf der
einen und 4 in's Krens siehenden Kronen auf der andern Seite. Von
den Munses, welche in hiesiger Gemarkung geftraden, von mir ac-
qnlrlrt worden und grdsstenfheils noch in meinem Besitz sind, fSge
ich hier ein speisielles Verxeichniss bei.
Es sind meist Kupfer-MuDEen, nur einige von Silber nnd eine
▼OB Gold. Ausser einer SllbermQnise der gens lulia gehören sie fbl*
genden Kaisern an:
Angtistus, Tiberius, Nero et Dnisns, Nero, Tespasianus, Titos,
Domitianns, Nerva (Gold) , Trajanus , Hadrianus , Marens Anrelins^
Fanstina jon., Commodus, Lucius Verus, Caraealla, Geta, Elagaba-
lus, Julia Maesa, Alexander Severus, Julia Mammaen, Gordianus Plus,
Phllippus Arabs,' Galllenus, Maxlmianns Herouleus, Gal. Valerius Ma-
ximlanus, Tetricus pater, Claudius Gothicns, Qulntillus, Lieinius, Crls-
pus, Gonstantlnus Magnus, Constantius, Constantinus, Constans, Ma-
gnentlns,' Valens, Theodors, endlich Magnentius.
Im Anftinge der 80er Jahre wurde auf einer BansteÜe hinter
dem hiesigen Rathhanse auch eine Bronze-Statuette in der Höhe von
eirc* 16—16" gefkinden , wie mir beschrieben wurde, eine unbekleN
dete Figur, in der einen Hand einen Klotz haltend ; selbige Ist zur Zeit
an einen Aoswftrtigen verkauft worden.
Mehrere Jahre spftfer ward auf einer Baustelle gleich oberhalb
der Stadt an der Landstrasse römisches Mauerwerk zu Tage geför-
dert und hat man in einem Winkel desselben in einem Aschenhaufen
eine Goldmünze vom Kaiser Nero , einen Widderkopf von Bronze, In
der Grösse eines Taubeneies, eine dergl. Klingel, nngeffihr 8" hoch und
dadurch elgenthömlich , dass dieselbe am unteren Ende statt eines
Kreises ein Viereck bildete, auch einen Haustein mit dem Fragment
einer Inschrift gefunden. Widderkopf und Klingel , sowie auch der
Stein I sind in meine Hände gekommeui davon ich die beiden erstem
188. MüceUen.
Oegenstftnde dem Hern Grafen toh Ffirstenberg-StMittheim ▼erefcri
habe; der Steiu dörfte sieh In melnein Hause nocli vorftadea.
In der lelatbemerkten Gegend der hiesigen Stadt fei der Boden
vorzugsweise reich an Scherben von Aschenkrfigen u. dergL Die da.
selbst befindlichen Weinberge lassen, so oft sie neu gerodet werden,
diese Erscheinung immer wieder hervortreten.
Eine andere Fundgrube von römischen Deberbleibseln fei die
Strecke der Landstrasse entlang nach dem Apollinarisberge so. So
fand man beim Aufbaue eines Hauses nahe dem Heiligenhfiuaohen da-
selbst ebenfiüls römisches Mauerwerk, worin sogar ein Heerd tn
erkennen war, auf welchem noch eine grosse rothirdene Schaale,
geröstete Knochen enthaltend, auf Kohlen stehend sich vorfimd. Kleine
Aschenkruge sind, aufs Beste erhalten, in ziemlicher Anzahl geflin-
den worden. Vor etwa zwei Jahren noch Ist beim naohtrftgli<Aen
Auswerfen des Kellers dieses Hauses ein wohlerhalten es Romeigrab
gefunden worden , bestehend aus einem circa ti' langen und hoben,
ly,' breiten Tu fstein. Sarge mit der eingehaueneo ChiAne iL, mittelst
einer gleichgrpssen Platte von oben geschlossen. Inwendig beflind
sich eine irdene Urne mit Knochenasche, in der man eine Art Flu»,
wie zerschmolzenes Metall, bemerkte, und welche mit einem Deckel
verseben war.
Auch auf dem St. Apollinarisberge selbst sind in oinem der vo-
rigen Jahre noch Römermünzen gefunden worden; daselbst sind avoh
die Rodera einer römischen Was^erleilung' ausgegraben worden, von
der ein ansehnliches Stuck, ziemlich gut erhalten, auf dem herrsehall-
liehen Hofe noch gegenwärtig vorhanden ist. Das Stuck hostet aus
zwei S'' hohen, 6" dicken und c. 6'' weit auseinanderstehenden Mör-
telwänden auf einer Bruchstein-Soole. Inwendig ist an den Wänden
deutlich der sogenannte Kalksinter zu sehen.
Im Uebrigen sind wir an wichtigen Alterthumem arm und von
dem wenigen, das dem Ort als Zeuge seines römischen Ursprungs ver-
blieben, sind noch in allerjungster Zeit die in der Futtermaoer längs
der Landstrasse unterhalb des Apollinarisberges eingemauerten Ru-
dern von Meilensteinen, deren so viele Reisebeschreibungen Erwäh-
nung thun, verbandelt worden. Der mit einer Inschrift veraebene
Meilenstein befindet sich zu Bonn<<.
MiiCelletu 180
S. BoUenbiirg am Neckar^ den 6. Jan. A8. Aus einem
Briefe nn Prof. Braun. Die gelehrte und mannigfache Eriftuterungen
gewilhrende Abhandlung über den ^^Wustenroder Leoparden — ein römi-
sches Cobor(enzeichen(< habe Ich mit um so grösserem Interesse ge-
lesen, als sich ein ühnUcher Leopard von Broaxe hier vorgeAinden
bat, worüber einige Nachricht nu geben, sowohl über die Antikaglie
selbst^ als über die Geschichte der Auffindung derselben, ansprechen
dürfte»
Auf dem rechten Ufer des Neckars erhebt sich auf einem meh-
rere Hundert Fuss hohen Felsenlager das ehemalige Kastei der Rö-
meratadt; daran reibet sich, nur durch eine schmale Schlucht getrennt^
die KesseI-(KasteU}llalde in gleicher Höhe — • bis snm gelben Krei«
denbussen hingestreckt; von diesem laufen dann auf der Anhöhe
terrassenartig aufsteigend mit nordöstlicher Neigung mehrere Raine
s wischen den Aeokern dahin, welche auf (Nähere Walle — ein ver-
schaustes Lager, mit einer jetsst noch gefassten Quelle (Kessel-, Ra-
stelbrunnen genannt) hinweisen (vgl. Col. Sumlocenne p. 14, 1— a ,
Altstadt p. 15 a, 8. Kesselhalde}. Hinter einem solchen gra-
sigen Raine wurde beim Pflügen auf dem Acker des Speisemeistera
Hahn eine Masse Eisen, mehr als 40 Pfund schwer, in einem Raum
von wenigen Quadratfüss aufgedeckt, offenbar Theile einer kriegeri-
schen Maschine. Unter dieser Masse fand sich auch die Figur eines
Leoparden mit noch einigen Gegenständen von Bronse, einem Schlld-
chen mit durchbrochenen Zierathen und rückwärts einem Ring (Schleufe)
und einem eiförmigen Gegenstand, wahrscheinlich einem Senkel. Der
Leopard ist 25 Loth, das Schildchen 8 und der Senkel 80 Loth
schwer. Der Leopard ist in sitzender Stellung naQh Art einer Con-
sole , die vier Fasse gereiht auf dem Untergestell , ruhend darge-
stellt, die Flecken sind mit Ringelchen, wie auf dem Wustenroder^ und
die Haare am Bauche überdies mit halbmondförmigen Linien bezeich-
net. Die Theile der Eisenmasse sind in ihrer Art ebenso interes-
sant, als die obigen von Bronze ^ indem sie zweifellos auf einer Rö-
mischen Wurfmaschine (Balliste — Catapul(e) hinweisen. Es sind
1) eine Schleuder 4% Pfd. schwer, 1" dick, 1%' lang; 2) das Be-
schlag des Fussgestells %' hoch, 2 Pfd. schwer; 8) ein Seitenstfick
1% Pfd. schwer; 4) ein Triebel, die Saile anzuspannen %' lang, 2**
dick, 8 Pfd. schwer ; 5) starkes Eisenblech IVi'Iang, l^V Pfd. schwer;
6) Spanne % PW. schwer, «A' lang; 7) Spindel %Pfd. schwer, 1%'
lang; 6) Endbeschläg eines Balken, abgebrochen, vermodert som Theil;
IM MUeeUen.
9. 8. 5. 0^ sind doppelt. Ausser diesen hier venEelcliiieteti Gtgeostiuden
Amden sieh dabei 4 schwere Beile, mehrere JllDge otid Tiere^rij^e
Bescbiftge, KlnmmerD, Haken, grössere und kleinere Milgel in grosser
Menge, splisse vnd flache SteinmerKeniostromentey Pfeile, Lausen, rönii-
sehe 8cblisw! and eineAnxabl Spangen n.e.w. Aach steckt noch im
einseinen Gegensdlnden vermoderfes Hols, mroraus sich der Schliiss
ergiebt, dnss die Maschine auf der Stelle, \ro diese Tbeile gefnddeo^
stand, dort Tom Feinde «erschlagen worden, oder stehen gebHeben
und in steh selbst eerfallen Ist. Das« die Masdhine eine römische war,
davon Beugen nicht nnr obige C^genstande von Bronse, sondern anch
die Hänfen von römischen Ziegelplatten, arifgedeckte Manem von röml«»
sehen Geh Anden ringsomher, nnd die daselbst gefundenen Miincen n.t. w.
Bs tsl mir nicht erinnerlich, dass bisher der Fund einer solchen Mn»
schine Irgendwo gemacht worden, auch Ist die Konstruktion der Bai-
Usten und Catapnlten in der Alterthumskunde bekanotlleh noch sehr
problematisch; — vielleicht wftre ein Mascbtoenbaniiuttdiger imstande
aus aUen diesen vorhandenen Tbeilen diese Maschine somunmen-
nnsetnen und so das Problem ku liApen. Ob der hier anfgefendene
L«opard non auch als CohortenKeichen will angenommen werden^
•der ob er nicht vielleicht als Symbol an der Maschine angebracht
war^ mnss Ich dahlogentellt sein lassen ^ wenlg^ens sind oben nnd
nuten noch Üeberblelbsel von Stiften, eo auch an einer Seite,
wo derselbe festgemacht war.
Domdekan v. Jaumnn«.
3. Bonn. Funde. 1. Beim Auswerfen eines Fundamentes ober,
halb der Stadt, swischen der Cobleozer Landstrasse und dem Rhein,
wurden im vorigen Jahre eine Anzahl römischer Gewichte geninden,
von denen acht in meinen BesKs k&men. Dieselben sind aus gewöhn-
lichem Thon gebacken, haben theils die Form eines atigestumptten
Kegels, theils einer abgestumpften vierseitigen Pyramide, und zeigen
durch ein oben durchgehendes Loch, dass sie zum Aufhängen bestimmt
waren. Das grösste dieser Gewichte ist 7" hoch und wiegt 2 Pfd. 19
Loth nach unsefm Gewichte; das schwerste wiegt 2 Pfd. dOy^IiOth;
das folgende 2 PfU. 6 Loth; dann 1 Pfd. 12% Loth; 1 Pfd. 6*/,Loih;
1 FtU.; 9^ Loth; das kleinste 19% Loth; durch Absprünge und Be-
sehildigangen dürfte nur das dritte In seiner ihm bestimmten Schwere
gelUten hn^e« ^ da mhm «n den andern rielleicht abaichtlich kleine
Boken abnahm^ um nie auf die beabsichtigte Norm su bringen.
8. la Kesaenicb bei Bonn; hart an dem Passe, der neben der
Kircbe aus dem Vorgebirge tritt, fanden sich in geringer Tiefe Kne*
chenreete) Stöcke tböaerner Wasserrohren und eine kleine Cons(an-
Itelsohn Munae.
8. In Adendorf bei Meekenbeim wurde eine aertrummerte Rehale
▼on Tlolettem Olasflnss von einem Darehmeaser von 9** gefunden , dia^
wenn sie «msertrummert geblieben wäre, au dea aasxerordentlichsfen
Settenbelten geaaMt werden mösste. Bei dieser Gelegenheit aet vor.
übergebend bemeriit, dass der Ueft XXIIT, & 184 u. XXV, S. 194 er-
wähnte Fund von Meekenbeim sicher einem fr&nkischen Grabe ange*
hört; indem diese Art des Geldschmucks der fränkischen Knnstwetee
und im Besonderen der von Fiedler in Houbens Antiquarium iHiUi-
eirten Fibula auf Taf. XXII entspricht.
Brnat aus'm Weerih.
4. Bmmerieh. Nene Auffindung römischer Atter^
thömer in Qnalburg und der Umgebung. Das Dorf Qual-
bürg fwi Cleve, das ich für den von Aramianus MarcelKnus ange-
fttirtea Ort Quadribnrgium halte '^), ist seit Jahrhunderten als ein
ergiebiger FandertrömbicherAlterthämer bekannt, von denen eiuTheil
Kl ^m K. Musemn an Bonn einen Aufbewahrungsort gefiinden, ein
anderer TheH nach Terschfedenen Seiten zerstreut worden, wovon
Übtlr auch m>ck manche Reste wnfer der Erde verborgen geblieben
und. Üamfeehe Fragmente vet^cUedeoer Art triffl man aoeh immer
auf den Fefftfern an , worunter besonders eine grosse Zahl Ziegel«
und MOrtelbrttchstflcke, sowie eine ungewöhnliche Masse grosser Ba»
aaltslöeke au nennen sind, welche leratere somal an der runden Br**
Mftung, worauf jetet die Kirche Hegt «nd die ehedem die römische
9Urg trug, sich vorfinden y uad ohne Zweifrt am* Befestigung dieses
Punotes gedient kaben.
Neben die^n üeberresten sind nun aucli in der neueren Zeit
einige weitere AufHadtfngen gemacht worden^ worOfber mir tfuaAchst
nt. PfUrt^ Wakl in Oualburg unter dem SD. AprH v. J. Folgendes
^) Vgl. meine beiden Aufiiätze in d. Jahrb. XXtll; 88 und XXV^ 6.
193 MiscMeiL
mitziUhellen die GefiUligkeit hatte : ^^Ala maü In der TOiigeo Wodie
damit beschäftigt war, den Kirchenhugel thellwelse abButragen^ worde,
allem Anscheine aaeb, ein römisches Gemäuer zu Tage gefordert, das
die Form eines Halbkreises hat, dessen Radios etwa 8 Fuss misst.
Die Mauer selbst besteht aus einem Gusswerk und Ist beinahe 8 F.
hoch und 8% F. dick. Auch fand man an einer anderen Stelle dea
Hügels einen römischen Krug, einen ganc nngewdhnlichen ThierzahB,
und einige andere Kleinigkeiten.^' Ich begab mich sofort an Ort and
Stelle und flind eine Gnssmauer bu Tage liegen , die — miBwelfelhaft
römischen Ursprungs-* aus Mörtel, kleinen Zfegelbrocken und Rhein-
kiesel xusammengesetBt war; das Mauerwerk bestand sanächst aus
einer gradlinig laufenden Mauer von S% Fuss Länge, S Fuss 1 Zoll
Dicke und eben solcher Höhe ; an diese setate In den beiden Bndponk-
ten eino halbkreisförmige Mauer von 8 Foss Höhe und gleicher Dicke
an, so dass das Ganze ein völlig geschlossenes Halbrund bildete. An
dem Obern Theile der halbkreisförmigen Mauer war ersichtlich, dass
das Mauerwerk meist noch seine ursprüngliche Höhe hatte, und der
davon eingeschlossene Raum von oben gedeckt war, und es Ist kaum
BU bezweifeln , dass das Ganze nur als Fundament diente , auf den
sich ein Bau über dem Boden erhob, der Raum selbst aber bloss
dazu bestimmt war, letztern trocken zu halten, wie wir solche Vor-
kehrungen in derselben Form auch anderwärts, e. B. in den b. g.
römischen Bädern zu Trier, antreCen, wo diese unterirdischen völlig
geschlossenen, In der Regel ebenfalls halbkreisförmigen Räume nkshl
wenig dazu beigetragen haben, diesem räthselhaflen Baue den anpas-
senden Namen von Bädern zu erwerben. In nnserra vorliegenden
Falle war eine solche Vorrichtung um so nöthiger, als das Terrain
niedrig gelegen, von Wasser umOossen , und bei erhöhtem Wasser-
stande die Gebäude sehr der Feuchtigkeit ausgesetzt sein musstec«
Ferner bemerkte man noch, einige Schritte von diesem Gemäuer, Re-
ste von Mauerwerk nach verschiedenen Richtungen unter der lErde
verlaufen, die jedoch nicht weiter verfolgt werden konnten. Ohne
Zweifel ist das ganze umliegende Terrain mit Mauerwerk erföUt,
wie sich theils aus diesen Auffindungen, theils aus den Aufgrabungen
ergibt, die vor etwa 30 Jahren , ft-eilich nur in gewinnsuchtiger Ab-
sicht, um das Steinmaterial zu benutzen , blerselbst stattgeftinden ha-
ben. Von aufgefundenen Gegenständen ist* ausserdem zu nennen ein
Stuck Tafel von weissem Marmor, GeschirrfVagmente von terra sU
|;illata, ein Ziegel mit dem Stempel j^,, Stücke von Hirschgeweiben
Misceüen. 19S
und andere Bes(6 von Jagdthteren. Der in dem obigen Referat be-
seichoete Krug rührt aus dem Mittelalter.
Auffallend {st es, dass man, wenigstens In der neuern Zelt^ In
Qualburg oder In der unmittelbaren Nähe niemals Urnen gefunden hat,
so dass der Begräbnissplatz der Niederlassung ^ die alleifi Anscheine
nach bedeutend war^ noch unbekannt ist. Dagegen finden sich in
einiger Eotfernung auf dem ROgelzuge, der vonNymwegen überCleve,
dem Rheine eatlang^ nach Xanten zieht, mehre römische Grabhügel,
die thells aufgedeckt und verändert, theils noch in ihrer ursprängll-
ohen Form vorhanden sind. Unter den daselbst ausgegrabenen Ge-
genständen befindet sich eine grosse schwarze Urne, sowie eine klei-
nere mit Verzierungen, ein Salbfläschchen von blauem Glase, eine Lampe
und ein Henkelkrug von Thon, ein grünes Glas; femer zwei Schus-
seln ans terra sigillata, die eine mit dem Stempel BASSIO (Bassi of-
flcina), sowie mehre Stücke metallener Geräthschaften. Die genann-
ten Gegenstände werden auf dem ganz nahe gelegenen, dem Landrath
a. D., Hrn. von der Mosel gehörigen Schlosse Rosendahl aufbewahrt,
und wäre sehr zu wünschen, dass die Ausgrabungen weiter fortge-
setzt und die gewonnene Ausbeute ebendaselbst einen Aufbewahrungs-
ort finden möchte. Nicht minder würden planmässige Nachgrabungen
in Qualburg selbst noch Aufschlösse über diesen alten Ort gewäh-
ren und manche interessante Gegenstände des Alterlhums zu Tage
bringen ; so lange dieses nicht geschehen kann, ist es mindestens er-
freulich, dass die hier und da durch Zufall an's Licht tretenden AI-
terthumsgegenstände durch den. Hrn. Pfarrer Wahl daselbst, der be-
reits eine kleine Sammlung verschiedener dort gefundener Alterthü*
mer besitzt, der Zerstörung entzogen und mit Sorgfalt erhalten
werden«
Dr. J. Schneid er.
5. Bonn. Wie reich Bonn's klassischer Boden an Reliquien
längst verschwundener Generationen ist, zeigt sich fut bei jedem
Spatenstich. Ueberall In und um Bonn, wo Erdarbeiten vorgenom-
men werden , kommen Alterthömer aller Art znm Vorschein. Einen
neuen Beweis hierfür liefert die Banstelle des Herrn Geh. Reg.-Raths
von Sandt in der „VInea Domini«', wo bei Ausgrabung der KeUer
so dem neuen Bunst folgende Gegenstände zn Tage gefiSrdert wor-
den tinds
18
IM Mi$€$llm^ '
t ovaler Annrfiif ans Hora, 8 Haanadelii y S aus Bronse md
1 aas Glas too vorxiiglioher 8chdobeift| 8 Salbenflasolichaii ans Glasj
8 OraMSnpcbea aiw gebraoaCcr Tbonerde, ▼on welcher eine die Tdp-
ferflnaa: SVCARPI fahrt, 1 Trinkbecher aus gebrannfem Tfaon,
schwars mU weisser YenBieroDg und der Umschrift : VIVR, 8 Ueiae
Wasserkrugelchen ans grau-weisser Thonerde, 1 desgleichen mit 8
Henkeln j 8 grosse Wasserkrnge mit 8 Henkeln^ 8 grosse Ascben.
nmen ans grauer Tbooerde^ 8 kleine Vasen, 8 aussergewoballch grosse
eiserne Nägel, 1 messingener Nagel, Fragmente einer messingenen
Spange, 1 Platte ans gebrannter Thonerde, Deckel eines römisohen
Grabes, mit konischen Zapfen an den 4 Enden anm Festbalten, 81
Zoll lang und 18% Zoll breit. An Munaen wurden unter an-
dern gefunden: 1. AYGV8TV8; Kopf mit liOrbeer gekrönt
Rr. ROM BT AVG. 8 Siegesgöttinnen mit Lorbeerkränzen in der
Rechten, in deren MiUe ein Altar. 8. DIVVS AVGVSTVS PATRR^
Kopf des Angustas mit einer Strahlenkrone. Rt. SC. Ein Altar mic
der Unterschrift: PROVIOKNTI. Era 8ter Grösse. 8. CAES
AVGYST PONT MAX TRIBVNIC POT; nackter Kopf des Angn*
stus, im Felde 8 Signa incusa, wovon eines das Monogramm: CAiS
bat. Rt. S C P. MARIVS P.«.lllTir A A A F F, Era 8ter
Grösse. Diese Manne gehört au den werthvoUen , indem Marina
böchst selten als Triumvir auf Munaen vorkommt. 4. Eine Knp*
fermunze (Kreuzer) vom Jahre 17A7 von Karl Theodor , Cburfäfsi
von PAüzbaiern.
Dr. Kroseh.
6. Bonn. Ueber römische Alterthumer, welche im Laufe des vo-
rigen Sommers und Herbstes bei Bonn geAinden worden, Ist noch Fol-
gendes zu berichten : 1. Zu dem an der Nordseite der Stadt, in der Nihe
des ausgehobenen Johanniskreuaes^ ausgc^grabenen Priapus aus Bronce,
von dem Im vorigen Hefte S. 807 ErwiUmung geschab, sind nocb meh-
rere römische Münzen hinzuzutügen, welche von Antenious GaracaDa,
Blagabalus, Severus Alexander und Mailminus Tbrax berrübren, dar-
unter eine mit Maximinus Piua Aug. Germ. &ev« Fides militom, und
eine Kupfermünze von Claudius Gothicus.; ausserdem 8 silbene Ringe,
welche von einer Verwandten des Finders Ackersmaa& Kubl getragen
werden. In der Nahe dieses Fondortes, In einem dem Hm«
VcKen gehörlgett Sartenfeld y witrie vo» demMÜfen Kohl eis 6 F«
langer^ ung^fAbr 0F. tief *HSgeh6Mter Stdnsiirg «atgtliobai, in urtl*
chem sieh • BcMMel und Reste eises Sketettes befkiul«n| er besleiH
aus Tafstein iumI üit aus 1t gleichen TheHen msMrtMeageselBlb IM
dem Sarge lag eine kleine Silbermunse mit verwischter liegende und
dem Bilde einer romanischen Kirche. Die ganz aus Asche und fet-
tem Boden bestehende £rde ringsum lasst auf einen Kirchhof schlies-
sen, welcher sich um A16 hier erbaute Älteste Kirche Bonus (Diet-
kirchen} ausgebreitet hüben mag.
8. Oleichfialls an der Nordseite der Stadt fiinden die Arbeitet
beim Pundamentgraben eines von dem Wetnhändler , Hm. Marx jun.
angelegten neuen Kellers gegenüber der WindmOhle, auf dem Grunde
des sehr idten Klosters Bngeltbal, tvo das oben S.49 von Pfof.
Unntxer erwfthnte templum Martis müttaris gestanden haben soll, eine
Anzahl behanener Tußrteine, die bei einem Zwischenräume von c. einem
Fuss in zwei Reihen nebeaelnander gelegt waren. Dieselben haben
anscheinend zu einer Wasserleitung gedient; hierauf deuten auch die
zahlreich vorgeffandenen grossen Ziegelplatten, die wahrscheinlich tfs
Decke und Grundlage des CanaTs gebraucht wurden. Die dabei ge»
Itindenen Mänzen : ein Claudius Nero, fiev. Victoria Ang. in MltteTerz,
ein Vespasiatttts Rev. Vict Aug. Cos. III, ebennuts Mittelen^, nnd ein
Tespaslanns In Silber mit deih Rev. Cos. VI sind nebst einem sChtK
nen Lämpchen in. den Besitz des Um. Marx gekommen. Aussetzern
fanden sich viele Fragmente von GefSssen aus Thon und terra sigll-
lata. Auf einem der letztem, welches ich erwarb, kommt der neue
Tdpfemame Passienns vor.
d. Das Strombett des Rheins, aus welchem bei Anlegung des
nun bis Zürn Josephsihor vollendeten Rheiikwerftes so manches Inter-
essante, was wir im vorigen Hefte mitgetheilt, zu Tage gekommen,
hat trotz der rfistig fortgesetzten Baggerarbeiten nur geringe AUs-
beüfe voh rdmlsches AnticagTIen geliefert. Was zu unserer Kunde
gekommen ist, besteht meistens in KupfermOnzen von Mittelerz, daralii-
ter ein Nerva mit dem Rev. Pax. Augusti, zwei Münzen von Domi-
tianus Gerai. cos. XV. Rev. Fortunae Aug., eine wie Gold glänzende
Kleinefzmfiiize von Constantinus Aug., welche Dr. Krosch ankauflfe.
Das Bedeutendste sind zwei Münzen in Grosserz: ein Domltlanus mit
dem Rev. ludaea capta und ein Imp. Caes. tifadrianus. Rev. [Restitut]
ori orbis terrarum, welche letztere Hr. Prof. Braun erworben hat.
Der Herkwttrdigkeit hal6er erwfthue ich noch einen Siegelstempel aus
IM MtieeUen.
neaerer Zeit, welcher lo meine Hiade gekemnieii tot, mit der üm-
sehrlft t ^ ' OIDDERIC RAMPB VA VJIjABR DIGNB. Das Wappen
besteht niu 8 BlomcD, 8 oheo, eine unten. Nach der Schrift gehört
das Siegel am Bnde des 17. Jahrh. an*
J. Fr.
7. Bonn. Nach einer gutigen Mitlhellung des HQUeninspectors
Hm. Engels zu Sayn siiessen vor 8 Jahren In der Nähe des Dor-
fes Mublhofen) 20 Minuten von ^nyn entfernt^ die Arbeiter, wel-
che ffir den Neubau des dortigen nahe dem Rheine gelegenen Hoch-
ofens Mauersand gruben, auf ein grosses Leichenfeld. In den 40 bis
SO aufgedeckten 6rä))ern, welche durch einen Zwischenraum von 4—5
von einander getrennt waren, lagen die meisten Gerippe in einem Win-
kel von 45— A0% mit dem Kopfe nach unten gekehrt, in dem schwar-
zen Sande; einzelne Theile, besonders die Jächndel, waren vortrefflich
erhalten. Leider wurden diese letztem bis auf einen einzigen, wel-
cher bei dem neuen Hochofen, nebst anderen FgndstQcken, aufbewahrt
wird, bei Seite geworfen. In einigen dieser Gräber fanden sich Urnen mit
Beigaben von gebackenen Perlen von blauer, grüner, gelber, brauner
und schwarzer Farbe, darunter auch zwei Amethyste und zwei Stocke
Bernstein. Die schönsten dieser Perlen, in einer Schnur zusammenge-
reiht, nebst einigen anderen Schmucksachen von Kupfer, bewahrt Hr.
Engels zu Sayn. In einem dieser Gräber fand man auch ein grünes
Glas ohne Boden zum Stehen, einen geschlossenen Kegel bildend, mit
breitem Rande, jetzt ebenfalls im Besitze des Hrn. Engels. Ausser-
dem lagen bei mehreren Gerippen eiserne Waffen, von denen ein kur-
zes Schwert nebst mehrern Bruchstäcken erhalten ist. Das Interes-
santeste bei dem Funde bilden ohne Zweifel zwei kolossale Topfe
von schwärzlichem Thon, welche leider beim Ausheben theilweise
zerbrochen, jedoch wieder kunstlich zusammengefugt worden sind.
Der eine derselben ist in den Besitz des Fürsten Saj^n - Wlttgensteia
gekommen, welcher denselben in der Flur seines schönen, in gothi-
sohem Stile erbauten Schlosses mit einer den Fundort angebenden
Aufschrift auf einem passenden Postamente aufgestellt hat; der an-
dere befindet sich auf der Sayner Hütte. Wir geben von letzterem
eine nähere Beschreibung, welche der Hutteneleve, Hr. Eduard Mau-
rer zu Sajn, uns freundlichst mitgetheilt hat.
^,Die Höhe des Geßisses beträgt 86'', der Diirphmesser der Basis
i9r
10%"^ deijeolge der gröisten Anahnwkungy In der Hdhe von 1j(«'
über der Basis y beftrftgt 84Vi"; die Wand ist % Zoll stark. Der
Topf wurde in einem 5' anter der OberflAehe des Bodens liegen-
den Bassin von Kiessand aufl-eobt stebend gefunden. Bei niiherer Un-
tersuchung gewabrte man , dass derselbe von vielen Bissen dureb-
zogen sei. Nach der mit möglichster Vorsicht vorgenommenen Ans-
bebnng Auid man folgende Bubstansen in demselben: nunftchst war
der obere TheU des Topfes mit gewöhnlicher Erde and Rheinsand an-
gefdllt, dann folgte eine Menge Zfthne von wilden Schweinen^ meh-
rere sehr starke Pferdekiefer uni endlich verbrannte Kohlen. Der
Boden des GefSsses war mit einer fettigen, etwas röthlicb gelSrbten
Masse, als wenn sie^ von Blnt durchdrungen (?) sei, angefallt«<<
Diese C^genstfinde, namentlich die Pferdekiefer, lassen auf ein ger-
manisches Leichenopfier oder aut einen Leichenschmaus scbliessen, wel-
cher den hier Begrabenen su Ehren veranstaltet wurde. Fflr germani-
schen Ursprung dieser Gräber spricht auch, ausser der kunsf losen Form
der Thongeflsse und den auch anderwärts in altdeutschen Gräbern häuflg
vorkommenden gebackenen Perlen, die Form des Schädels, welchen Hr.
Prof. Schaaffhausen von hier einer genauem^Untersucbung unterworfen
hat Nach seiner bei einer ölTentlichen Gelegenheit ausgesprochenen
Ansicht, welche in der Köln. Zeit, vom 18. Febr. d. J. kuns mitgetheilt
ist, müssen wir den öbrigens asymmetrisch gebildeten Schädel für
germanisch halten, an dem sicl^ eine kdnstliche Abflachung, wie ver-
muthet worden, nicht nachweisen lässt
Noch verdient erwähnt zu werden, dass Im J. 1850 unterhalb
des Friedricbsbergs bei Sayn auf einem Acker eine schön erhaltene
GoldmOnze des Honorius: D. N. HON. P. F. AVG. Rev. VICTORIA
AVG. unter COMOB , zu beiden Seiten MD geftinden und von Hrn.
Inspector Engels erworben worden ist.
J. Fr.
8. Bonu. Als ich im vorigen Herbste von Neuwied aus eine
Excursion nach Niederbiber machte, besuchte Ich in Begleitung des
dortigen PAirrers Hrn. Feld die durch frühere Ausgrabungen bekannte
Stätte des alten römischen Standlagers, welches gauz in der Nähe des
PfiuTgartens auf einer erhöhten Fläche errichtet war. Das ganz mit
Sabstrtiotioaan u0d ZiejelsteUien aller Art und Grösse aqgefilKe Feld
IM JftfceUiii.
gehM zur Ittndichen Domtae oad ist aa eisen AckenmiMB varpadli-
tat, welolMr vor SJahreD^ am aichfir dfeUnflnielifbarkeK desAdicri
darch irgend einen gifickllchea Fund so entscliüdigen', die nalie an
der Oberflflcbe liegenden groeten Steine äussofieben und bei Seite sn
sohaffen untemabni. Unter den aafgebftuften Klegefci fluiden alcli vi^e,
welehe mit Legion«- nnd Cohorteastempeln varsebeaalnd. Am han-
ügBten let der Stempel OOH Uli VIND (Cohora qiiarla VindelicomBiy
mid LSG VIII AVG, seltener erscheint der Stempel LEG XXII. Bei
dieser Gelegenheit ftind ich folgenden Stempel der Sten Legion: LSG
VIII AVG VIC FF, weicher wohl als aaicum angesehen werden darf,
da, so Tiel mir bekannt ist, auf keinem der Bahlrelchea Stempel die*
ser Legion der Zusatz VIC vorkömmt Diejenigen, welche ans der
noch nicht genau entrftthselten Ken wieder Inschrift (Lersch C.-M.
m, M), worin ein collegium Vlctoriensium signiüBtrerum genannt
wird, die Victorienses flör Bewohner Nid^rbiber's erklären^ werden
Tielleieht geneigt sein , auch hier diesen tarnen zu suchen ; . indessen
scheint mir nach der Analogie ihnlicher Stempel von anderen Legi»*
Den keine andere Deutung zulässig als VICtriz Pia FIdelis. Ich
zweifle nicht, dass, wer sich die Muhe nicht verdriessen lAsst, die
Masse der auf dem Castrum zersirent liegenden Ziegel zu dorchsu-
chen, noch andere Exemplare mit derselben Aulhchrlft linden werde;
ja loh glaube behaupten zu dürfen , dass . der bei Lersch C.-M. III,
M. 110 aus Dorow's Opferstfttten und Grabhdgel der Germanen und
Römer am Rhein II. (S. 61, Tab. V) mitgetheiite Stempel .KG VIII •
AVG • ARKE mit dem unsrigen für identisch zu halten sei,* indem das
V nur umgekehrt Ist und die beiden letztem Bnohstaben als FF zn
deuten sein möchten. Die Veranlassung des Beinamens victrix, der
auf einen von der S. Legion erfoohtenen' Sieg hindeutet, möchte 9br^
gens schwer zu ermitteln sein.
Auf der Fläche des Standlagers selbst stiess der Pächter auf
nichts Weiteres, was erwähnenswerth wäre , . wohl aber wurde sein
Sucherfleiss durch einen werthvoUen Fund -belohnt, welchen er ganz in
derNflhe desCastrnms zufftllig machte. Dieser besteht, nach der Ana-
sage des^ Hm. Pforrers Feld, in einer woU erhaltenen Bronzestatae
der Minerva von beträchtlicher Höhe, in schreitender SteHung mit einem
Helm auf dem Haupte und anscheinend in der rechten Hand eine
Lanze und in der linken einen Schild tragend. Der Finder hat die Stalne
ffir massigen Preis an den in der Nähe wohnenden fiitteiAealtaer
Bni. Lndovici verkaaft, wdoher die fehkBda Laaaa nnd BeMM aaff
Miscetten. IM
der Sayner Hütte hat ergänzen lAmen. Rfn nngonseiger ZttfUI war
die UruRche, dass ich bei meiner Anwesenheit die Statae selbst nicht
zu sehen bekam ; en wate im Interesse der Kunst sehr zu wünschen,
dass der jetzige Besitzer von diesem seltenen Denkmal Abgüsse ma-
chen liesse; am dasselbe den Freunden der Kunst und des Altertbums
zuganglich und für die Wissenschaft nutzbar zn machen. HoiTentHch
kann im nSchsten Hefte eine Abblfdung nnd Beschreibfing des Erzbil-
des gegeben werden.
J. Fr.
9. Bonn. Hr. Prof Aschbach In Wien hat eine Im Jahrg.
1857 der Sitzungsberichte der phiI08.-hiBtor. Klasse der k. Akademie •
der Wiss. (Bd. XXIV^ S.85) niedergetegten Auftafz: über rdml-
sche Kaiser-Tnscbrifteny mit absichtlichen ans demAI-
terthum herröhrenden Namentilgungen durch einen Son-
derabdruck bekannt gemacht, dessen fOr die Geschichte der römischen
Kaiserzeie in hohem Grade Michtiger Inhalt hier eine kurze An-
zeige finden mag. Die auf römischen Steininschriften nicht selten vor-
kommenden NamenstilguDgen betreifen gewöhnlich römische Kaiser,
öfter auch Glieder ihrer Familie oder ihrer Minister. In den ersten
Jahrhunderten der Kaiserherrschaft wurde nfirolich über mehrere tyran-
nische Herrscher von Seiten des Senats mit Zustimmung der neu er-
hobenen Herrscher verordnet, dass ihnen nicht nur als Hochverräthern
daa ordentHolie Vegrftbniss versagt uwl ihre Gebeine in die Tiber ge-
UMrlMi sQttdera dass aueli, um Ubr Andenken auszutilgen, ihre Sta-
taeii Mmgefiiarat, ihre BUdniase niedergeworfen und vernichtet und in
den InsobrlftMi auf Gebäuden un4 öflenilicben Monnmenten ihr Name
aosgemeisselt werde« sollte« Die ertlea Kaiser, welche dieses Tod-
tenserioht traf, waren Nero, Vitellius, Domitianua und Conunodua. Ge-
gen Rnde des ^ «nd zu Anfang des 9- Jahrb. ging die Ausübung
dieses Stra%erichts an die Soldaten über; die gcauaemsten Kaiser, die
sich am meisten auf die Soldaten stutzten , blieben in gutem An-
denken | wie s. B. Caraoalla, während sein Bruder Geta für einen
dffenUiphen Feind erklärt und sein Name fiberall ausgetilgt wurde.
Dasselbe that Ueliogabal seinem Vorgänger Macrinns, doch ent-
ging er selbst nicht der verdienten Strafe. Seinen bessern Nach-
fblger Sevems Alexander traf durch den Haas der Soldaten sanunt
sefner Matter Maounaea das gleiche Sohiokial. Von der Zelt hörte
tO0 Jftfceltoi.
die Strafe auf eine Sdmiaoh su sein; sie wurde jedocb noch ver«
b&ngt gegen den germanischen Barbaren lul. Yerus Maximiniis. Nacli
der Zelt des Diocletian^ wo mehrere Kaiser zugleich aiiftraten^ wurde
sie wieder gewöhnlicher und traf den Diocietian und seinen Mitregen-
ten Galerius Mazimianus und endlich in der Constandnischen Familie
den Crispus. Nach der von uns im Auszüge mitgetheilten historischen
Einleitung behandelt der Hr. .yerf. eiue mfissige Anzahl römischer
Inschriften^ worin Kaisemamen getilgt sind, und knüpft daran sehr be*
achtens werthe Erörterungen ; beispielsweise verweisen wir auf S. 19,
wo die berühmte Inschrift des Mars Camulus in Cleve mit der !Ca-
menstilgung des Nero nliher besprochen wird (vgl. Jahrbb. XVin,
S. 134 ff.) f auf S. 89 über eine jAngst in Rom gefundene Inschrift
mit dem nicht vollstfindig ausgemelsselten Namen des Geta, und nuf
8. öd über die bei Bonn gefiindene Inschrift bei Lersch G.-M. 11, 80,
welche nicht, wie gewöhnlich geschieht, in das J. 286, sondern 922
mit gutem Grunde gesetzt wird. Schliesslich machen wir noch aof
die genaue Unterscheidung der 8 Kaiser mit dem Namen Antonintu,
welche vom J. 138 — 292 n. Chr. regierten (S.9 f. Anm.6) aufmerk-
sam, da sie nur zu oft verwechselt werden. Möge der gelehrte Herr
Verf. noch öfter ahnliche aus seinen reichen Sammlungen und gelehr-
ten Studien über die römische Epigraphik hervorgegangene Mono-
graphien veröffentlichen.
J. Freudenberg.
10. Bonn. Die vor einigen Jahren foelPianlrung dea Markt-
platzes zu Zölpich entdeckten Matronensteinen nebst dem Bnichstileke
eines römischen Meilensteins , welche in diesen Jahrb. Heft XXIII,
B. 61 ff. A. Eick beschrieben hat, sind in dankenswerther Welse tob
dem Bur|;ermelster und Stadtratb von Zulpich dem hiesigen Mitsenm
vaterländischer AlterthOmer geschenkt worden. Zogleich hat der dor^
tige Friedensrichter Hr. Doinet einen bei Zflipich geAmdenen Ma-
tronenstein dem Museum überlassen. J. Fr.
11. Bonn. Von dem (Heft XHI, S. 189) kurz angezefgten
ersten Heften des grossen f nscbrifts werkes : InscriptlonsRomaf-
nes de TAIgerie, recueillies et publiees — par M. Leon Renier.
Paris 185d. fol. bat unsre Vereinsbiblioüiek durch die ruhmenswerOke
Munificenz des Kaiserl. französischen Ministeriums des öffentticben
Unterricht» und der Ciilte die Forttetsttngy bestehend in 7 Liefeningen
(IV-^X)^ cum Geschenk erbalten. Diese, umflAuoo, nebst der Fort-
setzung der Inschriften von Lambaese (Summa HOS) ^ unter anderen
die Inschriften von den Städten Vereciinda^ Cirta und dessen Golonien^
ferner von Kalama, Hippo Regius, Theveste« Mit den Denkmälern der
zwischen Tebesca und Constantine gelegenen Orte Chis n. 8206) schlies«
sen die Mittheilungen über Numidien; es folgen die Denkmäler der
Provinz Mauretanien und SItiftensis bis n. 8358« Diese Publicationen
zeichnen sich in gleicher Weise^ wie die früheren, durch die Nettigkeit
der Form und die Sorgftdt der Behandlung aus, und sichern dadurch
dem auch durch den Reichthum des gebotenen neuen Materials Epoche
machenden Werke einen unschätzbaren Werth für das in jüngster Zeit
mit so grossem Erfolg gepflegte Studium der Epigraphik und der rö*
mischen Alterthumer überhaupt. J. Fr.
18. Eine bei Grimmlinghausen gefundene Römi-
sche Inschrift. Die Zahl der bei Neuss und Grimmlinghausen ge-
fundenen Römischen Alterthumer mit Aunscbriften, welche ich in mei-
nem Schriftchen ,,die Römischen Statlonsorte und Strassen zwischen
Golonia Agrippina und Burginatinm etc.<< im Herbste v. J. zusammen-
gestellt habe, ist seitdem durch zwei Stucke vermehrt worden. Das
eine derselben ist ein im Besitze des Hm. Relstorif zu Neuss befind-
licher schwarzer Trinkbecher mit der weniger häufigen Aufschrift:
VINVM, das andere ein in mebrfhcher Hinsicht interessanter fnschrift-
stein. Er wurde in der zweiten Hälfte des April d. J. bei der tie-
feren Ümgrabung eines Ackers unweit der heutigen Chaussee, an der
Seite der Römerstrasse gefunden, welche bekanntlich wenige Minu-
ten nördlich von Grimmlinghausen in westlicher Richtung von der
grossen, dem Rheine folgenden Bömischen Heerstrasse sieh abzweigte,
und deren Lauf noch immer durch die Menge der die Oberfläche der
Felder bedeckenden Steine und Scherben, sowie durch eine auffallende
Verschiedenhit der Vegetation erkennbar geblieben ist. Obgleich der
Stein mit der Seite der Inschrift nur wenige Fuss tief Im Boden lag,
so wurde man doch nicht zu Ihm gelangt sein, wenn man nicht auf
einige Irdene GefSsse gestossen wäre, welche man bei Ihrer sorg-
fältigen Herausnahme auf dem Steine stehend, wie noch andere bei
dessen Blosslegung in seiner Nähe fand. Die ersteren dieser Gefässe,
welche sämmtlich ohne Stempel sind, beat^ien in zwei einhenkeligen
MS MiiceUm.
gelben Krflgen , einem grasen Teller und einer uneben 0cA#rael tob
lerra slglUatn, die letzteren fn einem etvras grosseren, ebenIMIr ebf-
benkelfgen und henflnrbigen Kmge, einer tieferen ScbOsseT tob tem
sigtHata nnd von der in Houben's Antiqiinriam Taf XIX, 7 abgebU-
deCen Form, und in zahlreichen Scherben, denen aTrcfa solche ▼ob
Glasgerftthen, ein Gewichtstein von gebranntem rothen Tbone aad ein
oxydirter Blsencylinder , wahrscheinlich das Bmobstdck eines Lb»-
zenbeschlags, beigemischt waren.
üeber der vierzeiligen Inschrift de Stehfes befiind sf^ efai arit
einem mebrgegliederten Rundbogen umrahmtes Brnsfbfld, tob dem
jedoch nur die Ilnice Schulter , wie der grössere Theil äer Brost atit
der in der Mitte der letzteren durch eine Fibufa zusammengehalteBeB
langzottigen Pelzbekleiduug erhalten ist. Durch diese TerstilBimeiimg»
des Bildes und seines Rahmens kann die nrsprtingliohe Höbe des 8Cef*
nes nicht genau bestimmt werden , doch befrSgt sie bis zom ob-
tem Rande des Bildes 100^ und bis zu dessen höchster Stelle ober
der linken Schulter, von wo der Bruch bis zum Anfang der Schrift
schrftg herabiftnft, 135, die Breite aber, ebenfalls nicht mehr vollstaa-
digy 60 Centimeiar. Die ganze linke Seite ist nemlich gegen 4^-6
Gentimeler breit abgehauen , wie die Defecte der Anßingsbuchstaben
der 8. und i, Zeile beweisen. Die Buchstaben der 1. Zeile ^ welche
doreb die bis auf die Spitze der 2. Zeile herabreicbenden Fnssenden
des erwähnt^ Rundbogens an beiden Seiten eingefasst Ist, sind 7, die
der drei folgenden Zeilen iyt Gentimeler hoch, übrigens von dorch^
gftngig gleichen Fermen. Als Rigenthflmlichkeit derselben kann be-
merkt werden, dass die sehr regelmässigen Rundungen in 0> Q, C
nnd 0 im Verh&Itaiss zu den schmalen Bogen in B, S und R, des«
seB unterer rechter Strich eine völlig gerade Linie bildet, auHklleBd
brelt| und wiederum die Querstriche in F^ L, T und E, hier alle drei
einander ganz gleich , sehr kurz sind , auch dass zierliche herslör-
mige Blättchen mit nach unten gerichteten Stielen die Stelle der
Punkte verCiyeten. Es folgen nun die vier Zeilen der Inschrift mit ge-
treaer KaohbUdung der Stellung und des Bruches der einzelnen Buch-
ataben:
^ LOVBAjcTGASTl
^ NASI$crr^VBIA^H$c7S
^}5öC0RNBLIVS fc7Q iü F
"^^orAL Jc7 CONIf VOl fcT 8VA
Uiicellen. 908
Louba Gastinasl F(llia) Vbia H(io) S(l(a) Q(uintns) Conieliiis
VCiiioti) F(ilius) 6al(li») Gooingi 8ua(e) oder 8(uae) Ya(1e).
Deo gelehrten Germanisten die Erklärung der beiden Cbischen
Namen überlassend, welche der Inschrift neben dem lokalen auch ein
allgemeineres Interesse gewähren j und in deren ersterem der Diph-
thong OU wohl nur den anf Inschriften nicht seltenen Beispielen sei-
ner Anwendung ftir U sugebdrt^ füge ich noch einige Bemerkungen
bei, welche zwar gleich der fk'uheren bloss Aeusserliches betreffen, doch
für das Urtheil über die Vollstfindigkeit des angegebenen Textes und
über etwaige Gonjecturen nicht unwesentlich sind. Am Ende der 8.
Zeile fehlt das nach H • S • fibliche E(9t), und deshalb auch nach dem
S y als dem Schlussbuchstaben der Zeile , das Interpunktionsaeichen.
Dieses ist durchgängig so flach eingehauen , dass es au einigen Stel-
len auf dem Steine selbst kaum wahrgenommen und erst auf den Ab-
drückeq erkennbar wird. Indess ist es mir auch auf <)iesen jsweifel-
haft geblieben, ob nicht am Ende der 4. Zeile zwischen 3 und VA,
wo die Oberflache des Steines besonders stark verwittert und porös
ist, trotz des geringeren Raumes, als an allen anderen Stellen, wo In-
terpunktionszeichen stehen, dennoch ein solches, und bienach die oben
beigesetzte Erklfiraag angenommen werden kann. Die treu naohge-
bildeten Reste der Antagsbuchstaben dieser und der vorbergebfnilep
Zeile lassen die Ergänzungen zu G und Q nicht bezweifeln. Was
endlich den in der 4. Zeile zwischen I und V in Coniugi angezeigten
Zwischenraum betrifft, so ist derselbe durch eine eingelassene und an
der Oberfläche des Steines abgebrochene, stark rostige Eisenklammer
eingenommen. Wie diese, wenn sie nicht als eine schlecht ange-
brachte Handhabe für den Transport angesehen werden kann, auf
eine der BInmelsselung der Inschrift Torhergegangene Yerweadung
des Steinee •ohUessen lässt, so wird eine nachbertgei durch die oben
aagegab^ne Behauung der linken Seite, welche die Anf^ngsbncbsta-
ben der Insohrift und den Rahmen des Bildea verletzte, unzweifel-
haft. Welcher Art auch diese dritte Verwendung des Steines gewe-
sea sein mag, so scheint sie doch nicht an dem jetzigen Fundort aus-
gef&hrt und somit nicht die letzte gewesen zu sein.
Crefeld, den 8. Mai 1898.
Dr. A. Rein.
Chronik des Vereins.
Wenn das Erscheinen dieses Heftes etwas verspätet wor-
den, so liegt der Grund darin, dass während des Druckes
mehrere interessante Entdeckungen von Alterthflmern gemacht
wurden, deren Besprechung wir unsern geehrten Mitgliedern
nicht glaubten länger vorenthalten zu dürfen. Wir rechnen
darunter ausser den Ausgrabungen beim Baue der linksrhei-
nischen Eisenbahn, hauptsächlich den Fund der schätsbaren
grossen Erzstatue bei Ltittingen, welche, wie wir hoffen, on-
serm Vaterlande erhalten bleiben wird.
Was den Stand unserer Vereinsangelegenheiten betrifft,
so können wir darüber mit Befriedigung berichten.
Bei der am 9ten Dec. v. J. Statt gehabten Generalver-
sammlung des Vereines legte der zeitige Kassirer Hr. Prof.
Krafft über die Finanzangelegenheiten einen günstigen
Bericht ab. Bei der statutenmässig jedes Jahr stattfinden-
den Neuwahl der Vorstandsmitglieder wurden die bisheri-
gen Mitglieder: Prof. Braun als Präsident, O.-L. Frön-
denberg als Archivar und Prof. Krafft als Kassirer ein-
stimmig wiedergewählt; die Besetzung der beiden Stellen
eines redigirenden und eines correspondirenden Sekretärs
wurde in nächste Aussicht gestellt, da Hr. O.-L. Freu-
denberg, welcher auch im Laufe des letzten Jahres die
Chronik des Vereins. 805
Geschäfte der Redaktion provisorisch besorgt hat, den drin-
genden Wunsch aussprach , der fibernommenen Verpflichtung
enthoben zu werden. Da die Gründe zu dieser Bitte, wel-
che spater wiederholt wurde, so triftiger Natur waren , so
musste der Vorstand, wenn auch mit Bedauern, derselben ent-
sprechen. Man bittet daher von nun ab , bis auf weitere
Benachrichtigung, alle Sendungen fflr die Redaktion dieser
Jahrbflcher an eines der flbrigen Mitglieder des Vorstandes
richten au wollen.
Zu der an demselben Tage (9. Dec.) abgehaltenen Win«
ckelmannsfeier hatte der Präsident, Prof. Braun durch ein
Festprogramm eingeladen, welches unter dem Titel: der Wfi-
stenroder Leopard, ein römisches Cohortenzei-*
ch e n , ein bei Wllstenrode (in der Nähe von Stolberg) gefunde-
nes Denkmal behandelt und sich tlber die FeldEcichen der ROmer
im Allgemeinen verbreitet. Die Reibe der Vorträge ertHTnete
Hr. Prof. Welcker, indem er den gewöhnlich als Athene Gor-
golopha bezeichneten Kopf in einem Gypsabdrucke vorlegte
und die von ihm schon früher (Gerhard, Denkmäler und For-
schung, zu Taf. XCVII) begründete Ansicht ausführte, dass
jenes Kunstwerk eine mit Beziehung auf den Mythus von
Anaxarete gefasste Aphrodite Parakyptusa darstelle. Daran
sehloss er einige Betrachtungen über Winckelmann und machte
namentlich darauf aufmerksam, dass man über dessen Bedeu-
tung als Erwecker des Geschmacks fflr die Antike, welche
meist ausschliesslich hervorgehoben werde, nicht vergessen
dürfe, wie er auch als Erklärer schwieriger Monumente un-
erreicht dastehe. -^ Dr. F. B fl c h e 1 e r berichtete in einge-
hender Weise über die von Detlefsen in den Berichten der
Wiener Akademie publicirten in Siebenbürgen gefundenen
Wachstäfelchen (Triptycha), welche eine Schuldverschrei*
bung aus dem J. 162 n. Ch., zwei Mandpationsacte beim Kauf
einer , Sdavin und eines Sciaven (129 und 142 n.Chr.), end-
lich einen Kaufeontract über ein halbes Haus vom Jahre 169
SM CArMik ibf Yermmi.
B. Obn eotlMitteB. — Ckh« Berfrith Nigf trath faitp&e
bicraa fie Mittbeilw^, last er auf smer vor^rigen Rdse
im NafioMlMUMui m Pcatb etwa SO 4mi van Manfana
beravagegebeaen äbaliebe Triptyeha geseliea habe «b4 daaa
die Harauagabe dieaer §/• wie vialer aadarer MamaMitc aei«
tena 4er VerwaiioDg jeaes Museuoia bevantebe« — Prat L.
ScbnidC legte die kürzlich aogleiob von Gerhard w den
MoDafaberichteD der Berliner Akadeaue iiad voa Welcher in
der Archäologischen Zeitung besprochene Dariaavase vor
und besprach kura die drei Felder des Haaplbildea. — Zam
Scfalusae berichtete O.-L. Freudenberg tiber Auagrabwi-
gen 9 welche in der letaten Zeit sowohl an der Nard-» wie
an der Südseite Bonns Statt gefundea iiad manche ri^mische
Alterthflmer au Tage gefordert haben. Hieran knfipfte er
Erörterungen über die Begränaung und Ausdehnung der Stadt
in der römischen und der frflukischea Periode.
Durch den Tod hat der Verein eines der thätlgsten und
kundigsten fl|itglieder verloren^ die Frau Sibylla Mer-
tens-Scbaaffhausen, welche am 22. Oct. 18fi»7 in Ran
unerwartet mit Ted abgegangen ist. Deber die gelehrte Thft-
tigkeit dieser der Kunst und dem Stadium des Alterthums atit
seltenem Eifer augethanen Frau hat die Augsb« AUg. Zeitung
eingehend berichtet. Ausser diesem Verluste haben wir des
Tod des Hrn. 0 e Isner au Trebnitz in Schlesien au beklagea.
Die ministerielle Massregel , in Folge deren fbst allen
gelehrten Vereinen in Preusaen die Portefreiheit eatsogea
worden, hat aach auf den unsrigen Anwendung gefunden.
Neu eingetreten sind 16 Mitglieder: 1) Stadt^arrtr Ftie^
drich Acbterfeldt inAnholf, 2) Geb. Revisor na Mkifaie.
rium filr Handel etc. W. Li ebene w in Berlin, 3) Staalsralb
Prof. Dr. Lorenta und 4) Landrath von Sandt inBoaA^
5) Prof. Dr« Beckmann in Braunsborg , 6) Df« Hocker
in COln^ 7) Ritlergntsbesitaer Carl Overweg auf Ha«
Letmaihe» 8) Prof« Dr. J. A. C Rovera in JUrydeo,
ChronUt des Vereins. S07
•
0) J. Clercz y Conservateur de la biblioth^ue ei du mus^e de
la ville de Mets, 10) Pfarrer Reitz zu Oberwinter, 11) Rent-
ner Nicolaus zum Loh zu Monster, 12) Freiherr von
Neuf villezuMiel (bei Bonn), 13) Napoleon Herbertz,
Gutsbesitzer zu Uerdingen, 14) Freiherr vonThielmann
zu Wilstenrode, 15) Dr. K. W. B o u 1 e r w e c k , Direktor des
Königl. Gymnasiums zu Elberfeld.
Ausgeschieden ist Hr. Baumeister A r k in Aachen.
Mit unserm Verein sind jüngst in Austausch getreten :
1) Die Fvieskelie Genosneaschaft ftif Gesckithts-y Alter-
thums- und Sprachkunde zu Leuwaarden.
2) Der Verein für Mecklenburgische Geschichte und Alter-
thumskunde in Schwerin.
Bonn, 25. Mai 1858.
Der Torsland de* Tereina Ton Altertliitmaffreniideii
Im niietniande.
Verzeicbols« üew ÜMslleder.
Ehrenmitglieder«
Seine Königliche Hoheit Prinz Friedrich von Preussen.
Seine Hoheit der Herzog Bernhard von Snchsen-
Weimar-Eisenach.
Seine Excellenz der Oberpräsident der Provinz Bran-
denburg, Geheimer Staatsminister Herr FlottwelL
Seine ExccUenz der wirkliche Geheime «Rath Freiherr
Dr. von Bunsen in Heidelberg.
Der Geh. Oberregierungsrath Dr. JohannesSchulce
in Berlin.
Der Generaldirector der Königlichen Museen, Geheimer
Legationsrath Herr Dr. von Olfers in Berlin.
Der Geh. Oberregierungsrath , ehemal. Curator und
ausserordentliche RegierungsbevoUmttchtigtey Herr Dr. voa
Bethmann-Hollweg in Berlin.
Der Berghauptmann Herr Dr. von Dechen in Bonn.
Herr Gebeimerath Professor Dr. Böcking in Bonn.
Herr Professor Dr. W e 1 c k e r in Bonn.
Herr Kommerzienrath Joh. Heinr. Richartz in C6ln.
V^uidmiss^ der Müglieden 309
Ordentliche Mitglieder.
Die mit * bezeicbnetea Herren 8iad auswftrtige Secretare des Yereins.
Aiicken. Oberpostcommissar J. Claes^eo. Stiftslierr
Dr. A. Gau. Pfarrer Kreutzer. Stiftaherr Prisac Ober-Reg.«
Rath Rits. *6..0.-L. Dr. Savelsberg. Rentner Suemiondt.
Kgl. Landgerickfsratli de Sya, — Adenau. Landr* Fonck. —
Allehof. Gutsbes. Plasamaiui. — Amsterdam. Prot Dr. J.
Boot. X P. Six, van HiUegon. J. H. van Lennep. Prof. Dr.
MdL ^ Andernach. Pfarrer Professor Dr. Rosenbaum.
— Anhelt Stadtpfarrer Friedr. Acbterfeldt — Arnhekm.
Gymnaslal-Director van Steueren. — Basel. Professor Dr.
Gerlach. *Prof, Dr. Vischer. — Benrath. Bürgermeister
Leven. — Berlin. W. Chassot v. Florencoart. Prof. Dn
Gerhard. Geh. Revisor W. Liebenow. ^ Prof. Lic. Piper.
— Bern. BibUothefcar A. Jahn. — Bielefeld. C. F. We-
stermann. •— Bann. Prof. Dr. Aohlerfeldt. Prof. Dr. Arge-
lander. Prof. Dr. Arndt. Geh. Jnstiaratb, Kron-Syndikus
nnd Mitgl« d. Herrenhauses, Prof. Dr. Bauerband. Geh.
Reg.*Rath und Mitgl. d. Herrenhauses^ Prof. Dr. C. A. Brandis.
Prof. Dr. Braun. Kaufmann Claaon. Prof. Dr. Dahlmann.
Prof. Dr. Delhis. Prof. Dr. Floss. G.-0.-l> Freudenberg.
Carl Georgi. Beigeordneter Btirgena. Gerhards. Revd.
Graham. Prof. Dr. Heimsoeth. G.-0.-L. Dr. Humpert. Prot
Dr. 0. Jahn. Dirictor Klein. Prot Dr. W. Krafft. Staatsrath
Prof. Dr. Lorentjs. A. Marcus. Prof. Dr. Mendels$(||in. No-
tar von Monschaw. Prof. Dr. Nieolovius. Geh. Bergrath
Prof. Dr. NOggerath. Pfarrer Reinkens. G.-0.-L. Rema*
cly. Geh. R. Dr. F. Ritschi. Prof. Dr. Ritter. Landrath von
Sandt. 4>r. L. Schmidt. Stadtrath Referendar Schmits.
Gymn.-Dir. Prof. Dr. Schopea. Prof. Dr. K. Simrock. Dr.
Springer. G. R.*R. von Sybel. G.<-0.-li. Werner. Pfarrer
und Synodalprases Wiesmami. General a. D. Witticb. Ge^
heimer SanitMsraib Dr. Wolff. Dr. Zarimaun. -^ Bramsberg.
14
^0 VenMmki 4er MUj/IMmr.
Prof. Dr. Beckraann. ProA Dr. Watterich. — BresUm. Prof.
Dr. Friedlieb. Prof. Dr. Wilh. Junkmann. KOoigl. Moseam
fflr Kunst u. Alterthum. Prof. Dr. Reinkens« — Brüssel
Prof. Dr. C. P. Bock. Graf M. Rohiano. -^ Cleve.
Direetor Dr. Helake. ~ Cobim». ^ CMidme Beg.-BjUh
Dr. Baeneh. Landger-llalb Ehester. ScbuU u. Reg.-Batk
Henrich. Dr. Montigny. Medidnalratb Dr. Weg aler. — Ctk-
dum. Deckant SehmMf . — Cöln. Ckefiprasiiait das Ktoigl.
AppellhofesBroieber. Gutsbesitser Glave van Bouhafef n. Bi«
bliothekar Professor Dr. DOntser. F. C. Bioen. Ardiivar Dr.
Emien. ^ Hugo Oarfke. J. P. Grass. Appellatioasferichfa-
rath Hangh. Senatsprasidenc beim KttnigL AppriÜMfe, Dr.
Beimsoeth. Dr. Rocker. Pfarrer Hörn. Gyan. - Difffsdor
Dr. Rnebel. Landgerichteratb LauUi. RegieningsprasMeat
von Möller« Appellationagerichtsrath A. Retebensperger.
Appellationsgerichlsrath P. Fr. Raicbensparger. G.-0.*L. Dr.
Saal. Oberbfirgerm. iusfiarath fliupp« Pfarrer Tbissen. Oek
Reg.. II. Bamrath Zwtrner. — Coament. *A.EIck. -^ CrefeUL
^Direetor Dr. Rein. ^ Aottn. N. Hibar ^ GtilsheaiUer. ~
Beventer. P. €. Molbaysea. «^ Dmwafen. Jacob Ddfeovwi. —
ihtperen. Pfkrffr Steven. «^ JPwfoldar/'. Notor mnchctt.
Bürbössktr (b. JMioh). Pfarrer Lic Slm. -^ ihtren, Apotk
Rdinpel. ^ BüsseUhrf* Justizr. Adv.*Anw» Cramm Beg.JL
Dr. Ebermeier. Wasseibavtnsp. Onrnd« ^Juatian Scbmalser*
Prof. Wiegmatin. — EüMmTg. Dr. Schmits. — JBkivjilrecl«
steift; V. Cohaasen, K. Pr.liigeniear*IIauptmann.--- BläerfeUL
GymnasiaMirektor Dr. Bouterweck. Die Gymaasial - Biblio«
thek. Pfarrer Kra4R. «* Aaaieric*. Gymnasial- Ober-
Lehrer Dedef ich. ^ Dr« J. Schneider. -* ErfmL Regie-
nngs- und Sebalratb Rodia. — ü^peit. Pl'aktiscber AraC
Dr. Latoby. -^ tiiorem. Oth. Lcgatiaasiiatii Jhe. AHM
von Renmont -^ fWmi^ifri» Reatner M. Bargnia. Prot.
-Dr. Beckum. — Ftankfmri a/O* RegielraBCS - Aasasaar vaa
nanfnmat. ^ AiaiiMy. Prof. Dr. ■. SdMüac -^ «a*
mäni. Oberpfaner Dopper« -^ Gent. Prolissar Hr. Roulcji.
~ GHmeken. Proqper Cuypers. -r- fitesten. Professor Pr.
Otonn. -^ G4fiUngeiL Kumerberr Freiherr von Kstorf.
^roft Dr. Wieseler«, — GriaAach» Pfarrer Heep. — (Gfev.
«Mfdb. Blrfemei8<er Sckillings. — Hmtg. Dr. 6. Groep
YSB Prinsterer. Ritler Ouyot *- Balsehlag (Kr. PrOoO-
Pfarrer Creaier. •* Eamkurg. IL K. Ckneralconßul Merk. «*^
Ifaw LethmaAe. Eittergutsbra» Carl Orervireg. ^ iliniff
Munaen (bei Düsseldorf). RilteiigfatsbeflitJMr H« Laa;?.
^ Hmmover. Dr. C. L. Orotefeaa, Archirar- ^ 'BeHigen,
skiäL OyiBii.-«Dir. Kranarosik. ^ bigberth (bei flaarhrllkr-
kea). Die Bttienbeshser Prielffidi «ail Heiwieh Kraaier* -^
ffeweificft. Dr. Braet aas'at Wccrth. ~ Smispel (in Sdiksiea).
.Oatebes. imd Erbricfater Schabar» «*«-r Kaxhßu^en (beiNeuer-
burf). Pfarrer HeyiUnger. ^ JEraaieniäMler. ^Professor P.
Beda PfeRSfer. «^ ifreanKoeft* Aar Vocsfani des antf qaamdi-
Maloriseliaii V4veias. -«^ Ltmek. L^adMlh a. D. L. Dsfios.
-- XimeUete (in WOitemberg). AMtpftrrar OforiT Kw(zer.
*^ Leuäesdorf. Pfiurer Donmannatfi« ~ h^yitiL Dr* X B»-
del-Nsrenliiiis. ^Dtr. b. JL F. laMfico* C^aaeiv. des KgLNusejunis
A AiTerth. Dr. LeeaiBas, Dlreotar des iliiseiiiiis dar Aller.
Attmer. Pkvf. Dr. F. A. G. Rorafii* Pnif» Dr. de Wal. --
LeuwardmL Dr. J. Djvka» --^ J!#iw A IL Sraq»bysikas
Dr. Germska ^ Beeler Dr. Narf liüid. FDaibcsrr F. v. ftol^-
liaasen. — L/mdmu levd. Grafeapi Saiith. William Soiilb.
^ LüMklL De A. lageaians» ^ Jbuasfmbnopgp Pro^ Dr. Na-
«uir, 8ecr0tar.i. ArcliaaL AeaaltaiMtft. ^-^ Ma§(ietmy. A.
fleaflUir, Gcn-^Ag. d. Pr* INatiaaal-VeiiN'-ISksaUsc^aft' «^
JMaiedjy. Maden. Asna Maria Libert* Adv.«Aiur. Dr^ Acsboe
de Nair. --^ ibmohester. fleyinood. -— üfedbernicA. Dttrger*
meialer Scfanitv. — Jfeto. i. Clcrx« CeMsanraitar d* BibUo-
4bek B. d. Mttseuns d. Slad«. — Middelkurg. Dr. S. De
Wind. - MieL RitterguCsb^iteer ran Steafiritte. «^ MU-
deraheim (bei Zdlpich). Freiherr von Oeyr-Müddershein.
912 VemhMt» der JH^lMbr.
— München. Prof. Dr. Coraeliis. <— Münster. Prof. Dr.
Clemens. ^ Prof. Dr. Deycks. ReDtoer Nie. mn Lob.
Seine bisch. Gnaden, der Bischof von Mfliister, Dr. Jolian
Georg Malier. — Nalbach (bei Saarloois). Pfarrer Dr. Ra-
niers. — Neuss. Josten. — Niederbreisig* Pfarrer GoaiMeis»
hausen. — Oberwinter. Pfarrer Reite. — Oekkeven. Pfarrer
Pr. Lentzen. — Ottweiler. Pfr. Hansen. — Parte. Bsgöoe
Renda, Chef im Ministerinm des Unterrichts und des Cultos. ^
Auf der QuhU (bei Trier). Hfittenbes. Commersienrath Adolph
Kraemer« — Reniilx (in Belgien). Dr. Joly. — JRofli. GekSani-
t&fsrath Dr. Alertz. — Boermond. Notar Ch. Qnillon.— ScUass
Roesberg. Preih. y. Weichs^Glan, Mitgl. d. Herrenhauses. —
Rottenburg. Domdekan von Janmann. -^ Saarburg. Dr. Hew^.
— Saarbrücken. ^ Fabrifcbesitser Bd. Karcher. — Salzbarg.
K. K. Pfleger Ignaa von Kfiiringer. — ScUoss Stammkeim.
KOnigl. Karamerherr und BKtglied des HerrenhanseB Graf von
Pfirstenberg-Stammheim. — SeligenstadL Hofrath Dr. Steiner.
— Siegburg. Pfarrer Schmitz. — • Stuttgart Stemberg, Re-
dactenr. — TVter. Präses des Priesterseminars Dr. Bberhari.
Domprobst Dr. Holzer. ^Dr. Ladner. Generalvicar der DiOoese
Trier, Martini. — Verdingen. Gntsbesitser Napoleon Herberts.
Verfüg a. d Mosel. Kanftnann Dieden. — Vtredtt ^Prof. Dr.
▼an Goudoever. Prof. Dr. Karsten. Dr. Visscher. — Vier-
sen. Geh. Commerzienrath Diergavdt. *— WaehiemimÜL Pbr-
rer Mooren. — Warfam. Dr. R. Westeihoif. — IFur-
mond (b. Leyden) Prof. am katholischen Seminar Dr. Borrei
— Weismes. Pfarrer Weidenhaupt. — WeseL Prof. Dr.
Fiedler. Ingenieur H. von Lassauix. — Wien. Ptot Dr.
Aschbach. — Wipperfürtk. Wilhelm Hfisgen. — WürAnag.
Prof. Dr. H. MOller. ^Prof. Dr. Urlichs. — Wüstenrade. Frei-
herr von Thielmann. — Zürich. Jnstizrath Dr. Hartmami,
emerit. Leibarzt Ihrer KOnigl. Hoheit der Kronprinzessin
Charlotte Friderike von • Dänemark«
Versteidmiss der MUglieder.
818
Ausserordentliche Mitglieder.
Aachen. Prof. Dr. Arnold Förster, Lehrer an der höhern
Btfrgerschnle. — Brügge. P. Lansens. — * Cöln. Baacondac-
teur Feiten. — tHelityen. Dr. Arendt. «— Gent. Prudens
van Duyse. — St Goar. Friedensrichter Grebel. — Ifärt-
gen. Pfarrer Welter. — Münch^i, C. H. Corren^. — iVeie-
sohl (in Ungarn). Dr. Zipser. — Stuttgart Topograph
Panlns« ~ IKtoii.' IKbliolhekar Heyder*
• t (
fl
Verzelcftniss .
i
der Academieen und Vereine^ mit welchen unser
Verein in literariflcber Vtfbtfidui^ »lebt.
1. Historischer Verein jni Bamberg^.
2* Historischer Verein von Oberfranken m Bayrevtb.
5. Königlich bayerische Academie der Wissenschaften so
Manchen.
4. Historischer Verein von und f. Oberbayem mMfliicheD.
b. Historischer Verein yon Dnterfranken und Aschaflenbarg
m WflrzbDrg,
6. Historischer Verein für die Oberpfiab sraRegensburg.
7. Historischer Verein fOr Niedersachsen in HannoTcr.
8. Verein für hessische Geschichte in Cassel.
9« Historischer Verein flir das Orosshersogthum Hessen in
Darmstadt. /
10. Soci^t^ ponr la conservation des monunents bistori^es
dans le grand-duch^ de Luxembonrg.
11. Historischer Verein fOr Steiermark zu Grats.
12. Historischer Verein für Krain m Laib ach.
IS. Königlich böhmische Gesellschaft der Wissenschaften
SU Prag.
14* K. k. Gentralkommission tax Ibforschnng und Erhal-
tung der Baudenkniftler in Oestreich n Wien.
15. Der Alterthumsverein in Wien.
16. Historische Section der Westphäliscben Gesellschaft
Beorderung der vaterländisdien Gultur n Minden.
YtTMeichma der Ac0danie^ und V0rmm u» i. ir. 91$
17. Varein für Gtachiebtf «na AlterthnwI^TOd« Westpbalm
w MQA«ter und tu P^i^Aorbi^rii/
18. Geschichte - und Alterthunisf^ndMüd« GeseUicIiaft des
09lerlMdes iq Alt^nburff»
19. Schleswig - holsteinische Gesellschaft für valerI)U|dische
Geschichte ^o Rialt
20. Zürcher Ges^Usebaft für vaterländische Altertbaaer au
Zürich-
ai. Gasf^lisrhaft für vatarUadiscbe Alterthflmer ia Basel
22. Thüringisch - Sächsischer Verein fiir KrforM^ung der
vaterlandischen Altertbflnier au Halle.
33» Siusheiaier Gesellschaft sur Sprfarscbvag der vaterlao-
dischen Denluaale der Vavxeit au Sinsheiia (Baden).
24. Vareia aar Erforschung dar rbeiniaohen GeMhichle uad
Alterthümer au Mai na.
86. Ttm ntyal Ar«haealeci<^' Saciety af London.
26. Soci^t^ scientifique . f t li((4raire dr l^mbouTf ^ T o n-
27. ROnigL Sächsischer Verein für BrCorschung und Er-
haltung vaterländischer Alterthümer au Dresden.
28. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften au
Gürlita.
M. Verein flir nassanische Alterthumskunde und Geschichts-
forschung au Wiesbaden.
30. Historischer Verein für das würtambergische Franken in
Mergentheim.
31. Verein täv thOiriiws^^be Gcaobichta und AltfBirthumskunde
in Jena.
32. Archäologische Sectibn.fär daß k* b^bm. IMi^euni in P r a g.
33. Verein für siebenbfirgische Landeskunde in H e r n a n a-
stadt.
84. K. Gesellschaft für nordische Alterthunskunde in Ko-
penhagen.
35. Soeidt^ numismatique in Met a.
ftl6 VerüeichiiifM der Academiem und VträmB fU s. u>.
Gesellschaft für nitsliche Fonchoageii la Trier.
37. Gesammtrerein der devtoehen Oeechlchts- osd Altetthi
vereine in Hannover.
88. Alterthuois - Verein ffir das GroariiersogHiun Baden ra
Carlsrutae.
39. Germanisches Museum in Nürnberg.
40. Sori^^ uumisnatique Mge k Brnxellca
41. Historischer Verein fOr den Niederrhein in Cd In.
42. Hisforischer Verein der 5 Orte: Lncern, Dri, Schwyjy
Dnterwalden rnid Zmg in Lunern.
43. Soci^tä archiologique de Namur.
44. Society Royale de* Ikt^Ktiture et des beaia arts ä Gan d.
45. L*institnt arch^ologiqne Lt^gois k Litge.
49. De koninklijke Akademie van wetenseKapen te Am-
sterdam.
47. Het Friesch Oenootschap voor GeaeMed», Ondfcdd- es
Taalknnde te Leenwarden.
48. Verein f ttr Mecklenburgische Geschichte nnd Attertbnms-
kunde in Schwerin.
Berichtigungen.
Befj^ XXIV Im Vorwort fehlt die Angabe, dass die mit "^ beseicbne-
ten Namen in Inschriften vorkommen.
ff XXVI. 8. 161. Z. 1 lies 9 statt a
yf jf 8. 164. Z. 8 T.u.lies9,HormayrV< st.^^Hormeyr'a«^.
yj yy 9. 166. 2. 1 HOS 10 St. 8.
i
Inhaltsverzeichniss.
I» Cliorographte nnd Clesehlehie«
Seite
1. Alte VerachaDKiingen auf dem Hundsrucken und ihre Be*
Biehungen auf Cobleos (dasu 2 Doppeltafelo 1— IV), tod
logenieurhauptnuann van Cohausen . . . . « 1
2. Die Karakateu al« Bewohner der unteren Nahegegend^ Ton
Pkü, Joe. Heepj Pfarrer Sl
8. Vitelliufl und der Marstompel »n Cöln, Ton Prof. Dr. JMiii-
ixer 47
H» DenkniHler.
1. Sextufl Haparonias Justinus, ein Parflimieriewaarenhilndler
KU Cöln, Ton W. Ch. v. Florencourt .... 63
SS. Beitrage SBiir römisch - keltischen Mythologie^ von Prof. J.
Becker in Frankfurt • . • 76
Zusatz: eine neue Matroneninschrift tod J. Fr. . 106
8. Alte und neue römische Inschriften (neue röm. Inschrift von
Remagen)^ von Prof. Dr. Braun . . . • . 100
4. Bpigraphisches: I. röm. Grabsteine bei Zahlbach , II. die
liögio XII Gemina am Oberrhein y von Archivar Dr. C. L.
Groiefend 119
d. Zur Kritik der griech. n. lat. Inschriften des Museums in
tiejden, von Dr. L, J. F. Janssen 129
6. Inschriften ans Syrien^ von Prof. Dr. Osann in dessen 138
7. Die Bronzestatue des jugendlichen Bacchus von Luttingen
(hiezu Tafel V und VI), vnn Prof. Dr. Fiedler . .139
8. Das Kapellchen des Mercuriu» und der-Rosmerta bei An-
dernach, von O.-ti. Freudenherg IA4
9. Das Hochkreuz zwischen Bonn und Godesberg, von Prof.
Braun 161
10. Zur Geschichte der thebaischen Legion^ von Prof . J. Becker 166
III. lilHeratur«
1. Mittheilungen des bist Ver. für Steiermark. VI. M. Gratz
1655. 8. Die röm. Graber bei Wels, von Joe. GoidHoyeTf
Linz 1657^ aogez. von Prof. C. Klein . .171
8. Dr. Reiny die röm. Stationsorte und Stra««en zwischen Co-
lon. Agripp. und Burginatiam^ angez. von O.-Jj. Finntde»'
barg 181
14»
nr. Bltoeellea«
I. Röniüolie Airerlbiliner co Remagen, von Prof. Braun. 8. IM.
9b RoUenbarg. Bin bronzener Leopard und Fragnente
von röm. Wiirfimasohinen , von Donidekan v. Jaunumn,
S. 188. 8. Oonn. Funde bei Bonn, Kessenich und Aden-
dorf, von EriM/ au^m IVeerth. 8. 18Ü. 4. Emmerich.
Neue Auffindung röm. AlierCh. in Qualburg, von Dr.iScJbi«»-
der.' S. 181. 5. Bonn. Ausgrabungen von röm. Altertlia-
mern an der Sii^ieUe BiAiii»«, /Von Ur« JfnMrA. 8. 183. e.
Bonn. Röm Alferth. an der Nordseite der Stadt nnd im
Hbeiue icefunden. M. 181. 7. Bonn. Grofsei Leicbenfdd bei
Müblhofen, mit 8 kolossalen Urnen. 8.186. 8. Bonn. Neuer
Legionsstem^iel von Niederbiber; Auffindung einer Bronse-
statue der Minerva 8.187. 8. Bonn. Anzeige von Prof.
Atckbach^s Aufsatz: über röm. K aiser ioschrilten, mit ab-
sletitlielien aus dem Altertbum berr<lhrendeB NamentNgnnge«,
von J, Frmdenher§, 8. 188. 10. Bonn. Rrwvrbang neuer
Matronensteine für das Museum vaterl. AHertbfimer. 11.
Bonn. Die Fertsefsmig des grossen fhimiösieeben leeehrtf-
tenwerkes über Algerien , von J. Fr* 8. 800. IS. füee
bei Ürimmlhighaosen geAmdene R^mfsiAe InsehrM, ven Dr.
A, Bein. 8.801.
V« Crtiv^mlli d«e Veveimn«
Chronik des Vereins 894. YerKeicbniss der BftIgReder 806.
VercdchnlM der Aoademieen und Vereine ete. jil4.
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Druck von Call Otocgl im Bonn.
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