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Full text of "Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande"

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JAHRBÜCHER 


des 


VEREINS  VON  AL 


yi : 


LTUUMSrBEüNQJiN 


RHEIlVIiAlVDE. 


ZwttUtter  Jahrgang  1 


mit  7  Itt^agroti^trttn  9afrln. 


B  o  n  Df 

gedruckt  auf  Kosten  des  Vereins. 
Bonn,    bei   A.  Msrcus. 


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I.  €horo|^rap1ile  und  Geschichte. 


1.  lUmtrfpurm  {m  Oßm  Dree  H^mtB. 

Als  der  gewallige  Cllsar  die  Sugambrer  aufforderte ,  ihin 
SV  ilMieii  gefloheoen  Dsipeter  und  Teucterer^  welche 
Gallien  plündernd  durchzogen  hatten,  aussuliefern,  wurde 
iluB  sur  Autwort,  der  Rhein  sei  »die  Grense  der  Rttnüschen 
Hemehaft^  *)  Gerade  deshalb  ging  er  hinüber,  um  deaScbrek- 
ken  seines  Namens  auch  su  den  Germanen  in  der  Heimath  su 
tragen ,  welche  seit  alter  Zeit  am  Rheine  mit  den  Galliern  im 
Kampfe  ^)  lagen.  Diesen  Kampf  übernahm  jetzt  Rom ,  und  so 
wurde  der  Rhein  für  Rom ,  wie  die  Alpen  ^  eine  stets  aufs  neue 
asgefochtene  Grenascheide.  ^)  Denn  weder  Cttsars  RheinOber- 
mgt,  noch  Drusus'  Siegeszflge  vermochten,  Römerherr« 
Schaft  danernd  xa  gründen  in  den  Sümpfen  und  Wäldern. 
Gcrmaniens ,  in  welchen  nach  JahrhunSlerten  noch  freie  Völ* 
ker  des  so  eigenthümlichen  Zustandes  sich  erfreuten ,  welches 
halb  bewundernd,  halb  fürchtend,  Tacitus  schildert    Ihm 


1)  Caes.  B.  6.  IV.  16.  Es  waren  die  Stammväter  der  in  der  Folge 
ftirchtbaren  Franken.  Vgl.  J.  Grimm ,  Cksch.  der  deotaohen 
Spradie  S.  581. 

f)  Caes.  B.  6.  I.  1.  VI.  84.  Tao.  Germ.  1.  8& 

S)  Im  Jahre  47  n.  Chr.  befliM  Claodias  dem  Corbulo^  die  römi- 
sclien  BesatKnngen  aus  Germanien  zurucIcBiiBielien.  Tae.  Ann. 
XI.  19.  Vgl.  Aad.  Dederichy  Gesolilchte  der  Bömer  und  der  Deut- 
aeben  am  Niederrheln.  Emmeriob,  1854.  S.  07. 

'      1 


fi  Romerspuren  im  Osten  des  Rheines. 

dünkte ,  dass  Rom  nur  noch  von  der  Zwietracht ' )  unter  den 
furchtbaren  Germanen  Rettung  hoffen  dürfe,  welche  seit  210 
Jahren  nun  ohne  Erfolge  bekftmpft  wurden,  und  mehrmals 
schon ,  2u  Marius'  Zeiten,  wie  nach  der  Niederlage  des  Varus, 
Rom  selber  bedroht  hatten.  So  war  und  blieb  der  Rhein  von 
Cäsar  bis  zum  Sturze  des  Westreiches  der  bestandige  Kampf- 
platz durch  eine  Kette  befestigter  Lager,  durch  Burgen  und 
Brückenkttpfe  geschirmt,  bis  in  der  Mitte  des  dritten  Jahr- 
hunderts die  Germanen  auch  diese  Wehren  überstiegen,  und 
nur  zeitneise  durch  überwiegende  Macht  tapferer  Feldherren 
und  Kaiser  «ber  4e«  Sirem  surückgvihllvgt  wurden.  Ist 
daher  das  Rheiaufer,  von  den  Alpen  bis  nnr  Nordsee,  flberall 
erfMIt  v^on  Sparen  Römischen  Wcaens,  wie  ti«  MitflrKch  jn 
Gallien,  dm  filnfliMideii  Jahre  rftminch  war,  bei  jedem 
Schritte  sich  zeigen,  so  fehlt  es  doch  auch  im  Osten  des 
Rheines  nickt  an  Briaaenmgen  aas  RUmeraeiten.  Oena  mä' 
gegeben  von  Rom  war  seit  Vanw'  imd  Oermaaicas'  Tagen 
^r  Besitz  des  inneia  Gcramniens^  wenifstens  den  ^ispvicheii 
nach ,  keinesweges.  Aaf  Handelswegen  ^)  kam  amodier  Rfmar 
zu  dea  Germaaea ,  und  jeder  kräftigere  Kaiser  Mrebie^  Itat- 
lieh  Fom  Rtieiae  festen  Fuss  za  fassen.  So  entstanden  Rttmer- 
. Testen  auf  dem  rechten  Ufer,  CMa  and  Haimi  gagenflber^), 
sa  der  bis  eam  Ende  dea  dritten  Jahrhnnderts  im  Cbnzen 
ibehaaptele  Grenz  wall  ^)  gegen  fieDentsehen,  die  aagcnannte 
Teufelsmauer,  der  aogar  diemais  getaniniaehca  Gebiet,  die 
Zehntlande,  umschloss. 

Wundem  4arf  es  uns  demnach  nicht ,  wenn  im  eigent- 


1)  Tacit  Genn.  88:  mimeat  qaaeso  daretqne  gentibas^  sl  non  amor 
Bostri,  at  certe  od! um  mtiy  qaando  irrgentUms  Impeiil  fMis  ni- 
hil Un   praestare  fertaaanaloa  fateal  quamhosthmidiaeordaiiii. 

a)  1>acit.  C^enn.  S.  4t. 

8)  Vgl.  BwiacaAufiiaUB  f^Dmlm  eine  Rearnnresle  «  Hell  XV.  S.IS. 

4)  Limes  impeitt.  ThqUL  «ernk  M. 


JUiMnptMfi  «01  Qst^iß  4e$  RhßitMt 


9  .w,^..^  demEheiQ,  der  Wei^r  iipd  ßlbe, 
«■4  sfliittch  bis  zur  Domo  imil  zu  iea  Alpen,  Röioerspurf  n  nur 
•fiten  Qn^  begegnen.  Doch  lohnt  e«  ier  Ntibe,  sie  %u(ßu» 
neben.  Wo  iie  BOeber  schweigen,  mo  diefiage  verstummt, 
da  reden  Steine  und  Trünniery  ja  Berge  und  Tbftler  af( 
iecb  ein  rcrnehmUcbes  Wort.  Uebe rhöreii  darf  nian  es  nicht, 
sflbst  w«  es  nicht  fiber  jeden  Zureifei  erhaben  sein  solite 
Sskbt  Zeogen  der  Vergangenheit  gleichen  halbi'efwiUerten 
Kanstwerken ,  welchen  der  edle  Bwt  der  JahrhuodeHe  neues 
Leben  und  rührende  Kraft  verleiht  Und  eine  Wanderschaft 
anf  Bünenpnren,  so  verschieden  auch  Land  und  Leute  )n(zt 
dnn  Bück  erscheiaen  ndgen»  hat  ausser  dem  halNiclMci'U 
•eben  Zn«ber  des  Alterthums ,  für  das  vaterlMdisi^  Gtmüth 
Bsch  einen  besandern  Wertb*  Im  Grundis  waren  sie  ß\H 
nicht  nnsre  Freunde ,  jene  Legaten ,  PrJItoren ,  Tribunen  mA 
Primipitaa,  Consuln  und  Imperatoren,  deren  h|ilberla#chone 
Namen  «ns  so  mAchtig  anziehen.  Aber  ihr  L«b«n  und  Ws^ 
ben  bat  nitgeholfen,  die  geistige  Erniehung  «nsrer  VhUa 
eben  durch  den  Widerspruch  gegen  ihre  fitammesart  au  wek^ 
kcn  nmd  au  fordern.  Das  deutsehe  Wesen  bedurfte  nad  fee« 
darf  cuier  solchen  Nötbigung,  damit  es  im  Oedriage  ider 
VMfcer  akb  selbst  nicht  verUere. 

Beginnen  wir  denn  nnsre  Wandersdiaft  in  der  weiten 
Ebne  Westfalens,  im  Mflnsterlande ,  wo  einst  die  Bructerer, 
darauf  Cbamaver  uiii  Angrivarier  wohnten,  vorausgesetzt, 
dass  Tncitus  *)  nicht  im  irrthum  befangen  war.  Noch  jetzt 
ist  in  dem  Hofeswesen ,  in  der  Seltenheit  der  Dörfer ,  ein 
Bast  des  Zustandes  zu  erkennen,  den  der  ROmer^)  be- 
ichreibt    Auch  in  den  hoben  Gestalten,  den  blonden  Haaren 


1)  Tadt  Genn.  08. 


S)  Golunt  4iMreCiao  Slveisl,  «ifbas^  «t  eampus^  nt  nernua  placnit 
Tacit.  Gsna.  10. 


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• 


i  RämerMpuren  im  Osten  d&$  Bhmnei. 

und  blauen  Augen  0  des  Landvolkes  liegt  ein  sidienr  Beweis, 
dass  wir  uns  auf  demsell>en  Boden  befinden  und  unter  dem« 
selben  Volke  der  Germanen,  die  Tacitus  schildert,  dass  io 
Westfalen  die  unirermischte  deutsche  Art  in  jeder  Besiehung 
am  sichtbarsten  noch  erhalten  ist.  Anders  steht  es  mit  den 
GrOflden  und  Be^isen  fflr  den  Ort,  den  Hergang  des  grössten 
Ereignisses  der  Urzeit,  die  Schlacht  im  Teutoburger 
Walde.  4  Wo  lag  das  Castell  Alisa?  Wo  trafen  sich 
Varus  und  Arminius  zuerst,  wo  zuletzt?  *-*  Die  Berichte 
der  Gesehichiachreiber ,  des  Vellejus,  Tacitus,  Dio 
Cassius  lassen  so  viele  Deutungen  zu,  sind  so  oft  missver- 
standen ^)  und  falsch  angewendet  worden  ,  dass  man  an  einer 
genügenden  Beantwortung  jener  Fragen  verzweifeln  möchte. 
Wirft  man  dann  von  den  Bflchem  biuweg  den  Blick  auf  den 
Boden  selbst,  der  wahrscheinlich  oder  gewiss  einst  jene  Le- 
gionen trug ,  jene  Entscheidungskftmpfe  sah ,  fragt  man ,  was 
seit  Jahrhunderten  dort  Gelehrte  und  Ungelehrte  Ober  die 
Sache  gemeint,  behauptet,  gezweifelt  und  gestritten  haben, 
so  steigt  die  Verwirrung  noch  mehr.  Wer  auf  der  West- 
Alischen  Eisenbahn  den  Weg  von  Hamm  nach  Paderborn 
nnd  Cassel  einschlagt,  gewahrt  bald  die  lange  Kette  des 
Lippe'schen  Gebirges ,  und  entdeckt  dann  auch  in  der  Ferne, 
weithin  sichtbar  durch  das  westMische  Flachland ,  den  Un- 
terbau des  vor  etwa  zwanzig  Jahren  in  einem  Anfluge  vater- 
ländischer Begeisterung  unternommenen  Hermannsdenk- 
mals, das  wohl  schwerlich  je  fertig  wird,  hoch  oben  auf 
der  Grotenburg  bei  Detmold,  in  deren  Nahe,  wie  Rath 
Clostermeyer  behauptet,  der   Hauptschlag    gesdiah.     Aber 


1)  Troces  et  caeralei  ocnU,  mtilae  comae,  magna  corpora.  TacU. 

Bern.  4.  In  omni  domo  nodi  ac  sordidi  In   hos  artns^   In  haec 

oorpora  quae  miramur  ezcrescunt.  ib.  o.  SO. 
9)  YgL  meine  Abhandlung   In  dem  Moaeom  des  Rheinisch -Wett- 

fiUifChen  Sohulmfinner- Vereins  von  1641.  S.  asa 


Bimenpurm  im  Oslen  de$  BMne»»  5 

wer  bflrgt  dafttr,  dass  dies  wirklich  die  Stdle  ist?  —  Als 
Tscilos  die  ÄDnalen  schrieb ,  sangen  die  Germanen ,  hundert 
Jahre  nach  der  That,  noch  von  Anninius,  dem  Befreier 
Dcntschlands  ^) ,  seinem  Siege  und  seinem  Tod«  Kein  leiser 
Nachhall  solcher  Gesänge  ist  uns  erhalten.  Ware  es  der 
Fall,  so  würde  sich  ohne  Zweifel  seigen,  wie  unpassend  die 
gespreizten  Bardenlieder  Klopstocli's  u.  A.  jene  Urgeschichten 
singen,  welche  bloss  ans  Römermunde  uns  bekannt  sind. 
Doch  dem  sei,  wie  ihm  wolle:  immer  kehrt,  beim  Anblicke 
der  weiten  westfälischen  Ebene,  welche  im  Osten  sich  lehnt 
an  den  Hidiensug  der  Senne  und  des  Osning ,  wie  an  eine 
Vormauer  von  Norden  nach  Sflden  swisohen  Ems  und  Weser 
aofjgef ührt ,  nur  von  wenigen  matt  schleichenden  Bächen  und 
FMsscheo  durchzogen,  aber  aberali  Heiden  und  Sflmpfe  zei- 
gead,  Sinn  und  Auge  zu  der  Zeit  zurttck,  ^da  im  Forste 
der  Weser  die  Brobererkette  Versank  ,^  —  mit  Klopstock  zu 
reden.  Man  glaubt  dann,  sie  zu  sehen,  die  geängstigten 
Rdmer,  wie  sie  aufgescheucht  aus  ihrer  Buhe  mit  Heer  und 
Gepacke  bei  entsetzlichem  Regenstuim  gegen  die  Veste  Aliso 
hin  ziehen ,  unaufhörlich  geneckt  von  dem  erbitterten  Feinde, 
bis  zu  dem  letzten  furchtbaren  Schlage,  da  Varus  mit  drei 
Legionen  erlag.  Dnwillkttrlich  firagt  jeder,  wo  dies  Alles 
geschah«  Aber  die  Römischen  Geschiditschreiber  reden  nur 
allgemein ,  weil  sie  das  Land  nicht  durch  Anschauung  kann- 
ten. Und  —  was  anderwärts  vielleicht  aushelfen  könnte  — 
vergebens  fragt  man  hier  in  dem  Lande  zwischen  der  Lippe, 
Ems  und  Weser  nach  Bömermauem,  Grabsteinen^)  und  Le- 
gionsziegeln. Nur  Münzen,  Waffen  und  kleinere  Gegen- 
stände dieser  Art  werden  gefunden,  zum  Beispiele   bei  dem 


1)  TadC  Ann«  II.  66. 

9)  Wto  der  bei  Xanten  (Velera)  geftmdene  Denkstein  des  Manias 
Caelfnsy  Lesaten  der  XYIII.  Legion,  58  Jahre  alt:  oecldit 
Mio  Varlaoo.    Jetst  in  Bonn.  S.  I«encb^  Centn  M.  II.  N.  1. 


m  Bäketipwr^  im  OMn  im  JUMiMi. 

Dbrfe  Elsen  *)^  unweU  Padcrbotn,  wo  dld  Heistei  da« 
CaBtell  Aliao  suchen.  Auf  einem  Boden,  den  Rom  niff 
zeilweise,  nur  vorübergehend  beaase,  ist  es  nicht  anders  an 
erwarten«  Aus  solchen  Mflnnfunden')  u.  a.  w.  ist  aber  be«> 
kanntlich  ein  sicherer  Scbhiss  auf  Wohnsitze  und  Nieder* 
lassungen  der  Römer,  ohne  hinzukommende  Bfllfsbew^isft, 
nirgends  zu  machen.  Nicht  viel  zuverlässiger  sind  die  aller«* 
dings  in  Westfalen  hin  und  wieder  noch  kennbaren  Erd-^* 
aafwttrfe  und  Walle  ans  altrr  Zeit  zum  Beweise  für  ftömiscbe 
Lager  gebraucht  worden.  Hier  ist  das  Reich  der  Möglich^ 
keiten  geradezu  ohne  Grenzen.  Jene  Walle  können  eben 
-so  gilt  in  uralten  Heimathskampfen ,  lange  vor  der  ROmet«- 
zeit,  als  in  den  Sachsenkriegen  Karls  des  Grossen,  oder 
lioch  spater  aufgeworfen  sein^  Dies  Alles  wohl  erwogen, 
wird  man  sich  wohl  hüten  mttsseu,  über  die  Varusschlacht 
und  deren  Ort  ein  entscheidendes  Wort  zu  reden,  und  Wirk*- 
Jich  ist  es  bis  jetzt  Keinem  gelungen,  hier  volles  Liebt  zn 
schaffen.  Nichts  desto  weniger  ist  vorauszusehen,  dass  noch 
viel  und  oft«  je  nachdem  der  Wind  der  Meinungen  weht, 
.dieser  oder  jener  Punkt  als  der  einüig  wahre  verfochten 
werden  wird ,  biä  man  zuletzt  auth  dieser  Fragen  müde  ist. 
Fem  sei  es  von  uns«  Alles,  was  seit  Clnver  und  Fürsten^ 
berg  (Monum.  Paderborn.)  bis  auf  Tappe  und  Closter- 
meyer  über  die  Varusschlacht  behauptet  worden,  abermals 
zu  erwahueuk  Doch  muss  der  neuen  Wendung  gedacht  wer- 
den ,  welche  die  Frage  seit  einigen  Jahren  genommen  bat. 
Im  Jahre  1853  nämlich  erschien  zu  Hamm  eine  AbJiandlnng 
von  demHofrath  M.  F.  Essellen:  ^Ueber  den  Ort  der 
Niederlage  der  R«mer  unter  Varus««  SB  S.8.  Hier 
wird ,  nach  der  Annahme  von  Erhard ,  in  einem  Schriftchen 


])  En«;elb.  GiefeM,  de    Aliaone  castello  (Crefetd,    1^44.  19)  p.  07. 
8}  Tief  Im  eigeitiliebeD  Devtibhlaod,  In  ThurliigeO,  ea  6iebfttlien5«lein, 

bei  Halle  und  sadcnwo  sind  römische  Münneti  gefusdes  Worden. 

Ygl.  A.  h,  WIUieim>  die  FeMzige  ded  PrnsttS,  8.  70.  8^. 


IMwiii  mm  iw  Ml  Oskt$  d$M  Bhmnci-  T" 

dnlge  1885  siilkh  too  iler  SUdt  Becksm  in  der  Dalner 
Baatrschaft  eotdeekten  GrabstäUen^  welche  mit  schweren 
Gnutttblficken  gedeckt  wäre« ,  behauptet ,  nicht  an  der  Döreo*" 
sdilocht  oder  bei  OelOHild,  sondern  in  den  hügelreichen 
Moorgegenden  in  der  Nl^be  von  Beckum  sei  die  Varus-^ 
schlackt  and  der  Teutehurger  Wald  au  suchen.  In 
eiaeai  ersten  and  aweiten  Nachtrage  (Hamm,  lh5^  u. 
IBM.  15  a.  M  S.  8)  irertheidigt  Essellen  diese  Ansicht  ge^ 
gen  seine  Recensenten,  namentlich  gegen  eipe  Abhandlung 
▼aa  Bagelbert  Giefers  in  der  Zeitschrift  für  Geschichte 
aai  Altertbaawkunde  Westpbalens ,  Bd.  XV  a  329  f.,  weK 
cbcf  Alisa  bei  Eisen  sucht«  Dagegen  versetgt  Essellen 
Alisa  in  die  Nähe  von  Hamm,  wo  die  Ahse  in  die  Lippe 
flieasty  aoid  gibt  Ober  die  sogenannten  Sleingräber  bei  Beckum, 
nach  neuem  Uatersnchongea ,  Aufschlüsse,  wornach  dieselben 
fir  die  Opferaltare  *)  Wodans  anzusehen  seien ,  bei  denen 
die  gefangenen  BOmer  haufenweise  erwürgt  wurden«  Sehr 
aagewisa  erscheint  die  Sache  immerhin.  Doch  haben  Essellens 
Gründe  wenigstens  den  Anschluss  an  wirklich  Vorhände-? 
ncs,  an  Steine  und  Erdaafwflrfe  aus  uralter  Zeit,  für  sich> 
and  da  die  tibrigea  Einwendungen  gegen  die  Annahme ,  Alisa 
sei  bei  Haoun,  der  Teatoburger  Wald  südlich  von  Beckum 
aa  suchen,  gleichCalls  nicht  unüberwindlich  sind,  so  darf  es 
nicht  befremden,  wenn  eine  Ansicht,  welche  etwa  vor  einem 
Jahrhandert  bereits  voa  dem  bekannten  Grupen  (Orig.  Germ. 
1784)  im  Allgemeinen  aufgestellt  wurde,  neuerdings  sich  au 
befestigen  scheint«  Schon  pflichten  gelehrte  Forscher,  wie 
Andreas  Dederich^),  in  der  Hauptsache  bei,  und  eine 
verständig    prüfende    Schrift   des    Kreisgerichlsdirectors  zu 


1}  Lacifl  propInqnlB  barbarae  arae,  apud  quas  (ribunoa  ao  prlinorum 
onlfnam  centarlones  macfayeraot.    Tacil.  Ana.  I.  Sl« 

9)  A.  Oaderiob,  Clesob.  4ar  a«Bier  und  der  Deiitschea  an  Mleder- 
rbelai  a«  aO.  Ueber  die  Lage  voa  AJMo  jedock  verweiset  der- 
selbe 0.  60  auf  MüflIlDa ,  der  es  bei  Elsen  auoJit 


8  Bimerspurm  im  Osten  cfa«  Bhemei. 

Wareiiaorf,  L.  Reinking  (Die  Niederlage  des  Qaintilios 
Varus  und  Oennanicus  Kriegszug  durch  das  Bructererland, 
Warendorf,  I8b5)  entscheidet  sich ,  nach  sorgfältiger  Abwä- 
gung der  widersprechenden  Gründe  neuerer  Forscher,  au* 
letzt  für  Essellen's  Meinung,  sowohl  was  die  Lage  von 
Aliso  unweit  Hamm ,  als  die  Annahme  des  Teutoburger  Wal- 
des bei  Beckum  betrifft.  Aber  auch  die  Gegner  schweigen 
nicht  Ein  geharnischtes  Sendschreiben  an  die  Herren  Essellen 
und  Reinking  von  Eng.  Giefers  (Paderborn,  1855)  ist  neu- 
erdings erschienen,  welches  sowohl  die  Schw&chen  ihrer Be- 
weisfährung ,  als  die  frische  germanische  Kampflust  erkennen 
lässt ,  die  Ober  jene  uralten  Schlachten  immer  neue  Lausen 
zu  brechen  sich  anschickt 

An  die  Bructerer,  die  Angrivarier  und  Chamaver  leh- 
nen sich  nordwestlich  (a  fronte  bei  Tacitus  Germ.  34)  die 
Friesen ,  südöstlich  (a  tergo)  die  Dulgibiner  und  Chasuarier, 
etM-a  im  Lippischen ,  und  an  der  Hase  ^ ,  die  sich  in  die  Ems 
ergiesst,  südlich  von  letztem  die  Chatten,  rechts  von  den 
Chatten  und  Chauken  die  einst  so  gewaltigen  Cherusker,  in 
Tacitus^)  Zeiten  ohne  Ruhm  und  Macht,  nachdem  ein  langer 
Friede  sie  entkräftet  hatte.  Zwischen  Weser,  Aller  und 
Elbe,  um  das  Harzgebirge ^) ,  sind  ihre  Sitze;  sie  zerfallen 
dann  in  kleinere  Völker  und  eines  derselben  mögen  die 
Thüringer  sein.  Desto  dauernder  war  der  Ruf,  die  Kraft 
der  Chatten,  die  bei  Tacitus^)  durchaus  als  die  kriegeri- 
schesten, kampflustigsten  aller  Germanen  erscheinen.    Ihnen 

1)  J.  Grimm,  Gesch.  der  deutschen  Spr.  IT.  S.  S88,   Dulgubnii  bat 

nach  J.  Grimm  M.  Haupt  in  seiner  Ausgabe  der   Germ.  (Berol. 

1855)  drucken  lassen. 
S)  Qtti  olim  boni  aequique  Cherusci,  nunc  inertes  ac  stnltl  voeantur. 

Tacit.  Germ.  36. 
8)  Wilhelm,  Germ.  S.  196  f. 
4)  Super  sauzuinem  et  spolla  reyelant  fronten  seqae  tu«  demun  pre- 

tia  nascendi   rettulisse  dignosqne  patria   ao  pareotibns  ferunt. 

Taoli  Germ.  81. 


Bimenpurm  in  0$ien  dei  RhebM.  • 


balle  der  Sieg  nichl  Trftgheit ,  sondern  Einsicht  ^febracht  0 
Und  so  haben  die  Chatten  seil  den  Tagen  Cttsars,  der  sie 
«nler  dem  Namen  der  Sueven,  welche  dureb  den  unge« 
hfoem  Wald  Bacenis  (Buchenwald  ?)  von  dea  ■  Chemskem 
getrennt  werden^),  zu  verstehen  scheint ^  und  des  Dnisus, 
der  sie  11  und  10  vor  Christus  zuerst  mit  Erfolg  bekämpfte'), 
ittd  bis  zur  Weser  und  Elbe  drang,  sich  einen  grossen  Na- 
men gemacht.  Wo  Drusus  die  Weser  berflhrte,  wo  die  Sie- 
geszeichen standen,  die  von  den  Geographen  ab  ein  Ort 
Tropaea  Drusi  angefahrt  werden  '^),  ob  es  bei  Höxter  ^)  war, 
oder  bei  Corvei,  mag  unentschieden  bleiben.  Aber  unaus« 
lOscUich  für  immer  ist  der  Ruhm  der  Chatten ,  nebst  den 
Friesen  und  Sueven  derjenige  uralte  deutsche  Stamm,  dessen 
Name  noch  heute  fortlebt.  Wer  darf  zweifeln,  dass  die 
Hessen  die  unmittelbaren  Nachkommen  der  Chatten  sind? 
—  Sprache^),  Gestall,  Charakter,  — -  Alles  spricht  dafttr^ 
und  selbst  der  Name  der  Stadt  Cassel,  das  im  Jahr  913 
in  einer  Urkunde  Konrad's  1.  noch  Chasella  heissl,  erinnert 
an  die  Chatten.  Wer  aus  Westfalen  dorthin  gelangt,  be- 
merkt bald ,  nachdem  Warburg  und  der  altsächsische  Desen- 
berg  hinter  ihm  liegen,  an  Iiand  und  Leuten  eine  grosse 
Veränderung.  Es  ist  die  Grenzscheide  der  niederdeutschen 
Mundart  von  der  oberdeutschen ,  und  auch  der  Wuchs,  die 
Gestalt  der  Männer  und  Frauen  ist  anders.  Und  so  geht  es 
fort  bis  zum  Main  und  Rhein ,  so  weit  das  Gebiet  der  Chatten 
reichte,  an   welche  die  stammverwandten ^    Mattiaken,  im 

1)  Cbattia  Tfctoribas  fortuns  in  saplenttam  cesAlt.  Tadt  Oenn.  86. 

2)  Caes.  B.  6.  VI.  10.  J.  Grimm ,  Gesch.  der  deutschen  Spr.  II S.  M5. 
S)  Dio  Cass.  liV.  1.  Wilh.  Felde,  des  Drasos  S.  4a 

4)  Ptolem.  Geogr.  II.  1 1, 

5)  WUhelm  Germ.  S.  131.  Feldz.  des  Dnisus  S.  85.  I^ert  Germ.  fS.  488. 

6)  Vgl.  J.  Grimm  Gesch.  der  deutschen  Spr.  II.  S.  565.  576. 

7)  Darauf  deofet  Tacitus  Germ.  29,  der  auch  die  Bataver  von  den 
Chatten  herleitet.  Bist.  IV.IB.  Vgl.  J.  Grimm  ^  )9esch.  der  dent- 
idMi  Spr.  H.  B*  504. 


10  Bitm&r$purek  im  09tm  dm  Bhmm$§. 

hentlgM  Nissan,  stlessen.  Wunderlmr  mthet  d^  Anblick 
Am  Landes  nni  an,  mit  dem  liebHcben  Wechsel  grüner 
Wiesen ,  waMiger  flohen  nnd  fruchtbarer  Felder.  Hier  adimel 
Alles  Kraft  und  Heiterkeit  Von  den  Bergen  winken  Bnrgen« 
meist  in  TrOmmern,  an  deren  Fass  Stadtehen  und  Dörfer 
sich  freuadlieh  schmiegeu.  Es  ist  Ton  allen  Deutschen  Lan- 
dern das  reichste  an  Sagen  aus  dem  Heidenthnn.  Oonnerei« 
oben  und  Wodansberge  linden  sich  in  der  Nahe  der  Eder, 
Wie  der  Fulda,  Gudensberg,  dessen  Name  mit  Godes- 
berg  unweit  Bonn  eben  so  grosse  Aehnlichkeit  hat,  als  die 
Kegelgestalt  der  Berge  sich  gleicht,  welche  hier  wie  dort 
eine  Burg  tragen,  erscheint  als  Heiligthum  des  Guden  oder 
Wuotan,  des  gewaltigen  Donnerers;  dicht  dabei  liegt  das 
Dorf  Maden,  in  welchem  man  Mattium,  den  von  Tacitns 
genannten  Hauptort  der  Chatten  erkennen  will,  den  6er- 
manicus  im  Jahre  17  n.  Chr.  verbrannte.  0  Rdnnten  sie 
reden,  die  Höhen  von  Felsberg,  Fritalar,  Amdneburg,  Mar« 
barg  ^) ,  — -  welche  Geschichten  würden  sie  aus  jenen  Tagen 
uns  ernihlen!  Denn  wehrlos  waren  sie  sicher  nicht,  und 
nicht  leichten  Kaufes  wird  der  verwüstende  Römer  sie  erlangt 
haben.  An  der  Eder  (Adrana)  widersetate  die  Jugend  sich 
den  Römern ,  als  diese  eine  Brticke  schlagen  wollten ,  und 
als  sie  durch  Pfeile  und  Geschosse  vertrieben  wurde,  vor« 
Hess  Alles  die  Dörfer  und  Ortschaften  und  floh  in  die  WAl« 


■■»■<  ■■««« 


1)  Täölt  Ana.  I.  56.  J.  Grimm,  Oescli.  der  deatschen  Spr.  TI 
3,  d78.  WÜhefan,  Germ.  B.  166.  Felds,  des  Drusus  <?.  66, 

i)  Eisige  blelten  Marburg  für  das  MaUlum  dex  TacUus^  oder 
MainaMiSy  bei  Ptolem.II.  ll.|  jedoch  obse  Grund.  Vgl«  Wilhelm, 
8.  188.  Angeoommen,  dass  hier  In  RömemeKen  schon  eine  Uurg 
tag,  so  scbwelgit  doch  die  Gsflcbichle  von  Marburg  fiut  ganu 
bis  «n  den  Tagen  der  heiligen  Elisabeth,  die  isa^s  dort  ihren 
WiUwensiUs  nahm  und  nach  ihrem  Tode  in  der  herrlichen  Kirche, 
dem.  Wunder  des  gothischen  8liles,  die  noch  ihren  Namen  trfigt, 
Uure  Eahesi&tle  fand.    Seitdem  ward  Marburg  Sita  der  Fürsten. 


AAMf^^Mi  M  Ohm  A»  £AMl«i;  ii 

irr.  DeM  tilit  riet  Lej^flon^n  und  10,000  Bund^iifenossäi 
katte  OenMDioM  TOtt  TaUfiM  h«r  i\t  ChttttMi  tlberftiHen 
Md  nkkt  Weiber  noch  Kinder  ifers<;lk^nt  Dk  RSoier  waren 
fllrchttrlkh  bei  tukheii  Debetfklleiif  wiedeijenfge  war,  dHi 
Back  dem  Aabtaade  der  diedergennattiichen  Legionen  gMdi^ 
nn  sar  Sttbne'),  Oerttianieiis  in  das  Oebief  der  nlehta  ah« 
■ndco  Marien  aiaehte«  Aus  der  Sehilderung  ded  Tacitus  ^ 
Icwhtet  sei«  Ingriatm,  fleittü  tiefe  Besehimung  Über  jene 
Dndiat  henrof.  So  erklflrt  «ich  tuch  die  ttnrersöhnliehe 
Wnlh  der  Gcnnanetty  die  nicht  ruhte,  bis  Rom  m  Boden 
gMQrat  lag.  I>cii  Weg  dt»  Oermanieus  vermögen  wir, 
nach  Angabe  des  Tacitus,  ziemlich  genau  zu  beliehnen. 
Von  Mains  aas  ging  der  2ug  nuii  Berge  Tauhus^  dar  Höhe 
bei  Prankfürt,  wo  einst  Dnisns  ein  Castell  errichtet  haue  ^K 
dcssea  Beste  auf  der  Saalburg  bei  Bottburg  noch  deutlidl 
sn  Tage  liegen  i  dieses  stellte  Gemaaicus  nothdQrßig  her« 
bcsetste  es«  und  warf  sich  dann  auf  die  Chatten«  In  der 
Stelle  des  Tacitus  (Aanal  L  56)  scheint  aber  eine  kleine 
Verftoderung  nöthig.  Statt :  positoque  castello  super  vestigia 
palcnu  praesidii  in  monte  Tauno,  ist  w  lesen:  positoque 
caslelli  super  vestigia  paterai  praosidio  in  monte Tauno* 
Dia  Verwechselung  war  sehr  loidit  Von  der  Hohe  drang 
CennanicuB  nordwärts  in  die  Thttlar  der  Nidda,  liahn  und 
Bder^  welobe  unter  den  amufs  modki  bei  Taoitus  au  rerste« 
hen  sind»  Sie  warea  bei  der  Trockenhdt  nicht  so  hoch 
genchwollaii  dass  sie  ein  Hinderniss  geworden  Wireo^  aHeia 
«lan  befürchtete  ihr  Anwuchsen  in  der  berorstehendon  Be« 
genaeit    Darum  beeilte  Germanicus   den  Zug.    In  wie  fem 


1)  Placalom  fbrorifl.    Tadt  Ann.  I.  40, 

2)  NoD  sezufl,  non  aetas  miserationein  aCtulit.   ^actt.  Ann.   I.  51. 
9)  Vprai;iN>»^  t»ei  ^tnlem.  ^«Dgr.  tt,  ll.  tvieHetciktart  Yaotti)  die 

Saslbera,  M   ÜOMtaHRg.    Vgl.    WIIMn^   Bemii  8.  147.  012, 
Felds,  das  0na.  tk  40»    VkBH,  «eftn.  8.  noo.  8fn^ 


IS  Rämerspyren  im  Osten  de$  BhebM» 

die  Steinringe  auf  dem  Altkönig,  dem  Thalwegsberge 
u.  8.  w. ,  dergleichen  sich  auch  im  Chatteulande  finden,  in  diesen 
Kämpfen  gehraucht  worden  sind,  ist  schwer  zu  sagen.  Die 
sogenannte  ROmerschanze  bei  Dreihausen  im  Kreise  Marburg  ^) 
scheint  eine  germanische  Schutzveste,  dergleichen  sidi  in 
vielen  Gegenden  Deutschlands ,  in  der  Regel  auf  abgesondert 
ten  Bergen ,  z.  B.  auf  der  Grotenburg  bei  Detmold ,  in  der 
Form  von  RingwAllen  aus  grossen  Steinblöcken,  itnden. 
üeber  ihren  Ursprung  gibt  es  eine  Menge  Vermuthungen^ 
nicht  weniger,  als  über  die  kyklopischen  Mauern  in  Grie- 
chenland  und  Italien.  Wir  halten  uns  bei  denselben  nicht 
langer  auf. 

DrusuB  hat  die  schwache  Seite  Deutschlands  scharf- 
sichtig erkannt,  indem  er  Mogontiacnm,  die  altgallische 
Niederlassung  am  Rhein ,  gegenflber  der  Mündung  des  Mains, 
zum  Stützpunkt  der  Römischen  Macht  am  Oberrhein  erhob, 
so  wie  Vetera  castra  (Xanten)  am  Niederrhein.  Von  Mainz 
aus  gingen  Jahr  auf  Jahr  Züge  ins  Herz  Germaniens.  Dm 
den  Uebergaug  über  den  Rhein  zu  sichern  ward  der  Stadt 
gegenüber  auf  dem  rechten  Dfer  ein  CastelP)  gegründet, 
dessen  Name  sogar  bis  auf  uns  fortdauert,  wo  eine  Menge 
römischer  Denksteine  und  Inschriften')  gefimden  wurde.  Der 
Name:  Vicus  novus  Meloniomm  auf  einem  1835  hier  aus- 
gegrabenen vierseitigen  Altar,  errichtet  170  n.Chr.,  der  jetzt 
im  Museum  zu  Wiesbaden  steht,  mag  sich  auf  eine  Strasse  oder 
ein  Viertel  bei  demselben  beziehen,  nach  einer  Familie  der  Me- 
lonli  benannt,  nicht  aber  auf  das  Castell  selbi^t,  wie  früher*) 


1)  Jiutl,  die  Vorzeit,  Jahrgang  1688.  8.845.  Ukert,  Germ.  S.  819. 

8)  WÜhelm,  Felds,  den  Drusus  S.  41. 

8)  S.  Steiner,  Codex  Inso     rem.  Rbenl  I.  S.  185—818. 

4)  S.  Steiner  Cod.  Inscr.  U  868.  der  ersten  Aasgabe.    In  der  zwei- 
ten Ausg.  I.  n.  801.  findet  tldi  jetnl  das  Rlohtlio. 


Säm^npuren  im  Oiien  de$  Bhumu.  IS 

khaiiptet  wordeD  wenn  auch  die  erste  Anlage  des  Dru- 
SBS  in  Lanfe  der  Zeit  natürlich  Neabauten  und  Zusfttse 
erhielt. 

Zv  diesen  darf  man  wohl  unbesweifelt  die  Anlage  von 
Manern  und  Befestigungen  am  Rande  des  nordöstlichen  Ge- 
liirgdLanuttes    oberhalb    des    heutigen    Wiesbaden    rechnen, 
F4MI  welchen  eine  Menge  höchst  merkwürdigef  Reste  bereits 
Mttgegraben  oder  bekannt  sind,  andere  noch  fortwährend  in 
Feldern   und   Wäldern  entdeckt   werden.     Der  Nassauische 
Verein  fflr  Alterthumskunde  und  Geschichtforschung  bereitet 
die  Herausgabe    einer  genauen   Karte    der   Umgegend   von 
Wiesbaden   vor,    in   welche   alle  diese   Ausgrabungen    und 
Entdeckottgea  aufgenommen  werden   sollen.    Von  einer  sol- 
chen Arbeit   ist  mit  Recht  Gutes  zu   enn'arten.     Sie    wird 
einen  tiefem  Blick  gestatten   in  das   sorgfliltig    durchdachte 
System  der  Vertheidigung  der  Römerveste  Mainz ,  die  ja  hier 
Aberall  der  Augenpunkt  war  und   blieb,  auf  der  deutschen 
Seite.    So  ist  die  1838  auf  der  Höhe   nördlich  von  Wies- 
baden  dem   sogenannten   Heidenberge,   aufgedeckte    Befesti- 
gung^), das  Castellum  Mattiaconim,  wie   der  Name   wohl 
gelautet  haben  wird,  als  eine   Vorburg  des   BrOckenkopfes 
von  Mainz  zu   betrachten.    Im  Museum  zu  Wiesbaden  sielit 
amn  das  Modell  derselben  von  dem  Architekten  Kihm,  wei- 
cher die  Aufgrabung  leitete ,  und  ein  Grundriss  in  Steindruck 
ist  durch  denselben  in  den  Annalen  des  Vereins  vor  Jahren 
voUffentlicht  worden.    Dm  so  mehr  sind  diese  Darstellungen 
zn  beachten,  weil  man  um  des  lieben  Nutzens  willen  die 


1)  Bntschieden  falsch  ist  die  Inschrift  hei   Slelner  L  aoz  mit  der 

Mater  Melia  und  den  Cives  Wsinobates ,  die  einst  N.  Muller  Jahrb. 

II.  2,  110  herausgab.  Vgl.  K.   Klein  in  den  Jahrbb.   d.  A.  Fr. 

XVII.  p.  906.  so  wie   Stteiner's  Vertheldignog  in  der  2.  Ausg. 

des  Cod.  iBscr.  I.  n.  2:)«. 
Z)  6.  Hahel,  io  dea  Amialeii  des  Vereins  für  Nassaoische  Alter- 

thamsfcund»  Bd.  10.  Heft».  0.  ISl.  E 


H  Bimittfputin  im  V$tm  \de§  UMMt 

AP/iKegnibeMii  Mauern  ni  RMte  längst  wiedar  mit  Brde 
Jiedeckt  hat.  Ick  nah  Aübeti  und  Bohnen  gedeihen  über  den 
Pratorium ,  der  Porta  principalis  nnd  decumana  der  Welter- 
oberer; uro  einst  die  Feldzeichen  der  Legionen  und  Co- 
borten  in  der  Fröbsonne  bütslen,  da  rüthet  jelnt  die  Mit. 
tagegloth  k^tHche  Aepfel  und  Birnen.  Und  weit  hin  jenseits 
des  breiten  Rheinstromes  schimmern  die  Zinnen  und  Thflme 
von  Main«,  und  ein  ecbarfes  Auge  entdeckt  auch  die  grane 
Masse  des  fiigelsteines  im  Wntergrimd  auf  der  Hohe,  wo 
der  Name  ftestrieb  noch  an  das  Castellum  Mogonliaevm 
erinnert ,  und  jelat  die  CUadelle  der  Bundestetung^  Mains 
oieh  erbebt«  Es  ist  der  letzte  Best  des  Ehrenmalea  dos 
gfossen  DrnsuSy  irelcbes  dem  Gffitorbeoen  die  Leonen*) 
errichteten,  und  daneben  alijahrlicb  Kampfspiele  hielten,* 
wahrend  er  selbst  «n  Rom  im  Mausoleum  des  Augnstua 
seine  letzte  Ruhestätte  fisad.  Es  war  ein  Kenotapkion,  das 
laut  ;eeugte  ron  dem  Ruhme  des  Fddherm,  Foa  der 
Liebe  der  Krieger.  Mag  er  Feind  der  Deutschen,  vielleieht 
der  gefährUcbsie  unter  allen  Römern ,  gewesen  sein :  dennoch 
gedenken  wir  gerne  des  eilti^  Jünglings ,  der  seinem  Brader 
Tiberius  an  Tugend  und  ROmersinn')  soweit  überlegen,  ein 
l^rosses  Andenken  Materlnssett  hatte,  wie  Tadtns  (Ann.  L 
83)  sieb  aiisdrttekt,  ^o  dass  man  glaubte,  wäre  ihm  4ie 
Herrschaft  m  Tkeä  g^word^ ,  er  bitte  die  Fc^iheil  her- 
gestellt. 

Dies  Erbe  ging  auf  seinen  Sohn  Osemanicns  nber ,  «H 
demselben  aber  auch  4er  Hase  und  ArgM'ohn  des  TUieriw, 
den  Horatius  in  jener  grossartigen  Siegesode  (Carm.  IV.  4) 
Aurnis  Bruder  ins  Dmsus,  „des  Adler «  und  LOwengleichen 


1)  Ezercitufl  honorariuni  ^muliim  oxeitavü  Aiel  CIaqd.  1.  Xiyoid^ 
fpiOP  TiQOS  atfi^  1^  'Piy^  laßtav*    Dio  Cass«  LV«  9* 

»}  YeU,  PftL  Ih  07;  ßdokAcem  tot  iMUsrunmue  ▼fHntui,  fuot 
et  quantaa  natura  umrtalls  iteoipit  •*•!  industrla  yorieü 


Stegers^  iec  Biter  luil  ViaMiker^  mit  iiesem  verberrlMht. 
CriHscht  «MMer  Hera  lüner  fliegfsgiriss ,  ih  er  doch  deiiftr 
eebo  Mederlagen  soliilderi,  »  «diBt  «igleicb  die  F^reidi^ 
tiga  Evw&bBanf  des  A.  V.  734  nach  den  Mergenlande  ane^ 
gesogenen  Tikeeim  bei  dem  Dichter  oiir  ah:  Claudius  Au» 
f«sli  piirigausO  ohaeBeiaal«,  deniücher,  als  Alles «  darao, 
■it  welcbea  Augea  iUm  eMs  aal  den  Miern  der  Brüder  sah. 
Bs  war  das  VerbAagaiss  des  Augastas ,  naebdem  ihm  so  ?ieliis 
fdoBfeB  var,  in  «eiocn  Banse  alles  Bessere  frahaekig  d«m 
firabc  anwelken  au  eebea.  Br  moehte  abnen,  daas  eine 
flcfvaehaft,  dieaiil  Tiberins  begann,  «it  Nero  eadigen,  dass  sie 
nicht  eine  warn  AMciLe  Robn  gesegnete  scsn ,  und  wohl  naeb 
anf  andre  Weise,  als  «s  geoHrint  war,  das  propbetisebe  Wort 
des  Dichters')  wahr  machen  werde: 

Kit  Clandiae  non  perfident  manne. 
Das  Castell  b«  Wiesbadisa  anf  dem  Bcidenberge  steht 
jadach  aldit  ailein.  Am  Nerdl>erge,  nordwestlich  vom  Geia- 
berge,  war  nadi  eines,  Tan  dem  TrftmsKr  ttbrig  sind  Aar 
Hame  des  Nera« Berge j  (der  sonst  Brs-Berg  faiess)  ist 
wähl  aidit,  wie  mitnntcr  geschehen*)^  auf  den  Kaiser  Nero 
narürfcaufiihfgn,  dem  au  Bbreu  nanliuns  Pomfrjus  ihn  ge.- 
nannt.  Bber  möobta  der  rafle  Name  des  flründers  jener 
CnsteHe  Ner^o  Claudias  Dmsns,  der  wabl  irgend  aaf 
Sfteianchriflen  anlesen  war,  die  Veraaiassnng  gegeben  babea, 
wann  jenrr  Hame  wifikVeb  alt  sein  seilte.  Aus  Steinseheiften 
geht  nnch  benror,  dass  hier,  se  wie  au  Castel  nad  JMaiaa, 
roraiglicb  die  XIV.  und  die  XXlI.  Legion  lange  gestanden.  '^) 


1}  Berat.  Kpist  J.  9,  & 

^  asnat.  Cam.  IV.  4,  7^ 

9h  Ver^  die  aöealiche  Uabersicki  ia  dem  18M  za  Fraakftirt  er- 

esbieaeaea  aöoUel«  «Wiesbaden  ^  die  öMsßn  TsiuuHiksder  und 

im  Jiwranatlwua  Mmm^  ai  fi^ 
4)  iBMsrlpe.  lat.  Nassov.  Aquis  Jfatl^  JS4A.  W,  70.  ^^  SQ^^^m* 


16  JMNerjpiirMi  im  Osten  dei  AMm0.» 

Soeh  aach  die  L  ¥11.  VIIL  und  XXL  Lefion,  die  Cohon 
II  Baetoram  Cohors  HI  Dalfflatanni,  die  CohoiB  III  Tre- 
reroran,  Coborg  Uli  ViDdelicorun ,  Cohen  DU  Thracam, 
der  Namerus  Chatthareiisiani ,  der  mit  Mcking,  ad  Noät 
Dign.  p»  813,  wohl  von  dem  Dalmatischen  Orte  Catlara 
henraleiten  sein  wird ,  kommen  zu  Wiesbaden ,  Heddemheim, 
Mainz  vor.  Ob  die  cives  Taunenses  der  au  Heddemheim  an 
der  Nidda  gefundenen  beiden  Altare  *)  des  Genius  der  Strasse 
des  Vicus  novus ,  welche  zu  Wiesbaden  sind  ^) ,  sich  auf  das 
Dmsus-Castell  am  Taunus ,  die  Saalburg  allein ,  oder  auf  die 
ROmerorte  am  Tauaus  insgemein  beziehen ,  lässt  sich  schwer 
entscheiden.  Jedenfalls  aber  zeugt  diese  Benennung,  wie  so 
manches  Andre,  dafür,  dass  Römisches  Leben  Jahrhunderte 
lang  auf  diesem  Boden  sich  befestigt  hatte,  und  bis  in  die 
Zeiten  des  sinkenden  Reiches  fortdauerte.  Das  Museum  der 
Alterthflmer  zu  Wiesbaden  bietet  einen  reichen  Schatz  grosserer 
und  kleinerer  Gegenstaude,  aus  welchen  ein  Tollstandiges 
QlJd  jener  Zeiten  sich  herstellen  liesse.  Das  Merkwtirdigste  sind 
'  äit  vielbesprochenen  Mithras-Denkmale ,  die  1826  in  Heddem- 
.  hrfm  ausgegraben  wurden,  mit  ihrer  morgenlandischen  Sym- 
bolik, die  allerdings  an  die  christlichen  Lehren  von  der 
Schuld  und  Sahne  des  Menschen  anklingt,  und  somit  in  die 
Zeit  des  entkräfteten  Heidenthums,  welches  schon  dem  Fremd« 
artigen  sich  aubchloss,  gehört.  Nicht  unwichtig  ist  ein 
Stein  mit  den  Bildern  der  sieben  Wochentage,  Sonne,  Mond, 
Mars,  Mercurius  u.  f.;  aber  auch  dieses  ist  eine  Hindeutnng 


1)  Der  erste  ist  aus  dem  Jahre  SSO  n.  Chr.^  der  Zelt  des  Severos 
Alexander. 

2)  Vgl.  N.  21.  30.  188.  188.  184  welche  ebenfhUs  der  etves  TAn- 
nenses  erwahneii ,  nnd  zwar  In  den  Jahren  108  n.  848  n,  Chr., 
daher  man  vermuthen  möchte,  dass  die^e  Beneomiog  ein  spftter 
entstandener  C^esammtnaine  für  die  Umwohner  des  Tauans  sei, 
welcher  den  Bewohnern  des  Castles  bei  Heddemheim  des  Vleos 
nOTUS  insbesondere  eigen  war. 


Bämm'ipuren  im  Oiim  i($$  MäMt/  IJT 

aif  das  Hoi^iiIaBil.    Ausser  dem  Vuseiiiii  tfo  Mains  (ibt 
CS  keiaes   am  Mitf elrhdn ,  das  so   viele  wohlerhaltene  R0- 
nsche  laschrifteB  aeigte,  als  das   an  Wiesbaden.    Von  die- 
sen bcätsen  wir  jetat  durch  die  Sorgfalt  der  Herren  K  a  rl 
Elein  in  Haina  und  Dr.  Jacob  Becker  in  Frankfurt  am 
Main  eine   gnt  geordnete  Ausgabe:   Inscriptiones  latioae  in 
tenis  Naasoviensibus  repertae  et  anctoritate  Soeietatis  Aati* 
^uariimmi  Nassoviensis  editae,  Aquts  Mattiacisy  1856.  VIII 
n.  121  S.  8.,  für  welche  man  dem  Nassauischen  Vereine  fttr 
Alterlluimskniide  Dank  schuldig  ist.    Unter  den  Wiesbadener 
Inschriften  aiehen  ausser  einer  Ära  des   Apollo  *)  Touüoriz; 
des  heilenden  Gottes,  aus  der  Zeit  des  Seyerus  Alexander, 
1784  im  Schfitaenhofe  bei  einer  warmen  Quelle  ausgegraben , 
Tomämlich  einige  Grabsteine  Rdmischer  Veteranen ,  die ,  nahe 
dem  Kochbmnnen,  »am  Krana^  in  den  Jahren  1841  u.  184S 
entdeckt   sind ,  durch  meist  treffliche  firhaltung  unsre  Auf« 
sierksankeit  auf  sielt   Auch  das  au  Haina  vor  einigen  Jahren 
gefundene  sogenannte  Schwert  des  Tiberius  wird  jetat 
hier  aufbewahrt.    An  Bronaen  und  Antieaglien  aus  Glas  und 
Thon ,  Waffen  etc.  fehlt  es  nicht   Vides  rührt  aus  dem  Nach-' 
lasse  Ton  Geming's  her,  Anderes  ist  in  der  Folge  hinauge- 
kommen ,  das  in  hohem  Grade  Beachtung  verdient    Von  dem 
rtaisehen    Wiesbaden,   der   Civitas    Mattiacorum ,  die   aaf 
Casteller  Insebriffen  (N.  118.  119.  120  der  Inscr.  Nassov.  er* 
wabnt  wird,  ist  ausser  einem  gewaltigen  Reste   der  alten 
Stadtmauer ,  genannt  „die  Heidemnauer  ,^  der  sich  gegen  das 
auf  der  Hdhe  entdeckte  Castell  hin  aieht ,   nichts  erhalten. 
Doch  erwähnt  Tadlus  Aon.  XL  20,  Silberminen,  die  um  das 
Jahr  47  durch  Curtius    Rufus  im    Gebiete  der  Mattiaken 
erSftict  wurden,  ohne  grossen  Ertrag  au  geben.    Von  dem 
Verhaltnisse  der  Mattiaken  zu  Rom  sagt  Tacitus  ^),  es  sei  ein 


f )  BaSent  optolonem  ApoBioem  morbos  depellere.  Caes.  B.  6.  VI.  17. 
S)  Tacit  Germ«  ». 

2 


t9  BmMfputm  im  0$fm  dai  Jümmh 

Aevniliüits  Md  MitviraKifis ,  fast  wie  bei  tei  Bateven, 
denen  ne  jeiodi  a»  Lebhaftigkeit  ibniegea  atieii.  Dnd  m 
■fbeii  wir  deun  bei  iem  Aubtaniie  des  Civilis  loi  Jabre  70 
D.  (Siv.  einen  gvoate«  Baufes  aue  Cbatten,  Usiiiieni  «nd 
Bbtliakoi  gemifichl,  d.  k  die  BeFttlkermg  dce  Naseanicbeii 
Tom  WeflierwaU  und  der  Bäbe,  Mains  belagctn,  deeh  eieh 
lait  Beute  beladen  rat  dm  BdMem  eurfleknieben.  ^  Aber 
eine  besondere  Wkfatifi^elt  hatten  für  die  Bdaer  warne 
Qoellea  and  Betlbnunf  n.  Und  so  gedenkt  Plinios  in  der 
NatiirgfieefcAi^hto  (XXXI.  If)  der  Wiesbadener  Quellen:  Sunt 
et  Mattiaei  in  Qennania  fantes  ealidi  trans  Rbenua,  qnorasi 
hanstiei  tridno  fervet,  circa  margines  vero  puakem  fiacinni 
aqnae.  Martialis  (XIV.  W}  empfiehU  Seifenkngeln  der  Hat- 
tiaken  -^  pUas  Biatüaeas  ^  als  flaannittel  für  aMemde 
Ikanena  Man  darf  weh!  annehmen  ^  dass  der  von  Plinins 
erw&hnto  NiederacUag  der  Quellen  dasn  gebrandit  worden 
seL  ^>  Es  erleidet  keinen  Zweifel ,  dass  die  Quellen  von  Wies- 
baden schon  nur  Böneraeit ,  nanentlieh  von  bqahrten  Brie* 
gsniy  viel  besucht  wurden.  So  neigt  es  der  oben  erwähnte 
AUar  des  Ap oHo  Touliorix  0  9  ^n  unter  Severus  Alexander 
der  Gcnturie  der  VIB  Legion  L»  Marinius  Marinianus,  da 
er  geheilt  werden  (voti  eoapos),  dankbar  errichtete.  Es 
ward  bei  einer  der  drei  QueUen  gefunden,  welche  Spuren 
von  Bamerbädem  neigen ,  nämlich  im  Scbatnenhef,  unweit 
der  ebenfalls  ramisohen  Quelle  des  Oasibauses  nun  Adler; 
dass  die  Hauptqurtle,  der  Bodibrunnea  j  den  Bämem  beknnni 
war,  beweiset  ein  nocb  jetnt  brauchbares  BOmisches  Bad 
in  demBadbause  „sum Bttmerbad.^   Bs  ist  ein  Sitebad,  oben 


t)  Tseit  mst  ir.  87. 

9)  B.  Wiesbaden    als  Beilqaefle  von  Dr.    C.  Braun.    Wiesbaden 
1855.  8.  15. 

S)  Or^lU  If .  8959.  lasor.  Nafso«.  fL  4».  Was  Pk.  Brauni  n.  n.  O. 
von  Apollo  and  Hercules  sagt^  Ist  Irrif^ 


gevdlM^  gms  w«lil  crhallM.  Mm  fagt,  4«»  bei  dar  kaU 
gnbug  dkaw  Batey  ak  (im  1820)  «i  den  htatigen  BadfaaMd 
drr  Oiund  gdegl  wwrdei  In  denselbm  drti  Gerippe  gefwideii 
wMdoi  icieii.  in  den  Kopfe  deg  eiMtt  hdke  geeehietoeiiee 
Bkt  gestakt  Also  Sporen  gewoMMMoer ,  grtoeMMr  TOdtoog^ 
ncUekhi  von  Gefangenen,  vieUeiehft  von  Chrieten  in  einer, 
der  kutan  Verfoignngen«  Deon  daes  hier  MkseMig  Gbri- 
elen  waren,  iai  sdbst  aas  Steinen  an  beweiaeik*)  Wie 
anndie  Dnthnt  jener  Zeit  mag  anf  inaner  rergeesen  aeia  1  -*- 
Ana  der  UekenhaAen  Eraftblnng  dea  Amaiiaaiis  Mareel- 
linni  XXIX.  d.  yon  dem  Ueberfalle  Vakntiniana  gegen 
den  König  der  Akmannen  Maerianne ,  im  Jahr  wn ,  der  bei 
Aquae  Matüacae  geichah ,  treten  eofehe  Graael  una  entgegnen« 
in  der  SMIe  ging  man  anf  Scbiftn  Aber  den  Fkm.  Bie 
Vorhot  des  Beetes  nnter  Severus  machte  Halt  bei  den  Qod.«- 
len  der  Matfiaken;  dean  seine  Scfaaar  war  nur  klein,  die 
Blndit  der  Deatseben  grosflb  Da  begegnete  dem  Sererns  ein 
Hanfb  von  KraoMm ,  die  Waaren  and  Knechte  fahrten.  Weil 
er  befolgte,  sie  machten  dem  Feinde  Knndscbaft  bringen, 
so  hieb  er  sie  sammtlieh  aieder  nnd  nahm  ihre  Gater.  Dantf 
sdili^  er  Lager  far  den  Kaiser.  Aber  der  Lärm  der  SoU 
daten,  die  wilde  PMnderung,  die  lodernden  Penersaolen 
nMcbien  den  Alemannen •  König  auAnerksam;  er  entfloh;  V»- 
lenflnianus  irerbrannte  nan  alles  Land  fttnfaig  Heilen  Weit, 
mtd  kehrte  manfsch  nach  Trier  nnrücfc.  Die  Freude  seines 
Benens  waren  die  «goldae  Mka^  (Krümchen)  uad  »lonocea*. 
ffa*^ ,  die  beiden  furchtbaren  Barinnen,  welche  sich  ron  Men- 
sehenfleisdi  nährten ,  deren  Behalter  neben  dem  Gemache  dea 
Kaisers  stand.  So  war  es  bestellt  am  Roma  Oftsso  nnd  Rnhm, 
den  Germanen  gegenAber,  in  dem  Augenblkko,  abi  an  den 


1)  lies  Grabstein  eine«  8ol4aten  ter  XUILKiegliQB  nil  eiaemKieiin 
ist  in  Musenm  so  Mains.  9,  ,^Wiefl]Miden<<  eto»  ».  au 


^  Rßwierspuf^  im  Osten  d$$  Rheines. 

Ostmarken  des  Reichs  •  d#r  Völkerstunn  begann ,  dem  es  erlie-* 
gen  sollte.  —  Bliekt  man  von  diesen  Mord«-  und  Oränel- 
Scenen  auf  die  Gegenwart  -^  welch  ein  Abstand!  In  der 
schönsten  deutschen  Gegend,  von  einem  Kranae  bMbender 
Gärten,  prangender  Landhäuser,  mit  Obst-  und  Rebenpflan- 
smngen  umgeben ,  tritt  regelmässig  und  reinlich  gebaut  die 
Nassauische  Hauptstadt  Wiesbaden  uns  entgegen,  durch  die 
Eisenbahn  mit  Mains  und  Frankfurt  in  ununterbrochener 
Verbindung,  und  2niT  guten  Jahreszeit  von  dem  muntersten 
Badeleben  bewegt  Was  über  dem  Thore  des  Gasthofes  «su 
den  vier  Jahreszeiten^  zu  lesen  ist :  Curae  vacuus  hunc  adeas 
locum,  ut  morborum  vacuus  abire  queas:  non  enim  hie  cura- 
tur  qui  curat,  scheint  ziemlich  aligemein  Lebensregel  der 
zahlreichen  Gäste  zu  sein,  nach  den  heitern  Mienen  zu 
schliessen,  die  Tag  ffir  Tag  beim  Klange  herrlicher  Töne 
in  den  Lustgärten  am  Cursaal  uns  begegnen.  Wie  ein  an- 
tiker Tempel ,  auf  zahlreichen  Marmorsäulen ,  zwischen  den- 
selben schöne  Nachbildungen  der  edelsten  Statuen  des  Alter» 
thums ,  Apollo ,  Venus ,  Mercur  und  Diana ,  empfängt  uns 
das  heifre  Gebäude,  in  welchem  Tag  und  Nacht  der  Dienst 
des  mächtigsten  Erdengottes  an  der  grttuen  Tafel  mit  mur- 
melnden Tönen  gefeiert  wird.  Nur  die  Vernunft,  nur  das  Mass 
sind  verbannt,  während  Plutus  Opfer  um  Opfer  verschlingt, 
an  derselben  Stelle,  wo  Bellona  und  Roma  zum  Schrek- 
ken  der  Völker  einst  thronten.  Denn  der  Mensch  bleibt 
Mensch,  und  auch  die  Natur  bleibt  sich  treu,  in  allem 
Wechsel  und  Wandel  der  Gestalten.  Noch  dampfen  die 
heissen  Quellen,  noch  grünen  die  Matten,  nach  welchen 
sie  genannt  sind,  und  von  den  bewaldeten  Höhen  des 
Neroberges  blitzt  mit  goldenen  Kuppeln  das  Mausoleum 
Elisabeth's,  der  edlen  Tochtrr  des  nordischen  Cäsar-Hauses, 
die  hier  im  ewigen  Schlafe  ruht,  indess  ihre  liebliche  Ge- 
stalt ,  von  Hopfgarten's  griechischem  Meissel  belebt ,  mit  im- 
mer frischem  Zauber  den  Beschauer  entzückt.    Auch  da  ist 


lUmenpurm  im  Ostm  jk»  BMm.  M 

bdfee  Gekort  9  ScbOnhck  und  Jogead  in  fHthem  Tod«  f^ 
nckwwideny  und  so  winkt  dies  Benkmal  dec  Aild  und  Graaie 
rftlireod  hirtber  nach  dem  fernen  Eigelsteii ,  den  der  Schatten 
des  Drasiu  CAaar  wehrntthic:  mahnend  umschwebt. 


Von  dem  Badeleben  unter  den  ROmem  vermögen  wir 
uns  nach  den  Schilderungen  Baji's  ^)  wohl  ein  Bild  zu  machen. 
Doch  so  flppigy  so  schwelgerisch  y  als  dort  im  genussreichen 
Campanien ,  war  gewiss  nicht  der  Aufenthalt  an  den  Quellen 
der  Mattiaken ,  im  Lande  der  Germanen ,  ganz  nahe  dem  nur 
mit  Mühe  behaupteten  Gränswall.  Desto  mehr  beschäftigt 
uns  die  Präge,  wie  das  Friedensleben  auf  deutschem  Boden , 
und  namentlich  y  M'ie  das  Badewesen  bescliaiFen  gewesen. 
Glücklicher  Weise  geben  die  Denkmale  hin  und  wieder  ziem« 
lieh  ausreichende  Antwort.  Diese  Spuren  waren  noch  ge- 
nauer zu  sammeln  und  zu  untersuchen,  als  bis  jetzt  geschah.  ^) 
Wiesbaden  stunde  billig  voran ,  dann  müsste  Baden-Baden 
folgen.  Denn  auch  hier  bewegten  sich  die  Römer,  wie  die 
aufgefundenen  Bader  bezeugen,  nnd  zwar  ganz  vorzüglich 
gegen  den  Anfang  des  dritten  Jahrhunderts,  unter  Caracalla 
nnd  Severus  Alexander,  da  zu  Rom  die  Thermen  des  Cara- 
calla, mit  grOsster  Pracht  eingerichtet,  den  Mittelpunkt  des 
Lebensgenusses  bildeten.  Natürlich  folgten  die  Provinzen  nach, 
besonders  da,  wo  warme  Quellen  sich  von  selbst  darboten» 
So  erwähnen  denn  Steinschriften  die  Civitas  Aurelia  aquen* 
sis,  das  heutige  Baden,  wo  im   Jahre  213  Caracalla  selbst 


f)  Vgl.  meinen  Aa6a(z:  ^,ein  Tag  In  Bajft  und  PnieoU'f  Jahrb.  d. 
AU.  Fr.  XVI.  8.  40  fll 

8)  Die   fGr   ihre  Zeit  verdienstlicbe  Zusammenstenong   Schöpflin's 
Alsat.  iHiuitr.  T.  I.  p.  537  sqq.  genügt  heutzutage  nicht  mehr^  da 
•  seit  1751  manche  neue  Entdeckung  hinzukam. 


ferw«iHe  0»  «M^bszeki  Jahre,  uchden  iha  (19S)  «IsThlM- 
folger  --*  MHratMT  dcsünaCiis  -^  jener  kerabmte  Deakstein 
errichtet  wurde,  ien  nan  Ms  1804  ao  dem  Olockeiithvme 
der  Badener  Stütakirche  ciBgemauert  sah ,  der  seitdeai  tiiie 
Hauptrierde  der  dortigen  Antiquitäten -Halle  bildet 

Die  Inschrift  lautet: 

M.  AVRELIO. 
ANTONINO. 
CAE8.  IMP.  DE 
STINATO.  IMP. 
L.  SEPTIMI.  SE 
VERL  PERTIN 
ACIS.  AVO.  PILI 
0.  RESP.  AQV. 

Er  gedenktauch  des  Septimius  Severus,  als  Vaters  des 
Caraealla.  Dass  man  den  Sohn  in  dem  Gebiete  von  Baden 
(dies  nämlich  ist  res  publica  Aquensis)^)  besonders  feiern 
wollte  y  Ittsst  auf  eine  Vorliebe  desselben  für  jene  Quellen 
scbliessen,  die  noch  heute  der  Sammelplatz  der  Grossen  und 
Reichen  sind  aus  tausend  Ursachen.  Die  Lieblichkeit  des 
Thaies  der  Oos  zog  gewiss  auch  den  Römer  an,  der  in 
freundlicher  Stille  Erholung  suchte  von  dem  Feld  -  und  La- 
gerleben. Und  römisch  war  das  Land  auf  beiden  Ufern  des 
Oberrheines,  weit  über  den  Schwarzwald  und  die  Quellen 
der  Donau'  hinaus,  wo  die  Zebntlande  (agri  decumates)  eine 
halb  deutsche ,  halb  gaUische  ^)  Bevölkerung  nährten.    Doch 


1)  SehöpOin,  AbaL  OL  t.  h  p.  6$». 

8)  Inschriften  aaf  Meilensteinen  bei  Sfeinbach  etc.  geftinden^  haben 
oiviCas  Aquenaia,    Yg^.  Sohd|>flin.  Abat.  m.  T.  I.  p.  &ÖS. 

8)  Levissimos  quisqne  GaUorom  et  inopia  aadax  duMae  possessionis 
solom  occupaveTOt    Taclt»  Germ.  80. 


jHBMn^Mrai  Ml  i/«iw  im  JiMVMi»  K 

ffbMi  fdl  Vesfiitenw  0  ^S^^i^  war  hier  ftailfdie  Eüivmg 
dag^eiiimgea,  nni  bis  «imi  drittcta  Md  viertii  Jahrfaviiderty 
da  die  Akinaiiiieii  d«a  Alwii  ftkenchritt« ,  liat  sie  fortge- 
daacrt  Was  ton  laanann  bei  Oelegenbeil  def  Rottenbnrg^er 
Eatdeckungea^  die  mao  eni  ttberscb&tat,  danil  anbillig  ver«-. 
schflOht  bat,  bemerkt,  durfte  sieh  im  Gänsen  bestätigen, 
dass  nämlich  vom  Ende  des  dritten  Jahrhunderts  an ,  nach 
Probns,  ausser  der  Strasse  fon  Vindonissa  über  Araeflaviae 
nach  Samolocena  keine  Stadt  im  Zehntlande  mehr  rdddsch  ^) 
war.  Ueber  die  CiVitaü  Anrelia  Aqilensis  lipricht  kein  alter 
Schriftsteller,  Se  rind  wir  denn  anf  die  Steine  allein  ange« 
wicactt.  Es  finden  sich  soldie  von  der  lU.  V.  Vlil.  XIllL 
am*  XVI.  Legion  und  von  ckr  XXIIIL  und  XXVL  Cohört«. 
Ein  Castell  ^)  scheint  auf  dem  Schlossberge  gestanden  sii 
haben.  Unterhalb  desselben  sind  Bader  und  andre  Ueber- 
reste  anfgedeckt  worden.  EtA  Altar  der  Weihe  ist  zum  Dank 
(voti  compos)  der  ]IIiner?a  niid  dem  Hercules^)  von  einem 
Ccatnrio  gesetnt  Cornelius  Aliquandus,  Vorsteher  der  Schiffer- 
gilde  *-  Contsbernio  ilaatamm  •--  setst  deib  Neptun  eiben 
Vetlvstein  mit  Bildwerk ,  der  sidi  1748  am  Fusse  des  Schloss- 
bergcs  geftinden  hat.  Merkwfirdig  ist,  dass  dieselbe  In« 
Schrift  Bat  gan^  ahnlicbem  Bilde  Neptuns  1460  bei  Fiinten- 
seil  gefimden  und  auf  die  Brücke  der  Alb  bei  Ettlingen  ge« 
bracbt  wurde  ^),  von  wo  Kaiser  Maximilian  1511  den  Steiil 
nach  Weissenburg  bringen  liess.  Doch  1560  kam  er  nach 
Btfliogen  mirflck.    Bia  VotiV0tetii  den  Mercurius  steht  oben 


1)  Genaues  Ui  ntebt  bekanai    VgL  Ukert|  Gkrm.  S.  S7d. 

S)  Von  JaoBsmi,  Colonla  Bamloeenno,  S.  79.  Unter  dessen  Gegnern 

stobt  bekanatlich  obenan  Tb.  Mommsen^  in  den  Sebrifton   der 

K.  flacbsiscben  Ges.  der  Wiss.  18AS. 
8)  VgL  Baden ,  von  Dr.  Eug.  Hubn  (1868)  S.  90  ff. 
4}  Crem  497U  SIeiner  60. 
S)  BdMipain  Alsat.  iU.  T.  L  p.  490—489. 


•    • 


•     • 


M  Bdmerspurm  im  Osten  des  Bkemes. 

Mf  den  StauimJietgf  der  nach  demselben  jetit  benannt  wird, 
vnd  80  bat  den  gallische  Hanptgott  >)  auch  hier  Verehrung' 
genossen.  Jedoch  als  der  merkwOrdigste  Stein  dflrfte  ein 
bisher  wenig  beachteter  Rest  einer  grltasem  Inschrift^  181B 
im  Schlossgarten  gefunden,  zu  betrachten  sdn^): 

.  .  .  RVATRA  .  .  . 
F.  MAX 
E6XI  6 

Bei  den  seltsamen  Ergänzungen  Steiner's  u.  A.  halten 
wir  uns  nicht  auf,  die  darin  den  Grabstein  eines  Servatns 
Rapid  ins  (?)  finden  wollten.  Die  edlen,  grossen  Züge 
der  Schrift  deuten  auf  ein  öffentliches  Denkmal ,  die  Ueber« 
Schrift  eines  Thores  oder  dergleichen.  Es  wird  folglich  jni 
lesen')  sein: 

(IMP.  CAES.  NE)RVA  TRAIANO 
(AV6.  GERM.)  P.  MAX^ 

L)BO.  XI.  C. 

Natfirlich  ist  nicht  zu  errathen ,  wer  aus  der  Legio 
undecima  Claudia  es  war,  vermuthlleh  ein  Tribun  oder  sonst 
ein  Würdenträger,  der  unter  Trajan  zu  Baden  ein  Thor, 
einen  Tempel,  oder  dergleichen,  errichtete.  Aber  es  würde, 
wenn  unsre  Ergänzung  richtig  ist ,  feststehen ,  dass  unter 
Trajan  bereits  ein  Rdmerort  Baden  bestand ,  was  freilich 
durchaus  wahrscheinlich  ist.^)   VonHadrian^)  hat  man  schon 


1)  Deum  maxime  Mercnriam  colnnl.  Huius  sunt  plarima  simulacra. 
Caes.  B.  6.  VI.  17. 

8)  Steiner.  67. 

8}  Aefanlich  sind  die  Namen  und  Titel  des  Trajan  bei  Orell.  785. 
786.  787.  789  etc.  etc.  auf  dem  Mömpelgarder  Meileasteiii  bei 
Schtrpflin.  Alsat.  iH.  T.  I.  p.  548  etc.  In  Vindonlssa  finden  sich 
sieben  Steinschrinen  der  LEG.  XI.  C.  P.  F.  Vgl.  Moromsen, 
Inscr.  Helv.  241.  258-858. 

4)  Leiclitlett  bat  scbon  1888  dies  gesagt.  Vgl.  Ukert,  Germ.  8.  887. 

5}  Eine  Weissenburger  Urkunde  von  676  sagt:  balneas  iNaa  trans 


Rimmtpi^ren  im  (kten  des  Rheines.  tt 

frlhcr  f q^laobl ,  dass  er  diese  Bäder  "aikfte.  Nun  fahrt 
US  ik  VertDUthung  bis  zum  SehlvsscL  des  erslen  Jahrhunderts 
binaiif ,  und  ein  Blick  in  ferne  Zeiten  eröffnet  sich.  Ver<p 
Kndet  San  mit  diesem  Allen  die  2u  Baden  aufgefundenen 
Kidwerke,  die  Reste  andrer  Art,  so  Ittsst  auch  hier  ein 
Bild  des  ältesten  Badelebens  sich  gewinnen  ^  wie  es  bis  zum 
Andränge  der  Alemannen,  nach  dem  Tode  des  Probus, 
fort  bestand. 

Aber  ohne  Vergleich  klarer  und  belehrender  ist  der 
Mick  auf  das  vortrefflich  erhaltene  Römerbad,  welches  1781 
in  dem  lieblichen  Badenweiler,  etwa  halbweg  zwischen 
Frriburg  im  Breisgau  und  Basel,  durch  Zufall  entdeckt 
wurde.  Die  Umgebung  ist  die  schönste,  die  sich  denken 
lässt;  die  grttnen  Gipfel  des  Schwarzwaldes ,  der  Beleben  und 
Blauen,  sind  nicht  weit  entfernt,  der  Blick  auf  das  herrliche 
Bheitttba! ,  auf  die  fernen  Berge  des  Wasgau  unvergleichlich* 
b  der  Nähe,  bei  Mällheim,  wächst  guter  Wein,  der  Mark« 
gnfler ;  die  Thäler  sind  wohl  bewässert  und  angebaut  Auf 
man  vorspringenden  Bergkegel,  oberhalb  des  Dorfes  Nie« 
derwdler,  liegen  die  sehr  ansehnlichen  Trtinimer  einer  alten 
Borg,  einst  Besitz  der  Grafen  von  Freiburg,  die  sie  1398 
an  Bersog  Leopold  von  Oestreich  abtraten;  aber  1418  über- 
gab  Kaiser  Sigismund  die  Herrschaft  Badenweiler  wieder 
den  Grafen  Johann  von  Freiburg ,  und  so  schwankte  dieser 
Besitz  noch  l«lö4 ,  wo  Graf  Johann  mit  Herzog  Albrecht 
vtn  Oestreieh  deshalb  zu  Waldshut  sich   besprach.  0    B^d- 


Rtennn  In  pago  Auciacensl  sitaa  qoas  Antonius  et  Adrianus 
imperatorcA  suo  opere  edJficarunt  Scböpflio.  Cod.  diploin.  Bad. 
N.  I.  Wilhelm,  Genn.  S.  818.  Antonius  ist  Bf.  Aurelius  Antonl- 
BUS  Caracalla. 

1)  S.   die  Beweise    bei    ScbApflin.  Bist  Zarfngo-Bad.   T.  I.   p. 
8M.  nei  sq. 


16  Mmenputm  im  Othn  dm  tiMm$. 

lieh  fiel  er  an  Oetlreich,  bietst  an  Baden.  Markgraf  Jaeob 
erbaute  1686  bfer  den  Amfsliof ,  der  jeCai,  nach  dem  Verfttll 
des  alten  Schlosses,  als  Fttrstensita  dient. 

In  der  Umgebang  der  alten  Burg  in  einer  Mhe  Ton 
1460  FusB  über  dem  Meer  entspitegt  eine  warme  Quelte, 
deren  Wftrmegrad  (2S<»  R.)  hinter  Baden  nnd  Wiesbaden 
beträchtlich  surtlcksteht,  die  jedoch  in  Verbindnng  mit  der 
reinen ,  heitern  Bergluft  ausgezeichnete  Wirkung  Ubt.  Dies  ha* 
ben  die  Reimer  schon  erkannt ,  und  daher  ein  weitiftujiges  Bade- 
haus  mit  mancherlei  grOssern  und  kleinen  Räumen  erriditef, 
dessen  unterer  Theil  fast  gan£  erhalten  ist.0  Vit  Linge 
betragt  228,  die  Breite,  wo  sie  am  grössten  bt,  81  Fusa 
rheinlandisch.  Man  sieht  auf  beiden  Seiten  des  ganz  regd«- 
mttssigen  Gebftudes  ein  grosseres  Becken  «u  kalten ,  ein  klei* 
neres  zu  warmen  Badern  (fiigidaria  et  tepidaria) ,  daneben 
Schwitzbäder  (Laconica)  und  Ankleidezimmer  (apodyteria), 
auch  runde  Salbzimmer  (unctoria) ,  Kohlenbehälter  nnd  Oefen* 
Auch  sind  Sonderbäder  für  Einzelne,  Vorzinuner,  VorhlMt 
da.  Die  steinernen  Schwellen  der  Eingänge  sind  üef  aus- 
getreten, durch  langjährigen  Gebrauch.  Die  beiden  Hanpt* 
abthellungen  des  Bades ,  für  Männer  und  Frauen,  wie  es 
scheint ,  bestimmt ,  sind  yöllig  getrennt  Vor  dem  westlichen 
Eingange  steht  noch  ein  Altar  mit  Inschrift  der  Diana 
Abnoba,  der  Schutzgättinn  dieses  Gebirges,  das  schon 
Tacitus  und  Plfaiius  als  Ursprung  der  Donau  ^)  bezeichnen. 

Das  Ganze  enthält  MGemttcher,  und  ist  dofckaua  nach 


1)  Vgl.  die  Nachrichten  und  den  GrondriM  in  der  Schrift  dei  Dr. 
Oust.  Wever:  Badenwefler  mit  seinen  ümgebongen,  S.  Aafl. 
Freibm-g,  lSff4.  fi.  46—58. 

2)  Tacit.  Germ.  1.  Plin.  N.  N.  lY.  84.  Ptolem.  Geogr.  It.  11.  Avieo. 
deacr.  orb.  488.  Ukert,  Genn.  8.  117.  Inschriften  der  DIANA 
ABNOBA  sind  im  Schwanewald  mehrflieh  geftmden  worden.  S. 
OrolL  Inscr.  lat.  1086.  1S74. 


Bömertjmren  im  0$tm  d$$  fihmtw.  91 

Um  bei  den  Alten  gebenden  Regeln  eiogevichiet  Man  hit 
in  denuelben  allerlei  Gegenstände  des  baudfcben  und  Bfld^- 
GebrancheSy  Lampen,  Hafte ^  Schnallen ,  Haarnadeln ,  GeAaaei 
Mannen,  neist  kupferne,  doch  auch  einen  goldnen  mactf- 
donischen  Philipper,  gefunden« 

Die  RamennAnnen  reichen  von  Vespauan  bis  auf  Cont- 
Bodns.  Anf  einem  silbernen  Plattchen  steht  eine  schkdit 
griecbiache  Inschrift,  worin  Ar  Luciolus  ein  Sehutngeist  an- 
genfen  wird.  Man  hält  es  für  ein  Amulet  Diese  kleinen 
Gegenstände  kamen  sammtlich  in  die  Hofbibliothek  nu  Karb- 
mhe.  So  viel  bekannt ,  gibt  es  keine  Inschrift ,  die  uns  tiber 
die  Zeit  der  Erbauung  dieses  prachtToIIen  Bades,  des 
grOssten  diesseits  der  Alpen  erhaltenen,  belehrte. 

Wir  wissen  nicht,  ob  an  dieser  Stelle  einst  ein  Rtf- 
misdier  Ort,  eine  Villa  (woher  der  Name  Weiler  stammt), 
gelegen ,  ob  das  alte  Schloss  auf  ramischen  Grundlagen  ruhe, 
ob  das  Bad  Privat-  oder  Proviozialbesitz  war.  Doch  ist  die 
kostbare  Anlage  Bürge  daffir,  dass  es  in  ruhiger,  sicherer 
und  zugleich  pracbtliebender  Zeit  entstand.  Man  mag  hun 
auf  die  Zeit  des  Hadrian,  der  Antonine  oder  des  Commodus 
rathen,  immer  bleibt  da  für  Mdglicbkeiten  ein  reiches  Feld. 
Und  auch  das  ist  wohl  annunehmen,  dass  nach  Caracalla, 
und  besonders  nach  Probus  dieses  Bad  nicht  mehr  in  R<^ 
merhanden,  folglich  der  Verwüstung  durch  die  Alemannen 
Preis  gegeben  war.  Doch  scheint  diese  nicht  zu  heftig ,  nicht 
mi  nachhaltig  gewesen  zu  sein,  da  der  Unterbau  so  gut  er- 
halten blieb ,  von  Trümmern  überschüttet.  Man  hat  ihn  srit 
einigen  Jahren  mit  einem  Dache  versehen,  und  so  kann 
das  Rdmerbad  noch  Jahrhunderte  lang  von  der  Bildung, 
Ton  dem  Genüsse  zeugen ,  die  zur  ROmerzeit  die  Thaler  und 
Haben  des  Schwarzwaldes  mit  fk'ohem  Leben  erfüllten.  Und 
nicht  fern  lag  Augusta  Rauracorum,  der  bevölkerte  Grenz- 
ort, nicht  allzufern  Vindonissa,  die  Veste  im  Helveterlande, 
Ton  wo  bau  und  her  stets  Gaste  kamen  und  gingen*    Denq 


f8  R/fmeripuren  im  Osten  des  Rheines. 

der  RbdOy  die  alte  Oränze  der  Gallier  and  Germanen,  sali 
in  den  bessern  Tagen  der  Kaiserherrschaft,  wenigstens  auf- 
wärts von  Bingen  und  Mains  bis  Strassbarg  und  Basel ,  auf 
beiden  Ufern  nur  Römiscbes  Leben,  Bildung  und  Verfeine- 
rung. In  Bezug  hierauf  ist  noch  heute  Johann  Daniel 
Schöpflin'a  Verdienst,  in  den  unttbertroiFenen  Darstellun- 
gen seiner  Alsatia  illustrata  (Colmariae  1751)  för  Elsass 
und  Baden,  vor  allen  zu  preisen.  Niemand  hat  dies  besser 
erkannt,  als  Goethe^  der  als  Student  in  Strassburg  durch 
Schtfpflin  nachhaltige  Einwirkungen  erfuhr.  ^Im  Badenschen 
geboren  (sagt  Goethe') 9  in  Basel  und  Strassbarg  erzogen, 
gehörte  er  dem  paradiesischen  Rheinthal  ganz  eigentlich  an, 
als  einem  ausgebreiteten ,  wohlgelegenen  Vaterlande.  Er  ge- 
hörte zu  den  glücklichen  Menschen,  welche  Vergangenheit 
und  Gegenwart  zu  vereinigen  geneigt  sind ,  die  dem  Lebens- 
interesse das  historische  Wissen  anzukntlpfen  verstehen.  -*- 
Sein  grosses  Werk  Alsatia  illustrata  gehört  dem  Leben  an, 
indem  er  die  Vergangenheit  wieder  hervorruft,  verblichene 
Gestalten  auffrischt,  den  behauenen,  den  gebildeten  Stein 
wieder  belebt,  erloschene,  zerstlickte  Inschriften  zum  zwei- 
ten Mal  vor  die  Augen,  vor  den  Sinn  des  Lesers  bringt.^ 
So  der  Dichter,  gewiss  im  Andenken  des  wundersamen  Ein- 
druckes, welchen  die  auch  von  Schöpflin  ^)  erwähnten  Denk- 
mäler zu  Niederbrunn  in  den  Vogesen  einst  in  Jugendtagen 
ihm  erregten.  «Hier  in  diesen  von  den  ROmem  schon  au- 
gelegten Bftdern  umsptllte  mich  der  Geist  des  Alterthums, 
dessen  ehrwürdige  Trümmer  in  Resten  von  Basreliefis  und 
loscbriften»  Säulenknäufen  und  Schäften  mir  aus  BauerhOfen, 
zwischen  wirthschaftlichem  Wust  und  Gerathe,  gar  wunder- 
sam entgegenleuchteten.  ^)^     Gewiss  entstand   unter  solchen 


1)  Goethe  y  Dicht ang  und  Wahrheit  ^  1 1 .  Bach  ^  Werke  Band 26.  S.  45  f. 

ff)  Alsat.  iU.  T.  T.  p.  216.  478. 

a)  6oetJie>  Dichtung  und  Wahrheit^  10.  Buch;  Werko  Baad86.  S.881. 


Bo0ter$puren  im  Osten  de$  Rheines.  99 

Eiodlrtlcken  um  1771  Goedie's  herrliches  Gedieht  «der  Wao* 
derer  ,^  i0  welebem  Italien  bereits  ihm  deutlich  vor  der  Seele 
stand,  lang  eh'  er  selbst  es  gesehen  hatte.  Aber  schon  hier 
spricht  er  aus,  in  der  Rede  an  den  schlummernden  Knaben, 
was  deo  Kern  seiner  Lebens-  und  Kunstansicht  bildete: 

yyDu ,  geboren  über  Resten 
Heiliger  Vergangenbeit, 
Riib'  ibr  Geist  auf  dir! 
Welchen  der  umschwebt. 
Wird  in  Götterselbstgefühl 
Jedes  Tags  geniessen.^^ 

Dichterisch  gereizt,  menschlich  befriedigt  von  dem  An- 
hauche des  Alterthums,  fasste  der  jugendliche  Goethe  ein 
Höchstes  von  Kunst  und  Wissen  in's  Auge,  das  bis  zum 
letzten  Hauche  ihn  begleitete:  Griechenschönheit  und  Natur- 
kraft im  Bunde. 

Schöpflin's  edles  Beispiel  leuchtete  Andern  vor ,  die  nach 
ihm  die  Spuren  der  Römer  am  Rhein,  im  Zehntlande  und 
weiter  hinaus  auCsuchten«  Noch  ist  hier  Manches  2U  thun. 
Wdrtemberg  und  Bayern  bieten  alljährlich  neue  Funde  an 
Inschriften  und  Anticaglien  dar.  In  einzelnen  Städten ,  z.  B. 
in  Augsburg,  hat  man  den  Anfang  eines  wohlgeordneten 
Museums  der  luschriften  und  Alterthümcr  schon  gemacht 
Auch  das  Antiquarium  in  der  Königlichen  Residenz  zu  Mün- 
eben  ond  die  »vereinigten  Sammlungen^  sind  reich  an  solchea 
Gegenständen.  Besonders  ergiebig  aber  sind  und  waren  stets 
die  Alpen ,  wo  einst  Römerleben  sich  überall  bewegte.  So 
war  Salzburg,  die  alle  Juvavia,  unter  Vespasian  schon 
von  Römern  bewohnt,  erhielt  durch  Hadrian  eine  ColoniOji 
die  durch  Septimius  Severus  erweitert  wurde,  und  erlag  erst^ 
im  dritten  oder  vierten  Jahrhundert  dem  Andränge  der  Gothen 
und  Hunnen.  Hier  sind  schöne  Mosaikböden,  Inschriften, 
Münzen  und  Geräthe  gefunden  worden,  besonders  am  Non- 
felde,  am  Michaelsplatz,   wo   jetzt  die  Bildsäule  Honrt's 


* 

tt  Rdmer$purm  m  Osten  de$  Rheine9. 

steht,  an  Birg«Istdii,  wo  »an  viele  Gratslätteii  eBideckte. 
Alle  dtese  Gegvnsüiifc  sind  in  den   j^MuseMi    der   Alter- 
tbamei*  nehmsaimiiefi- ,  ab  wirklich  aufgegtellt*  Bskttnnte, 
bei    (feköriger   Auordming,    Ae    sehtaste,  sebeiiswertbeste 
Sammlviig  in  Sata^lMiTg    entstehen.    Besonders   mOsste  Tides 
Fremdartige  ausgesondert  werden.    Einen  bedeutenden  Rang 
unter  diesen  Fundorten  rdniseher  AltertbOner  nimmt  ferner 
Hallstadt  am  gleichnamigen  See ,  unweit  Ischl ,  ein ,  wo  sich 
Spuren  uralter  Salzwerke  zeigen.    Aber  auch  Tirol ,  nament- 
lich Wiltau  (Veldidena)  bei  Innsbruck,  hat  Manches  aufzu- 
weisen, das  in  den  Prachtsälen  des  Museum  Ferdinandeum 
jetzt  sorgfaltig  aufgestellt  ist.    Vieles,  das  einst  im  Schloss 
Ambras  bei  Innsbruck  um  1570  vom  Erzherzog  Ferdinand,  dem 
Gemäht  der  schönen   Augsburgerinn  Philippine  Welser,  zur 
berflhmtesten  Kunst-  und   Merkwürdigkeiten -Sammlung  der 
Welt  vereinigt  wurde,  befindet    sich  seit   1806  zu   Wien*)^ 
wo  die  „Ambraser-  Sammlung^  nebst  andern  AlterthAmern  etc. 
hl  dem  vntern  Belvedere  aufgestellt  ist.    Eine  Beschreibung 
derselben   verdanken   wir  Alois   Primisser   (Wien,    1819). 
S^r  erfreulich  f Ar  Ural  würde  es  sein ,  wenn  die  neuerdings 
verlautende  Nachricht  sich  bestätigte,  dass  die  berühmte  Samm- 
lung dem  seit  einigen  Jahren  notbdürftig  hergestellten  Scbtoss 
Ambras   zurückgegeben   werde.     Die   Alterthümer    machen 
freilich  den  geringsten  Theil  derselben^aus ;  doch  fehlen  sie 
auch  nicht  ganz.    Wer  Tirol  mit  dem  Auge  der  Geschichte 
betrachtet,  nird  es  nicht  anders  erwarten.    Von  den  Tagen 
des  DriBUS  bis  auf  Kaiser  Maximilian  I.  und   den  Sandwirth 
Andreas  Holer  ist  es  das  Land  mannhafter  Treue  und  hochher- 
ziger Thaten  gewesen ,  die  in  der  schönsten  Umgebung  erha- 


1)  Im  Scldoss  Ambnui  sah  ich  1805  noch  Römische  Meilensteine^ 
und  eine  nicht  unbeträchtliche  Anzahl  von  Besten  der  alten 
Sannnlnng,  aus  Gemälden  und  allerlei  Hansrath  und  Rüstungen 
Hstehend. 


RSmenpuren  im  0$len  des  Bhemes.  Sl 

keoer  Alp«uiatur  auf  Geist  und  Gemflth  eise  Mlrkung  ttben, 
icf  nicht  leicht  nu  widentehen  ist  So  können  dort  anch 
die  Steine  ans  alter  Zeit  kein  keres,  kein  bedeutnngsloses 
Wort  reden.  Sömiscbe  Sprache,  rttmiache  Sitten  und  Bil- 
dung haben  in  den  Tbälern  Rhatiens  und  Noricmns  Jahrhun- 
derte lang  nMi  Segen  4t»  Laadfs  0  grikerrscbtt  bis  seit  dem 
vierten  und  fünften  Jahthuodett  Alemannen  und  Bayern  im 
Norden  bis  aur  Etsch  sich  festsetaten »  während  der  Süden 
Tirols  in  Sprache  und  Sitten  romanisdi  blieb.  Geht  man 
das  Innthal  hinauf»  und  über  den  hohen  Adlerberg  in's 
Bheintbal  hinab  bis  zum  Bregenzer-See,  so  begleiten  uns 
auf  Schritt  und  Tritt  Erinnerungen  aus  uralten  Tagen.  Doch 
nirgends  haben  jene  Kämpfe  und  Heldenthaten,  sichtbarere 
Spurai  hinterlassen,  als  an  dem  deutschen  Meere,  dem  wo- 
genden See  von  Brigantia,  den  ROmerscbatten  bedeutsam 
umschweben. 

Mfinster,  18&S. 

P«  Deyclui« 


1}  S.  Beda  Weber^  das  Land  Tirol;  Th.  I. 


2.  9te  JPorfrr  (Sttuilburo  urib  ItQnlent  bei  Cleoe^  3iiirt 

Eine  halbe  Meile  südöstlich  der  Stadt  Cleve  liegt  dicht 
an  der  Landstrasse  das  Dorf  Qualburg.  An  diesem  Ort« 
sind  bereits  vor  mehr  als  zwei  Jahrhunderten  zahlreiche  Ce- 
berreste  des  römischen  Alterthums  aufgefunden  worden  *} ,  und 
noch  jetzt  trägt  derselbe  hinreichende  Spuren ,  um  ihn  als 
einen  nicht  unbedeutenden  Ausiedlungsort  aus  römischer  Zeit 
erkennen  zu  können. 

Der  Ort  liegt  auf  der  Abdachung ,  die  sich  von  dem 
denschen  HQgelzuge  allmählich  nach  dem  Rheinthale  senkt, 
daher  auf  einer  etwas  erhöhten  Ebene,  die  sich  von  Westen 
nach  Osten  erstreckt ,  und  im  Norden  und  Westen  von  einem 
alten  Rheinbette ,  in  welchem  noch  jetzt  ein  kleines  Wasser, 
die  Ley ,  seinen  Lauf  hat ,  begränzt  wird.  An  dem  nord- 
westlichen Theile,  da  wo  jetzt  die  Dorfkirche  liegt,  endigt 
sich  die  Ebene  in  einen  rundlichen  Hügel  von  c.  800  Schritt 
im  Umfange,  welcher  im  Norden,  Westen  und  Südwesten  von 
dem  genannten  alten  Rheinbette ,  das  einen  vertieften  sumpfi- 
gen Boden  bildet,  umzogen  wird.  Diese  kreisförmige  Er- 
höhung ist  offenbar  von  Menschenhand  angelegt,  auch  gewahrt 
man  noch  deutlich ,  wie  die  Abhänge  derselben  ringsum  zum 
Schutze  des  Innern  Raumes  künstlich  abgedacht  sind.  Da 
nach  aller  Wahrscheinlichkeit  in  der  ältesten  Zeit  ein  Hauptarm 
des  Rheines  dicht  an  dem  clevischen  Hügelzuge  vorbeiflosz, 


1}  Teschenmacher^  Annales Cllviae^  Juliac;  Montium  etc.  Am- 
lieiffl  1688, 


Die  Dörftr  Quaibiirj^  und  Byulbm  bei  ßme,  etc.      8S 

M  war  diese  Erierbdhung,  fadt  von  allen  Seiten  von  Waaser 
oBgeben ,  nad  hing  nur  iai  Sflden  mit  4em  iHkher  gelegenen 
Boden  »MaHiniea ,  nnd  über  diese  Stelle  führt  ein  alter  breiter 
Weg  TOD  dem  Hagel  nach  der  voa  Bedburg  herab  kommeil^ 
itü  mmischen  MilitiirBtrasee ,  in  welche  er  bei  dem  Ebnse 
sBerg  nnd  Thal«  einmandet.    Da  aaf  dem  Hflgel  selbst ,  so^ 
wie  in  seiner  Umgebung,  au  verschiedenen  Zeiten  viele  rO* 
■ische  AlterthOmer  gefunden  worden,  und  man  noch  jetat 
ahlreiche   Brnchstficke  von  Thongefilssen,  Bau-  und  Dach« 
siegeln ,  sowie  Mi^rtelstücke  mit  eingemenglen  ZiegelbrockeiTy 
ferner  Fragmente  von   BasaltbUlcken,  Juraoolith,  römische 
Mfinaen  etc.  daselbst  findet ;  so  ist  kein  Zweifel ,  dass  der- 
selbe ein  aur  ROmeraeit  befestigter  Punct,  und  awar  eine 
Barg  war,  ahnlich  der  auf  dem  nahegelegenen  Monterberge, 
jedoch  mit  dem  Unterschiede,  dass  diese  Burg  hauptsächlich 
von  dem  umgebenden  Wasser  ihren  Schuta  erhielt,  wahrend 
der  letatgenannte  Ort  durch  die  Hohe  nnd  Steilheit  des  Ber- 
ges geschfltat  war.    Dass  nebeni  dieser  Burg  sich  nach  Süd- 
osten hin  ausserdem   noch  ein  grösserer  Ausiedlungsort  be- 
fand ,  geht  aus  den  vielen  römischen  Ueberreslen  hervor ,  die 
seit  langer  Zeit  daselbst  fortwährend  aufgefunden  werden; 
schon  seit  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  werden  Urnen ,   ge- 
henkelte Krüge,  Schalen  verschiedener   Grösse  und  Form 
aus    terra  sigillata,   Lampen,   Salbflaschchen ,   Silber-  und 
Kupfermünzen  genannt,  die  an  verschiedenen  Stellen  au  Tage 
kamen.    Unter  Anderem  wurde  auch  im  J.  1830,  etwa  300 
Schritte  sfidöstlich  von  der  Kirche,  in  einer  Tiefe  von  5--6 
Foss,   ein    äusserst    starker    Estrich,   welcher    auf    einer 
dicken  Lage  fest  eingestellter  Steinmassen  ruhte,    entdeckt 
nnd  in  einer  Lange  von  40,  und    einer  Breite  von  20  Fuss 
weit  verfolgt  *)    Auch  wollte  man  damals  die  Fundamente 
aweler  Burgen  entdeckt   haben  und  hegte  die  Vermuthung, 


1)  e«  r.  Velaen^  die  0tadl  Clere  cte.  Oeve  und  Jiiiiyelg  184«, 

S 


ibM  Acten  vter  diMlbst  VoriMndeii  fewmtiä  's^kti;  ohM 
BwnM  warf«  Nietes  iie  Ifi^rr^sto  v«i  Tlüfaciiy  tr(^ 
die  rfdi  attf  den  ^icir  Eekea  des  in  «ioimi  VIeireck  ron 
einer  Mauer  nninagenen  OrCed  ketamden  ImtteB.  Die  In  den 
letelen  Jahren  MfgeAindcnen  und  nach  jetat  von  9kft  an 
Seit  an's  Licht  tretenden  Münzen  mhren  meistens  van  Cos» 
stimitin  d.  Ck*. ,  Canttaatin  d«  J.  vnd  Crispu«  her ;  4e  Tries  *) 
ftthrt  ntütoaen  ^n  CanstanCin ,  Constantias ,  Heleua  und  Tkea-^ 
dora  an ,  die  bis  au  aeiaer  Zeit  daseHkst  gehadeh  wordfir, 
und  bemerkt  9  Aam  sieii  irieiaals  Mannen  aus  einer  frübern 
SEailfariode  valfiefanden  hatten,  dasseihe  bestätigt  aach  v. 
Veken ;  jedodi  habe  ich  bei  Herrn  l^farrer  Waal  in  t^nalbarg 
zwei  Bxeaiplare  von  Maximian  gesehen ;  auch  besitzt  derselbe 
eine  Gemme,  die  aus  efaieni  goldenen  Ringe  herriliirt^  4er 
idort  Toraieiirervn  Jahren  gefunden  vnd  nach  Chve  verkauft 
warde.  Naeh  «iner  Mfttheilnng  des  Herrn  Pfarrers  wurde 
aneh  vor  längerer  Zeit  in  der  Ktthe  der  Kirche  ela  mensch- 
itdits  tSkl-ipi^e  mit  einem  Schwerte  ant  Seife  im  Boden  ent- 
-deckt.  IKe  meisten  Münzen  und  sonstigen  Deberreste  werden, 
«aoh  derselben  Miftbeilung ,  in  der  Regel  mif  rinem  vierek- 
^kigcto  ftüdostikh  der  Kirche  etwas  erhobt  gelegenen  Felde 
gefunden ,  wo  kh  auch  sehr  viele  rOmisdhe  Ziegel-  und  6e- 
aehirr- Fragmente  antraf,  nnd  planmässige  Nathgrabungcn 
walirsehemlich  noch  eine  interessaate  Ausbeute  Hefem  wnrden. 
Peraefr  ist  noch  anzvftlhren  ein  jetzt  nicht  mehr  vorhandener 
Votivstein ,  der  vor  mehr  als  hundert  Jahren  In  Qual  bürg 
gefunden  Worden  aein  soH^)  und  also  lautet:  Matribus. 
Quadrubarg.   et   Genio.  lioci.    Sep.  tlavtus.  Sevems.  Vet« 


1)  Cleefaofae  Imsthof  laa& 

8)  F.  Fiedler 9  Geschicfaten  u.  Altertbimar  des  uoiem  jBerpa- 
niens.  Essen  1624.  Noch  tod  H  u  p  s  c  h^  Epigraramatographie  soll 
der  Stein  bei  Qualbeck  oder  Quadrat^  zwischen  Jülich  and  CÖln, 


l^  X  fi.  P*  F.  w.  V.  imi^lm^  ^swk.  «dionbiw«  x^nsülmU 

Bin  TJicil  der  la  jQoalkiyrf  anfgefiiiideiieii  StejninicI^rAfleB 
kam  luif  4itf  Schloss  »laeve  ilpi4  vpn  4^|ii  4fs  ^.  Mw^w 
911  Vom  ;  jedocb  i$t  nichid  aiebr  |;«q«9  ^y  ti^stinw^  >  W^^^k^ 
?oo  Uiwn  dkseai  Oete  ^eio  anhören,  4a  ^  Wwfk^x^ 
■uut  nur  iKe  Kfthe  Fim  Clevo  a«f^^^  wi^d*  0  I^IJdl 
ist  nadi  Sil  JkemerkM ,  4a9s  «U^  ia  d^m  Dorfß  uad  dc^  ,aprt 
gtiMtfandea  A^kem  eine  aiifiiVepd  grwsa  Meafe  Eifms«l||ia|>: 
kea  aerftreol  findet,  md  nack  eiaer  HitttvBUiuv  des  fffriw 
Birj;einieUter  Vacker  in  Calcar  irMrde  aiMr  {Seit  der  A*«^KI) 
der  dAitfgen  .Chaueeee  bei  ^ustiefuag  4^  Qodeaa  ^in  fffmx^ 
Baiife  dersellien  in  der  Ende  « eftin^.  Ss  i^  ißkPX  m 
^epniUdien,  4ass  die  ijlöniier  ^en  ia  den  clevi3c))«n  S;9ii^(l^ 
fein  cntha4lflfm  Xhoaei^^eaeteui  tei:^i^  amiMP)(cA«P&  M  M 
dieaam  Q^^  d^r  io  .dar  N»lie  einer  JViif^rfiUm^  SttWtil 
(alisgen  vf^^  e^i  KisepverjL  liaMe^,  ir^s  «iineb  ;$(4>(m  dar 
holUl^discIie  Oe^^bidilachreiber  va#  fl|»aea  mi  f^Ig^ndfif 
Waise  aiwsfrii^^ :  ,,iDnalluirff ^  dat  wel  ^m  ii«iziqali>kx 
pUmlU  #nat|^eiree#t  zgn  vegej^  da  O^dheidsiMU^ep  aA4^9r  hU- 
gcj^t^aMHf» en de  overblijCaelß.v^^ een  ^JAe^mnee4en]«  dfr^lpt 
awiaaf ,  devijl  4aaa  ^^ar  vaele  «takten  i^an  ij^er«^  iPaM^A 
en  .aen  o^aackl^  igcaat  aanMl  ;iinkels  j^a^tneft/ 

CUfie  )^^  Meite  n#rdli<;b  .von  Cl^eve  Jliegt  ^  sehr 
alla  Dorf  Ry  n4eiro,  wo  lebaai^Ila  ^cbivi  wü  J^^uu^tea 
väde  Kdqiische  AltertUftiaer  m  Tstfß  ^j^eKoavneo  siod.  Pia 
liPfe  ^eses  Puactea  bat  «riele  Aebalicbkeit  mit  dc;r  r^^. 
^tiuilbacg  y  jndeoi  derselbe  ebenfaUa  an  jnehreu  Sk;iten  urop 
ein^  Alten  JUieinbette  oQsddossf^  iat,  «pd  .besoa^^i^  4^ 
wo  aicb  die  Koxhe  befindet,  ^ine  J^bühi^^  Jba^r  '^^  /AP 


1^  9*  X«ersc^9  ^entralmiiseaiii  rheinländischer  Insclirifleii.  ,  B^nn 
1839-40.  '     ^^^'    ^    /;     ; 

0}  iBleldiag  tot  de  Historie  viip^el^^j.^.^il^;^.  fil^   ^^ 


M        Die  Dörfer  Quaämrg  und  Rundem  bei  Cteve, 

mebreu  Stellen ,  wie  man  noch  wahrnehmen  kann ,  zu  besserem 
Schutz  künstlich  abgetieft  ist.  Die  Stelle  haben  wir  daher, 
gleichwie  in  Qualburg ,  als  die  Burg  anzusehen,  während  auf 
den  im  Westen  anstossenden  Feldern ,  wo  gleichfalls  zahl- 
reiche Alterthumsreste  zum  Vorscheine  gekommen ,  der  da* 
mit  verbundene  Ansiedlungsort  gelegen  M'ar.  Das  bedeu- 
tendste Monument,  welches  uns  von  diesem  Orte  erhalten, 
ist  der  früher  in  der  Kirhe  befindliche ,  jetzt  im  Schlosshofe 
zu  Cleve  aufgestellte  Altarstein ,  welcher  folgende  Inschrift 
trägt  0:  Marti.  Camulo.  sacrum.  pro.  salute.  Tiberii.  Claudi. 
Caesaris.  Aug.  Germanici.  imp.  cives.  Renii.  qui.  templum. 
constituerunt.  Auf  der  Rückseite  befinden  sich  in  einem 
Eichenkranze  die  Buchstaben  0.  C.  S.,  und  auf  jeder  der 
beiden  Schmalseiten  ist  ein  Lorbeerkranz  abgebildet  Ausser 
diesem  Denkmale  fand  man  noch  vor  einigen  Jahren  dicht 
um  die  Kirche  her  rttmische  Fundamente ,  sowie  Oolithstücke 
mit  anklebendem  Mörtel,  Säulenfragmente,  GranitblOcke, 
Ziegel,  Urnen,  Krüge  und  verschiedene  Geßlsse  und  Tbon 
und  terra  sigillata,  Münzen  etc.  Zwei  grosse  quadratische 
Ziegel ,  die  seit  mehren  Jahren  daselbst  liegen ,  tragen  die 
Aufschrift:  Vex.  Ex.  Germ.,  und  zwei  andere  den  Stempel 
L.  I.  M.^)  Auch  die  hintere  Seite  des  Chores  der  Kirche 
gilt  nicht  bloss  im  Munde  des  Volkes,  sondern  auch  bei 
mehren  Schriftstellern  ffir  den  Ueberrest  eines  römischen 
Tempels.  Unsrerseits  ist  diese  Meinung  schon  vor  zehn 
Jahren  als  eine  irrthümliche  bezeichnet  worden,  taucht  jedoch, 
wenn  auch  ohne  alle  Begründung ,  immer  noch  wieder  auf^); 
wir  dürfen  uns  indessen  mit  der  Bemerkung  begnügen,  dass 
dieser  Baurest  weder  im  Material,  noch  in  der  Bauart  irgend 
einen  römischen  Ursprung  verräth  und  die  Sage  ohne  Zwei« 


1)  Vgl.  über  diese  Insclirifl  meinen  Aufsatz  in  den  Jabrb.  TL,  XVUl. 
9)  Vgl.  meinen  Beriebt  in  den  Jahrb.  H.  X. 
8)  Vgl  die  Jahrb.  H.  XXI  0.  «d  £ 


amm  rdmi$dke  Jn$kJBmig$orte.  n 

kl  von  doi  dort  gefundeiien  Altaratein  ihr  Entetdien  hat 
A«r  den  Pddem ,  welche  sich  sfidwestlich  yon  der  Kirche 
crBtreckeOy  worden  ror  etwa  dreiseig^  Jahren  viele  Bautnomer, 
WandbeUeidttogen 9  Ziegel,  Urnen,  IHflnaen  und  die  Beete 
einer  thtaernen  Wasserleitung  entdeckt  0  Wahrend  wir 
hier  den  dgentlichei|  Ansiedhingsort  nu  suchen  haben ,  sehen 
wir,  wie  schon  obenberfihrt,  in  der  Erhöhung,  wo  jet9t  die 
Kirche  steht,  die  mit  einer  Besatzung  versehene  Befestigung, 
wdche  xam  Schntne  an  meberen  Selten  von  dem  Hauptstrome 
Jes  Rheines ,  der  in  der  damaligen  Zeit  durch  diese  Gegend 
seinen  Lauf  nahm,  umschlossen  wurde,  und  durch  eine  noch 
vorhandene  Strasse,  die  sich  in  nördlicher  Richtung  am 
Thiergarten  vorbei  durch  eine  breite  Schlucht  hinaafnieht 
mit  dcir  hinter  Cleve  herlaufenden  grossen  Hilitftrstraase  in 
Vcrbimdang  stand. 


Ans  der  vorstehenden  Beschreibung  dieser  beiden  thei- 
Bischen  Orte  —  nach  ihren  topographischen  und  antiquarischen 
BesicJittngen  —  bt  zu  schliessen,  dass  dieselben  im  Alter- 
tbume  zü  den  grössern  Ansiedlungen  gehörten  und ,  nach  den 
aufgefundenen  Denkmalen,  gleichzeitig  mit  einer  Militarbe- 
satznng  versehen  waren;  es  fragt  sich  daher,  ob  und  unter 
welchem  Namen  dieselben  von  den  alten  Schriftstellern  auf- 
gefflhrt  werden.  In  dieser  Beziehung  sind  von  den  Alter- 
thumsforscbem  so  viele  verschiedene  Ansichten  geltend  ge» 
macht  worden ,  dstss  es  uqs  gerathen  dflnkt ,  bei  dem  Mangel 
völlig  bestimmter  Nachrichten ,  bloss  die  vorzüglichsten  Wahr-, 
sehelnlidikeitsgrflnde  im  Zusammenhange  dem  Leser  voran« 
(Uhren ,  und  ihn  für  die  eine  oder  andere  Meinung  sich  dann 
selbst  entscheiden  zu  lassen. 


1)  V«  Velsottj  die  0tadt  Cleve  ete. 


m         Die  Döffir  Q^ithifif  mHi  tfMem  fct  Ckce, 

Mi  Böft  Hyiieffii  «ndMittl  fn  allen  UIfcMMn  «n- 
larddtt  NaniM  «liiiiar«!!^^  ^Hynliaf  ea^«  ^  siMttaieii* 
faütal  M»  „Bya*  (  BMa)  aa«  i^Af',  Aa,«  ( WaaserfliM ).  0 — 
Bii  Adklaiif;  an  tfiMa  NaaMfa  üaM  rieb  ia  daoa  rm  Ts- 
«flas,  M  flckild^iiiiiif  i«a  bMiiriMbea  Krieg««,  aagefahtfea 
•He  Areaaeaai^)^  jt^iadi  iM  Aese  Itaaieaatteidaflthamaiig^ 
brt  Welieai  nidrt  Marelcbead,  wa  die  Mentifftt  beiAst  Orte 
aa  tegrtftrfea^  iaileia  d«$b  Ae  fteaekbnang  ^r^  gar  feaafifg^ 
afei  O#t0bettea»«ug^  z.  i«  ia  deai  aah^ekgeae»  Amheiai 
MtieHMeis  Nach  Taciftts  lag  rar  Zeit  ^ea  batariscbeit 
Kfiegea  au  Areaaeam  die  aehati»  Legion;  aber  In  Ryndem 
itad  bia  iahln  keine  Steaipel  ader  goastige  Aaaeiebea  dieser 
Leg)««  aafgefauden  n  ordea.  Aach  glaabea  Manebe ,  Areaa* 
eam  aMMile  aaf  der  baiarlaebea  läse!  gelegen  haben,  waa 
bei  Rynderu  nicht  der  Fall  sei ;  dieses  gebt  J<^doeh  aas  deHi 
Zusammenhange  der  Begebenheiten  bei  Tacitus  nicht  mit 
Nothwendigkeit  hervor;  der  Ort  kann  auch  dicht  ausserhalb 
der  Insel,  und  zwar  auf  dem  linken  Ufer  des  Rheines, 
^aVi^n  haben,  tlornit  die  Lage  von  Ryndern  kaum  74 
HbAvt  taa  8alieak^a«ebaaa ,  wo  daiaah  httehst  Kahrschein- 
Hl^h  die  (Scbeititbeitung:  fttatfühad,  allerdings  Qberehfsttmmt 
Atift  iitett  in  Ryadeftt  gefiMdeaeu  Schrifldenkmalen  geht  ferner 
html*)  dal9  daselbst  ein  raariscber  Lagerplatz  gewesen 
aaA  der  Oft  aiieh  sebott  vor  dem  Beginne  des  batavlsdien 
Ki\tgti  vorhaadea  war^  Beainaeb  dürfte  der  Meintra^ ,  wor- 
nieH  in  deitt  keatig^en  Rynd^rn  da«  alte  Arettacam  wieder- 
zalndeu  ist,  wenigstens  niebts  Weseatliehes  entgegenstehen. 

Bedtimmtei-e  Angaben  in  topographischer  Hinsieht  lie- 


>.-.•. '  • 


i)  Teschenmacher,  Anniües  CUviao  etc.  Laoomble«  DrtLm^ 
denbuch. 

« 

'S)  b.  6.  'Täciti  Bist.  lib.  V,  0.  äo.  ,;Tantnmqne  belli  superfkiit^  ut 
praesldia  cohortlum ,  alaruin ,  leglonum  una  die  Civilis  quadri- 
partito  invaaerit:  decimam  leglonem  Arenaci^  steundam  Bntn* 
vodurf  etc.«  .   .  •     r« 


I  / 


TaM  filhrt  te  4er  SivasieBliiii«  w&*Arfenfawaluiii  nadi  Lug«* 
Anram  eisM  OH  Aron^tiaiii  auf»  wofin.  sich  ikobea 
kertthrle  NaAtiMhiilNMmft  raü  RynArea  wieitifiaM;  jnbi 
g^hieli  giM  sit  iie  Sntfwnimg  4k«n  Orlis  tm  Bargiiiatiia^ 
tesen  Lage  bei  i^m  flofe  Apgtn  Born  Httzwtifielbafl  bat« 
aluhl,  2«  «  gsHisehtn  Neiteii  an.  Hed^aalatta  dia  galliadh^ 
Heile  zu  SSfZ  thwu  Hitdiea  ^  aa  betragen  g  g.  Hcilaa  fl69i 
Kntfieiiy  «nd  ousst  aiaa  auf  ier  Rameralraa^,  rum  deai 
Haoaa  Kebnim  aa,  w»  dicae  sieb  von  dar  Landatrane  ab 
4ea  Berg  hiaaaf  wendet ,  jeaa  Batfemuag  ab ,  aa  tiiffl  dian 
aea  auf  Berg  und  Tbal  y  tva  einige  bunder t  Sahiiite  ra ebta 
ron  der  Siraaaa  das  Oarf  Qual  barg  liegt ,  wabread  .von 
Berg  uod  TbHl  wefaler  bis  ftyndera,  aaf  der lUhaeratraaaa 
wmA  dem  roa  dieser  aach  Rjadera  fitfireadea  Seitenwege  ge^ 
aMsaaCQy  aaeh  eiae  EoiferiHiag  raa  SSOO  Bnibea  lat.  Oiea 
hal  aidiere  Fataeher  baatiauat,  Areaatium  und  Qaalbafg*Dlr 
diaasdbea  Orte  au  arUtaen ,  «ad  eä  JHaat  «ch  iHeaar  Mainuag 
am  so  waaigar  bMlamit  wileni|rreeiKHi ,  ala  aadi  daa  An«» 
tasHbiadie  ItiBetai*»  wakbea  den  ^rt  lialer  dem  Namen  Ha^ 
raaaiium  anflEabti,  die  Sntfaitaiig  von  BurginatitnB  zu  A 
g,  Meika  angibt.  Aecbaet  aian  dagegea  die  obige  Eniftiw 
ttuag  vaa  8S83  Riilhea  vq«i  Oionterberga ,  aa  desaea  Fuase 
iar  Oft  Burginatiaia  endete»  auf  der  Rdmarstrasse  ab,  so 
trifft  dieses  an  den  Punkt  unterhalb  Cleve,  wo  der  schon 
angefiltirte  Seiteaweg  rechts  nafsh  Byndern  hinabführt,  so 
dasa  bieraaoh  kein  wesentliiches  Jfiui^VHm  der  Aanahaie  ent- 
gageaatebtt  dasa  der  in  dea  r^aiiseben  Beisebariabtaa  auf- 
gaflibrte  Ort  Arenatiam^  Harenatioai,  das  ftübere 
Rb^yaaren,  Khynharetty  «ad  das  jetzige  Ryndern  sei. 
Ausserdem  spricht  für  diese  Annahme  sowohl  die  Namens- 
ahnlicbkeit  beider  Orte  als  der  Umstand,  dass,  den  aufge- 
fundenen Denkmälern   nach ,  zu  Rypdero  schon  am  Anfang 

des  1.  Jlabrhii^^crts  tu  ChXf  €m  rOmi^fbe  Bt^^tapg  ge. 


4»        Die  Ddrßer  QuaOmrg  und  Rjfndim  M  Cleve^ 

iCandea ,  wAhrenil  iagtgeä  in  ^ualirarg  4ie  Mtgehmiemnt 
Ußnzeü  auf  einen  Bpftterea  Ursprungs  etwa  im  3.  oder  4. 
Jahrhunderte  hinzudeuten  scheinen,  so  dasses  g:lauUich  wird, 
man  habe  statt  der  Mansion  zu  Ryndem,  welche  ungewdhn- 
lieh  weit  von  der  Römerstrasse  abgelegen  war,  in  der  spJU 
tem  Zeit  eine  neue  Mansion  au  Qualburg  gegrOndet,  die 
jedoch  in  die  römischen  Reisekarten  nicht  eingetragen  wurde, 
da  deren  Abfassung  einer  frihern  Zeit  angehört 

Ueber  Qualburg  würde  uns  der  oben  angefahrte 
Votivstein  einen  sichern  Aufschluss  dahin  geben ,  dass  dessen 
Naae  in  Alterthume  Quadniburgum  geheissen,  (was  auch 
mit  der  heutigen  Renennnng  übereinstimmen  würde,)  wenn 
es  völlig  sicher  wftre,  dass  die  Inschrift  wirklich  zu  Qual- 
burg gefunden  worden.  Wir  müssen  uns  daher  in  dieser 
Besiehnng  nach  einer  andern  Quelle  umsehen.  Diese  ilnden 
wir  bei  Ammianus  Marcellinns ,  welcher  erzählt ,  dass  im  Jahre 
869  der  Kaiser  Julian ,  im  Begrifle  einen  Peldzug  gegen  die 
gefahrdrohenden  überrheinisehen  Volker  zu  erOfben,  die 
ehemals  zerstörten  Städte  am  Rheine  wiederhergestellt,  mit 
neuen  Magazinen  und  Getreidevorräthen  und  einer'  hinreichen- 
den Besatzung  versehen  habe;  von  solchen  Orten  werden 
sieben  namentlich  aufgeführt,  als  Castra  Hercnlis,  Quadri- 
burgium,  Tricesimae,  Novesium,  Bonna,  Antunnacum  und 
Bingio. ')    Es  ist  oifenbar,  dass  der  Schriftsteller  die  Orte 


1)  Amm.  Mareen.  Rer.  gest.  Üb.  XVIII  c.  S.  „Quo  fldenter  ad  haec 
paCrandadigreno,  Spse  anni  tempore  opportano,  ad  expedlttonem 
uiidique  milite  convoeato  prol^ctiui ,  id  Infer  potlsslina  matnre  duxtt 
tanplendom,  at  ante  proeltorum  fiervorem  clvUates  molto  ante 
ezclsas  introiret,  receptasqve  conmiaiiiret:  horrea.foin  etiam 
ezstrueret  pro  Incensla,  ubl  condi  posset  anoona,  a  Britannis 
siieta  traoflferri.  Et  utrumque  perfectum  est  spe  omnium  citius) 
nam  et  horrea  veloci  opere  surrexerunt,  alimentorumque  in  Hsdem 
•atias  condita:  et  civitates  oocapatae  sunt  Septem ,  Castra  Her- 

ottlis^  f}uadribargium)lrricesifflae)  Novesium)  Bomui)  An« 


xiwei  rAmicAe  Amiedbrngscrte.  41 

n  <er  na^flrlichen  Reibefolge ,  wie  sie  den  Rheinstron  auf- 
wärts gelegen  waren ,  herzählt ,  und  da  Castra  Herculis  auf 
der  batavischen  Insel  und  2war  au  deren  Anfange  und  Tri« 
ccsinMie  bei  Xanten  lag;  so  muss  Quadriburgium  awi- 
scben  der  Rheiutheilung  und  Xanten  gelegen  haben ;  es  kann 
also  nor  entweder  zu  Ryndern ,  Qualburg  oder  Opgen  Born 
gesucht  werden,  den  drei  einsigen  Punkten ,  an  welchen ,  den 
aufgefundenen  Denkmälern  zufolge,  römische  Ortschaften  vor- 
banden waren.  Berticksicbtigen  wir  die  heutige  Benennung 
sQualburg,'  deren  Ableitung  von  ^»Quadriburgium^  eben  so 
nahe  liegt ,  als  der  latinisirte  Name  «Quadriburgium'  von  dem 
Biederdeutschen  ,}Waterburg^  (Wasserburg)  leicht  herzulei- 
ten ist;  so  verdient  die  Ansicht,  dass  in  unserem  jetzigen 
Qualburg  das  alte  Quadriburgium  wiederzuerkennen 
lei ,  um  so  mehr  Beifall ,  als  auch  die  Lage  des  Ortes  sowie 
die  physische  BeschaflTenheit  seiner  Umgebung  noch  jetzt  seine 
Benennung  vollkommen  rechtfertigt 

Enaerich,  1855. 

ür«  #•  lleliaelder* 


toDDacnm  et  Bingio:  ubi  laeCo  qaodam  eveota  etiftm  Floreotias 
praefect^.«!  nppariiit  subito  partem  mllitum  ditcens ,  et  commeataum 
perferensi  copfam  soflleleiKera  usfbiis  longis.«  Ein  Ueberrest  voa 
defli  In  Quadribttigtoin  angelegten  GetreldemagaziBe  kömie  ohao 
Sebwlerl^eii  In  dem  vor  etwa  80  Jahren  In  Qoalbnrg  au^a^ 
ftiBdenen  grosaen  nnd  aiarken  Estriche  erkannt  werden^  sowie 
die  Reste  der  gleichzeitig  stattgehabten  Umfestlgiing  des  Ortes 
sich  ebenflulls  noch  In  den  damals  entdeckten  Thunnen  erhal- 
ten haben. 


S.    (ßtfd)i(!fytlid}t  llarl^ri(i)tm  über  f^ixttn  vnb  itjftn  lagr. 

(Beriohtigiiig  su  Jidirb.  XXI.  B.  41,) 

Wenn  in  den  Nachrichten  über  Dornomagns  von  mir 
bemerkt  worden  ist ,  dass  das  bei  Xanten ,  in  der  Nahe  ieä 
^erstOrt^n  Vetera  gelegen^  Dorf  ^Blrten  (Beurtlna  beim  Geo- 
graphen von  Rayenna  genannt)  zuerst  von  den  Geschieht« 
Schreibern  des  Kaisers  Otto  L  beim  J.  939 ,  erwähnt  Wurde ," 
so  muss  ich  jetzt  nach  besserer  Einsicht  meine  Angabe  da- 
hin berichtigen ,  dass  dieser  Ort  schon  beim  J.  880  in  den 
Annalen  von  Pulda  (Pertz  Monum.  Germ.  T.  I.  p.  394)  Blor* 
zu  na  genannt  wird.  Der  Ort  scheint  damals  ein  bekann- 
ter und  nicht  unbedeutender  gewesen  sein,  da  der  Annalist 
ihn  unter  den  vielen  Oertern  und  Klöstern,  welche  die  Nor- 
mannen auf  ihrem  Raubzuge  durch  das  nördliche  €rallien  und 
die  niederrheinischen  Lander  ausplünderten  und  verbrannten, 
namentlich  anführt:  ^Nordmanni  in  Gallia  praedas  et  in- 
cendia  exercent,  et  inter  plurima  loca  et  monasteria,  quae 
depopuUti  sunt ,  etiam  B  i  o  r  z  a  n  a ,  ubi  maxima  pars  Friaionum 
babftakit,  iacendio  tonennarunt ;  et  iode  revcrtonteai  No- 
vioKiagimi  vallo  fimrissimo  et  nvris  rincnnduttt,  Memandi 
ribi  loeum  in  palatio  regis  pal^averünt.'*  Nach  den  Annalen 
von  Xanten  (Pertz  Mon.  Germ.  T.  II.  p.  83)  hatten  dieselben 
f^einde  schon  im  J.  8Ö4  auf  ihrem  Raubzuge  gegen  die 
rheinischen  Lander  die  St  Victorskirche  zu  Xanten  verbrannt 
und  wahrscheinlich  auch  das  nahe  dabei  am  Rhein  gelegene 
Birten,  wo  sich  nach  der  Abgabe  des  fuldaischen  Annalisten 
Friesen  angesiedelt  hatten ,  heimgesucht.  Der  Geschichtschrei- 
ber Lnitprand,  Bischof  von  CrenMwa  in  der  Mitte  des  neha- 


iM  JAhrbmrfertu  Heini«  den  Ort  Bieri^niii  (Bbt  Ift.  IV«  e 
f  1.)  uwi  We^iäö'n  P^rtscfser  beiM  J.  989  (Pertu  Moii.  Sem. 
P.  L  1^.  618)  Biertana,  wo  Otto  I.  g^eg^en  seiaeii  Bnitf 
9nmidi  siegreich  kämpfte«  Der  Mönch  Dietrich  oder  Theo-* 
ierkh  tob  Deat«  führt  uater  den  GOtera ,  wekhe  der  nie- 
ierrheinisehe  Qfaf  Balderieh  und  dessen  Oemahlin  Adela  iai 
J.  1003  lind  1010  der  Ahfei  zu  Deutir  geschenkt  hatten ,  aacfa 
lii^  Kirche  ron  Birthine  an.  S.  Dederich's  Geschichte 
der  lUaier  tind  der  Deatscben  an  Niederrhefn.  Eminertcb, 
18M.  §.  181.  In  einer  Vffcunde  vom  J.  1119  heisst  der 
Ort  Birteae;  In  derselben  bestätigt  4er  Erzbischof  Fried« 
rieh  I.  Ton  Köln  die  der  Abtei  flKegbnrg  gemachte  Sehen- 
knng  des  Pflrstenbcrges  (mons  Vnrstenberg)  bei  Xaaten  nr 
Orindrag  eines  Klosters  oder  einer  abtellichen  Zelle  sanctae 
IBariae  aaf  diesem  Berge,  U'6  damals  noch  riele  Rainen  rori 
Yetera  gestanden  haben  mögen,  ber  Besitser  des  Berges, 
tfet  ^  kOlilifiithes  Lehen  war,  Beinrich  vöa  Domick,  (de 
iftomik«  oder  fliotniee  und  thomiche  In  derselben  Urkunde  n. 
990  bei  Lacomblet  Bd.  1.  gesehrieben)  ein  ministerialis  dei 
Ernbfeehofs  Priederich,  hatte  im  J.  1110  den  Pttrstenberg 
ttit  Eabehör  (in  der  Urkunde :  montem  fi.  Martini ,  situm  itt 
territoHo  xanctensi,  quem  jure  feodi  de  nostra  manu  tenue^ 
rat)  dem  BrEbischof  mit  der  Bedingung  mirttckgestellt ,  diese 
Besitaung  der  Abtei  Siegburg  stt  (Ibergeben.  Wir  erfahren 
atts  Jener  Urkmde^  dass  der  POfBtenberg  auch  Martinsbef^ 
Mens;  ol  vietlcicbt  auf  demselben  froher  eine  dem  h.  Marti-* 
MS  geweihte  Haj^elle  stand,  darflber  fehlen  uns  die  Nach* 
richten.  Der  Barg  war  als  kölnisches  Lehnsgut  schon  hinge 
bei  der  PaMlMo  von  Doraick,  denn  in  der  Urkunde  vom  J. 
1119  biess  es  von  dem  Donator  Heinrich:  ministerial»  quidam 
mmeti  PMri  Nomine  Reinricus  de  thomiee,  consilio  Norbert!, 
tKtte  eanoiiici  xanlensis ,  -^  beaefitium ,  quöd  iu  {rreiMo  monte 
Ynrsfeäberg  j^feraa,  faimo  avita  traastthshme  at^eperat, 
«Maaletlo    BIgebergensl  legiiima  ilMnAoile    tradidir  haa- 


scilieet  ratione,  vt  cenobii  ejaaiem  aüfmuiti  flralres  evocati 
in  fundo  ipsius  benefidi  manaslicam  ordioan  iacboarent  Difse 
von  Sieg^bnrgiscben  Benedictioern  gestiftete  and  mr  Abtei  ge^- 
bOrtge  lycella  in  Fvrstinberge  juxta  Xancteasem  ecdesian* 
wird  in  einer  Urknnde  des  Pabstes  Lucius  IIL  vom  J.  1181, 
worin  er  die  Besitzungen  der  Abtei  bestätigt ,  unter  diesen 
mit  aufgeführt.  Der  ei wähnte  Norbert,  der  bekannte  Stifter 
des  Prämonstratenser  Ordens,  dessen  Bruder  Heribert  uni 
noch  einige  andere  Wohltbater  der  Kirche  hatten  jene  Dor- 
nicKsche  Schenkung  des  Berges  tsur  Errichtung  eines  Klo- 
sters durch  Schenkungen  von  ihren  Gütern  in  und  bei  Xantm 
yergrAssert,  und  unter  diesen  hatte  Rudolf  de  Hart  dem 
Siegburger  Abte  Cuno  seinen  Hof  in  Birten  übergeben :  per 
concambium  curtim  unam  in  Birtine.  Dieser  Rudolf  von  Hart 
(de  munitione  fuae  dicitur  Hart)  war  ein  begüterter  »freier 
Maan^,  wie  es  in  der  DriLunde  vom  J.  1138  heisst  (Lacom- 
biet  L  n.  329);  dass  er  im  J.  1166  noch  lebte,  beweiset  die 
Urkunde  des  Ersbischofs  Rdnald  von  KOln  von  diesem  Jahre, 
(Lacomblet  I.  n.  dM),  wonach  er  50  Morgen  Ackerland  für 
40  Mark  Silber  an  die  Abtei  Siegburg  für  die  ihr  unter- 
gebene Cella  in  Zttlpich  verkauft:  quod  fratribus  in  cella 
Zulpiacensi  conversantibns  oportuna  possessio  videretur.  Je- 
ner verschenkte  Hof  zu  Birten,  wo  auch  der  Graf  ArnoU 
von  Cieve  einen  Hof  mit  einem  für  die  Eichelmast  der  Schweine 
benutzten  Wald  (silva  quae  dicitur  Hese,  welchen  Namen, 
die  Hees,  noch  heute  die  einst  bewaldeten,  jetzt  aber  sehr 
gelichteten  Hdhen  bei  Xanten  führen)  besoss,  hatte  das 
Recht ,  die  in  diesem  Walde  gemasteten  Schweine  zu  zehnten, 
oder  nach  der  Taxe  derselben  den  zehnten  Denarius  zu  neh- 
men. Eben  so  theilten  sidi  die  Besitzer  beider  Httfe,  die 
Mönche  und  der  Graf,  in  die  Strafgelder,  wenn  auf  den 
Gebiete  beider  Höfe  ein  Verbrechen ,  Diebstahl ,  körperliche 
Verletzung  (sanguinis  efiusio),  und  diesem  Aehnliches  began- 
gen war  und  der  Thttter  mit  Geld  bflssen  musste.   Wmm  in 


AcfdUcMiidke  Nad&idäen  über  Bnien  und  deam  tage^    46 

ler  angefllhrteii  Urkunde  (LacomUet  I  n,  990)  Birten  eine 
Tilla  heisst  (in  silva,  qaae-  ad  cuitin  condtis  irertinet  in  ea-^ 
y  i  1 1  a  y  sc  Birtene) ,  so  liezeichnet  dieses  •  Wort  nicht 
eiüjielnes  Landliaus  oder  eine  landliche  Besitzung ,  son- 
don  ein  Borf.  So  hiessen  zdr  Zeit  Otto's  I.  ^ie  Dörfer 
Boadorf  9  Frechen ,  Kendenich ,  Brenig  viilae.  (C.  Lacomblet, 
I.  93.)  Dass  die  Kirche  zu  Birten  nebst  dem  Zehnten  deir 
Abtei  Deiitz  gehörte,  bescheinigt  die  Urkunde  des  J.  11 47» 
worin  der  Pabst  Eogenius  Ili.  die  Besitzungen  der  Abtei 
inter  namentlidier  Aufztthinng  bestätigt :  In  Birtine  ecciesiam 
cun  decima,  Lacomblet  I.  n.  357.  Im  J.  1176  vermachte  ein 
Canonicus  Conrad  zu  Rees  seine  Gfiter  zu  Rheinberg ,  Birten 
(Birte),  Gest,  Menseln  (Megencelle) ,  Varnhem  und  Riken  dem 
Stifte  m  Rees. 

Ab  in  J.  1259  der  Abt  €rodfried  von  Siegburg  den 
Cisteraienser  Nonnen  des  abgebrannten  Klosters  zu  Horst 
(conventns  de  Hurst)  die  CeUe  auf  dem  Pärstenberg  (in  Vlr^ 
seberge)  zur  kOnftigen  Klosterstatte  fiberliess,  so  verkaufte 
er  diesen  Nonnen  zugleich  den  oben  erwähnten,  der  Sieg- 
burger Abtei  zugehörigen  Hof  in  Birten  (curtim  nostram 
in  Birtene)  für  250  Mark  kölnische  Denare ,  die  Mark  zu 
12  Solidi  gerechnet  S.  die  Urkunde  hierüber  bei  Locomblei 
n.  n.  468.  Dieses  Nonnenkloster  (monasterinm  deVirseberge 
heizst  es  in  einer  Urkunde  des  Xantenschen  Stiftsprobstes 
Otto  yom  J.  1265)  stand  bis  zum  J.  1586,  in  welchem  es 
wahrend  des  niederländischen  Krieges  zerstört  wurde;  nur 
dniges  Mauerwerk  der  Klosterkirche  und  zwei  sehr  hohe 
Thflrme  aus  Tuffslein  erbaut ,  ohne  Zweifel  römischen  Ur- 
sprungs, blieben  stehen.  Um  aus  den  TuiEsteiuen  dieser 
Ruinen  Geld  zu  gewinnen,  liessen  die  Nonnen,  welche  sich 
nach  der  Zerstörung  ihres  Klosters  auf  dem  Berge  in  der 
Stadt  Xanten  angesiedelt  hatten,  jene  alten  Mauern  und 
ThOnne  in  den  Jahren  1607  und  1670  abbrechen,  und  die 
iaadige  Aebtitsin  Wilbelmina  von  Backum  soll  das  daraui 


49    fi^MMttk^  iftuMcM^  lft«r  S^ 


der  VW  Peiifz  |;(iiita«4t  <Mw.  fiei:«.  I..|(.  M«  IMf 
M)  fiDkttiRr  wr  AQgeaikttai  Steife  te  fulMedke»  AwRt 
listeD  und  4m  ConrtPMiütor  ftegim'is  {Wei^kM,  IMeii  M 
fMHf fpi  fi^ckichtocbreiAiero  4tß  (ittttoehea  MittaMIben  M«  J» 
IL  M»)  temerM«  4f8s  dae  enFfthate  tterswi  fip  PMcf  OT 
4er  Sirase  veü  J( wtea  nach  ftheipberf  eei ,  so  bat  er  pr^ir 
die  Lage  deß  ItBiUif ei  Birteoa  ridHig  ai^fiicAeii ,  aber  pkM 
die  jenes  alten  Ortes,  dessen  Läge  im  (k  «nd  jLO.  JahNMittdefir 
eine  ganaa  andere  war.  Dieses  aUcste  Birtepi  laf  jßWJes  €ja# 
balbe  Stunde  jserdöatlich  nm  dem  beuf^^n.»  4as  w(  4er 
Ptthe  liegt y  a«f  der  weU  skb  «asbreUenden  Mif^Euitf»  deip 
JKialicber  Eiland ,  nabe  an  dem  damals  necb  weit  rem  FfBse 
des  Fflrstenberges  strömenden  Rheine,  ist  ab.er  aammt  der 
Kirehe  im  J.  Ib57  durch  den  westwärts  dra^gc^den  Strom 
roa  Crnind  aus  vertilgt  worden ,  so  dass  ma«i  h^gea  T^tß 
die  Stätte I  wo  es  stand,  nicht  mehr  mit  Beslimmtbe«! ,^ajer 
ben  kann.  Nur  aus  a;Iten  Locakbartfen  difses  jeWit,  i«  Aebier« 
jmd  Weideland  verwandeUen  fiodens  läsat  sich  nocb  aih> 
lUtberung^weise  die  Stelle  der  ^^lesten  lUipbe  auflBoden«  Si^fik 
jener  Zerstörung  erhob  sich  in  derselben  Niederung,  j^ber 
weiter  wesllieh  von  der  geOlhrUchen  (bchbaesfibafl;  des  AheL- 
jues  entfenijt,  ein  neues,  aus  isolirt  liegenden  BauerbAfen  be^ 
stehendes  Birten  mit  einer  neuen  Eirohe^  aber  nach  iEfvei 
Jahrbanderten  war  der  Strom ,  der  immer  mehr  aadb  Weatep 
oder  nach  dem  Fürstenberg  su  ^oh  dräJ^te ,  wieder  so  ruabe 
gerückt,  dass  die  auf  dem  Abhrnthterrain  istehende  JLiicGbe 
im  Januar  1764  abgebtocben  und  die  meiston  BfiU ,  4er«n 
JPluren  vom  Sirome  weggerissen  wurden^  verlaanen  wwdea 
mussten.  Weideland  bedeckt  jetnt  die  Stelle  dieses  versfibwun- 
denen  zweiten  Birtens ,  das  bis  an  die  beutigie  .Obausaee  und 
bis  an  das  Wirlhshaus  2oro  S«ibw|ptn  jreichte,  wo  M<b  «o^  ^yfi 
lileiner  Rest  der  alten  Atfmerstisaase  sichtbar  ist^  .d^  jet^C 
jn  j^erader  Aichtnng  in  den  aj^ten  ilUiei^  4wUv%    f^flbßf 


ß^MkUidki  Ku^iMm  «#r  M4m  und 4enm  l^^   4B 


hakmü  to  wf  einer  Kerte,,  VMbhe.  #kDb  sn  BwOitn'^  Berits 
Mndbiy  lial  kleeae  YfMW  #1N  ftbwivs*  Mo  io  JUiew  secnipfr 
4htt  tffüpi—  (Mrtiuie^  laeet;  wd  enf  eiMV  naiern  M  ^M^ 
fBtotelk:  iJMinefltio  Oddarä ,  nvie  die  Fon  Abein  «beorbirte 
Kirdie  M.  Birtca  «mmIi  ia  lAane  1761  eituiri  w«c  (  in  üCNlif 
Jmwiü  1M4  ift  liMfMie  ebfebrei4iea/'  Oeki  i4  mwMch 
üt  Stelle  bcprickoet^  vre  iu  der  Nabe  yob  lyVietorie  gelagh 
die  nevMe  Birlemke  &irdhe^  aitf  der  HeihR»  we  w  Jf^W 
in  llDrfe  «tobt,  erbaut  «eisdeo  MlUa  DkBis  dritte  Sirt« 
JiQgt^  wie  Wcdebiad  in  eiänea  Neteii  aiH(M^«  «UerdMifs  an 
der  ■Hin ,  jetst  noIafleeMD  fleeMfease«  die  wa  Xairtc»  Aber 
doi  Finteabeiis  lind  diirch  da»  berufe  Bieten  nach  WMa^ 
fcrtrf  wak  wrfter  n»eh  JUAi  fttiwL  Die  jetage  QhaiMi^e  IMK 
dber  tm  Xanten  am  üsUidien  Fiieie  des  Berges  B«bei|  dan 
atten  IM&e  km  and  nerbaadet  aidl  daan  in  der  Mabe  dba 
■anses  ,,aaai  Sebvan^  mit  der  ran  Birteo  berabfübraadea 
aHen  Beeiatrasar.  Ha  der  fiiroai  nach  deai  J»  JlTSd  ioaier 
■i^br  Laad  abbredbead  weslwArts  fortrOcMe  uadaaMidi  4a|i 
aandigen  Fass  des  Btiig^  erveiehle,  woduveb  mdit  allwp 
die  ^etliche  Seile  dieaer  Aabdbe  nik  iauaer  graasef m  Abbcaoh 
fcedrabet,  soadena  aaah  der  SebtfUirt  aiaacbaiieilliadeiiaiaie 

■ 

Jbcndtet  wardea,  so  gab  taaa  aar  Sidieraaig  diea  Batea  and 
tar  Sebilabrt  iai  JL  if«6  deai  Strom  darvb  den  ^Bfelidier 
Saaal«  einea  Uaaenm  gradaa  liaaf ,  statt  der  gi^amii  Se- 
paaliim  des  alten  JUhetas.  Shx  Kanal  ist  jetal  dci*  iHaafi- 
alrem  geworden,  ia  wekten  der  alie  Bbain  bei  4lr  Uma»- 
admft  Beek,  wo  «e  IMeifabrt  aach  Bisikh  und  die  SttdiM 
der  Dampfecbtffe  idt.,  eiastnamt  Die  «ihcre  Veridadung  dca 
alten  Abeianp  mit  dem  HauptstcaaH»  anrischea  Wasd  aafd 
Xanten  ist  scbon  längst  zugelandet  Der  alte  Rbeia  wgfde 
naeb  and  nadh  gttn«  sditliOten ,  wenn  er  nicbt  durch  die  von  AI- 
pen  her  kommende  Ley  und  einige  andere  kleine  Bäche  gespeist 
wfirde.  Auch  strämt  der  Ebeia  bei  solchem  Wasserstände  leicht 
in  flcia  altes  Bette  ein  und  überflntbet  das  Bislicher  Eiland* 


iB    IhstAichaiche  NacMchien  über  Birtm  tmd  deisem^Lage^ 


Ans  diesea  Angaben  Aber  die  ehemalige  vnd  headi^e 
Lage  Birteas  geht  nun  dentlicli  hervor  >  daas  das  älteste  lim 
bekannte,  von  Friesen  bewohnte  und  im  J.  680  von  den  Mor* 
mannen  verbrannte  Biorsuna  und  das  im  J.  989  durch  die 
Schlacht  mischen  Otto  I.  und  seinem  Bruder  Heinrich  berUhmt 
gewordene  Biertvna  zwar  ein  und  derselbe  Ort  gewesen  sei, 
welcher  jedoch  nicht  auf  der  Hohe,  wo  seit  1764  das  heu* 
tige  Birten  steht,  sondern  in  der  Niederung,  welche  jetst 
das  Bislicher  Eiland  heisst ,  gesucht  werden  mfisse.  üeber 
den  Namen  des  Ortes  hat  zuerst  Pigbius  die  Meinung  aiiB(^e- 
sprochen,  Birten  oder  Beertheim  hfttte  richtiger  Veterheim 
helssen  sollen,  woraus  der  Name  durch  Vertauschung  der 
fiuchstaben  V  und  B  und  durch  Versetaung  des  T  entstanden 
seiJ)  Nach  dem  hollfindischen  Antiquar  Cannegieter,  dem 
Minola  folgt,  soll  der  Name  aus  Britheim  oder  Brittenhenn 
entstanden  sein  und  einen  Sitz  der  Britten  bedeuten,  auf 
welche  sich  auch  die  beiden  hier  gefundenen  Denkmftler  mit 
der  Aufschrift  MATRIBVS  BRITTIS  beziehen  sollen.  ">)  Dm 
aber  das  älteste  Birten  in  der  Niederung  von  dem  schon  sv 
Bnde  des  J.  69  zerstörten,  auf  dem  Berge  gelegenen  Veterm 
gewiss  eine  halbe  Stunde  entfernt  war  und  die  ältesten  Nanea 
des  Ortes,  Biorzuna,  Bierzuni,  Beurtina,  Bfartine  und  Bier- 
tuna  mit^dem  lateinischen  Vetera  gar  nichts  gemein  habe«, 
so  mochte  sich  dieser  ohne  Zweifel  acht  deutsche ,  fränkische 
-oder  Friesische  Name  richtiger  aus  dem  altdeutschen  Stanm 
-birzan,  birschen  oder  purschen,  jagen,  ableiten  lassen*  Aft 
Waldung  und  Jagd  fehlte  es  auf  der  nahe  gelegenen  Hees 
nicht,  wetehe  zu  einem  Hofe  der  clevisdien  Grafen  gohorte, 
den  sie  in  Birten  besassen.  VVedler« 


1)  Hercules  prodic.  p.  S6.  Menso  Alting,  Notitia  O^rm.  ipfer«  9* 

descripUo  agri  Batavl  p.  87. 
Z)  CanDegieter  de  BriUeDbiirgo.    Bagae  1784.  p.  38.  sq.    Minola^ 

Beltrftge  zar  Uebersicht  etc.  8.  808. 


II«  monumeiUe» 


1.    3U(^ftol0gtft^t  SUlinnUf^ 

»}  Attto  auf  fdniaob«»  GnMeliiM.  (S.  Tat  I.  U  2. 

n.  !•  &  UBd  Taf.  UI.) 

• 

Zu  BwB  kcittdlcn  sich  «wei  Grabslaiiie,  welche  beile 
aa  te^  Cohtenser  fitiraaae  nm  Voncheia  kamen«  der  eine 
ciAc»  SoMalea  ier  enlen  LegioD,  ini  rheiiiiscbeB  Mnaeimi 
▼»teffhiDdigcfaer  AlteHhOaier,  wahrMheioUeh  wu  den  erstea 
Jahrb.  B.  Cbn  (Leraeh  Cealralniiia.  IL  40) ,  der  andere  einea 
Pnhfh— nttn ,  dessen  schta  gearbeitete  Beliefc  ich  in  diesen 
Jnhrbh,  UL  Tf.  VL  habe  ahhUden  lasian. wid  ebd.  S*  IMtL 
Bü  erlütren  venncht  habe ,  im  Cbu?ten  der  Fran  ¥ob  RigaL 
An£  beiden  erseheint  n  jeder  Seite  der  Inschrift  reip.  der 
■asflmmldhing  eine  jngendlidie'  Kgvri  deren  Bedeutung 
sewehl  meis/fcrewigler  College  Lersch  als  ich  verkannt 
bähen«  Die  a«f  dem  erstgenannten  Denkmale  (Lench,  €• 
IL  II,  di^)  dbfibildeten  Zeichen ,  so  wie  die  Anordnung  der 
Rgnren^  sind  mir  nicht  genau,  erinnerlich»  Lersch  erviUmt 
sivei  Winbelhaken^  einen  Mm  Theil  nur  skinairten  Schild, 
awci  gresse  Mnschela  und  einige  kleinere  Qegenstttnde» 
Letatere  mttgen  skb  aof  den  yhrygifichen  Cultus  besiehea 
(frie  a.^  &  Grut  K,  S),  eben  so  yielleicbt  der  »kleine  Schild, 
■■icn  halbkiceisArmig  y  oben  durch  awei  aneinander  gefagte 
gebogene  Linien  hegrenat^  (ein  Crotalonf?).  Denn  die 
awei  «Winkelhaken^  sind  nach  einer  von  Herrn  Dr.  Brunn 
mitgetheilten  Zeichnung  wohl  fOr  Schilde  au  halten ,  wie  sie 
aar  einem  aadeni  Grabsteine  im  Museum  ebenfalls  vorkom* 
mea.  Die  sogenanntea  Muscheln,  aber  sind  höchst  wahr- 
schfinlich  Tympana,  wie  sie  sowohl  Cybele  als  Attis  in  be- 
kannten Reliefs  (a.  B.  Gruter  a.  a.  0.)  in  der  Hand  haben. 
Ea  kaaa  sein ,  dass  eiazelne  der   ilbrigea  Gegeaatttnde  auf 

d 


80  ÄrdUk>logi$che  AdirenlMe, 

ien  militftrischen   Staad   ies  VerstorbeDcn   hinwcistB:  u- 
iewen  wage  ich,  ohne  sie  sa  sehen,  keine  B^anptuig. 

Die  beiden  lirtrnnlk!n!H  nguren  aber  nnd,  wiewohl 
schlechter  ansgefUhrt,  den  auT  dem  zweiten  Steine  befad* 
lieben  y  wovon  die  eine  a.  a.  fK  iitclft  abgebildete  genau  so 
aussieht  wie  die  andere,  YoMtottmeli  glrieb^tllgv  Lench 
hatte  sie  für  FreigelafiteH^  gehalten,  dte,  wie  ich  bemerkte, 
ohne  ZweiM  in  itmisditf  KMdung  dargsteHt  wwie»  waren. 
Ml,  obgleich  ffWcitUod^  TeimnthcAe,  daas  es  beaiegt»  6«%- 
manen  seien ,  derso  NMonniilit  ich  oitht  genaner  MitenciclN- 
neii  wirnste.  fton  Ist  aber  die  Traebl  der  JOngU^ge  nviei^ 
kennbar  eine  asiatische,  und  awar  idirjigiseh.  Miaht  alWii 
ist  die  Matue  diie  idbekamata  phrygiacha,  aaodeni  «Mk  dit 
weiten  Beinkleider  und  das  daribar  hangende  GoMini  f|Ui» 
hdren  dem  phrygisckeu  Cosiflme  mu 

Bie  Bedeutung  dieseu  fteüeAi  eikelH  «ua  deu  ■Bdwui«' 
ken,  womit  die  beidaa  BuCtcuburgur  Steine  TCMriait  sfaiy 
Hber  welche  Or»  y.  iaumann  m  dtoMU  Jahrbb.  XVBL  tk 
2tA  und  »9.  KBL.  4».  IS*  &  pt^Nnicben  hniL  >)  Auf  dmu 
ersten  (Tat  1.  Ag*  <)  erMiekft  nuNi  «buHMa  uu  buidan 
leiten  einen  mit  der  ^rsFgiselien  MMue  bedacklun  JlBgüuig^ 
weleher  mit  fAereiuauder  geseMugenen  BehMu^  in  mner  f»> 
higen,  nachdenkiieh  tluurigen  SteHmg  einen  im  Ella»> 
bogen  gekrflmmten  Am  uom  Kinn  erhebt  fir  aitlKt  Iho^ 
wie  es  scheint,  auf  einen  Bogen,  der  auf  daii  nisibudtn 
steht  und  mit  der  anden  Hand  festgrhaMeu  wir&  filud  uucb 
im  Einzelnen  Versi^nedenheilen  bemeikbur,  wie  demi  «uter 
der  Mtttze  das  locMge  Baar  hetVorquiltl  und  iber  dar  T^ 
nica  eine  Chlamys  den  Rflcketi  himntevftitt,  ftdnu  und  Arme 
mtbedeckt  sind,  so  reMit  doch  die  SteUuug  Mu,  diaae  K» 
guren  als  identisch  mit   den  obenerwfthnten  uu  eikenuco. 


1)  Vgl.  Bbend'es^s.  Coh  »nmlo  ceane.  Kauere  an  ROtteuaait 
gcCHlak  AK»  Stetig.  18M.  8.  ai  t  o.  Tat  II  u.  lU.  A«n»  4  Ila4- 


Bhm  M#iigft4QrjnfrcitoS«M»  (Si^CrlLFig;  1)  eini»  nU^iMr 
üifer  htfiJ^wirhmjca  phrygwehaii  Vfitoe  bt fcl«Meteii  Jung« 
liif  ia  dftea  Aevmlchilw  otoe  Ueberwiirf  y'  der  emeii  tbm 
M  gel^ogBDM  Afm  an  das  Kion  lehat  mii  aaf  den  anderi^ 
irami  ^r  aia  Pedvn  auf  dea  Bodaa  iteaunt,  aufetiliat.  Beide 
iM  ¥em  Benm  Haakh  uad  v,  Jatfmana  a«  a.  0.  ricblig 
ak  Altis  dUttrt  werden,  der,  bald  mehr  bald  weniger  idaa« 
Bsicit,  in  heraieeher  CUamys  m^  nackten  Aman  ader  im 
iMBcdgfWMid ,  aber  besaad«»  durch  den  Hirif nslab  beaeidu 
aet  aisahaink  Seltener  trttgt  er  die  aeiatiseben  flosen,  in* 
fthU   m  audi  dafür  nlcbl  an  Baispidea,  is.    B*  in 

i  rar 's  Kanatmythol.  Bd.  I.  Nro.  9  bJ)  Es  iat  be. 
kaaat»  wie  weit  der  IKeaat  der  Cfb<de  und  des  Attis  im 
rtaiKhan  JMaerreiehe  verbreilet  war ,  and  aie  bftaAg  seimer 
nanifinttkh  in  fiapulerallnscJbriften  gedaebt  wird.  Unsere 
Banner  Ibnwnenta  gebttren  afinbar  in  dieselbe  Klasse,  sie 
drnicn  dnrdi  die  Abhiidung  des  Attis  au,  dasa  die  VeiitMr^ 
bcaen  bei  ihren  Lebaeilen  an  seinen  Verehrern  gehörten« 

Vafreindlieh  enoheint  auf  Icm  ersten  ftotteabargar 
Slsiaa  iler  Bogen  in  der  ttmd  des  gattliehen  JOaglingSi 
wabrand  man ,  wie  a.  a«  •.  ricbtig  bemerkt  wnrda,  danach 
eber  auf  ApoUa  aehliessen  wfinde,  wenn  weht  die  Benennung 
der  Hfnven  sanst sicher  altnde.  Herr  v*  Jaumann  main^ 
Altm  waitfe  dadnnah  als  M^er  ehaialUerisiert.  Da  skb  in« 
dessaii  fMr  seine  Jagdliebe  in  der  Fabel  dnrehaus  l^ine  An* 
baltspunkf e  finden ,  haben  wir  und  nach  einem  andern  Er* 
khtapgsgrande  aauniaeban«  AUjs  wird  nicht  aUeia  häufig 
mü  Mttbma  idaaCifickrt  0 1  <«  als  SMnangoitt  fiagm  und 
PMIe  redrt  <A[$tfntfieh  arakanmreii ,  so  dass  z.  fi.  sein  flirten- 
Stab  auch   in   den   Händen   des  Miihrasdieners  jPhosphoros 

1}  Das  a.  a.  0.  aDgerGhrte  Bucli  von  Kreibllnger^  €h?9c1u  d. 
Beoediktinerstifts  Melk^  worin  ein  älmliches  Grabrelief  sich  be- 
finden BoU,  habe  ich  nicht  einsehen  können. 

9)  SBoeg»;  Abfaandlongen  S.  Id?^  176. 


Si  ArehdöIogUche  Aektekleie, 


zeigt  *)  9  sondern  er  wird  aveh  «elÜst  ab  die  Seme  ^  vmä 
ffwar  die  Frflhiingssonne  betraclitet,  deren  Bnlfenmi^  te 
Winterschlafe  dArch  seinen  Tod  versinnlieht  nnd  deren  Wie- 
derersclieinen  in  dem  Feste  Hiiaria  gefeiert  wurde.  ^)  In  die* 
sem  Sinne  wird  er  anf  einer  sehr  merkwürdigen  Bronsetafel 
dargestellt ,  die  iiach  einer  in  den  Bottigerschen  Papieren  ^) 
aufbewahrten  Durchsseichnung  auf  Taf.  III  abgebildet  wird. 
Sie  ist  bezeichnet :  Lncido  de!  bronzo  representaiido 
(sic)Cybele  Roma  1826.  Man  sieht  daselbst  «wischen  einer 
Einfassung  von  korinthischen  Pfeilern  Cybele  auf  einen 
Throne  sitzend ,  an  dessen  Beinen  zwei  LOwen  dargestellt 
werden.  Die  GOttin  ist  mit  der  Mauerkrone  geschmOckt, 
die  auf  dem  blossen  Kopfe  ruht.  Sie  erscheint  thronend 
wie  eine  Tempelgottheit.  Ihre  Pflsse  stehen  auf  einem  Sehend, 
und  auf  den  Lehnen  des  Thrones  halten  zwei  weibNehe  Ge- 
stalten ,  höchst  wahrscheinlich  Victorien ,  wie  auf  der  Gemme 
beiFicoroni,  rest.  di  Roma  p.lSS,  obgleich  die  Il6gel 
weggelassen  sind,  einen  Lorbeerkranz  nber  ihrem  Haupte, 
wie  auch  auf  dem  capitolin Ischen  Relief  (  Winckel mann 
Nonum.  ined.  Nro.  8,  Miliin  Gal.  myth.  Tf.  82,  25) 
der  Archigallus  bekränzt  ist.  Mit  der  linken  Hand  halt 
die  GOttin  ein  LOwenkalb^)  auf  dem  Schoosse,  in  der 
Rechten  einen  kurzen  Stab.  Auf  der  Flache  des  Thrones 
ist  ein  kleines  Tympanon  gebildet,  am  Gesimse  der  Wand 
zwei  Crotalen  und  an  der  Wand  darunter  zwei  verbundene 


1)  Creuzer,  zur  Ärchaol.  IT.  Taf.  I. 

2)  Macrobias  Saturn.  !,£!.  Uöttiger  Kaniitmytbol.  I,  8.  181. 
Z)  Diese  aiad  bekanninch  von  der  hiesigen  VvivenMkt  erworben 

worden.  Sie  enthalten  eine  Menge  von  Abbildungen ,  nach  Irans^ 
mythologischen  Gesichtspunkten  geordnet j  darunter  mehrere^  sa 
deren  Behandlung  Böttiger  nicht  gelangt  ist;  r.  B.  das  interessante- 
Relief,  welches  O.  Jahn  in  den  ^yBerichtend.sächs.Ges.  d.  Wisa. 
hist.-phil.Cl><  ls55!!^.80.be!«prochen  hat  Ein  andermal  mehr  darüber. 
4>  Wie  auf  einem  Relief  in  Faros  bei  8 1  u  a  r  t  und  R  e  v  e  tt  Alterth.  ▼. 
Ath.  IV.  Taf.  4.  vielleicht  auch  auf  der  Statue  bei  C  u  p  e  r^  monani, 
antiq.  p»  197,  wenn  sie  Seht  ist 


FUtmf  tbut  gentfc  wi<l  efaie  gekrflnmtey  wie  auf  dem  n- 
geffehiten  Relief.  Darüber  im  Giebel  erscheint  So!  im  Vier- 
ge$fmuk^  Strahlen  im  ihs  Haupt,  ähnlich  wie  an  dem  Menu- 
■Mttt  m  Igel  (Jahrb.  XIX,  Taf.  I,  n).  Znr  Linken  der 
Gybde  (rechts  vom  Beschauer)  steht  Attis  in  einer  bis  auf 
die  ScbuHem  herabfallenden  Hitna,  mit  einem  gegürteten 
Aemelebitoo  bekleidet,  worüber  eine  Chlamys  aber  den 
Backen  herabhängt,  die  Passe  hoch  beschuht.  In  der  läa- 
kcn  hau  tr  ein  umgekehrtes  Pedum')»  in  der  Hechten,  wie 
jener  Ai ebigallus,  eine  Blume ,  und  «war  eine  Lilie  oder  eine 
Lotosblume.  Auf  der  andern  Seite  erblickt  man  einen  Gott, 
des  man  nicht  erwartet  hatte ,  Hermes  mit  Plttgeln  an  Brt 
md  FOsson,  den  Caduceus  in  der  linken  und  den  Beutel  in 
der  Recblen.  Dieser  Gott  ist,  obgleich  mdi  in  griechischer 
Weise  die  Chlamys  um  seine  Schultern  legt,  nicht  der  heU 
Ionische ,  sondern  der  ägyptische ,  der  Erfinder  der  Stern« 
kmde  (Diodor  1,  16)  und  der  Vertreter  des  der  Sonne  am 
BSchaten  stehenden  Planeten.  AehnBch  findet  sich  Cybele 
uter  planetarischen  Gottheiten  auf  einer  Lampe  bei  Pass  er  i 
tomL  L  p.  S*  und  einer  ehernen  Zange,  die  von  Lersch 
ia  diesen  Jahrbb,  VUI,  S.  147  besprochen  worden  ist,  hier 
ummictelbar  aber  Mrrcur.  Derselbe  Gatterverein  der  Erde, 
der  Sonno  als  Beherscher  des  Mondes  und  dadurch  der 
Monate,  und  eines  Planeten,  welcher  als  der  nächste  Be^ 
gleiter  der  Sonne  den  Thierkrels  und  Jahresumlaaf.am  geeig« 
■ctsten  vertritt  (Macrob.  in  somn.  Soip.  1,  19)  kömmt 
ToUstanfig  selten  vor,  wie  bei  Orelli  Inscr.  n.  190D  M. 
D.  H.  1 ')  II  SVHMAB  PARENTI.  HERMAE  {j  ET  ATTU)I 
HENOTYRANNO  INVICTO.  Aber  die  vereinaelten  ErwOh- 
nnngon  des  Hercurius  msgnus  (Grnt  54,  13),  des  Attis 


1}  Vielleicht  bedeutet  das   ungekebrte  Pedum   die  uatergeheDde, 

das  auTgertclKete  die  aufgehende  Sonne. 
a>  Magnae  Oeom  natrl  Idseae. 


ff^MtyraiMUs  0  tiD<  def  Cybuie  (ÖniMr  29, 6) ,  vMleiflit  Mch 
itn  aoMenKffger  Relief  ( Jährt.  IV,  Tf.  S,  5)  i^ehHivii  ia  ienselbet 
VonielliHigBkrelfl.  A«f  letztere»  siebt  man  Lma  «d  Mercnr, 
vwiseken  ihneii  eine  dock  wekl  iiaeh  den  Gegichtsensdraek 
ureiUicbe  f  igvr,  die  Lersck  S.  175  fUr  Mars  oder  Befenles 
m  halten  geneigt  ist  Def  Ropf  gleicht  durchaus  der  Minerva, 
ist  aber  mit  einer  Lttw^haut  bedeckt.  Nun  ht  einerseits  der 
Ldwe  bekanntlieh  das  regehnftssige  Symbel  der  phrygisehen 
vie  der  syrlscben  Ctöttin,  andefersells  trllt  in  mehreren  In» 
BcbrifteB  (Orelli  Nr.  9388—80)  die  bereeyntisehe  GtfMti,  i.  h. 
eben  Cybele  ah  Minerra  Berecyntia  neben  Attis.  Sollte  nicht 
diese  ron  Pallas  Athene  doreh  die  verschiedene  Kopfbedeckung 
«nteesekieden  sein ,  wahrend  sie  die  Haartracht  gann  nrit  ihr 
gemein  hat.  Baas  id>et  Aber  diesem  flüitenrerein  in  jener  Bfon«. 
netaM  Sol  noch  einmal,  in  der  gewehnliehen  Weise,  darge- 
eteHt  wird,  hat  in  den  auf  Mithfas  beattgliehen  Relieia  eine 
genügende  Analogie,  auf  denen  zu  beiden  Seiten  des  Mfthras 
die  Kt^pfe  des  Sol  and  der  Luna  gebildet  nu  werden  piegen. 
Auf  den  rheinischen  Denkmälern  erscheint  Actis  doppdt 
Denn  dass  er  es  selbst,  mcht  etwa,  wie  die  bartigen  Thyr- 
snstrager  auf  dem  n.  A.  bei  M  i  1 1  i  n  6al.  mytb.  Taf.  6d  abgebil- 
deten Satkopkag  Casali,  Diener  oder  Priester  der  Gottheit 
sein  soH,  beweist  unwiderleglich  der  Rottenbui^r  Stein, 
wo  et  ebenfalls  zweimal ,  durch  Pednm  und  Bogen  bezeichnet, 
vorktmmt.  Einen  andern  mit  dem  phrygisdien  CuKus  rer- 
'wandten  flott  aber  gibt  es  nicht,  welcher  die  zweite  Stelle 

einnehmen  kilnnte.    Denn  Sabazies  ist  bftrtfg ,  und  CombaluSy 

* .1.1.  ^  ^ 

1}  Attis  theilt  in  seiner  Eigenschaft  ab  Sonnen^oU  diesen  Eeinmaen 
nie  nelns;  itelcher  in  der  von  Hecker  besprochenen  Insohrifl 
(JMhrb.  XVni,  (I.  IITJf  FORTTNAH  RBCYOR  MENlSQVft  MA- 
GISTER genannt  wird. 

8)  Auch  der  Stern  der  Venus  wurde  der  Gabele  vo^  Einigen  zu- 
geeignet  (Hin.  n.  h.  IT^  S'7).  Der  bonos  deus  puer  Phos- 
phor üb  (Orelli  a.  1S84  ft)  lit  \rfenelcM  Attls  deYb»t,  der 
nona  Dea  beigeordnet. 


jinWüipjlliiti  jkgitmtttä. 


in  Mir  «nf  Mnim  MoomMita  litbcr  begegnel  nfc,  gvbtttt 
iiieM  lii«vh«ry  nowient  in  den  Kreki  der  syriscftieii  Gi^Hin, 
▼iMi  eteer  aliMi<4>«K  Verd^ppt lugr  S^^^  '^  mehrervftlifttc 
WM%t  de»  Ai^galhM  eia  BeispitL  Der!  wird  nicht  alleis 
«in  Bild  des  Altb  auf  der  Brut  getragen ,  aeadefn  an  dem 
KvaoM  Aker  der  Stim  beiaden  sieh  drei  lliedaitlone ,  waiFon  die 
Mdett  Meeem  gleietmieeig  Attis  im  Brustbilde  darsteHen.  Bas 
odttlepe  aeigt  einen  bartigen  Cott,  wakrsdMinlick  nedi  Vis- 
en n  11' s  Beuerknag  (P.  Cicnk  VIL  Taft  18),  denZeas  idnos^ 
Han  kdnate  aaeh  an  Sebanfos  denken ,  wenn  mebt  aaf  dem 
nknlichen  BelieT  dea  Valieans  ein  Bkhenkrann  und  dev  an 
einem  AMar  angabmcbte  Adler  anf  Seim  hinwiesen.  Dia 
Frage  nach  dem  Grund  einer  salsben  VerdnppelBBg  kann 
nicbt  allgemein  beantwortet  werden.  Meistens  dient  sie  an 
den  Ecken  eines  Serkophags ,  wie  bei  den  Figuren  der  Hoff- 
Biing,  Thyisustrftgem ,  Victorien  Mos  nur  gleigmässigen  Ver« 
aieruag  der  entsprechenden  Stellen  *)>  nuweilen  drflckt  sie 
einen  Gegensatn  der  Motive  aus,  welche  sich  als  die  beiden 
Pole  an  einem  BegriÜb  ergftnsen«^)  In  unserem  speciellen 
FnBa  kannte  man  nach  der  Analogie  der  beiden  Fackel- 
tauiger  au|  Mithrasdenkmalem  den  Auf«  und  Niedergang 
dar  Sonne  verateben ;  indessen  ist  diese  Beaiehnng  vielleidit  an 
gcencht»  nnd  wohl  das  Bedtirfniss  der  Vensierung  der 
aich  entsprechenden  Stellen  nur  Krklftrnng  hinreichend. 

Bin  weite  Verbreiliingy  welche  der  Dienst  der  phrygi- 
adien  Gfittermntter  tbeils  allein  tbeUs  gemischt  mit  mitbri- 
mktm  nnd  b^iochischen  Vorstellungen  in  der  Kai^rneit  ge- 
Inndai  hatte,  lasst  yernnahen,  dam  nicht  allein  aboliche 
Grabdenkmäler,  wie  die  betrachteten ,  zum  Vorschein  kommen 
wntden,  snaden  auch,  dasa  din  Bevatinn  der  Biener  der 
CybMe  und  des  Altis  auf  anderem  Gerätbe  nad  in  mancher- 


1]  ^9ega>  Ab)iaa4i.  8«  sao, 

9}  Gerhard^  awel  Mlnerven.  ümJtn  l^ifS^  i. 


i6  JMiiaßlo(ß$6kß  AiktMn», 

lei  Nebendingen  sich  geltend  machte.  'Der  Tenebwemnene 
und  unbeBtimmte  Charakter  de^  spatern  Heidenlbums  macht 
allerdings  grosse  Behutsamkeit  nöthig ;  aber  gewisse  Zeichen, 
wie  der  Pinienapfel  und  Pinienbaum,  das  Tympanon,  Pednm 
und  die  Crotalen  lassen  füglich  auf  pbrygiscben  Cultus 
schliessen.  Interessante  Beispiele  desselben  sind  in  den  Ab- 
handlungen der  Frau  MertenS'Schaaff bansen  Jahrb. 
XIV,  S.  46  ff.  und  des  Prof.  Dr.  Braun  XVI,  S.  49  ge* 
geben.  ^  Auch  der  Jahrb.  IV,  Taf.  5.  abgebildete  und  von  dem 
Dnterneichneten  S.  193  ff.  besprochene  Henkel  zeigt  in  dem 
Pinienapfel  und  ^en  Bäumen  Spuren  desselben  Dienstes ,  wo» 
mit  sich  die  Bacchantin  als  Vertreterin  des  phrygischen  Diony- 
80t  Sabanios  wohl  vertragt 


h)  Zu  einem  trierischen  Mosaik« 

In  dem  Jahresbericht  der  Gesellschaft  für  nttniicihe 
Forschungen  zu  Trier  18S2  ist  eine  Skixze  des  in  diesen 
Jahrbb.  XX  S.  180  erwähnten  Mosaikfiissbodens  und  eine 
geistreiche  Erklärung  des  Herni  v.  Wilmosky  enthalten, 
danach  soll  das  in  der  Mitte  des  Ganzen  zwischen  Fischen, 
"Vögeln,  Gefilssen  und  Früchten  gebildete,  mehr  anmnthige 
als  furchtbare  Meduseuhaupt  als  Symbol  des  fruchtbaren 
Ufergebieles  der  Mosel  verstanden  werden.  Indessen  firehte 
ich  sehr,  diese   Erklärung   beruht   auf  einem  trttgeriseben 


4)  Die  dort  beiprochene  nedfushuag  einiger  Qraber  uadiSarkopliage 
Bit  Schuppen  des  Piniensapfens  ist  in  grosserem  Haasstabe  auf 
dem  bekannten  Denlcmale  bei  Igel,  wovon  Heft  XIX.  eine  an- 
sprechende Abbildung  und  eine  ftibelhafte  Erklärung  gibt,  an- 
gewendet worden.  Es  Aragt  sich  aber,  ob  nicht  ein  eittfiiches 
Schindeldach  vorgestellt  wtrd. 


Onmfc,  der  VoTstelbiagr ,  aIs  btog^e  Medusa  mit  deaiWiaMr 
des  Oceans  und  somit  übertragen  auch  dem  Wasser  der  Fllftsae 
als  die  Bewohnerin  ihrer  Ufer  zusammen.  Allerdings  helsst 
sie  die  Tochter  zweier  MeergOtier,  des  Phorkys  und  d^ 
Keio,  aber  sie  selbst  hat  deswegen  noch  nichts  mit  dem 
liessenden  oder  wogenden  GewIUser  zu  thun »  sondern  nur 
mit  den  feuchten  Dflnsten,  die  aiis  doirFluthen  emporsteigen 
und  Ton  dem  solaren  Heroen  Porsens  Temichtet  werden^ 
ganz  besonders  aber  mit  dem  Monde,  dem  die  Alten  eine 
feuebte  Natur  suschrieben.  S.  Schömanit  de  Phorcyne 
p.  S5  IL  Diese  Bedeutung  freilich  kann  es  nicht  sein,  weU 
die  ihr  in  Mitten  der  anmuthigen  Zusammenstdlnng  tob 
Emblemen  des  ergiebigen  Landes  und  Wassers  beiwohnen 
sollte.  Diese  ist  vielmehr  in  der  Beziehung  auf  die  Menschen 
SU  suchen,  welche  sich  des  schönen  Baues  erfreuten.  Die 
unendlich  häufige  Anwendung  des  Gorgoneions  an  allen  Ar- 
ten von  Gebäuden  und  Geräthschaften ,  Waffen,  Kleidern 
und  Schmucksachen  beruht  vielmehr  auf  der  abergläubischen 
Furcht  der  Alten  vor  dem  Neide  der  hohem  Machte  und  dem 
Glaaben  an  eine  dagegen  heilsame  Kraft ,  welche  man  gerade 
dem  Scbrecklicben  oder  Widerwärtigen  beilegte,  0.  Jahn 
hat  in  seiner  vortrefflichen  Abhandlung  «über  den  bösen 
Blick''  (Ber.  d.  säcbs.  Gesellsch.  d.  Wiss.  1855)  S.  60  das 
Gergoaeion  nicht  vergessen.  So  wie  also  auf  einem  andern 
■osaikfttssboden  phallische  Symbole  mit  der  Inschrift  ß^g^ 
angebracht  sind*)  (ebd.  S.  61),  so  wird  hier  das  verschö- 
nerte   Gorgohaupt^)   als   Schutzmittel  für  den   ungestörten 


J)  Die  auf  vsOeaaifchen  Mosaiken  beflodlichen  Mediisenkdpfe  (Yis- 
eonti  9p  U.  VII.  Tf.  46  und  47}  sind  modern. 

2)  Dsss  In  spftterer  Zell  dsseesMI  melif  oder  weniger  von  seinem 
gntosliclien  Aosdnielc  verlor^  begreift  sieh  lelcbi  und  Ist  mehrfach 
hemerld  worden.  Siehe  s.  B.  Bein  rieh  za  Besiod«  scat. 
Bcrc.  p.  178. 


OeMii  ier  Gaben  der  Erde  anfcbraeU,  FreiliA  ipelur  wß^ 
ftewmst  als  arit  Absicht ,  da  der  eigeathdmUcbe  Saw  tfosea 
geheimnissvallen  Bildes  es  zur  VoUeadaiig  wi  9ele))i«ig 
riaer  maMiffakigea  AossehatilkaDg  vonagswei««  esq^aUL 
Daaiit  soll  aicht  geleugaet  werdea,  dass  die  Malere  4ier 
Lokalität  entaanmea  sei,  rielmeiir  ist  diese  VeraMrtlmiif 
des  Brklarers  sehr  aaajpredieiMi ,  weao  aaek  Wassergtg«^ 
ataade  au  deo  haaiggtea  2ierrath«o  der  HosaikMdea  gehöre», 
was  üao  wohl  aaf  Thermeo  heaogen  hat  (Viacoali  a.  d.  u.  a.  (H*)» 
Aber  aufechen  ihr  aod  deai  Miitelbilde  lasst  sieh  kdn  diiek«* 
Cer,  sMdem  aar  der  aben  entwickelta  mitldbart  Suaanmeor 
kaog  nackweiseD. 


c)  Die  acboia  In  j:aal«i. 

IKe  von  Pighius  gesammeUen  Inschriften  and  AbMK 
dangen  antiker  Denkmäler,  welche  aaf  der  Berliner  BiMia^ 
thek  anter  dem  Namen  codex  Pighianus  verwahrt  werden  *)t 
enthalten  awar  grOssten  Theils  italienische  Monameate, 
aber  auch  eine  Anzahl  von  rheinischen,  welche  sehr  ver*- 
dienten  planmässig  ansammengestellt  au  werden.  Ich  habe 
die  werthvolle  Handschrift  nur  in  Hinsicht  der  röniscilen 
Topographie  durchgesehen,  indessen  gelegentliek  Bialgea 
angemerkt,  was  sich  auf  rheinische  Inschriften  besieht    Sa 


1]  Beliqtiiflie  htty^atpiSr  ttäi  ni^tf^nfpiSi^  ReaMMiaroai^  «aas  nli- 
quando  collegtt  Romae  tt  atibi  la  Iialia  (Steph.  Wia.  Pl|;aiaa  .  .  • 
in  kaeea  volHmeB  aiwipnifao  adeoant  a^  latarHn  vlndioataf  per 
Hermaaaam  EwtoUani  VesaUaaHai  a<*  t64a  fok  KUt  awelter 
aaad  Ist  y  weaa  hck  aiebt  Irrey  in  Mi  letatfA^abreaaalkilttoden 
wocden* 


M.  •.  M.  IM  ik>  N«tlflF,  lasg  db  Iinehrift  bei  Grater  Sti^ 
tyWoriD  Aec#h.  VIH.  Blreacoruni  «rwihol  w)ri  (Steiner 
erite  Avsg.  Nr.  079) ,  hi  KOIq  gefttule»  Ml  und  sich  zur 
SSelt  iB  Meum  betnde.  Wabrscheliiiieher  ist  die  Angabe  sius 
Herrn  ▼.  Greifs  Rtpieren,  sie  rihre  vom  Burgfeld  bei  As- 
h&rg  her,  woher  sie  leichter  nach  Mens  gelangen  komle^ 
Wichtiger  ist  die  Abschrift  eines  Steines  welchem  Canne- 
gieter  de  Brittenburgo  f.  131  ff.  ein  ganses  Kapitel 
widmet,  ohne  mehr  als  eine  Notiz  darüber  zu  kennen.  Er 
ffthrt  folgende  Stelle  aus  Pighius  Hercul.  Prodicius  p.  85 
an:  Sanctis  insuper  Henricus  Risivicus,  juris 
consultus  •  •  .,  habet  inter  antiquitatum  suarum 
collectanea  exemplum  exscriptum  ex  fragmento 
tabulae  antiquissimae  marmoreae,  in  qua  pos- 
teris  memorlae  proditum  fuit,  imperatores  Cae- 
sares  M.  Aarelium  Antoninum  et  L.  Aurelium  Au» 
gastoz  Scholan  CL  TB.  VL.  hoc  est  Cbloniae  Tr«. 
jaaa»  Vlpiae  ignibss  absumiam  restaurari  cara- 
riase.  Diese  Inschrift  lastet  nach  Cd.  119.  Bx  libre 
deetoria  Risibiei« 

mp-C^S*  Bf-  AVT     \ 

BT-  IMP-  CiES-  L-  AV 

SOHOLAM-  C-  ü-  VL*  IGNI 

CVRAVERVNT*-  EX*  8H*  N 

IN-  EODKM«  INCBNiMO  • 

IKWI:  IVSSERANT-  DE-  GVLV 
Nattlrlich  war  dies  Gebäude  keine  Schule ,  wofttr  Canne- 
gieter  es  halten  wollte,  sondern  ein  Versammlungsort  fOr 
Erwachsene,  wahrscheinlich  militärischer  Art.  Der  Stein 
ist  nur  zur  Hälfte  erhalten,  denn  ausser  den  vollständigen 
Namen  der  Kaiser  M.  Aurelius  Antoninus  und  L.  Aurelius 
Venis  wird  noch  das  Jahr  ihrer  tribunicischen  Gewalt  an- 
gegeben worden  sein,  in  der  dritten  Zeile  fehlt  also 
etwa    cottsumtam    restaurari   oder   irestitui.     Was    in   4^8 


60  ArehMogUdm  Aettmile$6. 

Iblfeaden  xu  ergUvBen  sei,  Ulnt  sich  nicht  mÜ  Bestimmt» 
heit  behaupten,  ia  die  Abschrift  fehlerhaft  nu  sein  scheint 
Einen  zweiten  Stein,  quem  ex  Schedis  Ewichii 
exscriptum..  commnnicaTit  IIareabuchins,(Can« 
Jiegieter  I.  I.  p,  27)  erwähne  ich  nicht ,  weil  er  sich  auf  die 
Matronen  bezieht  und  gewiss  in  den  neueren  gelehrten  Wer- 
ken Aber  den  Matronendienst  schon  BerOcksichtigung  gefinn- 
den  hat.    Diese  Tcrmag  ich  hier  nicht  einzusehen. 


d)  Besione  oder  Androneda. 

In  der  städtischen  Sammlung  m  Nymwegen  befindet 
aidi  ein  Relief,  welches  Berr  Dr.  Janssen  Jahrb.  ¥H, 
S«89.  also  beschreibt:  «Andromedai  rflckwärts  am  Felsen 
{geschlossen,  in  Relief.  Zu  ihrer  Linken  seht  eine  Salbflasche 
«uf  dnem  Ristchen ;  sur  Rechten  bemerkt  man  den  Schwans 
eines  Fisches^.  Die  angefahrte  Abbildung  steht  nur  Iridcar 
nicht  au  Gebote.  Aber  nach  der  Beschreibung  möchte  ich 
glauben,  dass  vielmehr  Hesione  dargestellt  werde,  welche 
auf  rheinischen  Denkmälern  schon  dreimal  (Jahrb.  Vn,  S. 
116.  IX,  S.  158)  nachgewiesen  worden  ist 

WOrsburg  den  5.  Oktober  1855. 

Xi.  Vrllelifl. 


2.  SBMxantnfitint  m^  Bulpid^  unli  £lox tibavf. 

IKe  itt  Sommer  dieses  Jahre»  Torfenooinieiie  Ne«^ 
pilstenuig  des  HarklpUtses  ia  Zfilpich  hat  uns  eine  Reihe 
?«•  MatronensCeiBeo  geliefert,  die  sowohl  wegen  der  nenent 
bisher  unbekannten  Namen  als  aneh  in  Benehnng  auf  die 
daran  beündlichen  Bildwerke  von  hohem  Interesse  sind.  Aneh 
hier  bat ,  wie  bei  dem^Funde  von  Embfcen  *)  und  Vetweis% 
die  Grftberwelt  eines  längst  dahin  geschwundenen  Volk»* 
uns  diese  Denkmiler  aafbewahrt 


1>  loh  luum  nicht  nmUiii  darauf  auflnerkaam  so  machen^  dasa  es 
sor  Kemitniss  des  MatronenkuUas  von  Wichtigkeit  ist^  die  Fund« 
orte  der  inschriftlichen  Denkmäler  aufs  Genaueste  anzugeben,  da 
es  TorsGglicfa  darauf  ankommt^  die  lokale  Bedeutung  der  Mutier 
uudb  in  den  Befnamen  urkundlich  nachzuweben.  In  dieser 
Hillsicht  fndet  sich  eine  Ungenaulgkeit  fn  dem  Kataloge  des 
Museums  valerlindischer  Alferthflmer  ca  Bonn  von  Overbeck; 
welcher  die  den  Yeteranehtochen  Müttern  gewidmeten  Steine^ 
die  von  Lersch  (H.  XIT.  S.  48  d.  Jahrb.)  ausdrucldich  als  bei 
Kmbken  geftinden  bezeichnet  worden^  ohne  Weiteres  nach 
Zfflplch  verlegt;  Vgl.  Nro.  ISO.  181.  189.  188.  189.  180.  184 
des  Katalogs.  Rbendaseibst  wird  die  unter  Nr.  144  anf^führte 
Insehrifty  wie  es  scheine ^  bloss  des  Materials  wegen,  gegen  die 
aosdrJiekllGhe  Angabe  von  Eicrsoh,  nach  nrohl  oder  Andernach 
verwiesen.  Dass  genannter  Stein  wirklich  zwisohen  Hheder 
«nd  ninig  zu  Tage  gefördert  wurde ,  dafSr  bin  ich  Selbst  Im 
Btande  ein  Zeogniss  abzulegen)  da  Ich  gleich  nach  der  Aua- 
grabmig  die  Inschiill  an  Ort  und  8teMe  sah. 

Was  nun  die  gedachten  Bmbkener  Steine  betrimi  so  sind 
sie  zwar  im  8anoe  der  Gemeinde  Bmbken  gefunden  worden, 
aber  an  der  ftussersten  Grenze  derselben;  man  hfttte  den  Fund- 
rort  riehtiger:  ^^an  der  Goedesheimer  norg^  beseiohaen  tollen« 


ea  Mairaneniteme  au$  ZSlfkh  und  Flaisdorf. 

Um  swischen  der  östlichen  Hauptstrasse  des  Marktes 
and  dem  tief  gelegenen  Westthore  der  Stadt  eine  bequemere 
Fahrt  herzustellen,  wurden  längst  den  Häuserreihen  an  der 
Sfld-  und  Nordseite  kleine  Einschnitte  gemacht  und  das  dort 
gewonnene  Erdreich  zur  Planirung  des  mittleren  Platzes 
yerfahreu.  Bei  dieser  Gelegenheit  wurde  an  der  Nordseite 
eine  Reibt  ▼#■  Grftbeni  aufgedeckt ,  die  kaum  eimm  Fuss 
tM  utttar  dem  aufgebrachenen  SlnuBiniAiater  «ni  innqr 
sftmadith  in  der  Bichtang  von  Westen  gtgdn  Osten  lägm». 
Am  der  Südseite  fand  sich  tou  Oiübern  keine  Sfur  ror^ 
iraM  aber  atbeivt  der  milttNra  Theil  las  Marktes^  der  Im 
dieser  Arbtil  JunangetasM  blieb ,  itren  nodi  eiaa  Bitonge  «« 
btagea. 

Was  die  ConstraeliM  dieser  GrOetanbeiirifft»  mwmmm 
sie  9  wie  auch  die  bei  Embken  und  Vetweis»  nufgefundansPy 
mm  ^ntfdm»  Sandstelnplatten   B«samMnges#Mf  anft^  Aen 


l&|irisclien  diäter  Stelle  und  dem  Docfe  Ylatten  <deiD  l^ervhmten 
frSj|klBjOlH»ii  Kö|iig«paUaa4e  FJattaaa}  Aadea  Bicb  g^osstrtiae 
SHMruktlQnen  e^ner  roroiscbeiiilifiederli^iiiigy  «awaU  am  linken 
TbalrMide  des  Bach^  lüs  auch  «uf  dar  Aahöfie  tedkta  bei 
WoHerriieim.  Die  8age  weiss  «MiBerdem  von  eioeir.  grossen 
Stadt  ^  die  in  dem  iinmliteibar  aji  «nsers  Fundovi  «tamendeu 
Wftlde,  Basde  genannt  ^  gestanden  haben  soU,  aber  ka  einem 
gressen  Kri^;e .  vdllig  semört  worden  sei,  Jaieraaoii^  ist  es 
selir  wafarsdieinlichj  dass  die  aogiiaanaien  EmblMiper.  Malronen- 
steine  der  raniscliea  Niederiaasang .  bei  Vlaltea  entpommen 
.  worden  y  und  die  Matrenen  aeUist  ven  dieser  Aartcrtluflg .  Ibrsn  Bei- 
-  aasMa  tragen.  Benr  Dr.  laersch  M  geneigt,  die  matranaeVetera- 
nehae  aar  castm  vetera  bei  Xanten  sn  beaiehea»  Will  man 
niobt  eine  Idnulielie  ifeberaiedeluag  von  Veterane«  .  aas  jener 
Militairatation  aanebmea,  aa  düsfle  die  nusseigew^NMAsbe  An- 
nahl  der  Steioe  gegen  diese  Anaieht  sprecbea  nad  aof  eine  in 
der  Mhe  gelegene  ^  ähalieb  beaannte  Miederlassung  hladenten. 
Weitere  tintennehaagen  an  art  und  (Stelle  dürften  nur  JUdsong 
onseter  fibreifel  bcdtra^ttt. 


wü  «fuett  IMM  g«MiU«tatBw  W»  MilroMlaCBioey  Welche 
iHf  ««Uta  tct  IMbe  mmA  besdiFfÜMNi ,  warta  üeiet  ak  Sei» 
tenstad»  4aM  irimrMlet,  albet  «let»  haue  laaii  Sarge  gt^ 
Mflgr^f  4ieIoMhrift  «aeh  iaeea  au  belwak  Mber  letaleiwv 
aieht  a»  flhMMhaadia  üttsland  hat  etioa  Crentedberg  is 
Aeeeo  JAiMk  HL  lUL  S*  98.  ymwpethe»?  mn  kaaa  kh  der 
i0ipi  fevassiviaa  AMicbl,  «dan  mbi  4areh  die  aach  lanea 
gekelate  tiage  der  laichvifUft  und  BaUer  Aeni  chriiffichea 
•eechaiür  dia  heüaieicheB  OaiBMlaafen  tttaieheB ,  and  aaM 
devaiaeilft  die  udbaMhiieheae  dkite  die  Staiaea  amä  ÄMkwim^ 
gm  eiifBft  ahrietticbeA  SjvAola  ini  laeeen  vatlta^«  aichl 
faaa  fcaiffiehten»  Sie  mM  van  irmm  hereia  dan  chriedicheB 
IhapMDf  dieeer  Ctoäbar  roBaai>  waaMMbaieiaiai  OaloABlteii 
aach  sehr  aweifelbaft  erscheittiOv  aomal  da  die  taeMre 
Bulle  dar  DeekpMIe  at  keiaMi  Ctoabe  fbft  bohauea,  son- 
dei«  vletaehr  alle  Matten  reu  Aossea  aoh  aad  unbehaaea 
iNirea.  leb  l^aaba)  dies  laaa  die  insehriftiii  lediglidi  aiü 
dieM  Oniade  naeh  Inaear  Mirte,  aai  den  drfthem  rea  AtitBoa 
da  gMehfteiaigaits  oad  befseret  Aaeebea  aa  gabma  ^) 


tj  Diese  Annahme  atütxte  sieb  auf  ein  Symbol^  das  dem  in  den  Jahrbb. 
XX.  8  91  IT.  besprochenen  Matronensteine  von  SoHer  einge- 
banen  ist  and  wegen  des  beigesetzten  Sterbetags  des  aegra- 
benen  offenbar  auf  christlichen  Ursprung  hindeutei.  Das  Fehlen 
solcher  Zeichen  an  den  Deckplatten  ahnlicher  Gräber  schliessl 
ihre  christliche  Herkunft  nicht  aus;  und  wer  weiss ^  wie  lange 
es  noch  dauerte 9  bis  die  Franken,  welche  im  Anfange  des  A. 
Jahrb.  diese  Gegenden  besetsten  und  nach  Clodwig^s  Taufe  das 
Gluistenthum  annahmen  ^  ihre  heidnischen  Gebräuche  völlig  ab- 
g^gt  hatten  ?    Anm,  d.  Red. 

9)  Auch  die  ▼ieltkch  aufgestellte  Behauptung,  dass  die  Erbauer 
der  Gräber  die  Bildwerke  an  den  Steinen  rücksichtslos  und  mit 
Absicht  beschädigt  oder  zerstört  hätten,  kann  ich  nicht  theilen« 
GeaetBt  auch,  dass  die  Tempelhöfe  und  Plätze,  wo  diese  M atronen- 
ateine  aol^eatellt  waren  ^  von  den  vernichtenden  KriegsstfinneB 


Die  ndsteii  der  Zfllpicber  Oftber  wiien  mit  UaeiB^ 
gefiiUraeoi  Brdreicbe  MiagefUlt^  wa3  wobl  4er  geriogen 
Tieflage  derselben  und  der  daher  röhrenden  leichten  Zer^ 
trflnunerung  der  Deckplatten  xaiuschreiben  iet  Anssi^r  den 
Enochenüberreeten  ftud  man,  so  riel  ich  in  Erfahrung  brin- 
gen kannte,  keinerlei  Beigabe  in  denselben,  weder  Waffe« 
noch  sonstige  Schainckgegenstande.  Da  jedoch  der  Inhalt 
der  Sirge  im  Allgemeinen  nicht  mit  gehöriger  SorgAdt  an- 
tersucht  wurde,  so  Uu»t  sich  diese  Bdiauptuag  nicht  mü 
Bestimmtheit  aussprechen«  Die  Grosse  der  Körper  Oberr 
schritt  in  den  meisten  Fallen  nicht  das  gewöhnliche  Maaasy 
and  waren  von  den  KOrpertheilen  durchgingig  die  Arm-  und 
BeinrOhren,  die  Schenkelknochen  und  Schidel  noch  gut 
erhallen.  ^) 

Bei  der  Frage ,  welchem  Volke  diew  Chftber  aw«* 
aehreiben  seien,  hat  H.  Oberlehrer  Freudenberg  (B.  XK« 
8.  83)  sich  für  die  ripuarischen  Franken  ausgesprooben^ 
eine  Vermuthnng,  bei  der  wir  uns  vorlauig  beruhigen  kOoneOf 
bis  weitere  Anhaltspunkte  dne  sichere  LOsupg  ennOglichea« 

der  germanischen  Völker  yerschont  blieben,  so  konnte  doch 
später  bei  der  Fortschaffung  und  Znbereftting  dieser  Steine  tm 
ihrem  neuen  Zwecke  leicht  eine  Beschädigung  derselben  vor  sich 
gehen.  Um  sich  ein  zweckmässiges  Material  für  die  Särge  sra 
verschafften^  wurden  die  dickeren  Platten  der  Länge  nach  ge- 
spalten. War  nun  ein  Bildwerk  in  vertiefter  Nische  an  denselben 
angebracht 9  so  musste  die  Vorderbälfte  an  jener  Stelle  leicht 
abbrechen;  und  wirklich  finden  wir  die  Verstummelungen  fhst 
nur  an  gespaltenen  Steinen.  Waren  die  Platten  nicht  so*  dick, 
dass  sie  fuglich  in  zwei  Hälften  gethellt  werden  konnten ,  oder 
war  das  Material  selbst  so  welch ,  dass  es  eine  Zertheiluag 
nicht  aushalten  konnte,  so  Hess  man  die  Steine  ganz,  wie  bei 
dem  unten  ansufuhrenden  Stein  Nr.  5. 
1)  Einer  dieser  Schädel  wurde  von  Hm.  Dr.  Vonderbank  dem  Hm. 
Prof.  Schaaffhausen  in  Bonn  zugeschickt.  (Nach  seiner  Unter* 
suchung  hat  die  Bildung  desselben  eine  unverkennbare  Aehnlleh- 
keit  mit  der  des  Germanenschftdcls.    Anm.  d.  Bed. } 


Mßlfokmmtkim  üus^ZUfiA  wiäFbisdorf.  §S) 

Nir  daes  i&nsteiiies  wfll  icbbier  noch  erwfthnen,  der  dea 
Ztlfiober  Fniid  vor  allen  ähnlichen  dieser  Art  auszeichnet. 
Es  linden  sich  nemlich  diese  Oraber  nicht  in  einem  iinge- 
frabenen  sondern  vielfach  durehwtthlten  und  mit  Trftmmern 
einer  fmhenen  Ansiedkng  untermbditen  Boden,  ein  Beweis^. 
dasB  mst  Zttt  der  Erbauung  jener  Gräber  die  alle  Rümeiy 
stait  vOUig  serslürt  sein  musste. 

Wenden  wir  uns  nun  «i  den  tascfariften  sdbst. 

1. 
HAlIOliS  •  GVCd 

TOlte-F-  VERECVIOVS 
BlUi  •  LEG  •  IMP  FVSIilll- 

Malronis  Cuehinehis  Lucius  Marcius  Metonis  filius: 
Verecandna  nnles  legionis  primae  Minerviae  piae  idelis  vo* 
tma  solvit  lubeifi  meriio. 

Grauer  Sandstein  atis  der  Umgegend  von  Berg  bei. 
Flobdott  IMe  Btfbe  der  Ära  beträgt  3»"^  die  Breite  19^^; 
die  BuehsUbeo^sdbst  sind  V/i^^  hoch. 

Unterhalb  der  Insobrift  befindet  sich  in  einer  kleinen 
Vertiefung  die  Darstdlung  einer  Opferbandiung.  *)  Hinter 
einem  kleinen  viereckigen  Altare  steht  entblössten  Hauptes 
die  Priesterin  in  langer,  doppelter  Gewandung;  die  Hände > 
hält  sie  im  Scboosne  zusammeugefflgt  und  scheint  der  Opfer-« 
handlung  des  Widmenden  ihre  ganze  Aufmerluamkeit  zu 
scbenken«  Ihr  zur  Linken  (vom  Beschauer  redita)  steht 
Verecwdus,  ebenfalls  eatblOsMen  Hauptes,  in  der  Linken 
eine  Holte  halt^d,  mit  der  Rechten  dte  gefällte  Patera  iii 
die  Opfbrflamme  scbfltteipd.  Der  gladius  an  der  rechten 
Seite  bezeichnet  ihn  deutlich  als  miles;  der  Rriegsmantel  ist 
auf  der  rechten  Schulter  geschürzt  und  filUt  in  zierlichen 


J)  üeber  ähnUche  Opferdarstdlungea  auf  Matroneaateineii  ver^. 
Leiseh  in  diesen  Jalrb.  B.  301.  8*  m, 

5 


AB*  IHairammtkim  im  iSUfbA  w$d  thkdmfi 

BUietf  nach  der  rechten  Seite  het«b.  Bor  U^Akm  itt: 
Priesterin  steht  eine  MätriMie  mit  jener  bekaoitten  tnrbäiifllf«-. 
migca  Kopfbedeckung ,  die  deUi  Anscheine  nach  in  der  rlfch^ 
ten  Hand  eine  Reue  (ragt;  ihre  Gewandung  isl  abnlkh  der 
der  Priesterin.  Sie  dritte  wciUithe  Fig«r,  wekhe  mut  lUchtea 
dieser  Matrone  g^eichsain  im  Hintergründe  etBcAeint  nad 
nicht  mit  jenem  wulstartigenKopfpiitne  versehen  ist^  metibte 
ich  für  tine  OpferMesaHn  halten^  wdthe  ««A  s#ost  in 
ähnlichen  Darstellungen  gewöhnlich  vorkommt  Die  beiden 
Seitenflächen  des  Steines  0i!)hiiflcki  iii  der  Mitte  ein  kleiner 
Lorbeerzweig. 

Cuchinehie.  fiin  neuer ,  bisher  unbekannter  Matro- 
nenname. Wenn  wir  Im  Allgemeinen  als  ausgemacht  an* 
nehmen  dürfen ,  dass  die  Beinamen  der  Mttller  in  den  meisten 
Fällen  eine  tojiisehe  od»  auoh  ethniedie  Betfeiehnnng  ent^ 
halten,  fühlen  wir  uns  zunächst  versnoht^  die  matma  eelint 
naf  den  Fundort  der  insthrift  oder  dessen  nadMIe  tJmge- 
biHhg  zu  bezieben,  und  beide  Namen  mit  cniamler  In  Sin^ 
klang  zu  bringen.  Allein  hierbei  stosseü  wir  eü  anf  nidü 
gelinge  Schwierigkeiten.  Binmal  vernehmen  wir  bei  diesen 
dentschkelüiscben  Namen  ans  römischem  Monde  oft  mr 
annähernd  die  urspriingHehen  Laute  wieder  (  dann  aiber  isi 
es  auch  nicht  selten  der  Rall ,  dass  die  alte  OrtsbezMebDung 
im  Laufe  der  Zeit  gams  verschwenden  und  ein  vOHig  neuer 
Name  an  die  Stelle  des  alten  getreten  ist.  Stimmt  jedoeli 
der  Name  der  MMter  mit  dem  noeb  geltenden  Nameli  ü» 
Fundortes  völlig  fibel'eln)  so  sind  wir  berechtigt,,  die  MätM- 
nen  selbst  als  dem  FandoHe  aiigehorige  Leealgetthelten  Im 
betrachten»  Dasselbe  dorfte  der  Fall  eein ,  wenn  aieb  dt^ 
Abänderung  des  Mheren  keltischen  Namens  «tfamdüdi  imd 
mit  Bestimmtheit  naeb Welsen  toest.  Jedoeh  Misen  wfr  mib 
in  den  meisten  Fällen  mit  einem  Versuche  der  Namensden^ 
teng  begi^ügeo. 

So  fielen  mir  bei  dbn  Nnmen  »CnehineUi«  nMmMilQhr- 


Hdi  die  tötAieu  de  CSoch  (JLne^  Gnkhe)  ein,  wdebe  kk  Vr-; 
künden  des  12l  Jdirk.  hflufi^  ab  Zeligeti  fungiren;  auglej^, 
dackie  ich  an  des  «nmittelbJir  vor  ZüIpÄoh  gefe^ep^  i^eich, 
4»  kerfitn  durch  die  deri  aufgefundenen  AMerthüner  ^y 
als  rOmisebe  Niederlassung  sicft  erwiesen  h^e.  Qerr  Ar- 
cUrrath  Laceübjef »  den  iph  weg#n  di.eses  Namens  um  nähere 
AafUbning  bat«  ftiweft  sich  darllber  folgeaderinassen :  Jam- 
Berhabf»  ich  in  def  Wurzel  der  ]l|Mroneo|ianiea  deutsche. 
Laott^ gefnkit  4wl  auch  bei  mir  sUipd  es  fest,  dass  sie  topischi^ 
Beneichnungen  enthalten.  Qa  wir  ttin  xfir  BMmeraei,t  ^lict^f; 
an  ausammengereihete  Wohnstatten  oder  Dorfschaften,  wohl 
aber  an  pagos  deakea  dürfen ,  so  meine  ich ,  dass  zunächst 
die  Ermittelung  zu  yersueben  sei ,  -  eh  in  dem  Matronen-Na- 
men  einer  der  kleinen  deutschen  Stämme,  oder  ein  Gau. 
oder  endlich  ein  Volksrereammlungsert  stecke.  Man  könnte 
bei  Cttchinehis  an  die  (rugerner  und  Jüchen  denken.  Ein 
beribmter  Ort  bei  ZiHpichy  wahrscheinlich  eine  Malstätte, 
war  Geicby  welches  als  Cagun  in  dem  Weisthuroe  unter 
Anno  II.  von  Cöln:  Est  locus  qui  dicitur  Cagun,  abgedr. 
in  allgem.  Archiv  von  v.  Ledebur,  und  in  einer  Kaiserur- 
kunde von  1145  bei  Gflnther  cod.  dipl.  I,  Nro.  ]39.  S.  297. 
als  locus  principalis  des  Gaues  bezeichnet  wird.^)  Das 
Sebloss  Ruick  mit  seinem  kleinen  Gebiete  liegt  zu  fern  und 
ist  mittelalterliche  Schöpfung.' 

jBwar  kann  ich  der  erstein  Meinung  des  verehrten 
Forschers  nicht  gänzlich  beipflichten ,  muss  aber  doch  dem 
Versuche  der  NamensdeutuDg  meine  volle  Zustimmung  geben.' 
Nur  will  ich  noch  in  Röcksicht  auf  die  Aehnlichlceit  im 
Namensklange  des  in  der  Nähe  von  Euskirchen  gelegenen 


■ii  <  <i<   »■ »»  * 


1)  Vgl.  Jahrb.  H.  XXII.  6.  131. 

8)  Die  Stelle  lautet:  ^Jpsum  quoque  anodiam  in  loco  prlocipall  co- 
Bttatus  oomitls  de  Are^  qoi  voigo  Cagun 


^    A    •• 


HB  tlairmeniteine  aus^Zälpidh  vnd  Floisdorf. 

Cocheiiheiiii  erwähnen,  das  m  Ende  des  12^  Jahrb.  unter 
dem  Namen  Kukinheim  in  Urkunden  vorkommt ') 

Metonis  filius.  —  So  glaubte  ich  lesen  zu  mfltten; 
jedoch  ist  bei  der  starken  Verwitterung  des  Steines  der 
Buchstabe  T  nicht  ganz  sicher. 

Miles  leg.  I.  M.  Ein  neuer  Beweis ^  dass  eine  Ab* 
ttieilung  der  ersten  Minervischen  Legion,  deren  Hauptstand- 
quartier  Bonn  war,  in  Zfllpich  und  Dmgegeud  lag.  Man 
Tergleichcy  was  hierttber  Freudenberg  in  Beft  XX.  S«  90 
dieser  Jahrbflcher  mitgetheilt  hat 

2. 
MATRONIS 
VESVNIAHENIS 
SBXCANDIDIVS 
MATERNVS- PRO 
SE-ETSVISINPIPS- 
V-     S-     L    M 

Matronis  Vesuniahenis  Sextus  Candidius  Matemus  pro 
se  et  suis  imperio  ipsarum  votum  solvit  lubens  merito. 

Grauer,  feinkörniger  Sandstein  von  Berg«  Die  Ära 
ist  In  zwei  Hälften  gespalten ,  die  sich  beide  an  demselben 
Grabe  vorfanden.  Der  Stein  war  im  Ganzen  4^  hoch,  25^^ 
breit  und  10^^  dick:  die  Höhe  der  inschriftlichen  Seite  be- 
tragt  jedoch  nur  noch  32^^ 

Oberhalb  der  Inschrift  befanden  sich  in  einer  Nische 
die  bekannten  Matronengestalten ,  die  aber  nur  noch  von 
den  Knien  bis  zu  den  Füssen  erhalten  sind;  bei  der  zur 
Rechten  sitzenden  Matrone  ist  ausserdem  der  Fruchtkorb 
auf  dem  Schoosse  noch  vorhanden.  Die  Technik  in  der 
Ausftthrung  der  faltenreichen  Gewandung ,  so  wie  der  Skulp- 
turen an  den  Seitenflachen  ist  musterhaft  zu  nennen. 


1)  Vgl.  liacoiiiblei  I.  Nro.  M8. 


MäbimenitAie  aus  Zti^üot  umf  Floüiorf.  4lft 

Ble  reieheo'  Verslennifeii  4er  Seilenflacheii  siilien 
«fixere  AvAterksamkeil  dvreh  die  Nevliail  miger  Attribute 
Mf  sieh.  Auf  der  Mshtea  Seile  beiiiHlet  sieh  eia  g^rosflcs 
Ftllhoni  wii  Obst,  aas  dem  an  beiden  Seiten  nech  Aepfel 
himmtergefidlen  Aini ;  das  imfere  Bade  deaselben  krOünt  sich 
rierHeh  mi  eine  grosse  rechfls  gelegene  iliigel.  Der  Mitte 
des  Fflllhornes  entragt  ein  Gegenstand  wie  An  Piaiemiyfel 
oder  dn  Maiskolben.  INe  -linke  Seite  ziert  ein  grosser 
Blattemreig ,  ans  dessen  Hiite  oben  ein  ant  drei  Stück  Obst 
yersehenes  Füllhorn  gerade  bervorsteigt  Auf  dem  obersten 
Blatteraweige  aur  Linken  sehen  wir  einen  Vogel  mit  rftck- 
warts  gebogene;m  Kopfe ,  der  unzweifelhaft  einen  Raben  oder 
eine  Krähe  Torstellb 

Vesuniahenis.  Die  ersten  den  Vesuniahenischen 
Müttern  gewidmeten  Steine  wurden  vor  einigen  Jahren  au 
Yeiw aiaa  bei  ZOlpi<||i  au8gegri)ben  und  von  Fre^dcoberg  in 
diesen  Jahrbb.  H.  XX.  S*  81  besprochen.  Der  unsrige  iat 
luuimehr  der  sechste  dieses  Namens.  Herr  Freudenberg  ist 
geneigt »  die  Vesuniabenae  aaf  den  nahe  bei  Vetweisa  <ele- 
gentn  Burgflecken  Veitsbeim  au  beaieben ,  .so  wie  er  hingen 
gen  nach  Vetw.ei8B  selbst  die  OMitronae  Yatviae  verlegen 
müchte^  So  plausibel  letateres  scheint,  so  kann  ich  doch 
dieser  Ansicht  aus  dem  einfachen  Grande  nicht  beistimnieny 
weil  das*  ^^Vet^  in  Vetweiss  neueren  Ursprungs  ist  und  das 
Dorf  unter  diesem  Namen  erst  in  Urkunden  des  14.  Jahrb. 
vorkommt.  Vgl.  Lacomblet  ilL  876.  Die  alteren  Namen  des 
Ortes  sind  Wisse  (989) ,  Wissa  (1075) ,  Wys  (1300).  Eber 
dQrfte  man  das  alte  Vesnn  mit  diesem  Wys  identificiren  und 
also  letzteres  als  den  Ort  bezeichnen ,  der  den  Vesuniahenis 
den  Namen  gab. 

C  a  n  d  i  d  i  u  s.  Es  genflgt  zu  bemerken ,  dass  ein  Ckuik 
didins  Calpurnianus  bei  Lehne  I.  118,  ein  Candidius  Martinas 
ebendaselbst  II.  326  vorkommt* 

Mnternus./Daa8  voimipweiBe  auch  Materner  den 


MKrenepkidt  pAfBl«n,  dinmf  M  ^^^9^  I^cfscli  io  «^  Jahrb. 
H,  JK.  &  14ß  att£iK)rks«m  genacbt  Idi  veiip^eise-  W«r 
nur  fivf  4k  4ef  o»ch0(i»n  Ungekui«  apgeb«reiidaD  St0iA«  iMp 
Ebeder;  Ronn  0  mi  Wa<l|cii4oTP);  dort  weihet  f^ip  SL  Wlvim 
MftteraM  dem  J«ppUer  uad  gßmvß  loci  ^ip»^  Alter»  UfT 
oylkrn  du  AUwite  Bfoteravs  und  Tib.  CUv^uifi  Pht^nwi  4« 

Hattern» 

9*  ' 
/TRONIS 

FENBBIS 

qAt^vs  ■ 

RXVS-  U-  M- 


Rfatr^nis  •  .  .  b^nehis  PubHas  Pacatinitts  0(ti)art08 
liibeiift  merito. 

Rother,  sehr  weither  Saadstein,  wie  er  sflAich  von 
floisdorf  nnd  ht\  Commem  Voiloniint  Die  Höhe  becnigt  S2^^ 
iKe  Brrile  1«'^;  die  Buchsfaben  selbst  sind  sy^''  hoch.  Büd^ 
werli  Ist  an  defAselben  nicht  rothanden,  nnr  sind  die  beiden 
Sfftenllllchen  mit  eraem  Kteinen  Lorberrzweig  getieft  Der 
•Stein  ist  beim  Ausgraben  in  mehrere  Stflcke  aerbrochen ;  lei- 
der wnr  der  abert  TheH  bei  meiner  Anwesenheit  nfcht  mehr 
anßiufinden. 

.  .  .  .  heneliis.  Wie  der  Name  der  Matronen  M 
erginaen  sei,  muss  vor  der  Band  vnentschieden  bleiben,  da 
hl  den  bisher  bekannten  Inschriften  keine  ahnliche  Endung 
vorkommt,  die  an  irgend  emer  wahrscheinlichen  Snpplirung 
berechtigte.  Nach  dem  Räume  können  höchstena  drei  Boch- 
alabea  fehlen. 


1)  VgL  Lendi,  C.-M.  n.  9  o.  H.  ta^      • 

9)  Vit.  te  WbI)  4a  Moadargodmaoa^  ttn»^  Itt 


MiOMum^eine  am  tiKipkih  und  FMsdarf.  n 

9a r Ivb«   AuMkndisl  die  AiHlassttiigf  des  ▼  naeh  q^). 

'II  iiiiiiiii 

■(RANMiiS 

////mm  n. 

QriMer  SMulrtfin  ans  delr  UinfegeiMl  t9d  Berg,  ]«(' 
hedi,  15"^  \mfit  y  r'  diek.  He  Inaohrift  if»t  dardi  die  VeiN 
vöttfffWff  df«  SMeioflS  «>  «Dkenntlidi  gew^den ,  da98  auam* 
den  angc^NiMea  Baekstakeo  nielUe  nrit  Beslinimiheit  fei*- 
fftiht  VMHiiekt  dtifte  ia  der  zweiten  JEeile  Veleraafliie 
im  ergipiam  eein« 

MATRONIS 
ABH^EmS 

SB  W 

Pieee  aoe  afJir  weichem  y  g eUke»  Sandatane  beeteliende 
Ai»  ist  %'  9/'  hoch,  V  ^"  kreü  und  ^^'  diek.  Der  ßeian- 
^f^n  der  l^atr^neii  ist  nicM  »ehr  lait  $ieberlieil  au  faeetinwen; 
vabra^eiali^  lireten  jedodi  gana  neue,  bislier  uabekaanie 

Gattbeitff«  ^q  Tage. 

Oberhalb  der  iaechrifk  betaden  eieh  in  einer  12/'  hohep 
bogenfllmiigen  Nische  die  bekannten  Matronengestalten, 
sitaend  nnd  FrucbtkOrbe  apf  ihrem  Schoesse  haltend.  |ieider 
warde  die  Ufike  Figur  beim  Herausnehmen  des  Steines  be- 
schädigt Pie  beiden  äusseren  Rlatroo^  sind  nwt  dem  be- 
kannten Kopfwulste  versehen  und  halten  mit  beiden  Händen 
den  Pruchtkorb  a|i ;  die  miUlere  hingegen ,  ip  Vergleich^  au 

ty  iMMt  BeliHeie  ven  ^  ffS»  t^  tn#ea  eleli  bet  MoBnnsen  Inscr. 
eoua  mtltnKk  m.  a.  friniaa64>  L  Ana«  d.  Bed. 


n  Matroimslßme  gm  Zülpich  md  Fi^Mpff. 


den  aodero  auffallend  jiifen41icb  gebiMel,  ^rsi^heut  «ealblOgs- 
tea  Hauptes  und  ihr  Haar  fällt  in  reicher  Lockenfillle  über 
Brust  und  Schultern  herab;  di^i  bält  sie  ihre  rechte  Hand 
auf  der  Brust  und  fasst  bloss  mit  der  linken  den  Frocht- 
korb  an. 

Das  Verhältniss  dieser  mittleren  Gottheit  xu  den  bei- 
den äusseren  ist  bis  jetst  noch  in  ein  räthselhafles  Dunkel 
f^ehimt  Dass  sie  die  Hauptperson  ist  und  einen  Vorzbg  vor 
^den  beiden  andern  genieest ,  darauf  wehen  nicht  nur  der 
IBhrenplatz  in  der  Mitte ,  sondern  auch  die  Auszeichnung  iü 
der  Kleidung  selbst  Wenn  wir  aber  die  bis  jeij^t  bekanntet 
-Bildwerke  genau  betrachten ,  so  werden  wir  linden,  dass  sie 
durch gehends  nicht  alldn  etwas  kleiner  erscheint,  als  dfe 
andern,  sondern  überhaupt  viel  jugendHcher,  meitr 
mädchenhaft  gebildet  ist.  Auf  diese  beiden  Umstände 
ist  meines  Erachtens  bisher  m.  wenig  Gewicht  gelegt  worden, 
und  ich  glaube  nicht  zu  irren,  wenn  ich  die  Behauptung 
auCstelle,  dass  die  mittlere  Fersoh  fiberall  als  Jungfrau 
aufgefasst  werden  müsse.  Im  Gegensatze  zu  ihr  erscheinen 
die  beiden  äusseren  Pignren  als  wirkliche  Mütter;  den  solennen 
Wulst  halte  ich  für  eine  das  Haupthaar  bedeckende  Kopf- 
•binde,' und  sehe  darin  ein  charakteristisches  Merkmal  des 
mütterlichen  Wesens,  wogegen  das  entUösste  Haupt  und  die 
reiche  Lockeafülle  der  mittleren  Gottheit  gerade  Wieder  den 
jungfräulichen  Charakter  bezeichnen  sollen.  ^) 


1)  Ohne  hierbei  an  die  Sitte  der  Hebräer  su  erinnern  ^  wjll  ich  nur 
eines  alten  Urauches  erwähnen,  der  im  Norden  Dentschfands 
und  namentlich   in   einem  Thefle   des  Miinsterlandes '^^    bL«   auf 


*)  Hierüber  theHt  uns  Herr  Prof.  Simrock  folgende  Notiz  mit:  Es 
durfte  dies  allgemeine  deutsche  Sitte  gewesen  sein :  ;,wtplf  ches 
gebende^^  vrtrd  dem  ^^scha^l^S  dem  Kranze  der  Jaflgüranen^  ezlge» 
g9Qg9setzt  Tit.  10^  80.  ^^dep  nun^iia  ßi  ir  boiüNit  iHiat^JIclast  es  Pars. 


Mair(mmi$Mne  am  Zälpich  und  FtpMorf.  M 

Die  beiden  SeitenlAeheii  dw  Steines  siert  da  FflHiMMnif 
das  eineiii  BUlUenchiDttcke  entwacbseiid  einen  Pintenapfel, 
OM  und  2V«  benuiterhänge^de  Aehren  trllf  t. 

«. 

//üRTfNI  -  SIBII 
US-SBCVH)V» 
LELLA  *  L  .  M 
(Matrenls)   Textnaehis    Tertinius    SimUis    Secundos 
Leila  Inbeiis  mecito. 

Nordwestlich  des  Dorfes  Floisderf  und  nnr  innige  ML- 
nnten  davon  entfernt  wurden  auf  der  nach  Berg  streichen- 
den Hübe  im  Frflhlinge  dieses  Jahres  mehrere  Gräber  auf- 
gedeckt, die  aus  grossen  Sandsteioplatten  msammengesi^ 
waren.    In  einigen  derselben  fanden  sich  ausser  Resten  vop 


den  ^entigen  Tag  sioli  eitalten.  Hier  wird  n^lleliT  der  BvaM 
am  Hocbzeitsabende  unter  grossen  FeleriichkeUen  tou  den  Frajien 
der  Nachbarschaft  ^^die  Binde  aufgetetzt^^^  und  sogleich 
die  Vorschrift  erthelU^  nie  mehr  ohne  dieselbe  öffentlich  zu  er- 
scheinen. Die  Binde  gilt  also  auch  hier  noch  als  Symbol  det 
notterllchen  Wurde. 


non,  26  Ton  Condwlramdrs  nach  der  fiochzeitnach^,  u.  von  U6t  inUI- 
rtoht  Tristan  1810:  ^^ir  honbet  sl  tU  soliAne  bant  dnroh  den  gewon^ 
Beben  site^^  Auch  bei  Walllier  ▼.  d.  Vogelw.  100,  87  eoH  der  bitate 
((|^  Meuf^mliMtenygeluindett  werden  nnd  ea  fragt  eloh  nur  wer 
dazu  berechtigt  seL  6e  ikitgt  In  dem  Volksliede  bei  Simrock 
188  die  Jnngft>a9  den  yersohlafenen  Jäger  spöt^di,  ob  sie  grdn 
Kranzlein  tragen  dürfe?  Er  sagt  zwar,  nein 9  schneeweisses 
Bäublein  solle  sie  tragen  wie  andere  JägersA-auen ;  aber  sie 
antwortet: 

Jetzt  las9  ieh  mein  HiSrlcin  hangen, 

Hern  Reuter  9  dem  Jlger  zu  HchaDden^' 

Dmm  er  dte  Zeit  y^tcM^t 

Anm»  d.  Re4> 


't4  MtärmenskSne  aug  Zülpick  und  FhMorf. 

Sebir«rlerii  vmi  Doleben  auch  kleinere  Urnen  und  Krflglein 
vor,  dfe  aber  »eist  vm  den  Arbeitern ,  die  Werthsäehen  in 
ihnen  zu  finden  gehofft  hatten ,  sersehlagen  wurden.  Mas 
dieser  Gräber  rührte  von  einer  weiblichen  Person  her,  wie 
die  darin  gefundenen  Perlen  aus  Tbon  und  ein  silberner 
Halsschmuck  deutlich  bekunden.  Letsterer  wurde  von  den 
Arbeitern  leider  gleich  in  vier  Theile  getheilt ,  and  bestand, 
so  viel  ich  erfahren  konnte,  aus  mehreren  silbernen  Stäb- 
chen , '  die  mittels  Augen  mit  einander  verbunden  waren.  Ein 
paar  von  mir  erworbene  StOckchen ,  die  ungelUir  S''  labg 
und  V/2^^  dick  sind,  bestätigen  «war  diese  Angabe,  jedoch 
konnte  ieh  über  die  ursprüngliche  Form  des  Schmuckes  keine 
genaue  Auskunft  mehr  erhalten.  Die  einzelnen  Stäbdiefi 
■sind  so  gebildet ,  dass  von  einem  in  der  Mitte  befindlicboB 
rautenförmigen  Knotenpunkte  nach  beiden  Seiten  hin  zwei 
Drähte  auslaufen,  von  denen  der  eine  um  den  andern  fo- 
^dreht  worden;  und  die  sich  an  beiden  Seiten  nu  efnänvAuge 
vereinigen.  Dte  Perlen  und  Korallen  aus  Thon  lagen  in 
der  Gegend  der  ffandgelenke  und  de.uten  also  ftuf  einen 
.,Anps(;hmiicK  hi^.  Auch  fand  sich  in  dmselben  Grabe  noch 
ein  Stückchen  fein  vergoldeten  Bronzebledl^e  welche  nebst 
den  andern  Gegenständen  in  meinen  Besitz  kam.    Alle  Grä- 

.^r  lagen  kaum  V/%'  tief  unter  der  Obf^rflAcbf^  in  deir  Aich- 
(mg  ^m  W#stf«i  nuk  W^t  4ie  Kt^ror  dwr  T(Mbton  mit 

dem  Oisiebte  gegen  0*  gerichtet 

Di^  oben  mitgetheilte  Insobrtftplatio  flmd  «ieb  an  dem 
zuletzt  aufgefundenett  eilflen  Grabe  vor,  und  da  dasselbe 
bei  meiner  Ankunft  noch  unzerstOrt  war ,  so  kann  ich  die 
Dimeasionsverhftituisse  genau  mittheilen.  Die  li^nge  des 
Grabes  betrug  im  Lichten  6^,  die  Höhe  18^^  .und  iA^  Breite 
am  Fussende  20^\  am  Ktpfeiidi^  aber  9^*  Die  Unterlage 
bildete  eine  einzig«  Quadofaudatainplalte ;  üe  Seiten  und 
Decke  waren  aus  je  zwei  Stttoken  zfllMOBimeAgesetzt ,  Kopf* 
und  Fttisendte  aber  wiederum  durcb  eine  einzige  Platte  ge- 


JMpöneM Ww  oiif  Zälpioh  mi  JWiMf .  fft 

jiitrtlPCiL  Dkk  Vmgßm  wmm  mit  Mhem  Ldiiü  so  v^erkittet, 
ima  woier  Bfigen  noch  Brilreich  iu  das  biMere  dadrita^Qa 
kaaaitn.  Sie  Inaditifi  faai  nth  an  der  liaken  SeiCealRMd» 
jaioch  var  dtv  gtme  aimn  augeaflehdalioh.  ia.awd  Balftta 
gcafaHüi^  aal  dar  Uatare  Thail  als  DttAplaite  btliaMt 
vatden.  Aueh  Mar  hafte  lam^  wie  abcaall)  dia  kickritft 
aaah  latea  gekdart 

Ber  Sieia  kai  ia  asiaear  -jetaigea  Atoiande  eiae  Bftke 
voa  Sft^^  ciae  Bte ite  voa  29^^  «ad  eiaa  Dkke  voa  dVA  Ue 
Sebrift  ist  ausser  dea  angedeoteiea  Beschftdigungea  aaoh  sdur 
gat  arhfdteB.  fiae  kttdlkbe  BkrstdHung  dtrMatroaen  scheint 
■idii  vadiaadea  gefireaen  au  seh»  jedach  aiM  die  haiiea 
fldtaattcbea  iüt  eiaaai  eii^Bohea  Lorbeeraireige  gaaisrt. 

Textuaiehis.  Das  Wart  Mairäais  asheiat  aath 
darlher  geMaade»  au  bahea ,  da  iet  Sieia  getade  aber  di^ 
aer  Ealleaeharf  abgdiaaea  lat;  dafar  siareehen  aack  Ot 
UiQgeaTfditftaisse  uad-  die  kanaoBische  Abtkeiluag«  b  Ist 
diese  losohaifl  jetal  die  aweite  bekautite  diöws  Naaieas;  A 
ersfere  wurde  var  ekwgea  Jtokfen  bei  fiaHer  gefiaidea  aad 
vaa  Frradeabefg  ia  dea  Jahrb.  Hr  XX.  S«  m  besprochen; 
dort  eiaeheiaC  die  Vom  Teataaieis,  fciep  kt^  wie  gewakttUek, 
ein  k  ekigeäokabea. 

T  e  r  t  i  a  i  u  s.  Moser  Name  koauat  kkuAg  auf  Inschrifteii 
vor,  aaveilflieh  isi  Sküalter  dea  Cievenis  Alexander«  VgL 
Lehne  I,  9a  II.  999^  Lorsch,  a«-n.  1,  41.  II,  8  and  Jahrh.  ■. 
XIL  S.  M,  wa  cift  TarÜaias  Rroanas  dea  yderaaebisoben 
Hattern  opfert 

Lella.  Derselbe  Namen  kommt  auch  aoeh  bei  Lerseh 
C.-M.  I.  25  in  einer  den  Matronis  Vallamiichiabus  gewid- 
meten Inschrift  vor.  Doch  halt  ihn  Lerscb  für  e^nen  Per- 
sonalnamen^  wie  auus  der  Abgabe  C^M.  UJ^  3i*  XU  erbellet; 
er  baaeidmet  aber  hier  oiE^abar  dea  Qebariaom  des 
aai  darfta  deshalb  aaah  daii  sa  aa  fiason  aoia. 


-VB  |f ctfr0fi6nfl0aia  au$  ZülpM  tmd  FImdoif. 

E«  seheint  mir  «weckioamg,  hier  nech  «wei  Ptakte 
mi  bf rflhren ,  durch  welche  der  Zülpieher  Fund  tot  ambrn 
bisher  bekannten  sieh  ausseichaet.  Dahia  gehftren  erstfidi 
die  rMlg  neuen  Attribnte  auf  dem  den  Vesuaiahenisdhmi 
tMüttern  gewidaelen  Steine ,  die  Rngel  am  IVsse  'desseNben 
and  die  Krabe  auf  dem  Zweige  der  anderen  .Seite.'  Was 
jenes  Symbol  betrifft,  so  sind  runde  Kugeln  Ton  Saadslein  als 
Beigaben  in  aHdeutscben  Grabern  gerade  nicht  adten')» 
doch  weiss  ich  ihr  VoriLoauaen  auf  Matronensteinen  nidit 
an  deuten. 

Was  die  Krfthe  auf  dem  Blftiteraweige  angebt^  aa 
dflrfte  sich  eher  eine  unmittelbare  Beaiehung  au  dem  Weaen 
der  Butter  ergeben.  Wir  kennen  nemtich  diesen  Vogel  de 
das  Symbol  ebdicher  Eiatracht  uad  Treue  bei  4en  Alten, 
-(et  Adian  deanun.  111.  9.),  und  wean  wir  Oberhaupt  unsere 
Ctotthdten  immer  mehr  als  Feld-  und  BausscMraiende  Wesen 
erkannten,  und  sie  in  letzterer  Beaiehung  den  Penaten  der 
Bttmer  Tergleiehen  dürfen,  so  findet  obiges  Attribut  auf  Va- 
Imteiaen  der  Mütter  sdne  volle  Berechtigung. 

Der  andere  Punkt,  welcher  den  Zaipicher  Pund  aas- 
aeichaet,  betrifft  die  grosse  Venehledeaheit  der  lasehiiAen 
selbst  und  die  muthmassliche,  ursprüngliche  Heimalli  dersel- 
ben. Wenn  wir  nemlich  an  den  Qräbem  van  Ooedesheim 
(Embken)  nar  Votivsteine  der  Veteranehischen  Matronen,  an 
Vetweiss  nur  Altare  der  Vesuaiaheaischen  Matter  fanden,  so 
sind  die  neuen  Stdne  ans  Zlllpieh  fast  alle  gaaa  ▼ersehiedeaen, 
offenbar  nicht  einmal  einheimischen  Müttern  geweiht. 


1}  Solche  Kugeln  fiuideii  sich  yor  einigen  Jahren  in  mehreren 
Gräbern  auf  dem  Ginsterberge  bei  Commem,  wo  beim  Kiesgra- 
ben für  die  Zulpicher  Strasse  eine  ausserordenfliche  Anzahl  von 
Steinsftrgen  ausgehoben  wurdet  In  einem  Grabe  ftinden  sich 
drei  Stuck  dieser  Kugeln ,  wovon  die  grössfe  einen  Dorchnesser 
von  6"  hatte.  Ueber  diese  bedenteade  OriUientfitte  und  derea 
Inhalt  werde  Ich  ein  andenaal  berichten. 


Mßinmeniiem»  Wi  ZSIpioft  md  Bhkdärf..  7f. 

'  Hier  ist  nun  etee  doppelte  BrklttrnoK  ndäsrig«  Uli»: 
■al  oenriieh  isl  es  gedeukbar,  dass  die  Steine ,  von  weldien: 
wir  Bwei  als  der  miniltdbareii  Naclibartcliaft.  angdrilrig' 
■aebfoirieaeii  habtn,  ursprOnglicIi  aneh  an  dimn  Pmiklen. 
aelfeet  sieh  vorfanden  na^  von  da  nadi  Zilpioli  veiteiiren; 
wurden ,  dessen  ntf ciwte  Umgebung  Aberiiaupt  .iceine  Banateioa: 
Hefert  Oder  wir  nehmen  an,  dass  in  ZAIpieh  selbst  oder 
des  gerade  vor  den  Tiioren  der  Stadt  gelegenen  Hofes  dni 
l^edeolendes  Heiligtbum  der  Mfliter  sicli  befand  ^)9  wo  zwar 
baaptsaehlicii  den  Sclmtagottlieiten  des  Ortes,  jedoch  nicit 
aasschUessKoby  geoff^rt  wurde.  Denn  da  der  diamliter  der 
Hatronen  ein  allgemeiner,  sicIi  iberall  glrichbleitonder wac, 
so  konnten  Fremde ,  die  in  dem  altefci  ToUriacum  sieh  auf« 
hietten ,  audi  hier  ihren  heimathiiehen  Hattera  OeUbdostiNao 
errichten.  Eben  so  wenig  darf  es  uns  andereraeits  befhnadeoy 
wenn  wir  an  weit  entfernten  Punkten  von  solchen ,  die  sieh 
ab  Soldaten  eine  Zeitlang  hier  aufgehalten ,  den  schMae»« 
dett  Gottheiten  des  früheren  Anfentbaltsortcs  in  frommem' 
Andenken.  Attare  geweiht  finden.  Be  können  sooul  jene  mi 
den  Chrabem  benutaten  Matronensteine  sich  alle  in^fiEilpielL 
oder  dem  nahen  Hefen  vorgefnnden  haben. 

Zum  Schlüsse  dieser  Hittheilung  mAge  es  mir  v«^- 
gannt  sein,  meine  in  d.  Jahrbb.  H.  XXil.  S.  189  aiisge« 
aprochene  Ansieht,  dass  die  Aufaniae  mattonae  gerade 
dem  Orte  Höfen  au  vindidren  seien ,  näher  zu  bogrOnden.    • 

Bei  diesen  Mflttern  hat  gerade  der  Umstand,  dass  Vo- 
tivsteine  derselben  an  so  ganz  verschiedenen  und  weit  ent- 
legenen Orten  aufgefunden  wurden ,  der  Ansicht  Eingang  ver- 
schafft, dass  nicht  sowcrtil  topische  Gottheiten  als  vielmehr 
elementarische   Gewalten    damit    gemeint  seien.     Die  ver- 


1)  Wo  dioscr  4ea  nalribos  .aewfdaielo  Vmpel  Ingy  werde  ich 
spiler  iu  einem  andern  Aaümtoe:  ^^iBfilpieh  sie  .  Btecmtadl««, 
woiar  dns  Material  berstti  gesawaelty  aacbuuwetsca  venrochen« 


sobladeiieii  Dcntuagsversiicie  sind  BUletstvoDd^lWial,  Moe- 
df!r|;odniien  9  p.  LXXIV«  susamniengtttdlt  iifed  tbe^Nckcn 
WtfriaL  Zu  denen,  welche  an  der  (nfischen  Natiir  dieeer 
Hittor  festgehalten,  gehören  nnter  Anden  Cliper  (infiyrfpii: 
6t  WMtni.  20B),  der  sie  anf  das  alte  Aaanra  4es  1111»««» 
beniehen  will,  und  Martin  (Religion  des  OauMs  U.  lM)y 
der  dabei  an  Ofen,  die  alte  Haoptstodt  Ungarns  4«ikt,  etaM 
irgend  etwas.  Andkres  als  den  Nanet'tkkag  fir  idiese  am* 
sieht  gellend'  machen  zn  kennen.  Lersob^  (Jahrk  d.  V*  IL 
m>  wfli  sie  wegen  der  Zufia■llnensteliui^f  nit  den  Inalrihns 
Bannoniorani  dt  Delmatammauf  dem  heka— tian  I^yüner  gtiin» 
(•rein  MM)  ebenfiills  avf  ein  ¥olk  in  der  Herne  kenieiiHi^ 
Fmidenberf  jedoch  (Jslirb.  d.  V.  XIX,  90)  hftU  es.Ar  wArw^ 
tfiMMich,  dass  nie  fir  Schnüsgottheiten  der  Inesigen  QcgMnd; 
stt  efachten  seieDb 

Oehen  wir  auf  die  ^bgeuamte  Lyaner  Inschrift  nurOolGv' 
die  ans  dem  Zeitalter  des  Sepiimins  flkveräs  «taUnt^  M( 
besagt  sie,  dass  ein  T.  Chiudins  Fompeiwius,  TrüM  ict 
Miiim  Mhwrvisehen  Legten,-  den  Aaftinischen  Ifatreveii.  and 
den  :MAttem  der  Pannonier  und  Deimater,  einen  Altar  widibet 
Diese  Verbindung  deutet  seines  Brachlens  g congsam  daratif 
bin,  dass  auch  die  Aufamae  nuitronae  eine  topisdie  Besie« 
buug  Ilaben,  ohne  jedoch  dn  Velk  in  der  Feme  aulicaeicbnens 
somrt  würde  der  Widmende  die  matronae  niobt  ausdri^kUeii 
von  den  sntres  gesondert  tiaben  *> 


'1}  nei  einer  Verglelehifng  der  bis  jelst  beksnatea  Mateeaeasteina 
bsbe  ich  geftinden,  dass  überalKda^  wo  die  Mütter  von  Irgend 
elpem  VoIlusCanune  ihren  Namen  tragen,  oder  wo  sie  mehr  als 
allgemeine  Schutzgottheften  aufgefasst  werden ,  die  Bezeichnung 
matrea  gebrancht  worden,  nie  aber  der  Auadmok- maironae^ 
4la*iaden  wirble  iaat9es0rMae,  Fsi«avae,ieaiiafoBäi^  VMeerae, 
wo  4oeh  aiisdrieUieb  die  Naaien  anf  VoHnstinime  UBweiaen^ 
«taalsmaWenne  «esMHit^  dagegen  sebeiDt  dar  Malere  Vamen 


JlrtiiiiMfMiie  äM  26/j^  m 


Wrndni  wk  il«li  dit  •hm  kd  ler  BcaplwciMiif  .M 
CüUneka»  aiiij^ttHtai  ^w^i  HMifdiiedlafuitftii,  «nter.wck 
dm  wir  tberliftivi  einen  MairMieailti«  eiorai  bestimnitBä 
Orte  siifl|>rNheii  können ,  nuf  den  f  egenwIMif  eo  FaH  a% 
m  «rivi  Mdea  BrfofienueMD  roHitanalig  ginll(^,  irciin  win 
■•(ea  nb  im  Potikt  beztiduienv  der  dnn  Anfaaiii  deü 
Namen  |[ak.  Von  dm  Wb  jcUt  jia%eAindcnen  •  fiteiaMi  g^, 
bimi  nanlkh  drei  (atao  ein  Arillel)  dieeer  an  Wabenretta« 
wm  der  ftttneraeit  to  reiehen  StelbSan,  oBd^mrden  aiaiHMk 
Hab  ia  gaaingeimger  Entfanlnnf  Von  einander  («n^tfuniany 
Bi  aittd  die  in  dtfaemjalirtk  IM.  lÜB,  XISL  St.  npd  XXH.  198 
flrilfelheilieii  InackrllteiL  Aker  auift  die  mdstea  nM  neolfe 
•krig«  aecbs  Steint  «trbca  am  iimak  ■rte.in.daei'.Bnlleli 
Beaiekaag.  Wie.ifir  aeailick  eohon  obc»  kcAdukieo»  ißfMM 
Unna  dtoftaptstand^uariiar  der  crätea  Hiaearadlen  Ijegieii^ 
rm  der  AMheililigen  ahrccbaalad  ia  Betgüeat,  .CMa  nad 
Ziifidk  sack  tefanien.  Nadi  Belgiea  (fthfiier)  ^ribötk  int 
MiiaNro.  ilk  ia  Orariieek^i  Kai.  des  &b.  dl.,  alMsk.Btna  die 
Ana  hei  i«tradi  C^M.  IL  Sl  (de  Wal  Nto.  128)»  iach  Göla 
eadUcli  üß  m  dieaea  Mrbk  &  V.  VL  3f  6  aüftsetbeille  In^ 
sckrift  In  tnlfamtere  OefeadMi,  nach  I^M,  Nrwregen 
aad  «irfd  aal  ftkaa  geboren  die  bei  de  Wal  Nre.  187»  IM 
vad  188  anfffllbnea  Steine.  ^  Den  &8lner  Stein  widaMi 
ein  Soldat,  dea  l«yf»Ber  ein  Tribaa  der  erstea  Miaerviacbea 
Legioa«  lükia  wieaea  wir  eiber«  dass  die^e  li^giM  raa  9q4 
■itian  in  UntergermwHea  tewiehtei  wmde  und  einige  Mea 
apftter  unter  Trajan  in  den  Kriegen  gegen  die  Dacier  mit- 
facbt^  wakelkatw  der  naekaiaiige  Kaiser lladaiankefiakUgte.  0 
Mi  Mdaig«  gegen  di^es  kriegeriacbe   Volk  jenaeita  d* 


dorchweg  bei  den  Ortonanien  in  Gebrauch  gewesen  nn  sein.    — 
Aoch   die  AnAmiae  werden  auf  aUea.  tis.  (jdMI/  bAalWiKa  On- 
aeWAHk  aar  ah  jpaMDBae  beaeieteet 
1)  Cfl  Spart.  Tli  Badr.  o.  a.  i 


80  Matroinensteme  aui  ZS/pjoft  wkd  Ftoimbftfm 

Bdnau  rärden  von  Unte^pannonien ,  Delmatien  wil'4>bieraid- 
sien  aus  geleitet  iiod  dauerten  im  Ganxen  iMBt  volle  seeiiB 
Jahre.  So  lang«  wenigstens  wird  auch  unsere  eiste  Legion 
in  jenen  Gegenden  gestanden  haben ,  und  es  ist  nicbt  nn- 
wahrscheinlich ,  dass  sie  sowolil  während  jener  verheerenden 
Feldzflge  als  auch  spater  nach  ihrer  Zurttokveriognng  an 
den  Unterrhein  aus  den  dem  Kriegsschauplatse  benachbarten 
Frovinnen  Pannonien  und  I>elmatien  rekrutirt  wurde.  Wese 
Annahme,  welcher  nichts  entgegensteht ^  bringt  ah&t  die 
matres  Pannoniorum  et  Delmatarum  und  die  Anfaniae  na»» 
tronae  des  Lyoner  Steins  in  eine  nidit  ^eu  verkennende  Wedi- 
selbeziehung.  Claudius  Pompeianas  opfert  den  HAttem  seiner 
Heimath  und  den  Matronen  seines  früheren  Standquartieres 
Aufan  y  nadidem  er  sum  Lohne  fllr  seine  treuen  Dieoste  von 
Septimius  Severns  mit  einem  Gute  bei  Lyon  beschenkt  wor- 
den, wo  er  seine  letzten  Tage  verlebte.  Der  KMner  Stein 
dttrfte  aber  noch  in  die  Regierungs^eit  des  Trajan  gehören, 
wenn  wir  den  in  jener  Inschrift  genannten  Plnss  Alutm 
ak  die  Aluta  in  Dacien  bezeichnen  und  annehmen,  dasa 
Hansuetus.  selbst  in  den  Dacischen  Kriegen  nritfecht  0 

Was  endlich  das  zweite  Brfordemiss,  die  Ueberefai- 
stimmung  der  Namen,  anbelangt,  so  entqiricht  ins  aitger- 
manische  Aufan  völlig  dem  jetzigen  Namen  Höfen,  wenn  wir 
nur  ewagen ,  dass  nach  volksthümlicher  Mundart  sieh  Au  in 
0  verwandelt  hat ')  und  die  Aspiration  der  bequemeren  Aus* 
spräche  wegen  spater  hinzugetreten  ist 

7. 

Den  vorhin  besprochenen  Matronensteinen  flgen  wir 
das  Bruchstück  eines  interessanten  Meilenzeigera  hinzu,  der 
bei  Anlage  der  neuen  Kölner  Strasse,  ungefähr  iVa  Stunden 


1)  VgL  de  Wal  p.  147. 

9)  Vgl.  Jabrbb.  d.  Y.  H.  69;  wo  die  Ueliplele  von  Undk  ansam- 
BMagettellt  sind. 


iTafroNeMMM  äiu  Zälpkh  md  IkMotf,  81 

TOD  JM^di  «aitauif  im  sogciuuuiten  Marieaiiolse  «dwa 
der  aken  RdoKntrasM  aafgefindea  wurde.  Der  St^  bildet 
eise  twule  Sftale  ron  17  ZeU  Dwvhmesser  aud  besteht  wo» 
gelbea  Saadstein.  Br  hat  mehrflushe  Besebadigiuigeii  eriUten 
und  trigt  folgende  noch  lesbaren  Zflge: 
AVaEUO-AiaSBHK» 

pio.AVG-SfiVBai-Aia 

FIL-  USAUWI  •  cos  •  PROCMMM 

immimmmmm^immimmmmm 
vmmnm  sfiv^i  tuam  vy/ne», 

FlL  •  A  •  COLOI  mk'  /^tG^iT 
LBVGAE  « I 

die  ich  «lae  ergftiwe*: 

Im^ratori  Gaeaaii  Blaico  Anrelio  Aaleniaa  Pio  A«* 
gosto  Severi  Awgvsti  Pii  filto  Pjoalifici  MaxÜDo  CoDsidi  Pro« 
coDsidi  et  Imperatori  Caesari  Publio  Sepüniio  Anieufno  Pio  Au* 
gosto,  Severi  Augasti  Pii  filio  a  Colonia  Agrippinensium 
Leagae  VUI. 

Coasoli.  Das  eKste  Consulat  des  CaraeaU  fUlt  ia 
das  Jahr  202  u.  Chi:;  das  zweite  bekleidete  fst  aogieieh  uH 
seioem  jttiigern  Bnider  Geta  im  Jahre  205.  Da  aber  des 
Let^lern  Namen  ohne  jeglichen  Titel  in  unserer  Inschrift 
erscheint  y  so  kann  der  Stein  höchstens  dem  Jahre  201  an« 
gehören.  Nicht  nnwahrseheinlich  ist  es  ausserdem,  daw  wir 
ao  Anfange  noch  den  Namen  des  Kaisers  Septimius  Severus 
nebst  seinen  Titeln  au  ergansen  haben,  indem  der  Meilen* 
stein  bei  Lebseiten  desselben  gesetat  worden  war*  0 


1)  Durch  Vergleichting  der  sahlrelchen  Meilensteine  aas  der  Re- 
g;ierungAseit  des  Kaisers  Severus  ergibt  sich  diese  Ergänzung: 
IMP-  CAR8  L'  SEPT«  SEVEBO-  PID-  PERT-  AVG-  ARAO: 
ADIAB.  PARTH-  MAX'  P.  P-  COS*  als  noüiwendig.  Vgl. 
MosuBsealnacr.conrp  Helv,  N.  83S|  woraacfa  In  unserer  Iitschrift 
statt /iBj^eratori  Caesari  P.  Sept.  Anton*  P.Aug**  susetsen  sein 
Bddite:  L-SEPT.GETAB«  CAES-  SEVERI  etc.    Anm.  d.  Red 

6 


Der  HttM  te  Ckte  kt  ollc^ar  mH  AbMA  cetilsl; 
diae  Anmemflg  feschah  wohl  Mf  BefcU  toCaracall,  4er 
glcieh  Mch  deii  AminUt  4er  Begierviif  seiiieH  Brate  iui4 
Hitregeutm  für  einen  Feind  dee  Staates  lulte  trlLliren  und 
nrnbriogett  lassen. 

L  e  n  g  a  e  VIIL  ^  Nach  dem  Itinenrinm  Antonini  betrag 
die  Entfemnng  nwiscken  Coln  und  ZQlpicIi  16  rOniscIie 
Meilen  0;  da  nnn  der  Fnndort  «nseres  Meilensteines  unge- 
fiüir  4  rOmisebe  Meilen  ron  Ztllpich  entfernt  ist,  so  bleiben 
noeh  12  Meilen  ess  8  Lengen  fflr  die  Streeke  von  da  bis 
Cttln  tibrig ,  und  auiFallend  spridit  aneh  die  Lflcke  aaf  dem 
Steine  dafür,  dass  hinter  dem  Worte  Lengae  die  Zahl  VIII 
gestanden  habe.  Ob  aber  auf  diesem  Punkte  im  Marienbotee 
sieb  audi  wirkiieii  eine  rOmisebe  Niederlassung  beftandon  haboi 
darlber  kann  in  Ermangelung  aller  weiteren  Data  jetst 
nlsbt  entseUeden  werden. 

a 

Zum  Schlüsse  erwähne  ieh  noch  eines  andern,  ebenfSsUs 
in  Zläpich  aufgefundenen  Steines ,  der  beim  Baue  einer  neuen 
Scheune  des  Herrn  Guinbert  ans  Lidit  gebogen  wurde.  Als 
die  Fundamente  nu  diesem  Gebäude  gelegt  wurden»  stiess 
man  ungefUir  4  Fuss  unter  der  Oberflielie  auf  die  alte  M- 
merstrssse ,  die  also  gemftss  dieser  Richtung  in  gerader  Linie 
aus  dem  Dorfe  Höfen  kommend  den  sogenannten  MoMenberg 
durchschneidet,  am  Guinbertschen  Wohnhause  die  jetaige 
CSttlnstrasse  trifft  ^  unter  dieser  bis  zum  Cdlothore  fsrtgeht 
und  von  da  ab  schnurgerade  nach  Liblar  weiter  verlinfl. 
Neben  dieser  Strasse  fand  sich  der  erwähnte  Stein  vor,  der 
aber  leider  nur  Bruchstück  ist  und  auf  einer  1%  Zoll  tief 
ausgehaueneo  ^  viereckigen  Flache  folgende  Buchstaben  neigt: 

1)  loh  folge  hier  nemlieh  der  Aasieb«  Mafsera  (H.  1. 6.  ItO  d.  Jahrb.)^ 
Dftoh  Welcher  iin  dieser  Stelle  dnrdi  die  Sehuld  der  Ahaebrettier 
die  Zahlen  der  Leugae  aoagenülea  sind  mid  nnr  die  der  If.  P. 
Bloft  erhalten  haben. 


IfoInwefisfeNie  au$  Zülfkk  und  FhUdorf. 


MIDI 

mws 

ierta  Bntsifierang  ich  jedoch  nicht  wage.  Die  Dimen- 
nomrerhAltnisse  des  Steines  selbst  wie  auch  ein  mit  dem 
Spitomeissel  hineingebauenes  rundes  Loch  lassen  darauf 
schliessen ,  dass  er  sni  einem  öffentlichen  Gebäude  verwendet 
worden. 

Commern. 

At  Kick» 


8.  Mthtt  txntn  xSmifdftn  0rab|lem  au0  X^nburgtunti 

je^t  in  Xanten. 

Der  in  der  zweiten  Hftifte  des  siebzehnten  Jahrhunderts 
auf  dem  sogenannten  Hoch-  oder  Burgfelde  der  heutigen 
Bauerschaft  Asberg  bei  Meurs,  wo  das  römische  Castell 
Asciburgium  stand,  gefundene  und  bisher  in  dem  Garten 
des  Landgutes  Ter  Voort  bei  Meurs  aufgestellte  römische 
Grabstein  desTuronen  Tiberius  Julius  Sdebdas,  eines 
ehrenvoll  entlassenen  Cohortensoldaten  ^  befindet  sich  seit 
Kurzem  in  dem  Antiquarium  des  jüngst  verstorbenen  Herrn 
Justizraths  Houben  zu  Xanten,  der  diesesDenkmal  von  dem 
jetzigen  Besitzer  jenes  Landgutes  als  Eigenthum  erworben  hat 
Da  der  Stein  seit  zwei  Jahrhunderten  an  der  Gartenhecke  unter 
fireiem  Himmel  gestanden  hat,  so  hat  die  Inschrift  durch  den  Ein- 
iuss  der  Witterung  und  des  Slaubes  sehr  gelitten,  zumal  der 
Stein  ein  nicht  harter  und  porOser  Kalkstein  ist  Eine  sorg- 
fiütig  vorgenommene  Reinigung  bat  ihn  nun  von  der  Moos- 
nndSlaubkraste,  womit  die  Oberfläche  bedeckt  war,  befreiet, 
80  dass  die  Buchstaben  wieder  deutlidier  hervortraten,  aber 
die  drei  letzten  Zeilen  sind  fast  ganz  naleserlidi  geworden 
und  können  nur  aus  alteren  Abschriften  ermittdl  werden, 
deren  Richtigkeit  jedoch  ans  dem  Grande  angenommen  weiden 
darf,  weil  sie  im  Wesentlichen  sowohl  unter  einander  sdbst, 
als  auch  mit  den  noch  erkennbaren  S^riflzigen  auf  dem 
Steine  flbereinstimmen.  Eben  so  ist  die  tber  der  Inschrift 
bdndlich  gewesene  Venierang,  wie  me  nnf  der  Cnpet'nchen 


Ueber  men^rAnJi^ffe»  Qrab$lmnm$  Asdbmrgkim ,  etc.    86 

AN»iltai(flicli:2dgt,  sieht  mehr  «der  bw  in  sehr  Mhwaeheo 
Onriiwa.iu  erkennen. 

Im  J«  16S7  machte  der  holländische  Altertbomsfonicher 
Gisbert  Cnper  in  seiner  Schrift:  Barfocrates  et  Mo- 
nnnentn  antitna  inedita,  Trajecti  ad  Rhen.  IHDCLXXXU. 
p.  S4S  sqq.  diesen  Stein  raerst  bekannt  md  ffigte  eine 
AbblUnnf  desselben  bei ,  welche  ihm  der  Baron  von  K i  n  s  ky, 
OoBTemeur  der  Grafschaft  Meurs.  und  wie  ich  erfahren 
habe,  damals  Besitzer  des  Hauses  Ter  Voort  nugescbickt 
und  4^  Burgfeld  als  der  Fandort  des  Denkmals  angegeben 
hatte;  Es  kann  daher  die  mir  von  dem  spatern  Besitzer  des 
GntcB^  Benn  TonBaesfeld,  mitgetheilte  Nachricht ,  der  Stein 
sei  in  einer  Sandgrube  auf  dem  Wege  nwischen  den  Ddrfem 
Bombcim  und  Eick ,  eine  halbe  Stunde  von  Meurs  .  an  der 
Strasse  nach  Bheinberg ,  gefunden  worden  i  iMchi  richtig  sein, 
da  das  Burgfeld  in  einer  gani  apdem  Richtung  von  Meurs 
liegt 0  Bie  von  demFreibeun  von  Hflpsch  in  seiner  au 
Köln  1801  edirten  Epigramraatographie  befindliche  Abschrift 
des  Steines  S.  56  n.  9  ist  im  Ganzen  richtig.  Als  ich  den- 
selben  vor  etwa  20  Jahren  an  Ort  und  Stelle  sah,  konnte 
ich  die  verwitterte  und  mit  Schmutz  bedeckte  Schrift  nur  mit 
Hülfe  einer  alten  Abschrift  i  welche  Herr  von  Raesfeld  mir 
gab ,  die  aber,  wie  sich  bald  herausstellte,  nicht  ganz  richtig 
war^  entziffern.  Ich  machte  auf  dieses  seit  lang«:  Zeit  un- 
beaehtet  gebliebene  und  verwahrloste  Benkmal,  so  gut  als 
ich  damals  konnte ,  in  den  neuen  Mittheilungen  des  Thariu'« 
gisch-  Sachs.  Alterthumvereins  Bd.  I.  H.  8  S*  87«  wieder 
auteerksam.    Nach  mir  haben  Steiner  in  dem  Codex  In-« 


l;^  Einigei  andere  Desknaler  mit  Inscbriaen  siad  nuk  der  band^ 
sehriniichea  BUibettung  eines  D.  Arnold  von  Qoor  glelehftült 
Mif  dem  BurgfQlde  gefunden  worden  nnd  finden  «lob  in  den' 
Gniterscben  Corpus  InscripCt.  abgedruckt«  p*  14^  n«  8..  p.  IMOk 
750  n.  9.  nnd  ad5  n.  1» 


9i  Uilbet  ebim  Hfmki^&H  drttftÜMn 


•       • 


seripti  Rom.  Rheni  VL  ii.  Mt  mi  L ergeh  ift  leü  CbiitriU 
miiseam  rheinland.  Inschriften  H.  HL  tt.  IM  8.  Mt  fg. 
jlie  Inschrift  wieder  bekannt  gemndit  unl  Iheflweise  eriautert. 
' Setzt  j  wo  idi  die  Inschrift  dieses  Grahsteines  genau  nnleii> 
sncfat  habe ,  kann  idi  Aber  die  einseinen  Zdltn  niid  fiehrift- 
seiehen  folgendes  mittheUen: 

0er  Stein  ist,  wie  schon  bemerkt ,  ein  poröser,  weicher 
Kalkstein,  6^  rfaeinl.  hodi,  9^^  dick,  1^  1&^  breit;  daron 
waren  oben  1'  Pläche  mit  Versierung  bedeckt ,  die  aber  jetnt 
nicht  mehr  siehtbar  ist;  anf  der  folgenden  Riache  Tia  fl^ 
Lange  steht  die  bisdirift  von  8  Zeilen ;  die  Flache  des  4. 
Fasses  enthält  eine  ans  drei  Zeilen  bestehende,  offmibar 
apater  hinngefttgte  Schrift,  die  aber  kaum  mehr  lesbar  ist; 
etwa  V  Fttss  tief  mag  er  in  der  Erde  gestanden  hiAen. 
IMe  Schrift  heisst: 

TIB  '  IViL «  CAR 
BTIS.F-SDEB 
DAS*  DOMO- 
TVR0«MISBI 
CIVS  •  EX  -  COH. 
SILAYCIENS« 
IVH«S*B*TI8IVL- 
ANTV8-   F.C* 
Die  arate  Zeile  ist  noeh  gaon  dentlicb  an  kaeta  (  der 
kleiao  Strich  nwischen  VL  ist  eine  dnn:b  spateres  Bioritnen 
entstandene  Linie.    In  der  nweiten  steht  naeh  SDHB  kein 
8,  wie  einige  Abschriften  haben;  in  der  dritten  bt  dasO  am 
Schlisse  thettweiso  rerwiscbl,  das  Debrige  aber  gann  denf» 
lieb;  eben  so  das  0  der  vierten  Zeile  in  Turo;  die  SS  sind 
in  der  Mitte  etwas   beschädigt;  in   der  fOnften  ist  E  nicht 
mehr  gut  jw  erkennen ,  aber  en  kann  ftglieh  kein  anderer 
Bnehstabe  sein ,  auch  vm  COH  lassen  sfdi  nur  dnneltte  Btriche 
bei^aditf nden ,  welche  sieh  aber  leicht  als  die  drei  richtigen 
Bnärilabed^  ansrtfllen  lasst^.    Diö  ttfchligMt  dcr^  vo«jUrsch 


aBfeftchtenen  mul  emeiMilileii  testen  Seile  BILAVCIUIS« 
edidnt  mir  unbezweifelt  Bie  einle  Httlfte  dieses  W<Nrte« 
ll«t  fMi  nicht  anders  lesen  ab  Silaa;  Ton  6  felilt  nirav 
die  «itere  Halfle  aber  noch  laset  sieh  die  Wiodan;  des  Stri« 
ches  erkennen;  das  C  in  der  Mitte  ist  abgerieben  und  nicht 
mehr  sichtbar ,  IE  erscheinen  beim  ersten  Anblick  als  ein  N, 
weil  nehmlich  eine  über  AVCIB  laufende  g^ewaltsam  eingeritzte 
bogenförmige  Linie  in  diagonaler  Richtung  beide  Buchstaben 
▼erbindet  und  ihnen  die  Form  eines  N  giebt;  dieses  folgt 
aber»  obwohl  etwas  undeutlich»  nach  und  das  Schlusa  S  mit  im 
Punkte  ist  ohn^  Zweifel ;  daher  SILAVCIENSimn  wohl  fest 
steht ,  wenn  wir  auch  diesen  Volksnaami  bei  fcelaem  Schrift« 
steiler^  ao  rlel  ich  weiss,  erwähnt  finden.  Das  ton  Lersch 
vorgeachlagene  SULVASECTENS  steht  bestomat  nicht  anf 
dem  Steine»  und  die  Ton  ihm  vermuthete  Versohliagung  dcv 
Buchstaben  lAsst  sich  duithaus  nicht  heraasfindenu  Wir 
mimen  also  das  Vaterland  der  Silaucteaser  noch  suchen^ 
dehn  da  sie  dne  Cohorto  bildeten,  so  können  sie  doch  nicbl 
gann  schwach  gewesen  sein.  Die  Vermuthnng,  dais  durch 
Unwissesheit  des  Stemmetwn  der  Name  aus  SELEVCISN^ 
SXVM  rerderbt  worden  sei,  will  ich  nur  als  eine  solche  an«- 
ffthren,  ohne  me  begründen  nto  können*  Die  Zahl  IV.  im 
der  siebenten  Zeile  ist  deutlich ,  eben  so  H  und  E;  ron  8 
Ist  nor  die  obere  Hälfte  mi  erkennen*  Diese  drei  Bnehstabes 
hcisaen :  hie  sepultus  est  TIB.  Ist  gant  verwischt »  dagegen 
IVli-  deotHch*  Ob  auf  der  achten  ZeUe  ANTV6  oder  ANIVS 
gileuen  wanden  mflsse,  mag  einstweilen  unentschieden  bleiben^ 
da  der  obere  Querstrich  des  I  nicht  recht  deutlieh  ist,  eii 
sebeint  aber  einer  da  gewesen  n  Site.  Vom  f  liist  sich 
nur  noch  der  Verticalsirich  sehen ,  C  ist  aber  deutlicli»  da- 
her jUtt  lesen :  Vaoimidum  curavit.  Diese  acht  Zeilen  stehen 
anf  einer  etwas  tieferen  Fläche ,  so  dass  dn  3^^  breiter  Rand 
sio' umgibt;  die  folgenden  durch  einen  etwa  %^  breite«  Rand 
-fatreantim  Zeüan  sleki^Q  mtf  der  *  glofehet  /  liicbt  *  rMicfWn 


SB  .  ÜAer.  ekim  fömiifAm  GrabslM 

lUdie  itn  Stdnes  and  eini  eis  späterer  Zwate,  der  Mdmi- 
gtßkg%  wurde,  nachdem  in  dasselbe  Orab  die  freigelassene 
Prifliigenia  (die  drei  Jalnre  alte,  oder  drei  Jahre  nachher) 
gelegt  worden  war.  Nach  den  ttlteren  Alischriften  hiessen  die 
drei  Zeilen: 

BT  *  PRIHIGENIA 

L0-E1VS-ANNO 
111  -  H  *  S  •  E 

Hiervon  sind  aber  jetzt  nur  nodi  sichtbar  die  beiden 
Verticalstriche  des  ET;  auch  lasst  sich  der  folgende  Name 
noch  aiiemlich  lesen ,  nur  fehlen  O  und  A ;  in  der  nweilen 
Zeile  sind  die  Buchstaben  B  •  EI  •  AN  ganz  verwischt ;  eben 
so  die  drei  letzten  der  dritten  Zeile.  Ejus  findet  sich  aber 
auf  der  ältesten  Abschrift,  die  mit  den  noch  erhaltenen 
Schriftsparen  übereinstnamt  Ich  beziehe  das  Wort  anf  den 
zuerst  genannten  Tib.  Julius  Sdebdas,  nicht  auf  den  Tib* 
Julius  Antus,  welcher  die  Primigenia  in  das  Grab  ihres 
Patrons  legte.  Ob  anno  III  zu  lesen  ist  anno  tertio  (im 
dritten  Jahr^  nach  dem  Tode  des  Tib.  Julius,  wie  Einige 
unrichtig  deuten),  oder  anno r um  triam,  will  ich  nicht  mit 
Bestimmtheit  behaupten,  bemerke  aber,  dass  vor  III  kein 
Zahlzeichen  gestanden  hat.  Lib.  ejus  iLann  wohl  nicht  an« 
ders  als  liberta  ejus ,  nicht  libera  oder  liberti  heissen ,  dann 
mttsste  H-S-E-  durch  heredes  oder  hoc  sepulcrum  emerunt 
erlLlärt  werden,  und  die  Schlussbuchstaben  der  obern  In- 
schrift F-  C  durch  filius  Caji  oder  Caretis,  was  aber  nicht 
richtig  sein  kann,  lieber  die  Sitte,  Freigelassene  in  das  Grab 
ihres  Patrons  zu  legen,  siehe  die  Nachweisungen  in  Gutber- 
leths  Animadverss.  philologicis,  Franeq.  1704.  p.  125  sq. 
Mit  Unrecht  haben  Einige  das  H  fttr  II  gelesen  und  durch 
secundo  erklärt.  Es  heisst:  Hie  Sepolta  Est,  wie  in  der 
siebenten  Zeile.  Der  ehrenvoll  entlassene  Soldat,  denn  dies 
bedeutet  missicius  (veteranus  ezauctoratos  sive  honesta  mis- 
zioaenisBus,  vid,  interpr^tt»  adSoet,  Ner.cdS),  batletMUnrm 


au$  AscUmrgmm^  jeivt  im  Xanten,  88 


gallUcben  Namen  SdeMas  den  rOmiseben  Tiberios  Julius 
Torgfsetet,  wie  dies  bei  den  ronanisirten  Gelten  baufig  ¥or- 
kaouBl;  sdne  Heimath  war  das  beutige  Tours,  die  civitas 
Toronum,  daber  er  domo  Turo  genannt  wird.  Sein  Vater 
biess  Cares,  weleberNane  gewiss  aucb  celtiseb  ist,  wie  An- 
tuSy  der  Stifter  des  Deniunals.  Da  ergleicbe  rOmiscbe  Vor- 
nnd  Oescblecbtsnamen  bat,  so  scheint  er  mit  dem  Verstor- 
benen in  irgend  einem  verwandtscbafUicben  oder  Oescblecbts- 
Torbaltnisse  gestanden  za  baben*  Vielleicbt  waren  beide 
Clienten  der  Juliseben  Familie,  wdebe  in  Gallien  viele  Clien« 
tea  batte* 

WeseL 

Fiedler* 


4.  IMmxfdfyt»  au»  Ktieinjabem. 

Antiquarisehe  Funde ,  welche  in  ihrer  Vereinzelttii|^  uns 
wenig  zu  fesseln  rermOgen ,  thun  es  nicht  selten^  wo  irgend 
ein  innerlicher  oder  äusserlicher  Zusammenhang  sie  gruppiren 
hilft  und  mehr  oder  weniger  ausgebeutet  uns  vorführt  Ein 
solcher  Zusammenhang  ist,  auf  Anlass  neuer  Ankaufe  für 
das  kgl.  Antiquarium  zu  Mttnchen,  so  eben  durch  dessen 
Conservator,  Herrn  J.  v  o  n  H  e  f  n  e  r,  für  die  zahlreichen ,  durch 
bildliche  Darstellung  doppelt  anziehenden,  Ceberreste  der 
Töpferwerkstätten  von  Bheinzabem  (vormals  Tres  Taber- 
n  a  e ,  zwischen  Argentoratum  und  Moguntiacum)  bezweckt  und 
erreicht,  indem  die  mancherlei,  aus  jenem  reichen  Fundort 
jetzt  auch  in  auswärtige  Sammlungen  verbreiteten,  Thon- 
denkmäler  übersichtlich  von  ihm  zusammengereiht  und  sorg- 
fältig beschrieben  sind«  Ans  der  gedachten,  in  dem  gelehrten  An- 
zeiger der  kgl.  bairischen  Akademie  der  Wissenschaften  18&5 
Nr.  17  (17.  Dec.)  eingerückten,  übersichtlichen  Darstellung  der 
aus  den  Töpferwerkstätten  von  Rheinzabern  hervorgegan- 
genen und  zur  Kenntniss  gelangten  Gegenstande  erfahren 
wir,  dass  auch  in  den  'Publications'  der  historischen  Gesell- 
schafl  zu  Luxemburg  von  Herrn  Dr.  N  a  m  u  r  (Notice  sur  une 
collection  d'antiquitös  gallo-romaines  de  Rheinzabern)  ledig- 
lich über  antiquarische  Ergebnisse  eben  jenes  Fundortes  ge- 
handelt ist;  ebenfalls  nur  von  dorther  stammen  die  allerid 
bildlich  verzierten  Thonscherben  aretinischer  Art ,  welche  den 
grössten  Theil  einer  vielleicht  nicht  in  den  Buchhandel  ge- 
gekommenen, mir  selbst  durch  Herrn  Matt  er 's  Güte  zn 
Theil  gewordenen,  nnvoUendet  gebliebenen  PnUieation  des 


fentorbmieii  n^ttmor  Seliweigbavs^er  m  8trassbvrg 
(AnüfoiMs  ie  IUi«iiiJiabeni  b.  1.  et  a.  14  Taf.  4*  ohne  Text) 
MSBifidit;  Bei  4er  Mannidifaltigkelti  welche  aus  ies  vea 
Hern  Ten  Hefner  flbersicbtlicb  geordneten  Oegeoataiiien 
benrorgehf,  (indem  es  weder  an  Votivtafeln,  Altaren  vnd 
Tddtenkitften ,  nocb  aneh  an  Rnndbildem  vnd  Gruppen ,  Lani* 
pen  und  Sebüsseln,  Hohl-  und  Flachniegelny  ao  wenig  als 
an  nachweislieben  TOpferdfen  dort  fehlt)  ^  wird  es  als  dan«- 
kenswerthes  Ergebniss  solcher  Zusammenstellangen  gelten 
dürfen /wesn  theils  gewisse  tektonische  Formen,  tbeils  die 
bevorzugten  bildlichen  Darstellungen ,  theils  endlich  die  dort 
vorkommenden  Töpfemamen  und  Fabrikstempel,  in  den 
Sammlungen,  in  denen  Einzelnes  allmählich  seinen  Ausgangs- 
punkt findet,  als  charakteristische  Merkmale  der  Herkunft 
ans  Rheinzabern  betrachtet  werden  können.  Mitten  im  aus- 
gearteten GOtterwesen  spater  und  in  den  Norden  getragener, 
vielleicht  mit  dortigem  Götterwesen  vermischter,  Römersitte, 
ist  s.  B.  die  regelmassige  Wiederkehr  gewisser  Götterver- 
einen beachtenswerth ,  welche  Ober  die  dann  und  wann  auch 
abgekürzte  Fünizahl  der  Gottheiten  Merkur, Apollo, Vul- 
kan, Minerva  undFortuna  (wie  ich  die  durch  Ffillhorn 
vnd  Kugel  unterschiedene  Göttin  lieber  bezeichne  als  Provi- 
dentia oder  Roma)  nicht  hinausgehen,  sondern  sowohl  ftlr 
Votlvplatten  und  Altare  als  ffir  ihre  mannichfach  (mit  3,  4,  5 
oder  6  Seiten)  geformten  Todtenkisten  sich  angewandt  finden. 
Diesen  und  ähnlichen  RelieCs  beigesellt  sind  die  Töpfernamen 
Cohen erdus  und  Cerialis,  welcher  letztere  kunstge- 
rechter erscheint  als  jener;  ein  dritter  Bildner  Beginns 
ist  nur  zweimal  nachgewiesen,  dagegen  die  Zahl  der  aus 
Fabrikstempeln  bekannten  dortigen  Töpfer,  wie  Herr  von 
Hefner  schon  früher  zusammengestellt  (römisches  Baiern  S« 
878.  Denkm.  CDLK— CDLXXXHI ) ,  sehr  beträchtlich  ist 
Monographieen  Ober  die  Ausbeute  ahnlicher  reicher  Fund- 
•rten  sind  in   ähnlicher  Weise  auch  ferner  zu  wünschen; 


»•ch  wUIkonnener  ftrilich  wäre  4ie  darcbfreifeiide  Arbeit 
irgend  eines  wanderiugtigen  AlterthunsfoneheiB ,  der,  we 
es  so  leidit  sich  wandern  nnd  arbeiten  liest  wie  im  schOnea 
Rbeinlandy  ohne  sehr  grosse  Mflbsal  und  AnfopCemng  eia 
Bepertorium  römischer  Denlimalery  und  «war  ^nächst  aas- 
schliesslich  der  bildlichen,  anlegen  iLOnnte;  denn  für  die 
lediglich  inschriftlichen  ist  bisher  bereits  mehr  gesoigt  wor- 
den und  wird  auch  femeriiin  wohl  leichter  Rath. 
Berlin. 


Vor  flwei  Jahren  wellte  ein  Wiener  Antiquitttenblndler, 
Herr  Spitaer,  in  Aachen.  Er  war  im  Besitze  einer  beMeht- 
lichen  Annabi  von  altertbflndieben  sehr  werth^ollen  Gegen- 
•landen.  Unter  diesen  befiind  sieh  auch  eine  antike  fOnftei- 
tif  e  römische  Urne  ans  rttthlichem  Thone,  die  oben  mit  einem 
Deckel  verseben  war  vnd  anf  deren  Seitenflachen  romische 
Gitf^bilder  dargestellt  waren.    Sie  tmg  die  lasdiriß:. 

SILVANO 
TBTTO 
SERVS 
FI.  TACIT 
EXVOTOF 

Herr  Spitaer  versicherte,  diese  Urne,  welche  die  Zierde 
einer  Sammlmig  römischer  AlterthOmer  zu  sein  geeignet 
war,  in  der  Nflhe  von  Mannheim  erworben  au  haben.  Mir 
blieb  damals  kein  Zweifel  daran  übrig,  dass  diese  Urne  nn- 
acht  sei,  dass  man  die  anderswoher  bekannte  Inschrift  auf 
dieselbe  tibertragen  habe. 

Nun  hat  Herr  Professor  Dr.  N  a  m  u  r  au  Luxemburg  in 
dem  10.  Hefte  der  Luxemburger  Publikationen ,  welches  mir 
so  eben  fibergeben  wird,  Ober  eine  Sammlung  von  römischen 
Alterthtlmem  au  Rheinaabem  einen  ausführlicheren  Bericht 
«nstattei  und  wir  finden  in  demselben  verschiedene  Gegenstände 
genannt y  welche  die  eben  mitgetheilte  Inschrift  tragen,  die 
Worte  namlii^!  SILVANO  TBTTO  (oder  TBTBO)  SERVS 
FITAaT  EX  VOTOR  (statt  VOTO  F).    Unter  diesen  alter- 


94  Süoamu  Teteui. 

thOnlichen  Gegenstäoden  kommt  aach  einer  yfot^  welcher 
mit  der  Urne  flbereinstunmeude  Aehnlichkeit  hat,  die  wir 
oben  genannt  haben.  Diese  Thatsache  hebt  die  Zweifel 
nicht,  die  wir  an  der  Aechtheit  jener  Urne  ausgesprochen 
haben,  sondern  bestärkt  uns  vielmehr  in  denselben. 

Man  erklärt  die  Inschrift  also:  dem  Silvanus  Tet- 
ftts  weiht  ein  Sklave  des  Sobnes  des  Tacitus 
dieses  Denkmal  nach  seinem  GelObde,  oder  Te- 
4eo  des  Pitaeittts  fielave  w«iht  dem  Silvanus 
lileses  Denkaal  nach  aoineai  G«lab4e,  odef  nm 
^eln  Gelflbde  srn  erfillen.  Berr  Stdner  hat  diese  h» 
«oiirlft  auf  sieben  verschiedenen  ThöngeUlden  gefunden^  Br, 
Dr.  Klein  fügt  noch  swei  andere  Denkmale  hinsii^  weldie 
dieselbe  InBohrffl;  tragen  ^  und  wen  wir  richtig  genähtt  hii- 
ben  y  dann  hat  Berr  Dr.  NaMfr  die  Annakl  Aesar  InmArilL 
ten  bereits  auf  eilf  gebracht  'X  ^^^  kommt  nun  der 
Widmende  dann,  dem  Süvaaun  nicht  weniger  als  dlf  Thon- 
gefhsse  2U  widmen?  Und  Wfli  bat  diese  Widmung  für  eine 
Bedeutung?  Der  Widmende  hat  frflker  ein  Gelfibde  gethan; 
dieses  Gelübde  erfüllt,  er,  wie  die  .Worte  ex  voio  fecU  an- 
neigen.  £in  Gelübde^  einem  Gölte  eine  Reihe-  von  Thonge* 
Assen  zu  widmen^,  ist  jedenlails  ein  höchst  eigentbümliches 
Gelübde,  welches  vielleicht  vergebUch  seines  Gleichen  sucht» 
Und  wäre  es  nicht  ein  seltner  Zufall,  wenn  grade  alle  Thqn^ 
iksse  mit  dieser  Inschrift  wieder  aufgefunden  worden  wftren? 
Ist  das  aber  nicht  der  Fall,  wie  viele  Thongefässe  mag.  es  dann 
jioch  geben,  welche  diese  Inschrift  tragen  ?  Wie  wäre  femer 
der  Widmende  dann  gekommen,  dem  Xxott  Silvanus  so 
oft  zu  wicdecholen>  dass  er  sein  Gelübde  gelöst  habo  ?   Oder 


1)  0.  dessen  Noüee  sar  tiae  CeBsetfofl  d'jknoqiiltda  CMBe« 
nes  de  Rhetnaateni,  tn  Am  iMUeaitons  de  la  ieei^  fonr  la 
rteherobt  ete.  de  monianentii  mstodiiiie»  dip»  Is  Ckand-HnoM 
de  l^nzemboiugt   IM.   iiafi  X* 


aksr  Aat  der  WliuMde  jetooMd  eta  ft^im  ChdOMe,  i«s  <«r 
iiadl  wies  iimet  Tbongefluse  löstet 

.  flerr  Bc  Hmü«,  drr  ki^iBf»  Zireifd  an  d^r  A«clidieU 
JMtr  nMngtOflse  ufiMiiwB  liitt»  iMtft  meb  dwimf,  diw 

solche  Wiederbolungen  nicht  selten  seien,  und  führt  namewt? 
Uch  die  iMthrift  DEO  INVICTO  MlTfllUB  flSCUNMNUS 
DAT.  0  9  wetflber  Ltrach  in  diesen  Jahrbichem  U.  6.  W 
nnrJMawehen  ish  Allein  dieses  Beispiel  ist  niehl  gann  gkieb 
nnd  dnram  nicht  beweisend.  Betr  Mamur  nimm  dieses  auch 
acHbst  an ,  mdem  er  die  Deutung  anftteUl,  die  InsehriCt  SiU 
»HO  ttiL,  aei  nichts  ala  dtfr  Stonpel  des  Tipfers  gewesen. 
Aber  üese  Tdpfecwaarai  wasrden  doch  ▼mkanft,  und  wie 
aoB  nun  sich  en  nun  erkbren,  daas  der  TOpfer  «uCfiefhssen^ 
die  in  freaden  Besifts  ühtrgAm  atUen ,  aeitfe  eigenen  ndi- 
glasen  AngelegcBhetten  Terhandett?  Diese  AnnaboM^  an  sidk 
achon  Tcrwefllich,  wird  ibecdies  dqrch  das  Wort  Cohnor* 
Ina,  wriches  auf  diesen  einsehien  fiefkaaen  Yrerkonnnty  bo« 
seitigt  f  welches  in  der  That  den  Namen  des  TttpfieüS  naeh 
Topfen  Art  mi  Bnnck  ausdrückt.  Indessen,  wn  diese  Er- 
kiimn;  annehmbar  iw  nuchen^  meint  Bcrr  NaaMur, .  mat 
fcanne  auch  sagon^  Serus  beieichne  den  Eigenihfimer  der 
Fabrik,  Cobnertna  hingegen  sei  der  Name  des  Ar*> 
betten!  AHeii  aaeh  diese  Dcotung  darf  nicht  atf  BeiM 
rechnen. 

Herr  PreL  Naanr  sncbl  auch  gleioh  selbst  eine  Einwen^ 
dang  fegen  seine. Ammhme  na  beseitigen.  Wenn  dann  die 
Inachiift  flihrano  Teteo  etc.  nuf  daa  FäbrikaeiehcD  des  T(^ 
pfen  isty  wie  geschieht's,  dass  dasselbe  auch  auf  Deakmalmi 
ron  Stein  rorkenuat,  Welche  in  den  Museen  an  Speitr  und 
Minchen  aafhewahrt  werden  f  Die  Antwort ,  welche  Bmr 
Namnr  airf  diese  Frage  mit  den  Worten  des  Beim  Jaeger 
gttl,  der  diese  Steinbilder  fflr  die  Typen  der  beaeicboeten 


1>  0.  dlaae  JhhrbÜofaar  flefl^XVO.  0»  190. 


Tbeokilder  ausgibt ,  hat  uns  ron  ihrer  Richtigkeit  keinefti 
wegs  fiberxeogt  j  und  imi  mir  Eines  anmf flhren :  es  bleibt 
dabei  immer  sehr  auffallend,  wie  der  Tdpftr  daan  gekommen 
sein  sollte ,  seinen  Fabrikstempel  audi  auf  diese  SteiaUlder 
s«  setzen. 

üeber  die  Herkunft  mehrer  dieser  Thongeftssa  ffbt  uns 
Herr  Namur  Aufischlflsse,  indem  er  berichtet,  im  Jahre '1861 
babe  man  xu  Rheinaabern  8  Fuss  unter  der  Erde  ein 
Gewtibe  von  Ziegelsteinen  entdecit  and  cum  grOssten  Er- 
staunen des  Finders  habe  man  darin  eine  Sammlung-  von 
Altertbflmern  von  der  vortrefflichsten  Erhaltung  gefsndeB; 
sie  habe  aus  Statuen ,  Zierratben ,  Urnen ,  Geschimm  aller* 
lei  Art  bestanden,  und  von  diesem  Funde  htttten  verschiedene 
Museen  und  Sammlungen  sich  bereichert  Man  hatte  sa 
Rheinaabem  früher  viele  Oefen  fflr  Tttpferwaaren  and  sehr 
vide  Scherben  entdeckt,  welche  den  Beweb  lieferten,  dass 
Hl  der  rimischen  Zeit  au  Rheinaabem  ausgedehnte  Töpfe- 
reien bestanden  hatten* 

Wir  wollen  tiber  die  Richtigkeit  der  Thatsadien  keine 
üntrrsuchang  anstellen,  aber  augegeben,  dass  sich  Alles 
vollkommen  so  verhalte,  wie  angegeben  wird,  dann  ist  der 
beaeichneie  Fund  inuner  sehr  geeignet,  der  Speculation  au 
diejien  und  den  Namen  au  angeblichen  Alterthflmem  henu- 
geben,  die  ganz  wo  anders  als  aus  diesem  Ofen  hervorge* 
gangen  sind.  Dass  man  au  solchen  Erzeugnissen  geradeau 
alte  Inschriften  wählt,  oder  Stellen  aus  klassischen  SchriO- 
stellem  verwendet,  ist  eine  Vorsicht,  welche  nur  in  den  adt* 
neren  Fällen  ausser  Acht  gelassen  wird. 

Herr  Professor  Dr.  Klein  in  Maina  hat  schon  vor  meh* 
ireren  Jahren  Zweifel  ^n  dieser  fast  fabrikmassig  enge» 
brachten  Inschrift^  geäussert,  und  je  mehr  die  Anaahl  dieser 
Inschriften  wachst,  um  so  gegrflndeter  werden  diese  Zweifel^ 
und  damit  um  so  dringender  die  Aufforderung  fflr  die  Freunde 
des  Alterthums,  bei  dem  Erwerbe  oder  der  Erkläraag  solidier 


ins^rifteii  tt  grVttte  V#niclit  ra  gtbfniichen.  Dmülbe 
.Gelehrte  veBBieheriia-demsD  ebeii^M  Leipslg  (1835)  er^ 
Mbieueneo  LXXL  Bande  der  Metten  JahrfcOcher  ffir  PMIole^iö 
iiiid  Padageglk  8.  670»  er  wisee,  dass  ni  Rteina,  der  grltssi 
tea  FMdgtube  ritanisoher  Inechriftea  io  Deatschland ,'  Alter« 
(fafloiar  oiii  iittd  ohae  Inschriften  fabrieirt  und  mit  und  Aebea 
den  Qcbten  feil  geboten  wurdefti  und  werden,  und  da»  sogar 
Vereine  daant  betrogen  worden  seien«  ' 

Wenn  es  gelingt ,  die  Welt  mit  fiikehen  SehHl^^sehen 
Autographen  an  überschwemmen,  wenn  die  Gerichte  äeh^  oft 
Aber  falsche  Wechsel  nnd  Urkunden  zu  entscheiden  haben, 
^ft  kann  es  nicht  auffallen,  wenn  auch  die  Freunde  und  Ren- 
ner des  Allerthams  mit  Machen  Inschriften  und  nachge* 
madHea  Gegenstanden  betrogen  werdet^.  FOr  die  Betrüger 
dieser  Art,  sie  mögen  den  Betrug  aus  Gewinnsucht  oder  aus 
Sehers  geübt  haben ,  gibt  es  eine  Strafe ,  deren  sie  nicht 
entgehen  aoHtrn,  und  wekhe  die  Freunde  der  Alterlhums« 
künde  selbst  bestimmen  und  ausführen  kennen,  die  Namen 
der-Botvtger  öffentlich  zu  nennen. 

Bonn,  im  October  18&5. 


Zusatz» 

Die  vorstehenden  Bemerkungen  waren  bereits  im  vo- 
rigen  Herbste  gesetzt ,  sie  gehen  uns  jetzt  vor  dem  Abdrucke 
zur  Revision  zu  und  das  gibt  uns  Gelegenheit,  auf  die 
neueste  N.  85  der  arch<1ol.  Zeitung  von  E.  Gerhard  hinzuwei« 
sen,  in  weicher  ein  Artikel:  die  ^Thonreliefs  aus  Mein- 
zäbern  überschrieben,  enthalten  ist,  welcher  den  Hrn.  Prof. 
von  Hefner  ans  München  zum  Verfasser  hat.  Hr.  von 
Befner  beschreibt  hier  die  Terracotten,  welche  in  jüngster 
Zeit  für  das  königl.  Antiquarium  in  München  von  Rheinzabern 
aus  erworben  worden   sind,  und  wir  begegnen  auch  hier 

7 


der  bichrift  4k»  Silvannft  Vt^ms  «te.  9mw  Arflk«! 
ki  Mr  fceigDaty  uni  it  Qsstrer  VcrMitkiui^  m  bmtttrkeiiy 
md  wir  trag ea  fccNi  fiedcBk«»,  jene  Tenraceitea  mIM  ge* 
sehen  ah  heben,  die  BehasptoBg  aassusp rechen ,  dase  bei 
näherer  Vnierenchii^  lidl  nindestenB  ein  Thcil  derselben 
ab  nntubt  heransetelkn  wird.  Aus  einer  Note,  welebe  der 
Herausgeber  der  arehlol.  2.  Hr.  Prof.  Gerbard  dem  Artikel 
des  Hm.  von  Hefner  beigefllgC  hat,  ersehen  wir,  dass  der 
letntere  geMirle  AMerthumsftirsdier  eiae  «flberskhtHche  Dar- 
slellnng  der  a»  den  Tapferwerkstatten  von  Rheinnabem 
benrorgegangenen  uad  nur  Kenntniss  gelangten  Gegenstände*, 
in  den  Httnchener  felehrien  Anneigen  voai  17.  und  t9.  Dee. 
1855  bat  abdrucbctt  lassen,  eine  Arbeit,  wricbe  ntHsMch 
ist,  indem  sie  die  Uebersiebt  und  PriAing  der  Rbeinna- 
bernseben  antiquarischen  Produktion  erleichtert,  deren  Lei« 
siungen  nicht  blo9  naoh  Ntachen  und  Luxemburg,  sondern 
auch  nach  Paris  als  unrerdftcbtige  eingefahrt  worden  sind. 
Berlin,  den  S.  M&m  IfiSa 

Vrof.  Dr. 


6.    (KabbQli|itfd)e  Snfd^rift^n» 

die  nblreicbea  Vereine  fflr  Creschichte  und  Alter* 
thum  ihr^  erfreuliche  ThftUgkeit  iu  Deutsciiiand  entfalten, 
irerden  in  den  verschiedenen  Vereinsechriften  dieser  Gesdl«- 
nchaften  nicht  selten  mittelalterliche  Inschriften  bekannt  ge- 
macht, deren  ErkUlrung  von  dem  gelehrten  Publikum  sehr 
häufig  vergebens  erbeten  wird.  Nachdem  die  Jahrbücher  uni- 
seres  Vereines  vermöge  einer  spftter  gefas&ten  Bestimmnng  die 
Knast  und  die  Alterthümer  des  Mittelalters  nicht  gttuzlick 
ausschliessen  sollen,  glauben  wir,  dass  es  grade  die  mittel« 
allerlidien  Inschriften  sind,  welche  Ansprüche  darauf  haben, 
in  denselben  Berttcksichtigung  n«  finden.  Für  den  gegen- 
wärtigen kleinen  Aufsatn,  dessen  Gegenstand  anf  dem  be^ 
leichne ten  Felde  liegt ,  haben  wir  eine  Inschrift  gewählt, 
welche  in  dem  Rapitelrimmer  nu  Regrnsburg  aufbewahrt 
wird.  Diese  Inscfirifl,  welche  ursprflngiich  auf  einem  Grabe 
gestanden,  wurde,  ale  der  Kirchhof^  dem  sie  angehorte,  aer« 
stOrt  wurde,  an  den  Ort  gebracht,  den  wir  so  eben  beseieh« 
net  haben.    Diese  Inschrift  ist  folgejide : 

A:  D*  M:D:  L:  XXX-in-D:H: 
N.XVIOBYTiIN-DO": 


nyr3'Drj'3:DJLruua. 
jrucrurs. 


DIACiRaT  ETA:  S  VB- D- VI- CVIVg- ANl 
DBO'YIVAT    AMEN    RQB^ 
8Ct'  l'PCE:. 


100  CabbalisHsche  Inschriften. 

Es  ist  begreiflich,  dass  das  Geheimnissvolle  der  Zeichen, 
aus  denen  diese  Inschrift  zum  Theile  besteht,  die  Wissbe- 
gierde gespornt  hat,  den  Schleier,  der  diese  unverständli- 
chen Zeichen  deckte,  zu  lösen;  doch  scheint  dieses  Bestre- 
ben den  gewünschten  Erfolg  lange  entbehrt  zu  haben.  So 
schrieb  z. B.  um  das  Jahr  1752  Friedrich  Benedict  Nie- 
renberger  wie  folgt:  In  coemiterio  ecclestae  cathedra^ 
lis  Ratisbonneniis  contiguo  extat  epitaphiumy  quod  nemo 
hucusqtw  explicare  pötuit.  Glücklicher  war  das  Bemühen 
des  Herrn  OberJieutenant  Schuegraf  ^).  Der  Schlüssel, 
Jessen  sich  derselbe  zur  Lösung  dieser  rftthselhaflen  Zeichen 
bedient  hat,  bleibt  indess  selbst  ein  Rüthsel  und  würde  für 
andere  Falle  schwerlich  zu  gebrauchen  sein.  Um  aber  die 
Bedeutung  dieser  Zeichen  nicht  blos  für  diesen  einen  Fall, 
sondern  auch  für  alle  andern  zu  ermitteln ,  müssen  wir  in 
die  Geheimnisse  der  Cabbalistik  zurückgehen.  Auf  Grabstei- 
jien  und  an  Kirchen,  auf  Fenstern  und  Gemälden,  auf  Häu- 
sern und  Schlössern  trcjOTen  wir  in  dem  Mittelalter  geheim- 
nissvolle Zeichen  an,  deren  Entzifferung  nicht  selten  den 
angestrengtesten  Bemühungen  Trotz  bietet.  In  dem  vorlie- 
genden Falle  ist  es  ein  Grossmeister  der  geheimen  Wissen- 
schaften, Cornelius  Agrippa  von  Nettesheiro,  ein 
Mann,  der  gleich  ausgezeichnet  war  durdi  seine  ausgebrei- 
tete Gelehrsamkeit  wie  durch  seine  gelehrte  Tliorbeit,  der 
uns  zum  Führer  dient  ^). 

Derjenige  TheiL  der  Cabbala,  welcher  der  symbolische 
genannt  wird.,  beschäftigt  sich  vornehiAlJch'mit  heiligen  Fi- 
guren, mit  Buchstaben  und:  Zahlen,  denen  vi^rborgene  Bedeu- 
tungen beigelegt,  und  aus  deren  vielfach. veränderten  Com- 
bination  geheime  Weisheit  hrrgelritet  wird.'    Figuren,  Buch- 


1}  VerhaoAimgea  des  liistoHschen  Vereins  von  Oberpfhiz  und  Re- 

gensburg.  -JNeue  Folge  4.  Bd.  *  Rogensburg  184S. 
9)  Agrippae  a  Neitesheym  opeta«  ed^  I^ogd;  tom.  I.  p.  818. 


PabbaUßUiche  töMehriflehi  lOf 

Stäben  md  Zdden  werden  oft  mit  einander  verbunden  xnA 
namentlich  wird  den  samntlicben  Buchstaben  des  Alphabets 
Dicht  seit»  ZahlenwerUi  beigelegt.  Dasa  die  Hebräer,  Grie« 
chen^  Römer  und  Gotben  keine  besondern  Zablseichen  hat^ 
(eo,  sondern  sich  der  Buchslaben  ihres  Alphabets  dasu  be- 
dienten ,  und  dass  die  arabischen  Wahlen ,  deren  man  sich 
jeiat  bedient,  en>l  gegen  das  dreizehnte  Jahrhundert  in 
Deutschbuid  dngefiihrt  worden ,  kann  als  bekannt  voransge. 
setst  werden  %  Nach  der  Bucbstabenreihe  des  Alphabets 
hatten,  nufolgje  der  cabbalistischen  Leture/  die  einselnen 
Bachstahen  folgenden  Zahlenwerth: 

1.    2.    3.    4^    5«    <!.    7.    8.    9.  u.  s.  w. 

Da  nun  die  Buchstaben  des  gewöhnlichen  Alphabetes  nicht 
ausreichten,  so  hat  man  als  besondere  Zeichen  Hl  und  HV. 
welche  in  dem  Alphabet  des  Hiitelalters  vorkommen,  hin- 
zagefQgt. 

Duter  den  verschiedenen  Figuren  der  geheimen  Wissen- 
schaft nehmen  das  A  und  das  D  die  bedeutendsten  Stellen 
ein.  Die  zuerst  gezeichnete  Figur  A  als  Zeichen  der  Ein- 
heit oder  Dreieinheit  kommt  in  dem  höchsten  Alterthume 
vor^),  und  zwei  solcher  Figuren  aufeinander  gezeichnet,  wie 
hier  zu  sehen , 


geben  das  Sechseck ,  den  Druidenfuss ,  jenes  geheimniss- 
volle  Zeichen,  welches  durch  das  ganze  Alterthum  bindurch- 
lättft,  welches   seine  symbolische   oder  magische  Bedeutung 


1}  Lessing's  CoUecCaneen  s.  v.  Zahlen. 

2)  8«  Herder,   ftltest^  ürkonde  des    MensofaeDgeschleohts.   Thl.  I. 

.     S.  804.    J«  SclieiUe'A  Kloster  5.  Bd.  Stuttgart  i%V9.     Die  Sage 

▼on  Faust  eto.  ..  :  :    ;  ?  :  :  .  - . 


Cabbali»li$üh§  ämekHfUih 


Vb  auf  den  beutif «  Tag  bewihrt  bal  0 »  weklie  attf  Aani- 
leteli  als  die  Sigaalnr  der  Kräfte  des  Weltalls  ersehfiar^  und 
detai  gebeimnisfeivolle  magische  Wirbimgen  ngescAHebeii  wer- 
dea.  In  solche  Figuren  narden  Zahlen,  eia^liie  Wörter 
und  gehfime  Zeichen  geschrieben,  vm  ihre  ibcmafftrliclie 
Wirkaamfceil  an  erhöhen,  and  so  wurde  auch  das  gaaae 
Alphabet,  in  nekhem  wie  bereits  die  einaelnen  Buchstaben 
ausser  ihrer  sprachliehen  Bedeutung  auch  ZaMenfrertb  Ter- 
treten,  in  dieselben  eingeschrieben. 

Dem  mystischen  Quadrat  begegnen  wir  bereits  in  deü 
alten  Indien;  es  ist  in  drei  Abtheilungen  abgetheill  und  ent- 
halt alle  Grundaablen  von  1  bis  9,  ifie  in  der  folgenden 
Figur  zu  sehen  ist. 


6 
1 

8 

T 
5 
8 

2 
9 
4 

Man  mag  nun  die  Zahlen  dieses  Quadrates  in  jeder  Reihe 
zusammenzahlen,  immer  wird  man  das  Produkt  15  erhalten; 
dasselbe  Produkt  gibt  auch  die  Diagonale.  Nun  werden  in 
dieses  mystische  Quadrat  die  sammtlichen  Buchstaben  z.  B.  des 
bf  braischen  Alphabets  eingetragen,  und  zwar  so,  dass  in  jede 
Zelle  drei  Buchstaben  zu  stehen  kommen.  Um  die  Zahl  27 
zu  erbalten,  sind  auch  die  Finalbuchstaben  mit  aufgenommen 
worden. 

Diese  Buchstaben  werden  nicht  der  alphabetischen  Reibe 
nach  eingetragen,  sondern  der  erste  Buchstabe  ii  wird  in  das 
erste  Viereck  oder  in  die  erste  Zelle  gesetzt,  der  zweite  in  die 


1}  Wir  erlDneni  dsraliy  dass  aneh  jatal  aooh  In  dea  OMtaieben 
Kirelien  eia  Abge  oder  deir  Nsne  JishOTa,  la  atoem  Drelaeke  dar* 
gestallt  9  GoU  oder  die  GotUiait  badeatet. 


(UbMklkeh§  JHfifMj/tfff 


tarauf  fclgaklg  ««  i.  «^  Di»  enMi  aeiiii  •«dtttebn,  wel« 
«fae  MKh  ab  Zeichet  ier  OnnisableQ  g^ten^  entMlon  die 
Sigaalw  in  inleUektaellen  Uimge  urf  der  Beaa  Cktn  der 
bg«!;  die  darauf  Mgeniea  neun  Bbchalalea ,  aaglcich  ale 
Zdmer  betnektei,  avid  die  Sipmtm  der  hiMriiedien  Diiife 
ud  der  aeva  BiBHaebkreiae ;  die  aeeii  leiatea  BnelMtahen 
aber  beaeiehaea  die  enbaatraliieheli  Diage,  die  Bleaieota  a  a.  w. 
Amt  diefe  Wciae  fcoMBen  aan  die  Bochstobea  ^  welobe 
I.  la  and  100  beaeiehneD)  ia  der  eMea  Seile,  die^  ardcfce 
S,  9ft  MO  beaeiciioea,  ia  der  aweilea  Seile,  aad  die,  walebe 
a  30.  300  beaeichnen,  in  der  dttttaa  2Mla  aaaaMaaro  o»  a.  w* 
Oaa  ScbeaM  iei  folgeadeel 


^i> 


OD") 


^^3tQ  tVDTt 


iDa 


*i3n 


p"^fi^ 


'     T 


Niaunt  man  atatt  des  Hebraiacben  BoDhatabea »  §o  wird 
das  Scbema  das  nachstehende ; 


a  k  t 

•     •  • 

b  1  u 

•    •  • 

c  ni  y 

•   •  • 

kf 

i? 

d  a  w 

•  •  • 

«  9  ?. 

f  P7. 

e  0  X 

•   •  • 

Raa  Buss  man  von  den  Buchstaben,  die  in  die  0  Zellen  die« 
aea  Scbeow's  eingeschrieben  sind,  absehen,  und  blos  die 
Quadratignr  ins  Auge  fassen,  in  welche  sie  eingetragen  sind, 
wenn  man  die  geheimen  Zeichen  finden  will.  Lasst  man  das 
Schema  in  seine  Theile  auseinander&dleB,  ao  lassen 
daraaa  folgeade  aeun  Figuren  bilden: 

r   n   T 

CDU 
U   U    J 


104 


ßabMaOcU  JbmeMpe^ 


Diese  neim  Vigiärm  wer^eo  mui  statt  4er  BodisfiAeii ,  die 
daraus  verBchwiiidfn  ^  alf»  Budistaben  «nd  als  Kahlzefchea 
l»e]>rtiidi(l  -Das  Zeichen  H  wird  semit  fOr  die  driei  Buchsta- 
i»en  ^\>t  gebraucht,  wetßlie  in  dem  ersten  Q\iadra(  oder  in 
der  ersten  ZeHe  ron  der  rediten  snir  Küken  Seile  gereelinet, 
ihre  Stelle  ItttteH.  Uad  um  anzudeuten,  welcher  Von  diesen 
drei  Buchstaben  gemeint  sei,  bedient  man  sich  der  Punkte 
oder  Striehe ;  e  i  n  Punkt  über  den  Zeiehen  H  bedeutet  i< « 
sUrei  Puiikle  ^  und  drei  Punkte  p.  Hieriiach  wird  die  Be« 
deutnng  der  Punkte  in  dem  Schema  mit  lateinischen  Buch« 
Stäben  von  selbst  klar  werden. . 

Nach  der  mitgetheilten  Geheimschrift  wlrdM  feigende 
Zeichen 


N 


it  $t 


J  L  U  L  C 

den  Namen  Michaelausdriicken.  Nun  aber  ktanen  diese 
Zeichen  abermals  zusammengezogen  Verden,  so  zwar,  dass 
die  einzelnen  Linien  oder  Striche  doppelt  zahlen ,  und  dann 
Würde  der  Name  Michael  also  geschrieben  Weriten: 


f  t 


$  It 


It 


JL  LL  C 

•  r  ■ 

A  I 

Aber  auch  diese: Schreibweise  Msst  sicli  nieder  verkUrzen, 
indem  die  einzelilen  Striche  flieht  blojs  einfach  und  doppelt, 
sondern  auch  dreifach  zählen ,  und  folgendes  Zeichen 


wäre  der  Ausdruck  fttr  den  Namen  Michael.  ' 

Dieses  Verfahren/  äie  Buchstabenzeichen  mit  einander 
zu  vereinigen,  wie  wir  es  in  dem  toranstehenden  Beispiele 
vor  Augen  haben,  erinnert  uns  an  die  Runenschrift.  Aucli 
hier  pflegte  man  die  Zeichen  shr  verbindeni  indem  man  mehre 


(ktlMiMiUche  InsiAHpeh,  MK 


Bucbfltabeii  m  eine«  Stabe  oder  ah  einer  liaie  yereinigle^ 
ein  Verfahren^  welches  die  sogenaMiten  Bindernnen  er« 
sengt  hat  Sie  reichen  über  die  dnisliiche  Zeit  hinaus  bis 
in  das  nordisdie  Heidenthum,  und  wurden  insbesandere  dasni 
gebraucht,  Eigennamen  ausaudrfioken ,  und  in  dieser  ihrer 
Anwendung  verraüien  sie  eine  grosse  äusswliehe  Aehnlich- 
fceit  mit  ttaserer  cabbalistischen  Geheimschrift. 

Man  begreift  aus  diesem  Beispiele ,  wie  schwer  es  isf, 
eltt  solches  Zeichen  au&sulasen  und  bis  auf  seine  Elemente 
nn  verfvlgen. 

Biese  Art  Gdiennschrift  war  es,  welche  in  alterer  Zeit 
bei  den  Cabbalisten  in  grossem  Ansehen  stand;  mir  Zeit 
des  Agrippa  von  Nettesheim,  welcher  1(85  gestorben  ist, 
war  sie  aber  sehr  bekaiant  geworden  und  hatte  dadurch  an 
Ansdien  vcrlorto« 

Biese  Zeichen  erinnern  uns  auch  an  die  Zeichen,  deren 
die  Steinmetasen  im  Mittelalter  sich  mi  bedienen  pflegten.  Na<» 
mentüch  die  ältesten  derselben  sind  sehr  einfach;  sie  sind 
nsammengfsetzt  aus  horizontalen  und  vertikalen  Linien,  aus 
rechten  Winkelit,  schrägen  Linien,  aus  Kreisen  und  Kreis^ 
Stacken.  Ungeachtet  der  geringen  Hillfsmittel  mi  ihrer  BH« 
düng  sind  sie  doch  von  grosser  Mannigfaltigkeit  und  Ver« 
schiedenheit 

tHfi^e  Zeichen  tragen  ein  geheimnissvolles  Ansehai,  und 
ihre  Striche  haben  auf  keinen  Namen  nach  Art  der  Mono^ 
gramme  der  Maler  Bezeug.  Freilich  gibt  es  auch  solche 
Namensneichen  der  Steinrnetüen,  von  denen  z.  B.  das  gttm* 
nische  Museum  zu  Nürnberg  eine  grosse  Anzahl  in  einer 
Papiertiandschrift  ans  dem  16.  Jahihunderte  besitzt,  und  vott 
dem  es  in  seinem  Anzeiger  vom  1.  Jnli  18S&  mis  nähere 
Kunde  gegeben  hat,  allein  diese  Monogramme  mAssen  von 
den  eigentlichen  Steinmetzzeichen  unterschieden  werden. 

Die  Ansicht,  dass  diese  Steinmetzzeichen  hur  willkfirlich 
aagenammißile'  Zeichen  j(eien>  ^ass  denselben  keine^RegiS^er 


f 


|#6  CbbMUiidb  inehlftm. 

flcteltf  oder  dfbiAetigdie  Btdeolng  m  BrtmU  Utg»,  ist 
eise  allf  eaiei0  aogewiiuiieii«.  Wir  hiogrgtB  baben  ile  nkht 
«ngegrflBdele  Vennuthvig,  das»  alle  diese  Zeichen  aaf  eiaer 
Art  cabbiüisiideber  Oeheimichrift  lendmi,  «ad  daee  dtaseU 
ben  sieh  auf  eiabche  Priacipiea  sarflekfMirea  laseea« 

Es  Ist  bekamt,  dass  die  Baubradenobaften  des  MiKtK 

alters,  die  freien  Manrer,  feheiaie  Ldirea  oad  fliataiea 

battea,  dass  jeder  bei  der  Aofnabme  den  Eid  der  Vcnchwie- 

fenheit  aUefen  nasste,  and  dass  sie  sieb  an  feheioien  Zel* 

eben  erkannten;  dass  sie  drei  Grade  hatten,  Meister,  Oesei* 

len  und  Lrfariinge,  and  dass  es  den  einadnen  SteiaaKtaen 

verboten  war,  das  Zeichen,  welehes  ihm  bei  ariner  AnteahaM 

verlieben  worden,   etgenmichtif  abaattndeni*    Man  hüilla 

die  Kenntnisse  des  Haaren  in  den  ScbMer  des  Gebeinmissas 

ein ,  nach  dem  Vorbilde  des  Alterlhams  und  van  fieicbaü 

Geiste  getrieben,  der  nadi  dieser  Seite  hin  das  Alterthnm 

behemehte,  welches  das  hühere  Wissen  in  die  Mysterien 

eiascbloss,  weil  das  Geheiainissvolle  der  Kunst  Aehtang  er* 

wirbt,  ue  vor  Pttrfaaalion  sebtttat,  md  weil  man  begrifea 

hatte,  dass  die  Knast  und  die  Wissenschaft  di^  in  der  Aegel 

an  Tiefe  und  GrindKchfceit  verlieren»  was  sie  an  Breite  und 

Ausdehnung  gewinnen,  und  endlich,  weil  nan  demVerdacMl 

der  Zauberei  entgehen  wollte.    Das  Volk  hat  au  allen  jEei* 

ten  dasjenige,  was  ihai  ausserordentlich  erschienen,  und  was 

jeasdts  des  Kreises  seiner  Begriffe  lag,  in  das  Gebiet  dai 

Uebernatllrlichen   und    des  Wunderbaren  versetat,  and  so 

nussten  Männer  wie  Sylvester  IL  and  Albert  der  Grosse,  wel* 

che  das  gesaaiate  Gebiet  des  Wissens  ihrer  Zeit  behemch*« 

ten,  noth wendig  in  den  Ruf  der  Zauberei  geratheui  vad  es 

war  daher   ein.  Gedaake ,  der  aus  diesen  Voraussetaungen 

sich  von  selbst  ergab,  dass  die  Errichtung  der  Wunderwerke 

der  Baukunst,  welche  das  Maass  menschlicher  Kräfte  so  weit 

au  übersteigen  schienen,   der  Mitwirkung  einer  geistigen 

ttwJrt  odor  der  Halft  des  Teufels  aHgeaohnoboa  wiatei 


aM0lM$cke  ineMftm.  tot 

Man  Y^irift  a«li  irre«,  wen  man  fknibm  woM«,  VUm 
aie  Jiidrn  kiUc»  die  cabkaltetischea  Stidien  grpf^gt.  RMir 
als  einoMl  in  der  Gcachicbfa'^  ioi  10.  md  II.  Jatirhonderfe, 
in  wdche  die  OeacbicMe  der  BaviiAttea  bioatifreicht,  wie  im 
1&.  and  16.  Jahrhanderte  9  treffen  wir  die  Ueberschatnng 
ft-raller ,  nanenUicb  oricntalifeber  Weislielt  wtd  eine  Miss- 
adifnnf  desjenigen  Wisseos ,  welches  bis  dahin  GeHvng  ge« 
habt  hatte;  sie  wurde  seit  dem  Wiederatifleben  der  klassischen 
Litteratur  von  zahlreichen  Gelehrten  gepflegt,  die  dem  Ja«- 
denthnme  fremd,  die  cabbalistische  Weisheit  auf  die  verschie- 
denslen  Zweige  des  Wissens,  auf  die  schwarae  und  weisse 
Magie,  auf  die  Goldmacherei ,  Sterndeuterei  n.  s.  w.  an- 
wandten. 

Wenn  die  Bauhfitten  ihren  Geschichtschreiber  erhalten, 
so  wird  er  das  Studium  der  Cabbala  nicht  entbehren  leön- 
nen,  nnd  sie  wird  ihm  höchst  wahrscheinlich  den  Schltlssel 
aar  Erklärung  der  Steiometazeichen  und  zugleich  den  Be- 
weis geben,  dass  dieselben  mehr  als  willkürliche  und  sinnlose 
Zeichen  sind,  wofür  man  sie  bisher  zu  halten  allgemein  ge- 
neigt ist.  Ueberdies  gibt  es  mehre  mittelalterliche  Inschriften 
auf  alten  Gebäuden  u.  s«  w. ,  welche  bisher  unerklärt  sind, 
zu  denen  der  Schlüssel  des  Verständnisses  unseres  Dafür- 
haltens in  den  cabbalistischen  Schriftzeichen  zu  suchen  ist. 

Wir  kehren  von  dieser  Abschweifung  zur  Erklärung 
unserer  Inschrift  zurück.  Wendet  man  das  oben  S.  103«  auf- 
gestellte Schema  darauf  an,  so  lautet  sie : 

ANNO  DOMINI  1683  DIE  MENSIS  NOVEMBRIS  XVL 

OBIIT^IN  DOMINO 

PUER  lOAN  KELDERER 

DIACONÜS  RATISBONENSIS  AETATIS  SDAE  DIERDM 
SEX  CCIDS  ANIMA  DEO  VIVAT.   AMEN.  REQUIESCAT 

IN  FACE. 

Die  Inschrift,  welche  uns  bisher  beschäftigt,  gibt  uns  ein 
Beispiel  kirehlidien  BUssbranches  i  indem  sie  uns  ein  Kind 


IM 


Cabbatkügd^  Imcbt^ten. 


von  sechs  Tagen  vorfahrt,  welches  bereite  Diakon  ist  Einen 
entoprecbenden  Fall  finden  wir  unter  Innocenn  IV.,  welcher 
einen  italieniscben  Bischof  absetzt,  weil  er,  wie  sieh  der 
Papst  ausdrückt:  nepotibus  suis  vogtenübus  in  cmnabvlis 
licet  ad  plus  vix  valentibus  balbuthre^  neium  quod  im  e«- 
clesHi  Ugetent  vel  anUarentj  maiores  praebendas  Mbuit 
et  benefida  meüora.  Der  Oheim  des  kleinen  Diakonns  von 
Relderer  war  Bischof  2u  Reg ensburg  und  sein  Vater  ver- 
waltete gleichneitig  das  HofmarschaUamt 

Bonn. 

Prof.  Dr.  Bravn« 


7.  %tf)unltft  t^an  ülutufunlrtn  im  ftant0ii  $txn. 

Anknflpfeod  an  seine  im  Jahre  1850  erschienene  an- 
tiquarische Topographie  des  deutschen  Kantonstheils,  tvird 
Ret  im  Folgenden  die  seither  au  seiner  Kenntniss  gekom- 
meaea  kantonalen  Einzeln-  und  Sammelfande  antiker  und 
mittelalterlicher  Münzen  aufzahlen.  Die  Melirzahl  dieser 
Funde  fällt  auf  Oertlichkeiten,  von  welchen  uralter  Anbau* 
bereits  erwiesen  ist,  und  bei  denen  einen  mehreren  Bele^ 
bierirou  jede  neu  hinzukommende  MOnze  giebt.  Von  den 
flbrigen  dürften  mehrere  auf  verlorene  Spuren  theils  keltischen, 
theils  römischen  Anbaues  führen ,  wenn  wir  gleich  wohl  wissen, 
daas  nicht  jede  vereinzelt  gefundene  Münze  und  selbst  nicht 
jeder  Sammelfund  sofort  alterthümlichen  Anbau  für  die  be- 
treffende Oertlichkeit  beweist  Aber  selbst  dann  geben 
Hinzfunde  inmierhin  Zeugniss  von  dem  Dasein  und  dem 
Verkehr  der  vorzeitlichen  Bevölkerungen ,  bisweilen  auch  von 
der  Begangenfadt  selbst  der  entlegensten  Gegenden,  in  wel- 
cher Beziehung  z.  B.  der  Münzfund  am  Ganterisch  über- 
raschend ist 


Bei  dem  am  südKchen  Abhänge  des  Julimont  zwischen  dem 
Biber- und  Neuenburgersee  gelegenen  Dorfe  Tschtgg  stiess 
man  2651  im  sogenannten  Steinacker,  oder  genauAr  in  den 
unterhalb  desselben  am  Wege  nach  Gampelen  gelegenen  Beun* 
den  (S(dnackerbeunden),  bei  tieferem  Umgraben  einer  Parzelle 
Landes,  auf  zerstreute  römische  Münzen.  Hierdurch,  so  wie 


110  ÄehrmUse  tan  Mümfunden  im  KanUm  Bern. 

durch  den  frühem  Fond  einer  vereinselten  Münae  veranlasst, 
deckte  die  Finderin,  eine  Bftuerin  mit  ihrer  Tochter,  ein  Stfick 
Erdreich  von  18'  in's  Gevierte  ab  und  fand  theiis  In  der 
bedeckenden  Erde,  theiis  auf  dem  darunter  befindlichen  aus 
Back-  Kiesel-  und  andern  Steinen  bestehenden  harten  Boden 
eine  weitere  Anzahl  römischer  Münzen,  jedoch  ohne  weitere 
i^ÜerthvMirest«.  0er  ganze  Fund  belief  sidi  auf  citca  60  Stück, 
von  iveMben  einige  veraohleppt  wurden,  wogegen  45  in 
mohere  Hiude  kamen«  Genaufres  über  diesen  Mflnafond  zn 
geben»  ist  &ef,  in  den  Stand  gesäte  durch  brieflicbe  SUtÜm» 
luogeu  T#n  Seiten  der  Hrn.  v,  Steiger  in  Tschugg  und  P^of.  U^ 
*sely  in  Venenstaiit,  deren  firstgenanten  Ref.  mehrere  Dnblt ti^ 
tea  ver4afifct«  Sümmtiiche  llliinznn ,  bis  auf  eine  Kupfermünse 
von  Claudius  Gothicusy  die  einzige  von  diesem  Kaiser,  sind 
aus  dem  schlechten  Stoff,  weleher  den  apftten  rftmisehen 
Kais^yvKItaZfn  eigen  ist,  bei  den  Numismatikem  Bflion  iitisst 
lind  ans  einem  Kern  von  Kupfer  mit  Versilberung  oder  gar 
jiur  mit  Ver^innui^  besteht  Sie  haben  denmaeh  allerdings 
fallt  l^einen  materiellen  Wf^h.  Dagegen  ktanen  sokhe  Münzen 
jmmeKbin  einen  {listorisoh^  nnd  numismalinehen  Werth  kOf» 
sitzei^  Vintn  lii^toriscben  besitzen  dieselkmi  als  Atta  filr 
den  Bestand  der  Ansiedlung,  wo  sie  getnnden  wnrden.  M 
Umgf  r  die  Serie  der  Kaiser  ist^  welche  ^e  Maiizen  repii^ 
sentiren,  desto  wichtiger  sind  sie,  indem  man  ans  einer 
solchen  Serie  auf  den  Zeitpunkt  der  Gründung  und  Zer- 
störung der  betreffenden  Niederlassung  annähernd  schliessen 
kann.  Die  Serie,  welche  die  Münzen  von  Tschugg  darstellen, 
umfasst  nun  die  Jahre  nach  Christo  238  bis  268.  Müglich, 
dnss  unter  4en  fehlead^  Mtazen  sokhe  sind ,  welche  diesen 
Zeitraum  nuf-  oder  abwKrts  erweitem  würden«  Iksicb  mazht 
es  ein  unten  anzuführender  UmstMd  wabncbeinlicfc ,  daas 
die  ff!ömische  Niederlasswig  bei  Tsebngg  unter  Glauüns 
liotbieos  oder  nicht  lange  hernncSi ,  etwa  in  len  bacandischcn 
Unrnken ,  uotergiegangi»  sei.    Jedeitfalls  ist  es  zu  beklagen, 


lasf  ü»  mtgßSmimm  MtasHi  nicfe«  fimmdich  ksigiibnidit 
warieu  mi^  S«  b%^  OMilidi  Silber«  luid  itlhil  Ko|ifer- 
nfiwca  iyttisrer  Kamr  a«ch  etDen  amiMufischeii  Weffth, 
wen  sie  g«t  erhalteo,  wd  heiMdert  wmm  sie  juimiBiMtiMke 
SeUeolieilen  m4 »  «N^  bmtst  weiui  sie  ein  eeUeoee  Oef  rftge 
tragen,  oder  weeo  de  Kaiser  repraeendieiiy  von  weleken 
tbcrbanpi  weeig  Mflaaen  verhaaden  eind ,  was  betenden  M 
deejeaagea  der  Fall  ist,  die  nur  luuree  Zeit  regiert  haben. 
Die  Teebugger  Miiiaen  gebaren  nun  nwar  nicht  nu  den 
seltenen;  dean  sie  rühren  nuäst  ren  Eaisem  her,  deren 
Mflaaen  häufig  sind,  uud  es  fehlen,  mit  Ausnahaie  des  He* 
reanins  Etmseue,  gerade  diejenigen  Kaiser,  die  kurse  Zeit 
swiseben  den  dusch  die  rorMegenden  Mttnaen  vergegenwär- 
tigten regiert  haben,  vie  HosliUaaiis,  Aennllanus,  Saloninus 
Valeriamis«  Pestunrns  der  jtngerie,  Vietorinne,  Marius,  Te- 
tricw,  Vater  and  Sohn.  Auch  fehlen  aum  Theil  die  He- 
nudiünaea  der  variiegeoden  Kaiser,  z.  B.  die  des  Oordianus 
Ili,  Philiivne  Afebe,  Oecios  und  Valerianus.  Doch  befin- 
den sieb  unter  d^n  JM&Men  flkif  Stfleke,  die  in  ihrem  Gepräge 
flicbr  adsr  weniger  ren  denjenigen  sdbweiebea ,  welche  in  der 
sicHilieh  reUstttadigen,  ron  Ha  1 1  e  r  beschriebenen  Mtinasanini. 
l«f  auf  hiesiger  SAadlUbBolhek  rerüegen.  Bin  besonderer 
Verang  dieser  flUDuen  iat  ihre  gute  ErhaHung,  welche  fast 
glauben  Msst »  sie  seien,  bald  nacbdeia  sie  in  Keuvs  gekonnnen, 
dur^  Zeisttrung  der  Ansiedkuig ,  in  deren  Schutt  sie  lagen, 
dem  Oebrattcb  eataogcn  werden«  Jedenfalis  beweisen  sie 
einigen  Wohlstand  der  Intreffendsn  Aasiedlmg,  und  es  durfte 
sich  wohl  der  Nüke  iohnen,  die  Dagebnngen  der  Ftadstelle 
alber  an  uKtersndien*     • 

Aaf  dem ,  als  fitandort  der  alten  Petiaesoa ,  durch  seine 
hetttsfihen  und  rOmiscben  Alterthtteer  bevflbaiten  Jens  her  g 
fand  Man  vor  einigen  Jahren  in  einer  Reutung  am  nördlichen 
Bergsbhaag  «ine4SfiddmflBae  mit  undentf icben  üeprage.  Der 
gdehrte  Zarcher'sdie  Numiematiker,  Dr.  H.  Meyer,  hielt 


IIS       Äehretdeie  van^  IfAis/toicfen  mH  KätUon  Bern. 

dieselBe  anfängfich  für  eine  kdtuche.  *)   Seifher  aber  hat  er 
^  in  ihr  eiae  elnndsche  Münze  eriLenaeii  wollen,  wie  flerr 

Amtsschaffner  Hftller  in  Nidau ,  Besitzer  dieses  merkwürdi- 
gen Fandstückes,  dem  Ref.  nitlheilte.  Bei  NachgrUbungen^ 
welche  Ref.  im  J.  1850  auf  dem  Jensberg  vornahm,  kamen 
zwei  ritanische. Kaisermünzen  in  fllittelerz  zum  Vorschein ,  die 
^ine  ein  Augiistus  mit  der  Ära  Provideaüae,  die  andere  ein 
NerVa  mit  schlecht  erhadtenem  Gepräge.  Münzen  von  er- 
sterem  Kaiser  kommen  auf  und  am  Jensberg  am  hüniigslen 
vor,  wie  denn  Ref.  eine  solche,  freilich  schlecht  erhaltene 
zu  Tribey  erhielt. 

'  Die  Dmgegend  von  Neuenstadt,  welches  wir  der 
Nachbarschaft  wegen  mitnehmen,  hat  in  neuerer  Zeit  fol« 
geude  romische  Münzen  geliefert :  einen  Commodus  in  Kupfer, 
von  Berrn  Bürgermeister  Schnider  von  Neuenstadt  auf  seinem 
Gute  les  Plantees  gefunden;  einen  Maximianus  in  Groserz, 
und  einen  Constaatinus  in  Kleinerz.  Die  bei  Schaffis  ge-* 
fiindene  Münze  Jer  Julia  Domna  in  Mittelerz  ist  ein  wohler- 
baltenes  Exemplar.  In  Betreff  der  auf  dem  Tessenberg, 
beim  Strassenbau  zwischen  Tess  und  Lamlingen,  erhobenen 
und  angeblich  nach  Neuenstadt  gekommenen  Münzen  glauben 
wir  jetztf  auf  eingezogene  Erkundigung  zu  Neuenstadt, 
versichern  zu  können»  dass  wenigstens  dorthin  keine  von 
jenen  Münzen  gewandert  ist  Möglich,  dass  dieselben  nach 
piel  oder  anderswohin  verschleppt  wurden.  Jedenfalls  ist 
an  dem  Fund  selbst  noch  nicht  zu  zweifeln ,  indem  das  be- 
nachbarte entlegenere  Nöds  wirklich  römische  Münzen  ge- 
liefert hat.  Von  einem  alten,  ganz  verscholleden  Münzfund 
zu  Pieterlen  gibt  Rechtbergers  Bieler  Chronik,  auf  dem 
Stadtarchiv  in  Biel,  auf  Blatt  68,  unter  der  Rubrik  »von 
einem  Schatz  zu  Bieterlen  gefiniden^  folgende,  freilich  dürftige 


1)  Vgl.   Conp-d'Oeü  sur,  Jos  travaoz  de  la  8ooi^e  Jarassienne 
'   d^fimulatloni  pendaiKJ'aanep  1851^  p.  40» 


AArenlue  von  MünMfimdm  im  Kanbm  Bern,       118 

Notis:  «Aano  1549  in  ussgändeo  meyen  worden  vor  dem 
badhause  in  den  Beben  1546  römische  mflntzen  gefanden, 
worunter  etliche  von  gutem  Silber.^  Eine  bei  Rfiti  bei 
Bären  gefundene  Silbermflnze  der  Julia  Domna  kam  nach 
Bern.  Als  Fundort  wurde  der  Heiden-  oder  Teufelsacker  bei 
Rfiti  bezeichnet  und  dazu  bemerkt ,  es  seien  dergleichen 
Stficke  mit  HeideakOpfen  schon  oft  daselbst  gefunden ,  aber 
weggeworfen  worden  ^  ohne  Zweifel  aus  einer  abergiftubischen 
Scheu  vor  den,  wie  man  meinte,  vom  Teufel  ausgesfteten 
Heidenktf pf en.  Von  den  in  der  Umgegend  von  Leuzingen 
geftndenen  römischen  Münzen  besitzt  Herr  Friedr.  Jftggi 
m  Leuzingen  manche ;  unter  Anderm  eine  silberne  Consular- 
mflnze  der  Cunilia  Furia  von  Purins  CBASSIPES. 

Die  abgelegene,  jedoch  schon  von  den  Römern  cni- 
tivirte  Oegend,  welche,  den  Kirchgemeinden  Könitz  und 
Oberbalm  angehörend ,  hinter  Könitz ,  zwischen  dem  Längen- 
berg  und  dem  Schwarzwasser  liegt,  hat  in  neuester  Zeit 
römische  Goldmfinzen  geliefert.  Im  Frühjahr  1858  fand 
■an  unweit  Schliern,  am  bebauten  Abhang  des  Burghfl- 
gds  von  Buben  berg,  beim  Pflügen  eine  Goldmünze  des 
Vespasianus,  welche  durch  mdirere  Hunde  in  diejenigen  des 
Goldschmieds  Gast  in  Bern  gelangte,  der  sie  um  82  fr.  er- 
handelte. Nach  Aussage  des  Goldschmieds  war  das  Gepräge, 
mit  einem  Ochsen  auf  dem  Revers,  ausgezeichnet  schön  und 
wie  neu.  Seither  hat  Herr  von  Bonstetten-Rougemont  diese 
Münze  erworben.  Weiter  hinaus  von  Könitz ,  in  einem  schön 
gelegenen  Bauerngut  zwischen  Mengistorf  und  Nieder- 
Scherli,  oberhalb  der  Grabenmtthle,  wurde  vor  mdbreren 
Jahren  beim  Ausroden  einer  Eiche  ein  altes  Goldstück  ge- 
funden ,  aber  vom  Knecht  des  Bauers  verschachert  Vermudi- 
lieh  war  diese  Münze  eine  römische.  Seither  nehmlich ,  im 
Sommer  1851,  fand  der  Knabe  des  Bauers  beim  Ackern  eine 
Goldmünze  des  Vespasianus«  Dieses  prachtige  Fundstflck  ge- 
langte in  den  Besitz  des  Herrn  Hubacher,  Handelsmann  in  Bern* 

8 


tl4      Atlmmiitm  ttm  Munfundm  im  Kcmtm  Mm%. 

Selbst  in  dem  Bergfelftiide  des  Ante  Sc^iwarsentarf, 
wckhes  2wisdieB  Schwarxwasser  und  Sense  an  die  Steck- 
lioriikette  hiaaiiBiebt,  and  zwar  an  dessen  FnsSy  findet  aHin 
Mch  rttanische  Hunnen.  Auf  der  n^Mrdlich  am  Ganterisch 
felegenen  Aln  im  firttn,  Kirchgemeinde  Chi^ggisberg ,  war- 
den  1648  von  einem  in  der  Erde  scharrenden  Hirtenluode 
S  rOmisdM  Kaisemilnnen  gefimden ,  eine  in  Grossere ,  nwei 
fa  Mitlelera.  Leider  sind  dieseUwn  stark  oxydiri,  nnd  es 
laC  nnr  die  in  Grosserz,  ein  Harois  AnreUns,  kenatUcb. 
Dennodi  sind  diese  Mftnnen,  welche  ReL  als  ein  Geschenk 
Ton  Herrn  Pfarrer  Friedr.  Kuhn  jm  Rfisdief  g  bewahrt,  durch 
ihren  Fundort  merkwüidig,  und  reihen  sich  in  dieser  Be» 
Ziehung  an  diejenigen  an,  wckhe  man  am  Qinreigel  und 
am  Stockhom  gefunden. 


Oeber  die  eeit  1849  auf  der  Enge. Halbinsel  bc» 
Sem  (inderTiefenau  nnd  anderswo)  ausgegfabenen  maasa» 
üotisdien  und  keltischen  Mttnnen  verglekhe  man  feint  diese 
Miibb.  XXI.  187  f.  IdO  f.  und  Memmsens  Abhandlang  über 
4ie  nerdetruskischen  Alphabete  und  in  den  mttheilungen 
4er  Zürcher  antif.  Gesellaoh.  VII,  8,  Sa&.  Bemts  im  J. 
1094  wurden  auf  dem  hüitem  Engefeld  beim  Mflgen  viele 
Temisoiie  HOnzen  herv^rgegraben.  Ebendaselbst,  nemlich 
auf  dem  Worblaufenfdd ,  kamen  theib  beim  Anlegen  itx 
Bagestrssse,  theils  beim  Peldbestdlen ,  viele  römische  Mun«- 
sen  zum  Vorschein;  unter  anderen  ein  Germanicus^  mne 
^Mere  Faustina  und  eine  dritte  unten  anznfihrende ,  alle  drei 
In  Mittelerz.  IKe  erste  ist  ein  wohlerhaltenes  Exemplar: 
Av.  GERHANICV6  CAESAR,  Rev.  SIONIS  RECBPT. 
»BViCTIS  GERM.  S.  C.  Referent  erliidt  dieses  FnndsttlA 
tom   Schinderknecbt   im  sogen.  Iliennannmnitelein  in  der 


4dmaiUM0  vtm  Jiin$fmdm  im  gatiim  Bim,       t}# 

Enge.  Die  zweite,  eine  DIVA  FAVSTINA  PIA,  wurde  den 
Maseiiiii  in  Pnmtnit  gescbenfct  Sine  drUte  auf  dem  W^lh 
laofeDfeld  gefandene  IHünae ,  in  Beste  ^  Ret,  Mglt  auf 
den  Av.  ein  dem  Vespasianus  ähnliches  Kopfbild ,  auf  dem 
Her.  einen  Adler  nU  ausgehmteton  FUgeln  <ll^er  einer 
Kflgel;  ron  Dinsehrift  keine  Spur.  Dic^ee  ener  DeilMAMf 
ähnelnde  Stock ,  in  der  Grösse  der  kleinem  Münzen  in  Mitteir 
erz,  hesteht  ans  einen  Kern  ron  weissen  Metatt  ntt  eijien 
goldahnlicben  Uebernig.  Weitere  SinzelAmde  r#n  lldnyen 
nacbte  man  auf  den  bewaldeten  Vordplatean  der  BatUniel» 
welches  schon  Walthard  Descriptiem  topograpbifwe  etjkjsfori« 
que  de  la  Ville  et  des  Environs  de  Berne  (Berne«  t89f) 
p.  SlO,  nach  S.  Wagner t  als  einen  Fundort  r4UniscbtMr  Münzen 
bezeichnet*  An  Bande  der  Allee,  welche  dnr^h  den  WaM 
nach  Beichenbach  fahrt ,  fand  1S53  ein  Knabe  zvftUig  eiM 
von  Begen  blosgelegte  Mttnze  des  Marens  Aureus  in  MittaL- 
erz,  welche  dem  Bef.  zukam.  Ein  Quadrat  van  CUnnlf 
nauern  lieferte  1852  den  Bef.  bei  tieferen  Nfu:diu;ig|ben  m| 
der  Innern  Nordseite ,  in  der  Tiefe  von  4^  eine  SUo9P  dflP 
Augustus  in  Mittelerz  nit  der  Ära  Lugdnneasis,  und  ßw^ 
antik  gespaltene  Mflozhalften  in  Bllttelerz,  wov4in  die  «m 
das  Kopfbild  des  Augustus ,  die  andere,  im  Uebrigen  m^ 
kenntlich ,  die  Contrenarque  IMP  tragt.  Eine  AnzaU  M$ßf^ 
vemuthlich  römischer  MUnzen  wurde  vor  nebreren  Jabrip 
in  Zehendermätteleitt  in  der  Enge  gefunden,  als  man  dir 
Steinbesetzuog  unter  der  Dachrinne  des  Wirihschaft|8gfthmdeB 
ausgrub  und  erneuerte ;  leider  wurde  das  fiefundepe  versohl^pt* 


Einen  in  J,  1849  in  den  SchlossUegei^ebaftrtt  w  Bfip* 
1  i  n  g  e A  gefundenen  Vespasianus  in  Mitielerz  besitzt  Beferent 
Auf  den  Avers  ist  nebst  den  KopfUM  des  Kaisers  npr  *  •  • 
CAES.  VESP.  AV6.  .  .,  auf  dem  Bevers  eine  schreitende 
weibliche  Figur  und  das  S.  GL  enknuibar. 


116       Aehrenleie  eon  Mün^fnnden  im  Kanton  Bern. 

'  Die  Reibengrftber  xn  Gelterfingen  am  Beizberg 
Keferten  auch  schon  eine  unkennbare  römische  Kaisermiinze 
in  IMittelers,  nach  Mittheilung  von  Herrn  Em.  von  Graf- 
fenried. 

In  der  Gegend  von  Gurzelen  in  der  Richtung  von 
üelendorf ,  fand  man  1850  im  sogen.  Moosaker  eine  nach- 
wftrts  dem  Ref.  zugekommene  Mänze  des  Hadrianus  in  Gross- 
€tSj  an  welcher  ausser  dem  Kopfbild  des  Kaisers  nichts  zu 
erkennen  ist.  Zwei  mitgefundene  Silbermtinzen,  welche  der 
verstorbene  Pfarrer  Stttmpfli  zu  Gurzelen  in  Händen  hatte, 
hielt  derselbe  nicht  fttr  römische ,  sondern  eher  fflr  mittel- 
alterliche. 

„Sehr  merkwürdig  y  sowohl  dwrch  sein  Vorkommen 
in  einer  antiquarisch  wenig  bekannten  Kantonsgegend ,  als 
dwrch  seinen  numismatischen  Werth^  ist  der  Sammelfwid 
wm  19  Silbermünzen  9  welche  im  Herbst  i8&4  auf  der 
Ostseite  des  Beizbergs  ^  auf  dem  Bauerngut  in  der  Hof^ 
mattf  unweit  der  KB.  2Sf,  bezeichneten  Lokalität  ^  er- 
hoben  wurden  und  in  das  Münzkabinet  hiesiger  Stadt- 
Müofhek  gelangten.  Von  diesen  Münzen  sind  ii  römische 
Consular-  oder  Pamilienmünzen  (Denare)^  und  8  gallische 
(Quinare).  Es  sind  folgende  nach  den  von  Herrn  Ober- 
Mbliothekar  von  Steiger  dem  Ref  gefälligst  mitgetheilten 
Bestimmungen  j  welche  für  die  römischen  auf  Hallers 
Catalügus  Nundsmatum  (Bemae,  £829)  und  auf  den 
Thesaurus  Morellianus  ed.  Haverkamp.  (Amstelod.  £T34, 
'2  voll.  fol)y  für  die  gallischen  auf  Lelewels  Tgpe  Gau- 
lois  sich  beziehen.*^ 

1.  Familia  Antonia  =  M.  (IWorell)  T.  2  p.  20  und  21, 
^r.  8.  (fehlt  bei  Haller  p.  23,  VIII,  1.  und  p.  53.) 

2.  —  Culpumia  =  M.  T.  1,  tab.  V,  Nr.  8,  IV,  Nr.  9. 
{fehlt  bei  H.  p.  24 ,  XIV,  f.) 

8.  —  Calpurnia  =  H.  p.  25,  Nr.  6  (nur  CXXXX  statt 
CXXX  bei  B.)f  fehlt  bei  H.  T*  2,  p.  61—89, 


A^e$d0$e  von  MüMfvmden  im  AnlMi  JBatl».       tW 


4  -  Fiiria  =  M.  T.  2,  p.  18B,  Nr.  1  (fehlt  bei  B. 
p.  S8,  XXXVII). 

&  —  Hostilia  «  E.  p.  83,  XL,  1.  SL  T.  8,  p.  200,  Nr.  2. 

e.  —  Julia  =  H.  p.  S3,  XLI,  2.  M.T.2,  p.219,  Nr.& 

7.  —  Harcia  =3  H.  p.  ao,  Llli,  Nr.  1.  M.  T.  2,  p. 
261 ,  Nr.  1. 

a  —  Menmia  =  H.  p.  37,  LV,  Nr.  4.  M.  T.  2,  p.  278, 
Nr.  6  (jedoch  :7  statt  L  auf  dem  Ayers  bei  M.) 

9.  —  Hussidia  =  M.  T.  2,  p.  290,  Nr.  6  (fehlt  bd 
H.  p.  88,  LVIII). 

10.  —  Naevia  =  H.  p.  88,  LIX)  jedoch  LXXHI  statt 
CLXX  bei  H.)  H.  T.  2,  p.  292,  lit.  D. 

11.  —  Titia  =  H.  p.  48,  XCIV,  1.  M.  T.  2,  p.  416,  Nr.  1. 

1.  AFers:  SANTONOS  (=  Saotones),  Minenrenkop^ 
lioks  schavead,  Bcf.  aiisschlagendeg  Pferd. 

2.  Av.  Jugendlicher  Kopf  mit  Diadem ,  Rer.  Springen^ 
des  Pferd,  unten  ein  Delphin,  daneben  undeutlich  die  Buch- 
staben IH  (etwa  von  SOLIMA,  sh.  Lelewel,  Type  Qaa- 
lou  PI.  89.) 

3.-6.  Av.  Unbedeckter  Kopf,  Rev.  Krieger,  in  der 
Rechten  eine  Lanse ,  mit  der  Linken  auf  einen  Schild  gestützt, 
VnrOTA  (Vipotalo ,  sh.  Leiewel  p.  228  und  349,  PI.  VI,  20). 

7.  Av.  Behelmter,  regelmassig  gelockter  männlicher 
Kopf,  rUckwärts  ein  bogenähnliches  Zeichen,  Rev.  freista^ 
hendes  Pferd  und  Perlkranz. 

8.  Av.  Kopf  mit  krausem  Lockenhaar  oder  Diadem; 
Rev.  links  gewendeter  Eber  mit  einem  Rest  der  Inschrift 
Seqnanos  (Leiewel  PI.  Vi,  16) 

j^Dieser  Münzfund  stammt  aus  der  ersten  Zeit  nach 
der  römischen  Occupation  Heloetiens;  die  Münze  des 
Triumvir  Antonius  (Nr.  i)  weist  auf  das  Jahr  43  und  ff. 
vor  Chr.  und  die  gallisehcn  Münzen  sind  solche^  wie  sie 
in  den  Anfängen  der  römischen  Herrschaft,  in  GaUien 
geschlagen  wurden  und  mit  römischen  Cansularmünzem 


Ji^TMbdU  4fUrs  tattM»meiu  Sieke  MmmMenj  die  norde* 
trusk.  Alphabete  238  /*/' 

Bie  Bu  JlllnieBdiiig^eii  auf  der  Tlniii -  Altmend  aus- 
Ifeffübeaen  rMbcben  Mümieii  ^  neist  KupfemHkiizen  mit  eini- 
gen wcnifen  sitbemen«  sdiaintlicb  im  Besitz  von  Herrn 
Fflrsprech  Bischoff  in  Thun ,  reichen  nicht  Mos  Ms  auf  Con- 
auatiaus ,  sondern  Ms  aaf  Valentiniaiiiis  I,  wie  sich  Ref.  ans 
Autopsie  ttberaea^t  bat  Blnen  bvl  AlhnendiRgen  ausgfegni- 
Irenen  sdiOnea  Atoander  Severus  in  Grosserz  mit  VIRTTVS 
statt  VIRTVS ,  besitzt  Ref.  als  Geschenk  von  Herrn  Bischoff. 
V^brigens  sind  auch  in  der  Gegend  des  Polygons  auf  der 
Thun*AlImend ,  bei  Schanzarbeiten,  römische  Münzen  zum 
Yofsebein  gekornmen ,  z.  B.  vor  etwa  15  Jahren  eine  Kupfer» 
Minze  des  Constantinns. 

Auf  Thieracbern  bezieht  sich,  was  Fr»  L.  Haller 
fii  seiner  Emnneratlo  Numismatnm  —  quae  asservat  A.  F. 
Ifh.  Betnae,  Itft.  p.  t  bemerkt:  Ex  aere  medio  nummum 
posarideo  cum  capp.  Caes.  et  Aog.  Col.  Jol.  Valentiae,  DIVOS 
IVLIVS  scriptum ,  elegantissimum,  ad  radicem  Alpium ,  prope 
Tbunenses  repertum.  Berichtigt  findet  sich  diese  Notiz  in 
Bbendesselben  Helvetien  unter  den  Römern  II,  246  j  und  im 
Catalogus  Nnmismatum  etc.  p.  63,  57. 

Die  bei  Thun  selbst  gefundene  Silbermünze  Cäsars, 
im  Besitz  von  Herrn  Fflrsprech  Bischoff  in  Thun ,  bei  dessen 
Scheune,  zunächst  dem  Bernthor,  sie  ausgegraben  wurde, 
«itt^richC  der  bei  Haller  p.  52,  11  verzeichneten. 

Herr  Alt- Landammann  Lohner  in  Thun  besitzt,  laut 
gefillliger  Mittheilung ,  eine  römisdie  Kaisermflnze  in  Mittel- 
«rz,  welche,  im  Thalgrund  von  Oberhasle,  herwärts  Mei- 
rlngen,  gefunden  wurde,  ttbrigens  unkenntlich  ist 


Oestlich   von    Wiggiswyl,  einem   Dörfchen   in  der 
Cegttkä  von  Mfluclienbuchsen ,  wurde  im  Herbst  1848  beim 


Amprahni  eiii^  WaftierleHiiDg:,  gfegeii  dMi  Saudi  vonlDorft 
gelegenen  Abhang  hin ,  etwa  9^  tief  «Her  dem  gelten  Lehi»« 
boden  f  eine  schwarte  Erdselrieht  mU  Roblenresten  abgediBck% 
tn  wekher  eine  rienüdi  gnt  erhaltene  jüngere  ntttsttna  iü 
Mittelern  hig.  Avers:  PAVSTiNA  AVQVSTA,  Rtv.  CON- 
CORDIA«  S.  C.  sitzende  weibliehe  Pignr,  eine  Patern  in 
der  Reehten.  Sehen  friher,  18S9,  wnrda  nbweit  einer  nM 
angelegten  Kiesgrube  in  den  nstlich  an  Wiggisiryl  stemeli« 
den  Wäldchen,  beim  Ansrotlen  eines  Banrnstranks,  ein  sil- 
berner Oerdianas  erlioben. 

Unterhalb  den  der  Enge-Balbinsel  gegeniber  gela« 
genen,  durch  frühere  Alterthunsfireunde  bekannten  Steinig 
baeh-Gnt  wurde  im  J.  18d8  in  der  Schlucht ,  durch  welche 
der  Steinibach  sich  in  die  Aar  ergiesst,  naeh  <}tt^Ilen  geu. 
graben ,  wobei  man  auf  dichte  Lager  rnnrischen  Brandschutts 
stiess.  In  fiesem  lag  unter  Andern  ein  Badrianus  In  IWtteU 
era,  nit  deutlichem  Kopfbild  und  mit  der  Pigur  eines  Krla^ 
gers  auf  dem  Berers,  sonst  abgenatnt  und  von  Peuet  an« 
gegriffen.  Diese  Mttnxe  besitnt  Referent  Eine  andere  seit- 
her, flussabwärts  vom  Steinibach,  beim  Tuffgraben  am  er- 
höhten Aarufer  gefundene  römische  Raisennünze  ward  leider 
renehleppi 

Ab  in  den  Jahren  18S8  und  I8S9  beim  Neubau  des 
Sehlosses  nu  Muri  die  oberhalb  dem  Pfiyrrhause  betndHehe 
Anhnhe  des  Sehlosshttgels  mit  dem  Pfarrhause  abgetragen 
wurde,  fand  man  von  römischen  MOnzen  einen  wohlerhal* 
tenen  IHarcus  Aurelias  und  einen  Claudius  Gotbicus.  Lets^* 
terer,  inKleinera  und  nicht  wohl  erhalten,  gelangte  an  ittt 
Ref.,  welcher  von  ebendaher,  als  Geschenk  von  Herrn  Ban^ 
fuier  Wagner ,  eine  wohlerhaltene  eiserne  Hangelampe  besifnf. 

In  der  am  sfldtichen  Abbang  des  Ballenbühls  gelegenen, 
dnreh  ihre  Austerschalenbanke  bekannten  Wein  hülle,  d.  i. 
Weinhalde,  oberhalb  Tagertschi  soll  um  1850 eine €tol<* 
mllnam  f  aogebMeh  eine  romische ,  gefunden  worden  sein«    Qtf 


UO       AekrenUie  wm  MüMfimden  m  Kanton  Bern. 

lies  aber  nicht  eine  Verwedhsluag^  mit  einem  Fmtde  bei 
Hfltlig^en,  wo  ebenfalls  AusterscbalenbSUike  vorkommen. 
Wenigstens  wollte  bei  einer  18&S  an  Ort  und  Stelle  angestell- 
ten Nachforschung  Niemand  etwas  von  obigem  Funde  wissen. 

Eine  bei  Abdeckung  römischer  Banreste  im  Pfrnndland 
n  Wichtrach  gefundene ,  leider  stark  oxydirte  römische 
Münze  in  mittelem ,  nebst  dem  Suspensorium  einer  ehernen 
HftngelampOy  verdankt  Ref.  dem  Ortspfarrer  ^  Herrn  Neuhaus. 

Die  Goldmflnze  von  Hü  tilgen,  von  welcher  Mommsen, 
die  nordetruskischen  Alphabete,  in  den  Mittheilungen  der 
Zürcher  antiquar.  Gesellsch.  VII,  8,  p.  243,  79.  zweifelt ,  ob 
Ae  eine  acht  makedonische,  ist  wirklich  eine  solche  und 
entspricht  derjenigen,  welche  Haller  1,  1.  neben  makedoni« 
sirenden  keltischen  3 — 6,  verzeichnet  hat. 

Bei  dem  in  der  Thalflache  von  Ober-Diessbach  gele- 
genen Dorfe  Oppligen  fand  man  im  Hai  1854  eine  wohl* 
erhaltene  Goldmünze  des  Augustus,  welche  in  den  Besitz 
von  Herrn  Alt-Landammann  Lohner  in  Thnn  gelangte. 


Herr  Notar  Rud.  Albr.  Bachmann ,  wohnhaft  zn  Krauch- 
thal ,  besitzt  neue  römische  Münzen ,  meist  in  Mittelerz,  welche 
'  er  auf  verschiedenen  Punkten  des  von  ihm  in  antiquarischer 
Hinsicht  genau  erforschten  und  handschriftlich  beschriebenen 
Krauchthals  gesammelt  hat.  Schade  nur ,  dass  dieselben 
schlecht  erhalten  sind;  doch  scheinen  sie  meist  dem  zweiten 
Jahrhundert  unserer  Zeitrechnung  anzugehören.  Eine  stark 
abgeschliffene  Consecrationsmünze  des  Claudius  Gothicus  fand 
man  übrigens  auf  einem  im  Jahr  1842  an  der  Südseite  def 
Bahnholzes  bei  Krauchthal  neu  angelegten   Holzabfuhrwege. 

Ueber  die  in  der  Gegend  von  Burgdorf  gefundene^ 
im  Besitze  von  Herrn  Alt-Landamraann  Lohner  in  Thun  be- 
findliche keltische  Münze  s.  Mommsen^  die  nordetruskischeq 


Aehrenleie  f>on  Münnfunden  toi  Kanlon  Bern.       ISI 

Alphabete  y  in  den  MUtheilongen  der  Zflrcber  antiqnar.  Ge- 
sellseh. VJI.  8,  p.  239,  57. 

In  der  Gegend  von  Affoltern  im  Emmenfhal  fand 
man  im  Jahr  1850  bei  Strassenarbeiten  fünf  ungepragte, 
blos  mit  eingekritzten  Zeichen  versehene  Goldmünzen ,  nebst 
einem  eisernen  Schwerte.  Wohin  aber  diese  Fandstficke  ge- 
langt sind ,  ist  dem  Ref.  unbekannt.  Im  Frahjahr  1850  ward 
ra  BoUodingen,  jedoch  ziemlich  fem  vom  Dorfe,  beim 
Graben  eines  Abzugkanals,  4f  unter  der  Oberfläche,  in 
Lehmboden  y  eine  wohlerhaltene  römische  SilbermOnze  der 
Familia  Cipia  erhoben.   Avers:  M-  CIPI-  M-  F-  Rev«  ROMA. 

Unterm  4.  October  1590  meldet  Joh.  Weyermann,  Vogt 
EU  Aarwangen,  an  die  bernische  Regierung,  dass  arme  Leute 
in  einem  „Möslin  zu  MadiswyT'  etliche  Gold-  und  Silber- 
stAcke  gefunden  hätten,  die  er  andurch  einsende,  und  die 
Finder  zu  einer  Gabe  empfehle.  Ist  wohl  das  Datum  des 
nach  Hallers  Helvetien  unter  den  Römern  II,  457,  erwähnten 
HanzAindes  hiernach  zu  berichtigen  0  9  o'^r  ist  ein  von  dem 
daselbst  erwähnten  Funde  vom  Jahr  1574  verschiedener  Fund 
späteren  Datums  ans  Obigem  zu  folgern? 

Zu  Herzogenbuchsen,  welches  unstreitig  der 
Hauptpunkt  römischer  Niederlassung  im  Oberaargau,  ftind 
amn  1853,  bei  den  alterthamlichen  Entdeckungen  in  Folge 
der  Erweiterung  des  Kirchhofes ,  einen  Vespasianus  in  Mittel- 
erz, der  in  den  Besitz  von  Herrn  Pfarrer  Howald  zu  Her- 
zogenbuchsen gelangte.  Siehe  die  histor.  Zeitung  1854, 
Nr.  3,  S.  9  f  . 

Bern, 

Alb«  jrahM, 

eidgen.  Archiysr. 


1)  Vgl.  meine  Topogr.  S.  460. 


8*  Jftx  %tm^nv3nt  f^nap^üi». 

Es  iflt  eine  anerkannte  Thatsaehe ,  äwaa  sieh  in  die  Ver« 
seichnirae  der  antiken  Steinsehnekier  nuineiie  Namen  einge- 
aehlieben  haben ,  welche  thetia  mit  Unrecht  auf  Kinsller  be<» 
sogen  worden  sind,  theite  ihren  Ursprung  ttherbaifpt  erst 
moderner  Fälschung  verdanken.  Dennoeh  mnssle  es  allge- 
mein ttherrascben ,  dass  ein  Gelehrter ,  der  das  StiiAum  ^r 
Gemmen  zn  seiner  hesondern  Aufgabe  gemacht  hatte ,  nem- 
lieh  Kohler,  von  allen  geschnittenen  Steinen  mit  Künellor* 
namen  nur  fttnf  als  wirklich  echt  anerkennen  wollle:  denn 
das  ist  das  Schlvssresoltat  der  nach  seinem  Tode  als  dritter 
Theil  der  »Gesammelten  Schriften^  erschienenen  „Abhand- 
lung über  die  geschnittenen  Sterne  mit  den  Hamen  der  Kffnst- 
ler,*  Namentlich  sind  es  die  dem  ttoskorides  migeschrit- 
benen  Gemmen,  welche  sftmmtlich  vor  seinen  Augen  keine 
Chiade  Anden ;  und  da  KMrIer  am  liebsten  behaupten  mdcMe, 
es  könne  keine  Steine  mit  seinem  Namen  geben ,  so  mOssen 
natflrlich  auch  die  verdammt  werden ,  auf  denen  er  als  Leh- 
rer oder  Vater  eines  andern  Ränstlers  genannt  wird.  Deren 
sind  bis  jetast  drei  mit  den  Namen  des  Eutyches,  Herophilos 
und  Hyllos  bekannt  geworden.  Als  ein  cigentMlmlieher  Zu- 
fall musste  es  allerdings  erscheinen,  dass  wir  durch  au- 
thentische Werke  von  drei  Schülern  eines  der  wenigen  durch 
die  Litteratur  uns  bekannten  Steinschneider  Kunde  erhalten  ■ 
haben  sollten.  Ein  nicht  minder  eigenthümlicher  Zufall  aber 
ist  es,  dass  gerade  diese  Werke  uns  zur  Warnung  vor  der 
Hyperkritik  Köhlers  dienen  müssen,  indem  zunächst  zwei 
der^^lbeOi  wahrscheinlich  aber  auch  das  dritte  durch  unwi* 


Der  BitmichaMmr  Bv^phäoM^  IM 

ialefßkht  imsere  Zeagmwe  fegen  ftitm  Terdadil  Üt 
Ftbebug  dchBr  gestdUi  werie&  kttmeii. 

Die  Ckcnuw  des  Berliner  BfiigettHm  mt  Arr  Innchftft 
JS7ITXHÜ  JIOCKOYPIJ07  AIFEAIOC  £/l  wbd  bereki 
Hl  ciiieni  vaticaiisefaeD  Mamtteript  ats  den  Anfesf e  des  fttnC« 
veiiiiten  Jahrhwierte  beiekrieben^  idee  m»  einer  Zelt,  in 
irdclier  ren  Falsehung  Bocb  nidil  die  Bede  sein  kann  (rgL 
Bril.  deir  Inet  arcb.  I8S8,  ^  M»  M.);  die  mit  den  Naaea 
den  Hyllos?  Yji^lOC  JIOCKOYPIJOY  SnOIEi,  sM 
gleklifnlln  in  einem  ratieaniBelieny  frttber  Cnpponi'scben  Na* 
aMcr^  erwtbMt  werden,  nber  welches  mir  ssr  Zeit  nodi 
genauere  lincbweifnttgen  fehlen.  Bier  soll  ansfOhrlielnr  nnr 
van  der  dritten  mit  den  Nanen  des  Beropbüos  gebändelt 
werden,  da  es  das  Rheintand  ist,  welches  uns  in  diesen 
MHe  den  Beweis  der  Eebtheit  liefert. 

Bdhler  engt  ren  diesem  Steine  (9.  151):  «Dnrch  einen 
nielil  sehr  fein  angelegten  Belmg  hat  man  einen  vergeh« 
Hshen  Sshne  «der  Schttfer  des  Diesknrides,  Hernphilos  nil 
Kunen,  durch  die  Anfschrift  HPO0IAOC  MOCKOYIU 
das  BnseiB  geben  wollen,  welche  man  anf  einen  grtniieh 
ttrhafsrhenen  CNaiftnse  von  nehr  als  gewi^hnlicber  Güsse 
liesl,  der  einen  nritLmrbem  bekränzten  Kaiserkopf  darstcHt, 
nndl  vielleicht  den  Kaiser  Angnstns  abbilden  soll  (Meyer  an 
Winefcdn.  Werke  VI,  8,  8.  SOI, Ann.  UM;  Taf.  VUI.  B). 
Biese  ncne  Arbeit  ohne  AehnKcbkeit  md  Geschmadc  betndet 
sick  in  der  Kaiserlidien  Stenluog  nu  Wien.«  Ware  es  nnii 
richtig,  dass  der  Stein,  wie  Arneth  in  dem  Werks  über  die  wie« 
ner  Caneen  (sa  Taf.  XHI,  1 ,  welche  die  Lesart  MOCKOY^ 
PIJ  darbietet)  angiebt,  in  Jahre  lfft8  bei  Main«  geAinden 
sein  stüity  s»  nttsste  allerdings  die  Möglichkeit  mge- 
gebcB  werden,  dass  er  gebischt  sein  könne.  Aber 
nseh  ehe  Hdhlcrs  Anklage  vernffeiitHchl  worden ,  hatte  bereits 
WeMcr  (in  Bbein.  Mos.  Neue  Folge  Vi,  S.  386)  bemerkt, 
dnn  ißn  den  Pater  Wüthein  Lnxembargnn  BonaMm  ein 


1S4  H»  SImnsckiimder  HerapiUoi, 


des  Klosters  Ecfaternacb  vorkomme ,  der  nach  ibm  den 
Kaiser  August  im  Lorberkrans  vorstellt  mit  der  Inschrift 
HPOOIAOC  JIOCKOIPOC.^  In  diesem  eM  1842  m 
Luxemburg  von  Br.  Neyen  herausgegebenen  Werke  heissC 
es  nun  ausführlicher  so  (S.  290):  Inter  antiquitates  Efter* 
nacenses  primus  esto  locus  nobilissimae  gemmae ,  quae  in  Mo- 
nasterii  cimeliis,  forma  tali  ac  magnitndine  (wie  in  der  Ab- 
hiliung  905).  Colos  ei  ex  coeruleo  modice  viridis ;  ipsa  opaca, 
nee  translucens.  laspidem  credo  •  •  •  Ambitur  argenteo  mar- 
gine,  novelli  operis,  haerente  eiusdem  metalli  catenula,  apta 
sie  ex  eoUo'suspendi  •  ,  •  lam  materiae  gemmae  ita  certat  an, 
nt  longo  vincat,  genere  scalpturae  anaglyptieo,  imagine  pro* 
iecta  foras,  ad  totam  sesqniunciam.  «-  At  quis  illOy  cains 
nomen  graecis  minutissimis ,  et  visum  prope  fugientibus  lilteris 
adscriptum?  Pandant  Suetonius  et  Plinius  •  •  •  •  Et  posft 
haec  dubitetur  gemmae  nobilissimae  Eftemacensis  auctorem 
esse  illnm  Plinii  et  Suetonii  Dioscoridem?  Gnius  nomen, 
quod  hie  non  legis  integrum ,  aetatis  vitio  impntandnm,  mar. 
gine  gemmae  ibi  detrito,  ubi  exit  Dioscoridis  vocabnlvm, 
reliquis  litteris  JIOCKOYP  .  .  .  hoc  itaque  gratnlandum, 
quod  Dioscoridi  praenomen  fuisse  HPOOIAOC,  haec  gemma 
docet:  das  letztere  nun  freilich  nicht;  und  eben  so  wenig 
bewahrt  sich ,  was  Wiltheim  weiter  noch  Aber  die  Aehnlieh« 
keit  des  Kopfes  mit  Augustus  bemerkt.  Dagegen  lehrt  die 
beigegebene  Abbildung  nebst  der  Angabe  ttber  die  Farbe  des 
Steines  ganz  unwiderleglich ,  dass  die  von  Wiltheim  beschrie- 
bene Cremme  keine  andere  ist,  als  die  jetzt  im  wiener  Mn- 
seum  befindliche.  Bedflrfte  es  fflr  diese  Annahme  noch  einer 
Bestätigung ,  so  wOrde  sie  durch  die  folgende  Notiz  der 
Eerausgeber  Winckelmanns  (a.  a.  0.)  geboten,  ^er  Sage 
nach  wurde  das  erwähnte  Kleinod  bei  Trier  aufgefunden, 
and  gehörte  noch  zu  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  dnreh 
die  Folgen  der  französischen  Revolution  von  dort  vertriebenen 
Geistlichen^^;  wozu  ich  noch  bemerken  will,  dass.  in Echteru 


Der  SUmtchtieider  UeraphUo».  185 

nach  jBnfoIge^  der  von  mir  eingezogenen  Erkundigungen  eine 
Gemme  des  Uerophilos  nicht  mehr  vorhanden  ist.  Wiltheim 
aber  starb  gegen  das  Jahr  1694  (vgl.  die  Vorrede  S. 
VI);  seine  Beschreibung  rührt  also  aus  einer  Zeit  her^ 
in  welcher  auch  nach  Ktthler  die  Fälschung  der  Kttnstler- 
ifischriften  auf  Gemmen  noch  nicht  begonnen  hatte.  Be- 
trachten wir  aber  endlich  die  Fassung  der  Gemme  in  Sil- 
ber mit  einer  Kette,  um  sie  am  Halse  zn  tragen ,  so  werden 
wir  nicht  umhin  ki^nnen,  uns  der  Verwendung  so  mancher 
antiken  geschnittenen  Steine  in  den  Kirchenschatiren  des 
Mittelalters  zu  erinnern,  und  demnach  die  echternaeher 
Gemme  nicht  etwa  für  eine  neue,  zu  Wiltheim's  Zeit  ge- 
machte Erwerbung,  sondern  ffir  ein  altes  Besitsthum  des 
Uooters  halten  müssen. 


9.   9tt  €aft  Twr  futrrtfo. 

NadUem  ich  so  ebea  das  Alttrthum  eines  KüMtlera  iml 
seines  Werkes  |[r%cn  tinferechte  Verdaehliguogen  rerdim- 
ügl  kabe,  ninss  ich  in  den  folgenden  Zeilen  gerade  omge- 
liehrt  die  Ansprüche  anf  antike  Herkunft  bestreiten ,  die  man 
^sie  hinUnglicbe  Prüfung  einem  anderen  Weike  nner- 
konnt  hat:  ich  meine  das  kleine  Ersrelief ,  wdehes  im  Miten 
flefte  dieser  Jahrbücher  (Taf.  IV,  1)  pubUcirt  und  ^on  Leraek 
(S.  102—112)  gewiss  richtig  auf  4en  Tod  der  Lueretia 
gedeutet  worden  ist«  Wir  sehen  nehmlich  eine  in  der  Brust 
verwundete  Frau  dargestellt ,  welche  todt  nusammensinkend 
von  drei  Männern  mühsam  emporgehalten  wird,  wnhrend 
ein  vierter  mit  erhobener  Rechten  und  den  aus  der  Wunde 
gezogenen  Dolch  in  der  Linken  haltend  gewissermassen  den 
Sprecher  bei  der  dargestellten  Scene  abgiebt 

Hören  wir  zuerst  ^  was  Lersch  (S.  107)  Aber  die  Echt- 
heit  bemerkt:  ^^An  der  Echtheit  des  von  mir  wahrend  län- 
gerer Zeit  sorgfältig  geprüften  Reliefs  kann  unmöglich,  wie 
ich  glaube,  dem  aufmerksamsten  Beobachter  ein  Zweifel 
aufstossen.  Die  Spuren  des  Alterthums  «eigen  sich  theils 
in  der  ganzen  künstlerischen  echt  antiken  Auffassung  des 
Gegenstandes,  theils  in  den  durch  Handhabung  oder  Rei- 
bung abgegriffenen  und  abgeschliffenen  einzelnen  hervorra- 
genden Theilen,  z.  B.  den  abgestumpften  Nasen ,  noch  be- 
sonders durch  eine  schöne  Patina,  die  selbst  nach  mehr- 
maligen Abgüssen  in  warmen  Stearin,  Wachs  und  6yps 
nicht  ganz  vertilgt  war,  endlich  auch  noch  in  dem  Umstände, 
dass  die  Gruppe  von  dem  Besitzer  als  Tod  der  Virginia  er* 
klärt  wurde.^    Gefunden  ist  das  Relief  «zwischen  Grimling- 


Der  Toi  der  iMcreOa.  tXl 


hmata  vnd  Neuss  in  Felde»^  Dtss  idi  w<it  entfernt  Mn, 
irgend  wie  einen  Betrag  des  Finders,  Verkaufers  nder  Be* 
riiners  anznneliBen ,  wird  sieb  später  mgen.  Ich  habe  ttcfat 
nitbig  y  daran  n  nweifeln ,  daes  das  Belief  wirkKoh  in  an« 
gegehener  Weise  gefunden  seL  Dadurch  aber  ist  noch  kein 
fnaitiver  Beweis  fAr  aein  AHerthu»  gegeben.  Denn  gefun* 
den  wand  «s  nkhi »  wie  das  auf  deraelbea  Tafel  abgebildete 
Brottsablech  nüt  dem  Teaifelohen  und  Bilde  dea  Rlars  Victor 
in  einem  Grabe,  atsn  innerhsJb  anderer  antiken  Resle,  san* 
dervi  einfach  iai  Feide,  wa  es  eben  sa  wohl  var  nwei  oder 
drei ,  als  var  füuCseba  und  no^h  mehr  Jahriiuaderten  ver« 
lami  sein  konitfe.  Eben  sa  wenig  Gewähr  für  ein  ho* 
bes  Aiter  bieten  die  BeaMarknngen  iber  die  Bntina.  Denn 
eina  wirklich  nntUte  Patina  wird  aneh  nach  niehnnnligcn 
AbgOnsen  niebt  nur  i^nicht  gan2  vertilgt^,  sandern  kaum  an** 
gfgriflen  weiden.  Was  aber  die  beanspraohte  fifanna  kflns^ 
kasebe,  eebt  antike  Anfiaasung^  anlangt ,  aa  mnsa  ich  he- 
kennen,  dnss  geinde  sie  auf  mich  einen  Aurehnus  entgegen-* 
geatlnCen  Kindruek  peniaeht  hat  Dach  die  auf  dem  anb- 
jactiven  Runatgeftihl  ruhenden  Betmehtungion  giMrinuen  erat 
Wertb,  wenn  «e  durch  firflnde  aachlicher  Art  geaülnl  «nl 
getracea  wenden.  Nach  ihnen  haben  wir  uns  alao  nunjbdhat 
uainnblicken. 

Als  nach  den  Wiederauieben  der  Wisiensnhiift  nueist 
antike  Denkmäler  in  grosserer  Sabl  wieder  a:n  dbis  Ueht 
kanian,  atand  der  damaligen  Welt  das  ft^inische  Alterthum 
weit  Aäher,  als  das  grieebiscbe.  Man  suchte  daher  die  Bv» 
Uimng  der  HanumeHte  ^uinäehat  im  rtafechen  Leben»  in 
der  rAunneban  Geschiehte  rnid  erklirt«  n.  B.  Amnzonen«- 
Schluchten  Air  den  BmA  der  $abinerinnen.  Meae  Deutungi^ 
FCTsudie  sind  langst  als  nngenagend  abgewieaen.  Wir  nr* 
kennen  als  auf  dem  Boden  der  rttmiscben  Saga  erwaehaen 
aar  die  auf  Bamuhm  flerkunft,  flcburl  nnd  Rettung  benilgu 
üahen  AarstcUungan  nn;  die  ei^entkch  histarischa  Kanat  int 


188  Der  Tod  der  LucreHa. 

sich  in  plastisdien  Werlcen  (denn  nur  von  diesen ,  nicht  ron 
der  Malerei  rede  ich  hier)  nur  an  der  Bildung  von  Bege- 
benheiten der  Kaiserzeit  geübt;  was  sich  auf  die  lauge  da* 
zwischen  liegende  Periode  bezieht,  sind  höchstens  wirkliche 
oder  poetisch  erfundene  Portraits,  einzelne  mehr  auf  person- 
liche Verhiütnisse  bezügliche  Typen  römischer  Familienmün- 
zen  und  etwa  ganz,  ich  mochte  sagen,  mythologisirte  Dar- 
stellungen ,  wie  z.  B.  die  Ankunft  des  Aeskulap  auf  der 
Tiberinsel.  Allerdings  finden  wir  noch  eine  Reihe  ge- 
schnittener Steine  angefahrt,  deren  Bilder  gerade  die  heroi- 
schen Thaten  der  ersten  Zeit  der  Republik ,  einen  H.  Coc« 
les,  M.  Scävola,  Curtius,  auch  Lucretia's  Tod  verherrlichen 
sollen.  Aber  auch  von  ihnen  mOgen  noch  einige  andern 
Deutungen  Raum  geben,  andere,  und  zwar  gewiss  der  gros* 
sere  Theil,  sind  entschieden  von  moderner  Arbeit,  so  dass 
der  etwa  noch  flbrig  bleibende  Rest,  weit  entfernt,  andern 
Monumenten  zur  Stütze  dienen  zu  können,  zuvOrderst  für 
sich  selbst  den  Beweis  der  Echtheit  nOthig  hat  (vgl. 
Mflller's  Archäologie  $.  419,  6  und  6),  Wenn  also  Lorsch 
S.  112  einen  Grund  besonderer  Werthschätzung  für  unser 
Erztäfelchen  in  dem  «seltenen  (richtiger:  noch  nirgends  mit 
nniiezweifelter  Sicherheit  nachgewiesenen)  Vorkommen  der 
darauf  vorgestellten  That  in  Kunstwerken^  sieht,  so  muss 
gerade  dieser  Umstand  fflr  uns  der  erste  und  gewichtigste 
Qrund  des  Zweifels 'an  seiner  Echtheit  sein. 

Der  zweite  liegt  in  den  Worten,  die  bei  Lorsch  un« 
mittelbar  folgen:  jja  es  Ist,  so  viel  ich  weiss,  das  einzige 
dieser  Art ,  das  der  Erzählung  bei  Livius  ganz  entspricht* 
Diese  Cebereinstimmung  hat  Lorsch  sehr  gut  nachgewiesen. 
Nach  Livius  sind  nehmlich  bei  dem  Tode  der  Lucretia  zuge- 
gen CoUatinus  ihr  Gemahl,  Sp.  Lucretius  ihr  Vater,  P.  Va- 
lerius  und  L.  Junius  Brutus.  Letzterer  zieht  den  blutigen 
Dolch  aus  der  Wunde,  schwort  bei  diesem  Rache  und  aber* 
giebt  ihn  den  andern  »u  gleichem  Sdiwnre«    Das  passt  vor- 


JM*  9M  der  ImirOUl  OH» 

4reifBdi  auf  mser  Bdief :  nicht  mdir'vni  nicbt  wtnig^  üt 
darauf  dargfestellt ;  unil  Lersch  schlicBSt  daraas ,  dass  wk 
«als  Zeh  der  Ausführung  annaliernd  wohl  die  nach  dem  Er- 
scheinen  des  grossen  historischen  Nationalwerkes  annehmen 
können,  aber  auch  nicht  eine  allauferne  spate,  eine  Zeh,  da 
die  republicanischen  Ideen  nach  nicht  gana?  erloschen  warea^ 
(S.  112).  Allerdings  eine  Zeit  später  als  LiFius,  aber  —  nur 
nicht  die  römische  Zeit;  denn,  um  es  kurz  zu  sagen:  hie 
ist  im  Alterthum  ein  für  sich  bestehendes  Kunstwerk  so  wie 
dieses  Relief^  gewissermassen  als  blosse  Illustration  der  Worte 
eines  Schriftstellers  oder  Dichters  componlrt  worden.  Selbst 
iie  spaten  Miniaturen  zu  Homer  und  Virgil ,  die  diesen  auif- 
gesprochenen  Zweck  hatten-,  «eigen  in  der  Auffassung  ihrer 
dichterischen  Vorbilder  einen  weit  freieren,  unbefangeneren 
Geist.  Die  zu  genaue  Uebereinstimmung  unseres  Reliefs  mit 
Uvius  ist  also  so  weit  entfernt,  seine  Echtheit  zu  beweisen, 
dass  sie  vielmehr  einen  nicht  ungewichtigen  Grund  für  seine 
Verdächtigung  darbietet 

Gehen  wir  nun  zur  Betrachtung  des  Styls  über,  so 
tritt  uns  hier  eine  ganze  Reihe  von  auffälligen  Erscheinungen 
entgegen.  Wir  vermissen  zuerst  eine  geschickte  Ausfüllung 
des  Raumes,  so  in  den  obem  Ecken  und  besonders  auf  der 
rechten  Seite;  wir  vermissen  ferner  die  klare  Disposition 
der  Figuren ,  wie  sie  den  plastischen  Werken  auch  der  spSt- 
testen  Zeiten  des  Altertbums  eigen  bleibt,  die  aber  in  uns?» 
rem  Relief  in  auffallender  Weise  einer  andern  gewichen  ist, 
welche  wir  im  Gegensatz  zur  plastischen  als  die  malerische 
bezeichnen  mllgen.  Wo  finden  wir  ferner  ein  antikes  Werk 
von  so  flachem  Relief,  in  welchem  wie  hier  alle  Köpfe  i^n 
fkce  gebildet  wären?  Ueberhaupt  sind  auch  im  Einzelnen  die 
Gesetze  des  Reliefstyls  nirgends  mit  Conseqoenz  durchgeführt ; 
auch  darin  waltet  das  Malerische  vor.  Man  vergleiche  nnr 
das  schon  erwähnte  Mars -Relief  auf  derselben  TaFel:  trotz 
mancher  UnbehülÜichkeit  und  Incorrectheit  ist  es  doch  tm 

9 


ttO  Dät  T$ä  dhr  EMrelkL 

Vortrag«  ddifolAiii  flartiach^  WftfareM  m  4m  ftefitf  der 
•jUicrette  gerade  die  §^»{lge  VelleiidiiBg;  «nd  vaUa  Freibdt 
uod  Skharheitder  Zaicfanaag  mit  den  Mani^el  an  plasti- 
sch em  Sinne  in  einem  auffallenden  Widerspruche  steht.  End- 
lich: so  sehr  auch  das  Cianze  äusserlich  den  Worten  des 
liivius  entspricht,  so  ist  doch  der  Geist,  der  in  den  Figuren 
lebt ,  keineswegs  ein  antiker.  Namentlich  entspricht  die  Hai* 
tuug^  des  Brutus ,  der  ganzen  Fi||[ur  sowohl ,  als  die  Anne, 
keineswegs  dem  Bilde ,  das  wir  uns  im  Sinne  der  alten  Runst 
tbn  det  Darstellung  eines  so  felerlithen  Momenten ,  wfe 
seiti  £idschwur  war ,  machen  mtissen.  Näher  hierauf  einsu- 
l^en,  sdieint  mir  nkht  nOthig:  wer  einigermasseii  mit  4» 
atttiken  Kunst  vertraut  ist,  wird  die  gegehenen  Wfaik«  vut^ 
«tehent  den  Ung»Obten  aber  kann  eiM  bestiminte  Cebersev- 
fusf  von  ihren  flesetnen  doch  nicht  hei  dieser  fltlegienluMt 
iNrigeteaeht  werden. 

Gegen  die  Mtike  Berkunft  unseres  fieliefs  glaube  ich 
also  Unlängliahe  Grinde  beigebracht  zu  haben«  Es  bleibt 
nur  noch  übrig,  seinen  wirklichen  Ursprung  nachsuweisen, 
und  auch  dieses  ist  keine  schwierige  Aufgabe.  Im  16.  und 
17.  Jahrhundert ,  in  jener  Zeit  also ,  wo  man  nicht  blos  alte 
Kunstwerke  aus  der  römischen  Geschichte  erklarte ,  sondern 
Wo  das  ganze  Leben  nach  den  verschiedensten  Richtungen 
hin  von  der  «Renaissance*  des  Antiken,  zunächst  des  Ht- 
mischen  durcMrungen  war,  liebte  man  auch  2U  kttnstleti- 
Mhem  Schmucke  von  allerlei  zum  Gebrauche  des  Privatie- 
trenft  be^mmtem  Gerath  DarstellMgen  aus  der  r^misehen 
CkseMchte  und  namentlich  Darstelluttgen  jefter  hochgelbicttofi 
alti:i5mischen  Bsldcnthaten.  Man  uriboMeta  aae  also,  4rfuie 
irgendwie  danati  m  difnkea ,  sie  als  antik  auomigebol*  Jkits 
•aber  ra  dieser  Klasse  von  Aiteiten  auch  unser  Bratftlekben 
gehört,  ist  für  mich  um  so  weniger  einem  jlweifel  unter- 
worfen, als  ich  in  ItaHen  vielfältig  ähnliche  Tafelchen  aus 
jener  Zeit  gesehen  habe ,  welche  ich  im  Styl  wie  in  den 
GegenstAnden  der  Darstellung  geradezu  als  die  Zwillings* 
geschwister  des  unsrigen  be^eichi^en  jnöchte. 


f      .  » 


1  •< 


An  Herrn  Dr.  Leopold  Schmidt 
(BiersBU  Taf.  IV,  Y  und  VI.) 

«ia  Ml  4€r  Iteg^g^ml  von  Sn^apjl^  giA^ffm^  9r(  Hj^frqpf^l^ 
ß9  smNwtf  w  <eiii«i»  erbeblji^beQ  pujpj^  antiig^rj^cher  J^AAb«* 

AB«gf  j  MiieiM)ic|i  tax  üe  AMhjixikmsir^nä^  im  Vim^  uq4 

»HüHtMPJe,  |faw«r4mi,    4ll0  cjneir  Aufch  ^cpnip  V^^Ujt^u^f 

ich  deninAchdt  aus  eigener  A^^wchauiifig,  4urc)i  49l^^ffW^ 
(k<«le  i^kWlil^eU  def  .Qni.  Aoitt^sep  wUfmtxt^pmr  Be* 

IMm  :fiMW  CiK^g^Qisitf^^  V4ac}ic»  jkk  ^s  /)a^  f  el\r  v^äiiH>U« 

iMmlf^  CMMs,  nine  wtarwArts  ^gemifidete  ,Aiv|fi|lii»r^,,  ^ 


182     liruikiioher  QoUschmuck  aus  dm  MoseBandm. 

jüTugleicb  entdeckten  Oej^enstände  jenem '  schönen  Oeftss  ge- 
DFähren,  fQr  Leser  denen  jener  Fundort  und  dessen  ümg^ 
bungen  näher  liegen  als  mir,  hier  hervorzuheben.  Wie  der 
(ebenfalls  aus  den  Rheinischen  Jahrbflchem  bekannte)  schwei- 
zerische Fund  der  Orachwyler  Reliefs  eines  Tormals  damit 
verziert  gewesenen  Oefftsses ,  ist  auch  das  ErzgefSlss  aus  Heer- 
apfely  letzteres  jedoch  wegen  edlerer  Kunst  und  besserer 
Erhaltung  in  höherem  Grade,  ein  sprechendes  Beispiel  fQr 
die  dann  und  wann  auch  alterthflmlichen  Metallwerken  zu- 
gewandte Liebhaberei  kunstsinniger  Römer;  man  möge  da«> 
neben  der  Silbergefässe  von  Bernay  und  manches  sonstigen 
schönen  Silber-  und  Erzgeräths  aus  gallischen  Pundörtem  sich 
erinnern,  um  wegen  der  oft  nur  von  geringem  Kunstwcrth 
begleiteten  Ausbeute  römischer  Ausgrabungen  im  Norden  sich 
an  der  Möglichkeit  edlerer  Funde  nicht  beirren  zu  lassen. 
Aber  auch  wegen  sonstigen  Schmuckes ,  der  jenem  vortreflli- 
chen  Erzgefftss  beigesellt  war,  ist  es  nicht  unangemessen, 
auf  dessen  glückliche  Auffindung  hier  zurückzukommen;  zu«* 
gleich  damit  fand  nemlich  auch  mannigfacher  Goldschmock 
sich  vor,  dessen  Bruchstücke  in  der  Böckingschen  Sammlong 
Borgfilltig  zusammengereiht  und  demnächst  auf  den  beifol- 
genden Blättern  abgebildet  sind. 

Wenn  es  überhaupt  einigen  Werth  hat,  die  Bruchstücke 
jenes  verzierungsreichen  und  wertfavollen  Goldschmucks 
zu  tibersehen ,  der  einem  Kunstwerk  so  scharf  alterthflmlichen 
Gepräges  wie  das  mehrgedachte  Erzgefilss,  im  Grabe  aus 
welchem  man  beides  hervorzog,  beigesellt  war,  so  darf  ein 
Herausgeber  desselben  sich  bescheiden,  für  Sichtung  und 
Zusammenreihung  der  einander  verwandten  Brudistücke,  und 
demnächst  für  deren  geprüfte  Zeichnung  gesorgt  zu  haben. 
Dieser  Anforderung  entsprechend,  liegt  jener  zertrümmerte 
Schmuck,  den  unser  Zeichner  auf  rin  Drittheil  der  originalen 
Grösse  zurückgeführt  hat,  hierauf  drei  Tafeln  (T.IV-VI)  zu- 
sammengereiht  und  vertheilt  dergestalt  vns  vor  Augen ,  dais 


EkuMichsr  €(oUMmmk  ost  dm  H&idUMBiL      las 


dae  mte  TafSd  bu^tBäddidi  StinMhinck,  eino  swdte  Fraf • 
■Nsale  vttii  Am-  mid  Hdsbändeni,  eine  dritte  Gegenstände  ann; 
hefteader  Versiernng  ans  vorführt  Dem  StirnschmnclL 
([jebfllirte  hieifcei  ofenbar  fie  erste  Stelle ;  die  drei  jrar  Be« 
krOnnng  in  Art  einer  Stephane  geeigneten  grosseren  Frag« 
■ente  dieser  Art  (Taf.  IV  Nr.  1—3)  sind  durch  hohe  WOl- 
bnng  und  durch  gescbmackrolle,  an  Palmetlen  und  Pelten 
eriavemde ,  in  zwei  Reihen  geordnete  VenAerung  ansgesdck- 
nel.  Hiemehen  haben  einige  kleinere  und  schmalere  Streifen 
(Nr.  4«  6.  6),  wddie  nach  Art  des  Mäander  versiert  sind, 
um  so  eher  Platx  gefunden ,  als  ihr  weiter  Uoriureis  ebenfalls 
für  vormaligen  Gebrauch  zum  Behuf  dner  Stimkroae  spricht 
—  In  ffitten  der  swdten  Tafel  (V)  dnd  allerld  goldene  Ringe 
(Nr.  1)  angebracht  y  deren  verschiedener  Umfang  sich  zu 
Armbaadera  und  sonstigen  Einfassungen  mehr  als  zu  vor« 
BHÜlgem  Schnuicke  des  Halses  zu  eignen  scheint;  alle  klei«i 
neren  Gegenstande  dagegen,  welche  ringsum  sich  auf  dersel* 
ben  Tafel  vorfinden,  gehörten  um  so  unzweifelhafter  zur  Verzier 
mng  eines  kunstreichen  Halsbandes,  wie  solches  sich  theils 
von  den  kldnen  PalmeUen  und  ahnlich  geformten  (Nr.  2.  S. 
6.  7.  18.  18.  15.  16)  oder  sonstigen  (Nr.  14.  17),  zum  Theil 
mit  Oehsen  versehenen  (Nr.  8.  9.  17),  VerzierungsstQcken, 
theils  von  den  wohlgebildeten  jugendlichen  KOpfen  (Nr.  4.  6. 
10.  11«  14«  18»  19)  versichern  lasst  Der  durchaus  omamen- 
tale Charakter  dieser  letzteren  .scheint  jedem  Erklärungs- 
versuch, nicht  nur  hier,  sondern  auch  in  manchem  ahnlichen 
Schmuck  aus  beglaubigt  klassischem  Fundort,  zu  widerstre- 
ben, so  dass  dessenungeachtet  ein  Vergleich  mit  etruski- 
schem  Goldschmuck  auch  fflr  diese  Fragmente  fflglich  statt 
finden  kann.  In  gleicher  Weise  lasst  denn  auch  Aber  den 
nuuinigfachen  Inhalt  der  dritten  Tafel  (VI)  sidi  urtheilen, 
auf  welcher  hauptsftchlich  runde  Plattchen,  (Nr.  1— S.  8.  9), 
sd  es  zu  vorsteckbarem  Schmuck  nadi  Art  unserer  Broschen, 
oder  auch  zu  Beschlagen,  zusammengereiht  dnd;  diese  Ge- 


gtniibide  MhÜBeM  wi^deraiii  AMk  Rirtni  CMlIaMk  «tf 
fcioe  AfllfUining  Hirto  Xiemilhcft  didl  aus^  ii«4  Met«  u 
itotMsdier  BeitehMg  flbmIitB  di«  BeflonieAeiC  ihtf  ^  dl^Nl 
fliAhrart  ihrfr  Terzknoigea  durch  wohlgtfoMto  irdeatf  Us* 
tortä|e  des  Venierttn  Ooldf  Ittttdwiig  (rgl.  8  nid  9;  Ta&  V, 
Nf.  4  ttdd  5)  kewethftelligl  fand.  Zu  gtedk weisen,  dttsa  Mch 
eiillg«  AfifUiif  rertiiale  Streifai  «idcff  Stttkchen  (Nfri  4~7) 
vnä  jDiiider  cBtBcUrdeittir  Aswendulig  hier  Plate  gefiidea 
htfioi^  kanii  nkeh  Bllea  Vorigvn  der  «ndil  Von  uiS  ver« 
teehM  üeberbHck  jenes  CMAnkmiiolu  iit  Aviohl  bestilig^» 
disl  e^  ebeo  ftoWokl  wie  das  mgkük  griwaAMd  Mngttfkm 
den  bis  kl  dto  KaiseratU  herab  g csdiataieB  und  Anfbewahr* 
les  OefeMtandea  etrivkisclier  Kdaat  wngAüit.  M0ge  aia 
fflnitif es  Qcadiick  uns  Aw  Rhm^  und  MoBteUandeii  otidi 
«ehr  soldke  Altcrthiner  yotftthren »  Stiche  in  ioldwr  fiel- 
loilg  btreits  vm  koMlUebeaden  Rtfintlm  gawfalUlt  «od  ao 
Jaaa  und  waaa  darci  Rtfaierhand  awii  de«  kvaattncrtn 
PraviUztn  n^efUhH  wvdea ! 
Berlin« 

WbCNiAatfp«« 


flopp  utib  flu0el  otrltrrtn. 

Btn  Avfeatflf  In  XIX.  Bdle  ÜMer  Jahrkfleher ,  w«kb«r 
„all»  Tritikkaiiaen**  (Ibereehriebeii  M,  hat  um  zh  Bemerkmi- 
g[en  fiber  Alter  und  Urspniog  iimw  KanB«ii  VeranUmimif 
f «geben ,  d}e  la  dem  XXII.  Befte  denelbea  Jahrbüdier  ab- 
geimckt  wordea.  Sie  habea  sieh  der  Zuatinmiiiig  des  Herrn  0r. 
Janaaeii  an  Leydan,  weleber  diesen  Oegfenatand  aoerai  in  nn- 
mnm  ^erelnaaehrilton  mnt  8f radie  gebraeht  hatte,  sm  erfreuen 
gdiabt^)  Diese  Kannen  sind  hftnftg  mit  Insebrifien  odet 
sprtebwirtHcben  Redensarten  versehen,  die  wie  das  Leben 
selbst,  bald  heitern,  bald  ernsfern  Inhalts  sind.  Berr  Bp. 
Jansen  hatte  im  Verbeigehen  den  Versuch  gemacht,  eine 
derselben  au  erklaren,  ohne  uns  jedoch  in  den  Stand  an 
setzen ,  seine  Btidamng  uns  ananeignen.  Anderen  Versuchen, 
den  ürapnmg  der  gedaehten  Redensari  nn  erklären ,  kennten 
wir  eben  se  wenig  unsere  KnstiaHnmg  geben,  und  ohne  diese 
Versuche  alle  aufeuzihlen ,  glauben  wir  der  Ktlrae  nicht 
Abel  au  dienen,  wenn  wir  dne  andere  Eiklarung,  nnd 
wie  wir  Ursache  haben  au  glauben,  die  richtig  aufstellen. 
Bie  Aufschrift ,  wdche  au  diesem  Artikel  die  Veranlassung 
gegcoen ,  lautet  t 

VP  STRICHT  BASTOR,  HH  VERBANZ  BK  KAP 
MIT  BBN  KOR. 

Es  ist  uas  nicht  gehmgen ,  atisser  der  Mer  mttgetheiU 
ten  eine  andere  SteUe  aitfautnden,  in  welcher  die  Redensart 
Kap  nnd  Ker  rerdnnaen  YForkommt,  daMngegen  ist  dieLes- 


lji:^;4«r  ni^^vMßm:Mtinz^^ß^ms^Jfß^4¥m9}¥llF  VkthVßtf 


186  Kapp  iffid  Kugel  terUeren. 

art:  Kapp  und  Kugel  verspielen^  Kapp  und  Kugel  rer- 
Ueren  auch  gegenwärtig  noch  nicht  aus  dem  Monde  des 
Volkes  verschwunden.  Wir  können  dieses  namentlich  yom 
preussischen  Niederrhein  ^  von  Wesphaien  und  von  Holland 
bezeugen.  Aber  nicht  überall  in  Deutschland  scheint  dieselbe 
bekannt  zu  sein;  wie  z.  B.  nicht  in  Schlesien,  weil  mehre 
Schlesi^r,  welche  in  verschiedenen  Theilen  .fieser  Provinz 
wohnen,  auf  unsere  Anregung  sich  nicht  entsinnen  konn- 
ten, dieselbe  je  gehört  zu  haben. 

Ikass  der.  Sinn   dieser  Redensart  m :  AUes  verlieren 
oder  AUes  verspielen ,  wird  nicht  in  Zweifel  gezogen. 

Durch  Mark  und  Bein  gehen,  Jemanden  an  Leib  und  Sede 
ytfderben, . Hopfen  und  Malz  verlieren,  an  Hals  und  Kragen 
geben,  durch  B4>ck  und  Kamisol  dringen,  sind  fthnliche  Re- 
densarten ,  welche  den  Begriff  gaai^  und  gar^  voUkammen 
fkosdrflcken,  und  auf  eine  anschaulichere,  venehttrfte  Weise. 
Wii;  verweilen  dnen  Augenblick  bei  der  Betrachtung 
^iedensarjten. 

Die  beiden  Gegenstflade ,  welche  in  denselben 
ieu  W/erden,  U19  den  abstrakten  Begriff  ganz  und  gar  sa» 
aohaMlich  x  imd  lebhaft  auszudrücken ,  sind  in  allen  diesen 
Redensarten  sich,  sehr  nahe,  gelegen;  würen  me  das  nioht,' 
aiAsste  der  Verstand  erst  darnach  suchen . und  die.  Phantasie 
sie  ans  weiter  Ferne. erst  zusammenbringen,  so  würden  sie 
das  nicht  mdir  leisten ,  wa3  sie  leisten  sollen  und  was  sie 
wirklich  leisten.  Wenn  ich  von  Jemand  sage,  er  habe  das 
Rßmd  vmn  LeHe  verspielt ,  yertninken  u.  s.  w.,  so  will 
ich  damit  sagen,  er  habe  Alles  verspielt;  aber  jene  Avs^ 
drucksweise,  bringt  mir  das  abstrakte  ilUe^  gleich  in  einem 
lebendigen  Bilde  vor  die  Anschauung.  Die  Sitte  Henpde 
zu  tragen  ist  noch  nicht  sehr  alt ,  und  so  bediente  man  sieh 
denn  früher  der  entsprechenden  Redensart,  deren  Erklärung 
wir  suchen.  Aus  dem  Angeführten  ziehen  wir  den  Schluss, 
dtdb'  illem'  Anscheine  ^nach  Kappe 'und  Kiigel  zWei'lMnge 


Kapp^  iM  Su^el  vertieren.  ttf 

aiiMl ,  «Ke  iialie  bei  cioander  gdattden  werfen'  imd  MsaauMiM 
gehören;  wie  Hopfen  vni  Mals,  wie  Mark  und  Bdn,  ud 
lassen  ans  dadorcli  warnen  unserer  Pliatttasle  die  Zttg el  nicht 
an  w<lit  sdiiessen  n  lassen,  na  in  ungehttriii^ Feme heram^ 
aosehweifoi.  Wir  wenden  nns  demgemtfss  aünftchst  an  das 
Bekanntere,  nm  von  dem  Bekanntem  au  dem  Unbekannten; 
was  wir  suchen,  auf  festem  Grande  förtaiisehreiten.  Bekannt 
ist  nun  das  Wort  Kappe ^  aber  man  würde  irren,  wenn 
man  glauben  wollte,  das  Kleidnngsstttek ,  welches  dadurch 
bexeicbnet  wird,  sei  sich  immer  gleich  geblieben  und  habe 
im  Laufe  der  Zeit  niciit  sehr  bedentöide  Veränderungen 
erlitten.  Die  Rappe  war  in  der  altera  Zeit  ein  Gewand,' 
welches  den  grOssten  Theil  des  Rttrpeni  nach  Art  eines 
Mantels  bedeckte.  Zum  Beweise  berafen  wir  nns  hier  auf  die 
Ckorkappe ,  ein  Gewand,  welches  die  katholischen  Geistlichei 
jetat  noch  bei  gewissen  gottesdienstlichen  Feierliehkelten  tragen 
und  welches  an  den  Verftnderangen,  welchen  die  ILappe  im  bär* 
geriichen  Leben  unterworfen  worden,  nicht  Thdl  genonmen  ha^ 
Die  Rappe  des  gewöhnlichen  Lebens  verkftrate  sich  von  unten 
berauf  inuner  mehr,  bis  sie  sich  auf  die  blose  Bedeckung 
des  Ropfes  einschränkte»  Es  gibt  eine  bedeutende  AnaaU 
von  Stellen  aus  mittelalterlichen  Werken;  welche  aber  die 
Rappa  sprechen.  Um  das  Jahr  1481  gibt  Papst  Martin  VI 
in  eittw  an  das  RIoster  Windheim  in  Bolland  gerichtlBten 
Breve  noch  folgende  Beschreibung  ran  der  Rappe:  Cappmk 
de  nigra  panno  nullo  alio  colore  admizto,  desüper  capucium 
aptnm  et  aliquantulum  amplum  habentes,  saecularium  capu« 
die  non  inföniie;  ut  videlicet  ipum  capiti  supponatur',  po^e- 
rius  non  erigatur  in  cristam ,  et  ut  demissum  scapulas  suas 
decenter  operiat  0  Wenn  man  nun  von  Rappen  spricht,  so 
denkt  man  sehr  häufig  an  Mönche ,  und  so  ist  man  denn  auf 
den  Gedanken  gekomm^ ,  unsere  Redensart  von  den  Mönchen 


AaMM«^«Mi^i^-«Mki 


1)  Oesebiedeals  Mr  Kloeslfr  InlMeibmd  von'D0.>Roemar p.  8M. 


kenraMtoi,  od  io  «km  IkMe  MiMM«8€tacii»  wm  ^im 
kMeiisobaftliobe  Spieler  f  eweaen,  itti  kfttteft  eleh  la  der  Ueke 
smi  Spiele  rer  aaidbreii  ienteehen  Sttnden  bcrvorf  etbaa« 
Allein  diese  Vonnisetsiiiigr  ist  willlUtailckt  tea  die  Kappe 
war  iirsprMglieh  ein  RlridangartOck ,  wdckee  aueh  vta  des 
liaien  getrafen  wnrde,  und  in  deeeen  Beaite  eelhet  im 
fjKwrt^'f  weil  Um  seine  Kappe  geAUt ,  sieh  bis  auf  den  hevügett 
Tag  erliatten  kat.  Auch  die  Schellen  an  der  Narrenkappe 
haben  einen  heberen  Ursprung;  Kappen  der  Fdrslen  «ad 
OrTessen,  wie  die  der  vernehswten  GeisUiehen^  waren  aalen 
»t  einer  Reibe  kleiner  Schellen  iMgeben,  und  haben  sieh, 
virie  bereits  gesagt,  an  der  Narrenkappe  erhalten« 

Aber  was  bedeutet  nun  ÜCtifeO  Gibt  es  nickt  ein 
KleidungBBtflck  9  welches  £«^1  benannt  worden?  Allerdings* 
Unter  Kagel  oder  Kogel  nurde  eine  besondere  Art  von 
Kopfbedeckung  verstanden,  welche  ihren  Namen  von  ihrer 
kttgelfttnnigen  Gestalt  erhalten  haben  soll.  Im  HolUndiachen 
heist  diese  Art  Kopfbedeckung  Kwel  oder  Kemfif  nnd 
nnacte  Redensart  lautet:  Mup  en  Kopel  oder  Kuj^  en  JiCeK* 
vel  verUezetL  Jetnt  noch,  sagt  P*  E.  van  der  jEett  bedeute 
In  Sfld-Beveland  Kappe  eben  Bauem-Ueberrock  und  Ktu* 
pel  einen  Baaernhat,  und  auf  der  laset  Thüiel  ist  Kt^tpe 
jetzt  noch  die  Benennung  einer  Kopfbedeckung  fttr  Frau» 
enninmier.  Vor  der  Einführung  der  FrauensimmennitaeKi 
die  ins  la  Irikrinndert  Ottt^  frugeu  die  Weiber  dort  bei 
UBgflnstigsm  Wetter  über  der  Keuoel  eine  Sappe.    In.  Ut- 


t)  8.  De  Naveneber,  Amslerdsm  leoa  m  W.'&  999  &  Kappe 
•sgt  Van  der  Zup  is  ia  2iuJ4-Bcve]|ULi  cen  bocrenover^ 
rok,  keuvel  ea  boerenhoed,  —  Duelbst  Een  Kap  ^n  esn 
Keuvel  ejd  beide  boofdhuldsels;  en  Keiwd  is  nog  op  bet  eilaod 
Flakee  den  Naam  der  daar  gewone  Trouwenmuts.  Toor  de 
invoeHng  der  yrouentio^Ten  die  in  de  eesttene  eenwe  eerst  tn 
gebrnick  kwamen^  droegen  de  vroswen  bei  lioad  of  onguaslig 
i^er  den  fiiusdi  eenb  JTi^  n.  A -0»  0  'J 


nfcht  W«r:4er  Keuvel  eine  TvadU  der  MagbtftttfliarsMtii^ 
Md  itt  Stf«Bey<lM4  MMte  der  IMihgtaf  jeWisse»  B«amie« 
jAbrlich  Keav«lceM  Himw ')  Aneb  InWes^ib«!«»  ist  derAiiB^ 
draok  Kogel  |iv  eiM  Aft  KopIbedaokiiDg  dec  Wt iker  bekattuti 
ni  der  Ma«ft  Kof«i|  »  liii«dd  dm  VollipB  fimle,  bai  sich 
bis  m  dinpc»  Aage«Ui«k,  s.  B*  in  der  Qtg9Bd  tou  Olpe  w4 
BUsteia  erbalten.  Nach  einer  Noti« »  die  «na  Barr  Medi^ 
aiiialniüi  Br  Wegeier  niithelUi  wurden  ^  Mitglieder 
der  geisilichen  Oenoaeeascbaft,  deren  Stifter  Gerhard  dl 
Grooie  war,  die  sogenannten  Fraterherren  wegen  ihrer 
haben,  mden  Bäte  (Kogeln),  KogeUierreH  geaaoni  Nach 
dieaen  Aqgabca  unterliegt  ea  keinem  gegrUadeten  Zwei- 
fel, dais  daa  Wert  Kogel  der  Name  fttr  eine  Art  Küft- 
bedeckung  sowehl  der  Maoner  als  der  Weiber  war..  Baas 
die  Soldaten  dar  gleichen  Zeit,  wo  diese  Art  Kopfbe«- 
decknng  die  gewilhnliche  war»  dieselbe  trngeii,  entnehme 
ich  ans  einer  alten  Milnsterschen  Urkunde ,  worin  die  Leute 
aufgefordert  werden ,  in  kriegerischem  Anaugo  und  Rüstung 
au  eiBcbeinen ,  und  wo  der  Kogel  ausdracklich  firwabnuog 
geschieht» 

Waa  nun  daa  Verbaltnias  betrifft,  in  welchem  die  Ka^^ 
nur  Kugd  stand,  so  wurde  die  Kappe  iber  der  Kugel  ga«- 
tragen  und  daher  nennt  die  sprachwörtliche  Bedensart,  die 
Kappo  als  das  äussere  KleidungssUIck  nuerst,  daa  naber  an^ 
liegende  aber  nietat,  um  dadurch  die  Steigerung  nu  bo^ 
werkatdUgen. 

Dass  man  diese  beiden  Wörter  nusanuiengefilgt  ha^ 
dam  acheint  auch  noch  ein  anderer  Grund  mitgewirirt  nu 
haben,  ^rflehwörtliche  Redensarten  sind  dem  Reime  und 
der  Alliteration  nicht  abhold ;  daher  die  Redensarten :  ohne 
Sang  un4  Klang,  in  Saus  und  Braus;  daher  Kind  und  ÜCe- 
jrel,  Wind  und  Wetter  und  Kapp  und  Kugel. 

Die  Frage ,  woher  das  Wort  Kugel  stanune,  kann  keine 
iberlamige  genannt  werden,  so  nahe  au^h  die  Anturart  auf 


1 


t49  f^VP  ^"^  Kuff^  V0rUerm, 

diese  Frage  bu  liegen  schein t  Man  sagt  niiniliehy  die 
bezeichnete  Kapßeiechmg  ^  welche  ivnd  gewesen  und 
einem  türkischen  Bund  ahnlich  ausgesehen  habe  ^  sei  wegen 
ihrer  runden  Gestalt  Kvgel  oder  KogH  genannt  worden. 
Allein  man  darf  hier  nicht  vergessen,  was  Oöthe  bereits  be- 
merkt hat,  (B.  45  S.  1S8— 100.  Oktavansg.  1888)  dass  die- 
jenigen y  die  Schulstudien  nicht  gemacht  haben,  alle  lateini- 
schen und  griechischen  Ausdrücke  in  bekannte  deutsche  um* 
setzen  y  und  dass  die  ungebildete  Menge  fremde,  seltsam 
klingende  Worte  in  bekannte  sinngebende  Ausdrücke  ver- 
wandelt. So  nennt  der  Bauer  am  Rheine  die  Universität 
Nonneversität,  radikal  bildet  er  um  inratzekahl;  und  so 
verwandelt  der  fhinzOsische  Student  den  Ausdruck  deutscher 
Studenten  in  Versch —  d.  h.  in  Verruf  thun  in  Verjus 
(unreifer  Traubensaft).  Es  wäre  somit  Grund  genug  vor- 
handen eu  untersuchen,  ob  der  Name  Kugel  oder  Kogel, 
insofern  er  zur  Bezeichnung  der  genannten  Kopfbfedeckang 
gebraucht  wird,  nicht  von  dem  lateinischen  cucuUus  her- 
komme, von  einem  Worte,  welches  bei  den  klassischen 
Schriftstellern  des  alten  Roms  schon  vorkommt  und  eine 
Kopfbedeckung,  Capucbon,  bedeutet ;  denn  dass  aus  (üueulluSy 
von  den  Mönchen  CucuUa  genannt,  Cucull^  Cfucel^  Kugel 
leicht  entstanden  sein  kann,  bedarf  keiner  weiteren  Aus- 
einandersetzung. Diese  Vermuthung  erhalt  sogleich  eine 
Stütze  in  den  modernen  Sprachen,  welche  das  Wort  eben- 
falls aufgenommen  haben.  So  findet  sich  im  Angelsächsi- 
schen Cuglej  im  Englischen  Cot&I,  im  Italienischen  CocolUtt 
fan  Böhmischen  Kukla^  im  Wallisischen  Kagula :  Wörter  die 
überall  eine  Kappe^  Mönchskappe,  oder  doch  eine  Kopf  beklei- 
dung bezeichnen. 

Berlin,  21.  Febr.  1856.  Prof.  Dr  Hrai 


.1  '  '^         \  M»« 


la.  IiUeratur« 


1.  i^ait0  iSfirgel  bae  ilStnffdie  Üurnngum  nad^  fagci 
iomen  tttdi  %lttxt\)timttn.  ieb^t  tfrntrfen  über  bte  Heranlmrun- 
gm  lre0  liotttgm  ilt|rtnlauf0  utib  iier  fage  tfon  iom  an  Intfm^ 
We  IUhnfr-9nfd)riftat  3U  Jimnoflm,  Mlirrringfn  unlr  Mx^tt^ 
ntOK  liu  matrontnoeretirung.  Hon  9r.  91.  üetni  Üftfor  Her  ^S- 
liern  Sta)rtfd|uk  3U  CTrefdlr.    €xtftli  1855.  52  S.  8. 

Dnrcb  die  Heraittgabe  diesor  MoDograpbie  hat  Hr*  Dr. 
Rein/ welcher  sich  am  die  genaue  Erforschung  derftltetn  nie* 
derrheiniach^  Geschichte  schon  vielfache  Verdienste  erworben 
bat|  einen  so  wichtigen  Beitrag  «ur  näheren  Kenntniss  des 
Rlieinnbrs  mid  der  an  demselben  von  den  ROmem  gegrttn« 
deten  Standorte  geliefert  ^  dass  eine  etwas  ausflIbrUdiere  An- 
nage der  in  dieser,  mit  Liebe  und  Sorgfalt  gearbeiteten, 
Schrift  niedergelegten  Ergdknisse  den  Zwecken  onsenr  Jahr* 
bfkiMr  durchaus  angemessen  erscheint  Da  d(e  Lage  der 
hier  besonders  jsur  Frage  kommenden  Orte  Worringen 
and  Bflrgel,  in  Folge  eines  gewaltsamen  Dnrchbmebs  des 
RhdnSf  grosse  Veränderungen  erlitten  hat,  wodurch  Btirgd 
auf  die  Ostlidie  Seüe  des  Stromes  zu  stehen  kam ,  so  fbgen 
wir  dieser  Anzeige  ein  von  Hm.  Dr.  Rein  uns  mit  freundli- 
cher Bereitwilligkeit  mitgetheiltes  Kärtchen  des  Rheinlaub 
von  Rheincassd  bis  Himmelgeist  in  lithographischer  Abbil- 
düng  bei,  welche  dem  Leser  das  im  Laufe  der  Jahriiunderte  so 
vielfiMh  nmgewandelte  Terrain  veransohanlidien  nnd  densel- 


14S 

ben  ini  eigoem  Ditbeile  in  Betreff  der  Streitfrage  beAhigen 
Boll,  ob  unter  Burungum  das  heutige  Worringen^  wie 
im  XXL  H.  dieser  Jahrbb.  unser  Terehrtes  Mitglied ,  Hr.  Prot 
Fiedler,  angenommen  hat ,  oder  vielmehr  B  fl  r  g  e  1  8U  ver- 
stehen sei.  Das  Letztere  ist  das  Ergebniss  der  allsdtigen, 
auf  die  genaueste  Kenntniss  der  Oertlichkeiten  gestQtsten 
Erörterungen  des  JtakBi  Dr:  Hein  ^  dift  vir  ihrem  Gange  und 
wesentlichen  Inhalte  nach  j  mit  möglichstem  Anschlnss  an  die 
Darstellung  des  Verfassers,  mittheilen  werden. 

Der  Verfasser  weist  auerst  nacb^dass  die»  J^tz^  i»«f  dem 
rechten  Rheiaufer  befindJücbe  Niederung,  in  wnkb^  BlMr^fi 
liegt  9  nicht  bks  zur  Zeit  der  riUniscben  Berrschiift,  si»iu 
dern  auch  noch  UUigere  Jahrhunderte  uaeb  dereii  Aufhören, 
zum  linken  Beinufer  gehört  habe^  und  daas  somit  iifs  im 
Itinerariam  Antonini  (ed«  Parthey  et  Finder  S»  21S>  unter  den 
linksrheinischen  Römercastellen  aufgeführte  Burungum  in 
JBfrgel  gesucht  weviem  ktone.  Als  Zcngidsse  hierür  wer- 
Am  die  mooh  jeiat  ttugeuflaUifcii  Spum  «ines  nbea  Rbcsib- 
beÜKS,  welches  jene  Mkdening  östlich  umbrcisie,  am  fin»- 
;8€kaifenbeat  dieser  selbst  «nd  «adlich  die  nikmdMiik  Jieilii- 
4ig4cB  kinoUicbin  Vcrhökniase  btqo'ochen,  ^wnUie  MriaelMn 
JMrgel  und  Sons ,  m  vfht  eisigen  andcan  linkaiMiiaekfei 
Ortan  cfoct  nur  dnnch  die  Lafe  auf  dem  gMchin  nuaqifier 
jMlAasige  und  erkl&rbaw  VetbimiBi^  fesiatoile«. 

Jenes  jetzl  verbssene,  doch  nedi  immer  ^^dar  .alte  Ummf^ 
Henaflnie^  und  bei  UebensBhmmnmvmgen  -von  ooMr  iiniefli 
«mvMBohiMsenen  und  uvctschliessbaren  Oeifi^nttg  iM'  aicb 
fBlknde  .FJttm*ett  beginnt  «einen  ifesdkh  gcrioktetea  iiii 
«weistttndigeD  Sagen  an  der  Siordstttbe  jiis  Daifnl  BuwiitMnt, 
nud  eniet  denselben  an  der  Stidseit«  des  Oöifes  fIfimbuA. 
Als  das»  was  esehemals  imr,  löast  es  sich  wibt  aikM  duidi 
4lte  JBeschaffenheit  des  Bodens ,  stadcüi  mdA  cugimaBliger 
«nck  dnncb  seinen  aehacf  gesdbsittaiefti  nebteii  Dfervand  etu 
^  sreUmr  nm  einmal  dmmb  den  in  jeinepr  sngmi  nnd 


Mfcirniliit,  US 

fSmnmimm  MikuiM  dalUtendeii  MflUbin»  fhmkhn>clM% 
Mskr  #4c9r  iriAlor  filüil  cu  dcM  rimgwili  ^efoieft  Jitthtumi 
Lande  anfisleigt,  während  das  linke,  itt  ttWaiiing  mf^ 
iremhite  tJter  a«r  allmftbilch  aidi  erhrik,  ^  «ras  betdes  noch 
«tofmll  atati  flalet ,  wo  die  fikrHanotg  in  tIefiBBi  Bette  geeeit 
«hl  liahes  Ufa»  «fadnagt  mi  voa  diemn  afeteitet,  dagegen 
aekliC  imd  adnracb  aa  deai  flaaheii  Ufer  Boden  anlreUbi  tmi 
mwtim.  Sa  miM  dia  BOtfelar  liidkraag^  iroher  man  äfe 
aiMh  «kaiblidkai  aMg»  ab  am  freaidcs  BInfleUebsel  in  im 
aia  kadauttad  libarrageade  Land  des  darfigai  rächten  RbfM^ 
«ftia^  «ad  ngieioh  als  eift  der  iaUicben  Neigung  des  Hnkea 
Ofeta  aatqiiaoiiendes  «ad  Taa  dieacn  dardi  einsti  BHEriAnich 
ibgerisaanas  Slück  erioannl  werden.  Dans  aia  dieses  wiit- 
fieh  gewesaa  ist,  ergibt  doh  fisraer  aas  dea  Bogen ,  weldbea 
vanaals  der  Rhein  aa  der  steil  abfalleaden  Oslsaite  raa  Jkiiu 
«agaa  iratibar  erst  nardwastwärts  (&  4  Karte  A--B),  daaa 
aalwArta  aa  derSttdsetoe  von  Zoaa  voraber  (B*-C)  ia  elotf 
Bfeblsog  beedmeb,  walcbe  iha,  seia  felaiges  Bett  facr 
dardisdiaeidcBd,  bei  Baniaberg  in  ihs  die  Bflr«eler  «ieda- 
laag  laatandseade  tthr»  awssle  (D— &-F>. 

Bar  Aurebbraeh  -der  Bitvgeler  liiedeiaag,  mit  welcheai 
aaeb  aadere  Daigrataitangon  des  RheinbeAles  aber«-  und  uatam 
hdb  aasaaiBieabingfa  arasaCeu^  war  gMMs  aaausbfeiblkb, 
weaa  «»twader  dar  wasäidia  Bogea  siHscben  Saamagen  und 
flaaa  daatAbracbea ,  oder  veoa  bei  eiaem  slätkera  Aadraage 
des  WaaserSy  and  besondeK  das  Kisei)  in  dam  aUmäUich  am- 
mer  weltar  gewthMea  und  seit  dar  VerMmgsraag  einea  im^ 
SMT  geriageren  ¥M  gewahrenden  «stHchen  Bogen  awiaebea 
Baambevg  und  Urdaubarti  eiaie  Ste^ng  <aad  Stauung  cia- 
geMlan  war.  Oass  das  alle  Rbainbelt  dmrh  .  die  Bildaag 
lea  aevaa  und  karaan ,  aieht  sofort  variassra ,  aaadern  au 
aiaam  langsam  Ireibeadany  seieblen  und  awsoUammendeu 
Arme,  and  tfass  diaaer  wcM  erst  'durch  kAastMohe  Daaauuag 
das^bara  Siagaags  taockan  gdegt  waade,  Misiaich  aar 


144  Utermhif. 

nach  anderweitigen  äbniidien  Veriittttnifleen  amielweiir  Denn 
nirgends  finden  sich  Nachrichten  Ober  Zeit,  JBergang  und  Pni- 
bng  des  Ereignisses. 

Die  AufiOsung  des  ridfach  nachgewiesenen  JPiiialrer* 
bandes  der  Kapelle  zu  Zons  mit  der  Mntteriürcbe  nu  Bfirgd 
nnd  die  Erhebnng  jener  nu  einer  Pfarrkirche  —  in  ek^ 
Urkunde  vom  J.  1314  (Floss,  OeschiditL  Nachrichten  Ubi^ 
die  Aachener  Heiligthimer  S.  400)  kommt  unter  den  Zeu- 
gen 9  Andreas  de  Burgele^  zuerst  als  »pastor  ecclesie  in  Zqnae^^ 
vor,  während  derselbe  in  einer  Urkunde  v.  J.  13S6  (Laeombl. 
DI.  N.  212)  „pastor  in  Burghile'  genannt  wird,  —  jLassen 
auf  den  erfolgten  Durchbruch  scbliessen,  welcher  ausser  der 
•Trennung  der  beiden  Orte,  den  Untergang  des  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  östlich  von  dem  Schlosse  gelegenen  Dor- 
fes oder  Fleckens  Bttrgel  zur  Folge  hatte,  und  an  dessen 
Stelle  theils  breite ,  thdls  schmttlere  nördlich  streichende  Ver- 
tiefungen riss.  Urkundlich  aber  wird  das  vollendete  Ereigr 
oiss  durch  eine  andere  Thatsaclie  fir  die  zweite  Hälfte  ieß 
•14.  Jahrhunderts  erwiesen*  Der  Erzbischof.  Friedrich  III  von 
Saar  werden  verlegte  nemlich  1372  seinen  bis  dahin  in  Neuss 
erhobenen  RheiuzoU  nach  Zons  (Laeombl.  III.  N,  7S8)  oder 
nach  seinem  dort  erbauten  und  »Friedestrom ,  Friedstroun* 
genannten  Schlosse  (das.  III.  N»  783  und  074) ,  und  erbaute, 
wie  eine  Inschrift  bezeugt ,  1378  d^  ZolUhlirm  an  dej:  No|*4- 
ostspitze  des  Ortes.  Seine  dortige  Lage  abeir^  nnd  die  mi 
ihm  noch  erkennbaren  Vorrichtungen  zum  Anlege  der  Schiffe 
bezeugen,  dass  der  Rhein  damals  nicht  mehr  Uos  an  der 
Südseite  des  Ortes,  welche  das  Scbloss  mit  seinen  Ausseii- 
werken  und  einem  befestigten  äusseren  Thore  ^inninmit,  soq- 
dern  schon  an  der  Ostseite  vorObisrfloss ,  von  def  er  ei)at  im 
17.  Jahrhundert,  nachdem  sich  eine  vurliegende  Insel  gebi{. 
det  und  mit  dem  Ufer  vereinigt  halte  ^  ostwärts  zurflckg^ 
wichen  zu  sein  scheint.  Hierfflr  spricht  aimer  der  Darstellung 
einer  gezeichneten  Karte  vom  J.  1660  im  Zonser 


areMve,  die  AUHduDg  von  »Zeuss'  in  Merians  Topogra- 
phia  Episcopafunm  etc.  v.  J.  l^W. 

Nachdem  in  solcher  Weise  der  vormalige  Zusammen- 
hang: der  Bflrgeler  Niederung  mit  dem  linken  Rheinufer  fest- 
gestellt  worden  ist,  werden  die  OrQnde  entwickelt,  welche 
Dir  die  üebereinstimmung  von  Btirgel  und  Burungum  sprechen. 
Dnter  diesen  wird  zuerst  die  Reihenfolge  der  Orte  im  Itine- 
rarinm  (S.  118)  hervorgehoben,  nach  welcher  wie  Bürgel, 
so  auch  Burungum  zwischen  Dumomagus,  Dormagen,  und 
Novesium,  Neuss,  gelegen  war,  und  welche  eine  Umstellung 
der  beiden  erstgenannten  Orte  nOthIg  macht,  wenn  Burungum 
in  Worringen  gesucht  werden  soll.  Der  täuschenden  Aehn^ 
liebkeit  beider  Namen  wird  die  Ableitung  des  letztern  aus 
dem  Namen  ^^Vicani  Segorigienses^  entgegengestellt,  welchen 
eine  vormals  zu  Worringen  geftmdene  Inschrift  (Lersch  Cen- 
tralmus.  III.  S.  04)  enthielt.  Derselbe  wird  als  flberein- 
stimmend  mit  »Egorigio  vicus^  (Itinerar.  S.  177)  nachgewie- 
sen,  and  aus  dem  in  vielen  niederdeutschen  alten  Ortsnamen 
enthaltenen  Stamme  »gor^  d.  i.  Sumpfboden ,  erklärt.  Nach 
des  Verfassers  Ansicht  begründen  die  bei  Worringen  gefun- 
denen Römischen  Alterthtimer  um  so  weniger  die  Annahme 
eines  Rtaercadfells,  als  das  Vorkommen  derselben  durch  die 
Nahe  'von  Durnomagus  nur  als  natflrlich  und  gewöhnlich, 
und  dieses  Castell,  ungeachtet  es  an  keiner  anderen  Stelle 
der  Alten  genannt  wird,  nach  der  Menge  und  Beschaffen- 
heit der  daselbst  gefundenen  Alterthtimer  als  ein  nicht  un- 
bedeutender Schauplatz  Römischer  Cultur  und  Leb.ensgestaU 
tong  erscheinen  muss. 

Die  Erwähnung  dieser  Alterthtimer,  welche  zwar  viel- 
fadi  zerstreut  und  verloren  gegangen,  doch  durch  das  was 
in  den  Besitz  des  Herrn  J.  Delhoven  zu  Dormagen  gelangt 
ist,  noch  immer  eine  recht  bedeutende  und  werthvoUe  Samm- 
lung bilden,  veranlasst  den  Verfasser,  zu  den  von  Herrn 
Vntf.  Fiedler  im  XXL  Hefte  dieser  Jahrb.  gemachten  IHitthei- 

10 


correcten  Copien  abgedrool^tfii  ll|sc)kr^^n  n^plumM^fV)*. 

So  ist  die  streite,  von.  Pr^.  IMIei;  ai*  a,  Q.  8.  50 
b€9prQcheiie  Mithr«;iipsclwr^  %ach  ^ißfoß  \^n  dem  Verfaifftit 
geiioippieneii Fajcsiipile  ako  sif  lesen:  DECK  SOM'  I'  14-  //A^ 
S:l///S\1iA//////\\Dt\V//////Ak^  NOmCOftVN,  Vw*««  Mh 
merkt  Dr..  Bein,  Z-  1  «wischjfta  M.  und.  P  scheiiie  keia^  ^«KbK 
s^be,  soodem  nyr  ei;i  Punkt  auageCaye»  m  s^,  a^cb^  jiivVi 
scben  l  und  SVRA  m  4^r  Raum  fac  eiiii^Q  Bnpbf tajken  iw 
gmng,  jedoch  reiche  Z,  2,  der  nach  DVP  vorh^adeno  Baiwp 
£ar  ^in  zu  vermuthead^  L  voUstliidig  an9.  A9it  eupe  ^K^ 
klarung  der  vei9cbit;den  gedeuleleni  auf  SOl^I  folgfin/^  Aih 
kür^uug^n.  bat  dei:  Verfasser  sich  niijit  üngeUssifiifiß  S<ril<i| 
wir  unsere  Sbinung  ausq>cechen,  so  tn^^eq  wi^.  k^  ViediUH 
keny  der  Deutung  Leisebens  „Inyiciß.  HUtbiae  Pro  SaM^^ih 
perii  Suranns''  ipu  Vorsang  vor  der  von  Fiedlei»anfgesteUfcai 
Deo  Soli  invicto  im]feus.at8na  lautanu«  w.  geben,,  um-au 
mf^br,  da  die  ifit^ifix^  ifi^.  jetst  kriUacfr  j^stgesti^n  liesnrt 
widerstreitet  Zu  den-  3.  ifa  JJahce  1B39  zu  Tage.  geSfit^^^-i 
ten  und  von  Fiedler  zuei;ist  a.  a«  0*.  &  &d  ver^VffeutUfhtiw 
Inschriften,  woi;oa  Ziwei  den  Nymgben  gtiwi^m^t  si^^y  W^^^ 
den  von  d^m.  Verl^sser  nach  einem  von,  ibiUr  gtupmpiimn 
Abdruck  ebenfalls,  kleine  Berichtigungen  gegc^b^n:  «In  Aq^ 
enten  Inschrift  ist  Z.  1  bei  NIMPByUS  statt  1  ejn  Y  «nlesf»! 
dessen  Ame  erst  in  der  Höbe  d^r  nebenstehenden  Bnchstab^ 
beginnctn,  wo  sie  in,  B^^nfonn  über  diese  binawirmbep^i 
Z.  9  erscheint  im.  Namen  CELSINV^  das  N  mili  I  Ißgf^^  eni^ 
lieh  ist  Z.  3  der  Name  6VMIVS  nicht  mit  O»  BQnHi^tß  npjit 
Czu.  8f:hreib.eni,  Ip  4er  8.  Iw^chrifit  i^.  von  FiedJ|/ejr  dic^.  wenn 
auch  wenigjsr  deut}ic|i  hervortretende  I^gininf  4^^  M,imit 
I  in  dem  Namen.  SUUlO.  übersehen.  Was  den  9^  atarl^  f;err 
witterten  Stein  betrijfl^,  4ei9sen  Inschrift  Fiedler  nui^  nacll 
ein^r  unvoUko9|in)^en  Ci}]H9  qiitthciMen  kronntf^,  aß.  hi4  sinli 
durch  die.  von.  Il,i^,^ngea^U^,Bf^i|^ti^n8:  die Vanaatb|iM| 


UUnHu^  t/m 


Fleflsv'i^  dass  Z.  1  statt  R  woki  B  dir  lesen  sei,  laAezwei- 
Mhar  besauigt.  Die  ganze  Inschrift  laatet :  KFLISV///|MAR« 
C¥///|  ET-  AHV///  I V*  S"  L*  L-  M.  Bei  den  nacb  der  Ana- 
logie Foa  IKbaa,  Aitfanibos^  IMgeaUius  (Leraehf  C»  M.  I,  27) 
gehildeteii  Ifled  Iftsst  der  Verfasser  es  «nentsdiieden^  ob 
teffai  ei«  topisoher  Name  ron  Muttern  versteckt  liege  ^  oder 
fb  dieaciben  als  eine  abwdchende  Form  der  Ma^oaae  A  U 
liae  angesehen  werden  und  als  die  Matronen  y,derEifief'  ge- 
deolet  w^den  dArften.  Referent  halt  die  erster»  Ansicht  ftti^ 
aNein  fichtig ,  «id  erinnert  an  das  schon  Ton  Anderen  ver<- 
mntbete  Dorf  Aieln  im  Regierungsbezirk  Köln.  Die  Bifei 
begriffen  ifie  Römer  unter  dem  aligemeinen  Namen*  Andusnna. 
ReiiB.  bemerkt  weh,  dass  sieb  über  den  Inschriften  ein 
mehrgüedriger  glatter  Sims  befindet  ^  anf  dessen- oberer  Flache 
an  beiden  Seiten  schaeokenförmige  Wnlsite  und  zwischen  die-^ 
sea  bei  H  ein  verzierter  Giebel  angebracht  ist,  wahrend  bei 
I  omd  IH  in  der  Mitte  erjiöhte  schmale  Ringe  dngehaue» 
sM.  Die  Bestimmung  der  letzleren  erJiellt  daraus ,  dass  auf 
dem  L  Steine  eine  bekleidete  weibliche  Figur  stand  ^  welche 
aber  Imder  nicht  in  den  Besitz  des  Hrn.  Delhoven  gelangt  ist. 
Blaehdem  die  Entfernungen'  der  Statioosorte  auf  der 
Strasse  von  CMn  nach  Neu«:  mit  einigen  allgemeinen,  hier 
znr  Anwendimg  kommende»  Bemerkungen  besprochen  ond: 
berichtigf  worden  sind ,  wird  aneh  die  Erklärung  der  Namen 
Birgri  und  Burtmgum  versucht,  und  ein  Zusammeidiang 
btaier  in  sowieit  angrnommen,  als  dem,  wenn  auch  ursprflng«* 
Heb  einlirimischeny  doch  durch  die  Romanisirung  unventänd^ 
lieb  gewwifenmi  Namen  eine  veisittndliche  Begrifsbestimmung 
siäh§£tmrt  worden,  und  dieses  tlbtihaupt  im  lihmde  desV<d- 
he*  ba.  Penoaeii«  und^  Ocrtsnamen  vidfach  nachweisbar  und 
nodi .  ÜMcr  gewtthnliclr  sei.  Auch  glaubt  der  Verfasser  bei 
den  meirten  der  ^Bdrgel  und  Birgel ,  oder  Bilrgeln  und  Bii^ 
gdn^  benannten  und  aufgefOhrten  drte,  den  Drsprang  an» 
Römisdic&GaztelleB.  nadiwcben^  z«  können- 


U8  LUetaUir^ 

Unter"  den  Alterthflmern «  i/^elche  in  Bfirgel  eideii  R<^ 
mischen  Slationsort  erkennen  lassen,  werden  .Euerst  die  Dm- 
fassungsmauern  (Lacomblet  Urk.  lil.  N  312.  Brosii  Annaks 
im  Vorwort,  und  Jahrb.  VII.  S.  145)  beschrieben ,  dann  Ter« 
scbiedene  Bruchstücke  von  Steinen  mit  Ornamentik,  und 
Steine  mit  völlig  unleserlich  gewordenen  Inschriften  avfge* 
führt ,  und  die  Geringfügigkeit  des  Vorhandenen  tbeib  aus 
der  elementaren  Zerstörung  des  Ortes  und  den  öfter  wieder- 
holten Ueberschwemmungen ,  theils  dadurch  erklärt,  dass 
Untersuchungen  im  Boden  noch  nicht  vorgenommen ,  und  ge* 
legentliche  Funde,  wie  auch  Münzen  bis  auf  einige  wenige, 
verloren  gegangen  sind.  Die  drei'  vollständig  erhaltenen  Ha* 
troneninschriften ,  zu  denen  ein  viertes  Bnichsttick  kommt; 
geben  den  Verfasser  zu  einer  Besprechung  des  Wesens  und 
Cultus,  wie  der  Namen  der  Matronen  Anlass. 

In  diesem  Excurse  hat  Hr.  Rein  für  solche  Leser,  wel- 
chen die  bctreifende  Literatur  au9  den  letzten  Jahrzehenden 
ireniger  bekannt  geworden,  die  wesentlichen  Resultate  der 
wichtigsten  Forschungen  und  Publicationen  in  Betreff  des 
Matronencultus  in  sauberer  und  lichtvoller  Weise  zusammen* 
gestellt,  und  daran  mehrfach  eigne  Bemerkungen  geknüpft, 
welche  auch  für  den  Sachkenner  alle  Beachtung  verdienen. 
Nachdem  er  angedeutet,  wie  bei  diesen  ursprünglich  kd* 
tischen  Gottheiten,  deren  Denkmale  im  Lande  der  Ubier  am 
zahlreichsten  vorkommen ,  durch  die  fortwährende  Berührung 
der  Kelten  und  Germanen  verwandte  Germanische  Vorstelinn« 
gen,  welche  Schreiber,  Grimm,  Simröck  und  Weinhold,  die 
deutschen  Frauen  im  MA.  S.  23  ff.  nachgewiesen  haben ,  steh 
eingemischt  haben,  weist  er  insbesondere  nach,  wie  andrer- 
seits wtthrend  der  Jahrhunderte  dauernden  Herrschaft  der 
Römer  auch  deren  Götterwelt  nicht  ohne  Einfluss  geUieben 
sei.  Diess  erhellt  schon  aus  den  der  Römischen  Mytliologie 
entnommenen  Namen,  wie  ^Junones  und  Herae^  Fala  und 
Maerae,  Nymphae^,  wökhe  ntbea  anderen  offenbar  nnr  ^e 


JUfarMir.  IW 

Ibchlrilihnig  heittMcherBeseichnanifen  eotbaftenilen,  if ie  ^Ma- 
trooacy  Matres  ttsd  Matrae,  Virgines^  auf  den  Inschriften 
TdrkoMmen.  Diese  MannichfaKigkeit  der  Benennungen  wird 
TOM  Verfiwer  aus  der  wabrsehefnlich  schon  ursprünglichen, 
aber  dorch  fremde  BiAmisebongeu  noch  gesteigerten  Mannich- 
fldtigkeit  4er  Vorstellungen  von  der  Macht  und  den  Einwirkun- 
gen dieser  OMtianen '  hergeleitet.  Bei  der  Frage ,  wie  weit 
der  Kreis  dieser  Gottheiten  auszudehnen  sei,  schliesst  sich 
der  Verfasser  meist  an  die  von  de  Wal  in  seinem  verdienst- 
lichen Werke:  de  Moedergodinnen.  TeLeyden  1846  aufg^ 
stdQten  Grundsätze,  und  zahlt  desshalb  auch  die  Nymphen 
den  HuttergHttiaen  zu.  Magen  sich  auch  die  Nymphen  mit 
dicsoa  CktiheitcB  berühren  *) ,  so  sind  sie  doch  durchaus  rö- 
miaehen  Ursprungs,  und  es  haben  sich  wohl  mit  Recht  zwei 
fokhrle  Niederiandiscbe  •  Forscher  fttr  die  Trennung  aus- 
gcsprachen  ^).  In  Bezug  auf  die  schon  von  Andern  gemachte 
Beobachtung,  dass  immer  derselbe  topische,  d.h.  von  dem 
ursprtnglicben  oder  hauptsacblicheh  Orte  der  Verehrung 
hergeleitete,  Name  nur  mit  «Matronae^  oder  mit  «Matres^  zu- 
sammengestellt  bt,  nimmt  der  Verfasser  nur  einen  örtlich 
veradriedeaen  und  im  Ganzen  constanten  Gebrauch  des  einen 
oder  andern , .  indess  nicht  auch  eine  verschiedene  Bedeutung 
der  beiden  Ausdrücke  an.  Aus  den  Andeutungen  Aber  die 
sogenannten  geograpbisdien  Matronennamen,  welche  von 
Lladem  und  Volkern  entlehnt  sind ,  heben  wir  hervor ,  dass 
Br.  Bein  die  einmal  mit  Junones,  sonst  mit  Matronae  im 
westilicinischen    Ubierlande    gefundenen    Gabiae,    welche 


1}  Vergl.  des  Ref.  y^Darstellungen  der  Matres^^  u.  s.  w.  Jahrbb.  XVIII, 

S.  181  f. 
2)  Janssen,   in  brieflichen  Mittheilangen  an  den  Unterzeicbneten 

nnd  Lee m ans    in    den    Bijdragen    voor   Vaderland^che  6e- 

schiedenls  en  Oudheidkunde ,  d.   VI,  wo  eine  eingehende  An- 

Btlge  :4iM  de  Wafsoben  BocbO»  abgedmokt  Ist, 


ftO  Ul$rMr. 

IierBch  (/ahrkk.  H,  ISff)  von  der  laaUMdiea  BrnttfültA  nita 
(Baue«  abkileie,  ak  GaugOttiiineB  deuten  ndeht«,  tedea  4i0 
atidetttoche  Fora  des  Wertes  Ow  (gawi,  fa?i!),  «it  der 
jMUAgeo  Verwecheehing  des  v,  w  «nd  b,  jri  jeaen  Naaen 
reouuiimrt  eei.  BiemiU  bringt  der  Verfasser  miioh  die  md 
einer  der  BArgeler  Inschriften  genannten  Matronae  AI*- 
gabiae  in  Verbindnog,  worin  «  dareh  Znsamniensetnng 
mit  dem  verallgemeineniden  ^ala*  die  Matronen  aller  Gaue 
nnd  sonach  einen  den  »Matrss  omninm  gentinm^  (Jahrbk  XVHL 
S.  280)  enlnprecbenden  Begriff  nu  inden  glaubt  CMeicbe  Ab* 
stammnng  und  Bedeutung  Tenonthet  der  Verfasser  in  den 
NatroaaeGavadiae  (vergl.  Jabrbb.  IV ,  8.  189  t). 

Wir  wenden  uns  jetnt  nu  der  Besprechung  der  drei  Bflrgder 
Matronensteiue,  von  weichen  der  1.  und  iL  von  Hm.  B.  abge» 
druckt  ua^  dadurch  gan^  sieher  festgestellt  werden  konnten, 
wahrend  an  dem  lU.,  welcher  mn  der  fliebelwand  der  Kirclie 
eingesetzt  ist,  nur  die  4  ersten  Zeilen  genau  nu  ermilMn 
waren.  Die  von  OiigschlAger  (Jahrbb.  V.  VI.  S.  SS)  nicht 
gansi  genau  mitgetheiHe  L  Inschrift  wird  also  heriehtigt: 
4ATR0NIS  1 A^  FAIJABVS  |  C-  LVCILIVS | CRISPV8 1 V.  S- 
Ii*  IM.  In  BeU^ff  der  vom  Verfasser  angeführten  versdne- 
denen  Formen  der  Matronae  Aufaniae  beaMrken  wir,  dnas 
S.  4i.  N.  6  statt  Aufanibus:  Aufaniabos  m  schreiben  ist, 
nach  der  von  Leemans  Jahrbb.  Xlil.  S.  IM  gegebenen  Be- 
richtigung, Hr.  R.  denkt  an  das  Dorf  Auw  im  Kylltlmle, 
wo  die  Sage  von  den  drei  heiligen  Jungfrauen  auf  die  Haironae 
Aufaniae  zu  deuten  scheint  ^  jedoch  wird  er,  nach  dem  von 
Hrn.  Eick  in  diesem  Hefte  geführten  Nachweise,  nicht  daran 
nweifeln,  dass  diese  Matronen  dem  Dorfe  Höfen  bei  Zfll- 
pich  ihren  Namen  verdanken.  Die  II.  Inschrift  Sf  ATRONI///I 
ALAGABIABVSIIVL-  PV$VA|PRO-  SE- ET  IVLISIIPE. 
REGAINO  ISPERATO  |  SEVERO I V  8  L  M  war  schon  von 
Oligschlager  Jahrbb.  a.  a,  0.  S.  237  richtig  mitgetheilt  wor- 
den  y  jedoch  mit  der  Bemerkung ,  dnas  für  die  drei  totsten 


JUWvOF^BIWiF^#  ^I^Pl 


4n£lmtMk  dc^  i:  Zv  IST  bidki  ^«Mltt  ^rißlk  VKüt.  ^ädl 
Reili'a  AMti^k  Will  Mitei*  tVL  fln  «er  8.  K.  «eiifliclk  eft 
PMkt^  wegegten  Miit^r  PVSVA,  ic^ldh^  «ier  ▼Mästet*  jfar 
«iiül  «lailiinMfiM  WftiMfclkislI  NttiMft  HAU',  kliitiel'  vöt'hän- 
«M  gtiMMi.  lUfettHt  ffäiAt  PVSVA  iiäch  d«r  A^alAjgfie 
IkMh^r  grtfliibbl^r  Ulid  |{e»DaiMStllet  Nlmlefl  Air  «iüefi  ]WiiiH[rg- 
liiliell  eAflirte  ta  Alrtl»li>  iA4  IßHülftert  iiulr  ata  den  Boevieii 
NASVA,  WtkiM  Yätk  Caesar  de  B.  O.  I,  S7  el'waftilt  Wird, 
üd  an  dte  ilk  hdttdi  tentra(4Mlksettia  irtM-kommeadeii  bamli, 
MMlirii,  SattaMk,  CIKMa  U;  a«  Am  Siihlttafi«  d^r  4.  Z«, 
wo  die  ietaten  Buchstaben  sehr  aneinander  gedrängt  tiitt^, 
wtflUNhM  Mr  Virtrütös^ir  in  im  kfi  äiiMekrs«^!!  Itoide  «tehen- 
d«il  ^^MMmtk  t  Olli  1^,  imthts  fer  ^fc  AUVMang  t«te  fillis 
iHiitellt.  OAen  ^ir  davM  fth>  dUM  Itt  d(»f  R^el,  Wo  dak 
lA  #Mr  MtebnaM  alehatlde  Nbmlth  *W  Elfern  xli  den  folgefcii. 
Itfta  bMUHlerA  ttiMMi  Abr  lllader  WiisdeHlttlt  wtM,  das  Wort 
•Hb  «der  liAi^ria  ütofthisli^ht ,  M  hSlineii  Wir  dlesi^r  IMtitMl^ 
«toafM  Beirut  nUht  versageik 

Difc  ijfMsstte  Sehirterigkeit  hat  dem  Verfaimr  Sowohl 
dfn  Lttuttg  als  die  ErklUrnn^  de)^  III.  Inschrift  veritrsäi^i 
Die  4  ersten  Zeilen  sind  naeh  ihm  so  ka  fiteea:  MÜTRUmiS  | 
RVHNBB I PM-  AVIAITI  |  ABHI8-  0^  IVL<  Doeh  ist  er 
llitlll  fMh«r,  oft  iltlii  in  d«r  2.  Zeile  nicht  tiä  Strich  ent- 
gMgM  Miy  so  dass  der  Harne  d^  JMatroneii  deta  von  Lerscb 
Cl  II«  1. 8i  d9  fcrwilhiltfeh  »RuMIlkehahus^  ehts^rechea  würde, 
m  Mn  lühstlbftlK&ll  Item-  der  S.  Zdle  glaubt  iet  Verfasser 
aMlte  AMlßres  ils  liie  Abkürjsung  Ton  ^feminis'^  finden  zu 
kahflM  j  «Ad  helräcHtet  diese  den  Matrdüis  lldiiitiehis  beige- 
fttMta  fMiliae  Aviaitibehae  nicht  als  eini;  iweite  Art  roii 
IfotINMieA ,  in  Welcheili  Falle  ^et^  nicht  fehlen  dtirfe,  sondern 
ali  tiMfk  a«r  dil;  ersterek  sü  beliebenden  Beisatz,  woriii 
elika  anf  das  Wds^n  oder  die  Herkunft  der  Matronen  bezflg- 
liiAo  Ap^IatirbedeuttiHg  Tiinteckt  sei.  Bei  dieser  Annahme 
alellt  der  Verfasser  die  Müglichkeit  hilf,  i\lä  fett,  dtrffe  Sh^ 


ab  DebertrafiiDg  d^  deatscheB  Wortes  ¥nm  (fr^nwa)  ip 
^iner  einfachen  geschlechtlickea  Bedeutanf  ^{diep »  pdir 
könne,  wenn  für  den  dabei  stehenden  Namen  eine  Ortlidic 
Heinatb  angenommen  würde,  als  Romanisirang  des  Altsadu 
sischeu  fteiea  fflr  Frau  genommen  werden.  Beide  ErUlrungs- 
versuche  sind  nicht  geeignet,  die  ihnen  cutgcgenstebendem 
grossen  Bedenken  zu  beseitigen,  und  Referent  möchte  sich 
daher  die  Frage  erlauben ,  ob  bei  der  Entaifferung  der  in 
beträchtlicher  Höhe  eingemauerten  Inschrift  in  Beaag  anf 
diese  Buchstaben  nicht  ein  kleines  Versahen  habe  Statt  finden 
können. 

Wenn  nicht  l'EM  =  item,  au  lesen  ist»  wofflr  ich  ans 
Matroneninschriften  freilich  keinen  Beleg  beiaabringen  ver- 
mag, so  gebe  ich  immerhin  der  Möglichkeit  Ramn,  dass  in 
dem  FE  ein  ET  enthalten  sei,  und  das  H  au  dem  aweitea 
Namen,  welcher  sich  schon  durch  die  Endsilbe  «nehac^  als 
ein  topischer  ergibt«  gehöre.  Vielleicht  wird  es  dem  Verfassmr 
bei  einer  abermaligen  Besichtigung  des  Steiges  gelingen,  so- 
wohl diesen  Zweifel  au  lösen,  als  auch  die  Bachstaben  der 
letaten  Zeile ,  mit  kleinerer  und  schwer  erkennbarer  Schrift : 
?  BTA-  S.  L-  C  R-  P-  0  ?  festzustellen. 

Sollen  wir  mich  dieser  längeren  Besprechung  des  in* 
haltreichen  Excurses  Über  den  Matronencult  und  insbesondere 
über  die  Blirgelcr  Inschriften,  in  Beaug  auf  die  eigentliche  Auf- 
gabe des  Verfassers,  das  römische  Burungum  im  heutigen  Haas 
Bürgel  nachzuweisen,  unser  Endurtheil  abgeben  9  so  eimhei- 
uen  die  hier  entwickelten ,  theils  aus  den  Terrainverhiltnisoea^ 
theils  aus  der  früheren  kirchlichen  Stellung ,  so  wie  aus  dem 
Namen  und  der  miiitairischen  Bedeutung  von  Bttrgd  al^ge- 
leiteten  Gründe,  trotz  der  täuschenden  Namensühnlichkett 
von  Burungum  und  Worringen,  so  einleuchtend  und  über- 
zeugend ,  dass  diese  Ansicht ,  welche  Hr.  Prof.  Fiedler  frfl-. 
her  wiederholt  ausgesprochen  bat,  ohne  Zweifel  allgemein^ 
Anerkennung  Anden  wird. 


UUniitt.  MW 

SchüMfieh  baoerkcB  wir  nock,  dass  dmiHBe  odt 
siraifcr  Oenarifkeit  gegebene  BesdireiboogeA  9  wie  dei 
iBteressaateo  alten  Tanfsteiiis  in  der  Kirclie  za  Bttrgel,  des 
ZaUtbania  in  Ains,  aacli  einige  andere  Exome,  #ie.ttbcr 
Newa  nnd  das  dortige  Zortlck weichen  des  Btieinto^  von  uni 
der  Kfine  wegeti  übergangen  sind  «nd  dem  Näehleaen  in 
der  aciiatnbaren  Sdirift  überlassen  werden  missen»  MOga 
der  geehrte  Verfasser  Masse  finden,  der  Erforschung:  der 
niederrheiniseben  Geschichte  und  Alterthümer,  welche  der 
ristigen  Arbeiter  noch  so  sehr  bedarf,  aueh  femerUn  seinen 
erfolgreichen  Fleiss  nonwenden. 


%.  iae  il8inff(l)f  Srter  unli  ftte  Xmgegenb  nad^  Iren 

(Ergfbmlfm  bcr  inei^mgen  f utile.    Von  (0.  Sd^neemann^ 

Sehtrtdr  brr   tfefrüfd^aft  für  itü^ltdfe  /orfd^ungm^  JRttgltcl 

meieret  gel.  yrrrine.  Sritr.    VtrL  beo  ix.  tmlf^i^tn  Ihu^i^ 

1852.  8.  87  % 


Hmr  Schneeauinn ,  welcher  durch  die  gelehrte » .  io 
sen  Jalirbb.  H.  IX,  S.  IM  ff.  angezeigte  Schrift  Aemm  Tre4 
yerlcanun  comment  I.  bnd  durch  manche  sebatsbaro  Auftat^ 
in  unseren  Jahrbüchern  und  in  den  Jahresberlditan 'der  Trien 
Goaelbchaft  bekannt  ist,  hat  in  diesem  Büchlein  eine  übev^ 
aichtlicbe  Zosammenstelbing  der  bidier  bekannt  gewordenen 
Timischtn  Denkmaler  unternommen  und  damit  die  ersten 
Striche  nu  einem  Grundrisse  der  Aogusta  au  aieken  Iveabi 
sichtift.  Bas  so  reichhaltige  Material  hat  der  Verfasser  in 
folgender  Weise  angeordnet:  I.  Strassen;  II.  firabslfttten, 
a)  die  vorchristlichen ;  b)  die  christlichen ;  lÜ.  Oeffentliche 
Fiitse;  IV;  fltaalflbaliwerke;  V.  Mtat^Wöhiiungeni  VI.  IMk 


tadtiM^  RAsne^  VIL  die  itaifin^MMRMSr  Ut  /Slift;  VIII. 
Varstftdie ; .  iX%  «dti^  nidwie  (Jntfipqpend.  Unter  diüscn  neun 
Aubrikea  rfnd  ailfe  «kherigen ,  nrti  Thfeil  in  der  KUfoMlefc 
md  in  der  fianaduiif  Üker  dem  StettoMthirir  aiifbevriihtteii 
Fmide,  welobe  die  ZaU  $18  erreieken ,  ting^trtgett  «bd  eliiie 
gelehrten  Apparat  in  fedmngener  Kttne  ebnrakterinin  ond 
mit  f  rosser  Sachkeantniss  beBproehen«  Bas  Trockne,  welclieB 
adclie  Kataiogisinmgen  üift  mit  iridi  fMiren>  hat  flr.  Sdinee^ 
mann  gMoklick  dadareh  vermieden >  dMs  er,  aeianni  Vorfeitle 
Vitmv  folgmd,  die  eiaaelaen  Absehnitle  datdi  einige  daa 
Verstandniss  erleichternde  W^t«  ehlMt^t  y  tA^  am  StbhMe 
derselben  nach  Art  der  Rechner  das  Facit  ^ieht.  Soa.B.  gelangt 
der  Verfasser  bei  dem  IL  Abschnitte ,  nach  Aufaahlnng  der 
»vorchristlichen^  Gräberfunde,  zn  dem  beachtenswertben  Re- 
sultate: «Das  Verbrennen  der  Leichen  war  der  grossen  Ko- 
sten wegen  in  unsrer  Gegend  nie  allgemein  herrschend,  son- 
dern, wie  auch  anderwärts  (bei  JlCanten,  bei  Bonn^  bei  Neu- 
wied), wurden  die  Todten  zuweilen  in  httlaernen  Sargen  bei- 
gesetat ,  oder  in  Steinsärgen ,  oder,  wie  es  scheint,  auch  ohne 
Sarg  der  Erde  übergeben,  oder  endlich  awiscbco  kasteufftr- 
mig  gestellte  Ziegelplatien  gelegt^  «Die  christlich^römischen 
Friedhöfe^  befanden  sich,  wie  die  römischen,  ausserhalb  der 
Stadt,  um  die  drei  Ülteste«  Kirchen ,  die  dem  b.  Hadiiiis,  dem 
h.  Panlin,  dem  h.  Maximfn  gawdht  sind.  Nadi  Um.  Sohn, 
geschah  die  Bdsetauag  ungefähr  in  der  Weise,  daas  der  im 
da^  liekhentdeh  gehüllte  und  ihiit  dem  Babiftilch  bedecktfe 
Verstorbene  un Verhüllten  Hauptes,  wie  sich  diese  Sitte. noch 
in  dem  südlichen  Italien  «nd  Griechenland  erhaUen  bftti.ia 
die  Kirche  getragen  und  nach  vollmgener  Biaiegmilig  und 
beendigten  Exe^uien  in  den  bereitdteheüden  Steinearg  «It 
dem  Kopfe  anf  ein  mit  Erde  gefflUtes  Kissen  gelegt  wurde. 
Unter  Nr.  in.  0  e  ff  e  n  1 1 1  c  h  e  PI  a  t  n  e,  bemerket  Sebii  daee 
ein  grosser  Tbeil  des  Jetzigen  Palastplatites  das  Formn  der 
A«gn3ta  gebildet  habei  miAetl  nwtsitesFtfram  ¥or4tem  gma^ 


lOmOiur.  tu 

«o  Tftniflchoi  Ctebäiide^  welebes  iie  Mitte  iks  fegienvftitfvdi 
Domes  einninmt,  vermatliet  werlen  kiniie.  Hdr  Verfasser 
ndit  navlich  In  IV.  Atechnitl  «e  Aisicht  «i  Ugtüwi^n^ 
4a8s  dieees  Mittelgebäade,  worea  die  West-  and  OetCrentett 
BOT  Verpflssevunf  des  Bones  durchivvochen  wisvdieD,  die  Sti^ 
iBd  Ifordvsneni  weil  viel  yollstftndiifer  TOfbaiiden  jM,  ftMr 
die  ifmiseiie  Curie  gm  hatten  sei,  md  TenuchtS»  SS  f. 
auf  flnnd  der  io  den  Jaliren  tt51  und  18i2  iMgeskUten 
IhtersBclMngen ,  eise  genanere  Ansehauang  der  «rsproag^ 
lidiea  Anlage  dieses  merkwdrligen  Banes ,  dawea  Bnisluliiajg 
flr.  von  Quasi  i»  die  Constaniiniseiie  Periode  setot^  zu  Ver- 
«ttelo.  In  Beng  anf  die  übrigen  merkwirdig en  rOadsolMli 
Bamreike  n  Trier:  die  Porta  nigra,  die  aegenaniiian 
Bader,  die  Basililca,  dieSteMnger  inter  allen  Arekftoloi* 
genanetttais  solciie  eritaant  hat ,  die  Moselbrtteke,  folgt 
der  Verfasser  fast  dvrehweg  den  Aufstdhingen  des  Areliitek» 
tea  Sebmidt  in  seinem  trefliehen  W^ke,  Banden k-male 
der  rftm.  Periode,  und  halt  mit  diesea  seine  seiion  fMU 
her  in  der  obengenannten  Schrift  Ber«  Trever.  comm.  aim« 
gfsptoehene  Ansicht  fest,  dass  der  in  dem  Panegyricua  des  Esi^ 
■eninB  erwähnte  Circus  maxinNis  in  dem  sogenannten  A  mphL^ 
the  a  te  r  an  suchen  seL  Nach  den  trifftigen  OrOnden ,  welcho 
Prof.  VrHchs  Jahrbb.  Vni.  8.  171  nnd  Prot  Diniwr  iX, 
B.  IM  dagegen  angefahrt  haben,  möcble  diese idenlMcintng. 
aafaogeben  sein. 

Bine  besondere  Beachtung  verdient  die  Digression  ftberdeH 
Gottercnlt  bei  den  Treverem  von  S.  IT  «--SB,  vroraus  wir 
sehen,  dass  die  Treverer  neben  den  rttmiaehen  GOttetn  auch 
die  Verehrung  der  ur^rOnglichen  Landesgotlheiten,  je.  B. 
der  Slrona  oder  Dirona  (Jahrbb.  XVI.  S.  63),  des  üaqprio, 
der  Bosmerta,  Bpona  und  namentlich  auch  der  Matres  beibe« 
hielten.  Von  letatercn  besitat  die  Saonnlang  su  Trier ,  ausser 
Tiden  Bmchstftcken,  6,  die  Bibliothek  7  Thonfignren,  welche 
tbeils  sitsend,  ein  junges  Thier  bdl^Bdi  dar|restel|t  sind^ 


IM  ükrobist. 

tteib  inl  Prilcbten  im  Schoosse  oder  ein  PillhorB  haltenik 
Vgl.  Jahrbb.  XVIU,  S.  lOS  «Thonfignren  der  Matres  a« 
JDbnen.^  Aodi  derExcnrs  Aber  die  imterirdiscbe  Heiaang,  S.40 
bis  51,  Weichesich  schon  au  Pompeji  findet,  ist  sebraweek* 
iB*M>8r;  er  fibi  eine  klare  Vorstellttog  des  sofenaiiBteB  hy* 
yocaostam,  einer  «nteiirdisdien  Heiakammer ,  ans  weldttr 
die  erwärmte  Luft  durch  in  die  Mauer  eingelegte  Bühroii 
aufstieg,  und  vermittelst  eines  Hahns  oder  eines  SdiiebefB 
reguürt  werden  konnte.  Am  vollständigsten  ist  diese  LuA- 
heiMBg  nodi  au  Fliessem  (Schmidt,  die  Villa  au  Fliessem 
S.  21)  sichtbar.  Indem  wir  manches  Andere,  welches  eine 
Besprechung  wohl  verdient,  der  Kurse  wegen  fibergehen, 
machen  wir  noch  auf  die  aus  Vitruv  geschöpften  Bemerkun- 
gen Aber  die  Wasserleitungen  Trier's  aufmerksam,  fk 
werden  deren  swei  nachgewiesen,  wovon  die  grtfsste  das 
Wasser  auf  einem  Wege  von  S — 3  Stunden  aus  der  Euwer 
iu  den  sfldlichea  Tbeil  der  Stadt  fahrte.  Unter  den  Zu« 
situen  ist  die  Anmerkung  au  den  vorchristliehen  Grftb- 
siailen  nicht  auflbersehen,  worin  Hr.  Sehn,  nachweist,  dasa 
awei  grosse .  Graberfelder,  im  Süden  und  Norden  der  Stadt, 
als  ttffeatliche  Leichenplatae  anausehen  seien ,  die  vom  Go«* 
owinderatbe  auf  Kosten  der  Gemeinde  eingerichtet  und  au* 
gewiesen  waren,  wie  es  in  der  Inschrift  heisst:  publice  de» 
oreto  decurionum  dati ,  und  dass  das  Recht ,  sich  auf  e  i  g*- 
n  e  m  Acker  bestatten  zu  lassen,  nach  der  Zahl  der  an  den 
Heerstrassen  gefundenen  Gräbern  au  urtheilen,  nur  seltene 
Anwendung  gefunden  habe. , 

Wir  sdiliessen  diese,  wenn  auch  verspätete ,  jedoch  wie 
wir  glauben ,  nicht  unaeitige  Besprechung  des  verdienstlichen 
Werkchens  mit  dem  Wutische,  dass  der  geehrte  Hr.  Veifiissar 
bei  einer  neuen  Auflage  nicht  unterlassen  möge,  demselben 
einen  auf  Schmidt's  Vorarbeiten  gegründeten  Plan  von  Trier 
und  Umgegend,  den  der  Leser  ungern  vermisst,  beiaufttgen. 


lä&rahir^  IST 


3.  Ctter  uitfe  feine  Kltertl^fitner.  Cün  ifegtDetfet  f9r 
Cmi|efimf(l|e  unlr  irrin^e.  Sebfl  einer  9lnftd^t  trer  |(arta  STgra. 
(Vnn  |(.  C^r.  St  er  nb  erg.)     Srier.     Verl.  trer  tfraun'fdlien 

int^lianliinng.  12.  192  % 


Wir  y«rbiiideii  mC  dem  eben  besprochenen  Buche  die- 
ktmAgt  eher  sweilen,  denselben  Gegenstand  behandelnde» 
SAriß  unseres  gedirten  Mitglieds^  Um.  Slernberg,  weU 
dMr  schon  frtther  in  seinen  «Beitragen  aur  ältesten  Rheiniscben 
flcscliichte  und  nr  richtigen  Auslegung  des  Piorus,  Tacitus^ 
Snetraius  und  Ausonius.  Tirier  1858^  worin  er  die  Ansich* 
teil  des  Hrn.  Prof.  Bitter  »Ober  die  Entstehung  der  drei 
altestcB  Bheinstadte  Maimr,  Bonn  und  CMn«  ( Jahrbb.  XVll) 
nn  widerlegen  sucht ,  einen  danlienswerthen  Beitrag  nur  Al* 
tum  raterlaDdiscben  Geschichte  geüefert  hat.  In  diesem,  nu« 
nächst  den  Besuchern  der  Augusts  beslimniten  Wegweiser 
scMdLt  der  Verfasser  zoerst  ron  S.  3  bis  36  einen  «knrneft' 
Abriss  der  Trierschen  Geschichte*  Ton  der  Ankunft  des  Jn« 
Iws  Cftsar  in  Gallien  bis  auf  die  neueste  Zeit  roraus.  Nach- 
dem  er  darauf  «Trier  in  seinen  jetzigen  Verhaltnissen*  be^ 
sprachen^  und  «den  Plan  der  Stadt*  nach  seinen  verschte^ 
denen  Quartieren^  mit  den  darin  be&ndKchen  ditotliehett 
Flftteen,  Kirchen  und  Staalsanstallen  ron  8.30-^66  därge« 
stein  bnt^  wendet  er  sich  nur  Beschreibung  der  merfcwtlrdigBtett 
Benfanale  der  christlichen  Zeit:  der  Liebfraaenkirche,  der 
St  Panlinskirche ,  der  St.  Mathiaskirche,  woran  sich  die 
Besprechung  der  bedeutendsten  Werke  aus  der  Btaerselt; 
des  BöaMrthor's,  der  Moselbricke ,  der  Constantlniscben  Ba<* 
silikannd  des  churfBrstlichen  Palastes,  der  Bonerminen  am  Alt* 
tbor,  des  Amphitheaters  und  endlich  der  Buinen  auf  dem  Delmel- 
bergeanschliesst.  Der  Verfasser  hat  die  ihm  zu  Gebote  stehenden^ 
ticbtifen  Vorarbeiten  einheimischer  Forscher,  Wyttenbath's, 
Steininger's  und  Anderer,  dorch  welcbe  das  BatbseUiafte,  datf  ^ 
den  Unpnnq;  nad  die  Bestimmung  mehrer  dieser  Denkmale« 


vMrhflHte,,  ein«  ((Ukkliche  Litemig;  gefiiaileit  hat,  obiue  «ie  av. 
nenaeiiy  nicht  allaiD  sorgfältig  benutzt,  soadern  auch  an  ei« 

« 

idgen  Stellen  vervoUständigt  und  bericbiigt.  Bei  dem  Ahriaa 
der  Tr.  Geschichte  begegocB  wie  S.  7  der  Bemerkung  in  Be. 
nug  auf  die  der  Zeit  nach  ungewisse  Grflndung  der  Colo- 
1^  Augusta  Treyererum,  dana  y^m  eiaai  wivkUdic»  Veiyflan* 
mm^  von  Rttmernt  nach  Trier  Mch  nirgends  eine  Spur  finia^ 
das  Geg ontheil  aber,  dasa  nftaifieh  nur  fiüigabame  den  Kam 
ifft  B»vl»ifceruDg  bildeten  t  ans  der  Et sftblnng  den  Tacitan 
Hben  dan  batarisdien  Krieg  d^ffick  arbelle..  Veqgkicht  mao 
die  Bede,  welaho  llaritua  (Hiat.  IV,  c  7S  flg.)  dan  Gersdt» 
in  den;  Muni  iegft,  so  erachaiait  allerdings  an  viel  tn«ii«ifaU 
kafti  daas  die  Einwohnar  Träans  mil  den  römisdien.  Gdanoi 
glaiobe  Reehtn  gehabt  haban,  wie  dieaa  in  der  Calanie^  Agrip«: 
pinens^  der  Fall  wan  VeagL  Aber  Kt^lnTac  Bist.  IV^  fi&  wdb 
WaUar's  lom.  BechtsgeselK  B.  i.  Sw  de&  2.  Anag.  Sie  httchste 
^yiülbe  .des  alten  Triers  setat  Hr.  Stemberg  gegen  das  Badn' 
daa  3ten  JabrK  und  bestaeilet  daher  auch  die  besand^rsiknai. 
Wsttpnbaoh  vtrtretena  Meinung,  dass.  dem  CmiBtanlin^  wak 
ijisfi  Swnpniaa  in  seinem  Panegyricus  ▼«rheixkicht,  anaaer 
daai.  Neubau  dar  Stadtmauer,  eine  Evweitttung,  ja  aagnr 
gß».  nam,  Anlage  der  Stadt  selbst  mmischaaiben  svi.  Dn^ 
avit  atfiht  die  S,  9»  enlwkknlta  Ansicht  iba  Verf.  in  VMlin« 
4ung,  d^aa  die  Smchtung  der  ao  varschiadennffüg'  geimilitam 
Ifaria  nigra  aulNiebulir  in  das.  dritte  Jabohnndect  na  aeüMna 
sep^  Bcheraig^nawerih  enKbeinen  uns  bei  dieser  dngehandea 
B^sprecbtti^  die  gagen  Kugler^  weUkar  den Biu  dcaRtnies« 
4mw  ia  die  Maravingiacho  Zeit  herabBAckt,  aus  den  Oe*- 
srbicbte^  der  Sladt  Trier  hai^^enonmenen  Gründen 

Was  dacr  Amphitheater  betrifft,  so  halt  Hr.  St»  da»* 
salbe,  mit  Bedkt  fiyr  Tersehieden  von  dam  GiieaB  BMainma^ 
den  fiumeniua  erwfthnt.  Anspreohend  ist  die  Abkitan^  daa- 
I^ens  iiSMkettar%  wekhen  dkorsQdltche  Eingang  das  Am«^ 
SllUiMAt^fP   schon,  im  Mittdalier  fidirte,  wm  4kHi.iniFon» 


vnd  GrAsse  der  s.  g.  Limburger  Kftse  zagebauenen  ni'ei^sen 
KaÜLSteine  des  Baus. 

S.  108.  f.  spricht  der  Ver£  seinen  Zweifel  aus  y  ob  die 
ISlOy  1844  und  1845  unmittelbar  bei.  der  Moselbrücke  in  dem 
Ffuss  gefundenen  Bildwerke,  den  Herkules  mit.  dem  Cerberus,. 
einen  Triton  und  Delphin  vorstellend,  wirklich  Theile  der 
Brocke  gewesen.  Wenn  nun  auch  die  an  den  sOdlichen  Enden 
^mwm  ff^üer  hrrmniBhenden)  sftulenartig  auftteigendea  La- 
fafunlNrQ  «UH,  wia  WytteiAaeb  aattaboi,  mtt  BiMiftidfii^ 
vtm^rt  «ein kü^mitaiit  so.mAohtoB  «t d«ch<dief  Hm.  Schnee« 
mamn  Mstimnc«.,  weluhar  8.  38  das  ange«.  Bachs,  m 
b^nAfp  Mitati  d«r  BMekei  dna  BnOstmig  annimmt,  die  mm 
Thtcih  flrit  einen  fartlanftndm  Beihe  ron  BiMwerken ,  woa« 
di^  ganamiffs»  siab.  eigneioa,  voisiefft  gewesen. 

Nabreac!  npm.  und  headblanameithe  Bemerkungen,  wekhe 
tUt^  aaf;  di^  chvi^liflhAii.Deafcmftltr  Triers,  sowie  auf  die  Be^ 
^Btanac  d^  fimlschen.  wabcend  des  MitleialtMrs  ba^iebeftj 
3h  ^•  mw  iie  BaaBtkfli,  alt  Burg  und  Veate,  in*  welcher  1008 
iir4alii|«!i'o„  FNihüfc  fU'Si.JRa«U%  in  seinem  Streite  um  di» 
triariaaba  BiiM*Bfi8W«rAa  dam  Kaiser  Heiarich  it  tnotata,  dia 
Bntrathselung  fingst  imehBift  im  Dome,  betreffend  Bandelst 
IMBkdite».  SMniiiBber  Kaaflenliev  and  Anderes,  mflsse«  wir  der 
lAnN)  waganiOkei^^m  Sdlliesslich  glauben  w4r  nichts  Mter« 
Immm  m  dBiimi*  dc^.  stDrimamen  Verfaaser  n  ematcn^ 
iaaii  er  dia  mk  IMalg'  hIegonneBcn  gescbkhtllchea  Studie» 
ftiüfwiain  oni  aieih  dis  iwrdiettstMm  Ap%alie  sieNen  m«ga^ 
dkiOracbidite  seiaHr V^eratadl  wiArend  dcsMittelaMet«  fUff 
naifata  beiaa»  aa  bcarbmtea.. 


4.  (ßtfdixdiit  itx  Slait  JKün^eretfel  uni(  i^tt  nt^ 
barlid^en  (!l)rtfd|afttn  von  %ük.  fta|f<9i  (ßnm^^^itttdorf 
(Bxybifd).  (SeißL  Üati^,  tUttor  tc.  tt^  S&xi^liti  mtlfxtt  (Sd.-)ilrrriiie. 
(Erßer  ®()etl.  illtt  einer  SlbliUI^ung  I^ee  (ßxutibplüM  itt  Sttfl»- 
kird)e  ju  infinfiereifel.  fioln.  1854.  41 1 S.    imtxUx  ZIftiL 

1855.   284  S* 

'  Fflr  ^e  Brforscbuiig  der  ao  reichen  und  andh  flir  die 
allgeoineineft  VerhAltnisse  der  Zeit  bedentsamen  Geschiebte  der 
geistliehen  Stifter  am  Rhein  ist  bisher  leider  noch  so  wenig 
geschehen  y  .dass  uns  jeder  Beitrag  willkommen  sein  miiS9| 
durch  ilr eichen  auch  nur  ein  iLleiner  Theil  des  grossen,  noch 
im  Dunkeln  liegenden  Gebiets  auTgehellt  wird.  Wir  tofissen 
daher  dieser  neuen  Erscheinung,  welche  zur  Geschichte  eine« 
einseinen  Stiftes  recht  brauchbare  und  dankenswerthe  Ma- 
terialien liefert,  um  so  mehr  eine  kurze  Besprechung  wiA* 
men,.  als  der  würdige,  vielfach  durch  Berufsgeschifke  in 
Anspruch  genommene  Hr.  Verfasser  durch  die  Herausgabe 
dieser  mit  Hfihe  und  Aufopferung  verbundenen  Arbeit  na- 
mentlich Jüngern  Freunden  der  vaterlandischen  Geschichte 
ein  nachahmungswerthes  Beispiel  aufgestellt  bat 
i  Mtinstereifel,  jetzt  ein  unbedeutender^  nur  seiner  hvbem 
Lehranstalt  wegen  bekannter  Ort  verdankt  seine  Entstekimg 
dem  Sten  Abte  von  Prüm,  Marquardus,  welcher  im  Jahre  M4 
tm  86.  Oet.  die  hb.  Reliquien  des  dirjrsanthus  und  der  Diiria 
in  das  von  ihm  gegründete  Monasterium  in  Biiia  feierHeii 
überbrachte.  Zunächst  finden  wir  im  Anfange  des  12.  lahrii. 
die  Grafen  von  Are,  dann  die  V4m  Jülich  mit  fer  Oberrogtel 
belehnt  In  späterer  Zeit  beschickt  die  Stadt  zugleich  mit 
Jülich,  Düren  und  Euskirchen  den  Landtag  des  Herzogthums 
Jülich ,  welcher  zu  Düsseldorf  gehalten  wurde.  Die  Stadt 
war  der  Sitz  eines  Amts  oder  Hauptgerichts,  dem  16  andere 
Gerichte  untergeordnet  \f  aren.  Aus  Urkunden  des  Stadtar- 
chiv's,  sowie  aus  Gerichtsverhandlungen,  gibt  Hr.  Katzfey  ein 


IMmam^^  SM 

anwlMiiliebet  ttH  4er  &Mera'  Cferidibr^rftu9so0(p  in  CivO* 
«id  PiDÜeeiBaehen  ^  so  wie  von  imt  sog.  Brtt^tengericht» 
Der  grCflite  Tbeil  to  Bttciies  v^hrdtti  sick  üktr  die  mit 
xablreiehes  Uritanden  bdegte  Gescbifdite  des  Stiftes^  Aber 
eeiiie  Erwerbungen  und  Rechtsverhältnisse  y  die  Ernennung 
der  Stiftspersonen,  der  Brttdersdiaftett  (darunter  die  Schtlüsen« 
gcsellscfanft  oder  SebasUnnsbrudenkhaft)  und  Anderes,  wan 
doreb  die  IichivoUe  qdeHenmassige  ZnsamnMnstellong  mehr 
da  localea  Interesse  in  An^meh  nimmt. 

Für  den  Preond  der  mittelalterlichen  Baukunst  ist  von^ 
bcBoodeiem  Interesse  die,  wie  es  scheint,  aus  dem  12.  Jahrh* 
herrahrende  Stifiskirche,  ran  welcher  ein  sorgftltig  geaeicb« 
neter  Plan  in  Steindruck  mitgetheilt  ist  Die  Kirche  war. 
nrsprflnglich  eine  dreischtffige  Basil&a  mit  Plattdecken  und 
einfachen  Kampfgesimsen ,  welche  spMer  in  Ereuagewiribe 
verwandelt  wurden.  Bs  befindet  sich  di^ran  eine  wohlerhal-. 
teae,  wohl  noch  ältere  Krypta,  in  deren  Tmnba  ein  stark. 
Y^gddeter  Sarg  der  hb.  Märtyrer  Chrysanthoa  und  DaTia 
aidi  befindet  Von  den  Merkwürdigkeiten  des  Stiftes  va* 
dient  ene  Ktwähnung  ^^  vor  dem  Hochaltare  mit  yer« 
adnedenen  Stcünarten,  als  Porphyr,  Granit,  Anticorerde  ein- 
gelegte nakomaboden^  welchen  Hr.  Kaüsfey  für  den  Best 
eines  rämlschen  Mosaikbodens  hält. 

Die  ansfilhrlichen  Notinen  ttber  die  andern  geistlichen 
Institute,  besondeia  daa  Jesnitenoollegium  und  das  daraua 
ontstandena  Qymnaainm  mttssen  hier,  da  sie  von  weniger  all- 
gemeinem Interesse  sbid,  tll»erg«ngen  werden. 

Dtf  ftte  Theil,  welcher  Notinen  und  uifcundHdie  Mit« 
tkeünngen  nur  Qcadiichte  iet  benachbnrtmi  Orte:  Ahrweiler, 
BHlig,  Bnskifchen,  Bheinbach^  Steinfdd,  Weingarten»  Bbeder,. 
WanbendoKf,  aMapkb«i.a*  enthält,  bringt  mltarer08,.  was  eine 
Brwäbmmg  ihi  uacren  Jahrbüchern  verdient,  da  die  meisten 
Üntr  Oite  dnrek.  Punde  rtfmisoher  Allerthilmer  hekanat  sind^ 
wekbe  der  Vert  sorgftttig  vonmef kt  hat    Hierhin  geblM 

11 


hfiiipitlsii^eiH  «c  JNMbl:»  illss;  ttl  B«i|  Hftlst«rt  «Idbm 
sckciDlicb  MMI  iMiiMh^o  BcanMw  ikr«  fiiMth««f  wv«. 
danke»  in  sith  uttcr  4«i.  S«lwii^  d«r  hmoi  BtffcviiBteiM 
hg^rnaea  BBliUMtotiMli  lA  der  SKlehmie  atiflsMeU  kftiick 
Viefur  aprechoi  dü^  dMt  rer  aiJahitm  eiMbeloi  nfoiseben 
Gräber^  deie»  Beigallea,  Ertge  uul  SUbaifiiadifthin,  auf» 
Kabinat  dcft  Ojawafiaitti  fla  ntetetdUai  gekanniin  mwtu 
Bei  Ivershtm  wM  dia  icboii  ia.  4  Jatehh.  T»  VL  S-HttL 
N.  102  mitgetheilte  loMhrift  daa  Ugaten  ivim  Caatenbe« 
aprocban,  aad  dev  dari»  emAbnle  FanMs  ab  Ofta  aooi 
Sc^^elbtoniiaa  gadeutal  S.  IM  arfabaea  wir  iler  dkraabaa 
vao  Lersdi  Jabrtb.  1,  S.  85  paUiciDla,  hai  Khedot  ga« 
fudena,  Iwebrift:  ITM  FIEIMINa  VQjTVM  IBFBl! 
1I^//T*1VS(TIHI  l^ATtfiEHAJV-S*ii^M,  da»  daaBbleriat 
dkaaa  Vatmleioa,  «ater  dem  ein  kiitaca  Sokirart  «ad  dar 
BmI  aiaer  LaBZCMpttza  lagi, "  wia  gahackaaer  Tbaft  amaab 
uad  auah  teacn  KJang  batte«  Aaa  dtai.  Oiaatand»  dasa  die 
Sdiriß  gamakotü  ift^  vaa  naa^  an  dan  AusbüdLelBagflB  da» 
randen  Schriftafiga  mmk  an.  dar  nagleicbfilnaigeii  Winkelbik* 
doag  eBkenni,  Bobliasat  Br.  Katafisy,  daaa  aakba  Taioln  ftr 
Monumeiito  flam  Verkaufe  gebacken  wordta  aaioB«  Aaah  der 
Bng  Zlenal  bei  SaiafiBj  vindidr^  dar  Vact  ■oadaehoi  Ur« 
apruug,  indem  sich  norddallick  nam  ■aiiae  aai  lAane  im 
WaUea,  m  dBrSabedas  BameokMala,  taidaaMMte  nacburiaen 
laasaB  und  dabei  itavaka  Hflnaan  gafiinfaL  wafden  atnl, 

ScbHaiaUak.  WMyhtn  liia  nadt  auf  ein.  aüai  lainlniitlMg> 
Oedicbt  in  Leonimaabao  ¥efanr  aafmerkaaa»^  waria  die  aa« 
geobaHeClaandangt  das  barittateoiBBadiciBnaMoateiB  ftle  la- 
ta M  daacb  Mm^  Oaafaa  Si^rbo  dai  baaongw  wiiA.  BarVcif; 
bat  dieaaa.  aiiR  dtlr  Vafeea>  bc»(gb— da  aediaUl^  mnt  daaseii* 
Badeutaaaikeit  aÜNiDSinitocib  (daataclM?  Jj^iakalogir  ft  dB«)f 
wegen  Ata  darjb  ratkomnaadtB  dlenalbaaai  .fieialM  ^  *^ 
Ucfttelban    SwK>yämt  («ievioBaabariaiia)  bbgawiaaelt   had^ 

isahl  f eChilig .  ins  JNiaftA0<«ban«tai. 

11 


Ukratur.  MS 

Was  die  Wahl  nnil  AnonlDinif  ilea  hier  aurgenommenen 
Materials  betriiR,  so  hätte  der  Verf.  maoches,  was  ein  unter- 
geordnetes Interesse  erregt,  auslassen,  anderes  kürzer  fassen 
und  mehr  ra  einem  Gesammtbilde  vereinigen  können  i  um 
den  vorgesetzten  Titel  »Geschichte^  m  rechtfertigen ;  jedoch 
hat  er  auch  so  fOr  den  aufopfernden  und  ausdauernden  Fleiss, 
mit  dem  er  diese  im  Allgemeinen  recht  brauchbaren  Mate- 
rialien, unter  welchen  sich  auch  einige  noch  unedirte  Weisthflmer 
belinden,  gesammelt  und  geordnet  hat,  nicht  bloss  bei  seinen 
IMtbflrgelil  tfnd  den  Bewohne^ii  tfef  beriäctÜärtöii  (yrte,'son- 
Ütn  bei  allen  l^eundeh  def  Län^esgescbichte  sich  gerechte 
Ansprache  auf  freundliche  Anerkennühg  cfrworbeii. 

ftonn. 

9*  IVevdealkevy« 


I I  I  •..  I  . 


y 


•   »    •     .      t 


5.  L  Sitten  uitlü  $a0en^  ftel^tri  %pnd)mott€t  und  ilat^fd 

lie0  <f t/Ur  9oüuB  nebß  nnem  äl^btihon.    herausgegeben  von 

X  f^  Sd|mt$.    mit  einer  llad)re)^e  von  jft.  Simrotb.   JPas  erjte 

$efi  aiu^  unter  tum  ®itel :  Sitten  uni  lllräud|e|  f ielieri  Sprii^- 

iDdrter  unlr  Katl^fel  k.  Srier.  f intfd^e  j^ud^^onUlung.  1856. 

» 
IL  Bur  I^eutfdyen' Silier fage^  vtm  Ifrofeffrrr  %of.  ^artricf^« 

|fr0gramm  Üb  (SijmmfumB  in  Sd^ä^burg  in  Siebenbfirgen. 

ftr0nßolrt  bei  $a^.  (ßitt.  1655. 


Wir  stellen  diese  beiden  verdienstlichen  Leistongen 
sanunen,  weil  sie  von  den  entgegengesetzten  Endpunkten 
deutscher  Cultur  und  Sprache  her  den  endlich  erwachten 
Eifer,  unsere  Volksttberlieferungen  nicht  länger  unbeachtet 
verkommen  2u  lassen,  bekunden.  Auch  liegt  bei  Nro.  I  ein 
specielles  Interesse  far  unsere  Provinz  offen  zu  Tage,  wäh- 
rend es  sich  bei  Nro.  II  zunächst  noch  dem  Blicke  entzieht 
Allein  die  Bewohner  Siebenbürgens,  obwohl  Sachsen  genannt, 
rflhmen  sich  fränkischer  Abkunft,  wie  umgekehrt  ein  Sachse 
aus  dem  Königreich  (sorbischer  Abkunft),  wenn  er  nach 
Constantinopel  käme,  für  einen  Frauken  gelten  würde.  Sie- 
benbürgen ist  von  Flandern  aus  colonisiert  worden,  der  erste 
urkundliche  Name  ihrer  Vorfahren  nennt  sie  Flandrenses; 
dass  aber  auch  der  Niederrhein ,  neben  Holland  und  West- 
falen, ein  starkes  Contingent  gestellt  habe,  bezeugen  Orts- 
namen wie  Lechenichj  Liblar,  Bell,  Bertzdorf,  Bodendorf, 


tU^aHit,  iw 


■rktatfi,  OoMtb^rgy  Wiiidhageii/Roudorf;'nreelieii)  Wesg* 
ÜBgra  «•  8.  w.)  wenn  glekh  Ae  Ableitong  des  Landeauunens 
SiebeabOrgtn  von  ntiserm  Siebengeblrg^  aufsiigebeii  «ein 
wird.  Ein  indirecter  Beweis  für  diese  Abstammung  der  Be« 
vftlkerung  Siebenbttrgeas  wird  liier  aacli  dnreh  die  Thier^ 
sage  au  füiren  versucht.  Bekanirilich  war  sie  nidit  aflea 
deutschen  Stammen  gleich  lebendig :  als  ihre  eigentUche  Hei-* 
mat  gilt  das  aKe  Franlienland  an  den  Mfindungen  des 
Rheins  und  der  Scheide.  Bier  trat  sie  im  begrimus  und 
fteinhardus  auerst  in  die  Literatur  ein ,  von  hieraus  tbeilte 
me  sich  den  Nordfiranaosen  mit,  von  hieraus  brachten  sie 
auch  Flandrenses  nach  Siebenbürgen,  wo  sie  sich  in  einer 
Vollständigkeit  erhalten  hat,  die  in  Erstaunen  setzt.  Ein 
ganaes  Tbierepos,  in  51  Thiermarchen  bestehend,  aus  dessen 
ReichliaHigkeit  nicht  nur  unser  Retnefce  Vos,  auch  die  altem 
Thiere^n  von  der  Ecbasis  an,  vielfach  ergänzt  werden  könnten, 
stellt  Hr^  Haltrich  aus  der  heutigen  Volksäberlieferung  seiner 
Heimat  zusammen  und  wie  lebendig  und  anschaulich  es  der 
Bevaifcerung  Siebenbflrgens  geblieben  bt,  geht  daraus  heiv» 
vor,  dass  es  in  Räthsel  und  Spiele  der  Kinder,  in  Sprüche 
and  Lieder  beim  Reihentanze,  in  Sprichwort  und  sprich« 
wUrtKehe  Redensarten  u.  s.  w.  eingedrungen  ist,  ja  die  reich« 
lieh  gesammelten  Nachahmungen  der  Sprache  und  des  Gesangs 
der  Thiere  zeigen,  dass  die  Beobachtung  des  Thierlebens, 
Ae  Quelle  aller  iThiersage  und  Dichtung,  sich  hier  noch  fort- 
ariialt  and  neue  Triebe  zeugt;  wie  auch  noch  neue  Thiersa- 
gea  itH  diesem  gflnsligen  Boden,  wo  es  an  Wölfen  und 
Fichsen,  den  Baupttrkgern  des  Thierepos,  nicht  fehlt,  auf 
alter  Grundlage  erwachsen  sind.  Die  Bereicherung,  welche 
mmere  Kenntniss  d^r  Thierdichtung  von  diesem  so  weit  vor- 
gtaeh^ibeneii  Posten  deutscher  Cultur  her  '  unerwartet  aber 
deula  wiHfcommener  erfahrt,  lässt  von  dorther  noch  viel 
Anderes  erhofm:  zunächst  sind  es  deutsche  Volksmärchen 
r  iKdketibar^ea,  WekÜeAVed  Jacob  Grimms  Vermittlung 


im  ¥ier]|«gD  kti  .M  fiwvn*f  In  V«ni|>  «ncbeiMa  «nte; 
WiUM»  fiMliF^tw  iwnHtat  andk  «i««  ßMMiliing  MobaiMfeM, 

Kvcl^  «9  Nn».  I  m  ffihmn  ist.  mi*fn  in  «MltcUvid  |uit 
um  #cV  |^I(V  fiU  »Rf  ]M^«lwü  iw4  9»«Mi  bfitniiDMilU  wmI 

{HyMASf  iHP  ftpepgt  m4  49  Quellen  vnraiMt  sfaibt,  fH«  « 
Ke^rfM,  4«)ber  (ppfw^oR  b»(,  der  in  amm  Hmi4¥.  4« 
9l)rth.  ^p  mi  ^fiburt,  Tjo4  u«4  Bofümtit  rifh  knüplwd«« 
W^'«ff«W  pefrra»«l>e  (hr  iRMigtla^eii  Quellet  Wtfgm  iMt 
^if^tr  #Jhaff4e|||  f^ppiftp.  ^«^^9  erßpflvli^ii^r  Ut,  im  FI«iM, 
Flilcflfr  i«  Ifrp,  )  auf  |i|w9f  ftMlfr  ▼«rqMclMwif (ff  ieito  w. 

^M  Vflijt^eli^s  gtm^94ftt  »t,  4er  Wf  <W  4w  «am*  «wm 
BlMl4c^W  SWMnuBt  W4r4,  «9hnn4  eia  3we»t«9  4(»  Orta^ 
WrWI  bllPI««»  M»,  «¥f  4#re?i  gfosßflp  RfliclKbwi  teftf,,  4«PI 
Wt>  ip  Diiipwfrip^  vorf elf f #«  haben,  Im  Vqfaim  w»ftn«riKiMI 

«n  pifplifii  (fif^l)  ge4fu||gc9  lobl^  bmer  wlr4  «iwb  4mII 
4«»  ««»e  Pebj«^  4i>r  v«iMiberUfl«ruiig  iwiit  frMi«»^  ««w« 

9  liOapn  n(K;I|  4i«  infTf^ep ,  dw  Thl^PvMIrcbfl!!  in«bM<»4«M, 
l^^l^eq  ^«  Nrn.  U  mU  «a  Aberr»siBh<a4fw  irfpige  iiMbg«* 

g««S9P  iiM  ferxfir  ^IftfMbrpiwgea ,  mtßf  wf Icliwi  4i9  4fr 
Th((7,  m4  V9g:«istimmcA  dw  «ip^  ^ttapf  bil4«i,  Pi>mt 
Uc|)  sM  df«  iQircbe«  4i|(fiDeinfir  N«^(pr  iM  «n  dinPftn«! 

nlcl^t  g^nipleii,  w4  VK««  aw4  i)a^<i«Kli«b  4wm  Af(  «K««!» 
W4  wA  ^icht  ^ef  pacM«r)icbifS  $imnli|pff  «wmiteiliwi 
Iwsen.    i^^  4er  Eiffü  v«p  bwber  iHlf  fW  fWiMie^  AlMt- 

^«w  (odur  %  mturl^tori^cb«  %v^«>  fMMimeit  w»r. 
4fif(t  w  »i^fia  Viciitiieb«n  ww  «MMPii«  Torw^mrVenicMMg 

?«|!9berg?fw««m:  4)|p  J^i^^  ^Vwu^  WWW  V*»«^  TM 
Qwvapf^mufli  »W  4ent  Bei9iwtsei|i  4<V  O^Uetaw  Ttl4i«igr^ 

s«b^Q  de«  gei««j«8«  VoU(  «nbeiwgefnUfp,  iini  4wm  kwMr 


UknOi^p, 


107 


piitimits  d69  aafg^eklärten  Jahrbanderts  meinte  sie  als  aber- 
fläobisch  verfolgen  und  ausrotten  zumflssen.  Jetzt  endlich, 
wo  sie  aus  dem  VoIlLsIeben  allmählich  schwinden ,  hat  die 
Wissenschaft  ihren  Werth  erl^annt,  und  beeilt  sich,  ihre  letz- 
ten Reste  fttr  sich  zu  retten ;  sie  dem  Volke  selbst,  das  sein 
Olick  darin  filnde,  und  Jahrtausende  gefunden  hat,  lebendig 
SV  erhalten,  istkeiüttfSiiilglidir.  Bll  flfidLii^^^i*  Stern  hat 
ia  der  Eifel  noch  zuletzt  über  ihnen  gewaltet,  indem  ihre 
Anfisefchnung  in  die  Hände  des  Hrn.  Pfarrer  Schmitz  inGillen- 
feld  gelegt  ward,  eines  Mannes,  der  dem  Volke  vertraut  und 
verwandt»  dessen  treuen,  soblicbttn  Sinn  in  seiner  Ausdriicfai*? 
woiae  bewahrt.  Der  einfache,  «ngeschmicktc  Ton»  in  wel* 
ckem  er  beriobtet  und  erzäUt,  iHsse  der  WimMcbaft  voHez 
Vertrtneft  auf  Me  Zttverlasrigkdt  ieiner  Mittkeitettgeii  ein.    - 


Bona« 


•    ■■IUI  WUII* 


■■!■*■  » 


i««rf*> 


»  /  .  I       .  .  .      k 


IV.  miscellen. 


1.  Leyden.  MU  Beziehung  auf  die  von  mir  im  XXII.  Hefte 
dieser  J  all  rbii  eil  er  S.  141,  156  mitgetheilte  Yotiv- Inschrift  VO- 
■ego  flACrnm  n,m,ty  ist  naoMrAglich  noch  der  bestimmte  Fundort 
anzugeben ,  der  mir  damals  nicht  genau  genug  bekannt  war.  £■ 
braucht  wohl  kaum  erlnp^t  su  werden  ^  dass  genaue  Angaben  «ob* 
eher  inschriftlichen  Fundorte  sehr  erwünscht,  oft  aber  schwer  su  er- 
mitteln sind,  weil  der  erste  Finder  nicht  selten  den  Fui^dort  unrichtig 
angiebty.. damit  der  Eigenthumer  des  Ackers,  wo  er  aufgegraben  wurde, 
Ihm  nicht  etwa  den  lEiIleinigen  Besitz  verschmälere.  So  habe  Ich  es 
erflAhren,  und  so  verhielt  es  sich  namenüioh  auch  mit  dem  vorbenann- 
ten Steine.  Eine  persdnllche,  lokale  Untersuchung  hat  mir  <yeser 
Tage  die  Auskunft  verschafft,  dass  der  Fundort  nicht  (wie  es  mir 
flruher  gemeldet  war  und  ich  S.  148  berichtet  habe)  „in  den  Wielder- 
sqhen  Bergen*^,  auch  nicht  „am  Teufelsberge^^  eu  suchen  sei^  sondern 
dass  er  in  dem  sehr  bekannten  Holdoom  (Gemeinde  Oroesbeck)  auf 
niederlflndischem  Boden  liegt,  nur  etwa  S50  m^tres  sudlich  von  der 
Stelle  entfernt,  wo  vor  einigen  Jahren,  unter  meiner  Leitung,  die  der 
Yesta  gewidmete  ara,  nebst  vielen  andern  inschriftlichen  und  bau- 
lichen römischen  Denkmälern  aufgegraben  wurden  (S.  darfiber  meine 
Oudheidk.  M  edede  e  lingenlY);  eine  Stelle,  wo  auch  sehr  viele 
Tufiiteine  geftinden  wurden,  und  wo  also  vermuthlich  ein  Tempeloben 
gestanden  hat.  Ganz  in  der  Nähe  dieser  Stelle  sind  in  diesem  Jahre 
auch  einige  römische  Gräber  geftinden,  nach  Aussage  dortiger  Land- 
lente  etwa  sechs;  diese  Gräber  waren  aus  Ziegelplatten,  wie  vier- 
eckige Häuschen,  oder  kleine  Gewölbe,  aufgebaut,  die  Ziegel  waren 
vertikal  auf  der  Kante  gesetzt  und  darüber  eine  oder  zwei  Deckziegel 
gelegt,  ohne  aber  mit  Mörtel  verbunden  zu  sein.  In  diesen  Gräbern 
wurden  Urnen,  Schälchen  von  fem  sigüMa  und  weisse  Krägleln  ge- 


MKUceUm.  Mi 

Amdtfi^  dt«  aber  nelvenaitlb  serinr««*»  oder  rtrstfedi  eliid.'  Bta 
Paar  dieser  Kru|^elB  iah  l<di  nooh  bei  dem  BigtnMmer  dei  Lande^ 
dem  Laadmaan  Roetofi  daselbst;  nafer  dieseii  uaebte  sibh  eias 
bcaoadcrs  beoMricIlcb^  weH  darauf,  ia  roben  OaulsseB,  ein  Mann  ge-» 
rite!  war,  der  den  Haken  Arm  In  die  Seite,  und  mit  der  reehfen  Hand 
eine  Peitsche  oder  einen  Zweig  empor  fatel^  indem  neben  ihn  die  in  einander 
geschlungenen  BaclistabenAM  eingeritat  waren.  Wenndlese  AM  einen  Na- 
men iOTOlviren,  könnte  es  AMMITS  sein,  derselbe,  welcher  auf  dem  eben 
daselbst  gefbndenen  Votivstein  vorkommt,  nud  den  ich  sonst  nur  noch 
kenne  von  einem  dem  Neptun  gewidmeten  DenMelBe  aus  Douh 
bürg  (SSeeland),  von  einer  Lampe  aus  Vorburg  (s.  meine  R  dm*  beel^ 
den  en  gedenksteenen  van  Zeeland  S.  88-*97),  nad  von 
TOpfttrwaaren  aus  BelBKrshelm  und  Ueddernfaeim  (n*  die  laacri^iswst 
■a  ierris  Nän,  repp,  p.  S92  Nro«  dt). 

Ueber  die  Ittschrlfl  des  Votivstelnes  habe  ich  attafährUeher  Naoh-^ 
riebt  gegeben  indem  algero.  Kon  st-  en  Letlerbode  18Mln.SiL 
lob  hebe  daraus  nur  Folgendes  hervor.  Es  hat  dielnsohrHI  mitgrils«* 
ser  WahrseheinHchkeit  gelautet:  i 

VO.     »AC 
A(M]M1-   [SB]         ' 
CVNDpN] 
[M]  Lite-  XUXVtV] 
[V].  «.  L-   [M.] 
[N]*   FRANC 
d.  f.  V0$ego  9aehtm,    Ammka  8€cukdimi9,  mües  Uphpii  Meedtuiä 
ülfriie'  VieMHty  nathne  F)ran€U9,  ffOHtm  9€^0fi  lnbeM  merH^4 

Üass  <ne  MklussTormel  V-  8«  !/•  M  sieh  auf  der  vorletaten 
Reihe  beindet,  L^t  einem  Trrthume  des  Stetanietssen  au«usehrelben. 

Die  liXete  Reihe  könnte  auch  gelesen  werden  Alai  FRAN<« 
GoHüi/  eshatwenlgstens'eirie'afelohe  äla  gegeben,  nadh  dem  ton  mli^ 
kerausgegebenen  Grabsteine  vom  Bomsdken  Felde,  In  Gedenk«^* 
feefeenen  der  ^iermanen  en  Romeinen  etc.  PI.  Vit,  vergL 
erotefend  in  Seebades  Krif.  Bibl.  1888S.6ld,  OreH.  n.40e», 
JSftfffier  InscrIptt.Germ.  II,  227  n.lSSf)  aber  es  ist  wahrschein- 
licher, dass  der  jeizt  fehlende  Bu<^tabe  vor  f^AMC  bin  N  gewesen 
Ist,  weil  A,  statt  ALA,  so  viel  mir  bekannt  ist,  nicht  vorkommt. 
Auch  gVstibfli  wir  das  TSaÜane  Wraneus  noch  einmal  angetroffen  au 
bäbeü',  'ntmtith  auf  einem  Onibstelne  ans  t^oulsendorf,  bef  Calear, 
beauDBgei^b^n  In  den  obengenanfiten'Oedenkteekenen'Pi;  XI Vy 


DMi  fii.  46r  emien  fltfle  daroh  VO  drr  Vaaie  ¥^0#s«8.to' 
■ckohnsl  ••iit  9«iiy  teralii  vdraeliBiIMi  «if  4«»  9t  Bei«wiberft  b^Ai«- 
draeii  uitt  4em  V«sego. gewidmeten  VttfvaieiBe  mtt  der  loi^krilti  . 

¥O8Be0 

MAX8II 

MINV8 

a  D.  A.  armier  p.  I«XXX,  10»  Or^ll.  b.  SOfft,  4#  ITirl  iw^MJH 
AfpA  mofm.  p.  8ia  B.  889)  Steiner  h  o.  S,  ^79  n*  787.  Bi  Maw»r 
■ooh  «tee  BBdere  Dlvinüftt  kekauit,  derca  Nvnt  mH  VO  Mifliiifty 
fwmt  0imai  au  Augsburg  geAmdeoeo  Stoiao)  and  V0[#IANV8  balatea 
800;  s.  u.  A.  Orall  n.  8071,  Hefnerdtk»  röm.  Bayern  n.  17^ 
de  Wai  i;  0.  p.  818  a.  889|  aber  wir  vemathea  mU  Befnery 
Aeem  aaf  Jeaem  etelae  stall  D£0  VOlil ANO,  »laad,  oder  UUte  atebaa 
aaHea,  DBO  YOIiKANO,  wie  der  Name  des  Vulkan  oft  auf  «sden 
röm.  lasohrifteu  vorkommt<<  Ueber A n%miue  Secm näinme  tat  oaa  aa» 
derw&rts  nlohts  Nfiberes  bekaQal;.er  gebdrte  aber  Termutblieh  su  der 
Familie  der  Seoundiner^  womuler  sich  bekaanUioh  ansehidiebe  Gross« 
b&ndler  beflindea;  man  denke  au  das  tgelsche  Denkmal  (s.  die  la- 
sehriftea  u.  A«  bei  Lereek  Oeotraint  IV>17a.l4^  au  ver^iehea 
Steiner  L  o.  111,  M,  wo  aa  der  Iftterateir  noch  hlnaugeffigt  wer- 
den kann  die  angeführten  Rom.  beeiden  en  gedenkst,  van  Zee- 
laad  8,  <8).  Aach  widmete  ein  Seauadiaer  der  dea  Vehalenala 
au  Dombarg  eiaea  Alter  o*  aiaWons»  «das  (a.  die  Rem»  beeldea  ele*  1.  e«)« 
IB  deawelben  XXn.  Hefte  dieser  Jahrbaeher  hatllr.  Dr. 
Schneider  den  aaf  dem  Moatsrberg«  geAiadeaen  Uragmeatsrisebea 
Deaksteia  der  dea  Blndena  besproohea  (S*  68«-e4)9  Aaoh  fiber 
diesen  8teln,  der  steh  seit  eiaiger  Sett  Im  Hnseam  htersslbsl  beinde^ 
Ist  ?ion  mir  in  dem  oben  aageführten  Koaat«  ea  I«itterb#4e 
ansHihrUolier  gesproohea  worden.  Es  steht  auf  dem  8tetee  aiclit> 
wie  es  9.  #8  helsat;  DBA  HI^V 

///WM  CIEN 
aaadeni  aehr  deattieh:  DHAK  H IiV 

jmSM  CBN 
Aaoh  Ist  (Ua.  8)  das  CBN  ateht  so  beatimmt  durch  CKNierfinifs  sai 
ergiiMSBa  wie  Hr.  8«  glaubt,    weil  bekaantUoh  aehr  ?lele  rdmische 
^ifimn  IBit  (7mi  aadMigiea^    Dms  dia  IMkwANraiel  V.  «»  Xi»  lli.ü«« 


IHtriffHiw  ifi 

IMP#J  <Ml9r  iW*  i>»W»i<lf  feinj  B^  IMUW  gar  gßtmt.hiiktmf  if^Hkä 
fMI  MiC  ^  lMB4Mi  4«r  i|fe#  Hintan«  g^iyi4<wriW  lmw»r^^  te 
Bonn  (I«tfr«oA  lliy  9!»  9w  97)*  i^ntfli  M«r  4fm  Ww^9H  4imm  itfHh 
MMtM<ii<»|itii  JP«il]MiMii«9  iMW  hk  wC€^iiii4)o|(Al«rM»ebldi«liDngen 

MC  «Inf  m  AoUr,  der  90  WiiHi^o  9uiIwm(UcIi  iHm  de«  Ji^mlMiw 
Cinteft  1Ni«^M  TOA  demPftohiM'  üeyari,  A«f  deaiMMterbars^  a«|i> 
Umft  fßU  DiMor  Afflurr  IM^rf«  »vf  eiaeni  Plfteheiirantie  tob  p.  m; 
4(IQ  iMh««  »alMr  v^^  rdniiolie  ^hahen^  2iagdtk««Bi«»le  Mid  Tn^ 
•Miiey  4fo  glaiohsttUlf  «iM  dl«««m  8li«iw  MiilpMniben  wai4ai>  wmI 
dtrwi  VFQfcl  Qocfc  iMkrtr«  In  ik^rm»  gobootae  Terborgen  ««ta  wagaai 
«•n  j«M  iimb  «Itathullieii  Hpborbett  wif  d^r  Erde  s eiBirtu*  lenm 
llggii^  PI#iMr  AolMr  g«bM  «oob  «q  d««  MOBtoPbergo»  dock  wM 
•r  »Mfdiiol  iNiirtiiii*  dwioiieliiflii  «tton^  tteta  Vakrwegy  dar  T«iIiO*iMiN 
dwf  CPlMMinJi  Csloiirwflld)  ttMh  dtm  Beniscb««  Feld»  fihrt^  wiloh« 
F«jM  ^WMie  gn  der  «gderen  Mite  jeneaFtfirwcges  anf&ogti  BelcfumU 
ttib  wvvde  wof  nehrereit  Jaiureo  Mf  dieMn  Felde  >  aebtt  sedtrai 
vledeehM  Alltr(bdiMeiv  ^  eise  «lenüloli»  Menge  OniMelae  Bit  Ina 
iAiifteii  geftinden,  wQTgn  eie  grosser  Thell  iMi  jelol  nptJb  in  dfcr 
8«P«lliPg  der  Seelelftt  för  Wisse Mehafto»  in  OlreehC  beOndet  ulid 
fgii  üir  beranegegebenisliBs  «edeakteekeaen  dbr  OermAB^e 
eaB«»fi9enTftr.  VI^IX  (Utraohl^  188«,  8.),  rergl.  dieee  Jfthiw 
lieber  IXj  07<),  mm  dleeem  GfiberCblde  euf  op  gea  Borg  itebt 
glee  «Bsw  Aoker  in  nnber  Verbindung,  ond  «war  om  an  nAhar»  iveB 
Mf  deniMlben  Aeker  (ehre  10  SebritM  von  dem  OvI»  wo  der  dän 
IWgdewDi  Htcip  gelbaden  vnrde)  ebenflüla  ein  rdmtebee  Grab  eiiblaakt 
Werden  le^  das  naeb  Anvaga  des  Ftaiders  f  0iyii«>  aas  10  aiegtf* 


t)  Job  benistiEe  diese  Gelegenbei»  die  ^ahrbb.  IX,  gf  11.8%  IK«o 
aUigeUieilte  InsebrIII  an  verbessern  in: 

▲TOMT 

TIF-Mgi 


[SRT]NAIlK[a]RD8» 

[FJC 


I^Rttet  elBtf  Mdrtel  siiMunnieogeAetfBl  wAr  (äüM  iliiiHcli  ^BftllelddiMni*'^ 
•elieii  6rib6ni)y  worin  man  aber  ifur  terliraiiiite  Kttoehai  iiebsl 
einer  Rapfemanse  geAinden  hatten  die  Mdntte  ^vrar  leider  bei  meiner 
An^tresenhelt  auf  dem  Monterberge  nicbt  mehr  su  linden. 

b  Ist  wobl  an  TermBthen,  dassiftof  dienern  Aeker  ein  ioeettmm 
geetanden  habe;  die  vielen  dort  geftindenen  Reste ,  besonders  Vor* 
ttlefne  and  die  schöne  Lage^  in  Yerbindnng  mit  der  der  dea  BUtdetm 
gewidmeten  arm,  geben  su  dieser  Vermuthung  allerdings  Attlass,  oni 
loh  darf  woU  MnssuflSgen)  dass  es  sehr  möglieh  Ist,  dass  der  Ho^Mier 
4lteln  der  dm  BImdana  nicht  zu  Blrten,  wie  bisher  geglaubt  ist,  son* 
dem  ebenftitls  auf  diesem  Monterberge  geftinden  sei.  Dieser  Steht 
uAmlteh  beflind  sich  bekanntlich  früher  In  der  Sammlong  desPrlnsett 
Morfts  von  Nassau,  eu  Berg  nndThal  bei  C^leye,  welcheSamm'-' 
limg  ans  verschiedenen  Orten ,  ^.wischen  Cleve  nnd  Xanten,  aasam-* 
»engetragen  war.  So  viel  Ich  aus  den  mir  eben  suMngliohen  Qvenen 
ersehen  kann,  war  Cuper  der  erste  Heransgeber  jenes  Steines  (mOna. 
atft.  p.  111)9  ^^'^  Cuper  führte  ihn  bloss  an,  als  sich  m  der  Samm- 
lung des  Prinzen  Morltn  su  Berg  nnd  Thal,  befindlich.  Auf  Cwpet 
beriefen  sieh  diespftteren,  wie  AMngh  (Notl.p.toe),  Mutraimi  (I*  P« 
119  n.  9),  Cmmegkter  (Brittenb.  p.  81)  u.  A.;  nur  Letaterer  spricht 
als  seine  Vermuthung  ans,  dass  der  Stein  au  Birten  gie- 
ftanden  sein  könnte.  Brst  der  Verfasser  der  Haehriohten 
«ber  die  su  Cleve  gesammelten  Alterthumer  (von  Bug^ 
genhagen),  Berlin  1795  S.  74,  nennt  BIrten  als  den  Fandort  Woher 
kber  hat  dieser  jene  Nachricht,*  die  er  nur  einfech  und  ohne  Belege 
«iederschreibt  (nach  mehr  als  100  Jafarea)  erhalten  ?  Rs  steht  sa 
vermnthen,  dass  er  die  Vermuthang  CaimegUlm'9  an  BAofatig 
gelesen  und  füir  ein  Factum  gehalten  hat.  Wenn  sieh  also  in  ftüerea 
Schriften  keine  bestimmten  Notiaen  vorfinden  sollten  über  Birten  als 
den  Fandort  jenes  Steines  (etwa  in  dem  mir  jetzt  nicht  zugfinglichen 
SaduHum  Prine^pis  etc.,  von  J.  H,  Bathenbuchj  oder  In  6,  Sck&taufs 
Abb.  de  dea  Hladana  Lipsiae  1748),  wird  man  wegen  des  fihn- 
liehen  jetzt  auf  dem  Monterberg  geftindenen  Steines,  wenigstens  mit 
mehr  Grund  den  Monterberg  als  seinen  Fundort  vermuthen  dürfen^ 
als  das  von  Cannegiefer  dafür  angeseliene  Birten. 

Ich  kann  mich  von  diesem  Orie  nicht  trennen,  ohne  noch  eines 
archfiologischcn  Vandalismus  an  erwnhnen,  der  sich  dort  in  dem  ver- 
flossenen Winter  zugetragen  hat.  Als  ich  mich  diesen  Sommer  auf 
dem  Bonischen  Felde  bei '  dem  vornehmsten  der  dort  aasAssigen  Land« 


.Mkedfm.  in 

lMt6  Mknd  Cfim  fcAiem  V^ta  )Laiill«.MiTor  wilrQiw  Jabrtn  diertei* 
Mten  CbraMeine,  dte  steh  jetet  sq  Utreolit  betfiuleB),  Infoniilrto  M 
aiicli  «wA  römlaehen  AU^rtbumcvii^  besonder»  iwiehf^lUtotai  6(eliie% 
die  dort  in  der  leteten  .Zeit  aa%eeraben  acte  küimteii«  Da  esreiUta 
er  mir|  daae  man  ia  dieiem;  Winter  .aolSIlls  eiaea  grofleeaTaf«* 
eiaia  gefunden  habe»  der  mU  BuobitaJben  wohl  be- 
schriabea,  aber  ia  zwei  9ificke  xerbrochea  gaweeea^ 
weshalb  maa.  iha  serschlagen  und  die  filueke  (Tenaotfillnk 
Ifir  GeoMai)  ▼erkanfi  habe.  Kaia.eiiusiges  Fraenenl.  war  mein 
aatafladen,  and  allea  was  mir  äbrig  blieb»  war»  mein  grosses  lte««i 
daaera  aber  dies  Yetfahrea  auszudrücken»  mit  der  driageadstea  Btitte^ 
hinftiri  doch  kelaen  mtt  Buchstaben  besehrlebeaen  Sfein  mehr  sm  sotm. 
schlagen»  sondern  diese  sorgf&ltig  aaikuhebea  und  zu  bewabJRta»  Ma 
sIchAUerthamsforscho'  darnach  erkundigen  möchten»  wo  danagewian 
durch,  gute  ft'else  die  ktoSne  Mühe  des  Bewahrens  belehpi  werde» 
wjvde.  Es  sieht  zu  hoffen^  da^  diescc  Reih  binfoct  befolgt  werd^ 
wird;  jedieafalls  aber  bleibt  zu  wäB^hen»  .dasa  sieb  daaa  aad  wan« 
AttertbamsftnRscher  an  Ort  and  Stelle  begeben»  um  vnaobznfiragea^  oh 
aktt  eiwas  gefiiadea  sei? 


.  i 


i 
Mit  Bezug   auf  die  Mittheilungen  über  germanische  Umenfunde 

auf  dem  Niereoberg^    10  MimUen  östlich  von  Emmerich    {ß,  t40V 

und  über  Grabhügel  an  der  Niera  zu  Caibeek  C^icht»  wie  esS.  I4t 

heisst,  Calbak)  kann  ich.  Ergänzendes  mittheilen.     Was  die  Urnen- 

Ainde  auf  dem  Mierenberge  betrifft»    bin  ich  eben  so  sehr  wie  Dr.  ^^ 

öb^rzeug^  dass  sie  germanische  sind;  aber  aus  der  Abwesenh.eit 

*  I 

▼  on Metallstucken  oder  sonstigen  Gegenstände ndurftei^ur 
dann  mit  Wahrscheinlichkeit  auf  vor.|:.ömische  Zeit,  geschlossen  wer- 
den,  wenn  man  bestimmt  wüsste»  dass  solche  nimmer  dort  gefunden 
worden  sind,  noch  auch  gefunden  werden  können.  Nun  ist  mir  iibät  genau 
bekannt»  dnsta  dbrr  vdr  mehr  als  zwanzig  Jahren  ähnliche  Urnen  auf- 
gegraben sind»  wovon  eine  in  meinen  Besitz  gekommen»  und  die 
nebst  verbrannten  Menschenknochen  und  Asche»  noch  eine  seegrune 
ParVe..von  Pasta. aad  eine  felaoc.  kupCerae  ^pir^ile  (vklleicht 
FiagniTlilg)  entbiet,  Ule  Perl^  .Ist  ^ehr  venauthUch  ri^paisoh »  sif 
iMMnflM  we^ltßfjptm  .mit  M^fsohei^  genau  «i^riMn«.  Dia  Spirale  ist  zecr 


teu€nt9  «iitf  o^»Mito<*s  iHnsn.  m»»^  «egMMtfiiiib  Mfln^M  tM  jetet 
tti  def  «MMlifMIi?  4«f<90ote(fte  Üir  WM»mlMlNm#fr  Ml  irirMM*  Idi 
Mlw  iitoep  geii«M  a«lfehM»g«ii«  fl»;r«i  Mi|;»liirflgM,.  dl»<  dMb  BM.  C«^ 
lillb  ^r  ti«  «iri  heMUH»  «rateoMy  glynitr  Mi  IMliuite  üüe».-  . 
-  INo  CaUwdbM^ktte  arabkflKer  i^erdM»  vikn  Miu«  IS -aar  »Mfe 
«ider  «Mifiaiiisft  MfttMtlrag  d»9  IM  Cmv^  Linzik^  iaig«#nito|  y,«9 
iWhtt!  4iat  w»  WBÜfeMtti  Mifen  1)iv«ri  tMfjfsgntiti  seM^-  -m  «»  m 
IMi  ftiMv  iiüiewUHi  geblMeo,*  ot  sie  rlnlBck  o^et  getmtUUHßt'iemä 
emji<  Mir  imaMmtlMitt  kanä  Idi^  vitrsldbeniy  <Mli  ju«  Bigel^  Hbm 
■o  iMü  1N0  «ofder  Me»^  bei  dt»  SMdtoiNiii  Wdbe^  gOMMuilMlMr 
MtkiiBll  ibuL  T0r  vlBlieB  Jatoem  hnl^e  ieb  dort  Miv  uAflmgniftfb« 
A«Bgi«lniifBcn  vemüHilM^  uiui  An-fttier  NaobrloWcn  gegtben  m  tum 
Jm  aalir«  I8SI»  ««  Inbeim  bet  kr«  Niybaff  bienMigtgeb«ii«if  #dbflll« 
dlMii9  St^fffb^urelen-  der  oode  €h«r#*i«iteif  (Yf  uu  M)^  abd 
m  Ma  IM'  Mn^b  1M9  fto  mrtdbt  bei  Niitiiii  emichkftttntik  W#Atft 
Cl«4'eii4i«#«]ie<i»ei»d>«r  Ckerü-firtieii  «tt  UMb'eiH««  drdin^d^ii 
»iikie'r  »dt'e'f  v»ii  ddn  Bfedert*  jr«^  «,  f i  m^  a  seidb  StfliPifleft 
enthalten  genaue  Ausgrabangsberichte  über  €rtb«ttk$i  Wtm  fllber  UM 
jene  Berichte  hinausgebt,  besonders  in  dem  erstgenannten  Sohriftehea 
(meinem  ersten  archäologischen  Jagend -Versuch)^  dafür  wolle  man 
mich  jetst  nicht  mehr  responsabel  machen;  namentlich  retractire  ick 
jtt^  BesGih&idiig  einiger  dort  geftindener  Bfetalistiicke^  wie  die  Tat 
If)  0  abgebildete  sogenannte  Fram  ea^  und  die  Lesung  der  In  M 
Äedtfge  Seite  41'  tnitgetfieflfen^  damals  eben  ausgegrabenen  röm.  6rab- 
schrfft  vom  Bördscben  Felde,  jetet  noch  in  der  lAoubenschen  Samlnlailg 
m  Xänfeüy  und  rievtig  gelegen  von  tU0a*y  in  Houben«  Anti- 
qirariutt  S.  tf5  und  in  seinen  Inschrifren  Xantens  9.  15,  voi 
tetscH  fn  seinem  Centralm.  in.  n.  198,  von  /keiner C0S,lnnctr* 
romm.  Bhent  686  (1*  Ausg.)  u.  von  A.  ni. 

Leyden.  den  84.  Juli  1855. 

Ii.  X  F.  Janiseik 


*M>i 


'» 


m  Nene  aiftffaarUebe  1Anide^knmg^&»  \m  f^gP^ 
r n  nig^b^e« l r  1(-^  !!«#« 6 1  d  orf.  Indem^  ich  ibein^ll^Obera.MrMMa^ 
«MF  mAhef^tAäee&  äenk'^f^MtJtdtt^  tMfT  4l^  IttttqdteliWfteitotWciNligu 
IMeil^klbranKlAtriiHt^MMUiMrf  (M  «iüeift^  vieittif  «btt 


Mthämgßl^'in  irffirtttiw  iBigi» Aiär  «aioMite— »  h«ffe  ich, 

bald  sar  Realisiruag  d«B  IftBgst  g^gte«-.  Wiinaelifs  füibren  wcriL^^ 
eise  topographtoche  Karte  der  altesteo  bewolmten  Orte  der  Rheinlande 
oder  wenigstem  ehiselner  Thefle  dferselbeir  2a  emtwerfeii  mtd  dadurch 
eineit  mafinieadea  Ueberbliek  über  dte  ältesten  CofCui%astflnde  dienet 
Qegettdea  ztt  gewahren  ^  zu  welchem  Zwecke  dte  nach^teheiiiteu 
Bfittheilungen  als  ein  kleiner  Beitrag  angesehen  werden  mdgen.' 

%y  DI0  Stadt  JiemBn  wd  daabMaeiibasteCrima*gbauae»Mtt€« 
noch  immer  manche  Reste  aus  dem  römischen  Alterthume;  die  von 
Zeit  zu  Zeit  aas  der  Erde  zum  Vorschein  kommen.  So  stiess  naa 
im  Monat  August  d.  J.  beUa  Kellergraben  in  dem  Hintergebäude  dea 
ÜMMCs  89  O  in  der  lÜeAerstrasse  auf  ein  rdmisches  Grab  y  wobei 
Urnen  und  andere  XhopgafSase  swp  Vanohdii  kamen f  etai  gr^aat 
trogarfig  zugehauener  Stein  war  vor  meiner  Anwesenheit  bereits  ver- 
nouMrt  worden.  ^  in  den  B?lnden  ron  Mvatien  sah  ich  ausserdem 
mehre  In  Meitss  und  Umgegend  gefundene  rdmische  Thongefässe^ 
Hflnkfjkrij^c^  Mäoa/en,  ,  llacliek  (Mäaselq)  %nm  teEra;«iglilat«,  ^tfhrunter 

daft-nih  dem-  BteupM      ]  ■  A  -^^m/ß  WNtg  f  ^  A-veütUHn^  ettetMete 

mit  dem  Stempel   I  iC^Y  VRVSF  | .  —  Sehr  zu  bedauera  bleibt  «•> 

dass  die  oo  zahkreiokan  an  dieaam  «ur  Emaarzett  badencondti  «M 
entdeckten  AiKrthiwir  liur  Ihve  Auf btwafarailg  bia  jetzt  ketnt»  Cm« 
tndpnakft  gjafiindea  haben; 

Z)  Bei  dem  Dürfe  Appeldorn,  in  der  Käbe  dea  MABterbec^ 
ges,   ist   eine  Schussel  aus  terra  sigillata  gefunden  worden  mit  dem 

JMempel    f  CAlVS  F  [ j    dieselbe   befindet  sich  im  Besitze  des  Herrn 

Geometera  Firks  i«  ]^ieukerJc. 

8)  Bei  dem  Dorfe  Nie.ukerkj  im  Kreise  Geldern^  wnrdea 
mehre  Kruge  und  Schalen  aus  terra  sigillata  gefunden  ^  welche  in 
Mh'ttmMlgey  dea  Hn.  Woinetertf^  Pk^  aoAewahrtr  werden; 

*    •  ■ 

4>  ka  ^etüeniaB/  HawiHftwB -^  beBade«  aMk-  »ilhre  SeMbMUf  mm 
taif»  «igUlitey  i»femoBa;ribein,,  »tügfei  oddiSdiden  ms  tholi^  «mMNV 
ka JtetfoaMiUI  ikni  Mu  Dedb  Mam  i»  KMtoe  Mldeftt  Mdktin^ 


JW  Jbvwhmii« 


Aindene  Altertliiaier,   daruiitor  iwei  S«ludcB  mis  tarm  tlgUlAto  »il 
dien  Stempeln  |*^ERIVS'P^  nnd    |  DISETV'^] . 

63  Zu  Pont  bei  Geldern^  wo  man  das  alte  Mediolanum  ver- 
muthet,  wurden  im  sog.  Dartmannsfeld  römische  Münzen^  verzierte 
Schalen  aus  terra  sigUlata  und  thdnerne  Kruge  gefunden.  Vgl«  Jahrb. 
H.  III^  8.  195. 

7)  In  den  Sandgruben  an  der  Hochstraase  bei  Kapellen^ 
im  Kffeiae  Geldern^  kamen  Sobalen  aus  terra  sigUIata  aum  Vorschein. 

8)  Mml^che  Henkelkruge  wurden  gefunden  im  Rheurdter 
Kirchhofe,  Haag  bei  Mirlo,  und  bei  Druptstein  (6eldem). 

,9)  Auf  der  Sevelec  Halde  CKr*  Geldern)  fand  man  Sehnten 
•OS  terra. nigiUatay  Womnter  «ine  mit  dem  SIeippel  |  IVSTVSFK  ] . 

10).  Auf  der  Hanaelaerer  Halde,   in  der  Nähe  des  MoAter«. 

•  •  • 

berges«  kamen  römische  Urnen  und  Krüge  zum.  Vorschein. 

11)  Im  Slielerfelde  nwisehen Droyen  nnd  EyrntilBy  wurden 
Schalen  und  Töpfchen  ans  Thon,  lm£jlierfel4«  bei  Nenkfttshen 
römische  Münzen,  und  In  der  Haidorper  Haide  Bruchstücke  Ton 
CletSssen  aus  terra  siglllata,  Töpfe  und  eine  Axt  gefunden.  —  iSammt- 
Uehe  TW  9—1 L  anl|;efBhrten  Alterthomsgcfgenatfinde  habe  Ich  in  der 
Sammlnng  des  Hrn.  Flrks  so  Mlenkerk  eingesehen,  lind  kann  nicht 
unterlassen,  die  naohahmungswerthe  Sorgtelt,  womit  Hr.  Flrks  seit 
Jahren  die  Alterthumsreste  der  Gegend  zu  sammeln  eifrig  bestrebt 
Ist,  lobend  zu  erwähnen. 

12)  Ausser  den  H.  XXII  von  mir  angeführten  germanischen 
Urnen  sfnd  später  noch  einige  an  demselben  Orte  aufgefunden,  und, 
jedoch  nur  bruchstucklich ,  In  meine  Bände  gekommen.'  Die  eben- 
daselbst erwähnten  Gräber  bei  Kalbe  ek  an  der  Nlers  haben  sich 
gteltihflAlIs' als  germanisch  ergeben.  VgL  Janssen  H.  IX  S.  ^6. 

13)  Aß  der  AussenaeltQ  der  Kirche  den  Doff^  M  e  |^  r,  An  Ib^ftae 
Rees,  finden  sich  zwei  Begräbnisstafeln  aus  gelbllohwelssem  Kalkstein 
elngemaufirt^  die. derselben  Periode ;aagelköi«n,  wie  die  teMbn  Jiereits 
YOK  ttftr  H.  X  nnd  XVU  nlleeihctHeii,  lAiKelIna  «nl  Till  hellndiMMa 
Qffabeohriften«^  m»  eine  dlnser  BegribnlhstaMa  .  bUdM  «IftittHidrfll 
▼on  1  Foss  Seite;  und  Ist  rtageom  mit  einem  Raiide  Tenthto^aowln 


rnr 


«neb  dl»  elBBUiieii  0eiltti4iir^  doppelte  "reitlelle  (IvciliBted  v6n  etanf^ 
der  g€8eliiedea  «tBd»    6te  Mgl  fblgeade  Intcimil; 


+-ni 


•iDMR   y 


OBIITi^  VV 


liVERA  0 


LAICA 


Die  xweite  Tkifel  ist  13  Zoll  Ikoeh  und  17«/,  Zoll  breit;  sie  is 
1  ZoD  Toni  Rande  rtngsum  von  einer  Tertfeften  Linie  elngei^cblossen^ 
und  ebenso  sind  die  einzelnen  Zeilen  durob  solche  I«inien  eingeftsst; 
die  Insefarfll  lautet: 


1  + 

V I  •  . I D  V  S* 

N   0 

¥  B  M   B  R  I  8 

•BEN  ///////  ZOO-        H 

E  T 

F  I  L  I  A-    E-I 

R  E 

6  I  N   L  I  N  D  • 

M  I 

«  R  A  V  B  R*T        1 

A  IT' 

►     X     R  M      + 

'• 


l>er  Maae  der  in  Nro«  1  genannten  welbltefcoü  Penott.  btaüit 
nnbekannt,  der  Todestag  ^var  der  18.  Mare;  ebenso  der  Naone  der 
in  Kro.  S  genannten  mfinnliohea  Person,  der  Tddestag^  sowie  der  Ihrer 
Tochter  Reginllady  war  der  8.  Norember^  idie  drei  gehörten  <dcA 
Iialenstande  an. 

Em«erioh)  November  18M. 

Dr.  J.  BGhneider.  . 


■*ww-"*"«»»f 


8.  Der  borghesisohe  Fechter.  Die  Statue^  welche  unter 
dem  Name»  des  borghesischen  Fechters  bekannt  is^  ist  verschieden 
gedeutet  worden.  Stosch  wollte  einen  piskobolua  darin  erkennen, 
eine  ErUärangy  welche  Winckelmann  verwarf,  indem  er  lieber  diese 
Statne  y^Hur  die  Darstellung  eines  Soldaten  halten  wollte^  der  sieb  ip 
einem  gefahrlieben  Streite  besonden  verdient  gemacht  habe^f  IHe^ 
Arkliraig  Winekelmanns  trat  Iiessing  bei  j  er  ging,  aber  «och  einen 
MMM  wtUar  and  b^hMl^t*,  dUeBe. Statu«  st«ll0  ^teauuul  «iMlian 

18 


4«r)  Ab  den  MActfleMlidttii  J^eUIrtrrft  €kftlf  rfjiai  .  hmatog 
ursachte  diese  Entdeekutig  groase  Freude ;  «iü  wurde  aher  yob  Audaniy 
und  namentlich  auch  vodKlotc^  bestrfHev^  und  Lessing ,  der  fiasi 
immer  gegen  Klotz  Redt  hhhieJty  iäh  sici  genötbigt,  seine  Erklä- 
rung zuletzt  zuruckzuttehrted.  Ef  IMUe  den  Beweis  dafür  In  einer 
Stelle  des  Cornelius  Netios  gefundfOb  Sie  steht  gleich  Im  Anflinge 
der  Lebensbeschreibung  des  Chabrifla  and  lautet  wie  folgt:  HIc  quo- 
que  In  summis  habitus  est  ducibus :  resque  multas  memorabiles  gessit. 
Sed  ex  his  elucet  maiime  inv^ntnm  eins  in  proeli^  quod  apad  Thebas 
ISecit|  quum  Boeotlis  subsidio  venisset,  Namque  In  eO|  victoriae  ftdente 
summo  duce  Agesllao^  fugatls  lam  ab  eo  conductitiis  catervis,  reli- 
quam  phalangem  loco  vetuit  cedere  obmxoque  genu  Mcuio  prüieckup»^ 
hasta  impetum  excipere  hostinra  docuit.  Id  noraa  Agesilaus  contuens^ 
progredl  non  est  au^us  ^udsqde  lam  Inöurrenf^s  tuba  revocavit  etc. 

Die  Zweideutigkeit^  itel^he  in  den  fantbritrichenen  Worten  liegt, 
konnte  auch  selbst  der  Scharfsinn  Lessings  nicht  daraus  entfernen. 
Später  hat  er  sich  daran  erinnert^  dass  dieselbe  Begebenheit,  von 
welcher  Nepos  st^richt,  auch  von  biodor  und  t^oljän  berichtet  wird, 
und  dass  die  Ausdrucke,  i^elche  dK^se  bdideü  gHechischen  Schriftsteller 
gebrauchen,  jene  Zwtüdedtigfkelt  ^ntlbrienj  Aber  auch  so  wurde  es 
nicht  möglich  seilt,  sich  ein  ganz  adäquata  Bild  von  der  Vorstellung 
EU  machen,  welche  in  diesen  Stellen  ausgesprochen  wird.  Nur  wenn 
iMr  eine  Mdlicie  Damtelldng  von  jener  SleUun^  haMes,  wllren  wir 
ifll  StMidb,  sie  gantf  zu  TersteheH. 

Bs  gibt  ein«  aide re  Stelle  bei  timem  i^eran  iatetaiachen  Softrift* 
fltdier^  n^elehe  Lessitag  otai^  Xw«lfei  zw*  Briftiiterliag  der  Steile  4m 
Cornelius  Nepos  angeführt  haben  wurde,  wenn  er  sie  gddannt  MltA. 
Dass  er  sie  nicht  gekannt  hat,  scMMsse  Ick  ebto  dJUMis^.  weil  er  ihrer 
nicht  erwfihM  hat  Auch  in  den  Kommentarien  zum  Cornelius  Nepos 
wird  dieselbe  nicht  erwähnt,  und  so  glaube  ich  hinreichende  Veran- 
lassung  zu  haben,  dieselbe  hier  anzuführen. 

AüiHtlkniM  lltftr<)eHinü9  bea^rtiifift  10,  tD  eM)?  Wüti^  Sehlacht, 
^tltU  d^  KaUfek*  Sn^nä  den  Alietoami^A  bei  fltrii^smM^g  n«fll»te,  üdii 
^hmer  did  HOmei'  ^((egHsieh  h^iHrorglif^m  fn  die^eir  Micbt«i%wii; 
kHffit  ek\  bffihes  quodaihihod«  cMt^^  cum  paWbus)  AMteMtml  folMMIf 
M  e«l8i6f§s;  MXWcf^  hsri  nlMi(^  dOciles?  Uli  fM  ^  ttarMdi;  Al  qttDiHiei 
Ökttfi;   ftttttfrf^  i^ti  IMeAt^it ;    gfAndi»siMii  All  <5^omü9  fl^tt.    fH^/M^ 

^BMt    VMn^    allillibtiM   dl^cRHlM  i^dde^e   i^ttiilth  I6c0   ütMMMiM« 

ntiUiiiÜA^yii   MiAiirtüitt     i^iiiBiiif     tiMi^iina  d^ifliulAifc*  'üj^jümm    Jk^MhiäAifc 
wwsHWyWg   wijnT99U9  g^tn&mvy    mtuvwm   I  w/Hfi%tnu   |PCFpMPwv  -varvafnv 


inrnoB,  BssHail  tütqiie  «uUlo  mrden  opttmattiii  glolNi«^  tucer  qttoi 
deaenwbvH  et  regos^  el^  rfeqiDtfnte  Titlgo,  ante  alioü  ag^lna  noi^tra^ 
mm   irrdpit    et  iler   «M  apdfteBdo  ainqoe   prloiRiioriia    fegiMien 


flhie  Hrtfiiiterang  wonm  ^tr  nooh  dM  Pol^irfe  ^eW&  UelfdlP 
▼o*  flcB  IWMif  #M  «üg^^beo  >  M  iatten  meh  auf  ^as 
reoM^  Kaie  gtftekirt  and  8ieb  iKI  ihren  Mlild«n  gedeckt,  M0  fti«  itt 
dan  Kanpf  garudU)  nadttdem  dia  badtatir  und  prtnolpes  gCMililagefl 
oder  armadat  waaali«  Triaril,  geaa  dextro  tdaHi,  MMiNa  cottiolii  «d 
consnrgendum  exspectabant  *}  •  •  •  Ooitiorgite  nunc,  IminM  e^adifl,  In* 
lagri  advenaa  faaaoa  •  i  abt  triartt  conaitrrazaraat  iniegrl^  refiil- 
gealibaa  aratfa^i  »  *  » 


4.  Oaa  Jadenbad  kä  Aadarüach«  Bei  dea  Vararbeltab 
mum  Aufbau  des  oeued  Mafleums  ad  Kdln  hal  laaa  ein  tinteHrdtocbea 
Oevaab  aafgegrabaif^  welebas  aber  baU  nachher  sersidrt  wr>rdan  MC, 
ohne  daas  eiaa  Zeiehauag  daroa  genommen  wordeb,  um  daa  fifld 
dtaaelban  an  erhaltori^  Dib  Beschreibung  desselben  ^  wie  hie  fa  der 
Kölner  Zeitong  vom  18.  Juli  18dA  enthalten  ist^  lassen  wir  hier  dfil* 
rucken,  theils  um  der  Sache  willen,  theils  wegen  des  in  der  Ueber- 
schrift  genannten  Bauwerkes  au  Andernach. 

Bei  den  Abbruchs-Arbeiten  am  MInoriten- Kloster  wurde  gestern 
•In  gedlanerter  abd  fibeiii^öfbter  Aadn  anfgegrAben,  dessen  tomfaliger 
flSwebk  letbhl  an  erkennen  isf.  Der  RauiA  gebt  im  ftmem  ton  oben 
nai^b  baten  2S  Fnss  Hef)  nilsst  im  Licfated  6%  Fu^sT  «ach  def  Lfittge 
bM  4Vi  Fus^  iri  die  Bfeitd.  Die  tVilnde  sbid  naekte,  rohe  Mairerb 
ebae  KMkb^wurfi  tifa  Boden  Ist  efn  dteinMock  elngettiaueff,  and  ih 
dieaett  9tefn  eingeschmiedet  ist  eine  schwere,  4  PuM  10'  2SelT  lange 
efaeme  K^ilt^  dei^  eibKelne  Oüeder  ö  Soll  ktng  sind  und  ubgeföhr 
die  DIeke  dnes  Daometas  haben.  An  debi  freien  ßnde  dieser  Kette 
atttd  Faaaaehelleli  befestigt.  Da,  wo  <Ke  Kette  eingeschmiedel  Ist,  be«- 
Cndet  «tob  itt  etner  kiefnen  msehe  der  gemaaerte  Sitz  eln^  Abtritts, 
4e^  bhae  Decket  Ist  ubd  dessen  Canal  In  die  grosse  geuieinsame, 
n  Fu9»  weit«  und  40  FtBs  tlef^  tnitride  fbhrt.    üst  ist  dieser  R/ram 


1)  UfttM  VIH^  9i 

s>  uyam  l  c.  le. 


«ugeoflobeinlteh  ei«  fSir  LMft  and  lioft  rSOig  nwwigftoglicher  Kerker 
der  fturchtbarsteu  Art.  Oben  ta  C^ewölbe  befindet  iieh  eine  9  Fase 
weite  vtereekige  OeAiung,  die  cum  HinablaMen  des  Oefkngeoen  so- 
wohl^ als  derer,  die  ihn  unten  ansuketten  hatten^  gedient  haben  wird. 
Eine  kleine  Oefftanng  in  der  Mauer,  die  sich,  wie  auch  der  Abtritt,  In 
der  Nfihe  der  Kette  befindet,  hat  wahrsoheinlioh  Eom  Darreiohen  der 
Ifahrung  gedient.  Unter  dem  Moder,  weleher  den  Boden  bedeckt,  ftoden 
sich  einige  mensohliohe  Gebeine.  Ob  sie  von  einem  hier  verstorbenen 
CieAingenen  herrühren,  mag  die  Phantasie  des  Lesers  ergfinsen;  ge- 
wiss aber  war  der,  welcher  in  diesem  Baume  gefangen  sass,  als  ein 
Lebendigbegrabener  nn  betrachten. 

In  dieser  Beschreibung  wird  jenes  Bauwerk  mit  Recht  ein 
mittelalterliches  Geßingniss  genannt.  Wer  dasselbe  gesehen,  und  wer 
zugleich  das  fälschlich  sogenannte  Judenbad  in  Andernach  aus  eigener 
Anschauung  kennt,  der  wird  in  dem  Kdlner  Bau  einen  neuen  Beweis 
Hfir  die  Richtigkeit  der  Ansicht  erkennen,  welche  wir  in  dem  WinckeN 
manns-Programm  von  1868  ausgeführt  haben,  dass  das  unterirdische 
Gebäude  In  Andernach  weder  ein  römisches  Bad,  noch  ein  Judenbad, 
sondern  lediglich  ein  Verliess  — •  ein  wohlerhaltenes  mittelalterBches 
Gefiangniss  seL 


5.  Zusats  2u  dem  Aufsatx  „Kapp  und  Kngel'<8»189.ln 
Kindlinger^s  Geschichte  von  Wolmestein  I,  3öB  findet  sich  folgende 
Notis  in  einer  Heesen'schen  Bentdi-Rechnung  pro  1885 :  „Item  VI  fl<H 
ren  vor  grave  Laken  (graues  Tuch)  m^me  Heren  to  Hejken  oad 
Kogeien,  und  Gerde  van  Dasbeke  to  Kogelen^  do  red  mj« Bere 
eine  Bedevart  to  Acken<<.  Brann. 

Uelier  die  Kappe  theilen  wir  noch  eine  hierher  gehörende  Stelle 
aus  dem  eben  erschienenen  Buche  Weinhold's,  Altnordischen 
Leben,  mit:  „Die  Kappe  C^^pa,  kiipi}  bedeckte  den  gansen  Korper 
and  hatte  fdr  den  Kopf  nicht  nur  eine  besondere  Verhüllung,  den 
Höttr,  sondern  auch  Kuweilen  fär  das  Gesicht  ein  Visier,  die  grInuL 
Man  konnte  also  in  ihr  ganz  unerkannt  reisen^  und  die  irgend  einen 
Grund  hatten,  incognito  zu  wandern,  wie  heimliche  Boten,  Flüchtlinge 
und  dergleichen,  zogen  eine  Kappe  an.  Sie  reichte  zugleich  bis  auf 
die  Fusse,  schleppte  auch  wohl  nach.  Als  sehr  beqnenes  ReUekleid 
nahm  man  sie  nach  Vermögen  und  Lust  von  diln  vereeMeJenslen 


UketUm^  191 

SMRbb;  am  bestell  gegen  Wind  nnd  Wetter  waren  die  Lederkappen, 
Die  Kappen  soheineu  von  Deiitachland  her  bekannt  geworden  sbu  sein^ 
and  dartim  passt  das  bei  uns  ul>er  sie  bekannte  (S.  meine  ^^Dentsche 
Vnuwtt^c,  44a)  aaoh  fiar  die  skaadinavisoben«.  Prof.  Braun. 


6.  Trier.  Berich't  des  auswärtigen  Sekretar's.  Hrn.  Dr. Lad- 
ner,  d.  d.  23.  Not.  1855. 

a)  Auf  meine  schriftliche  Anfrage  über  den  Nenniger  Mosaik- 
boden (vgl.  H.  XX,  S.  180  f.)  schreibt  mir  Herr  v.  Wilmowsky: 
,,Es  ist  dem  so,  dass  im  October  c.  unter  meiner  Leitung  einige  Nach- 
grabungen in  Nennig  stattgefunden  haben.  Der  Zweck  derselben  war, 
EU  erforschen,  ob  sich  der  Grundriss  der  Villa  wohl  noch  ermitteln 
lasse.  Ich  bin  davon  überzeugt  geworden  und  hoffe,  dass  höheren 
Orts  die  erforderlichen  Mittel  dafür  eröffnet  werden,  wofür  ich  Schritte 
gethan  habe.  Meine  Zeichnungen  bestehen  bereits  in  acht  Blättern  in 
Folio,  ich  wünsche  sieben  davon  in  Farbendruck  au  geben.  Sie  kön- 
nen aber  auch  reducirt  werden.<< 

b)  Im  Laufe  des  Octobers  sindinOhrenhofen,  einige  Stunden 
nördlich  von  Trier  entfernt,  nahe  an  900  römische  Milnxen  gefunden 
worden.  Sie  waren  von  Kupfer  mit  einem  dünnen  Silberuberzug.  Sie 
lagen  in  trockenem  Boden  in  einer  Urne  von  weisser  Erde  und  waren 
alle  Kiemlich  gut  erhalten. 

Die  Münzen  sind :  von  Julia  Maesa  1  Exemplar,  Philippus  sen.  1, 
Etruscilla  3,  Trebonius  Gallus  1,  Volusianus  1^  Valerianus  sen.  18, 
Mariniana  I,  Gallienus  151,  Salonina  31,  Valerianus  jun.  17,  Postu- 
mus  597  und  von  Marius  2  Exemplare,  und  sind,  beiläufig  gesagt,  ein 
grosser  TheU  noch  kftuiltob  ssu  haben.  In  der  Gegend  dieses  Munz- 
ftiadea  sind  Oberhaupt  schon  viele  nnd  seltene  römische  Münzen  vor- 
gekommen. Auf  den  anliegenden  Feldern  ist  viel  Mauerwerk,  was 
der  Beschreibung  nach  ohne  Zweiffel  römischen  Ursprungs  ist. 

c)  Von  dem  Königl.  Reglernngssecret^  Hm.  Siebener  ist  mir 
mUgetbeilt worden,  dass  In  der NAhe  von  Grumbaob,  Kr. St.  Wendel, 
Reste  eines  römischen  Bauwerkes  gefunden  worden  seien.  Diese  bo- 
atehen  naob  den  bis  jetst  von  dem  Besitzer  des  Grundstuckes  fortge- 
aetsten  Naehsncbungen  in  einem  viereekigen,  oementirten  Bassin  von 
etwa  8  Fnss  LAnge,  4  Fuss  Breite  und  8  Fnss  Höhe,  welches  an  der 
ontem  Seite  mit  einer  Abflnssröhre  versehen   Ist    <Erinnert  an  die 

la.Klieaiein).  Ausserdem  eeton  mehrere  eifleme.GerAäMCballeD 


iMiffagniben  worden»  Imlfwieo  Hewen  ditse  Ue^trrepte  mH  AiidMiM 
mir  dio  I^«  d0$  6r«iMl0(iickM  ii«4  4ie  m  Fenohled^en  fitellea  be« 
m^^nrter  Aeofcar  ber^iit«  järvlier  aufgefuiideQen  Hiwerwerke  stihlies* 
seOf  diM^  dort  ein  EtablittiMi«Dt  vmi  xtevUchdr  Bodeutung  geiUmdett 
haben  möge. 

d)  Bei  Leadersdorf,  In  der  Nähe  von  Hllleshe|m  In  der 
Eifely  ist  schon  lange  eine  Wasserleitung,  welche  nach  der  Beschrel« 
bung  ohne  Zweifel  aus  römischer  Zeit  herstammt^  entdeckt, 

Der  dortige  Burgermeister  theilte  mir  mit,  dass  diese  Wasser- 
leitong;  wieder  auf  etwa  100  Schritte  t^ange  ausge^aben  wprden  sei, 
dass  man  sie  aber  wieder  sorgfältig  zugedeckt  habe.  Sie  bestehe  ans 
etwa  3  Fnss  langen  thönernen  Röhren^  welche  am  vorderen  Ende 
dunner,  am  hinteren  Ende  dicker  seien,  welche  in  der  Mitte  iin  Lieh- 
ten  etwa  5  Zoll  im  Durchmesser  hatten ,  und  derep  dünneres  Ende 
jedesmal  in  das  dickere  Ende  des  folgenden  Rohres  geschoben  sei  — 
(wie  wir  hier  ebenfalls  Anfinngs  der  30er  Jabre  eine  Leitung  in  der  Riph- 
tung  vom  s.  g.  Franzenknuppchen  |;auf  dem  Afarsberjg}  nach  den| 
Amphitheater  geftinden  haben}.'  Um  diese  Wasserleitung  haben  sich 
viele  Scherben  von  Töpfen  geringer  Sorte,  aber  auch  von  terra  slgU- 
lata  gefunden  und  Mauerwerk,  welches  mit  bunten  Streifen  bemaU  ge* 
wesen  sei.  Der  Herr  Bürgermeister  bedauert  die  Rohheit  derArbeits-r 
leute,  nicht  minder  die  der  Bewohner,  da  vor  einigen  Jahren  ziemlicb 
bedeutende  Basreliefs  gan^  zerstört  worden  seien,  deren  Tröi^mer  er 
noch  gesehen  habe.  —  Ceberhfiupt  Ist  die  ganze  Gegend  um  Hinea- 
heim  reich  an  römischen  Alterthumern ,  und  Ich  bin  fest  überzeugt^ 
dass  dort  noch  manches  In.teressante  gefunden  wird. 

e)  Nach  einer  üiUbellnng  aas  Hermeakell  d«  d,  W.OoUiibw, 
gegeben  in  Nro>  2^  der  Trieraoh#n  Leitung,  l»t  in  «inem  neuanga-« 
legl^n  Aclferstucke  daselbst  |ifn  Hi.  OcMer  ein  römlscber  Bagräbniaa- 
platz  gefunden  >vQrdea ,  a|if  weipbem  bis  jetzt  4arf)b  sehr  gortngw 
Nachgraben  schon  interessante  Gegenstände  entdeoM  wurden.  Unter 
steinernen  Platten,  ^ie  einen  Fusp  tief  in  der  Krde  lagen,  ba- 
fanden  sich  Urnen ,  Ascbepkruge  und  Thräaenschalen.  Maa  bat  9km 
Urne  yon  8  Fusn  Höhe  und  ly,  Fms«  Purckmessar  anl^eAindeB,  die 
jedpcb  von  defn  ^^fippd^r  fsum  fkelü  aer^riimmeri  wiirde«  Weitaim 
Nachgraben  ^r^fd^  Q><9cb  ßipß  ganze  JMopge  von  Krügen,  Urnen  «ad 
9fii^ajien  vog  ^öner  F^^m^  von  denen  noch  mehrere  erhaiCea  aiad. 
Ifi^f f)s;i^t  .1«^  ejA  ^pl^wfTf^filply  ^  «ioii  |A  einer  Gnwbefiuii^ 


tfbi  woUerhalleMr  Topf  gam  mll  vaitaMirtm  KnoohoB  jAgaiaill  «4 
eiae  ravde  9efaAs«el. 

f)  In  der  Gegend  ▼oa  Bittbarg  'wurde  kündieli  eiae  bronaeae 
Siataelte  von  etwa  a'^HMe,  wte  es  ailr  sokeint,  Baoabas  darstaBead, 
geAiBdea.    Die  Stataette  ist  flSr  oaser  Maeeaai  aaqalrirt  warten. 


»'■T* 


7«  Boaa«  Ili  dar  Bf tiie  voa  Oberhaaeaa  (ßwrgßrm^^»lwH 
Kim  «n  derüalia),  naweift  des  voa  ^caawcVer  naoh  Dbann  flJihraadaB 
aUaa  Wegee,  wardea  am  Abhänge  des  mit  Iiabbeekan  |»i)ilaa<toaBB 
Waldasy  welche»  den  Namen  ,,  Könige  ffihrt^  betan  Aaaredea  awel* 
erabbdgel  eeftCaet,  oad  ia  jedeai  eine  sog.  Todleakliila  aae  Sandilaln 
geAmdaa,^  eiaa  griseere  von  1*/»'  Pus>  H^ke  and  t'  Dttroh«easeii|  In 
de«  aadavea  eine  kleiaere  von  1'  B"  ilihe  und  %  DarehvOMer.  Beid» 
warea  mit  Beeketa  versehen  und  enUtieltea  Aeehe  und  Knoebcnraeta« 
Um  die  BtetakisCea  herum  etaadca  Krage  von  weiseUobem  and  rMt- 
Ucbem  Thoa,  welche  durch  schrftg  angelehnte  Slelai^latten  geaebtitai 
warea;  die  beim  Graben  von  den  ungeschickton  Arbeitern  leider  aer- 
stortoa  GefAsse  haltoa  HImlsehe  Porm,  atieh  Ikadea  sieh  Bruckstuoke 
elaer  Bebale  voa  terra  eigillsta ;  Jedoch  verrathea  die  Fragmente  elaea 
GelSsaes  offeabsr  nfchMmtsehe  Arbelt. 

Die  frage  y  ob  diese  Grabhügel  einem  Röewr,  Germanen  oder 
CMtea  aagehört  habea,  ist  aicbt  so  leteht  ca  entecheiden.  Für  6ter<v 
maalseh  sind  dieselbea  wohl  nicht  au  haltea,  da  sleb^  nach  der  Br«* 
klAraag  des  ffn.  Dekaa  WUhelmi,  solche  Kistea  alemals  ia  deutsebea 
GfAbcra  geAiadea  haben.  Fdr  ihren  rdmlschen  ürsprang  spricht  aasaetf 
den  eeht  rdmischea  Wpten  noeh  der  Umstand,  dass  etwa  eiae  Btaada 
voa  dem  Foadorte  eatterat  bei  dem  am  Fnsse  der  Ruiae  Koppeasteia 
gotegeaen  Dorf»  S  Ab  a  u,  wo  au  verschiedenen  lEeiten  römische  Silber^ 
aad  Kupiinnfinaen  geftinden  worden  sind,  ein  römlsobes  Eteblissemenl 
gestanden  babea  nuss.  Andrerseite  steht  doch  wieder  dieser  AnualiaM 
aiehft  Dor  das  aater  dea  Beigeben  beflndliohe  oeltische  GefSss,  sondern 
auch  die  Föns  voa  HiaeaMgeio  von  10'-»t6<  Durchmesser  entgegen^ 
welche  den  Römern  finemd  gewesen  an  sein  scheint  Am  wahrschein- 
Itehsten  mÖMe  daher  die  auch  voa  Hm.  PAurer  Ueep,  welcher  mit 
mir  die  Grabhögel  besfcbtigt  hat,  gethellte  Ansicht  sein,  dass  diese 
HÖgelgräber  auf  dem  Hnndsröcken  füreeltlseh-römlsche,  d.  h« 
fir  e^lteehe  aue  der  Bömeraelt,  ia  die  Mab  römiacbe  Biemaate  gi- 


Mi  MiicMn. 

ihlsehft  haben  y  su  erklären  eelea.  Guns  in  der  Nfthe  diesee  Faadee. 
findet  sich  noch  eine  Anzahl  dem  Dnrchmeuer  nach  grösserer  Grab«* 
hugely  deren  Oefitanng  bei  nächster  Cteleiceflhelt  in  A«SHicht  gestellt 
ist  Die  Bwet  Todtenkisten  nebst  den  ThonOragmenten  bewahrt  Hr« 
Pastor  Malier  in.Oberhaasen« 

8.  Bonn.  Im  vorigen  Frühjahr  stiess  ein  Landmann  an  Obl- 
weiler  bei  Simmern  auf  dem  Hnndsrucken,  beim  Erweitern  seiner 
Mnggrttbe^  auf  rfimisehes  Mauerwerk  and  2Siegel«  Unter  And«nea 
wnirden  swei  massive  Sanlenstumpfe  mit  sam  Tbeil  erhaltenen  Kapi- 
tellen aasgegraben,  welche  korinthlsoh-römische  Form  verrathen.  Zwei 
grossere  SAulenstöcke  befinden  sich  noch  unter  der  firde.  Es  isC 
mcbt  zu  besweifelny  dass  weitere  Nachgrabungen  an  dieser  Stelle^  wo 
oifeflbar  ein  grösserer  römischer  Bau,  vielleicht  ein  Tempel,  gestanden 
«i  haben  scheint,  lohnenden  Erfolg  haben  wurden.  Die  Fnndstlitto 
stOsst  Ofluilttelbar  an  die  Römerstrasse,  welohe  von  Trier  aber  den 
Hiindsräoken  nach  Simmern  und  von  da  an  den  Rhein  führt  Yergl. 
Jahrbb.  IX,  9.  185. 

•  9;  Bonn.  Zu  M  ecken  he  im  (in  einer  Urkunde  von  lOM  bei 
Laoomblet  I.  8«  126  Melkkedenheim  genannt)  entdedite  ein 
Gutsbesitzer  in  seinem  Garten  mehrere  deutsche  Gräber,  worin  die 
Todten  nach  der  gewöhnlichen  Sitte  mit  dem  Gesichte  von  Westen 
nach  Osten  gekehrt  waren.  Dass  die  darin  Begrabenen  einen  hohem 
Rang  eingenommen,  beweisen  die  ihnen  mitgegebenen  Gegenstände, 
namentlich  eine  bronzene,  mit  starkem  Goldblech  überaogene  und  mit 
Halbedelsteinen  und  Perlen  gezierte  Brosche  von  etwa  V/^"  Durch- 
messer, mehrere  Armspangen  von  Bronce,  Glasgefilase,  darunter  eins 
In  Form  eines  Trichters,  dergleichen  auch  sonst  vorkommen.  Dieser 
Fund  steht  nicht  vereinzelt  da,  indem  schon  vor  kurzer  Zeit  In  dem- 
selben Orte  ähnliche  Gräberfunde  zu  Tage  kamen,  woraus  Fran 
Mertens-Schaaffhatisen  eine  der  hier  gefundenen  ganz  enlspreohende 
Fibula  acqiiirlrt  hat.  Es  Ist  Sorge  getragen,  dass  die  Nachgrabung 
fortgesetzt  und  das  Geftindene  nicht  verschleudert  werde* 

10.  Bonn.  Die  Schlacht  bei  dem  Orte  Badua  swi* 
sehen  dem  König  Conrad  IV.  und  dem  Brzbischof  Con* 
rad  von  Cöln  Im.  J.  1848.  Hr.  Oberbibliotbekar  Pertz  in  Berttn 
hat  eine,  d^i|  AbhandtaDgen  der  Kgl.  Akademie  4.  W.  nnBerliA  ISift 


elnverieibte,  kI«lBe  Setoifl:  De^er  eise  rhalttliohe  Chronik 
des  18.  Jahrb.  besonders  abdrucken  lassen ^  wetohe.lfir  die  Alter- 
thunufreonde  der  Rhelnlande  Ton  besonderem  Interesse  Ist.    Auf  der 
Berliner  Bibliothek   enideokle  Hr.   Pertn    ein  PerganMitbruebsCfiek^ 
welches  eine  in  lai.  Hexametern  (im  Gannen  157)  abgefiusCe  Chronik 
ans  der  Zelt  des  grossen  Streites  swischen  Kaiser  Friedrich  II.  nnd 
den  PAbsten  Gregor  IX«  und  Innoctna&IV.  Cl^^^^^lMT)  enthUt  Die 
ersten  Strophen   des  Gedichts  schlldem  die  Verdorbenheit  der  dama« 
llgen  Menschen,   der  Geistlichen  wie  der  Laien«    Im  Mgenden  Ab- 
schnitt  befiehlt  der  Pabst   den    mit   ihm  sor  Opposition  gehörenden 
Prilaten,  dem  Bmbisobof  Siegfried  von  Maina  und  Conrad  Ton  CdlUi 
den  Krieg  gegen   den  Kaiser  (Friedrichs  11.  Sohn,  Conrad)    na  be- 
ginnen.   Im   aweiten  Bruchstack   erscheint  der  mit  dem  Kaiser  eng 
▼erbandene  Graf  Wilhelm  von  Jülich.  Dieser  fSUt  In  das  Ersstift  and 
serstört  Bonn.    Auf  seinem  Rncknng  wird  er  In  Brühl  oberAülen  und 
aar  Flacht  gendthigt    Hier  findet  sich  leider  eine  Lücke  in  der  Kr-, 
afihlong;  da  wo  sie  wieder  beginnt,   erscheint   der  Embischof  Con-- 
rad    aki  Ckftmgener  des  Grafen   von  Jülich,  und  wir  erMren  ans. 
der  Chronik  die  wichtige  Thatsache,  dass  der  Brsbiscbof  nenn  Monat^ 
In  der  GelHngensohaft  bleibt,  bis  er  gegen  ein  Lösegeld  von  5000  Mark 
entlassen  wird.    Nun  wird  als  der  Ort  der  in  den  April  des  J.  18i8 
lUiendeB  Sohlaclit,  wo  die  Geftuigennehmang  Statt  gefunden,  yon  den 
Zwletelter  Annalen  In  Badua  angegeben,  ein  Name,   welchen  man 
bto  jetst  Tci^bens  su  entrftthseln  bemüht  war.  Vergl.  J.  Fr.  B  6  hm  e  r, 
Bsg.  ImperH  db  a.  Ilii8--ld54  p.  LXIII.    Die  Vergleiohung  unseres 
Brnchstuckes  führt  Hrn.  Pertn  ca  der  höchst  ansprechendei|  Verma- 
Umng,  dass  die  Schlaoht  und  Gefhngeanehmung  des  Erabischofo  In  der 
"Nike  Yon  Brühl  bei  dem  Orte  Bajdorf,  wofür  andere  Annulen  das 
eine  Meile  westUoher  g^egene  Leggenich  (j.  Lecbenlch)  nennen.  Statt 
geAinden  haben  müsse.    Wir  geben  von  der  für  uns  noch  In  anderer 
Hinsicht  bemerkenswertben  Stelle  der  Chronik,  wo  der  Veberfhll  des 
Gmlni  bei  Brühl  durch  den  Bimbischof  emfihlt  wird,  den  latText: 
Tandnm  conveniunt  vir  ut  nnus  dsareanl 
Perdere  condplunt  terram  metropolitani 
Agripplnensis,  opidi  Mvi  VenrnrntU 
4    Facti  predones,  patriae  quoqne  vesplliones. 
Camque  suis  urbis  Inirando  suborbia  turbis 
Omnia  vastabant  possessoresqne  ftignbant, 
Honrlda  IlMienint  et  nraltts  dnmpnn  MmunH 


•   Mro  pc^eriDerml  Merto;  mlseri  j^rtermt 
Iq4«  sao  dootore  redire  volentM 
Predieto  oöntte^  atehil  adnenl  netaentts 
D«m  sie  gratsaM  redeuat  spoltia  hoaeratl 

19    OasCraqoe  netatt  Brole  p«niootere  parall: 
Hioa  prelaits  aoporatos  pnaiedttatas 
VUHM  anaatoB^  IIa  mfliola  comitatoa 
Quod  popalin  aivatas  ftalt  el  coaes  anie  Aq^Uf  ^ 

1t    Qai  gtemU  Irafaa  et  torpiter  ezapollatna 
Bat  laflimaCa«9  per  enm  ^ uod  sit  traoidaiaa 
Traditufl^  orbatoa  exercilufl,  imo  gravatas 

fn  V.  S  finden  wtr  die  bis  jeM  Immer  aoHi  nteht  vonkoaumen 
aofgelilftrfe  BeBeommg  op(pyidum  Venmense  (Verona) ,  velahe  Ami 
vier  Jahrfiaaderte  biBdorch,  vom  10.  bis  tsam  14.,  in  Urkonden  and 
auf  saMrelebea  Mfinaen  fflr  den  Namen  Banna  oder  Bwuut  vorkommt, 
angewendet.  In  Betreff  der  Entstehung  dieses  Namens  verwelsaa  wir 
auf  die  sorgfältige  Abhandlung  unseres  sei.  Lerscbe  ^^Verenaf^  lai 
1.  Hefte  der  Jahrbb.  S.  1— >S4,  deren  Endresultat  Im  WesentficbeB 
«  auf  die  Ton  K.  Bim  rock  In  seinem  ^,ma1erlseben  Rbetnland<<  zuerst 
ausgesproehene  Ansieht  blnauslftnft,  der  rflthselhafte  Name  verdaDke 
seinen  Ursprung  der  Venveebslung  des  sagenberfihmte«  Fräakiaehea 
nenderleb,  eines  Sehnes  Clodwigs,  mit  dem  Ostgothlsehen  DIcteriek 
von  Bern  (Verona),  welcher  den  Rohm  des  Maklscfcen  Helden  siiletat 
ganc  an  sieb  geeogeu  habe.  Ob  der  Name  Verona  Ar  tdentiseh 
und  s7non3rm  mit  Bonn  anzusehen,  oder  ob  es  cwel  neben efnander 
liegende  StXdte  waren,  Ist  seh  wer  an  entscheiden;  jedoch  spriobi  Vieles 
fSr  die  letetere  Annahme,  womach  Verona  das  um  die  Mfinster- 
kirobe  und  das  Bt.  Casshisstift  gelegene  Gebiet  beaelehnet  ao  babcn 
steint.  Aus  V.  4  Iftsst  sich  sehlfe^sen^  dass  der  Verflisser  der  Cbroatk 
Verona,  d.  h«  Bonn,  als  seine  Vaterstadt  angesehen  habe.  Daher  stelU 
Perta  die  nicht  unwahrscheinliche  Vermuthung  auf,  dass  der  ebrwCr« 
dige  Godfried  von  Bonn,  welcher  In  IMondea  von  iZlS-^SiB 
(Lacomblet  11,  884  und  475]  ersebelnt,  der  Verflisser  der  BrzAhlung  sei. 
Znletat  möge  eoeb  das  folgende,  die  ebeaerwAbiite  Auslösung 
des Erabischoft,  als  dereti  Vermittler  Araoldus  de  Dllet  erscheint^ 
enthaltende  Bruchstfiofc  eine  Stelle  finden : 

Astat  censfBe  de  Dflst  Arnoldus  eldem 

Ut  doialM  preprf»  eopto  paroatur  Ibidem«        • 


Memt  AO90  0adM  prortfci  CMUiy  nute  n^vM^^ 
müim  qnimißt  dedU  nuuwhiHriiiii  prmol,  My% 
FoNqii«t  monun  oahMI  scMeaii  pMte  ptftftM 

CoiMlit  C€Bte0ie  reiva  per  ^MspiM  libiqa« 
Mmk  n^m  «t  paMat^  H«!  alter  sompsil  Uiiqwp, 

X  Freudenlierg;. 


11.  Bonn.  In  dem  so  eben  erschienenen  letst^  Heß  dea  10.  9de9 
▼on  Haupts  Zeitschr.  fBr  deutsches  AUerthum  helsst  es  in  eineni  Auf- 
satze  über  Tacltus  Germ.  S.  560:  ;,Kin  holländischer  Gelehrter^  dejr 

4 

Hr.  Conseryator  Dr.  Janssen  in  Le^den^  hat  in  einer  eignen  Abhaod- 

lungy  Bijdrage   tot  de  Kennis  van  het  schpeisel  der  ouden  CAmster* 

dam  1851]  8.  83  ff.  beweisen  wollen,  dass,  sowie  die  Germanen  für 

gewöhnlich  nackt  im   blossen  Mantel  gingen   (wird  aus  Gerjn.  c,  1^ 

wo  sagttm  dem  veste,  wie  weiterhin  aroictiis  dem  vestitus  eatgegen» 

gesetzt  sei 9  widerlegt)^    sie  auch   die  Schuhe  erst  von  den  Römern 

kennen   gelernt.    Aber  goth.   sköhs  ahd.  scuoh  alts.  sc6h  ags.  sGe<^ 

BCöh   altn.  skör   ist  von  Haus   aus  ein  uraltes  deutsches  Wort;  und 

solche  alte  Schuhe  aus  einem  Stuck  Leder  ^  wie  Hr.  Janssen  sie  hat 

abbilden  lassen,  sind  nicht  bloss  in  Holland  und  Ostfriesland |    wohin 

die  Römer  gekommen^  gefunden  ^   sondern  auch  dles^seits  der  Elbe  in 

Holstein  y    wie    ich   mit    einem   woblconditionirten    und   obrigkeitlich 

attestierten  Exemplar  in  unserm  Museum  zu  Kiel  zu  jeder  Zeit  män- 

nl^lich  beweisen  kann.<< 

K.  8. 


10.  9  Ott B.  Hr.  ffamiir,  ^ofeasor  trad  Bibliothekar  am  Gross- 
iMfzogi.  Ateanium  an  Luxemburg,  hat  zur  Rrlaagiing  der  fioctorwQrde 
bal  der  philo«.  Flaeultftt  der  Bonner  Unfversitae  eine  Abhandlung  unter 
ten  TMelr  de  laerjnaiorUa  sivedelagenults  laerymamm  propinquorum 
oonigoDdüi  apod  Romanos  apteti«,  pobllzirt,  worin  die  abweichenden 
AaalcMeB  der  AroMlologen  über  diese  seit  dem  15.  Jahrb.,  wo  der 
Haae  laoryaialorUim  zuerst  aufkam,  geföhrte  Streitfrage  der  Reihe 
nach  mltgetheilt  werden.  Die  von  den  Verfechtern  der  Ansicht,  dasa 
die  Alten  bei  de«  Begräbnisse  der  Ihrigen  die  Thrftnen  in  Flfischchen 
fosanmelt  h&tlai^   vorgebraohteii  Grande  werden  Air  onnureioliattd 


IM  Mimttm. 

erklArt,  dftg^egeii  flodet  der  Y«rf.  eiaen  Bewefai  fttr  diese  Abnahme  in 
der  Aoalyse  der  in  eiDem  kugelldriDlgen  j  heniHlich  verschlossenen 
GUschen^  das  aap  körKltch  bei  Oefliang  eines  römlseiien  Grabes  im 
Luxemburgischen  In  einer  Une  ftuid,  elngesdüesseneB  Blussigkeit. 
Das  Gläschen  halte  den  Dnrebm.  von  SVt  c*  und  schloss  1*/,  Gr.  Ton 
einer  Flüssigkeit  In  sich«  Das  Resaltat  der  doroh  Prof.  Heuter  vor- 
genommenen Analyse  geben  wir  mit  den  eigenen  Worten  des  Che- 
mikers an:  1)  le  liquide  a  le  goüt  des  larmes,  2)  11  renferme du  chio- 
rure  de  sodulm;  S)Illaisse  1,  4  p.c.  de  r^sidu  par  l'^vaporatfon  (les 
larmes  laissent  un  r^sidu  de  1, 2  p.  c.  d'apres  Fonrcrois) ;  4)  II  con- 
tient  un  liquide  albumineuX|  non  coagulable  par  la  cbaleur^  precipi- 
table  par  le  chlorure  de  mercure)  5}  II  presente  une  reactlon  alcaline. 
Vergl.  Bulletin  de  PAcad.  roj.  de  Belgique  XX^  8  p.  4S8.  Dieses  Er- 
gebnlss  verdient  alle.  Beachtung^  jedoch  mfissen  wir  die  Entscheidung 
darüber  y  ob  die  Frage  damit  gelöst  sei,  oder  ob  die  Substans  auch 
von  einer  andern  Flüssigkeit  herrühren  könne  ^  den  Männern  vom 
Fache  überlassen. 

Uebrigens  ist  die  Frage  9  ob  hier  wirkliche  Thrfinenflfischchen 
vorliegen  y  auch  für  die  vergleichende  Mythologie  von  Interesse.  In 
der  deutschen  ist  die  Erlösung  vom  Tode  oder  aus  der  Unterwelt  nicht 
selten  an  ein  gewisses  Mass  zu  vergiessender  Thränen  geknöpft.  Nach 
der  jungern  Edda  D.  40  soll  Baidur  aus  Hels  Gewalt  befreit  werden^ 
wenn  alle  Dinge,  lebendige  sowohl  als  todte,  um  ihn  weinen;  aber 
in  der  Cnterwelt  bleiben,  wenn  Eins  widerspricht  und  nicht  weinen 
Win.  Und  in  der  einrahmenden  ErzAhlung  des  neapolitanischen  Penta« 
merone  soll  der  verzauberte  Königssohn,  der  wie  ein  Todter  im  Sarge 
liegt,  nicht  eher  erweckt  werden  können ,  als  bis  ein  Weib  den  bei 
seinem  Grabe  hängenden  Krug  vollgeweint  habe.  Schon  hat  Zosa 
Ewei  Tage  lang  in  den  Krug  geweint  und  ihn  fkst  mit  ihren  Thränen 
angefüllt,  a^  sie  vor  Ermattung  einschläft  Da  nimmt  eine  adhwanse 
Sciavin  den  Krug  weg  und  weint  ihn  voll:  alsbald  erhebt  sieh  der 
Königssohn  aus  dem  Todesschlummer,  führt  die  Schwarse  in  seinen 
Pallast  und  nimmt  sie  zur  Gemahlin.  Wie  Zosa  späterhin  die  Be» 
trögerin  entlarvt  und  ihre  Rechte  geltend  macht,  gehört  nieht  hieher. 
Näher  ist  dieser  Gegenstand  in  einer  nächstens  hier  (bei  Adolf  Mar- 
cus) erscheinenden  Schrift:  „Der  gute  Gerhard  und  die  dankbaren 
Todten'^j  von  Prof,  Simrock,  erörtert. 

J.  Freudenberg. 


MüeettmK  IM 

18.  BffiisCerelfeL    Zu  Blltlg  Ifegt  nn  der  Kapelle  ein  rflnla 

aeher  Gedenkstetn  (Sandfiteln),  8*/,  Pdss  lang,  IV,  breit  ^   bedeufend 

dick,  dessen  Oberfläche  doreb  die  Feuchtigkeit  etwas  an  seiner  Festig-^ 

keit  verioren  bat    Auf  der  rechten  H&lfle  sind  noch  IblgendeSebrifU 

neieben  erkennbar: 

Iä  BIiNLllB 

IBlVS.  KTNA  \ 

BOBVM  CON 

E!rCZl^ 

PATa  II. 

c^lUE.  EU 
Mittbellung  des  Dir.  Hrn.  Katcfey.    Die    sehr   ferstilmmeltfl 
Inacbrift  aobebU  einem  rtalsobcn  FamlHengmbe  a^geMbrl  nn  biben«: 

A.  d.  iL 


14.  Bonn.  Das  kürzlich  In  Paris  erschienene  auageseiebneta 
grosse  Inscbrifts w^rk :  InscripHons  Bommaei  reciiettlies  et  pnblieea 
80U8  l^  auspices  de  S.  Ejlc.  M.  Hippoljrte  Fortoul  n^lnislr e.  de  VitH 
sCruction  publ.  et  des  oultes.  Par  M»  Leon  Bemer  bibliothecare  a  li^ 
Sorbonne.  Paris  Imprlmerle  Imperiale.  18Mb  (FoL^^  von  welchem^ 
durch  Vermittlnng  des  Kaiaeri  Fransösiachen  Gesandten  su  BerUaif 
Hrn.  Moustler ,  von  Beiner  Hxo«  dem  Minister  des  öffentl.  Unterricht^ 
und  der  CultCi  Hm.  Fortoul^  unaer  Verein  ein  Exemplar  der  bis  jetsi 
erschienenen  drei  liieferungen  zum  Geschenke  erhalten  hafc^  beginni 
mit  den  Inschriften  Lambaese's  in  der  Provinz  Numidien.  Die  erste 
Lieferung  bringt  von  S.  1-^40  die  öffentlichen  und  religlöseJD^ 
Denkmale^  welche  189  Nummern  umfassen;  die  zweite  und  dritle 
liet  enthalten  von  S.  il— ISO  die  zahlreichen  Grabdenkm&lef 
von  Lambaese  von  N«  100^1018.  Die  Ausstattung  den  Werkes  lat 
splendidj  doch  zugleich  sehr  zweckmässig  zu  nennet.  Für  die  krit-. 
tische  Richtigkeit  der  hier  grösstentheils  zuerst  edirten  Inschriflei 
bürgt  der  wohlbegrundete  Ruf  des  gelehrten  Herausgebers«  Nächateaa 
hoffen  wir  von  dem  für  die  Wissenschaft  der  Epigraphik  md  der  rö- 
mischen Altertbumskunde  überhaupt  so  wichtin^n  Werke  eine  n&here 
Anzeige  zu  bringen* 

tö,  Bonn.  Von  der  fortgesetzt  fl>uobtbringendM  TbStfgkeii^ 
wchibi6  daa  von  Hm.  von  Anfsess  begrfindet»  germaiileDli« 
Mtt^evni  «u  Ndrnberg  nach  allen  Seifen  Mn  entwkSkett^  giclbl 


mfw  JifM0IMff* 

Boiner  dem  »eaatfloh  ervobeliieifivn  Anzeiger  ffii  Kvifie  der 
d.eiiUolien  VerBeiCneM  Beilage  zw «etfsellKmyirerlli  von fetotfea 
cegeliiii44lie  Aussage  über  die  bemerkeilewerAeete»  Feede  nhd  Pn* 
bHcattODen  «110  den  fibrtgen  deuisohen  Y^elnt»chHtlem  Bütgetbeill 
werden  sollen,  ein  erfreuliches  Zeugniss  die  neue  Keit^edbrlft  fvr 
deutsche  Kulturgeschich te^  Mde^  und  Zuge  aus  dem 
Leben  des  deutschen  Volkes,  tfefanig^g^ben  von  Dr.  Job.  M Aller, 
Conservator  der  AUerthumssanfhlfob^  i&i  ^«rmanlscben  Museum ,  und 
Joh.  Falke,  erster SekretSr  am  gerdiahisclien  Museum.  Sie  erscheint 
In  monatlichen  Heften,  der  halbe  JAhtgtkiAi  )t  Thir.  88  Gr.  oder  4  PI  - 
40  Kr.  Das  Januarheft  enthält,  RtllN«f  dem  Prospectus  über  die 
BUdemuHg  irad  den  Inhalt  der  detiiAclieil  KnlturgesM^H»,  eine  Ab- 
biwdling  tRior  die  Beider  irdn  BlfelM'^  eM  sdMIMeniWeHber  if^imki 
Eur  G^oMchte  des  SOjahrigen  Krieges.  Rin  8.  Aufeatz  handelt  über 
Tafelrunden  und  Schildbäume  in  Hildesheim,  ein  vierter  über  Wohl- 
leben und  Prachtliebe  der  Gesellschafl;  Limburg  zu  Fraokftirt  a.  M. 
0ä<ir  ^ea?n*l^hi&ft  ^tttbfttt  liit^ef  Atidei*tft  eitteb  geiiid]ä;ederi  Aufiiats 
fib^t  did  äll^elMeliielt  Oe^IHettAftsKUlltiStiie  t)euUcMftdd.4  i^öt  def  tte- 
fUhdadon  m  MiA  flQiftbf ig^d  Ri^iege  von  ttäH  0ied6r6tMin,  Abef ^Iftttbd 
fk  Khtfn  ^^^  fedd^  des  it.  JahHi.  von  tUf,  OoMä. 

YtSn  d«d  ddrtjh  ^afflbtiscfire  fieitWigd  V(ft  Vth^un  iihd  tott  Mi 
tü^klMid^ä  i^Mtjldchttidteb ,  litei'itilsebcffi  dbd  ttrt^mtfh;^  ^cbnc^ett 
dM  dtfdk  eHrt  id  el^ntt  fiftttstebütag  bb^etafed  gefnidd.  Mbsdlifiil 
i^n  etuM  ^kddd  Nitt^b#el^  Ai6  jAtrgit  ataN  dedk  1.  Bftttd  def  t^ebb- 
dtitfHltdn  dbK  g^tMÜttkohett  J^^Atiötkatfaffs^Ums  bbgelbriickten  Verzeich- 
üüäddersdtdttilttttgetfn)  At'bhi^  iei  görihankscben'Nätlonär- 
ttiisbndrs  ^d  Wutdft^k*^.  liAd^.textttiUaötzschn.  |g)b{bnötbek 
it^  gteffaiAttf^btien  M'ätlddatdiiHedtas  «utturbb6rg.2Dllog. 
tü:^  di.  MHsItdbtt.  »bp.  S.  ^Öffih  dte  hdbeb  Zir^ck^  des  ^ermafals^Tied 
llbsfetkIMs,  Wdti^ee  nföht  dedi  NdVze»  und  Vöfghfig^ä  Eitofeloer  dient, 
röMedi  d^i-Verhdttircbdbgd^l  gftMi&tt  Vdtetlafides,  itt  immer  Weiter^ 
Ifdl^eü  ihs  d^d««dheb  Volk«»  die  ^bhfrerdrettte  tbetll^ülime  und  ün- 
tthrtdtsfcttbg  ntfae^n. 


.9 


1#.  Kottb.  Br.  1E»tyM«6ata  vbt  SäiimAtiti,  Üet  VeHk!<«e)^  ddd 
Werkes:  „Colonia  Sumlocenne,  Bettenburg  am*  !(tet5k'dV  dnfer  ded 
K^nern^f^  Stutlg.  1840|  bat  nun  hierzu  eine«  Blaobtrag.iMileff  dem  Titel; 
pV«  JmqnwAi^  Colonia  Sumlecenae*  Veuere  au  nottenbnrg  am  Weshar 
MlieApdeiie  a#«ifebe  AUerthimen    Mit  le  Tafela  nnd  idnen  Chraad* 


JUMUL  §M 


llolPtfi  «iiber  fMNrtenM» ütolae  Mt imchrifted odernit llBMicIiaiDMf- 
afenoflgta  mahnmeiigcseclH«  Zn  d^n  ia  Werke  Cok  S«bI.  fittT^Hilirtilta 
4  Sieiiiea  latt  lB<db#lftda  KoiMbea  oeuif  14  f  aui  deri  Mheren  15  ttit  ^IM* 
W4rk  kMiüeii  Mtin  weiifcr  10|  alw  Mftvfl-  sM  dte  giiQClf  StaM  «Itf 
49  BteimHMiiAeaid.  tote  MtieiMNlBle»  afaA  grinteMlIiefle  «of  ¥ftr 
MftQHpliiaB^ii  k^00takiAht  v^^^ti4&i  IM^dd  mif  «en  ArM-d^n  «Itth 
Boitenbergel*  Milodse^  noo  PeUeeilMn»;  1«44  ättf  dem  «Iteli  Mdrkt 
bei  ^tekt«^  1MI  iü  GtcAbcl;  teoemif  dfcn  AMrehi  bei  AediiAumk 
gegea  BoMieil«  Didse  Mo—Nsnte  bdioddti  ilch  eMBmClIdh  im  Amb- 
quaiiem  tn  Retteninirg ^  din.  §rekserThell  davon  ist  von  Umiv.JMth 
Uten  In  ottsere*  Jabrbb.  X V^8.  Mu.^  «IsibimerileitelH  «id  erUM^ 
so  ivfte  mehi^ere  eda  enideeiele  ebendüselbal  U.  X¥Ui^  &«01^«89itf. 
XlXySitaOft  pdblttHrisibd«  Yosdeb  im  X¥.  lleflTOllrtftiidigiiii«g|kHHlllteli 
ftHMihscbrfftcn^  dtden  Aethlbeft  mcM  oHnb  Oftiiid  angefbcHten  ledP- 
den  m^  0iebi  der  Verft  9«  88  e?  in  diesem  NacMrtfg  nor  eia»  kUrtd, 
iMBb  dedi  Ilihirit  geordnete  ZaanmmeMtelltiDgi  BbsOadbrs  dankoM^ 
werfli  sind  die  AbbHdimgett  dtr  ttdf  den  teUretohcs  MommenleA  be^ 
ioriliekeB  figfirlicbeb  OaratelliiDgbn  y  tiatet  deeeti  wir  belipiebiivelie 
nor  auf  die  den  Attfs  betreffeaden  aoftnerktam  nacbea.  Das  bede»- 
teadale  ven  allen  fert  dae  S«  18  angeführto  moannlen«,  weil  ba  die 
erste  ^  den  Namen  der  rdmiscbea  Stadt  Ydllatüadlg  entbaitendd  8(eltf-> 
Ittbcbrift  tity  welebe  in  dieseiA  Jabrbnnder t  in  lloU«ibbi«g  selbst  (Biidb 
Oec»l8d0}  geftidden  werde.  Der  Name  der  Gelonfte  laatet  darin  ff»» 
netoe^bie« 

17.  Bon  n.  Von  dem  in  DeotscUand  noch  wenig  bekannt  ge- 
wordetten  antfquariaeben  Samiaelwerkey  welobes  der  g^lebrte  and 
rfietfge  Englisebe;  Altertbunsfofseber  Hr»  Charlee  RoaehSmUli 
seit  eindr  .Reibe  von  Jabrea  periodiseh  keraiisgibt  i  OeHecNmea  hq- 
tifea:  etcbings  aadaotices  oC  ancient  remaina,  illastsaHre  eCthe 
bablts^  ovstoaisi  and  bistoiy  of  pari  ages«  Bj  Gharlea  Ro^eb 
9lBitb^  liegen  jetat  vier  BAnde  vor^  welebe  dureb  Reiofatbma  md 
MaaBlebfbltigkeH  der  behandelteB  Oegenstdnde)  wie  dorob  UehtvoNe 
«ad  icweekmiasige  Erklärung  sich  Toribeilhail  aoaneloboen^  Her  Verf* 
beschränkt  sich  nicht  auf  die  eahlk^icben  Eatdeoka^flea  v.oii  AttfV^ 
tbdmem  der  alten  iind  roitUern  Zeit,  welche  in  England ,  besonders 
an  dem  römischen  Wall)  noch  tüglich  ans  Licht  treten ,  sondern  be- 
spricht aasserdem  die  merkwürdigsten  Denkmäler  aas  der  Römerselly 


tii  JNieolbiu 

-^neMe  tfch.lnDeatecblAMly  Beigten  ondFinttkreloii  MbidaD^  ia 
-Weiae^  welo&e  geeignet  isty  der  AUerthumawteiMMCliftft  in 
Kreisen  FreiUHie  nu  erwerben.  Wir  nutthen  belepieleweiee  auf  die 
-Mspreehudg  .aufinerksam^  welche-  im  II.  Vol.  alelit:  Aniiqaitiea  of 
^Tceyea,  Mayenoe,  aad  otiier  ^ae«i  oq  the  Maselle  und  Bliiaey  wosu 
.unter  Anderem  aueh  der  im  Benner  vateriandiBdien  Miaaeiim  befind- 
liehe  €tarabelein  des  in  der  Varwschlaeht  gebliebenen  Mi  Gaellos  ab- 
gebildet lit.  Im  III.  VoL  Terweiten  wir  aaf  Art  B.  On  the  large 
irwi  naib  often  Ibiind  in  Roman  graves;  Art  IB.  The  Boman  Gaatra 
•north  of  the  Great  Wall  C«t  Riaingham  aad  High  Roehealer  f  dem 
alten  Bremenium),  wosu  6  röm.  InschrUlea  ana  ttoralej  aad  Dr. 
Bnioe^  Roman  Wall^  in  Holasohnitten  mitgetfaeilt  aind,  nebst  der  Ab*- 
Mdttttg  eines  insehrlftlosen  Steins^  auf  welchem  ^^badende  Hyrntfiken^ 
In  der  Dreinahl  dargeatellt  «Ind.  Dem  S.  Vol.  aind  86  TtMn ,  snm 
•Vheil  oolorirt,  und  40  Holnschnltte  und  Pläne  beigegebeit  Das  IV. 
•Vol.  enthält  (naoh  dem  mir  vorliegenden  Proäpect}  nicht  weniger  bb- 
teressante  Artikel ,  a.  B.  Desoriirtion  of  some  remMiable  Ronum 
arcbltectural  remaina  in  the  neighbonrhood  of  Toars;  AaHquitfea  of 
the  Sazon  period  fboad  In  Ireland;  Remarkable  aad  unpvbUafaed 
examplea  of  Romano-British  pottery ;  Weapona  of  the  later  Roman 
period.  Schade^  dasa  dieae  inhaltreiche  periodiache  Zdtsohrift  wegen 
dea  hohen  Preiaes  (Kr  Snbscrib^ifen  koatet  jeder  Band  dnrchachnit^- 
Beh  ly,  Ma  0  Pftind  Sterling)  «fir  aebr  Wenige  errellMmr  iat,  da  dfe- 
aelbe  aieh  wegen  ihrer  Vielaeltigkelt  in  Bezug  auf  das  Studium  der 
Antiquitäten  sehr  wohl  zur  VermilUerin  der  verschiedenen  Nationen 
eignen  möchte. 

16.  B  o  n  n.  In  dem  eben  erscheinenden  1.  Hefte  des  R  he  i  n  i  iro  hon 
kitfieumay  herausgeg.  von  Welcker  und  Ritachl.  XI.  Jahrg. 
-IhMlt  Dr.  Anbner  (,^die  rdmlachen  Heeresabtheilungen  In  Brltanien« 
0.  49)  eine  neue  den  Bfatrea  Campestrea  und  dem  Genius  alae 
primae  Hispanorum  geweihte  Inschrift  aus  Bruce  Roman  Wall.  p.  110 
mit,  welche  sich  weder  bei  de  Wal  de  Moedergodinen  noch  in  den 
Zusätzen  zn  de  Wal's  Buch  vom  Archivar  C.  L.  Grotefend  imXVIff. 
ÜB.  unserer  Jahrbb.  8.  B88  ff.  findet.  Sie  lautet  mit  den  «apple- 
menten  von  Bruce  (oder  HodgsOn>; 


HHftffffffff'  MI 

ET  GEMIOr  AUR  PftI  HISPANo 
RVM*  AST\2VM  f7/////^ 
%j^U  «OADIalfiB  T 
▲OB*  VBAPRMimVLyaAmOo 
reaüi  VIT 

J.  Freodenbern. 


19.  Or&berfaBd  au  Bertxdorf.  In  dem  RegienmgBbeBUe 
Cöln  llegty  swischen  Brühl  mn  sogenwuiteii  Vorgebirge  und  Wesse« 
liog  an  Bbeine  ^  das  Ueine  Kirebdorf  Bertsdorf^  um  einen  niedrigen 
Hügel  berun  gebiint,  welcher  das  uralte  Kircblein  und  den  Friedhof 
auf  seiner  FJadii}  Mgi.  Durch  das  bedeutende  I«egat  eines  Cölner 
Antesi  der  in.  B^riadorf  eine  Senunerwobnung  besass^  sab  sich  die 
Dorfgemeinde  in  Stand  geselst^  den  Neubau  einer  grösseren  Kirche 
anzubahnen^  und  da  man  wahrend  des  Baues  die  alte  nicht  entbehren 
wolKe,  beschloss  man»  den  Platz  des  neben  derselben  gelegenen  Fried- 
bofts  för  den  Neubau  zu  verwenden^  und  begann  Im  Sommer  16M 
diesen  bin  zur  Tiefe  der  Fundsmenllegung  abnutragen. 

Als  man  Im  Monat  Juni  bis  nnter  die  Schicht  der  Sarge  g«« 
kommen  war^  welche  seit  vielen  Jahrhunderten  sich  hier  gebäoft. 
hacteiiy  atiess  der  Spaten  der  Arbeiter  auf  neues  Bindemiss  und  man 
entdeckte  einen,  mehr  als  7  Fuss  unter  der  flruheren  Bodenllache  ge- 
legenen BegräbnL«iplatz,  dessen  anfängliche  Benutzung  in  die  ersten 
Zeiten  der  Christlichen  Aera  hlnauflreichen  muss. 

Es  finden  sich  reihenweise,  in  der  Bichtung  von  Westen  nach 
Osten  eingesenkte  Steinsfirge  . aus  Tuif  und  Tracbjt  gearbeitet,  und 
swiscben  Ihnen  in  derselben  Richtung  lagernde  6erippe.  Die  Särge 
waren  tbeilweise  schon  gedtfiiet  und  ihres  Inhaltes  beraubt;  auch  die 
Steine  hier  und  dort  zu  den  oberen  christlichen  GrAbern  benutzt  In 
den  unvcnebrtcn  Sirgen,  so  wie  aeben  den  Gerippen  ftmif  uisn  eine 
bedeutende  Anzahl  von  Ciefissen  aus  gebranntem,  grauem,  sob>rar- 
zem  und  gelbem  Thon;  sodann  eine  Menge  Waifen,  nämUoh  eiserne, 
Schwerdter,  lange  Dolche,  spitzen  von  Lanzen,  Wurftplessen  und 
Pfeilen;  von  Bronzearbeiten  Fibulen,.  Plncetten,  Schnallen,  kurze  NU-  - 
gel  mit  grossen  mndei^  Mpfen,  diese  wie  die  Fibulen  weiss  emall« 
IlKi|  eodann  ein  ziemlich  gros^  Oeflss  von  geschlagenem  Bronze* 
Btoeb  mit.  verzierten  Handhaben  und  Wasen,  und  einige  der  schmalen  : 

IS 


Ki  flfffffffm 

Schuppen-Platten^  weldie  anf  RAflte  le*  IilMMVAnfeeni  rtaiseherM- 
dftten  aofgereihet  hUgaifc  BMg«  GUdpp«»  i^feigeri  um  denHabknochen 
aufgereihte  Perlen  yon  buntem  COMey  ^äairitt  Brde^  Betnetein  oad 
ozjdirtem  Metall.  Von  Silber  fttttl  teb  «M  einfhch  geformter,  stark- 
oj:jdlrter  Armring,  und  VCM  MunBefii  lUMefli'  ailN^  einigen  ganz  ab- 
gegriffenen GroM-Bronzen  ans  der  SiftC  d«r  ibntonine  vor :  eine  Kleln- 
BronaO'  von  CMlielftisy  eine  andere  von  Bf agnentius  oder  Deoentios 
und  eine  kleine  Ooldmün&e  sehr  barhariacher  Prägung,  mit  nnleser- 
licber  Umschrift  und  auf  dem  Beverse  eine  Victoria,  welche  dea 
Hbnmm  nmt  daa  Meise  Krauatf  igä^  aeiitea<h  vVMriilliridh  der  Vriali- 
au»  ifgcnd  eioef  auafraiisohe»  Königs. 

Da  die  Ausgrabung'  fiirtgesetne  inirtf,  00  kdnn«n  ^f  fHMifa 
Tcnanthuaien  über  dbn  ToUcsslamm  <ler  hier  Beehftgleli ,  nnif  Ihre 
Bealehtii^feB  asm  den  Bewohnern  des  Landes  und  den  R^Sutec«  lOl'jelnl 
Bleht  aussprechen^  wir  wolftev  fursHrste  nur  aaf  den  Ftantf  auftiftil^«« 
san  mncken»  md  vot  allem  auf  eines  Aar  ausgegrafteilen  Selisse, 
da  uns  die  Zetohen,  welche^  das  Bmnd,  das»  steh  scheinbar  «ihr  den* 
Vopf  windet,  bedtfcüen-y  w«tl  eher  den  Obarahier  eftrei*  SehfUr,  alir 
blosser  V«»nieiiHigett  m  tragen  siflteinen',  «nd  daher  nir  genauetvr 
Forschung  aozuvege»  wohl  geeign>o<  sMdt  B|ne  nehane  sMcNnung 
dieses  Ctoftsses,  s«  wie  die  eines  anderen,  denn  unsrigeh-  ahtalichea, 
welchM  im  Üesitse  dea  Mnk  Dr.  Ladhier  In  THef  ist,  muaiN^n'  vrtr^tm 
nächsten  Hefte  votbehaiten,  wo  wir  audh  nieht  erihangein  tverdfei^ 
über  den  Fortgang^  der  Bertedorftr  Aahgrabnttg  w^ileif-  ttt  bcMehten. 

8«  Bv.Ms« 


Naehttagliches  in  S.  1^1  ff. 

An  Hm.  Dr.  H.  Brunn. 

Berlin,  den  BK  ApHl  1866«  Für  den  ehruskisehen  fikädseHmnii, 
dessen  Entdeckung^  anft  deolicheBl  Boden  uns  nepttch  gjiiHiiiwHmi  b«« 
schaftigte,  beeile  ich  mtoh^  Nmen,  mein.  wcMBer  f^rddad,  eÜMr  WoAn 
nachnueende%  die  lliir  das  eiben  im.  Drücii.  betedltolie  Heft  Ihrer  JafaP* 
bi«her  vlelleieM  gerade  noch  nu  rcebt  Boaunt  Em  hat  dämÜdfedoNli 
eine  demHrn^OhentorgralhBereking  Metnelhrt  mnlnnkte^  gennoere 
Angabe  neuerdings  Mch  heranst  geteilt,  dükai  Jawohl  jener  B9i^ 
schmnek  als  das  mü  Ihm  sugleich  gefundene  enntdLtoohe  BtageOsn 
Cabgeat  hs  meiner  ArctaM.  Steitung,  Baüum  u;*  Foraeh;.  Tb6  LKUTTy 


nkrt,  8on<teni  Tielmelir  aus  der  Mm  d^^  if6H^  Ot«i#ePf^l^ 'Itf 
üehEd^tf  }BifktJi^f^Uj  tffthij  MV  «6r  ili>«M^rei^  Mtt^y  Mid  dem 
bifftiteiiietf  fitere  cett^  Meiii^tfl),   ^fbfieV   df^  iil6Mii«ttlM?i^«i^' 

Viva*  sättfeifl  fiAf  BirifetlftAl  l^b^tf^  ^ölM^  ^iä  Mti^t?  0«^«»«1lhNfl«tttf 

^^^fttff*  nttek  t^tBm  effl  W^9  vdii'  8"  tiäng«  Aäd  4*  B^iU^V  ^  IM»' 
i^  m  Mt  BMdri  fee^ii^  W^h    Bef  Ii«AiDlfty*eii?  tri  4mB9Üb^'Wiif 

^  ^   ^iä  Gi^AnD    v^H)fiAiiflt  lirfifdeV     TTeBöf  dttttl  ^FttH  Wlirdd  lAtf 

ÜftfctitfAfeDll  tMü^EfM  dlij^iii'dri  V^K'iAjIidVf^  «§  Mh  irdd^  atügh^^  ilST 
tf^^r  ^fbtt  d^tt  A'tVöiliÜir  i^^MM^llt  \^äf ,  ifi  di)f«te  Hrel»  «^W  i^^' 

d^kaüg  i^M  ^m  m^  umm^  «M^NM^  mifery  m  Ve»«fM0fP  aVlf^ 
den  Boden  von  SchwanenbaMflP  ^bVifoiUfl^ai  ttM  Ml»  «MAf  «lA  BMi' 
•o  OK/  AAJblbtifeie  von  T6pfi&a  finden.  —  Beim  Nachgraben  in  obi- 
gen BrBb  fluiden  sich,  auaaer  dem  zerbrochenen  Krug^  die  scbdne 
Vase,  welche  verbrannte  Knochenstficke  enthielt  und  ein  goldenes 
KröDchen,  das  gut  erhalten  war,  das  aber  die  Finder  zerbrachen,  um 
sich  za  überzeugen,  ob  es  von  massivem  Gold  sei,  und  die  übrigen 
goldenen  Schmucksachen. 

Durch  ein  fihnliches  Verhalten  der  Brdoberüfiche  aufknerksam 
gemacbt,  wurde  auf « demselben  Bergrücken,  kaum  einen  Buchsen- 
schufls  vom  ersten  Grab  entfernt,  ein  zweites  Grab  ganz  dicht  hinter 
dem  Hanse  des  Steigers  Lauer,  aufgedeckt,  in  dem  sich  ein  schöner 
Brooce-HJrag  und  ganz  verrostete  eiserne  Waffen  fanden,  welche 
Herr  von  Beulwitz  kaufte  und  dem  Museum  in  Trier  schenkte,  und 
femer  das  goldene  Armband,  das  meine  Frau  besitzt. 

In  sechs  bi^  acht  ^weiteren  Grabern,  die  aufgedeckt  wurden, 
fanden  sich  nur  ordinäre  thönerne  Töpfe,  und  geringe  eiserne  Waf- 
fen, namenflich  in  dem  einen  ein  ganz  zerflressenes  Schwert,  an  dem 
die  lederne  Koppel  mit  Afoi^ce-Besdhlag  noch  zu  unterscheiden  war^ 


las  JTjKMiitoi. 

mid  In  einem  aniem  ein  Dolob.    Ferner  fimden  nicli  in  den  Orabecn 
broncene  Ana-  und  Hal88pnng;en.<< 

Zu  S.  90  ff.  Zugleich  erhalten  Sie  mein  Ifeuestea  über  d|e 
Terraootten  ana  Rhein sabern  (Arch.  Anzeiger  B.  170*  ff.)  Dem 
stets  berechtigten  Misstrauen  gegen  Thondenkmiter^  welehe  aufwo- 
gen der  antiquarischen  Industrie  in  vervieU&ltigten  Exemplaren  sich 
finden,  wieder  einmal  das  Wort  geredet  m  haben,  werden  die  rhei- 
nischen Alterthumsfreunde  um  so  weniger  mir  verübeln,  da,  wie  itk 
jetet  erst  vernehme,  Professor  Klein  in  Mains  bereits  verjähren 
mir  hierin  vorangegangen  ist  und  auch  derDenkmÜlerknadige  J  ans- 
äen von  Lejden  her  in  gleichem  Sinne  sich  äussert.  Bei  dem  auf 
gleiche  Quelle  von  mir  suruckgefuhrten  Relief  der  Hertviscben  Samm- 
lung (Arch.  Anz.  1851  S.  J-10)  war  schon  im  Jahr  t65t  öle  ftuasersi 
Arische  Beschaifenbeit  des  Thones  mir  au^efallen,  und  ao  wird  wohl 
noch  manches  andere  bereits  in  Sammlungen  übergegangene  Thon. 
nelief  gleichen  Ursprungs  seine  Stelle  künftighin  nur  als  Kopie  «i 
behaupten  Imstande  sein;  woneben  freilich  dem  mebrgenannten Fund« 
orte  und  seinen  sahireichen  unbezweifelten  Funden  die  volle  Theilnahme 
der  Forscher  In  fihnlichem  VerhSlteiss  gesichert  bleibt,  wie  Muth  dto 
verdienstvollen  Rottenburger  Funde  Hm.  von  Jaumann's  durch  die 
lir  einaelne  Stucke  desselben  unleugbar  gewordenen  Athetesen  ia 
ihrem  Oesaramtwerth  nur  wenig  verlieren. 

Ed.  Gerbard» 


Ml.   -.1 


Chronik  des  Vereins. 


Indem  wir  den  geehrten  Mitgliedern  uuseres  Vereins 
das  XXIII»  8eft  unserer  Jahrbücher  hiermit  Oberreichen,  freot 
es  aas,  Aber  das  gemeinsame  Unternehmen,  dessen  Leitnng 
ans  wohlwollend  anvertraut  worden ,  solche  Nachrichten  mU 
Iheilen  mi  Unaen,  welche  ihren  Anthieil  an  demselben  nea 
cnregen  oad  m  erbalten  geeignet  sind. 

td  gleicher  Weise  wie  fHlher  sind  den  Leistungen  un- 
seres Vereins  von  Seiten  mehrer  wissenschaftlicher  Organe 
aadi  ul  der  neaern  Zeit  anerkennende  und  emranternde 
Beortheibuigen  au  Theil  geworden.  Bin  ehrendes  Zeugniss 
ist  diesen  Drtbellen  hinsugetreten,  indem  der  firanzOsische  BD- 
Bister  des  Kuttns  and  des  df entliehen  Villerrichts,  Herr  von 
Fortoul  das  grosse  Werk  Aber  die  afrikanischen  Inschriften, 
wetchea  aäf  Befehl  uad  aaf  Kosten  der  franaOsischen  Regie- 
rang  beraosgegeben  wird,  unserem  Vereine  zum  Geschenke 
gcmodit  hat 

Die  Wünsche,  w^che  eine  gfinstigere  Gestaltung  des 
Hanshältelats  unseres  Vereins  zum  Zwecke  hatten,  und  denen 

m 

wir  in  den  frtthefM  Jahresheften  Ausdruck  gegeben,  haben 
eine  Aufnahme  bei  den  Mitgliedern  unseres  Vereins  gefunden, 
welche   wir  auf  das  danUMOOte  anerkennen,  und  welche  uns 


198  Chronik  des  Vereinig 

einen  neuen  Beweis  daffir  liefern ,  me  anfrichtigen  Antheil 
sie  an  dem  Gedeihen  und  Blühen  unsres  Vereines  nehmen. 

Ans  der  Zahl  der  Verbundenen  sind  im  verflossenen 
Jahre  mehre  Mitglieder  theils  durch  den  Tod,  theils  firdwillig 
ausgeschieden. 

Durch  den  Tod  haben  wir  verloren  den  ehemalig cft 
Minister  der  geistlichen,  Unterrichts-  und  Medizinal  -  Angele- 
genheiten, Herrn  Dr.  Eichhorn  zn  Berlin;  den  Kön.  Notar 
Houben  zu  Xanten,  den  Dr.  van  Beck  zu  Utrecht,  den 
Herrn  von  Bi^npj)  f||i  Q^%  iw  jPfSQ&fiMrPiV  Ambrosch 
zu  Breslau,  den  Prof.  Dr.  Hermann  in  Göttingen  und  den 
Herrn  Canonikus  Lensing.  Aus  freien  Stocken  sind  ausge- 
schieden: die  Hrn.  Dr.  Anschütz  und  L.-G.-R.  Maus  zu 
^1^1,  die  Pepreyn  Q.'rPriQcurat  Schnaase,  CklL«R.  von 
(ivfsjk,  |9,9<.|l.  Q{»c|f;iiig  lipd  G.IP'.-R*  Oamphausen 
W  Be|iii)f  Pn4  diePerrenSingßirlß  w  InsiP*tt«k  uiidFfar* 

rfif  S(;pinivi  ni$iiimg. 

W«Bn  ww  4^n  Amtfiii  ßß  vi#tov  fespbllflter  IGti^der 
zu  bedauern*  haben ,  s^  frent  ^  um  mgleidi  mM&u  Mm 
k^Hin«^^  4»s^  ^  Apwh)  Af^es^geii  NWmfr ,  Wriche  sich 
^^^  nefi  b^g^f^t  bi^bm»  90  gri^  «st;,  data  nicht  Mass  dia 
Ut/^W  4^r  Au^gfKciii^iiep  444urpb  wk4«r  ausgafOUt 
^  ßWd^ni  Avß  fflif  Za^l  der  Yerbnidwen  mnh 

Jffitßr  Am  IHNrfnmlcUrieni  Arte  wir  fwtan  itn 
R«i|^n^  qerrii  jTifttillA«!  XoinrUh  IU«hfiriz  m  diln, 
eif^n  IßsMn  i9<iffiflhrf9 »  ^r  nm  thaitisoba  Sma«  oni 
AUertl»wa  s|cft  h^  Vf  r#eil«te  etiriAt ;  uil«q|p  ^  Kahl  an 
ordentlichen  Mitglieder    aber  sind  die  folgenden  Maaun  g«Sr 

$cl)atatf2r  IWMpqr  «u^lmifhiMi : 

1)  Gn^f  Mt  ftobi^na,  Vioaprjksiienl  der  nwainnart^ 
scben  Gesdlsahaft  «91  Brilssal,  8)  Prafelsaf  Dr.  Cornea 
lins  ufid  93  Vptir  von  Manschaw  zu  Baan,  4)  Hinit» 
Sf;^4»i|as||  «iegtarg»  «PteMr  Thisaan  nni  «Afpal. 


ammlk  dm  Wmikm.  IM 

latfMagMfHMi^Birfii  ■««§!!  n  CMn,  T)  Advwftt * AbwiM 
iMtimtli  CraiBAT  ia  DOsMMorf,  8)  ■IttergiMfbeflitMr 
L«o9  aiaf  Hans  LobaiMtn  (bei  DOMeMorf),  V>  Geheimer 
CbiiiaeiiteorAtli  Diergsrdt  m  VteneKy  H^  Dr.  Snnen 
«I  Uflf  gswioCer,  HD  Professor  Br.  Watterich  eu  Brauns« 
kfVf,  19)4ldMl-  «md  BegtoMngsfath  Henrich  n  CoUenn, 
Mllirgonneisler Leren  m  Bensberg,  14)Laii4ralhFonek 
m  Adcnao,  Ift)  Pfarrer  Hörn  n  CMn,  16)  Notar  Mfln«. 
chen  SU  Dudeldorf,  17)  Bllrgermeister  Schillings  2i 
fMrnnidiy  18)  AdtMai- Anwalt  Dr.  Ars^ne  de  Noüe  in 
Halaiely. 

Aueh  der  Kreis  derjenigen  gelebiten  OeseHscbanen 
all  welehen  unser  Verein  in  li^gelnässlger  Htferarischer 
Vorbfndung  sieht ,  um  gleiche  oder  rerwandte  Zwecke  an 
fttdem,  hat  sieh  In  dem  verflossenen  Jahre  erweitert  Solche 
Bonehmgen  werden  fortan  auch  nntethalten  mit  dem  6e* 
sshiehtomrein  filr  den  Niederrhein  ^  mit  den  Alterthiims* 
¥orHn  SU  1¥ien,  dem  historischen  Verein  de«*  fünf  Orte  Lu-* 
I,  Driy  Söhwys,  ÜnterwaMen  und  Zug,  der  8oci^6  no- 

latlfue  Mge  nu  Brüssel »  der  Soei^fe  ardi^ologique  su 
Maamv  und  enilioh  mit  der  Sodöt^  Royale  de  LltC^rature  et* 
ioo  Bea«K-«rti  sm  Oont. 

Innerhalb  dos  Vorstandes  hahen  Inehre  yersOnlirfie  Vor- 
taderungon  in  dem  abgelaufenen  Jahre  Statt  geflmden.  Der 
OMto  rodigkwdo  Seottar  des  Vereins,  Herr  Dr.  Sp  ringe r, 
umr  IMher  sciMn  durch  soino  anderweitigen  geehrten  Un« 
tomehmnigen  bewogen  worden,  ron  den  Oesebaften  des 
Soerotouiats  msQckautreten,  wolohe  Herr.  6.-0.-L.  Freuden- 
horg  bis  flu  diesem  Augenblicke  mit  Bereitwilligkeit  Aber«* 
nommen  und  gedeihlich  getordert  bat, 

Dia  hevkilmmliflie ,  von  den  Statuten  rorgeschrlebone 
Cknaralrorsamndlnig  des  Vereins  wurde  am  S«  Deo.  vorigen 
Jahres  in  dar  Aula  der  hiesigen  Vnirermtät  abgebalten ,  und 
nachdem  oon  dem  «Cayicer  difi  Verons  dio  Bochnnng  «rar 


fdkfelegt  worden,  schritt  die  CkneralferftBitailaaif  mr  NiNi^ 
wähl  der  Vorstandsmitfflieder.  Einitinmif  wiedergewikk 
wurden :  zooi  Präsidenten  des  Vereins,  Prof.  Dr.  B  r  n  u  n,  onoi 
Archivar  0.-0.-L.  Freiidenberg  und  anim  Cassirer  Prof. 
Dr.  Kr  äfft.  An  die  Stelle  des  ausgesdüedeneil  redigireB^ 
den  Seoretärs,  des  Privatdocenten  bei  der  hiesigen  KMigL 
Universität,  Hrn.  Dr.  L.  S  c  h  m  i  d  t,  wurde  der  Custos  bd  der 
hiesigen  EOnigl.  Universitätsbibliothek  Herr  Dr.  Brunn 
gewählt 

Zur  Feier  des  Winckelmannsfestes  an  9.  Dec.  inl  vorigen 
Jahre  hatte  der  Präsident  des  Vereins,  Professor  Dr.Braun^ 
durch  das  Progranun  mit  der  Ueberschrift :  Zu  r  O  eschi  ch  te 
der  Theb  ai  sehen  Legion  eingeladen,  und  das  Pest  wurde 
in  üblicher  Weise  gefeiert.  Herr  Prof.  Welcker  bespraeh 
die  ausgezeichnete  Marmorstatue  von  Broolw ,  welche  sich 
im  Besitze  der  Frau  Mertens-Schaaffhausen  beindet,  und 
glaubt  in  diesem  Bilde  den  Vorläufer  der  HorgearOtke  am 
erkennen.  Hierauf  gab  Hr.  Prof.  Jahn  eine  Uebersicht  vols 
den  Haupänomenten  der  etrurischen  und  griechiseheü  Vasen» 
künde  und  suchte  besonders  die  Ansicht  nu  begrflnden^  dasn 
die  etrurischen  Vasen  nicht  von  einheimiscben  Rflnsflem 
verfertigt ,  sondern  als  atheniensisches  Fabrikat  aamsehen 
seien.  Dr.  Brunn  entwickelte  seine  Ansicht  Aber  die  nach 
ihrem  Entdecker  Franfois  benannte  Prachtvase  von  Chiusi^ 
und  fand  den  Zusammenhang  ihres  rdchen  BiUereyclus  nkhi 
sowohl  in  dem  mythologischen  Inhalt  der  verschiedenen  BiU 
der,  als  vielmehr  darin,  dass,  in  ähnlicher  Weise  wie  in 
den  Chören  der  Tragiker  und  namentlich  in  den  Siegeslie« 
dern  des  Pindar,  eine  einheitlich  praktisch -kttniitlerische 
Idee  durch  verschiedene  Dantellungen  entwickdt  werde, 
welche  zum  Mittelpunkte  des  Ganzen ,  hier  zu  der  in  ihren 
Folgen  verhängnissvollen  Hochzeit  des  Polens  und  der  The» 
tis,  nur  in  dem  Verhältniss  der  poetischen  Analogie  stehe. 
Schliesslich  referirte Geh. Bergrath Nägferatk  Aber  die  in 


Chranik  ie$  Veremi.  Ml 


dem  Moeflleii  Hefte  der  AbbiMonf  en  von  Mainser  Alteithi- 
mera  enthaltene  Abhandlung  des  Architekten  Heim,  be- 
treffend die  von  Carl  dem  Grossen  erbaute  und  bald  durch 
Brand  nerstOrte  Rheinbrflcke  nu  Mains  ^  wovon  sich  noch 
beachtenswerthe  Reste  im  Strome  erhalten  haben. 

Wenn  unser  Verein  in  den  beiden  nulet«!  veriossenen 
Jahren  des  Unbehagens ,  wo  der  Sinn  durch  die  nächsten 
grossen  Interessen  der  Gegenwart  erregt  und  unmittelbar 
ergriffen  war,  und  wo  jeder  in  seinem  engem  oder  weitem 
Bereiche  sich  nu  verwahren  suchte,  nie  der  Theilnahme  und 
der  Unterstfltaung  entbehrt  hat,  welche  nur  EntfiJtnng  sei- 
ner Wirksamkeit  unentbriirlich  sind,  so  darfen  wir  jetst,  wo 
die  friedlichen  Wansche  der  Volker  erfüllt  sind,  einer  ge- 
steigerten  Theilnahme  an  den  Zwecken  desselben  mit  Grund 
cntgegensdhen. 


Bonn,  den  10.  Mn  18M. 

Der   Vorstand: 
Braum«    nranii«    Freudenberar»    KrafiR« 


Vf^jrz^lt^liiiiim  iier  J|9^«glkMUn^ 


Seine  KOaigtiche Hoheit PrinzFr i e d r i  c )|  yon Preussen. 

Seine  Hoheit  der  Herzoge  Bernhard  von  Sachsen- 
Weimar-Eisenach. 

Seine  Excellenz  der  OberpRSUadifent  der  Pcovins  Bran- 
denburg, Geheimer  Staatsminister  Herr  F 1  o  1 1  w  c  1 1. 

Seine  Excdlenz  der  wirkliche  Geheime 'Rath  Herr  Dr. 
Bansen  in  Heidelberg. 

Oflf  Ge3fiFa|pc^|i|i0i0(^,  0err  v«i  8  (  h  a  p  eir  in  Berlin. 

Der  Geb.  Oberregierungsrath  Dr.  JobannesSchnlse 
in  Berlin. 

Der  Generaldirector  der  Königlichen  Museen,  Geheimer 
Legationsrath  Herr  Dr.  von  Olfers  in  Berlin. 

Der  Geh.  Oberregierungsrath ,  ehemal.  Curator  und 
ausserordentliche  Regieningsbevollmächtigte ,  Herr  Dr.  von 
Bethmann-Holl weg  in  Berlin. 

Der  Berghauptmann,  Herr  Dr.    von  De  eben  in  Bonn. 

Herr  Geheimerath  Professor  Dr.  Bock  in  g  in  Bonn. 

Herr  Professor  Dr.  W  e  1  c  k  e  r  in  Bonn. 

Herr  Rentner  Johann  Heinrich  Richartz  in  Cöln. 


FiffiriMnihniti  dm  MiUiädat  Mi 

Die  mit  ^  bezeUslineten  Herrftn  8)94  aii9wftrti j;e  ßecretfire  dea  Yereiiu^ 

iUcftan.  flUUkbaniBciister  Aik.  MerpostcemiBiflSAr  J« 
CSftCfisea.  StifMMff  Dr.  A.  Gau.  Mirr^r  KreulBMr.  O.-0.-L. 
Dv.  Joe  Httlkav  Ober-Reg.-llalll  Rite.  ^  G.-O.-L.  9r.  «a« 
^^berg.  KtDiMv  Cuemiaiidt.  Kg^l.  Landgericbtoraäi  de 
ftir#.  Vicaf  und  Stiftgsohatmei^r  Weideiihaupt.  --  Adenmi^ 
LMdnrfii  FoBck.  »^  Attekof.  Aatsbesiteeif  Plaasmam.  — * 
4»^<^4iom*  Prof.  Dr.  I.  Boel  X  P.  Six  vaa  WSlegim. 
in  B.  van  LeiHiep.  Prof.  Dr.  MolL  —  Ademaoh.  Sekwliii; 
spfotor  ffarrar  Dr.  R^senbaon.  —  Arfdmtm.  Gynsasial^ 
Director  ran  (Steyerea.  — -  Awel.  Professor  Dr.  Geiiach* 
^Vrof.  Dr.  Visohor.  -*  Beneberg.  Bttrgemeistfr  Leven.  -*- 
Berlin.  Prof.  Ihr.  Oorimrd.  ^  Prof.  Lic.  Piper.  •—  Bern. 
BiMiotiMkar  A.  Jahn.  ^  Biete fM.  C.  F.  Westemann.  — ^ 
Afiswi.  BoCraCh  Weidenhaeh.  -^  Bonn.  Prof.  Dr.  Ach^ 
teifeldt.  Prof.  Dr.  Argelander.  Prof.  Dr.  Arndt.  Geh.  Justiz- 
rath  ft'of.  Dr.  Baaerband.  Geh.  Reg.-Rath  Prof.  Dr.  C  A. 
Braniis.  Prof.  Dr.  Brann.  Dr.  Brunn.  Kaufmann  Clason. 
Prof.  Dr.  Cornelius.  Prof.  Dr.  Dahlmann.  Dr.  Delius.  G.-O.-L. 
Dubeinan.  Prof.Dr.Floss.  O.-O.-L.  Freudenberg.  StadtrathC. 
G«orf  1.  Beigeordn.  Bfirgenn.  Gerhards.  Reri.  Graham.  Prof. 
Dr.  ileimsoetb.  G-O.-L.  Dt,  Humpert.  Prof.  Dr.  0.  Jahn.  Di- 
reetor  Klein.  Prof.  Dr.  Knoodt.  Dir.  Dr.  Kortegarn.  Prof. 
Dr.  W.  Krafit*  A.  Marcus.  Prof.  Dr.  Mendelssohn.  Frau 
Mertens  -  SchaaflFhausen.  Notar  von  Monschaw.  Prof.  Dr. 
Meolorius.  Geh.  Bergrath  Prof.  Dr.  Nöggerath.  Pfarrer 
Rekikens.  6.-0.-L.  Remacly.  Geh.  R.  Dr.  F.  Ritschi.  Prof. 
Dr.  Ritter.  Dr.  L.  Schmidt.  Stadtrath  Referendar  Schmitz. 
Gymn.-Dir.  Prof.  Dr.  Schopen.  Prof.  Dr.  K.  Simrock.  Nie. 
Simrock,  Kaufm.  Dr.  Springer.  Sternberg«  G.  R.-R.  von 
Sybel.  G.-O.-L.  Werner.  General  a.  D.  Wittieh.  Geheimer 
Sanitlltsratk  Dr.  Wolff.  Dr,  Zartmann.  —  Bramsberg.  Prof, 


Dr.  Watterich.  ^  Breslau.  M^f.  Dr.  FricKUeb.  Prof.  Dr.  Wilb. 
Junkmann.  Königl.  Museum  für  Kunst  u.  AlterthufD.  Prof. 
Dr.  Reinkens.  Domdechant  Prof.  Dr.  Ritter.  —  Brüssel  Prof. 
Pr«  C«  P.  Bock.  Graf  M«  Robiano.  ^Conaervator  fichayes. 
-*-  CIcKve.  Director  Dr.  Helmke*  -*  CoVUnz.  ^6eh.  Reg^ 
Rath.Dr.  Baerseh;  Lani^er.- Assessor  Eltester.  Schul-  unl 
Beg.rRatk  Beoricb.  Dr.  Monttgny.  Medicinalrath  Dr.  We- 
gder.  -.  Cochem.  Dechant  Schmidt.  —  Cöln.  Guts* 
bentaer  Clar^ä  von  Bouhaben.  Bibliothekar  Professor  J^. 
DOnUer.  F.  C.  Eisen.  *  Hugo  Garthe.  .P.  J.  Grass.  Ap- 
peUalioipsgerichtsratfa  Haugh.  Pfarrer  Born*  Gynm.^Directitt' 
Dr.KtBebeL  Fr.  Koch»  Landgßrichtsrath  Lauts.  Regienibga- 
Präsident  Fon  Müller.  Gymnasial  -  Oberlehrer  Dr.  Pfar- 
rins.  Appellationsgerichtsrath  A.  Reicbensperger.  Appella* 
tionsgerichtsrath  P.  Fr.  Reichensperger.  .G.-0;-L.  Dr.  SaaL 
Oberbilrgerm.  JnstiOTath  Stupp.  Pfarrer  Tbissen.  Geh.  Reg.- 
u.  Baurath  Zwinier. —  Commem.  *A.  Eick.  —  CrefeUL  ^Direc- 
tor Dr.  Rein.  —  BmoL  N.  Holz^,  Gutsbesitaer.  —  Be^ 
venter.  P.  C.  Molhuysen.  *-  Bormagen.  Jacob  Delhoven.  «-* 
Boveren.  Pfarrer  Steven.  —  BudeUorf.  Notiff  Mflncbeo* 
Bärbosslar  (bei  Jülich).  Pfarrer  lic.  Blum.  —  Düren. 
Apotheker  Rumpel.  —  Büsseldorf.  Advocat«  Anwalt  Just- 
R.  Cramer.  Rogierungsrath  Dr.  Ebermeier.  Wasserbauin- 
sp«ctor  Grund.  Redacteur  Hocker.  Pfarrer  RraffiU  ^Justia- 
rath  Schmelzer.  Prof.  Wiegmann.  -^  Ehrenbreitstein.  v. 
Cohausen^  K. .  Pr.  'Ingenieur  -  Hauptmann.  —  Eiber feUL 
Die  Qyronasial-Bibliothek.  —  Ernmeridu  Gynmasial-Ob^- 
JLehrer  Dederich.  *Dr.  J.  Schneider.  ^—  ErbacK  Pro£ 
Dr.  H.  Müller.  —  Esch  (im  Rreise  Dann).  Pfarrer  Jok 
Bapt  Wend.  Heydinger.  --  Florenz.  Legationarath  Dr. 
Alfred  v.  Reumont.  —  Frankfurt.  Rentner  M.  Borgiua 
Prof.  Dr.  Becker.  —  Freiburg,  Prof.  Dr.  H.  Schreiber.  ~  Gc- 
münd.  Oberpfarrer  Dapper.  —  GenU  Prof.  Dr.  Roulea; 
<T-    Ginneken*    Prosper   Cuypers. .  —    Giessen.    Prof.  Dd 


r^rMf^MM  <lfr  MfglMm  Mi 

Dmu.  —  ßMjnym.  Kanmerherr  Fceikenr  y.  Eaturi^ 
^Professor  Dr.  Wiesekr,  —  Crnoniacft.  Pfarrr  H^f.v^ 
GirtzemeK  Bfirgermeister  jSichiUjiigSt  —  Haag^  Pr.  -O. 
Groeii  ym  Prijtfikirer.  Ritter  Quyot  <—  BnUihUig  (Ki^ 
Prfim).  PCarrer  Cremer.  h-  Bam^wrg,  K.  K.  Ct^iusiiiJt 
coosiil  Merk.  —  flai»  Lohamen  (bei  Ditaeldeif)*  Ritter« 
^tsbesitser  H.  Lant3.  —  Ifaii«  MMenforat  (ii«i  Mttlheioi), 
6iiUI»e&  Dn  J.  Hobenschatii,  —  Heiligenstadt  Qymn.^-hiTektßt 
Kramarcsek.  —  It^ierth  (bei  Saarbrüekeii).  Die  HQtteobe»i 
Friedrich  u.  Heiuricb  Kramer.  — *  Kerpen^  Paster  Meiiner.  — 
^irchheim  (b.  Easkirchen).  Pastor  Sberb.  Pecfcer.  —  Aiilspal 
(iB  ScUesiea).  Gutsbes.  u.  Erbricbter  Sebober«  —  KöMgs-^ 
wmier.  Dr*  Enneo.  —  KremswiUnsier.  ^Prof.  P«  Pierii^er.  — > 
Laach,  Landrath  a.  D.  L.  Delius.  —  Lauckbeim  (ia  WPr« 
temberg)«  Stadtpfarrer  Georg  Kautzer.  —  Leudesdorf.  PL 
Dommemath*  -r  Leyden^  Dr.  J.  Bodd-Jfyenbuis«  ^Dr.  L^  J«  |*« 
Janssen^  Cooserv.  4es  KgL  M vgeums  d«  ^terth.  Dr»  Leemans, 
Diroctor   des  Bfaiseimis  der  Altertbümer.  ;  Prof.  Dr.  de  Wal. 

—  Leuwarden.  Dr.  i,  Dirks»  —  Limk  o.  A..  Rreisphysik« 
Dr.  Genrecke.  ^Rejq^or  Dr.  jHacchaad.  Freiherr  F.  y.  Rolsr 
hausen.  —  London,  Reyd.   Graham  Smith.    William  Smith. 

—  Luxeif^wrg.  Prot  Dr.  Namur,  Secretär  der  ^chftoL  6e« 
stDscIiafiL  —  Magdeburg.  Referendar  A.  Sendf^lfn  —  jRbrf« 
medg.  Mademoiselle  Anna  Maria  Libert.  Adv.-Anw.  Dr.  Ars^ae 
deNofle,  —  Manchester.  Hey  wood.  —  Mannheim.  *IIofr.  Prof. 
Graeff.  —  Mfirsefnirg.  Reg«er.^Pr«sid.  von  yfeie\l  —  MiddeU 
bürg.  Dr.  8,  De  Wind.  —  Müddersheim  (bei  Zttlpich). 
Freiherr  y»  (Beyr  -  Müddersheim.  —  Münster.  Prof.  Dn 
Clemens.  ^Prof.  JDr.  Deycks.  Seine  bisch.  Gnaden  der  Bi- 
schof yon  Münster,    Dr.  Johann  Georg  Müller.   —  Neuss. 

m 

Josten.  —  Niederbreisig.  Pfarrer  Gommelshansen.  — 
Oekhoven.  Pfarrer  Dr.  Lentzen.  —  Ottweiler.  Pfarrer  Hansen. 

—  Auf  der  Qtdnt  (bei  Trier).  Hüttenbesitzef«  Commerzienrath 
Adolph  Kraemer.    —    Rastatt.  Prot  Grieshaber«   —    Ae« 


IM  nnMiMlf #  An*  MmjßMtfiK 

nal^  (m  Berg:Mii)i  Df.  A»f^  ^  Bk^M$ff  (bekanat  IMHU 
^n).  Phrtn  fVisa^k  ^  R^m.  Oeh.  i9a«it)lferaA  Df r  Ahmi^. 
^  Boermond.  Cb%  ChiillM»  ^  SkiHlt^ss  R^ii^g. 
ndherr  t.  Weiclm  *  Altii«  -^  ItoMMterj^.  Mmi^KM 
rM  JtmmMn.  «^  Smrlf«rg.  Dr.  Bewer.  -^  Altfr&rO^XrM 
*räMkbecfits»er  N.  Kaircber.  ^  iSaMtorjf.  K.  Kv  t^g€t 
IgM»  toft  Kfttsiügitt.-^SeMüeir^Jteir  (bei  rMm).  *Sl«««t>«illL 
fMdger  Wi^RenMlH^  -^  SeUfemtadi.   HtifrAdi  Dr.  SMM«^. 

RdntgL  RtMittben*  Crat  von  nMl0tab«f|:''9iaMiM«k  -^ 
fV^fiil«(i»0ihl«riett)«^  HaiMfaim  UM  (Mftibcritier  OMdAeri 
^  TVii^r.  PriBetf  d«i  PtfiMMMmüaifi,  Dh  EftcttlMii<A  W. 
ebasMf  ^.  Fla#eii6Mrt  DeQlff 6%tt  DI«.  HoU^v  *m.  bafAri^/ 
Cteneratricalr  fcr  Dittcrae  Trter,  MarfliÄ  D^.  RaflMM 
-^  Venig  m  der  Mestl-  KlrüfMaikb'  Diedea;  ~  CAn^t. 
^#ra&  Dk*.  vaa  Ctoaidetar.  Phrf«  Di*.  Ramen.  D^.  ViÜMAct. 
-^  Heftern  Qeb.  C^MmeMethMSt  Wesf^ttH.^  WtfwlMi  (bl 
Leyden)  PtraL  »aiF  kaflMRseb^ti  Seibiiiar  Dr.  Üwt^.  -^  IFi^-* 
mI.'  Pvof.  Dr.  Fiedle.  «— '  IFJHI.  Prof.  Dr.*  As^MM^^  ^= 
H^^e^frodem  Omr^^tor  DI».  HMftek  ^  Wipperfitffk:    Wift' 

Jttirti^lMf^  Ar.  DaiMMiillV  ^iHffrtk  L6lft«^lMf  Ibi^f  ktii^^  Hilu 
beH  der  Hroii|MftBettiil  6Mirtil<le  WMMtt  rar  DlhMkMA. 


Aa&ien.  Prof.  Di^.  Arnold  Porstef,  t^blf^  tUf  d^¥h«k^^ 
tfurgerscfiule.  —  ttfügge.  F.  Lähsens.  —  Xh^^ff.  i^aconduc- 
(cur  f'elfeo.  —  EHelihgen.  Dr.  Aren^  -^  (xfeiif.  Prudeos 
vati  ttüyse.  —  SC  Gtiär.  F^edebsriclttei'  ^ret^t  —  flÜrf- 
gen.  Pfarrer  Weifer.  —  HtänehefL  t.  "tt.  tföittens.  --  Äeö- 
sofä  (in  Ungarn).  0r.  ^ipsef.  —  SAutigäft  1%pogräpä 
PauTüs.  ^^  llfrejl    ttibliotherar  äeydkif. 


•     »     '      V  '  '  • 


'    *'    ' 


der  iLca^emiMH  uad  VtreiM  ^  mit  weiefaM  vfMir 

iä  HWrariscber  Vcn^bliKilnig  rtebt. 


ff» 
& 

9^ 


L    Kflliiriidieii  Verdn*  s»  »•«•bti'f  |fv 

9i    BlHiiHMk^p  Vlaiü«  vtoil  •ObivftilikM  §a  Bayreuth. 

3b    KftDiglich   bayerische  Actiiilkief  tet  Widsensehaften  00 

L    Historischer Voii0i*i^di»(iitA  fiOlMit^at^ft» 2ttMüAch eir. 
&.    HisteiisdMl*.  IhteM  i«ii  MtlArfl^tulMll*  «M  ÜsffftttAüiburg' 

M  WiTvbnarfk. 
&    Kfltoffisdi^VtrMiiifbrtf^OteiyiibM^^ft 

Msttiditlni  Wreln  <ai^  NMlmiults^h  WUtit^&reT. 

Verein  Ar  hessische  Oeschiehte  in  Cass^l. 

HfetodMiMr  VsMV  M^  -4M  CMUMlmtlM^illttln' Ateen  in 

Darmstadt 
l«i   6§tiM  fnir  M  «MsefvMHin'  Atf  mmtwmtft  Bistio^aelf 

dans  le  graod'-duch^  de  LuxemBiO'tff^.' 

ik  Hhiwiishtiftnnin  Hr  fliiihrtmitt  iw  firirir 

18.    Historischer  Verein  für  Krain  n  LaibacR. 

13^    KMgHsb   VUmMk^  1»ks0hmh  idV'  Wisdemehftftei)* 

14.  Centralkonunission  nr  Erforschung  nod  SrhafMI^  der 
Bnndä*M«Bin  tv  4lbstlM«tt»  M  Ißl  e  äi' 

15.  Historische  Section  der  WestphftlischenCMIblibR«n  nur 
Beorderung  der  vat*lMis«l^llMillW''MI']!kf*4f»n^ 


906     Yer»eichm$8  der  Aeademieen  und  Vereme  u.  $.  w. 

16.  Verein  für  Geschichte  und  Alterdimiiskiiiide  Westfaless 
2u  Hflnster. 

17.  Oescbichts-  und  AUertbumsfenchende  Oesdlwhaft  des 
Osterlandes  in  Allen  bürg. 

18.  Schleswig  -  hobteinisebe  Oesellsebaft  für  ▼aferltadiscbe 
Geschichte  aa  Kiel. 

19.  Zflrcber  Gesellscbaft  tust  vaterltadiacbe  Alterthflner  ra 
Zariisb. 

9P^  jGesetlsebiif t .  fOrMTateilttiidisilie  Allerlkftaer  k  Basel. 

21.  Tharingi8ch-9lKli^lrer  Ver^  \far.  Bcfo^ 
vaterlandischen  Altertbfüner  zu  Halle. 

22.  Siusheimer  Gesellschaft  sur  Erforschimg  der  vaterlän- 
dischen Denkmale  der  Vmrceit  9a  Sinsheim  (Baden)» 

23.  Verein  zur  Erforsobioig  der  rheiniaeiien  Ckschiehte  nni 
AUerthflmer  ^u.Maiii«, 

24.  The  royal  archaeological  Society  of  Loiidpn. 
26.    The  nrnnisnuttjc  Soi^ety  of  London« 

26.  Soci^  scientiftfiie  et  litiäraife  de  LUnbourg. 

27.  Kttnigl.  Sächsischer  Verein  fttr  Bfforaehimg  und  Er- 
haltung  vaterländiseher  Allerthtimer  su  Drofldea. 

28.  OberlausitjEische  Gf^ellsdiaft  der  Wisaerisahafteii  n 
GOrliU. 

29.  VeriBiii  Ar  nassiiuisch^  Alt«rl|iafflskwile  mriGeseUehts» 
forschung  zu  Wiesbaden. 

30.  Histqriscbcr  Verein  Ar  da»  wttrtembirgasoe  SMnken  in 
Mergentheimt 

81.  Verein  fUr  IhOringiscbe  Oesdlicbte  «nd  Altertbmiskiuido 
in  Jena.  ... 

8^ .  Arcbaologiscbe.Seetioii  Ar  das  k.  Mm.  Museum  in  P  r  a  g» 

83.  Verein  für  siebenbOrgische  Landeskundein  ■ermmnn- 
stadt  . 

U.  K.  Gesellsdufk  fflr  M^diMhe  AKcrthmwirwiJB  in  K  o- 
,.  .r^.nlieg«». 

»6.  .tljffcj#»  nniniWMttin»  faM«<«. 


TeneiehniiM  dir  AMämmm  mS  VMbw  u.  f.  w.    900 

m   GesellscMI  Ar  MMicke  Fmmdmngm  iü  Trier. 

^.    äetedimiVcSreiii   Aer  jteutschen   (Seschicbto «  Unii  iltav- 

thmiiirtrvrfliM  ia  V^Mdtm 
Nb    l[>er  Alierdmins-Vereio  ffir  das  Clro8sh€rM|[ftliiim  Ihulen 

n  Carlsmhed 
S9L    iWiparigAtü  Museum  im  NAratierg. 
Ib.   Der  AlterdmnllliVtmUi  in  \tUitL 
41.    fiooAl^  wiinnmti^iie  bdge  4  Brvxclleflb 
II.    Bistorischer  Verein  fOr  Aen  NieAeitheito. 
A    Historischer  VereiB  der  5  ODte:  Imcen^  Uri^  fidnry«, 

ünterwaMen  mit  ÜSttg. 
44.    Sod^t^  ardiöologique  de  Namur. 
IS.   fhMaittö  k)»y&te  }e  Lttt^ratare  ti  iea  Ibeaox  arts  4  (}«n^ 


•  ^.1  »I  h— ^hJ»« 


ttrnö'kfe&ter  und  IfterldiilgaBgeB. 

ft  siüttr  H.  kl  ^.  16  y.  ta.  1.  kOBiittv«. 

lELXlill  1).  M  *^.  i.L  nach  Mt  li«k««  fiaUt. 
8.  91  Z.  IS  4  CMMMWersItKe. 
8.  IM  %.  8 1  b  hli  tD  ji^Ae  tmtiüot^n. 
^  ,   i9.i072.aT.  ikL  loMHMi.  44i<eob  ■  Ai  IMdsrar. 
^       B.  ÜO  VS.  «  L  'd«r  AlWe  M,  UMs  >A»e. 


?» 
>> 


'^fi8fVÄ^cWW(SiiYW8h; 


.  i  Ifthaltdyerzeichniss.        -    ' 


'  M»   Cbovovri^ble  aiid  AescIiieMe* 

1.   ^ö]l|erapuren  im  Osten  des  Rheines,  von  Prof.  Dr.  Beychs 
-%>   Die  Dörfer  Qaalborg  und  Ryndem  bei  Cleve,  zweirdm.  Att- 
siedlungen,  von  G.-0.-L.  Dr.  SehmMät  In  Emmerloii 

8..  Geschichtliche  Nachrichten  über  Birten  und  dessen  Lage  vwk 
Prof.  Dr.  Fiedler  in  Wesel 

IM«  MonwBiemte« 

1.  Archäologische  Aehrenlese:  B)Aiti8  auf  rinnischen  Grabstei- 
nen (dazu  Tat  I,  II  und  III),  b)  zu  einem  trierschen  Mo- 
saik H.  a.  Von  Prof.  Dr.  VrUck$  in  Wucsburg   .  .49 

8.   Matronensteine  aus  Zulpich  und  Ploisdorf,  von  A.  Bick     .      Ol 

8.  Ueber  einen  römtschen  Grabstein  in  AsoiburgliHn ,  Boletzi 
in  Xanten,  von  Prof.  Dr.  Fiedier         ....      64 

4.   Römisches  aus  Rheinzabem,  von  Prof.  Dr.  Qerkari  in  Berlin 

^8.  €MlTanus  Tetens^  Ton  Prof.  Dr.  Btmm 

6.'  Cabbalistische  Inschriften,  von  BShendem$,       .  ..    .      • 

7.  Aehrenlese  von  Munzikinden  im  Kanton  Bern,  vom  Archivar 
Alb.  Jahn  in  Bern  ...... 

p.  Der  Steinschneider  Herophilos  von  Dr.  Brunn  In  Bonn 
*9.'*  %>er  Tod  der  Lucretia,  von  Ebendems.  •    198 

10.  Btmskischer  Goldsohmnck  in  den  Mosellanden  (nli  Tat  IV, 

V  und  VI)  von  Prof.  Dr.  Gerhard  .181 

11.  Kapp  und  Kugel  verlieren,  von  Prof.  Dr.  Bnmn  .    185 

UI«  litteratiir* 

1.  Haus  Burgel  das  alte  Burungum.  Von  Dr.  AeAi,  anges.  von 
O.'O.'h,  Freudenbety  (dazu  Taf.  VII)  •  .141 

fk  Das  römische  Trier  von  Schneemann}  8.  Trier  und  seine  AI- 
terthdmervon^^smd^;  4.  Geschichte  der  Stadt Mü|uterellbl 
von  Katzfeyy  angez.  von  Ebendeme,    .  .'     ' ' ' .  188 

8.  I.  SiUen  u«  Sagen  dee  Eifler  Volkes,  von  J.  B.  ^Sfehmits; 
II.  Zur  deutschen  Thiersage,  von  Prof.  Bartrich  in  Kronstadt^ 
angez.  von  Prof.  Br.  Simroek  «  *.    188 

KV.  MtoeelUm. 
1.  Leyden.  InschrifUiches  von  Dr.  J.  JP.  Jßneeen.  8.  Nene 
anUquar«  Entdeckungen  im  R.-B.  Dusseldorfx  von  Dr.  Sehneider. 
Zi  Der  bori^esiscb^  Fechter;  4.  Das  Judenbad  zu  Andemaoh; 
8.  Zusatz  zu  „Kapp  und  Kugel<<  von  Prof. '^imm.  8.  Trier, 
Bericht  über  neue  Funde  von  Dr.  Ladner.  7—9.  Bonn. 
GriiberfUnde  auf  dem  Hundsruok  u.  zu  Meckenheim;  10.  Die 
Schlacht  bei  dem  Orte  Bad  ua,  von  J.Fr.  11.  Bonn.  Alt- 
deutsche Schuhe,  vonX.  S.  18. Bonn.  Dr.  Namur's  lat.  Ab- 
handlung über  Thriinenflascbchen,  angez.  v.J.  Fr,  18.  Mdn- 
stereifel.  Rom.  Inscbrift.  14.  B  o n n.  Insoriptions Romaines. 
Par  Jf.  Leon  RMer}  18.  Bonn.  Neue  Pnblioatfonen  des 
german.  Museums;  16.  Bonn.  Neuere  zu  Rottenburg 
a.  N.  aufgef.  Rdm.  Alterthumer,  von  Domdecan  v.  Jaumann ; 
17.  Bonn.  Roach  Smith,  CoUeotanea  anttqua;  18.  Bonn. 
Neue  Inschr.  von  J.  Fr.  19.  Gr&berfkind  in  Bertzdorf  von 
8.M.^S.  Nachtrfigliches  Ton  Prof.  Oerluu^    .  .    174 

Wm  Cliromtk  den  Yeretmz« 
Chronik  des  Vereins  197.     Verzeichniss  der  Mitglieder  808 
Venseichniss  der  Aoademien  und  Vereine  eto.  807. 


J»M.iüMi!t>t^J^imgJmnl.Iffitim. 


Tafl. 


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SEVERINAE 
DlVfJVS 

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JiilK.  V.  Hcurv  Ä-  t'.oiitfu  i.Bonii. 


Jaltri  i.lfrk.  v.  ^4.  Knt.RJuml.  FeA.XXIE» 


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W.  Reiu's  llaiifiBnr§d,das  Rtmiscltc  Butiuljub. 


aSMtB 


JAHRBilCHKR 


des 


VEREINS  VON  ALTEBTHUM8FBEUNDEN 


im 


RHKIllfliAllfDi:. 


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.A.JILM.  w  # 


^  ^-^T  A  V^  V 


Zwttlfter  Jatargraiiv  C 


B  o  ir  iif 

gedruckt  auf  Kosten  des  Vereins. 

Bonn   bei  A.    Miiroas.        ' 


8ach-  und  Namenregister 


Heft  I— XXIII.  Jahrgang  I~XIL,  1. 


der 


Jahrbücher  des  Vereins  von 
AlterthumsfreundeD 


im 


Rhelnlande. 


Bonn« 

gedruckt  aaf  Kosten  des  Vereins. 

Bonn^   bei    A.  Msrous. 

184  7. 


'^y 


Vorwort. 


Jene  Gattung  von  gelehrten  "Werken,  die  aus  freien  Bei- 
trägen entstehen,  welche  sich  auf  sehr  mannigfaltige  Gegen- 
stände einer  bestimmten  Wissenschaft  beziehen,  ohne  dieselbe 
systematisch  zu  behandeln,  verliert  besonders  viel  von  ihrer 
Nützlichkeit  und  Brauchbarkeit ,  wenn  der  Inhalt  derselben 
nicht  durch  genaue  und  hinreichend  ausfuhrliche  Register 
aufgezeigt  und  leicht  zugänglich  gemacht  wird.  Der  Wunsch, 
ein  solches  Register  für  unsere  Jahrbücher ,  die  bis  dahin 
bereits  bis  auf  das  23.  Heft  sich  vermehrt  hatten,  anfertigen 
zu  lassen,  Mrurde  dem  Vorstände  vielseitig  ausgesprochen, 
konnte  aber  nicht  erfüllt  werden,  da  die  geeigneten  Männer 
zu  einer  Arbeit,  die  mit  so  eigenthümlichen  Schwierigkeiten 
verbunden  ist ,  wie  die  Anfertigung  eines*  Registers ,  nicht 
sehr  häufig  angetroffen  werden*  Um  so  willkommner  war 
es  uns,  als  Herr  Eick  aus  Commem,  auswärtiger  Sekretär 
unseres  Vereins,  sich  erbot,  die  bezeichnete  Aufgab^  zu  lö- 
sen. Die  Fracht  seiner  Mühe  haben  wir  nun  das  Vergnügen, 
unseren  geehrten  Mitgliedern  in  dem  nachfolgenden  Regi- 
ster mitzutheilen ,  und  hegen  die  Hoffnung ,  dass  dieselben 
Grand  finden  werden,  sowohl  mit  der  Anlage  als  mit  der 
Aasftthrang  zufrieden  zu  sein. 

Bonn,  den  14.  August  1857« 

OoF  Vorstand  des  Vereins  von  Alterth 
ffreonmn  im  Rlielnlande« 


F  » 


^1^ 


A. 

•A.  A.  A.  F.  F.  II,  105, 
*A  qaaestionibas  XXI,  95« 
#..  folo  eztraere  Xllf,  90. 

• reBtitaere  III,  99. 

•^  tegalis  IX,  21. 

• —  resto  Mcra  XU,  75.  76. 

*A.  ü.  C.  (ab  arbo  condita)  XY, 

58.  6t.  62.  63. 
Aach   im  Landkreiae  Trier,  R.  A. 

Ilf,  74. 
Aachen,  Gebeine  Katla  dea  Gros. 

aen  XVI,  139. 

—  Gemme  am  Lotharskreuae  IV, 
181. 

—  Inachriften  I,  123. 

—  Kaiaet balle  XI.  154.  Tafel  IV.^ 

XII,  180. 

—  Hihisier  XI,  151.  XII,  183. 

—  Palast  der  Karolinger  V,  70. 

—  Reiteratatne  Theodoricha  V,  1. 

—  Wölfin  und  Pinienapfel  Tor  dem 
MQnater  XII,  108. 

—  Ziegel    der   leg.  XXX.   V.  V. 
I    128 

Aar  in  der  Sehweit  XIV,  150. 
•Ab  epistolis  Angg.  XVI,  108. 
Abaeua  iV,  126. 
Abaa  IX,  126. 
•Abbo  XV,  81. 
•AbboHinuB)  VIII,  173. 
Abellio  (dens)  XVII,  178. 
»AbiluB  IX,  29. 
Abknnflattngabe  auf  Inaehr  ifUn  im 

Nominativ,   wenn    ein    Genitiv 

oder    Dativ   torhergeht  I,  81. 

II,  83.  XV,  108. 
•AbttOba  (dea)  XVIII,  240. 
Abraham,  DeckengemAlde  im  Ka. 

piteisaale  so  Brauweiler  XI,  1 10. 

—  Deaaen  Opfer,  altchriatt.  Relief, 

XIII,  148.  Taf.  V.  VI.  Fig  1.  3. 
Abnndantia,  Sandale inre)ierv.232. 
Abydoa  VII,  82.  (A.  M.) 


Academia  XVI,  30. 
•Acceptia  Taagilla  V,  328. 
*Acceptaa  II,  109. 

*  Accia  AaclepianiUa  Caatorea  III, 
155. 

•~-  Ileureaia  Venantia  III,  155. 
*Accina  Jalianns  Aaclepianua  III, 

155. 
•Achaia  XII,  195. 
AchelooB  auf  etroakiachen  Mona. 

menten  XI,  67. 
Achill  es    Abachied      von    Peleoa 

II,  60. 

—  auf  Scyroa,  Relief  ana  Xanten, 
V,  365.  369.  Taf.  VII.  VIII. 

•Aciliua  XXII,  131. 
Acionna  XVII,  183. 
Ackerbarg  im  Kr.  Bittburg,  R.  A. 

III,  66. 

Acounae  (deae)  II,  129. 
Actaeon,  Bronaeatatue  aus  Nenaa 

V,  413.  Taf.  IX.  X.   Fig.  5.  — 

cf.  VII,  167. 

—  und  Diana  IV,  199.  V,  398. 
•Actor  11,  97. 

—  acum,   iacum   ala  Rnduiif    in 
Ortsnamen  XVII,  II. 

•Acutius  XI,  77. 

•—  Speratus  XX,  127. 

*Ad  novam  faciera  restitutum  VUI, 

i:>8. 

*Adde  calicem  SetinumXIil,  108. 

•Adelbertus  XV,  I7l.  Taf.  V,  20. 

•Adganais  XI,  147. 

•Adiutor  XV,  94.  XVI,  70. 

* —  Sequens  I,  84. 

*Adiutnz  a.  legio  prima ,  leg.  ae« 

cunda. 
*Adnamatn8  IX,  61. 
*Adnamatius  Gallicanna  XIV,  98. 

♦  -  Speratus  XIV,  98. 
Adnoba  XVII,  178. 
Aduatttca  V,  278. 
Aduatuker  V,  278. 
•Adventua  IX,  21. 

i 


—    2    — 


^*Aecetiai  pocolom  XIII,  114.  XX, 

178.      .■ 
«Aedes  csmsigillo  etara  XVII,200. 
*-  ßdei  P.  R.  XIII,  26.  59. 
* —  trium  camerarum  III,  156. 
*AegriIius    Evaretaa    philoaophua 

IX,  21W 
^   PlarianuB  IX,  212. 
•Aelia  Augusta  II,  93. 
*Aelius  BassianuB  XI,  149. 
•—  Victor  XIX,  107. 
Aemilia  Lupula  V,  339. 
Aemilianaa  IV,  142.  XV,  63.  78. 
AemiliaDUB,  M&rtyrer,   Deckenge« 

m&lde  im  Kapitelaaale  su  Brau- 
weiler XI,  114. 
«Aemiliua  Avitua  V,  339. 
♦—  Creacena  VIII,  166. 
•-  GeDialia  V,  339. 
*—  Macrinua  VIII,  166. 
♦—  Primilivua  XV,  19. 
*—  Salvianns  XIII,  86. 
•Aeneatorea  XVII,  197. 
Aeqaitaa  Gemmenbild  VIII,  142. 
Aeqaitia  XX,  179. 
«Aequum  III,  90. 
«Aerea  (=5  herea)  IX,  40. 
Aeacnlap  aaf  rOm.  Ann  eile  Aatchen 

XIV,  34.  Tal.  I.  II. 
Aetiaa  I,  116. 
Aexto,  rOno.  IX,  40. 
♦Afer  XVI,  135. 
Affoltem  im  Kanton  Bern,  MAns^ 

fand,  XXIll,  121. 
•Afra  XVI,  135. 
*Agaaiaca  Lacilia  IX,  19. 
Agaunom  XI,  15. 
Agho  (deus)  XVII,  178. 
••Agilia  VII,  64. 
«Aginatna  I,  82. 
Agnellaa  V,  13. 
*Agomarua  IX,  29. 
AgraflTen  a.  Fibeln. 
Agri  decnmatca  IX,  179. 
•Agricia  V,  329. 
Agrippa,    Meilenstein     desselben 

I,  117. 
Agrippina   für   coIon.   Agripp.   I, 

112.  120. 
Ahlbacher  Mflhle  im  Kr.  Bitiburg, 

R.  A.  V,  12J. 
Ahrweiler,  Sage  aua  einem  Bild- 


werke in  der  Stadtkirche  enU 
atanden  XII,  113.  R.  A.  XV,  224. 

•Aianua  VII,  63. 

Ail  Kr.  Saarbrflcken  R.  A.  VII,  158. 

*Aimtonias  Giamatna  IX,  75. 

•Ainsa  VIII,   162. 

•Airoenus  XV,  166.  Taf.V.  Fig.  II. 

Ala  Agrippiana  XIII,  75. 

—  Apriana  XIII,  75. 

—  Arvacomm  a.  Ala  prima,  se- 
canda. 

* —  Aaturum  s.  Ala  terlia,  Ala.  ve- 

terana  Aat. 
* —  Batavorum  a.  Ala  prima. 
•—  Britannica  miliaria  XVI,  108. 

(praef.)  ~  VII,  167.  (praef). 
*  -  Cananefatiam  XV,  101. 
*^  Cannanefatum  a.  Ala  prima. 
* —  Canneneratium  a.  Ala  prima. 

—  Civium  Romanorum  XXI,  13  t. 
*—  Claudia  XX,  58. 

•^  Claudia  noTa  XX»  35.  56.  58. 
*^  Fla  via  Gemina   a.  Ala  prima, 
aecunda. 

—  Flaviana  XIII,  75. 

—  Frontoniana  XIII,  75. 

*—   Gaetulornm  a.   Ala  veterana 

Gaet. 
^*  Gallorum  Sebosiana  a.  Ala  ae- 

cnnda. 
•-.   Gemelliana    III,    163.    165. 

XIII,  76. 
* —  Gugernorum  a.  Ala  prima. 
*—   Hispanorum  Aaturnm  s.    Ala 

prima. 
*—  Hispanorum  in  Britannia  XIII, 

83.  (praef.). 
• Vettonum  C.  R.  XIII,  64. 

69. 
♦—  Indiana  I,  91.  XIII,  77.  XIV, 

195.  XIX,   55.   58.  59.   (medi- 

cua),  62.  (praef.).  XIX^  63.  (de- 

cnrio)  87. 
* —  Mut.  a.  Ala  prima. 
♦—  Noricorum  IX,  37.  XXI,  50. 
*—  Pannoniorum  s.  Ala  aecunda« 

—  —  Tampiana  s.  Ala  prima* 
«—  Petriana  XIII,  64.  73. 

•—  Picentiana  XIII,  77.  XX,  35. 

53. 
*^  Plcentina  XX,  54. 
~  Sabiniana  XIII,  78. 


-  d  - 


*A1«  Scnlmloniiii  XX,  35.  54.  55. 

t.  AU  prima. 

—  Siliana  XUI,  78. 
torquala  C.    R.   XIII,  78. 

(praef.). 
_  Sullana  XIII,  78. 

—  Tauriana  XIII,  79. 

—  Thracum  b.  Ala  prima. 
GalUanaVolnsiana  s.  Ala  tertia. 

Mauretana  8.  Ala  prima. 

—  Trachnm  8.  Ala  prima. 
~  Irhaecnm  XXI,  89. 

—  TuDgrorum  Krontonianorom  ». 
Ala  prima. 

—  VallenBium  IT,  143.  XV,  64. 

—  yeterana  Astaram  XIX,  61. 
Gaetolorum  XIII,  26. 

_  VeUonam  XIII,  72. 

—  VocontiorumIl,UO.  (Decnrio). 

—  Yordeosium  IX,  39. 

—  Prima  Arvacorum  XIII,  7t. 
Batavorum   miliaria  XVI, 

105  (praef). 
CannaDefatum  XX,  53. 

—  —  CaDnenefatiam  XX,  35.  50. 

Flavia  Gemina  XX,  35«  47. 

Gugernoram  XIII,  64.  72. 

—  —  Hispanorum  Astarum  XIII, 
69.  XXIII,  193. 

Haiinensium  XV,  65. 

PaBDoniorum  Tarn  plana  XIII, 

79. 

—  —   Scnbuloram  XVII,    200. 
(Decorio). 

Sing.  Thracum  XI,   149 

(praef.). 

Thracum  llauretana  XII  1,26. 

Trachom  IX,  22. 

'^  —   Tungrorom    Frontoniano- 
rom  XVI,  105  (praef.). 

—  Seconda  Arvacorum  XIII,  71. 
FlaviaGemina  XX,  35. 49. 

—  ->  GallorumSebo8ianaXllI,79. 
•—    —    Pannoniorum    VII,    167 

(praef.).  XVI,  l9»  (praef.). 
•—  leriia  Ajturum  XIX,  59. 

—  —  Aug.  Thracum  Galliana  Vo. 
Inaiana  XIII,  76. 

Alagabiae  •.  matronae. 
Alamannen  1, 111.  II,  27.  XV,  192. 

Schlacht  derselben  gegen  Clo« 

dowlg  Ulf  31.  41.   • 


Alanen  XV,  190. 

Alarich  II,  28. 

•Alateivia  11,128.  XVlI,t83.  XVIII, 

112.  XIX,  98. 
AlaterTa  XVllI,  112.  N.  12.  XIX, 

98. 
Alaterviae  •.  matrea.  ^ 
Alaunua  8.  Mercuriua. 
Alba  (Allmfihl)  II.  17. 
•Alba  IX,  147. 
~   Helvia  II.   12. 
•Albaniua  Vitalia  XIX,  58. 
•Albanua  XIII,  64.  96. 
•Albina  VII,  51. 
•Albiniua  Jannariua  VII,  4S. 
•Albinua  VIII,  1 73.  XII,  69.  XV,  81 . 
Albioriz  8.  Mars. 
•Albius  Januarius  V,  327. 
Albofledis  XV,  38. 
•Albus  IX,  29. 
•Alciroua  XIII,  27. 
Aldenhoven  R.  A.  V.  338. 
Alen,  Arten  der  Benennung  XIII, 

73.  XIX,  55.  XX,  46. 
—  und  Auziliarcohorten  Im   Ve- 

apaaianiachen  Miliiairdiplome  v. 

J.  74.  XX,  .33. 
•Alexander  (Imp.)  Aug.XVlII,239. 
Alezandriniache  Gottheiten  auf  ei. 

ner  Gemme  aus  Xanten  XV,  131. 

Taf.  II.  Fig.  8. 
•Alezsandrinus  V,  317.  VII,  79. 
Alfidius  II,  58. 
•Alisinus  XXI,  91. 
Aliso  XVI,  94.  XXIII,  6. 
Alisontia  (Eis)  VII,  9t.  (A.  M.) 
AUectus,  Münze  desselben,  XI,  61. 

Taf.  II.  Fig.  15. 
• —  inter  praetorios  item  tribuni. 

cios  XII,  2. 
Allenwald  bei  St.  Wendel,  R.  A. 

1,  104. 
•AUius  VII,  74. 
•—  Maximus  IV,  142.  XV,  62. 
Allmendingen   im    Kanton    Bern, 

MQnsfund  XXIII,  118. 
•Alounae  IX,  72.  XI,  149. 
Alpersbacfa  im  Schwarswalde,  R. 

A.  I,  74. 
•Alpes  Atractianae  XI,  t2. 
•—  Maritumae  XIII,  4t. 
-^-^  Poenioae  XI,  12. 


-    4 


•MpHiag  XXir,  138. 
•  Altchristliches  Relief  in  BodqXIII, 

141.  T«f.  V.  VI.  XVIII,  234. 
Altdorf  bei  Jülich,  lDjicbriftXlX,95. 
Alte  Befeiligongea  in  den  Voge- 

Ben  IV,  1. 
^  THnkkannen  XIX,  147.  XXU, 

1Ä.J34. 

—  Ver^chaninngen  anf  dem  Unna, 
rück  und  ihre  Beiiehungen  in 
der  Veste  Rheinfels  bei  St.  Goar. 

XVIII,  27.  Taf.  I. 
Altenberg,  die  Älteste  Abteikirche 

X,  142.  Taf.  HI. 

—  an  der  Lahn,  Grabmal  der  Ab- 
tiasin  Gertrud  XII,  99. 

Alterather  Heide  bei  Siegburg.  6. 

A.  XX,  184. 
Alterthumsvereine  in  Deutschland 

XIX,  139. 

Altrip  (Altaripa)  in  Baden,  R.  A. 

V,  233.  X,  9. 
Ahtrier   im    Grosah.    Luxemburg, 

röm.  Standquartier  VIlI,  92. 
«Alutum  flnmen  V,  316. 
Altts  (deus)  XVH,   179. 
Aliey,  Stadtwappen  I,  29. 
•Am.  An.  V,  321. 
•Amabilia  IX,  29. 
•Amandinina  Verua  XXI,  48. 
•Amandua  XII,  56.  XVIII,  238. 
•Amamia  V,  330. 
•Amaa  XIII,  112. 
•Amaa  felis  XIII,  112. 
Amazonentorao  aua  Trier  IX,  92. 

Taf.  V.  Fig.  1.  XI,  173. 
•Ambacti  XV,  146. 
Amberloup  (Uelgien)R.  A.  XI,  42. 
Ambiatinua  a.  vicoa. 
Ambitivua  a.  pagua. 
Ambivariten  V,  257. 
Ambrakfigelchen    in   Grftbem  III, 

147. 
Amiaia,  Ortaname  XVI,  96, 
•Amina  Nonveiiua  Primua  XIX,  85. 
•Ammaca  I,   116.  IX,  130. 
Ammaea  a.  gena. 
*Ammaeua  Olympua  IX,  129. 
*Ammauaia  II,  99. 
Ammianua    Marcellinua   Üb.  HW, 

c.  3  erl&ntert  II,  4. 
üb.  XV.  c.  4  gellM^iTVi^^ 


•  Ammiaa  Secnndinnf  XXII,  l4l- 

156.  XXIII,  169. 
Ammon  a.  Juppiter* 
Ammona-Bflste  XI,  172.  Abbildung 

IX.  Taf.  IV.  Fig.  1.2. 
•Arno  te  XIII,  112. 

*Amo  te  —  Ama  me  XVII,  196. 
•Arno  te  conditeXIII,  112. 
Amor,  der  Götter  Sieger,  Bronze- 

atatue  1, 56.  Taf.  III.  IV.  Fig.  1. 

2.  —  IV,  185.  note. 

—  Steinfigur  III,  97. 

^  Relief  anf  einer  Schale  IX,  28. 
~  Bronzeatatue  aua  Cöln  IX,  155. 

Taf.  V.  Fig.  4. 
_  Rronzefigur    aua   Hockenheim 

X,  5. 

—  auf  einem  Steinbock ,  Gemme 
XV,  130. 

—  nnd  Psyche,  Vaaenrelief  IV,180. 
Taf  IV.  Fig.  2.  cL  V,  40^.  VII, 
168. 

*Ampelio  XII,  82. 

Amphiaraos,  BronzeatataetteX,71. 

.—    mit  Melanippoa  Kopfe,    Paale 

XV,  1 18.  Taf.  L  Fig.  5. 
Amphoren,  röm.,  II,  47.  49.'    HI, 

125.  V,  410.  VII,  6U  IX,  31. 
Mmratina  I,  124. 
Ananaa  im  Füllhorn  an  Matronen- 

steinen  X^,  88. 
*Ananizapta  XIX,  155. 
Andarta  XVII,  183. 
Andernach,daa  Judenbad  XVIII,2 17. 

XXIII,  179. 
•Andea  XX,  58. 
•Andiccua  II,  91. 
Andraate  II,  129.  XVII,  186. 
Andromeda,  Relief  VII,  39.  ^  Ab 

Heaione  gedeutet  XXIU,  60. 
Andrustehiae  a.  matronae. 
Angeren  in  Gelderland,  R.  A.  IX,36. 
Angrivarier  XVI,  97.  XXIII,  3. 
*Aniceta  1,  84. 
Anigoroiua  a.  (Senina. 
•Aniaatoa  IX,  29. 
Annales  st.  Gereonia  ColonieBses 

XIII,  184.  XIV,  12. 

*  Annia  IX,  29. 

•-^  Fanatina  II,   105. 

•  Anniua  VIII,  95, 
^^  Libo  XV|  66« 


-    5    - 


*Aiiiio    novo    faiMlmm   felis  tibi 

XXII,  37. 

Anonla«  signatoriiit  XXI,  125.  Taf. 

lll.  Fig.  7. 
Modus  für  annos  Y,  324.  333, 
•ABopaa  IV,  142. 
•Anserico  V,  323. 
•AnaoBlfhia  II,  143.  XY,  171. 
Anth^e  (Belgien)  R.  A.  XI,  40. 
•Anthus  IX,  129. 
Anticaglien  aus  castraveL  III,  171. 

••y#rT«t>Of    X,    70. 

Antiquarische  Alpen  vanderang 
XI,  I. 

—  Entdeckungen  im  Regierungsb. 
Trier  III,  60. 

—  Erwerbungen  der  Kran  Mer- 
tens-Schaaffhausen  in  Bonn  XV, 
136. 

—  Wanderung  yon  der  Schweiz 
bis  som  Meere  IX,  53. 

»Antistius  Adventns  IX,  21. 

*AntoBinianae  legiones  s.  leg. 
prima,  prima  Minervia,  oetava, 
vicesima  secunda. 

Antoninus  Pius,  Nflnsen  des  Kai- 
sers mit  den  Planetengettheiten 
und  dem  Thierkreise  IV,  167; 

•Antoninoa  Pius  Aag.  HI,  9Q.    * 

*T.  Ael.  Antoninus  Aug.  Piualll, 
100. 

*T.  Ael.  Hadrianus  Antoninus  Ang. 
Pius  VIII,  U7. 

•M.  Antoninus  P.  F.  Ang.  YII,  71. 

*ll.  Anrelias  Antoninus  Auguetns 
XIII,  87. 

• Caesar  XXIII,  22. 

• PtusAugBStnsXXIIl,8t. 

* Pins  Felix  Ang.  IX,  18. 

Xlil,  00. 

*Imp.   Caes.    M.    Anr.  Antoninus 

XXIII,  59. 

♦ P.  F.  Ang.  I,  60. 

*lDp.  Antnnino  II.    et   Sacesdote 

Cosa.  XI,  149. 
Antonius  ,  Einsiedler  ,  Dockenge. 

mftlde  des  Kapltelsaalea  au  Bran.  . 

Weiler  XI,  97. 
^Antonius  Pacatna  XX,  87. 
Antonnacense  castellnnx  TU,  tl6. 

(A.  u.y 
^AmoBBabtin  XY»  169«  XXU,  18. 


•Antns  XXIII,  86. 

Antweiler  Kr.  Enskiffcben ,  Ma« 

tronensteine  XIX,  82. 
Antunnacum  I»  U3.   XXJ«  38.  f. 

Antonnacnm. 
*AnnulIinns  U.    et   Fronto  «Coss. 

II,  101.  XY,  6t. 
*Anus  für  annos  Y,  323.    ,    ■ 
Aosta  XI,  23. 

—  spa,  Endung  inFlnsa-  Uf  Or(i- 
namen  XX,  14. 

•Uia^ufia  XVHI,  117  (2), 

•Aper  IX,  29. 

•M.  Fl.  Aper,  Q.  AlHua  Maxinns 

Coss.  XY,  62. 
Aphrodite  und  Eros  II,  56.  59« 
•Apodemitts  YIII,  80. 
*Apollinari8  I,  84* 
•Apollo  I,  83. 
»^  Augustus  XXI,  93. 

—  Belenus  XVII,  l7l. 

—  Borvo  XVII,   173. 

—  Grannos  I,  73.  XIY»  161, 

—  Livius  XYII,  168. 

—  Teutorix  XII,  194. 

—  Tootiorix  XVII,  182. 

*—  et  Sirona  XYI,  65.  XX»  109. 
*—  Grannus  et  Sirona  XX,  10^ 

—  Mercurius,  Minerva  IX,  56. 
— ,  Reliefs  auf  Schalen  IX» 27.  28. 
— ,  mit  der  Leyer  XYUI,  225« 
•Aponius  Italiens  Manilianns  Xilf, 

67. 
Apparatorium  XYII,  120. 
Appeldorn  bei  Calcar,  G.  A»  IX, 

ö7.  -^  R.  A.  XXIII,  176. 
*Apriana  Ronuna  XXI,  42. 
•Aprilis  XX,  67. 
•Aprissua  U,  119. 
•Apronius  XI,  149. 
♦—  Secco  XVI,  67. 
•Aquae  XY,  94. 
Aquensja  s.  civitas,  respiUica. 
♦Aquila  Y,  321. 
•Aqnileia  U,  91. 
•Aquinius  Y,  231.  423. 
Aquitani  s.  Cokoriflü  Aquitanotiun. 
*Aquilanus   YII,    63.    Vlil,    162. 

IX,  29. 
•Ära  III,  89. 
~  Casaii  I,  47.  53. 

—  LttgdwuAiM  JLVII»  48.  4 


-    6    - 


*Ani  tnrari«  XVIII,  241. 
—  UMorum  XIII,  8.  XVII,  47. 
*Arabia  XII,  195. 
Arae  Fla^iae  I,  73. 
«Arardos  (dens)  XVII,  179. 
**jQßaxri  itti  XIII»  114. 
Arbctio  VIII,  78. 
ArboggsteB  I,  115.  V,  248. 
Area  saperDa  XIX,  ^9, 
Arceius  a.  Mercurias. 
Arcetius  8.  Mercuriui. 
Archemoros,  Gemmenbild  XV,  UO. 

128.  Taf.I.  Fig.  1. 
Archilekiur   im    Vertiftltnisse   sor 

Enlwickalang  der  Malerei  X,175. 
•Arciacon  (deus)  XVIII,  240. 
•Arcitectos  XVIII,  238. 
•Arda  XXI,  70. 
«Ardacas  VII,  168. 
ArdueDna(ArduinDa,  Ardoina)XVII, 

178. 
•ArecioB  XII,  86. 
*Aregaipus  I,  38. 
ArcDacio  XXII,  143. 
Arelate  XII,  195. 
Arenacam  X,  63.  XXllI,  38. 
Arenatiam  X,  63.  XXIII,  39. 
^ArgentarioB  X,  104. 
^Argintoratam  XV,  165.. 
«Argitalns  XIX,  59. 
Argivui  a.  Hercnlea. 
Ariadne  a.  Dionysos. 
Aries  V,  182.  Taf.  I.  Fig.  9. 
•Ariilla  V,  328. 
aristo  III,  164. 
Aristoteles    und    seine   thörichte 

Liebe,  Eifenbeinrelief  XI,  126. 

Taf.V.  Fig.  1. 
Armband,  goldenes  XVIII,  60. 
Armilansi  XV,  192. 
•Armotlnns   II,    147.    Vlll,    161. 

XVI,  69.  70. 
Armringe  in  Grftbem  XVI1I,6  3. 226. 

243. 
Armspangen  in  liyischen  Gribem 

XVI,  132. 
Arnalia  s.  Minerva. 
*Amensis  XX,  53. 
•Arobius  XV,  167. 
Arolsen,  AntikensammlungV,  348. 
*Arretiam  XX,  55. 
«>Auiat  Homlliuma  XIX»  105. 


Armbianui  i.  Juppiter. 

•Arras  IV,  90. 

Arsace  II,   132. 

Arsaciae  s.  matres. 

•Arteco  1,  42. 

Arten  des   Betens  bei   den  ersten 

Christen  XIII,  151. 
Manems  bei    den  Rftmem 

IV,  125.  IX.  5. 

«Artio  (dea)  XII,  3.  XVI,  183. 

*Arosnates  XVIII,  238. 

Arva  Sauromatum  des  Auson.  Mos. 

V.  9.  XVIII,  1.  10. 
Arvagastae  s.  matronae. 
Arvalis  s.  Furnns. 
•Arvatins  I,  81. 
Arsneikftstchen,   r6m.,  XIV,  33. 

Taf.  1  tt.  U. 
Asberg  bei  Meurs  ft.  A.  XXI,  32. 

XXIII,  176. 
•Ascanins  IX,  130. 
V.  Asch  van  Wyck,  het  onde  Han- 

delsverkeer   der  Stadt  Utrecht. 

Utrecht  1828.42.  3HefteIII,K''9. 
Aschenkrüge  II,  46. 48  49.  III,  125. 

V,407.  408.  XII,  193.  XVUI,  67. 
•Asci  VIII,  164. 
Ascia  s.  Sab  ascia. 
Ascibnrginm  1,118.  XIII,  14.  XX, 

7.   XXI,    32.    —    R.  Grabatein 

XXIII.  84. 
Ascis  III,  99. 
•Asclepianilla  III,  155. 
*Asclepianas  III,  155. 
»Asclepias  (deus)  VIU,  121. 
•Asia  XII,  2. 
*Asiana  expeditio  XII,  2. 
•Assicus  XVI,  70. 
Astoilunnus  (deus)  XVII,  179. 
Astares  s.  Cohortes  Astururo. 
Asturia  Xlll,  m. 
»Astyrius  VIU,  156.  XI,  167. 
Ateius  cf.  ms. 

•Ataco(ttus)  Sammo(nia«)  XVI,  68. 
•Ate(rias}  Valerianus  XI,  30. 
•Aternas  XXI,  91. 
•Ateula  XXI,  70. 
Athauir  II,  27. 

Athene  als  blitischlendemde Gott- 
heit V,  351. 
—  Geburt  derselben  II,  58. 
■^  undllikei  GeiDtt€iibildX¥il»120. 


-    7    — 


Aihenbolie  BroDsemAnie  X,  70. 
Athlet  y  ßroDsestatuette  XVII»  6i. 

Taf.  1. 
Atilios,  Dichter  IX,  44. 
*Atilias  QuiDtas  IX,  132. 
•—  Tertiu«  XXI,  93. 
•AtimetufVIII,  162.  XVIII,  124(2). 
•Atinitts  Rufui  XX,  38. 
•Atiut  XXI,  53. 
•Atiasa  XIII,  119. 
•Alpillil  XV,  145.  XXI,  70. 
•Atranti  XVII,  176. 
•Attarachiu  XXII,  138. 
•AUictts  IX,   137.   XII,  56.    XIII, 

41.  XX,  35. 
Attila  XXI,  104. 
•Attiliug  IX,  27. 
AttU  auf   GrabmooumeDten   XIX, 

60.   XXIII ,  49.    Taf.  I.   Fig.  2. 

Taf.  II.  Fig.  1.2.  Taf.  III. 

—  MenotyraDnas  XXIII,  33. 
*AtUas  XV.  81. 

•Ailo  XX,  54. 
»Attacia  Ariilla  V,  328. 
«Attaciui  Vectisaua  V,  336. 
Aturros  (Adour)  VII,  103.  (A.  M.) 
Atyi  s.  AUii. 

An  wie  0  gesprochen  II,  85. 
•Aud  IX,  31.  Taf.  1.   1. 
Aadofleda  XV,  37. 
Andolendia  V,  324. 
»Aufanabui  V,  238. 
•Aafaaiabaa  XIII,  198.  XXIII,  150. 
Aofasiae  s.  matronae. 
^Anfanibna  V^II,  48.  V,  316. 
«Attfanis  XIX,  89. 
^Aafidina  Fronto  XV,  61. 
•—  Viclorinus  XV,  57. 
AaficbrifIeD  yon  röm.  TrinkgefAs. 

aen  XIII,  105. 
Aagujta  ala  Ehrennamen  von  Trop. 

pentheilen  XIII,  35.  XX,  72. 
•—  II,  95. 

—  Praetoria  XI,  25. 

—  Rauracornm  XIX,  3. 
*—  Vagiennorum  IX,  133. 
^Aogaatalinia  Afra  XVI,  135. 
«Angaatalinias  Afer  XVI,  135. 
^Anguftinas  XV,  8l. 
Angoataa  (OiTua),  Gemme  amLo- 

tharskreoxe  dea  Aachener  Man. 
itcralV,  177.  Taf.  IV,  Fig.  l. 


Aulenbach,  Kr.  St.  Wendel»  Bac« 

chuadenkmal  XXI,  179. 
*Attlantas  Claudianua  XUI,64.  96. 
*Auna8  XIX,  130. 
Aurelia  Aquensias.  civitas  Aur.  Aq. 
*Aurelia  EgIiciana  XIII,  86. 
^Aurelius  I,  84.  IX,  29. 
*~  ApoUinaris  I,  84. 
*-  Festufl  VII,  54. 
♦—  Flavinus  VII,  54. 
*-  Flavoi  VII,  54. 
♦—  Fructuosua  VII,  154. 
*—  Heracles  II,  83. 
*—  Rnflnui  XXII,  138. 
"^M.  Aurelius  Caesar  III,  100. 

• Imp.  VIII,  117. 

*Aureliu8  Imp.  .  Julia  azorXIV,26. 

*Auroiiana  VII,  155. 

*Aurorianns  VII,  155« 

Ausava  vicus  I,  120.  IX,  174.184. 

*Ausoro  XV,  150. 

Ansoaius ,    biographische    Skiiae 

VII,  61.  (A.  M). 
—  Mosella,  lak.  und  deutsch  von 

E.  Böcking,  VII.  2.  Theil. 

init.  erklArt  XVI,  4. 

V.  8.  9.  erläutert  XVIII,  1. 

Austernschalen  unter  R.  A.  IV,  132. 
Ausuciates  s.  matronae. 
Antun  VIII,  29.  33.  79. 
Auw,  Sage    von  den  Jungfrauen 

aus  dem  Matronencult    entstan« 

den  XII,  113. 
♦Ave  VII,  167.  XIII,  110. 
*—  Copo  II,  84. 
*-.  Edax  XIV,  195. 
Aventia  (dea)  XVII,  176. 
Aventicum  XIX,  11. 
*Aventinius  Maternus  XXI,  91. 
♦Aventinus  XIII,   190.  XIX,   63. 

XXIII,  175. 
Averner.See  XVI,  34. 
Aviaitinehae  s.  matronae. 
Avicantus  XVII,  179. 
♦Avidius  Cordus  II,  93. 
Avionen^XV,  93. 
*Avitu8  V,  339.    X,  48.   XV,  81. 

XVI,  69. 
*Azi  (eros,  ocersa,  ocersos)  1X,54. 
Azona  (Aisne)   VII,  102.  (A.  H.^. 
Axsingenebae  s.  matronae. 


^.    8    — 


Btcchia  i.  Rotnt. 

Baochische  VorstellaBf^eft  mit  tv- 

pitltraYer  Bedetitufig  IT,  195. 
Bacchus  fflv  Sieger  der  Inder  III, 

128.  Taf  III.  Fig.  2. 

—  Statue  aus  Xanten  III,  173. 

—  Torso  aus  Rotteubnrg  IV,  143. 

—  Hermen  ans  Bronze  VII,  67. 

—  Maske  Vir,  68. 

—  Relief  auf  der  Sinle  in  Cussy 
VIII,  13. 

—  Triumphang  desselben  VIII,  153. 

—  Denkmal  sn   Anlenbach  XXI| 
175. 

^  Hebott  II,  63. 
Bacharach  XXI,  39. 
Bacurdus  XVII,    179. 
Bad,  r6m. ,    sn  Riol  IV,  107. 

—  zu  Badenweiler  XXIII,  25. 
Baden  in  der  Schweiz  XIX,  10.  22. 
Baden-Baden  R.  A.  V,  228.  X,  8. 

XXIII,  21.  23. 
Badenheim,  Grftber  XXII,  17. 
Badenweiler  in  Baden,   röm.  Bad 

XXIII,  25. 
Badum  (üadorfbei  Brflhl),  Schlacht 

daselbst  XXIII,  184. 
•Baebitts  Atticus  XIII,  41. 
•Biiof  XVIII,  117  (2). 
Baetasii  s.  coh.  Baetasiorum. 
*Baetcrrae  II,  103.    —   Weinbau 

daselbst  II,  11. 
Baiae  XVI,  22.  —Tempel  des  Mer- 
kur XVI,  40. 
Baiern  XV,  193. 
•Cael.  Balbinus,  M.  Clod.  Popie. 

nus  Max.  Coss.  VIII,  173. 
♦Baibus  XV,  206.  XVIII,  228. 
•Baldes  Menneken  XXII,  129. 
Baltersbacher  Hof  Kr.  Ottweiler, 

R.  A.  X,  26. 
«Bancio  'XI I,  81. 
*Banna  IX,  27. 
Baptisterium  auf  Schloss  Viaaden 

XIV,  101.   —   Abbildung  XIII. 

Taf.  VII.  VIH. 
«^Barbus  XIX,  58. 
«Bardo  X,  29. 
•Bardns  ni,  163. 
Bastf  R.  A.  lU,  199. 


«Baselfa,  HiWlk  X%  165. 
«Bassianns  XI,  149. 
•Bassns  II,  90.  VII,  63. 
*—  Cos.  III,  163.  IX,  29. 
Bastarner  IV,  29.  XV,  187. 
Bataver,  Krieg   ders.    gegen   die 

R6mer  I,  107. 
~  Föderirte  der  Römer  IV,  35. 

—  MQnien  derselben  XV,  151. 
Batavi  s.  Ala,  Coh.  BrntaTornm. 
*Hatavs  I,  81. 

Baton  X,  74. 

»Baudobrica  IX«  187.  XXI,  38. 

Baogeschichte   (zur)    des   Cölner 

Domes  XXII,   102. 
Bauli  (Baccoli)  XVI,  38.  43. 
Bausendorf,  Mfluzfund  IV,  210. 
Bauwerke ,   allgemeine  Verschie« 

denhelt  derselben  zu  Rom  nnd 

in  d.  PrOYinzen  IX,  2. 
*Beata  tranqoillitas  XVII,  81. 
*-.  Verona  vinces  I,  9.  XIII,  22. 
Bec  VII,  79. 
Becker,  J.  Dr.,  mythologische  In- 

schriftensammlang  XX,  181. 
Beda  aber  den  Gagat  XV,  216. 

—  vicus  (Bittburg)  I,  120.  IX,  174. 
184. 

«Bedains  XVI,  176. 
*—  sanctus  IX,  72. 
*_  Aug.  et  Alounae  IX,  72.  XI, 

149. 
Bedhardt  bei  Bittburg.  R.  A.  111,68. 
Beek  bei  Nim  wegen.    R.  A.  VII, 

36.  X,  65. 
Befestigungswesen  der  Rdmer  anf 

der  linken  Rheinsette  VII,  138. 
Beilsteine    und   Hohensteine    der 

Druiden  XVI,  124. 
Belatucadrus  (deus)  XVII,  l79. 
•Belenus  XVIII,  241.  s.  Apollo. 
Belgica  IX,  185. 

—  prima  VII,  72.  (A.  M.). 
^  yicus  I,  120.  IX,  174. 
*Belg(inates)  III,  47. 

Belgiuum  (vicus)  II,  147.  —  Lage 

III,  43flgd.  IX,  186. 
— verschieden  von  Tabcrnae  XVIII, 

4.  6. 
*Belinic09US  VII,  63. 
^ellnus  XVIII,  241. 
Belisana  i.  HinerVA. 


-    9    — 


Bellcrophon    bekAmpft    die   Chi. 

maira,  GemmeDbild  XVIf,  129. 
^Bellica«  IX,  29.  XYIII,  239. 
«Bellona  I,  S\ 
^Bellof  fua  Xllf,  112. 
Beltheim  auf  d.  HoDsracken,  R.A. 

XI,  169. 

•Belof  XVill,   117  (2). 

Bellberg  im  Kanton  BerUi  Hftni« 
fand  XXIII,  llö. 

Bcmerkunipen  sn  der  Schrifl  des 
Dr.  J.  Schneider:  „Die  TrQm- 
mer  d.  Bogenannkcn  Langmauer 
a.  8.  w.«   V,  383. 

—  über  das  röm.  Baudenkmal  su 
Kiieasem,  in  ßeiag  auf  die  Re- 
cension  in  Heft  IV  der  Jahrbü- 
cher V,  395. 

Bcmilaciovios  (deus)  XVII,  179. 

«Beaeaclvrins  legati  II,  93. 

Bensberg  eine  röm.  Niederlassung 
V,  245. 

Berccynthia  s.  Minerva. 

Berg  hei  Altenberg,  röm.  Nieder- 
lassung V,  244. 

Berg  und  Thal  hei  Nimwegen,  R. 
A.  VII,  36. 

Bergimvs  (dens)  XVII,  175. 

Bericht,  iweiter,  des  histor.  Ver- 
eins   der   Pfals.    Speier    1847. 

XII,  158. 

Berichtigungen  tu  den  Texten  der 
flimwegischen  Inschriften  in 
Heft  VII.  S.  39-56  der  Jahr- 
bAeber  d.  V.  XIll,  l96. 

Berlich  in  Cftln  XX,  21. 

Bern,  Museum  XI,  2. 

Bemdietrich  XIII,  19. 

Beme,  deutseher  Name  für  Verona 
(Bonn)  I,  15. 

Berner  Seeland  ,  rüm.  •  celtische 
Alterthümer  V,  171. 

«Bert«  I,  82. 

Berteis,  Job.,  biographiiche  No. 
tisen  I,  36. 

•Bertisindis  V,  323. 

*Bertoldus  comes  XIV,  193. 

Bertidorf  bei  Brühl,  Grüber  XXIII, 
193. 

Betasti  s.  coh.  Betasomm. 

Bettenhofeo  bei  Jülich,  Mütronen- 
iteiiie  IV,  182. 


Betidorf  im  Groatlu  Laxemborft 
R.  A.  VIII,  94. 

Beurtina  (Birten)  XXI,  38.  39. 

Bewurf  der  Maaem  in  rÖm.  Be- 
bftuden  IV,  135.  IX,  6.  XVI,87. 

ßiausius  s.  Mercnrius. 

^Bibamus  pie  XIII,  10.^. 

*Bibas  muUis  annis  XIII,  113. 

«üibatis  XIll,  109. 

*Uibe  VIII,  162.  XIII,  109. 

* —  amice  de  meo  XIII,  113* 

*_  mullisannisV,  320.  Taf.  XI.  XII. 

* —  vivas  mnltis  annis  V,  379. 
XIlI,  113. 

*Bibienses  (vicani)  IX,  75. 

Biblischo  Darstellungen  auf  altes 
Gefftssen  XXII,  127,  136. 

Bibrax  (dea)  XVII,  176. 

Bickcnbach  auf  dem  Hunsrücken, 
Gräberfund,  III,  198. 

*Bidis,  Tribis,  Qnadruis  XVIII,  239. 

«Biendon  XX,  (57. 

Bifange  in  Baiern  III,  184. 

♦Biga  VII,  63.  IX,  29. 

Bigarrenköpfel,  röm«  Befestigungs- 
Anlage  IV,  6. 

Bigarns,  Bigarrins,  Bigras  IV,  12. 

Bigum  (Bingen)  XXI,  38. 

Bilder  aus  Stein  in  röm.-celtischen 
Grabhügeln  V,  180.  Taf.  I.  N.  7. 
8.  Fig.  1  -.5. 

Billig,  Kr.  Enskirchen,  röm.  Grab- 
stein XXIII,  189. 

Bildhauer  bei  d.  Arbeit,  Lampen- 
Relief  IV,  189.  Taf.  Vi.  cf.  V, 
404. 

Bildnissfigur,  rüm.,  ans  Amethys4 
IV,  184.  Taf.V.  Fig.  1.2, 

Bildwerk  an  Matronensteinen  XX» 
88.  Taf.  I.  Fig.  2.  a.  b.  c. 

«Bilienuj  XVIII,  241. 

Billstein  XVI,  124. 

Bingen,  Lage  d.  Stadt  xur  Zeit  d. 
Rümerberrschaft  XVI,  .1.  XVU, 
218. 

^  Bömerstrassen  III,  44.  VII,  90. 
(A.  M.).  XXI,  38. 

BAigerbrücke,  Münifond  XVI,  136. 

BinglumXXI,  38. 

Birgel  an  d.  Kyll.  R.  A.  III,  65. 
XXI,  180. 

«Birranto»  IX,  29. 


-.     10     — 


Mttn   bei  Xmlen ,  Gemmeiiftifid 

II,  143. 
»GegchichtliclieliflohrichteB  Aber 

iu  Dorf  und  «tesieii  Luge  XVI 1, 

36.  XXill,  42. 
Bischofssieia  VII,  122.  (A.  H.). 
«Bisius  SecttDdiiB  VII,  53. 
«ßifo^ntmin)  XV,  146. 
«Bistones  IX,  67. 
•Bisus  IV,  142. 
«BititralU  IX,  21. 
BHtborg  R.  A.  I,  44.  —  Inschrift 

III,  68.     ^     BnrchnsslakueUe 
XXIII,  183. 

Bitariger,>Yelnbaa  derselben  II,  l2. 

Biiurignm  cob«rs  s.  Cobors  prima 
Aquitan. 

»Biturix  IX,  28.  XX,  58.  109. 

•Blandas  VII,  74. 

Blanke  Mutter  II,  138. 

«Blatneadrus  {^^»)  XVlIf,  240. 

Bleimünzen,  röm.  II,  79. 

•Blesio  VI],  42. 

Blitischleudernde  Gottheiten  der 
Hellenen  und  Etrusker  V,  351. 
355. 

Boecus  Harousonas  XVIl,  179. 

Bocksfigur  ans  gebrannter  Erde 
IX    23 

'»Bocontil' XVIII,    127  ^2). 

Bodenerhflhung,  die  sogenannte, 
oder  Untersuekung  der  Vcrhftit- 
nisse,  welche  das  Vergraben- 
»ein  von  Baaresten  und  andern 
AUerthflraern  hervorgebracht  ha. 
ben  XVII,  13:). 

^  in  den  alten  Siftdten  XVII,  152. 

Bodefvecas  (Backarach)  XXI,  39. 

Boeektag,  fi.,  Moselgedicbie  des 
Ausonius  und  Venantius  Fortu- 
natus.  Lateiniseh  nnd  dentsoh 
mit  kritischen  und  erklärenden 
Anmerkungen  VII.  2.  Abth. 

BoMorf  bei  Düren,  Grabmal  V, 
405. 

BoHetidofr,  Kr.  Bilkbuy,  Denkmal 
d.  Diana  I,  35. 

^  R.  Insckriften  IV»  206.  V,  338. 

BollodingeUf  Kant.  Bern^  Münx- 
fand  XXIII,  121. 

«Bona  (Bonn)  XV,  169. 

«Bone  memoria«  V,  323. 


«Bonifatius  XU,  73. 
«Bonis  Cassnbus  XVIII,  241. 
Bonna*Verona  I,  1    XIII,  f. 
Bonn,  Siegel  und  Münzender  jSladt 
I,  1.  9. 

—  Die  Mflnsterkirche  in  Besie- 
hung ZU  dem  alten  Verona  1,8. 

—  Grabschrift  des  £rsbischofs£iu. 
gelbert  I,  8. 

—  Ersbischöfl.  MQnsen  mit  dem 
Stadtnaraen  Verona  I,  9. 

—  Lage  und  Ausdcbnung  der  al- 
ten Stadt  I,  19. 

—  Siegel  und  >Vappen  der  SudI 
I,  29.  127.  III,   17.  96. 

aj  Grösseres  Sudtciegel  III. 
18. 

b)  Kleineres  SudUiegel  111,20. 
Taf.  I    Flg.  1.  2.  3. 

c)  Scheffensiegel  III,  24.  Taf. 
I.  Fig.  4.  5,' 

d)  SudUiegel  V.  1690.111,28. 
Taf  I.  big,  (i. 

-•-  Die  Bonngasse  1, 4.  XVIII,  219. 

—  Die  Voigtsgasse  IV,  133. 

—  Manuscript  über  die  Geschicfale 

—  der  Stadt  I,  124. 

—  MaasstAtte  der  Merovinger  I« 
16.  XIV,  194. 

-r-  Das  Münster  in  Beziehung  aaf 
das  Alter  der  einzelnen  Baatkeile 
X,  197. 

*—  Die  liarbarakapelle  am  Münster 
XX,  182. 

—  R.  A.  BronzesUtne  de«  Amor 
J,  56. 

auf  dem  Beiderberg/  Uypo- 

kausten  |I,  41.  IV,   1167 

Insekri/ten  II,  83.  X,  104. 

Taf.  II. 

Steinerner  Aachensarg,  rün. 

Capitell  111,  99.  lOl. 

—  —  Dreiseitiges  rüm.  Grab  «na 
Ziegeln  III,  lyT, 

Drosusthurm,    Pallast   des 

Germanien«,  Vrütoriun  IV,  133. 
134. 

-r*  —  Wasserleitungen  IV,  133. 
202. 

Sttbatmctlonen  rüm,  Baiu 

werke  V^  345.  Taf.  V. 
Die  DruiiiabraolbB  VIU,  52. 


—    u    — 


Bonn  R.  A.  R.  GrtbstAtte  VII,  167. 

R.  GntbdenkmAler  IX,  129» 

XVII,  103.  109. 

—  —  AllerthQmer  am  Eschen, 
hflamchen  XII,  193. 

—  vor  d.  Cobleaser  Thoro 

XiX,  163. 
Der  WicheUhof,  röro.  G?ab* 

stIUen   and  deren  Inhalt  XVII, 

114. 

—  —  R.  Hülsen  am  WicheUbofe 
XVIly  110. 

—  —  die  Bantrümmer  des  r6m. 
Slandlag^n  am  Wichehhore  VII, 
146.  XVII,  U7. 

Oie  „alte  Strasse*,  Römer- 

Strasse  XVII^  122. 

—  eine  Stadt    des    Drusus  XVI I, 

—  Die  röm.  Basilica  XXII,  129. 

—  Jadische  antike  Tbonlampe 
XXII,  74. 

^  Rom.  Lampe  XXII,  154. 

—  Antikensammluag  der  Frau  Her- 
tcns-Scbaaffhaoseo  XX,  180. 

Boaonia  (Boulogne   sar  mor)  III, 

10.  VIII,  65. 
Bonstetten  (de)  G.  noticos  sur  des 

armes    et    chariota    de     gnerre 

decouverts  ä  Tiefenan.  Lausanne 

1852.  XXI,  136. 
Botttobrico   (Boppsrd)    IX,    187. 

XXI,  38. 
Bonns  Evenlus,  Gemme  aus  ßurU 

scheid  VIII,  142. 
Bordare  von  Goldblech  XVIII,  61. 
Borghesischer  Fechter,  verscbie. 

dene  Deutung  der  Statne  XXIII, 

177. 
Bormano,  Geschichte  der  Arden^ 

nen,  2  Thello.  Trier  1841—42. 

III,  186. 
Born'sches  Feld  bei  Cnlccyrf  R.  A. 

IX,  37. 
Borte,  friesAhnliche  aus  Veä  VIII, 

125.  Taf.  IIL  IV.  Fig.  1. 
Borvo  s.  Apollo. 
Bosagnia  (Oberwesel)  XXI, 38.  39. 
*Boson  XV,  171. 
«Bondtts  IX,  28.  29.  X,  2^0. 
Bonrscheidt  Wappen  der  Herrn  v. 

B.  XX,  159.  Taf.  IV.  Fig«4. 


Bracari  Ang nslani  s«  Coh*  Biact« 

rorum  Aug. 
Braciaca  s.  Hars» 
Braudsticg  auf  dem  Schwar&walde 

R.  A.  I,  74. 
•Brato  VII,  41. 
Brannsfeld,  Wappen  der  Herrn  Tt 

B.  XX,  154.  Taf.  IV.  2. 
Brannachweig,  Denkmal  Eeiarlcha- 

des  Löwen  XII,  100. 
Branweiler,  dieDeekengenftlde  in 

dem  Kapitelsaale   der  Abtei  X, 

148.  170.  Taf.  VI.  VIL    XI,  85. 

Taf.  111.  —  Malerei  und  Technik 

derselben  XI,  91.  —  Inhalt  der 

einseinen  Darstellungen  XI,  93. 
Bregens,  das  Bildwerk  Über  dem 

St.   Martinsthore   XIX,  31.    — 

Denkmal  der  ^ona  XXI,  182. 
Briganlia  XI,  23. 
*Brigaaiia  (dea)  XVlII,  238. 
Briganlium  (Bregens),  Brigantiner 

See  XIX,  6.  28. 
Brigobanne,  Römerstrasse  IX,  178* 
«Brinnus  IX,  29. 
»Britannia  II,  102.  XIII,  67. 
^Britannica  cohors  prima  IX,  68. 
*Brilannicns  exercitus  II,  140. 
Briltae  s.  matres. 
Brittones  (Bretagner)  IX,  67.  70» 

s.  Coh.  ßritlonum. 
•Brittenes  Triputienses   II,    132. 

IX,  69. 
Brittovius  s.  Mars.*^ 
*Britus  IX,  29. 
Brixia  (dea)  XVII,  176. 
*Brixsa  VII,  53. 
Brocomagos  I,  112. 
Brohl,  Wappen    der  Herrn    v.  B. 

XX,  148.  Taf.  IV.  Fig  1. 
Brohl-Brannsfeld,  Wappen  d.  Herrn 

V.  B.  XX,  154.  Taf.  IV.  Fig.  3. 
Broix,  J.  G.,  Erinnerungen  an  d. 

alle  Tolbiacum,  die  jetaige  9tadl 

Zaipich.  Neuss  1842.   I.  106. 
Bronsebüchschen    ans  Blains  X^, 

139.  Taf.  IV.    Fig,  2. 
Bronzestatuetten  des  Museums  Tä- 
ter!. Alter thömer  an  Bonn  XVII, 

61. 
Bronsestiefel  aus  einem  Grabe  bei 

Maini  XV,  139.  Taf.  IV.  Flg.  1. 


—     18    — 


Brolo  (deuB)  XYII»  179. 
«Brncetus  XTIII,  239. 
Bracterer  V,    248.   XV  9   6.    195. 

XXIII,  3. 
Brfihl  röm.  Inschrift  X,  107. 
BranhildeDstein  XXI,  99. 
BrnoDen,  röm.,  auf  dem  Ffirslen- 

bergo  III,  167. 
Bras  bei  Saarbrücken  R.  A.  III, 

199. 
Brutus,  Bilder  desselben  III,  103. 
•Buccinator  XXI«  48. 
*Buccitts  Vll,  63.  IX,  29. 
•Buccus  IX,  29. 
Bucingobanten  XV,  197. 
Buddingh ,   D.  Verhandeling  over 

het  Westland.  Leyden  I84i.  X, 

225. 
Bflchenbcnren  auf  d.  Hunsrüclien. 

R.  A.  XTIII,  12. 
Bnergel  (Barungum)  Y,  236.  XXIIf , 

142. 
Bugins  XVII,  179. 
Bunna,  Bunne,  Bunncnsis  1, 1  fgd. 
Burg  bei  Solingen,    rOm.  Itfeder- 

iassung  (?)  V,  242. 
Burgbrohl,    die  ehemalige  Herr- 
schaft, historische   Skizze  XX, 

147.  Taf.  IV. 
Burgdorf,  Kanton  Bern,  Mflnzfund 

XXIll,  120. 
*fiurginacium,BurgiBatium  XXI,38. 

XXII,  34.  XXIll,  39. 
Burgio  Vll,  43. 
Burgunder  iV,  29.  XV,  203. 
Bnrorina  XVll,  183. 
Burtscheider  Gemmen  VIII,  142. 
Buruncum,  Burungum  Y,  238.    — 

Das  heutige  W'orringen  XXI,  34. 
38.   —  Haus  liürgcl   am  Rhein 

XXIII,  142. 

liflsten  im  Wcidencr  Grabmal  III^ 

140.  Taf.  VII.  Vlll. 
Bnsco  XVI,  77. 

C. 

*C.  C.  A.  A.   (col.    Claudia  Ang. 

Agrippiucnsfs)  XY,  153. 
'C  und  Cu  tertauscht  XXI,  90. 
Cabbalistische   Inschriften  XXIll, 

99. 
Cabethis  s.  Mars. 


•Cabrilis  VII,  64. 
*Caecilius  Jovinns  XX,  38^ 
*~  Optatus  XIII,  90. 
• —  Solemnis  IX,  74. 
•Caelinus  IX,  29. 
•Caelius  Balbinus  XY,  60. 
*Cacninenses  XX,  53. 
*Caerelliu9  III,  87. 
«Caerillia  Germanilla  II,  102. 
*Caerilliu9  Marcianus  II,  102. 
Caesar  de  B.  G.  IV,  10  erl.  (Lanf 

der  Maas.)  X,  5  *. 
CAsars  Zug  gegen  die  Usipeles  und 

Tenchlcrer  II,  1 10.  V,  2ö2.  Vll, 

6  fgd.   IX,  191. 

—  Sieg  Über   dieselben    auf  der 
Gocher  Heide   V,  267. 

bei  Coblens  VII,  12. 

—  erste  Rheinbrflcke  bei  Bonn  Y, 
275. 

Weowied  Vll,   15. 

—  zweite   Rheinbrficke   bei  Neu. 
wicd  V,  276. 

Cftsars  Brücke  über  den  Rhein  IX, 

159.  200. 
«Caesius  XX,  35. 
Cagun(Gcich  bei  Zölpich)  XXIII,67. 
Cailarus  XVll,  ]80. 
•Caitts  XV,  21.  XXIII,  175. 
«Caius  et  Gaius  IX,  29. 
*CaIaguritanu8  Vll,  54. 
Calbeck  an  d.  Kicrs.  G.  Grabhügel 

XXIll,  173. 
Calrar  R.  A.  IX,  37. 
•Caldius  SeveruB  IV,  182. 
"»Caletinus  I,  44.  XVlil,  139.  144. 
Celices  XXI,  60. 
•Calla  XVIll,  224. 
•Calo  XIII,   112. 
«Calone  XXI,  38. 
•Calpurnia  Xlil,  106. 
Calva  dea  I,  95. 
•Calvinns  Vll,  63.  IX,  28. 
•Calvus  II,  46.  Vll,  63.  IX,  28. 29. 
Cambes  X,  1. 
♦Carabo  XV,  99. 
Xambus  s.  Mercurius. 
Cambrianns  a.  Mercurius. 
«Camilia  (tribus)  IX,  132. 
•Camilius  XY,  57. 
•Cammius  Secundus  VIII,  1 13.  116. 

XVI,  111. 


—     13    — 


*CmpaD«habus  XII,  56. 
Caoipcstrrs  dii  «c  dcao  VI II,  133. 
•~  et  Epona  XI,   U9. 
* —  et  Genius  alae   primae  Hisp. 

Aatur.  I.  malrea. 
•Campiius  XII,  193. 
Caainlua  •.  Hars. 
•Canaifl  IX,  28. 
Candidati  V,  25. 

•Candidatas  divi  Traiani  XIII,  68. 
•CaDdidiDiui  Saoctaa  Yll,  4i. 
^Caodidina  Hatenma  XXill,  68. 
•Candtduf  VII,  40.  XII,  3.  XIII, 

26.  XX,  53. 
Caonanefatea ,  Canneoefates,  Can. 

ninefatea,  YersckiedeDe  Schreib« 

art  der  Inschriften   und  Codices 

XV,  101.  103. 

—  Ableitung  and  Bedeutung  des 
Hamens  XV,  104. 

—  Ihr  Attttretcn  und  Verschwin-. 
den  in  der  Geschichte  XV,  10 j. 

Gannetonensis  s.  Hercuriua. 
Caanstadt  B.  A.  IV,  88.    ^   Rö. 

merstrasseB  IV,  92. 
*Cann.atius  Lucullas  XX,  38. 
Caotabrorttm    coh.  s.    Cohors  se» 

cunüa  C. 
*Cantiuf  Secundus  VIII,  116. 
*Cantorix  XII,  195.  XXI,  82. 
*CapieDacus ,    Capionnaens    XVI, 

69. 
Capilell  der  Sftule  au  Cussy  VIII, 

154. 
•Capito  II,  148.  VII,  64.  XUI,  83. 

XXII,    154. 
Capitoliam  XIII,  8. 
*Caprio  (dens)  il,  120.  XVII,  166. 
•Capns  XVI,  69.  70. 
•—  für  Caput  V,  333. 
Caput  monlis  (Capniunti)  XVI,  15. 
•Carantins  IX,  37. 
•—  Sacrillns  V,  337. 
Caraatonus  (Charenle)    VII,    102. 

(A*  jd.). 
«Caralallus  XVllI,  228. 
Carbonariao  IV,  L2l. 
*Carcaso  V,  325. 
«Cares  XXIII,  86. 
^Carinaa  auf  trier'achen    Nünaen 

XI,  50.  Taf.  1.  4. 
*Caruiua  XII,  46. 


Carlsrahe,  die   Antlkcnsammlnag 

II,  55. 
Carneval,  Ursprung   des  Namena 

IX,  115. 
Carnus  (deus)  XVII,  175. 
♦Carolus  XV,    165.  Taf.V.  FigS. 
Carper  IV,  14. 
•Carpus  X,  64. 
♦Carlo  VIII,  162. 
Carus,  Goldmünie  des  Kaisers  IV, 

113. 
*Casuii]os  IX,  54. 
Cassclt  beiWallendorf  an  der  Sauer, 

röu.  CastcU  VII,  126. 
Casses  (dii)  XVII,  180. 
Cassiliacum  (Kislegg  im  Allgau), 

Manafund  I,  7U. 
Cassiodor  II,  4t.  erl.  XV,  35. 
«Cassius  VII,  63.  IX,  29.  XVIll,  225* 
•—  Dio  XV,  63. 
*—  Valens  II,  91.  V,  340. 
Caslel     bei    Matnt,    rOm.    Vesle 

XXIII,  12. 

—  an  der  Saar,  R.  A.  III,  200.  — 
Inschriften  IV,  183. 

—  an  der  Sauer,  U.  A.  VII,  158» 
Castellum      Divitense  ,    Tuitiense 

XV,  13. 

—  Matliacorum  XXIII,  13. 
Casterid  ^Belgien)  Bronaefigur  dea 

Herkules  V,  226. 
•Castinus  V,  32  t. 
*Castorea  Hl,  155. 
Castra  Bonnensia  VII,  146.  XVII, 

38. 
~  Vetera,  B.  A.  III,  166. 
Castrum    Divitcnsium  XV,    1.  13. 

2i.  29. 
•Castus  II,  99.  IX,  29. 
•Casubus  XVII,  200. 
•Cassubus  XVIII,  241. 
♦CaliluB  XV,  72. 
*CBlius  Secundi&nns  XI,  149. 
♦—  Verecundus  II,  97. 
♦Cato  XV,  81. 
«Callaus  III,   163. 
Catten  s.  Chatten. 
Hatulus  Vlil,  158. 
*Calus  VII,  63.  IX,  29. 
Caub ,  Siegel   der  btadt  XV,  2l6. 

Abbildung  HeftXlI.  Taf.V.  2. 
*Caucasus  uions  V,  316. 


^    14    -< 


Ctaie  Pate  XVII,  180. 

Cautopates  XVI,  120. 

Cavedooi,  C.  Cenni  critico-archeo. 

logici    intorno     al    moDumento 

d'lgel.  Hodenal8i5.  XIII,  189. 
•Cavia  IX,  29. 
Ceaiius  (deus)  XVII,  180. 
»Ccladua  VII,  63. 
Celeia  XVII,  177. 
•Celeia  saacU  VIII,  185. 
«CeUinus  IX,  29. 
•—  GuRiius  XXI^  54. 
«CeUaa  XX,  55. 
«Censor  XIII,  70. 
♦—  Sigilloruro  XIX,  103. 
«Censorinuf   VII,    157.    IX,  29. 

XVI,  63.  XXII,  62. 
«CeDtius  IX,  29. 
*Cenlariae  SUioram  VIII,  117. 
•Cenlurio  V,  230.  321. 
•Gera  VII,  63. 
♦Cerealia  XV,  82.  XVII,  196.  XVIII, 

225. 
CerealUcha  Frau,  GemmeBbild  XV, 

130.  Taf.  II.  Fig.  5. 
*Cerea  alumna  optima  maxima  IX, 

21. 
*Ceriallf  III,  91.  X,  48.  XIII,  203. 

XV,  82.  XX,  35. 
Cbadoaldui  XV,  170.  TafV.  15. 
*XJtJPE  KAI  UlEl  XVI,  77. 
*XAJPE  KAI  nJEJ  EtXSUil. 
•XAJPE    KAI    IIIEJ    TENJE 

XVIII    223. 
*XAJPE  KAI  niNE  XVI,  77. 
*XAIPE  KAI  nm  ME  XVI,  77. 
•XAJPE  WIES  —  XAIPE  KAI 

niEl  NAIXI  XVI,  76. 
Chalcedon,  ForoaitAt  desselben  X, 

96. 
Cbalke  V,  23. 
Chamaven  IV,  21.   VII,  100.    (A. 

U.).  XV,  195.  XXUI,  3. 
Cbamund  XVI,  15. 
Cbarakter  der  antiken  und  moder. 

nen  Kunst  X,  109. 
Charakteristik  der  r6m.  Kaiserieit 

nach  den   religiösen  Elementen 

bis  auf  Constantin  VIII,  43. 
Cbarifridus  XV,  169.   Taf.  V.  14. 

XXU,  18. 
^XtiQing  IV,  181. 


Chartut  (dens)  XVII,  180.  XVIII, 

241. 
Charuden  XV,  201. 
Chasuarier  XXIII,  8. 
Chatten   XV,     196.     XVIU,    69. 

XXIII,  8. 
Chattuarier  XV,  6.  198. 
Chemische  Untersuchung  derFar* 

ben  an  den   röm.    Gebinden  in 

Bonn  IV,  135. 
Chemische  Untersncbunf    des  In. 

haltes  kleiner   GlasgcClase  «na 

Grftbern  XIX,  77. 
Cherusker  XV,   200.   XXI,    106. 

XXIII,  8. 
Childebert,  Goldmtase  deaaelben 

XIII,  201. 
Chinesische  Gefftsse  in  röm.  Grä- 
bern III,  171. 

—  Vase  aus  Haraheim  bei  ifaini 
XV,  137.  Taf.  111,  1. 

Chirurgische  instrwnente   d.   Rö. 

mer  IX,  .33.  J^V^  34.  XiX,  l64. 
Chivinulfus  XV,  l70.  TaLV,  16. 
Chlodovech's    Alamannensehlncht 

III,  31. 

—  Uebertritt  cum  Chriatenthnme 
III,  35. 

^  Redaction  der  iexsaUcaIV,79. 

_  ProcoDsulat  IV,  86. 

-^  Kriege   gegen   die  Alnmnnnen 

XV,  46. 
«Chodoaldo  XIV,  195. 
«Chresimus  III,  164. 
Chrimhildespil  bei  Rentrisoh  XX, 

128. 
Christliche  Bildhauerei  nnd  Male« 

rei   Im  Gegensatse  nur  heidni* 

sehen  XlII,  154. 
Christliche  Gräber  bei  Krenanach 

XXI,  26. 

—  Grabschriften  aus  Trier  V,329. 
VII,  80.  XII,  69.  71. 

Christus  nach  griechischem  Ritoa 
segnend ,  Deckengemälde  nu 
Brauweiler  XI,  94.  Taf.  IIL 

•Chrodebertus  XV,  171. 

Chronik  von   Erkelena  XXI,  ItO. 

Chronologie  der  Gebäude  CAlns 
X,  186.  XIII,  168. 

—  der  röm.  Gegenkaiaer  in  Gallien 
XII,   165. 


^     16     — 


«Citm  VII,  63. 

Cieero's  Undhaat  IV,  189. 

♦CiU  XV,  56. 

•Cilsinos  IX,  29. 

Ciiabri  XV,  201. 

Cimbricum    scutam   HarianiiiB    t. 

scoUmii  C.  M. 
CimMcinu  s.  Mercnrias. 
«Cinniis  Vfl,  63. 

*CiDtacivatas,  Cintucnatus  IX,  29. 
Cireoaica  Coh.  §.  Cohorf  secanda 

Aug. 
•Ciroo»  IX,  29. 
•Cirrus  IX,  29. 
CissoDins  f.  Mercnritia. 
•Cire»  Remi  XVIII.  Taf.  V. 
Ctvilifl,  Kampf  gegen    die  Römer 

1, 107. 
*Ci¥is  Frifiavs  XXI,  69. 
^~  SamloceoDeDsis  XV,  55. 
^—  Treyeras  XIX,  58. 
*€ivila0  Aarelia  Aqnensis  XXIll, 

23. 
*^  Ephesiorum  XII,  2. 
*—  FerentioeDsittm  XIX,  59. 
*^  Lataaoornm  XIII,  41. 
^—  Maltiacorum  XXIII,  l7. 
*—  Ntcomedensiom  XII,  2. 
*—  Bemomm  XIII,  70. 
*-.  Saevatnm  XIII,  41. 
*^  Teanenaiam  XJI,  3. 
♦—  Treverorom  XVf,  108. 
«CiTOios  VII,  63. 
CUrenna  (Altenbarg  bei  Caanstadt) 

IV    92. 
«Clariana  XVUI,  26  (2). 
Classica  legio  XVII,  211. 
^ClasdciB  Xt  107. 
«Claisia    gerroaBica    P.    F.    VIII, 

166. 
Claras  moacarios  IV,  127. 
*Claadia    (triboa)   II,  9l.  III,  89. 

91.  VII,  50.  XIII,  41. 

—  0.  Ala,  Legio. 
•—  Qnieta  IX,  137. 

-  Seeanda  XI II,  83. 

*—  Turbioilla  XVIII,  239. 
^Clandianus  XIII,  64.  96. 
^Claudina  Alliciu  XX,  35« 
*—  Candidas  XII,  1. 
*—  Eraalna  XIU,  27. 
*-*  Fareniinf  I,  d3. 


•Clandlns  Firmna  VIII,  111. 

•~  Marcelltts  Iff,  108. 

* —  Marianaa  X,  5. 

*-.  Montanos  XIII,  26. 

•—  Paterous  XX,  49. 

«—  Pimnas  (?)  IX,  137. 

• —  Pompeianas  XII,  12. 

* —  Severus,  C.  Aufidius  Victori- 
nus  Coss.  XV,  57. 

♦-  Tatieeaas  V,  315. 

•Clemens  VII,  63.  167.  XVI,  108. 
126.  XX,  35.  53. 

«Clementtanus  XIII,  78.  79. 

Cleopatra,  (?)  Statae  aus  Hinwe- 
gen VII,  38. 

—  Tod  derselben,  Harmorrelief 
V,  358. 

Cleve,   röm«   Grabmannment  VH, 

76.  170. 
<—  snr  Zeit  der  Römer  XXII,  22. 

—  Sauren  aber  die  Gr&ndung  der 
Stadt  XXil,  22. 

—  Denkmale  und  Strassen  der  Rö- 
mer XXII,  25.  27. 

—  eine  Veste  des  Drasns  XXII, 
34. 

•Clisiadericus  XV ,   170.    Taf.  V. 

Fig.  18. 
Clivia  XXII,  35. 
«Clodio  I,  94.  116. 
•Clodius    Eprios     Marcellua   XX, 

Clodowig,  Clodwigs.Chlodovech. 
ClAsserath  bei  Trier  (Diana  Vena- 

trix)  IX,  98. 
•Clustumina  (tribua)  XIX,  62.  XX, 

38. 
•i^aretio  XVIII,  236. 
^oaduiraveris  XXI,  38.  41. 
Cobiena  als  Römerstadt  II,  1.  — 

Alte  GrAber  XXil,  145. 
•Cobnertus  XXIII,  95. 
*Co€celas  Firmus  XVIII,  238. 
Cocblides  X,  86. 
•Cocidias  (dens)  XVIII,  242 s. 

Mars. 
Codex  Theodosiftnas  s.  Tbeodosia. 

nus  Cod. 
«Coelins  Marcellas  Vn,  43. 
Cöln,    der    Anfang   des  jetaigen 

nad  der  Brand  diea  älteren  Do- 
mes XII,  128. 


16      - 


Cöln,  Lage  de»  alten  crsbUchftf. 
liehen  Pallaslea  XII,  132. 

—  Der  alle  Dom  XII,  135. 

—  Kapelle  der  h.  Maria  im  Peach 
XII,   1  >7. 

—  Brand  des  filteren  Domes  Xlf, 
143.  XXII,  103. 

^  Die  pfibstliche  Balle  über  den 
Dombau  XII,  147. 

—  Baustil  des  Domes  XII,  149. 
-^  Meister  Gcrard,  der  Domban- 

meister  XII.  150. 

—  Cölnische  Annalen  und  andere 
Handschriften  Xll,  153. 

—  Der  Erbauer  des  Domes  XI,  161 . 

—  Zur  ßaugeschichte  des  Domes 
XXII,  102. 

—  Grnndplan  fflr  das  ganze  Ge. 
bftude  XXII,  105. 

—  Kirehe    des  h.  Gereon  X,  188. 
216.  Taf.  VIII.  XIII,  168.  Taf  HI. 

—  Die  PfaffenpforteX,  190. 

—  Der  St.  Clarenthurm  X,  191. 

—  Arkade  an  St.  Cficilien  X,  193. 
~  Aller  der  Kirche  VIII ,  84. 

—  St.  Pantaleon  X,  195. 

^  St.  Marienkirche  auf  dem  Ca- 
pitul  X,  201. 

—  St.  Georg  X,  21t. 

—  Der  Berlich,  Ursprung  des  Tia. 
mens  XX,  21. 

—  Vorstadt  TViederich  nnd  Airs- 
bach  XX,  29. 

—  Der  Kunibertsbrunnen  XII,  189. 

—  Der  Marsilstein  IX ,  46.  — 
Die  Ilolzrahrt,  ein  uraltes  Mal- 
fest IX,  49. 

—  Erklärung  der  Volkssitte,  sich 
mit  den  Fluthcn  des  Rheines  zu 
besprengen  XXII,  b4. 

—  Annales  St.  Gerconis ,  StadU 
mauern  XIV,  193. 

—  ROm.  Allerthumsresle,  Hosaik- 
fussboden  I,   128. 

Griechische  Münzen  11,75.81. 

—  —  Stempel  röm.  Augenftrzte 
n,  87. 

Goldmünze,  Lampe  mit  Bild- 
werk, Amethystfigur,  Kopf  der 
Niobe  III,  196. 

—  —  Steinsfirge  mit  GlasgefÜssen 
V,  377.  Taf.  XI.  XU. 


Cöln ,   rüm.  Thermen  (?)  IT,  203. 
"   —    Sarkophage,    Grftber    und 

Münzen  vor    dem    Weihertbore 

VII,  94.  164. 
— >  —  Brücke  fonstantins  über  den 

Rhein  VII,  163.  XV,  II. 
Pallast  des  SilvanuaVill,  83. 

—  —  Mosaikboden,  Inschriften, 
Graburnen,  Sfiulencapitelle  VIII, 
177. 

Inschrift  Xll,  60. 

Schmucksachen   In  Sftrg<^B 

XIV,  46. 
Capilolium  XIV,  99, 

—  —  Wasserleitungen  XIV,  I8l. 
18.\ 

Gebftudetrümmcr ,   Inschrift 

XIV,  97.  Taf.  VI. 

Kapitell  v.  St.  Maria  im  Ka- 
pitel XVI,  47. 

Aufkommen  des  Namens  C'o- 

lonia  statt  Colonia  Agripptnen- 

sis  XV,  163. 
Urgeschichte  der  Stadt  XVII, 

46.    —    Ausdehnung    der   altm 

Stadt  unter  den  Römern  XVII, 

51. 
Alterthflmer  V.  St.  Maria  Im 

Kapitol   XIX,  61.    —   Begrub- 

nissstfttte  XIX,  69. 

Sftrge  und  Münzen  XXI,  167. 

Grfinzen  der  alten  Römer- 

sUdt  XX,  29. 
^  _  Colonialmünie   des   Pottn- 

mus  XV,  152. 

—  mittelalterliches  Gefisse  XX!!!« 
179. 

*Cogitacia  Cupidiciana  XV,  55. 
Cohausen  A.  v.,  der  Pallast  Kaiser 

Carl  des  Grossen  in  Ingelheim. 

Mainz   1852  XX,  169. 
Cohors  Aquitanorum  s.  Coh.  primat 

tertia,  quarta. 

—  Asturum  s.  Coh.  prima,  secunda. 

—  Augusla  s.  Coh.  prima,  secnnda. 

—  Baetasiorum  s.  Coh.  prima. 

—  Batavorum  s.  Coh.  prima. 

—  Beiasornm  s.  Coh    prima. 

—  Biturlgum  s.  Coh.  prima  Aqui- 
tanorum. 

—  Bracarornm  s.  Coh.  tertia,  qainta, 

—  Britlannica  s.  Coh.  primm. 


—     17     — 


Coh.  Britonnm    sen  Britlonnm    s. 

Coh.  prima  Aelia«  prima  Ulpia, 

•ecnnda  Flavia,  tertia. 
^  Cantabromm  s.  Coli,  aecnnda. 

—  Civium  Romanoram  s.  Coh. 
prima«  —  prima  Fardoloram« 
Vardulonim,  fida  Vardnlomm,  — 
prima  UlpiaTraiana  Augusta,  — 
▼icesima  aesta. 

—  Cyrenaica  s.  Coh.  secunda  An- 
gaata, 

—  Dacoram  t.  Coh.  prima. 

— '  Dalroalarum  a.  Coh.  qoinla. 

—  Delmataram  a.  Coh.  prima  mil. 

—  Dongonam  a.  Coh.  aecnoda. 

—  Fardoloram  a.  Coh.  prima. 

—  Fideliam  i.  Coli,  prtma. 
*—  Flaviana  XIII,  79. 

—  FrisiavoBum  a.  Coh.  prima. 

-*  Gallaecorumg.  Coh.  prima  Astu. 
man  el  G. 

—  Gallorama.  Coh.  lecojida,  tertia. 

—  HiBpanornm  a.  Coh.  prima, 
qainta. 

—  Lepidiana  XIII,  79. 

~  LiogoDum  8.  Coh.  Becunda. 
— >  Lufitanorom  »»  Coh.  prima  Ao- 
gusta. 

—  Menapiomm  a.  Coh.  prima. 

—  Hervana  f.  Coh.  prima. 

—  Ifervioram  a.  Coh.  aocunda, 
tertia,.  aexta. 

—  Praetoria  a.  Coh.  leptima. 

—  Raetorum  a.  Coh.  aecunday 
aeptima. 

—  Rauracorum  a.  Coh.  priaMiSe« 
quanoram  et  R. 

•—  Sacra  I,  12. 

—  Seqaanorum  a.  Coh.  prima. 
* —  Sifauciensium  XXUI,  86, 

—  SpaDorum  s.  Coh.  aecuada. 

—  Suaa£ocun  s.  Coh.  prima. 

—  Tbracum  »,  Coh.  prima,  pfima 
Augusta,  sccuoda. 

—  Tungromm  •.  Coh.  prima. 

—  Ulpia  a.  Coli,  prima. 

—  VaQgionom  s.  Coh.  prima« 

—  Vardulorum  a.  Coh.  priaaa. 

—  VlBdelicorom  i.  Cah.  qoarta. 
*—  prima  Aeiia  BritlonOm  iX,  69. 
*«-  ^  Aquilanonta»  XUI»  6ft.  64. 

XYlUy  'm.  (praef.) 


*Cohora  prima  Aquitanoiam  Bitü«' 

rigum  XX,  35.  68. 

* »  veterana  XX^  35.  68. 

* Aalamm  XX,  35.  65. 

* et  Gallaecorum  XIII,  93. 

* Angnata  Lnaitanorttm  XIII, ' 

26. 

♦ Thracum  XVI,  112. 

« BaetaBiorum  XIII,  64.   86 

(praef.). 

* Batavomm  XIII,  64.  90. 

* Betasorum  XVI,  105  (praef.). 

*^  -^  B^itannica  miiiaria  IX,  68. 
*,—  —  Briltonom  miiiaria  IX,  68. 
*' Civiam  RomaDomm  XVIII, 

242. 

* Dacomm  XVIII,  242. 

*'^  —  Fardalorum  Civiam  Rom. 

Xlli,  89.  (tribun.). 
*«-  -—  Fida  Vardalornm  Civ.Rom«' 

XIII,  64.  88. 

• Fideliam  IX,  21. 

» Frisiaronum  XIII,  64.  84. 

* Hispanoram  Xlil,  64.  80. 

* Henapioram  XIII,  64.  88. 

* Miliaria  Delmataram  XIll, 

64.  87  (tribonuB). 
*— SequaDorum  et  Raura- 

corom  equitata  XXI,  88  praer.> 
* Nervana  XVUI,  242  (Ui. 

bunaa). 
*. Seqaanomm  et  Rauracorum 

equiUta  XVII ,  l97.  XVIO,  237 
.  (Ceul.). 

* Sunacorum  XIII,  64.  85. 

*^  -r-  Thraeum  IX,  140»  XIU,  26.' 

XX,  35.59. 

* Tungrorum  XJII,  64.  91. 

« Ulpia  Brittonnm  naiUari« 

.  JX,  69. 
* Traiana  Aug.    Civ.  A. 

XIll,  64.  88. 
* Vanglonnm  XIll,  6«.  8ä 

86  (triboni).  >      •» 

* Vardulorum  XIll,  90  (tri. 

buuua). 
* CR.    equtt.    miUucJa 

XUI,  89. 
*-^  aecunda    Asturum   IX,    140« 

XIll,  64.  92. 

* Attguata  XXI,  93. 

* Cirenaioa  XX«  72.  .    i 

3 


—    18    — 


*OolMr0   nomiila  Aagaita  Cfre^ 
naica  XX,  35.  7t. 

^ CaoUbrorani  XIII,  26.  49. 

—  -*-  CiTiniD  RoBumeffBiD  XII,  2 
(praefj. 
^  —  DMifimam  XIII,  64.  94. 

Flavia  BriUonam    eqnitata 

IX,  69. 
*-  ^  Gallorom  HaewUMiIca  VII, 
167  (praef.).  XVI,  108(p«Mf.)* 
-^  ^  LipgOBuiii   XHI,   64.    91. 
XlXf  6a  (praef.). 
«-»  *^  IfervioruiB  XllI,  64.  94. 
^  ^  Raatonin  I,  83. 

Spanoran  P.  ¥.  XIII,  82. 

XX,  77. 

^  Thracmn  XIII,  26. 

>^   lertia  Aquitanoraai   XX,  36. 
68. 

u.  -^  Bracaroram  AugaataBermn 
XIII,  64.  95. 

Britonum  IX,  G^. 

^  ^  Gallorum  XX,  35.  73. 

Ttarvioram  XIII,  64.  94. 

Cobors  qaarla  Aqvitattoran  XVII, 
200.  XVIll,  241.  XX,  35.  68. 

VindelUentm  II,  100.  IX, 

140.  XX,  35.  96.  102. 
CohOTf  qaiQta  BraeartHnun  Aagv. 
ttanorani    Hi  GeriMmia  XIII,  83 
(praef.). 
«^^  ^  DalinaUram  IX,  140.  XX, 
35.  71. 

* Hispanorum  IX,  140^  XX, 

35.  76. 
*.^   lexta    IferYtomni   XIII,  64. 

94. 
*-^  septima  Praetoria  xm,  41. 
*i — ^  llaetofaaiIX,l40.  XX,35.78. 
* —  vicesima.  seita   vol.  Ol  R.  V, 

130  (Centurio). 
Cohortes  equiiaUie  XIII,  56« 
*^  PraeUriae  decem  VIII,  117. 
*_  Urbanae  decima ,    duodocima, 
'decima  qaarta  VIII,  tl7. 
Cohorten  derRftter  und  Vindellker 

XX,  104* 
—  der   Thraker   im    Rom.    B«ere 

XIII,  45. 
♦Coiiugi  V,  340. 
•Coiiux  XVI,  61. 
•Coioi  XVy  146« 


*Coiox  V,  329. 

»Collatina  (Iribof)  III,  163.  IUI, 

83. 
*CoU«ginm  ligniferoram  XIX,  103. 

104. 
Colonat  all  RecbltTerhftltaiat  der 

bpaiegtan  Dentachea  la  den  RA- 

mern  IV,  31. 
*Co1onia  AgrippiDeaaia  XV,  6. 153. 

XVII,  öl.  XXIII,  81. 
*—  Claudia  Aug.  Agripp.  XV,t&3. 
—  equesiffis  XI,  4. 
*-  Jalia  Aelia  Hadr.  Aag.  Ulik. 

UI,  155, 
*—  MariaaruBi  VII   45* 
•^  Oleüieoa  XIII,' 26.  58. 
• —  Seqaaoornm  XI,  20. 
•—  Soliciniam  |V,  142.  XV,  59. 
•—  SoiBflooeDiieBsia  XVI,  134. 
^.«^  Snmloceae,   Samlaccaaa  lY, 

141.  142.  XV,  54.  55.  56.  #.  t. 

Janaiana,  Mommseii. 
*^  Ulpia  Traiaaa  III,  167. 
♦—  Traiana  XXI,  38. 

• Ulpia  XXIII,  59. 

•—  ütik.  III,  166. 

Golambarif  UI,    138.  XVII»  119. 

XIX,  66. 
•Colnsia  XV,  163.   170. 
^Cornea  Aogg.  II,  104. 
•Cooiedonibas  XVUI,  131. 
•Cominiuf  CeUaa  VII,  53. 
Commern ,  Kr.  EwkircheB,  &.  A. 
.  IV,  103. 

*Coinniodas  II,  105. 
«CoTOttBia  VII,  64.  XIX,  163. 
•ComoDias  XXII,  454. 
•Conatius  XV,  76. 
•CoBbolantia  II,  145. 
«Condetur  V,  323. 
Condruai  VII,  4. 
•CoDfloeatea  II,  2.  145.  XIX,  26. 

XXf,  38. 
•ConiuDZ  I,  37. 
•CoDob.  U|,  106.  VII,  160, 
Conservaior  a.  JappiUr.  ■ 
•Conservaloribua  (dia)VIII,   158. 
CoDsiatariain  V,  28. 
•Caoaiviua  XUI,  203.  XV,  89. 
Conalans,  UObs«  deaae^cB  la  aiaef 

rftmiacb  ^  eeMffobea    fiaabaUUe 

V,  176. 


^'    19    - 


ConsUntit  XVin,  18.  XIX,  15i 
Coii«Uni»t4in  XVni,  18. 
Constantinopel,  G6«terbad4er  Sta^t 

IT,  109.  -  Pftilftfl  GoostanliAs 

des  Groisen  V,  17. 
CoDsUntinuf    M.    SHbcfmedaillOn 

IV,  106.  Tftf.  111.  Y\%  t. 

—  Unedirte  GöldmllMe  IV»  113. 
^  BtaseB  mit  BtldniM  ohne  Um- 

Mbrifi  XVfl,  89. 
P.  If.  CtfnstanttDOB  Mtt.  Aag.  — 
Gloria  exereiUis  —  MAnsen  d*8 
ftltero  ood  Jüngern    Constantia 
XVII,  96.  Taf.  UI.  Fig.  8.  9. 

—  —  — .  P.  F.  Aajf.  —  Kreos 
BWiteliaii  A  und  i2.  -^  XVII. 
101.  Taf.  III.  10. 

Conatantlata  ido.  N.  C.  --  Wölfin 
Romulus  undKemus  g&ugend  — 
XVII,  94.  Tar.  111.  7. 
Conaiantinm  IL,  Goldaiedaillon  IV, 

107.  Taf.  111.  3. 
ConBulardiptychon  TOn   Elfenbein 

Vlll,  155. 
Consolarische    ZeitreebniiBf    der 

Römer  XXI,  138. 
•ConBaa  Alcimua  XIII,  37. 
Coationaenm  (Com)  V,  188.  VU, 

91.  (A.  11.). 
Conlma  VII,  114  (A.  M.). 
*Convenlas  Aftoram  XIII,  70. 
Com  bei  Trier,  A.n.  G.  A.V,  186. 

188. 
Copo  s.  Ate. 
~  imple  XXI,  57.  Tat.!. 
CorannaXlIi,  83. 
Cordoa  11,  93.  XVI,  136. 
Corilit  IX,  29. 
Cornelias  XV,  76.  83.  XX,  35. 

—  Anallinua  XV,  61. 

—  Jonicua  lll,  164. 
~  Licinnlas  VII,  52. 
--  Longinus  VII,  77. 
^  Maroolhif  XVII,  300. 
^  Masios  XII,  55. 

—  Primoa  XII,  55. 

—  Bogatng  XXI,  88. 

—  Simmo  XII,  55. 

—  Urbanoa  IX,  141^. 
-^  Verttf  Tacttua  XIX«  94. 
Cornntaa  XX,  77. 
Corona  muralisll,  104.  X1II,83. 


Coaovn«  Jk  Hart. 

^CoaMtiM  XI,  77. 

•Coatiaa  IX,  29. 

•Cotlas  IX,  29; 

«Covinoa  XVI,  68. 

•Craaaaa  UI,  163. 

«Creon  IX,  76. 

Crepnndia  III,  136.  s.  Sp&elaaog» 

•Cresoens  II,  89.    100.  VII,   63. 

VIII,  166.  XIX,    104.  XX,  49. 
•CreBcentia  Forlanata  VlII,  161. 
Cretcenllos  II,  89. 
«Crestofl  IX,  39. 
Cretarittfl  a.  Kegoliaior. 
•Cricconia  Donilla  XVI,  67. 
•Crlspinius  XX,  91. 
*Crispinnf  II,  85. 
«Crbpus  1, 63.  V,238.  XXIII,  150. 
*F1.  J.    Crisput  Hob.  Cw6$^^  nv- 

edirte  Goldmanae  XI,  6l.   Taf. 

II.  16. 
• N.  C.  Coa.  IL  XVII,  83. 

Taf.  IIL  2. 
*CriaHa  IX,  29. 
Crucinacos  XXI    1. 
Crntweiler,  Kr.  Saarbarg  i  R«  A. 

VII,  154. 
Csiemensif  a.  Jappitei. 
Cnchinebae  a.  Matronae. 
Cttca  an  der  Mosel  R.  A.  IV,  307. 
•Com  snm  cllne  l,  88. 
Cumae  VII,  79.  (A.  H.).  XVI,  24. 39. 
•Cumius  XXIIi,  146. 
Cuneas  IV,  li6. 
«Copidiciana  XV,  55. 
Cnpido,  LampeBreHersV,423.  Taf. 

XIIL  Fig.  1.  VII,  64.  •*-  Bern. 

steinfigar  VII,  5». 
*CapHis  IX,  39. 
*Coram  agentibos  XVI,  134. 
«Cnrator  II,  97. 
♦— ▼iarum  XIII,  68. 
«Curia  Ladae  Vli,  45. 
•Ciritts  VII,  63. 
*Carnas  IX,  29. 
«Cnrrllis  IX,  39. 
Cursivschrifl,  röm.,  IX,  30.  Taf.  I. 
•CorUas  XV,  83. 
Casslanog  XVII,  180. 
Cussy,  Sftole  des  (Kaisers  Probus 

Vill,  1. 
*Castius  Simplicins  Siperttf  U»  UO. 


—  so  — 


Cybele,  Bronseflfar  VIl,  66.  ->- 
Braatbild  auf  einer  Schaale  Y, 
221.  yil,69.  —  Statoevon  ge- 
brannter Erde  IX,  23. 

--  Sol,  Mercnr  XXIIf,  53. 

Cybelenculius,  Embleme  desselben 
XIV,  48.  XXIII,  50. 

>»Cyenariom  YII,  74. 

Cypresse ,  sepnlerale  Bedeutong 
derselben  IV,  195. 

Cyprianus  und  Justine,  Mftrtyrer, 
Deckengemftlde  eu  Brauweiler 
XI,  117. 

Cyrenaica  cohers  s.  Coh.  secunda 
Aug.  C. 


«Da  bibere  XIII,  8. 

•^  fridum  pusillum  XIII,  108. 

•—  ml  VIII,I62.  XIII,  108.  XXI,44. 

•-  vinum  XIIJ,  107. 

Dachs,    der  Herta    heiliges  Thier 

XXI,  100. 
Dacorum  cohors  s.  Coh.  prima. 
Dftcher  der  röm.  Hftuser  IX,  8* 
«Daetor  XX,  78. 
*Dafne  castrum   XYII,  93. 
Daklyliothek  d.  H.  Pet.  Leven  in 

CAln  XI Y,    17. 
Dal  heim    im    Grossh.    Luxemburg, 

röm.  Standlager  XIY,  1.   XYII, 

57.  —  Grosser  Mflnzfund  I.  127. 

XIY,  6. 
Dalmatarum  cohors  s.  Coh.  quinta. 
Damona  (Thamona)  XYII,  183. 
Danaos  IX,  124. 
Daniel    in   der  L6wengrnbe ,  alt- 

cbristl.  Relief  XIII,  152.  Taf.Y. 

VI.  Fig.  4. 

—  -«  —  Deckengemftlde  in  Brau. 
Weiler  XI,  lia 

«Danus  XY,  82. 

DanuYius  XVII,  178. 

Darrastadt,  r.  Inschriften  YllI,  155. 

Darscheid  bei  Dhaun,MOnifnndYIII, 
185. 

Darstellungen  auf  röm.  Mflnien 
lur  Zeit  und  unter  dem  Ein- 
flüsse der  Einführung  des  Chri- 
stenthumes  XVII,  75.   Taf.  111. 

—  der  roatres  od.  matronae  auf 
Thonfigurcn  aus  Uelmen  XYlll, 
98,  Taf.  IV. 


•Dnanoft  XX,  67. 

«Dasicius  Ilorbanus  XXI,  93. 

«Dassina  tfaeseius  XX,  78. 

Dann  in  der  Eifel,  röm.  Inscbrift 
XVI,  67. 

«Dealebannm  XX,  174. 

«Deane  XY,  54.  XXJ,  92. 

•—  Aug.  XVIII,  124  (2). 

Debey,  Dr.,  die  Mfinsterkircbe  au 
Aachen  und  ihre  Wiederherstel- 
lung. Aachen  1851.  XVI,  136. 

Decius  Traianus ,  griech.  MAnaen 
desselben  II,  73.  Taf.  V.  Fig.  2. 

Deckengemftlde  im  Kapitelsaale  aa 
Branweiler  XI,  85.  —  Reprft- 
sentirer  der  Verherrlichung  des 
Glaubens  XIII,  165. 

Döcouyertes  d'Antiquites  en  Bei- 
gique  V,  219. 

Delmatarum  coh.   s.  Coh.  psima. 

Delphin  als   Liebessymbol    I,  59. 

—  Attribut  des  Amor,  Poseidon 
und  der  Venus  III,  146. 

«Demetrius  XVIII,  123  (2). 

•Demostratus  XI,  20. 

Denkmftler   des  Hainaer  Museums 

II,  50. 
•«-  ans    der  vordeutschen  Periode 

der  Neckargegenden  I,  66. 
Densen  XVIII,  2. 
»Deposicio  V,  323. 
Dervonnae  s.  matronae. 
♦Deurio  XVI,  105. 
Deuso,  Deuta  od.  Duisburg  1,  114. 

XY,  156. 
Deusoniensis  s.  Hercules. 
Deutecom  in  Geldern,  alte  Trink. 

kenne  XIX,  147. 
Deutsche  als  Föderirte  der  Römer 

IV,  35. 

—  Hülfstruppen  im  röm.  Heere  lY, 
14.  —  Dienen  in  besondern  Co« 
horten  lY,  18. 

—  Unterthanen  des  röm.  Reiches 
IV,  13. 

Deuta,   ein  röm.   Castell  V,  236. 

XY,  1  flgd. 
->  Die  Benediktinerabtei  XV,  13. 

—  Röm.  Inschriften  an  dersel- 
ben XY,  18.  —  Die  berfich- 
tigto  Inschrift  Constantin's  XY, 
24. 


-  11  — 


DexiTa  XTH,  183. 
•Dextcr  XVI,  134. 
Dhaun,   GoldmflDze     dei    Kaisera 

Theodoaioa  II.  XYI,  131. 
«Dialepidos  II,  108. 
«Dialibanof  ex  ovo  XX,  175. 
DiaaiictoB  IX,  6. 
«Diaroyaiis  YII,  75. 
*_  ad  yetereacicatriceaXX,  173. 
^Diana ,  Denkmal  ana  Bollendorf 

I,  35. 
_  Relief  aus  RoUenburg  IV,  144. 

145. 
__  -_  —  Nymwegen  IX,  28. 

—  Die  Jflgerin  unter  den  Buchen 
IX,  98.  Taf.  IV,  4. 

—  Lnna,  Lampenrelief  VII,  64. 
_  Penica  XVIII,  94. 

—  Victrix,  etrusk.  Ersrelief  XVIII, 
80.  Taf.  111. 

.—  nnd    Actaeon,    Sandateinrelief 

•US  Fliessem  IV,  199.  Taf.  VII. 

VIII.  Fig.  7.  8.  V,  398. 
Dianua  8.Jüppiter. 
«^Diarices  VII,  75. 
^Diarodon  VII,  74. 
«^Diasroyrnum  II,  87. 
«Dibus  et  Deabus  III,  198. 
«_  Viliribua  XVIII,  243. 
•Didina  (et)  Julianus  Cöss.  VI,  61. 
Dietrich  (Tetricus)  XIII,  12.  20. 
_  YOB  Bern  I,  24.  XIII,  19. 
Dingdorf,  Kr.  PrOm,  B.  A.  II,  146. 

XIV,  174.  175. 
Dikaearchia  XVI,  24. 
Dillmar,  Kr.  Saarburg,  R«  A.  VII, 

157. 
Dinochares  VII,  85  (A.  H.). 
•Dio  XV,  61. 
Diocletian's  Pallast  luSpalatroV,  18. 

—  Befestigungen  auf  der  linken 
Rheinaeite  VII,  140. 

Diocletianus  —  Maxiinianus,  un- 
edirte  Münzen  derselben  XI,  59. 
Taf.  II.  13. 

^ov  XIII,   114. 
Dionysos  und  Ariadne  II,  58. 

—  und  die  Dioskuren  II,  58. 

—  und  Kora  II,  57. 

Mercur  XII,  18.  Taf.  V.  1. 

XIY,  29. 


Dioaear en,  Gemnenbild,  XVII,  126. 
Dirmingen,  Kr.  Ottweiler,  R.  A. 

X   35. 
«Dirona  (Sirona)  XVI,  63.  XVII, 

183. 
•Dis  Conservatoribua  VIII,  158. 
♦_  Manibns  VU,  50. 
«Disetus  II,  90.  IX,  29.  XXIII,  176. 
Dismas,  der  gute  Scbftcher,  Dek- 

kepgeniftlde  au  Brauweiler  XI, 

120. 
Dispargum  I,  116. 
^Dispensator  X,  6. 
Dissibodenberg  an  d.  Nahe  XVII, 

158. 
Dissibodus  XVII,  158. 
Diuza  castrum  XV,  17. 
«DivU  Matribus  XX,  102. 
Divitenses  XV,  16.  30. 
Divitia  XV,  15. 
«Doccal  VII,  63. 
*Doccius  Acceptus  II,  HP. 
•—  Aprissus  II,  119. 
Dock'endorf,  Kr.  Bittburg,  R.  A. 

I,  40. 
«Docleas  XX,  78. 
Doerth,  G.  GrabbOgel  XVIII,  61. 
*Dolichenos  XXI,  93.  s.  Juppiter. 
«Doliens  (ss  dolens)   XVIII,  147. 
Doliola,  Gebrauch  bei  d.  Römern 

XVIII,  155. 
Dollendorf  in  d.  Eifel,  G.  Grab- 

hOgel  IV,  204. 
Dolmen  XVII,  144. 
«Domaricus  XV,  17 1. 
Domesticae  s.  matres. 
Domesticus  s-  Juppiter. 
Domina,    Beaeichnung    für    »Ge« 

liebte«  XXII,  59. 
«Domitia  Albina  VII,  51. 
*—  Facundina  X,  4. 
Domitian's  Gesetz  über  den  Wein- 
bau II,  15.  —  Imperatorentitel 

XIII,  34. 
•Domitianus  XIX,  105. 
«Domitius  Graptus  XII,  78. 
•—  Trypho  XII,  78. 
Dommeisberg  bei  Stolzenfels,  r6n. 

Befestigungen  VIII,    175. 
Domna,  Ursprung  des  Wortes  XXI, 

64.  65. 
* —  •▼€  —  memini  Uii|  Gemmen« 


-    9J    - 


lii^dliTin  X]tl,  63.  -^  Deimüg 
dttrselben  XXil^  45,  56. 

*Doniii8  vetustate  collabsa  111^99. 

tDoBBitti  IX,  120. 

DoDgonum  coh.  f.  Cohors  secattda 

•OoaiU«  XVf,  67. 

*Doiiig  militaribus  doBatua  11, 104. 

.     XIII,  83. 

•Dohdiis  XV,  151. 

«Doreatalam  (Doralede)  XY<  171. 

Poriiia,j;en  (PurDomagna)  R.  A.  III» 
100.  XXI,  40.  *-  MAnartiml  XXI, 
54    —  Mithrtum  XXI,  44.  48. 

DorotfaeM,  Mftrfyfer,  Decfhettg«. 
roftlde  SU  Brauweiler  XI,  1(%. 

Oorow  OpreralAlte  cte.  B.  2t<  5Ö. 
verbeaaert  XVIII,  116. 

Drahonna   (  Drohn  }    FK  VII ^  dO. 

(A.  M.). 
Pranadorf  bei  Bonn,  GHibef  XVlt, 

220. 
•Drappua  IV,  142.  XV,  83. 
Dreijflnglinffe  im  Peaerofen,  Dek- 
-    kengemSldo  zu  Brauweiler  XI, 

116.  —  AUchriatl.   Relief  XllI, 

150.  Taf.  V.  VI.  2.  3. 
^  Schweatem  XVIII,  127. 
I>reifaaa  aua  Xanten  III,  173. 
Dreifdaaranb  dea  Heraklea,  Relief 

einea  Cölner   Snrkopbaf^e«  Vil, 

97.  Taf.  111.  IV.  1.  2.  3. 
-s-  —  Mnaterong  aämmtliclii»' Dar- 

atellungen  dieaea   Gegenaürndea 

anfVaaengemlldenVIl,  I00-Il4. 
•Drinck  unt  est  (ki%  net  tergeat 

XIX,  149. 
Druept  (Trepitia)  XXI,  38.  39. 
Pnreptatein,  Hr.  Geldern,  R»  A. 

XXIII,  176. 
Druidenfnaa  XXIII,  101. 
Druidenateine  XVI I,  144. 
Drnna  (Drume)  Fl.  VII,  104.  (A.tfO 
Dmana,  Hheinbrflcke  bei  Üotttt  und 

Feldzflge  gegen  die  Dentaühen 

VIII,  53.  —  Monoment  tu  Hnlns 

XVII,  25. 
« —  GermanicuB  XVII,  27. 
Düdenrotb,  die  Burg  daaelbatXVIIt, 

51.  Taf.  I.  3. 
Dolmen,  G.  Grftber  XX,  183. 
paaseldorf,  röm.  Niedurkiaauttg  V, 

Üa.  ^  R.  lütten  V,  ¥J^ 


Dniaburg,    rOm.  Ifiederl«aa«Og  ▼,  • 

242.   —  Eine  Barg  ThaiaG«ti*a 

XXI,  32. 
Duitia  (Deatx)  XV,  15. 
Dulgibiner  XXIII,  8. 
Dullcirtua  XVII,  180. 
«Dumlininua  XV,  165.  Taf.  V,  9. 
Dumniasua,  Dumnua  VII,  71.  (A.  H.) 

IX,  186.  XVllI,  2. 
«0ttp!iiri«s  XXI,  dO. 
*Dupliciariua  11,  83. 
•0optl  VIII,  162. 
Duranius  (Dordogne)  Fl.  VII»  103 

(A.  M  >. 
•Pari«  XVIII,  342. 
•Dnrnacos  XV,  150. 
Dtfrnoifiagaa  (Dormagen)  und  dea* 

sen    Denkmfller    der  RAmarneit 

XXI,  29  fl. 
Dnrocortorum  1,  118* 
«Doumvlr  eoloniae  Morfnoran  VlI, 

45. 
•Dttumviri  oolonfae  XVI,  l34. 
*Dux  terra  marlqae  XII»  2. 
Dynamiua  VIII,  79. 


Ebenrot  r,  28. 

Ebemburg  an  d.  Rahe,  Bnrgwap- 
pen  XII,  101. 

«Eburo  Vlllf  163.  XV,  150. 

Ebnronedi  Wobnaitxe  V,  28t.  VII, 
4.  6.  ^  llannea  deraalbea  XT, 
150. 

Ecke  I,  28. 

Beka*dorp  I,  2!8. 

Eckenhagen  I,  28. 

Eckenrode  I,  28. 

Eckermann,  K.,  PeutingerhiDa  to. 
bohl  IX,  168. 

Eokertt,  G.  n.  K.  Rover,  die  Be- 
nediktiner«Abtcti  Hanchan-Gbd- 
baeta.     C6lfl  1853.  XX,  170. 

Eckbard  XIII»  18. 

Edax  a.  Ave. 

SggenaMfabrt  I,  25. 

Eggenliet  I,  24. 

Eggermfiblen  bei  Ankom  in  Han- 
nover» alldeotaehe  Lanaenapitne 
V,  416. 

•Egiielana  Xill,  66. 

Egorigiam  vicus  I»  120.  IX(  174. 


—    2»    — 


Elilen«,  Kr.  BiUburg,  B  A.  Ili,  67. 
Elehelflein  bei  Itaips  XVil,  28. 
Eideui  g.  Juppiter. 
EileithyieB  11,  68.  IV,  160. 
Einflasi    des    Chrislenibumi    und 

Germanitmui  «of   die   moderne 

Kvntl  X,  13^}. 
Einhorn  nU  Symbol  XII,  102. 
Slnon«  •.  Nympba. 
Elowyl  <  Belgien)  B.  A.  XI,  3Ö. 
«Ellenioft  IX,  29. 
Ellingen  im    Groifh.    Lnzcmborg 

B.  A.  VIII,  9i. 
•Elpidiufl  Juglus  III,  100. 
Elsen  bei  Paderborn,  das  alle  AUiO 

XYI,  94.  XXIII,  6, 
Eltcnbcrf  ond  MontferUad,   RO*- 

mercastelle  VIII,  56.  183.  X,  64. 
Klviomaras  XV,  80. 
*£maicus  VII,  72. 
Eabken    bei  BAlpich  ,  Matroneiu 

steine  XII,  42.  XXIII,  61. 
«Baieritoa  XIX,  130. 
•Emicas  IX,  29. 
Samerieb,  r6m.  Mübmib  n   gerni* 

Grftber  IX,  37.    213.    -^  Germ. 

Grftber  XX,  183.  *^  Gern.  Ur. 

nen  vom  Nierenberg  XXH,  140. 
Emplecton,  Art  des  Manems  bei 

den  RAmern  IV,  125.  IX,  0. 
Endovallicuj  «.  Hercules. 
Engel bert*s ,    Ersbis.    von   COln, 

Grabaehrifiio  dar  AUaslerkircbe 

an  Bonn  I,  8. 
Engers,  Rheinbrftcke  Ciaar*«  nnd 

Mansfand  VII,  165. 
«Knies  II,  99. 
Eskireb  an  der  Mosel,  alle  $ku» 

lenttflcke  VU,  87  (A.  M.>. 
•Ennins  VIII,  164. 
i^schringen  s.  Rflsterleba. 
«Entipont  Xtli,  64.  06. 
Entstebung  der  drei  Allestm  Rhein.» 

slAdle    Mains»   Reon    nttd  Coli» 

XVII,  f. 
Enaen   bei    Zfllplch,    acbAeaktger 

Ascbenkrug  XXII,  lä4. 
Ep  als  Summwort  Vfll,  136. 
*'Eif''  ^  jioQSi  fi/*^^e/»'0(/XVi»7  ). 
Kphesiorum  pivilaa  s.  CivÜe«. 
«£pbyra  magielia  XVill»342. 
•Epidie  I,  75. 


Epigraphiscbe  Miseellea  XXf  1DI* 
«Epona ,  Weseo   4tr  Gftttia  I,  89» 

—  Ursprung  des  Namens  II,  120« 

—  Darstellung  und  Denkmale 
derselben  III ,  47.  48-  50. 
VIII,  185,  XXr,  18"?.  ^  Bron« 
f  efigur  d64  Pesiber  Museums  111, 
j9S.  —  Keine  galliscjie,  sondern 
altitalischo  Gottheit  V|l|,  129. 
XVII,  167. 

«<-  et  Geniiii  Leucoruui  Hl»  50^  . 
«^  Juppiter  et  Celeia  sanetn  VIII, 

85. 
•Eporedia  XI,  2$   30. 
^EprittS  XX,  35. 
•Eqes  (für  eques)  XXI,  89. 
•Equis  (f.  equitibus)  XIII,  26, 
Equestris  s.  Colopif. 
*Eqaiiee  singulare«  Augusti  XVUI, 

198.  •-  Einriebumg,  Kernen  und 
.  Vorzüge,    StaqdJpger  und   Be- 

feblsbaber  XVIU,  199^202. 
•Equonius  XII.  Taf.  V.  1. 
«Erastus  Xtll,  27. 
•Äflcoles  (?)  Pruse  (?)  IX,  74. 
«ErdiuUus  XV,  160. 
«Eriatiius  Jucundinius  XV»  20. 
Erka,Par9telluAg  derselben  XXI,98. 
Erkelenz,  Namen sberieitung  XXI, 

t03,  ^  Chronik  der  Stadt  XXI» 

110. 

—  und  Erka  XXI,  97. 
Ermunterungssprflphe   aul   Trinke 

schalen  XVI»  7|. 
*Eron  IX»  29. 
Erp  bei  Lechenich,   röm.   Krage«. 

fäss  I»  45, 
Erpfingen,  athenische  NaQseX,70* 
Esa  s.  Roma. 

Esel,  Symbolik  desselben  XXII,37. 
Essellen,  M.  V„  Ober  des  Ort  der 

Niederlage  4cr  Römer  unter  Vt'v 

rus.     Hamm  185  t.  XX,  168. 
EstfUb  4er  r6m.  GcbAude  IX»  7« 
«Eltrahenis  (?;  XU,  55c 
Ettraicnae  s.  Matronae. 

—  et  Gesatenac-  s.  ftlatronae. 
Stfuskiteher  ^Idschmuck  ana.  de« 

Mosfllieedeo  X^UI»    Ul.   l94. 
Tsf,  lY,  V.  VI, 
*j;i  verb.  «aro  {ß49A  ^<.  Gemmen- 
insrhrirt  XIV»  26. 


—    24    — 


*£iicar08  YII,  64. 

«EacarpuB  XXII,  37. 

♦ß/^rf^iof  IV,  181. 

«Eagenia  II,  100. 

«Eugenins  II,  lOO. 

*£oq>Qiyov  XVII,  224. 

Euren   im   Landkr.  Trier,    R.  A. 

III,  75. 
Eurich  II,  29. 
•Euthelus  IX,  149. 
Ed&vyitjQ  itJxnS  XVIII,  117(2). 
«Eutychas  X,  6. 
*Evarelu8  philosophu«  IX,  211. 
«Evariftus  Julianaa  XIII,  108. 
^Ex  beneBciario  Cos.  VII,  94. 
•—  candidato  III,  99. 
•—  corniculario  VIII,  111. 
♦—  decrelo  XVI,  134. 
•^  evoeato  Palatino  XVIII,  242. 
•^  imperio  ipsaram  III,  1 9ö.  XII, 

46.53.54.  XIX,  85. 101.  XX,85. 
*—  magif  tro  ttlrioaque  militiae  Vlll, 

156. 
«Ex  lealamenio  XXII,  131. 
♦—  voU)  V,  231.  VIII,  163.  XIX, 

92.  97. 
Excubitoi  V,  25. 
*Exercila8  Britannicu«  II,  140. 
•—  Germ(aniae)  XXI,  43. 
«^  inf(eriorl»)  VII,6l.  VIII,  144. 

IX,  21.  36.  38.  XXII,  145. 
•—  Ulyricu»  XU,  2. 
*Bxercitau0  II,  140. 
«Exomnius  XXII,  131. 
«Expeditio  Asiana  XII,  2. 
<^-  <saUiea  XII,  2. 
♦ —  Germanica  II,  104. 
* —  —  aecnnda  XII,  2. 
♦—  Parlhica  XII,  2. 
*—  SarmaticB  II,  104. 
•Exsoperantia  XII,  69. 
Eylerfeld  bei  nenkirehen,  Kr.  Gel- 
dern, Mflnzfünd  XXril,  l76. 
Etechias,  Deckengemftide  su  Brau. 

weiier  XI,  113. 

IT. 

F.  (PSdelis)  §.  leg.  prima  MinerT., 
aecuttda  Adratrix,  aecnnda  Tra. 
iana,  aexta  Victrix,  decima  6e. 

-  mint ,  nndeeimn  Clandia  ^  rice.. 
f  ima  lecunda. 


"^Faber  YIII,  162. 

*Fabia  (tribnc)  VII,  77.  ViU,  121. 
XX,  38. 

•Fabia  HonoraU  XIU.  86. 

«Fabioa  IX,  29. 

*^  Honoratus  XIII,  86. 

*—  Cilo  Septiminus  IL ,  M.  An« 
nina  Libo  Cofa.  XV,  56. 

Facsimile  eines  Fragmentca  der 
Com nlarfasten  von  Porto  d'Anao 
XXII,  70.  Taf.  I.  Nro.   1.  b. 

*Facundina  X,  4. 

'i'Fadiua  Coroutus  Meaaianni  XX,  77. 

♦Fager  VII,  63. 

Fflhrgeld   der  Todten  XVII,  111. 

i'Fama  I,  89.  XV,  85. 

Färben  der  Cameen  in  Italien  XII, 
65. 

Onyxe  inidar  u.  Oberatein 

X,  97. 

Farben  der  Winde  an  d.  röm.  Ge» 
bäuden  au  Bonn  IV,  126.  — 
Chemische  Untersuchung  der- 
selben IV,   135. 

Farbenschmuck  röm.  Wände  11, 42. 

XVI,  8  ]. 

—  mittelalterlicher  Bauwerke  X, 

147. 
Farctnra  IV,  125. 
Farduiorom  cohors  a.  Coh.  prima. 
FarschoU  bei  Saarburg,  U.  A.  Vll^ 

153. 
Farve  in  Holatein)  MOnzfbnd  XV, 

221. 
Fueltskaule  I,  28. 
Fasoit  I,  28. 
Fass  als  Symbol  auf  antiken  Grab« 

denkmAlern  XVIII,   145.  -~  lat 

Attribut  des  Todes  XVIU,  159. 
Fata  tria  II,  129. 
«Fatalis  VIII,  159« 
«Faustioa  XIX,  63. 
«—  Pia  II,  105.  V,  319. 
«Faustinna  et  Rufinus  Coss.  II,  95. 

XVII,  200. 
"^Fayentia  XII,  81. 
«Faventibns  XUI,  113. 
•Faventius  I,  53. 
♦Favor  XVIII,  123  (2). 
Feile,  rämiscbe,  XVI,  b9. 
'i'Fe(liciier)  seses  Girtica  XVI,  76. 
*Feiicula  XIII,  108. 


—     35    — 


«Felis  II,  95. 97.  Vli,  49.  IX,  29. 
66.  XIII,  111.  XV,  82. 

—  t.  Hercariuf. 
Fensterscheiben,  r6m.  XVI,  87. 
«Ferentinenses  XX,  53*  s.  Civitas. 
•FesloB   VII,  54.     IX,   39.     XX, 

55. 
Feuersteine  in  Gräbern  am  Uede. 

1er  Heer  IV,  63. 
Feybacb,   Ableilang  des   Namesf 

YOD  Fee  XVJII,  128. 
«FiaTOieios  Cordus  XVI,  136. 
Fibeln,  röm.  II,   46.  48.   V,  408. 

IX,  25.  X,  8. 
Fidelium  coh.  s.  Cohora  prima. 
•Fidenatis  III,  197. 
Fiedler,  Dr.  Fr.,  antike  erotiiche 

Bildwerke  in  Uonben's  Antlqna- 

rinm.  Xanten  1839.  III,  166. 

—  Denlimftler  von  castra  Vatera  n. 
Col.  Traiana  in  Houben's  Anti- 
quarium.  Xanten  1839,  Hl,  166. 

Figur  aus  gelbem  Thon  IV »  90. 
Taf.  I.  II.  Fig.  2. 

«Filiciter  V,  324. 

Filius  anr  Deacichnung  der  Ab- 
kunft oft  ausgelassen  ^  nament- 
lich bei  gallischen  Namen  XV, 
100. 

Fingerringe,  r6m.  IX,  25.  39;  ^ 
Geringer  Durchmesser  derselben 
in  der  letzten  Kaiseraeit  und  nnr 
wcibl.  Schmuck  XXI,  66.  of. 
XXII.  46. 

—  Sitte  der  Römer ,  sie  an  den 
obersten  Gelenken  der  Finger 
SU  tragen  XXII,  47. 

—  goldene ,  Abzeichen  des  Rit- 
tersUndcs  XXII,  55. 

—  mit  dem  Chrislnsmonogramme 
XXI,  26. 

•Firma  Lucia  Vlll,  163. 
«Firmanus  XII,  46. 
•Firminos  I,  85.  ^ 
«Firmius  Covinus  XVI,  68. 
«^Firmus  IJI,  148.  VIII,  111.  IX,  3t. 

Taf.  1.  2.  X,  48.  XVIII,  238. 
«Firmns  et  Yerus  IX,  31.  Taf.  1.  2. 
Flach,  Attribut  des  Amor  I,  58. 
•Fitacitus,  Fitagitus  II,  122.  XXIlI, 

93. 
•Fitiir  (r=  fit)  XV,  t65.  169. 


Flavia  Gemini  s.  Ala  prinm,  ^a. 

cunda. 
Flaviana  s.  Ala,  Cokors. 
•Klavianus  Aventinus  XIX,  63. 
«Klavinus  VII,  54. 
«Ftavium  Solfense  XVI,  105^ 
•Flavius  XVUI,  131. 
•—  Attyrina  VIII,  156. 
•—  Celsus  XX^  55. 
•—  Felix  IX,  66. 
*^  Fortunatos  Villi  161. 
*<-  Germanus  I,  81. 
*~  Nandus  XX,  89. 
•^  Qnirinus  XX,  49. 
•Flavos  VII  54. 
FHessem,  Kr.  Bittburg,  röm.  Villa, 

AUcrth.  I,  42.  IV,  198.  Taf  VII. 

1—9.  V,  396.  399. 
Fk^ienbUserin,  Gemmenbild  XXI« 

66. 
Floisdorf  bei  Commem,  Matronen. 

steine  an  germ.  GrAbem  XXIll, 

73. 
V.  Florenconrt,  W.,  Beilrige  anr 

Kunde    alter    GöUerverehnuif. 

Trier  18)2.  II,  117. 
•Florentia  XVII,  200. 
•Florentina  XII,  86. 
•Florentinus  XII,  195. 
Florianus,  UAnse  desselben  11,82. 
Florus  epit.  bist.  rom.  III,  10«  4. 

erläutert  V,  256. 
IV ,  12.  26   erUArl 

I,  19.  III,  I.   VIII,  52.  IX,  78. 

202.  XVII,  1  ff. 
Foederati  IV,  35* 
Foeringer,  K.  H.,  Nachricht  Aber 

eine  an  Geisselbrechting  gefnn^ 

dene  tabula  honest«  missionis  t* 

J.  64  n.  Chr.  Manchen  1843  lU, 

162. 
Fonio  XVII,  181. 
•Fonteius  Balbns  XV,  206. 
Form  fflr  architektonische  Aeliefii 

VIII,  127.  Taf.  III.  3.  4. 
Fomacarins  IV,  124. 

Forst  auf  dem  Maifelde,  die  Schwa* 
nenkirche  daselbst  XIX,  109* 
Taf.  II. 

•Fortis  III,  126.  VII,  64.  Vlll,  160. 

IX,  27,  41. 
•Fortuna  H,  129.  III,  99. 

4 


^     26     — 


•FortQBii  AuftuiU  II,  97. 

•—  Regina  VII,  73. 

* —  JoppUer  uDd   geniuf   locilU, 

99. 
—  .Sol  nod   genina  loci  IX,  56. 
* —  Joppiter,  Soly  Apollo,  Lana, 

Mars,  Vicloria,  Fax  IX,  21. 
Fortanabilderauf  Gemmen  XV,  129. 
Taf.  IL  4.  (F.  navalif)    XVll, 
128. 
«Fortunae  Antialei  II,  129. 
«Fortunata  VIII,  l6l. 
«Forlunatug  VIU,  159. 161.  XV,  61. 
*Foram  divi  Traiani  II,  105. 
Fonron-le-Comte  (Belgien)  R.  A. 

V    225. 
•Fr«nca8'lX,37.XI,  20.  XXII,  l4l. 

156.  XXIII,  169. 
Franken  l,  111.  IV,  15.  29.  XV, 

10.  193. 
Frankenforil  bei  Bensberg.  G.  A. 

V,  250. 
Frinkische  Mfinien  aus  Cöln,  Trier 

nnd  Mains  XV,  163. 
Franzenkflppchen   bei  Trier ,   ein 
röm.  Grabhügel  V,  193.—    Na. 
mensursprang  V,  194. 
•Frapia  XXI,  42. 
Frau  Elsen  (Isis)  X,  80. 

—  Gaue  II,  127. 
_  Hollo  Xtll,  10. 

—  Wenes  XIII,  17. 
Fraaenberg   an   der  Nahe ,   R.  A. 

I,  105. 
Freia,  durch  Maria  im  Christenthume 

crsetit  XX,  134.  —  MflUerliche 

ErdgöUin  XX,  135. 
Freibarg,  das  Münster  XU,  197. 
Freien,  von  Freia  hergeleitet  XXII, 

96. 
Frcini-Lamersdorf,  Kr.  Düren,  R. 

A.  I,  61. 
*Freioverus  XX,  65. 
»Fricoi  IX,  29. 
Friedensgöttin,    Gemmenbild  XV, 

133.  Taf.ll.  9. 
Friedrichsfeld  in  Baden,  R.  u.  G. 

.A.  X   2. 
Frieffthnliche  Borte  aas  Veii  VIII, 

.125.  Taf.lH.  Fig.  I. 
Friesen  XV,  203.  XXIII,  8. 
Frisavae  s.  Matres. 


*Fris«evui,  FriaitTUi,  Frishia  XXJ, 

89.  91. 
Frisiavonum  coh.  s.  Gohors  primae 
«Frontinas  IX,  29. 
*Frento  XIII,  26,83. 
*—  et  Anullinas  II.  Cöss.  11,101» 

XV,  61. 
Frontoniana  ala  s.  Ala. 
Frouwa,  Charakter  ders.  XXI,  100. 
Fruchten,  Kr.  Bittburg,  G.A.  1,40. 

II,  157. 
«Krucluosus  VII,  154. 
«Frugi  III,  163. 
Frumentarius  s.  Negotiator. 
Ffirslenberg  bei  Xanten,  R.  A.  lir, 

167. 
Fürth,  Kr.  Oltweiler,  R.  A.  X,  28. 
«Fufius  Maternus  XVIII,  124  ('i). 
Füllhorn    aus   vergoldeter  Bronie 

III,  173. 

—  als  Attribut  auf  Matronenstei- 
nen XX,  97. 

♦Fulvia  VIII,  160. 
«Furnus  arvalis  V,  321. 
FussbOden     der    röm.    Bauwerke 
IX,  6. 

G  (Gcmina)    s.  Leg.  septima,  de. 

cima,  dccima  quarla. 
Gabia  s.  Mater. 
Gablao  s.  Matronae. 
«Gabriel  Aimtonius    Giamatus  IX, 

75. 
Gaditanus  s.  Hercules. 
Gaesaten  II,  133. 
Gactuler  im  röm.  Heere  XIII,  40. 
Gaetulorom   ala    a.   Ala  veterana 

Gaet. 
Gagat  in  mineralogischer,  techni. 

scher  nnd  antiquarischer  Bexie. 

hang  XIV,  52. 

—  Beda'a   und    Marbod*s    Slellea 
über  denselben  XV,  216. 

—  Stellen  der  Alten  XVI,  125. 
•Gaius  IX,  29. 

•Galba  VIII,  160.  XVI,  66. 

Gallaecla  XIII,  70. 

*Gallaecorum  coh.   f.  Coh.  prima 

Asturum. 
Gallaicae  s.  Malres. 
Gallia  (dea)  auf  Müncen  XIII,  126. 


-    27    - 


•GallU  Belgic«  XII,  12. 
^—  Lagdnnensit  Xlf,  12. 
Gallica  i.  Expedttio,   legio  tertia. 
Gallicsnae  provinciae  IX,  89. 
•Gallicanui  V,  3|9.  XIV,  98. 
Oallienft  Verwflsiongeii  in  der  ipft- 

tern  Kaiierseit  II,  27. 
Gallienua ,    merkwürdige    Münse 

deta.  XII,  61. 
Gallische    Halfatmppen   im    röm« 

Heere  XX,  74. 
—  Manxeo  XXI,  78. 
Gallisclies  Idol    von  Bronae  XIII, 

118.   Taf.  I.  Fig.  1.   —   Als  de« 

Gallia  erlilSrt  XIII,  127. 
*Ga1lonia  Oclavia  Marcella  III,  155. 
Galloram   alae   et  coliort.   a.   Ala 

aecunda,  Coh.  aecunda,  qainta. 
*C.  Jul.  Gallui,  C.  Yaleriua  Seve. 

rag  Coaa.  XUI,  64. 
Gambrianna  a.  Mercorina. 
^Garomoa  III,  163. 
«^GaDguaao  XI,  35. 
Gana,  in  Tempelanlagen  geliegt  IH, 

122.  —  Ais  Symbol  auf  JHatro. 

nensleinen  XX,  97.      Taf.    II. 

Fig.  3.  c. 
Ganymed  auf  der  Sftule  v.  Cassy 

VIII,  13.  —  Antilte  Uarateilun. 

gen  deaselbcnVlII,  18. —  Gern* 

menbild  XV,  129.  Taf.  II.  7. 
Garoona  (Garamna)  VII.  78.  (^A.M.) 
«Gandio  XIII,  111. 
Gaaraa  VII,  78.  (A.  II ). 
Gayadiae  a.  Malronae. 
GaTelkind,   cellischea  Erbrecht  in 

Kent  IV,  26. 
*]1.  Gavios  Maximas  Praef.  Praet. 

VIII,  109.  —  Parallelinachriften 

deaaclbcn  Viri,  117.  XVI,  111. 
C.  GaTiua  Maximua  Cos.  Mll,  119. 
Gebflcii,  liamenabcxelchnung  X  VIII, 

33- 
Gebart  der  Athene  II,  58     cf.  IV, 

186.  Anmeriig. 
Geclte  ßcmchen  XlII,  20. 
Gcdächtnissmflnaen  d.  Familie  Con» 

atantina  XVII,  87.   Taf.  lll.  4. 

5.  6. 
Gefftaa  aus  terra  sigillala  mit  Or- 
namenten von  astronomischer  Be- 

deatung  V,   172.  Taf.  1.  I. 


Geftaa  aaa  terra  aigillata  mll  Arai« 
bealLen  gcxiert  V,  422.  Taf.  XlII. 
Fig.  2. 

Gefisse  mit  R6hrchen  in  Kinder, 
grftbern  XXI,  19. 

^  mittelalterliche  v.   Haaa  Rath 

XXII,  134. 
Geheimachrift  XXIII,  100. 

Geich  bei  ZQlpich,  R.  A.  ondMa. 

tronenstein  XXII,  131. 
Gelbia  (d.  Kyll)  Fl.  VII,  89.  (A.  M.). 
Geldapa  XX,  13. 
Geldern,  daarOm.  Uediolanum,  GrI- 

ber  III,  194.  195. 
Geldrischea  Volkslied  XXI,  112. 
Gelduba  1 ,  109.    —  Daa  heutige 

Geliep  od.  Gelb  XX,  1. 

—  Erwähnung  in  den  alten  Klas. 
aikern  XX,  6. 

—  Mittelalterliche  Namcnaformcn 
XX,   13. 

—  R.  A.  daselbst  XX,  17. 
Gellerfingen,  Kanton  Bern,  Grftber 

XXIII,  116. 

«tiellius  Secundas  III,  89. 
Geladorfer  Hof,  Kr.  Bittborg,  Rö- 
merstrassen IV,  210.  V,  420. 
Gemelliana  ala  s.  Ala. 
»Isemcllus  XX,  66. 
Gemmen,  Begriff  der  Alien  X,  82. 

—  in  d.  Sammlung  v.  A.  au  Utrecht 
IX,  25. 

—  —  —  —  der  Frau  Merlcns- 
Schaaffhauscn  in  Bonn  XV,  127. 
Taf  II. 

Gemflnde  XVI,  15. 

GenOva  XI,  4. 

*Gcnialinitts  Crcscens  11,  100. 

♦GeniaHs  V,  339.   VII,  45.   XXI, 

89. 
Genien,  ihre  Darstellungen  bei  d. 

Römern  XI,  73. 
♦Genitor  IX,  29.  XlII,  200. 
Genius  Vill,  165. 
♦—  Alae  primae  Hispan.  Asturum 

XXIII,  193. 
*—  Anigomius  Xvn,  179. 
•—  cohortis  III.  Brittonnm  IX,  66, 
• —  iuTenlutis  Yobergens.  II,  100. 
*—  Leucorum  III,  50. 
♦—  loci  III,  9J. 
♦—  Mercuri  Alauni  V,  231. 


_    28    -. 


*6«0ni8  et  Fortuna  nomcri  Britta. 

aiun  XV,  87.  bH. 
«—  loci,  Sei,  Forluna  IX»  56. 
•^  ^  ^  Lnna  IX,  56. 
* —  für  Signum  gepii  XXI,  91. 
Geiiius,  BroDzeßgor  von  Brnntalt 

in  Belgien  Xl,  73.  Taf.  I.  A. 
-*  Trauben  pAfickend  Ylf,  168.  Taf« 

V.  Fig.  8. 

—  Vexillariorum  »  BronieBgnr  y. 
Brunbildephfigel  bei  Youdrai  Y^ 
221. 

Genrebilder  auf  Gemnen  an«  Ale« 

zandrien  XVIJ,  I3D. 
Gens  Amniaca  IX,  130. 
-^  Pincia  IX,  131. 
Gent  bei  riimwegen,  B.  A.  IX, 36. 
«Gentianus  et  Bafina  Coaa.  IX,  66. 

XVIII,  242. 
Gentilea  IV,  37.  41. 
Gcntilitas  XY,  40. 
Gentilnaincn  In  der  llehrbeit  vor. 

ausgeslellt,  wenn  die  cognomioa 

mehrerer   Personen   folgen  XY, 

97. 
Geograpbua  Bavennas  XXI,  38. 
Gepiden  XY,  187. 
«Germania    iDferior  XllI,  67.    i. 

ezercituf. 

—  prima  vnd  secnnda  VII,  72* 
(A.  Bl.). 

• —  soperior  IT,  102. 
* —  utrpqoe  XU,  2. 
Germanica  a.  Eitpeditio. 
Germanicus,  Feldaog  an  d.  Weser 

XVI,  92. 

gegen  d.  Chatten  XXIII,  U. 

Germaailla  II,  102. 
Germanorum  oppidum  XVIII,  40. 
«Germanus  I,  bl.  IX,  29.  X,  66. 
«--  Indntillil  ( lottttillil )    XI »  44. 

Taf.  1.  1.  2.  XX|,  71 . 
Gerus  XYII,  iSl. 
Gesaienae  s.  Ilatronae, 
Gescbnittenc  Steine  aua  d.  Simun*. 

lungd.  Frau  llcrteqs.8c^aaffbao. 

sen  in  Bonn  XY,  109.  Taf.  I. 

aus  Alexandri^n  XVII,  124. 

GeaindcmfirkteXVI,  126.  XIX,  157. 
Gesogiacom  YIII,  66.  68  CT. 
Gesonia,  Gesoniacuro  I,  19.  III,  8. 

VIII,  52(r.ix,  202.  XVII,  10.  19. 


Gesonia  Kelti^ciier  IVane«  d.  SladI 

Maini  XVII,  21. 
Gesoriacum,   Geasoriacum  Hl»  9* 

VIII,  65, 
Gesaoriacns  portus  YIII,  65. 
Geaum,  Gaesum  XVII,  22. 
Geusen  bei  BQttn  I,  20.  VIII,  7fi. 

XYII,  15. 
•Gela  et  Plautianns  Coss.  XYIII,238. 
Gctcn  und  Gotben,  ein  Volk  XY, 

184. 
Gewichte,  r6m.,  Yll,  70.  IX,  27. 
«Giamalus  Yll,  63.  IX,  29«  75. 
tGianiUius  Cerialis  III,  91. 
Giefers,  de  AHsone  castello  deqnn 

cladia  Yarianae  loco  XYI,  94. 
Girbelarath  bei  Däreo,  alte  Grab. 

mftler  VI II,  180.  IX,  154. 
•Gittira  XVI,  76. 
Glasgefässe  aoa   d.   röm.  Grabmal 

EU  Weyden  III,  147. 

—  aus  Castra  Vetera  III,  173. 

—  aus  röm.  GrAbern  an  Keuaa  Y, 
408.  410.  412. 

«-  aua  r5m..celtiscen  Grabbflgcln 
Y,  178. 

—  mit  netarörmiger  UmbOllnng  Y, 
378. 

^^  ans  Kimwegen  Yll,  64. 
f—  ans  Germ.  GrAbern  bei  Girbols« 
ratb  IX,  154.  Taf.  II.  2.  3.  4. 

—  ans  einem  firal>o  bei  C61d  XYlf, 
133. 

—  [aus    GrAbern   Yom   Vellerhofe 
XIX,  74. 

Glanbensverberrlichung     In     alt- 

Christi.  Darstellungen  XIII,  161. 
Glaukoa  Yll,  81.  (A.  M.) 
filOckcben   von  £rs  Ui,  126,  Y, 

413.  Yll,  69. 
•GnatQs  IX,  30. 
Goch,  G.  A.  IX,  37. 
Gocbence  (^Belgien)  Alfinafaad  XI, 

39. 
Godesberg  ,     normAnnischea    Grab 

XVllI,  247. 
Güdesbeim,  Aiatronenateine  XXIII, 

61. 
GoUenstein  bei  Bliescastel,  altdevt. 

acker  Grenzstein  XX,  129. 
«Gonderadua  XY,  167. 
•Gontiua  Vll,  63. 


-    »9    - 


Gordianna  Pins,  ColontomAnge   t. 

Axnm  11,  81.  Tif.  V.  4. 
ßronscmedullon  v»  Tirana 

2IX,  162. 

—  111.  Unedirte  MflDze   demselben 
XI.  06.  S7.  Taf.  1.  Fi^.  H.  9. 

Gorgo  II»  63. 
Gortynn  Vll,  Ö3.  (A.  M) 
GAilerLreiic,  der  pUnetftrisehe  IV, 
147. 

—  der  delphische,  aamothraeiadie 
and  capitolinische  IV,  148. 

—  der  kapitolinttcfae  anf  d.  Slole 
▼.  Cuasy  VIU,  17. 

.^  4er  aainothrahiscke  IX,  54« 
Göllerayateme,    olympisches    und 

Ibebanischea  IV,  148. 
GoUigniea  (Belgien)  Mflnsfond  XI, 

34* 
Grab  eines  germ.  Fürsten  bei  Xan. 

ten  111,  174. 

—  dririseitiges  rOmiaches  aus  Bonn 
111,  197. 

~  germanisches  bei  Com  V,  186» 
Grabhflgel,   rOmisch-celtiacbe  im 

Berner  Seeland  V,  178. 
^  celUacbe,  in  der  Hardt  V,  3P3. 
•«  germanische  anf  dem  Uunsrflk. 

ken  XVllI,  54  Or.  Taf.  I.  Fig.  4. 

—  SU  Grftchwyl  in  Kam.  Bern 
XVIII,  81. 

—  als  Beweise  für  die  Perma. 
neu  des  Bodens  XVII,  147. 

Grabmal,  rOro.,  an  Weyden  lll,  134, 
Taf.  V.  VL 

Grabroftler,  gemeinsame,  XV11,122. 

(jrabmonnment,  rOm.,  bei  Spiltel- 
hofen  VIII,  97. 

aus  Bonn  IX,  146.  Taf.  VI. 

^  ^  an  Augsburg  XVI,  55.  Taf.  I* 

Grabscbriften,  chrislUche  VU,  8U. 

GrabsUdcn,  rOm.  ,  am  M^iohela- 
hofe  an  Bonn  XVII,  119. 

-«*  alldentsche  im  Kr.  Mülheim 
XXI,  171. 

Grüber,  ailchrislHehe  in  St.  Ma- 
thias bei  Trier  VU,  82.  Tal.  1. 
II.  Fig.  3.  4.  5. 

—  germanische ,  ans  d.  Schanse 
am  Uedeler  Meere  IV,  64. 

—  _  bei  Bipsdorf  IV,  204. 
bei  Effibken  XII,  42. 


Grüber,  germanische,  sn  Soller  und 

Yelweisa  XX,  82. 

zu  Zülpich  XXIII,  61. 

•o  —  mit  Tbongefüssen  rOm.  Art 

auf  dem  Hunsrflcken  XVIII,  65. 

Taf  I.  5.  6.  7. 
-»  —  mit  römischen  Matronenstei- 

neu  XII,  42.  XX,  82.  XXIII,  61. 

—  römische,  gewöhnlicher  Inkalt 
derselben  111,  170.  XXI,  25. 

—  y—  bei  Xanten  ;  Conatruktion, 
Alter  und  Inhalt  derselb.  lll, 
169  ff. 

iiei  Neuss  II,  47.  Hl,  125. 

V,  407. 
bei  Krensnach  XXI,  10. 

—  römisch.cellische,  auf  der  Ka« 
nincheninsel  im  BielerseeV,  171. 

Grüberberaubnng  XVII,  113. 
Grüchwyl  im  Kant.  Bern,  Ausgra-* 

bungen  XVIII,  81. 
*Granicus  IX,  29. 
*Gninins  Fortuaatua  XIII,  87. 
Grannus  s.  Apollo. 
«Graptna  XII,  78. 
Gratianus ,    barbarisirte   Ifachbil- 

dung   einer  Münie   dieaea  Kai- 

sers  XXI,  86. 
«Gratiniua  Primua  V,  240. 
*Gratio  Regiso  (?)  VII,  73. 
«Gratna  1,  44.   Vlll,  159.  XVIU, 

139. 
Graalen,  Gemmenbild  IV,  181. 
Gregalea  III,  165. 
Greimeralh  bei  Saarbnrg,    Grab- 
stein VII,  154. 
Grensateine  der  Gauen   nnd  Mar.- 

ken  XX,  131. 
Gre?enmacbeff  an  der  Mosel,  röm. 

Kaatell,  R.A.  VU,  26,  Vlll,  89. 

XVII,  55. 
Griechische   Inschrift  aua  Vienne 

erlüutert  XX,  121. 
-^  Vaaen  au  Carlarube  II,  56. 
Grimm,  J. ,  Geschichte  der  deuU 

achen   Sprache,   Leipaig  1848. 

2  Bde.  XV,  183. 
Grimnlinghanaen ,  R.    A.  II,  45*. 

111,  125. 
•Grimold  X,  67. 
Grinarione  I,  73. 
Gripiar  I,  24. 


—    30    ~ 


Grumbiicli,  Kr.  St.  Wendel,  MflnE- 

fand  XVII,  227.  — R.A.  XXIII, 

181. 
Giidensberg  in  Niiff «n,  Hetligthnm 

drs  Wuolan  XXIII,  10. 
Gagrrncr  IV,  17.  XX,  16.     S.  Ala 

prima. 
CAglingen  im  Zabertbale,    R.  A. 

1,  74. 
•Gumins  XXI,  54. 
Gundershofen    im   Elsass,    Relief 

dpg  MerliQr  Xil,  17.  XIV,  29. 
Guntersblum ,    (lennnnisch  -  röm. 

Grab  XV,  138.  Taf.  111.  Fig.  3. 

rie.  6. 
GurzelcD,  Kanton  Bern,  Uilnifund 

XXIII,  116. 
Gusamaoern,   rOm. ,  Conatmlition 

XV,  212. 


Haag  auf  dem  IlunirflckeD,   Rö- 

merstrassen  IV,  207. 
_  bei  Mirlo ,  Kr.  Geldern,  R.  A. 

XXIII,  176. 
Ilaarnadeln,  röm.,  IV,  209.  V,  224. 

IX,  24. 37. 39.  XV,U1.  Taf.  IV.4. 
llaasenseifen ,   Kr.  Prüm ,   R.   A. 

XIV,  176. 
Habicht,  ein  dem  Horus  h.  Vogel 

IX,  105. 
*Uadrianua  (divus)  VIH,  117. 
*lmp.    Caes.    Traianua    Hadrianuf 

Aug.  XIII,  64.  65. 
Ilaeva  XVII,  183. 
Uafendamm  dea  Anguatui  bei  Pu. 

teoli  XVf,  32. 
«Haf  Got  für  deinen  Augen  XIX, 

150. 
llagelgana  XIII,   10. 
Ilagcn,  G. ,  RcimchronilL  V.  44  ff. 

1,  15. 
Uagenow  in  ftlecklenburg   R.  A. 

I,  75. 
Hahn,  Wehr-  und  Ilceraeicben  dea 

alten  Galliens  XIII,  123. 
Hatdorper  Heide,  Kr.  Geldern,  R. 

A.  XXIII,  176. 
Halamardus  s.  Alara. 
Haien  im  Rhein  bei  Duisburg  VIf, 

Jül. 


Haija  xni,  9. 

Halsringe  von  Bronte  und  Kupfer 

IX,  25.  XVIII,  62.  63. 
Halsschmuck    von    buntem    Glaae 

XV,  141. 

—  von  Perlen  auaSoHer  XX,9i. 

—  von  Silber  aus  Floisdorf  XXlir, 

74. 
Halteni  an  der  Lippe,  Brücke  dei 

Drnsus  Vlll,  55. 
•Hamavebae  II,  134.   XV,  86.  •• 

Matronae. 
Handmflhisteine  IV,  207. 
•Handwigis  XIV,  193. 
Hangard,    Kr.  Ottweiler,   Gräber 

X,  27. 

HannibaKs    Zug  Aber    die  Alpen 

XI,  13. 

Hanselacrer  Heide  am  Montcrbergei 

R.  A.  XXIII,  176. 
'i'Haparonius  Justinus  XII,  60. 
Harenaiium  XXIII,  39. 
Hariasa  XVII,  183. 
Harkenstein  XXI,  99. 
Harpocrates ,    Gemmenbild   XVli, 

129. 
Hartrich,  J.,  tur  deutschen  Thier. 

sage,  Kronstadt  1855.  XXIII,  164. 
Harudes  XIX,  15. 
«Haruspices  coloniae  I,  84. 
Haraheim    bei  Mains,   R.  A.  XV, 

136. 
«Hasta  pura  II,  104.106.  XIII,  83. 
•Hastatns  leg.  X.  Gem.  XU,  'i. 
Hauberg    am  Eltenberge ,   R.   A. 

X  64. 
<^Hanccavi(us)  IX,  29. 
Hauskapellen    der   eratcn  chriatl. 

Kaiser  V,  41. 
Ilaustroppen  dea  Kaisers  Constan* 

tin  V,  25. 
•Have,  Vale  Vlll,  160. 
Hector  und  Troilos,  Eifenbeinbild- 

rhen  aus   dem  alten  Belginam 

V,  403. 

—  —  —  unedirtes   Lampenrelief 
XXI,  116.  Taf.  ü. 

•Hedius  Verus  XIX,  62. 
Heerstrassen  imMftrkischen  V,  246. 
Hefner,  J.  v. ,  die  röm.  DenkmA. 
ler  Oberbai erns  IX,  66» 

—  —  die  röm.   Ucnkniaicr  Sala* 


—    31     -^ 


bnrg^  und  leinei  Gef^ielcs  XV, 

222. 
Ileidengrabcn  Y,  240. 
lleidenheJm  rOm.  Inschrift  I,  69. 
Ucidenmauer    auf    dem    Odilien. 

berf  e,  keltii eben  Ursprung»  Vll, 

129. 
Ueidenweg,  Deseichnung  ffir  rftm. 

Heerwege  XIV,  128. 
HeilcDbach,   Kr.   BUlburg,  B.  A. 

I,  40. 
lIciligeDberg,  r6ni.  Kastell  VIT,  1 34. 
UeinselniAnnchcn  und  Penaten  XII, 

116.  XIII,  204. 
Heisnngsmaterial  der   Bftmer  IV, 

123. 
Uelena   erbliU    die    Wflrde   einer 

Augustaund  daa  31finzreclitXVII, 

90. 
—  und  Paris  a.  Paris. 
Helenenberg  bei  Trier,  R.  A.  111,71. 
Uellegraye  XI,  170. 
Uellevoet  XIII,  10. 
Uellweg,  RAmerstrasse  V,  242. 
Helm,  in  Stein  gehauen  IV,  146. 
Ilelvelier,  Münzen  derselben  XV, 

145. 
^Helvins  Clemens  XX,  53. 
Henkel  von  Bronse  mit  Skulptu. 

reo  IV,  193.  Taf.  V.3. 4.  IX,  32. 
Hcnsen,  angli  equili  singolari  degii 

imperatori  Romani.   Roma  186D. 

XVlir,  197. 
Hera,  Gemmenbild  XVII,  125. 
~  Uerka  XXI,  101. 
«Heracia  VII,  77. 
•Hencle  II,  a3. 
•Heracleo  II,  83.. 
«Ueracles  VII,  74.  75. 
Herbem  im  Grossh.   Luxemburg. 

R,  A.  VIII,  93. 
Uerchenhainbei  Hobkeppel  V,  250. 
Uerchenftein   bei  Hattingen  XXI, 

106. 
Herenlannm  und  Pompeii  vierschüt* 

tel  XVII,  139. 
•Hercnles  VII,  44.  IX,  76. 

—  Argivns  XV,  154. 

—  Denaoniensi»  XV,  155.  Taf.  V. 
1.  XVII,  174. 

—  EodoTellicns  XVII,  181. 

—  Gaditanns  XV»  154. 


Hercules  llunnus  XVII,  181. 

—  Invictus  XIII,  86. 

«—  Uacusaifus,  Magusanus  III,  97. 
XI,  169.  XVII,  174. 

—  Romanbs  XV,  155. 

«^  Saxanus  VII,  43.  XI,  77.  168. 

XVII,  168.  XVIII,  242. 
*-«  Saxsanus  IX,  140.  X,108.  XVf, 

126. 
Hercules,  Bronseslatue  v.  Caster« 

Ue  V,  226. 
~  Relief  aus  Rottenburg  IV,  144. 

—  Kopf,   Gemme  aus  Burtscbeid 
VIII,  142. 

—  befreit  die  Hesione  VII,  tl4. 
Taf.  III.  IV. 

—  entfahrt  den  Kerberus,  Relief 
aus  Trier  Vlir,  121. 

—  als  Kind   mit   den    Schlangen 
ringend,   Lampenrelief  VII,  64. 

—  die  keryneische  Hirschkuh  ja- 
gend, Gemmenbild  XVII,  129. 

—  und  Laoroedon,    Relief  eines 
Ersgefftsses  I,  50.  Taf.  1.  II. 

Herculeus  s.  Mazimianus. 
«Herennius  Picens  Xlll,  78. 
Herforst,  Kr.  Bittburg,  R.A.  1,43. 

lil,  69. 
Herka,  mätterliche£rdgöttin,gleich 

Holda,   Berchta  XXI,    lOU.   -« 

Gemahlin  Zio*sXXI,  103.  -.  Ka. 

mensableitung  XXI,  lOS. 
Hermen  der  Gruft  au  Welschbil- 

lig  V,  287.  Taf.  IIL  IV.  VIII,  106. 
♦Hermes  Xlll,  27.  XV,  54. 

—  Gemmcnbtldaus  Alexandr.  XVII, 
126. 

Hermes  Mastigopboros ,  Gemmen* 

bild  VII,  84.  Taf.  I.  II.  4.  5. 
Hermeskeil,  R.  A.  XXIII,  182. 
Hermunduren  XV,  198. 
Herophiius,  Steinschneider  XXIII, 

122. 
Herrschaft  Bnrgbrohl,  historische 

Skizze  XX,  147. 
Heruler  XV,  189. 
Uerzogenbuchsen  ,  Kanton  Bern, 

ttanzfund  XXIII,  121. 
Hesione  durch  Heracles  von  dem 

Ueerungeheuer   befreit,  Relief 

eines   Cölner   Sarkophags   VH, 

U4.  Taf.  m.  lY. 


—    32 


Hesioiic  ,  Sandstein  .  Relief  auf 
Rhedcr  IX^  153.  Taf.  II.  1. 

^  Relief  ans  Nim  weisen  XXIIf ,  60. 

Hessen  XV,  196.  XXIII,  9. 

•Heuresis  111»  155. 

Hibcrnia,  TCamensablcitnngXllI,  3. 

Ilieronymus,  Kircbenlelirer,  Delt- 

kengcmilde  suBrauweiler  Xi,99. 

—  und  der  Löwe  Xli,  95. 
•Hilario  Vit,  94. 
•Hilarius  HI,  148. 
Hildegard 'XVII,    i;^8. 
•Hildsnnd  XVII,  222. 
Hiromelskugel  mit  den  12  Zodia. 

kalseichen  Y.  349. 
HingeDe(Be1gien)liantfuttd  XI,  38. 
Hiob,   Ueckengemftide   in  Bran- 

vciler  XI,  103.  Taf.  III. 
Hippolytus,  Ulrtyrer,  Deckenge- 
mälde sa  Branweller  XI,   109. 

Taf.  111. 
Hirscbgeweihe  in    rOm.    Grtbern 

I,  40.  III,  171. 
*A.  Uirtiut  aaf  trierseben  UOnien 

ZI,  50.  Taf.  I.  3. 
♦—  —  aof  einer  trierseben  Pro- 

vincialmflnae  XXI.  74. 
Uiraweiler  bei  Ottwciler ,  R.  A. 

X,  38. 
Ilispana  s.  Leg.  bisp.jLfg.  oclava. 
Uispanomm  alae  et   cob.   s.  Ala, 

Cobors  prima,  quinta. 
Hister  VII,  75.  98  (A.  M.). 
HocbAcker  in  Baiern  HI,  184.  IV, 

205. 
Uochwarten  am  Unterrbein  XXIf, 

31. 
Hocbscbans,  keine  r(^m.  Bcfcsti» 

gnng  VII,  127. 
Uockenbeim  in  d.  Pfalz,  R.  A.  X,3. 
Hocker,  N.,   des  Blosellands  tie. 

acbichten.    Sagen  und   Legen- 
den XVUI,  205. 
Höfen  bei  Cannstadt,  R.A.  IV,  88. 

Taf.L  IL  1. 

—  bei  Zflipicb,   das   alte  Aufan 
XXIII,  77. 

Hogewaid  bei  Jesum  im  Kr.  Gel. 

dem,  R.  A.  XXUI,  175. 
Hobenbnrg  Vif,  132. 
Hobesonne^  im  Landkr.  Trier,  R. 

A.  III,  74. 


Hobscbana  bei  llarberg,  Kr.  Saar- 

bürg,  alte  röm.  Befestigung  IV, 

1.  9. 
Holda  XII,  190.  —  Wesen  d.  COU 

tin  XX,  136.  -^  Gleich  ö.  Ve. 

nus  Xili,  18.  S3  Freia  XX,  135. 

=    Chriembilde  XX ,    138.    » 

Herka  XXI,  102. 
Heideland  «  Holland  XHI,  10. 
Uoldcurnt  bei  NimWegen  K.  A.  VH, 

36.  XXI,  174.  XXII,  142.  145. 
Holdoom  R    A.  XXIII,  168. 
Uolleddrn  bei  H imwegen  R.  A   IX, 

36. 
Holl^Hotbstetn  bei  Spick  V,  250. 

XVI,  124. 
Holtschnilckunst,  frAnkiacbe  XX , 

142. 
Honesta  missio,  Bedeutung  und  Er- 

theilung  derselben  XIII,  97. 
«Honorata  Xlll,  Ht\, 
^Honorattts  XIII,  66. 
*Honoratius  Aunns  XIX,  139. 
Uordeontus  I,  109- 
«»Hornbriltones  XV,  87. 
IK^rsrhbausen ,  Kr.  Daun ,    llOna* 

fund  XVUI,  233. 
Ilölhum  bei  Emmerich,  G.  A.  XX, 

18U 
>41orus  V,  317.  VII,  79.  Xf,  167. 
—  Sohn  der  Isis  und  ibr  verbun- 
den auf  Bildwerken  IX,  10«. 
«Hospes  XII,  2. 

Hosten  Kr.  Bittburg,  R.  A.  I,  42. 
«Ilostills  Hartialls  Xlll,  27. 
Hotion  (Belgien)   R.  A.  Xf,  41. 
Houben's  Antiquarinm  HI,  166. 
Hoven,  Bedeutung  des  YTortea  X, 

231. 
Hflne,     Bedeutung    des    IfamoBa 

IV,  71.  VII,  122.  XIV,  134, 
Hflneogrftber  XIV,  134. 
Hfinenschanaen  IV,  59.  75.  VII, 

121. 
Hfillingcn,  Kant.  Bern,  MtosftaDd 

XXIII,  120. 
Hüttesdorf-Ruppericber  Siraase  X, 

18. 
Hfittigweiler,  Kr.  Otlwoiler,  R.  A. 

X,  37.  XVUI,  236. 
Uufeiien    In    GrabhOgoln    XVIII, 

87. 


-    33    — 


Uond  als  Symbol  und  AUribul  auf 

Bildwerken  XVIII,  115  ff. 

im  MUhraf  cult  XXI,  50. 

Handticrnperiode ,    Ablavf    dert. 

QDier  AotoaiDUB  Piiis  IV,  169. 
Honen  XV,  90. 
Hunerberg  bei  Nimwegea  «  R,  A. 

VII,  36. 
Ilunnenbfigel  bei  Cleve  X,  64. 
Hannenkopf  bei  Wallendorf,  Kr. 

Bitibarg  I,  39. 
Ilonf  rflcken,  Ableitung  des  Namens 

YII,  71  (A.  M.). 

—  Lage  n.  Beschreibung  XVIII,  28. 
Hygieia  (?)  Statue  su  Nimwegen 

Vit,  38. 
«Hyginns  Hl,  164. 
'^Uylae,  auf  einem  Glasgeflsse  im 

Weydener  Grabmal  III,  148. 
Ilypermnestra  s.  Lynceus. 
llypocausls  verschieden   von  hy- 

pocanstam  IV,  117. 
HypocBusta ,  Bauart  derselben  im 

Allgemeinen  II,  42.  IV,  117. 

—  in  Bonn  II,  43.  IV,  115. 
Rottenburg  IV,  141. 

—  EU  Kooron-le-Comte  V,  225. 

—  bei  Scbieiden,  Kr»  Jülich  XVI, 
83. 

J. 

I,  einmal  gesetzt,  wenn  es  sn  Ende 
und  Anfang  aweier  W6rter  steht 
XV,  97. 

1.  H.  D.  D.  (In  honorem  domus 
divinae),  Alter  der  Formel  III, 
49. 

Jftger ,  Pr.  R. ,  erster  Jahresbe- 
richt des  historischen  Vereint 
der  PfaU.  Speier  1842.  II,  17. 

Jahr,  Darstellung  dess.  durch  die 
12  Zeichen  des  Thierkreises  od. 
der    12  olympischen  G6tterIV, 

150. 
Jahresbericht  und  Archiv  des  hl- 

stör.  Vereins  von  und  für  Ober* 

baiern  1838-1842.  16  Hefte  111, 

182. 
Janssen,  L.J.  F.,  Husei  Lugduno- 

Batavi  inscriptiones  graecae  et 

latinae.  Lngd.  .  Bat.  1842.    III, 

14p. 


Jan«sen,  L.  J.  F«,  Ondheldknndife 
Verhandelingen  en  Mededee|in- 
gen.  1.  Leyden  1853  XX,  184. 

»lanuaria  XVIII,  239. 

«Januarius  I,  83.  V,  327.  VII,  40. 
48.  XVII,  193. 

•—  Potens  XVII,  200. 

•Janus  VII,  63.  X,  48.  XV,  82. 

—  als  Adjektivendung  XIII,  74« 
Jarmogius  XVII,  181. 

«Jasins  (?)  V,  327. 

*Jatiucius  Vectissus  III,  48. 

V.  Jaumann,  Colonia  Sumlocenne. 

Stuttg.  1855.  XXIII,  IPO. 
S.  173  verbessert  XV,  91. 

—  durch  llommsen  des  Betrages 
angeklagt  XX,  179. 

—  Yertheidiguog  gegen  Mommsen 
XXI,  143. 

•Ibisus  IV,  142.  XV,  82. 
•Ibliomarus  XV,  87.  94. 
IboiU  XVII,  183. 
•Iccianus  XVIll,  124  (2). 
Idasfelder  Hardt  im  Kr.  Mülheim. 

G.  Grftber  XXI,  172. 
Idenheim  im  Kr.  Bittburg  ^  R.  A. 

I,  43. 
Idennica  s.  Sulivia. 
Idistavisus,  Deutung  des  Namens  n. 

Schlacht  daselbst  XVI,  99.  100. 
*Jedussius  I,  42, 
Jensberg  im  Kant.  Bern,  Hünsfund 

XXIII,  111. 
Jesaias,  Prophet,  Deckengemälde 

au  Branweiler  XI,  106. 
Jesus   heilt  den    Gichtbrflchigen, 

altchristliches  Relief  XIU,  158. 

Taf.  V.  VI.  Fig.  5. 

—  erweckt  den  Lasarus,  altchrlstl. 
Relief  XIII,  159.  Taf.  V.  VI. 
Fig.  2. 

*->  heilt  das  Weib  vom  Blntflusse, 
altcbristl.  Relief  XIII,  142.  Taf. 
Y.  VI.  Fig.  1. 

Jever,  Mflnsfund  XV.  221. 

«Iflibus  XXIII^  147. 

Igel  bei  Trier,  R.  A.  III,  75.  — 
Monument  der  Sekundiner  V,  VI, 
206.  A^merk.  ll.VUI,  172.  '-- 
Erkl&rung  der  Bildwerke  an 
demselben  XI ,  63.  XIII,  190. 
XIX,  33.  Taf.  I.  • 

5 


-    34    - 


fg^el,  Urtpranf^  des  Namens    und 

Dorfes  Igel  XIX,  52. 
Httinus  YII,  85  (A.  II.)- 
St.  Ugen  bei  Heidelberg,  R.  A.  Y, 

233. 
*lllaeusa  III,  160.  IX,  62. 
Illingen  bei  Ottweiler,  R.A.  X,37. 
^lUyricanns  Vlll,  113. 
lllyrlcns  s.  eiercitus. 
Ilannus  s.  Ilcrcuies. 
«Impendio  I,  124.  XV,  6t.  93. 
^Impensa  saa  XXI,  50. 
Irinas  IX,  29. 
*Imperio   fnsarum  XIX,   86. '87. 

XXIII,  68. 
^In  agro  IX,  130. 
♦—  fronte  IX,  130. 
*—  hunc  tilolo  V,  323.  324. 
•—  memoriam  XVII,  27. 
Incertum  genus  structnrae  IV,  125. 
Indiana  ila  s.  Ala. 
Indische  Bronxeßgur  mit  der  In. 

scbrift:  Skanda.deva  XV,  137. 

Taf.  III,  2. 
Indaciomar.lHanae  XXI,  183. 
*Induta  Ciemeniiana  XIII,  79. 
«Indutillil  XI,  44. 
Indntiomar  XI,  48.  XV,  l47.  XXI, 

183« 
^Indutns  IX,  59. 
«Inebrica  XVIII,  239. 
Ingelheim,  der  Pal  last  Kaiser  Carls 

XX,  169.   —  Restaarationsrer. 

sttche  der  Festhalle  in  der  Kai- 
serpfalz XX,  140. 
^Ingenuus  VII,  58. 
«—  Marcellus  IX,  19. 
IngolsUdt,  Inschrift  XIX,  155. 
Ino  mit  dem  Bacchoskinde,  Gem- 
menbild XVII,  127. 
Inschriften,  ffriecb.  und  r6m.  ans 

Vaison  und    Umgegend  XVIII, 

114  (2). 
^    auf   mittelalterlichen    Kannen 

XIX,  147. 
Intarabns  (deus)  XVII,  181. 
Invictus  s.  Hetcttles. 
lo  II,  64. 
Jobannes  Ertbischof  von  Bainx, 

Goldmanie  dess.  XVI,  131. 
«.  frophet,   Deckengemälde    in 

firanweiler  XI,  95. 


Johannes  der  Tflufer,   Volkssitte 

an  dessen  Festtage  XXII,  84. 
^Jonicns  III,  164. 
«Josio  XVI,  68. 
♦Jovi  sacrum  VII,  7f. 
*1.  0.    M.   (lovi   optimo  raaximol 

III,  100.  IV,  143.  V,  228.  327. 

VII,  40.41.  VIII,  92.  159.  XV, 

20.  64.  XVII,  193. 

♦ Domestico  VII,  41. 

• Focnino  XI,  20. 

• Eponae  et  Celeiae  san. 

ctae  Vlll,  185. 
^^  _  —  Fortonae  et  genio  loci 

III,  99. 

♦ et  Genio  loci  VII ,  42. 

68.  59.  170.  XX,  126. 

♦ et  Herculi  Saxano  XVI, 

126. 

* -^  etjnnoni  reginae  VIII, 

163. 

♦ —  «—  —  —  — .  — .  et  Genio  loci 
XV,  65. 

• —  et  Hinervae 

IX,  66. 

♦ — Jononi,  Minervae,  Ge- 
nio hoins  loci,  Neptuno,  Rheno, 
dis  deibusque  aquatilibus,  ma- 
rinis  IX,  18. 

« Serapi  caelesti,  Fortn- 

nae  et  genio  loci  IX,  56. 

* Summo,  Exsuperantia« 

simo,  Soli  invicto,  Apollini,  Lu- 
nae,  Fortunae,  Marti,  Victoriae, 
Paci  IX,  21. 

Jo Viani  sentores  XII,  71.  74» 

♦Jovianus  IV,  142.  XV,  73. 

*Jovinus  XX,  38. 

Iphigenia*s  Flucht  von  Tanris,  Re- 
lief des  Bonner  Husenms  I,  61. 
Taf.  Hl.  Fig.  3.  »  Dahin  gjc. 
hOrige  sonstige  Monumente  I, 
64  fr. 

*Iram  compesce  patientia  VIII,  164. 

Irrungen  der  Lrebe,  Elfenbeiwe- 
liefsuAachenrXI,  123.  Taf.V,  1. 

•Isidi  deae  XXI,  52. 

Isidomnm,    eine  Art  des  Mauems 

IV,  125. 

Isis,  derDemeter  verwandt  IX,  101. 
—  FAUhom  und  Ruder,  Attribute 
ders.  IX,  103.  XIII,  205. 


—    35    — 


ItU  mit  dem  Uorns  IX,  104.  XVIIK 
114. 

—  mit  Paa ,  Bacchantin,  Uond  n« 
Schlange  IX,  106. 

~  Pelagia  IX,  HO. 

^  Pharia  IX,   109. 

.—  Navigium    Iiidi«,   Festzug  s« 

Ehren  derlaif  in  Rom  IX,  11  !• 

113. 

—  Schiff  der  Ifia  im  Mittelalter 
Vlll,  154. 

^  bei  den  DenUcliea  IX,  115.  X, 
80. 

—  nnd  IVehalennia  IX,  115. 

—  Figur  aua  Terra  cotta  III,  96^ 

—  Bild  am  Castra  vetera  III,  171. 

—  Bild  mit  Horua  auf  dem  Arme 
X,  79. 

—  und  ihr  heiliges  Schiff.  Elfen- 
beinrelief  ans  Aachen  IX,  100. 
Taf.  VII. 

^Uochrysura  II,  87. 
*Unranns  XXI,  50. 
Ilalica  s.  Leg.  tertia. 
^Italicus  XIII,  67.  XX,  38. 
lUnerarium   Antonini  I,   118.  VII, 

70  (A.  M.}.  XX,  3.  XXI,  38. 
«Jubron  XVIll,  125  (2). 
*Jucundus  VII,  63.  IX,  29. 
*Jndaea  XIII,  26.  38.  39. 
J6dUche    Thonlampe    aus    Bonn 

XXII,  74. 
^Jnlia  Ammaca  I,   116.  IX,  130. 
n —  Angnsta  I,  69. 

—  Domna  XXI,  65. 
*—  Feiicula  XIII,  108. 
•—  Frapia  XXI,  42. 
«_  Justinia  XII.  Taf.  IL 
•_  Uammaea  XVIII,  239. 
♦—  Patema  V,  340, 

*—  PrWaia  sive  Florentia  XVII, 

200. 
•—  Riticiaaa  111,  198.  IV,  205. 
*~  Severina  XVIU,  229. 
Joltmcnm  I,  112. 
JoÜana  Kriege  gegen  die  Deutschen 

I,   112. 
•Julianns  VIII,  173.  IX,  211.  XIII, 

lOd.  XV,  82. 
*^  Aselepianus  III,  155. 
«Julius,    praef.   Col.   Sumi.  XV, 

56.  57. 


Jnliu«  Amandas  XII,  56. 

—  Andicctts  II,  91. 
^  April  is  XX,  67. 

—  Aquinins  V,  23 !• 

•—  Candidns  XII,  3,  XX,  53. 
Mariui  Celsus  XIII,  26. 

—  Castinus  V,  321. 
~  Classicus  X,  107. 
_  Cossutius  XI,  77. 

—  Crescens  XIX,  104. 
_  DejLter  XVI,  134. 

—  Gallus  XIII,  64. 

—  Hermes  XV,  54. 

—  IlalicuB  XX,  38. 
^  Junius  XX,  38» 

~  Mansnetus  V,  316. 

—  Martialis  XXII,  26. 

—  Murranns  XX,  175. 

—  Wger  V,  325. 
.-  Paullua  XUI,  85. 

—  Peregrinus  V,  237. 

—  Pttdens  VII,  50. 

—  Pnsna  V,  237.  XXIII,  150. 

—  Quintns  IX,  39. 

—  Saturninns  VIII,  121. 
~  Seyerua  V,  237.  XVIII,  229. 
-.  SilvinuB  XX,  38. 

—  Speratus  V,  237. 
^  Suietius  XII,  55. 

—  Valentinus  XII.  Taf.  II. 

—  Verecundus  VIII,  165. 

—  Victor  VII,  170. 
jQnckerath  im  Kr.  Dann,  R.  A. 

III,  62. 
Jungfranen  (drei)  od.  Schwestern 

XVIII,  127. 
•Junia  VIII,  162. 
•^  Lucilia  I,  84. 
•Junianus  Jaiius  V,  327. 
«Junius  VII,  50.  XV,  82. 
•—  Velleius  IX,  21. 
«Juno  IX,  18. 
•~  regina  VIII,   163.   IX,    66. 

XV,  65. 

—  Relief  aus  Rottenbnrg  IV,  144. 
_  Thonfigur  ausZalpich  IV,  212. 

—  Brom  ebflste  aus  Voudray  V,2 1 9. 

—  Relief  auf  der  SAule  v.  Cussy 
Vlll,  13. 

«Jnnoncs  11,126.  V,339.  XI,  149. 
•—  familiäres  V,  341. 
Junonia  s.  Roma. 


-    36    - 


Juppiker,  Darstellung  desselben 
als  Tagesgottheit  IV,  164. 

—  Broniefignr  aus  Pfenss  V^ 
4t3. 

—  Statue  aus  Üimwegen  Ylf,  38. 

—  Relief  auf  der  Säule  v.  Cussy 
VIII,  13. 

—  Ammon,  Sandstein.Herme  von 
Lessenich  bei  Bonn  IX,  116. 
Taf.  IV.  1 .  2. 3.  —  Bildung  des. 
selben  bei  den  Griechen  und 
Aegyptern  IX,  117  ff. 

~  Arrubianus  IX,  72.  XVII,  175. 

—  Conservator,  Lampenrelief  aus 
IVimwegen  VII,  64. 

auf  Mausen  des  Licinius  XVII, 

79. 

—  Csiernensis  XVII,  175. 
^  Dianus  XVII,  173. 

—  Dolichenus  snPferdeXXII,41. 

—  Etdeu^  XVII,  181. 

—  Poeninns  (Penninns,  Phoeni- 
nns)  XI,  19  ff.  XVII,  177. 

^  Saranicus  XVII,  178. 

—  Taranucnns  XVII,  182. 

—  Tavianus  XVII,  174. 

—  Tsiemanus  XVII,  175. 

—  und  die  Penaten  IX,  57. 
Juranus  nons  V,  196. 
*Jussu  ipsarum  XIX,  88. 
♦Justina  XX,  127. 
*Justinia  XII,  Taf.  II. 

♦—  Paterna  I,  85. 
♦—  Ursa  XIX,  89. 
«Justinius  Titianus  11,  50. 
*Justintts  IX,  29.   XII,  60.    XVI, 
70. 

—  und  Cyprianus,  Blftrtyrer,  Dek- 
kengeniAlde  zu  Brauweiler  XI, 
117. 

«Jnstus  III,  100.  VII,  63.  IX,  29. 

XXUI,  176. 
Jutta  XIX,  31. 

Juvavia  (Salzburg)  XXIII,  29. 
«i'Juvenalius  Alacrinus  V,  228. 
«Juventius  Tutianus  XX,  173. 
Isel  (Belgien)  U.  A.  Xf,  41. 

Kacheln,  röm.,  II,  42.  XVI,  85. 
KAferthal  in  Baden,   Anticaglien 
X,  2. 


Kaiserliche  Uanstruppen  V,  25. 
Kalbeck,  G.  A.  IX,  36. 
Kalendarinm  aus  den  Bädern  des 

Titus  VIII,  148. 
Kalkbereitung  bei  den  Römern  IV, 

128. 
Kamine  der  Römer  IV,  121. 
Kampfstein  bei  Bflchenbeuren  auf 

dem  Hunsrücken  XI,  163. 
Kanäle  in  rOm.  Hauern  IV,  129. 
Kandelbach  bei  Trier,  R.  A.  III,  75. 
Kanincheninsel     Im    Bieter    See, 

Röm.  -  Ccltische  Alterthamer  V, 

171. 
Kanne  von  Kupfer  aus  einem  Grab- 

hfigcl  XVill,  60. 
Kapp  und   Kugel    verlieren;    Ur. 

Sprung  des  Sprichwortes  XXIII, 

135.  180. 
Kapellen   im  Kr.  Geldern ,    R.  A. 

XXIII,  176. 
Kapitell  mit  Menschenköpfcn  1, 61. 
*KaQaixos  X,  70. 
•Xagoyoe  ifJL*  XIII,  114. 
Karten   Aber    die  Fundorte  römi« 

scher  Alterthamer  II,  144.  III» 

60. 
Katifey,  Jac,  Geschichte  d.  Stadt 

MOnstereifel  und  der    nachbar- 
lichen Ortschaften.    2  Th.  Cöln 

1854—55.  XXI1I,160. 
Kefersheim,  R.  A.  I»  106. 
Keile  und  Hämmer  VII ,    57.    IX, 

35.  36. 
Keldachgau  XX,  15. 
Keldenich  Kr.  Schlciden,  Blflnafund 

XIV,  184. 
Kellen  am  Kiederrhein,  röm.  Co- 

lonie  IX,  192,  X,  67. 
Keltische  Gottheiten  XVII,  170. 
Keltische  Ifamen  in  Inschriften  n. 

Klassikern  IX,  58. 
Keltisch.norische  Personennamen 

XVI,  113. 
Kempten  bei   Bingen  XVI,  7.  15. 
Kenn  bei  Trier,  träumende  Najado 

VIII,  99.  Taf.I.  1. 
*Keri  pocolom  XIII,  114. 
Kerscbt  im  Landkr.  Trier ,    R.  A. 

lil,  72. 
Kesdy-Väsärhely  in  Siebenbargen, 

R.  A.  XI,  172. 


—    37    - 


Kinderspielieog  inGrftbern  If,47. 
III,  I2C— 171.  V,  414.  Taf.  IX. 

X.  3—4.  IX,  a3.  XXI,  20.    . 
Kirchberg  bei  SchAneeken ,  R.  A. 

XIV,  173. 
Klapperkageln  aai  Thon  X,  78. 
Klein,  II ,  rOm.  Inflchriflen,  in  nnil 

um  Maini  gefanden  IX,  76. 
Kleinkembs  in  Baden,  R.  A.  X,  1. 
Kleinwinteraheitn  bei  Mains,  röm. 

Sarkophage  u.  s.  w.   XVI,  135. 
KU^tl  I,  88. 
•Klvfiiyti  II,  57. 
Knebel,  H.,  Dr.,  de  signo  ebumeo 

nnper  effoaao  commentatio.Dais- 

borg!  18U.  V,  400. 
Die  Kdlnerinnen  am  Rhein  XXII, 

81. 
Köngen  im  IVecharthale,  rÖm.  Rie. 

derlasanng  X,  47. 
Königsfelden,  Kloster  XIX,  21. 
K6Digsstuh1  beiRhense  VIII.  175. 
Kohlen  in  Grlbern  XVI,  58.  XVIII, 

87. 
Konrad,  der  Schreiber,  im  Korb 

XI,  134. 

Koprpnls  der  Franen  nnd  MAdchen, 

Merkmal  fflr    die  Grenzbealira- 

mang   der  Volksatftrome  XVIII, 

44. 
Kora  II,  63. 
Korallen  II,  48.  49.    IX,  24.  35. 

40. 
Kofttenx  anf  d.  Hnnsrflcken,  röm. 

Ursprungs  XVIII,  17. 
Krfthe  als  Symbol  VIII,  105. 
Krajenbof  bei  Nimwegen ,  R.  A. 

VII,  36.  XIII,  196. 
Krauchihal,  Kant.  Bern,  Mflnafund 

XXIII,  120. 
Kreuanach,  die  Heldenmaner  XV, 

211. 
—  Die    rAm.    Riederlassung    da. 

selbst  XXI,  1.    XXII,  1.  —  R. 

A.  XXI,  9fr.  —  R.  GrAberXXI, 

11.    —    Allchristliehe     Grftber 

XXI ,    26.     —    Gesehichtliche 

Schicksale    unter    der  Römer- 

herrtchart  XXII,  4. 
Kriege  der  Germanen  nnd  Römer 

unter   den  spiteren  Kaisern  II, 

16. 


Krieg«r  im  Kampfe,  von  Zeus  ge* 

trennt  II,  60. 
Kröge,  röm.  11,47.  V,409.  VII,  62. 
Küsterlehn  der  Herrn  von  Ensch- 

ringen  XXII,  149. 

—  der  Abtei  St.  Masimin  bei  Trier 
XXII,  150. 

Kugeln  als  Symbol  im  Mithrascnlt. 

XXI,  46. 
Kunibertsbrannen  in  Cöln  s.  Cöln. 
Kunkelslein  an  der  Saarqaelle  XX^ 

mo. 

Kunst  der  Alten,  Gemmen  au  f&r« 

ben  X,  82. 
.^  die  antike  im  Gegensätze  aur 

modernen  X,  109. 

—  Eintheilung  der  modernen  X, 
HO. 

—  und  Religion  in  ihrem  Zusam- 
menhange X,  HO. 

Kunstgaltnngen  der  alten  HVelt  X, 
113. 

Kupferknöpfe  in  einem  Grabhflgel 
XVIII,  60. 

Kntscheid,  J.  V.,  historisch-geo- 
graph.  Atlas  des  deutschen  Lan- 
des und  Volkes.  Berlin  1842. 
1.  lieft.  II,  ill. 

Laburus  XVII,  181. 

Lacavns  s.  Mari. 

♦Lada  VII.  45. 

Ladenburg  am  Neckar  R.A.  X,  6. 

*Laecanius  Bassns,  Licinius  Gras- 

sns  Frugi  Coss.  III,  163. 
LAlli  XV,  210- 
Lftrmbaum    auf  dem  Hunsrflcken 

XVIII,  30. 
Laeti,  RechtsverhAltniss  derselben 

IV,  32.  31. 
Laha  XVll,  183. 
Laiancorum  civitas  s.  Givitas. 
«Laica  XXIII,  177. 
«Laicus  X,  67.  XVII,  222. 
Lampadius ,   pr.  pr.   lUyrici  VIII, 

79. 
Lampen,  röm.,  aus  Neuss  II,  46. 

48.  49.  III,  126.  XII,  193. 

Nimwegen  VII,  63. 

Utrecht  IX,  27.  40.  41. 

—  —  vom  Vellerhofe  XIX,  75. 


-.    38    — 


Lampen,  röm. ,  Mf   Xanten  XV, 

140,    Taf.  IV,  3. 
in  GrAbern  XYIIJ,  66.  XIX, 

163.  XXI,  25. 
mit  drei  DocIitlOcliern  (Iri- 

nyjLOfl)  lY,  \b9. 
mit   Cupido    V,   409—423. 

Taf.  XIII    Fig.  1 .  2. 
—  einer  Löwenmaslie  XIII, 

116. 
-^  antilie  jQdiscbe,  aiebendochtige 

aas  Bonn  XXII,  74.  Taf.  1.  2. 
aus  Rom  XXII,  76. 

Taf.  1.  3. 
Landfrabcn    anf  dem  Unnsrflcken 

XVIII,  50. 
Landmauer  a.  I^ngmaner. 
Landscron,  die  Sage  von  der  Grotte 

daaelbst  XII,  115. 

—  Manifund  XYI,  13t. 
Landflweiler,  Heidengrnben  X,42. 
Lanebiae  s.  Matronae. 
Langensulibacb  im  Elsaai.  Denk. 

mai  dei  Meritor  II,  119. 
Langmaner  I,   43.   Bildwerke   an 
derselben  III,  97 

—  Construction  und  Ge8taltYII,147. 

—  Zweckend  Bestimmung  V,  386. 
Yll,  148.  151.  IX,  163. 

Langsnr,  im  Grossb.  Lazemb.  R. 

A.  YIII,  92. 
Lanthildis,  Theodoricbs  Gemablin 

XY,  38. 
Lanaenspitaen  Y,  409.  415«   IX, 

35.  XYI,  89.  XVIII,  62. 
Laomedon    und  Hercules,   Relief 

eines    röm.  Eragefftsses  I,   50. 

Taf.  1.  II. 
Lapie ,  Recueil  des  itin^raires  an. 

ciens     comprenant    Titinöraire 

d'Antonin,  la  table   de  Peutin- 

ger  etc.     Paris  1845.  IX«  168. 
*Laqnearii  III,  156. 
Lar  mit  Trink  ho rnscbale  Y,  413. 
«Lardarius  YIII,  166. 
•Lares  YIII,  164.  XI,  79.  XY,  94. 

XVIII,  103. 
•Latinus  YII,  63.  IX,  29. 
Latobius  XYII,  17 1. 
*Latuo  (?)  YII,  72. 
Laudert,  die  Burg  daselbst  XVIU, 

46.  TU.  1.  2. 


Laufenbneker  Hof.  Kr.  Adennn,  R* 

A.  XVIII,  231. 
«Lanms  XY,  82.. 
Lausanna,  Lousanna  XI,  8. 
Lauschied  in  Hessen,  R.  A.  XIY, 

187.   196.  Taf.VIL 
Lautenbacb,  Kr.  Oltweiler,  alte 

Baureste  X,  ü8. 
*Layernai  pocolom  XIII,  114. 
Lede  bei  Alost   (Belgien),  R.  A. 

XI,  37.  XIII,  200. 
Ledebur,  y.,  der  Hayengau  oder 

das  Haycnfeld,  nicht  Mayfeld. 

Berlin  1842.  II,  109. 
Leemanns,  C.  Dr.,  Animadveraio. 

nes  in  Husei  Lugdono  •  Batarl 

Snscriptlones  a  L.  G.  F.  Jansaen 

editas.  Logd.-Bat.  1842.  III,  149. 
Leg.  des  Itinerar.  Anton,  bcdeu* 

tet  leugae  I,  119.  XX,  5. 
«Legatus  Augnsti  YIII,  158. 
* pro  Praetore  II,  102.  IX, 

2J.  XII,  196.  XIII,  65.  67. 
*—  Augustorum  pro  Praet.  XII,  2. 
Legio  Aditttriz  s.  leg,  prima,  ae« 

conda. 

—  Antoniniana  a.  leg.  prima,  oc. 
tava,  vicesinia  secunda. 

—  Augustas.  leg.  aecunda,  octava. 

—  Classica  XYII,  211. 

—  Claudia  s.  leg.  undecima,  vu 
cesima  aecunda, 

—  Gallica  s.  leg.  tertia. 

—  Gemina  s.  leg.  septima,  dociaa, 
'decima  quarta. 

—  Gordiana  s.  leg.  tertia. 

_  Uispana  XVII,  212.  —  a.  leg. 
octava. 

—  Italien  B.  leg.  tertia. 

—  Macedonica    s.    leg.     qnarta, 
quinta,  decima. 

—  Martia  s.  leg.  qnartadecimn. 
m~  Miuervia  s.  leg.  prima. 

^-  Priinigenia    s.   leg.    vieeaima, 
vicesima  secnnda. 

—  Rapaz.  1.  leg.  vicesima  prtna. 
**  Scytica  a.  leg.  quarta. 

—  Severiana   s.  leg.  prima   Hi- 
nervia. 

—  Traiana  s.  leg.  secnnda. 

**-  Transrhonaiia  YU,  61.  XXI, 
43. 


-     39    — 


Legio*U1pim  f.  leg.  tricesima. 

—  Valeria  $,  leg.  Ticesima. 

—  \ictriz.    s.   leg.    fesia»   tri- 
eesima. 

•—  Prima   III,    99.    Till,   161. 

IX,  147.  XV,  69. 
• Adintrix  II,  94.    111,  90. 

XIII,  68.  (Legatoi). 
—  Von  Nero  errichUtXV, 

173. 
Galba  errichtet  XVII, 

209. 

* Antonioiana  VII,  61. 

♦ Hrnervia  VII,  61. 

• MinerTia  II,  41.    43.   86. 

III,  198.  IV,  130.  V,  321.  VII, 

44.  61.  XI,  79.    XII,  195  (tri- 

boniM)    XIV,  194.    XVI,  111. 

XVII,  221.  XIX,  16-2.  XXII,  138. 

—  .»  —  Antoniniana  VII,  61. 

F(idelifl)  XI,  77. 

P.    (ia)    F(idelii)    IV, 

130.  y,316.  XVI,  123.  XX,89. 
XXIII,  65. 

—  Prima     MinerTia     Severiana 
II,  83. 

^  Secunda  VII,  61. 

Adiatriz   XIII,   70.  (tri- 

bnnos}. 
P.  F.  XVI,  105.  (trU 

bnnnf). 
Aognsta  XII,  2  (iribnnos). 

XIII,  65. 83.  (trib.).  XVIII,  242. 

XIX,   107. 

Traiana  K.  XIX,  62. 

-^  Tertia  Gallica,  surGefchichte 

XI,  83. 

Italica  XIX,  27. 

Gordiana  XXI,  181. 

—  Quarta  Macedonica  II,  92.  III, 
91. 

Scytica,    aar   Geaehichte 

XI,  83. 

—  Qalnu  VII,  61. 
BlacedonicaXllI,41.XVII, 

198. 
->  Sexta  II,  49.  III,  127.    VII, 

61.  VIII,  161. 
Viclrix  VII,  44.  47.  61. 

XI,    77    fCentiirio).  XV,   175. 

XVIII,  242  (Centariol.  XXII, 
26. 


«Legio  Sexta  Victriz  P.  F.  XVIII, 

240.  XXII,  26. 
•-.  Septima  Gemina  XV,  18,  XX, 

55. 
♦—  bctava  IV,  142.  XV,  55.  68. 

69.  70.  71  (Praef.)* 
*--  Octava  Antonin.  XV,  71. 
♦ Angnsta  1,82.  II,  100.  XVI, 

126  (Cent.). 

• Hi8pan.XII,195(Legatas). 

*^  Decima  V,  409.  VII,  61.  IX, 

21. 
« Gemina  VII,   43    (Cent). 

52.53.54.  XI,  79.  XII,  2.  XUI, 

200. 
*—  —  —    Uacedonica   VII,   61. 

XI    78 
♦-  —  —  P.  F.  VII,  40.  44.  50. 

XI,  77.  XXil,  145. 
* —  Undecima.    Kurxe  Geacbichte 

derselben  XXII,  119. 
• CUHidiaXIil,78(tribana8]. 

XXIII,  24. 

* P.  F.  IX,  64. 

•_  Doodecima  III,  127. 

*—  Qaartadecima  II,  100. 

•^  .  Gemina  I,  83.  II,  91.  99. 

XVI,  136. 

• Martin  Victrix  HI,  89. 

*—  Quintadecima   V,   409.    VII, 

61. 
*—  Sextadecima   II,  91.  V,  407. 

VII,  77.  X,  107. 
•—  Vice«ima  VII,  52.    XIX,  105. 

« Primigenia  IX,  38.  XI,  80. 

♦ Valeria   Victrix   VII,    61. 

XVIII,    238.    240.    XIX,    105 

(Cent.). 
*-*  Vicesima  prima  II,   103.  IX, 

64.  -—  Kurxe  Geichichte  der- 
selben XXII.  111. 
• Rapax  VIII,  159  (Cent.). 

IX,  132.  140.  Uli  142.  _  Ge- 
aehichte derielben  IX,   134. 
*—  —  —  Severiana  IX,  64. 145. 
• secunda  II,  7,  38.  46.  95. 

III,    127.   IV,  142.    VIII,   161. 

XV,  68.  72.  73.  136.  XXI,  43. 

* — >  Antontniana  III,  50. 

• Clandia  II,  7. 

• Pia  Fidelis  Jl,  94.  XV, 

69. 


-     40     - 


^Legio  VicesiniR    secnnda  Frimi- 

geniall,  93.  100.  Vif,  61. 
♦ Pr.  P.  F.  I,  8t.  Vlir, 

164.  Xril,  68   (Irib.).   XV,  72. 

XVI,  135.   XVIf,    198  (Cent.). 

200.   XVIII,  241    (Cent.).   239. 

XXI,  43. 
• iertia  Primigenia  IX,   21. 

XI»  80. 
•—  Tricesima  IX,  21.  36. 
« ülpia  VIctrix   I,   128.  V, 

240.  VII,  42.  61.  94.  167  (trl- 

boBus).    IX,   36.   38.  40.  XVI, 

108   (trib.).    XXII,    14 1.    156. 

XXIII,  169. 
Legionen ,  welcbo  in  der  Varas- 

schlacht    Yerloren    gingen    IX, 

134.  XT,  81. 
— ,   \«'elcbe    za    Vegpasiani   Zeit 

am  Rhein  standen  XX,  45. 
Legionsgeschichte  XI,  77. 
Legionsnaroen  ,  nach  kaiserlichen 

Familiennamen     gebildet  XX, 

56. 
Leberennus  s.   Mars. 
Leidener  Fragment,  welches   die 

Hauptstädte   in    den  Gallischen 

Provinzen  aofifthlt  IX,  89. 
Leiter  im  Mithrascalte  XVI,  120. 
•Lella  XXHf,  73. 
Lennepekamer  bei  Ifimwegen,  R. 

A.  VII,  36. 
*Lentinias  Blessienns  III,  196. 
^Lentnlus  IX,  29. 
L6on  Rinier,  inscriptions  romaines 

Paris  1855.  XXIII,  189. 
Lepidiaoa   coh.   s.    Cohors  Lepi- 

diana. 
Lersch,  Centralmnsenm  rheinl.  In- 
schriften: I,  6.  11.  15.  16.  38. 

59.   94.  99.   II,  34.  40.    III,  4. 

9.  54.  55.  91.  101.  102.  erlftu- 

tert  I,  66  ff.  II,  38  erkiftrt  IX, 

211.  I,  15.  17  u.  III,  101.  Ter- 

bessert  XIII,  112. 
Lessenich    bei    Bonn  ,    R.  A.  III, 

99. 
Lesura  (Lieser)  FliVII,90  <A.M.). 
«Lenci  III,  50. 
Leudersdorf  bei  llillesheim    in  d. 

Eifel,  R.  A.  XXIII,  182. 
Lendicianui  s.  Mercnrius. 


Leugac  f,  118.  119. 

Leusingen  im  Kant.  Bern,  Ufinx- 

fuBd  XXIII,  113. 
Leven's  Daktyliothek  XIV,  17. 
Lex  salica.  Keltisches    Recht    in 
derselben  IV,    27.   —   Chlodo- 
wichs  Redaction  IV,  79. 
♦Liber  X,  106. 
•Liberalis  II,  90. 
♦Llberius  Victor  VII,  47. 
•Licia  IX,  29. 
•Licinia  Sabinilla  XI,  3. 
•Licinius  Crassus  Frugi  III,  163. 
* —    Junior,    Mflnie    des  Kaisers 

XVII,  86.  Taf.  III.  3. 
♦—  PoUio  XIII,  67. 
«—  Seranas  VIf,  41. 
•_  Valerianns  XIII,  89. 
«Licininns  VII,  52. 
Liger  (Loire)  Fl.  VU,  102(A.  M.). 
Linde,  der  Holda  heil.  Banm  XX, 

138. 
Linde,  P.  A.  Dr.,  die  porta  nigra 
und  das  Capitoliura  der  Treviris. 
Trier  1852.  XX,  167. 
Lingonnm  coh.  s.  Cohors  secnnda. 
•Liovia  VII,  50. 
Lippeheiro,  ein  Kastell  des  Dnisus 

III,  13.  IV,  77. 
Lippeflbergang  d.  Römer  am  Stee- 

ger  Burgewart  IV,  78. 
•Lipuca  IX,  29. 

Lischer  (Belgien)  R.  A.  XI,  40. 
Lissingen  im  Kr.  Dann,  R.  A.  III, 

65. 
•Litnca  IX,  29. 
Livius,  die    einzige    Quelle    des 

Florns  XVII,  1. 
—  8.  Apollo. 
•Lixa  VII,  54. 
Lizo  XVII,  173. 
•Locimus  VII,  63.  IX»  29. 
Loculi  XVII,  120. 
Löffelchen  fOr  WundArzte  VII,  69. 

IX,  33. 
•Logista  XII,  2.  6. 
Lohn  bei  Jälich,   R.  A.  I,  124. 
LAhrer,  Geschichte  der  Stadt  Nensa. 

Meuss  1840.  I,  106. 
Lollianus  in  Gallien  IV,  53. 
•Lena  (Lots)  VII,  63. 
London,  Blatronensteina  XII,  198. 


-    41    - 


«Lmigfiiiit  TIl,  77.  170.  3Uil»  26. 

Longohard«ii  XY«  302. 

Loo,  Bedeatuog  de«  Worle«  X,  229. 

«Lordtt»  in,  1!26. 

*LoMa  Vit,  63.  ix,  29. 

Louceliu»  a.  Mars. 

Looiaendoff,  6.  A..  IX,  36.  —  R.  A. 

IX,  40. 
^Loaaennenaas  XJ,8. 
•Lova  (Lona)  VII,  63. 
LAwe  im  Wappen  der  SladI  Bann 

I,  5. 

—  ana  gebrannter  Erde  IX,  24. 

—  —  Sandstein  X,  5. 

—  als  Thfirwftchter  XXfl,  77. 
•Lncnia  Sammitla  XVI,  135. 
*Lncanius  Censorinus  XVI,  63. 
•Lncann»  IX,  29. 

♦Lncia  VIII,  163. 

«LadHa  1,  84.  IX,  19. 

«Lncilias  XI,  22. 

•—  Ariato  111,  164. 

*—  Chresinua  III,  164. 

«^  CriapM  V,  238.  XXlIij  töO. 

•^  Procultts  III,  163. 

♦Lacias  VII,  64.  IX,  29.    • 

•^  Lacilius  XI,  22. 

Lncretia,  Tod  derselben,  Erarelfef 
III,  102.  Taf.  IV.  1.  V,  404. 

Lncrinei  See  XVI,  34. 

•Locnbos  XVIU,    l3d. 

•Ucnlla  XXI,  on, 

•Lncollna  XX,  38. 

•Lade  Xlil,  111.' 

•— ,  silio,  valiamus  XX,  178. 

Lodere  XIII,  IH. 

Lflderich  bei  Volberg,  rOn.  Berg- 
bau V,  235. 

Lnfthildis   mnd  di«   Spfndel  XX, 
137. 

•LagOTibns  XVIII,  132. 
«Luna  IX,  21. 

^  GemfneabndXV,134.  Taf.  11.10. 

Lapodnnam  Vif,  98.  (A.M.)  X,6. 

«Lnpula  V,  339. 

•Lorio  XVIII,  242. 

•Loacins  Ebaro  VlII,  163. 

Lnsitanische    CaborCen    im    rOm. 
Heere  Xlil,  48. 

Luattanoran  Cob.    a.  C^b<yrs  pri. 
roa  Ang. 

III,  163* 


«'Lutetiis  Snebia  VII,  73. 
Luxemburg,  Grosshcrsoglhum,  an.  . 

tiq.  Entdeeknngen  VlII,  89. 
—  Grosse    Zahl  d.  rOm.  Nieder. 

laaanngen  VIII,  95. 
Luxovius  XVII,  l73. 
Lyncens  «nd  Hypemnestra  IX,  125. 


Maas ,    Cisars   Berieht  über   den 

Lauf  derselben  X,  53. 
*Maccon  II,  90. 
*Macedonla  XIII,  68. 
*Macer  IX,  30. 
•llacMiaa  VII,  63. 
Macrianus,  AlamaneokOaff  I,  114. 
*llacrinius  Demoatratua  XI,  20. 
*Macrintts  V,  228.  VIII,  16().  XXI, 

174. 
Macusanua  a.  Herenlea. 
«Uadelinna  XV,  171.  Taf.  V.  19. 
Madtswyl,  Kant.  Bern,  Mflnsfond 

XXIII,  121. 
«Maeseins  XX,  78. 
•Mag.  fig.  VII,  170. 
*Maganon  XV,  171. 
Magdalena ,     DeckengemMde     an 

Braaweiler  XI,  120. 
•Magnentios  XVI,  70. 

—  Erhebung  inm  Kaiser  Vin,  77. 

—  Unedirte  Mflnien  desselben  XI, 
C2.  Taf.  II.  18. 

•Magnus  VII,  65.  IX,  30. 
«Magonon  XV,  171. 
Magontiacum,  Maguntiacmr  ff,  1 13« 
Magna  ala  Endung  in  Onanamen 

XXI,  31. 
«Magusa  (um)  XV,  151. 
Maguaanns  s.  Hercnlaa. 
M«ia  II,  119. 
Maigebrftuche  an  der  Ahr  u.  im 

Jalicherlande  XXII ,  96. 
Maina,  H6m.  loschriflen  I,  83. 

—  ^>  Baudenkmiler,  Hypocausten 
II,  36.  37. 

—  ROmerbrUcke  Über  den  RlteiD 

II,  38.  III,  179. 

* —  Denkm&Ier  des  Museums  n,50. 

—  Der  Kftstrich  II,  53. 

-^  GescktchUcbreiber    der    Sudt 

III,  175. 

»  PlanetenfleiA  IT,  171. 


—    4«    — 


MalDi,  ThorflOgel  «ii»  &s  YJU,  179. 
XII,  196. 

—  Rom«  Lampe  aai  BroQEe  XIII, 
116.  Taf.  I.  2.  3. 

—  BronzebflchscheD ,  Brontettie- 
fel  XV,  139. 

-^  Eine  StodI  des  Drutua  XYII, 
24.  30. 

—  Kabrik«llMi  von  AUcrlbüDiern 
XXIII»  97. 

AUiDSWeiler,  Kr.  Ottweiler,  R.  A. 

X,  31. 
«Maior  II,  86. 

«Mairae  il,  12).  XII,  196. 
llaiMrftaste  a.  Mailehn  XXII»  94.96. 
•fliaiugas  IX,  30. 
Malarichui  VUI,  80. 
•Mali  III,  77. 
^Malicai  XVI,  69.  71. 
Malinehae  a.  naironae. 
Malten,  H.  M.  Dr.,  Ergebnisae  der 

aeueaten     Ausgrabungen     rOni. 

AUertbamer  in  und   bei  Mains. 

Maini  l842.  II,  Hl. 
Mambrianus  s.  Mercuriqa. 
*Mainertinu8  VIII,  117. 
•Mamilianuft  XV,  82. 
*Maroinilianus  Viotofinna   II,  98. 
*Mandalonius  Qratns  I,  44. 
Manderscheid  im  Kr.  PrAoi,  R.A. 

UI,  61. 
•Mandolinius  XVIU,  139. 
•Mandus  XX,  89. 
Manei  (dii)  VII,  50. 
•ManiUanua  Xlll,  67. 
«Mansueta  XV  HI,  239* 
«Mansuetua  V,  316. 
'^Mantanariua  XV,  166. 
*Maponui  (dena)  XVUI,  242. 
Marua,  niara,  Endung  von  Perao- 

nennamen  XV,  90. 
*Marcella  III,  lö5.  XIX,  63. 
»Marcciliaia  Marcella  XIX,  63. 
«Marcelliniua  Marcianus  XVII,  200. 
*MarceUiDUi  XV,  79.  XXII,  20. 
Mareeilin   und   Peirua,  Märtyrer, 

Deckcngetn&lde   au    ßrauweiler 

XI,  104. 

»Marcellua  II,  108.  VII,  43.  IX, 
19.  XVll,  200.  XVUI,  124  (2j. 
XX,  33. 

•Marciaplf .  Vif ^rinn  l>  37* 


«Mareinna  U,  102.  XVI,  134. 
*Marcius  Verecandua  XXIII,  65. 
Marcodurum  IX,  75. 
Marcomannen  JV,  28.  XV,  192. 
*Marcu8  IX,  30.  XV,  82.  XVI,  69. 

XVIII,  125  (2).  XXI,  55. 
St.  Maria  im  Capitol  in  COlnXIll, 

176.  Taf.  IV. 
Maria,Einiiedlerin,DeckeBgenftlde 

au  Brauweiler  XI,  99. 
*Marianaa  X,  5. 

Marienbilder  auf  SchiCTen  XII,  30. 
•Marinns  VII,  52.  IX,  30.  X,  48. 

XII,  82. 
«Mnritts  II,  103. 

—  in  Gallien  ala  Gegenkaiaer  IV, 
53. 

Markeahansen  im  Kr.  Prihn,  R.A. 
III,  62. 

Marmagen,  Veilenatein  dea  Agrippa 
I,  117. 

Marmor  au  KnaabAden  nnd  Wand- 
bekleidungen IX,  7. 

Marmore  der  Antikenanrnmlong  an 
Arolien  V,  348. 

«i'Marontiua  V,  329. 

*Mar8  II,  95.  VII,  71.  72.  XIX, 
107. 

—  Albiorix  XVII,  171. 

—  Belatucadrua  XVII,  179. 
^  Braciacn  XVII,  179. 

—  BrittOTiua  XVII,  179. 

—  Cabetiua  XVII,  180. 

•-.  Camuln8XVJI,180.XVliltl34. 

Taf.  V. 
*—  Cocidina   XVII,  160.    XVUI, 

242. 

—  Cososua  XVII,  180. 

»  Halamardna  XVII,  18 1. 

—  LacaTUS  XVII,   181. 

—  Leherennua  XVII,  181. 

—  Loucetius  XVII,  166. 
*^  Militaria  XIII,  86. 
^  OUouditts  XVII,  181. 

—  Scgomo  XVII,  182. 
»  Ulior  XIV,  65. 
♦-  Victor  XVI,  66. 

—  Vintiua  XVII,  174. 

•'  et  Nemetona  II,  121.  XV,  97. 
*^  Loncqtiua  et  Nemetona  XVUI, 
24  *. 

—  ervasio.  xym,  ua(2j. 


-   .4»    - 


Itmri,  Dtrtlellaag  detielbea  «UTft. 
f60gouheit  IV,  163. 

—  BronxesUtuetle  Tom  ftanpfea 
Thurm  iV»  207. 

—  Statae  «Bf  Mainaweiler  X, 
31. 

—  Ultor,  Relief  auf  dem  foge. 
nannlen  Schwerle  des  Tiberias 
XIV,  65.  —  Tempel  des  Gotiea 
in  Rom  XIV,  66. 

—  Vielor,  Relief  aaa  Bona  111, 113. 
Taf.  lY.  2. 

~  und  Rhea  Silvia,  Relief  eioei 
r6m.  Erxgefilsaef  f,  45.   Taf.  1. 

II.  —  AufiAliloDg  Qod  Verglei- 
chaog  der  verachiedenen  Mona- 
mente  I,  46  ff. 

—  im  Chrifltenthnme  durch  den 
Eraengel  Michael  vertroten  XXI, 
42. 

Martiliaa  und  die  HoUfahrt  au  Cöln 

IX«  43.  XIV,  195. 
«Marti  et  ania  VII,  75. 
•Martia  1,  63.  iX,  30. 

—  8.  Roma. 

—  Gallica  a.  Roma. 
•Martialia  VII,  63.  VIII,  162.  IX, 

30.  Xlll,  27.  XV,  8.1,    XVIII, 

228.  XXII,  155. 
•Martina  XII,  78. 
•Martine  VIII,  163. 
•Martinna  XV,  82. 

—  Bifchof ,  DeckengemAldo  an 
Branweiler  XI,  102. 

•MarUna  VII,  64.  IX,  27.  29. 

•Marna  XII,  81. 

Marxberg  bei  Trier,  R.  A.  III,  70. 

76.  IV,  208. 
«Maaa  I,  42.  II,  157. 
•Maacnlua  X,  66. 
•Maaeins  Vll,  55. 
Maaholder  im  Kr.  fitttburg,  R.  A. 

III,  68. 
•Maaina  XII,  55. 

Maaken,  aar  Veraiemng  v.  Gebftu. 
den  und  Bildwerken  II,  9. 

—  tragiache  IV,  191. 

-^  ana  gebrannter  Erde  IX«  24. 
Maaailia  II,  9.  ^  MAoien  d.  Stadt 

XXI,  137. 
*MaaanU  XXII,  U9. 
•MaUttoa  IX*  30. 


Mater,  ThoaBgnr  ana  NiederWbcr 

XX,  180. 

•^  caitrornm  I,  69. 
•—  Deam  V,  230. 

—  Gabia  II,  127. 

*-^  Melia  XVII,  206.  XVIII,  112. 
*—  nata  et  facta  I,  87. 
•Materna  V,  340. 
•Maternna  I,  tl6.  XVIII,  125  f2). 

XXI,  91.  XXllI,  68. 

•_  et  Atticua  Coas.  VII,  42. 

•Materioaa  III,  163. 

•Matratns  sacer  I,  86. 

Mairei,  Weiea  derselben  f,  89. 

..  Zahl  and  Natur  derselben  II, 

124. 
.  Loeale  Bedeutung  II,  131. 

—  Verbindung  mit  andern  Gott- 
heiten II,  135. 

*.  Attribute  derselben  II,  136. 
XII,  50. 

—  Spuren  ihres  Cultus  im  Mittel- 
alter II,  137. 

—  VerhAltaisa  einiger  röm.  Ge- 
schlechter au  denselben  XI,  143. 

—  Ihre  Darstellung  auf  Monumen- 
ten XII,  48. 

—  Verwandtschaft  mit  der  Isis 
XII,  49. 

~  Kachklftnge  ihrea  Cultns  in  der 
Gegend  v.  Mets  XXII,  138. 

^  Unterschioden  von  Matronae 
XXIII,  78. 

—  8.  Matronae. 
Matres  VII,  61.  XX,  102. 

—  Alaterviae  II,  I28.XVUI,  112. 
XIX,  97. 

—  Arsaciae  II,  132. 
^  Brittae  II,  131. 
_  Campestrea  XXIII,  193. 
_  Domesttcae  XVIII,  131. 
auae  XVIII,  238. 

—  Frisavae  II,  134. 
~  Gallaicao  II,  132. 
~  Mopates  Vll,  47. 

suae  II,  134. 

~  Omnium  gentium  XVIII,  239. 

—  Pannoniorum   et   Delmatarum 
II,  131.  XXIII,  78. 

—  Quadroburgae  II,  132. 
~  Suae  II,  134.  VII,  25. 

—  Snleviae  XV»  19. 


-     44    -^ 


*MatrM  Tnuftariaae  XYUI,  2d9. 
♦  — .  Treverae  H,  132. 
*Hatrinia8  Primus  XII,  54. 
Halrona    (Uarnp)    Fl.    VII,  102. 

(A.  H.). 
♦—  XVni,  228.  XIX,  107. 
•MttiQtopa  XX,   122. 
Matrona(dea)  Bronaefigar  VII,  67. 
Matronae,    Charakter irtitehe  Bil- 

doDg  derielben  IV,    182.   XIII, 

120. 

—  Darf  tellnngen  derselben  in  Thon, 
Stein  und  Metall  XVIII,  97.  Taf. 
IV.  XVIII,  101. 

•^  Bildwerke  ders.  auf  VotiTttei. 
nen  XVIII,  109.  XXIII,  72. 

—  Ihre  Vieldeutigkeit  XVIII,  108. 
No.  9. 

—  Die  Droisahl  XVIII,  tlO. 

-*  Als  bans,  nnd  feldsehirmende 
Segensgöltinnen  den  Laren  and 
Penaten  Terwandt  XVIII»  119. 

—  Beinamen  derselben  XXIII,  66. 

—  Ihre  Attribute  auf  Bildwerken 
XX,  96.  XXIil,  76. 

—  YerbAUnies  der  mittleren  G6U 
tin  SU  den  beiden  Äusseren  XXIII, 
72, 

—  Verbreitung  ihres  Cultus  und 
Spuren  desselben  im  Christen, 
thume  XVIII,  108.  127.  XXUI, 
148. 

— >  s.  Hatres. 

•--  Andrustehiae  II,  128. 

•—  Alagabiae  V,  237.  XXIil,t50. 

^  AnragasUe  XX,  95.  Taf.  1. 3.  a. 

*— >  Aufanae,   Aufaniae  II,    131. 

III,  196.   V,  238.  316.  VII,  48. 

XXII,  1 33.  XXIII,  150.  ^  Den. 

tung  des  Namens  XIX,  90.  XXUI, 

77.  150. 
*—  Ausuoiatium  XI,  148. 

*—  Axsingenehae  XVIII,  t06.K8. 
* —  Campanehue  XII,  56. 
^Matronae  Cuchinehae  XXIII,  65. 
*—  Dervonnae  XI,    148.   XVIII 

240. 
*—-  Etraienae  et  Gesatenae  II,  133. 
*—  Ettraienae  IV,  182.  XII,  55. 
«—  Gabiae  II,  127.  XXIII,  149. 
•—  GaTadiae  IV,  182.  XXIir,  150. 
*—  GeMilena6Xll,67.  TM>I.  11.  3. 


^Matronae  HamaTehae   II,  134. 
•_  Lanehiae  II,  132. 
*-.  Malinehae  V,  315. 
*'^  Rnmnehae  XXUI,   151. 
«_  Seceanehae  XVIII,  239. 
•^  Senones  11,  132.  IX,  57. 
•_  Toztnmeae  XX,  9t. 
«_  TejLtumehae  XXUI,  73. 
•—  Vatviae  II,  133. 

• IVersihenae  II,   134. 

•_  Vacallinehae  XIX,  85.  66.  87. 

88 
•_  Vediautiae  II,  132. 
«^  Vesuniahenae  XX,  86. 87.  89. 

Taf.  I.  1.  XXUI,  68.  —  Namens. 

deutong  XX,  89.  XXUI,  69. 
•^  Velerabeae  XII,  53. 
•^_  Veteranehae  XII,  46.  Taf.  IV. 

1.  2.  XII,  47.   Taf.  III.  1.  2.  3. 

XII,  54.  Taf.  IV.  3.  XXUI,  61. 
^_  Veteranihae  XII,  54. 
•—  Veteres  XII,  193.  194. 
*—  Vlavbinehae  XXIl,  131. 

—  unbestimmten  Kamens: 

*—  ....  aminehae  XXIII,  71. 
*—....  henehae  XXUI,  70. 
*—....  ranehae  XXUI,  7t. 
*>-....  teaiavehae  XVIII,  239. 
Hatronensteine  von  deutschen  GrA- 

bern  XII,  42.  XX,  82.  XXUI,  62. 

—  Gründe   fAr  das  Nachinnen. 

gekehrtsein  der  Inschriften  «nd 

Bildwerke  XX,  93.  XXUI,  63. 

—  aus  Embken  XU,  42. 

Antweiler  nnd  Zülpfch  XIX, 

92. 
,^  —  Vetweis«,  Soller,  u.  HOd. 

dersheim  XX,  81.  Taf.  I.  U.  III. 
ZAipich  n.  Flotsdorf  XXUI, 

61. 
•Matutus  (?)  IX,  30. 
Maitiacoram  eivitas  s.  Civilas. 
Mattiaken  IV,  35.  XV,  197.  XVUI, 

69.  XXUI,  9.  17. 
•Mattium  XVII,  206.    XVIII,  39. 

XXUI,   10. 
•Matuco  civitas  XIV,  192. 
•Matunus  (deus)  XVIII,  242. 
Mauerreate  auf  dem  Odilienberga 

XVI,  127. 
Mauerwerk ,    röm. ,    terscbfedene 

Arten  IX|  5. 


-   4»   - 


•Mtim  XII,  75. 

•Manretania  Tingtlana  VI!»  167. 

*llasiinianu9  Uercaleoa  ,  nnedirte 

MftBBen  deaselben  XI,  60.   Taf. 

II,  14. 
•Maximinas  IV,  143.  XY,  83. 
•Mazlmiia  VIII,  109.  IX,  31.  XX,  67. 
♦—  11.  Coi.  XV,  60. 
*—  et  Aelianus   Coga.  XV,  19. 
•Mazienti  vivas  taia  feliciter  VIII, 

lO'i.  Taf.  I.  2. 
*MajLiiniilla  XII,  78. 
«Ilazslmiiins  XXIII,  170. 
llayachOM,  Denkmal  der  KalhariiiB 

V.  Saffeobarg  XII,  98. 
Meckel,  Kr.  Bilbarg,  R.  A.  III,  69. 
Meckenheim  ,  Kr.  Bheinbach ,   G. 

Gräber  XXIII,  184. 
Medaillons  and  GoldmttBseB  in  der 

Münisammlnng  an  Trier  IV,  107. 

Taf.  ni.  1—4. 
«Heddirioa  II,  86. 
•Bledicua  leg.  XXI.  IX,  137. 
Mediolannm  I,  137.  III,  195.  XIX, 

3.  4. 
•Hediomatrici  VII,  136.  XV,  147. 
•Hedlna  Vir,  63. 
Hednaenhanpt  ans  Casira  ret.  III, 

172.  ^  Ans  Niaiwegen  IX,  24. 

—  Symbol.  Bedenlnng  XXIII,  56. 
Hehr,  Kr.  Rees,  Begräbaisstafeln 

XXIII,  176. 
Heilbrack,  Kr.  Bitbnrg,  R.  A.  111,68. 
Meilenaeiger  v.  MarmageB  1, 117. 

IX,  162.  184. 

—  Yon  Ifimwegen  VII,  39.  70. 
^  Yon  Zalpich  XXIII,  81. 
Melania,  Jungfran,  DeckengemAlde 

an  Brauweiler  XI,  100. 
Hella  a.  Haler. 
•Halinum  VII,  75. 
*—  ad  omnem  dolorem  XX,  174. 
•Melisius  IX,  30. 
Mellobftndes,  Frankenkönig  IV,  15. 
«Meloniornm  vicus  XXIU,  12. 
Melasina  XXI,  107. 
•Memor  IX,  29.  30. 
Men  XVIII,  119  (2). 
Henapier  VII,  3. 

Menapiomm  eoh.  s.  Cohort  prima. 
Menekrates  VII,  84.  (A.  N.). 
•Neaeain  (Itib«»}  l,  82. 


Men-liir  XVII,  144. 

•Menis  magtster  XVJII,  117(2), 

«MeDBeken  (Baldea)  XIX,  152. 

Menniger  SleinbrAche   bei  Trier, 
R.  A.  III,  74. 

•Heniarius  XV,  206. 

•Mensor  cohortis  XX,  67. 

•Merca  IX,  29.  30.  XI,  33.  36. 

•Mercnrialis  XVI,  69. 

«Hercuritts  XVI,  69. 

«^  (dens)  II,  95.  VII,  72.  73. 
VIII,  163.  IX,  74.  Abbild.  Heft 
VII.  Taf  III.  IV.  4.  IX,  76.  142. 
XII.  Taf.  Y.  1.  XV,  99.  XVIII, 
124(2).  125(2).  XIX,  103.  104* 
107.  XXII,  26. 
^  Alannua  V,  231.  XVII,  173. 

—  Arcecins  XIX,  27.  XXI,  181. 
->  Arceina  XVII,  175. 

—  Arvemornm  XVII,  170. 

—  Biansins  VII,  58.   XVII,  179. 
-^  Cambns  XV,  99. 

—  Cannelonenata  XVII,  180* 
~  Cambrianna  XVIII,  241. 
-.  Cimiacinas  XVII,  174.  XVIH, 

241. 
-.  Cifsanina  I,  80.  XVU,  180. 
^  Felix  III,  88.  XIV,  195. 

—  GambriaBBS  XVII,  200. 

—  Leudlcianas  1, 124.  XVII,  174. 

—  Mambrlanos  XVII,  174. 
-^  Moeeos  XVII,  168. 
^  Ifegotlator  XVII,  193. 

—  Ifundinator  II,  119. 

—  Opnpnp  XVII,   175. 
^  Res  VII,  72. 
sive  Kortona  VII,  42. 

—  Tonrenns  II,  123.  XVII,  182. 
-.  Vassna  1,44.  XV,  lOO.  XVIII, 

139. 
•—  Visacius  X,  3.  XV,  55.  XVII, 

182. 
«*-  ei  Roamerta  V,  337.  XIX,  92. 

XX,  114- 
*—  et  Suae  VH,  47. 
* —  Visocins  et  aaneta  VisnciaX, 

48. 
Herkur   nad  Fortuna    in  gemeia* 

samer  Verebrnag  XX,  It7. 

Mala XX,  120. 

^  Apollo  und  Mfaerva  IX|  ftö« 
—  Cybeley  Sol  XXIU,  ^. 


-    46    - 


Mercurius  and  DionysM,  Relief 
von  Gandershofen  XIV,  29. 

^  und  Kephalos XII,  16. 

Taf.  V.  l.  XIV.  29. 

•—  und  Rosmerta,  monamente  XX, 

no. 

—  und  Venuf,  Denkmal  v.  Metsig 
im  Luxemb.  XX,  119. 

Nerovingische  Fibula  XII,  191. 
Taf.  V.  3. 

—  Manien  II,  143.  Taf.  V.  5.  XIV, 
192. 

Ilertert  an  der  Mosel,  R.  A.  Vlli, 

92. 
Merteadorf  an  d.  Ruver,  Grabdenk- 
mal IV,  205. 
*Mernm  V(inam)  VllI,  162    XIII, 

107. 
Mesaersliel  aus  Bronie  mit  Figu. 

ren  und  Inschrifl  V,  221. 
«flieasianua  XX,  77. 
*Me88ienus  III,  196* 
•Meaftoniufl  Vitalis  I,  40. 
«Mesiins  Forlunatus  IV,  142.  XV, 

61.  75.  76.  78.  82.  92. 
•Melon  XXlil,  65. 
Mettii  (Meli)  VII,  109.  (A.  M.> 
«MeUiua  IX,  30. 
Metz,  rOm.  Waiaerleitnng  HI,  201. 

•>  Römeritrassen  IV  ,  94.    xr, 

18J.  XIII,  33.  XIV,  4.  XVII,  53. 
Meyer,  H.Dr.,  Geacbichte  der  XI. 

und  XXI.  Legion.  Zarich  1853 

XXII,   109. 
«Miccio  VII, 63.  VIII,  162.  IX,30. 
Militairdiploroe   der  Kaiier  üomi« 

ttan  und  Hadrian  XIII,  26. 

—  dea  Kaisera  Veapaaiaa  XX,  35. 

—  Verschiedenheit  derselben  XIII, 

97. 

•Militaria  dona  II,   104.  XIII,  83. 

Militaris  s.  Mars. 

Millingen  bei  Nimwegen,  R.  A. 
X,  63.  —  Das  alte  Arenacinm 
XX,  U4.  XXII,  143. 

Himling-Crumbach  in  Hessen,  Ma- 
tronenstein XII,  199. 

Minden,  Bracteaten  XIV,  191. 

•Minerva  VII,  4$.  XVII,  197.  XVIII, 
125  (2). 

—  Arnalia  XVII,  16S. 

—  Delisana  XVIl»  18J. 


Minerva  Berecyntia  XXffl,  5i. 

—  mit  Apollo  und    Merkur  ver- 
ehrt IX,  56. 

.«,  Juno,  Hercnles  und  Mercvrins 

IV,  144. 
— ,  Kopf  ans  Fliessem  IV,  199. 

—  mit   dem  Blitie ,  Mamorrelief 
aus  Arolsen  V,  351. 

-> ,  Relief  auf  der  SAule  v.  Cossy 

VIII,  12. 
— ,  Gemmenbild  aus  Bonn  XV,t27. 

Taf.  II.  1. 
•Minervalts,  r.  Augenaral.  XX,  174. 
•Miace  VII,  62.  XIII,  107.  XXI,  44. 
•— ,  bibe,  da  mi  XIII,   108. 
•—  mi  Xlli,  107. 
♦—  vivas  XIII,  107. 
•Missicius  XX,  58.  XXIIi,  86. 
Missio  honesta    und  ihre  Privile. 

gien  XIII,  97. 
•Mite  merum  XIII,  107. 
Mithraeum  bei  Schweinschied  iV, 

97. 

—  in  Dormagen  XXI,  44. 
•Mithras  I,  85.  XXIII,  146.  a.  Sol 

invictus. 
Mithrascult  III,   199.  XXI,  46.  -- 

Bedeutung  der  Leiter  in  demael- 

ben  XVI,  120. 
Mithraaateine  in   rOm« .  celtiachen 

tirabhOgeln  V,  180.  Taf.  I.  K  6. 

Fig.  1.  2. 
•Mitios  VII,  47. 
«Uodeatianu  II,  102. 
•Modestus  IX.  30. 
*—  Crispinins  Turbo  XX,  91. 
•Moesia  Xlil,  4l. 
• —  snperior  II,  102. 
Mogo,  Mogounns,MonnoBXVII,174. 
•Mogontiacum  XXI,  38.  —  StAU. 

paukt  der  Römermaeht  am  Ober- 
rhein XXill,  12. 

—  frftnk.  Manaart  XV,  166. 
•Moguntiacum  ,   Mogunticnm  XV, 

166.  XXI,  38. 
•Mo»i^O(  XX,  122. 
Mommsen'a  Anklage  gegen  v.  Jan- 

mann  XX,  179. 
Momus  IX,  30. 
Monasteriam,  ßedeatung  dea  Wor. 

tes  XII,  137. 
Mone,  F.  J.,  Urgcacbiehte  dea  ba- 


^    47    — 


dUchen  Landes.  Karlsruhe  1845 

XIV,  114. 
MoiferlaDd,  Römercaitell  VIII,58. 

IX,  36. 
^MoDgoliacQin  XV,  167. 
Monheim  R.  A.  V,  236. 
Mons  aureus  Vllf,  30. 

—  Juranus  V,  196. 
«Xontanaf  VII,  63.  IX,  30.  XIII, 

26. 
Monte  nnovo  XVI,  33. 
Monierberg  bei  Calcar,  Meroving. 

Goldmflnse  II,  43.  Taf.  V.  5.  R. 

A.  vttdln8chrinenlX,39.  XVII, 

221.  XXII,  62.  XXIIi,  171. 
Montroeul  in  Belgien,  R.  A.  XIII, 

200. 
Mopates  s.  Matres. 
Morinornm  colonta  s.  Colonia. 
MoriUagoi  (dens)  XVII,  181. 
Hörtcb  bei  lulingen,  R.  A.  X,  9. 
MOrtel  der  röm.  Bauwerke  IX,  4. 
MosaikfussbOden   in  Vltesiem  IV, 

200.  ' —  Zu  Herbom  im  Luzemb. 

VIII,  94.  ^  ZuTrier  und  Ncn. 

nig  XX,  180. 
Moselfiacbe  des  Ausonius  V,  202. 

VII,  75.  (A.  M  ). 
Hoselstrom ,    Zust&nde    desselben 

im  AUerthnme  V,  204. 
Mosenberg  bei  Bettenfeld   im  Kr. 

UVittlich,  R.  A.  111,  65. 
Moses  schlAgt  Wuser  aus  dem  Fel- 
sen. Altchristi.  Relief  XIII»  146. 

Taf.  V.  VI.  Fig.  1. 
«Mossnr  VII,  63. 
•Voxsins  VII,  6).  IX,  30. 
Mflddersbeim,    Matronensieine    I, 

128.  XX,  96. 
Mftblhausen  am  Neckar,  Malereien 

in  d.  Vitnskirche  XII,  194. 
Mahlsteine,  röm.,  II,  4^  49. 
Malier,  Job.  Dr.  und  Falke,  Job., 

Zeitschrift  fflr  deutsche  Kultor- 

geschichte  XXIII,  189. 
Münchweiss  Kr.  Ouweiler,  R.  A. 

X,  28. 
Müni «  n.  Anttkenkabinett  in  Ta. 

hingen  X,  69. 
Manzen  in  GrAbern  XVII,  112.  XXI, 

23. 

-  der  Bataver  XV,  151. 


Mans«^n  der  Eburonen  XV,  150. 

Uelvetier  XV,  145. 

Medioroatriker  XV,  147. 

Sequaner  XV,  146. 

alten  Trierer  XI,  43.  XV,147. 

Ubier  XV,  150. 

—  galliacbe  ans  Ottweiler  XXI,  78. 
Taf.Ill.   1—5. 

—  gallisch. belgischen  Ursprungs 
aus  dem  Tri  ersehen  XXI,  67. 

—  ans  dem  Zeitalter  Constanlins 
in  Beziehung  auf  ihre  Typen 
XVII,  78. 

Manzfund  bei  Bausendorf  IV,  210. 
—  Zu  Ladenbnrg  am  Neckar  X, 
7.  —  Zu  Dalheim  XIV,  6.  ^ 
Zu  Keldenioh  XIV,  184.  -^  Im 
Kanton  Bern  XXIII,  109. 

Manzgeschichte  des  Rheinlandes 
bis  zur  Uit^  des  8ten  Jahrbnn. 
derts  XV,  143.  Taf.  V. 

Manz- Monogramme,  triersche  XV, 
168.  Taf.  V.  d.  c. 

Manzsammlung  inIlimwegenVII,70. 

—  in  Utrecht  IX,  34. 
Marlenbach  Kr.  Prfim,  R.  A.   U, 

120.  III,  62. 
«Multis  annis  II,  87. 
«Municeps  II,  99. 
*Municipes  intramurani  XIII,  78. 
Muri,  Kant.  Bern,  Manzfund  XXIII, 

119. 
•Murranus  XX,  175. 
Mursa  VIII,  77. 
•Musa  I,  42. 
«Musanns  VII,  61. 
Muttnens.  ala  s.  Ala  prima. 
Hutina  VII,  52. 
»Muttus  XIII,  203. 
Mylae  VII,  80.  (A.  M.). 
•Mythunim  XXII,  65. 

Nf. 

NabenbeschUge  y.  Kupfer  XVIII, 

60. 
Nabenringe  eines  r6m.  Pfluges  XVI, 

89. 
•Nacco  XVII,  221. 
Nachtshelmer  Heide  bei  Mayen,  R. 

A    XXI    183 
Nadeln,  röm.,  vil,  69.  IX,  32.  XXI, 

70. 


-    48    — 


Mgel  m  GriberB,  Grund  des  hAa. 

figen  Yorkommeni  XXI,  24. 
~  iD  röin.  Grftbern  HI,    197,  V, 

411.  412.  IK,  33.  4t.  XYI,  88. 

136.  XVII,  tl8    XXI,  14.  2t. 

germ.  Gr&bern  XXII,  148. 

rAm..k.eklM€lien  Gfabhftgeln 

V,  177. 
HahemüDdoiig  ■nr  Zeit  der  RAmer 

XVI|  13.  17.  143. 
KaMe  »ua  Kenn  VIII,  99.  Taf.l.  1. 
•lfm^ttV9aiif  XVIli,  120(2). 
I^amen  der  Künstler  in  Beaiehnng 

lu  den  von  ihnen  dargestellten 

GegenstAnde»  XXII,  69. 
PfamenstilguB^      auf    Inschriften 

XVIII,  137.  XXI,  134. 
•Namnis  XJX,  59. 
Hawtoatea  XI,  5. 

*Ilarbottnensis  ptoxincia  XII,  195. 
Ifaria  (dea)  IX,  57. XI,  3.  XVII,  183. 

—  Nonsanti«  XVII,  183. 
•Rassoia  VII,  63.  VIII,  162.  IX,  30. 
«NaUUs  XIII,  27. 

•Kaiione  Balav«  I,  81. 

^  Vrancns  iX ,  20.    XXU ,  156. 

XXIII,  169. 

Traz  li^  85. 

üattenheiroer  Wald  im  Kr.  BUhnrg, 

R.  A.  I,  41. 
•Katus  IX,  30. 
Navloy  XVII,  111. 
Ifeapolis  XVI,  25. 
*Rebbicu8  IX,  30. 
Neckarau  in  Baden,  R.  A.  Y,  232. 
*IVegotiator    artis    eretariae   XY, 

61.  93. 
*^  creUrius  XYIII,  116. 
♦—  fmment.  YII,  47. 
*—  sellasiariua  XII,  60. 

—  8.  Biercuritta. 
«Hehalee  XII,  24.  XY,  20. 
•Kehalcnnia  XII,  23.  Ro.  1.  XVIII, 

116.  Ko.<M). 
— >9  Wesen  der  Göttin  IX,  87.  — 
YeMcbiedcirhelt  der  Darslellung 
anf  den  einielnen  Monumenten 
XII,22.  XVIII)  103.115.  — Ablei. 
•     long  des  Namens  IX,  87.  XU, '15. 

XIX,  131.  —  Bild  und  Attribute 
derselben  XII,  22  ft.  ^  Bioe 
denuche  Göttin  XII,  26.  ^  Yer. 


wandlAcbftft  mit    der  Isis  XII, 

27.  —  Verbreitung  ihres  Collus 

XII,  39. 
üCemausus  XVII,  173. 
Ifemetae  I,  115. 

Demeter  lY,  17.  VII,  136.  XY,  191. 
»Nemetona  II,  121.  XY,97.  XVII, 

177.  XVIII,  243. 
♦A'fa^foy  XVIII,  120(2). 
*Nenioniu8  Senecio  II,  97. 
Ifennig  an  der  Mosel,  M4Miaikbodeii 

XX,  180.  XXIII,  181. 
«ftepoa  Xf,  35.  XIII,  65. 
Hepotianus,  nnedirte  MflAse  desa. 

XI,  61.  Taf.  II.  17. 
Üeptunns  undseine  Atlribnle  I»  68. 
«Neptonalis  XlII,  108. 
*Ifequres  IX,  30. 
Ifereideii    und    Ichihyooenianren, 

Elfenbeiarelief XI,  Tnf.  Y.  2. 
Kero,  Ifamen  dea  Kaisers  auf  Of- 

fentl  Denkmälern  getilgt  XVIII, 

137. 
Tieraberg  bei  Wieabaden,  Rdmer. 

eaalell  daaelbai  XXIII,  15. 
«Nerva  (divus)  VIII,  117. 
•^  unedirte  MOnie  des  Kmiiera  XI, 

55.  Taf.  I.  5. 
Nervnnn  coh.  s.  Cohors  prima» 
Iferviorum  Cohort.   s.  Cohom  ae. 

cnnda»  tertia,  sezin. 
«Nerviua  citl^  YII,  47. 
Neuenatadt,  Kant.  Bern,  Mflaafnad 

XXIIf,  112. 
Nenhans  bei  Trier,  R.  A.  III,  74. 

—  an  der  üste ,   Mftntfnnd  XVI, 
134. 

IfenjahMlamp« ,  rOm.,  ana  Xanten 

XXII,  36.  Taf.  II. 
Kennkircheii  bei   OttaraiLer,  nke 

Gebäude  X,  42. 
NeunihAnsec  Gebück  auf  d»  Hmii-. 

rflckan,  GrabhOgel  XVIH,  63. 
Nenaa,  Gaschiebte  der  Stadt  inr 

Zeit  der  RAuar  I,  107. 
_  R.  A.  U,4d.  III,  125.  Y,  407. 

XXIII,  175. 

—  Griech.  HOmea  das  Profann  CY, 
202. 

-.  LocaUMoieum  Ylll,  162* 

—  Belagerung  der  SUdt  im  J.  1474 
XYIIy  228. 


-  I«  -- 


Vevel,  a.  A.  IV,  208. 
Wicpf  (Ueck^ir)  FL  U,  17. 
liicetius  VII,  121  (2). 
riicolaofl  XUI«  19»  SO. 
NicomedeDsium  civiUis  t.  Civitas. 
riiederbibcr  R.  A.  XV,  9.  XX,  liH). 
Ttiedercasael,  röm.  (Daatell  V,  235. 
Kiederemmel ,  Deplitte^    d.  RO0- 

incrta  IV,  205. 
Ifiederkyll ,   rOm.    Bruithild  XXI, 

177. 
Tliederpierscheid  im  Er.  Pfto,  E. 

A.  III,  62. 
Ifiederacherli ,  Kaql.  Bern,  MftBi-p 

fund  XXIII,  113. 
nieder veal,  Kr.  Saarbarf,ilfln&fand 

VII,   157. 
Ifirrenberg  bei  Emmerich,  Germ. 

Grftber  XXIII,  173. 
Nieukerk,  Kr.  Geldern,  &.  A.  XXIU, 

175. 
•Niger  llt,  30. 
•Nigriniua  XX,  85. 
•IKimphis  XXI,  54. 

"^Kimpif  XXI,  55. 

•Nirlus  XV,  83. 

•riis|n«  IX,  30. 

«Niitata  IX,  30. 

•Niuor  II,  90. 

Noev«!  U\  Trier,  R.  A.  lU,  73. 

•Noitia  XXI,  38.  ^0. 

*I99«ieras  für  nuinerua  V,  333.. 

*Komieiiiis  XIX,  85. 

«Noptanns  rionillnf  X,  t06. 

*Koniua  IX,  3Q. 

•Nonnita  XII,  81.  83. 

*Rorbanii0  XX,  3,8.  XXI,  93. 

llordaleUen,  Grabet  der  Herrn  Y. 

laenburg  XU,  97. 
19orvi«  XVJIl,  177. 
KoricoruJD  al»  f.  AU. 
fNoiicam  XU,  %-  XIU,  U. 
Ilovidonnin  (liyoo)  XI,  4. 
•Koviumacam,  Novioroagam,  ?io. 

viomagtts  VII,  {3.  (A.  M.)  XV, 

170.  XXI,  38^ 
*19ovesi,am  l,  1Q7.  XXI,  38.    - 
Kumeria  (dea)  XVII,  172. 
Namerua,  i^U  miliiairiach  -  techni- 

acher  Ausdruck  ^\lf  133. 
•^  Briiuinjiiii  TrifWiUeM^  ll^  132. 
Hondinator  a.  iUrcHC^W 


Nuaaia  X,  68. 

•Nympha  Brigantin  XVUI,  238. 
•—  Elauna  XVUI,  23Q. 
«Nymphae  11,131.  XVUI,  239. 24ej 
*^  Augusli  ek  genins  pngi  Aroa.i 

nakiom  XVUI,  238. 
üymphaenm  au  Dormagen  XXi,  54. 
üympbe,  BronzeakakueUe  VII,  66. 
—  Relief  an  d.  Sftule  von  Cuaay 

VUI,  14. 

O, 

0  einfach  atakk   doppelk  geachrie- 

ben  XV,  96. 
*0.  C.  S.  (Ob  civeaservakoa)  XVUI, 

134. 

*()St)'  ^'^^^^^^^ff  der  Sigton  VII, 

*0b  mercea  rit»  cnnacrTntna  XVUI, 

116. 
Obbae  XXI,  60. 
Oberbesback  B.  A.  X,  43. 
Oberbreisig,  FreakogenAlde  in  der 

Kirche  XV,  2^2, 
Obercaaael,  Rom.  Caatell  V,  l|3ft. 
Oberdonauskraaae  der  Feukiog.  Ta. 

fei  IX.  63. 
Oberbtuaen  bei  Kirn  an  d.  Nahe, 

CeUiscb.röm.  GrftberXXUI,  183. 
Oberkail,  Kr.  Wiltlicb,  R:  A.  V, 

421. 
Qberkirchen ,  Kr.  Sl.  Wendel,  R. 

A.  I,  105.  XVUI,  2dl. 
Oberlauch,  Kr.  Bikbnrg,  R.  A.  II, 

146. 
OberlinzweilA'r,    Kr.    8t.  Wcndel# 

IL.  A.  I.  104. 
Oberlinzweiler,   alke  Gebinde  X, 

30.  -^ 

Oberweiu,  Kr.  Bitbnrg,  R.A.>I,35. 
Qberweael,  unichke  röm.  MedniU 

loDs  XIX,  155. 
OberwiiUer,  Inaehrilt  X,  lOa 
Obladen,   rÖm.   Üiederlaaanng  (?) 

V,  244.      . 
'Oßokos  yavitU>ji  XVU,  111. 
*Occo  IX,  31. 
Ockfen,  Kr.  Snariivg^  R.A.  Yli^ 

UZ. 
•Ockavia  I,  116. 
•—  MaroallfiUf,  156« 

7 


• .  •    ' 


-    60    - 


«OcUviof  Exomnias  XXII,  131. 
•-.  Fronio  XlII,  26.  34. 
•—  Maternag  I.  116. 
Octodorufl  (Martigny)  XI,  6.  16. 
Odilienberg   im   £Ubss,  röm.  Be- 

festigang  XVI,   127.- 
Odysaeus  in  Irland  and  am  Rhein 

Xtn,  11,  14. 
~  daa  Palladium   raubend  X,  74. 

—  unter  dem  Widder  II,  61. 
Oelkrüglein  V,  408.  409. 
Oenomaus  II,  65. 
Oggersheim  in  d.  Pals,  R.  A*  X, 

11. 
Qblweiler  bei  Simmern  R.A.  XXIII, 

lö4. 
Ohrenhofen    bei   Trier,  Münifund 

XXIII,  181. 
Ohrringe,  röm.  IX,  25.  39. 
*Otifoe  i  Xaftnga  i7<fo^7  XVII,  223. 
Oleiticos  s.  Colonia. 
«Olino  III,  162. 
01k  bei  Trier,  R.  A.  III,  71. 
«Ollaria  XV li.  119. 
Oiloudius  8.  Mars. 
Olloy  (Belgien)  R.  A.  XI,  39. 
«Olympus  IX,  129. 
*Omni  impendio  suo  XV,  61.  93. 
Onina,  Emfaing  keitiaoher  Namen 

XVIII,  122(2). 
Onadorf',  Kr.  Saarburg,  r6m.  Co.« 

lonie  VII,  160. 
Opferdaratel langen   auf  rdm.  Ma- 

tronenateineo  Xtl,  57.  TaM.  II. 

2.  XX,  98.  XXIll,  €5. 
Opfermeaser  V,  407.  410. 
Opf«rsebali»i,  röm.  II,  46.  48.  49. 

III,  126.  V,  408.:409.  4il.  IX, 

31. 
Opferstfttte  der  Matronen  zu  Uel. 

men  Wilit  126. 
Opleriische    auf.  Matronenateinen 

XX,  99. 
Opferaag ,  Fragment  eiuea.  ReliefW 

VIII»  128.  Taf.  III;.  lY.  5. 
Oppenheim  am  Rhein,  R.  Inacbrlft 

lil,  8a       . 
*Oppidum  Bunnense  I,  1« 
->-^  Gcuviiatioram  XVIlI,  40. 

—  Ubiorum  XVII,  48.   —  Grub, 
dang  XV,  4.  :      .      <. 

«Oppiuf  Vll^.64.  .Vlli».  162.  .    - 


*Oppiaf  Ibliomarins  XV,  87. 
Opplingen,  Kant.  Bern,  HOncfnnd 

XXIII,  120. 
*Opponius  Patcrnus  III,  99. 
»—  Zoiltts  III,  99. 
Ops,  Okcanos,  Feaeraltar,  Gem. 

menbild  XV,  129.  Taf.  11.  X 
«Optaeio  I,  92. 
«Optatua  XIII,  90. 
«Opto  att  mihi  terra    levis  XVII, 

105. 
Opopop  8.  Mercorius. 
*Orcilirix  XV,    145. 
OrellJ,  J.  C.  Inscriptiones  helre. 

ticae,  Turici   1844.  IX,  53. 
Orestes  Flacht  von  Tauris  s.  Iphi. 

genie. 

—  und  Telepbos,  Gemmenbild  III, 
92.  Taf.  III.  1. 

*Oriens  III,  164. 
Ornamenta  consularia  VIII,  111. 
Orpheus  und  Bellerophon  II,  57. 
Orschols,  Kr.  Saarburg,  MQnifund 
•  VII,  158. 
Osimo,   Münistfttte  der  Oslgothen 

V,  48. 
Osning  (Teutob.   Wald)    XVI,  P7. 
Osninch  (Wald  auf  d.  linken  Rhein. 

Seite)  I,  26. 
Ostara,  deutsche  Göttin  in  d.  Rhein« 

gegend  XXII,  88. 
— ,  Bedeatng  und  Wesen  d.  GiVttin 

XXII,  92. 

—  und  die  h.  WalpurgisXXII,  92. 

—  ihr  Cttit  bei  den  Sigambern  n. 
Cheruskern.  XXII,  91. 

Osterfeuer  XXll,  90. 
«Otncilia  XVIll,  229. 
*—  Matrona  XIX,  107. 
Ottweiler,  Grafflchaft,  R.  A.  X,  12. 

—  Gallische  MAnaeu  XXI,  7^. 
Otsweiler    im  Hersogtb.    Birken. 

feld,  etrusk.  Goldschmnek  XXIll, 

19ä. 

P« 
•P.  M.  (Plus  minus)  XX^  124. 
•P.  P.  (Primipiläris)  Vlll,  111. 
Pa  VII,  79j 
«Pabeous  (//to>/ffxof)V,3l7.  Vli, 

79.  XI,  167. 
n>acatiiniits  Qartuv  XX4lf,  7^. 
«Paeatna  XX/y  87v  '• 


--    M    - 


«Pacilaf  Prifcttf  III,  163. 

•Paenula  XV,  61.  93. 

•Paesio  IX,  30. 

•Pa.esto  IX,  30. 

PafTrath,  Kr.  Mülheim,  alte  Töpfe« 

reien  XXI,   172. 
Pagus  ambitivus  II,  4. 
•^  Arugnaliuin  XVIll,  238. 
_  Trichorius  XVIH,  4. 

—  Tacinchove  XV,  29. 
naiCay  XIII,  111.  XX,   177. 
Palaestina  XIII,  38. 

♦Palatina  (tribua)  VIII,  110.  111. 

XX,  38. 
Pallas  als  BescliQtserin  der  Schiff. 

fahrt  XIII,  10. 
Schlangengöttin  XIII,  12. 

—  Relief  aus  Nimwegeii  VII,  38. 

—  Brastbild  aus  Bronze  VII,  66. 

—  Statue  von  gebrannter  Erde 
IX,  23.  —  BronsesUtuette  IX, 
24.  —  Standbild  aus  Kalktnff 
XVIII,  73.  Taf.  II. 

—  s.  Athene,  Minerva. 

Pallast  Constantins  des  Grossen 
SU  Constantinopel,  Lage  und  Be- 
schreibung desselben  V    17  ff. 

—  des  Ostgothenkönigs  Theodo. 
rieh  SU  Ravenna ;  Beschreibung 
desselben  V,  46. 

Pallium,  Kleidung  gelehrter  Chri. 
sten  des  Alterlbums   Xllf,  142. 

—  —  derchristl.  Frauen  XIII,  144. 
annoniorum   Alac   s.  Ala  prima, 

P  secunda. 

•Papiria  (tribus)  VII,  49. 

*Papius  Fortunatus  VIII,   159. 

*Paratus  XIII,  97. 

•P«ris  X,  6. 

—  und  Helena  II,  65. 
Parkanlagen    und  Villen    der  Ka- 
rolinger V,  l4l. 

Parthenay-le-Vieux,  der  Herr  t. 

Parthenay  and  der  h.  Martinus 

XII,  105. 
Parthenope  XVI,  25. 
*Parthica  eipeditio  XII,  2. 
*rarthlcus  II,  90. 
•Paterna  I,  85.  V,  340. 
Paternia  Proba  V,  3l9 
•Patern inus  XiX,  63. 
•Patemius  IX,  130. 


«Patemna  VII,  63.  VIII,  163.  JK, 

30.  XX,  49. 
*-.  Clementianus  XIII,  79. 
*~  Maternus  XVIll,  242. 
•—  Vitalis  XVIII,  242- 
•Patricus  IX,  30. 
Patteren  bei  Jalicb,   R.  A.  XIX, 

95.  101. 
Pauli  ep.  ad  Uebr.  c.  XI.  als  Vor. 

wnrf    der    Deckengemälde    an 

Branweiler  XI,  93. 
«PauUus  XIII,  85. 
«Paulus  Vettius  Restitutus  XI,  21. 
— ,  Apostel,  gefesselt.  Deckenge-. 

milde  su  Brauweiler  XI,  119. 

—  Einsiedler,  Deckengemälde  an 
Brauweiler  XI,  97. 

«Pausat  XII,  79,  82. 

Pausilypon  XVI,  23.  26. 

•Faventinus  IV,  l42. 

«Pavitinns  XV,  83. 

•Fax  (dea)  IX,  21. 

«Pedatura  III,  98. 

«Peirulius  VIII,  162. 

Pelm  bei  Gerolstein,  R.  A.  III,  96. 

Penelope  und  Hippodamia,  Relief 

eines  ThongefAssea  V,  342.  Taf. 

XIII.  XIV.  3-5. 
•Peninus  optimus  roaz.  XI,  22.  a. 

Juppiter. 
Fenneluci  (Villenenve)  XI,  5.  10. 
•Feregrinus  V,  237.  XXIII,  150. 
Perlach  XX,  24. 
Ferien  in  Grftbem  XXIII,  74. 
•Perennis  XI,  20. 
«Perrimus  IX,  30. 
Perscheid   bei  Oberwesel,  MOni. 

fund  VII,  166. 
Persica  s.  Diana. 
Personennamen  auf  io.  I,  94. 

roarus,  mara  XV,  90. 

Peterlingen  IX,  56. 

«Petillius   Cerialis    Caesius  Rufna 

XX,  35. 
Petorritum  VIII,  131.' 
Petrarca  in  Cöln  XXII,  81. 

—  epist.  1,4.  erlftulert.  XXII,  81« 
Fetriaoa  ala  s.  Ala. 
*Petronia  Justina  XX,  127. 
Petronius,  Satiric.   cap.  30  erlAo« 

tert  IV,   162. 
*»—  Aquila  V,  321. 


^  di  ^ 


*?elton\üi  Mamerlinusyill,  117. 

»Petrulias  VllI,  162. 

Petras  im  Kerker,  Deekengetnftide 

sn  Branweiler  ll,  106. 
^  und  Marcelliddk, —  Xf, 

104. 
Peutint^erscbe  Tafbl ,  Str^akk  von 

Trier  oacli  Cöln  I,  121. 
^   —  Strasse  t.  CÖln  nach  Bin. 

gen  TU,  70.  (A.  M.). 
vom  Rhein  äach  Jdlioitia- 

gas  IX,  63. 
Iläint   nach  Aimwegen 

XXI,  38. 

—  —   daiia    gehörige    Schriften 
IX,  tß8. 

Entstehung  und  Alter  der. 

selben  IX,  l7l. 

—  —  Auffindung  der  vermeintli. 
chen  ersten  Karte  XIT,  167. 

PfaUfeld  beiRhcinrel8,rAm.  Denk. 

mal  II,  148. 
Pfalskyll,  Kr.  Bitburg,  R.A.  1,43. 
Pfau  auf  Matronensteinen  ^X,  97. 

Tat  II.  2i  b. 
Pfeifchen  in  Gestalt  eirier  Ente  V, 

414.  Taf.  IX.  X.  3.  4. 
Pfeilgift  der  Franken  V,  24l. 
Pferd  als  Symbol  bei  Galliern  u. 

Germanen  XVItl,  123. 

—  Thottflgur  VU,  61. 
Pferdegeschirr      in       G^abhfigeln 

XVIII,  60. 
Pflugschaar  j  röm. ,  XVI,  89.  Taf. 

III.  2. 
Pfote  von  Bronse  IX,  32. 
Pfsllingeti,  Gräber  X,  79. 
Phallus  als  SchifPsverziprung  XIY, 

40.  —  Symbol  rar  Abwehr  des 

Ifeldes   und    schftdilicher    Zan. 

berei  XIV,  41. 
Pharamund,  FrankenkOnig  I,  116. 
Pharos  VII,  86.  (A.  M.). 
*Philetes  Xlil,  27. 
Philippsweiler,  Kr.  Prflm,  R.  A. 

III,  62. 
Philoctetes  auf  Chryse,  Gemmen. 

bild  XV,  122.  Taf.  I    7. 

Lemnos,  XV,  124.  Taf  I.  8. 

Philomenus  Xlir,  27. 
^Pboeninus,  Pvocninus  (deinf)  XI, 

22. 


Phrygischer  Ctilt  XXHt,  50. 
Phrygische   Mütse  XXI,  122. 
«Picens  Xlil,  78 
Picentiana  ala  s.  Ala. 
Picentina  ala  i.  Ala. 
Pickliessem,  Kr.  Bitborg,  R.  A.  IV, 

209.  V,  418. 
*Pie  Xlli,  110. 

*77i€  itaic  XVI,  76.  XVII,  224. 
♦77if  C«o<'€  XVI,  76. 
*//4«   Cnaäis  iy  txya^Qli  XIII,  113. 

XVI,  75. 
•77if  foonic  xflfliw^   V,   320.  Taf. 

XI  u  XII.  VII,  169.  XIII,  113. 

XVI,  75. 
•77if  xai  tvtvxi  XVII,  223. 
Pieterlen ,  Kant.  Bern,   Mflnafund 

XXI II,  112. 
Pilae  in  Hypocausten  IV,    117. 
♦PImnus  {1}  IX,  137. 
«Pinarius  Cornelius  Ciemeni  Ix, 

35.  43. 
«Pingese  opidum  XVI,  181. 
Pinie   und    Pinienapfel ,    Symbole 

von  Tod  u.Grab.  IV,  195.  XVI, 

49.  57. 
Symbol  imCybelen.  n. 

Nithrascnlte  J^VI,  50. 
^   —  — ,  auf  Matronensteinen  nn. 

ter  den  Fruchten  des  Ffillhorns 

XX,  88.  XXI,  173. 
—    auf  röm.  GrabdenkmA« 

lern  XVI,  51.  53. 
^Pirnas  IX,  30. 
«Pitanus  XVIII,  239. 
•Placentia  I,  83.     . 
•Placidus  X,  48. 
Planetarischer  Götterkreis  IV,  147. 

VIII,  145  ir. 
Planeten,    Zahl  und  Ordnung  bei 

den  Alten  IV,  153.  V,  404. 
Pianeten.Götter  in  bildlichen  Dar. 

Stellungen  t 

—  —  Auf  Gemälden  aus  Pompeli 
IV,  163. 

einem  bronsenen  Schilf. 

chen  ans  Montpellier  IV,  l64. 

—  —  —   Manien   des  Antoninns 
Pius  IV,  167.  168. 

_   einem  Gefflsse  v.  IVeU 

llngen  IV,  l76. 
—   Yotivaleitten   Von   Go. 


-    ^3    - 


dramstein   oei  Landau  iV,  173. 

174.  ~  Kastei  bei  fttains  IV, 
172.  —  Blaina  IV,  1 71.  —  RoU 
tenburg  IV,  l44.  Taf.  IIl,  5.  IV, 

175.  XXIII,  54.    —   Speyer  IV, 
.    172.  .      . 
Planeten.Götter  auf    eider  Zange 

an«  Erz  VIII.  |4Ö. 
—  —  _  miUelaiterlicben  Trink. 

kannen  XXII,  128,  134. 
•PlarianttS  IX,  212. 
•Platoriu«  Nepos  XIII,  64.  67. 
Plaitirte  Schüsseln  XI,  172. 
«Planiilla  XVlIi,  23Ö. 
Plinias  See,  bist.  nat.  Hb.  XXX VII, 

c.  75  erUntert  X,  8'2. 
^Plotina ,     unedirte   Münze    ders. 

XI,  56.  Taf.  1.  6. 
Plors    und    Scbilano    verschüttet 

XVII,  138. 
•Plus  menus  V,  333. 
•-.  minus  XX,  124. 
Pocillator,  Statue  aus  ßronseVIi, 

67.  ,    . 

•Poeninua  (deus)  XI|  21. 
«Polientina  (tribus;  XVI,  136. 
«Pollia,  Polia  (tribus)  11,92.  VII, 

52, 
fPoliio  XIII,  67. 
Pollio ,    trig.  tyr.    3.     Unecbtheit 

des  Vaierianiscben   ßriefea  IV, 

47.  Itro.  13.  XII,  164.   , 
^Polycarpe  bibe  feüz.  XI il,  113. 
*Pompeia  Sexta  XVUl.  127  (2). 
^Pompcianu»  XII,  12. 
Pompeier  in  Gallien  XXI,  83. 
Pompeii  Trogi,  Stammtafel ^Xl,  85. 
♦Poropeins  XV 111,  127  (2>,    XXI, 

84. 
*—  Acilius  XXII,  131. 
*—  Longinas  Xtil,  26. 
♦—  Secundus  IX,  140.       ,    . 
*Pomponias  Uyginus  III,  164. 
♦.—  Bufus  111,  ^63. 
*—  Secundus  II,  lOl. 
^Poroptina  (tribns)  XX,  55. 
«Ponderarium  XI,  29. 
*Ponen,  Pedico  qui  tenet  me  modo 

V,  221. 
Pont  bei    Geldern,   R.  A.   XXIII, 

176. 
•Pontifez  Deanae  XV III»  127  ^2). 


«Pontns  VII,  63.  ix,  ,^0. 
*Poppias  Secundinus  VII,  156. 
•Porparcns  IX,  31. 

noe&fiiioy  xvu,  {li. 

*noQ(fVQig  IV,  l8i. 

Poseidon-Hermes  XII,  19. 

^Postumiua  Polens  I,  35. 

Postumus  in  Gallien  IV,  4j.  ^ 
Resident  desselben  Cöln,  nicht 
Trier  VIII,  83.  —  Ein  Gallier 
von  Geburt  Xll^  lä9.  —  ZeiU 
bestimmung    seiner    Herrschaft 

XII,  160.    —   Unedirte    Hcrcii. 
les.Münae  des  Kaisers  ^V,  153- 

— ,  Victorinus  ti.  Tetriciis  in  Gal. 

lien.  Historische  Skizze  IV,  45. 
•Polens  I,  35.  XVII,  200. 
♦Pottina  XXI,  70.  177.  Taf.  lll.  6. 
•Pr.  Pr.  Erklärung  derSigien  Vlil, 

119, 

(sa  Pro  praetore)  II,  102. 

Pri^efectus,  Anführer  von  Uülfsco- 

horten  XIII,  50. 
•—  alae  III,  100.    VU,  lo7.    3^1, 

149.  XIII,  78. 83.  XVI,  105.  108. 
•—  auziliorum  XVI,  lOß. 
♦—  ctassisGerm.  P.  F.  VIII,  166. 
*^  cohortis    yil»    167.    XII,    2. 

Xlil,    83.  86.   XVI,  103.    108. 
.  XVIII,  241.  XIX,  62.  XXI,  88. 
•—  fabrum  Xlli,  83. 
♦—  legionis  X,V,  71. 
♦—  praetorio  II,  104.    VIII,  110. 

113. 
Praefurnium  IV,  118. 
Pra>epositua,  Rang  im  rOm.  Heere 

XIII,  54. 

* —  copiarum  expedit.  Germ.  sec. 

XII.  2. 
* —  equitum  singulariorum  XVIII, 

203. 
•Praeses  optimus  XVI,  108. 
Praetoria  s.  Augusta,  cohors  sep- 
.  tima. 
•Praetorium  in  ruinam  conlapsum 

VIII,  158.. 
•Pretextos  Florenlinus  XII,  195. 
♦Prianus  XIII,  203. 
Priapus  111,  l46.  . 
•Pridianua  IX,  30.      . 
Priesterin  zu  Pferde,  Bronzestatue 

XI,  169. 


~    64    -- 


'«Primani  III,  98. 
»Primania  Primula  XVI,  135. 
«Primanius  Primulus  XVI,  135. 
*—  ürsulu»  V,  290. 
•Primigenia  XXIII,  88. 
«Priminius  XII,  47. 
'»PriminuB  IX,  30. 
«Primilius  IX,  30.  X,  48. 
•Primiliva  XXII,  138. 
•Primitivu»  XV,  19. 
•Primiü»  XU,  55. 
•Primopiltts  XIII,  41. 
•Primula  XVI,  135. 
♦Primolas  XVI,  135. 
*Primu»  I,  83.   III,    164.   V,  240. 

IX,  30.  XII,  54.  XVIII,   123(2). 

XIX,  85. 
•PrUcioius  XXII,  133. 
•Pfigcinus  IX,  30. 
•Priacos  III,  163. 
•PrivaU  XVII,  200. 
Privatrecht   der  deutachen  Stftm» 

me   unter  der  rOm.    Herrachaft 

IV,  26. 
«Pro  pietate  II,  103. 
»Proba  V,  319. 
Probua  führt  den  Weinbau  in  Gal. 

lien  ein  II,  19.  VIII,  28. 

—  Feldzüge  gegen  die  Deutschen 
VIII,  25. 

—  Beaiegung  des  Proculua  VIII, 
34. 

—  Münaen  dea   Kaiaers  IV,    202. 
VIII,  32.  XVIII,  230. 

Proceaaionen  um  die  Grenaen  dea 

Kirchapiela  XX,   133. 
*Procon8ul  provinciae  Marbonnen- 

aia  XII,  195. 
Proculua  I,  124.  III,  163. 

—  durch  Probus  beaiegt  VIII,  34. 
♦Procuralor  Aug.  XIII,  7b. 

♦—  Augg.  VIII,  121. 

•—  provinciae   Aatnriae   et    Gal- 

laeciae  XIII,  70. 
♦ Uelgicae  VII,    167.   XVI, 

108. 

• Ciliciae  XVI,  108. 

* —   —   Germaniae  inferioria  VII, 

167. 

• auperioris  VII,  167. 

* utriuaque  XVI,  108. 

# Lnaitaniae  XVf,  108. 


^Procnrator  provinciae  Manretaniae 
Caeaarensia  XVI,   108. 

• Raetiae  XVI,  108. 

*—  viceaimae  hereditatum  XII, 
2.  6. 

Prometheus,  durch  Herkulea  ent- 
fesselt, Relief  an  der  S&ule  ▼. 
Cussy  VIII,  21. 

Pronaea  (Prüm)  Fl.  VII,  88.  (A.M.). 

•Pronaeum  aedis  divi  Pii  II,  105. 

Propigneum  IV,   118. 

Propinare  XIII,  109. 

*IJQ07ttye  fii  xa&rif  XVI,  76. 

♦Prorcta  er  classe  V,  317. 

•Proserpina  (dea)  III,  91. 

—  Raub  derselben.  Relief  einea 
Sarkophages  V,  373.  Taf.  IX.  X. 
1.  2. 

*Prospectua  IX,  129. 

•Provincia  Achaia  XII,  195. 

*—  Arabia  XII,  195. 

♦—  Asia  XII,  2. 

"»—  Asturia  XIII,  70. 

♦-  Kelgica  VII,   167.   XVI,  108. 

*-   Britannia  II,  102. 

*—  Cilicia  VII,  107.  XVI,  108. 

*-  Gallaecia  XIII,  70. 

•~  Germania   inferior    VII,  167. 

XVI,  108. 
♦ superior   VII,  167.   XVI, 

108. 
"^o  Hispania  citerior  XII,  2. 
*—  Lusitania  VII,  167.  XVI,  108. 
« —  Mauretania    Caeaarensia    VII, 

167.  XVI,  108. 
•—  Raetia  II,  102.  VII,  167.  XVI, 

108. 
♦—  Thracia  II,  102. 
Prüm,  Geaindemftrkte  XVIII,  232. 
♦Pruso  IX,  74. 
Psyche,  Gemmenbilder  aus  Aachen 

und  Burtscheid  II,  72.  Taf.  V.  1. 

VIII,  142. 

—  und  Cupido ,  aymbol.  Sage  II, 
67.  —  Denkmft4er  der  Kunst  II, 
70. 

Publicattons  de  la  sociM^  htato. 
rique  dans  le  Grand-Duch6  de 
Luxem bourg  1846 — 51.  6  tom. 
XIX,  125. 

«Pnblicius  VII,  167. 

•Publius  Clodiua  IX,  147. 


—    55    — 


*Poblio0  Crescens  XX,  49. 

♦_  Martinus  XV,  86. 

•—  KeD(alui)  IX,  21. 

•Puden»  VII,  50. 

Pudicitia  ,   Chaicedon  -  Fi^ur    des 

Weydener    GrabmaU    III,    145. 

V,  405. 
•Punicius  VII,  45. 
•Pupinea  (tribus)  II,  103. 
•Populo  (s=s  populo)  V,  333. 
•Pasinnionins   XII,  4,*). 
«Pusua  V,  2.^7.  XXIII,  150. 
Pttteoii  XVI,  24.    ^    Tempel  des 

Juppiter   Serapis   —    Villa    des 

Cicero  XVI,  29.  —  Hafendamm 

des  Augustus  —  Brücke  des  Ca- 

ligula  XVI,  32.    —  Ampbithea. 

ter,  Labyrinth,   Solfotara  XVI, 

44  fr 
Pyramus  und  Thisbe,   Elfenbein- 

relief  XI,  124. 
Pyrmont  im  Eizthale,  Geschichte 

der  Herrschaft  XIX,  111. 


*Q.  (=  Quaestor)  II,  97.  III,  47. 
•Q.  (=s  Qnaestionarius),  Sigle  rai« 

liiairiseher  CbargeA  XXi,  94. 
•Q  statt  Qu   in    Inschriften   XXI, 

90.  XXIII,  70. 
•Qartus  XXUI,  70. 
Quadcn  IV,  21.  XV,  192. 
Quadrat,  mystisches  XXIII,  102. 
*Quadratia  Primitira  XXII,   138. 
«Quadribis  XVfU,  239. 
Quadriburginm  I,  U3.  II,  132.  X. 

63.  XXIli,  40. 
«Quadrubiis  (dis)  IX,  75. 
•Quadrvif  XVIII,  239. 
*Quadruvibus  XVIII,  131. 
•Quaestor  II,  105. 
«—  provittc.  Arhaiae  XII,  195. 
Qualburg  bei  Cleve,  R.  A.  X,  63. 
—  und    Ryndern,  röm.   Ansiede- 

lungsorte  XXIII,  32. 
^Quartionins   Secundinui   X,    48. 

XV,  55. 
•Quartus  XXi,  55. 
Queihiyitipben  ,  bildliche  DarsteU 
'   longen  derselben  bei  den  Alten 

VIII,  -P9. 


•Qui  militant,  —  qni  milttaYernnti 
Unterschied  der  Formeln  in  Mi« 
litair.Diplomen  XIII,  100. 

•Quieta  IX,  137. 

•Quietus  XVI,  105.  XIX,  92. 

•Quindecimvir  sacris  facinndisXII, 
2.  6. 

Quint  bei  Trier,  röm.  Ring  mit 
einer  Gemme  XXI,  66. 

•Quintilianus  IX,  31.  Taf.  L  4. 

*Quintinius  XII,  45. 

•Quintius  Philetes  XIII,  27. 

•Quintus  VIII ,  163.  IX ,  30.  39, 
I3j.  X,  48. 

•—  Aufidius  XV,  206. 

•—  Preteztus  FlorentinusXII,  195. 

•Quirioa  (tribus)  XI,  30.  XX,  38. 

*Quirinus  XX,  49. 


Rabe    als  Symbol    im   Mithrascult 

XXI,  49. 
Attribut   auf  Matronenstei- 
nen XXIII,  69. 
•Raburius  Festus  XX,  55. 
Rad,    Symbol    des    Donnergottes 

XVIII,  208. 
Radbeschlige  XVIII,  82. 
Radenberg,  Kr.  PrQm,  R.A.  XIV, 

176. 
Raeren  bei  Aachen,  Fabrik  mittel. 

alterlicber  Thongef&sse  VUl,  149. 
lüU 
•Raelia  II,  102.  VII,  167.  XVI,  108. 

—  Weinbau  daselbst  II,  13. 
•Raetorum  cohors  s,  Cob.  secunda, 

septima. 
•Raetus  I,  82. 
Rambouz,  Umrisse  zur  Veranscbau- 

lichuog    altchristlicber  Kunst  in 

Italien  XIX,   136. 
♦Rami  XVIII,  242. 
Rando,   Alamannenkönig  I,   113. 
Rangordnung  der  Anführer  im  röm. 

Heere  XIII,  52. 
^Ranroaldus  V,  323. 
Uappenegger,  Pb.   W.,   die  rÖm. 

Inschriften  im  Grosshertogthom 

Raden.  Mannheim  1845.  IX,  73. 
•Rarus  IV,  l42. 
Rastatt,  Meroving.  Münze,  Thier. 

Bgurev  III,  199. 


-    515    - 


Palh,  Kr.  SrhUiden,  miUelaUer* 
liebe  GefAsse  XXU,  134. 

Raub  dcfl  PalUdimn»  Yaf engeniftlde 
II,  61. 

—  der  Pcoaerpioa,  fielief  an  einem 
Sarkophage  au  Aachen  Y,  373. 
Taf.  IX.  X.  l.  2. 

RAuclierbucbscbeQ  IX,  27.  4U 
BftucherpranQeioGrlbcroXXI,  19. 
Ranraci   s.  Cohofg   prima   Sequa- 
DOrum  et  Raarapocum. 

Rauracornm  Auguita  s.  Aognata. 

Ravengirshurg,  Portal  und  Tharme 
der  KloBterkirche  XII,  119.  Taf. 
Vll — X.  >~  Gescbichte  d.  Kirche 
und  des  Kloafters  Xil,  125.  ~ 
Grabinschrift  der  Stifter  der  Abtei 
XIV,  193. 

Ravenna,  Palast  des  Theodorich 
V,  46.  —  MünxslÄlte  V,  48.  — 
Trajans  Wasserleitung  durch 
Theodoricb  wieder  hergestellt 
V,  68.    * 

*Rega1ianus,  unedirte  Mfinze  des 
Kaisers  XI,  f>9.  Taf.  II.  12. 

Regen8burg,cabbalistiscbe  Inschrift 
XXIll,  99. 

•Reginlinda  XXIU,  177. 

♦Reginus  X,  48.  XV,  83.  XVI,  70. 

«Regnus  XVII,  195. 

•R^guUi^us  X,  48. 

Reifen  von  Eisen  XVIII,  83. 

Reip ,  A.  Dr. ,  |Iaus  Bürgel,  das 
römische  Burungum,  nach  Lage, 
Üamen  und  AUerthümern.  Cre- 
feld   1855.  XXIII,  141.  Taf.  V. 

Reiterstatue  des  OstgotbenkAnigs 
Theodorich  V,  1.  99. 

—  von  Roltenburg  IV,  145.  Taf. 
I.  If.  5.  6. 

Remcbingen  in  Baden ,  R.  A.  V, 
229. 

•Rpmi  XVIU.  Taf.  Y. 
Remmesweiler  ^  Kr*  Ottwei)er,  R. 
A.  X,  30. 

Remprum  pivHaa  a.  pivitas. 

Remschf  id  (ROmerscheid)  V,  243. 

^ReiQus  X,  104. 

Renaix  in  Belgien^  R.  A.  XI,  32* 

•Re1l|t^a  i:f,,2\. 

•CReiinius  Oriena  III,.  1^ 


Rennstraase  (Römerstrasse  y.  Trier 

nach  Meta)  X,  13.  19. 
Reol  II,  5. 

«Reparatio  reipubl.  XVI,  161. 
«Reparator  —  XVII,  225. 
«Ueple  XIII,   106. 
«Replete  XIII,  106. 
•Requiiscit  V,  323.  324. 
«Respublica  Aquensis  XXIII,  22. 
*—  Utikensis  III,   155. 
«Restionius  Restitutus  VII,  155. 
*Restitutia  Auroriana  Vlf,  155. 
*Restitutios  Aurorianus  VII,  155. 
«Restitutus  Vir,   155.  XI,  21. 
Rhadagais  II,  27. 
Rbea  Silvia  und  Mars,  Relief  eines 

rOm.  £ragefässes  1,45,  Taf.  I.  II. 
Rbeder,  Kr.  Easkirchen,  rOm.  Grft- 

her  1,127.  ~  Inschriften  1,85. 

V,  340.  —  MQnafund  XVII,  112. 
Rhein,   alter  Lauf   bei  Bürgel  V, 

238.  XXIII,  142. 
—  Theilong  vor  der  Insel  der  Ba- 
taver VIII,  57. 
Rheinbach  bei  Bonn,  Altertbflmer 

im  Flamersheimer  Walde ,  rftm. 

Wasserleitung  XIV,  170. 
Rheineck,  Schloss,  R.  A.  II,  82. 
Rheinlcls,    die    alte    Hatteaburg 

XV III,  38. 
RbeinUndische  Inschriften  berich« 

tigt  I,  86.  XV,  85. 
Rheinaabern,  R.  A.  XXIII,  90.  98. 

—  R.  Töpferwerkstätten  u.  ihro 

Produkte  XXlIt,  196. 
Rhense,  der  Königa^tuhl  VIII,  175. 
Rhenus,    Lauf  desselben  Vll,  ^9. 

(A.  M.). 
♦—  (deus)  IX,  18.  XVII,  178. 
Rbeordt,  Kr.  Geldern,  B.A.  XXUf, 

176. 
Rhodope  VII,  78.  (A.  M.) 
Rhftiische  Coborten   und  Alen  im 

röm.  Heere  XX,  104. 
•Rican  XV,  151. 
Rigodolum  II,  5. 
•Kiroaldns  X.V.  171. 
«Rimbaldus  XV,  171. 
Rinderopfer  Vll,  89. 
Ringet  röm.  II,  48.  49.  V,  ^23. 
n ip  chris|JicVteii  Gr||befi^  aa 

TrierVII,  84.  Taf.  I.  IL  Fig.  3^  ^  5. 


—    87    — 


Ringe  In  germ.  Grftbera  IV,  W^ 
XVIII,  60. 

—  goldene,    alf  Abielcben    des 
RitterBtandeg  XXII,  5ft. 

-"■  mit  Scbiasieln  XXII,  6l. 
Ringwftlie,  Bestimmang   «nd  fhi. 

vischer  Ursprung  VII,  ta3.  126. 
Uiol,  R.  A.  IV,  207. 
Rlfnsrier  XV,  194. 
«Riticiana  III,  198.  IV,  205. 
«Rtiiraas  X,  48. 
Roach  Smith,  Collectanea  anliqua 

XXIIt,  191. 
Röhl,    Kr.  fiitburg,  R.  A.  I,  42. 

III,  69. 
Rftmerfeld  V,  243. 
Römergraben  T,  240. 
Römerkanal  der  Eifel  XVI1I,214. 
Römerschanie  bei  Dreibansen  im 

Kr.  MarboTg  XXIII,  12. 
Römerspnren  im  Osten  des  Rbeins 

XXIII,  l. 
Römerstrasse  im  Allenwald«  bei 

St.  Wendel  I,  f04. 
~  aber  die  Alpen  Xf,  23. 

—  von   Argentoratum    naeb   Ve. 
lera  XX,  2. 

Aog.  Raaracorum  aneb  Bri. 

gentium  XIX,  5. 
Bingen  naeh  Trier  und  Neu. 

magen  III,  44.  No.  1. 

—  -*  BHgantia  nncb  Medielannm 
XI,  23. 

Rrigobtnne  bis  Abaaena  IX, 

178. 
^  -^  Burginatinm    nach  Arena. 

tinm  XXIII,  39. 

—  bei  Cannstadt  IT,  92. 
Cleve  XXII,  27. 

—  von  Cöln  nach  Bingen  Vfl,  70. 
(A.  M.). 

Ifensf   n ,   46.  48. 

XXI,  36. 
Westfalen  V,  946. 

—  —  Colonia  Traiana  naeh  He. 
diolannm  III,  195. 

^  bei  Ensdorf  an  der  Saar  X,  16. 
GelsdorCcr  Hof,  Kr.  Bitbnrg 

IV,  210.  V,  420. 

Haag  nach  lieamagen  I  V,2d7. 

—  -~  Kefersheiai  nach  Bingen  I, 
106. 


Römerstraase  von  Halm  ntoh  Nim* 
wegen  XXI,  38. 

•^  <«•  Uediolannm  nach  Aug.  Ratw 

rac.  XIX,  2. 

nach  Brigantiam  XIX,  4. 

Heti  naeb  Haini  IV,  94. 

Trier  XIV,  4. 

Hfilhelma.  R.  naeh  Wipper. 

fartb  V,  245. 

Neuss  nach  Zfllpich  II,  45. 

—  Aber  den  Poeninus  XI,  17. 
~  von  Pfaliei  nach  Noevel  XIII, 

24. 

—  bei  Rottenburg  IV,  140. 

—  im  Kr.  Saarburg  VII,  160. 

-^  von   Tbeudurum  naeb   Corio. 

Valium  III,  84. 
Trier  nach   Andernach  IX, 

195. 

Bingen  VII,  70.  (A. 

H.)  IX,  185.  XVIII,  3. 

Cöln  1, 120.  IX,  183. 

jHeta  IX,  183.  XIII, 

23.  XVII,  53. 
-^  ^  *-  — .  Rhejms  IX,  183. 

Strassburg  IX,  186. 

-«•  -^  Yetera  nach   Argentoml^p 

XX,  2. 

»  -^  WaaaerblHig  nach  Neubana 

III,  56. 
»  bei  Weilen  III,  200. 
Wintersdorf  an   der  Saner 

XUI,  23. 
**  von  Zalpioh  nach  Cöln  XXIII, 

82. 
.^  .^  ^  nach  Gamflnd  und  Nenaa 

IX,  183. 

Römisch«  Bauwerke  im  Trierlaehon 

IX,  I. 
— <  Bildniss6gur  ans  Amethyal  lY, 

18&.  Taf.  V.  1.2. 

—  Krieger  in  Eri  IV,  179.  Taf. 
Vn.  Fig.  10.  IL  V,  404.  Vli, 
167. 

—  celtische  Alierlhömer  imBer. 
ner  Seelande  V,  171.  Taf.  I.  II. 

*Rogatus  XXI,  88. 
*Rohinge  IX,  40. 
Rom,  UfflwAinnngen  des  Bodens  der 
Stadt  XVU,  152. 

—  Ursprünge  der  Stadt,   AnUeT 

8 


^    68    -- 


eines  rftm.  BrcgefAffes  1, 45.T«r. 

I.  IL 
Roma  auf  emem  goldenen  Ringe 

XXI,  66. 
_  anf  Nansen  XIV,  75. 
~  Bacchia  XIV,  91. 

—  Esa  aaf  dem  sogenannten 
Schwerte  des  Tiberius  XIV,  96b. 

—  Martia  XIV,  77. 

Gallica  aufd.  sog.  Schwerte 

des  Tiberius  XIV,  93.  96. 

—  Tyche  XIV,  82. 

..—  und  Sonnenaufgang,  Gemmen- 
bild XV,  134.  laf.  U.  11. 
«Romana  XXI,  42. 

•Romanus  IX, 30.  XV,  83.  s  Her- 
cules. 

*—  Serus  II,  93.  158. 

Romersberg  bei  AYallendorf  an  der 
Sauer,  röm.  Befestigung  II,  34. 

•Romula  Xil,  80. 

*Rongo  (aa  Burnngum)  XXI,  38. 
39. 

♦Roms  VII,  63. 

Roscbberg  bei  St.  Wendel,  R.  A. 

I,  104. 
V^osmerta ,  Wesen  nnd  Ursprung 

der  GAttin  II,  117. 

—  Votivsteine  derselben  11»  118. 
V,  337.  XIX,  92. 

—  Piastische  Darstellungen  XX, 
110. 

—  eine  keltische  Göttin  XX,  112. 
Rossnm  In  Gelderland,  R.  A.  VII, 

168. 
Ross  nls  Symbol  des  Todes  XVIII, 
123. 

Roth,  K.  L.  Dr.,  die  römischen 
Inschriften   des   Kantons  Basel. 

.    Basel  1843.  III,  159.  IX,  61. 

Rothenberg  auf  dem  Schwarawald, 
R.  A.  I.  74. 

Rottenburg  am  Neckar,  röm.  Nie- 
derl.  I.  71.  —  Rom.  Alterth., 
Inschriften,  Grabmooumente  etc. 
IV,  140.  143.  VIII,  173.  XIII, 
202.  XV,  53.  XVI,  133.  XVIII, 
221.  227.  XIX,  160.  —  Kolti- 
sche Alterth.  XVIII,  226. 

Rottweii  (Arae  Flaviae)  I,  73. 

^Rorec  XXI,  70. 


Ronles,  J.  E.  G.,  Mömoires  rar 
les  magistrats  Romains  de  In 
Belgiqne.  Brnxellesl843.  V,390. 

«Rubecundus  XVI,  70. 

•Ruccavius  VII,  63. 

•Rucarus  IX,  29. 

«Rucatns  IX,  29. 

Rndus  IV,  116. 

Ruemlingen,  Kant.  Bern,  Müna- 
fund  XXIII,  115. 

Ruetli,  Kant.  Bern,]lianBfnnd  XXIH, 

113. 
^Rufinins  Apronius  XI,  148. 
•RuBnns  IX,  30.    XV,  18.    XVII» 

200.  XXII,  138. 
*_  et  Faustinus  Coss.  II,  95. 
«Rnfus  111, 163.  VII,  63.  XX,  35. 

38. 
Rngler  XV,   189. 
Rnmnehae  s.  Matronae. 
Runenschrift  XXIH,  104. 
Rundwftlle  s.  RingwftUe. 
•Runo  IV,  142. 

Ropertus,  Abt  «u  Deuta  XV,  23. 
Ryndem  bei  Ciere,  R.  A.  X,  61. 

XVII,  221. 
eine  rftm.  Niederlassung 

XXUI9  35. 


•S.  T.  T.  L.  (Sit  tibi  terra  leris) 

XVII,  106. 
Sanlbnrg  bei  Homburg,  ein  Kastell 

des  Drusos  XXIII,  11. 
Saarburg,  röm.  Grabmal  Vll,  153. 
«Sabelias  II,  89. 
•Sabelins  VIII,  162. 
*Sabina  III,  163. 
Sabiniana  ala  s.  Ala. 
«Sabinilla  XI,  3. 
•Sabtnius  Candidus  VII,  40. 
«Sabinus  IX,  30. 
•Sabiulfus  XV,  170. 
Sablones,  Lage  dess.  III,  196. 
«Sacco  Xlll,  203.  XV,  83. 
•Sacer  VIII,  162.  IX,  30. 
«Sacerdos  Cos.  XI,  149. 
*—  Romae  et  Angusti  Vll,  45. 
«Sacerilla  XXI,  27. 
«Saceronia  Sacerilla  XXI,  27. 
Sachsen  XV,  200. 


-    59    - 


Sacra  Cobori  I,  12. 

^Sacrapuf  XI,  37. 

•Sacrilias  XI,  33. 

«SacrtiliuB  III,  47.  V,  3^7. 

•Sacsena  IX,  40. 

aSaeni  Vll,  62. 

Saule  voo  Cussy  VIII,  1.  —  Be- 
schreibung VIII,  8.  -~  Bild« 
werke  an  derselben  und  ihre 
Bedeutung  VIII,  12.  15.  —  Ur. 
sprang  und  Zweck  des  Denk, 
mals  VIII,  25. 

Saevatam  civitas  s.  CtTilas. 

Sagen  aus  Kunstwerken  entstan- 
den XII,  94.  XIV,  195. 

*Saibecia8  II,  86. 

«Salariarlus  XIX,  59. 

Salassi  XI,  23 

Salia  (Seilte)  Kl.  VII,  109.  (A.M.) 

Salier,  ihre  Unterwerfung  durch 
Julian  IV,  20.  22. 

—  Verhaltnist  snm  röra.  Reiche 
IV,  25. 

—  XV,  194. 
Salisso  IX,  188. 

♦Sallienuf   Pbilamenns  XIII,  27. 
Salmona  (Salm)  Vll,  90.  (A.  M.). 
•SaWianns  XIII,  86. 
•Salvins  Julianns  IX,  211. 
*—  üorbanus  XX,  38. 
^Salutes  pocolom  XIII,  144. 
Salabnrg    als    Römerstadt    XXII, 

29. 
Sammlungen   raterllnd.  Alterthu. 

mcr  im  Königreich  der  Nieder- 
lande Vll,  34.  IX,  17. 
*Sammonins  XVI,  6^. 
Samnlocenae  I,  72. 
*Sanctus  VII,  42. 
»Sandrandiga  (dea)  VII,  86.  XVU, 

177. 
«Santo  VIII,  173.  XV,  83 
^Santonos  XXIII,  117. 
St.  Saphorin  (Viviscns)  R.  A.  XI, 

10. 
«Sappus  XX,  55. 
Saranictts  s.  Juppiter. 
Saravns  (Saar)  Vll,  90.  (A.  11.) 
*Sarebnrcnm  XV,  167. 
Sargschriften  in  die  nntere  Seite 

der  Sargdeckel  eingegraben  XII, 

87.  92. 


Sarkophage,  altcbristl.,  in  Trier, 
übereinanderstehend  XII,  85. 92. 

—  mit  Bildwerken,  Kennieichen 
des  Alters  VII,  95. 

—  im  Weidener  Grabmal  III,  142. 
Taf.  VII.  Vlil. 

—  im  Museum  su  Cöln  VII.  94. 
Taf.  lil.  IV.  1.  2.3.  cf.  IX,  151. 

—  etruskischer  ans  Mannheim  IX, 
122.  Taf.  in. 

^  aus  Kleinwintersheim  XVI,  135. 
*Sarmatica  expeditio  II,  104. 
Sarmandus  (dens)  XVII,  181. 
•Sarrutus  VII,  63. 
•Satto  IX,  30.  XXII,  154. 
^Sattonius  Secundinus  V,  328. 
Saturn,  Darstellung  dess.  als  Ta. 
gesgoltheil  IV,  16]. 

—  bei  den  PhOnikiern  XXH,  68. 

—  Gemme  mit  der  Inschrift:  My- 
thunim  XXII,  65.  Taf.  I.  1.  a.  b. 

•Saturninus  V,  230.  VII,  64.  167. 

VIII.  121.   162.  164.  X,  106. 
^Satnrninus  Aarelins  I,  84. 
*-.  Ibliomarus  XV,  94. 
Satyr,  Gemmenbild  XVII,  127. 
«Saucns  Maximus  XX,  67. 
•Saxanns  Aug.  XVIII,  242.  s.  Her. 

cttles. 
«Saxsanus  IX,  140.  X,  107.  XVI, 

126. 
«Saxns  IX,  32. 
*Scanda*Deva  XV,  137. 
Schaab ,    K.   A. ,   Geschichte   der 

Stadt  Mains.  Erster  Band.  Haine 

1841.  111,   174. 
Schaafbillig ,  Kr.  Bitburg,  R.  A. 

III,  68. 

Schftdel  III,  77.  XII,  43,  XXIir,64. 

Schalen ,  Schüsseln ,  Töpfe  und 
KrQge  aus  terra  sigillata  mit 
Bildwerken  aus  Ifimwegen  VII, 
62.  und  Utrecht  IX,  27,  41. 

Schanz,   röm.  Befestigungsanlage 

IV,  5. 

Scheeren   in  röm,    Gräbern  X,  8. 

XXI,  14. 
Schellen,  röm  ,  II,  49.  IX,  32. 
Schild   und   Speer,   Symbole   der 

königl.  Gewalt  V,  127. 
Schildbilder  an  dcrlheodosiussftnlo 

in  Constantinopel  l,  78. 


-    W    - 


Schilder,  Urtpronf  derfell)«!! 

den  Römern  XV,  205. 
Schiffiversierungeni  rdin.,  aus  C6ln 

und  Genua  XIV,  38.  Taf.  III. 
Schiffweiler,  Kr.  Ottweiler »  alte 

Grftber  und  Gebftade  X«  41. 
Schlachtbaua,  rftm.  X,  49. 
Schlange,  Symbol  im  Mithrafeult 

XXI,  50. 
Schlangen  und  KrOten,  ienfl.  Sym- 
bole in  der  chrif tlichen  Mytho. 

logie  XII,  108. 
Schieid   im    Kr.   Bitburg,   R.    A. 

I,  40. 
Schieiden  im  Kr.   JAlich,   B.   A. 

XYI,  81.  Taf.  III. 
Schlenderkugeln  IX,  32. 
Scblien ,    Kant.   Bern,    Münifand 

XXIII,  113. 
Schlinge,  r6m.  XVI,  88. 
Schlosf,  röm.  VII,  68. 
Schlflsfel,  röm.  II,   49.  V,  413. 

VII,  68.  IX,  32.  33.  39. 
SchmelitOpfchen  IX,  31. 
Schmidhagenbach  ,     Rdmergtrasae 

nach  Bingen  I,  106. 
Schmidt,  J.  H. ,  aber  die  Römer. 

Strassen  in  den  Rhein  -  und  Mo. 

selgegenden.     Berlin  1833.  IX, 

168. 
Schmidt,  K.  W. ,  die  Oberdonau. 

Strasse  der   Peutingerschen  Ta. 

fei  T.  Brigobanne  bis  Abusena. 

Berlin  1844.  IX,  168. 
Schmidt,  Chr.  W.,    die  Jagdvilla 

Ton  Fliessem.    Trier  1843.    IV, 

196. 

—  -.  Baudenkmal e  der  röm.  Fe. 
riode  und  des  Mittelalters  in 
Trier  und  seiner  Umgebung  V. 
Lief.  Trier  1845.  VllI,  167. 

Schmitt,  Fb.,  der  Kreis  Saarlouis 

und    seine    nftchste    Umgebung 

unter  den  Römern   und  Kelten. 

Trier  1850.  XVI,  116. 
Schmiti,  J.  H. ,  Sitten  und  Sagen 

des  Eifler  Volkes.  I.  Heft.  Trier 

1856.  XXIII,  164. 
Schmucksachen   in  der  Sammlung 

von  Alterthamern  au  Utrecht  IX, 

24. 

—  aus  Gagat  XIV,  46.  Taf.  IV.  V. 


Schneemann ,  G. ,  Reran  trtveri- 
carum  commentatiol.  Trier  1844. 
IX,  156. 

—  ^  Das  röm.  Trier  und  die  Um. 
gegend  nach  den  Ergebnissen 
der  bisherigen  Funde.  Trier  1852. 
XXIII,  153. 

Schneider,    J.  Dr.,   Beiträge   cur 

Geschichte  des    römischen  Be. 

festigungswjesens  auf  der  linken 

Rheinseite  u.  s.  w.  Trier  1844. 

Vil,  120. 
Schönecken,   Kr.   Prflm ,  röm.  A. 

II,  146.  XIV,  172. 
Schöpfkellen  t.  Bronze  mit  röm. 

Stempeln  I,  75. 
«Scbola  in  Xanten  XXUI,  59 
Scholae  V,  25. 
Schreiber,    H.  Dr.,    die  ehernen 

Streitkeile,  sumal  in  Deutsch. 

Und.  Freiburg  1842.  II,  113. 

—  —  Die  Feen  in  Europa.  Freib. 
1842.  II,  117. 

—  —  Rom.  Alterth.  am  Ober, 
rhein.  Freib.  1844.  IX,  63. 

Schreibteug,  röm.  IX,  33, 
Schriften  des    histor.   Vereins  för 

Inneröstreich.  I.  Heft.  Gratal648. 

XVI,  104. 
Schriftsüge,  röm.,  aus  Utrecht  IX, 

31.  Taf.  I. 
Schröter,  Fr.  Dr.,  Mitibeilangcn 

des  histor..  antiq.  Vereines    fflr 

die  Städte  Saarbrücken  und  St. 

Jobann.  Saarbr.  i846.  1.  Abtb. 

XII,  172. 
Schüllerhof  bei  Stolsenfels,  röm. 

Befestigung  VIll,  174. 
SchQsseln,   Schalen   n.  s.  w.   der 

Nimweger  Sammlung  VII,  62. 
Schuhe,  röm.,  von  Vattberdiep  in 

Drenthe  XVII,  223. 

—  der  Deutschen  XXIlI,  187, 
Schwaben  XV,  193. 

Schwan,  ein  dem  Mars  geheiligtes 

Thier  VIII,  152. 
Schwanenkirche  bei  Forst  X1X,109. 
Schwarsenbach  im  Hersogth.  Bir. 

kenfeld,  bronsene  Vase  in  GrA. 

bam  XXIU,   195. 
SchwarEerden     bei    St.    Wendel, 

MithrAum  I,  105.  IV,  95. 


—  «1  — 


SeliwanrfieiBdorf,  die  Doppelkir. 

che  nnd  ikre  Wandmalereien  X, 

160.  Taf.  IV.  V. 
Schwein,  AU ribat  andSyrohol  anf 

Matronensteinen  XX,  98.  Taf.  IL 

3.  h.  c. 
Sehweinfchied,  Hithrftam.  IV,  94. 
Schwert  des  Tiberins,   ErklArang 

der  Kignren  XIV,  I85.  XVII,  39. 
Schwerler  in  Grftbern  XVIll,  82. 
•Sootlna  IX,  30. 
^Scotus  X,  66. 
Scnbitns  V,  47. 
Scobnli  XX,  55.  i.  AI«  prima. 
SlLoipturen  aus  der  Villa  cn  Flies. 

sem  IV,  199.  Taf.  VII.  Vlll.  Fig. 

1-4). 
•Scullor  XVIII,  239. 
*Sculum  Cimbricum  Marianum  XV, 

205. 
Scylla  11,65.  —  Relief  ans  Nim. 

wegen  VII,  39, 
Scyllen  s.  leglo  qaart«. 
«Sdebdas  XXIII,  86. 
«Sebaslianns  XV,  80. 
Seccanebae  s.  Matronae. 
«Seccins  Hl,  88. 
«Secco  XVI,  67.  XIX,  164. 
Secfcau  XVI,  l{»6. 
•Secuttda  niere  felix  XIV,  23. 
»Secnndia  Hniema  V,  340. 
*Secundianus  XI,  149. 
»SecundHins  V,  3*J8.  VII,  156.  IX, 

29.  30.  X,  48.  XV,  55.  XVIll, 
123(2).  XXII,  141.  156.  XXIII, 
169. 
«Secondne  I,  37.  II,  101.  111,  89. 

VII,  53.  63.  64.  VIII,  113.  162. 

1X^39. 140.  XI,  29.  XVIII,  123(2}. 

XX,  38,  87. 
♦—  Felix  VII,  49. 
*-.  Silvanns  XVIll,  116. 
♦—  Ursio  I,  37. 
•Sectts  (Priposilion)  V,  316. 
•Sedalus  XVII,  176. 
*_  Qnielus  XVI,   105. 
Sedutti  XI,  5. 

Sefferweicb,  Kr.  ßilbnrg  R.  A.  1, 40. 
Seg  als  Stamm  in  OrU  •  nnd  Per« 

sonennamen  XVIll,  121(2}. 
*2:tyofia^Oi  XVIII,   120  (2J. 
Segomo  s.  Mars. 


Segnsiaromm  den  XVII,  172. 
Semele  nnd  ihre  Schwestern  1,86. 
Semnonen  XV,  191. 
^Sempronins  XV,  83. 
*—  Satuminns  V,  230. 
*^  Secundns  XX,  38. 
•Senecio  II,  97.  IX,  37. 
•Senenius  XV,  94. 
«Senilis  X,  3. 
«Sennus  X,  104. 
Senones  s.  Matronae. 
•Senolensis  V,  228. 
*Seppins  Creon  IX,  76. 
*Seplimitts  Severus  Pertinax  XXIII, 

22. 
Sequana  (dea)  XVII,  172. 
Sequani  s.  Cohors  prima. 
Sequanorum  Colonia  s.  Colonia. 
^Seqnens  I,  84. 
*Sequentia   Faustina  XIX,  63. 
»Seranns  VII,  41. 
^Serapis  caelestis  IX,  56. 
^  Küste,  Gemmenbild    XV,  131. 

Taf.  II,  2. 
♦Sergi«  (tribus)  XllI,  67. 
*Serima  (Dormagen)  XXI,  39. 
*Sero  fngiat  amor  XX,  178. 
*Sertorius  Januarins  I,  83. 
•Serus  II,  93.  158.  XXIII,  93. 
^ervandia  AogusU  II,  95. 
*Servandos  Quietus  XIX,  92. 
•Servius  IX,  40.  XV,  79. 
Sessel    im  IVeidener  Grabmal  III, 

144.  Taf.  VII.  VIII. 
*2:tvaios  XVIll;  117  (2). 
«Seuthes  XIlI,  26. 
Sellocenia  XVII,  184. 
Sevel,  Kr.  Prflm,  R.  A.  XIV,  176. 
Seveler  Haide,  Kr.  Geldern,  R.  A. 

XXIII,   176. 
^Severe  Aniceta  I,  84. 
Severiana  s.  Leg.  prima  Minerr. 
•Severina  XVIll,  229* 
*Severinia  Severina  VII,  94. 
"»Severinius  Vilealis  VII,  94. 
^Severius  Severianns  XIX,  27. 
•Severns  III,  90.  IV,  182.  V,  237. 

IX,  30.  XII.  Taf.  Y.  I.  XIII,  97. 

XVIll,  229.  XXIII,  150. 
« —  Alexander  II,  18. —  Ausmer. 

xnng   seines    ffanens    anf  In- 

schrifleB  V,  321. 


-«    62    — 


*5even]f   Anguftui   Pias   XXIII, 

81. 
*—  Pertinax  XXIII,  22. 
*T.  Cl.  Severus,  C.  Aufidias  Vi. 

ctorinus  Coss.  XV,  57. 
«Sevir  Augnstalis  II,  US.  VII,  49. 

XV,  92. 
♦Sexs  XX,  49. 
*Sexla  XVIII,  127  (2). 
*Sextiu8  Primus  111,  i64. 
*—  Secondas  XI,  29. 
Sibyllenhohle  XVI,  34. 
Sidonius  Apollinaris  Notiieii  ober 

deo  Weinbau  in  Gallien  II,  29. 
SiebenschUfer,  Deckengemftldo  zn 

ßrauweiler  XI,  98. 
Siegburg  an  der  Ruhr,  röm.  Ca- 

■tell  (?)  V,  248. 
—  Sieg,  Germ.  Grftber  XX, 

183. 
Siegel  röm.  Angenftrxtc   VU,   74. 

75.  XVIII,  251.  XX,   171. 
Siegelringe  der  Römer  XXII,  48. 
Sien,   Kr.   St.  Wendel,    celtiache 

Gotdmflnso  XXI,  1 77,  Taf.  111,6. 
Sigambrer  IV,  17.    VIII.  53.  XV, 

5.  194.  XXI,   106.  XXII,  90. 
«Sigiilarius  XIX,  104. 
♦Sigillum  XVI,  63.  XVII,  200. 
* —  antique    Verone    nunc    opidi 

Bunnensis  I,  1. 
* —  civiiaiis     Bonnensis    III,   29. 

Taf.  I.  6. 
* —  opidi  Bunens.  ad  iniquot  III, 

21.  Taf.  I.  1. 
* —  Scabinornm  in  Haldensleve  III, 

27. 

*-  ^ in  Wedich  III,  27. 

•—  des  Gerichts  au  Endich  111,27. 
Siglen  militairischer  Chargen XXI, 

94. 
•Silaucienses  XXIII,  86. 
Silen*8  Kopf  auf  einer  Lampe  VII, 

64. 
Siliana  ala  s.  Ala. 
Silicernia  XVII,  105. 
*Silius  XVIII,  224.  XX,  54. 
♦—  Hermes  XIII,  27. 
•—  Hospes  XII,  2. 
•~   Tertullus  III,  156. 
•Silvano  Sinquati  (deo)  XIX,  130. 
Silvanus  Ermordung  au  Cöln  VIII, 


76.  —  S.  geht  tum  Constantin 
über  (VIII,  78.),  stellt  die  Ruhe 
Galliens  wieder  her  (79.),  wird 
dann  Ton  seinen  Soldaten  in 
Cöln  suro  Kaiser  ausgerufen  (8 1 .) 
und  daselbst  ermordet  (83).  — 
Verschiedene  Nachrichten  Aber 
seine  Todesart  (83)  und  ZeiU 
bestimmungder  Ermordung  (85). 

^Silvanus,  Münzen  des  Kaisers  XV, 
160.  Taf.V.2.  XVII,  224  XXI, 
86. 

«^  (dens)  XVIII,  116.  XIX,  105. 

«_  Teteus,  Tettus  II,  121.  IX, 
73.  XVII,  195.  XXIII,  93. 

♦Silvester  XVIII,  124  (2). 

«Silvinius  Dubitatus  XV,  97. 

•—  Justus  XV,  97. 

•Stlvinus  VIII,    162.  IX,    30.  XI, 

OD*    XX,    oO. 

•SiWius  Perennis  XI,  20. 

•—  Silvester  XVIII,  124  (2). 

Simeon  ,  Mönch ,  Deckengemälde 
zu  Brauweiler  XI,  102. 

«Similis  IX,  31.  Taf.  I.  5.  XXIII, 
73. 

•Siromo  XII,  55.  XXI,  55. 

«Simplicia  XII,  79. 

*Simplicianus  Attarachns  XXII, 
138. 

♦Simplicius  Ingenuus  VII,  58. 

*—  Superus  II,   140. 

Simrock,  K.,  Handbuch  der  deut. 
sehen  Mythologie.  2.  u.  3.  Lie- 
ferung. Bonn  1855.  XXII,  155. 

Simson  und  die  Philister,  Decken- 
gem&lde  zu  Brauweiler  XI,  112. 

*Sinquati  deo   XIX,  130. 

Sinz,  Kr.  Saarborsr,  R.A.  VII,  157. 

Sirenen ,  Wesen  und  Charakter 
ders.  XI,  68. 

«Sirona  (dea)  II,    101.  129.  X«  4. 

—  Wesen  der  Göttin  XX,  107. 

—  Plastische  Darstellniigen  der- 
selben XX,  108 

Siser  V,  251. 

Sit  tibi  terra    levis,  eine  Formel 

heidnischen    Ursprungs     XVII, 

106. 
Sitte,  den  Todten  Münzen  mit  ins 

Grab  zu  geben   XVII,  111. 
•Sitio  XIII,  106. 


-    68    - 


«Sive  ia  Iitfchriften  VII,   43.  75. 

XVII,  200. 

Skiographie,  rOmiich.celiigcbc  V, 

182 
Skiren  XV,  188. 
bkorpion,  Symbol  im  Mitbraicalt, 

XXI,  50. 
•Äu/uroff  X,  70. 
«SmeriuiiUniM  XIX,  59. 
*Smithasen  X,  68. 
Sobernheim  ,  röm.  Grftber  IV,  94. 
^Sodalis  ADtoniniaous  li,  t05. 
Soerg,  Kr.  Saarburg,  rftm.  Gräber 

VU,  155. 
Sohren  auf  dem  Uunsräck,  R.  A. 

XVIII,  10.    ^    Ableitung   dea 
Ifamens  XVIII,  17. 

Soignies  (Belgien)  R.  A.  XI,  34. 
Socrates.Kopf  auf  dem  Cölner  Mo. 

saik  VII,  91. 
*Deu8  Sol  inYicttts  XIII,  90.  XVII, 

79.  XXI,  48.  50. 

• Mithraa  XXIll,  146. 

♦ socius  XUl,  90. 

*Sol  Serapis  1,  88. 

—  Genius  loci  und  Fortuna  IX,  56. 
—  —  Luna  IX,  56. 

—  aU    Tagesgoitbeit   dargestellt 
IV,  163. 

»Solemnifl  IX,  74.  VIII,  162. 
«SoHcininm  1,71.  VIII,  173.  XV, 

59. 
«Solimara  XVil,  176. 
•Solimarus  XX,  7 (i.  102.  XXI,  70. 
Solier  bei  Düren,  Gräber  mit  Ma- 
tronensteinen XV,  224.  XX,  91. 
Sombreffe  (Belgien)  R.  A.  XI,  39. 
Sondiernadeln  IX,  33. 
Sonnenuhr ,    rÖm.  IV,  90.    Taf.  I. 

IL  3—5. 
Spangen  V,  413.  s.  Fibeln. 
Spanische    Ufllfstruppen  im  rOm. 

Heere  XX,  77. 
Spanornm  coh.  s.  Cohora  secunda. 
Spateln    für   Wundftrste    VII,  69. 

IX,  33. 
Spaten,  röm.  II,  49. 
•Sparcnlns  XX,  58. 
Speratus  V,  237.  XlY,  98.  XX,  127. 

XXlII,  150. 
Spiegel  in  Grftbern  V,  414.  XIX, 

163.  XXI,  169. 


Spielmarken  (latranculi)  VII,  65. 

66.  IX,  26. 
Spielieug  a.  Kinderspielieng. 
Spil,  Bedeutung    des  Wortes  XX, 

138. 

Spilstein  bei  Rentrisch  XX,  133. 

Spittelhof  im  Gr.  Luxemburg,  R. 
A.  VIII,  93.  97. 

Spitsenstein  und  Niederburg  bei 
St.  Goar  XVIII,  37. 

Sprüche  auf  alten  Trinkkannen 
XXII,  127. 

Stäbchen  aus  Metall  mit  Mantelfi- 
guren, aus  Castra  vet.  III,  17 1. 

Stftlin,    Ch.   Fr.,    Würtcmb.    Ge. 

schichte.  I.  Th.  I,  66. 
Stannington  in  Yorkshire,  Militair. 

diplom  des  Hadrian  XIII,  61. 
*.Statuae  duae   (habitu   militari  et 

civili)  II,  105. 
Statumen,  statuminatio  IV,  115. 
*Statutns  VIII.  162. 
Steeger  Burgwart,  Lippeübergang 

der  Römer  IV,  78. 
Steeggraben  beiWiebelsheimXVIlIi 

45. 
Steinbach,  Kr.  Ottw.   R.A.  X,  29. 
Steiner  Dr. ,  Inscriptiones  German. 

primae  et  Germ,  secun^ae.  I.  Th. 

Seligenstadt   1851.    XVII,   187. 

XVIII,  237. 

Steiner  codex  incript.  I,  107.  18L 

verbessert  XV,  98. 
Steinhuder  See  XVI,  102. 
Steinibach.Gut  (K.  Bern),  Mflns. 

fund  XXUI,  119. 
Steinigung  von   Bildwerken  XIII, 

129.  XIX,  84. 
Steinmaterial  der  röm.  Bauwerke 

IX,  4 
Steinmetxzelchen    im   Mitttelalter 

XXUI,  103. 
Steinringe  VII,   121.    XVIII,  226. 

—  Ihre  Bestimmung   (VII,  125. 

135).    —    Deutscher    Ursprung 

(126)  und  Zeit  der  Entstehung 

(137). 

Steinschneider  in    Rom  und   den 

Provinxen  XIV,  18. 
Stempel  für  Augensalben  II,  87. 

108. 


—    64    — 


Stennweiler«  Kr.  OUweiler,  R.  A. 

X,  14.  40. 
StephanuB,  IMrtyrer,  Deckeogeni. 

Bu  Brauweiler  XI,  107. 
Sternberg,    P.     Chr.,    Trier    und 

seine  AUerthflmer.  Trier  XXI li, 

157. 
SUelerfeld  bei  Eymeli ,  Kr.  Gel- 
dern, R.  A.  XXllI,  I7ü. 
Stier  als    Symbol  auf    gaUischen 

MAnxen  XI,  46. 

imMithrascnlteXXfyöO. 

Still  sum  Schreiben  IX»  33,  39. 

Stilicho  II,  26. 

Stirnsiegel  in  Form    eines  Medu« 

senhauptes   VIII,  125.    Taf.  III. 

IV.  Fig.  2. 

«Stlaccius  Capito  XIII,  83. 
*—  Coranus  XIII,  83. 
•—  Fronto  XIII,  83. 
Stoechen,  ein  Theil  der  alten  Stadt 

Bonn  I,  23. 
StoUenfels,  Neilenaeiger  VIII,  1 74. 
Stommeler  Wald,  R.  A.  XXI,  165. 
Stommeln,  Grabschrift  XX,  127. 
♦Straco  VIII,  164.  XI,  79. 
•Stradiburgum  XV,  166. 
Strassburg,  rOm.  Wasserleitung  III, 

200. 
SirassenbeimerHof  in  Baden  R.  A. 

V,  233. 
«StraUoticum  VII,  74. 
•Strator  XII.  2. 

•—  Consulis  XV,  94. 
^Stratores  Consulis  XI,  79. 
StreifiOge  durch  d.  rOm.  Ilelvetien 

XIX,  1. 
Streitäxte,  röm.  II,  49. 
Streitkeile,  eherne  II,  113  III,  193. 
•Strobllis  VII,  64.  VIII,  162.  IX, 

27. 
Stuivesand,  Tempel  der  dea  San- 

draudiga  VII,  87. 
Stumpfer  Thurm  11,  147.    III,  43. 

Taf.  II.  —  MQnsen  IV,  202.  — 

Bronsestatuette  des  Mars  IV,  207. 
Suae  s.  Matrcs. 
•Snadonius  X,  70. 
•Suavis  XIII,  106. 
•Sub  ascia  XVIII,  195. 
*^^  «*  d«dicare  XV,  55. 
•—  Didio  (et)  Juliano  Cos8.Vll,6l. 


•Snccns  VIII,  173.  XV,  83. 

*Sucesus  IX,  30. 

♦Suebis  VII,  73.  XV,  19. 

Sueven  XV,  190. 

Sugeulus  XVII,  183. 

•Svietius  XII,  55. 

Sulchen  XV,  60. 

•Sulevia  II,  128.  XVIII,  112. 

*Sulevae,  Suleviae  XV,  19.  XVHf, 

230.   s.  Matres. 
»Sulivia  XVIII,  242. 

—  Idennka  XVII,  184. 
Sulicbi  XV,  60. 

«Sulinus  scnltor  XVIII,  239. 
Sulisma  XVII,  184. 
*Snlla  X,  104.  Taf.  II. 
Snilana  ala  s.  Ala. 
Snlleva  XVII,  184. 
Snlpa  (Salm)  XVI,  106. 
«Sulpicius  VII,  63.  IX,  30. 
«i'Snmeli  XVIII,  125(2). 
Sumloccnne  (aes  Solicininm)  1,71. 
s.  Colon.  Sumloc. 

—  Yon  Samulocenae   verschieden 
IX,  178.   180. 

^Snmmula  XVI,  135. 
•Snmmus  IX,  31.  Taf.  I.  6. 

—  Coloniae  (chorns)    XXII,  103. 
Snnon  XV,   170.  Taf.  V.  17. 
*Sunuci  s.  Cohors  prima  Sun. 
«.Snnucns  XIII,  64. 
«Sunucsalla  XII,  45.  XVII,  172. 
Supeni  (Superni,  Sopremi)  1, 120. 
*8uperu8  II,  140. 

"i^Snranus  XXllI,  146. 
«Surius  Felix  II,  95. 
«Surus  XX,  58. 
Suspensura  IV,  120. 
Sygambri  s.  Sigamfari. 
Symeon,  Bischof,  Deckengemftlde 
an  Brau  Weiler  XI,  111. 

T. 

•Tabellarius  XI,  20. 
«Taberna  argentaria  XV,  206. 
Tabernae  des  Ansonius  Mos.  V.  8. 

III.  52.  XVIII,  1.  21. 
Tabula  honestae  missionis  III,  163. 

XIII,  26.  64.  XX,  33. 

—  Peutingcriana  I,  118.  IX,  168« 
XXI,  36. 

*Tafoularins  II,  118. 


--     66     — 


•Tacitui  XIX,  97. 

—  Annal.  I,  56  emendirt  XXIII, 

11.  ^    histor.  IV,  70.    erklftrt 

XVI,  9.  XVII,  218. 
Tagger  s.  Zagger. 
^Talasseros  VII,  74. 
♦Talio  XI,  172. 
•Talpidius  Clemens  XVI,  126. 
•Tambilo  XV,  150. 
•TaDUtos  XIII,  202. 
T&nser,  Bronsefigur  aus  Tübingea 

X,  76.  Taf.  1. 

TftDserin  und  MusikaDtin  ,  Belief 
eioes  Cölner  Sarkophage»  VII, 
117. 

•Taranas,  Taranucus  XVII,  182. 

•Taranucnus  XIV,  160.  XVIII,  243. 
s.  Juppiter. 

Tarnaia,  Tarnadae  XI,  15. 

TarnU  (Tarn)  VII,  103  (A.  M.). 

•Tarquitius  Catalus  VIII,  158. 

♦Tarra  IX,  29. 

Tarracinensis  XII,  15. 

♦Tasgilla  V,  328. 

*Tatarachus  XXII,  138. 

naticenus  V,  315. 

•Tattas  VIII,  166. 

•Taitius  Tutor  XVI,  105. 

Taube,  christl.  Symbol,  auch  At- 
tribut der  Venus  VIII,  104. 

Taufenden,  Kr.  Prüm,  R.  A.  XIV, 

175. 
TanfscbOssel   ans  dem  16.  Jahrb. 

XXII,  146. 
Tanriana  ala  a.  Ala. 
♦Tauru»  VII,  63. 
Tavianus  s.  Juppiter. 
Teanensium  cifitas  s.  Civitas. 
*Teddiatius  Primus  II,  121. 
Tegulae  hamatae  IV,  131. 

Telephos  und  Orestes,  Gemmenbild 

III,  92.  Taf.  III.  1. 
Teller,   röm.    II,  47.    48.   49.    a. 

Schalen,  Schflsseln. 
Tempel  des  Mars  Victor  III,  113. 

*Templum     vetustate     conlabsum 

XVIII,  239.  XXI,  88. 
Tencterer  XV,  195.  a.  Usipeten. 
^Terentia  Uartia  I,  83. 
•Terentius  Natalis  XIII,  27. 
*Terra  marique  XII,  2. 


Ti  rracotten  in  der  Antikensamm. 
luog  SU  Carlsruhe  II,  61. 

—  aus  Veii  VIII,  123.  Taf.  III. 
1-5. 

*Tertinius  Firmanus  XII,  46. 

•^  Similis  Secundus  XXIII,  73. 

♦Tertius  XXI,  93. 

♦-  Felix  II,  97. 

»Tertullus  III,  156. 

Tesseaburg,  Kant.  Bern,  Münifund 
XXIII,   112. 

»Tessia  Juvenilis  XVIII,  224. 

•Teteus,  Tettus  H,   121.  IX,  73. 

netius  IX,  30. 

♦Tetolum  V,  333.  Xli,  80.  81. 

Tetricus  in  Gallien,  histor.  Skisse 
IV,  45.  55.  —  llansen  dessel- 
ben IV,  57. 

—  iunior,  unedirteMünse  desseU 
ben  XI,  58.  Taf.  II.  U. 

♦—  F.  nob.  XXI,  43. 

♦Tctulum  V,  329. 

♦Teurigo  IV,  142. 

Teutoburger  Wald,  Lage  XXIII,  7. 

•Teutomus  XX,  35. 

Teutonen  XV,  202. 

Teutorix  a.  Apollo. 

•Textumeae  XX,  91. 

^Textumehae  XXIII,  73. 

Thamona  XVII,  183. 

•Tharthon  XX,  58. 

•Thautho  XII,  192. 

Thecla,  Mftrtyrerin,  Deckengem&lde 
in  Brau  Weiler  XI,  118. 

♦Theodeberlus  XV,  162.  Taf.  V. 
3.  4.  5.  6. 

Theodosiani  cod.  I,  9.  de  Veteran. 
I,  16. 

Theodectes,  Tragödiendichter  IX, 
124. 

Theodorich  als  Vermittler  zwischen 
Chlodovich  upd  den  Alamannen 
XV,  35.  —  Schrieb  den  Brief 
an  Chlodovich  nach  dem  Ue. 
bertritte  des  Letaleren  sum  Chri- 
stenthume  XV,  39.  49. 

Theodosius  11.  Goldmflnse  des  Kai- 
sers XVI,  1)1. 

St.  Theonest'js  aus  Dionysos  ent- 
standen XII,  95. 

Thervingen,  durch  Valens  ins  röm. 
Beich  aufgenommen  IV,  3ü. 

9 


—    66.    — 


Thekeak  tind  der  MiÜbtkiiriis.  Re- 
lief einetfCölner  Sarkophags  VII, 

ll5.  Taf.  III.  iV. 
Thetis    ui)d  Achilles,  Relief   dea 

Igeler  Monamentea  XI,  64. 
—  mll  deh   Waffen    des  Achillea 

II,  60. 
Theudurum,  Teaderiuih,  (TüiiderD) 
,    R.  A.  III,  83. 
Thlehiehlem,  Rani.  Bern,  Muna- 

fund  XXIII,  1 18. 
ThiergestaUen  in  Bronae  VII,  68. 
Thierjägeü  XXI,  l07. 
Thierkreis  und  planetarilcher  GÖi. 

terkreia  Vllt,  149. 
Thilö'a  t.  Trotha  ufagerfechtes  Uri 

theil  übd  dbAten  Wappensetchen 

XII,  102. 
Thölei,  B.  A.  i.  101. 
Thongeffiase,  beiiikch.germaiiSache 

V,  177.  Taf.  I.  4.  5.  JtVIll,  62. 
Thorr  bei  COln,   R.  A.  XV,  224. 

—  Namenaableitont;  XXI,  107. 
nhraciä  il,  102.  Xlll,  67. 
ThrftnenflAschchen   ühd   thi-lfaeh. 

krttge  H,  47.  V,  414.  XXi,  17. 

25.  XXIII,  l87. 
Thracische  Alen  nhd  Cohöften  im 

rOm.  Heere  tili,  42.  liX,  b^. 
Thracum  alae  et    cohörtes  a.  Alk 

prima,  terUa.  —  tbhbra  priina, 

aecunda. 
TUiirfi&gbl  ivih  Erk  Vlli,  179. 
Thun.Kant.  Bern,  nankfaiid  XJLIII, 

li8. 
Thnrm  mit  fensterartl^eii  Oeffnun- 

^6b,  sur    illdminatiöti  diehelli), 

Anticaglie   aua  Caatra   yet.  III, 

l7l. 
^Tiberius    Claodiua  Caesar.    Aug. 

bfettfi.  Xill,4l.  XVIlI.  taf.V. 
*-  —  Cariaidüs  tu,  1. 
*-^  -^  Pompeikiibs  XII,  12. 
*^  juliuk  Anius  tXIli,  86. 

^ l^debdas  XXIII,  86. 

•—  VerüS  Xill,  63. 

^^  Gfemmehbild  des  kaisers  XlV, 

24. 
^  Sfehtt^ri  des  kaikers  au^  Alaina 

XIV,   75.    93.   flfö.   105.    XVII, 

39. 
•TibUrtes  ±t,  53. 


Tiefenan,Kant.  Bem,dMV.  Attertii. 

XXt,    l37.    140.    —    üfinsfond 

XXI 11,  114. 
nigraniua  II,   158. 
Till  bei  Emmerich,  frtnk.  Inschrift 

XVII,  222. 
nindarus  XIV,  141. 
ninnttts  Vit,  64. 
•Tipinum  VII,  75. 
nirintina  XII,  69. 
♦Tiro  VII,  63. 
*Titacitus  II,  122.  IX,  73. 
«Titianas  II,  95. 
nitinia  Ammaoiia  11,  99. 
^Titinius  Castus  II,  99. 
^Titius  Secnudus  I,  37. 
♦—  Victor  XX,  95. 
♦Tilolo  V,  323.  324. 
•Tittlus  VUt  63. 
♦Titus  VIII,  160.  XVIlIi  123(2). 
♦Tivi  (=  tibi)  Xill;  106. 
♦Tocca  IX,  30. 
Tod   der  Lucretia  ,    Efarelief  Ilf, 

102.  —  Nicht  antik.  XXIII,  126. 
Todtenbestattung  bei   d.  Griechen 

III,  169. 

Römern  XVII,  106.  120. 

Todtenkammern  der  HAmef  XVll, 

119. 
Topferofen  IV,  141. 
•Togirii  XXIj  70. 
Togo  XVII,  182. 
Tolbiacum  aur  Zeit  der  Römer  1, 

107.  a.  Tulpiacnm. 
—  vicus  I,  120.  IV,  174. 
Tolosa  VII,  52. 

*roficctfC  Gemmeni|isbhriftXlV,  24. 
*Tomolo  ffir  tnmulo  V,  323. 
Tongres  (Belgien)    R.  A.  XI,  35. 
Tossenberg   bei  Luxemburg,  R6- 

m^erstation  XIX,,  126^ 
Toul,  (nicht  Zalpich)^  Ort  der  Ale- 
mann enachlacht  des  Chlodowich 

111,  39. 
*Tourenus  11^.122.  a.  Hercurius. 
«Toutius  IX,  62. 
Toüiiorix  s.  Apol)o. 
Trachgau,Namensherleitub'gXVlll| 

41.  .   . 

Trachum  äla.  ;fc.  Ala.  , 

*lraia  (=:  cöl.  Traiana}  xXl,  38. 

40. 


-  d?  - 


Triiana  legio  s.  Legio  ie€niidi|. 
—  Ulpia  s.  Colonia. 
nraianus  (Divus)  VIII,  117. 
*Imp.    Nerva  Traianuf    ¥11,    39. 

XXIII,  24. 
*—   —  —  Caes.  Aug.  Germ.  Da- 

cicuB  XIII,  70. 
*Traianii8  Deciu»,  griecb.  MiUi«e 

des  Kaisers  II,  75.  Taf.Y.  2. 
^rraibithof  XIII,  26. 
Traroarinae  s.  Matres. 
Transrhenana  III,  lOQ.   XXI,  43. 

8.  Leg.  TraosrbeDana. 
«frasemundus   XV,  172. 
*Trax  II,  Ö3. 
•Treballia  XIII,  4t. 
Trebellius  PoUio,   UnzuTerUssig. 

keit  desselben   als   Gescbicbts- 

fcbreiber  IV,  45. 
'^Trebonia  IX,  37. 
Trebonianus  Gallus,  griech.  MQn- 

sen  des  Kaisers  II,  76.  Taf.  V.  3. 
Trechtinghausen  bei  Bingen,  Germ. 

GrAber  und  röm.  Silbermünzen 

XX,  181. 
•Trectum  XV,   172. 
*TQ€filO  ifii  XIll,   114. 
•Treverns  XV,  168.   XIX,  58. 
•Trepitia  (Druept.)  XXI,  38.  39. 
Tres  fabernae  XXIII,  90. 
Treverac  s.  Matres. 
Treveri,  nicbt  TreTiri  IX,  157.  — 
-.  WohnsiUe  XV,  2. 
•Treveris  XV,  167.  Taf.  Y.  \3. 
Treverorum  civitas  s.  CiviU$. 
•Tribis  XVIII,  239. 
•Tribo^^ns  XX,  58. 
'  TribokkerlV,  17.  VH,  136.XV,l9l. 
«rribnnal  XIII,  61. 
Tribunas  als  Anführer  von  ^fllfs. 

coborten  XIU,  50.  54. 
*—  plebif  XIII,  68. 
«rribns  Camilia  IX,  132. 
•—  Claadia  II,  9l.  III,  89.  91. 

VII,  50.  XIII,  41. 
*._  ClustnminaXIX,  62.  XX,  38. 
♦—  Fabia  VII,  77.  VIII,  ^2l.  XX, 

38 
•^  Henenia  1,  82. 
♦-  Papiria  Vll,  49. 
•—  Pollia   II,  92.  VII,  52. 
*-^  ^ompUna  XX,  55. 


•Tribps  Pupinea  II,  103. 

•—  Quirina  XI,  30.  XX,  38. 

♦—  Sergia  XIII,  67. 

*~  Tromentina  III,  90.  XV,  94. 

•—  Velioall,  91. 

♦—  VoUinia  II,  91.   V,  325.  VII, 

52.  74.  IX,  147.  XI,  29.  XVIII, 

127  (2). 
*.-  Voluria  I,  83. 
Tricesimae  III,  167.  XXI,  38.  ^. 
♦Trichorium  XVIII,  40.* 
Triclinium  des  Trimalcbio  ^Y,  )62. 
•Triectnm  (Utrecht)  U,  143.  XV, 

171. 
Trier  VII,   73.    (A.   M.).    —    Zur 

Geschichte  der  Stadt  IX,  |56. 

—  als  römische  Colonie  IX,  loO. 

—  Zerstörnngen  der  Stadt  IX,  |^. 

—  Skulpturen  II,  144.  —  Uqt^rir- 
i^ischer  Gang  III,  69.  Ära  Il(,l£|8. 

—  R.  A.,  Münsen,  HerkurslLopf 
etc.  IV,  206.  210. 

—  Rom.  Basilicall,  l47.  VI^I, 
171.  XVIII,  234, 

—  Der  röm.  Kaiserpallast  yiU, 
168.  IX,  10.  16.  XII,  197. 

—  Das  Amphitheater  VIII,  171. 
IX,  11. 

—  Der  Circus  roaximus  IX,  (3. 

—  Die  porta  nigra  VllI,  172.  IX, 
9.  XX,  167. 

—  Grenaen  der  alten  Römerstadt 
VIII,  168.  IX,  165. 

—  Amasonentorso  ix,  92.  T^f.  Y. 
ffig.  1. 

—  R.  Banreste  in  der  Vorstadt  S. 
Barbara  IX,  97. 

—  Grabstein  X,  106. 

—  R.  Wasserleitnnff  aui^  deip^  f^n. 
verthale  XV,  219. 

—  R.  MosaikfussbodeA  X^Sy,  180« 
XXIII,  56. 

—  Ziegelschriften  aus  der  röm. 
Basilika  und  den  sogenannten 
BAdern  XVI,  69.  70. 

—  MftnsstAtte  unt^r  def  Römern 
XV,  152. 

—  Unedirte  Inschriften  XVI,  63. 

—  R.  Gemme   ^lit  Inschrift  :^XI, 
'  ^.  XXII,  45. 

—  Christi.  Grabschrifteo  y,  929- 
Vlly  80.  XU,  ^9.  71. 


—    68    — 


Trier ,  Lage  der  ersten  christl. 
Kirche  VII,  81. 

—  Dag  Fraoienküppchen  V,  193. 

—  Der  Marxberg  und  das  Volks- 
fest daselbst  111,  70.  IV,  208. 
XVIII,  206. 

^  Der  Donnersberg  XVIII,  307. 

—  undArelateals  KaisersUse  XII, 
195. 

Triersche  Exergue-InschriftenXV, 

159. 
Trimaaos  XXII,  138. 
Trinkbecher,  röm.  #V,  408. 

TrinkkanneD,mittelalterl.XIX,t47. 

XXII,  126. 
Trinkschale    mit  griech.    Spruche 

XVI,  71.  Taf.  II. 

Trink-  und  Ermuntcrnngssprflche 

XVII,  223. 

Trittenheini   an   der    Mosel,  röm. 

Grftber  XVII,  221. 
Trittia  XVil,  184. 
Triumphsug  des  Bacchus,  Mars  und 

Venus  VIII,  153. 
•Triam vir  A.A.  A.   K.  F.  II,  105. 
♦--  Aur.  Arg.  Flando  XII,  195. 
*^  Capttalis  XIII,  68. 
Troandus  und  das  Einhorn  XII,  102. 
•Tromentina  (tribns)  III,  90.  XV, 

94. 
•Tropaea  auf  demKapitoleXIII,60. 
♦—  Drnsi  XXIII,  9. 
♦Trupo  XVIII,  242. 
♦Trypho  XII,  78. 
Tschugg    im    Kant.    Bern,  Mfins. 

fund  XXIII,  109. 
Tsiernanus  s.  Jnppiter. 
Tubanten  XV,  197. 
Tubuli  IV,  132. 
Tflbingen ,   das  Müna  -  und  Anti- 

kenkabinet  X,  69. 
Tfldderen,  R.A.  111,83.  210.  VIII, 

180. 
Tuitium  XV,   13. 
TvußiüQtxoi  XVII,  113. 
Tulbiacum ,  Tulpiacum  ,  Tulpetum 

I,  110.  Anmerkg.  XV,   170. 
•lulus  XX,  109. 
Tungri  V,  285.  s.  Ala  prima,  Co. 

hors  prima. 
♦Tungros  XX,  05. 
•Tnrannius  Marcianus  XVI,   134. 


•Turblnilla  XVIII,  239. 

*Turbo  XX,  91. 

•Turillo  IX,  29.   31.     Taf.  I,  7. 

♦Turo  XXIII,  86. 

Turonen  XXI,  83. 

♦Turonos  XXI,  82. 

•Tuto  XV,  165.  Taf.  V.  7. 

•Tutia  Mazsimilla  XII,  78. 

♦Tutianus  XX,  173. 

♦Tutius  XVIII,  120  (2). 

♦Tutor  XVI,  105. 

♦  —  Servatius  I,  40. 

Tyche,  Wesen  derselben  XIV,  84. 
8.  Homa. 

Tydens  auf  der  Lauer,  Gemmen- 
bild XV,  114.  Taf.  1.  3. 

—  mit  Melanippos  Kopf,  Gem- 
menbild XV,  121.  Taf.  I.  6. 

— ,  sich  den  Pfeil  ans  dem  Sehen, 
kel  siebend.  Gemmenbild  XV, 
117.  Taf.  I.  4. 

—  und  die*  Schlange,  Gemmen- 
bild XV,   113.  Taf.  1.  2. 

r. 

Uba  (=  apa)  als  Endung  in  Orts. 

namen  XX,   14. 
Ubbergen   hei  Plimwegen ,    R.  A. 
*VII,  .36.  X,  65. 
Ubier,  Land  und  Volk  VII,  6.  XV, 

2.   194.  —  Münien  XV,  150. 
•übios  XV,   150. 
UchteU*ng<^i>i  K''*  Ottweiler,  R.A. 

X,  .36. 
üedelerMeer  in  Geldern,  Hünen. 

8chan«e  IV,  59. 
üerdingcn»  Namensherleitung XX, 

9- 
üelmen  in  derEifel,  Matronen  in 

Thonfiguren  XVIII,  97  ff. 
ülpia  coh.  s.  Cohors  prima, 
ülpia  Traiana  s.  Colonia. 
•ülpius  Arvatius  I,  81. 
•—  Heracles  VII,  75. 

• Protogenes  XIX,  50. 

*—  Sporus  XIX,  59. 

♦_  Valentinus  XV,  70. 

Ultor  s.  Mars. 

üncia  XVII,   184. 

♦Unucsalla  XII,  45. 

•ünnuasar  XII,  v)3. 

Unterschied  def  Chriatenihnma  a. 


69    ^ 


Heidenthamei  in    ihrer  KnniU 

darftellnng  X,  116. 
♦ürbtnu«  IX,  29.    142.  XIII,  97. 
•ürbicu«  V,  337. 
Ureiweiler ,  Kr.  OUweiler ,  R.  A. 

X,  31. 
Urkunden  der  Abtei  Heylissem  XIV, 

186. 
Urnen  in  rAm.  Grftbem  II,  46.  III, 

126.    197.  V,    406.    407.    4ll. 

422.  423.  XVIII,  66. 

—  der  Sammlung  zu  Nimwegen 
VII,  57.  62.  IX.  36.  37.  X,  7. 

-^  mit  planetariflchen  Ornamenten 
V,  172.  Taf.  1.  1. 

—  von  Bronzeblech  mit  Bildwerk 
XVIII,  82.» 

•Ur«a  XII,  79,  80.  XIX,  89. 

^Ursicinus  VIII,  82. 

♦Uriio  I,  37. 

•Uriula«  V,  290. 

•Ursns  VII,  61.  IX,  32.  XIX,  89. 

Urweiler  bei  St.  Wendel  R.  A.  I, 

104. 
Urtheil    des  Paris ,  Vasengemftlde 

an  Carsrnhe  II,  57. 
UrtheiUtein  bei  St.  Wendel,  R.  A. 

1,  104. 
Usipeten   und   Tencterer  II,   110. 

V,26l.  VII,  2.  IX,  191.  XV,  5. 
Ustrinnm  XVII,  120. 
•Ut  felix  Tivas  If,  92. 
Utikenaif  colonia  a.  Colonia. 
^Utraque  Germania  XII,  2. 
Utrecht,  Sammlung  röm.  n.  germ. 

AUerth.  IX,  17. 
Uxor  ansgelaasen  II,  95.  102. 
UzoTinns  XVII,  182. 
•Uzaori  IX,  19. 

V.  Doppelte  Funktion  des  Buch, 
itaben,  als  Consonant  und  Vo- 
kal I,  40.  81.  II,  101.  XV,  96. 
XXI,  91. 

•V.  F.  (Tivug  fecit)  XVII.  108. 

Vacallinehae  matr.  8.  Matronae. 

«Vagdavera  (dea)  II,  l.)9.  140. 
XVII,  184. 

•Vage  Vercu  IX,  39. 

Vagiennorum  Angnsta  •.  Angasta. 

Vatfon,  Inschriften  XVIII,  114(2). 


♦Vale  XIII,  110. 

•—  dicere  XIII,  106. 

* —  mea  Sava,  fac  me  ames  XIII, 

110. 
•Valena  II,  91.  V,  340. 

—  Goldmflnxe  des  Kaisers  IV,  114. 
Taf.  III.  4.  XVI,  131. 

*^  Bitritalis  IX,  22. 
*Valentia  II,  92. 

Valentinianns  I. ,  Goldmflnie  des 
Kaisers  IV,  114. 

—  Kriege  gegen  die  Dentschen  I, 
113.  II,  26.  —  Seine  Befesti- 
gungen anf  der  linken  Rheinseite 
VII,  142. 

•Valentinus  V,  329.  XII,  82.  Taf.  IL 

•Valeria  Massula  XXII,  138. 

Valerianus  II,  30. 

■»Valerius  Alphius  XXII,  138. 

♦—  Crispns  I,  82. 

•—  Genialis  XXI,  89. 

•—  Marinns  VII,  p2. 

•—   Severus  XIII,  64. 

•—  Ursus  XIX,  89. 

^Valiamus  XIII,  110. 

Valkhof  auf  dem  Hnnerberge  bei 

Nimwegen,  R.  A.  VII,   36. 
Vatlis  Poenina  XI,  12. 
Vallensium  ala  s.  Ala. 
Vatherdiep  in  Drenthe,  rAm.  Schuhe 

XVIII,  223. 
*Vanan  XXir,  31. 
Vandalen  IV,  29.  XV,   190. 
Vangionen  I,    115.   IV,  17.  VII, 

136.  XV,  191. 
Vangionum  coh.  s.  Cohora  prima. 
Vardulorum  coh.  s.  Cohors  prima. 
♦Varia  VII,  47. 
♦T.  Varlui   Clemens  VII,  167.  — 

Zeitalter  und  Denkmale  desselben 

XVI,  108. 
Varusschlacht  IX,    134.    XI,  81. 

XXIII,  4. 
Varuswald  bei  Tholei,  R.  A.  1, 102. 
Vasa  Arretina  in  rOm.-celtis.  Grab- 

hflgeln  V,  175.  Taf.  I.  2. 

—  diatreta  V,  377.  Taf.  XI.  XII. 
XVI    123. 

Vasio  (  dea )  XVII ,    173.   XVIII, 

115  (2). 
^  Vocontiorum   (Valaon)  XVIII, 

115  (2). 


70    ^ 


♦Vaiso  I,  44.  XVin,    139.  H2. 

^VasBUfl  8.  Mercuri^8. 

tV9lphi^bus  II,  133. 

•Vatuabus  IX,  75.  ' 

«Vaturiabus  II,   133. 

♦V•^vil|b^g  n,  133. 

•Valvimg  II,  133. 

•VaxiuB  IX,  30. 

Vechten  bei  Utrecht,  %  A.  IX,  19. 

>^YectUsM  lU,  48.  V,  33^. 

Vediantiae  s.  Matrona^* 

f  Yegetus  VII,  64. 

YeieDtiscbe  Terracotten  yill,  123. 

Uf.  III.  IV.  Fig.  1-5. 
Veleia  verschaltet  XVII,  137. 
fVelina  (tribuB)  II,  9l. 
•Velinia  (?)  II,  99. 
•Velleias  IX,  21. 
Vellerhof  ip  d.  Sif^l,  R.  4.  :^IX, 

73.- 
•Velmada  XI,  34. 
•VeloriuB  Sacrilliu«  III,  47. 
«Venantia  III,  155. 
Venantiafl    Fortunatus    über    den 

V^einbaa  in  GaUiep  U,  30. 
Leben   und  Schriften  VII» 

105  (A.  M.). 

—  —  Moselgedicht^  lat.  n*  deotgcb 
y.  E.  Böcking  VII,  toa.  (A.  M.). 

Venetuf  lacus  XIX,  9. 
»Venicarus  VII,  63.  IX,  29,  30. 
VenuB,  Dargtellong  derselben  als 
Tagesgottb^tt  IV,  1^4. 

—  äfepbeinrelief  ^ns  Weidep  I|i, 
146. 

^,  Bronsefigur  VII,  (>6. 

—  fischend,  Bron^esialueUe VIH, 
140.  Taf.  I.  II.  Fig.  3.  IX,  215. 

— ,   Statuen  aus  gebranpter  ^rde 
IX,  23. 

—  Calva  XVII,  167. 

^  Yictrix,  M^rmoctorso  au  Trier 
XIII,  128.  Taf.  II. 

—  nnd  En^ymion  IX,  28. 
Venusberg  XIII,  16,  1^. 
Veragrer  XI,  5. 

f  Veranus  IX,  30. 

*Yeranias  Primigenius  XIX,  101. 

tVeransatus  XX,  65. 

Yerbeia  XVII,  184. 

Verbrennen  der  Todten  XVIII,  57. 

»VercQ  IX,  39. 


tVj^rec^ndinia  VIII,  f  jSQ. 
«Verecundus  II,  86.  9?.  Il|,   )97. 

VII,  63   VIII,  165.  IX,  3P.  31. 

Taf.  I.  13.   XV,  83.   \y\^  ^9, 

^xm,  65. 
Verein  für  Erforschung  v.  Alter- 

thüroeri^in  den  ((reiben  S^Vfen- 

del  und  Ottweiler.     Erster  De- 
riebt, ^vireibr.  183^.  (,  ipi). 
♦Veres  VIII,  l73. 
*Verinius  Secundus  XX,  87. 
VeripgdHinnus  XYII,  182. 
«Yerius  XXIII,  176. 
^Yeropi^  I,  ^.  ^111,  1.  s.  Bfinna. 
Veronense  oppidum  XXIII,  l{^6. 
Verora,  Yi^ora  XV|1,  184.     . 
•Verus  IX,  31.  XIX,  97.  XXI,  48. 

XXII,  63. 
—  Imper.  VII,  71.  XXIU,  59.  — 

Unedirte  Münse  des  Kai^e^^  ^1, 

56.  Taf.  I.  II.  Nro.  7.' 
Versiegelung  der  LebeqsmiHel  i^nd 

Yorräthe  bei  den  Römern  ^U, 

49. 
tVesarolus  XV,  )66.  Taf.  V.  1^. 
«Vespasianus  Imp.  XX,  3^*  —  Des- 

i|en  kals^rl'  li^el  ^X,  39. 
♦Yesta  VII,    170.  XV,  80. 
Vesuna  ^Vll,  176. 
Vesuniahena^  s.  Maironae. 
*Veteraheabus  XIl|  53. 
*Veteranehabas  XU,  46. 
•  Veteri^nehis  XM,  46.  Taf.  lY*  1. 2. 

xil,  55. 
*Veteranibabus  XII,  5,4. 
Veteranen  .  Coliorten  -    upf^    Alen 

XX,  68. 
^Veteranus  ex  legione  I,  83.  Vi)I, 

52. 

♦ candidato  III,  99.- 

* —  honestae  missionis  XV,  55. 

t —  missui^  bon.  miss.  YIM>  I^^. 

«Veteribus  XM,  194. 

♦VptiUus  Vm,  162. 

•Vetiris  (deus)  XVIII,  243. 

«VetUa  ilanspeta  XVUI,'239. 

•Vettius  II,  99. 

<fYettius  AlodestttS  XV,  6^. 

•Veturius  XX,  35. 

♦—  Primus  I,  ßj. 

fVeittstate  copUpfsi»   »Rl    UI9  99. 

XVMI,  239.  XXI,  88. 


-    71    - 


Yetweifls,  Kir.  Dilreii,  Matronen, 
steine  an  Gr&bern  XIX,  l64.X}lL. 

8i. 

^Vezillarii  Ugionis  Till,  159.  X, 

107.  Xl,  77. 
•Vexillatio  Britamücä  Vit,  61. 
*Vexillatio    exercitüs    ^ermaniae 

VII,  61.  X,  63. 

• —  infcriöriß  Vlt,  61. 

•—  I.  I.  II,  41.  86. 

*_  Legionifl  Germähicae  vit,  6l. 

Veybach  s.  Feybach. 

•Vi  xm,  107. 

*Via  CaBsia  XIII,  68. 

^—  Ciminia  XIII,  68. 

•—   Clodia  XIII,  68. 

♦—  IfovaTraiana  XIII,  68, 

Vianden,  Schloss;  histor.  IHotizen 

über  die  Dynasten  xlV,  102. 

—  das  Bapiisterium  das.  XIV, 
106.  —  Abbildung  Heft  XIII. 
Taf.  VII.  VIII. 

«Vibennius  XVI.  136. 

«Vibias  Agiustus  I,  82. 

♦—  Severns  lU,  ÖÖ. 

•Vicahi  Belginates  III,  47. 

^Vicanas  Senotensis  V,  228. 

•Vicciiis  X,  48. 

•Victeätus  IX,  31.  Taf.  I.  8. 

•Victor  Vli,  47.    l7Ö.    XIX,  i()7. 

XX,  95.  S.  Mars. 
♦Victbria    (deä)   ix,   21.   XVIII, 

Relief  ix,  2Ö. 

* —  Germanici^  I,  69. 
*Victorina  1,  37,  IV,  55.  XII,  79. 
Victorinos  (Imp.)  in  Gallien,  hi. 

stör.  Skisse  IV,  45. 
Goidmunse    aus   Trier    IV, 

in.  Taf.  III,  3. 

—  -r-  lunior.  Unedirte  Münze  XI, 
57.  Taf.  II.  10. 

•Victorinus  11,  9ä.  VII,  73,  X,  48. 

XV    57. 
♦—  Favor  XVIII,  123  (2). 
•Victorius  lanuarius  XVII,  103. 
Victrix  s.  Diana. 
•Vicluria  3^V»  l67. 
Vicns  Anibiatinus  11,  3. 

—  Belginum  s.  Belginuro,  Stum- 
pfer Thurm. 

-*  noTos  Meloniorum  XXIII,  12. 


•Vicns  Supenornni  1,120. 

•Vidacius  VII,  63. 

Vidy,    das  alte  Lousanna ,  R.  A, 

XI,  8. 

Vienna  im  Lande  der  Allobroger, 

Weinbau  II,  12. 
Vienne,  Mosaik  VlÜ,  i85.  —  Grie. 
,  chiscbe  Iiischrifien  XX,  121. 
Vienx  --  Virtoti  (Belgien),  R.  A. 

V,  2!23. 
^Vikani  Lousonnenses  XI,  8. 
Villa  rustica  sii  Fliessem  IV,  200. 

Pickliessem  V,  418. 

—  Tuitium  XV,  16. 

Villae  rusticae,  ihre  grosse  Ansahl 

in  der  Eifel  III,  78. 
Villers- St. -Simeon  (Belgien)  R. 

A.  XI,  40. 
Villicns,  BischofzuMets  VII,  108. 

(A.  M.). 
•Villonius  XVIIl,  120  (2). 
•Vinaria  sitire  XIII,  106. 
Vindelici  XIX,  2j.  s.Coh.  quarta. 
Vindelicische   Gehörten    im    röm. 

Heere.  XX,  104. 
•Vindellicus  III,  163. 
«Vindonissa  XV,  165.  XIX,  1.  10. 

23. 
•Vindus  VII,  63. 
•Vinicius  V,  391. 
Vinovia  XVll,  l77. 
•Vinnfus  XV,  168. 
•Vinum  XIII,   107. 
Vintius  s.  Mars. 
•Vircirus  IX,  32. 
•Virdomarus  ^LX,  58. 
•Virg.  IX,  32. 
Virgilius   der   Zauberer  XI,    132. 

XII,  106. 

Virginal  -  Samme  (tkelgien),  R.  A. 

V,  222. 
♦Virilis  VII,  63.  VIII,  162.  IX,  30. 

X,  48.  XIII,  203. 
♦Virisus  XVI,  70. 
•Virilus  XV,  83. 
*Virius  XVIIl,  125  (2j. 
Virneberg  bei  Rbeinbreitbach,  rOm. 

Bergbau  V,  235. 
♦Virona  (dea)  XVI,  6ü*. 
♦Vires  XXI,  70. 

*Virtus  (dea)  VIII,  159.  XllI,  137. 
•Virunum  III,  91.  XVI,  105. 


-     72    — 


Yischer,  W.  Pr.,  die  Grabhügel  in 

der  Hardt.  Zürich  1842.  V,  393. 
•Visucia  (dea)  XV,  55. 
Visocius  8.  Mercurius. 
*Vila  Xllf,   112.  XXI,  44. 
Vita  S.  Vedasti   (bei   Bouquet  III, 

372)  emendirt  III,  37. 
•VitaÜDius  Hilario  VII,  94. 
♦Vitalis  1,40.  VII,  63.  IX,  29.30. 

XII,  71.  XVIII,  242.  XIX,  58. 
»Vilealis  VII,  94. 
«Vitellios  Carious  XII,  46. 
♦Vitelus  XV,  72. 
•Vitiri«  (deu8)  XVIII,  243. 
Vitiribus  (dibus)  f.  Dibuf. 
•Vitrasius  Pollio  II,  105. 
Vitrineas  (deus)  XVII,   182. 
«Vitruvius  Euthelus  XI,  149. 
♦Vitullinus  XV,  55. 
♦Vilullus  XV,  55. 
♦Villoa  VIII,  162. 
*Viulvu8  I,  105. 
*Yivas  VII,  62.    XIII,    110.   XXI, 

16.  44. 
♦Vive  XIII,   110. 
«—  feliciter  XXII,  146. 
Viviscofl,  Vibiscus  (Vevay)   XI,  9. 
»Vivs  (=s  vivus)  I,  40. 
^VizBit  XII,  82. 
♦Yixxil  V,  323. 
Vlavhinehae  s.  Matronac. 
^Vobergensis  II,  101. 
*Vocara  III,  126.  IX,  Q9. 
Vocuntiorom  ala  a.  Ala. 
Vocala  I,  107. 

Vodeiöe  (Belgien)  R.  A.  XI,  39. 
Vögel  auf  Matronensteinen  XX,  99. 
*Volcani  pocolom  XIII,  114. 
*Voleria8  Pusinnionins  XII,  45. 
Volianus  XVII,  182. 
Volkersgewann,  Kr.  Saarbarg,  R. 

A.  VII,  155.  • 
Volkershofen    bei  Aldenhoven  R. 

A.  XV,  224. 
'^Volsinienses  XX,  53. 
•Voltinia  (tribus)  II,  91.  V,  325. 

VII,  52.  74.    IX,  147.    XI,  '29. 

XVIII,  127  (2). 
Vopiacua  vit.  Probi  c.  18.  beleuch- 
tet II,  19. 
->  —  Aurelian.  c.  8.  erklArt  XII, 

160. 


Vordensium  ala  a.  Ala. 
*Voreto  XVIII,  125  (2). 
Vorstellung  der  Römer  von  Grab 

und  Tod  XVII,   116. 
•Vosavia  (Voaagnia)  XXI,  38. 
*VosegU8  XVII,    178.    XXII,  141. 

156.  XXIII,  169.  170. 
♦Votum  referre  I,  85. 
•Voturia  (tribas)  I,  83. 
Voudray  (Belgien)  R.  A.  V,219. 
Vulcan  mit  dem  Hammer.    Relief 

IX    28 
♦Vultericus  XV,  167.   Taf.  V.  12. 

Waagen    und    Gewichte   in  norm. 

Grabern  XVIII,  249. 
Wachendorf,  Kr.  Euskirchen,  Ua- 

tronensteine  XIX,  88. 
Wachsweiler,  Kr.  Prüm,  B.  A.  III, 

61. 
Wftrmeröhren  VII,  61. 
Waffen  in  GrAbern  XXI,  21. 
De  Wal,  de  Moedergodinnen.  Ley- 

den  1846.  XI,   142. 
Zusfttxe  XVIII,  238. 

—  —    Mythologiae    septentrion. 
monumenta  latina.Vol.  1.  Traiecti 

'    ad  Rh.  1847.  XVII,  161. 
Walafridus  Strabua,  biographische 
Skitze  V,  4. 

—  —  £cloge   ad   Juditt   impera- 
tricem  V,  160. 

Waldkönigen,  Kr.  Dann,  R.  GrA- 

her  III,  65. 
Waldorf,  Kr.   Ahrweiler,    R.   A. 

XVI,  132. 
Wallendorf,  Kr.  Bitburg,  R.  A.  I, 

39.  —  Rom.  Kastell  II,  33. 
Wallis,  Ursprung  des  Namens  und 

der  Bevölkerung  XI,  6. 
Wallraff's  Münz-   und  Medaillen. 

Sammlung  XVII,  225. 
Wallstadt    in    Baden ,    Münzfund 

X,  2. 
Walpurgisnacht  und  die  Hezensa. 

gen  XXII,  93. 
Wandalen  s.  Vandalen. 
Wandmalerei,    Verhftltniss  dersel- 
ben zur  Baukunst  X,  169.  175. 
Wanne  Yhecla,  niederl.Sage  Xlf, 

29. 


78 


Wappen  ^ w  HefTcn  ron  Brobl  KX, 

l59,  Ttf.  IV.  l. 
Brannsfe/ld  XX,  154, 

T»f.  IV.  7' 
BrohUBrmmafeld  XX, 

154.  T«r.  IV.  3. 
Bonrscheid  XX,  t59. 

T«f.  IV.  4. 

Stadt  Bonn  s.  Bonn. 

Warfen,  Prov.  Groningen,  Wirtel 

VIII,  137. 
WaMcrbillig    an  d.   Moael,  R.  A. 

II!,  76.  XVII,  55. 
WfBaerkrOge^  röm.  II,  46.  47.  49. 
Wagserlcltung  bei    Tüdderen  Hl, 

StraaBbnrg  f«,  *0d. 

Meti  III,  201. 

Bonn  IV,  133.  2(». 

Cöln  XIV,  181.  183. 

Rheinbach  XIV,  170. 

Trier  XV,  2l9. 

—  ans  der  Eifel  nach  C6ln  XVllI, 

214. 
Wehrg&nge    an   Kirchen  dea   11. 

n.  i%.  Jahrhundert!  XX»  115. 
Wehrgrftnse  von  WiebeUheim  bis 

sam  fthain  XVUi,  42. 
Weiden   bei  Cöln,  röm.  Grabmal 

III,  134.  VII,  168. 
Weihnacht  XI,  150. 
Weilerbach,    Kr.  Bitburg,    R.  A. 

I    39« 
Weinbau  im  rOm.  Gallien  nnd  6«r- 

manien  U,  9, 
Weingar^p  ,  Kr.  E^akirchen,  der 

ROmerkanal  XVUI,  214. 
Weiten  bei  Trier,  U.  A.  IH,  200. 

VII,  157. 
Wellcsweiler,   Kr.  Ottweiler,  A. 

X   42« 
Wclislclnbei  Trarbach  XI,  164. 
Wclschbach,  Kr.  Ottw.  A.  X,  39. 
WoUchbiUig  bei  Trier,  R.  A-  HI, 

71.  V,  287.  VIII,  106. 
WeUchenthal  in  Baden,  R.  A.  V, 

229. 
Weltkarte   dei  M.   Vips.   Agrippa 

IX,  170. 
Weneawalda  aiWa  XllI,  16. 
Werlerfoort  in  Gelderland,  R.  A. 

IX,  36. 


Wer«wetUr,  Kr.  OHweiUv,  AHa 

GebAnde  X,  39. 
W«ael,  fialalehug  der  Stadt  IV, 

77. 
Wmo,  <G.  A«  IX,  37. 
Wichtratb,  Kant.  Bani,  B.A.  XXttl, 

120. 
WiebeUkirchen ,    Kr.    Ottwdler, 

AKe  NIederlaaaong  X,  26. 
WiederholnngeB  «ioer  inaeitf ifl  II, 

122.  XXIll,  94. 
Widder  bei  Himwegen,  R.  A.  Xi 

65.  XXII,  141. 
Wierden,  BedeotOBg  iea  ÜMiena 

VHI,  438.  ^    ^ 

Wiaabach ,    &.  Ottw«ller ,  »-  A. 

X    37. 
WfeabadMi,  R.  Inaehrift  I,  «0.  -^ 

BroBien  III,  199. 
^  Muae««  d.  Altertbüner  XXIII, 

17. 
^  Rtaerkastdl  aof  dem  HelAmm 

berge  XXIII,  13. 
-.  Badeort  iw  Zell  der  Bimer 

XXitl,  18. 
Wieaenthal  in  Baden,  GoldoiABM 

des  Nero  X,  1. 
V.  Wietergheim,  4er  Feidang  dea 

iGermanicna   an    der  Weaer  im 

J.  16  n.   Chr.     Leipaig    I8ö0. 

XVi,  92.  ^      ^  s 

Wiggiewyl,  Kant.  Bern,  MAainuid 

xxiir,  118. 

Wildfrankirch  IV,  §6. 
Wildfrauloch  IV,  105. 
«Wilferdingen  in  Baden  R.  A.  V. 

229. 
WiUmandoBgen  auf  der  Alp  R«  A. 

X   79. 
Wiltheim,  Alex.,  Lucilibnrgenaia 

five    Luxeroburgum    romaa^n« 

Ed.  Weyen  IX,  77. 

Winchringen,  Kr.  Baarbury,  1.  A. 

VII,  157. 
Windiich  (Vindonisea),  R.  A.  tX, 

54.  XIX,  22. 
Winkelmaaskrens  (i^)  als  Stem- 

metsseichen  XIV,  139. 
Winseling  bei  Hinwegen,   R.  A. 

VII,  36. 
Winterich  an  der  Mosel,  R.  A.  u, 
89.  145.  IV,  194. 

10 


-    74    - 


¥(^ierMlorf  an  der  Sauer,  Um, 

Ifiederlassang  111,  72. 
Wirtel  aas  Warfnm  VIU,  137.  Taf. 

I.  II.  Fig.  3. 
WirthicbafUgebftude,r6in.  and  ihre 
,  grosse  Aniahl  in  der  £ifel  III, 

78. 
»Wisinobates  XVII,  206. 
Woche,    Darsiellang  ders.   darch 
,  die  sieben  Planeleu  IV,  153. 

—  Ursprung  and  planelarische 
Enlwickelung  bei  den  Alten  IV, 
155-162. 

—  Monumente  IV,  162. 
Wochengötter  s.  Planetengötter. 
Woerden,  Bedeutung   des  Wortes 

X,  231. 

Wohnhäuser,  röm.  in  denProvin« 
sen  IX,  2.    —  Beleuchtung  des 

.  Innern  und  Daohbedeckung  der. 
selben  IX,  8. 

Worms,  altes  ThongefAsa  mit  Re- 
liefs V,  342. 

Worringen,  Inschrift  III,  100. 

Wundsangen  IX,  33. 

Wflrfel  (tali)  III,  172.  IX,  33.  34. 
XIX,  163. 

Xanten,  Elfenbeinrelief  V,  365.— 
Restauration  der  Kirdie  mm  h. 
Victor  XIV.  177.  —  R.  Lampe 
XXII,  37.  —  Die  Schola  da. 
selbst  XXIII,  58. 

*Yrsolus  XII,  80. 
Yverdun,  Altarstein  IX,  56. 


^M^S^r,  BedeutungXIl,  117.  XIII, 

204. 
Zahlbach  bei  Maini,  R.  A.  II,  53. 

91.  III,  90. 
Zamolxis  XIII,  14. 
Zange   von   Bronse    III,  126.    ~ 


Eherne  mit  planetarischen  Dar. 

Stellungen  VIII,  146.  —  Eiserne 

V.  Schieiden  XVI,  69.  Taf.  III.  1. 
Zeitschrift    des    Mainser   Alterth. 

Vereins;  Heft  II.    I<ro.  64.  77. 

Heft  III.  Nro.  84  verbessert  XV, 

93.  94.  101. 
Zell,  K.,  Handbuch  der  röm.  Epi- 

graphik.  Heidelberg  1852.  XXI, 

126. 
Zeltingen    an   der  Mosel ,   R.    A. 

XIV,  185. 
«ZesesIII,  147.  IV,  186.  Anmerkg. 

XVI,  76. 
Zeus  Rettung,  Elfenbeinrelief  V, 

365.  369.  Taf.  VII.  VUI. 

—  Auf  Gemmen  aus  Alex.  XVII, 
124. 

—  Lycaios,  Bronaestatuette  XVII, 
69.  Taf.  IL 

—  Serapis,Gemmenbild  XVII,  125. 

—  s.  Juppiter. 

Zewen,  S&rge  mit  Glasgef&ssen  IV, 

209. 
Ziegel   mit  Furchen  und  Schlau. 

genlinien,  IV,  115.  XII,  176. 

—  mit  Stempeln  aus  HoldeurntVIl, 
60. 

Ziegelöfen  V,  321.  XVfll,  225. 
Zio ,  Schwertgott   der  Deutschen 

XXI,   105. 
*Ziraeus  XX,  78. 
•Zoilus  lil,  99. 
Zülpich ,    die  Alamannenschlacht 

III,  30.  32.  XV,  50.  218. 

—  Röm.  Alterth.  III,  196.  IV,  212. 
V,  341.  XX,  126.  XXII,  133. 
XXIII,  80.  82. 

—  Baumeisteranekdote  ans  einem 
Bildwerke  in  der  Kirche  enU 
standen  XU,   112. 

—  Matronensteine  und  Germ.  Gr&« 
her  XIX,  89.  XXII,  133.  XXIII, 
61. 

—  Die  Römerstrasse  nach  Cöln 
XXIII,  80.  82. 


Terzelchnlss 

der   Mitarbeiter   und  Verfasser, 


Allgemeine  Prenss.  Zei- 
tung YIII,  179.  Xlly  180. 

Arendt«  Dr*,  V.VI,  406.  415. 

Aichbacb,  J.  Prof.,  XVIII,  237. 
XIX,  55.  XX,  33.  XXI,  126. 

Aagsbnrger  Allg.  Zeitnng 
XIX,  139. 


Baden  XIV,  170. 

BArach,    6.,  I,  35.  XIX,  157. 

XXII,  149* 
Banr  XII,  200. 
Becker,  J.,  XV,  85.  205.  XVII, 

161.  XVIII,  114.  XIX,  103.  XX, 

101.  XXI,  88.  I8f). 
Bergemann,    Prof.,    IV,  135. 

XlX   73. 
Bergk,  Th.,  I,  75.  XIV,  185. 
Bernd,  Tb. ,  I,  75. 
Blum  XVI,  81. 

Boftk,  C.  P. ,  V.  VI,  1.  VIII,  1. 
BOcking,  E.,III,  149.  162.  VII, 

177. 
B6braer,  Fr.,  XIV,  193. 
Boiaaer6e,  S.,  XII,  1:28. 
Borgbesi  IX,  211. 
Braun 9  G.  C. ,  II,  36. 
Braun, J.W.  J.  Pror.,II,41.IV,tl5. 

V.  VI,  345.  XII,  89.  172.  193. 

xni,  141.  XIV,    196.  XV,  215. 

224.  XVI,   47.  58.    116.    120. 

135.  XVU,  103.  228.  XVIU,  145. 


219.232.251.  XIX,  64.94.  155. 
163.  XX,  121.  126.  171.  177. 
178.  XXI,  116.  164.  167.  XXII, 
41.  45.81. 126. 129.  l46.  XXIII, 
93.  99.  135.  177.  179.  180. 

Brann,  H.    Dr.,  11,144.  XXIII, 

122.  126. 

C. 

V.    Cobansen  XVIII,  27,    XX, 

140. 
Cölniache  Zeitung  VII,  161, 
Claasener,  Prof.,  1, 127. 
Crem  er,  B.,  XXI,  177. 
Ca  per,  6.',  X,  104. 


▼.  Deeben  IV,  204. 
Dedericb  V.Vf,  252.  289.  VIII, 

52.  IX,  191.  216.    XIX,  162. 
Deyckfl,  Fr.,  II,  1.  XV,  1.  XVI, 

23.  XIX,  1.  XXIII,  1. 
Dillenburger  I,   138.    111,83. 
DOntier,  H.,  I,  86^  100.  H,  9. 

III,  31. 166. 196.  IV,  45.  V.  VI, 

315.  338.  390.    393.   VIll,    76. 

IX,  43.  156.   X,  53.   XII,  158. 

XIV,   195.    XV,  35.   218..  XX, 

20. 


Eiek,  A.,  XIV,  184.  XXU,  131. 

134.  XXIII,  61. 
Ellesler,  L.,  XV,  211. 


-    76    - 


Fiedler,  Fr.  Prof.,  II,  144.  III, 

194.  IV,  77.  V.VI,  365.  XIV,  17. 

XXI,  21.  Ö7.  XXII,  36.  XXIII, 

42.  84. 
▼.     Florencouri,     Chaisot 

III,  43.   IX,    107.   V.  VI,  202. 

287.  327.    VIII,    99.   102.    106. 

109.  IX,  92.  98.  X,   106.  XII. 

71.  XIII,  128.  XVI,  63. 
FriedUnder,  J. ,  XIX,  162. 
Friedliel),  J.  H.,  ;V,  94. 
Frendenberg,  J.,  111,174.  IX, 

168.  XII,  119.  XIV,   167,  193. 

XV,  222.    XVI,   92.    104.  127. 

130. 135.  XVII,  218.220.  XVIII, 

97.  231.  Xi;!(»  82.  92.  164.  ^UL, 

81.  180.    183.  184.   XXI,    l7l. 

jXXII,    154.    155.    X;iIU,    141. 

153,  183.    184.   187.    189.  190. 

191.  192* 


Gerhard,    E.   Prof.,   XV,    127. 

XVII,  133.    XVIU,  93.  XXIII, 

9Q.  131.  .194. 
GOttinger     Gel.    Anieigen 

X,I,  l^l. 
Grebel  11,  148.   III,  189.   XI, 

169. 
Grotefend,  G.  L.   Archiv.  XI, 

77.  XVII,  209.  XVIII,  238. 
Grund,  F.,  X,  142. 
GAntaer  XVIU,  230. 


H  a  D  fl  en  X,  12*  XVIU,  236. 251. 
0e«p  ^I^VIII  ,    1.  XXI,   1.    175. 

177.  XXII,  1. 
Hemen,  W.  Dr.,  XUI,  26, 
Hermann,  K.  Fr.  Dr.,  XI«  169. 
Hewer,  Dj*,  VII,  152. 
Boclier,  If.,  XX,  128.  XXI,  97. 

XXJI,  89.  138. 
Honben  V.  V|,  422. 


Jaeger,  J.,  II,  45.  III,  125.  IV, 

Ü04.  V.  VI,  407.  VIII,  181. 
Jahn,  A.  Arcfciyar  V.VI,  171, 


XIV,  114.  XVIU,  80.  XXI,  135. 

XXIII,  109. 
Jahn,  0.  Prof.,  IX,  122.  215. XI, 

63.  172.  XUI,  105. 
Janssen,  L.  J.  F.  Dr.,  II,  143.  III, 

193.  IV,  59.  VII,  34.  169.  170. 

VUI,   137.    140.   142.   IX,    17. 

XVI,  71.  XVII,  223.  XIX,  147. 

153.    XXII,    141.    156.  XXUI, 

169. 
T.  Jaumann  IV,    140.  XV,  53. 

XVUI,  221.  226.  XIX,  160.  XXI, 

143, 
Jenaer  Lii.  ZeitangXIII,200. 
Imhof,  J.  G.A.,  XIV,  181.  183. 

K. 

Kauf  e^  I,  127.  XXUI,  189. 
Kaufmann,  A. ,  VII,  168. 
Kinkel,  6.,  X,  109.  XII,  94. 
Klein,  Dir.,  VII,  165. 
Klein,  K.,  11,50.  III,  86.  XVII, 

187.  XIX,  124.  XX,  181.  XXII, 

109. 
Knapp,  Dr.,  XII,  198. 
Koch,  A.,  XI,  163.  164. 
Krafft,  W.,  XI,  54.  XVII,  226. 
Kr.,  XIV,  187. 
Krosch,  Dr.,  11,79.  111,13*  196. 

IV,  202.  VU,  166. 
Kruse,  Fr.,  XVIU,  243, 
Kunstblatt  XIII,  2Ö2. 


Ladner,  Dr.,  XXUI,  181. 
Leeroans,  Dr.,  VII,  79. 168.  XHI, 

195. 
Lepsius  XV,  218. 
Lorsch,  L.,  h  1.   80.  123.  124. 

125.    II,  67.    75.   93.  117.  145, 

III,  17.  102.  197.  IV,  147.  477. 

179.     180.    181.    202.     V.  VI, 

298.    315.  436,   VII,    164.  167. 

170.  VUI,  145.  149.  153.  163. 

185.  IX,  53.  89.  100.  116.  XI, 

123.  142.  167.  166.  XU>  1.  42. 

60.    194.  195.   200.  imi,  204. 

XIV,  12.  65.  97. 
Liebert,  A.  M.,  XIX,  33.  XXI, 

125. 
Lieh!,  N.,  XVII,  221; 


-    77    - 


Martini  II,  147. 

Merleng  .    Schaaffhanaen, 

S.,  XIII,  116.  XIV,  46.  XV,  136. 

XXII,  65.  74.   XXIII,  193. 
Morgenblatt  VIII,  184. 
Malier,  H.,  VII,  1.  XIII,  1. 


W. 


Nöggeraih,  Prof.,  V,  405.  X, 
82.  XII,  65.  XIV,  52.  XVII, 
135. 

Iförterhiat er  XXI,  183. 


Oligschliger  V.  VI,  235. 
Oiann,  F.,  III,   1.  V.  VI,  342. 
.  IX,  202.  XIII,  118.  XVII,  224. 

XVIII,  139. 
Orerbeck,  J.,   XV,   109.219. 

220.  222.  XVI,  132.  133.  XVII, 

61.  124. 


Panofk«,  VII,  91.  XII,  17. 
Paaiat  IV,  88.  X,  47. 
Panly,  A.,  I,  66. 
Philantrop,   Trierer  Zeit- 
•  chrift  IV,  205. 


r.  Qaail,  F.,  X,  185.  XIU,168. 

R. 

Eamboax  VIII,  177.  178. 
RappiDoegger  V,  228.  X,  1. 
Regierang,  KOnigl.  in  Aachen 

VIII,  180. 
Reicheniperger,  A.,  XI,  85. 

XJV,  101.  XIX,  109.  136. 
Rein,  Dr.,  II,  144.  XX,  1. 
Rkeiniicber       Beobachter 

VIII,  174. 
Rbeinifche  Blitter  VIII,173. 
Rhein-  n^d  Mosel-Zeitang 

XIV,  tSS^. 


Ritter,  Fr.;  XV,  173.   XVI,  1. 

XVII,  1. 
Rosenbanm,  XVIII,  217. 
RoBsel,  Dr.,   XII,  196. 
Ronles,  J.,  V.  VI,219.  XI,  32. 

73. 


Savelsberg,  Dr., XVI,  136, 139. 
Schmidt,  Chr.  W.,  V.VI,396. 

XI,  151. 

Schmidt,  L.  Dr.,  XXII,  137. 

Schmidt,  ObertU.,  V.VI,  383. 
VII,  80.  120. 

Schneemann  IV,  205.  V,  VI, 
186.  IX,  1.  XXI,  63.  67.  183. 

Schneider,  J.  Dr.,  11,33.147. 
III,  56.  60. 199.  200.  IV,  !•  V.VI, 
193.336.419.  VII,  26,  76.  VUI, 
89.  144.  183.  IX,   213.  X,  61. 

XII,  69.  XIII,  23.  XVII,  53.  221. 
XVIII,  134.  XX,  183.  XXI,  173. 
XXII ,  22.  62.  140.  XXUI,  32. 
174. 

Senckler,  A.,  XI,  43.  XII,  61. 

191.  XIII,  204.  XIV,  1.  74. 192. 

195.  XV,  143.   XVII,    75.  225. 

XVIII,  214.  XXI,  78. 
Simons,  And.,  X,  147. 
Sirorock,  K. ,  X,  80.  225.  XV, 

183,  XVIII,205.  XXI,  HO.  XXIll, 

165.  187. 
Springer,  Dr.,   XX,  167k   179. 

180.  182.  XXII,  77.  102. 
T.  Sybel   II,  109.  111.  lU,  182. 

186.  189.  IV,  13.  79. 


Urlichf,  L.»  I,  45.56.  61.  II, 
55.  113.  141.  145.  lU,  92.  96. 
128.  134.  194.  196.  198.  199. 
IV,  185.  189.  193.  196.  203. 
205.  212.  V.  VI,  369.  373.  377. 
403.  404.  406.  VII,  170.  VIII, 
123.  167.  IX,  13.  129.  151. 155. 
216.  X,  107.  XIV,  33.  XXUI, 
49. 

V. 

Vi 8 eher,  Prof.,  III,  199. 
Voaaiache  Zeitang  XII,  197. 


-     78    - 

^.  WellensteiD  tt,  146.  XIV,  172. 

Weyden,  E.  Dr.,  VII,  162.XIV, 

Wacketütgcl,  W.,  XI,  170.  177. 

Wall,  Chr.,  VIII,    129.  X,  69.  Wiesel  er,  Fr.  Prof.,   HI,  124. 

Weber,  XIV,  191.  V.VI,  348.  43ö.   XI,   67;    Xlll, 

Wegeier,  Dr.,  XX,   146.  189.  XIV,  29. 

Weidenbach,  XVI,  13ö.  Wolf,  J.  W.,  VII,  86.  XH,  2r. 

Weiti,   W.,    V.   VI,  405.  VIII,  189.  XIV,  186. 

179. 

Weleker,  F.  G.,  VII,  94.  XIV,  ^ 

38.  XVIII,  73.  Zip« er,  Dr.,  XI,  172. 


Verzeichnis^ 

der  vom  Vereine  zu  Winckelmanns  Geburtstag  heraus- 
gegebenen Festprogramme. 

1.  Das  COloer  Mosaik.  Mit  1  Taf.  in  Farbdruck.  Von  Dt.  L. 
Lersch.  Bonn  1845. 

2.  Dreisehn  Gemmen  aas  der  Sammlung  der  Frau  Si. 
bylla  MerteDs  .  Schaaf  fhaus  en.  Von  Dr.  Ürltcbs. 
Bonn  1846. 

3.  Apellon  der  Heilspender.  Mit  1  lith.  taf.  Von  Dr.  L. 
Lersch.     Bonn  1847. 

4.  Das  Schwert  des  Tiberias.  Ein  römischer  Ehrettd^eü 
aas  der  Zeit  dieses  Kaisers.  Mit  1  lith.  Fol.  Taf.  Von  Dr.  L. 
Lersch.     Bonn   1849. 

5.  Die  Kapitole.     Von  Prof.  Dr.  Braun.  Bonn  1849. 

6»  Erklärung  eines  antiken  Sarkophags  an  Trier.  Mit 
1  lith.  Taf.     Von  Prof.  Dr.  Braun.     Bonn  1850. 

7.  Die  römische  Villa  bei  Weingarten.  Mit  1  Hilr.  taf. 
Von  Dr.  Job.  Ov  erb  eck.     Bonn  1851. 

8.  Juppiter  Dolichenus.  ErklArung  einer  in  Remagen  gef. 
Steinschrift  und  der  Haaptfigar  auf  der  Heddcreheimer  Bronaen 
Pyramide.    Mit  1  lith.  Abb.     Von  Prof.  Dr.  Braan.  Bonn  1S52« 

9.  Das  Jadenbad  an  Andernach.  Mit  t  lith. Taf.  Von  Prof. 
Dr.  Braan.     Bonn  1853. 

tO.     Zur  Geschichte  der  Thebaischen  Legion.    Von  Prof. 
Dr.  Braun.    Bonn  1855. 

11.    Die  Trojaner  am  Bheine.     Von  Prof.  Dr.  Braun.    Bon» 
1856. 


BoBD,  fedradtt  bei  Carl  Qsorgl. 


JAHRBÜCHER 


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lEINSVONAL 


Mr 


lthümsfreünd: 


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RHEIlVIiAlVDE. 


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I  o  ^tf  a  C- 


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Dreizehnter  Jabri^any  1 


mit  6  Htl|ogrq)l)ir!ni  Cafrln« 


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B  o  n  ttf 

fadruckt   auf   Kosten   des  Vereins. 

BoDDy    bei   A.    Marcuf. 
1   S  ft   9. 


I.    Chorogrrapbie  und  Gfcschlchtc 


1.    9te  romtfc^e  iHilttarflra^e  Don  Xanttn  nadf  in  IRaad. 

(Dazu  eine  topographische  Karte  auf  Taf.  I.) 

Von  dem  heutigen  Xanten,  wo  die  Colonia  Trajana 
und  die  Castra  vetera  gelegen  waren,  liefen  im  Alterlhume 
drei  grosse  Militärstrassen  ans,  und  zwar  die  eine  gen  Nord- 
westen nach  Nym wegen,  die  2weUe  (eigentlich  die  Ver- 
längerung der  ersten)  gegen  Südosten  nach  Köln,  und  die 
dritte  gen  Südwesten  nach  der  Maas,  wo  sie  sich  mit  an- 
dern Strassen  in  Verbindung  letzte.  Die  letztere  habe  ich 
in  ihrer  ganisen  Ausdehnung  genau  verfolgt ,  und  gebe  im 
Nachfolgenden  eine  detaillirte  Bescbreihong  derselben  *). 

Die  Strasse  nahm  ihren  Anfang  w<rder  unmittelbar  bei 
der  Colonia  Trajana  noch  bei  Castra  vctera,  sondern  zwi« 
sehen  beiden  Orten ,  und  zwar  aus  der  von*  Col.  Traj.  an 
Cast.  Vet  vorbei  nach  Col.  Agr.  führenden  grossen  römi- 
schen Militarslrasse.  Denn  es  haben  sich  nahe  an  ihrenl 
Anfangspunkte  verschiedene  rtfmische  Graber  gefunden,  wor- 
aus hervorgeht,  dass  die  Col.  Traj.  nicht  bis  hieher  gereicht 
haben  kann,  und  Castr.  vet  lag  oben  auf  dem  Berge,  noch 
einige  hundert  Ruthen  weit  entfernt,  wtlhrend  uosre  Strasse 
unten  in  der  Rheinebene  ihren  Anfang  nahm.  Auch  lief  die 
von  Col.  Traj.  nach  Ctfln  führende  grosse  Militarstrasse  voji 


1)  Einige    aUaemelne  Andeutuogen  s.  bei  Fiedler  Jahrb.  Q.  III. 
0.  i96*  .     , 


2  Die  rönuiche  MiHtärstraue 

Xanten  aus  nicht  auf  der  heutigen  Landstrasse,  die  aus  dem 
Marsthore  kömmt,  und  sich  dicht  am  Berge  und  auf  dessen 
Abhänge  halt,  sondern  sie  kommt  aus  dem  Scharrenthore  und 
ging  einige  hundert  Schritte  auf  einem  jetat  chaussirten  Wege, 
der  später  nach  der  Rheinfahre  sich  krflmmt,  fort,  um,  nach- 
dem  sie  diesen  Weg  alsbald  verlassen,  in  gans  grader  Rieh» 
tui^  dvF«k  4iß  Ahfue,  w  4er  Q>||^  Hfiß  Kilf9<f »bfirgfs  vor- 
bei, sich  mit  der  heutigen  Landstrasse  wiederum  9U  vereinigen* 
Einige  hundert  Schritte  vor  dem  Scharrenthore  nun  zweigte 
sich  uqsere  in  Rede  stehende  Strasse  vou  der  letztg^aniiten 
Milifärstrasse  nach  Westen  ab,  durchzieht  das  hügelige  Vor- 
land   als  ein   breiter  Hohlweg ,  und  durchschneidet  bei  der 
Wi«iMi|tthle  ik  hewUgA  L^urfstVM^»»  wo  4UU  an  ihwf  rech- 
ten Seite  nm^i  ?PF  e'lj^f^  SSoit  Mn  Fuudameatgrahon  im 
il«ibeigolegci«e«  MaiNfH  ebi  rOiwcbfs  Qrah ,  kestehtid   aus 
eintym   stei^m^  9arg«   mit  Urnen  wul  Thränenilasclichea, 
AUfgirfimdf 9  iTPvdmi  itl  ^>     Bieraaf  gtht  dio  StnMt  eine 
Jang^is  ^tre<4^e  durph  die  FfUev  iMPh  etiifin  mit  WaM  hor 
vacbaenen  UkgH  w»  woil^i  yu  «vHrahnNi  iai,  daaa  sie  gtaa 
g^gea  die  GewfiluilMt  fflniischor  StrasstMQlagai  veracbiar 
dene  Krtiümn^gea  m^t »  die  iMiaeswega  durch  daa  vftUig 
ebeni)  und  gaagiiare  Terraift  vevaalasal  sein  kanneo,  weswe- 
gen ich  glaube  ^  dPPP  blf r  l^wls  var  Anlegung  der  Straeat 
Gebäude  und  andere  Aalaff^n,  worwf  auch  veesehiadano  dort 
gefondena  AUeirtbttmr  hinvei^ea ,  beatandea  habeo ,  wekht 
diese  meist  nur  kurzen  kaieföraigea  Rinbiepingea  derStmaae 
yeranlaastea»    Nachdem  die  Strasse  den  geaanntea  aiedtigea 
Bügel  ttbfrachritlen,  Alk  aie  vit  der  voa  Xautea  rechts  licrau£« 
ka»m.eaden  Cbausiee  «iieammen,  und  bildet  iast  hia  an  Hur 
Ende«  mit  äusserst  goriqgen  iJaterbrechungea,  eine  gut  ehans* 


2)  Ein  anderer  Römerweg  geht  hier  in  Östlicher  Richtung  nach  dem 
Furstenber^e  hinaiif,  uqd  von  da  auf  d^r  andern  f^lte  wieder  enf 
die  jetzige  Landstrasse  zuniok. 


mm  XmtUn  naaft  dir  Määt.  % 

sirtf  LttilstrasM,  wahrend  sie  von  ihren  Anfangi^iinkte  M 
Xanten  bia  hieher  nur  ein  breiter  Fahrwej^  war ').  flieranf 
lanft  sie  wieder  nach  einem  i^rttssem  Sandhügel  au,  den  sie 
als  efai  Hohlweg  durchschneidet,  bia  nach  dem  Städtchen 
Soasbeek,  wtbel  aie  einige  durch  den  unebenen  Boden  be- 
dingte Krtünmuagen  nach!  In  der  Nähe  letatgenannten  Or«« 
tes  wurden  an  ihrer  Seite  schon  vor  iabrliunderlen  sehr 
sabireiche  rttmische  Alterthtlmer ,  ab  Mosaikboden,  l^nggc^ 
streckte  Wasserleitungen  ^  Mauerreste  ,  bedeutende  SAulen- 
fragnente^  Gräber  und  Mfinaen  aufgefunden  ^).  indem  sich 
die  Strasse  nach  und  nach  in  einem  Bogen  nach  Links  wen« 
dety  geht  sie  aber  einen  dritten  Sandhügel  nach  Kapellen 
m,  wobei  uu  bemerken  ist,  dass  alle  diese  Higel  von  der 
Strasse  durcinveg  viele  Puss  tief  durchschnitten  werden,  um 
letatere  auf  gleichem  Niveau  zu  erhalten,  wie  dies  bei  römi- 
schen Strassenanlagen  in  der  Regel  der  Fall  ist«  In  den 
Sandgruben  bei  KapeHen  wurden  nahe  bei  der  Strasse,  die 
hier  den  auch  sonst  den  Rttanerstrassen  vielfach  beigelegten 
Namen  „Hoch Strasse^'  fährt, Schalen  aus  terra  sigitlata  ge«^ 
fundeU)  weiche  sich  jetnt  in  der  Sammlung  des  Hrn.  B  u  y  s 
H  Neskirchen  beCnden  ^).  Von  Hi^lien  aus  macht  die 
Strasse  noch  einige  durch  das  wasserreiche  Terrain  herver" 
gerufene  Biegungen,  und  läuft  dann  in  gerader  Richtung  dem 
Plässehen  Niers  au,  das  sie  in  der  Nähe  einer  Milhie,  aber 
nicht,  wie  £e  heutige  Chaussee,  in  einem  Bogen,  sondern  in 
ganu  gender  Richtung  flberscbritt  Bei  dem  Dorfe  V  e  e  r  I 
macht  sie  eine  kleine  Biegung  nadi   Rechts,  geht  bei  der 


aj  Diese  ChattMiniag  der  StruMO  ->  von  Xaatea  btt  nonsbeok 
—  ist  erst  vor  setm  Jahren  unteraomnea  worden,  und  die  Sirasse 
führt  noch  jctat  bis  nach  dem  letztem  Orte  hin  den  Namen 
,^G  s  ü  a  8 1 r  a  8  a  e<«y  watartckeiiilid^  wei)  sie  Mher  durehweg  siit 
Gras  bewachsen  war. 

4}  Te8«bonBi»ol»o^AnnaleeCii#iae,.MN*eetd  ediBttMiar^^äi« 

A)  Vgl.  meinen  Bericht  Jahrb.  H.  XXUI.  8.  176. 


^ 


4  Die  rSmisehe  MilUär$fra$$e 

Stadt  Gel  dem,  die  sie  200  Ruthen  links  liegen  lässt,  vor- 
bei ,  nachdem  sie  die  von  Kevelaer  kommende  Landstrasse 
durchschnitten ,  durch  das  Thal  der  Niers  immer  in  schnür- 
graden  Richtungen  weiter  bis  nach  Straelen.  Bei  der 
Bauerschaft  Nie]  wurden  vor  mehren  Jahren  an  ihrer  rech- 
ten Seite  römische  Gräber  entdeckt  ^);  ebenso -wurden  bei 
der  Bauerschaft  Pont,  dicht  an  der  Strasse,  römische  Gra- 
ber, Mfinzen  und  verschiedene  Anticaglien  gefunden  ^).  Von 
Straelen  aus  läuft  die  Strasse  endlich,  immer  in  schnurgra- 
der  Richtung  und  sich  auf  gleicher  Höhe  haltend ,  nachdem 
sie  die  Fossa  Eugeniaua  äberscbritten  ,  wo  sie  zugleich  aus 
dem  prcttssischen  Gebiete  in  das  holländische  übertritt,  bis 
gen  Vcnloo  hin;  einige  hundert  Ruthen  vor  dieser  Stadt 
mündet  ^e  in  die  grosse  Militärstrasse,  welche  auf  dem  rech* 
ten  Maasufer  von  Nymwegen  heraufkömmt ,  und  die  Maas 
weiter  hinauf  bis  nach  Mas  triebt  führt. 

Wir  sehn  hiernach,  dass  diese  Bömcrstrasse  nicht  zur 
directen  Verbindung  zweier  Orte  gedient,  sondern  nur  zwei 
Strassen  mit  einander  verbunden  hat,  doch  so,  dass  an  ih- 
rem Anfangspunkte  bei  Xanten  sowohl  eine  bedeutende  Nie- 
derlassung nebst  einem  Lager  gestanden,  als  auch  nicht  min- 
der an  ihrem  Ende  bei  Venloo  eine  solche  vorhanden  war, 
indem  das,  Venloo  auf  dem  linken  Maasufer  grade  gegenflber- 
liegendeDorf  Blerik  das  auf  der  Peutingerschen Tafel  ver- 
zeichnete Blariacum  ist.  Ueber  den  Lauf  unsrer  Strasse  kann 
man  nirgends  im  Zweifel  sein ;  indem  sie  für  den  Kenner 
überall,  selbst  \n  ihrer  erneuerten  Form ,  den  Character  rö- 
mischer Strassenanlagen  zeigt,  und  es  bleibt  uns  nur  noch 
ihre  Bezeichnung  in  den  römischen  Reisebüchern  nebst  der 
Lage  der  Mansionen  näher  am  bestimmen. 


6)  Vgl.  Dr.Ftedler  Jahrb.  H.III.  S.  194  n.  meinen  Bericht  H.XXIII. 
8.  176. 

Ti  yfgi.  Dr.  Fiedler  Jahrb.  H.III.a  IMn.  meinen  Bericht  H.XXIII. 

8.  179. 


Mfi  Xanien  nach  der  Maas.  jft 

Das  Antonfoische  Itinerar  fahrt,  ausser  der  grossen  M(- 
litärstrasse  a«  Rhein  aofirarts ,  noch  eine  Strasse  an ,  wel- 
che von  Xanten  nach  Kttlu  führt,  mit  den  Zwischeasta- 
lioneii:  Mediolanum  —  Sablones  —  Mederiacum  —  Teudu- 
nm  —  Corlovallum  -*-  Juliaeara  —  Tiberiacum ,  und  es  ist 
kein  Zweifel,  dass  unsre  in  Rede  stehende  Strasse  ein  Theil 
der  letztem  ist,  die  von  Xanten  nach  der  Maas,  und  von 
da  «urtick  Aber  Jülich  nach  K&ln  ging.  Als  erste  Zwi- 
sebenstation  von  Xanten  aus  fuhrt  das  Itinerar  Mediolanum 
an  und  gibt  die  Entfernung  von  Col.  Traj.  zu  8  g.  Meilen 
■*  4696  Ratben.  Misst  man  diese  auf  der  ROmerstrasse  ab^ 
so  trifft  man  nahe  auf  den  Punct,  wo  diese  die  Niers  über«- 
schreitet ,  nnd  demnach  wttrde  Mediolanum  in  der  N&he  von 
Geldern  gestaivden  haben,  wie  auch  sdionflr.  Prof.  Eied* 
1er  vcrmuthet  hat.  Hierauf  weisen  auch  die  tielfach  in  der 
dortigen  Gegend  gefundenen  römischen  AlterthAmer  sowohl, 
als  die  Bezeichnung  „Mediolanum**  damit  übereinstimmt :  letz«^ 
tere  ist  romanisirt  aus  dem  niederdeutschen  „Moyland**  (moy 
B3  schön) ,  welche  Benennung  ganz  mit  der  hiesigea  ,  von 
Flüssen  ond  Bachen  bewasserten ,  mit  schönen  Wiesen  und 
fruchtbaren  Aeckern  bedeckten  Gegend  übereinstimmf,  im  Ge» 
gensatze  zu  der  zweiten  Station  Sablones^  welche  in 
einem  durchweg  sandigen  Terrain  lag.  Die  Entfernung  von 
Mediolanum  nach  Sablones  gibt  das  Itinerar  ebenfalls  zu  8  g. 
Meilen  au,  und  dieses  trifft  auf  den  Punct  zu,  wo  die  Strasse 
in  die  andre,  der  Maas  entlang  von  Nymwegen  kommende 
Römerstrasse  bei  Venloo  einmündet.  Man  hat  diese  Station 
bei  dem  Kloster  Sand,  in  der  Nahe  von  Straelen,  gesucht, 
wahrscheinlich  durch  die  Namensahnlichkeit  dazu  veranlasst ; 
letztere  scheint  mir  hiezu  nicht  hinreichend ,  da  sich  dieser 
Name  auch  anderwärts  vorfindet  ^).  Sehr  daj^egen  spricht  die 


8)  fik>  s.  B.  ein  Baaerbof  bei  Roermonde  belsst  ^,iD  den  Sande«^, 
sowie  auch  jeoes  Kloster  ^^in  't  Sand<(  geaanat  wird. 


ß    Die  römische  lliHiär$b'(»$M  Ufu  XMtm  nach  der  Maas. 

Angabe  d^s  Itiaerar's,  wdebes  iie  Bntfeniiaig  swiBchen  Col. 
Traj.  und  SaUonea  gu  16  g.  M.  »  9392  Ruliieii  angibt»  wAh* 
read  das  Kloster  Sand  von  Xanten  nur  7096  Ruihen  ab  liegt, 
welches  eine  Differenz  von  1396  R.  (mehr  als  2  g.  H.)  ergibt. 
Zudem  würde  man  diese  Station  schwerlich  an  der  vMlig  san- 
digen und  5den  Stelle,  wo  das  Kloster  liegt,  angelegt  haben, 
indem  man  nur  einige  hundert  Ruthen  welter  nach  Straele« 
au  geben  brauchte,  um  ein  gana  fruchtbares  Terraia  ra  tref* 
fen.  Dieses  sandige  Erdreicb  erstreckt  steh  Ton  dem  Klo- 
ster Sand  bis  nach  Venloo  hin,  und  besteht  jetzt  noch  gros- 
sen tbeils  aus  dden  Flacbeii  und  Moor ,  mit  Haide  and  Ge^- 
bttsch  bewachsen ;  nehmen  wir  daher  die  Lage  von  Sabln- 
nes,  entsprechend  der  Entfernnngsangabe  des  Itiaerar^s,  wie 
oben. bemerkt,  bei  Venloo  an,  so  aehen  wir  de»  Namen  die- 
ser Station  auch  hier  eben  ao  durch  die  physische  Beschaf*> 
fenbeit  der  Gegend  gerechtfertigt,  wie  dies  oben  bei  Media* 
lanum  für  die  Umgegend  von  Geldera  der  Pall  war;  und 
es  stimmt  die  Lage  Mediolanum's  bei  Geldern»  uad 
die  von  Sablones  bei  Venloo  sowabi  mH  den  IBfitfemun^ 
gen  des  Itinerar's  als  mit  der  von  der  Besohafeobeit  der 
Localitaten  hergenonwieaen  ReneiUMiag  der  Stetioneii  vOttif 
flberein«). 

EramerUli,  September  18S6L 

D**'  J.  Schneider. 


0)  Vor  Straelen  ging  ein  Arm  (auch  HochstrsMc  genannt)  nach 
Osten  ab^  woröber  bei  einer  andern  Gelegenheit 


.t 


Im  23.  Hefte  der  Jahrbücher  habe  ich,  bei  Besprecliiiog 
jer  römischen  Ansiedelungen  zuQualburg  undRynd«rn, 
die  vorxiiglichgtea  Wahrscbeinlicbkeitagrande  fQr  die  Ansicht, 
dass  das  alte  Aremacum  eher  an  Eyudern  als  an  QaaU 
batf  aU  sairtiMl  sai^  kur^l  Mafcmaicii^^Melll^  woM  i«ii  die 
Ii6hf  ät^fnähdetlfai^aetk  MüWttngl^tt  8^  SIIMi  G^6f nfphen 
ilb^  ilütfeti  vidhekptn^chtäiin  Art  lifeNf  m\M  VtmkAthi\gie, 
da  dieselben  niclii  aus  genauerer  Local&ehntniss ,  sondern 
meist  aus  Namenstthnlichkeiten  oder  andern  weniger  begrün- 
deten  VoraassetauDgen  bervorgtgangea  sind.  Dabei  hatte 
iah  aber  aveh  eine  naiiere  Meiming  ttbanehesf  wekbe  Hr. 
Br*  Ja«6iail,  indeai  er  aaiia  frihüe  AaaMity  Areitacam  sei 
fall  BMitsäm  M  mOieh,  eftie^if»  MrwaMmm,  mdreheite 
ffl^  de«  dttr.  Df.  heeAtLÜÜ  (tat  M  Mrftf  d'Att^K  uM  Reu- 
V^ns  in  AaM  sucht),  ablefiiiC,  iitfää.  flehe  def  Jahtb.  äiifge- 
sCelH  hat,  wonach  namiieh  Arenacum  in  ilem  an  cler  \Vaal 
galegeneii  holUndischen  Dorfe  Millingen  an  finden  seL 
SmtoU  die  WiclOigliait  des  GegDustaadea  fttr  die  aU»  Ge- 
achichte  vni  Gaagnifhiei  als  ier  PaisliBdi,?  daaa  iah  ia.  mei- 
■eüF  crw&bntm  AufMtv  *ieh#  Mf  saiimiiriBalr  ük  Gtfinde 
tfvMaiiittdtirMsid ,  Wäldl^  ^fü'äetä  föf  i^ülilWii^^  den 
t6rM^  geberi,  ^^t&tAM^M  Müb ,  AM  Oe^(itikia.M  AMt  er. 
neuerien  Untersuchung,  mit  ftesondferer  Rttcksic^t  auf  j(iö  An- 
sicht des  Hrn.  .Dr.  jfaassen,  um  so  mehr  au  unterziehen, 
als  ohne  genaue  Localkenntaiss  ein  einigermassea  sicheres 
ürtheil  nicht  möglich ,   und  mir  seit*  Jahnen  die«  derlifr  La^ 


8  Ärmacum  —  Ryndem  oder  MiUmgen  ? 

calität   ab  Gegenstand  archäologischer  Forschungen  völlig 
genau  bekannt  ist  *). 

Tacitus  erzählt  gegen  denSchlass  seiner  Schilderung 
des  batavischen  Freiheitskrieges^),  Civilis  habe  sich  nach 
der  letzten  für  seine  Anhänger  ungtlnstigen  Hauptschlacht 
bei  Vetera  auf  die  batavische  Insel  zurückgezogen,  »wohl 
wissend,  dass  es  (den  Rdmern)  zum  Bau   einer  Brücke  an 


1)  Wie  sehr  genaue  und  umfassende  örtliche  Untersuchungen  bei 
Entflcbetdung  solcher  Fragen  noth  thiin,  sieht  man  an  den  unbe- 
grundeien  und  dnrchefnanderlaiffenden  Ansichten  der  ültern  6c« 
flcbichtHChreiber  und Geogiiaphen.  8o  «eisen  Pontanus  (Histo-' 
ria  Gelrici^)  ppd  Slioh(eqbors^  (Geldersclie  Geschieden Isse) 
Arenacum  nach  Ren^luiin^  obgleich  sie  wnssten,  dass  dieser  Ort 
in  Uricunden  Redichem  gepannt  wird  ^  also  nicht  einmal  durch 
die  Namensfthnlichlceit  >  sondern  bloss  durch  den  Fund  einiger 
JRomermunzen  veranlasst.  Teschenmacher  (Annales  Cliviae, 
Juliae,  Montium  etc.)  setzt  Arenatium  nach  Qualburg,  und  zwar 
MoM  aas  dem  Grunde^  weil  es  zwischen  Xanten  und  Nymwegen 
gelegen  haben  mutsle ,  und  ihm  kein  anderer  Römerort  aof  die« 
ser  Streeke  nahe  am  Rheine  bekannt  war;  und  doch  liegt  auck 
Ryndem  auf  <ne5em  Wege.  ße\n  sp/Uerer  Herausgeber  ü\^  th^ 
mar,  welcher  der  ftilschen  Ansicht  vonMenao  Alting«  ClU'* 
ver,  Cellar  u.  A.  gefolgt  ist,  dass  Colonla  Trajana  das  Dorf 
Kellen  (zwischen  Cleve  und  Emmerich)  sei,,  wodurch  in  die  hie- 
sige alte  Topographie  eine  heillose  Verwirrung  gebracht  wurde, 
sucht  es  mit  M.  Alting  u.  ^.  in  Aert  und  Herwert,  und  fügt 
dann  hinzu  i  „Qui  veno  illod  (so.  AranaUum)  in'  pago  nrbi  di-^ 
vensi  proximo  Rind^ern  «.  Ilinarii>  nade  Renhtkim  et  Areu»»> 
Itum  foi;matum  (UerUy  quferunl^  vel  nunaa»  Anlonlni  Itinerapil  e^ 
Tabolae  PeuUngerianae  ratlosem  habnen>nt,  vi^l  Coloniaffl  Tra^ 
janam  ad  Vetera  ponunt,  quod  snpra  rcAitav^mus.^^  Noch  M&- 
nola  (Uehersicht.  alles  Dessen^  was  sich  am  Rheinstrom  unter 
den  Römern  Merkwürdiges  ereignet  hat)  setzt  Arenacum  ,  bloss 
wegen  der  Namensfthnlichkeit^  nUch  Amheim,'wa8  schon  Bf*  Al- 
ting als  grundlos  erwiesen  bat. 

-t>  HisCortanim  lib.  V,  o.  10« 


Atrenawm  -^  Rffndern  oder  MiKngm  ?  9 


Schiffen  fehle,  und  dass  das  römische  Heer  auf  keine  andere 
Weise  (auf  die  Insel)  übersetzen  könne.^  Die  Römer  rOckten 
unterdessen  dem  Feinde  bis  zur  batarischen  Insel  nach,  und 
rertheilten  entlang  der  Gränze  derselben  die  Legionen,  „de^ 
ren  Siandlager  an  einem  Tage  an  vier  Orten  von  Civilis 
angegriffen  wurden:  die  zehnte  zu  Arenacwn^  die  zweite 
zu  Batavodurum;  desgleichen  Grinnes  und  Vada,  Lager- 
plätze der  Cohorten  und  Reiter Diejenigen,  denen  der 

Angriff  auf  das  Lager  der  zehnten  Legion  zugefallen 
w*ar,  fanden  die  Bestürmung  der  Legion  zu  schwer,  beun- 
ruhigten aber  die  herausgekommenen,  mit  Holzfällen  beschäf- 
tigten Soldaten,  und  todteten  den  Lagerpräfecten  und  die 
fünf  obersten  Centurtonen  nebst  einigen  Soldaten.  Die  flbri- 
gen  vertheidigten  sich  in  den  Verschanzungen.  Inzwischen 
trachtete  eine  Rotte  Germanen  die  beiBatavo« 
durum  angefangene  Brücke  zu  zerstören*  Das 
zweifelhafte  Gefecht  trennte  die  Nacht*  ^)  Der  zweite  der 
obengenannten  Orte  —  Batavodurum  —  ist,  wie  die  altern 
Forseber  mit  triftigen  Gründen  nachgewiesen  haben  ^),  das 
heutige  N^mwegen,  auf  dem  linken  Ufer  der  Waal,  und 
demnach  müssen  die  drei  andern  —  Arenacum^  Grinnes 
und  Vada  —  gleichfalls  ausserhalb  der  batavischen  Insel, 
und  zwar  auf  dem  linken  Ufer  von  Rhein  und  Waal,  gele- 
gen haben,  schon  aus  dem  einfachen  Grunde,  weil  nach  den 
ausdrücklichen  Worten  ^es  Geschichtschreibfrs,  die  römische 
Armee  ohne«eine  Brücke  nicbi  auf  die  Insel  fiberselzoa  konnte, 
jEum  Bau  etner^-solchen  es  aber  anßinglich  an  Schiffen  fehlte, 
und  die  spater  bei  Batavodurum  angelegte  Brücke  erst  an- 
gefangen, also  zum  Deberselzen  noch  nicht  brauchbar 
war,    als  jener  Angriff  auf  die  Lagerplätze  der  Legionen 


8)  Bist.  1/  V,  c.  20. 

4)  Vgl.  van  Spaen^  Inletding  tot  de  HiBtorle  vavGelderHind  d.llT, 
b1.  48  eto. 


10  Atmtmm  •^  Rffni&m  und  MiUmgmf 

stattfand^  ^)  Der  Gng  der  B^^gekenh^iieo  tlMlt  «call  tlto  Hilf» 
dahin  beraasy  i9M  Civilis  aacb  der  SohläelH  M  Veitra  Mtt 
seinen  Trappe«  den  Miein  alhvarCs  aitf  die  baiarisehe  lasii  lUh, 
und  das  ranischil  Heer  (ebiie  Zweifel  auf  der  ia  ihren  Raiteii 
Boch  erhaltenea  Rdnierstrasse)  Ihn  bis  aur  Insel  iiaobMgte^ 
ahne  jediich  a«f eabliclctich)  aas  Mangel  an  Schifen»  tfaf  die« 
selbe  ibersetaen  aa  köniiea«   Di(S  Trappen  warden  daher  aa 


5)  Eine  weUere  BestftUgang  liefert  Tacitas  im  Verfolg  seiner  Kr- 
EfiMuDg:  ,,Vsda  wurde  vott  Civilis,  Orinnes  von  ClaAsieos 
sDgegrH^o  •  sie  ttottuhtOteü  war  «adidglldi ,  da  die  täpftHt^i^ 
alle  actödte«  wsveii.  ...  Als  aber  Cerfalis  ttH  aa^rlMeaef 
BeMM^cbMir  m  Hülfe  ksn  f  Ivandte  sM  das  eiöok ,  ilad  d  i  S 
Germanas  wurden  eiligst  Sa  dea  Flnss  i^eiprengt 
Civilisy  wfilirend  er  die  Fliehenden  aiiAiUt|  erkannt  und  ma  Pfeil- 
schusAen  verfolgt^  springt  vom  Pferde  und  schwimmt  hin- 
ober.  Gleicherweise  rettete  sich  Verax,  Tutor  und  Ctassicus 
entkamen  InkShnen.  Auch  diesmal  war  die  rdmische  Ttötte 
afeht  Im  ^^efeeht,  wie  sie  Befebf  ha(te.<<  tiHst.  I.  V^  ö.  tU  Dfe^ 
sea  aosdHlcktteasa  weriea  babeii  wir  akslts  hinattanfQgeay  als 
das«  ttSn  elagewandl  bai,  nach  elfter  fk-nheni  MllthsHuag  deaOe* 
•clilchtsclursibers  (Bist.  1.  V,  o.  IS}  seien  Tutor  oad  Classicia 
nach  der  Schlacht  bei  Vetera  mit  mehren  Treverlscben  Senato- 
ren über  den  Rhein  gegangen  ^  und  später  fKnden  wir  sie  mit 
Civilis  bei  dem  Angrlife  auf  Grinnes  ^  woraus  folge  j  dass  Grln- 
nes  mit  den  dbriged  Orten  auf  dem  tiuken  Rheitfufer  (nn- 
teiMb  d^r  TVennuitg)  gelegefi  kabetf  mi^Me.  Affefa  amiSehst  M 
wU  KMaer  aale  bei  taeHus  davea  aie  ileds,  dast  Citilli  ari(  das 
Batarem  die  InsiS  verlassen  und  liber  den  Übeia  gegasada  aet| 
dann  aber  mawht  der  Geaehiebtscbreiber  glelcb  hinter  jenem  Be* 
richte  die  Mittbettung,  dass  die  Teeverer  durch  Mitleiderregong 
und  Geschenke  Hülfsmannschaften  bei  den  Germanen  aufgetrieben 
haften.  Nachdem  Ihnen  dieses  gelungen,  stand  ihnen  nichts  im 
Wege  mit  der  gewonnenen  Hälfe  nu  Civilis  und  den  Batarem 
auf  die  Insel  über  den  Rhein  nnruckBukebrcn,  um  dann  i»  Ga- 
meinse^ft  bmI  de»  Bnlavtni  die  strf  dem  linke»  Vfet  der  Waal 
stationirten  Rdmer  annugreifen. 


Ar€Hamm  — *  RpHdtm  oder  MilU9§tm?  11 

der  OrAiixe  der  Insel ,  am  Mnken  Ufer  des  Rbeines  usd  dcf 
Waal  dislocirt,  and  dann  bei  Nymwegen  (Batavodttnim) 
der  Bau  einer  Brücke  begonnen,  um  den  Feind  nachher  anch 
auf  der  Insel  angreifen  nnd  verfolgen  eu  können.  Pamil  das 
Letztere  nicht  geschehen  könne,  trachtete  ein  Trupp  Ger- 
manen diesen  Brückenbau  ca  verhindern,  nadidem  schon 
vorher  Civilis,  ebenfalls  um  das  Vordringen  der  Römer  M 
hemmen,  die  Flusadamme  durchstochen  und  dadurch  den  obern 
Theil  der  Insel  unter  Wasser  gesetzt  hatte.  ^)  Wenn  sich 
also  einerseits  ergibt,  dass  die  Lagerplatze  der  Legionen 
nicht  auf,  sondern  ausserhalb  der  Insel  gestanden  ha- 
ben müssen,  so  verdient  auch  andrerseits  die  Reihenfolge,  in 
welcher  die  Orte  von  Tacitos  genannt  werden,  eine  besondere 
Berücksicbligung,  indem  es  wahrscheinlich  ist«  dass  dieselben 
nach  ihrer  Lage  dem  Flusse  entlang  aufgeftbrl  sind, ')  und 
da  Grinnes  und  Vada  unterhalb  Nymwegen  lagen,  so 
werden  wir  Arenaewn  oberhalb  des  letztem  Ortes  zu 
suchen  haben«  Wir  hatten  demnach  aus  den  Berichten  des 
Tacitus  das  Terrain,  auf  welchem  ilreaacicm  zu  finden  sein 
wird,  dahin  umgrünzt,  dass  der  Ort  auf  dem  linken 
Rhein-  oder  Waalufer,  und  zwar  ganz  in  der 
Nahe  der  batavischen  Insel  aufzusuchen  Ist, 
womit  der  wichtigere  und  schwierigere  Theil  ^nsrer  Un- 
terzucbung  beendet  ist    Sehen  wir  uns  non  in  diesem  Um* 


m  mm  m» 


0}  Taelt.  M«i  I.  V,  e.  10. 

7yE»  tat  anaoneluneD,  dMs  der  StebrlCIslener  unter  den  liaiftRquollai^ 
nacli  deaea  er  «eine  OeschMle  bearMteCe,  aueli  eine  topogra- 
yhlsohe  Karte  besass,  auf  welcher  die  Orte  veneichnet  wa* 
reo ,  wenigstens  finden  wir  bei  Ammianas  Marcellinas  Rer. 
gest.  I.  XVIII,  c.  9,  ganz  Dasselbe,  wo  die  von  Julian  herge- 
stellten Ortschaften  —  Castra  Hereults^  ttuadtffeorgimiylMceol- 
nuM>  Jfoiresiumi  Zoomv  Avtmmmomn  e*  Mna^o  -~  naoit  der  Ret- 
beaftas^» .  ihrer  ydsswnligiiB  I^age  dem  Rheine  enttang.  anfge« 


IS  Ar^uMtm  —  Ryndem  oder  ÜJItt 


kreise  nach  solchen  Orteo  um,  die  sich  noch  jetzt  durch  vor- 
gefundene Ueberbleibsel  als  einstige  römische  Wohnplatze  zu 
erkennen  geben,  so  finden  wir  deren  nicht  mehr  als  vier, 
nttmlich  im  Holdeurn,  zu  Millingen,  Ryndem  und 
Qual  bürg:  an  einem  dieser  vier  Orte  wird  nach  dem  na- 
ttlrlichen  Zusammenhange  der  Begebenheiten  mit  der  höchsten 
Wahrscheinlichkeit  unser  Arenacum  zu  finden  sein.  Was 
nun  zunächst  den  Holdeurn  angeht,  so  hat  Hr.  Dr.  J a n s s e n 
seine  frühere  Ansicht  darüber,  und  zwar  mit  Recht,  zurOck« 
genommen;  die  Orte  Qual  bürg  und  Ryndem  habe  ich 
in  meiner  frühern  Abhandlung  schon  in  Vergleichung  ge- 
setzt ^) ,  und  werde  unten  nochmals  darauf  zurückkommen  ; 
es  bleiben  daher  vorläufig  nur  noch  zwei  Orte  —  Millingen 
ttnd  Ryndem  ^--  übrig,  deren  Ansprüche  auf  die  grössere 
Wahrscheinlichkeit  wir  im  Nachfolgenden  zn  prüfen  haben 
werden. ') 

Wir  gehen  zunächst  von  der  sichern  Voraussetzung  aus, 
dass  das  Arenacum  des  Tacitus,  sowie  das  Arenacium  oder 
Arenatkum  der  Peutinger'schen  Tafel,  und  das  Harenaiium 
oder  nerenaiium  des  Antoninischen  Itinerar's  einen  und  den- 
selben Ort  bezeichnen.  Es  bedarf  alsdann  kaum  einer  Er* 
wahnung,  dass  der  Ort  in  der  Nahe  der  von  Xanten  nach 
Nymwegen  führenden  Römerstrasse  gelegen  haben  muss. 
Diese  Bedingung  ist  so  zwingend,  dass  wir  von  jedem  Orte, 
welcher  derselben  nicht  entspricht ,  schon  von  Vorn  herein 
ohne  Weiteres  ganz  absehen  müssen.  Die  Römerstrasse  lief 
aber,  nach  «einen  JJntersuchungen,  von  Nymwegen  ans  über 
den  Hunerberg,  an  den  Dörfern  Ubbergen  und  Beck  rechts 
vorbei    nach  dem  Holdeurn,  stieg  bei  dem  Dorfe  Wyler  die 


9)  Jalirb.  H.  XXIII.  S.  88  It 

9)  Dem  der  Gegend  niobt  kundigen  Leser  wird  bei  den  na^fotgen* 
den  Erörterungen  ein  Blick  auf  eine  SpedaikaHe  der  Umgegend 
von  pieve   oder  Nymwegen   sar  Orientlrung  zn  enpfetden  sein. 


Arenacum  -—  Rtfndem  oder  MUmgen?  13 

Hlihe  herab  und  ging  hinter  Kranenbnrg  durch  die  Felder 
rechts  von  der  heutigen  Landstrasse  tiber  Frasseh  nach  den 
Cleverberge  hinauf,  von  wo  sie  sich  weiter  über  die  Hoch- 
ebene nach  dem  Monterberge  hin  jog;  hier  stieg  sie  wieder 
in  die  Rheinebene  und  führte  nach  Xanten.    Nun  liegt  das 
Dorf  Ryndern  von  der  vorbeifahrenden  Römerstrasse  kaum 
900  Rutben  entfernt,    dagegen  Mi  11  in  gen  nicht  weniger 
als  2500  Ruthen,  —  also  1%  Meile  — ,  und  das  dürfte 
denn  doch   für  eine  Mansion  an  der  Strasse  au 
weit  sein.    Gehen  wir  zu  einem  zweiten,    nicht  weniger 
entscheidenden  Pröfiingsmittel   über.  ^^)     Die  Peuttnger'scbo 
Tafel  gibt  die  Entfernung  von  Noviomagus  nach  Arenaeium 
zu  10  g.  M.  =  5870  Rutheu  an.  Nun  betragt  die  Entfernung 
von    Nymwegen  bis   zu  dem  Punkte  bei  Cleve,   wo  et» 
Seitenweg  von    der  Strasse  nach    Ryndern  abftibrt,    auf 
der  Rdmerstrasse  selbst  gemessen,  genau  5870  R.«»  10  g.  M., 
eine  Uebereinstimmung  der  heutigen  Entfernung  mit  der  An^ 
gäbe  der  Tafel,  wie  sie  nur  selten  vorkömmt.     Messen  wir 
dagegen  die  directe  Entfernung    von  Nymwegen   nach 
Millingen,  so  finden  wir  nur  3000  R.  =  5  g.  M.,  wel- 
ches also  gegen  die  Angabe  der  Tafel  ven  10  g.  M.  um  die 


10)  Ich  bemerke  hierbei  zunächst^  dass  für .  die  io  Rede  stehenden 
Orte  genaue  RediicMonen  des  alten  Wegmaasses  auf  das  heutige 
Langenmaass  bis  jet'/.t  nicht  stattgefunden  haben.  Auch  hat  man 
öffers  nieht  berricksicbtigt ,  dass  die  römischen  Reifleberiebte  die 
sftfflmtHciien  Emfernangen  fttr  Gallien,  1%  g •  1 1  i s  c he  n  M  ei  1  e n 
—  Leiicaey  Leiigae  s.  Legae  —  angeben,  was  sow4>hi  für  da» 
Jtinerariujn  Anionini  als  die  Peutinger'scbe  Tafel  gilt.  Nun  bat 
d'Anville  (Geographie  ancienae  abregee,  1^  p.  7)  die  römische 
Meile  im  Mittel  zu  756  Toisen  berechnet;  und  es  macht  1  gal- 
lische Meile  1%  römisclie  Meilen  =  1134  Toi.een  =  587  preuss« 
Ruthen  ^  Das  von  uns  gebrauchte  Maass  ist  überall  das  preiis- 
•iscbe;  und  die  Meilen  slnd^  wo  sie  nieht  als  gaUlscbe  beaeichnel 
sind;  glelcbfullB  preusa.  M. 


■ 


li  Atmaatm  «^  Byndar»  öd^r  Mälbig&H? 


■alfto  differlrC     Die  Peuüager'sehe  Tafel  f  ibt  tnwär  ddft 
▲bfitaiid  von  Arenatüim  nach  Butginaüäm  -^  g^aoa  iber» 
eiasiiaiiaend  aiit  dem  Antoninischen  Itinerar,  —  su  ß  g.  tIL 
^3  8SiS2  R.  ao,  md  nisst  man  diese  von  den  obgeoannteii 
Punkte  bei  Cleve  auf  der  RMeratrasae  ab,  m  Iriilt  man  ia 
die  Nähe  des  Monterberges,  an  dessen  Fusse  ^  bei  Op  gen 
Born  —  Burginatium  gelegen  war.     Dagegen  betrftgt  die 
direote  Entfernung  von  MilHngen  nach  Op  gen  Born  BöOO 
Ruthen  y   d.  i.  mebr  als  II  g.  M«,   wahrend  die  Tafd  nur  6 
g.  M.  hat,  wobei  sich  also  eine  noch  grossere  Differen«^  ab 
V4flrbia,  —  von  mehr  als  &  g.  HL  —'  ergibt    B  ei  a o  en  t* 
scheidenden  Thatsachen    dürfte   die  Beibrin* 
gung  fernererOrttnde  als  ttberflttssig  erschein 
n  0  n.   Ich  fige  aber  noch  hinm,  dass  wir  ein  gann  sicheren 
acJirifUiches  Zeugniss  besitaen,   wonach  es  feststeht ,   dasa 
Ryndera  bereits   vor  dem  batavischen  Kriege  (also  m 
derselben  Zeit,   wo  Arenaenm  von  Tacitus  angefahrt  wird) 
ab  Römerort  vorhanden  und  gleichzeitig  mit  einer  rumbchen 
Besatzung  verseben  war ^'),  während  wir  ftber  Millingen 
der  Art  nichts  wissen;  und  nehmen  wir  endlich  die  Namens« 
abnlicbkeit,  die  sich  awischen  »Ryn-aren,^  »Ryn  «haren,*^ 
»Rynem ,'   »Ryndem ,'   und   »Aren  -  acum  ,^  »Aren  -  acium* 
und  »Haren  -  atium'  zu  erkennen  gibt,  bei  Millingen  aber 
ganz  fehlt;  so  dürfte  unter  so  vielen  entgegensprechenden 
Gründen    der  einzige  für  Millingen  günstige,   dass  nümlich 
dort  eben   so  wohl  wie  zu  Rynderu  von  Zeit  zu  Zeil  rö- 
misialie  Alterthflmcr  |;efuadbR  wurden,  leicht  durch  die  Be* 
merkung  des   Hrn.    Janssen  beseitigt  werden,   indem  er 
sAgt;  »Es  ist  zu  bemerken,  dass  am  Niederrbein,  besonders 
in  unserer  Provinz  Gelderland*  —  Millingen  liegt  im  Gelder- 
land —  »mehrere  an  römischen  Alterthümern  ergiebige  Orte 


-«»wavawMa 


U}  VgK  ftievüter  «neiae  Mliandlmig»   ^^Dsr  tfars^Oamabs-Altäf  zu 
CleveM  Jahrb.  H.  XVIII. 


Ai^miMmm  ~  BgnJkm  oder  WUHhgen?  18 

irn  irinn  sind,  iie  nioht  «u  den  in  Aeii  ItiAerarien 
%sfQfihrttD  Station  tn  f€b#ren.^^')  Unterwiese 
«tri  iamu  mmA  Millingen  m  rechnen  sein» 

Weit  fanaiiger,  als  Mr  Mittingeii  lipreehtH  mandie  Un* 
attaile  (ir  den  vieiteji  4er  obgenaanCen  Orte,  gaailieh  ftp 
Vnalburg;  daher  aiiob  nehre  allere  Pencher  sieh  ent« 
sihieden  dafttr  auaipreeben,  and  nach  Ter  Kargem  Hr.  Prof« 
Fiedler  in  aeioer  Debevsicbt  der  Ramererte  vonMaiaa  bis 
Nf mwagien  dasselbe  als  ilaa  alte  Arenatinn  anfgeCMirt  hat,^0 
wabei  in  der  Regel .  aagfnonawn  wird,  der  Name  Arenaeiim 
ari  apftUf  ia  ^hi^dribargium  MagewandeM  worden.  leli  habe 
in  meiner  frahera  Abhandlung  ^^)  die  sowohl  fllr  Ryndern 
aia  für  Qaalbarg  apreebenden  Belege  kara  nsanmeagestelH» 
and  dabei  bloss  aaf  die  für  R  y  n  der  n  vorwiegenden  Orttnde 
biagewieseii.  bh  bin  jelal  in  der  Lage,  einige  tankte  be* 
9limmig9  hervorheben,  and  eis  siekreres  ÜPtheH  notiriren  aa 
k^am^iu  -^  Wir  haben  oben  ana  dem  Zasasmenhange  der 
Befebenheitea  ersehe»,  dass  Aremunm  gana  in  der  Nkhe 
der  bau  viseben  Insel  gelegen  haben  masae;  nun  liegt  Ryn« 
dfrii  (wenn  vir  die  Rhainthcilang  bei  Sehenkeneebana  an^ 
mhniei)^  nur  V«  Meile,  Qualbvrg  dagegea  eine  ganno 
Meile  Tan  der  Insel  esitf^nil.  I^srner  muss  auob  der  Ort 
aolian  aar  Zeii  dea  balaviechea  Krieges  bealandea  haben : 
diirab  eia  völlig  aieh^nes  Zeugniss  ist  dieses  filr  Ryndern 
napbc^ieaeii,  was  bei  Qual  bürg  aiebt  der  PaH  ist,  viel-' 
«ebr  weisea  mancKe  UnuMlnde  auf  einen  spi|tem  Ui^prang 
dias^a  (Mw  hin«  Ausserdem  sprid^  die  KanMasahnliehkeit 
iviehr  filr  Rynd^ra  als  Cur  Qualbnrg,  deseen  IVame  viel 
filier   9m(  ^Uf^lmrtiym  hinzeigt.     £inen   noeh  viel    ent- 

leiMkera  Qruad  ttefern  endlich  aash  hiev  wiederaro^  die 


ff  ■»  rr '■»  p.  n  m  n  n' 


M)  Jnlirik  ■.  XXfl  8.  144. 
18)  Jahrb.  H.  XXI  8.  8a 


t9  Arenacum  •-«  Ryndem  öder  MiUingen? 

römiscben  Reiseberichte.    Es  stellt  sich  nämUch  bei  genaue* 
rer  Untef snchung^  sowohl  hier  als  anderwärts  heraus  ^  dasa 
die  dort  angegebenen  Entfernungen  auf  den  Strassen  gemes- 
sen sind,  ohne^  wenn  die  Mansionen  eine  kleine  Strecke  da« 
von  abgelegen  waren  (was  sehr  häufig  der  Fall  ist) ,  diese 
Strecke  mit  hinzuzurechnen,  so  dass  wir  -^  wie  schon  oben 
geschehen  —   die  Entfernung  von  JVoviomagus  bis  Arena^ 
üum  auf  der  Römerstrasse  bis  zn  dem  Puncto  xu  messen  ha- 
ben y  wo  der  Seitenweg  nach  Ryndern  hinabgebt ,  dann  die 
Entfernung  von  Arenaiium  bis  Burgmatium  von  dem  letat^ 
genannten  Puncto  wiederum  auf  der  ftömerstrafise  bis  daJiin, 
wo  in  einiger  Entfernung   gleich   unten  im  Thale  Burgina- 
tium  lagy  und  von  diesem  Puncto  endlich  weiter  bis  Colonia 
Trajana   bei  Xanten.    Misst  man  nun  die  10  g.  Meilen  =i 
6870  R.  der  Tafel  auf  der  Römerstrasse  von  Nymwegen 
bis  zu  dem  Puncto   bei  Clevo  ab ,    wo   der  Seitenweg  nach 
Ryndern  abgeht ^  so  findet  man  ,  wie  schon  bemerkt,  ge« 
uau  die  angegebene  Entfernung.   Misst  man  ferner  von  dem 
letztgenannten  Puncto  wiederum  auf  der  Römerstrasse  wei* 
ter  bis  Monterberg ,  an  dessen  Fusse  Burgknaiium  lag ,   stf 
findet  man  3800  R.  =  oy,  g.  M.,  während  die  Tafel  6  g.  M. 
=s  3522  R.  gibt,  was  wiederum,  da  die  Tafel  keine  Bruch- 
theiie  von  Meilen  enthält ,    hinreichend  stimmt.     Misst  man 
endlich  von  dem  letztgenannten  Puncto   bis  zur  alten  Burg 
bei  Xanten ,  so  findet  man  3300  R.  =  5%  g*  M-,  und  die 
Tafel  gibt  5  |^.  M. ,  was  also ,   aus  dem  oben  angegebenen 
Grunde  ,   wiederum  stimmt.    Wenn   man  nun  hiergegen  die 
Entfernung  von  Nymwegen    bis  Qualburg  abmisst,  so 
findet   man   6770  R.  =  IV /^  g.  M. ,  also   beinahe  2  g.  M. 
mehr  als  die  Tafel  angibt,    —  und  Dies   dürfte  denn 
doch   als   eine  zu   grosse  Differenz   anzusehen 
sein,  um  mit  der  Tafel  für  übereinstimmend  ge« 
halten  zu  werden.  — 

Fassen  wir  zum  Schlüsse   die  Bedingnngeif  ^    welchen 


Arenacum  —  Ryndem  oder  MiUingen?  17 

nach  allem  Vorhergehenden  der  Ort,  wo  das  alte  Arenacum 
gelegen,  völlig  entsprechen  muss,  zusammen  ^  so  finden  wir 
folgende : 

1)  der  Ort  muss  nahe  an  der  bata vischen  Insel,  auf  dem 
linken  Ufer  von  Rhein  oder  Waal,  gelegen  sein; 

2)  er  darf  nicht  weit  von  der  über  Xanten  nach  Nym- 
wegen  ftihrenden  grossen  MUitärstrasse  entfernt  liegen ; 

3)  er  muss  bereits  vor  dem  batavischen  Kriege ,  also 
vor  dem  Jahre  69  n.  Chr.  bestanden  haben ; 

4)  er  muss  eine  hinreichende  Menge  römischer  Ueber- 
bleibsel  bewahren ,  um  sich  als  römischen  Wohnplats 
auszuweisen;  und 

6)  seine  Lage  muss  mit  den  Entfernungsangaben  der  rö- 
mischen Itinerarien  hinreichend  genau  tibereinsfimmen. 
Der  einzige  Ort,  welcher  erwiesenermassen 
diesen   Forderungen   insgesammt    vollkommen 
genfigt,  ist  —  Ryndem. 

Emmerich,  November  1856« 

D'*  J«  Schneider. 


9iPP 


II.   Penkmäler« 


1.    Keu  QufgrfunlrrtUi  itt  (Sotttn  Knucfalla  getDÜrmete  ximxfdft 

3nfd>rif[. 

Der  GtttternaMe  Unuesalla  ist  seit  Kargem  erst  bekannt 
geworden ;  es  gab  bisber  nur  einen  Votivstein^  auf  velcben 
dieser  Name  und  swar  zuerst  vorkommt  Es  ist  deijenige, 
den  Dr.  L  er  seh  im  XII.  Hefte  dieser  Jahrbacber  S.45Nr.S 
und  nach  ihm  Hensen  Inscript  latselect.  Vol.III,  Nr. 5925 
veröffentlicht  hat  Um  so  willkommner  ist  daher  ein  neuer 
Fund,  welcher  im  Laufe  dieses  Herbstes  in  dem  sogenannten 
Probsteiwalde  bei  Eschweiler  an  der  Inde,  auf  den  Besitsun- 
gen  des  Herrn  Wüsten  Statt  gehabt,  und  den  hier  au 
veröffentlichen  wir  durch  die  Gefälligkeit  des  Herrn  Freiherrn 
und  Rittmeisters  von  Thielmann  in  den  Stand  gesetzt 
worden  sind.  Der  Stein  ist  yicht  ganz  erhalten,  der  obere 
Theil  ist  abgebrochen,  und  so  viel  ist  nur  davon  übrig  ge- 
blieben, dass  man  daraus  ersieht,  es  sei  auf  demselben  eine 
weibliche  Figur,  an  deren  linken  Seite  die  Vorderfasse  eines 
Hundes  noch  sichtbar  sind,  dargestellt  gewesen.  Die  Grösse 
des  Steines  betragt  etwa  15  Quadratzoll  und  die  Inschrift, 
welche  nach  dem  Ausdrucke  des  Freiherrn  von  Thielmann 
so  scharf  und  rein  erhalten  ist ,  als  wäre  sie  gestern  erst 
unter  dem  Meissel  des  Steinhauers  hervorgegangen,  ist 


fim  «^fa^fmdm^  4  flMtn  ümaalla  gpi^  rik^  Mwir,    10 


S-    DEAB     V 
SVNV  XSALI) 
VLPIV8-HVJSJ 

avsvsLM- 


1 


Deae  Sunuxsali  Vlpius  Umidus,  votum  sohit  lubens 

Herr  Dr.  K I  ei  n  in  Alainas  hal  die  von  Dr.  L  ers  ch  veröf- 
fenllichte  Inschrift  in  der  Zeitschrift  für  ^Uyrtfi^yisij^l^sf^l^f  ft 
1818«  S.  1046  besprochen  und  hat  geglauttt  |i\  itv  SmM^iiß» 
wie  er  statt  Unucsalla  veriputhet,  die  Stammgöttin  der  belgi- 
schen Sunuci  zu  erkennen,  und  Dr.  B  ec  k  e  r,  jetzt  in  Frankfurt, 
stimmte  dieser  Ansicht  bei  ^).  Dr.  J  o  h  a  n  n  e  s  0  v  e  r  b  e  c  k  hin« 
gegen  glaubte,  diese  Ansicht  beruhe  auf  einer  Tauschung,  welche 
durch  die  Abschrift  des  Dr.  L  e  r  s  c  h  veranlasst  worden  sei, 
der  eine  leichte  Verletzung  des  Anfangsbuchstabens  V  in  der 
zweiten  Zeile  durch  zwei  Querstriche  bezeichnet  hatte  ^). 
Auf  unserm  Steine  finden  wir  nun  das  S  klar  und  unzwei- 
deutig ausgedrückt,  wodurch  somit  die  Vermuthung  des  Dr. 
Klein  über  den  Namen  dieser  Göttin  vollkommen  bestä- 
tigt wird.  Hierfür  kommt  auch  noch  der  Ort  des  Fundes  in 
Betracht  Pro  finibus  Sunicis  tribuo,  schreibt  Cluver, 
agros,  Mosam  inter  Roramque  amneis  sitos,  uti  medii  sint 
inter  Dbios  atque  Tungros').     Nun   ist  unsere  Inschrift  bei 


1)  Zeitschrift  für  Altertha  ms  Wissenschaft  1851.  8.183.  Diese  Jahrbü- 
cher Heft  XVII.  A.  178. 
8)  Katalog  des  rheinischen  Mosenms  vaterlfiDdischer  Alterthumer  8. 75. 
8)  Cluver.  Germania  antiqua  IIb.  II.  p.86  u.  07. 


SW   Neu  aufgefundene f  d  GöWn  UnucsaUa  gew.  röm.  Inschr. 

Eschweiler  an  der  Inde ,  etwa  drei  Stuiiden  vou  der  Roer 
in  der  Richtung  nach  der  Maas  zu,  also  gerade  in  dem  Ge- 
biete gefunden  worden,  wo  die  Sunicer  wohnten.  Der  Name 
derSunicer  kömmt  beiden  Alten  selten  vor;  nur  Plinius') 
und  T  a  ci  t  u  s  ^)  kennen  denselben ;  um  so  interessanter  ist  die 
Inschrift,  die  wir  oben  mitgetheilt  haben. 

Die  Rechtschreibung  des  Namens  der  Cröttin  steht  aber 
bisher  noch  nicht  fest,  indem  derselbe  in  der  Inschrift  bei 
L  e  r  s  c  h  UnucsaU,  auf  der  unsrigen  deutlich  Sunuxsait  ge- 
schrieben wird. 

Bonn,  den  25.  November  1656. 

Prof«  Dr«  BrAMM« 


1)  Plln.  Nat.  Hist.  Y,  81 
8)  Tac.  Hist  IV;  66. 


2.  9(10  rütttif4fe  ilritofeUfynt  in  itt  Sammlung  ni^n  Mtxt^umttn 

3tt  Mtxtsl^t 

In  der  Sammlung  von  Alterthümern  zu  Utrecht  findet 
sich  ein  Bleitäfelchen  mit  römischer  Inschrift,  welches  zu  Vech- 
ten  bei  Utrecht  vor  einigen  Jahren  g^efunden  worden  ist.  Die 
Deutung^  dieser  Inschrift  ist   bereits  von  mehren  Seiten  ver- 

m 

sucht  worden,  aber  keiner  dieser  Versuche  hat  eine  neue  Deu- 
tung^ flberflüssig^  gemacht.  Die  Inschrift  auf  dem  bezeichneten 
Bleitäfelchen  ist  folgende: 


MA7V« 


f  ^nAO],.^ 


Querst  wurde  diese  Inschrift  von  Herrn  Dr.  Janssen 
in  Leyden  in  den  »Notulen  der  Sectieveri^adering  van  het  Pro- 
vinciaal-Utrechtsch  Genootschap  vnr  Künsten  en  Wetenschap- 
pen  1855*  herausgegeben«  In  einer  gelehrten  Versammlung 
dieser  Gesellschaft  wurde  diese  Inschrift  von  Hrn.  Dr.  Jans- 
sen besprochen  und,  indem  er  sie  von  der  linken  nach  der 
rechten  Seite  las,  schlug  er  folgende  Lesung  derselben  vor: 

PRINOIA  I  MASVCCVTus  REMus. 
Herr  Dr.  Janssen  sandte  die  Inschrift  nut  dieser  Lesunif 
unter  Andern  an  den  gelehrten  nnd  scharfsinnigen  Herrn  A. 
De  Longperier,  welcher  durch  die  nachstehende  Erkta- 
rung  antwortete,  welche  in  den  Netulen  wörtlich  abgedruckt 
warde^    Sie  lautet: 


82  Das  römische  KeUafelchen  in  der  Sammlung  »u  üirecM. 

»Je  crois  que  yotre  inscription  doit  se  lire: 

SMERTVCCVS 
AMATONIS  Filius. 
On  connoii  sor  les  m^dailles  d'Eumenius  et  de  Fulvia  de 
Regg^o  le  nenn  JJ^mertoria,  dont  la  terminaisou  est  bien  gao- 
Iftise;  dans  rAftthdlogte  ön  iteur^  l6  nom  de  fbundkd  IfisQ^ 
xovaQu  (Anth.  Palat.  append.  i03) ,  dont  la  teiminaison  est 
bien  encore  gauloise,  et  la  de^sse  SOLIMARA  (Muratori 
thes.  iiov.  CXIV,  i).  Le  radical  smert  se  retrouve  dans  tous 
les  idiomes  indo-germaniques,  aussi  bien  dans  Smerdis  per- 
san,  que  dans  Sfiigdvoq^  Schmerz  et  Smart  Les  gauloia 
et  les  germains  ne  detestaieut  pas  le  redoublement  du  C,  te- 
moins  les  noms  DÖCCA,  LVCCA ,  MACCA ,  MfilCCO,  HAC- 
CONIVS,  BENNICCVS,  BERT VCCVS,  OCCO,  OCCISÖ,  CVC- 
CILIVS  etc." 

Wir  haben  uns  jet^t  die  bekannten  Erklärungen  vorge- 
legt|  wir  lassen  die  unsrige  folgen« 

Um  bei  der  Deutung  dieser  Inschrift  auf  die  rechte  Spur 
zu  kommen ;  mtiss  man  ein  einfaches  Verfahren  anwenden  • 
man  mass  sie  mit  itn  Augen  des  Setzers  einer  Druckerei 
ansehen,  oder  noch  einfacher ,  man  muss  sie  auf  den  Kopf 
slelleii  uftfi  ^öi*  ibh  Sj^gel  faälteki.  Geschieht  dieses,  dann 
haben  wir  einen  grossen  äfchrfti  intAiltie  gethan.  Wir  le- 
aen  iätktk 

Atoms  ftOSMERTAE  V.  S.  L.  L.  lA. 
Ato'nis  Rösmertae  vöttm  solvH  laistus  Mens  merito^ 
V^het  di«;  Gdttifa  Rbsnrerta  haben  wir  hier  nichi  mtliig  et- 
M^ää  betziffa»eb;  sie  iit  HinlAnitlith  aus  diesen  Jahtbaehem 
bekannt,  nur  Ober   elftz'eliie  Bobh&iaben  habeU    wir  nähere 
MiltheiniiigiViO  zu  ittHcfien.  Der  letzte  Bnclmtabe  tn  der  erstai 
Z^ile  ist  kein  romi^tehleB  P>  sbndt^rn  i^ln  grifccbiiiches  P.  Dato 
gribchiisdie  Bbch^tahen  tu  lateinischen  hisclitifleii  vdrk^uteen 
jk  Am  gaAzelafeinischetff^kibi-ifteh  mit^Hechfiscfteh  BMhstabeii 
geschrieben  werSen,  ist  bekannt  ud  leicht  im  irkHreVi  Ute 


gAeMmikh  Sftathe  ^äk*  ufitli^t*  den  RöämH  6d  stehr  terM^K 
fet)  WfH^  tibVMr  Mft  im  Voii|;eii  JahrbuMekrte  dife  ifrbiidM«. 
iftbto  *)•  Es  t»)  dAtier  begreifli<^,  Mrte  ittAfei  hlbllg  gfiH;M«cter 
BMA^abdl  Meh  Ikdieate  statt  it^  lateittischen,  wte  nufch  |;e. 
genwärtig  manchmal  noch  lateinld<^  Buchstaben  übd  filßhrift 
mit  dentscher  vermengt  werden.  Dafö  flberdies  einxelne 
Buchstabeiy  wie  z,  B*  der  vierte  in  der  zwtiitu  Linie^  das  R 
auf  dem  Kopfe  stehe,  springt  in  die  Augen;  auch  der  sechste 
hat  diese  verkehrte  Stellung,  denn  das  V  ist  umgekehrt  A. 
Dieses  A  ist  von  einem  halbkreisförmigen  Buchstaben  C  ein« 
gesclilossen ;  es  ist  das  E  =  Rosmertae.  An  der  Deutung, 
die  Mir  dem  vorletzten  Buchstaben  der  j^ireiten  Zeile  gege- 
ben haben,  wird  man  Anstoss  ndimen;  denn  dieser  scheint 
ja  offenbar  ein  A  und  kein  L.  L.  zu  sein,  und  somit  schlecht- 
hin nicht  laetus  lubens  gelesen  werden  za  können.  Wir  er« 
Innern  daran ,  dass  der  griechische  Buchstabe  Lamda  diese 
Form  ^  habe  und  dass  der  Verbindungsstricb  iu  der  IHitto 
hier  nichts  ist  als  ein  Zeichen,  dass  das  griechische  yi  ver- 
doppelt werde.  Dass  das  lateinische  L  mit  dem  griechischen  yi, 
Lamda,  häufig  in  lateinischen  Inschriften  verwechselt  werde, 

4 

dafür  kann  ich  mich  der  Kürze  wegen  auf  Pelliccia  beru« 
fen  ^) ;  eben  so  findet  sich  in  lateinischen  Inschriften  statt  des 
lateinis6hbn  E  das  griethische  &,  z.  0.  BHNHMHRHNTJ 
für  BEN^HERfeNTl. 

Wir  heben  no^h  einer  anderen  Einwendung  zu  begeg« 
nen.  Man  könnte  nämlich  sagen,  der  Name  des  Weihen« 
den  stehe  auf  den  Votivsteinen  durchweg  nacft  dem  Na- 
me« der  Gottheit,  wtichcr  ein  Stein  gewidmet ,  ein  Gelübde 
gelost  wird;  nun  finde  aber  auf  dem  Bleitafelchen  von  VU 


1)  Ueber  die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  unter  den  R5« 
nem  findet  sich  eine  gnte  ZusammensteUang  der  betreffenden  No« 
Uzen  bei  Hag  Einleitung  ins  neue  Testament. 

9)  PeflicGia,  DisterCatio  IV,  de  re  lapidarlap.  »8  u.  181.  Tom.  th 


M  Da9  rimiiehe  BleUäfelchen  in  der  Sammhmg  %u  Utrecht, 

recht  das  umgekehrte  VerhältniBs  statt!  Wir  Iftugoen  die 
Regel  nicht,  berufen  uns  aber  auf  die  Ausnahmen,  und  füh- 
ren als  solche  folgende  Inschrift  an ,  die  zu  Rom  gefunden 
worden,  auf  keiner  Blei  - ,  aber  auf  einer  Harmor|ilatte  ein« 
geschrieben  ist  0*    Sic  lautet : 


1 


CICERBIA    ORESTIS 
LIB.    ELEOANS 
BONAE.    DEAE.    SACRVM. 


Bei  Fabretti^)  haben  wir  andere  Beispiele:  so  fin- 
det  sich  auf  einer  Kupfertafel ,  die  ebenfalls  au  Rom  gefun- 
den worden,  diese  Inschrift: 


C • PLACENTIVS • HER • P 
MARTEDONV'DEDET 


An  Inschriften,  welche  ähnliche  Erscheinungen  darbie- 
ten,  wie  das  Utrechter  Bleitäfelchen,  fehlt  es  auch  im  Mit 
telalter  nicht.  So  findet  sich  z.  B.  zu  Regensburg  die  Cart- 
hauser  Steininschrift,  welche  also  lautet: 

S    Ä    1    I    H    Ä    0 

d.  h«  Caritas,  eine  Inschrift,  Vk  welcher  zugleich  eine  schnei- 
dende  Ironie  liegt. 

Bonn,S&  Nor.  18S5. 

Prof«  Dr«  Br»«i«« 


1)  Reinealus  inseript  p.  886. 

8)  Fabretti  Inseript.  Antiq.  p  80.  vgl.  76.  489. 


3.    Btir  jftrtttk  ttnlr  «rklSrung. 

IHe  Thätigkeit,  welche  von  mehreren  Seiten  einer  schär- 
feren Kritik  des  antiquarischen  Materials  asugewendet  worden 
ist,  und  sich  in  dem  leisten  (XXIII.)  Hefte  der  Jahrbflcher  mit 
erfreulicher  Bestimmtheit  geltend  macht,  gehört  nicht  zu  der 
angenehmsten,  aber  auf  einem  dunkeln,  der  Tauschung  sehr 
ausgesetssten  Gebiete  zu  den  dankenswerthesten  Beschäftigung« 
gen,  ja  sie  ist,  wenn  die  Archäologie  in  Ehren  bleihen  soll, 
eine  unerlftssHche.  Auch  zu  der  Zeit,  als  der  Unterzeich- 
nete mit  dem  unermfldlichen  L  er  seh  dieRedaction  derVer- 
einsschriften  besorgte,  schlich  sich  Verdächtiges  und  Unech- 
tes ein ;  indessen  wurde  mancher  Zweifel  sofort  geäussert, 
andere  Bedenken  wenigstens  mOndlich  geäussert.  Es  dflrfte 
nicht  überflüssig  sein ,  diejenigen  Monumente  zusammenzu- 
stellen, welche  in  den  frühem  Jahrgängen  zweifelhaft  oder 
entschieden  modern  erscheinen. 

1)  Das  Relief  der  Lucretia  (III.  Taf.  4),  welches 
Hr.  Dr.  Brunn  S.  126  aus  überzeugenden  Gründen  verwirft, 
wurde  gleich  bei  dem  ersten  Anblick  von  mehreren  Kunst- 
freunden für  unecht  gehalten,  von  mir  auch  Heft  V.  VI.  S.404 
bemerkt,  dass  Prof.  Gerharif  diese  Meinung  hege. 

2)  Die  Statuette  eines  Kriegers  (IV.  Taf.  7  u. 
8«  10.  u.  II)  ist  nach  der  Bemerkung  desselben  Gelehrten 
a.  a.  0.  modern,  was  Lorsch,  da  er  eine  Doublette  kennen 
gelernt  hatte,  VH.  S.  167  bestätigt. 

3)  Die  schone  Lampe  mit  dem  Bildhauer  (IV. 
Tf.  6)  hielt  ich  S.  189  ff.  für  antik ,  nahm  aber,  als  ich  er- 
fuhr, dass  eine  ähnliche  sich  in  Leyden  befinde,  und  eine 
dritte  in  Antwerpen  gesehen  hatte,  V.  VL  S.  404  diesen  irr- 
thum  surick. 


Zur  Kritik  und  Erklärung. 

4)  Das  Figflrchen  eines  Actaeon  (V.  VI  Tf.  9  u.  10 
Nr.  5),  das  wie  die  Lucretia  von  dem  sei.  Jäger  in  Neuss 
mitgetheilt  war,  hatte  icii  S.  413  mit  einer  scherasbafteu  Be- 
merkung begleitet.  L  er  seh  beaieifct  VII.  S.  167,  dass  sich 
ein  zweites  Exemplar  in  Berlin  finde,  und  erklärt  es  mit 
v^llha  Reehte  fSr  sehr  verdächtig,  ohne  ZwHfel  liodiern. 

6)  Das  V.  VI.  Tf.  13  u.  14.  Nr.  3  u.  4  puUidrCe  OefiM 
mit  den  Bildern  derPenelope  und  Hippedamia  weisi 
Hn  Prof.  0  s  a  n  n  selbst  einer  spätera  Zeit ,  vielleicht  dem 
Mittelalter  zu.  Dass  es  aus  dem  16.  Jahrb.  aus  der  Fabrik 
zu  Raer^n  herrührt,  ist  später  von  Hrit.  Dr.  Janssen 
(XIX.  8.  148)  und  Prof.  Braun  (XXIL  S.  196  ff.>  gezeigt 
worden. 

6)  Wie  es  sich  mit  der  sehdnen  Bronzestatue  eines  Ath- 
leten (XVII  Tf.  1)  verhalte,  weiss  ich  nicht,  flr.  Prof. 
0  V  e  r  b  e  c  k  S.  61  ff.  hält  sie  für  unzweifelhaft  antik,  und 
nach  der  Abbildung  scheint  sie  es  zu  sein»  Dass  ich  sie 
früher  unter  die  verdächtigen  Stficke  des  Bonner  Museums 
rangierte,  g^chah  auf  den  Rath  des  Hrn.  Prof.  Dn  Braun 
aus  Rom,  mit  dem  ich  die  Bonner  Sammlung  sorgfältig 
durchging.  Es  wäre  zu  wünschen,  dass  sich  einer  der  er- 
fahrenen jetzigen  Vorsteher  derselben  darüber  äussern  wollte. 
In  solchen  Dingen  ist  ein  Irrthum  verzeihlich,  strenge  Auf- 
merkaamkeit  Pflicht. 

7)  und  8)  Die  beiden  scbOnen  Lampen  aus  Neuss  (VII* 
Tf.  1.  u.  2.  Nr.  6)  und  Trier  (XII.  Tf.  4.  Nr.  5)  mflsste  man 
im  Originale  sehen,  um  über  ihre  Echtheit  zu  urtheilen.  Die 
Bemerkung  aber  kann  ich  nicht  verschweigen,  dass  sie  an 
andere  Vorstellungen  erinnern  und  für  römische  Monumente 
einen  fast  zu  griechischen  Charakter  verrathen. 

In  demselben  Hefte  gibt  Hr.  Prof.  Fiedler  S.  84ff« 
eine  neue  Abschrift  des  u.  A.  von  Steiner  II,  663  und 
Lorsch  Centralmus.  III  p.  280  publicirten  Grabsteines,  wo^ 
rin  ein  MISSI  ||  Cl  VS  *  EX  *  COH  *  ||  SILAVCIENS  •  U  iV  Vfo^ 


Zur  Krüik  und  Erklärung.  27 

nannt  wird,  und  meint,  das  Vaterland  der  Silaucienser  mfisse 
noch  gesucht  werden.  Es  ist  aber  nicLt  schwer  zu  finden. 
Eine  Stadt  SUacenis  (Ablativ)  erwähnt  das  Itin.  Anton. 
p.  232.  Das  war  oiFenbar  die  Heimath  jener  Cohorte^).  Dass 
vier  Cohorten  daher  stammen  sollten,  ist  mir  aber  nicht  wahr- 
scheinlich. Sollte  das  IV  *  der  folgenden  Zeil«  nicht  zum 
Genitiv  Silauciensium  gehören? 

Ein  Medusenhaupt  auf  einem  Mosaikbilde  (ebd.  S.  57) 
unter  den  vier  Jahreszeiten  fand  sich  auf  der  VIII.  S.  185 
beschriebenen  Mosaik  von  Vieune,  ^as  ich  a.  a.  0.  anzuftth* 
ren  vergessen  habe.  Das  Tf.  III.  pubfidrle  Relief  befindet 
sich  jetzt  im  Berliner  Museum,  wohin  es  aus  dem  Besitze  des 
Grafen  Ingenheim  gelangt  ist. 

In  seiner  gelehrten  Abhandlung  über  zwei  Militftrdiplome 
(XnL  S.  79)  führt  Hr.  Prof.  H  e  n  z  e  n  eine  ala  I  Patmnio^ 
rum  Tampiana  auf.  Sie  hat  ohne  Zweifel  ihren  Namen  von 
Tamplas  Flaviantis,  welcher  im  J.  69  Legat  von  Pannoirien 
(Tac.  Bist.  11, 86  u.in,  4.  la.  V,  26)  und  wahrscheinlich  ftUher 
Pr«consul  von  Afriea  (Plin.  nat.  bist.  IX,  26)  war. 

Würzbutg. 

Vrliebz« 


1)  Tn  dem  eben  erschienenen  Rhein.  Mus.  von  Weicker  und 
Ritschi  N.  F.  XI.  H.  3.  S.  453  ff.  empfiehlt  Hr.  Dr.  Janssen 
die  schon  von  dem  gelehrten  Hagenbueh  in  seinen  Bpistt. 
el^lgtuph.  (Tarici  1747.  4)  p.  544^549  anfgesteüte  Heinong,  dass 
der  Steinmetz  SELEVSTENSium  zu  schreiben  gehabt,  und  dass 
hier  an  Syrische  Seiender  zu  denken  sei.  Ebenso  billigt  Janssen 
die  Vermuthung  Hagenbuch's,  dass  der  bisher  fSr  celtisch  ge- 
haltene Name  SDEBSDAS  =  ZRBDAS  oder  ZABDAS,  von  der 
hebräischen  Wurzel  ^^^t  (donavit,  Graece  JdaQos)  abzuleiten^  und 
dass  TVRO  durch  den  Steinmetzen  fehlerhaft  statt  TYRO  gemeis- 
selt  sei,  wornach  Tib.  lulius  Carotis  fll.  nicht  aus  dem  gallischen 
Tonrsy  sondern  «ns  dem  phönizisehen  Tyrm  kersäunmen  w4rd9. 

AniB.  •d'olr  Bed, 


4.    9er  bttudfÜ^U  IHarmager  mrilenßetn. 

.  Wenn  mit  dem  Zeugnisse  gewichtiger  Sohiiftsteller  des 
Alterthuraes  epigraphiscbe  Angaben  in  offenbaren  Widerspruch 
treten,  so  mag  es  wohl  der  Mühe  lohnen,  eine  genaue  Un- 
tersuchung anzustellen,  ob  dieser  Widerspruch  in  Wirklich- 
keit vorhanden  oder  ob  er  nur  scheinbar  und  etwa  lediglich 
auf  einer  falschen  Deutung  und  ErklArung  des  Gegebenen 
beruhet  So  widerstreitet  der  bekannten  Stelle  bei  Tacitus 
annaL  XIL  27  ^ ,  nach  welcher  der  Namensursprung  der 
Stadt  Cöln  ausdrficklich  auf  die  Agrippina,  die  Tochter  des 
Germanicus  und  Gemahlin  des  Kaisers  Claudius,  zurückge- 
führt wird ,  eine  Inschrift  auf  einem  in  der  Nahe  von  Mar- 
magen  gefundenen  Meilensteine.  Wenigstens  ist  dieser  Wi- 
derspruch nach  der  bis  jetzt  als  richtig  angenommenen  Les- 
art und  Deutung  der  Inschrift  nicht  zu  beseitigen,  und  das 
ist  auch  der  Grund ,  weshalb  Andere ,  die  das  Zeugniss  des 
Tacitus  höher  stellten,  den  Stein  selbst  geradezu  als  unecht 
verwarfen.  Jedoch  ist  an '  und  für  sich  nicht  der  mindeste 
Grund  vorhanden,  die  Aechtheit  der  Inschrift  bezweifeln  zu 
wollen;  wohl  aber  wird  es  uns  erlaubt  sein,  die  richtige 
Deutung  derselben  Seitens  unserer  Vorgänger  in  Frage  zu 


1)  Sed  Agrippina  qao  Tim  suam  soeiis  qnoqae  nftttonlbus  ostentarei, 
in  oppidum  Ubforum,  in  qao  genKa  erat^.  veteranos  coloniamque 
dedud  impetrat:  oui  nomen  inditum  e  vocabalo  ipsios. 


Der  berüchtigte  Marmager  Meilenstein.  29 

stellen.  Leider  ist  der  Stein  selbst ,  der  sich  früher  in  der 
Sammlung^  zu  Blankenheim  befand,  nicht  mehr  vorhanden, 
und  wir  sind  daher  genöthigt,  die  Angaben  der  ersten  Her- 
ausgeber bei  unserer  Untersuchung  zu  Grunde  zu  legen.  Die 
früheste  Erwähnung  finde  ich  bei  Alex.  v.  Wiltheim^), 
der  von  dem  damaligen  Aufseher  der  gräfl.  Sammlungen, 
dem  Jesuiten  Joannes  Gamansius,  eine  Abschrift  des  Steines 
erhielt  und  auch  spater  Gelegenheit  fand ,  die  Inschrift  an 
Ort  und  Stelle  genau  zu  untersuchen.  Nach  ihm  lautet  die- 
selbe also: 

Ba  Mu  ¥LIPaA(S 

FAu  Lo  W.  II.  COS. 
A.  COL.  AGRIPP. 
M.  P.  XXXIX. 

Ich  darf  jedoch  nicht  unterlassen,  hier  eine  Bemerkung  des 
Herausgebers  wörtlich  mitzutheilen ,  weil  sie  deutlich  zeigt, 
in  welchem  Zustande  der  Stein  schon  damals  sich  befunden. 
„Scripturae  principium  ob  fugientes  aetale  litteras  et 
attritu  pene  deletas  varii  varie  legerunt :  est  qui  ita  legerit : 
(folgt  die  obige  Angabe).    Alius  hoc  modo: 

lioea  una  praetermissa ,  ut  isti  mihi  divinasse  potius  quam 
legisse  videantnr,  nisi  quod  in  Trevirorum  vocem  conspira- 
vere :  quae  sequuntur,  integerrimis  adhuc  litteris,  ea  sie  ha- 
beut:  (folgen  die  Worte:  H.  COS. etc.).** 

Nach  Wiltheim  finde  ich  die  nächste  Erwähnung  der 
iBSchrift  bei   Schannat  Eiflia  illustrata  p.  6;    Bärseh 


1)  l^uciliburgensia  slve  Iioxemburgum  romanum.     Opas  posthmnam 

a  med.  Dr.  A.Neyen  editom.    Luzemburgi  184«.  iJb.IU.  o.  IV. 
p.  106.  . 


80  Per  berüchtigie  Marmager  Meilenstem. 

gibt  in  4er  ^ebersetzung  dieses  Werkes  Bd.  I.  Abfh.  1*  Tat 
XV*  Nr.  54.  eine  Abbildung  des  Steines,  nach  welchem  die 
Inschrift  a^sf  |autet: 

.  .  .  11¥11II® 
©.  M.¥IIF-  A(S 

etc. 

und  fügt  noch  p.  654  daselbst  die  Bemerkuqg  hipau ,  dass 
der  Stajn  in  Mr^  ^9  nach  Erbauupg  der  Stadt,  98  Mre 
V.  Chr.  6.,  als  M.  Vipsanius  Agrippa  zum  zweiten  M^le  das 
Consulat  bekleidete,  gesetzt  worden  sei  und  zum  deutlichen 
Beweise  diene,  dass  Cöln  seinen  Namen  ursprflnglich  diesem 
berühmten  Staatsmanne  verdanke.  — 

Spater  ist  die  Inschrift  noch  wiederholt  mitgetheilt 
worden ;  jedoiph  haben  die  .Herausgeber  das  '^  oder  ^  der 
zweiten  Zeile  ganz  weggelassen  und  ausserdem  das  ^ILIPo 
bei  Wiltheim  in  ^IF«  geändert;  ersteres  wohl  aus  dem 
Grunde,  wejl  sie  das  Zeichen  nicht  zu  deuten  wussten,  und 
letzteres,  um  den  nun  einmal  gewünschten  Vipsanius  Agrippa 
zu  bekommen.  Cf.  Huepsch  epigrampiat.  45.37.  u.  Stei- 
ner codex  inscript.  rom.  Rheni  IL  792  (1.  Ausg.).  Auch 
Lersch  gedenkt  der  Inschrift  Ceutr.  Mus.  III.  3,  und  will 
sie  als  Beweis  gelten  lassen,  dass  nicht  Trevtri  sondern  Tre- 
veri  die  allein  richtige  Schreibung  sei.  Aber  auffallend  war 
es  n|ir,  dass  auch  iie^ex  so  vorsichtige  Forscber,  dem  in 
epigr9pl)ische9  Dingen  spnst  der  geringste  Verstoss  nicht  zu 
entgieben  pflegte,  den  Steiq  ins^ahr  23  v.  C|^r.  setzte,  mit- 
hin  kein  Bedenken  tn^g,  4^  U  4er  dritten  ZeUe  mit  dem 
fylgß^^Pfi  CQ§.  ^  verbinden.  — 

^|>gei^^hep  vpfi  4er  iwerq  U^walurscheinlidikeit ,  daas 
schon  zu  Agrippa's  Zeit  die  grosse  Militärstrasse  von  Trier 
durch  die  Eifel  nach  Köln  erbaut  gewesen,  ebei)  weil  die 
Römer  damals  noch  keine  Befestigqngswerkc  am  )|n^en  ^ein- 
ttfer  besassen ,   so  bietet  auch   die  Inschrift  selbst  Aql^alts- 


JPff  ^r^chtigie  Marmager  ^eilensi^.  81 

punkte  genug,  um  den  Nachweis  zu  liefern,  dass  etwas  ganz 
Anderes  auf  dem  Steine  gestanden  haben  müsse,  als  man 
bisher  geglaubt  und  angenommen  hat. 

Lassen  wir  die  fugientes  aetate  et  attritu  pene  deletas 
litteras  vorläufig  ganz  ausser  Acht  und  halten  uns  an  dem, 
was  nach  Wiltheim  unzweifelhaft  feststeht  Da  kann  nun 
das  IL  unmöglich  zu  dem  folgenden  Worte  COS.  gehören; 
wer  nur  ein  wenig  in  der  römiscJien  Epigraphik  sich  umge- 
sehen, wird  wissen,  dass  iie  Zablbezeichnung  einer  hohen 
Würde  stets  dem  betreffenden  Worte  zu  folgen  pflegt  und 
demselben  nie  forhergeht.  Wir  haben  demnach  in  dem  II. 
4er  $•  Zeile  die^ä^ahlbe^eiphnupg  eipes  c^pderen  Aii}tes  zu 
suchen,  und  zwar,  wenn  wir  die  gewVhqliche  Eeibepfolg^ 
iml  d(u  QenkuiAleri}  beachten,  die  iex  tribunicischen  Gewalt. 
Bemgem^as  ftn^j^rn  jvir  racfcwftrt^  it^^  L»  Wo  "»  Ta  F»  "«> 
mid  werden  dann  auch  mcbt  mehr  daran  denken  wollen,  dass 
der  Torhrergehende  Name  wirl^Uch  Agrippa  gelautet  habe. 
Gehen  wir  weiter  rückwärts ,  so  Undero  wir  das  Ip  A  io 
IF.  ££,  das  j^(^  der  vorhergehenden  Zeile  in  J^I(^  oder 
A¥(S»  i^  ¥LIFa  in  WEL',  *as  e.  M  bei  Wiltheim 
oder  das  ]D)«M*  ^^^  Schannat  in  TpH®»  und  haben  daim 
den  vollständigen  Titel  eines  Kaisers,  wobei  zugleich  er- 
hellet, dass  diese  Aenderung  keipesweges  eine  gezwungene 
ist,  sondern  bei  der  grossen  Aehnlichkeit  der  Schriftzflge 
sich  leict^  w^  ^^^  selbst  ergibt.  Machen  wir  ferner  aus 
dem  REVERO  ein  SEVERO  und  bedenken  noch ,  dass  nach 
Wil  the  im s  Andeutung  nach  diesem  Worte  eine  ganze  Zeile 
ausgefallen  ist,  die  wir  durch  den  Beinamen  Alexandro  aus- 
zufüllen kein  Bedenken  tragen,  so  wird  die  Inschrift  mit 
Ergänzung  des  Anfanges  also  zu  lesen  sein: 


89  Der  berüchtigte  Marmager  Meilenstein. 

IMP  •  CAES  •  DIVI  • 
SEVERI  •  NEPOTI  ■  DIVI  ' 
ANTONINI  •  MAG  •  PIL  ' 
M  •  AVREL  •  SEVERO  ' 
ALEXANDRO  * 
PIO  •  PEL  •  AVG  • 
P'MTPffCOSII-PP 
A  •  COL  •  AGRIPP  • 
M  •  P  •  XXXIX  • 

Die  iDschrifl  fällt  demnach  in  das  Jflhr  226  nach  Chr. 
Somit  wäre  denn  der  gespenstische  Agrippa  glücklich  ge- 
bannt und  ein  Stein,  der  seit  den  ersten  Tagen  seinei*  Auf- 
findung so  mannigfache  Irrthümer  veranlasste  und  so  oft 
als  historisches  Beweisstück  missbraucht  wurde,  seinem  wah- 
ren Zeitalter  wieder  zurückgegeben.  Sollte  es  mir  gelungen 
sein  f  auch  Andere  von  der  vorhandenen  Corruptel  in  den 
Zügen  der  Inschrift  überzeugt  und  für  meine  Aendening  ge« 
Wonnen  zu  haben ,  so  dürfte  der  Zweck  dieser  Zeilen  voll- 
ständig erreicht  sein;  doch  — 

Consilium  si  non  placebit,  reperitote  rectius.  — 

Commern,  im  Nov.  1856. 

A«  Kiek« 


5.    Mate  $nfc^rtflni  tm  ibielninrf  unln  Btitg^l^rim* 

Die  119  Heft  XXIII.  p.  73.  naher  begchriebene  Grjlber* 
Stätte  bei  Floisdorf  hat  noch  einen  zweiten  Matronenstein 
geliefert,  der  wegen  des  neuen  topischen  Beinamens  der  Gott- 
heiten allgemeines  Interesse  erregen  dürfte.  Die  Inschrift 
lautet  also: 

MATROlls 
.    ABIAMAR 
GHLPROC 
VLASLM- 

Matronis  Abiamar(is)   C»  lulia   Procitla  (votmn)  solvit 
lubens  merrto.   — 

Grauer  Sandstein  au^  der  Umgegend  von  Berg,  M" 
breit,  30^^  hoch  und  3,5''  dick.  Vordere  HSlße  der  gan- 
zen Ära.  — 

Abiamaris.  Ausser  der  Neuheit  des  Namens  dürfte  auch 
die  Endmg  (aris)  selbst,  die  hier  ztim  ersten  Male  erscheint, 
die  Anfmerksamk^it  der  Alterihumafetscher  in  hohem  Grade 
auf  sich  ziehen.  Wohin  aber  die  Abiamarae  eigeotliGh  ge- 
boren, dürfte  bei  dem  grossen  Dunkel,  das  zur  Zeit  noch 
über  der  alten  Topographie  unserer  Provinz  schwebt,  nicht 
so  leicht  zu  entscheiden  srin.  Jedoch  will  ich  eine  Vermu- 
thung,  die  beim  ersten  Lesen  der  Inschrift  sich  unwillkürlich 
mir  aufdrängte,  nicht  verschweigen.  Etwa  zwei  Minuten  nörd- 
lich des  Fundortes  liegt  an  dem  von  Berg  kommenden  Bache 

3 


84       Neue  Jmchrifien  aus  Floisdorf  und  Zingshem. 

die  Acharmer  Mühle,  in  deren  Nähe  sowohl  in  der  Richfang 
nach  BOrvenich  als  auch  ostwärts  nach  der  grossen  Römer- 
Strasse  auf  Zülpich  zu  sich  viele  römische  Substructionen  im 
Felde  vorfinden.  Diese  Mühle  gehörte  früher  sur  Hnndschaft 
Bürvenich  und  wird  in  dem  Weistliume  derselben  vom  20.  Mai 
1623  Achahrmar  Mühle  genannt.  Aeltere  Notizen  über 
den  Namen  weiss  ich  aug^nblicklr^h  In  Blmmngelung  von 
Httlbgiiellen  nicht  beizubringen.  Wer  aber  dem  I  in  dem 
Worte  Abianiarae  eine  koosonantliche  Funktion  beilegt ,  der 
dürfte  leicht  zu  der  Annahnie  sich  verleiten  lassen,  dass  die 
Matronen  von  der  alten  Niederlassung  in  der  Nähe  der  Achar- 
mer  Mühle  ihren  Beinamen  empfangen.  -^ 

Procula*  So  glaubte  ich  verbinden  zu  müssen ,  wie- 
wohl alsdann  die  Afiskussuag  des  Y.  in  der  letzten  Zeile 
Anstoss  erregt ;  doch  dürfte  der  Fehler  auf  Rechnung  des 
Steinmetzen  fallen.  Wer  sicl^  niobt  scheint,  das  einfache 
PROC  als  Proculusi  (fd,  a>  zu  Ie^i|,  der  mag  auch  VLAS* 
L  -  M '  verbinden  und  VLAS(A)  oder  (VM)  ajs  Geburtsort 
des  Proculus  nehmen;  Floiidorf  «elhflt  l:ommt  in  einer  Ur- 
kunde voB  1907  als  »Villa»  qnae  diciiur  Vlazstorp^  vor,  und 
wäre  in  dem  alten  Vlasa  -  Dorfe  und  dem  jetzigen  Floisdorf 
eine  Ceberein&timmung  nicht  2u  verkennen.  —  Ein  Punkt 
Qach  PROC  wie  auch   «wischen  A  und  S  der  let^^ten  Zeil« 

■ 

ist  nicht  ersichtlich.  — 

8. 

An  der  KapeHe  in  der  Ahn  bei.Singshelai  in  der  liM 
findet  sieh  an  der  SttdaeHe  neben  dm  Eingänge  Ugeait 
Grabachrift  ans  bnotem  Sandstein*  eingMiaoiri: 

D  •  M  • 

0///IAUO  /////  M///IAVS 

0  tmmmnf  i  a  1 1  l  i  a 

//////' //IVS    TITVL///7 
OSVERVNT 


Neue  Inschriften  aus  Floisdorf  und  ZmgsheinL        SS 

Dis  Manibus.  (C.)  0(c)<avio  (A)in(in)aus(io} 

e(ius)  titul(uiii)  (p)osuerunt.  — 

Bei  der  grossen  Verwitterung  des  Steines  halt  es  schwer, 
die  Namen  der  Widmenden  wie  auch  des  Verstorbenen  mit 
Sicherheit  zu  entziffern.  Man  könnte  versucht  werden ,  in 
der  ersten  Zeile  etwa  (C.)  Octavio  Ammausio  zu  lesen ;  doch 
steht  auch  dieses  nicht  fest«  Die  Formel :  „titulum  posuerunt* 
weiset  aber  jedenfalls  smi  tiat  spate  Zeit  htn,  und  ich  würde 
die  Grabinschrift  filr  eine  christliche  halten,  wenn  nicht  das 
D  *  M  *  auf  heidnischen  Ursprung  hinwiese.  Doch  kommen 
auch  aus  den  ersten  Zeiten  des  Christeiithumes  Grabschriften 
mit  diesen  Siglen  vor  und  es  wird  daher  unterschieden  blei- 
ben mttssen,  ob  wir  ein  heidnisches  oder  christliches  Denkmal 
vor  uns  haben.  — 

So  wenig  Interesse  der  Stein  an  und  für  sich  bietet, 
ein  um  so  grösseres  hat  dagegen  der  Fundort  selbst,  den 
ich  filr  eine  kleine  römische  Befestigung  an  der  Strasse  von 
Marcomagus  nach  Bonn  halte  ^). 

Commern,  im  N«v.  1866. 

Jk.  Bleu. 


>**•' 


^}  Ktteres  wtN*  lob  ibor  dfeaen  Ptnkt  In  «iner  Uoiaen  bald  er- 
scheinenden Schrift:  „Die  grosse  römtecbe  Wasserlei- 
tuni;  aus  der  Bifel  naoM  KOU<<  nlttbeflen.  — 


6.  ia0  (tkiäfm^ln  ißiütxhiü. 

Das  achtzehnte  Heft  dieser  Jahrbücher  enthält  die  Ab- 
bildung und  Beschreibung  eines  zu  Grächwyl  in  der  Schweiz 
gefundenen  höchst  merkwürdigen  Erzreliefs  und  zugleich 
die  Deutungen  dieses  räthselhaften  Bildes,  wie  sie  von  dem 
Herrn  A.  Jahn-Niehaus  und  von  Herrn  Professor  Ger« 
hard  zu  Berlin  versucht  worden  sind.  Zu  diesen  Versu- 
chen kommt  jetzt  ein  neuer  in  einer  eigenen  Schrift,  welche 
wir  dem  Professor  der  orientalischen  Litteratur  zu  Jena, 
Herrn  Dr.  S  ticke  1,  verdanken^)»  Am  Schlüsse  dieser  Ab* 
handlung  wird  das  Resultat  der  gelehrten  Untersuchung  in 
folgenden  Sätzen  zusammengefasst,  die  wir  deutsch  wieder- 
geben. 
9I)  Das  Denkmal  von  Grächwyl  stellt  in  der  That ,   wie 

Jahn  und  Gerhard  es  gedeutet  haben,  die  Göttin 

Anähid  dar; 

2)  diese  Anähid  ist  die  Emährerhi  der  Menschen ,  aus- 
gerüstet mit  den  Eigenschaften  einer  Jägerin,  der  Ge- 
schwindigkeit, der  Stärke  und  der  Schlauheit; 

3)  dieses  Bild  ist,  wenn  auch  nicht  identisch  mit  der 
Diana  vonEphesus,  doch  durch  ein  inneres  Band  der 
Aehnlichkeit  oder  Verwandtschaft  mit  derselben  ver- 
bunden ; 


1)  De  Dianae  Persloae  monumento  Graeohwjrliano.  Commentatto 
aucCore  lo.  Gustavo  Stickelio^  professore  litterarum  orien- 
tallum  pablico  ordlnarlo.    Icnaci  prostat  apud  O.  Deltung  18ft«. 


Dat  Ofächwifler  OätterbiUi  ST 

4)  An&iiTd  ist  wie  dem  Nameiiy  so  aueh  ihrem  Wesen  nach 
in  der  That  ursprttnglich  eine  semitische  Gottheit,  die 
ich  eine  assyrisch-babylonische  nennen  möchte»  welche 
spater-  nach  Persien  und  selbst  nach  Italien  tibertra- 
gen wurde,  die,  ihrem  ursprtinglichen  Begriffe  entspre- 
chend, mit  solchen  Attributen  geschmtlckt  ist,  dass, 
nachdem  die  Unwissenheit  fremder  Völker  dazu  kam, 
aus  einer  nährenden  Mutter]  leicht  eine  Venus  Ura- 
nia, die  Urheberin  des  Lebens,  und  aus  einer  Jägerin, 
Idee  und  Gestalt  einer  streitbaren  Bellona  werden 
konnte ! 

5)  Die  Thiere,  durch  welche  die  Eigenschaften  und  Kräfte 
der  Göttin  Anähid  ausgedrückt  werden ,  sind  so  aus- 
gewählt, dass  die  Bedeutung  und  Assonanzen  ihrer 
Namen  eine  Beziehung  auf  dasWesen  der  Göttin  ent- 
halten; woher  es  kömmt,  dass  dieses  Denkmal,  wenn 
man  es  nach  semitischem  Sinn  und  Geschmack  beur- 
theilt,  roh  erscheint,  in  seiner  Composition  und  Anlage 
aber  eine  eigenthttmliche  Eleganz  verräth  und  nicht 
ungefällig  erscheint/^ 

Wir  beschränken  uns  auf  diese  einfache  Mittheilung 
des  Resultates  der  Schrift  des  Herrn  Prof*  Dr.  Stickel  und 
fiberlassen  es  den  Lesern  dieser  Jahrbflcher,  die  gelehrten 
Ausführungen,  welche  sich  vornehmlich  auf  dem  Gebiete  der 
orientalischen  Sprachen  bewegen,  selbst  nachzulesen.  Da 
wir  mit  dieser  Erklärung  keineswegs  einverstanden  sind,  so 
werden  wir  eine  andere  aufstellen,  von  der  wir  hoffen,  dass 
sie  der  Wahrheit  näher  kommen  werde.  Wir  schicken  eine 
allgemeine  Bemerkung  vorher. 

Jede  Gottheit  des  Alterthums  hat  ihre  eigenthümliche 
Geschichte;  nur  ist  es  überaus  schwer,  dinse  Geschichte  zu 
schreiben.  Erstens  herrschte  in  der  AuiFassung  und  Darstel« 
Img  der  einzelnen  Götter  in  demselben  Volke  schon  man^^ 
cherlel  Freiheit,  da  das  Heidenthna  keine  feststehende  Qlapi« 


8g  Jfas  €hräehfDyJef  ÜSUerbUä. 

bemreg^el  kantete  Hiiil  jeder  die  Oottheit  in  grosserer  oder 
geriDgererEigenihttmlictikdt  bildete  und  darstellte.  Noch  mehr 
aber  änderten  sich  die  Begriffe  von  einer  Gottheit,  wenn 
sie  von  einen  Volke  zu  dem  andern  hiudberwanderte ,  und 
ganz  besonders,  wenn  sie  durch  mehre  Völker  ihren  Weg 
nahm  und  von  jeder  Nationalität  mehr  oder  weniger  sich 
aneignete.  Daher  erklärt  sich  die  Erscheinung,  dass  die 
alten  klassischen  Schriftsteller,  die  inmitten  der  heidni- 
schen Anschauungen  lebten,  so  oft  in  Verlegenheit  ge- 
rathen,  wenn  sie  eine  Gottheit  bestimmen,  ihre  Attribute, 
ihre  Wirksamkeit  angeben  und  sie  von  anderen  Gottheiten 
genau  unterscheiden  sollen.  Nicht  selten  gehen  sie  auf  die 
Ableitung  der  Gotternamen  zurflck,  aber  meistens  mit  ent- 
schiedenem Ungificke.  Die  Resultate  etymologischer  Ab- 
leitung sind  nicht  gering  zu  schätzen ,  aber  für  sich  allein 
sind  sie  leicht  irreführend;  hat  man  den  Beweis  aus  andern 
Grttaden  geMhrt,  so  kann  die  etymologische  Deutung  hinzu- 
treten und  willkommene  Bestätigung  geben.  Wollte  man  die 
Bedeutung  eines  Worles  lediglich  nach  seiner  Wurzel  be- 
stimmen, so  konnte  man  gewiss  sein,  in  den  meisten  Fällen 
völlig  irre  zu  gehen;  die  einzelnen  Wörter  verändern  im 
Laufe  der  Zeit  ihre  Bedeutung,  sie  haben  ihre  Geschichte 
wie  die  griechischen  tmd  römischen  Götter,  wie  die  Götter 
der  alten  Welt  überhaupt.  Erlangte  man  auch  die  Üeberzen- 
gnng,  dass  die  Deutung  des  Wortes  das  Wesen  einer  Oott- 
heit genau  decke ,  so  würde  man  den  Begriff  dieser  Gottheit 
haben  in  dem  Augenblicke,  wo  sie  entstanden,  aber  keines. 
Wegs  den  Gott,  wie  er  spätef  gedacht,  dargestelK  und  ver- 
ehrt worden  ist. 

Wir  wenden  uns  zu  dem  Grächwyler  Denkmal ,  und 
bitten  den  Leser  das  Bild  sich  zu  vergegenwärtigen ,  wel- 
ches in  dem  XVfll.  fiette  dieser  Jahrbücher  mitgetheilt  wor- 
disn  ist.  Um  das^Ib^  zu  erklären ,  werden  wir  selbst  nur 
utaigM  sagen  haVen^  ^itV^tfcn  die  AHen  und  solche 


Schrif totfllcir  9  <te  den  Alten  ndie  staadta,  Air  mui  sprechen 
hs^en.  Die  irDkl^efamg^eiie  flesehreibong  des  Bildes  ans 
der  gesehickten  Feder  des  Herrn  Jaha-Niehaus  schicken 
Vfit  Mer  voran, 

))Aas  Bildwerk,  vielleiebt  ensig  in  seiner  Art,  stellt  8^' 
hnch  und  ef^  breil,  in  darchbrodiener,  aber  massiger  Reli^. 
atbelt  eine  darckan  symmetrische  Gmppe  dar.  9en  Mittel» 
pnakt  derselben  biidei  eine  stehende  weibliche  Figur,  d'/i^^ 
beeil,  von  gedrungener  Kttme,  mk  verhültnissnlUsig  grossem 
Kopf  nnl  Obertbeil  des  Leibes.  DerMo|»f  trttgt  ein  Diadem; 
die  Haare  sind  Aber  der  Stirn  und  den  Schlttfen  sieil  auf- 
gefhigelt  und  fallen  hinter  den  Ohren  in  ansammengebande-» 
nen  Wulalen,  die  nach  unten  breiter  werden,  regelmässig 
hmnib.  Nase,  Mond  vnd  Anf en  sind  stadi  ausgebildet ;  letjt^ 
tete  gtotnen  wie  in  Rangen  aas  ihren  Hnblnogen  hervor. 
Die  Stirn  wdeM  van  der  Wurael  der  stark  vorgebogenen 
Hase  nach  hinim  sinUck.  Der  gaana  Ausdruck  des  Gesich- 
tes hat  etwas  flebieterischesy  aber  ng leicb  etwas  dämonisch 
DahcMicheB  und  tsriichca,  Die  sabeinhar  nackten ,  aber 
durch  ein  enf  anschliessendes  Oewand  bedeckten  Brilste  sind 
ansgenekbnet  voll;  den  Brustseiten  entwnabst'  ein  arnn  Flug 
gfeÜüM^w  Ftafel^imr.  Unterhalb  der  Biust  scbliesst  eine 
«tcÜe,  faltnidose  Oewandnng  den  übrigen  Körper  bis  an  die 
breiten  Klumpftsse  fast  sackartig  ein.  Die  Strafen,  in  wel« 
che  das  Oewand  vertikal  «nd  parallel  getheilt  ist,  siod  in 
Feldern  #der  f  anz  mit  Dessiiis  von  Rauten  und  horizontalen 
Strichen  angnülUt  Die  Arme  sind  in  die  BUenbogen  gesteift, 
und  jede  Hand  halt  einen  Hasen ,  die  reehte  einen  an  den 
Vorderiftnien,  die  linke  einen  an.  den  Hinirrliufen.  Der  weih- 
liehen  Figur  nar  Reebten  nnd  idnken«  nut  dem  Leib  gegen 
dieselbe  gtkdM,  aber  mit  seitwärts  ifowendataniJKopfy  sitzen 
zwei  Löwen,  die  beide,  4m  «ine.  aitr:Rndhlen.  mit  ciliobe- 
ner  linker  Tatze ,  der  zur  Linken  mit  der.  rechten  Tatze, 
den  Hasen  ankrallen.    Beide  LOwon  >wlilnm(.m^;^n  mom 


10  Das  GrOehmjfler  6&t9rbiUL 

Ohr  die  ausgebreiteten  Flfigd  der  weiUichea  Figar.    Heber 
den  Flügeln  lauft  horizontal  vom  Kopf  der  Figur  rechts  und 
links  ein  Schlangenkörper  aus,  dessen  Obertheil,  mit  brei« 
tem  Kopf  und  einem  Bart  unter  der  Kinnlade ,   eino  Seiten^i- 
biegung  nach  oben  und  vorn  macht.    Auf  jedem  Schlangen- 
kdrper  sitzt  ein  kleinerer  Lttwe  mit  seitwärts  nach  vorn  ge- 
wandtem Kopf.     Zwischen  diesen  beiden  Li^wen  steht  auf 
dem  Diadem  der  weiblichen  Figur  ein  falkenartiger  Vogel. 
Die  ganze  Gruppe  steht  auf  einem  Reliefornament»  welches 
aus  einem  Mitteltheil  und  zwei  rechts  und  links  aiidaiifeiide9 
flfl  gelartigen  Theilen  besteht,  auf  welchen  die  beiden  grosse* 
ren  Löwen  sitzen.    Der  Mfiteltheil,  auf  welchen  die  weibli* 
che  Figur  fusst,  besteht  aus  zwei  in  etnigem  Abstand  nebe« 
einander  befindlichen  Doppelkreisen  und  einem  fächerförmig 
nach  unten  abstehenden  Ornament,  welches  dem  vorerwähn- 
ten auf  dem  kleinern  Reliefbildwerk  ähnlich  ist.    Diese  Ba- 
sis des  Ganzen  ist  von  der  Fläche  des  übrigen  Reliefbildr 
Werks  etwas  nach  vom  aufgebogen.^     So  weit  Derr  J  a  h  il 
An  die  Spitze  unserer  Erklärung  stellen  wir  den  Satz : 
y^Auf  dem  Bilde  von Cfrächwyl  wird  die  Magna  mäier^ 
die  mater  Be^rum^  die  Allmutter  Erde  ^  die  Mut" 
ter  Erde  dargestellt ^  die  AUes  trägt y  hegt  und  enäkri.^ 
Die  Beweise  für  diese  Behauptung  lassen  wir  jetzt  folgen. 
Von  der  Aümutter  Erde  gibt  Statins^)  uns  dieses  Bild : 
•  .  •  •        0  hominum  divumque  aetema  creatrix 
<^ae  fluvios  sylvasque  animarum,  et  semina  mundi 
Cuncta,  Prometheasque  manus,  Pyrrhaeaque  saxa 
Gignis  et  impastis  quae  prima  alimenta  dedisti, 
Mutastique  viros,  quae  pontnm  ambisque  vdUsqoe, 
Te  penes  et  pecudom  gens  mitis  et  ira  ferarum. 
Et  volttcrum  requies,  firmum  atque  immobile  mundi 
Robur  inoccidtti:  te  velox  machina  codi 


1>  StMus  Ibebaldd»  VUI;  8S0. 


Das  Gfächfoyhr  Götterbild.  41 

A€re  pendentem  yacuo,  le  currus  aterqiie 
Circuit,  o  renim  media ,  indinsaque  magnis 
Fratribus.  Ergo  simul  tot  gentibus  alma,  tot  altis 
ürUbiiB  ac  populia  subterque  et  desuper  uoa 
Suffids  etc. 

Was  Statins  dichterisch  ausfahrt,  gibt  Plinius  in  einfa- 
chen Worten:  Mos  terra  nascentes excipit,  natos  alit,  semel- 
quo  editos  snstinet  semper:  novissime  compleza  gremio  iam  a 
refiqua  natura  abdicatos,  tum  maximCy  ut  mater^  operiens  0* 
Balten  wir  das  Grttchwyler  Bild  mit  dem  Bilde  des 
Statins  ausammen,  so  erblicken  mt  auf  dem  ersteren  vier 
Löwen;  sie  erklären  tms  die  Worte  des  Statius:  Te  penea 
et  peendum  gen^  mitis  et  ira  ferarum.  Zwei  Löwen  sit^n 
vor  dem  Götterbilde,  jeder  reicht  mim  Zeichen  seiner  gezähm« 
ten  Natur  der  Gattin  eine  Tatse;  gwei  andere  sitzen  oben, 
ftei  und ''ungebunden ;  Stellung  und  Ausdruck  lassen  keinen 
Zweifel ,  dass  der  wilde  Trieb  ihrer  Natur  bezähmt  ist, 
dass  sie  einer  hohem  Macht  gehorchen.  Varr  0  beim  h.  Au- 
gustinus gibt  uns  die  nähere  Dmtfung.  Delnde,  sagt  Varro/ 
Leonem  adiungunt  (Matri  magnae)  solutum  ac  nuinsuetum, 
utostendant  nuHum  genus  terrae  tam  remotum  ac  vehemen«- 
ter  forum,  quod  non  subigi  colique  conveniat^).  Auf  nn« 
serm  Bilde  beweisen  zwei  Löwen  ihre  Zahmheit,  indem  sie 
der  Göttin  die  Tatzen  darreichen  (mansueti) ,  zwei  andere 
dadurch,  dass  sie  ungebunden  sind  (soluti).  Auf  andern  Dar* 
Stellungen  .  wird  die  Göttin  von  Löwen  gezogen  und  dies 
wird  in  demselben  Sinne  von  einem  der  alten  Mythograpben 
gedeutet.  Haec  leonibus  fertur,  schreibt  derselbe,  ut  eviden- 
.  ter  ostendatur,  maternam  pietatem  totum  superare.  Omnis 
enim  feritas  matemae  subiacet  affeclioni  et  ei  subiogata  est  *)• 

1)  Mtalas  Hiit.  Natur«  U^  SS. 

2)  An|B;as|inafl  de  clvitaCe  de!  VII,  Z4. 

8)  Scripknw49nmnWä^ioanaii*€d*.B0de»  voLI.  CUUaiaMiPtlM 


41  Da$  ürSckwy^  AMfor &W. 

Auf  unser»  BlMe  erbH eken  wir  Beben  den  svinri  intern 
Löwen  2wel  Hasen,  der  eine  kömmty  der  Bader*  entfenit  sich 
von  dem  Götterbilde. 

Schwertidi  tet  über  ein  Tbiar  ron  nntiirgeseUcktHchen 
Standpunkte  von  den  Alten  mehr  gefabelt  Worten^  Bis  über 
ien  Hasen,  wie  aus  d«B  unter  demTlBSl«  aaetfihrteBSehrif- 
ten  gu  sehen  ist  ^).  Dass  der  Hase  fcn  bödMLeti  drade  feil 
und  eben  so  fruehtbar  sei ,  bIs  er  fir  greil  f ehalten  wurde^ 
darin  stimmen  die  ARea  iberein.  Um  die  AlimoMer  Brde, 
die  Magna  Mater j  welche  Blies  eneugt,  uUes  trBgl  und  er- 
imhrt ,  0u  charakterisiren ,  daBu  eignete  sidi  Murit  der  Hase 
vor  andern  Thieren ,  und  wie  sich  der  Lowe  als  ReprBse». 
taut  der  wilden,  reissenden  Tfafere  und  als  KMig  des  Thieiw 
reichs  an  sie  anschmiegt  (Te  penes  est  ira  feramm),  se  ep- 
büeken  wir  den  Hseen,  das  wehrloeeete  der  Thiere  (Te  pe* 
nes  est  pecudnm  geas  mitis) ,  ab  HeprBaenrtaiiteB  der  nicht 
reissenden  Thiere. 

Auf  dem  Haupte  des  OtttterbüdiB  etUkken  'wir  eioea 
Vegel  mit  eingeBogenen  ntgela  iu  nihender  SteiluBf.  He 
ist  der  Aecipiier.  Der  mcdepUer  gehört  bu  isn  fritei- 
ligten  Vdgeln  der  Hg^irtier^):  er  ist  das  IHd  der  Sdbub 
und  die  Göttin  Uis  trBgt  daher  seine  Fedem  auf  HweBi 
Haupte,  weil  sie  als  Moadgöttin  ihr  Lidit  ven  der  Sonne  em. 
pftngt  Der  Ate^piter  nimmt  auf  «userm  Bilde  die  hBehste 
Stelle  ein ,  weil  die  Senne  mit  ihren  Strahlen  die  Brde  er^ 
leuchtet  und  befruditet,  oder  weil  die  Prutdit  der  Erde  4«rek 
die  Sonne  Bestand   und  Gedeihen  empftngt     8e  lange   die 


1)  Aristoteles  hlstorla anlsiallum  6,^.  6,  89*  Aellan  de  aal- 
malibns  2y  1B^  18^  IS.  Demooritus  Geopoii.  19^  14.  Varro 
de  re  rastlca  8)  18.  Plinius  hist. nat. 8, 55.  Clemens  AI e- 
zandr.  Paedag.  B,  10.  ClementtorfMogniti  A,  Bl^  Batttalme 
epist.  10. 

B^  Bi  Jamblleltt  db  *i jrstesUi  Über.  ObbbB  leiBL  f.  BB«» 


Dä$  Ordchwyter  ßSHerhiUL  tf 

Gehdumisse  der  \m  nicht  entlittllt  werfen,  so  lange  die  Simtti 
in  llirem  Laufe  nicht  gehemmt  wird,  so  lange  wird  AeWelt 
besteben  und  wird  alles  Leben  Bestand  haben,  wie  die  ttgyp» 
tische  Theologie  lehrt :  uiva  Sh  xai  17  tätf  Sltov  C<»^  *«* 
^aqa  tcm  diid(p9oQog,  incid^  tä  dn6xQv<pa  l^onöyinfa  täv  kiymv 
xdXXfj  T^g  ^laidoQ  ov  xdreiatv  eig  xo  qtatwofitvov  aal  ogto-- 
fi€vov  ocSfia.  dnivfixa  yaQ  iiarekst  ndvra  xai  detysvtjf  Sm^ 
ovdintns  taxaxai  6  xov  ^h'ov  Sgofiog  '). 

Die  Schlange  aber,  die  wir  auf  unsenn  Bilde  erblicken, 
als  Attribut  des  Aeskolap  bekannt,  ist  das  Zeichen  der  bei« 
lenden  Kräfte,  welche  die  Natur,  die  Magna  Mater  in  ihrem 
Schoosse  tragt« 

Wenden  wir  unsem  Blick  auf  das  GMterbtId  selbst,  m 
kündigt  die  starke,  volle  Brust  die  Alma  maier  an;  man 
würde  diese  Erscheinung,  auch  wenn  Macrobius  und  Martin« 
nus  diese  Erklärung  nicht  gegeben  hätten,  doch  von  dem  Be« 
rufe  der  Magna  maier  erklären,  den  sie  erfäUt,  indem  sie  AI.* 
les  ernährt. 

Das  Gewand,  welches  die  Göttin  tiefer  abwärts  vom 
Gttrtel  trägt,  ist  reich  geschmückt  oder  verliert. 

Fragen  wir  nach  der  Bedeutung  dieses  Schmuekes,  m 
geben  uns  die  alten  Mythographen  die  Antwort :  Ideo  mnl* 
ttpUd  vesie  fulget  et  leonibus  currum  trabentibns  utitur, 
^uia  omnis  potentia,  et  ornata  est,  et  ipsi  etiam  virtnti  do- 
natvr  ^).  Aus  dieser  Stelle  ersehen  wir,  dass  die  Güttin  ein 
buntes  Gewand  trug ,  aber  sie  gibt  uns  die  Deutung  dieaea 
Gewandes  entweder  gar  nicht,  oder  doch  nur  sehr  dunkeL 
Was  uns  aber  der  Mythograph  nicht  deutlich  ausspricht^ 
das  sagt  er  später  mit  klaren  Worten.  Das  bunte  Geirand 
der  Gottin  symboiisirt  den  ganzen  Retchthura  der  Natur  an 
Edelsteinen ,  an  Metallen ,  an  edlen  Früchten  und  Blumen ! 


1)  lainblichiis  de  mysterito,  «ect.  VI.  cap.VlI.  p.l49. 

2)  Mj^thographi  veteres  Tom.I.  .^,1^     ' 


44  Dä$  GrädmyUr  GäUerbUd. 

Qrandaeva,  schreibt  Nartianus,  corpalentaque  mater,  quamns 
foecunda  circumftisaqae  partibus,  tarnen  flwidam  discoloremr- 
que  vesiem  herbida  palla  contexuerat ,  in  qua  [totus  gern- 
marum  metallorumque  census ,  atque  oroDium  proventas 
frugwnque  et  satuun,   larga  admodum  nbertate  ferebantur. 

Der  Kopfschmuck  des  Götterbildes  ist  es,  der  nunmehr 
unsere  Betrachfunj!^  auf  si^  zieht.  Obgleich  derselbe  auf 
den  ersten  Blick  au  ein  Diadem  denken  lasst,  so  werden 
wir  doch  bei  diesem  Gedanken  nicht  verharren  können.  Die 
magna  maier  nird  von  den  Griechen  nvQyotpogog^  imrigera^ 
tuniia  genannt,  und  ein  solches  thurmartiges  Gebäude  haben 
wir  in  ihrem  Kopfschmucke  zu  erblicken.  Auf  unserm  Denk- 
male ist  die  Gestalt  des  Thurmes  weniger  deutlich  ausge- 
drAckt  als  auf  andern  ähnlichen  Denkmalen.  Aber  dass  wir 
hier  an  einen  Thurm  zu  denken  haben,  unterliegt  keinem 
Zweifel;  wir  verweilen  daher  bei  dieser  Frage  nicht,  son- 
dern gehen  zu  der  andern  Frage  nach  der  Bedeutung  die- 
ses Attributes  tiber ,  und  hier  ist  es  Phurnutus,  der  uns 
dieselbe  mit  folgenden  Worten  gibt:  Turrita  Corona  adhi- 
beri  solita  est  et  huic  deae  propter  urbes  et  arces^  quae  in 
summitaie  manütan  iiebant  antiqnitus.  Noch  ktirzer  und  be- 
slinuDter  finden  wir  diese  Antwort  bei  den  genannten  alten 
IMythographen.  Quod  turritam  gestat  coronam,  sagt  der  Eine, 
ostendit,  superpositas  terrae  esse  civitates,  quas  insignitas 
turribus  constat^^  und  der  Andere  wiederholt  uns  dieses 
mit  denselben  Worten  ^).  Noch  kürzer  hatte  dieses  weit  frfi- 
her  Varro  bei  Augustin  ausgedrückt  mit  folgenden  Wor- 
ten :  Eandem  dicunt  Matrem  Magnam:  quod  turres  in  capite , 
fignificat  oppida^); 

Das  Haupt  der  Magna  Mater  war  mit  Infiilen  geschmückt^ 


1)  MjthographI  veteres  pars  I.  p.  188. 

Z)  Daselbst  p.  14.'    . 

8)  Augnstln.  de  oivitate  Del  9f  ffi. 


Das  OrMmyhr  GöifefMd,  4t 

wie  AmobitiB  tms  belehrt:  saltatur  et  Magna  sacris  eompta 
euintiffficJi^  Mater;  wir  vemiiMeii,  wie  der  Augenscliein  seigt, 
diese  Infulen  auf  ansem  Bilde  sieht» 

Nach  den  VerBtellnngen  der  Oiteehen  und  R5mer  he* 
findet  sieh  die  Btde  im  MittelponlKte  des  Weltnuuns,  sie  steht 
mbeweglieh  fest ,  alles  Schwere  ruht  auf  ihr ,  aber  Sonne, 
Mond  nad  der  ganse  Stemenhinunel  bewegen  sich  um  sie 
herum. 

ZtvQ  yaQ  ig  mxBavop  fisv   dfiVfiwaQ  jiidion^ag 
X9$1^og  ißif  Kttta  dofra,  dioi  d'  a/iia  ndvreg  enovro* 
^mdinixri  ti  ro»  avtiq  iXMvoBjai  OvkvfinopSi  ')• 

In  diesen  Versen,  welche  der  Homerischen  Iliade  aage- 
hdren,  ist  Zeus  die  Sonne,  er  ist  der  Anführer  der  Gestirne 
in  ihrem  Laufe  um  die  Erde,  und  was  uns  hier  der  Dichter 
in  gebundener  Rede  so  anschaulich  vor  die  Augen  bringt,  das 
stdit  der  Ftirst  der  Philosophen,  der  Verfasser  des  Phädrus, 
2war  in  ungebundener  Rede,  aber  ebenso  dichterisch  und  an« 
schaulich  dar,  indem  er  schreibt:  o  fiiv  d^  iiiyaq  ^y^pimv  iv 
ovQapif  ZsvQ^  iXavvtov  nxfivov  agfia^  ng»tog  nOQivtrmi  ifio^ 
HOOfmp  ndwa  xai  inifAsXovfttvog.  tip  ii  Snevoe  argatim  9i(09t 
Hai  iuifi6v»p  nava  Mexa  (ligti  xsxoofA^fiipijf  fiipßi  ia^Eaum 
h  9$Av  oiiry  lAOVfi  ^3. 

Gehen  wir  2u  den  Römern  Aber,  so  wird  es  genflgan, 
nur  2wei  Verse  des  Virgil  anauführen,  in  denen  dieselbe  Vor-i 
Stellung  von  dem  Umschwünge  des  Sternenhimmels  ihren 
Ausdruck  findet.  Es  findet  sich  nämlich  bei  Virgil,  Aeneide; 
B,  350,  folgender  Vers: 

Vertitnr  interea  coelnm  et  ruit  oceano  nox. 
Es  ist  für  unsern  Zweck  nicht  ohne  M^erth  zu  bemerken, 
dass  dieselbe  Vorstellung  zum  Theil   mit   denselben  Wor- 
ten des  Virgil  weit  frtther  durch  Ennius  war  ausgedrfickt 


I)  Homer.  Hins  I,  423. 
%)  Plat  Pbaedr.  p.MO. 


U  Da$  ÜMM^ht  CWfiRrMM^  ^ 

wovdeii  ^X    Wat  mm  üe  Ssde  iosiMsCMidtre  betoUlfc,  so  Bt 
sie  niodiiiD  von  Wasser  umgebea  imd  In  Vefgleicb  n  dem 
übrigen  Weltall  erschein!  sie  wie  eine  kMne  InseL    Ea »  so 
sdureibt  CScero  ioi  Tnone  Ms  Scifi«,  qua»  est.  media,  tel- 
lus,  neqne  mmreCnr  et  infima  est,  et  in  eam  feruntnr  om- 
nia  suo  pondere;  ia  derselben  Steile  beisst  es:  Omnis  eoua 
terra,  quae  osiitiir  a  robis,   aiigiista  verlicibw,   lateribos 
latior,    parva   quaedam   insula  est,  circumfusa  illo    man, 
quod  Atlanticimi,  quod  magmun ,  quod  Oceanam  appelbrtis 
in   terris^).     Denselben  Gedanken  drückt  Julius  Firmi- 
cus  weniger  redneriscb  also  aus:   Terram  omnem  circum- 
flnmt    naria  et    mrsns   iaclusa   Qceaai  ambieatis    drculo 
stringitur  ^) ;   Macrobius    erklart  dieses  ausftthrlich  in  sei- 
nem Commentar  zu  dem  Somnium  Scipionis,  dem  Kosmos  der 
damaligen  Zeit    Diese  Anschauung  der  Allen  findet  auf  un- 
serm  Bilde  ihren  Ausdruck  durch   die  Muschel,  welche  als 
Symbol  des  Wassers  erscheint  und  die  Unterlage  des  Gan- 
nen  bildet     Die  Erde  tragt  sich  selbst  ud  bewegt   sich 
mebt:  ideo  antem  non  movetnr  qnia  iniima  est,  nee  poterat 
inftma  non  esse,  in  quam  omnia  feruntnr.  N^h  tm^elur ;   est 
enim  centnm,  in  sphaera  autem  sotam  centnun  diximus  non 
moveri^}.    Deswegen  bat  das  Götterbild  auf  uasenm  Bio»* 
nerrtief  grosse,  weit  ausgebreitete  Flftgel ;  auf  midem  Bil- 
dern der  Magna  Mater  wird  die  Gftttm  auf  einem  Wagen 
fchrend  dargestelt,  nm  diese  aMstttändigkeit y.  dieses  Auf- 
sichbemhen,  dieses  Seibsttragen  mi  beneicbnen:   Ideo  antem 
Mater  Deorum  curru  vehi  dicitur ,   quia  ipsa  est  tccra,  quae 
pendet  in  aere  ^)* 


1}  Vgl.  VIrgll,  AeneiSe  ]I>  8  an«}  IV,  8U    Suadentiiie  oadeDttia  ai« 

dera  aomnos* 
8)  Cicero,  de  repobl.  VI,  20.  Somnium  Scipionis. 
8)  lolins  Finnicus  de  errore  etc.  I.e.  Vgl.  Gell,  noct  AttlcaeXIl,  13. 
4)  Macrobius  in  som.  Scip.  lib.  I.  cap.  88« 
a)  MyUiograpbl  veteresl.  p.14« 


Ans  flMcJkioyter  QääeHnId,  U 

Sehon  wir  nn  oineii  Aug^nkliek  vm  4leB  efaiitlieii  VtwU 
len  wiifcns  BiUes  «b  ^  nd  ftesen  wir.  iamelhe  als  CtauMS 
aaC)  aa  tosen  sich  Anal  Theile  ia  demselbaai.aatericbcMten) 
•fatfliia  aii4  m  anlerst  daa  die  Irde  loiif  ebieate  Mber ,  dana 
Ife  dtn  zweile»  JhMhnitte  das  OMti^rbiW  nit  dea  Liflwcn 
mdilasn,  als  die  eigeaUkiia  Brde,  uad  rodlicb  in  dm  drit« 
lea  dtTHAecifitar  aehat  dea  Löwen  aadSdriaagea.  Dteae  dvrt 
EkBMiile  bilden  das  Gebiet  4er  Alma  Maier.  Das  Meer  isl 
dar  Bimgf  der  db  fllagsa  Mater  eioseUiessly^  ohtta  das  Meer 
Busala  die  fif da  Ferddrsen  und  aofiniektbar  bleiben ,  wie  sie 
es  obifte  den  fiinlass  dec  SenaennvArine  von  oben  bicnbea 
w4nicw  Um  aber  tedm  wir,  dass  der  AßeipUeTf  der  den 
bicbelan  Wmki  auf  naserti  Bilde  eiontaiai^  das  Symbal  der 
Saane  ist  und  neben  und  ualer  ibai  finden  wir  zwei  LiMrea 
uad.  awei  SeUaagen*  «Oass  der  Löwe  ein  der  Senne  gebei« 
liftea  Thier  sei,  dass  dec  Löwe  die  awiefscbe  Wirkung  4er 
Saane  aaC  die  fif de,  die  weblthötige,  erleuebleade^  erzeugende^ 
bekbMiie  und  die  verderbliobe»  die  vertrackneade,  tedtende, 
acaaWiwde  Hilze  darsteUt,  das  isl  ein  Gegeaslaiid,  der  so  viirt« 
fadi  ¥aa  den  Ailffa  sawahl  ia  ihren  Schriften,  ala  ilirea  küast* 
lerischen  Darstelluagea  bebandett  und  aasgettlirt  word^  iet» 
dass  es  hier  ToUkomaien  genügt,  nur  daran  erinnert  au  heben^ 
Dja  Bedeaiang  diaser  heidao  Löweu  fordert  hiernach  keine 
weitere  Auseioandersetzuog»  Aber  ebenea  beaeichnead,  als  dia 
Iiiwea»  siad  hier  aoch  dia  beiden  Schlangen.  Der  ehrisfli* 
eben  Kirche  war  die  Schlange  ?an  jeher  daa  Sinnbild  des 
Teafds;  aber  anders  dachtea  und  lehrten  die  alten  heidai» 
sehen  Völker  von  der  Schlange.  Die  Naturknnd^^en  khrtan 
yon  ihr,  sie  erlange  ein  sdur  hohes  Alter,  eisige  glaubten 
sogar,  sie  sterbe  nie,  sondern  ihr  Leben  sei  eine  unendlieha 
Kette  von  stets  neuen  Veijflngungsprozessen.  Denn,  fflhie  die 
Schlange ,  dass  sie  alt  werde ,  dann  faste  sie  vierzig  Tage, 
suche  eine  schmale  Felsspalte  auf,  klemme  in  dieselbe  ihren 
Körper  ein,-  streife ,  indem  sie  sich  durch  dieselbe 


4ß  Doi  GrAchwykt  GätterbtUL 


presse  y  ikre  alte  Hut  ab  üdiI  erscheine  «o  wieder  vOUig 
▼eijOngt  Aus  dieser,  der  Schlange,  deren  Gift  avcb  einen 
effininellen  Gebranch  hatte,  nugeschriebeaen  BigendiittUch- 
keit  leuchtet  ein ,  wie  sie  das  Symbol  des  Gottes  der  floH« 
knnde ,  des  Acsculap ,  geworden  ist  Blicken  wir  aber  anC 
die  Anordnung  unseres  Bildes  zurfldL  und  fragen  wir  nach 
dessen  Sinne,  dann  können  wir  denselben  nicht  besser  an'a 
Licht  stellen,  als  es  in  der  nachfolgenden  Stelle  des  Haero- 
bius  geschehen  igt:  Binc  est  quod  simulacris  Aescidapii  et 
Salutis  draco  (serpens)  snbiungitur,  quod  hi  ad  Solls  naturam 
Lunaeque  referuntur.  .  .  .  Salus  autem  naturae  lunaria  eSb- 
ctus  est ,  quo  corpora  animantiuni  invantur  salutifero  firmata 
temperamento.  Ideo  ergo  simulacris  eorum  iuaguntur  ignrae 
dvacottum  (serpentum),  quia  praestant  ut  humana  corpora,  ve^ 
lut  infirmitatis  pelle  deposita^  ad  pristinum  revirescant  vigo* 
rem,  ut  virescunt  dracones  per  annos  singulos  pelle  senectn- 
tis  exuta,  propterea  et  ad  ipsum  solem  spedes  draconis  re- 
fertur,  quia  Sol  semper  velut  a  quadam  imae  depressionis  se-^ 
necta  in  altUudinem  suam  et  in  robur  revertitur  inventnUs» 
Bsse  auiem  draconem  inier  praecipua  soHs  orgmmenAa^ 
ettom  fwmMis  ficüane  manstratUTf  quod  sit  nuncupatus  oiro 

Es  würde  eine  lehrreiche  Arbeit  werden,  wenn  man  die 
Magna  Mater  ihrem  Wesen  und  ihrer  Darstellung  nach  mit 
der  Isis  vergleichen  wollte.  Wir  erwähnen  dieser  Aufgabe 
hier  nicht,  um  ihre  Lösung  zu  versuchen,  als  vielmehr  um  davor 
zu  warnen ,  die  Isis  und  die  Magna  Mater  flQr  ein  und  das* 
selbe  Götterwesen  zu  erklaren. 

Die  hiSf  obgleich  mit  der  Magna  Mater  Deorum  in  ih-^ 
rem  Wesen  verwandt,  ist  doch  nicht  völlig  dieselbe,  und  ob- 


1)  Macrobius  Satunial.  f ,  dO.  Vgl.  lulii  Firmicl  de  erroi^  prof.  re- 
ngfon.  in  Oozell  Minnt.  FeUce.  Lngd.  Zatav.  1078.  pag.ll  !m 
Anhange. 


Dom  ChrO^^^ler  ßaUerbUA  49 

gleich  mmtt  CMtterbild  in  der  Dantelhii^  verwandtschaftlh 
che  2ige  von  derselben  trftgl,  so  würde  es  doch  nicht  mi- 
Uflsig  sein,  dasselbe  für  eine  Darstelinng  der  Isis  su  erklä- 
ren. Die  Uebereinstimraung  beider  GoUheiten  wird  freilich 
sehr  oft  von  den  Alten  bezeugt ,  und  wenn  diese  Deberein- 
stinwinng  in  der  Idee  selbst  auch  eine  nicht  unerhebliche  ist, 
so  ist  sie  es  doch  nicht  in  allem  Einzelnen  und  auch  nicht 
in  der  Darstellung,  Wir  wollen  nur  einige  Stellen  von  vie- 
len anfahren,  welche  aber  das  Wesen  der  Isis  sprechen.  Isis^ 
schrdbl  Macrobius,  cuneta  religione  celebratur,  quae  est  vd 
terra,  vel  natura  rerum  subiacens  Soli.  Hinc  est  quod  conti- 
nuatis  uberibus  corpus  Deae  omne  densetur,  quia  vel  terrae,  vel 
rerum  naturae  alimento  nutritur  universitas  ^).  —  bis,  schreibt 
Servitts  zum  8.  Buche  der  Aeneide  Virgils,  lingua  Aegyptiorum 
est  terra,  quam  Isin  vocant.  In  gleichem  Sinne  schreibt  Athe- 
nagoras:  mfi  t^c  "loiiog,  ^y  q^va^v  alävo^j  l§  ^^   ndweg 

Ebenso  wie  man  die  Isis  als  die  Mater  Deorum  ange- 
sehen ,  hat  man  sie  auch  mit  mehren  andern  Gtftterwesen 
zusammengest^lt.  So  fand  Herodot  in  der  Isis  die  Ceres,  so 
findet  Diodor  in  ihr  die  Ceres,  die  Luna  und  die  Juno,  und 
während  Plutarch  und  Servius  sie  für  die  Mutter  Erde  oder 
die  Natura  rerum  erklären,  nennt. sie  Apulgus  fiVQiciwfiog^ 
die  taasendnamige «). 

Nehmen  wir  aber  diese  Verwandtschaft  zwischen  der 


1)  Macrob.  SatumaL  1,  80.  Vgl.  laliiis  Firmiciui  de  errore  profknar. 
relig.  1.  c. 

n)  Iiegatio  pro  Christianis  c«  10. 

8)  Nach  Plutarch  stand  auf  dem  Fiusboden  ihres  Tempels  geschrie- 
hen:  iytu  tifii  noy  to  yiycros  9  xai  oy^Mul  iaiifiiroy,  xal  tor 
ifiiy  ninloy  oJMe  ttSy  ^ytixöiy  dnixdlvipiy.  Ich  bim  ÄUes  wa$ 
war,  was  isi  und  was  sein  wird;  kein  SieMicher  hat  meinen 
aehMer  gOQfteil 


i9  Da$  tMMkmgkt  OUmtUd. 

VßAW  WflgM  nnä  4nUi  ai,  an  kttnncB  wir  dtrtw  cinsalne 
Gramde  «lur  Oeutviig  mserfs  MMfls  kftnMhseo,  iasoimi  dhMi 
leMf re  auf  Bgyptea  Imimil  ^).  Ber  AgyptfulM^  Galt  JC^ap*, 
yo«  4<3r  Iw  wie  vq«  4tT  Mngna  Mater  f kleb  itbr  vtrsäm^ 
dea,  viirde  aacb  Kiuiebm  in  nMiarbKcher  Qastatt  «ad  wii 
ea§  aa^i«aa4«r  gtadhüiosMiie«  Fftspaa  «ad  i»U  eiaeqi  bniAtii 
Qewand«  MiaUcideep,  w«kbea  vaa  ifin  Scbaltern  bis  m  dan 
FQjißen  bei:abr«icht.  (u  4«r  StalMing  der  Piliaa  dca  Kaepli 
solUe  die  I7«iciwlf IkirftMf»  ^iß  Uniw^iehkeit  dft  Welt, 
ia  s^iaem  bunten  CS^wauda^  4a«  KnaRb'a  gaaaa  Qestaii  bo* 
seicbaead  ungibt,  im  Stf  itaenr^tebthani  wa^bildlidi  därgeaitltt 
verdeai  Werfen  wif  jetat  nacb  einaa  Ukfc  auf  uaaar  lud 
aariick ,  so  können  wir  una  ih  <»g^btMicbe  filiU«ig  dar 
ffisiangescblosseaen  Fft^#  ^er  lUnt^r  ülogaag  auf  dcawalban 
deuten  ^)«  FOr  diene  Dauinag  s(?ht  aaa  aber  qocb  eine  «adera 
Stell«  zu  Gebate.  S^cb  (ÜQ^or  (Bvob  II»  e.  9.)  bafandM  $Uk 
in  dem  grossen  Tempel  zu  Babel  die  Bilder  daa  JM  f  den 
Gottes  der  Sanne„  aad  4er  BJ^0^  der  Gtt4tin  4ßi^  Sida;  der 
er^t^re  war  geimi^  di^MK^eif  sU%09idt  mtkmi  dargeataill. 
Pie  QeMwg  ist  qffenbiir;  man  glaabtn  die  Smm  bovega 
mkf  4ie  flrde  aber  ruhe  und  stebe  stü), 

Wir  biMiea  endü^b  noch  eine  Anmerkiufg  flbar  U» 
Be^^f^icbunag  der  Magan  llater  ala  Mßlfr  fi^mum  khmh^ 

sufttgen.    Wie?  könnte  man  fragen,  wie  kaan  nNM  dam»  dia 

N^tw  al9  Uatei;  H^airiMr,  alaB&Mar  i$Jt  Gatter  m  baaeicb- 


1)  In  Beziehung  auf  4en  Can4ort  wQlIe^  wir  ^fi,  ßUiOß  if%9.  TaeW* 
liier  anfüliren:  Pars  Suevorum  et  Isidi  sacrificat;  iuid#  (^iKIsa  et 
origo  peregrino  aacro^  parum  cQmperii  n(si  91104.  Qi^mn  i^swa 
in  modom  liburnaq  figqra(um  docet  adveQtaio  relii(lA.aan|f  Tociit« 
Germania  9, 

Euaeb.  Praeparatio  evaDgelica  III^  11. 


MBy  ii  imO^Uer  ddeh  eiaer  kohereii  Welt  angth«rt«if  *) 
Mese  Frage  wiri  durch  die  Bemetkung  keanlwovl«! ,  da« 
die  OMter  urBprOBfUdi  Measdeo,  KOaige,  Pttrsteo  waren, 
imd  dass  dieie  FUrstea  voa  dam  Valke  göttüdi  verehrt  and 
Qaeh  threoi  Tode  in  die  Zahl  der  übi^n  vensetat  wardea. 
Vaher  wustte  man  aaeh,  wer  die  Aeltera  diesev  09ffer  gewe- 
aen,  wo  sie  gewohnt,  wo  sie  geherrseiit,  welche  Woblthatea 
sie  ihrea  Dalertbaneit  erwiesen  hatten  I  Antef  ua»  coamier. 
eils  orUs  pateret,  et  aateqaaai  gentes  ritas  saee  »oFesqiie 
miscerent ,  vnaquaeqae  aatio  oonditoren  samn  aut  dacem  in* 
elytam,  aat  regiaaai  pudioaai,  seau  sae  foftiereai,  aat  alicn- 
ios  manerts  vet  artis  repertorem  venerabantor  af  chrem  fco* 
nae  memoriae;  sie  et  defyaetis  praeaiian  et  futafis  dabatar 
exempkiBi.  Lege  Stoicorura  scripta,  vel  scripta  sapientium 
eadem  necum  eegnosces,  ob  aerita  virtatia  aat  ma nerla  Deos 
babftos »). 

Wir  sind  bei  nnserer  Erklärung  des  Orlcfewyler  Denk- 
mals von  einerstelle  des  Statius')  aasgegfangen,  uad  wir 
wellen  dieselbe  n»t  einen  RiekMlche  aaf  dieaelbe  seb)ies»ea. 
unsere  Benerkangen  Kefem  den  Cenmentar  an  dieser  Stelle, 
wie  diese  Stelle  allem  nnser  Denkmal  erklärt.  iMcken  wir 
aof  dieselbe  anrflck ,  se  finden  wir  fiist  alle  Zflge  onserea 


1)  Qaod  terram  natrem  esse  omQlum  Deorom  dicunt,  qa|  hulo  ele- 
menfo  tribuunt  piiinas  partes  ^  Tere  Deorum  suorum  niater  esl. 
lollns  Firmicus  1.  c.  —  Suscepit  Tita  homtmim  cönsuetudvf- 
qne  eeiiiaittirt»  ot  IheaedcHs  exeeaeates  «iros  la  eaeium  Auna  ac 
▼oluntate  tollerent.  Hiac  Hercules,  hino  Castor  et  PoHuz,  binc 
Aesculapiiis.  Cicero  de  natura  Deor,  a,  a4.  Dieses  Kapitel  wird  von 
demApologeCea  Mir  gelebft  aasgeimaL  a. TMnIttaa. Apoleg« ia 
disiaelolalftalJi  MlaiftlHS  Ftiap.lKH.  AAhaaasla»  eaalrafontes. 
LatflaaUas  IHi.1,  0.  ia  Cyprtaa»  de  Uoto  TaaiMte^  Araobios 
epalra  geata»  t. 

8)  Mlnat  FelU  L  e. 

a)  fitaans  a.  a.  O. 


58  Das  Grächwyler  GötterbiUL 

Bilies  darin  beseichnet.  Die  Erde  ni  die  ewige  Sdlöpreria 
der  Götter  und  Menschen  (hominam  divamqne  aeCema  crea- 
trix) ;  die  wilden  Tliiere,  wie  die  zahnen  sind  bei  ihr  (Te 
penes  et  pecudum  gens  mitis  et  ira  ferarum);  die  Vögel  ru- 
hen auf  ihr  (et  volucrum  requies) ;  sie  ist  die  feste  unbeweg- 
liche Unterlage  der  Welt  (immobile  mundi  robur);  sie  bangt 
in  der  freien  Luft  (a^re  pendentem  vacuo);  um  sie  herum 
bewegt  sich  die  schnelllaufende  Bimnelsmasehine  (te  circuit 
?elox  machina  coeli) ;  um  sie  herum  bewegen  sich  der  Son- 
nen -  und  Mondwagen  (te  currus  uterque  circuit) ,  während 
sie  im  Mittelpunkte  der  Dinge  ruht  (rerum  media) ;  sie  allein 
tragt  die  Völker  und  Städte  auf  beiden  Hemisphären  (tot  ur- 
bibus  ac  populis  subterque  ac  desuper  una  sufiicis)  *).  — Brachte 
man  dieser  Göttin  Opfer,  so  wurde  der  Altar  mit  (tischen 
Baumästen  und  grünem  Basen  bedeckt  und  Früchte  und 
Blumen  aller  Art  geopfert ;  auf  den  Altar  wurde  reine 
Milch  ausgegossen  ^). 

Die  Stelle  des  Statins  und  das  Götterbild  zu  Gräch^ 
wyl  könnten  neues  Licht  gewinnen,  wenn  man  näher  auf 
die  Kosmographie  der  Römer  eingehen  und  die  Lehren  der- 
selben, wie  sie  sich  in  der  Wissenschaft  der  Römer  gestal- 
tet hatten ,  vergleichend  dagegen  halten  wollte.  Es  würde 
dieses  aber  weiter  lühren,  als  es  nach  allem  Vorherigen 
nothwendig  scheint  und  so  beschränken  wir  uns  darauf, 
blos  auf  das  zweite  Buch  der  Naturgeschichte  des  Plinius 
Kapitel  83  und  ff.  hinzuweisen. 

Die  Abhandlung  des  Herrn  Professor  Dr.  Stick el  ist 


1)  Wir  haben  hier  die  Lehre  tob  den  AnUpoden,  eine  Lehre^  wel- 

ohe  einselne  von  den  Alten  ahnten^  die  man  aber  nicht. glaubte. 

Vgl.  Plutareh  de  pladt.  Pbflos.  III,  II.    Plinius  Histnat.  n,  Oä. 

Laotantius  Hb.  III.   Pomponlus  Mela  de  sita  orbis  I^  I.    Augustla. 

de  ciTit  Dei  XVI;  9. 
8)  Statins  a.  a.  0. 


Da$  Grädnoyler  OälterbiUL  68 

nkbt  wohl  eines  Aiissiiges  fthig;  wftre  de  dieses,  so  würden 
wir  denselben  zur  Vergleichung  hier  mittheAen,  und  da  wir 
sie  auch  nicht  gansi  können  abdrucken  lassen ,  so  bleibt  uns 
nnr  der  Wunsch  auszusprechen  ^  man  mdge  diese  Verglei- 
chnng  selbst  anstellen. 


Zusatz  zu  S.  46.  Z.  15  fg. 

Die  Muschel  (concha)  ist  das  natürliche  Symbol  des 
Meeres.  Die  Mythologie ,  gestützt  anf  die  Physiologie  der 
Alten,  legte  die  Seemuschel  der  Venus,  der  *Aq>Qodi%fi,  der 
Schaumentspningenen,  als  Attribut  bei,  um  die  zeugende  Kraft 
dadurch  bildlich  zu  bezeichnen.  Die  Venus  fthrt  in  einer 
Seemnschel  über's  Meer :  Et  faveas  concha  Cypria  vecta  tua  0* 
Fulgentios  schreibt:  concha  etiam  marina  Venus  pingitur 
portari  ^). 

Wie  die  Aphrodite  von  der  Muschel  getragen  wird ,  so 
wird  die  Mater  Deorum,  die  AIlmutter-Erde,  ebenfalls  auf  der 
Muschel,  dem  Symbol  des  Meeres,  dargestellt. 


1)  Tiboll.  lOy  3. 

2)  FulgoDtil  Mytiiologicon  IIb.  11^  p.671  in:  Aoctores  mjthographi 
ed.  Tsn  Staveren  1748. 

Bonn« 

Prof»  Dr«  llraaa« 


7,    jnittlftttthit  yriqiU0, 
(Dftsa  toTftf.I.  Nr#.1.1iiii]id  Ib.  im XXn,  Hau»  dt«sar  JahriMhAer.) 

Frau  Sibylle  Nertens-SehaaffhaKsen  bat  in 
4tm  XXII,  Hefte  einen  antiken  gesehmttMien  Stein  abbilden 
lassen ,  in  deasen  Felde  man  MVTHVNIII  ^  in  dessen  Ab- 
aehnitln  nun  aber  die  Baehstaben  DD  lieet«  Van  dieser  In« 
Schrift  wird  ein  antikes  Götterbild  umgeben,  welches  ven 
der  Heransgeberin  sowehly  als  von  Herrn  Panofka  als 
Satttm  ^klArt  wird»  Diesn  Erklärung  acUen  den  Genann* 
ten  so  vollkomnien  stdier ,  dass  sie  jede  Ft^e  nach  d^ 
Richtigkeit  dieser  Erklärung  glaubten  abweisen  zu  können. 
So  ausgemacht  aber  diese  Erklärung  des  Bildes  sit  sebi 
ndiien ,  eben  ad  rAtbselhaft  und  schwierig  nn  erklären  hielt 
man  die  Umschrift.  Da  das  Wort  ÜfZtfftMim  sich  bhne 
Weiteres  als  ein  solches  verräth ,  welches  dem  semitischen 
Spmnhstainrat  angehört,  so  wurde  von  hier  aus  die  Erklä« 
rung  desselben  versucht,  und  diese  Versuche  hatten  die  scharf« 
sinnigen  sprachlichen  Gutachten  berühmter  Kenner  der  semi- 
tischen Idiome  zu  Folge,  welche  in  dem  genannten  Heft«  die- 
ser  Jahrbücher  abgedruckt  worden  sind.  Wenn  wir  nun  Bild 
und  Umschrift  dieses  Steines  hier  noch  einmal  zur  Sprache 
bringen,  so  hoiTen  wir,  dass  man  dieses  Unternehmen,  wenn 
wir  unsere  Bemerkungeu  werden  mitgetheilt  haben,  kein 
ü  berflttssiges  nennen  werde.  Um  unsere  Erörterungen  richtig 
aufwEsssetti  ist  es  nöthig,  die  wohlgelnngene  Abbildung  des  in 


Bedt  sMkeiideii  8Miii«i  welelie  lern  geMMim  Hefte  ttkser 
MuMdMr  beigeMgl  ist,  sieli  «h  tet^^eiiwartitfeii. 

PrM  Metteiis-Sehaaffliaafien  beiteichiiet  da» 
Bild  mit  Mguidea  Worten:  ^^Tkt^iieiider  Saturn,  tn  det- 
iredrtea  Itaiid  die  llaive  lialteitd,  die  linke  rnn  Hinterliaii^t^ 
ariioben,  aber  weklieti  der  rOckwairte  lierabfallende  Schleleir 
eicli  nach  an^edeatet  ftadet,  okwolil  die  Okerflaclie  des  Stel«^ 
aee  aafegrUlta  ist/'  Die  Beediretbang^  Panofka's  stittnH 
damit  im  Weeentlidiea  (tterein ;  der  i^elelMe  Berliner  Aller- 
ttamsferoeher  tohreibt  nämlich  dartber  also  t  ,,Theologfsch^ 
Betraditng  beaaspradn  aber  vamebmKeh  aaf  einem  Kamee 
(Intaglin)  ans  Franiireidi,  die  eilende  Figur  eines  Satnrn, 
mir  den  Dnterfcllrper  bekleidet ,  Harpe  in  der  Rechten ,  die 
Unke  saeh  dem  nnhedeckten  HkiteflMtiipt  erhoben,  begleitet 
rm  fOmiftcber  insehrift,  wekbe  Mmen  nnd  (Stand  des  Wei- 
hendm  dieser  wnhl  in  keiner  Cople  uns  hier  vor  Angen 
treleoden  GattentaHio  kennen  lehrt.''  Wir  Wollen  die  in 
den  letzten  Zeilen  des  Herrn  Panofka  enthaltenen  irrigen 
Ansidrten  hier  mit  StiHsdiweigen  abergeken,  aber  eine  kleine 
Ungenauigkeit  sowohl  in  der  Besebreihung  der  Pra«  Misr* 
tens-Schaaffhausen,  als  der  des  Herrn  Panofka 
mttssen  wir  hervorheben^  weil  ansere  Erklärung  dieses  Bil- 
des sich  num  Theil  auf  die  hier  unriebtig  wiedergegebene 
Stellung  des  Bildes  begeht  Denn  der  Augensehein  lehrt 
gann  nnwidenpreehUch ,  daas  der  vermeintliche  Saturn  die 
Har|ie  in  der  linken  Hand  halt  «ad  die  rechte  zum  Kopfe 
emporgehoben  habe,  nicht  aber  «mgekehrt  die  Harpe  in  der 
reehtan  Hand  halte,  wahrend  die  linke  emporgehoben  sei. 
Bs  ist  nun  freilich  nicht  dieses  kleine  Tenehen,  welches  die 
gelehrte  Frau  verleitet  hat,  in  diesem  Bilde  ohne  alles  Be» 
denken  einen  thronenden  Saturn  an  erkennen ,  ein  Irrthum, 
In  welchem  Herr  Panofka  ihr  oben  so  unbedenkikh  gei. 


■I I     1 1  I 1    T     r  •      T 


t}  M.  nmo  preomisian  mafbrnai  BMm  ia#  tf^maar  laat.  «*  dt, 


50  M^iihmikn  Fnapu$* 

folgt  i8t|  sondern  eit  ist,  wie  ieli  v^mutbe  die  Harpe«  die 
Sichel  y  welche  das  Götterbild  in  der  Hand  halt,  die  zu  die* 
gern  Irrthume  geführt  hat.  Aber  müssen  wir  Qberally  wo 
ein  Götterbild  uns  mit  der  Harpe  oder  der  Sichel  entgegen- 
tritt, nothwendig  an  den  Saturn  denken?  Haben  nicht 
die  ländlichen  Götter,  hat  nicht  Syl?aniiSy  hat  nicht  —  Prto- 
pu8  eine  Harpe  in  der  rechten  Hand?  und  damit  ich  nur 
gleich  sage,  wohin  ich  hinaus  will:  der  Saturn  auf  dem 
Mertens-Schaaff hausen'schen  geschnittenen  Steine  bt 
kein  Saturn ,  sondern  ein  —  Priapus ,  freilich  nicht  in  der 
abentheuerlichen  Darstellung,  worin  der  Lampsacoier  ge- 
wöhnlich auf  antiken  Bildwerken  und  bei  den  Dichtern  des 
Alterthums  erscheint,  sondern  in  einer  viel  anstandigeren  Ge. 
stalt.  Ich .  werde  jetzt  die  Grfinde  ftir  diese  Ansicht  angehen. 
Priapus  ist  der  Gott  der  Gärten,  zu  seinem  Berufe  ge- 
hört es  daher  auch ,  die  Gärten  zu  schätzen,  und  zwar  yor 
Dieben  und  Vögeln,  von  welchen  die  Gärten  am  meisten  zu 
leiden  haben. 

Die  achte  im  ersten  Buche  der  Satiren  des  Horaz  be- 
ginnt mit  folgenden  Versen : 

Olim  truncus  eram  iiculnus,  inutile  lignum, 
Cum  faber  incertus  scamnum  faceretne  Priapum 
Maluit  esse  Denm ;  Dens  inde  ego,  furum  aviumque 
Maxima  formido:  nam  fures  dextra  coercet  — 
Priapus  verscheucht  also  mit  der  rechten  Hand  die  Diebe, 
damit  sie  den  Gärten  keinen  Schaden  zuMgen;  und  das  ist 
es  gerade,  was  wir  auf  unserm  Bilde  ausgedrückt  sehen,  in<i> 
dem  die  rechte  Hand  des  Bildes  nach  dem  Kopfe  hinanf  er- 
hoben ist,  ganz  in  der  Haltung  eines  Mannes,  der  mit  der  Hand 
*  etwas  von  sich  abwehrt ,  oder  verscheucht ! 

Ich  habe  bereits  gesagt,  dass  den  Feld-  und  Garlei^öt- 
tern  eine  Pa Ix,  eine  Sichel,  eine  Harpe  ab  Attribut,  dessen 
Deutung  sehr  nahe  liegt,  beigefülgt  wird.  Dass  nicht  bloss 
de»  Satarovs,  sondern  auch  dem  Piiapus  *  ein.  solches  Atlri'- 


JfMAumfli  Priajm.  W 

bat  eigm  sei,  witd  durch  folgende  Stellen  so  bewiesen, 
dass  kein  Zweifel  dagegen  dulässig  ist*  Virgil  tviil ,  man 
solle,  um  die  Bienen  vor  Dieben  su  schützen,  dem  Priapus 
eine  Stelle  im  Garten  geben : 

£t  eustos  furum  atque  avium  cum  falce  saligna 
Hdlespontiaci  servet  tutela  Priapi  ')• 
Hior  wird  dem  Priapus  eine  Falx  «ugeschrieben  und  in  der 
felgbnden  Stelle  will  auch  Tibull  ^),  man  solle  den  Priapus 
im  Garten  aufisteilen,  damit  er  mit  seiner  Sichel  die  Vögel 
verscheuche: 

Pomosisqne  ruber  eustos  ponatur  in  hortis, 
Terreat  ut  saeva  falce  Priapus  aves! 

Das  Bild  aus  der  Hertens  -  Schaaifhausen'schen  Samm- 
lung, welches  wir  hier  vor  uns  haben,  zeigt  uns  deutlich 
diese  Falx  oder  Harpe ,  und  so  vereinigen  sich  Horaz  und 
Tibull,  um  dieses  Bild  zu  erklllren.  Mit  der  rechten  ver- 
jagt Priapus  die  Diebe,  mit  der  Falx  in  der  linken  Hand 
verscheucht  er  die  Vögel! 

Aber  was  bedeutet  nun  das  Wort  MuthmAmf  lieber 
die  Ableitung  dieses  Wortes  kann  man  die  scharfsinnigen 
Erörterungen  in  dem  XXII.  Hefte  dieser  Jahrbücher  nachse- 
hen, die  wir  schon  oben  gerühmt  haben.  Uns  beschäftigt 
sninftchst  die  Frage,  ob  dieses  Wort  den  Namen  des  Gottes  be- 
zeichne ,  dessen  Bild  es  als  Umschrift  tragt,  oder  ob  es  der 
Name  des  Widmenden  sei  ?  Wir  antworten  unbedenklich ,  so 
kühn  diese  Antwort  auch  erscheinen  möge,  der  Name  sei  der 
Name  des  Gottes,  dessen  Bild  wir  vor  uns  sehen. 

Mnikunim  ist  hier  Niemand  anderes  als  Muiwms^  eine 
römische  Gottheit,  welche  von  Tertullian  mit  dem  GottiSler- 
culius  und  der  Göttin  Larentina  zusammengestellt  und  da- 
durch in   eine  wenig  achtbare  Gesellschaft  gebracht  wird. 


1)  Georgleoo  Hb.  IV.  ▼.  tlO.  111. 

2)  TlboUus  Carm.  I|  1.  81. 


Ww  4tii  Vrgpnng  diesM  Mutwta  betrifl^  so  glaobsn  irir 
nicht  iiu  irrea,  wena  wir  dbnselboD  in  Aftrika  finden*  Born 
die  afrikanisdien  RirdienflchriftsteUer  Teiinllian  ^)f  Afne- 
blas  ^),  Augustinus  ^)  und  ein  SehMer  des  Arnobiosi  Ltoin- 
tius  '^)  sind  es ,  welche  vns  mit  dem  Nanwn  und  den  Kgen- 
Schäften  dieses  Gottes  bekannt  machen,  wahnnd  die  ftlassi- 
sehen  Schriftsteller  diesen  Namen  ümI  far  nielit  gebrauchen. 
Einen  andern  Gniad  fttr  diese  Annahme  werden  wir  gleich 
nuten  noch  angeben. 

Aber,  wird  man  sagen,  was  hat  denn  JHutunus  mü  Pria^ 
pus  zu  thunt  nnd  auf  diese  Ftage  antworten  wir  mit  dem 
h.  Augustinus,  welcher  uns  mit  klaren  Worten  Tcrsi- 
eheit:  MuUnttU  nnd  Priäpus  seien  eine  und  dieselbe  Gott- 
heit Augustinus  schreibt  nämlich:  Ipse  (Juppiter)  sit  iMn- 
tmuigf  ^lA  est  apud  Oraecos  Priapus^  si  non  pudet.  Wenn 
Augustinus,  der  ia  Afrika  selbst  lebte,  welcher  in  stinem 
WeriLe  de  civilate  Dei  Beweise  seiner  stannensvirertiMti 
Kenntniss  des  heidnischen  Altertbums  gegeben  hat,  «ü  rer- 
sichert,  Muiunus  sei  keine  andere  Gottheit,  nie  der  Priapus 
der  Griechen,  so  haben  wir  keinen  vernUnftlgen  Gruifd^  diese 
Angabe  in  Zweifel  m  siehen«  Eine  Beschränkung  des  aUgd** 
meinen  Charakters  bleibt  hierbei  allerdings  besteheUi  Die 
Römer  hatten  keinen  Sinn  dafür,  sich  in  die  Sfaistiknde  fremder 
Vdlker  au  versetzen.  Fremde  Religionssysleme  konnten  sie 
schlechthin  nicht  auffassen  und  gaben  sich  auch  die  Mibe 
nicht,  dieses  zu  thun»  Namentlidi  waren  ihnen  die  Aeligio^ 
nen  des  Orientes  in  hohem  Grade  unbekannt  nnd  unverständ- 
lich, nnd  wenn  ne  mm  fremde  Otüer  unter  die  ihrigen  auf- 
nahmen, 60  geschah  dieses  oft  nach  ganz  entfernten  Analn- 

gieen ;  sie  ttbersetzten  die  fremden  Qüiiet  in's  Httmiadic,  aber 

>   *     ■   ■ —  --  — 

1)  Tertullianns  Apologet.  t5. 

2)  Arnobius  ndversus  gen  (es  IIb.  4. 

3)  Augustinus  de  civitate  dei  IIb.  4. 11.  IIb.  YLOu 

4)  Lactanttos  de  frka  religione  IIb.  I.tO. 


so  «HifMntty  in»  ts  oft  migetiieiii  Bclmef  M,  iie  Originale 
in  4er  Debcrtragmig  wieder  zii  erkenneti.  Obglddi  tiun  PHa^ 
fm  umi  MataniHi  für  eineii  und  denselben  Gott  galten,  M 
war  ihve  yerebmg  ^  wenn  auch  iA  delr  fiauptsaehe ,  doch 
licht  in  aiian  Stfldcen  dieselbe. 

•ieiaiben  Icifcliikben  Sdiriflstelter ,  die  un^  vo^nehin^ 
lieh  mit  dem  Namen  Mmtunus  bekannt  gemaeht,  haben  uns 
9mA  ibtr  den  iUritns  dieses  (Jottes  Anfecklflsse  gegeben,  und 
Inemaili  wurde  dieser  Ootl  insbesendere  ton  dem  weib« 
lidien  Besofalechte  verehrt  ^ ,  und  die  Verehrung  des  Pria«* 
pns  von  dieser  Seite  her  ist  ein  neuer  Beweis  für  seine 
Identität  mit  dem  Mutunus.  Es  wird  uns  sogav  versfcherf, 
dass  PriapUB  den  BemObongen  der  Weiber  iü  verdantten 
habe,  iass  er  unter  die  2ahl  der  Gatter  ^er^et  werden 
sei ').  Wir  kiOmien  es  nicht  umgehen,  hier  eine  St^lo  ans  den 
ge«nmteii  Rirefamisehfiftstellern  ttber  die  Art  ttnd  Weise  die« 
ser  Verehrung  des  Mutumm  ananifAbren ;  Wir  wählen  die  ans 
dem  Laetantius ,  die  also  lautet :  Stereuliis,  qui  siereorAttdl 
agff  ralionera  iadnxit:  et  ilfiiMiii»,  in  cuios  sinn  pudendo 
nnbentts  prttesidesrt,  ut  iliarmn  pudicitiam  prior  Ü^ens  deli«* 
ba^e  videntwr  ^).  Man  konnte  sieh  versucht  flHilon,  von  dio« 
sor  Art  d«t  Verehrung  des  Khitunus  eine  Binwendung  gegen 
unaare  ErkMrang  hermileiten ,  allein  diese  Biirwendnng  b^ 
dtrile  nu  ihnr  Begrflndnng  einer  Voraussetaung,  weicht  Aitsch 
wäre«  nämlich  dass  Mutuaus  nnter  allen  Uaistauden,  dieser 
Ait  der  Vefsfiruag  entsprechend  hatte  dargestellt  weitien 
müssen.  Prii^us  ersdmint  nicht  innuer  in  der  ihm  eigenen, 
abenthemiHhdien,  obscOnen  Gestalt,  es  gab  auch  für  ihn  eine 


» >  *  *■ 


1)  MutM  tefini  sacelluiii   fuit  Romae;    cui  mulieres  velafse  togis 

praeftexds  aolelmiH  irscrificare.  —  Fahu, 
0)  8Sd  ei  matronaram  deus  (Prlapus)  eztitit,  ^aaMMk  at  nXtt^  tk^ 

ctlone  Inter  deos  relatiu  est.  Mptkogmphi  veteres  JJL  6.  29. 
8)  Lactaat.  ^  fata  i«4lüona  IIb.!.  SQ. 


60  MtUkuHim  Prkmpm. 

Auflassung:,  welche  fOr  das  Aostandsgefttbl  weniger  verletnend 
war,  wie  denn  die  Götterbilder  überhaopt  nicht  allemal  nach 
einem  und  demselben  Typus  dargestellt  wurden.  Jupiter  wird 
bald  mit  und  bald  ohne  Bart,  bald  mit  und  bald  ahne  den 
Blit2,  mit  und  ohne  Homer  dargestellt,  und  so  erscheittt  auch 
selbst  Saturn  öfter  ohne  das  Attribut  der  Sichel  oder  Harpe. 

Wir  wenden  uns  nun  zu  der  Umschrift. 

Dass  das  Wort  Muikumm  dem  orientalischen,  oder  rieh^. 
tiger  dem  semitischen  Spraebstamme  angehöre,  springt  in  die 
Augen.  Ein  besonderer  Dialekt  dieser  Sprachenfamilie  biU 
det  das  Hebräische,  und  damit  stimmen  die  geringen  Sprach- 
reste  des  PbOnizischen  iiberein.  Dass  Carthago  von  einer 
phOniaischen  Colonie  gegründet  und  dass  dadurch  die  pbtf* 
niaiscbe  oder  punische  Sprache  nach  Afrika  verpflanzt  wor- 
den, ist  bekannt.  Wir  haben  nun  oben  bereits  erwähnt,  dasa 
vornehmlich  afrikanische  Kirchenschriftsteller  es  sind,  wdche 
uns  mit  dem  Muiwtus  und  der  ihm  eigenthfimlichen  Art  der 
Verehrung  bekannt  machen,  und  so  weist  uns  auch  dieser 
Umstand  bei  der  Untersuchung  aber  die  Bedeutung  des  Na- 
mens Muihunim  auf  Afrika  und  die  punische  Sprache  bin. 
Indem  wir  nun  in  dieser  Beziehung  auf  die  schon  oben  ge- 
rühmten  Untersuchungen,  die  wir  zwei  ausgezeichneten  Ken- 
nern der  semitischen  Sprachen  verdanken,  hinweisen,  glauben 
wir  doch  genügende  Gründe  zu  haben,  von  den  dort  gofunde- 
nen  Resultaten  keinen  Gebrauch  zu  machen  und  eine  andere 
Erklärung  des  Wortes  zu  suchen,  und  diese  Erklärung  finden 
wir  in  dem  Worte  trsnt),  dessen  Bedeutung  sich  ohne  allen 
Zwang  mit  der  von  Lactantius  und  den  andern  Kircheaschrifl- 
stellern  bezeichneten  Art  der  Verehrung  des  Mutunus  in  Ver- 
bindung bringen  lässt.  Dieses  Wort  bedeutet  erstens  die 
HüfteUj  und  zwar  den  oberen  Theil  derselben,  wo  bei  den 
Gebärenden  der  Sitz  der  Wehen  ist  0*    Wir  brauchen  nichts 


1}  Jesalas  Sl^  8.    Nabom  ft^  1],    Gesealaa  l^x.  Hebr. 


\ 


Muthunim  Priapus.  61 

UasuaMrfilgeii,  da  die  Beziehung  dieses  Wortes  sni  dem  Koi- 
tus des  Mutunus  von  selbst  sich  ergibt. 

Die  Kirchenschriflsteller  geben  die  Art  und  Weise  an, 
wie  die  mairanae  und  novae  nupiae  den  Mutunus*  verehren, 
aber  sie  sagen  nicht,  zu  welchem  Zwecke.  Die  Heiden  ver« 
ehrten  ihre  GOtter  nie  interesselos ;  durch  die  Verehrung  der 
Gotter  wollten  sie  ein  Gut  erlangen,  oder  ein  Debel  von  sich 
abwenden.  Wenn  nun  die  afrikanischen  oder  römischen 
Frauen  den  Mutunus  verehrten,  so  musste  das  zu  dem  Zwecke 
geschehen,  am  ihre  Ehen  fruchtbar  zu  machen  und  sie  von 
den  Oebnrtsschmeraen  ganz  oder  doch  zum  Theil  zu  be- 
freien. Kinderlose  Ehen  wurden  unter  den  Römern,  insbeson- 
dere von  Seiten  der  Frauen,  als  ein  grosses  Ungiflck  betrach- 
tet; damit  aber  die  Ehen  nicht  unfruchtbar  blieben,  oder  da- 
mit sie,  wo  sie  es  waren,  dies  zu  sein  aufhörten,  wurden  alle 
Mittel  aufgeboten,  und  namentlich  flehten  die  Frauen  deshalb 
dUe  Gunst  der  Gotter  durch  Gebete  und  Opfer  an  ^).  Unter 
den  Göttern  und  Göttinnen,  an  die  man  sich  deshalb  wandte, 
nahm  Briapos  oder  Mutunus  eine  namhafte  Stelle  ein.  Was 
die  Eömerinnen,  namentlich  die  Afrikanerinnen  dafür  opfer- 
ten, wird  von  den  Kirchenvätern  ausgesprochen,  ist  auch  in 
der  Stelle  des  Lactantius  zum  Theil  ausgedruckt.  Dass  hierzu 
die  Bedeutung  des  Wortes  &^3ntt  sehr  wohl  passe,  leuch- 
tet ein.  Der  bezeichnete  Theil  der  Höften  ist  derjenige 
Theil ,  den  die  Griechen  6afpv^  ^)  nennen,  um  welchen  der 
Gflrtel  umgelegt  wurde,  und  diese  Bedeutung  ist  ebenfalls 
in  dem  Worte  b'^anx)  enthalten.     Nach  den  Erklärungen  der 


4 


1)  Interea  tormentum  ingens  nabentlbns  baere^ 
Quod  nequeant  parere  et  partu  retinere  maritos. 

steriles  moriiintur,  et  illis 

Targida  nön  prodest  condifa  pyxide  Lyde 
Neo  prodest  azili  palmas  praebere  Lupeieo. 

fvrMoUf  SaHr.  IL  187.  sqq. 
8)  8.  n.  d.  Könige  4;  80.  1.    1.  Mos.  87. 


fS  MitKmim  PriapMi. 

KircbftiischfUitotAlkf  mul  dem  Sinie  ies  Wmtte»  kmudt  M»* 
tunus  somit  als  deijenlft  encheioeiiy  wddmr  doi  CMftel 
löst  J}\^%  IfisMg  war  eiM  doppelte ,  der  erstes  stand  die 
Virgii^lisU  dea  vor,  der  zweiten  die  Artemis  md  die  Eilei* 
Diyia;  von  dm  kt^tera  Löaang  aehreilil  eia  alter  Scholiaat 
also:  Xv^vßt^  ^a$  iwatg  ai  ngmta^  rijcTovaaif  mm 
ßv»u9ißa$  Ufff^^fdi,   S99V  nui  Air^i^eiV^c  '^fri^ideg  Ugom 

Freilieh  wftrde  nach  den  Hebräischen .  Muthwms  f e^ 
«abrieben  werden  laüäien^  da  das  n  (Tau)  gewibnikii  iarob 
th  wiedergegeben  wird«  Allein  es  ist  bekannt^  dass  die  sa* 
piUscheii  Lawte  ipit  lateinischen  Schriftneichen  sehwer  wie« 
dergegebeii  werden  können,  und  fttr  jeden  der  Bnchstahen 
Ai^9  Be^  Chetf  Aii^f  ^^St  Movers,  kann  icr  Ansleger 
9^ißf  die  ganze  Tealeiter  der  Vokale  a»  e,  i,  y,  a,  a  si/ob  ge- 
ffißfA  haltea/*  ^).  Eiben  no  verhält  es  sich  mit  dem  Mitlaute 
n  f  welcher  durcb  ihf  ab«r  aaeb  diitvhi  wiedevgegeben  wimI  ^ 
Hieraua  erkläi^t  fB«di  di«  Verschiedenheit  der  flcbrabart  dea 
Qfaviens  M^imw^  wafftf  bald  MutmriMty  bald  Muüam,  bald 
JÜQtmufi^  b^d  M^umf» »  bald  ifiiciaiiifa  gesahiieban  wird, 
oia  Veraaiübnisff ,  dMi  wir  nun  auch  Jün^bnainwiff  beiMgan 
kftAQen. 

Die  Ableitnag  dep  Nagiep9  einer  rUmiaeheMflnlitbeil  ana 
dw  Phttaiziscben  känntf  deao^gon,  den  mil  dem  römisches 
CüHit^rweseo  nicht  genaneir  bekannt  iM »  Bednakesi  erregen, 
^gen  ein  sokhf»  S«d«»nk9n  wfUw  wbR  an«  an  den  nllge.« 
m^toeu  &n4ndaat9  dw  lUnier  evinn«? n»  fremde  fiACter ,.  wo* 

her  sie  auch  stammten,  in  Rom  einzuführen.  Gerade  durch 
diesen  Akt  der  Poffttk  gfaivbie  man,  sei  das  römische  Reich 
gross  geworden,  faidem  auch  die  fremden  Götter  durch  ihre 
Aufnahme  in  den  römischen  Religionskvltus  dem  i/ßiche  ihre 


1)  Die  PunlscheA  Te|il%  h^  P^aaufinb  4M  Miutus.  nreslan  1845.  &  A. 
9)  Daselbst  8. 49.  • 


Nmcimf  md  itemi  fiMmte  «»ewAiiit  tatt^Q«  Der  alte 
Ofievit,  ftwlitlbair  an  mwigMtigffn  OmlifioftfAysttmeo  und 
Götter» ,  wi^r  e«  iasbes^nderc,  it^  vkl^  Cltttter,  die  auf  seU 
oep  Geliiete  eatomrasaea  w»f m ,  hipöher  ia  den  Ereis  de$ 
riteificIiM  KultHs  wanderp  9ah,  und  ^u  di«Kn  gdifrte  auch 
Prkqyus^  Dean  ftuch  Priaiiw  w^r  arBprüaglM^b  weder  eio 
gliechisAh^r  nacb  ei«  ritoi^cber  Qati,  ^adera  vmrde  erst  spft«^ 
ter  einf efQbrt,  uad  scboa  ^trabo  bat  ih  Beai^rkaag  g^eiaacbt, 
das»  Hwad  daa  Priapu»  akbt  fceaae^  Wie  wir  asa  dea  Na« 
man  dta  Mataaw  ans  degi  Ifk^nimHhwk  hergeleitet ,  sa  ha* 
baa  aialU  wenige  Pbilatagea  auch  d^lbst  dea  Namea  des  Pria^ 
jttiA  aua  dem  PtM^oiakichea  erl^Urt»  «ad  zwar  aps  den  beiden 
W^rt^a  ^n&  und  n^,  Beide  Wörter  heiesea  Frucht  aad 
VaA^r,  a^d  evsteres  bedeutet  nkbt  bloe  Feld-  uad  Baumfracht, 
soiidera  aM^h  die  lieibe^fradtfT  Uiemaoh  würde  der  Naaie 
Priapug  Vater  der  Frucht  bedeuten,  eine  Bedeutungf  wel- 
che den  Eigenschaften  ^  die  dem  Priapus  zugeschrieben 
werden,  sehr  wohl  entspricht.  Die  Fruchtbarkeit  zu  erzielen 
nnd  die  Frucht  zu  schützen,  war  seine  Aufgabe,  eine  Aufgabe, 
die  er  freilich  oft  so  schlecht  löste,  dass  sowohl  die  profa« 
nen  Schriftsteller,  als  die  biblischen  des  alten  Testamentes 
den  Spott  nicht  zurückhielten ,  wozu  seine  Missgestalt  die 
Einladung  gab.  Gegen  diese  Ableitung  des  Namens  Pria- 
pus ist  indess  vom  sprachlichen  Gebiete  eine  Einwendung 
zu  machen,  die  wir  nicht  verschweigen  wollen.  Wird  der 
Name  von  beiden  angeführten  Wörtern  abgeleitet,  so  müsste 
die  Stellung  derselben  sprachlich  die  umgekehrte  sein  ,  es 
nflsste  heissen  "^^a  22<  und  nicht  ^fi<  '>'-)&  % 

Herr  Panofka  hatte  gesagt:   ^auf  dem  Steine   der 


1)  Ueber  den  Priapus  überhaupt  vgl.  Seiden  de  diis  Syräs  S. 66. 
87.  158.  8S8.  984.  189  und  Beyer's  Additamenta  S.858.  850. 
Mover«,  die  Phoniaier  I.Bd.  S.  661.  668.  Fiedler,  die  ero« 
ttschea  Bfldwerke  in  Houben's  Anüqnarium. 


64  JftilkttfiJin  Priapus. 


ertens-Sehaaffhausen'schen  Samniliiiig;  stehe  Nane 
und  Stand  desjenigen,  der  ihn  weiha.^  Wir  finden  nach  den 
Auseinandersetzungen,  die  wir  gegeben,  diese  Erklärung  un- 
richtig. Von  dem  Stande  des  Weihenden  steht  ganz  gewiss 
nichts  auf  dem  Steine  und  in  dem  Namen  erkennen  wir  nicht 
den  Namen  des  Weihenden,  sondern  den  Namen  des  Gottes, 
dem  Stein  und  Bild  geweiht  worden,  den  Namen  des  Gottes  üfic« 
tunuSf  welcher  dem  griechischen  Priapus  entspricht.  Priapns 
wird  allerdings  gewöhnlich  in  der  bekannten  abentheuerlicfaen 
Gestalt,  die  noch  an  seine  frühere  Fetischnatur  erinnert, 
unter  den  Griechen  und  Römern  dargestellt ,  aber  dieses  ge- 
schah nicht  immer,  und  die  Darstellung  des  Hertens- 
Schaaffhausen'scben  Intaglio's  ist  keine  gewöhnliche, 
sondern  eine  von  den  seltneren  Darstellungen  und  eine  sol* 
ehe,  welche  das  GefUhl  für  Schicklichkeit  nicht  verletzt 

Bonn. 

Prof«  lir«  Braun« 


8.    tfptgrop^tfd^e  JSttt^tUung. 

(Samosate.  Tokat  Amasia.) 

Aus  dem  Tagebacbe   des  vor  einigeB  Jahren  in  Köln 
verstorbenen  Hajora  imK.  Prenss«  Ingenieur-Corps,  v.Httbl- 
bach ,  der  im  J«  1888  und  39  die   tOrkiscbe  Armee  unter 
H^fttji  Pascha  auf  dem  Feldsuge  gegen   den  Vicekönig    von 
Aegypten  durch  Kleinasien  und  Kurdistan  begleitete  und  auf 
dem  Marsche   manche   Denkmäler   und  Inschriften  copirte, 
kann  ich  nwei,  so  viel  ich  weiss,  noch  nicht  edirte  Inschrif- 
ten mittbeilen ,    eine  lateinische  und   eine  griechische ,   von 
denen  die  erstere  in  so  fern  eine  Beziehung  2ur  Geschichte 
des  römischen  Rheinlandes  hat,    als  die  auf  dem  Denkmal 
erwähnte  Legion  ihr  Standquartier  in  Ober  •Germanien  und 
2war  in  Mains  gehabt  hat.    v.  Hflhlbach  fand    das  Grab- 
denkmal des  römischen  Soldaten  von  der  vierten  Legion 
in  der  einst  blflhenden  Hauptstadt  des  syrischen  Nebenreiches 
Commagene,   in   Samosata,    dem  heutigen  Samsat   oder 
Shemisat  am  westlichen  Ufer   des  Euphrat.    Als   nach   dem 
Tode  des  letzten  commagenischen  Königs  Antiochus  der  Kai- 
ser  Tiberius  das  Land  mit  dem  römischen  Reiche   vereinigt 
hatte  y  erhielt  die  Hauptstadt  auch  eine   römische  Besatzung, 
und  zwar  die  vierte  Legion,  welche  Nero  beim  Ausbruch 
des  Krieges  mit  den  Parthern  hierher  schickte.    Tacit.  Ann. 
XUl,  35.  XV,  6.  26.    Unter  Augustus  und  Tiberius  hatte  sie 
in  Saragossa  gestanden   und  wird    auf  den   Münzen  dieser 
Stadt  namentlich  erwähnt.    Der  Kaiser.  Claudius  schickte  sie 
nach  Mainz  y  der  Hauptstadt  des   obern  Germaniens.    Dahin 

5 


66  Epigraphische  MiUhdlung. 

kehrte  auch  eine  Abtheiluug  der  Legion  noch  in  den  letzten 
Jahren  Nero's  zurflclc ,  indem  der  Kaiser  eine  Verdoppelung 
derselben  vornahm,  und  so  finden  wir    sie   zur   Zeit   seines 
Todes ,  im  J.  68  n.  Chr.  als  eine  selbstständige  Legion  mit 
dem  Beinamen  Macedonica  wieder   am  Oberrhein,    wahrend 
die  in  Samosata  stehen  gebliebene  Scythica  hiess  ^).  Als  eine 
getheilte ,  doppelt  bestehende  Legion  heisst  sie  auf  Denkma- 
lern auch  Gemina..    fa.  Maiar  exkiMttm  sich   die   Soldaten 
dieser  Legion  in  Verbindung  mit  der  dort    garnisonirenden 
achtzehnten  am  ersten  Januar   69  bei  dM*  an   tllesem  Tage 
abKchen  Bidesteistvii^  gc^^Q^  den  in  Rom  gewabKen-  neven 
Kaiser  Galba  «nd-  rissen  «dessen  Btfdnisse  niefer.    Die   erst^ 
Nachricht  von  dieser  Meuterei  brachte  in  der  Ratbt,  weffhe 
auf  den  ersten  Januar  folgte ,  der  Adfertrager  der  vierten 
•Legion  nach  Köln  za  dem  eirfii  speisenden  Vit^lKus.    Wafi- 
rend  dieser  noch  schwankt,  ob  er  die  Menterei   des   ober- 
germanischen  Beerrs  tinterdrtkken  oAer  den  gewählten  Kai- 
ser annehmen  seile,  eift  der  entschlossene  Leg«t  der  ersten 
Legion  ans  Bonn  mit  der  Retterei  und  Aen  Böirsvölkem  nncli 
Köln  nnd  begrtisst  den  Vitellhis  afe  Imperatür.    Mit  Ihm  zog 
nan  auch  die  vierte  Legion   nach    Italien    mä   kjim|)fte  fSr 
ihn  Hl  den  Schlachten  bei    Bedriacum  gegen  Otho   und    bei 
Cremona  gegen  Antonius  Prinras,  den  Peldherrn  des  Vespa«- 
sianus.  In  dieser  niHrderischen  Schlacht  unterhigen  die  Vitellia- 
ner.     Die  besiegten  Legionen ,    unter  ihnen  auch  dfe  rierte, 
wurden  nun   auf  Vespasians  Befehl,  damit  sie  nicht  bei  nneh 
fbndauerndeAi  Bürgerkriege  eine  «weid^ntige  Stelhmg  ei», 
nahaien,  in  die  itlyrisehen  Garnisonen  zerstrevt  und  aufgelttst 
(TaeU.  Histor.  Ili,  3&).     Der  neue  Kaiser  errreiiti^te   daMr 
nene,  und  die    Werte  Legion  hiess  nun  Flavia,    auch   Vd\x^ 


1)  Fu-ebs'^  C^escMchte  von  Mainz.  Bd.  I  S.  18  fgg.  Borgbesl 
suIla  tOflcrisiobe  Romane  de  -Reno.  p.  t8  sqq.  'Grotetend; 
Zeitsobr.  t  MUriJtmwmw.  laM.  K  70  Ite* 


PiddU,  fürnia.  Zur  Zeit  its  Cemmodu^  stand  sie  wieder 
io  Mainz  «ater  d«iD  Oberbefehl  des  Albinas,  den  seine  Sol- 
daten Back  des  Pertinax  ErmordiiAg  im  J.  l&S  selbst  giua 
Kaiser  ausriefen.  Ohne  Zweifel  kämpfte  för  ibn  auch  die 
vierte  Legion  in  der  grossen  Schlacht  bei  Lyon  am  19«  Febr. 
199"  gegen  die  Truppen  des  Septioius  Severus,  der  wie  AI- 
bious  selbst  commandirte.  Auf  jeder  Seite  standen  150^000 
Mann.  Den  Sieg  gewann  Severus«  Albiaus  tddtete  sich  seihst, 
um  nicht  in  Gefangenschaft  zvl  geral^hea.  (Dio  Cassius 
LXXV,  6.  7).  Nach  diesem  Vemicbtungskampfe  der  galli- 
schen und  brittischen  Legionen  verschwindet  die  vierte  Le- 
gion aus  Gallien ;  sie  hatte  unter  den  Kaisern  des  dritten 
Jahrhunderts  ihr  Standquartier  in  Mösien  und  Pannonien, 
daher  man  auch  dort  und  in  Dalmatien  Denkmäler  von  ihr 
findet.  Die  in  Syrien  stehende  erhielt  sich  noch  bis  in  die 
letzten  Zeiten  jes  Reiches,  wie  die  Notitia  dignitatum  es 
beweiset,  und  ihre  einzelnen  Balaillone  standen  in  den  Grenz- 
castellen  am  Euphrat  unter  Präfecten.  Unter  dem  Ober- 
CommaHdo  des  Generals  in  Syrien  und  Eupbratensis  oder 
des  alten  Commagene  standen  die  Commandeurs  oder  prae- 
fecturae  legionis  quartae  Scythicae  in  der  Stadt  Oresa« 
Nach  diesen  Andeutungen  über  das  Schicksal  der  vierten 
L^oii  unter  der  Kaiserberrschaft  folgt  die  Inschrift  aus 
Samosata: 

D  M  S 

SVLPICIO  PROCVLO 

MILITI  LEGI11LS.C.H.S.P 
(Diis  Manibus  sacrum.  Sulpicio  Proculo,  militi  legionis  qjoiar- 
tae.  Sepulcrum  curavit  heres   sua  (pecunia)  0«    Nach   dem 


f)  Nach  einer  EweilMsohne  richtigen  Vermofliang  des  Herrn  Dr. 
Leopold  Schmldc  sind  die  letctea  Budistaben  der  Insehrift  so  le- 
sen :  leg.  qaartae  Scjthlcae  hie  titus  eal« 

imm«  der  Bad. 


EpigraphUche  MiUkeibulg. 


letzten  S  der  dritten  Zeile  hat  noeb  ein  Buchstabe  gestanden, 
der  in  r.  MOhlbachs  Handschrift  durch  einen  Strich  mit  der 
Bemerkung  der  Dndeutlichkeit  bezeichnet  ist;  wahrscheinlich 
ist  P.  zu  lesen. 

Die  zweite  Inschrift  copierte  v.  Mflhibach  von  einem 
80  Zoll  hohen  und  18  Zoll  breiten  Steine ,  den  er  in  der 
griechischen  Kirche  zu  T  o  k  a  t ,  einer  Stadt  im  kleinasiati« 
sehen  Paschalik  Siwas,  im  Gebiete  des  alten  Halys,  des  hen« 
tigen  Ischil  Irmak  fand. 

KEAEPI 
AOYKIOY 
OYEPrEINI 
0YKEAEP02 
YIQI 

ATAeima 


Celeri,  Lucii  Verginii  Celeris  filio,  faustum. 

Das  letzte  Wort,  dessen  letzter  oder  letzte  Buchstaben 
fehlen,  enthalt  entweder  den  Namen  Agathe  oder  die  Wunsch- 
formel  dya&^  i^^Xfl^'  Da  v.  Mühlbach  nicht  angemerkt  hat, 
ob  der  Stein  am  untern  Rande  unversehrt  oder  abgebrochen 
war,  so  bleibt  es  schwierig,  die  richtige  Deutung  und  Be- 
Zeichnung  des  letzten  Wortes  zu  ermitteln.  Der  vollständige 
Name  Lucius  Verginius  Celer  lässt  uns  als  gewiss  annehmen, 
dass  der  Mann,  zu  dessen  Ehre  dieses  kleine  Denkmal  er* 
richtet  wurde,  der  Sohn  eines  freien  römischen  Bürgers  aus 
der  alten  plebejischen  Familie  der  Verginier  war,  wahr- 
scheinlich aus  dem  ersten  Jahrhundert  der  Kaiserzeit 


In  Amasia,  der  alten  pontischen  Kttnigsstadt  amlris- 
Plusse,  jetzt  Jekit-Irmak,  dem  Geburtsorte  des  Geographen 
Strabo,  zeichnete  v.  Mühlbach  einen  Plan  der  pontischen 
Königsgräber,  die  auch  Strabo  erwähnt  (XH.  c  3.  p»  839), 
Diese  Grabmaler  sind  in  der  fast  senkrechten  lW—160  P, 


hoben  Felsenwand,  die  sich  aus  dem  Plusstbale  erhebt,  ein- 
gehaoeo.  Auf  dem  Felsen  lag  die  KjSnigsburg,  gegen  alle 
Angriffe  gesichert,  da  der  Weg  dahin  ein  durch  Felsen  ge* 
hanener  Gttg  ist ,  der  ein  9  F.  hohes  Gewölbe  bildet  und 
leicht  iittzoganglicb  gemacht  werden  konnte.  Strabo  sagt, 
itM  sich  hier  auch  das  WasserbehAltniss  befinde,  das  nicht 
abgeschnitten  werden  könne.  Diesen  Brunnen  fand  v,  Mflhl- 
bach  in  der  von  Strabo  angegebenen  Lage,  bei  dem  durch 
den  Felsen  gehauenen  Tunnel,  bei  einem  grossen  Grabmal, 
gegen  100  F.  hoch  über  dem  Wasserspiegel  des  neben  der 
Felswand  strömenden  Jekit-Irmak;  er  war  in  gleichseitigem 
3  F.  langen  und  breiten  Vierecke  in  Felsen  gehauen,  und 
mit  einem  eisernen  Gitter  eingefasst,  jetzt  mit  Schutt  ange- 
fOllt ;  seine  Tiefe  reichte  jedenfalls  bis  auf  die  Sole  des 
Flussbettes.  Auch  in  dem  dabei  befindlichen  Grabe  fand 
T.  Mühlbach  zwei  brunnenartige  Löcher,  die  als  Wasserbe- 
hälter dienten,  deren  Tiefe  aber  wegen  des  darin  liegenden 
Schuttes  nicht  gemessen  werden  konnte.  Die  Oeffnungn 
konnten  mit  grossen  Steinplatten  zugedeckt  werden,  wie  der 
um  den  Rand  laufende  Falz  zeigt.  Die  Gräber,  zn  welchen 
ein  aufisteigender,  in  Distancen  mit  Stufen  versehener  Gang 
am  Rande  der  Felswand  führt,  von  welchem  wieder  Stufen 
zu  den  Grabhöhlen  führen,  fand  v.  Mühlbach  leer,  aber  er 
konnte  noch  deutlich  die  überwölbten  Versenkungen,  wo  die 
Steinsarge  gestanden  hatten,  bemerken.  Die  Eingänge,  4— 6  F. 
höher  als  der  Weg  liegend,  und  mit  Gesimsen  verziert,  aus 
der  vertieften  Wandfläche  einige  Zoll  vorspringend,  waren 
mit  Steinplatten  verschlossen  gewesen,  wie  noch  die  Falzen 
und  Rlammerlöcher  beweisen.  Die  Decken  der  Grabböhlen 
sind  horizontal  aus  der  Felswand  gehauen«  Den  innemRaum 
mngiebt  gewöhnlich  ein  7—8  F.  breiter  Gang.  Inschriften 
fand  V.  Mflhlbach  in  diesen  Königsgräbern  nicht;  nur  über 
dem  Bingangsthore  der  Königsburg  sah  er  das  Fragment 
einer  solchen  mit  3  Z.  hohen  Buchstaben : 


n  BpigrapMiok^  MjUheihmg. 

enCTO  JHMjiPXIKHCQSO 

wo  aber  die  Richtigkeit  des  ersten  Budistabens  Bweifelhaft 
Ist.  Bemerkenswerth  ist  es,  dass  er  die  Worte  itjßm^x'^^ 
i^o  aof  einer  andern  Inschrift  in  der  untern  Stadt  Amasia 
an  dem  Eingange  einer  Schule  wieder  fand.  Die  steinernen 
Thttrpfosten  und  ^er  obere  Querstein  sind  wahrscheinlich 
von  einem  antiken  Gebäude  genommen.  Auf  dem  Querstein 
steht  mit  3  Z.  hohen  Buchstaben : 

MAriKco  JHMAPXIKHCBSO 

auf  der  Pfoste  rechts: 

EnUPIOY  AIüTö} 

und  auf  dem  links : 

{TiHCMHTPOn  OAEimO. 

Ich  ^ebe  die  Schrift  so,  wie  sie  r.  Mühlbach  am  7.  März 
1838  in  Amasia  in  seinem  Notizbucbe  abgeschrieben  hat. 

•     Wesel. 


9.    Keber  trir  fegtonen^  wtliit  neben  unir  nadjetnonlrer  in  tfer- 
marna  tnferter  ßanl^en  ^  nnK  fiber  itxtn  9tn1mUtx  kafelbft. 

Als  Caaar  den  Arioviat  M  a.  Ck.  ■•  aehlog,  wurden  die  in 
dessen  Heere  dienenden  deutsehen  Volker,  die  Triboci,  Nemetes 
und  Vangiones,  welche  schon  fHlher  tther  den  Rhein  gegangen 
und  die  ani  Jinl&en  Ufer  des  Oberrheins  wohnenden  celtischen 
Völker  Seqoanim  Mediomatrici  und  die  germanischen  Treveri 
¥on  den  Ufern  des  Stromes  nnrttekgedrängt  hatten,  der  rtf- 
miaehen  Barschaft  unterworfen.  Die  Bewohner  des  Unter* 
rhairia,  die  Treveri,  Bburones,  die  MenapU  und  Batavi,  nr- 
sprttngfioh  germanische  Volker,  daher  auch  Belgier  genannt, 
sind  in  dm  ntcbste«  fünf  Jahren  nicht  ohne  tapfem  Wider- 
atttid  und  wiederholte  Empontng  namentlich  Ton  Seiten  der 
Treveri  unteijoeht  worden.  Als  GOsar  das  nweitemal  eine 
Bricke  tter  den  Rhein  schlug,  liess  er  einen  Tburm  er- 
hmien  «id  i2  Cobortea  als  Besatnung  unter  C.  Volcathis 
TaHns  zirOek;  ob  er  aber  sonst  noch  fflr  notbwejidig  fand, 
am  Rheine  Lager  und  Festungen  nu  errichten  oder  Legionen 
anCnnstellcii ,  wird  weiter  nicht  erwähnt  JedenfaDs  Ist  es 
■ostnttimft  nneunehmen,  daaa  Cosar  schon  ein  geordnetes 
Sehnt»-  nnd  Vertheidigangasystem  mit  4  oder  8  Legionen 
am  Blieine  eiafUhrte;  die  Legionen,  die  in  Gallien  und  Bel<- 
gien  standen,  hatten  die  ObBegenhdt  die  Ruhe  auch  im  he- 
nftdAarten  Rheinlande  zu  erhalten ,  und  die  Ocrmanon  am 
i«Qhlen  Dfer  dts  Rheines  scheinen  damah  dmxh  Ciimnr's 


n  Ueber  die  Legionen  in  Oermama  inferior 

Einfülle  in  ibr  Land  hinlftnglich  geschreckt  nnd  mit  sich  selbst 
allzu  bescbaftigt  gewesen  zu  sein,  als  dass  sie  Einfälle  in 
das  den  Römern  unterworfene  Land  macben  mocbten:  so  be- 
durfte der  Rhein  nur  weniger  Truppen  wftbrend  der  Anwe- 
senheit Cäsar's  in  Gallien.  Dies  kann  auch  schon  daraus 
erhellen,  dass  beim  Beginn  des  Borgerkriegs  der  Rhein  von 
römischen  Truppen  so  ziemlich  entblösst  wurde,  wie  wenig- 
stens Lucau  Phars.  I,  464  erwähnt.  Eben  dort  sehen  wir 
auch,  dass  von  den  am  Rhein  wohnenden  Völkern  die  Ba- 
tavi  und  Vangioues  im  Heere  Cäsar*s  dienten  (430  sq.),  was 
den  Beweis  gibt,  dass  der  Ober-  und  der  Niederrhein,  wenn 
auch  nicht  vollständig  unterworfen,  was  jedoch  wahrschein- 
licher ist},  dennoch  in  ganz  freundschaftliche  Verhältnisse 
mit  den  Römern  und  Cäsar  gelrefen  war. 

In  den  nächsten  10  Jahren  wird  der  Rheingrenze  nnd 
der  dort  wohnenden  Völker  nicht  gedacht,  denn  was  von 
Gallien  und  dessen  Statthaltern  während  der  Kämpfe  der 
Trinmvirn  erwähnt  wird,  ttbergdin  wir  als  hieiher  nicbl 
gehörend.  Erst  im  Jahre  87  finden  wir  einen  Aufstand  der 
Gallier  (Die  XLVUL  49)  angefahrt,  dessen  Ursache  unbekannt 
ist;  da  aber  Agrippa,  «welcher  die  empörten  Gallier  be- 
kämpfte, zu  dem  Ende,  der  zweite  Römer  mit  einem  Heere 
aber  den  Rhein  gegangen  war^ :  so  nimmt  man  nicht  mit 
Unrecht  an,  dass  an  diesem  Aufistande  nicht  nur  die  Völker 
am  linken  Rheinufer,  sondern  audi  die  am  rechten  Ufer 
wohnenden  Germanen  Theil  nahmen*  Näheres  gibt  Cassins, 
dem  wir  allein  diese  Nachricht  verdanken ,  nicht  an ,  weder 
wo  Agrippa  Aber  den  Rhein  gegangen ,  noch  mit  wdeben 
Völkern  er  in  Berflhrung  gekommen :  da  aber  uns  anderwärts 
ttberliefert  ist,  dass  Agrippa  die  Ubii,  welche  zu  Cäsar's 
Zeiten  am  rechten  Rheinufer  wohnten,  auf  das  linke  in  die 
Gegend  von  Köln  verpflanzt  habe,  so  verlegt  man  dies  ge» 
wohnlich  hierher,  ohne  dass  ein  bestimmter  Gnind  dafür 
vorliegt,  Agrippa  erhielt  dnen  Triumph,  hielt  ihn  aber  nidrt, 


und  deren  Denkmäler  doietbit  TS 


weil  Oetamnos  neuerlich  andere  Verluste  erlitten  hatte  (oder 
schämte  eidi  Agrippa  vor  seinen  Legionen,  welche  seine 
Thaten  und  Erfolge  in  Gallien  und  Germanien  besser  kann- 
ten als  der  officielle  Bericht  auswies,  oder  die  endlich  her- 
gestellte Ruhe  und  Ordnung  annahm). 

Acht  Jahre  spater  —  29  n.  Ch.  —  empörten  sich  die 
Treverer ,  die  sich  mit  den  Germanen  am  rechten  Ufer  in 
Verbindung  gesellst  hatten;  Nonius  Gallus,  der  Statthalter 
OallienSy  unterwarf  sie  wie  es  scheint  schnell«  und  der  Auf- 
stand wurde  überhaupt  für  unbedeutend  angesehn,  da  der 
Tempel  des  Janus  geschlossen  blieb  (Dio  LI.  20).  Bei  dem 
Triumphe,  den  Octavianus  im  nämlichen  Jahre  hielt,  wird 
erwähnt,  ,»dass  Cajus  Carinas  die  IWoriner  und  andere  Völ- 
kerschaften, die  sich  mit  ihnen  empörten,  unterworfen  und 
die  SucTen,  welche  in  feindlicher  Absicht  Ober  den  Rhein 
gekommen  waren,  2urfidc getrieben  hat^  (Dio  LL  21);  ob 
dieses  mit  jenem  Aufetande  der  Treveri  zusammenhängt,  weiss 
man  nicht. 

Bei  der  Eintheilung  der  Provinzen,  welche  Augustus  im 
nächsten  Jahre  vornahm,  wird  zum  erstenmal  das  linke  R^in- 
ttfer  Germanien  genannt ,  welches  jetzt  der  oflicielle  Name 
wurde  und  blieb ;  die  Ursache  fttgt  Dio  (LIIL  12)  bei :  «eitt 
Theil  der  Gelten,  die  wir  Germanen  nennen,  hatte  das  ganze 
Celtenland  am  Rheine  in  Besitz  genommen*;  die  Zeil  gibt  er 
nicht  an;  wir  haben  oben  gesehen,  dass  dies  vor  der  An* 
kunfk  der  Römer  am  Rheine  von  Ariovist's  Völkern  geschehen 
ist.  Das  ganze  Rheinufer  wurde  in  Ober-  nttd  Unterger- 
manien getheilt ;  die  Grenze  beider  ist  bis  jetzt  nicht  gewiss ; 
nur  Ptolemaeus  iL  9  gibt  den  PIuss  'OßQtyya  als  solche  an. 
Ohne  uns  hier  in. eine  Untersuchung  einzulassen,  was  darunter 
zu  verstehen  sei  —  ob  der  Main,  die  Nahe,  Ahr,  Mosel,  oder 
ein  Theil  des  Rheines  selbst,  z.  B.  Oberrhein,  Oberrheingau  -^ 
weiches  letztere  uns  das  wahrscheinlichste  dflnkt  —  wird 
sich  die  Grenze  beider  Germanien  am  besten  wohl  ermitteln 


74  Ueber  die  Legi&nm  te  iSbnmnb  iifferior 

laMen ,  wenii  wir  whten ,  bis  wie  weit  Ae  LegiottiMi  vtB 
Obergermaiiien  toit  ihren  Cehorten  md  Hilfstroppe»  tei 
Rhein  herunter  reichten,  wae  sich  yielleicht  ans  Jeff  IblgM- 
den  Untersuchung  ergeben  wird. 

Wahrend  die  Nacbrlcblen  bis  hieiher  die  beiden  Ger« 
manien  nicht  schieden,  sondern  blos  von  den  Begebenheiten 
am  Rhein  reden,  ist  doch  aus  den  meisten  Ereignissen  ?on 
selbst  klar,  dass  sie  mehr  nach  dem  Unterrhein  als  nach  dem 
Oberrhein  au  verlegen  sind;  im  Folgenden  werden  wir  in 
der  Regel  nur  das  berfihren,  was  Untergermanien  betrifft 
Jedoch  die  erste  Nachricht,  die  uns  Dio  (Uli.  96)  im  nächsten 
Jahre  aufbewahrt,  scheint  den  Unterrhein,  auf  den  sie  ge- 
wöhnlich bezogen  wird ,  nicht  au  bertthren ;  er  sagt  gann 
unbestimmt,  „M.  Vinidus  hatte  an  Celtischen  VöIkerscbaftcA, 
weil  sie  römische  Bürger,  die  des  Handels  wegen  in  ihr  Land 
gdLommen  waren,  ergriffen  und  umgebracht  hatten,  Rache 
genommen  und  dem  Aogustus  den  Imperatortitel  vendient^ ; 
weil  wir  bald  eine  ahnliche  Thatsache  am  Unterrhein  er« 
wahnt  linden,  so  könnte  man  nicht  ohne  einige  Wahnchein- 
Heblieit  jenen  Kampf  dorthin  verlegen ;  da  aber  Dio  belaelat: 
«dass  dem  Vinicivs  auf  den  Alpen  ein  Triumphbogen  eitf  cbtel 
wuvde^,  so  werden  wohl  unter  den  Celtischen  Völkenchäften 
nicht  die  Sygambrer  au  verstehen  sein,  wie  jene  weilen, 
welche  Strabo's  Nachricht  (VII.  1)  hierher  beriehen  (wovon 
nachher),  sondern  mehr  die  im  Sflden  wohnenden  Völker, 
Vielldcht  die  Ratier. 

Jetzt  hören  wir  fast  sechs  Jahre  nichts  von  Chllien 
und  Germanien.  Da  erst  im  Jahre  19.  war  Agrlppa  Statt* 
halter  in  Gallien  und  musste  Ruhe  schaffen,  dessen  Bewdi* 
ner  unter  sich  selbst  in  Handeln  lebten  und  von  den  Celten 
(d.  h.  Germanen)  viel  zu  leiden  hatten  (LIV,  11).  Diese  Strei- 
tigkeiten mit  den  jenseitigen  Germanen  kamen  endlich  ün  J.  li 
zu  einem  vollständigen  Ausbruch,  bei  welchem  auch  zum 
erstenmal   einer  Legion  namentlich  Erwähnung   geschirkti 


und  dorm  Denkmäler  dä$etb$i.  M 

4aher  mait  tob  jeürt  an  die  Geschichte  der  LegtMea  m  D»* 
tergermanien  beginnen  kann. 

Die  Sygambrer,  Usipeten  und  Tenchiheren  (so  erzählt 
Dio  LIV.  20,  und  kein  anderer  gibt  Genaueres),  fingen  die 
Feindseligkeiten  damit  an ,  dass  sie  einige  römische  Bürger 
in  ihrem  Lande  aufgriffen  und  an  das  Kreuz  schlugen ;  hier- 
auf zogen  sie  über  den  Rhein,  ?erwttsteten  Gallien  und  Ger» 
manien  und  besiegten  den  Legaten  M.  Lollius,  wobei  sie  nach 
Veliejus  (II,  97)  den  Adler  der  legio  V  eroberten.  Der  Sy- 
gambrer  Anführer  war  Melo  (Strabo  VII,  1,  dessen  Nachricht 
ohne  Zweifel  hierher  gehört,  da  er  sagt,  dass  die  Kriege  mit 
des  Germanen  hierdurdi  angefangen  seien).  Augastus  eilte 
von  Rom  herbei,  jagte  die  Germanen  zurück  und  machte 
Frieden.  Jetzt  aber  mochte  der  Kaiser  einsehn,  dass  wenn 
nicht  das  jenseitige  Land  unteni'orfen  oder  das  diesseitige 
hinlänglich  befestigt  sei,  die  kriegerischen  Germanen  beständig 
Binfklle  in  Gallien  machen  würden.  Von  jetzt  an  wird  also 
eine  geordnete  Besatzung  die  Ufer  des  Flusses  gedeckt  habea. 
Doch  wissen  wir  weder,  welche  LegionaiDrusus(v,X  14  «-9.) 
am  Rheine  kommandirte,  noch  wie  viele  oder  weldie  begio* 
nen  zu  der  Zeit  am  Rhein  stenden,  als  drei  Legionen  In  der 
Tentoburger  Schlacht  ('•  V)  zu  Grunde  gingen.  Btut  als  bei 
AugOBtos  Tod  die  Legionen  am  Rheine  sich  empört»,  hören 
wir  (Tac.  ann.  I.  31),  dass  vier  den  Oberrhein  und  vier  den 
Dnterrhein  deckten,  und  da  Tacitus  auch  die  Namen  (Zahl)  der 
Legionen  angibt,  so  können  wir  erst  von  diesem  Zeitpunkte 
eine  Geschichte  der  rheinischen  Legionen  versuchen ,  und  so 
wollen  wir,  wie  wir  vor  drei  Jahren  eine  solche  für  die 
Legionen  in  Obergermanien  verfassten,  so  jetzt  eine  solche 
für  die  in  Untergermanien  aufstellen. 


Wiewohl  die  legio  V  Macedonica  zu  allererst  am  Unter- 
rhein erwtthnt  wird,  beginnen  wir  doch  unsere  Darstellung 


VB  C/eber  die  LegUmen  in  Germama  inferior 

Mt  ilea  drei  Lefionen,  welche  im  Teotoborger  WaU  m 
GruDde  gingen. 

Legio  XVII,  XVIII,  XIX. 

Genau  genommen  ist  es  nur  gewiss,  dass  die  Legio 
XVIII  u«  XIX  in  der  Varianischen  Niederlage  umgekommen 
sind ;  dass  die  XVII  die  dritte  der  verlornen  sei,  ist  nur  eine 
Vermuthung  neuerer  Gelehrten,  aber  höchst  wahrscheinlich. 
Wie  lange  diese  Legionen  schon  am  Niederrhein  standen, 
weiss  man  nicht;   überhaupt  ist  von  ihnen  wenig  bekannt 

Legio  XVII 

kommt  nur  auf  den  MOnzen  des  Antonius  mit  dem  Beinamen 
elassiea  vor,  und  wird  sonst  nirgendwo,  weder  früher  noch 
apttter  erwähnt,  daher  meint  man  mit  Recht,  dass  Augustos 
fie  mit  der  XVill.  u.  XiX.  an  den  Rhein  geschickt,  und  sie 
mit  Vams  vernichtet  worden  sei;  sie  wurde  wie  die  andern 
•wei  wegen  der  unheilvollen  Vorbedeutung  nicht  mehr  resti- 
tnirt.  Wiewohl  sie  also  wahrscheinlich  mehrere  Jahre  am 
Aheine  lag,  gibt  es  doch  kein  Denkmal  von  ihr,  und  wo  man 
frfibor  ihre  Zahl  ma  finden  glaubte,  da  hat  genauere  Unter- 
sschung  sie  durch  eine  andere  Lesart  beseitigt;  so  ist  Grut. 
&a9,  6  aas  Flörsheim  bei  Mainz  längst  der  leg.  XXII  vindi- 
cirt  (vgl.  Nassau.  AnnaL  IV,  S.  886);  Mur.  888,  A  in  An- 
cyva  der  XIIII;  Or.  3887  gehört  keiner  Legio. 

Legio  XVIII 

kommt  auch  nur  auf  den  Münzen  des  Antonius  mit  dem  Bei- 
namen Libyca  vor;  dass  sie  in  der  Teutoburger  Schlacht 
war,  zeigt  die  berühmte  Inschrift  im  Bonner  Museum,  welche 
vor  dem  Jahre  1638  in  Xanten  gefunden  wurde: 

W  CABLfVS  II  M'L  ||  PRIVATVS  ||  M'  CAELIV6  ||  M<L  ||  THIAMINVS 

M*CAEUOTF'  C  M-BoN  II  .  .  0  *  LEG  *  XIIX  *  ANN  * 
LIII '  s  II  . .  CIDIT  -  BELLO  VARIANO  OSSA  || .  NFBRRB  * 
LICEBIT  •  P  •  CAEUVS  •  T  •  F  ||  LEM  •  FBATER  '  FECIT 


UMf  deren  DeiUtmdlet  dage^k  n 

VfL  die  Beschreibang  der  Piguren  bei  Leneh  Cent 
Mos.  II,  1  mit  Abb.  Ob  v,  6  am  Anfang  mit  Overb.  Katal.  21. 
Zell  1006  u.  A.  Legato  oder  centarioui  mit  Lerscli  III,  p.  114 
zu  lesen,  bleibt  ungewiss  ^).  Der  Stein  wird  das  älteste  Denk« 
mal  am  Niederrbein  sein,  vidleicht  am  ganzen  Rhein,  wenn 
nieht  etwa  einige  Inschriften  im  Mainzer  Museom  ftlter  sind. 

Sonst  findet  sich  nirgendwo  eine  beglaubigte  Inschrift  die- 
ser Legion;  auf  einer  Begräbnisstafel  bei  Fuchs,  Geschichte 
von  Mainz  II,  S.  90  ist  L '  XXII  PB  zu  lesen,  was  auch  aus 
der  Abbildung  hervorgeht,  nicht  L  *  XVI  wie  Lehne  II, 
8.  55,  oder  XV  PRIM.  wie  Steiner  IL  Ausg.  409  wiU. 
Gleiches  gilt  Grut.  417,  6 ,  wo  noch  das  beigefügte  Primig. 
darauf  hinweist;  eben  so  bei  Or.  478,  wo  XVIII  nur  Con* 
jectur  ist;  bei  Grut.  1096,6  ist  L  *  XVIII  FIRM  zu  ändern 
in  XVI  *  FL  '  FIRM.  Nur  due  Inschrift  im  Museum  von 
Este  scheint  acht  zu  sein:  T.  Atidius  T.  F.  Rom.  Porcio 
miles  leg.XIIX;  sie  gehört  aber  nachBorghesi  vor  die  Nie- 
derlage des  Varus. 

Der  Streit  endlich,  ob  bei  Tadtus  (bist  L  18  ft.)  doode^ 
vicesima  oder  duo  et  vicesima  zu  schreiben  sei,  ist  zwar  noch 
nicht  ganz  entschiede;  doch  findet  die  letztere  Lesart  als 
die  richtize  nach  und  nach  mehr 


Legio  XIX. 

Eine  Legio  XIX  kommt  schon  bei  Livius  vor  (XXVII.  38). 
Dass  sie  in  der  Varianischen  Schlacht  umkam,  wird  uns 
durch  ein  ausdrückliches  Zeugniss  berichtet,  indem  Tacitus 
(ann.  L  60)  erzählt ,  wie  der  Adler  derselben  sechs  Jahre 
nach  der  Schlacht  von  Germanicus  gefunden  worden  sei  ^). 


l)HenBen.  I.  lat.  Vol.  III  p.  58  hält  die  Deutung  centurioni  for 
wahrscbeinlicher.  Anm.  d.  Red. 

2)  Auch  die  Adler  der  swei  andern  Legionen  bekamen  die  Römer 
anrAck,  den  einen  durch  denselben  Gerttanieiii  im  folgenden  Jahre 
(Tao.  ann.  II;  8A};  den  andern  durch  P.  OaMniae  Im  J«  41  (Cass* 


fS  Ueber,  dte  JLtigimm  kk  GemMia  mferhr 

A«f  SteuMB  EülBhctaB  cseicheait  sie  wAti^  dtnv  wepn  Gnit. 
536 1  4i  «if  eiwr  liisoiMrift  «us  Maiaz  nach  Ap.  p.  4^  und 
ier  WKÜiea  Ausgabe  von  BnUicb  LEG  '  XIX  GEM  schreibt, 
hat»  4agf^/ea  die  editi»  priiieeps  XJV ,  was  aiieh  iuLS  beige* 
filgte  GBM  als  ricbtig  beaejobnet  Doch  gibt  es  anderwärts 
einge  Steine  dieser  Legion,  die,  wenja  sie  aeiU;  sind,  Y0F  jene 
SdilacU  lallen ,  ygl.  GruL  519,  9;  Mur.  839,  7  n.  s* 


Seit  der'  Niederlagfe  im  Teutoburger  Wald  lagen  vier 
Legionen  am  Niederrhein;  die  I  Germanica,  V  Macedonica, 
XX  Valeria  victrix  und  XXI  rapax:  sie  scheinen  ein  ge- 
meinsames Sommerlager  gehabt  zu  haben  (in  finibus  Ubiornm 
Tac.  ann.  I.  37)  d.  h.  hier  waren  die  Sommer -Exercitien; 
sie  standen  damals  unter  dem  Legaten  A.  Caecina  (Tac, 
ann.  L  31). 

L^io  I  Germanica 

scheint  von  Augustus  erst  nach  der  Varianischen  SicblMht 
-erriditet  zu  sein ;  sie  erhielt  von  Tiberius  ihre  Zeiohep  d.  lu 
«Is  'fiberius  aaeh  jener  Kiederlage  an  dm  Rbeüi  kam  (Tae» 
ann.  1.  42).  Im  Jahie  14  hatte  sie  ihr  Winterlager  mit  der 
XX  in  der  civitas  Ubiorum  (KiMn)  Tac.  1, 87 ;  ihr  Le^t  war 
C.  Cetronitts  (L  44).  Nach  dem  damaligen  Aufstand,  an 
welchem  sie  lebhaften  Antheil  nahm,  machte  sie  die  Feldzüge 
des  Germanicus  mit,  in  denen  sie  mehrmals  mit  Auszeichnung 
erwähnt  wird  (I,  65,  vgl.  51).  Sie  lag  fortwährend  in  Nie- 
dergermanien,  bis  die  Aufstände  bei  dem  Tode  des  Nero 
Veränderungen  hervorriefen.  Damals  war  ihr  Winterlager 
nicht  weit  von  Köln  (Tac.  bist.  1. 57),  nämlich  Bonn  (IV,  25) ; 
ihr  Legat  war  Fabius  Valens,  welcher  zuerst  die  Veran- 
lassung gab,  dass  A*  Vitellius,  der  kurz  vorher  von  Galba 


y'»Mi  I 


Dto  liX,  8)^  docb  die  Zaidett  dktser  beiden  ijegiQnen  werdea 


«ml  ibrM  B^lMMibr  SmAbL  90 

Bumhigntin  vanflfrin»  fftfrrWr  cfftoannt^ Amails  nach  Köli, 
ieA  Sitze  des  Legalen,  geknmman  waTi  vom  Kaiser  gegen 
Chdha  aiugeFufeo  warde.  VaknB  «arsehivte  mit  itiaeni  Theile 
der  Lfgioa  nach  liafien,  »'ekher  aack  VifeUii»  Ermordung 
Mietest  wurde ;  Valens  ward  von  den  Flavlauem  gefangen 
■nd  am  OrUwun  hingarkUel  (DL  €S).  Der  grössere  Tbeil 
der  Legion  mit  dem  Legaten  Heremttas  Galh»  war  «a  Ger- 
muiia  zurOckgeUidkn ;  dieser  warde  bei  dem  Avfstande 
der  Batavi  von  der  eignen  Legion ,  indem  sie  zu  Civilis 
überging,  getödtet;  nur  ein  Theil  stand  bei  MainZy  um  diese 
Stadt  zu  entsetzen  (IV.  37),  und  wiewohl  jene  später  ihren 
Abfall  bereute  und  zu  Petilius  Cerealis,  den  Vespasian  zur 
Unterdrückung  der  Duruhen  nach  Gallien  schickte,  überging; 
wurde  sie  dennoch  aufgelöst;  wenigstens  verschwindet  sie 
seit  dieser  Zeit  aus  der  Reihe  der  Legionen. 

Von  ihr  finden  sich  am  Niederrhein  eine  Anzahl  Denk- 
mäler, meistens  Grabsteine,  nämlich  in 

Bonn.  1)  gefunden  1837,  im  Bonn*.  Museum: 
P  •  CLODIO  •  P  •  F  •  VoL  II  ALB  •  MIL  •  LEO  •  1 1|  AN- 
XLIIX-STIP  -  XXV II  H  •  S  *  E  —  Ich  halte  Clodio  nicht 
flHr  den  Dativ,  wie  Lersch  Centralm.  II,  40  oder  Overbeck 
Katal.  1%  sondern  für  den  Nom.  wie  Düntzer  Bonn.  Jahrb. 
I,  S.  M  oder  Steiner  If,  edit.  1026 ;  ebenso  lese  ich  nieht 
Albino  oder  Albimis ,  sondern  Alba.  Vgl.  meine  Bemerkang 
Alterth.  Zeit.  18d3  6.  172. 

2)  gefunden  1839  und  im  Privatbesitz  daselbst : 
T  •  CABISIO  •  T  •  r  •  VOL  ||  ALBA  •  VET  •  EX  LEG  T  || 
n  •  EX   -   T   •  F  -  C  '  ET  II  MANE»TAI  •  MVSICt  •  F 
Welches  Alba  gemeint  sei,  weiss  man  nicht ;  das  Wori  beweist 
die  Richtigkeit  unserer  Erklärung  in  der  vorigen  Inschrift. 
Lersch,  C.-M.  II,  3». 

Jl)  güAmden  o  1783  und  im  Bonner  Muaenm : 
M  •  G0MINIV8  ||>L  *  F  *  «OL  -  ASTA  ||  MILE8  •  LEO  *  1 1| 
NA,  •  AN     li-  MIL)|AN  *  XIIH  *  B  '  6  *.S|1H  *  BX  T* 


gO  Ueber  dU  Legionen  in  Germama  inferior 

F  *  C.  *-*  Ob  Comininiiis  oder  Cominius  steht,  ist  etwas  hb- 
gewiss,  da  Overbeck  Kat  72,  Or.  leS  imd  Dorow  Abbild.  I, 
Taf.  19»  Figf.  3  ein  M,  die  übrigen  (Hapsch,  Lersch,  Striner) 
jBwei  M  haben;  ich  wähle  nach  der  Abbildung. —  Die  Stadt 
Asta  liegt  in  Ligurien.  —  Noch  zweifle  ich ,  ob  y.  6  XIÜI 
steht,  wie  alle  auch  die  Abbildung  haben;  sollte  nicht  eine 
Ligatur  vorhanden  sein  9  etwa  XXIIII. 

4)  gefiinden  beim  Wicheishof  u.  im  Privatbesitz  daselbst 

D  •  VAL  •  D. ..II  VOLT-VA... II  ANO  vfe...  ||mIlEG 
...  II  >SAI  *  *^  •  .  —  Da  die  Zahl  der  Legion  v.  4  fehlt,  so 
bleibt  es  unbestimmt ;  Lersch  II,  SS  denkt  an  die  I  Minervia, 
im  Index  aber  (III,  S.  117)  an  die  I  ohne  cognomen  (also 
die  Germanica) ;  Steiner  II ,  1018  nimmt  jenes  an ;  wenn 
nicht  hierzu  der  grössere  Raum  am  Ende  der  Zeile  zwingt, 
möchte  ich  lieber  an  die  I  (Germanica)  denken. 

5)  Im  Jahr  17&5  gefunden  aber  nicht  mehr  vorhanden: 
CALVIVS  *  T  -  F  II  OLFON  •  TO  j|  I  LEG  I  ANN  —  y.  2: 
Vollinia  Fonto  oder  Voltinia  Fon(?)Tolosa,  indem  Tolosa  zur 
trib.  Voltinia  gehörte;  vgl.  Hüpsch  S.  21,  N.  80;  St.  1028. 

6)  ebenfalls  in  Bonn  gefunden  und  nicht  mehr  voriianden: 
D  -  M  II IVL  •  SIDVAE  OBI  jj .  VR  CABRIO  V  VII  I  FER  • 
LEG  B  I  CABRIO  ||  H  •  R  Dill  IV  --  Steiner  1029  corrigirt: 
Diis  Manibus  luliae  Siduae  obitae  cooiugi  •  • .  Cabrionis  signi- 
feri  leg.  I,  Cabrio  heres  ex  testam.  iieri  curavit,  was  ge- 
rade nicht  ttberall  missfällt. 

7)  In  Lessenich  bei  Bonn  lange  an  der  Kirche  einge- 
mauert» jetzt  im  Bonner  Museum : 

....  ONIO  *  lATER  II PB  -  VET  -  EX  -  CA  •  LEG  1 1  OPPONIVS 
ZOILVS  LIB  11  ET  HERES  FC—  Es  scheint  keine  Zeile 
oben  zu  fehlen,  wie  Steiner  1044  annimmt,  sondern  nur  der 
Anfang  der  ersten  Zeile ;  ich  ergänze  aber  nicht  Diis  Manibus 
Opponio  wie  Lersch  II,  37  und  Steiner  a.  a.  0.,  noch  Opponio 
lUlein  wie  Overbeck  dO ,  sondern  vermisse  vor  Opponio  einen 


iffui  (feren  DerJnnäkr  doMMH.  81 

Vonamen.  Da  am  Kode  vor  y.  2  Nichts  feUt,  so  denke, 
ich  mit  Overbeck  an  iiusere  Legion,  nicht  an  die  I  Hin,  wie 
Lersch  and  Steiner. 

8.  In  der  Sammlung  in  Blankenheim  war  ein  Stein  ans 
Urbacb  im  Bergischen,  wie  es  scheint: 

L  *  STERTIN  II  10  *  L  *  F  VOLTI  D  VBT  EX  LEO 
I II H  '  S  '  E  *  H  *  EXT  *  P  *  C.  Da  Hflpsch  sie  zweimal 
anfahrt  S.  43.  20  und  S.  61.  32 ,  so  thut  es  Steiner  auch 
1363  und  1&59.  Die  Varianten  sind  unbedeutend :  ?•  1  am 
Ende  NI;  r.  2  am  Ende  gibt  Hapsch  VOL  *  f  und  VOL  •  P; 
Steiner  VOL  *  und  VOL  *  F .  • .  und  scheint  einen  Ort  oder 
das  cognomen  zu  verstehen,  was  allerdings  sein  kann«  Ich 
tese  das  siglum  auf  und  streiche  den  Punkt  Hier  wie  bei 
N.  1  fragt  sich,  ob  Stertinio  der  Nom.  oder  Dativ  sei;  Stei- 
ner nimmt  einmal  den  Nom.  das  anderemal  den  Dativ  an ; 
ich  bin  einstweilen  fttr  Ersteren. 

9.  Im  Kölner  Museum  befindet  sich  ein  Fragment: 

D  M\\..ND10  SATVBIJNO  || . .  R  LEO  T  PRIMINI. 
Jetzt  ist  die  erste  Zeile  und  das  Ende  der  andern  verschwun- 
den, vgL  Lersch  I.  38. 

Nur  diese  neun  Orabsteine  können  mit  Oewissheit  der 
Leg.  I  (Germ.)  zugeschrieben  werden;  die  übrigen  in  Bonn 
JL  s.  w.  gehören  der  leg.  I  Minervia,  von  der  weiter  unten 
die  Rede  sein  wird;  ein  langst  nicht  mehr  vorhandenes 
Fragment  bleibt  zweifelhaft;  es  heisst: 

CLA  *  ALBIN  I  0  -  MIL  *  LEO  j]  RTTER  •  I  *  PR  || 
ANN  •  XLV  D  H  *  EX  *  T.  Gefunden,  wie  es  scheint,  in  Kl^In, 
und  in  Abschrift  in  einem  Kölnier  Manuscript  aufbewahrt, 
Schann.  ed.  Baerscb  tab.  XIV.  M.  Vers  3.  ist  durchaus  un^ 
verständlich ;  die  Leg.  I  hatte  nie  das  cognomen  PRimigenia 
wie  Steiner  1566  annimmt ;  wie  da  stand,  i^t  schwer  zu  ver- 
mathen;  wahrscheinlich  ist  die  2.  und  3.  Zeile  verwechselt 
und  es  hiess:  0  *  RV  .  •  •  • 

MIL  r.LBO.iI,  so  dass  in  v.  2  der 

6 


8S  Ueber  dk^  legi&n^  in  GerMäHk  hftrior 

Nttne  ainev  Stadt  It^  (^Wa  GraMniilii,  ias  der  Mb; 
eiaudift  zug^dtofto  y  iitftr  RMfrM ,  dMMiv  TrfbM  ii<N$h  Mbe- 
kannt  ist) ;  PR  muss  ganz  wegfallen ,  i^euw  wir  den  Stein 
irftndt  anbiingeB  wiftlklK  UelrigeM  bedfmile  stell  Lersch 
II.  40  dieser  luscbrift,  m»  oben  b^  N^  1  AIUbo  ztf  «rkftifefi 
—  mit  Unrecht 

BiesesF  sibd  die  bis  jetzt  bekannten  Grabsteine ;  Votiv- 
gteiue  dfir  Eiegbu  k^ne  ich  keine ;  also  wird  Dederieh  ir« 
veii,  wenn  ec  (Rrns«»  in  Catergerinaiiien  1844  S.  18)  sagt: 
^feDsehtfften  auF  Gmb«  md  Votifsteinen^  die  zo  Bdnir  geAub- 
itm  worden^  tvagen  den  Stempel  LEG  *  K 

Ziqi^el  mit  dem  Stempel  dieser  Legion  sind  naaeotMeh 
in  Boaiv  viele  gefaadV^n  Wonfon ;  dock  ist  biBher^faat  mir  d«s^ 
einfache  Zeichen  LBG  T  bekannt  gemaoht,  f^gl.  Biorow,  Denk- 
mäler I;  33;  Overbeefc  Kai  17d  (woraus  erbellt,  dinea  die 
Steine  hier  in  der  Nahe  gebrannt  worden,  da  ia  ihnen' PHis&- 
tritte  von  Menschen  und'  Tfiiere«  eingcdrOokI  stiid).  Die 
Stempel  iml  Daraistftdter  Mlmeum  werden  ebendaher  sein,  in- 
dem sie  J9ur  SarnrnJimg  von^  Httpsoh  gehörten  (vgl.  Uebet 
die  Leg.  in  Obergerm.  S.  23).  Wenn  Alpedk^  S.  85.  44  die^. 
selbe  Aitfiscbvift  ans  eiev6  zilint^  so  kann  hier  dieselke  Ver- 
weehselüng-  mit  Boan.  statt  gefinden  hAenw,  wie  aaten  bei 
derLegk  V  Mao.  mit  Xanten^  indem,  sie  zur  dortigen. Sanmii* 
luDg  gehiMen. 

Keine  dieser  InsehtfffcQ  haD  disn  Bcjuamen^  Germanioa^ 
der  tlberhaupt  apif  eiaer  Ilischrift  nur  eihmal  vorkommt;  Or. 
3380*  in:  6ria4iaiiopel  vom  J«  50^  wo  wabracheidlidi  deshalb 
4as  oognomea  beigefügt  ist,  weil  der  Stein  ttn  von  Ger« 
manien  gesetzte  wurden  Wenn  eadliob  Jausflea  (Bonn.  Jdirit 
VII.  S.  60)  aiia  Beck;  \VX  LEG  G£1M  auf  einem  gahnon« 
ten  Steiiie  anfill|rt,.S0'Wird<aii^k  mmei»  lasgiM  gemeiat  sein. 

Legio  V  Mai^edoflica. 
Eine  kgionV  wird  «dMi  a.  V*  9»  erwähnt  (Lir.  XXXUC 

f 
i) 


und  äereti  Denkmäler  diaseWsL  ^3' 

30) ;  aiich  Cflsar  hatte  eine  sotehe  in  Aftica  (beli  Afric.  47) 
ond  in  iSpanien  (bell.  Uispan.  30):  sie  wird  dieselbe  sein» 
welche  auf  den  Münzen  des  Antonius  vorkommt;  man  verstehe 
darunter  aber  nicht  die  V  Macedonica,  sondern  die  V  aläuda^ 
wie' aus  Cicero  (ad  Attic.  XVL8)  erhellt:  hier  werden  zu- 
gleich drei  Rfacedonische  Legionen  erwähnt,  welche  Octavian 
zu  gewinnen  hofft ;  da  keine  Zahlen  beigefügt  sind,  so  kön- 
nen wir  muthmaassen,  dass  die  IV  und  V,  welche  auch  noch 
spater  diesen  Beinamen  führen,  darunter  zu  verstehen  sind  — 
eine  andere  legio  Macedoniea  findet  sich  sonst  nicht  Nach 
der  Schlacht  bei  Actiom  kanlen  die  Veteranen  der  leg.  V« 
Maced.  itait  denen  der  VIII  Auguslä  nach  fferytus  in  Phünice 
und  HeliopoHs  in  Cölesyria. 

Im  Jahre  15  a,  Ch.  stand  die  legio  V,  wie  schon  erwähnt, 
am  Niederrhein  und  verlor  unter  ihrem  Legaten  M.  Lpllius 
den  Adler  bei  einem  Ueberfall  der  Sygambrer,  Teuchtheren 
und  Usipeten.  Noch  bei  dem  Tode  des  Augustus,  fast  3Q 
Jahre  später,  wird  sie  daselbst  efwähnt ;  doch  scheint  sie  bei 
der  Varia:nischen  Niederlage  nicht  am  Niederrlieih  gewesen 
zu  sein;  denn  da  dieser  Von  Truppen  ganz  eiitbltfsst  war,^ 
führte  L.  Asprenas  auf  die  Nachricht  von  jenem  Unglücke 
schnell  zwei  Legionen  vom  Oberiliein'  ihü  FIuss  hitaab  (Vellec. 
II.  20) ;  von  diesen  soll  unsere  V  die  eine  gewesen  sein,  wie 
man  gewöhnlich  atinhnmt;  doch  da  es  von  der  leg.  V  in 
Obergermani^n  kein  einisiges  Dienkmal  gibt,  und  damals  da- 
selbiM  die  leg.  XIIII'  und  XIIT  (undf  XVI,  wenn  nian  drei  an- 
nehmen will)  standen;  so  wlVd  die  leg'.  V  zur  Sieit  der  Va* 
riatilsdieii  Ni^ddrläge  zufällig  irgend  wo  anders,  etwa  im 
lotth-n'  Gallien^'  selbst,  lile  später  im  J.  21'  (Tac.  ann.  III.  4i) 
gewe^btf  fiebk.  Sie  kehrte  sbfcrt  in  ihr  altes  Standquartier 
Veterä-  Zurück,  wo  sie  mit  dei'  X^I  räpax  bei  Augusf s'  Tod 
^nt,'  inHt  bü^*  zürn' J.  7Ö  blieb*;  däss  sie  sich  Ücini  Aeglerüngs- 
antritt  des  Tiberius  empöriüef,  'i]jaW'aes'<Srei'inanicu^ 
nritmicHte  , '  1U  Salii^e  W'eM  'feipedltiän'Vgeil'  'A\e  triesen 


84  Ud^er  die  Legionen  in  Germania  inferior 

uoternahm  (Tac.  aiin.  IIIL  73),  berühren  wir  ganiff  kurz. .  Im 
Jahre  70  erklärte  sie  sich  bald  gegen  Galba  fär  Vitellius 
(Tac.  hist.  I.  57),  mit  dem  ein  Tbeil  von  ihr  nach  Italien 
zog ;  nach  manchen  glücklichen  und  unglücklichen  Ereignis- 
sen daselbst  Murde  dieser  Theil  nach  Vitellius  Ermordung 
zerstreut  und  aufgelöst  Chist.  IV.  46).  Der  in  Vetera  zurück- 
gebliebene Theil  wurde  durch  Aushebung  in  Gallien  verstärkt, 
litt  daselbst  bei  dem  Aufstaude  des  Civilis  sehr  durch  Belage- 
rung, und  ging  bei  der  Uebergabe  des  Lagers  fast  vollständig 
zu  Grunde;  ihr  Legat  Mummius  Lupercus  wurde  der  Veleda  zum 
Geschenke  geschickt,  aber  unterwegs  getödtet  (hist.  IV.  60f.)L 
Doch  wurde  die  Legion  wieder  restituirt,  indem  wir  sie  mit 
demselben  Beinamen  unter  Trajan  in  Dacien  finden. 

Der  Denkmäler  der  leg.  V  Maced.  in  Niedergermanien 
gibt  es  sehr  wenige,  eigentlich  fast  nur  Ziegel;  also  trägt 
keines  eine  Jabrzahl;  Fundort  ist  fast  nur 

Xanten  (Birten) :  Die  Stempel  sind  LEG  -  V  —  LEG  ' 
V  •  M  und  LEG  •  V  *  MAC.  Vgl.  Hüpsch  I  p.  35,  n.  51 
und  46  (der  Verf.  zitirt  Cleve,  die  Steine  gehören  aber  nacb 
Xanten)  ;  Fiedler,  röm.  Denkm.  in  Xanten  S.  183.  Einige 
zeigen  die  Namen  von  Centurienen : 

L  V  II  SATRI,  Lersch,  Centralm.  II.  60  (scheint  nicht 

mehr  im  Bonner  Museum  zu  sein,   da  ich  die  Inschrift  bei 

Overbeck  S.  89  nicht  finde;  Hüpsch  1.  c.  40  hat  wiederum 

Cleve).  Auch  nach  Wagener,  Handbuch  der  Alterthflmer  S.  187 

sind  am  Schlossberg  zu  Cleve  dieselben  Ziegel  gefunden  worden. 

LEG  V  MAC  II  T  •  LVSEN.  Fiedler  a.  a.  0. 

LEG  •  V II  SEVI.  Hüpsch  I.  c  n.  52.  (wie  oben ;  ist  wohl 

derselbe,  der  bei  Pigh.  Herc  p.  58:  L  •  V  *  C  '  SEVI  zitirt 

wird ;  in  (Buggenhagens)  Nachrichten  über  die  in  Cleve  ge^ 

sammelten  Alterthümer  (Berlin  1795)  S.  81  ist  aus  Xanten 

angeführt  V  I  ELI,  vielleicht  derselbe;  er  entging  bisher  den 

Sammlern  der  dortigen  Inschriften. 

VerstOmmelt  sind  L  *  V I  DOW  (sie!)  Hüpsch  1.  c.  50. 
h&Q  . .  11  DO  die  eben  erwähnten  Naebriebt»  ».  8S. 


tmd  deren  Deiikmätet  daielb$t.  8ft 

L  y  -  A  (Aug^ustaf)  in  Hottbens  Antiq.  8.  66. 

L  *  V  *  B  (Batava  ?)  im  Besitz  von  H.  Dahras  in  Xanten ; 
Kedler  a.  a.  0.  S.183.  A  u.  B  sind  Bezeiclinungen  der  Brennerei. 

LEG  *  V  |]  R  •  IN   HOpsch    1.  c.  48. 

Aus  den  Nachrichten  8.82  fügen  wir  bei  L  -  V  ||  P  *  P  *  RI, 
welcher  Stempel  den  schon  erwähnten  Sammlern  ebeiifalls  nicht 
bekannt  ist,  ausser  Fiedler  a.  a.O.  S.230,  wo  die  Buchstaben 
mit  pia  fidelis  Macedonica  erklärt  werden,  was  schwerlich 
recht  sein  wird.  Somit  scheinen  alle  in  Cieve  gewesenen 
Stempel  aus  Xanten.  Ebenso  wird  der  bronzene  Ring  (im 
Bonner  Museum  ?  Overbeck  bat  ihn  nicht)  mit  der  Inschrift 
V03A  I  AM  wohl  auch  aus  Xanten  sein,  da  ihn  Dorow  I. 
8.  113  ohne  Fundort  anfflhrt,  vgl.  Fiedler  S.  183. 

Ein  zweiter  Ort,  wo  Ziegel  dieser  Legion  gefunden  wur-^ 
den,  ist  bei  Nym wegen  das  Dorf  Reck :  LE  V.  Janssen  in 
den  Bonner  Jahrb.  VII.  8.  61. 

Häpsch  1.  S.  21.  n.  76  ftthrt  in  Bonn  einen  Stempel  an 
mit  LEO  I V,  welcher  wohl  auch  hierher  gehört ;  er  scheint 
verloren,  da  Niemand  ihn  sonst  erwähnt;  oder  zählt  er  zu 
denen,  weiche  Overbeck  a.  a.  0.  S.  89  ohne  nähere  Bezeich- 
nung aus  dem  Bonner  Museum  aufführt? 

Andere  Erwähnungen  beruhen,  wie  ich  glaube,  auf  falschen 
Lesarten.  Wenn  die  Nachrichten  S.  81  und  Hflpsch  1.  c 
n.47,  bald  in  einer,  bald  in  zwei  Zeilen  zitiren :  LEG  (oder  L) 
V  *  VICTRIX  *  P  *  P,  so  konnte  man  schon  aus  dem  Uebergehn 
Grotefends  in  Pauly's  Realencycl.  IV.  S.  881  abnehmen,  dass 
die  Stempel  nicht  hierher  gehören,  sondern  der  leg.  VI ;  daher 
durfte  Steiner  11.  Bdit.  1306  und  1538  nicht  sie  der  V  zu- 
eignen wollen. 

Ob  Rappenegger  sich  richtig  erinnert,  dass  im  J.  1807 
in  Baden  Stempel  mit  LEG  V  M  aufgefunden  seien,  mOchte 
ich  bezweifeln ;  Übrig  scheint  keiner  zu  sein ;  es  wird  heissen 
LEG  IV  M ,  wie  am  nämlichen  Orte  viele  mit  LEG  IUI  M 
gewonnen  wurden.    Steiner  II.  861 ;  Rappen.  Aurel.  AquenSt 


S9  üeber.die  f^ij^giqfmi^  ft^WWifÄ  iftferior 

1853.  S.  34.  E.b€^  ist  auf  eip^«  Aschaffenburg«r  Frag- 
ment IIU  M A  zu  leseQ  statt  UIU  A,  vgl.  v.  Heftier  rüm.  Bayern 
BL  £(iit.  $.  s;^. 

Wenn  Mommsen  (inscript.  Helv.  274)  auf  eioein  verstflm- 
meltan  Steine  in  Schleitheim  bei  Schaffbausen  BI  *  LEO  V 
Q][ACEDON  scharfsinnig  vermuthet,  so  passt  dies  doch  wenig, 
^a  diese  Zeile  für  die  LegiMi  nicht  die  rechte  ist. 

Legio  XX  Valeria  victrix. 

Eiiije  legio  XX  fiird  ßchon  im  ;5weiten  punischen  Kriege 
ermahnt  (14 v.  iipcVH.  14  und  38)  und  auch  in  den  Bürger- 
kriegAi;i  Itiird  einer  Leg.  XX  gedacht  (belL.  Alexapdr.  53). 

Unter  Aug^stus  Regierung  finden  wir  sie  zuerst  in  Illy- 
rieUy  wo  sie  unter  Tiberius  Anfahrung  Genossin  vieler  Kampfe 
war  und  durch  manche  Siege  berühmt  wurde  (Tacit  tum. 
L  42);  ob  sie  damals  schon  den  Beinamen  Valeria  victrix 
erhielt,  kann  bezweifelt  werden,  weil  die  ^wei  Inscbriften» 
^elch^  in  diese  Zeit  fallen  (Grut.  358,  2;  543, 1)  kein  Bei- 
wort  haben.  Nach  der  Schlacht  im  Teutoburger  Wald  kam 
sie  nach  Nieder-Germanien ,  und  hatte  im  J.  14  ihr  Winter- 
lager  mit  der  legio  I  in  Köln,  wo  sie  ebenfalls  an  der  schon 
i^fTwähnten  Empörung  Theil  nahm.  Als  Kaiser  Claudius  im 
J.  43  pritannien  zu  bekriegeif  beschloss ,  wurde  die  leg.  X^ 
iptt  ändert)  ^ort  hingesandt;  ^nd  sie  blieb  jetst  beständig 
i^  England.  Sie  nahm  Theil  am  Siege  gegen  Boadiceii  jm  J,  62 
(ana.  XIV.  34)  und  mag  vielleicht  damals  die  Beinamen  er- 
balten haben.  Nur  im  J.  70,  wo  Koscius  Caelius  ihr  Legat 
war  (Tac  bist.  I.  6Q),  begleiteten  Vexillarii  Foq  ihr  dei|  Vi- 
tellius  nach  Italien  (III.  22).  Ihr  Standquartir  war  in  Eng- 
land Deva  (ehester)  u.  9.  w.  An  ihre  Stelle  in  Nied^*Ger- 
roanien  kam  die  legio  XV  primigenia^  welche  dafnak  V^we^ 
Claudfus  ^e)i  errichtete. 

Die  Denkmäler  y    welche   bisher  von  dieser  Legipn  in 
Nieder-Germanien  gefunden  wurden,  sind  meist  wieder  ver* 


]w%n^  80  gleich  f  ine  An,  4i^«ifizi§^<dieMrltfafliiin,  diAowf^ 
der  kigtier  be^delte»  Lecionm^  idMoifk  gtfiindiiii  in  Bor« 
Jiau  bei  Boemiood«« 

MARTI  II  BAI^AJIIARD  ||  SACRVMÜ  ^  *  BOMLIT  •  VINHÜX 
HC  -  LSG  XX  VV  II  V  •  fi  •  L  •  JIL  II«p«ch  L  ^^,^^ 
de  Wal.  myUi.  gepL  134.  0«s  Behrari  Halapard  iit|  eo  viel 
ich  miss^  web  pkht  erklärt;  VAbjß^Ullfi  wird  voa«lacbet 
in  einer  Srüsseler  Zeitfrbrifi  Ttruvthet  (vf L  de  W|d.  pravf. 
p.  1X3«  In  V.  4  bal  ed.  pn  P ,  wa«  Or.  2008  corrjgprte.  ~ 
Ich  nOchte  diesen  Sieia  nichl  in  die  Zeil  versetaeo,  wt  die 
liegioB  in  Nieder-Gkraaniea  war  (ll*-^d3X  sanderB  amieliibeSy 
dass  der  centurio  in  England  stand,  und  erst  nacb  dam  inkv 
02  zufkllig  herOber  kam  und  dem  M^n  Ilalamard  (ein  britti«* 
adier  Name?)  damals  das  Denkmal  setzte. 

Von  den  Qrabsteinea  der  Legira  ist  aur  einer  vaikan- 
de«,  gefundan  1796  inNymwefen  and  jmRaiMiause  daselbst 
aulgesteUt : 

h  '  CORNEUV  •  II  li  F  PQXiUCINN  D  MVT  *  V£T  * 
BXLBOgxx  ANN  LXV||H  $  fi||PIUM  CON  .••  Janssen 
Bonner  Jahrb.  Vli.  S.  52;  Leemans  ibid.  XIIL  S.  199;  die 
laschrift  ist  stark  retonchirt:  v.  2  erkeant  Letzterer  ein  A 
am  Ende  nnd  so  lese  ich  Poilia  Ciana,  nicht  Cinnal;iia,  wie 
Steiner  1418,  oder  Licinnius,  wie  Janssen.  Wiewohl  hier 
ein  Veteran  begraben  liegt,  sehe  ich  doch  das  Denkmal  als 
einen  Beweis  eines  Aufenthalts  4€V  Legion  an  diesem  Orte 
an,  weil  in  der  Nahe  auch  viele  Stempel  derselben  gefanden 
wurden. 

Die  fibrigen  Grabsteine  mis  varscbiedenen  Orien  sind 
nicht  mehr  vorhanden.    Xanten : 

L  *  ANTONIVS  '   L  *   P  I  PAB  -  QVAD  RATOR  || 
QVIBVS  -  ET  U  ARMILLI«  AP  •  T  -  DCAESARK  *  BIS  || 
LEO  •  XX.    flüpsch  S.  94.  89;  ^t  ||.  1294.    Ip  v.  2  liegt 
offenbar  ein  Peblcr,  wie  oft  hpi  Büpscb,  der  bis  jetzt  d/er 
cinsige  ist ,  welcher  die  Inschrift  geselyi ;  Bteiner  Ueat  ^ni 


88  Ueber  die  Legionen  in  Germama  inferior 

jonatas  TORquibm,  was  weniger  gefftlU;  ich  möchte  rer- 
notben:  qui  erat  torqoibos,  so  dass  stand  QV'ERÄ  TOR; 
y.  4:  Steiner:  a  domino  imperatore  Caesare;  ich  erklare:  a 
dive  (domino)  Tiberio  Caesare  bis  donatus,  welches  letzte 
Wort  am  Ende  yon  y.  5  fehTt,  wie  v.  6  am  Anfang  Miles. 
Zu  Nenss  oder  vielmehr  Grimmlinghausen  gefunden  1591 : 
M  •  SVLPICIVS  0  P  •  P  •  PAB  •  PAT  |  MIL  •  LEG  • 
XX  II  ANNO  XXXVII  II  STIP  XVII  R  H  *  S  •  EST.  Gmt 
962,  9;  Piedler,  thflring.  Ven  I.  S.  11;  St  IL  1256.  Da 
die  Edit.  pr.  v.  2  T  d.  b.  T  hat,  so  ist  wohl  Patavinm  gemeint, 
das  zur  tribns  Pabia  gehört ;  Steiner  denkt  an  das  cognomen 
Pacatus. 

In  Köln  gefunden  1832: 

C  DECCIVS  L  P  PAPitt A  TICINI  t|  MILES  LEG  XX 
PEQVARIVS  R  ANNORVM  *  XXXV  STIPENDIO  ||  RVM  XVI 
IIIC  -  S  *  EST.  So  HOpscb  12,  37  nach  Gelenius;  anders 
theilt  Steiner  1099  ab  mit  unbedeutenden  Varianten.  V.  2 
'  corrigirt  St.  specularius,  was  nicht  nothwendig  sein  wird,  da 
auch  pequarius  »  pecuarius  (wie  pequnia  Or.  745)  einen  Sinn 
zu  geben  scheint. 

Ziegel  mit  dem  Stempel  der  Legion  werden  angefflhrt  ans 
Bonn  im  Museum,  Overb.  Ratal.  177  (wo  aber  der  Stem* 
pel  nicht  verzeichnet  ist).   Aus 

Reck :  L  XX  V  V  Janssen  in  den  Bonner  Jahrb.  VII.  S.  61. 
Der  Stempel  in  Rottenburg  L  XX  Steiner  II.  1653  wird  der 
XXII  gehören,  welcher  auch  Momrosen  ein  Pragment  in  Lau- 
sanne (inscr.  Helvet.  132)  zuschreibt;  der  Stein  in  Genf  (a. 
a.  0.  77)  ist  kein  Beweis  eines  Aufenthalts  der  Legion. 

Legio  XXI  rapax. 

Ueber  diese  Legion  kann  ich  hier  um  so  kürzer  sein, 

-  da  sie  fast  allein   von    den  Legionen    des   Niederrheins   in 

neuerer  Zeit   eine  ausführlichere   Behandlung  gefunden  bat. 

Nachdem  nämlich  Urlichs  in  diesen  Jabrb.  IX.  S.  136  ff.  die 


und  deren  Denkmäler  dasdbiL  89 

*  *  ■ 

GescMclite  derselben  kurz  gesammelt,  und  ich  in  meinem 
Programm  dieselbe  als  eine  der  oberrlieinisclien  Legionen 
mitbehandelt ,  widmete  ilir  Meyer  in  Züricli  eine  eigene  Mo-^ 
nographie :  Geschiclite  der  XL  u.  XXI.  legio  (Mlttbeilnng  der 
antiqnariscfien  Gesellschaft  inZflricIi  ISfiS),  welche  Abhandlmg 
ich  einer  kurzen  Betrachtung  in  diesen  Jahrb.  XXII.  S.  109  IT« 
unterzog.  Indem  wir  hierauf  verweisen,  mfissen  wir  doch 
der  Vollständigkeit  wegen  hier  das  Nöthige  wiederholen. 

Die  leg.  XXI,  welche  bei  Cäsar  (b.  Alex.  58)  vorkommt, 
scheint  wahrend  der  Bürgerkriege,  oder  da  Augustus  das 
Militärwesen  ordnete,  eingegangen  zu  sein.  Als  Letzterer 
nach  der  Schlacht  im  Teutoburger  Walde  9.  p.  Ch.  neue 
Heere  aushob,  bildete  er  aus  dem  niedern  Volke  in  Rom  die 
leg.  XXI,  und  schickte  sie  nach  Unter -Germanien,  wo  sie 
fünf  Jahre  darauf  beim  Tode  August's  die  Hauptursache  der 
Empörung  war;  nur  mit  Mühe  brachte  sie  Germanicns  z«r 
Ordnung  zurfick.  Sie  nahm  an  dessen  Feldzfigen  Theii  (Tac 
ann.  I.  6i;  II.  16)  und  verblieb  dann  am  Unterrhein.  Im 
Jahre  70  finden  wir  sie  am  Obprrhein,  und  jetzt  entsteht  die 
Frage,  wann  verliess  sie  Germania  inferior?  Die  Ansicht 
der  Gelehrten  hierüber  ist  verschieden,  da  die  Frage  nicht 
leicht  bis  zur  Gewissheit  entschieden  werden  kann.  Meyer 
und  Urlichs  glauben,  dass,  als  wegen  der  Eroberung  Britan« 
niens  manche  Dislokationen  der  rheinischen  Legionen  um  das 
Jahr  43  stattfanden,  damals  die  XXI.  des  Niederrheins  mit 
der  XVI.  des  Oberrheins  ihr  Quartier  (Xanten ,  Mainz,  Win- 
disch)  vertauscht  habe.  Da  aber  von  der  XVI.  Legion  am 
Unterrhein  äusserst  wenig  Denkmäler  sich  erhalten  haben, 
glauben  wir  nicht,  dass  dieselbe  sich  dort  27  Jahre  ^^  sie 
verliess  Germanien  nach  dem  Jahr  70  —  sondern  nur  eine 
kurze  Zeit  aufgehalten  hat;  wir  meinen  also,  die  beiden  Le- 
gionen  hätten  erst  nach  dem  Jahre  60  aus  uns  unbekannten 
Ursachen  ihre  Quartiere  gewechselt;  jedoch  kam  sie  statt 
nach  Mainz,  wo  die  XVL  gelegen  zu  haben  scheint,  nach 


IfMmsu^,  -^  wir  .#  Ik»  4en  OninVw  web  Ne^>  X^il 
Wlreffe^  Da  ikirp  fireUf^re  fic^cbicbte  «icla  bierber,  wiideiia 
nach  Ober^Gcarm^amgcfi^^ct,  J^e^rl^ea  «rix  nur,  i^nfi^  4» 
aie  nnote  4«m  if.  71  b^  ^n  SehriCti^ellerji  jucbt  m€»Ur  er- 
wihiit  miiiy  4i^  Aoficbten  Aller  dJiB  SQeii  ihreg  IlnUprgMg« 
ekeafall^i^iiwQcMi;  wa^«cbeiiilkb  i«t  sie  jene  L^itn^  nwjcjbe 
ml  ihfiW  h^fVtm  m  i(«»pfe  ijeg/en  d^  Sampaten  zu  Grpm^e 
ging  etwa  im  das  J.  80  OSuat.  Dom.  j6;  Eulrop,  VII.  U). 

9ie  iL^giQn  hatte  4^  P^viam^n  rapav,  d.  li.  oieht  die 
raiiberiachie ,  S9«4ef9  4ie  rewende,  die  Alles  mü  unwider« 
ftflbliciker  Kraft .  mit  sich  fortreisst  i  wie  denn  TaciA.  Onttß 
IL  43),  wo  er  sie  lauerst  mU  4ieseai  Beiwort  benenn^  sie  aiu 
gif ieb  Totere  g)<iria  wig^is  bfrisst :  sie  wjrd  also  die»  Ebr^»« 
wori  in  ien  ILriegeo  des  Germanicus  erbalten  haben,  wie  sis 
4ci9n  in  J.  70  den  Kern  (robur)  der  oborrheinischeo  Timy^ 
fco  bildete. 

JH^  InscbrifteQi  weiche  am  Niederrheia  v#a  der  leg.  XXI 
ttbrig  sind,  flaagea  von  ajnem  langern  Aufenthalt  derselben; 
aia  haben  keine  Jahresiiablj  fallen  aber  alle  in  die  Zeit  ihres 
AvCenUialta  zwischen  9  und  60  p.  Ch. ;  es  f iqd  arae,  dpfii 
latcrculi« 

Der  araie  sind  nur  drei  befcaovkt : 

aus  Brotd ,  nun  im  Museum  von  Bonn : 

HERCVLI  SAXA  ||  NO  L  UCINIVS  ||  FESTV  3L£G 
XXI I .  APST  nihlTKM  I  LBG  EIVSDEM  ||  V  *  S '  L.  Oyeirb. 
a.  a.  0.  N.  QO;  Meyer  a.  a.  0.  8* 

In  der  StiftsiUrche  in  Bonn  schon  vor  einigen  Jabrbun- 
derteih  B^eaMMt  von  da  nach  filanl^enheUn  gebracht  ui^ 
Terloren : 

h '  CORVBUVS  I  VBBANVS  NfLES  H  LEO  XXI  B4^ 
Ij  MBRCVRIO  II V  -  8  -  JU '  M.  Gtul  5jl,  $;  Meyer  ^ß. 

Zu  Andemacb,  wie  ^  scheiot,  im  Anfange  dieaes  fß)^" 
imderts  gefunden,  und  jietzt  im  QrossherzogL  Mfi^PIP  P 
IHurmstadt  aufgeataUi^: 


ffltd  dffr^fiß  Oenbßäller  4fi9äfk$U     "  §i 


J  •  0  •  M  •  SAßih  •  PAPIVS  POB U TVWATV/S O Jl 
JLE6  XXIIIAP  (I  ET  VEXILLAai  li  LPG  EIVS^GW-  iUp9pli 
L  S«  13;  Waltker,  Sammlungen  im  Grossb.  BIus»^ttf  S.99i 
Meyer  16. 

Der  cippi  aind  ?ier  bekannt* 

In  Bona  1845  gefanden  (ob  er  im  dortifea  l^^iiseam  iat^ 
wie  St  II.  10^1  angibt,  bezweifle  icb,  da  ieb  ib^.in  Ov^rbeisfc'p 
Katalog  nicht  finda): 

C  •  ATiUVS  •  (je  •  F 11  CAMIL*  •  A^G  •  ML  j)  LEG  JÖcH 

BAP  '  AN  •  II  XL  Sb  •  IX  H  •  EX  •  T  •  P  •  C.  ürlichs 
Jabrb.  IX.  S.  133;  Meyer  9.  Die  Insdirift  ist  klar,  nur  \ß 
V,  1  löst  ürlichsO  und  iiach  ihm  Steinor  d^  «gliHa  ^  avf 
in  Quintua  Cai  ülius,  wahrend  Meyer  einfack  Q '  oder  C '  F 
erklärt;  wir  lesen  Quioto  filins,  so  dass  Atiliua  kein  cognomen 
hat;  er  war  aus  Augusta  Vagiennorum  CVico)  in  Ligorien, 

Zfi  Köln,  im  Museum  daselbst: 

B.  .  AN!  •  V  .  .  ECVN||DOM  '  VEBCELÜ 

.  ,  IG  •  ET  VETBB  •  LEG  ||  XXI  RAP  •  B  /  E  '  P  *  C 


Scbannat  I,  p*  543  c.  fig« ;  Meyer  7.  In  v.  1  fehlt  praenomen, 
nomen  und  patris  praenomen  v.  2  heisst  Aniensis,  Verecuodoa 
wie  schon  Grotefend,  Alterth.  Z«  1836  S.  942  und  auch  St.  IL 
159r  nnd  Meyer  annehmen,  dagegen  Zell  1009  folgte  Lersch 
1.31,  der  ohne  Lücke  oben  AniusBegulus  las,  spater  aber  U. 
72  (Anm.)  Grotefend  folgte.  Vercellae  (Vercelli)  in  Gall. 
transpadana  gehörte  zur  trib.  Aniensis;  der  Soldat  war  früher 


1)  Wenn  in  den  Jahrb.  a.  a.  0.  aagegeben  wird,  dass  selbst  das 
nomen  Quinctius  einfach  mit  Q  bezeichnet  werde,  so  scheint  mir 
wenigstens  die  dort  angeführte  Stelle  Ornt.  692^  8  es  nicht  zu 
beweisen,  wo  es  belsst  JM  -  Q  •  AV1TVS  D.  0  •  F  etc. :  M  und 
Q  sind  praenomina,  wie  auch  der  Tater  zwei  praen<ymlna  D.  ond 
a  katte« 


0t  Ueber  dk  Legionen  in  Oemuttda  inferior 

Bigntfer  und  starb  als  Veteran.  Das  Monogramm  beisst  ossa 
bic  Sita  sunt,  indem  das  S  doppelt  zu  nehmen  ist;  Meyer 
fibergeht  es. 

Nur  diese  fünf  Steine  in  Germ.  inf.  haben  den  Beinamen 
der  Legio  rapax,  scheinen  also    etwas  spttter  als  die  flbri- 
gen,  wo  er  fehlt,  xu  fallen ;  was  auch  schon  daraus  hervor- 
gehen mag,  weil  sie  weiter  rheinanfw&rts  gefunden  wurden, 
indem  ssu  allererst  die  Legion  in  Xanten  stand,  wo  auch  der 
Beinamen  fehlt:  nämlich 

Zu  Xanten  1826   gefunden^  in  floubens  Antiquarium: 
L  •  A  ......  H  PILIVS  B  .  .  .  .  II  L  •  VETTIVS 

L  ^  P  *  VOL  II  REGINVS  *  AQVILIF  •  P  LEG  *  XXI  *  NE- 
POTISVÖ II  PRO  •  PIETATE  •  SVA  HP*  C   Rück- 

Seite  A  *  Houben ,  Denkmäler  von  Gast  Vet.  S.  65  c.  fig. ; 
Meyer  5.  Ob  oben  Etwas  fehlt,  ist  nicht  klar;  nur  St,  lldS 
hat  eine  Lflcke  an  der  Inschrift  bezeichnet.  Die  Erklarer 
nehmen  hier  zwei  Grossväter  an,  die  ihrem  Enkel  den  Stein 
setzten;  ich  lese  ganz  einfach;  Lucius  A(ttilius?  Lucli?)  filius 
hie  Situs  est ;  Lucius  Vettins  u.  s.  w.  Da  der  Vater  gestor- 
ben oder  abwesend  war,  setzte  der  Grossvater  dem  Enkel 
den  Stein. 

ibid.  1750  gefunden  (oder  vielmehr  bei  dem  nahen 
Birten)  und  im  Kreuzgange  der  Domkirche  zu  Xanten  ein- 
gemauert : 

POLLIA  •  CRES II CENS  •  FAND  I|  FORTVNAB 

II  VETER  *  EX  LEG  *  XXI  ||H  FC  Fiedler,  Denk- 
mäler von  Xanten  S.  139  c.  fig. ;  Meyer  6.  Fanum  Fortu- 
;iae  (Fano)  in  Umbrien  gehört  der  trib.  Pollia  an ;  v.  4  ist 
H  -  S '  E  ausgelassen,  daher  haben  Manche  früher  den  Grab- 
stein fflr  eine  ara  gehalten  ;  vgl.  Lersch  III.  101  und  Stei- 
ner 1288. 

Laterculi ,  die  ältesten  werden  den  Beinamen  i:apax 
nicht  habjen ,  also  namentlich  in  Xanten ,  wie  wir  es '  auch 
finden ;  die  Steine,  welche  früher  in  Cleve  waren ,  und  nun 


und  deren  Denkmäler  daselbiL        \  93t 

verloren  scheinen,  seilen  von  Xanten  sein:  sie  zeigten  nur 
die  Buchstaben 

LEG  XXL 

Btipsch  I,  S.  36 ;  Meyer  19.  Ob  noch  später  in  Xanten  sdlche 
gefunden  wurden ,  uud  ob  solche  im  Museum  von  Houben 
sindy  folgt  nicht  nothwendig  aus  dessen  Denkmälern  S.  M^ 
wo  tibrigens  auch  das  Beiwort  fehlt. 

Wenn  Wagener,  Handbuch  der  Alterthümer  S.  187  be- 
merkt, dass  am  Schlossberge  zu  Cleve  Ziegel  mit  leg.  XXXI 
gefunden  wurden,  so  ist  sicher  dort  XXI  zu  lesen.  Sonst 
baben  die  laterculi  das  Beiwort. 

Aus  Calcar,  in  dem  Museum  von  Utrecht: 

LEO  XX  PR,  d.  i.  nach  Grolefends  Emendation  LEO 
XXI  *  R  (Steiner  1337  will  P  =  prima  nehmen).  Wenn  nicht 
die  Inschrift  vom  sehr  sorgfältigen  Janssen  (Jahrb.  IX.  S.38) 
herrühre ;  sie  erregte  mir  einigen  Verdacht,  auch  weil  so  weit 
unten  am  Rhein  die  legio  immer  ohne  Epithet.  vorkommt, 
oder  ich  dächte  an  eine  andere  Legion. 

Zu  Bonn  im  Museum,  in  vielen  Exemplaren:  »die Buch- 
staben bald  vertieft  eingedrückt,  bald  innerhalb  der  vertieften 
Fläche  erhaben,  bald  in  grader  Zeile,  bald  in  einem  Kreise 
nmlaufend**.  Overbeck,  Katalog  des  Bonner  Mus.  S.  86.  Eb 
ist  schade,  dass  diese  verschiedenen  Formen  u.  s.  w.  noch 
nicht  näher  bekannt  sind ;  folgende  sind  bisher  veröffentlicht : 

LEG  XXI  RAP.  Dorow  I.  S.  36 ;  Meyer  19. 

LEG  XXI  RP.  ibid. 

L  *  XXI  •  HP.    Abbildung  bei  Meyer  Taf.  IL 

.  .  CXX  *  RP,  d.  i.  RAP.  Lersch,  CentraUMvs.  IL  6S. 

Die  Denkmäler  in  Ober-Germanien,  wo  namentlich  die 
laterculi  weithin  verbreitet  sind ,  siehe  bei  Meyer,  S.  128  tt. 
nni  ISO  t 


^  Ueber  A>  Legionen  in  QermarAa  inferior 

Die  vfer  Legionen  I.  Y.  XX  und  XXl  ^)  blieben  also 
nach  unserer  Darstellung  nur  bis  zum  Jahre  4S  in  Kieder- 
germanien ;  als  damals  Ät  XX  nach  England  zog,  rückte 
He  Leg.  XV  ein. 

Legio  XV  primigenia. 

Von  ihr  ist  nur  sehr  wenig  bekannt:  es  scheint,  dass 
sie  wie  die  XXII  primigenia  vom  Kaiser  Claudius  errichtet 
wurde,  als  wegen  der  Eroberungen  in  England  die  Streit» 
kräfte  vermehrt  werden  mussten.  Sie  kam  damals  nach 
Nieder- Germanien.  Im  Jahre  70  erklärte  sie  sich  für  Vi- 
tellius  und  ein  Theil  von  ihr  begleitete  ihn  nach  Italien,  wo 
es  ihr  ähnlich  ging  wie  der  Legio  V  Mac  Auch  in  Ger- 
manien hatte  sie  beim  Aufstand  des  Civilis  gleiches  Schick- 
sal mit  derselben ;  doch  scheint  sie  nicht,  wie  Borghesi  meint, 
damals  untergegangen  zu  sein ,  sondern  sie  bestand  noch  in 
ihrem  alten  Quartier  bis  auf  Trajan,  welcher  die  beiden  Le- 
giones  XV  primigenia  und  ApolUnaris,  welche  letztere  bald 
in  Pannonien,  bald  in  Syrien  stand,  zu  einer  wieder  vereinigt 
zu  haben  scheint ,  worauf  die  Legio  XXX  Clpia  in  Nieder - 
Germanien  einzog. 

Die  Legion  scheint  in  Bonn  längere  Zelt  gestanden  zu 
haben,  da  sich  hier  im  Jahre  1755  zwei  Grabsteine  vorfan- 
den, die  noch  im  Museum  sind: 

Q  •  PglEVS  •  QP  •  (§m  II  SECVNDVS  •  DOM  ||  MEDiO 
BflLES  •  LEG  II XV  «MM  •  ANN  XXV  B  STIP  •  V  •  tf  •  EX  • 
T  *  F  •  C.  Vgl.  die  Abbildung  bei  Dorow  Taf.  XX  und  die 
Beschreibung  bei  Lersch-  Centt.  Ntis.  IL  41'.'  Malland  gehörte 
zur  trib.  Onfentina ;  hier  fehlt  wie  manchtÜal  das  V«.  . 

L  *  PIPERACIVS  D  L  •  F  •  STELL  *  OPTA  V  TVS 
DOMO  TA  a  VEINVS  •  MIL  y  LEG  XV  PBIM I  ANN,  XXII 
STIP  IVDH  '  EX  T  F  C.    Abbildung  bei  Simon ;T^»  IV ;. 


1)  Eine  flchdne  Inschrift  eines  Triboni  TexUlariornm  dieser  vier 
Legionen  siehe  Hur.  7M),  9 :  sie  fSUlt  in  jene  Zeit 


Ah(f  deren'  Detiktnätilr  ckMibst  HS 

Sfdn.  K.  1017.  Turin  geh(rr(e  znt  tiA.  Sttfll^titia.  Jefzt^  ist 
di^i*  grb^^eire  Thdf  dcfi'  Idscbrift  irfcM  nrehr  fester;  vgf. 
OTvetbcfiik,  RataK  8^;  vgt  jets^f  Heuzeri  inser.  lat  Kt.  (t6f 8  sql 
Latei'cufi  sirtd'  bis  jetsfft  an  vielen  Orfen  gefäiidtit  wor« 
deto,  alle  ohne  <fen  Betnamen  mit  denselben  Buchstaben : 

LEG  XV 

1)  in  Reck,  nun  in  der  Sammlung  des  H.  Guyot  zu  Nym- 
wegeiiy  Janssen  in  diesen  Jahrb.  VIl.  61. 

2)  in  Cleve;  Rlus.  von  Hüpsch,  I.  p.  36;  am  ScKlossberg 
gefunden  nach  Wagener  a.  a.  0*  S.  187. 

3)  in  Xanten;  Nachfichten  a.  a.  Ol  S.  81;  HouB.  Antiq. 
S.  66  liat  die  Bezeichnung  L  *  XV,  e^  wird  aber  LEG 
XV  fieissen  sollen ,  wie  aus  FiedTef,  f6m.  Deukm.  in 
Xanten  S*.  184*  hervorgeht ,  und  wie  auch  amf  Tafel 
XLV  steht.  Wenn  bei  einigen  am  Edde  eiii  BVuch  i^t, 
möchte  ich  sie  doch  nicht  der  leg.  XVI  vindiciren. 

4)  in  Crefeld  und  jetzt  in  der  Bfirgetächule'  in  Aachen*; 
LerscH  Cenlr.  IH^ds.  IIT.  8i: 

5)  in  M^ölb  im  nfu^euiii.    Lefsch  a.  a.  0.  I.  6iy. 

6)  in  Eohtk  ühd  itai  Aniäeiltii  daselbst;  Letsch  a.  a.0. 11,62; 
Dorow  F.  36 ;  Overbeclc,  Katalog,  fohrt  keiden  an. 

Die  Ziegel  in  Neuss^  worauf  nach  LEG  XV  ein  Biruch 
ifft,  werden  zur  XVI  legio  g'elioren';  briefl;  Mfittteil;  des  A 
thr.  Kein  in  Crefeltf. 


Die  Legio  L  V.  XV  und  XXI  lagen  also  vom  Jahre  43 
bi&  63  in.Nieder-Gennanien,  um  die  letztere  Zeit  vertausch- 
ten ihre. Quartiere  die  XXI  und  XVI. 

Legid  XVL 

Bei  AV^st's'  Tod  stantf  die  legio  XVV,  deren'  kavm  vt»r- 
Net'gMkdit  wird;  in'tfehnahiasuperidt*  ilnä  ^dieiitiil  Maines 
ihr  QuaMdr  gMüiftf  m^OM;  iMktb  Hieif'^ai'  MTp^'  dersel- 
i^eh  bU^itat  äUir(Vgl/iiehne'!lÖ8«.  Z^  L 


98  üeber  die  Legionen  in  Germania  inferior 

39;  einer  io  Worms  Lehne  208).  Im  Jahre  70  finden  nir 
sie  in  Unter-Germanien,  und  weil  hier  nur  sehr  wenige  Denk- 
mäler von  ihr  sind,  nehmen  wir,  wie  schon  gesagt,  an,  dass 
sie  etwa  um  das  Jahr  63  mit  der  legioXX  die  Station  ver* 
tausclit  habe.  Bei  dem  Aufstand  damals  zog  ein  Tbeil  der 
Legion,  wie  schon  von  andern  erzählt  ist,  mit  nach  Italien, 
wo  er  nach  der  Niederlage  bei  Cremona  aufgelöst  wurde. 
Der  andere  Theil  lag  in  Neuss  (Tac.  bist.  IV.  26) ;  da  er  aber 
an  der  Empörung  der  Bataver  eine  Zeit  lang  Tbeil  nahm, 
so  ist  sie,  wie  es  scheint,  von  Vespasian  ganz  aufgehoben 
worden,  oder  vielmehr  die  legio  XVI  führt  von  jetzt  an  den 
Beinamen  Flavia,  was  eine  Umbildung  oder  gänzliche  Er- 
neuerung durch  einen  der  Flavischen  Kaiser,  wir  nehmen 
Vespasian  an,  andeutet;  sie  scheint  damals  nach  Syrien  ge- 
kommen zu  sein,  wo  sie  wenigstens  Cassius  (LV.  24  vergl. 
Grotefend  Alter th. Z.  1840.  S.661)  anführt;  nach  Deutschland 
kehrte  sie  nicht  wieder  zurück. 

Die  Legion  scheint  ursprünglich  keinen  Beinamen   ge- 
habt zu  haben ;    wenigstens  führen    die  Steine  am  Rheine 

* 

keinen  (Gallica  beisst  sie  einmal  bei  Kellermann»  Vigil.  301, 
welche  Inschrift  in  die  frühere  Zeit,  wo  sie  in  Germanien  war, 
iallen  wird). 

Wie  schon  bemerkt,  gibt  es  nur  wenige  Denkmäler  die- 
ser Legion  in  Nieder-Germanien ;  eine  ara,  ein  cippus  und 
ein  Paar  laterculi. 

Die  ara  wurde  1846  in  Brühl  gefunden  und  befindet 
sich  im  Besitz  des  Hrn.  Dr.  Marquard  daselbst : 

I  •  0  •  M  II  ET  SAXSANO  II  L  •  IVLIVS  -  CLASSI II 
.  VS  .  .  .  LEG  XVI  II  ET  *  VEXILLARl.   Vgl.  Urlicbs  in 
diesen  Jahrb.  X.  S.107;  St.  IL  1196;  Henzen  a.a.  0.  6657. 
_  V»  9  supplire  Herculi,  denn  dieser  führte  den  Beinamen  Saxanus. 

Der  cippus  wurde  1501  in  Grimmlingbauseu  bei  Neuss 
4;efundeo  und  steht  jetzt  im  Brumirahause  zu  Cleve; 
.i  ..^:  CQimKUV.i  C/  F  •  PAB  •  LONGINJI VS  •  HB- 


und  deren  Denkmäler  da$elb$L  97 

RACLA  E II  LEG  XVI  STIP  XX  I  VIXIT  AN  •  L  •  g  U  • 

S  -  E.  Vgl.  Schneider  in  diesen  Jahrb.  VIL  S.  77 ;  Steiner 
II.  1254.  Nach  Grotefend,  Alterth.  Z.  1836  S.  931  gehört 
Heraclea  in  Lucania  (j.  Policoro)  sur  trib.  Fabia. 

Die  laterculi  haben  den  einfachen  Stempel 

LEG  -  XVL 
Bekannt  sind  solche  bis  jetxt  ans 

Neuss;  Lerscb,  Centr.  Mus.  HL  190;   Fiedler,  römische 
Denkmäler  aus  Xanten  S.  185;  und  oben  bei  leg^.  XV. 

Voorburg  b.  Leiden;  Janssen,  Mus.  p.  125;  Stein.  IL  1478. 


Hiermit  haben  wir  die  Geschichte  der  Legionen  des  Nie- 
derrheins  bis  zum  Regierupgsantritt  des  Kaisers  Vespasian 
fortgeführt;  keine  andere  Legion  lag  während  dieser  Zeit 
daselbst,  wie  denn  keine  Inschrift,  worauf  einer  Legion  Er- 
wähnung geschieht,  in  jene  frtihere  Zeit  gehört.  Die  folgenden 
Jahrhunderte ,  worin  weniger  Stationswechsel  stattgefunden 
80  haben  scheint,  werden  wir  in  einer  Fortsetzung  besprechen. 

Mainz,  Dec.  1856. 

Mlein. 


10.    Kimtfdff  ?lltettl)umtr|  im  S^t(0mbeH(  kro  tUftim  orfuiAm. 

(Dazu  die  AbUIdungeD  auf  Taf.  T;  II;  III  und  IV}. 

Weon  auch  der  Fund,  über  welchen  ich  in  den  folgen- 
den Blättern  einen  genauem  Bericht  zu  erstatten  fibemom- 
mrn  habe^  in  Beziehung  auf  4i^  z^  T^gf  geforderten  Gegen- 
stände gerade  kfiu  gll^pasender  genaupjt  werden  kamiy  so 
fiflOchte  er  dach  duipcb  ^ie  F^^d^tatte  SjfUist  «9  wif  durch  die 
t>^i  4€r  Aitfftudi|og  «f]^\ir^ltfq4eqt  Dnu^f^nde  die  AuSmßAstm^ 
If^it  der  AlterthwasCrf w^a,  i^  hphfiiB  Gf s^d«  verdifiifa.  Seil 
4evi  Jahre  %85&  ha^  ijie  ^ tl^d^si^  Vev\va)tu«g  van  Brnrnm  de» 
Bau  eiaea  RheiAwerftes  toi|  c^  70^  Fusa  Breite  längs  der  den 
Strom  zugekehrten  Seite,  von  dem  Rheinecfc  an  bis  zur  un- 
teren Fährgasse,  in  Angriff  genommen,  wobei  man  sich  zur 
Gewinniug  des  nOthigen  Kieses  der  Baggergeräthe  bediente. 
Da  das  verflossene  Jahr  wegen  des  lange  anhaltenden  ge- 
ringen Wasserstandes  für  diese  Arbeiten  besonders  günstig 
war,  so  gelang  es,  trotz  mancherlei  Hindernissen,  mit  4  Bag- 
germaschineu ,  welche  täglich  durchschnittlich  d5  Schachtru- 
then Kies  liefern,  das  Werk  so  weit  zu  f&rdern,  dass  gegen- 
wärtig schon  drei  Fünftel  der  ganzen  Quantität  Kies  ange- 
schüttet sind,  und  nach  dem  Verwaltungs-Berichte  des  Hm« 
Bürgermeisters  Kaufmann  v.  28«  Nov.  1856,  das  noch  Feh- 
lende in  5  Monaten  beschafft  werden  kann. 

Das  Strombett  des  Rheins,  welches,  bei  Bonn  IddO  rh.  F. 
breit  istOy  hat  in  der  ganzen  Länge  der  Werftanlage  einen 


1}  Hundesbagen^  die  Stadt  und  Universiest  Bobd,  S.  14. 


Rdmische  Alterthüvker,  im  SIrombeiie  d,  Rheins  gefunden^  M 

tto^dcheii  Boden,  welcher  bauptsäGMich  von  einer  dnrcblau- 
fenden  Kiesbtnk  von  beträehtlicher  Mächtigkeit  hervorgebmdit 
wird.  Stellenweise  ist  der  Boden  weich  und  schlammig,  ent* 
halt  sehr  viel  Wasser  nnd  bleibt  desshalb  schwer  im  Eimer. 
An  anderen  Stellen  dagegen  stecken  schwere  Basaltsteine  iln 
Kiese,  welche  das  Baggern  nicht  wenig  ersehweren.  Ein  an* 
derea  Hinderoiss  ehdlii^h ,  welches  nicht  von  der  Natur  her- 
rahrt,  bilden  Beste  von  runden  Bichenpfahlen,  welche  am 
dnieni  Ende  Mit  eisernen,  durch  Schrauben  festgeklammer- 
ten  Sebuhen  versehen  und  meist  4—5'  tief  in  den  Grund 
oingefammt  sind.  Sie  stehen  etwa  20^  vom  Ufer  des  neuen 
Werftes  entfernt,  dem  Strom  entlang,  im  Zickzack,  und  2war 
in  ungleicbeif  Abslanden  von  4  -SO'.  Etwa  M  Stfick  dieser 
an  der  Oberilttcbe  «um  Theit  Vertnoderten,  runden  Pfahlstflmpfe 
von  8  Z.  bis  1  P.  D.  wurden  im  vorigen  Jahre  mit  grosser 
Milbe  und  nicht  ohne  Beschädigung  der  Maschinen  ausgeho- 
ben. Zu  Anfang  dieses  Jahres  wurde  dies^  Arbeit  bei  dem 
ausserordentlich  niedrigen  Wasserstande  des  Rheins  mit  Er- 
folg fortgesetzt ,  wodurch  aufs  Neue  12—16  solcher  Pfahl- 
reste au  Tage  gefördert  wurden.  Der  grUsste  hat  im  Durch- 
messer 1  F.  und  ist  12  F.  lang;  das  mit  Eisen  beschlagene 
Ende  ist  gaiifl  mit  Kies  und  Rollsteinen  tu  einem  €onglome* 
rate  verwachsen.  Bas  Hola  an  diesen  Pnhlen  ist  fast  durch« 
weg  schwarz,  und  wkhrend  es  im  Strome  hart  ist,  erweicht 
es  au  der  aünosphftrischen  Ltfft^  so  daijl  sieb  eiuifelne  Fasern 
leicht  ablnsen^  Vf^rbramit  gfdkt  es,  dem  Torfe  gleich,  ein 
langsam  verkohlendes  Feuer. 

In  diesem  hhAtr  selbst  den  Schiffelii  kau«  bekannten 
Pfakiwerke  könnten  diejenigen  Alterthumsforscher,  Welche 
Bonn  als  den  Ort  ansehen,  wo  Julius  Cäsar,  um  die  Srgam- 
brer  zn  «fichtigeu,  die  erste  Brücke  Ober  den  Rhetn  schlug,. 
Ueberreste  dieses  Römerbaos  au  findeir  leicht  versucht  wer- 
den. Jedoch  sdieint  es  mir  nkisslich,  auf  so  Schwache  un4 
morsch«  Crundlagen  dne  überhaupt  noch  liebr  iä  Frage  g€'^ 


100  Ramische  Allerihümer^ 

stellte Begebeuheit  stQtaea  zu  wollen»  Wissen  mir  ilocb«  wie 
bereiis  seit  dem  Ende  des  13.  Jahrb.  der  fibein  durcb  den 
Eigennutz  der  anwobnenden  welüicben  und  geistlicben  Für- 
sten mit  Zöllen  belegt  und  zu  dem  Zwecke  da,  wo  sieb,  wie 
zu  Bonn,  Zollstiltten  befanden»  gesperrt  wurde;  einer  solcben 
Sperrung  konnte  aucb  unser  Pfablwerk  seinen  Ursprung 
verdanken.  Indessen  ist  es  nicht  einmal  nöthig,  so  weit  in 
die  Vorzeit  hinaufzusteigen^  um  eine  ausreichende  Erklärung 
seiner  Entstehung  aufzufinden.  Auf  einem  Situationsplane  der 
Stadt  und  Veste  Bonn  vom  J.  1702,  von  dem  eine  neu  ge- 
fertigte Copie  auf  dem  hiesigen  Rathhause  aufgehftngt  ist, 
erblickt  man  in  der  Nahe  des  alten,  von  dem  jetzigen,  wei- 
ter oben  liegenden  Tbore  etwa  100^  entfernten  Rheintbore, 
unweit  des  Ufers,  im  Strome  eine  Verzäunung  oder  Verpfith- 
lung  angedeutet,  welche  wahrscheinlich  den  Zweck  hatte,  in 
Kriegszeiten  die  wichtigste  Pforte  der  Stadt  vor  einer  pltttz« 
liehen  Landung  und  Ueberrumpelung  von  Seiten  des  Feindos 
zu  schützen. 

Bei  dem  Ausschütten  des  Kieses  stiessen  die  Arbeiter 
zuerst  im  Laufe  des  Sommers  1856,  als  sie  mit  den  Bagger- 
arbeiten im  Strome  bis  zu  der  dem  Metternicherbofe ,  dem 
Bloch'schen  Sommerhause  und  dem  Marx'schen  Garten  ge- 
genüber liegenden,  mit  weichem  Schlamme  bedeckten  Stelle 
gekommen  M'aren,  auf  Gegenstände  des  römischen  Alterthums, 
namentlich  auf  Bronzemüuzen ,  die  wegen  ihres  merkwürdi- 
gen Metallglanzes  in  die  Augen  fallen  mussten,  während  sie 
bis  heran  weiter  oben  von  dieser  Stelle  ausser  mehreren  Ka* 
nonenkugeln,  darunter  eine  sehr  schwere  und  eine  in  der  Mitte 
ganz  durchlöcherte ,  und  Granatstücken ,  die  wahrscheinlich 
von  dem  furchtbaren  Bombardement  der  Stadt  im  Jahre  1703, 
welches  der  berühmte  holländische  General  Coehorn  leitete, 
herrühren,  nichts  von  besonderer  Bedeutung  gefunden  hatten. 
Die  erste  römische  Münze,  welche  mir  zu  Gesicht  kam,  war 
ein  C  Caesar  Aug.  Germanicus.  Pon.  m.  tr.  pot. ,  mit  Vesta 


ün  Sirombeiie  des  Rhems  gefunden.  101 

auf  dem  Revers,  von  vortrefflicher  Erhaltung;  dieselbe  be- 
iludet sich  nebst  3  anderen,  gleich  gut  erhaltenen  Httnzen  im 
Besitze  des  Aufsehers  der  Baggerarbeiten,  Hrn.  Kaufmann 
Lecrenier.  Doch  erst  im  Anfairge  des  September,  als  ich  von 
weiteren  Mttnzfunden  fatfrte,  schenkte  ich  der  Sache  grossere 
Aufmerksamkeit  und  traf  mit  einem  der  tflchtigsten  Bagger- 
arbeiter die  Verabredung,  alles  was  sie  von  Alterthömern 
finden  wOrden,  mir  su  überbringen  und  gegen '  angemessene 
Vergütung  des  Wcrthes  zn  überlassen«  Leider  erfuhr  ich 
jetzt,  dass  bereits  früher  manches  nicht  Uninteressante  von 
Münzen,  Bronzegerathen  und  Terracotten  zum  Vorschein  ge- 
kommen war,  was  die  Arbeiter  unter  sich  vertheilt  und  so- 
fort verkauft  oder  verschleudert  hatten.  Jedoch  sind  die  Ge- 
genstände, welche  von  da  an  aus  dem  Strombett  hervorkamen, 
mit  Ausnahme  der  schönsten  Aiilnzen;  die  ihres  Goldglanzes 
wegen  bald  Liebhaber  fanden  und  zum  Tfaeil  für  hohe 
Preise  verkauft  wurden,  zum  grossen  Theil  in  meinen  Be- 
9itz  gelangt,  und  erscheinen  immerhin  beachtenswerth  genug, 
um  naher  beschrieben  zu  werden. 

Ausser  den  Münzen,  welche  sAmmtlich  von  Bronze  oder 
Kupfer  sind,  begreift  der  Fiind  besonders  mancherlei  kleinere 
Gegenstande  des  hauslichen  und  Kriegslebens 
von  Bronze,  ausserdem  eine  Anzahl  von  Terracotlen, 
ein  Bruchstück  von  Tbon  mit  bildlicher  Darstel- 
lung, eine  Statuette  von  Blei,  eine  weibliche  Fluss- 
gottheit vorstellend,  endlich  eine  wohlerhalt eue  römische 
Schwertklinge. 

A.    Münzen. 

Die  von  mir  theils  erworbenen,  theils  eingesehenen  und 
untersuchten  Münzen  gehören  der  Kaiserzeit  von  Augustus  bis 
Marc  Aurel  an ;  nur  eine  einzige  von  Kleinerz  ist  von  Constantin 
d.  Gr.  Fast  sammtlicbe  Münzen  sind  Mittelerz ;  nur  fünf,  welche 
besonders  hervorgehoben  werden  sollen,  gehören  zum  Grosserz. 


102  Bömkckß  AUerihftmer, 

Vm  Augq^tiia  winden  3  atyenaiiiite TriuBTtnloia»- 
sftn  oder  AlcMieUce»  g^fiind^n;  daiviiter  der  wo  Mioniiei^) 
i|l8  seUep  i^ei;eichpe(«  Monetär  in  Groosers,  nut  dev  liwchrifC 
9^^f  A|igiistU9 :  OB  *  CIVIS  *  SEEVATOS  theib  innerho», 
Iheils  unterhalb  ein^s  l4orbeerkraMC8y  von  clncni  Palnxweii^ 
iimgeben;  aaf  den  Avers  sieht  um  das  S  *  C  der  Name  des 
IVOBzaieisters  [C  QAhL\&  *  C.  Fl  LVPBRCVS  *  lil  VIR- 
A  '  A  *  A  *  F  -  FLt  d.  h.  Caiiu  Gaiivs,  Cai  fliius,  Li^erciis 
triumvir  auri  argeoti  aeriR  feriimdi  flandi*  Die  betden  aade- 
rea  in  Mitteler^  tragen  auf  dem  Avers  das  Bild  des  Augiii- 
sttts  mit  4er  Legende  Caes*  [Avgustns]  tribunic  {»ölest ,  aiif 
depi  Revierse:  C  •  ASINIVS  *  6ALLVS  *  HI  VIR  *  A  *  A  * 
A  -  F*F.  Die  4te  voaBronse  ist  einDIWS  AVOVSTVS* 
PATER,  auf  dem  Rev.  ein  Altar,  darmiter  PROVIDENTIA. 
Von  T  i  b  e  r  i  u  s  2  Bronzemttiuen :  Ti.  Caesar.  AugusH 
f.  imperafor;  Rev.  ein  Altar  mit  ROM  ET  AVG. 

Dero  Caia^s  Catigula  gehfiyren  6  KnpfermOaze»  an, 
meist  mit  G.  Caestiir-  Aug.  Germaiiieim  pon.  m.  tr.  pot,  auf 
dem  Rev.  thront  eine  Vesta,  mit  S  *  C. 

Von  Germanictts,  dem  Sehne  des  Tiberius  1  Ex.  mit 
GermajDicms  Caesar.  Ti.  August,  f.  divi  Aug.  n,  Rev^  C.  Cae* 
sar.  Aug.  Germanicus  pon.  «l  tr.  pot. 

Von  den  Söhnen  des  Germanieos^  Nero  vn4Dpi»siiSy 
3  Ex.  mit  Nero  et  Dnisus  Caesarcs,  Rev.  C  *  Caesar.  Aug. 
Germanicus  pon.  m.  tn  pol. 

Von  Claudius  1  Ex.  mit  Tl.  CLAVDiVS.  CAESAR. 
AVG.  P.  M.  TR.  P.  IMP.;  Rev.  die  schreitende  Pallas,  mit  S.  P. 
Von  Nero  eine  von  Mionnet  a.  a.O.  S. 91  als  ziemlieh 
selten  bezeichnete,  wohlerhalteue  M.  in  Grosserz  (in  meinem 
Besitz):  mit  NERO  *  CLAVD  •  CAESAR  AV6'  GERM  TR. 
P  *  IMP  -  [P  *  P] ,  auf  dem  Rev.  ein  grosser  Triomphboge», 
obeu  eine  Quadri^.  mit  einer  darauf  stehenden  Figur^  wakr«- 


1)  Rmrete  de  mednilTes  Roinaincs  p.  81. 


im  SlrQmbae  cttf  Rh^ffH  gefunden.  1Ö3 


fli'litinlkli  deb  Kaiser  Ner^  helfet  t&r^tiiiiia»i  m  beiden  ^^ 
trn  des  nrittlern  Theils  die  Victoria  mit  anderen  kleinerei^ 
Mldchei,  «Dten  nr  lAnkeu  eiacr  Ifiit  tkbtLi  mä  Laitie  ge- 
M^af ^nefe  mckte  Fifor,  wekbe  nt  den  fHätd  gehalten  wer- 
den ddrf.  Okei'  deib  Eingang  ies  Mbg€aiA  hkhgi  ein  Siegen 
ktaav.  Wohl  mit  Recht  bezieht  «lad  dieses  flildweirk  anf  die 
TriuB^bogeii  umI  Statuea,  welche  iiaek  dUtf  Zeaj^lsse  des 
Taeitits  *>  dem  Nero  ia  r^lg«^  itr  veftf  toAolo  in  Partbieii 
ctfocbteneB  Siege  vmk  dem  linfierwtrflgen  Setfate  decretirt 
nndy  wie  es  schdat,  auf  deti  CäfitoHold  erridifet  wurden. 
Moi^eHi  ^>  führt  von  dieser  Mflnjre  4  ve^scMedeiii  Arerse  und 
aieht  weaiger  ab  6  Variettfteii  des  Reverses  afü;  Auf  dem 
von  ihm  Tab.  IX,  13  abgebildeten  Triumphbogen  fehlt  die  auf 
dem  Viergespanne  stehende  Pigur.  *-  Ausserdem  noch  6—7 
Ex.  meist  init  Imp.  Nero.  Caesar*  Aug.  P.  Max.  it.  p.  p.  p. 
Rev.  die^iegende  Victoria» einen  Schüd  irageard,  mit  S  *  P  *  Q'  R. 

Von  MtajEcft  des  Vespasianvs  minde^tc^ns  8  Ex.»  2 
davon  mit  einem  Altat  und  Providedfliii  aiff  dem  Rev. ;  eine 
besonders  schon  erhaltene  Mttuse  (im  Besitze  ies  Hrn.  Le. 
crenier)  zeigt  auf  der  Röckseite  einen  auffKegenden  Adler, 
weicher  die  Erdkugel  in  den  Klauen  halt. 

Am  zahlreichsten  üstDomitianus  vertreten;  von  ihnt 
sind  wohl  10  Ex.  gefunden  worden ,  darunter  2  atfsitehmenf 
schdne  von  Bronze»  mit:  Imp.  Caes.  DoMtt  Aug.  Cos.  XIH. 
Cons.  Per.  PI  P.»  Rev. :  Fortunae  Augusti,  mit  dem  BHde  der 
Fortuna. 

Von  Titus  1  Ex.  in  Grosserz;  um  den  Hopf  ist  aber 


1}  Tue.  ADD.  XIII.  4.  1.  Ob  h0€C  eonsaiuiaius  ünp^talor  Nero  — 
»laiuaeque  ei  arctss  ei  continui  consulalus  priticipi  —  decemunhtr, 
Ibld:  1.  XV,  18.  Ai  Romäe  tropaea  de  Parthis  arauque  medio 
Capiioüni  montis  sistebaahrt, 

IQ  l^besaiir.  Moreliinn.  T.  IT.  Codimebfiir.  in  Xil.  priori^'  imperäU. 
Ronao.  (Anal.  17aS)  p.  d6. 


101  Römische  AUertkümery 

nur  noch  xu  lesen  IMP  *  PONT;  auf  dem  Rev.  eine  Figur  mit 
Fackel  (Diana?). 

Voa  Trajanus  etwa  5  fix.»  wovon  eins  i*  Rev.  <r. 
pot  C0&  III  trägt;  2  IHttnsen  in  Grosser?,  die  eine  mit:  Imp. 
Caes.  Nervar*  Traiano.  Ang.  Germ«  Dac.  P.  M.  tr.  p.  Cos.  Y. 
p.  p.,  Rev. :  die  trauernde  Dacia,  an  einer  Trophäe  auf  Schil- 
den sitzend;  die  andere  mit:  Imp.  Caesu  Ner.  Traiano, 
optimo.  Aug.  Ger.  Dac.  p.  m.  (r.  p.  eos  *  VI.  p.  p.  anf  dem 
Rev«:  Senatus  populusque  Romanus  mit  der  Victoria  und  S.C. 
Von  Hadrianus  ist  mir  keine  Münze  vorgekommen, 
jedoch  eine  wohl  erhaltene  in  Mittelerz  von  seiner  Gemahlin 
Sabina,  mit  Sabina«  Augusta.  Hadriani.  Aug.  P.  P»,  Rev,  9 
lunoni  reginac.,  S.  C- 

Von  A  ntoninusPius  ist,  so  viel  ich  weiss,  nvr  1  im 
Ganzen  gut  erhaltenes  Exemplar  in  Grosserz  gefunden  wor- 
den,  mit  Antoninus.  Aug.  Pins.  P.  P.  Rev. :  tr.  pot.  cos.  IL 

Endlich  von  der  jflngern  Paustina,  der  Gemahlin 
Marc  AureVs,  eine  zwar  etwas  abgescheuerte,  aber  goldtlhn- 
lieh  glänzende  Consecrationsmflnze  in  Grosserz :  Diva  Fau- 
stina Pia.  Rev. :  Sideribus.  recepta. 

Die  Summe  der  aufgezählten  und  besehriebenen  Mün- 
zen beträgt  50;  dazu  kommen  noch  etwa  20-*-25,  welche 
vom  Riese  so  abgescblifTen  waren ,  dass  die  Legende  niehl 
gelesen  werden  konnte.  Bringt  man  nun  noch  eine  nicht  un- 
beträchtliche Zahl  von  Mönzen,  welche  die  Arbeiter  an  un- 
bekannte Personen  verkauften  oder  zu  Ringen  einsciunelzen 
Hessen,  mit  in  Anschlag,  so  mag  die  Gesammizahl  derselben 
reichlich  100  Stück  ausmachen. 

B.    Gegenstände  von  Bronze. 

Die  Bronzesachen  fanden  sich  ebenfalls  an  der  oben  te- 
zeichneten  Stelle  des  Strombettes  ungefähr  3  F.  tief  in  schlam. 
migem  Boden  und  zeichnen  sich,  wie  die  Münzen,  durch  ih- 
ren Metallglanz  aus,   JJs  gehören  hierhin :  1)  vier  gan»  er- 


i 


m  Sirombeiie  dei  Rheins  gefunden. 

halfene  Fibulae ,  die  noch  ihre  Federkraft  besitzen;  ausser- 
dem  5,  an  weichen  die  eherne  Nadel  fehlt.  Da  die  Römer 
uosre  Sieckjiadeln  nicht  kannten,  so  vertrat  deren  Stelle  die 
Fibel,  welche  bald  Gegenstand  des  Luxus  wurde,  indem  man 
sie  mit  edeln  Steinen  und  eingelegter  Email  versierte  und  die 
mannichfaltigsten  Formen  ersann  *).  Die  unsrigen  stellen  die 
xwei  bekanntesten  Formen  dar :  sie  bestehen  entweder  aus 
einem  halbkreisförmig  gebogenen  Stück  Metall,  mit  fasetten- 
artigen  Erhöhungen  und  allerlei  Linien  auf  dem  Rtlcken,  und 
haben  ein  Scharnier,  worin  die  Nadel  sich  bewegt:  oder  sie 
sind  mehr  länglich  gebogen ,  und  die  Nadel  erhalt  ihre  Fe- 
derkraft durch  ihre  eignen,  oben  angebrachten,  künstlich  ver- 
schlungenen Windungen  (S.  Taf.  I.  iL  Fig.  1—7).  2)  Ein  herz- 
förmiges, oben  durchbohrtes  Plättchen,  1^'  2^^'  hoch  und  eben 
so  breit.  3)  Ein  ähnliches,  mf hr  längliches,  in  der  Mitte  mit 
einer  Buckel  versehenes  Plättchen,  oben  mit  einem  Krampen. 
4)  Ein  mehr  rundes,  oben  mondförmig  ausgehöhltes,  ziemlich 
dickes  Metallstfick  (auf  Taf.  L  iL  fig.8.  9.  10).  5)  Ein  Na- 
gel mit  rundem ,  gehöhlten  Kopfe  und  das  dazu  gehörige 
BlecbgehaU8eCEbend.Fig.il  a.b.).  6)  Eine  Eichel  mit  einem 
Stil  versehen ,  dazu  das  passende  Gehäuse  (Fig.  12  a.  b.). 
7)  Ein  runder,  platter  Knopf  mit  einer  Spitze  zum  Einschlagen 
(Fig.  13).  8)  Zwei  Fragmente  von  Schnallen  (Fig.  14.  15). 
9)  Eine  Art  Angel,  oben  und  unten  gebogen  (Fig.  16).  10)  Ein 
Doppelhaken  (Fig.  17).  11)  Eine  Klammer  (Fig.  18).  12)  Bin 


1)  S.  Fiedler,  HoitbeD'4  Rom. Antiquar.  $.56.  Dorow^  diePenk- 
mäler  gcrmao.  und  römischer  Zeit  in  der  Rhein  -Westfal.  Prov. 
1  Bd.  S.  29.  Tar.  XIII,  n.  1.  4  a.  b.,  wo  gnnz  ahnliche  am  Wi- 
cheishofe bei  Bonn  gefundene  Fibeln  abgebildet  sind.  Die  grössfe 
Zaiil  solcher  Fibeln  hal  wohl  das  Römerfeld  zu  Dal  heim  Im 
Grossherz.  Luxemburg  geliefert.  S.  den  8.  Bericht  des  Prof  N  a* 
"^niur  inPublicat  de  la  Soc.  deLuxemb.  Annee  1865.XIy  p.XGsii. 
PI.  I,  fig.  »9,  ai,  3S,  88,  40  u.  41. 


106  RömMche  AlUrUinmer^ 

küDsIlich  gcihrehtes ,  in  eine  Eichel  awlanfendis  Metalbt4lek 
(Fig.  19).  13)  4  Stücke  von  dfinnest  Muammaemg^h^mtm 
Blech,  die  ohne  ZwciCd  zur  iUndeinftiflwwf  irgend  eine«  Otf- 
gensfandes  dienten. 

Von  grösserer  ErheUicbkeX,  als  die  bisher  anfgeMhl- 
ten  Gegenstände y  ist  14)  ein  5  Z.  langer,  4  L«  dicker,  an 
dem  einen  Ende  durchbohrter,  an  dem  andern  mit  einem  alK 
gerundeten  Knopfe  versehener  Gegenstand,  weichet  einem 
Klöppel  £u  vergleichen  ist,  frahrscheiulich  aber  als  Riegel 
od«r  Baifcennagel  gedient  haben  mag.  (8.  Fig.  20).  15)  Bin 
4  L«  dicker,  nach  unten  mit  2  Reihen  schwarzen,  wellenför- 
migen Linien  verzierter  Ring,  dessen  Oeffnung  1  Z.  betfllgt 
(Fig.  21).  SowolU  Fig.  14  als  15  sind  gegossen,  wie  man  schon 
an  der  grobkörnigen  Oberflache  bemerken  kann« 

16)  Zwei  stilettartige,  oben  mit  einer  platten  Krümmung 
versehene  Instrumente  (Fig.  22  and  28).  17)  Ein  7  Z.  lan- 
ges, plattes  Instrument,  oben  mit  einer  abgebrochenen »  jetzt 
noch  4  L.  breiten  Biegung,  und  unten  gekrfimmt,  so  dass  cb 
aufgehängt  werden  konnte  (Fig.  24).  18)  Zwei  Löffelcken, 
eins  flachnind,  etwa  7«  L.  im  Durchmesser,  4%  Z*  lang,  mit 
zugespitztem  Stile,  das  andere  länglich,  mit  dicker  auslaufen- 
dem Stile  (Fig.  25  u.  26).  19)  Ein  rimdes,  geripptes,  in  eine 
1%  Z.  lange,  2V2  L.  breite  Biegung  auslaufendes  Instru- 
ment (Fig.  27).  20)  Eine  5  Z.  lange  Nadel ,  woran  sich 
das  Oehr  noch  befand ,  aber  ^urch  Biegen  abgebrochen  ist 
(Flg.  28). 

Fragen  wir  nach  dem  Gebrauche  dieser  aufTaf.I.II.  Fig. 
22—27  dargestellten  Gehilfe,  so  sind  wir  geneigt,  dieselben 
grösstentheils  für  chirurgische  Instrumente  zu  er- 
klären. So  scheinen  Fig.  22  und  23  zum  Sondiren  und  Rei- 
nigen von  Wunden,  Fig.  24  dazu,  gjcdient  zu  haben,  um  ans 
enghalsigen  Gefässen  Salbe,  Fig*2tf  um  Flüssigkeiten  Uw  s.  w. 
JbecBUszulängen ;  Fig.  27  mHg  zum  Untertfuehen  von  tiefern 
Wunden   gebraucht   worden  seüt     AehnlJche^  Gebilde  haben 


im  Slrombeiie  des  Rheins  gefunden.  107 

Dorow  *)  und  Urlichs  ^)  für  chirurgische  Werkzeuge  angesehen* 
Was  aber  dieser  Vernittthung  einen  hohen  Grad  von  Wahr- 
scheinlichkeit verleiht  f  ist  ein  kilrslich  in  Köln  vorgekom- 
mener  Gräberfund,  bei  welchen  unter  Auderm  ein  fttmlicfaea 
Besteck  aus  Kupferblech  sich  befand,  welches  ausser  daem 
Instrumente  zuni  Streicben  von  Salbe»,  einer  sag.  q>alida  ^X 
eine  Nadel  und  eine  Art  Lanzette  eariiielt,  der  im  Rheni  ge- 
fundenen sehr  ahnlich.  Zur  Vergleicbnng  haben  wir  die 
letztere,  so  wie  das  zurrst  genanutei  Instrument  auf  Taf.  IIL 
Fig.  1  und  2  abbilden  lassen'*). 


1)  Moiisebe  Alteilhumer  usi    und  in  Keawied.   8.  77.  Taf.  XVIIT. 
Fig.  U.  10. 

Z)  In  diesen   Jabrbb.  XIV^  39  ff.  'Bömische  ArKaeUmIchen',  dMO 
Taf.  I,  0—10. 

8)  Vgl.  dies.  Jahrbb.  VII,  09.  und  IX,  83. 

4j>  Da  lUoMC  Fitnit,.  wefoben  Hr.  Aldenkirclieir  erworbeir  nnd  mir 
■lit  fr^nadlieher  Zv^ockommenbeU  zw  Bemifeiing  Obersandir  hat, 
jßdßßfnüA  fiuT'  daa  Anaelwoaen  der  Bdmer  von  grossem  Interesse 
atin  M»cMe>  so  erwfttaeir  wir  noch,  dnss  in  den  ffteinsnrge^ 
woraus  4aa  Boateok  kerrnhrt,  ausser  de»  4  genannfee»  noch  fol- 
aeoutei  GegenslindiB  beigtselBA  wäre«;  5-}  eliio  grössere  Lampe 
vaif  Timm,  ntt  einer  UMlicIien  DavsHell^ng  des  Bterknfes,  welcher 
die  Schlangen  erwirgl;  9)  eiO'  kleines  nindes ,  schön  gedrehtes 
Ciefla»  von  Broaz»  mU  enger  OefSmmgj  die  sich  nach  unten  er- 
«oilcct  (Taf.  111.  Fig.  S) ;  7.  8)  zwei  fnsfrimiente  von  Bronze  mil 
elgenfllAinlich  ge^roteni-  Baken  an  dem  einen-  Ende.  Wir  geben 
biervMi  ualerF'ig.4^  einoAbblMung  und  bemerlien,  dassllr.  Prof. 
Niifliur  ft.  d.  o»  11,  8i.  auf  PI.  If ,  ffg.  8*1  mid  99  zvrei  ganz-  nhn- 
Ikike  GabiUO  hat  Belohnen  lassen,  welche  er  einfach  Crocbets 
|flalDe»>  DcaBt  Atts«wrdoro  0)  ein  viereckiger  9  Zoll  langer, 
anf'  der  bNlCem  Stitc  %  Zoll  dicker  gratier  Stein ;  anf  einer 
dieser  Selten  tadeO' sich  19,  obes  quer  ditrehfcerbte  ElnscbniUe^ 
doiea.  Abstand  n4ehi  ganz  gleich  M,  sonst  köonte  man  gfanben, 
der  Std»  kabo  Bum  Verlbrtigen  von  Fillen  gedient  (s.  Fig.  5). 
10)  eine  vierseitige  Platte,  5%  Z.  iwa^,  8  Z.  0  Ii.  breit,  5  L. 
dick,  am  Rande  naok  nnjtea  mit  starker  Neigung  Eogesdiiirfir,  von 


106  Römiiche   AUerthümer, 

C.    Terracotten. 

Davon  sind  mir  von  den  Arbeitern  folgende  Gegenstände 
überbraeht  worden :  1}  ein  rOthliches  LSLmpehen  mit  drei 
Dochiöffnungen,  etwas  beschädigt,  2)  ein  einfaches  Lämpchen 
mit  der  Inschrift  des  Töpfers:  FORTIS  *  I,  3)  ein  anderes 
mit  der  Aufschrift  SOLLVS  -  F.  Beide  Namen  kommen  in 
der  Rheinprovinz  öfter  vor  ^).  4)  drei  2  Z.  hohe  Töpfeben, 
mit  weiter  Oeffnung,  von  weissem  Thon ;  eins  davon  ist  oben 
am  Rande  mit  Einchnitten  verziert.  In  zweien  ünden  sich 
im  Innern  an  den  Seiten  schwarze  Stellen,  welche  auf 
Brand  hindeuten.  S.  Taf.  I.  II. ,  Fig.  29.  5)  Zwei  zierliche 
Krü^lein,  aus  demselben  weisslichcn  Thon,  4  Z.  hoch,  mit 
weiter  OeiFnung  und   zwei  Handhaben,   wovon  das  eine  bis 


grüDlich-grauem  festen  Tbonachiefer^  dessen  Zweck  gewesen  sein 
mag,  Salben  und  Pflaster  glatt  su  streichen  und  ru  formen.  Aehn- 
licbe  viereckige  Platten  theils  von  Schiefer,  theils  von  verde  an- 
tico,  sind  (H.  VII,  p.  164  iL)  zu  Köln  in  Sargtrögen  gefttnden 
M'Orden,  wahrscheinlich  von  rheinischen  Aerzten  herrnbrend. 
11)  Ein  nach  unten  sich  erweiterndes  Töpfchen  mit  ein  Z.  weiter 
Oeffnungy  aus  weisslichem  Thon  (Fig.  6);  18)  ein  etwa  6  25. 
langes,  in  der  Mitte  beinahe  8  Z.  breites  messerartiges  Instrament 
von  Bronze  y  M'elches  nach  beiden  Enden  sich  verjungt  und  in 
zwei  Greifenköpfe  auslauft.  Der  Rost  hat  es  so  zerfressen,  dass 
es  in  zwei  Stücke  gebrochen  ist  (s.  Fig.  7).  13)  Ein  aus  Glas 
geformtes  Ei,  welches  ganz  die  Gestalt  eines  Kibitzenei's  hat,  in 
dessen  Innerem  eine  ans  mehreren  rundlichen  Stacken  bestehende 
harte,  grünliche  Masse  sich  befindet.  An  der  Spitze  des  Glasel's, 
welches  hermetisch  verschlossen  gewesen  zu  sein  scheint,  ist  ein 
kleines  Loch  gebohrt.  Endlich  14)  eine  zierliche  kleine  Schale 
von  terra  sigiUata.  Möchte  dieser  interessante  Fund  doch  nicht 
ein  gleiches  Schicksal  haben,  wie  die  schöne  Sammlung  von  rö- 
mischen Glasgefässen ,  welche  Hr.  Aldeukirchen  körzlich  nach 
JUverpooI  verkauft  hat 
1)  Vgl.  Lerscli,  Central-Miis.  I,  Ol.  III,  136  and  198. 


im  SlronibeUe  des  Rheins  gefunden.  109 

auf  den  Puss  wohl  erhalten,  das  andere  aber  in  mehrere 
Stücke  zerbrochen  ist  S.  Fig.  30.  6)  Der  Hals  einer  sehr 
schweren  und  kolossalen,  schwarzlichen  Amphore,  mit  einer 
vier  Z.  weiten  Oeffnung  und  zwei  1%  Z.  dicken,  in  zwei 
Stücken  zerbrocheneu  Handhaben,  auf  deren  einer  sich  noch 

vom  Töpferstempel  die  Buchstaben  NA V  erkennen 

lassen.  7)  Zwei  Halse  von  leichteren,  ebenfalls  zweihenke- 
ligen  Amphoren,  aus  weisslichem  Thon ,  deren  eine  beinahe 
4  Z.  in  der  Oeffnung  hat;  auf  dem  breiten  Rande  ist  ein 
X  vielleicht  zur  Angabe  des  Masses  eingeschnitten.  8)  Der 
Hals  eines  einhenkeligen  Krugs  mit  stark  1%  Z.  grosser 
Oeffnung,  von  weissem  Thou.  Ausserdem  sind  meines  Wissens 
noch  mehrere  Lampchen  ohne  Aufschriften  zu  Tage  gekom- 
men, und  eine  Masse  von  Gefassstttcken ,  welche  von  den 
Arbeitern  nicht  beachtet  worden  sind, 

D.     Zwei   Fundstücke  mit  bildlichen    Dar- 
stellungen. 

1)  DieStatuette  aus  Blei  istS^^  hoch  und  stellt  ein 
weibliches  Wesen  vor,  welches  einer  Nereide  ähnelt,  iudem  es 
in  einen  nach  oben  gekrümmten  Fischschwanz  endet.  Mit  der 
Linken  halt  es  einen  Spiegel  vor,  mit  der  Rechten  kämmt 
es,  gleich  der  Lorelei  in  Heine's  Lied,  das  zierlich  getheilte, 
auf  den  Rücken  herabwallende  Haar.  Unten  findet  sich  ein 
Loch  gebohrt,  um  die  Statuette  irgendwo  als  Zierrath  zu 
befestigen.  Wenn  schon  diese  der  Antike  widerstreitenden 
Attribute  modernen  Ursprung  verrathen,  so  wird  diese  Ver- 
muthung  vollends  bestätigt  durch  das  Gutachten  unseres  ver- 
ehrten Mitglieds,  Hrn.  Dr.  Springer,  welcher  unsre  Figur  ganz 
ähnlichen,  zur  Verzierung  dienenden  Statuetten  aus  dem  15. 
Jahrh.  zuweist. 

2)  Das  Fragment  einer  Platte  von  weissem  Thon, 
wozu  wir  jetzt  übergehen,  diente  vielleicht  als  Handhabe 
eines  Opferinstruments;  es  ist  3^^  lang,  die  obere  Rmdang 


110  Römische  AÜerthümer, 

ron  r//'  D.  verjang^t  sich  asu  1  Z.  Breite.  Die  darauf  be- 
ftiMlHcheii,  ztemlieh  roh  gearbeiteten  Bilder  sind  in  3  Felder 
getbrilt.  Gans  oben  ersclieint  ein  weiblicher  Kopf  mit  einer 
moditisarfigen  Kopfbededumg,  um  den  Hals  eine  Perlenschnur, 
woran  eine  Bulle  hängt  ^  an  die  sich  wieder  nach  beiden 
Seiten  12  rifömiige  Zierrathen,  je  3  fiber  einander,  in  auf- 
steigendem Halbbogen  anreihen.  Die  Mitte  nimmt  eine  nackte 
roftnnliehe  Figur  ein  mit  spitzem  Hufe ,  in  der  Rechten  eine 
Lanze,  mit  der  Linken  auf  einen  nicht  erkennbaren  Gegen- 
stand gestützt  Auf  dem  untersten  abgebrochenen  Felde  er- 
blickt man  zwei,  um  einen  ebenfalls  unkenntlichen  Gegenstand 
(Fisch  oder  Opferthier?)  beschAfVigte  sitzende  Figuren.  Ich 
war  anfangs  geneigt,  diese  seltsame  Composidon  auf  den 
Mlthrasdienst  zu  beziehen,  wozu  jedoch  die  charakteristischen 
Attribute  fehlen;  eher  möchte  sie  dem  Cult  der  Plirygischen 
Göttermutter  angehören,  doch  bin  ich  nicht  im  Stande  bei 
dem  fragmentarischen  Zustande«  des  Ganzen  dies  im  Einzel- 
nen nachzuweisen. 

E.    Ein  römisches  Schwert. 

Das  HauptrimdsfaGk  bildet  ein  Schwert,  welches  zwar 
nicht  als  Kunstwerk,  wobl  aber  wegen  seiner,  bef  EisenwatTcn, 
vekkc  der  Zersetzong  durch  Feuchtigkeit  und  Sauren  so  sehr 
auflgcsetzt  sind,  vorzflgKcben  Erhaltung  besonders  geeignet 
nein  nMldite,  die  Freunde  des  Altertbums  zu  interessiren. 

Das  Taf.  IV,  Fig.  1  abgebildete  Schwert  ist  zweischnei- 
dig und  M  Z.  4  L.  oder  70  Cent.  5  Iff.  lang,  wofon  22^' 
7^^  auf  die  eigentliche  Klinge,  &'  9^^  auf  den  Griff  kommt, 
wdcher  mit  einem  BisenbOtchen  schliefst.  Die  Klinge  Ist 
im  Durchschnitt  nahe  an  2  Z.  breit  und  läuft,  gegen  das 
Ende  zu  sich  verjüngend,  in  eine  starke,  etwa  2  L.  dicke 
Sf  Uze  aus.  Mit  Ausnahme  mehrerer  Scharten  in  der  Schneide, 
eine»  nicht  tief  ctadringende»  Risses  ron  der  MfCta  nach 
iMkft  an  und  eines  kleinen,  rom  Rost  ausgelVessenen  Loches 


kn  SlramMl^  des  Rkem»  gefunden.  m 

gtgm  4a8  Ende,  i^t  die  Waffe  uDver^dirf.  Diese  gute  Er- 
iltlUiog  derselben  ist  liMptsftcklich  der  Scblammdecke,  wo- 
rin si^  «iagellftUt  wtr  wi  wo^voa  sie  deutliche  Spuren  trägt, 
9M«MSc)irei|ieB ;  jedoeh  uttg  auch  der  bemerkeuswerthe  Uni- 
^t^d  mitgew'irlU  babeu,  äem  an  vielen  Stellen  der  Klinge 
fiine  schwarze  Cflasur«  von  einem  Eisenlack  herrflhrend, 
fichtbar  ist ,  welcher  die  Oxydinitig  des  Metalls  zu  rerhin- 
dern  vermochte. 

Dass  wir  hier  ein  römisches  Schwert  vor  uns  haben, 

Usst  schon  die  angefiUirte  Tbatsache  vernuthen ,   dass  die 

KUnge  mit  «ahlreichea  rOmtscbep  Anticaglien   an  derselben 

$UUo  des  Strombettes  geftinden  w*urde;  als  römischen  Ur- 

^juriincs  erweist  sie  sich  aber  ancli  entscliieden  durch  ihre 

bdiPidUche  Form  wd  gaOJEe  ttbrige  Besehaffenbeit,  welche  sie 

mehr  (Qr  den  Stich  als  den  Hieb  geeignet  macht,  und  welche 

Polybiits  ^)  nad  Mvius  ^)  gerade  als  characteristisch  für  das 

irftbread  des  «weiten  Pnaisohem  Kriegs  von  den  Cartbagern 

fnUahnta  0  Sp^^i^^l^^   Schwert  (gladius  Hispanus  ^)) 

b^wor  hebest     Wie  nmn  aus  aablreichen  Darstellungen  be* 

s^d^rs  d^r  Trigwiftute  sieht,  wurde  das  Schwert ,  welches 

in  eiofV  S^b^ide  von  Hola  atndkte,  die  oben,  unten  und  ao 

beiden  Seiten  mit  MetaUbeschiag  gesditItiKt  war,   von  den 

|40gioqssoldaA«n  <iR  4^r  roehlM  Seite  getragen^  wahrschein. 


'JWti   •  -• 


t)  II,  38,  6;      avioi   dt  {^Ptofitttoi)  odx  ix  xaraqoQag,  dll*  ix  (fia* 

nQisutna  —  und  VI,  23,  6. 
ZX  XXII;^  46;    GiOlii  Bispauisaue  sciila  eiusden.  tenae  l^^ro  eraut, 

dispares  ac  d^aUniles  $|a4U:   Gallls  praeloagi  ao  sioe  sMiefOiii- 

|{iV^II|9|^aqQ,  puQctimL  nuigis  quam  caeaisi^  assiiel»  petera  hoateis, 

brevitaCe  babiles  et  cum  mucronUiiiSk 
^  SqUlas:  a.  v.  fid^a^^t  U.  p.  1^\.   «ersh»  der  SolioUasibal  diese 

l^s^  ohACb  S|wtt|f<A  «Aft  desh  Vol^fhiaa  gesohoplt 
4)  Iiiv.  VII,  10  CT.  Manlios)  Hlspano  cingifur  gladlo. 


112  Rämisehe  AUerikümerf 

lieh  aus  äim  Grunde,  weil  der  Schild  an  der  linken  Dand 
sie  hinderte,  das  Schwert  berauscusiehen ;  dagpegen  trugen 
die  Officiere  und  Feldherrn  das  Schwert  stets  unter  dem 
linken  Arm  an  der  Hüfte.  Auf  einem  Denkmal  des  Bonner 
Museums  hat  auch  ein  signifer  (Pintaius)  ein  Schwert  an 
seiner  linken,  und  den  Dolch  an  der  rechten  Seite.  Nach 
Josephus  Flavjus^)  trugen  nUmlich  die  römischen  Fusssoldaten 
seiner  Zeit  zwei  Schwerter,  ein  lAngeres  an  der  linken 
und  ein  küraeres  an  der  rechten  Seite. 

Der  Griff  des  Schwertes  war  durch  einen  3 — 1'^  breiten 
Bdgel  (die  sog.  Parirstange)  geschieden  und  endigte  in  einen 
runden  Knopf,  der  öfter  einen  Thierkopf,  c.  B.  von  einem 
Adler,  vorstellte.  Zur  Veranschaulicbung  haben  wir  ein  in 
Pompeji  gefundenes  Schwert  ohne  Griff ')  und  daneben  den 
Griff  eines  andern  in  Form  eines  Adlerkopfs  (Fig.  2  u.  3) 
abbilden  lassen.  Das  Mass  des  römischen  Schwertes,  welches 
im  Gegensätze  zu  dem  frflhera,  langen  Bronzesch werte  kurz 
genannt  wird,  gibt  kein  alter  Schriftsteller  näher  an;  nach 
Neuern,  z.B.  Klemm  ^),  Kraner^),  Panly^),  be* 
trug  die  Länge  etwa  2^  die  Breite  1%  his2Z.  Es  ist  wahr- 
acbeinlich ,  dass  das  Mass  der  Schwerter  bei  den  verschie- 
denen Abtheilungen  der  Legion  verschieden  war,  und  dass, 
wie  bei  Pauly  in  d.  a.  A.  bemerkt  wird,  z.  B.  die  hastati 
das  kurze  2^  lange  Spanische  Schwert,  dagegen  die  princi- 
pes  ein  längeres  Schwert  (spatha)  trugen.     Tacitus  ^)  sagt 


1)  Ben.  Ind.  III,  5,  5. 

9)  Overbeck,  Pompeji  in  sein.  Gebäuden,  AKcrth.  u.  s.  >v.  2  Tb. 
S.  825  lind  887. 

S)  AHgem.  CuUurwisseoschHft.  Die  materiellen  Grundlagen  mensch- 
licher Caltur.  Werkzeuge  und  Waffen.  S.  187  fgg. 

4)  Das  Kriegswesen  von  C&sar,  in  der  Vorr.  zu  Gas.  de  bell,  civ.p.  80. 

5)  Realen cyclopädie.   Art  arma. 

6)  Ann.  XII,  (Bri(anni)  si  auxiliarlbus  reslsterent,  gladlis  ac  pilis 
legionariorum,  si  buc  veHerent,  spathü  et  bostis  auxilinrium 
stemebantur. 


im  StrambeUe  de$  Rkekm  gefunden.  lift 

_ ,  a«sdrttckli«;fi^  iass  Bieh  die  ttttlfstroppen,  welche  in  ier  Kai- 

.   f  Berseit,  besondere   der  spätem^    die   Hauptkraft  der  rOmi- 

•  ,.  .  sehen  Heere  bildeten^  langferer  Schwerter^  der  sog.  sputhaey 

-    .ja  bedienten,  wovon  das  Frans.  ep^Se  und  das  Italien,  vnd  Span* 

,«  spada  abgeleitet  ist. 

•  Zar  Erlanterunfi^  des  im  AlliremeiBen  Gesagten  nnd  nur 

. «  Vergleiehnng  mit  unserra  Schwerte  wollen  wir  hauptsttchlich 

.  ^,   diejenigen  angeblich  römischen  Schwerter,  welche  am  Mittel« 

nnd  Niederrhein   ausgegraben  worden  sind,  der  Reihe  nach 

.    aufeahlen    und   mit   diesen  ähnliche  Waffen ,   welche  Frän- 

^       kische  Gräberfunde  geliefert  haben,  zusammen  stellen. 

• ,  Wir  beginnen  1.  mit  dem  1848  im  Augqst  su  Mainz  aus- 

.  -     gegrabenen  sog.  Schwerte  des  Tiberius,  über  dessen  Knnst- 

^     werth   und  historische  Beziehungen   wir  auf  die  gelehrten 

Abhandlungen  ron  Lersch  0,  Bergk  ^),  Becker  und  Klein  '), 

«.  f     Ritter  ^)  und  Roach  Smith  ^)  verweisen«    Die  mit  einem  Me- 

.,^      daillon  und   zwei  Reliefs   verzierte,  silberne  Scheide,  von 

welcher  nur  die  vordere  Seite  erhalten  ist,  hat  die  Länge  von 

58  Cent.,  die  Breite  von  8  C.  und  4  Mil.  (nach  Becker  u.  Klein) 

^  ^ .      =:21  Z.  % L.  Par. L.  u.  8Z.  2  L.  Br.  (n.  Lersch).  Die  stählerne, 

]  ^      au  die  Seheide  angerostete  Klinge,  deren  Griff,  angeblich  beim 

Ausgraben,  bis  auf  2  Cent  9  MW.  abgebrochen,  ist  40  Cent. 

^       läng  und  7  Cent,  breit.     Der  etwas  auffallend  erscheinende 

jgf       unterschied  dieses  Masses  im  Vergleich  zu  unserem  Schwerte 

wird  zum  grOssten  Theil  ausgeglichen  durch  die  am  Mainzer 

Schwerte  etwas  abgebrochene  Spitze  und  durch  den  fehlen- 


-  n* 


i.   rf 


1)  Das  sog.  Schwert  des  Tiberlas;  ein  röm.  Elirendegen  mit  Uth. 

Fol.  Tafiri«  Bonn  1840. 
*)  te  Geriianl's  Oenkmüem  «to.  1840. 11.  B.9t^9^:  Jahrbb.  d.  Vor. 

^^  XIV.  S.  185. 

8)  Abbild.  TOD  MalDzer  Altertb.  11.  Schwert  des  'Tib.  Mainz  t850. 
ifis  4)  Jahrbb.  d.  Ver.  r.  A.-Fr.  im  Rh   XVII,  p.  89—40. 

19  If)  ihb  g^'hifemMs  Magazinü  tod  histmical  'fterleiir  'd.  f.  Jatauary 

1851.  p.  45«q<|.  .      i.    : 

8 


It4  »gumA^.  AUfsrtUum^ 


df9  Cti^,  ietm^  Mw«  fk^V^^  hßtmgm  bakM  mm,  Ufbri-i 
gßn«  hs^U(¥  4f^  Til^eriusschw^rt  nocb  eiii  Fiituvul  von  K«K 

flb^  ^ir  vo«  4iafeiii  lSlchw«rt^  ich^idtii,  ki^oM»  wi^  4k^.  hnA^ 

laufige  Bemerkung  nicht  unterdrücken,  Aus  H%  fyM299^i" 
^r4iS^  PSHT  in  ifm  mtevmtk  Relief,  wfiiii  Pi«(.  iergk  mit 
V^rgM^himg  vai)  HqfM  (€i^r«^lV»4,  »AffO«.  dt. «.  $(«  9ii«v$t  di^ 
Pe|?^^i4^l|tHHi  dpr  vq«  Ofiiaiia  u«id  Tiberiw  lH«ieg(^  Vi«rr 
delj^a  g^fvndap,  in  ibff«r  muntern  iiM  fvphloek^ydi^  ß^\^ 
long  etifKii^  (Stör^defli  hat,  u»d  zu  der  gen^eq  ft|>ri«f n  I^r-^ 

Stellung,  w^ck«  meh  d?»  coiMtanteii  Ctekr^iKk  «kniich^r 

riiMSfbier  9(if«|eUiMigeQ  k<»iegter  V«|ker  auf  MMn^e«  und 
Deuknälera ,  e^e  flebfplliiche  ^er  (rfMuev^de  St^lhmg  ver- 
lay«t,  ^ur  ^Mr^h  kttosfli^e  KrkMuPling#«t  i«  fiinktoug  g^ 
brai^ht  weifden  kfVflH  Bie  V'istir  iq  s<4eber  VerbiodUPg  er« 
ipaer^  iini^iilköirli^  an  piQ^erao  Qf^strilMUf^ll  aMde^tsebiBr, 
besonder«  fr^ki8<}ber  Krieg^rfesyM^lten»  welcbeo  ohpi^  Fiig  daa 
D4>|«elbeil  be^geV^t  wird«  4ß  mw  m  PrairfüveiQb  und  npeUiea 
Wi^B^efis  a^ch  in  den  Sttddooaulim^evn»  bis  j^t  knipe  eMiaige 
Wtf^  dfC  AtI,  .fW^df^q  wr  8ci*e  mK  ci»ef  SfM^M?  feftni. 
i^  b^t  ?)«..  fff^  if^Mret  d^ber  driagend  2fu.  v^ftpsebt^p»  4^a  das 
HalbdmilkelK  wel%#  ^nb  imb  4cH  «*tbettmigwi|  v^  Vfck^r 
wd  il^jlf^  (^.  §,  #^.  Sft  *,  4-  1)  f  och  iiüipc^r  «be^  «m  Auf- 
fifi4^  4^.  Tibl^ii'^bif e^t^   d^  dem  Vem^iPW  IHMsb  ii^ 

das  IKn^^w!  w  Vw«J^4c«  ^wwb  lißff  gtisommf  v^bwtct 

ist,  dwrch  einw^^tb^tiscbfaftcricbl  g^i^sfüi^  g!^lipbJLe^,^^ril^, 
um  jeglichem  Zweifel  an  der  vollständigen  Aechtheit  des 
kQfttbfti;ei^  Äjpftl^'^rfcis  ^u,  b^f  «J[M««M 

2.     In  dem   Museum   zu  Wiesb44ev   %|Aie9;  «ichi  qoch 
mt^e  ANigeMich  r#mcke  .SabiiH«tbilia«ea  beftnda»^  JeAvch 

«)  Vg!.  Dr.  U^env^s;,    A^p^or^  s^.  1^  d^oi^ve^l^  dffiq,.  ff^n^cyt^ 

Fr.^c  7  M|^Q,Yi^9P  >  ^Wlff«t>  *  «PI*.  4^  i'iWttff,  fri#<*  Mft- 
geois.  T.  II*  p.  476. 


babw  wir  mx  veii  einer  tlort  v^wahrtWf  reMi  reraierteD 
Schwertseheide  von  Metall,  velebe  1$  %,  laig  uad  3V2  Z. 
breü  ist,  dnreh  die  Cliite  daa  Btm^  Dr«  Rossd  naheiie  Kunde 
erhalten.  Bine  AbbUdeng  dieser  Scheide  fladel  man  bei 
Raacb^Snith  (a.  d.  a..O,  S«4B>,  welcher  dieselbe  für  eine 
Arbeil  dea  &.  Jahrb.  halt.    S.  die  AbbiU.  Tau  IV,  Fig.  S. 

a.  Als  eiA  oaaweifelhaft  lömlicbes  Scbwerl  ist  an«««« 
sehen  das  bei  Dorow  0  abgebildete,  dessen  spitoaalanfende 
Klinge  2f  lang  und  1 V2''  hreil  isl ;  die  Lange  dea  Grilb  be.« 
tragt  6V2'^  die  ganxe  Ltege  =9:  SSVa^^  differirt  roa  den 
unarigca  aur  un  stark  V2  Zell  (ß.  die  Abbildaag  auf  T.  IV. 
Fig.  4).  Ueberhaupt  sind  um  Neuwied  manniobfiicbe  Gerithe 
des  kriegerischen  wie  des  häuslichen  Lebens  ven  Bisen  in 
gut  erhaltenen  Exemplaren  gefunden  werden* 

4.  In  Bingen  auf  dem  Ratkbausfi  werdoi  xwei  |fftr 
römisch  gehaltene  Schwerter  aufbewabrt  Sie  wurden  im  J« 
1848,  als  man  auf  dem  Rochusberge,  gan2  in  der  Nahe  dea 
Scharlacbkepfes^  neue  Wege  anlegte»  tief  im  Rodea  gefunden. 
Oaa  eine  derselben  ist ,  nach  einem  mir  von  Hm.  flofratb 
Weidenbach  mttgetbeüleai  Dmriss »  S»V(  Zu  oder  76^,  CenU 
lang^  2'^  2^^^  oder  5  Gent.  6  Mill.  breit ;  an  iai<  at ai  und  gann 
mitOraoapan  bedeckt;. das  Gewicht. desselben befragi  1  PCL 
19  Lth.  Dan  andene,  besser  erhaltene  Schwert  ist  schon  seit 
längerer  8mi  nach  Hains  an  Hni.  Lindenschmit^  den  Conaer« 
vatar  dea  RiuBeums,  verliehen.  Hafenflicb  erhalten  wir  vmi 
dessen  Hawl  baüd  eine  genaue  Zeieh«uig  dieses  Scbwertaa. 

S.  In  der  Gegend  von  Coblenn  wurden  ebdniiUs  eiaemey 
aweisehneidige  Schwerter,  von  %f  9f*  Lnnge^  fdiinden ;  auch 
ein  einsehneidiges  mit  dem  Griffe,  IM1IV2  RSsag;  Bntcrea 
scheint  römischen  Ursprungs  mt  sein,  htnteres  einer  spatern 
Zeit  anzugehören.  Siehe  v.  Ledebvr^  Das  KOarig^.  Museuas 
vaterländischer  Alterth,  CBerHn  1886)  S.  IM. 


1)  Bom.  Aiterth.ji  m^m  Meawi^Aia-  TK^-  VnXXiV:iP;ifi  Vii 


lltf  RäuUsehe  AUerihümer^ 

6.  Dad  MuseuiB  der  vaterländischen  Allerthfiaier  sii 
Bonn  enthalt  Fragmente  von  7  alten  Schwertern  0;  j^^^och 
kann  nor  eines,  welches  mit  einer  Kugel  am  Griffstiel  ver- 
sehen ist,  mit  Wahrscheinlichkeit  für  römisch  erkannt  werden. 

7.  Aus  Xanten  oder  vielmehr  Birten  (castra  vetera), 
einer  sonst  so  ergiebigen  Fundgrube  römischer  Alterthümer, 
habe  ich  nur  von  zwei  Römerschwertem  Kunde  erhalten,  das 
eine  oder  vielmehr  das  Fragment  desselben  befindet  sich  in 
der  Houben'schen  Sammlung  und  ist  in  „dessen  Antiquarium 
von  Prof.  Fiedler^  S.  66  fg.  kurz  beschrieben  uud  auf  Taf. 
XLVI.  n.  8  abgebildet.  Hr.  Prof.  Fiedler  schreibt  mir  da- 
rflber:  „die  untere  Hälfte  ist  abgebrochen,  so  dass  die  Klinge 
noch  einmal  so  lang  war.  Der  Griff,  an  dem  von  dem  früher 
sichtbaren  Holze  mit  metallenen  Verzierungen  wenig  mehr 
Qbrig  ist,  ist  im  Original  etwa  1  Z.  langer.  Die  Klinge  hat 
durch  Rost  sehr  gelitten.  Es  scheint  ein  kurzes  Romerschwert 
gewesen  zu  sein.^ 

8.  Ein  zweites,  gut  erhaltenes  römisches  Schwert  wurde, 
wie  mir  Hr.  Prof.  Fiedler  brieflieb  mittheilte,  zu  Anfang  der 
20er  Jahre  ebenfalls  bei  Xanteji  gefunden,  und  von  dem  Fin« 
der^  einem  Landmanne,  an  einen  jetzt  verstorbenen  Kauf* 
mann  ans  Wesel  für  einige  Kronenthaler  verkauft.  Der  obere 
Theil  des  Griffes  bildete  einen  Adlerkopf  von  Bronze ;  die 
Klinge  war  kurz.  Bald  darauf  ist  das  schöne  Stock,  ohne 
disB  eine  Zeichnung  davon  genommen  wurde,  an  einen  her« 
umreisen4en  Kölner  Kunsthändler  für  mehrere  Friedrichsd'or 
verkauft  werden,  und  endlich  gelangte  es  durch  Kauf  in  den 
Besitz  des  damaligen  Kronprinzen ,  unseres  jetzigen  kanst« 
sinnigen  Königs«  Leider  ist  es  mir,  trotz  mehrfacher  brie£. 
Heben  Nachforsehiingen  in  Berlin ,  nicht  gelungen,  den  Auf- 
bewahrungsort des  seltenen  Alterthuma  zu  erfahren ;  im  dor- 
tigen  Antiquarium  beiladet  es  sich  nicht,  möglicherweise  ist 
es  in  die  Sammlung  des  Prinzen  Kar]  gekommen. 

1)  Of  erbeek^'  Katalog  tf.  Kgl.  rtetn.  Mas.  m  1B(K 


im  SfrombMB  des  BJmm$  gefunden.  lir 

9.  Das  Museum  in  Leiden  besitzt,  laut  geflilliger  Mit* 
Uieilang  des  Hrn.  Conservators  Dr.  Janssen,  nur  ein  einmges^ 
mit  ||[rosser  Wahrscheinlichkeit  für  römisch  an  haltendes 
Schwert;  es  ist  ron  Eisen«  aweischneidig^,  24 V2  Z.  rh.  lang, 
und  Qhe,n  V/^Z.  breit.  Es  stammt  aus  der  Corazzischen  Samm^ 
lung  aus  Cortona,  und  bildet  in  dem  Kataloge  (Oriekscb/, 
rom.  en  Etmr.  Honum.)  die  Nummer  V,  796. 

lik  Ein  angeblich  aus  Herculaneum  herstammendes  rö<- 
misches  Schwert  hat  Dr.  K(ieb])  aus  der  Revue  des  deux 
mondes  (1950.  p.  621)  in  der  Mnemosyne  (1,46)  bespro» 
eben,  und  die  Inschrift  desselben  SC  ROMA  VINCIT  erklärt 
durch  SIC  ROMA  VINCIT.  Mir  scheint  die  Inschrift  in  ho* 
hem  Grade  verdächtig. 

Endlich  bemerken  wir  noch,  dass  die  13  von  Hrn.  De- 
can  Wilhelm!  in  den  Todtenhflgeln  von  Sinsheim  ge- 
fundenen eisernen  Schwerter  Hr.  Klemm  (a.  a.  0.  S.  188) 
geneigt  ist,  fflr  römische  mi  halten;  und  allerdings  kommen 
sie  mit  denselben  im  Oanaen  flberein.  Die  Länge  der  Klingen 
war  durchschnittlich  2^,  nur  eine  mass  1'  11^\  eine  aber 
auch  2^  6'^  Die  Breite  der  Klingen  oben  am  Griffe  schwankte 
«wischen  1^^  9'^^  und  2^'  4^^';  die  Länge  des  Doms  war 
zwischen  4'^  und  4'^  6^^'.  Man  fand  die  Schwerter  immer 
auf  der  rechten  Seite  der  Gerippe«  ein  Umstand,  der  ebenfalls 
fDr  römische  Herkunft  zu  sprechen  scheint  0- 

Aus  dieser  Aufzählung,  welche  auf  Vollständigkeit  nicht 
Anspruch  macht,  ist  ersichtlich ,  eine  wie  geringe  Zahl  von 
Römerschwertern  der  verzehrende  Rost  des  Metalls  im  I^aufe 
der  Jahrhunderte  uns  übrig  gelassen  hat.  Ziehen  wir  nun, 
unserm  Plane  gemäss,  die  besonders  in  Pränkischen  Gräbern 
des  5ten  Jahrb.  aufgefundenen  Eisenschwerter  in  den  Kreis 


1)  Vgl.  Wilhelmi,  Beiichreibang  der  14  alten  Todtenhtigel,  die 
In  dem  J.  1Q^  und  S8  bei  SiDsbeim  geöffbet  wurden  (Heidelb. 
1880}.    8.  161  f.    Nacli  W.  waren  die  ^rabbewohqer  Catten. 


118  RAniMft«  AlUrthümr^ 

nAherer  Bctrachtiing,  so  bieten  ims  namenilieh  a^ei  neuere 
GnAerfiinde  ün  Herxogthutt  Luxemburg  0«  '^^^  ^^  ^^^ 
Lindenschnitt  so  trefflich  illustrirten  Oräber  von  Seinen  ^) 
(an  Mittelrhein) ;  endlich  das  unlängst  entdeckte  Frllnkiscb- 
Merotingisehe  Todtenfdd  zu  Seraing  ^) ,  einige  nicht  nner* 
hebliebe  Punkte  eur  Vergleichung  dar« 

So  fand  man  iuk  Luxemburgischen  ausser  dem  bekann- 
ten Hesser  (seramasaxe) ,  der  gewöhnlichen  Waffe  des  ge- 
meinen Franken,  von  1^  3'^  Lange,  wovon  der  Griff  Va  an- 
nimmt, in  vereinigten  Grabem  auch  Schwerter  von  ver* 
sohiedenar  Länge.  Die  grossem  und  seltneren  sind  sogen, 
spatbae  von  B'  L.  und  darüber ;  sie  wurden,  wie  Hn  Namur 
vermuthet,  nur  von  den  tapfersten  Häuptlingen  getragen. 
Andere  haben,  den  Bruch  des  Griffies  mitgerechnet,  stark  2' 
L.,  und  etwas  mehr  als  IV2''  Breite;  sie  entsprechen  also 
im  Ganzen  den  gewdhnitchen  rt^mischen  Schwertern^).  Von 
beiden  Arten  geben  wir  Taf.  IV,  Fig.  5  u.  6  eine  Abbildung. 

ISbenso  tritt  uns  in  den  Luxemburger  Pnblicationen  ^) 
eine  äfweischneidige  Schwertklinge  entgegen,  die  über  25%'' 
Mng  und  starit  l  %'^  breit  ist ,  und  nur  dadurch  sich  i^ott 
lern  römischen  Schwerte  unterscheidet,  dass  sie  nicht  so  spitn 
uslänft. 

Auch  in  den  Gräbern  zu  Seleen  haben  die  Bni.  Linden- 
schmit,  ausser  eineir  einzigen  spatha  Vön  mehr  als  3'  L.,  mehrere 
den  beschriebenen  ganz  ahnliche  Sehwerter  entdeckt ;  hier- 
hin rechnen  wir  voreiglich  die  a.  a.O.  auf  der  letitten  grossen 

1)  Publicaüons  de  la  Soc.  —  de  Luxembourg  Tom.  VI.  PI.  VII  and 

Tom.  Vlll.  PI.  IV. 
S)  Das  Germanische  Todtenlager  bei  Setzen,  tu  der  Provinz  Rbein- 

hestea  von  den  OebrOdem  W. «.  L.Llndeaschmlt.  Mai  nie  ld48. 

3)  G.  Hagemans,  Rapport  sur  la  decoavert  d'un  cimetlere  Franc- 
Merovingien  a  Seraing,  in  Bull,  de  l'insUtut  archeoIogi(|ue  Liegois 
T.  II.  p.  459—488.  PI.  8. 

4)  S.  Pu.blicat^  de  laSop.  etc.  de  Laxenb.  Tom.  Vlll.  PklV^^.  3a.4. 

6)  if.  VI,  vi  Vtt.  «g.  1 


im  SirOlMm^  fiU  üAMII  pfimden.  üb 

ate  ^in«  y ^  «Ü«  AllllM«  ÜVi'  )i«f  iSI.  Auf  Taf.  IV,  Fif.  t 
ht  Me  lIledM  Klih^eh  Wiedtergeg^ben. 

Nehmen  i^i^  Mif  den  Ittn«  UndenseAmit  An,  ^ass  dte  dra^ 
ber  vdtt  Bd^^ü,  yiiath^  im  OeMete  dei^  M(«^n  Vtthjfioiieli  liegt, 
aus  dem  htifa  JMirh.  tt.  t^Kh  heitfllif  en,  )lo  9ätt  es  tinfl  ilieht 
behreAid^tt,  MHiisehfe  Behwetter  neben  deih  Mbssei  äileutref. 
reu,  da  dies^e  VNker»ehaft  den  RAme^  Ulli  SöM  diente  nnd 
Vbn  dieMh  An^  theitw^se  die  Waffen  abnahlb.  UebeHlAttpl 
iM  es  Mctit  Vritihrgeheittticb,  da»s  die  O^rMaMeH,  bei  ^eieheii 
naeh  Titiim  ^)  Mt  GebMüdl  de«  Ei^iiH  )^tWth  #ill^ ,  ihtfe 
Behiti^fMth  «elbst  Terftrti^,  Vielhi^hr  titheiM  es,  dä^  Mi§  die- 
selben  M^ist  veii  den  ftömeirn  ifti  Frieden  oder  Hrieg^e  6t- 
Wttrb^  fcAben  ^).     Aier  inüsä«»»    Wf¥   fl#eh  «iik  aüftbllendeb 

Te^ekett  det^  Hm.  LMdensebmit  bei't^tigefi  $  weiehe  a.  a.  o. 

B.I95  behattpieii:  ^dle  fttt^eti-,  lebütfeh  Bt(int»«sUttsWaffi^li 

def  AM^r  und  die  i^n^^n  AAgHflbgettiKe  der  Gerffikne«, 
ttelst  »um  BKb ,  »{»l'eehen  noch  heffite  den  Chat^tei^  und 
Oeieblüaek  haiet  Metischengattunifen  ätts.«  Efstlleh  miitt 
eilstätl  Bronze-, EUbilstdssWilffeA  heilen,  sodann  ^ittsen 
Mfit  aus  Vegelins  (it,  15),  dass  isii  flef  späterU  kaiser^it  die 
langen  Beh#ertef  (s^athae)  Voll  den  Attxiliärtftipi^en  ntteh 
nbf  die  Legionärieh  übertragen  waf en  ^).  Unter  diese  spathäe 
Mod  t^ahl'scheinlith  mehreit^  de^  eben  bespi'behenen  Schwerter 
btis  fMtaUsthen  Gfäbem  ziä  MMen,  da  ihlien  die  dem  gl*, 
ditis  Hls]^Hü^  eigehihflMikhe  S|^l(«e  mangelt. 

Auf  dem  t^rUttkiseh  -  Memviogiscben  Gtuberfelde  eu 
Seraliig  Anden  sieli  im  VerhAltnisb  iftn  den  Stt^itäiteh 
(fhinciäeä)  und  den  Messern  nur  wenige  Behwerter^  im  Onii- 
cen  3,  vod  denen  eins  «btVttMheh  nväkt    Dab  grnsste  istsr 

1)  German.  o*  6.    Ne  ferrum  quidem  superest^  sicut  ex  genere  telo- 

riim  coUigltur.  rari  gladiis  aut  maioribus  lanoeis  utuotor. 
S)  Klemm,  Handbuch  der  gei4ilftii.  Anbrth.  ll.  Ml. 
8)  Beoker,  Rta.  Alterth.  Ibr^ges.  ▼.  Mar^oart.  ttf,  B.  S.  4W» 


iflO  Bömiicke  AUerOnämer^ 

Cent  IwAgj  das  andere  80  Cent;  die  Brate  beti^lgt  4  Cent 
(lZ.13L.)f  nach  Hagemans'  DafArbglten  das  gewöhnliche 
Mass  fränkischer  Schwerter  ^).  Bei  allen  diesen  langen 
Schwertern  bemerkt  man  an  der  Klinge  Spuren  einer  Scheide 
▼on  H0I2,  welche  wahrscheinlich  mit  Leder  überzogen  war; 
ebenso  finden  sich  am  Griffe  Ueberbleibsel  von  Holz. 

Kehren  wir  nach  dieser  Abschweifung  zu  unserem,  dem 
Rheinbett  enthobenen  Funde  zurück  und  fragen  wir,  welcher 
Zufall  ihn  wohl  in  den  Rhein  begraben  haben  möge,  so 
scheint  uns  auch  jetzt  noch  die  bei  Gelegenhenheit  des  letz- 
ten Winckelmannsfestes  vorgetragene  Vermutbung  die  meiste 
Wahrscheinlichkeit  für  sich  zu  haben,  dass  bei  einem  der 
zahlreichen  Gefechte,  welche  sich  Germanen  und  Römer  im 
Laufe  des  Iten  und  Sten  Jabrh.  auf  dem  beide  Völker  nur 
schwach  trennenden  Rheinstrome  lieferten,  ein  römisches 
Fahrzeug  mit  seiner  Ladung  versenkt  worden  sei.  Die  oben 
beschriebenen  Ueberbleibsel  von  grossen  irdenen  Amphoren, 
welche  bei  den  Römern  zur  Aufbewahrung  sowohl  flüssiger 
als  trockener  Gegenstände  dienten,  lassen  in  dem  unterge- 
sunkenen Schiffe  ein  Proviantschiflf  vermuthen«  In  den  Hi- 
storien des  Geschichtschreibers  Tacitus  lesen  wir  von  fttrm- 
licben  Seeschlachten,  welche  während  des  Bataverkrieges  die 
Deutschen  mit  ganzen  Flotten  von  kleinern  Schiffen  den  Rö- 
mern, welchen  ihre  Brigantinen  (liburnicae)  und  Dreimderer  zu 
Statten  kamen,  an  der  Mündung  des  Rheins  in  die  Maas  zu 
liefern  wagten  ^).  Besonders  ist  aber  die  Erzählung  eines 
erbitterten  Gefechtes,  welches  sich  in  der  Nähe  von  Gelduba 
(Gellep)  um  ein  römisches  Getreideschiff  entspann^  geeignet, 
uns  das  kriegerische  Getümmel,  welches  damals  unseren  Strom 
und  seine  Ufer  erfüllte,  lebhaft  zu  vergegenwärtigen.  Als 
das  in  einer  Fürth   stecken  gebliebene  Schiff  von  den  Ger- 


t)  Bun.  de  rinat.  Lieg.  II.  p.  479. 
9}  Hiflt.  V,  M.  . 


MI  Sirombetle  des  Rhems  gefunden.  121 

maneD  auf  dein  rechten  Ufer  angegriiFen  wurile,  sandte  der 
Legat  Gallus  eine  ganze  Gehörte  zum  Schutze  der  Bedrängten ; 
aber  auch  die  Deutschen  erhielten  Verstärkung  und,  nachdem 
sie  den  Rtfmern  einen  schweren  Verlust  zugefügt,  reissen  sie 
das  erbeutete  Schiff  im  Triumphe  fort  0- 

Es  wllre  eine  lohnende  Aufgabe  diese  und  ähnliehe 
Schilderungen  und  Andeutungen  von  Kämpfen  der  Germanen 
und  Römer  auf  dem  Rheine  aus  Tadtus  zu  sammeln  und  damit 
die  erhaltenen  römischen  Inschriften,  die  sich  auf  die  römische 
Flotte  am  Rhein  und  deren  Beamten  beziehen,  zu  einem 
Ganzen  zu  verbinden.  Doch  für  diesmal  wollen  wir  die 
Geduld  des  freundlichen  Lesers  nicht  weiter  in  Anspruch  neh- 
men, und  die  Ausführung  dieses  Gegenstandes  für  eine  andere 
Gelegenheit  aufsparen. 


1)  Tao.  Bist.  IV,  87. 
Bonn    18S7. 


11.  Her  ttlff  ®0ttfuntr  m  bhn  füg.  ftontflogräbr  )u  (finden 

itntoftt  tülpid). 

(Bami  die  AUiiMtingea  auf  Tftf.  V,  Flg.  1  und  8). 

Zu  den  nerkwttrdigsten  Altersthumsfunden  in  den  Rhein- 
landen gehört  unstreitig  das  vor  beinahe  200  Jahren  in  dem 
Dorfe  Enzen ,  nahe  bei  Zfilpich,  aufgedeckte  Grab  rott  rei- 
chem Goldschmuck,  von  welchem  unser  verehrter  Präsident, 
Prof.  Braun,  in  dem  unlängst  erschienenen  WilMAeknänlls- 
Programme  ^die  Trojaner  am  Rheine^  S.  16  A.  eine  kurze  An- 
deutung gegeben  hat.  Um  so  auffallender  muss  es  erschei- 
nen y  dass  über  einen  so  seltenen  Fund  keinerlei  Nachricht 
aus  der  Zeit,  in  welcher  er  Statt  gefunden,  auf  uns  gelangt 
ist ,  ausser  der  mündlichen  Ueberlieferung ,  aus  welcher  in 
neuerer  Zeit  Hr.  Dr.  Hennes  0  und  Hr.  Broiz  ^)  bei  ihren  ge- 
legentlichen Mittheilungen  hierüber  einzig  geschöpft  haben. 
Da  jedoch  beide  Berichte ,  abgesehen  davon  ,  dass  sie  nicht 
ganz  vollständig  sind ,  schon  wegen  des  Ortes ,  wo  sie  ver- 
öffentlicht wurden,  über  die  Grenzen  der  Provinz  nicht  hin- 
ausgekommen sein  dürften,  so  möchte  es  um  so  passender  sein, 
das  Andenken  eines  die  Freunde  der  Alterthumskunde  in  ho- 
hem Grade  interessirenden  Ereignisses  in  unseren  Jahrbüchern 
zu  erneuern,  da  es  uns  durch  die  Freundlichkeit  des  jetzigen 
Besitzers,  Hrn.  Krewel  auf  Haus  Zievel,  vergönnt  war,  die 


1)  Beibl.  Eur  Köln.  Zeltang  v.  11.  Febraar  N.  0.  1888. 

9)  ErlmeriuigeB  an  das  alte  ber.  Toibiacam.  Nottss  18#8.8«1ö. 


Dflf  oife  GoUfimd  m  £mt^  iMoett  tUpli^       S» 

2wei  noek  crhaltelren,  kosttareii  INmlfltflcke  ^enM  xü  unMY* 
miebeii  uiti  aMkilden  au  lasBan.  Auch  verdanke  leh  der  Oflt« 
deg  Hrn.  Eick  in  Commem  mehrfache,  i^enaue  Nachforschnti« 
gea,  die  er  über  den  Thatbestand  des  Pandas  bei  den  noch 
lebenden,  Ältesten  Verwandten  des  ersten  l'inders  aigesteltt  hat« 
Die  Ergebnisse  dieser  Erkundigungen ,  welche  der 
Havptsnehe  nach  mit  der  bisherigen  Ueberlief^rflhg  (lbere(n- 
sümmen,  sind  folgende :  Bald  nach  dem  Abschlnss  des  West* 
fhUsehen  Friedens  siedelte  ein  gewisser  Jfoh.  Peter  Gilles  von 
der  Ahr  in  diese  Gegend  aber  und  pachtete,  anfangs  auf  «leh-» 
rere  Jahre,  den  damals  sogenannten  Bungerthof,  welchen  et 
spater  dnreh  tauf  erwarb.  Er  hatte  drei  Tl(ebter  und  da 
er  zu  Wohlstand  gelaugte,  erbaute  er  sich  Hn  neveft  Haus, 
Über  dessen  Thftre  der  Name  des  Erbauers  nebst  der  kaum 
nodi  lesbaren  Jahresnahl  1066  in  Hob  eingehauen  ist,  wor« 
aus  sieh  die  Zrit  des  Fundes  annähernd  mit  Sicheriieil  be- 
stimmen lasst.  Die  Tradition  der  Familie  Wallpott  nimmt 
das  Jahr  1M8  an.  Gilles  überliess  das  Haus  seinem  Schwie- 
gersohn, Namens  Wallpött,  dem  Gatten  seiner  jAngsten  Tociw 
ter.  Als  bei  diesem  Neubau  das  Fundament  m  einem  Stalle 
gelegt  wurde,  stiess  der  damit  beschäftigte  Knecht  auf  einhi 
grosueii  Steinsarg.  Der  Bauherr,  weither  wehl  eiueri  vet- 
borgenen  Schatn  darin  vermuthete,  machte  sich  Im  SHllen 
mit  einigen  itts  Vertrauen  gezogenen  Arbeitern  selbst  ait  die 
Hebung  desselben»  Der  Sarg,  welcher  noch  heute  in  deui 
Nebengebaude  des  Hauses ,  nicht  fern  trou  der  Fnndsttttte, 
einige  Fuss  in  die  Erde  eingegraben,  sich  befindet,  und  tum 
Hischtrsg  für  Viehfutter  benutzt  wird,  ist  8'  lang  und  misst 
3V2'  in  der  Breite  und  Tiefe.  Dass  dieser  Safg  Wirklich 
von  dem  Funde  herstamme)  dafdr  zeugt  nicht  nur  die  unun- 
terbrochetae  mündliche  Deberlieferung  in  dem  Stammhause  und 
in  der  Familie,  sondern  auch  die  kolossale  Form,  die  bei  einem 
Viehtroge  wohl  keine  Anwendung  finden  dürfte.  Nach  Aufhe- 
bung deuuUU  eüter  OMp^n  SandMAupütA  beMtfheMen  B^^Ma 


134         Der  aUe  Qoldfund  in  dem  $og.  Kinigsgrabe 

von  1  P.  Dicke  fand  ridi  ein  Gerippe,  welches  bein  Oefinen  io 
Staub  zerftel,  in  goldener  Rtistang^eine  goldene  mit 3  Edelsteinen 
besetzte  Krone  auf  dem  Haupte,  mit  goldenem  Zepter,  einem 
28  Pfd.  schweren  goldenen  Panzer  und  goldenen  Beinschienen. 
Ausserdem  enthielt  der  Sarg  einen  goldenen  Schwertgriff, 
ein  von  Gold  geflochtenes  Wehrgeh&nge  und  angeblich  28 
goldene,  dem  auf  Taf.  V  abgebildeten  ähnliche  Rettenringe, 
endlich  einige  Mdnzen. 

Der  vorstehende  Bericht  Ober  den  Inhalt  des  Grabsargs 
gründet  sich  auf  die  Aussage  des  jetsigen  Besitzers  des 
Wallpott'schen  Hauses ,  Hm.  Anton  Steinhausen.  Da  sein 
elterliches  Haus  gerade  gegenflber  liegt,  so  konnte  sich  in 
sdner  Familie  um  so  eher  eine  treue  Ueberlieferung  in  Be« 
treff  des  Fundes  erhalten,  da  sein  Urgrossvater  zur  Zeit  des 
Fundes  gelebt  haben  soll.  Auch  ist  kein  Grund  vorhanden, 
an  der  Richtigkeit  dieser  Angabe  zu  zweifelni  da  der  Vater 
des  Hrn.  Steinhausen  das  Alter  von  84  Jahren  erreichte,  und 
sein  Grossvater  80  Jahre  gelebt  hat.  Eine  andere  Uebei^ 
lieferung,  als  deren  Gewährsmann  mir  Hr.  Oekonom  Gilles 
in  Commern  genannt  wird,  ein  Verwandter  und  Freund  des 
im  vorigen  Jahre  zu  Irrenheim  verstorbenen  Hrn.  Wallpott, 
welcher  ein  Urenkel  von  dem  obengenannten  Schwiegersohne 
des  Finders  gewesen  sein  soll,  weiss  zwar  nichts  von  einer 
goldenen  Rrone  oder  einem  goldenen  Helme,  welchen 
letztern  Hr.  Hennes  a.  d.  a*  St.  nebst  einem  goldenen  Teller 
unter  Haupt  und  Füssen  anführt;  doch  nennt  sie  ausser  dem 
28  Pfd.  schweren  Panzer,  in  Betreff  dessen  sich  keine  Ab- 
weichung in  der  Ueberlieferung  findet,  noch  mehrere  gol- 
dene Retten,   Spangen  und   Ringe. 

Raum  war  der  kostbare  Schatz  erhoben,  so  kam,  wie 
die  Ueberlieferung  einstimmig  berichtet,  grosses  Leid  und 
Unglück  über  das  Haus  des  Finders.  Mochte  er  vielleicht 
versäumt  haben ,  von  dem  Funde  sofort  der  Behörde  die 
Bohuldif  e  Anzeige  zu  auuchnn ,  oder  mochte  durch  die  beim 


au  Bwen^  unweii  Zulfkh.  125 

Auspraben  anwesenden  Knechte  ein  entstellter  Bericht  2ur 
Oeffentlichkeit  gelangt  sein,  sowohl  er  als  seine  Ehefrau  wur- 
den verhaftet  und.  auf  vier  Monate  nach  Jülich  ins  Gefäng- 
niss  geführt;  nach  einer  andern  Version  soll  die  Haft  sogar 
S  ganze  Jahre  gedauert  haben.  Für  eine  kürzere  Haft 
scheint  jedoch  der  von  der  Ueberlieferung  bewahrte  Umstand 
zu  sprechen,  dass  der  Familie  Gilles  während  derselben  alles 
Getreide  auf  dem  Felde  verdorben  sei.  Die  Fundstticke,  zu 
deren  Auslieferung  der  Finder  nach  einem  so  formlosen  Ver- 
fahren, welches  aber  in  der  damaligen  Praxis  begründet  ge- 
wesen sein  mag,  gezwungen  wurde,  kamen  zunächst  nach 
Mannheim  ,  dem  Sitze  der  churpfälzischen  Regierung ,  und 
sollen  von  dort  wieder  nach  München,  oder  (wie  andere 
meinen)  nach  Wien  gewandert  sein.  Auf  meine  desshalb  ge- 
schehenen Anfragen  in  München  berichtet  Herr  Prof.  von 
Hefner,  dass  sich  weder  zu  Mannheim  noch  zu  München 
Spuren  oder  Nachrichten  von  dem  Enzener  Funde  erhalten 
haben.  Der  Finder  behielt  nur  die  beiden,  auf  Taf.  V  ab- 
gebildeten Gegenstände  und  vererbte  sie  zur  Erinnerung  an 
die  damit  verknüpften  herben  Schicksale  auf  seine  Nachkom- 
men, welche  sie  ihrerseits  gleichfalls  wie  theure  Reliquien 
sorgsam  bewahrt  haben.  Die  aus  Golddrath  geflochtene  Kette 
war  schon  seit  längerer  Zeit  im  Besitze  des  Hrn.  Krewel, 
einem  Verwandten  der  Wallpott'schen  Familie ;  der  Armring 
blieb  in  den  Händen  des  oben  erwähnten  Wallpott  von  Irres- 
heim,  einem  Urenkel  vom  Schwiegersohne  des  Finders  Gilles, 
nicht,  wie  es  bei  Bennes  a.  d.  a.  0.  heisst,  vom  Finder  selbst. 
Als  nach  dessen  im  vorigen  Jahre  erfolgtem  Tode  seine  Mo- 
bilien  einer  üfTentlichen  Versteigerung  unterzogen  wurden, 
fanden  sich  für  das  ausgebotene  Kleinod  so  viele  Liebhaber 
ein,  dass  Hr.  Krewel  dasselbe  für  die  Summe  von  100  Pr. 
TUr«,  einen  den  Goldwei tb  mehr  als  dreifach  übersteigenden 
Preis,  ersteben  musste»    Ueber  ein  drittes  Fundstüek,  wel« 


fSß  Der  alie  GoU^nd  ttt  dem  m^  Eömgsgrdbe 

ches  ftitf  dem  Hofe  n  Brp  bei  Lecfaeiiicli  aufbewahrt  werden 
fioU ,  konnte  niohte  Näheres  ermUteU  werden. 

Nachdem  wir  so  an  der  Hand  der  Iren  bewahrten,  noeh 
lebendiget  Deberlieferung  die  Umstände  nud  SehklLsale  des 
Futdea  dargelegt  haben ,  wenden  wir  uns  an  einer  karzen 
Beschreibung  der  9wei  noch  erhaltenen  Reliquien  (S.  Taf.  V, 
1 II»  3).  Das  in  natürlicher  Grösse  gezeichnete  goldene  Band, 
(Fig.  1)  6  Z.  8  L.  lang  und  stark  1  %  Z.  breit,  ist  aus  fei- 
nem Golddrath  sehr  kttnstlkb  geflochten  und  wird  durch  ein 
goldeaes,  mit  Goldatiften  angeheftetes  Flatlclien,  an  dessen  bei- 
den Bndeu  awet  Cfoldkettoben  divrch  Ringe  befestigt  shid,  in 
«wei.  nugleieho  Hälften  getheili  An  den  beiden  Bnden  des 
Bajades  ist  die  nicht  selten  Torkommende(H.  II.  S.92)lnteimsehe 
Inschrift  VTCSRß  FELIX,  welche  aas  festgegossenen  GoM- 
perlchen  besteht,  «i  lesen;  ausserdem  hangt  an  fcm  einen, 
Wabiracheialicb  oberen  Ende  eine  einfeche  Kelte ,  die  nr^ 
spruilgUcb  Uluger  gewesen  sein  mag,  an  dem  andern  be- 
fodeo  «ich  8  kflffzere ,  mit  einem  Bdebtein  verzierte  An- 
lUILi^^)  und  oin  djriMes  längeres  Hjettoben,  arit  S  rotben  Stei* 
mw,,  Bloch  ist  der  Slein  an  dem  nutdern  Parallelogramm 
voir  Kiurzem  aiisg^efalhn.  Es  wiegt  nahe  2Va  Lotk  and  b». 
steht ,  eben  so  wie  Fig*  % ,  aas  2akarätiilgem  Golde* 

Ih^r  A  r  nvr  i.n  g  o4fi9  GoldtfetC  vfm  9^2  Z.  im  Durehmoaeer 
und  ay^MhG?wii9<|t(4d^Tbi«.GioMwerth)  Isti  ans  drei  star- 
ken.  Golddratbfia  :^iinAtrfj^  g^wundiett  und  zwar^  nach  der 
Er kUriifig  oyi^ .  kandigon  Gnldoohmieds ,  matt  oordaHert. 
Solcher  kosthai;^  Bi^P  soUrn  sich  98  m  oitaer  Kette  vet- 
baiid«i^  b^i  dfi;  ftti^tiiDg  b^odirn  hnheiu.. 

^uf  diß  Ff^^fi^i  WW»  vobl  der  in  dem  Saige  beilege- 
IfQ9Q  k,^qigliclv^  Schmnqk  angoh^ürl  huhon  atf^ge,  ist  es  aefeiwar, 
ej^Q  bestimmtem  4AM^'oirt.  w  g<Ae«,  4a  hetneJIIttnze^  kein,Sio- 
gelriog  vochnndQQ  i^t».  woroa^k  wiv  den  Stanaem  adcn  dja  Zeit 
dei^  hioi*  Bestattet^ea  l)fstimmc|i  t^Qnntßn  f  wio.  diesa  bei  dem 
bertthmten   im  J.  Ifö3  zu  Tournay    gefundenen  Grabe  der 


m  Efuen^  mweU  ZälfklL  fU 

¥M  wtjr^  wo  iei:  S&wtking  «•  bsohrift  CHILeftUiu  REX 
tffug^  Wir  tkki  Aihef  in  iiBierem  GrahAuid«  allein  auf  die 
avei  gi44ktteaSohmuGk(cgeiiBt&Rie  und  auf  den  n«<h  erhal- 
tene« Stekaarg  angewiesen ;  jeAotk  wallen  wir  den  Versuch 
wagen  y  durch  nähere  Ptttfung  und  Verglekbung  dieser  drei 
Fundstttflka  eine  hefncdigendiefe  Lösung  zv  vermitteln,  als 
ea  hishev  geschehen  ist 

Faafe  allgemein  ist  man  geneigt,  in  unserem  Punde  dal 
ßrah  des  in  iier  80  folgerelohen  Skhiacht  bei  Zfllpich  (496)  ge- 
fallenen AUeaHiunenJLönigs  zu  erkennen.  Hr.  Broix  0  suchl 
eine  Bestätigung  hisfilr  sogar  in  dem  Umstände,  dass  der 
Sarg  in  grassier  Bil«  gefertigt  nu  sein  seheine,  so  wie  in 
der  Lage  des  Dorfes  Bnnen  in  einer  entgegengeseüiten 
Richtung  der  Stelle,  w^dcbe  ftlr  dae  Schlachtfeld  gehalten 
weffden  mttsse,  und  d^r  die  ANemannen  auf  der  Flucht  den 
llicken  gekehrt  hätten.  AHein  abgesehen  davon ,  dass  der 
6rt,  wa  die  Allemannenschlacht  geliefert  wurde,  auf  blosser 
Vermuthung  imuht^>,  indem  man  die  bei  Gregor  von  Tours 
(B.  II,  37)  nni»  beilauig  erwähnte  Schlacht  bei  Zfllpieb,  wo« 
rin  Sigbeft  am  Kniß  verwundet  wurde,  fllr  dieselbe  hält 
mit  derjenigen,  worin  Clodwig  siegte  (II,  90),  so  entbehrt 
diese  Annahme  jeglicher  Begrindung.  Denn  wer  sott  dem 
defallenen  diese  Ehre  erwiesen  haben  ?  Die  Allemannen 
flohen,  oder  kamen  gans  in  die  Gewalt  des  Siegers.  Wie 
s^ltte^  aber  dieser,  welchen  Goldgier  sogar  cum  Verwandten- 
mMPdk^  anifieh,  dem  gedallenen  Gegner  so  kostbare  Schätze 
mit  ins  GraA». gegeben  haben?  Was  den  Sarg  betrift,  so 
ist  dir  ven  Um.  Dr.  ihmnea  und  Broix  gebrauchte  Benekh- 
nung  nicht  zutreffend;  vielmehr  ist  derselbe  nach  Ver- 
häfliri^  des  etwas  gtbbien  Materials  ganz  regelmässig  und 
dem  Zwecke  angemessen  behauen,  wodurch  die  angebliche 
Eile  von  selbst  widerlegt  wird.    Vpser  ^^  iremi  auch  ro^.  b^ 

1}  Brinner.  an  d.  alte  Tolbiac.  8. 15  and  B.  86  fg.  / 
0)  Y^.  V.  Syhel  In  dies.  Jahrbb.  III.  8.  89 


VMi         Der  äUe  QaUfimd  m  dem  $og.  Kimgegrabe 

acbeketer  Steinsari^  ist  iadesaen  c^eigaet ,  mit  WahnielKin- 
lichkeit  das  Volk  errathen  zu  lassen,  au  dem  der  Begrabene 
geiittrt  haben  muss.  luSteinsargeu  au  beerdigen  war 
8ilte  der  fränkischen  Grossen  und  Fürsten.  Abbö  Cocbet ') 
anteracheidet  sogar  awei  Zeitperioden:  die  ältesten  bildeten 
ein  an  dem  Kopfe  und  Füssen  gleich  breites  Parallelogramm 
mit  einem  schweren  viereckigen  Deckel  und  waren  öfters  aus- 
wendig an  den  Wänden  mit  Zweigen  und  Trophäen  ver- 
siert. Die  späteren  Steinsärge  erscheinen  an  den  Füssen  mehr 
xusammengeaogen,  als  am  Kopfe,  und  haben  oben  ein  Kfis- 
sea  für  den  Kopf»  und  im  Grunde  ein  Loch,  sowie  einen  weit 
leichtern  einem  flachen  Dache  ähnlichen  Decket  An  unse- 
rem Sarge  finden  wir  im  Ganzen  die  ältere  Form  dargestellt. 
In  steinernen  Sarkophagen  fand  man  auch  im  J.  1646  in 
der  Abtei  von  St.  Germain  de  Pros  die  Gebeine  des  Kü« 
nigs  Childerich  II,  der  Königin  Bilichildis  und  des  Dagobert, 
mit  mannichfaltigen  Beigaben  von  Gefässeo  ,  Geräthen  und 
königlichen  losignien  ^).  Särge  aus  zusammengefügten  Strin- 
platten,  wozu  Gelübdesteine  von  Matronen  verwendet  waren, 
haben  wir  in  der  Umgegend  von  Zülpich  schon  mehrfach 
kennen  gelernt;  so  bei  dem  Gräberfunde  bei  Embken  ^), 
und  später  bei  den  Ausgrabungen  von  Steinsärgen  zu  Vett- 
weis,  Soller  und  Mfldersheim  '^),  die  aller  Wahrscheinlicbkeii 
nach  aus  der  altern  fränkischen  Zeit  stammen. 

Gehen  wir  jetzt  zur  Prüfung  des  aus  Gold  geflocli- 
tenen  Bandes  über,  so  verräth  die  Arbeit  so  viel  Knast- 
geschick,  dass  wir  derselben  römischen  Ursprung  zuzuspre- 
chen geneigt  sind«   Diese  .Anaahme  wird  bestätigt  durch  Ver- 


.1)  La  Normandie  soaterraine.  Diese  MoUs  verdanke  Ich  etaer  Mef- 
Hohen  MiUheiliing  des  in  der  Graberkunde  der  allen  Deatschaa 
so  kundigen  Hrn.  Decan  Wilhelm i  in  Sinsheim. 

9)  BChoepflin.  Mus.  P.  f.  p,  148. 

8)  Jahrb.  U.  XII.  9.  #8  ff.    . 

4)  Jahrb.  H.  XX,  81  «      .       .  ,       ,  , 


MI  Ernten^  umoeii  ZOtpkh,  189 

gleichong  eines  in  Pompeji  gefundenen  kostbaren  Halsbanr 
des,  welches  ebenfalls  aus  einem  äusserst  feinen  Geflecht  ela* 
stischen  6«lddrabtes  besteht ,  mit  71  kleinen  Goldgebängen 
umgeben  ist  und  durch  ein  mit  2wei  FrOschen  auf  der  Platte 
verziertes  Schloss  ausammengebalten  wurde  ^).  Uebrigens 
scheint  mcb  auch  nach  dem  Untergange  des  weströmischen 
Eeiches  die  Goldschmiedeknnst  in  Gallien  aur  Zeit  der  Pran- 
kenherrschaft  in  ziemlicher  Blfltlie  erhalten  zu  haben,  wenn 
wir  annehmen  dürfen,  dass  der  von  Gregor  von  Tours  ^)  bei 
König  Chilperich  in  Augenschein  genommene  Tafelaufsatz, 
der  aas  Gold  und  Edelsteinen  gearbeitet  war  ^  so  wie  der 
von  demselben  Schriftsteller  erwähnte  Schild  von  wunderbarer 
Grösse  aus  Gold  und  Elfenbein,  welchen  die  Königin  Brune- 
bilde  fOr  ihren  Vater,  den  König  Rekkared,  machen  liess  ^), 
von  einheimischen  Künstlern  verfertigt  worden  sei«  Jedenfalls 
waren  aber  die  Goldschmiede  Provinzialen,  wie  wir  diess  von 
dem  heiL  Eligius,  dem  Bekehrer  der  heidnischen  Anwohner  der 
Unterscheide,  ausdrücklich  wissen,  wdcher  aus  Limoges  ge* 
hurtig,  die  Goldschmiedeknnst  betrieb,  sich  die  Gunst  Chlo- 
tar's  II  (f  622)  erwarb  und  Bischof  von  Noyon  wurde.  Er 
liess  sich  besonders  die  Gräber  der  Heiligen  angelegen  sein, 
und  schmflckte  sie  mit  Gold,  Silber  und  Edelsteinen'^).  Un- 
ser Schmuckstück,  das  für  ein  Halsbald  freilich  zu  klein  ist, 
gibt  man  gewöhnlich  für  ein  Schwertband  aus ;  hierzu  möchte 
es  sich  aber  wegen  der  Feinheit  der  daran  befestigten  klei- 
nen Ketteben  weniger  geeignet  haben,  als  etwa  zum  Schul- 
terscbmucke  eines  Mantels ;  jedenfalls   aber  muss  der  Theil 


1)  Pompeji  in  seinen  Gebftaden,  Alterthumern  und  Kunstwerken, 
von  Overbeck.  Leipsig  1856.  8.  489  ijg.      ,     . 

8)  Qxe^  Tur,  «,  JW. 

4}  Surlus  ad  18  Dec.^  Legend,  aur.  p.  958.     Simrocki   der  gute 
C^erbanl  ma4  die  dankba^rfui  :(o4|en.    Jlona  XB^.  S.  180. 

9 


QISO  Der  aUe  ^tiß^nd  i»  J^n  m^  Uonig$grabe 

woran  die  drei  6«hänge  mit  Edelgteine  sieh  bdindeo^  ab  der 
untere  angesehen  worden. 

Was  endiicb  das  dritte  nocli  vorhandene  Fmdttick^  den 
gewiLndenen  Arnring,  welcher  tbeufalk  von  kona^- 
reicher  Arbeit  atvgt,  betriffl;  ^  so  inden  wir  bei  Gregor  von 
Toora  diesen  Schmuekgegenatand  häuig  erwähnt  So  sehickft 
Chlodwig,  bevor  er  gegen  den  mCambray  wohnendoa  Fran- 
keaitOnig  Rachnaehar  jriehen  wollte,  den  Ltudes,  d.  b»  iok 
Vasallen  des  Königs,  goldene  Armspangen  und  Wehrge- 
hänge,  die  übrigens  r-  wie  sich  spater  seigfe  —  nnr 
ans  künstlich  vergoldetem  Urs  bestanden,  dnsa  sie  ihn  ge- 
gen  ihren  Herrn  in  das  Land  riefen  ^).  IJeberiianpt  werden 
Armringe,  Öfter  jedoch  spiralförmig  gewandena  Ringe,  in  den 
llteslen  Zeiten  des  Hittelalters  bei  deutschen  Ftiiaten  und 
Crossen  sehr  oft  gunannt,  so  wie  sie  auch  in  Gräbem,  na- 
mentlich in  Livland,  settener  in  den  Rheinlanden,  vorkom- 
men ^).  Bereits  In  einem  der  ältesten  deutschen  Sprachdenk- 
mäler, im  Hililebrandsliede  (ans  dem  8*  oder  0,  Jabtimulerl) 
heisst  ea  von  Bildebrand : 

Want  her  dd  ar  arme  wuntan^  bougä. 
Wand  er  da  vom  Arme  gewundene  Ringe. 

Solche  Ringe,  Spangen  oder  Bouge  (bougä  von  biegen)  wur- 
den umgewunden:  sie  waren,  wie  diess  auch  bei  dem  vor- 
liegenden der  Fall  ist,  an  einer  Seite  offen,  um  das  Glied, 
dem  sie  zur  Zierde  dienen  sollten,  den  Finger,  die  Hand, 
den  Hals,  selbst  das  Bein,  —  denn  auch  diess  wird  gemeldet  — , 
damit  bewinden  zu  können  ^).  Gewundenes  Gold  wird  auch 
in  dem  altsachsischen  Heiland  16, 24  erwähnt ;  desgleichen  in 


1)  Greg.  Tar.  II,  48. 

S)  Vgl.  Jahrb.  XV,  S.  189  Frau  SohBaffhaosen-Merteni  iber 

einen  Fund  bei  Guntersblum  und  Ebend.  XYtlT.  Fr.  Kruse  9. 

8iS  tf.  Über  EiivModfcyclie  Funde. 
8)  Vgf.  J.  Grimm,  aeadem.  AMandkmg,  eKcäenkea  «. Gebens. ia f. 

V. 


m  Etmi^  nnweU  ZUpkh.  tat 

■» 

den  angekiehsisch«»!  Gedichten  Caadonn  und  ffeowwlf.  Mit 
Gold  oder  Ringen  bewinden  beissC  b«0chepkeD,  die  Braut 
ausstattet;  so  wird  ia  der  Edda  Gudrun,  OialuB  Tochter, 
vor  der  Vermftblonf  mit  Sigurd  (Siegftried)  nit  Gold  bereift, 
d.  b.  reichlich  ausgestattet.  In  lateuiischen  Quellen  heisst 
das  Anwinden  der  Ringe  circumligare ;  im  deutschen  wird 
das  Wort  spannen  dabei  gebraucht ^  von  dem  wohl  auch 
»Spange^  herstammt,  wie  die  Brustspange  «fürspan^  heisst 
Spannen  ist  aber  noch  ein  starkes  Verbum ;  es  hat  im  Praet. 
,ispien*«  Als  in  den  Nibelungen  die  Markgräfin  Gotlinde, 
des  getreuen  Rüdigers  Gemahlin,  Folker  den  Fiedler  be- 
schenkt,  heisst  es : 
1644    ir  hiez  diu  marcgr|lnnne  eine  lade  tragen 

(von  vriuntltcher  gäbe  rouget  ir  hoeren  sagen): 

dar  Az  nam  si  ewelf  beuge  und  spien  ims  an  die  hant : 

„die  sult  ir  hinnen  ffleren  in  daa  Etzelen  lant^  ^). 

Ringe  waren  in  Deutschland  die  älteste  Gestalt  gemünz- 
ten Goldes.  In  Ringen  lohnte  der  Fürst  seiner  Getreuen 
Tapferkeit;  darum  heisst  er  »Ringspender^ ;  auch  ,|Ringbre- 
eher*  finden  wir  ihn  genannt,  weil  er  den  Goldring  entzwei 
brach,  wenn  die  That  noch  nicht  des  vollen  Lohnes  werth 
schien*  Die  Stücke  des  zerbrochenen  oder  entzwei  gehaue- 
nen Ringes  konnten  als  Scheidemünze  dienen» 

Bekannt  ist,  wie  in  den  Nibelungen  Hagen  dem  jenseits 


1)  Allerdings  gab  es  aach  andere  als  «olcbe  gewundene  Binge^  da- 
hin gehört  jener  in  der  Walachei  ausgegrabene^  jetzt  im  Museum 
zu  Bucharest  aufbewahrte  Goldring  mit  der  Rnneninschrinj  welche 
in  dem  Monatsbericht  der  Königliche«  Academie  zu  Berlin  vom 
4.  Dec.  i8Sß  entziffert  und  gedeutet  Ist  Damach  lautet  4ie  Inschrift: 

UTAN  VOJ^l  HA^UA 
4»  i.  Mkik  fcfii  ¥0B  Bedrangalss  y  ein  Segpqawvoscbj  <ler  sich 
jenem  *i|tere  felix'  auf  uasenem  Geldbaade  ver^gl^iolU.    Wir  ver- 
danken die  Mitthellupg  dieser  interessanten  Itotic,  nebsi  mehrem 
andern^  der  Gute  unseres  verehrten  Freundes^  Pce^.  fl^imKOck« 


EiVP 


iStf         Der  alle  ttoUfund  in  dem  sog.  Känigsgrabe 

der  Donan  harrenden  Fährmann  den  Goldrinj;  ak  Fergenlohn 

hoch  am  Schwerte  darbietet: 

vil  hdhe  anme  swerte  ein  bouc  er  im  dd  bdt, 
lieht  unde  schoene  was  er  ond  goldes  rdt 
daz  man  in  Ober  fuorte  In  Geipbrätes  lant. 

So  müssen  Ringe  auch  als  Busse  bezahlt  worden  sein, 
da  die  gerichtliche  Strafe  selbst  altnordisch  den  Namen 
baugr  führt. 

Endlich  wird  auch  in  Ringen  ein  Goldschatz  gehäuft; 
Wölundur  (Wielaud  der  Schmied)  hat  deren  sieben  hundert 
auf  eine  Schnur  von  Bast  gezogen ;  au  Schnüren  werden  noch 
im  Parzival  123,  29  Ringe  getragen  0*  Gold  wurde  zwar 
auch  in  Barren  aufgehäuft;  öfter  aber  kunstreich  verarbeitet 
und  in  dieser  Gestalt  zu  künftigem  Bedarf  aufbewahrt;  es 
konnte  dann  auch  bei  festlicher  Gelegenheit  hervorgeholt  und 
zum  (^runk  aufgestellt  werden^). 

Nach  dieser  zur  Aufklärung  unseres  Fundes,  wie  wir 
glauben,  nicht  ungeeigneten  Abschweifung  Ober  den  Gebrauch 
der  Goldringe  der  alten  Deutschen  wird  es  uns  nicht  mehr 
Wundei*  nehmen,  dass  in  dem  Enzener  Grabe  28  solcher  of- 
fener Armringe  sich  befunden  haben  sollen.  Sie  dienten  nicht 
alle  zum  Schmucke  des  Begrabenen,  sondern  gehörten  eben 
zu  dessen  Schatze,  welcher  nach  alter  Sitte  ihm  mit  ins  Grab 
gegeben  wurde.  Wenn  wir  nun  auch  aus  dem  über  die  bei- 


1)  Tgl.  Ilaupt's  ZeiUcbrift  tX,  Ml. 

2)  So  deutet  Mullenhoff  (Zur  Ruocnlehre  6)  das  viel  besprocheoe 
mit  Bildwerk  und  Ruoeninschrift  geschmückte  „goldene  Boni<^ 
von  Tondern,  das  als  Kunstwerk'  zwar  ein  Jagdhorn  vorstellte^ 
in  der  That  aber  weder  zum  Blasen  noch  zum  Trinken  dienen 
mochte,  weil  das  Gtild 'keinen  tH>n  giebt  und  das  an  beiden  En- 
d(§n  offene  Hörn  ticn'f  rafair  nielit  gehaften  Mtte^  es  M*ar  ein  eam 

- '  Kunst  werk  ^erätheitisteif  kapital;     J9cbon   seine  Schwere  {7  Pfd. 
'•'"  illth.) ^eigf,  das»  en  Kum 'etgebtiichen  Gebrauche  ttlcbl iieatimmt 


au  Bmenj  tMeeU  l^älpkh.  188 

des  e^oldeDea  Funislfleken  Oesagten  iil  Bemg  auf  den  Vollu«- 
9(aiim  des  Beigesefsten  kein  gan«  sicheres  Kriteriun  ent- 
Ddnaen  können,  so  lassen  dagegen  die  übrigen  kostbaren 
Beigaben  namentlich  die  Insignien  der  Rtaigswörde,  Krone 
jBnd  Seepier,  keinem  Zweifel  Raum,  dass  vm  das  Grab  eines 
KHIiJ^,  und  JBwar  eines  Pr&ftkiscben  vor  uns  iMibeii. 
AUeffdiigs  mag  die  Menge  der  naeh  der  Deberlieftrang  hier 
j^usammengehlluften  Kleinodien,  welche  bis  an!  die. ft: genau 
beschriebenen  Gegenstände  durch  dieUnhüdfederZiM  S|nvIo6 
vert^bwiniden  sind»,  mandiem  Leset  wunderbar  und  geradezu 
nngllavblich  erscheinen.  Bedenkt  man  jedoch,  welche  ungeheure 
Schilae  yon  Gold  und  Silber  nicht  Uoss  die  FVankisehen 
Könige  und  Köttiginnen,  sondern  auch  die  Heraoge  und  andre 
Grossen  rasammenhänften ,  so  wird  man  bald  geneigt  sein, 
der  als  nnrerd&chtig  nachgewiesenen,  mAndlichen  Ueberlie» 
ferung  wenigstens  in  den  Hauptangaben  Glauben  m  sdien«- 
Icen,  Ausser  dem  oben  schon  genannten  grossen  Tafelauf^ 
sat6  des  Königs  Chilpericb,  welcher  50  Pf.  schwer  gewesen 
sein  soll  (Greg.  Tur.  VI,  2)  «nd  von  d«n  der  König  dem  Gre» 
^OT  selbst  sagte ,  dass  er  ihn  zum  Ruhm  und  Glanz  des 
PrankeuTolkes  habe  anfertifen  lassen,  erwähne  ich  nur  die 
Schätze,  welche  unter  der  Regierung  des  Königs  Guntramm 
der  tapfere  Patricius  in  Burgund  Eunius,  mit  dem  Beinamen 
Mummoltts,  in  Avignon  geborgen  hatte.  Es  sollen  im  Ganzei 
250  Pf.  Silber  und  mehr  als  30  Pf.  Goldes  gewesen  sein* 
Midi  der  Ermordung  Moromolus,  welcher  bei  dem  Versuche 
der  Grossen,  den  angeblichen  Sohn  Cldotar's  Gnndobald  anf 
de»  Thron  zu  erbeben,  aine  zweideutige  Rolle  gespielt  hatte  ^), 
Ihmit  Gnntmmm  den  Schatz  mit  seinem  Neflen  Childebert  '>. 
fliemach  wird  die  Annahme  wohl  gerechtfertigt  erscheinen^ 
dass  im  Grabe  von  Bnzen  ein  hingeschiedener  Frankenkönig 


1)  Loebell,  Gregor  v.  Tours  und  seine  Zeit.   8.  940. 

9)  Greg.  Tur.  VII,  c.  40.  .     .  i    .    •         .»     > 


m  Der  aUe  QoUfmd  <fi  dem  sog.  ESmgsgrabe 

ndt  seioem  Schatee  beigcietet  sei«  Msf  ftueh  Imt  «rate 
Finder,  wdebcr  die  Anfangs  verborgen  gehaUenen  FmdiMMkc 
ihrem  Gehalte  nach  genan  »  prOfen  sdiwerlieh  im  Stamde 
war,  da  sie  ihm  lo  bald  enIriaseB  warden,  das  eine  oder  das 
aadere  fttr  golden  angesehen  haben,  was  rkfleicbt  bloss  sink 
Tergoldet  war,  ^-  was  ieh  namentlich  von  dem  «Bgewlftnlieh 
schweren  Padstr  n  glauben  gtnaigl  bin  -*^,  so  wird  doch  der 
wohl  bemaglo  lliatbeitand  an  sioh  durch  diesen  Dastand  in 
IcciMr  Welse  ontkriftet 

Wem  es  mir  erianbt  isl ,  iber  den  hier  bograbenen 
FttrsieB  eine  Venünlhupg  an  wagen  ,  so  liegt  der  OManke 
■ahe,  dass  in  der  von  Oivgor  von  Toun  erwähnten  Schlacht 
zwischen  fiigbert  und  den  Alemannen  ein  Rifuarischer 
Herzog  gefallen  und  auf  der  Walstatt  beigesetxt  worden 
od;  jedoch  mödite  ich  midi  lieber  fttr  einen  Ripuarisdum 
HlNdg  nd  mvar  fttr  einen  der  dem  Namen  nach  uns  un«- 
bekaanten  Vorgänger  des  hinkenden  Sigbert  erklären ,  da 
dem  Sigbert  selbst  der  raubsflchtige  Chlodwig  dne  so  rdehe 
Bestattung  nicht  gewährt  haben  wflrde.  Diese  Kdnige  re* 
mdirten  su  K6ln ,  und  sdieinen ,  wenn  wir  ans  der  spätem 
Zeit,  in  welcher  Chlodwigs  Sohn  Dieteridi  mit  dem  Kädge 
Hermanfried  in  Zälpich  dne  fttr  letstem  so  verhängniss«. 
volle  Znsammeakuuft  hatte*),  einen  Scbluss  auf  die  fhü- 
here  Zeit  machen  dürfen,  das  von  der  Rämerzelt  her  be« 
deutende  Tolbiacom  gern  so  ihrem  AufenthaltBorte  gewählt 
und  desshalb  anch  dessen  nächste  Umgebung  als  Grab* 
Stätte  erkoren  zu  haben.  Zur  Gewisshdt  indessen  kannte 
diese  Vermuthang  nur  dadurch  erhoben  werden,  wenn  uns, 
wie  in  dem  Grabe  des  Königs  Childerich  I.,  Chlodwig's  Vater, 
entweder  beschriebene  Denkmäler,  Siegel,  Ringe  und  Httn- 
aen,  oder  wenigstens  die  mitgefsadene  Krone  erhalten  wäre. 
Die  Kronen  bei  den  Königen  und  Hersögen  der  Merovingi- 


1)  €(reg.  Tor.  III.  8. 


m  Emun^  mtHii  ZMpkh.  Ittft 

BAtn  Fffuken  beateMkn  aamilch  niBpifsglioli  in  ^en  Kopf- 
riiige^  der  allinahlich  in  4ts  Oiadea  lAttgmg  ttod  sieb  cai« 
Meh  »ir  voIlkMueBen  Knmt  gcslaltelcu  So  fan^  maa  ia 
ieai  tf40  aabe  bei  Verdan  aafgedecfcten  KOnigigrd^  auMer 
eineai  HMoie^  Beile,  Schwert,  einer  eberaea  Sfilsagen  Scbaa- 
sel  attd  Anderm  eiae  ebemei  stark  vergoldete  Krone  in  der 
Form  eiaes  Diademe  mit  einem  beweglichen  balbkreiafbrmigen 
Bagen  darflber.  Und  gerade  wegen  der  edioa  mit  dem  Rdb* 
kreide  versehenen  Krone  will  Seha^fliny  welcher  über  dieeea 
im  Mneeom  an  Straeebnrg  aufbewahrten  Fond  genau  berjch* 
tet  hat^),  jenes  Grab  einem  Merovingisehea  Herzoge ,  oder 
noch  lieber  einem  Sohne  des  ersten  Austrasisohett  Kanlgs 
Theoderieh's,  dem  Tbeodebert,  anschreibea,  welcher  sich  häufig 
in  Verdan  bei  seinem  Kebsweibe  Oeuteria^)  aufhielt.  Indessen 
erBcheint  unser  Fund,  auch  abgesehen  von  diesem  sichern 
Unterscheidungsmittel,  als  der  ältesten  Zeit  angehörig«  und 
reiht  sich  entschieden  dem  berühmten  Grabmale  Cbilderichs  L 
an.  Ebenso  wie  .dieses »  befand  sich  das  unsrige  an  einer 
HeerstFassCi  in  beiden  sind  ausser  der  Bflstuag  und  verschie^ 
denen  Waffenstttcken  Goldmassea  gehäuft ,  welche  in  dem 
Grabe  des  Cbilderich  in  100  Gold-  und  200  Silbermänsen, 
in  goldenen  Fibeln  und  Bienen  bestehen^).  Beide  Gräber 
tragen  das  Gepräge  des  Heidenthums  an  sich  und  nicht  mit 
Unrecht  hat  Jacob  Grimm  '^)  aus  dem  vom  Rumpfe  gelösten 
Jflnglingsschädel,  welcher  in  dem  Grabe  Childerichs  beige«- 
setat  war,  auf  die  noch  nicht  gana  erloscheae  Sitte  des  Ver- 
brennens  neben  dem  Begraben  geschlossen. 


1)  SchoepSiD,  Mus.  P.  I.  148  sqq. 

8)  Greg.  Tur.  III^  86. 

8)  Chifflet,  AnastasUi  Cbilderici,  Antw.  1966.  MSbillon  in  Me- 
molrefl  de  PAcad.  des  B.  L.  T.  If,  p.  6d4  aq^  MonifaacoD^ 
Motaoikeai  de  Monanble  Frsta^.  T.  I.  PI.  IV^YI. 

4)  J«  er  im  Dl;  Siier  das  Verbrennen  der  Iieichen.  S.  84  fg. 


IM        Der  aUe  öMfund  m  dem  9ög.  ESnigigrabe 

Hätte  hier ,  wie  Broix  ^^  ah  swttte  Mögliebkeit  ah- 
nimmt,  der  durch  die  Hinterligt  Theoderichs  von  der  SladU 
maaer  treulos  berabgegtOrate  ThttringerklMiig  HeroMAfried 
seiue  Ruhestättte  gefunden,  so  wfirde  die  von  Gregor  w&m 
Tours  ausdrüciillch  geschilderte  Habsucht  des  Theoderich  ^> 
sich  bei  dem  Begräbniss  eines  Gegners  gewiss  nicht  verlang-* 
net  haben.  Noch  weniger  Halt  hat  endlich  die  dritte  von 
Broix  ^)  angedeutete  Vermuthung,  dass  Theodebert,  ein  Sohn 
Childebcrt's  H.,  weicher  in  dem  blutigen  Kampfe  mit  seinen 
Bruder  Theuderich  bei  Zfllpich  gesdilagen  und  gleich  da- 
rauf in  Ri^in  meuchlings  ermordet  wurde  ^) ,  in  Bnaen  so 
reich  begraben  worden  sei,  da  es  Theoderich  hauptsäcUieh 
um  den  Besitz  von  dem  Schatze  seines  Bruders  xu  thuii  war. 

Deberliaupt  zeigen  sich  die  in  den  Gräbern  der  spatern 
Merovingischen  Könige  aufgedeckten  Beigaben  schon  viel 
armlicher:  in  dem  16413  in  der  Abtei  St.  Germain  des  Pr^ 
aufgefundenen  Grabe  Chilperichs  fand  man  ausser  vielen 
Geräthen  nur  ein  Crucifix  und  eine  Lampe,  beide  von  Erz, 
in  den  oben  erwähnten  Steinsargen  Cbilderichs  II.,  der  Kö- 
nigin Bilichildis  und  ihres  Sohnes  Dagobert  nur  eine  goldene 
Krone  in  Form  einer  Binde  ^).  Doch  verlassen  wir  das  trfl- 
gerische  Gebiet  der  Vermuthungen ,  so  wird  doch  aus  allem 
von  uns  Beigebrachten  wenigstens  so  viel  mit  Wahrschein- 
lichkeit gefolgert  werden  können ,  dass  das  Grab  zu  Enzen 
jedenfalls  ein  Fränkisches  sei,  und  der  zweiten  Hälfte  des 
5teu  Jahrhunderts  angehöre,  wo  das  Christenthum  noch  nicht 
eingeführt  war. 


1)  Erinn.  an  d.  alte  ber.  Zulpich  8.  AS. 
8)  III,  7. 

8)  Broix  a»  d.  a.  St.  p.  50. 
4)  Oesta  regnm  Freie,  c.  88. 

8)  Montfaacon^   Monanu»s  de  ia  Jionareh.  Fran^.  T.  I.  p.  178 
and  ITO. 


M  Enzen^  unweii  ZOtpich.  18t 

OaM  fin^eii  schon  mr  Zeit  der  R5iner  ate  OrabstMt« 
gedient  habe,  beweist  nidit  nur  ein  von  mir  kun  be«- 
sprocheier  Aschenkntg  %  sondern  mehr  noch  *  ein  anderer 
interessanter  Oraf^erAiad^  von  welchem  mir  Hr.  Bick  folgende^ 
von  einem  Angenaengen  berrflbrende,  Hittheilung  hat.jsu* 
kommen  lassen.  Ungafthr  20^80  F.  von  jener  Stelle  eat^ 
femt,  wo  das  reiche  Grab  aufgedeckt  wurde,  stiess  man  an 
der  Seite  der  Dorfstrasae  im  Herbste  des  Jahres  1811  ebenr 
4iUs  auf  einen  steinernen  Sarg ,  der  aber  nur  4'  lang  war 
und  angenscbeinlieb  die  Debi^rreste  eines  Kindes  aufge«0mmeii 
hatte.  Der  Sarg  war  im  Innern  ganz  glatt  behanan  und 
hatte  4  Nischen,  zwei  am  Kopf-  und  zwei  am  Fussende,  die 
meist  mit  Spielsachen  angefüllt  waren ;  unter  Anderro  fanden 
sieh  vor  einige  kleine  goldene  Ringe,  gläserne  Kugeln  und 
ein  Fisch  von  Glas,  der  inwendig  hohl  war.  Femer  stand 
in  einer  Nische  eine  siebendochtige  Ampel  aus  Erz,  in 
einer  andern  ein  fein  verziertes,  gelbes  Schflsselchen  mit 
einigen  Rupfermflnzen. .  Wohin  die  Sachen  gekommen,  weiss 
der  glaubwürdige  Gewährsmann  nicht  anzugeben.  Dass  wir 
hier  ein  römisches  Grab  vor  uns  haben,  unterliegt  wohl 
keinem  Zweifel,  so  wie  es  auch  feststeht,  dass  Enzen  eine 
nicht   unbedeutende  Niederlassung    der  Römer  gewesen  ist 

Wir  schliessen  unsere  HittheiluDgen  Ober  das  Enzener 
Grab  mit  der  Bemerkung,  dass  bei  den  altem  Franken  die 
Todten  und  die  mit  ihnen  begrabenen  Kostbarkeiten  fOr  eben 
so  heilig  galten,  wie  bei  den  Römern,  und  dass  nach  einer 
Bestimmung  des  noch  zur  Zeit  des  Heideathums  abgefassten 
Volksrechts  die  Beraubung  derselben  mit  Verbannung  bestraft 
wurde,  die  nur  auf  besondere  Bitte  der  Verwandten  aufge* 

hoben   und  in  eine  Geldstrafe  verwandelt  werden  konnte  ^) 

*  '         ■  ■  ■  ^ 

1)  Jabrb.  XXII,  8.  154. 

9)  Lex  8a11ca  em.  Tit.  67,  {•  ö  sq.    Loebell,  Gregor  von  Toors 

S.  64  f.  Anm.  a.    J.  Grimm,  über  das  Verbrennen  der  Leichen 

8.  84  flg. 


188        Der  alte  OoUf^imd  w  Ewsm  mtoeU  ZülpidL 

Eni  einsif  es  BeiKpiel  einei  soleban  Frerek  ctMhIt  C^regfor 
▼on  Tours  *)  von  den  DieMrn  im  Henogg  Gantriinin«>BMOy 
welche  die  Leiche  einer  in  der  Rearif  iOBkircbe  mn  Mete  mü 
vielen  Kostbarkeiten  beiffesetaten  vomehiien  Pran  beranbtMi, 
jedoch  von  den  Mönchen  entdeckt  wurden  nnd  dafiGeraiMe 
wieder  auf  den  Altar  legten.  Merkwflrdig  ist,  daas  der  Utt^ 
sog  selbst,  welchen  die  Rauher  als  den  Criieber  der  Fmvda 
angaben ,  vor  das  Gericht  des  Königs  Childebert  geTordeit, 
die  Flucht  ergriff,  und  nun  Alles  verlor ,  was  er  dareh  ¥.1^ 
nigliche  Gunst  erhalten  oder  von  Andern  mit  Gewalt  Uk 
sich  gebracht  hatte. 


1)  Till,  81. 

Bonn. 


12.    9ttU(ifer  9nf(ifrtflm. 

Als  ich  im  Sommer  verflossenen  Jahres  mit  der  Ordnung 
der  auf  der  hiesigen  Königlichen  UniTersifats^Bibliothek  be« 
findlichen  Handschriften  vom  Herrn  Oberbibliothekar  Ritschi 
beauftragt  war ,  stiess  ich  auf  die  im  Handschriften-Katalog 
S.  97  littera  B  verzeichnete  Chronik,  welche  den  Titel  trftgt 
'Der  Graffen,  Marggraven,  und  Hertzogen  zu  Jalicb,  Geldern« 
Cleve  und  Berg  Marck  und  Ravensbei'g  alte  HerKunSt  und 
Genealogi  Mitt  einführung  Etlicher  geschieht  und  Handel  so 
nit  allein  Im  Ihren  sondern  auch  bei  Zeith  eines  Jeden  Re- 
gierung In  allen  Landen  sieh  Zugetragen'.  Hie  über  Colle- 
ctus  k  Gerardo  luliaco,  Secrctario  Ducali,  a  d  1572  quem  vo- 

luit  in  Archivo  servari.  In  diesem  Buche  ')  findet  sich  S.6u.6 
folgender  für  Local-Epigraphik  nicht  unwichtiger  Passus : 

*  Antiquitäten  in  der  Statt  Jülich  ahn  Verscheiden  ortheo 
Vorhanden/ 


1)  Diese  Handschrift  ist  zonächsi  nur  Absohrift  einer  andern  in  dem- 
selbM  Katalog  8.  115  littera  B  aufgeführten  ^  in  welcher  jedoch 
die  Inschrift  Nr.  7  bis  cu  den  Worten  'Gleichflnls  find  man'  fehlt, 
woraus  sich  der  Zusatz  zu  jenem  Monument  erklArt.  Obwohl 
ich  daher  im  Allgemeinen  den  Text  der  oben  erwähnten  Hand- 
schrift als  der  vollständigeren  gegeben  habe,  so  habe  ich  doch 
die  Inschriften  Nr.  1^6  genau  nach  der  cweiten  als  der  Qrlgi- 
naOupditftMft  aMmokeli  lassen« 


140  Jülicher  Inschriften. 

[S.  6.  1.]    M  •    ANTONIO     V  I C  T  0  R I 
'FRON   •  AMINI A    •    VXSOR  MOR* 
SIBI  ET  M\RITO  DE  SVO  POS  VIT 
[2.]    C  •   F  L  A  V  I  0 
CAPITONS 
F • CONSTANT • 

[3.]  D  •  M  • 

C  ■  VCSPERIANO 

VITALI 
MACRIMA    ■    AV 
VACA  -FC 
[4.]        L    •   CASSIVS 
VERECVNDVS 
SIBI  ET  lABITlANiE 
MARTIN  VIVOS 
FECiT 

[d.]    T  •  IVL  •  PRISCO 
T  •  IVL  •  SVRVS 
PATER 

[6.]    MATRONIS  RVMNEHABVS 

SACR  • 
L  '  VITELLIVS  CONSORS 
EX  äo  •  LEG  •  VI  •  VICTR  • 

Dieses  Negst  hieror  gesetztes  Monument  bat  formam 
Cubi  das  ist  ahn  allen  seithen  Vierkantig  wie  ein  WttrSel 
oder  Doppelsteiu  und  als  die  inschriitt  Vorneu ,  also  stehet 
ein  paimen  Banm  welches  ein  Zeichen  der  victorie  zu  beiden 
seithen  fein  artig  gehauen,  mit  der  hinterster  seithen  dahn 
es  Etliche  Ificher  hatt  ist  es  wie  zu  sehen,  irgeut  eingesetzt 
oder  gebangen  gewesen  also  das  man  fttnf  Seitea  darvon 
hatt  sehen  Kennen. 

AaluB  Vit«]li«8.  «o.  der  Neunte  RoiUMbe  KeysAr  ■§ ewe- 
scn  ist  Zu  Collen  ahm  Rhein  M  Mir  kiach'ObrM  gebort 


70  durch  Silin  untergebenen  Kriegsvolck  erst  Reiser  snlutipf, 
sein  Vater  hnt  lucius  geheissen,  wie  Suetonius  sebreibet,  Imtl 
auch  einen  Broder  desselben  nahmen  gehatt. 

Not:  (EX  i^^O)  bedeutet  ex  prino  pilo  and  worden 
prini  pilares  oder  ex  primo  pilo  oder  ex  primo  Hasiato  in 
in  des  Keysers  Julij  Commentarljs  geiiennt  die  Kriegsleuth, 
so  in  der  Ordnung  der  Ersten  spitx  gesteh  gewessen  welche 
einen  Centurionem  oder  Hauptman  hatten. 

AQVILEIAE    Dieses      ist     auff     ein     Kleiu 
LEFAEMARI    Zettelgeu  beigeschriebeu  gelegen, 
SOLLEMNIS 
ET    SEVERVS 
[7.]    FILET- HP- 

Dem  Kirchthflre  Zu  Jülich  seind  Etliche  alte  antiqniiate 
und  unter  andern  nachfolgende  eingemaurt.' 

Hier  folgt  leider  nur  ein  leerer  Raum,  nach  welchem 
am  Ende  von  S.  6  noch  diese  Worte  zu  l^sen  sind : 

'Gleiehfals  find  mauahn  den  dreien  alten  Statpforthea 
monnmenta  von  personagien  in  steinen  gehauen.' 

Die  Glaubwürdigkeit  unsres  Chronisten  wird  hinlang* 
lieh  dadurch  verbürgt,  dass,  soviel  ich  habe  ermitteln  können, 
drei  der  vorstehenden  Inschriften  auch  anderweitig  bekannt 
sind.  Nr.  4  ist  von  Gruter  768 ,  5  e  schedis  Commelioianis 
«dirt  worden ,  jedoch  mit  ungenauer  Angabe  des  Ortes  wo 
sich  die  Inschrift  befand,  da  er  bemerkt :  alicobi  apud  IJbios. 
Bei  Gruter  lauten  die  Zeilen  8—5  so :  SIBI  -  BT  *  lABU 
DIA  II  NAE  -  MARTIAE  ||  VXORI  -  VIVOS  ||  FECIT.  Welche 
Ueberlieferung  den  Vorzug  verdiene,  darüber  wird  man,  glaube 
ich,  nicht  lauge  -xu  streiten  brauchen.  Denn  wenn  gleich  das 
Monument  Nr.  6  xeigt,  dass  der  Schreiber  jener  Chronik  die 
Zeilenabtheilung  der  Inschriften  nicht  genau  wiedergab,  so 
ersehen  wir  doch  andererseits  aus  Nr.  6  u.  aus  Nr.  7,  dass 
er  die  Worte  selbst  gewissenhaft  abschrieb.    Daher  halte  ich 


Itt  JMchsr  BiseMflm. 

den  oben  gegebenen  Text  für  richtiger  als  den  ConmeUn'si  des* 
sen  Zttsata  VXOftI  von  interpalalion  hennrOhren  scheint 

Der  so  sorgfiütig  hrschriebene  Matronenslein  Nr«  6  siebl 
hei  Lersch  C.  M.  I  23,  der  indessen  Aber  das  Aenssere  des 
im  Kttlner  Maseum  beindlichen  Denkmals  leider  gar  Nichte 
millheilt.  Es  ivnrde  in  der  Nftbe  von  JQlicb  gefunden  und 
war  spater ,  wie  Aldenbrück  bezeugt,  'snpra  portam  Urbis  e 
regione  Domus  Cellarii*  daselbst  eingemauert.  Nadi  Lersch 
besteht  die  Inschrift  nicht  aus  vier,  sondern  aus  sechs  Zei- 
len,  auch  liest  Lersch  RVM^HABVS,  im  Uebrigen  stim- 
men (die  Punkte  natürlich  abgerechnet)  die  Angaben  iiber- 
ein.  Dass  unser  Chronist  an  den  Vater  oder  Bruder  des  Kai- 
sers Vitellius  und  an  einen  primipilaris  denkt,  ist  ihm  nicht 
nu  verübeln,  aber  Lersch  und  Steiner  cod.  inscr.  Rh.  et  Dan. 
1226,  vdche  Lucius  Vitellius  consors  exploratorum  schreiben, 
hätten  einsehen  sollen ,  dass  Consors  der  Beiname  jenes  Lb 
Vitellins  isl^  welcher  explorator  bei  der  sechsten  Legion  war. 

Den  von  den  Brüdern  Blarius  ihrer  Mutter  A^uileja  Lefa 
gesetaten  titubis  sepulcralis,  der  in  das  Antiquarinni  nv  Mann- 
heim gerathen  ist ,  indet  man  bei  Steiner  1203  ebenso »  nur 
dass  dort  LEFAE  and  MARI  durch  einen  Punkt  und  einen 
grasseren  Zwischenraum  getrennt  sind. 

Die  vier  Übrigen  Inscbriften  sind  entweder  unedirt  oder 
dock  den  neneren  Sammlern  rheinischer  AUerthümer  unbe- 
kannt geblieben»  In  Nr.  %  sebeint  die  zweite  ZeUe  im  Anfang 
und  am  finde  unleserlich  gewesen  zu  sein;  MOE*  wird  wnU 
in  HON.  d.  i.  monvmentum  corrigirt  werden  milssea  In  Nr.  S 
ist  Z.  2  CAHTOlis  an  lesen. 

Ronn,  185r. 

V«  Bttelieler* 


ttnc»  tec  ilttrm  ([o]Mitigifd^  fubange. 

(Mit  swei  AbbiUnogen  auf  Taf.  Y,  Fig.  8  und  4.) 

Die  Bedeuüf«;  md  Wichtigkeit  dtr  nttteialterlichf« 
Sphrafislik  flir  dif Umatische  und  epigraphiiche,  wie  für  ge- 
^  aeatogiBcke  «»d  gmchtchiliche  Slvilieii  ist  iunner  anerkannt, 
Ar  4ie  der  CuUmr-  vnd  Konatfaschichle  dagegen  erst  in 
neuerer  Zeil  richtiger  und  illgfnieiner  gewürdigt  werden. 
nies  hezengen  nicht  hios  dk  neueren  a^ragistischen  Mona« 
grapUeen,  in  denen  Terathledene  Siegdarten  auBBBwmige- 
itallt  und  aorgfUtig  beschrieben  oder  abgebildet  werden^  son- 
dern auch  die  sick  aberall  mehienden  affetttMchen  und  Privat- 
aanvluagen  niltelalteillcher  Siegel. 

Je  grösser  «ad  aUgcManer  die  Schwierigknten  waren 
und  leider  «um  Thnil  noch  inuaer  geblieben  sind,  welche  der 
wisaensebaftlicben  BBonteung  der  grOsaeren  Staatsarchive  und 
sa  auch  der  in  diesen  aufbewahrten  Siegel ,  meiat  nicht  so- 
wohl durch  die  Aegierangen  selbst ,  als  durch  die  auf  ihre 
SchMao  eifersAdiiigen  AichiraR,  entgegengestellt  wurden 
umI  werden,  — *  deren  Onindlosigkeit  aber  an  sich  einleucli- 
tsnd  uml  in  Mellii's  „Beitragen  cur  Siegelkuude  des  Mittel- 
alters*, Wien  18d6  ^  auf  das  aberaeugendste  dargeiegl  won- 
duft  M^  "^  um  so  eiCriger  wird  jedem  Materiale  nachgespflrty 
welcihea  auaserimibi  jener  undunhdringlicfcen  Schranken  e^- 


144    Der  elfenbeinerne  Stempel  d  MajesläU-^  od,  TkronsiegeU 

reicbbar  ist.  Dieses  sind  theils  die  in  kleineren  Lokalarcbf- 
ven  oder  in  den  Händen  von  Privaten  befindlichen  Urkunden, 
deren  anhängende  Siegel  nicht  blos  ohne  alle  Beschädigung 
derselben,  sondern  sogar  in  einer  ihrer  Reinigung,  Deutlich- 
keit und  Erhaltung  forderlichen  Weise,  mit  Gips,  Gutta 
Percha  oder  verschiedenen  Zusammensetzungen  abgeformt  wer- 
den können,  theils  auch  die  Originalstempel  oder  Tymparien 
der  Siegel  selbst 

Von  solchen  metallenen ,  meist  broncenen  oder  kupfer- 
nen ,  weniger  häufig  silbernen  oder  bleiernen  Siegelstempelii 
sind  manche  in  städtischen  oder  Kirchenarchiven  aufbewahrt 
geblieben,  die  meisten  jedoch  und  naipentlich  die  der  am  Ende 
des  vorigen  und  im  Anfang  dieses  Jahrhunderts  anfgehobe- 
aen  weltlichen  und  kirchlichen  Institute  abhanden  gekommen. 
Viele  sind  dies  für  immer,  indem  sie  aus  den  Händen  unkun- 
^diger  Besitzer  in  die  Werkstätten  der  Metallarbeiter  wander- 
ten, um  hier  gleich  den  werthvollsten  alten  Münzen  einge- 
jBchmoIzen  zu  werden,  vielen  aber  wurde  und  wird  noch  fort- 
während in  den  Sammlungen  der  sieh  mehrenden  Freunde 
mittelalterlicher  Geschichte  und  Kunst  eine  sichernde  und 
würdige  Aufbewahrungsstätte.  Kaum  begreifliicb  ist  es,  wie 
manche  interessante  und  werthvolle  Stempel  in  weiter  Ent- 
fernung von  ihrer  ehemaligen  Heimath,  und  dort  unter  alten 
MetallgeHimpel  der  Trödlerladen  aufgefunden  worden  sind. 
So  hat  Herr  Fr.  Nettesheim,  Seidenfabrikant  zu  Geldern, 
auf  seinen  Geschäftareisen  mehrere  recht  bedeutende  Erwer- 
bungen gemacht,  welche  niederrheinischen  Städten,  Kirchen, 
KMstern  Und  Zünften  zugehörten ,  nnd  sieb  dnrch  seine  be- 
reitwillige Mittbeilung  der  Abdrücke  den  Dank  viider  Samaik- 
kr  und  Forscher  erworbeh ,  während  mehrere- jener  Brwer- 
J^ungen  mit  seiiien  eigenen  verdienstlichen  archivaliseheii  Stu- 
dien im  engsten  ZusaQunenbange.Btebai. 

Adeh  in  weiter  Feme  von  seiner  ehemalfgen  Heinitttli 
4ßt  der  Ge|[^sianil  zum  Vorschein  gekpmmei^^  der  hier  b^- 


mnkä  d$t  dUfren  Capetingiscken  Ludmige,  145 

ifrocben  werden  goll,  mil  auf  Tat  V.  Fig.  Sund  4  abgebildet 
worden  ist  Ba  iat  der  elfenbeinerne  Stempel  des  Maje- 
aUts*  oder  Tbronaiegda  eines  der  Ludwige,  welcbe  dem  al« 
leren  Hanse  der  Capetinger  2ugebftrend  ^  den  irananaischen 
Thron  eingenonnien  haben.  Seift  einigen  Jahren  ist  er  in 
den  Besila  des  zn  Coln  lebenden  Eanfinaanes,  Herrn  Cbri* 
slopb  Rohly  gekonnnen,  dessen  mit  niclit  gewöhnlicher  Ken- 
nerschaft ansgewfthUe  Sammlung  alftdentscher  und  niederlin« 
discher  Oelgemttlde,  wie  mehrerer  Handschriften  mit  ansge* 
aeichneten  Hiniainrbildernf  die  verdiente  Anerkennung  schon 
in  weiteren  Kreisen  gefunden  hat,  da  jene  und  andere  6e^ 
genstände  mittelalterlicher  Knnst  den  Freiinden  dieser  stets 
mit  der  bereitwilfigrten  Gefälligkeit  von  ihm  gezeigt  wor« 
den  sind. 

Der  mir  vorliegende  Stempel  besteht  ans  zwei  in  ein- 
ander greifenden  Theilen,  der  runden  Platte  des  Hauptsiegels 
und  dem  in  ihre  Rttckseite  eingepassten  cylinderförnngeu 
Griff«  Jene  ist  auf  dem  Rücken  mit  einem  ungefähr  V/^  Cen- 
timeter  breiten  Kranze  von  epbeuartigen  Eicheublatleru  und 
kleineren  Eicheln  verziert,  welcher  kaum  V4  Linie  den  matt« 
pnnktirten  Grund  fiberragend,  von  zwei  schmalen,  wenig  er- 
hi^hten  Kreislinien,  und  ausserhalb  dieser  von  zwei  schmuck- 
losen vertieften  Ringen  umschlossen  ist.  Inf  den  äussern  dieser 
letzteren  folgt  ein  breiterer,  zierlich  .geschnittener  Perlen- 
kränz,  dessen  äussere  Bogen  zwar  über  den  glatten,  1  Linie 
hohen  Rand  der  Siegelfläche  vorstehen,  doch  nicht  zur  Ver«> 
zi^mng  des  Siegelabdruckes  bestimmt  sein  konnten ,  da  das 
erweichte  Wachs  sich  am  ihre  hintere  Wölbung  herumgelegt, 
und  so  die  Wegnahme  des  Stempels  ohne  Jliosreissnng  un- 
milglicb  gemacht  haben  würde.  Der  erwähnte  Handgriff,  eine 
Bällo  von  6  bis.7Centimeter  und  unter  dem  oberen  kugeligen 
Knaufe  dnen  Durchmesser  von  2'/i  Centimeter  habend,  wird 
in  seiner  fliitte  vün  einem  Kranze  umgeben«  der  etwas  brei- 
tsf,  als.  der  vorher  bescbriebenei ,  die  gleichen.  Blätter  und 

10 


tit   Der  0lf89jb0kierM8kmpdi.Mv^ml^ 

Frilchte  in  eioeni  etwis  gtMMiro  ÜMsaitabe  nrf  g erieftea 
Cbrnnde  itigt  Dw  dariher  bciadlicke  Knaiif  isl  obett  m 
einer  8VV  CeoiiaieUr  in  DyrchmeMer  haMenden^  wd  tuk 
einer  einfachen  AkeraUbenden  Kreislinie  noacUosseaf a  Flieh« 
abgeplattet,  auf  welcher  mM  die^  Fig.  9,  abgeMUcto  nnd 
wabfschdnBch  als  Contrasiegel  gebraucbCa  Krane  bcAndcL 

Die  FUlcbe  dea  Haupisiegels,  Fig.  4,  hat  9V»  Cenli« 
neter  in  Dnrchncsser  md  einen  V/2  Unie  breiten,  irftHig 
myeraierten  wd  glatten  Rand ,  nach  welchen  der  wenig 
br^tere,  von  nwd  einfachen  Krtislinico  unschknscne  Schrift* 
ring  (Schriftrand)  folgt«  Dioser  wird  obai  «1  onlen  dnreb 
dasSiogelbUd,  den  in  Krttnnngaomate  nnf  den  Tbfone  sitanft« 
den  Kfotg ,  unteitrethen ,  unten  jedodi  die  Ansset e  CnAn« 
sungslinie  nicht  berührt,  wahrend  oben  dieselbe  doreh  di« 
Seitenspilaen  der  Krone,  und  dadurch  aoch>  Anfang  flnd  Ende 
der  Schrift,  statt  durch  das  sonst  ftblieba  Kraus,  getrennt 
wird.  Die  Krone  ist  awar  viel  kleiner  und  weniger  ausge« 
fahrt,  als  die  arit  Eddsteinen  besetnte  des  Gonirasiegds, 
lasst  jedodi  Aber  den  gefinrcblen  und  halbnondförnig  ge- 
bogenen Stimreife  die  heraldische  Lilie  deutlich  eritennen^ 
weniger  bestinnt  dagogen  die  an  beiden  fifieite»  yoirnganden 
und  die  ebenfalls  liliennmigen  niedrigeren  Zacken  nwiscken 
diesen  und  der  efstem.  Das  Cksiekt  des  Königs  ist  Jugend* 
Kch  voll  und  bartlos,  das  gescheitelte  Kanpthaar  bis  mtnr 
die  Ohren  reichend  und  der  Bala  unbedeckt*  Von  den  dvai 
bei  den  Krinmgen  tiblidi  gewesenen  PrachtgewAndcni  ist 
das  unterste,  die  Tuaika,  nnr  sehwach  durch  oino  kann  bo» 
nerkbare  Verniemng  unter  den  Hake  angedeutet,  ksden 
hier  der  wulstige  Kragen  dos  nweUen,  der  Dalnntika^  den 
Hals  und  obern  Theil  der  Ihrust  hersOmlg  unsdlKesst  Ihr 
Scheinen  auch  die  weiten  wallenden  Aermel,  welche  einen 
Theil  des  Vorderarns  unbedeckt  lassen,  sowio  der  Oewand- 
streifen  aaaugohAMs,  wdchor  nnteriialb  doi  KAnigunanteb 
Ma  a«f  dio  Fttsso  fdcht^   Dieaer  lotitoro  UH  uMm,  «o  dor 


0Me»  dif  äUeren  CapeHnjßsdfm  iMiwige*         tU 

Seile  uii  oben,  wo  quer  4ber  iler  Brast  der  Stoff  iM  Man- 
tels in  refetanttmg  gefegten  Falten  angesetzt  kt,  mit  brei- 
ter BrokatboTte  eingefosst,  in  welcher  aufliegende  Lilien  ron 
Tierecken  uasehlossen  sied,  die  gleicb  den  Bftndtmr  der 
Borte  an»  Doppellinien  bestehen. 

Noch  einigo  andere  bei  der  Ertaung  der  alteren  fhnk 
«llsisdien  Könige  erwttbnle  Imignien  stinnnen  mit  dem  ror- 
liegenden  Bilde  überein.  Erstfieh  ist  es  die  in  ei»er  LtRe 
endende  Agraffe ,  welche  anf  der  rechten  Schlüter  den  Man« 
tel  zusauMBenbilt.  Femer  ist  es  das  kurze,  ebenfalls  in  eine 
lilie  ausgehende  Scepter  in  der  ausgestreckten  rechten,  nnd 
in  der  auf  dem  gleichen  Knie  ruhenden  linken  Hand  der 
längere  dtane  KlNitgsstab  mit  fOnf  Spitzen,  in  denen  viel- 
leicht  die  Anfllnge  der  später  erscheinenden  j^Main  de  justice* 
erkannt  werden  dUrfnr«  Bei  den  ftlteren  Chronisten  mad  die 
Ausdrücke  ^^sceptrum,  virga  und  baculus*  oft  verwecfasflt 
und  verschiedei»  beschrieben ,  doch  immer  zwei  ihnlicbe  In- 
signien  der  Konigswtirde,  welche  in  den  beiden  Httnden  ge- 
halten wurden,  erwilhnt*  Die  traditionelle  Bekleidung  der 
Ftlsze,  weldie  auf  einer  Stufe  des  ThrengerOstes  stehen,  Ist 
zugespitzt,  dock  nickt  ausgeführt.  Von  der  Huhen  Band 
hängt  ein  faltiger  Gegenstand  herab,  welcher  einen  Theil 
der  untern  Borte  verdeckt,  und  wenn  nicht  ein  einfaches 
Tudr,  vielleicht  der  unter  den  ibHchen  Insignien  genannte 
Beute]  ist.  Von  dem  Throne  sind  zwei  flberstehende  Stacke 
des  Sitzes,  das  zur  Linken  dem  Kopfe  eines  Thiers  und  be- 
sonders eines  Hundes  ähnlich ,  sowie  zwei  Fasse  sichtbar, 
die  ebenfalls  Thierffisse  vermuthen  lasseir,  während  eine  bei 
Du  Cauge ,  Cllossarium  etc.  unter  »Moneta* ,  abgebildete  und 
i^wig*  VHI.  oder  seinem  Sohne  Ludwig  IX.  fraglich  zuge- 
sehifeiene  Mtfnze  den  in  Krone,  Scepter,  Stab  und  Mantel 
mit  unsarm  Siegelbilde  ffbereitikommenden  KOnig  auf  einem 
Throne  darstellt,  dessen  Sitzenden  nach  oben  hin  zu  niede- 
re» A«mlehftez  sieh  krtaMueir. 


1 18    Der  OfMiinerke  Simpel  de»  M^ettdtS"  od.  ThramiegeU 

Die  ein«efai^n  Worte  des  Schriftraniles:  LVDDICVS 
BI  6RA  FRANCORVM  REX,  sind  durch  keine  Pvnkte  ge- 
trennt, und  die  Abkürzungen  von  »Dei  Gratia^,  welche  aaf 
den  deutschen  Kaisersiegeln  Ottos  L,  Heinrichs  IL,  lil.  u.  V., 
Konrads  III. ,  Friedrichs  IL  und  Konrads  IV.  sich  eben  so 
finden ,  gleichfalls  ni^^t  durch  Punkte  angedeutet  Die  Be- 
zeichnung der  Könige  von  Frankreich  durch  «Francomm 
Rex^,  oder  ,,Rex  Francorom^,  wobei  „Dei  gratia^  bald  vor- 
gesetut,  bald  weggelassen  ist,  findet  sich  von  der  frühesten 
bis  in  die  neuere  Zeit  auf  ihren  Münzen  und  danach  wohl 
auch  auf  ihren  Siegeln ,  von  denen  ich  jedoch  leider  die 
1834  zu  Paris  in  gross  Folio  erschienenen  Abbildungen  nicht 
habe  erlangen  können.  Abgesehen  von  dieser  typischen  Be- 
zeichnung und  der  vielleicht  eben  so  typischen  Gewandung 
der  alteren  Königsbilder  auf  BUnzen  und  Siegeln ,  Ittsst 
doch  der  Character  der  Schriftzeichen ,  wie  der  technischen 
Ausfahrung  auf  das  12.  oder  auch  auf  die  erste  Hälfte  des 
13.  Jahrhunderts  schliessen.  Da  aber  vier  französische  Kö* 
nige  mit  dem  Namen  Ludwig  wahrend  jenes  Zeitraums  regiert 
haben,  Ludwig  VL  (le  Gros,  1106—1137),  Ludwig  VIL  (le 
Jeune,  1 135—1 137  Mitregent,  1 137—  1 180  König),  Ludwig  VIIL 
(le  Lion,  1223  - 1226),  u.  Ludwig  IX.  (Saint  Louis  1226—1270) 
so  wird  sich,  wenn  nicht  schon  aus  den  vorerwfthnten  Abbil« 
düngen,  durch  eine  in  den  französischen  Archiven  wohl  zu  er- 
möglichende  Vergleichung  der  mit  Siegeln  versehenen  Urkun- 
den, die  Gewissheit  verschaffen  lassen,  welchem  jener  Ludwige 
unser  Stempel  gedient  hat.  Dass  er  übrigens  gebraucht  und 
viel  gebraucht  worden  ist,  zeigt  die  Ferminderte  Scharfe 
mancher  Conturen  und  Schraffirungen,  obgleich  nicht  uner- 
wähnt gelassen  werden  darf,  dass  das  ganze  Siegelbild,  ab* 
gesehen  von  seiner  im  Verhaltniss  zur  liöhe  auffiiUenden 
Breite,  sehr  flach  gehalten  ist,  und  eine  weniger  gefibte 
Hand  für  die  vertiefte ,  als  fttr  die  erhöhte  Arbeit  der  Grifft 
und  Rackenverzierungen,  annebmen  löast     Hat  ii«li  wck 


eke$  dbr  OUeren  Cap^m^alkm  Ludmige.         IM 

■leht  ermiftlelD  laasea,  waan  ud  wie  vnser  Sieoipel  nach 
Cola  yelaagt  i»t ,  so  ist  es  dodi  aoaweifeUiaft,  dass  derselbe 
nichl,  wie  dies  mit  Metallstempeln  seilen  vielAlti|^  venueht 
worden ,  naeh; emacht^  sondern  ein  werthrolles  und  sehr  in* 
teitssantes  Original  ist.  Ob  noch  andere  elfenbeinerne  Stem<* 
fei  ffirstlicber  Siegel  vorhanden  sind,  habe  ich  nicht  erfahren 
können,  jedenfalls  aber  sind  sie  Seltenheiten  geworden,  wenn 
sie  dies  nicht  schon  fkUher  waren.  Viellmeht  hat  die ,  nach 
Lepsius  Behauptung,  Nene  Mittheil,  des  Thflring.  Sachs.  Ver^ 
eins,  Bd.  VI.  Heft  3,  S.  89,  im  Mittelalter  sehr  gewöhnliche 
Sitte,  die  Siegel  der  Verstorbenen,  um  jeden  Missbrauch  au 
verhfiten,  mit  der  Leiche  oder  anderwärts  zu  vergraben, 
auch  die  Zahl  ftIrstKcher  Siegelstempel  so  auffallend  gering 
werden  lassen. 

Schliesslich  will  ich  noch  Einiges  anführen,  was  eine 
Vergldchung  der  Siegel  der  alteren  deutschen  ROnige  und 
Kaiser  mit  dem  des  frannOsischen  KOnIgs  als  ibereinstim* 
mend  oder  als  verschieden  erkennen  lasst.  Nachdem  die 
iUegelbilder  der  Ersteren ,  wie  bei  den  Carolingern,  so  auch 
noch  bei  den  ersten  Sachsen,  nur  Brust*  oder  halbe  Lcük. 
sticke  geblieben  sind,  erscheinen  sie  von  Otto  ill.  an  als 
gaane  llguren,  bei  Diesem  stehend,  bei  den  Späteren  sitzend. 
Die  Sessel ,  welche  nur  ausnahmsweise  gar  nicht  gesehen 
werden,  sind  bald  mit,  bald  ohne  Lehne,  bald  viereckig, 
bald  gebogen,  oft  mit  reicher  Ornamentik,  besonders  der 
Rückenlehne,  doch  nur  bei  Heinrich  V.  an  den  Enden  des 
Sitzes  mit  TMerkOpfen  und  zwar  adlerartigen  versehen, 
wahrend  an  den  SUIhlen  der  Bischöfe  diese  Art  der  Verzie- 
rung auch  ausserhalb  Deutschlands  eine  sehri  verbreitete  war. 
An  die  Stelle  der  vm  den  Carolingem  her  tiblichen  In« 
signien ,  eines  Schildes  und  einer  Lanze  oder  Fahne ,  treten 
seit  Otto  L  der  meist  mit  einem  Kreuze  versehene  Reichs^ 
apfel  und  das  oben  mit  einem  Kreuze,  einem  Adler,  mit 
Laubwerk  *^odar  piorr  Lilie  besetzte  Scepter.  Meist  ruht  jener 


IM       D9t  ^mMßmm  akmpel  iei  Maj0ää»$'-  pte. 


b  ier  Uokea,  dieses ,  üock  Memls  so  km  wie  avf  mn§trm 
Steapei ,  ia  der  rechten  ifatiki.  Scepter  odt  der  liBe  flAr« 
fen  ia  ihren  Siegein  Heinrich  IL,  Kenrad  IL,  Heinricii  IV. 
nnd  V.,  Konrad  IlL,  PMedridi  L  und  11*,  Kouad  iV.,  fleki* 
rieh  Kaspe,  Wilheioi  von  Holland,  Friedrich  der  fichftne  md 
Otether  ron  Schwardiorf.  Wie  anf  nnsemi  Siegel,  hftM 
Konrad  IL  das  LiKenscepter  in  der  Unken  und  in  der  tedi« 
ten  Hand  den  KiMigsstab,  vlArend  dieser  bei  Heinrich  IIL 
anf  eineni  seiner  Siegel  in  der  linken  die  SCeUo  des  Krichs« 
apfels  rertriit.  In  Betreff  der  Gewänder  isl  au  bemerken, 
dass  das  obere  fast  inuner  küner,  als  bei  den  frannisischea 
I^idwig,  doch  ebenfiriis  «eist  anf  der  rechten  Scholtcr  und 
nur  nuwdlen  rom  aber  der  Brust,  durch  eiuen  Knolen, 
Knopf  oder  Bing,  wenn  letztere  nicht  vielmehr  als  die  Schü» 
der  einer  Agraffe  anausehen  sind,  ausaaiaiengehaltett  ist.  Das 
Unlergewaad  ist  in  der  Begel  enger,  ebenso  dessen  Aennet, 
zuweilen  ist  es  mit  Stickevriea  besetat»  Die  Krone ,  welche 
aufättglicb,  den  anderen  kriegerischen  Insigaien  entspEecbcnd, 
durch  einen  Hdm  oder  einen  Lorbeerkranz  vertreten  wird, 
und  auch  später  noch  mehnnals  mit  einem  Diademe  wech- 
selt, ist  von  verschiedener  fiestalt»  bald  flach,  bald  geaalt, 
bald  bogig,  oft  auch  mit  herabhingenden  Bändern  verseben,  das 
darunter  sichtbare  Haar  aber  (hat  durchgängig  dicht  anliegend« 

Die  über  den  KTMungsornat  der  frattadoischrn  KMige 
gemachten  Angaben  linden  sich  ausführlicher  im  Dictbumäre 
de  Trevouz ,  unter  den  betreffenden  Arükeln ,  ;nisammenge- 
stellt  aber  bei  Miinin ,  Trait6  historifue  et  chronologiqne  dn 
Sacra  et  couronnement  des  Bois  et  Beines  de  France,  1732. 
Für  die  Vergleichuag  der  deutschen  Kaiseniegel  koante^ 
aiBscr  eiaer  reichhaltigen  Privateammlung ,  Bönier*Bichner, 
Die  Siegel  der  deutschen  Kaiser ,  Kttnige  und  Oegenktaige, 
Franke,  a.  M.  18S1 ,  benatzt  werd«. 

Crefeid. 

»t.  A;  Mein» 


14.    JRatrimeiißrme  tw  MMttrrolirim. 

Westlich  des  Dorfes  Wollersheim ')  am  sogenannteo 
„Väissberge^  wurden  vor  tkagem  W«ebeo  brim  Roden  einer 
öden  Strecke  mehrere  Grflber  aufj^edeekty  die  grösstentheils 
ans  gesj^tenen  Maironeiisteinen  und  frflher  «chon  bemifzten 
Werktafeln  zusammengesetzt  waren*  Wenn  wir  die  Bauart 
dieser  Graber  und  ihren  Inhalt  in  n&bfrn  Betracht  jjehn  und 
sie  mit  denen  rergldehen,  die  frOber  xu  Gödesheim«  Vettwejss» 
SoUer,  ZiUfich  und  Fioisdorf  aufgefunden  wurden,  so  führt 
uns  die  völlige  Cebcreinstimmung  aller  dieser  Bubestatten 
zu  dem  sicheren  Schlüsse,  dass  «ie  einem  und  demsel- 
b  0  n  -germanischen  Volksstamme  ihre  Entstehung  verdanken. 
Die  Wohnsitze  dieses  Stammes  scheinen  von  den  Ufern  des 
Rheines  bis  zu  den  AusUnfem  der  Eifelgebirge  sich  aus^e«- 
dehnt  zu  haben ;  namentlich  dürfte  aber  das  alte  Tolbiacum 
mit  seiner  nächsten  Umgebung  der  Hauptsitz  desselben  ge- 
wesen sein.  Denn  gerade  dijcser  Punkt  ist  in  einer  andert- 
halbslündigen  Entfernung  wie  mit  einem  Kranze  von  diesen 
Graberstäften  umgeben,  die  oftmals  kaum  zehn  Minuten  weit 
von  einander  entfernt  liegen. 


1)  WoOenheim  (um  800  WndesheliD,  ItOO  WoDressem,  Wollnheim) 
liest  iai  Kreis«  Mrea^  ungefähr  1%  MmdeB  von  BHpleh  ent- 
fernt. Der  Sage  nach  soll  an  der  SteUa  itr  jeici|^  ICInbe  ein 
Heldentempel  (vlelleiciit  ein  Heillgtimm  des  Woodaa  ?)  gestanden 


153  MalroMntteme  aui  Wo\ler$hem. 

Da  bereitg  früher  in  diesen  Jabrbficbern  Aber  obgenannte 
Funde  genau  berichtet  worden  %  so  kann  ich  einer  näheren 
Beschreibung  des  letzteren  an  dieser  Stelle  mich  fäglich  ent- 
halten, und  wende  mich  daher  sofort  zvl  den  Inschriften  selbst, 
deren  bis  jetzt  drei  an  jenen  Grabern  sich  vorfanden ;  ausser- 
dem verdienen  aber  noch  zwei  andere  Steine  wegen  der  Ver- 
zierungen ihrer  Seitenflächen  hier  eine  Erwähnung: 

1. 
M  A  T  R  0  N  I  S 
VETERANE^IS 
C  *  VALERIV '  SPE 
aATVS'PRO-SE-'S 
SVISLM 
Matronis  Veteranehis  Caius  Valerius  Speratus   pro  se 
et  suis  lubens  merito. 

Grauer  fester  Sandstein  von  Berg  oder  aus  der  benach- 
barten Baade.  Vorderhälfte  einer  gespaltenen  Ära  von  3  F. 
8  Z.  Höhe  9  2  F.  Brette  und  6V2  Z.  Dicke.  Die  Inschrift 
selbst  ist  bei  der  guten  Erhaltung  des  Steines  noch  so  schon, 
als  wäre  sie  eben  erst  von  dem  Steinmetzen  eingehauen  wor- 
den. Die  beiden  Seitenflächen  schmücken  rechts  ein  Füllhorn 
mit  Früchten ,  aus  deren  Mitte  ein  Pinienapfel  hervorragt, 
links  eine  zierlich  gearbeitete  Blätter-  und  Blumen-Arabeske. 

2. 

//HATRONIS 
//ETERANEHIS 

//PRIMINI//// 
///PECTVS//// 
lANV  ARIVS 

///   M 
Matrpais  Veteranehis  4^imini  (Bes)pectus  (et)  lanoarnis 

(Inbentes)  merito. 


•)  Man  vergletohe  Hell  xn.  8.4f..  XX. 8.61.—  XXIll,a«i.7i. 


Maironensteine  aui  WoSer$heim.  iü 

Ebenfalls  grauer  Sandstein,  aber  etwas  weicher  als  der 
vori|re.  Die  Länge  der  Ära  beträgt  3V2  Foss,  die  Breite 
S  P.  4  Z. ;  da  die  Tafel  beim  Spalten  unregelmässig  ge- 
brochen, so  ist  auch  ihre  Dicke  verschieden.  Die  Buchstaben 
sind  etwas  verwittert  und  an  einigen  Stellen  beschädigt; 
auch  ist  nicht  mehr  ersichtlich,  ob  die  Seitenflächen  mit  Bild* 
werk  verziert  waren, 

Primim.  Es  verdient  Erwähnung,  dass  auch  auf  einem 
sa  Goedesheim  gefundenen  Matronensteine  ein  C.  Priminius 
den  Veteranehisehen  Mattem  opfert  ^).  Waren  etwa  Respectus 
und  lanuarius  Stthne  desselben  ?  Wenngleich  sich  Letiiteres 
auch  nicht  mit  Bestimmtheit  behaupten  lässt,  so  glaube  ich 
doch  nicht  su  irren ,  wenn  ich  Primini  als  Mehrheit  auffasse 
und  die  Lflcken  auf  dem  Steine  in  genannter  Weise  ergänze  ^). 

3. 
MATROrls 
/////  RAHENIS 
///////AN 

Grauer  fester  Sandstein,  2  Fuss  4  Zoll  lang  und  V/2 
Fuss  breit. 

Ausser  den  angegebenen  Buchstaben  ist  nichts  mit  Be- 
stimmtheit zu  lesen.  Ob  die  zweite  Zeile  Eitrahenis  zu  er- 
gänzen sei,  wage  ich  nicht  zu  behaupten;  wenn  aber  die 
Form  Veteraheabus  (vielleicht  V(terahenabus?)  bei  Lersch 
Heft  XII.  S.  53.  richtig  ist,  so  dürfte  auch  die  Lesart  Ve« 
teraheuis  nicht  zu  verwerfen  sein.  Vielleicht  wird  es  uns 
gelingen,  durch  weitere  Entdeckungen  an  der  Fundstelle  selbst 
diese  Zweifel  zu  beseitigen. 

Die  beiden  Seitenflächen  des  Steines  sind  mit  einem  ein» 
fachen  Fdllhome  geziert. 


ä)  Vgl.  Jahrb.  4.  V.  Mfsn  Xn.  6.  47. 

4)  Man  sehe  Beoker  In  d.  J.  d.  V.  Heft  XV.  S.  97. 


4.   », 

Diese  beilen  Steioe  tragea  swtr  kctee  inschriftett,  4a 
8le  die  hiiiterea  PMcben  sweier  Matrenensteifle  UMen, 
sind  aker  deanoeh  wegen  der  fichönea  Veraienine^eB  der 
Seiteawftade  rea  nicht  f eringerem  Interesse.  Ab  ersterem 
zeigt  die  rechte  Flache  eia  aof  doppeltem  Uatersatae  ruhen- 
des Fflllborn  mit  Fiüchtea,  aus  deren  Mitte  wiederam  der 
charakteristische  PiDieaapfel  herverragt.  Auf  den  blätter- 
artigen Ausläufern  der  Träger  befinden  sich  an  jeder  Sehe 
drei  Vogel ,  die  auch  hier  rftcksichtlich  ihrer  Bildung  den 
Rabea  oder  der  Krähe  gleichen  ^).  Die  liake  SeÜeawand 
aber  bietet  uns  eine  bisher  noch  nicht  vorgekommene  Ver- 
aierung,  nämlich  einen  mit  Blättern  und  Trauben  rerseheaea 
Rebenaweig,  an  dessen  Fasse  awei  grosse  V<)gel  sich 
befinden,  die  unstreitig  der  Familie  der  Sumpfvögel  ange- 
hören und  wohl  als  Störche  gedeutet  werden  dürften.  Tran- 
ben sind  meines  Wissens  als  Symbol  auf  Natronensteinen  bis 
jetzt  noch  nicht  vorgekommen;  sie  gehören  allerdings  au 
den  Erzeugnissen  des  Feld-  und  Gartenbaues  und  finden  da- 
rum mit  Recht  auf  denselben  eine  passende  Stelle.  Wenn 
wir  aber  nun  wissen,  dass  der  Weinbau  in  Gallien  erst  durch 
Probus  eingeführt  wurde  und  au  einigem  Ansehen  gelangte, 
und  wenn  wir  fernerhin  bedenken,  dass  die  auf  den  Seiten- 
ftächen  dargestellten  Früchte  wohl  au  den  gewöhnlichen 
Opfergaben  gehörten,  welche  die  Landleute  den  feldsohiraen- 
deo  Nüttern  auf  ihren  Aliären  darbrachten,  so  dürfte  aai^ 
gekehrt  daraas  n  scbliessen  sein,  dass  jener  Stein  nicht  vor 
dem  Bade  des  dritten  Jahrhunderts  gesetzt  worden  sei. 

Der  fünfte  Stein  zeigt  uns  nur  eine  Seitenwand  und 
awar  die  rechte,  wekbe  mit  einem  fein  recaierten  Fflühome 


5)  Aach  früher  flunden  wir  dieseo  Vogel  aof  einem  den  Vesoaiaheal- 
schen  Matroneo  gewidmeten  Steine  aas  jEQIplQlu  Yak  Heft  XXHI- 
9.  69.  76.  ... 


aus  WoUerikeim.  liS 

versehen  ist.  Unter  Aepfeln  und  Birnen  ragt  auch  hier  der 
bisher  noch  räthselbafte  Pinieoapfel  in  der  Mitte  henror; 
ausserdem  aber  hängt  eine  schön  gearbeitete  Gerstenahre 
2ur  Seite  herab. 

Die  ersten  den  Veteranehisdien  Müttern  gewidmeten 
Steine  wurden  im  Jahre  1841  bei  Gtfdesheim  (EmbiLen)  auf- 
gefunden und  von  Dr.  Lorsch  in  Heft  XII.  S.47.  dieser  Jahrb« 
naher  beschrieben.  Es  sind  nicht  weniger  als  7,  so  dass 
nunmehr  10  diesen  Matronen  geweihte  Inschriften  uns  vor- 
liegen. Wenn  Lorsch  durch  den  Namensklang  verleitet^  die"* 
selben  auf  castra  vetera  bezog,  so  kann  ich  dieser  Ansicht, 
geilen  die  ich  mich  bereits  in  H.  XXIIL  S.  61.  Note  1  aus- 
gesprochen, schon  aus  dem  Grunde  nicht  beipflichten,  weil 
das  alte  Vetera  selbst  keine  Votivsteine  dieser  Matter  auf- 
zuweisen hat.  Von  grosser  Bedeutung  scheint  mir  ausserdem 
der  Umstand»  dass  die  Fundstelle  bei  GOdesheim  von  der 
unsrigen  am  Pützberge  kaum  15  Minuten  entfernt  liegt ;  es 
ist  somit  klar»  daas  die  zu  beiden  Grabstätten  verwendeten 
Steine  aus  einer  und  derselben  nahe  gelegenen  römischen 
Niederlassung  entnommen  wurden;  andererseits  aber  werden 
wir  wiederum  nachdricklich  daran  erinnert,  wie  viel  daran 
gelegen  sei,  bei  Mittheilnng  von  Inschriften  und  sonstigen 
Denkmälern  die  Fundorte  genau  anzugeben. 

Commern    1857. 

A.  Kiek. 


16.    Bvri  tinte  9nfi(prtflcii  010  tüiin. 

Der  fr ohi wollenden  Gilte  des  Gymnasialdirecton  Herrn 
Dr.  Kiesel  in  Düsseldorf  verdanke  icli  eine  Copie  von  swei 
noch  unedirten  Kölnischen  Inschriften.  Die  Steinplatte,  aof 
deren  zwei  breiten  Seiten  die  Grabschriften  nebst  darüber 
angebrachten  bildlichen  Darstellungen  sich  befinden ,  ist  im 
Besitze  des  Rentners  Herrn  Anno  Etzweiler,  welcher  die- 
selbe im  Jahre  1854  beim  Neubau  seines  in  Köln  auf  St 
Cuniberts-KIoster  gelegenen  Hauses  gefunden  hat.  Nähere 
Besprechung  bleibt  vorbehalten ;  für  jetzt  wird  nur  einfache 
Veröffentlichung  beabsichtigt, 

1. 

D-H-CIVL*MATERNVS 
VBT*EX-  LEG*I*M*VIVS-  SIBI 
3"*MARI-B    HARCELLINAE 
COlIVGI   *  DVLCISSIM.B 
K  CASTISSUifi  -  OBITAE  -  F  * 


2. 

Auf  der  gegenüberstehenden  Seite: 
D    LIBERALINIO  '  M 
PROBINO  -  TRIBVNO 
•^'  PRiGTORIANO  T 
UBERALlNiE  -Q-  PRO 
BINAE  •  FILIAE  •  eIiVS  BAR 
BARINA  •  ACCEPTA  •  M 
ARITO  3'  *  FILIiG  OBlfS 

Düren,  April  1857. 


III.   lilteratnr. 


^!ri^rii0rf4t(^t(  Xftv  ü^mexy,  von  Dr.  C.  /.  Oelfkr,  J^vcf.  Hrr 
Cl^rol.  an  l»f r  l^^i^fi^ttle  |lrni.  tfrflrr  Cl^dl:  fkit^tn^efd^i^ie  tet 
S^mex^  uniet  tev  1l0m(r-,  flurgunl^rr-  unl»  ^Irmannen^errfc^aft« 
|lrrn,  Vrrlag  lier  Palpfd)en  ^ud)!)'  1856.  8.  (Voxwoxi  p.  V— XII ; 
^n^dtf an3et0e  p.  XIII— XVI ;  <^bl^anl»l.  Si.  3—414 ;  Corrt^.  2  j^ji.) 

Es  ist  eio  woblthueudes  Gefühl ,  in  diesen  Tagen ,  da 
Alles  bald  nur  vom  Dampf  und  Mammon  getrieben  zu  wer- 
den scheint,  literarische  Geistesprodukte  hervortreten  su  se- 
hen, welche  von  ernstem  Porscherfleiss  Zeugniss  geben,  su- 
inal  wenn  solcher,  wie  es  bei  vorliegendem  Werke  der  Fall 
ist,  auf  die  vaterländische  geschichtliche  Entwicklung  des 
Christenthums  gerichtet  ist,  das  heisst:  derjenigen  geistigen 
Bewegung  des  Menschengeschlechts,  gegen  welche  all'  das 
beutige  Weltgetriebe  wie  ein  grosses  Marktgelfimmel,  oder 
wo  es  sich  selbstherrlich  dtlnkt,  als  baares  Narrentheyding 
erscheint.  Man  ist  es  daher  sowohl  dem  gelehrten  Verfasser 
als  dem  dabei  interessirten  Publikum  schuldig,  obiges  M'erk, 
so  weit  es  bis  jetzt  erschienen ,  zur  dffentlicheu  Kenntniss 
zu  bringen,  indem  dasselbe  bisher,  unseres  Wissens,  ausser 
der  Buchhändleranzeige  keinerlei  Meldung  erfahren  hat.  -^ 
Der  vorliegende  erste  Theil ,  welcher  die  Zeiträume  der  Rö* 
mer-,  Burgunder-  und  Alemannenherrschaft  umfasst,  han- 
delt in  drei  Hauptabschnitten  von  der  Grtlndung  des 
Christenthums  (S.  8-306),  von  der  Kirchenver- 
fassung (S.  307 — 843)  und  von  den  ionern  Kirchen- 
verbältnissen  (S.  344—414).  —  Was  nun  vorerst  die 
Geschichte  der  Gründung  des  Christenthums  in  der  Schweiz 
,  welche  der  Vf,  in  Form  einer  geographischen  Ver* 


1S8         Qelpke :  Zur  Kirchengeschichie  der  Schtceiz. 

breitungsgeschichte  giebt ,  so  muss    demselben    das  Zeugniss 
gegeben  werden,  dass  er  hiefür  mit  grossem  Fleiss  und  mit 
durchdringendem  Scharfblick  lemitzt  bat  ^  was  chronistische 
Deberlieferung  y    Legende    und   Alterthumsforschung   an   die 
Hand  geben  konnten.    Ohne  das  reiche   Detail    der  Untersn- 
chwigen  erschöpfen  zu  wollen,  begnügen  wir  uns  hier,    ei- 
nige Hauptpunkte  hervorzuheben.     Neben  den    gediegensten 
Brmrteningen  Aber   die    Serien   der  Bischöfe   von   Genf  (S. 
7—31)»   Wallis    (S.  9i— 106),    Aventicum    (S.  138-142), 
Vindonissa   (S.  195-197),    Chur   (&  257—263)    und    von 
Rauracien  (S.  283^288) ,  finden  wir  hier   die  schätzbarsten 
kriticchen  UnlerBuduingen  über  die  grosse  Märtyrer^Legende 
voa   der    Chehlischen    Legion    (S.  59^-85),   wie   über   die 
ZweiglegendeB  von  Crsus,  Victor  (S.  193 — 171)  und  Verena 
(S.  176-187),  von  Felix  und  Regula  (S.  197—208),    von 
lliwla  und  den  eilftausend  Jungfrauen    (S.  968-382),   so* 
dann  fibef  die  Legenden   von  den  Missionarien   Beatus  und 
.histud  (S.  2l»-^282) ,  Fridolfn   (S.  291— 30Q ,   Lucius  (S. 
S45 — 252)  H.  A.  m.    Weitere  schätzbare  DntersuclMmgen  be- 
treffen die  Lage  der  durch  ein  Concil   berflhmt   gewordenen 
allen  Bpaona  (S.  126—133),    die    Sage' Aber  die  Einfgeir- 
kircbe  am  Thunersee  (S.  383—288)  und    über  den  Römer- 
jttg  der  Unterwaldner  (S.  339  ftO*    Wird  hierbei  der  Wabr- 
beitagehall  altlierlLttamlicher  Ueberlieferungen   mitunter   auf 
Null  redttsirt ,  so  compensirt  diesen   Ausfall  der  Vf.   reiche 
lieh  dadurch ,  dass  er  die    eimchlägigen  Ergebnisse  der  AI- 
teithüttsfarschimg  für  seinen  Zweck   geschickt  benntai  und 
fffuditbar  zu  machen  weiss.    Hieher  gehören  die  Erörterun- 
gen Aber  die  altchristlichen  Funde  von  Genf  (8.  6  f.  39  f. 
lA7f.),  Sitten  (S.  86  f.) ,  aus  dem  Waadtlande  (S.  6  f.  157  f. 
4vo^  die  so  interessanten  Danielsbilder  auf  Oflrtelplaquen  nr 
Sprache  kommen) ,  sodann  von  ins  (S.  160  f.) ,  vom  Hoberg 
bei  Solotbuvn.  (S.  192  f.)^  von  Basel  (S.  288  £),  Basekmgut 
i&  390  L)  und  Lunooin  ioi  Kanton  Zuridi  (9.  tri  f.). 


0€lpk§:  Zur  Kird^enge$Mä^  dir  Sciiocfil        IM 

Es  filbrt  uos  alcr  die  ikltertkioMforsdiMf  sowohl  In  Gebiet 
alierthttirticher  Pmiie  als  in  den  der  Saf  ea  noch  auf  wei- 
teve,  von  dem  Vt  wenifer  bead^lete  Sputen  der  AnflUife 
des  Christenihnnis  in  der  Sehweia.  In  ersterer  Beidehnnf^ 
gehören  hieler  AUerthnmsreste  ans  den  rdmischen  Waffen« 
ylata  der  Sage  -  Hattiasel  bei  Bern :  ein  lodenslttck  eines 
Crlasgeffeiises  mit  gleichballLiiceni  Reliefkreua  und  Fragmente 
Ton  rother  terra  cotta ,  welebe  awiscben  den  sonst  überaus 
häufigen  Stempelomanienten  concentrischer  Kreise  als  höchst 
seltene  Znthat  klebe  eingeritzte  Kreue  tragen,  die  mit  den 
htafig,  wohl  nur  ornamentarisch  angebrachtem  Schrägkreosen 
luchts  gemein  haben»  Weiter  sind  hier  nu  beachten:  ehe^ 
malige  Kirchen  mit  Begrttbniflspiiktaen,  deren  unterste  Schick- 
ten heidnbche  Clrabfiiude  aufweisen ,  a.  1k  auf  dem  Bütten^ 
berg  (sh.  KB.  »  Der  Kanton  Bern,  antifuarisch-topogra^ 
phisch  beschrieben  von  Alb.  Jahn.  Bern  1850  S.  97) ,  und 
nach  neueren  Entdeckungen  an  der  KB.  Sfi6  beaeiehneten 
Stelle  bei  Ober-Lyss.  Im  Gebiet  der  Sagen  sind  solche  an 
beachten,  welche  von  einer  feindlichen  oder  mehr  accomsM»« 
direnden  Berflhrung  des  Chrislenthums  mit  heidnischem  Wis 
sen  Kunde  geben ,  somit  in  die  Zeiten  der  Gründung  des 
entern  hinaufreichen,  wie  die  Sagen  von  Gonlikten  mit  dem 
Teufel  bei  Gründung  von  Kirchen  (vgl.  KB«  S.  800  Anm«, 
Blnmeoitein  «nd  Einigen ;  S.  899  f.  St  Stephan ;  8.  846 
Dotsigen ;  S.  880  Vechigen) ,  sowie  die  vom  Vf.  S.  288  he- 
rtUirten,  aber  nicht  gehörig  ausgebeuteten  Sagen  vom  Fizi» 
len  von  Kirchstellen  durch  freigelassene  Ochsen  (vgL  KB. 
S.  299  St.  Stephan,  S.  325  Grindel wald;  Blumenstein  bei 
Gelpke  S.  938  gehört  nicht  hieher,  woU  aber  Chrischona 
S»  277).  ~  Der  nweite  Hauptabschnitt  (Kirdben verfassnag 
dar  Schweaa)  behandelt  die  politischen  Zustände  der  alten 
fiehweia  unter  der  BOmer-  (&  307—317)  und  Burgunder- 
bervschait  0827-^013;  Verhiltmsso  des  Clems  aur  Staats- 
macht nid  in  akb;  DiOoesanverbattniMe)«    Der  dritte  Haupli« 


160        ßdpke :  Zwr  Kitchengeschiehie  der  ScMoeiM* 

Abschnitt  (Geschichte  der  iDnem  KirchenirerhaUDisse)  eröN 
ieri  die  allgemeinen  Cultorsustflndc  (344—358),  sodann  die 
Innern  religiösen  Verhältnisse  (352—407)  ,  wobei  die  christ- 
liche Lehre  anter  der  Reaction  der  heidnischen  Oötterlehre 
(352— 380)  f  der  christliche  Cultns  unter  der  Reaction  des 
heidnischen  (389—397)  und  das  christliche  Leben  und  die 
kirchliche  Disziplin  (397 — 407)  dargestellt  werden.  —  Bei 
diesen  zwei  letztern  Hauptabschnitten  drängt  sich  nun  vor* 
weg  die  Frage  auf:  war  es  nicht  zweckmässiger,  anstatt  in 
anachronistischer  Weise  hinter  die  Verbreitungsgeschichte  des 
Christcnthums  zurflckzugreifen  (vgl.  Vorwort  p.  X  sq.  und 
•8.  844) ,  die  politischen  und  Culturzustände,  das  Priesterwe- 
sen, die  heidnische  Gdtterlehre  und  den  heidnischen  Cult 
der  aUen  Schweiz  vorausgehen  und  auf  dem  dergestalt  ge* 
^onnenen  festen  Grund  und  Boden  die  Verbreitung  des  Chri- 
stenthums  in  der  Schweiz  sich  entwickeln  zu  lassen?  Es 
konnte  dann  immerhin  in  einem  letzten  Abschnitte  mit  der 
christlichen  Kirchenverfassung  und  .den  christlich-kirchlichen 
Verhältnissen  unter  Rücksicht  auf  jene  Factorea  geschlossen 
wr erden.  So  wie  der  Stoff  nunmehr  vertheilt  ist,  wird  man 
statt  der  in  der  Einleitung  (S.  3  f.)  gegebenen  colturhisto* 
rischen  Andeutungen  lieber  die  Erörterungen  des  Vf.  über 
•obige  Punkte  vorausgeschickt  wünschen.  So  viel  Aber  die 
Anwendung  des  Stoffes.  Das  Maass  desselben  betreffend, 
dürfte  die  Darstellung  der  römisch-helvetischen  Gtttterlehre, 
für  den  Zweck  der  Schrift  etwas  weitläufig  scheinen.  Ab* 
gesehen  von  diesen  Ausstellungen,  bieten  aber  diese  letztern 
Theile  der  Schrift  vielfache  Belehrung  Über  die  wichtigsten 
cultur  -  und  religionshistorischen  Fragen  in  Betreff  der  alten 
Schweiz,  und  es  wird  jeder  gebildete  Leser  diesen  eben  so 
gelehrten  als  lichtvollen  Untersuchungen  mit  dem  lebhafte- 
sten Interesse  folgen«  Mit  grossem  Fleiss  hat  der  Vf.  auch 
liier  die  vaterländische  Altcrthumswissenschaft  in  ihrem  gan* 
-^w  Dmlang ,  sofern  $ie  Altcrtbttmer  und  Cdturbiatorio  g^ 


Oe^ke:  Zur  Kirchengeschickie  der  SchweU.        161 

meinsam  umfasst,  sich  zu  Nutze  genacht  Bei  Erörterung 
der  römisch-helvetischen  Oötterlehre  werden  z.  B.  von  ber- 
nisch-kantonalen Alterthunisfiinden  aufgefflhrt :  das  im  Bftchi- 
holz  bei  Thun  aufgestellte  Belenusbild  von  Wyl  S.  800  f. 
(vgl.  KB.  401  f.  und  die  daselbst  p.  XXII  angefahrten  AU 
terihflmer  der  Schweiz  S.  6) ,  der  Mithras  -  und  Dianakopf 
von  Almendingen  bei  Thun  S.  370  (KB.  255  f.)t  ^«  Diana 
von  Orachwyl  S.  370  f.  (vgl.  die  daselbst  angeführte  Ab- 
handlung des  Referenten  in  den  Mittheilungen  der  ZOrcher 
antiquar.  Gesellsch.  Bd.  7 ,  Heft  8) ,  die  Opferbeilchen  von 
Almendingen  bei  Thun  mit  den  Aufschriften  matribus,  ma- 
tronis  S.  374  (KB.  256  f.) ,  die  Statuetten  der  Localgott- 
heiten  Nana  und  Artio  von  Muri  bei  Bern  S.  377  f.  (KB. 
391  f.).  Weiter  gehören  hieher  die  Andeutungen  über  heid- 
nischen Volksaberglauben  S.  388  (Teufel  in  Eichwäldern, 
KB.  82;  Verehrung  der  Mistel,  Abhandl.  des  bist  Ver.  des 
Kant  Bern  I,  2,  213 ;  Hexen  -  Druidinnen  KB.  19)  und  die 
Umsetzung  heidnischer  Gottheiten  in  christliche  S.  384  f. 
(KB.  273.  324.  328  f.),  so  wie  die  Bemerkungen  über  den 
celtischen  Cultus  S.  389  f.,  welchen  Gegenstand  eine  dem- 
nächst zu  pnblicirende  Abhandlung  des  Referenten  Ober  die 
culturhistorische  Bedeutung  der  helvetischen  Alterthttmer,  im 
Sinne  der  Andeutungen  des  Vf.  S.  345,  entwickelt. 

Wir  schliessen  diese  Anzeige  mit  dem  aufrichtigen  Wun- 
sche, dass  der  verdienstvolle  Vf.  das  Publikum  recht  bald 
mit  den  im  Vorwort  p.  X  versprochenen  zwei  folgenden 
Theilen  seines  trefflichen  Werks  beschenken  möge.  Es  wer- 
den dieselben  den  Ausbau  der  schweizerischen  Kirche  unter 
der  fränkischen  und  neuburgundischen  Herrschaft,  der  Kai- 
ser- und  Selbststftadigkeitszeit  erzählen  CVorw.  p.  X). 

Bern. 


11 


2.  Utbtx  ixt  $au0urntn|  brfonbrro  ubrr  Vit  j^audurnen  dorn  SK- 

banf r  -  (» rbirgf ,  wn  Dr.  ®.  tt.  f.  ftfd),  flrüßberjogl.  meklrn- 

burg.  ?lrd)iurat^|  €onfetio(ilot  ttv  Aunßbrnhmalrr  liro  fanlif0| 

IKrektor  Ircr  großl^erjogi.  9l(tfrtl)5mtrfammhingfn  ^c 

St^erin  1856. 

(S.  hierzu  die  Abbildungeii  auf  Taf.  VI^  Fig.  1-4.) 

Unter  Hausumen  werden  hier  solche  Graburoen  oder 
Ossuarien  Terstandeo,  welche  durch  ihre  Gestalt  an  die  äl- 
testen Heuser  der  Oeuischen  erinnerii,  oder  diesen  ähnlich 
lind  nachgebildet  sind.  Die  Anzahl  derselben  ist  bisher  eine 
sehr  geringe  und  die  Orte,  wo  dieselben  aufgefunden  wor- 
den, sind  weit  von  einander  entlegen.  Herr  Dr.  Lisch  hat 
sich  das  Verdienst  erworben,  dieselben  in  dem  vorgenannten 
Aufsatze  nicht  blos  aufzuzählen,  sondern  sie  uns  auch  durch 
getreue  Holzschnitte  vor  die  Anschauung  zu  bringen.  Hier- 
nach wurde  im  Jahre  1826  eine  solche  zu  Burg  Chemnitz  in 
Thflringen  gefunden  (Fig.  2) ;  eine  andere,  der  vorgenannten 
völlig  ähnliche,  fand  der  König  F  re  d  e  r  i  k  VH.  von  Dänemark 
während  seines  Aufenthaltes  auf  der  los^l  Bomholm  im 
.Jahre  1833 ;  die  dritte  entdeckte  der  Archi^ekretär ,  Dr. 
Beyer  in  einem  Kegelgrabe  zu  Kiekindiemark  bei  Parchim 
im  Jahre  1887  (Fig.  3) ;  dann  im  Jahre  1849  wurde  eine  an« 
dere  bei  Aschersleben  ausgegraben,  die  sich  g^enwärtig  in 
dem  königl«  Museum  zu  Berlin  befindet  (Fig.  4).  Die  fünfte 
Urne  dieser  Art  befand  sich  in  der  gräflich  Mflnster'schen 
Sammlung  zu  Hannover;  sie  ist  zu  Klus  in  der  Nähe  von 
Halbemtadt  gefanden  worden. 

Die  hier  aufgezählten  Urnen  sind  im  Allgemeinen  in  der 


Form  VDU  einander  verschieden^  allein  es  ist  bei  dieser  Ver^ 
scbiedenheit  niclit  2u  verkennen,  dass  sie  an  die  ältesten  Häu- 
ser des  Nordens  erinnern.  j^Wirft  man  einen  vergleicbe^deo 
Blick^  sagt  Herr  Dr.  Lisch,  auf  die  Gestalt  aller  dieser  Ur- 
nen^ so  drangt  es  sich  unwjllkflriich  auf»  dass  sie  die  lUit- 
wickelung  des  alten  Wohnhauses  darstellen.  Die  Volker^  die 
in  einem  von  der  modernen  Bildung  entfernten  Znstande  le- 
ben, plegen  in  der  Regel  runde  Häuser  mit  einevi  kuppel* 
förmigen  Zeltdache  «u  haben;  das  Haus  war  eine  KaohfciU 
düng  des  Zeltes*  So  haben  noch  jetzt  viele  Vülker  Afrilu's 
runde  Hütten  mit  kegelförmigem  Dache  (vgl.  Weiss  Ko- 
stflmkunde.  Stuttgart  1855.  L  S,  18.)  Die  lüteste  Form  des 
Hauses  gehen  ohne  Zweifel  die  Urnen  von  Burg-Chemnit« 
und  Rönne,  welche  dieThUre  im  Dache  haben,  wie  die  Woh« 
nungen  ungebildeter  Völker  oft  die  Thüre  im  Dache  haben 
2um  Schutze  gegen  wilde  Thiere;  man  stieg  auf  Leitern 
hinein,  welche  man  nach  sich  zog,  und  so  war  man  duroh 
die  steilen ,  glatten  Wände  mehr  gesichert.  Jttoger  sind  si- 
cher diejenigen  runden  Häuser,  wie  die  Urnen  von  Kiekindie- 
mark  und  Klus,  welche  die  Thäre  in  der  Seitenwand  haben. 
Das  jüngste  Haus  wird  wohl  durch  die  Urne  von  Aschecsle- 
ben  dargestellt;  dieses  Haus  war  viereckig,  mit  hohem,  stei- 
lem Strobdache,  ein  überraschendes  Vorbild  der  jetzigen  ge- 
ringen Landhäuser«'  ^) ,  d.  h.  Dorfhütten.  Zur  Bestätigung 
dieser  Ansicht  bei;uft  man  sich  auf  die  Antwiausaäuk  zn  Rom, 
Mrf  welcher  germanische  Häuser  abgebildet  sind,  ufd  die  mit 
dem  bezeichneten  eine  nicht  ziu  verkennende  AehwIiAhkeit  hal- 
ben, wie  sich  namentlich  aus  Montfancon,  bei  dem  vir  <vne 
Abbildung  der  genannten  Saide  haben ,  unzweiAdhnft  her- 
ausstellt. 

Mit  diesen  Funden  stellt  der  Verfasser  einen  anden 
zuaammen,  der  im  Jahre  1817  am  Albuner  Gehirg»,  an  dem 


1)  A.  a.  O.  &  9. 10 


IM     0.  C.  0.  tAsoh:  über  die  Baumtnm^  besonders 

Wege  von  Castel  Gandolfo  nach  Marino,  etwa  vier  Stunden 
von  Rom,  gemacht  worden  ist.  Hier  wurden  in  dem  genannten 
Jahre  viele  der  bezeichneten  Hausurnen,  und  zwar  in  einer  Fels- 
spalte gefunden,  welche  von  neu  angewachsener  Felsbildung 
flberdeckt  gewesen  sein  soll.  Eine  dieser  Urnen  ist  von  dem 
Professor  Dr.  Gerhard  für  das  KOuigL  Museum  in  Berlin 
erworben  worden,  und  wird  dort  in  derTerracottensammlung 
aufbewahrt.  Herr  Dr.  Lisch  hat  dieselbe  (S.  Fig.  1)  ebenfalls 
abbilden  lassen ;  er  vergleicht  sie  mit  den  germanischen  Haus« 
umen,  und  wenn  er  auch  nicht  der  Meinung  des  Alessan- 
dro  oder  Filippo  Visconti  ist,  welche  die  Urnen  für  an- 
tidiluvianisch  erklärt  haben  sollen,  so  schreibt  er  denselben 
doch  ein  sehr  hohes  Alter  zu  und  scheint  nicht  abgeneigt, 
sie  in  eine  Zeit  zu  versetzen,  wo  die  Kultur  aller  europäi- 
schen Länder  auf  einer  und  derselben  Linie  gestanden  habe, 
d.  h.  wo  alle  Länder  Europa's  auf  der  gleichen  Linie  der 
Barbarei  gestanden!  Spätestens  aber  sollen  dieselben  in  die 
Zeit  der  römischen  Könige  heraufreichen.  Herr  Dr.  Lisch 
beruft  sich  fflr  seine  Ansicht  namentlich  auf  die  englischen 
Archäologen ,  auf  die  Aufseher  des  Brittischen  Museums.  In 
dem  Kataloge  Aber  die  griechischen  und  etruskischen  Vasen 
beisst  es  also:  N.  1.  Oval  vase  ...  In  the  form  of  the  tu- 
gurium  of  rostic  cottage  of  the  early  inhabitants  of  Italy  .  .  . 
This  interesting  specimen  of  the  earües  iialian  fictile  ort 
was  found  in  1817  in  the  Monte  Albano.  etc. 

Aber  trotz  der  Gründe  und  der  Autoritäten  des  Herrn 
Dr.  Lisch  können  wir  seine  Ansicht  von  dem  Alter  und 
der  Bedeutung  dieser  Urnen  nicht  zu  der  nusrigen  machen. 
Wir  können  an  dieser  Stelle  keine  nähere  Untersuchung  Aber 
den  Albaner  Fund  anstellen,  wir  wollen  den  Zweifeln^  wel- 
che die  Naturkundigen  über  die  an  der  bezeichneten  Stelle 
neu  angewachsene  Felsbildung  erbeben  könnten,  mit  der  Be- 
merkung entgegentreten,  dass  Regen  und  Wind  an  die  Stelle 
der  Thätigkeit  des  längst  erloschenen  Vulkans  getreten,  dass 


über  die  Hauiumm  tarn  Albaner  GMfge.         165 

die  genannte  Felsspalte  sich  von  oben  mit  der  alten  Lava 
allmablig  ausgefüllt  und  geschlossen  habe ,  und  wollen  den 
ganzen  Fund  als  unverdächtig  nach  allen  Seiten  anerkennen ; 
aber  auch  dann  folgt  nicht  aus  dieser  Thatsache,  was  Herr 
Dr.  Lisch  aus  derselben  schliesst.  Unsere  Gründe  fflr 
diese  Behauplung  sind  diese. 

Man  stellt  nicht  in  Abrede ,  dass  die  Töpferkunst  von 
sehr  rohen  Anfängen  bei  den  Germanen  ausgegangen  ist,  dass 
sie  von  dem  Rohen  und  Unvollkommenen  zum  Vollkommenem 
und  Kunstfertigen  fortgeschritten  ist;  ein  solcher  Fortschritt 
lasst  sich  auch  bei  den  germanischen  Urnen  positiv  uachwei" 
sen.  Diese  Kunst  beweiset  aber,  dass  sie  schon  Fortschritte 
gemacht  9  sobald  sie  es  unternimmt,  Aber  das  einfache  Be« 
dflrfiiiss  hinauszugehen  und  der  Urne  eine  Form  au  gebeni 
die  mit  ihrem  nächsten  Zwecke  nicht  nothwendig  verbunden 
ist.  Wenn  wir  nun  irgend  eine  Urne  treffen,  welche  die 
Form  eines  Gebäudes  oder  eines  Hauses  hat,  welche  diese 
Form  lediglich  als  Schmuck  trägt,  so  begegnen  wir  einem 
Fortschritte  der  Töpferkunst.  Ferner,  ein  rohes  Volk«  wel- 
ches die  Leichen  der  Verstorbenen  verbrennt  und  die  Ueber- 
reste  derselben  erst  in  Steinen ,  dann  in  Urnen  aufbewahrt, 
verwendet  die  Urne  schlechthin,  ohne  ihr  eine  besondere  sym- 
bolische Form  zu  geben ;  fertigt  es  hingegen  besondere  Ur- 
nen zu  diesem  Zwecke  an,  gibt  es  diesen  Urnen  die  Form 
eines  Wohnhauses ,  um  auch  den  Todten  sich  fortlebend  in 
diesem  Hause  zu  denken ,  so  erkennen  wir  auch  darin 
einen  Fortschritt  der  Kunst  und  eine  spatere  Zeit,  wel« 
eher  diese  Thongefässe  angehören.  Wie  weit  diese  Thon« 
gefässe  in  die  germanische  Urzeit  znrtickreichen ,  lAsst  sich 
gar  nicht,  oder  doch  nur  sehr  allgemein  bestimmen ;  dass  sie 
aber  bis  zu  der  Verkündigung  des  Christenthums  in  Germa- 
nien herabreicben,  das  ist  unbezweifelt,  und  die  Jahrhunderte, 
die  seitdem ,  namentlich  in  dem  nördlichen  Deutschland  ver* 
Hossen,  lassen  sich  leicht  zählen. 


166      0.  C*  F.  Lisch :  übet  die  ffdiiltimen,  beämden 

Aus  dem  Albaner  Funde  zu  schliessen,  derselbe  stamrae 
au9  einer  Zeit,  in  welcher  Italien  und  Deutschland  auf  itr* 
selben  Bildungsstufe  gestanden,  halten  wir  fir  vollkoitameii 
unzulässig,  und  selbst  die  Annahme,  diese  Bausurnen  geh9r* 
ten  einem  hohen  Alter  an,  ffir  Äusserst  gewagt  In  Albano 
sagt  man :  vna  hirondella  non  fa  pTHnavera^  auch  aus  diesem 
vereinzelten  Funde  lasst  dich  kein  alfgemeiner  S^hluss  zie- 
hen. Schon  Prof.  Gerhard  In  BerHn  hatte  die  Meinung  aus« 
gesprochen  oder  gebilligt,  dass  „jene  seltsame  HflUenform 
als  eine  ffir  rhäüsche  Soldaten  der  Kaiserzeit  mit  Erinne- 
rung an  ihre  heimathlichen  Formen  gewühlte  Abweichung 
von  der  Form  sonstiger  Aschenkrflge  zu  betrachten  sei;^ 
und  wenn  Herr  Dr.  Lisch  diese  Erklärung  verwirft,  so 
ti^eten  wir  ihm  insofern  bei,  als  wir  in  derselben  fttr  die  An- 
nähme,  dass  jene  Albaner  Uritbn  gerade  von  rhiUischen  SöU 
daten  und  zur  KäiserzeU  verfertigt  seien,  keine  anderen 
Grunde,  als  die  Mose  Möglichkeit  flhden,  aber  diese  Erklä- 
rung des  Herrn  Prof.  Gerhard  ist  ohne  diese  nähere  Be- 
stimmungen vollkommen  ausreichend.  Denn  warum  sollte 
nicht  irgend  eine  Abtbeilung  germanischer  Soldaten ,  die  im 
römischen  Heere  dienten,  ihre  eigenthtimlichen  Gebrauche  bei 
der  Bestattung  ihrer  TodteU  beibehalten  haben  ?  Herr  Ihr. 
Lisch  Wendet  ein,  es  sei  nicht  glaublich,  dass  rhätts6he  Sol- 
daten sich  die  Mfihe  sollten  gegeben  haben,  auf  dne  veral- 
tete und  sehr  schwierige  Weise  ihre  Urnen  aus  freier  Hand 
Hu  machen  und  am  offenen  FeiK^r  zu  dflrren,  während  sie  sich 
jede  beliebige  Form  bei  zahlreichen  Töpfern  um  ein  billiges 
bestellen  konnten.^  Aber  ist  es  denn  so  undenkbar ,  dass 
diese  Soldaten,  ob  rhätische  oder  sonstige  Soldaten  des  Nor- 
dens, an  jener  Stelle  statlonit^t  waren  zu  einer  Zeit,  wo  die 
zahlreichen  Töpfereien  nicht  zu  ihrer  Verfügung,  Wo  sie 
verstört  oder  die  Arbeiter  geflOchtet  waren?  Und  konnten 
diese  g^rttadiä^hen  Soldaten  keine  rdigiösen  GrOnde  haben, 
die  bezeichneten  Urnen   aucH   dann  üllt  ai^ner^  Bhät  dud 


Mtr  die  Mauiumen  tarn  Älbmer  Üebirg^.         Mt 

ohne  Scheibe  m  verfertigeo,  wenn  rOnmcbe  Töpfereien  gMeb« 
zeitig  auch  fan  Beiriebe  gewesen  wären? 

Es  ist  begreiflieb  y  dass  man  bei  der  erhobenen  Frage 
nnnäcbst  an  Seidaten  gedacht  hat,  nnd  wenn  man  bei  solchen 
Prägen  sehr  hftnftg  an  Soldaten  zn  deäken  bat,  se  ist  die** 
ses  doch  nicht  immer  nothwendig.  Wamm  sollen  wir  hier 
nicht  an  germanische  (Prionen  denken,  nnd  warnm  Semen 
nidit  getmanischo  Colonen  diese  U^nen  haben  vefferllfim 
können  ?  Seil  Marc  Aorel  Hessen  die  rduischen  Halset 
es  sieb  angelegen  sein ,  dralsebe  Ciifonoa  in  die  römischen 
FroTionen  m  liehen,  da  die  eingeborene  llefölkenmg  xu  sehr 
abgtbommen  hatte,  nn  den  Soden  m^  bebaoen.  BanderltMi* 
sende  tod  ■riegsgvfangerte»  deulseher  Absiarnmung  pflflgten 
den  rtfmkeben  Bodv^n,  nicht  etwa  in  den  ne«  erworbenen 
Landern,  sondern  in  den  alten  PriHriaaen  und  Im  Herren  des 
rtoischeit  Reiches  se>bsl.  Zorn  Beweise  benite  ich  mioh  auf 
die  nater  dem  Text«  angeMirten  Stellen  ^).  Warnm  hatten 
solche  Colonen,  die  ihre  Sprache ,  ihre  Religion  niehl  so* 
gleich  fortwerfen  konnten,  ihre  Todten  nicht  nach  ihrer  bei* 
slsehen  Sitte  bestatten  nnd  die  dato  nMUgen  Urnen  naek 
berkömiüHeher  Form  verfertigen  sollen?  Und  warum  sollten 
wir  nrit  Herrn  Lisch  diese  Urnen  In  das  k4kft«te  Aket tbrnn 
zurfickversetzen  und  Überdies  Vorsnissetnangen  machen,  die 
unerwiesen  ilnd  «nerweislkk  sind  t  Es  wtirde  sich  selbst  noch 
recbtfef  tigea  lassen,  wenn  wir  die  Zeit^  wo  diese  Urnen  vev. 
fertigt  wordeuf  sfodi  tiefer  herabsetzten  imd  ihnen  ein  noch 


1)  Dio  CaMiiM  71.  11.  CapUoIln.  in  M.  Ant  c.  84.  Trebell.  Ponio 
In  Claud.  c.  9.  Zoslm.  I.  68.  71.  Flav.  Vopiso.  c.  15.  Eume- 
nliis  Paaegyr.  Coanumtlo  Cäesai^  1;  Vfroe^ue  eaifles  (Ckltlies) 
cirea  Sfatiains,  Raeglofligtte  SC  PSnasM  fMIloa  oppMa,  tuva  cul- 
ttt^s  extensiMWtr.  Amflk.  Mitr^IMn.  ^1,  9.  ^  B.  !Ammpiy  über 
die  hlvtorl^lis  BüwickeliAg  dos  l^oloBiltB.  UMnlscIfüi  Mtoeum 
1844. 1. 


168     0.  C.  F.  LUch:  über  die  Mauiumm:  buondert 

jüngeres  Datum  zuschrieben*  Oder  sollte  die  Völkerwan- 
derung in  ihren  seltsamen  und  mannigfaltigen  Confignra- 
tionen  nicht  Raum  lassen,  um  einen  kleinen  Stamm,  um  eine 
kleine  Zahl  Germanen  an  der  bezeichneten  Stelle  vorüber- 
gehend aufzunehmen?  Bei  Palestrina  finden  wir  ein  Op* 
pidMim  GaUicanumf  dessen  Ursprung  einer  Station  Galli- 
scher Soldaten  zugeschrieben  wird^  in  der  Nähe  von  Tibur, 
Saracine9C0 ,  ein  Name,  der  von  einer  Horde  räuberischer 
Saracenen  herrührt^  welche  auf  dem  genannten  Bei^e  haus- 
ten und  die  Umgegend  brandschatzten,  und  welche  eigenthflm- 
licbe  Verbältnisse  die  Geschichte  des  Mittelalters  darbietet, 
davon  liefert  die  Schweiz  einen  Beweis.  Denn  im  Anfange 
des  10.  Jahrhunderts  hauste  in  der  Schweiz,  im  Rheinthale 
derselben,  eine  Horde  Saracenen,  welche  von  den  Alpen,  wo 
sie  ihre  festen  Plätze  hatten,  herabstiegen,  Raufleute  und  Pil- 
ger ausplünderten  und  tödteten,  welche  dieRirchen  undRlö- 
ster  der  Umgegend  bis  nach  demGenfersee  und  demWaadC- 
lande  u.  s.  w.  beraubten,  das  Vieh  aus  den  Dürfern  wegtrieben, 
die  Bewohner  niedermetzelten,  Rnaben  und  Mädchen  fortführ- 
ten, um  sie  als  Sklaven  zu  verkaufen,  und  die  Dürfer  selbst 
in  Asche  legten  0*  Deutsche  Rünige  und  Raiser  wussten  lange 
um  das  schmachvolle  und  blutige  Treiben  der  Saracenen, 
ohne  den  Frevel  ausrotten  zu  können ! 

Um  die  Aufmerksamkeit  der  Altertbumsfireunde  mehr 
auf  diese  Hausumen  kinzulenken«  und  die  Vergleichung 
zu  erleichtern,  haben  wir  die  betreifendea  Urnen  nach  der 
Schrift  des  Herrn  Dr.  Lisch  auf  Tafel  VI.  Fig.  1. 2. 8.  4  abbil- 
den  lassen.     Bei  dem  grossen  Reicbthum  an  Urnen ,   welche 


1)  8.  Belnaud;  lavaslons  des  Sarraziai  en  France  ei  de  France 
ea  Savoie^  en  Pi^mont  et  dami  la  SiiUse.  Paris  1886.  o.  Fer- 
dinand Keller^  der  ElnAdl  der  Saracenen  In  die  Scliweic 
am  die  Mitte  des  10.  Jahrlianderls.  Zflrioh  im  Verlage  der  an- 
tiqaariscliea  Gesellscball  1856. 


1 


über  die  Baueumen  eam  AWaner  Gebirge.         169 

unsere  OffentlieheD  und  Privat- Sammlungen  besitsen,  ist  es 
nicht  unwahrscheinlich,  dass  es  auch  noch  andere  Exemplare 
gebe,  welche  in  die  Kategorie  der  sogenannten  Hausurnen 
gehören ,  die  man  aber  bisher  von  dieser  Seite  nicht  ange- 
sehen hat 

Bonn. 

Prof*  MBr^  llraiKii* 


3.    Wet  0nte  tfrrl)arli  nnt  btr  dankbaren  Cübtrn. 

tftn  S'ettraa  m  beutf^rn  efB9tl)oU||ir  unb  9a0fnknnl»e  O0n  |larl 

^tmrodi.    |l0ttn,  bei  ^b.  /Qar(U9.  1856  (XII  u.  180  9.)  8. 

Der  zuerst  durch  M.  Haupt  vor  17  Jahren  der  Verges- 
senheit entrissene  'gute  Gerhard'  des  Rudolf  von  Ems  erhalt 
schon  dadurch  einen  besondern  Werth  für  uns,  dass  der  Stoff 
kein  aus  Welschland  entlehnter,  sondern  acht  deutscher  ist, 
sodann  auch  weil  sich  diese  Sage  an  den  Gründer  eines 
deutschen  Kaiserhauses,  an  Otto  (hier  der  Vothe'  genannt) 
knflpft  und  auf  Köln  und  dessen  frflhe  HandelsgrOsse  und 
grossartigeu  Verkehr  mit  England  hindeutet  Der  unbekannten 
Quelle  dieser  durch  Schönheit  und  Neuheit  so  sehr  anspre- 
chenden Sage  bat  Hr.  Prof.  Simrock,  dem  wir  schon  eine 
Umdichtung  des  guten  Gerhard  verdanken,  mit  Pleiss  nachge- 
forscht und  schon  in  seinem  Handbuch  der  deutschen  Mythologie 
S.  484  ffg.  auf  die  mythischen  Bezfige  derselben  und  auf 
ihren  Zusammenhang  mit  einer  Reibe  deutscher  Märchen 
hingewiesen,  worin  eine  bisher  noch  übersehene  ethische  Seite 
des  deutschen  Heidenthums,  die  Pietät  gegen  die  Verstorbenen, 
ein  unerwartetes  Licht  empfängt. 

Diese  neue  Schrift  Simrock's  hat  sich  die  Aufgabe  ge- 
stellt, durch  genaue  Vergleichung  aller  in  diesen  Kreis  ge- 
hörigen Sagen  und  Märchen  diesen  ethischen  Charakter  nach- 
zuweisen»  indem  sie  offenbar  darauf  abzielen,  hauptsachlich 


£  &mfock:  Der  ^U  (krhard  u,  die  iankA.  fodtm,    vn 

swei  THgendeii :  die  Befitattung  derTudlen  und  die  Los- 
kauf  OD  g  Ton  Oefangeneii  ansaempfehlen. 

Der  Plaa  des  Werkchens  ist  ei^n  so  einfach  als  sach-« 
geai<l8s.  Zuerst  wird  der  Inhalt  des  guten  Oerhard  kur« 
berichtet,  und  da  in  denselben  eigentlich  0wei  verschiedene 
Sagen  verbunden  sind,  die  eine  von  der  himmlischen  Sihnme, 
die  den  auf  seine  Werkheiligkeit  pochenden  Kaiser  Otfo  an- 
den  Kaufiniann  von  Köln  verweist,  die  andere,  welche  der 
Kaufmann  erzahlt  und  die  sich  auf  die  von  ihm  losgekauften 
und  fireigegebenen  Oefangenen  berieht,  so  werden  beide  für 
sieh  betrachtet  und  ^u  der  einrahmenden  Brzäblong  'die  Ver- 
weisung des  Kaisers  durch  die  Stimme  des  Engels  an  den 
verdienlern  Kaufmann'  zwölf  analoge  Geschichten  erzählt 
von  denen  wir  'Paulus  und  Antonius,  die  ersten  Einsiedler', 
'Maearitts',  'Richard  LOweuberz',  hervorheben.  Bei  der  Mit- 
theiluirg  der  sieb^hn  die  eingerahmte  Erzählung  erläutern- 
den Sagen  werden  die  aus  dem  Munde  des  Volkes  erst  gan^ 
neiierdiitfgs  aufgesehriebene n  Märchen  vorangestellt,  weil  sich 
in  Ihnen  von  der  ältesten  Gestalt  der  Sage  ein  reineres  Bifdf 
bewahrt  bat  als  in  der  durch  höfische  Dichter  umgebildeten 
oder  durch  religiöse  Befangenheit  entstellten  Volkssage.  Hf.  6. 
'der  dankbare  T<»dte',  7.  'der  gläserne  Berg',  10.  'Gedanken 
erruthen'  sind  eigne  Aufzeichnungen  des  Verf. ,  N.  16.  'St. 
Bfieolaiis'  und  17.  'St.  Katharina^  werden  aus  einem  seltenen 
Buehe  Scala  cell  hier  zuerst  mitgefheilt. 

Hieran  scbliesst  sich  nun  die  nähere  Vergleichung  der 
fflitgetheilten  Sfigett  und  Märchen  mit  dem  guten  Gerhard, 
und  die  Erörterung  Aber  den  mythischen  Gehalt  derselben, 
welche  mit  eingehender  und  überzeugender  Grdfidlichkeit  den 
Nachweis  führt,  dass  sie  sämmtlich  in  einer  alten  Gärt t er- 
sage  wurzeln  (Gerhard  selbst  wird  als  der  Todesgott  Odhin 
gedeutet),  welche  zwar  nur  unvollständig  erhalten  ist,  aber 
aus  ihnen  ergänzt  werden  kann.  Das  Gewebe  und  der  Zu- 
sammenhang  dieser  hier  verglichenen,  vielfach  verschlungenen 


172    £1  Simrook :  Der  gute  Gerhard  u.  die  dankb.  TodtmL 

und  uiD||;es(alteteii  Sag:enreihey  die  aber  mit  Zähigkeit  den 
sittlichen  Kern  festgehalten  hat,  wird  in  einer  so  mannich** 
faltig  belehrenden  Weise  aufgerollt  und  wieder  susammen- 
gefügt,  dass  diese  auch  durch  Klarheit  und  Einfachheit  der 
Darstellung  ausgezeichnete  Untersuchung  jedem  Freunde  der 
Mythologie  Überhaupt  empfohlen  werden  kann.  Aus  dem 
hier  gewonnenen  Resultate  werden  wir  zugleich  auf  die  alte 
Gemeinschaft  der  indogermanischen  Volker  hingewiesen,  und 
mit  Recht  macht  der  Verf.  darauf  aufmerksam,  dass  die  von 
ihm  mit  ihren  mannichfaltigen  Verzweigungen  bis  in  die 
älteste  Zeit  zurttckgeftthrte  deutsche  Sage  der  beste  Commentar 
zu  den  bekannten  Horaz*schen  Zeilen  (Carm.  1, 28):  'At  tu, 
nauta,  vagae  ne  parce  malignus  arenae  Ossibus  et  capiti  in« 
humato  Particulam  dare'  bilde. 

Zum  Schlüsse  erlauben  wir  uns  noch  eine  in  diesen 
Kreis  einschlagende,  griechische  Erzählung,  welche  der  Auf- 
merksamkeit des  sagenkundigen  Verf.  entgangen  ist,  nach- 
zutragen. Wir  meinen  den  von  Cicero  (de  divinat.  I,  27) 
erzählten  Traum  des  Simonides,  welcher  einen  unbestattet 
hingeworfenen  Todten  gesehen  und  beerdigt  hatte.  Als  er 
darauf  im  Sinne  hatte,  ein  Schiff  zu  besteigen ,  erschien  ihm 
der  Geist  des  von  ihm  Bestatteten  im  Traume  und  mahnte 
ihn,  die  Fahrt  nicht  zu  unternehmen,  weil  er  sonst  durch 
Schiffbruch  umkommen  würde.  Simonides,  der  Mahnung  fol- 
gend, kehrte  um,  während  die  Uebrigen,  welche  sich  dem 
Schiff  anvertrauten,  alle  den  Tod  in  den  Wellen  fanden. 

Ich  zweifle  nicht,  dass  sich  bei  genauerer  Nachforschung 
in  den  Schriften  der  Griechen  und  Römer  die  Zahl  analoger 
Sagen  noch  vermehren  liesse. 

Bonn,  April  1857. 

Frendeiilieril« 


WW.    Mlscelleii. 


N.  1.  Leyden  d8.  Nov.  1856.  Unedirte  römische  In- 
schrift aus  Cleve.  Obwohl  die  ehemals  su  Cleve  aufbewahrten^ 
Aeüwelse  dort^  raehrentheils  aber  In  der  Umgegend  gefundenen, 
römischen  Inschriften  durch  die  vielen  seit  Hagenbcch  darüber  her- 
ausgegebenen Schriften  und  Notisen,  ziemlich  voUstftndig  bekannt 
sind,  habe  ich  doch  nirgends  die  Inschrift  vorgefunden  die  hand- 
schriftlich verseichnet  ist  in  einer  Im  Jahre  1604  hierselbst 
herausgegebenen  Dissertation  von  W.  Herck,  ad  Legem  lo- 
liam  de  coercendis  adnlteriis,  welches  Exemplar  sieh  in 
der  Bibliothek  des  Hm.  Bodel  Njenhois  bleselbst  befindet  Wem 
nun  jene  Inschrift  auch  nur  fragmentarisch  bu  sein  scheint,  darf  sie 
doch  um  so  weniger  übersehen  werden,  weil  mir  die  Miltheilung 
(die  handschriftliche  Notis  darüber)  von  der  Band  des  bekannten 
und  berühmten  H.  Cannegieter  hennruhren  scheint,  der  auch 
ausdrucklich  bemerkt  bat,  dass  die  Inschrift  sich  su  Cleve  befinde« 
Sie  lautet: 

AI.  TIAP 

ACI 

SC 

V.  S.  L.  Jj 
was  nun  erklart  wird  durch:  Aitia,  Paoi  sacravit  voftnm 
solvit  libens,  merito,  indem  einige  Beispiele  aus  Gorl  (Btr. 
I  p.  178)  und  Fabreft.  (p.  674)  angefiihrt  werden ,  um  so  beweisen, 
dass  die  Alten  zuweilen  die  Punkte  oder  Interpunktationen  nicht 
allein  zwischen  vollBt&ndige  Wörter ,  sondern  auch  zwischen  Selben 
und  einzelne  Buchstaben  zu  setzen  pflegten,  was  wohl  nur  in  so 
ferne  hier  Berflcksichtigong  verdient,  weil  man  daraus  sieht;  dass 


174  Misceüen. 

schon  damals  auf  diese  paläographische  Besonderheit  Acht  gegeben 
wurde.  Dass  Zeile  8)  SC  sacravit  bedeuten  soll^  wird  erhärtet 
durch  Beispiele  ausFabrett.  C.  8,  Spon,  Mise.  p.  IH  u.  Gm- 
ter  p.  08,  wo  sich  aber  keine  Beweise  vorfinden ,  noch  auch  vor- 
finden können  weil  bekanntlich  SC,  als  Sigla,  nimmermehr  sacrnm 
oder  Sacra  Vit  bedeutet  hat.  Der  Name  AITIA  scheint  mir  unvoll- 
sfändlg,  und  da  dies  auch  mit  dem  8C  (auf  Zeile  8)  der  Fall  eu 
sein  scheint  y  glaube  ich  dass  die  linke  Seife  der  Inschrift  etwas 
mangelhaft  ist^  jedenfliUs  4arf  aber  wohl  (eatgehalien  werden  |  dass 
die  Yotiv  -  Inschrift   der   Pax   gewidmet  gewesen  sei. 

h.  J.  F.  Janssen. 


^9    Der  PinienapfeJ    und  das  Augsbnrger  Stadt wappen» 

Bin  antiquarischer  Fund  zu  Köln,  über  den  wir  in  diesen  Mta^ 
Mobem*)  berichtet  haben,  hatte  uns  die  Veranlassnag  gegeben,  Naob- 
ibnehangen  nber  die  Bedentong  des  PimienzupfmM  auf  römischen 
Oenkmaien  ansusteUen.  Das  firgebniss,  welches  wir  mehr  angedeu- 
tet als  ausgeführt  halten,  erfreut  sieh,  wie  wir  aus  dem  verhergehen- 
4en  Hefte  dieser  Jafarbeoher  8. 56  ersehen,  der  ZusUmmung  des  Herrn 
ftref.  Ut,  Urlichs  in  Wurcburg.  Wir  hatten  an  der  besefehneten 
tttelle  sogleich  angedeutet ,  dass  die  Abbildung  der  Schuppen  des  PI- 
Aienaapfens  auf  Grabmale  ond  Gegenstände  der  Trauer  überhaupt 
ttbcrgegaogen  sei.  Hiergegen  ftusseit  Herr  Prof.  ürliehs  indessen 
ein  .Bedenicen,  indem  er  sagt:  „es  fiage  sich  aber,  ob  nicht  hierbei 
Ml  ein  einfinches  Schindeldach  bu  denken  sei?<^  Diese  Frage  wird, 
wie  es  scheint,  zunäclist  nur  in  Beziehung  auf  das  Monument  ven 
Igel  erhoben,  doch  leidet  sie  eine  allgemeine  Anwendung.  Wir  haben 
die  Absicht  nicht,  jetzt  und  an  dieser  Stelle  ausfuhrlicher  auf  diese 
Frage  einzugehen,  wir  behalten  uns  diese  Aufgabe  för  eine  sp&tere 
Gelegenheit  vor.  Gleich  aber  wollen  wir  bemerken,  dass  diese 
Frage  auf  den  grössten  Theil  der  Denkmfiler ,  die  Jiier  in  Betracht 
kOBunen,  keine  Anwendung  findet  Denn  aaf  diesen  sind  die  Sohnp- 
pen  nicjit  nach  Art  der  Sehindel  aiwft  miieny  sondern  iuk^  oben  über- 
ftliMideegeiegt,  eine  Anordnung,  welche  der  Form  derBedaehnng  ond 


].;)  XV'L  Heft  4i«0er  g;filirb«ich^r  «I.A7f. 


dem  Zwecke  desPf^phes  völlig  iyider^ri(4it.  Yf^lfir  iproUeii  wir  eivr 
wähnen^  dass  diese  BesciuijpipuDg  ttuch  a;D  S^elen^  ap  Säul.ep  ▼cicjictfwt; 
wo  ^e  Yorste^Qq^  eines  Dnclies  keiqei;i  ^mifi  i(|i4ß(. 

Weiteren  Stoff  vur  Qegründung  9pd.Ent(a]tni|^  der  von  mi«  gi^Itei^ 
gemachten  Deutung  enthalt  der  AuftatK^  den  wir  oben  über  das  Grftch- 
wjler  Denknal  haben  abdrucken  laasen,  dem  w4r  hier  itur  zwei  Stel- 
len betfüigen  woUea,  dfjr^a  Inhalt  e^t^geeign^ii^  innerer  Jde«  neues 
Licht  zu  ^währen.  MaorobMisO  H^gi  nämtM:  ^te  Pinie  sei  im 
Schutze  der  Gottesmutter  und  legi  4«n  Piniempfelo  eine  tttOfctsphefii<« 
genscbaft  bei,  und  Plinto^j  der  allere  bieriphtet  ihm,  4a8t  nnAor  den 
Römern  es  fielelvrte  gab^  welche  glanbtep ,  die  Erde  aei  Hdift  naid, 
8Oi04ei«  sei  als  ein  Pia^nzapita  cu  4ei4ieD  I 

In  demselben  Berichte  über  die  i«  Kok^  geftiKidienem  AlteDlIii»* 
mer  (latten  wir  auch  des  Angsburger  StadtwappanSy  in  Augsburg 
Sfadi$nfr  geaannt,  .Erwühnimg  getban.  Wir  halteii  .die  Uebenengimg 
gswQA^eil,  das«  die  Sti^di  Augsburg  keia  Reeht  ^abe^  Ihr  jetaiges  W)ap>* 
pen  kl  die  Seiten  der  Aön^r  suruck^ufubten  ^  «nd  dass  die  doctigen 
Gelehcten  in  einem  seltsamen  Irrthume  beftingen  gewesen,  als  .sie  eltt 
rtaiaohe^  Denkqial  f  welches  dort  vor  mehren  Jlabrkuaderten  Mug»» 
graben  wurde,  für  das  «alte  Stad4wappen  echükten,  ein  Irrthum ,  den 
die  Stadt  Augsburg  au  dem  ihrigen  gemaoht  bai*).  Dieses  iör  daa 
Stadtwappen  .oder  4iB^'Stad$^r  gehaltene  -Renkmal  iat  niehts  aoderes, 
als  die  •^«irbeMiuas ,  die  auf  einem  römischen  €ra|>monumeDte  gestan- 
den ha^  VVenp  die  Anfgaibe,  die  wir  damals  uns  gestellt ,  den  Glan« 
ben  der  guten  Stadt  Augsburg  an  daa  Alter  ihres  Stftdtp^rts  zu  etschfiW 
teroy  nicht  ohue^JBedenken  war,  so  freuen  wir  uns  Jetst  um  so  mehr, 
nielden  au  kennen,  dass  ein  iiajerisolier  Getohrtev,  dass  der  k.  Akade- 
miker Herr  ProGs^or  von  flefner  bleibst,  Aiese  Angabe  in  /einem 
gelelM*ten  AuGiiM^e  gelost  bat ,  den  wir  seiner  g^alligen  Milthellstng 
verdanken  und  den  wir  hier  vpltotändlg  wiedergeben  wollen.  Dieser 
AuCvats  des  Herrn  von  Ue  fn  e  r  «ntbalt  ai^lelch  eine  reiche  ananm«« 
Qienstelluiig  von  BeobnohtHUgen ,  wekhe  tw  Bestätigung  der  djiaiotat 


1)  Maus  ifittdem  in  totela  matris  Deum,  sed  et  fraiidium  et  Insldia. 
rum,  4uia  eins  poma  eadentia  .per  irfeudem  inierfmunt.  MS'Cro* 
bius  Saturnal.  6,  9. 

9  )  et  si  Sit  Cterm;)  figum  yfneae  nucis,  PJIq.  ^iat  BßL  JI,  M, 
8)  A.  a.  0.  S.  ö8.  Note***. 


tti  tücetUn. 

dienen^  die  wir  Über  den  Piniensapfen  aufgestellt  haben  and  M  so- 
gletcli  geeignet  y  das  Bedenken  heben  zu  helfen ,  welches  Herr  Prof. 
Dr.  Urlichs  gegen  ein  Corollar  aus  unserer  Ansicht  erhoben  hatte. 
Der  Aufeatz  des  Herrn  von  Hefner  ist  folgender: 

Ueber  das  Angsburger  Stadtwappen. 

yyVände  bei  Städten,  wie  bei  dem  Adel^  die  Ahnenprobe  statt,  so 
wurde  Augsburg  gemäss  der  Zeit  seiner  ersten  Gründung,  die  der 
fiagengesohichte  angehört,    und  seines  aus  dassiscber  Vonelt  stam- 
menden Stadtwappens,  seinen  Adel  unter  Bayerns  Städten  am  weite* 
sten  hinanfilatlren.    Drusus,  so  erzählen  die  Chronikenschreiber  Angs. 
burgs,  gründete  nach  der  ihm  von  Augustus  aufgetragenen  Sroberung 
Rhätiens  (14  ▼•Chr.)  auf  den  Tröramem  der  keltischen  Damasia  eine 
römische  Colonlestadt  und  nannte  sie  snm  Andenken  an  seinen  kai- 
serllohett  Stiefvater  Augustus  Augusta.     Um  sie  von  gleichnamigen 
anderen  Pflanzstädten  zu  nnterscheiden ,  nannte  man  sie  die  Yindeli- 
kische  (Augusta  VIndelicorum),  weil  sie  zwischen  der  Yindo  (Wer- 
taoh)  und  dem  Lieos  (Lech)  gelegen  ist.    Unter  diesem  Beinamen  ken- 
nen sie  Ptolemäos,  da^  Antoninlsche  Itinerar,  die  Peutlnger'sche  Ta- 
feL    Als  Tacitus  Im  Jahre  09  n.  Chr.   seine  Germania  sehrieb ,   war 
Augsburg  bereits  eine  blöhende  Stadt,  und  es  unterliegt  keinem  Zwei- 
fel, dass  dieser  Schriftsteller  Augsborg  verstand,  wenn  er  die  splen- 
didisslma  Rhaetiae  provindae  Colonia   erwähnt.     Fdr  ihre  Wichtig- 
keit spricht  der  Umstand ,   dass  von  ihr  die  Scbrittzählung   begann, 
welche  die  römischen  Meilensteine  mit  AB  AUG(usta)  M(illla)  P(as- 
sutmi)  bezeichnen ,  ein  Umstand ,  der  nur   bei  der  wichtigsten  Stadt 
einer  Provinz  stattfand.    Die  Deutung  auf  Augsbuog  wird  angezwel- 
folt,  weil,  mögüobst  Alles  in  Zweifel  zu  ziehen,   heut  zu  Tage  für 
Geldirtseln  gilt.     Man  nimmt  Augsburg  jenes    röhmllche  Prädikat, 
weiss  aber  keine  Stadt  mit  Sicherheit  anzugeben,    auf  die  es  passen 
könnte.    Zwei  römische  Denkmäler,  das  eine  In  Augsburg,  das  an- 
dere in  Mainz  aufgeAinden,  erwähnen  eine  Aella  Augusta,  die  man 
für  Augsburg  erklärt.     Das  Beiwort  Aelia  deutet  auf  Hadrian  ,  der 
den  Aeliscben  Geschlechtsnamen  führte;  daher  kann  man  die  Brrlcb- 
tung  jener   beiden  Steindenkmäler,    auf  denen  die  ZeUbesitimmattg 
durch  Tribunat  oder  Consulat  fehlt,   füglich   in  die  Regferungsjahre 
dieses  Kaisers   von  117—188  n.  Chr.  setzen,  welcher  Zelt  auch  das 
der  jüngeren  Motidia  zu  Bhren  in  Augsburg  errichtete  Denkmal  an- 
gehört. 


rw  dat  füleBte  plasflff«!«  D«nkmiil  aoa  der  Bamerzeli  gQt  de^i 
ChroDikeaschreibera  die  In  das  S(|idtw«ppeii  üb^gegangene  Ztrft^ 
ntft«  (nuz  plne»),  Ton  ihQea  SUsdtpyr  genanoty  welche  in  der  römi- 
scheo  Augusta  GoIonieKeiolien  und  Gränzmarke  gewesen  sein  soll. 
Den  Beweis  dafür  finden  sie  in  den  nachstellend  beschriebenen  drei 
Mmermtesseii. 

Die  erste  zeigt  anf  ihrer  VorderjeUe  den  belorbeerten  Kopf 
des  Augitsctis  mit  der  Unse hrift :  AVGVST.  TR.  POT*  XIUI.  COS. 
XI.  IMP.  Xlil.  P.  P.  d.  i.  Aiigiifltaf  tribnnitia  poteatate  deciipam  quar« 
tum,  oonsul  undeoimuniy  Imperator  decipnuin  tertium^  pater  patriae. 
Die  Rückseite  enthält  eine  Zirbeinnss  mit  der  Umschrift:  Tl.  S£M- 
PRONI.  T|.  F.  6BACCUS  lifiG.  PAO.  COS.  Tiberius  Sempronias,  Ti- 
•berif  fllius,  GracGhusy  legatiu  preeonsul. 

Die  «weite  hat  wieder  auf  der  Hauptseite  des  Augustus  belor- 
beerten Kopf  mit  der  Umschrift :  IMP.  CAESAR.  A VGVSTVS,  auf  der 
Rückseite  einen  Triumphwagen,  auf  dem  die  Zirbelnuss  steht.  Ober- 
halb derselben  liest  man:  COa  ITBR.  IMP.  JTG;r,,  conspl  iteram^ 
Imperator  iterum,  oad  unterhalb  im  Absebnitte  c  Tl.  CLAVDI.  TJ.  F. 
N£RO,  Tiberius  Gtaudiusy  TlberU  filies  Nero. 

Die  dri^  hat  auf  der  Vorderseite  des  Augustus  Kopf  ohne 
Hanptsehmodc  ndt  der  Umsobrifl:  AVa«  TRIB.  PO.  XV.  Augustus 
tribmiitia  poteetate  decieium  quiiitum  und  auf  der  Rüclueite  eine  sit- 
»ende  Frau  mit  der  Mauerkrone  auf  dem  .Haupte ,  der  Zirbelnuss  in 
der  Rechten  und  dem  Füllhorn  In  der  Linken. 

Diese  eind  nun  die  drei  MUfuum,  woraus  die  Cbronii^ten  Aiigst- 
burgs^  an  Ihrer  Spibne  Welser,  in  der  Annahme  ^  da<is  9ie  in  Augs- 
•borg  geschlagen  sind,  den  Uauptbeweis  liefern,  dasa  das  Bild  der  Zir- 
belDOM  das  Coienieselobep  Augpburgs  darstelle.  Allein  hierin  sind 
sie  ibel  beralhen;  dena  die  erste  Münze  erweist  sich  dadurch  als  Ailsch, 
dass  auf  ihr  Augustus  in  seinem  14.  Tribunate  oder  Regieriingsjahre 
{746  nach  Roms  Erbaoung)  bereits  den  Tüel  pater  patriae  fuhrt,  dep 
er  erst  sieben  Jahre  i|>iter  annahm.  Die  zweite  Münze,  die  sich  wie 
die  erste  nirgesMls  Torfindet,  wurde  sich  auf  einen  Triumph  beziehen, 
den  Nero  am  1.  Janner  747  über  die  Germanen  feierte.  Beide  Mun- 
Ken  sind  eine  Erflndnag  dee  Münz-  und  InschrUtenf&lschers  Golz. 
Die  dritte  Mudne  ist  zwar  iebt,  allein  sie  gehört  nicht  Augsburg  an, 
aeadern  einer  apantoehen  BUkül  Irippo. 

Als  «weiten  Bewei«  für  ihre  Meinung  fähren  die  Chronisten 
nwel  bOdiiehe  SteMenkmäler  an.    Das  eine  stellt  zwei  Tognbeklei- 

12 


it6  MüeeBeik 

dete  Mftnner  mit  ScIirifTrolleii  In  der  Hand  vor.  Sie  stehea  In  swei 
Niffcben^  die  ein  Pf  euer  (rennl^  auf  dem  eine  ZMeUmes  «ich  beftodeU 
Das  andere  zeigt  als  Bild  aswei  Eltern ,  awischen  denen  ein  Knabe 
steht,  der  eine  Zirbelnuss  in  der  Hand  käli.  Beide  Monumenfe  sind 
Grabsteine.  Dahin  deutet  die  Ztrhelnmss,  die  wir  als  Symbol  des  To- 
des nachweisen  werden.  Die  beiden  Männer  erklärt  man  ab  Daum- 
virn,  weil  sie  SchriltroHen  in  der  Hand  hallen.  Die  Schriftrolle  aber 
ist  ein  Attribut,  das  man  hundertmal  auf  Grabdenkmälern  in  den  Ban- 
den von  Yersforbenen  sieht,  wo  sie  keine  andere  Bedeotuog  hat,  als 
dass  der  Verstorbene  eine  fefztwiU^e  Verfügung  getroffen  habe.  Dem 
Knaben  gab  man  die  Zirbelnuss  in  die  Hand,  um  ihn  ab  den  so  be- 
zeichnen ,  der  unter  den  drei  Vorgestellten  dem  Tod  verfidlen  war. 
Somit  liefern  auch  diese  beiden  Monomente  keinen  gültigen  Beweis^ 
dass  die  Zirbelnuss  das  ursprüngliche  Coiemexekken  von  Angsbnrg 
gewesen  sei. 

Sind  wir    nun  anch   nicht  Im  Stande  >  sie  als  solches   hbto- 
risch  nachzuweisen ,  so  steht  doch  Ihre  mythologische  Bedeutung  ab 
Symbol  der  erzeugenden^   aber  auch  der  eriosehenen  Natwknfi,  des 
Todes  y  unbestritten  fest.     Der  Pinienapfel  spielt  daher  In  allen  My- 
sterien, die  auf  das  ursprungliche  H'tddlebeny  die  Erzeugung  und  Er- 
nährung lebendiger  Geschöpfe   und  ihr  Vergehen  Röcksiohi  nehmen, 
|n*der  Geheimnisslehre  des  Baeohns,  der  Ceres,  der  Isis,  desMilhras, 
der  Rhea-Cybele  und   der  mit  Ihrem  GOtterdlenste  verbundenen  3b- 
deeaUegorie  des  Attis  eine  wichtige  Rolle,  woraus  sich  sein  hftniges 
Vorkommen  auf  plastischen  Denkmftlern   erklärt     In  den  Mysterien 
des  Bacchus,  des  die  Natur  in  ihrer  Zeogungskraft  personilclrenden 
Gottes,  begegnen  wir  allenthalben,   ab  dem  sInnbildUohen  Zeichen, 
der  Zirbelnuss.    Sie  Ist  der  Schmuck  desThyrsas,  an  dem  sie  oft  an 
beiden   Seiten  angebracht  sich  zeigt.    Ihn  sehen  wir  in  den  Hunden 
des  Bacchus  und  seines,  alle  Theile  der  Natur  bewohnenden  und  be- 
lebenden Gefolges,  der  SOeneUj  Faunen^  Satgren,  Monaden  und  Cen- 
tttureny  dieser  Sinnbilder  der  Wildheit  und  der  Bezähmung  bacchlscher 
Waldbewohner.    Mit  dem  Tympanum  in  der  einen  nnd  dem  Tbyrsna 
in  der  anderen  Hand  erscheint  der  Landgott  Sahaxius,    (Selbst  jf  nior, 
ab  Theilnehmer  der  bacchbchen  Weihen,  fuhrt  den  Thyrsus.     Dnrch 
diesen  machen  sich  auf  einem  pompejanboben  Ctomälde  Opfernde  ab 
Priester  des  Bacchus  kennbar.    Pintenkränze  sehmOeken  das  Haupt 
des  Pan,  des  Faun  nnd  überhaupt  der  Waldgöttcr,  sowie  die  Stime 
der  baoohischen  Masken.    Unter  Aepfeln  und  TraobeO;  der  einfkchsten 


MiiceUen.  IM 

Kost  der  Natormensclieii  9  sieht  man  die  Ztrbeinnss  in  dem  Frueht- 
flcharze  und  auf  den  Scliusseln  der  ländlichen  Gottheiten,  wie  der 
Flora,  des  Priap  und  der  etrurischen  Dryas.  Sie  ragt  ans  der  Mfin- 
dung  der  Ffillliömer,  jener  mystischen  Sinnbilder  der  Fruchtbarkeit, 
wie  sie  schon  in  dem  Vorbilde  derselben,  dem  Home  der  Amalthea, 
der  befhichtenden  und  ernährenden  Gdttin,  sichtbar  ist,  hervor.  Wir 
sehen  daher  die  Füllhörner  als  Attribut  aller  Gottheiten,  die  eine 
Quelle  des  Segens  sind,  als  der  Ceres,  Fortuna,  Abundantia  und  dem- 
nach auch  der  Genien ;  und  als  der  Götterkreis  sich  durch  die  Auf« 
nähme  der  Kaiser  in  den  Olymp  erweiterte,  erscheinen  sie,  als  mit 
den  Genien  und  Gdttem  identificirt,  auf  Münzen  und  Statuen  mit  dem 
Fullhome.  Wir  fahren  beispielshalber  nur  die  Bildsäulen  des  Tibe- 
rius,  des  Pupienus  und  des  Hadrian  an,  der,  von  einem  A^ler  in  den 
Himmel  getragen,  ein  Füllhorn  im  Arme  hält  Auf  einem  dem  Jh» 
piier  DoUehemi»  in  AschafFenbnrg  geweihten  Denkmale  ragt  die  Zir- 
belnnsd  aus  iswei  krenzweis  gelegten  Füllhörnern  hervor.  Als  An<- 
deutung  auf  das  Waldleben  sehen  wir  den  Pinienapfel  auf  Miinzen 
in  den  Händen  der  Diana  und  des  Dens  Lunus,  und  als  Repräsentan- 
ten der  Im  Lande  häufig  wachsenden  Pinienbäume  erblicken  wir  ihn 
auf  Münzen  von  Catanea,  Myrina  und  Olus,  wenn  hier  nicht,  wie  auf 
denen  der  Mamertiner,  der  campanischen  Neapolis  und  der  Könige 
von  Syrien ,  der  von  Priesterbinden  umstrickte  Omphidot  vorgestellt 
Ist.  Als  Opfergabe  erscheint  die  Zirbelnuss  häufig  auf  den  Altären 
d68  Bacchus  und  des  Pan.  Sogar  in  dreifiacher  Zahl  sehen  wir  sie 
auf  zwei  Altären ,  wovon  der  eine  zwischen  Herkules  und  Silvan, 
der  andere  zwischen  Mars  und  Merour  seine  Stelle  hat.  Die  Andeu- 
tung des  Bacchnsopfers  geschieht  öfters  Mos  dadurch,  dass  der  Altar 
zwischen  zwei  Pinien  gestellt  ist.  Bei  einem  dem  Pan  gebrachten 
Optdr  erscheint  der  Pinienaptlel  auf  einer  Säule.  Auf  einem  pompeja- 
nischen  Gemälde  sieht  man  ihn  auf  einer  Schüssel  nebst  andern  Früch- 
ten der  Statue  des  Bacchus  dargebracht.  Ebenso  reicht  ihn,  auf  dem 
Reliefe  eines  Sarges  in  Bolsena,  das  Bacchanalien  vorstellt,  eine  Frau 
ahi  Opfer  dar.  Er  steigt  aus  der  Mitte  eines  Körbchens,  das  ein  Ar- 
chigaltos  in  der  Hand  hält,  unter  den  andern  Gaben  empor  und  ziert 
in  gedoppelter  Zähl  die  Rücklehne  eines  bacchischen  Thrones  im  Mu- 
•eo  Pio  Clementlno.  Als  bacchLsches  Symbol  krönt«  er  die  Spitze 
von  Hadrians  Grabmal,  wahrscheinlich  in  Folge  der  Einweihung  die* 
ses  Kaisers  in  die  Mysterien  des  Liber  und  der  Iilbera. 

Die  Zirbelnuss  war  dem  AeshUap  geweiht,  dem  Hellgotte  und 


WMnhenileller  tar  Hulwltr^ft»  Daher  finM  ^i^  MMk  ttre  Anwett^ 
dang  in  der  i^mttiliuiiit  und  Ae^kol^n  aeltisi  eniiAiV  4ie,  «»cii  fbMir 
VotlTi«fl«hril^  in  eiii«m  Tvncuiise^l^bte  «iBein  Krmil^eii.  Bei  Qelab4^ 
lifloden  alebl  ma«  »ie  entweder  nnf  der  Fläobe  denselben  ,t  oder  auf 
de»  Daumen.  Anf  einer  RelieOafel  «u  lletaUno«  ateht  nater  Aranei«- 
gKaera  der  Piofenaaiifen  auf  einem  Tlaobe  yer  iem  Vette  eine«  Kran* 
Iran*  Als  Opfergabe  fleht  «ma  ihn  auf  den  Altären  dieses  Gottea 
liegen^  wo  ib%  auf  einem  BeUefi»!  swei  ßoblaqgen  nn  erreieben  atr^ 
ben.  Eine  SUrbelnnsa  wird  wähl  der  nmde  GegepMand  bedentoHy  de« 
man  bei  dem  Opfer  >  das  «wet  Bienvermüblte  der  IS^^isa  derbrlngen^ 
In  der  I^inken  der  Fran  bemerkt.  Auf  Qarslellungen  der  Blyeteriea 
dee  UMhnut,  jene«  Natarweifiens  p  das  besondere  IBMMfe  auf  aU«  er* 
ganisebe  Fortpflanniag  in  der  Tbiei^  ued  Pdaovenw^ll  ubty  siebt  mai^ 
die  Zlrbelmias  öfter  bei  Anftiahme  eines  Adepten  auf  einer  liaqle  sl^ 
bend.  Die  Andealtiag  dee  MMbraiscbeB  CuHus  geseUebt  auf  el^em 
ReHefe  bloss  dadureb,  daas  die  Pbi^gisohe  MilCae  auf  eine«  Pinie«« 
bäum  geaetet  Ist  Wir  sebllessen  die  Aufs&hlang  der  aiyalerien^  die 
sieb  des  Pinienapfels  als  eines  ihrer  Sinnbilder  bedienen,  mtt  Andei*- 
inng  des  OebeiaMlienatea  d«r  aus  Pbrygiens  BergwWer  stAmmenden 
IU^e^-€ybae,  der  die  Bln|e  geweiht  Ist  ^  anter  der  Ihr  MeMng  Anis,^ 
die  schwermdtbige  All|egorie  4ee  weebselnden  Ptaturlebeiii,  sich  ent^ 
mannte  >  dessen  TnMierdie«al  ans  de«  Uebergang  an  <^em  T^^tem^uHtiS 
anbahnt  In  ihm  begegnet  nne  als  veraugliebea  i^ymM  der  Tnmer 
die  Pimie  mit  ihrer  Fradb^  sowie  ufaerbaupt  die  Bänme  ans  dem  Oe* 
sohleehte  der  Nadelbdlaer^  die  sogenannten  Koniferen.  Auf  elmrl» 
sehen  und  römisehett  DenAunAlern  sehen  wir  den  Finimmpftk  hftnfg, 
als  Grab»}/mbol  anf  das  OapUdH  etaev  SMU^  In  ftruhem  Seilen  der 
jonlsohen^  in  spätem  der  korinthischen  oder  römlaohea  anfgesMM^  ao-» 
wie  aolobe  Binlen  fiberbnnpt  nis  TrAger  gewelMer  Gegenalftndo  be^ 
ttdtnt  wurden.  Ihi«  Spitne  kvdnen  auok  der  so  bfiuig  mH  dem  PIfv 
nienapfliil  verweehselte,  mit  Priesterbinden  umslriekle  Ilmf^nAse^  tifrebn 
§€fais$  und  die  bei  dea  Ctreasspielen ,  den  verkloi«erlen  KnebklMan^ 
gen  der  Leichenlklevspieley  «oribemraenden  TodessinAbilder ,  die  JhH^ 
pkme,  die  Uelniffmif^eiir  und  die  Ke^eU  Fast  aUeitthalben.,  ym  sieh 
Spuren  grdeserer  remischerlMederlassdilgen  finden^  Uafem  Ihpe  IVnnKr* 
mer  Sftolen ,  deren  Capitftle  PinlenilpM  tragen.  Wir  erinnem  hier 
nur  an  die  In  Augsburg»  flklnburg^  Bettln|pr»;  Frankeimteiny  A^fli^jai 
Brescia,  Perugia  aasgegrabenen  nnd  erwfihnen  die  Blgentbdmliebfceily 
dass  das  CapitM  der  ia  Angsbni«  Im  Jahre  ld76  geftindeoea  Zirbel- 


mm  iwMbea  dte  AkabtlniBUliMft  «iiai  FnuiMkoiif  mit  einer 
Maaerkrooe  aal  das  ton  Bettlagea  auf  jeder  Sei^e  ateea^  im  Ailer 
Tenokiedeaea,  milnnlickaa  aakärttgea  Kopf  dantcIH»  Aaf  eirariaekea 
TedteakMen  geht  das  dek  Tot  «i^ymboHakrende  AiMkMaehmcB  aioht 
aelUrn  vor  Mncr  Siole  aiit  der  SBirtefaittM  vor  siok.  Eine  »oiehe 
Stale  fleht  maa  auf  einem  Oeakiaaie,  wie  die  Bkern  daa  Todfeatett 
«iaee  eterbenden  Jüaglkigi  amatebea,  wfthrend  im  Hiaiei^node  eia 
Vt^fd  flichtbar  ist,  daa  kereit  flieht ,  ihn  ia  dte  eljaUohea  OeAlde  an 
tra^n.  Auf  elaeai  Plbller^  der  zwei  Ifliehea  Mnat»  haben  wir  dea 
MilenafffBl  oben  hei  dem  sogenannten  Denkmale  der  EHiamvfni  Ia 
Attgsborg  geftiaden.  flluwellaa  Int  er  aof  die  obere  Flaohe  cAaee  al^ 
tarlOimifgea  Oraheteiaee  geeetat^  wie  aaf  einem  eoieben  Denkmale  ia 
faar^  das  Asa  Manen,  D(tfs)  M(aaibim) ,  gewaiht  Ist,  oder  er  iat  an 
4er  VorderseMe,  wie  bei  dem  OrabslelBe  dar  BtalitDtta  in  Rottenborg^ 
oder  an  beiden  flteifonBliohen^  wie  bei  dem  aas  Mngbetai  stammenden 
und  dem  AugAnrger  Antkiuarlaai  (Maxlmiliaaeam)  eittTeiMMen  des 
Bueoiaiua  Taeitas^  angebracht.  Wie  obeta  erwahat  wnrde,  krdnie  da 
PlaidBapfel  das  CIrabmal  Uadiiaas  ia  mom^  Ia  FrnchtgehAngeni  die 
SArge  nad  aadere  Tadleamale  aieren,  blMet  er  das  Hittelitaok.  2ar 
weilka  haltea  ihn  Verstorbene  in  den  Uaaden,  wie  aaf  dem  eben  er- 
wttnteo  Orabetetao  in  Angsbnrgy  wo  ika  der  awteehen  aeinea  Eltern 
etahoade  Knabe  in  der  üaad  hat,  oder  wie  auf  dem  Grabsteine  des 
Oomatos  and  semer  beidea  Sbhae.  ran  deaea  der  eine  die  SMrbeimns 
In  der  Hand  hditi  der  andere  sie  ia  dem  Fdllhame  kragt.  A\ß  (S^ym«- 
böl  der  ka  Todessohlummer  ruhaaden  Natur  Mit  sie  ein  Genius  des 
Winters.  Auf  elttem  RelJef^  das  den  Kampf  aad  die  Niederlage  der 
Oentaorea  vorstellt,  steht  etai  Pialeobaam  bei  ikaen,  auf  ihren  Tod 
aastiielend.  Die  ZkiielnusB  findet  aber  In  Ihrer  a^mbeliaebea  üedeo«- 
taag  aleht  nur  Ihre  Aatreaduag  bei  griesem  crrabmonameiiten  y  aea^ 
dera  wkr  sehea  sie  selbst  an  kleinen  Gegeostandcni  die  fisr  den  Tod^ 
teadieaat  dMr  Harkt  der  Libitiaa  darbot,  aagebracbt^  als  aa  Haadba^ 
ben  der  Deckel  kleiner  Geflüsse,  an  Lampea  aad  bei  Schmookgegen- 
ständen ,  an  Kleider- Haarnadeln  u.  dgi.  Der  symbolliche  Gcbraoek 
der  Slrbelauss  emtreekt  sich  bis  auf  Ihre  Blauer  oder  SekUgtpenf  die 
die  Schafte  roa  Grabessaulen ,  wie  der  von  Cassi,  überziehen  oder, 
statt  der  Ziegel,  die  Dneher  vea  Grabmenaraenten^  wie  bei  dem  von 
Igel,  aa  dem  Grabs(i4ae  des  SenUius  Perviaeus  la  Adgabnrg  aad  dem 
Denkmale  des  Plaeidus  TincHiSp  das  aas  dem  bajerischea  Feldkirebea 

«ack  Maburg  vetaoblaitt  wBr#i  deakaa 


188  MüeeUen. 

Um  nun  wieder  aaf  die  ZbrbOnuaM  als  Augibitrger  8tadlw^^f$fem 
EorfickKulcommen  I  so  liaben  tHr  oben  dargethan,  dass  sie  sich  In 
Rnoksiclit  der  drei  römischen  Minsen  ond  der  beiden  Steindenkmftler 
nicht  als  Colonieiselchen  der  römischen  Aelia  Augusta  nachweisen 
lassen  wir  haben  aber  auch  aas  dem  Gesagten  ersehen^  dass  sie  das- 
sisehen  Ursprungs  sei  und^  auf  eine  SAule  gestellt^  bei  Mysterien  und 
dem  Todtencnltns  hfiuflg  ihre  Anwendung  geftinden  habe*  Von  einem 
Denicmale  j  wahrscheinlich  einem  Grabmonumente ,  das  dem  Sturm 
der  Zeiten  getrotzt  hatte^  ging  sie,  als  im  XIII*  Jahrhnndert  sich  die 
Siegelbilder  entwickelten,  in  das  Sigill  von  Augsburg  über*  Hier 
erscheint  sie,  auf  einem  runden  Postamente,  unter  ein  Stadttbor«  das 
allgemeine  Städteseichen,  gestellt,  als  Siegelbild,  Eum  erstenmal  an 
einer  Urkunde  vom  Jahre  ISöl ,  dann  hinfort  in  den  Jahren  I8ö4, 
1308 ,  1868  und  1488  und  auf  einem  Ehrenkleinod  im  Jahre  154A. 
Die  P^Mrm  der  Zirbelnoss  Ist  aber  auf  den  Sigillen  der  obgenannten 
Jahre  noch  grösstenthells  nicht  bestimmt  ausgeprägt  Auf  den  Sigillen 
von  1851  und  18Ö4  gleicht  sie  mehr  einer  Artischoke,  auf  denen  von 
1803,  1488  und  einem  Steinmonumente  von  liöO  hat  sie  die  Form 
einer  Traube  mit  runden  Beeren;  daher  konnten  die  Chronisten  und 
mit  Ihnen  der  Be^chreiber  des  Rathbauses  vom  Jahre  1484  füglich  sa- 
gen, 'die  Stadtpyr  sehen  etliche  für  eine  Weintnmbey  Erdbeerey  Bine 
oder  Tannxapfen  an|  sie  ist  aber  eine  ZiuMnuss*  Bestimmter  tritt 
die  letzte  Form  auf  den  sogenannten  Bischof^fennlgen  nnd  Hellem 
hervor,  die  vom  Jahre  1408  bis  H95  von  den  Bischöfen  und  der  Stadt 
Augsburg  gemeinschaftlich  geschlagen  wurden  und,  neben  dem  Bild- 
nisse des  Bischof^  nnd  dessen  Krnmmstabe,  auch  die  ZIrbelnuss  dar- 
stellen. Solches  Gepräge  haben  wir  von  den  Bischöfen  Burkhard  von 
Eberbaoh  In  den  Jahren  1108,  1418-1484,  Peter  von  Schaumhorg 
148«,  1411,  1417,  1458,  Johann  von  Werdenberg  1478,  Friedrich  11. 
von  Zollem  1484.  Im  Jahre  1489  erhält  das  gute  böhmische  Geld 
das  Stadtsiegel  als  Gegenstempel.  Auf  dem  heuligen  Stadtwappen  er- 
scheint die  ZIrbelnuss,  auf  ein  korinfhisches  Capital  gestellt  (mit 
tVeglassuDg  des  Stadt(hors),  mit  grüner  Farbe  in  einem  senkrecht  ge- 
theilten  silbernen  nnd  rothen  Schilde,  den  beiden  Farben  des  Bisthums 
Augsburg.  So  auch  sehen  wir  sie  bcrells  im  Jahre  1316  ^  wenn 
der  Künstler  sich  keinen  Anachronismus  zu  Schulden  kommen  liess«- 
In  Langenmantels  Historie,  auf  dem  Wappenrocke  des  Waibeis  Cle- 
ment Jäger  und  143S  auf  einem  Tumierzeichen  in  Stettens  Chronik. 
An  der  Ausscnwand  des  Gebäudes  der  BtadthlMiothek  von  Bl.  Amm 


eraebehit  ale  iiDf  einem  Rdiefe  vom  Jwkre  14M  In  Traobenfbmii  mit 
WeglMsung  des  Bnrgthors.  Im  Jahre  147.)  erwfihneii  die  CbroDisten 
bereits  der  Stadtfarben ,  da  sie  ersAblen  y  die  Stadt  Augsburg  habe 
dem  Kaiser  Friedrich  111.  gegen  die  Niederländer  Kriegsmannschaft 
In  banCer  Kleidung  mit  den  Farben  der  Stadt  ^  weiss  und  ro/A^  der 
Länge  nach  mit  ffriin  getheilt^  sugescUekt.  In  den  Sigillen  kommt 
bis  über  die  Mitte  des  XV.  Jahrhunderts  die  Zirbelnnss  nur  auf  run^ 
dem  Gestette  vor.  Zu  dem  Gebrauche ,  sie  auf  kminthUct^ee  SäuUn^ 
eapÜSl  Bu  stellen,  scheint  TOnBOgllch  die  im  Jahre  1476  bei  St.  Ulrich 
erfolgte  Auflindung  einer  colossalen  Zirbelnnss,  die  auf  korinthischem 
*  Capital  steht,  das  ein  Frauenkopf  mit  Mauerkrone  Riert,  Veranlassung 
gegeben  su  haben.  Als  Zeichen  der  Hädfiseken  JuHedtcÜon  finden 
wir  die  Zirbelnnss  bereits  im  Jahre  1488  angewendet,  wo  bei  dem 
auf  dem  Frohnhofle  abgehaltenen  Turniere  ein  Markstein  mK  dem 
Stadtwappen  umgeworfen  wird,  den,  trots  der  Einrede  des  HochsN^- 
tes,  die  Stadt  wieder  herstellt.  Im  Jahre  1478  lAsst  der  Rafh  von 
Augsburg  auf  einem  Steinpfeiler  In  der  Mho  der  bisohöllchen  Residens 
das  Stadtpyr  anbringen,  wogegen  Bischof  Johann  als  gegen  ein  seine 
Rechte  beeinträchtigendes  Verfhhren  Protest  einlegt,  was  Kur  Folge 
hat,  dass  das  Stadtwappen  ausgetilgt  und  an  seine  Stelle  der  Roloho- 
adler  gesetzt  wird.  Solche  Plackereien  kehren  oftmals  wieder,  und 
wir  erwähnen  nur  noch  der  vom  Jahre  1640 ,  woeii  der  Im  Jahre 
1476  ausgegrabene  und.  In  die  Nordwand  von  St.  Dlrich  elngefligfe 
Pinienapfel  die  Veranlassung  gibt. 

Somit  schllessen  wir  diese  Andentungen,  die  In  geschlehlllcher  und 
archäologischer  Hinsicht  reichliches  und  interessantes  Material  fOr  eine 
eigene  Abhandlung  su  liefern  im  Stande  wären.<' 

Zu  diesem  gelehrten  Aulhatse  des  Herrn  von  Hefner  werden 
wir  später  Mehres  hlnsusufSgen ,  Binselnes  darin  zu  berichtigen  ha- 
ben, und  wollen  wir  jetzt  schon  bemerkeft ,  dass  die  Blgenthdmlioh- 
keit,  welche  dem  Augsburger  Stadtpyr  zugeschrieben  wird.  Indem 
dasselbe  zwischen  Akanthusblätlern  einen  Frauenkopf  darstellt,  sieh 
auch  noch  auf  andern  römischen  Denkmälern  TOrfindet. 

Was  den  Namen  Stadtpyr  betrifft,  so  vermissen  wir  die  Erklä- 
rung desselben«  Wir  glauben  aber  nicht  zu  Irren ,  wenn  wir  den- 
selben nicht  zunächst  ans  dem  Lateinischen,  sondern  aus  dem  Deut- 
schen ableiten  :  Pyr^  JPir,  Ist  nämlich  ein  altes  dentsches  Wort,  wel- 
ches einen  hohen  spitzigen  Kdrper  bedbutet,  dass  sieh  in  dem 
Worte  Birne  y  Pirmnf  von  ihrer  spitsen  Form  so  geoanBt^  In  den 


lg4  MkeaHii. 

Jftfr^ttltttl  ti.rf.W.  ^«Älten  «fat     Wie  irfoi  «m  W«r4  «v^  d^so  ver- 

hflR,  die»  i^tt  ifiMerstitheD^  gebdft  i^M  su  unserer  Avfgt^e, 

floflü. 

Braun» 


d.    Cornelius  TacKus. 

Dei^lgen^  die  sich  mit  römUcben  iDschriften  oder  nit  des 
werken  dear  TaeUus  beaohftftlgeny  Ut  schwerlich  die  Inschrift  un- 
bekannt^ mreldie  den  Namen  des  flössen  Gesphiclitsobreibers  trfigt  und 
Mer  deren  Sinn  udQesohiohte  wir  im  XIX.  Hefte  S«n4  dieser  Jabr- 
budher  AusIfihrUoher  herlohCet  haben.  Wir  haben  dort  die  ursprüng- 
liche inschrifty  welche  völlig  in  Vergessenheit  gerathen  war,  rein  von 
ien  enistellenden  Interpolationen  mitgethelUy  durch  welche  die  In* 
schrill  anfangs  in  den  Verdneht  der  Unachlhelt  gekommen  und  dann 
von  viden  Seiten  als  unficbt  ausgemacht  verworfen  worden  «rar«  Herr 
Hofiratb  Steiner  hat  te  seinem  Codex  Inscriptionum  Vol.  HI.  p.874 
von  unserer  Mitlhellnng  Gebrauch  gemacht^  augleloh  aber  dabei  Be^ 
Irachtuttgen  angestellt^  die  uns,  bei  der  Bedeutung^  welche  diese  In- 
BchriA  bat,  nioht  gans  gleichgültig  «ein  können^  die  unsere  Mitthei- 
lungen^  \Fean  auch  nicht  in  der  Bache  selbst,  dann  doch  in  der  Be- 
baniBung  derselben  in  ein  fMscbes  liioht  stellen.  Herr  Dr.  Steiner 
schreibt; 

i^Der  Verfertiger.  dieser  von  Beinesius  zuerst  edbien  (klschen 
Inschrift  war  höchst  wahrscheinlich  ein  gewisser  Langennann,  wel- 
cher in  Cöln  studirte  und  ohne  Zweifel  mit  dem  damals  dort  leben- 
den Oeschiehtsebreiber  und  Sammler  Gelenius bekannt, 

von  diesem  die  ächte  Inschrift,  wie  sie  uns  zuerst  von  Braun  mit- 
mitgelbeilt  wird,  erhalten  hatte.  Wftre  sie  unverändert  in  die  Hhnde 
des  Reinesius  gekommen,  so  hätte  er  sie  unverfälscht  wieder  ge» 
geben.  Dieser  Epigraph  ist  von  keiner  Seile  her  als  Falsarins  be- 
kannt, oder  im  Verdacht,  aber  aus  Mangel  an  Vorsicht  und  tieCerer 
Kenntniss  ist  er  zuweilen  hintergangen  worden,  und  so  auah  hier. 
JSr  erzählt  unbetVwgen ,  die  Inschrift  sei  ihm  von  Langermann  mitge- 
tbeilt  worden.  Diese  uobefangene  Erzählung  verdient  um  so  mehr 
Glauben,  al^,  wenn  Reinesius  der  Falparios  gewesen  wäre»  ihm  die 
Berufung  auf  den  gleichneltig  lebenden  Langermann  Verdrusa  sage- 
«Bogen  hfitte. 


JÜknOiM.  Mt 

Diirch  Brami's  Tordkiitlitolie  MiltMln«  «er  Mitcn  Ittsebrift 
liflbea  wir  filier  die  Bntstehang  jener  flilMhen  hMehrift  nftberes  Bin« 
Mbea  erbmgl.  Wem  Don  der  gelehrte  Henungeber  a.  n.  O.  R.M 
enge:  ,,A1>er  aiwere  Insohrill  Ist  fiobt,  (rois  allem  Sebefn  Tomeegee« 
theil«)  Dar  vieht  in  der  eestalt,  in  weMer  sie  In  allen  gedrocfkCen 
Weckes  rorUegt^^^  so  gebt  er  aen  Gunsten  einer  fliisehen  fnscihrifl,  an 
der  wir  niohts  verbeesem  und  ändern  wollen  und  können ,  ite  In 
kdner  andern  Benlebung  nu  der  ftohten  InschrlA  steht,  als  dass  daraus 
eki  beröbinter  Name  entnonmen  Is^  sa  weli.<< 

leb  habe  bleranf  kam  so  erwfedeni:  1)  lob  habe  es  mit  keinem 
Worte  aasgesprocben  y  aoeb  nieht  einmal  von  fsme  angedeutet:,  dasi 
ich  den  Meine  sins  oder  den  Langer  mann,  oder  Beide  IQrFal«« 
sarii,  FfilMAer  oder  Betrfiger  hielt.  S5n  dem  Begriffe  des  Falsa-« 
r  i  tts  gehört  notb wendig  das  Bewusstseln  und  die  Absiebt  so  tftosebee; 
wer  das,  was  er  fir  wahr  awsgibt,  selbst  fir  wahr  hält,  ist  kein  Fal-> 
Sarins  und  ihn  daübr  ausgeben ,  dass  beisst  ihn  injmitren  nnd  mir 
Hegt  Dtebt  die  allergeringste  Inaicbi  Ter,  dass  Reineslus  oder  Langer- 
mann  etwas  für  wahr  ausgegeben,  woran  sie  selbst  nieht  geglanbi 
bfttte».  Meineslus  bat  8.103,  niobt  118,  seines  bekannten  Werket 
die  Insohrill  aitfgeaommeo ,  wie  sie  ihm  übergeben  worden  und  er 
er  bat  sie  in  der  von  ihm  TerölTentlichten  Fassung  fVIr  acht  gehalten, 
was  er  freilich  nicht  hatte  tliun  sollen.  Diese  RedaktioiT  der  Inschrifl 
enthält  die  ursprünglichen  Elemente  der  ächten  Inschrift  in  sich,  aber 
ein  Ungenannter  bat  seine  Erklärung  in  die  Inschrift  hineingetragen 
nnd  seine  Erklärung  bringt  nun  völlig  etwa<i  andres  heraus,  als  in 
der  ursprungliohen  Inschrift  enf halten  ist.  Der  Urheber  hat  Ohne  Zwei- 
fel sebr  viel  anf  seine  gTOokliohe  Rrklämng  gegeben,  die  Ihm  wenig- 
stens eo  gut  getongen,  dass  sehr  angesehene  Gelehrte  sie  fir  acht  ge* 
ballen,  obgleteb  er  den  Text  ganz  entstellt  nnd  nnkennbar  gemacht 
hatte,  allein  deswegen  Ist  er  noch  kein  Belröger.  Aber  wie  kömmt 
denn  Relnestus  dann,  diese  Inschrift  in  der  beKeiehOelen  Form  zu  ver- 
ÖFentHebenf  Daröber  können  wir  nur  eine  Vermuthung  aulbtellen. 
Retnesius  hatte  wn  Langermann  zwei  Inschriften  erhalten  |  die  eine 
davon  hatte  er  vertoren ,  es  ist  diejenige,  die  wir  wieder  aufgeftinden 
zu  haben  glaabe«,  worfiber  die  angeführte  Stelle  naehzasehen  ist. 
Wäre  es  nnn  «lobt  möglioh,  dass  man  dem  Reineslus  mit  der  fragll- 
cben  Ittsobrift  in  ihrer  ursprönglioben  Gestalt  zugleich  eine  fhlscbe 
tbergeben  bitte,  In  welche  die  Deutung  hineingetragen  war,  dass  er 
die  erstei«  twioreii  und  die  ewoMe  flir  die  erstere  asgeseben  habe? 


im  MüeeOe». 

9}  Wena  niui  henttmM  steh  äusdrteken  wUl ,  dana  k«a  naa 
nicht  von  ewei  Inflchrffteay  soodern  nor  von  einer  apreoheni  die 
Bwelle  ist  keine  ftlsohe,  sondern  nur  eine  interpolirte ;  diese  letnlcrn 
bnt  ai»er  von  dem  reinen  Teste  weit  mehr  ,  als  Herr  Dr.  Steiner 
glaubt;  sie  hat  nieht  Mos  den  berfihmfen  Namen  aus  derselben,  hat 
nicht  blos  einen  Thefl  aus  derselben  entnommen,  sondern  hat  sie  gaax 
in  sich  aufgenommen;  ihr  Urheber  hat  nSmlicb  die  einzelnen  Boch- 
staben  des  reinen  Textes,  mit  Ausnahme  des  Eigennamens  Gomellns 
Tacitns,  für  Anfangsbuchstaben  von  besondem  Wörtern  gehalten, 
nnd  hat  diese  mittelst  gnindloser  Conjektoren  erklftrt  und  ausgeschrie- 
ben, er  hat  mit  einem  Worte  die  Stelle  des  Plintns  in  den  Text  hin« 
einerkifirt  nnd  so  den  corrumpirten  Text  geschaffini.  Man  kann  also 
mit  Herrn  Dr.  Steiner  nieht  sagen,  ich  sei  nu  Gnnsten  einer  All- 
scheneu  Inschrift  an  weit  gegangen ,  nein,  ich  habe  blos  das  ans  einer 
interpolirten  Inschrill  herausgeworfen,  was  ursprflngHidi  nicht  in  der« 
selben  gestanden  hatte;  h&tte  ich  mehr,  bfttte  ich  die  Achten  TheUe  mit 
den  najlchten  hinansgeworfen,  dann  wäre  ich  ft^lich  nicht  nn  Gnn« 
sten  einer  falschen  Inschrift  sn  weit  gegangen,  aber  ich  wXre  mmm 
Naebtheile  einer  &chten  Inschrift  au  weit  gegangen;  leb  habe  weder 
dieses  noch  jenes  gewollt  und  habe  weder  dieses  noch  jenes  gethan. 

Bonn.  Braun. 


4.  Der  Mosaikfussboden  in  Westerhofen.  Bs  war 
am  8.  August  des  Jahres  1Sö6,  als  man  nngefiihr  in  einer  Tiefe  von 
vier  Fuss  bei  Gelegenheit  des  Grundgrabens  su  einem  Wohahause 
im  FUlalpfiirrorte  Westerhofen,  das  etwas  über  drei  Poststundea 
nördlich  von  Ingolstadt  entfernt  ist  und  n wischen  der  Teufelsmaaer, 
dem  Valium  Hadriani,  nnd  der  von  Kösobing  nach  PAna  Klebenden 
Römerstrasse,  also  in  classischer  Gegend  liegt ,  den  ftugUchen  Mo- 
saikftissboden ,  gleich  schätaenswerth  durch  seinen  reichen  Bilder« 
schmuck  wie  durch  seine  treffliche  Technik  und  gute  Erhaltnag,  aaf« 
thüd.  Man  hat  nicht  ohne  Grund  die  Behauptung  aufgestellt,  es  liege 
in  dem  Plane  der  Vorsehung,  Kunstwerke  des  Alterthums  so  laage 
in  dem  Schoosse  der  Erde  su  bergen,  bis  ein  Geschlecht  herangereift 
ist,  fftbig  den  Werth  desselben  no  würdigen.  Diess  hat  sieh  ana 
auch  M  nnserm.Mosaikftissboden  bewahriieitet,  ftir  den  die  Tbeil« 


Mkeetten.  tU 

nnftffle  so  gross  Ist,  das«  von  nah  and  flern  tn  limgeii  Zogea  Be«- 
•ohaner  herbefstromen.  Dass  ons  aber  der  nnverkänmerte  Ctenuaa 
der  Anitchanang  dieses  herrlichen  fStclnfeppIches  so  Thefl  werde,  ver* 
danken  wir  der  Sorgmit  and  den  energischen  Massregeln,  die  der  k« 
Landrtchter  von  Ingolstadt,  Hr.  Ritler  ▼.  Ornndner,  gegen  Zer* 
Störung  und  Verftasserang  desselben  getroffen  hat 

Ehe  ich  die  Beschreibnng  der  einzelnen  Thelle,  aus  denen  der 
ass  Qnadratschuh  umfkssende  Mosalkftissboden  Bosammeogeselxl  Ist, 
beginne,  wird  es  Kweckdienllch  sein,  einen  Oesamintöberbliok  eu  ge« 
ben  ond  au  «eigen,  wie  diese  Theile  sich  su  einem  hannoniachen 
Oanaen  verbinden.  Der  Mosaikboden  besteht  ans  dem  Hanptthelle) 
in  Form  eines  Quadrates,  mit  einem  FlAohenranme  von  676  Unadrat- 
schuh,  in  dessen  Mitte  sich  ein  viereekiges  Impinvinm  (WasserfaeMUt» 
niss)  befindet,  um  das  sich  SO  regelmlssige  geometrische  FignTen^ 
in  welche  die  Bilder  hineingeeelchnet  sind,  schaaren. 

Das  ganze  Quadrat  umschliesst  ein  1  Schuh  10  Zoll  breites,  mit 
Laubwerk  geslerfes  Band.  Die  geometrischen  Figuren  mit  ihren 
Bildern  vertheilen  sich  folgendermassen :  An  )ede  der  vier  Seiten  des 
Iniplttvlum  stösst  ein  Oblong,  6  Sohnh  8  Zoll  lang  und  8  Schuh  8  Zoll 
hoch.  Das  dstllche  und  westliche  enthalt  eine  Nereide,  das  ndrdll* 
che  und  sfidltche  (beschildigte)  einen  Triton.  Jede  dieser  vier  Gott* 
heiten  reitet  auf  einem  Seeungeheuer.  An  die  rechte  und  die  linke 
Seite  der  Oblonge  schllessen  sieh  Rhombus,  die  Seile  von  2  Schuh 
874  Zoll,  mit  Bandschielfen  von  ewetfacher  Form  an.  Der  Raum^ 
der  zwischen  dem  Oblong,  den  beiden  Rhomben  nnd  dem  Bande 
dbrig  bleibt,  gestallet  sich  zu  einem  Trapez.  Dieses  hat  auf  der^ 
dem  Oblong  zugekehrten  kärxem  Seite  6  Schuh  8  Zoll,  auf  der  Ifin^ 
gern ,  am  Bande  anstossenden  1 1  Schuh  8  Zoll ,  nnd  an  den  beiden 
Nebenseiten,  die  mit  den  Rhomben  in  Verbindung  stehen,  8  Schuh 
7  Zoll.  An  jedem  der  vier  Ecken  des  Quadrates  befindet  sich  inner* 
halb  des  Bandes  ein  kleines  Quadrat  mit  Seilen  von  8  Schuh«  Die 
Bilder  in  diesem  Quadrate  sind  eine  Rosette  und  eine  zweihenklige 
Vase,  welche  in  die  Diagonale  gestellt  sind.  Jede  dieser  geometri- 
soben  Figuren  ist  von  der  andern  durch  ein  schmales  Band,  das  ein 
zopfkurliges  Oefleehte  darsteDt,  verbunden. 

An  diesen  Hauptthell  scMlesst  sich  nördlich  ein  1 1  Schob  6  Zoll 
langes  und  8  Schuh  7%  Zoll  breites  Oblong  mit  der  Vorstellung  ei- 
ner Hlrschjagd  an,  ond  mit  diesem  ist,  als  Schhus  des  Ganzen,  ein 
Halbeii^kel  verbondcD^  In  dem  sich  In  einem  Räume  von  8  Schuld 


ISS  Mi9Ulkn. 

444  B«H  Hohe  nnfl  8  Sthtfli  t  flSoll  Ar«tt»  ^m  fiCtar  Wi4  ein  B«f  to* 
Anden.  Onfi  Qbl*ng  und  ^r  Hall>cirkel  nnlkis«^  eine«  FUebeoFMWi 
▼on  1A7  Oaadrnlnohnh. 

Der  Mosnlfcfnsnl^odett  M  doreh  eeine  TecMk,  w^dnreh  nr  In 
die  KweUe  Classe  der  Arbeiten  dieser  Ar(  gereebnet  werden  dnrfte» 
und  durch  die  correete  Sfeieiwnng,  die  llin  nie  ein  Werk  de«  nech 
meht  gesonlcenen  KunstgesolMineke^  beurknndet^  ein  fekr  iverlhTolIes 
Stick  des  Alterttom«.  Die  Stein würfelobo»^  die  in  eine»  eekr  festen 
rdUiItoben  Kitt  Hegen,  bnben  in  ihre«  gHiMten  DnrchsieBser  %  S&eU, 
im  kfeinnten  1  Linie.  Dte  OegensMnde  sind  »ögltebst  in  ihre«  nn* 
ttfrlleben  Colorite  vorgestelil.  Es  Inden  sich  dabei  füinf  HnnptliMten, 
weisei,  blau,  reib,  braun  und  grfin  angewendet,  dto  naok  der  erfoiw 
derMohen  Stihatttrung  wieder  heiter  und  dunlUer  TerkeAnien,  Mit 
Antnaline  des  Sehnrlacbreihen ,  das  nes  gnbranfnten  Ziegeln  bestebti 
kommen  nur  8(einaHett  Tor»  Ginswifffel  hnbe  ieh  nirgends  eatdek* 
ken  kennen« 

Es  wird  nun  am  Orte  sein,  dass  ich  dte  einaelneB  fllder  be«* 
•preehe.  liier  begegnet  mm  ment  das  BMd,  das  steh  um  das  ganne 
Onadrat  der  Mosaik  htiramnteht.  Es  Ist  mit  Rankensohlingiingen,  dte 
in  Tnipen  und  Bphenblfttter  endigen ^  bedenkt;  Akanthusblatter ,  dte 
sich  in  ihrer  Mitte  erheben,  theilen  das  Band  auiT  jeder  Beile  in 
svrei  Hfilften. 

Das  auf  der  östlichen  Seife  des  Implnvlnam  betlndltehe  Ohteng 
neigt  eine  Nereide  naf  einem  Beefmnther.  Die  Meemsg^n  kte  nqf 
ein  Clewand  von  gelber  Farbe  mit  rother  Eini^issung,  dns  sieb  iUinr 
dte  beiden  Schenkel  legt,  nackt,  b&It  mit  der  Linken  den  Ziytel 
eines  grauen  mit  rotber  quadrirter  EinAtssnng  genierton  Mantels ,  der 
^em  Winde  gebiftht  rickwirto  fliegt  Aus  ihrem,  in  einen  Knoten 
gesehumten  Haar  ragen  drei  grane  fadeaartige  Gegenstftnde  empor. 
Sie  ruht  nachlilssig  auf  dem  grauen,  sobwaragesprenkelten  Panther 
mit  rother  Mfthne  und  Vlossen  ron  derselben  Farbe,  in  dte  sein  ge- 
rlngeUer  Schweif  auslauil.  Die  Beebte  greift,  um  das  Thier  sn  ten*> 
ken,  naoh  dem  schwarzen  Zanm. 

Dte  Bauten  nn  beiden  Seiten  dns  Oblengs  enthalten  BandaebM* 
fen  von  gleicher  Form.  Diess  ist  auch  bei  den  gegenäbemtohenden 
nuf  der  westliehen  Seite  der  FnB. 

Das  Trapez  schliesst  '—  gletek  dem  ihm  gegenäterltegenden  nnf 
der  Westseite  -^  eine  wellenH»rmige  Yerafernng  in  sioh.  Bei  ihr 
kann  man  die  Fatbenabstuftog  der  Mosaik  im  besten    eAenBcn. 


Die  eioe  #ogeiilliile  gebt  von  grMiblaa    t«  welM^   die  andor»  «oa 
rotbbrauo  in  gelb  über. 

Da»  Obloag,  welcbet  sieh  a«  4er  ^üordsalfe  MMet,  eathfilt 
einen  Trtton  anf  einem  SeesCiere  reitend.  Der  JNeergott,  der  In  eineo 
Ftooiiflohweir  mit  rother  PkMie  endigt,  ist  naekl.  Um  tetae  Hcüle 
sebllngl  steh  einOdrtel^  den  eine  sohware  und  roibe  SeMeif»  blndetf 
eine  AOlobe  sieht  man  auch  auf  der  Brust«  Das  Han^  deckt  ein« 
Lederkappe  von  gelber  Parbe^  aus  der  sechs  grane  Federn  eni|»arraM 
gen.  Die  Linke  halt  eine  bratine  Keule ,  wahrend  die  Rechte  den 
grauen  8tier  mH  rolber  Brust  und  geringeltem  fitehweif ,  der  In  rolhe 
Flossen  amlftuft^  am  seh  warnen  Zaume  lenkt.  Von  den  beidoi 
Rhomben  enfhfttt  ein  jeder  efne  und  dieselbe  Bandsohlelfe  -^  «evecUe-n 
den  In  Form  von  denen  in  den  Rhomben  der  dstllchen  und  wedllcheii 
Seite,  aber  gleich  mit  denen  der  gegenöberstebenden  södtloben  Seite. 
Bas  Trapes  Keigt  swet  DetpMne^  in  deren  MMe  sieh  ein  Dreisaok 
erhebt.  Die  Delphine,  grau  von  Farbe,  mit  ratben  Banck-  «ad 
Schwanaflossen ,  sind  mit  den  Kdpfen  einander  «iigeiGehrt  Lftaga 
des  Leibes  der  beiden  Delphine  Ist  ein  kleiner  Ftseh  mit  rothen  Flos- 
sen angebracht,  t^eln  Auge  fiHIt  mit  dem  des  Delphins  nnsammfUi 
Der  Dreizack  In  der  Mitte  Ist,  Eisen  andeutend,  von  sebwaisce 
Farbe» 

Das  westliche  Oblong  hat  als  Bild  eine  Nereide,  die  auf  einem 
See  Widder  reitet.  Die  MeergOtfin,  nackt  bis  anf  ein  rotbes  Tuch, 
das  auf  Ihrem  rechten  Scheake!  liegt,  hdlt  mit  betdea  Händen  elncR 
datternden  Wimpcl,  leakt  aber  auch  scugleich  an  rothem  Zaume  den 
grauen  Seewkider,  dessen  VorderMsse  und  geringelter  BdhwanB  in 
retbe  Flossen  auslaufen.  Die  Band8ChIelA»n  der  beiden  Rhomben  und 
die  Wellenihiien  des  Trapeses  sind,  wie  bemerkt,  gleich  denen  anf 
der  Ostseite. 

Das  südliche  Oblong  ist  bedeutend  beschddigt.  Die  Raste  der 
Mosaik  zeigen ,  dnss  sich  hier  ein  der  Nordseite  entsprechender  Tri- 
ton befunden  habe,  der  In  der  Rechten  einen  Zweig  hielt  Van  dem 
Seethiere  dbrigt  nur  der  Schweif.  Die  Bilder  in  den  Rhomben  und 
Sm  Trapes  entsprechen  denen  der  Nordseite. 

'Die  kleinen  Quadrate,  die  la  jedem  Winkel  des  grossen  Qmidra^ 
tes.  Innerhalb  des  Bandes,  sich  befinden,  und  In  denen  wieder  gleich 
grosse  aufrecht  gestellte  sich  befinden,  neigen  In  der  Diagonale  ein» 
Rosette  und  eine  zweihenklige  Vase,  und  «war  so,  dass  im  nord* 
OstHchen  uttd  «öddstfiehen  die  THae  ^leh  befinden.    Sfimmtllche  gao^ 


110  Jfaceltoi. 

netriflche  Figuren  sind  doreb  Bandstreifen  in  Form  (elloobtener  Zöpfe 
von  einander  geschieden. 

Das  längliche  Viereck ,  das  sich  nördlich  von  dem  beschriebenen 
ünaptquadrate^  das  den  Mosaikboden  enibfUt^  erhebt  und  auf  der 
Ost*  und  Westseite  von  einer  vorspringenden  Mauer  l>egrenKt  wlrd^ 
stellt  eine  Hirschjagd  vor.  in  dem  durch  fünf  Weiden-  oder  Oliven- 
MUime  beseichneien  Wald  sieht  man  in  der  Richtung  von  West  nach 
Ost  swiscben  dem  ersten  und  «weiten  Baume  einen  Jager  in  Sola» 
veatracht^  der  in  der  Linken  eine  scbwarse  Koppel  mit  zwei  rothen 
Ringen  und  in  der  Rechten  einen  Stab  tragt.  Zwischen  dem  nwoi- 
ten  und  dritten  Baume  erscheint  ein  aweiter  Jftger^  der  in  der  Lin- 
ken swei  rothe  Schlingen  ^  in  der  Rechten  einen  Wurfspiess  halt. 
Der  Köcher^  dessen  Riemen  über  die  Brust  geht,  ragt  über  die  rechte 
Schulter  empor.  Zwischen  dem  dritten  und  vierten  Baum  verfolgen 
Bwei  Hunde  einen  Hirschen,  der  von  einem  dritten  Hund  unter  der 
Brust  gepackt  wird,  und  swiscben  dem  vierten  und  fünften  Baum 
sieht  man  eine  ruhigen  Ganges  fortsieheade  Hirschkuh» 

Den  Schluss  der  gansen  Mosaik  bildet  der  an  dieses  Oblong  sich 
anschliessende  Halb-Bogen^  in  den  fikof  andere  concentrische  mit 
PalmetCen,  Laubwerk  und  Würfeln  gesierte  bineingeseichnet  sind 
Der  Abrige  Raum  wird  von  einem  Stier  und  einem  Baren  eingenom- 
men. Der  erstercy  gran  von  Farbe  ^  richtet  den  Kopf  hoch  empor 
und  schaut  trotsig  um  sich.  Seinen  Leib  umgibt  ein  rother ,  in  der 
Mitte  weiss  und  schwär«  gewürfelter  Gurt.  Diese  Vorstellung  erin- 
nerte mich  lebhaft  an  ein  Relief  ^  das  ich  in  Pomp^i  sab^  auf  wel« 
chem  die  Einübung  eines  Bestiartus  vorgestellt  Ist^  der  sich  anschickt 
mit  dem  Speere  einen  Panther  au  empftingen,  welcher  an  einer  Leine 
Iftnft,  die  am  Gurte  eines  umherblickenden  Stieres  befestigt  ist.  Der 
Bär  auf  unserer  Mosaik ,  braun  von  Farbe  ^  schreitet  gegen  den  Stier 
langsamen  Schrittes  vor. 

Ei  übrigt  nochy  der  Baulichkeiten  su  gedenken.  Das  Gemach^ 
in  dem  sich  der  Mosaikboden  befindet ^  war,  wie  die  8  Schuh  hoben 
mit  rother  Bemalung  versehenen  Wände ,  die  sich  erhielten ,  neigen 
und  wohin  das  in  der  Mitte  befindliche  Impluvium  hinweist^  ein  so- 
genanntes toskanisches  Atrium  (Atrium  tuscaniciim) ,  an  das  noch 
ein  sonst  ungewöhnlicher  balbcirkel förmiger  Anbau  angefügt  wurde^ 
so  dass  das  Gänse  die  Form  einer  Basilika  oder  eines  Tribunals  er- 
hielt. Die  Mauern  erhoben  sich  einst ,  um  ein  nach  Innen  geneigtes 
sogenanntes  Pnitdaoh  ca  tragen,  das  in  der  Mitte  mit  einer  vioreoki- 


MücMm.  t9t 

gen  OeitauDg,  dem  sogeniUBCen  CompliiTluBi  (TrMreDdaeli)  yertelieli 
war  9  voo  dem  das  Hegenwasser  In  das  Impluviom  binalmtrömte. 
Dieses  besteht  aus  einem  Quadrat  von  6  Schah  Durchmesser,  in  wel- 
ches wieder  ein  Achteck  hineingestelH  Ist^  das  mit  einem  Deckel 
'Versehen  war,  der  in  awei  HAIfken,  wovon  jede  einen  eisernen,  un- 
ten umgenieteten  Ring  hatte,  In  Trümmern  geAmden  wurde.  Der 
Innere  Raom ,  worauf  dieser  auflag ,  betrAgt  8  Schub  7%  Zoll ,  der 
ftnssere  8  Schuh  9^,  ZoO.  Quadrat  und  Achteck  sind  aus  Soblenho- 
ferstelnplatten  aufgebaut.  Aus  diesem  Impluvium  lloss  das  Wasser 
durch  eine  noch  vollstAndig  erhaltene  Rinne  von  Bacluitelnen  in  eine 
(noch  m  entdeckende)  Cisterne.  Die  Dachung  bestand  aus  angena- 
gelten Plaitensiegela  (imbrices)  mit  hohen  Rftndera,  Aber  die,  wo 
sie  ansammenstiessen,  Mohlsiegel  (tegulae)  gelegt  waren.  Diess  er* 
hellt  ans  den  im  Schutte  vorgefundenen  Ziegeln.  Die  einen,  konische 
Plattensiegel,  haben  eine  Lftnge  von  1  Schuh  1  Zoll  bis  1  Schuh  4 
Zoll ,  und  eine  Breite  von  1  Schuh  8  Zoll  bis  I  Schuh  9yi  Zoll,  auf- 
gebogene 1  Zoll  hohe  Runder  und  am  untern  Thelle  8  concentrische 
Halbkreise  ohne  Schriftxflge.  Sie  sind  fhst  alle  von  noch  vorhande- 
nen Nftgeln  durchbohrt.  Die  anderr  Ziegel  waren  sogenannte  Hohl- 
siegel von  derselben  Lange  wie  die  Plattenziegel  und  hatten  8  Zoll 
Durchmesser.  Mebst  diesen  fanden  sich  noch  Ziegel  anderer  Gattung 
und  von  feinerem  Thone  mit  quadrlrten  Einritsungen  sum  Festhalten 
des  Mörtels  und  mit  sieriichen  Wellenlittien  vor.  Die  an  das  Atrium 
anstossenden  Gemficher  sc  igen  unterirdische  Luftheizung.  Bereits 
sind  die  Canflie  mit  dem  Feuerungsapparat,  mit  den  aus  IB  Ziegelni 
wovon  jeder  t  Schuh  Im  Durchmesser  hat,  aufgebauten  SAulchen^ 
die  den  ans  Plattenziegeln  gebauten  Boden  tragen,  aufgedeckt.  Auch 
die  cylindrlschen  Wärmeleitnngsröhren ,  ühnllch  den  Staarenküslen, 
8%  Zoll  lang,  6  Zoll  breit,  mit  */^  Schuh  betragendem  Durchmes- 
ser, die  längs  den  Wftoden  hingestellt  werden,  um  die  heUse  Lnft  der 
unterirdischen  Heizung  Im  Zimmer  ausströmen  zu  lassen,  wurden 
aufgefunden.  Wie  man  aus  den  Resten  der  Manerverk  leidung  sieht, 
waren  die  Zimmer  bemalt.  Die  Hauptflirbe  war  roth  und  gelb, 
darüber  zogen  sich  weisse ,  grflne  und  braune  Streifen.  Ein  sich  in 
Windungen  fortziehender  Gang,  dessen  Wunde  und  Boden  mit  Soh- 
lenbofer  Steinen  bekleidet  Ist,  zeigt,  wie  das  Atrium,  einen  Halbkreis. 

Dr.  Jos.  V.  Hefner. 
Dazu  fügen  wir  einen  der  A.  Allg.  Z.  v.  18.  Febr.  18A7  (N.öO)  entlebn- 
tes  Bericht  Aber  die  oomnehr  erfolgte  VerdfentUohung  des  Gruodplanai 


§H  KkceBm. 

Möncben,  16.  Fekr.  Dfeser  Tage  hti  die  PttblioaUon  to  FeUo 
ober  die  cu  Westenhofen  jeeselts  von  Ingolstadt  ausgegrabene  roiDi^ 
«che  Villa  lo  deutscher  und  lateiaisoberfit^raobe  dabier  angekoauM«) 
ü^relehe  die  CiisCer'sche  Buch  -  und  Kunsthandlung  lo  Ingelaiadt  be-> 
aoi^t  und  auf  die  gifinzendsle  Weise  aasgeetattet  bat,  Sie  caÜiaU 
eine  sebr  feine  Karte  von  der  ganzen  Gegead,  welcher  die  röniacben 
'Slrasaenauge  und  das  Valium  romanuni  eingesetobaet  aiad,  eowle 
«taea  sorgfftltigen  Plan  des  wichtigen  Gebäudes  ^  der  die  Villa  ala 
da  wohlverbundenes  und  in  allen  ihren  Gemächern  symmelrlscb  ge- 
ordnetes Ganee  mit  Angabe  der  Bestimmung  seiner  Hauptlfaeile  seigt, 
und  etoe  mit  höchster  Genauigkeit  und  Feinheit  ausgefüihrle  celorirte 
fifieicbnung  des  Mosaikbodens,  der  den  Miltelpankt  des  Laadsitaes 
dBUlmmt  Diese  an  Ort  und  Stelle  mit  Hülfe  von  Darcbbattscbungen 
Mifgenommene  colorirte  Zeichnung  bat  einen  frühem  S&ögling  unserer 
Akademie  der  Künste  9  den  gegenwärtigen  Sieichnungslebrer  in  Ingol- 
stadt Bm.  Haubensack  zum  Verfasser,  und  gereicht  seiner  Kunatlln> 
tigkeit  so  grosser  Empfeblung.  Bis  dahin  hatten  wir  von  den  traos- 
dannbiaeben  Ländern^  welche  sich  an  den  Grenssen  von  Vindelicton 
«nd  Rbätien  biosiehen^  keine  Meldung  ^  als  über  untergeordnete  AI«* 
lerthämer^  aber  Strassen  und  deren  Pfahlgraben.  Selbst  Meilensteine 
nnd  Ortsnamen  fehlen;  die  Bntdeckung  von  Westenbofen  neigt  nna 
dass  neben  den  Bednrfnissen  des  bürgerlichen  JLehens  auch  I«uana 
nnd  Kunst  des  grossen  Volks  In  diese  entlegenen  Marken  eingenogen 
w»ren,  welche  die  R6mer  kaum  über  ein  Jahrhundert  im  gesicher- 
ten Besi(s  können  gehabt  haben.  Eine  dem  gegenwärtigen  Stand 
der  Wissenschaften  entsprechende  Monographie  darüber  ^  welche  ^  so 
weit  es  noch  möglich,  nachwiese  %vann  und  wie  der  Besiln  gewon* 
pen  wurde  y  wie  lange  er  gedauert 9  und  wann  nnd  wie  er  verloren 
gleng,  wfirde  sehr  erwünscht  sein.  Hermunduren  und  Markomannen 
süssen  an  der  Donau  noch  ni  Trajans  Zeiten  ^  und  nachdem  Hadrian 
die  norddannbiscben  Rrobemngen  seines  groasen  Vorgängers  wieder 
geräumt  hatte  ^  scheint  er  die  uns  näher  gelegenen  noch  behauptet 
und  seinem  nächsten  Nachfolger  hinterlassen  su  haben.  Ihm  wird 
ancb  der  Pfahlgraben  in  jenen  Gegenden  beigelegt«  Mit  welchem 
Becht  j  ist  noch  die  Frage. 


4.    Die   Ausgrabungen    am    WIcbelshofe   bei  Bonn. 
Vlelletobt  erinnert  man  sich  neeh  des  Anfsatses^  den  Ich  über  dteAn»« 


MüceUen.  IW 

grabDogen  am  Wlchelshofe  bei  Boon  ia  diesen  Jabrbdchern  (Heft 
XVll)  habe  abdrockeo  lassen  und  ia  welchein  Seh  die  Ansicht  zu 
bevreisen  bemäht  gewesen  bin,  dass  die  kleinen  gemauerten  Behfilter 
oder  Zellen  von  allen  dem  nichts  gewesen ,  wo  Air  man  sie  erklart 
hat,  sondern  dass  wir  lediglich  römische  Grabstatten  darin  zu  erken* 
nen  hätten.  Wfire  noch  irgend  ein  Zweifel  an  der  Richtigkeit  die- 
ser Erklärung  übrig  geblieben^  so  setzt  nns  eine  Mittheiliing,  die 
wir  dem  königl.  baieriscben  Akademiker  und  Professor  Dr.  von 
Hefner  verdanken,  in  den  Stand  diesen  Zweifel  gänzlich  zu  zer- 
streuen. Wir  lassen  diese  briefliche  Mittheilung  des  Herrn  von  Hef- 
ner hier  folgen. 

„Als  kleinen  Beitrag  zu  der  von  Ihnen  (XVII.  Heft  S.  114  etc.) 
gemachten  Mittheilung  über  die  kleinen  viereckigen  Orabgeroftcher^ 
theile  ich  Ihnen  aus  meinem  Msc.  'die  römischen  Bildmale  Salz- 
burgs und  seines  weitem  Gebietes*  mit,  was  ich  nach  eigener  An- 
schauung in  dem  römischen  Begräbnissplatze  am  Birgelstein  in  Salz- 
burg wahrgenommen  habe. 

„Nach  allen  Richtungen  durchziehen  die  Fläche  des  Birgelsteins 
1—7'  hohe  und  1—3'  breite,  von  Bruchsteinen  aufgeführte,  äusserst 
festgebaute  antike  Mauern,  die  bald  parallel  neben  einander  hin- 
laufen, bald  In  Ecken  umliegen  und  Quadrate  einfriedigen,  bald  runde 
Plätze  einschliessen.  In  Ihrer  Nähe  triflft  man  immer  Urnen  mit  ver- 
brannten Gebeinen  und  länglicht- viereckige  aus  schmalen 
Mauern  gebildete  Behältnisse,  die  man,  da  sie  sich  in  mehre  Zel- 
len oder  Grabkammern  abgelhellt  linden,  für  Familienbe- 
gräbnisse halten  kann,  welche  die  Stelle  der  In  andern  Ländern, 
wo  Römer  wohnten,  gewöhnlichen  Colnmbarien  vertreten.  Die  Zel- 
len waren  entweder  mit  platten  Steinen  zugedeckt,  oder  sie  hatten 
gewölbte,  nun  durch  die  Schwere  der  auf  ihnen  lastenden  Erde,  ein- 
gedrückte Decken.  In  der  Nähe  des  Schulhauses  linden  sich,  bei- 
splelshalber,  fünf  solcher  zellenartiger ,  länglicht  -  viereckiger  Räume, 
dereu  Seitenwände  ohne  Verputz  waren.  In  der  grössten  von  diesen^ 
d!e  eine  Länge  von  16'  und  eine  Breite  von  10'  hatte,  standen  8 
Ascbentöpfo  von  rothem  Marmor,  eine  Urne  und  ein  viereckiger 
1'  5"  langer,  I'  ö"  tiefer  und  1'  2"  breiter  Sarg  (Todtenkiste}  mit 
Deckel,  darin  4  Sandsteinurnen,  von  denen  8  runde  Glasurnen  ent- 
hielten, nebst  einer  viereckigen,  ebenfalls  mit  einer  solchen  Olasurne 
versehenen  Nageltluhnrne.  Weniger  reichhaltig  waren  die  fibrigen 
4  sich  anreihenden  Zeilen.«« 

13 


Wir  haben  ni  ölMen  MUdieUoDgeD  Diebte  «la  die  Biite  blnsoKii* 
ffigeiiy  dieselben  mit  des  Berichten  ubep  die  Anagnibaagen  Am  Wi- 
ebelflhofe  und  unsere  Betittchtungen  über  dieselbe«  su  verglei<}hei|, 

Berlin. 

Braun. 


6.  Bonn.  Alterfthömer  su  Meok^nbeim.  (VergU die  kurze 
NoUb  über  diesen  Fund  in  H.  XXIII.  S.  18^.  Aus  einem  Briefe  des 
Hm.  Vicarius  Neusjier  an  Pr.  Braun.  Ich  konnfe  erst  beute  den 
Meekenheimer  Bürger^  Namens  Mergel ^  der  mehrere  Alterlhumer  ge- 
^nden  bal,  ffir  längere  Zeit  sprechen  und  mir  dieselben  zeigen  las* 
aen.  Derselbe  lässt  einen  an  sein  Haus  anatossenden  Garten  abfah- 
ren und  zwar  jeden  Herbst  ein  hleines  SUuck.  Bei  Wegraumung  des 
Grundes  kamen  Menschenknochen  zum  Vorschein  ^  wie  er  glaubt, 
etwa  von  15  Leichen  ^  deren  Fasse  gegen  Sonnenau4cang  gerichtet 
gewesen  waren«  Bei  demselben  lagen  2  Beile  und  1  Messer,  mehrere 
Kamme  die  zu  beiden  Seiten  enge  Zahne  haben,  von  Mrelssem  Hom  wie 
es  acheint,  und  zerbrochene  Kruge  mit  zerbrochenen  Gläsern.  Man 
fiind  einige  nicht  besonders  dicke  unförmliche  Sandsteine,  die  aber 
wohl  mit  zur  Erdschichte  gehören;  Münzen  wurden  nicht  geftindea^ 
mit  Ausnahme  einer  sehr  dünnen,  die  einem  Spielpfenniga  sehr  ähn- 
lieh sieht,  von  der  Grösse  eines  Dreipfenuigstuckes.  So  viel  der 
Grünspan  erkennen  lässt,  ist  sie  auf  der  einen  Seite  ganz  tiacb,  auf 
der  aadera  zeigt  sich  ein  Wappen  ^  Buchstaben  oder  Kopf  ist  nicht 
zu  sehen* 

Unter  dieser  Lage,  etwa  3  Fuas  tiefer,  von  der  gewöhnlichen 
Erdhöhe  etwa  7  Fuas  tief,  fiand  man  —  im  Jahre  185Ö  Ende  Ootober 
—  Menschenknochen,  die  sicher  einem  sehr  aUen  Grabe  angehören. 
Von  Ziegelsteinen  oder  Hausteinen  ist  auch  hier  keine  Spur  gefanden 
worden,  die  Knochen  waren  unmittelbar  von  der  Erde  omgebcn. 
Da«  Knochengerippe  war  noch  ziemlich  vollständig  vorhanden.  Der 
Schädel  hatte  zienüich  vollständige  starke  Z&hne»  Unter  demselben 
in  der  Gegend  des  Halses  lag  1)  eine  Perlenschnur,  nooh  sind  19  Per- 
len vorhanden,  gelbe,  blaue,  rothe;  einige  scheinen  aus  Thon,  an- 
dere aus  Glas  zu  setei  Mergel  glaubt,  einige  Perlen  seien  Bernstein. 
Die  perlen  sind,  wie  von  verschiedener  Farbe,;  sa  auch  voa  verschie- 
dener Dicke,  einige  erreichen  die  Grösse  einer  ttaselpus«,  wenn  man 


MUceOen. 

die  ab^g^tampfte  Keite  derselben  sich  zugespiUI  deiilift.  Oben  auf  der 
Brusi  lag  S)  ein  runder SohmackgegeDstand [Vi bula],  in  der  Grösse* 
eines  2  Thalerstückes,  welcher  in  4  concentrische  Kreise  getbeUt  Is^ 
deren  8  mittlere  etwas  erhaben  sind,  die  beiden  andern  flacher  auslau- 
fen. In  dem  mittelsten  Kreise  oder  Centrua  fohlt  jede  Verzierunf^ 
die  entweder  nie  vorhanden  war,  oderserstort  wurde.  Der  diesen  Kreis 
umgebende  Ring  besteht  aus  12  rothen  platten  Steinchen,  welehe 
dicht  neben  einander  gefasst  sind.  Der  9.  Kreis  ist  Metall^  dessen 
Verzierung  in  allerlei  Windungen  besteht  Sie  haben  die  Form  eine» 
Herzens,  mit  zwei  gewundenen  Stflben  an  jeder  Seite.  Dieser  Her« 
zen  sind  6  angebracht.  Der  flusserste  Ring  des  Zierrathes  hat  18 
erhaben  gefasste  Steine.  Drei  waren  rund^  doeh  sind  diese  leider 
alle  ausgebrochen^  die  Einfassung  zeigt  jedoch  ihre  Fonn  an.  Mergel 
sagt,  dass  sie  von  Anfange  an  gefehlt  hätten.  Drei  andere  Steine  alnd 
viereckig  und  sehen  dunkel  schwarz  oder  dunkel  grün  aus.  Ihr  An*« 
sehen  ist  trüb,  undurchsichtig,  während  die  anderen  Steine  klar  ifii4 
durchsehimmernd  sind.  Die  G  übrigen  Steine  sind  dreieckig  nnd  von 
hellgelber  Farbe.  Zwischen  diesen  18  Steinen  laufen  allerlei  Win^ 
düngen,  ohne  bestimmte  Formen,  als  Verzierung,  sie  nehmen  jedoch 
lun  die  dreieckigen  Steine  die  Form  eines  Dreiecks  an.  Dieser 
Schmuck  sieht  einem  grossen  Knopfe  ziemlich  ähnlieh,  ist  flach  ge* 
arbeitet,  nur  die  Steine  sind  erhaben  gefassl  und  die  als  S&fterratk 
dienenden  Windungen  nur  wenig  erhaben.  Das  Metall  in  den  Krei- 
sen ist  dünnes  Goldblech,  nach  der  Erklärung  des  GokUcbmieda 
Breuer  zu  Bonn,  dem  Mergel  im  Winter  seine  Antiquiläten  gezeigt 
hat.  Dieses  Goldblech  ist  mit  etwa  4  Nlethen  auf  eine  dicke  itarkei 
runde  Kiipferplatte  befestigt*  Wie  diese  Kupferplatte  und  damit  der 
ganze  Schmuck  an  den  Todtenmantel  befestigt  werden  konnte,  ist 
nicht  mehr  zu  erkennen.  Unter  diesem  Schmucke  lag  in  der  Ge- 
gend der  Brust  8)  ein  grösseres,  plattes,  kupfernes  Kreuz, 
mehrere  Glieder  einer  kupfernen  Kette  waren  dabei,  diese  besteben 
aus  einem  etwa  ly,  Zoll  langen  Kupferdratb,  der  von  einem  dünne- 
ren Drath  umwunden  ist.  Diese  scheinen  das  Kreuz  mit  obigem 
Schmucke  verbunden  zu  haben.  Das  Kreuz  ist  mit  etwa  7  kleinen 
Löchern  durchbohrt.  Unter  diesem,  wahrscheinlich  mit  Kupferkett- 
chen  befestigt,  befand  sich  4)  eine  runde  hohle  Kugel  von  Kupfer. 
Diese  öflbet  sich  zu  zwei  gleichen  TheiTen,  an  einer  Seite  war  ein 
Gewerbe,  welches  jedoch  zerstört  ist.  Tn  derselben  lag  feinstes 
Leinen  Garn,  welches  noch  ziemlich  erhalten  ist.    Der  Durchschnitt 


Miscellen. 

der  Kugel  Ist  etwas  kleiner  als  ein  Thalerstuck.  Einige  etwas  er- 
haben gearbeitete  Windungen  umgeben  die  Kugel  nur  Ausschmückung. 
Dieselbe  ist  ziemlich  stark  und  schwer.  Unter  dieser  Kugel  befand 
sieh  d)  eine  dreifache  kupferne  Kette,  die  erst  zu  einer  kii- 
sammen  gewunden  ist,  dann  sich  in  drei  Arme  theilt,  woran  0)  drei 
Kreuze  hängen.  Diese  sind  viel  kleiner  als  das  Kreuz  oberhalb 
der  Kugel«  Merkwürdig  ist^  dass  an  jedem  dieser  Kreuze  drei 
Kupferstabe  herabhängen,  die  unten  In  gleichen  Linien  enden.  Zwi- 
schen diesen  Gegenständen  lagen  7)  verschiedene  Glieder  von  kupfer- 
nen Kettchen ,  wie  ich  sie  oben  beschrieben  habe.  Auch  kleine 
kupferne  Plättchen,  an  denen  kleine  Stücke  Leder  hängen. 

In  der  Gegend  der  Kniee  lag  8)  ein  platter  kupferner  Ring 
von  etwa  5  Zoll  Durchmesser,  einer  ausgeschnittenen  Kupferscheibe 
ähnlich,  von  der  Dicke  eines  Zweipfennigstöckes.  Im  Inneren  des 
Ringes  winden  sich  zwei,  oder  wenn  man  will,  vier  Hchlangeo,  eben- 
falls platt  wie  der  Ring  und  ohne  Verzierung,  nur  gegen  den  Ring 
hin  sieht  es  einem  Schlangenkopfe  ähnlich.  Der  Ring  ist  nur  dadurch 
verziert,  dass  zu  beiden  Seiten  kleine  Kreise  eingeritzt  sind. 

In  der  Gegend  der  linken  Hand  lag  e)  ein  Armband ,  10)  ein 
kupferner  Ring,  nicht  flach,  wie  obiger,  sondern  ganz  gernndet, 
etwas  dicker,  wie  man  heut  zu  Tage  Armringe  siebt.  An  einer 
Seite  ist  er  gedllkiet  und  hat  8  Zoll  Durchmesser.  In  derselben  Ge- 
gend fend  man  II)  einen  schwarz  aussehenden  Fingerring,  mir 
acheint  er  von  Bisen  zu  sein^   Mergel  behauptet   er  sei  von  Silber. 

Ausserdem  flind  man  18)  eine  kleine,  aus  feiner  rother  Erde 
gebaokene  Schale  von  geringer  Tiefe  und  18)  eine  grössere  Schale 
oder  Glocke  von  gelb  braunem  dünnem  Glas,  4y^  Zoll  Durchmesser 
oben  und  3  Zoll  tief. 


7.  Bonn.  Im  Jahre  18A5  wurden  zu  Ofen  in  Ungarn  drei  römi- 
BChe  Steine  und  Inschriften  gefunden. 

I. 

DEO  .  INVICTO 
MITRAE  .  XC 
IVL  .  CASTI 
NVS  .  LEG  AVG 
PR  .  PR  . 


MiseeOm.  i9t 

II. 

DEO  ABIMA 

NIO  .  lilBBOL 

LA  .  LRO 

FRATRIBVS 

VOTO  .  Die  . 
III. 

FORTVNAE 

REOVCI 

PVßMVS 

C0S1NIV8 

FEMX  VC 

LEG  AYGG 
PR  .  PR  . 
Von  diesen  Inschriften  sind  die  beiden  ersten  insbesondere  des- 
wegen nerlc würdig,  weil  wir  den  Mithras  und  den  Ahriman  hier 
örtlich  zusammenfinden.  Milhras  war  der  Sonnengott  der  Perser, 
von  dem  Licht,  Leben  und  Gedeihen  ausging,  Ahriman  hingegen  der 
Gott  des  Bösen,  gewöhnlich  dem  Ormuzd  entgegengesetzt  >).  Nach 
Arneth  L^t  bis  jetzt  kein  Monument  des  Ahriman  bekannt,  und 
nur  zwei  Inschriften  sind  bb  jetzt  aufgefunden  worden ,  die  eine  zu 
Raab  und  die  andere  ebenfiüls  zu  Ofen  >). 


8.  Ein  neues  Denkmal  der  Rosmerta.  Seit  unserer  Zu- 
sammenstellung der  Denkmäler  des  Mercurius  und  der  Rosmerta  im 
XX.  Hefte  dieser  Jahrbücher  haben  wir  nicht  allein  keinen  Anlass 
gehabt,  unsere  dort  niedergelegten  Vermnthungen  weniger  annehm- 
lich zu  finden,  sondern  sind  vielmehr  immer  mehr  von  deren  Ricli- 
tigkeit  überzeugt  worden.  Insbesondere  hat  die  Ansicht  des  bei  Satt- 
ler Topographische  Geschichte  von  Wilrtemberg  !!<.  14  und  19  abge- 
bildeten Denkmals  von  Schöndorf,  M'Oruber  mir  a.  a.  0.  S.  113  blos 
nach  der  Beschreibung  im  Stuttgarter  Museumskatalog  zu  urthellen 
vermochten,  uns  zur  vollen  Ueberzeugung  gebracht,  dass  es  das  be- 


I)  Visconti,  Mus.  Pfr.  Clement.  II.  4. 

8}  S.  Mittheilungen  der  k.  k.  Central  -  Commission  zur  Erforschung 
und  Erhaltung  der  Baudcnkroale  I.  Jahrg.  April  S.  64. 


198  MUedlen. 

deutendflte  aller  bezüglichen  Denkmäler  sei  y  insofeme  die  Gestalt  der 
Begleiterin  des  Mercur  uns  hier  in  ganzer  Figur  und  zugleich  mit 
einem  so  nnverliennbaren ,  nicht  römischen  Gepräge  entgegentritt, 
dass  man  sich  sogleich  auf  Rosmerta  hingeführt  sieht.  Nach  diesem 
Bilde  ist  Rosmerta  mit  einem  am  Körper  und  namentlich  den  Armen 
eng  anliegenden  Gewand  bekleidet,  über  welchem  ein  über  den  Hals  und 
die  oberen  Schultern  gelegtes  Tuch  in  regelmässigen  BogenfiUten  fksi 
bis  in  die  Mitte  der  Brust  herabgeht.  Die  beiden  Arme  begegnen  sich 
in  leichter  Krümmung  am  Gürtel  und  die  Rechte  hält  den  Cadncens 
so,  dass  er  wider  der  Brust  liegt.  Unmittelbar  unter  den  den  Gürtel 
zudeckenden  Armen  und  Händen  windet  sich  in  wulstigen  Falten  tod 
der  linken  bis  ober  das  rechte  Knie  ein  Obergewand  in  schiefer  Rich- 
tung. Ihren  Kopf  bedeckt  eine  etgenthumliche,  mit  einer  breitstreifi- 
gen Krempe  versehene  spitze,  aber  niedrige  Mutze,  an  der  man  ein- 
zelne AbstuAingen  unterscheiden  kann.  Das  Stuttgarter  Museum  ent- 
hält Übrigens  noch  eine  runde  Arn  mit  Nischen,  M^orin  Götterbilder 
'stehen,  darunter  auch  eine  Frau,  mit  dem  Caduceus  in  der  Linken 
tind  dem  Geldbeute!  in  der  Rechten,  M-elche  dicht  neben  Mercur  ge- 
stellt ist.  Indem  wir  uns  vorbehalten ,  bei  anderer  Gelegenheit  auf 
diese  beiden  Denkmäler  zurückzukommen,  ist  es  für  jetzt  unsere 
Aufj^abe  auf  ein  9.  iuschriftliches  Denkmal  der  Rosmerta  aufmerksam 
zu  machen,  welches  durch  Missdeutung  seiner  fragmentirten  Auf- 
schrift sich  grade  so  einer  richtigen  Erkenntniss  zu  entziehen  droht^ 
wie  das  von  uns  a.  a.  O.  S.  111  ff.  gewiss  nicht  ohne  einige  Wahr- 
scheinlichkeit auf  Mercur  und  Rosmerta  gedeutete  Sulzbacher  Monu- 
ment. In  der  schätzbaren  Abhandlung  C.  Hubners  über  „die  römi- 
schen Heeresa btheilungen  in  Brittannien<<  in  dem  Rhein.  Museum  N. 
F.  XI.  werden,  S.  40  nach  Horsley  Cumberland  JLXXV  und  Bruce 
the  Roman  Wall.  2  edit.  8.  317,  die  folgenden  beiden  Abschriften 
einer  fragmentirten  Inschrift  aus  Moresby  in  Cumberland  mitgetbeilt, 
von  denen  die  letztere  von  einem  so  unzuverlässigen  Abschreiber 
genommen  ist,  dass  Hübner  sie  nicht  für  eine  genauere  Abscbrlfl, 
sondern  für  eine  Interpolation  desselben  erklären  zu  können  glaubt; 
wir  werden  uns  daher  zunächst  nur  an  die  Uorsley'sche  zu  halten 
haben;  beide  Abschriften  lauten: 


üteenibfi.  m 

D  M 

8.  MERT 
O.  MAC» 
M.  CATAP 
HRACTAR 

tfSTI 
X.  VlGSnT 
XXX  D.  y. 

Wir  ftttm  keinen  AilgenUiblc  Kwelfelbatt,  daas  wir  hier  die  SB.  1 
durch  DMimCVRIORT  Und  Z.  8  dtirch  R08MBRTAR  zu  ergtesen 
haben t  an  dem  fiieine  fehlt  die  ganze  linke  Halfre,  «o  dass  auch  am 
8ehIilMe  nur  noch  V  von  der  Sehlunsforaiel  V  8  L  LM.  übrig  ist  und 
%oh  dem  dbrigett  luhflite  schwerlich  etwas  an  entzÜTem  sein  dfirfle. 
Dieses  Denkmal  wfirde  die  ersle  Spar  der  Yerehning  der  Roamerta 
in  Bnglattd  sein. 

Frankfurt  a.  M. 

J.    Becker. 


DM 

////BMBB1? 
/////IMAC 

////Nkcom 

////«RAC 

XVIC61T 
XXX  A  QY. 


0.  Rmmerich.  lieber  die  römischen  Grftber^  welche 
▼or  einiger  Zelt  sn  Xanten  entdeckt ^  und  worüber  In  öffentlichen 
Blattern  iridOich  die  Rede  gewesen  ^  kann  ich  aus  Autopsie  Kolgeni- 
des  berichten.  In  einem  Ackerfelde  wenige  hundert  Schritte  nord^ 
östlich  von  Xanten  stiess  man  seit  Jahren  mit  dem  Pfluge  auf  eine 
harte  Unterlage ,  und  als  man  vor  einiger  Zeit  das  Feld  umsetate 
ond  tiefer  gnib|  entdeckte  man  einige  Fuss  unter  der  Oberfläche  ei- 
nen viereckig  behauenea  Stein^  der  in  der  Mitte  eine  kreisrunde  Ver- 
tiefung hat,  die  eine  regelmässig  cjlinderförmige ,  senkrecht  herab- 
gehende  Aushöhlung  bildet.  In  dieser  Vertiefting  sass  eine  gehenkelte 
Urne  nns  schönem  gTunem  Glase  ^  mit  ii-eitem  Bauche  und  kurzem 
Hake;  derUmfling  des  Badches  betragt  By,  Fuss  rhl.,  die  Höhe  des- 
selben 7  Zoll,  und  die  Höhe  des  Halses  8  Zoll  8  Linien;  sie  ist 
zwar  in  mehre  Stücke  zerbrochen,  aber  wiederhergestellt  worden. 
In  ihrem  Innern  befanden  sich  Ueberreste  von  Menschen  knocben,  und 
das  Ganze  war  mit  einem  steinernen  Deckel  verschlossen.  Aussen- 
dem  fluidmi  sich  noch  Grabiämpchen,  gehenkelte  Krüge  aus  Tbon, 
Stucke  von  Eisengerathen  urtd  Bronzemunzen.  Sowolil  das  Material 
dna  SRives  wie  dos  Deokels  Ist  ToflHleta.    Bin  etveites  Grab  besieht 


[••ViSB, 


i 


wo  MiseeUen. 

ebenfalls  mm  eiDem  viereckig  behaaenen  Steine,  der  aber  im  Viereck 
ausgeliöhlt  ist,  und  im  Innern  an  den  Wanden  mehre  kleine  Fächer 
(lociili)  hat,  in  welche  zwei  viereckige  kleine  Urnen  aus  grünem 
Glase  eingesetzt  waren.  Dieser  Sarg  ist  in  zwei  TheÜe  zerbrochen, 
lind  besteht  ans  Tuff,  der  Deckel  aber  ans  Kalkstein.  Für  die  Er- 
haltung des  ganzen  Fundes  ist  Sorge  getragen. 

Im  XXI.  H.  der  Jahrb.  habe  ich  den  auf  einem  Vettweiser  Ma- 
tronenstein, zwischen  verschiedenen  Fruchten  abgebildeten  Gegen- 
stand für  die  Blfttterknospe  einer  Zwergpalme  erkiftrt,  und  ich  nehme 
diese  Erklärung  auch  für  ein  anderes  Denkmal,  welches  von  Hm« 
Dr.  Janssen  beschrieben  und  erkl&rt  ist  (de  romeinsche  Beetdea 
on  Gedenksteenen  van  Zeelnnd  S.  60}  in  Anspruch.  Zugleich  nehme 
ich  Veranlassung,  über  mehre,  nnserm  Besprechungskreise  nach  Zeit 
und  Ort  entlegnere  Bildwerke  einige  Bemerkungen  hinzuzufügen.  Hr. 
A.  H.  Layard  macht  in  seinem  schönen  Werke:  Nlnive  und  Baby- 
lon, ubers.  v.  Zenker,  S.S58  über  die  Ausgrabungen  zu  Kujnndschik 
folgende  Mittheilung:  „Die  Mauern  waren  mit  Platten  von  6  Fnss 
Höhe,  die  mit  Sculpturen  geschmückt  waren,  ausgelegt;  die  zur 
Rechten  stellten  eine  Procession  von  Dienern  dar,  welche  Fruchte, 
Blumen,  Wildpret  und  allerlei  Gegenstände  für  ein  Gastmahl  tnigen; 
an  der  Spitze  derselben  schritten  Sceptertrftger.  Der  erste  unmittel- 
bar der  Wache  folgende  Diener  trug  Etwas,  worin  sich  unzweifel- 
haft eine  Ananas  erkennen  Hess ,  obgleich  man  allen  Grtind  hat ,  zo 
zweifeln,  dass  die  Assyrer  diese  Frucht  gekannt  haben.  Die  an  der 
Spitze  befindlichen  Blätter  zeigten,  dass  es  kein  Fichten-  oder  Pi- 
nienzapfen  war;  demnach  wird  das  heilige  Symbol,  welchem  die  ge* 
Äugelten  Figuren  auf  den  assyrischen  Bildwerken  tragen,  vermuthlich 
dieselbe  Frucht  sein,  und  nicht,  wie  ich  früher  vermnthete,  die  einer 
Conifere^'.  In  einer  Anmerkung  unter  dem  Texte  fügt  Hr.  Layard 
hinzu:  „Man  hat  gegen  mich  die  Vermiithung  ausgesprochen,  dass 
der  Gegenstand,  den  die  getlügelfen  Figuren  halten,  die  Frucht  der 
Füoherpalroe  sein  dürfte,  eines  Baumes,  der  wegen  seiner  ungemei- 
nen Wichtigkeit  in  manchen  Tfieilen  Südaroerica's  von  den  Eüige- 
bornen  für  heilig  gehalten  wird;  aliein  so  viel  ich  weiss,  wächst 
diese  Palme  weder  in  Assj-rien,  noch  in  einem  den  Assyrem  bekann- 
ten Lande^^.  Derselbe  Grund,  den  Hr.  Layard  gegen  letztere  Ver- 
mnthung  mit  Recht  anführt,  gilt  aber  auch  gegen  die  andere  Mei- 
nung, dass  es  eine  Ananas  sei,  und  ich  glaube,  dass  wir  auch 
hier  weder  einen  Pinieuznplei»  ^nocb   eine  Ananas^   nberhnopl  keine 


Miictlkn.  Ml 

Frucht I  sondern  wlederimi  die  B  läCterknospe  einer  PAlmOi 
vahrscheiulich  der  Dattelpalme  (Phoenix  daotilifera  L.)  vor  unshaben^ 
die  bei  den  Assjrern  einheimisch  war,  und  deren  ausserordentliche 
Wichtigkeit  für  Menschen  und  Thiere  —  im  Alterthum  sowohl  wie 
noch  jetzt  —  hinreichend  bekannt  ist.  Die  jungen  Gipfelknospen 
dieser  Palme  gehdren  noch  immer  zu  den  Lieblingsgerichten  der  Per- 
ser und  Araber. 

Die  beiden  Fragmente  von  Ziegelstempeln:  NIII3  und  XCBIT| 
worin  ich  den  Namen  „Macrinus^^  und  die  Bezeichnung  ,,nonagintae 
bipedae  s.  bipedaiia<<  vermuthet  habe  (H.  XXI  ».  174  ff.) ,  will  Hr. 
Dr.  Janssen  lieber  für  fehlerhafte  Stempel  ansehn  (U.ll  9.  XX 
145},  wofür  ich  jedoch  keinen  andern  Orund  finde,  als  etwa  den, 
dass  man  frOherhin  keine  Stempel  mit  diesen  Namen  im  Holledoom 
geAinden  hat.  Da  mir  dieses  aber  nicht  hinreichend  scheint,  sie  ohne 
Weiteres  f&r  fehlerhaft  zu  erklären,  und  ihnen  irgend  einen  beliebi- 
gen andern  bereits  vorgekommenen  Namen,  wie  Hr.  J.  thnt,  zu  sub- 
stituiren,  so  muss  ich  vorläufig  bei  meiner  muthmasslichen  Erklärung 
bleiben,  und  fäge  in  Bezug  auf  das  Vorkommen  des  Namens  „Ma- 
crinus<<  noch  die  Inschrift  Jahrb.  H.  V  u.  VI  S.  82S  hinzu  C—  ^^ 
Name  &^^  Kaisers  Opelius  Macrinus  ist  bekannt).  Was  Insbe- 
sondre das  zweite  Eragment  betrifft,  so  habe  ich  bereits  das  Vor- 
kommen der  Bezeichnung  „bipeda<<  und  ,,bipeda]e^<  auf  Ziegeln  nach- 
jgewiesen,  worauf  Hr.  J.  jedoch  keine  Röcksicht  nimmt,  und  es 
scheint  mir  die  Anwendung  einer  solchen  Stempelung  nicht  so  uner- 
klärlich, wie  Hr.  J.  annimmt,  indem  sich  ans  mehren  Anzeichen  er- 
gibt, dass  sich  im  Holledoom  Ziegel fabriken  befiinden,  und  es 
wohl  nichts  Auffallendes  hat,  wenn  der  Fabrikant  einen  abgezählten 
Haufen  zur  Ablieferung  bestimmter  Ziegel  nach  Zahl  und  Grösse  der 
Stucke  vorher  markirt.  Hr.  J.  hat  selbst  vor  längerer  Zeit  eine  ei- 
gene Schrift  herausgegeben,  worin  er  nachzuweisen  sucht,  dass  eine 
ähnliche  Inschrift  auf  einem  Ziegel  dazu  gedient  habe ,  die  Zahl  der 
gefertigten  Stucke  zu  bezeichnen.  Ob  diese  Signatur  nachträglich 
eingerit>.t,  oder  vor  dem  Brennen  mit  einem  Stempel  aufgedruckt 
worden,  scheint  mir  bei  der  Erklärung  von  sehr  geringem  Belang. 
Ein  drittes  Ziegelfragment  dieser  Art  ist  bei  Schieiden  zum  Vorschein 
gekommen  (Jahrb.  H.  XVI  S.  85j,  und  es  scheint*  die  darauf  befind- 
liche Zahl  ebenso,  und  nicht  als  Jahreszahl,  was  ganz  ungewöhn- 
Üoh  wäre,  erklärt  werden  zn  müssen.  —  Für  die  Correctur  zweier 
Draekfehler  (DBAB  st.  DBA  und  Calbeck  st.  Calbak)  sage   ich  Hrn. 


Dr.  Janssen  metdeii  Dank,  tinA  rüge  noch  Bhiiges  klittar  H.  Xtfl 
8.  89  1.  Gert  sC  OnrC ,  S.  88  1.  Valkhor  st  Volkhof,  Burgteaeiinn  tot 
BurgifnaciDos;  H.  XXIII  S.  88  I.  tVas»er,  FItiss  st.  WMseriliiss, 
RheinUieUuiig  st.  Sebeintheilang,  8. 1^6  I.  Dammatisfeld  st  Darttnaims- 
feld ;  Nleleribld  st.  SUelcrfeld. 

Dr.  J.   Schneider. 


10.  St.GoardeB6.AugH8t  IQüQ,  Vor  circa  vier  Mona- 
ten wurden  in  dem  Dorfe  Eller ,  Kreises  Coobem,  beim  Ausgraben 
eines  Kellers  600  römiscbe  Kupfermünzen  und  drei  romische  silberne 
Löffel  von  gewöhnlicher  Form  gefunden.  Die  Münxen  sind  meisteas 
▼on  Constantln  und  Helena  ^  und  alle  in  Trier  geschlagen.  Die  Löffel 
ftuid  ich  noch  im  Besitze  der  Finder ,  die  Münzen  sind  jedoch  zum 
grössten  Theile  das  Stück  zu  1  Silbergrosoben  rerkauft  worden. 

Die  Löffel  sind  zwar  gut  erhalten  ^  aber  sehr  leicht ,  und  habe 
loh  vergeblich  4  Thaler  datär  geboten,  indem  der  Eigenthümer  6  Tk. 
verlangte. 

Gleichzeitig  wurden  auf  dem  Kirchhofe  des  Dorfes  Slrohn,  Bür- 
germeisterei Gillenfeldy  Kreises  Daun,  ein  Topf  mit  200  römischen 
Gold-  und  Silbermunzen  gefunden.  Welcher  Zeit  dieselben  angehö^ 
ren,  konnte  ich  nicht  erfehren. 

Der  Landrathy  der  Pfarrer ,  der  Todtengraber  und  die  DorQa- 
gend  haben  sich  in  den  Besitz  derselben  gesetzt,  und  es  wird  erst  im 
Wege  den  Prozesses  über  die  resp.  Eigenihumsansprüche  entschie- 
den werden. 

Im  Monate  Mal  d.  J.  habe  ich  bei  dem  Dorfe  Birkheim,  Bürger- 
meisterei Pfklzfeld,  Kreises  St  Goar,  ein  Römergrab  Öffnen  lassen, 
und  fand  ich  darin ,  ausser  zweien  unkenntlichen  Kupfermünzen,  eine 
sehr  gut  erhaltene  Lampe  von  terra  sig.  mit  der  Inschrift  CANNAB. 
Ich  habe  dieselbe  der  Sammlung  der  Frau  Ralhin  von  Mctzen  in 
Coblena  einverleibt 

Gre bei,  K.  Friedensrichter. 


11.  Schöneeken.  Einem  etc.  Vorstände  erlaube  ick  mir  iil«u 
mit  meine  Mitthellungen  über  römiscbe  Ruinen  in  meinem  Berlohle  vom 
ftH.  Ott,  t8|8|  welcher  im  XlV.  HeRe  der  JabrbMier  a«t 


Mi$eetten.  908 

wofdeii  Ist,  fbrtxusefxen.    Riiltte  IV^   auf  Taufenden.    1.  fiin 
Broiiee*>Buebsehen9  welches  sich  in  dem  ad  0  beseichneten  Grabe  vor- 
fcefünden  hat.    Dieses  Bronze -Buchschen  ist   denjenigen  fihnlich,   so 
im  Hefte  XV  P.  139  näher  bezeichnet  und  Taf.  IV.  Pig.  d  u.  2b  ab- 
gebiMet  sind,  nnd  dort  för  Bullen  ,  kaiserliche  Diplome   oder  amüt- 
che  Konfrakfe  gehalten  werden.    Das  in  Rede  stehende  hat  aber  statt 
runder  eine  viereckige  Form,    ist  sonst  aber  wie  die  im  ßefte  XV 
abgebildeten  mit  einem   Deckel ,   welcher  mittels  eines   Schamiere^i 
demselben  verbunden,  und  im  Boden  drei,  so  wie  in  der  Seitenwand 
zwei  gegenstehende  Oeffbungen  hat,  versehen.    —  V.  Auf  Raden- 
berg.    2.  Im  Jahr  18d9  wurden    drei   ähnliche   Oräber  an  derselben 
Steile  aufgefunden.   Sie  enthielten:  a,  jedes  einen  grossen  Aschenkrug 
von  gewöhnlichem  Thon,  aber  von  verschiedener  Form  3  b,  Trinkbe- 
cher desgleichen;    c,  Schlisselchen   von    terra  sigillata;    und  d,  jedes 
zwei  wohl  erhaltene  eiserne  Nägel,   woran   die   Spitzen   umgebogen 
waren.  —  8.  Im  Jahr  1853  ein  ähnliches  Grab,   mit  zwei  Schussel- 
chen  von  terra  sigillata,  Aschenkruge,  Becher  und  Nägel  wie  In  den 
vorigen.   —   Vif.   Haasen-Selffen.    Diese    Stelle  ist   inzwischen 
vom  Eigenthumer  ganz  ausgegraben  worden,   ohne  dass  sich  etwas 
weiteres  vorgefunden  hat.    Ks  befindet  sich  aber   ganz    (n   der  Nähe 
noch  eine  zweite  Stelle  von  römischem  Gemäuer,  welche  noch  nicht 
ausgegraben  ist.  —  Neu  entdeckte  Ruinen.    VII1.    Auf  dem 
Kloster.    Hier  befinden  sich  zwei  Stellen  mit  römischem   Gemäuer 
von  ziemlich  bedeutendem  Umfange.    Nachgrabungen  haben  noch  keine 
stattgefunden.  —  IX.    In  dcrFimbach,  südlich   des   Dorfes 
Mflrlenbach.    An  dieser  Stelle  wurde  vor  vielen  Jahren    bei  An- 
legung des  Weges    von  Murlenbach   nach    Densborn    römisches   Ge- 
mäuer und  andere  rÖmif>iche  Ueberbleibsel    aufgefunden.    Das   aufge- 
fundene soll  in   die  Hände  des  damaligen  Landraths,    jetzigen  Geh.- 
Raths H.  Barsch  inCoblenz  gekommen  sein.  —  X.  Bei    Oberlauch. 
Hier  befindet  sich  ein  grosser  rund  aufgetragener  Erdhugel,  derselbe 
hat  auf  der  Oberfläche  25  bis  30  Schritte  im  Durcbm.  und  scheint  ur- 
sprünglich höher  gewesen  zu  sein.    Wahrscheinlich  ist  die  Spitze  ab- 
getragen worden,  wodurch  der  untere  Tbeil  in  seinem  Umfange  grösser 
wurde.  Im  letzten  Sommer  hat  der  Hr.  Landrath  inPriim  diesen  Hügel 
tbeilweise  durchgraben  lassen,  wobei  sich  aber  nichts  vorgefunden  hat, 
als  einige  Fragmente  von  römischen  Ziegeln.   —  XI.    Bei    Pons- 
feld,    nordöstlich    vom    Dorfe,    nahe    an    der   Bezirks- 
fttrtisse  von  Prüm  nach  Lünebach.    Das  hier  befindliche  be* 


SNM  MiscOim. 

deutende  römische  Gemäner  ist  bis  dahin  noch  nicht  ao^gralieii. 
—  XII.  Auf  dem  Scbmelzberg  bei  Waxweiler.  Hier  be- 
Aiad  sich  ein  bedeutendes  römisches  Gemäuer,  da^  aber  grössten  Tbeils 
durch  die  Eigenlhümer  dnrchgraben  ist.  Unter  linderem  fanden  sich 
eine  Badestelle  mit  Röhren ,  mehrere  römische  Münzen  und  andere 
Gegenstande  vor,  was  alles  zur  Zeit  in  die  Hände  des  Pastors  H. 
Schwickerath  von  Waxweiler,  jetzt  in  Ediger  an  der  Mosel^  gekom- 
men ist.  —  XI11.  Auf  Pommerich,  östlich  vom  Dorfe  Nei- 
den b  ach  im  Kreise  Bittburg.  Es  zeigt  sich  hier  ein  ziemlich 
umfangreiches  römisches  Gemäuer.  Der  Eigenthumer  hat  den  grössten 
Theil  ausgegraben,  wobei  er  einen  röthlich  geschliifeneii  Estrich  vor- 
fand. Im  Jahr  16d2  habe  ich  mich  persönlich  an  Ort  und  Stelle  da- 
von fiberzeugt,  und  fand  vor:  1)  Fragmente  dieses  röthlich  geschlif- 
fenen Estrichs;  2)  eine  Klein-Erz-Mfinze  von  Gnllienus  Aug.  Rev. 
Securit.  Perpet;  8)  eine  dito  von  Imp.  Claudius  Aug.  Rev.  Genius 
Exercit.j  4)  eine  dito  von  Imp.  Claudius  Gothicus,  Rev.  Victoria  Aug.; 
5)  eine  dito  von  Divo  Claudio  Rev.  Consecratio;  6)  eine  dito  Imp. 
C.  Probus  Rev.  Providen.  Deor.  und  7}  eine  dito  Imp.  C  Diocletia- 
nus  Aug.  Rev.  Pax  Augg.;  alle  sehr  gut  erhalten.  ~  XIY.  Die 
Römerstrasse  von  Trier  nach  Cöln.  So  weit  ich  derselben 
nachgegangen  bin,  ist  sie  grössten  Theils  wohlerhalten;  ich  habe  sie 
in  die  Karte  eingezeichnet;  sie  fifihrt  weiter  rechts  nach  Wallera- 
heim  durch  den  Wald  und  rechts  längst  Büdesheim  auf  Oss  und  Jun- 
ckerath.  —  XV.  Auf  den  Mauern  bei  Bettingen  im  Kreise 
Bittburg.  Dieses  Römer- Gemäuer  ist  mir  nur  dem  Namen  nach  be- 
kannt; doch  will  ich  die  dort  gefundenen  Gegenstände^  die  mir  durch 
einen  Freund  zugekommen  sind,  hier  auffuhren:  1)  Eine  Gross -Ers- 
Muoze  von  Trajan;  S)  Eine  Mittel -Erz -Münze  von  Nero;  3)  Eine 
Klein-Erz-Munze  Imp.  Tetricus  P.  F.  Aug.;  1)  eine  dito  undeutlich, 
wahrscheinlich  Constantinus ;  ö)  eine  Bronze  -  Schnalle  —  XVI. 
Vor  Uexlar,  bei  Neiderhersdorf.  Eine  Begräbnissstätte.  Vor 
einigen  Jahren  wurden  mehrere  Gräber  aufgefunden,  dieselben  been- 
den sich  zwischen  Kalkfelsen  ganz  so  wie  die  bei  V.  beschriebenen. 
Im  Jahr  1653  wurden  wider  zwei  solcher  Gräber  aufgeAinden;  es 
Maren  darin  enthalten:  1)  eine  Spange  von  Messing;  8)  ein  Schüs- 
selchen von  terra  sigillata;  3)  ein  Krügelchen  von  leichter  graugelb- 
licher Thonerde  —  XVII.  Bei  Walbert  vor  den  Kirchen- 
Knippen  an  der  Strasse  zwischen  Niederheradorf  und 
Walleraheim.    Hier    befinden  sich  Fundamente   eines  römischen 


Miscellen,  805' 

Gebäudes  y  der  Rigenthumer  hat  dieselben  theilweise  ausgegraben^ 
wobei  viele  Fragmente  von  Ziegeln  und  Geschirr  vorgefunden  wur- 
den, dann  eine  Bronsee,  deren  Zweck  schwer  ku  bestimmen  ist; 
dieselbe  befindet  sich  jetzt  in  den  Händen  des  Hrn.  Hugo  Garthe  in 
Cöln.    So  weit  meine  bis  jetet  gemachten  neue  Entdeckungen. 

Wellenstein. 


12.  Jicudesdorf.  Beifolgender  kupferner  Ring  wurde  in  der 
Lendesdorfer  Gemarkung  drei  Fuss  tief  aus  der  Erde  gegraben.  Der- 
selbe war  um  einen  Schädel  gelegt ,  der  sammt  der  noch  mit  Zähnen 
versehenen  Kinnlade  noch  ziemlich  gut  erhalten  war.  Ein  gewöhn- 
licher schwerer  Schieferstein  war  die  Unterlage.  Ausser  den  genann- 
ten Ueberbleibseln,  die  allem  Anscheine  nach  von  einem  erwachsenen 
Menschen  herrähren,  wurden  nur  noch  einige  Halsknochen  gefunden. 
Der  Fundort  wird  von  der  Volkstradition  als  jene  Stelle  bezeichnet, 
auf  welcher  früher  Hexen  verbrannt  wurden. 

Dommermuth. 


13.  Bonn.  Römischer  Holzbau  am  Rhein.  Zu  Anfang  des 
Frühjahres  1856  wurde  in  der  Braunkohlengrube  Herbertzkaule  west- 
wärts von  Frechen  (lyiM.  westl.  von  Köln)  eine  alte  Holzconstruc- 
tion,  das  Grundwerk  eines  Fachwerkgebfiudes ,  aufgedeckt.  Nach 
den  von  Hm.  Dombaumeister  Zwirner  am  1.  Juli  angefertigten  Auf- 
nahme-Zeichnungen (Taf.  XCVI  in  Gerhardts  Denkm.  u.  Forschun- 
gen N.  96)  lag  dieselbe  etwa  6'  unter  der  Oberfläche  des  Kornfeldes 
und  ö'  über  dem  Braunkohlenlager  auf  Mergelgrund  und  bestand  ans 
einem  länglichen  Rechteck  von  c.  83'  6"  Br.  und  46'  L.,  innerhalb 
eines  ans  Riefern-  oder  Tannenholz  bestehenden  Schwellwerks.  Zwi- 
schen letzterm  befkind  sich  ein  Fussboden  von  8"  starken  kieh- 
nenen  Bohlen,  welche  mit  6  Z.  langen  >/,"  im  Q  starken  Kopf- 
nägeln van  Eisen,  über  den  etwa  8'  von  einander  gestreckten 
tannenen  Uoterlagsbalken  von  abwechselnder  Breite  von  9  — 18" 
und  einer  Dicke  von  6—9"  befestigt  sind.  —  In  einer  vorausge- 
schickten Erklärung  (a.  a.  O.  S.  858)  bemerkt  Hr.  von  Uuast, 
dns«  dieser  Holzbau  ^^eln  Fachwerksbau  war^  ähnlich  wie  diejenigen^ 


Sit  Müeellm. 

\feMe  wenigstem  Aek  dem  Mlttelatt)er  her  bis  jetst  tu  garni  Kord- 
en ropa  üblich  gewesen  sind.  Die  Vragmenle  unKweSfi^llisft  rSmisohen 
Ursprungs  y  nanenUich  Münzen^  welche  zwischen  und  über  deaüofar- 
constructionen  gefanden  waren  ^  stellen  es  ftst,  dass  diese  Bauweise 
mindestens  schon  bis  in  die  Zeiten  der  Römer  hiBA«Areieht  ond  bei 
den  nordischen  VöliLerschaften  wohl  schon  von  letzteren  vorgeftinden 
wurde.  Da  der  ganze  nicht  unbedeutende  Raum  des  Gebäudes  ohne 
Zwischenwände  war  und  der  Eingang  nur  auf  einer  Endseite  statt- 
thndy  so  durfte  dasselbe  wohl  zu  einer  Scheuer  oder  einem  anderen 
Aufbewahrungsraum  gedient  haben«^.  In  Bezug  auf  die  technischen 
Kinzelnheiten  des  Fondes  verweisen  wtr  die  Leser  auf  die  oben  an- 
geführte Zeiehttiiog  und  genaue  Beschreibung  des  Hrn.  Dombaumei- 
sters Zwiraer.  Eine  ausführlichere  Beschreibung  dieses  Gegenstandes 
haben  wir  vom  Geb.  Bergrathe  Hm.  Noggerath  zu  erwarten. 

11.  Bonn.  Im  Laufe  des  Sommers  ISfiSstiessen  die  Arbeiter  beim 
Setzen  einer  Mauer  um  den  nicht  weil  von  dem  alten  römischen  Ca- 
strum  gelegenen  Zimmerplatz  des  Hrn.  Engelskirchen  auf  einen  7—  S' 
langen  Steinsarg^  dessen  Seitenwände  glatt  behauen  waren.  Der  Sarg 
aus  Sandstein  war  durch  einen  oben  unbehauenen  Deckel  geschlossen 
und  enthielt  ein  bis  auf  den  Schädel   und    einzelne ,    noch    erhaltene 
Knochen  vermodertes  Skelett.    Neben  demselben  fand   man  als  Bei- 
gaben einen  runden  Stein  (Wacke),  zwei  Gläser  von  bläulicher  Farbe^ 
ein  sogenanntes  Thränenfläscbchen  und  ein  grösseres   von    bauchiger 
Form,  welche  beim  Herausnehmen    beide   zerbrochen    worden,    und 
eine  stark  verrostete  Fibula  von  roher  Arbeit;  ausserdem  eine  Münze 
von  Mittelerz  D.  N.  Magnentius.  P.  F.  Aug.  Rev.  Salus  DD.  NN.  Aug. 
etCaes.  mit  dem  grossen  Christus-Monogramm;  zur  Seite  ^Sl,  unten 
die  Zeichen  RPLG.    Danach  können    wir  annehmen,   dass  das  Grab 
einem  christlichen  Soldaten  angehört  habe.    Die  Münze  nebst  der  Fi- 
bula ist  dem  hiesigen  Museum  übergeben  worden. 


15.  Bonn.  Im  vorigen  J.  wurde  in  der  Nähe  des  Bahnhofes  zu  Bonn 
neben  dem  Knabengarten,  beim  Abtragen  einer  Erhöhung  eine  Her-» 
kulesstatue  gefunden.  Sie  ist  9'  hoch,  besteht  aus  grobkörnigem 
Sandstein  und  ist  mit  Ausnahme  des  Kopfes  und  des  rechten  Armes 
ziemlich  gut  erhalten.    Ueber  dem  linken  Arm   hangt  die  Löwenham 


Miscelhn. 

herunter,  die  Art>eU  Ut  voo  rechl  schüoer  Auaftälurtiag  uad  nleht  ohne 
küDsOerlschen  Werth.  Der  rechte  Arm  war  naeb  der  Aei&usung  des 
Ganzen  erhoben.  Die  Statue  ist  von  Hm.  Prof.  Braun  erworben 
worden. 

Schliesslich  müssen  wir  noch  eines  interessanten  Fundes  er- 
wähnen, welcher  auf  der^  auf  der  Nordseite  Bonns  gelegenen  Stelle 
der  alten  Stiftskirche,  genannt  Dietkirchen,  kürzlich  geroaclit 
wurde.  Bei  dem  Ausheben  der  Fundamente  des  abgebrochenen  alten 
steinernen  Kreuzes  fand  man  eine  kleine  Bronzefigur  des  Priapus,  als 
ithyphallischer  Gott  mit  langem,  vorn  einen  Schurz,  der  mit  mancher- 
lei Fruchten  gefüllt  ist,  bildenden  Gewände,  dargestellt,  ganz  ahn- 
lich wie  die  von  Prof.  O.  Jahn  ('über  ein  pompejaniscbes ,  den  He- 
rakles bei  der  Omphale  darstellendes  Wandgemälde'  in  d.  Abh.  der 
KÖn.  Sachs.  Acad.  v.  12.  Dec.  tS5S  S.287)  beschriebenen  Denkmäler. 
Leider  Ist  es  uns  nicht  gelungen,  die  Statuette,  die  jetzt  im  Besitze 
des  Hrn.  Aldenkirchen  zu  Köln  ist,  für  das  hiesige  Museum  zu  er- 
werben; doch  holTen  wir,  im  nSchsten  Hefte  eine  Abbildung  davon 
zu  bringen. 

Freudenberg. 


16.  Bonn.  Im  Herbste  1856  wurde  in  dem  an  der  Landstrasse 
gelegenen  Hause  des  Geometers  HÖlscher  zu  Godesberg,  beim  Anlegen 
einer  Senke,  8'  unter  der  Oberfläche,  ein  grosser  Sarg  aus  TiilTstein 
gefunden.  Derselbe  war  im  Lichten  &y^*  lang  und  2*  breit.  Die  Höhe 
betrug  2*  9".  Von  dem  darin  in  der  Richtung  von  'Westen  nach 
Osten  beigesetzten  Skelett  waren  nur  noch  einzelne  Knochen,  Zähne 
und  Stücke  vom  Schädel  erhalten ,  welcher  durch  seine  Dicke  von 
kräftiger  Bildung  zeugte.  Beigaben  IVinden  sich  keine  ausser  einigen 
Stucken  von  Eisen,  die  ohne  Zweifel  von  Waffen  herrnliren.  Dem- 
nach dürfen  wir  das  Grab  mit  Wahrscheinlichkeit  der  frankischen 
Zeit  zuweisen.  Der  Eigenthümer  hat  die  grossen  Platten  des  Sarges, 
welchem  man  anfangs  auf  der  malerischen  Bulne  von  Godesberg  ei- 
nen Platz  anzuweisen  beabsichtigte,  dazu  verwendet,  um  damit  vor 
seinem  Hause  einen  Weg  abzuschllessen.  Koch  verdient  erwähnt  zu 
werden,  dass  schon  vor  etwa  1?  Jahren  bei  dem  Bau  desselben  Hau- 
ses ebenfalls  ein  Steinsarg  aufgedeckt  wurde ,.  welcher  nnfer  Anderm 
eine  Lampe  und  eine  Pibttla  enthielt  und  daher  auf  römischea  Ur- 
sprung hinweist.   —  Von  einem  anderen  Gräberfbnd   in  Godesberg; 


Miscetlen, 

mit  reichen  Beigaben  findet  sich  eine  Notis  in  unseren  Jahrl).  XVIII. 
f9.  SI7  von  Fr.  Krase. 


17.  Bonn.  In  Remagen,  dem  alten  Rigomagus,  wo  schon  so 
manche  Gegenstände  des  Alterthums  tai  Tage  gekommen  sind  (vergl. 
Jupiter  Dolichesus,  Winckelmnnnsprogr.  fQr  d.  J.  18.52  von  Prof. 
Braun  S.  8  flg.)  fiind  man  beim  Ausgraben  der  Fundamente  ku  einem 
Neubau 9  vrelchen  der  Ingenieur  bei  der  rheinischen  Eisenbahn,  Nr. 
Plessner,  dicht  am  Rheine  errichten  lässt,  folgende  grössten  Theila 
wohl  erhaltene  Münzen:  1)  Nero  Claud.  Caes.  Aug.  Ger.  P.  M.  Tr. 
P.  Imp.  P.  P.  Rev.  die  Göttin  Roma  mit  der  Victoria,  zur  Seite  8. 
C. ,  darunter  Roma,  in  Grosserz;  2}  Ti.  Caes.  August,  f.  irope- 
rnt.  Yll.  Rev.  ein  Altar,  darunter  ROM  KT  AVG.  3)  dieselbe 
Mi'inze,  etwas  verschlissen  ^  4)  eine  Silbermiinze  des  Antoninus  Ela-. 
gabnius,  ö)  eine  Kupfermünze  in  Kleinerz,  wahrscheinlich  von  Valen- 
tinian.  Die  beiden  letztgenannten  Münzen  befanden  sich  jede  in  einem 
besondern,  roh  gearbeiteten  kleinen  Töpfchen  von  röthlichera  Tbon. 
Ausserdem  fand  man  eine  Fibula  von  Bronze  mit  einem  liöwenkopfe, 
einen  spanischen  Thaler  von  König  Philipp  II.,  und  mehrere  Hofei- 
sen, welche  .späterer  Zeit  anzugehören  scheinen.  —  Von  Funden 
römischer  Alterthömer  beim  Anlegen  der  Eisenbahn  auf  der  Strecke 
zwischen  Oberwinter  und  Remagen,  wo  man  bisher  hauptsächlich 
die  Wasserbauten  am  Rheinufer  in  Angriff  genommen  hat,  ist  bis 
jetzt  noch  nichts  verlautet. 

Fr. 


18.  Aachen.  In  dem  Dorfe  Gressenich,  8  St.  östlich  tob 
Aachen,  1  St.  von  Stolberg,  hat  man  seit  dem  Anfange  dieses  Jahrhun- 
derts öfter  römische  Alterthömer,  besonders  Münzen  gefunden,  wel- 
che vor  mehreren  Jahren  von  dem  damaligen  Pastor  dem  Alterthoms- 
mnseum  zn  Bonn  verkauft  oder  geschenkt  worden  sein  sollen.  Auch 
erzählt  man  daselbst,  dass  vor  etwa  10  Jahren  eine  ziemlich  grosse 
Schfjssel  von  rother  Thonerde  gefunden  worden  und  in  den  Besits 
des  Oberforstmeisters  von  Steffens  in  Eschweiler  gelangt  sei.  Jetzt 
befinden  sich  noch  2  MQnzen,  darunter  ein  Antonioiis  Pius  von  Sil» 
ber,  im  Besitze  des  Wirthes  Schaller,  mehrere  (etwa  90)  in  den 
Bänden   des  jetsigea  Hrn.  Pastors)    darunter   mehrere  Imp«  Donit 


ftkcettm. 

Ang.  Germ.  9  ein  Ij,  Aeliua^  l^iivup  AQtoJiiiius;  Inp.  Mastmii»^  Imp* 
C.  P.  I4ic.  YalerUinas  (von  Silber}^  eine  mit  Inp.  Y«Cürimio  ?)  Bffivi 
mA  aaeh  auf  tömisobes  Geviuer  im  Felde  gestOMen  aelOi  aber  nicht 
auf  Steine  mil  Inschrillen»  Ten  Alpen  (in  Enoh  n.  Gmher  Bd.  I, 
$,  894,  vrgl.  Forhiger,  alle  fieogr.  fd.  I.  S.  MT)  will  den  Ort  so- 
gar faß  das  alCe  Yielbesprochene  Adoataea  hei  C&uur  erkttren.  UcNf 
die  liiige  dieses  BdmercasleUs  (Tongern)  verweisen  wir  asuC  dte 
gelehrte  Abhandlung  Dederich's  in  uns.  Jahrbb.  V.  VI.  S^  I09!e  f . 

Dr.  Snvelsberg. 


19.  B  Ott  n.  In  Bezug  auf  die  durch  Hh*n.  Mommsen  angeregte  und 
in  diesen  Jahrb.  (H.  XXI.  S.  148  lt.  Tergl.  H.  XXm.  S.  190)  behan- 
delte Streitfrage  über  die  Aechtheit  der  von  Hm.  Ton  Jaumann 
nn  Rottenburg  in  seiner  Schrift  'Colonia  Sumlocenne'  und  im  XT.  B. 
unserer  Jahrbb.  pubHcirten  Inschriiten  bringen  wir  nachträglich  zur 
Kenntniss  unserer  Leser  das  Resultat  der  bei  der  Aten  Versammlung 
deutscher  Archäologen  und  Geschichtsf^eunde  hierfiber  angestellten 
Prüfung;  wodurch  dieser  lange  und  heftig  gefBhrte  Streit  endlich  zu 
einem  Abschtuss  gelangt  ist. 

jyfn  der  Versammlung  der  deutschen  Geschichts-  und  Alterthnms- 
fbrscher  zu  Ulm,  am  SO.  Sept.  lS5d  hielt  Ton  Jaumann  einen  Vor- 
trag, worin  er  sowohl  das  Dasein  der  Reiten  in  gedachtem  Orte  zu 
erweisen  suchte ,  als  dass  dort  eine  dep  bedeutendsten  Niederlassun- 
gen der  Römer  gewesen  sei,  und  namentlich  die  Mommscnsche  Kritik 
bekämpfte  unter  Vorlegung  einer  grossen  Anzahl  Rottenburger  Funde.<< 

),Klne  zur  Früfttng  der  vorgelegten  BeweisstAcke  niedergesetzte 
Commission,  bestehend  aus  TMersch,  litudenschmit,  Babel  ^  Staelln, 
OroCefend;  v.  tfuast,  erklärte  in  einem  nur  das  Aeussere,  nicht  den 
Inhalt  der  Inschriften  belretf^nden  Chitachten  9  Torgelegte  OefKssfVag- 
mente  ffir  acht,  15  Stempel  für  unäoht,  obwohl  grdsstenthells  auf 
römischen  Scherben ,  die  eingekratzten  Inschriften  sämmtlich  för  nn- 
acht  Ausdrflcklich  ward  bemerkt,  dass  hieraus  kein  Schluss  auf  die 
Übrigen    Rottenburglschen  Alterthfimer   gemacht   werden  solle^^. 

(S.  Corresp.  Bl.  des  Ges.  Vereins  u.  s.  w.  IV.  N.  3.  u.  Ztschr. 
f.   Alterthums-Wiss.  1856.  B.  t.  N.  B.  S.  16). 


SO.    HLQ^LOi    Die   Unäoktheiti  dey-  Bh-einarabiO^n^srChea 
Alter  tJhniaer«  QaterdenRimMätten  vmi  rönüMha»  AUeuMmeNL In 

14 


ftlO  MiscelletL 

Deutschland  hat  Rhelnzabern,  besonders  in  der  neaem  ^eit^  den 
Ruf  auflgezeiclttaeten  Reichthums  an  römischen  Anticaglien  aller  Art 
erlangt.  Die  Museen  von  München  ^  Paris ^  Luxemburg  und  vieler 
englischen  Privaten  sind  im  Besitze  zum  Theil  sehr  theurer  C^gen- 
stftnde,  deren  Ursprung  auf  Rheinzabem  zurückfuhrt.  Professor 
Braun  9  dem  eine  sehr  schone  nnd  werthvoüe  Urne  zu  Gesicht»  kam^ 
die  ebenfalls  von  Rheinzabem  herstammte ,  erklärte  dieselbe  fnr  an- 
acht,  und  setzte  später  die  Grunde  für  seine  Ansicht  Im  Z9,  Hefte 
dieser  Jahrbücher  S.  93-08  auseinander;  er  beschränkte  seine  Be- 
hauptung aber  nicht  auf  die  bezeichnete  Urne,  sondern  fügte  hinzu, 
auch  ohne  sie  gesehen  zu  haben,  könne  man  einen  Theil  der  Anti- 
quitäten, welche  in  dem  M  unebener  Antiquarium  aus  Rheinzabem 
herstammen ,  für  nnächt  erklären  (a.  a.  O.  S.  06). . 

ProÜBSsor  Dr.  Becker  In  Frankftirt  fluid  sich  durch  diese  Ansich- 
ten veranlasst,  eine  genaue  Untersuchung  ober  die  Aeohtheit  der 
Rheinzaberascben  AlterthOmer  anzustellen,  nnd  legte  die  Residtale 
seiner  Forschungen  in  einem  ans  den  period.  Blättern  der  mittelrhei- 
nischen  Alterthumsvereine  besonders  abgedrackten  Anfiiatze :  *der 
Meroving.  Kirchhof  zu  La  Chapelle  St.  Eloi  und  die  Antlqnitätenfli- 
brik  zu  Rheinzabem'  S«  7  C  nieder;  sie  bestätigen  die  von  Bram 
anfgestellten  Ansichten  anf  das  voUkommenste  und  weisen  nach,  daas 
die  Fabrikation  römischer  Alterthfimer  namentlich  von  Fomsdiässeln, 
Umen  n.  s.  w,  mit  stereotypen  Töpferaamen  In  Rheinzabem  plan- 
massig  betrieben  werde. 

Der  Conservator  des  königl.  Antiquarlums  zn  Manchen  ^  Herr 
von  Hefher,  verfägte  sich  zu  seiner  persönlichen  UebenEeugnng,  im 
Laufe  des  vorigen  Spätherbstes  nach  Rheinzabem;  es  gelang  Ihm  bis 
in's  Einzelne  die  Wege  anfEusptlren,  anf  welchen  die  unäohten  rö- 
mischen Alterthämer  Rheinzaberns  angefertigt  werden  und  In  den 
Verkehr  gelangen. 


Bl.  Bonn.  Vor  dem  beendigten  Dracke  des  Heftes  ging  uns  durch 
den  Förster  Andermahr  zu  Elsdorf  die  Nachricht  au,  dass  zwischen 
Elsdorf  und  Thorr  in  der  Richtung  der  alten  Römersirasse  ein  kolos- 
saler Sarkophag  ausgegraben  worden  sei.  Der  rnhmenswerthen  6e- 
flUligkelt  unseres  verehrten  Mitglieds,  des  Geh.  Baumths  Hm.  Zwir- 
ner, verdanken  wir  eine  llkizze  des  bei  der  Ausgrabnng  leider 
■erkrochenen  Momunents^  wonach  der  aus  graoem  Sandstein  beste- 


Miscelten.  Sil 

bende  Sarg  8'  1"  Inng^  8'  3"  breit  und  eben  so  hoch  ist,  die  Wände 
6**  Stärke  haben.  Von  der  Inschrift  ist  nur  der  Sehloss  erhalten: 
A  .  .  II  VIVA  II  SIBI  .  F  .  C.  Auf  der  rechten  Seite  sieht  man 
einen  geOOgelten  Genius^  welcher,  wie  es  scheint,  sich  mit  der  rech* 
ten  Hand  auf  eine  gesenicte  Faclcel  stutzt,  in  schreitender  Stel- 
lung; von  dem  entsprechenden  Gegenbilde  links  ist  bloss  die  untere 
Hälfte  erhalten.  Drei  zugleich  geftindene  Köpfe  von  rober  Arbeit 
scheinen  abgebrochene  Eckakroterien  zu  sein;  ein  Basrelief  an  einer 
der  Stirnwände  ist  jedoch  noch  gut  erhalten.  *-  Fflr  jetzt  beschrän- 
ken wir  uns  auf  die  Bemerkung,  dass  die  hier  dargestellten  Genien 
wohl  keine  anderen  sind,  als  die  Zwillingsbrüder:  Schlaf  und  Tod, 
welche  Lessing  in  seinem  berflhmten  Abhandlung  „Wie  die  Alten  den 
Tod  gebildet<<  auf  ähnlichen  Denkmllem  nachgewiesen  ha.  Es  sind 
Schritte  gethan,  um  das  Monument,  welches  vielleicht  noch  zusam- 
mengesetzt werden  kann,  für  das  hiesige  Museum  der  vaterländi- 
schen Alterthfimer  zo  erwerben. 

Frbiiden.berg. 


ChreHlk  des  Vereins. 


Indem  wir  den  verehrten  8iitgUtd«rii  tioserta  Vertinfl 
hiermit  Bericht  ttber  den  Stand  unserer  Vereinsangdeg^n- 
heiten  erstatten  ,  «gereicht  es  uns  zur  «lenugthuun^  meMen 
zu  können ,  d,ass.  dieselhcn  in  einem  vollkommen  beftriedi- 
|[eiMj?ii  ^ust^an^e  sijplv  befinden,  und  dass  der  Verein  fort- 
fährt die  Stelle  zu  behaupten  ,  ^^|^  wc;l(c|f^  ^)^f^  4j^ips^ljl)ieQ 
bisher  ^i;l|)ifi|f^  kl^*  Diese  Thatsache  ist  von  um  so  grös- 
serer Bedeutung,  da  das  gelehrte  Interesse  für  das  Alter- 
thum  überhaupt ,  ganz  besonders  in  Deutschland  in  rascher 
Steigerung  begriiFen  ist ,  fortwährend  ausgebreiteteren  Boden 
gewinnt,  und  unser  Verein  ohne  itussere  Unterstützung  sich 
lediglich  durch  seine  eigenen  Mittel  zu  erbalten  und  seine 
Zwecke  zu  verfolgen  hat. 

Zu  den  Missgeschicken,  die  den  Vorstand  des. Vereins 
im  Laufe  des  verflossenen  Jahres  betroffen,  gehört  der  aber- 
malige Verlust  seines  ersten  redigirenden  Sekretärs.  Dr. 
Brunn,  Privatdozent  bei -der  philosophischen  Fakultät  der 
hiesigen  Königlichen  Universität ,  welcher  erst  seit  Kurzem 
die  gedachten  Obliegenheiten  übernommen  hatte,  erhielt  ei- 
neu  Ruf  zu  einem  der  einladendsten  Wirkungskreise  für  deu 
Archäologen ,  indem  man  ihm  die  durch  den  Tod  Emil 
B  r  a  u  n's  erledigte  Stelle  eines  Sekretärs  des  Archacologi- 
schen  Instituts  zu  Rom  antrug.  Dr.  Brunn  folgte  diesem 
Rufe  und  schied  aus  seinen  hiesigen  Verhältnissen  aus.  Die 
Stelle  desselben  wieder  zu  besetzen,  ist  dem  Vorstände 
inzwischen   noch    nicht   gelungen,  seine  Geschäfte  bat  der 


ArcliiFar  6.-D.~L.  Preulenberg  unter  dem  Beistande 
der   Übrigen  Vorstandsmitglieder  bisher  besorgt. 

In  der  General- Versaibmlung  des  Vereins ,  welche  am 
9.  Oecember  v.  J.  Statt  gehabt ,  wurde  der  Haushaltetat 
ron  dem  flerrn  tLassirer  des  Vereins  vorgelegt ,  der  güu- 
stige  Abschluss  desselben  von  der  Versammlung  genehmigt, 
und  sodann  2ur  Wahl  der  neuen  Vorstandsmitglieder  ge- 
schritten. Einstimmig  wiedererwählt  ivurden:  zum  Präsi- 
denten Professor  Dr.  Brann,  z.  Z.  als  Mitglied  des  Hauses 
der  Abgeordneten  in  Berlin,  znm  Archivar  Herr  6.-0.-L. 
Freudenberg  und  zum  Kassirer  Herr  Professor  Dr.  W. 
Krafft. 

Zur  t*eier  des  Winckelmadnsfestes  hatte  der  Vorstand 
durch  ein  Festprogramm  eingeladen ,  welches  unter  dei* 
Ueberschrift :  die  iTrojaner  am  ftheine,  die  Trojasage, 
namentlich  in  ihrer  Beziehung  zum  Hheine  behandelt  und 
welches  den  Präsidenten  des  Vereins,  Herrn  Professor  Ih*. 
Bräun,  zum  Verfasser  hat.  Die  Erinnerung  an  den  grossen 
Archäologen ,  welchem  die  Festfeier  giewidmet  war ,  wurde 
Im  Trierischen  Hofe  begangen.  Prof.  We Ick  er  sprach  die 
einleitenden  Worte  über  die  unsterbliehen  Verdienste  Winckel- 
manu's,  der  auch  in  der  Gegenwart  noth  immer  als  Mdstet  ächter 
Forschung  auf  dem  Gebiete  der  Kunstg[kschichte  unA  KdM^t- 
erklärung  angesehen  werden  müsse.  Daran  schloss  er  t\tkt 
Besprechung  zweier  in  der  Sammlung  pompejanischor  Wand- 
gemällie  Volk  iTernite  befindlicher  Btldler,  vbn  denen  dasdne 
den  im  dungerthurin  verschmachtendeh  Gft'eis  darstellt,  wel- 
chen Sieine  fromme  Tochtelr  durbh  ihre  ttk'd^^te  nährt,  daä 
andere  uns  die  komische  Scene  eih'es  Stläveh  vbrfilhrt.  Wel- 
cher, während  er  sich  mit  einfet  jungen  Mbt^nspieleHU  be- 
lustigt, voik  deAi  wiederkehrenden  tterrh  überrascht  wli^fl. 
Datäbf  legte  Herr  Prof.  D.  J  a  h  ti  Abbildbfagen  voh  WäUS- 
gemätdl^n  au6  ^itieib  Columbarium  der  Villa  PaMbli  iii  tibM, 
todl  flbk  UfÜehiki  v^Mdigtfe«  j^aMUUU^I&tt  tft  MVUliAi 


214  Chronik  des  Yerems. 

vor  und  ^ab  eine  erläuternde  Cebenicht  der  nannichfachen, 
in  denselben  enthaltenen ,  auf  Mythologie  wie  auf  den  tägli- 
chen Lebensverkehr  bezüglichen  Vorstellungen.  Herr  Dr. 
Ernst  aus'm  Weerth  zeigte  zwei  angeblich  von  Winckel« 
mann  herrührende  Handzeichnungen  und  eine  Anzahl  zum 
Theil  noch  nicht  veröffentlichter  Originalbriefe  vor,  welche 
sich  in  seinem  Besitze  befinden.  Zum  Schlüsse  berichtete 
Oberlehrer  Freudenberg  über  die  im  Strombette  des 
Rheins  gefundenen  römischen  Alterthümer,  welche  in  diesem 
Hefte  eine  Besprechung  gefunden  haben. 

Durch  den  Tod  hat  der  Verein  zwei  hochgeachtete 
Mitglieder  verloren :  den  Prälaten ,  Domdechanten  und  Pro- 
fessor Dr.  R  i  1 1  e  r  zu  Breslau  und  den  Professor  6  r  ä  f  f 
zu  Mannheim.  Auch  durch  freiwilligen  Entschluss  sind 
mehre  Mitglieder  aus  unserm  Vereine  geschieden.  Zum  Theil 
ist  dieses  die  Folge  eines  Ereignisses  gewesen ,  welches  wir 
an  und  für  sich  ein  willkommenes  nennen  müssen,  indem 
sich  auf  dem  Gebiete,  über  welches  unser  Verein  seine  Thä« 
tigkeit  erstreckt ,  neue  eigene  Vereine  gebildet  haben ,  die 
mit  uns  dieselben  Zwecke  verfolgen.  Zu  unserm  Vereine 
hinzugetreten  sind: 

1)  Herr  Eugene  Rendu,  Chef  an  Minist^re  de  Tln- 
structioB  publique  et  des  Cultes,  zu  Paris ;  2)  Herr  Dr. 
Ernst  ays'm  Weerth,  correspondirendes  Mitglied  der 
königL  Oommission  der  Kunstdenkmale,  zu  Kessenich; 
3)  Herr  Dr.  J.  Hagemans  in  Lültich;  4)  Herr  Dr.  R. 
Westerhoff,  Mitglied  der  2.  Kammer  der  Generalstaaten 
im  Haag,  zu  Warf  um;  5)  Herr  Dr.  J.  L.  Lamby  in  Ber- 
lin; 6)  Herr  Pfarrer  Mooren,  Präsident  des  historischen 
Vereins  für  den  Niedeirhein,  in  Wachtendonk ;  7)  Herr  W  ies- 
mann,  Pfarrer  und  Synodalpräses  in  Bonn;  8)HerrDr.Heiffl* 
soeth,  Senats -Präsident  beim  Königl.  Appellhofe  zu  Köln; 
9)  Herr  Schmitz,  Bürgermeisterin  Mechemich;  10)  Herr  Dr. 
9climUzin6^iQburg,;  llJiHerr  J)ro|pjie.r^  Che^räsi4^at 


Chronik  des  Vereim.  215 

amKönigl.  Appellbofe  m  Köln ;  18)  Herr  R  o  c)i  e,  Regienings- 
und  Schulratb  in  Erfurt;  13)  Herr  von  Mallincrodt, 
Regierungs  -  Assessor  in  Frankfurt  a.  0.;  14)  der  Vorstand 
des  antiquarisch  -  historischen  Vereins  für  Nahe  und  Huns- 
rflck  aiu  Kreuznach ;  15)  Herr  vonliassaulx,  Eisenbahn- 
Ingenieur  zu  Wesel. 

Der  Kreis  unserer  Verbindungen  mit  auswärtigen  Ver- 
einen, die  mit  uns  gleichartige  oder  verwandte  Zwecke  ver- 
folgen, hat  sich  auch  iu  dem  abgelaufenen  Jahre  erweitert. 
Wir  nennen:  1)  die  Königl.  Niederländ.  Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Amsterdam;  2)  L'institut  arch^ologique 
Li^gois. 

Dass  das  vorliegende  Heft  als  das  25  te  erscheint, 
findet  seine  Erklärung  in  dem  umstände,  dass  wir,  um  viel- 
seitigen Wünschen  zu  entsprechen,  ein  vollständiges  Namen- 
und  Sacb-Register  zu  unsern  Jahrbflcbern  haben  anfertigen 
lassen,  welches  binnen  Kurzem  wird  ausgegeben  werden, 
und  welches  als  2i.  Heft  bezeichnet  worden  ist.  Der  müh- 
samen Arbeit,  dieses  Register  anzufertigen,  hat  sich  uuser 
auswärtiger  Sekretär,  Herr  Eick  zuCommero,  mit  dankens- 
werthem  Fleisse  und  grosser  Genauigkeit  unterzogen. 

Bonn  im  Mai  1857. 

Dev  Torstand  des  Tereln«  von  AlteHhunis- 
flpeunden  In  den  Rheinlanden« 


TerzelchniM  dev  nitglleder. 


Ehrenmitglieder. 

Seine  Königliche  Hoheit  Princ  Friedrich  von  Preussenu 

Seine  Hoheit  der  Herzog  Bernhard  von  Sachsen- 
Weimar-Eisenach. 

Seine  Excellenz  der  Oberpräsident  der  Provinz  Bran* 
denburgy  Geheimer  Staatsminister  Herr  Flottweil. 

Seine  Excellenz  der  wirkliche  Qeheine-Rath  Herr  Dr. 
B  u  n  s  en  in  Heidelberg. 

Der  Geh.  Oberregienmgsraih  Dr.  Johannes  Schalte 
in  Berlin. 

Der  Generaldirector  der  Königlichen  Museen,  Geheimer 
LegatioBsrath  Herr  Dr.  von  Olf^rs  in  Berlin. 

Der  Geh.  Oberregieningsratb ,  ebemal.  Curator  und 
ausserordentliche  Regieningsbevollmachtigte,  Herr  Dr.  von 
Bethmann-HoUweg  in  Berlin. 

Der  Berghauptmann   Herr  Dr.    von  De  eben  in  Bonn. 

Herr  Gebeimerath  Professor  Dr.  Böcking  in  Bonn. 

Herr  Professor  Dr.  Welcker  in  Bonn. 

Herr  Kommerzienrath   Job.  Heinr.  Richartz  in  Göln. 


YerkdchnUs  der  MUgtieder,  tlf 

Ordentliche  Mitglieder. 
Die  nüt  "•"  beseielAeteii  Herren  aind  auswärtige  Seeretäre  des  VereiBS. 

Aachen.  Stadibaumeister  Ark.  Oberpostcommissar  X 
Ciaessen.  Stiftshetr  Dr.  A.  Cau.  Pfarrer  Kreutzer.  StiWs- 
herr  Prisac  Ober-Reg.-Rath  Ritz.  ♦G.-O.-L.  Dr.  Savelsberg. 
Rentner  Suermondt.  Kgl.  Landgerichtsrath  de  Syo.  —  Adenau. 
Landr.  Fonck.  —  Allehof.  Gutsbes.  Plassmann.—  Amsterdam. 
Prof.  Dr.  J.  Boot.  J.  P.  Six  van  Hillegom.  J.  H.  van  Lennep. 
Prof.  Dr.  Moll.  —  Andernach.  Schulinspcctor  Pfarrer  Dr. 
Rosenbaiim.  —  Amheim.  Gymnasial-Director  van  ^teyeren. 
—  Basel  Professor  Dr.  Gerlach.  ♦Prof.  Dr.  Vischer.  — 
Benrath.  Bürgerm.  Leven.  —  Berlin.  W.  Chassot  v.  Ploren- 
court.  Prof.  Dr.  Gerhard.  Dr.  J.  L.  Lamby.  ♦  Prof.  Lic. 
Piper.  —  Bern.  Bibliothekar  A,  Jahn.  —  Bielefeld.  C  F. 
Westemiann.  —  Bonn.  Prof.  Dr.  Achterfeldt.  Prof.  Dr.  Arge- 
lander.  Prof.  Dr.  Arndt.  Geh.  Justizrath,  Kron-Syndikus 
und  Mitglied  des  Herrenhauses,  Prof.  Dr.  Bauerband.  Geh. 
Reg.-Rath  und  Mitgl.  d.  Herrenhauses,  Prof.  Dr.  C  A.  Brandis. 
Prof.  Dr.  Braun.  Kaufmann  Clason.  Prof.  Dr.  Dahlmann. 
Prof.  Dr.  Delius.  Prof.  Dr.  Floss.  G.-O.-L.  Preudenberg. 
Carl  Georgi.  Beigeordneter  Bürgerm.  Gerhards.  Revd. 
Graham.  Prof.  Dr.  Heimsoeth.  G.-O.-L.  Dr.  Humpert.  Prof. 
Dr.  0.  Jahn.  Director  Klein.  Prof.  Dr.  W.  Krafft.  A.  Marcus. 
Prof.  Dr.  Mendelssohn.  Notar  von  Monschaw.  Prof.  Dr. 
Kicolovius.  Geh.  Bergrath  Prof.  Dr.  Nöggeralh.  Pfarrer 
Reinkens.  G.-O.-L.  Remacly.  Geh.  R.  Dr.  F.  Ritschi.  Prof. 
Dr.  Ritter.  Dr.  L.  Schmidt.  Stadtrath  Referendar  Schmitz. 
Gymn.-Dir.  Prof.  Dr.  Schopen.  Prof.  Dr.  K.  Simrock.  Dr. 
Springer.  G.  R.-R.  von  Sybel.  G.-O.-L.  Werner.  Pfarrer 
und  S}iiodalprases  Wiesmann.  Creneral  a.  D.  Wittich.  Ge- 
heimer Sanitatsrath  Dr.  Wolff.  Dr.  Zartmann.  —  Braunsberg. 
Prof.  Dr.  Watterich.  —  Breslau.  Prof.  Dr.  Friedlieb.  Prof.  Dr. 
Wilb.  Junkmann.    Konigl.  Museum  für  Kunst  u,  Alterthühi. 


S18  VeneMmUs  der  MUgUeier. 

Prof.  Dr.  Reinkens.  —  Brüssel  Prof.  Dr.  C.  P.  Bock- 
Graf  M.  Robiano.  —  Cleve.  Director  Dr.  Helmke.  — 
Coblenz.  ^Geheime  Reg. -Rath  Dr.  Baersch.  Lanilg^er.- 
Asaeflsor  Eltester.  Schul-  u.  Reg.-Ratli  Henrich.  Dr.  Montigoy. 
Medicinalrath  Dr.  Wegeier.  —     Cochem  Dechant  Schmidt. 

—  Cöln.  Chefprttsident  des  Königl.  Appellhofes  BrMcber. 
Gotsbesitzer  Clave  von  Bouhabrn.  Bibliothekar  Professor 
Dr.  Dflntzer.  F.  C.  Eisen.  *  Hugo  Garthe.  P.  J.  Grass. 
Appellationsgerichtsrath  Haugh.  Senatsprasident  beim  König!. 
Appellhofe,  Dr.  Heimsoeth.  Pfarrer  Hörn.  Gymn.  -  Director 
Dr.  Knebel.  Landgeiichtsrath  Lautz.  Regierungspräsident 
von  Möller.  Appellationsgerichtsrath  A.  Reichensperger. 
Appellationsgerichtsrath  P.  Fr.  Reichensperger.  G.-O.-L.  Dr. 
Saal.  Oberbflrgerro.  Justizrath  Stupp.  Pfarrer  Thissen.  Geh. 
Reg.,  u.  Baurath  Zwirner.  —  Commern.  ^A.  Eick.  —  CrefeUL 
^Director  Dr.  Rein.  —  Daun.  N.  Hölzer ,  Gutsbesitzer.  — 
Deventer.  P.  C.  Molhuysen«  —  Darmagen,  Jacob  Delhoven.  — 
Doveren.  Pfarrer  Steven.  —  Dudeldorf.  Notar  Manchen. 
Dürbosslar  (b.  Jülich).  Pfarrer  Lic.  Blum.  —  Düren.  Apotb. 
Rumpel.  —  Düsseldorf.  Justizr.  Adv.-Anw.  Cramer.  Reg-E. 
Dr.  Ebermeier.  Wasserbauinsp.  Grund.  ^Justizr.  Schmelser. 
Prof.  Wiegmann.  —  Edinhurg.  Dr.  Schmitz.  —  EhretdnreiU 
stein.  V.  Cohausen,  K.  Pr.  Ingenieur-Hauptmann.  —  ElberfeUL 
Die  Gymnasial  -  Bibliothek.  Pfarrer  KraiTt  —  Emmierick. 
Gymnasial -Ober -Lehrer  Dederich.     *Dr.  J.  Schneider.  — 

—  Erfurt  Regierungs-  und  Schulrath  Roche.  —  Florenz. 
Legationsrath  Dr.  Alfred  von  Reumont  —  Frankfurt 
Rentner  M.  Borgnis.  Prof.  Dr.  Becker.  —  Frankfurt  a/0. 
Regierungs  -  Assessor  von  Mallincrodt.  —  Freiburg.  Prot 
Dr.  H.  Schreiber.  —  Gemünd.  Oberpfarrer  Dapper.  —  Geni. 
Professor  Dr.  Boulez.  —  Ginneken.  Prosper  Coypers.  — 
Giessen.  Professor  Dr.  Osann.  —  Göttingen.  Kaauieriierr 
Freiherr  von  Estorf.  *Prof.  Dr.  Wieseler.  —  Grumback. 
PAorer  Heep.  —     Gürzenick.  Bfirgermeister  Schillingn.  — 


r^f%eiolinU$  der  MUgUedsr.  S19 

Hoßg.  Dr.  O.  Groen  van  Prinsterfr.  Ritter  Ouyot  — » 
BaUchlag  (Kr.  Prüm).  Pfarrer  Cremer.  —  Hamburg.  K.  K« 
Generalconsul  Merk.  —  Haus  Lohausen  (bei  Düsseldorf)« 
Rittergutsbesitzer  H.  Laos.  —  Hannover.  C  L.  Grotefend, 
Archivar.  —  HeiUgenstadt  Gymn.  -  Dir.  Kramarcaik.  -— 
Ingberth  (bei  Saarbrücken).  Die  Httttenbesitzer  Friedrich  und 
Heinrich  Krttmer.  —  Kessenich.  Dr.  Ernst  aus'm  Werth,  — 
Kmspel  (in  Schlesien).  Gutsbes.  und  Erbrichter  Schober.  *« 
Köntgswinter.  Dr.  Ennen.  —  Koxkausen  (bei  Neuerburg), 
Pfarrer  Heydinger.  —  Kremsmünster.  ^Professor  P.  Beda 
Pierioger.  —  Kreuznach  Der  Vorstand  des  antiquarisch« 
historischen  Vereins.  —    Laach.    Landrath  a.  D.  L.  Deliua» 

—  Lauchhem  (in  Wfirtemberg).  Stadtpfarrer  Georg  Kautzen 

—  Leudesdorf.  Pfarrer  Dommermuth.  —  Leyden.  Dr.  J. 
Bodel-Nyenhuis.  ^Dr.  L.  J.  Janssen,  Conserv.  des  Kgl.  Museums 
d.  Alterth.  Dr.  Leemans,  Director  des  Museums  der  Alter- 
thttmer.    Prof.  Dr.  de  Wal..  —  Leuwarden.    Dr.  J.  Dirks, 

—  lAnz  a.  R.  Kreisphysikus  Dr.  Gerrecke.  *  Rector  Dr, 
Marchand.  Freiherr  F.  v.  Roishausen.  —  London.  Revd. 
Graham  Smith.  William  Smith.  —  LütÜcK  Dr.  G.  Hagemans. 

—  Luxemburg.  Prof.  Dr.  Namur,  Secretar  d.  Archaol.  Gesell- 
schaft. —  Magdeburg.  A.  Senckltr,  Gen..Ag.  d.  Pr.  National-* 
Vers«-Gesellschaft  —  Malmedy.  Madem.  Anna  Maria  Libert. 
Adv.-Anw.  Dr.  Ars^ne  de  Noüe.  — >  Manchester.  Hey wood.  — 
Mechermch.  Bürgermeister  Schmitz.  —  Middelburg.  Dr.  S. 
De  Wind.  —  Müddersheim  (bei  Zfllpich).  Freiherr  von 
Geyr  -  Müddersheim.  —  München.  Prof.  Dr.  Cornelius.  — 
Münster.  Prof.  Dr.  Clemens.  *  Prof.  Dr.  Deycks.  Seine 
bisch.  Gnaden  der  Bischof  von  Münster,  Dr.  Johann  Georg 
Müller.  —  Nalbach  (bei  Saarlonis).  Pfarrer  Dr.  Ramers.  — 
Neuss.  Josten.  —  Niederbreistg.  Pfarrer  Gonimelshausen.  -^ 
Oekhaven.  Pfarrer  Dr.  Lentzen.  —  Otiweiler.  Pfr»  Hansen.  — 

—  Paris.  Eugtoe  Rendu,  Chef  im  Ministerium  des  Unterrichts 
und  des  Cultus.  --  Auf  der  QuM  (bei Trier)»  JÜKenbes*  C^m- 


memenrath  A^l^h  Ktatmer.  —  Renaix(ln  betg^ien).  Dr.  Joly. 

—  Rom.  Geh.  Sanitatsrath  Dr.  Alerid;.  Frau  Mertens-8c)iaa#. 
hatisen.  —  RüenftMi.  Ch.  Gmllon.  —  Schloss  Rt^sherg. 
Freih.  v.  Werchs-6Ian,  Mitglied  ies  Berrenhaiises.  —  thtten- 
hurg,  Domdekan  von  Jaamann.  —  Saarhurg.  Dr.  Hewer.  — 
Saarbrücken.  *  iPabrikbesifzer  Ed.  Rarcher.  —  Salzburg. 
K.  K.  Pfleger  Ignaz  von  Efirsinger.  —  Schloss  Stammheim. 
Köiiigl.  Kammerherr  und  Mitglied  ies  Herrenhauses  Graf 
von  Flirstenberg  -  Stammheim.  —  Seligenstadt  Bofrath 
Dr.  Steiner.  —  Siegburg.  Marrer  Schmitz.  —  Trebnitt 
(in  Schlesien).  Kaufmann  und  Gutsbesitzer  Oelsner.  —  Trier* 
Dr.  Eberhard,  Prftses  des  Priesterseminars.  Dömprobst  Dr. 
Holzer.  *Dr.  Ladner.  Martini,  Generalviear  der  Diöcese  Trier. 
Slemberg.—  Uerziga.  d.  Mosel.  Kaufmann  Diedeu.  —  Utrecht 
*Prof.  Dr.  van  Goudoever.  Prof.  Dr.  Karsten.  Dr.  Visschet. 

—  Viersen.  Geh.  Commerzienrath  Diergardt.  —  Wachtendoni. 
Pfarrer  Mooren.  —  Warfum.  Dr.  R.  We«terhoff.  —  War- 
)Skond  (b.  Leyden)  Prof.  am  katholischen  Seminar  Dr.  Borret, 

—  Weismes.  Pfarrer  Weidenhaupt.  —  Wesel.  Prof.  br. 
Fiedler.  Ingenieur  H.  von  Lassaulx.  —  Wien.  Prof.  Di:. 
Aschbach.  —  Wipperßrth.  Wilhelm  Hüsgen.  —  fl^fi>-tftlrf|^. 
Prof.  Dr.  H.  Müller.  »ProrDr.  Ürlichs.  —  Z&rlch.  Justiz- 
tath  Dr.  Hartmann,  emerit.  Leibarzt  Ihrer  KOnigl.  Hoheit 
der  Kronprinzessin  Charlotte  Friderike  von  Dftnemark. 


Ausaerordentliche  Mitglieder. 

Aachen.  Prof.  Dr.  Arnold  Förster,  Lehrer  an  der  Mkera 
BirgerBchuIev  —  Bringe.  P.  Laaaens.  ~  Cöln.  BtttconAio- 
teur  Fellen.  —  BiHingeiii.  Dr^  Arendt.  *-  Gent»  PradeK 
van  Duyse.  —  St.  ttiMvr.  Friedensrichter  Orebel.  —  üfitf- 
gen.  Pfarrer  Welter»  —  München.  C  H.  Correns.  «—  IMh 
SfM  (in  Ungarn).  Dr.  Kpiier.  *-  Stuttgart.  Topogtvph 
fMliSi  ^  IHpft    BiUiothekar  Heyder. 


Terzelclintss 

der  Aeademiee'*   und  Vereine,  mit  Tvelchen  unser 
VereiD  ia  lU^r^rischer  V^rbia^ui'g  steht. 


1.  Historischer  Verein  zu  Bamberg. 

2.  Historischer  Verein  von  Ob^rfranken  sm  Bayreuth. 
3«    Königlich   bayerische  Acadeniiie  der  Wissenschaften  zu 

München. 
4.    Histoji^chi^r  Vi^reio.  VQ^u^d  f.  Qbqrb^yeri^  zu  M  ü  nrC h  e  n. 
6.    Historischer  Yereiii  v^UiVqlerfra^Keif,  i|,qd^schsi0«nburg 

zi|;  Wtirzbyi:^. 
6.    Historischer  Verein  für  die  Oberpfalz  zu  R  e  g  e  n  s  b  u  r  g. 
!^    Qi^tojri^phpi:  Yei^iq  für  Ni.edersi^chsen.  ip.  Hanno.ver. 
8.    yereip   f(lr  liessis.chi;  Gescbichte  in  Ci^ssel. 
9*    |^jtai:i,spher  Verein  (f^v  da^  Gri^ssh^rzogthum  He^^en  in 

Darmstadt. 
IQ,    l^iici^^  jiour  la  conservaition  Aes  nionumei|ts  bistorigv^s 

dans  le  grand-duche  de  lii|3^  embour  g. 
];!•    Hia^risioh^r  Verein  ftir  Steiermark  a^  Grat;^. 
12.    Historischer  Verein  ftir  Krain  zu  Laib.ach. 

ißf,    Kfimg^lifch    btiN«9l!P   (|[esclte<;b?^ft  if^r  Vissensduiftcip 

zu  Prag. 
Xi.    ^.  K.  Ce^l^aU^oippiission   x^r.  ErA^rschun^  und  Erhal« 

Umg,  ißt  P^iideokjDlA}^  in  Oestiieicb  zu.  W  i  e  n. 
15.    Der  AlterthumsFerein  in  Wien. 
}f}.    Q^stori^e  Sectifui  4er  WestphAlischen  6/^eIl^baft  zur 

Beförderung  der  vaterlandischen  Cultiir  i^u.  Minden, 


222    Veneichniss  der  Aoademieen  und  Vereine  u.  s.  w. 

17.  Verein  für  Geschichte  und  Alterthamskunde  Westfalens 
zu  Münster. 

18.  Geschichts-  und  Alterthiinisforschende  Gesellschaft  des 
Osterlandes  in  Alten  bürg. 

19.  Schleswig  -  holsteinische  Gesellschaft  für  vaterländische 
Geschichte  zu  Kiel. 

20.  Zürcher  Gesellschaft  für  vaterländische  Alterthümer  zu 
Zürich. 

21.  Gesellschaft   für  vaterlandische  Alterthümer  in  Basel. 

22.  Thüringisch  -  Sächsischer  Verein  für  Erforschung  der 
vaterländischen  Alterthümer  zu  Halle. 

23.  Siusheimer  Gesellschaft  zur  Erforschung  der  vaterlän- 
dischen Denkmale  der  Vorzeit  zu  Sinsheim  (Baden). 

2d.    Verein  zur  Erforschung  der  rheinischen  Geschichte  und 

Alterthümer  zu  Mainz. 
25.    The  royal  archaeological  Society  of  London. 
20.    The  numismatic  Society  of  L  o  n  d  o  n. 

27.  Soci^tö  sdentifique  et  litt^ndre  de  Limbourg  ä  T  o  n- 
gris. 

28.  Künigl.  Sächsischer  Verein  für  Erforschung  und  Er- 
haltung vaterländischer  Alterthümer  zu  Dresden. 

2^  Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu 
Görlitz. 

30.  Verein  für  nassauische  Alterthumskunde  und  Geschichts- 
forschung zu  Wiesbaden. 

81.  Historischer  Verein  für  das  wttrtembergische  Franken  in 
Mergentheim. 

32.  Verein  für  thüringische  Geschichte  und  Alterthumskunde 
in  Jena. 

38.    Archäologische  Section  für  das  k.  bohm.  Museum  in  P  r  a  g. 

34.  Verein  für  siebenbürgische  Landeskunde  in  H  e  r  m  a  n  n- 
Stadt. 

35.  K.  Gesellschaft  für  nordische  Alterthumskunde  in  Ko« 
penhagen. 


Ver»eichmss  der  Aeaäemieen  und  Ytrtbie  ti.  $.  u>.    S28 

36.  Soci^t^  numisfliatique  in  Metz. 

37.  Gesellschaft  für  Dützliche  Forschungen  in  Trier. 

38.  Gesammtverein   der  deutseben   Geschichts-   und  Alter- 
thumsvereine  in  Dresden. 

39.  Der  Alterthums- Verein  för  das  Grossherzogthum  Baden 
zu  Carlsruhe. 

40.  Germanisches  Museum  in  Nflrnberg. 

41 .  Soci^t^  uumismatique  beige  kBrnxellcs. 

42.  Historischer  Verein  fOr  den  Niederrhein  in  CO  In. 

43.  Historischer  Verein  der  6  Orte:   Lucern,  Uri,  Schwyz^ 
Unterwaiden  und  Zug  in  L uz  er  n. 

44.  Soclöt^  archtelogiqne  de  Namur. 

4&.    Society  Royale  de  Litt^rature  et  des  beaux  arts  ä  6  a  n  d. 

46.  L'institut  arcb^ologique  Li^gois  ä  Li^ge. 

47.  De  koninklijke    Akademie  van   wetenschapen  te  Am- 
sterdam. 


BonD,  gedraekt  bfl  Carl  Oeorgl. 


Inhaltsyerzeichniss. 


I*   Cliorosraplile  «nd  €i(«0clilclite« 

1.    Die  rdmiache    MUilara^asse  von  Xanten  aAch  der  Maas, 

(dazu  Taf.  Vi)    von  6.-0.*Ii^  Dr.  Sdhneider  in  Emmerich        1 

0,  Arenaoum  -  Byndern  oder  BUHingeO;  von  Bbendetm.  ^ 

U.    »anluMMler. 

1.  Neue  Ingcbrift  der  üflucsaH%  von  Prof.  Dr.  Braun,  •  18 
8.    Dasröm.Bleitafekhen  ih  d.  Samml.  zu  Utrecbt,  v.Ebendems.      21 

5.  Zur  Kritik  und  Erklärung,  von  Prof.  Dr.  UrlickM  •  •  2S 
4.    Der  berüchtigte  Marmager  Meilenstein,  von  A.  Eich         .      98 

6,  JNeue  InscliriKen  aus  Floisdorf  und  Zingsheim,  von  Ihnu*      83 

6.  Das  6räcfavr>'ler  Götterbild,  von  Prof.  Dr.  BnNm.      .       •  86 

7.  Muthunim  Priapus,  von  Ebendemselben       ....  54 

8.  Epigraphiscbe  Mittheilung,  von  Prof.  Dr.  Fiedler  .  .  65 
8.  Ueber  die  liegtonen  in  Germania  inferior,  v.  Profi  Dr. K2e6i.  W 

10.  Rom.  Altertb.  im  Strombett  des  Rheins  gefunden  (dazu  Taf. 

I.Il.  DI.  und  IV),  von  G.-O.-L.  Freudenberg      .        7       .      88 

11.  Der  alte  Goldfond  zu  Rnzen,  unweit  Zülpich  (dazu  Taf.V. 

Fig.  1  uqd  S),  von  Ebendems.    .        ...        .  .    188 

18.    Julicher  Inschriften,  von  Dr.  F.  Bücheier  .  .188 

18.    Der  elfenbeinerne  Stempel  des  Tbronsiegeto  eines  der  äUera 

Oapethig.  Ludwige,  von  Dir.  Dr.  Rein  •  r^  ■>  •  .148 
11.    Matronensteine  aus  Wollersheim,  von  A,  Eide  •        .    151 

15.    Epigraphisches,  von  Dr.  W.  SchmU»    .        ...        •        .    156 

III.    liitteratar* 

1.  Qelpke,  Kirchengesofa.  d.  Schweiz,  angez.  v.  Arohiv.  JuAn  157 
8.    Uschj  über  die  Hausurnen,  angez.  von  Prof.  Braun  cdazu 

Taf.  VI.  Fig.  i— 4) 168 

8.    Simrocky    der  gute  Gerhard  und  die  dankbaren   Todten, 

angez.  von  FY^denberg 170 

'  IlT»    miacelleii* 

1.  Leyden.  Üjaedirte  röm.  Insclirift,  von  Dr.  JaN^jfn.  S.  178. 
8i  Der  Pinienapfel  und  das  Augsb.  Stadtwappen,  von  Braun, 
8.  Cornelius  Tacitus,  von  Dems,  4.  Der  Mosaikfussboden  zu 
Westerhofen,  von  Dr.  J.  v.  Hefner,  5.  Die  Ausgrabung  am 
Wicheishofe  bei  Bonn,  von  Br.  6.  Alterthumer  zu  Meclcen- 
heim.  7.  Epigrapbisches  aus  Ofen.  8.  Ein  neues  Denkmal 
der  Rosmerta,  von  Prof.  Beclier.  8.  Emmerich.  Berich- 
tigungen von  Dr.  Schneider,  10*  St  Goar.  Mönzfund  v. 
€hvbel,  11.  Schönecken.  Rom.  Alterth.  im  Kr.  Prüm,  v. 
WeUenstein,  18.  licudesdorf.  18,  Bonn.  Rom.  Holz- 
bau. It.  Bonn«  Gräberfund.  15.  Bonn.  Hercules  -  Statue 
a.  Bronzefigur  des  Priap.  16.  Bonn.  FrAnk.  Grab  zu  Go- 
desberg.  17.  Bonn.  Miinzfond  zu  Remagen,  von  IV. 
18.  Aachen.  Rom.  Alterth.  zu  Gressenlch,  v.  Dr.  SaveUberg, 
18.  Bonn.  ErkinrUttg  über  die  Unachtfaeit  der  Rottenburger 
Funde.  80.  Bonn.  Die  Unachtheit  der  Rheinzabem'sch.  Alk 
81.  Bonn.  Rom.  Sarkophag  zu  Elsdorf^  von  Fr,    810. 

ir.    Chronik  d^a  Vereins. 

Chronik  dos  Vereins  818.    Verzeichnlss  der  Mitglieder  816. 
Verzeichnisa  der  Aoademieen  und  Vereine  etc.  881, 


Jahrb  älerhv.  4.R.rHlifUil  IM  XXIV. 


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j,Aridiirh-Ai^,mi>aStfiixiv. 


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J<,Uii.lfff>.':^fr'  Rhfinl  R'/tXXIV 


Die  römische  Militairstrasse 

XANTEN  nacUer  MAAS. 


LiiKvIlairj  a  CnWniBotJi 


•• 


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•     • 


JAHRBÜ€BER 


des 


VEREINS  VON  ALTEBTHUfllSFBEÜNDEN 


im 


RHEinriiAiirDE. 


XXVI. 


Dreizehnter  Jahrffani^   S. 


fiAü  6  litl^o0rqil)irtm  tüftln. 


o  n  n« 

geirneki  auf  Kosten  des  Vereins. 
Bonn^  bei  A.  Maroni. 

186& 


I.    Geschichte  und  Choro^aphle. 


1.    3Ute  yerfd^an5ungeii  auf  itm  ^ittitoriuiim  mi  ifyct 

it^it^nmtn  auf  (tobltni. 

§1.    EiDleitong. 

Das  Dreieck,  das  von  der  Nah  ab  awischen  Rhein  und 
Mosel  der  Huudsrflcken  heisst,  erleidet  durch  tiefe  Thäler, 
die  nach  den  genannten  Flössen  hinabaiehen,  zahlreiche  Bin- 
schnitte,  zwischen  welchen  oft  nur  wenige  hundert  Schritt 
fttr  die  alte  Vdlkerstrasse  gangbar  bleiben,  und  welche,  in- 
dem sie  das  Land  in  eben  so  viele  Abschnitte  theilen,  es  erlau- 
ben, mit  wenigen  Befestigungsanlagen  durch  wenige  Vertbei- 
diger  einen  von  Süden  andringenden  Feind  abzuhalten. 

Im  XVlIl.  Heft  der  Jahrbücher  des  Vereins  von  Alter- 
thumsfreun4en  im  Rheinlande  haben  wir  mehrere  solche  Ab- 
schnitte nachgewiesen,  und  versucht,  ihre  Beziehungen  zur 
Veste  Rheinfels  bei  St  Goar  zu  deuten.  Wir  erwähnten 
jedoch  auch  einer  Verschanzung,  des  Ungrischen  Grabens, 
welche  zwischen  Brodebach  und  Boppard  sich  direct  auf  die 
Basis  Coblenz  bezieht.  Es  Hess  sich  vermuthen,  dass  das 
durch  jenen  Graben  und  die  beiden  Flüsse  begrenzte  Hinter- 
land sich  mit  jener  Wehrlinie  nicht  beruhigt,  sondern  wei- 
ter rückwärts  gelegene  Terrain- Vortheile  benutzt  haben  wird, 
um  ein   feindliches   Vordringen  nach   Coblenz  aufzuhalten, 

1 


8  Alte  VerMehanmmgen  auf  dem  Uundirücken 

Ehe  wir  diese  engere  Wehrlioie  schildern,  seien  einige  allge- 
meine Bemerkungen  gestattet. 

§2.    Allgemeine  Bemerkungen. 

Die  Stelle,  wo  auch  nur  10  Jahre  lang  eine  Hätte  ge- 
standen und  ein  Feld  gebaut  war,  ehe  die  Wildniss  sie  wie- 
der verschlang,  ist  gezeichnet  und  gefeyt  für  alle  Zeit,  wie 
viel  mehr  die  Plätze,  die  schon  von  der  Natur  vorgebildet 
waren,  Mein  und  Dein  zu  trennen,  wo  es  nur  geringer  Vor- 
bereitung bedurfte,  die  Habe  von  Tausenden  zu  schützen  ge- 
gen Abertausend,  die  danach  trachteten.  —  Man  kann  kühn 
behaupten^  dass,  wo  immer  auch  die  Natur  Thermopylen  ge- 
schaffen, auch  die  MHniier  erwucbteo,  die  sie  vertheidigten, 
wo  irgend  Terrainabschnitte  zwischen  Gewftsscr  und  steilen 
Bergrandern  nur  schmale  Zugänge  boten,  sie  durch  Befesti- 
gungsanlagen gesperrt  worden  sind.  Högea  Jahrhunderte 
an  ihnen  gewischt  haben,  gewaltthätige  Zeiten  haben  aie 
wieder  aufsvehen  und  aufrichten  gelehrt.  Kleine  Brb#hmi* 
gen  schleichen  unter  dem  Laube  hin,  oft  blieb  der  Name, 
manchmal  die  Sache,  immer  aber  die  schlagende  Zweckmäs- 
sigkeit, die  sie  schuf  und  die  sie  auch  uns  wieder  anfiBaden 
und  kttnstlidie  OeUndebildungen  von  natflrlichen  bald  unter- 
scheiden lässt 

Wer  mit  diesem  Blick  WäMer  und  Halden  zu  durchstrei- 
fen gewohnt  ist,  sieht  bald  mit  zweitem  Gesicht  eine  alte 
Welt  im  Kampf  um  ihr  Dasein  sich  unter  der  Rasendecke 
aufrichten,  und  findet,  auch  ohne  Jagd-  oder  Forstmann  an 
sein,  auch  ohne  Kräuter  und  Käfer  zu  sammeln,  auf  Binnen 
einsamen  Wegen  einen  Genuss,  der  ihn  für  manchen  nnglä«- 
bigen  Laien«» Witz  scimdles  hält. 

In  vielen  Fällen  zwar  werden  die  Völker,  die  jene  An- 
lagen schufen I  nicht  zweifellos  festzustellen  sein,  ähnliciie 
Bedärfnisse  werden  ähnliche  Formen  hervorgerufen  haben; 
mögen  es  die  beliebten  Gelten,  oder  germanische  Drbewohner, 


und  ihre  Betiiehungefi  mif  OobhM.  S 

rtaische  Colönisten  oder  BundeggeDossen,  oier  UAgere  nttbe«* 
Ten  mehr  oder  mioder  graueo  Ahiiea  gewesen  seiD,  die  Schutz 
suchten  und  Widerstand  leisteten,  m(^gen  die  Angreifer  Rui- 
nier oder  Germanen,  Hunnen  oder  Normannen,  Armaniaken, 
Gustav  Adolph's  vereinigte  Bundesschaaren  oder  Ludwig  XIV. 
Mordbrenner  gewesen  sein  —  gewisse  günstige  Qelilnde  und 
gewisse  natürliche  Befestigungsformen  werden  au  allen  Zei* 
ten  benutzt  und  angewandt  worden  sein,  um  die  Anwohner 
2u  bergen  und  das  Hinterland  zu  decken,  und  es  werden, 
wie  wir  jetzt  Deichverbande,  Meliorations  -  und  andere  ge« 
meinnfltzige  Vereine  haben,  schon  seit  der  Urzeit  gewisse,  auf 
vertheidigungsßlhige  Terraingrenzen  begründete  Wehrver- 
bände  sich  gebildet  haben,  die  in  drohenden  Zeiten  die  Land- 
wehren aufwarfen,  die  Gebücke  verhieben  und  die  Schlage 
besetzten,  —  Verbände ,  die  die  Noth  schuf  und  der  Friede 
vielleicht  wieder  Ittste,  h&nfiger  wohl  aber  noch  zu  politischen 
und  kirchlichen  Einheiten  festigte*  Wir  erinnern  an  das 
Rbeingau,  umschlossen  vom  Rheinganer  Oebttck. 

Wo  aber  das  Gelände  nicht  durch  ungangbare  Grenzen 
dem  Kampf  nur  kurze  Fronten  anwies ,  und  wo  nicht  Aber 
so  grosse  Mittel  zu  verfügen  war,  wie  sie  die  Römer  bei 
Anlage  ihrer  Pfahlgr&ben  hatten,  finden  wir  die  allge- 
meine Landesvertheidlgung  ganz  aufgegeben  und  statt  ihrer 
zerstreute  geschlossene  Werke  aufgeführt,  die  oft  nur  auf 
wenige  Umwohner,  auf  ein  GelMVft  bemessen,  nach  allen 
Seiten  angreifbar  und  vertheidigungsfhhig  sind.  Wo  die  Um« 
gegend  keine  unersteiglichen  Berg-  und  Pelsränder,  keine 
nnwatbaren  Gewässer  und  Sümpfe,  welche  einen  grossen 
Theil  der  schützenden  Umschliessung  übernahmen,  bot,  da 
finden  wir  Ringwälle  auf  den  Hohen,  Erdburgen  in  den  Nie- 
derungen oder  vnregelmässige  Umwallungen,  die  den  Wohn- 
platz eng  umschliesssen.  Das  durch  Gewarnt  und  JBergab- 
stflrze  zerschnittene  Land  wird  daher  nur  kurze  Walilinien 
AOthig  und  aufzuweisen  haben,  wlhmid  das  offene,  nur  dwtth 


4  AUe  YersiAaMumgen  auf  dem  HundifiiokeH 

seichte  Bäche  bewAsserte  Flachland,  das  sanftgeweUte  Pla- 
teau und  das  nich(  zerrissene  Bergland  mit  ringsum-kiinstli- 
chen  Verschanzungen  besetzt  ist.  Daher  finden  wir  weder 
im  Taunus  noch  im  Einrieb,  weder  auf  dem  HundsrQcken  noch  in 
derEifel,  dort  Steinringe,  Rund  wälle  oder  alte  rundum  be- 
festigte Wohnplätze,  wo  in  der  Nähe  unzugängliches  Gelände 
wäre,  das  sich  mit  ktirzeren  Linien  hätte  befestigen  lassen. 
Schon  das  spricht  für  den  zwar  oft  bestrittenen  ganz  kri- 
gerischen  Zweck  der  Steinringe  und  Ringwälle.  Wir  wer- 
den hierauf  bei  einer  anderen  Gelegenheit  zurfickkommen 
mOssen. 

§3.    Rtimerschanzeii  bei  Waldesch« 

Uebersicht 

Eine  Meile  südlich  Yon  Coblenz  liegt  Waldesch  in  der 
Quellgegend  mehrerer  Bäche,  welche  bei  Rhense  in  den  Rhein 
und  oberhalb  Winningen  in  die  Mosel  münden.  Die  Wasser- 
scheide senkt  sich  hier  um  500  Fuss  vom  Hundsrücken  herab 
und  erhebt  sich  dann  ntfrdiich  gegen  den  Kühkopf  wieder 
eben  so  hoch,  so  dass  man  von  dessen  Nachbarhühen,  dem 
^todten  Mann^  alles  übersieht,  sowohl  die  Landenge  und  die 
Thäler,  die  sie  zusammengeschnürt,  als  auch  den  dies-  und 
jenseitigen  Abhang,  den  ein  Angreifer  zu  überschreiten  hat. 

Rümerwerk  hat  immer  eine  eigene  Verständigung  und 
Herzhaftigkeit,  so  auch  hier.  Nicht  ist  die  engste  Stelle  nur 
roh  etwa  durch  Wall  und  Graben  abgesperrt,  sondern  auf 
den  diesseitigen  (nördlichen)  Hdheu  und  Abhängen  liegt  eine 
Reihe  grösserer  und  kleinerer  Werke,  die  den  von  Süden 
kommenden  Feind  beobachten ,  und  die  befähigt  sind ,  nicht 
etwa  ihn  zu  erwarten,  sondern,  wenn  er  in  der  Enge  ist,  ihre 
Besatzungen  auf  ihn  vorbrechen ,  über  ihn  herfallen  zu  las- 
sen. Wo  bei  uns  die  Kanonenkugeln  fernhin  einschlagen, 
da  hatten  die  Rümer  auch  wohl  ihre  Catapulte;  sie  hatten 
aber  auch  ihre  AusAiUtnipfen ,  ihre  Alae ,  die 


und  ihre  Beziehungen  auf  CoUens&.  5 

und  flink  auf  den  mit  Hindernissen  beschäftigten  Feind  stürz- 
ten, und  die,  gedrängt  hinter  den  Werken  wieder  Schutz 
fanden. 

Auf  dem  Uebersichtsplan  sind  jene  Werke  eingetragen 
und  mit  denselben  Nummern  wie  auf  den  Specialskizzen  be- 
zeichnet, die  Längenmasse  sind  in  Schritten  (x),  deren  5 
auf  die  Ruthe  gehen,  eingeschrieben ,  der  Orad  ihrer  Erhal- 
tung wird  aus  den  mit  plus  (+)  und  minus  (— )  eingetrage- 
nen Zahlen,  welche  die  Hohen  und  Tiefen  iiber  und  unter 
einem  gewählten  Nullpunkt  des  natürlichen  Bodenhorizontes 
in  Füssen  ausdrücken,  zu  beurtheilen  sein,  und  man  wird  so, 
wenn  man  will,  was  Thatsache  und  was  nur  Meinung  ist,  von 
einander  trennen  können. 

§4.    Der  linke  Flügel  (Rheinseite). 

Wir  denken  uns  Rhense  als  einen  schon  zu  Römer-Zei- 
ten festen,  oder  doch  mit  einem  Castell  versehenen  Ort,  der 
die  Rheinufer-Wege  sperrt.  Die  steilen  Abhänge  des  Rhen- 
ser  Mtthlbacbes  sind  theils  an  und  für  sich  unersteiglich, 
theils  konnten  sie  durch  lebende  und  geschleppte  Verhaue 
mit  leichter  Mühe  unersteiglich  gemacht  werden.  Der  ganze 
Abhang  ist,  weil  er  durch  keine  Thaleinschnitte  zertheilt  ist, 
leicht  zu  beobachten  und  leicht  zu  vertheidigen ,  es  scheint 
dies  der  Grund  zu  sein,  weshalb  es  uns  nicht  gelang,  von  der 
Schanze  a  bis  nach  Rhense  hin  eine  Zwischenschanze  auf- 
zufinden, trotz  des  eifrigsten  Suchens  und  Nachfragens.  Die- 
ser Abhang  als  unangreifbar  angenommen,  blieben  dem  von 
Süden  kommenden  Feind  östlich  der  Wasserscheide  nur  die 
sumpfigen  Wiesen  zwischen  Waldesch  und  jenem  Bach  im 
Angesicht  des  Werkes  a  zu  überschreiten,  um  dann,  am  Fuss 
des  Abhangs  angekommen,  vielleicht  ein  undurchdringliches, 
aber  niedriges  Gebück  vor  sich  zu  haben,  das  ihn  weder  den 
Blicken,  noch  den  Geschossen  des  Vertheidigers  entzog. 


6  ÄUe  Versokanmingm  auf  dem  Bundtfücken 

§5.,    Der  rechte  Flügel  (Moselseite). 

Die  westliche  Seite,  von  Waldesch  der  Mosel  zü,  ist 
weder  au  der  AnsmOnduiig  des  Waldescher  Baches  (des  Con- 
ter-Thales)  durch  ein  festes  Stadteben,  noch  in  seiness  obe- 
ren Lauf  durch  steile  Abhänge  vollständig  gesichert,  in 
Gegentheil  durch  das  in  die  Vertheidigungslinie  tief  einschnei- 
dende Remstecfcero  und  Kleinsborn -Thal  auf  eine  sehr  un- 
gOnstige  Art  jsertheiU;  sie  ist  dessbalb  reichlich  mit  Werken 
besetzt,  welche  den  breiten  Rücken  zwischen  den  von  Wald- 
esch ,  von  Kleinsborn  und  vom  Remstecker  Hof  herkomoieji- 
den  Bächen  einnehmen.  Die  Landleute  nennen  diesen  Rttcken 
,,im  Schanzenberg^,  da  wo  er  am  Zusammenfluss  der  BAche 
endigt,  aber  »im  Gebiick^,  und  so  war  es  auch  ein  Gebfick, 
welches  den  Zugang  in  die  Vertheidigungslinie  wieder  sperrte, 
weld>e  das  Remstecker  und  Kleinsborn  •  Thal  geöffnet  hatte. 
Weiter  abwärts  bis  zur  Mosel  ist  der  nördliche  Abhang  sehr 
steil  und  durch  schroffe  Felsen  und  lange  Steinrauschen  auch 
wohl  ohne  Gebfick  unersteiglich  ,  dennodi  trägt  er  auf  sei« 
nem  Forst  die  Spuren  von  Befestigungs-  oder  wenigstens  Be- 
obachtungsposten. 

§6.    Die  alten  Strassen. 

Die  Mitte  der  ganzen  Front  zwischen  Mosel  und  Rhein 
nimmt  die  alte  Hundsräcker  Strasse  ein ;  nachdem  sie  Wal- 
desch zurückgelegt,  ist  sie  in  zwei  Spurlinien  in  der  Rich- 
tung nach  Coblenz  zu  verfolgen ;  die  eine  folgt  ziemlieh  dem 
»Pastorspfad^  und  fährt  an  dem  Werke  a  ,,ober  dem  alten 
Kloster*,  «ober  der  nassen  Stelle*,  „im  grossen  Suttei^,  „am 
Schillerhof*  ft,  und  dicht  an  zwei  alten  Orabhägeln  I  und 
m  vorüber,  um  allem  Anschein  nach  etwas  nördlich  der 
eisernen  Hand  in  der  jetzigen  Strasse  nach  Norden  weiter  zu 
gehen. 

Dies  Ausbiegen  nach  rechts  hat  offenbar  seinen  Grund 


und  ihre  Be»iekungen  auf  üobleM.  7 

in  einer  Menge  sampftger  Stellen  im  Wald,  welche  sich  im 
Lauf  der  Zeiten  rermindert  haben ,  und  deren  Ueberbleibsel 
die  jetzige  Strasse  mittelst  Gräben  und  BrAclLen  tlberwun- 
den  bat. 

Die  andere  Spur  ffthrt  uns  von  der  heutigen  Landstrasse 
in  der  Gegend  des  Kaisergartens  wesflich  ab,  tibersehreitet 
das  Petebäehelehen ,  geht  dann  an  dem  Werk  b  «am  Stoss^ 
vorfiber  auf  das  €astell  e  los ,  an  diesem  vortlber ,  um  sich 
an  alten,  längst  flberwachsenen  Steinbrüchen  vorbei  zu  einem 
Distrikt  «an  der  alten  Brtiek*  hinabzusenken ;  hier  flberschritt 
der  Weg  wahrscheinlich  auf  einer  Brücke,  die  aus  jenen 
Steinbrttchen  ihr  Material  gezogen,  den  vom  «Weiherchen* 
und  vom  Kleinsborn  kommenden  Bach  und  verband  sich,  dem 
Kühkopf  westlich  bleibend ,  erst  auf  dem  Plateau  der  Kar- 
tfaaus  an  der  Quelle  des  Laubachthaies  wieder  mit  dem  oben- 
beschriebenen und  jetzigen  Weg.  So  mag  der  links  führende 
Weg  auch  wohl  nur  ein  devertieulum  zu  dem  rdmisch  anklin- 
genden Remstecker  Hof  gewesen  sein. 

Nach  dieser  Uebersicht  gehen  wir  zur  Beschreibung 
der  einzelnen  Befestigungswerke  und  Beobaehtungsposten  über. 

§  7.    Die  specula  a. 

Ein  quadratischer  Raum  von  etwa  86^  Seitenlänge  wird 
von  einem  Graben  umschlossen,  dessen  obere  Breite  etwa  18' 
beträgt.  Der  Boden  ans  dem  Graben  ist  augenscheinlich 
nickt  zur  Erhöhung  des  inneren  Raumes,  sondern  zur  An- 
schfittung  eines  Aufwurfs  auf  dem  äusseren  Grabenrande 
benutzt; 

Nordlich  neben  diesem  Bndwerk  sind  zwei  runde  Hügel 
aufgeworfen,  welche  zwischen  sich  einen  gleichfalls  etwas 
erhöhten  vierseitigen  Raum  von  26  ä  14^  lassen.  Die  ganze 
Anordnung  hat  durchaus  keine  Aehnlichkeit  mit  einer  ande- 
ren Schanze,  nirgend  eine  Brustwehr,  die  dn  Inneres  deckt, 
keine  Andeutung,  die  auf  etn  späteres  Bauwerk  oder  etwaige 


8  Alte  Verschanzungen  auf  dem  Hunderücken 

* 

Waldkulturen  schliessen  liesse.  Die  Formeu  sind  aber  dabei 
so  klar  und  unverkennbar,  dass  jeder  Versuch^  sie  mit  einem 
der  genannten  Zwecke  zu  vergleichen,  aufgegeben  werden 
muss.  Fassen  viir  aber  die  Lage  des  Werkes  ins  Auge,  so- 
wohl gegen  den  von  Waldesch  vorrllckenden  Angreifer ,  als 
audi  gegen  das  rechts  unten  liegende  Werk  c,  so  erklären 
die  Darstellungen  auf  der  Antoninus-  und  auf  der  Trajans- 
saule  die  ganze  Anordnung  auf  das  Ueberraschendste  und 
Vollkommenste.  Die  Basreliefs  beider  Ehrensaulen  zeigen 
uns  Thiirme,  welche  mit  einer  Pallisadirung  umschlossen  sind 
und  um  deren  oberes  Stockwerk  eine  Gallerie  heromlävft« 
Auf  der  Trajanssaule  ist  noch  eine  brennende  Fackel  dar- 
gestellt ,  welche  auf  jenem  Umgang  ausgesteckt  ist.  Neben 
dem  Umgang  stehen  zwei  hochaufgesetzte  Heu-  oder  Stroh- 
Schober,  denen  zur  Seite  ein  Vorrath  von  Holz  oder  Pal- 
lisaden  aufgeschichtet  ist.  Dieser  Vorrath  befindet  sich  auf 
der  Antoninus-Säule  zwischen  jenen  Heuhaufen  dargestellt 

Jene  Thürme  sind  als  Warten  (Specula)  erklärt,  von 
deren  Gallerie  aus  man  den  nahenden  Feind  erspähen,  und 
den  eigenen  Genossen  durch  Schwenken  von  Fackeln  bei 
Nacht,  oder  durch  aufgehängte  Balken,  oder  durch  Rauch 
Zeichen  geben  konnte* 

'Aliquant!  in  castellorum  aut  urbium  turribus  appendunt 
trabes,  quibus  aliquando  erectis,  aliquando  depositis  indicant^ 
quae  geruntur.  Si  divisae  sunt  copiae,  per  noctem  flammis, 
per  diem  fumo  significant  sociis,  quod  aliter  non  potest  nun- 
tiari\  Veg.  de  re  milit.  III,  5. 

Ein  Scholiast  sagt  in  seinen  Noten  zu  Thukydides  [111,22] : 
Um  Freunde  anzuzeigen,  wurden  Fackeln  emporgehalten,  bren- 
nend zwar ,  aber  ruhig ;  um  Feinde  anzumelden ,  ebenfalls 
brennend ,  aber  von  denen ,  die  sie  hielten,  hin  und  her  be- 
M'egt,  denn  Krieg  ist  Bewegung. 

Wir  können  daher  annehmen,  dass  auf  dem  viereckigen 
mit  Graben  umgebenen  Raum  unseres  Erd  werkes  einst  ein  hol- 


und  ihre  Begehungen  auf  Coblenz.  9 

serner  Thuitn  von  etwa  12  bis  15'  im  Quadrat  stand*),  wel- 
cher nach  der  Darstellung  der  genannten  Ehrensäulen  noch 
mit  einer  Pallisadirung  diesseits  und  jenseits  des  Grabens  um- 
geben war,  neben  sich  zwei  Hügel  für  Feuersignale,  und 
xwiscben  beiden  einen  abgewftsserten  Baum  für  einen  Palii« 
sadenstapel  oder  andere  Holzvorr&the  hatte.  Die  beiden  Hü- 
gel nebst  diesem  Vorratbsplats  mOgen  gleichfalls  wie  eine 
Vorburg  durch  eine  Pallisadirung  an  die  andere  angeschlos- 
sen  gewesen  sein.  —  Ueberhaupt  zeigen  uns  die  Basreliefs 
der  TrajanssAule ,  welche  Menge  von  Holz  zu  den  verschie- 
denen Befestigungen  nnd  zur  Deckung  der  Catapulte  und 
zwar  namentlich  in  Gestalt  von  aufgestapelten  Scheidhölzern 
verwandt  wurde. 

Dm  uns  Aber  den  Zweck  jener  HOgel  volle  Aufklärung 
zu  verschaffen,  Hessen  wir  in  beiden  nachgraben  und  fanden 
einen  Fuss  tief  unter  der  Basendecke  eine  Schichte  Boden 
voller  Rohlenstflcke,  darunter  Erde,  die  durch  Feuer  geändert 
war,  und  darunter  eine  4^'  dicke  Schicht  grauer  Asche,  wel- 
che in  2V  Tiefe  auf  festem  Boden  lagerte. 

Auf  der  nordostlichen  Ecke  des  Werkes  ist  gleichfalls 
ein  Hügel  angeschüttet,  dessen  Masse  aus  dem  glacisförmigen 
Aufwurf  genommen  ist  und  diesen  dadurch  theilweise  zerstört 
hat  Die  Spuren  zeigten ,  dass  in  dem  Hügel  schon  einmal 
nachgegraben  worden  war.  Wir  halten  ihn  für  einen  Grab- 
hflgel neueren  Ursprungs  als  die  Schanze,  etwa  für  den  eines 
Vertheidigers  oder  Angreifers  derselben. 


*")  Die  in  den  Mauerftindamenfen  noch  erhaltenen  Thurme  läng^  dem 
PfaMgraben  im  Taunus  haben  folgende  Abmessungen :  der  Thnrm 
ober  Rschenhahn  15  a  Hy,',  desgl.  im  kleinen  Gerloh  147,  k 
14*/«',  desgl.  in  der  Oerhecke  SS  a  ISViS  desgl.  zwischen  Reif- 
fenberg  und  Glashütte  14  a  15',  19  a  12',  15  a  14'. 


10  ÄUe  Versehanumgm  auf  dem  HundsrOcken 

§8.    Das  Castell  c. 

Polft  man  dem  Bergabhang  nach  Norden ,  so  gelangt 
man  über  eine  Stelle,  die  mit  alten  formlosen  Baotrflmmem 
und  tiefen  Wassergraben  besetst  ist  und  jetet  den  gemachten 
Namen  am  alten,  oder  am  versunkenen  Kloster  führt,  vulgo 
aber  im  neuen  Stiefel  beisst,  da  hier  das  Vieh,  so  lange  die 
Weidegerechtigkeit  bestand,  seine  Mittagsruhe  zu  hatten 
pflegte  und  den  Sutter  als  Trinke  benutzte. 

So  gut  der  lateinische  sutor  zum  deutschen  Stiefel  passte, 
so  ist  doch  umgekehrt  der  Stiefel  (stabulum)  das  Fremdwort^ 
und  Sutter  der  anlautende  deutsche  Ausdruck  för  eine  nasse 
Stelle,  deren  Wasser  zwar  nicht  läuft,  aber  auch  nickt  ver- 
siegt Oleich  unterhalb  der  Chaussee,  wo  ein  Kiefembestand 
an  den  Laubwald  grenzt,  läuft  ein  4^  hoher  Wall  fmit  einen 
stidlich  davorliegenden  2'  tiefen  Graben  bis  zu  einem  ausge- 
trockneten Weiher,  und  wendet  sich  dann  links  in  der  Rich- 
tung auf  das  Castell  c  zu,  ohne  dasselbe  jedoch  zu  errdchen. 
—  Dies  Castell  von  75  ä  00  Schritt  Seitenlange,  obschon 
auf  dem  Bergrticken,  doch  an  einer  wasserhaltigen  Stelle  ge- 
legen, und  wohl  durch  eine  Leitung  mit  Wasser  versorgt, 
hat,  da  der  Weg  von  Waldesch  nadi  Remstecken  auf  einer 
Wallseite  hin  geht ,  nur  mehr  zwei  erhaltene  Ecken.  Auf 
diesen  sind  Erhöhungen,  Bänke  für  die  Catapnite  angeschtt- 
iei;  eine  Einrichtung,  wie  sie  die  meisten  römischen  PfUiU 
graben- Castelle  aufweisen.  So  das  Castell  am  Zugmantd 
neben  der  Limburg- Wiesbadener  Strasse,  das  Castell  am  Mei- 
sel  sfldlich  von  Idstein  und  andere.  Ziemlich  in  der  Mitte 
des  Hecbtecks  ist  eine  viereckige  Vertiefung  entstanden  aus 
den  Ausgrabungen  der  Pundamente  eines  gemauerte«  Bau- 
werks —  des  Praetoriums  —  über  dessen  römischen  Ursprung 
zahlreiche  Topföcherben,  Schiefer  und  Tuffbrocken,  sowie 
römische  Ziegel,  unter  denen  aber  leider  keine  mit  Legions- 
stempeln aufgefunden  wurden,  keinen  Zweifel  lassen.  —  Dies 


und  ihre  Bewiehungen  auf  Cobtem.  11 

Castell  liegt  so  sorackgeTOgen,  dass  es  nicht  in  das  anf  AOO 
Schritt  davor  liegende  Thal  hinabsehen  kann, 

§  9.    Die  specula  b. 

Gerade  an  der  Stelle,  am  Stoss  genannt,  von  der  man 
das  Thal  und  den  jenseitigen  Rücken  and  Abhang  übersehen 
kann,  und  bestimmt,  den  ersten  feindlichen  Stoss  zu  empfan- 
gen, liegt  eine  andere  eigenthümlich  gestaltete  Verschanzung  b. 
Auch  sie  besteht ,  wie  die  specula  a ,  aus  jswel  Vierecken, 
deren  eines  wir  als  den  Standort  einer  hölzernen  Warte,  das 
andere  als  Stapelplatz  für  Holzvorräthe  ansehen,  und  aus 
zwei  Hügeln  für  die  Feuerzeichen ,  welche  ebenfalls  so  ge- 
stellt sind,  dass  man  von  Castell  c  aus  das  rechts  und  links 
gelegene  genau  von  einander  unterscheiden  kann.  Die  bei* 
liegende  Skizze  wird  die  ganze  Anordnung  deutlich  machen. 

§10.    Die  specula  d. 

Folgt  man  dem  Rücken  des  Schanzenberges,  so  stösst 
man  500  Schritt  vom  Castell  e  entfernt  auf  die  Warte  df. 
Sie  liegt  so  an  einem  kurzen  Abhang ,  dass  ihre  westliche 
Seite  in  denselben  füllt  und  keinen  Graben  hat  Durch  sie 
ist  es  allein  möglich,  mit  dem  weitere  600  Schritt  entfernten 
Castell  e  durch  Signale  bis  zum  Castell  c  sich  zu  verstau- 
digen,  da  der  Bergrücken  hier  eine  andere  Neigung  annimmt. 
Wir  übergehen  auch  hier  die  Ergänzung  durch  Holzbauten 
und  Pallisaden.  Brandhügel  haben  wir  bei  diesem  Werke 
keine  wahrgenommen. 

§  11.    Das  Castell  e. 

Von  der  specula  d  an  bildet  der  Rücken  einen  sanften 
Sattel ,  jenseits  dessen  500  Schritt  weit  er  wieder  ansteigt, 
so  dass  ^  Wieder  höher  als  d  liegt ,  dann  aber  zu  der  viel 
niedrigeren  Bergzunge  steil  abfällt.  Man  sieht  von  hier  in 
die  enge  Thalverzweigung,  die  «im  Gebück^*  heisst,  eine  Be* 


18  Alte  Verschanaungm  auf  dem  Hundtruoken 

nennuog,  welche  die  Art  des  Verschlusses  genugsam  bezeich- 
net, durch  welchen  die  Thalwege  gesperrt  waren. 

Die  Castellumfassung  wird  durch  einen  Wal!  Fon  2  bis 
6^  Höbe  und  2  bis  3  Ruthen  Breite  gebildet,  innerhalb  des- 
sen ein  12^  breiter,  2  bis  3^  tiefer  Graben  eine  quadratische» 
auf  dem  natürlichen  Horizont  liegende  Fläche  uragiebt.  Diese 
Flftche  scheint  uns  der,  etwa  pallisadirte,  Hofraum  um  einen 
hölzernen  Wartthurm  zu  sein ,  gross  genug ,  um  eine  Besat- 
zung zu  fassen,  wie  sie  einem  so  weit  vorgeschobenen  Punkte 
geziemt.  Den  äusseren  Wall  haben  wir  uns  als  mit  Palli- 
sadenzinnen  besetzt  zu  denken.  Da  der  Graben  sich  bei 
einer  Nachgrabung  auf  Unkosten  des  Walles  um  24  bis  30 
Zoll  angeschlemmt  erwies,  so  ergiebt  dies  einen  Dntersdiied 
zwischen  Wallhöhe  und  Graben  von  mindestens  8  Fuss.  Auf 
der  nordöstlichen  Seite  springen  zwei  Anschüttungen  von 
ungleicher  Länge  vom  Wall  aus  vor,  welche  sowohl  vom 
Kühkopf ,  als  von  der  specula  d  aus,  wenn  auf  ihnen  Brand- 
signale loderten,  als  rechts  und  links  zu  unterscheiden  wa- 
ren. Aus  den  Thalgründen  führt  ein  stdler  Weg  südlich 
dieses  Castells  vorbei,  und  wurde,  wie  gewisse  Spuren  wahr- 
scheinlich machen ,  zwischen  e  und  d  noch  besonders  durch 
einen  steinernen  Thurm  bewacht. 

§12.     Der  Leyer-Berg. 

Jenseits  des  Remstecker  Thaies  lassen  sich  auf  dem 
Leyer-Berg  einige  Punkte  zeigen,  die  alte  Beobaditungs-  oder 
besetzte  Posten  gewesen  sein  mögen ,  und  die  man  nahe  be- 
rührt, wenn  man  den  Weg  von  Remstecken  über  den  Jun- 
genwald und  die  Sauerbrunnenbüsche  darch's  Münster-  in's 
Conter-Tfaal  verfolgt.  Eine  dieser  Stellen  hat  den  bezeich- 
nenden Namen  «im  Kessel^ ;  mag  sie  diesen  wegen  der  nischen- 
förmigen  Gestalt,  durch  einen  Bergrutsch  entstanden,  oder 
durch  eine  ursprüngliche  Benutzung  als  Castell  erhalten  lie- 
ben ,  jedenfalls  geht  die  Sage ,   dass  hierhin  in  alten  Zeiten 


und  ihre  Beüehungen  auf  Coblenz.  18 

sich  die  Umwohoer  von  Winningen  und  den  benachbarten 
Möhlen  geflfichtet^  wenn,  wie  im  Schwedenkriege,  ihre  Woh- 
nungen bedroht  waren.  Zwei  andere  Stellen  zeigen  nur  eine 
Steinanhaufung,  und  eine  Folge  von  2  bis  3  steilen  Erdabgra« 
bnngen ,  und  sind  durch  gletscherartig  in's  Thal  reichende 
Steinrauschen  so  schwer  zugänglich  und  bieten  durch  diese 
eine  so  reichliche  Wurfmunition  zur  Hand,  dass  mit  derVer* 
theidiguug  dieser  Posten,  jetzt  in  unserer  Darstellung  wie  einst 
an  Ort  und  Stelle,  nicht  viel  Umstände  zu  machen  ist. 

§13.    Das  Gasten  JL  (Der  SchUler-Hof). 

Wir  haben  bisher  die  Befestigungs-  und  Beobachtungs* 
werke  beschrieben,  welche  den  rechten  Flügel  der  Verthei- 
digung  deckten,  der  sich  von  der  Wasserscheide  bis  zur  Mo- 
sel erstreckt.  Wir  haben  schon  gesagt,  dass  der  linke  Flügel 
durch  den  ungetheilten  Abhang  zum  Rhenser  Thal  und  durch 
das  Städtchen  Rhense  an  sich  leichter  zu  vertheidigen  ist^ 
dass  wenigstens  keine  Befestigungsanlagen  auf  dieser  Seite 
aufgefunden  worden  sind.  Eine  Truppe nabtheiiung ,  welche 
den  ganzen  Abschnitt  von  Rhense  bis  zur  Mündung  desCon* 
ter-Thales  decken  sollte,  würde  sich  jedenfalls  so  aufstellen, 
dass  sie  gleich  leicht,  d.  h.  ohne  Umwege,  und  ohne  bergauf 
und  bergab  zu  marschiren,  sowohl  auf  den  Leyer  -  Berg,  als 
auf  den  Rhenser  Rücken  und  zu  den  Schanzen  des  Schan- 
zenberges gelangen  könnte.  —  Der  Punkt,  der  diesen  Be- 
dingungen entspricht,  wird  auf  der  Karte  und  auf  dem  Ter- 
rain leicht  gefunden,  aber  was  uns  mit  Befriedigung  erfüllt, 
ist,  dass  der  Punkt  mit  Wall-  und  Mauerspureu  bedeckt, 
kurz  dass  die  Römer  sich  dieselben  Bedingungen  für  dieVer- 
theidigung  des  ganzen  Abschnittes  gestellt  und  hier  erfüllt 
hatten:  der  Ort  heisst  ^am  Schiller  Hof".  Woher  der  Nansen, 
konnten  wir  nicht  ergründen ;  er  bildet  ein  mit  deutlich  ver- 
folgbaren Stein-  und  Erderhühungen  umzogenes  längliches 
Vieleck,   das  zwar  grüsstentheils  auf  dem  nordwestlichen 


14  Ätte  Ver»ehanu$ngen  auf  dem  HufuUrücken 

AbbaDge  sich  ausdebnt ,  aber  mit  eiaer  Seite  ^b  auch  die 
.Wasserscheide  (hier  augleich  den  Pastorspfad)  überschreitet 
und  auch  den  sttdtfstlichen,  nach  den  zwischen  CapelleB  vod 
Rhense  mündenden  Thikleni  gewandtetti  Abhang  übersieht 

Ist  hier  der  Wall  bis  auf  wenige  Zoll  Höhe  verschwun- 
den ^  so  ist  er  auf  der  entgegengesetzten  Seite  desto  höher 
(8  bis  90  nnd  mit  awei  Verbreiterungen  —  GeschützbAnken 
—  versehen.  Ziemlich  die  Mitte  nehmen  viereckige  Mauer- 
trümmer ein,  in  denen  wir  die  Reste  des  Pratoriums  erken- 
neu.  Man  hat  hier  vor  10  Jahren  gegraben  und  Reste  von 
Statuen  (Kof  f,  Fuss  und  Arme)  aus  Mainzer  Kalkstein ,  so- 
wie ornamentirte  Gesimsstücke,  Ziegel  u.  s«  w«  gefunden,  die 
jetBt  in  Stolzenfels  aufgestellt  sind.  Bei  t  liegen  die  allen, 
längst  überwachsenen  Steinbrüche,  die  zu  den  GaiteHbauteB 
das  Material  gegeben. 

So  trefflich  die  Lage  des  Castells  motivirt  ist,  so  wenig 
ist  es  seine  unregelmässige  Gestalt;  an  dem  rl^mischen  Ur- 
Sprung  des  Mittelbaues  ist  wegen  der  Ziegel  und  der  pkt* 
stiscben  Antikaglien,  sowie  auch  eben  jener  strategischen  Lage 
wegen  nicht  su  ssweifeln.  Der  vielseitige  Grundriss  aber, 
so  abweichend  von  dem  klassischen  Rechteck  der  guten  Zeit, 
kann  nur  als  ein  Uebergaag  au  den  barbarischen  Steinrin- 
gen angesehen  werden  und  trägt  mit  dazu  bei ,  die  Bauzeit 
der  ganzen  Anlage  in  die  Zeit  des  Verfalles  der  Rümecberr* 
Schaft  hiaabzurücken. 

§14.    Die  Warte  g. 

Au  der  Quellgegend  des  grossen  Satter,  20  Schritt  ober 
der  Stelle ,  wo  der  Pastorspfad  den  spät  lieben  Wasaerlanf 
Überschreitet^  liegt  ein  viereckiger  künstlicher  Hügel,  eben 
in  der  Mitte  zwischen  der  specula  a  und  dem  Gastnun  k, 
den  wir  für  einen  Beobachtungsposten,  vielleicht  auch  eine 
Wache,  die  hier  die  alte  Strasse  sperrte,  halten.  —  Der  Di- 
striklsname  an  der  eisernen  Hand  beziebt  sich  zwar  jetzt 


und  ihrs  Beziehungen  auf  CobUmi.  Ift 

auf  eine  Stelle  einige  hundert  Schritt  weiter  nttrdlieh,  er  hatte 
aber  seinen  Orund,  wie  das  nachweislich  anch  anderweitig 
vorknainit,  in  der  eisernen  Hand,  die  dem  Scblagbaume  oder 
Thor  als  Hespe  diente. 

§  15.    Die  Grabhügel  I,  in,  n,  o,  p. 

Von  den  drei  ersten,  deren  Lage  zunächst  der  alten  Strasse 
aus  dem  beillegenden  Croquis  erhellt,  ist  nichts  zu  sagen, 
als  dass  sie  bereits  durchwühlt  sind ;  der  bei  o  aber  ist  noch 
schön  erhalten,  an  8'  hoch  und  mit  dichten  Riefern  und  na- 
mentlich hohen  Dornen  bewachsen,  die  in  dem  aufgeschfiUe- 
ten  Boden  besonders  tippig  wuchern.  Hier  soll,  wie  die  Sage 
geht,  Nachts  ein  todter  Mann  umgehen  —  derselbe,  der  dem 
ganzen  Bergrücken  seinen  Namen  gab.  Die  Aufklärung  ist 
aber  so  weit  verbreitet,  dass  der  Bursche,  der  mir  den  Hü- 
gel zeigte,  sich  nur  sehr  geringschätzig  über  den  todten 
Mann  aussprach ,  obschon  er  einen  feurigen  Mann  in  den 
Wiesen  unter  dem  Dorfe  sehr  ernst  anerkannte. 

Dem  armen  todten  Mann  haben  die  jungen  Burschen 
zur  Kirmes  im  verflossenen  Sommer  den  Garaus  zu  machen 
gesucht,  indem  sie  mit  der  Musik  hinzogen,  einen  Pfad  durch 
die  Dornen  hieben  und  auf  dem  Hügel  einen  Walzer  spielen 
Hessen.  Dessen  werden  sich  Kind  und  Kindeskinder  erin- 
nern ,  und  die  freisinnigen  Musiker  werden  gerade  das 
Gegentheil  erreichen;  die  Dorfchronik  M'ird  so  aufgefrischt 
den  todten  Mann  holTentlich  noch  lange  in  der  Erinnerung 
fortleben  lassen;  möge  nur  auch  der  schöne  Grabhügel  vor 
beutelustigen  Alterthümlern  bewahrt  bleiben.  Der  Hügel  p 
ist  gleichfalls  noch  intact,  eine  davor  herlaufende  Mauer,  die 
ihn  ursprünglich  rechtwinklig  umschlossen  zu  haben  scheint, 
ist  aber  bis  in  die  Fundamente  ausgebrochen. 

§  16.    Der  Tumnelberg. 

Wenn  gleich  nicht  zu  dem  bis  heran  beschriebenen  System 
römischer  Verscbanzuttgen  gehörig,  können  wir  doch,  da  sie 


16  AUe  Verschaniungen  auf  dem  Hundsrücken 

innerhalb  des  oben  begrenzten  Dreiecks  liegt,  eine  fortifikato- 
riscbe  Anlage  nicht  unerwähnt  lassen,  welche  eine  der  schön 
geformten  Vorhtfhen  des  Ktthkopfs,  zwischen  Coblenz  und 
Capellen  einnimmt,  wir  meinen  die  Bekrönong  des  Bergkam- 
mes zwischen  dem  Königs-  und  Siegbausbach«  —  Die  Höhe, 
der  Tummelberg,  DklM  in  einer  steilen  Ebene  zum  Rhein  und 
in  verschiedenen  felsigen  und  coupirten  Böschungen  zu  den 
genannten  Bächen  ab,  hangt  aber  mit  den  Abhängen  des 
Kühkopfs  durch  eine  sanfte  Einsatteluug  zusammen. 

Diese  Einsattelung  ist  durch  Wall  und  Graben  coupirt, 
dessen  Anordnung  und  Abmessungen  aus  der  beiliegenden 
Skizze  hervorgehen.  Will  man,  den  Thalweg  des  Königs- 
bachs verlassend ,  unmittelbar  den  Berggipfel  ersteigen ,  so 
kommt  man  in  ein  Gewirr  von  Hecken  und  Dornen,  über 
welche  der  Tenfelsfaden  und  die  Brombeere  ihre  undurch- 
dringlichen Netze  verflochten  haben  und  aus  denen  nur  Ge- 
duld und  ein  scharfes  Beil  den  Durchgang  findet,  oder  mit 
anderen  Worten,  man  kommt  in  ein  6 e bück,  das  der 
trotzigste  Muth  unserer  Altvordern  mit  Steinwaflfen  oder 
Bronceschwertern  sicher  nicht  durchbrochen  hätte.  Der  for- 
tiftkatorische^  Werth  solcher  Gebücke,  von  denen  wir  im 
XVUI.  Heft  S.33  der  Jahrbücher  ausführlicher  gesprochen, 
kann  kaum  hoch  genug  angeschlagen  werden,  wenn  man 
dabei  die  mangelliaften  Hiebwalfen  jener  Zeit  berücksichtigt« 
Ein  Beil  von  Grün-,  Hörn-  oder  FcMerstein,  wenn  es  wirk- 
lich solide  befestigt  und  dazu  soll  gebraucht  worden  sein, 
ein  Bronceschwert,  ähnlich  z.  B.  den  im  Jahre  1853  bei  Bin- 
gen gefundenen,  würden  selbst  bei  tagelanger  Arbeit  noch  nicht 
weit  vordringen  ,  und  wie  schlecht  selbst  die  eisernen  Hau- 
werkzeuge waren,  geht  am  besten  aus  dem  Lob  einiger  gu- 
ten und  eigens  personificirten  und  benannten  Schwerter,  wie  des 
von  Sigfrid,  Roland  und  anderen  hervor.  Erst  das  fränkische 
Beil  in  seiner  ausgeschweiften  Gfestall,  wie  wir  es  in  Hunderten 
von  Grahttgein  wiederfinden,  war  ein  Werkzeug,  mit  dem  sich 


vnd  ihre  Beakhungen  amf  CobUnn.  17 

ein  Weg  sowohl  durch  Gebflcke,  wie  durch  die  Feinde  bah- 
nen  liess,  ja  welches  eben  dieser  Gebücke  wegen  keinem 
Krieger  fehlen  durfte,  und  somit  den  Werth  dieses  Binder« 
nissmiitels  noch  nachweisen  hilft.  —  Ausser  denaahlreichen 
Stellen  der  rtf mischen  Schriftsteller ,  die  der  lebenden  Ver- 
haue erwähnen,  zweifeln  wir  nicht,  dass  auch  in  unserer 
alten  Literatur  noch  eine  Menge  Citate  über  Gebflcke  sich 
auffinden  Hessen  ;  wir  erinnern  an  die  „Waberloh''  der  Edda, 
die  wir  wohl  darauf  beziehen  dürfen? 

Ueber  dem  Heckendickicht  umzieht  eine  Steinrausche 
einen  grossen  Theil,  und  ein  zweiter  steiler  Steinrand  den 
ganzen  langgestreckten  Kamm,  der  durch  einen  Quergraben 
einmal  getlieilt  ist;  der  nördliche  Theil  bildet  so  eine  ringsum 
steil  abfallende  Platte,  in  deren  dem  Angriff  abgekehrter 
Seite  eine  regelmttssige,  trichterfürmige,  15  Schritt  im  Durch- 
messer grosse  und  15  Fuss  tiefe  Einsenkung  vorhanden  ist, 
die  wir  uns  nur  als  Silo  deuten  kennen.  Keltomanen  wür^ 
den  die  Grube  unbedingt  eine  Mardelle  nennen ;  auch  uns  ist 
es  wohl  bewusst,  wie  gewagt  unsere  Benennung  und  wie  sehr 
unsere  Vermuthung  der  Dnterstütznng  aus  alten  schriftlichen 
Quellen  bedarf.  Die  Edda  und  das  Nibelungenlied  geben 
uns  nichts  dafür  brauchbares,  aber  in  einem  der  altdanischen 
Heldenlieder  (herausgegeben  von  Wilh.  Grimm.  Heidelberg 
1811)  Iflsst  der  König  tief  in  die  Erde  eine  Hütte  bauen  im 
Tann,  und  es  ist  von  Steinkammern  die  Rede,  in  die  man 
Frauen  und  Schätze  verbarg,  und  die  wir  schon  eher  mit 
unseren  Sllo's  in  Verbindung  setzen  könnten.  Wollte  K.  Sim- 
rock,  sowie  man  aus  datirten  Urkunden  Kunstregesten  sam- 
melt, um  damit  die  vorhandenen  Denkmäler  zu  erklären  und 
chronologisch  zu  bestimmen,  in  ähnlicher  Weise  aus  Liedern 
und  Sagen  in  Originaltext  und  Uebersetzung  alles  zusam- 
menstellen, was  darin  über  Bau«  und  Befestigungswesen,  über 
Bewaffnung  und  häusliche  Einrichtung  u.  s.  w.  sich  vorfindet, 
er  würde  damit   nicht  nur   eine  höchst  interessante  Arbeit, 

2 


18^  ÄUe  VtnwhOMmmgm  auf  dem  HmkUrOeken. 

sondern  filr  d  i  e  Alterthunsfrenndt ,  deren  Gewerbe  sieb  mehr 
in  Flur  nnd  WaM  bewegt,  einen  gar  nützlichen  Zann  and 
Sporn  sdiafen.    M(^e  er  dem  Wnnsch  geneigt  sein!  *) 

Ausser  dieser  trichterArmigen  Vertiefung  ist  die  Platte 
mit  einem  Tierseitigen  Hügel  besetzt,  auf  dem  wir  «us  einen, 
etwa  iiölzemen,  Bergfried  herstellen,  nnd  diesen  mit  der 
herrlichen  Aussicht  in's  Rhein-  und  Lahnihal  in  Bcsiehunf 
bringen;  indem  wir  die  ganze  Befestignngs* Anlage  dan  be- 
stimmt halten,  den  Bewohnern  der  nSthem  Umgebung  am 
Fuss  des  Berges  oder  des  jenseitigen  Ufers  in  Zeiten  der 
Noth,  wie  sie  Ailemannen,  Ungarn,  Normannen  oder  Schwe- 
den mit  sich  brachten,  als  Versteck  und  Zaflocht  zu  dienen. 

Einen  ahnlichen,  Jedoch  nicht  Jederzeit  so  sicheren  Zu- 
fluchtsort fianden  sie  schon  in  der  gegentberUegenden  Johan- 
nis-£irche,  deren  älterer  Thurm  als  wahrer  Bergfried  und 
deren  Beriuf  durch  einen  einst  bewiisserten  Graben  unrer- 
kennbar  ist« 

§17*    Der  Schwedengraben  und  Coblenz. 

Am  Ursprung  des  Laubach  -  Thaies  ist  das  gangbare 
GeUnde  bis  auf  S«  oder  400  Schritt  verengt.  Neuere  Wef ^ 
nnd  Schanzarbeiten  haben  verwischt,  was  die  alte  Zeit  von 
Befestigungsarbeiten  ohne  Zweifel  auch  hier  aufgeführt  hatle, 
nur  in  der  zur  Mosel  abfthreuden  Einsenkung  hat  sich  die 
Spur  und  der  Namen  eines  Schwedengrabens  erbalten. 

Das  Caatrum  coninentinum,  neben  der  Hosolbrficko  ge- 
legen und  in  seiner  rechtwinkligen  Gestalt  ziemlich  den  durch 
die  Kornpforte,  den  Plan,  den  alten  Graben  und  das  Mosel- 
ufer bestimmten  Linien  folgend ,   ist  zwar  der  Kern  der  bis 


*)  Diesem  Wunsch  Ist  schon  grdssteniheils  genagt  darch  Leo's  Auf- 
satz Im  8.  Bd.  von  Raumer's  histor.  Taschenbuch.  Für  das  Be- 
festfgungswesen  vrArde  sich  als  besonders  reichhaltig  erweisen, 
ausser  dem  Paralval,  das  von  F.  H.  von  der  Hagen  heransgege- 
hene  Gedieht:  'ijudwig  des  Frommefl  Kreuzfahrt*.  Anzk  d.  Red. 


und  ihre  Bevtekungen  auf  Cobkn».  19 

heran  geschilderten  Befestigangsanlagen  ^   liegt  aber  ausser 
der  nns  gestellten  Aufgabe. 

§  18.    Scbluss. 

In  dem  Aufsatz  über  alte  Verschanzungen  auf  dem  Hunds- 
rücken  haben  wir  gezeigt ,  wie  ein  von  Süden  kommender 
Feind,  nachdem  er  die  Nah  und  den  Soon-  und  Idar-Wald 
überschritten,  durch  einen  Abschnitt  aufgehalten  wird,  der 
sich  vom  Rhein  zur  Mosel,  von  Oberwesel  nach  Treis  er- 
streckt; hat  er  dessen  Wall  zwischen  Wiebeisheim  und  Ca- 
stellaun  durchbrochen,  und  dringt  weiter  gegen  Norden  vor, 
so  hat  er  in  seiner  rechten  Flanke  einen  durch  vielfache  Ver- 
schanzungen gesicherten  Vertheidiger  (Catten,  Römer  oder 
Hessen) ,  dessen  Replie  St.  Goar  ist  Weiter  ziehend  ver- 
wehrt ihm  der  Ungrische  Graben  bei  der  Pfaffenhecke  den  Weg. 

Nehmen  wir  an,  dass,  zur  Zeit  der  Römer,  bis  hierher 
nur  deren  Verbündete  die  Abschnitte  besetzt  hatten,  so  trifft 
der  Feind  auf  seinem  Weitermarsch  nach  Coblenz  hinter 
Waldesch  die  feiner  gegliederte  Verschanznng  eines  kriegs- 
gebildeten Volkes,  das  so  wenig  als  möglich,  das  aber  mit 
voller  Ueberiegung  und  Kraft  thut.  Er  findet  in  der  ganzen 
Anordnung  den  Beobachtungs-  und  Nachrichtendienst  orga- 
nisirt,  er  findet  ein  erstes  Treffen,  ein  Gros  auf  dem  Kno- 
tenpunkte der  Flügel  und  des  Centrums,  wohl  vertheilte  Co- 
lonnenwege,  eine  schrittweise  Rflckzugslinie  mit  Railirungs- 
punkten  und  eine  gesicherte  Basis  in  Coblenz  selbst. 

Wir  unterlassen  eS|  alle  die  Momente  zur  Wahl  zu  stel- 
len, wo  die  Römer  es  nöthig  finden  konnten,  gegen  einen  von 
Süden  kommenden  Feind  jene  Befestigungsanlagen  hervor- 
zurufen oder  selbst  auszuführen  und  beschränken  uns  auf 
die  Bemerkung,  dass  uns  hieraus  die  Allemannen  als  diejeni- 
gen entgegentreten,  gegen  welche  sie  ursprünglich  gerichtet 
waren,  dass  sie  aber  auch  noch  nach  diesen  fort  und  fort 
immer  wieder  einmal  ihre  alte  Bedeutung  wieder  gewannen. 


20       AUe  Versohatrnimgen'auf  dem  Bundirückm  etc. 

Nachtrag. 

Es  bleibt  ans  2U  dem  Aufsatz  ttber  alte  Verschanzua- 
gen  und  Grabbflgel  auf  dem  Hundsrflcken  und  ihre  Beziehun- 
gen zur  Veste  Rheinfels  noch  Einiges  nachzutragen,  was  wir 
die  Zeit  weiter  erkundet  haben ,  und  hierbei  dem  Herrn  Ober- 
forstmeister HdAer,  der  uns  durch  die  Güte,  mit  der  er  unsere 
Fragebogen  an  seine  untergebenen  Beamten  vermittelte  und  em- 
pfahl, sehr  verpflichtete,  sowie  diesen  selbst  für  ihre  bereit- 
willige Beantwortung  unseren  aufrichtigsten  Dank  auszu- 
sprechen. 

So  danken  wir  dem  Herrn  Oberförster  von  Castellaun, 
dessen  Uebereinstimmung  mit  unserem  Schriftcheu  uns  die  an- 
genehmste liritik  war,  noch  folgende  Notizen : 

Der  Landgraben  (p*50)  zog  sich  um  die  Burg  Castel- 
laun  herum,  durchschnitt  den  Weg  nach  dem  Dorfe  Uhler, 
ging  sodann  durch  die  Flur,  welche  noch  heute  den  Namen 
Landgraben  führt,  nach  dem  Walde  Bornich  und  verliert  sich 
auf  der  Haide,  welche  diesen  Wald  begrenzt.  Die  Bemühun- 
gen, jenseits  der  Haide  den  Graben  zu  verfolgen,  waren  er- 
folglos, jedenfalls  ist  aber  dadurch  angezeigt,  dass  es  das 
Deinebach-Thal,  welches  bei  Treis  in  das  Moselthal  mündet, 
War,  welches  den  Abschnitt  vervollständigte. 

Ausser  den  Erdburgen  von  Laudert  f.  46,  und  Duden- 
roth p.  51 ,  hat  auch  >Bubach  1500  Schritt  südwestlich  in 
einem  Bruch  und  Hörn  in  dem  Distrikt  Borstück  eine  ähn- 
liche Burg. 

Ehrenbreitstein. 

▼•  GohameMy  Ingenieurhaoptaann. 


2.    ite  ftarokoten  a(0  Hnnoliner  in  unterm  Kai^egegenlif. 

Der  ia  Angabe  von  Eigennamen  äusserst  genaue  TacU 
tus  nennt  uns  ein  sonst  nirgends  mehr  erwähntes  Volk ,  die 
Caracates,  bei  denen  ebenso  wie  bei  den  Vangionen  und  Tri- 
bokern  im  s.  g.  batayischen  Kriege  der  Treverer  Tutor  nicht 
lange  vor  seinem  Zusammentreffen  mit  dem  rümischen  Peld- 
herm.  Sextilius  Felix  zur  Vermehrung  seiner  Streitmacht  fri- 
sche Soldaten  aushob,  welche  jedoch  bald  wieder,  als  beim 
Herannahen  des  römischen  Heeres  die  zuvor  von  Tutor  durch 
Hoibung  verleiteten  oder  in  Furcht  gefesselten  Veteranen  der 
Legionen  als  Ueberlftufer  «urflcktraten,  ssugleich  mit  den  Tri- 
bokern  und  Vangionen  diesem  Beispiele  folgten  ^).  Etwas 
Weiteres  als  dies  Wenige  ist  uns  von  diesem  Volke  nirgends 
mitgetheilt  In  der  Zweibrficker  Ausgabe  desTacitus  ist  der 
Name  in  Saravates  mit  den  resp.  Casus-Endungen  umgewan- 
delt ,  als  ob  das  Wort  von  Saravus  herkäme  und  somit  die 
Bewohner  der  Saargegenden  gemeint  wären,  und  auch  Herr 
Steininger  ist  dieser  Ansicht  beigetreten  ^).    Allein  ich  kann 

1}  Die  betreffende  SteUe  lautet  Taoit.  hist  lY,  70:  Tutor  Trevero- 
nun  eoptas  reeentt  Vangfonrnn,  CaraeatluM,  Tribocorum  de- 
leota  aueCas  veierano  pediCe  atqae  eqatte  flrmavlt  conropUs  spe 
aot  mettt  snbaetta  legionarUsy  |qai  primo  oobortem  praemtssam  a 
Sezttlto  Feiice  Interfiolunt^  moz,  ubl  duces  exercthisque  Roma- 
niu  propinqaabat,  honesto  tranafagio  rediere  secntls  Triboci«  Van- 
gionibusqae  etCaracatibus.  Walther  liest  In  seiner  Ausgabe  des 
Tacitus  nacbYergleichung  der  Manascripte  Caeracatiom  undCae- 
racaübas. 

S)  8.  Geschichte  der  Trevirer  unter  der  Herrschaft  der  Romer  von 
J.  StetniBger.  Trier  1840,  S.  180. 


22    Die  Karakaten  ab  Bewohner  der  unieren  Nahegegend, 

dieser  NamenslUidening  durchaus  nicht  beipflichten.  Denn  ab- 
gesehen  davon,  dass  diese  Lesart  durch  kein  einziges  Mann- 
script bestätigt  wird,  so  sprechen  GrammatilL,  Geschichte  und 
der  ganze  Zusammenhang  in  der  Stelle  des  Tacitus  ganz 
entschieden  gegen  dieselbe.  Die  Singular-Endung  der  no- 
mina  gentilta,  die  sich  im  Plural  auf  ates  enden,  ist  nämlich 
aa.  Jedoch  blos  rem  nomiaibus  propriis  mit  der  Bndang  a, 
ae,  um  oder  o  werden  Volksnanen  und  Adjective  auf  aa  ge- 
bildet (wie  z.B.  Ravennaa  ron  Ravenna,  Anteomaa  ronAn- 
lemnae,  Anttas  ron  Antium,  Fmsinas  von  Prusino),  wahrend 
diese,  von  aominibus  proprüs  mit  der  Endung  us  abgeleitet, 
immer  eine  andere  und  zwar  gewöhnlich  die  Bnduag  ins  ha- 
ben.  Aber  wenn  auch  der  alte  Name  der  Saar  ausuer  Saravus 
loch  eine  andere  Form  gehabt  hatte,  woraas  Saravas  gebil- 
det werden  konnte,  so  ist  es  noch  ein  ganz  bestimmter  histo- 
rischer Grund ,  der  diese  Aenderung  der  Zweibrtcker  Aus- 
gabe nicht  zaMsst.  Die  Bewohner  der  Saargegead  waren 
nämlich  entweder  Treverer  selbst  oder  Mediomatriker.  Diese 
jedoch  nennt  Tackus  sogar  noch  in  dem  oamKchen  Kapitel, 
in  dem  er  die  Karakaten  erwähnt ,  einen  den  Romern 
verbündeten  Staat^),  und  wenn  er  kurz  vorher  im 
Allgemeinen  von  Staaten  spridit,  weiche  dem  romischen  BOnd» 
nisa  treu  geblieben  waren  ^),  was  von  den  Karakaten  sowie 
von  denVangionen  undTribokem  nicht  gesagt  werden  kann, 
da  sie  dem  Tutor  Mannschaft  gestellt  hatten^  so  können  wir 
daraus   nur  entnehmen ,  dass  die  Mediomatriker  dem  Tutor 


1)  Legiones  a  Novesio  Bonnaque  in  Treveros  ->  traductae  sc  ipsae 
in  verba  Vespasiani  adigunt  Uaeo  Valentino  absente  gesla:  qui 
ubi  adventabaft  fürens  cunctaque  ruraus  in  turbas  et  exitium  con- 
versurusy  legiones  in  Mediomatricos^  sociam  civitatem, 
abscessere. 

(2  Ouidam  principum^  iit  priml  posulsse  beUnm  Tiderentury  in  civi- 
tates^  quae  societatem  non  exuerant^  perfiigerunt. 


Die  Karäkaien  ab  Bemohnet  Ar  unUten  NakegigeHd.    9S 

keine  Truppea  gelleftrf.  Ab  Trtrertit  sdfttft  aber  konnte 
Tacitiis  das  in  Rede  sCehende  Volk  flicht  wie  ein  fremdes  mit 
anderen  fremden  Völkern  zusammenstellen,  wie  er  es  doch 
tbnt,  nnd  el»enso  wenig  wAre  die  junge  Mannschaft  der  Ra- 
rakaten,  wemi  diese  zn  den  iVeverem  selbst  gehört  hatten, 
beim  Heranrtckefl  der  Römer  sofort  mit  diesen  fremden  Völ- 
kern von  Tutor  abgefallen.  Allein  auch  der  ganze  Znsam« 
nienhang  in  der  foflählnng  des  Taeitus  weisl  darauf  hin,  dass 
die  Rarakaten  anderswo  als  an  der  Saar  zu  suchen  sind. 
Taeitus  berichtet  ims  nftmlich  da ,  wo  er  Merst  ron  Tutor 
spricht,  dass  derselbe,  ton  Vitellius  zur  Deckung  derRliein- 
grenze  gesetzt»  sich  zn  den  Verschworenen  Civilis,  dem  ba- 
tavischen  Hanptleiter  des  Anfstandes,  mid  Classicus,  dem 
Obersten  einer  Treverischen  ala ,  gesellt  und  der  geheimen 
Zusammenkunft  zu  CMn  beigewdhnt  habe  0-  ^^^^  schloss 
er  In  der  Rahe  voh  Vetera  in  Oemelnsdiaft  mit  Classicus 
Vertrage  mit  den  deutschen  AnfObrem  und  venchanzte  sieh 
mit  jenem  tob  den  römischen  Legionen  getrennt  im  eigenen 
Lager  ').  Indem  er  und  Clasaicus  nun  die  OesekAftsfllhrung 
unter  sieh  rertheUten,  so  dass  dieser  mit  Citilis  die  Ueber* 
gäbe  ron  Velera  betrieb ,  nothigte  er  scibit  die  mit  einem 
starken  Beere  eingeschlossenen  Agrippinenser  und  sttmmtll'^ 
ches  am  Oberrheiii  noch  stellendes  Rrlegsvoiky  flr  das  gal- 
lische R^kh  zn  M^hworen^  nachdem  trother  nu  Mainz  wegen 
Eidesverweigerung  die  Tribunen  ermordet  und  der  Lagerpra- 
fect  vertrieben  war  *)•  Das  Weitere ,  was  noch  ober  Tutor 
mitgethellt  wird,  ist,  dasg  er  sich  nleht  beeilt  habe,  das  obere 
Ufer  Germanlens  und  die  Alpenhohen  durch  Besatzungen  zu 
schliessen,  und,  da  die  römischen  Heere  von  Vindonissa  und 
Rhatien  her  gegen  ihn  h^ranmekten,  die  oben  erwähnten 


1)  8.  Taclt.  bist.  IV^  5S. 
Z)  Bben4as.  IV,  07. 
S)  Bbeodas.  IV^  00. 


24    Die  Karakaien  ab  Bewohner  der  unteren  Nahegegend. 

Aushebung ea  vorgeDommeii  habe  und  darauf  auf  seioem  Mcfc*- 
2Uge  von  den  Römern  bei  Bingen  geschlagen  worden  sei  0« 
Auch  müssen  wir  ihn ,  wiewohl  es  nicht  ausdrücklich  ge- 
sagt ist  y  doch  sicherlich  bei  der  Zerstörung  der  Standlager 
der  CohorteUy  Reiterflügel  und  Legionen  mitwirksam  denken  ^). 
Wir  finden  ihn  somit  vom  Ausbruche,  der  Empörung  an  bis 
zu  seiner  Niederlage  bei  Bingen  nirgends  anderswo  thfttig  als 
am  Rheine  und  besonders  am  Mittelrheine  und  nach  dem  Ober- 
rheiue  hin,  wo  er  bleiben  musste,  weil  schon  bei  der  ersten 
Zusammenkunft  der  Verschworenen  zu  Cöln  die  Nothwendig- 
keity  die  Alpen  mit  Besatzungen  zu  schliessen,  erkannt  und 
diese  Befestigung  beschlossen  worden  war  O»  Wenn  nun 
eine  solche  Aushebung,  wie  sie  bei  den  drei  erwähnten  Völ- 
kern stattfand,  nicht  durch  eine  blosse  Einberufungs-Ordre, 
wie  es  heut  zu  Tage  der  Fall  ist,  sondern  nur  an  der  Spitze 
eines  Heeres  geschehen  konnte,  so  durfte  Tutor,  indem  bereits 
mächtige  römische  Heere  auf  dem  Marsche  gegen  ihn  b^rif- 
fen  waren,  es  gewiss  nicht  wagen,  seine  Truppen  durch  Ent- 
sendung eines  Theiles  zur  Aushebung  in  einer  von  dem 
Kriegsschauplatze  entfernten  Gegend   zu  schwächen. 

Wir  müssen  sonach,  sowie  die  übrigen  ausgehobenen 
Mannschaften  Anwohner  des  Rheins  und  die  verführten  römi- 
schen Truppen  rheinische  Besatzung  waren,  so  auch  die  Ka- 
rakaten  in  der  Rheingegend  suchen  und  werden  hierzu  noch 
ganz  besonders  durch  die  sicherlich  mit  Absicht  vonTaeitos 
gewählte  verschiedene  Ordnung  in  der  zweimaligen  Aufzäh* 
luiig  dieser  Völker  veranlasst.  Wenn  nämlich  Tacitus  bei 
der  Mittheilung  über  die  Aushebung  die  Triboker  zuletzt 
nennt,  während  er  sie  gleich  darauf  bei  der  Erwähnung  des 
Abfalls  iiuerst  anführt,  so  liegt  der  Grund  für  diese  verschie- 

1)  EbendM.  IV,  70. 
8)  Ebendaa.  rv^  61. 
8)  Ebendas.  IV,  M. 


Die  Karahaien  als  Bewohner  der  utäeren  Nahegegend.    S$ 

dene  Stellung  offenbar  darin,  dass  Tutor  bei  seinem  Vorrflk«* 
ken  am  Rhein  der  Triboker  Gebiet  als  das  letzte  dieser  drei 
Völker  betrat  und  jene  somit  auch  die  letzten  waren ,  unter 
denen  er  recrutiren  konnte,  wo  hingegen  er  bei  seinem  Rück« 
Zuge  ihr  Land  zuerst  wieder  verliess  und  sie  also  auch  zu- 
erst wieder  zu  den  Römern  zurücktraten  und  zuerst  unter 
den  Abgefallenen  genannt  werden  mussten.  Hiernach  ist  aber 
auch  der  weitere  Schluss  ein  ganz  natürlicher ,  dass,  wenn 
Tacitus  bei  dem  Bericht  über  den  Abfall  die  Karakaten  zu- 
letzt nennt,  ihr  Gebiet  auch  das  letzte  war,  durch  das  Tutor 
auf  seinem  Rückzuge  kam,  und  sie  nur  als  die  letzten  vou 
diesem  abfallen  konnten«  Bei  der  ersten  Nennung  dieser  Völ- 
ker stebeu  die  Karakaten  zwar  zwischen  den  Vangionen  und 
Tribokern ;  allein  gerade  dieser  Umstand  schon,  auf  den  ich 
noch  weiter  unten  zurückkommen  werde,  Iftsst  sie  uns  bei 
natürlichem  Schlüsse  nur  entweder  als  an  diese  beiden  Völ- 
ker oder  als  an  eines  derselben  angrenzend  denken,  und  die 
Stellung  ihres  Namens  bei  der  letzten  Erwähnung  veranlasst 
uns  eben,  sie  nördlich  von  den  Vangionen  zu  suchen«  Wenn 
Tacitus  zwar  von  diesem  Abfalle  schon  vor  seinem  Bericht 
über  des  Tutor  Umgehung  von  Mainz  und  Niedersetzung  auf  dem 
linken  Naheufer  spricht,  so  dürfen  wir  daraus  nicht  den  Einwand 
hernehmen,  dass  die  Karakaten  nicht  nördlich  von  den  Vangionen 
gewohnt  haben  könnten,  weil  ja  dann  Tutor  bei  ihrem  Abfalle 
mit  seinen  Truppen  noch  in  ihrem  Lande  gestanden  und  sie 
sich  bei  aller  Lust  zum  Abfall  doch  noch  vor  demselben 
hatten  fürchten  müssen.  Dasselbe  könnte  man  auch  in  Bezug 
auf  die  Vangionen  sagen,  deren  Hauptstadt  Worms  war  und 
durch  deren  Gebiet  Tutor  gleichfalls  noch  nach  seinem  Rück- 
zug aus  dem  Lande  der  Triboker  kam.  Und  doch  berichtet 
uns  Tacitus  auch  ihren  Abfall  schon  vor  der  Mittheilung 
über  des  Tutor  Umgehung  von  Mainz«  Die  Erzählung  des 
Tacitus,  wie  sie  uns  vorliegt,  macht  die  Annahme  durchaus 
nicht  nothwendig,  dass  die  Karakaten  zugleich  mit  den  Tri* 


M    IN*  KartAäieH  älä  BMohner  der  unteren  Nahegegend. 

bokef  II  ftbgrefftll^n  seien,  sondern  es  kann  der  Abfall  der  Vaa-* 
Ifi^nen  und  Karakateti  ancb  sehr  wohl  als  etwas  später  ;e^ 
schiihen  g^edacht  werden. 

Das  Saehverhaltniss  müssen  wir  nns  naeh  dem  ganzen 
Zusammenhang  in  der  Erzählung  des  Taeitns  so  denken.  Es 
stellten  diese  drei  Völker  dem  Tutor  nur  aus  Furcht  und 
wohl  auch  in  der  Hoffnung ,  bald  wieder,  da  bereits  die  rö- 
mischen Heere  heranrückten,  denselben  verlassen  2u  können, 
ihre  Truppen.  Aber  als  die  Besatzungen  von  Germania  su- 
perior  bei  der  Ankunft  des  Römerheeres  wieder  zu  ihrer 
Pflicht  zurückkehrten,  Tutor  zurückwich  und  seine  Sache  in 
dieser  Gegend  ganz  und  gar  verloren  zu  sein  schien,  trenn- 
ten auch  sie,  wenn  Tutor  auch  ihr  Gebiet  noch  theilweise 
besetzt  halten  mochte,  sich  wieder  von  demselben,  vielleicht 
um,  bd  wirklich  noch  stattfindender  Besetzung  ihres  Landes 
durch  Tutor,  gerade  durch  diese  Trennung  den  römischen 
Feldherrn  und  das  römische  Heer ,  dem,  wie  sie  wohl  sahen, 
Tutor  keinen  Widerstand  leisten  konnte,  mit  sich  und  ihrem 
Volke  auszusöhnen  und  auch  den  Schein  des  freiwilligen 
Abfalls  von  den  Römern  von  sich  abzuwenden.  Wenn  die 
abgefallenen  rheinischen  Truppen  und  die  Trlboker  den  Rö- 
merfeind wieder  verliessen,  so  durften  gewiss  auch  die  Van- 
gionen  und  Karakaten,  wenn  sie  nicht  die  sichere  Rache  der 
Römer  auf  sich  und  ihr  Volk  laden  wollten ,  nicht  langer 
mehr  auf  dessen  Seite  bleiben. 

Werden  wir  nun  aber  sonach  veranlasst,  die  Karakaten 
nördlich  von  den  Vangionen  zu  suchen,  so  scheint  wiederum 
ein  anderer  historischer  Grund  ganz  entschieden  %t%tn  die« 
sen  Schloss  aus  dem  Berichte  des  Tacitus  zu  sprechen.  Ge- 
wöhnlich nämlich  werden  die  Vangionen  und  Treverer  als 
Grenznachbam  auf  dem  linken  Rheinufer  angenommen  und 
wird  die  Nahe  als  der  Grenzfluss  zwischen  diesen  beiden 
Völkern  hingestellt.  Ist  diese  Ansicht  richtig,  so  ist  aller- 
dings nördlich  von  den  Vangionen  für  die  Karakaten  kdn 


Die  MmHkalm  aU  Bewohner  der  unieren  Hah^tgmi.    Ht 

KmoL  T#f haidi^ii  und  mMer  Sehhns  htm  Att  Relation  Am  Ttk^ 
citvft  MMs  ttfo  ein  fahrlier  aufgegeben  werden.  Allein  waten 
denn  die  Vanginnen  und  Treverer  wirklieh  unmittelbare 
Orenznaehbam  und  die  Nahe  der  OrensfluMi  Keine  einaige 
Schrift;  de$  AHerthnns  sagt  dies  und  bei  näherer  Betrachtung 
der  hierher  dnschiagigen  gescMchtlichen  Mittheilungen  der 
Alten  teden  wir  gerade,  dass  die  untere  Nahe  nicht  «He 
Grenuflcheide  war.  Der  älteste  Berichterstatter  tiber  das 
linke  Rbeinufer,  Cassr,  der  im  J.  58  v.  Chr.  Geb.  als  Pro- 
consul  selbst  nach  Gallien  kam  und  seine  Commentarien  wohl 
grttssteatheils  scheu  wahrend  der  8  Jahre  seines  Aufenthaifs 
daselbst  fast  mitten  in  den  Tbaten  niederschrieb  und  In  den 
awei  dem  Btrgerkriege  vorausgegangenen  Jahren  heraus- 
gab,  nennt  als  Bewohner  des  linken  Rhelnufers  ron  SMen 
nach  Norden  die  Se^saner,  Medlomatriker ,  Tribokker  und 
Treverer  %  und  Strabo,  der  mnr  Zeit  Cusars  und  noch  unter 
der  Regierung  des  Augustus  und  Tiberins  lebte  und  bei  Be- 
schreibung Galliens  Cflsars  Commentarien  benutute,  sagt,  dass 
am  Rheine  nach  den  Helretiern  die  Sequaner  und  Medioma- 
Iriker,  bei  welchen  die  Tribokcher,  ein  germanisches  Volk 
das  seine  Hehnatb  verlassen,  sich  niedergelassen  hatten,  und 
nach  den  Mediomatrikem  und  Tribokchern  die  Treverer 
wohnten  ^)«  Es  werden  uns  also  ursprflnglicb  die  Medioma« 
triker  und  Treverer  als  Grenznachbarn  am  Rketne  hinge- 
stellt,  ohne  dass  eine  Grenzscheide  genannt  wird,  und  die 
Triboker  als  solche  erwähnt,  welche  die  Mediomatriker  aus 


1)  Caes.  de  bell.  Sali.  IV,  10:  Rhenus,  orltur  ex  LepontUs^  qal  Al- 
pes incoluiilj  el  lmi|;o  spstio  per  fiiies  NiinCastiDiii ,  HelveUoram, 
Sequanorom,  MediomaCrloornm,  Triboceoiiim ,  TVerlrorniR  citatos 
ferian 

8)  Strabo  IV,  t :  Wlnit  6\  rovc  'Elovtpiin/t  Jf^jeewrel  ka9  jUiifio- 
fiargtxoi  Matotxouat  tor'Pijyoy^  iy  otc  t^gvtai  rtQftartkiv  i^yog 


tS    IN0  Karakaien  al$  Beioohner  dtr  imlerafi  Hakegegmi. 

eioen  Theile  des  linkea  Rheinnfera  ■■rflckdrängten  and,  nach 
der  Namemtellung  bei  Cilsar  so  schliewen,  sieh  indischen 
diesen  and  den  Treverern  festgeselzt  und  somit  AnfaiigpB 
weit  ndrdlidier  als  später  gewolint  zu  haben  scheinen,  sowie 
andere  Germanen  aus  dem  grossen  Stamme  der  Sueren  snr 
Zeit  des  Kampfes  Cftsars  mit  Ariovist  im  J.  68  ▼•  Chr.  Geb. 
noch  weiter  nördlich  auch  in  das  Gebiet  der  Treverer  einbrechen 
wollten  und  bereits  längs  dem  rechten  Rheinufer  standen  % 
Allein  was  Ariovist  von  seinen  Germanen  sagte,  dass  sie  seit 
14  Jahren  unter  kein  Dach  gekommen  seien,  d.  h«  sich  nicht 
an  einem  bestimmten  Orte  niedergelassen  hätten,  um  friedlich 
die  Felder  au  bebauen ,  sondern  bald  in  diese,  bald  in  jene 
Gegend  adgen,  wo  sie  am  meisten  ihren  Vorthoil  filnden  ^\ 
womit  auch  die  weitere  Nachricht  Cttsars  übereinstimmt,  dass 
das  ganae  Leben  der  Germanen  und  namentlich  der  Sneven 
awischen  Jagd-  und  Rriegsbeschäftiguug  wechsle  und  die 
einzelnen  Stamme  und  Geschlechter  jedes  Jahr  ihre  Wohn« 
sitze  änderten  ^),  das  gilt  sicherlich  auch  von  den  damaligen 
Tribokern,  die  zu  dem  grosseu  Suevenbunde  unter  Ariovist 
gehörten^),  und  so  finden  wir  sie  später  weiter  südlich.  Denn 
Plinius  ^)  nennt  als  Bewohner  des  linken  Rheinnfers  von  Sfl« 
den  nach  Norden  die  Nemeten,  Tribochery  Vangionen  u.s.w. 
und  Tadtus  ^)  gleichfalls  als  germanische  Völker  auf  dem 
linken  Rheinufer  die  Vangionen,  Triboker  und  Nemeten,  und 
von  nun  an  wird    Worms  die  Hauptstadt  der  Vangionen, 


1)  Cses.  de  bell.  6aU.  I,  37.  d4. 

Z)  Ebendas.  I,  36. 

8)  Ebendas.  VI,  ZI.  Z3.  88;  IV,  1.    Vgl.  Tactt.  bist  IV,  73. 

4)  Caes.  de  bell.  Call.  I,  51. 

5}  Plln.  hlat.  nat.  IV,  31:  Rbennm  autem  acoolentes  C^ermaniae  gen« 
Uom  In  eadem  provincia  Nemetes,  TribocU,  Vanglonea:  hinc 
Ubil  etc. 

6)  Taott«€teni.Z8:  Ipsam  Rbeni  ripam  band  dubio  Ctemaaomi  po- 
pall oolunt,  Vangloaes,  Trlboci^,  Nemetet. 


Die  Karakaien  ah  Bewohner  der  unleren  Nakegegend.    29 

nach  deoen  auch  der  frflhere  celtiscbe  Name  dieses  Ortes, 
BorbetomaguSy  in  Vanjpones  (Van^ionae)  umgewandelt  wurde, 
während  die  spätere  Geschichte  uns  die  Triboker  um  Strass« 
bürg  und  die  Nemeten  um  Speier  vorführt,  dessen  früherer 
celtischer  Name  NoWomagus  gleichfalls  in  Nemetes  (Neme^p 
tae)  verwandelt  wurde  *). 


1)  Efl  ist  die  gewöhnliche  Ansicht,  dass  Plinius  and  Tacitus  an  den 
eben  angeführten  Stellen  die  Wohnsitse  der  Nemeten  und  Tribo« 
ker  verwechselt  hfitten.  Allein  es  wftre  gewiss  sehr  auMIend, 
dass  diese  Sehriltsteller ,  von  denen  der  erste  sogar  von  49— M 
n.  Chr.  Geb.  bei  dem  römischen  Heere  In  Gennaniea  diente  (PÜn. 
epist.  Ili;  5.  PUn,  hlsk  nat  I,  |.  8)  nnd  in  seiner  Wissbegierde 
seinen  forschenden  Blick  nach  allen  Seiten  hinrichtend  allen thal- 
ben  das  Land  durchstreifte  (vgl.  bist.  nat.  VII,  17;  XVI,  1; 
XXXI,  19)  und  der  letztere,  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  der 
Sohn  jenes  Mannes,  der  nach  Plin.  bist.  nat.  VII,  17  das  Amt 
eines  kaiserlichen  Procurators  von  Gallia  Belgica  bekleidete,  hier 
denselben  Irrthum  theilten.  Wir  ersehen  ans  CAsar  (de  bell.  GaH. 
VTy  n6)|  der  den  Anflug  des  heroynischen  Waldes ,  welcher  auf 
der  rechten  Seite  des  Rheines  lag,  an  die  Grenae  der  Helvetieri 
Memeten  und  Rauraker  setzt,  dass  die  Nemeten  au  Cftsars  Zelt 
noch  auf  der  rechten  Rheinseite  in  der  Nähe  der  Helvetier  und 
Rauraker  wohnten,  und  es  ist  mehr  als  wahrscheinlich,  dass  sie 
von  dort  aus  über  den  Rhein  in  das  jenseitige  Land  eindrangen, 
so  dass  sie  in  diesem  Falle  Anflings  unzweifelhaft  südlich  von 
den  Trtbokern  gewohnt  haben  müssen.  Hieraus  erklärt  es  sieh 
anch,  warum  Taoltas,  der  den  Tutor  unter  den  Vangionen,  Ka- 
rakaten  und  Tribokem  recrntiren  lässt,  von  einer  solchen  Aus- 
hebung unter  den  Nemeten  nicht  spricht,  während  er  die  sonst 
gar  nicht  mehr  erwähnten  Karakaten  nennt.  Tutor  war  nämlich 
in  das  Land  der  damals  noch  südlich  von  den  Tribokem  woh- 
nenden  Nemeten  noch  nicht  vorgedrungen  ^  als  beretCs  die  römi- 
schen Heere  nabeten.  Wenn  nnn  aber  später  als  Hauptstadt  der 
Nemeten  Bpefer  erscheinl^  während  Strassbnrg  die  Haoptstadt  der 
Triboker  war,  so  steht  hierdurch  die  Thatsaohe  fest,  dass  aller- 
dings später  die  Nemeten  zwischen  den  Tribokem  undVmiglonen 


so    JWi  Uarähaiem  aU  Bemohntr  der  unleren  Nahegegend. 

Es  wftre  nmi  aber  £u  mtereudiRo,  «b  aach  PesCsetouii^ 
der  Vangitawi  wei  der  imketi  Rbeiaseite  diese  und  die  Tre- 
verer  an  etnander  ang^reaaten  uod  die  Nahe  die  Scheideliaie 
bildete^  oder  ob   vidieieht  doch   noch  awitchen  dem  Gebiete 
beider  Vttlker  eia  Laaditridi  lag ,  dca  wir  ffiglieb  den  Ka- 
rakaten  zuzuschreiben  haben.    Wir  miasen  bei  Aeeer  Unter- 
suchung uns  von  geschichtlichen  Fingerzeigen  leiten  lassen ; 
denn  bestimmte  geschichtliche  Angaben  fehlen  uns  gänzlich. 
Ein  ganz  allgemeines  Moment,  auf  das  wir  bei  dieser  Unter- 
sMchuag  hii^^ewiesen  werden,  Ist  zwiAcbst  das,  dass  von 
jeher  W&lder  oder  Waldgebirge  die  VAlkersebeide  maehten 
und  nicht  ein  kleiner  ftass,  der  auf  4er  einen  6eHe  des  Wald- 
gebirges «ich  hinaiebt,  so  dass  wir  schon  hiernach  nickt  an 
der  Nahe,  sondern  eher  auf  dem  Bunsrflcken  und  dem  Hoch- 
walde die  Grenze  zwischen  dem  Treverer-  und  ursprfingli- 
chen  Mediomatrikerlande  zu  suchen  veranlasst  werden.  Hierzu 
kommt  nua  noch  folgendes  besondere  Bloment,     JBei  dm:  mi- 
litärisch-pol  ilisdiea  Biatbailoog  vo«  OaUiea  unter  den  spa- 
tem Kaisern  wurde  Trier  die  Hauptstadt  wn  Belgien  prima 
und  nichts  ist  nalArlidier,  ab  die  Annahme,  dass  M  dieser 
Bintheilung  die  Grenze  von  Bdgica  prima  und  Germania  su- 
perior,  wovon  Mainz  die  Hauptstadt  war ,  dieselbe  blieb ,  die 
bereits  früher  nach  der  Festsetzung  der  germanischen  Völ- 
ker auf  dem  linken  Rheinufer  und  der  jedenfalls  schon  4Uiter 
Octavian  irorgeoommenen  Abgraaasupg  nm  Germania  Bad  Ein- 
tbeiluttg  in  Gerouinia  superior  und  Germania  inforior  zwi- 
schen dem  Lande  der  Treverer  und  Germania  gezogen  wurde. 


wohaten,  obgleich  wir  bei  den  AKan  fiiier  diese  TeriLadenmg  der 
WotesÜBe  beider  ¥4Aker  ebenso  venig  yaohrichka  aatfea,  als 
aberbaapt  aber  die  Zeit,  wann  diese  Völlcer  eiah  in  .Oanioi  fest- 
sotaten,  und  iber  die  wohl  aiebt  igana  unMiitlgsR  Viämpfef  durch 
welche  den  MedioamMkern  die  Ihuditbart  Bhelaebene  geaoaimea 
wanle* 


Die  Kariduiten  aU  Bttöolmer  der  unteren  NakegegenJi    Sl 

Nua  ereehen  wir  aber  aus  AHSOttMS ')  gaiui  beBtimmt,  diss 
der  Dichter  bei  seiner  Reise  ttber  deo  Hunsrttdben  ron  Bin- 
geu  oach  Trier  erst  hinter  Dnanissiis  (Kirchberf )  und  4em 
Geftlden  der  auf  den  Hunsräcken  verfftanxten  Sermaten  die 
GresM  von  Belf  ica  iberschritt.  Aller  Wjdirsohetalichfceit 
nach  war  Belginuai  am  stumpfen  Thume  auf  dieser  Sirasse 
der  Gf eaaort  von  Belgiea  nach  Germania  hin  ^)  und  aiehts 
liegt  hierbei  nlüier  als  anzunehmen ,  dass  der  IMienmg,  der 
vom  stumpfen  Thurme  aus  mitten  über  den  Hnnsriioken  bin<- 
aieht  und  die  Wassersdieide  des  Gebirges  ist,  nach  dem 
Rheine  hin  die  ursprüngliche  Grenise  zwischen  den  Tveve- 
rern  und  dem  südlich  angrenzenden  germanischen  Volke  ge«* 
bildet  hat*  Dass  dieser  Höhenzug  die  Scheidelinie  von  Bei* 
gica  prima  und  Germania  superior  abgegeben  hat,  gehl  auch 
aus  dem  Umstände  hervor,  dass  er  die  beiden  ftlfesten  Dfd- 
cesen  Deutschlands,  die  ErzdiOcesen  Mainz  und  Trier,  trennte, 
aber  4er  alten  Eintheiinng  der  Kirchenprorinzen  gerade  die 
rttmisch»politiscbe  Landeseintheilnng  zu  Grunde  liegt.  Auch 
bildete  dieser  Höhenzug  die  Grenzscheide  zwischen  dem  ripua- 
Tischen  und  dem  rheinischen  Franken  und  zwischem  dem 
Nahe  und  Mosdgau  ^).  Es  ist  somit  der  Schlnss  ein  ganz 
natürlicher,  dass  das  Gebiet  der  Treverer  nach  Festsetzung 
der  Germanen  auf  dem  linken  Rheinufer  nicht  bis  zur  Nahe, 
sondern  ungef&hr  bis  zur  Wasserscheide  des  Hunsrückeos 
ging ,  ohne  dass  allerdings  die  Grenze  genau  regulirt  «ein 
mochte.    Ja  die  von  Dio  Cassiiis  gemachte  Mittbeilung,  dass 


1)  Motetta  V)  6—11. 

Z)  S.  meine  Abhandlung  über  dielAge  derTabernae  und  aivaSau- 
roauann  io  diesen  Jahrbb.  Heft  XVIIi,  8,  6  «ad  melae  BoiCHige 
zur  Gesobichle  der  unteren  Nabegegend  und  des  Hiuisrfiokens 
unter  der  Bemehaft  der  Mmer^  Kreusoaek  18S6,  SL  91. 

8}  S.  Fr.  Back^  das  Kloster  Ravenglesbarg  nnd  seine  Umgcl^ngea 
Bd.  1.  Koblenz  1811,  S.a. 


32    Die  Karakaim  ab  Bmoohner  der  utUeren  Nahegegetid. 

dn  Theil  der  Geimanen  das  g  a  n  s  e  linke  BheiiMifer  schoa 
unter  Octavian  in  Besits .  hatte  and  die  Eintlieilung  und  Be- 
neanung  von  Ober-  und  Untergermanien  veranlasste  ^) ,  und 
der  Umstand  y  dass  von  Ptolemäus^)  ein  Pluss  des  linken 
Biieinlandes  y  Obrinka  COßQiy^ai)  ab  Grennlinie  zwiscken 
beiden  Germanien  angegeben  wird ,  was  auch  spät^  durch 
Marcianus  Heracleota '),  der  diesen  Flnss  Abricca  nennt,  auf 
das  Bestimmteste  wiederholt  wird,  dürfte  den  Beweis  abge- 
ben, dass  das  Gebiet  der  Treverer,  nachdem  sie  durch  die 
über  den  Rhein  herfibergekommenen  Germanen  von  diesem 
Strome,  dessen  linkes  Ufergebiet  sie  noch  m  Cttsars  Zeh 
iane  hatten  ^),  znrttcKgedrAogt  worden,  schon  frühe  gar  nicht 
mehr  bis  dicht  an  den  Rhein  ging  ^) ,  und  schon  darum  we- 
mgstens  der  unterste  Theil  der  Nahe  nicht  die  Greasscheide 
der  Treverer  und  des  sädlicb  an  dieselben  angrennendeu 
deutschen  Volkes  gebildet  haben  kann.  ' 

Wie  dem  nun  aber  auch  sein  mftge,  so  dürfte  das  Br- 
gebniss  unserer  Untersuchung  wohl  auch  noch  durch  eine 
Stelle  bei  Tacitus  in  Verbindung  mit  alten  Vertheidigungsan- 
stalten,  welche  auf  dem  Hunsrflcken  vorkommen,  unterstützt  wer- 
den. Dieser  Schriftsteller  berichtet  uns  nämlich,  dass  die  Tre- 
verer im  J.  70  n.  Chr.  Geb.,  da  ein  aus  Hatten,  Usipiem  und 
Mattiakern  gemischtes  Heer  Mainz  belagerte  und  •  überall 
Beute  machte,  an  ihren  Grenzen  eine  Schutz  wehr  auf- 
geführt und  sich  verpallisadirt  hätten  und  mit  grossem  Verluste 


1)  Die  Cas0.  Lilly  18.    Vgl.  Mass.  Cor?in.  85.    Tacit.  ann.  JV,  78; 

YI,  80^  hist  I,  9.  12.  03.    Sueton.  in  ViteU.  7;  In  Domit.  0. 
IB)  Ptolem.  geogr.  II,  9.  g.  14  und  17. 
8)  Marcian.  fleracl.  in  periplo  maris  bei  Oouquet,  recaeil  des  histo. 

riena  des  Gaules  et  de  la  France,  tom.  I^  'p>  88. 

4)  Caes.  de  belL  Gall.  I,  87 1  IV,  10.  V,  8;  VI;  0.    Sfrabo  IV,  8. 
Vgl.  Pompon.  Mela  III,  S. 

5)  VgL  Bteininger  a.  a.  0.  B,%&Q.  Anm.  S. 


Die  KüsrahiUen  ak  B&wohner  der  waerm  Nähegegend,    8S 

beider  Theile  gegen  die  Gemanen  gekämpft  worden  sei  ^). 
Und  wirklich  finden  sich  auf  dem  Hunfirflcken  jetzt  noch  alte 
Vertheidigungsanlagen,  die  im  Winter  1850  auf  1851  von  dem 
damaligen  Ingenieur  -  Pr.  •  Lieutenant  Herrn  A.  v.  Cohausen 
zum  Theil  auf  das  Sorgfältigste  untersucht  und  beschrieben 
worden  sind ')  und  nach  meinem  Dafflrhalten  an  die  Worte 
des  Tacitus  erinnern.  So  zieht  sich  unter  dem  Namen  Stange 
graben  eine  Wehrgrenze  mit  einer  Breite  von  25  bis  30  Fuss 
und  einer  Tiefe  von  6  bis  10  Fuss  und  mit  den  Spuren  eines 
Walles  auf  ihrem  nördlichen  Rande  durch  den  Wald  und  die 
Flur  des  Dorfes  Wiebelsbeim  und  weiter  durch  den  Wald  am 
Fusse  des  s.  g.  Luftenbergs ,  bis  sie  auf  der  Flur  des  Dor- 
fes Laudert  sich  verliert,  wo  sie  jedoch  auch  frOher  sichtbar 
gewesen  und  sich  noch  hinter  der  alten  St.  Remigiuskirche 
dem  Bergvorsprubge  angeschlossen  haben  soll,  an  dem  zu 
beideB  Seiten  des  Baches  Laudert  liegt.  Ebenso  stösst  man 
nordlich  der  Sümpfe  von  Laudert  da,  wo  die  Wege  der  Dör- 
fer Naisborn  und  Laudert  sich  kreuzen  und  nach  Pfalzfeld 
und  Neunzhausen  weiter  gehen ,  auf  den  Anfang  eines  unter 
dem  Namen  Landgraben  bekannten  Grabens  nebst  Brustwehr 
Iftngs  seinem  nördHcben  Rande,  der  mit  24  Fuss  Breite  und 
3  bis  6  Fuss  Tiefe  bei  Maisbom  aus  dem  Walde  tritt,  des- 
sen Grenze  folgt  und  weiter  abwärts  am  Bache  verschwindet, 
bei  Bubach  aber  jenseits  des  Baches  wieder  sichtbar  wird  und 


1)  Tacit  bist.  IVy  87;  Dein  moteU  In  poenlteatiam  primanl  qoarta- 
nique  et  daodevicesiml  Vocnlam  sequuotor,  apud  quem  resumpto 
Vespasiani  sacranento  ad  liberandum  Magontiacl  obsidlum  doee« 
baotur.  DLsccsserant  obseasores^  miztus  ex  Cattis,  Usipiia^  Ma^ 
Ciacis  exercitus^  satietate  praedae^  nee  inGruenti.  In  via  disper- 
SOS  et  nesGios  miles  noster  iovaserat.  Quin  et  loricam  valliim- 
que  per  fines  snos  Treveri  struxere  magnisque  invicem  da- 
dibus  cum  Germanis  certabant,  donec  egregia  erga  populum  Ro- 
manom  merifa  mox  rebelies  foedarent. 

Z)  S.  diese  Jahrbb.  Heft  XYm^  S.  45  If.;  M  ft  und  7t  und  99, 

S 


i»m  durch  4eii  l4im|Mher  Wald  wnt  w^ter  w««t«Vrt9,  inm 
Gamselshäuscar  Uß(  ^iür^ck  IaH^4i  auf  HmUüwb  ffM«M 
mi4,  wie  H^r  v.  Cdiaußes  lichf  wfuter  unteniiidieo  kMtto, 
ich  jieioch  besümmt  erf^ireii  M^e ,  ^och  weiter  g^lil  Utn 
von  Cohauaea  aifint  ^war,  4a88  dksa  und  andere  Vencba»- 
ovngreoy  sowie  die  9.  f«  VaiTgt^  too  Laodert  w4  Dadeurfitt^ 
hohe  von  WiussergFfibfA  wofloMieii^  und  liefestigte  Brdwetfce, 
die  woM  QUkt^  in  sich  a^iesaen ,  i^ ,  wie  naa  w«  der 
ganaen  Anlage  devUich  aieht,  yvgleieli  aur  VerthfMigqfig  ^«^ 
gerlQhtat  wäre«,  ¥oi^  de«  W^aittien  aif»  Sebniaf  gegen  die 
d^n  Rbein  herab  aadfiageadan  AllamaiMiea  erriebtet  werde« 
aeieoy  so  daae  die  WKaa^i^  die  (traben  vertbeidigt  hatteat  wib* 
read  die  Higel  ein  aieherev  Vereteei^  for  die  Fvaaea  Qn4 
Beenden  gewesen  wirren«  Alle««  wanna  eoU^a  wir ,  da  wir 
in  der  erw«him«  Stelle  dea  TacilHs  einen  bestiipnleiL  hiato^ 
riechen  Aabaltepuakt  ii4en  und  aach  ckhiger  Naehweiaa  die 
Grenze  der  Trev^er  ayf  den  BMasrfteken  m  auehen  haben, 
diese  und  andere,  derartige  Veraekaniaingen,  die  sieh  Mwh  wei- 
ter auf  diesen  Gebirge  vnrfiiiden  und  von  Herrn  von  Goban«? 
sen  nicht  uaiersncbt  woKden  sind  *X  <^i^  gerade  auf  die  Ton 
den  Treverern  an  ihren  Girefinen  gegen  die  von  Maina  her 
eindringenden  Eatten,  Usipier  und  Mattiaken  erriehtale  lo^ 
rica  und  das  vaUwn  beaieben.  wstveü  sieh  sonst  nirgends  mid 
am  weaigaleti  an  der  Nahe  Ivgead  welche  Siwren  finden? 

Die  späteren  Allamannen,  die  am  Ober-  und  Mitteliheine 
ebiQ^ao  wie  die  tranken  an  Niedeixbein  ininer  von  Keu^ 
in  farchtbacer  Hapht  und  gewalliger  Menge  in  das  linke  Hbein- 
land  einbrachen,  nogen  nicht  Mngs  dem  Flusse  hin,  sondern 
sfflrmten  in  ihrem  wilden  Muthe  vor  keiner  Gefklir  aurflck- 
bebend  und  beutelustig  mehr  in  das  Innere  des  Landes  hinein, 
und  g^egen  siemussten  andere  Vertheidiguogsanstalten  als  die 
oben  erwähnten  errichtet  werden«     Ulifi  I^e9||)racbeiiie9i  Anla- 


1)  Vgi.  aack  a«  n.  Q.  flk2S0. 


Bi^  üiraluUm  ak  Bewohner  ikr  unkren  Nohegegend.    S6 

gen  jedoch  weisen  auf-  einen  Angriff  eines  Feindes  hin,  der 
auf  der  linken  Rheinseite  sich  befand  und  längs  diesen  Flusse 
yon  der  Nahe  her  tiber  den  Hunsrüeken  vordringen  wollte. 
Das  aber  werden  wir  gerade  von  jenen  einzelnen  StreifiBchaa^ 
ren  der  Kalten,  Usipier  und  Mattiaken  annehmen  mflssen,  die 
von  dem  Mainz  belagernden  Hauptfieere  sich  getrennt  hatten, 
um  auch  anderwärts  Beute  zu  machen  und  sich,  um  nicht  ak- 
geschuitten  zu  werden,  nicht  in  das  Innere  des  Landes  hin- 
einwagen durften  9  sondern  in  der  Nähe  des  Flusses  bleiben 
musslen«  Herr  Steininger  glaubt  zwar  unter  der  lorica  und 
dem  Valium  des  Tacitus  die  a.  g.  Langmauer  und  die  Ver* 
sshanaungen,  welche  auf  der  linken  Moselseile  durch  das 
Qebiet  der  Treverer  sich  hinziehen  und  gegen  die  vom  N  i  e- 
d^rrbein  dnrdi  dieEifel  heranrfickende n  Dentschen  errich- 
tet worden  seien,  verstehen  zu  müssen  und  meint»  es  sei  dem 
linverbwdenen  SlUe  des  Tacitus  zazuschreihen,  wenn  er  von 
dem,  was  bei  Mainz  geschab  >  auf  diese.  Begebenheit  bei  den 
Treverem  ftberspringe  ^),  Allein  ein  solcher  unverbundener 
Stil  wäre  gewiss  eine  Verworrenheil  in  der  Darstelfaing,  wie 
sie  ein  Tacitus  sich  nicht  zu  Schulden  kommen  lässt  Wä- 
ren die  Germanen,  mil  denen  die  Treverer  zu  kämpfen  hat- 
ten, andere  als  die  eben  erst  genannten  gew«sra,  so  hätte  Tn- 
ciltts,  weil  er  sonst  noihwendig  miosverstanden  werden  musste, 
dies  angeben  mflasen  und  hätte  es  sicherlich  auch  gelhan. 
Ohne  diese  Angabe  aber  kännen  unter  den  Oermani  nur 
die  eben  erwähnten  zu  verstehen  sein.  Ganz  besonders 
durfte  auch  die  Partikel  'quin ,  mit  der  Tacitus  den  letzten 
Satz  in  der  erwähnten  Stelle  beginnt,  und  durch  welche  der 
Inhalt  dieses  Satzes  in  enge  Beziehung  zu  dem  Vorhergehen- 
den gesetzt  und  noch  auf  etwas  Besonderes  in  der  erzählten 
Thatsache  hingewiesen  werden  soll,  gegen  diesen  Sprung  in 
der  Erzählung,  wie  ihn  Herr  Steininger  annimmt,  sprechen. 


1)  VgL  Steinioger  a.  s.  O.  S.ieo.  ff.  193. 


SB    Die  Karakaien  als  Bewohner  der  mUeren  Ndhegegemd. 

Die  einfache  und  natürliche  Erklftrung;  dieser  ganzen 
Stelle  ist  die^  dass,  sowie  am  Niederrhein  auf  die  Aufforde- 
rung des  Civilis  ^)  Germanen  in  das  Gebiet  der  den  ROmem 
ergebenen  Völker  eindrangen,  so  auch  solche  am  Mittelrhein 
über  den  Strom  kamen ,  um  nach  dem  Plane  des  Civilis  die 
Rümerherrschaft  xu  zerstören  und  zugleich  Beute  zu  machen. 
Civilis  musste  es  besonders  daran  gelegen  sein,  die  feste  und 
wichtige  Position  Mainz  den  Römern  zu  entreissen  oder  die 
dortige  römische  Heeresmacht  doch  so  zu  beschäftigen,  dass 
die  am  Niederrhein  Belagerten  von  dorther  keine  Hülfe  er- 
halten konnten.  Da  jedoch  die  ganze  Macht  der  KatCen,  Dsi- 
pier  und  Mattiaken  fttr  die  Belagerung  von  Mainz  nicht  nö- 
thig  war»  so  zog  ein  Theil  derselben,  da  es  diesen  am  mo- 
sten um  Beute  zu  thun  war,  ganz  nach  der  Aufforderung 
des  Civilis^)  auch  nach  dem  Gebiete  der  Treverer,  musste 
sich  jedoch,  indem  ihre  Hauptmacht  bei  Mainz  zurückblieb, 
n  der  Nfthe  des  Rheines  halten,  um,  wie  bereits  bemerkt, 
nicht  abgeschnitten  zu  werden.  So  zogen  sie  also  durch  das 
untere  Nabethal  auf  den  Hunsrflcken,  wo  sie  mit  den  Treve- 
rem,  die  dort  an  ihren  Grenzen  sich  verschanzten,  zusam- 
mentrafen. Da  me  jedoch  hier  nicht  vorwärts  dringen  konn- 
ten, sondern  schwere  Verluste  erlitten,  zogen  sie  wieder  zu- 
rück und,  indem  auch  Mainz  nicht  erobert  werden  konnte  und 
Beute  genug  gemacht  worden  war,  zerstreute  sich  das  ganze 
Heer  sorglos  in  verschiedenen  Zügen,  wo  sie  jedoch  von  den 
herbeieilenden  Truppen  des  Vocula  unversehens  übeinfiillen 
wurden.  Das  scheint  mir  die  einfache  und  natürlidie  Auf- 
assung  der  Erzählung  des  Tacitus  zu  sein,  und  wohl  in  die- 
sem Sinne  hat  auch  schon  Willheim  die  lorica  und  das  Val- 
ium der  Treverer  auf  die  rechte  Moselseite  versetzt  ^). 

1)  8.  Tscit  hist.  IV,  88. 

8)  8.  Tacifc.  a.  a  O. 

3)  Nefaa  hlc  praeterire  muri  ingentis  vesiigta;  quae  longissimU  tra- 


\. 


Die  Karakaien  als  Bewohner  der  unteren  Nahegegend.    37 

Wir  hätten  somit  ungefiüir  die  Greue  des  Treverer- 
landes  gegen' Sfidosten  nach  Festsetzung  der  in  Rede  stehen- 
den germanischen  Völker  auf  der  linken  Rbeinseite  gefunden. 
Es  fragt  sich  nun  aber  weiter,  ob  das  Gebiet  derVangionen 
bis  zu  der  Grenze  der  Treverer  ging  oder  nicht.  Wenn 
Ptolemaus  ^)  Mainz  als  nördlich  von  dem  Gebiete  der  Van- 
gionen  und  noch  in  Germania  inferior  gelegen  angibt,  so 
können  wir  aus  dieser  Angabe  nicht  den  Schluss  ziehen,  dass 
das  Gebiet  der  Vangionen,  die  in  Germania  superior  wohn- 
ten, sich  nicht  bis  unterhalb  Mainz  ausgedehnt  haben  könne, 
indem  gerade  in  diesem  Kapitel  bei  Ptolemftus  so  eine  grosse 
Verwirrung  herrscht,  dass  er  die  Nemeten  nördlich  von  den 
Vangionen  und  Srassburg  noch  in  das  Gebiet  derVangionen 
versetzt,  da  wir  doch  aus  andern  zuversichtlichen  geschicht- 
lichen Nachrichten  wissen,  dass  Mainz  noch  in  Germania  su« 
perior  lag  und  gerade  dessen  Hauptstadt  war.  Allein  wenn 
kein  einziger  Schriftsteller  sagt,  dass  Bingen  oder  Mainz  noch 
in  dem  Gebiete  der  Vangionen  gelegen,  wenn  wir  ans  dem 
Umstände,  dass  Worms,  dessen  echt  gallischer  Name  Borbe- 
tomagus auf  ein  Vorhandensein  dieses  Ortes  schon  vor  dem 
Eindringen  der  Vangionen  hinweist,  ihre  Haiptstadt  und  selbst 
mit  ihrem  Namen  benannt  wurde,  uns  die  Hauptmacht  dieses 
Volkes  in  der  Gegend  von  Worms  denksn  mttssen ,  so  steht 
nichts  der  Annahme  entgegen,  zu  der  die  hier  abgehandelte 
Stelle  des  Tadtus  noch  besonden  hindrinst,  dass  die  Kara- 


otlbas  Bedensi  agro  inoednnt,  dobttationo  non  absona,  an  0II  ma- 
nimeBtam  allquod  flniiim  contra  Germanos  aliosve  hostes ,  quäle 
illud,  quod  trana  Mosellaiii  Tre?iri,  cnm  Ci?ili8  in  rebellio. 
nem  omnia  adversus  Romanos  GonciCaret,  contra  Ctormanos,  Ci- 
vilis foederatos,  susci(a?erunt,  at  inlV.Uistoriae  liis  verbUi  pro- 
dit  Cornelios  Tacitus:  Loricam  vanomque  per  fines  suos  Treviri 
straxeruot,  magnisque  invicem  dadibus  cam  Oernanis  certabant 
Wilüiein:  Lazeraburgum  romattam  p.Z7l* 
1)  Geogr.  II9  0.  g.  16. 


88    Die  Karäkaien  ab  Beioolmer  der  ntUeren  Nahegegend. 

kalen  zwischen  den  Vangionen  und  Treyerern  gewohnt  und 
etwa  die  untere  Nahegegend,  die  durch  ihren  Reichthum  und 
ihre  Schönheit  die  fremden  Eroberer  Tomehnlich  anziehen 
musstci  inne  gehabt  haben. 

Auffallend  möchte  es  nun  aber  erscheinen,  dass  dieses 
Volk  von  keinem  einsigen  Schriftsteller  als  Bewohner  dieser 
Gegend  und  überhaupt  dem  Namen  nach  auch  nur  von  Ta- 
citus  und  ;swar  blos  an  der  erwähnten  Stelle  genannt  wird. 
Allein  wir  wissen,  dass  Tacitus  bei  seiner  grossen  Sorgfalt 
in  der  Ausdehnung  von  Personen«  und  Völkernamen,  die 
in  seiner  Geschichte  auftreten,  uns  auch  sonst  Namen  nennt, 
die  kein  anderer  Schriftsteller  mehr  erw&hnt,  wie  auch  an« 
dere  Schriftsteller»  s.  B.  Cftsar,  Strabo,  Plinitts  und  Ptole- 
maus  uns  Viriksuameu  aufbewahrt  haben,  die  auch  von  ihnen 
nur  ein  einaiges  IRal  und  sonst  nirgends  mehr  genannt  wer- 
den. Wir  dürfen  ferner  liicht  übersehen,  dass  auch  die  Van- 
gionen,  Nemeten  und  Triboker  nur  von  einigen  Schriftstel- 
lern erwähnt  werden  und  als  besondere  Völker  bald  au^  der 
Creschichte  verschwinden  und  als  solche  meines  Wissens  uum 
letzten  Male  in  der  Geographie  des  Ptolemätts,  der  unter 
Hadrian  und  den  beiden  Antoninen  lebte,  genaiint  werden  ^) 
und  wenn  die  Naüien  der  beiden  ersten  Völker  anch  noch 
spater  vorkommen,  so  haben  sich  dieselben  nicht  mehr  als 
Volksnamen,  sondern  als  Naiben  ihrer  ehemaligen  llattptstildte 
Worms  und  Speier  erbalten  ^),  fOr  welche  jedoch  auch  su« 
gleich  wieder  die  ursprünglichen  gallischen  Namen  Borbeto- 
magus und  Noi^iomagtm  t^tkömUlen.  Somit  darf  fltt  uns 
nichts  Auffallendes  darin  liegen,  dass  der  Name  der  Karaka- 
ten  blos  in  der  erwähnten  Stelle  des  Tacitus  erscheint.  Mög- 
lich ist  es,  dass  sie  Stammesgenossen   oder  ein  kleiner  Ne« 


1)  ^ograph«  11,  0.  f,  17  und  18. 

2}  8.  z.  B.  Amminn.  MaroeH.  XY^  11 }  XVT^  IB.     Hieron.   epi^  9t. 
Notitia  digQ.  In  part.  Oecid,  eap.  XXXIX. 


tHl6  Kairttkäim  ob  Bewohner  der  ^rüereln  Ifähegegend.    99 

bi^Biwteif^  der  VttbgMneii  warett  Mid  dartam  voii  Plinius  ond 
Tacitus  in  seiner  Germania  und  sonst  unter  dem  Namen  Van- 
giones  mit  begriffen  warfen,  und  Tatttns  mag  sie  an  der  be- 
sprochenen Stißlle  blos  desirlegen  genannt  haben,  weil  seine 
SorgAilt  in  ffer  Netannng  der  Namen  von  Völkern ,  die  in 
seiner  Geschichte  auftreten,  ihn  2u  dieser  besondern  Erwäh- 
nung bewog.  Der  Umstanil,  dass  sie  ein  blosser  Nebeusweig 
der  Vangtc^nen  waren^  dürfte  Auch  die  Ursache  sein,  warum 
Tadlus  da,  wo  er  sie  zoeM  anführt,  sie  nach  den  Vangio- 
neu  nennt,  obgleicb  Tutor  zuerst  durch  \ht  Land  zog.  Doch 
mag  auch  Tutor  erst,  als  er  in  das  eigentliche  Vangionen- 
Iftttd  itttm,  dhe  AushebuMg  vorzunehmen  angefangen  und  die- 
sdfte  sofort  Unter  den  Vanglooen  begodiieti  habeh,  so  dass 
die^e  dann  ttit  älMitt  Recht  ätich  zuerst  gi^nannt  wferden  und 
die  Recmiitlmg  unter  den  KarakAten  ein  RdckgriiF  war. 

nreti  VesoMet^nNatnKII  v^rdahkeii  dieKarakäten  vidleich 
Um  der  0($it!idftiiit ,  die  sie  bewohntHi.  Schon  Leibnitz 
Rat  beiftierkt ,  dass  tflü  alte  NaaM^il  der  Menschen  wie  der 
OHe  dnd  jed^alls  auch  der  Volker  ihi'e  Bfedentung  hattet, 
die  uns  oft  nur  aus  Hangel  an  Sprachkenntniss  entgeht,  und 
wenn  nun  die Triboker  von  drei  und  Buche  (Dreizahl  hei- 
liget ibücheh) ;  «e  ^emeteii  von  ^em  M^orte  n  i  m  i  d  =  ne- 
mus  und  dieVangionen  von  wangcscampusamoenus,  para- 
disHs  i^ren  Namen  haben ,  wie  J.  ^rimm  und  Andere  be- 
haupten, so  kOsoeu  wir  gewiss  «och  den  Namen  Caracates 
(Caericales)  von  k«r^  kar^  ker  oder  kir  s=  Bergfels  und 
a  e  s^  Waaser  hwleltM,  so  Ms^  int  Pittwasser  *  Anwohner 
bedeutete,  utidl  ih  die^m  falle  Wate  det  Name  ebenso  gebil- 
det wie  der  Name  LicatesO  (Anwohner  des  Lech)  von  lic, 
iig  =  Fluss.  ist  diese  Namensableitung  und  Bedeutung 
richtig,  so  werden  wir  hierdurch  gkichfalls  darauf  hinge- 
wiesen,  die   Karakaten  an  der  Nahe  zu  suchen,  die  nebst 


1)  PUn.  hlst.  nat.  m^fU. 


40    Die  Karakaten  als  Bewohner  der  unUren  Nahegegend. 

ihren  Bächen  sich  durch  wilde  Pelsberge  ihren  Lauf  gebro- 
chen hatO* 

Als  Staaimesgenossen  oder  als  ein  Nebenxweig  der  Van- 
gionen  dürften  die  Karakaten  auch  mit  diesen  aus  Germa- 
nien nach  Gallien  eingewandert  sein  und  swar  wohl  zur 
Zeit  des  zweiten  römischen  Bürgerkriegs,  wo  den  Provinzen 
wenig  Aufmerksamkeit  geschenkt  werden  konnte  und  durch 
die  Abführung  von  so  vielen  römischen  und  gallischen  Trup- 
pen das  linke  Rheinufer ,  das  damals  auch  noch  durch  keine 
römischen  Kastelle  und  sonstigen  Befestigungen  irgend  wie 
geschützt  war,  den  Einfallen  der  jenseits  des  Rheines  wob* 
nenden  Deutschen  biossgestellt  wurde»  die  nur  eine  günstige 
Gelegenheit  abwarteten,  um  auf  der  linken  Rheinseite,  deren 
Fruchtbarkeit  sie  anlockte  ^) ,  sich  niederzulassen ,  aber  ge- 
wiss keine  günstigere  Gdegenheit  hatten  als  diese,  um  ihren 
Zweck,  auszuführen.  Die  Vangionen  sind  zwar  bereits  früher 
schon  in  Gallien  anwesend  gewesen,  indem  sie  gleich  den 
Nemeten  und  Tribokern  und  andern  deutschen  Völkern  unter 
Ariovist  gegen  Cäsar  kämpfte  ^),  so  dass  Manche  die  Van- 


1)  Das  Wort  kar,  ker  oder  kir  hat  sich  o.  A.  in  dieser  Gegend 
merkwürdiger  Weise  noch  erhalten  in  dem  Namen  Kerebacb^ 
welcher  Bach  gegen  y^  Standen  von  Kreuznach  durch  eine  wilde 
Felsscblocht  herab  am  Fasse  des  Bheingrafenstelns  in  die  Nahe 
flUlt.  Ebenso  heisst  in  alten  Urkunden  der  Bach,  der  bei  Klra, 
im  Munde  des  Volkes  Kere  genannt ,  am  Fusse  des  KyrMa 
▼orbeiy  auf  dem  die  Ruinen  der  Kyrburg  Hegeni  unter  dem  jetni- 
gen  Namen  Hahnenbach^  d.  h.  Haan«  oder  Höbenbacb  vom  Hnns« 
rücken  herabkommend  ^  wo  er  bei  dem  Dorfe  Obercostenz  jetzt 
noch  Kerebach  heiftst ,  zwischen  hoben  Felsmassen  hindurch  in 
die  Nahe  fliesst  Vgl.  meine  Beiträge  zur  Geschichte  der  untern 
Nahegegend  und  des  Hunsrnckens  unter  der  Herrschaft  der  Rd- 
mer,  S.  87,  Anm.  8. 

B)  Vgl.  Caes.  de  bell.  SaU.  II,  4.  Tacit.  hist.  IV^  78. 

8)  Caes.  de  bell.  GalL  !>  51. 


Karakai0i  ak  Bewohner  der  unteren  Hakegegend.    41 

giooen  nnd  Nemetcn  gleich  den  Tribokern  schon  vor  Cftsars 
Ankunft  ihre  späteren  Sitse  in  Gallien  einnehmen  lassen,  da 
es  sich  nicht  annehmen  lasse,  dass  von  Cäsar  an  kleine 
deutsche  Stämme  gegen  den  Willen  der  RAmer  und  ohne 
da»8  wir  in  den  römischen  Schriftstellern  Kunde  davon  auf- 
bewahrt fknden,  sich   in  Gallien  niedergelassen  hätten  oder 
in  dasselbe  vers<it^  worden  wären^  wie  Letzteres  unter  August 
mit  den  DUern   der  Pall  gewesen/).     Allein  wenn  Cäsar 
sagt,  dass  die  Schaaren  des  Ariovist  nach  dessen  Niederlage 
«um  Rhein  geflohen  seien  und  nur  Wenige  ihre  Rettung  auf 
Kähnen  gefiittden  hätten,  während  alle  fiebrigen  niederge« 
hauen   worden   seien  ^);   wenn   er  ferner  bei  Beschreibung 
des  spätem  Krieges  der  Treverer  gegen  ihn  berichtet,  dass 
dieselben  den  ganxen  Winter  bindinrch  Gesandte  aber  den 
Rhein  geschickt,  um  die  deutschen  Völker  num  Kriege  gegen 
die  Römer  aufzuwiegeln,  während  von  diesseitigen  Deotschea 
nicht  die   Rede  ist,  und  dass  die  Deutschen  erklärt  hätten^ 
sie  hätten  im  Kriege  des  Ariovist  den  Versuch  gemacht, 
äbw  den  Rhein  zu  ziehen,   und  wollten  es  nun  nicht  noch 
einmal  wagen  ^);  wenn  er  weiter  bei  ErzäUung  der  ver- 
sduedenen  AuCstände  gegen  ihn  in  Gallien ,  an  denen  sieh 
faat  alle  Völker  in  Gallien  betbeiligten ,  nie  unsere  Völker, 
wiiU  aber  die  niederrheinischen  Deutsdieu  des  linken  Ufer- 
gebietes  uennt  und  nur   von  den  rechtsrheiniaehen   Suevea 
nnd   den  denselben   angehörigen  Stämmen,    zu  denen  wir 
uttsre  Völker  rechnen  müssen,  redet ;  wenn  er  sodann,  während 
er  die  Triboker,  die  somit  erst  nach  diesen  Aufständen,  aber 
noch  vor  Herausgabe  der  Commentarien  Cäsars  ihre  rechts- 
rheinischen Sitze  verlassen  zu  haben  scheinen,  als  Bewohner 
der    linken   Rbeinsejte  zwischen    den    Mediomatrikern   und 


1)  So  z.  B.  Hteininger  a.  a.  O.  S.  4. 

%  Caes«  de  beil.  Gan.  1,  58.  Vtf .  Liv.  epH.  UM. 

S)  Caeii.  de  bell.  OaU.  Y,  S5.  Vgl.  VI,  9.  9. 


43    BU  KwvkMm  ob  Bewohmr  dmr  Unteren  Ifi^igmd. 

Treverern  auf^&liU  ^),  die  Nemeten  und  VaftgieAea,  ohKimii 

gerade  sie,  da  sie  ihm  ia  d^a  Bfirgerkiiegea  Trappen  atell* 

ten^)y  Ar  ihn  von  besonderer  Bedeatung  waren  ^  nnter  den 

Bewohnera  der  linken  Rheinseite  nichl  nennt,  aber  doch  diese 

ihm  so  nfltziichen  Deufsehen  gewiss  hicht  mit  SüHschweif en 

flbergaagen  haben  Würde»  falls  sie  bei  der  Benutegabe  des 

betreffenden  Theiies  seiner  Conmentarien  aveh  schon  aaf  der 

liniien  Rheinseite  gewohnt  hätten ;  wenn  er  endlidi  die  Nene- 

ten  sogar  ausdracklich  noch  als  Bewohner  des  rechten  Rhein* 

nfers  aaf&hrt  *) ,  ond  die  Mediomatriker  noch  als  Anwohner 

des  Rheines  Sitze  eninehmen  lasst,  welche  jene  V<dker  später 

inne  hatten'*):  so  ersehen  wir  darans  ganz  offenbar,  dass 

blos  die  Triboker  mir  iEeit  der  Herausgabe  der  CoMnienta«* 

rien  Cäiars  auf  der  linke«  Rheinseite  wohnten,   abet  Mch 

nicht  die  Nemeten  und  Vaagioden ,   und   dals  diese  Volker 

dem  Ariovist  nur  Mannschaft  for  seine  Kriege  In  Gallien 

gestallt  halten.    Zur  Zeit  des  Bürgerkrieges  konnten  dilssei- 

ben  aber  ulta  so   leichter  aaf  der  linken  Rheinseite  sieh  nie-* 

lerlasaen,  als  dieselbe  von  Trappen  ganz  entMnsst  war  und 

es  Cäsar  dnrdi  feindliches  fintgegentreten  aiit  Ihnen  «Mil 

verderben  diitfte.    Denn  Mter  den  Trappen^  welche  ihm  den 

Sieg  ttber  Psttipejus  bei  Pharsalus  im  Jahr  48  v^  Chr.  or- 

ringen  halfen ,   waren  auch  Deutsche  %  welche  nach  Floras 

s<»gar  den  Ausschlag  gaben ,  amd   wenn  unter  dem  Heere, 

welches  Cäsar  bei  seinem  Uebergaug  aber  den  Rnbieon  noch 

jenseits  der  Alpen  stehen  hatte  und  seine  Legaten  Ihm  M- 

fMiren  sollten,  auch  Germanen  vnd  zwar  gerade  die  PMmi- 


1)  Ebeodas.  IV,  10. 

2)  LucaQ.  Phärsal.  I,  410—409.  480  und  4dl. 

3)  Caes.  de  bell.  Gall.  VI,  95. 

4)  Ebendas.  IV,  10. 

5)  Flor.   epit.  rer.   Rouhui.  IY,  U»  6.   0.  48  nad   401  VgL  i^i^iaa« 
de  beil.  civ.  11.  64. 


Di$  KarilMen  oll  Bewohner  der  ^luMren  Nütiegpiend,     4% 

tea  a»d  die  Vangiotten  mit  den  weiten  HMen  erwiüint  w«r^ 
deftO)  Bo  dOrtai  wir  daraus  gewiss  den  Sehlust  aiehen,  dasi 
die  tapfem  Deatschen  Cäsara  bei  Pharsalus  auch  aas  dieses 
Valkern. und  wohl  auch  aus  deaSarakaten  gewarben  wareoi 
so  dass  er  dettselben  bei  ihrer  Niederlassang  auf  der  linken 
Rheinseite  keineswegs  fefatdseiig^  entgegentreten  durfte,  ja 
nach  gesehlossener  Freundschaft  diese  Niederlassung  flir  seine 
Zwecke  wohl  benutaen  konnte  tmd  darum  sogar  gern  sehen 
musdte.  Cäsar  hatte  in  seine«!  Kaiupfe  mit  ArioTist  die 
Tapfi^rkeit  der  Deutschen  sicherlich  schataen  gelernt  und  es 
mUB^e  ihm  daran  gelegen  sein,  selbst  solthe  1Va|»pen  au 
erhalten ,  so  dass  wir  darum  auch  schon  in  srfnen  spatera 
Kämpfen  tat  Unterjochung  <6alHens  seit  dem  Jahre  bS  r; 
Chr.  Oermanea,  die  ArellMi  aaoh  vom  Miederrhain  gewosea 
sein  konnten ,  In  seinem  Heere  finden  %  sowie  6eriaanen 
ihm  Corfittium  erolktm  halfen '),  ihm  den  Sieg  bei  Aiexan* 
drta  ▼orsdmfften  '^)  und  in  Lybien  bei  ihm  waren,  vt6  sie  mit 
Landsletftau  ausammelitrafen ,  welche  de«  abgefaReben  L*« 
Nenus  ans  Gallien  gefolgt  waren  and  awar  weniger  gfllldt^ 
lieh  y  aber  doeh  mit  gleteher  TUpferkeii  aar  der  fefadüchaii 
Soita  stritten»)«  Auch  im  Kampfe  Oetatian^  gegen  ^tM 
Pompejas  auf  SMllen  luden  wir  Germaaen  in  des  El^tera 
Heere  ^)  and  erscheinen  aolcha  sogar  schon  in  titm  Hoefo  des 
jQdischen  Koiiigs  Herodes  des  Clrossen^.  Wir  dhrf^n  so^ 
nach  sehr  wohl  annehmen,  dass  die  Vangiotten  und  mit  ihnen 
die  Karakaten,  wenn  sie  auch  vor  Abfassung  des  4.  Bnefas 
der  Commentarien  Casatii  noch  nicht  auf  der  linken  Rliein« 


1)  LuGMi.  n.  a.  0» 

5)  Cses.  de  beU.  6aU.  VII,  >d. 
8)  Caes.  de  beU.  civ.  I,  18. 

4)  Auct  incert.  de  bell.  Alex.  29. 

6)  Anct.  incert.  de  bell.  Aflric.  89.  40. 
0)  Appian.  de  bell.  olr.  V,  117. 

7)  Joffoph.  antt.  XVIl,  8.  8.  bell.  iMr  1%  1i  Sj 


44    Die  Karakaien  ak  Bewohner  der  ifnleren  Nahegegend. 

seile  sich  niedergesetzt  haben  können,  dodi  noch  zu  dessen 
Lebzeiten  und  zwar  mit  seiner  Einwilliginifr  sich  daselbst 
niederliessen.  Jedenfalls  aber  waren  diese  Völker  währenddes 
sechsten  Consulates  des  Octarian,  also  im  J.  SM  v.  Chr.  schon 
Bewohner  des  linken  Rhelogebietes ,  da  damals  nach  dem 
attsdraeklichen  Berichte  des  Dio  Cassius  fflr  das  linke  Rhein- 
ufer  schon  die  Benennung  Germanien  und  zwar  Ober-  und 
Untergermanien  aus  dem  Grunde  vorkam,  weil  das  ganze 
lid^e Rheinland  von  der  Quelle  des  Flusses  bis  zun 
Heere  von  Germanen  besessen  war^).  Sicherlich  wQrde 
sich  diese  Benennung  und  ^intheilung  eines  Theils  von  Gal- 
lien nimmer  gebildet  haben,  wenn  unsere  germanischen  Völker 
noch  ihren  Sitz  in  dem  eigentlichen  Deutschland  gehabt  hätten. 
Da  es  aber  ganz  und  gar  unwahrscheinlich  ist,  dass  die  Be- 
nennung Germania  und  die  Eintbeilung  in  Germania  superior 
und  Germania  inferior  sofort  nach  Besitznahme  der  linkm 
Rbeiuseite  durch  die  Germanen  stattfand ,  so  werden  wir 
auch  durch  diese  Mittheilung  des  Dio  Cassius  darauf  hinge* 
wiesen,  die  Festsetzung  der  Vangionen  und  Karakaien  auf 
dem  linken  Rheinufer  in  eine  fMbere  Zdt,  also  etwa  in  die 
Zeil  des  zweiten  Bürgerkrieges,  jedenfalls  aber  in  die  Zeit, 
die  zwischen  der  Abfassung  des  4.  Buchs  von  Cäsars  Com- 
mentarien  und  der  Eintbeilung  des  linken  Rheinlandes  in 
Ober-  und  Untergermanien  liegt,  zu  verlegen.  Aus  dem  ün- 
stande,  dassStrabo,  der  noch  unter  Tiberius  an  seiner  Geo- 
graphie schrieb^),  blos  di^  Triboker  als  germanische  Be*> 
wohner  des  linken  Ufers  von  Germania  superior  nennt,  darf 
der  Einwand  keineswegs  hergenommen  werden ,  dass  zu 
seiner  Zeit  die  Vangionen  und  Nemefen  ihre  Sitze  auf  der 
linken  Rheinseite  noch  nicht  hätten  haben  können ,  weil  sie 
sonst  Strabo  genannt  haben  müsste,  indem  ja  Sfrabo  Gallien 


1)  Dio  CsM.  Lilly  18. 

9)  S.  z.  n.  SIrabo  VI>  4:  an  Bnde. 


Die  Kardkaim  als  Bewohner  der  unieren  Tfahegegind.    4S 

am  eigner  Anscbauiinf  nidit  kannte ,  wie  das  in  Bezug  anf 
80  viele  andere  Ton  ihm  besehriebenen  Länder  gesagt  werden 
muflSy  und  ganz  den  Angallen  Cftsars  folgte.  Ebenso  wenig 
dürfen  wir  aus  dem  Schweigen  des  Pomponius  Mela,  der 
noch  unter  Nero  lebte,  eine  Folgerang  gegen  das  Resultat 
unserer  Dntersuchung  ziehen,  da  derselbe  sein  geographisches 
XJompendium  meistens  aus  früheren  Griechen  entlehnte  und 
auch  die  Triboker,  wie  doch  schon  Cftsar  und  Strabo  thun, 
nicht  als  Bewohner  des  linken  Rheinufers  anfthrt. 

Gnimbach. 

Ph«  JTae«  Heep» 

PAurer  und  SohoUnspector. 


Zusatz^ 


Eine  von  der  im  Obigen  ausgeführten  Ansicht  über  die 
Zeit  der  Verpflanzung  der  Tribokker,  Nemeter  und  Vangio- 
nen  auf  das  linke  Rheinufer  abweichende  Vermuthung  hat 
der  neueste  Geschichtschreiber  der  Römer,  Theodor  Momm- 
sen,  aufgestellt,  welche  wir  ihrer  Wichtigkeit  wegen  hier 
zur  Vergleichung  mitzutheilen  nicht  unterlassen  dürfen. 
Mommsen  spricht  sich  im  III.  Bd.  seiner  röm.  Geschichte 
S.  234  (Ite  Ausg.)  im  Wesentlichen  folgendermassen  hier- 
über aus: 

Nach  der  Besiegung  Ariovist's  (in  der  Gegend  von  Höm- 
pelgard)  stand  das  Schicksal  der  deutschen  Ansiedlungen  am 
linken  Rheinufer  in  Casars  Hand.  —  Cäsar  zog  hier  wie 
überall  die  überwundenen  Feinde  den  zweifelhaften  Freun- 
den (d.h.  den  Sequanern,  Leukern,  Mediomatrikern)  vor;  er 
Hess  den  von  Ariovist  längs  des  linken  Rheinufers  angesie- 
delten Germanen,  den  Tribokkern  um  Strassburg,  den  Neme- 
tern  um  Speier^  den  Vangionen  um  Worms  ihre  neuen  Sitze 


4«    IH^  SßTßkßim  4(9  B^fioh^  dir  tmkrm  tbAegegenA 

Ufld  vai^tiairte  tt^eii  4ie  Bewtchiia^  to  BMogreue  f  egea 
ihre  Iia|i40}€ate  «o«  Zur  BegrttaAiDf  dieser  Awnhme  fügt 
Moppseo  i«  einer  Nete  biimi :  'l«w  AriiMrist  jene  Völker  am 
mUtelrlieine  ausMelte,  igt  deariwlb  wahredieiiiliefa,  weil  sie  ia 
fieioeop  Heere  foebten  (€aes.  I,  &1)  imi  frfther  nichl  vmt- 
konnBen ;  daes  Citear  ihnen  ikre  Sitae  liesa,  dessbalh^  weil  er 
Arioviat  gegentlber  sich  bereit  erklärte,  die  in  Gallieip  be- 
reits ansAsfi^^n  D#utseben  a«  didden  (Caea  1,  3S.  4S)  wmä 
weil  wir  sie  ffüter  in  dieeea  Sitaen  finden»  Caaar  schweigt 
darüber  9  weil  er  über  alle  in  Gallien  von  ihm  getroffenen 
organischen  Einrichtungen  grundsatalich  StUlschweigen  beob- 
achtet*. 

Es  scheint  d^egs  allerdings  die  einfachste  Annahme  über 
den  Ursprung  dieser  deutschen'  Ansiedlungen^  jedoch  wird 
der,  welcher  dem  von  Mommsen  geltend  gemachten  Grund- 
satae  über  das  Stillschweigen  Casar's  keine  so  grosse  Trag- 
weite zuerkennt,  die  mehr  auf  rücksichtsvolle  Benutzung  der 
hifltonecfaea  SEeagatiBe  sich  stülzeBde  Veramthung  Heep's  je- 
deitlaUa  sehr  beachtenswerth  finden. 

Die  Bed. 


?.    tfitcUtuo  unli  itx  Jltatdtempcl  }n  (HColtu 


Warm  lUins  erste  AnAliige  Btebts  weniger  als  glftmieod, 
aa  darf  auch  das  deutsebe  Rom  sieh  derselbeD  keiaeswegs 
rühoeD.  Seine  Ureinwahner  verliessen  die  Sache  des  ge- 
awinsaman  Vaterlaudes^  warfen  sich  den  Rftaieni  io  die  Ama 
tiad  suchten  unter  ihrem  Reichsadler  Schatz;  ein  sittenloses 
Weih,  das  in  seinem  Bereich  geboren  ward ,  gab  ihm  den 
Namen  and  begrftndete  ihm  gana  neoe  Verhältnisse ;  die  erste 
That,  welche  die  Geschichte  an  seinen  Namen  knüpft,  war 
liv  Brhebu»g  eines  Niditawürdigen  nur  Imperatorwirde. 
Sein«  Agrippina  ward  Neros  RMIer  und  Viteüins  hier  als 
Kaiser  begrflsstw 

Als  Galba  sidv  4er  Herrschaft  bemächtigt  hatte,  sandte 
er  den  Anhu  Vifeilias  als  consularischen  Legaten  nach  dem 
Mtern  Ciermanien,  im  guten  Cilauben,  er  werde  von  der  Ehr. 
svebt  dieses  Menschen  nichts  au  fürchten  haben ,  der  nur 
der  Schwelgerei  flrOhiie  und,  besonders  bei  seinen  armseligen 
Vevm#gensauatanden)  sieh  gliaklich  schtttaen  werde,  eine  so 
reiche  Schataquelle  zu  Bif  ressnngen  sieb  gedlFnet  au  sehen. 
Bass  dieser  allen*  Bessern  verächtliche  Mensch  sich  gerade 
durch  solche  Eigenschaften,  die  ihm  selbst  abgingen,  bei  den 
Soldaten  beliebt  machen  werde,  durch  Jugend,  Leutseligkeit, 
Freigebigkeit  und  NKlde,  kam  dem  neuen  Imperator  nicht  in 
den  Sinn.  Als  Vitellius  am  1.  Deeember  des  Jahres  69  im 
mtem  fiermanian  anlangte,  suchte  er  aaersi  die  Legionen  in 
ihren  Winterquartieren  auf,  und  er  wusste  sich  hier,  wie  auf 
dem  ganzen  Wege,  durch  seine  Herablassung  und  Fvennd- 
lichkeit  um  so  leichter  die  Neigung  der  Soldaten  zu  gewin- 
nen ,  je  verhasster  sich  sein  Vorgänger ,  der  strenge  und 


48  VUelliuM  und  der  Marsiempel  %u  Cötn. 

knappe  Fontejos  Capito,  bei  ihnen  gemacht  hatte.  lai  antem 
Germanien  lagen  damals  vier  Legionen,  die  erste,  fttnfle, 
fanCzehnte  und  sechzehnte  0-  Dnter  Angustns  fanden  sich 
hier  gleichfalls  vier  Legionen,  von  denen  die  erste  und 
zwanzigste  bei  der  Ära  Dbiorum,  die  fflnfte  und  einnndzwan- 
zigste  zu  Vetera  ihre  Winterquartiere  hatten^).  Herr  Prof. 
Ritter  bat  in  seiner  Ausgabe  des  Tadtos  und  in  diesen  Jahr« 
büchem  ^)  die  Behauptung  zu  erweisen  gesucht ,  die  An 
IJbiorum  habe  sich  an  der  Stelle  der  sp&tem  colonia  Agrip« 
pioensis  befunden»  Aber  der  scharfeinnige  Herausgeber  des 
Tacitus  verwechselt  hierbei  civitas  Ilbiorum,  das 
Vplk  der  Dbier  (vgl.  HermuQduKonun  civitas  Germ.  41, 
Brigantum  civitu  Agriq.  17)  mit  oppidum  Ilbiorum, 
die  Stadt  der  Ubier,  und  es  49iitgeht  ihm,  wie  es  aller 
Wahrscheinlichkeit  widerstreitet,  dass  Tadtus  densdben  Ort 
einmal  als  die  Stadt,  dann  ab^  als  den  Altar  der  Ubier 
bezeichnet  habe.  Wäre  bei  der  Ära  Ubiorum  die  Stadt  der- 
selben gewesen,  so  würde  Tac^ttts  diese  Bezeichniing  gar  nicht 
gewählt  haben.  Freilich  bleibt  eine  Sdiwierigkeit  in  den 
Worten  I,  31 :  lisdem  acstivis  in  linibus.  Ubiorum  habebantur 
(prima  ^  ac  vicesima  legio),  wenn  man  dazu  die  Aettssening 
hält  (I,  37:)  Primam  ac  vicesimam  legiones  Caecina  legatus 
in  civitatem  Ubiorum  reduxit,  aber  eiAe  seltsame  Unbeslinunt- 
heit  liegt  in  der  erstem  Stelle  auch,  wenn  man  sich  mit 
Herrn  Prof.  Ritter  entscbliessen  wollte,  civitas  .Ubiorum 
für  die  Stadt  Ubier  zu  nehmen ,  da  ja  auch  die  Stadt  der 
Ubier  im  Lande  (in  ünibus)  der  Ubier  liegt  Ohne  Zweifel 
schrieb  Tacitus  I,  31  in  fine  oder  apud  finem  Ubiorum, 
und  der  Abschreiber  irrte,  indem  er  die  gewöhnlichere,  einen 
ganz  andern  Sinn  bietende  Redeweise  mit  der  ungewöhnlichem 


1)  Tac,  Rist  f,  65, 

2)  Tac.  Ann.  I,  39.  45. 

3)  Heft  XVU^  47, 


vevwMdiselte..  Die  LegicNic«  hatten  an  der  Orenne  des  ubi* 
«eben  Landea  gestanden,  werden  aber  in  ibreWinterquartieFe 
un  Lande  flurttck^eflliirt  Vffi.  Ann.  XVi,  15:  Osterins 
langinqHie  in  agria  apud  iiaeni  Llfnrum  id  temporis  erat, 
Germ.  46.  und  die  Andeger  an  Liv.  XXXVIB,  15,  10.  Aller 
Wabrecbeinliehkeit  nach  stand  die  Ära  Dbionim  an  der 
Stelle  des  sfitem  Castdls  Drana.  In  der  Nahe  der  Ära 
weiden  Teoipel  und  ciBselne  (Iffentliclie  Oebande  entstanden 
sein,  die  Anftnge  num  sphtem  Casteil;  das  Bans  des  6er- 
maniwis  befand  sidi  in  einiger  Entfernung  ven  dem  Lager 
bei  der  Ära  llbiomm  *),  und  ein  angeblidi  au  Bonn. gefunde- 
ner Stein  gedenkt  des  im  Jahre  805  erfolgten  Bieubaues 
eines  vor  Alter  ausammengefaUenen  Tempels  des  Mars  Mili« 
taris.  Das  Casteil  Bonaa  selbst  finden  wir  nicht  vor  dem 
Jbüire  70  ^X  da  in  der  berüchtigten  Stelle  des  Plonis  jetat, 
nachdem  die  Lesart  Oesoriacum  durch  die  Bamberger 
Baadschnft  ausser  Zweifel  gesetat  ist ,  dort  für  Bonna  das 
Spiel  rerlorai;  denn  die  gegen  Oesoriacum  vorgebracbtea 
Bedenken  scheint  uns  schon  lAngst  Osann  in  diesen  Jahr- 
bdchem  0  beseitigt  au  haben.  Zur  Zeit ,  wo  Vitellius  im 
uatem  Ctermanien  ankam,  waren  die  Winterquartiere  wobl  in 
Vetera  und  den  neu  entstandenen  Castelien  Novesium  und 
Bonna»  Vetera  ist  ids  Standquartier  der  Legionen  hekannt^); 
neben  ihm  erscheinen  im  folgenden  Jahre  im  Kampfe  des 
Civilis  Bonaa  und  Novesium  fleieherweiae.  Von  den  drei 
Legionen  des  obern  Oermaniens  können  die  vierte  und 
aweiundzwanaigste ,  wie  Bitter*)  bemerkt ,  unmöglich  weiter 
aufwärts  als  bei  Conilnentes  gestanden  haben. 


f)  TSC  Ann.  1,  39. 
8)  TSC.  Hlit.  IV,  10. 

3)  Heft  III,  6  ff.  H.  IX,  UOS  ff. 

4)  Tue  Aan.  I,  46.  58. 

A)  Za  Hist.  1, 56.  Ueber  hibermi  tenden  ygl.  deasel^ea  ao  Ann.  I.  IV. 

4 


fO  JfUeUm  m4  iur^  äankmiM  m  Cäkk 


Ntfbtaii  Vflollhia  di«  Ltg^oBoi  itA  «ikerii  €eraiaitiww 
IQ  ilireii  WinlfTquartieren  besaebl  batie,  Bahoi  er  xa  Cubi 
«•iafn  Site«  D^s  oppidini  Dbf ifiiiiD  war  w^  BeanBebn  Jabren 
|ia  Ebreo  dar  liier  gtbareoea  Oaaahlia  d«  Kaiiora  sv  eiacr 
VfteraotnDoloiuQ  etbobeo  «orifBf  w  wekbet  die  alte  Bin* 
wohnerscbaft  gleiche  Becbte  mil  den  neuen  Ceknistea  erbklt, 
und  aie  ffliirle  aeü  dieser  SBeil  den  Naaien  oalfBia  Agilppi- 
neaeis.  Der  OH  waade  behaligt  «ad  mit  dea  neibigin  Mha^ 
lieben  Gehaaden  ¥ereebea«  Vor  allem  kannte  ein  praelovnm 
aifdit  fehlen^  weria  der  oanaulariecke  Legat  seiaea  Sita  oibi, 
Wa  dieefa,  Ttelkicbt  aa  ^rselbea  Steile,  wo  Agrippiaa  faß- 
baren ward,  sieh  befunden,  laest  sich  Mcbt  beaüviniea.  Mög- 
lich ist  es,  dass  fa  Im  Mittelpunkt  der  Cohinle  alaad^). 
Aber  nan  könnte  auch  auf  den  Ort  raliien,  wa  jetat  dia 
Kirche  Maria  im  Caphol  sieht;  denn  die  Beaeichaang  in 
Capitalio  scheint  der  SMt  anzugebOieo,  wa  man  aliaa 
romaniairte.  In  dep  alteatoa  Urkunden  beisat  die  Rlvehe 
Maria  a(t»')«  An  dieser  fiteUe  befand  sioh  die  Hofbarg 
der  auelraaiscben  Fttraten ,  bis  Meclrudia  dieselbe  an  aiacfli 
Frauenkloster  aeb^t  iUrcbe  umschuf.  Bas  Capital  dflrAe  man 
aber  auf  dem  Daaibflgel  saehen,  wo  die  alte  Barg  der  Ubier 
staad,  das  burgwa  oder  casteHum,  das  an  die  Ars  dea  Capi* 
tois  erinnern  kttnnte;  erst  Carl  4er  Oresse  schenkte  daasri- 
ben  dep  Eiabiscbof  HilUoM  ^)«  Auf  das  Gerede  yaii  einer 
dortigen  Wasserbarg  ^)  ist  gar  Mehia  au  geben. 


^  Yfi.  4iefe  Jalirbuc|^K  Vl|l^  6»,  f,  XX,  80. 

9)  Nach  Winhei|ti  im  Sacri^rium  Asri^pina^  (1407  r^  die 
AbfliMUDg  der  Schrift  füllt  um  1689)  8.  1 18  f.  Vgl.  Gelenina  de 
admiranda  sacra  et  civili  magnitudine  Colooiae  (1645)  8.  880. 
Noch  in  einer  Urkunde  vom  Jahre  1189  bei  MQPmlllet  ^  887) 
heisst  die  Kirche  einfach  sancta  Maria;  den  S^u^ata  fnCapilQÜo 
finden  wir  schon  bei  Caesariui  van  Haiftcrbafh.  Vll^^i^. 

8)  Vgl.  SnIpiE  BoiMer^e  in  diesen  Jahrbuchem  Xill,  f  8ft  t 

.4)  VgL  fielen.  81  Ui. 


Ftfeltkit  mui  der  Mariiempet  zu  OMk  51 

In  Ositf  gelbst  lag  keine  Legion ,  wohl  aber  mögen 
aoMer  den  rexiNa  vetennoram  einige  Httlfseohorten  sich  das- 
elbst im  Lager  befanden  haben  ^).  Die  COln  zunächst  stehende 
evste  Legion  hatte  aller  Wahrseheinlklikeit  nach  in  Bonna 
ihre  Winterquartiere.  Der  Legat  derselben,  Pabius  Valens, 
dem  Galba  verhasst  war,  hatte  schon  beim  ersten  Zusammen- 
trafen  mit  Viteilins  in  diesem  die  Hoffnung  aufzuregf'n  ge- 
sucht, mit  BMfe  der  ihm  ergebenen  Legionen  den  Galba  zu 
stftrnen  und  sich  zur  höchsten  Würde  des  Reiches  aufzu- 
schwingen,  ohne  dass  er  diesen  zu  einer  raschen  That  hatte 
bestimmen  können  ^).  Am  1.  Januar  des  Jahres  70  liess  Vitel- 
llus  die  Legionen  des  untern  Oermaniens  dem  Galba  huldigen, 
was  diese  nicht  ohne  Widerstreben  thaten;  die  ffinfzehnte 
und  sechzehnte  enthielten  sich  nicht  zu  murren  und  Drohun- 
gen auszustossen ,  die  beiden  andern ,  die  viel  aufgeregter 
waren,  warfen  mit  Steinen  nach  den  Pahnenbildcrn  des  Galba. 
Zu  entschiedenem  Ausbruche  kam  der  Widerwille  gegen 
Oalba  im  obem  Germanien,  wo  an  demselben  t.  Januar  zu- 
erst die  vierte,  dann  auch  die  zweiundzwanzigste  Legton  die 
Bilder  des  Galba  von  den  Fahnen  herab  und  in  Stücke  riss') 
und  um  die  schuldige  Ehrfurcht  nicht  zu  verletzen,  dem 
Senat  und  dem  Römischen  Volke  huldigten ,  ohne  dass  irgend 
einer  der  Legaten  und  Tribunen  oder  der  consularische  Le. 
gat  Hordeonius  Flaccus  dem  Aufhihr  Einhalt  zu  thun  sich 
veranlasst  gesehen  hatte.  Die  Nachricht  von  dem  Abfall 
dieser  beiden  Legionen   brachte   der  Adlertrtfger  der  ersten 


1>  IMer  4ie  Imae  de«  Iiagmn  v^.  Ctolen.  S«  08  f.  und  la  ^ieaen 

Jahrbachem  'XX,  ai. 
2)  Tac.  Bist.  I,  52.  53. 
8)  Dieses  bezeichnet  dirumpiinC  imagines  Galbae  Hlst  1,  65 

■ 

wo  Ritter  nicht  rumpant  verlaogen  durfle,  (Sie  glogen  in 
Ihrer  Wach  weiter  als  jener  Fahnenträger  der  Cohorte,  der 
'dereptam  Galbae  fmagtaiem  solo  adflixft'  (H!st.  I^  4iy. 


M  VUeOm  und  dmr  Jtofftanpel  w  CSk. 

Legion,  ohoe  Zweifel  von  Fftblvs  Valens  beordeft,  in  der 
Nacht  vom  1.  auf  den  2.  Januar  den  noch  am  Nachtmahl 
sich  gütlich  tbuenden  Vilellias ,  welcher  der  Mabaiuig ,  das 
winiiende  GMck  zu  erbaaehen,  ein  williges  Ohr  lieb*  Sofaii 
wurden  Gesandle  an  die  vier  Legionen  des  untern  Genmnieua 
geschickt,  mit  der  Aufforderung,  entweder  gegen  die  abge* 
fallenen  Legionen  die  Waffen  zu  ergreifen  oder,  falls  Einig- 
keit und  Friede  ihnen  lieb  wären,  einen  neuen  Lnpermtor 
auszurufen.  Schon  am  2.  Januar  kam  Pabius  Valens,  der 
Legat  der  in  Bonn  liegenden  ersten  Legion ,  mit  einer  Rei- 
terschaar  seiner  Legion  und  der  Httlfstruppen  nach  Cöln, 
und  begrüsste  den  Vitellius  als  Imperator.  Die  Legionen  des 
untern  Germaniens  stimmten  sofort  bei,  und  auch  die  des 
obern  riefen  den  Vitellius  noch  am  3.  Januar  als  Imperator 
aus.  Auch  die  Agrippinenser  und  die  Ubier  insgesammt, 
wie  auch  die  Treverer  und  Lingonen,  erklärten  sich  mit  dem 
grt^sstcn  Eifer  für  den  Vitellius. 

Zu  dieser  Darstellung  des  Tacitus  gewinnen  wir  eioige 
neue  Züge  aus  der  in  der  Hauptsache  nicht  ganz  genauen 
Erzählung  des  Suetonius  im  Leben  des  Vitellius  8.  Dieser 
berichtet  nämlich,  Vitellius  sei  kaum  einen  Monat  nach  seiner 
Ankunft,  ohne  auf  den  Tag  und  die  Tageszeit  Rflcksicht  zu 
nehmen,  als  es  schon  Abend  geworden,  plötzlich  von  den 
Soldaten  aus  seinem  Gemache  (cubiculum)  gerissen,  in  seinem 
Hauskleide,  worin  sie  ihn  fanden,  als  Imperator  begrOsst  und 
durch  die  belebtesten  Strassen  getragen  worden,  das  nackte 
Schwert  des  Julius  Caesar  in  der  Hand  haltend ,  welches 
gleich  beim  Anfang  der  Begrflssung  einer  aus  dem  Heiüg- 
thum  (delubrum)  des  Mars  genommen  und  ihm  dargereicht 
habe.  Auch  sei  er  nicht  eher  in  das  praetorium  zurückge- 
kehrt, bis  sein  Speisetisch,  der  vom  Kamin  Feuer  gefangen, 
in  Brand  gerathen.  Da  habe  er  denn ,  während  alle  hier- 
flber,  als  Aber  ein  böses  Anzeichen,  besttirzt  gewesen,  den 
Soldaten  zugerufen ;  ^^Seid  guten  Mutbes !  Mir  leuchtet  er/* 


VHeUius  und  der  Marstempet  wu  CSbu  88 

Ad  welchem  Orte  sich  dies  ereifoet,  gibt  Suetonius  nicht 
an,  was  aber  eben  so  wenig  als  die  übrigen  beiVergleichang 
mit  Tacitus  sich  herausstellenden  Dngenauigkeiten  die  Glaub- 
wOrdigkeit  jener  Anekdote  verdächtigen  kann,  wie  man  ihn 
mit  den  Schwerte  des  Jalius  Caesar  dnrch  die  Stadt  getra- 
gen. Auf  welche  Weise  jenes  Schwert  des  Julius  Caesar 
nach  der  colonia  Agrippinensis  gekommen,  wissen  wir  nicht, 
jedenfalls  galt  es  nicht  als  Beate,  wie  sich  die  Arvemer  dem 
Julius  Caesar  selbst  gegenflber  rühmten ,  sein  Schwert  er. 
beutet  SU  haben  *).  Vielleicht  hatte  Agrippina  unter  andern 
BegOnstigungen  auch  dieses  Schwert  ihrer  Colome  verdirt« 
Vitellius  gedachte  auch  nach  der  Besiegung  des  Otho  seiner 
Erhebung  in  Ctftln  und  des  ihm  dabei  gleichsam  alsGewflhr 
der  ihm  von  den  Göttern  verliehenen  Imperatorwürde  ge- 
reichten Schwertes;  denn  wie  Sultonius  (10)  ersfthlt,  sandte 
er  den  Dolch ,  womit  Otho  sich  erstochen  hatte ,  nach  Colüy 
um  ihn  dem  Mars  zu  weihen,  ohne  Zweifel,  um  ihn  im  de« 
lubrum  des  Gottes  anfsuhSngen.  Wenn  Suetonius  unbestimmt 
sagt,  einer  (quidam)  habe  ihm  das  Schwert  gereicht,  so 
denkt  er  sich  darunter  einen  der  Soldaten,  wie  später  bei 
allen  (omnes)  die  Soldaten  gemeint  sind,  die  er  gleich 
darauf  ausdrficklich  nennt ;  denn  eine  göttliche  Einwirkung, 
wie  solche  wohl  sonst  vorkommt ,  dass  irgend  einer  der 
Götter  in  menschlicher  Gestalt  erschienen,  kann  dem  Sue- 
tonius bei  einem  Menschen ,  wie  er  uns  den  Vitellius  schil- 
dert, unmöglich  im  Sinne  gelegen  haben.  Dnser  trefflicher 
Simrock  ^)  hat  sich  durch  Wolf  verleiten  lassen ,  in  dem 
Schwert  des  Julius  Caesar  das  Schwert  einer  deutschen  Gott- 
heit und  in  dem  Unbekannten,  der  es  dem  Vitellius  Ober- 
reicht,  eine  Andeutung  des  Gottes  zu  sehen.  Allein  wir 
finden  das  Schwert   in  einem  Römischen  Tempel ,  und  wir 


1)  Vgl.  Pliit.  Caes.  80. 

8)  Handbuch  der  detitBchen  Mythologie  8.  888. 


54  VüeUiui  und  der  Marskmpel  w  CSMnl 

hüben  hier. ein  getfebicbUicbM  EreijiriiiBfl,  das  VitelÜM  selbit 
durch  die  syaitere  Seninng  de»  D^Aebes  des  Otbo  beseoft. 
Bin  Soldat  gibt  da»  Schwert  den  ion  HadsUeide  beninige*^ 
tragenen  VitelUua  gleicbiam  als  Zeiehen  der  loaieMichea 
Würde,  wie  syaier  der  Purpur  in  dieser  Wme  bei  Erbe* 
bttogen  mr  hikAsten  HerrBchaft  des  Reicbes  dieate  ^ «  und 
dass  es  gerade  da^  iScbwai  des  Julius  Caesar  War,  gab  ibm 
bei  diesem  CeierllchM  HeruHtragea  des  Neugewablten  doeo 
um  sa.htiiern  Werth. 

Wo  aber  das  deltbrum  d«  Mars  geslaudeu ,  Iftsst  sich 
Dicbt  bestuumeti ;  jedcnfUls  wird  es  in  der  Mibe  des  prae^ 
toriuras  sich  befunden  haben ,  nur  sirid  wir  leider  auch  iu 
Betreff  der  Lage  deä  letfetern  auf  blosse  Vermutbungeii  faiA- 
gewiesen.  Kaum  dflrfle  es  etwas  Haltloseres  geben  als  die 
fast  allgemeine  Annahme,  das  delubmm  habe  unterhalb  der 
sogenannten  Marspforte  gestanden,  wekhe  ehemals  am  so« 
genannten  Marsplaüi  awischeu  den  Hänsem  Nrn.  1  und  S 
sich  befand.  Frdlidi  kennt  schon  Caesarius  von  Heisterbach 
das  Thor  nuter  dem  Namen  porta  fliartis ,  uud  In  gleicher 
Weise  kommt  es  in  den  lateiniscben  Schreinsurkunden  rar, 
allein  damals  war  schon  langst,  seit  dem  eilften  Jahihundert, 
die  Sucht  eingerissen,  alle  Namen  su  romanisiren.  In  einer 
Urkunde  vom  Bischof  Euerger  aus  dem  Jahre  989,  die  La«- 
eomblet  milthdlt^)  ,  heilst  dasselbe  Thor  porta  fori,  wo* 
nach  die  Bedeutung  des  Namens  als  Marktpforte  unswdfeU 
haft  feststeht,  worauf  aUeh  die  altere  deutsche  Form  Mar* 
porzenO  und  selbst  noch  das  heutige  platte  Maatpoosen 
bestimmt  hindeuten.    Die  Pforte  führte  gerade  aus  der  Stadt 


1)  Vgl.  in  diesen  Jshrbftehertt  VllT^  61. 

a)  I,  Its.  Vgl.  ClMen  ,,Br8te  eirunde  der  k^^Inisobea  Sdirein0prasis<< 

8.  89  f.  Note. 
8)  Ein  Cuno  van  Marponen  in  einer  Urkunde  ▼om  ^alirs  IW^  bei 

Laoomblet  II,  191. 


YMIm  und  der  Mur§lan^  m  CStus,  W 

Mck  dem  in  ver^cbMeae  Qiiartkve  ehigeftheilteo  offeuea 
Mait^tflatsMi,  der  Miserhatt  der  aUen  Siadi  auf  der  frUkero 
Rbeiniosel  lag«  ClaBca  eAannte  diaa  ecbou  riobtig,  obgleich 
er  «kb  noeb  zweifelbaft  ^busiert  uuA  «wiacheD  Mftre*  «ad 
Blarktpforte  adiwajykt  % 

Zut  Degiüadioig  des  Mars  nnd  aejuea  delubnims  an  der 
betreSendeu  Pforie  hail  aian  sieb  auf  die  spater  daselbst  b^«* 
findlicbe  Cafelle  des  firaengels  Michael  berufea^  da  der 
letatere  so  bSMifig  an  die  Stelle  des  baidaisehen  Mars  getre« 
teiu  Gehen  wir  auf  die  Geschichte  dieser  Pforte  luid  CapeVei 
wie  man  sie  daraustelien  beliebl  hat»  nllbcar  eia,  wobei  wir 
uos  an  Geleu  halten ,  dem  die  Nauera  meist  ohne  weitei\eia 
gefolgt  sind.  S.  31  beruft  sich  Gelea  aim  Beweiae ,-  daM 
Maternas  I  das  delubrum  des  Mars  aerst^t  habe ,  aaf  die 
monumenta  et  vitae  scriptores.  Aber,  wie  so  häufig,  liegt 
hier  nur  eine  einaige,  pomphaft  verkiadete  Stelle  ai  Gruilde* 
Welche  dies  sei|  ersehen  wir  aus  S.  648«  we  aus  dem  aweitea 
Buch  des  iter  sive  periegesis  8.  Petri  von  Marianua  Seotus, 
der  von  1096  bis  1068  ia  der  Abtei  des  h.  Martin  au  Cola 
lebte  und  1086  starb»  folgendes  angeführt  wird«  Der  b«  Ma- 
ternus  habe  au  Cölu  in  der  Nahe  des  Capitols  die  Heilig*» 
thümer  (delubra)  des  Mars  und  anderer  Gützen ,  deren  dort 
viele  gewesen  y  zerstört  (dciecisse)  und  sie  der  Verehiiing 
Christi  überwiesen,  unter  andern  ein  ganz  nahe  dem  Capitol 
gelegenes  HeUigtbum  dem  b.  Petrus  geweiht  Auf  diese 
ganze  Erzählung  dürfte  wenig  zu  gehen  aein ;  ähnliches  wird 
von  manchen  Heiligen  berichtet,  wobei  das  Ca^tOi  mit 
seinen  Ootj^en  eine  iMptrolle  B]^lelt^)i  Martartus  stheiHt 
die  Thatlgkeit  des  h.  MaterütiS  sieh  ttttl  äWigitnkhtt  tiu  haben, 
wobei  die  ferwahhung  des  delübfüMs  i^&  iUar^  aus  Att  Stelle 
des   Suetoiiius  genommen   sein  dürfte.     Will  man  aber  der 


1>  Vgl  8«  aa.  4g  ia  den  Notea» 

§)  Vgl.  Braun  9,die  Kapilole<<  S.  19  f. 


M  fUtOim  und  der  UarUmnpel  «u  CS5bi. 

Aeuflserung^  des  MariaHim  grössere  Bedeutimf  cuschreibeiiy 
obgleich  die  Lebensbesefareibongen  des  M&ternas  dieser  Zer- 
störung vieler  Heiligthttoier  keine  Erw&hDung  fbun,  so  darf 
»an  doch  am  wenigsten  mit  Oelen  das  von  dem  delubrum 
ganz  in  der  Nähe  des  Capitols  Bemerkte  anf  die  Capelle  der 
h.  Noilbargis  rechts  v«n  Maria  im  Capüol  beziehen,  die 
einer  alten  Handschrift  znfolge  dem  b.  Petrus  und  PanliM 
geweiht  war ,  nach  Winheim  das  Bethaus  der  h.  Piectmdis ; 
denn  nach  der  allgemeinen,  auch  von  der  Cölner  Chronik  be- 
folgten Sage  l>efand  sich  das  erste  Betbans  des  h.  Matemns 
ausserhalb  der  alten  Stadt  vor  dem  Pfaflfenthor  an  d«tt  Orte, 
wo  spater  die  Capelle  des  Apostels  Matthäus  und  des  b. 
Victor  stand,  welche  bis  in  die  späteste  Zeit  den  Namen  a  n* 
tiquum  summum,  der  alte  Thumb  fahrte  0-  Das  ge- 
.  steht  denn  auch  Oelen  selbst  S.  641  su ,  wo  er  die  sehr 
wahrscheinliche  Vermutbung  ausspricht ,  da  an  jener  Stelle 
ursprünglich  die  Strasse  durchgelaufen  sein  mflsse,  so  werde 
das  eigentliche  Bethaus  des  h«  Maternus  wohl  dort  gestan- 
den haben,  wo  sieh  später  das  Stift  des  h.  Andreas  befand, 
das  fräher  Matthaeus  ad  fossam  geheissen^).  Will  man 
die  Nachricht  des  Marianus  halten^  so  wfirde  auch  hiemach 
das  Capitol  auf  den  DomhOgel  gesetzt  werden  müssen,  und 


1}  Vgl.  Winheim  S.  80.  504  f.  Die  Widerspruche  Gelem  sind  auch 
In  den  Acta  sanctorum  der  Bollandlsten  Sept.  IV^  880  herror- 
gehoben. 

ft)  Auch  Wallraf  in  den  ^^Beitrügen  .sor  Geschichte  der  Stadt  Cdia 
und  ihrer  Umgebungen'^  S.  81  spricht,  ohne  Gelen  eu  nennen,  diese 
Vermutbung  aus^  falls  überhaupt  auf  jene  Nachricht  etwas  zu  ge« 
ben  sei.  Wenn  derselbe  S.  55  die  Kirchen  St.  Martin  und  8t. 
Maria  in  Lyskirchen  aus  Capellen  entstehen  lasst,  die  der  h.  Ma- 
temus an  der  Stelle  heidnischer  delubra  geweiht  habe,  seist  dies 
eine  durchaus  willkQrliche,  der  üeberlleferung  widerstreitende 
Annahme. 


VUeUiuB  und  der  Marniempd  m  üöH.  BT 

ta  densen  Nahe'  das  delobran  des  Mars ;  der  Verwanihmg; 
defl  letstem  in  eine  Capelle  des  h.  Michael  gedenkt  Maria- 
mm  niehl.  . 

fielen  sdireibt  nnn  weiter  S.  3S,  der  f  ddirte  Breefananq 
habe  in  seinen  handschriftlich  Unterlassenen  EphesUa  aus 
alten  Denknalern  (ex  vetastis  monmentis)  bewiesen,  dass 
schon  Ter  den  Martertode  der  Thebftischen  Legion  irgend 
ein  MatemoB  das  delvbrnm  des  HarsMUitaris  serstlhrt  habe, 
sed  ope  Deastrieolanun  restanratum  nanc  tandem  (senes* 
cente  tertio  saecalo)  honore  et  euHvradesütvtmn  latiscens  sna 
sfontie  collapsun  esse ,  wahrend  er  selbst  S.  6d3  von  einer 
frohem  Zerstörung  durch  einen  Matemus  nichts  weiss,  son- 
dern berichtet,  das  delnbram  sei,  da  es  Temacklassigt  wor^ 
den,  vor  Alter  2usaniniengestfirzt,  bald  darauf  aber  im  Jahre 
996  (295)  durch  den  Prafecten  Aurelius  Sextus  hergestellt 
worden*  Rebus  deinde  Cbristianis  circa  annum  310  eflores« 
ceutlbns  in  Sancti  Michaelis  bonoren  (uti  auguror,  a  Ma- 
terao  n.)  translatum  est.  Dass  die  letatere  Vermnthung  von 
anderen  als  gewisse  Thatsache  behauptet  wird,  ist  bei  def 
Art,  wie  man  Culnische  Geschichte  geschrieben  hat,  nicht  xn 
verwundem.  Sehen  wir  aber,  worauf  die  Behauptungen  von 
Broelmann  und  Gelen  sich  gründen,  so  beruhen  dieselben  aus- 
ser dem  vom  h.  Matemus  frtlher  Angef&brten  nur  auf  dner 
angeblich  in  Bonn  gefundenen  Inschrift,  welche  die  Canonici 
und  der  Magistrat  dieser  Stadt  1S90  dem  Grafen  Hermann 
von  Manderscheid  schenkten,  der  sie  nach  Blankenheim  brin- 
gen Hess;  der  Stein  selbst  verschwand  daselbst,  dagegen  fand 
sich  eine  genaue  Abseichnung  vor,  welche  Schannat  1784 
abbilden  liess  *).  Aber  wie  in  aller  Welt,  fragt  man  erstaunt, 
kann  ein  in  Bonn  gefundener  Stein,  welcher  den  Neubau  eines 


1)  Vgl.  SJchannaCfl  Eiflia  iDusfrata  1,549  f.  AldenbrCck  dereligione 
antfqaorum  Ubiorum  p.  85  ed.  alt.  Orelli  njlloge  fnsciipt«  1850. 
•felilerhaft  gab  Gruter  dto  In^ohrlll  p.50^  4. 


M  Vüemm  und  der  Mar§lmi^  m  (Mk 

TmHb  '«^  Mifrs  Miimim  »  Jähr«  SM  botrifty  tüx  im 
deiabrum  Ihrtis  Int  Cttlb  (iwak  bewetern  t  W^r  bdkta  flcb^li 
oben  bemerkt,  dass  jener  vor  Alter  xu8noiseng;ei|tilfil4TeB« 
pel  #ohl  w  int  Nifa»  ter  Arn  Ubiornm  g «iInndMl  haben 
wtrde«  0dbst  WallrAf,  de^  dieie  ^nsthrift  nnn  dem  Gmt^ 
ma*'  nla  nweifelhaft  bdnahiet  (das  voü  DoaAcfr  n»n  HUi- 
leabeim  gageil  die  B^Mkhnunf  darf  Jlnrs  Milknlaa  «rbobctaa 
Bedenken  wird  dnrdk  aadiftre  Inschriftte  Als  ifnbegrtndnt  atv 
wiesen),  aelbsi  Wailraf  bcnerkt  nicht,  dasa  der  Sleini  wAra 
ar  auch  gnnz  nnsweilelball,  fttr  das  C^lner  dalab^tm  seines 
nmdortes  we^ii  nicht  die  ibindabte  Bedentunf  babHi  UnnlSL 
■r'  denkt  sieh  in  COln  einen  grossen  Tempel  des  Mars  nni 
macht  sieh  über  AldenbrAck  lustig,  Abt  in  der  BHIckdndni^ 
Stellung  (da  ponte  Constäntini)  den  Marstempel  Wie  ein  nl» 
ftnes  SommerhäiMchen  eb^  auf  die  alte  StädlAauar  hinge« 
pflanat  habe,  als  wftre  es  \mt  tnk  klefnte  ddubmm  gewei^ 
satt*  Jena  Brftckendarstellung  hat  abar  nicht  AldentarHok« 
aondem  dar  grundgelehrte  BreelAann  an  verantwortMi  ^  der 
hier  yi^l  bessto  die  Ueberlkfemng  M  wArdigen  wusste  ^  wi» 
Walltaf,  dessen  Starke  tiberhaupt  am  wenigsten  in  derKri-. 
tik  lag.  Wie  konnte  Wallrafiberseben «  dass  jenea  Heilig« 
tbnm  des  Mars. all  CAln  in  der  einsigen  Stelle,  we  eft  er* 
wAhnt  wird,  gerade  delilbrum  heissti  Dnd  wenn  Broel» 
mann  das  delabrUm  auf  die  Mauer  setnt^  so  Wusilte  er  woU 
besser.  Wo  die  MichAelacapelle  gestanden  als  Wallra& 

Nach  allem  steht  von  diesem  delubrttm  des  Mar»  an  Cdln 
nur  dieses  f^st »  dass  iu  demlelbea  am  2.  Januar  des  Jahrea 
f  0  ein  dem  Julius  Cäsar  migesehriebenei  Schwert  aufgehängt 
war*  Wie  aber  verbalt  es  sich  mit  der  MicbaelscapeUe  t  Geleni 
au  dessei  Zeit  sie  bereits  v^irsdiwunden  war,  setist  sie  und 
das  delubrum  Martis  Gradivi  —  denn  ohne  weiteres  gibt  er 
hier  dem  Mars  diesen  Reinameii  —  (&  6  J3)  infra  portam  Mar- 
tis supr4it  Caput  plattae  Salinariae,  also  wohl  awischen  die 
JHarspforte  und  die  Salugnsse ,  wonaah  er  aoeh   die  Lage 


VUaiim  md  der  Marskmpd  m  €f6L  f# 

i»  MiehiMelfloapelle  t«  der  filiIs|Mse  nichi  gekünt  h«fe>Mi 
wftariie.  Nach  Waihraf  ftttM  «fe  iroir  det  f«rte  MarttB  Mhe 
de«  iUthlMMisf)  I  dfts  »r  mm  Cililpirilmiilii  malAt,  mbglcidi 
£0  attitferbAlb  iH  allen  Stadl  Uegt»  uod  tHt  sehr  s^t  m 
siMner  jetsigüli  BMioHliiiif  eAmit  wurde.  Dagegen  aa|^ 
Wiahfeifli  8;  303  ganb  riohlig^  das  «ekibtuti  babe  sMh  Aiprh 
faiflaSi  Aheaaimni  befuodto ;  dttia  die  ritausche  Hhdn|(rolte  iaC 
die  sogeaaatia  MarspfbrI«.  Dass  die  Micbaelacalleile  -  nlohl 
oebeat  soadera  auf  der  Pfotte  gelbst  erbaai  war,  ergibt  sidi 
Aas  der  ehesten  ErwftbBilogt  bii  Caesafibs  rea  Heirt^ach. 
D(Srt  iiekaC  es  nlarifeh  IX ,  61 :  Coloaiae  in  baslHea  sanoli 
MichaeUs,  ^ae  in  porta  Marlis  posita  est  Daiiit  VerglilkUs 
Maa  III,  19:  Far  qoidam  in  dppo  (er  meint  das  Stoekhaiis) 
lenebatar  ante  portam  Marlis  Coloaiae,  quem  saeerdos  qai*> 
dam  «^  eiosdem  porlac  capellam  regens  iävisit  la  eiae# 
Von  Claaen  ^)  angefttbrten  Schreinsurkaade  werden  unMr  47 
Prisatem^  die  in  der  BrigilteakLircbe  dem  S^elebamie  bdwafe-* 
■eil  sollen ,  aacb  geaanat  die  capellarii  S.  Stepbani ,  &  W» 
calai  in  plalea  ftheni,  S.  Senratii,  S*  Miehaelis  in  plallte  sA« 
lis,  S.  Aegidii)  S.  Micbaelis  super  portam  MartiSy  S»  Marga* 
rethae»  Hier  liegt  also  dentiieb  vor«  dass  die  CapcHa  flbeif 
d^m  Tbore  (super  portam  Martis)  sieh  befand*  Daitnf  dett# 
len  denn  auch  die  Verse»  welche  der  Ctfiner  Senat  ad  den 
n^asem  anbringen  liess,  wo  frther  die  PfoHe  gestaaiieaf 

Aedibus  his  faao  Martis  celeberrima  porta 
AaCilit,  hane  vrbis  struxit  Agrippa  parens.  ^^ 

Porta  Miohaeli  Christo  regnante  dieatnr« 
Sanguinei  Martis  cum  simulacra  labant 

Ast  obscura  fuit  moles  et  inutilis  urbi; 
Translatis  igitur  fit  via  plana  sacris« 
Die  moles  ist  hier  offenbar  die  Pforlo;  da  diese  wcf- 
fallen  mnsste,  so  wich  anoh  die  darauf  stehende  CapeUei,  die 


1)  Bohrsiaspra^  0.6b. 


M  nietUm  mi  det^  Marsiempd  wu  Cök. 

a»denw«A<n  Teneist  ward;  hätte  letstere  vor  der  Pforte 
f  eetanden,  so  kranchle  sie  nieht  nit  der  Pforte  tsn  verschwin- 
den. Die  hier  bchavptete  Erbannog  der  Pforte  von  Agrippa 
vnd  die  Dmscbaifang  des  deluhruns  des  Mars  in  eine  BU- 
chaelscapelle  haben  so  wenig  geschichtliche  Bedentong  als 
die  Inschriften  auf  den  Portal  des  Ratiihaases.  Den  Bmen- 
gel  Michael  als  himnlischen  Heerftthrer  pflegte  man  Kirdien 
und  Capellen  auf  hochgelegenen  Punkten  so  ethanen ,  wann 
die  Acta  sanctorun  der  Bollaadisten  unter  dem  i9.  Septen* 
her  Belege  bieten.  Bleiben  wir  bei  Coln  stehen,  so  fand  sich 
eine  Capelle  des  Erzengels  auf  der  alten  Stadtpforte  bei 
Cäcilien  0 ;  in  Schreinsurknnden  von  den  Jahren  1237  nnd 
1856  heisst  sie  capella  S.  Michaelis  super  portam  apud  8. 
Caciliam  ^).  Gleichfalls  stand  eine  solche  auf  einem  Thore 
bei  Severin  ^X  ^^^^  dem  Eingange  der  Halle  von  Gereon  ^), 
auf  dem  Cunibertsthurm,  und  auch  auf  den  DomthQrmen  ward 
eine  Capelle  des  Ersengels  br absicbtigt  ^).  Aber  nidit  allein 
der  Erzengel  Michael,  sondern  auch  andere  Heiligen  hatten 
Capellen  Aber  Thoren,  Durchgängen,  auf  und  in  Thirmen. 
Hierher  gehören  die  Capellen  des  h.  Benedict  bei  St  Marien 
in  Capitol,  des  h.  Lambertus  über  einem  Durchgange  bei  dem 
Pfaifenthore,  des  h.  Dionysius  oberhalb  der  St  Johannkirche 
auf  dem  Domhof,  der  h.  Lucia  auf  Cunibert,  des  h.  Vincen- 
tius  beim  Zeughause  auf  einem  runden  Thurm  der  alten 
Stadtmauer^).  Sowenig  als  der  Name  Marpornen,  kann 
also  die  Michaelscapelle  als  ein  Beweis  des  delnbrum  des 
Mars  gelten,  ja  alle  übrigen  Michaelscapelien  in  Caln  dflrf- 

1)  Vgl.  Winheim  8.269.' 303  f.  Gelen  S.  581.       2)  Vgl.  Glasen  8.87. 
8)  Vgl.  Winheim  8.  801.  809.     Gelen  8.  648. 

4)  Vgl.  Winheim  8. 808.     Gelen  8.  648. 

5)  Vgl.  Winh.  8.804.  Dombl.  Nro.  189.  Auch  die  porta  nigra  sa 
IMer  wAr  früher  dem  Brsengel  geweiht.  Mains  hatte  mehrere 
MIchaelAcapellen. 

6)  Vgl.  Wiaheim  8.876.  806.  806  a.  807  f.    Gc^n  H^0WiL  , 


YitMus  und  der  MarMmpa  »u  Caku  61 

ten  dasselbe  Reeht  fttr  sich  in  Anspruch  ttebmen.  Und.wHie 
die  Micfcaelsci^eUe  an  dieStdle  des  delubninw  getreten,  wie 
wäre  es  niüg;lich,  dass  die  Pforte  selbst  ihren  alten  NanMB 
beibehalten  und  nicht  nach  der  Zerstörung  des  heidnischen 
Gdttesdienstes  Miohaelsthor  genannt  worden  wäre?  Dass,  was 
an  sich  wahrscheinlich,  in  keiner  römischen  Stadt  Deutsch- 
lands sich  der  Name  einer  römhwhen  Ctotlheit  erhalten,  dass 
die  wenigen  jetzt  auf  Mars ,  Apollo ,  Mercur  deutenden  Na- 
men erst  in  einer  Zeit  aufgekommen ,  wo  leere  Rnbmredtg- 
keit  und  falsche  Gelehrsamkeit  alles  zu  romanisiren  trach- 
tete, das  gedenken  wir  in  einem  späteren  Aufsalie  nachm- 
weisen,  worin  die  Frage  Aber  die  rtfmischen  Stadtthore  Cblns 
2or  Erörterung  kommen  soll.  Und  wenn  die  Michaelscapelle 
aus  dem  delubrum  des  Mars  entstanden  sein  soll ,  so  missto 
auch  das  delubrum  selbst  auf  der  Pforte  gestanden  haben,  was 
aller  römischen  Sitte  widerstreiten  darfte. 

Hier  könnten  wir  schliessep,  schiene  es  uns  nicht  nö- 
tbig,  auch  den  letzten  allgemein  verbreiteten  Irrtbnm  ttber  un« 
sere  Michaelscapelle  zu  ▼ernichteo.  Wahrend  Winheim  rich- 
tig bemerkt,  der  Senat  sei  im  Jahre  1514  gezwungen  ge- 
weeen,  die  Capelle  wegzuschaffen,  habe  aber  zur  Brinnetung 
an  der  Stelle  der  Pforte  die  noch  dort  befindlichen  Stand- 
bilder des  h.  Michael  und  des  Mars  mit  einer  darauf  bezil|^ 
lieben  Inschrift  angebracht,  lasst  Gelen  die  CapeUe  1889  beim 
Brande  auf  dem  Viscb-  und  Buttermarkt,  der  Salz-  und  Lint- 
gasse  verbrennen  ^) ;  restauratum  vero  (templum),  quod,  loco 
incommodo  situm,  generaret  foetidissimam  sordium  coUuriem» 
anno  1M4  amotum  est,  sacris  Jn  ecclesiam  S.  Martini  trans- 
latis  et  in  honorem  Archangeli  statua  est  erecta  apud  ipsam 
Martis  portam,  ubi  leguntur  hi  versus :  Astitit  etc.  Die  Ca- 
peUe soll  also  der  Inschrift  zum  Trotz  weit  von  der  Pforte 


1)  Da^s  „die  Cappelle  upper  Salteasssea  Orde  (Ecke)^^  1889  ver- 
branat  sei;  berichtet  die  Colner  Cbronilu 


tt  VUMui  und  der  MarHrnnpel  nu  Cötm. 

evtlsritt  gew00tii  «ad  ent  b«iin  spfttern  Abbmoh  der  Cftfelle 
die  Ififchnft  an  der  Stelle  der  Pforte  anfcbraebl  worden 
seki,  die  Gkleii  sich  wohl  sehen  früher  abgerlsseo  denkt« 
Wallraf  lässt  die  MldNietoespelle  der  Pforte  später  mit  ihrem 
Sladtlhore  an  das  nette  RheinuflKr  versetnen ,  wohei  ihn  na- 
ttlrUoh,  wie  allen,  die  sp&ter  des  delabrnni  des  Mars  fodea- 
ken,  die  Capelle  in  der  Salsgasse  rorschwebt  Dass  aber 
diese  von  der  auf  der  Harspforte  durchaus  vi^^hieden  sei, 
beweist  die  S.  50  angeführte  Schreinsurkuade^  wo  beide  nebei»- 
einander  als  unter  verschiedenen  oapellarli  steh^wd  angefahrt 
werden.  Bio  Capelle  lag  in  der  Sategasse  am  Bnde  des 
Fischmarktea;  wir  finden  ihrer  in  nwei  Urkunden  vom  Jahre 
tüiß  gedockt,  welche  sich  auf  der  Bibliothek  des  icatholi- 
schon  Gymnasiums  befinden.  Glasen  ^)  thMU  den  Anfang» 
dner  Urkunde  ans  dem  Brigittenarchiv  vo»  f88S  (f)  miti 
9  Wir  Richter,  Schefi'en,  Ratii  tMd  Bttrger  haben  die  Brianh- 
niofle  von.  Friedrich,  Gborfitrsten ,  die  vorbrannie  Oapelle  in 
der  Saiflgasse  vttllig  abnnbrechen  und  nieht  wieder  auGmi- 
bauen^^  Denoocli  stellte  man  sie  wieder  her ')»  So  hat  iriso 
ein  sellstflMs  Qewebe  von  brthimern  das  dolubrutt  des  Mars 
und  die  damit  verwechselte  HHohae^eapelle  von  Anfang  Ms 
nu  Ende  umsponnen  9  möge  seine  Entwirrung  uns  gelun- 
gen  sein! 

Ciln,  den  fl.  Januar  I8SB. 


1)  Solir^tniprasts  S.4A. 

8)  KrwAhnC  isdea  wir  sie  in  der  von  Nerlo  ^Die  Meister  der  alt- 
otthiitokeo  Malcrschnle«^  &  197  magotheUtea  OokMusufirande  von 
UBli  ii9  Has«  Molensteln  Ibetr9ffeni%  ;>selei(ia  o»  dem  orte  der 
CdptVen  imtgsin  Cg^^eaMber}  der  Salt«  portaena  uf  4em  ordo 
2US1  Vischmart  wart  (wärta,  h'my^.  Sie  kann  deBinach  1M4  ooeh 
Sicht  abgebrocheo  worden  sein,  wie  Gelen  behauptet^  der  das 
von  Winheim  angegebene  Jahr  der  Wegräumung  der  Marspforte 

"  irrig  kerherzieht.  Winheim  kennt  die  Micboetscapeffe  in  der 
Salzgasse  nicht;  schon  2u  seiner  2eit  war  sie  verschwunden. 


II«   Rlonuniente. 


1.    Sertu9  ^aparouiiid  9ufttnu9|  ein  |larfumeneioaareni)an)iItr 

3U  tfoln* 

Zu  den  BerticherusgeD,  welche  die  Ebeinfaclie  Epig«»« 
phlk  dem  frfibgeBchiedenen  Fortoker  L.  Lerseh  Terdankt, 
ist  auch  die  zu  C  ö  1  d  gefimdene  Grahschrifi  eines  den  UkB* 
delsstand^  angehörifen  Mannes  m  afthlen,  die  eine  ausfilbr- 
Ikhere  Besprechnng  uns  sni  verdienen  schdiit,  da  sie  (nadi 
Herstellung  des  cprrecten  Wortlants)  einen  schftt^haren  Bfr- 
leg  nnr  Ardittelagie  jenes  anmuthigen  Gewerhsweigta  dar* 
bietet,  welcher  im  heutigen  Cöln  sich  nu  weltkundiger  Blflthe 
entwickelt  (lat. 

Der  Text  dieses  (im  .  Museum  nu  Goln  aufbewahrten) 
Maaumeala  wurde  «ent  von  Dr.  Lersch  in  diesen  Jabrbft^ 
cbem  (XII,  S.  61»  vertfentliobt,  und  ist  auch  von  On  SieU 
ner  (Cod.  Inscr.  Rom.  Rheni  et  Dan.,  II,  No.  10Oi)  und  von 
Br.  nennen  (iq  der  Fortaetsung  der  Orelli'schen  Insdiriftei^ 
flMilplm«,  VoL  lU,  N#.  7M1)  mitgothtilt  worden.  Dessalbe 
laiMet: 

SEX  *  HAPARO 
1^0    -   IVSTINO 
NKfiOTATO        (sie!) 
RI  '  SEtLASIA 
RIO  *  'SIATRBS        (fralres) 
FAC  •  €VR  • 
Vm  «innige  Wort,  das  in  dieser  sehr  dofischen  Inschrift 
eine  nähere  PrOfimg  erheischt,  int  das,  der  generellen  Be- 


64  Sexius  BaparamuM  lustmus. 

rufsbezeichnong  des  Verstorbenen  (y,negoiiator'0  beigefügte, 
Beiwort 

eine  Wertform  9  fflr  welche  sich  weder  bei  den  Rttmiscbea 
Autoren  noch  in  Steinschriften  ein  Beispiel  findet,  und  die 
sonach  hier  als  eine  Bereicherung  des  Sprachschatzes  sich  an- 
zukündigen scheint. 

Die  von  dem  Herausgeber  der  Inschrift  (a.  a.  0.)  ge- 
ftusserte  Ansicht,  dass  dieses  Beiwort  von  dem  Hauptwoite 
y,8ella*^  abzuleiten,  und  unter  dem  „negotiator  sellasiarius^'  ein 
Stuhl«*  oder  SesseUiändler  (oder  auch  Sattelhftndler)  zu  ver- 
stehen  sei,  dürfte ,  in  etymologischer ,  wie  in  sachlidier  Be» 
Ziehung,  als  unhaltbar  sich  herausstellen. 

Der  —  zufällige  —  Gleichklang  der  AnCangsylben  des 
Wertes  mit  dem  Suhsfantiv  „sella^*  kann  für  die  behauptete 
Abstammubg  nicht  als  entscheidend  gelten;  es  sind  auch  die 
übrigen  Theiie  des  laaggegliederten  Wortes  iu  Betracht  zu 
ziehen. 

Es  ist  bekannt,  dass  die  adjectivische  Endung  •„oriafz^ 
sehr  häufig  eine  besondere  gewerbliche  Beziehung  in  sich 
schliesst,  und  dass  durch  die  Zusammenstellung  eines  derM>- 
tigen  Adjectivs  mit  einem  gewerblichen  Appellaüvum  die  nä- 
here Desigaation  des  Gewerbtreibeuden  —  oder  des  von  ihm 
betriebenen  Gewerbes  — ^  vervollständigt  wird;  z.  B.  y^faber 
«iguoriw,  negotiatio  peouerie^'.  Auch  ist  zu  erwähnen,  dass 
die  vorbezeichnete  Endung  (-arius)  zuweilen  —  in  Steinschrif- 
ten —  in  der  verlängerten  Form: 

„-ararius**  oder  „-ariarius^^ 
getroffen  wird.  So  finden  wir,  neben  dem  häufig  voilLom- 
meqden  j^negotiator  vinnrtiif'',  auch  einen  „negotians  vino- 
riarius''  (Gruter,  624,  3),  einen  „negotians  salsamentarins 
et  vinarturto''  (Donat.,  315,  10),  einen  ^ymariarius  in  Ca- 
Stria  Praetoriis'^  (Gruter,  1116,  7),  und  einen  „negotiator 
et  vinariariae''  (OreUi,  III,  7261,  a^  ferner,  sUtt 


ein  ParfumBriewaarenhdndler  «i»  Cöln.  ab 

(Caber)  simpsIariiM ,  einen  (faber)  y^ämpAariarius^^  (OreDi 
4283),  statt  faber  ocularius,  einen  „faber  oculariarius^^ 
(Ordli,  418&)  und,  neben  dem  ,,caf Mrius''  (Orelli  III,  7222), 
anch  einen  „capsarariw^'  (Orelli,  III,  5092)  aufgefilhrt.  Ob- 
gleich die  Beispiele  dieser  ?erlftBf  erten  Formation  nur  selten 
—  und  nur  in  Steinschriften  untergeordneter  Gattung  —  sich 
vorfinden,  so  glauben  wir  doch  nicht  dieselben  als  blosse 
Lapidarfebler  betrachten  £u  dürfen;  sie  scheinen  dem  Sprach« 
gebrauch  der  unteren  Volksklassen  (dem  sogenannten  „vul- 
garen Latein^)  entlehnt  zu  seinO« 

AHein  ^  auch  wenn  wir  dieser  nnciasBischen  Variation 
Etlcksieht  tragen,  so  wOrde  sich  von  dem  Stammwort 

sella, 
und  den   davon  abgenweigten  Beiwttrtem  „sell-aris,  sell- 
arius^^,  swar  allenfalls  wohl  eine,  mögliche,  Nebenform: 

„seli*ararius'*  oder:  „sell-ariarins^^, 
nidit  aber  das  hier  vorliegende :    . 

„sellasi  -  arius^^ 
ableiten  lassen ;  der  etymologisi^he  Anschluss  des  letzteren 
Worts  wird  durch  das  „5i''  der  dritten  Sylbe  verwehrt ;  denn 
dieses  „si**  ist  unstreitig  als  ein  zumStamme  des  Wor- 
tes, nicht  zu  der  Endung  desselben,  gehöriges  Glied  zu  be- 
trachten ;  was  auf  einen  sehr  verschiedenen  Ursprung  scblies- 
sen  lässt. 

Dem  Scharfblick  des  Herausgebers  dieser  Inschrift  war 
dieser  Binwurf  nicht  entgangen,  und  hat  er  denselben  zu 
beseitigen  versucht,  indem  er  annahm,  ea^sei  von  sella  ein 
substantivisches  Zwägwort  „sellasium^^  gebildet  worden,  von 
welchem  das  vorliegende  „sellasiarius"  abzuleiten  sei.  Doch 
ist  diese  Annahme  als  eine  blosse  Vermuthung  zu  betrach- 
len,   da  fflr  die  Existenz  jenes  vermeintlichen  (auch  schon 


1)  Vgl.  die  Anm.  von  Henzen  m  Orelli  Insor.  lil,  W&9  und  7819. 
S.  aucb  Foroellini  Lex,  s.  v.  vinariarias. 

5 


M  ßMiU9  AifMnofaitu  JiiilMiif , 

4er  Fora  nach  bedfaklicheii  0  EweigwortcB  km  Beleg  maf* 
zvflnden  ist 

Was  nun  das  ■  ach  liehe  Hoiaeaft  der  obigen  Anale- 
gug  beliüft^),  CO  dflrfte  von  eioea  Handelageechäft 
der  beaiglieben  Art,  wie  solebee  in  heutiger  Zeit  von  des 
Inhabern  der  Bogenauten  Mifcelttagaaine  betriebeii  wird,  im 
Romechen  AUertbum  woiil  keine  Spar  sich  naohweieea  laa«» 
sen;  für  einenhlonenStnhlmacher  aber  wOrdedaaPnu 
dicat  „negotiator^^  aehr  uageeignet  gewesen  aein«  Ueberhanpt 
wftre  es  erst  au  beweisen ,  daaa  die  Stnhlmacharei  als  ein 
besoAderes  Oewerfee  bestand,  und  nichl  unter  der  generellen 
Zunftbeaeieknung  itr  ■olswaarenaflifiter  (<a4^  Schreiner) 
—  „opifices  (s.  jEabri)  lignarii^)'*  —  miteinbegriffen  wurde. 
Was  endlich  die,  ron  de«  ■eramgeber  der  baohrifl  fliitan<> 
gezogene  Nebeobedettluog  dee  Worlee  aella»  als  Mnischo  Be- 
zeichnung des  JfifilaattBte"  betrUR,  so  ist  an  bemerken,  dass 
Namen  und  Sache  einem  sehr  mptUea  Zekulter  aagehOraSt 
indem  die  alten  Griechen  nnd  Bümart  nach  der  Ansicht  sach- 


1)  Es  ist  wu  kein  Fall  bekannt|  In  welcheov  der  Namen  ein^  Haas* 
ger&thes  oder  Geschirrs  durch  eine  auf  ^^-asium^^  ausgehende 
Wertform  beaeichnet  würde.  Ueberhaupt  kommen  die  Wortana- 
gänge: 

y,-nsium<*  ^y-asiiis'^  ^^-asia'^ 
nnr  aeltea  yor$  und  oerfken,  wean  wir  eiaige  aus  dem  Chlechi- 
achen  cnttehnten  Wortfarmen  (a«  B»  gyamasiuia»  tripUaine»  % 
Uffl3  aiianahemn.  voa  Wörtern  LateisUcker  Abatam- 
mung  nur  sehr  wenige  Beispiele  in  dieser  aeziekong  anzulfik« 
ren  sein. 

S)  „(Sellasiarius)  .  .  .  bedeutet  einen,  der  mit  kleinen  Sesseln,  Stuh- 
len oder  SAtteln  sich  beschfiftigt  und  im  vorliegenden  FaHe  han- 
delt<^  (Lersch  a.  a.  O.)* 

8)  S.  Scribon.j  De  comp,  med.,  141;  Pallad.,  De  Re  Rnst.,  J,  6; 
IsM.  Üb.  iB,  c.  \9t  yjLignaritts  ^oieralUer  Ugni  opiCi»sr  aii- 
peUatur<<. 


ein  ParfümmietDaarenlubMer  im  Cöln.  Wt 

kjittdiger  Forseher,  weder  Steif  bflgel,  noch  (eigentliche)  Reit- 
s&ttel  kannten,  sondern  beim  Eeiten  sieh  des  e^ippinm  (Jipinm 
Hfov,  stratam,  stragulnm)  bedienten,  einer  Vorriehtong,  di« 
mehr  dem  Begriff  einer  „Schabracke*'  als  dem  eines  t^Sal^ 
tels^'  entsprach  *) ;  die  Verfertiger  dieser  „epbippia'^  wurden 
„ephippiarii*'  ^)  genannt  Erst  im  Laufe  des  vierten  Jahr- 
hunderts n.  Chr.  scheint  der  Gebrauch  der  AeitsAttel,  in  eintr 
der  heutigen  Vorrichtung  sich  aonähernden  Form,  bei  den 
Römern  in  Aufnahme  gekommen,  und  diesem  vervollkommne- 
ten Siteapparat  der  Name  ,,sella''  (auch  sella  eqnestris,  selln 
squUatoria)  beigelegt  worden  2u  sein  ^)«  Die  Handwerker, 
die  mit  der  Anfertigung  dieses  neneingefifarten  Gewerberi- 
aengnisses  sich  beCassten,  werden  gann  folgerichtig  ^fipificea 
(s.  artifices)  jellorti^V  (nicht  aber  y^sellasiarii*^  genannt 
worden  sein;  wiewohl  für  jenen  Wortgebrauch  nur  Sdnrifit- 
nengnisse  mittelalterlicher  Autoren  uns  vorliegen^). 

Da  nnn  das  fragliche  Wort  sich  jedem  etymologischen 
Nachweis  und  sachlich  beglaubigter  Auslegnng  entsieM,  so 
muss  sich  an  sein  vereinseltes  Erseheinen  ein  starker  Ver- 
dacht der  Unächtheit  knüpfen  und  die  Vermuthnng  entslebcn^ 
dass  dasselbe  den  h&ufigen  WortentstoUnngen  unwissender 
•der  fahrittssiger  Sculptoren  beisuzfthlen  sd. 

Diese  Vermuthnng  wird  darcb  den,  in  dem  nnmitt^ar 
voraiisteheoden  Worte  zu  Tage  liegenden,  graphischen  Schnit- 
zer („negotatori^* !)  noch  weiter  bestärkt ,  indem  durch  die« 
oen  Verstoss  die  Präsumtion  der  Correctheit  der  vorliegen- 
den Inschrift  erschüttert,  die  Fahrlässigkeit  des  mit  der  Aus- 
führung derselben  beauftragten  Steioarbeiters  erwiesen  wird ! 

1)  8.  Dttcange,  €loss.  med.  et  Inf.  Lat^  s.  ▼.  sella. 

9)  Fftbretti  loser,  pag.  719,  Ko.  8S9. 

0)  Das  Wort  sella  in  dieser  Uedentung  kommt  snerst  in  einer 
Verordnang  der  Kaiser  Valentlnlanus  II,  Theodostos  und  Arca- 
dias  c^od.  lost.  10, 51, 12),  nnd  bei  Vegetlns,  De  re  feter.,  vor. 

4)  S.  Duoange  OIoss.,  s.  v.  sellarlus. 


W  SecriuB  BaparomuM  tuitmusj 

Suchen  wir  nun  die  Heilung  dieses  aufUlif en  Scka- 
denSy  so  tritt  uns  dieselbe  in  der  ebenso  einfaclien  als  wohl- 
begründeten  Ettendttion  entgegen:  dass,  anstatt  des  mon- 
strösen (negotiator)  y,seUasiarius*\  das  fast  gleichlautende 
(und  nur  in  einem  einaigen  Schriftseichen  differirende)Wort: 
(negotiator)  f^seplasiarius**^  als  wahre  und  sachgemflsse  Be- 
neichnuog  des  von  dem  Ventorbenen  betriebenen  GeschaAs, 
SU  lesen  sei. 

Unter  den  nahlreichen  Werkaeugen  und  Clienten  Rö- 
mischer Ueppigkeit  nehmen  die :  y,unguentarii^'  oder  (wie  sie 
mit  einem  gleichbedeutenden  Worte  benannt  wurden):  ^^p- 
lasiarii''  eine  vorragende  Stelle  dn;  wir  glauben  Aber  den 
Ursprung  der  letatern  Benennung,  so  wie  über  das  beniiglidie 
Gewerbe  ibeihaupt,  hier  einige  Bemerkungen  anschliessen  an 
dttrfen. 

Bekanntlich  hegten  die  reichen  Bdmer  schon  in  den 
Zeiten  der  Republik  ^  eine  grosse  Vorliebe  ftr  kflostliche 
Wohlgerilche ,  besonders  in  der  flissigen  Gestalt  von  Duft- 
Oelen  und  Essensen  (unguenta,  odores  liquidi^),  die  sie  in 
grossem  Maasa,  nicht  nur  bei  Trinkgelagen  und  andern  ge- 
selligen Vergnügungen,  sondern  auch  als  tagliches  Toiletten- 
Requisit  beider  Geschlechter,  und  bei  der  Bestattnng  aad 
Gedftchtnissfeier  ihrer  Todten  ^);  verwandten.     Die  Leiden- 


1)  Die  lyanancnta.exottca^^  konusen' schon  bei  Plantns  tot  {M^at 
Act  I,  sc.  1.  y,  41:  ,^on  onmes  possonl  olere  mi^gmnim  exo- 
tiemy  Si  tu  oles.«) 

9)  Die  niissiaen  PnrAuBS,  y^DuftöIe'^,  worden  nnaventa  etmauü 
(die  AbUche  Yerdentscbang:  „8aiben<<  ist  oncensn).  Die  Irod^- 
nen  Parftons  (odores  sicci)  nnanCe  mmn  ^dinpasanta«'  (nocb,  wtni 
sie  in  Fem  TOn  Kngeicbea  aaaewandt  wvrdeB,  ^^fmlSK^^  Un- 
ter den  oombostibeln  RIecbntoiim  (anOacntn)  wnrde  der  (Ars- 
biscbe)  Weibrancb  (tb«s)  am  bScbslen  gescbilsL 

a)  Die  Sprenaopfer  nn  den  Grftbem  von  AnaebMfen  (j,proAaionct 


ein  ParfSmeriewaarenhändkr  wn  Cöln.  09 

■ebaft  fOr  diese  gfrdssteDtheils  aus  dem  Orient  emgefflhrteii 
Conpositionen  halte,  nach  der  Besiegong  des  Antiochus,  so  sehr 
mgenommen ,  dass  die  Censoren  P.  Liciniiis  Crassns  und  C. 
Julius  Cäsar  im  J.  565  d.  St  ein  Edict  erliessen,  wodurch 
der  Handel  mit  ausländischen  Duftpraparaten  („odores  exo- 
tid^O  verboten  ward  0 ;  dieses  Verbot  scheint  ohne  WiilLung 
fehlleben  2U  sein. 

Wir  wissen  aus  Horaz,  TibuU,  Ovid  und  andern  Auto- 
reu des  Augusteischen  Zeitalters,  dass  der  Gebrauch  der 
ausiftndischen  unguenta  2u  jener  Zeit  bei  beiden  Geschlech- 
tern, und  sowohl  für  kosmetische,  wie  fSrsepulcrale  Zwecke, 
sehr  yerbreitet  war,  und  dass  man  die  feinern  Gattungen  je- 
ner Essenzen  mit  hohen  Preken  bezahlte. 

Mehr  noch,  und  zu  einer  wahrhaft  verderblichen  Ma- 
nie, war  jener  Luxus  unter  den  spatem  Cäsaren  angewach- 
sen ;  worüber  uns  der  Naturforscher  Plinins  (der  dieses  Thema 
im  XII.  und  XIII.  Buche  seines  Werkes  mit  grosser  Ausführ- 
lichkeit behandelt),  manche  kaum  glaubliche  Einzelheiten 
überliefert  hat.  (So  soll  z«  B.  Nero  bei  dem  Leichenbegäng- 
nisse seiner  geliebten  Poppaea  eine  grössere  Masse  von 
Weihrauch  und  anderen  Arabischen  Riechstoffen  verschwen- 
det haben,  „alsy  nach  der  Schätzung  von  SadiverstandigeDi 
die  jahrliche  Durchschnittausbeute  jener  Stoffe  in  ganz  Ara- 
bien betrugt* !  ^)  Nero  und  seine  Günstlinge  sollen  sich  so- 
gar an  den  Fusssohlen  mit  küstlichen  Essenzen  haben  par- 
fumiren  lassen;  vom  Kaiser  Caligula  und  andern  Sdiwel- 
gern  sollen  dieselben  zu  Badern  verwandt  worden  sein  O9 
etc.).    Wir  mögen  dem  patriotischen  Autor  es  nicht  verargen, 


parentsles^f)  werden    hftufig  in  InscIirifleB  erwähne.     S,  OreUl 

No.  4414;  4415,  TUOl  e«e. 
1)  Plin.  NaI.  Htst  XIII,  A. 
8)  PUn.  N.  H.  XII,  41. 
8)  Plla.  N.  H.  Xni^  4. 


weoB  tr  im  Eifer  ibcr  jeae  AosBcHireiAnf  eo  sich  gegen  is 
fiebraucb  4er  PArMnid  tberlmvpt  mit  grosser  Bitt^kdt 
spricht  nd  Jenselbe»  (mit  einigen  Seitenaosfllllen  nuf  das 
schönere  Oesehleeht  ^)  sogar  nn  den  scb&nilicben  Lasten 
nftUt  3) ;  wobei  denn  Ireilieh  die  asthetiscbe  Seile  des  Ge- 
genstandes gana  tibergangen  nnd  auch  das  hei  der  sepid* 
cralen  Verwendung  jener  Stoffe  zu  Grunde  liegende  Netiv 
nicht  gewürdigt  ist! 

Aas  den  sehr  ausführlichen  Notiaen,  welche  uns  Plinios 
(mit  vielfacher  Benutaung  froherer  Scribenten)  Ober  die  ver- 
schiedenen Gattungen  der  unguenta,  deren  Mischungsverhall* 
Bisse  und  die  Methoden  ihrer  Zubereitung  überliefert  hat, 
entnehmen  wir,  dass  dieser  Fabricationssweig  bei  den  Alten 
einen  hohen  Grad  der  Ausbildung  erreicht  hatte  und  die 
durch  ein  künstlich  modiflcirtes  Verfahren  eraielten  Prodocte 
an  Intensivitat  und  Daaerhaftigkeit  des  Aroms  nichts  an  wOb- 
sehen  übrig  Hessen ;  wenn  auch  manche  jener  „odeura^^  den 
heutigen  Gtrochanforderungen  wenig  entsprechen  und  die-» 
selben  an  geistiger  Fidditat  hinter  den  duftretchen  Eraeug^« 
nissen  der  Neuaeit  aurfickstehen  mochten ! 

Schon  frOh  war  diese  in  Asien  und  Griechenland  sehr 
verbreitete  Industrie  auch  nach  Italien  übergegangen,  wo 


1)  E.  B. ;  ^^Tanto  oobis  delictse  et  feminae  eoDsiantl^«  (Min.  N.  BT. 
Xll)  41).  •*  y^Bomma  oenmeiidatlo  eoran,  nt  tranMunte  flemina 
otfor  invltet  etism  aliod  aaeates.^^ 

ß)  ,,Hseo  est  matoria  luau«  e  ouaotls  mazine  sopervacaneH^  etc. 
(Plin.N.  H.  Xllly  4)  •  .  .  .  „quando  eüam  cormptiuimo  m  ge^ 
nen  iavat  quaedam  ipsius  vÜÜ  severUaaM  —  Auch  die  I«egiOQB- 
adler  und  Feldzeichen  wurden  an  festlichen  Tagen  parfiimirt; 
wosu  PUoins  benerfcic  Mlsta  patroeiaia  qaa«rimui  vUtiaM  Pliii. 
N.  H.  X11I,  6:  „L.  Plotium  ....  pvoscrfptum  a  Trinavlrte,  in 
Salernitana  latebra  unguenti  odore  prodltnni  coaitat;  quo  dede^ 
care  tofa  absokOa  proscriffUo  estt  (I)  Uuls  esln  non  metlto  lu- 
dioet  perliase  tale9l<<  i     « 


ein  PätfÜfAiifiewaäraAaHdbT  M  Cöbu  fl 

fteMiiiderft  in  iem  roMiireichoi  CämpAtAtn  *)  einen  gQnstigen 
Bodtfn  tkni*  Unter  den  iUldten^  in  ^enen  4ie  Kanst  der  Ro«- 
«enoilereitnng  vnd  anderer  Zweige  der  Myrepftie  (ars  tm* 
tfnentatia)  blakte,  werden  Pr&eoeste,  Neapel  und  Captin  gt^ 
nnttnt  %  Besonders  hatte  dieses  daftreiche  Gewerbe  in  der 
letetgfenannten  Stadt  seinen  Hauptsitai  in  der  Strasse  S  e  p  - 
lasia*)  anf|^esehlagen,  In  welcher  rieh  die  Werkstätten  nni 
Laden  der  gefeiertesten  Parfüm-Fabricftnten  und  Händler  (beide 
Gewerbnweige  waren ,  wie  noch  jetdt ,  bänfig  vereint)  be« 
fanden,  welche  daher  „Seplasiarii'*  genannt  wnrden.  Die 
Prodoete  der  Campaniscben  Seplasia  waren  in  gänn  Italien 
berillunt;  weshalb  jene  nrsprOnglieh  topische  Benennung  äilch 
in  ^gflilicheni  Sinne  aaf  das  ganse  Gewerbe  ausgedehnt  *>, 
und  das  Wort  „seplasiarins^^  als  gleichbedeutend  mit  ,,un'> 
gnentarius^'  gebraucht  *)  wurde. 


1)  Pim.  N.  H.  xiif,  6. 

n)  PllD.  N.  H.  Xm,  n.  Die  aeaanDten  Stftdte  warea  schon  frfih  durch 
die  Fabrication  des  Rosendb  berühmt.  Aach  la  der  Umgegend 
vou  Paestam  (Posldonia)  wurde  die  Roseneollar  mit  groascm  Br^ 
Mg  botrtiben.  Ylrg.  «eofg.  IV  ^  v«  110  d^Ul^ifoe  rowria 
Paosti<<> 

8)  8.  Forcen.  Lex.  s.  ▼.  Seplasia  (wo  die  nelegsteUea  aus  Cicero^ 
VarrOy  Aasoaliis,  MarceUos  Emp.  mlCgetbeÜt  sladj.  Ascoa.  Comm. 
in  Orat.  c.  Plaonem^  c.  U:  y^Dictum  est  ...  .  plaieam  esse 
Cofmae  fsao  SäpUttia  appeUaMT  y  Oi  qua  wnffueMmfÜ  n^tkui 

4)  00  bei  PHalos  M.  H.  XVI>  6  (y^flraus  Seplaslae);  XXX^  07  0>to(a 
Seplasia'O;  XXXiV,  0  („fraodes  0eplaslAe<<}. 

0)  8.  Forcen.  Lex.  s.  v.  seplasiaritis.  ^  Lamprid.  Itt  Vita  Rfagah., 
c.  80 :  ;,Pinzit  se^  ut  copedinarimii  y  ut  iepUuiofHitH,  ut  popi- 
narlitm.<^  ^  Das  Neutrum  ^^seplasiam^'  wird  bei  Petronlos  (Ptuiflä. 
Trag.)  als  synonym  mit  unguentum  gebraucht.  —  Üebrlgeas 
selwiaen  die  sepf aslarll  auch  mehrfhch  hi  das  Oewerbe  der  Apo- 
theherXpharmaeopolAe)  Obergegrfff'en  und,  neben  ihrem  Haoptge- 
schälte  auch  mit  Salben  (collyria),  PflAsCern  (emplastra)^  Oebmlnke 


n  Seoefifi  Haparamug  lutimui^ 

Beispiele  des  alternireoden  Oebnaclis  dieser  Wörter 
bieten  sich  in  den  Grabscbriften  dar ,  in  denen  wir  bald  das 
eine ,  bald  das  andere  derselben ,  als  offt<Mse  Benmcbnun; 
von  Personen,  die  dem  Gewerbe  der  „ParfnmeuriB'*  angehdr* 
ten,  angewandt  finden.  So  wird  auf  einem  zu  Florenz  ent- 
deckten Grabstein  ^)  ein  gewisser  Adjectus  als  Sclav  und 
Handlungsgebfllfe  (servus  iostitor)  des  ParfÜmeriewaarenbAnd- 
lers  C^,negoHantis  seplasiarii")  Sex.  Avidius-  Eutychus  ge- 
nannt; in  einer  au  Rom  gefundenen  Grabschrift  wird  L.  Pe* 
tillius  TranquiUus  als  Conunissionar  eines  entsprecheadea 
Waarengeschaftes   Cfinsütor  seplasiarius*^')  aufgeftthrt  ^); 

wogegen  wir  in  einem  andern  Römischen  £pitapbO  ^io^o  f^io* 
stitor  unguentarios*'  finden,  und  in  der  Grabschrift  des  Inha- 
bers einer  Parfflmeriebandlang  au  Venusia"^)  der  Letaterr 
einfach  als  „unguentarius^*  beaeichnet  wird.  Besonders  be- 
merkenswerth  ist  der  zu  Graziano  (?)  (im  Herzogthum  Mont- 
ferrat)  aufgefundene  Titulus*  eines  Grabmals,  welches  der 
DuftölhUndler  C,,seplasiarius^'}  T.  Vettius  Hermes  für  sich 
selbst  als  künftige  Ruhestätte  gegründet  und  dabei  die  Ver- 
fügung getroffen  hatte,  „dass  seinen  Manen  (von  den  Cura- 
toren  des  Denkmals)  alljährlich  reichliehe  Rosen  -  Spendeo 
dargebracht  werden  sollten*'  ^).     In   dem  zu  Rom  eruirten 


und  Farbenstoffea  (pigmenta)  gebandett  zu  haben«  Sie  waren 
nicht  ausschliesslich  „ParAimears^^,  sondern  häufig  augleioh  aoch 
Drogueriewaarenhandler;  weshalb  Isidorua  in  aelacoi  Glosaarimn 
das  Wort  seplasiarius  durch  ^^pantopola^^  erklärt. 

1)  Maratorl  985,  7. 

»)  DonU  Inser.  Ant.  d.  XVII,  No.  19. 

Z)  Oroter  686,  6. 

4)  Gruter  636,  9. 

5)  Gruter,  99$,  IS.  ~  Aehnliche  Anordnungen  kommen  auch  in  andern 
Grabschriften  vor.  S.  Orelli  No.  8887,  4107,  4108,  4410,  4418, 
4480. 


ein  ParfSmeriewaarenkandler  w  Cöln.  fS 

Epitaph  eines  firflber  zu  Lyoo  ansässig  gewesenen  Mannes 
ist  die  specielle  Bezeidinung 

f,unguentarius  Lugdunensis^^ 
beigefügt  ^) ;  woraus  wir  folgern  dürfen,  dass  in  der  letztem 
Stadt  ein  zünftiger  Verein  (Corpus,  Collegium)  der  Mitglie- 
der jenes  Gewerbzweiges  bestand. 

Ueberbaupt  scheint  in  Gallien  mit  dem  Vorscbrdten 
Rttmlseber  Lebensgewöbnung  und  Sitte  auch  dieser  besondre 
Zweig  des  Römischen  Luxus  schon  früh  in  Aufnahme  ge- 
kommen und  der  bezüglichen  Industrie  ein  ergiebiges  Ffeld 
eröffnet  worden  zu  sein.  Wir  wissen  aus  Plinius ,  dass  die 
Gallische  Narde  ein  schatzbares  Surrogat  des  Indischen 
Duflöls  gewahrte  und  von  den  Parfümfabricanten  vielfach 
verwendet  ward  *). 

Zu  jener,  wie  an  andern  Hauptpuneten  des  Reichs ,  so 
auch  in  den  bedeutendem  Städten  der  Gallischen  Provinzen, 
zahlreich  vertretenen  Zunft  der  „unguentarii^S  oder  (wiesle, 
im  Selbstgefühl  ihrer  Leistungen,  sich  lieber  genannt  zu  Inu 
ben  scheinen) :  j^seplasiarW^j  hat  nun  ohne  Zweifel  auch 
vnser 

Sexius  Haparonius  Jusiinus 
gehört  Ob  derselbe  zu  Cöln,  als  Inhaber  eines  selbständi- 
gen Geschäfts,  ansässig  gewesen,  oder  vielleicht  bei  nur  zu- 
falliger Anwesenheit  daselbst  vom  Todesgescbick  betroffen 
ward  —  ist  schwer  zu  entscheiden,  doch  dürfte  die  erstere 
Annahme  die  bei  wettern  wahrscheinlichere  sein. 

0ie  Vennögensumstände  des  Verstorbenen  scheinen,  wenn 
wir  aus   der  sehr  einfachen  Ausstattung  seines  Grabsteins 


1)  Orem  III,  No.  7883. 

8)  Nach  Fee  (Commenfaires  sur  la  bot.  e(  1a  mat.  m6d.  de  Pllne 
I,  p.  24  und  in,  p.  27)  gehörte  die  Nardu<9  Gallica  (Nardtis  Gal- 
Heus)  der  Alten  zu  der  Gattung  Valeriana  (Valeriaoa  Celticai 

IllBB.)* 


n  SemiuM'  Haparonhii  lugtirnUj 

ahm  Bticlucbluas  wagen  MrfMi,  nicht  eken  gUMend  gewe» 
8eD,  und  hinter  denjenigen  mancher  atiaer  Zunftgenoases  zu- 
rückgeblieben 2U  aeinl 

Die  brttderliche  Keiit,  die  diesen  Denkstein  errichten 
liesa  (Fratres  factendum  cmrayeruntX  scheint  am  die  Correct- 
heit  der  Form  sich  wenig  gekfimmert  an  haben;  iadeai  die 
Ausfihmng  der  Grabschrift  der  Hand  eines  unwissenden  Pfa- 
scheni  überlassen  ward,  welcher  in  leichtfertiger  Hast  (rkl- 
leicht  auch ,  weil  jenes  fremdlantige  Wort  aeiA  sprachlidM» 
AuffiissnagsTermögen  überschreiten  mochte  ^)  statt  dea  vor- 
schriftlichen 

y^egotiaUni  seplasieriö*^ 
den  epigrapkiseben  Wechselbalg 

y,negotatori  sellasiario^' 
cingeacinmiggelt  hat 

Wir  glanben  dnrch  Herstdlong  dea  wahren  Wort- 
lauts den  Manen  deswackem  IndnstrieUen  gerecht  geiror- 
den  n  sein,  und  unsere  vorstehende  Vindication  aeise^  An* 
deokeas  mit  dem,  den  Schlusszeilen  eines  neuerlich  verfff* 
fentlichten  Epitaphs  ^)  entlehnten ,  Nachruf  beälchliessea  Mi 
dürfen : 


1}  Auch  bei  Yegetius  (De  arte  vet.  Uly  cap.  2)  hal  sich  eine  ähn- 
liche Verfölschung  dös  Wortes  seplasiarius  eingeschlichen  0,Pa- 
nacem  supplassarlts  comparas^'}.  Unter  den  ^^siipplassarii^  sind 
ohne  Zweifel  die  seplasiarfi  gemeint,  welche,  wie  oben  (8.  f  1 1)^. 
Anm.  6)  bemerkt  wurde ,  mit  dem  ParfOmgesebait  h&oig  auch 
olaen  Drogneriewaarenhandel  verbandeou 

S)  Orelll  Inacr.  III,  (edidit  Hensen)  No.  7386 :  .  .  .  .  INTEB.  SK- 
CVRAS  »).  SINE.  CRIMINE.  VITAE.  SIT.  PUECOR  ||  ET.  SYPBR. 
H.  C.  >)  SIT.  TIBI.  TERRA.  LEVIS. 


1)  Unter  dem  ^ysecurae^^  (sc.  animae)  sind  die  abgeschiedenen 

len  der  Frommen  Im  Elysiam  gemeint. 
9)  super  hoc  (so.  preoor).    —  Die  Inschrift  Ist,  wie  Dr.  Benwn  be- 


ein  Parfümeriewaarenhändler  au  Cibi.  75 

Möge  dein  schuldloser  Geist  2u  der  Seligen  Schaar  sich 

gesellen, 
Sanft  auch  ruhe  Dein  Staub  in  der  Erzeugerin  Schooss !  0 

Berlin. 

Iir.  Ch*  V«  V^loreneonH* 


1)  S.  auch  die  obenangefuhrte  Grabschrifk  des  seplasiarlus  T«  Vet- 
tius  Hermes  (^f Maier  genuity  Mater  recepU^  etc.)* 


nerkt,   ziterst  von  Antonlni  (Sassioa.  ed.  1768^  app.  p.  XXX) 
veroffcBtlicIil  wordea. 


2.    ifitrügc  3ur  rimtfd||-kclttfd||m  IR^tlfabrgir. 

Wiewohl  die  gelehrten  Foncbungen  des  Hrn.  Rekton 
Reia    Aber   die   römischen  Stationsorte  zwischen   Colonia 
Ag;rippina  und  Burginatium  und  ihre  noch  nicht  veröffentlich- 
ten Alterthümer  (Crefeld  1857)  dem  Unterzeichneten  zu  man- 
nichCacben  Nachträgen   zu   der  Uebersicht  Veranlassung  zu 
bieten  geeignet  sind,  welche  in  dem  Correspondenzblatte  des 
Oesammtvereins  deutscher  Geschichts-  und  Alterthumsver- 
eine  v.  J.  1857.  No  11   über  die  Denkmäler  des  Matronen- 
kultus  gegeben  worden  ist,   so  hftlt  er  sich  doch  zunächst 
zur  nabern  Erörterung  einiger  dort  nur  angedeuteten  Punkte 
um  so  mehr  für  yerpflichtet,  als  dieselben  grösstentheils  bis- 
her unbeachtete    mythologische  Momente    zur    Geltung   zu 
bringen  versuchen :  es  sind  dieses  insbesondere  die  neben  den 
DEAE  MATRES  näher  zu   erweisenden  männlichen  Da. 
moneuy  DU  PATRES,  und  die  Einführung  der  reitenden 
Matronen  in  den  Kreis  der  schon   bekannten  plastischen 
Matronendarstellungen. 

L 

Die  D//  PATRES. 

Die  Betrachtung  der  im  Laufe  der  Zeit  immer  mehr  und 
mehr  auch  an  Zahl  wachsenden  Matronendenkmäler  musste 
schon  bald,  zumal  bei  der  Vergleichung  der  sich  ebenfalls 
mehr  und  mehr  erschliessenden  nordischen  Mythologie  Ober- 
haupt ,  zur  Annahme  männlicher  Dämonen  führen ,  die 
man  sich  zunächst  im  Gegensatze  zu  den  DEAE  MATRES 
dachte.  Dazu  kam,  dass  die  sprachliche  Form  mancher  der 
überlieferten  Hatronennamen  ebenso  gut  eine  Deutung  a«f 


BeUräge  mir  romUch^ketHiehen  Mythologie*  ff. 

männliche  OOtterwesen  zuzulassen  schien«  So  fasste  schon 
Montfaucon  (Antiq.  expl.  suppl.  11.  p.  237)  die  in  der  Wid^ 
mnng:  COMEDOVIS  AV6VSTIS  bezeichneten  Wesen  mftnn* 
lieh  als  Comedovi  augusti  und  die  bei  den  Hatronenna- 
Bien  übliche  Endung  abus  veranlasste  Lamey  (Act.  Palat.  ^I. 
p.  69)  zu  der  Vermuthung,  man  mflsse  neben  den  Maires 
Gavadiae ,  Vatntae,  Rumanehae  auch  mores  Oavadios,  Va«- 
tuios,  Rumanehos  zulassen  und  annehmen.  Auch  Orelli  (2I0&) 
hebt  aus  Mttnter's  Gesch.  d.  Einführung  des  Christenthuns 
in  Dänemark  p.  41  zur  Vergleichung  die  Stelle  aus :  „Da 
waren  ireisse  und  schwarze  Alfen,  gute  und  bOse  Bisen  und 
alle  Schutzgeister  der  Länder,  Landvätter  genannt 
und  fügt  selbst  bei:  cum  patribus  hisce  qui  Matres  Matro- 
nasque  nostras  comparaverit,  band  nimis  erraverit !  indem  er 
weiter  die  matres  Aufaniae  mit  den  Alfen  oder  Elfen  in  Be« 
Ziehung  bringt.  Neuerdings  hat  auchDflntzer  (Jhrb.I,  S.  90» 
Anraerk.)  es  bedenklieh  gefunden ,  dass  Lerseb  (Central-M. 
1. 27)  die  Digines  fflr  weibliche  Wesen  erkläre  nnd  Oro- 
tefend  (Jahrb.  XVIII,  S.243)  als  merkwürdig  hervorgebo* 
ben  ,  dass  sich ,  wie  neben  der  Alateivia  die  Matres  Ala« 
tervae,  so  neben  einem  Dens  Vitiris  im  Singular  aueb 
Dil  Vitires  im  Plural  fänden.  Es  kann  nämlich  ,  um  es 
gleich  von  vorne  herein  auszusprechen »  keinem  Zweifel  un^ 
terliegen,  dass  das 'ganze  Reich  der  Wichte,  Eiben,  Schrate 
und  wie  die  dämonischen  Wesen  männlichen  Geschlechtes  in 
der  germanischen  Mythologie  (vgl.  Grimm  Myth.  eap.XVII) 
alle  heissen ,  auch  in  dem  keltischen  Glaubenssysteme ,  daa 
ja  nur  ein  Theil  der  alt-occidentalischen  Mytiielogie  war, 
begegnen,  demnach  auch  dem  siegreich  eindringenden  Rdmer 
entgegentraten,  der  selbst  in  dem  eignen  Glauben  seine  AM 
mimdi  (Plaut  Gas.  II ,  5,  24.  Grimm  S.  409)  ebenso  gut 
hatte,  wie  auch  seine  Moires;  obwohl  letztere,  wie  wir  dem* 
nächst  anderwärts  nachweisen  werden,  in  der  spätem  Zeil 
nicht  mehr  bestimmt  in  d«n  römischen  Religionssysteme  her« 


vortreten.    Bei  imk  allnlibligeo  Bdk^miwerieQ  mi  iMrser 
Seil«  ile«  keltischen  Glaubens  fand  er  sur  BeKeicimung  die- 
ser in  sa  iopifem  Verkehre  mit  im  Nenacbea   stehenden 
mttnnlicben  Dttmonen  in  seiner  eignen  GdCterbierarchie 
entweder  im  Allgeaeinen  nar  Begrif  vnd  Napen  drr  A"» 
wie  er  ja  anch  die  Natres  als  DEAU  beneichnete ,  oder  im 
BesDDdem  den  Genjitf ,  die  Lare9  und  PemiUeSy  wie  auch 
die  Matres  als  Iwiones »  UTerae ,  DmnimBe ,  Nj/mphrne  clia- 
rakterisirt  sind :  ausserdem  misste  er  nur  Beseicbnunff  einer 
besonderen  Art  von  Wald-  und   Grenngottbeiten  zu  einer 
mehrheitlichen  Ausprägung  seines  iStlranvf  nnd  Ter- 
minns  seine  Zniucht  nehmen.  Daher  erkltrt  sieb  deuo  oines- 
theiJs«  dass  wir  nnter  der  grossen  Zahl  meist  durch  DEV8 
beneicbneter  keltischen  G#tter  auf  römischen  Inscbriftea  anch 
4  einnele  finden,  welche  gaon  offenbar  durch  die  BeMcb- 
nmig  alsGfenfics  in  dieBeihe  der  niederen  Otaonen  ver- 
wiesen wesden:   denn  diese  Beseichnung  trifft  grade  nach 
Grimm  £.  d<N9  am  genausten  diese  ganae  Classe  der  dbisehen 
Dimonmt    Diese  Gonii  sind  1)  Genies  AhÜatws,  2)  Ge- 
niiif  Afigewnw,  S)  Genius  AlisiMiWy  4)  Gemus  Ambisso- 
vtoSf  wobei  wir  von   den  durch  entschieden  römischen  Ein« 
flnss  hervorgenifenen  zahlreichen  Genii  keltisch -ronsscher 
Pflannstadto  ga«;i  absehen.    Gans  nahe  liegt  mm.  nber  und 
findet  In  dnm  engen  Bemige  seiiie  Srklärnag»  in  welchem 
diese  oiedtre«  Dämonen  mi  dem  Menscbea  •  «einem  Sauset 
Bnf  mid  Felle  steheut  dass  auch  Begriff  und  Korne  der  Pe- 
nates  und  insbesondere  der  Lßres  zmr  Beseicbmng   der- 
selben DMonen  angewendet  werden»     Bcmerkmsvertb  ist 
dabeiy  das%  wfthrend  in  Spanien  nur  gaon  wenige  Denkaift- 
1er  der  Matrts  anfgefnnden  wurden,  gerade  dort  die  Lares 
mit  Beinamen  von  so  barbarischem  Gefrage  erscheinen,  dam 
man  sidi  nn  der  Annahme  hingeführt  sieht»  dass  gerade  dort 
mehr  als  in  den  übrigen  Kelienländern  männliche  Dmao- 
n^  als  Schatner  ven  Haus  und  W  die  SMUe  gehabt,  wel- 


cba  imderwttrte  mehr  4eii  Müirea  selM  ttberUrafcii  uü  Diese 
Laies  sind  quo  :  1)  Lares  TarlNicisubaci,  %)  Lares  Findetteki, 
3)  Lares  Erredici)  4)  Lares  Tiirolici,  5)  louro^  Cereaaed« 
6)  Laras  Cusicflaoei,  7)  J)ii  Jbares  CapeUconw  (vgl.  Mtt- 
rak  85,  7;  1»83,  10,  Jl,  12,  13,  U,  15).  Bw^rkiwwcrlii 
sind  mter  diesen  insbesendere  die  beiden  kt^ten^  Mem  eines« 
theils  ,die  granunaüscbe  Flexion  nach  der  UI.  DeUinatien  den 
Cnsicflenes .  mit  den  10  ibrigen  Namensf^mien  dieser  «äiln-^ 
licbfsn  Dämapen  gemeinsam  ist,  da  nur  die  Dicsii  eine  Aus* 
naiune  madien,  grOsstentlieils  der  Znsaia  BH  fu  Iiares  in 
no.f  so  viel  uns  bekannt  ist,  hier  allein  vork#vimt|  wak«* 
read  sanst  die  Lares  scblechtlMn  genannt  w  werden  pflegen. 
Bf  ist  ntmHch  gerade  Du  die  Bezeiebnung,  mit  walcker  diesa 
Dtamnen  in  den  ttbrigen  KeltenlAndern,  namenUieh  in  Frank- 
raich,  England  und  am' Rhein  belegt  zu  werden  plagen^  es 
sind  folgende:  I)  Termtme^,  2)  SexarbQreSt  3)  Ca$$es^  4) 
ViüreSf  5)  M^wUs,  6)  Dijpnes,  7)  CßudeU^n$e9^  3)  Xiil- 
^n^f ,  9)  C^medoms^  10)  ifles.  Da  nJimlich  unter  diesen 
die  CßS»es  und  ViUr^s  sowohl  schlechthin  als  auch  mit  dem 
Zusatne  von  DU  auf  ihren  Denkmitlern  genannt  werden» 
so  int  es  wähl  un^wdfelhafi,  dass  auch  bei  den  <lMgea  die«* 
ser  Znsata  unterstellt  werden  darf ,  znnml  er  aneh  anC  dem 
einen  Denkmale  der  Mountes  erscheint  In  gana  gleicher 
Weise  erscheinen  die  DenkmiUer  einiger  Matres,  wie  z.  B. 
der  Campestres  und  Aufaniae  bald  mit,  bald  ohne  den  Zu- 
satz von  Matres  oder  Jdatrqnae' 

1.    DVSII. 

Bevor  wir  zur  Besprechung  der  zuletzt  anfgeführtelt 
10  Arten  von  DU  PATRBS  (Ibergehen,  ist  noch  das  aus  dem 
Alterthum  aberlieferte  direkte  Zeagniss  über  diesen  Poly- 
tbeismns  minnlieher  Dllmone  bei  den  fteken  nllJier  in's  Aiig» 
m  iitfen.  Es  berichtet  namUch  Angnstin.  de  evrit.  Dei  XV^ 
Stt  von  einer  gewissen  imaMmdjIia:  „Et  fnontam  ereherrim« 


80  Beilräge  mr  nMidb-üreMidk«!!  Mf/tMogi^ 

y^faHa  est  moltiqae  se  expertos  vel  ab  eis,  qai  experti  essait, 
„de  quorum  fide  dubitandum  noii  est,  andisse  caDfirmant  ^- 
y^anos  et  Fmmos  quo»  vulgo  ineubos  vocant,  improbos 
„saepe  extitisse  mulieribas  et  earum  appetisse  ac  peregisse 
„concubitum  et  quosdam  daeaiones,  quos  Dnsios  Oalli  nao- 
,,€opant,  hanc  assidue  immunditiam  et  tentare  et  efiftcere  pln- 
,)res  talesque  asseverant,  ut  hoe  negare  impudentiae  videatur*' 
und  in  derselben  Weise  stellen  anch  bider  Or.VII»ll-  p.881 
ed.  Lindemann.  Isidor.  Gloss.  lanM  Oloss.  p«  399.  Hincmar 
de  divort.  Lothar,  p.'töd,  auch  Papia3  diese  4u3ii  oder  dm-^ 
sioli  mit  den  römischen  ,jfauid  ficarW*^  nusammen.  vgl.  Du- 
cangii  lex.  s.  h.  v.  Dom.  Mart.  Rel.  d.  Gaul.  II.  p.  167  sqq. 
Barchard.  de  paenit.  decret.  19.  c.  5.  Thomas  Cantiprat-D, 
57.  u.  17.  Mono  Gesch.  d.  Heidenth.  II.  S.  419.  Glimm  Mytb. 
p.  376.  449.  Diefenb.  Celt.  I.  p.  156.  Zeuss  d.  Deutsch.  & 
d.  Nachb.  S.  46.  Durch  diese  auch  in  dem  Aberglauben  der 
sla?ischen  Völker  vorkommenden  Waldgeister  ist,  wie 
schon  aus  der  Stelle  des  -Augustinus  herrorgeht,  ohne  Zwei- 
fel die  mehrheitliche  Ausprägung  des  römischen  SUvamts 
veranlasst  worden,  grade  so  wie  andererseits  die  Maires 
als  Vorsteherinnen  von  Flur  und  Wald  durch f^impesfre^ 
und  Silvanae  bezeichnet  wurden.  Demnach  beziehen  sich 
offenbar  Or.  1616: 

CALVBB 

SILVAMS 

VS  LM 
und  eine  1638  an  der  Leitha  in  Oesterreich   gefundene  In- 
schrift bei  Arneth  Beschr.  des  K.  K.  Mflna  -  und  Antikenka- 
binets.  1853.  S.  54 : 

SILVANIS 

SILVES 
anf  diese  keltischen  Walddamonen,  zumal  dieselben  auch  auf 
diesem  letztem  Denkmale  in  der  charakteristischen 
Drei  zahl  abgebildet   sind,   dem   ein   vierter  angeblicher 


nackter  Silvau,  f«^kher  nebca  jenen. drei  bekleideten 
$^i|fieii4  ^illia))ft  ers<^eint,  dürfte  gerade  so  als  eine  andere 
Gottheit  angesehen  werd^»  wie  wir  auch  neben  die  Darstel- 
lungen von  SNymphen  noch  andere  Götter  auf  einem  und 
demselben  Denkmale  gestd^  ^ben»  vgl.  Mon.  Matthaeiana 
vol.  III.  tab.  LIII.  fig.  1. 

2.    TERMVNES. 

... ,/  flu  j^nsf  ,gle}c|^  yt[^k^  'Wie  die  Silv^ni  mm  Ausdruck« 
4er.  lfmti  dienten,'^  so  auch  die  Termunes  «ur  entspredien* 
den  ücbttBlragiihg,  des  4iei  den  Römern  einheitlieb  (Termi- 
f^^^] ,  ^e^ ,  ^e;i  i^llen  .  mehrlieitlicb  aufgefassteu  göttlichen 
/^(^ji^s  d^  J^biet^gr^zen,^ — Noch  die  Concilienbeschlösse 
aus  dem  6—9.  Jahrhunderte  und  die  Capitularien  der  karolin- 
giscben  Könige  eifern  mit  aller  Bntschiedenheit  gegen  den 
fortdauernden  heidnischen  Aienst  ad  fontes,  ad  arbores^  ad 
Uvia^  ad  saxa  s.  lapides,  wordber  wir  der  Kürze  halber 
auf  Keyslers  Antiq.  Celt..  y.  13  sq^.  Bimard  zu  Murat.  I, 
p.  52 — ^53.  Dom  Martin  Rel.  d.  Gaul.  I.  p.  128  sqq.  verwei* 
sen.  Insbesondere  bezieht  Le  Comte,  AnnaL  eccies.  Franc 
a.  MS.  n.dl.  U.586.  n.  ^.(Dom  Martin  p.  127)  den  3.  Canon 
des  Concils  von  Auxerre  (578) ,  welcher  das  Verbot  „tiiler 
Benies  voia  exsolvere^^  ai^spricht,  auf  die  Termtut^  die 
Grenzsteine,  welche  mit  Dornen  und  Gesträuch  überwnchert 
seien.  Somit  dürften  also  die.  auf  eineqi  Inschriftmal  zu  Frisach 
i^  $tiwqntl?k  Tcrehrteii  TERMVNES  AVG.,  welche  OrelU 
(SflIfSill  u^  de  Wal  (CVI)  weiblich  auffassen»  schon  der 
abweichenden  Flexion  nach  der  III.  Deklination  halber  alf 
mftnnliche  Dämonen  zu  verstehen  sein,  da  die  auffallende 
Beugung  statt  des  naheliegend  äu  TVrminl  offenbar  in  der 
Analogie  #er  flbirigen  Namensformen  dieser  männlichen  Göt- 
terw^Ben  ihrem  Grund  bat.  Ganz  in  derselben  Weise  sind 
auch  We  - 

6 


einer  VoHvfnschrih  von  Auth  {MtiHii 'V»)r.  It,  f.'Mf4:  KPOr. 
bessean  lAeianges  II,  p.  35^.    Dr/'^lOB)-:     ' 

SEX 

Q  RVPVS 
OERSIANVS 

vs  ■ 

als  ein  ZeagtAas  üegtfhenBanmdieiiBte«  litolMinuMi,  wo- 
bei bemetkenswerth  ist,  dass  die  ganze  Grtppe  dfcr'iB'llMme 
auch  in  eine  göttliche  Kraft  als  SEXSARBINl  VtlVS  '*»• 
Bammengefasst  wird  in  folgenden  breiden  üttcBtifteo  ans  -IVni- 
buse  CSlim.  d.  Antiq.  d.  midi  ie  la  France  iFf,  iBS.  ffeosen 
5947): 

SEXS 

ARBORI  VE» 

L-P0M»BIV 

lA.  AELIAN 
und: 

Bx  vwa 
SExAftftoiii 

L  •  iH>Mrr 

CERSOlUiNTS 
V-S'L-M 

«renn  nicht  vidnebr  ttmgekehrt  eine  atetlrbcSflicbb  KUMdt*- 
lung  ans  der  Einheit  stattgehabt  hat,  Wie  Me  HaMKkM  Meh 
bei  den 

4.    VITIRES 

deutlich  vorliegt.  V«n  6  InsehriOea,  wdebe  itaea  JMSFS 
VITIRtS  (der  MgkbUche  O.  VITIRINBV«  cntetaad  ms  fal- 
scher Lesung  bei  de  Wal  Mjrthol.  CCLXXXIV)  gewidmt  sind, 
hat  1 :  DEO  VIT,  3:  DEO  VITIBI,  2  andere:  DBO  VBTIBI 


SANCTO;  1:  DBO  SANCTO.  VITEai  «od  endlich  bietet 
eine  balbrerwischte: 

8ANCT 

V..lf.. 

•    «    •  jt    m    « 

I    ,..  SAVH 

.Vf|9iqli«e.Bfieiiktn.dwth  &4MCT0V1T1AI  ergänjit  werden 
kffmi^  Mh  diese  ImcheiCten  sind  in  «Eng^lind,  iheilveise  a» 
IV^Ile  des  Anleninss  gcienden«  .Dana  vergleicken  sich  n«i 
^vrei  andere  nleicbfaik  jn  tfingland  f  efiiDdene  bsehnften  bei 
JHofnlv  BinL  Bett.  p.SiO.  Sorlhuaik.  n.  JiXIX  (vgl.  Orote. 
Xpsd  ift.di€S.  Jahrb.  XVIII,  fi.S48); 

MBVS 

VITIRIBVfi 

JMBCCIVS 
V.iAhM 
iml  ;b#i  iCellingWMd  Pknce  tbe  Aoapan  WaH.  p.  41f .  ed.  I. 

.     y.iT 

1  R  B 

Vfl 
mif  w^fAin^  kMtf9P  JWiifD^  iE«  ,9  md  8  ein  lii^^des 
i^ckwein  erkennbar  ist,  dns  a«cb.auf  «niem .DeDlunttlem, 
inabeaonder^  4er  L$6. 4X9^.  V.  V.  in  BngbiBd  wMeiliehrt 
/and  an  das  in  OpffrdaniteHpngen  wf  JMstronoBdentaftleni 
Torkdouaende  Sek  wein,  sowie  «n  die  In  der  OmaaMnÜk 
.derselben  begegnenden  SckwciinskOpfe  erinnert«  Die 
gleiebe  Entwicklung  einer  dttnymischen  Hekrheit  ans  einer 
dnheilUcben  GoUbeit  -findet  rieb  nqn  aueb  weiter  bei  den 

6.    MOVNTBS 

eindr  n  Rntehester  (Vindobala)  geiiindenen  Votivara  bei  Bruce 
ju.n.'tf.  fd41S  ed.  I.  Cp*<08  ed.  ■.): 


MOVNTI  :- '•^';.;-;.    :•■■  : 

BVVIVL  ' 
FIRMLN 7 

VSDECB  . 
Dass  hier  von  y,god8  of  the  motfnUiiDs''  keine  Rede  sein  kane, 
iEdf I  stiioil,.  den  «hamRterJMiMke'VMa^^Olr  If^L'^J^k  t 
Miloi.)  u.Mdaf.  LXXIII;  S«  8M9,  dar  wf  Miii'klMBch^>l«ft^ 
«engkeaeichnwig  iiiiiweiset  Aoefc  ^Irfltoe«  «kbl-seb^efr'iciii, 
jdiejenige  fioCIlierl  als  Monw  oatfaBiiweisett,  aitt  uMteMr^'^iA 
dk»  «1  MOVNTBS  «ntwidE^häi.  SmRiftiti^aAi  gebmlene 
Votivinschriften  beurkunden  eint  Gbttbteit/  W(äcli0'ili*fclir''€ie 
Namensformen  DEO  MOGONTi  f  MD»  M060NT ,  DBO  HO- 
60N,  DEO  M06TI,  endlkh  Awtch  ^ APOLLINI  6RANN0) 
M060VN0  (2u  Horbur(r  im  Elälus^>Iund  DEO  MOVNO  be- 
zeichnet  ist,  deren  Identität  aleit  dbüh  den  Zusats  CAD  CCa- 
.leiioruAi/.Gi|deiioram).fe0kliri'C  wivdV  iM^fMler'^l^bibti  lleil 
an  erster  und  letzter  Stelle  angeführten  ForinUi  ftfed^.- »Bi^ 
allen  zu  Grunde  liegende  Wurzir4M06,  welche  in  video 
keltischen  Wörtern  vorliegt,  iikt'<sibh  einerseits  als  MOO-0, 
MOG-ONTIS,  andererseits  als  ÜKTG-O-VN VS ,  MOG-O-VM 
festg«gtcdlt  -und  aUft  tetzterer  dvreh  eine  Kfieht^^rklinhelrif  Cw- 
iraiitioit  MOVNVS  gebildetr  e»  ist ^Iird'  «rs  mMilrhdüft^lfe 
MOeoNTBS  grade  m  'in  MÖVNTES  eusdmineng^o^;  ^e 
MOGOVnVS  in  MAVNVS  n.  Oan»  und  gAr  ioitf  di^i^DÜ 
MwmUm  flu  trennen  «hid  die  Bü  Btant^^^  welilre'VIM  then 
«Hi'äbnten  Cnltus  der  säxa  öder  lapides  ^^an^eiirz'^t'tlih' 
idea  sich  bei  On  2107.:  fiM4  nnd  Du  Möge -Monuift;^  r^^.  d. 
Volces-Töctosages  p.  811.^  Dagegeii  aber  mihtiedi^^MJl^b  Je^ 
nen  die 


1)  Vgl.  de  WalMjrth.  Ch%^  ChXVm.f\qJ  äwiid^al^iKMiedL 
antiq.  Hl;  4.  p.  161.    Ztaohft.  d.  Mainz.  Ver.  I;  8. 18911 


an,  deren  Dcukmäler  Ws  jetzt  nnr  W^  vonTtfa?nz 

bis  zum  Hardtgebirgc. jgeruiidep  v »irden!,  <vgl.  de  Wal  Myth. 
LXXVII,  CLXXVm'u.CLXXIX),.  Qlljben  abereinstiinmend 
die' Widmung  DIS  CASiSiBVS/.J"  nur'CASSIBVS  und  die 
6te:  BONIS  CASSVßVl^,  Vis  S(einer  in  pIATRONI^^  CAS- 
SVBVS  vertesscm  i^olUe,  Wiewohl  Wijlheim  Lucijiburg: 
taVfe. 'fii.m  p:'5i34  .rHÄFfi^S  liest,  um  ftoVii*.  epÄ 
6u^  auslegen  zu  Können ,  so  ist  doch  durch  Berthqlet  HisC 
de  Luxemb.  VI,  p.  293.  die.  fftcgi  CilSSFÄ^^S ,  welche  sicK 
mit  MATRVBVS  8(a(t'lffAVRiBV^  vergleichen  lässt«  gesi, 
cnert/ zufnärauch  das  Epituetpn  fionu^  sieb  bei  andecu  Gol^- 
netten  nhdet ',  und  ganz  trefflich  zu  dem.  ^Uterliche ii  W^sen 
aiciix 'Wnioneir  passf!  Die  Form  C ASSES  selbst,  findet '  sictf 
in  Vielen  Kenisciiep  l^amensfdrm^  Manch/ Gel.  A^z. 

Mt.  iÜ'n.^!  iS.'öS).  Noch^ is^ jedoch  , die  ÖotthejO/icW 
bekannt,  aus  welcher  sich  die  Dn  C^urW  mehrheitlicli' ^lit- 
wickelt  haben ,  denn  der  M^m,  Casius  einer  verlorenen  in- 
gchrift  aus  Nassau  (Inscr."  ^^^i^sov,  {,,498.  n.  15)  ist  gewiss 
nur  Juppiter  Casiiy5.(^r/j224).,  Khei:  liesse  sich  vielleicht 
noch  auf  Cesonius  'oder  Ci^sonius  hinweisen,  wenn  nicht 
etymologische  Bedenken  entgegenständen.  —.  In  demselben 
t^aue/smd  wfr  auch  mit  der  Widmung  an  die     .'        ' 

einer  Cöln^r  Votivafs^  bei  L'ersch  C.-M.  U27  (de  Wal  .lÜoeder- 
Soi[:€LXXVty:'niGimBVS  SACRpnr.  Aldenbrück  uua 
Steiner  emendiren  DIS  GIJINUS,  Bupsch  und  Orelli :  DiS  GI- 
NIBVS :  de  Wal  hält  den  Aufajig  für  verstümmelt ;  es  scheint 
aber  nichts  zu  fehlen,  d.  .h.  DU  PIGINES  festgehalten  und 
dieselben,  wie  Dttntzer  Jahri).  I^^'S. 90.  Anmerk.  andeutet, 
für  männliche  Dämonen  genopimen  werden  zu  müssen. — 
Dasselbe  ist  ohne  Zweifel  aMpb|der  Fall  mit  den 


89  BüitrStt^  Mr  f^WMkJWMMfair  JMMMMl 

der  ra  Belfcfflier  fefiindenea  lasdurift: 

DEXSIVAE  ET  CAVDEL 

LENSIBVS  C  •  HELVnrS 

PaiHVS  SEDILIA 

V  •  S  •  L  •  M 

(de  Wal  CIX.).    Aach  sie  halten  wir,  iubesoadere  iMh  ia 

Betracht  der  von  den  Namen  der  Matronen  ahwdchenden  Ple> 

xion  nicht  fttr  Matres,  sondern  grade  so -für  DU  CAVDBIf 

LENSE8,  wie  die 

9.  Lvoavss 

deren  de  Wal's  Sammlung  keine  Erwihnang  thnt ,  Ar  DD 
LVGOVES,  wiewohl  sie  auf  keinem  ihrer  4  Denkmäler  ab« 
ausdrücklich  bexeichnet  werden.  Das  erste  au  UxaaM,.jetst 
Osma  in  Spanien,  geftanden  lautet  nach  Mntat.  DXJQX,  f 
und,  wie  es  scheint,  richtiger  nadi  Masde«  Bist  ecib  JÜbf, 
V,  p.63.  n.  106  also: 

LV60VIBVS 
SACBVM 

LOC  pvRcrco 

COLLBGIÖ.  SVTdRVM 
DO 
wozu  weiter  ein  grosses  Sttolencapital  aus  Vevay ,  jetit  im 
Museum  xu  Arenches  in  der  Schweis ,  mit  der  AnGwbrift: 
LVGOVES  kommt,  vgk  Ti«oy<hi  Ita  Ckrhard's  Archaeol.  Zeitg. 
1844.  S.  334.  Hofflfflsen  Inscr.  Helv.  n.  161.  Wir  haben  ausser- 
dem (Jahrb.  XVIU,  S.  1dl  E)  ein  SteinfragaMot  des  Boaner 
Museums: 

IBSTICIS 

VIBVS 

BDONIB 

PLAVVS 

liODO 

BIA?R 


Mikam  I  Caaitiliiiibiia.  ^  FkiHif  i  a  a,  w^  wi«  fOi?  Z.  %  4if| 

iaolil.  lo  gleUker  Weki^  iai  «lieiitorft  Moh  die  ganz  «it^p^ 
jldMiiie  WUaiBi9  EVI  N)me&:  . 

aVJMHTA 

-j  •         '  {.'  y  s  ii'M 

fMUhe HiUia* Yoyajgi  W,l,  flM  ,#w  lioto  si^ofrti;'  «UutH, 
4krch  dM  CaalTMliaii  tai  LVfiOVIßVft  CivW  itI«lVNTI«.\$ 
ui  HOflOVTlBVSjk  m  ^fikUreQ  voTge^M^gm.  Ha  WM 
(toi. /f.  1«4)  wiU^hUCVAtl  (eine  kAMin  A^nMure  MepMM* 
MFlotail>  Vaa'  M  ühW^^iidAii.  WftUfOdmQen  vei^l^em 
•bt  Ao  WANk»  ariisl  steift  der  ibnra  YeniekfOil^  Gotl^ 
•beÜni'ieiiaanMil  wUem.  A«eh  ü^^ikn  LVGOVES  m  Qrimde 
Ungnade  mtanadlftoiie  (k^Mi  iat  wnt  tticlit  kekeiiiK;  mifW 
Anklang  des  Namens  bietet  der  Localgott  vofi  litwanili  tP 
dtr  HraiMhe^aNiitd  lirJiSiFIFfi  (Or.  8Md.)  Ittt  den  Lu. 
ysiFsa  tübnndta  emoktlnen  anf  Mgtm  SteiifragiieMt  di«   : 

io.  eoMBneNEs 

nach  der  vns  atanehmbKt  ersekeinehlen  BrglinMng  Over- 
keekt  (rgl.  JhH>.  a.  a.  O.)»  welebe  sonndist  an  die  Come^ 
^•009  at^tutae  erfmertl  wiewohl  b«i  beiden  an  eine  Aft- 
lettvAif  vM'eomei^n  känm  m  denken  ist  Hbenso' dunkel 
«Mifeiir  Mdi  ^ie  '  ' 

li.    tVfäES  ■ 
treUsh«  Vdn^,'  HtAs  Bfirg^l  S.  f  1,  anf  einer  in  PV»lg«  «tarfcor 
▼ferwlltenin^  und  Unebenheit  der  Oberfläehe  des  Steins  seit» 
her  (vgl.  Jahrb.  XXI.  S.  55)  Msch  gelesenen  Inschrift  nach- 
weiset : 

NARCV. 

BT.  ATIV 


S8  äeUtiSge  mr  i&mkck4idia§eken  Mfftia^ 

4 

DIMS  hi«r  vor  IFUBVS  ein  MuMIm  fMairmii}  whetn 
80  gfut  aki  IHis  ergansl  ^erteo  kinn/unAriiegi  lammtm 
Zweifel,  dasg  aber  1PLB6,  wie  Rein  S:  M  meint,  imM'  on 
nicht  als  eine  a Wckhemlo  Form  des  üattcte  4nr  «llatJännn 
AFhlAE  (Lersch  C-M.  L  &  M)  angeseiii»' tiieMcsd  iMMk, 
als  ein  neuer,  bis  jet^  nllefo •  stehender  Namen  von  Ma- 
tronen aufzufassen  sei^  mnss  mit  guten  Fug  hesweifelt 
werden.  Denn  vor  Allem  zeigt'  gerade  die  Form  AFLIA- 
BVS  dafflr,  dass  man  niitt  ulFfi/AKSCsttttiiVbiMfi^ 
sagte:  mit  den  Endungen  aius  und  iiiftlm.idovJbpaiedilM»- 
klination  weebseln  nämlich  in  diesea^  ifcfhtt  ^UMVchn« 
Namensformen  der  Matronen  w^  ^dic^  Bohnen  nif  .^^  -ImUi 
4er  zweiten,  niemals  aber  die  dnf  tinir  nach  d^riiiri«- 
teu  Deklination:  demnach  also  z.  Bi  ^totweiiir'  ÜMfanis  mimt 
Aufianiabus,  nie  Aufanitos,  wie' sidi  M  Rtai'i&M0tfmarf. 
fach  ftlsehlich  statt  des  allein  fidili|fdn  Anfiminfans  ibugsi^ 
ben  findet  ^)»  ■.-.../.   >"U   ^i».;.'«/. 

Der  Zusammenstellung  iir  DenftiAaUiiiidr  lionrMis'ink 
man nli eile  Dämonen  corknaüiten  fiidtBvwentkjitMbrigi map 
noch  auch  die  pl^atiochen  D^rsmiungen  beizufDgen, 
welche,  obgleich  ioschriftlos»  wie  .so^  vici|0}Hp2ii|if^fe|I^I|ftfl^l^'- 
tronendenkmäler,  doch  .gan«*  oSenbaiT  Jl«|ffft^u^  ä/Bßlßf^^ 
mythologischen  Kreise  sind.    Wirj^^flifep  ^^|p^.«^>    ..^  ,./.. 

.  1)  ein  vollständig '^rbaUenfßS^i^f^iIlM^.^^ 
England,  abgebildet  und  beschrieben  bei  C^D|nf|f^^.|P|q|y 
a.  a.  0.  p.  420  ed.  L:  n  jste|lt  dir  ei    ganz  na«di  Art  der 

'Maljonen   nebenejnaAder  gestellte  Vl9^pufiJkttfi^:4tF9nAw^ 

.Arme  in  nattirlicher  leichter  K^ilmmiog,sif?h..an„4f9,}^af:pfr 

anlegen;  ihre  Beine  und  FCisse  /und  gif i^))m^gf  v)wi, ^^d^ 

— — :  ♦'♦».♦.    * 

1]  Wir  wflrdea  schliesslich  diesen  mftnDlichen  Dfimonen  noch  die 
MAIORES  8ANCTI  einer  Ofher  fnschrift  bei  Heosen  5718  an- 
reihen, wenn  nicht-  die  zu  klare  lateinische  Namenabecelcb- 
nang  eine  andere  religiöte  neüelitmg  vemnthen  Hesse. 


ndlegoMter  BekkUfanig  «tofiehloaoe^ ;  im  0|H^l«|b  JHi^fl«;!^^ 
etae  Art  tob  weiter  Bloisei  wekbe  miA.iler  ihre  ((y^nnPr 
hMi  toiMby  h  leine  fipitse  rAiMlaufeQJQii  KUBUtse  ;  mssmoif^br 
bftBgt^  wtkliektrttflrte  leldiaftc  M  di^  N«ib«k.  od«v  !|:asi4iiHWIf 
Ber  WRMite*  crinaeDt  (Gtidipi»  Hytbt  &  491)^  Ibl^^.iMMP 
fiicilwr rlBt?Tidiig:iilid  be^UMi.  •OaM'  di^sf^liieii  WffeoistfllK 

ii^elchcg  &i  «iaer  wek.iievtiidi  erki«iNil^fi|f,  b^geqMmlB  9k 
^•IMmi  Niftc^h^  die  Kipftiilid  Aiwnld^r!F<in.90^MPR«iA» 
<la8^  dHtle  liaks:  iät  jefet.  aiieel»Mteid'  SMUi.iiA^i«^ 
MABnoOieä  cUkftit,  ikven  SäpüM  Mdi  ieellicb^Ti  .f^it^iW 
bei  n.  1  mi  erkeDoen  ist,  mit  der  blou8en»rti|gp|i  SeKlffUmg 
AlupBMDl'&iH^* .  fiie'werikit'  a.>a.  0«  ^oa;  .iiiiMtfr^cher 
-Weiee  ale  deke  JMtres  fcdeiki»,.wttiMiii)eii^tMU.ii^iW 
.114  1  iioriie|;eiide^  ofEeBhBr  di^sdhe»  W^»«^^  idttll#^UNMe{ J^r 
ilM-dKiMitfeiitgi  aber  ifalfl  CtescIUfibt.  dmel^n  jn/^fli^i)!^ 
teflso^kaM^' ida  «tderntkcjte  Ae  a4feakeml|arH»>j},i|l^cJk[fs 
AegiiSitdbüikiiif«*  LeAskre  kmaa  leider-  f.M . ' 

: ) :  a)  bei  eiaatt  andern'  Stfiinfinigaien(e  mebt  in  V^ftfid^ 
-gwegen  :weidsn ,  weMMi  gleidhfalie  tu  IfetJie^bf .  gefunAfp 
HBd  4ü  a.  euipl*  dao  abgebildet  und.  beechflieb»  int- JUp  Mf 
-Mli  >dfrei'.i\dicM*  iKbelieiBaDdn(  ^sMlieMk;  efitoabarr.  .miäiiiV- 
.lÜehla-M^uteli,  %eUhlfnidM)K^fe  ab^MhlagM>ieiad;v.#|^ 
•iHiie)Rij|arett  dcheideii  <¥eli  einer.  Art  Kla ehe idwigeacMM- 
^edk  geieMn  ab  eeiä.  Ihr e  Tnusht « Und.  iSie  i  ge««e  ifcraAigp 
AUsprflgunf :  dein  KtfrlND  weiebt  mi>«nraUeiid  f0n.:defik)VU^ 
■trenend wrtairiigen  A,  ab  dase  mm  hier  M  jdiear;  d^rboi 
keibte.  Wahrend  nlinilieh  die  Mauren«»!  in  der  &ecfl.  iß 
lange,  oft  seihet  die  J'Osse  bedeckeade.  CtewMider.  gehAHt 
«ind^  erblleUfen  wir  Uer  nut  eine  in  ihrem  nntem  7beib» 
•eiehtba^e  'ond'  nur  bis  ein  wehig  unter  die  Kniee  mcbeaAf, 
mit  einem  sebnmien  SlitifiBn  mteAaUe  Axt  FWlT«iiifc»si<ftlMr 


welcher  in  Mtenvelelier  Nile  ei»  wflhm  OfceggwwiaA  oiir 
Welnekr  eiM  Art  «ron  groaiMM  Hthtatlie  i»  der-  Weite 
gauefl  OlefMvper  yerlMt,  Amb  ti  tiler  die  ftevieii  Al 
kereiBfeMdiaeii  ia  swel  brauen  gfMjauiMifciide»  TlMilen  vei 
beMüii  Sehaltem  bf rakfttlt  und  «ftoUiMn*  «oü»  Dni^hirMl 
UMet  Die  fluit  f«n  dMi  Kniew  sn  mhcApnlBtett  Bgpn  iini 
in  eine  l^napp  anliegende  Bekleidang(sagIeiciilViiähilDlttd«if) 
geheut,  aher,  wi^  aaA  «ettthrte,  s^^taifein^pepiftg^  da« 
ele  nur  tttnaHcbea  W^ta  angehtpea  UanCa.  UMHMid 
üi  helten  iawera  Kgavtn  >  ihre'  Alna  Jridift.aeaikea»'  hüt 
dia  aiftliefe  iad'  Hhnft^anoa  «iaea  fftr  dia  VdrgitldaM«  aal 
4ea  Matraaea  so  hadeatawaen  Körh  mit  PrAehian.  I9 
die  Reiha  dteeev  Mi  MTilflS  oier  Maaüctaa  fianonia 
itMlea  wir  eadtdi 

d>  aaeh  Jeaa  Trias  voa  CMtcrhildeaD,  andeha  Uajela^ 
Wie  itais  dSttkt,  To«  der  ttylbetegierhen  Pendainf  jüheaMi- 
Igead  Mehk  alher  gedeotel  «revden  Ipwaitnh^  vgL  ^füna;  Nyth. 
«:  vr  {.  u.  fllttrMk,  Mjrth.  &  SM*.  Bb  bfäiditaa  Aadkh 
die  Vüae  86.  (}«lanihaai  et  fialli  ther  eiae  ümigrii^  ven 
heidnischen  ires  imagtMs  aerdaa. ilnaataf^r^Attdh* die ga- 
aaaatea  Misiiaaire,  weteha  nie  in  eMcr  ehnnadigea  Ibpelle 
der  h.  Aarella  au  iregeas  aoi  Baikaiee  eiagaaaaaiti»  aid 
^raa  dem  wieder  las  Heideathnai  aniekftisllfnna  Volke  dir 
l'ilftfirciMi  «1«  «eine  4M  veinraa.  and  tettfrf^AaiAa  lieft  M- 
'iM<a«>i  welebea  ts  a«ii  aM-ieiabridiiheiBeilmt'MadAake, 
iiaclk-ttNhn  fhadea/CIriwi»  deakt.  hei:'dicwa-0Mthiilia 
hald  aa  r#aiiaehe  flottferv  weränf  dha  dtiittkmti  hri 
deute,  haM  aa  deatsehe  der  daBatidbrleckta  •her  MM) 
Jnhfe  haasenden  Alaniaaaea,  auMd  ,4ie  Veriiirtaag  draiar 
dottbeiien  au  gemef neehaftiicher  Verahrang  als  hettrorstaehea- 
der  Ong  dealeehen  Heideathams^^  erseheiae.  -Ohiia  aataaf 
die  weiter  aater  diesea  S  fiildeni  vemathatea  fflMliiirilegiia 
afther  elnaalaBeen^  kiaatn  wir  aicht  uiahia ,  na  dahia  ans- 
aü^iiehea/  dasi  Ws  hrt  eiaer.  dnitehdie  «Me  dii  «Memt 


Md*  büoifitiU'  <dM«ii  «MKf«ft  ft«iii8  MDi  teton»  m  «nreiv 
Immliütf  MMUfeiMdtlMi^  »tht  lareaUu  Goltenrcrciirattg  ia 
fc^lfetdl  Mtoaii^di«  f  v#ssen  allgenpeiseB  OUtteriefc 
Bintetlim  gidackn  w«M«  aa  iftrfea  schsiat,  Madeira  flau 
ia  eiae  Vtfla«-  ai^a^n^Ikiiher  LocalAinoaett  oier  AH 
Fmltti  fplir  aaü'  awar  ateht  etwa  afcmaaaledi^  aenien  aaa 
ier  IHttwNP  li!eliseli<«dailtfehea  Peiiede  jterfcoiwearr  icotf 
aat  daMi  keaaiaa  ah  dtt  miu^B^  aar  dsdean  oatifrtrf  baiaid 
lad  t9tW9\  d^k'^aatt  faoi  Aiiaiarea' gcavaat  afterdmit^ 
ala  wakha  lelr  abe»  tbeila  e iaaelve  keMedie;  tocaMUMeaan» 
tlUOa/dia  «ktitichaa  tepiidieii  «ettfceilcii  kdÜethlMoiiaBiicri 
OertUcbkeilea,  und  die  dufcb  ihta  laceiea  Biaa»»  charakta* 
lUMM  ftaiea  aua^SpaBie»  baaeiehaai  «ad  äa^efuttt  lakhea« 


iyte^ett6tt2ea  Matronen. 


;  i 


DMer  dM  fane^eate  I^eUm  der  ptaatiidiai  Darstel-4 
laaff  ^^  MalranaD  iel  Ue  jeM  eine  vMMg  aabaacblet  fa; 
Wekea«  ledlche  an  dieeeltea  aa  Pferde  eita^adi  aUa 
aaf«ell^  Wehe  voifokrty  die  eiae  gaaa  aeae  Seite  der  Ba» 
imfetaag  iea  MaliaaeikaltM  eaMtaetr  Zwar  wftiaa  edioB 
iMifil'  eiavihie  hieikev  |;eiürlfe  Seakatäk»^'  darOeganiland 
ürfteecharif  geweeeaj  M  der  nadi  wM%  aatOai^cliM 
■daatti«  diWet«  § ahaen  äytlialogieclMn  Welt  aHer  einer 
ekealaiidlr  aadBiadadergdMaden  Ausdeätäng  Terfldico»  wid 
die  dbrif  ea  feakaanteien  Matreueabilder  gewibafedier  Arl^ 
wteWaU  aanr  ia  der  Brklarang  aad  Dentaag  beider  Artea 
daria  ibaniafcaB,  daee  bebannilich  die  fiditia  Nebate»-* 
aia  etaaeln  aar  BeaeidiBaaf  derMlben  herbeigieaagea  warde. 
Die  Uebcreinstiauaaag  mmlicb  der  sitaeadea  oder  ate^ 
baäda«  JlitreaeaHlder  der  bekamteiea  Art  aat  jeaea 
fblkrtlieifcWi  IT«  Pferde  sitaeadea  OMUrwesen  m  ihm 


gnumi  Mumm  ff  u  BrdobAiniuif  iimI  imkt^jmitrt  Mdk  j»  ilsw 
▲ttnbutett  war  and  bt  ima  Hu  tkwraiciieiiA»,  •!§;  dMi  iM 
▲ilge  ier  FWeacl«  iKe  sdioD  >  iMtasI  vmdunBkcQde  Ideali^ 
«U  bmder Chttiuigen  TOBllalKootnte)Bleltai^w«ff4i0ll«M 
Mite,  terbmsta  kionea«  .  --•  JM«'  gwapanitellMy ;  mi 
t&muM  Betrafchlng  Anr  S^itanliüftte;  r^ieaiar  M§n 
iwibMeni,  wckbe  Ms  totlief eSt  wird  «»  iWüHhHii/ 4ie<ee 
MoBlitftI  ilkht  elleib  dM.nWbigMiAidiaUiBViiiibeogehi^^ 
#riiiflaiiiiliaask  iwbesoidtrt  dte  Bea^igtufK  dipijtoigw  BiM 
liiiiiaf  i.erirt^lklittm  weldle  AeM:  JArtWANifMalMB  m  te 
ltt*s*:..and.  fitdigöliia  8p>^qa  :»  aevg  Micea):riräU^ 
Dieie :8''DeiilBBilev  lind  felgeniex:  -  "■   .iiO:-}il-.l-ii/!  '' 

.!!  .  %)  {Bue»a«f  doflOüMeh.  nebte  saJi^elteailMl  BfNÜiri 
an  welchem  ein  Fallen  trinkt,  seitwärts  sitaende 
Frauengestalt,  welche  mit  dem  Vorderam  und  der  Rech- 
ten leise  auf  der  Mfthne  des  Pferdes  ruht,  wahrend  ihre  Linke 
ein  fast  die  ganf^c(ß|;^te  ^r^.jSifliaflViSfffl^eifii^mendesaier. 
lieh  geflochtenes  ROrbiihen  hält,  welches  mit  einer 
rbndjäiiiFi^aiahi,  wie  i4c#^ftil^^hmcb'aagrfUlh9ifc;i  Dar 
Kv'«t  M'Mr^tt»;dMti  aMfiochl  mii  dtm  urfMMtaliSqlmi 
•har  dler.Ane-^betaöfiiNeadeii^  f«fo-Aütiw»itan»Am« 
stheneli  und-,  auch  Aber  4it  Kake,  MaabgrJiMldW  ^NNil^ 
wände,:  «ntfr  wrid^em  u«miMelbar.#«r  dtaJflmfcn  jaaiimnb 
binmi  Inis^rangedeiltBlMi  flii)^!«^  mNImT 

iii<^  i^*(im  jNtatvoQen  ::eie0atb«iil|€b^  JMUqdiu^ 

wanden.  Hantti  fieAirideii  .lat  .sin  im^Mansfoldiiihflii  enstai 
bei  LiBCfliillurg  und  in  «dien  limrfsqon  .abgiBbttdetlA«i.»Wiifcr 
|fmta,  LbdUbarg.  pL  81.  n»  liS  f  .»1,  .wvkteriis|fi  lib  Hi». 
ter  Ops  s.  Tcfray  iih:.  nbertatis  tdrfbeiiidex  edriArUflhao«* 
set  Tra  Floreiiconrt  Jahift^ULS.  fiD  «nd  Frond^nkmog  JaMu 
XVilL  a.  Mi  f/käbcn  aie  bbsnao.'Als  B^<ana..a  jkulM 
¥ersuoht|  fWUB'  ::«''  i  -  ir 

:.  8) jrineandcl^  gaws  «hnUchein4er8eIbi»liliali«irir  anfiniiMl 
scAireitaiid^Aff)tarde.(dftflaeairortoreiThey  jmkdliiRiMfo 


tMr.i4Nr:tibNteiaiiK  ainfehrfcheii  ist)  attsend«  FfMeittge»* 
«in'K.iii  .efaK  i«ft|ir  ;iadleg«i4»s^aDil  Ouem  wHkllMi  SiiiMfe 

4»#r)i4«iili!»lf'lih|ertif«r,Al«  «ct^ifhf  itiftltoii:  Hai^dbagMr^, 
j9«Iilie.;Ym.  ato^fiii  ^^lar^liiertetifleh«»  Nerkml  derMalraiea^ 
JMAeri  keoif0D»  Ai«  ViuitMKhiiQgjnU  S»,  l.flMgü.aiM  imri« 

<k)e»il0.^t«  imA* fidttpf aiche  ikber^%i^ßhAJMty>ukymi^ 
0k»/ii^*  jene  g^MUM  8«dk«iii<  SpwdÜniMi  jeüil*idi*c0keBici 
kann,  hatte  der  rechte  Arm  dieselbeLage  wie.heiiJioil 
4iiid}a«Qh  dtct  iMfce  halt  in  deiwlheii  Weise  die  loüBehoosse 
<fihDto:K«rMM«>  ttegMeiiFif«.<hle  ad,  daaiiM  bdUiftilfa 
y0i  AtaaniMalldii  bewahtt»  UeiheD:  aollea.  «Oefidideii  ihiiie 
dieaoi  f iPat'^n^obiM  liei  dett  alle»  Attiodidnoa^ita  dar  Naha 
MBiliWieiabiirg  Uni.  itt  abtthUdett  bei  WHIhcmiia.  a>  d«  <pL 
&i^riU2M:>:»M/  vMilbil  beneriit  wiid^  »mU  naii  dUstb 
JBüdüebeiiialaifir.eiM^n.Mli^ca  Hartimui  gehakefa  habe,  es 
4l»igbeti;0ptf.i:toiTär  iWiv  reihea  >dailaa  '•■  ^-^J'    • 

h.!:i  Ji))elBt  iveltere  Ddoh  nicht  ia  denXMs  A^latMihfeili^ 
.gfdagB|ie!F»ataenge&talt  mu  Pterie  ans  deaueKbed 
.Oeibieid,!  wie  dier  beidea.  voimitsgebcBdetf.  '  ^RieiiMM  aitli 
-gIfilbfUls  *tt  Wiltbeim.  a.  a,  Q.  pl.  99.  u;  4t9i  imd  #iifd« 
«A  iCklaterto  ^aaoh  Wsltheim  das  alle  Ceacloimeiin)  g^htn^ 
iMUttf^  vico,  heidit  es  pJ  39r,  nrnnaii  BoaiaBt  repevll'  saüt 
iOinia  .aavea  :kac  e^uilia  simUaenim/^  Avfdeai  glelchArib 
4iaks!Scihveiteiide«'Pfercle  eiWickt  aan  eiae,  »sawctt^  skA 
jika.Aa  itohtA  IMirissea  b«  WiHkeim  «McflOWNi  kktöi;  iUi 
#iBttan  bel^riCfene  tmd  daher  mehr,  naeh  Af€  das  Reiv. 
deas  M  dea  Rrauea^  aaeh  dem  Halse  des-  PAardei  aageweal 
idatb  IVnwtengMialt ,  Teiche  ahit  der  Liakea  4eitatt>>iii«ia 
4ilrdtfaD  bestcieaden  ehUkchon  Ztgel  angwageii  halt, 
.«Miraadilit». Backte  ga#  akht  aichOar  tot  Dbv  wa^slai^ 
fta««  Battaafsato   oad  das  reieküah  Albs  Mribetdaekeafe 


«piM  iMMMr  irt^  gOm» ^m  •iKint»lwmli»t»A^wBililiill 
Vit  dfef  #ni*#Hr  AdÜeMMf  --vtiii  ll#/f ,  41»  4 An*  irtui  «bM 
Amiiüiiili  jnNtMbiAinte  kttiil»,  •iMlr*ki'Nit40liiiiiffUfi«fc 
MtliQile'n  'febw^  «Pen  Mdi  iMifhft'  #ell«teii  ^AlMfltat»  \^ 
■lMgcrillfailMlreleiH4i^4etMii»dgflb6  «wteh  «Ito^e^lM'- 
iMv  ifcigguifMilic  EiAtanf  MsgMcMomin  iKt  Mdili  «rti 
mm/a  kt  ekmiui  r ti f  «r»  8t  •U»|i  i«t>irrwii^ii  Am  iliAefiefe 
ttroitotfiiit  fBufBUdlMigm  fttifMi^  MtiroiM«  mliliMMi 
irir  ^fe  llow  4 

4>«tiB.aii*  ien  naiwiillwtlyblgie  rtiWWBcaite  ««Att»- 
jlet  Mai'trMiMkUd  ai,  iv«telieB,  mh  tue  i«Mg«if>4nid  n- 
gMch  JBlali  .lyfe  AesAehniileii  <MMr4PtMii*ili.MflliM«lllta^ 
•it  eiMlr  dbeD:Ain*ftiii«>HalbkoKenll5tBiliehtak|rii^^ 
Hlflohie  dn«  HiCte  h^PM^AriliL  OefaiieB  (Mrt»  liens 
Adkf  ktk'  Alft^Tritr  .wd,  mmoA  In  3«niw*«  teilCJ^  -lun  ^a 
•pitaff  Ji  iat  jSfaaiewi  tatcrlanaiidifer  iklterlMdMr  m  flUm, 
woMibtt  es  sich  noeklMiiiiet  Cb  ht  abpMOdet -ak  AiM» 
k4flir.«Ba  A  iiri«..fleM  jTon  Botvwia  ^OrfenÜtMi  mti 
ChraMMIiil> tt.  fc.ifi  «na  ebaariottS.  MmidiSI'ib«qnatiM| 
Jcügleidhlii  ibri  Wmginit,  IRadwicbten  mm  Attecditüete  IL 
Ui.a  tai.M.iMd  beainrodiea  &  78;  eodHch  aadi  fHa  iRtM*- 
diwbwg»  JhBb>  XVID.  S.  IM  uad  voa  «verbeok,  üaMhif  dM 
Baaaar  MMaoan  IL  SA.  ii*  Sft.  Dieses  ;Bidief  aus  Alabaalir 
iMU  Mae  aeitwftrts,  fnade  wie  Ko.  1  «ald  S,  aaf  «tafai 
Im  Vi^M^tLMg't  mmh  mrfits  (wie  obea)  8iohffe!H«i»d4»B 
Pferde  JVtsnimgkidber,  «hellweise  sebr  stsifir  itbett,  aMbeade, 
im  ave.daa  niehte  IMb,  «die  reabtefBraü  .Bebst*de»  Awm 
beUsidste  flMttii  von  ttaiaerstrka^eraff  Chostsitidar.  Daa  •'wa 
Jer  BabaftSeiiallBr  Abr  ^niünkeB  Ana  ftto«eaflaB*;  dlm 
Toai  redbiM  Knie  Ms  avaiilfeiiieniKMtaM  MUcarbfehiM- 
kadattewaad  bildet  eiaeH  )meiifliah  breitea  idiweh  naeiteAiis. 
^liPeitMg  »<ier  Jferine  t^eftildtteB  Scboass.   Me.flaaire, 


hMflnSlMtii  ift  nriei^milIi(dkile .LoclM» ,|^ 
-taidi  eiwiAst  OWbe  flbftiiBdAt  bal  rftialUBniengeWUM.  IMe 
«CBhiblBfltgc  slliil.dlwu  «tenk  aasgcflrä^i;  -kMootei»  4ii 
liiM$  dfe  Aagdi  siAi  DiilkKgewhltmfen  vtil  «ehwML  Mf 
*w«l  Attikliopfen  m  tebeD»  wddie  lieh  in  ihnm  fldiMlse 
«if  iMtai  &irecii  lirfUeD»  «»d  dhidi  4ie  auf  ^licft  #eiMtl» 
JtecKHflMl  ir*  dHnHeriMaHai  bewditi  HPfirdennollciv  w9t^ 

üMUtikK  Saiitt,  fnde  wie  M  Na.«,  atf  den  ktntaüi« 
1IKige>  tw  4*  ■uüerlipffe  des  Pftedes  «btt  »ftiMlicfce»  du 
«Bf  lern  linkeii  Kinie  dtsanrioi  Vogeb  geht,  M  dem  «Mil 
SU  entscheiden  isl,  ob  er  ein  Rabe  oder  eine  Tawke-Min 
«IL  äatiimm  teohün  Koie^  mit.  dem  Köpftt  fagfen  den 
AahMftel  das  Vagahi  .gekehrt«  kanatt  ein  viariAaalgtB 
4r>Hief  «mU  i»n|pem  Sab  wann«  nd  «iaem  Jiaiirdaff- 
*dller^i8gailaivtt||«aKttr.p.ar.;  eskamidealnMbyWiaitff«- 
fa&.knmo'kA,  kein  fla;ae  saifli^  wMir  ea  gahall*ii:lloid#ii 
i0L.  MTaa  nitadie  CMttiBisdbatMrifl,  aa  narwavd^Oafair 
^dia  ht  4ef  VitelMhita  lUtonik  Odohcr  IMO  («nterndra,  ba» 
MMabaüfa  *^erthaaMlB.  n.  16)  nnd  ?oa  Mmafei^  •BeMvii^ 
AiAMT  aaflpaBMlIeiMatnng  einer  Nekaiaonia,  undfiUaMa 
-nie  M  aiaelaiaH  wikreod  def  iroa  ihm  kalMgta 'ifofMer. 
Avi-oba  eine. isia 4u  Pferde  geaehni^su  ^abetii'eihlirte^ airii 
jflir -ielne  baina  lil^ianm)  oder  Arlemia  Aava.e'#r%»^OiC 
;BdMr  i^^4xtmmog  am^raoh^  welche  es  .mit  R#aaa'«*iaii 
4hm  'tebe^  jeddflh  nach,  aamentKGb  inHti^d'and.Aa'b», 
-müiiiBobe  Attalbnto  an.  erkciman  aichl  al^gelieigt  fMan  -An* 
iMa|<aataaAerd4m!lUKere  aaoh  einen  nicbl  aOmiadMia,  d»  b« 
4balii8akaii  Ghamkler  mi»  welcher  Analobi.auek>b «rate h 
mndiO^drkack  amd  awar  mit  vollem  Rechieieieh/ninaigda. 
:Batimatraaaie^  fcat /gespenaHsche  Ansdmidk  •der.BtgiM',  die 
^Mr  dfte  MalMMmn.gana  gewöhnlichen  and  hufigmi  UltbribMe 
lahwa  Vdgala»  (flidwi^ikabe  oder  Taube  ?)  oder  einen  «ft  aahwar 
'tesikmnbniinjalmn£fl  s  aig  enflCh  lere  a  (flitBchkilhliliadit) 


v*ieiMiNilltft  aMiA^iilhrMi  »Beigalai  der  MtiuMiemi  HblBt* 
MiiMMMt<«btireUi^  ifsi  4«8  wttheiiieBii  ilufialltaie  4^ff.  Bfv 
MkeiMMif  <  m  Pferd  um  m  ■»!«.  uiid:vdU%:bcd«ilii«idai 
HfM^i  «Aroi«.  wirieimnl  ttkcr  die  4lhlroi»D:)ii|;>Vfw*dach 
4itl  0bfSnimgMie  NebencteiUvrsIdlMfer  ibmi  JMUMAr  im 
lUtvetf^ilod;  Audi  Attest  »Hgar  hat.  Rmfedbvgrflu'a.  0. 
Atitt;-4  irili'Ji||Mii9  n  iöt^km  Tiniichts  «ine  YmlMilwiiig,  md 
(•rdeht'Wir  nack  Befcadhtmig  aller  bierbfarveliflrigeft  Ihak- 
ttftlaT'  «urkckiMNnmQii  wMk n.  Voitcst  M,  Juribttondcfe  stf 
%eileMi  Bwtatigunir  ic$   über  die  Attribute  iBcmisrhifls,  m 

t  '^  d)  «Ol  bi8,jcl2t  gkiehMls  nditbetchteln^  ntfclLiniedif^ 
"Ue^t-lHMitogiient:  eider   ctttendfea  Matitoie  In  dem  Mwf« 
-411'  MUediaihB ,  <ibar  ivvlchee  dae  der  tkaiige  liad  gdeürie 
4eUMiF  .des  deriigen  .Vereim,  Hr. Bit  Aiiiseelv  ftlgciide  gi^ 
itljf«'>MiftbeildBg  aageben  liets:  ^as  VbkiAtß;  mm^iJMm 
««1f«ad^,  lit  bis  aar  im  Mbrntd  ^V^/'.heahy*a%''  Itf« 
-^dm-  dcbwaMe   bb  aar  Bmst    Mb  Veideiiiefaie  aiad  aas 
«iaeia  !fitaciv  gVade  heiaater  abgesobaMiii  p  die  .OmMUmn 
«leirfUIg  aus -eine  ai  Sftttck,  aeigea  aMb'MbMwhe  AaiTbie* 
.giMg'iJaeil.bittkhi  ^  :der  Seb#eif  ist. breit  joid  ^reUt  bis  aar 
<ftipde;    Dibc'Pifary  weleh-e  d^arauf  aaai,  ist  eberbak 
Wtei  Fferd«raGkeas  gaaa  abgebvochaa^  daher  >  der".  Baach  da 
iqphllBM»  kM  arit  etnem  selUangeD  ibache  ha  AftekeD.    Wis 
.dfti  IkidNiiatf  Btiabpfen   Kenluren  ifans  Obtertbeila  e&amea 
-lassen^  ist  ein  lavges  Oe-w and,  dessea  Kalten  w^m  lia- 
k^n  Knie  aan  rechtea  KaOehel  (beiNo.l  ist  cs:giade 
'iüngekdhrt)  geriebtet  sind.    Bie  rechte  Haad  («renn  es  eiae 
•Hand'  ist)  sehont  den  reehten  Obendicakei  aa  bertfiiea; 
im  Sebubsse  Hegt  da  sckwer  aa  eckeaaenderfiegaaataad: 
Ml  httke  ea  für  eia  kleiaaa  Thier  (Himhfcalb?  ilaadf) 
^desssB  ifoff  leider  fehlt    Aef  der  Rtcfcadte  der  V%ar  ist 
'ei^ndt'ttDii  fattigea  Gewandes  and  darmiterndiaHf^rade 


Beiträge  »ur  r&misck^keliieehen  Mythologie,  9t 

vierseitige  Satteldecke  noch  erkennbar.  Der  Funil- 
ort  ist  die  römische  Villa  bei  Marienfek  im  (Nassaoischen) 
Amte  Nastfttten  (1840)/'  Auch  hi^  stimmen  also  wieder 
Gewandung  und  selbst  deren  Faltenwurf,  sowie  insbesondere 
das  bei  den  übrigem  Matronenbildern  so  hiufige  Attribut  des 
im  Schoosse  Hegenden  Thieres  sowohl  im  Allgemeinen ,  als 
im  Besondern  mit  den  analogen  Attributen  von  N«  4»  Bam 
kommt  nun  noch  die  Angabe  einer  bei  den  Torausgehenden 
Darstdiungen  nicht  beobachteten  geraden,  vierseitigen 
Satteldecke,  die  wir  aber  in  überraschender  Aehnlick* 
keit  bei 

6)  einem  jetxt  gleichfalls  im  Museum  nu  Bonn  befindli« 
chen,  zu  Castell  bei  Mainz  gefundenen,  steinernen  Reliefbilde 
einer  rdtenden  Matrone  wiederfinden,  welche,  ausser  Dorow 
a.  a.  0.  III,  Taf.  XIV,  S.  28  und  Wagner  a.  a.  0.  I,  S.  l«, 
auch  Overbeck  Catalog  S.  38.  n.  59  besprochen  und  die  bei« 
den  erstem  audi  abgebildet  haben.  Auf  einem  in  gewdbn- 
liebem  Passgange  nach  links  schreitenden  Pferde 
sitzt  seitwärts,  wie  bei  No.  1.  S.  d.  ft.,  auf  einer  unter  ihren 
Füssen  am  Leibe  des  Pferdes  herabreichenden,  graden,  vier- 
eckigen Satteldecke  eine  ernste  Matronengestalt  hager  von 
Zügen,  mit  stark  hervortretender  Nase.  Ihr  Haupt,  an  wel- 
chem gar  kein  Haar  bemerkbar  ist ,  bedeckt  ein  die  Ohren 
verhüllendes,  wie  eine  Haube  gestaltetes  Kopftach.  Den 
übrigen  Kttrper  umgibt  ein  über  der  Brust  in  Falten  ge- 
bauschtes Kleid  mit  eng  anliegenden,  bis  zur  Handwurzel  ge- 
henden Aermeln«  Während  ihre  Linke  einen  einfachen  und 
in  derselben  kürzesten  Richtung  liegenden,  einstreifigen 
Zügel,  wie  wir  es  bei  No.3  u.  4  und  unten  bei  No«  7  An- 
den, mit  vorgestrecktem  Vorderarme  erftisst  hat,  hält  ihre 
auf  dem  rechten  Knie  ruhende  Rechte  eine  Kugel.  Dorow 
wollte  in  diesem  aus  einem  viereckigen  Hintergrunde  heraus- 
tretenden Steinreliefe  ^  bei  der  sprechenden  Aehnlicbkeit  mit 
dem  Bilde  der  lulia  Mammaea  auf  Münzen ,  diese  Kaiserin 

7 


9^  B^age  ^r  r{km^keUk^kfn  Ij^ttalflyia» 

darin  sehn«,  a^gehil4^t  mit  dem  ^ejchsaifel ,  wabrsd^eiiiUch 
l^ei  Gelegeolieit  ein^  QffentliGheo  Trimnphes.  —  Si  kod^rf 
kaum  be^onden  ))«rvopg«bohfn  su  werdep,  auf  vi«  achw;^ 
eben  Ftts^en  d|6f t;  Ver^j^tl^ifiy  niM,  zmoiil  e^p  piicllf.  |lii(  4^ 
Bild  sdbf It  die  gw^e  ftrialiclie  ^M^ftf tu%g,  a^f  die  n^th^r 
luifte  Kiigpln  sowi^  wf  4ip  nkbts  ii^epigcyr  fü«  |i;aißerUGh«  B^ 
Ideidung  upd  ||Uu»tl|f^H^g  ^h^X  ^uf  f41as  Apdw^  »^  «^f 
eiae  KaiseRP  9u  9i;hl|ei|se4i  vcirj^nlassen  piöch(^.  Vielimbr 
mii^s  di^  ga^92^  (dir  W«  eher  spsf/^M^i^rMiß  W^c#>  4^» 
Art  der  BelL^^nng,  da«  Attribvt  der  Kiigel  um  sp  tpc^hr  aitf 
die  Matronen  hinweisen ,  als  diese  einerseits  öfter  mif  oidUi^ 
HQder^  ^  ^iqer  4irt  viin^^r  Skbeibe  erscheinen ,  dif  auch 
ate  Kngel  ge4evtf^^^ werden  l|f;f^mi  a^derefseitf  aber  die  von 
1^1«  vfr§i|cbte  Eipreibung  %  die  ^abl  l^inUcher  Q^iUfm/^^ 
dif^sem  Sfeiiibilde  ie^e^Callii  ^p4  um  so  si<d|erer  finf  gaf|2  ^^ 

dfreBit!(iabw>g  WteTl«g«iP  n|u[^,a^s  v»«*  *W  *rqiSC<>W  Wvifr 
g^i^ta  eii)^  apderes,  Mnedirtea  ^ild  ei^er  rijg;ur  ^%  Pferd 
aiumr^ih^i^  9frSlfR4c  ^P^>  W^l^^lt^  gaivft  off^vbar  vqn  der- 
sßlbe«  4rt  uifii  dfipis elftes  JyfW&  iat.    ^Ss  kf,  d^s 

7)  ein  jetzt  m  lüwaw  »«  Wif^JfK<  he^ndlidhea  viefV 
^ige^  $teiqre|ief  fkifc^  Q^^def^beipi,  v^n  ^epi  uw  dwTch  die 
iar^i^w#irdig^  f^tMA  de&  Y<Hrefi|T4lMMef  k^^n  V^^iiiwekr^tlMm 
^i^  gute  AWMMafi  KPriifS^^-  ^'rf  eine«  f  ubig  i^&M- 
b^ndep  ?^ferd^  f4tft$i^ein  g^i^a^e  ^  stffcj^en SQf|g^n,  i^ 
Np,  9  «qflgenrägt^  roh  und  pIwTO  genrlfi?üelp  |^|{f|Ufi|^gc- 
staU  ß^itwäkf  tfi,  jedo9b»  gerade  wi^  »1«.  ß,  ^^^%  weh 
If^lf^s  gewci^dft,  wie  w^  d^  Pferd  aelbft  gerict^t^l  i^  Sie 
ifjt  in  ein  Ipnges  bis  tlher  die  Füsaei^  vqq  denen  fp|r  d^r 
linl^esi^tb^ri^^t^firabff^UendesObergewi^Ild  gebflVd 
iff jkhef  Bame«|li^b  ipante)air%  de9  Bi^^l^qn  bede^f^  md  am 
^^  mit  der  wnlat-  nA<(  ripg((»rmltg  dm  flqif  mp* 
scblie^nde« Hft^be  ;HWWHiryffynb.«,ngei»  ft^hf^ip^  U^p f^pk« 
steckt  dxip,  y<ffde^^ip  depi  eiii^s^eiCi^g.(t^«  iß  dwelbpn 
^iMMmc  g^nd^^  %qgel  eptg^n,  wabrei)d  die  geübte 


Beiiräge  nur  römUch^keUischen  MythologU^  90 

sich  unterschiedslos  in  einem  plompen,  nicht  mehr  erkennba« 
res,  mehr  langen  als  breiten  Gegenstand  verliert,  deasea  Cook 
turen  sich  ohne  Zweifel  so  verwischt  haben,  dasa  keine  ge- 
gründete Vermuthung  mehr  Ober  denselben  aufgestellt  wer« 
den  kann.  Im  Ganzen  aber  kommt  die  ganze  Haltung,  so«* 
wie  insbesondere  die  Aktion  der  Hände  genau  mit  den  eat« 
sprechenden  Theilen  von  Nu.  6  ttberein.  Von  gaus  besondorer, 
etwas  abweicheuder  Art  ist  endlich 

8)  das  letzte  uns  bekannte  Denkmal  einer  reitenden  Ma« 
trone,  welches  sich  in  Scbweighäuser's  Antiquitte  de  Rbeia» 
zabern  pl.  13  mit  noch  4  Matronen  und  einigen  anderen 
Bildwerken  zusammengestellt  und  in  der  Erklärung  der  TaM 
nicht  weiter  als  der  Form  nach  mit  ,,fort  barbare**  bezeicbiiet 
findet.  Es  ist  ein  Thonbild  von  roher  und  plumper  Arbeit, 
in  den  Detailcontureu  ganz  verwischt  und  stammt  ausRIieia« 
zabern  oder  Worms,  wahrscheinlich  jedoch  aus  dem  erster« 
Orte.  Auf  einem  plqmp  und  ohne  jede  Andeutung  vim  Beinen 
gebildeten  Thiere,  weiches  man  am  ersten  wohl  für  einen  Stier 
oder  auch  einen  Schafbock  halten  möchte,  sitzt  seitwärta 
eine  ebenso  plumpe  Frauengestalt  in  eng  anliegei|dem 
Gewände,  welches  sogar  auch  den  Hals  bedeckt  und  in  eina 
mit  ihm  zusammenhangende  Raputze  endigt,  welche  einen 
ziemlich  breiten  Wulst  um  den  Kopf  bildet  Vor  dLesem 
fallt  nach  hinten  und  tlber  die  beiden  Schultern  bi»  weit 
über  den  Eflcken  des  Thiercs  ein  weiter  Schleier.  Wa« 
von  den  Gesichtszagen  erhalten  ist ,  lässt  auf  die  g^wdljkkn 
Augen,  überhaupt  auf  den  ernsten  matroaalen  Typus  dea  Aa^ 
gesiebtes  der  gewöhnlichen  IHatronenbilder  sddiessen. 

Die  vergleichende  Betrachtung  dieser  8  DenkaMhhur  rci* 
tender  Matronen,  welche  sich  gewiss  noch  vermehren  wevdei^ 
wenn  man  einmal  diesen  bis  jetzt  vereinzelt  dastehenden  rätk- 
seUiaftcn  Reiterinnen  die  wttnschenswerthe  Beachtung  wird 
zu  Theil  werden  lassen,  hat,  wie  uns  dttnkt,  sowohl  hinsictal» 
lieh  ihrer  Uebereinstimmung  unter  einander,  ala  auch  in  Be» 


Wmo, 


100         BeUrOge  mit  römkchJcelHsiAen  Mythologie. 

treff  ihres  ganzen  Typus,  insbesondere  aber  in  Bezugs  ihrer 
Kleidung  und  ihrer  Attribute  so  unzweifelhafte  Beweise  der 
Identität  ihres  Wesens  mit  dem  der  äbrigen  uns  bekannte- 
ren Matronen  erbracht ,  dass  schliesslich  nur  noch  einestbeils 
die  Ansicht,  welche  in  diesen  reitenden  Matronen  Darstellun- 
gen der  Bptma  zu  sehen  vermeint,  zu  widerlegen,  anderen- 
theils    anderweitige    mythologische    Momente    beizubringen 
flbrig  bleibt,  welche  die  von  uns  aufgestellte  Ansicht  zu  stüt- 
zen geeignet  erscheinen.    Was  zunächst  die  Epona  betrifft, 
so  zeigen  ihre  sämmtlichen,  uns  vorliegenden  plastischen  Dar- 
stellungen, 6  an  der  Zahl,  eine  ebenso  grosse  Uebereinstim- 
mung  in  dem  wesentlichen  Omndtypus  unter  sich,  als  eine 
Verschiedenheit  von  jenen  reitenden  Matronenbildern.    Alle 
Darstellungen  der  Epona  unter  Pferden  lassen  dieselben  in- 
mitten von  wenigstens  zweien  zu  beiden  Seiten  gestellten 
stehend  oder  sitzend  erblicken,  über  welche  sie  meistens  die 
Hände  schtitzend  und  pflegend  ausstreckt.     Auf  drei  Denk- 
mälern erscheinen  je  4,  5,  7  Pferde  und  zwar  so,  dass  die- 
selben gleichfalls  auf  beiden  Seiten  der  'in  der  Mitte  auf  einem 
mehr  oder  minder  sichtbaren  Sitze  ruhenden  Epona  vertheilt 
sind.    Nur  auf  dem  Bregenzer  Denkmale  allein  sitzt  Epona 
auf  einem  in  der  Mitte  quergestellten  Pferde  so  wie  wir  die 
reitenden  Matronen  auf  sämmtlichen  obenbesprochenen  Denk- 
mälern dargestellt  finden :  bei  diesen  aber  findet  sich  flberall 
nur  ein  Pferd,  mit  Ausnahme  von  No.  1,  welche  Darstellung 
einer  Stute  und  eines  säugenden  Ftillen  aber  gewiss  Niemand 
im  Ernste  mit  der  auf  den  Epona.-DenkmäIern  wiederkehrenden 
Gruppirung  der  Pferde  wird  zusammenstellen  wollen.     Auch 
die  Attribute,  welche  wir  auf  drei  dieser  Denkmäler  in  den 
Händen  der  Epona  erblicken,  den  calathus  nämlich  und  eine 
Art  runden,  flachen  SchOsselchens,  welches  auf  dem  Stutt- 
garter Denkmal  wie  eine  Kugel  aussieht,  finden  sich  bei 
obigen  Darstellungen  reitender  Matronen  nicht   vor,  wenn 
man  nicht  etwa  die  Kugel  von  No.  6  herbeiziehen  will.  Wir 


BeUräge  xur  römischJteliiichen  Mythologie.         101 

sehen  dabei  für  jetzt  auch  von  der  Rleidang  and  dem 
Gesicbtstypus  der Epona  in  ihrem  Unterschiede  von  der 
Darstellung  der  Matronen  ab,  weil  darauf  naher  einzugehen 
uns  wohl  bald  eine  passendere  Gelegenheit  geboten  und  das 
Bemerkte  hinreichen  wird ,  den  Unterschied  zwischen  jenen 
grdsstentheils  im  Akte  der  Bewegung  dargestellten  rei- 
tenden Matronen  und  den  in  dem  Stande  der  Ruhe 
befindlichen  Eponabildern  in  seiner  ganzen  Augenfälligkeit 
aufzuzeigen.  Gerade  der  Akt  der  Bewegung  nämlicht  in 
welchem  die  meisten  der  erwähnten  reitenden  Frauenbilder 
dargestellt  sind,  gehört  vielleicht  nicht  unter  die  letzten  Be- 
weise« welche  zum  Belege  ihrer  Einreihung  .unter  die  Ma- 
tronen beigebracht  werden  können«  Ohne  Zweifel  ist  dieser 
Akt  des  Fortschreitens,  d.  h.  des  Ritts,  ursprflnglich  mit  dem 
Wesen  dieser  Matronen  so  verbunden ,  dass  er  gewiss  auch 
in  die  Traditionen  der  Sage  überging,  in  welchen  dasselbe 
fortlebte  und  bis  auf  die  spatesten  Zeiten  nachklang.  .Und 
dazu  liegen  ganz  unzweideutige  Spuren  vor.  Grimm  Myth, 
S.  264  fahrt  aus  den  Werken  des  Bischofs  GuiUaume  d' Au- 
vergne  (f  1848)  verschiedenen  alten  Aberglauben  von  nffm-' 
phen  und  lamien  an,  darunter  auch,  dass  diese  mfmphae  oder 
äominae  noctmmae  auch  „puellarum  nnt  matrommim  omatu 
muliebii  et  candido,  interdum  etiam  in  sUAuUSj  cum  lumina-i 
ribus  cereis^  erscheinen  und  dort  sich  insbesondere  mit  den 
comae  und  coUa  eguorum  zu  schaffen  machen.  Es  sind 
diese  dominae  nociumae  nämlich  die  sogenannten  Nacht- 
oder  Pferdemahren,  über  welche  Grimm  auch  S.  433, 
noch  mehr  aber  S.  1194  spricht:  „sie  reiten,  sagt  er,  nicht 
allein  Menschen,  sondern  auch  Pferde,  deren  Mahne  Mor- 
gens von  Schweiss  trieft  und  verworren  ist/'  Dazu  führt  er 
folgende  Stelle  Cannegieters  aus  dessen  epistola  de  ara  ad 
Noviomagom  reperta  p.  25  an :  „abigunt  eas  nymphas  (ma* 
ires  deaSy  mtüras)  hodie  rustici  osse  capUis  eqtüm  teciis 
imectOf  cuiusjnodi  ossa  per  faas  terras  in  rusticorum  viUis 


M         Belage  sur  römisdLkMicken  MyAologie. 

erebra  eft  anfaiuiiFertere,  noete  mOem  ad  emcubia  efMare 
eredutüur  et  equos  foHgare  ad  langin^aa  HiiienL      Uliid 
namqiie  datmo  deabus  illia  wuigfsqme^  si  rastieomm  fabalb 
credinas,  at  manentes  loca  peregrina  adrant  in  eqms  ma- 
nentibm^  qoi  tarnen  viae  labores  siidore  tesfantvr.     Noper 
eonfabalatna  mecam  rillicas  aegerrime  ferebat  eqoos  saos  pro- 
xima  nocte  exagitatos  defluente  per  eorpora  sodore;  causam 
eum  qnaererem,  respondit  iratin^  mairam  noetwmam  eqvUas- 
se*K    ,,Aiig  diesem  maira  nocturna ,  Ahrt  Grimm  fort,  sei 
es  nun   mit  matrona  (S.S88)  oder  gar  fiotga  verwandt, 
mdchte  man  wohl  den  Namen  nachtmar^  engl,  aightmore 
leiten'^     S.  S88  hatte  er  auf  das  verwandte  miltterltehe  We- 
sen  der  Nomen  undPeen,  fatoe = mn^re^  oder  molroiiiie, 
sagleicb  aber  anf  die  verwandten  Voivtellongen   der  Fnn 
Holda,  Berchta  und  ahnlicher  Göttinnen  hingewiesen.    Unter 
diesen  ist  aber  ganz  besonders  die  Persoüiftkation  der  Un- 
terwelt, die  schwarze  Bei,  hervorzuheben,  welche  nach  Sim- 
rock  Deutsche  Mythol.  S.  852  und  Wolf  Beitrage  zur  Deutsch. 
Myth.  S.SOS  noch  in  der  Sage  der  „schwarzen  Orete", 
besonders  in  den  Niederlanden,  fortlebt.    Sie  reitet  aof 
weissem  Boss,  gehüllt  in  ein  schwarzes  Gewand,  be- 
gleitet von  zwei  Geistern  in  schneeweissem  Gewände. 
Diesfe  gespensterhafte  Trias  hat  ohne  Zweifel  Panzer  Beitrag 
zur  deutschen  Mythol.  S.  274  veranlasst*,  die  in  den  wahllo- 
sen Sagen  von  den  3  Jungfrauen  voriLommende  hälbschwarae, 
halbweisse  Jungfrau  als  Hei  zu  deuten«    Wolf  S.  20d  findet 
dieses  mit  Recht  gewagt  und  sieht  vielmehr  in   ihnen  die 
Nomen  oder  Schicksalsschwestern,  deren  Beglei- 
ter und  Attribute  zum  Theil  mit  denen  der  Hei  identisch  sind 
und  daher  Veranlassung  zur  Verwechselung   geben.      Und 
welches  sind  diese  Begleiter?    Simrock  a.a.O.  S.  SSSf.  er- 
wflhnt  nach  den  von  Panzer  gesammelten  Sagen  1)  den  Hahn, 
2)  den  Hund,  3)  das  Pferd,    auf  dem  Hei  zur  Pestzeit 
umreitet.    Es  bedarf  kaum  besonderer  Hinweisung,  wie  sehr 


ih^e  drei  Attribute  zü  itn  toik  iIds  auf  dibtgen  Oenkmftlefii 
der  t^iteddeii  Mattoh^h  beinerkteit  Mfroineti,  während  dife 
ttbrtgen ,  F  r  ü  c  li  t  e  und  k  u  gf  e  1  oder  Tielleicht  die  paterd, 
M  irefflieh  zu  den  Attributen  der  flbri^eti  MatroUeu  pns&eä. 
ISü  tergleichen  bteibt  auch  noch  das  von  Minirock  S.  4B5 
Über  die  öiTenbar  Ideiltische  Pferdemahr  Ocsagte:  un- 
^efe  reiteftden  Matroueu  siMd  das  Urbilct  udd  die  Qaelle  des 
gauts^n  bunten  Oemisches  s^^ehhaften,  altb^iShlftchen  Aber- 
^ladbehs,  lit  w(^lthem  die  Tehtandten  Gestalten  und  B^grift 
de^  Hei  und  deir  Rothen,  äkr  Naebt-  und  Pferde. 
Mahi'eA  ineiilaudelr  Ubet^össen.  l^ach  allem  diesem  bedatf 
i*»  ^r  iBrkiaf bu|^  Mi  IMutnhgf  Mr  Ml  ith  tlioiifigüren  iÜ/t 
Matrdtt^n  rtfti  Velmeil  |reAliidenM  lUste  von  Pferdcbeii 
(iah^b.  XVItr,  S.  1^  kelnM  allzu^eii  ausholenden  Auftrait- 
detr  mytMtogisdit^r  B^zieHiiugeil,  da  nUiblieh  jene  fragrmebtip- 
teüReste  vöüPf^tdehen  und  ahhflbbeniniltfttftieJifignretf, 
Wie  die  toll^täUdlg' erhalteneU,  g^anz  ofFenbai*  von  re i  ten deh 
Mfttr ölt ^nbildetit  lierrifbrfeir,  weleHfc  mit  deif  «brigren  iii 
jene  OraMmite  Wrsifrnkt,  iddet^  abeir  So  zerstört  trutdfeitf,  dass 
kMne»  #<^rs^ib^  mehi'  f  ollstkridlg;  ti^äliih  an's  TugesHäii  kaltt. 

Rfvjfiion  der  inscbriflliclien  MatroiieD«- 

denkmaier. 

Die  Zuäsmmenstellung,  Anordnung  und  Bearbeitung  di^ir 
mit  Inschrift  versehenen  Matronendenkmäler  hat  zunächst  eine 
scharfe  Abgrenzung  ihres  reichen  Materials  durch  kritischfe 
Ailsscheldung  aller  i)  nicht  hierher  gehörigen,  2)nn- 
achtelt,  3)  durch  ihre  Lückenhaftigkeit  uud ünvollstäftdlgl 
ke!t  zweifelhafter  Inschriften  vorzunehmen  UUd  4)  ^t 
identischen,  4.  b.  zu  verschiedenen  ZeHen  von  ein  und  dem- 
ätlben  Ortgiirale  geftdmm^hetf  Abschriften,  welche  Ott  ver*, 
äthititne  hsehfrifMb  gehaltcüt  wurden,  auf  ihre  eMMfOit 


104         Beiiräge  stir  romiidhJseUi$chen  Myiholofiie. 

liebe  Quelle  xurflcluEufttbren.  Es  wird  sieb  eodlieh  diese  kri* 
tisebe  Untersuehuog  aucb  auf  eine  Anzahl  vmi  iDschriften  su 
ricbten  babeui  welcbe  an  mebr  oder  wenig^er  leieht  zu  ver« 
bessernden  Fehlern  der  Lesung  oder  andern  Mangeln  lei- 
den.  —  Vor  Allem  müssen  n.  CII,  CIX,  CLIV  und  CLXXIV 
bei  de  Wal  ausgeschieden  werden,  da  sowohl  die  Sidma  ab 
auch  die  DEA  ICAVM  (vgl.  de  Wal  p.  178)  nicht  in  den 
Kreis  der  Matres  gehören,  insbesondere  letztere  als  Fluss- 
gottheit neben  die  Deae  Adsalluta,  Sequana,  Ura  und  die 
Dii  Rhenus,  Danuvius,  Savus,  Saravus  gestellt  werden  muss. 
In  gleicher  Weise  sind  die  in  den  beiden  letzten  DeniunAleni 
erwlüinten  CtndeUewies  und  Liicus  bereits  oben  einen  an- 
dern mythologischen  Kreise  zugewiesen  worden«  Ab  uu- 
acht  (vgl.  Jahrb.  XVII,  S.  2C»  C)  bt  aiiph  4io  unter  n.  CLXVI 
eingefohrte  angebliche  Mater  Helia  auszuseheideii.  Auch 
n.  VII  kann  bei  der  trostlosen  Beschaffenheit  des  Textes  auf 
das  AV6 . . .  TKAB  der  4.  Zeile  hin  gewiss  nicht  ab  Matro- 
nendenlunal  aufgenommen  werden.  In  gleicher  Webe  wer- 
den n.LXXUI  und  LXXIV  aus  der  Reihe  der  Matrooendenk- 
mUer  zu  entfernen  sein,  da  die  Dea  Nympha  Brig«  oder  Den 
viel  Brig.,  wie  es  scheint ,  oder  gradezu  Brigantia  genannte 
Göttin  sich  ab  Stammesgottheit  der  britannischen  Brigantes 
erweiset  und  daher  in  die  Reihe  der  griteseren  keltbchen 
Gottheiten  gehört.  Dazu  kommt  noch,  dass  beide  Inschrif- 
ten (vgl.  Jahrb.  XVni,  S.238f.)  bei  de  Wal  unvolbtäadig 
mitgetheilt sind.  Als  identisch,  d.h.  verschiedene  zu  ver- 
schiedenen  Zeiten  genommene  Abschriften  eines  und  desselben 
Originals  sind  vor  Allem  n.  CLII  u.  CLIU  auf  den  ersten 
Blick  zu  erkennen,  so  dass  man  deren  Trennung  bei  de  Wal 
kaum  begreifen  kann.  Nicht  minder  klar  liegt  dieses  bei 
den  Alounae  in  n.  CVU  u.  CVÜI  vor,  wie  de  Wal  spater 
selbst  gesehen  und  Lersch  in  diesen  Jahrb.  XI,  S.  149  be- 
merkt hat:  dennoch  aber  liegen  uns  zwei  Denkmiler  der 
AlouiMtc  vor,  von  dieaen   das  eine  hei  de  Wal  fehlt.     In 


Bmiräge  war  romUch^kdikeken  MyOologie.         M6 

gMs  gMcber  Weise  sind  aueh  n.  CXGIV  uad  CXCV  Ab;- 
sehriftes  eines  Originales ,  woranf  Janssen  (Jahrb*  XUI. 
S.197f.  vgl.  VII,  S.47)  auteerksam  machte.  Noch  nicht 
erkannt,  soriei  wir  wissen,  ist  diese  Identität  bei  n*  CLXV 
und  CLXXVIII ,  Tou  denen  letstere  nach  de  Wal  p.  144  die 
Abschrift  eines  Altars  von  unbekannten!  Ursprünge 
sein  soll«  Es  bedarf  nur  einer  Vergleichong  derselben  von 
Zeile  nu  Zeile ; 
MATRONIS  VACALLI  und  S  •  RONIS  VVLALI 
NEHISTIB  CLAVDI  N  •  BNPLCFBBCLAVD 

MATEBNVS  IMP  M  AI  CANOCIMBIS 

•  •  •  •  LM 
nsi  sogleich  jeden  Zweifels  flberhoben  nu  sein.  Wie  oben  dk 
Mater  Melia,  so  fallen  jetzt  freUich  aueh  mit  n.  CLXXVIII 
die  daraus  entnonmenen  SIRONAE  und  dasttt  natürlich  auch 
die  Schlosse  weg,  weldie  Jahrb.  XVIII,  8.112  auf  beide  Oot- 
terwesen  gebaut  werden.  FOr  diesen  nicht  nu  beklagenden 
Verlust  lAsst  sich  dagegen  aus  n.  CXIX : 

SANCTIS  MATRONIS 
V  •  CBLLAS 


welche  bei  Gruter  p.l074|  5  vdlslAndiger  also  lautet: 

SANCTIS  MATR 

ONIS  V.  CELLAS 

•  •  •  CWS  etc. 
ohne  Zweifel  ein   weiteres  Denkmal  der  MATRONAE  VA- 
CALLINEHAE  gewinnen,    indem  sich   V.  CBLLAS  ...CIS 
unschwer  in  VACALLINBIUS  verbessern  lasst :  offenbar  stand 
nftraiich  auf  dem  Steine : 

SANCTIS  MATR 

ONIS  VACALLINE 

HIS 

Eine  gleiche  Vervollständigung  erhält  auch  n.  LXXXV: 

MATRl  CAMPESTRI  SACRVM 


M  Sattler  O«0ch«  r.  Wirtenkerg  &  969  Airdi  fedOgfaig 
reb  weit«ra  8  Seiten,  freiHeh  aber  nit  Atr  Mschea  Leaaag 
MARTI  etatt  MATRl  mr  Bemtundang  ^taes  atogeblicheB 
Man  caoipestrla.  Aaeh  n.  XXIV  lad  CXXil  stehen  la  ihm 
TextirorCen  dicht  vallitaalig  gesiehert  da,  wie  naa  aas 
Jahrb.  XVnt,  S.  936  f.  ersieht  In  gleichet*  W^üit  fast  aadi 
die  Form  M ATEVBV8  in  n.  XV  nadi  de  Wal  p.  1«^  aidits 
weniger  als  beglaubigt ,  da  Maratori  geradetii  dafttr  MA- 
THIttVS  bietet.  Weiterhin  seigt  die  Vel^leiehang  der  An- 
fliage  roH  a.  CC  n.  CCI: 

MAtRIBVS  I^ATERNIS  HANNANür  .  i  and 

MATRONIS  ANNANEPTI8 
dasa  iü  beide»  itt«dirlftea  MATRIS  AinrAiilBPtAB  mnI 
Mwar  bei  CC  mit  dem  Saaatae  Et  PATERNKl  eiagiAbrt 
sind,  deaif  das  angeblidie  H  ist,  wie  after,  ein  falaeb  gela«> 
seMs  BT  (tgl.  JBhtb.  XX,  &  IM).  Dieselbea  PATBRNAB 
seheiBen  aacb  mit  Wiltbeim  Laeiliburg.  p.  45  la  n.  CXXXiX 
hinter  FRISAVIS  ^tatt  PATBRNVS  bergeetdlc  werde»  ata 
mOssen,  In  gleicher  Weise  dflrfte  auch  ia  der  rathsdbaflen 
und  formlosen  Dativform  VAtVlMB  (statt  des  VATVIABVS 
der  andern  zugfehttrigen  Inschriften)  in  dem  M  eine  Ligatur 
Ton  A,  V,  I  anaaaelmen  ntid  VATVIAVIS  att  leaen  sein,  wel- 
che Form  statt  des  au  erwarteaden  VATVIVIS  neben  VA- 
TVIABVS  augelassen  Werden  Unnte.  —  Auf  falscher  Le- 
sung  beruhen  auch  die  aus  h.  CLxm  entnommenen  angeb- 
lichen Mfutres  TRAMAIAB  (vgl  de  Wal.  Index,  p.  167): 

DBABVS  MATRIBVS 
TRAMAI  VEX  CBRRA  etc. 
wahrend  Schedius  de  diis  Germ.  p.  116  eine  Andeutiittg  des 
TARAMIS,  andere  den  Namen  des  britischen  BRAEMENIVM 
im  Anfange  der  2.  Z.  zu  sehen  Termeinten.  Aber  die  Vcr- 
gleichung  der  von  Grotefend  (Jahrb.  XVIII,  S.  889)  beige- 
brachten Wldataag: 

DBABVS  MATRtBVfl  tRARIARlIlIS 


BtUräge  %ur  rdmiseh^kelHschen  ttfikötogie.         tü^ 

(wobei  R  und  I  im  letzten  Worte  ligirt  sind),  sowie  einer 
andern  gleichfalls  in  England  gefundenen  bei  Collingwood 
Bruce,  p.419.  ed.  I.  (p.  402.  ed.  II): 

MAtRIBVS 
STRAMA 
lltNtSiVL 
VICTORVSLM 

stellt  das  obige  TRAMAI  als  einen  Rest  von  TRAMAR  fe^i 
wobei  vielleicht  mit  R  auch  noch,  wie  im  obigen  F4lle,  eiti 
I  ligirt  war.  Zum  Schlüsse  gedenken  wir  noch  srWeier  In- 
schriften, welche  in  die  Reihe  der  Matronendenkmäler  auf- 
mnehmen  sein  werden.  Die  erste  wird.  JaKrV.  XiX,  Ü.  101 
nnter  iiU  tuhiit  von  Patteren  im  JOlich'schen  erwftbnt: 

MV  ...  . 

QVERANIVS   I 

6ENVS  PROSB 

SVIS  EX  IMP  IPS  L 
M 
Sind  die  Buchstaben  MV  in  dem  halb  Kersltfrten  Obertbeile 
des  Steines  richtig  gelesen,  so  liegt  vielleicht  in  IW  augleieh 
auch  einA  durch  einen  (hi^sfrtek  angedeutet  und  wir  könn- 
ten aus  . .  MAV  . .  auf  den  tarnen  der  HAMAVEHAE  schlies- 
sen.  Im  Uebrigen  zeigt  dils  am  Ende  von  Z.  3  fehlende 
ET,  dass  keinesfalls  am  Ende  von  Z.  2  ein  PRIMI  ausge- 
fallen sein  kann,  da  es  hierzu  an  Raum  fehlte :  es  ist  viel- 
mehr I..OENVS  in  das  bekannte  cognomen  INOBNWfl 
zu  ergänzen,  wobei  ein  V,  wie  oner,  statt  zweier  gesetzt 
ist  (vgl.  Jahrb.  XV,  S.  96).  Eine  weitere  Widmung  an  die 
Matronae  ist  wohl  in  einem  von  Richard  Knabl  (Mktheil. 
des  bist.  Vereins  f.  Steiermark  V,  S«  ld5)  «nd  von  J.  6.  Seid! 
(V.  Beitrag  zu  einer  Chronik  der  archAolog.  Punde  Oester- 
reicbsS.  31)  besprochenen  fragmentirten  Inschriftmale  aus  der 
alten  Celeia  (Cilli)  zu  erkennen,  welches  im  Mftrz  1854  auf- 
gefunden wurde: 


108         Beitrat^  nur  rom$cl^keUi$ehen  Mitkobgie. 


E  X    IM  P 
A  E  N  I  LI  A 
DON 

d.  b.  wohl  Matribiis  ex  imperio  ipsanim  Aemilia  dooiim  ile- 
dit.  Rnabl  dachte  an  die  Magna  Mater  Denm,,  oder  den  Mi- 
thras  invictus ,  was  Seidl  beaweifelt  Viel  naher  liegt  ge- 
wiss auch  eine  Beziehung  auf  die  Matres  gans  besonders 
darum,  weil  viele  ihrer  Weihaltare  ex  imperio  ipgarwm  er- 
richtet worden  sind,  wie,  ausser  dem  Forerwahnten,  nock  13 
andere  nur  allein  in  der  Sammlung  de  Wal's  erweisen. 
Frankfurt  a.  M. 

#•  Becker« 


Zusatn. 

Wir  benutnen  den  leeren  Raum ,  um  eine  neue  Matro- 
ueninschrift ,  welche  wir  der  Gate  des  Herrn  Dr.  Eckerta 
in  Köln  verdanken,  hier  mitaulheilen.  Sie  findet  sich  auf 
einer  stark  beschädigten  Ära  von  grobem  Sandstein,  die  vor 
3  Jahren  bei  Kirchheim  in  der  Nahe  des  Rdmercanals  gefun- 
den wurde. 

////RONSC////// 
////RADON////// 
//  ARVSMILES 

LEG//   Mv///// 

////////  P ////// 
Ohne  Zweifel  ist  Z.  1  m  lesen  MA'ROI^S ,  der  fol- 
gende Buchstabe  C  lasst  den  durch  eine  ZBlpicher  Inschrift 
(Jahrb^  XXIII,  S.  65)  auerst  bekannt  gewordenen  Matronen- 
namen CVCH VEHS  vermuthen«  um  so  mehr ,  als  jener  Stein 
ebenso  wie  dieser  von  einem  Soldaten  der  Legio  I  Minervia 
gewidmet  ist.  Der  Name  des  Dedicators  scheint  gallischen 
Drsprungs:  Radonus  Icarus  (?).  Bei  Mommsen  Ins.  Helv. 
145  findet  sich  ein  Surdenodonus  und  n.  134  ein  Icarus. 
Die  Züge  der  fünften  Z.  deuten  auf  die  Formel  ex  imperio 
ipsanim.  J.  Fr. 


3.    3Utr  unli  neue  rdmtfd^e  Snfd^riftrn* 

L 

In  dem  vorhergehenden  Hefte  dieser  Jahrbücher  S.  IdSfg. 
bespricht  Herr  Professor  Dr.  Becker  aus  ^Frankfurt  a.  M.^ 
dem  diese  Jahrbücher  so  viele  werthvolle  Beiträge  verdan- 
ken, eine  in  England  gefundene  römische  Inschrift,  in  wel- 
cher er  ein  neues  Denkmal  der  Rosmerta  erblickt  Herr 
Becker  äussert  sich  darüber,  wie  folgt : 

In  der  schätzbaren  Abhandlung  C.  Hübner*s  „über  die 
römischen  Heeresabtheilungen  in  Britannien**  in  dem  Rhein. 
Museum  N.  P.  XI.  werden  S*  40  nach  Horsley  Cumberland 
LXXV  und  Bruce  the  Roman  wall.  2.  ed.  S.SiTy  die  foU 
genden  beiden  Abschriften  einer  fragmentirteu  Inschrift  aus 
Üloresby  in  Cumberland  mitgetheilt,  von  denen  die  letztere 
von  einem  so  unverlässlichen  Abschreiber  genommen  ist,  das« 
Hühner  sie  nicht  für  eine  genauere  Abschrift,  sondern  für 
eine  Interpolation  desselben  erklären  zu  können  glaubt.  Beide 
Abschriften  lauten. 


D  M 
S.  MERT 
0.  MACS 
M.  CATAP 
HRACTAR 
QSTI 

X.  vicsrr 

XXX<OV     I  XXX.  D.  V. 

Wir  sind  keinen  Augenblick  zweifelhaft,  dass  wir  hier 


DM 

////SMERT 
/////)MAC 
////MCOHI 

////HRAC 
OQ^STH 

XVICSIT 


( 


110  AUe  und  neue  römische  Imchriften. 

die  Z.  1  durch  DMERCVRIOET  und  Z.  2  durch  ROSMBIU 
TAE  2U  ergänaen  haben ;  an  dem  Siein  fehlt  die  ganze  linke 
Hälfte,  so  dass  auch  am  Schlüsse  nur  noch  V  von  der  Schliiss* 
formel  VSLM  flbrig  ist  und  von  dem  übrigen  Inhalte  schwer- 
lich etwas  zu  entzilFf  m  sein  dfirfte.  Dieses  Denkmal  wQrde 
die  erste  Spur  der  Verehrung  derRosmerta  in  England  sein". 

Die  Entschiedenheit,  mit  welcher  Herr  Dr.  Becker  an- 
nimmt, diese  Inschrift  sei  der  Rosmerta  gewidmet,  theilen 
wir  nicht ;  wir  sind  auch  der  Meinung,  es  sei  nicht  so  schwer, 
aus  dßm  flbrigen  Inhalte  dieser  Inschrift  noch  etwas  mehr 
zu.  entziffern  als  Hr.  Dr.  Becker  glaubt ;  wir  glauben  sogar, 
das9  sich  die  ganze  Inschrift  bis  auf  einige  Nebenpunkte  mit 
Sicherheit  entziffern  lasse,  und  indem  wir  zu  dieser  Arbeil 
tibergehen,  bemerken  wir,  dass  wir  uns  lediglich  dabei,  wie 
Herr  Dr.  Becker  es  ebenfalls  getlian  bat,  an  die  Horsley^ache 
Abschrift  halten. 

Wir  lesen  die  ganze  Insehrifti  wie  folgt: 

Dis  manibus  ,..  Sioej^,-.  domo  Maca^oni,  miiiti  cohor- 
tis  I . ..  Tbracum  equiti^ae ,  ßtipe^iorum  X.  i  vixit  aanos 
XXX,,  dies  V. 

Der  Ifaine  Smert ...  ist  fücht  röipiscl^ ,  abc^  er  cf innert 
uns  an  einen  bekannten  griechischen  odef  pfrsj^ben  Namen 
Sm  er  dis,  an  den  falschen  Smer^is  beim  fiero^ot  ^) ,  an 
SiiiefiJis  den  Bruder  des  Cambyses,  ap  Smerdomenes,  d^  Soha 
des  Otanes  ^).  Auf  dem  Medaillon  des  Eumeniuf;  imt  der 
Fulvia  voji  Reggio  finden  wir  den  Namen  Smertoria,  in  der 
Anthologie  SfieQiovdga^)  und  auf  einer  römischen  Inschrift 
zu  Worms  findet  sich  der  Name  SmcriuUtaaus'^).  Wenn  nun 


1}  iiij  fa  und  iii^  80. 

8)  Uerod«  VU^  88. 

3)  A«Aol(ve(.  Palat  append.  108.    Vgl.  das  Heft  XXV.  N.  88. 
4}  S.  Dr.  Klein's  Schrift:  die  Hessische  liiidwigsbahn,  oderWonns- 
Oppenheim.    Mainz  1859,  S.  101. 


Alf$  Hn4.  neu^  räumhe  Jl^if^lfrifbf^  %n 

der  Ofaiii0  Siiu$k4M  auch  urspiUüRlidi  m  pfii^i^difr  Nftwe 
w^,  sa  k^Qqte  eg  dac)i  aicbf;  auaH^bon,  ^4^  #efft^U>^  in 
Bflt^^piMffl  frf)|rbrfiM  ^urd«,  imcMm  ^iesr«  |iaM  Wtev 
Pf i(8Ei^he  Batip|s§tgkeit  g^falkn  w^r  0-  ^A^h  «isr«r  l^fH 
9|ii|g  vi^  4er  $«14at»  d6||i  diiwr  Qri^bp4«ui  gewidpet  i^V  Mi 
S|^c#49iiifft  gel^9ireit  w^i  diente  ui  «Hiar  Ibmkwb^  Cf kort^. 
41«  n|«cedpoi^r  pA^^e  (|ivr  N^e  SniftrdiA  in  dieser  Hr#er<ti|g- 
licben  oder  auch  in  etwas  abweif^hw^  IVMrm  litr  Vkni  und 
weqq  fift  Nacf^onier  in  e|iiar  lhiawct|«n  Cohoirte  ^ifHt*  so 
eckh^rt  sich  4i^s  yin  fcn  tf^cbtei,  w^np  iMP  fä^h  4»TM  9rin<* 
ijertf  d«^^  Tbra^icn  ap.  ])|^ce4QQif n  grftnf^a  ')• 

DomaMaoedoni.  PoniQmr  BeaeickpiivgdctifHfiifliiUk« 
des  Ortes,  wo  mai^  wohnt  oder  heri^ampt,  wird  g^wAkuUch 
mit  ^en  Napf»  4«^  $t4dte  verl^mdr«;  4omq  NJn^W;  »oU 
4flfk  |ian4,  4fl^  V^tk  be^ffiokn^^  wc^rden,  so  9(M#  gewühaUfib 
ni^f.^^i|e,  «.  9.  nntione  Thra^>  aker  Mdi  ^Qm9  Wisd  »ur 
9ef evdbffUK  4f^  Ki9nde$  gobirauQbt,  9.  K«  dMio  Thraql»,  d«  i< 
aus  T^raci^  .g^Ortig«  i«  ^iiw  lqfi«l)rif(  baiilieMifpiRs  ß^  M8« 

ipohQf:lis  I,,.  j^  gHb  pie^n^  Tkracisch^  C^ortM  te 
rOwMcbq«  H(^r^;  man  yrms^,  i^  4ie  ec^to»  twciil«  iwii 
sechste  in  England  gestanden  ^).  Zi|  .frplch^.  Tbrf/rlßcbM 
Cohorte  der  Soldat,  dem  unsere  Inschrift  gewidmet  ist,  ge« 
hört  habe,  lasst  sich  mit  Bestimmtheit  nicht  angeben.  Er 
scheint  nicht  zur  ersten  Cohorte  gehört  zu  haben,  weil  der 
Stein  abgebrochen  ist,  und  Vermiithlich  ein  Theil  der  Zahl 
dadurch  verloren  gegangen  Ist ;  aber  anch  zur  fünften,  sechs- 
ten und  folgenden  konnte  er  nicht  gehören,  weil  das  I  gegen 
diese  Annahme  spricht ;  er  musste  somit  entweder  zur  zwei* 


1)  Herod.  VI,  44. 

S)  XtttriX^i  f<  tig  9Q4»iy  Mcfvecftfo»  ytityt^truy.     Herodian.  IV,  8. 
8)  Uenzen  in  diesen  Jahrbüchern  Heft  XIII,  9,  45.  Bdcking,  noUtia 
dignit.  665'*'— OdO'C.    Hubner  a.  a.  O. 


IIS  AUe.  ttfid  neue  römische  Inschrifien. 

ten ,  dritten  oiler  sur  vierlen  Cohorte  g^ehftren.  Nun  kennt 
»an  eine  Cohors  lertia  Thracnm  cquitata  und  eine 
Cobors  IUI  Tbracum  equitata')y  ond  nimmt  man 
min  an,  dass  unser  Krieger  sn  einer  dieser  Goborten  gebSrt 
habe,  so  wtirde  dadareh  sragleich  angenommen,  dass  zu  den 
drei  Thraeiseben  Cohotten,  welehe,  so  viel  man  bisher  wusste, 
in  England  gestanden  haben,  noch  eine  vierte  oder  gar  eine 
Cohors  equitata  hinzukomme. 

Stip.  X.  in  nnsrer  Inschrift  Fteht  die  Zahl  derDienst- 
jahre  voran ,  die  Zahl  der  Lebensjahre  folgt ;  das  umgekehrte 
Verhaltniss  ist  zwar  das  gewöhnlichere,  aber  nicht  ohne  sehr 
häufige  Ausnahmen.  Es  ist  nicht  ganz  gewöhnlich,  dass  auf 
Inschriften  dieser  Art  nelien  der  Zahl  der  Lebensjahre  auch 
die  Zahl  der  Monate  und  Tage  angegeben  wird,  aber  auch 
diese  Regel  leidet  so  viele  Ausnahmen,  dass  man  sie  kam 
noch  eine  Regel  nennen  kann.  Wir  halten  es  für  überllis- 
sig,  dies  mit  Beispielen  zu  belegen.  Auf  unsrer  Inschrift 
werden  keine  Monate,  sondern  nur  Jahre  und  Tage  ange^ 
geben.  Warum?  Weil  der  Verstorbene  Aber  die  Anzahl 
der  Jahre  hinaus  keinen  vollen  Monat,  sondern  nur  nodi 
finf  Tage  gelebt  hatte. 


IL 

I*OM 
C  V  L  M  1  N  A 
"ED  I  SD  E  A  B  V 
Q  V  E-0  M  M  B  V 
T        M  A  T  +  V 
H  E  C  A  T  0 
PROS-SVA 
ET-S  V  0  B 
V  •  S  •  L  •  M 


1)  Hennen  a.  a.  O. 


AUe  und  u^ue  römk^  Imchriften.  ^i^ 

lo  iem  siebenten  Hefte  der  MtCtheiliiagen  dee  histori- 
schen Vereins  fflr  Steiermark  (Oratz  1657)  wird  a«f  S.  192 
die  anmittelbar  roransteheade  rllmische  Insebrift,  welche  im 
Jahr  184S  zu  Cilli  g^efunden  worden,  ndtgetheilt  Herr  Ri^ 
chard  Knabl,  dem  wir  die  Verltfentliohnng  und  Erklftnmg 
maaclier  römiselier  Inschriften  zu  verdanken  haben,  hat  4en 
Text  derselben  von  Neuem  geprüft  und  denselben  in  der 
Form  gegeben,  in  welcher  wir  die  Inschrift  hier  haben 
abdrucken  lassen.  Eiu  Wort,  dessen  Erklärung  sehr  schwie- 
rig ist,  verleiht  dieser  Inschrift  ein  besonderes  Interesse. 
Herr  Knabl  hat  auf  verschiedenen  Wegen  den  Versuch  ge- 
flMicht,  den  Sinn  dieses  Wortes  zu  ermittein,  er  list  aber 
nicht  zu  einem  Zide  gekommen,  welches  ihn  selbst  ganz  be- 
friedigte, und  so  wollen  wir  einen  neuen  Erkl&naigsver«- 
such  wagen. 

Das  Wort,  um  welches  es  sich  handelt,  bildet  die  zweite 
Zeile  unsrer  Inschrift,  nftmlich  culmina«  Es  fragt  sich  vor 
Allem:  Was  bedeutet  das  Wort  culmen  überhaupt,  was  be- 
deutet es  hier  ?  Wir  wollen  hier  nicht  tiefer  ausholen,  son- 
dern gleich  bemerken,  dass  culmen  den  Gipfel,  die  Spitze 
eines  Berges  bedeute ;  so  finden  wir,  um  nur  ein  Beispiel 
anzuführen,  bei  Caesar  culmina  mlpinm.  Wissen  wir, 
was  das  Snbstantivum  culmen  bedeutet,  so  lüsst  sich  auch 
der  Sinn  des  davon  gebildeten  Adjektives  leichter  ermitteln. 
Dass  das  Wort  in  unsrer  Stelle  ein  Prädikat  des  Jupiter 
sei,  nlerliegt  kdunem  Zweifel ;  da  nun  aber  ein  von  mdmen 
abgeleitetes  Adjektiv,  z.  B.  culminatus,  mcht  vorhanden  ist, 
so  werden  wir  am  richtigsten  zu  Werke  gehen,  wenn  wir 
ans  an  das  Subjekt,  d.h»  wenn  wir  uns  hier  an  den  Jupiter 
halten,  von  dem  durch  das  Wort  eulmina  ..^  etwas  aus- 
gesagt wird.  Nun  ist  es  bekannt,  dass  wenn  nicht  bei  allen, 
doch  bei  den  hervorragendsten  Völkern  der  alten  Welt,  bei 
den  Indiern,  den  Chinesen,  den  Zend- Völkern  u.  s.  w.  die 
Berge  als  die  geeignetsten  Orte  4er  GSdtter  oder  Oötterver- 

8 


114  Mnjidka  imohrifkn. 

ehrang  angesehen  werden  0*  I^  höchste  Gebiige  in 
che nlaud  ist  der  thessalisehe  Olymp,  anf  diesem  Gebirge  woh- 
nen die  griechischen  Gtttter«  Zens  aber  als  der  hdcfastf^  der 
Gotter  wurde  in  ganz  Griechenland  anf  den  höchsten  Berg - 
spitnen,  welche  die  umliegenden  Gebiete  beherrschten,  Terehrt; 
auf  diesen  Gebirgsgipfeln  standen  erst  blos  Altäre,  dann 
Tempel,  welche  dem  Zeus  gewidmet  waren.  Die  Orte,  wel- 
che dem  Cnltus  der  anderen  Götter  geweiht  waren ,  waren 
nicht  so  hoch  gelegen.  Da  nun  Jupiter  oder  Zeus  flb^iil 
auf  den  höchsten  Bergspitnen  verehrt  wurde,  so  erhielt  er 
dadurch  den  Beinamen  inaxQiog,  und  indtc^tog  bedeutet  anf 
den  höchsten  Bergspitnen  wohnend.  Dieses  Beiwort  ist  Ton 
axQig^  d.  h.  Bergspitne,  Berggipfel  abgeleitet  und 
-wtQiq  bedeutet  genau  dasselbe,  was  das  lateinische  cnlmen 
bedeutet!  Darnach  ergibt  sich  die  Bedeutimg  des  culmin«... 
(culminatus  ?)  von  selbst 


IIL 

Nene  römische  Inschrift  von  Eemagen. 

Am  2.  September  des  Jahres  1867  ist'  in  dor  Nihe 
von  Bemagen  bei  dem  Fortbau  der  linlGstheiniselion  BiseH- 
bahn  ein  römischer  Votivstein  mit  einer-'lateiiiischen  hscbrift 
geAinden  worden ,  welche  wir  unmitldbar  Mchdem  sie  an'o 
lileht  gesogen  wovflen ,  an  einer  andern  Stelle  bevsita  sur 
tftffemtlicbcn  Keantniss  -gebmcht  :haben.  Was  den  Amdort 
bctrift,  so  ist  «Reser  in  der  Nahe  der  ApoKiteriskitvIio,  fast 
lin  der  Mitte  nwiscben  dieser  Kirche  oud  4tm  Eheloe 'gele^ 
igtn.  Der  Stein  ist  im  Ganzen  wohl  echallen;  nur  att  der 
-linken  Seite,  der  vecbten  vom  Besehaoenden ,  ist  er  besdui«- 
-digt,  jedoch  ^nicbt  so,  dass  die  Lesung  der  Inschrift  dadsfch 
«enchwert  wfiide.    Die  Inschrift  lautet: 


0.)  WMdier^  arteoUMhe  Oötteikfere  i,  8.100. 


md  IMM  rmmei»  iHHkr^ÜHL  aif 


>  •  0  • 

ET  •  enNio  mc 

MARTI  •  HBIICVL 

MERCVRIO  AM 

BIOBlARCIS  MI     . 

LTTES  '  LBB  XXX  VV 

M  VLP    PAHTNO 

T  MAN8  MARCVS 

H  VLP  USLLAVVo 

T  AVR  LAVINVS 
V  S  L  ffl 
lovi  optioo  maxiiDo  et  genio  loci  Marti  Hercnli  Mer> 
tnrfo  Ambimnarcis  niKtes  legionis  (ricesifflae  Wpiae  vietri- 
ds  Marem  Vtpius  Paniionius  Titas  Maniiu  Marens  (^)  Mar- 
cus Vlpim  Lellarvo  THvs  Aurelins  Lafinds  rotum  solremirt 
Ittbentes  merito.  ^ 

dieser  Vütirstdn  ist  nadi  Aem  Inhalt  der  Itlschrift  dem 
JnpUt*  dem  Mcfasteo,  dem  l^essten,  dem  Oentod  dek  Ottes, 
tfem  MaYSy  dem  Herknlea  und  dem  üleAiir  gewidm^L  Das 
folgende  Wort  Amliiomarvis  legt  der  Erltlarüng  ettiebliclie 
'Sdiwierigkeiten  in  den  Weg.  Man  hat  dabd  2anächst  an 
einen  Ort  m  denken ;  ein  solcher  Ortsname,  mag  er  je  vor. 
banden  gewesen,  jetzt  wird  er  sdiwer  aufzufinden  sein,  und 
wIH  man  zur  Auflilarung  etwas  beitragen ,  so  besteht  das 
Gan^e  nu^  In  Vfermuthongen.  ftas  Wort  Ambiömarcis  erin- 
nert uns  an  das  Wort  -ßriiomarHs ,  welches  bei  Claudiany 
Stlficbo  tUj  90D  vorkommt,  aber  fttr  du  eretisches  Wort 
felldart  wird,  dessen  Bedeutuhg  hier  nitht  in  Vetracht  kom- 
men  kann.  Beatus  Rhenanus  versichert  uns,  Ambiaticum 
habe  supra  Confluentes  gelegen  und  dort  sei  Caligula  gebo- 
ren  worden.  Das  würde  zur  Erklärung  der  ersten  Hflifte 
des  Wortes  dienen,  aber  nichts  ziur  Erklärung  der  audem 
beitragen.     Herr  Rein,  welclier  diese  Jnsabrift  m  ««eiuer 


116  AUe  imm(  neue  Hkniicke  Ineekriflen. 

neaesten  Schrift  ^  ebenfalls  besprochen  hat ,  erinnert  an 
einen  Matronenstein  ans  Floisdorf,  dessen  Inschrift  in  diesen 
Jahrbachcm  mitgetheilt  worden  ist.  Hier  finden  wir  die 
Worte: 

matronIs 
abiamarc.  ivl  proc 

VLAS  -  L  *  M 

Herr  Rein  hat  kein  Bedenken,  beide  Namen  Ambiomarci  und 
Abiamarcis  für  einen  und  denselben  zu  erklftren.  Lassen 
wir  diese  Annahme  gelten,  so  können  wir  noch  einen  Schritt 
weiter  gehen  und  eine  Vermuthung  aufstellen,  durch  welche, 
wenn  sie  anders  probehaltig  ist,  die  ganze  Erklärung  un- 
serer Remagener  Inschrift  Licht  gewinnen  würde.  Nehmen 
wir  an,  das  M  an  erster  Stelle  in  dem  Worte  Ambiomards 
sei  versetat  und  seine  eigentliche  Stelle  sei  vor  dem  A,  so 
also,  dass  der  Steinmetz  hätte  einhauen  müssen  M  Abio- 
marcis,  so  hätten  wir  ausser  den  genannten  Gottheiten 
auch  die  Abiamarcischen  Mütter,  denen  dieser  Stein  gewid- 
met worden,  und  wir  würden  dadurch  auf  das  an  Matronen- 
steinen  sehr  reiche  Gebiet  von  Zülpich^),  in  dessen  Nähe 
ein  Ort  den  Namen  Moedersheim,  Mütterheim  bis  jetzt  be- 
wahrt hat,  und  namentlich  auf  Embken  bei  Zülpich  hinge- 
wiesen, wo  vor  mehren  Jahren  ein  sehr  reicher  Fund  an 
Matronensteinen  gemacht  wurde,  worüber  ausführlich  in  dem 
XU.  Hefte  dieser  Jahrbücher  von  Prof.  Lorsch  berichtet 
worden.  Darf  man  bei  den  Matronensteinen  an  nahegelegene 
Orte  denken,  so  hat  man  wohl  hier  kein  Bedenken  zu  tra- 
gen, die  Frage  aufzuwerfen:   ob  nicht  in   dem  Namen  Am- 


1}  Die  römischen  Standorte  und  Strassen  zwischen  Colonia  Agrip- 

pina  und  Burginatium.    Crefeld  1857.  S.  80. 
8}  Vgl.  Heft  XXIII,  S.  61  den  Aufsatz:  Matronensteine  aus  Zölptch 

nnd  Flotedorf;  von  Bick. 


Alte  tmd  neue  romische  Jritdkrj/toi.  117 

biomarcis,  die  beiden  Ortsnamen  Em bken  und  Merzenicb 
in  der  Nähe  von  Zülpb^h  enthalten  seien  0^ 


IV. 

In  dem  25.  Hefte  dieser  Jahrbücher  haben  wir  eine  neue 
zu  Wtistenrode  gefundene  Insebrift  der  Dea  Sunuzsalis 
nach  einer  uns  mitgetheilten  Abschrift  der  OeffentUehkeit 
übergeben.  Diese  Abschrift  war  in  altern  ungenau,  als 
in  die  zweite  Zeile  der  Inschrift  etat  Pnnfctnm  vorgerückt 
war,  welches  nicht  dorthin  gehört,  und  dem  ZufUie  sein  Da* 
sein  zu  verdanken  hat.  Wir  haben  in  diesem  Augenblick 
den  Stein  mit  der  Inschrift  vor  uns,  und  geben  nun  den  fol- 
genden berichtigten  Abdruck: 

.S-    DE  A  E    .S- 

SVNVXSALI 

V  LPIVS  •  HV  i 

CIV8  -V-SL  •« 

Wir  haben  firtther  bemerkt,  dass  der  Name  Snnici  nur 
bei  Plinius  und  Tacitus  vorkomme;  wir  fügen  hinzu,  dass 
es  eiu  Militftrdiflom  aus  der  Zeit  des  Kaisers  Hadrian  gibt, 
in  welchem  eine  Cohors  I  Sunucorum  erwähnt  wird,  bei 
Orelli-Henzen  Inscript.  latin.  sei.  lU,  p.8S  n.  5d55  «nd  in 
diesen  Jahrb.  XIII,  IS.  64  und  S.  85,  welches  im  Auszuge  also 
lautet : 


1)  Vgl.  die  kleine  Schrift:  Belgica,  eine  feste  römisolie  Nlcderlas- 
flUDg  an  der  Erft  (vom  verstorbenen  Rentmeister  Ferd.  Trlmbom). 
Köln  1836.  S.10. 


tta  AäA  mi  *«M  rimiich»  tttbkrifm, 

. .  M.  SAUM  BTT  SVNVC.  BTT  VANO  . . . 

T  DELM.  BT  T  AQVrr.  BT  Tmenap  . . . 

ET  T  BATAV.  ET  TTVNGR.  . . . 

COe.  T  SVNVCOR  CVI  praest 

AVLVNTVS  CLAVDIANVS 

EX  PBMTB 

ENTIPONT  AUKANI  F  S(v)NYCO 

iie)  SCUPTV»  oct. 

Bn  dicNB  Beugiiss  Aber  iie  CelMTs  I  SmaeoniM  ttgt 
Fr«f.  Beeker  *)  iM«h  eia  in  England  geNaieuts  Deafcnuil, 
welchM  C.  Roach  Snitfe  *)  nns  4er  Archaeologia  Canbren- 
sU  wkderiiolt: 

.  .  .  SEPT  •  6BVBR  ■  PIVS  *  PBR 

.  «  .  VRBL  •  ANTONUfVS 

.  .  .  AQVAE  DVCTVM  •  VBTVS 

BS  •  C«H  I  SVNC  RESIT . . . . 

•    •••••••4»    v  lAiT    •   •  .  •    • 

IVL 

Prof.  Becker  ändert  nicht  nit  JAmoft  VUßttt  SVNC  in  TVNa, 
simdorii  niflunt  qoe  I^igatur  von  N  und  V  ip.  • 

Bonn. 


1}  Bbtia.  Mus.  f.  PbtUa.  N.  F.  XlII^  S.  SA7. 
«)  ColL  Vol,  m,  p.  IV. 


4.    Bpigraphisches* 

L  il0imfd^e  (Srabßrtne^  toeldfe  bri  Bai)lbaif(  oufgeßellt  |!nlir. 

Unter  i^wn  UebeuBcbrift  bebandeU  der  4iirch  seinen 
Eifeir  fttr  die  Erforsichung  und  ErlutlUing  des  Mainzer  Alter- 
tbOmer  heki^iiiite  Pr^ofessoi^Kiiein.  in  einem  nns  «o,  eben  zu- 
gegangenen, flvgbleite  die  in  den.  Jabran,  UfO^rSßOß  von 
Lehne  bei  Zahlbach  gefundenen  römischeoi  Qi^teitte^  veVr. 
che  damals»  Ton  4iese«  nicht  in  dim  Mnipa^r  ünsf^w  gebischt, 
sondern  wm^  dei»  f^uqdfirtes  ^im  Gebttsch^^  an^gfateUt  sind. 
Ob  alle  dniMtls  dert  ani^estellten  Grabsteine  noch  jetst  vor- 
handen sind^  Msst  d^r  Vert  daUn  gestellt  seii^ ,  dringt  aber 
im  Interesse  der  Wissenschaft  und  m  Intei^esae  des  nain;5er 
Museuois  auf  eine  baldige  Verpflansnng  der  18  noch  erhalte- 
nen in  das  Mnsieuni,  wo  sie  nichts  wie  nnter  dem  freien  Bus* 
mel  bei  Zahlbacli»  der  Verwitterung  und  dem  Ver4erben  ^Wh 
gesetai  sind.  Wir  können  diesem  Wunsche  nur  einen  gu« 
ten  und  baldigen  Erfolg  wünschen,  benutzen  aber  diese  Ge- 
legenheit über  die  Erkblrung  dieser  Steine,  wie  sie  Herr  Prot 
Klein  giebt,  einige  Worte  hier  aoznknOpfen. 

In  der  zweiten  Insf:hrifl  (Lehne  Gesammelte  Schrif- 
ten II,  n«  IW.  Steiner  Cod.  inscr.  Rom.  Dannbii  et  Eheni 
I,  n.  580)  finden  wir  als  Bezeichnung  der  Tribus  und  des 
Geburtsorts  des  Verstorbenen,  eines  Soldaten  der  Leg.  Ili 
Macodonica,  die  jiiglen  VOL.  VIA.  Der  Verf.  erklttrt  diese 
mit  Lehne  durch:  »^us  der  Tribus  Voltinia,  aus  Viana 
(Vienne  in  Frankreich?)".    Allerdings  gehörte  Vienna  Allo« 


IflO  Römische  Grabiieinej 

brogum  mit  fast  putz  Gallia  Narboaeiuis  mr  Tribos  Volti- 
nia,  nur  vier  Städte  sind  ausgenommen,  Arelata  —  Teren- 
tina,  Baterrft  —  Pupinia,  Massilia  —  Sergia,  Narfco  —  Pa- 
piria ;  allein,  dass  die  Schreibart  VI A^iTA  auf  6  Mainzer  In- 
schriften, und  zwar  stets  in  Verbindung  mit  der  Tribus  Vol- 
tinia,  wiederkehrt  (bei  Soldaten  der  Leg.  IIII  Mac.  Lehne 
n.  161.  162,  der  Leg.  Xiill  GeD|.  Lebtoe  lu  176.  178,  der 
Leg.  XVL  Lehne  n.  204,  der  Leg.  XXII  Prim.  Lehne 
n.  232.),  muss  uns  doch  änigermassen  bedenklich  machen, 
um  so  mehr,  da  auch  die  Schreibart  VIENNA  dort  bei  Sol- 
daten derselben  Legionen  nicht  ohne  Beispiel  ist  (vgl.  Lehne 
n.  163.  193.  229).  Ptolemäus  erwfthnt  eiger  Stadt  Ovi^ 
ava  in  Ritien,  sttdHch  von  der  Donau ;  nach  den  oben  erwähn- 
ten Inschriften  werden  wir  wohl  diese  der  Tribus  Voltinia 
zuschreiben  dürfen. 

IKe  sechste  Inschrift  (Lehne  n.  165.  Steiner  n.  517) 
ist  einem  anderen  Krieger  der  Legio  IUI  Macedonica  geweiht, 
der  aus  HASTA  gebürtig  ist  und  zur  Tribus  POLLia  ge- 
hört. Der  Verf.  sagt:  ,^asta  (nicht  fern  von  Cadix  in 
Spanien)'^  Freilich  finden  sich  unter  den  bei  Zahlbaeh  be- 
grabenen Soldaten  der  Leg.  IUI  Macedonica  eine  Anzahl 
geborener  Spanier  (ans  Nartobriga  bei  Lehne  n.  147.  148, 
164,  aus  Tucci  bei  Lehne  n.  149,  aus  Ausa  das.  n.  150, 
ausValentia  [?]  das.  n.  158),  und  da  diese  Legion  bis  zu  der 
britannischen  Expedition  unter  Kaiser  Claudius  in  Spanien 
gelegen  hat ,  ist  dies  Verhftltniss  gar  nicht  zu  verwundem ; 
aber  unser  C.  Valerius  Tertius  gehört  doch  nicht  dem  Asta 
in  Spanien  ,  der  Colouie  Asta '  regia ,  an ,  sondern  der  Stadt 
Asta  in  Ligurien,  welche  nach  de»  daselbst  gefiindenen  In- 
schriften bei  Muratori  190,  5.  760,  1.  1719,  15  zur  Tri. 
bn^  Pollia  gehört.  Die  Schreibart  HASTA  findet  sich  auch 
in  einer  Inschrift  zu  Rom,  6 ruter  53r,  10.  1107,  6.  Vgl. 
Zeitschrift  für  die  Alterthumswissenschaft  1836.  S.  923.  Die 
Städte  der  pyrenäisdien  Halbinsel  gehörren  mM' geringen  Aus- 


n 


welche  hei  Zahlbach  an^e^telU  Hnd.  fsi* 


nabmeii  den  Tribus  Galeria  uad  Quirina  an ;  nar  fitef  gt^ . 
httrteo  zur  Sergia  (Norba,  Sealabis ,  Attubi,  Italica,  Tiicci)^ 
zwei  2sur  Pomptiua  (Asturka  und  Juliobriga),  eine  zur  Pbf- 
piria  (Bwerita)  und  eine  zur  Aniensis  (Caesaraugusta).  Auch 
aus  diesem  Grunde  nittsste  man  gegen  die  Annahme»  dasa  dad. 
zur  Tribus  Pidlia  gehörige  Hasta  oder  Asia  in  Spanien  ge» 
Iqgen  habe,  roisstrauisch  sein. 

Der  gleiche  Grund  spricht  auch  gegen  die  Erklftnuig 
der  elften  Inschrift  (Lehne  n.  21^  Steiner  n.482)i  worin 
Herr  Klein  nach  Lehne:  SlIX.  CARIIIVS  1|  SllX.  F.  VOL 
II  FLORVS.  FORO  AVG  etc.  liest^  und  mit  Lehne,  Stei* 
ner  und  Benzen  (Coli.  Orell«  III,  n.  620i)  die  spanische 
Stadt  Libisona  oder  Libisosia ,  jetzt  Lesuza,  findet,  die  nach 
Plinius  Bist.  Nat.  III,  3,  4  den  Beinamen  Foroaugustana 
führte.  Die  Tribus  Voltiiüa  passt  nicht  für  Spanien  ;•  sie 
weist  eher  nach  Gallien,  und  da  in  Dahl's  ftreilich  man* 
nigfach  fehlerhafter  Abschrift  (im  Darmstädter  Berbstpro-< 
gramme  von  1831.  S.82)  FORO.  IVL.  steht^  zudem  das  gal« 
lische  Forum  Julii  (Fr^jus)  nach  einer  zu  Narbonne  gefun« 
denen  Inschrift  bei  Gruter  776,  6  (A.  CORNELIVS.  A.  F. 
V ...  II  MBTELLVS.  FORO.  IVLI.)  zur  Voltinia  gehört  zu 
haben  scheint,  ktfnnen  wir  vorläufig  die  Lesart  FORO.  AVG, 
nicht  für  richtig  annehmen  und  bitten  Herrn  Prof.  Klein 
um  nochmalige  genaue  Prüfung;  und  wenn  diese  wirklidr 
für  den  Namen  FORO.  AVG.  spräche,  dann  würde  immer  noch 
die  Frage  zu  erörtern  sein ,  ob  auch  dieser  Name  Libisona 
bezeichnen  solle. 

Die  letzte  Inschrift  (Lehne  n.  230.  Steiner  n.  476) 
lautet:  L.  SERGIVS  ||  L.  F.  SABATI  1|  VALENTI  i|  LEG. 
XXn  II  ANN.  XXVII  II  STIP.  VII.  Der  Verf.  übersetzt: 
,, Lucius  Sergius  Valenttnus,  Sohn  des  Lucius,  aus  der  Tri- 
bus Sabatiua*'  etc.  Lehne  erklärte  VALENTI  für  den  Na- 
men der  Stfidt  Valentin  (Vaknce  an  der  RlMne)  in  OaUian, 
mit.derifrfüiebsoiiderbareMimd'durobaius  unriditigettBemer- 


IW  Himiiehe  GrabHme^ 

koDg,  iams  «•  Sabatinisch«  Tribus  nur  bei  gallischen  Städ- 
ten feftiniien  wer#e.  Ich  glaubte  bei  einer  frfiheren  Gele- 
gtaheit  (SeilBchfrift  für  die  Alterthumswiss.  18S6.  S.  943) 
VUHBNTI  ranchlageu  zu  mttssen ,  da  Visentimn  in  Etrurim 
der  Tribiu  Sabatina  angehört  Steiner  a«  a.  0.  referirt 
Ueas  über  beMe  Ansichten  und  fflgt  hinzn:  ^Jch  werde  in 
den  Nachtragen  zn  diesem  Werke  auf  die  Erklärung  obiger 
Ia«ebriA  aurflckkonmend,  in  der  Bofinung,  Belege  m  linden, 
hieriber  meine  Ansicht  mittheilen*^  Das  ist  nun  bisher  noch 
jAiht  geschehen,  obgleich  auf  S.  142  desselben  Bandes  klar 
mf  lesen  Ist,  dassBerr  Steiner  die  irrige  Ansicht  Lehne's 
tfaeiü  — »  Dh  unter  sämmtlichen  Zahlbacher  Grabsteinen  rö- 
mischer Legionaire  kein  einziger  sich  findet ,  der  nicht  Tri- 
bus  und  Vaterstadt  des  Verstorbenen  enthielte,  wohl  aber 
viele'  darunter  kein  Cognomen  des  Verstorbenen  geben,  so 
scheint  der  Versuch  Lehne's,  In  VALENTI  einen  Städtena- 
men zu  finden ,  der  von  Berm  Klein  aufgestellten  Ergän- 
zung VALENTInus  unbedingt  vorzuziehen;  weniger  gehin- 
gett  ist  die  Wahl  des  gallischen  Valentia,  welche  Stadt  nach 
dem  oben  zur  zweiten  Inschrift  Beigebrachten  wahrschein- 
lich der  Tribus  Voltinia  angehörte.  Auch  das  spanische  Va- 
lentia kann  nicht  hier  in  Frage  kommen,  da  wir'  in  einer  zn 
Valentia  gefhndenen  Inschrift  bei  M  u  r  a  t  o  r  i  683, 6 :  L.  CAB- 
CILIO.  L.  P.  6AL  II  CASSIAiro.  OMNIBVS  ||  flONORIBVS. 
BIC.  FVN II  CTO.  finden,  Valentia  also  zur  Tribus  GALeria 
gehörte.  Ebenso  wenig  können  wir  das  Valentia  in  Lign- 
rien,  das  auch  Forum  Fulvii  Valentinum  heisst,  hierherzie- 
ben,  da  wir  aus  zwei  Mainzer  Inschriften  wissen ,  dass  dies 
zur  Tribus  Pollia  gehörte: 

P.  VRVINVSJIP.  F.  POL.  FORJIFVLVI.    Lehne  n.  If2. 
POLIA.VA||LEl!VTIA0.Steinern.44O. 


1)  l>er  in  dienet  PcmdbrHt  gettanato  Soldat  Aenf«  In  derLeg.  nnMa- 
oeidnloa«    Dimwh  mfidtne  woU  in  dsr  venMnmeltoa  Iflsehrlft 


I 


wdehe  hei  ZoMbaöh  aufgeoa^  üpmK  IM( 

Weleher  Tribus  dagegen  das  bnittische  Vibo  Valentia  (Hif^^ 
pouiuin)  angehört  habe,  zeigen  die  dort  gefundenenf  InscktM*- 
ten  nicht ;  bei  Mommsen  Inscf .  regni  Neapel,  finden  sfA  MT 
unter  n.  fi&  ein  der  Tribns  ABMiHa ,  unter  n.  49  ein  d«^ 
Tribifs  CABKIla,  und  unter  n.6a06,  146  ein  der1Yibtt»nUI^ 
nientiBra  Angehöriger  anrf  denselben  genannt,  ohn<$  dastfdA^ 
dtffctr  auf  die  Tribus  der  Stadt  geschlossen  weriffh  kMntew 
Aneh  ffbef  die  Tribus  lies  calabriscben  und  des  sardiniseheft 
▼alentia  weiss  man  nichts ;  einer  von  den  letzten  drei  SCffd«' 
ten  kommt  also ,  sofern  die  Lesung  VALENTI  wirklieh  di6 
richtige  ist,  unsere  Trihns  iSABATIna,  einer  anderen  die 
Triinis  FABia  an ,  welehe  auf  elüer  in  dem  allen  CaTiun«* 
tarn  gefilftdetfen  Inschrift  (Sitzungsberichte  der  kals.  Akad« 
der  Wisseifs.  zu  Wien.  Philes..Hfster.  Cl.  1859.  IX,  S^  ^41) 
angegebotf  wird.  Merkwürdig  bleihi  es  allerdingis  immer, 
da^  sowohl  die  zuletzt  angeftbrte,  als  die  oben  am  Stei-« 
ner  d.  4M  angezogene  Idsebrift  dlo  Schlussfenner  H.  S.  B^ 
8.  T.  T.  L.  (d.  i.  Hio  isNus  est.  SH  tibi  terra  levis)  enthal« 
teii ,  wefi4fe  hauptsächlich  de»  Spaniern  eigenth«miieh  war« 
Ez  niusi  tfptkteren  Funden  aufbehalten  bleiben ,  Klarheit  in 
diesem  ^nkte  za  verschaffen. 

Wenn  wir  bis  jetzt  «rar  die  Briäutermig  der  geogra«* 
pbieehen  bäten  besprochen  haben,  so  wenden  wir  uns  jetzt  zu 
einer  Inschrifl/,  deren  Schlussftrmel  van  Merrn  Klein,  wie 
VM  allen  seineli  Vorgftngern,  nicht  richtig  aufgefasst  worden 
ist  diese  heisst  In  der  zwölften  Inschrift  (Lehne  n.  SM« 
Steiner  n.  ftl8):  B.  S.  Efllt«  E.  T.  SBCVS  ||H.  P.,  was 
Berr  Klein  i^~  liegt  hieri  Secus  derBrbe  setzte  den  Stein 
nach  dem  Testament^*  tibersetzt.  Aehnlichen  hat  schon  Lehne 
vof^ehtaeht  nnd,  nach  dem  grossen  Anfangsbuchstaben  in  9t* 


bei  Lehne  n.  i6§.  iStelner  n.  310  aueh  die  Pollia  Tribus  et^ 
güa^i  Wertem  mausen  ^  nfcM  d(e  SAlMCidä;  wie  «e  beiden  9ih 
paaaten  annoiiiiea 


tt#  RömUoheGrabtteme,  welche  bei  ZahWaeh  aufgeiteUi  sind. 

€06  m  sehlies^eo,  auch  Steiner  im  Sinne.  An  das  Adver-^ 
biuvi  ßecns  uad  dessen  prägnante  Bedeutung  „anders  als  es 
sistiQ  9attte^' ,  ^^anders  als  man  wünschte'^  u.  dgl.  dachte  Nie- 
mand ^  und  doch  ist  unser  secus  nidits  Anderes  als  das  Ad- 
varbifm«  Der  Erbe  hfttte  gerne  ein  kostbareres  Denkmal 
gefletxt^  das  Testament  aber  schrieb  ihm  das  einfachere  vor. 
Die  Säglen  iL  S.  E.  H.  E.  T.  H.  P.  (Hie  situs  est.  Heiea 
ex  testamento  boc  posuit)  konnte  jeder  leicht  lesen,  das  un-» 
gewöhnliche  Wort  SECVS  musste  natürlich  ausgeschiedea 
werden. 

Schliesslich  muss  ich  noch  einer  Zahlbacher  Inschrift' 
gedenken,  die  bisher  von  allen  Erklftrern  unrichtig  verstan-* 
den  ist ;  ich  muss  dies  hier  thun,  weil  sie  sonst  irriger  Weise 
als  Gegenbeweis  einer  meiner  oben  aufgestellten  Behaupton* 
gen  angeführt  werden  kannte.  Ich  habe  oben  gesagt,  unter 
sämmtHchen  Zahlbacher  Grabschriften  ri^mischer  Legionaire 
befäfide  sich  keine,  die  nicht  Tribus  und  Geburtsort  des  Ver- 
storbenen aufweise.  Nach  der  Erklärung  von  Leb  n^  (n.9D8) 
lind  Steiner  (n.  489)  wflrde  die  folgende  Inschrift  eine 
Ausnahme  machen :  MILES  •  LEG  ||  XVI  *  7  •  VIATO  ||  BIS  • 
SEX  II LABTIDIVS  ||  SEX  '  F  •  VEL  I|  PISTOBIS  |j  ANNO  II 
XXVI  -  STIP II IV  •  H  *  S  -  E  -  Beide  ttberseteen  Zeile  5  u.  6 
,ydes  Sextus  oder  des  Beckers  Sohn'^  Wehe  den  VerlAum- 
dern ,  wenn  am  jttngsten  Tage  Sex.  Lartidius  Sex.  F.  sie 
der  groben  Beleidigung  seiner  Bliitter  anklagt !  Kannten  denn 
weder  Lehne  noch  Steiner  den  Unterschied  von  vel  und 
sive?  --*  Doch  Spass  bei  Seite!  VEL  ist  die  Sigle  der 
Tribus  Velina,  PISTOBIS  der  Ablativ  von  Pistoriae,  dem 
Namen  einer  etruriscben  Stadt;  es  ist  dieselbe  Fora,  welche 
das  Itinerarium  Antonini  sowohl  bei  der  Beschreibung  der 
Strasse  von  Faventia  nach  Luca,  als  bei  den  Stationen  der 
Via  Clodia  anwendet.  Dass  Pistoria  oder  Pistoriae  (beide 
Formen  kommen  vor)  zur  Tribus  Velina  gehörte,  neigt  auch 
die  in  Pistoja  gefundene  Inschrift  bei  Muratari  1071,  3: 


Die  Legio  VII  Qendna  am  Oberrhein.  Ii6 

li.  BABBIO.  P.  F II VEL  ||  IUI.  VIR.  I.  D.  PISTOR.  Siehe 
da  f  der  Roman  ist  verschwunden ;  die  trockene  Epigraphik 
zerstört  die  Poesie  des  Lebens* 


n.    9xt  fegio  XII  (ßtnma  am  Oberrl^ein. 

Wie  die  römischen  Inschriften  überhaupt  die  vorsttg- 
lichste  Quelle  der  römischen  Leg^onsgesehichte  sind ,  so  lie- 
fern wiederum  unter  diesen  die  Denicmaler  der  Vexillarier 
besonders  schätzenswerlhe  Anhaltspunkte,  indem  sie  uns  gleich- 
zeitige Nachricht  über  verschiedene  Legionen  bringen,  und 
selbst  durch  das  Uebergehen  eines  Legionsnamens  schon  einen 
wichtigen  Beitrag  2u  unserer  Kenntniss  der  Legions-Stand- 
quartier»  bieten. 

Der  aus  PI  in i  US  (Bist.  Nat.  XIV,  28,  5)  bekannte 
grosse  Trinker  Torquatus  Novellius  Atticus  war,  wie  seine 
von  Mommsen  doch  wohl  mit  Unrecht  verdächtigte  Grak- 
schrift  bei Or eil  16453  angiebt,  TRIB.  VEXILLAR.  [LEG6.] 


-^  >    I  ■ 


QVATVOll  LV.  XX.  XXI.  PI  in  ins  bezeichnet  uns  die 
Regierung  des  Claudius  als  die  Blüthezeit  des  Novellius  Tor« 
quatus;  dass  die  Legio  XX  noch  unter  den  Niedergermani- 
schen Legionen  (das  sind  eben  die  Legg.  I,  V,  XX  und  XXI 
bis  zu  des  Claudius  Expedition  nach  Britannien)  figurirt,  ver- 
weist sein  Trihunat  über  die  Vexillarien  in  die  Zeiten  des 
Caligula  oder  des  Tiberius. 

Etwas  spater  ist  der  C.  Vibius  Publilianus  bei  Orelli 
o,  1549.  TRIBVNVS  MILITVM  VEXS.  ')  LEG.  DIL  IHA- 
CEDONICAE  ET  LEG.  XXI.  BAPACIS  IN  GEBMANU  ge- 


1)  So  ist  statt  ETS  zu  lesen.  Nach  Henzen  zu  Orelli  III^  p.l46 
(Tgl.  Jahrbb.  XIIT,  S.47)  hat  die  Inschrift  ..  \S,  was  doch  wohl 
eher  VEXS.  zu  ergänzen  sein  wird;  als  A  SfiNatii,  wie  Baitefe* 
bei  B.  Mejer  Geschichte  derXf.  und  XXI.  Legion  (MttttaeUun- 
gen  der  antiquar.  Gesellsch.  in  ZOrleh  VII>  »)  8.4M  vematbel. 


;iaß  Pie  Ißgio  VII  üemim  mn  Qbetrhm. 

«renn.  Er  ftthrte  Vexillarier  der  Obergtennaiiscll^ii  h^o- 
ften  mn  das  Jabr  48  n.  Ciir.  Geb.,  als  ein  TbieU  4er  irüher 
hier  stationirteu  Legionen  zur  lixpeütfoa  Mcii  l^rilwwifB 
abgegangen  und  deren  Ersatz,  die  Legio  XXII  Primigenia« 
noch  nicht  wieder  eingetreten  war.  Besonders  interessant 
ist  diese  Inschrift  4a durch«  dass  4Bie  uns  beweist^  dass  der 
Tausch  der  XXI.  Rapax  mit  der  XVL  'Gallica  (vgL  meinen 
Jirtikel  Legi»  in  Vauly's  fteal*l&nc}'cl.  4tr  idass.  Alter* 
fhumswiss.  IV,  S.  898)  schon  vot  der  iiritanniscben  flx^edf- 
tion  stattgefunden  habe;  und  so  giebt  sie  uns  sniglelcli  tikie 
IVachricht,  die  -ftlr  die  Gesohidrte  der  Niedergennanisdreto  Le- 
'gionen  gleich  wichtig  fst 

Wiederom  einige  lahre  spüttr  fst  die  Vete;pschB  Insdirift, 
welche  Lahns  in  s^ner  Lettera  a  i>.  ^ietto  8e  Ltonk  te- 

torno  a  dne  iscrizioni  Velejati  p.  8  giebt : f|  IIIL 

MAC  II  ANN.  XXV  (j  Stif .  II  fl  VfcXlLLAttl  ||^uG.  TRIVM 
tl  LEG.  IUI.  niAt]|LE6.  XXL  RAP.HLEG.  XXH.  VÜ^^r. 
D.  S.  —  Hier  ist  die  ÜJCXII  Pr!tkii]gieu!a  stliön  in  die'Zidd  delr 
iObergfvmaniächen  Liegfaroen  dngetreteii. 

Eine  von  VexiHatieiti  der  itiedergelrmaftistheö  L^gioneft 
unter  Nerva  oder  Trajan  gesei^tb  inWhAtt  liabe  ich  fai  dBe. 
Isen  Jahrbflchern  XI,  S.  7Sr  f.  schon  liehaaflelt,  'kann  imeh  hi«r 
'also  darauf  beschranken,  aof  rfe'hinshi weisen.  Vi» «ich  aber 
YeiiBinlatöt,  die  sdion  inehrfkch  dhm  genügettdfe 'Resultate  an- 
geregte Frage,  ob  die  IPTI  G^mhia  Jemals  ättiObeitheine  ge^ 
standen  habe,  noch  einmal  zu  besprechen,  Ist 'liihe  *itir  iit 
beschichte  der  'Oberrgermaniscbiin  Le^önth  Ms^jMst  noch 
lacht  benutzte  Petenthrisehe  IndchHft ,  d!e  atti$  idett  BitHMtiM 
MV  Institnto  üi  eofr^pmidetnBa  -sfrdietAogfica  Iflftf.  6.  Ttt  IF. 
von  Benzen  in  seinem  dritten  Bande  der  Orellischen  In- 
^chiiftensammlung  unter  n.  6i^  wiederge|;e'befi  ist,  un^  f^el- 
^e  ich  hier  jsu  »iederjiolen  mir  erlaube: 
.  ,T.  PONTIVS  T.  F.  PAL.  jSABJNVS  ||  PAABF.J^OH.  1 
USfUU  .ST  OMOJHAT  ||  SQ.  ^.R.  XiRW.  MU«.  iURO.  VI  PEIU 


fiie  L^  VU  ISiimmt  m  0belirM». 

.BAT  II  DOIBS  D9NATVS  EXPfiDITIONE  VAR  ||  THIGA  A 
aDIVO  TRAIANO  HASTA  P VBA  ||.VEXILLO  CORONA  MV«- 
RAU  7.  LEG.  XXIIj[PRIllll6.  7.  JLK«.  XÜI.  GEMIN.  PR(- 
MV»  PILVS  LEG.  III.  AV6.  PRAEPOlSITVS  VBXU.LAi||  i- 
TIQNIBVS  MILLIABHS  TMBVS  E3ÜPBP1 1|  TIONfi  JffiiT* 
TANMCA  LEG.  VII.  GEMIN  ||  Vill.  AVG.  XXII^PBIMiO. 
TBIB.  €0H.  111 II  VtG.  €0H.  XIM.  VRE.  COM.  IL  PRAET 
II  P.  P.  IL  PBOC.  PBOVINC.  NABBONENS  ||IIU  VIB.L&. 
QVINQ.  FLAMEN.  PATBW  ||  MVNICIpI. 

Wir  haben  hier  eiaen  PBAEPOSITVS  VEXILLATIO. 
NIBVS   MILLIABIIS   TBIBVS   EXBBPITIONE  BBITTAN. 
NICA  LEG.  VH.   GCMIN.  VIII.  AVG.  XXII.  PBIMIG.  nnd 
kttanen  nach  dem,  was  wir  wegen  der  Aushebniig  aokker 
Vexillatienen  aus  den  oben  anfeftriicten  inschriftea  sahlies» 
«en  dürfen,  mit  Beetimmtlieit  veisichera,  dass  die  drei  biet 
genannten  Legionen. einer  Provins  «agehOreb,   nnd  swMlv 
Bach  derErwfthnung  der  expeditio  Parthica  des  Di  Tut  Tc«o 
Jianns  in  der  freilich  etv^as  confusen  Aagabe  des  Aranoemeats 
unseres  Pontius  Sabinus  zu  BehliesBen,  unter  Badkian  (vgL 
MeB'Z^n  au  der  luschrift).  Da. nun  uili  190 n.Chr.,  In  wek 
che«  Jahr  etwa  die  esfitiiäo  Brirtannica  deii  Hadrian  isu  aet- 
2en  8ein  wird,  die  VIII.  Augusta  und  die  XXII.  Primigenia 
die  Besatzung  von  Obergermanien  bildeten,  8o  muss  die  VII. 
Gemina  damals,  wenn  auch  auf  noch  so  kurze  Zeit,  gleich- 
falls  daselbst  gelegen  haben.     Sie  war  wahrscheinlich  tem- 
porär   in  die  Stelle  der   1.  Adiutrix  und   der  XI.   Claudia 
getreten,  wie  diese  letztere  selbst  seitDomitian  die  XXI.  Ra- 
pax  ersetzt  hatte  (vgl.  fl.  Meyer,  Gesch.  der  XL  und  XXI. 
Legion  in  den  Mittheilungen  der  antiquarischen  Gesellschaft 
in  Zürich  VII,  5.  S.  150). 

Bestätigt  wird  die  Nachricht  von  der  Anwesenheit  der 
VIL  Gemina  Felix  in  Obergermanien  durch  die  schon  von 
Borghesi  (Sülle  iscrizioni  Romane  del Reno  del jnrof. Stei* 
ner  e  suUe  legioni  che  stanziarono  nelle  due  Germanie  da 


128  iXe  Legio  VII  Oemma  am  Oberrhem. 

Tiberio  ino  a  Gallieno  p.  26 ;  AnDali  dell'  institato  di  cor- 
risp.  arcbeol.  XI,  p.  151)  an^re^ogene  Inschrift  bei  Pabretü 
p.  140.  n.  149  =  OreUi-Henaen  ßf02,,iie  von  mir  in  mei- 
ner Oesdiichte  der  Vif.  Gemina  in  Patdy's  Reai-Encyd.  der 
elassiscben  AKertbunuwissenschaft  IV,  S.  887  mit  Unrecht 
verdAchtigt  worden  ist    Dieselbe  lautet: 

TITO  STABERIO  ||  T.  F.  QVIR.  SECVNDO  ||  PRABF. 
COR.  CHALCIDEN  ||  IN  AFRICA  TRIBVNO  ||  MILITVM  LEG. 
VII II  GEMIiyAEFELICIS  ||  IN  GERMANIA  PRAEF  ||  EQVIT. 
ALAE  MOESICAE  jj  FELICIS  TORQVATAE  ||  STABERIA 
MATER  INPENSA  ||  SVA. 

Dagegen  ist  unter  den  Rheinischen  Inschriften',  wie 
Klein,  Ueberdie  Legionen,  welche  in  Obergermanien  stan- 
den S.23.  Anm.  78,  mit  Recht  behauptet,  bis  jetzt  keine  ge- 
funden, welche  auf  einen  längeren  oder  kfirzeren  Aufenthalt 
der  VIL  Gemina  in  Obergermanien  schliessen  liesse,  da  die 
«ine  der  von  Borghesi  a.  a.  0.  angefiahrten  xwei  Inschrif- 
teil ^  Steiner  Cod.  inser.  Rheni  n.  383  =  Gruter  101,  7, 
aach  Lehne,  Gesammdte  Schriften  I,  S.399,  der  Legio 
XXII  Pr.  P.  F.  angehört,  die  andere  aber,  aus  der  Zeit  des 
^everus  Alexander,  offenbar  nicht  hiertier  gehört. 

Hannover. 

C«  IL*  C^rotefeMil. 


5.    Bur  jRrittk  ttx  gnt^ifdfin  unli  latnnifi^ni  3nfi^rtften  ttB 

Mufmm»  in  fcqUm« 

Es  sind  sechsaehn  Jahre,  dass  die  griechischen  und 
lateinischen  Inschriften  unseres  Museums  von  mir  herausge- 
geben wurden.  Sowohl  in  den  Abbildungen  als  in  den  kur- 
zen Erläuterungen  wurde  darnach  gestrebt  eine  wissen- 
schaftlich befriedigende  Herausgabe  su  besorgen,  mit  be- 
sonderer Rficksicht  auf  Kritik  und  Läuterung  der  Texte  *), 
und  dies  Streben  wurde  anerkannt  ^).  Indess  bemerkte  ich 
bald,  besonders  bei  fortgesetzter  Untersuchung,  dass  dieser 
Arbeit,  wie  allen  meinen  anderen,  noch  manche  Dnvollkom- 
nenheit  anklebe,  selbst  solche,  die  von  meinen  verehrten  Re- 
Cfusenten  —  wie  scharf  auch  ihre  Waage  zuweilen  gewe- 
sen —  unbemerkt  geblieben  waren.  Diese  Ün Vollkommen- 
heiten hatten  besonders  Beziehung  auf  die  Aechtheit  oder 
Dnächtheit  der  Inschriften  und  ich  nahm  mir  vor,  darüber 
alsbald  einen  Nachtrag  zu  liefern,  mit  Hinzusetzung  solcher 
Bemerkungen,  wozu  theils  die  erschienenen  Kritiken,  theils 
neue  Entdeckungen  Veranlassung  gegeben.  Mit  Bezug  auf 
die  Aechtheitsfrage  wurde  dies  Vorhaben   verwirklicht   bei 


1>  Mosel  Lttgd.  Bat.  Insoripllonos  Chr.  et  Iistinae.  Accedant  Tsbb 
XXXIII.    Iiugd.  Bat.  1848.  4». 

Z)  Siehe  die  RecensiODeo  tod  A.  W.  Ziimpt  In  Jahrl>b.  für.  vrisa* 
Kritik.  1848.  N.  69;  B.  Böcking  In  Jahrbb.  de«  Vereins  too 
AUerthumsAr.  Iff,  110,  Bonn  1813;  und  C.  Leemana^  AnU 
madveniones  in  Insoriptt.  6rr.  «t  Latt.  a  L.  J.  F.  Janssen  edltas. 
litigd.  Bat.  1819.  4«. 


130  Zur  Kritik  der  griechischet^  und  römischen  Intckrifiem 

Abfassung  des  Catalogs  der  griechischeD,  römischen  und  etras- 
kischen  Denkmaler  (1843 u.  f.)  0*  ^orin  wenigstens  alle  nn- 
ächte  und  suspecte 'Denkmäler,  auch  die  sich  mir  später  als 
solche  dargetban,  mit  einem  *  bezeichnet  wurden.  Indes- 
sen blieben  spätere  Nachträge,  wie  sie  in  meinem  Exem- 
plare beigeschrieben  waren ,  noch  unveröffentlicht;  ich  ver- 
sparte  sie  bis  aur  Jang  vorgenommenen  allgemeinen  Nach- 
lese und  würde  nun  wahrscheinlich  noch  nicht  daran  ge* 
dacht  haben ,  wenn  nicht  die  eb^fi  ßrs;:|fi^q^e  (ite  Januar- 
Nummer  des  Cprre^pond^nablaUes  ,d^  Gi^^pntvc^piii^  jiff 
deutschen  .G^chichts-  ^nd  4^Uert^uifb8v;qr<!ine  (^J^ff^^  f^ 
Von  dem  gelehrteii  5[erap8^j;lf!:r  ft^Rf^J^^ch  ;9ugm«4^  y^^ft) 
mich  daran  J[ema|ii^t  h^tp.  IB^.  ^r,  lp,ro,t,cfp;i#  .BfffBcili 
theilte  in  jenem  .ßlsttte  (S.fil  Note)  mit  Pefug  anf  die  Ley- 
dener  Inschriften  als  peine  ^at^eckftng  m^t  df^  vivei  rö- 
mische luschriften,  No* ^9  ^und  6|l  yon.Q.u^dendpjrp^  „brevi? 
iegaü  Papenb^o^^lkjifii^i  fipscripitio"  {J9^.  XVljil,  3  und  Tab- 
XIX,  %  meiner  Inscriptioncs),  df|i;ejB  Up)tc}\theit  von  i^ir  no- 
bemerkt  geblieben,  uuächt  seilen,  weil  sie  VQpKfJleriiiliAi^ 
in  besseren  Texten  fu  Roif  abgescl^urieben  ^qnd  h(eKaiifigc|[e- 
ben  waren,  in  seinen  VigiL  roiQin.  jaterc.  ^yo  i^tc  No.  ^^8 
und  Additt.  No.  35;  und  er  knüpfte  dfir^^u  i^^  Bemi^rkung, 
„es  möge  das  Papenbrock'sche  Legat  noch  mehr  Fälscbiui- 
gen  in  das  Leydener  JMuseum  gebraci^  Jiaben'S  mb^  ^ 
möchten  die  von  Jap  de  Witt  bersjtapnDuendep  (Ste^e  ein^r 
genauen  Prüfung  bedürJfen*^  Man  Jiat  i^s  iX^ßfffi  Bemer- 
kungen zu  verdlanken,  dass  ich  mit  Bezug  auf  die  Aecht- 
heit  unserer  Inschriften,  namentlich  der  Papenbrock'schen 
JSammlung,  unverzüglich  meine  Nachlese  miltheile,  damit  das 
durch  jene  Bemerkungen  nicht  ohne  Grund  geschwächte  Zu- 
trauen zu  den  Papenbrock'schen  Inschriften  wieder  seine  ver- 


••    » » 


8)  pe  Orieksche^  rom.  fn  etruriflcbe  ^oyiuifi^Qt^  yjMI  \k%%  Mus. 
van  Oudheden.  Leiden  (1648  etc.}  6^ 


deM  sMuMmu  in  .Lagien.  JU 

dieate.'SUifae  erhalte,  .dieiBpigrafhiker  menigsitm  mkaen  mtf- 
gflo,  welche  Leydener  InschriAtii  Ton  mir  bis  jetst  für  un- 
ftobt  oder  suspect  gehallen  werden. 

Ich  lange  daher  diese  faischriften  ider)Relhe  nach  folgen, 
jedoch  hlo6  unter  Anführung  der  Nnnnneni,  aowoM  des  vor- 
htnannten  ¥on  mir  herausgegebenen  Catelogs,  als  der  Oadea* 
•doriNschen  descriptio  und  der  Tafeln  in  den  Inseriptiones. 
Gateiag.  I,  2S9* ;  Insoriptt  Tab.  .IV,  3 ;  Oudendorp  No.  15. 
Unächi. 
„       .1,  SdS«;  Insoriptt.  Tab.  IV,  &.    UnäcJit    Später, 

nach  Oudendorp,  in's  Mosenn  gekomnen. 
„        I,  ttO»;  Insoriptt  Tab.  Xltl,  1;  Oodeiidorp  No.  1. 

Snspect. 
„        I,  9S8;  Inacriptt.  Tab.  XIX,  2;  >Oudeadorp  No.  10. 

ünächt. 
»,        I,  27»^ ;  hicriplt  Tab.  V,  S;   Oudendorp  No.  24. 

Suspect 
„        I,  B06*;  Insoriptt  Tab.  XVin,  ft.  DnäcJit   Später 

(nach  Oudendciy)  in's  Museum  gekommen. 
^        I,  a09*;  Inscriptt  Tab.  XVI,  6;  Oudendorp  N.  Id. 
Unacht  (Der  fitein  ist  Ton  rOm.  Bearbeitung.) 
„        I,  810^;  Inscriptt  Tab.  XX,  6;  Oudendorp  No.  3& 

Dntcht  (Der  Sartophag  selbst  ist  Acht.) 
„        I»  SdO;  Inscriptt  Tab.  XVIII,  3;  Oudendorp  No.6d. 

Untcht 
„        I,  3d8;  Inscriptt  Tab.  XXi,  3;  Oudendorp  No.  db. 

Suspect 
^        L  347;  Inscriptt  Tab.  XX.  2;   Oudendorp  No.  22. 

Suspect 
„        II,  5^;    Inscriptt.  Tab.  IX,  1;    Oudesdorp  No.  3. 

Uaächt 
„        II,  356«;  inscriptt  Tab.  III,  3.    Suspect    Sft^ 
fer  (nach  Oudendorp)  in's  Museum  gekommen. 
lliaEavs  ergiebt  sich,  dass  unter  allen  Leydener  In« 


InMchrifloi. 


iDschriften  (gr.  u.  lat),  nur  neun  mit  Entschiedenheit 
unftchf,  oud  fünf  für  sospeet  so  halten  sind:  dass  von  die* 
sen  vierzehn  (unachten  and  suspeeten)  Inschriften,  sdmn 
in  dem  von  mir  herausgegebenen  Cataloge  acht  als  iin&cht 
oder  suspect  angemerlLt  waren;  dass  nur  fQnf  von  den 
als  unacht  und  zwei  als  suspect  erkannten  Inschriften  von 
J.  de  Witt  aus  Italien  berrtthren;  dass  die  übrigen  von 
J.  de  Witt  aus  Rom  mitgebrachten  Insdiriften,  dreisebn 
an  der  Zahl  (bei  Oudendorp  Nö.  5,  17,  29,  31 ,  33,  37,  39, 
40,  50,  56,  58,  59),  meinem  Dafürhalten  nach  acht  sind, 
wenn  auch  gegen  ein  Paar  derselben  (No.  29  u.  37)  kleine 
Zweifel  erhoben  werden  könnten;  dass  mithin  bei  weitem 
der  grösste  Theil  der  Leydener  Inschriften,  auch  des  Papen- 
brock'schen  Legates,  acht  und  für  die  Wissenschaft  benuta- 
bares  Material  bleibt. 

Unserem  verehrten  Freunde  Grotefend  bleibt  indes- 
sen das  Verdienst,  die  Unachtheit  zweier  obenangeßihrten 
Papenbrock'schen  Inschriften  zuerst  öffentlich  zur  Sprache 
gebracht  zu  haben.  Wenn  ich  dabei  bemerke,  dass  dieselbe 
Entdeckung  schon  seit  längerer  Zeit  von  mir  gemacht  wor- 
den war  (sofort  als  ich  die  Kellermann'scbe  Abhandlung 
durchnahm),  wird  sein  Verdienst  dadurch  keineswegs  ver- 
kümmert.  Die  Entdeckung  an  sich  würde  wohl  keinem,  selbst 
nicht  einem  weniger  erfahrenen  Epigraphiker  als  6  r  o  t  e  f  e  n  d 
entgangen  sein,  sobald  er  die  Kellermann'schen  Texte  ver- 
glichen, weil  ihre  bessere  Lesart  hier  ziemlich  entscheidend 
ist.  Dass  man  aber  ohne  diese  Texte  und  ihr  Befinden  in 
Rom  zu  kennen,  vielleicht  noch  lange  Zeit  an  der  Aechtheit 
jener  zwei  Inschriften  würde  festgehalten  haben ,  möchte 
daraus  hervorgehen,  dass  noch  keiner  der  vielen  kritischen 
Forscher,  die  unser  Museum  besucht,  studirt  und  über  seinen 
Inhalt  geschrieben  haben,  bis  dahin  Zweifel  über  ihre  Aecht, 
heit  gehegt  oder  ausgesprochen  hat 

Ley  den,  6.  Fobruar  1858.  i^«  jr«  Ft  Smmuacwu 


6.  9nfd|rtftnt  aw  Stftxtn- 

Die  epigraphische  Miltheilnng,  welche  Herr  Prof«  Fied« 
ler  in  Wesel  aus  dem  Tagebuche  des  vor  einigen  Jahren 
in  Köln  verstorbenen  Majors  im  K.  Preussischen  Ingenieur- 
Corps,  von  Möhlbach,  in  diesen  Jahrbüclieru  ^)  gemacht  hat, 
bringt  mir  einige  zurückgelegte  Blatter  aus  derselben  Quelle 
in  Erinnerung,  die  zur  Vervollständigung  des  von  Herrn 
Fiedler  gegebenen  Berichts  zu  dienen  im  Stande  sind. 
Durch  die  Güte  des  nun  auch  seit  mehreren  Jahren  verstor« 
benen,  mir  verwandten  und  befreundeten  K.  Preuss.  Majors 
a.  D.  Karl  von  Becherer  auf  Klein  Mehssow  bei  Kalau  in 
der  NiederlausitZy  welcher  in  freundschaftlichster  Verbindung 
mit  V.  Mtthlbach  gestanden,  erhielt  ich  unterm  28«  April  1839 
was  V.  Mühlbach  während  seiner  Theilnahme  an  dem  Türki- 
schen Feldzuge  unter  Hafiz  Pascha  gegen  den  VicekOnig  von 
Aegypten  in  Kleinasien  und  Syrien  in  den  Jahren  1838  und 
1839  an  alten  Inschriften  entdeckt  und  seinem  Freunde  brief- 
lich von  Ort  und  Stelle  aus  roitgetheilt  hatte,  und  zwar  in 
seinen  letzteren  Briefen,  da  frühere  Entdeckungen  derselben 
Art,  wie  v.  Becherer  schreibt,  in  andern  Briefen  enthalten 
gewesen ,  welche  durch  demelben  v.  Mflhlbacbs  Verwandten 
in  Stettin  zugesandt  worden ,  von  da  aber  nicht  zurflckge« 
kommen  seien.  Dahin  mögen  namentlich  die  beiden  ersten 
nun  bereits  veröffentlichten  längeren  Inschriften  gehört  haben. 
Was  mir  vorliegt,  rührt  von  einer  von  Becherer  getreulich 
gefertigten,  wo  nötbig  facsimilirten  Copie  her,  deren  Ge- 
nauigkeit durch  den  zuverlässigen  Charakter  meines  Freun- 


^}  XXV.  Jahrg.  XU.  0.  65  flg. 


1S4  buchriflen  aui  SyriMi. 

des  verbflrKt  wirii,  welcher ,  nicht  ohne  Kenntni«  Jcr  alten 
Sprachen  y  ausserdem  seiner  Hittheiinng  einige  berichtigende 
Bemerkungen  hinxumfflgen  im  Stande  war,  und  snm  Deber- 
fluss  bemeriLt:  „von  HOhibach  oder  von  mir  ist  kein  Stridi 
verändert  oder  sug^setzL*^  Trotsdcm  ist  die  Beschaffenheit 
mehrerer  der  copirten  Inschriften  von  der  Art,  dass  die  6e- 
wissenhaftigiieit  von  Mühlbach's  grosser  als  seine  Renntniss 
des  Griechischen  gewesen  sein  ranss.  Denn  von  einigen  In- 
schriften kann  dreist  behauptet  werden,  dass  sie  so,  wie  sie 
jetst  in  Abschrift  vorliegen,  auf  dem  Steine  nicht  gestanden 
haben  können.  Ich  werde  daher  von  den  mir  vorliegenden 
Aoflseichnnngen,  welche  9Ffunimem  Ulden,  nur  drei  Insdirif- 
tevy  welche  allgemeinere  BhK^htung  verdienen,  einer  n&heren 
Besprechung  unterwerfen,  bei  den  Obrigen  dagegen ,  aus  de- 
ren' verwitterten  Scbriftstigen  nichts  Sicheres  herausgele- 
sen werden  kann,  mich  auf  eine  kun?e  Charakteristik  be- 
schränke». 

No.  1  und  9v  aus  Amasia,  der  alten  Pontlschen  Stadt, 
liefern  vier  einsehie  Zeilen,  welche  nicht  besonders  mitge- 
dieiR  zu  werden  brauchen,  da  es  dieselben  sind;  welche  H. 
Fiedler  S. 71  giebt>  dem  es  unbekannt  geblieben,  dass  die- 
selben schon  aus  Hamilton's  Research,  in  Aisia' min.  Völ.  II, 
n.  79  in  das  Corpus  Inscr.  n.  4108.  T.  III,  S.  121  überge- 
gangen waren,  und  awar  mit  di^r  richtigen  Variante  [SAP]- 
MATlKSi  statt  des  nnversUindlichen  MAFIKSL  Wenn  ans 
Hamilton's  Abschrift  ferner  APPIOY  mitgetheilt  wird;  so  ist 
an  bemerken ,  dass  die  Lesart  APIOY  bei  Fiedler  auch  in 
der  mir  vorliegenden  Copie  steht,  aus  welcher  mit  Fiedler 
die  Notiz  zu  entnehmen  ist,  däss  die  Buchstaben*  sättmflibbfer 
dieser  Inschriften  die  Btthe  von  9  ZölPerrächen.*  Dieses 
und  die  ganz  gleichen  Schtiftaüge  derselben,  wie  sie  in  mei- 
nem Facsimile  vorliegen,  bestätigen  die  Vermuthung  dcjs  Her- 
ausgebers des  Corpus,  dass  sie  Bruchstücke  einer  und -der- 
selben Inschrift  gewesen,  und  da  diase*  oiembftrs.dtetDirlfitat> 


Inichnften  am  Syrien.  185 


4  1  I 

tion  eines*  RöiAscfi^n  äikisers  eolfiielL  so  bieifc'Cderselbe  bei 
seinem 'Wie^erherstelilttJi^sTerisucii'e  des'Cränzen  nur  darüber 
in  Üugewllssheit,  ob  Mf.  Aiirelius  Antoninus'oder  L.  Aurelius 
Commodus '  ^^'r'  betreffende  Kaiser  sei.  Dass  auf  einen  die- 
ser beiden  Kaiser  die  In^chrifibeisäglicli' sei,  scheint  mit  Si- 
cherheit der  in  MATIKÜ  nichV  zu  verkennende  Ehrenname 
Sarmaticus  zu  verk'athen',  welcher  zuerst' bei  M.  Aurelius 
Antoninus  erscheint.  Die  2eit  der  Inschrift  aus  dem  Zusatz 
inl^AQiov(fiitr*AQ^iovyAvx(ovi'vov  (so  wird  bereits  im  Cor- 
pus'Supplik)  zii  besliiAmen,'  wenn  nknilich^  hierbei  an  den 
Consul  dieses  Nkiben's  im  chrisllichen  Jahre  89  gedacht  wer-' 
den  sollte,  wir'd  hieVdiirch  nun  freilich'  unmöglich:  dagegen 
kennen  wir  einen  andern  angesehenen  Mann  desselben  Na- 
niensy  an  welchen  sich  ein  Brief  Fronto's ' erhalten  bat,  ed. 
Rom.  S.  30iB  (von  einem  andern  Briefe  ist  nur'  der  Anfang 
vorhanden),  und* welchen  eiwa'ftlr  den  Enkel  des  gleichna- 
migen Consul  zu' h'ält!en  nähe  liegt.'  Mai  nJibmt  an,  dass  er 
als  inridicns  die  Regio  Veneta  nnter  sich  gehabt'  habe.  Dass 
einem  solchen  Mantte  ein  fthAliiches  VerWaltungsamt  in  den 
Provinzen  dbs  Poiitus  aAverträidt  gewesen  sei,  auf  dessen 
Veranlassung  oder  unter  dessen'  Leitung'  daä'  in  Rede  ste- 
bendb  Mföbum^ht  zii^Stadde' gekommen  sA^  ist  eine  Annahme^ 
durcli  der^n  'ßtltigtiWg^'dfe  Frk]re 'ttAet  den  betretri^n^enllai- 
ser  entsdiie^^ii  s^in  wfilrdb/  man  diaks  eli  sieh  voä  einem 
grosseren  Bauwerke'  handele,  daB^  zli'  EnVen  eines'  Kaisers 
unter  Mitwirkung  eines  Arrius  Ahtininttö' et;^i<5htet  worden, 
bezeugt  nicht  nur  die  Grosse  deir  in '  dei*  Dedicafiön'  ange- 
wendeten Buchstaben,  sondern  an^h  die  ausdrückliche  Bemer- 
kung  von  Milblbach's ,  dass  die  bei  Fiedler  zuerst  stehende 
Infachrif'  sich  anf  „einem  antiken  Friessttitke^'  befindet. 
NoiS*.  „Inschriften  in  Nisibie  am  Thor  vonSindjar*'  und 
No.  4;  „Inschriften  in  Nisibie,  auf  einem  verwitterten 
j^iefh«  vor  dtU'liiWe  v}»rBV^aa^,  siAS)  ^  ganz' f Magmen ta- 
ufiJ  ^«te^'  kelhett '  Cfe^inÜ. 


186  Inichrifien  aus  Syrien. 

No.  5.  „Sehr  verwitterte  Inschrift  auf  der  nördlichen 
Seite  eines  Säuleastücks ,  welches  eine  Stunde  von  Malatia 
(Melitene)  auf  der  Strasse  2ur  steinernen  BrOcke  des  Tog- 
masu  (Melas)  liegt.  In  der  Nahe  muss  die  Schlacht  de&Ti- 
berius  IL  gegen  Koshru  1.  (Anuschirvan)  geschlagen  sein, 
576  n.  Chr.  G.*'  Die  Entzifferung  der  Inschrift  gehört  ohne 
eine  genaue  Copie  wohl  zu  den  Unmöglichkeiten. 

No.  6.  „Inschrift  über  der  Thür  der  griechischen  Kir- 
che zu  Ordussu  bei  Malatia.''  Die  Buchstaben  2%  Zoll  hoch. 

EYPEQHSAN  TA  AEIVANA  TOY  AFIOY  EYJO- 
SIOY  MHNI  MAISI  . , .  ET0Y2  ....  Af^EKAINI2GH 
JE  0  NAOS  AYTOY  ERI  20A0MQNT02  MHTPO- 
nOMTOY. 

„Die  Ruinen  dieser  alten  Griechischen  Kirche  bei  Or- 
dussu bestehen  aus  dem  gut  erhaltenen  Portale  und  aus  lieber* 
resten  der  Seitenwande,  nebst  einigen  Pfeilern  und  Gurten 
des  Gewölbes.  Die  Kirche  hatte  eine  Länge  von  75  Fuas, 
Breite  50  Puss/' 

No.  7.    „Inschrift  auf  einem  3'  langen,  2%'  hoben ,  4'' 
dicken  Steine^  der  nicht  eingemauert  in  der  alten  Griecbi* 
sehen  Kirche  zu  Ordussu  bei  Malatia  liegt.*' ^ 
t     TO  TPinAOXAPAKSiMA  0  BAEüEIS,  OlAE, 

KAI  THN  EN  AYTSi  nOIKIAÜTATEN  TAOHN 

0  HANIEBAITOS  NIK0AA02  BAAriPOS 

nOIMHN  API2T0S  MEAITHNHS  — 

—  ANESTH2EN  ES  — 

EXQN  SYNEPrON  — 

JOYAON  KPATI2T0N  — 

f 

Es  handelt  sich  von  der  dreifachen  Einfriedigung  einer  Grab- 
stätte mittelst  Erdaufwürfen  statt  eigentlicher  Mauern.  So 
verstehe  ich  das  in  seiner  Bildung  barbarische ,  sonst  nicht 
weiter  gefundene  Wort  tQinXoxagunwfia^  wofür  ich  nicht  wage 
tfinkovv  x^9*  >u  schreiben.    Z.  3  wäre  ich  allerdings  nach 


In$chrifi€n  au$  Syrien»  187 

den  üeberresten  der  Buchstaben  gentigt  NiuoXaog  o  BXaytgig 
mit  von  Becherer  eu  lesen,  wenn  es  der  Vers  gestattete: 
möglich  fireilicb,  dass  die  Eigennamen  eine  Nachlässigkeit 
rechtfertigten.  Aber  selbst  der  Name  BXayigoi  beruht  nur 
auf  Vermuthung.  Sicher  dagegen  hafte  schon  von  Becherer 
im  folgenden  Verse  noifitjv  agiatog  herausgefunden.  Das 
darauffolgende  bleibt  räthselhaft,  wie  das  Meiste  des  folgenden 
Textes,  aus  welchem  nur  Einzelnes  mit  Sicherheit  herausgelesen 
werden  konnte.  Gewiss  aber  richtig  ist  von  Becherer's  Ver- 
muthung ^;i;o9y  am  Anfange  der  folgenden  Z.,  in  deren  zwei- 
ten Hälfte  der  Name  des  Gehülfen  verborgen  liegt  Z.  8 
dovXo9  ist  Vermuthung  von  Becherer's.  In  der  letzten  Z. 
konnte  wieder  der  Name  M$kiT^P9j  versteckt  liegen. 

Die  Kappadokische  *)  oder  Armenische  Melitene  ist  der 
Sitz  einer  bedeutenden  christlichen  Bevölkerung,  vorzüglich 
von  den  Zeiten  Justinian's  an  gewesen,  und  soll  gegen  56 
christliche  Kirchen  gehabt  haben.  Vgl.  Mai  Coli.  Vatic  T. 
X.  S«  XI.  Unsere  Inschriften  zeugen  von  der  Fortdauer  die- 
ses Zustandes  bis  in  die  Zeit  des  Kaiser  Constantinus  Por- 
phyrogennetes.  Zur  Zeit  des  Eulogius,  Bischofs  von  Ale- 
xandria, wird  ein  Domitianus  als  dgx^^Q^^^  2u  Melitene  er- 
wähnt, bei  Phot  Bibl.  225.  S.  240.  Bekk. 


Hierzu  kommen  noch  aus  derselben  Quelle  „Fragmente 
zweier  Inschriften  aus  Malatia.  Die  Steine  dienen  als  Trep- 
penstufen einer  kleinen  Moschee,  welche  nahe  den  Trüm- 
mern des  alten  Castells  in  der  alten  Stadtmauer  von  Mala- 
tia angebracht  ist/' 

Von  No.  8  liest  man  ausser  MiXtri^vtig  am  Ende  we- 
nigstens noch  Kiovatttvxivov  nog(pvQoy€V9^iov  heraus,  wo- 
durch das  Zeitalter  der  Inschrift  bestimmt  wird.     Das  Feh- 


*)  Diodor.  in  Bxo.  ex  Polyblo  eto.  ed.  Feder  T,  S.  16. 


1S8'  hü^ßrfJM  OM'  äynen. 

M  des-  if  in  KoWt^üW,  wi«  Hh  C<ifUf  i^(;  rühii  tiäi 
wtÜtV  vofa'eineiA  Vendifen'  d^' Coolsten  h'er',  offer'stedit  ia 
einer  jetzt  nlclii  melir'  cHc'ennb^ren'Vei-blndan^'  i^  I  and 
N  ^  e\nilr  S\g\e. 

SV.  0' bestellt  aus  f<Ag|enden'  Resten: 
JNEKMNIS&tr  EK  — 
—  BASr^EßN  TQN  — 

M((g^  ütst  VerbffenUichuft^;  welch«  ohne  <Re  oVtii  aA- 
gegebene  Irestlaiinte' Veranlassung  nicht  unternooknlen*  woW 
deii'wäl'e,  wehigstetai^' Zeugfnte^  vbn  den  wissenS^haftltt&en 
Btetfebon'geh 'ablegen,  Weleh^  efn 'gebildet er  Preussischer'Of- 
ficier^untetr  atleto  äefahi^fafirad'Drahgsalenf^  eines  hiurtiilKki- 
gen  Krieg^^  sb  verfM^efa  nUht' ausser  Atht  lieiäi' 

G  i  e  s  8  e  hV 


-^ 


(Hiesu  Tafel  V  uod  VI.) 

Der  giÜcUiehe  SAifall,  ittn'  mt-  die  Bntdedning'  der 
meiston  HuDstscMtzb  des  Alterthmns  verdanken,  bat  ancb  in 
unaerti'  Tageli  unf  i»  unsere^  Nfthe  ans  de»  Strombette  dea^ 
Rlieins  eio>  antlUea' SuiAKtdenfcniM  abV  Dicht  der  Sonne  ge- 
brtüdil,  wie  wWM  noetr  keiiieB'  im  RheiUalidi  gtf abden  wor- 
dMi'iat;  eb^n'isd  ditfrcb*  dir  S^iMhiheit- seiner  Form,  wie  dnrdi* 
di*<;>  mit' AuflüBhftee  Wenifittr*  Theil^ ,  mtfstlhidige  BriiaUuag» 
aasgeseieiinet.«  Bs^*  v^erdi^nt  daher^  dieser  iiif  sHner  Art  vieU 
leiebt  einnlfeFinii'in'^dieiten  diili  TOmMehen  AltertbUmern  des 
Rbeinltedeff  gtwidnwtiniBlätlerir  eine  auafMirlichere  Anseigc 
un#Beschn^iknrg,  als  dies*  in  de^'etsten  öifentHeben  Mitthei«- 
lunglbn'  üher  diese  h^rrliehe  Statnie  gisehih«n^  konnte.  Da 
vielMeM  nnr  wtaigenr*  utisereir  Leser  dM' aHein '  befiriedfgende 
Aitöpsio  oMr  9elbsfaMii«hNeS  rfeunMeheiifBaeehns  verfi[§nttt 
ist,(  fi#>]8t*aM'*seiMraihi§r'BrsätretMdilrViil-deri  nnd*  Hinter:. 
Scüei  getfoinIMwa*  Ateeickfn«ta|«^  der  Sfatoe,  d^  Hlat^irkbpres 
und*  des  -  HhuniM  auf  Taf.  V  und  Vi;  beigefügt ,  denn  auf 
dem  VMe  der'  ArehäoMJtie  und  Kunst  filrd^ek't  selbst  eine' 
schwaehe  NaehhiMung  eines  Kunstwerks  mehr  dessen  Ver- 
sttodniss^  als  eine  wortreiebe  und  binstgt^rechte  Beschreibung. 
Wie'und  wo  wurde' unser  ria^fhuB  geFutaden?  Am  16ten^ 
Februar' dieses  Jahres,  als  derlOiein  ungewfthnlicb  niedrigen 
Wasserstand '  hatM  und  sein  Kii^sbetf  vom  Ufer  aus  weit  hin- 
ein ^tfoeken^Iag^,  wollten  sechs  arme  Rseher,  vier  aus  dem 
2a'Mikititenr  vo^^XaMen*  am  RbeindaiMm '  dl^S'  liilken  Ufers 
gele9eMnAorfe«Lflaihgea«'und  <n#al<  aUs -deuf^g^gMOMV^IIe^ 


.140  Die  Bronaesiaiue  des  jugendlichen  Bacchus  van  Läiüng^ 

genden  Bislich,  nachdem  sie  ihren  Fang  gemacht  hatten^  die 
ihren  Netzen  schädlichen  grosseren  Steine  in  dem  trockenen 
Rheinboden  auf  der  rechten  oder  BisJicber  Seite,  wie  sie  auch 
sonst  zu  thun  pflegten,  vergraben  und  dadurch  fOr  ihre  Ar- 
beit unschädlich  machen.    Schon  nach  den  ersten  Spatensti- 
chen in  den  trocknen  Kies-  und  Sandboden  stiessen  sie  auf 
einen  Gegenstand  von  MetalJ,  der  sich  ihnen  bei  weiteren 
Nachgraben  als  eine  im  Ganzen  wohlerhaltene  fast  5  Fuss 
hohe  Statue  eines  unbekleideten  Jünglings  von  Bronxe   dar- 
stellte und  nach  ihrer  Reinigung  vom  anhaftenden  SchlaouB 
oder  Schlick  in  goldfarbigem  Glänze  strahlte.   Dem  schdnen 
Jünglinge  fehlten  leider  die  Augen,    der  rechte  Vorderam, 
der  oberhalb  des  Gelenks  abgebrochen  war,  und  einige  Blat* 
ter  am  Kranze.    Eine  weiter  fortgesetzte  Nachgrabung  nach 
dem  Veriornen  gab  kein  Resultat  und  konnte  es  auch  nicht, 
da  ohne  Zweifel  Arm  und  Augen  schon  langst  und  an  einer 
ganz  anderen  Stelle,  als  am  Orte  des  Fundes,  verloren  ge- 
gangen waren.     Auch   zeigte  es  sich  bei  nftberer  Untersu- 
chung des  Bruches,  dass  dieser  sehr  alt  sdn  mnsste^  iniem 
das  Metall  an  der  Bruchstelle  durch  das  lange  Reiben  in  dem 
durch  die  Strümung  stets  bewegten  RheinsAnde  und  GerüUe 
sich  ganz  abgeglättet  hat     Die  offenen  Augenhöhlen  aber 
zeigten  deutlich,  dass  die  Augen  nicht  von  demselben  Metall- 
guss  gewesen,  sondern  eingesetzt  und  herausgedrückt  waren. 
Die  über  diesen  Fund  erfreuten  Fischer  brachten  ihre  gegen 
zwei  Centner  wiegende  Beute  nach  Lflttingen,  wo  der  jt 
liehe  Gott,  in  einer  ärmlichen  und  engen 
aufgestellt,  sich  bald  eines  zahlreichen  Besuches  zn  erfreaea 
hatte  und  wegen  seiner  Schdoheit  von  allen  Beschauern  be- 
wundert wurde.     Die  erste  Öffentliche  Mittheilung  über  die- 
sen „antiquarischen  Fund"   gab  das  in  Xanten  erscheinende 
Meuner  Kreisblatt  n.  15  den  20.  Febr.,  aus  dem  die  Kölner 
und  die  Elberfelder  Zeitung  ihre  Nachrichten  über  die  Statue 
entlehnten  4ind  so  in  weiterem  Kreise  die  AuOnerfcsamkeit 


Bron^esfaiue  de$  jugendlichen  Bacchui  tonLütthtgen.  141 

vieler  Kunst  -  und  Alterthunsfreunde  auf  den  Bacchns  von 
Lättingen  richteten.  BemerkenswerCb  ist  es,  dass  Lüttin- 
gen  schon  mehr  als  einmal  in  der  antiquarischen  Welt  nam- 
haft gemacht  worden  ist:  einmal  durch  den  hollandischen 
Philologen  und  Antiquar  Heinrich  Cannegieter  ^)y  welcher  die 
Dea  Hludana  auf  dem  bekannten  Votivältar  im  Museum  va- 
terländischer Alterthiimer  2u  Bonn  als  eine  topische  GOttin 
des  Dorfchens  Lilttingen  erklärte,  obgleich  dasselbe  lange  nach 
der  Römerxeit  erst  an  dieser  Stelle  entstanden  sein  mag; 
2nm  andern  im  J.  1838  durch  den  verstorbenen  Jastizrath 
Honben,  als  er  in  der  Nähe  von  Lfittingen  die  fränkische  Fflr- 
stenkrone  und  andere  Anticaglien  fand,  welche  abgebildet 
und  von  dem  Unterzeichneten  beschrieben  sind  in  Honben's 
„Rom.  Antiquarium  oder  Denkmäler  von  Vetera  und  Col. 
Trajana^'  Taf.  XLVIH.  S.67  fg.  Jetzt  soll  nun  der  beste  und 
schönste  aller  Funde  im  Rheinlande  den  Namen  Lttttingen  aub 
N^ue  verherrlichen.  In  Folge  einer  an  die  Kdnigl.  Regienmg  zu 
Dflsseidorf  gemachten  Anzeige  von  diesem  auf  fiscalischem 
Boden  gemachten  Fnnde  erhielt  der  Bürgermeister  von  Wardt 
und  Lüttingen  den  Auftrag,  Ober  diesen  Schatz,  auf  welchen 
der  Fiscus  gesetzlichen  Anspruch  machen  kann,  zu  wache», 
bis  höhere  Entscheidung  Aber  denselben  erfolge.  Daher  wurde 
die  Statue  aus  ihrer  unsichern  Behausung,  wo  sie  der  Be- 
schädigung neugieriger  Beschauer  ausgesetzt  war,  in  die 
Wohnung  des  Herrn  Bärgermeistecs  Mostert  nach  Xanten  ab- 
geAlhrt,  wo  sie  sich  in  diesem  Augenblick  noch  beindet  und 
auf  ein  bleibendes  Unterkommen  in  einem  ihrer  wflrdigen 
Kunsttempel  sehnlichst  wartet^). 


1)  S.  dessen  Dtesert  de  BriUenbtirgo  eto,  Hagae  Com.  1784.  p.  81. 

Z)  Dass  nichts  Neues  unter  der  Sonne  geschieht,  lehrt  uns  auch  die- 
ser Fund,  dem  ein  sehr  ähnlicher  aus  der  frOhestea  Zeit  des  hel- 
lenischen liCbens  eur  Seite  gesetat  werden  kann.  Wie  unsPao- 
saalas  X;  19.  g.Z  berichtet ,  fluiden  nach  einer  leshischen  Tem- 


148  JHe  BftcnuHaiue  de$  jugMdlidim.BaockuBitmiMittSngsm. 

iPap^  iiie«iirge{uiid«nefltelue.eiiieB  baocbiMkmiBpliobta 
ointj  was  mir  wahndieiolicber  .dOnht,  de«  )j«i|^£n4il;iielkan 
Go4t.B.ac€hii^.8QilMt  mnBtdlt,  mwA  jedtniBeaclHnier  ein- 
levchtcp ,  yrenm  «r  4en  hsBOß  auf  d«ii  iHMi|ite  Jcr  »StaAae 
und  die  Mien  BUdenn  ito  jugundllchaii  iBa«ciiiH  letgqpIliflHfi- 
4}he  iKöi;|M;r-  und  GeaiebtsbttilttBg^  oiMhcr  4ielcacirtet.  BboB  so 
weuif  'kftOQ  esflweifdbart  soia,  daas  «ür  eine  aaCike  Sta^ 
iU9  vor  VHS  haben,  uad  mwjm  eine,  wejdie  cu  «den  sdiOaatoa 
;De<i)unftlern  des  antiken  Bregusses  geaähit  werden  Jaif ,  da 
rieb  an  ihr  alle  die  jEigeasehaften  Anden,  welche  «nit  Wm^ 
.i^lmfiRii  vom  allen  l^unelkennera  als  die  aiGheFsften 
aeicben  antiker  Scbttnbeit  .und  .Künatbildiiiif  bettachtet 
den.  Ab^sehen  von  der  Seltenheit  ^iit  eihakener  Bioi 
»(atuQtt  ans  dem  Alterthnm,  Mclinet  «ich  iderdUfltfiageriBac- 
qbps /durch  die  vollondetedPorm  der  nkbt  .aUein  natorgflCs^ea, 
sondern  auch  ideialiSQben  KttcperbiMuAg  Ana«;  mag  oHtn  «ni 
Apf  4ß$  ^beyiniaaas  :uad  die  Hannonie  aller  einadnen  Güe* 
der,  ^ifif  auf  die  guae  flalUmg  uod  fitdlMng  des  adiftacn 
iOpCteB  .^hee,  deüen  IdealbUdung  .der  gvoaae  Heister  des  soba- 
:lien  und  rei^cüiden  KunätotUs,  d^  jo  ider  Milte  4es  lievtaa 
,^h4iiMiderts  v«r  Chr.  lebende  Kttaatler  Piraxiteleai  Aiehft 
^eb^ffep,  peudern  vollendet  bali  denn  aohiw  lange  Vior 
.gajl)  ßß  schone  6l{iiuen,  des  Bacehus.  £&  iU^  wie  C.  A.  EM- 


f  eluage  Fischer  aus  der  BMü  MefliyiMM  beim  fi^iecliea  fai  Meere 
Qfte  aus  OUveniiols  reb  gearbeiteles  Idol  oinee  den  afeftyniBaera 
lioch  nnbekanntep  fiottos  odeir^  yvip  fler  flfylllPgraftb  OanonoHip 
beim  Eusebius  in  der  Praep.  evang.  V^  36  ersfiblt^  einen  Hole* 
klotz  y  der  oben  einen  kopfartigen  Ansatz  hatte.  Der  von  den 
Lesbiern  befragte  delphische  Gott  befahl  dieses  hermenartige  Hole- 
bUd  oder  ^^ttyor  als  den  phfibinlaohen  Dionysas  mn  vereheen,  vas 
to  Methymnier  seUdem  mit  /Opfera  «ad  Gebeten  «uoh  belDlgtao. 
leb  Terwelse  auf  ^(»ttigef'a  Maen  sar  Arobaoli^ie  der  Ma- 
lerei  ß^  185  4[,  nad  Cireaaei>'4»  9jrmbQlik  uad  Mjiiaelogie  UI, 


dem  Kraben  y^  l^lb^chen  ^^  ^iUe  4^.  A^s  -l^^fal  4^  jn- 

.di,«|cl}ß|i  ,t«rf ,  f;a^len4Qte  Pi;^Hf^e^  40  Rie||r,ejre9  l^.«hinkP 
Bif^cp,  Jheil^  ^  9Ii|i:|il<\r,  theils  \ü  Bf qn^c.  SRap  i^r  f^uiiB 
|(piQstb,eiij^r  Wcyer  ü^r  ,dic  iacl)On§te  aUc^r  j9|i<;chw9ta(H4V 
in  der  Villa  (Lfidaiiisi  2»  ,^()m  sagt ,  dass  ß}a  ß4|f^  Kp^ff^ti 
des  K<irp^  .i^ngc^eip  ^eicli  uq(l  ,apiiiitM\ig  wie  linde  Wfitßn 
sanften  Oels  in  einander  fliessen,  und  das  Auge  des  AnsqlifiiiM^ 
mit  ifneirsJUtli^cbem  yc^^i^flgen  ap  ji^nei^  fiuf  un^  iW^V  glei- 
tet :  .^i^s  Is^t  sicji  aufh  y.9n  .^f;r  j^ch<M^n  Ktf;:Rerl)i|^^g  ^ 
Uükififf^eT  B^^clf^jfß  in  vi/elcn  J^eziehui^cp  s^tfi.  ^w  W 
nun  .eip  Ori|[iii^  «^1^  ipr  ale^a^risit^U^n  |^imi|tpei;i{i4« ,  ^tf 

/i\e  Mniji}^  !^ft9^^  ^^9^  Werjbie^  aus  itf:  Sa^nje  ifi^  f^niffir 
4qs  sei9,  ohne  Mlen  Zweifel  kann  sie  al^  ein  M^fjQk  cijechir 
s^her  EttLü^ypf  und  als  iip  Arbeit  eine/i  j[eschiqkl^  ^l^l^Üdr 

pie  9»tfhe  ,4er  StHLpe  j|)[eU^gt  ^cb  gea»ucr  {||e%lWjg 
^  F.  ]IQZ.  rhein.,  4ie  ^of^ftnge  7  Vi  Z.,  «Iß  i^Mge  der 
|;u^ph^e  ^^.  yjw  pfcpwtep  ^sal^  ;dw  i^i^q^tl^j^p  b]9«HP 
jjUfpf^  iV/i  :Z. ,  V9(p  Hf  ^e)  bvi  ;{W9  ArmUiB  der  ßmt9.r 
Ijep  i^  Z.,  fpfl  /^la  m  «V  FfffiiasftWp"?  F.  &  Z.,  yp»  im 
Sür^^r  l^fp  ;znm  A>^«Vg  Apt  ^/^  l  Z-  W  L.,  **«  NjWf»- 
Itif ge  ?  jp:  fP  li.     Von  ^ef  Nf^fensHi^e  bi^  ^ur  MiMe  d«0 


1)  Andeutottgen  su  S4  Vorträgen  Ober  Archftologie  S.  t02— l^d. 
SebOD  Calnmto ,  eio  Älterer  Zettgenofue  des  PhfdiAs  y  hatte  eine 
Mamorstatue  des  Bacchus  für  dessen  Tempel  su  Tanagra  gear. 
b^det  ^^i^cb  Vyfoa'n  Baeohos  wird  gerdhint  Die  schdnetea  Mn- 
«terbUder  des  ja^endlichen  Bacchus  stellte«  paeh  #JeseJS  KJlQltfeEU 
PfycKfl^  n^fi  seipp  Scböler  auf« 


144  Die  Bron%e$taiue  de$  jvgendUehm  Bacchus  vanLUimgen, 

Kinns  2  Z.  8  L.,  die  AogenIang;e  13  L.^  die  Lange  des  Oli- 
res  2  Z.  1  L.,  die  Länge  des  Annes  vom  Ansatz  bis  sa  den 
Pingerspitzen  21  Z.,  der  Stnmpf  des  recliten  Anns  9  Z.,  die 
Periplierie  des  Dickbeins  oder  obem  Schenkels  1  F.  6  Z.  S  L., 
die  Peripherie  des  Oberarms  10  Z.,  des  Halses  1  F.  3  Z., 
der  Wade  12%  Z.  Das  Metall  ist  etwa  ein  fflnftel  Zoll  dick. 
Dem  Körper  sind  angelöthet  die  Arme ,  die  Genitalien  and 
der  Kranz  mit  den  Bändern.  Am  linken  Arm  sind  zwei  Stel- 
len,  etwa  1  Z.  lang  und  einen  halben  breit,  die  wahrschein- 
lich im  Gusse  nicht  gelungen  waren ,  durch  erogesetzte  Me- 
tallstflcke  ausgebessert,  jedoch  sehr  gut  mit  dem  Ganzen  ver- 
bunden. 

Die  Stellung  der  Figur  ist  die  eines  in  leichter,  unge- 
zwungener Bewegung  fortschreitenden'  Jflnglings ,  der  den 
vorschreitenden  linken  Fuss  eben  auf  den  Boden  gesetzt  hat, 
daher  unter  diesem  auch  die  Befestigung  der  Statue  ange- 
bracht war,  während  der  rechte,  dessen  vorderer  Theil 
mit  den  Zehen  noch  auf  den  Boden  sich  stützt,  sich  zmn 
Schritt  erhebt.  Trug  dieser  Bacchus  einen  Kranz  in  sei- 
ner Rechten,  so  scheint  es>  der  Kflnstler  habe  den  sie- 
gesfrohen ,  heitern  Gott ,  dessen  etwas  geöffneter  Mund  die 
frohe  Botschaft  des  Triumphs  dem  horchenden  Thiasos  oder 
Gefolge  laut  verkflndiget,  darstellen  wollen.  Daher  bat  er 
den  Kopf  ein  wenig  gehoben,  um  frei  vor  sich  in  das  Weite 
schauen  zu  können,  und  die  Halsmuskeln  treten  ziemlich 
stark  hervor.  Die  Betrachtung  der  mit  jungfräulicher  Weich- 
heit vermischten,  aber  doch  kräftig  hervortretenden  Jtlng- 
lingsschönheit  erinnert  an  den  aus  Ovid  (Metam.  III,  607, 
cf.  IV,  18)  bekannten  virginea  puerum  forma,  »yden  jungfrau- 
ähnlichen Knaben,  dessen  Haupt  audi  ohne  Hörnchen  gebil- 
det, ein  jungfräuliches  Aussehen  hat.'^  Ungemein  schön  ist 
die  volle,  schwellende  Brust  des  in  seiner  JugendblOihe  ste- 
henden JUnglings  mit  dem  heitern,  lächelnden  AnÜitz,  zu  des- 
sen schönem^  acht  griechischem  Profil,  wie  wir  es  an  Statuen 


Die  Brankeitatue  des  jugtndlkhem  Bacehui  van  LuUingen.  145 

jafeadlieher  Personen  finden,  aneh  die  kurae  Stirne  ge- 
bftrt,  eine  wesentliche  Eigenschaft  der  Schönheit  nach  dem 
Urtbeil  der  Alten  0«  D^i*  zierliche  Schwang  der  fleissig  aus- 
gearbeiteten Haare  ist  ebenfalls  ein  Kennaeichen  griechischer 
Arbeit  Von  dem  Stirnkrana  an  bis  zum  Kopfwinkel  sind 
sie  gescheitelt  und  auf  der  Scheitellinie  liegt  ein  doppeltes 
Geflecht,  das  sich  am  Hinterkopf  in  die  herabwallenden  Lok* 
ken  verliert  Auch  die  naturgetreu  gearbeiteten  Ohren,  die 
mndlichen  Wangen ,  die  gewölbten  Augenlinien ,  der  etwas 
geöffnete  Mund  mit  den  FoUen  Lippen  und  das  Kinn,  dessen 
Eundung  in  der  Mitte  ein  wenig  platt  gedrückt  oder  abge* 
rieben  ist,  ohne  jedoch  seine  Glatte  und  schöne  Form  verlo« 
ren  au  haben,  gefallen  durdi  ihre  ausdrucksvolle  Bildung. 
Es  mag  schwierig  sein,  die  schönen  und  heiteren  Zilge  in 
der  Zeichnung  wiederaugeben,  denn  Je  langer  man  das  schöne 
Antlita  betrachtet,  desto  anmuthiger  und  freundlicher  tritt 
es  dem  Beschauer  entgegen.  Es  ist  der  Ausdruck  einer  le- 
bensfrohen, ungetröbteh  Heiterkeit  der  Seele,  die  in  ruhiger 
Selbstiufriedenheit  und  jeder  Sorge  haar  die  Welt  um  sich- 
her  betrachtet  Noch  reifender  würde  der  Anblick  des  hol- 
den Jfingluigs  sein ,  wenn  seine  jetat  offenen ,  dunkelen  Au- 
genhöhlen ihre  künstlich  eingesetaten  Augen  noch  hatten* 
Dass  sie  von  Metall,  ohne  Zweifel  von  Silber,  gemacht  und 
angelöthet  waren,  davon  habe  ich  mich  bei  der  wiederhol- 
ten Besichtigung  der  Statue  fest  überaeugt,  indem  ich  nach 
Beseitigung  des  an  den  Augenlidern  anhaftenden  Schlicks 
am  linken  Auge  ganz  deutliche  Spuren  der  Bleilöihung  ent- 
deckte.   Es  ist  mir  mehr  als  wahrscheinlich,  dass  die  Augen 


1)  Daher  rühmt  Horafe  Od.I,8d,  A:  insianein  tentd  fronte  Lycorida; 
ebenso  fehlt  bei  Martial  IV,  48^  wo  er  die  Bildung  eines  schö- 
nen Knaben  schildert^  die  frons  brevis  nicht  S.  Winckelmann'a 
Gesell,  d.  Kunst  Bd,  V,  Kap.  6.  g.  6  fg.  Th.  III;  8.947  ff.  Eise- 
lias Ausg. 

10 


IM  SieSronUmMue  de$  Jfiy<i<illc*iii BaMu$ inm  Lsajugetk 

noch  Ml  itf  mit  Schlmm  Mff fittlien  BamiililUe  mh  ffftUr 
iiiien  werden,  iiilem  diefeelfcen  leichter  euiwäffs  gcdrikkt 
werden,  tb  naeh  der  Anesen^eile  herausfallen  konnlen*  Der 
Umstand  lihrifensy  daas  ndser  Bacehnshild  solehe  kanallkhe 
Ai^fen  gehabt  hat,  ist  eia  schlagender  Bew^  —  wenn  aitch 
sonst  kdne  anderen  da  waren  —  dass  die  Statne  ein  antiken 
Kunitwerk  ist;  denn  seit  Phidias  bis  nnrZ^il  der  sinkenden 
Kunst  wmr  das  Binsetaen  kMstlicher  Anfe^en  nad  AngMnIeme, 
iie  aus  einem  vek  der  Stetne  verschiedenen  Matttinl  votier* 
tq^  waren,  an  Brbnse«  und  Mnntaorstatnen  nad  BOaten  aehr 
ttblioh,  wahrend  die  Knnst  der  neuem  Seh  sotehe  HiMd 
kflnstlicher  Nachahmung  der  Augen  verschmdit.  Die  Aihfenc 
des  Phidias  auf  der  Akropolis  nn  Athen  hatte  kMstfidi  ein» 
gesetzte  glannende  Augen ;  diesem  Beispiel  folgten  nde  Kinst^ 
1er  in  Marmor  und  Bra  ^).  Daher  sehen  wir  noch  ü  kHea 
grossen  Museen  antike  Bildwerke  mit  eingeuetiten  Augen, 
oder,  wenn  diese  herausgcfadStsu  sind^  nrit  leeren  Angenith^ 
len«  ich  will  nur  einige  Beis)pieie ,  die  ich  aus  eigener  An- 
sehaunng  kennet  gelerat  hable,  hieati  Unfabivn:  in  ierDiM- 
dener  Antiken-Sammlung  eine  PaUai  (V<Meichriss  No.  IH^ 
ferlier  die  BQste  einer  nnbiekalaiten  Arau  UHt  eingeseinCco^ 
aber  nicht  mehr  vorhandenen  PhipiBefei,  im  Vera.  No«  Sfffts 
die  Büste  einer  Negerin  von  Nero  antico  mit  Augen  von  tut* 
bigem  Stucco,  im  Vera.  No.  SM;  im  Museum  desbouvR^e 
Herme  d^ßs  bttrtigen  Bacchus  von  rethem  Marmor,  No.  617, 
und  die  schiene  Matmorbflste  des  Antinous,  No.  12^  An  einr- 
gen  antiken  Köpfen  haben  steh  iofehe  kttnsUiehe  Augen  noch 
erhalten,  wie  an  dist  Statuette  eines  flereules  BibüL  die  m1^ 
bernen  Augen ,  an  einem  weiblichen  Bronzekopf  aus  Velleja 
Augen  von  Alabaster,  an  einen  Faunuskopf  Augen  von  Bobin^ 
fand  von  dhaleedon  an  einem  weiblichen  Kopf  im  capi'tblihi« 


1}  Ich  T)ei*^fi^se  Auf  fifttOg^'s  kfeiiie ilbhrfft^  M^H^  aiMbi  Mm, 
S.118.    WiockelfflaDn's  Gesoh.  d.  Konst  Bd«  YII,  Xa^  ii  f.  18. 


schm  Moseiia.  Oaw  es  iaAMorthum  besoadere  Künstler  gab, 
die  «ic^  mt  der  Verfertigung  fcjl|ii8l]i^her  Augen  fQr  Statiien 
bescbttfligten  uii4  fiibri  ocsuterii  hiesseii,  wissen  wir  aqs  4fr 
Grabscbfift  eives  Hokbßa  KftnBtleng,  des  Sapiiius  Sernpia  *). 
Der  «iivnge  Sebnaok»  den  unger  g»Q«  «nbeklfiideter 
Bücchns  Irägt  ^X  ^^  4*i^  Wt  gf «ai^er  Sorgfalt  ausgearbeitete 
ILran^t  der  in  drei  an  epne  Spange  befesdglen  AMieilw» 
gen,  tiber  der  Stirn  und  2p  beiden  Seiten,  aicb  um  i%B  wtm 
werlicben  Locken  JMeclUß  Haupt  windet  und  bintep  von 
eteem  Bande  nipfMiimi^^ngebaUeii  wird,  von  dooi  daa  «ine  Ende 
Aber  die  reebie  Sdiniter  sieb  a^bJüngidt^  da3  mr  LinkM  aber 
abgebrochen  ist,  wovi»n  i^icih  noch  deutlicba  8f  urc»  4er  L^ 
tbuDg  neigen ').  Wie  die  ian^er» .  sa  ist  a«eb  dier  Kran«  auf* 
geimbst.  Aehalicbe  Kraiubitnder,  die  aber  die  ScMter  her«- 
«bfaUepy  sab  icb  an  «9v«i  Attatm  des  Angustus,  nn  der.Bron- 
nab4i8te  Vespasiai^  .am  Baocbius  aitf  ddP  Bcditf  dar  borgbe* 
aiaehep  IMbuaairiraae  md  an  einer  Mamiorhenne  des  Hew«. 
les  '*).  Dar  ftran^  unseras  BaccMis  bestellt  mis  Wctnlaamben, 
Feigani  Kigbeiu,  Aebren,  Pinieuäylel^  GriinaUlpfelctoi,  Jipheu* 
und  WeinUattern  wd  Blipien »  wie  i^  abniiaba  im  Kvanae 
dar  schteen  Mar^rmaska  das  Qjwinjaos  in  Muscnni  das  ikon» 
vre  gefimden  habe  0«  Bs  ist  bebwuüt,  dass  jaae  Frtlehte  wo? 
gen  der  Menge  ihrer  Kerne  als  Bilder  der  höchsten  Frucht« 


i    I  1 1  —      » I  1 1  »  I  M  , 


1)  9poii  Miflcellan.  aot.  sectVI,  j^.ffdß*    höUi^ex^B  KupBtmyiholog\e 

Bd.  11^  S.  170. 
n)  Bacchas  ist,  trie  bekannt,  ein  Philostephanos  und  iUsa09tepliano8, 

denn  er  achmuclUe  sich  zuerst  mit  einem  ttP^ieukranse.    PJiains 

a  N.  XVI,  4. 
8)  Die  Rdmer  nannten  diese  ICranshander  lemnbci,    die  Gritchen 

raiyim*.    8.  Bötti^er's  kl  Schritten  Bd.  I,  S.1S1. 
4)  J)escrlption  des  Anüques  no.  878.  089.  98.  ^11.  560.  ' 
6}  S,  die  Abbildung  in  Müller's  Denkmälern  der  alten  Kupat  Bd.  II. 

Taf.  LXX V,  n.  070  und  dazu  die  ErlUärong  S.  78  fg. 


146  Die  BroMestäine  des  jugendUehen  Baethm  ^on  Lüiimgen. 

barkeit  zu  den  mystischen  Symbolen  des  Gottes  gehörten, 
wie  auch  die  Eicheln  und  Aebren  als  Sinnbilder  der  Nah- 
rung, denn  Bacchus  ist  nicht  allein  ein  Gott  des  Weinbaues, 
sondern  auch  des  Feld-  und  Gartenbaues.  Wie  Bpbeu  und 
Weinlaub,  so  durfte  in  einem  bacchischen  Blumen-  und  Fnicht- 
kranse*)  der  Pinienapfel  nicht  fehlen,  denn  die  Pinie  und 
ihre  Frucht  (xcSyoc,  nux  pinea,  Zirbelnuss)  geborten  in  die 
Weihen  und  Orgien  des  Gottes  ^). 

Die  ausgestreckte  Linke  trug,  nach  der  Haltung  ^er 
Finger  aiu  urtbeilen,  ohne  Zweifel  einen  Thyrsus  oder  eine 
bacchische  Lance,  die  mit  Ephen  oder  mit  Weinlaub  umwun- 
den und  mit  Bandern  geschmflckt  zu  sein  pflegte  und  statt 
der  scharfen  Spitse  einen  Pinienapfel  hatte.  So  tragt ,  um 
nur  ein  Beispiel  anzuführen,  die  Bacchusstatue  aus  parischem 
Marmor  in  der  Mttnchener  Glyptothek  (im  Verzeichniss  von 
Schom  No.109)  in  der  Linken  einen  Thyrsus,  in  derRedn 
ten  einen  bacchischen  Henkelkrug  oder  Kantharos;  andere 
Bacchusbilder  tragen  statt  eines  Gefllsses  auch  einen  Rrans, 
um  den  Gott  als  Sieger  zu  bezeichnen ,  oder  eine  Tmube. 
Auch  unsere  Statue  scheint  in  ihrer  abgebrochenen  rechten 
Hand  ein  GeAss  oder  einen  Kranz  getragen  zu  haben ,  und 
mit  diesem  Schmuck  mftsste  sie  auch  restaurirt  werden,  wozu 


1)  Die  Griechen  nannten  einen  solclien  Krane  Bnkarpos  oder  Pan- 
karposy  d.  Ii.  Feston  oder  Guirlande.  Pancarpiae  dicuntur  coro« 
nae  ex  varlo  genere  florum  ftictae^  wie  Festna  s.  ▼•  Pancarpiae 
sagt  Gisb.  Copert  Monam.  Antiq.  p.Z88.  Schwarz  Opuncula  ed. 
Hartes,  p.86. 

9)  S.  Bdttiger's  Kanstmythologle  Bd.  I^  S.  200  und  die  Jahrbücher 
des  Vereins  Heft  XXV^  S.  174  ff.  Der  noch  erhaltene  kolossale 
Pinienapfel;  der  einst  die  SpKce  der  moles  Hadriani  (der  heuUgea 
Engelsbttrg)  krönte  ^  bezeichnet  die  Tbeilnahme  des  Kaisers  an 
den  bacchischen  Mysterien,  die  er  in  Rom  begünstigte.  Anr.Vict 
de  Caes.  c.  14.  Ueber  die  mala  punica  im  bacchischen  Coltus 
8.  Böttigeri  Opusoiiia  p.  880  aq. 


tHe  Brofiz$$kUue  des  JugenMchen  BacehuM  tm  LäiHBgen»  149 

es  an  guteu  VerbiUeni  nicht  fehlt  leh^maebe  in  dieser  Be- 
»ehang  aufmerkaam  auf  die  in  dem  Museo  degli  stndi  in 
Neapel  auflgfesklUe  Bacchosatatue,  welche  in  der  Rechten  eine 
Patera,  in  der  Linken  einen  Tbyrsus  halt  0* 

Was  die  filmfe  Kdrperbildnng  unserer  Statue  anlangt 
so  «eigt  sich  an  allen  Thdien  das  Rundliche,  Weiche  und 
Annrathige^  und  ,,ein  leichter  Hauch  von  Schwellung  umflicsst 
harmonisch  seine  Glieder  vom  Scheitiel  his  mr  Zehe  ^y*.  Die 
Oenitalien,  ohne  Andeutung  der  Pubertät  gebildet '),  können 
im  Verhaltniss  aur  Grösse  des  Körpers  klein  genannt  wer« 
den«  Der  Nabel  ist  dagegen  aierolich  tief  eingedrückt ,  wie 
dies,  nach  Winekelmann's  Bemerkung,  an  jugendlichen,  xv* 
mal  an  weiblichen  Statuen  der  FftU  ist.  Die  Schenkel  haben 
eine  anmnthige  Rundung  und  Fflüe ;  die  Knie  sind  sanft  ge« 
wtibt,  die  Zehen  sorgfUtig  gearbeitet  Das  unter  der  lin- 
ken Fusssohle  befindliehe  Loch  diente  mr  Befestigung  der 
Statue,  welche  ohne  Zweifel  auf  einem  Postamente  gestanden 
hat  Dagegen  ist  das  Loch  an  der  Ferse  des  rediten  Fus- 
ses  gewaltsam  eiagodrackt  Aus  beiden  Oefiiungen  sonderte 
sich  noch  kflrzUch  die  Feuchtigkeit  des  im  Innern  der  Statno 
anrfickgebliebenen  Schlammes  troiifeBweis  ah,  der  erst  dann, 
wenn  er  völlig  getrocknet  ist,  sammt  dem  GerOlle  mit  einem 
spitaigen  Instrumente  heransgebradit  wmrden  kann. 

Die  Rückseite  der  Statue  hat  der  Künstler  mit  gleicher 
Liebe  und  Kunst  behandelt,  wie  die  Vorderseite.  Man  he» 
trachte  nur,  um  nichts  unbewundert  au  lassen^),   die  aier- 


1)  8.  Böttiger's  AmalUiea  Bd.  I,  8. 390  tg. 

2)  Hirt  im  M^^tholog.  Bilderbuch  S.  8t 

8)  Der  Pseudo  -  Luclan  in  den  Eroten   o.  SS  nennt  sie  nQtatSxyovr 

4)  Xva  fifjS^y  avtqs  dSavfiaatop  p,  wie  Pfleudo-Lucinn  von  der  kin- 
disclien  Aplirodite  des  Praxiteles  sagt,  wenn  er  t^r  onta&tr  <t/- 
fiQ^fptay  derselben  seUMerl, 


IM  JN0  BroMMaiue  d$$  /uyeiUlSotoi  haoehMi  tm  UMkigem. 

lieke  Arbeil  des  HiBterkopfte,  ien  fciftittgeii  Eick«M  tmi  «e 
^^teretes  aates",  die  den  jvgeBdlichen  Oott  m  f  taea  BpkchM 
Kallipygos  machen.  Deakt  oiaa  (rieb  die  StalM  frei  vad  yrmi 
allen  Seiten  sichtbar  aaf  eiaem  PasCanente  anfgealelki  — 
denn  dasa  sie  aa  einet  Grappe  haedischev  Figurea  gehurt 
habe,  scheiat  mir  niobf  wabrsehmlich  —  etwa  in  eheia  Fftrke 
oder  in  einea  Oarlenteaipel,  so  aiasa  sie  in  ibren  amsprMgli- 
eben  Metanglanae,  der  sieh  nach  jelet  iai  Saanealiehle  herrüeii 
aaaaiaimt,  eiaen  reiJeaden  AnUtck  ge#ttlirt  habe«.  Debt  lach 
heute  nach  der  in  Prtblinge  des  Leberis  bifikende  «ad  vmi 
den  Reiaen  der  naMrlieben  KSrperackMbelt  aarffossene  Bac- 
chnsjingliog  selbst  auf  dleBescbaiier  atti  der  untere»  Vrika* 
klaase  einen  gewissen  Zauber  aas  und  ndibigt  iknen  Warte 
der  Bewunderung  ab,  wie  ich  nebnaaii  au  Idtw  Gele- 
genheit hatte.  Prauen  sollen  geinssert  haben ,  man  klMrae 
y,den  sdiMen  Jungen''  tagelaag  liifMhen  and  dehe  sMi  dach 
ncht  satt 

Der  Umstand,  dasi  dia  aaf  antikctt  BtwMi  gewuhnlieh 
als  sicheres  Keanaeiehen  ihrss  Alters  find  ihrer  Aeehtbeit 
anfliegende  Patina  oder  der  gfdne  gltnaende  Bost,  die  be* 
kannte  aeruga  nabMis,  wät  utisererBtatae  mkR,  hat  bei  eliil* 
gen  Allnrthnnisfrtenden  Hweifel  «nd  Bedeak^  errege  j^'^^di 
ohne  allen  Orudd,  sobald  man  in  Btwagung  alehl,  dass  Bronne, 
wehn  sie  hnmer  im  Wasser  liegt,  Md  der  aninittelbaren  Ein* 
Wirkung  der  Luft  ent^o^en  ist ,  gar  keinen  Grünspan  an- 
setat.  An  unserer  Statue,  die  vielleicht  viele  Jahthunderte 
vom  Rhein  fiberstrOmt  und  von  dessen  Schlamm  bedeckt  war, 
konnte  sich  gar  keine  aerugo  bilden,  und  die  immerwährende 
Friction  durch  Wellen  und  Sand  tnadite  si^  so  blank,  wie 
sie  schon  bei  ihrer  Erhebung  aus  det*  feuchten  Tiefe  war. 
Au  einigen  Stellen,  wie  an  den  Locken,  im  Itranae»  im  Munde 
und  in  der  Hand  ^it^eu  noch  Eies  und  Erdtbeile  so  fest ,  als 
ob  sie  mit  dem  Metall  verwachsen,  wafcup«  Ein  ttberMUgen- 
des  und  unwiderlegbares  Beispiel  Air  die  Bidiägkeit  meiner 


Bdll^9lullf  Ut  Hw  iiK  SMimpr  4e9  J.  ia$6  19  &Mii)l|f M  kei 
B«iiB,  hikI  «war  an  einor  mt  Sf^blamv  be4e<;kten  SteUe,  ge« 
nachte  Find  rao  tHdfickßn  KupfenaSaaea  vp4  anderen 
Broiiaesachep,  weldi^  aaeh  Jabrhuadarte  lang  m  Rbeip  g#- 
legM  babapy  uQd  säauiittkli  „4aroh  ihrep  Metallglan«  siob 
aaaaeichiieteA^^  ao  liaas  die  Arbmter  die  Mtto«ea  für  goldene 
biellea.  Dieae  fanden  ,,ibree  GddglaMes  vegepi''  baldliieih 
bafcaff  und  warden  üar  höbe  Preise  verfcaaft  Einige  fcamea 
in  BeiUs  nnseras  geehrteu  ijncbivar'a,  des  Hrp.  0,-L«  Freu* 
denbergy  äua  wir  Aber  diesen  meih würdigen  Fund  einen  be- 
lehrenden «nd  ansffthrlichen  Bmebt  verdanken  0«  S#  bat 
sich  also  auch  an  diesen  Bonner  BteaAep,  die  aas  der  römi* 
sehen  Kaiaerceit  und  awav  von  Augustas  bis  Marc  Aurel  hfiv^ 
rihreHy  fceiae  Padna  gabiidel,  weil  sie  iamer  i«i  Wasser  ge- 
logen haben,  wn  sieh  eine  Qxydatian  desilraes  nicht  entjsrik^ 
kein  konnte.  Da  nun  die  Aeahtbeit  dieser  Bronnen  über  allen 
flwctfel  erhoben  ist,  so  wird  auch  kein  kundiger  Beschauer 
dar  Lülinger  BaeAnsatatne  wegen  ihres  Metaliglanaes  an 
deren  Aoehdieii  und  aolikev  6rqpi»ng  nwcifeln  fctanen  ^). 

Dia  Eoit  bestimmt  anaugehan»  in  welcher  die  Statue 
fogossan  wnuda,  ist  eine  scbwicffige,  kaum  au  Msende  An& 
fsfee;  nur  ans  der  Beaohnienhek  der  Arbeit  und  aus  der  BiU 
Amg  der  Figur  selbst  lasflt  aidl  der  Wahrbnit  annahrend 

1)  In  den  Johrbfiehern  des  Vereins  H.XXV,  8.08—181. 

^)  Dnas  sehon  ^e  Alten  diese  BIgensehall  <to8  Bneety  im  Watser 
nicht  SU  oxi'dlreai  nleht  Mom  geJuMoäj  sondern  nuoii  praktiiob 
bein  SeUffbmn  aageweiidot  liaben,  gelit  «hs  einer  bisher  nnbeach- 
letea  stelle  des  Vegetlus  de  re  mil.  V,  ,p.^  herrpr;  ^  ciipre^so 
ßF^  et  piau  —  Libucna  oontezitiur,  atilius  aenäs  elavis,  quam 
ferreis  conflgentfa.  Quamllbet  enim  gravior  ^llquando  videatur  ex- 
pensa^  tamen^  qiiia  amplius  durat,  lucmm  probatiir  alTerre.  Nam 
ferrtoa  Oavoty  tempore  et  humare,  eeieriter  rMgo  comumity  aerti 
a^ttem ,  eüam  m  fhtcHkuM  ,  proprUim  eiAeUmtimm  etan»uHi,  Dana 
T«rglelehe  man  noeh  Horaog'a  Aom.  mi  CIses.  8.  €fr.  IV^  St. 


Uli  Die  Br(m%eiiaiue  des  jugendlichen  Baeckug  wm  IMüngen^ 

folgern ,  dass  der  Guss  in  einer  Zeit  ausgeffthrt  wurde,  als 
die  scliwierige  Kunst  des  Engiessens  in  Rom ,  von  griedii- 
sehen  Künstlern  ausgeübt,  noch  in  ihrer  Blflthe  stand.  Diese 
erhielt  sich  aber  bis  in  die  Zeit  der  Antonine ,  bis  in  die 
«weite  Hälfte  des  «weiten  Jahrhunderts  n.  Chr.,  denn  später 
nahm  die  technische  Fertigkeit  und  die  kunstmässige  Bear- 
beitung von  Idealfiguren  immer  mehr  ab.  Ausübende  Kflnat« 
1er  römischen  Geschlechts  gab  es ,  mit  wenigen  Aosnahmen, 
damals  nicht,  wohl  aber  Werkstäfte  griechischer  Kfinsller 
in  Rom,  und  viele  unserer  schönsten  Statuen  im  edelsten 
griechischen  Stil  sind  dort  unter  den  ersten  Kaisern  beruhm* 
ten  Urbildern  nachgeformt  worden.  Die  let^e  Spätbluthe 
der  Kunst,  die  sich  in  des  kunstliebenden  Hadrians  Zeitalter 
durch  höchste  Zierlichkeit,  Glätte  und  Vollendung  ausseich- 
nete,  erhielt  sich  «war  noch  unter  den  Antoninen  mit  leiser 
Ausartung,  sank  aber  gan«  su  Anfange  des  dritten  Jahrhun* 
derts  unter  Severus  und  seinen  Nachfolgern.  So  unsicher 
und  schwierig  aber  auch  das  Urtheil  (iber  das  Alter  eines 
plastischen  Kunstwerks  sein  mag,  so  glaube  ich  doch,  gelei- 
tet  von  dem  Urtheile  geObter  Ktlnstler-  und  Kenneraugen, 
der  Wahrheit  nahe  zu  kommen,  wenn  ich  unsere  Bacchns- 
statue  als  das  Werk  eines  griechischen ,  in  Rom  arbeitenden 
Erzgiessers  aus  dem  Zeitalter  Hadrians  betrachte,  als  nodi 
Kunstwerke  im  Geiste  des  vollendeten  griechischen  Stils,  wie 
Visconti  bemerkt,  geschaifen  oder  wenigstens  nach  guten  Ori- 
ginalen gearbeitet  wurden.  Wenn  der  anonyme  Berichter- 
statter in  der  Kölnischen  Zeitang  No.  00  d.  J.  tiber  die  Bac- 
chusstatue mein  Urtheil  Ober  deren  Alter  dahin  ausdehnt, 
dass  ich  dieselbe  für  ein  Werk  aus  dem  dritten  Jahrhun- 
dert angegeben  habe,  so  hat  er  sich,  durch  unrichtiges  Hö- 
rensagen verleiten  lassen ,  indem  ich  mich  nur  für  das  erste 
oder  zweite  Jahrhundert  ausgesprochen  habe. 

Die  Frage  endlich :  wie  kam  die  Statue  in  das  Rhein- 
bett bei  Ltlttingen?  kann  wohl  nur  allein  der  Vater  Rbe- 


Die  Br(m%estatue  des  jugendUcken  Bacchus  eon  LtMngen.  1S3 

DIU  selbst  genügend  beantworten,  der  sie  bis  jetzt  mit  sei- 
nen Wogen  und  Schlamm  sieher  bedeckt  und  getragen  hat. 
Nicht  unwahrscheinlich  aber  ist  die  Annahme,  dass  durch 
einen  Eisgang  die  in  einer  römischen  Villa  oder  in  deren 
Park  am  Ufer  stehende  Statue  fortgerissen  und  dann  im  Laufe 
der  Jahrhunderte  im  GerOUe  und  im  Sande  weiter  stromab« 
wttrts  bis  zur  Stelle  fortgeschoben  wurde,  wo  sie  endlich 
wieder  das  heitere  Sonnenlicht  erblickte,  und  jetzt  als  eines 
der  schönsten  Kunstwerke ,  das  jedem  Museum  zur  grOssten 
Zierde  gereichen  wtirde,  die  Aufmerksamkeit  und  Bewunde-* 
rung  aller  Kunstfreunde  und  Altertbumsforscher  auf  sich  zieht. 
So  mOge  denn  diesc^s  herrliche  Denkmal  antiker  Kunst- 
bildung bald  einen  würdigen  Platz  in  einem  Kunsttempel  un- 
seres Vaterlandes  finden,  wo  es  iiach  umsichtiger  und  kunst- 
gerechter Wiederherstellung  des  Verlorenen  und  Beschädig- 
ten in  seinem  ursprünglichen  Glänze  noch  eben  so  viele 
Jahrhunderte,  als  es  in  der  Tiefe  des  Rheins  geruht  hat,  von 
Kennern  der  Kunst  und  Freunden  des  Schönen  betrachtet 
und  bewundert  werden  kann. 

WeseL 

Prof«  PleMer« 


Audi.  NachMgUoli  bemerke  Icli)  dass  die  oben  auf  8.141  er- 
wfthate  y^MnkiscIie  Fäntenkrone^^  nach  neuem  Forachnagen  für  den 
Besohlag  and  Henkel  eines  hdlBernen  Eimers  C^^ulay  erkMrt  wird^ 
wie  Ähnliche  Metallbesebifige  mit  Henkeln  karsllch  in  der  Normandie 
geftinden  sind,  und  ein  dem  bei  Luttingen  ähnlichea  Stuck  in  dem 
Schöpflinsehen  Museum  zu  Strassburg  aufbewahrt  wird.  Für  die.RicIi- 
ügkeit  dieser  Erklärung  kann  ich  mich  noch  nicht  aussprechen,  da 
mir  die  eigene  Anschauung  und  Verglelchung  dieser  Beschlfige  mit 
der  FQrstenkrone  fehlt.  F. 


8.    9w  fiaprUd)rn  it»  ilterruriu^  iintr  itx  Sodtnerta  bri 

%nitxnaäi. 


NachAen  len  hockf^espannfeD  Erwartimgieii,  welehe 
gleich  beim  Beginne  des  Bans  der  linksriieinisehen  Eisenbabn 
gehegt  hatte,  in  Palge  der  Erdarbeiten  werde  naneher  Sdiats 
ans  dem  römiselien  Alterthun  zu  Tage  gefördert  werden, 
längere  Zrit  hindurch  der  Erfolg  nicht  entsprochen,  neigte 
sich  endlich  im  Lauf«  des  Herbstes  v.  J.  das  OlQck  gflnsti- 
ger,  indem  fn  der  Nahe  von  Remagen  ^e  in  diesem  Hefte 
8. 114  ron  f  rof.  Braun  pnbiictrte  interessante  Vetiram  ent- 
deckt wurde.  Ebendaselbst  fand  man  Ende  Nerember,  laot 
einer  gütigen  Mittheiimg  des  Abtheifungsbanmeisters,  Hm. 
Plessner,  eine  in  einen  Metallring  gefassfe  antike  Gemme 
von  Cameol,  eine  männliche  Figur  mit  einem  fiehn  in  der 
Han4  im4  nn/m  npr  Erde  gelehnten  Schilde  vorstellend ,  in 
einem  eisernen  Handschuh,  welcher  wegen  der  starken  Oxy* 
dation  leicht  zerbrach.  Die  Gemme  ist  in  den  Besitn  des 
Htn.  Cättm  jun.  w  Bonn  f»kommM.  An^siwdem  Mtdeckte 
nNin  noch  «ine  Anzahl  Araber ,  wovin  Skelette  nril  Aisinng 
und  WaiFen  lagen,  die  aber  v>om  Rost  so  nerfreosen  waren, 
dass  sie  meist  in  Stücke  zerfielen.  Diesen  Vnn^en  folgte 
bald  darauf  zu  Anfang  December  eine  ungleich  wichtijgerer 
bei  Andernach,  dessen  nähere  Beschreibung  hier  gegebea 
werden  «oll.  Da  es  mir  nicht  vergönnt  war ,  «o^eicb  an 
Ort  und  Stelle  das  Aufgefundene  zu  besicMigfii  i  m  fPfcdff 
ich  in  Bezug  auf  den  Thatbestand  des  Fundes  den  eingehen- 
den Bericht  bierttber  in  der  Köln.  Zeit  vom  14.  Dec.,  sowie 
die  mir  gütigst  mitgetheilte  Aufstellung,  welche  auf  dem  Bau- 


Das  Kapellchen  de$  Mercuriu9  und  der  Ronnerta  eto.     15t 

haveao  der  Süseiiftahii  m  Aftdcrnach  m  toden  ist,  im  Grunde 
kgen,  da  daff  Tempelchen  bei  meinem  kamlirben  Besuche  in 
ündenineh  bereits  abgetragen  und  die  sflnnntlichen  Gegen«» 
ittnde  des  Pnades  in  dem  Feldbureau  untergebracht  waren. 
Bs  war  am  dten  Dec«  v.  J.,  als^dki  Arbeiler  beim  Am* 
heben  der  Fundamente  für  die  Icolossalen  Lehnmauern  am 
Er abnenberg  dicht  unterhalb  Andernach  auf  Tuftteintrimmer 
atiefiäen,  welche  anscbeinend  MauerQberrcste  waren.  Bereits 
firfiher  hatte  man  beim  Ausgraben  dieses  Berges  die  Reste 
dner  Strasse  vergeftinden,  welche  sich  an  den  Felsen  lehnte 
und  ganar  die  Oonstruclien  der  alten  romischen  Heerstrassen 
seigte ;  sie  bestand  aus  mächtigen  Tufsteinen  und  verschiede- 
nen Kieslagen,  welche  zum  Theil  in  Mörtel  gelegt  waren.  Bei 
den  fortgesetzten  Arbeiten  zum  Abtragen  des  losen  Grundes 
des  Berges  fanden  sich  nun  die  Mauem  eines  9  F.  breiten 
nnd  11  F.  tiefen,  nrit  Tufsteinen  iberwMbten  Gemachs,  des« 
sen  TMr  nach  der  Strasse,  resp.  dem  Rheine  zugewandt  war. 
Dieses  Gemach,  welches  ohne  Sweife!  als  ein  dem  Mercu- 
rius  und  der  Rosmerta  geweihtes  sacellum  anzusehen  ist, 
war  augenscheinlich  vom  Berge  verschtlttet,  an  den  es  sich 
nach  Art  unserer  rheinischen  Heiligenhättschen  anlehnte. 

Die  Wände  waren  gemauert  und  mit  einem  feinen  Mör- 
tel,  Toth  und  gelb  in  Stuck  gemalt  (al  fresco) ,  tiberzogen. 
Auch  fanden  sich  Bruchstticke  von  Malereien,  welche  jedoch 
lfl«imlich  plump  waren.  Im  Innern  und  zur  Seite  des  Ge- 
machs fanden  sich  folgende  Gegenstände  zerstreut  liegend: 

1)  die  Bnicksttlcke  einer  auf  einer  Sella  sitzenden  gros- 
sen Statue  d^  Mercurius  aus  den  Brüchen  von  Weibern  (bei 
Ben  vnweit  des  Laacher  See's) ;  die  Sella,  deren  oberer  Theil 
in  zwei  Thierkllpfe  ausläuft,  ist  in  2  Stücke  zerbrochen,  im 
Ganzen  aber  von  guter  Erhaltung ;  an  dem  einen  Theile  be- 
flndet  sich  ein  geflügelter  Fuss  des  Mercur,  von  dem  oberen 
Theile  der  Lende  ab  gleichfalls  wohl  erhalten  und  schon  ge. 


IM  Das  KapMehen  de$  MercuriuM 


8)  Bn  Piedcstal,  wie  4i€  TOfkergehcnile  Stefoe,  voih  wri* 
berer  Stein,  mit  dem  bb  etwa  an  das  Knie  reicbendeB  Theik 
des  Fasses  einer  weiblichen  Figur,  ebenfalls  pil  und  zier- 
lich ausgearbeitet;  daneben  ruht  dne  Thielrgesfalt,  wddie 
indessen  so  verwittert  ist,  dass  sie  sich  nicht  genau  bestin- 
nen  lasst.  Ohne  Zweifel  gehören  diese  Bruchstilcke  einer 
Statue  der  Rosmerta  an,  welche,  wie  wir  aus  den  in- 
Schriften  ersehen,  nngleich  mit  der  des  Marcur  hier  nur  Ver- 
ehrung aufgestellt  war. 

3)  Ein  vierkantiger,  11  Z.  langer  und  J8  Z.  breiter 
Sandstein,  mit  noch  wohl  erhaltenen  Farben  bemalt;  derselbe 
diente  nach  der  Verrouthung  des  Berichterstatters  in  derKAln. 
Zeit,  als  Ornament  in  dem  Fussboden,  welcher  mit  einem 
gegossenen  Estrich  tibernogen  war. 

4)  lag  unmittelbar  neben  den  Mauern  des  Tempelchens 
auf  einem  Viereck  von  etwa  gleicher  Grösse  eine  Votivara 
von  20  Z.  Höhe  und  16  Z.  Breite,  aus  Stein  von  Weibern, 
mit  folgender,  an  der  rechten  Seite  abgebrochener,  schön  ge* 
meisselter  Inschrift: 

INHD-DMERC 

ßOSMERTAE  A 

SIGNISD^ 

FLAVI  APRI 

V  •  S  •  L  • 
In  honorem  domus  divinae  Nercurio  et  Rosmertae  aedem 
cum  signis  duobus  Flavia  Primula  (?)  voto  solvit  lubens  merito. 
Wir  ergangen  in  der  2.  Zeile  AEDEH  CVM,  in  der  3., 
wo  nach  dem  D  noch  ein  Rest  von  V  stehen  geblieben  ist, 
DVOBVS  und  beziehen  die  aedes  und  die  signa  duo  auf  das 
Tempelchen  selbst,  welches  die  Flavia  Primula  oder  Primilla 
den  beiden  Gottheiten  gemäss  eines  Gelübdes  hat  errichten 
lassen.  Man  konnte  nach  duobus  auch  ein  D(edicavit)  aaneh« 
men,  aber  nach  Analogie  einer  Ins<:hrift  bei  de  Wal  (Moeder- 
godinnen  N.  LXIl),  wo  nach  'aedem,  signa  tria,  porticnm  (cum) 


und  der  Roimerta  bei  Andernach.  157 

naceriis  doabiis  (ac)  culina'  ausdrOcklieh  die  Foraiel  solve« 
runt  rorfcamnity  erscheint  die  entere  Deotuogf  gereehCfertigt. 

5)  Eine  zweite  mit  grösseren  und  rohern  Buchstaben  ge» 
hauene  Votivara,  ebenfalls  aus  Weiberer-Stein,  2  Puss  breit 
und  16  ZoH  hoch,  (rftgt  folgende  Inschrift: 

//NHODDim 

//OEB  ARONIv 

//TALIS-V-S-L-y 

Die  loscbrift  ist  an  Anfang  und  am  Ende  der  Zeilen 
nicht  vollständig  erbalten.  Am  Schluss  der  1.  Z,  scheint 
es  am  einfachsten ,  den  Ausfall  von  4  Buchstaben  annvneh- 
men :  llfE(RCVft)  und  am  Anfang  der  2.  Z.  vor  0  ein  I  zu 
ergänzen,  so  dass  diese  Ära  dem  Mercurius  allein  gewidmet 
wäre.  Da  jedoch  der  Ort,  wo  der  Siein  gefunden  wurde 
und  ohne  Zweifel  auch  aufgestellt  war,  ausdrücklich,  gemäss 
der  vorhergebenden  Insclirift,  dem  Mercurius  und  der  Ros- 
merta.  geweiht  war,  so  lasst  sich  auch  hier  der  Name  die« 
ser  Göttin  erwarten :  ich  möchte  daher  am  Schlüsse  von  Z.  1 
erganzen  irE(RC*'E)  d.  h.  Me(rcurio  et)  und  am  Anfang 
von  Z.  2  (R)0  lesen ,  als  Sigle  fttr  Rosmertae.  Die  Unge- 
schicklichkeit des  Steinmetzen,  welchen  die  Wahl  zu  grosser 
Buchalaben  zu  diesen  Abkürzungen  genöthigt  zu  haben  scheint, 
zeigt  sich  auch  noch  in  der  ungewöhnlichen  Form  des  3« 
Buchstaben  der  2.  Z.,  welcher  als  K  anzusehen  ist^  so  dass 
wir  den  barbarischen  Namen  EKARONIVS  erhalten.  Die  Er« 
gänzung  des  Beinamens  •  .  •  talis  (Vitalis?)  ist  unsicher. 

6)  2  Bruchstllcke  von  kleineren  Statuen,  deren  Köpfe 
abgebrochen  sind,  aus  Speckstein  (Kalkstein  f),  jede  mit  dem 
Sockel,  der  eine  Höhe  von  etwa  8  Zoll  hat,  ungefuhr  20  Z. 
hoch ,  welche  männliche  Figuren  mit  einem  ober  der  Brust 
gegürteten  Aermelchiton  darstellen.  Die  eine  von  ihnen  hat 
einen  Stab,  der  in  einen  Knauf  endet,  nach  oben  gekehrt  In 
der  Rechten  (  die  andere  hält  einen  ähnlichen  Stab  nach  un-i 


1A8  Bbb  Ktfelkhm  d$$  Mwremiua 

teo  fesfenkt  Ausatwimm  fkal  sich  a«ch  ein  BndisUld^  «w 
dettselbcB  Stein  vor^  wonmf  iich  TkMe  «ner  Bianlklien  Fi* 
gur  neiglen.  Kin  Venucb»  welchen  ach  mit  Hau  RroL  Sinirock 
ond  dem  BanaMiatenten  Hrn.  Merkel  machte,  dieae  drei  Brach* 
stocke  zusammen  sn  fügen,  gelang  voHkommoa;  iiieniach 
neigte  sich  eine  vierseitige  StMtue ,  auf  deren  beiden  schma- 
len Seiten  die  beschriebenen  männlichen  Figuren  auf  einem 
Sockel  standen,  während  auf  den  gegen ttberstehenden  brei- 
ten Seiten  rechts  die  Gestalt  des  fiereules  mit  der  Löwen- 
haut und  Reule  deiititch  herrorirat,  Hnks  sich  eine  weibliche 
Figur  in  langem  Gewände  neigte,  welche  in  der  Hand  einen 
in  iVttchte  auslMfenden  Bfisohel  luederhielt.  Beide  mdetnl 
beschriebenen  Figuren  nehmen  die  ganne  Hohe  der  Ära  ^n. 
Da  mir  bis  jelnt  keine  Abbildung  dieser  merkwfirdigen  Statae 
IKU  Gebote  steht»  so  wage  kh  Ober  deren  Deutung  onch  nicht 
nu  entscheiden;  fieileidit  stellt  die  wdbUcfae  Figur  eine  Fur- 
tunu  dar»  oder  eine  Juno,  mit  welchen  Hei«nles  Mer  gej^aari 
erscheint^).  An  die  Rosmerta  ist  wohl  schweitich  na  doH* 
ken,  da  diese  nach  4en  Dntersnehangen  Prof.  Be<fter*a  <)  an- 
dere Attfibule  tfeigt 

Was  die  beiden  Figuren  auf  den  Sdimalsaten  angeht, 
so  erianMn  sie  stark  an  die  sogMiaMten  AitiArider,  wel* 
eben  Prof.  Driichs ')  und  Dn  A.  Haakh  ^)  eine  eingebende 
Besprechung  gewidmet  haben.  Rofkinflieh  wird  es  bei  nä* 
herer  Untersuchung  Saehfcennem  gelingen,  die  auf  dieser 
vierseitigen  Statuette  vorkommenden  GtfttergesCaRen  genaner 
zu  entimthflfeln.    Ausserdem  fand  man 

7)  eine  nienliche  AnnaU  von  kleinen  Tbongeftsaan,  die 
na  Libntioaen  gedient  Juiben  mögen»  meiateas  von  mMhliohcr 


1)  Vgl.  Jahrbb.  tV,  S.  149  f.  nnd  S.  170.   Orelli  Inscr.  HO.  1M5. 
n)  ü  ttnsero  JahrbSchen  XKy  6.  leo  und  XKYy  19V. 

t)  Hell  xxin^  8.  so  f. 

4)  Verban«.  a.  1«.  YsM.  deulMAer  PblhdoscML  fik  17e  ff. 


ttiid  ißt  Roifmtfia  hü  Andmimich.  IM 

Farbe,  thells  mit,  theiUi  oliiie  H»kel,  von  Welchen  fiüf  ia 
dem  ^  Bureau  des  Hro.  Baiimeister  Braddeiiktir;  livfbewaihrt 
werden  $  'anseerdem  viele  Bruehslieke  von  nfrOskerea  Tlkoib- 
gefllflsen,  et  mit  auch  veii  Schalen  aus  teirra  aigiUala. 
Schliesslich 

8)  AvA  vttgefiüur  80.  Manaen, ,  meist  ton  Stthsr,  in  dem 
OerMle  des  Bergee  neben  dem  Tempel  gelinden  nwrdeni 
Br.  Banmeiscer  Brandenbnlrg  m  Andernarii  hat  meinem  Wn»% 
sehe  oMsprechend  mit  nuvorlMmmcnder  €Hlte  die  stamlli» 
eben  MUnnen  zmr  näheren  Bestimmung  mir  sugtsendet^  Es 
sind  nach  div  Zeitfolge  geerdnet  folgende  fiilbermOnnen : 
t  Anreliim  Vems»  Ret.  Providentia  (Fragment)^  B  h.  SeptU 
mins  Sevems  PertinaKi  darunter  eine  mit  Severus  Kus  Ang» 
Bev»  Vota  suscepta  XX.  und  2  Mannen  von  dessen  Ctomah- 
lin  Julia  Domna;  B  AntoDinns  Pins  Augustns  OeManicuB 
(CaracaHa),  auf  den  Reversen  Serapis  und  ein  stehender  Krie* 
ger;  1  L.  Sept  Oeta.  Caes^  Pentk  lev*  Victelria  aetema; 
3  Mannen  des  Antoninus  Elagabalus  mit  den  Reversen  Fides 
militum  (durch  drei  Feldseichen  dargestellt) »  Marti  Victori 
und  Victoria  Parth.  Max.;  1  Severus  Alexander.  Rev.  Ae- 
quitas  Aug.  Von  Kupfer-  und  BronnemOnsen,  welche  meist 
seinr  abg^eiveueit  Md  mnleseilieh  wavten ,  ftndeik  sieh  foU 
gvttfle :  1  Augttstus,  3  Mattus  Autelitfä,  dattttater  1  seht  gut- 
ethalUn^r  M.  Antoninus  Aug.  Tr.  p.  XXfX.  Ilev.  Imp.  VII. 
Cos.  III.  mit  dem  Bilde  eines  auf  eine  Urne  gestützten  Fluss- 
gottes mit  dem  Ruder,  in  Mittelerz;  1  Nero,  1  Vespasianus 
in  Grosserz,  1  Domitianus,  1  Traianus  (in  Grosserz)  mit  De- 
cursio,  1  Hadrianus  in  Grosserz ,  1  Commodus ,  eine  Münze 
des  Constantinus  M.  mit  Constantinopolis  (Rleinerz).  8  Mün- 
zen waren  ganz  verwischt.  Zugleich  fand  man  zwei  Mün- 
zen aus  neuerer  Zeit:  einen  Stüber  von  Erzbischof  Ferdinand 
von  Cöln  vom  J.  1638,  und  eine  Bergwerksmünze  von  1748 
mit  der  Aufschrift  Solertia  vincit. 

Bei  Hrn.  Abtheilungsbaumeister  Plessner  zu  Remagen 


160  Das  KaptUohen  des  Mercurius  eic. 

sah  kh  noch  drei  an  demselben  Orte  gefundene  Minsen:  1 
Severus  Kos  Aug.,  Key.  P.  M.  TR.  R  XVI.  COS.  III.  P.  P., 
1  Sevenig  Alexander,  beide  von  Silber ,  nnd  eine  Consecra- 
(ionamfinse  des  Constantinus  Avg.  (in  Mittelera)  mit  dem 
gegen  Himmel  fliegenden  Adler. 

Schliesslidi  bemerken  wir  noch,  dass  dordi  die  bdden 
oben  mitgetheilten  Inschriften  die  Zahl  der  dem  Mercor  nnd 
der  Rosmerta  ^)  geweihten  Inschriften  auf  11 ,  oder  wenn 
man  die  von  Prof.  Becker  im  vorigen  Hefte  (S.  196)  der 
Rosmerta  svgeschriebene  Inschrift  mit  Prof.  Braun  ^)  nicht 
gelten  Iftsst,  wenigstens  auf  sehn  gebracht  wird.  Unstrei- 
tig gehören  aber  unsere  beiden  Inschriftsteine  schon  wegen 
des  Ortes,  wo  sie  gefunden  wurden  und  wegen  der  anderen 
zugleich  entdeckten,  num  Theil  räthselhaften  Gegenstände  sn 
den  wichtigsten,  die  man  bisher  gekannt  hat,  und  verdienen 
in  hohem  Orade  eine  erneute  und  sorgRlltige  Betrachtung 
von  Seiten  der  Freunde  und  Renner  rOmisch^gallischer  Gut- 
terculte. 

Bonn,  im  April  1856. 


■  t  ■  ■ ' 


1)  Ceber  ibr  Wesen  und  ihren  Xamen  vergleiche  man  besondem: 
Chasaot  von  FloreDcourt,  Beitrage  zur  Konde  alter  Q6U 
terverehrang  im  belgischen  Gallien.  Trier  1812  und  L  e  r  3  c  b ;  Jahrb. 
II.  ff.  S.  117  ff. 

Z)  S.  dies.  Heft  oben  S.  109  ff. 


Dreiviertel  Stunde  von  Bonn  aufwärts  an  der  grossen 
Landstrasse,  welche  an  dem  linken  Rheiuufer  vorbeiführt,  ist 
ein  gothisches  Baudenkmal »  das  sogenannte  Hochkreua, 
erriclitet,  welches  sowohl  durch  den  Geschmack  in  dem  es 
erbaut,  als  durch  sein  Alter  die  Aufmerksamkeit  auf  sich  zieht. 
Die  Stfirme  in  der  Natur  und  in  der  menschlichen  Gesellschaft 
sind  während  eines  Zeitraumes  von  einem  halben  Jahrtau- 
send  *)  an  demselben  vorübergegangen,  ohne  dasselbe  zu  er- 
schüttern.  Selbst  der  Zahn  der  Zeit  konnte  ihm  bis  jetzt  nicht 
so  viel  schaden,  dass  es  nicht  beinahe  völlig  hätte  wieder- 
hergestellt werden  können. 

Ueber  die  Veranlassung  zur  Errichtung  dieses  Denk- 
mals ist  man  nicht  im  Reinen ;  man  sagt  zwei  Ritter  aus 
dem*  benachbarten  Friesdorf  hätten  einen  Zweikampf  gegen* 
einander  ausgefochteu,  in  dem  dereine  sein  Leben  eiugebflsst 
habe;  dem  Ueberlebenden  sei  von  dem  kölnischen  Erzbi- 
schofe  Walram  die  Busse  aufgelegt  worden,  dieses  Kreuz  zu 
errichten. 

Mit  Urkunden  lässt  sich  diese  Meinung  nicht  belegen, 
und  so  ist  es  denn  begreiflich,  dass  man  dieser  Erklärungs- 
weise keinen  grossen  Werth  beilegt  und  sie  blos  als  eine 
solche  zu  betrachten  geneigt  ist,  die  man  gegeben  habe,  weil 
man  nichts  Besseres  zu  sagen  wusste.  Allein,  wenn  man  auch 


t)  Das  Hochkretos  wurde  anter  dem  genannten  Brsblscbofe  Wal- 
ram (laaz— 1849)  errichtet. 

11 


162      Das  Bochkreu%  »wischen  Oodesberg  und  Bonn. 

nicht  im  Staude  ist,  eine  solche  Erklärung  mit  Urkonden  sa 
belegen,  so  gibt  es  doch  noch  ein  anderes  Mittel,  sie  xu.  stüt- 
zen und  sie  zu  einer  solchen  zu  erheben,  die  einen  hohen 
Grad  von  Glaubwürdigkeit,  wenn  nicht  völlige  Gewissbdt 
hat.  Um  dieses  zu  sehen,  muss  man  seinen  Blick  Aber  das 
genannte  Denkmal  hinaus  erheben,  und  in  die  Zeiten  zurflck- 
gehen,  m  dtnttt  daaselb«  errichtet  woriea»  Tfanl  amn  da^ 
so  wird  man  in  verschiedenen  Gegenden  Deutschlands  stei- 
nerne Kreuze,  kleinere  und  grössere,  wahrnehmen.  Über  de- 
ren Deutung  man  bisher  gar  nicht  im  Klaren  war.  Man 
fiodet  diese  Kreuze  z.  B«  in  Altbaiem,  in  Schwaben,  in  Fran- 
ken, am  Rheine  und  ohne  Zweifel  in  vielen  anderen  Gegen- 
den Deutschlands.  Was  den  Ursprung  derselben  betrift,  so 
hat  man  dieselben  je  nach  historischen  Daten  und  Vermutbun- 
gen,  in  den  verschiedenen  Gegenden  in  verschiedenem  Sinne 
erklärt;  so  z.  B.  wurden  sie  in  Thtlringen  Zehnt-  oder  Bo- 
nifaciussteine  genannt,  well  man  die  Idee  der  Zehntfreiheit 
in  jenen  Gegenden  an  dieselben  anknflpfte')  Die  richtige 
Erklärung  aber  ist  weit  näher  gelegen. 

Am  Rhein  und  in  Westphalen  z.  B.  war  es  eine  alte 
Sitte,  eine  Sitte,  die  jetzt  noch  nicht  erloschen  bt,  an  den  We- 
gen und  an  Stellen,  wo  Jemand  eines  unversehenen  Todes  ge- 
storben, oder  wo  Jemand  erschlagen  worden  war,  ein  Kreuz^ 
und  wenn  die  Mittel  der  Hinterbliebenen  es  erlaubten,  ein 
steinernes  Kreuz  zu  errichten.  Hatte  der  Erschlagene  bei 
Lebzeiten  eine  höhere  Stelle  in  ^er  Gesellschaft  eingenom- 
men, und  war  er  bei  den  Seinigen  beliebt,  so  Übernahmen 
diese  es,  ein  solches  Denkmal  zu  errichten.  An  der  Stelle, 
wo  der  Bischof  Conrad  von  Wflrzburg  erschlagen  worden 
war,  Hessen  die  Gläubigen  nach  dem  Zeugniss  des  Abtes  Ar- 


1>  a  H.  Waldmann,  «bdr  den  Ufiito^iicbeii  QßÜ  Stuff».    BoIKki 
Stadt  1857.  S.09. 


Dä$  Bdchkr^i  ^loUthM:  Öodesber^  und  ßöfih.      ieSt 

nol^  vDtt  Lfibe6k  0  ^ht  gros^eö  Kreuz  (crux  operosa)  er- 
richten: es  trug  die  Inschrift: 

Hie  pröcuihbb  solo,  sceleri  dum  parcere  oolo, 
Vülnera  fa<^t4  dolö  A^lit  habitare  poIo. 

£ia  anderes  ifteispiel  bietet  die  hessische  Reimchronik, 
Um  das  Jahr  1451  wurden  Heinrich  Schenk,  Heinrich  von 
Grifft  und  dans  von  Born  einschlagen;  die  Chronik ^  welche 
dieses  erzählt ,  gibt  an  y  bei  Dorlen  ständen  Monumente  die 
in  Stein  gehauen  und  die  sich  auf  diese  Geschichte  bezogen'). 
Oft  war  der  Mörder  nicht  bekannt^  oft  so  mächtig,  dass 
ihn  der  Arm  der .  strafenden  Gerechtigkeit  nicht  erreichen 
konnte.  Konnte  er  sich  derselben  aber  nicht  entziehen  oder 
trieb  sein  Gewissen  ihn  zur  Busse  ^  dann  wurde  ihm  unter 
andern  Strafen  auch  die  auferlegt,  ein  steinernes  Kreuz  zu 
errichten.  Im  Jahre  1484  war  Zacharias  Wicko  von  Mit- 
teliied  ermordet  worden;  das  Schiedsgericht ,  welches  von 
dem  Abte  von  Kempten  und  dem  Marschall  von  Pappenheim 
war  eingesetzt  worden,  verurtfieilt'e  die  Mörder  unter  Andrem 
dazu,  ein  Steinkreuz,  das  (ün(  Schuh  lang,  drei  breit  und 
etwa  einen  Schuh  dick  sein  sollte,  dort  zu  errichten»  wo  die 
Verwandten  des  Erschlagenen  es  haÜen  wollten.  Auch  wurde 
dem  Mörder  auferlegt  eine  Wallfahrt  nach  Rom,  nach  Aa« 
chen,  nach  Einsiedein  und  zum  h.  Leouhar^  zu  Juchenhoven 
zu  machen  ^). 

Hans  von  tÜrichshausefi  hatte  Götz,  den  Schenken  von 
Lochof,  erschlagen ,  das  Schiedsgericht  yerurtheilte  ihn  am 
21.  Dec.  1383  unier  Anderm  „an  der  nächsten  Wegscheide^ 
wo  der  Schenk  erschlagen  ward,  ein  steinernes  Kreuz  zu  set- 
zen und  dessen  SchiU  und  tielm  daran  hauen   zu  lassen. 


• « 


1)  Ar«ol4*  liK^ec' C^mii«!  9»    WMmnm  am.*.  Ov 

S>  Kadkettbo^lU»  Mnn1e«CvBlHlfteoOoll.yi^8i«4ti  WilMili«ii*  i.108. 

8)  Waldmaon  a.  a.  0. 


164      Doi  Bochkreu»  »wiichen  Qodtiherg  und  Botuu 

Auch  sollte  er  eine  Romfalirt  und  Achfahrt  thun  oder  lliui 
lassen  ^). 

Aehnliche  Beispiele  werden  noch  von  Waldmann  ange- 
fahrt: B.B.  vom  Jahre  J  523  aus  Bach  im  Landgericht  NQri«. 
berg ,  von  1518  von  Seefeld  in  Altbaiem ,  von  Kaafbenren 
u.  8.  w. 

Den  hier  genannten  Beispielen  fügen  wir  noch  ein 
anderes  hinzu. 

Das  zweite  Heft  des  XVII.  Bandes  des  oberbayrischen 
Archiv's  bringt  eine  Verhandlung  ttber  TodtschlSge  von 
Jahre  1473.  In  der  beireffenden  Urkunde  S.  212  heisst  es 
unter  Anderem :  Er  sol  auch  ihun  eine  Ach  fort  in  Jahres^ 
frist ;  der  Herausgeber  macht  die  Bemerkung  dazu,  dass  un- 
ter der  Achfahrt  eine  Wallfahrt  nach  Achen  am  Achensee 
in  Tyrol  zu  verstehen  sei. 

Daselbst  heisst  es  S.213:  Item  es  sol  auchyeder  der 
da  püesst  dem  so  er  pessert  ain  kraitz  lassen  machen 
tnd  setzen  an  die  statte  do  der  todtslag  geschehen  ist 
zu  einer  gedechtnus  des  erslagenen  und  aller  ghndngen 
Seelen  ^. 

Solche  Denkmale  wurden  errichtet,  wo  der  Mord  statt- 
geftinden  hatte,  an  den  Strassen  und  auf  den  Feldern.  Dass 
diese  Denkmaler  abeip  häufiger  an  den  Strassen  vorkommen, 
hat  seinen  einfachen  Grund  darin,  dass  die  Erschlagenen  ge- 
wöhnlich auf  den  Strassen  angegriffen ,  überfallen  und  ge- 
ttfdtet  wurden.  Sonst  hatte  dieser  Umstand  noch  eine  andere 
Bedeutung.  Wir  wenden  darauf  die  Stelle  des  Varro  de 
lingua  Latina  lib.  6  an.  Monere  a  memoria  dictum,  quod  is 
qui  monet  perinde  sit  ac  memoria.    Sic  monumenta,  qaae  in 


1)  Regest  boica  X;  184.    Waldmann  a.  a.  O. 

g)  Vgl.  WittmanBi  die  fiWeinkf^iise  m  Hormeyr'i  TMcheiibaöli  fSr 

vaterlAi|di8<iie  Geschlclitei  forlgefletz«  von  Aodhart  18«0  Ui  18ai| 

8.niS. 


Doi  Boehkreui  zwischen  Godesberg  und  Bonn,         105 

sepulchrisy  et  ideo  secundum  vianii  quo  praetereuntes  admo- 
neant,  et  se  fuisse,  et  illos  esse  mortales.  Indein  man  eines 
Theils  das  Andenken  an  den  Verstorbenen  zu  erhajten  suchte, 
wollte  man  zugleich  den  Lebenden  ein  mahnendes  Beispiel  hin- 
stellen. 

Das  Hochkreuz  zwischen  Bonn  und  Godesberg  reiht 
sich  hiemach  in  eine  eigene  Gattung  von  Steindenkmalen  der 
Vorzeit  ein,  eine  Gattung,  in  welche  ohne  Zweifel  noch  man- 
che andere  ahnliche  Denkmale  hineingehören  und  dort  ihre 
Erklärung  finden,  deren  Bedeutung  bisher  eine  unverstan« 
dene  war. 

Berlin. 

Prof«  limitM« 


Die  AxiSiaimg  von  €f  Menschenscbädeln,  woronter  19^ 
in  wd<dio  etoerne  N&g«l  hioeiiigetrieben  waren,  in  4er  Wai- 
ff Bg^«»  :|0  CQl9  i«  J.  1845  hat  bdkaQUttllBb  Hrn.  Prof,  Bran 
ii^  4w  ftoniper  Wipckplyuumaprof  iMime  von  IlB^  Veran- 
lassung gegeben,  mit  Bezug  auf  die  in  den  Christenirerfol- 
gungen  nicht  ungewöhnlichen  Torturen  mittels  Ij^ft^j^l  und  im 
Hinblick  auf  das  älteste  Zeugniss  über  die  Hinrichtung  von 
50  Soldaten  der  thebaischen  Legion  zu  Cöln  bei  Gregor  r. 
Tours  Cjr  ^^)  ^^  8^^^'  martyr.  t,  62  dieses  hinsichtlich  sei- 
ner historischen  Begründung  vielbestrittene  Martyrium  von 
Neuem  durch  die  Beziehung  dieser  67  Schädel  auf  dasselbe 
in  der  Weise  zu  stützen,  dass  er  die  ohne  Nägel  gefundenen 
48  Schädel  auf  die  50  von  Gregor  erwähnten  Soldaten  der 
thebaischen  Legion  deutet,  welche  (S.35f.)  der  Enthauptung, 
als  der  gewöhnlichen  Art  der  Vollziehung  der  Todesstrafe 
bei  den  römischen  Soldaten,  unterworfen  worden  wären,  wo« 
gegen  andere  durch  die  Ausdehnung  dieser  zunächst  blos 
gegen  die  christlichen  Soldaten  unter  dem  römischen  Heere 
gerichteten  Verfolgung  betroffene  Christen  auf  jene  grausamere 
Weise  getödtet  worden  seien  und  mit  ihnen  dieselbe  Grab- 


1)  Wir  haben  eine  fiusiiere  Veranlamung  eriialten^  mebre  Paakte  ia 
dem  Programm  mit  der  Ueberschrift  „zur  Geschiebte  der  thebai- 
schen liCgion^«  von  Neuem  zu  prüfen  und  tiefer  zu  begrflnden. 
Diese  Arbeit  ist  so  ausföhrlicb  geworden ,  dass  es  dem  vorlie- 
genden Hefte  an  Raum  zur  Aufnahme  mangelte.  Sie  wird  spa- 
ter erscheinen  und  die  nachfolgenden  Erorteningen  prüfen. 
Berlin^  1.  Febr.  18d6.  Prof.  Braan. 


An*  G$$MeU$  der  UMaM^  leglm.  lef 

iMtte  g^lheÜt  hätten.  —  Hat  die  AuiA&diHig  dfesef  ScbAdel 
und  ihre,  in  Brmangelmg  jedes  andern  Anhaltspunktes,  scharf- 
sinnig« Beziehung  aaf  das  durch  Oregor's  van  Tours  uraltes 
lEeugttiss  beglauhlgte  Martyrium  der  Thebier  dem  leMern 
eine  neue  StttCxe  gegelen,  sa  kämmt  nun  dasu  ein  nach  &!• 
leres  Sfeugniss  in  dner  ehristHchen  Inschrift  ran  Gtfln,  deren 
ebenso  flberraschea4e  als  iberaeugende  Interpretation  einem 
der  ersten  Kenner  chrisflieher  Inschriften  und  Altertbuns« 
kunde'y  Hrn.  Edmond  Le  BlanI  verdankt  wlrd^  dessen  18S6 
(au  Paris  bei  Didot)  erschienene  Itoseriptions  chr^tienues  de 
la  Gaule  antMeures  au  VII  sIMe  ohne  Zweifel  den  wiir« 
digen  Anfang  einer  Sammlung  aller  christlich  «römischen  In« 
Schriften  hilden  werden  und  gewiss  mit  gutem  Fug  von  der 
Aca'demte  gekrOnt  worden  sind.  Indem  derselbe  in  dem  treffe 
lieben,  leider  mit  dem  Juli  1836  wieder  eingegangenen  B  u  1* 
letin  arch^ologique  de  PAtbeaaeum  francals  1856»  PHkruav 
Rob  %.  p.  IS  u.  18  diese  nach  seiner  vollwichtigen  Ansicht 
dem  5ten  Jahrhundert  angeMirige  Inachrift  behandeK,  die  er 
persönlich  in  Coln  verglichea  und  viel  lieber  in  dem  Scbatae 
der  St  Gereonskirebe  als  in  dem  kichien  Museum  der  Stadt 
aufbewahrt  sehen  mochte,  erörtert  er  aunichst  die  fromme 
Sitte  der  ersten  Christen  mit  den  standhaften  BekenDcrn  des 
Glaubens,  den  heiligen  Märtyrern,  in  einer  Grab- 
stätte vereinigt  zu  sein:  schon  St.  Maximus,  Bischof 
von  Turin  im  5.  Jahriiuadert,  sagt  Homil.  LXXXI.  (Natal. 
Sanct.  Taurinorum  Martyrum,  Octavii,  Adventicti  et  Solulo- 
ris  S.  Maximi  Ep.  Taurin.Opp.  p.  MS.  MS.  Romae  1784  fol.): 
„Et  in  corpore  nos  viventes  custodiunt  (Martyres)  et  de  cor- 
„pore  recedentes  excipiunt,  hie,  ne  peecatorum  nos  labes  as- 
„sumat,  ibi  ne  inferni  horror  invadat  Nam  ideo  hoc  a  ma^ 
jyioribus  provisum  est  ui  smeiorum  osMus  nostra  corpora 
jySociemus^  ut  dum  illos  tartarus  metuit,  nos  poeua  non  tan- 
„gat,  dum  illis  Christus  illtfminat,  noMs  caligo  tenebrarum 
,idiffugiat'^    Daher  erklären  sich  nicht  Mos  bestimmte  Nach- 


188  Zur  OetchkUe  der  thAaUchen  Legion. 

richten  io  ien  Vit  SancC.,  wie  2.  B.  bei  Roinart,  Acta  Sia« 
cera  p.  132.  ei.  a.  1713)  fiber  Saturniniis  von  Toulonse : 
yyProcedente  dehinc  tenpore  cum  multoruDi  ad  basilicam  illam 
yyftdeiiter  a  saeculo  recedentinm  pro  solatio  propier  cprpos 
«,Martyri8  qoiescentis  deferrentiir  exequiae  et  locus  oiauis  Is- 
^mulatorwn  corporwn  mulüiudine  fuisset  inpletus",  sondern 
auch  inscbriftliche  christliche  Denkmaler  erhalten  dadurch  ihr 
richtiges  Verständniss :  so  fanden  sich  unter  anderm  zahlrei- 
che Orftber  zu  Lyon  neben  dem  des  Tribuns  PL  AVI  VS  PLORI 
.  .  .  .  POSITVS  AD  SANCTOS ,  d.  b.  begraben  an  der 
Seite  der  Märtyrer  zu  Lyon,  gerade  wie  auch  die  Cölner 
Märtyrer  bei  Gregor  Sancü  genannt  werden.  Noch  bestimm- 
ter  tritt  dieses  in  folgenden  christlichen  Inschriften  hervor: 
von  einer  Frau  FOEDVLA,  welche  der  h.  Martin  von  Tours 
taufte,  heisst  es :  (vgl.  Delorme  description  du  musee  de  Vienne 
p. 271):  ...  .  SANCTIS  QVAE  SOCIATA  lACET.  In 
der  Trierer  Inschrift  des  Ursiuianus  (Lersch  Centralmus.  III, 
u.  54)  wird  gesagt:  QVI  MERVIT  SANTORVM  SO-^ 
CIARI  SEPVLCROy  und  in  einer  Regensburger  (Hefner, 
das  römische  Baiern  III.  ed.  p.  246.  n.  CCCX) : 

INA4^o»  B;  M 

SARMANNINE 

QVIESCENTl  IN  PACB 

MARTRIBVS  SOCIATAE 

d.  h.  Martiribus  sociatae,  was  Hefner  unrichtig  als  maritis 

tribus  sociatae  deutet.    Ganz  dieselbe  Formel  weiset  nun  Le 

Blant  auf  einer  Cölner  Inschrift  (Lersch  Centralmus.  1 ,  99) 

nach,  die  er  nach  Autopsie  also  wiedergibt: 

SIQIS  *  DICNATV  •  •  - 

RBSCIRB  NEO  .  .  .  0  .  .  . 

RV  .  .  .  V  .  .  lADICOK 

VIVIX  ANNIS 
IIU  *  ET  he  -  XI 

SOCI  ..UMS 


Zur  üescMchte  der  fhebaischen  Legion.  109 

und  abweichend  vfm  Lerach  erkiftrt :  Siquis  dignatur  rescire 
nt9m  nomen  Rn .  •  u .  •  a  dicor  qui  vixi  annis  quatttior  et  men* 
aibus  undecim  sociata  martiribusj  statt  welcher  letztem 
Worte  Lerscb  Socinia  mater  sepelivit  interprelirt .  hatte.  'X 
Di6  Abbreviatur  MS  für  MARTIRIBVS  rechtfertif  t  Le  BUiit 
durch  Htaweisung  auf  AbkOrzuDg^en  ähnlidier  Art,  Walche 
Marini  CAtti  p.  5T5  f.)  zusammengestellt  hat:  auch'  die  Ab- 
breviatur M2  d.  h.  fia^TVQB^j  tfstes  (Boeckh  C.  I.  6.  176?) 
und  das  bekannte  IC  XC  für  die  Namen  des  Heilandes  kön- 
nen daam  verglichen  werden. 


1)  Diese  besondere  Bedentang  yon  soeiare  als  verbum  solemne  in 
diesem  Sinne  einer  Bestattung  bei  den  Märtyrern  Csancti)  weiset 
he  Blant  noch  durch  weitere  Stellen  nach.  Eine  unyollstandige 
Inschrift  aus  Cimitile  (Moramsen  I,  N.aOBS)  hat:  HIC  LEO  VIR 
SCB  SOGIAT  ....  Das  Brachstäck  eines  Rpitaphinnis  des  Cy. 
negtus  (von  dem  Augnstin  de  cura  gerenda  pro  mortais  c.  I,  ed. 
d«  B^n^dict  t.  VI,  p.  879  spricht)  wurde  an  demselben  Ort  wie- 
dergefunden. Nach  demselben  war  der  Leib  ia  der  Kirche  8.  Fe- 
Ucis  beigesetzt:  ....  NC  FELICIS  HABET  DOMVS  ALMA 
BEATI  und  weiterhin  wird  bemerlct,  dass  Cynegius  mit  diesem 
Heiligen  vor  Gottes  Richterstuhl  wieder  vereinigt  sein  werde^  of- 
fenbar wie  er  schon  in  demselben  Grabe  mit  ihm  vereinigt  ge- 
wesen war :  HIC  SOCIABITVR  ANTE  TRIBVNAL  (Mommsen 
8075).  Auch  Sidonins  Apollinaris  Epist.  VII  >  17:  ABRAHAM 
SANCTIS  MEBITO  SOCIANOE  PATRONIS  achetat  auf  ein  glei- 
ches Verbältniss  hinzodeutep,  wie  denn  auch  dasselbe  Wort  <o- 
cUm  von  anderweitiger  Gemeinsamkeit  der  Bestattung  gebraucht 
wird  :  OLIM  PRESBYTERI  sAbINI  FILIA  FELIX  RIC  SVSANNA 
lACET  INPACE  PATRI  SOCIATA  (Mai.  Collect.  Vatic.  V,  p.  450. 
n.8)^  SPEVISTI  PATRIIS  CORPVS  SOCIARE  SEPVLCRIS  (Grut. 
MLV;  6);  IVNGITVR  HIC  TVMVLO  FRATRIS  GERMANV9 
ET  ALMO  DVLCIA  CONSOHANS  TRADIDIT  OSSA  LOCO  (Du- 
chesne  Eist.  Franc.  scrIpt.  T.  I,  p.  518);  PARVO  SOCIATVS 
CORPORE  NATO  (Glornale  dl  Litterati,  Roma  1756 <.57. 
p.  116). 


Zmt  QaekidtiB  der  Aafralf dkm  UgimL  m 

Welches  waioi  nun  aber  iiMe  iwnh  fie  luchrifl  an 
€idn  enrienenon  Hartyrer,  hei  deren  Gebeinen  sieh  iit  inm* 
Ben Ciiriaten  beiselnen  Ueesenf  Bi  waren,  sagt  LeBlant»  üt 
4urdi  Greifen  Seognifia  benrkmdcten  SoUaten  der  lliabai. 
Bchnn  Legion  i  „Bst,  sagt  Gregar,  apnd  AgripphKnseni  nbon 
„basilica,  In  qna  dicnntur  ^pdnqnagiDta  viri  ex  flia  Ic^nne 
y^neta  Tbebaeorum  pro  Chrisü  nomine  martyriuB  eenson«' 
y^masse.  Et  qaia  adniirabili  opere  ex  mnsivo  ^odam  nMdo 
,ideättrala  resplendet«  Sanctos  murees  Ipsam  hnsilioani  in» 
yycolae  vocitare  voluerunt.*'  Daxo  ist  Helinand  (FMaio  SL 
GereoDis  et  Sociorum  auctore  Helinando,  Holland.  Acta  SS. 
T.  V.  octobr.  p.  38 ,  B)  zu  vergleichen :  y,Monstra(ur  antesi 
,,us^ue  in  hodie  in  loco,  ubi  S.  Gereon  trucidatus  est,  san- 
9,guini9  ipsius  apecf aculum,  et  ipse  locus  Aji  lflorit/r^9  ah  in- 
f^pli^  ^cceptvm  servat  vocabulum.''  Auf  einem  Hoaument 
von  C»ln  können  al«o  wohl  nit  AIABTYBESS  nur  eben  die. 
selben  gemeint  sein  nnd  die  Formel  SO€UTA  MAgTYBIBVS 
lasst  aar  nahlreiche  Chraber  anf  derselben  Statte  sekliessen. 
Dm  so  mehr  spricht  Le  Blant  sein  Bedavern  darllher  ans, 
dass  es  ihm  nicht  gelungen  sei ,  den  nähern  Fundort  dieser 
wichtigen  Inschrift  in  COln  zu  ermittelni  da^  derselbe  gewiss 

noch  andere  Graber  wfirde  ^n^XiigeaUcbt  tretea  l>$8ien^  wd- 
^U^  ohne  Xveifel  ein  ganz  neues  |«icht  fther  dii^  Qeschichte 
der  CMoer  Märtyrer  verhreMen  würden.  VieUaiGht  is(  der 
Fundort  jener  69^  Schädel  diese  gemeinsame  Grabeintte  der 
heiligen  Märtyrer  vnd  anderer  frommer  Christen  gewesen« 

f  ranfcCurt  a.  ML 


III.   lilteratnr. 


1)  mat^etiungni  ke»  i^tflorffil)en  Verrin»  für  SBteiermarfi. 
j^imegegciien  9on  tu^  Sluofd^ufTr.    VI.  ^rfi.    f&ttii  18S5. 

3.  372.  8. 
af)  ik  rftaii^n  tftälur  bei  Ißkte  tut  fön)«  ok  ker  tfnn«| 
«m  Sofep^  0 «t^bttger,  tegut.  €ifoxlf.  u.  f.  m.^  mit  t 
litl^ogr.  eafMn,   fin3  1857.    M  %•  a 

Da  wir  gedenken,  hier  auf  einige  der  neuesten  Srschei« 
nungen  im  Gebiete  der  Epigraphik  und  Altertbumskunde,  u^i 
j£war  auf  solche  hinzuweisen,  welche  nicht  immer  und  über- 
aU  verbreitet  werden,  wollen  wir  gerade  zuerst  eines  Ver« 
ein^s  erwähnep,  dessen  Schriften  bei  uns  am  Rhein,  wie  tlber« 
haupt  im  übrigen  Deutschland  sehr  wenig  bekannt  «u  aeiA 
scheinen,  wie  denq  z.  B.  in  diesea  JahrbQchero  ihrer  noch 
nicht  Erwähnung  geschah ,  und  doch  eothalteu  sie  nicht  ael- 
teii  wichtige  und  bedeutende  Arbeiten.  So  glauben  wir  daa 
vorliegende  Heft  besonders  wegen  zweier  Auffiatze  hier  be« 
sprechen  zu  dtirfen.  Der  erste  führt  den  Titel:  lieber  die 
Siegelsteine  alter  Augenarzte  überhaupt  und  den  neuentdeck« 
ten  Riegler  Siegelstein  insbesondere,  von  Dr.  F.  Schreiber« 
Prof.  in  Freiburg.  Dieser  bekannte  Alterthumsforscber,  dem 
wir  achon  viele  vorzügliche  Arbeiten  verdanken,  gibt  hier 
S.  61 — 82  vorerst  eine  kurze  Beschreibung  der  bia  jetzt  be« 
kannten  Siegelsteine  liebst  der  Literatur  hierüber:  b^  letz- 
^rer  vermissen  wir  manche  kleinere  Aufsätze  m^i  Notijsen, 
Z.B,  Osann  im  PbilolQg^s  VIH,  $.758  il;  GOllt  Qel.  Affpeig., 


173    Mütheilungen  det  hisL  Vereins  für  Steiermark  eic. 

1852.  S.  1826;  Publicat.  des  Luxemburger  historisch.  Ver- 
eins XI,  p.  LXXXV,  wovon  weiter  unten;  M^m.  des  Anti- 
quair, de  Picardie  VHI,  p.  577;  auch  Orelli's  Fortsetzer  Hen- 
zen  p.  i6i  konnte  Zusätze  liefern ;  endlich  war  zu  erwähnen, 
dass  SicheFs  interessante  Abhandlung  in  Walther  und  Am- 
inon's  Journal  für  Chirurgie  und  Augenheilkunde  1846.  V, 
S.  337iF.  fibersetzt  ist  u.  s.  w.  Bei  der  Verbreitung  dieser 
Siegelsteine  wird  durch  Aufzahlung  der  Orte,  wo  sich  bis 
jetzt  ein  solcher  gefunden  hat,  mit  Recht  bemerkt ,  y^dass  die- 
selben sich  durchgängig  in  Ländern  zeigen,  welche  entweder 
von  keltischen  Völkerschaften  bewohnt  waren,  oder  ganz  in 
der  Nähe  derselben^';  so  hat  sich  in  Italien  unterhalb  dem 
etruskischen  Siena  bis  jetzt  noch  keiner  gefunden ;  doch  einer 
inCorsica;  dagegen  au  13  in  England  und  Irland,  in  Spanien 
keiner,  also  über  40  zwischen  den  Pyrenäen  und  dem  Rheine, 
auch  einige  im  eigentlichen  Germania,  wie  zu  Jena,  Gotha 
(?)  und  der  neueste  bei  Riegel,  dieser  im  ehemaligen  Decv« 
maten- Lande.  Wiewohl  wir  nun  immerhin  noch  glauben 
mögen,  dass  auch  ausserhalb  diesem  Bereich  einer  oder  der 
andere  entdeckt  werde,  so  mag  es  doch  richtig  sein,  „dass 
zumal  im  eigentlichen  Gallien  das  Bedürfniss  solcher  Augen- 
mittel sich  steigerte,  da  Deppigkeit  und  Ausschweifungen  je- 
der Art  —  schon  zur  Römerzeit  mehr  als  anderwärts  —  in 
Gallien  herrschend  waren,  was  auf  die  Sehorgane  von  be- 
sonderem Einflüsse  ist.  Nach  Duchalais  fallen  die  meisten  in 
die  Zeit  der  Antonine,  unter  denen  in  Gallien  wie  am  Rheine 
grosse  Ruhe  und  als  Folge  derselben  Blüthe  und  Wohlleben 
herrschte.  Manche  dieser  Aerzte  werden  von  Galenus  angeführt, 
sie  hatten  also  einen  über  das  Keltenlaud  hinaus  verbreiteten 
Ruf.  Richtig  bemerkt  der  Verf. ,  dass  es  nicht  ausschliess- 
lich „römische  Aerzte"  waren;  wenn  er  aber  zusetzt:  „es 
bedurfte  nur  einheimischer  Empiriker,  welche  durch  ein- 
heimische Stempelschneider  die  Täfelchen  feitigen  Hessen  und 
die  Mittel  selbst  besorgten*',  so  konnten  die  Namen  ler  M 


Mittheäungen  des  MsL  Vereins  für  Steiermark  elc.    173 

Aerzte,  welche  aus «olchen  Steinen  bekannt  sind,  zeigen^  dass 
sehr  wenige  einheimische,  d«  h.  gallisclie  darunter  sind ;  die 
meisten  Namen  sind  echt  lateinisch,  einige  gnechiscb,  fast  nur 
einer  oder  der  andere  keltisch.  Wiewohl  wir  nun  angeben, 
dass  in  Gallien,  um  jene  Zeit  schon  viele  römische  Namen 
eingebürgert  waren,  so  sehen  wir  doch  andererseits  aus  In. 
Schriften ,  dass  auch  viel  spater  noch  keltische  Namen  ^hr 
im  Gebrauche  waren;  wir  können  also  nicht  gerade  aus  den 
Fundorte  schliessen ,  dass  es  einheimische  Empiriker  waffen, 
wahrend  die  Namen  nach  Aussen  hindeuten.  Bei  der  Auf- 
sfthlung  der  Aerzte  fOgt  der  Verf.  zwar  den  Namen  des  Or- 
tes bei,  wo  durch  die  Auffindung  des  Si^els  der  Arzt  für 
uns  bekannt  geworden  ist,  nicht  aber  die  HeUmittel,  was  wir 
desshalb  gewünscht  hatten,  weil  es  immer  interessant  ist,  nicht 
nur  welche  Heilmittel  von  dem  einzelnen  Arzte  herrühren, 
sondern  auch,  wo  dieselben  gebraucht  wurden;  der  Verfasser 
führt  dann  die  60  Heilmittel  alphabetisch  auf,,  wiederum  ohne 
den  Arzt  beizusetzen,  was  wir  ebenfalls  gewünscht  hätten. 
So  haben  wir  also  hier  ein  Verzeichniss  sümmtücher  Aerzte 
und  sümmtlichßr  Heilmittel :  man  hätte  beide  in  Verbindung 
bringen  sollen.  Da  Herr  Schreiber  hier,  woin  auch  sehr  kurz 
und  nicht  in  vollständiger  Inschrift,  die  sämmtlicheu  bisher 
bekannten  Siegelsteine  aufzählt,  wollen  wir  die,  welche  ihm 
entgangen  sind,  anhängen,  besonders  da  dieselben  nirgendwo 
bis  jetzt  gesammelt  sind.  BeiDalheim,  einem  Orte  des  Gross« 
herzogthums  Luxemburg,  wo  schon  eine  grosse  Anzahl  AU 
terthümer  verschiedener  Art  (vgl.  diese  Jaliri».  I ,  S.  1S7  u« 
XIV,  S.  6)  aufgefunden  wurden,  kam  c.  18a5  auch  ein  Sie- 
gelstein zum  Vorschein,  dessen  eine  Seite  nur  beschrieben  ist : 

Q.  POMP  •  GRiECIN 

KVpD  •  AD  *  ASPR  • 
vgl.  Namur  in  den  obeuangeftlhrCen  Publicat. ;  dinrt  steht  zwar 
am  Anfange  OF  statt  Q,  allein  der  Herausgeber  bemoiLt  rieh-' 
tig,  dass  es  vielleicht  Q  heissen  müsse.     Das  Heilmittel  ist 


1741    MittheSnngen  des  HUt  Veräins  füf  SteiHmarh  ttc. 

Imeh  tm  itn  Aerf^fen  Pbrönfhnns  ttnA  C  CintirstniDftis  Blan- 
4fi8  befcafint  (Schreiber  8. 76  überg^t  jenen,  der  doeh  schon 
bei  Tothdn  steht,  den  anderen  nennt  er  unrichtig;  Clntarmi- 
ms)  ;  dtr  Arzt  war  bisher  unbekannt ;  der  Stein  befindet 
gich  hn  JkiMeuitt  ron  Luxemburg. 

Bineii  in  Worins  schM  vor  längerer  Zeit  gefundenen 
Siegelstein  habe  ich  voriges  Jahr  zum  erstenmale  TerOffent- 
Hebt  (Hessische  Ludwigsbahti  S.  106) ;  weit  er  ebenfalk  dem 
Verf«  entgangen  ist,  wiederhole  ich  Hin  hier: 

1)  TFL-RBSPECTI  DAPSOI  I 

opoAals  ad  CLARITAT  I  ^ 

2)  T  •  PL  '  RBSPECTI  StACTVll 
OPOBAL     AD     CLAlliTATBM 

3)  T  •  FL  -  RBSPBCTI  DIAMISIOS 


4>  C  '  IVL  '  MVStCI 


Die  hitr  erwähnten  beiden  Aerzte  sind  noch  nicht  bekannt, 
doch  theHweise  die  Heilmittel.  Durch  erneuerte  Verglerehudg 
stehe  auf  t%  Üapsoricum  opobatsamatuift  ad  claritatem ,  wie- 
wohl V.  1.  *M  I  fehlt ,  #.  b.  in  D  liegt  und  P  fttst  ein  D 
sdiemt;  auok  N.3.  v.  1  finde  icbjetztdiamysfos  heraus,  wo- 
bei 1  Über  M  und  0  oder  V  Ober  1  steht,  v.  2  ist  nicht  zur 
enthillen ;  auf  N.  4  ist  weiter  nichts  sichtbar.  Noch  ateht 
seitwirts  auf  1  und  4  ein  IM ,  was  bedeutet  das  f  den  Ver- 
ktafer?  Mosiciis?  Aus  dem  Londoner  Museum  kennen  wir 
weiteir  einen  mit  der  einfachen  Inschrift: 

N  •   VITBL   CHE» 
STACT'AD'CLAR 
Fgl.  Gerhard's  Arch.  Anzeig.  18&1.  S;  40;   auch  der  Name 
eines  solchen  Heilmittels  ist  bekannt,  nicht  der  des  Arztes. 

Auch  aus  Henzen  a.  a.  O.  konnte  der  Verf.  einen  wd- 
telren  kennen  lernen  aus  Neris: 


MlUktikmfftn  da  hin,  VtreiM  füt  Steiemark  M«.    Ifft 

1)  MUN3VL  EVO 

DBS  AB  VOLCB 
S)  PB4»CVL 

STICTVM 

3)  PROCVLI  DIALE 
PHMIS  AD  A6PR 

4)  PROCVU 
CIRR<HI 

iMkant  kt  nkikt  d«r  Arzt ,  aodi  noht  dhs  «Me  HeilttiMci» 
so  rkl  ich  sehe. 

Da«  neueste^  nachte,  so  viel  «ir  wissen,  tma  dm  Athe* 
»aciu»  das  AtBlaad  IBM  8.tl«  bfeKaati«:  es  warie  g«fto> 
iea  &  QMsBoi  (bei  lük): 

1)  BVBU>1STI  DIAS  ' 

HYRN  POST  UP 

<)  BVBLPISn  DIAPSO 

RIC  OPOP.  AO.  CLAR  i 

A«di  bin  ist  aar  d«r  Aiüt  anhdMant;  dies«  Siegdinsebrif- 
ten  siod  als  bereits  edirt  bei  den  Verl  «MbMfrafMi,  tvm 
denen  die  vier  ersten  Scbon  rar  deii  AaftafBe  desselben  ver- 
öffentlicht waren:  es  siad  als»  lA  Ganzto  bis  jetzt  an  70 
Sieg;elsteine  bekamt;  dabei  ist  nittgereobnet  der  bei  Riegel 
gefundene,  welcher  denVetflusCr  zu  de*  ZoBsanmenstellung, 
die  wir  besprocheor  bcstiauute;  er  hebst: 

1)  L  •  LAnm  fVARTI 
ISDCHRYSVHAD  Cb 

2)  L  •  LATINI  QVARTI 
DUPSdR  •  OPOB  •  AD  d. 

»)  L  '  LATINI  QVARTI 

MAMtSVOS  AD  A8PMTVD 

(d  L  •  VIR  •  CARPI  • 

Bie  iMnrfttel  sintf  aoch  sanst  b^amnt,  wicf  der  Verf.  nach- 
w^st ;  de»  N itte  auf  der  vierfen  Seite  wird  nicht  eineii  Arzt, 
DUtitfta  itu  ytmktnftt  L.  Virius  Carpas  bezetchnen,  daher 


176    MiUheUungen  des  hi$t.  Vereins  für  Steiermark  eic 

die  Buchstaben  grösser  siad ;  nur  selten  laden  wir  einen  an- 
deren Namen  als  den  des  Arztes  noürt,  um  so  interessanter 
ist  jener  Stein.  Schliesslich  wünschen  wir,  dass  der  gelehrte 
Verfasser  ahnliche  schöne  Darstellongen  uns  weiter  liefern 
möge. 

Der  zweite  Aufsatz  des  erwähnten  Heftes  fahrt  den  Ti- 
tel: ,,Epigraphische  Excurse**  von  Rieh.  Rnabl,  dem  vm 
Steiermarkische  Alterthümer  hochverdienten  Forscher.  Er 
gibt  in  derselben  4  nen  aufgefundene  Inschriften,  i2  in  re-> 
vidirter  Abschrift  und  5  früher  revidirte  in  berichtigter  Form, 
und  erklärt  dieselben  ausführlich  und  genau;  daraus  erken- 
nen wir  sowohl  die  gelehrte  Thätigkeit  des  Verfassers,  als 
auch  den  bedeutenden  Werth  des  Aufsatzes;  dach  kOnaen 
wir  nicht  alle  neuen  Inschriften  oder  die  revidirten  wieder- 
holen ,  sondern  erlauben  uns  einige  Bemerkungen.  Gleich 
bei  der  ersten  wird  P  •  ALB  •  CALANDINVS  nicht  in  AI- 
binus,  sondern  in  Albius  auEsuläsen  sein.  Calandinus  er- 
scheint auch  auf  einem  Steine  in  Rom.  Orot  526,  11.  Unter 
den  neuen  heben  wir  nur  aus: 

H    -    PETROlIvS 

M  *  F  *  ARN  •  CLASSI 

CVS  •  MARRVCNVS 

>    LEG  •  VIll  •  AVO. 

BIG  •  EST  •  CBEMATVS 

OSSA  •  RELATA  •  DOMI 

FRATER  '  ET  '  CON 
CA  •  POSV  • 
(aus  St  Veit  bei  Pettau);  der  VerstotbcDe  wurde  hier  ver- 
brannt, aber  seine  Gebeine  in  sein  Fannliengrab  nacb  Italien 
gebracht,  —  welche  beide  Angaben  selten  anf  Inschriften 
vorkommen,  wie  der  Verf.  bemerkt  —  der  Verstorbene  war 
ein  Marruciner,  die  also  alle,  frage  ich,  zur.tribus  Aralen- 
sis  gehttcten^  vom  Hauptort  Teate  (Chieti)  ist  dies.  langst  be- 
kannt, vg).  Girotef.  Zeitschr.  far  Alterth,  1^99^ .  S,  9S9.  Uater 


Mitthmhntgen  det  kist  Vereini  für  Steiertmrk  ete,    IfT 

den  revidirtea  Inschriften  wird  MancbeB,  was  bei  Miicbar  na- 
klar  ist,  berichtig^:  so  dieberäbaite  lusebrift  über  den  Caesar 
Gallos,  wiewohl  es  uns  ianner  noch  zweifelhaft  bleibt«  ob  in 
V.  2  der  Name  Scudilo  verborgen  liegt:  Jupiter  führt  hier 
das  Beiwort  Praestito  im  Dat.  statt  Praestiti,  wie  Las«  und 
Grut.  haben;  der  Verf.  entschuldigt  dies  und  dass  das  Adj. 
nach  demSubst.  steht  (Praestito  lovi)  als  Zeichen  dersptt- 
tern  Zeit.  In  dieselbe  spatere  Zeit  gehört  eine  andere  In.^ 
Schrift,  worauf  der  classis  Fla  via  Pannonica  gedacht  wird; 
ob  diese  schon  seit  Vespasianns  existirte,  bleibt  ungewiss; 
beiden  Inschriften  ist  jedoch  kein  Jahr  beigefttgt.  Bine  an- 
dere ist  aus  dem  Jahre  207 ;  auf  dieser  erscheint  ein  Exaum- 
mularius  prov.  Pann.  superioris,  was  der  Verf.  mit  Mflnzpro- 
bierer  übersetzt,  so  dass  die  praepositio  ex  keinen  Austritt 
aus  dem  Arote,  wie  gewöhnlich,  bezeichnete. 

Wie  leicht  man  Inschriften  mit  geschichtlichen  Perso« 
neu  in  Verbindung  bringen  kann,  zeigt  z.  B.  ein  Stein ,  wo- 
rauf ein  Romulus  erwähnt  wird,  welcher  sofort  der  Schwie- 
gervater des  Patricier  Orestes,  also  der  Grossvater  des  letz- 
ten römischen  Kaisers  sein  soll.  Richtig  bemerkt  der  Verf. 
gegen  diese  frühere  Muthmassung,  dass  der  Stein  eher  in 
das  zweite  Jahrhundert  gehörte,  stellt  aber  eine  Genealogie 
auf,  wonach  dieser  Romulus  etwa  der  Urgrossvater  jenes 
geschichtlichen  Romulus  wftre:  wir  missbilligen  solche  Com- 
binationen,  wenn  sie  auf  nichts  als  auf  Namenstthnlichkeit  be- 
ruhen. Noch  bemerken  wir  unter  den  wiederholt  revidirten 
Inschriften  jene ,  welche  in  diesen  Jahrbücheni  XVI,  S.  105 
Prof.  Frendenberg  besprochen  und  erklärt  hat:  damals  las 
Herr  Knabl  in  v.  6  FRONTONANO ,  was  den  ungewöhnli- 
chen Namen  Frontonianorum  für  eine  ala  gab;  jetzt  fehlen 
die  drei  letzten  Buchstaben,  wodurch  die  richtige  Form  Fron« 
tonianae  sich  auch  hier  ergibt.  Bei  derselben  Inschrift  habe 
ich  noch  ein  Bedenken:  sie  ist  gesetzt  demTATTIO.  Ca.  F. 
TVTORI,  was  natürlich  den  Namen  Tattius  gibt,  nicht  THua 

1% 


m    MiHhmbmgm  dts  AM.  Vwmta  ßr  AmtmoM  M. 

im  AtCm»  wie  Frühere  hsed,  iodcm  der  Har«iiigeber  rem- 
cheH  y  da«  kein  Pmikt  hinter  T  sei ;  wiewohl  allcrdhigB  T 
ia  geus  Tattia  verhürgt  ist ,  weiei  ich  dooh  Mcbt^  ob  nchl 
T.  Attio  vorxiglicher  sei,  isdea  ieh  bemerke»  dasa,  wna 
dar  Voraane  des  Vaters  angegeben  ist,  höchst  selten  der 
Vorname  des  Sohnes  fehlt:  vielleicht  aber  fehlt  ein  C  vor 
TATTIO.  Wir  waaschen»  dass  der  verehrte  Heraaagebet  die 
sUimtliohen  Inschriften  von  Steiennark  asf  gklch  gffchrte 
Weise  viisammensteliett  mige.  Die  anderen  Anfsätze  siod 
mehr  lokaler  Art,  daher  kinaen  wir  sie  hier  ftbergehes. 


^ « ^ 


2)  Wir  stbliessen  an  die  letatere  Arbeit  eine  elieaso 
verdienstvolle  kleine  Schrift  eines  anderen  (toterreiehischcn 
Gelehrten:  J.  Gaisberger,  Chorherr  in  Lins,  der  bekannte 
Beschreiber  der  rthnischen  Kolonie  Ovilaba  (itin.  Anton.)  oder 
OvUia  (tab.  Peuting.)  in  Noricum  (Wels  an  der  Tran  im 
Ersheraogthum  Oesterreich)  -^  vgl.  Denkschriften  d.  phih  bist. 
Klasse  der  Kais.  Akad.  Wien  1H52  (ein  besond.  Abdruck  foL 
aiit  4  Abbild.) —  hat  au  dieser  Beschreibung  einen  Nachtrag 
gegeben,  welcher  die  neuesten  Auffindungen  bei  Wels  enthalt. 
Der  Begräbnissplatss  des  römischen  Ortes»  der  bisher  unbe-^ 
kaant  war,  wurde  im  ktzten  Jahre  etwa  1100  Schritte  vom 
Ende  der  Vorstadt  entdeckt,  und  wenn  man  anch  bisher  keine 
grossartigen  DenkmAler  au  Tage  ft^rderte,  immerhin  durfte 
eine  korae  Anaeige  hier  eingefflgt  werden.  Die  Gra^r  wur- 
den bei  einem  Baue  sußtllig  entdeckt,  und  daher  ohne  Scho- 
nung und  Vorsicht  ausgegraben,  indem  der  Verein  in  Lins 
erst  von  dem  Funde  Kunde  erhielt^  als  die  Gegensttade  schon 
den  Gräbern  enthoben  waren ;  doch  wurden  die  meisten  käuf- 
lich vom  Vereine  erworben.  Es  sind  Geschirre,  Gerätiischaf- 
ten,  Thierfiguren  nnd  Mtinzen.  Unter  den  Geschirren  bemer- 
ken wir  einige  von  seltener  Form,  a.  B.  ein  Krüglein  mit 
mehreren  Rändern;  auf  den  Lampen  finden  wir  die  Abbildmg 


Di»  rimüekin  OrMer  hei  WeU  in  Lande  ob  därtkmeld.  m 

eiiwr  Neifeide,  dnet  Pedilarf,  tuf  einer  dtn  TOpfernaaMii  VI-» 
BIANI,  der  sich  v9h  hier  bb  Re^^ensborf  und  Augsburg  wie- 
der findet.  Diese  Oefässe  waren  von  gewttbulichem  Thone, 
IKe  GlasgeOlsse,  wenn  schon  wesige,  seicbnen  sieh  vorxüg* 
lieh  aus:  so  eine  Art  Bmrteille,  wo  die  Hälfte  des  Bauches- 
einen  Kopf  daiMellt,  eine  scbOne  tiefe  Sehale  von  milchweis- 
sem  Glase,  eine  Ascbenume  von  Olas  mit  einem  bleiemen 
Deckel,  auf  dem  in  Cnrsiv-Schrift  eingeritnt  war : 

L V  CO  N I  I 

I  V  L  I  A  N  I 
so  lese  ich  auf  der  Abbiidnng,  nicht  LVCONTI,  wie  der  Verf. 
S.  13  citirt.  Geräthscbaften  aus  Metall  sind  vier  vemdch- 
net:  ein  niedlicher  Kandelaber,  eine  Rauchpfanne»  wie  es 
scheint,  mit  einem  Stiel,  und  ein  Striegel  aus  Eisen,  eine  Fi- 
bula  aus  Bronze.  Zwei  Thonfiguren,  eine  africanische  Katze 
und  ein  Scbakal,  jede  Ober  einen  halben  Puss  hoch,  dienten 
in  diesen  Gräbern  wohl  nicht,  wie  der  Verf.  richtig  bemerkt, 
2tt  Spielzeugen  der  Rinder,  sondern  deuten  eher  auf  eine 
religiöse  Anschauungsweise  hin  und  können  leicht,  wie  er 
zusetzt,  von  der  Legio  XV  Apollinaris  berrflhren,  welche  nach 
dem  jüdischen  Peldzuge  über  Aleiandrien  nach  Noricum  und 
Pannonien  zurOckkehrte.  Da  dieselbe  schon  unter  Hadrian  in 
Cappadocien  stand ,  so  wftre ,  da  der  Vermuthung  des  Ver- 
fassers nichts  im  Wege  steht,  damit  auch  die  ungeflihre  Zeit 
jener  Gräber  bestimmt.  Ein  ruhender  Lowe  aus  Sandstein, 
wie  der  Verf.  glaubt,  nicht  zu  den  Gräbern  gehörig,  „konnte 
auf  ein  Tempelgebäude  in  Wels  schliessen  lassen'S  jeden* 
falls  nicht  in  der  Nähe  der  Gräber.  Die  Münzen,  deren  der 
Verf.  16  beschreibt,  fallen  zwischen  die  J.  35  vor  Chr.  bis 
385  nach  Chr.  Endlich  ist  noch  zu  merken,  dass  die  Aschen- 
umen  in  steinernen ,  ganz  quadraten  Risten  aufbewahrt  wa- 
ren» deren  fünf  mit  den  Deckeln  erhalten  sind,  wie  z.  B. 
bei  Kreuznach  (vgl.  d.  Nass.  Annalen  111 ,  3.  S.  181).  Das 
Resultat,  das  der  Verf.  aus  diesen  Funden  zieht;  ist  folgen«» 


IM  Die  rimkehen  Gräber  bd  WeU  im  Lande  ob  der  Eme  etc. 

des:  die Omberstätte  ist  eine  römische,  ohne  Spur  des  Chri- 
stenttiums,  fftllt  höchst  wahrscheinlich  g^egen  den  Ansgaof  des 
vierten  Jahrhunderts,  obwohl  manche  Mfinsen  in  eine  viel 
frohere  Zeit  weisen,  indem  altere  gern  ins  Grab  gelegt  wor- 
den ;  nur  einzelne  GlasgeAsse  scheinen  aus  der  Ferne  an  seio, 
die  Urnen  und  Steinkisten  verrathen  fast  dieselbe  Hand.  Aof 

r 

awei  Tafeln  sind  26  der  aufgefundenen  Gegenstande  abge- 
bildet Mehreres  wird  hoffentlich,  da  jetzt  die  Grabstatte  voa 
Ovilaba  entdeckt  ist,  noch  daselbst  aufgefunden  werden,  wess- 
halb  wir  wünschen,  dass  der  Verf.  recht  bald  wieder  Gele- 
genheit linden  möge,  eine  Fortsetzung  dieses  interessanten 
Schriftchens  zu  geben« 

Mainz. 

Klein. 


2.  9ie  romifdien  Statiottdorfe  unb  Straßen  swxfd)tn  CTolonta 
?lgrippina  unb  iturginatium  ur(t  ti)re  nod)  nidfi  tieroffenUiditen 
?Utfrti)umtr.  Xebß  einem  (Crcurfe  über  ixt  Spuren  nomtfdjer 
Xielierldlfungen  unb  Straßen ,  tute  über  <6ermanifd)e  3llterti)ümer 
srnfäftn  ili)etn  un]^  iflaae.  Von  9r.  ?l.  Hein.  Jllit  1  ^af.  litl^agr. 

?lbbil)y.  CTrefelDi  1857.  81  S* 

Diese  gritosere  Monographie  des  Hrn.  Direetor  Rdn, 
welcher  sich  um  die  Erforschung  der  Geschichte  und  Cultur 
des  Niederrheins  2ur  Zeit  der  Römer  vielfach  verdient  ge- 
macht hat  9  ist  die  Frucht  seit  Jahren  fortgesetzter  Ausflüge 
nach  den  Statten  und  Umgebungen  der  römischen  Stations- 
orte,  welche  an  der  von  Colonia  Agrippina  nachVetera  ftth-r 
reuden  Militarstrasse  lagen,  und  bietet  des  Neuen  und  In- 
teressanten so  viel,  dass  wir  uns  in  dieser  Anzeige  auf  eine 
allgemeine  BUttheUung  des  Inhaltes  beschranken  und  nur  das 
Wichtigste^  namentlich  was  sich  auf  Epigraphik  besieht,  ge- 
nauer hervorheben  werden. 

In  dem  1.  Abschnitt:  Colonia  Agrippina,  Cdln, 
berichtet  der  Verf.  ttber  einen  an  der  Sfidwestseite,  wo  die  alte 
Römerstadt  lag,  im  J.  18S5  gemachten  Fund  von  Terrakot- 
ten, »erlichen  Glasgeftssen  und  andern  Anlicaglien  und 
giebt  aus  der  nunmehr  nach  Liverpool  gewanderten  reichen 
Sammlung  von  ausgezeichneten  Glasgefassen  und  interessan- 
ten Gagatsacheu,  die  sich  im  Besitze  des  Goldsduntds  AI« 
denkirchen  befand,  namentlich  von  letzteren,  eine  näiiere  Be- 
schreibung, da  ihm  die  beabsichtigte  Abbildung  nicht 'mehr 
vergönnt  war.  Wenden  wir  uns  zu  Abschnitt  II.  Novo- 
sium,  Neuss  und  Grimlinghausen,  so  scheint  der 


182   RetHj  die  römiichen  Staiiomorte  und  Sirauen  eie. 

letztere ,  unmittelbar  am  Rheine  gelegene  Ort ,  obgleich  er 
einen  deutschen  Namen  tragt  (im  12.  Jahrb.  Grinbrecbthen- 
chusen  genannt),  doch,  nach  den  auf  der  ganzen  Zwischen- 
strecke von  V4  St  bis  Neuss  gefundenen  römischen  Graber- 
resten, mit  dem  ersteren  in  Verbindung  gestanden  zu  haben. 
Die  zu  verschiedenen  Zeiten,  namentlich  bei  Grimlingbansen, 
gefundenen  zahlreichen  römischen  Alterthttmer  sind  theils  auf 
dem  Rathhaussaale  in  Neuss  aufbewahrt,  theils  finden  sie  sich 
in  den  Privatsamrolungen  der  Herren  ReistorIF  und  Dr.  Sek 
zu  Neuss  und  der  Hm.  Jusüzrath  Schmelzer  und  Guntmm 
in  Dasseldorf.  Die  vorletzte  rührt  von  dem  verstorbenen 
Kreisphysikus  Dr.  Jaeger  her,  welcher,  von  der  Regierung 
mit  Geldmitteln  untersfftfzt,  planmassige  Ausgrabungen  an- 
afellte,  deren  reiche  Ausbeute  tn  unsem  Jahrbflchem  II,  S.  46 
u.  ff.  und  V.  VI,  8. 407  ff.  cataloglsirt  ist.  Die  wichtigste 
lieser  Sammlungen  ist  die  des  Hrn.  Ountrum,  indem  sie  aus- 
ser zahlreichen  Bronoe-,  Glas-  und  Thongerftthschaflen  und 
den  hier  gewöhnlichen  Eiegelstempeln :  LOG.  VI,  LBG.  XVI, 
und  XXII  ohne  LEG.  eine  nooh  nicht  pubticirf e  Steininsehrift : 
1  *  O  *  M  *  II  VICTOR  II  PRO  '  SB  *  ET  ^  SVI8  enthalt. 
Swel  andere  Steine  von  hier,  der  eine  „DBO  MERCVRIO^, 
der  andere  „MBRCVRIO  ARVERNO''  gvwefbt,  sind  in  den 
Besitz  des  Hrn.  Notar  und  VereinsmttgUedes  Onillon  zu  Roer* 
monde  gelangt,  und  werden  hoflentlieh  bald  von  ihm  selbst 
in  diesen  Jahrbtichem  veröffentlicht  werden.  Wir  finden  es 
sehr  zweckmässig,  dass  Hr.  Rein  bei  dieser  Gelegenheit  6 
andere  nachweislich  in  Grimlinghausen  und  Neuss  gefundene, 
an  verschiedenen  Orten  bereits  veröffentlichte  Inschriften 
auf  Grabsteinen  der  VI.  XVI.  und  XX.  Legion  und  der  ala 
fVont(oniana)  ibersicbtlich  zusammengestellt  hat. 

Von  neuern  Funden  in  Grimlinghausen  wird  ein  Im  Be- 
sitz des  Rrn.  Ountrum  befindlicher,  wegen  seiner  Aufi^hrift 
merkwfirdiger  ellbemer  Rngerrhig,  welcher  auf  der  Httioj 
gvaphirton  TaM  genau  abgebildet  ist^  ausführlloh  beaproehnn. 


JMn,  dk  rimkehm  SUM&mBrie  md  ArMteti  ett.   18S 

Die  Boch^tAben  danetken  g^na  iet  «kern,  Mf  Töpfaf -  uni 
LegiMsMempeln  vorkomnend«»  CbpUakchrift  an  und  bletoa 
der  fieutnng  kdiio  uneriieUidMii  Sehwiorr|[kdteii  dai».  H& 
Bf  in  litst  die  losobrift  ak^: 

DBCV  -  ALAB 

PRT  -  BIOR  -  VET 

QVOi  *  VRAES  - 

P  •  VIBIVS 

RVPVS 
d.  h. :  Deeurio  alae  priiMe  Noricorum  vetcraoae  ^«oi  (mt  eai) 
praeest  Pvbliue  Vibkii  RuAia,  und  begrandel  seine  ErkUraof 
nit  eo  grossem  Anfwaod  von  Sdiarfiina  nnd  Oelehraamkeil, 
dass  man,  uageaebtet  in  Betreff  der  nwei  ersten  Siglen  In 
der  zweiten  2Seile  nicht  aNo  Bedenken  entfernt  werden  konn« 
ten,  derselben  die  Zustinnrang  nicht  leicht  wird  fersagei 
können.  Prof.  Klein  findet  (in  den  Heidelb.  Jahit.  LI.  dahrg 
2.  B. ,  wo  er  Rein's  Schrift  angeneigt  hat,  fii.  118)  die  Dei^ 
tuug  PRT  für  PRIM  unzalassig  nnd  entscheide!  oicb  für  eine 
andere  nooh  mögliche  Erkläning,  wddier  sieb  der  Verf.,  A^ 
er  das  Punktum  nadi  PRT  entdeckte,  selbst  nuneigte»  nmn» 
lieh  PaRT '  HORnm ,  indem  der  4.  Bncbstabe  recht  wobl  fOf 
ein  H  angesehen  werden  kttnne.  Biescr  Dentung  stehen  albf« 
dings  nwei  Bedenken  entgegen,  einmal,  dass  von  der  Anwe« 
senheit  der  ala  Parthariim  in  den  Bheinlanden  sich  bis  jetnt 
keine  Spuren  vergeAinden  haben,  sodann  das  Pniiktum  in 
der  Mitte  eines  und  desselben  Wortes;  indessen  kann  dny 
erstere  Bedenken  ebenso  wenig  gegen  diese  Anoabme  ent^ 
scheiden,  als  durch  die*  noch  nicht  nachweisbare  Exisf^nn  einer 
jedenfaHs  vorausnnsetMnden  "Ala  il  Nnrioomm'  die  Verwer<> 
fting  der  Erklärung  durch  Pftina  NORicnnun  bedingt  wird. 
Was  das  Ponklum  Innerhalb  desselben  Wortes  betrifft ,  so  ist 
diese  Erscheinung  nicht  ohms  Beispiel.  So  findet  sieh  npwai- 
len  nach  jeder  Silbe  ein  Punkt  gnsotnt  (CKeH»  Handbnfft 
d.  rtMn«  Epigrapbik.  U.Tb.  S.48.  Atm^^X  ub4  Ilabner  (4l9 


184    BaJn,  He  rämi$€hm  Statiomorte  und  Sfrauen  eie. 

rdm.  Heeresabdi.  in  Brit.  im  Rhein.  Hiut.  XI,  S.  AI)  erwftknt 
ALA  TR'HAEC.  Bei  diesen  sicli  die  Waage  baltcnden 
Bedenken,  welche  beiden  Annahmen  enigegensiehen ,  bin  ich 
doch  geneigt,  der  Ansicht  Rlein's  beuiutreten,  und  awar  hanpt- 
sächlich  wegen  des  formellen  Anstosses,  dass  für  die  von  Rein 
angenommene  Sigle  PRT  statt  des  einfachen  I  bis  jetat  noch 
kein  beglaubigtes  Beispiel  beigebracht  worden  ist. 

Der  III.  Abschnitt  'Gelduba,  Gellep  oder  Gelb'  bringt 
manche  bemerkenswert  he  Ergftnaungen  zu  der  frühem  Ab- 
handlung des  Verf.  im  XX.  H.  dieser  Jahrb.  Aus  dem  IV. 
Abschnitt:  'die  römische  Heerstrasse  zwischen  Gelduba  und 
Asciburgium  und  die  an  ihr  gefimdetien  Alterthflmer'  heben  wir 
eine  im  J.  1852  gefundene  Inschrift  hervor:  D  -  M  *  ||  Q '  VAR  || 
MILT '  LEG  II ANNOR  - 1|  STIPEND  ||  l£  RES  -  EXT  ||  MENTO. 
In  dem  folgenden  Abschnitt :  'Asciburgium,  Asberg'  sind  die  von 
altern  Funden  herrührenden  und  von  Prof.  Fiedler  ia  d.  N. 
Mitth.  d.  Thflring..Säcb8.  Ver.  I,  S.  88  ff.  aasammengestcll- 
ten  6  Inschriften  passend  wiederholt.  Zn  der  kfiralich  von 
Dr.  Janssen  (Rhein.  Mus.  XI,  S.  453  ff.)  gelehrt  behandelten 
Inschrift  gibt  Rein  nach  einer  neuen  Vergleichung  statt  des 
rttthselhaften  Namens  SDEBSDAS  die  Lesung  SEBEDAS, 
indem  in  D  ein  E  durch  Ligatur  verbunden  ist.  Die  fol« 
genden  Abschnitte,  welche  die  an  der  romischen  Heerstrasse 
«wischen  Asberg  und  Xanten,  bei  Xanten  und  Birten,  so  wie 
bei  Burginatium,  dem  jetnigen  Hof  'Op  gen  Born  und  auf 
dem  Monterberg  gefundenen  Alterthümer  in  belehrender  Weise 
besprechen,  müssen  wir  der  Kflrae  halber  übergehen,  und  er- 
wähnen aus  dem  letzten  (IX.)  Abschnitt,  welcher  die  'Spuren 
romischer  Niederlassungen  und  Strassen,  so  wie  germanische 
Alterthflmer  zwischen  Rhein  und  Maas'  nachweist,  fünf  un- 
edirte  Inschriftsteine,  welche  bei  dem  1  Stunde  nordwestlich 
von  Jülich  gelegenen  Dorfe  Tetz  im  J.  1819  bei  iem  Ab- 
bruch der  dortigen  alten  Kirche  unter  deren  Fundamenten  ge- 
funden wurdeu  und  jlSW  nocli  vorhanden  waren,  seitdem  aber 


Rem^  die  römischen  Stationsorte  und  Sirassen  etc.  185 

ganz  versehollen  sind.  Nach  der  noch  erhaltenen  Copie  der 
cum  Theil  arg  verstümmelten  Inschriften  weist  Hr.  Rein  mit 
Scharfsinn  zwei  neue  Matronennamen  nach:  Guinehae, 
die  an  das  Dorf  Oinnich  erinnern,  und  Cantrueae  oder 
Cantrunehae. 

*  Schliesslich  zieht  Hr.  Rein  die  im  Sept.  1857  bei  Re- 
magen  gefundene  und  oben  S.  115  von  Prof.  Braun  mitge- 
theilte  Inschrift,  worin  die  Ambiomarcae  erwähnt  werden, 
in  den  Kreis  seiner  Besprechung ,  und  ist  geneigt ,  die  dort 
vorkommenden  cognomina  Panno,  Marcus(anus?),  Lellavo 
und  Lavinus(ius)  für  Ortsnamen  zu  erklären.  Wir  halten  mit 
Klein  C^.  a.  0.  S.  121)  sämmtliche  4  Namen  für  Personen- 
oder Beinamen:  Panno  jind  Lellavo  verratben  celtischen  Ur- 
sprung und  kl^nnen  mit'Pruso'  (Lersch  C.-M.IIi,  123),  Secco 
(Lersch  III,  6),  Surco  (Lerseh  II,  50)  und  ähnlichen  Namen 
verglichen  werden.  Eben  so  wenig  Auffallendes  hat  das  Vor- 
kommen eines  Praenomens 'Marcus*  als  cognomen,  wovon  sich 
schon  bei  Tacltus  Hist.  I,  60  und  «9  Beispiele  finden.  Cebri- 
gens  stimmen  wir  Klein  nicht  bei,  wenn  er  ANBIOMARCIS 
vor  MERCVRIO  durch  'Ambiomnrci  Sacnim^  deutet  und  ern- 
steres fttr  einen  Beinamen  des  Mercnr  erklärt,  sondern  hal- 
ten mit  Rein  und  Braun  die  Ambiomarcae  um  so  mehr 
für  einen  Natronennamen,  als  derselbe  mit  den  Abiomar- 
c  a  e  auf  dem  Ploisdorfer  Stein  (vgl.  Jahrb.  XXIII ,  S.  73) 
fast  identisch  erscheint. 

Wir  schliessen  diese  Anzeige  mit  dem  lebhaften  Wun- 
sche, dass  es  dem  Verf.  vergönnt  sein  möge,  seine  Müsse 
auch  fernerhin  der  Erforschung  der  so  reichen  Fundgruben 
von  Alterthümern  am  Niederrhein  zu  widmen  und  von  Zeit 
zu  Zeit  die  Ergebnisse  seiner  Forschungen  in  ähnlichen  Mo- 
nographien zu  veröffentlichen,  wie  die  angezeigte  ist,  welche 
jedem  Freunde  des^  Alterthums  durch  ihre  vielfache  Beleh- 
rung und  Anregung  empfohlen  werden  kann. 

Bonn«  #.  S^rendeiilierS* 


W\.   Bllsoellea. 


I.    Aöinische  AUerthumer  sa  Remagen.    Remagen  hat 
in  der  neiiern  Zeit  mehre  römische  iDschriften  und  mancherlei  andere 
römische  Alterthumer  xu  Tage  gefördert,  welche  einen  Denen  Beleg 
dafSr  lierern,  da.««  dieser  Ort  für  die  Sicherung  den  rAmiaclMn  Gria8'> 
gehleres  einst  von  nicht  geringer  Bedeutung  gewwen  Ist.    Wir  hniiem 
In  diesem  Helle  S.  1 15  eine  Im  Laufe  ddn  ▼origen  Jahren  dort  ger 
Aindene  Inschrift  mitgetheilt;  eine  andere  in  dem  Jahre  1858  daselbst 
ausgegrabene  Inschrift  hat  uns  den  Stoff  nn   dem  Winckelmannsfest* 
Programm  Juppiler  Dolichcntis  geliefert,  und  wir  sweifeln  keineswegs 
daran,  dass  der  Fortbait  der  linksrheinischen  Eisenbahn  im  künftigen 
Jahre  dort  neue  interessante  Alterthömer  so  Tage  fördern  werde.  Rs 
Ist  KU  bedauern,  dass  so  manches,  was  in  Remagen  geAMdeo  wor- 
den, dort  keinen  Mittelpunkt  hat,  sondern  daau,  wie  en  uborluMipl  aa 
den  Ufern  des  Rheines  geschieht,  jene  Fnnde  ▼eMcblendort  werden  «n4 
fir  die  Wisse nschaft  günnUch  verloren  gehen.     Um  sit  neigen,  wie 
reich  der  Boden  in  und  um  Remagen  auch  in  der  neuem  Zeit  an  ro- 
mischen Denkwürdigkeiten  ist,  haben  wir  Herrn  Hoffmann  von  Rema- 
gen ersucht,  dasjenige  nusammenzustellen ,  was  in   seinem  nAheren 
Kreise  in  der  jüngsten  Zeit  dort  aufgefunden  worden.  Herr  Hof  mann 
Ist  nnserm  Gesuche  sehr  ft^andlich  entgegengekommen,  und  hat  «na 
folgende  Mlfthellongen  angehen  lassen.     Wir  wfinsohea,  indem  wir 
diene  Notiaen  veröffentllcben,  durch  dieselben  nach  dann  belBelmge% 
dass  das  Interesse  an  diesen  Dingen,  welche  flür  die  Wlssenseheft  im 
Allgemeinen  und  die  Taterländische  Geschichte  Insbesondere  von  Werth 
tind^  dadurch  geweck r,  gestörkt  und  erweitert  werde. 

Herr  Hoffmann  schreibt: 

„Diejenigen  RömenniinKen,  welche  in  meinem  Garten  gefflmdett 
worden'  slnd^   kann  ith  nicht  genau  lieschreiben:   dieeetben  sind  Im 


MisceUen,  .  iSf 

Cl6prAge  mdentlleh  oimI  die  Sebrift  unleserlieh.  Dlocletiftiie,  Nero'i 
CooiitiiDtkie  befinden  sich,  gemilM  dem  Vergleioh  lUre«  Gepräges  mit 
gnterliaUenen,  daranter.  Ferner  wurde  In  meinem  Gurten  eine  Bronase- 
Sttttnette  des  Mercur,  8"  Rheinisch  hoch,  gefunden,  nusaerdem  aller» 
lei  Scherben  von  Aschenkrugen ,  öbrigena  nichts  RrhalCenes  von  Ge- 
genstftnden  dieser  Art  Ein  sieh  lang  hinsstebendes  H'  breites  Funda- 
»enl  einer  Basaltmaoer,  mitten  dureh  den  Garten  liegend,  seheint  viel 
•pftter  ca  sein,  weil  es  nach  Art  der  hiesigen  Stadtmauer  anf|[^ef8hrt 
ist.  Aach  haben  sich  mittelalterliche  Mfinzen  in  meinem  Garten  vor- 
gefbnden,  n.  a.  eine  silberne  mit  dem  Bildnisse  des  h.  Petrus  auf  der 
einen  und  4  in's  Krens  siehenden  Kronen  auf  der  andern  Seite.  Von 
den  Munses,  welche  in  hiesiger  Gemarkung  geftraden,  von  mir  ac- 
qnlrlrt  worden  und  grdsstenfheils  noch  in  meinem  Besitz  sind,  fSge 
ich  hier  ein  speisielles  Verxeichniss  bei. 

Es  sind  meist  Kupfer-MuDEen,  nur  einige  von  Silber  nnd  eine 
▼OB  Gold.  Ausser  einer  SllbermQnise  der  gens  lulia  gehören  sie  fbl* 
genden  Kaisern  an: 

Angtistus,  Tiberius,  Nero  et  Dnisns,  Nero,  Tespasianus,  Titos, 
Domitianns,  Nerva  (Gold) ,  Trajanus ,  Hadrianus ,  Marens  Anrelins^ 
Fanstina  jon.,  Commodus,  Lucius  Verus,  Caraealla,  Geta,  Elagaba- 
lus,  Julia  Maesa,  Alexander  Severus,  Julia  Mammaen,  Gordianus  Plus, 
Phllippus  Arabs,'  Galllenus,  Maxlmianns  Herouleus,  Gal.  Valerius  Ma- 
ximlanus,  Tetricus  pater,  Claudius  Gothicns,  Qulntillus,  Lieinius,  Crls- 
pus,  Gonstantlnus  Magnus,  Constantius,  Constantinus,  Constans,  Ma- 
gnentlns,'  Valens,  Theodors,  endlich  Magnentius. 

Im  Anftinge  der  80er  Jahre  wurde  auf  einer  BansteÜe  hinter 
dem  hiesigen  Rathhanse  auch  eine  Bronze-Statuette  in  der  Höhe  von 
eirc*  16—16"  gefkinden ,  wie  mir  beschrieben  wurde,  eine  unbekleN 
dete  Figur,  in  der  einen  Hand  einen  Klotz  haltend ;  selbige  Ist  zur  Zeit 
an  einen  Aoswftrtigen  verkauft  worden. 

Mehrere  Jahre  spftfer  ward  auf  einer  Baustelle  gleich  oberhalb 
der  Stadt  an  der  Landstrasse  römisches  Mauerwerk  zu  Tage  geför- 
dert und  hat  man  in  einem  Winkel  desselben  in  einem  Aschenhaufen 
eine  Goldmünze  vom  Kaiser  Nero ,  einen  Widderkopf  von  Bronze,  In 
der  Grösse  eines  Taubeneies,  eine  dergl.  Klingel,  nngeffihr  8"  hoch  und 
dadurch  elgenthömlich ,  dass  dieselbe  am  unteren  Ende  statt  eines 
Kreises  ein  Viereck  bildete,  auch  einen  Haustein  mit  dem  Fragment 
einer  Inschrift  gefunden.  Widderkopf  und  Klingel ,  sowie  auch  der 
Stein  I  sind  in  meine  Hände  gekommeui  davon  ich  die  beiden  erstem 


188.  MüceUen. 

Oegenstftnde  dem  Hern  Grafen  toh  Ffirstenberg-StMittheim  ▼erefcri 
habe;  der  Steiu  dörfte  sieh  In  melnein  Hause  nocli  vorftadea. 

In  der  lelatbemerkten  Gegend  der  hiesigen  Stadt  fei  der  Boden 
vorzugsweise  reich  an  Scherben  von  Aschenkrfigen  u.  dergL  Die  da. 
selbst  befindlichen  Weinberge  lassen,  so  oft  sie  neu  gerodet  werden, 
diese  Erscheinung  immer  wieder  hervortreten. 

Eine  andere  Fundgrube  von  römischen  Deberbleibseln  fei  die 
Strecke  der  Landstrasse  entlang  nach  dem  Apollinarisberge  so.  So 
fand  man  beim  Aufbaue  eines  Hauses  nahe  dem  Heiligenhfiuaohen  da- 
selbst ebenfiüls  römisches  Mauerwerk,  worin  sogar  ein  Heerd  tn 
erkennen  war,  auf  welchem  noch  eine  grosse  rothirdene  Schaale, 
geröstete  Knochen  enthaltend,  auf  Kohlen  stehend  sich  vorfimd.  Kleine 
Aschenkruge  sind,  aufs  Beste  erhalten,  in  ziemlicher  Anzahl  geflin- 
den  worden.  Vor  etwa  zwei  Jahren  noch  Ist  beim  naohtrftgli<Aen 
Auswerfen  des  Kellers  dieses  Hauses  ein  wohlerhalten  es  Romeigrab 
gefunden  worden ,  bestehend  aus  einem  circa  ti'  langen  und  hoben, 
ly,'  breiten  Tu fstein. Sarge  mit  der  eingehaueneo  ChiAne  iL,  mittelst 
einer  gleichgrpssen  Platte  von  oben  geschlossen.  Inwendig  beflind 
sich  eine  irdene  Urne  mit  Knochenasche,  in  der  man  eine  Art  Flu», 
wie  zerschmolzenes  Metall,  bemerkte,  und  welche  mit  einem  Deckel 
verseben  war. 

Auch  auf  dem  St.  Apollinarisberge  selbst  sind  in  oinem  der  vo- 
rigen Jahre  noch Römermünzen  gefunden  worden;  daselbst  sind  avoh 
die  Rodera  einer  römischen  Was^erleilung' ausgegraben  worden,  von 
der  ein  ansehnliches  Stuck,  ziemlich  gut  erhalten,  auf  dem  herrsehall- 
liehen  Hofe  noch  gegenwärtig  vorhanden  ist.  Das  Stuck  hostet  aus 
zwei  S''  hohen,  6"  dicken  und  c.  6''  weit  auseinanderstehenden  Mör- 
telwänden auf  einer  Bruchstein-Soole.  Inwendig  ist  an  den  Wänden 
deutlich  der  sogenannte  Kalksinter  zu  sehen. 

Im  Uebrigen  sind  wir  an  wichtigen  Alterthumem  arm  und  von 
dem  wenigen,  das  dem  Ort  als  Zeuge  seines  römischen  Ursprungs  ver- 
blieben, sind  noch  in  allerjungster  Zeit  die  in  der  Futtermaoer  längs 
der  Landstrasse  unterhalb  des  Apollinarisberges  eingemauerten  Ru- 
dern von  Meilensteinen,  deren  so  viele  Reisebeschreibungen  Erwäh- 
nung thun,  verbandelt  worden.  Der  mit  einer  Inschrift  veraebene 
Meilenstein  befindet  sich  zu  Bonn<<. 


MiiCelletu  180 

S.  BoUenbiirg  am  Neckar^  den  6.  Jan.  A8.  Aus  einem 
Briefe  nn  Prof.  Braun.  Die  gelehrte  und  mannigfache  Eriftuterungen 
gewilhrende  Abhandlung  über  den  ^^Wustenroder  Leoparden  —  ein  römi- 
sches Cobor(enzeichen(<  habe  Ich  mit  um  so  grösserem  Interesse  ge- 
lesen,  als  sich  ein  ühnUcher  Leopard  von  Broaxe  hier  vorgeAinden 
bat,  worüber  einige  Nachricht  nu  geben,  sowohl  über  die  Antikaglie 
selbst^  als  über  die  Geschichte  der  Auffindung  derselben,  ansprechen 
dürfte» 

Auf  dem  rechten  Ufer  des  Neckars  erhebt  sich  auf  einem  meh- 
rere Hundert  Fuss  hohen  Felsenlager  das  ehemalige  Kastei  der  Rö- 
meratadt;  daran  reibet  sich,  nur  durch  eine  schmale  Schlucht  getrennt^ 
die  KesseI-(KasteU}llalde  in  gleicher  Höhe  — •  bis  snm  gelben  Krei« 
denbussen  hingestreckt;  von  diesem  laufen  dann  auf  der  Anhöhe 
terrassenartig  aufsteigend  mit  nordöstlicher  Neigung  mehrere  Raine 
s wischen  den  Aeokern  dahin,  welche  auf  (Nähere  Walle  —  ein  ver- 
schaustes  Lager,  mit  einer  jetsst  noch  gefassten  Quelle  (Kessel-,  Ra- 
stelbrunnen  genannt)  hinweisen  (vgl.  Col.  Sumlocenne  p.  14,  1— a  , 
Altstadt  p.  15  a,  8.  Kesselhalde}.  Hinter  einem  solchen  gra- 
sigen Raine  wurde  beim  Pflügen  auf  dem  Acker  des  Speisemeistera 
Hahn  eine  Masse  Eisen,  mehr  als  40  Pfund  schwer,  in  einem  Raum 
von  wenigen  Quadratfüss  aufgedeckt,  offenbar  Theile  einer  kriegeri- 
schen Maschine.  Unter  dieser  Masse  fand  sich  auch  die  Figur  eines 
Leoparden  mit  noch  einigen  Gegenständen  von  Bronse,  einem  Schlld- 
chen  mit  durchbrochenen  Zierathen  und  rückwärts  einem  Ring  (Schleufe) 
und  einem  eiförmigen  Gegenstand,  wahrscheinlich  einem  Senkel.  Der 
Leopard  ist  25  Loth,  das  Schildchen  8  und  der  Senkel  80  Loth 
schwer.  Der  Leopard  ist  in  sitzender  Stellung  naQh  Art  einer  Con- 
sole ,  die  vier  Fasse  gereiht  auf  dem  Untergestell ,  ruhend  darge- 
stellt, die  Flecken  sind  mit  Ringelchen,  wie  auf  dem  Wustenroder^  und 
die  Haare  am  Bauche  überdies  mit  halbmondförmigen  Linien  bezeich- 
net. Die  Theile  der  Eisenmasse  sind  in  ihrer  Art  ebenso  interes- 
sant, als  die  obigen  von  Bronze  ^  indem  sie  zweifellos  auf  einer  Rö- 
mischen Wurfmaschine  (Balliste  —  Catapul(e)  hinweisen.  Es  sind 
1)  eine  Schleuder  4%  Pfd.  schwer,  1"  dick,  1%'  lang;  2)  das  Be- 
schlag des  Fussgestells  %'  hoch,  2  Pfd.  schwer;  8)  ein  Seitenstfick 
1%  Pfd.  schwer;  4)  ein  Triebel,  die  Saile  anzuspannen  %'  lang,  2** 
dick,  8  Pfd.  schwer  ;  5)  starkes  Eisenblech  IVi'Iang,  l^V  Pfd.  schwer; 
6)  Spanne  %  PW.  schwer,  «A'  lang;  7)  Spindel  %Pfd.  schwer,  1%' 
lang;  6)  Endbeschläg  eines  Balken,  abgebrochen,  vermodert  som  Theil; 


IM  MUeeUen. 

9.  8.  5.  0^  sind  doppelt.  Ausser  diesen  hier  venEelcliiieteti  Gtgeostiuden 
Amden  sieh  dabei  4  schwere  Beile,  mehrere  JllDge  otid  Tiere^rij^e 
Bescbiftge,  KlnmmerD,  Haken,  grössere  und  kleinere  Milgel  in  grosser 
Menge,  splisse  vnd  flache  SteinmerKeniostromentey  Pfeile,  Lausen,  rönii- 
sehe  8cblisw!  and  eineAnxabl  Spangen  n.e.w.  Aach  steckt  noch  im 
einseinen  Gegensdlnden  vermoderfes  Hols,  mroraus  sich  der  Schliiss 
ergiebt,  dnss  die  Maschine  auf  der  Stelle,  \ro  diese  Tbeile  gefnddeo^ 
stand,  dort  Tom  Feinde  «erschlagen  worden,  oder  stehen  gebHeben 
und  in  steh  selbst  eerfallen  Ist.  Das«  die  Masdhine  eine  römische  war, 
davon  Beugen  nicht  nnr  obige  C^genstande  von  Bronse,  sondern  anch 
die  Hänfen  von  römischen  Ziegelplatten,  arifgedeckte  Manem  von  röml«» 
sehen  Geh  Anden  ringsomher,  nnd  die  daselbst  gefundenen  Miincen  n.t.  w. 
Bs  tsl  mir  nicht  erinnerlich,  dass  bisher  der  Fund  einer  solchen  Mn» 
schine  Irgendwo  gemacht  worden,  auch  Ist  die  Konstruktion  der  Bai- 
Usten  und  Catapnlten  in  der  Alterthumskunde  bekanotlleh  noch  sehr 
problematisch;  —  vielleicht  wftre  ein Mascbtoenbaniiuttdiger  imstande 
aus  aUen  diesen  vorhandenen  Tbeilen  diese  Maschine  somunmen- 
nnsetnen  und  so  das  Problem  ku  liApen.  Ob  der  hier  anfgefendene 
L«opard  non  auch  als  CohortenKeichen  will  angenommen  werden^ 
•der  ob  er  nicht  vielleicht  als  Symbol  an  der  Maschine  angebracht 
war^  mnss  Ich  dahlogentellt  sein  lassen ^  wenlg^ens  sind  oben  nnd 
nuten  noch  Üeberblelbsel  von  Stiften,  eo  auch  an  einer  Seite, 
wo  derselbe  festgemacht  war. 

Domdekan  v.  Jaumnn«. 


3.  Bonn.  Funde.  1.  Beim  Auswerfen  eines  Fundamentes  ober, 
halb  der  Stadt,  swischen  der  Cobleozer  Landstrasse  und  dem  Rhein, 
wurden  im  vorigen  Jahre  eine  Anzahl  römischer  Gewichte  geninden, 
von  denen  acht  in  meinen  BesKs  k&men.  Dieselben  sind  aus  gewöhn- 
lichem Thon  gebacken,  haben  theils  die  Form  eines  atigestumptten 
Kegels,  theils  einer  abgestumpften  vierseitigen  Pyramide,  und  zeigen 
durch  ein  oben  durchgehendes  Loch,  dass  sie  zum  Aufhängen  bestimmt 
waren.  Das  grösste  dieser  Gewichte  ist  7"  hoch  und  wiegt  2  Pfd.  19 
Loth  nach  unsefm  Gewichte;  das  schwerste  wiegt  2  Pfd.  dOy^IiOth; 
das  folgende  2  PfU.  6  Loth;  dann  1  Pfd.  12%  Loth;  1  Pfd.  6*/,Loih; 
1  FtU.;  9^  Loth;  das  kleinste  19%  Loth;  durch  Absprünge  und  Be- 
sehildigangen  dürfte  nur  das  dritte  In  seiner  ihm  bestimmten  Schwere 


gelUten  hn^e«  ^  da  mhm   «n  den  andern  rielleicht  abaichtlich  kleine 
Boken  abnahm^  um  nie  auf  die  beabsichtigte  Norm  su  bringen. 

8.  la  Kesaenicb  bei  Bonn;  hart  an  dem  Passe,  der  neben  der 
Kircbe  aus  dem  Vorgebirge  tritt,  fanden  sich  in  geringer  Tiefe  Kne* 
chenreete)  Stöcke  tböaerner  Wasserrohren  und  eine  kleine  Cons(an- 
Itelsohn  Munae. 

8.  In  Adendorf  bei  Meekenbeim  wurde  eine  aertrummerte  Rehale 
▼on  Tlolettem  Olasflnss  von  einem  Darehmeaser  von  9**  gefunden ,  dia^ 
wenn  sie  «msertrummert  geblieben  wäre,  au  dea  aasxerordentlichsfen 
Settenbelten  geaaMt  werden  mösste.  Bei  dieser  Gelegenheit  aet  vor. 
übergebend  bemeriit,  dass  der  Ueft  XXIIT,  &  184  u.  XXV,  S.  194  er- 
wähnte Fund  von  Meekenbeim  sicher  einem  fr&nkischen  Grabe  ange* 
hört;  indem  diese  Art  des  Geldschmucks  der  fränkischen  Knnstwetee 
und  im  Besonderen  der  von  Fiedler  in  Houbens  Antiquarium  iHiUi- 
eirten  Fibula  auf  Taf.  XXII  entspricht. 

Brnat  aus'm  Weerih. 


4.  Bmmerieh.  Nene  Auffindung  römischer  Atter^ 
thömer  in  Qnalburg  und  der  Umgebung.  Das  Dorf  Qual- 
bürg  fwi  Cleve,  das  ich  für  den  von  Aramianus  MarcelKnus  ange- 
fttirtea  Ort  Quadribnrgium  halte '^),  ist  seit  Jahrhunderten  als  ein 
ergiebiger  FandertrömbicherAlterthämer  bekannt,  von  denen  eiuTheil 
Kl  ^m  K.  Musemn  an  Bonn  einen  Aufbewahrungsort  gefiinden,  ein 
anderer  TheH  nach  Terschfedenen  Seiten  zerstreut  worden,  wovon 
Übtlr  auch  m>ck  manche  Reste  wnfer  der  Erde  verborgen  geblieben 
und.  Üamfeehe  Fragmente  vet^cUedeoer  Art  triffl  man  aoeh  immer 
auf  den  Fefftfern  an ,  worunter  besonders  eine  grosse  Zahl  Ziegel« 
und  MOrtelbrttchstflcke,  sowie  eine  ungewöhnliche  Masse  grosser  Ba» 
aaltslöeke  au  nennen  sind,  welche  leratere  somal  an  der  runden  Br** 
Mftung,  worauf  jetet  die  Kirche  Hegt  «nd  die  ehedem  die  römische 
9Urg  trug,  sich  vorfinden  y  uad  ohne  Zweifrt  am*  Befestigung  dieses 
Punotes  gedient  kaben. 

Neben  die^n  üeberresten  sind  nun  aucli  in  der  neueren  Zeit 
einige  weitere  AufHadtfngen  gemacht  worden^  worOfber  mir  tfuaAchst 
nt.  PfUrt^  Wakl  in  Oualburg  unter  dem  SD.  AprH  v.  J.   Folgendes 


^)  Vgl.  meine  beiden  Aufiiätze  in  d.  Jahrb.  XXtll;  88  und  XXV^  6. 


193  MiscMeiL 

mitziUhellen  die  GefiUligkeit  hatte :  ^^Ala  maü  In  der  TOiigeo  Wodie 
damit  beschäftigt  war,  den  Kirchenhugel  thellwelse  abButragen^  worde, 
allem  Anscheine  aaeb,  ein  römisches  Gemäuer  zu  Tage  gefordert,  das 
die  Form  eines  Halbkreises  hat,  dessen  Radios  etwa  8  Fuss  misst. 
Die  Mauer  selbst  besteht  aus  einem  Gusswerk  und  Ist  beinahe  8  F. 
hoch  und  8%  F.  dick.  Auch  fand  man  an  einer  anderen  Stelle  dea 
Hügels  einen  römischen  Krug,  einen  ganc  nngewdhnlichen  ThierzahB, 
und  einige  andere  Kleinigkeiten.^'  Ich  begab  mich  sofort  an  Ort  and 
Stelle  und  flind  eine  Gnssmauer  bu  Tage  liegen ,  die  —  miBwelfelhaft 
römischen  Ursprungs-*  aus  Mörtel,  kleinen  Zfegelbrocken  und  Rhein- 
kiesel xusammengesetBt  war;  das  Mauerwerk  bestand  sanächst  aus 
einer  gradlinig  laufenden  Mauer  von  S%  Fuss  Länge,  S  Fuss  1  Zoll 
Dicke  und  eben  solcher  Höhe ;  an  diese  setate  In  den  beiden  Bndponk- 
ten  eino  halbkreisförmige  Mauer  von  8  Foss  Höhe  und  gleicher  Dicke 
an,  so  dass  das  Ganze  ein  völlig  geschlossenes  Halbrund  bildete.  An 
dem  Obern  Theile  der  halbkreisförmigen  Mauer  war  ersichtlich,  dass 
das  Mauerwerk  meist  noch  seine  ursprüngliche  Höhe  hatte,  und  der 
davon  eingeschlossene  Raum  von  oben  gedeckt  war,  und  es  Ist  kaum 
BU  bezweifeln ,  dass  das  Ganze  nur  als  Fundament  diente ,  auf  den 
sich  ein  Bau  über  dem  Boden  erhob,  der  Raum  selbst  aber  bloss 
dazu  bestimmt  war,  letztern  trocken  zu  halten,  wie  wir  solche  Vor- 
kehrungen in  derselben  Form  auch  anderwärts,  e.  B.  in  den  b.  g. 
römischen  Bädern  zu  Trier,  antreCen,  wo  diese  unterirdischen  völlig 
geschlossenen,  In  der  Regel  ebenfalls  halbkreisförmigen  Räume  nkshl 
wenig  dazu  beigetragen  haben,  diesem  räthselhaflen  Baue  den  anpas- 
senden Namen  von  Bädern  zu  erwerben.  In  nnserra  vorliegenden 
Falle  war  eine  solche  Vorrichtung  um  so  nöthiger,  als  das  Terrain 
niedrig  gelegen,  von  Wasser  umOossen ,  und  bei  erhöhtem  Wasser- 
stande die  Gebäude  sehr  der  Feuchtigkeit  ausgesetzt  sein  musstec« 
Ferner  bemerkte  man  noch,  einige  Schritte  von  diesem  Gemäuer,  Re- 
ste von  Mauerwerk  nach  verschiedenen  Richtungen  unter  der  lErde 
verlaufen,  die  jedoch  nicht  weiter  verfolgt  werden  konnten.  Ohne 
Zweifel  ist  das  ganze  umliegende  Terrain  mit  Mauerwerk  erföUt, 
wie  sich  theils  aus  diesen  Auffindungen,  theils  aus  den  Aufgrabungen 
ergibt,  die  vor  etwa  30  Jahren ,  ft-eilich  nur  in  gewinnsuchtiger  Ab- 
sicht, um  das  Steinmaterial  zu  benutzen ,  blerselbst  stattgeftinden  ha- 
ben. Von  aufgefundenen  Gegenständen  ist*  ausserdem  zu  nennen  ein 
Stuck  Tafel  von  weissem  Marmor,  GeschirrfVagmente  von  terra  sU 
|;illata,  ein  Ziegel  mit  dem  Stempel j^,, Stücke  von  Hirschgeweiben 


Misceüen.  19S 

und  andere  Bes(6    von  Jagdthteren.    Der  in  dem  obigen  Referat  be- 
seichoete  Krug  rührt  aus  dem  Mittelalter. 

Auffallend  {st  es,  dass  man,  wenigstens  In  der  neuern  Zelt^  In 
Qualburg  oder  In  der  unmittelbaren  Nähe  niemals  Urnen  gefunden  hat, 
so  dass  der  Begräbnissplatz  der  Niederlassung  ^  die  alleifi  Anscheine 
nach  bedeutend  war^  noch  unbekannt  ist.  Dagegen  finden  sich  in 
einiger  Eotfernung  auf  dem  ROgelzuge,  der  vonNymwegen  überCleve, 
dem  Rheine  eatlang^  nach  Xanten  zieht,  mehre  römische  Grabhügel, 
die  thells  aufgedeckt  und  verändert,  theils  noch  in  ihrer  ursprängll- 
ohen  Form  vorhanden  sind.  Unter  den  daselbst  ausgegrabenen  Ge- 
genständen befindet  sich  eine  grosse  schwarze  Urne,  sowie  eine  klei- 
nere mit  Verzierungen,  ein  Salbfläschchen  von  blauem  Glase,  eine  Lampe 
und  ein  Henkelkrug  von  Thon,  ein  grünes  Glas;  femer  zwei  Schus- 
seln ans  terra  sigillata,  die  eine  mit  dem  Stempel  BASSIO  (Bassi  of- 
flcina),  sowie  mehre  Stücke  metallener  Geräthschaften.  Die  genann- 
ten Gegenstände  werden  auf  dem  ganz  nahe  gelegenen,  dem  Landrath 
a.  D.,  Hrn.  von  der  Mosel  gehörigen  Schlosse  Rosendahl  aufbewahrt, 
und  wäre  sehr  zu  wünschen,  dass  die  Ausgrabungen  weiter  fortge- 
setzt und  die  gewonnene  Ausbeute  ebendaselbst  einen  Aufbewahrungs- 
ort finden  möchte.  Nicht  minder  würden  planmässige  Nachgrabungen 
in  Qualburg  selbst  noch  Aufschlösse  über  diesen  alten  Ort  gewäh- 
ren und  manche  interessante  Gegenstände  des  Alterlhums  zu  Tage 
bringen ;  so  lange  dieses  nicht  geschehen  kann,  ist  es  mindestens  er- 
freulich,  dass  die  hier  und  da  durch  Zufall  an's  Licht  tretenden  AI- 
terthumsgegenstände  durch  den. Hrn.  Pfarrer  Wahl  daselbst,  der  be- 
reits eine  kleine  Sammlung  verschiedener  dort  gefundener  Alterthü* 
mer  besitzt,  der  Zerstörung  entzogen  und  mit  Sorgfalt  erhalten 
werden« 

Dr.  J.  Schneid  er. 


5.  Bonn.  Wie  reich  Bonn's  klassischer  Boden  an  Reliquien 
längst  verschwundener  Generationen  ist,  zeigt  sich  fut  bei  jedem 
Spatenstich.  Ueberall  In  und  um  Bonn,  wo  Erdarbeiten  vorgenom- 
men werden ,  kommen  Alterthömer  aller  Art  znm  Vorschein.  Einen 
neuen  Beweis  hierfür  liefert  die  Banstelle  des  Herrn  Geh.  Reg.-Raths 
von  Sandt  in  der  „VInea  Domini«',  wo  bei  Ausgrabung  der  KeUer 
so  dem  neuen  Bunst  folgende  Gegenstände  zn  Tage  gefiSrdert  wor- 
den tinds 

18 


IM  Mi$€$llm^  ' 

t  ovaler  Annrfiif  ans  Hora,  8  Haanadelii  y  S  aus  Bronse  md 
1  aas  Glas  too  vorxiiglioher  8chdobeift|  8  Salbenflasolichaii  ans  Glasj 
8  OraMSnpcbea  aiw  gebraoaCcr  Tbonerde,  ▼on  welcher  eine  die  Tdp- 
ferflnaa:  SVCARPI  fahrt,  1  Trinkbecher  aus  gebrannfem  Tfaon, 
schwars  mU  weisser  YenBieroDg  und  der  Umschrift :  VIVR,  8  Ueiae 
Wasserkrugelchen  ans  grau-weisser  Thonerde,  1  desgleichen  mit  8 
Henkeln j  8  grosse  Wasserkrnge  mit  8  Henkeln^  8  grosse  Ascben. 
nmen  ans  grauer  Tbooerde^  8  kleine  Vasen,  8  aussergewoballch  grosse 
eiserne  Nägel,  1  messingener  Nagel,  Fragmente  einer  messingenen 
Spange,  1  Platte  ans  gebrannter  Thonerde,  Deckel  eines  römisohen 
Grabes,  mit  konischen  Zapfen  an  den  4  Enden  anm  Festbalten,  81 
Zoll  lang  und  18%  Zoll  breit.  An  Munaen  wurden  unter  an- 
dern gefunden:  1.  AYGV8TV8;  Kopf  mit  liOrbeer  gekrönt 
Rr.  ROM  BT  AVG.  8  Siegesgöttinnen  mit  Lorbeerkränzen  in  der 
Rechten,  in  deren  MiUe  ein  Altar.  8.  DIVVS  AVGVSTVS  PATRR^ 
Kopf  des  Angustas  mit  einer  Strahlenkrone.  Rt.  SC.  Ein  Altar  mic 
der  Unterschrift:  PROVIOKNTI.  Era  8ter  Grösse.  8.  CAES 
AVGYST  PONT  MAX  TRIBVNIC  POT;  nackter  Kopf  des  Angn* 
stus,  im  Felde  8  Signa  incusa,  wovon  eines  das  Monogramm:  CAiS 
bat.  Rt.  S  C  P.  MARIVS  P.«.lllTir  A  A  A  F  F,  Era  8ter 
Grösse.  Diese  Manne  gehört  au  den  werthvoUen ,  indem  Marina 
böchst  selten  als  Triumvir  auf  Munaen  vorkommt.  4.  Eine  Knp* 
fermunze  (Kreuzer)  vom  Jahre  17A7  von  Karl  Theodor ,  Cburfäfsi 
von  PAüzbaiern. 

Dr.  Kroseh. 


6.  Bonn.  Ueber  römische  Alterthumer,  welche  im  Laufe  des  vo- 
rigen Sommers  und  Herbstes  bei  Bonn  geAinden  worden,  Ist  noch  Fol- 
gendes zu  berichten :  1.  Zu  dem  an  der  Nordseite  der  Stadt,  in  der  Nihe 
des  ausgehobenen  Johanniskreuaes^  ausgc^grabenen  Priapus  aus  Bronce, 
von  dem  Im  vorigen  Hefte  S.  807  ErwiUmung  geschab,  sind  nocb  meh- 
rere römische  Münzen  hinzuzutügen,  welche  von  Antenious  GaracaDa, 
Blagabalus,  Severus  Alexander  und  Mailminus  Tbrax  berrübren,  dar- 
unter eine  mit  Maximinus  Piua  Aug.  Germ.  &ev«  Fides  militom,  und 
eine  Kupfermünze  von  Claudius  Gothicus.;  ausserdem  8  silbene  Ringe, 
welche  von  einer  Verwandten  des  Finders  Ackersmaa&  Kubl  getragen 
werden.    In  der  Nahe  dieses  Fondortes,  In  einem  dem  Hm« 


VcKen  gehörlgett  Sartenfeld  y  witrie  vo»  demMÜfen  Kohl  eis  6  F« 
langer^  ung^fAbr  0F.  tief  *HSgeh6Mter  Stdnsiirg  «atgtliobai,  in  urtl* 
chem  sieh  •  BcMMel  und  Reste  eises  Sketettes  befkiul«n|  er  besleiH 
aus  Tafstein  iumI  üit  aus  1t  gleichen  TheHen  msMrtMeageselBlb  IM 
dem  Sarge  lag  eine  kleine  Silbermunse  mit  verwischter  liegende  und 
dem  Bilde  einer  romanischen  Kirche.  Die  ganz  aus  Asche  und  fet- 
tem Boden  bestehende  £rde  ringsum  lasst  auf  einen  Kirchhof  schlies- 
sen,  welcher  sich  um  A16  hier  erbaute  Älteste  Kirche  Bonus  (Diet- 
kirchen}  ausgebreitet  hüben  mag. 

8.  Oleichfialls  an  der  Nordseite  der  Stadt  fiinden  die  Arbeitet 
beim  Pundamentgraben  eines  von  dem  Wetnhändler ,  Hm.  Marx  jun. 
angelegten  neuen  Kellers  gegenüber  der  WindmOhle,  auf  dem  Grunde 
des  sehr  idten  Klosters  Bngeltbal,  tvo  das  oben  S.49  von  Pfof. 
Unntxer  erwfthnte  templum  Martis  müttaris  gestanden  haben  soll,  eine 
Anzahl  behanener  Tußrteine,  die  bei  einem  Zwischenräume  von  c.  einem 
Fuss  in  zwei  Reihen  nebeaelnander  gelegt  waren.  Dieselben  haben 
anscheinend  zu  einer  Wasserleitung  gedient;  hierauf  deuten  auch  die 
zahlreich  vorgeffandenen  grossen  Ziegelplatten,  die  wahrscheinlich  tfs 
Decke  und  Grundlage  des  CanaTs  gebraucht  wurden.  Die  dabei  ge» 
Itindenen  Mänzen :  ein  Claudius  Nero,  fiev.  Victoria  Ang.  in  MltteTerz, 
ein  Vespasiatttts  Rev.  Vict  Aug.  Cos.  III,  ebennuts  Mittelen^,  nnd  ein 
Tespaslanns  In  Silber  mit  deih  Rev.  Cos.  VI  sind  nebst  einem  sChtK 
nen  Lämpchen  in.  den  Besitz  des  Um.  Marx  gekommen.  Aussetzern 
fanden  sich  viele  Fragmente  von  GefSssen  aus  Thon  und  terra  sigll- 
lata.  Auf  einem  der  letztem,  welches  ich  erwarb,  kommt  der  neue 
Tdpfemame  Passienns  vor. 

d.  Das  Strombett  des  Rheins,  aus  welchem  bei  Anlegung  des 
nun  bis  Zürn  Josephsihor  vollendeten  Rheiikwerftes  so  manches  Inter- 
essante, was  wir  im  vorigen  Hefte  mitgetheilt,  zu  Tage  gekommen, 
hat  trotz  der  rfistig  fortgesetzten  Baggerarbeiten  nur  geringe  AUs- 
beüfe  voh  rdmlsches  AnticagTIen  geliefert.  Was  zu  unserer  Kunde 
gekommen  ist,  besteht  meistens  in  KupfermOnzen  von  Mittelerz,  daralii- 
ter  ein  Nerva  mit  dem  Rev.  Pax.  Augusti,  zwei  Münzen  von  Domi- 
tianus  Gerai.  cos.  XV.  Rev.  Fortunae  Aug.,  eine  wie  Gold  glänzende 
Kleinefzmfiiize  von  Constantinus  Aug.,  welche  Dr.  Krosch  ankauflfe. 
Das  Bedeutendste  sind  zwei  Münzen  in  Grosserz:  ein  Domltlanus  mit 
dem  Rev.  ludaea  capta  und  ein  Imp.  Caes.  tifadrianus.  Rev.  [Restitut] 
ori  orbis  terrarum,  welche  letztere  Hr.  Prof.  Braun  erworben  hat. 
Der  Herkwttrdigkeit  hal6er  erwfthue  ich  noch  einen  Siegelstempel  aus 


IM  MtieeUen. 

neaerer  Zeit,  welcher  lo  meine  Hiade  gekemnieii  tot,  mit  der  üm- 
sehrlft  t  ^  '  OIDDERIC  RAMPB  VA  VJIjABR  DIGNB.  Das  Wappen 
besteht  niu  8  BlomcD,  8  oheo,  eine  unten.  Nach  der  Schrift  gehört 
das  Siegel  am  Bnde  des  17.  Jahrh.  an* 

J.  Fr. 


7.   Bonn.   Nach  einer  gutigen  Mitlhellung  des  HQUeninspectors 
Hm.  Engels  zu  Sayn  siiessen  vor  8  Jahren  In  der  Nähe  des  Dor- 
fes Mublhofen)  20  Minuten   von  ^nyn  entfernt^   die  Arbeiter,  wel- 
che ffir  den  Neubau  des  dortigen  nahe  dem  Rheine  gelegenen  Hoch- 
ofens Mauersand  gruben,  auf  ein  grosses  Leichenfeld.    In  den  40  bis 
SO  aufgedeckten  6rä))ern,  welche  durch  einen  Zwischenraum  von  4—5 
von  einander  getrennt  waren,  lagen  die  meisten  Gerippe  in  einem  Win- 
kel von  45— A0%  mit  dem  Kopfe  nach  unten  gekehrt,  in  dem  schwar- 
zen Sande;  einzelne  Theile,  besonders  die  Jächndel,  waren  vortrefflich 
erhalten.     Leider  wurden  diese  letztem  bis  auf  einen  einzigen,  wel- 
cher bei  dem  neuen  Hochofen,  nebst  anderen  FgndstQcken,  aufbewahrt 
wird,  bei  Seite  geworfen.  In  einigen  dieser  Gräber  fanden  sich  Urnen  mit 
Beigaben  von  gebackenen  Perlen  von  blauer,  grüner,  gelber,  brauner 
und  schwarzer  Farbe,  darunter  auch  zwei  Amethyste  und  zwei  Stocke 
Bernstein.  Die  schönsten  dieser  Perlen,  in  einer  Schnur  zusammenge- 
reiht, nebst  einigen  anderen  Schmucksachen  von  Kupfer,  bewahrt  Hr. 
Engels  zu  Sayn.    In  einem  dieser  Gräber  fand  man  auch  ein  grünes 
Glas  ohne  Boden  zum  Stehen,  einen  geschlossenen  Kegel  bildend,  mit 
breitem  Rande,  jetzt  ebenfalls  im  Besitze  des  Hrn.  Engels.     Ausser- 
dem lagen  bei  mehreren  Gerippen  eiserne  Waffen,  von  denen  ein  kur- 
zes Schwert  nebst  mehrern  Bruchstäcken  erhalten  ist.    Das  Interes- 
santeste bei  dem  Funde  bilden  ohne  Zweifel  zwei  kolossale  Topfe 
von  schwärzlichem  Thon,    welche   leider  beim  Ausheben  theilweise 
zerbrochen,  jedoch  wieder  kunstlich  zusammengefugt  worden  sind. 
Der  eine  derselben  ist  in  den  Besitz  des  Fürsten  Saj^n  -  Wlttgensteia 
gekommen,  welcher  denselben  in  der  Flur  seines  schönen,   in  gothi- 
sohem  Stile  erbauten  Schlosses  mit  einer  den  Fundort   angebenden 
Aufschrift  auf  einem  passenden  Postamente  aufgestellt  hat;  der  an- 
dere befindet  sich  auf  der  Sayner  Hütte.     Wir  geben  von  letzterem 
eine  nähere  Beschreibung,  welche  der  Hutteneleve,  Hr.  Eduard  Mau- 
rer zu  Sajn,  uns  freundlichst  mitgetheilt  hat. 

^,Die  Höhe  des  Geßisses  beträgt  86'',  der  Diirphmesser  der  Basis 


i9r 

10%"^  deijeolge  der  gröisten  Anahnwkungy  In  der  Hdhe  von  1j(«' 
über  der  Basis  y  beftrftgt  84Vi";  die  Wand  ist  %  Zoll  stark.  Der 
Topf  wurde  in  einem  5'  anter  der  OberflAehe  des  Bodens  liegen- 
den Bassin  von  Kiessand  aufl-eobt  stebend  gefunden.  Bei  niiherer  Un- 
tersuchung gewabrte  man ,  dass  derselbe  von  vielen  Bissen  dureb- 
zogen  sei.  Nach  der  mit  möglichster  Vorsicht  vorgenommenen  Ans- 
bebnng  Auid  man  folgende  Bubstansen  in  demselben:  nunftchst  war 
der  obere  TheU  des  Topfes  mit  gewöhnlicher  Erde  and  Rheinsand  an- 
gefdllt,  dann  folgte  eine  Menge  Zfthne  von  wilden  Schweinen^  meh- 
rere sehr  starke  Pferdekiefer  uni  endlich  verbrannte  Kohlen.  Der 
Boden  des  GefSsses  war  mit  einer  fettigen,  etwas  röthlicb  gelSrbten 
Masse,  als  wenn  sie^  von  Blnt  durchdrungen  (?)  sei,  angefallt«<< 

Diese  C^genstfinde,  namentlich  die  Pferdekiefer,  lassen  auf  ein  ger- 
manisches Leichenopfier  oder  aut  einen  Leichenschmaus  scbliessen,  wel- 
cher den  hier  Begrabenen  su  Ehren  veranstaltet  wurde.  Fflr  germani- 
schen Ursprung  dieser  Gräber  spricht  auch,  ausser  der  kunsf losen  Form 
der  Thongeflsse  und  den  auch  anderwärts  in  altdeutschen  Gräbern  häuflg 
vorkommenden  gebackenen  Perlen,  die  Form  des  Schädels,  welchen  Hr. 
Prof.  Schaaffhausen  von  hier  einer  genauem^Untersucbung  unterworfen 
hat  Nach  seiner  bei  einer  ölTentlichen  Gelegenheit  ausgesprochenen 
Ansicht,  welche  in  der  Köln.  Zeit,  vom  18.  Febr.  d.  J.  kuns  mitgetheilt 
ist,  müssen  wir  den  öbrigens  asymmetrisch  gebildeten  Schädel  für 
germanisch  halten,  an  dem  sicl^  eine  kdnstliche  Abflachung,  wie  ver- 
muthet  worden,  nicht  nachweisen  lässt 

Noch  verdient  erwähnt  zu  werden,  dass  Im  J.  1850  unterhalb 
des  Friedricbsbergs  bei  Sayn  auf  einem  Acker  eine  schön  erhaltene 
GoldmOnze  des  Honorius:  D.  N.  HON.  P.  F.  AVG.  Rev.  VICTORIA 
AVG.  unter  COMOB ,  zu  beiden  Seiten  MD  geftinden  und  von  Hrn. 
Inspector  Engels  erworben  worden  ist. 

J.  Fr. 


8.  Bonu.  Als  ich  im  vorigen  Herbste  von  Neuwied  aus  eine 
Excursion  nach  Niederbiber  machte,  besuchte  Ich  in  Begleitung  des 
dortigen  PAirrers  Hrn.  Feld  die  durch  frühere  Ausgrabungen  bekannte 
Stätte  des  alten  römischen  Standlagers,  welches  gauz  in  der  Nähe  des 
PfiuTgartens  auf  einer  erhöhten  Fläche  errichtet  war.  Das  ganz  mit 
Sabstrtiotioaan  u0d  ZiejelsteUien  aller  Art  und  Grösse  aqgefilKe  Feld 


IM  JftfceUiii. 

gehM  zur  Ittndichen  Domtae  oad  ist  aa  eisen  AckenmiMB  varpadli- 
tat,  welolMr  vor  SJahreD^  am  aichfir  dfeUnflnielifbarkeK  desAdicri 
darch  irgend  einen  gifickllchea  Fund  so  entscliüdigen',  die  nalie  an 
der  Oberflflcbe  liegenden  groeten  Steine  äussofieben  und  bei  Seite  sn 
sohaffen  untemabni.  Unter  den  aafgebftuften  Klegefci  fluiden  alcli  vi^e, 
welehe  mit  Legion«-  nnd  Cohorteastempeln  varsebeaalnd.  Am  han- 
ügBten  let  der  Stempel  OOH  Uli  VIND  (Cohora  qiiarla  VindelicomBiy 
mid  LSG  VIII  AVG,  seltener  erscheint  der  Stempel  LEG  XXII.  Bei 
dieser  Gelegenheit  ftind  ich  folgenden  Stempel  der  Sten  Legion:  LSG 
VIII  AVG  VIC  FF,  weicher  wohl  als  aaicum  angesehen  werden  darf, 
da,  so  Tiel  mir  bekannt  ist,  auf  keinem  der  Bahlrelchea  Stempel  die* 
ser  Legion  der  Zusatz  VIC  vorkömmt  Diejenigen,  welche  ans  der 
noch  nicht  genau  entrftthselten  Ken  wieder  Inschrift  (Lersch  C.-M. 
m,  M),  worin  ein  collegium  Vlctoriensium  signiüBtrerum  genannt 
wird,  die  Victorienses  flör  Bewohner  Nid^rbiber's  erklären^  werden 
Tielleieht  geneigt  sein ,  auch  hier  diesen  tarnen  zu  suchen ; .  indessen 
scheint  mir  nach  der  Analogie  ihnlicher  Stempel  von  anderen  Legi»* 
Den  keine  andere  Deutung  zulässig  als  VICtriz  Pia  FIdelis.  Ich 
zweifle  nicht,  dass,  wer  sich  die  Muhe  nicht  verdriessen  lAsst,  die 
Masse  der  auf  dem  Castrum  zersirent  liegenden  Ziegel  zu  dorchsu- 
chen,  noch  andere  Exemplare  mit  derselben  Aulhchrlft  linden  werde; 
ja  loh  glaube  behaupten  zu  dürfen ,  dass  .  der  bei  Lersch  C.-M.  III, 
M.  110  aus  Dorow's  Opferstfttten  und  Grabhdgel  der  Germanen  und 
Römer  am  Rhein  II.  (S.  61,  Tab.  V)  mitgetheiite  Stempel  .KG  VIII  • 
AVG  •  ARKE  mit  dem  unsrigen  für  identisch  zu  halten  sei,*  indem  das 
V  nur  umgekehrt  Ist  und  die  beiden  letztem  Bnohstaben  als  FF  zn 
deuten  sein  möchten.  Die  Veranlassung  des  Beinamens  victrix,  der 
auf  einen  von  der  S.  Legion  erfoohtenen'  Sieg  hindeutet,  möchte  9br^ 
gens  schwer  zu  ermitteln  sein. 

Auf  der  Fläche  des  Standlagers  selbst  stiess  der  Pächter  auf 
nichts  Weiteres,  was  erwähnenswerth  wäre , .  wohl  aber  wurde  sein 
Sucherfleiss  durch  einen  werthvoUen  Fund  -belohnt,  welchen  er  ganz  in 
derNflhe  desCastrnms  zufftllig  machte.  Dieser  besteht,  nach  der  Ana- 
sage des^  Hm.  Pforrers  Feld,  in  einer  woU  erhaltenen  Bronzestatae 
der  Minerva  von  beträchtlicher  Höhe,  in  schreitender  SteHung  mit  einem 
Helm  auf  dem  Haupte  und  anscheinend  in  der  rechten  Hand  eine 
Lanze  und  in  der  linken  einen  Schild  tragend.  Der  Finder  hat  die  Stalne 
ffir  massigen  Preis  an  den  in  der  Nähe  wohnenden  fiitteiAealtaer 
Bni.  Lndovici  verkaaft,  wdoher  die  fehkBda  Laaaa  nnd  BeMM  aaff 


Miscetten.  IM 

der  Sayner  Hütte  hat  ergänzen  lAmen.  Rfn  nngonseiger  ZttfUI  war 
die  UruRche,  dass  ich  bei  meiner  Anwesenheit  die  Statae  selbst  nicht 
zu  sehen  bekam ;  en  wate  im  Interesse  der  Kunst  sehr  zu  wünschen, 
dass  der  jetzige  Besitzer  von  diesem  seltenen  Denkmal  Abgüsse  ma- 
chen liesse;  am  dasselbe  den  Freunden  der  Kunst  und  des  Altertbums 
zuganglich  und  für  die  Wissenschaft  nutzbar  zn  machen.  HoiTentHch 
kann  im  nSchsten  Hefte  eine  Abblfdung  nnd  Beschreibfing  des  Erzbil- 
des gegeben  werden. 

J.  Fr. 


9.  Bonn.  Hr.  Prof  Aschbach  In  Wien  hat  eine  Im  Jahrg. 
1857  der  Sitzungsberichte  der  phiI08.-hiBtor.  Klasse  der  k.  Akademie  • 
der  Wiss.  (Bd.  XXIV^  S.85)  niedergetegten  Auftafz:  über  rdml- 
sche  Kaiser-Tnscbrifteny  mit  absichtlichen  ans  demAI- 
terthum  herröhrenden  Namentilgungen  durch  einen  Son- 
derabdruck bekannt  gemacht,  dessen  fOr  die  Geschichte  der  römischen 
Kaiserzeie  in  hohem  Grade  Michtiger  Inhalt  hier  eine  kurze  An- 
zeige finden  mag.  Die  auf  römischen  Steininschriften  nicht  selten  vor- 
kommenden NamenstilguDgen  betreifen  gewöhnlich  römische  Kaiser, 
öfter  auch  Glieder  ihrer  Familie  oder  ihrer  Minister.  In  den  ersten 
Jahrhunderten  der  Kaiserherrschaft  wurde  nfirolich  über  mehrere  tyran- 
nische Herrscher  von  Seiten  des  Senats  mit  Zustimmung  der  neu  er- 
hobenen Herrscher  verordnet,  dass  ihnen  nicht  nur  als  Hochverräthern 
daa  ordentHolie  Vegrftbniss  versagt  uwl  ihre  Gebeine  in  die  Tiber  ge- 
UMrlMi  sQttdera  dass  aueli,  um  Ubr  Andenken  auszutilgen,  ihre  Sta- 
taeii  Mmgefiiarat,  ihre  BUdniase  niedergeworfen  und  vernichtet  und  in 
den  InsobrlftMi  auf  Gebäuden  un4  öflenilicben  Monnmenten  ihr  Name 
aosgemeisselt  werde«  sollte«  Die  ertlea  Kaiser,  welche  dieses  Tod- 
tenserioht  traf,  waren  Nero,  Vitellius,  Domitianua  und  Conunodua.  Ge- 
gen Rnde  des  ^  «nd  zu  Anfang  des  9-  Jahrb.  ging  die  Ausübung 
dieses  Stra%erichts  an  die  Soldaten  über;  die  gcauaemsten  Kaiser,  die 
sich  am  meisten  auf  die  Soldaten  stutzten ,  blieben  in  gutem  An- 
denken |  wie  s.  B.  Caraoalla,  während  sein  Bruder  Geta  für  einen 
dffenUiphen  Feind  erklärt  und  sein  Name  fiberall  ausgetilgt  wurde. 
Dasselbe  that  Ueliogabal  seinem  Vorgänger  Macrinns,  doch  ent- 
ging er  selbst  nicht  der  verdienten  Strafe.  Seinen  bessern  Nach- 
fblger  Sevems  Alexander  traf  durch  den  Haas  der  Soldaten  sanunt 
sefner  Matter  Maounaea  das  gleiche  Sohiokial.    Von  der  Zelt  hörte 


tO0  Jftfceltoi. 

die  Strafe  auf  eine  Sdmiaoh  su  sein;  sie  wurde  jedocb  noch  ver« 
b&ngt  gegen  den  germanischen  Barbaren  lul.  Yerus  Maximiniis.  Nacli 
der  Zelt  des  Diocletian^  wo  mehrere  Kaiser  zugleich  aiiftraten^  wurde 
sie  wieder  gewöhnlicher  und  traf  den  Diocietian  und  seinen  Mitregen- 
ten Galerius  Mazimianus  und  endlich  in  der  Constandnischen  Familie 
den  Crispus.  Nach  der  von  uns  im  Auszüge  mitgetheilten  historischen 
Einleitung  behandelt  der  Hr.  .yerf.  eiue  mfissige  Anzahl  römischer 
Inschriften^  worin  Kaisemamen  getilgt  sind,  und  knüpft  daran  sehr  be* 
achtens werthe  Erörterungen ;  beispielsweise  verweisen  wir  auf  S.  19, 
wo  die  berühmte  Inschrift  des  Mars  Camulus  in  Cleve  mit  der  !Ca- 
menstilgung  des  Nero  nliher  besprochen  wird  (vgl.  Jahrbb.  XVin, 
S.  134  ff.)  f  auf  S.  89  über  eine  jAngst  in  Rom  gefundene  Inschrift 
mit  dem  nicht  vollstfindig  ausgemelsselten  Namen  des  Geta,  und  nuf 
8.  öd  über  die  bei  Bonn  gefiindene  Inschrift  bei  Lersch  G.-M.  11,  80, 
welche  nicht,  wie  gewöhnlich  geschieht,  in  das  J.  286,  sondern  922 
mit  gutem  Grunde  gesetzt  wird.  Schliesslich  machen  wir  noch  aof 
die  genaue  Unterscheidung  der  8  Kaiser  mit  dem  Namen  Antonintu, 
welche  vom  J.  138 — 292  n.  Chr.  regierten  (S.9  f.  Anm.6)  aufmerk- 
sam, da  sie  nur  zu  oft  verwechselt  werden.  Möge  der  gelehrte  Herr 
Verf.  noch  öfter  ahnliche  aus  seinen  reichen  Sammlungen  und  gelehr- 
ten Studien  über  die  römische  Epigraphik  hervorgegangene  Mono- 
graphien veröffentlichen. 

J.  Freudenberg. 

10.  Bonn.  Die  vor  einigen  Jahren  foelPianlrung  dea  Markt- 
platzes zu  Zölpich  entdeckten  Matronensteinen  nebst  dem  Bnichstileke 
eines  römischen  Meilensteins ,  welche  in  diesen  Jahrb.  Heft  XXIII, 
B.  61  ff.  A.  Eick  beschrieben  hat,  sind  in  dankenswerther  Welse  tob 
dem  Bur|;ermelster  und  Stadtratb  von  Zulpich  dem  hiesigen  Mitsenm 
vaterländischer  AlterthOmer  geschenkt  worden.  Zogleich  hat  der  dor^ 
tige  Friedensrichter  Hr.  Doinet  einen  bei  Zflipich  geAmdenen  Ma- 
tronenstein dem  Museum  überlassen.  J.  Fr. 


11.  Bonn.  Von  dem  (Heft  XHI,  S.  189)  kurz  angezefgten 
ersten  Heften  des  grossen  f  nscbrifts  werkes :  InscriptlonsRomaf- 
nes  de  TAIgerie,  recueillies  et  publiees  —  par  M.  Leon  Renier. 
Paris  185d.  fol.  bat  unsre  Vereinsbiblioüiek  durch  die  ruhmenswerOke 
Munificenz    des  Kaiserl.  französischen  Ministeriums  des  öffentticben 


Unterricht»  und  der  Ciilte  die  Forttetsttngy  bestehend  in  7  Liefeningen 
(IV-^X)^  cum  Geschenk  erbalten.  Diese, umflAuoo,  nebst  der  Fort- 
setzung der  Inschriften  von  Lambaese  (Summa  HOS)  ^  unter  anderen 
die  Inschriften  von  den  Städten  Vereciinda^  Cirta  und  dessen  Golonien^ 
ferner  von  Kalama,  Hippo  Regius,  Theveste«  Mit  den  Denkmälern  der 
zwischen  Tebesca  und  Constantine  gelegenen  Orte  Chis  n.  8206)  schlies« 
sen  die  Mittheilungen  über  Numidien;  es  folgen  die  Denkmäler  der 
Provinz  Mauretanien  und  SItiftensis  bis  n.  8358«  Diese  Publicationen 
zeichnen  sich  in  gleicher  Weise^  wie  die  früheren,  durch  die  Nettigkeit 
der  Form  und  die  Sorgftdt  der  Behandlung  aus,  und  sichern  dadurch 
dem  auch  durch  den  Reichthum  des  gebotenen  neuen  Materials  Epoche 
machenden  Werke  einen  unschätzbaren  Werth  für  das  in  jüngster  Zeit 
mit  so  grossem  Erfolg  gepflegte  Studium  der  Epigraphik  und  der  rö* 
mischen  Alterthumer  überhaupt.  J.  Fr. 


18.  Eine  bei  Grimmlinghausen  gefundene  Römi- 
sche Inschrift.  Die  Zahl  der  bei  Neuss  und  Grimmlinghausen  ge- 
fundenen Römischen  Alterthumer  mit  Aunscbriften,  welche  ich  in  mei- 
nem Schriftchen  ,,die  Römischen  Statlonsorte  und  Strassen  zwischen 
Golonia  Agrippina  und  Burginatinm  etc.<<  im  Herbste  v.  J.  zusammen- 
gestellt habe,  ist  seitdem  durch  zwei  Stucke  vermehrt  worden.  Das 
eine  derselben  ist  ein  im  Besitze  des  Hm.  Relstorif  zu  Neuss  befind- 
licher schwarzer  Trinkbecher  mit  der  weniger  häufigen  Aufschrift: 
VINVM,  das  andere  ein  in  mebrfhcher  Hinsicht  interessanter  fnschrift- 
stein.  Er  wurde  in  der  zweiten  Hälfte  des  April  d.  J.  bei  der  tie- 
feren Ümgrabung  eines  Ackers  unweit  der  heutigen  Chaussee,  an  der 
Seite  der  Römerstrasse  gefunden,  welche  bekanntlich  wenige  Minu- 
ten nördlich  von  Grimmlinghausen  in  westlicher  Richtung  von  der 
grossen,  dem  Rheine  folgenden  Bömischen  Heerstrasse  sieh  abzweigte, 
und  deren  Lauf  noch  immer  durch  die  Menge  der  die  Oberfläche  der 
Felder  bedeckenden  Steine  und  Scherben,  sowie  durch  eine  auffallende 
Verschiedenhit  der  Vegetation  erkennbar  geblieben  ist.  Obgleich  der 
Stein  mit  der  Seite  der  Inschrift  nur  wenige  Fuss  tief  Im  Boden  lag, 
so  wurde  man  doch  nicht  zu  Ihm  gelangt  sein,  wenn  man  nicht  auf 
einige  Irdene  GefSsse  gestossen  wäre,  welche  man  bei  Ihrer  sorg- 
fältigen Herausnahme  auf  dem  Steine  stehend,  wie  noch  andere  bei 
dessen  Blosslegung  in  seiner  Nähe  fand.  Die  ersteren  dieser  Gefässe, 
welche  sämmtlich  ohne  Stempel  sind,  beat^ien  in  zwei  einhenkeligen 


MS  MiiceUm. 

gelben  Krflgen ,  einem  grasen  Teller  und  einer  uneben  0cA#rael  tob 
lerra  slglUatn,  die  letzteren  fn  einem  etvras  grosseren,  ebenIMIr  ebf- 
benkelfgen  und  henflnrbigen  Kmge,  einer  tieferen  ScbOsseT  tob  tem 
sigtHata  nnd  von  der  in  Houben's  Antiqiinriam  Taf  XIX,  7  abgebU- 
deCen  Form,  und  in  zahlreichen  Scherben,  denen  aTrcfa  solche  ▼ob 
Glasgerftthen,  ein  Gewichtstein  von  gebranntem  rothen  Tbone  aad  ein 
oxydirter  Blsencylinder ,  wahrscheinlich  das  Bmobstdck  eines  Lb»- 
zenbeschlags,  beigemischt  waren. 

üeber  der  vierzeiligen  Inschrift  de  Stehfes  befiind  sf^  efai  arit 
einem   mebrgegliederten  Rundbogen  umrahmtes  Brnsfbfld,   tob   dem 
jedoch  nur  die  Ilnice  Schulter ,  wie  der  grössere  Theil  äer  Brost  atit 
der  in  der  Mitte  der  letzteren  durch  eine  Fibufa  zusammengehalteBeB 
langzottigen  Pelzbekleiduug  erhalten  ist.    Durch  diese  TerstilBimeiimg» 
des  Bildes  und  seines  Rahmens  kann  die  nrsprtingliohe  Höbe  des  8Cef* 
nes  nicht  genau   bestimmt  werden ,  doch   befrSgt  sie  bis   zom  ob- 
tem  Rande  des  Bildes  100^  und  bis  zu  dessen  höchster  Stelle  ober 
der  linken  Schulter,   von  wo  der  Bruch  bis  zum  Anfang  der  Schrift 
schrftg  herabiftnft,  135,  die  Breite  aber,  ebenfalls  nicht  mehr  vollstaa- 
digy  60  Centimeiar.     Die  ganze  linke  Seite   ist  nemlich  gegen  4^-6 
Gentimeler  breit  abgehauen ,  wie  die  Defecte  der  Anßingsbuchstaben 
der  8.  und  i,  Zeile  beweisen.    Die  Buchstaben  der  1.  Zeile  ^  welche 
doreb  die  bis  auf  die  Spitze  der  2.  Zeile  herabreicbenden  Fnssenden 
des  erwähnt^  Rundbogens  an  beiden  Seiten  eingefasst  Ist,  sind  7,  die 
der  drei  folgenden  Zeilen  iyt  Gentimeler  hoch,  übrigens  von  dorch^ 
gftngig  gleichen  Fermen.    Als  Rigenthflmlichkeit  derselben   kann  be- 
merkt werden,  dass  die  sehr  regelmässigen  Rundungen  in  0>  Q,  C 
nnd  0  im  Verh&Itaiss  zu  den  schmalen  Bogen  in  B,  S  und  R,  des« 
seB  unterer  rechter  Strich  eine  völlig  gerade  Linie  bildet,  auHklleBd 
brelt|  und  wiederum  die  Querstriche  in  F^  L,  T  und  E,  hier  alle  drei 
einander  ganz  gleich ,   sehr  kurz  sind ,  auch  dass  zierliche  herslör- 
mige   Blättchen  mit   nach   unten  gerichteten    Stielen   die  Stelle  der 
Punkte  verCiyeten.  Es  folgen  nun  die  vier  Zeilen  der  Inschrift  mit  ge- 
treaer  KaohbUdung  der  Stellung  und  des  Bruches  der  einzelnen  Buch- 
ataben: 

^     LOVBAjcTGASTl 

^  NASI$crr^VBIA^H$c7S 
^}5öC0RNBLIVS  fc7Q  iü  F 
"^^orAL  Jc7  CONIf  VOl  fcT  8VA 


Uiicellen.  908 

Louba   Gastinasl  F(llia)  Vbia  H(io)  S(l(a)  Q(uintns)  Conieliiis 
VCiiioti)  F(ilius)  6al(li»)  Gooingi  8ua(e)  oder  8(uae)  Ya(1e). 

Deo  gelehrten  Germanisten  die  Erklärung  der  beiden  Cbischen 
Namen  überlassend,  welche  der  Inschrift  neben  dem  lokalen  auch  ein 
allgemeineres  Interesse  gewähren  j   und   in  deren  ersterem  der  Diph- 
thong OU  wohl  nur  den  anf  Inschriften  nicht  seltenen  Beispielen  sei- 
ner Anwendung  ftir  U  sugebdrt^   füge  ich  noch  einige  Bemerkungen 
bei,  welche  zwar  gleich  der  fk'uheren  bloss  Aeusserliches  betreffen,  doch 
für  das  Urtheil  über  die  Vollstfindigkeit  des  angegebenen  Textes  und 
über  etwaige  Gonjecturen  nicht  unwesentlich  sind.     Am  Ende  der  8. 
Zeile  fehlt  das  nach  H  •  S  •  fibliche  E(9t),  und  deshalb  auch  nach  dem 
S  y  als  dem  Schlussbuchstaben  der  Zeile ,   das  Interpunktionsaeichen. 
Dieses  ist  durchgängig  so  flach  eingehauen ,  dass  es  au  einigen  Stel- 
len auf  dem  Steine  selbst  kaum  wahrgenommen  und  erst  auf  den  Ab- 
drückeq  erkennbar  wird.    Indess  ist  es  mir  auch  auf  <)iesen  jsweifel- 
haft  geblieben,  ob  nicht  am  Ende  der  4.  Zeile  zwischen  3  und  VA, 
wo  die  Oberflache  des  Steines  besonders  stark  verwittert  und  porös 
ist,  trotz  des  geringeren  Raumes,  als  an  allen  anderen  Stellen,  wo  In- 
terpunktionszeichen stehen,  dennoch  ein  solches,  und  bienach  die  oben 
beigesetzte  Erklfiraag  angenommen  werden  kann.     Die  treu  naohge- 
bildeten  Reste  der  Antagsbuchstaben  dieser  und  der  vorbergebfnilep 
Zeile  lassen  die  Ergänzungen  zu  G  und  Q  nicht  bezweifeln.     Was 
endlich  den  in  der  4.  Zeile  zwischen  I  und  V  in  Coniugi  angezeigten 
Zwischenraum  betrifft,  so  ist  derselbe  durch  eine  eingelassene  und  an 
der  Oberfläche  des  Steines  abgebrochene,  stark  rostige  Eisenklammer 
eingenommen.     Wie  diese,  wenn  sie  nicht  als   eine  schlecht  ange- 
brachte Handhabe  für   den  Transport  angesehen  werden   kann,  auf 
eine  der  BInmelsselung  der  Inschrift  Torhergegangene  Yerweadung 
des  Steinee  •ohUessen  lässt,  so  wird  eine  nachbertgei  durch  die  oben 
aagegab^ne  Behauung  der  linken  Seite,  welche  die  Anf^ngsbncbsta- 
ben  der  Insohrift  und  den  Rahmen  des  Bildea  verletzte,   unzweifel- 
haft.   Welcher  Art  auch  diese  dritte  Verwendung  des  Steines  gewe- 
sea  sein  mag,  so  scheint  sie  doch  nicht  an  dem  jetzigen  Fundort  aus- 
gef&hrt  und  somit  nicht  die  letzte  gewesen  zu  sein. 

Crefeld,  den  8.  Mai  1898. 

Dr.  A.  Rein. 


Chronik  des  Vereins. 


Wenn  das  Erscheinen  dieses  Heftes  etwas  verspätet  wor- 
den, so  liegt  der  Grund  darin,  dass  während  des  Druckes 
mehrere  interessante  Entdeckungen  von  Alterthflmern  gemacht 
wurden,  deren  Besprechung  wir  unsern  geehrten  Mitgliedern 
nicht  glaubten  länger  vorenthalten  zu  dürfen.  Wir  rechnen 
darunter  ausser  den  Ausgrabungen  beim  Baue  der  linksrhei- 
nischen  Eisenbahn,  hauptsächlich  den  Fund  der  schätsbaren 
grossen  Erzstatue  bei  Ltittingen,  welche,  wie  wir  hoffen,  on- 
serm  Vaterlande  erhalten  bleiben  wird. 

Was  den  Stand  unserer  Vereinsangelegenheiten  betrifft, 
so  können  wir  darüber  mit  Befriedigung  berichten. 

Bei  der  am  9ten  Dec.  v.  J.  Statt  gehabten  Generalver- 
sammlung des  Vereines  legte  der  zeitige  Kassirer  Hr.  Prof. 
Krafft  über  die  Finanzangelegenheiten  einen  günstigen 
Bericht  ab.  Bei  der  statutenmässig  jedes  Jahr  stattfinden- 
den Neuwahl  der  Vorstandsmitglieder  wurden  die  bisheri- 
gen Mitglieder:  Prof.  Braun  als  Präsident,  O.-L.  Frön- 
denberg als  Archivar  und  Prof.  Krafft  als  Kassirer  ein- 
stimmig wiedergewählt;  die  Besetzung  der  beiden  Stellen 
eines  redigirenden  und  eines  correspondirenden  Sekretärs 
wurde  in  nächste  Aussicht  gestellt,  da  Hr.  O.-L.  Freu- 
denberg,   welcher  auch  im  Laufe  des  letzten  Jahres  die 


Chronik  des  Vereins.  805 

Geschäfte  der  Redaktion  provisorisch  besorgt  hat,  den  drin- 
genden Wunsch  aussprach ,  der  fibernommenen  Verpflichtung 
enthoben  zu  werden.  Da  die  Gründe  zu  dieser  Bitte,  wel- 
che spater  wiederholt  wurde,  so  triftiger  Natur  waren ,  so 
musste  der  Vorstand,  wenn  auch  mit  Bedauern,  derselben  ent- 
sprechen. Man  bittet  daher  von  nun  ab ,  bis  auf  weitere 
Benachrichtigung,  alle  Sendungen  fflr  die  Redaktion  dieser 
Jahrbflcher  an  eines  der  flbrigen  Mitglieder  des  Vorstandes 
richten  au  wollen. 

Zu  der  an  demselben  Tage  (9.  Dec.)  abgehaltenen  Win« 
ckelmannsfeier  hatte  der  Präsident,  Prof.  Braun  durch  ein 
Festprogramm  eingeladen,  welches  unter  dem  Titel:  der  Wfi- 
stenroder  Leopard,  ein  römisches  Cohortenzei-* 
ch  e  n ,  ein  bei  Wllstenrode  (in  der  Nähe  von  Stolberg)  gefunde- 
nes Denkmal  behandelt  und  sich  tlber  die  FeldEcichen  der  ROmer 
im  Allgemeinen  verbreitet.  Die  Reibe  der  Vorträge  ertHTnete 
Hr.  Prof.  Welcker,  indem  er  den  gewöhnlich  als  Athene  Gor- 
golopha  bezeichneten  Kopf  in  einem  Gypsabdrucke  vorlegte 
und  die  von  ihm  schon  früher  (Gerhard,  Denkmäler  und  For- 
schung, zu  Taf.  XCVII)  begründete  Ansicht  ausführte,  dass 
jenes  Kunstwerk  eine  mit  Beziehung  auf  den  Mythus  von 
Anaxarete  gefasste  Aphrodite  Parakyptusa  darstelle.  Daran 
sehloss  er  einige  Betrachtungen  über  Winckelmann  und  machte 
namentlich  darauf  aufmerksam,  dass  man  über  dessen  Bedeu- 
tung als  Erwecker  des  Geschmacks  fflr  die  Antike,  welche 
meist  ausschliesslich  hervorgehoben  werde,  nicht  vergessen 
dürfe,  wie  er  auch  als  Erklärer  schwieriger  Monumente  un- 
erreicht dastehe.  -^  Dr.  F.  B  fl  c  h  e  1  e  r  berichtete  in  einge- 
hender Weise  über  die  von  Detlefsen  in  den  Berichten  der 
Wiener  Akademie  publicirten  in  Siebenbürgen  gefundenen 
Wachstäfelchen  (Triptycha),  welche  eine  Schuldverschrei* 
bung  aus  dem  J.  162  n.  Ch.,  zwei  Mandpationsacte  beim  Kauf 
einer , Sdavin  und  eines  Sciaven  (129  und  142  n.Chr.),  end- 
lich einen  Kaufeontract  über  ein  halbes  Haus  vom  Jahre  169 


SM  CArMik  ibf  Yermmi. 

B.  Obn  eotlMitteB.  —  Ckh«  Berfrith  Nigf  trath  faitp&e 
bicraa  fie  Mittbeilw^,  last  er  auf  smer  vor^rigen  Rdse 
im  NafioMlMUMui  m  Pcatb  etwa  SO  4mi  van  Manfana 
beravagegebeaen  äbaliebe  Triptyeha  geseliea  habe  «b4  daaa 
die  Harauagabe  dieaer  §/•  wie  vialer  aadarer  MamaMitc  aei« 
tena  4er  VerwaiioDg  jeaes  Museuoia  bevantebe«  —  Prat  L. 
ScbnidC  legte  die  kürzlich  aogleiob  von  Gerhard  w  den 
MoDafaberichteD  der  Berliner  Akadeaue  iiad  voa  Welcher  in 
der  Archäologischen  Zeitung  besprochene  Dariaavase  vor 
und  besprach  kura  die  drei  Felder  des  Haaplbildea.  —  Zam 
Scfalusae  berichtete  O.-L.  Freudenberg  tiber  Auagrabwi- 
gen  9  welche  in  der  letaten  Zeit  sowohl  an  der  Nard-»  wie 
an  der  Südseite  Bonns  Statt  gefundea  iiad  manche  ri^mische 
Alterthflmer  au  Tage  gefordert  haben.  Hieran  knfipfte  er 
Erörterungen  über  die  Begränaung  und  Ausdehnung  der  Stadt 
in  der  römischen  und  der  frflukischea  Periode. 

Durch  den  Tod  hat  der  Verein  eines  der  thätlgsten  und 
kundigsten  fl|itglieder  verloren^  die  Frau  Sibylla  Mer- 
tens-Scbaaffhausen,  welche  am  22.  Oct.  18fi»7  in  Ran 
unerwartet  mit  Ted  abgegangen  ist.  Deber  die  gelehrte  Thft- 
tigkeit  dieser  der  Kunst  und  dem  Stadium  des  Alterthums  atit 
seltenem  Eifer  augethanen  Frau  hat  die  Augsb«  AUg.  Zeitung 
eingehend  berichtet.  Ausser  diesem  Verluste  haben  wir  des 
Tod  des  Hrn.  0  e  Isner  au  Trebnitz  in  Schlesien  au  beklagea. 

Die  ministerielle  Massregel ,  in  Folge  deren  fbst  allen 
gelehrten  Vereinen  in  Preusaen  die  Portefreiheit  eatsogea 
worden,  hat  aach  auf  den  unsrigen  Anwendung  gefunden. 

Neu  eingetreten  sind  16  Mitglieder:  1)  Stadt^arrtr  Ftie^ 
drich  Acbterfeldt  inAnholf,  2)  Geb.  Revisor  na  Mkifaie. 
rium  filr  Handel  etc.  W.  Li  ebene  w  in  Berlin,  3)  Staalsralb 
Prof.  Dr.  Lorenta  und  4)  Landrath  von  Sandt  inBoaA^ 
5)  Prof.  Dr«  Beckmann  in  Braunsborg ,  6)  Df«  Hocker 
in  COln^  7)  Ritlergntsbesitaer  Carl  Overweg  auf  Ha« 
Letmaihe»    8)  Prof«  Dr.  J.  A.  C   Rovera   in  JUrydeo, 


ChronUt  des  Vereins.  S07 

• 

0)  J.  Clercz  y  Conservateur  de  la  biblioth^ue  ei  du  mus^e  de 
la  ville  de  Mets,  10)  Pfarrer  Reitz  zu  Oberwinter,  11)  Rent- 
ner Nicolaus  zum  Loh  zu  Monster,  12)  Freiherr  von 
Neuf  villezuMiel  (bei  Bonn),  13)  Napoleon  Herbertz, 
Gutsbesitzer  zu  Uerdingen,  14)  Freiherr  vonThielmann 
zu  Wilstenrode,  15)  Dr.  K.  W.  B  o  u  1  e  r  w  e  c  k ,  Direktor  des 
Königl.  Gymnasiums  zu  Elberfeld. 

Ausgeschieden  ist  Hr.  Baumeister  A  r  k  in  Aachen. 

Mit  unserm  Verein  sind  jüngst  in  Austausch  getreten : 

1)  Die  Fvieskelie  Genosneaschaft  ftif  Gesckithts-y  Alter- 
thums-  und  Sprachkunde  zu  Leuwaarden. 

2)  Der  Verein  für  Mecklenburgische  Geschichte  und  Alter- 
thumskunde  in  Schwerin. 

Bonn,  25.  Mai  1858. 

Der  Torsland  de*  Tereina  Ton  Altertliitmaffreniideii 

Im  niietniande. 


Verzeicbols«  üew  ÜMslleder. 


Ehrenmitglieder« 

Seine  Königliche  Hoheit  Prinz  Friedrich  von  Preussen. 

Seine  Hoheit  der  Herzog  Bernhard  von  Snchsen- 
Weimar-Eisenach. 

Seine  Excellenz  der  Oberpräsident  der  Provinz  Bran- 
denburg, Geheimer  Staatsminister  Herr  FlottwelL 

Seine  ExccUenz  der  wirkliche  Geheime  «Rath  Freiherr 
Dr.  von  Bunsen  in  Heidelberg. 

Der  Geh.  Oberregierungsrath  Dr.  JohannesSchulce 
in  Berlin. 

Der  Generaldirector  der  Königlichen  Museen,  Geheimer 
Legationsrath  Herr  Dr.  von  Olfers  in  Berlin. 

Der  Geh.  Oberregierungsrath ,  ehemal.  Curator  und 
ausserordentliche  RegierungsbevoUmttchtigtey  Herr  Dr.  voa 
Bethmann-Hollweg  in  Berlin. 

Der  Berghauptmann  Herr  Dr.    von  Dechen  in  Bonn. 

Herr  Gebeimerath  Professor  Dr.  Böcking  in  Bonn. 

Herr  Professor  Dr.  W  e  1  c  k  e  r  in  Bonn. 

Herr  Kommerzienrath   Joh.  Heinr.  Richartz  in  C6ln. 


V^uidmiss^  der  Müglieden  309 

Ordentliche   Mitglieder. 
Die  mit  *  bezeicbnetea  Herren  8iad  auswftrtige  Secretare  des  Yereins. 

Aiicken.  Oberpostcommissar  J.  Claes^eo.  Stiftslierr 
Dr.  A.  Gau.  Pfarrer  Kreutzer.  Stiftaherr  Prisac  Ober-Reg.« 
Rath  Rits.  *6..0.-L.  Dr.  Savelsberg.  Rentner  Suemiondt. 
Kgl.  Landgerickfsratli  de  Sya,  —  Adenau.  Landr*  Fonck.  — 
Allehof.  Gutsbes.  Plasamaiui.  —  Amsterdam.  Prot  Dr.  J. 
Boot.  X  P.  Six,  van  HiUegon.  J.  H.  van  Lennep.  Prof.  Dr. 
MdL    ^    Andernach.    Pfarrer  Professor  Dr.  Rosenbaum. 

—  Anhelt  Stadtpfarrer  Friedr.  Acbterfeldt  —  Arnhekm. 
Gymnaslal-Director  van  Steueren.  —  Basel.  Professor  Dr. 
Gerlach.  *Prof,  Dr.  Vischer.  —  Benrath.  Bürgermeister 
Leven.  —  Berlin.  W.  Chassot  v.  Florencoart.  Prof.  Dn 
Gerhard.     Geh.  Revisor  W.  Liebenow.     ^  Prof.  Lic.  Piper. 

—  Bern.  BibUothefcar  A.  Jahn.  —  Bielefeld.  C.  F.  We- 
stermann.  •—  Bann.  Prof.  Dr.  Aohlerfeldt.  Prof.  Dr.  Arge- 
lander.  Prof.  Dr.  Arndt.  Geh.  Jnstiaratb,  Kron-Syndikus 
nnd  Mitgl«  d.  Herrenhauses,  Prof.  Dr.  Bauerband.  Geh. 
Reg.*Rath  und  Mitgl.  d.  Herrenhauses^  Prof.  Dr.  C.  A.  Brandis. 
Prof.  Dr.  Braun.  Kaufmann  Claaon.  Prof.  Dr.  Dahlmann. 
Prof.  Dr.  Delhis.  Prof.  Dr.  Floss.  G.-0.-l>  Freudenberg. 
Carl  Georgi.  Beigeordneter  Btirgena.  Gerhards.  Revd. 
Graham.  Prof.  Dr.  Heimsoeth.  G.-0.-L.  Dr.  Humpert.  Prot 
Dr.  0.  Jahn.  Dirictor  Klein.  Prot  Dr.  W.  Krafft.  Staatsrath 
Prof.  Dr.  Lorentjs.  A.  Marcus.  Prof.  Dr.  Mendels$(||in.  No- 
tar  von  Monschaw.  Prof.  Dr.  Nieolovius.  Geh.  Bergrath 
Prof.  Dr.  NOggerath.  Pfarrer  Reinkens.  G.-0.-L.  Rema* 
cly.  Geh.  R.  Dr.  F.  Ritschi.  Prof.  Dr.  Ritter.  Landrath  von 
Sandt.  4>r.  L.  Schmidt.  Stadtrath  Referendar  Schmits. 
Gymn.-Dir.  Prof.  Dr.  Schopea.  Prof.  Dr.  K.  Simrock.  Dr. 
Springer.  G.  R.*R.  von  Sybel.  G.<-0.-li.  Werner.  Pfarrer 
und  Synodalprases  Wiesmami.  General  a.  D.  Witticb.  Ge^ 
heimer  SanitMsraib  Dr.  Wolff.  Dr.  Zarimaun.  -^  Bramsberg. 

14 


^0  VenMmki  4er  MUj/IMmr. 

Prof.  Dr.  Beckraann.  ProA  Dr.  Watterich.  —  BresUm.  Prof. 
Dr.  Friedlieb.  Prof.  Dr.  Wilh.  Junkmann.  KOoigl.  Moseam 
fflr  Kunst  u.  Alterthum.  Prof.  Dr.  Reinkens«  —  Brüssel 
Prof.  Dr.  C.  P.  Bock.  Graf  M.  Rohiano.  -^  Cleve. 
Direetor  Dr.  Helake.  ~  Cobim».  ^  CMidme  Beg.-BjUh 
Dr.  Baeneh.  Landger-llalb  Ehester.  ScbuU  u.  Reg.-Batk 
Henrich.  Dr.  Montigny.  Medidnalratb  Dr.  Weg aler.  —  Ctk- 
dum.  Deckant  SehmMf .  —  Cöln.  Ckefiprasiiait  das  Ktoigl. 
AppellhofesBroieber.  Gutsbesitser  Glave  van  Bouhafef  n.  Bi« 
bliothekar  Professor  Dr.  DOntser.  F.  C.  Bioen.  Ardiivar  Dr. 
Emien.  ^  Hugo  Oarfke.  J.  P.  Grass.  Appellatioasferichfa- 
rath  Hangh.  Senatsprasidenc  beim  KttnigL  AppriÜMfe,  Dr. 
Beimsoeth.  Dr.  Rocker.  Pfarrer  Hörn.  Gyan.  -  Difffsdor 
Dr.  Rnebel.  Landgerichteratb  LauUi.  RegieningsprasMeat 
von  Möller«  Appellationagerichtsrath  A.  Retebensperger. 
Appellationsgerichlsrath  P.  Fr.  Raicbensparger.  G.-0.*L.  Dr. 
Saal.  Oberbfirgerm.  iusfiarath  fliupp«  Pfarrer  Tbissen.  Oek 
Reg..  II.  Bamrath  Zwtrner.  —  Coament.  *A.EIck.  -^  CrefeUL 
^Direetor  Dr.  Rein.  ^  Aottn.  N.  Hibar  ^  GtilsheaiUer.  ~ 
Beventer.  P.  €.  Molbaysea.  «^  Dmwafen.  Jacob  Ddfeovwi.  — 
ihtperen.  Pfkrffr  Steven.  «^  JPwfoldar/'.  Notor  mnchctt. 
Bürbössktr  (b.  JMioh).  Pfarrer  Lic  Slm.  -^  ihtren,  Apotk 
Rdinpel.  ^  BüsseUhrf*  Justizr.  Adv.*Anw»  Cramm  Beg.JL 
Dr.  Ebermeier.  Wasseibavtnsp.  Onrnd«  ^Juatian  Scbmalser* 
Prof.  Wiegmatin.  —  EüMmTg.  Dr.  Schmits.  —  JBkivjilrecl« 
steift;  V.  Cohaasen,  K.  Pr.liigeniear*IIauptmann.---  BläerfeUL 
GymnasiaMirektor  Dr.  Bouterweck.  Die  Gymaasial  -  Biblio« 
thek.  Pfarrer  Kra4R.  «*  Aaaieric*.  Gymnasial- Ober- 
Lehrer  Dedef ich.  ^  Dr«  J.  Schneider.  -*  ErfmL  Regie- 
nngs-  und  Sebalratb  Rodia.  —  ü^peit.  Pl'aktiscber  AraC 
Dr.  Latoby.  -^  tiiorem.  Oth.  Lcgatiaasiiatii  Jhe.  AHM 
von  Renmont  -^  fWmi^ifri»  Reatner  M.  Bargnia.  Prot. 
-Dr.  Beckum.  —  Ftankfmri  a/O*  RegielraBCS  -  Aasasaar  vaa 
nanfnmat.  ^     AiaiiMy.  Prof.  Dr.  ■.  SdMüac  -^  «a* 


mäni.  Oberpfaner  Dopper«  -^  Gent.  Prolissar  Hr.  Roulcji. 
~  GHmeken.  Proqper  Cuypers.  -r-  fitesten.  Professor  Pr. 
Otonn.  -^  G4fiUngeiL  Kumerberr  Freiherr  von  Kstorf. 
^roft  Dr.  Wieseler«,  —  GriaAach»  Pfarrer  Heep.  —  (Gfev. 
«Mfdb.  Blrfemei8<er  Sckillings.  —  Hmtg.  Dr.  6.  Groep 
YSB  Prinsterer.  Ritler  Ouyot  *-  Balsehlag  (Kr.  PrOoO- 
Pfarrer  Creaier.  •*  Eamkurg.  IL  K.  Ckneralconßul  Merk.  «*^ 
Ifaw  LethmaAe.  Eittergutsbra»  Carl  Orervireg.  ^  iliniff 
Munaen  (bei  Düsseldorf).  RilteiigfatsbeflitJMr  H«  Laa;?. 
^  Hmmover.  Dr.  C.  L.  Orotefeaa,  Archirar-  ^  'BeHigen, 
skiäL  OyiBii.-«Dir.  Kranarosik.  ^  bigberth  (bei  flaarhrllkr- 
kea).  Die  Bttienbeshser  Prielffidi  «ail  Heiwieh  Kraaier*  -^ 
ffeweificft.  Dr.  Braet  aas'at  Wccrth.  ~  Smispel  (in  Sdiksiea). 
.Oatebes.  imd  Erbricfater  Schabar»  «*«-r  Kaxhßu^en  (beiNeuer- 
burf).  Pfarrer  HeyiUnger.  ^  JEraaieniäMler.  ^Professor  P. 
Beda  PfeRSfer.  «^  ifreanKoeft*  Aar  Vocsfani  des  antf qaamdi- 
Maloriseliaii  V4veias.  -«^  Ltmek.  L^adMlh  a.  D.  L.  Dsfios. 
--  XimeUete  (in  WOitemberg).  AMtpftrrar  OforiT  Kw(zer. 
*^  Leuäesdorf.  Pfiurer  Donmannatfi«  ~  h^yitiL  Dr*  X  B»- 
del-Nsrenliiiis.  ^Dtr.  b.  JL  F.  laMfico*  C^aaeiv.  des  KgLNusejunis 
A  AiTerth.  Dr.  LeeaiBas,  Dlreotar  des  iliiseiiiiis  dar  Aller. 
Attmer.  Pkvf.  Dr.  F.  A.  G.  Rorafii*  Pnif»  Dr.  de  Wal.  -- 
LeuwardmL  Dr.  J.  Djvka»  --^  J!#iw  A  IL  Sraq»bysikas 
Dr.  Germska  ^  Beeler  Dr.  Narf  liüid.  FDaibcsrr  F.  v.  ftol^- 
liaasen.  —  L/mdmu  levd.  Grafeapi  Saiith.  William  Soiilb. 
^  LüMklL  De  A.  lageaians»  ^  Jbuasfmbnopgp  Pro^  Dr.  Na- 
«uir,  8ecr0tar.i.  ArcliaaL  AeaaltaiMtft.  ^-^  Ma§(ietmy.  A. 
fleaflUir,  Gcn-^Ag.  d.  Pr*  INatiaaal-VeiiN'-ISksaUsc^aft'  «^ 
JMaiedjy.  Maden.  Asna  Maria  Libert*  Adv.«Aiur.  Dr^  Acsboe 
de  Nair.  --^  ibmohester.  fleyinood.  -—  üfedbernicA.  Dttrger* 
meialer  Scfanitv.  —  Jfeto.  i.  Clcrx«  CeMsanraitar  d*  BibUo- 
4bek  B.  d.  Mttseuns  d.  Slad«.  —  Middelkurg.  Dr.  S.  De 
Wind.  -  MieL  RitterguCsb^iteer  ran  Steafiritte.  «^  MU- 
deraheim   (bei  Zdlpich).     Freiherr  von  Oeyr-Müddershein. 


912  VemhMt»  der  JH^lMbr. 

—  München.  Prof.  Dr.  Coraeliis.  <—  Münster.  Prof.  Dr. 
Clemens.  ^  Prof.  Dr.  Deycks.  ReDtoer  Nie.  mn  Lob. 
Seine  bisch.  Gnaden,  der  Bischof  von  Mfliister,  Dr.  Jolian 
Georg  Malier.  —  Nalbach  (bei  Saarloois).  Pfarrer  Dr.  Ra- 
niers.  —  Neuss.  Josten.  —  Niederbreisig*  Pfarrer  GoaiMeis» 
hausen.  —  Oberwinter.  Pfarrer  Reite.  —  Oekkeven.  Pfarrer 
Pr.  Lentzen.  —  Ottweiler.  Pfr.  Hansen.  —  Parte.  Bsgöoe 
Renda,  Chef  im  Ministerinm  des  Unterrichts  und  des  Cultos.  ^ 
Auf  der  QuhU  (bei  Trier).  Hfittenbes.  Commersienrath  Adolph 
Kraemer«  —  Reniilx  (in  Belgien).  Dr.  Joly.  —  JRofli.  GekSani- 
t&fsrath  Dr.  Alertz.  —  Boermond.  Notar  Ch.  Qnillon.—  ScUass 
Roesberg.  Preih.  y.  Weichs^Glan,  Mitgl.  d.  Herrenhauses.  — 
Rottenburg.  Domdekan  von  Janmann.  -^  Saarburg.  Dr.  Hew^. 

—  Saarbrücken.  ^  Fabrifcbesitser  Bd.  Karcher.  —  Salzbarg. 
K.  K.  Pfleger  Ignaa  von  Kfiiringer.  —  ScUoss  Stammkeim. 
KOnigl.  Karamerherr  und  BKtglied  des  HerrenhanseB  Graf  von 
Pfirstenberg-Stammheim.  —  SeligenstadL  Hofrath  Dr.  Steiner. 

—  Siegburg.  Pfarrer  Schmitz.  — •  Stuttgart  Stemberg,  Re- 
dactenr.  —  TVter.  Präses  des  Priesterseminars  Dr.  Bberhari. 
Domprobst  Dr.  Holzer.  ^Dr.  Ladner.  Generalvicar  der  DiOoese 
Trier,  Martini.  —  Verdingen.  Gntsbesitser  Napoleon  Herberts. 
Verfüg  a.  d  Mosel.  Kanftnann  Dieden.  —  Vtredtt  ^Prof.  Dr. 
▼an  Goudoever.  Prof.  Dr.  Karsten.  Dr.  Visscher.  —  Vier- 
sen.  Geh.  Commerzienrath  Diergavdt.  *—  WaehiemimÜL  Pbr- 
rer  Mooren.  —  Warfam.  Dr.  R.  Westeihoif.  —  IFur- 
mond  (b.  Leyden)  Prof.  am  katholischen  Seminar  Dr.  Borrei 

—  Weismes.  Pfarrer  Weidenhaupt.  —  WeseL  Prof.  Dr. 
Fiedler.  Ingenieur  H.  von  Lassauix.  —  Wien.  Ptot  Dr. 
Aschbach.  —  Wipperfürtk.  Wilhelm  Hfisgen.  —  WürAnag. 
Prof.  Dr.  H.  MOller.  ^Prof.  Dr.  Urlichs.  —  Wüstenrade.  Frei- 
herr von  Thielmann.  —  Zürich.  Jnstizrath  Dr.  Hartmami, 
emerit.  Leibarzt  Ihrer  KOnigl.  Hoheit  der  Kronprinzessin 
Charlotte  Friderike  von  •  Dänemark« 


Versteidmiss  der  MUglieder. 


818 


Ausserordentliche  Mitglieder. 

Aachen.  Prof.  Dr.  Arnold  Förster,  Lehrer  an  der  höhern 
Btfrgerschnle.  —  Brügge.  P.  Lansens.  — *  Cöln.  Baacondac- 
teur  Feiten.  —  tHelityen.  Dr.  Arendt.  «—  Gent.  Prudens 
van  Duyse.  —  St  Goar.  Friedensrichter  Grebel.  —  Ifärt- 
gen.  Pfarrer  Welter.  —  Münch^i,  C.  H.  Corren^.  —  iVeie- 
sohl  (in  Ungarn).  Dr.  Zipser.  —  Stuttgart  Topograph 
Panlns«  ~  IKtoii.' IKbliolhekar  Heyder* 


•  t    ( 


fl 


Verzelcftniss  . 

i 

der  Academieen   und  Vereine^   mit   welchen   unser 
Verein  in  literariflcber  Vtfbtfidui^  »lebt. 


1.    Historischer  Verein  jni  Bamberg^. 

2*    Historischer  Verein  von  Oberfranken  m  Bayrevtb. 

5.  Königlich   bayerische  Academie  der  Wissenschaften  so 
Manchen. 

4.    Historischer  Verein  von  und  f.  Oberbayem  mMfliicheD. 
b.    Historischer  Verein  yon  Dnterfranken  und  Aschaflenbarg 
m  WflrzbDrg, 

6.  Historischer  Verein  für  die  Oberpfiab  sraRegensburg. 

7.  Historischer  Verein  fOr  Niedersachsen  in  HannoTcr. 

8.  Verein  für  hessische  Geschichte  in  Cassel. 

9«    Historischer  Verein  flir  das  Orosshersogthum  Hessen  in 
Darmstadt.  / 

10.  Soci^t^  ponr  la  conservation  des  monunents  bistori^es 
dans  le  grand-duch^  de  Luxembonrg. 

11.  Historischer  Verein  fOr  Steiermark  zu  Grats. 

12.  Historischer  Verein  für  Krain  m  Laib  ach. 

IS.  Königlich  böhmische  Gesellschaft  der  Wissenschaften 
SU  Prag. 

14*  K.  k.  Gentralkommission  tax  Ibforschnng  und  Erhal- 
tung der  Baudenkniftler  in  Oestreich  n  Wien. 

15.  Der  Alterthumsverein  in  Wien. 

16.  Historische  Section  der  Westphäliscben  Gesellschaft 
Beorderung  der  vaterländisdien  Gultur  n  Minden. 


YtTMeichma  der  Ac0danie^  und  V0rmm  u»  i.  ir.    91$ 


17.  Varein  für  Gtachiebtf  «na  AlterthnwI^TOd«  Westpbalm 
w  MQA«ter  und  tu  P^i^Aorbi^rii/ 

18.  Geschichte  -  und  Alterthunisf^ndMüd«  GeseUicIiaft  des 
09lerlMdes  iq  Alt^nburff» 

19.  Schleswig  -  holsteinische  Gesellschaft  für  valerI)U|dische 
Geschichte  ^o  Rialt 

20.  Zürcher  Ges^Usebaft  für  vaterländische  Altertbaaer  au 

Zürich- 
ai.    Gasf^lisrhaft  für  vatarUadiscbe  Alterthflmer  ia  Basel 
22.    Thüringisch  -  Sächsischer  Verein  fiir  KrforM^ung  der 

vaterlandischen  Altertbflnier  au  Halle. 
33»    Siusheiaier  Gesellschaft  sur  Sprfarscbvag  der  vaterlao- 

dischen  Denluaale  der  Vavxeit  au  Sinsheiia  (Baden). 
24.    Vareia  aar  Erforschung  dar  rbeiniaohen  GeMhichle  uad 

Alterthümer  au  Mai  na. 
86.    Ttm  ntyal  Ar«haealeci<^'  Saciety  af  London. 

26.  Soci^t^  scientifique .  f t  li((4raire  dr  l^mbouTf  ^  T  o  n- 

27.  ROnigL  Sächsischer  Verein   für  BrCorschung  und  Er- 
haltung vaterländischer  Alterthümer  au  Dresden. 

28.  Oberlausitzische    Gesellschaft    der   Wissenschaften    au 
Gürlita. 

M.    Verein  flir  nassanische  Alterthumskunde  und  Geschichts- 
forschung au  Wiesbaden. 

30.  Historischer  Verein  für  das  würtambergische  Franken  in 
Mergentheim. 

31.  Verein  täv  thOiriiws^^be  Gcaobichta  und  AltfBirthumskunde 
in  Jena. 

32.  Archäologische  Sectibn.fär  daß  k*  b^bm.  IMi^euni  in  P  r  a  g. 

33.  Verein  für  siebenbfirgische  Landeskunde  in  H  e  r  n  a  n  a- 
stadt. 

84.    K.  Gesellschaft  für  nordische  Alterthunskunde  in  Ko- 
penhagen. 
35.    Soeidt^  numismatique  in  Met  a. 


ftl6    VerüeichiiifM  der  Academiem  und  VträmB  fU  s.  u>. 


Gesellschaft  für  nitsliche  Fonchoageii  la  Trier. 
37.    Gesammtrerein  der  devtoehen  Oeechlchts-  osd  Altetthi 

vereine  in  Hannover. 
88.    Alterthuois  -  Verein  ffir  das  GroariiersogHiun  Baden  ra 

Carlsrutae. 

39.  Germanisches  Museum  in  Nürnberg. 

40.  Sori^^  uumisnatique  Mge  k  Brnxellca 

41.  Historischer  Verein  fOr  den  Niederrhein  in  Cd  In. 

42.  Hisforischer  Verein  der  5  Orte:  Lncern,  Dri,  Schwyjy 
Dnterwalden  rnid  Zmg  in  Lunern. 

43.  Soci^tä  archiologique  de  Namur. 

44.  Society  Royale  de*  Ikt^Ktiture  et  des  beaia  arts  ä  Gan  d. 

45.  L*institnt  arch^ologiqne  Lt^gois  k  Litge. 

49.    De  koninklijke   Akademie  van   wetenseKapen  te  Am- 
sterdam. 

47.  Het  Friesch  Oenootschap  voor  GeaeMed»,  Ondfcdd-  es 
Taalknnde  te  Leenwarden. 

48.  Verein  f ttr  Mecklenburgische  Geschichte  nnd  Attertbnms- 
kunde  in  Schwerin. 


Berichtigungen. 

Befj^  XXIV  Im  Vorwort  fehlt  die  Angabe,  dass  die  mit  "^  beseicbne- 
ten  Namen  in  Inschriften  vorkommen. 
ff    XXVI.  8.  161.  Z.  1  lies  9  statt  a 
yf        jf      8.  164.  Z.  8  T.u.lies9,HormayrV<  st.^^Hormeyr'a«^. 

yj  yy  9.      166.     2.      1     HOS     10     St.     8. 


i 


Inhaltsverzeichniss. 


I»  Cliorographte  nnd  Clesehlehie« 

Seite 

1.  Alte  VerachaDKiingen  auf  dem  Hundsrucken  und  ihre  Be* 
Biehungen  auf  Cobleos  (dasu  2  Doppeltafelo  1— IV),  tod 
logenieurhauptnuann  van  Cohausen       .        .        .        .        «        1 

2.  Die  Karakateu  al«  Bewohner  der  unteren  Nahegegend^  Ton 
Pkü,  Joe.  Heepj  Pfarrer Sl 

8.    Vitelliufl  und  der  Marstompel  »n  Cöln,  Ton  Prof.  Dr.  JMiii- 

ixer 47 

H»    DenkniHler. 

1.    Sextufl  Haparonias  Justinus,  ein  Parflimieriewaarenhilndler 

KU  Cöln,  Ton  W.  Ch.  v.  Florencourt  ....  63 
SS.    Beitrage  SBiir  römisch  -  keltischen  Mythologie^  von  Prof.  J. 

Becker  in  Frankfurt •        .        •      76 

Zusatz:  eine  neue  Matroneninschrift  tod  J.  Fr.         .  106 

8.    Alte  und  neue  römische  Inschriften  (neue  röm.  Inschrift  von 

Remagen)^  von  Prof.  Dr.  Braun  .  .  .  •  .  100 
4.    Bpigraphisches:   I.  röm.  Grabsteine  bei  Zahlbach ,  II.  die 

liögio  XII  Gemina  am  Oberrhein  y  von  Archivar  Dr.  C.  L. 

Groiefend 119 

d.    Zur  Kritik  der  griech.  n.  lat.  Inschriften  des  Museums  in 

tiejden,  von  Dr.  L,  J.  F.  Janssen 129 

6.  Inschriften  ans  Syrien^  von  Prof.  Dr.  Osann  in  dessen  138 

7.  Die  Bronzestatue  des  jugendlichen  Bacchus  von  Luttingen 
(hiezu  Tafel  V  und  VI),  vnn  Prof.  Dr.  Fiedler  .  .139 

8.  Das  Kapellchen  des  Mercuriu»  und  der-Rosmerta  bei  An- 
dernach, von  O.-ti.  Freudenherg IA4 

9.  Das  Hochkreuz  zwischen  Bonn  und  Godesberg,  von  Prof. 
Braun 161 

10.    Zur  Geschichte  der  thebaischen  Legion^  von  Prof .  J.  Becker    166 

III.    lilHeratur« 

1.  Mittheilungen  des  bist  Ver.  für  Steiermark.  VI.  M.  Gratz 
1655.  8.  Die  röm.  Graber  bei  Wels,  von  Joe.  GoidHoyeTf 
Linz  1657^  aogez.  von  Prof.  C.  Klein  .        .171 

8.  Dr.  Reiny  die  röm.  Stationsorte  und  Stra««en  zwischen  Co- 
lon. Agripp.  und  Burginatiam^  angez.  von  O.-Jj.  Finntde»' 
barg 181 

14» 


nr.    Bltoeellea« 

I.  Röniüolie  Airerlbiliner  co  Remagen,  von  Prof.  Braun.  8.  IM. 
9b  RoUenbarg.  Bin  bronzener  Leopard  und  Fragnente 
von  röm.  Wiirfimasohinen ,  von  Donidekan  v.  Jaunumn, 
S.  188.  8.  Oonn.  Funde  bei  Bonn,  Kessenich  und  Aden- 
dorf, von  EriM/  au^m  IVeerth.  8. 18Ü.  4.  Emmerich. 
Neue  Auffindung  röm.  AlierCh.  in  Qualburg,  von  Dr.iScJbi«»- 
der.'  S.  181.  5.  Bonn.  Ausgrabungen  von  röm.  Altertlia- 
mern  an  der  Sii^ieUe  BiAiii»«,  /Von  Ur«  JfnMrA.  8. 183.  e. 
Bonn.  Röm  Alferth.  an  der  Nordseite  der  Stadt  nnd  im 
Hbeiue  icefunden.  M.  181.  7.  Bonn.  Grofsei  Leicbenfdd  bei 
Müblhofen,  mit 8  kolossalen  Urnen.  8.186.  8.  Bonn.  Neuer 
Legionsstem^iel  von  Niederbiber;  Auffindung  einer  Bronse- 
statue  der  Minerva  8.187.  8.  Bonn.  Anzeige  von  Prof. 
Atckbach^s  Aufsatz:  über  röm.  K aiser ioschrilten,  mit  ab- 
sletitlielien  aus  dem  Altertbum  berr<lhrendeB  NamentNgnnge«, 
von  J,  Frmdenher§,  8.  188.  10.  Bonn.  Rrwvrbang  neuer 
Matronensteine  für  das  Museum  vaterl.  AHertbfimer.  11. 
Bonn.  Die Fertsefsmig  des  grossen  fhimiösieeben leeehrtf- 
tenwerkes  über  Algerien ,  von  J.  Fr*  8.  800.  IS.  füee 
bei  Ürimmlhighaosen  geAmdene  R^mfsiAe  InsehrM,  ven  Dr. 
A,  Bein.  8.801. 

V«    Crtiv^mlli  d«e  Veveimn« 

Chronik  des  Vereins  894.    YerKeicbniss  der  BftIgReder  806. 
VercdchnlM  der  Aoademieen  und  Vereine  ete.  jil4. 


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Druck  von  Call  Otocgl  im  Bonn. 


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