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Full text of "Jahrbuch"

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70.  Jjahres- Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum. 

riebst  der  64.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


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Österreich  ob  der  Enns. 


Linz  1912. 

Verlag  des  Vereines  Museum  Frauciseo-Carolinuiu 


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Druck  von  J.  Wi 


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Die  wirklielieii  Mitglieder  des  3Iuseum -Vereines  haben  das  Hecht, 
die  Bibliothek  unter  den  Bestimmungen  der  Bibliotheksordnung  auch  aul3er- 
halb  der  liOkalitäten  des  Museums  (gegen  Entrichtung  der  Zusendungsgebühr 
bei  Veraendung  an  andere  Orte),  sowie  das  Archiv  nach  Maßgabe  der  Archivs- 
ordnung im  Museum  zu  benützen,  die  Protokolle  und  Geschäftsbücher  des 
Vereines  einzusehen  und  für  ihre  Studien  und  Forschungen  die  tunlichste  Unter- 
stützung des  Museums  in  Anspruch  zu  nehmen.  Den  wirklichen  Mitgliedern 
wird  ferner  für  ihre  Person  freier  Eintritt  in  die  Sammlungen  an  den  für  den 
Besuch  desselben  festgesetzten  Tagen  gewährt  und  kann  jedes  Mitglied  einen 
Block  mit  zehn  Eintrittskarten  zur  freien  Verfügung  zum  Preise  von  2  X  an 
der  Tageskasse  beziehen.  Außerdem  erhält  jedes  Mitglied  den  Jahresbericht 
samt  den  wissenschaftlichen  Beiträgen  unentgeltlich  und  frankiert  zugesendet. 
Der  Jahresbeitrag  beträgt  8  /C  40  //. 


70.  Jahres-Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum 


Hebst  der  64.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


von 


Österreich  ob  der  Enns. 


Linz  1912. 

Verlag  des  Vereines  Museum  Francisco-Carojinuin 

Druck  von  .1.  AN'inmicr. 


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Inhaltsangabe. 

Seite 

Verwaltungsbericht T 

/>/.    Ihr  mann   Vbell :  Die  Vermehrung  der  kirnst-  und  kulturhistorischen 

Sammlungen  des  Museums  in  den  Jahren  1910  und  1911  .  (i.) 

Johnnin^  Arndt:  Der  Münzenfund  im  Jahre  1911 8ö 

Viktor  Freiherr  von   Handel-Mazzetfi :  Die  Schönhering-Blankenberg  und 

Witigo    de   Blankenberg-Rosenberg 91 

Viktor  Freiherr  von  Handel-Mazzetfi:  Die  Vögte  von  Perg  .     .     ...     .     .  123 

/)/■.    Eduard   Siraßmayr:    Der   Plan    zur    Errichtung   eines    Priesterhauses 

in    Spital    am    Pyhrn l->-> 

Franz  Haudcr:   Beitrag  zur  Mikrolepidopteren-Fauna  Oberösterreiclis.     1.  Teil. 
Für  Form  und  Inhalt   der  Aufsätze  sind  die  Herren  Verfasser  verantwortlich. 


Verwaltungsbericht. 


Auch  im  Jahre  1911  wurde  auf  die  Veranstaltung  von 
Sonde rnussieUungen,  welchen  erfahrungsgemäß  stets  allgemeines 
Interesse  entgegengebracht  wird.  Gewicht  gelegt.  Es  fanden 
folgende  Ausstellungen  statt: 

L  Eine  vom  Y  er  eine  zur  Hebung  der  Spitzenindustrie  in  Öster- 
reich organisierte  Ausstellung  von  modernen  österreichischen 
Spitzen  und  Stickereien  (26.  Februar  bis  19.  März). 
'2.  Eine  Ausstellung  der  kunst-  und  kulturgeschichtlichen  N^eu- 
erwerbungen  des  Museums  (darunter  eine  großartige  Spende 
Seiner  Durchlaucht  des  regierenden  Fürsten  von  und  zu 
Liechtenstein)  ;  18.  Juni  bis  21.  September. 

3.  Eine  Ausstellung  neuer  Stahlschnitte  aus  dem  neueröffneten 
Meisteratelier  Herrn  Michael  Blümelhuhers  in  Steyr  (22.  Juli 
bis  31.  Juli). 

4.  Eine  Ausstellung  von  Werken  der  älteren  Malerei,  vornehm- 
lich aus  Linzer  Privatbesitz.  Darunter  waren  auch  bisher 
unbekannte  Werke  von  I^ukas  Cranach,  Füger,  Eduard  von 
Steinle,  Eoland  Savery,  Kremser  Schmidt,  Raffalt  und  vielen 
anderen  Meistern  zu  sehen.  Diese  Ausstellung,  die  sich  eines 
besonders  regen  Besuches  erfreute,  dauerte  vom  26.  November 
bis  17.  Dezember.  Der  gedruckte  Katalog  umfaßte 
73  Nummern. 

5.  Zur  gleichen  Zeit  fand  eine  Ausstellung  der  herrlichen 
..Medici-Prints' ,  d.  i.  der  farbigen  Reproduktionen  der 
„Medici-Society''  und 

11  der  neuen  Majoliken  und  Fayencen  der  W erhstätte  Schleiß  in 
G  munden  statt. 

Sämtliche  Ausstellungen  wurden  vom  Museumsdirektor  in 
der  Presse  fachmännisch  besprochen. 

Das  neueingerichtete  Micheldorf  er  Sensenschmiedzimmer 
aus  dem  Jahre  1817  wurde  am  21.  Mai  eröffnet  und  erfreute  sich 
vom  ei-sten  Tage  an  einer  ungemeinen  Popularität.    Über  dieses 

1* 


iR'iK'  killt iir^i'seliichtliclu^  Jnti'rifMir  dvi^  Muscuiiis,  sowie  über  die 
Fülle  der  übrigen  Neuerwerbuiiücn  berielitet  ein  illustrierter 
Aufsatz  des  Miiseunidirektors. 

In  der  kunstgewerhUchen  Ahieihniy  wurde  eine  Viti-iiic  mit 
i.cuerworbenen  alten  Gläsern  und  Keramiken   aufgestellt. 

Zur  Unterbringung  einer  größeren  Menge  wertvoller  inid 
interessanter  Bilder  aus  den  Depots  wurden  in  ausgiebigem  Maße 
die  Wände  des  Stiegenhauses  herangezogen.  Die  übrigen  Neu- 
erwerbungen wurden  in  den  verschiedenen  Abteilungen  ein- 
gereiht. 

\n  der  niintisniafisrhen  Ahfeiluiig,  Referent  N'erwaltuiigs- 
!  ;ii  lohannes  Arndt,  wurden  neue  Schautische  und  Schaurahmen 
aufgestellt,  wodurch  es  gelang,  sämtliche  Medaillen  hervorragen- 
der ^feister,  sowie  auch  alle  vorhandenen  Medaillon  und  Tf^tous 
von  historischem  Wer  Je  dauernd  auszulegen. 

Die  Sainndung  wurde  durch  Geschenke,  günstigen  Tausch 
und  Kauf  um  Werke  ausgezeichneter  Medailleure  wesentlich 
bereichert. 

Seine  k.  u.  k.  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr  Erzherzog 
'Josef  Ferdinand  hat  10  Stück  der  höchsten  Orden,  meist  goldene. 
aus  dem  Hause  Toskana,  samt  Bändern  und  eine  goldene  Klipi)e, 
darstellend  die  Belagerung  Wiens  durch  die  Türken  (1529), 
allergnädigst  zu  spenden  geruht.  Diese  großherzige  Spende  Avurde 
bereits  dauernd  ausgelegt  und  bildet  eine  Zierde  der  Abteilung. 

Weiters  wurde  ein  größerer  oberösterreichischer  Münzfund 

der  Gegend  von  Kiedau)  bestimmt  und  für  das  ^Fuseum 
<r\v()i-ben. 

Sämtliche  in  den  Schaukästen  und  Schaurahmen  ausgelegten 
Medaillen  und  Jetons  wurden  genau  katalogisiert. 

Schließlich  sei  erwähnt,  daß  abermals  sehr  viele  ^lünzen 
und  Medaillen  für  Privatpersonen  vom  Tvcfercnteu  bereitwillin^t 
genau  bestimmt  und  bewertet  wurden. 

Für  das  Archiv,  Keferent  Verwaltungsrat  Freiherr  von 
ll(ih(l('l'}tazzeiti,  fanden  keine  Ankäufe  statt. 

Auch  waren  die  Einlaufe  archiyalischer  Geschenke  im 
Berichtsjahre  ebenso  \\  i(  In  den  letzten  Jalirini  spärlicher 
al-  früher. 

Die  Registrierung  der  vorhandenen  Archivbestände  konnte 
im  abgelaufenen  Jahre  nicht  fortgesetzt  werden,  da  die 
genealogischen,  archivalischen  und  lokalhistorischen  Anfragen, 
welche   teils    :iii    d;is    Miisciim.    hils    ;in    den    KcfeiMMiteu    pei-sönlich 


^Vistelll  wurden,  sieh  derai't  häuften  und  so  umfangreiche 
archivalisehe  Forscliungen  dni-eh  letzteren  erforderten,  daß 
demselben  nur  die  notwendigste  Zeit  zu  den  Arbeiten  für  das 
Diplomatar  und  zu  eigenen  Abhandlungen  blieb. 

Es  langten  43  Anfragen  und  Ersuchen  archivalischer  Natur 
ein.  In  14  Fällen  wurden  archivalisehe  Materialien  an  öffentliche 
Aeniter,  Bibliotheken  und  Archive  ausgeliehen.  In  den  übrigen 
Eällen  wurden  die  betreffenden  Archivalien  dem  Forscher, 
welchem  überdies  häufig  vom  Archivreferenten  umfangreiche 
Erledigungen  oder  Abschriften  übersendet  wurden,  im  •  Museum 
;^ur  Benützung  vorgelegt. 

Die  Arheiten  für  das  Urhundenhuch  des  Landes  oh  der 
Enns  wurden  fortgesetzt;  es  wurden: 

1.  Aus  dem  Kodex:  Österreichische  Pfandschaften,  1353 — 1359 
(alt:  schwarz,  15;  neu:  blau,  6)  des  k.  u.  k.  Haus-,  Hof-  und 
Staatsarchives  in  Wien  60  Nummern  entnommen ;  darunter 
waren  39  neue  Stücke.  Die  übrigen  Nummern  waren  zwar 
im  Frkundenbuche  bereits  aufgenommen,  aber  teilweise  irrig 
datiert  und  teilweise  ohne  Provenienzangabe. 

2.  89  Peinschriften  von  Ilrkundenabschriften  fertiggestellt,  und 
zwar  aus  den  Stiftsarchiven  Eeichersberg  60,  St.  Florian  7, 
Kremsmünster  und  Petronell  je  8,  dem  Magistratsarchiv 
Passau  4  und  dem  Stadtarchiv  Ried  (Innkreis)  2. 

Diesell'.en  verteilen  sich  der  Zeit  nach  in  Nachträge  (vor 
1381)   14  und  Vorarbeiten   (1381—1400)   75. 

Aus  der  Bibliothek  (Keferenten  Franz  Sel'her  und  Doktor 
E.  Weinmayr)  wurden  2329  Bände  gegen  1639  im  Vorjahre 
entlehnt. 

Die  unter  V errnehrung  der  Sarnrnlungen  aufscheinenden 
Zugänge  weisen  die  weitere  Bewegung  aus. 

Das  Museum  stand  am  Ende  des  Jahres  mit  104  öster- 
reichischen, 112  deutschen  und  58  Vereinen  und  Anstalten 
anderer  Länder  im  Scliriftenaustausch. 

Die  Sammlung  oherösterr eichischer  Ansichten  wurde  wieder 
durch  eine  Anzahl  von  Aquarellen  und  Bleistiftzeichnungen  (aus 
der  Hafner-Sammlung),  sowie  durch  Holzschnitte  und  Litho- 
gj'aphien  vermehrt.  Auch  einige  Lincensia  sind  zugewachsen.  Die 
bereits  ziemlich  stattliche  Sammlung  von  Landkarten  wurde 
durch  wertvolle  Geschenke  vermehrt.  Sämtliche  Neuerwerbungen 
wurden  katalogisiert  und  in  Mappen  aufbewahrt.  (Referent  Vei- 
waltungsrat  Josef  Sames). 


In  der  zoologischen  Abteilung  (Eeferent  V'erwaltungsrat 
E.  Mtmganast)  wurde  auch  im  Berichtsjahre  eine  erfolgreiche 
lätigkeit  entfallet.  Es  war  wieder  möglich,  eine  große  Anzahl 
neuer  Stopfpräparate  in  den  Sammlungen  aufzustellen  und  dafiir 
alte  Exemplare  auszuscheiden.  90  Stücke  (Säugetiere  und  Vögel) 
wurden  teils  käuflich,  teils  geschenkweise  dem  Museum  zugeführt, 
eine  Zahl,  die  gewiß  eine  bedeutende  genannt  werden  muß.  P^in 
besonderes  Augenmerk  wurde  der  Ordnung  der  Nager  zuge- 
wendet, da  dieselbe  eine  Neuaufstelluug  dringend  verlangte.  Ein 
reiches  Material  wurde  zu  diesem  Zwecke  von  den  Verwaltungs- 
räten Haiider  und  Miniganast  beschafft.  Eine  schöne  Bereicherung 
erfuhr  die  Familie  der  Marder.  Es  konnten  beinahe  alle  alten 
Exemplare  durch  neue  Stücke  (darunter  eine  große  biologische 
Gruppe)  ersetzt  werden.  Ebenso  war  es  möglich,  einige  schöne 
Biologien  von  Iltissen  zur  Aufstellung  zu  bringen  und  die  zwei 
alten  verblichenen  Fischottern  auszumerzen.  An  deren  Stelle 
kam  eine  große  Gruppe  mit  zwei  Fischottern  (Jagd  auf  Fische 
machend),  der  sich  in  allernächster  Zeit  eine  zweite  Gruppe  (ein 
Fischotterweibchen  mit  zwei  Jungen)  zugesellen  wird. 

Besonders  hervorzuheben  ist  die  Aufstellung  mehrerer 
Hirsche.  Die  von  Seiner  Exzellenz  dem  Grafen  von  L.viherg  in 
Steyr  gespendeten  Exemplare  (Hirsch,  Tier  und  Kalb)  wurden 
zu  einer  Gruppe  vereinigt,  während  der  vom  regierenden  Fürsten 
zu  Seh  aumhurg -Lippe  gespendete  Zehnender  als  röhrender 
Brunfthirsch  aufgestellt  wurde.  Die  Präparation  dieser  großen 
Tiere  war  in  dem  beschränkten  Baume,  der  zu  dieser  Arbeit  zu 
Gebote  stand,  eine  sehr  schwierige,  wurde  aber  vom  Präparator 
B.  Stolz  unter  steter  Intervention  des  Beferenten  glücklicli  durch- 
geführt. Sowohl  die  prächtige  Gruppe  als  auch  der  stattliche 
Brunfthirsch  bilden  eine  hervorragende  Zierde  der  Abteilung  und 
erregen  mit  Becht  die  Bewunderung  aller  Besucher  des  Museums. 

Auch  der  entowologischen  Abteilung  wurde  große  Sorgfalt 
zugewendet.  Die  Neuordnung  der  Käfersammlung  wurde  vom 
Beferenten  Verwaltungsrat  E.  Munganast  fortgesetzt.  P^bcnso 
wurde  der  biologischen  Ausgestaltung  der  entomologischen  Ab- 
teilung gleiche  Aufmerksamkeit  zugewendet.  Die  vom  I^ijipaiatoi- 
Fritz  Henkel  in  Wien  angekauften  11  Insekten- liiologien  wurden 
um  weitere  11  Stücke  vermehrt  und  damit  der  Abteilung  eine 
neue,  prächtige  Zierde  gegeben. 

Das  alte  und  durch  die  reiche  Spende  des  Ilenn  Professors 
Josef     RcdlenlKichcr     in     Wien     luii     /iijjcwMcliseiie     Malei'i;il     :ni 


Ciciiden  und  Hemipteren  wurde  in  der  Zeit  vom  Jänner  bis  März 
xoni  Referenten  Verwaltungsrat  II ander  nach  Then,  beziehungs- 
weise Putlion  geordnet  und  in  drei,  beziehungsweise  sechs  Laden 
eines  Pultkastens  neu  aufgestellt.  Das  vorhandene  exotische 
Material  dieser  Ordnungen  gelangte  anschließend  in  weiteren 
drei  Laden  zur  Neuaufstellung.  Die  Bestandsaufnahme  ergab: 
149  Cicaden-Arten  in  1180  Exemplaren,  411  Hemipteren-Arten 
in  4595   Exemplaren   und   114  exotische   Arten   in   177    Stücken. 

Im  März  und  April  wurde  das  alte,  zum  Teile  unbestimmte 
Dipteren-Material  in  die  Palm-Sammlung  eingereiht  und  der 
Bestand  so  vorbereitet,  daß  er  nach  Fertigstellung  des  dazu  not- 
wendigen Kastens  aufgestellt  werden  kann.  Ungefähr  1000  un- 
bestimmte   Stücke    mußten    leider    noch    ausgeschieden    werden. 

Herr  Rechnungsrevident  H.  Gföllner  hat  sich  die  dankens- 
werte Aufgabe  gestellt,  die  Hymenopteren-Samrnlung  durch 
frisches  oberösterreichisches  Material  nicht  bloß  zu  erneuern, 
sondern  auch  zu  erweitern.  Wegen  Bestimmung  der  unbekannten 
Exemplare  hat  sich  das  Museum  an  das  k.  k.  Hofmuseum  in  Wien 
gewendet. 

In  der  hotanischen  Abteilung  (Referent  Verwaltungsrat 
F.  W astler)  wurde  die  am  Schlüsse  des  Vorjahres  begonnene 
Katalogisierung  des  llerhars  oberösterreichischer  Pflanzen  beendet. 
Da  der  schon  aus  älterer  Zeit  stammende  Katalog  des  großen, 
81  Faszikel  umfassenden  Duftschmid  sehen  11  er  bar  s  dem  gegen- 
wärtigen Stande  dieser  Sammlung  nicht  mehr  vollkommen  ent- 
spricht, wird  derselbe  einer  gründlichen  Revision  unterzogen.  Die 
im  Laufe  der  Zeit  durch  Geschenke,  Ankauf  und  Tausch  ver- 
anlaßten  Ergänzungen  und  sonstigen  Änderungen  des  Herbars 
werden  im  Kataloge  vermerkt. 

Auf  diese  Weise  wurde  bereits  zirka  ein  Drittel  der  ganzen 
Sammlung  revidiert.  ])ie  Revision  der  noch  übrigen  Faszikel  und 
des  Kataloges,  eventuell  die  Anlage  eines  Zettelkataloges  für 
dieses  große,  reichhaltige  Herbar  werden  im  nächsten  Jahre  den 
Abschluß  der  Katalogisierung  sämtlicher  in  den  Sammlungen  vor- 
handenen Exsiccaten  phanerogamer  Pflanzenarten  bilden. 

Verwaltungsral  Dr.  A.  König  hat  die  geologischen  Be- 
gehungen fortgesetzt.  Die  Tätigkeit  desselben  ist  nunmehr  auf 
eine  eingehendere  Aufnahme  der  Tertiärgebilde  des  Randes  der 
böhmischen  Masse  gerichtet.  Die  Feststellung  des  Ineinander- 
greifens  von  Schlier  und  Sand,  die  Aufsuchung  einiger  neuer 
Fossilfundstätten   und  Ix^souders  eine  etwas  eingehendere  Kennt- 


nis  der  Hedinguii^i'n,  iinti-r  denen  sich  das  Donautal  anlegte. 
waren  Er^^ebnisse  dieser  Tätigkeit.  Der  Abseliliili  dieser  Arbeiten 
im  Laufe  des  näehstc^i  Jahres  wird  zn  einem  umfassendei-en 
Berichte  genügendes  ^Laterial  liefern. 

n  Die  geologische  Studienfianmihnuj  im  Saab'  XI  II  wni'de 
ausgestaltet.  Ferner  wurden  die  tertiären  und  quartären  Säuge- 
tierreste in  zwei  großen  Schränken  neu  aufgestellt,  wodui-eh 
schöne  und  wissenschaftlich  hochinteressante  Stücke  mein-  zur 
(leltung  gelangten. 

Die  Sammlungen  des  Museums,  sowie  die  Sonderaus- 
stellungen wurden  im  Jahre  1911  von  15.8()G  J^ersonen,  darunter 
2G69  Schülern,  besucht. 

Am  17.  September  hat  Seine  kaiserliche  und  königliche 
Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr  Erzherzog  Josef  Ferdinand  m 
Begleitung  seines  Kammervorstehers,  des  k.  u.  k.  Kämmei-ers 
Obersten  Freiher? n  von  Seyffertitz,  das  Museum  mit  einem  mehr 
als  zweistündigen  Besuche  beehrt  und  sich  nach  Besichtigung 
sämtlicher  Sammlungen  in  anerkennendster  Weise  über  dieselben 
ausgesprochen.  Am  22.  September  wurde  dem  ^luseum  eine 
weitere  Auszeichnung  zuteil,  indem  Seine  kaiscM'liclie  Hoheit 
(K*m  Verein  als  wii-kliches  Mitglied  beitrat. 

Im  Yerwaltungsrat  haben  sich  folgende  Änderungen  er- 
geben: Der  hochwürdigste  Herr  Abt  Leander  Czenty  hat  erklärt, 
seine  Stelle  wegen  Zeitmangels  niederzulegen;  Herr  Anton. 
M.  Fachinger  ist  aus  Gesundheitsrücksichten  zurückgetreten. 

Dem  Verein  gehörten  am  31.  Dezember  1911  596  wirkliche 
Mitglieder  an,  es  hat  sich  somit  in  der  Anzahl  ixe^cn  jene  des 
\'orjahres  keine  Änderung  ergeben. 

Die  Kaiserliche  Akademie  der  Wissc/i.schafirn  hat  als  Druck- 
kostenbeitrag zur  Herausgabe  des  vom  X'erwaltungsrat  Franz 
llauder  verfaßten  Werkes  „Beitrag  zur  .Mikrolepido])teren-Fauna 
Oberösterreichs"  eine  einmalige  Subvention  von  900  7v  zugesagt. 

Für  dieselbe,  sowie  die  Subventionen,  welche  dem  Museum 
seitens  des  Staates,  des  Landes,  der  Stadt  Linz  und  der 
Aligenieinen  Sparkasse  in  Linz  in  gleicher  Höhe  wie  im  Vorjahre 
zuteil  geworden  siml,  wird  hiemit  der  ergebenste  Dank  aus- 
gesprochen. Fbenso  dankt  die  Verwaltung  des  ^luseums  allen  jenen 
wärmstens,  welche  durch  S|)enden  von  Sammlungsgegenständen 
oder  sonst  in  irgend  einer  Weise  dem  Museum  ihr  Wohlwollen 
uufl   Entgegenkommen   Lewiesen   haben. 


Rechnungsabschluß 


für  das 


Jahr  1911. 


(^ 


10 


Soll 


A.  KassG' 


!  ^ 


10 


An  Kasaeatand 

..    Mitg-liederbeiträoren 

..    Zinsen   dor  WertpHpiero 

(PensionsfondK) 

..  Eintritt  nnd  (Tarderobejrebühren      .    .    . 

..  Führer-  und  K:italoo:erträgniK      .... 

..    Büchererlös 


ubventioueu: 

a)  des  Staates  

b)  des  Landes 

c)  der  Stadt  Linz 

d)  der  Allgemeinen  Sparkasse  Linz 


LU4r> 
4.71)7 

Laos 
ii<; 

1.967 
276 
451 


lO.CXH) 
8.(335 
1>.4(X) 
5.(XH) 


Geschenken: 

Allgemeine  Sparkasse  Linz  zum  Ankauf  des 

Sensenschmiedzimmers 

Herr  Kichard  Hofmann,  Präsident  der  Handels- 
und Gewerbekammer 

Walter  Franck,  Fabrikbesitzer   .... 
..     Josef  Huster,   Präsident   der  Bank    für 

Oberösterreich  und  Salzburg 

Hermann  Hofmann,  Präsident  der  ober- 
österreichischen Baugesellschaft     .    .    . 
Ungenannt  in  verschiedenen  Beträgen    .    .    . 
Sparkasse-Rückzahlungen 21.968 


2.()0U 
2(.)0 

m) 

150 

100 
1.450 


62.165 


An  KasBBstand 


1.617 


17 
55 

(;s 

2<s 
30 


51 


\K) 


Linz,  am  1.  Jänner  191: 


11 


Konto  1911 


Haben 


\  !^ 


1 
2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

17 

18 

19 

20 

21 

22 

23 

24 


Für  Gehalte.  L()hne  und  Reniunerationon 

..  Kanzlei-  und  verschiedene  Auslag-en 

..  Ankauf  einer  Schreibmaschine    .    .    . 

..     Auslagen  der  Kustodie 

,,  Ankäufe  für  die  Saninilung-en    .    .    . 

..     Bibliothek 

,.     Buchdruckerrechnungen 

..     Buchbinderrechnungen 

..     Assekuranz 

..     Beaniten-Pensionsanstalt 

..     Krankenkasse 

..     Telephon      

..     Wasserzins 

,.     Dienstkleidung 

..     Gewölbewache 

..     Darlehenszinsen      

,.     Steuern 


Hauserhaltuugskosten 

Auslagen  aus  dem  Bibliotheksfonds 
Geologiefonds  . 
,,  ..       ..     Diplomatarfonds 

Si)arkasse-Einlagen 

(Pensionsfonds) 
Kassestand 


1(;.312 

1.159 
500 

1.400 

(5.997 
854 

3.919 
36(5 

1.074 
504 
131 
85 
52 
207 
100 
100 
224 

4.474 
365 
938 

1.200 

19.465 

116 

1.617 


62.165 


45 

88 
40 
46 

80 


40 


23 
03 

75 
43 


90 


51 


Richard  Wildmoser 

Verwaltungsrat  und  Kassier. 


\'2 


B.  Bilanz-Konto. 


cl 


A.  Museum  einschließlich  der  Fonds. 


Wertpapiere : 

K  2ö.(KH)  47,o7o  Notenrente,  Februarcoupon 

a  94-70 

..      4.8(K)  4'»/o  Notenrente,  Maieoupon  a  91-55  ;   4.394 
4()()  4''/o    Silberrente,   Jännercoupon 

a  91-55 

1>(K)   4-/jo7o    Silberrente,   Aprilconpon 

ä  94-70 

200  Donauregulierungslos  314- -    .    . 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1912 

Bargeld 

Sparkasse-Einlagen 

Postsparkasse-Einlage 


K     ,  // 


23.G75 


366 


189:40 

314  I  - 1 

486  I  23  '  29.425    23 

.   ,     IMl  ,  90 

.  ^    4.060:74 

113  !  19 


I  II-   IPassi-va. 

|[  An  unbezahlten  Rechnungen   .    .    .    . 
jj  Verni()gensstand  am  1.  Jänner  1912 

i! 


B.  Pensionsfonds. 

-A-lttiva. 

Wertpapiere : 

-B:  2.(HH)  42/„//o  Xotenrente,  Februarcoupon 

k  94-70 

8(X)  4%  Notenrente,  Maicoupon  k  91-55 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1912 

Sparkasse-Einlagen 

Vermögensstaixl  iini   1.  Jänner   1912 


35.217    06 
T.620    Ol 


27.597    05 


1.894    - 

732   40 

44!  30 

1.889  j  30 


4.5()0    — 


Protektor: 

Seine  kaiserliche  und  königliclie  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr 

Erzherzog  Franz  Ferdinand 

Erzherzog  von  Österreich- Este,  Ritter  des  goldenen  Vlieses,  Großkreuz  des  königlich 
ungarischen  St.  Stephan -Ordens,  Besitzer  des  Militär -Verdienstkreuzes  und  der  Jubiläums- 
Erinnerungsmedaille,  Großkreuz  des  großherzoglich  toskanischen  Ordens  vom  heiligen  Josef, 
Großkreuz  und  Ehren -Bailli  des  souveränen  Johanniter- (Malteser-) Ordens  (mit  der  Distinktion 
für  Jerusalem),  Besitzer  der  Seereise-Denkmünze  1892/93,  Ritter  des  kaiserlich  russischen 
St.  Andreas-,  des  St.  Aiexander-Newsky-,  des  weißen  Adler-,  des  St.  Annen-  und  des  kaiserlich 
russischen  St.  Stanislaus- Ordens  I.  Klasse,  Ritter  des  königlich  preußischen  schwarzen 
Adler- Ordens  und  des  königlich  italienischen  Ordens  der  Annunziata,  Besitzer  des  kaiserlich 
japanischen  Haus-Ordens  vom  Chrysanthemum,  Ritter  des  königlich  bayerischen  St.  Hubertus- 
Ordens,  des  königlich  sächsischen  Ordens  der  Rautenkrone  und  des  königlich  schwedischen 
Seraphinen -Ordens,  Großkreuz  des  Ordens  der  königlich  württembergischen  Krone  und  des 
königlich  belgischen  Leopold -Ordens,  Besitzer  des  königlich  siamesischen  Chak-kri- Ordens, 
Großkreuz  des  herzoglich  sächsisch  Ernestinischen  Haus -Ordens,  Besitzer  der  Erinnerungs- 
Medaille  an  das  60jährige  Regierungs-Jubiläum  Ihrer  Majestät  der  Königin  von  Großbritannien 
und  Irland,  Kaiserin  von  Indien,  und  der  königlich  württembergischen  goldenen  Jubiläums- 
Medaille,  k.  k.  General  der  Kavallerie  zur  Disposition  des  Allerhöchsten  Oberbefehles,  Inhaber 
des  k.  u.  k.  Infanterie -Regimentes  Nr.  19,  des  k.  u.  k.  Ulanen -Regimentes  Nr.  7  und  des, 
k.  u.  k.  Korps- Artillerie- Regimentes  Nr.  6,  kaiserlich  russischer  Generalmajor  und  Chef  des 
kaiserlich  russischen  Bug'schen  Dragoner-Regimentes  Nr.  26,  Chef  des  königlich  preußischen 
Posen'schen  Ulanen -Regimentes  Prinz  August  von  Württemberg  Nr.  10,  ä  la  suite  des 
königlich  preußischen  Ostpreußischen  Ulanen -Regimentes  Graf  von  Dohna  Nr.  8. 


Ehren -Präsident 

Seine  Exzellenz 


Dr.  Gandolf  Graf  Kuenburg 

k.  k.  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  wirklicher  Geheimer  Rat,  Senatspräsident  des  k.  k.  Obersten 

Gerichtshofes  i.  P.,   Mitglied  des  Herrenhauses,   Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 

I.  Klasse,  Ehrenmitglied  des  Museums. 


Personalstand 

am  1.  Jänner  1912. 


I.  Die  Mitglieder  des  Verwaltungsrates. 
A.  Durch  die  Wahl  der  Generalversammlung. 

Präsident : 

W  i  ni  ni  er  Juli  u  s.  Buehdruckerei-Besitzer,  Präsident  der  Alljrenieinen  Spar- 
kasse in  JAnz  (Ehrenmitglied  des  Museums),  Offizier  des  Franz 
Josef-Ordens. 

Präsident- Stellvertreter : 

("  <)  m  m  e  n  d  a  Ha  n  s,  k.  k.  Begierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Ober- 
realschule  in  Linz,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone,  Korrespondent  der  geologischen  Reichsanstalt,  Referent  für 
Oberösterreich  der  Erdbeben-Kommission  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften. Fachreferent  für  Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie 
(Ehrenmitglied  des  ^luseums). 


A  rndt  Johannes,  Oberkommissär  der  k.  k.  Staatsbahnen  i.  P.,  Referent 
der  numismatischen  Abteilung. 

1 1  a  n  d  e  1  -  M  a  z  z  e  1 1  i  Viktor  Freiherr  von,  k.  u.  k.  Generalmajor 
d.  R.  in  Linz,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst- 
und  historische  Denkmale  (ITI.  Sektion),  Referent  für  das  Archiv 
(Ehrenmitglied  des  Museums). 

II  ander  Franz,  Lehrer  T.  Klasse  an  der  Knabenvolksschule  in  Linz- 
Waldegg.   Referent    an   der   entomologischen    Abteilung. 

K  ö  n  i  L'  Anton,  Dr.,  k.  k.  Gyranasial-Professor  in  Linz.  Referent  in  der 
geologisch-mineralischen   Abteilung. 

M  iMiganast  Emil,  k.  k.  Ober-Postkontrollor  i.  P.  in  Linz,  Präsident  des 
\'ereines  für  Naturkunde,  Fachreferent  für  Entomologie  (Ehrenmit- 
glied des  Museun-s).  Obmann  der   naturhistorischen   Sektion. 

N  <•  >\  ii  1  d  Richard,  Dr.  d.  R.,  Tlof-  und  (Jericlilsjidvokiif.  Präsident  der 
oberösterreichischen   Advokatenkammer. 

N  ;  <•«.  1  ;.  d  <,  II  i    A  1  <•  .\  ;i  II  (1  .' I.    Dl.    (I.    1{..    Tfof-    Mild    (i('ricli1sM<iv<.U;i1     in    Linz. 


P  r  ö  11    La  u  r  e  n  z.     Dr.    d.    Ph.,     geistl.    Kat.     Chorlierr     des    Stiftes    Schläol. 

k.    k.    Gymnasial-Direktor    a.    D.,    Konservator    der    k.    k.    Zentral- 

koiiunission     für    Kunst-     und     historische     Denkmale.     Obmann     der 

historischer!   Sektion. 
H  u  p  e  r  t  s  b  e  r  g  e  r  M  a  1 1  h  i  a  s,  geistl.  Rat,  regul.  Chorlierr  von  St.  Florian. 

Pfarrvikar    in    Ebelsberg,   Besitzer   der    Ehrenmedaille   für    40jährige 

treue   Dienste. 
Sames  Josef,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen.  Referent   für  Lincensia. 
S  (•  h  i  f  f  m  a  n  n   K  o  n  r  a  d.    Dr.,    Weltpriester.     Professor,    Leiter    der    k.    k. 

Studienbibliothek,     Konservator    der     k.    k.     Zentralkommission     für 

Kunst-  und  historische  Denkmale   (III.   Sektion). 
Schnopfhagen    Franz,    Dr.    d.    Med.,    Direktor    der    oberösterreichischen 

Landes- Irrenansalt     in    Niedernhart.     Sanitätsrat.     Referent    an     der 

zoologischen   Abteilung. 
S  e  k  k  e  r  F  r  a  n  z,   k.   k.   Oberst  d.  R.,   Bibliotheksreferent. 
Wa  stier    Franz.    k.    k.    Schulrat.    Professor    i.    P.    in    Linz.    Referent    für 

Botanik. 
W  e  i  d  i  n  g  e  r   G  u  s  t  a  v,   Zahnarzt. 
^A"  e  i  n  m  a  y  r     E  m  m  e  r  i  c  h.     Dr.,     Direktor-Stellvertreter     der     Allgemeinen 

Sparkasse,  Sekretär  und  Bibliotheksreferent. 

B.  Delegierter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und 

Unterricht. 

Rossi  Anton,  k.  k.  Statthaltereirat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 

C.  Delegierte  des  oberösterr.  Landesausschusses. 

Krackowizer   Ferdinand,   Dr.   d.   R.,   kais.   Rat,   Landesarchivar   i.    P. 

in   Linz,   Konservator   der   k.    k.   Zentralkommission    für   Kunst-    und 

historische  Denkmale    (III.    Sektion). 
O  1 1  e  n  \v  e  1  1  e  r    Rudolf,    fürstl.    Starhembergscher    Güterdirektor,    Besitzer 

des  goldenen  Verdienstkreuzes   mit  der  Krone. 
Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Laudesausschuß  etc. 
Zibermayr   I  g  n  a  z,   Dr.,   Landesarchivar   in   Linz,   Konservator   der   k.   k. 

Zentralkommission   für  Kunst-   und   liistor.   Denkmale    (III.   Sektion). 

D.  Delegierte  des  Gemeinderates  der  Landeshauptstadt 

Linz. 

Jäger  Ernst,  Dr.  d.  R.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz,  Landeshaupt- 
mann-Stellvertreter, Landesausschuß,  Gemeinderat  der  Stadt  Linz, 
Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 

Feilerer  Karl,   Fabrikbesitzer,   Gemeinderat. 

E.  Delegierter  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz. 

W  i  1  d  m  o  s  e  r  Richard,  Privat,  Kassier  und  Hausreferent  des  Museums 
(Ehrenmitglied   des  Museums). 


IL  Rechnungsrevisoren 


Diouot   Haus,    Besitzer    der    k.    u.    k.    irofbuclulruckerei    Jos.    FeichtiiiLier 
Erben,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
(Zweite   Stelle  unbesetzt.) 


III.  Sammlungsrevisoren. 


K  a  r  i  g  1  Ferdinand,  Dr..  k.  k.   Realschulprofessor. 

-leglinger  Karl,  Kitter  des  Ordens  der  Eisernen   Krone   111.    l\l;i>>e   iintl 

des  kais.  ottonian,  Medschidje-Ordens,  k.  k.  Hofrat   i.  P. 
Xeweklowsky  Max.  k.  k,  Finanzsekretär. 

IV,  Beamte. 

Direktor:  Ubell  Hermann,  Dr..  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommissioii 
für  Kunst-  und  historische  Denkmale  (I.  und  II.  Sektion),  korrespon- 
dierendes Mitglied  des  k.  k.  österreichischen  archäologischen  Insti- 
tutes, Referent  für  Archäologie  und  die  kunstgescliichtlichen  -\1»- 
teilungeu,  Obmann  der  kunsthistorischen  Sektion. 

Kanzleiadjunkt :   Zechenter  Ida. 

V.  Diener. 

H  a  c  k  1    J  o  h  ;i  n  n    (Portier) . 

B  r  u  n  m  e  i  e  r   Josef. 

Grüner    J  o  h  a  n  n. 

N  e  n  i  n  g   I  g  n  a  z. 

Winter  J  o  h  a  n  n. 

Stolz   Bernhard    (Präparator) . 


17 


Die  P.  T.  Herren  Mandatare. 


1882  ITerr  Alniosleclincr     Herniann,     Oberpostmeister     in     Per<z.     Besitzer     des 

Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
I«»u0      ..      Arndt     Johannes,     Maschinen-Oberkomniissär     der     k.     k.     Staats- 

balmen    i.   P. 
1007      .,      Bachofen   v.  Echt  A.  K.  Freiherr,  Wien. 

1904  ,.      Brunswyk  Romeo  de  Korompa,  k.  k.   Oberingenieur   in   Wien. 

1897  .,      Denk   Karl,   Dr.,   praktischer   Arzt    in    Seharnstein. 

i>^90  ..  Eng]  Isidor,  k.  k.  Obersteiger  i.  P.  und  Besitzer  des  Silbernen  Ver- 
dienstkreuzes ni.  d.  Kr.  in  Hallstatt. 

1S7II  ..  Fuchs  Theodor,  Dr.,  Privatdozent  für  Paläontologie  an  der  k.  k. 
Universität  in  Wien. 

1898  .,      (Jallois   Ludwig   v.,   Fabrikdirektor    in    Klei nmü neben,    Besitzer    des 

Goldenen   Verdienstkreuzes  m.   d.  Kr. 

1900  „      Guggenherger  Edmund,  Dr.  med.,  St.  Georgen  a.  d.  G. 
1907      „      Hofhanns   Jakol,   Oberförster  in   Großraming. 

190.5      ,,      Buemer  Hans,  Privat  in  Linz. 

1882  „  JegUnger  Karl,  k.  k.  Hof  rat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  III.  Kl. 

1905  .,      Kautz  Hans,  k.  k.  Oberingenieur  im  Eisenbahn-Ministerium  in  Wien. 
1880      .,      Koch    Friedrich,    evangelischer    Pfarrer    in  '  Gmunden,    Besitzer    des 

Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 

1882  „  Köttl  Karl,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes m.  d.  Kr.  in  Lambach. 

1907      ,,      Kühn  Moritz,  Färbereibesitzer. 

1882      ,,      Mathes  Karl,  Ritter  r.,  Hof  rat,  k.  k.  Oberbaurat  in  Linz. 

1897      „      Melnitzky    Karl,    Bergingenieur    in    Graz. 

1901  ,,      Moser  Emil,  steierm.  landsch.  Professor  a.  D.  in  Graz. 
1882      „      Poth  Julius  v.,  Postmeister  in  Altheim. 

1885  ,,  Preen  Hugo  v.,  Kunstmaler  und  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Kunst-  und  historische  Denkmale  in  Ostern- 
berg bei   Braunau. 

1903  .,  Richard  Alexander,  Direktor  der  Süddeutschen  Verlagsanstalt  in 
München. 

1882  „  Roßmann  J.  G.,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr.  in  Mauerkirchen. 

1897      ,,      Schraml  Karl,  k.  k.  Oberbergrat. 

1899      ..      Seyrl  Hugo,  Gutsbesitzer   in   Schloß   Starhemberg. 

l!Mi2  Wegrosta  Karl,  Oberlehrer  in  Spital  am  Pyhrn. 


IS 

Verzeichnis  der  Mitglieder. 

Die  P.  T.  Ehreiiinitg:lieder. 

Herr  Kenner  Friedrich  v.,  Dr..  k.  k.  Hofrat.  Direktor  der  Münzen-,  Medaillen- 
und  Antikensamnilungen  des  Allerhöchsten  Kaiserhauses,  ^Mitglied 
der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  und  der  bildenden  Künste 
in  Wien,  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale  etc.  etc.  in  Wien.  (Ernannt  am  4.  August  1874.) 
Reiter  Edmund,  kais,  Rat,  Ehrenmitglied  der  entomologischen  Gesell- 
schaft in  Berlin,  korresp.  Mitglied  mehrerer  gelehrter  Gesellschaften 
und  entomolog.  Vereine  des  In-  und  Auslandes  in  Paskau  (Mähren). 
(Ernanut  am  30.  November   1875.) 

Seine  Exzellenz  Wilczek  Hans  Graf,  Frei-  und  Bannerherr  zu  llultschin  und 
Guttenland,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Kämmerer,  Mitglied  des 
Herrenhauses,  Kurator  des  k.  k.  österreichischen  Museuins  für  Kunst 
und  Industrie  etc.  etc.      (Ernannt  am  22.  März  1882. i 

Herr  M ucli  Matthäus,  Dr..  k.  k.  Regierungsrat.  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  III.  KL.  Realitäten-Besitzer,  Mitglied  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Kunst-  und  historische  Denkmale  etc.  etc.  (Ernannt 
am   16.  Mai   1885.) 

Seine  Exzellenz  Gautsch  Paul  Freiherr  v.  Frankenthurn,  Dr.,  k.  k.  Minister- 
präsident a.  D.,  k,  u.  k.  Geheimer  Rat,  Mitglied  des  Pierrenhauses  etc. 
in  Wien.     (Ernannt  am  16.  Mai  1893.) 

Seine  Exzellenz  Puthon  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat.  Besitzer 
des  Großkreuzes  des  Ordens  der  Eisernen  Krone,  Ritter  des  P'ranz 
Josef-Ordens,  Statthalter  für  Oberösterreich  a.  D.  etc.  in  Salzburg. 
(Ernannt  am  16.  Mai  1895.) 

Herr  Poche  Franz,  Altbürgermeister  der  Landeshauptstadt  l^inz,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  in  Graz.  (Ernannt  am  10.  Mai 
1895.) 

Seine  Exzellenz  Kuenhurg  Gandolf  Graf,  Dr.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Senats- 
präsident des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P..  Ritter 
des  Ordens  der  p]i.sernen  Krone  I.  Kl.  etc.  in  Salzburg.  (F^rnannt 
am   16.  Mai   1895.) 

Herr  Handel-Mazzetti  Viktor  Freiherr  r.,  k.   u.   k.  Generalmajor  d.   R.   etc.    in 
Linz.      (Ernannt  am  16.  Mai   1895.) 
,,     Sta<;he  Guido,  k.  k.  Hof  rat   i.   P.,  Ritter  des   Ordens  der   Kisenien    Kkmm- 
IIL  Kl.,  Kommandeur  des  tun.  Nischan-Iftihair-Ordens,  Mitglied  der 
ungarischen    geologischen    Gesellschaft    in    Budapest    und    der    natur- 
historischen  Gesellschaft    ,,Isis"   in   Dresden.    Direktor  der   k.   k.   geo- 
logischen Reichsanstalt  in  Wien.     (Ernannt  am  18.   Mai  1899.) 
..     Markl  Andreas,  k.  u.  k.  Major  i.  P.  in  Wien.     (Krnannt  am  18.  Mai  1899.) 
,.     hfunganast   Emil,  k.  k.   Ober-Po.stkontrollor    i.   1*.      (Krnaniit    am    18.    Mai 

1899.) 
,.      Meindl  Konrad,  Abt  des  Chorherrensti.ftes   Reichersberg.    Konservator  der 
k.    k.    Zentralkommission    für    Kunst-    und    iiistorische    Denkmale    in 
Wi»»n  etc.      (Mrnannt    ajri   21.   Mai    1901.) 


Herr  Sfeindachver  Franz,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Leopold-Ordens,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  m.  d.  St., 
Phil. -Dr.,  wirkl.  Mitglied, der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften, 
Intendant  des  k.  k.  naturhistorischen  Hofmuseums  in  Wien  etc.  etc. 
(Ernannt  am  21.  Mai  1901.) 
,,     Moser   Emil,   steierm.    landsch.    Professor    a.    D.    in    Graz.      (Ernannt    am 

9.  Mai  1902.) 

Wim  Hier  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Offizier  des  Franz   Josef-Ordens. 
Präsident     der     Allgemeinen     Sparkasse     in     Linz.       (Ernannt     am 

10.  Mai  1905.) 

,.     Commenda    Hans,     Regierungsrat,     Direktor     der     k.    k.     Staats-Oberreal- 

schule  etc.     (Ernanut  am  5.  März  1908.) 
„     Wildmoser  Riehard,  Privat.     (Ernannt  am  18.  März  1909.) 
„     Kränzl  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direktion 

für    Oberösterreich    und    Salzburg.      (Ernannt    am    18.    März    1909.) 
,,     Rucker  Franz,  emerit.  Apotheker.     (Ernannt  am  17.  INIärz  1910.) 


Die  P.  T.  korrespondierenden  Mitglieder. 

1878  Herr  Clessin    S.,   königl.   Bahninspeklor   a.   D.   in   Regensburg. 
1885      „       Ganglbauer   Luduig,    Regierungsrat.    Kustos    am    k.    k.    uaturhisto 
rischen   Hofmuseum   in   Wien. 

1902  .,       Haekel  Alfred,  Dr.  phil.,  Professor  am  k.   k.   Elisabeth-Gymnasium 

in   Wien. 
1885      „       Haekel  Eduard,  k.  k.  Gymnasial-Professor  i.  R.   in  Graz. 

1903  „      Mayr  ßebastian,  P.,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Gymnasiums 

im  Stift  Kremsmünster,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes 
mit  der  Krone. 

1863  ,,  Meindl  Konrad,  Abt  des  Ghorherrenstiftes  Reichersberg,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale. 

1888  „  Redtenhaeher  Josef,  Professor  am  k.  k.  Elisabeth-Gjannasium  in 
Wien. 

1873  ,,  JiUptrtsherger  Matthias,  regul.  Chorherr  von  St.  Florian,  Pfarr- 
vikar in  Ebelsberg,  Besitzer  der  Ehrenmedaille  für  40jährige 
treue  Dienste   etc. 

1885  ,,       Schfiürer    Franz,    Dr.,     Direktor    der    Allerhöchsten    Privat-     und 

Familien-Bibliothek   Seiner   ]\lajestät,   Ritter   des   Franz   Josef- 
Ordens  etc. 

1886  „        Tschusi    Viktor    Ritter    von    und    zu    i<chniidhoffen,    Präsident    des 

Komitees  für  ornithologische  Beobachtungs-Stationen   in  Öster- 
reich-Unijarn   etc.   in   Hallein. 


20 

Die  P.  T.  wirklichen  Mitglieder. 

*  bedoutet  die  ncMien  IJt'itiiite. 

Die  Mitf^liedor,  Ix'i  welrlien  eine  Oitsaiigalte  tehlt,  sind  in  Linz  wolinlmft. 

Seine  *kaiserliclie  und  königliche  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr  Ershcrzo(f 
•Joscjih  Ferdinand,  k.  u.  k.  Feldmarsdialleutnant,  Divisionär,  Oberst- 
inhaber   des    45.    Infanterie-Regiments.    Ritter    des    Goldenen    Vlieses 
etc.   etc. 
Herr   Xchleitner  Franz,  Pfarrer  in   Ansfelden. 

..     Acker!    Josef,    reg.    Chorherr    und    Kustos    der    naturhistorischen    Samm- 
lungen in  St.  Florian. 
Aichclhurg- Labia    Franz   Freiherr   von    und   zu,    k.    u.    k.    Kämmerer    und 
k.   k.   Hofrat.   Ritter   des   Ordens    der    Eisernen    Krone   TU.    Kl.   etc. 
..     Albel  Franz,  Lehrer  I.  Kl.  an  der  Kaiser  Franz  Josef- Schule. 
Frau  Althann  Karola  Gräfin. 
Herr  Alticirth  Theodor,  k,  k.  Hofrat  in  Wien. 

,,     Amhrosch  Rudolf,  Vorstand  des  k.  k.  Balmstationsamtes  Steindorf. 
,,     Angele  Theodor,  Ingenieur. 

.,     Angerer  Josef,  Oberrevident  der  k.  k,  Staatsbahnen. 

,,     Arndt  Johannes,  Maschinen-Oberkommissär  der  k.  k.  Staatsbahnen  i.  P. 
.,     Aaenstorfer   Franz,    Professor     und     Bibliothekar,     Chorherr     des     Stiftes 
St.  Florian. 
Seine  Durchlaucht  Auersperg   Franz   Fin-f^i.   k.    u.    k.    Känniierer.    Herrschafts- 
besitzer in  Wien. 
Seine  Durchlaucht  Auersperg  Karl  Fürst,  Mitglied  des  österreichischen  Herren- 
hauses, Herrschaftsbesitzer  in  Wlaschim. 
Ihre  Durchlaucht  Auersperg  Eleonore  Fürstin,  geb.  Gräfin  Breunner,  k.  u.  k. 

Sternkreuzordens-  und  Palastdame  in   Wlaschim. 
Herr  Bahr  Hermann,  Schriftsteller  in  Wien. 
„     Bauer  Franz,  Dr.,  k.  k.  Notar. 
,,     Baumgartner  Anton,  Kaufmann. 
„     Baumgartner  Max,  Kaufmann. 
„     Baylaender  B.,  Fabrikinspektor. 
,,     Becker  Karl,  Buchbinder, 
^eine  Exzellenz  Bellegarde  Franz  Graf,  k.  u.  k.  (ielieinier  Ruf   und  K:iii>nipr«M-. 

Herrschaftsbesitzer  in  Wien. 
Herr  Benesch  Ludwig,  Privat,  kais.  Rat. 

„     Berger   Franz,   Dr.,    W^ltpriester,    Professor    am    k.    k.    Staatsgymuasium 

in  Ried. 
..      lUrger  Franz,  Dechant  in  Altenfelden. 

Berger  Leopold,  Verwalter  der  Frauenklinik. 
*Herger  Theodor,  Schulleiter  in  Kimpling. 
lUrndl  Raimund,  k.  k.  Übungsschullehrer. 
..     lUurlc    Karl,    Dr.,    Hof-     und    Gerichtsadvokat,    Landtags-Abgeordneter. 
Hi'iier   Andreas   Franz,   Kaufmann,    Vizebürgermeister,   Ritter   des    Franz 
Josef-Ordens,   Reichsrats- Abgeordneter. 
Hibliotheks-KonnnisHion   Braunau  am   Inn. 

Herr  Bichler  Franz,  geistlicher  Rat,  Irrenhaus-Seelsorger  in   Niedernhart. 
fUvflrr  Eduard.  Bergingenieur  i.  P. 


21 

Herr  Binder  Heinrich,  Chefredakteur,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 

.,     Binder  Karl,  k.  k.  Stattlialterei-Vizepräsident   d.  R.,  Komtur  des   Franz 

Josef-Ordens  m.  d.  St.  etc. 
.,     Bioicski  J'iiiiuH,  städt.  Bau-Oberkommissär. 

„     Bittingcr   Andreas,    Direktor    an    der    Kronprinz    Rudolf-Mädchenbürger- 
schule. 
,,     Blum,  Heinrich  sen.,  Privat. 
„     Blumauer  Friedrich,  Fabrikbesitzer. 
„     Böheivi   Josef,  Uhrmacher. 

,,     Böhm    Wendelin,  Direktor   der   „Kreditreform". 
,,     Bohr  K.,  Apotheker. 
Seine  Exzellenz  Bolza^io  Friedrich  Edler  v.  Kronstadt,  k.  u.  k.  Feldmarschall- 

leutuant  d.  R. 
Herr  Boschan  Louis  Ritter  v.,  Gutsbesitzer  in  Achleiten. 
Braiinau  Stadtgemeinde. 
Herr  '^ Brenn   Stephan,  Kooperator. 

,,     Brenner  Alexander,  Med. -Dr.,  Regierungsrat,  Primararzt  des  Allgemeinen 
Krankenhauses. 
*Breuer  Michael,  k.  k.  Oberfinanzrat. 

Brunner  Eduard,  Oberbeamter  der  Allgemeinen  Sparkasse. 
Brunswik   de  Korompa  Eugen,   k.   u.   k.   Oberstleutnant. 
Buchmair    Rupert,   Konsistorialrat,    Dechant    in   Frankenmarkt. 
Btichmayr  Franz,  Fachlehrer  an  der  Jubiläumsschule. 
*Bukowansky  Johann,   Sieb-   und  Gitterfabrikant. 
Burggaßer  Karl,  Professor  an  der  Handelsakademie. 
Buschmann  Anton,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Seine  Exzellenz    Bylandt-Rheidt   Artur    Gi'af,    k.   k.    Minister    a.    D.,    k.    u.    k. 
Geheimer   Rat   und   Kämmerer,    Mitglied   des   Herrenhauses,    Kanzler 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone.  I.  Kl.  etc.  in  Wien, 
Herr  Cantzler  Fritz,  Fabrikbesitzer  in  Kleinmünchen. 

,,     *Castel  Emmerich  van  de,  Dr,,  Hof  rat,  Oberpostdirektor 
Seine  Exzellenz  Chlumecky  Johann  Freiherr  v.,  k,  u,  k.  Geheimer  Rat,  Minister 

a,  D.,  Mitglied  des  österreichischen  Herrenhauses  etc.  in  Wien. 
Herr  Chotek  Wolfgang  Graf,  k.  k,  Hofrat  und  k.  u,  k,  Kämmerer,  Ritter  des 
Leopold-Ordens. 
Christ  Ludwig,  Kaufmann,  kais.  Rat. 

Gommenda  Hans,  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Oberrealschule. 
Commenda  Ludwig,  Schulleiter  in  Margarethen  bei  Linz. 
Gzedik  Hermann,  k.  k,  Oberpbstrat, 
Gzerny   Leander,    Abt    von    Kremsmünster,    Komtur    des    Franz     Joref- 

Ordens, 
Gzerwenka  Ludwig,  Bankdirektor, 

Denk  Karl,  Med,-Dr.,   Sanitätsrat,    Augenarzt,    Ritter    des   Franz    Josef- 
Ordens, 
DeuMer  Josef,  k,  k.  Gymnasial-Professor, 
Deutl  Josef,  Stadttierarzt  i.  P. 
Frau  Dierzer   v.    Traunthal   Pauline,   Private,   Besitzerin   des   Elisabeth-Ordens 

II.  Kl. 
Herr  Dierzer  Ritter  v.   Traun thal  Josef,  Dr.,  Fabrikbesitzer 


22 

Herr  IXvf/hofcr  Franz,  Dr..  Bürjieiiiieister  der  Landeshauptstadt  Linz,  Reiclis- 
rats- Abgeordneter. 
,,     Dohlinger  Max,  Dr.,  Privat. 

.,     Dohretsberger  Alois,   Herrenkleidergeschäfts-Inhaber. 
,.     Drouot   Hans,   Besitzer  der   k.   u.   k.   Hofbuchdruckerei    Jos.    Feichtingers 

Erben,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
..     Ihdiingcr    Leopold,    Domdechant,    päpstl.    Hausprälat    und    Stadtpfarrer. 
Komtur   des   Franz    Josef -Ordens. 
Frau  Diirckheim-Montmarlin   Franziska   Gräfin,   Gutsbesitzerin   in    Hagenberg. 
Herr  Dürruherger  Johann,   päpstlicher   Hausprälat,  Konsistorialrat,   Vorstadt- 
pfarrer und  Dechant  in  Steyr,  Ehrendoniherr  des  Linzer  Kathedral- 
kapitels,   Bitter   des    Ordens    der    Eisernen    Krone    IIT.   Kl.    und    des 
Franz  Josef-Ordens. 
Frau  Dürrriherger  Olga,  Hof-  und  Gerichtsadvokatens- Witwe. 
Herr  Dworzak  Hans,  Gutsbesitzer,  Landtags-Abgeordneter,  Schloß  Aistersheim. 
Duorzak  Josef,  Schneidermeister. 
Eherl  Franz,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 
Ehersialler  J.,  Dr.,  Spezialarzt. 
Frau  Eder  ifatthissa,  Apothekerswitwe. 
Herr  Eder  Johann  Michael. 

„     Edlinger   Franz,   Bankdirektor,   Bitter   des   Franz    Josef-Ordens. 
Ef erdin g  Sparkasse  der  Stadt. 
Eferding  Stadtgemeinde. 

Herr  Effenherger    Anton,    Dr.,    k.    k.    Begierungsrat,    Direktor    der    Handels- 
akademie d.  B. 
Ehrentletzherger  Siegmund,  Kaufmann. 
Ehrl  Friedrich,  Dr.,  Arzt. 

Eihensteiner  Florian,   Schuldirektor   in   Pabneukirchen. 
Eigl  Adolf,  k.  k.   Senats-Präsident   d.   B..   Besitzer  des  Bitterkreuzes   des 
Leopold-Ordens. 
,,     Elßler  Hermann,  k.  u.  k.  Oberleutnant  d,  B. 

,,     Eltz  August  Oraf,  k.  u.  k.  Kämmerer  und  Herrschaftsbesitzer,  Tillysburg. 
Enderlin  Gebrüder,  Druckfabrik  und  mechanische  Weberei,  Aktiengesellschaft, 

Traun. 
Herr  Endlweber  Johann,  k.  k.  Begierungsrat   in   Wien 

„     Em  nid  Adolf,  k.  u.  k.  Oberst  d.  B. 
Enmt  Museal- Verein   .J.auriacnni". 
Enns  Stadtgemeinde. 
Enns  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Erhard  Alois,  Dr.,  Arzt. 

Fsscr   Hermann,   Dr.,    Hof-    und   Gerichtsadvokat,    Landtags-Abgeordneter, 
.Mitglied  des  ]{eichsgerichtes. 
.,     Estermann  Anton  juu.,  Spediteur  in   Urfahr,  kaiserliclx'r   Bat. 
,,     Estermann    Hans,  Kaufmann. 
Frau  Ezdorf  Sidonie  Gräfin,  geb.  Freiin  Borowiczka  v.  Themuu.  Ilofratsgattin. 
Herr  Fahcr  Richard,  Dr.,  (iroßindustrieller  in  Wien. 

„     Fasbender  Matthias,   Fabrikdirektor   und   Hausl)esitzer,   Bitter   des    Kranz 

Josef-Ordens. 
..      FelUnr    Karl.   Fnl.riklM'sit /..t.   (  ..'ukmikIhi  ;i1  . 


2S 

Herr  Felliuger  Franz,  Dr.,  Tlieologie-Professor. 

..     Fcstiicr  liichard.  k.   u.  k.  Oberstleutnant   d.  T^ 

.,     Ficrlinger  Ernst,  k.  k.  Postkonzipist. 

..     Fiijdor  Albert,  Dr..  Wien. 
Firnisx  Fink  Vinzenz,  k.  k.  Hofbueliliandlunji. 
Herr  Fischer  Eduard,  Kaufmann. 

..     Fischer  Gerhard,  evang.  Vikar  in  Traun. 

..     Fischer  Karl,  kai.s.  Eat,  k.  u.  k.  Hauptmann  a.  D..  Teilhaber  der  Firma 
Max  Christ. 

,,     Fischill  Eduard,  Apotheker   in  Urfahr. 
^7.  Florian  Sparkasse  des  Bezirkes. 
Herr  Forstner-Damhenois  Ernst  Freiherr   v.,   k.   u.  k.   Oberst   d.   11. 

.,     Förchtgoft  Alfred,  k.  k.  Regierungsrat,   Postamtsdirektor   i.   P.,   Besitzer 
des  Gold.  Verdienstkreuzes  m.  d.  Krone. 
Herren  Franck   Heinrich    Söhne,   Fabrikbesitzer. 
Herr  Franck   ^Yalter,   Fabrikant. 

,,     Fraundorfer  Georg,  Hausbesitzer   und   Buchbindermeister. 
Freistadt  Stadtgemeinde. 
Freistudt  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Fuchs  Viktor,  Dr.  phil.,  Scln\  anenstadt. 

,,     Fiichsmayer  Josef,  Dr.,  Eferding. 

.,     Fürböck  Ernst,  Lehrer. 

„     Fürlinger   Matthias,   Subprior   des    Stiftes,     Schulrat     und   Professor     am 
k.  k.  Obergvmnasium  der   Benediktiner   in  Kremsmünster. 
Seine  Erlaucht   Fürstenberg   Eduard  Egon   Landgraf   zu,    k.   u.    k.    Kämmerer, 
Mitglied    des    Herrenhauses,    Güterbesitzer    in    Wien,     Besitzer    des 
Großkreuzes   des   Leopold-Ordens. 
Herr  *Gabier  Ernst,  Fabrikant  und  Hausbesitzer. 

.,     Gagern   Karl   Freiherr    v.,    k.    u.    k.    Legationsrat    a.    D.,     Landtags-Abge- 
ordneter, Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  m.  d.  St.,  in  Windern. 

„     GangWauer  Leo,  k.   k.   Oberlandesgerichtsrat  d.    K. 

,,     Gumlich  Emanuel,  Privat. 

,,     Geistberger    Johannes,     Konsistorialrat,     P.,     Benediktiner    von    Krems- 
münster,  geistl.  Rat,  Pfarrvikar  in  Steinerkirchen  bei  Fischlham. 
Firma  Geyer  Julius  Nachfolger,  Mode-  und  Konfektionsgeschäft. 
Herr  Gissinger  Theodor,  Professor  der  k.  k.   Staats-Oberrealschule. 

,,     Glanz  Anto7i  Kitter  v.,  Dr.,   Hof-   und  Gerichtsadvokat. 
Gmunden  M usealverein . 
Gniunden  Staatsrealgymnasium. 
Gmunden  Stadtgemeinde. 
Gmunden  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Göllerich  August,  JNlusikdirektor. 

.,     Görner  Karl   Kitter  t\,  Dr..   Gliefredakteur   der    ..Tages-Post",   Ritter   des 
Franz  Josef -Ordens. 

,,     Gottlieb   Ludwig,   Fabrikbesitzer. 

.,     Göttner  Josef,  Ober-Baurat   i.  P..  Ritter  des   Ordens   der   Eisernen   Krone 
III.  Kl. 

.,     Gottuald  Kudolf,   Oekonomiebesitzer   in   Bad   Isclil. 

,,     Grüfucr  Karl,  Installateur. 


24 

Herr  Graf  Karl,  k.   k.   Hofrat   i.   P.,    Kitter    des   Ordens    der    Eisernen   Krone 
III.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Grashöck  Theobald,  Abt  des  Stiftes  Williering,  Generalvikar,  Mitglied  des 
Herrenhauses.     Landesaussehuß.     Komtur     des     Franz     Josef-Ordens 
m.  d.  St. 
„^   Grienhergcr  Theodor  Kilter  r.,  Dr..  a.  o.  k.  k.  Universitäts-Professor  und 
Ober-Bibliothekar    in   Czernow  it/. 
Grieskirchen  Stadtgemei  nde. 
Grieskirchen  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Grillmayr  Johann,   Gutsbesitzer. 

,,     Grimus  August  Ritter   v.   Grirnhiiry,   Dr..   k.   k.   Hofrat    i.   P..    Uitter   des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Grohmanv  Heinrich,  Architekt,  k.  k.  Professor  i.  E. 
„     Grosam    Wenzel,    Dr..    Professor,    geistl.    Rat.    Sekretär    des    bischöfliclien 

Ordinariates. 
,,     Großer  Karl,  Lithograpli. 

„     Groterjahn  Bela,  Dr.  jur.,   k.   k.    Statthalterei-Konzeptspraktikant. 
„     Gruhhauer   Karl,   Prokurist. 
„     Gruher  Josef,  Fachlehrer,  Gemeinderat. 
Grünhurg  Sparkasse  der  Gemeinde. 

Herr  Grünner    Karl,    Oberlehrer    aji    der    Knabenvolksschule    Linz- Waldegg. 
,,     GstöHner  Franz,  Maler. 
..     Guggenherger  Edmund,  Med. -Dr.,  St.  Georgen  a.  G. 

Haas  Franz,  k.  u.  k.  Oberstabsarzt  i.  P. 
,,     Jiaherl   Alois,    Pfarrer    in    Riedau,    geistl.    Hat,    Korrespondent    der    k.    k. 

Zentralkommission   für  Kunst-   und  historische  Denkmale. 
,,     Jlageiiauer  Simon,  Dr.,  Hof-   und  Gerichtsadvokat  in  Wien. 
,,     Hager  Evermod,  Dr.,   Chorherr   von   Schlägl,   Professor  am  k.   k.   Staats- 
gymnasium. 
„     Huhn  Hugo,  Fabrikbesitzer  in  Helfenberg. 

„     Haidenlhaller  Josef ,   J)r..   Landes-Badearzt   in   Bad   Hall,   kais.   Rat. 
„     Humann   Heinrich,   Dr.,   Gemeindearzt    in    Winzenkirchen. 
„     ^Hamann   Otto,  Dr.,   Miehaelnbach. 
Seine  Exzellenz   Handel  Erasmns  Freiherr   v.,   k.   k.   Statthalter   in   Oberöster- 
reich,   k.    u.    k.    Geheimer    Rat,    Großkreuz    des    Franz    Josef-Ordens, 
des  großbrit.  Viktoria-Ordens  etc.  etc. 
Herr  Handel  Frunz  Freiherr  v.,  Gutsbesitzer  in  Almegg. 
Frau  Handel  Marie  Freiin  v.,  geb.  v.  Guaita,  in  Almegg. 

„     Handel    Klothilde   Freiin   v.,   geb.    Gräfin    Berchem,    liandesgericlits-Präsi- 
dentenswitvve,   Besitzerin  des  Elisabeth-Ordens   II.   Kl. 
Herr  *Hundel-Mazzetti  Anton  Freiherr  v.,   k.   k.  Landesgerichts-Präsident. 
„     Handel- Mazzelti    Viktor   Freiherr    r.,    k.    u.   k.   (leneralmajor   d.    R..   Kon- 
servator   der    k.    k.    Zentralkomniission    für    Kunst-    und    hi.storische 
Denkmale. 
„     Handmann  Rudolf,  P,  S.  ,).,  Linz,  P>einberg. 

,,     Hunrieder  Sorhert,   Decliant   in   SarhMnshacli.    Konsistorialrat,   Ritter   des 
Franz   Josef-Ordens. 
Seine  J^^-xzellenz   Harruvh  Alfred  Reichsgruf,  k.   u.   k.  (Jelieimer    Hat    und   Käni- 
ni<*r«'r.    Kittnipi<ter   n.   D..    ( Jiif '^Iwsit /«t    in     \scli;icli    ;i.    Dniiiiu. 


Ihre  Exzellenz    Ilarrach   Anna   Reichsgräfin,     geb.     Prinzessin     Lobkowitz,     in 

Aschacli  a.  Donau. 
Herr  Harll   Alois,   Dr.,  k.   k.    Professor    i.   P..    Kireheudirektor    der   Ursulinen. 
„     Ilaslroifhcr  Gerhard,    Abt    des   Stiftes   ISchlierbach,    Komtur    des    Franz 
Josef -Ordens. 
Fräulein  Hassack  Berta,  staatlich  geprüfte  Musiklehrerin. 
Herr  Ilatschek   Ludioig,   Fabrikbesitzer   in   Vöcklabruck,   kais.   Rat. 

,,     Hauder  Franz,  Lehrer  I.  Kl.  an  der  Knabenvolkssehule  in  Linz-Waldegg. 
„     Hauer   Julian,   Professor   am   k.   k.   Obergymnasium   der   Benediktiner    in 

Kremsmünster,  geistl.  Rat. 
,,     Hauer  Theodor,  k.  k.  Notar. 
„     Hauk  Josef  Karl,  k.  k.  Hofrat  i.  P. 
„     Hauk  Otto,  emeritierter  Apotheker. 
„     Haupt  FrafiiS  Ritter  v.   Hochstätten,  Generalkonsul. 

„     Hauser   Johann,  Landeshauptmann,   Reiehsrats-Abg.,   Konsistorialrat  etc. 
„     Haydvogel  P.  Konrad,  Zisterzienser  des  Klosters  Schlierbach,  Pfarrvikar 

in  Kirchdorf  a.  Krems. 
„     Heidlniair  Heinrich,  Dr.,   Sektionschef  im  k.   k.   Ministerium  für  Kultus 
und  Unterricht  in  Wien,  Ritter  des  Leopold-Ordens  und  des  kaiser- 
lich russischen  St.  Stanislaus-Ordens  IL  Kl.  m.  d.  St. 
,,     Heinisch  Aniandus  sen.,  Kaufmann. 
,,     Heinisch  Amandus  jun.,  Kaufmann. 
,,     Heiser  Anton,  Dr.,  Arzt. 

,,     Heitzmann   Otto,  k.   u.  k.   Hof-Klavierfabrikant. 
„     Helletzgruher  Josef,  Privat  und  Hausbesitzer. 
„     Hessinger  Fratiz,  k.  k.  Postamtsdirektor,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens 

in  Salzburg. 
„     Heyß  Karl  v.,  k.  k.  Hofrat  i.  P.,  Ritter  des  Leopold-Ordens. 
Fräulein  Hinghofer    Emilie,    Bürgerschul-Direktorin,    Besitzerin    des    Goldenen 

Verdienstkreuzes. 
Herr  Hinsenkamp  Heinrich,  Dr.,  Advokat  und  Bürgermeister  der  Stadt  Urfahr, 
Landtags-Abgeordneter,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Hiptmair  Franz,  Pfarrer  in  Schwertberg. 
„     *Hirsch  Lorenz,  Lehrer  in  Prägarten. 

„     Hirsch  Wilhelm,  Verwaltungsrat  der  Unionbank  etc.  in  Wien. 
Seine  bischöfliche  Gnaden  Hittmair  Rudolf,  Dr.,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 

Bischof  von  Linz. 
Herr  Höhnel  Wilhelm,  akademischer  Maler. 
„     Honig  Friedrich,  Kooperator  in  Peuerbach. 

„     Uörwarter  Albert,   k.   u.   k.   Hauptmann   d.   R.   in    Nußdorf   am   Attersee. 
„     Hofmann   Hermann,     Privat,     Präsident     der     Oberösterreichischen     Bau- 
gesellschaft. 
„     Hofma7in  Richard,  Fabrikbesitzer,  Präsident  der  Handelskammer. 
Frau  Hofstätter  Anna,  Haus-  und  Apotheke-Besitzerin. 

Herr  Hoheisel  Konrad,  k.  k.  Hof  rat  und  Präsident  der  k.  k.   Post-   und  Tele- 
graphen-Direktion in  Wien. 
„     Holly  Karl,  Kanonikus  und  Pfarrer  in  Wilhering. 

„     Horzicka  Adalhert,  Dr.,  Professor  am  k.  k.  Elisabeth-Gymnasium  in  Wien. 
„     Hörnst  ein- Bnßmannshausen  Felix  Freiherr  von,  Dr. 


2(*> 

Herr  llorzeyschy   AdnUnrl,   Dr..   k.   k.   Obeilinanzrat. 

..      Iluster  Josef.  Kaufmann.  Oftizier  des  Franz   Josef-Ordens.   Präsident   der 
Bank  für  Ül>erösterreicli  und  Salzhurii. 
Isrhl.   üad,  Sparkasse  des  ^Marktes. 

Herr  Jägt'r  Erusf,    Dr..    Hof-     und     (ierichtsadvokat.     i^andesliauptniann-Stell- 
41  Vertreter.     Landtags-Ab»;eordneter,    Landesausschußuiit<ilied.     Komtur 

des  Franz  .losef-Ordens. 
..     Jvblingvr    Raimund,     fürsterzbiscliöflidier     Bauinspektor.     Korrespondent 
der    k.   k.    Zentralkommission    für    Kunst-    und    liistoriselie    Denkmale 
in  Frei  bürg  i.  Br. 
..     Jeijlingvr  Hugo,  k.  u.  k.  Oberst   i.  P.,  Ehrenkurator  des   N'ordböhmischeu 

Gewerbemuseums   in    Beichenberg. 
.,     Jcylivger   Karl.    Bitter    des    Ordens    der    Eisernen    Krone    1 1  [.    Kl.,    k.    k. 

Hof  rat  d.  B. 
.,     Jülg  Hermann,  k.  k.  Professor. 

..     iit,  Julien  Ärtur  Graf,  k.  u.  k.  Käuimerer.  k.  k.  Sektionschef  i.  B..  Bitter 
des  Leopold-Ordens. 
Frau  S1.  Julien   Marie  Agnes  Gräfin,  geb.  Grätin  Wickenburg,   k.   u.   k.    Stern- 
kreuz-Ordensdame in  Wien. 
Herr  J nrasky  Johann,  k.  k.  Postrat   in   Brunn. 

.,     Karigl  Ferdinand,  Dr..  k.   k.   Bealschul-Professor. 
Seine  Exzellenz   Käst   Michael  Freiherr   v.,  k.   k.   Ackerl)aumiiii>ttM    a.    1).    uii'l 

k.  u.  k.  Gelieimer  Bat  in  Ebelsberg. 
Frau  Kuunitz  Zdenka    Gräfin. 

Herr  KaiiiscJi    Jakob,  Baukdirektor  i,  B.,   kais.   Bat,   Korrespondent   der   k.   k. 

Zentralkommission    für  Kunst-   und   historische   Denkmale   in    Steyr. 

Kcnipf   Josef,    städtischer    Baudirektor.    Bitter    des    Franz    Josef-Ordens. 

.,     Kerbler    Viktor,    Oberlandesrat    d.    B.,    Bitter    des    Ordens    der    Eisernen 

Krone  III.  Kl. 
„     K ersehn  er  Theodor,  Dr. 

Khck  Fugen,  Apotheker  in  Wien. 
Frau  Khuen-Iiclasi  Helene  Gräfin. 

Herr  Kinsky  Rudolf  Graf,  k.   u.   k.   Kämmerer   und  Eeutnant   d.    K.    in   Wien. 
Frau  Kinsky  Marie  Gräfin,  geb.  Gräfin  Wilczek.  in  Wien. 
Kirchdorf  Marktkommune. 
Kirchdorf  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Firma  *Kirehmayr  Friedrich    u.   Couif). 
Herr  Kirchmeir  Josef,  Privat. 

„     Klug  Rudolf,  Dr.,  k.  k.  Gymna.-.ial-l*iui»-»,,r. 
„     Knechtl  Karl,  Med. -Dr.  in  Traun. 
„     Knitl  Ferdinand,   Med. -Dr.   in   Ebelsberg. 
..     Knörlcin  Frxtdrich,  Med. -Dr.  in  Wien. 

Koch    August   G.,  evangelischer    Pfarrer,    Bitter   des    Franz    Josef-Ordens. 

Bitter  des  Sachsen- Ernestinischen    Hausordens. 
Koch    Friedrich,   Dr.,    Superintendent    und    evang.    i'farrer    in    (Jmunden. 

Komtur  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  IIT.  Kl. 
Korh    l.udiiig,    k.   k.    Postmeister    und    Kealitälen-Besitzer    in    Had    Ischl. 
^^     Kohhuinizer  Ernst ,  k.  k.   Kegicrungsrat. 
„     König  Anton,  Dr.,  k.  k.  ( lymnasial-Proiessor. 


27 

Herr  König  Emil,  Landes-Oberbaurat,  Kitter  des  Franz   Josef-Ordens 
Könif/baner  Anten,  Landeskasse-Direktor. 

.,  Körll  Karl,  Med.-])r.  in  Wien,  kais.  Rat,  Badearzt  in  Bad  Hall.  Ot'tizier 
des  Franz  Josef-Ordens. 

,,     Korb   Heinrich,   Eiiclihändler. 

„     Kortüm  Ä.,  Rentner  in  Urfahr. 
Frau  Kottulinsky  Bora  Gräfin,  geb.  Freiin  ^layr  v.  Meinhof.  in  (iraz, 
Herr  Kowarz  Wilhelm,   Dr..   Sekretär  der  k.  k.   Staatsbahnen. 

„     Kowarz  Karl,  Dr.,  Arzt. 

,,  Krackouizer  Ferdinand,  Dr.,  kais.  Rat,  Landesarchivar  i.  F.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und  historische  Denk- 
male. 

„     Kranimer  Franz,  kais.  Rat,  Prokurist   in  Mauthausen. 

„  Kränzl  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direk- 
tion für  Oberösterreich  und  Salzburg,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Kunst-  und  historische  Denknuile. 

.,     Kränzl  Friedrich,  Med. -Dr. 

.,     *Krauß  Rudolf,  k.  u.  k.  Genera hiuijor. 
Kremsraiinster  Marktgemeinde. 
Kremsmünster  Sparkasse  der  ^farktgemeinde. 
Herr  Kronberger  Heinrich,  Kaufmann. 
Frau  Krüzner  Marie,  Verwaltungsrats-Witwe. 

Seine  Exzellenz  Kuenburg  Gandolf  Graf,  Dr.,  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  Geheimer 
Rat,  Senatspräsident  des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P., 
Ritter   des   Ordens   der    Eisernen    Krone    I.    Kl.,    Mitglied   des    öster- 
reichischen Herrenhauses,   Ehrenpräsident  des  ^Museums. 
Herr  Kühn   Moritz,  Färbereibesitzer. 

„     *Kiirz  Martin,  Kooperator   in   Pischelsdorf  bei   Mattighofen. 

,,     Kyrie  Eduard,  Apotheker  in  Schärding. 

,,     Faad  F'eidinand,   Pfarrvikar    in   Rohrbach,    O.-ö. 

,,     Laingruber  Franz,  Kaufmann,   kais.   Rat. 
Lambach  Benediktiuerstift. 
Lambach  (lemeiudevorstehung. 
Lambach  Sparkasse  des  Marktes. 

Seine  Exzellenz  Lamberg  Heinrich  Graf,  Herrschaftsbesitzer   in   Steyr. 
Herr  Lang  Anton,  Dr.  phil.,  k,  k.  Oberleutnant. 

,,     Langthaler  Karl,  k.  k.  Baurat. 

„     Lartschneider  Josef,   Dr.,   Zahnarzt. 

„     Lechleitner    Hans,    Dr.,    k.    k.    Professor    an    der    Lelirerbildungsanstalt. 

„     Lehner  Franz  Xaver,  k.  k.  Gymnasial-Direktor  in   Freistadt. 
Frau  *Lehnhart  Steffy,  Private  in  Pöstlingberg. 
Leonfelden  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Herr  Lettmayr  August,  Wien. 

.,     Liebherr  Max,  Kanzleichef  der  Firma  H.  Franck  Söhne. 

,,    •  Lindenthal  Otto,  geistl.  Rat,  Pfarrer  in  St.  Georgen  a.  G. 

,,     Lindner  Adolf,  k.  u.  k.  Oberst,  Pionier-Inspizierender. 

,,     Lindner  Heinrich,  i^andhausinspektor. 
Herren  Linser  Josef  &  Söhne,  Bildliauer  und' Kunststeinmetze. 
Linz  Aktienbrauerei  und  Malzfabrik. 


28 

Linz  Aktiengesellschaft  der  Lokomotivfabrik  Krauß  &  Co. 

Linz  Allcremeine  Sparkasse. 

Linz  All«remeine  österreiehi.^c-he  Gasgesellsehatts-Lokaldirektioii  des  Linzer  Gas- 
werkes. 

Luu  Bank  für  Oberösterreicli  und  Salzburj:. 

LiHf  Linzer  Bicyeleklub. 

Linz  Bischöfliches  I'riesterseniinar. 

Linz  Faßzielier-Kompagnie. 

Linz  Filiale  der  k.  k.  priv.  Böhmischen  LTnionbauk. 

Linz  K.  k.  priv.  Lambacher  Flachsspinnerei. 

Linz  Linzer  Ruderverein  „Ister". 

Linz  Oberösterreichische  Baugesellschaft. 

Linz  Oberösterreichischer   Gewerbeverein. 

Linz  Oberösterreichische  Glasmalerei. 

Linz  Oberösterreichischer  Volkskredit. 

Linz  Poschacher-Brauerei,  A.-G. 

Linz  *Sektion   Oberösterreich    des    Vereines    für    Höhlenkunde. 

Linz  K.  k.  Staatsgymnasium. 

Linz  K.  k.  Staats-Oberrealschule. 

Linz  Stadtgemeinde. 

Linz  Städtische  Sparkasse. 

Linz-Urfahr  Tramway-  und  Elektrizitäts-Gesellschaft. 

Frau  *List  liosa,  Altenfelden. 

Herr  Lohninger  Josef,  Dr.,  päpstl.  Protonotar,  Bektor  des  deutschen  National- 
Institutes   S.   Maria  dell'  Anima  in  Rom,   Komtur   des   Franz    Josef- 
Ordens. 
,,     Loos  Josef,  Dr.,  Hofrat,  k.  k.  Landesschulinspektor,  Ritter  des  Ordens  der 

Eisernen  Krone  III.  Kl. 
„     Ludwig  Karl,  Dr.,  Professor  an  der  Handelsakademie. 

,,     Mainzer  Johann,  Direktor  der  Ackerbauschule  in  Ritzlhof  i.  P.  in  March- 
trenk. 
Markl  Andreas,  k.  u.  k.  Major  d.  R.  in   Wien. 
..     MailuH   Karl  Ritter  v.,  Hof  rat,     k.  k.  Oberbaurat,  Ritter  des  Ordens  der 

Ei.sernen   Krone   III.   Kl.   und   des   Franz    Josef-Ordens, 
,,     Matosch  Anton,  Dr.,  kais.  Rat,  Bibliothekar  an  der  k.  k.  geolog.  Reichs- 
anstalt in  Wien. 

Hattighofen  Marktgemeinde. 

Mattigliofen  Sparkasse  des  Marktes. 

Herr  Maizinger   Theodor,  Med. -Dr.   in  Aschach  a.  D. 

„     Maurhard  Hermann,  Dr.  jur.,  Kaufmann,  Landtags- Abgeordneter. 

Mauerkirchen  Marktgemeinde. 

Herr  Maurer  Heiniich  Ritter  v.,  Dr.,  in  Wien. 

Matiihausefi  Marktgemeinde. 

Mauthausen  Sparkasse. 

Herr  Mayhöck   Joh.   Nep.,   Dr.,    Domherr,    Konsistorialrat,   Offizier    des    Franz 
Josef-Ordens. 
Maiir    Georg,    Ritter    des    Franz    .lo.sef -Ordens,    päpstl.    geh.    Kämmerer, 

Konsistorialrat   und    Städtpfarrer    in    (Jnumd«Mi.    Kliren(l(»nilierr. 
Mayr  Josef,  Dr.,  k.  k.  Notar. 


29 

Herr  Mayr  Sebastian,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Obergymiiasiums  der 
Benediktiner    in   Kremsmtinster. 
„     *MeUchar  Sepp,  Apotheker. 
„     Mevscl  Alois,  k.  k.  Hofrat. 
Seine  Exzellenz    Meran    Johann    Graf,    Herrsehaftsbesitzer    in    Brandhofen    in 

Steiermark. 
Herr  Messerklinger  Hans,  Dr.,  k.  k.  Hofrat  und  Staatsbahndirektor,  Ritter  des 
Leopold-Ordens. 
„     Mirhach   Richard  Freiherr  v.,   k.   k.   Statthalterei-Konzipist   in   Eferding. 
Frau  Mladota-Solopisk   Marie  Baronin,  geb.  Baronin   Riese-Stallburg. 
Herr  Moser  Josef,  Pfarrer   in   Zell  bei   Zellhof. 

„     Moser  Richard,  Dr.,  Sekretär  der  k.  k.  oberösterr.  Finanzprokuratur. 
„     Mostny   Leopold,   Likörfabrikant   in  Urfahr,   kaiserlicher   Rat. 
„     Mühleder  Franz,  Gewerkedirektor  in  Herzogsdorf,  Mühlviertel. 
„     Müller  Fritz,  Tapezierer  und  Dekorateur. 
„     Müller  Franz,  Dr.  med.,  Stadtarzt. 

„     Müller  J.  M.,  Kunst-  und  Möbeltischler,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes. 
„     Müller  Ludicig,  Schätzmeister. 
„     Munganast  Emil,  k.  k.  Oberpostkontrollor  i.  P. 

„     Nehinger  W.  F.,  Verwaltungsrat  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salz- 
burg, Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 
„     Nelhöck  Ferdinand,  Privat. 

„     Nejdl  Ludwig,  k.  k.   Statthalterei-Maschinen-Oberingenieur. 
Neufelden  Sparkasse  des  Marktes. 

Herr  Neukirch  Heinrich,  fürstl.  Starhembergscher  Kontrollor. 
„     Newald  Richard,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
„     Newekloivsky   Ernst,   Ingenieur,    k.   k.    Strombauleiter. 
„     Neiceklowsky  Max,  k.  k.  Finanzsekretär. 
„     Nicoladoni  Alexander,   Dr.,   Hof-   und   Gerichtsadvokat. 
„     *Nicoleth  Otto,  Direktor-Stellvertreter  der   Bank  für   Oberösterreich  und 

Salzburg. 
„     Niedereder  Franz,   Oberlehrer   in   Vorderstoder. 

„     Nusko   Johann,    Dr.,     k.    k.    Hofrat    und     Finanz-Landesdirektions-Vize- 
präsident,  Ritter  des  Leopold-Ordens. 
Frau  Oberdörfer  Marie,  Notarsgattin  in   Saalfelden. 

Herr  Obermayr  Paul,  Kaufmann  in  Freistadt,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes m.  d.  K. 
„     Obermüller  Alois,   reg.  Chorherr  von   St.  Florian,  geistlicher  Rat,   Stadt- 
pfarrer in   Vöcklabruck. 
„     Obermüller   Anton,   Pfarrer    in   Feldkirchen   bei    Mattighofen,    Ritter    des 

Franz  Josef-Ordens. 
„     Obermüllner  Adolf,   Dr.,   Präsident  der  oberösterr.   Aerztekammer. 
Obernberg  a.  Inn  Sparkasse. 

Herr  Oeh^i   Hans,   Gutsbesitzer,    Schloß    Oberweis   bei    Gmunden. 
„     Oehn  Hermann,  Wirtschaftsbesitzer  in  Attersee. 
„     Oldrini  Franz,  k.  u.  k.  Major  d.  R. 

„     Otteniceller    Rudolf,    Güterdirektor,     Besitzer     des     Goldenen     Verdienst- 
kreuzes m.  d.  K. 


Herr  Ort  im     hail,    Privat. 

..     Paar  Ludwig  Graf.  Dr..  k.  u.  k.   Kämiiierer  und  k.  k.  Statthaltereirat   im 

Minifiteriuni  des  Innern   in   Wien. 
,.     Pachingcr  Anton  M.,  Privat,  Korrespondent  der  k.  k.   Zentralkonimission 

für  Kunst-   und  historische  Denkmale   etc. 
..*  Paul  Johann,  Profes.>^or   an  der  k.  k.    l>ehrerhildunusanstall. 
..     Pa  1(1)1  Max,  Fachlehrer. 
Perg  Sparkasse  der   Marktkommune. 

Herr  Pescndorfer      Franz,       Ingenieur-Chemiker.       \'er\salter       dei        Landes- 
kuranstalten in  Bad  Hall. 
Pcfcr  Josef,  Redakteur  der   „Linzer   Zeitun<i'\ 
Petz  Josef,  Sparkas.se-Kontrollor   in  Steyr. 
Pei/rer  Hermann,  Dr..  Hof-   und  Oerichtsadvokat. 
..     Pierer  Ignaz  Leo,  Dr.,  Privat. 
Frau  Pießlinger  Grete,  Gstadt  bei  Mölln. 
Herr  Pießlinger   Josef,   Keaiitätenbesitzer. 

,.     Pinzger  Anton,  Dompropst,  päpstl.  Hausprälat.  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens. 
..     Pir)igrtiher    Riehard,   F.-S.-L.   Hof-Buch-    und  Kunsthändler. 

PisraceJc    Ludwig,    ])r..    Primararzt    der    Hebamraenlehranstalt    in    Wien, 

k.  k.  Kegierungsrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens  und  des  Eisernen 

Kronen-Ordens. 

,.     Planck  Edler  von  Plunekhnrg  Eduard,  (Gutsbesitzer  in  Neuhaus  a,  Donau. 

,.     Planck  Edler    von    Planckburg   Karl    Maria,   k.   k.    Ministerialsekretär    im 

Ministerium  des  Tunern  in   Wien. 
..     J'lanitz  Bernhard  Edler  i\  d..   Privat. 

Poche  Alfred,   k.   k.   Professor. 
..     Poehe    Franz,    Altbürgermeister    der    Landeshauptstadt    Linz.    Ritter    des 

Ordens  der  P^isernen  Krone   III.  Kl.   in   Graz. 
..     Poche  Matthias,  Kaufmann,  kai.serl.  Rat.  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens. 
..     Pöll  Alfred,  Dr.,  prakt.  Arzt. 

Pöschl  Josef,  Pfarrer,  geistlicher  Rat   in   Peilsteiu. 

Pöschl  Pndolf,  Fabrikbesitzer  in  Rohrbach,  Landtags- Abgeordneter,  Ritter 

des   Franz   Josef-Ordens. 
Poschacher  Josef,  Gutsbesitzer. 

Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor.  Kremsmünster. 
..     Pott  Ludwig,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P. 

Pncn    Hugo    v.,    Kunstmaler.    Gutsbesitzer    in    Osternberg    bei    Braunau, 
Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission   für  Kunst-  u.  historische 
Denkmale. 
Pretis-Cagnodo  Felix  Freiherr    r..   k.    k.    iiezirksliauptmann. 
Frau  Prohaska  Anna,  Advokatensw  itwe. 

Herr  Pröll  Laurenz,  Dr.,  geiHtl.  Rat,  Chorherr  des  Stiftes  Schlägl.  k.  k.  (Jym- 
nasiuldirektor    i.    P.,    Konservator    der    k.    k.    Zentralkonimission    für 
Kunst-   und   histori.sche  Denkmale   (L  Sektion). 
„     Pruekmüller  Pohert,  k.  k.  Statthaltereirat.   Ritter  des   Kranz  Josef-Ordens 
in  Wien. 
I'iihringer  Ferdinand,  Mag.   pharm..    Apotheker   in    \\<'l>. 
l-räulein    Pujtp   Marie   Private. 


Seine  Exzellenz  Puthoti   Viktor  Freiherr  r.,  k.  u.  k.  Geheimer  Kat.  k.  k.  Statt- 
halter in  Oberöster reich  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
1.  KL,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Herrenhausmitglied  in  Salzbur*:. 
Ihre  Exzellenz   Puthon    Sophie   Freiin    r.,   geb.   C4räfin    Bombelies,    in    Salzburg. 
Herr  Quircin    Moritz,   Verlagsbuchhändler. 

.,     Ramsauer   Alois,    Bäckermeister. 
Frau  Reihtnayr   Marie,   geb.   v.   Dierzer,   IMed.-Dr. -Gattin. 

Herr  Reiehel  Karl,  Generaldirektor  der  Kleinmüncliener  Aktiengesellschaft   für 
Baumwollspinnereien    und   mechanische  Weberei. 
..     Reif  Josef,   Pfarrer    in   Klamm. 

Reingrither  Hermann,   Fachlehrer,   Urfahr. 
..     Reininger  Franz,  Kaufmann. 
,,     Reininger  Franz,  Privat. 
,,     Reisinger  Leopold,  Pfarrer  i.  P.,  Urfahr. 
,,     Reiß  Hermann,  Med.-Dr.,   Sanitätsrat  und  Bahnarzt. 
,,     Rezac  Franz,  iMaler. 
Ried  Stadtgemeiude. 

Herr  Rigele  Gustav,  Dr..   k.   k.  Notar.   ]{itter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone 
III.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens. 
.,     Rimmer  Franz,  Dr.,  Landesschulinspektor. 
„     Rinke  Rudolf,  Beamter  der   Allgemeinen   Sparkasse. 
„     Ritzherger  Jlhert,  Kunstmaler. 

.,     Ritzherger  Engelhert,  Mag.  Pharm.,  l^rogenhändler. 
Rohrhaeh   Sparkasse. 

Herr  Rolleder  Anton,   Regierungsrat,   Direktor   der  k.   k.    Staatsrealschule   und 
k.  k.  Bezirksschulinspektor  in  Steyr,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes  m,  d.   Kr. 
Fräulein  Römer  Marie,  Private. 

Herr  Rossi  Anton,  k.   k.   Statthaltereirat.   Ritter   des   Franz    rlosef-Ordens. 
„     Rueker  Franz,  Privat. 

„     Rupertsherger  Matthias,  geistl.  Rat,  reg.  Chorherr  von  St.  Florian,  Pfarr- 
vikar  zu   Ebelsberg.   Besitzer   der   Ehrenmedaille   für   40jährige   treue 
Dienste. 
Saunten   Karl  Freilierr   r.,  Privat. 
Saehsperger   Josef,   Buchhändler. 
Sadledcr  Karl,  Privat. 

Sailer  Josef,  Propst   und  lat.   Abt   des   reg.   Chorherrenstiftes   St.   Florian, 
Ritter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone   IT.   Kl.,   Generalabt    der    reg. 
Aug.   Chorherren. 
Salzhurg  Benediktiner-Abtei   Sl.  Peter. 
Herr  Sames  Josef,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 

„     Sassy  Moritz.  Dr.  d.  Ph..  k.  u.  k.  Leutnant  d.  R.  in  Freihof-Steindlbach. 

Post   Peuerbach. 
„     Saxinger  Eduard,  Kaufmann. 
„     Saxinger  Hermann,  Kaufmann. 
„     Schachermayer  Rudolf,  Kaufmann. 

„  Schacliinger  Norhert,  Abt  des  Stiftes  Schlägl.  Sr.  k.  u.  k.  Apost.  Majestät 
Rat,  Ritter  des  Eeopold-Ordens  etc..  Generalabt  des  Prämonstratenser- 
Ordens. 


Herr  Sf/M/cA »/<//<•/•  Karl,  Kautinaini.  I^eiclisrals-Aboeordneter  in  Eferdiug,  Ritter 
des  »anz   Josef-Ordens. 

..     Sfhadler  Karl,  Tonwarenfabrikant. 

..     ^Schaeffer   Hans,   Kanfniaim. 

..     Schatuhcrger  Ilnns,  Lehrer  in  Lohnsbnrg. 

..     Scharfen  Gustav  Riifcr  r.  Hennedorf,  k.  k.  .Senatspräsident  in  Wien. 
Schauhergcr   Gustav,  k.   k.   Professor,   Bezirkssehulinspektor. 

..     iichauer  Franz,  Gymnasialdirektor  i.  P. 

,,  Schauer  Johann,  Dr.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  und 
des  Franz  Josef-Ordens.  Advokat  und  Biirirernieister  in  WpIs.  Land- 
tags-Abgeordneter. 

,,  Schcdle  Anton,  k.  k.  Baurat  und  Baubezirksleiter,  Besitzer  des  Goldenen 
Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 

,,     Scheinig  Franz,   Betriebsleiter   der    Elektrizitätswerke. 

„  Scherndl  Balthasar,  Domkapitular.  Ordinariatskanzler.  Offizier  des  Franz 
Josef-Ordens. 

,,  Scherzi  Johann  Nep.,  Realitätenbesitzer.  Ritter  des  päpstl.  Silvester- 
Ordens. 

,,     Scheuringer  Franz,  Direktor. 

.,     Schick   Johann,   evangelischer   Pfarrer    in    Heidenreiclisteiu. 

„  Schiefthaler  Franz,  Architekt,  Direktor  der  k.  k.  Staatsgewerbeschule. 
Konservator  der  k.  k.  Zentralkoniniission  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale,   Regierungsrat. 

.,     Schießer  Anton,  Dr.,  Professor  des  k.  k.  Staatsgymnasimns. 

,,  Schiffma7i7i  Konrad,  Dr..  Weltpriester,  Professor,  Leiter  der  k.  k.  Siudiei. 
bibliothek. 

,,     Schiller  Eduard,  Dr.,   Magistratssekretär. 

,,     ^Schlager   Matthäus,   Dombaumeister. 
Frau  *  Schlechter  Anny. 

Herr  Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesausschuß.   Reichsrats- 
und  Landtags-Abgeordneter. 

„     Schleiniiz  Wilhelm  Freiherr  v.,  Rittmeister  a.  D.,  Gmunden. 

..  Schmelzing  und  Wernstein  Wilhelm  Hugo  von,  Rittmei>ter  und  Adjutant 
der   16.  Kavallerie-Brigade  in  Darmstadt. 

.,  .^chmidegg  Gustav  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  StattJialtcreirat  a.  ]).. 
Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  IIL  Kl.,  Schloß  Leonstein. 

„  Schmit  Heinrich,  Dr.,  k.  k.  Professor  und  Primararzt,  J^itter  des  Franz 
Josef-Ordens. 

„     Schneck  Ernst,  Beamter  der  Bank  für  Oberösterreich   und   Salzburg. 

„     Schnceberger   Heinrich,  Direktor  der   Buchdruckerei    -J.   Wiuimer. 

„     Schneller  Theodor,  Direktor  der  Handelsakademie. 

„  Schnopfhagcn  Franz,  Med. -Dr.,  Landes-Sanitätsrat,  Direktor  der  Landes- 
irrenanstalt in  Niederuhart. 

„     Schönhaß  Josef,  Pf  an  er  in  Rainbacli  bei  Freistadt. 

.,     Schöppl  August,  Schulleiter  i.  P.,  Ebelßberg. 

,,  Sohrack  Karl,  kais.  Rat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Oberinspektor 
a.  D.  der  k.  k.  österreichischen   Staatsbahnen. 

„     Schrack  Karl,  Dr.,  Oberbezirksarzt. 


83 

Herr  SchröcJiCufux   GottUeh,  Werksbesitzer   in   Roßleiten   bei   Windischgarsten, 
Besitzer  des  C4oldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
.,     Schtilz   Ludwig,   Dr.,   Hof-    und   C4eriehtsadvokat,   Graz. 
,.     ScJmster  Josef,  Med.-Dr.,  k.  k.  Oberbezirksarzt   in   Steyr. 
.,     Schicah   Georg,   Schieferdeckermeister. 

,,     Schwaiger  Josef  Ritter  v.  Montevento,  k.  k.   Statthaltereirat,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 
Seil icanenstadt  Stadtgemeinde. 
Herr  ScJuccifzer  Julius,  Kaufmann. 

*Schu:ingenschuß  Ignaz,  Landesrevident. 
,.     *Seitz  Jakoh,   Schriftsteller,  Grein. 
„     Sekker  Franz,  k.  k.  Oberst  d.  R. 
,,     Seile  Friedrich,  Dr..  evangelischer  Pfarrer   in   Graz. 
,,     Seyrl  Hugo,  Jurist,  Hannsberg  bei  St.  Johann   am  Windberg. 
,,     Seyrl  Ludicig,  Schloß  Starhemberg  bei  Haag. 
,,     Siegerf  Eduard,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 
,,     Sigl  Josef,  Pfarrer  in  Garsten  bei  Steyr. 
,,     Sommerhuber  Karl,  Kaufmann. 

„     Sonnleithner  Andreas,  Dr.,  Amtsdirektor  der  Allgemeinen   Sparkasse. 
„     Sonnleitner-Könighauer  Anton,  RechnungsofTizial. 
„     Spaun   Max  Johann   Freiherr  v.,   Großindustrieller   in  Klostermühle. 
„     Sporn  Emil,  k.  k.  Oberbergverwalter  in  Raibl. 
„     Springer  Hugo,  Dr.,  Abt  von  Seitenstetten. 
„     Sprinzl  Alois,  k.   k.  Postkassen-Direktor   d.   R. 

„     Stagl    Alexander,    Generalagent    der    Versicherungs-Gesellsehaft    „Oester- 
reichischer  Phönix". 
Ihre  Durchlaucht  Frau  Starhemberg  Fanni  Fürstin,  k.  u.  k.  Palastdame,  Stern- 
kreuz-Ordensdame etc.  in  Eferding. 
Herr  Starker   Friedrich,   Fabrikbesitzer. 
Stauhitzer  Georg,  Privat. 
„     Steinherger  Gustav,  konz.  Baumeister. 
„     Stern  Josef,  Baurat,  Zivilingenieur  in  Gmunden. 
Herren  *Stern  und  Hafferl,  Ingenieur-Bureau,  Wien. 
Steyr  Stadtgemeinde. 
Steyr  Sparkasse  der  Stadt. 

Herr  Stichlherger   Robert,  k.    k.    Schulrat   und   Gymnasial-Professor   d.   R. 
„     Stieglitz   Franz,    inful.    Domscholaster,    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen 

Krone  III.  KL.  Konsistorialrat. 
„     Stifter  Julius,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P. 
,,     Stifter  Theodor  Dr.,  k.  k.  Bezirksrichter. 

.,     Stockhammer  Emmerich,   Med.-Dr.,   k.   k.   Landes-Sanitätsrat   und   Stadt- 
arzt. 
„     Stockhammer   Gustav,   Oberinspektor   der   österreichischen   Nordwestbahn, 
Korrespondent   der   k.   k.    Zentralkommission    für   Kunst-   und   histo- 
rische Denkmale  in  Wien. 
„     Straberger  Alfred,  k.  k.  Landesgerichtsrat  i.  P.  in  Urfahr, 
„     Strachwitz   Zdenko    Graf,   k.   u.    k.   Kämmerer,    Rittmeister    a.    D.,    Guts- 
besitzer in  Mamling  bei  Braunau. 
„     Strafhnayr  Eduard,    Dr.,  Landesarchiv-Adjunkt. 


34 

Herr  Htratiß   Franz,   Dr..   k.  k.   Keal.scliul-Professor. 
„     S freit   Oskor,  Gutfcibesitzer,   Schloß   Piu-lienau   a.   1). 
„     Strnadi  Julius,  k.  k.  Oberlaiides<:erieht.srat  i.  P.  in  Graz. 
,,     Strohl    Johann,    Koiisistorialrat    und    Stadtpfarrer    in    Steyr.    Kitter    des 
Franz  Josef-Ordens, 
Sutfner    Ferdinatid,    niederösterreieliischer    Landesbeaniter. 
„     Taxis  Johann   Graf,  Gutsbe.sitzer  in  Graz. 
Tepl   bei    Marienbad,    Pränionstratenser-Chorherrenstift. 
Herr  Teutschniann  Karl,  Dr,,  Advokat  in  Amstetten. 

..     Thalmayr   Franz,  Dr.,   Direktor   des   k.   k.   Staatsgyninasiiuns.    Kitter   des 

P'ranz  Jo.sef-Ordens. 
,,     Theuer  Julius,  akad.   Maler,   Gutsbesitzer   in   Scliloß   Bernau- IMsciilhaui. 
„     Titzc  Julius,  Fabrikant. 
Frau  Töpfer  Johanna,  Antiquitäten-Händlerin. 

Herr  Ireml  Ignaz,  Konsistorialrat,   Decliant  und   l*t;nrer    in   Kiiiis. 
*Trinks  Erich,  pliil,,  Wien, 
.,     Tschcrne   Fritz,   kais.    Rat,   Kaufmann,    k.    u.    k.    Hoflieferant. 
•  ,,     Tscherne  Rudolf,  Dr.,  Apotheker. 
TJrfahr  Stadtgemeinde. 
JJrfahr  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Vogl  Franz,  Wachszieher  in  Eferding. 
Vöcktahruc/c  Bezirks-Lehrerbibliothek. 
Vöcklahruck  Stadtgemeinde. 

Herr  Vonwillcr  Heinrich,  Gutsbesitzer   auf   Schloß   Lichtenau   bei   Haslach. 
,,     Wagner  Karl,  Med.-Dr.,  Primararzt  i.  P. 
„     Wagner  Franz,  Pfarrer  in  St.  Veit. 
Waizenkirchen  . Marktkommune. 

Herr  Walcher  Alois,  Direktor  der  Taubstummen-Lehranstalt.  Kitter  des  Franz 
Josef-Ordens. 
,,      Wasiler  Franz,  k.  k.  Sehulrat,  Professor  i.  P. 
,,     Wegrosta   Karl,  Oberlehrer   in   Spital   am    Pyhrn. 
„     Weihcl  Anton,  Dr. 
,,     Weidinger  Josef,  Zahnarzt. 
„     Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 

„     Weimar  Anton,   Gutsbesitzer.    Schloß    llammerrieß    bei    Losenstein. 
,,     *Weinbauer  Konrad,  Fachlehrer. 
,,     Weingärtner  Josef  M.,  Gutsbesitzer  am  Hagen. 
„     Weingärtner  Robert,  Präsident   der  Poschacher-Krauerei,   A.-(i. 
„     Weinmayr  Emmerich,  Dr..-  Direktor-Stellvertreter  der   Allgem.   Sparkasse. 
„      Weiß  Julius,  Privat. 

„     Weiß  Karl,  Professor  am   (  ollegiiini    l'ct  i  iiiuiii    in    l  rialu. 
„     Weiß  Ludwig,  Privat  in  Wien. 
Seine  Hxzellenz   Weißen uol ff  Konrad  Reichsgraf  l  ugnud   r..  k.   u.  k.  (ileheimer 
Jtat  und  Kämmerer,  Oberst-Erbland-Hofmeister   in   Osterreich  ob  der 
Eons,    Mitglied    des    Herrenhauses    des    österreichischen    lleichsrates. 
Landtags-Abgeordneter,    Komtur    des    Franz    losef-Ordens   ni.    d.    St.. 
Gutsbesitzer  in  Steyregg. 
Wels  Stadtgemeinde. 
Wels  Sparkasse  der  Stadt. 


FTerr  Wenger  Leopold,  Dr.,  praktischer  Arzt  in  ürfahr. 

.,     Wenzl  Karl,  Dr.,  Konzipist  der  k.  k.  Staatsbalinen. 

.,     Werkoioitsch  Konstantin,  kaiserl.  Rat,   Sekretär  des  oberösterreichischen 
Landeskulturrates. 

,,     Wertheimer  Julius,  Gutsbesitzer  in  Ranshofen. 

,,     Wessely  Karl,  Professor  an  der  Handelsakademie. 
Weyer  Sparkasse. 

Seine  Exzellenz  Wickenbiirg  Mae  Graf,  Dr.,  k.  k.  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  Ge- 
heimer Rat  und  Kämmerer,   Ritter  des   Ordens  der  Eisernen  Krone 
I.  Kl.  und  des  Franz   Josef-Ordens. 
Herr  Wicninger  Georg,  Realitäten-Besitzer,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens   in 
Schärdiug. 

,,     Wilczek  Hans  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer  in  Wien. 
Frau  Wilczek  Elisahetli  Gräfin,  geb.  Gräfin  Kinsky,  in  Wien. 
Herr  Wildauer  Ernst  Ritter  v.,  Dr.,  Advokat  in  Perg. 

.,     Wildmoser  Richard,  Privat,  Kassier  und  Hausreferent  des  Museums. 

,,     Wimhölzel  Arnold  Kajetan,  k,  u.  k.  n.  a.  Oberleutnant. 

,,     Wimmer  August,  k.  k.  Finanz-Rechnungsrevident. 

,,     Wiinmer  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Präsident  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse, Offizier  des  Franz  Josef-Ordens. 
Windischgarsten   Sparkasse  der  Marktkommune. 
Frau  Winkler  Anna,   Postmeisterswitwe. 
Herr  Winkler  Friedrich,  k.  k.  Finanz-Rechnungsdirektor. 

„     Wiplinger  Johann,  Postamtsdirektor  d.  R.  in  Urfahr. 

,,     WirtJt  Hans,  Hauptkassier  des  Magistrates. 

,,     Wiftrich  Karl,  Kaufmann. 

.,     Wahrer  Justinns,  P.,  Dr.,  Bibliothekar  des  Stiftes  Wilhering. 

.,     Wolfinger  Leopold,  Hotelier. 

,,     Wolfsgruher  Hans,  Architekt,  k.  k.  Professor. 

,,     Wuschko  Ernest,  Dechant  in  Spital  am  Pyhrn. 

.,     Würfl  Christoph,  k.  k.  Gymnasialdirektor  i.  P.  und  Regierungsrat,  Ritter 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone. 
Mons.  *Zeininger   Augustin,    Generalvikar    i.    R.    und    päpstlicher    Hausprälat. 
Herr  Zeisz   Heinrich,   Direktor    der    Linzer   Aktienbrauerei. 

,,     Zeitlingers  Sohn  Michael,  Sensenfabrikant  in  Blumau  bei  Kirchdorf. 

..     Zeller  Emil,  Apotheker  in  Windischgarsten. 

„     Zelhier  Heinrich,  königl.  Rentamtmann  in  Freising,  Bayern. 
Zenfralverhand  der  Sensen-,  Sichel-  und  Strolimesser-Gewerke  in  Oberösterreich. 
Herr  Zihermayr   Ignuz,   Dr.,   Landesarchivar,   Konservator   der   k.   k.    Zentral- 
kommission für  Kunst-  und  historische  Denkmale. 

„     Zöchhauer    Johann,    Dr.,    Direktor    am    Collegium    Petrinum    in    Urfahr, 
Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 

„     Zötl  Anton,  Dr.,  Polizei-Oberkommissär. 

„     Zuckrigl  Anton,  Dr.,  Hof-   und  Gerichtsadvokat. 


36 


stand  der   Mit,<«lie<ier  am   1.  Februar   1912: 

Wirkliche   Mitglieder        596 

Ehrenmitglieder 20 

Mandatare 28 

Korrespondierende  Mitglieder        10 


Sterbefälle. 

Frau   Ihovdt  Luise  r.,  Private. 

Herr  Hutler  Ba7iholomäu.s,  k.  k.  Oberbergrat  in  Salzburg. 

Wasmer  Johann  v.,  k.  u.  k.  Oberst  d.  R. 

Kcppclmayr  Max,  Med.-Dr. 

Weinmayr  Franz,  Prälat  in  Bad  Tschl. 

Augustin   Hermann,   Apotheker   in   Urfalir. 

Wertheiiner  Philipp,  Gutsbesitzer  in  Ranshofen. 

Beaulieu-Marconnay  Oliver  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Kämmerer. 

Reiningcr  Karl,  Fabrikbesitzer. 

Redtenhacher  Anton,  Dr.,  Wien,  korrespondierendes  Mitglied. 

Wild   Ignaz,   Dr.,   Theologie-Professor. 

Krüzner  Zdenko,  Privat. 

Rieder  Eduard,  Tabakhauptverleger. 


HH 


Vermehrung  der  Sammlungen 

(im  Jahre  11)11). 


Archiv. 

Geschenke. 

1.  ^'el•schiedene  Schriftstücke  de  1615  bis  in  das  19.  Jahrhundert,  betreffend 
Frankenburg,  Walchen  und  VöckLamarkt.  (Faszikel  Frankenburg,  Klieven- 
hillersche  Güter.) 

2.  Verscliiedene  Kirchenlieder  und  Gebete:  Toten-,  Advent-,  Fronleichnamsfest- 
lieder; Dankgebete,  teihveise  mit  Noten.  18.  und  19.  Jahrhundert,  darunter 
„Schlagpuech"  des  Franz  Stadlmayr,  Kantor  in  Vöcklamarkt,  anno  1769. 
(Faszikel  Lieder.) 

(Herr  k.  u.  k.  Oberleutnant  Tfugo  Justin  des  22.   Inf. -Reg.) 
o.  Ein  ..Meßbüchlein"  1799.  Klein-Oktav,  Manuskript,  mit  schwarzer,  roter  und 
grüner   Tinte   geschrieben     und    mit   Blumenarabesken     verziert.      Soll     aus 
Wolfsegg  stammen.    (Faszikel  Gebetbücher.) 

(Herr  k.   u.   k.   Hauptmann   Ladislaus  Ritter   von   Kozubowski.) 
4.  Abschrift  einer  Urkunde  Kaiser  Friedrichs  III.  für  das  Kloster  Waldhausen 
d.  d.  Linz,  1491,  Oktober  29.    Betrifft  auch  St.  Niklas,  Strudem  und  Serming. 
(Abschrift  besorgt   vom   Spender   Pfarrer   Alois   Plesser    in    Klein-Pöclharn.) 
(Faszikel  Waldhausen.) 
ö.  Hack  von  Bornimb  zu  Außerstein.    Familienschriften. 

u)  Ahnentafel     des    Joachim    Friedrich    Hack,     Erbsaß     auf     Bornimb.     mit 

gemalten  Ansichten  des  Schlosses  Außerstein  bei  Arbing  um   1620. 
h)  Stammbaum  der  Hack  Erbsassen  zu  Bornimb  auf  Außerstein.    (Faszikel 
Adels-  und  Familienakten.)   (Herr  Färbereibesitzer  Moritz  Kühn,  Linz.) 
6.   .,Herrengföhlbüclir'  für  Hans  Ehrnreich  Schönn.  Lehenträger  der  Bleiche  zu 
Ense.      (Ensbach     unter     Seuseneck.     Niederösterreich.)       (Faszikel     Nieder- 
österreich.) (Herr  Dr.  Albert  Figdor  in  Wien.) 
Mit    Vorbehalt    des    Eigentums    für    das    oberösterreichische    Apotheker- 
Gremium  wurde  übernommen:  1717,  Wien,  24.  März.  Kaiser  Itarls  VII.  Zunft- 
ordnung für  die  bürgerlichen  Apotheker   in  Linz.    Original-Pergament,   Groß- 
Quart  in  festem,  rotem  Samteinband  mit  großem,  rotem  Wachssiegel  in  Holz- 
kapsel;   in   Blechkassette.    (Faszikel   Innungsakten.) 

Münzen,  Medaillen,  Prägewerke  und  Papiergeld. 

Geschenke. 

Orden  des  Hauses  Toskana:  Großkreuz  des  St.  Josef- (Haus-) Ordens  mit  Band. 
Gold. 
—     Großkreuz  des  Ritterkreuzes  des  Josef-Ordens  mit  Band.    Gold. 


38 

Orden  des  Hauses  Toskana:  Stern  zum  Großkreuz  des  St.  Josef-Ordens.    Silber. 

—  Großkreuz  des  Militär-Verdienstordens  mit  Band.    Gold. 

—  Großkreuz  des   Militär- Verdienstordens   mit   Band.    Silber. 

—  Kommandeurkreuz  des  Zivil-Verdienstkreuzes  mit  Band.    Gold. 

—  OflFizierskreuz  des   Zivil-Ordens  mit  Band.    Gold. 

— '   Stern  des  Großkreuzes  des  Zivil- Verdienstordens.    Silber. 

—  Ritterkreuz  des  Zivil-Verdienstorden^  mit  Band.    Silber. 

—  Ehrenkreuz  mit  Band.    Silber. 

(Se.  kaiserliche  Hoheit  Herr  Erzherzog   Josef   Ferdinand.) 
Rumänien :    Orden  der  Krone  von  Rumänien  mit  Band.    Gold. 
Österreich:     Silberne   Jubiläums-Hof-Medaille  mit  Spange  und   Band. 

(Herr  Oberst  Freiherr  von    SeyflTertitz,  Linz.i 
Rußland:   St.  Anna-Orden   III.  Klasse  samt  Band.    Gold. 
Rumänien:   Orden  der  Krone  von  Rumänien  mit  dem  Bande  für   Zivil.    Gold. 

(Frau  Oberinspektor  Amelie  Krauß,  Linz.) 
Österreich:     Militär- Verdienstkreuz    mit    der    Kriegsdekoration,    Heyden    989. 
Silber. 

—  Militär- Verdienstkreuz  ohne  der  Kriegsdekoration,   Heyden  988.    Silber. 

(Herr  Josef  Kirchmaier,  Linz.) 

—  Militär-Dienstkreuze  für  50-,  40-,  25-  und  Sjähr.  Dienstzeit.    Bronze. 

(Herr  Gustav  Weidinger.  Linz.) 
Eine  Kollektion  in-  und  ausländischer  Orden  und  Ehrenzeichen. 

(Herr  Johannes  Arndt.) 

Kunstmedaillen. 

Josef  Tautenhajm  sen.,  Eröffnung  des  Arlberg-Tunnels   1883.    Bronze-Medaille. 

D.  van  der  Kellen,  Wilhelm  III.,  König  der  Niederlande.  Ovale  Bronze- 
Medaille  o.  J.  (Frau  Gräfin  Helene  Khuen-Belasy.) 

Josef  Tautenhayn  jun.,  Kaiser  Franz  Josef  L,  Bad  Ischl  1910.  Große  Bronze- 
Plakette. 

Heinrich  Kautsch,  Landgraf  Alexander  Friedrich  von  Hessen,  1902.  Silber- 
Plakette. 

—  Heinrich  Heine,  o.  J.    Bronze-Plakette. 

—  Kaiser   Franz   Josef   I.,   Wohltätigkeits-PJakette    1908.    Bronze. 

—  A.  Bartholonö,   1905.    Bronze-Plakette. 

—  Agrikultur,   Staatspreis  o.   J.    Bronze-Plakette. 

—  Seebootsieg,  o.  J.    Bronze-Plakette. 

—  Regen.sburg,   Industrie-   und   Landwirtschafts-Ausstellung   1910.    Bronze- 

Plakette. 

—  Richard  Wagner,  o.  J.    Bronze-Plakette. 

—  Huliertus,  o.  J.    Ovale  Medaille. 

—  Philatelie,   1900.    Bronze-Medaille. 

—  Madonna,  o.  J.    Kleine  Bronze-Plakette. 

S      lioTOT-Hartmann.     <;rnndung     des     Kartons     Aargau    1803/190.;.     sillu-r 

Plakette, 
franz  A.  Pawlick,  A.  Richter,  1896.    Silber-Medaille.    Löhr  09. 

—  Karl   Andorfer,    1893.    Silber-Medaille.    Löhr   30. 

—  Theodor  Rohde,  1893.    Silber-Medaille.    Löhr  37. 

(Durch  Vernjittlung  des  Herrn  Präsidenten  .liilius  Wimmer.) 


Hans  Geistmeyer,  Scliutzeugel.    Galvanische,   versilberte  Klippe  o.   J. 

—  Salve  Regina.    Galvanische,  versilberte  Plakette  o.   J. 

—  Bliimenkrän^chen.    Galvanische,  versilberte  Klippe  o.  J. 

(Herr  Hans  Gerstmeyer,   Steyr.) 
Friedrich  Bitterlich,    August  Göllerich.    Montierte  Bronze-Plakette. 

—  ]3r.   Ernst  Samhaber.    Montierte  Bronze-Plakette. 

—  Statthalter    Exzellenz     Freiherr     Erasmus    v.    Handel.     Gipsabguß     der 

Original-Bossierung. 

—  Statthaltereirat   Dr.   Ludwig   Graf   von    Paar.     Gipsabguß    der    Original- 

Bossierung. 

(Herr  k.  u.  k.  Major  Friedrich  Bitterlich,  Wien.) 
Emil   Dierzer  Bitter   von   Traunthal.    Bronze-Plakette,   montiert. 

(Allgemeine  Sparkasse  Linz.) 
R.    Placht,      Hallstatt,     600jähriges     Jubiläum    des     Salzbaues     1911.    Bronze- 
Medaille,  K.    1280.  (K.  k.  Finanz-Ministerium  Wien.) 

Oberösterreich  betreffende  Medaillen  und  Prägewerke. 

Linz:    OOjäliriges  Inhaber-Jubiläum  des  Regiments  Hessen  Nr.  14.  1911.  Silber- 
Medaille,  K.  1169. 

—  ßOjähriges   Inhaber-Jubiläum    und    Mannschaftsschießen,     von     Christel- 

bauer.   Bronze-Medaille,  K.   1170. 

(K.  u.  k.  Kommando  des  Hessen-Regiments,  Linz.) 
Hallstatt:    600jähriges  Jubiläum  des  Salzbaues  1911.    Silber-Medaille,  K.  1178. 

—  600jähriges  Jubiläum  des  Salzbaues  1911.    Bronze-Medaille,  K.  1179. 

(Herr  Vizepräsident  Ilofrat  Dr.  Nusko,  Linz.) 
Steyr:    Alpenverein   1907.    Vereinszeichen,  K.   1154. 

Sierning:  Feuei wehrfest  1901.    K.  1155.         (Herr  Johann  Kollmann,  Steyr.) 
Linz:    Schutzmarke  Adolf  Titze.    Bronze-Klippe  o.  J.,  K.  1177. 

(Herr  Hüpper,  Linz.) 
Braunau :     öOjährige  Gründung  der  Liedertafel.    K.   1181. 

(Herr  Karl  von  Garzarolli,  Linz.) 
Linz:    Volksfest  1911.    Anhänger  mit  Nadel,  K.   1172. 

(Herr    Johannes   Arndt.) 
Linz:    Standgeld-Blechmarke.    K.  1168.  (Herr  A.  ]M.  Pachinger,  Linz.) 

Diverse  Medaillen  und  Prägewerke. 

Karlsbad:    29.  Gauturnfest  1910.    Bronze.        (Herr  Johann  Kollmann,  Steyr.) 
Meran:    Andenken   an  Meran   1886.    Bronze-Medaille. 

(Herr  Verwaltungsrat  Hauder.) 
München:    SOOjähriger  Bestand  der  Brauerei  Eberl   1893.    Bronze-Medaille. 

—  Enthüllung  der  Kunstbrunnen  1890.     Zinn. 

—  XIV.  Feuerwehrtag  in  München.    Bronze. 

Baj^ern :     Offiziers-Jubiläums-Medaille  von  Lauer,    1911.    Zinn. 

(Herr  A.  M.  Pachinger,  Linz.) 
Mariazeil:    Weilimünze  o.   J.    Aluminium.  (Frl.   Ida  Zechenter,  Linz.) 

Antike  Münzen. 

Römische  Konsular:    Urbinia  Claudia  ^Manila,  Cohen  T.  XL  Nr.  2. 
Römische  Kaiser:    As,  um  12  n.  Chr..  Augustus.    Wilmers  N.  224,  T,  17/9. 


40 

Römische  Kaiser:    Nerva.  06 — 98  n.  (In..  Cüheii  61,  Mittelbronze.    (Fund  WeN. 
Feldstraße.) 

—  Domitianus,  81 — 1)6.  Coiieii    HM).    Mittelbroiize.   (Fund  Kömerberg,  Linz.j 

(Herr  Jolianues  Arndt.) 
Byzantiner:    Justin  II,  und  Sophia,  56ö — 578,  Sabatier  T.  XXII,  Nr.  6. 

(Herr  k.  k.  Oberleutnant  Justin.  Laibaeh.) 

Mittelalter: 

Deutsche  Kaiser:    Otto  I.,  936—973.    Denar  Adelheid. 

--  Otto  III..  983—1002.    Denar  von  Magdeburg.  Dannberg  643. 

—  Konrad   II.,    1024 — 1039.    Denar   von   Köln.    Dannberg   358. 

—  Friedrich  II.,   1215 — 1250.    Augsburger   Barkteat. 

—  Wenzel,   1378 — 1419.    Nürnberger   Pfennig. 

—  Nürnberg.    Kaiserlich,   um   1200. 

—  Thüringen,   Mühlhau.>en,   Croßus. 

Bayern:    Ernst  und  Wilhelm  zu  München,   1438—14.    Ptennig.    Wellheim    1735. 
Böhmen:    Wratislav  I.,  1037—55.    Denar  o.  J.    W.  N.  Z.  1886.  T.   VIlI/3. 

—  Konrad  I.,   1055—1092.    Denar  o.  J.    W.  N.  Z.   1886.  T.  VII 1/20. 

—  Wratislav  II.,  1061—1086.    Denar  o.  J.    Donebauer   326. 

—  Bretislav  II.,  1093—1100.    Denar  o.  J.    W.  N.  Z.   1886.  T.  VllI/10. 

—  Bretislav  II.,   1093—1100.    Denar  o.  J.    W.  N.  Z.   1886.  T.   VITI/11. 

—  Bretislav  II.,   1093—1100.    Denar  o.  J.    Donebauer  374. 

—  Preraysel  Ottokar  I.,  1198—1230.    Denar  o.  J.    W.  N.  Z.  1882.  8.  46. 

T.  11/24. 

—  Wenzel   II.,   1283—1297.    Prager  Groschen.    Windischgrätz   3323. 

—  Joh.  von  Luxemburg,  1310 — 1346.    Prager  Groschen.    Windischgrätz  3332. 

—  Karl    I.{1V.),    1346 — 1378.    Prager   Groschen.    Windischgrätz    3341. 

—  Georg    von    Podebrad,    1458—1471.     Prager    Groschen.     W.    N.    Z.    1886, 

S.  339. 

Niederösterreich:     Leopold    und    Albrecht    IL,  1308 — 1326.      Einseit.    Pfennig 
o.  J.     W.  Z.,  S.  III,  501,  3  St. 

—  Albert   IIL   und  Wilhelm,    1365—1379.  Einseit.    Pfennig  o.    J.     W.    Z.. 

S.  III,  5d,  2  St. 

—  Albert   IIL   und  Wilhelm.    1365 — 1379.      l-:inst-it.    Pfennig    o.    J.     \\  .    /.. 

S.  III,  5  a,  2  St. 

—  Albrecht    V.,    1404 — 1431».      Einseit.    Pfennig    o.    .1.      W  .    /..    s.     I||,    501, 

5    St. 

—  Ernst  der  Eiserne,   1404 — 1410.     Einseit.  Pfennig  o.   J.     \\  .   Z.,   S.   IIL 

—  Ladislaus  Posthumus,  1439—1453.     Einseit.  Pfennig  o.  J.     W.  Z.,  S.  III, 

501.  (Herr   Johatnicft    Arn  dl.) 

Münzen. 

.\ie(lerö>terreicii :      Ferdinand     I.     Dukatenklippe    1529.    Behtgerung    von     Wien 

durch  die  Türken. 

(Se.   kaiserliche    Hoheit    Herr    Krzherzog   -losef   Ferdinand.) 
Bagusa  :    Zweite  Peiiode,  12.  bis  16.  Jahrhundert.     Silberne  Gros.sette.     3  Stück. 

W.  N.  Z.  1870,  S    121/22. 

—  Erste  Periotle.     Follar,  Bronze,  4   \  ai .     W  .   .\.  /.    1870,  S.    HR). 

—  Dritte  Periode.     Soldi,  Bronze,  1789.     W.   N.  Z.  1870,  S.  204. 

—  Dritte  Periode.     Soldi.  Bronze.   1795.     W.    N'.   /.    1870,  S.  206. 


41 

Tirol :     Erzherzog  Leopold.     Groschen  o.    J..   im  geistlichen    Gewände. 
Steiermark:     Ferdinand  II.     Einseit.  Pfennig   1601. 
]?ö]iinen:    Ferdinand  IL     Groschen   1618,  i^dlerflügel. 

—  Leopold  I.    Groschen  1670. 

Schlesien:    Leopold  I.    Groschen  G-H   1659,  60.  61. 
I'ngarn  :    Leopold  I.    Kreuzer  1673.   K  -  B. 

—  Leopold   I.    XA'  Kreuzer   1675.    K  -  B,    G  .  R  - .  I  .  S. 

—  Leopold  I. 

Cörz:    Karl  VI.    Soldo  1739. 

Ungarn:    Maria  Theresia.    XV  Kreuzer  1747,    K  -  B. 
Tirol:     Franz   IL     12  Kreuzer  F  (Hall)    1795. 
österreidi :    Franz  IL    5  Kreuzer   A    1813. 

—  Ferdinand    I.     10   Kreuzer    A    1837. 

—  Ferdinand  I.    20  Kreuzer    B    1845.   Prag. 
Deutscher  Orden:    Maximilian  Erzh.   K  Taler  1612. 
"U'ürzburg,  Bistum:    Erzh.  Ferdinand.    3  Kreuzer   1807. 
Eegensburg:     Kupferner  einseit.  Pfennig   1797. 
Frankfurt :     6  Silberkreuzer    1854. 

JJuBland:    Alexander  IL    5  Kopeken   1859. 

—  Alexander  IL    3  Kopeken  1879. 
Polen:    Sigismund  III.    3   Groschen    1595. 
Deutsches  Keich :    5  Pfennig,  Nickel,  1874. 
Schweiz:    Allgemein,   %  Lire  1877  und  1882. 
Amerika,   Vereinigte   Staaten :     One  Cent   1899,   Bronze. 

--     Half  Dime  1853,  Silber. 

(Herr  k.  u.  k.  Oberleutnant  Justin,  Laibach.) 
J^.ayeni :    2   Mark.   Jubiläum  des  Prinzregenten,   12,  März    1911,    R. 

(Herr  A.  M.  Pachinger,  Linz.) 
Wiener  Pfennig,  einseit..  Luschin.     W.  N.  Z.   1876,  S.  99,  T.  V.  95. 
Steiermark:  Friedrich  IIL,  1439—1493.    Grossette.    Pichler  Nr.  17. 
Tirol:    Maximilian  L,  1496—1519.    Kreuzer.    Wellh.  9219. 

—  Erzh.  Leopold,  1619 — 1632.    Kreuzer  o.  J.,  im  weltlichen  Gewände. 
Böhmen:    Ferdinand  IIL,  1637—1657.    Pfennig  1645,    (^ 

—  Josef  i.,   1705—1711.    Kreuzer   1710,    ^/^ 

Österreich:    Josef  L,   1705 — 1711.    Kreuzer   1711,   Stern    (München). 

—  Franz  Josef  L    K   Gulden    A   1862. 
Bayern:    Karl  Albrecht,  1726—1747.    Kreuzer   1737. 
Brandenburg- Ansbach :     Georg    Wilhelm,    1692 — 1703.     2   Kreuzer    B. 

—  Alexander    Christian    Friedrich   Karl,    1767    und    1770.     Landmünze,  S. 

—  Karl   Wilhelm   Friedrich,    1723 — 1757.     Landgroschen    1774. 
Hessen-Darmstadt:     Ernst  Ludwig,    1678 — 1739.      2   Albus    HD  .  lAR    1694   und 

1704. 

—  Ludwig  VIIL,   1739—1768.    1   Convent.-Kreuzer   1765. 

Pfalz    Neuburg:     Johann    Wilhelm,    1690 — 1716.     2    Albus     C-PIMW     1708. 
Pfalz  Veldes:    Georg  Johann,  f  1592.    %  Batzen  1577. 
Waldeck:    Franz   Josias  Wilhelm  Ernst,   1585 — 1588.    Groschen   1588. 
Hanau-Lichtenberg:    Philipp  Reinhard,  1685—1712.    2  Albus  1694. 
Saehsen-Weimar-Eisenach :    Wilhelm,  f  1662.    Pfennig  1652.    Wellh.  6063. 
Monfort:    Anton,   1693—1734.    %  Kreuzer  1732. 


42 

Ilaldensteiu-Scbaunstein-Hek-lienau:     Johann  Eudolf.    2  Deniers,  einseitig. 
Chur,  Bistum:    Josef  Mohr  von  Zernetz,    1627 — 168ö.    Einseit.  Zweier,   3  Var. 
Nürnberg:    Batzen  1694,  i/,  Kreuzer  1698. 
Schweiz:    Unterwaiden,   %  Kreuzer  1730. 

—  Solothurn,  Taler   1501.  Haller   1723,  Madai  2098,  alter  Guß. 
Montenegro:     1  AEPNEP    (Krone).  (Herr  Johannes  Arndt.) 

Kupfermünzen. 

Görz:    Leonhard,  1454—1500.    V2  Solidus  o.  J.    Wellh.  9115. 

Mailand:    Ludoviea  Maria  Sforza,   1494—1500.  Münze  o.   J.,   Appel   III,   1925. 

Mautua:    Franz   II.,   4.   Markgraf,    1484 — 1519.    Münze. 

Falsa:    Franz   II.    Kreuztaler   1796.  (Herr   Johannes   Arndt.) 

Tausch. 

Zur  K  0  ni  p  1  e  1 1  i  e  r  u  n  g  der   nach  ]\J  e  d  a  i  11  e  u  r  s  c  h  u  1  e  n  ausgelegte  n 
M  e  d  a  i  1 1  0  n  s  a  ni  ni  1  u  n  g. 

Kunstmedaillen. 

Italienische  Schule:  Pietro  Paolo  Galeotto,  ^  1584,  Faustina  Sfortia.  Bronze- 
Medaille. 

—  Antonio     Aboudia,     ^laximilian      IL,      1575.       Einseit.      Silber-Medaille. 

Domanig  I,  T.  XIV,  102. 

—  Cormano     (Johann    Kormann),     F.    Jo.    Valleta.     Bronze-Medaille   o.    J.. 

17.  Jahrhundert,  1.  Hälfte. 

—  Giovanni   Hamerani,   S.   Ignatius.    Bronze-Weihmünze,    17.    Jahrhundert, 

2.  Hälfte,  46/29. 

—  Antonio  Montauti,  |   1740,  Philippo  Bonarrotio,   1731.    Bronze-Medaille. 

—  Lorenz©  Veber   (Weber),  Maria  Medici,  |  1672. 

Französische  Schule:  Jean  Franz  Cheron,  -j-  1699,  Leopold  Prinz  von  Etruria. 
Einseit.  Bronze-Medaille  o.   J. 

Deutsche  Schule:  Unbekannte  Goldschmiedarbeit,  1520,  Johaunis  Baptistae 
Bulrigerii  und  Herkulis  Eyus  Fratris.  Glockenguß-Medaille.  Well- 
heim 13.  369  R  R  R. 

—  Matthias  Carl,  Nürnberg,  -j-   1628,   Joachim  Ernst,  Brandenburg-Ansbach, 

Ovale  Silber-Medaille  1607. 

—  Sebastian  Dadler,   1628,  Christus  mit  der  Dornenkrone.    Silber-Medaille. 
Joachimsthaler  Schule:    Hans  Reinhard  der  ältere,  Abraham  will  Isaak  opfern, 

Christus   zwischen    den    zwei    Schachern.     Silber-Medaille    1537.    Done- 
bauer  4402. 

—  Manier  des  Hans  Reinhard.    Die   eherne  Schl;ing«\   Clnistns   am    Ktfu/H. 

1539.    Silber-Medaille.    Donebauer  4348. 

—  Unbestimmter  Medailleur,  Moses  schlägt  Wasser  aus  den»  Felsen.  (  liristns 

mit  der  Samariterin  am  Brunnen,   1554.  Silber-Medaille.  Kilian  5782. 

—  Utz  Gebhard,  Wittenberger  Pesttaler.  Christus  tritt  Erde,  Tod  und  Teufel 

mit  Füßen,  Christus  mit  den  Pharisäern.  Silber-Metlaille.  Madai  2365. 
L'nbestimmter    Medailleur,    Juden-Medaille,    Maxiiiiili;iii     I.     und     .\l:ui;i     von 

BurgUDd  o.  J.   (1486).    Bronze,  vergoldet. 
Wiener  Schule:    Heinrich  Kautsch,  Muse  o.  J.    Bronze-Plakette. 

—  Josef   Tsjutcnhayn    jun.,   Emil    Bitter   v.   I^Nirster.    190H.     Hr(ni/,»'-IM:ikott»\ 


4a 

Wiener   Schule:    Josef  Taiiteiiliayu  jun.,   Otto  Wagner,    1911.     Bronze-Plakette. 

—  Josef  Tautenliayn  jun.,    König  Georg    von  Griechenland.     1908.    Bronze- 

Plakette. 

—  Josef  Tautenhayn  jun.,  Elly  und  Ernst,  1907.    Bronze-Plakette. 

—  Franz  X.  Pawlik,  Eduard  Förster,   1895.    Silber-Medaille.  Löhr   57. 

—  Franz  X.  Pawlik,  Eduard  Forchlieimer,  1893.    Silber-Medaille.    Löhr  29. 

—  Franz  X.  Pawlik,  Dr.  Albert  Ilg,   1896.  Silber-Medaille. 

—  Franz  X.  Pawlik,  Föst,   1896.    Bronze-Klippe.    Löhr   74. 

—  Franz  X.  Pawlik,  Dr.  Garolus  Lind,  1891.    Silber-]\Iedaille.    Löhr  17. 

—  Kudolf  Neuberger,  Rudolf  Lothar.    Silber-Plakette. 

—  Rudolf  Neuberger,  Ernestine  Lothar.    Silber-Plakette. 

—  Friedrich  Leisek,  Maria  Theresia -Monument  in  Wiener-Neustadt.  Bronze- 

Medaille. 

—  Christelbauer,   Besuch  Kaiser  Franz   Josef   I.   in   Agrani,    1895.    Bronze- 

Medaille. 

—  Christelbauer,    Wien,    Musik-    und    Theater-Ausstellung,     1892.      Silber- 

Klippe, 
österreichische  Medailleure:  Professor  v.  Raszka,  Teschen,  Jubiläum  der  Stadt. 
Bronze-Medaille. 

—  Professor  v.  Raszka,  Professor  Dr.  H.   Jordan.    Bronze-Medaille. 

—  Professor  v.  Raszka,  Graf  Andreas  Potocki.    Bronze-Medaille. 

—  J.  B.  Pichel,  Franz  Palacky,   1876.    Versilberte  Bronze-Medaille. 

—  Karl  Patek,   Selbstporträt,   1891.    Bronze-Medaille. 

—  Otto  Spaniel,  Ausstellung  in  Pardubitz,   1903.    Bronze-Plakette. 

—  Santrucek,   Bedfuck   Snietana,    1894.    Bronze-Medaille. 

—  Franta  Anyz,  Jean  Hellich,  1903.    Bronze-Medaille. 

—  Bohumil  Vlcek,  Svatopluch  Cecli,  1902.    Bronze-Plakette. 
Schule  des  P.  P.  Seel :    Maria  Einsiedeln.    W>ihnuinze,   ^Messing. 

—  Budapest.    Weihmünze,  Bronze  39/45. 

—  Johann  Ernst,  Erzbischof  von  Salzburg.    Ovale  Silber-Medaille.    Zeller  1. 
Russische  Medailleure:    Utkyin,   25jähriges   Jubiläum   der   landwirtschaftlichen 

Gesellschaft.    Bronze-Medaille. 
Schweizer  Medailleure:    A.  Bovy,  Eidgenössisches  Freischießen   in   Basel.   1844. 

Bronze-Medaille. 
Miscellan-Medaillen:  Gott  erhalte  durch  seine  starke  Hand  dies  Jahr  den  Lehr-, 

Wehr-  und  Nährstand,  1629.    Silberguß-Medaille. 

—  P.  Werner,  Salzburger  Emigranten-Medaille  von  Silber  mit  19  kolorierten 

Bildereinlagen.    Zeller  12. 

Münzen. 

In  die  Münzensammlung  eingereiht. 

Mittelalter: 
Ludwig  der  Fromme,  814 — 840.    Denar  von  Metti. 

—  Karl  der  Dicke,  882—856.    Kölner  Denar. 

—  Ludwig  das  Kind,  899 — 912.    Kölner  Denar. 

Erzbistum    Salzburg:     Adalbert   IIL,    1168—77,    1183—1200.     Pfennig.     Zeller, 
Seite  49/,. 

—  Schluß  des   15.   Jahrhunderts.    Einseit.  Pfennig.    Zeller    13. 

—  Wolf  Theodor,   1587—1612.    Taler  o.  J.    Zeller  32. 

—  Markus   Siticus,    1612—1619.     K    Taler-Klippe,    1616.    Zeller   24. 


44 

Erzbistum  Salzburg:    Paris  Lodron.   1(319 — 1(553.    \ü  Taler   1(V27^.    ZoUer   37. 

—  Paris  Lodron,  1619—1653.    Dukaten  1635.    Zeller  17. 

—  Guidobald,   1654—1668.     %   Dukat  1659.    Zeller  7. 

—  Guidobald,  1654—1668.    Taler  1659  und  1663.    Zeller  10. 

—  Max  Gandolf,  1668—1687.    K  Taler  1669.    Zeller  26. 

—  Johann  Ernst.  1687 — 1709.    Taler  1694  und  1696.    Zeller  15. 
^  Franz  Anton.  1709—1727.    Batzen  1719  und  1723.    Zeller  32. 

—  Franz  Anton,  1709—1727.    Vo  Batzen  1709,  1711,  1723,  1725.    Zeller  33. 

—  Franz  Anton,  1709 — 1727.    Kreuzer  1709.    Zeller  34. 

—  Franz  Anton,  1709 — 1727.    V2  Kreuzer  1712,  1725.    Zeller  35. 

—  Franz  Anton,    1709—1727.    Pfennig   1723.    Zeller   36. 

—  Leopold  Anton,  1727—1744.    Taler  1728.    Zeller  15. 

—  Sigismund  III.,   1753 — 1771.    20  Kreuzer   1754.    Zeller   44. 

—  Hieronynius,   1772—1803.    Dukat   1798.    Zeller   14. 

—  Hieronymus,  1772—1803.    Taler  1772,  1777,  1791.    Zeller  17. 

—  Hieronymus,  1772—1803.    Va  Taler  1792.    Zeller  19. 
Bistum  Passau:    Johann  Philipp  von  Lamberg.    }i  Taler  1694. 

—  Raimund  Ferdinand  v.  Rabatta.     %   Taler  1717. 
Ungarn:    Leopold  I.     >^   Dukat  Nagybauy. 

flhren zeichen,  Österreich:   Josef  IL,  Tapferkeitsmedaille.    Heyden  963. 

—  Ferdinand  L,  Tapferkeitsmedaille.    Heyden  972. 

—  Franz   Josef  L,  Dienstkreuz   für    12   Jahre.    Heyden   1107. 

—  Franz  Josef  L,  Dienstkreuz  für  24  Jahre.    Heyden   1108. 

Afdauf. 

iln  den  Schaukästen  ausgelegt.) 

Oberösterreichische  Münzen  und  Medaillen. 

Ferdinand    L,    Dukat    1546,    Markl    316.      Var.  D .  G  -  R  O.    mul    LAPIS-  LAVS 
K.  1165. 

—  Taler  o.  J.    Markl  357.    Var.  FERDIN0.A   K.   1163. 

—  Taler  o.  J.    Markl  365.    Var.  ARCHIDV-X.  K.  1175. 

—  Taler  1543.    Markl  396.    Var.    R  E^  K.   1176. 

—  Pfundner   1529.    IVIarkl  —    K   —   (1529  bei   Markl   und  Kolb  nicht  vor- 

handen). K.  1164. 
Maria  Scharten,  Weihmünze  von  P.  P.  Seel.    Messing  36/40. 
Kleinnüinchen,   IL   oberösterreichisches   Bannerschießen    1905.     Silber-Medaille. 

K.  1173. 
Kirchdorf.  Landwirtschaftliche  Bezirksausstellung.    Silber-Medaille.    K.  1174. 
Kaiser    Friedrich    IIL,    1440 — 1493,    gestorben    in   Linz    am    19.    August    1493. 

Silberne      Porträt-Medaille      von      Giovanni      de      Candida,       1400, 

Domaning  I,  L    K.  1153. 

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Wiener    Medailleure:    Anton    Scharff,    Freiherr   v.   Reininghaus.    1883.     Silber- 
Medaille.    Löhr  82. 

—  Anton    Scharff,    Vermählung    des    Thronfolgers    von     Rumänien.     1893. 

Bronze-Medaille.    Löhr  232. 


45 

Wiener    Medailleure:      Josef    Tautenliayji    jun..    Schneiderlian.     1907.     Bronze- 
Plakette. 

—  Josef   Tautenhayn   jun,.   Franz   Sehniidt.    1907.    Bronze-Plakette. 

—  Josef  Tautenhayn   jun.,   Ferdinand   Löwe,    1910.     Bronze-Plakette. 

—  Josef  Tautenliayn  jun..  Professor  Dr.  Bernhard  Naunyn.   1909.    Bronze- 

Medaille. 

—  Josef     Tautenliayn     jun..     Internationales     Schiedsgericht.     Wien     1903. 

Bronze-Plakette. 

—  Hans   Schäfer,    Generalmajor   Wilhelm   Buschek,    1910.     Bronze-Plakette. 

—  Hans   Schäfer,     25jähri<ier   Bestand    des   Deutschen    Schulvereines,     1905. 

Bronze-Medaille. 

—  Stephan  Schwartz,    Friedrich  von  Schiller,  1908.    Bronze-Medaille. 

—  Johann  Schwerjdtner,  Baden,  Besuch  Kaiser  Franz  Josef  I..  1910.  Bronze- 

Plakette. 

—  Christelbauer,   Baden,   Besuch   des   Museums,    1910.   Bronze-Plakett«. 
Dänische  Medailleure:     Magnus    Gustav    Arbin,     Friedrich    V.,     1754.     Silber- 

■Nledaille. 
Russische  Medailleure:    A.  Ajajin,  Alexander  IL,  1856.    Silber-Medaille. 
Schweizer  Medailleure:  Hans  Frei,  Schützenfest  Luzern,  1901.    Silber-Medaille. 

—  Hans  Frei,  Schützenfest   St.  Gallen,   1904.    Silber-Medaille. 

—  Hugo  Bovy,  Schützenfest  Genf,   1887.    Silber-Medaille, 

—  Hugo  Bovy,  Schützenfest  Frauenfeld,   1890.    Silber-Medaille. 

—  F.   Landry,   Schützenfest   Neuschatel,    1898.     Silber-Medaille. 

—  F.  Landry,  Albert  de  Meuron,  Landschaftsmaler,  o.  J.    Bronze-Medaille. 

—  H.   Huguenin,   50jähriges   Jubiläum   der   Kreditanstalt    St.   Gallen,    1855. 

Silber-Medaille. 

—  J.   Heinrich   Boltschauer.    Johann    üstri,   Dialektdichter,    1789.     Bronze- 

Medaille. 
Joachimsthaler  Schule:    Christus  am  Kreuze,  Die  keusche  Susanna,  1537.  Silber- 

^Nledaille.    Donebauer  4403. 
Miscellan :    Schraubmedaille  mit  Bildereinlagen  von  Stettner,  1813,  „Eintracht 

überwindet  alles"". 

—  Verschiebbare  Geldumwandlungs-Medaille,   1858.    Zinn. 

In   de  r  ]M  ü  n  z  e  n  s  a  m  m  1  u  n  g  e  i  n  g  e  r  e  i  h  t. 

Erzbistum  Salzburg:    Max  Gandolf.    Taler  1672.    Zeller  22. 
Sachsen,  Albertinische  Linie:    August.  Taler  1561. 

—  Albertinische  Linie:  Friedrich  August.    Taler  1785. 

—  Albertinische  Linie:   Anton,    Taler   1830. 
Bayern:    Max  Josef.    Taler  1764,  1771,  1775. 

—  Ludwig  L,  Vermählung  Max'  mit  Maria  1849.    2  Gulden. 
Preußen:    Friedrich  Wilhelm  IIL    Tal^r  1802    A. 

Schweiz:    Appenzell.    4  Franken  1812. 
Niederösterreich :    Ferdinand  IL    Groschen  1624. 
Ungarn:    Karl  VI.    K  Taler  1731. 

—  Franz  I.    20  Kreuzer  1765    N  -  B. 
Bayern:    Karl  Theodor.    20  Kreuzer  1796. 
Rußland:    Nikolaus  I.    6  Kopeken. 


46 


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Papiergeld. 

2  Gulden   der  österreiehischeti   Xationalbank.   Wien.    1.   Mai    1848. 

GescJtenkf. 
Siegel -Typare. 

Siegelstöckel  eine.'^  Zinimernianne.s  aus  Pennew  ang  bei  (irieskirchen. 

2  .Siegelstöckel  von  Handwerkern  aus  Stadt  Steyr. 

2   Siegelringe  von  Handwerkern  aus  Stadt  Steyr.        (TTerr   Johannes   Arndt.) 

Verfallene  Wertpapiere. 

1   Esterhäzy-Los  pr.  20  fl.  vom   15. /12.   1847.  (Herr  Hans  Drouot.  Linz.) 

Prähistorisches. 

Atikmif. 

Lappenkelt,  Bronze  (auffallend  großes  Exemplar),  Salzberg.  Hallstätter  Periode. 

Bronzene  Lanzenspitze,  gefunden  bei  Seblägl.  prähistorisch,  Länge  21   cm. 

Steinhammer,  vierkantig,  poliert,  das  spitze  Ende  abgestumpft,  am  hinteren 
Ende  ein  Eckstück  abgesprengt.  Serpentinstein.  Länge  15  cm.  Breite 
5  cm,  Höhe  43^  cm.  Durchmesser  des  Bohrloches  25  mm,  Steinzeit. 
Aus  einem  Bauernhause  bei  Kremsmünster  iwo  er  in  moderner  Ver- 
wendung war.   wie  der   Holzstiel   anzeigt). 

Waffen. 

(jeschp/fke. 

Deutsehe  Helmbarde,  Eisen,  Stoßklinge  lang,  dünn,  vierkantig,  an  der  Basis 
breitgeschlagen.  Das  kleine  Beil  mit  sichelförmiger  Schneide  hat  vier 
Durchbrechungen,  die  sich  aus  dem  alten  Kreuzblatt  teils  durch  Ver- 
einfachung, teils  durch  Komplizierung  entwickelt  haben,  über  den 
beiden  äußeren  Durchbrechungen  je  eine  eingebaute  krumme  Linie. 
Der  kleine  spitze  Haken  hat  zwei  Durchbrechungen  (Vereinfachung 
aus  dem  Kreuzblatt)  und  an  der  Spitze  drei  kleine,  runde  Löcher ; 
ferner  an  der  Basis  drei  eingehauene  Punkte.  Vier  Federn  sind  in 
dem  achtkantigen  Original-Eschenholzschaft  mit  je  drei  Nägeln  be- 
festigt. Meisterzeichen:  Kreuz  aus  einer  Kugel  auf. steigend.  Deutsch, 
Anfang  des  17.  Jahrhunderts.  Klinge  753^  cm  lang,  27  cm  breit: 
Schaft:  1793^  cm  lang.  Geschenk  des  Bezirksgerichtes  Bad  Lschl  aus 
den   den   Wilddieben   abgenommenen    Gegenständen. 

Keramik. 

Gei^chenkc. 

Tönerne  Gießkanne,  unglasiert,  37  cm^  hoch.  (Frau  Gräfin  Chotek,  Linz.) 

Kreisrunder  Teller  mit  flachem  Band  und  geringer  Eintiefung:  über  die  ganze 
Fläche  bunt  bemalt  mit  der  Sitzfigur  eines  Hirten,  der  die  Schalmei 
bläst,  in  offener  Landschaft.  Italienische  Majolika.  Urbino.  16.  Jahr- 
hundert. (Se.    Durchlaucht    Fürst    Liechtenstein.    Wien.) 


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Porzellaii-Vase  mit  T.aiulsc-haft.  in  Blau  und  (4old  bomalt.  Karlsbad.  Mitte  de- 
15).    Jahrhunderts    laus  dem   Besitz   des  FM.   Grafen   Radetzky). 

(Frau   Baronin    Aymee   Zobel.) 

Ankauf. 

Henkelkrüglein,  konisch,  die  Leibung  mit  geschnittenen  Ornamenten  (Kompo- 
sitionen aus  Rauten,  Halbkreisen,  breiten  und  schmalen  Streifen 
und  gleichschenkligen  Dreiecken)  verziert,  mit  6  Glasuren  bemalt 
(weiß,  grün,  dunkelblau,  lichtblau,  ockergelb  und  manganbraun  i. 
Oberösterreichische  Hafnerarbeit  des  16.  Jahrhunderts  aus  der 
Gegend  von  Wels.       (Ankauf  aus  einer  Spende  eines  Ungenannten.) 

Quadratischer  Eckkachel,  polychrom,  im  vertieften  Feld  eine  Löwenmaske,  in 
den  vier  Ecken  palmettenbekrönte  Voluten.  .'>  Glasuren:  Weiß. 
grün,  dunkelblau,  goldgelb  und  manganbraun.  10  :  20  vm.  Aus 
einer  Ijinzer  Hafnerwerkstätte.    16.   Jahrhundert. 

\ierseitiges  Fläschchen  mit  Zinnschraubendeckel,  mit  aufgelegten  Kelief- 
ornamenten  reich  verziert.  An  den  vier  Wänden  das  Lilienwappen 
und  die  Jahreszahl  1665.  Graues  Steinzeug  mit  dunkelblauer  und 
manganvioletter  Glasur.  Nassau.  17.  Jalirhundert  (aus  der  Gegend 
von  Wels).  (Ankauf   aus  einer   Spende  eines   Ungenannten.) 

Ein  Satz  von  fünf  zylindrischen,  zinnmontierten  Fayence-Humpen  (Höhe 
27  cm)  mit  bunten  figuralen  Malereien  (Mutter  an  der  Wiege  des 
Kindes;  St.  Georg;  Ziegenhirt;  vornehmer  Jäger;  sitzender  Chinese, 
umgeben  von  Ornamenten).  Süddeutsch,  meist  thüringisch,  18.  Jahr- 
hundert.     (Ankauf  aus  einer  Spende  des  Herrn  Richard  Hofmann.) 

Godenschale,  mit  zwei  wagrecht  abstehenden,  aus  geflügelten  Engelsköpien 
gestalteten  Henkeln.  Innen  im  Grunde  die  heilige  Katharina  (in 
Gelb,  Grün,  Manganbraun   und  Blau).     Gmunden,   zirka   1750. 

Weihbrunnkessel,  die  Hinterwand  baldachinartig  von  Rocaillenkartuscheu 
begrenzt.     Ton,  weiß  glasiert.     Oberösterreich,   Rokoko. 

Teekanne,  Fayence,  mit  figuralen  ^Malereien  in  Manganviolett  (junge  Dame 
und  ein  Herr  in  freier  Landschaft  sitzend).     Riedenburg,  zirka  1770. 

Schneiderspottschüssel,  zweihenklig,  Durchmesser  29  cm.  Im  Fond  Dar- 
stellung eines  Schneiders  (Tracht  des  18.  Jahrhunderts)  in  voller 
Ausrüstung,  der  mit  einem  ZiegenV)ock  kämpft.  Gmunden,  Ausgang 
des  18.  Jahrhunderts. 

L' education  de  1' amour,  Gruppe  von  Pigalle  1773,  Amor' als  Erzieher  von  vier 
jungen  Mädchen,  die  ihn  im  Kreise  umgeben.  Biskuit,  Sövres,  Höhe 
31  cm.         (Angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  Walter  Franck.) 

Mokkatasse  (die  Untertasse  fehlt)  mit  Streublümchen  und  einer  charakteri- 
.stischen  Louis  XVI.  -  Bordüre  am  oberen  Rand  bemalt.  Porzellan. 
Alt-Wien    1791. 

Senftiegel  mit  Schale  und  I,r)fTel.  mit  Streul»lti?ii(li<Mi  1»<mii;i11.  I*<>rz«'ll:in.  All- 
Wien  1823. 

Katieetasse  mit  breitem  (Joldrand,  himbeerroten  Streifen  und  goldenen  (Orna- 
menten dekoriert,  Porzellan.     Neu-Wien   1835. 

Porzellanlasse  mit  überhöhtem  Henkel,  bunt  marmoriert,  die  Ränder  ver- 
goldet.      Sfhl:i<'</<>nu:il<l     1835. 


49 

Kaffeetasse,  z\völfkanti«i-,  «»riiii  bemalt,  mit  ooldeneii  Kändern,  Porzellan.  Neu- 
Wien   1841. 

Jaiiusartige  DoppelJigur  (Karikatur  auf  die  Eitelkeit  der  Frauen).  Vorn  ein 
kokettes  junges  Mädchen,  rückwärts  eine  strickende  alte  Frau. 
Biskuit,  bemalt.     Karlsbad,  Biedermeierzeit. 

Liegender  Windhund,  der  sich  mit  der  linken  Hinterpfote  am  Ohr  kratzt, 
Porzellan,  bemalt.  Schlaggenwald,  eingepreßte  Marke.  Vierziger- 
jahre des  19.  Jahrhunderts. 

Suppenterrine,  urnenförmig.  auf  kreisrundem  geschweiften  Untersatz,  doppel- 
lienklig,  der  Deckel  mit  bhimenförmigem  Knauf,  mit  sechs  Dar- 
stellungen aus  dem  Zirkus  in  rotbraunem  Umdruck,  Steingut, 
Empire,     Teinitz, 

Teller  mit  englischer  Ansicht  in  blauem  Umdruck  und  mit  Blumenbordüren. 
Steingut.     England,  Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 


Glas. 

Geschenke. 

Punde  Glasscheibe,  Durchmesser  311/4  cm,  bleigefaßt,  mit  einem  reichen, 
bunten  Wappen  unterhalb  eines  Lorbeerkranzes.  Süddeutsch, 
16.    Jahrhundert. 

Rechteckige  Glasscheibe,  54  :  40  cm  groß,  bleigefaßt  und  reich  bemalt  mit 
einem  Wappen,  das  sich  zwischen  zwei  Penaissancesäulen  erhebt,  die 
einen  Bogen  tragen,  in  dessen  Zwickeln  die  Justitia  und  Temperantia 
gemalt  sind.  Zwischen  den  beiden  allegorischen  Figuren  eine 
Kartusche  mit  folgender  Inschrift :  ,,Im  Unglickh  Habt  ein  Löwen- 
mueth,  vertrauwt  gott,  es  wirtt  woU  werden  guott."  Unten  die 
Datierung  1574.     Süddeutsch. 

(Se.  Durchlaucht  der  regierende  Fürst  Liechtenstein.  Wien.) 

Ankauf. 

Glasbecher,  konisch,  16kantig,  geschliffen,  mit  Streublümchen  in  bunten  Email- 
farben reich  bemalt,  oberer  Rand  vergoldet.     Böhmen,  Rokoko. 

Glasbecher,  konisch,  16kantig,  geschliffen,  in  Emailfarben  bunt  bemalt  und  in 
Gold  radiert,  mit  der  Darstellung  eines  tanzenden  ungarischen 
Kavaliers,  mit  landschaftlichem  Hintergrund,  oberer  Rand  vergoldet. 
Böhmen,   Rokoko. 

Dessertteller,  Glas,  blau  und  violett  geätzt  und  auf  der  Unterseite  reich 
geschliffen  (ein  aus  größeren  und  kleineren  Rosetten  zusammen- 
gefügtes Ornament).  Am  Rande  muschelförmige  Ornamente  (gleich- 
falls auf  der  Unterseite)  eingeschliffen.  Böhmen,  Anfang  des 
19.  Jahrhunderts. 

Zuckerschale,  Glas,  schiffchenförmig,  reich  geschliffen  (Diamantschliff  und 
Längsstreifen).     Böhmisch,  Empire. 

Vase  in  antikisierender  Form,  reich  geschliffen,  aus  onyxartigem  Glas. 
Böhmen,  zirka  1820,     Aus  Linzer  Privatbesitz, 

4 


ÖO 

Plastik. 
Geschenke. 

Stuckrelief.  lienialt.  mit  Spuren  der  Vergoldung,  darstellend  die  TIalbligur  einer 
stellenden  Madonna  mit  dem  Kinde  (hinter  einer  Brüstung).  In  einem 
architektonisch  geschnitzten,  bemalten  und  vergoldeten  Holzrahmen. 
Auf  einem  reich  profilierten  Sockel  erheben  sich  Halbpfeiler  mit 
Triglyphen,  darüber  ein  Architrav.  darüber  ein  Fries  mit  geflügelten 
Engelsköpfen  (gemalt),  darüber  ein  Giebel  mit  einer  Kreuzigung 
Christi  (gemalt)  im  Giebelfeld,  ^"on  Lvcn  dclla  Robhiu  (stilistisch 
verwandt  mit  einem  Stuckrelief  desselben  Meisters  im  Ashmolean- 
Mu.seum  in  Oxford). 

Keich  geschnitzter  Rahmen  (bestehend  aus  einem  liohen.  gegliederten  Sockel. 
zwei  Halbsäulen  mit  Kapitalen  und  eiuer  reich  profilierten  Attika, 
schwarz  und  gold).  Im  Rahmen  ein  Bild  auf  Holz,  darstellend  die 
Halbfigur  einer  stehenden  Madonna  mit  dem  Kinde  in  freier  Land- 
schaft. Höhe  des  Rahmens  87^2  cm.  Breite  62  cm.  Xorditalieniscli. 
zirka  1500. 

Vollfigur  der  heiligen  Margarete  (Rücken  abgeflacht).  Zu  ihren  Füßen  der 
Drache,  in  der  Rechten  ein  Buch.  Lindenholz,  die  Bemalung  aus  der 
ersten  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts,  österreichische  Alpenländer, 
Ausgang  des   15.   Jahrhunderts. 

Rundfigur  eines  sitzenden  Heiligen,  mit  geflachtem  und  ausgehöhltem  Rücken. 
62  cm  hoch.  Aus  Eichenholz,  unbenuilt  (der  Heilige  ist  mit  einem 
Pilgermantel  und  Pilgerhut  bekleidet  und  hält  eine  Schriftrolle  im 
Schoß  und  in  der  Linken  ein  Tintenfaß).  Zirka  1520.  Niederrheinisch 
(vom  Fürsten  Liechtenstein  in  den  Aclitzigerjahren  des  vorigen  Jahr- 
hunderts auf  der  Auktion  der  Sammlung  eines  kölnischen  Bildhaiiers 
gekauft). 

Rundfigur  des  heiligen  Georg,  mit  geflachtem,  ausgehöhltem  Rücken.  Linden- 
holz, abgelaugt,  Höhe  (ohne  Sockel)  89  cm.  Der  Heilige,  gepanzert, 
steht  in  Frontalansicht  da,  mit  der  Rechten  das  Schwert  hoch  ge- 
schwungen, mit  der  Linken  das  Maul  des  Drachen  zu  seinen  Füßen 
ergreifend.  Aus  den  ersten  Jalirzehnten  des  16.  Jahrhunderts, 
österreichisch-alpenländisch. 

Fragment  der  Vorderwand  eines  gotischen  Kirchenstuhles.  Geschnitzt  in 
Plachrelief. 

Großes  holzgeschnitztes  Stiftswappen  aus  Mond>ee.  ungefaßt,  barock.  Ober- 
österreich. 

Überlebensgroße  Statue  (Kundfigur,  der  Rücken  abgeflacht)  eines  Bischofs  mit 
Krummstab  und  Mitra  und  mit  einem  Buch  in  der  Re<'hten.  (An- 
geblich Herzog  Leopold  von  Passau.)  Holz,  mit  Si)uren  der  alten 
Vergoldung  und  Bemalung.  Salzburgisch.  Ausgang  des  17.  Jahr- 
hunderts. 

(Se.  Durchlauclit   der   regierende  Fürst    Liechtenstein.   Wien.» 

i'iriippe  der  heiligen  Anna-Selbilritt  (d.  i.  die  (iroßnnitter  Anna  mit  ihrem 
Enkelkinde  .lesus  und  ihrer  gleichfalls  kindlich  aufgefaßten  T<K-hter 
Maria).  Rundfigur,  die  Rückseite  geflacht  und  ausgehöhlt.  Die  heilige 
Anna    in   <l«'r   Tracht    der   dontscli»'M    n;iu-tr;in    vi.n    /irk;i    1.")iu     M:iri:i 


im    lan<ren.    hochgegürteten    Kinderrock.     Lindenholz;    53    cm    hoch. 

Abgelaugt    und    dunkel    gebeizt.     Oberösterieich.     2.     Jahrzehnt    des 

16.   Jahrhunderts. 
Kundfigur  der  heiligen  Barbara  mit  dem  Abendmahlskelch.    Lindenholz.  77   cm 

hoch,   abgelaugt   und   iiehtbraun   gebeizt.     Oberösterreich,   Anfang   des 

16.  Jahrhunderts. 
Halbtigur  der  Maria  mit  dem  Kinde  an  der  Krippe.     Lindenholz,  abgelaugt  und 

hellbraun   gebeizt.     Oberösterreich,   Renaissance. 

( Leiligabe  des  Herrn  C4eneralkonsul  Haupt  von  Hochstätten.  Linz.) 
Kleines  Gipsrelief  mit  der  Darstellung  einer   allegorischen   Huldigung. 

(Frau  Fanni  Derfler,  Landesbeamtenswitwe,  Linz.) 

Ankauf. 

Halbfigur  einer  Madonna  aus  Stein,  mit  Resten  der  alten  Bemalung  auf  Kreide- 
grund. Die  Madonna,  stehend,  mit  rotem  Rock  und  blauem  Mantel, 
gekrönt,  mit  lang  herabwallenden  Locken,  hält  das  nackte  Jesukind 
sitzend  in  den  Armen.  Das  Kind  hält  einen  Granatapfel.  Ober- 
österreich, 15.  Jahrhundert.     Höhe  35  cm. 

Gottvater  mit  dem  Oberkörper  aus  Wolken  hervorragend,  in  grünem  Gewand 
und  grauem  Mantel,  die  Rechte  segnend  ausgestreckt,  mit  der  Linken 
die  Weltkugel  haltend.  Höhe  32  cm.  Alte  Fassung.  Oberösterreich, 
barock.   (Aus  Pesenbach.) 

Reliquiar  des  heiligen  Johannes  von  Neponuik.  Auf  einem  altaraufsatzförmigeu 
Unterbau  (reich  profiliert,  altvergoldet),  der  hinter  einer  Glaswand 
die  Reliquie  innerlialb  eines  Arrangements  von  Goldfadenblumen  mit 
bunten  Steinen  auf  Lila-Seidengrund  enthält,  ruht  auf  Polstern  und 
Decken  (vergoldet)  der  Heilige  im  Priestergewand,  die  Hände  über 
der  Brust  gefaltet,  die  Augen  geschlossen.  (Alte  Polychromierung.) 
Obei Österreich    (vermutlich    Linz).    1.    Hälfte    des    18.    Jahrhunderts. 

i>chlafendes   Kind,    Rundfigur,   Elfenbein,    auf   einem    Ruhebett    (Elfenbein    mit 
Nußholz)  ;  Länge  10  cm,  Breite  6  cm.    Österreich,  Rokoko'. 
(Angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  Hermann  Hofmann.  Linz.) 

<rnadenbild  von  Mariazell,  in  Holz  geschnitzt,  mit  alter  Fassung  und  Ver- 
goldung.   Am  Rücken  die  Authentik.    18.   Jahrhundert. 

-Medaillon,  kreisrund,  mit  Anhänger,  auf  der  einen  Seite  in  Relief  die  Dar- 
stellung der  Taufe  Christi.  Silberschnitt.  17.  Jahrhundert.  Die 
Fassung  Empire.  Auf  der  Rückseite  eingraviert  J.  F.  —  A.  F.  —  1809. 
Durchmesser  7^/^   cm. 

Malerei. 

Geschenke. 

Porträtminiatur,  Elfenbein,  oval;  bartloser  junger  Mann  mit  langen,  schlichten 
Haaren,  schwarzer  Halsbinde,  dunkelblauem  Rock  mit  hohem  Kragen 
und  doppelter  Knopfreihe.    Linz,  Ausgang  des   18.   Jahrhunderts. 

(Herr  Matthias  Schachermayer,  Linz.) 

Elfeubeinporträt-Miniatur.  oval;  Brustbild  einer  jungen  Dame  mit  tief  aus- 
geschnittenem,     verschnürtem,      hellbraunem      Mieder  leibchen      und 

4* 


52 

Korallenkette    um    den    Hals.     ÖV2 :  ^/^    t-»/.     In    oesolinitztem.    ver- 
goldetem Rahmen    (19^^  :  181^   cm).     Empire. 

Pastell-Porträt  des  großbritannischen  Kabinettskuriers  Josy  Kraus;  oval,  in 
rechteckigeni  geschnitzten  und  vergoldeten  Rahmen.  41 :  35  cnK 
Alltang  des   19.  Jahrhunderts. 

(Aus  dem  Nachlasse  des  FML.  August  Kraus.) 

Drei     Pastell-Porträts     (Brustbildnisse     des     Freiherrn     von     Feilitsch.     seiner 
Gemahlin  Henriette  geb.  Edle  von  der  Planitz  und  seines  Sohnes). 
Empire.  (Frl.  Klothilde  Edle  von  der  Planitz.) 

Ölbild  auf  J.einwand.  70:55  cm:   darstellend  das   Brustbild   einer  jungen   Frau 
in  blauem,  mit   weißen   Spitzen  besetztem   Empirekleid.    Zirka   1820. 
(Frau  Luise  Lamla,  Militär-Intendantenswitwe.) 

Totenbilder  (in  öl  gemalt)  des  Herrn  Michael  Prenner,  k.  k.  Salz-  und  Zillen- 
hütter  in  Zizlau,  gest.  1848,  und  seiner  Gattin  Therese,  gest.  1839. 
Ersteres  gemalt  von  Skoflf.  (Frau  Marie  Schubert,  Linz.) 

Aquarellierte  Bleistift-Zeichnung  von  Jakob  Sutter.  Allegorie  auf  die  Muse  der 
bildenden  Kunst.  (Frl.  Klothilde  Edle  von  der  Planitz.) 

Aquarell,  darstellend  die  Ruine  Habsburg,  gemalt  von  Lahser   1883. 

(Frau  Anna  Weber,  Linz.) 

Aquarell   von  Eugen  Stilfried,  „Homura"    1878. 

(Se.  Durchlaucht  der  regierende  Fürst    Lieclitenstein,  Wien.) 

Allkauf. 

Porträt  eines  Kindes  in  charakteristischem  Rokokostüni :  (■)lbi]d  auf  Leinwand. 
Oberösterreich,  zirka  1770. 

Ölbild  von  J.  Hinterberger,  darstellend  die  Ansicht  von  Linz  von  St.  Magdalena 
aus  gesehen,  im  Vordergrunde  links  die  Pfarrkirche  von  Sankt 
Magdalena  und  ein  Passagierwagen  der  Budweiser  Pferdebahn.  1850. 
In  vergoldetem  Rahmen  aus  der  Zeit.  Bildgröße  38:483^  cm  (nach 
der  Lithographie  von  Josef  Hafner:  ,,St.  Magdalena  bey  Linz''.)  Im 
Tauschwege  erworben. 

Graphik. 

Geschenke. 

Stich  von  Melchior  Küsell  (Landkarte,  einen  Teil  der  oberösterreichisch- 
steierischen  Alpen  darstellend). 

(Se.  Durchlaucht  der  regierende  Fürst  Liechtenstein,  Wien.) 
Generalkarte  des  Innviertels  (9  Blätter),  Lithographie.  Linz,  Josef  Hafner. 

(Herr  Oberpostmeister  Ritter,  St.  Johann  i.  P.) 

Käufe. 

,,Des   Herrn    P«iü('i>    I.ust-Haus    vor    Lint/".    Auusbnrgei     KuptVrsticli    (Oflfizin 

w'oiir 

..Der    Strudel    in    dt-i     liouau".     Aug.-.l)iiiger    l\ii|)ler>t  i<  li    (Oll'i/.in    W'olflf). 
..Der   Würbe!    in    der   Donau".     Augsburger    Kupferstich    (Offizin    WolfT).    Alle 
drei  Blätter  mit   figuraler  Staffage. 


Aquarell- Vt)iliige  für  einen  Steindruck,  darstellend  die  zu  Ehren  Kaiser 
Franz  J.  im  Jahre  1814  in  der  äußeren  Vorstadt  von  Linz  von  den 
Ständen  errichtete  Triumphpforte.  Mit  tiguraler  Staffage.  (Gezeichnet 
von   -losef  Lois.) 

25  Aquarelle  und 

21    Bleistiftzeichnungen    oberösterreicliischer    Ansichten. 

(Aus  der  Hafner-Sammlung.) 

Leihgabe, 

Kräuterbuch  von  Adam  Lonicer.  Frankfurt  1582.  380  Seiten  mit  zahlreichen, 
schönen,   altkolorierten   Holzschnitten. 

(Leihgabe  des  Herrn  Matthias  Schachermayer,  Linz.) 

Arbeiten  aus  Wachs. 

Geschenke. 

Porträtbüste    aus    Wachs,    vollrund,     polychrom,     darstellend    einen    bartlosen 
Manu   in   reiferen   Jahren,    pockennarbig,     im    schwarzen   Kock    mit 
weißem  Vatermörder.     12  cm  hoch.    Oberösterreich,   zirka   1810. 
(Stadtgemeinde  Urfahr  über  Veranlassung  des  Herrn  Stadtrates 
Rößler.     1911.) 
AVachsarbeiten,  43  Stütk.  aus  buntem  Wachs,  darunter  große  und  kleine  Wachs- 
stöcke  in   Form   von   Büchern,    Serviettenringen    usw. ;    ferner   Nach- 
bildungen   von    Früchten,    Körbchen,    Wägelchen,    Bienenstöcken    und 
Figurales.    Linz,  aus  den  Fünfziger-  und  Sechzigerjahren  des  vorigen 
Jahrhunderts.     Große  Wachskerze  mit  eingekerbten  Verzierungen  aus 
derselben   Zeit. 

(Herr  Bezirkskommissär  An  der  Lan  zu  Hochbrunn.) 

Ankauf. 

Votivbild  aus  Wachs,  Wickelkind  von  streng  stilisierter  Formengebuug.  Hohl- 
guß, naturfarbig.  Unten  die  Wachsziehermarke  C  P,  Länge  46  cvi. 
Aus  dem  Innviertel,  alte  Abformung  aus  einem  Model  des  17.  Jahr- 
hunderts. 

Wachsstock,  vergoldet,  mit  farbigen  Reliefblumen.  Im  Innern  die  polychrome 
VoUfigur  eines  sitzenden  und  segnenden  Jesukindes  vor  blumigem 
Hintergrund.     18.   Jahrhundert. 

rhristkindl  aus  Wachs,  in  der  Krippe  liegend,  mit  Lämmern  zu  seinen  Füßen 
und  einem  darüber  schwebenden  Engel  (in  einem  Arrangement  von 
künstlichen  Blumen  und  dergleichen).  In  sechseckigem  Crlassturz. 
Oberösterreich,  zirka  1800. 

3  gläserne  Pokale,  mit  farbigen  W^achsstöcken  dicht  umwunden,  zum  Teile 
Erinnerungsstücke  aus  Wallfahrtsorten.  Empire  und  Biedermeierzeit. 

Eisen. 

Geschenke. 

Schmales  Eisengitter  mit  Durchzug,  Schmiedeeisen.     16.   Jahrhundert. 

(Se.  Durchlaucht  der  regierende  Fürst  Liechtenstein,  Wien.) 


54 

Gitter  vom  ehemaligen  Spitalsfriedhof  an  der  Landstraße  in  Linz.  Schmiede- 
eisen mit  reichem  Durchzug  der  spiralförmigen,  in  Blätter  aus- 
laufenden Ornamente.  Im  Aufsatz  das  Kreuz,  darunter  die  Embleme 
des  Todes.    Linz,   17.  Jahrhundert. 

6  kunstvolle  alte  Schlösser  aus  Eisen  aus  dem  17.  Jahrhundert:  eines  davon 
mit  reiclien  Gravierungen. 

Empireschloß  aus  Stahl,  mit  Messing  montiert.     Linz,  Empire. 

(Herr   Rudolf   Schachermayer,   Linz.) 

Anka'n.f. 

Türklopfer,  hufeisenförmig,  in  Eisen  gedreht,  in  der  Mitte  ein  stehender,  mit 
einer  Mönchskutte  bekleideter  Heiliger,  an  dem  sich  zwei  Schlangen 
emporringeln.  (Die  Figur  Bronzeguß.)  Innerösterreich,  16.  Jahr- 
hundert. (Ankauf  aus  einer  Spende  des  Herrn  Josef  Huster.) 

Oblatenzange  (die  Scheibe  nicht  kreisförmig  wie  bei  den  Waffeleisen,  sondern 
ungefähr  oblong),  Eisen.  In  der  Scheibe  vier  Gravierungen  für  zwei 
große  und  zwei  kleine  Hostien  (mit  Darstellungen  der  Kreuzigung 
und  dergleichen).     Oberösterreich,   17.   Jahrhundert. 

Wiegenmesser,  aus  der  Holzingerschen  Sensenschmiedwerkstätte  in  Micheldorf, 
mit  dem  in  Gold  tauscliierten  ]\Tonogramm  der  Susanna  Holzinger 
(geboren   1792),  zirka  1825. 


Uhren  und  astronomische  Instrumente. 

Geschemk. 

Astronomische  V\\r  (Tellurium),  angefertigt  vom  Uhrmaclier  Johann  Seitz  in 
Linz.  1.  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts.  Höhe  des  Tisches  92  cm. 
Breite  der  Tischplatte  94  cm.  (Eine  ausführliche,  auf  das  Tech- 
nische eingehende  Beschreibung  der  komplizierten  Konstruktion  aus. 
der  Feder  des  Verfertigers  erliegt  in  der  Bibliothek  des  Museums.) 
(Aus  dem  Nachlasse  der  Frau  Anna  Marx  in  Linz.) 

Allh'duf. 

Standuhr,  aus  Goldbronze,  50  cm  hoch,  die  Basis  35  on  huig  und  etwas  ül)er 
14  cm  breit.  Auf  einem  Sockel,  der  an  der  Vorderwand  Jielief- 
medaillons  mit  antikisierenden  Köpfen  zwischen  antikisierenden 
Ornamenten,  zumeist  aus  dem  bacchischen  Kreise,  trägt,  erhebt  sich 
die  Volltigur  des  jungen  Baccliu>«  auf  rechtem  Stand-  und  linkem 
Spielbein,  mit  dem  Pantherfell  bekleidet,  in  der  gesenkten  Rechten 
den  Thyrsusstab  haltend,  zu  seinen  Füßen  eine  schlanke  Weinkanne 
mit  überhöhtem  Henkel.  Neben  der  Figur  der  Uhrkasten  (in  der 
Form  eines  antiken  Altares),  unter  dem  Zifferblatt  das  Belief  einer 
tanzenden  Mänade.  Wiener  Arl)eit  vom  Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 
(-\iigekauft  für  das  Sensenschmiedzinnner  ims  einer  S|>eu(l»' 
ciiH's   rngoiiannten.) 


00 

Beleuchtungsgegenstände. 
Ankauf. 

Araand'sche  Öllampe,  C8  an  hoch,  aus  Messing  und  das  (erster  Rundbrenner). 
Der  Aufbau  des  Lampenträgers  noch  deutlich  vom  Vorbild  des 
Kerzenleuchters  abliängig.  Oberösterreich,  xVnfang  des  19.  Jahr- 
hunderts. 

2  Kerzenleuchter,  283^  cm  hoch,  reich  geschmückt  mit  antikisierenden  Orna- 
menten und  Eeliefs,  ziseliert,  Bronze;  vergoldet.  Anfang  des 
19.   Jahrhunderts. 

(Angekauft   für  das   Sensenschmiedzimmer  aus  einer   Spende 
eines  Ungenannten.) 

Doppelleuchter.  ]\lessing,  mit  Lichtschirm,  der  in  durchscheinendem  Porzellan- 
relief eine  Darstellung  des  HauptAverkes  von  dem  Düsseldorfer 
Genremaler  Hasenclever  (1810  bis  1853)  „Das  Lesekabinett"  enthält. 
Linz,    zirka    1850. 

Oeseheithe. 

Taschenlalerne  aus  Messing,  zusammenlegbar  zur  Form  einer  flachen,  runden 
Dose  mit  verschiebbarem  seitlichen  Griff  und  verschiebbarem  durch- 
brochenen Deckel,  reich  ziseliert.     18.  Jahrhundert. 

(Herr   ^'er^valtung■srat    Gustav   Weidinger.) 
Lichtputzschere,    Stahl,    zum    Teil    mit    geschnittenen    Verzierungen.    18.    Jahr- 
hundert. (Herr  Oberpostmeister  Friedrich  Ritter,  Prägarten.) 
Lichtputzschere,  Stahl,  vernickelt,  auf  drei  Füßen  aufstehend.     Biedermeierzeit. 

(Herr  Dr.  Ritter  v.  Görner.) 
Fidibus,  mit  gelbem   Seidenband  umwunden.     Biedermeierzeit. 

(Herr   Oberpostmeister    Friedrieh    Ritter,    Prägarten.) 
Feuersteinzeug,    bestehend    aus    dem    Stahl     (länglich-oval    mit    abgestumpften 
Enden),    2    Feuersteinsplittern    und    dem    Zünd(!r    (ans    gelber    Baum- 
wolle  geflochten),     samt   dem     dazugehörigen    Ledertäschehen.     Ober- 
österreich,   Biedermeierzeit.  (Fräulein    Metz,    Linz.) 

Trachtenstücke. 
Geschenlm. 

Frauein)antofreln,  weißledern,  mit  weißem  Samt  überzogen,  mit  seidenem 
Band  gesäumt  und  mit  Silber-  und  Goldfäden,  grünen,  roten  und 
violetten  Flinserln  reich  bestickt.  Linz,  Ausgang  des  18.  Jahr- 
hunderts. (Frau  Professorswitwe  Rosa  Hamberger.) 

«iroßes  Stickmustertuch  mit  charakteristischen  Empirestickereien  in  ver- 
schiedenen Sticktechniken,  signiert  und  datiert  1813,  Josefine  Feich- 
tinger  (aus  einer  alten  Bürgersfamilie).  Aus  dem  Nachlasse  der 
Frau  Luise  von  Drouot.  (übergeben  von  Frau  Pieber,  Linz.) 

Seidenes  Schultertuch,  mit  in  farbigem  Handdruck  hergestellten  liandorna- 
nienteu  verziert.     Biedermeierzeit.  (Frau  Baronin  Seyffertitz.) 

Kleiner  Postillonfrack.      l\i)iderkostüm  aus  der  Biedermeierzeit. 

(Herr  Gustav   Weidinger.) 


Danienliäubchen    ans   .cclnvarzen    und    weißen    Sj)it7.en.    mit    lila    Seidenbändern. 

die   zum   Teil    ausjiefranzt    sind,    j^arniert.      Dazuireliörioe    Halskrause 

aus  lila  Seidenbändern  und  sciuvarzen   Spitzen. 
Kleiner    Damensonnenscliinii.     überzogen    mit    tabakbrauner     Seide,     und     iiiii 

einem  verstellbaren  Stock,  der  unten  mit   Stahlperlen  l)esehlajien   i.st. 
.  (Eine  un<:enannt  sein  wollende  Dame.) 

*  Anken  I  f. 

^liederleibcheii,  auf  tiefdunkellila  CJrunde  bunte  Streublumen  in  Seidenweberei. 
Oberösterreich.  2.  TTälfte  des  IS.  .lalnlnuulerts.  l^esonders  seliön 
erhalten. 

J^eiche  Bauernweste  aus  braunvioletter  Halbseide,  mit  vorn  geschweift  zu- 
laufendem Stehkragen  und  drei  lieihen  Knöpfen :  mit  Streublumen 
in  (loldfäden  und  mit  anderen  in  Goldtlinserln  und  rotem  ge- 
schliflFeuen  Glas  außerordentlich  reich  bestickt.  Der  Kragen  zeigt 
zwischen  reichen  Goldbordüren  einen  langgezogenen  Blumenstreif. 
(Goldfäden,  Goldflinserln  und  rote  Glasjierlen.)  Aus  dem  Kremstal. 
Anfang  des   19.  Jahrhunderts. 

Spazier-  und  Pfeifenstock,  mehrfach  auseinanderschraubbar.  mit  S  Bilder- 
friesen in  Umdruck  gesclimückt.     Österreich.   Empire. 

Geklöppelte  Spitze,  2.%   m.     Oberösterreich,  Empire. 

Schulterspitzentuch,  mit  Spiralornamenten  an  den  iiändern  in  Kettel>liili. 
Oberösterreich.  zirka   1820. 

J^rauttaschentuch  (Nesseltuch),  in  einer  Ecke  ..Emilie"  und  darunter  eine 
Blütenranke   in   Weißstickerei.      Oberösterreich.    zirka    1820. 

Schultertuch,  viereckig,  an  den  Rändern  mit  stilisierten  Blumenbuketts,  im 
Fond  mit  Streublümchen  verziert.     Genähte  Spitze,  Linz,  zirka   1820. 

Weißes  Leinenhalstuch,  in  den  vier  Ecken  farbige  Glasperlenstickerei.  Ober- 
österreich,  Biedermeierzeit. 

Tabaksbeutel,  farbige  Perlenstickerei,  mit  der  Darstellung  eines  ruhenden 
Hirschen  auf  der  einen  und  einer  Hühnerjagd  auf  der  anderen  Seite. 
Biedermeierzeit. 

Tabaksbeutel,  farbige  Perlenstickerei,  auf  beiden  Seiten  die  l^arstellung  eines 
zweiräderigen  Karrens,  der  von  einem  geschniückten.  berittenen 
Pferd  gezogen  wird.    Biedermeierzeit. 

Tabaksbeutel,  farbige  Perlenstickerei,  mit  der  Darstellung  eines  Kosenfrieses 
auf  grauem,  weiß  gestickten   Grund.      Hiedermeierzeit. 

Tabaksbeutel  mit  Perlenstickerei  (Tänzeiin  und  stilisierte  Blumen).  IJnz. 
Biedermeierzeit. 

Tabaksl)eutel,  vierseitig,  blau  und  rot.  mit  stilisierten  bunten  Hlinneii  bestickt. 
Linz.   Biedermeierzeit. 

Sachet  aus  blauer  Seide  mit  einer  in  llaaist  ickerei  ausgeführten  Jiurg-  und 
]ierglandschaft.      Biedermeierzeit. 

Seidenatlas-Shawl,  weiß  mit  rosa  Streifen,  die  an  den  beiden  landen  von 
entgegengesetzt  lautenden  hellroten  aufgenähten  Seidenschnnren 
gequert  werden.  An  den  beiden  Schmalseiten  und  der  einiMi  l.iuiu- 
seite  Seidenfransen.     Biedermeierzeit. 

Steckkamm.  Hörn,  der  breite  ol)ere  Haiul  durchbrochen  (symmet  riscJio  Hhitl 
und    Itankenornameut).     Linz,   Mitte  des   19.   . Jahrhunderts. 


0-7 

Steekkamm    aus    Schildpatt    mit    8    Nadeln.      Oben    manschettenförmig    gerollt. 

Linz,  Biedermeierzeit. 
P>r(nizenadel  mit  bronzenen  Blättern  und  rot  gefärbten,  aus  Bein  geschnitzten 

Rosen.       (Wurde    in    die    Goldhauben    und    schwarzen     Perlenhaubeu 

gesteckt.)      Ober  Österreich,    JMedermeierzeit. 
Täschchen    aus    schwarzem    Drahtgeflecht,    das    Schloß    aus    schMarzem    Stahl 

(Guß).      Linz.     Biedermeierzeit.      ])azugehöriges     Portemonnaie     (wie 

oben). 

Justizaltertümer. 

A7ikauf. 

..Wiege  der  Alten"  von  Marchtrenk,  Holz,  178  cm  lang,  81  cm  hoch,  75  cm 
breit.  Die  Vorder-  und  llückwand  geschnitzt,  an  den  beiden  Seiten- 
wänden bemalt.  An  den  beiden  Seitenwänden  je  vier  eiserne  Ringe 
zum  Festschnallen  der  in  der  Wiege  zu  schauckelnden  Personen. 
An  der  A'orderseite  die  Datierung:  17  J.  K.  02  (J.  K.  ist  Johann 
Kötzinger,  Richter  zu  Marchtrenk).  Oberösterreichisches  Justiz- 
altertum. (Zur  Bestrafung  unverträglicher  Eheleute.)  An  den 
beiden  Längsseiten  iMalereien.  die  sich  auf  den  Zweck  der  Wiege 
beziehen:  Ein  er\\  aclisener  Mann  und  eine  erwachsene  Frau  wie 
Wickelkinder  fest  eingefatscht.  Darüber  gereimte  Spottverse. 
(Ankauf  aus  einer  Spende  eines  Ungenannten.) 

Volkskundliches. 

Geschenke. 

Keliquientäfelchen.  viereckig,  die  Ränder  mit  Leinwand  überzogen  (vermul- 
licli  aus  Wachs),  darauf  angeklebt  sieben  mit  verschiedenfarbiger 
Leinwand  überzogene  Partikelcheu  von  Reliquien.  Auf  jedem  der- 
selben ein  Zettelchen  mit  der  Bezeichnung  des  Märtyrers  in  roter 
Tinte.  Dazwischen  kleine  Wallfahrtsmedaillen  (z.  B.  Maria  Zell), 
Minzige  Pestkreuze,  Pfeile  und  Siegel  von  Wallfahrtsorten.  An  den 
vier  Rändern  angeheftet  (zum  Umschlagen  und  Bedecken  des  Täfel- 
chens)  je  ein  Kupferstich  mit  Darstellungen  des  Hauptes  des  heiligen 
Anastasius,  eines  Pestkreuzes,  des  heiligen  Felix  und  der  elungfrau 
Maria,  Das  ganze  aufgeheftet  auf  ein  enveloppeartig  zusammen- 
gefaltetes, beiderseits  mit  wirksamen  Gebeten  und  Benediktionen 
bedrucktes  Blatt.  Linz,  gedruckt  bei  Johann  Michael  Pramsteidl. 
Linzer  Amulett  des  17.  Jahrhunderts.  (Familie  Dimmel.) 

Piastische  Miniatur-Darstellung  eines  Bergwerksbetriebes,  eingelassen  in  eine 
Glasflasche.     18.  Jahrhundert.  (Frau  Marianne  Höchsmann.) 

Weiset,  d.  i.  eine  typische  Hochzeitsbescherung  vom  Ausgange  des  18.  und 
Anfang  des  19.  Jahrhunderts,  ein  zierliches  Körbchen  aus  silber- 
und goldumsponnenen  Drahtfäden,  mit  rotseidenen  JNlaschen  ge- 
schmückt, das  meist  aus  Wachs  gebildete  Miniaturnachbildungen 
aller  jener  Dinge  enthält,  die  den  Neuvermählten  beschieden  sein 
sollen   (Brote  von  verschiedener  Form,  Salzstock.  Schmalztopf,  W^ein- 


ÖS 

lla.sche,  Brutlieiine  mit  Kiern  und  Küchlein.  Kosenstoik.  Wickelkind). 
Aus  der  Fnniilie  der  Spenderin.      1.  Jahrzehnt  des   19.   Jahrluindert.s. 
(Frau  Professorswitwe  Jiosa    Haniber<ier,) 

Uhrständer  aus  Bronzeblech,  versilbert,  gepreßt.  Oberösterreicl).  Biedermeier- 
Rokoko. 

Uiirstiinder,    Bronze,    gegosseu.      Oberöaterreich,    Biedermeier-Rokoko. 

(Herr  Oberpostmei.ster  Ritter  in  St.  Johann  i.  F.^ 

Linzer  Kornmaül.  Holz,  oben  ^lessingreif  an  der  Leibung  eingebrannt:  Doppel- 
adler W  851  und  das  Linzer  Stadtwappen.   (Frau  Johanna  Töi)fer.l 

Dar.stellung  einer  Schlittenwettfahrt  bei  Linz  im  Jahre  1853  (im  Hintergrund 
der  Pfenningberg).  Gemalt  von  F.  Wutschi  in  öl  auf  Leinwand. 
Bildgröße   56:78  cm.  (Herr   Präsident    J.    Wimmer.) 

Daguerreotypie  (Friedrich  Wilhelm  Hans  Edler  von  der  Planitz).  Anfang  der 
Sechzigerjahre,    in   Lederetui. 

(Fräulein  Klothilde  Edle  von   der  Planitz.) 

Ankauf. 

Lebzeltermodel  (CJröße  10  :  10  cm).  Auf  der  \'orderseite  Dann-,  diy  eine 
Dienerin  stäupt,  auf  der  Hückseite  Flucht  nach  Ägypten.  Sarlein^- 
bach,   1.  Hälfte  des   18.  -lahrhunderts. 

Lebzeltermodel  (Größe  18i/l>  :  lOy^  cm).  Auf  der  \orderseite  ausgestochen  ein 
Kavalier,  eine  lautenschlagende  Dame,  ein  harfenspielender  Pantalon 
und  Dame  mit  Fächer.  Auf  der  Rückseite  ])ame  am  Spinnrad. 
Bäuerin  mit  Buckelkorb,  Reiter  und  Wickelkind.  Aus  Sarleinsbach. 
1.   Hälfte  des   18.   Jahrhunderts. 

Bild  der  sieben  Schmerzen  Maria  (Brustbild),  Hinterglasmalerei.  45  :  31  cm. 
Saudi,  ^Mühlviertel,   Mitte  des   18.   Jahrhunderts. 

.Marterlkreuz,  Eisenblech,  au.sgeschnitten,  bemalt  (Christus  am  Kreuz,  zu 
seinen  Füßen  Halbfigur  der  Maria  mit  dem  Schwert  in  der  Brust). 
Stiftung  einer  Witwe  für  ihre  beiden  gestorbenen  Männer  (laut 
In.schrift  und  Malerei   in  Kästchen).     Oberösterreich.   Rokoko. 

Bauernlöffel  aus  Hörn,  gedrechselt,  auf  der  Unterseite  die  gravierte  und 
braun  geätzte  Darstellung  eines  rudernden  Schiffers  in  einem  Kahn  ; 
darunter  die  Inschrift:  „Im  Namen  Jesu  steh  ich  dort  bis  ich  komm 
in  das  bestimmte  Ort."  Oberöaterreich,  Ausgang  des  18.  Jahr- 
hunderts. 

Butterteller  aus  Holz,  in  Kerbschnitt  \  erziert,  bäuerlicli.  Oberösterreich. 
1.  llälfte  des  19.  Jahrhunderts. 

Xotizbüchlein,  aus  Elfenbeinblättchen  zusammengeheftet,  silbermontiert,  mit 
dazugehörigem  Stifte.     Oberösterieich,  Anfang  des  19.  Jahrhunderte. 

Altes  Feuerzeug  aus  Hörn,  in  der  Form  eines  kleinen  Buches  mit  perforierten 
Deckeln.      Oberösterreich,    Biedermei<»rzeit. 

Spielzeug,  aus  Elfenbein  gedrech.selt,  besteht  aus  einer  Kugel,  die  mit  einem 
zum  Auffangen  bestimmten  gestielten,  reich  prolilierten  ilohlgefäß 
verbunden   ist.     Oberösterreich,   Empire. 

Bunde  Zinntlasche  mit  Scliraubendeckel,  die  Leibung  gri-viert  (stilisierte 
Blumenzweige  mit  N'ögeln;  auf  der  Manschette  eines  Straußes  ..aus 
LielK»**,   daneben   die   Buchstaben   F.   X.  A.),     Olwrösterreich,   Empire. 


Gebetbiicli,  ha  iidgesch  rieben.  Die  Titelzeiclinuna  ilie  Xiichaliinung  eines 
Kupt'ersticlie.s.  in  braunes  Leder  gebunden,  das  mit  rotem  Leder 
intarsiert   ist.      Mit    reicher   Handvergolduug.      1810. 

Spiuurockeuglas.  in  der  Masse  grünlich  gefärbt,  zum  Benetzen  der  Finger,  am 
Hocken    aufzuhängen.      (Für    das    Sensenschmiedzimmer.) 

Flasche  mit  eingelassenen  MarterAAerkzeugen  um  das  Kreuz  Christi  arrangiert. 
Der    Stöpsel    mit    Wallfahrtssiegel.      Oberösterreich,    Biedermeierzeit. 

Zunftgegenstände. 

Geseheiil . 

Inuungslade  der  Linzer  Nagelschmiede,  auf  vier  platten  Kugelfüßen  aufruhend, 
mit  reich  und  fein  eingelegten  Füllungen  (an  den  Längsseiten  je 
zwei,  an  den  Schmalseiten  je  eine)  und  reich  profiliertem  Deckel. 
Samt  dazugehörigem  archivalischeu  Inhalt. 

(Herr  Dr.  Albert   Figdor  in  Wien.) 

AnJca?ff. 

Modell  eines  Vorderladers,  Type  anno  1810.  auf  dem  Lauf  eingraviert  die 
Initialen  J.  P.  Kleines  Zunftzeichen  der  Büchsenmacher  (zugleich 
Meisterstück).   Aus  Oberösterreich,  zirka  1810 — 1820.  Länge  131^  cm. 

Altes  Modell  eines  Donaufloßes,  mit  vollständiger  Einrichtung  und  vier  be- 
malten Figuren.  Zunft  zeichen.  Oberösterreich,  Anfang  des  19.  Jalir- 
hunderts.  ,,Das  Modell  stellt  ein  aus  vier  Karen  (Floßtafeln)  be- 
stehendes Baum-  oder  Langholzfloß  dar.  Die  einzelnen  Kare  bestehen 
aus  Rundhölzern,  die  vorn  und  hinten  durch  je  eine  Wegspange  zu- 
sammengehalten werden.  Au  diesen  sind  mittelst  Wieden  und  Floß- 
nägeln die  Bäume  befestigt.  Die  Verbindung  der  Kare  unter- 
einander, die  ebenfalls  durch  Wieden  erfolgt,  ist  durch  die  Beladung 
verdeckt,  welche  meist  aus  Schnittholz  besteht.  In  der  ]Slitte  befindet 
sich  die  aus  Bretterstößen  gebaute  Hütte,  die  den  Flößern  Schutz 
bietet.  Am  vorderen  Ort  oder  Kopf  sind  drei,  am  hinteren  Ort  oder 
dem  Stoir  vier  Kuder  (Goaßhaxen)  angebracht.  An  Werkzeugen 
finden  wir  mehrere  Gschwannenstecken,  einen  Gschwannenschlägel 
und  ein  Seil.  Das  Modell  dürfte  aus  einem  an  der  Donau  gelegenen 
Ort  unterhalb  Linz  stammen,  da  es  jene  Form  der  Flöße  darstellt, 
welche  seinerzeit  in  der  „Schinterlacke"  unterhalb  Ebelsberg  aus 
den  von  der  Traun  und  ihren  Nebenflüssen  in  die  Donau  gebrachten 
Flößen  zusammengebunden  Avurde.  Nach  ihrem  Bestimmungsorte 
hießen  diese  Flöße  wohl  auch  W'iener  oder  Pester  Flöße." 

(Ing.  Neweklowsky.) 

Zunftschild  der  Kürschner  und  Strumpfwirker,  aus  Eisenblech  (bemalt  und  ver- 
goldet) ausgeschnitten.  Oben  halten  zwei  Löwen  eine  Krone,  von 
der  ein  Hermelinfell  und  ein  Hermelinschwänzchen  (letzteres  in 
natura)  herabhängt.  Auf  dem  Fell  der  Name  des  Zechmeisters 
Johann  Neubauer,  darunter  die  Jahreszahl  1839.  Unten  halten  zwei 
Löwen  eine  Krone,  von  der  ein  grauer  Strumpf  herabhängt.  Auf  dem 
Schilde  darunter  der  Name  des  Zechmeisters  Emanuel  Zcech.  In 
einem  Glaskasten  mit  Eisenblechrahmen.  Aus  dem  Freistädter  Bezirk. 


60 

Zunftschild  der  Fleischhauer.  Kisenbleeh,  ausgeschnitten  und  auf  beiden  Seiten 
reich  bemalt.  Auf  der  einen  Seite  die  versammelte  Zeche  im  Wirts- 
haus, in  Biedermeiertracht,  darunter  die  Inschrift : 

..Nun   Brüder   singet   Jubellieder 

Und    jauchzt    und    trinkt    den    besten     Wein. 

Man  hofft  die  guten  Zeiten  wieder. 

Darum  laßt  uns  stets  fröhlich  seyn." 
Auf  der  anderen  Seite  die  Darstellung  der  Sclilaclitung  eines  Ochsen, 
darunter   die   Inschrift : 

.AVir  liören  öfter  viele  Klagen. 

Daß  wir  die  Leut'  mit  Beinern  plagen, 

Und  doch  wird's  jeder  selbst  einsehen, 

Daß    der    Ochs   muß    auf    den    Beinen    stehen: 

Drum  kanns  auch  nihmals  seyn, 

Daß  man  Fleisch  gibt  ohne  Bein." 
Das   umrahmende   Blattwerk   vergoldet,    in    einem    schwarzgerahmten 
Glaskasten.     Aus     dem    Freistädter    Bezirk,     Anfang     des     19.    Jahr- 
hunderts. 

Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 
Geschenke . 

Serie   von    Granithandstücken     mit    llolybdänglanze     aus     der    Umgebung     von 

Schlägl,    16  Stück, 
\'ersteinerungen  aus  dem  Sande  von  Plesching,    31  Stück, 

(Gesammelt      und      gespendet      von      Herrn      Kegierungsrat      Hans 
Commenda,) 
3   Stück  Braunkohle  aus  dem  Steinbruch  am  Gmundenerberg. 

(Portland-Zement-  und  Eternitfabrik  Hatschek  in   (Jniundeu,) 
Kieferreste  eines  diluvialen  Pferdes  von  Altheim,     2  Stück, 

(Herr    Lehrer    Leopold   Bodingbauer,    Altlieim,) 
Wirbelknochen,  gefunden  am  Fuße  der  Mitterspitze  des  Dachsteins, 

(Herr  Dr.  H,  Schaller,  Gunskirchen,) 
Fischrest  vom  Bauernberg  bei  Linz,       (Herr  Kegierungsrat  Hans  Commenda.) 
2    Stück   durch   Feuer    verglaste   GeröUe   von    Lorch    aus    den   Kalkgruben   des 
r.hni sehen    f.agers.  (Herr  kaiserlicher   Kat    Ludwig    Benesoh.) 

AllLällfc. 

Line  Serie   von  Gesteijien   zur   Erläuterung  geologischer   Begrifl'e: 

Hornblendebombe        vom      Laacliersee,  (Jlazialgeschiebe  aus  Kalkstein,  Rivoli, 

Eifel,  Italien, 

Andesitbombe       mit       Bindenstruktur,  ( Jesclirammter       Gletscherschliff       aus 

Santorin,  Ontario,    Kanada. 

Gefritteter   Sandstein,    Otzberg,   Oden-  (Jeschrammtes    Geschiebe,    Insel    Föhr. 

wald.  <  iruiulmoräne,    Bern,    Schweiz, 

Gefritteter      .Sandstein,      prismalisiert,  <iekritztes  Geschiebe    von    Ebersualde, 

Jvöwenberg,  Schlesien,  (iefrittete    Grauwacke    von    Nickenich, 

(ilazialgeschiebe  aus  Serpentin,   Kivoli,  l-'ifel, 

Italien, 


()1 


Gequetschter      Porphyr      von      Rofna, 

Graubündteii. 
Verruca iio, gequetscht,  Etzlital,  Schweiz. 
V'erghister  Sandstein  von  Hardt,  Eifel. 
Gequetsclites    permisches    Konglomerat 

von   Ihinz,   Schweiz. 
Basalt-Auswürfling     mit     Biotittafeln 

und  Augit  vom  Laachersee.  Eifel. 
Gefritteter   Sandstein,   Finkenberg  bei 

Bonn. 
Lavaträne,    Nickenich,    Eifel. 
Lavabombe,  Nickenich,  Eifel. 
Gewundene  Lava,  Nickenich,   Eifel. 
Tauförmige  Lava,  Nickenich,  Eifel. 
Lavaträne    vom  Kunkskopf,    Laacher- 
see,  Eifel. 
Lavaträne  von   Gravenoire,   Auvergne, 

Frankreich. 
].euzitbombe     vom      Albanergebirge, 

Italien. 


Olivinbombe,  Dreis.  Eifel. 
Fladenlava  der  Eruption   1906,  Vesuv. 
Sanidinbombe,  Albanergebirge,  Italien. 
j  Andesitbombe,    Mikra  Kaimeni,    Insel 
Sautorin. 
Lavabombe  von    1872,   Vesuv. 
I  Eine  Schachtel  Lapilli  von  Ettringen, 
:         Eifel. 
Eine     Schachtel     Lapilli     von     Phira, 

Insel  Santorin. 
Eine      Flasche      vulkanisclier      Sand, 

Phira,  Insel  Santorin. 
Eine     Flasche      Santorinerde.      Phira, 

Santorin. 
Eine    Flasche    schwarzer    vulkanischer 
Sand,  Phira,   Santorin. 
j  Eine  Flasche  Schlackensand,  Eruption 
I         1906,    Vesuv. 
Eine    Flasche    Asche,    Eruption    1906, 
Vesuv. 


Zoologie. 


Geschenke. 


a)  Säugetiere 


1  Steinmarder  ^. 

1  Rehkitz  5. 

1  Siebenschläfer    ^. 

1  Wanderratte    A. 


(Herr  Präsident  J.  Wimmer,  Linz.) 

(Kerr  Direktor  Schnopfhagen.) 

Zwergfledermaus    ^.    10  Wasserratten.    3  Feldmäuse. 

(Herr  Oberpostkontrollor  E.  Munganast,  Linz.) 

Wasserratte  Q.     1   Hausmaus    Q.      2  Feldmäuse   ^. 

(Herr  Louis  v.  Galois,  Linz.) 

(Herr  Musealdiener  Brunmeyr,  I^inz.) 

(Herr  Präparator  B.  Stolz,  Linz.) 

(Herr  Lehrer  Franz  Hauder,  Linz.) 

(Herr  Hallenmeister  Zahler.  Linz.) 


1  Maulwurf   ^. 

1  Ohrenfledermaus 
16  Feldmäuse.      1 
13  Feldmäuse.      1 

1  Hausratte  Q. 

(Herr  Oberlehrer  Johann  Walter,  Zell  bei  Zellhof  in  Oberösterreich.) 
Kopf  eines  jungen  indischen  Elefanten.  (Herr  Hans  Drouot,  Linz.) 


Waldmaus. 
Hausspitzmaus   ^ 


b)  Vögel : 

1  Fischreiher  (^.  1  Kornweihe    Q.   2  ]\läusebussarde    ^  und    Q.  3  Turmfalken, 

2  ^  und  IQ.        7  Rauhfußbussarde,  3   ^  und  4  Q. 

(Herr  Hans  Drouot,  Linz.) 
(Herr  Ingenieur  Neweklowsky,  Linz.) 
(Herr  Franz  Obermeier,  Linz.) 
(Frau  Jirouch,  Linz.) 

1  Kuckuck    ^.  jung.      1   Turmfalke   Q.     2  Tannenheher   c5    Q-    3  Eichelheher, 

2  ^   und   1    Q-      (Herr    Statthalterei-Reclmungsrevident    H.   Gföllner,   Linz.) 


1  Grünfink   Q. 
1  Ringelgans  Q. 
t   Sumpft üpfelliuhn. 


&2 

1   Stadtschwalbe  ^.  (Herr  Musealdiener  J.  Winter,  Linz.) 

1  Tanueuheher  Q.  (Herr  Musealdiener  J.  Brunmeyr,  Linz.) 

1   Flußuferläufer.  (Herr  Eobert  Damberger,  Linz.) 

1    Schw  arzamsel   ^,  jun<i.  (Herr  Völkl,  Linz.) 

1    Eiclielheher    Q.      (Herr  Statthalterei-Keelinunosrevident   H.  Gföllner,  Linz.) 
1   Elster    Q.     1   Sj)erl)er   Q.  (Herr  (Jeneralkonsul  v.  Haupt,  Linz.) 

1  ^läßhuhn    Q.  (Herr  Staatsbahnbeamter  Alfred  Seifried,  Linz.) 

1    Wespenbussard   ^,  jung. 

(Herr  Revierjäger  F.  Metlitzk}*,  Steyregg  l;ei  Linz.) 
1    Sperber   ^.  (Herr  Generalkonsul  v.  Haupt,  Linz.) 

Aulimife. 

a)  Säugetiere : 

1    Fischotter    ^.  1  Fiscliotter   Q   samt  2  Jungen. 

b)  Vögel : 

1  Trauerfliegenfänger   Q.  3  Stück  Eier  vom  Auerhuhn,  2  Stück 

1    rotköpfiger  Würger    Q.  Eier    vom    Edelfasan    und    3    Stück 

1    Waldohreule    Q.  Eier   vom   Kebhuhn. 

c)  Fische : 

Biologie    des    Stichlings.  Biologie  der   Forelle. 

(Zusammengestellt  von  Herrn  Präparator  Fritz  Henkel.  Wien.) 

d)  Amphibien  und  Reptilien  : 

Skelett    von    Salauumdra    maculosa.  1    Sandviper. 

(Angekauft   von  Herrn  Präparator  Fritz  Henkel.  Wien.) 

Entomologie. 

Gescketike. 

87  Stück  Schmetterlinge.  (Herr  Baurat  H.   Kautz.   Wien.) 

10  Schmetterlinge,  darunter  Parnassius  Apollo  v.  albus. 

(Herr  Hans   Huemer,    Linz.) 
227  Schmetterlinge.  (Herr  Lehrer  Franz  Hauder.  Linz.) 

Ä/fhäufe. 

73  Lepidopteren- Arten  in   105  Exemplaren. 
2  Tnsektenbiologien     (Termite    und   Waldameise)     von     Präpauilor     l'rit-dricli 
Henkel  in  Wien. 

8childheuschrecke  aus  Neu-Guinea  und  eine  Suite  von  groUeii  Skorpionen  und 
Spinnentieren,  darunter  Vogelspinne  einen  Kolibri  überwältigend  etc., 
angekauft  gleiclifalls  vom  l^räparator   Friedrich    Henkel   in   Wien. 

Bücherei. 

Folgende  Herren  haben  dem  Museum  von  ihnen  \ erfaßte  Werke  uiul 
firoschüren  gespendet : 

Berinrt  Friedrich,  Wien  (Oberflächenstudien  an  Meteoriten)  ;  Fihvti- 
«feiner  Florinn.     Pabneiikirchen    (Heimatkunde     von    Pabneukirchen     in     Ober- 


üsterreicli)  ;  I'iala  Eduard,  Wien  (Münzen  und  Medaillen  der  welfiselien  Laude)  ; 
Nusko  Dr.  Hans,  Linz  (Salzburgs  Fürsteuwappen)  ;  Palmstorf  er  Ignaz,  Prani 
(Geschichte  der  Pfarre  Pram)  ;  Pantz  Dr.  Avfon  von,  Wien  (Die  Grabdenkmale 
der  Stadtpfarrkirche  zu  Steyr)  ;  Sigmund  A.,  Professor,  Graz  (Neue  Mineral- 
fundorte in  Steiermark.  Die  mineralogische  Abteilung  des  steiermärkischen 
Landesmuseums  in  Graz)  ;  IHll  Dr.  Alfred,  Wien  (Die  Ammonitfauna  des 
Kelloway  von  Villäny  L,  IL  Das  große  Naturereignis  von  1348  und  die  Berg- 
stürze des  Dobratsch.  über  einige  geologische  Exkursionen  im  Gebiete  der 
Hohen  Wand.  Die  geologische  Aufnahme  des  restlichen  Teiles  des  Karten- 
blattes Enns — 8t«yr)  ;  Wieser  Dr.  Franz,  Wien  (Die  Einrichtungen  des 
französischen  Tabak-Monopoles  in  den  illyrischen  Provinzen  1809 — 1813.  Die 
k.  k.  Tabaklabrik  in  Linz  a.  d.  D.)   etc.  etc. 

Ferner  bedachten  die  Bücherei  mit  Spenden  an  Büchern.  Broscliüren. 
Landkarten  u.  dgl.  die  Herren:  Benesch  Ludwig,  kais.  Rat,  Linz;  Berger  Dr. 
Franz,  Professor,  Ried:  Conrmenda  Hans,  Regierungsrat,  Linz;  Drouot  Hans, 
Buchdruckereibesitzer,  Linz;  Fuchs  August,  Linz;  Justin  Hugo,  Oberleutnant, 
Laibach;  Neukirch  Heinrich,  Linz;  Ritter  H.,  Oberpostmeister,  St.  Johann  i.  P. ; 
Winrnier  Julins,  Präsident  der  Allgemeinen  Sparkasse  und  Buchdruckerei- 
besitzer etc.  etc. 

\'on  Behörden.  Schulen.  Körperschaften  u.  dgl.  haben  folgende  ihre 
\'eröffentlichungen  gespendet :  Akademie  für  Musik  und  darstellende  Kunst, 
Wien;  Allgemeine  Sparkasse  u.  Leihansalt,  Linz;  Arheiter-TJnfaUversicherungs- 
Anstalt,  Salzburg;  Bank  für  Oheröst erreich  und  Salzhur g,  Linz;  Bischöfliches 
Ordinariat,  Linz;  Domhauverein,  Linz;  Internationaler  Kongreß  für  Fürsorge 
für  Geisteskranke,  Berlin;  Katholischer  Preßverein,  Linz;  Landesansschuß, 
Linz;  Landes-Gewerhemuseum,  Stuttgart;  Landeskultur  rat,  Linz;  Landwirt- 
schaftsgesellschaft, Linz;  Musealverein,  Schärding;  Oherösterrcichischer 
Gewerheverein,  Linz;  Public  Library,  Neuyork;  Schärdinger  Heimatkunde, 
Taufkirchen  an  der  Pram;  Sparkassen  Kirchdorf.  Leonfelden,  Urfahr ;  Staafs- 
geicerheschule,  Linz:  Stadt-Bibliothek,  Winterthur ;  Stadtgemeinde,  Linz: 
Städtisches  Muscutn,  Lemberg ;  Tierschutzverein,  Linz:  Turngau  für  Oberöster- 
reich  und  Salzburg,  Linz;    Turnverein,  Linz  u.  v.  a. 

Der  Zugang  von  Druckwerken  der  wissenschaftlichen  Institute  und 
gelehrten  Gesellschaften,  mit  denen  das  Museum  im  Tauschverkehr  steht,  wird 
von   Jahr   zu   Jahr   umfangreicher. 

An  Tages-  und  Wochenblättern  wurden  der  ]\Iuseal-Bibliothek  seitens 
des  betreffenden  Zeitungsverlages  unentgeltlich  zugewendet :  „Ave  Maria'", 
„Bauern führer'',  „Deutscher  Michel",  Linzer  „Tages-Post".  „Linzer  Tierfreund'', 
„Linzer  Volksblatt",  ,, Linzer  Zeitung",  ,,Mühlviertler  Nachrichten".  ,.Neue 
Warte  am  Inn",  „Volksbote",  ,, Welser  Zeitung". 

Der  Ankauf  von  Büchern  beschränkte  sich  auch  im  Berichtsjahre  wieder 
nur  auf  solche  Werke,  die  sich  für  die  Arbeiten  der  Herren  Fachreferenten  als 
notwendit'  erwiesen. 


^^^o 


Die  Vermehrung  der  kunst-  und  kultur- 
historischen  Sammlungen   des  Museums 
in  den  Jahren  1910  und  1911. 


I.  Das  Micheldorfer  Sensenschmiedzimmer  vom 
Jahre  1817. 

Die  Streitfrage,  ob  es  ersprießlicher  sei,  die  Sammlungs- 
bestäiide  eines  Museums  in  geschlossenen  kulturgeschichtlichen 
Bildern  oder  in  systematischen  Aneinanderreihungen  vorzuführen, 
ist  längst  keine  Streitfrage  mehr.  Man  wird  eben  überall  dort 
zur  Ausgestaltung  von  kulturgeschichtlichen  Interieurs  greifen^ 
wo  das  Sammlungsmaterial  es  ermöglicht,  den  Eaum  mit  zu- 
sammengehörigem Mobiliar  annähernd  vollständig  und  zeitgerecht 
auszustatten.  Je  näher  die  darzustellende  Epoche  unserer  Zeit 
liegt,  desto  leichter  wird  die  Lösung  der  Aufgabe  sich  gestalten. 
Was  das  Interieur  oder  kulturgeschichtliche  Zimmer  in  den 
Museen  eine  Zeitlang  in  Verruf  gebracht  hat,  war  die  Leicht- 
herzigkeit, um  nicht  zu  sagen  der  Leichtsinn,  womit  man  vor  noch 
nicht  langer  Zeit  an  die  Bewältigung  des  Problems  herantrat. 
Man  stellte  den  malerischen  und  nicht  den  wissenschaftlichen 
Gesichtspunkt  in  den  Vordergrund  und  brachte  Dinge  in 
ein  und  demselben  Eaume  zusammen,  die  in  Wirklichkeit  mit- 
einander nie  in  Berührung  getreten  waren  und  sich  gegenseitig 
mit  sehr  verwunderten  Blicken  maßen:  die  Ausstattung  kirch- 
licher und  profaner  Bäume,  adeliger,  bürgerlicher  und  bäuerlicher 
Wohnstuben  wurde  kunterbunt  durcheinander  gemengt  und  die 
zeitliche  und  örtliche  Provenienz  der  einzelnen  Gegenstände  viel 
zu  wenig  berücksichtigt;  alles  unter  der  Herrschaft  des  maleri- 
schen Moments,  dem  die  wissenschaftliche  Bichtigkeit  unter- 
geordnet wurde.  Man  braucht  aber  keineswegs  das  eine  dem 
anderen  zuliebe  ül»er  Bord  zu    werfen    und  kann    künstlerischen 


m 

Geschmack  mit  sachlicher  Korrektheit  ganz  gut  in  Einklang 
bringen. 

Unser  Museum  besitzt  vom  Anfang  her  zwei  Interieurs: 
die  Bauernstube  im  Souterrain  und  das  gotische  Zimmer  im  ersten 
Stock.  Jene,  ein  Meisterwerk  des  Architekten  Eaimund  Jeblinger, 
mußte  die  im  Laufe  der  Jahre  zuwachsenden  volkskundlichen 
Sammlungsgegenstände  mit  aufnehmen  und  wurde  infolgedessen 
ihres  Interieurcharakters  teilweise  entkleidet;  einer  der  vielen 
Mißstände^  die  der  von  Tag  zu  Tag  unangenehmer  hervortretende 
Tiaummangel  im  Linzer  Museum  zur  Folge  hat.  Es  wird  eine 
der  Aufgaben  unserer  Zukunft  sein,  unsere  bäuerlichen  Stuben 
A'on  einem  Großteil  der  volkskundlichen  Sammlungsgegenstände 
und  den  vielen  Zunftsachen  zu  entlasten  und  neben  die  Jeblinger- 
schen  Interieurs  eine  systematische  volkskundliche  Abteilung 
treten  zu  lassen. 

]])as  gotische  Interieur  (ein  stimniuugsvolles  Werk  Stra- 
bergers)  leidet  an  störenden  Ergänzungen,  die  sich  wohl  der 
Privatsammler  (Hofrat  von  Az)  gestatten  durfte,  aus  dessen 
Xachlaß  die  Mehrheit  der  gotischen  Einrichtungsstücke  ans 
Museum  kam,  während  sie  in  einem  wissenschaftlichen  Institute, 
wo  das  Publikum  unbedingt  zuverläßliche  sachliche  Belehrung 
sucht,  den  Laien  irreführt.  Erfreulicherweise  besitzen  wir  genug 
ecJite  gotische  Möbel,  um  im  Neubau  der  Zukunft  zvpi  Iväiniic 
i:eit-  und  stilgerecht  ausstatten  zu  können. 

Anfang  1910  wurde  das  große  Interieur  von  aristo- 
kratischem Charakter  eröffnet,  das  Einrichtungsstücke  vom 
Ausgang  des  16.  bis  zum  Ausgang  des  17.  Jahrhunderts  vereinigt 
und  dem  der  vielbewunderte,  reichgeschnitzte  Kassettenplafond, 
ein  Geschenk  des  verstorbenen  Bad  ]  schier  Bankiers  Goftwald, 
das  charakteristische  Gepräge  verleiht.  Der  größte  Teil  des 
Meublements  entstammt  einem  oberösterreichischen  Schlosse  und 
wurde  mit  Hilfe  einer  großherzigen  Spende  Herrn  Ludwüj 
Hatscheks  erworben.  Auch  dieses  Interieur  wird  sich  einst 
in  zwei  spalten,  eines  mit  eingelegten  und  geschnitzten 
Renaissance-Möbeln  und  ein  anderes  mit  schwerei(Mi  inul 
wuchtigeren  Barock-Möbeln.  Jetzt  stellt  sich  der  Raum  als  der 
Saal  eines  adeligen  Hauses  dar,  in  dem  neben  neuangeschatt'ten 
P^inrichtungsstücken  vom  Ausgang  des  17.  Jahrhunderts  andere, 
die  um  ein  Jahrliundert  älter  sind,  pietätvoll  aufhewaiirt  wcM-dcn  : 
was  ja  in  Wirklichkeit  oft  genug  vorgekommen  ist. 

Dicht   an   diesen    adeligen   Wohnraum     Jiiit     dem     schönen. 


^'i'usten,  farbigen  Gesamteindruek  der  deutschen  Spätrenaissance 
scliließt  sich  das  frühlingshaft  helle  oberösterreichische  Empire- 
;iinimer,  dessen  Aufstellung  ein  glücklicher  Zufall  ermöglichte. 
Im  Spätherbst  des  vorigen  Jahres  fand  ich  in  Gmunden  in 
wunderbarer  Vollständigkeit  eine  Wohnungseinrichtung  bei- 
sammen, die  der  Tradition  nach  aus  einer  Sensenschmied- 
familie  in  Micheldorf  stammte  und  die,  nach  ihrem  Stil 
zu  urteilen,  zwischen  den  Jahren  1810  und  1820  hergestellt 
worden  sein  mußte.  Die  Munifizenz  der  Allgemeinen  Sparlcasse 
in  Linz  ermöglichte  die  Anschaffung  dieses  kompletten 
Schlaf-  und  Wohnzimmers,  das  aus  einem  doppeltürigen  Steh- 
kasten, einer  Kommode  mit  Glaskasten,  einem  großen  und  kleinen 
Tisch,  einem  Sofa,  sechs  Sesseln,  zwei  Betten  und  einem  Nacht- 
kästchen besteht.  Die  Überlieferung,  daß  es  sich  um  ein  Michel- 
dorfer  Sensenschmiedzimmer  handle,  wurde  zur  Gewißheit,  als 
bei  der  lleinigung  an  dem  mächtigen  Stehkasten  in  Holz 
geschnitzt  die  Namensinitialen  und  die  Sensenschmiedmarke  des 
Micheldorfer  Sensenschmieds  Joh.  Georg  Holzinger  hervortraten. 
Die  kreisrunde  Marke  zeigt  im  Flachrelief  geschnitzt  eine 
strahlende  Sonne,  um  die  herum  zwei  Halbmonde  und  zwei  Sterne 
angeordnet  sind.  (^^Die  Sohn  mit  zwei  Mondscheindl  und  zwei 
SterndF',  ist  die  Marke  in  einem  alten  Sensenschmied-Marken- 
buch des  oberösterreichisehen  Landesarchivs  beschrieben.)  ^) 

^)  über  die  Fainilie  Holzmger  in  Micheldorf  und  ihre  Werkstatt  gibt 
uns  Herr  Franz  Schröckenfux,  der  Bürgermeister  in  Windischgarsten,  dankens- 
werte Aufschlüsse,  denen  wir  folgendes  entnehmen :  ,,Das  fragliche  Sensenwerk 
bestand  schon  1530  und  hieß  bis  1629  die  , Schützenhube',  dann  bis  1694  die 
jObere  Steinhub'  und  dann  bis  in  die  jüngste  Zeit  die  ,Untere  Holzinger-Werk- 
statt',  entsprechend  den  Namen  der  jeweiligen  Besitzer.  Das  Zeichen  .Sonne' 
brachte  1694  der  Georg  Holzinger  mit;  er  hatte  es  von  einem  Onkel  geerbt, 
früher  war  die  Marke  , Gansauge'  auf  diesem  Hammer  geschlagen  worden. 
Holzinger  ist  ein  alter  Sensenschmiedname,  der  sich  schon  um  das  Jahr  1500 
in  Micheldorf  und  Steyrling  findet  und  speziell  auf  der  von  ihnen  bezeichneten 
Werkstatt  in  fünf  Generationen,  und  zwar:  1694 — 1743  Georg  Holzinger, 
Pulvermacherssohn  bei  Krems,  und  seine  Frau  Barbara,  geborene  Pollhammer. 
verwitwete  Moser:  1743 — 1795  das  Enkelkind  Johann  Adam  Holzinger,  ver- 
mählt am  6.  August  1743  mit  der  Eva  Maria  Weinmeister,  Sensenschmied- 
meisters-Tochter  vom  Prieltal  bei  Leonstein;  1795 — 1805  der  Sohn  Johann 
Georg  Holzinger,  vermählt  am  10.  Februar  1784  mit  der  Maria  Elisabeth 
Ehmayer,  GastAvirtstochter ;  Johann  Georg  Holzinger,  gestorben  am  13.  Mai 
1805,  48  Jahr  alt,  die  Witwe  Eva  Maria  starb  1817;  nach  deren  Tod  über- 
nahm erst  der  Sohn  1817 — 1837  Johann  Georg  Holzinger,  vermählt  am  2.  Sep- 
tember 1817  mit  der  Regina  Schoiswohl,  Fuhrmannstochter  aus  Windisch- 
garsten.    Johann   Georg  Holzinger   starb   am   1.    Jänner    1837    im   47.   Lebens- 


68 

])\v  ^anze  Kiiirichtini^-,  in  ihrcM'  Solidität  und  Akkuratesse 
ein  ^leisterwerk  damaliger  Schreinerkiinst,  zeigt  die  charakteristi- 
schen Formen  des  ausgehenden  österreichischen  Em})ire  und  ist 
aus  schön  geiiadertem  Nußholz,  das  reich  mit  dunkleren  Streifevi 
eingelegt  ist,  und  aus  schwarz  gebeiztem  Ahorn  gefertigt.  Zierlich 
gegitterte  Stege  bekrönen  die  schön  profilierten  Kasten  und  die 
geschweiften  Betten ;  auch  die  gegitterten  Fensterkarniesen  sind 
erhalten.  Entsprechend  dem  Charakter  der  Zeit  wirken  die 
^Föbel  in  erster  Linie  durch  die  Schönheit  der  Verliältnisse,  der 
Zeichnung  und  vor  allem  durch  die  ausgesuchte  Schönheit  des 
Materials,  das  mit  liebevoller  Sorgfalt  zur  Geltung  gebracht  ist. 
^fan  beaclite,  wie  in  den  Furnieren  die  herrliche  Flader  durch 
sorgfältige  Auslese  und  geschmackvolle  Zusammenstellung  zur 
höchsten  Wirkung  gebracht  wird  und  mitunter  ganz  wundervolle 
pfauenfederartige  Ornamente  bildet.  Als  reizender  Schmuck 
treten  die  zahllosen  relietierten  Bronzebeschläge  hinzu,  die  bald 
historischen,  bald  mythologischen  Charakter  tragen  und  die 
ernsten,  soliden  Möbelstücke  mit  einer  goldenen  Fülle  spielender 
Phantasie  umkleiden.  Es  sind  durchwegs  Alt-Wiener  Arbeiten : 
einzelne  von  ihnen  sind  für  die  Zeit  besonders  charakteristisch, 
wie  zum  Beispiel  der  Beschlag,  der  das  Keiterdenkmal  Kaiser 
Josef  IL  von  Franz  von  Zauner,  das  bekanntlich  auf  dem  Josef - 
platz  in  Wien  steht  und  1807  enthüllt  wurde,  mit  vollständiger 

Jahre  an  der  Schwindsuclit.  Die  Witwe  verehelichte  sieli  mit  dem  Seiiseii- 
schmiedmeister  ]Matthias  Kaltenbrunner  am  unteren  Abhang,  jetzt  Sägewerk 
Kinnerberger  oder  Unterhaindl  genannt,  und  übergab  ihrem  Sohn  1839 — 1880 
Frixnz  Holzinger,  vermählt  in  erster  Elie  am  4.  Februar  1839  mit  Juliana 
Mo.ser  von  der  Eisenhoiermühle,  gestorben  1841,  in  zweiter  Ehe  am  20.  April 
1849  mit  Rosalie  Kaltenbrunner  aus  Enns,  gestorben  am  18.  November  1861, 
und  iii  dritter  Ehe  am  16.  Jänner  mit  Maria  Anna  Lehner,  Sensengewerkens- 
toehter  aus  St.  Gallen  in  Steiermark.  Sie  verkauften  ihr  Holzinger-Sensen- 
werk  in  Micheldorf  1880  an  Gottfried  Zeitlinger  und  zogen  sich  ins  Privat- 
leben nach  Linz  zurück,  wo  Franz  Holzinger  1885  starb,  im  gleichen  die  Witwe 
am  15.  Juni  1900  in  ihrer  Heimat  St.  Gallen.''  Die  Initialen  IG.  HR.  H..  die 
oberhalb  der  Holzingerscheu  Seusenmarke  auf  dem  Stehkasten  angebracht  sind, 
sind  also  die  Anfangsbuchstaben  der  Namen  des  Johann  Georg  Holzinger  und 
seiner  Frau  Kegina,  geborenen  Schoiswohl,  und  dadurch  ist  das  Entstehungs- 
jahr unserer  .Möl)el  genau  bestimmt.  Es  ist  das  Jahr  1817.  das  ^'ermälllung^- 
jahr  der  lM»iden,  denn  ohne  Zweifel  bildeten  unsere  Möbel  einen  Teil  ihrer 
Heiratsaushtattung.  Mit  dieser  Datierung  stimmt  der  Spätempire-Charakter 
des  Meublemeuts  vollkommen  überein.  Die  genaue  Datierbarkeit  der  Ein- 
richtung ist  für  die  Geschichte  unseres  Kunstgewerbes  nicht  ohne  Interesse, 
da  Empire-  und  Biedermeierniöhel.  \u\  riegensatz  zu  l{enaissan(«Miiöb«'lii.  um 
sehr  selten  datiert  sind. 


1  rt'ür  wiedergibt;  oder  die  Jieschläge  an  den  Schubladen  der 
Kommode  mit  dem  Porträt  des  Erzherzogs  Josef,  Palatin  von 
Ungarn  (geboren  1776),  in  ungarischer  Magnatentracht,  eine  der 
]>o])ulär8ten  Persönlichkeiten  der  Kongreßzeit.  Die  mytho- 
logischen Darstellungen  sind  vorwiegend  aus  dem  Bacchischen 
Kreis  entnomnien,  mit  Ausnahme  der  großen  Figuren  von  Apollo 
und  Diana,  die  den  Wechsel  von  Tag  und  Nacht  symbolisieren 
und  in  dieser  Bedeutung  am  Kopfende  der  Betten  angebracht 
sind.  Wir  finden  da  den  (lott  Bacchus  mit  dem  Thyrsusstab  im 
Pantherwagen,  Bacchus  als  Kind  in  einem  traubengefüllten  Korb, 
von  den  nysäischen  Nymphen  getragen  usw.  Andere  Dar- 
stellungen Aveisen  auf  die  Hochzeit  hin,  die  den  äußeren  Anlaß 
zur  Bestellung  dieser  Möbel  bildete,  zum  Beispiel  ein  Hymen 
(Ciott  der  Ehe),  der  Weihrauchkörner  auf  einen  lodernden  Altar 
streut,  oder  die  rosenbekränzte  Göttin  Venus,  welche  die  ver- 
schleierte Neuvermählte  am  Altar  des  Amor  opfern  lehrt  usw. 
Auch  die  übrigen  mythologischen  Darstellungen  sind  auf  diesen 
Anlaß  gestimmt  und  atmen  festliche  Freude  (vergleiche  die  Tuben- 
bläser in),  Segen  und  Fruchtbarkeit.  Wie  unerschöpflich  in 
sinnigen  Beziehungen  und  Anspielungen  war  doch  diese  gemüt- 
volle Zeit,  wie  viel  Poesie  wußte  sie  auch  in  das  Kleine  zu  legen ! 
Jedes  Albumblatt,  die  Glückwunschkarte  und  die  Visitenkarte 
wurden  zum  Gegenstand  liebevollen  Nachdenkens  und  künstleri- 
scher Behandlung  erhoben.  So  auch  die  Bronzebeschläge  an  den 
Möbeln  jener  Zeit. 

Ein  einziges  älteres  Einrichtungsstück  hat  unter  den  auf- 
gezählten Möbeln  Platz  gefunden,  die  prachtvolle  barocke  Stand- 
uhr, die  seinerzeit  aus  einer  Spende  des  Herrn  Ludwig  Hatscheh 
für  das  Museum  angekauft  wurde.  Sie  fügt  sich  mit  ihrer  schönen 
Birkenflader,  den  dunkleren  Nußeinlagen  und  vergoldeten 
geschnitzten  Zieraten  dem  braungoldenen  Gesamteindruck  des 
übrigen  Zimmers  vortrefPlich  ein  und  mag  als  ein  Familien- 
erbstück betrachtet  Averden,  das  um  seines  Wertes  willen  pietätvoll 
aufbewahrt  wurde.  Dagegen  steht  der  wundervolle  Louis  XVL- 
Ofen,  dessen  meergrüne  Glasur  jetzt  erst  A^or  dem  lichten  Tapeten- 
hintergrund  zur  Atollen  Geltung  kommt,  der  Ausstattung  des 
Zimmers  zeitlich  sehr  nahe  und  seine  antikisierende  Formen- 
sprache (Urne,  Zöpfe,  Lorbeerblattkränze,  Perlstäbe  usav.)  kon- 
kordiert  mit  der  Formensprache  der  Beschläge  und  der  Klein- 
kunstA\^erke,  die  das  Zimmer  A'erzieren. 

Die  Ausstattung  der  Betten   mit  MullkuA'erturen   und   der 


70 

beiden  Fenster  mit  Mullvorhängen  im  Empirestil  besorgte  Herr 
Tapezierer  Müller  unentgeltlich,  wofür  ihm  auch  hier  unser  Dank 
gesagt  sei. 

Abgesehen  von  den  Möbeln  beherbergt  unser  Sensenschmied- 
zipimer  noch  eine  ganze  Reihe  kunstgewerblich  und  kultur- 
geschichtlich interessanter  Objekte,  sowie  einige  bedeutende 
Werke  der  Malerei  und  Plastik  jener  Zeit,  auf  die  im  folgenden 
eingegangen  werden  soll. 

So  prangt  zum  Beispiel  auf  dem  Stehkasten  die  fast  lebens- 
große Biskuitbüste  Kaiser  Franz  /..  ein  Meisterwerk  der  Alt- 
Wiener  Porzellan-Manufaktur,  in  ernster  antikisierender  Auf- 
fassung (Imperatorentoga). -^j  Das  seltene  Werk,  von  dem  nur  nocli 
das  germanische  Museum  in  Nürnberg  und  das  Troppauer 
Museum  je  ein  Exemplar  besitzen,  ist  datiert  (1812)  und  stammt 
von  Johann  Schaller  (seit  1823  Professor  der  Bildhauerei  an  der 
Akademie  der  bildenden  Künste  in  Wien),  der  u.  a.  auch  die 
berühmten  Biskuitbüsten  nach  der  Antike  modellierte,  die  einen 
Schmuck  der  k.  k.  Hof-Bibliothek  bilden  (Imperatoren-,  Dichter- 
und  Philosophenköpfe).  Schaller  war  neben  Elias  Hütter  (von 
dem  unser  Museum  die  1802  modellierte  Büste  des  Erzherzogs- 
Karl  besitzt)  der  begabteste  Schüler  Anton  Grassis,  des  berühmten 
Modellmeisters  der  kaiserlichen  Porzellan-Manufaktur. 

Derselben  Manufaktur  gehört  das  vollständig  erhaltene,  für 
12  Personen  berechnete  Kaffeesei^vice  an,  ein  Vermächtnis  der 
Frau  Rosa  Vielguth,  das  jetzt  in  der  Kredenz  des  Sensenschmied- 
zimmers  eine  würdige  Aufstellung  gefunden  hat.  Es  stammt  aus 
dem  Jahre  1828  und  ist  offenbar  ein  Hochzeitsgeschenk.  In  Blau 
und  Gold  üppig  dekoriert,  erhielt  es  seinen  reichlichsten  Schmuck 
durch  den  Blumenmaler  Josef  Cloos,  der  als  geschätzter  Meister 
von  1806  ah  an  der  Fabrik  beschäftigt  war.  „Seine  Spezialität 
waren  aus  verschiedenen  Blumen  gebildete  Kränze  und  Sträuße, 
die  scharadenartig  aus  den  Anfangsbuchstaben  der  Blumennamen 
die  Namen  derjenigen  Personen  erraten  ließen,  denen  das 
betreffende  Porzellan  zum  Geschenk  dargebracht  wurde.  Diese 
Blumenrätsel  waren  namentlich  in  den  Dreißiger  jähren  sehr 
beliebt  und  bildeten  neben  Rosen,  Vergißmeinnicht  und  Pensoes 
einen  wesentlichen  Bestandteil  des  lyrischen  Formenschatzes  auf 
den    Porzellanen   der   Biedermeierzeit.^'^)       Der   G()lddes>in    dos 

*)   Ein  Geschenk  von  Fräulein  Henriette  von  Spaun. 
-)   J.   Folnesics    in    der   „Geschichte   der   k.   k.    Wiener    PorzellanMiuiu- 
faktur",  Seite  145. 


71 

])rachtvolleii  Vielguth-Services  ist  von  Karl  II erzer  (ab  1790  an 
der  Manufaktur)  gemalt. 

Auch  die  beiden  porzellanenen  E^ipirevasen  auf  dem 
Speisetisch  des  Interieurs  sind  mit  Arbeiten  berühmter  Alt- 
Wiener  lUunienmaler  geschmückt;  die  eine  (topfförmig,  auf  ver- 
goldeten Löwenpr^nken  aufruhend)  ist  auf  blauem  Grunde  mir. 
einer  Blumengirhuide  von  Johann  Garo  dekoriert  (1824),  die 
andere,  becherförmige,  auf  mattem  Goldgrund  mit  einem 
naturalistischen  Blumenarrangement  von  der  Hand  Johann 
Marenzellers  verziert  (1826). 

Einen  künstlerischen  Hauptschmuck  des  llaumes  bildet  das 
lebensgroße  Damenporträt  über  dem  Kanapee,  ein  liebenswürdiges 
Meisterwerk  des  königlich  bayerischen  Hofmalers  Josef  Stieler 
(1781 — 1858),  das  aus  dem  Legat  des  Herrn  Moritz  von  Mayfeld 
in  Schwanenstadt  an  uns  gekommen  ist. 

II.  Skulpturen. 

Für  die  kunst-  und  kulturgeschichtlichen  Sammlungen 
unseres  Museums  hat  kaum  eine  andere  Abteilung  eine  gleich 
große  Wichtigkeit  w^e  die  xibteilung  der  Skulpturen.  Es  ist  in 
Fachkreisen  heute  anerkannt,  daß  kein  anderes  öffentliches 
Institut  in  Österreich  mit  der  Sammlung  gotischer  Holz- 
skulpturen, das  heißt  also  plastischer  Arbeiten  aus  dem  15.  und 
16.  Jahrhundert,  der  Blütezeit  der  deutschen  mittelalterlichen 
Kunst,  konkurrieren  kann,  die  im  Linzer  Museum  vereinigt  ist. 
Und  dies  ist  etwa  kein  Zufall,  sondern  entspricht  durchaus  dem 
hohen  Rang,  den  unsere  kleine  Provinz  in  der  Geschichte  der 
deutschen  Bildschnitzerkunst  anerkanntermaßen  einnimmt;  den 
beiden  großen  Llolzschnitzaltären  von  St.  Wolf  gang  und  Kefer- 
luarkt  lassen  sich  kaum  zwei  gleichartige  Werke  von  gleichem 
künstlerischen  Wert  an  die  Seite  stellen  (in  Österreich  selbst 
gewiß  nicht)  und  diese  beiden  Werke  stehen  durchaus  nicht  ver- 
einzelt im  Lande  da,  ihnen  gesellt  sich  vielmehr  eine  ganze  Eoihe 
mehr  oder  Aveniger  bekannter  und  wertvoller  gotischer  Schnitz- 
altäre und  über  das  ganze  Land  verstreut  ist  eine  Fülle  von  Bruch- 
stücken ähnlicher  Werke,  Reliefs  und  Figuren,  die  alle  insgesamt 
Zeugnis  geben  von  einer  auffallend  starken  Blüte  dieses  Kunst- 
zweiges gerade  in  unserem  Lande.  In  der  noch  zu  schreibenden 
großen  Geschichte  der  deutschen  Plastik  des  ausgehenden  Mittel- 
alters wird  Oberösterreich  eine  große  Eolle  spielen. 


12 

Es  ist  hocherfreulieli,  daß  die  Saiiniduiii>eii  des  Linzer 
Museums  im  richtigen  Verhältnis  zu  diesem  Stande  der  Dinge 
sind.  Wie  der  in  die  Seele  unseres  Volkes  gelegte  Kunsttrieb  sich 
kaum  jemals  wieder  so  mächtig,  so  vielseitig  und  mit  so  echtem 
Apsdruck  entfaltet  hat  als  in  der  spätgotischen  oberösterreichi- 
schen Plastik  (denn  unsere  glänzende  Barockkunst  ist  eine  Kunst- 
welle, die  aus  dem  Süden  kam  und  im  Herzen  des  Volkes  kaum 
jemals  Wurzeln  geschlagen  hat),  so  steht  an  der  Spitze  unserer 
Museumssammlungen  die  großartige  Sammlung  gotischer  ITolz- 
skulpturen,  die  mit  Recht  weithin  berühmt  ist.  Sie  bildet  die 
eigentliche  Spezialität  des  Linzer  Museums  und  diese  Spezialität 
auszubilden  und  zu  steigern  muß  daher  eine  unserer  ersten 
Sorgen  sein. 

Auch  im  letzten  Jahre  gelang  es,  eine  Reihe  wichtiger  Neu- 
erwerbungen für  diese  Sammlungsabteilung  durchzuführen,  was 
von  Jahr  zu  Jahr  schwieriger  wird,  weil  sich  die  Neigung  der 
Privatsammler  mit  wachsender  Leidenschaft  gerade  dievser 
Gruppe  von  Kunstwerken  zuwendet.  Durch  das  Entgegenkommen 
des  Besitzers  war  es  möglich,  eine  fast  lebensgroße  Statue  des 
heiligen  Christo pliorus  (Holz,  spätere  Bemalung)  anzukaufen,  die 
stattlichste  Figur  unserer  ganzen  gotischen  Skulpturensammlung 
Der  gutmütige  Riese,  der  das  Jesuskind  über  den  Strom  trägt, 
stützt  sich  mit  der  Linken  auf  einen  gewaltigen  Knüppel, 
während  die  Rechte  zierlich  das  üntergewand  schürzt.  Gi^wisse 
interessante  Details  des  Kostüms  machen  das  Werk  doppelt  wert- 
voll. Es  stammt  aus  Linz  und  dürfte  wohl  in  der  Nische  eines 
Hauses  gestanden  haben  und  diesem  (lebäude  den  alten  Haus- 
namen gegeben  haben  (wie  der  heilige  Christ()])h,  in  Fresko 
gemalt,  auf  Hauswänden  unzähligemale  vorkommt). 

J)urch  eine  gütige  Spende  des  Herrn  Ludwig  Haischel' 
gelang  es,  eine  schöne  gotische  Marlon /ui  von  spezitisch  ober- 
österreichischem Stil,  mit  zierlicher  Ausladung  der  ilüfte  und 
reichen  Locken,  die  über  Brust  und  Schultern  fallen,  zu  erwerlx^n. 
Der  oberösterreichische  Charakter  ist  voi-  aIhMii  in  der  Ausfülirung 
des  Kopfes  unverkennbar. 

Zu  unserer  großen  Freude  liat  Herr  (icncralkousul  /faiipf 
von  Hochstäften  die  drei  oberösterreichischen  Ilolzskulptureu 
(eine  wunderbare  gotische  (iru])]>e  ({er  heiligen  Auua  Sclbdriti, 
eine  gotische  Statue  der  heiligen  Barbara  mit  dem  Keh'li  und 
eine  Renai88ancegrup])e  Mariens  mit  dem  Kinde  von  schöne! 
Freiheit  der  Bewegung  und  wciclici-  (Icstaltiing  dci-  I'\»riiu'ii ),  die 


73 

in  unserer  Weihnaelitsausstellung  „Aus  Liuzer  Privatbesitz"  zu 
sehen  waren,  dem  Museum  aJs  Leihgabe  überwiesen.  Dies  ist 
eine  schöne,  anderwärts  schon  vielfach  eingeführte  Form,  künst- 
h'risches  Privateigentum  der  Öffentlichkeit  nutzbar  und  zugäng- 
lich zu  machen.  Möge  das  behei-zig(^uswerte  Beis])iel  recht  viel 
Nachahmung  finden. 

Durch  Ankauf  ging  ferner  eine  Ölberg-Gruppe  (aus  Clirisi- 
h-inrll  bei  Steyr)  in  den  Besitz  des  Museums  über,  die  durch  ihren 
hochaltertümlichen  Charakter  den  Blick  des  Kenners  fesselt.  Es 
sind  stilistisch  noch  sehr  gebundene  Holzschnitzarbeiten  aus  dem 
14.  Jahrhundert,  die  in  manchen  Einzelheiten  noch  romanische 
Eigentündichkeiten  bewahren,  wie  die  langen,  weichen  Falten  der 
togaähnlichen  Gewänder,  die  wenig  ausladende  Bewegung,  die 
Form  der  Köpfe  und  vor  allem  der  Schnurrbarte.  Sie  erinnern 
aufs  lebhafteste  an  die  Ölberg-Gru])])e  im  Florianer  Stiftsmuseum 
und  wirken  durch  einen  eindringlichen  Ernst  dei'  Auffassung  und 
durch  die  Kraft  dei-  zum  Teile  noch  mit  s(4ir  primitiven  Mitteln 
arbeitenden  Charakteristik. 

Überaus  lieWich  und  gefällig  ist  das  gotische  Sieinrelief 
einer  Madonna  (15.  Jahrhundert,  Bemalung  später;  Ankauf), 
das  einst  vvohl  über  dem  Eingange  eines  Hauses  den  vorüber- 
gehenden Wanderer  angelächelt  haben  mag.  Die  Himmelskönigin 
neigt  den  Ko])f  gegen  das  Kind  hin,  das  sie  in  den  Armen  hält ; 
der  Kopf  des  Kindes,  das  mit  einem  Granatapfel,  dem  Symbol  der 
unerschöpflichen  Liebe,  spielt,  wiederholt  diese  Bewegung.  Ein 
Werk  voller  Anmut,  von  reinstem  gotischen  Stilcharakter  und 
eine  sehr  wesentliche  Vermehrung  unserer  noch  kleinen  Sammlung 
gotischer  oberösterreichischer  Steinskulpturen. 

Während  die  bisher  besprochenen  Werke  ohne  Ausnahme 
aus  Oherösteneich  stammen,  gehören  die  herrlichen  Skulpturen, 
die  einen  Teil  der  Spende  des  Fürsten  Liechtenstein  bilden, 
außeroberösterreichischen  Kunstkreisen  an.  Sie  sind  uns  nicht 
bloß  wegen  ihres  absoluten  Knust  wertes,  sondern  vor  allem  ancii 
als  stilistisches  Vergleichungsmaterial  für  unsere  einhei.uiischen 
Arbeiten  hochwillkommen.  Die  Methode  der  „wechselseitigen 
Erhellung  durch  Grundsätze'',  die  Wilhelm  Schere?-  für  die 
Literaturgeschichte  fruchtbar  gemacht  hat,  findet  ja  bekanntlich 
auch  in  der  Kuiistgeschichte  immer  reichlicher  Anwendung. 

Unverkennbar  ist  der  niederdeutsche  CUuirakter  der  in  Eichi' 
geschnitzten   Sitzfigur   des   Eremiten   Markus,  einer   Arbeit   von 


tiefster  Beseelung  luicl  hoher  künstlerischer  VoUendiiijg.  Der 
Heilige  ist  in  eine  Tracht  gekleidet,  die  der  des  Pilgers  ähnlich 
ist;  er  sitzt  in  tiefes  Sinnen  versunken  und  hält  in  der  Linkert 
ein  Tintenfaß,  während  die  Kechte  eine  Kielfeder  gehalten  haben 
mag;  über  das  rechte  Knie  ist  eine  Schriftrolle  gebreitet.  Wirre 
Haarsträhne  fallen  in  die  gedankengefurchte  Stirn,  ein  un- 
gepflegter Bart  bedeckt  das  Kinn,  das  ganz  a])geniagerte  Gesicht 
hat  einen  verhärmten  Ausdruck,  ^[it  großem  Ernst  und  künst- 
lerischer Gewissenhaftigkeit  ist  das  in  vielen  kleinen  Falten 
gebrochene  Gewand  behandelt.  Der  ganzen  Herbigkeit  der 
stilistischen  Auffassung  dieser  Figur  wird  man  erst  inne,  wenn 
man  die  obenerwähnte,  spezifisch  oberösterreichische  Gruppe  der 
heiligen  Anna  Selbdritt  zur  Vergleichung  heranzieht;  sie  hat 
bei  aller  Würde  direkt  etwas  Lachendes  und  Sonniges.  Es  ist 
wie  ein  Drama  von  Hebbel  neben  einem  Drama  von  Grillparzer. 

W"ie  der  heilige  Georg  der  populärste  Heilige  des  deutschen 
Mittelalters  war,  in  dem  der  deutsche  Kitter  eine  gesteigerte 
Spiegelung  seiner  eigenen  Tugenden  verehrte  und  auf  den  eine 
Unsumme  sympathischer  Legenden  gehäuft  wurde,  so  sind  die 
gotischen  Georgs-Statuen  und  Georgs-Eeliefs  heute  die  viel- 
begehrten Lieblinge  unseres  Sammlerpublikums.  Besonders  für 
einen  Georg,  an  dem  die  Küstung  so  genau  und  klar  angegeben 
ist  wie  der  maximilianische  Plattenpanzer  an  dei  schönen 
gotischen  Georgs-Statue,  die  uns  der  Fürst  Liechtenstein  jetzt 
geschenkt  hat,  zahlt  der  deutsche  Sammler  gern  hohe  Preise. 
Lange  Locken  umwallen  die  mageren  Wangen  des  streng  und 
ernst  dreinblickenden  jungen  Kittei-s,  des  Herakles  der  christ- 
lichen Legeade.  Ein  turbanartiger  Kopfbund  deutet  die  morgen- 
ländische Umgebung  an,  in  der  er  gewöhnlich  auftritt ;  er  ist 
nicht  beritten  dargestellt,  wie  sonst  häufig,  sondern  setzt  den 
eisenbeschienten  Fuß  auf  den  Leib  des  Drachen,  dessen  Schnauze 
er  mit  eherner  Faust  gejjackt  hat,  währ(Mul  die  hocherhobene 
Rechte  das  Schwert  schwingt. 

Das  weibliche  Cregenstück  zu  dem  Drachenheiligen  ist  die 
heilige  Margarete,  deren  liebliches  Abbild  uns  die  Freigebigireit 
des  Fürsten  Liechtenstein  beschert  hat.  Der  Schönheit  diesv^r 
gotischen  Kom])osition  hat  die  spätere  Bemalnng  keinen  Abbruch 
tun  können.  Die  Königstochter  steht  in  ruhiger  Vorderansicht 
da,  die  rechte  Hand  hält  ein  Buch  und  rafi^t  den  schweren  Mantel, 
während  die  linke  den  Kreuzesstab  hielt.  Die  i^ihhmg  dci-  hol  «n 
fcftarken  Stii-n    und   das  leise  Schmunzeln   der   Li|)peii   sind    Imuih- 


lümlichkeiten  des    oolisclicn    Stils,   die  liier  besonders   staj'k   aus- 
geprägt sind. 

xVußer  den  aufgezählten  gotischen  Figuren  und  Eeliefs  ver- 
danken wir  dem  Fürsten  ein  prachtvolles  Werk  einheimischer 
Barockskulptur  von  weit  persönlicherer  Durchbildung  als  sie  die 
barocken  Plastiken  für  gewöhnlich  zu  verraten  pflegen.  Es  ist 
die  lebensgroße  Holztigur  eines  Bischofs  (angeblich  Erzherzog 
Leopold,  Bischof  von  Passau),  der  in  vollem  Ornat,  mit  rechtem 
Standbein  und  abgesetztem  linken  Spielbein  dasteht,  in  der 
behandschuhten  Linken  den  Bischof stab,  in  der  Pechten  ein  Buch 
haltend,  das  er  gegen  die  Hüfte  stemmt  und  mit  dem  er  zugleich 
den  herabrutschenden  Mantel  festhält,  so  daß  ein  schweres. 
bauschiges  Gewandmotiv,  wie  es  die  Barockplastik  liebte,  er- 
möglicht wird.  Wie  jedes  wahre  Kunstwerk,  so  hat  auch  dieses 
seine  „aura"  einen  ganz  persönlichen  geheimnisvollen  Stimmungs- 
kreis, worin  es  lebt  und  webt  und  von  dem  ein  eigentümlicher 
Zauber  ausgeht.  Der  empfängliche  Beschauer  ward  sich  dem. 
starken  Eindruck  dieser  ganz  in  sich  geschlossenen  Komposition^ 
dieser  weitabgewandten  inneren  Versunkenheit  kaum  entziehen 
können. 

III.  Oberösterreichisches  Zunftwesen. 

Es  ist  eine  bekannte  Tatsache  der  s])rachgeschichtliciien 
Entwicklung,  daß  der  Inhalt  der  Worte,  im  Laufe  der  Zeiten  sieh 
nicht  gleich  bleibt,  sondern  Veränderungen  unrerliegt,  vvie  alles 
organisch  Gewordene  und  Lebende.  Die  wechselnden  sittlichen 
und  geistigen  Anschauungen  der  Zeiten  bestimmen  diese  Ver- 
änderungen. Ein  Schulbeispiel  ist  die  Bedeutung  des  Wortes 
„schlecht^^,  das  arsprimglich  gleichbedeutend  mit  „schlicht'^  war. 
Andere  Fälle  ähnlicher  Art  hat  Nietzsche  für  seine  kühnen  Eni 
würfe  einer   Entwicklungsgeschichte   der   Moral  verwertet. 

Ein  ganzes  Stück  neuerer  deutscher  Kulturgeschichte  wird 
durch  den  Wandel  an  Geschmack  und  Farbe  beleuchtet,  der  sich 
an  den  Worten  „Zunft,  zünftig,  zünftlerisch^'  usw.  im  Laufe  dei- 
letzten  Jahrzehnte  vollzogen  hat.  Einst,  in  der  Blütezeit  des 
deutschen.  Handw^erks  und  der  organisierten  Innungen,  gehörten 
sie  zu  den  Ehrenkleinodien  des  deutschen  Sprachschatzes ;  in 
der  zweiten  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts,  als  die  Wellen  des 
Liberalismus  hochgingen  und  die  Lehre  von  der  Gewerbefreiheit 
verkündet  Avurde,   gewannen  sie  einen  verächtlichen   und  lädier- 


liehen  lici^csclimack  und  wenn  man   sie   au8v«pra('li  oder   nieder- 
schrieb, gliederten  sich  sofort  Ideen-Assoziationen  an,  wie:  Mittel- 
alter,   enge    düstere    (fassen,    neidische    Beschrtänktheit    der    Ge 
sinnnng,  Engherzigkeit,  eigensinniges  Verharren  in  verknöcherten 
Traditionen  usav. 

Wie  sehr  hat  sich  heute  dies  alles  verändcn-t  I  Wir  sind  mit 
den  Segnungen  des  kapitalistischen  Industrialismus  derart  über- 
schwemmt worden,  daß  wir  sie  gründlich  satt  bekommen  halben 
Der  Fabriksschund  verödet  und  verelendet  unser  ganzes  äußeres 
Leben,  das  sozusagen  von  Jahr  zu  Jahr  an  Trostlosigkeit  und 
Häßlichkeit  zunimmt.  Je  mehr  aber  im  Bereiche  der  Dinge,  mit 
denen  v/ir  unser  Leben  ausstatten  und  umgeben,  die  edle,  vom 
persönlichen  Anteil  durcliwärmte  Handarbeit  von  der  seelen- 
losen Maschinenarbeit  verdrängt  wurde,  desto  höher  stieg  bei 
allen  feineren  Naturen  die  verständnisvolle  Bewunderung  für  die 
Produkte  des  alten  Handwerks,  die  sich  in  unsere  Zeit  gerettet, 
haben.  Hier  fand  man  ^lles,  was  der  fabriksmäßig  hergestellte 
Gegenstand  vermissen  läßt,  vermissen  lassen  muß:  liebevolle 
Arbeit,  die  nicht  zuletzt  in  sich  selbst  den  Lohn  findet,  treues 
Bewahren  alterprobter  Regeln  und  vollkommene  Beherrschung 
des  Handwerklichen  und  vor  allem  den  Einsatz  der  ganzen  mit- 
arbeitenden Persönlichkeit:  Humor,  Phantasie.  s])ielende  Anniui. 
Gemüt. 

L^nd  so  mußte  man  sich  denn  wohl  oder  übel  gewöhnen, 
auch  die  Einrichtungen  des  alten  Zunft-  und  Innungswesens  mit 
ganz  anderen  Augen  anzusehen.  Die  hohe  Qualität  der  Produkte 
des  alten  Kunstgewerbes  lehrte  uns,  wie  wertvoll  die  Strenge  der 
Zünfte  war,  die  niemanden  zuließen,  der  sich  nicht  im  vollen 
Besitz  der  altüberlieferten  Fähigkeiten  und  Kenntnisse  erwies: 
jede  Art  von  Pfuscherarbeit,  Schwindel  und  Schleuderkonkurrenz 
war  da  von  vornherein  ausgeschlossen.  So  kam  es,  daß  jeder  ein- 
zelne Gegenstand,  der  aus  den  Händen  des  Zünftlers  hervorging, 
Charakter  hatte;  weil  dieser  eben  nicht  eher  selbständig  ])rodu- 
zieren  durfte,  bevor  er  nicht  im  schönen  Sinne  des  Wortes 
..Meister''  geworden  war. 

So  haben  jene  vor  kurzem  noch  halb  verfemten  WOrti'  den 
alten  Klang  und  Glanz  wieder  zurückgewonnen  und  nicht  ohne 
Rührung,  ja  .\ndacht  blicken  wir  auf  die  redenden  Zeugen  von 
der  alt?n  Zünfte  Herrlichkeit,  die  sich  in  Form  V(m  zierlichen 
Innungstiiilien,  vielgestaltigen  Zunftzeichen,  ])hantasievoll  ge- 
formten   und   geschmückten   /iinftigen   Tj'inkgefüBen,    Ilandwei-ks- 


77 

/.eichen  und  dergleichen  auf  unsere  Zeit  gerettet  haben.  Sie  zu 
sammeln  und  aufzubewaliren  gehört  zu  den  vornehmsten  Pflichten 
eines  jeden  Landesmuseunis;  ist  doch  jedes  dieser  Zunftobjekte 
eine  lebensvolle  Illustration  der  Geschichte  des  alten  deutschen 
Handwerks.  Auch  wir  sammeln  unausgesetzt  und  mit  besondereni 
Eifer  in  dieser  Eichtung  und  haben  schon  herrliches  Material  für 
die  einst  einzurichtende  oberösterreichische  Zunftstube  zusammen- 
gebracht. 

Nun  wird  man  freilich  die  Frage  aufwerfen,  ob  es  nicht 
unrecht,  ja  geschmacklos  sei,  diese  i-edenden  Zeichen  aus  jener 
Zeit  des  deutsclien  Handwerks,  da  dieses  wirklich  noch  goldenen 
Boden  liatte  und  den  Stolz  und  Ileichtum  der  alten  Städte 
bildete,  aus  ihrer  Umgebung,  mit  der  sie  im  Laufe  der  Jahr- 
hunderte verAvachsen  sind,  gewaltsam  zu  entfernen  und  in 
gläsernen  Museumsvitrinen  einzusargen  ^  Wie  traulich  begrübt 
uns  doch  in  enger  Gasse  über  dem  Eingang  zu  einer  Schlosser- 
werkstätte das  reichgeformte  Handwerkszeichen,  der  schön- 
geschmiedete große  Schlüssel ;  wie  lustig  blickt  uns  vom  Bord 
einer  gemütlichen  Wirtsstube  der  stolze  zinnerne  Stier  (mit  ab- 
hebbarem Kopfe)  an,  das  stattliche  zünftige  Trinkgefäß  der  ehr- 
samen Fleischergilde.  Wer  erinnerte  sich  nicht  aus  seiner 
Jugendzeit,  aus  der  Zeit  wochenlanger  Fußw^anderungen  durch 
unsere  deutschen  Alpen,  ihre  Märkte  und  kleinen  Städte  an  zahl- 
lose solche  Begegnungen  mit  diesen  zierlichen  Werken  der  alten 
Kunst,  die  wir  damals  noch  nicht  in  ihrer  ganzen  Bedeutung 
erfaßten,  die  aber  dennoch  irgendw^ie  und  geheimnisvoll  zu  jenem 
Zauber  und  jener  Poesie  beitrugen,  womit  uns  der  Anblick  der 
lieben  deutschen  Heimat  erfaßte. 

Ja,  es  steht  ganz  außer  allem  Zweifel,  weitaus  am  besten 
wäre  es,  wenn  alle  diese  Dinge  ?in  ihrem  alten  Platze  bleiben 
könnten,  für  den  sie  ersonnen  sind,  von  dem  aus  sie  am  besten 
wirken  und  dessen  Beiz  sie  erhöhen.  Wären  nur  die  Händler 
nicht,  die  barbarisch  und  gewissenlos  jedem  schmiedeeisernen 
Wirtshausschild  und  Handwerkszeichen,  jedem  der  tausendfach 
gestalteten  Innungszeichen  in  den  W'irtsstuben  auf  den  Leib 
rücken  und  es  an  Geld  und  Worten  nicht  fehlen  lassen,  bis  sie  den 
Gegenstand  locker  gemacht  und  in  den  Handel  gebracht  haben. 
Kein  Türklopfer,  kein  schönes  Balkon-  und  Fenstergitter  ist  vor 
ihnen  sicher.  Da  muß  nun  das  Museum  rettend  eingreifen  und 
so  viel  von  dem  alten  Gut  zu  retten  und  für  das  Land  zu  bewahren 
suchen,  als  es  seine  Mittel  nur  irgend  gestatten.    Die  Hauptsache 


78 

ist.  das  alle  diese  Dinge  vorläufig  wenigstens  davor  bewahrt 
werden,  daß  sie  außer  Landes  w^andern,  wie  schon  so  unendlich 
vieles  vor  ihnen ;  vielleicht  kommt  später  einmal  die  Zeit,  w^o  mit 
Hilfe  einer  großen  staatlichen  Organisation  diese  Objekte  an  ihre 
alten  Stätten  zurückgelangen,  wo  sie  doppelt  lebendig  wirken; 
aber  dann  nicht  mehr  als  Privateigentum,  sondern  als  Eigentum 
der  Allgemeinheit  und  der  Öifentlichkeit. 

Wir  waren  im  verflossenen  Jahre  gerade  in  der  Pflege  dieser 
Abteilung  Aom  Glück  begünstigt  und  konnten  teils  durch  Ankauf, 
teils  durch  Geschenke  sehr  gute  Stücke  erwerben.  Angekauft 
wurden  die  beiden  reich  ausgestatteten  Zunftfahnen  der  Schuster 
von  Raab  und  der  Schifler  von  Urfahr.  Jene  zeigt  in  einem  in 
Öl  auf  Leinwand  gemalten  ]\littelbild  die  Werkstätte  der  beiden 
heiligen  Schuster  Cr  ispin  und  Crispinian,  die  bekanntlich,  Vor- 
läufer kommunistischer  Ideen,  reichen  Leuten  das  Leder  stahlen, 
um  für  Arme  Schuhe  daraus  zu  verfertigen.  Besonderes  Interesse 
wird  die  ITrfahrer  Schifferfahne  erregen,  die  in  dem  großen 
Mittelbild  einerseits  die  Meerfahrt  Christi,  anderseits  den 
Schifferpatron  St.  ^N'ikolaus  und  den  Brückenpatron  St.  Nepomuk 
darstellt.  Diese  prächtigen  Stücke  suggerieren  die  Vorstellung 
der  feierlichen  Aufzüge  der  Zünfte  bei  festlichen  Gelegenheiten, 
suggerieren  das  wundervolle  Bühnenbild  des  letzten  Aktes  der 
„Meistersinger''  mit  jener  Musik,  die  das  Herz  eines  jeden 
Deutschen  höher  schlagen  läßt,  der  auf  die  Vergangenheit  seines 
Volkes  stolz  ist.  Eine  reich  eingelegte  Innungslade  der  Linzer 
Xagelschmiede  vom  Jahre  1721  (mit  gesamtem  archivalischen 
Inhalt)  und  eine  schön  ausgestattete  Zunfttruhe  der  Linzer  Wachs- 
zieher  vom  Jahre  1662  sind  Geschenke  des  Herrn  Dr.  Figdor  in 
AVien  und  der  TAnzer  Stadtgew eincle ;  in  jüngster  Zeit  hat  uns 
Herr  Matthias  Schachermayr  in  Linz  durch  die  Überlassung 
einiger  alter  Schlossermeisterstücke  erfreut. 

Unter  den  Ankäufen  stehen  mit  in  erster  Linie  die  Gegen- 
stände, die  unser  Museum  auf  der  Kölner  Auktion  der  deutschen 
und  österreichischen  Zunftaltertümer  des  nordischen  Museums  in 
Stockholm  im  Vorjahre  erworben  hat.  Dieses  letztgenannte 
Institut  hat  nämlich  vor  einigen  Jahrzehnten  in  ganz  Deutsch- 
land und  Osterreich  eine  Unmasse  von  Zunftgegenständen,  die 
damals  noch  leicht  und  billig  zu  haben  waren,  aufgekauft  und  zu 
einer  großen  Sammlung  vereinigt,  die  in  ihrer  Gesamtheit  ein 
wahrhaft  imponierendes  Bild  von  der  Größe  und  Herrlichkeit  des 
i\]\o\\  flfMitsduMi  TlMiulwcrkc^  acbotc!)  b;ib«'?i  ühiB.   Dm  uiin  mIkm-  die 


79 

Tendenz  URvSerer  Institute  mit  Keclit  immer  mehr  darauf  aussieht. 
sich  in  ihrem  Wirknngskreis  auf  das  Landesühliche  zu  beschränken 
und  die  Grenzen  der  Heimat  nicht  zu  überschreiten,  und  ander- 
seits die  Leitung  des  Stockholmer  Museums  voraussah,  daß  es  mit 
der  Abstoßung  dieses  Fremdkörpers  in  seinen  nationalen  Samm- 
lungen  einen  hohen  Betrag  erzielen  könne,  da  die  Preise  für 
Zunftsachen  inzwischen  hocli  gestiegen  waren,  entschloß  es  sich 
zur  Versteigerung  dieser  großen  Sammlung,  an  der  sich  denn  auch 
fast  alle  deutschen  und  österreichischen  Museen  beteiligten,  um 
das  ihrer  Heimat  einst  Entzogene  wieder  zurückzuerobern.  So 
auch  das  Linzer  Museum;  wichtige  Stücke,  wie  das  in  Gold  und 
Silber  reichgestickte  Leichentuch  der  Schiffer  zu  St.  Wolfgang 
(1766),  die  zinnerne  Innungsflasche  der  Linzer  Faßbinder,  die, 
originell  genug,  in  der  Form  eines  Binderschlägels  gestaltet  ist 
(vom  Jahre  1688),  das  zierlich  geschnitzte  und  bemalte  Zunft- 
wappen der  Linzer  Tischler  (mit  der  Darstellung  der  Handw^erks- 
geräte,  vom  Jahre  1634)  und  manches  andere  treffliche  Stück  aus 
Eied  und  Steyr  konnte  auf  diese  Weise  nach  Oberösterreich  zu- 
rückgebracht werden. 


IV.  Keramik,  Glas,  Kleinplastik,  Bilder,  Kostüme, 
Verschiedenes. 

Der  Bedeutung  entsprechend,  welche  das  keramische  Kunst- 
gewerbe in  Oberösterreich  seit  dem  16.  Jahrhundert  inne  hat,  wird 
der  Sammlung  von  Tonwaren  (Hafnerarbeiten,  Fayencen,  Majo- 
liken und  Porzellanen)  in  unserem  Museum  ein  besonderes 
Augenmerk  zugewendet.  Da  die  künstlerische  Majolika-Fabri- 
kation in  Gmunden  neuerdings  wieder  im  Aufblühen  begriffen 
ist,  haben  unsere  Sammlungsobjekte  auf  diesem  Gebiete  nicht 
nur  den  Wert  kunstgeschichtlicher  Illustrationen,  sondern  können 
auch  im  didaktischen  Sinne  der  modernen  Kunstgewerbemuseen 
als  Vorbilder  auf  die  Fabrikation  im  Lande  anregend  und 
erzieherisch  wirken. 

Mit  großer  Freude  war  die  Möglichkeit  der  Er^^erbung 
eines  bunten  Hafnerkrügeis  aus  dem  16.  Jahrhundert  zu  be- 
grüßen, das  in  geschnittenen  Ornamenten  sechs  farbige  Glasuren 
vereint  und  sich  als  ein  spezifisch  oberösterreichisches  Erzeugnis 
der  Eenaissance  darstellt;  die  Munifizenz  der  Allgemeinen  Spar- 
hasse machte  die  Erwerbung  des  Gefäßes,  das  zu  den  gesuchtesten 


HO 

Seltenheiten  zählt,  möglich.  Demselben  Jnstitvit  verdanken  wir 
flie  Mittel  für  die  buntbemalten  figuralen  Holitscher-Fayenceii 
(Fruchtanfsatz,  bestehend  ans  einem  schalentragenden  knienden 
Triton  und  einem  Salzmanderl  und  Pfeffervveiberl ;  Mitte  des 
18.  Jahrhunderts),  die  heute  gleichfalls  sehr  stark  begehrt  sind. 
Eine  Spende  des  Herrn  Richard  Hofmann  ermöglichte  die  An- 
schaffung eines  Satzes  von  fünf  ])racht  vollen  süddeutschen 
Fayencehnmpen  aus  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts, 
meist  thüringische  Fabrikate,  mit  figuralen  Malereien  oder  mit 
einer  A^on  Delfter  Vorbildern  abhängigen  Ornamentation.  Den 
schönen  IJrbinoteller  in  charakteristischer  Farbenauswahl,  mit 
einem  sitzenden  und  musizierenden  Hirten  in  freier  Landschaft 
bemalt  (italienische  Majolika,  16.  Jahrhundert),  verdanken  wir 
der  Freigebigkeit  unseres  hohen  Gönners,  des  Fürsten  Liechten- 
stein. Die  entzückende  große  Gru])pe  aus  Sevres-Biskuit  „L'  edu- 
cation  de  F  amour^^  modelliert  von  Pigall  1773,  wairde  aus  einer 
Spende  des  Herrn  Walter  Franck  angekauft.  Es  ist  eine  an- 
mutsvoll aufgebaute  fünffigurige  Rundkomposition  von  echtester 
Tiokokograzie,  durchaus  im  Sinne  Bouchers  empfunden :  der 
Genius  der  Liebe  macht  die  jungen  Mädchen  gelehrig  und  unter- 
richtet sie  in  allen  Künsten,  nicht  zuletzt  in  der  Koketterie.  Eines 
besonderen  Studiums  wert  ist  die  AvundcM-vollo  Fühi-ung  <]vv 
Linien  dieser  Komposition,  die  vom  sitzenden  und  sich  spiegeln- 
den Mädchen  aufwärts  den  in  der  Mitte  auf  einem  Felsblock 
sitzenden  Amor  umkreist  und  in  seinen  Flügelspitzen  endigt. 
Weitere  bemerkenswerte  Ankäufe  zu  dieser  Abteilung  sind  die 
zum  Teil  sehr  originell  dekorierten  oberösterreichischen  „Zwiebel- 
schüsseln"^  (in  Engobetechnik  bemalt),  Alt-Gmundener  Majoliken, 
darunter  ein  von  Herrn  Gustav  Weidinger  gespendetes  figurales 
Scherzgefäß,  ein  in  Blau  sehr  schön  und  streng  dekorierte- 
Krügel  von  dem  Delfter  Krugbäcker  Adrian  Pynacker  (zirk;i 
1700).  Unter  den  neuerworbenen  Porzellanen  ist  ferner  noch 
eine  sechskantige  barocke  Kaffeekanne  f^feißen  vor  (h'r  ^farkeh 
mit  Chinoiserien  bemalt,  und  eine  mit  figuralen  Malereien  ver- 
zierte Alt-Wiener  Suppenterrine  (1802,  angekauft  von  der 
All  gemeinen  Sparkasse)  hervorzulieben.  Auch  w^urde  eine  kleine 
Samirdung  von  böhmischen  St^ingutwaren  der  Empirezeit  an- 
gelegt, die  in  unseren  Gegenden  stark  in  Gebrauch  waren. 

ITnter  den  alten  Gläsern  sind  zwei  mit  Email  maiereien 
iM'-.(>n(|ers  wichtig;  ein  großer  Becher  vom  Jahre  1736  (au:^ 
St.  Georgen  a.  d.  G.)  mit  der  Darsttdlung  eines  Müllers  und  einei- 


81 

Müllerin  in  barocker  Tracht,  zwischen  den  beiden  die  Embleme 
des  Müllerhandwerks  und  ein  Reimsprnch:  ,,Wer  Weiz  nnd  Korn 
zu  mahlen  hat,  der  bring  mirs  in  die  Mühl  herab/^  Ferner  eine 
plattgedrückte  Schraubenflasche  mit  der  landesüblichen  Dar- 
stellung der  Dreifaltigkeit,  die  auf  einen  Dürerschen  Typus 
zurückgeht,  in  Emailfarben,  ungefähr  aus  derselben  Zeit.  Unter 
den  jüngeren  Gläsern  sticht  ein  reich  vergoldetes  Alt- Wiener 
Prunkglas  mit  der  Miniatur  des  Stephans-Domes  hervor,  von  dem 
Wiener  Anton  Kothgasser,  einem  Schüler  Mohrs.  Alle  diese  Neu- 
erwerbungen auf  dem  Gebiete  des  Glases  werden  weit  übertroffen 
durch  die  beiden  prachtvollen,  buntbemalten  Wappenscheiben 
(eine  runde  und  eine  rechteckige),  die  uns  der  regierende 
Fürst  Liechtenstein  geschenkt  hat.  Die  eine  von  Holbeinschem 
Gepräge  der  Eahmenkomposition  ist  datiert  1574.  Die  relative 
Häufigkeit  dieser  schönen  bunten  Wappenscheiben  geht  auf  eine 
hübsche  Sitte  zurück,  die  uns  Montaigne  im  Tagebuch  seiner 
Ticise  durch  Deutschland  (vom  Ausgang  des  16.  Jahrhunderts) 
erzählt.  Er  berichtet,  in  den  größeren  Herbergen  der  reichen 
süddeutschen  Städte  überall  solche  Wappenscheiben  vorgefunden 
zu  haben,  die  von  reisenden  Edelleuten  als  Andenken  an  ihren 
Aufenthalt  in  der  Herberge  gestiftet  worden  waren.  Fürwahr, 
eine  prunkvollere  und  kostspieligere  Art  der  Verewigung  als 
unsere  schlichte  Eintragung  ins  Fremdenbuch;  erklärlich  nur 
aus  der  verhältnismäßigen  Seltenheit  und  Bedeutung  des  Eeisens 
jener  Zeit. 

Im  Übergang  zu  den  Kleinplastiken  sei  des  in  der  Form 
eines  Altarbildes  aufgebauten  polychromen  Stuckreliefs  aus  der 
Werkstatt  des  Luca  della  Robbia  gedacht,  das  uns  ebenfalls  die 
Freigebigkeit  des  Fürsten  Liechtenstein  beschert  hat.  Mit  diesem 
Stück  ist  wieder  ein  sehr  charakteristisches  Denkmal  der 
italienischen  Renaissance  in  unser  Museum  gezogen.  Das  von 
einem  vergoldeten  und  bemalten  und  reich  geschnitzten  Holz- 
rahmen umrahmte  Relief  zeigt  die  Halbfigur  der  hinter  einer 
Brüstung  stehenden,  in  ein  rotes  Gewand  mit  blauem  Mantel  ge- 
kleideten Madonna,  die  den  nackten,  auf  der  Brüstung  vor  ihr 
herlaufenden  und  seine  Händchen  an  ihre  Brust  legenden 
Bambino  hält  und  stützt.  In  der  stilistischen  Behandlung  ist 
unsere  Arbeit,  die  sich  ihrem  ganzen  Charakter  nach  zwanglos  in 
die  Reihe  der  Stuckarbeiten  der  Robbia-Schule  einfügt,  stilistisch 
eng  verwandt  mit  dem  runden,  gleichfalls  die  Madonna  mit  dem 
Kinde    darstellenden    Stuckrelief    des    Ashmolean-Museums    in 


S2 

Oxford.  Gleichfalls  der  italienischen  Renaissance  gehört  der 
reichgeschnitzte  schöne  Rahmen  in  Schwarz  und  Gold  (mit  irre- 
levantem Bilde  in  venezianischem  Charakter)  an,  auch  eine 
Spende  des  Fürsten. 

Von  den  neuerworbenen  Kleinplastiken  ist  die  in  Linz 
(Tiefer  Graben)  ausgegrabene  reich  skulptierte  römische  Marmor- 
vase bereits  im  vorjährigen  Jahresbericht  (S.  64)  ausführlich 
beschrieben  worden.  An  derselben  Stelle,  wo  im  Oktober  des 
Jahres  1904  eine  ausgezeichnete  römische  Herakles-Statuette  aus 
Bronze  gefunden  wurde  (\-eröff entlicht  vom  Schreiber  dieser 
Zeilen  in  den  Mitteilungen  der  Zentralkommission  1905,  Seite  101 
bis  164,  mit  drei  Abbildungen),  auf  der  Höftbergef-Leiten  bei 
Watzing  (in  der  Nähe  von  Gaspoltshofen),  trat  aus  einer  schotter- 
reichen Mulde  neuerdings  ein  hervorragendes  römisches  Fund- 
stück zu  Tage,  eine  201/2  Zentimeter  hohe  Bronze-Statuette  der 
Venus,  die  bis  auf  den  fehlenden  linken  Fuß  gut  erhalten  ist.  Die 
Göttin  ist  nackt  dargestellt,  mit  linkem  Stand-  und  rechtem  Spiel- 
bein und  hält  die  linke  Hand  schützend  vor  den  Schoß,  während 
die  rechte  vorgestreckte  Hand  eine  jetzt  fehlende  Muschel  ge- 
halten hat.  Die  Gestalt  hat  sehr  schlanke  Proportionen,  die  hoch- 
sitzenden Brüste  sind  auffallend  klein.  Das  leicht  nach  links 
geneigte  Haupt  ist  von  reichem  Haarschmuck  bekrönt  und  mit 
einem  Diadem  verziert ;  über  beide  Schultern  fallen  je  zwei  lange 
zopfartige  Locken  auf  die  Brust  herab.  Die  Komposition  der 
Figur  ist  von  großer  Anmut  und  die  künstlerische  Arbeit  im 
einzelnen  steht  auf  derselben  Höhe  wie  bei  der  Herakles-Statuette, 
die  über  den  Durchschnitt  römischer  Provinz-Bronzen  emporragt. 
Es  steht  nun  außer  Zweifel,  daß  an  dem  Platze,  wo  die  beiden 
Statuetten  gefunden  wurden,  eine  römische  Ansiedlung  bestanden 
hat ;  die  Herakles-  und  die  Venus-Statutette  gehörten  offenbar 
zu  dem  Lararium  (Hausaltärchen)  in  diesem  römischen  Haus. 
Die  Direktion  des  Museums  hat  mit  dem  Besitzer  des  Terrains 
Vereinbarungen  getroffen,  die  dem  Museum  das  Vorkaufsrecht 
auch  für  die  übrigen  an  dieser  Stelle  etwa  noch  zum  Vorschein 
kommenden  Funde  sichern.  Die  Mittel  zum  Ankauf  der  schönen 
Venus-Statuette  (zusammen  mit  dem  Herakles  und  der  Linzer 
Marmorvase  das  wertvollste  oberösterreichisch-römische  Fund- 
stück in  den  Sammlungen  des  Museums)  wurden  der  ^luseums- 
direktion  von  einem  nicht  genannt  sein  wollenden  Spender 
übergeben. 

Eine   iji^^ig»-    liokokox-hiiit/ciri    isi    (\'.[>   liebliclio  schlafende 


83 

Kind  aus  Elfenbein  mit  Nußaiif lagen  zur  Darstellung  der  Decken 
und  Polster.  Die  Erwerbung  dieser  liebenswürdigen  Kleinplastik, 
die  in  ihrer  Art  so  gut  ist,  wie  eine  ganz  frühe  Meißener  Figur, 
wurde  ermöglicht  durch  die  Güte  des  Herrn  Hermann  Hof  mann. 
Der  !Munifizenz  der  Stadtgemeinde  Urfakr  verdanken  wir  eine 
ganz  ausgezeichnete  polychrome  Wachsfigur,  die  offenbar 
s])rechend  ähnliche  Porträtbüste  eines  Herrn  der  Biedermeier- 
zeit. (Interessant  sind  auch  die  wächsernen  Erinnerungspokale 
aus  Wallfahrtsorten  und  das  große  Votiv-Wickelkind  aus  Wachs.) 
Auch  des  hervorragenden,  edel  komponierten  schmiedeeisernen 
Türklopfers  mit  der  Bronzefigur  eines  Heiligen  (16.  Jahrhundert, 
angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  Josef  Huster)  sei  an  dieser 
Stelle  auszeichnend  gedacht. 

Unter  den  neuerworbenen  Bildern  seien  in  erster  Linie 
zwei  für  Linz  wichtige,  reizende  Handzeichnungen  von  Greil 
(erworben  aus  der  Greil- Ausstellung)  zu  erwähnen,  deren  eine 
den  alten  Devotionalienhandel  an  der  Aufgangstreppe  zur 
Wallfahrtskirche  auf  dem  Pöstlingberg  schildert,  während  die 
andere  die  Fahrt  einer  „Fließstein^^  auf  der  Donau  oberhalb  Linz 
darstellt.  Eine  sehr  vornehme  Pastellmalerei  englischer  Pro- 
venienz vom  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  ist  das  Porträt  des 
Kabinettskuriers  Josef  Kraus,  das  aus  dem  Nachlasse  des  Feld- 
marschalleutnants  Alois  Kraus  ans  Museum  kam. 

Bei  den  neuerworbenen  Kostümen  und  Textilien  herrscht 
naturgemäß  das  Empire  und  die  Biedermeierzeit  vor.  Besondere 
Erwähnung  verdienen  die  von  Frau  Dr.  Weihel  dem  Museum 
übergebenen  Kostümstücke  und  ein  aus  dem  Nachlasse  der  Frau 
Luise  von  Droitot  stammendes  Empire-Stickmusterbuch  von 
auffallender  Schönheit  und  Frische  (Verfertiger  in  Josefine 
Feich tinger,  1813).  Unter  den  kulturgeschichtlichen  Kuriosa 
muß  vor  allem  auf  eine  große  Seltenheit  hingewiesen  w^erden,  in 
deren  Besitz  unser  Institut  durch  Frau  Professorswatw^e 
Ham^herger  gelangt  ist.  Es  ist  dies  ein  sogenanntes  ,,Weiset'^ 
das  ist  die  Miniaturnachbildung  eines  Hochzeitsgeschenkes  in 
farbigem  Wachs;  ein  mit  Silber-  und  Golddraht  umflochtenes,  mit 
verblaßten  Posa-Seidenschleifen  kokett  verziertes  Körbchen,  das 
in  kleinen  wächsernen  Nachbildungen  alle  die  Dinge  enthält,  die 
für  ein  junges  Ehepaar  wünschenswert  erscheinen:  Schmalztopf 
und  Salzstock,  Weinflasche  und  Blumentopf,  Gebäck  in  allen 
möglichen  Formen,  die  Bruthenne  mit  Eiern  und  ausgebrüteten 
Ivüchlein  und  last,  not  least  ein  zierliches  Wickelkind.     Die  Sitte 


84 

des    „Weiset'^    geht    bis    ins     16.   Jahrhundert    zurück;      unser 
Exemplar  ist  über  hundert  Jahre  alt. 

In  der  jüngsten  Zeit  wurde  vom  Museum  ein  originelles 
Justizaltertum  erworben,  das  im  ganzen  Lande  Oberösterreich 
und  darüber  hinaus  populär  ist:  die  gewaltige  „Wiege  der  Alten'' 
in  Marchtrenk,  welche  der  Eichter  Johann  Kötzinger  im  Jahre 
1702  anfertigen  ließ,  um  zänkische  Eheleute  darin  festzuschnallen 
und  zur  Strafe  so  der  öffentlichen  Schau  preiszugeben  (vergleiche 
die  verwandten  Justizinstrumente  des  Prangers,  der  Schand- 
geige usw.).  Die  Wiege  zeigt  barocke  Formen  und  stellt  sich  als 
ein  festgefügtes,  mit  eisernen  Bändern  beschlagenes  Möbel  dar, 
das  seinen  2:)raktischen  Zweck  durch  die  köstlichen  Malereien  und 
Versinschriften  an  den  beiden  Längsseiten  kundgibt.  Auf  der 
einen  Seite  ist  der  als  Wickelkind  eingefatschte  bärtige  Mann,  auf 
der  anderen  die  ebenso  behandelte  Frau  dargestellt;  zu  ihren 
Füßen  eine  kleine  Breipfanne  mit  einem  Beinlöffel.  Die  alten 
Gesichter  der  beiden  kontrastieren  aufs  drolligste  mit  der  Wickel- 
kindver mummung.  Oberhalb  der  Malereien  sind  je  vier  eiserne 
Einge  zum  Festschnallen  der  Eiemen  und  lustige  Verse  ange- 
bracht.    Bei  dem  Mann: 

,,Ach  wie  gedts  mir  armen  Mann. 

Dissen  spodt  ich  nit  genug  betauren  kahu. 

Daß  ich  Hier  Lig  gewiudtlett  ein, 

Will  doch  darbey  gedultig  Sein." 

Bei  der  Frau: 
„Seht  ihr  weiber  und  khombt  Herbey, 
Wass  Disses  fir  ein  spodt  uns  Sei, 
Dass  ich  Da  Lig  gefatschet  ein, 
Das  khoch  wirdt  Mein  erlambniss  (Erlabnis  =  Labung)  sein." 

Erwähnt  sei  noch,  daß  Karl  Ad.  Kaltenbrunner  die 
Erinnerungen,  die  sich  an  diese  Wiege  knüpfen,  in  einer  Ballade, 
„Die  Wiege  der  Alten",  verarbeitet  hat,  die  aus  dem  Jahre  1829 
stammt  und  1835  in  den  „Vaterländischen  Dichtungen"  (Linz, 
Eurich)  zum  erstenmal  erschien.  Die  Erwerbung  dieses  hervor- 
ragenden oberösterreichischen  Justizaltertums  (das  bis  jetzt 
seinen  ursprünglichen  Standort,  das  ehemalige  Eichter-Gasthaus 
in  Marchtrenk,  nicht  verlassen  hatte)  durch  das  Landesmuseum 
darf  mit  um  so  größerer  Genugtuung  begrüßt  werden,  als  die 
Gefahr  drohte,  daß  das  schöne  und  allbekannte  Stück  außer 
Landes  wandere. 

Museumsdirektor  Dr.  Hermann  übell. 


Der  Münzenfund  im  Jahre  1911. 


1911.   Hohenerlach  bei  Taiskirchen   —1737. 

Im  Februar  IJJll  wurden  gelegentlieh  der  Demolierung  des  Hauses  Nr.  <s 
des  Besitzers  Martin  Käser  in  der  Ortschaft  Hohenerlach,  Rothböck  im  Eiedholz 
genannt,  zur  Gemeinde  Taiskirchen  im  Innviertel  gehörend,  die  nachstehend 
beschriebenen  Silbermünzen  gefunden. 

Dieselben  befanden  sich  auf  dem  Dachboden  unter  dem  Bretterbelage  und 
waren  in  einem  Leinwandfleck  eingehüllt. 

Die  älteste  Münze  dieses  Fundes  ist  ein  Kreuzer  Ferdinand  II.  vom 
Jahre  1623,  die  jüngste  ist  Baden-Durlach,  2  Kreuzer  vom  Jahre  1737.  und 
Bayern  Karl  Albert.  Landgroschen  und  Kreuzer  1737. 

Die   älteren  Münzen  sind  größtenteils  stark  abgenützt  und  verunreinig-t, 
wogegen  jene  seit  dem  Jahre  17CX)  fast  alle  noch  gut  erhalten  sind.  Die  jüngsten 
Münzen  aus  dem  Jahre  1737  sind  noch  spiegelblank  und  ist  daraus  zu  schließen, 
daß  der  Fund  zu  dieser  Zeit  geborgen  wurde. 
Mederösterreich:   Ferdinand  IL,   1619—1637.     Kreuzer  1623,   1626,   1629, 

16?  (je  1  St.).    Mzz.  undeutlich 4 

—  Derselbe.    Kreuzer  1631.    Mzz.  p^  gekrönt      1 

—  Derselbe.    Eins.  Pfennig    1625 1 

Tirol:    Derselbe.    Kreuzer  1627 1 

—  Derselbe.    Quadrans  o.  J 1 

Steiermark:    Derselbe.    Groschen    1624,  1628 2 

—  Derselbe.    Kreuzer    1637 1 

Böhmen:    Kreuzer    1628.    O  Olmütz 1 

Schlesien:    Derselbe.    Groschen  1633.    Hfi  Breslau 1 

Tirol:   Erzh.  Leopold,  1621—1632.    Groschen  o.  J.  Im  weltlichen  Gewände         1 

Derselbe.    Kreuzer  o.  J.    Im  weltlichen  Gewände 2 

—  Erzh.  Ferdinand  Karl,    1632—1662.    Groschen  1656,  1660,  1662   .    .  3 

—  Erzh.  Sigismund  Franz,    1662—1665.  Groschen  1665 1 

—  Derselbe.    Kreuzer  o.  J 1 

Niederösterreich:    Leopold  L,  1657—1705.    XV  Kreuzer  1661.    W  .    .    .    .  1 

—  Derselbe.    Groschen  1665  W 1 

—  Derselbe.    Groschen    1669.    Rose 1 

—  Derselbe.    Kreuzer    1666.    Rose      1 

—  Derselbe.    Groschen  1693    Oline  Mzz 1 

26 


86 


Niederösterreich:    Leopold   I.,   1G57~1705.    Kreuzer   1696   (2   St.),    1607 

(2  St.),  1698  (1  St.)  17(X)  (1  St.),  1701  (3  St.).    Wellheim  7392  .  I» 

-     Derselbe.    VI  Kreuzer  1679,  1688.    M^      2 

—  Derselbe.    Eins.  Pfennig    1676,  1688,  16? 3 

Steiermark :    Derselbe.    XV  Kreuzer  1694.    I-A 1 

—  Derselbe.    Groschen  1701.    Ohne  Mzz 1 

—  Derselbe.    Eins.  Pfennig  1659.    L      1 

Kärnten;  Derselbe.    6  Kreuzer    1672.    Ohne  Mzz 1 

—  Derselbe.   Groschen    1703.    I  .  P 1 

—  Derselbe.    Kreuzer  o.  J ] 

Tirol:    Derselbe.    Kreuzer  o.  J 7 

Böhmen :    Derselbe.    XV  Kreuzer  1694.    P  -  M  Prag 1 

Derselbe.    Groschen  1665  Kuttenberg.    Arm  mit  Hacke 1 

Derselbe.    Kreuzer  1660,  1663.    Kuttenberg.    Arm  mit  Hacke   ...  2 

Derselbe.    Kreuzer    1704.    Kuttenberg.    Gekreuzte  Schlägel    ....  2 

Derselbe.    Groschen  1698.  Kuttenberg.   C /^    K 1 

Derselbe.    Groschen  1705.  Kuttenberg.    B  /X^  W 1 

Derselbe.    Kreuzer  1702.    Kuttenberg.    K  -  M 2 

—  Derselbe.    Groschen  1696  (2  St.),  1697,  1699.    Prag.    G  -  E       ...  4 
Schlesien:    Derselbe.    XV  Kreuzer  1694.    Breslau.    MM  VW 1 

Derselbe.    Kreuzer  1698,  1699  (je  2  St.).    Breslau.    MMVNA     ....  4 

^     Derselbe.    Groschen  1701.    Breslau.    F.N 1 

—  Derselbe.    Kreuzer  1700.    Breslau.    F.N      4 

Derselbe,    (jroschen  1696.    Brieg.    C .  B       2 

Derselbe.  Kreuzer  1683,  1699  (je  1  St.),  1698,  1700  (je  2  St.).    Brieg. 

C  .  B 6 

Derselbe.   Kreuzer  1697.    Oppeln.    Ohne  Mzz.    .    : 4 

Derselbe.    Kreuzer  1695.    Landmünze.    Wellheim  12306 4 

Derselbe.    Groschen    1667    (1  St.),    1669.    1670   (je   2  St.).    Breslau. 

S  H  S  .    . 5 

Ungarn:    Derselbe.    XV  Kreuzer  1678.    Kremnitz.    K  -  B  + 1 

-     Derselbe.    VI  Kreuzer  1667,  1682.    Kremnitz.    K  -  B  + 1 

Derselbe.    Groschen  1666.    Kremnitz.    K-B      1 

Derselbe.  Groschen  1699.  Preßburg.   C  -  H.C  $  (zweimal  gestrichen)  1 

Derselbe.  Kreuzer  1698.    PreÜburg.    C-H      1 

—  Derselbe.    Poltura  1696,  1698,  1699,  1701.    Xagybanya.    P  -  H      .    .  4 
Niederösterreich:    Josef  I.,  1705—1711.    Kreuzer  1706.    München.    Stein    .  1 

Tirol:    Derselbe.   Kreuzer  o.  J 2 

Böhmen:    Derselbe.    Kreuzer  1710.    Kuttenberg.  Gekreuzte  Hämmer  ...  2 

Schlesien:    Derselbe.    Groschen  1709.  1710,  1711.    Bresl  u.    F  .  N    .    .    .    .  (> 

Derselbe.    Groschen  1708,    1710.    Brieg.  C  .  B •     .    .  2 

Ungarn:    Derselbe.    Poltura  1711.    Xagybanya.    P-H 1 

Niederösterreich:    Karl  VI.,   1711—1740.    Kreuzer  1712.    München.    Stern  l 

Derselbe.    Eins.  Pfennig  1718,  1719      2 

Tirol:    Derselbe.    VI  Kreuzer  1713.    Ohne  Mzz 1 

Derselbe.    Kreuzer^  o.  .1 7 

132 


87 

132 

Steiermark:    Karl  VI.,  1711—1740.    Eins.  Pfennig  1723.    Piehler  23   .    .    .  1 

Böhmen:    Derselbe.    Grosehen  1722.    Wellheim  11.836.    F  S  verschlungen  1 

;^chlesien:  Derselbe.    Groschen  1711.    Ohne  Mzz 1 

Polen:  Sigismimd  III.,  1587—1632.  Groschen  1626  (fürDanzig).  Appel  IV/1, 

203/782 1 

Frankreich:  Ludwig  XIV.,  1643-1715.  Vg  Taler  ohne  Mzz.  1662 1 

Erzliistum  Mainz:   Johann  Philipp  v.  Schünborn,  1647—1673.  Albus  1668. 

IVF    ',v     Appel  n/1,  212/2 1 

Anselm  Franz  v.  Ingelheim,  1679-1695,     XII  Kreuzer  1693,  1694. 

C^  B.    Appel  n/1,    217,6 2 

Erzbistum  Olmütz:     Wolfgang  v.  Schrattenbach,  1711—1738.    VI  Kreuzer 

1712 1 

p:rzbistum    Salzburg:     Paris   Lodron,    1(^19—1653.     'j^  Batzen  1624,    1632 

(2  St.),  1635,  16?    Zeller  51 5 

Derselbe.    Kreuzer  1631,  1641,  1651.    Zeller  52 3 

Guidobald,  1654—1668.    Kreuzer  1664.    Zeller  17 1 

Derselbe.    Vj  Kreuzer  1654,  1656,  1663.    Zeller  18 3 

Max  Gandolf,  1668—1687.    Groschen  1681 1 

-  Derselbe.    Kreuzer  1677,  1682.    Zeller  33 2 

Johann  Ernst,  1687—1709.    Landbatzen  1692.    Zell  er  24 1 

Derselbe.  V2  Landbatzen  1696,  1697.  1699,  1701. 1702, 1705.  Zeller  28  6 

Derselbe.    Kreuzer  1690.    Zeller  2^) 1 

Derselbe.    Vj  Kreuzer  1698.    Zeller  30 1 

-  Franz  Anton,  1709-1727.    Batzen  1718  (2  St.),  1720.    Zeller  32      .  3 

—  Derselbe.  V2  Batzen  1711, 1713, 1714, 1715, 1716  (2  St.),  1717.  Zeller  33  7 

Leopold  Anton,    1727—1744.    Batzen  1727.    Zeller  18 1 

Derselbe.  Landmünze  1731  ohne  Punkt  neben  der  Jahreszahl  (2  St.). 

Punkte  neben   der  Jahreszahl  (2  St.),    Kreuze  nach   der  Jahres- 
zahl (8  St.).    Zeller  19 12 

Derselbe.    Eins.  Va  Kreuzer  1729.    L    Zeller  22 1 

Bistum    Basel:     Johann  Konrad   IL,    Freiherr    v.    Keinach,    1705—1737. 

Kreuzer  1727.    Appel  I,   140/8 1 

Bistum  Breslau:  Friedrich  Landgraf  v.  Hessen,  1671—1682.    Kreuzer  1681. 

Mzz.  Doppelkreuz.    Appel  I,  153/3 1 

—  Franz  Ludwig,    Pfalzgraf  zu   Neuburg,    1683-1732.    Kreuzer  1700. 

Mzz.  L  .  P  .  H.  Appel  I,  156/6 1 

Bistum  Chur:    Johann  V.,  Flug  v.  Aspermont,  1601—1627.  Kreuzer  1627. 

EP  .  CVR+  lOA  .  D3  im  Abschnitt  1627,  achtschenkeliges  Kreuz 

mit  I.    ßev.  Rose  FERD  .  1 1  .  RO  .  .  .  SD  .  AV.  Doppelkreuz  mit 

einköpfigem  Adler 1 

Josef  Mohr  v.  Zernetz,    1627— l(j35.     Ein  Zweier  o.  J.    3  Wappen, 

unten  2.    5  Var.,  wie  Wellheim  5800.    Appel  I,  175/2 14 

Johannes  Flug  v.  Aspermont,    1636  —  1661.    2  Kreuzer  164(ö.    Vier- 

feldiges  Wappen.    Appel  I,  172/3    . 1 

Ulrich  VI.  y.  Mont,  1661—1692.  Eins.  Pfennig.  Einhorn  VEC,  0.  J. 

Appel  L  174/6 1 

209 


88 

209 
A 1 1  f  ü  r  8 1 1  i  c  h  e : 

liaden -Durlach:     Karl    Wilhelm,    170J)      173!S.    i'  Kreuzer  1737.     Götz  T. 

123/298 """".    ....        1 

Bayern:    Maximilian  L.    1598—1651.    Ve  Batzen  1624  (6  St.),    1625  (4  St.), 

1626  (4  St.),  1632  (1  St.).    Appel  II/l,  123/7 15 

Derselbe.    Vs  Batzen  o.  J.    Soli  deo  gloria.    Appel  II/l,  122/6    ...        7 

Derselbe.   Kreuzer  1631.    Appel  II/l,   123/8 1 

Ferdinand  Maria,  1651—1679.    V-,  Batzen  16 . 5.  Appel  II/l,  124/3     .        1 

—  Max  11.  Emanuel,  1679—1726.    XV  Kreuzer.  Landmünze  1(591.   Erl)- 

stein  7812 1 

Derselbe.  Landgroschen  1696,  1698,  1701.  Appel  II/l,  127/4  ..  .  3 
Derselbe.  Kreuzer  ..Anno"  1697,  1698.  1()99,  3701,  17()2.  Appel  IIl, 

128/9 5 

—  Derselbe.    Kreuzer  1718,  1720,  1721.    Appel  II/l,  129/11 3 

—  Derselbe.    Landmünze  (Batzen)  1680,  1(581,  1(584,  1685,  1686,  1(589. 

e  ^  Z.    Appel  II/l,  130/15 (> 

—  Derselbe.    V  Pfennig  1683,  1684.  C  ^  Z.    Götz  I,  7(5/842 2 

Derselbe.    Landkreuzer  1715,  1724.    Wellheim  IIL  184(5 2 

~       Derselbe.    Kreuzer  1695.    Wellheim  III,  1853 1 

^     Karl  Albert,  1726—1745.  30  Kreuzer.  Landmünze  1732.  Wellheim  IIL 

1861 1 

Derselbe.     Landgroschen  1727,  1736,  1737.    Wellheim  III,  1866  .    .  3 

Derselbe.    Kreuzer  1727,  1737 2 

Bayreuth:  Christian  Ernst,  1655—1712.  Kreuzer  1712.  S-P   Erbstein  8567  1 

—  Derselbe.    Kreuzer  1705,  1706,  1709  (4  St.),  1711.  lAP    Appel  III/l, 

352      7 

—  Georg  Wilhelm,    1712—1726.    Kreuzer  1712,   1714,  1715.    Mzz.  lAP 

Appel  m/1,  359 3 

Derselbe.    Kreuzer  1718  (2  St.).  1719,  1720.    Mzz.  S-R    Appel  III 1, 

359 4 

Derselbe.  Kreuzer  1721,  1724.  Mzz.  IL-RT  Appel  III  1,  359.  .  2 
Georg  Friedrich  Karl,  1726-1735.    24  Kreuzer  1734.  Mzz.  IL-R  ad 

Götz  L  91/1009    .    .    .    . 1 

Ansl)ach:     Georg  Friedrich,  1692—1703.   2  Kreuzer  1694.    2  Wappen  und 


Adler.    Mzz.  R    Götz  I,  94/3 


.> 


Derselbe.    Kreuzer  1700.    Wellheim  III,  272(5 1 

Wilhelm  Friedrich,   1703-  1723.   Kreuzer  1720.  1722  (2  St.)  o.  Mzz. 

Erbstein  8624 3 

Karl  Wilhelm  Friedrich,  1729—1757.  Kreuzer  1733.  Appel  III/l,  319  1 
Hessen-Darmstadt:  Georg  IL,  1626—1661.  Albus  1657.  Mzz.  I .  S  Appel  III/l, 

1342 1 

Ernst  Ludwig,  1678-1739.   2  Albus  1693,  1694  (2  St.),  1697,  1703, 

1704  (2  St.).    H  D  Mzz.  I.AR    Ai)pel  III 1,  1347 7 

Derselbe.  2  Albus  1101.  H  .  D .  Mzz.  B  I  S  Appel  III/l,  1347  .  .  1 
Derselbe.     1  Albus  1(593.     H  ES -DAR     Mzz.  I  .  A  .  I    Appel  III/l, 

134(5 1 

298 


89 

Pfalz  Simmerii:    Karl  l.iuiwio-,  1(U8~-1(')8().    ^  .,  Fiatzen  1(;5<S.    Wellheini  III, 

l>OiJl 1 

Pfalz  Neuburff:    Johann  Wilhelm.  l(JJK)-17iG.  1^  Albns  170l\  170(5.  1707, 

1708,  {'2  St.)  I  .  M  W.    Mzz.  C  -  P   Erbstein  10.211) 5 

Lie^itz-Brieg:  Christian  zu  Wohlan,  1639-1672.  VI  Kreuzer  1665.  Mzz.  5 

und  ^    Götz  Rev.  1056,  Av.  1057 1 

-  Derselbe.    Groschen  1661).    Mzz.  C  -  B    Wellheini  70ol 1 

—  Derselbe.    Kreuzer  1669  (2  St.).    Appel  III/l,  929/3282 2 

-  Luise   V.  Anhalt   als  Vormünderin,    1673 — 1674.    VI  Kreuzer  1673. 

2  ^^^appen  unter  Krone.    Mzz.  C  -  B.    Appel  III/l,  929/3282    .    .        1 
Württemberg:     Öls    Sylvin    Friedrich,     1664     1697.      XV  Kreuzer  1(>75. 

Mzz.  S-P   Erbstein  12230 1 

—  Christian  Ulrich,  1664—1704.  Kreuzer  1683,  1684.  1685.  Appel  III/2. 

3325 3 

—  Karl  Friedrich.    1704—1744.     VI  Kreuzer  1715.     Mzz.  C  -  L   Appel 

III/2,  3332 1 

Troppau-Jägerndorf:    Karl  Eusebius,  1627— 1()84.     Kreuzer  1629.    Mzz.  — 

Wellheim  12407 1 

Württemberg:   Eberhard  III.,  1633—1674.    2  Kreuzer  16(58.  S    Appel  III'2, 

4337 1 

—  Friedrich  Karl,  1677—1693.    Kreuzer  1(367?.  1687,  1690.  1(591,1692. 

Appel  ni/2.  4344 5 

—  Eberhard  Ludwig,   1(593—1733.    4  Kreuzer  (Batzen)  1703.    Erbatein 

12456 1 

—  Derselbe.    Kreuzer  1693  (2  St.),  1694.    Erbstein  12457 3 

—  Derselbe.    Kreuzer  1707.  1715,  1722.  1725.  1726.  I .  K   Wellheim  III, 

3321 5 

—  Derselbe.    '/,  Kreuzer,  Eins    1(597.  1728.    Appel  III/2.  435(5   ....        2 

Neu  fürstliche: 
Haldenstein,    Schaunstein,   Reichenau:    Johann  Rudolf  Thomas  Franz    von 
Ehrenfels,  1726—1747.  Eins.  2  Deniers  o.  J.  2  Wappen,  oben  R. 
unten  2.    Ankt. -Katalog  Leo  Hamburger.  1911,  Xr.  2625     ...        5 

—  Derselbe.  Eins.  V2        '•         1731.  2  Wappen  unten  R.   Ankt. -Katalog 

Leo  Hamburger,  1911.    Nr.  2634 1 

Hanau-Lichtenberg:  Philipp  Reinhard,  1685—1712.  II  Albus.  1694.  S  -  M 

Götz  I,  144 2 

—  Derselbe.    II  Albus.    1(594.    PHILIP  R-INHARD.    Götz  I.  144      .    .        1 
Lippe-Detmold:    Friedrich   Adolf,    1697     1718.    1   Marien-Groschen    171? 

Wellheim  III,  4362 1 

Mansfeld-Bornstädt:    Franz  Max  Heinrich.   Franz   1(544     1(592.    %   Taler 

1675.  Mzz.  A  B  -  K  und  Anker.    Erljstein  13192 1 

Mansfeld-Eisleben:  Johann  Georg  HL.  16(53     1710.  ^j..  Thaler  1(570.   Münz- 
zeichen A  B  -  K  Appel  III/l,  2020 1 

Montfort:  Anton,    1693—1734.    Batzen  1694.    Appel  III/l,  2240 1 

—  Derselbe.    Kreuzer  1717,  1718,  1721,  1728.   Erbstein  1331(5    ....  4 

—  Derselbe.    V2  Kreuzer  172(5.    Mzz.  A    Erbstein  1331(5 1 

350 


350 

Montfort:  Aiitou,  1G*)3-   1784.    Va  Kreuzer  1732.    Ohne  A    Erbstein  1331(3  2 

—  Ernst.  1734-1758.    V2  Kreuzer.  1735.    Unten  E.    Götz  I,  131/354    .  1 
Öttingen- Wallerstein :  Ludwig  Eberliard.  1(322—1634.  V2  Batzen  o.J.  Götz  I. 

134/1369 ' 1 

Stadt  Augsburg:    2  Kreuzer  1(>24,  1625.  K;?    Mzz.  Hufeisen.    Appel  IV/1, 

302 3 

Stadt  Frankfurt  a.  :M.:  1  Albus  1(353.     Appel  IV/1.  101!)      1 

Stadt  Lü  eck.    Kreuzer  1(524  (!)6».    Appel  TV  1.  11)74      1 

—  Kreuzer  (1(3)78.     CIVITAT  .  IMPERI.    gekrönter  Doppeladler.    MON  . 

>IO.  96  LVBE:  78?  Arm  mit  Schwert.  Kreuz  mit  Doppelflügeln 

und  Stadtwappen 1 

Stadt  Nürnberg:  Kreuzer  1693  (2  St.),  1694.    N  Appel  IV  2.  2372  ....  3 

Kreuzer  1678.   Stadtmünze  |nI.  Jahreszahl  getrennt.   Appel  IV/2.  2372  1 

Batzen  1694.    Appel  IV/2.  2375 2 

—  Kreuzer  1631.    N.    RESPYB.  NVRENSIS   ^ 1 

—  Kreuzer.    2   Wappen,    unten    N.    oben  Jahreszahl      1 

Stadt  Regensburg:    Kreuzer  1644,  1651.    Appel  IV  2,  2765 2 

2  Kreuzer  1694.    Mzz.  M  -  F.    Appel  IV/2,  277(3 3 

2  Kreuzer  1634.    Appel  IV/2,  2763 1 

—  2  Kreuzer    1(524.    MONE.REIPVB    RATISPONENSIS    Stadtwappen, 

über    selbem  1(324.    DA.  PACEM  .  NOBIS  .  DOMINE.    Krone  und 

Doppeladler.    Auf  der  Brust  2.    ad  Appel  IV/2,  2753 1 

Stadt  Straßburg:  2  Kreuzer  0.  J.    Götz  I,  620 1 

Stadt  Ulm:  2  Kreuzer  1(324.    Appel  IV/2,  3631 1 

—  1  Kreuzer  o.  J.    Appel  990/3632 1 

Stadt  Worms:  1  Albus.    1681.    Mzz.  M  >;  K.    1  Schlüssel.    P>bstein  17571  1 

—  1  Albus.    1680.    Appel  IV,  3945 1 

Schweiz:    Appenzell.    2  -  D  unten  A.  Appel.  IV/2,  2993 1 

—  Unterwaiden.     V'j   ein»-  Kreuzer  1730  (2  St.),    1733.    K  Appel  IV/2 

3281 3 

Wegen  starker  Abnützung  nicht  genau  bestimmbar 29 

411 

Linz,  im  Mai  1911. 

Der  Münzreferent: 

Johannes  Arndt. 


Die  Schönhering-Blankenberg 


und 


Witigo  de  Blankenberg- Rosenberg 


qn      aa 
dB      ÖD 


(ErgänzungeD,  Xachträge  und  Berichtigimgen  zu  den  von  Stniadt  in  ,.Da» 
Land  im  Norden   der  Donau-,   Seite  151   u.  ff,,  gebrachten  Ausfülirungen.) 


Von 

Viktor  Freiherr  von  Handel-Mazzetti 

k.  u.  k.  General  d.  K. 


<>00<> 


Verzeichnis  der  Quellen  und  deren  Abkürzungen. 

Arch.   f.  K.  ö.   G.  Q.  =  i\rchiv   für  Kunde  österreichischer   Geschichtsquellen. 

Arch.  f.  ö.  G.  =  Archiv  für  österreichische  Geschichte. 

Anshert,  „Historia  de  expeditione  Friderici  Imperatoris"  von  Tauschinsky  und 

Pan^erl  in  F.  R.  A.,  1.  V. 
Apian,  Topographie  von  Bayern  im  oberbayerischen  Archiv,   XXXIX. 
Böhm  er -Mühlha eher,    Die  Regesten    des  Kaiserreiches    unter    den  Karolingern,^ 

2.  Aufl.,  1908. 
Bl.  d.  V.  f.  Landesk,  v.  N.-ö.  =  Blätter  des   Vereines   für  Landeskunde  von 

Niederösterreich.     (Monatsblatt  des  V.  f.  Landesk.  v.  N.-ö.)      (Jahrbuch 

des  V.  f.  Landesk.  v.  N.-ö.) 
Chmel,   österreichische  Geschichtsforscher, 
Codex  Patauiensis  I — V. 

Czerny,  Das  älteste  Totenbuch  von  St.  Florian  im  Arch.  f.  ö.  G.,  56.  Bd. 
Drei    b.    Trb.    =    Drei    bayerische    Traditionsbücher    des    XII.    Jahrhunderts, 

Falkenstein-Weyer,  Gars.,  Au. 
Ennenkl,  Job.  Hartmann  Frh.  v.,  Collectaneen,  3  Bde.  Mns.   im  niederösterr. 

Landesarchiv   in  Wien. 
Fischer,  G.  Gl.  Nb.  =  Die  merkwürdigeren  Schicksale  von  Kloster  und  Stadt 

Klosterneuburg. 
Fischer,  Cod.  Tr.  Cl.  Nb.  :=  Codex  traditionum  ecclesiae  Claustro  Neoburgensis 

in  F.  R.  A.,  2,  IV. 
Foerstemann,  Altdeutsches  Namensbuch,  2.  Auflage. 
F.  R.  A.  =  Fontes  Rerum  Austriacarum. 
Fräst,  St.  B.  v.  Zw.  =  Das  Stiftungsbuch  des  Zisterzienser-Klosters  Zwetl  in 

F.  R.  A.,  2,  III. 
Grillenher ger,  1.  Die  ältesten  Totenbücher  des  Zisterzienser-Stiftes  Wilhering 

in    „Quellen  und  Forschungen"   zur   Geschichte,   Literatur   und   Sprache 

Österreichs,  1896,  Graz. 
Grillenherger,      2.     „Die     Anfänge     des     Zisterzienser-Stiftes     Wilhering"     in 

„Studien  und  Mitteilungen  des  Benediktiner-  und  Zisterzienser-Ordens", 

Jahrgang  XXIV. 
Handel- Mazzetti  (H.-M.),  Das  Gemärke  von  Wildberg,   J.  B.  Mus.  F.-C.   1899. 
Handel- Mazzetti,  Waltenstein  und  Eppenberg  etc.,  J.  B.  Mus.  F.-C.  1909. 
Handel- Mazzetti,  Die  Kapelle  in  Haselbach  etc.,  J.  B.  Mus.  F.-C.  1908. 
Handel- Mazzetii,  Wallsee  und  Sindelburg  in  Mbl.  d.  V.  f.  Landesk.  v.  N.-ö.  1910, 

Nr.  7—9. 
Hormayer   und    Mednyansky,   Taschenbuch    für    die   vaterländische   Geschichte. 
Hund  Wiguleus,  Bayerische  Stammenbuch. 

Hundt  Hektor  Graf,  Bayerische  Urkunden  aus  dem  XL  und  XII.  Jahrhundert. 
Jahr.  Ber.  d.  Mus.  Fr.-C.  =  Jahresbericht  des  Museums  Francisco-Carolinum 

in  Linz. 
Keihlinger,  Gesch.  des  Kl.  M.  =  Geschichte  des  Klosters  Melk  1851. 
Karlin,    Saalb.    v.  Gott.  —  Das  Saalbuch    des    Klosters    Göttweig    in  F.  R.  A., 

2.  VIII. 


94 

Lampel,  Das  Laudb.  v.  ö.  u.  St.  =  Das  Landbuch  von  Österreich  und  Steier 

des  Jans  Enickl  in  Monumenta  Germaniae  Ilistorica.  Deutsche  Chroniken. 
Mciller,  ßeg.  d.  Salzb.  Erzb.  =  Regesten  zur  Geschichte  der  Salzburger  Erz- 
bischöfe, 
Meiller,  Reg.  d.  Bab.  =  Regesten  zur  Oeschiclite  der  Markgrafen  und  Herzoge 

aus  dem  Hause  Babenberg. 
Mitt.  d.  1.  f.  ö.  G.  =  Mitteilungen  des  Institutes  für  österreichische  Geschichte, 
^litt.  d.  Ver.  f.  G.  d.  Deutsch,  in  B.  =  Mitteilungen  des  X'oreiiips;  für  Geschieht«» 

der  Deutschen  in  Böhmen. 
M.  G.  H.  —  JMonimienta  Germaniae  Historica. 
M.  B.  -=  Monumeuta  Boica. 
Panyerl,   „Die  Witigouen",    ihre  Herkunft,    ihre  ersten   Sitze  und   ihre  älteste 

Genealogie  im  Arch.  f.  ö.  G.,  52,  2. 
Prot.  Arch.  Pom.  =  Protocollum  Archivii   Pomariensis    (Baumgartenberg)    im 

Linzer  Musealarchiv.    Manuskript. 
Qu.  u.  Erört.  z.  b.  u.  d.  G.  =  Quellen  und  Erörterungen  zur  bayerischen  und 

deutschen  Geschichte. 
Qu.  u.  Forsch,  z.  L.,  G.  u.  Sp.  0.  ^  Quellen  und  Forschungen   zur  Literatur, 

Geschichte  und  Sprache  Österreichs  von  der  Leo-Gesellschaft. 
Raab,  U,  B,  von  Seitenstetten  =  L^rkundenbueh  des  Benediktiner-Stiftes  Seiten- 

stetten  in  F,  R,  A,  2,  XXXIII, 
Ried,     ..Cod.     dipl.     Rat."    =    Codex     elironologico     diplomnticus     episcopatus 

Ratisponensis. 
Salzb.  U.  B.  =  Salzburger  Urkundenbucli. 
»Sec'kauer  Coufraternitätsbuch.    Manuskript  Nr.  511  in  der  k.  k,  Hof-Bibliothek 

in  Wien, 
Schenk,  B.  Bercht.  =  Schenkungsbuch  der  Propstei  Berchtesgaden   in  Qu.   und 

Er.   L 
Schenk.  B.  St.  Emm.  =  Schenkungsbuch  des  Klosters  St.  Emmeram  in  Regens- 
burg in  Qi;.  u.  Er.  I. 
iichiffmunn,  Die  o.-ö.  O.-N.  =^  Die  oberösterreichischen  Ortsnamen. 
Üchmidl,  Österreichi.sche  Blätter  für  Literatur,  Kunst  und  Geschichte. 
Sperl,  Die  Grenzen  zwischen  Böhmen  und  dem  Mühelland  im  Mittelalter  und 

die  Heimat  der  Witigonen  in  Mitt.  d.  Ver,  f.  G.  d.  Deutsch,  in  B. 
Htarzer,  ^litteilungen  des  Archivs  für  Niederösterreich. 
JStrnadt,  D,  Land  im  N.  d.  D.  =  Das  Land   im   Norden   der  Donau   im  Arch. 

f.  ö.  G. 
Strnadt,  Vers.  z.  G.  d.  Landgt.  V.  =  Versuch  zur  Geschichte  des  Landgerichts 

Velden  im  J.  B,  Mus.  Fr,-C,  1861, 
Stütz,  „Über  die  Vögte  von  Perg"  im  Chm,  ö,  G,  F,  II. 
V.  B.    Hohenfurt    =    Urkundenbucli    des    Zisterzien.ser-Stiftes    Hohenfurt     in 

Böhmen  von  Pangerl  in  F.  R.  A.  2,  XXIII. 
U.  B.  o.  E.  =  Urkundenbuch  des  Landes  ob  der  Enns. 
U.  B.  d.  St.  =-  Urkundenbuch  des  Herzogtum.s  Steiermark. 
Weiß,  Urkundenbuch  des  Zisterzienser-Stiftes  Hl.  Kreuz  in  F.  R.  A.  2,  XI. 
Zahn,   Cod.  dipl.    Aust.-Fris.   =   Codex    diplomaticus    Austriaco-Frisingensis    in 

F.  R.  A.  2,  XXXL 


Die  Heimat  der  Herren  von  Scliönhering  ist,  wie  schon 
Stmadf^)  angibt,  Schönerding  bei  Vilshofen  in  Niederbayern 
an  der  Vils.  Ganz  in  der  Nähe  ist  ein  „Allkofen^^  Das  Kloster 
St.  Nikolaus  bei  Passau  hatte  nicht  nur  bei  Vilshofen  be- 
deutenden Besitz,  zu  dessen  Vermehrung  „in  officio  Aunkirchen"' 
die  Herren  von  Schönhering  in  herAor  ragen  dem  Maße  beitrugen, 
sondern  aiicli  bei  Alkoven-Schönhering  ,,das  officium  Allnkoven'' 
zwischen  Eferding  und  Wilhering.  Wir  halten  daher  wechsel- 
seitige Beziehungen  zwischen  beiden  Schönhering  nicht  für  aus- 
geschlossen, schon  deshalb,  weil  ja  zwischen  beiden  Gegenden 
jenes  Gebiet  liegt,  in  dem  sich  die  Schönheringer  seit  circa  1150 
als  Blankenberger  eine  neue  Heimat  gründeten.  Der  Edelsitz 
Schönhering  zwischen  Alkoven-Wilhering  war  im  14.  Jahrhundert 
u.  ff.  Lehen  vom  Hochstift  Passau.^)  Allerdings  war  in  dieser 
Gegend,  wie  auch  Strnadt  angibt,  der  Grundbesitz  der  Herren 
von  Willeheringen  vorherrschend. 

Urkundlich  tritt  die  Familie  Schönhering  mit  Pernhart  L, 
1194  bis  circa  1120,  zuerst  in  die  Erscheinung.  Ob  Pernhart  I. 
de  Schönhering  mit  jenem  „Pernhart  iuxta  Mouhelle",  welcher 
mit  dem  edlen  Eppo  von  Windberg  das  predium  Celle  an  Sankt 
Florian  gab,  identisch  ist,  für  welche  Identität  noch  Strnadt  ein- 
tritt, möchten  wir  in  Schwebe  lassen.     Wir   glauben  „Pernhart 

*)  Ursprünglich  beabsichtigten  wir  in  großzügiger  Abhandlung  alle 
Herrengeschlechter  im  Lande  nördlich  der  Donau  vorzuführen,  als  Vorarbeit 
zur  Untersuchung  über  den  Ursprung  des  Wappens  des  Landes  ob  der  Enns. 
mußten  ober  Raummangels  halber  diesen  Plan  fallen  lassen  und  uns  mit  Nach- 
trägen und  Ergänzungen  zur  Aufhellung  der  „Schönhering-Blankenberg"  und 
„Witigos  von  Blonkenberg-Rosenberg",  sowie  zur  Geschichte  der  ..Vögte  von 
Perg"  begnügen. 

Wir  verweisen  dalier  bezüglich  der  ersteren  Nachträge  vor  allem  auf 
Strnadts  Ausführungen   in   ,,Das  Land   im  Norden   der   Donau",    S.    151    u.   ff. 

Unsere  eben  angekündigte  Abhandlung,  betitelt  „Die  Herren  von  Sleunz 
in  Niederösterreich  und  ihre  Beziehung  zum  Lande  oh  der  Enns",  hoffen  wir 
baldigst  an  anderer  Stelle  unterbringen  zu  können. 

^)  Urkunden  über  diesen  Edelsitz  im  k.  bayer.  allg.  Reichsarchiv  und  im 
niederösterreichischen  Landesarchiv  in  Wien. 


96 

iuxta  Mouhelle^'  mit  größerer  Wahrscheinlichkeit  für  den 
„Pernhart  de  Ascha^'  (Aschach  an  der  Donau)  ansehen  zn 
dürfen,^)  welch  letzteren  Strnadt,  um  erstere  Kombination  halten 
zu  können,  in  das  Landgericht  Mitterfels,  wo  auch  ein  Aschach 
liegt,  nach  Bayern  verweist. 

Pernhart  I.  von  Schönheringen  tritt  zunächst  1094  und 
1096  in  Traditionen  der  Grafen  von  Formbach  an  ihr  Hauskloster 
gleichen  Samens  auf.  Aus  den  Zeugenkatalogen  heben  wir 
hervor: 

1094,  „Perinhart  de  Ascha,  Perinhart  de  Sconheringen. 
ITaedericus  de  Champe,  Heidenrich  de  Erlach,  Pilgrini 
de  Eotingin^^2) 

1096,  Gottefrid  de  Gottinisdorf,  Bernhart  de  Sconheringifi . 
Bernhart  de  Ascha  et  Eeginolt,  Eeginger  de  Utinheim,  Adalbert 
filius  Raffoldi  de  Wirmilaha.^) 

Um  das  Jahr  1120  gibt  ein  Presbyter  namens  Ekkerich 
„predium  apud  Hartheim  et  duas  vineas  in  villa  Wiuchelarin^^  an 
St.  Nikolaus  bei  Passau.  Zeugen  waren  Udalrich  de  Willeheringen. 
Pernhart  de  Schonheringen,  Sigboto  et  filius  eins  Sigboto. ') 


^)  Für  unsere  Ansicht  spricht  nebst  anderen  Zeugenkatalogen,  in 
welchen  Pernhart  de  Ascha  auftritt,  folgende  Notiz  aus  dem  Codex  Patav.  V. 
Fol.   52: 

Rodolfus  advocatus  (es  ist  der  Vogt  von  Perg,  Vogt  von  St.  Florian  und 
Grundbesitzer  am  Windberg)  übergiebt  dem  St.  Stefansaltar  einen  Kleriker 
namens  Kazil  zum  Ministerialenreclit  ,,suscipiente  cum  advocato  Odalrico  (es 
ist  Udalrich  von  Willeheringen),  h.  r.  t.  s.  Pernhart  de  Ascha,  Erampercht. 
Adalpero  Chelbergras  (identisch  mit  Adalpero  de  Griesbach,  Anherr  der  Gries- 
bach-Wachsenberg,  wie  wir  an  anderer  Stelle  dartun  werden),  Rahawin, 
Ogo,  Egino,  Erchanprecht,  Wernhart,  Herrant,  Albuin  de  Steina  (bei  Reichers- 
berg), Sigehart,  Eppo.  —  —  —  Tester  investiture  Adalbero  (Chelbergras). 
Reinbreth  (wir  halten  ihn  für  Reginbert  von  Hagenau),  Albuwin    (de  Steine 

2)  U.  B.  o.  E.  I.,  780—781.  Chamb.  Oberpfalz,  Erlach  bei  St.  Valentin 
(N.-ö.)  ;  Roting  bei  Mitich  und  Madau  im  Rottal. 

3)  Gottinisdorf  =  Göttersdorf,  Gt.  Landau  a.  d.  Vils  oder  Gottsdorf  bei 
Persenbeug  oder  bei  Langenlois.  Utinheim  ==  Otenheim  bei  Anzbaeh,  Reka- 
winkel,  Wirmilah  =  Würmla  bei  Königstetten-Tulln.  Utinheim  könnte  mit 
Rücksicht  auf  Aschach  auch  Ottenheim  in  0.  G.  Buchkirchen  bei  Wels  sein. 

*)  U.  B.  o.  E.  I.,  533.  Mon.  Boic.  IV.,  220,  hat  „c.  1115"  Hartheim  und 
Winklern,  Winkel  bei  Alkoven  unterhalb  Eferding.  Diese  von  Sirnadt  niclit 
gebrachte  Notiz  bestätigt  unsere  oben  ausgesprochene  Ansicht. 

In  eben  diesem  Winchlarn  gab  die  Witwe  Ekkerichs  ein  Gut  zur  Über- 
gabe an   Garsten    in   die  Hände  Adelrams  von   Eppenberg    (es   ist  Adelram   dt- 
Waltenstein-Waldek-Feistritz,  Schwiegersohn  des  vorgenannten  Rudolfs,  Vo«:i 
von  Perg).  U.  B.  o.  F.  T..  146. 


Skiilpierte  römische  3Iarmorvase  (Cariara). 

Fundort:  Linz,  Tiefer  Graben. 
Geschenk  der  Allgemeinen  Sparkasse,  Linz. 


Statuette  der  Teiius. 

(Linker  Ful3  fehlt. l  Bronze. 

Komisch.  Fundort :  Watzing 

bei  Gaspoltshofen. 

Geschenk  des 
Herrn  Karl  Franck. 


HeiL  Anna  Selbdritt. 

Lindenholz.    Oberösterreich,  Anfang  des  16,  Jahrh. 
Leihgabe  des  Herrn  Haupt  von  Hochstätten. 


n 


Reich)?eschiiitzter,  vergoldeter  und  bemalter  Reiiaissaiice-Kahmeii. 


<)li('ril:ilicnls<-]).     (Jcsclicnk    <1( 


Fiirsicii   .I(>1>:i 


und  /u   I/u'chti'nsteiii. 


m 


Madoima,  Stuckrelief,  bemalt  und  verg-oldet. 

Frühwerk  des  Liica  della  Robbia. 
Geschenk  des  reo-.  Fürston  Johiinn  von  nnd  zn  LiecliTenstein. 


IV 


Heil.  Piljrer,  selireil)eud.    Eiche.    Niederiheiiii.scli,  K).  Jahrh. 
(Tescheuk  des  reg-.  Fürsten  Johann  von  und  zu  T.ieehtenstein. 


Hal'iu'rkriijrel 

mit  fjresclinittcneii  Verzienniftren 

und  seclis  farbiv:en  (ilasureii. 

oherÖKterreioh  (Wels),   Ki.  Julul». 
( u'sclKMik    der  Alljienieinen  Spar- 
kasse, Linz. 


Maria  mit  dem  Kinde  an  der  Krippe. 

ilcnliolz,  Oberösterreich,  lieuaissance.     l.cih<j:iltc 
de»  Herrn  Haupt  von  Hochstätten. 


Teller  mit  der  Darstellung  eines  Hiitiu  itoualt.    Majolika,  Urbino,  IG.  Jahrb. 
Geschenk  des  reg.    Fürsten  von  und  zu  Liechtenstein. 


Überlebensgroße  Statue  des  heil. 
Leopold  von  Passau. 

Vermutlich  Salzburg-isch.    Barock. 

Geschenk  des  reg.  Fürsten  Johann 

von  und  zu  Liechtenstein. 


VI 


0 


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3    '^ 
TT  5^ 


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IX 


Schneider-Spottschüssel. 

Oberösterreichische  Bauernmajolika.    18.  Jahrh. 


Zinnmontierter,  zylindrischer 
Maßkru^  mit  fl^uraler  Malerei. 

Süddeutsch,  18.  Jahrh.   Geschenk 
des  Herrn  Richard  Hofmann. 


Porträthliste  eines  älteren  Herrn. 

Farbige  Wachsbossierung.    Linz. 

Biedermeierzeit. 

Geschenk  der  Stadtgemeinde  Urfahr. 


97 

Wohl  um  dieselbe  Zeit  gab  der  edle  Meginhai-d  von  Pollen- 
heiin  ^)  alles,  was  er  daselbst  besaß,  mit  einem  gewissen  Anteil 
an  der  Kirche  daselbst  an  St.  Nikolaus.  Zeugen  Pernhart 
de  Scöenheringen,  Richpoto  de  Chönieen,  Ödalrich  et  Ödalrich 
eiusdem  Pernhardi  milites,  Gotefridus  de  Gottinesdorf,  Timo, 
Eberhart  de  Tegerinwa,  Dietmar  de  Chagina,  Ezili  de  Hiltigeris- 
perch.'-) 

Et  sub  eisdem  testibus  gab  an  dasselbe  Kloster  nobilis  vir 
Erminrieh   ein   Gut,   welches   er   zu   Preitprunnen  ^)    hatte. 

Wir  sehen  hier  Pernhart  bereits  mit  drei  Gefolgmannen 
ritterbürtigen  Ranges   (milites)   aus ,  seiner  Heimat  an  der  Vils. 

Pernhart  I.  von  Schönhering  hatte  nach  unserer  Vermutung 
drei  Söhne:   Pernharf  11.^  Engelbert  I.  und  Udalrich  I. 

Ersterer  ist  nur  durch  eine  Vergabung  seines  Bruders 
Engell)ert  bekannt  geworden.  Dieser  gab  nämlich  an  das  Kloster 
8t.  Nikolaus  „pro  remedio  fratris  sui  Pernhardi  hubam  unam  in 
duobus  locis  sitam  Chonizin  et  Windiberc  in  presentia  Reginmari 
episcopi,  Dieterico  advocato  accipiente"  und  noch  zehn  Leibeigene 
(mancipia),  testes  Heribort  de  Schirolfingen,  Heinricus  de  Hus- 
rukke,  Ejpo  de  Ekke  et  duo  iilii  eins."') 

Udairich  scheint  allerdings  nicht  ausdrücklich  als  der 
beiden  vorgenannten  Bruder  auf.  Da  aber  Engelberts  I.  Enkel 
Udalrich  genannt  ist,  können  wir  den  ersten  Ulrich  immerhin  als 
Sohn  Pernharts  1.  ansehen. 

Wir  bringen  nun  fünf  Beurkundungen,  welche  Strnadt 
entgangen  zu  sein  scheinen. 

Graf  Konrad  von  Ratilinberg  hatte  durch  seinen  Oheim 
Graf  Hermann  von  Windberg  an  das  Stift  Formbach  einen  Hof 


1)  ü.  B.  o.  E.  I.,  532.  Mon.  Boic.  IV.,  220,  hat  „circa  1112".  Der 
St.  Nikolaitaner  Pap.  Codex  Saecoli  XVIII.  bringt  diese  Tradition  als  Urkunde 
mit  „1074'-. 

')  Clionicen  ist  Künzing  zwischen  Osterhofen  und  Vilshofen.  Gottines- 
dorf m  Göttersdorf,  Landgt.  Osterhofen,  alias  Landgt.  Landau  (Apian  225). 
Hiltigerisperch-Hilgartsberg  am  linken  Donau-Ufer,  etwas  aufwärts  von  Vils- 
liofen.    Tegernwang  a.  d.   obern   Vils   im   Isengau.     (Wasen-Tegernbach.) 

')  Preitbrunnen  konnten  wir  in  den  Urbaren  von  St.  Nikolaus  nicht 
konstatieren.     Vielleicht   Breitbrunn   in   0.  G.   Hörsching. 

*)  U.  B.  o.  E.  I.,  543.  Mon.  Boic.  IV.,  228.  Beide  „circa  1130"  von 
HtrtHidt  als  Nachtrag  „zum  Stammbaum  der  Schönhering-Blankenberg"  in 
Mitt.  d.  I.  f.  ö.  G.  XXVII.,  S.  326.  Chonizin  bereits  oben.  Windiberc  =  Winn 
berg  in  officio  Aunkirchen  a.  d.  Vils.  Vergl.  hiezu  Strnadt  a.  a.  0.  Schirolr 
fingen  =  Scliörfling  im  Attergau.  Im  Attergau  hatte  St.  Nikolaus  Besitz. 
Ekke  —  vielleicht  Schloß  Egk  im  Ortenburgischen. 


98 

Chadelheim  übergeben  wollen.  Da  dieser  vom  Tode  ül)en'ascht 
wurde,  bewirkte  dessen  Witwe  Hadwig  mit  ihrem  Sohne  die 
Übergabe  dieses  Hofes  und  noch  weiterer  Gaben.  Zeugen  waren : 
Dietrich  Graf  Fichtenstein,  Amelbert  von  Praitenwiesen,  Albwin 
von  Stein,  Eeginger  von  Tomoltesheim  und  Wernhard,  sein  Sohn, 
Odalricus  de  Sconehe ringin,  Widolt  de  Werde.^) 

Um  dieselbe  Zeit  übergab  eine  gewisse  Perchta  de  Auwa 
mit  ihrem  Sohne  Sigiboto  zum  Seelenheil  ihres  Mannes  Regenboto 
de  Bornheim  ein  Gut  zu  Tetenhaim  an  St.  Xikolaus.  Dies 
bezeugten  Engilhertus,  Odalricus  de  Sconelieringin,  Ger  rieh, 
Willehalmus,  Milites  eorum ,  Willehalm  de  Asenheim,  Heinricus 
Suevus.^) 

Als  Gräfin  Luitkard  ^)  cum  manu  filii  sui  friderici  ratis- 
ponensis  advocati  ac  lilie  ipsius  domnae  Adelheidis  de  Wiltperge 
verschiedene  Liegenschaften  ad  Hohenwarte  an  das  Stift  Form- 
bach übergab,  sind  Zeugen  dessen:  Dietricus  comes,  Engilbertus 
marchio,  Albwinus  de  Steine,  Engelhertus  de  Sconelieringin, 
Baldmar  et  frater  eins  Diether  de  Halse,  Sigehard  de  Flaece, 
Adelram  de  Chambe. 

Es  ist  dieselbe  Liutkard  ,,Ratisponensis  advocatrix**,  welche 
einen  Hof  zu  Grintdorf  bei  Chambe  und  drei  Hüben  zu  Holien- 
warte  an  das  Kloster  St.  Nikolaus  vergabte.^)  Zeugen  sind 
dieselben  wie  oben,  nur  heißt  es  hier  Dietricus  advocatus  eiusdem 
loci,  Engelbertus  dux  et  Engelbertus  marchio  ülius  suus;  auch 
nennt  sich  hier  Adelram  de  Chambe:  de  Moleheimen,  und  Sighart 
de  Floece:    de  Chrumbennuzbome.^) 

Den  Tausch,  welchen  „E.  Sonheringensis"  mit  dem  Kloster 
St.  Nikolaus  einging,  in  dem  er  demselben  die  Au  bei  Altheimen 

'i  U.  B.  o.  E.  I.,  632.  circa  1130.  Tomoltesham  =  Tumeltsliam  bei  Ried 
im  Tnnkreis.  l)ie.<e  beiden,  Reginger  und  Wernhard.  sclirieben  sicli  audi 
von  Kied. 

')  U.  B.  o.  E.  I.,  638,  circa  1130.  Bornheim  =  Parnheim.  Tetenlieim  = 
Töttenbeim,  beides  im  bayer.  Rottale  bei  Griesbach. 

')  U.  B.  o.  E.  T.,  646,  circa  1140.  tJber  diese  Luitgarde.  Mutter  des 
Regensburger  Domvogts  Friedrich  siehe  Qu.  u.  Erört.  z.  b.  u  d.  O.  I..  373. 
Note  2.     Wildberg  im  Poigreich,  westlich  von  Hörn. 

*)  V.  B.  o.  E.  I.,  544.  Mon.  Boic.  IV..  228.  beide  circa  1130.  Es  sind  aber 
beide  Traditionen  der  gleichen  Zeugen  halber  in  ein  und  dieselbe  Zeit  zu  setzen. 
Die  letztere  Tradition  bringt  auch  Htrnadt.  Grintdorf  bei  Chambe  ist  Grund- 
dorf am  Gr.  Kamp  östl.  von  Krems.  ITohenwart.  Pfarrdorf  bei  Unt. -Ravels- 
bach, südl.  von   Maissau. 

•■')  Wichtig  zur  Konstatierung  der  Identiliit  dieser  nach  verscliiedenen 
<)rt»Mi.   (Jülern.   «fcninuitHii    INmsomcii. 


99 

iregen  einen  Mansen  bei  Miticli  eintauschte,  bezeugen  offenbar 
seine  Mannen  ,,Willialm  et  frater  eins  Hartliep  de  Chuncen  et 
Marchot,  Hertwich,  Erchenger,  Helwich,  Wernhart^'.^) 

Bisher  haben  wir  Engelbert  nur  in  bayerischen  Klöstern 
auftreten  gesehen.  Er  erscheint  aber  auch  in  Göttweig  und  in 
Klosterneuburg.  So  übergab  Dietmar  de  Gnannindorf  einen 
Leibeigenen  an  Göttweig  sub  testibus:  Hartnid  de  treisini 
advocato,  Eudolfo,  Etigüberto  de  Scotiheringin.  Gerungo  etc.-) 
und  Engelbert  et  uxor  sua  Hiltegund  de  Luzino  gaben  einen 
halben  Mausen  daselbst  an  Klosterneuburg  unter  Zeugenschaft: 
Enyelherius  de  Sconehrin,  Chadold  de  bulca,  Starfrid  de  briblitz 
und  Pertold  de  birbom.'^) 

Engelbert  I.  von  Schönhering  starb  keines  natürlichen 
Todes.  Er  ist  im  ältesten  Totenbuch  von  St.  Florian  zum  5.  Fe- 
bruar vorgetragen:  ,,Engilbreht  de  Sonheringen  oc."  (cisus).^) 
Auch  das  Seckauer  Confraternitätsbuch  gedenkt  seiner  mense 
August:  „Engelbrecht  occisus."  ') 

Seine  Witwe  Benedict a  —  noch  unbekannten  Stammes  — 
„matrona  nomine  Benedicta  de  Sconheringen'  gab  „manu  filii 
sui  Engilberti  et  filie  sue  Chunigundis  pro  remedio  anime  viri  siii 
Engilberti  duas  hubas  unam  ad  Wiuchil,  aliam  ad  Windiberge 
■cum  ipsis  mancipiis,  quorum  nomina  sunt  Liucart  cum  filiis  et 
liliabus,  Chunizonem  cum  filiis  et  filiabus^^  an  Kloster  Sankt 
Nikolaus.  Zeugen:  „Hecil  de  Tiuhtinpach,  Egino  de  Posinpach, 
Heimo,  Gerrich  et  filius  eins  Albrant,  Ekkehart,  Chunrat  de 
Oberndorf,  Helmwich,  Ascwin.^^ ") 


^)  L.  B.  o.  E.  I.,  545.  Mon.  Boic.  IV.,  229.  Beide  circa  1130.  Altheim  ist 
in  officio  Aunkirclien.  Mittich  bei  Hartkirchen  schräg'  gegenüber  von 
Schärding  in  officio  ante  forestum. 

^)  Karlin,  Saalbuch  von  Göttweig  a.  a.  0.,  S.  65.  Gnannindorf  =  Gnaden- 
ilorf,  bei  I;aa-Mistelbach. 

')  Fischer,  Tr.  Cod.  v.  Gl.  Nb.  a.  a.  0.,  S.  18  Nr.  82.  Luzino,  vielleicht 
der  Luzinghof  bei  St.  Oswald  im  Yspertale.  Bierbaum,  das  bei  Pöggstall  oder 
das  bei  Artstetten.  Bulca  =  ?  Pulkau  a.  d.  Pulca  und  wohl  gegen  die  mährische 
Grenze:    Briblitz. 

*)   Czerny,  im  Arch.  f.  ö.  G.  Q.  LVI.,  II.,  S.  18. 

')   Cod.  mnscr.  511  in  der  Wiener  Hof-Bibliothek,  Fol,  44. 

*•)  U.  B.  o.  E.  I.,  553,  circa  1140.  Mon.  Boic.  IV.,  236,  hat  „circa  1150", 
das  A\  ir  beibehalten  möchten.  Strnadt  sieht  mit  Rücksicht  auf  die  Zeugen 
■de  Feuchtenbach,  Pf.  Altenfelden,  Pösenbach,  Pesenbäckgut  Nr,  33  zu  Sankt 
Johann  am  Windberg  und  Oberndorf,  Pf.  Feldkirchen  (so  Strnadt),  in  Windi- 
berg  nichts  anderes  als  das  St.  Florianer  W^indberg.  Beides,  Winkel  und  Wind- 
berg, ist  aber  nacli  dem  ältesten  Urbar  von  St.  Nikolaus  in  officio  Aunkirchen 

7"^ 


100 

Wie  iJires  vei-storbeneii  Mannes  gedenkt  auch  seiner  Witwe 
das  älteste  Totenbuch  von  St.  Florian  zum  23.  Jänner :  „Benedicta 
de  Senerintren  C.(on versa)  S.  Nycolai."  ^)  Sie  war  also  in  das 
Chorfrauenstift  zu  St.  Nikolaus  eingetreten,  als  dessen  Laien- 
schwester noch  -')  ,,nobilis  niatrona  soror  nostra  nomine  Benedicta 
de  Sconheringen"  sie  eben  diesem  Kloster  ihr  P^rauengut  ver- 
machte: ,,tale  predium  quäle  habuit  Corinthi  iuxta  Humen  (]ui 
dicitur  Cheina  ad  villam  nominatam  Salzlauvesdorf"."^)  Zeugen 
waren  Ekkehardus,  Chunradus,  Gebehardus,  hi  tres  de  Scon- 
heringen,  ministeriales  eiusdem  Benedicte.  Matfridus  medicus, 
Chunradus  de  Grube,  Hertwicus.^) 

Wiewohl  Strnadt  die  letzten  zwei  Traditionen  auch  bringt, 
haben  wir  dieselben  hier  doch  noch  einmal,  und  zwar  ausführ- 
licher gebracht. 

Wir  haben  die  Beobachtung  gemacht,  daß  Engelbert  I.  von 
Schönheringen  nie  in  jenen  Gebieten  aufscheint,  wo  Pernhart 
iuxta  ^[ouhelle  begütert  war,  respektive  an  St.  Florian  mitsamt 
Eppo  von  Windberg  vergabte.  Erst  nach  Engelberts  gewalt- 
samem   Tode   erblicken    wir    als   Zeugen   einer    Tradition    seiner 


an  der  Vils.  Winkel  hart  an  der  Donau,  „quia  Danubius  agro.s  niinorauif. 
Windberg  ist  nach  der  Stellung  im  Urbar  ganz  nahe  dabei,  etwa  Wimberg 
gegenüber  von  Vilshofen  auf  der  Höhe.  Der  Codex  hat  ,,Tiuhtinpach",  was 
auch  Tiufinpach  sein  kann  in  der  Pf.  Nieder-Waldkirehen.  Pösenbach  ist 
offenbar  die  Filialkirche  von  Feldkirchen,  in  welcher  Pfarre  auch  Oberndorf 
liegt.  Auf  die  hier  genannten  Zeugen  kommen  wir  noch  zu  sprechen,  besonders 
auf  Egino  de  Pösenbach  stoßen  wir  noch  öfter.  Da  zu  dieser  Vergabung 
Benedicta  die  Einwilligung  ihrer  Kinder  benötigt,  während  sie  bei  der 
nächsten  Widmung  selbständig  handelt,  so  ist  Winkel  und  Windberg  offenbar 
Alt-Schönheringergut,    während    die   nächste    Gabe   ihr    Frauengut    betrifft. 

>)   Czerny  a.  a.  O.,  278—279. 

*)  Darauf  zu  schließen,  weil  ihre  Ministerialen  noch  niitzeugen.  .\1> 
Chorsehwester  hatte  sie  wohl  keine  (Jefolgmannen   mehr, 

•'*)  Wiewohl  wir  auf  der  Suche  nach  diesen  l^okalitäten  ein  Corinthi. 
resp.  Käruthen  in  der  Pfarre  Rorbach  und  ein  Lassersdorf  in  der  Pfarre 
Gramastetten  fanden,  war  ein  Flumen  Cheina  nirgends  anders  als  in  der 
alten  Kärntner  Mark  zu  entdecken.  Die  Keinach.  wo  Lasselsdorf,  Pf,  Sankt 
Florian,  in  Mittel-Steiermark  liegt.  Auch  Strnadt  stimmt  damit  überein.  Das 
Irbar  von  St.  Nikolaus  Ende  Saec,  XIIT,  u.  XIV'.  Jahrh.  bringt  dieses  (iut 
nicht  molir.     Das  Stift  hatte  es,  weil  zu  weit  entlegen,  frühzeitig  abgestoßen, 

•  V.  B.  o.  E.  L,  555,  hat  e.  1140.  Mon.  Boic.  IV.,  239,  circa  1150,  wobei 
wir  l>l«'il)«'n.  Grube.  St.  Nikolaus  besaß  in  officio  Non.sbach,  in  officio  Basen  und 
bei  Scharteuberch  je  ein  Grub.  Könnte  aber  auch  das  (irub  in  der  Pf,  Klein- 
zeil sein.  Dann  wäre  Konrud  de  Grub,  wie  die  de  riufenbaeli.  Pösenbiuli. 
Oberndorf,  fiefolgniannen  der  Benedicta. 


101 

Witwe,  die  von  Pösenbach,  Oberndorf,  'riutinhach,  offenbar  ihre 
Gefolgmannen.  Sie  stammen  alle  ans  dem  ehemaligen  Macht- 
gebiet« E})pos  von  Windberg,  Waltos,  Rndolfs  von  Perg  nnd 
dessen  Schwiegersohnes  Adelrams  von  Waldeck-Waltenstein. 
tlngefähr  um  dieselbe  Zeit,  als  wir  bemüßigt  sind,  die  Trans- 
aktionen Adelrams  A^on  Waldeck  bezüglich  der  Waldmark  seines 
Schwiegervaters  Kndolf  von  Perg,  dann  die  Vergabungen  seiner 
(4üter  an  der  Donau  zwischen  Aschach  nnd  Ep])enberg  an  Seckan 
zu  setzen,^)  erschein(>n  in  der  Steiermark  in  einer  Kloster-Reuner- 
Prknnde  ])lötzlich  Blanl'enherger  —  gewissermaßen  als  freie 
Herren,  jedoch  nur  dieses  einemal  nnter  diesem  Namen  und  in 
dieser  Eigenschaft.*'^)  Und  gleichfalls  ungefähr  um  dieselbe  Zeit 
tritt  Engelbert  IL  von  Schönhering  als  de  Blanhenherg  in  der 
beregten  Gegend  von  Aschach-Landshaag  bis  nach  Norden  zur 
Waldmark  zwischen  der  großen  Mühel  (Mouhelle)  und  den  Be- 
sitzungen St.  Florians  (am  Windberg)  als  reichbegütert  auf.  Im 
St.  Florianer  Totenbuch  sind  Engelberts  IT.  von  Schönhering- 
Blankenberg  Eltern  verewigt. 

In  diesem  Zeitraum  linden  aber  auch  die  V erliandhingcn 
der  letzten  Herren  von  Willeheringen,  der  Brüder  Ulrich  und 
Cholo,  mit  Abt  Gerlaus  von  Reun  in  Steiermark  und  mit  Bischof 
Eberhard  von  Bamberg  statt  wegen  der  Gründung  des  Klosters 
Wilhering.  Diese  Verhandlungen,  wohl  schon  1146  begonnen,  er- 
scheinen erst  mit  der  feierlichen,  zu  Prüfning,  im  bayerischen 
Kloster,  September  25.,  1154,^)  nach  dem  Tode  der  Stifter  aus- 
gestellten Stiftungsurkunde  beendet. 

In  einer  dieser  wohl  nur  bezüglich  der  ursprünglichen 
Aktion  („x\cta  sunt  hec"  etc.  heißt  es  in  beiden  Stücken  de  1146) 
mit  1146  datierten  bischöflichen  Zwischenurkunde  erscheint  unter 
den  Zeugen  aus  dem  Ministerialenstande  auch  Egino  de  Bosenbach 
genannt.  Es  ist  derselbe,  der  die  Donation  der  Benedicta  de 
Schönheringen  an  St.  Nikolaus  bezeugt;  und  in  einer  unausge- 
fertigten  undatierten  Stiftungsurkunde  des  Bischofs  Eberhard 
(etwa  Konzept)    erblicken    wir: fridricus    de    Hunesberg, 


^)  Vergl.  mein  ..Waltensteiu  und  Eppenberg"  etc.,  S.  11  u.  flF..  ins- 
besondere 21    u.  ff. 

*)  Vergl.  in  unserer  Abhandlung  über  das  Cemärke  von  Wildberg:  Die 
Herren  von  Willehering,  besonders  das  bei  Cholo  von  Rodenfels- Wilhering  und 
seiner  Gattin  Benedicta,  Witwe  des  Konrad  von  Sunaelburg.  Gesagte.  U.  B. 
d.  St.  I.,  S.  172. 

')    U.  B.  o.  E.  IL,  223,  Nr.  152,  224,  c.  114(3,  Nr.  153  und  269,  Nr.  180. 


102 

Engelbrecht  de  Blanche.  .  '!'^''V .  . ,  Bernhart  de  Stoiiphe,  hü  liberi : 
ministeriales :  Dietricus  de  Trune,  Gotepolt  et  Gozwin  de  Oster- 
hofen,  Cuiirat  de  Wessenberg,  Otto  de  Lintheim;  während  nun  in 
der  Original-Ausfertigung  de  Prüfning  Sept.  25.,  1154,  der 
Blankenberger  fehlt,  erscheinen  alle  übrigen  Freien  und  Mini- 
sterialen, sowohl  in  obigem  unausgefertigten  Brief  (Konzept)  als 
auch  in  jenem  de  1146.^) 

Warum  der  Blankenberger  im  Entwurf  zur  Haupturkunde 
aufscheint,  in  dieser  selbst  aber  nicht,  mag  vielleicht  in  seinem 
damaligen  ziemlich  gleichzeitigen  Konflikt  mit  Bischof  Konrad 
von  Passau  und  in  der  deshalb  wahrscheinlich  erfolgten  Banni- 
sierung  begründet  sein. 

Wir  haben  schon  wiederholt  -)  Anlaß  gehabt,  auf  die  Xotiz 
des  steiermärkischen  Klosters  Kenn  hinzuweisen,  nach  welcher 
nobilis  matrona  Benedicta  für  ihren  verstorbenen  Gatten  Konrad 
von  Sunnelhurg  ^)  ein  Allod  in  Gradwein  dem  Stifte  Kenn  über- 
gab. Als  Benedicta  darauf  in  zweiter  Ehe  den  edlen  Cholo  von 
Rodenvels  —  den  wir  mit  gutem  Grunde  für  Cholo  IL  von  Wille- 

^)  U.  B.  o.  E.  IT.,  224—225,  Nr.  CLIII.  Dieses  Stück  briijot  der 
t  Grillnberger  in  „Die  Anfänge  des  Zisterzienser-Stiftes  Wilhering"  (Studien 
und  Mitteilungen  aus  dem  Benediktiner-  und  Zisterzienser-Orden,  Jahr- 
gang XXIV)  nicht;  er  verweist  nur  auf  das  V.  B.  o.  E.  Grillnberger  hat  diese 
Abhandlung  1903  geschrieben  und  verwirft,  um  die  Datierung  1146  und  was 
sieh  an  diese  anschließt,  zu  halten,  die  Datierung  der  Ottokarschen  Urkunde 
de  1147,  22.  8.  Graz  (ü.  B.  d.  St.,  Nr.  263)  und  meine  daran  geknüpften 
Folgerungen  bezüglich  der  beiden  Ulrich  und  Cholo  von  Willeheringen  (Ge- 
märke  von  Wildberg,  S.  30  ff.).  Br.  Mitis  hat  in  seinen  „Studien  zum  älteren 
österreichischen  Urkundenwesen"  die  Stiftungsurkunden  von  Wilhering  nicht 
behandelt.  Ohne  uns  aber  weiter  in  diese  Streitfrage  hierorts  zu  vertiefen, 
erlauben  wir  uns  im  allgemeinen  auf  Br.  ^litis'  Forschungsergebnisse  sowie 
darauf  hinzuweisen,  daß  von  den  Wilheringer  Stiftungsurkunden  nur  die 
Schlußbestätigung  de  dato  Prüfening  1154,  September  25.,  im  Original  vor- 
handen ist.  In  dieser  Urkunde  sagt  aber  Bischof  Eberhard  ausdrücklich 
„Odalricus  vero  pergens  in  expeditionem  ierosoliraitanam"  und  etwas  weiter 
,,co  vero  in  expeditione  defuncto".  Unter  „Expeditio  ierosolimitana"  ist  doch 
nur  der  Kreuzzug,  nicht  aber  eine  einzelne  Pilgerfahrt  zu  verstehen,  somit  ist 
Ulrich  von  Willeheringen  nicht  vor  dem  30.  September  1146  gestorben  gewesen, 
sondern  erst  1147 — 1148  auf  dem  Kreuzzug  gestorben.  Man  vergleiche  auch  die 
Zeugen  de  Haunsberg  in  den  Urkunden  des  Abt  Gerald  von  Heuii  uiul  de> 
Bischofs  Eberhard,  beide  1146  datiert! 

-)  Siehe  mein  „Gemärke  von  Wildberg"  a.  a.  0.,  Seite  30  et  31.  und 
,, Wallsee  und  Sindelburg  a.  d.  Donau"  a.  a.  O.,  S.  IS,  in  welchen  Abhandhnnren 
meine   Vermutungen   über  Cholo  von  Rodenfels  niedergelegt   sind. 

*)   Konrad  von  Sunnelburg,  der  letzte  seiner  Familie,  f  zwisclien    114.1, 

24.    11.    nn.l     1147     n     4. 


103 

heriiigeu  anselien  —  ehelichte,  gaben  beide  chirch  Gotschalk  a^oii 
Hunesberg  ein  zweites  Allod  daselbst  in  Gradwein  an  Renn. 
Nachdem  nun  Cholo  und  Benedicta  —  vor  1154  — ■  gestorben 
waren/)  bemächtigten  sich  die  Söhne  cuiusdam  Offonis  de 
Planchimherg  „patre  et  matre  in  id  ipsum  conspicantibus"  ^) 
dieser  an  Kenn  vergabten  Allodien  in  Gradwein  und  verzichteten 
auf  dieselben  erst,  als  ihnen  Abt  Gerlaus  (f  1164)  in  seiner 
Friedensliebe  einen  Weingarten  in  Brunneretal  und  ein  Lehen 
in  Niwenkirchen  ^)  mit  Gülten  von  10  Mark  Silber  überließ.  Dies 
bezeugten  Chunradus,  Offo,  Gundaker  et  Rudolf us  filii  eiusdem 
Offonis,  Ileinricus  frater  Offonis,  dann  lauter  Steirer:  de  Capella, 
de  llagenemberg,  de  Moskirchen,  de  Morce,  de  Velgowe,  de  Grace, 
Heilram  ministerialis  Liutoldi  comitis,  Ekkerich  de  Sunnelburg, 
Hugo  homo  offonis,  Udalrich  homo  Offonis.')  Da  nun  der  ge- 
nannte Offo  in  eadem  vicinia  (Gradwein)  aliud  quoddam  allodium 
Stadel hofen  besaß,  so  gaben  ihm  die  Renner  dafür  im  Tausch- 
wege ihr  Allod  in  Adriach.  *) 

Diese  Planhenherg   sind  nun  nirgends  mehr  beurkundet.'') 
Sie  tauchen,  wie  es  scheint,  unter  anderen  Namen  im  steierischen 


^)   Vor  der  Hauptstiftungsurkunde  für  Wilhering  de  1154.  Prüfning  25.  9. 

•-')  U.  B.  d.  St.  I.,  172. 

•■')  Gradwein  im  Miirtal  zwischen  Graz  und  Renn,  Brunn  am  Steinfeld 
bei  Xeunkirchen   (N.-Ö.) 

•*!  Capellen,  östlich  von  Mürzzuschlag,  Hagenberg  im  Ennstal  bei 
Irdning.  Moskirchen  im  Kainachtal,  Mürzhofen,  nördlich  von  Kapfenberg, 
Velgau  bei  Gradwein,  Ekkerich  de  Sunnelburg,  offenbar  noch  ein  Dieustn)ann 
der  alten  Freien  von  Sunnelburg.  Diese  homines  offonis  dürften  auf  eine  freiere 
Rangstellung  der  Plankenberger  schließen  lassen. 

")  Stadelhofen  =  Stallhofen  bei  Voitsberg  im  Kainachtal,  Adriach  bei 
Frohnleiten,  südlich  von  Brück.  Letzteres  allerdings  näher  an  Brunn  und 
Xeunkirchen   als   Stallhofen. 

")  In  Steiernuirk  gibt  es  kein  Blankenberg,  das  Register  des  steier- 
märkischen  ürkundenbuches  hat  zu  dieser  Urkunde  „Blankenberg  (O.-ö.), 
Mülviertel  bei  Neufelden".  Nun  gibt  es  in  Niederösterreich  bei  Atzenbruck- 
Abstetten  auch  ein  Schloß  Blankenberg.  Nach  Weiskerns  Topographie  Nieder- 
österieichs  bei  Sigliartskirchen  mit  Neu-Lengbach  verbunden.  In  den  Urkundeu- 
büchern  und  Urkunden  niederösterreichischer  Klöster  fanden  wir  aber  keine 
Plankenberger  im  12.  Jahrhundert,  einzig  und  allein  ein  „Heinrich  de 
Plancheuperge"  in  einer  Klosterueuburger  Tradition  Nr.  666  als  testis  nach 
Albertus  de  Arnstein.  Es  dürfte  eben  der  Bruder  Offos  gewesen  sein  —  im 
Gebiete  der  Waldeck  —  von  wo  ja  Arnstein  auch  nicht  weit  ist.  Die  diesem 
niederösterreichischen  Blankenberg  nahen  Klöster  Göttweig,  Herzogenburg, 
St.  Andreae,  St.  Polten  bringen  nichts  über  Blankenberge,  ebensowenig  auch 
Lilienfeld  und  Heiligenkreuz. 


104 

Ministerialenadel  unter.  Wir  sehen  sie  im  Kainaehtal  begütert, 
wo  auch  das  Lasseisdorf  der  Benedicta  von  Schönhering  lag;  aber 
auch  in  der  Neunkirchen-Neustädter  Gegend,  wo  das  Macht- 
gebiet Adelrains  von  Waltenstein  und  Eppenberg  zu  Waldeck- 
Feistritz  lag.  Wäre  es  nicht  denkbar,  daß  sie  Adelrams  Lehens- 
mannen  auf  Plankenberg  an  der  Mühl  waren  ?  und  daß  sie,  als 
ihr  Herr  seinen  Besitz  dortselbst  aufgegeben  hatte,  sich  in  anderen 
niederösterreichischen  und  steierischen  Gebieten  ihres  Herrn 
niedergelassen  haben  ?  Engelbert  von  Schönheringen  fand  einen 
gewaltsamen  Tod.  Könnte  dieser  nicht  mit  gemachten  An- 
sprüchen auf  das  Plankenberger  Gebiet  an  der  Mühl  und  mit 
Kämpfen  um  dasselbe  in  Verbindung  gebracht  werden  i  Schon 
seine  Witwe  tritt  mit  Gefolgmannen  aus  Adelrams  Gebieten  auf: 
Tiufenbach,  Bösenbach,  Oberndorf,  wo  allerdings  auch  Sankt 
Florian,  von  Eppos  von  Windberg  Zeiten  her,  Besitz  hatte  und  im 
St.  Florianer  Totenbuch  scheinen  eben  Engelbei-t  1.  von  Schön- 
hering und  seine  Frau  auf. 

Ungefähr  in  dieselbe  Zeit  fällt  der  Wechsel  auf  dem 
Passauer  Bischofstuhl.  Am  10.  November  1149,-^)  nach  anderen 
schon  1148,  hatte  Bischof  Begenbert  von  Passau  im  zweiten 
Kreuzzug  seinen  Tod  gefunden.  Ihm  folgte  der  energische 
Konrad,  Bruder  des  österreichischen  Markgraf -Herzogs  Heinrich 
Jasomirgott.  Im  Kreuzzug  hatte  aber  auch  Bischof  Kegenberts 
Bruder  Hartwig  von  Hagenau  sein  Leben  geendet  und  infolge 
widersprechender  letztwilliger  Bestimmung  Hartwigs,  dann 
seiner  Witwe  Hiltigardis  entspann  sich  ein  lebhafter  Streit 
zwischen  dem  Hochstifte  Passau  und  dem  Kloster  Reichersberg 
um  den  Besitz  von  Hagenau.  Dieser  Streit  wurde  vom  Bischof 
von  Passau  durch  Vergleich  und  Tausch  um  ein  (iut  Tv<)ßi);i(li  v.w 
Passau  am  28.  April  1155  förmlich  beendet.-') 


»)  Nach  Chronik  von  T^'iclH'isber«::  1149,  \\.  Jd.,  Novembris  in  liiiibns 
Graeciae. 

')  U.  B.  o.  E.,  ].,  :^(M> — .^(M,  ex  Codice  trad,  monasterii  HeiclHMsberic 
c.  ll.')!  Gabe  der  Witwe  Hildegard  an  Reicliersberg.  ..castruin  Hajrenowe  cum 
predio  suc  adjacente."  U.  B.  o.  E.,  I.,  517,  Nr.  XVI.,  nach  Cod.  pat.  V.». 
Fol.  28 — ',  circa  1150.  Notiz  Bischof  Konrads,  daß  Hartwicus  de  Hagenau 
consentiente  uxore  sua  bona  et  familiam,  si  sine  berede  decederet,  an  Passau 
vermachte  und  daß  er,  Bischot  Konrad,  dies  vor  dem  Herzog  Heinrich  im 
Gerichte  erwiesen  liabe.  Die  eigeniliche  Tauschurkunde  vom  Heicliersberger 
Chronisten  (S.  187)  vollinhaltlich,  aber  mit  der  Datierung  ..data  Pataviae, 
IV.  Kai.,  May,  Ao.  Jnc,  Dni.  MCLII"  —  ins  Jahr  1152  versetzt,  ist  in 
Reichersberg  im  Original  vorhanden  mit   der  vollen  Datierung  ..Ada   sunt   Iiec 


JOö 

In  dieselbe  Zeit  dieser  Verhandlungen  nni  Schloß  und  Gut 
Hagenau  fällt  auch  eine  wichtige  Transaktion  Bischof  Konrads 
mit  Engelbert  ff.  von  ScJiönhering-BIanJi'enherg.  Aus  einer 
s])ät(^ren  Notiz  des  Klosters  St.  Nikolaus  erfahren  wir/)  daß 
Kngelbert  II.  von  Blanchinberc  den  Bischof  Konrad  „circa 
Ahscha  gi-aviter  oif enderat  in  conflictu"  und  „per  collationem 
(|Uorundaui  predioruni  suoruni  in  proprietatem  Pataviensis  ecclesie 
sub  certa  tarnen  conditione  ad  graciani  Doniini  Chunradi  tunc 
Pataviensis  episcopi"  zurückkehrte. 

Mit  dieser  Übergabe  von  Eigengütern  an  Passau  bringen 
wir  jene  Beurkundung  Bischof  Konrads  in  Verbindung,  welche 
unmittelbar  nach  seiner  Bekanntgabe  über  die  rechtliche  Be- 
hauptung der  Güter  Hartwigs  von  Hagenau  im  Codice  Patauiensi 
(|uinto  folgt.")  Hier  urkundet  nämlich  Bischof  Konrad  „qualiter 
Engilhertus  de  Sconeheringen  de  saluatione  anime  sue  sollicitus, 
venieus  ad  sanctuarium  beati  Stephani  prothomartyris,  ])ro 
i'emedio  ])eccatorum  suorum  et  familie  sue  bonorum  infra  sub- 
notatam  portionem  per  manuni  nostram  libera  donatione  super 
aram  predicti  prothomartyi'is  tali  subnexa  condicione  donavit, 
legavit,  ut.  si  ahsque  herede  hac  ex  vita  decederet,^)  tradicio  illa 
^ue  et  omnium  parentum  suorum  saluti  profutura  stabilis  — 
l^ermaneret.  Tradidit  itaque  per  nie  sto  Stephano  ex  hominibus 
>;uis  cum  omni  ])roprietate  et  beneficiis  suis  sibi  de  phendo  donrini 
N^/i  concessis  ■*)    Gerricum    cum    liberis    suis,    Albrando    tantum 

anno  post  Incarii.,  Diii.  MCLV,  poiitificatus  vero  no.stri  VI",  Indict.  II".  data 
Pataviae  IV.,  Kai.  May."  So  auch  U.  B.  o.  E.,  II.,  264,  nach  Hund-Gewold  III., 
161:  Mon.  Boic.  IV.,  417,  datiert  aber  in  Regeste  doch  circa  1152,  28.  4., 
wegen  der  Chronik  von  lieichersberg.  Nun  wurde  nach  dieser  Clironik  Biscliof 
Konrad  ausdrücklidi  noch  1149  zum  Bischof  erwählt.  Dies  ist  unmöglich, 
wenn  Bischof  Kegenbert  erst  10.  11.  1149  im  Orient  gestorben  ist.  Es  ist 
daher  1148,  10.  November,  dessen  Todestag,  was  auch  Meiller,  Reg.  d.  Baben- 
berger,  S.  346,  festhält.  Dann  konnte  Konrads  Wahl  in  die  ersten  Monate  1149 
lallen  und  seine  Beurkundung  de  1155,  28.  4..  erfolgte  tatsächlich  in  seinem 
6.  Regierungsjahre.  Wir  haben  dies  deslialb  konstatiert,  weil  wir  mit  Grund 
annehmen,  daß  die  nachstehende  Beurkundung  Bischof  Konrads  wegen  Engel- 
bert von  Schönhering-Blankenberg  in  diesellie  Zeit  zu  versetzen  ist,  d.  1i.  in 
die  Zeit  der  Konradschen  Notiz  wegen  Hartwig  von  Hagenau.  circa  1150 — 1155. 

')   U.  B.  o.  E.,  I.,  593—94,  Nr.  240.    Mon  Boic.  IV.,  265—266. 

^}   Cod.  Pat.  Vtus  28\    U.  B.  o.  E.,  I.,  517,  XVTII 

^)  Es  sollte  .somit  der  Effekt  dieser  Tradition  erst  luicli  seinem  erblosen 
Tode  erfolgen. 

^)  ,,Aus  seinen  Eigenleuten  (ritterbiirtigen)  mit  Eigen  und  Lehen,  so 
iJmen  vom  Lehen  ihres  Herrn  —  Engelberts  —  verliehen  A\orden  waren." 
Welches  war  nun  das  Lehen  ihres  Herrn?   Offenbar  tru"   Engelbert   vom  Hoch- 


KM) 

exzepto,  Ottoiieni  de  Groiibe,  Fredericiiiri  agnomiiio  boemiiiii, 
rrclniwic'uni  euiii  filio  siio  Werinhero  ^),  honiineft  iiidelicet  cum 
oiiinibiis  suis  infra  Danuhium  rt  Rouclolfeshach  - )  liabitantes,  ita 
nt  ipsi  in  faiiiilia  sti  Stephani  ins  niinisteriale  et  ])lenai-iam  luiius 
'ordinis  obtinerent  conditionem". 

Wir  verweisen  hier  des  weiteren  auf  die  Noten  Seite  17, 
1 — 4.  Wieso  Engelbert  I.  sive  II.  von  Schönhering-Blankenberg- 
in  Besitz  dieses  Gebietes  und  als  Lehen  von  Passan  kam,  kann 
endgültig  nicht  festgestellt  werden.  War  seine,  En^f^lberts  1., 
Gattin  Benedicta,  eine  Verwandte  des  Adelram  de  W^Henstein 
Waldeck? 

Wir  kommen  nun  zu  jenen  Beurkundungen  über  Engel- 
bert IL,  welche  Strnadt  entgangen  sind,  betonen  jedoch  zunächst, 
daß  die  Führung  des  Namens  de  Plankenberg  nicht  erst  1155, 
sondern  noch  während  der  Wilheringer  Stiftuugsverhandlungen 
in  die  Erscheinung  tritt. 

Als  1162  Bischof  Hartwig  von  Eegensburg  auf  Bitte  der 
Klosterbrüder  von  Hailsbronn  mit  Graf  Eapoto  von  Abinberg 
einen  Gütertausch  einging,  bezeugten  dies  Laici:  Marchio  de 
Chrayburg,  Otto  comes  de  Steveningen,  Ernst  comes  et  frater 
eins  Fridericus  de  Hohenburg,  Heinricus  de  Altendorf,  Enijel- 

stift  Passau  ein  bestimmtes  pheiidum  zu  Lehen.  Wir  vermuten  nun,  daß  es 
jenes  Gebiet  umfaßte,  ganz  oder  teilweise,  in  dem  obige  Eigenleute  saßen.  l)ie> 
war  aber,  wie  wir  sofort  sehen  werden,  das  Blankenberger  Gebiet.  Oder  aber 
lag  dieses  passauische  Lehen  westlich  der  Mühel,  wo  wir  später,  um  1170  herum 
Blankenberger  Eigenleute  erblicken? 

1)  Gerrich  und  Helmwich  lernten  wir  schon  früher  als  Gefolgmanneii 
der  Schönheringer  noch  in  ihrer  Heimat  a.  d.  Vils  kennen.  Da  sie  nun  in 
diesem  Blankenberger  Gebiet  ansässig  erscheinen,  gewinnt  unsere  Ansicht  an 
Wahrscheinlichkeit  über:  „cum  beneficiis  de  pheudo  domini  sui  sibi  concissis''. 
Otto  de  Groube  i=  Grub,  Edelsitz  Pfarre  Kl.-Zell,  auch  in  diesem  Gebiete; 
Friedrich  der  Böhme  spricht  für  bereits  damals  obwaltende  Beziehungen  zu 
Böhmen  von  diesem  Gebiete  aus. 

'^)  Der  „Roudolfesbach"  ist  der  „Rudersbach",  weldier  nördlich  von 
Püh renstein  von  Eckersdorf  am  Rudersbäckhof,  auf  der  Höhe,  dem  Igelbach  zu- 
fließt. Das  Gebiet  „infra  Danubium  et  Roudolfesbach"  war  eben  das  Blankeji- 
berger  Gebiet,  wo  diese  „homines  cum  omnibus  suis"  (videl.  beneficiis  a  pheudo 
domini  sui  concessis)  saßen.  Noch  1860  bestimmte  Strvadt  in  seinem  Vers.  z.  Ci. 
d.  Landgt.  V.  auf  S.  139,  Note  1,  das  ..Rudolfsbach"  mit  Rudersböck;  schreibt 
aber  1905  „D.  Land  im  N.  d.  D.",  S.  154,  Note  1,  „Der  Bach  entzieht  sich  der 
Bestimmung."  1291,  Sept.  2.,  verkauft  Abt  Otto  von  Holienfurt  an  Klost<^r 
Schlägl  curiam  nostre  Ecclesie  in  Rudolfzpach  et  feodum  adjacens  in  Grillberg 
((JriJlenberg,  O.  G.  St.  Johann  am  Windberg),  über  welche  (iüter  das  Stift  ein 
(Jiibprivilegium  des  Heinrich  von  Schawnberch  hatte.  (U.  B.  o.  E.,  IV.,  156, 
ex  Or.  in  Schlägl.) 


107 

hertus  de  Schonelieringen,  Wernherus  de  Giebestorf  und 
andere  ^) ;  und  in  einer  vor  1164  zu  setzenden  Übergabe  eines 
Weingartens  zu  Hernais  bei  Wien  an  Berchtesgaden  durch  einen 
Ministerialen  des  Graf  Gebhard  von  Burghausen  erscheinen  als 
erste  Zeugen  Pabo  de  Amerangen,  EngeJhert  de  Sconheringin, 
Adalbertus  de  Tuombrunn.^) 

Zwischen  11Y2  und  1177  beurkundet  Bischof  Hermann  von 
Bamberg  auf  Bitte  des  Abt  Erbo  von  Prüfning  einen  Gütertausch 
mit  Osterhofen,  wobei  als  erste  Laienzeugen  fungieren  Engel- 
hertns  de  Blancheiiherch,  Hartnit  de  Eatendorf,  Adalbertus  ad- 
vocatus  de  Chambe,  dann  bischöfliche  Ministerialen  und  ^Filites 
advocati  de  Chambe.^) 

Aus  dem  Traditionskodex  von  Aldersbach  erfahren  wir,  daß 
dieses  Stift  A^on  Engelbert  de  Blanche nh er ch  um  das  Jahr  1180 
„predium  de  Dahselarn'^  empfing,  welches  Gut  jedoch  Friedrich 
de  Sigenheim  iure  feodali  usurpierte.  Vor  Bischof  Diepold  von 
Passau  entsagte  dieser  seinen  Ansprüchen  gegen  eine  Ent- 
schädigung, was  Graf  Dietrich  von  Wazzerburg  und  Walchun  von 
Stein  bezeugten.^) 

Im  Jahre  1181  sehen  wir  ,,Hengelprecht  de  Planchenperch, 
Gebehart  de  Julpach,  Chunrad  comes  de  Mosburch  und  Chunrad 
comes  de  Dornberch"  als  Zeugen  einer  Klage  des  Graf  Siboto  von 
Falkenstain  und  seiner  Gattin  Hiltigard  vor  dem  Herzog  Otto  zu 
Pittingen  wegen  der  Stadt  Megling^)  und  1182  als  Bischof 
Theobald  von  Passau,  ebenda,  dem  St.  Egidii  Spital  am  Inn  die 
Pfarre  Tettenweis  und  zur  Erhaltung  der  Innbrücke  noch  weitere 
drei  Pfarren  zuwies,  bezeugen  dies  de  nobilibus  EngUhertus  de 
Blauchinherg,  Alram  de  Chambe,  Wernher  de  Griezbach  und 
Konrad  de  Amezinsbach.^) 

^)  Ried,  Cod.  diplom.  Ratisponeiis.,  1.,  236,  ex  Hockeri  antiquitatibus 
Hailsbronn,  S.  78. 

-)  Sclienkuiigsbuch  von  Berchtesgaden  in  Quellen  und  Erörterungen,  I., 
266,  Graf  Gebhard  von  Burghausen  -j-  1164.    „vineani  in  Alse." 

^)  ]\Jon.  Boic.  XIII.,  186.  Osterhoven.  Adalbertus  de  Cliambe  war  A'ogt 
von  Osterhofen. 

^)  Mon.  Boic.  V.,  312.  Dahselarn  entzieht  sich  der  Bestimmung,  dürfte 
aber  im  Vilstale  oder  im  Rottale   (wegen  Sigenheim)   gelegen  sein. 

°)  Mon.  Boic.  VII.,  487,  ex  Cod.  Falkenstain  und  drei  bayerische 
Traditionsbüeher,  S.  35.  Die  Zeugenreihe  führt  (wie  in  diesem  Codex  sehr 
häufig)   Freie,  Ministerialen  und  wieder  Freie,  auch  Grafen,  vermischt  auf. 

")  Mon.  Boic.  XXVIII.,  II.,  127.*  Innbruckamt  mit  dem  St.  Egid- 
Spital  vereint. 


108 

Der  Vollständigkeit  halber  erwälmen  wir  noch  eine  Tradi- 
tion eines  Gutes  zu  Engelhalmingen  durch  den  Passauischen 
^rinisterialen  Walther  an  St.  Xikolaus.  Zeugen  waren  comes 
Dietricus  de  Yiechtenstein  und  Enf/cJherfus  de  P/inirJipnhera.  dann 
bischöfliche  Ministerialen.^) 

Aus  einer  Güter-Konfirmation  Bischof  Ulrichs  von  Passau 
d.  d.  Passau  Februar  6.,  1220,^)  für  das  Kloster  St.  Nikolaus 
erfahren  wir,  daß  ,,EfigiJhertus  de  Blanchiriherch"  an  besagtes 
Kloster  außer  der  curia  in  Harkersdorf  (Haerkersdorf)  und  der 
liuba  in  nionte  auch  noch  eine  Hube  Peginhalniinge  und  eine  halbe 
Hube  in  Wiuchil  ^)  vergabte. 

Zu  der  A'on  Strnadt  eingehend  behandelten  Aufschreibung 
des  13.  Jahrhunderts  über  die  Vergabungen  Engelberts  an 
St.  Nikolaus"*)  wäre  noch  zu  berichten,  daß  nach  dem  ältesten 
Urbar  dieses  Stiftes  Saeculi  13.  „in  officio  Alkofen"  als  „ultra 
Danubium^'  gelegen   nur  folgende  Stücke  vorgetragen  erscheinen: 

In  Haslach  apud  stni.  Martinum  LXX  den  sed  nescinius, 
quis  habet. ^') 

In  Ekreichsdorf  de  ]n-edio  dat  Hirzpeche  LX  d(Mi.  nov. 
wienn.*^) 

Hard  curia  apud  novum  castruni,  habet  miles  dictus 
Premzer.^) 

Lintheim  curia,  vendidimus  Tunguzzingario  civi  in  Linza.^) 

xVlle  übrigen  Güter  sclieint  das  Kloster  bereits  verloren  zu 
haben.^) 

^)  U.  B.  o.  E.,  I.,  590,  und  Mon.  Boic,  IV.,  263,  beide  „circa  1190",  was 
zu  spät  ist.  Engelhalming  ist  nicht  Engling,  wie  Strnadt  S.  156  angibt, 
sondern  Engelhaming  in  0.  G.  Schardenberg,  Pf.  ^lünzkirchen.  Urbar:  ,,in 
officio  circa  montem  Schertenberg." 

••')  U.  B.  o.  E..  TT..  609.  U.  B.  O.-Ö..  T..  594.  bat  c.  1180.  Mon.  Boic.  TV., 
267.  circa  1185. 

^)  Im  Urbar  des  14.  Jahrhunderts  unter  Aufsclirift  Aunkirchen  (an  der 
Vils)  Hörkerstorff,  Herkerstorf,  Hergersdorf,  gleich  dabei  „von  dem  Püchlein'" 
ist  wohl  ,,in  monte".  Ein  TTergerstorf  ist  im  Landgt.  Erding  und  eines  im 
I^andgt.  Mosburg.  Reginhalminge  ist  l^einhalming  in  oflficio  Aunkirchen^ 
Winkel  bekannt. 

*)   U.  B.  O.-Ö.,  I.,  593—94,  Strnadt  a.  a.,0.  157—158. 

*)   Ist  offenbar  das  schon  von  Strnadt  bestimmte  „Windsteigergut". 

")   Eckersdorf,  dies  ist  wohl  der  ITirzmann   (nicht  TTolzmann). 

')   Novum   Castrum  dürfte  Freudenstein   sein. 

*)  Lintham  bei  Otteush»Min.  Hier  liatte  auch  Se<'kau  Besitz,  aus  der 
(Jabe  Adelrams. 

'I  t)ber  den  rivus  Bosbach  vecgl.  „Waltenstein  und  Eppeusteiu",  S.  8, 
N'olf.   und  (lif  Kapelle  in   Hasplliich  etc.   l.iiizpv   Mu^^falhnriclit   1M<»^    ^^     "»(l. 


Diese  Güter  hatte  Engelbert  schon  zur  Zeit  des  Bischofs 
Konrad  von  Passau  an  St.  Nikolaus  gewidmet,  da  es  am  Schlüsse 
der  Notiz  und  vor  Aufführung  der  Güter  heißt:  ,,Excepit  enini 
hec  eadem  predia  cum  aliis  in  futurum  conquerendis  et  pro  salute 
anime  sue,  quo  vellet,  conferendis,  cum  per  collationem  quorun- 
dam  prediorum  suorum  —  an  Passau  —  ad  graciam  domini 
Chunradi  tune  pat.  eppi  rediret  —  wolil  deshalb,  weil  diese  Güter 
ungefähr  in  demselben  Gebiete  lagen  oder  mit  jenen  Gütern 
l)enachbart  lagen,  welche  er  dem  Bischof  zu  Lehen  auftrug. 

Diese  Schenkung  an  St.  Nikolaus  wurde  von  Engelbert 
wiederholt  bestätigt:  1.  Beim  Begräbnis  seiner  ersten  Gattin 
Sophia  ^ ),  der  ScJnvester  Dietmars  von  Aist  und  vielleicht  der 
Witwe  nach  Adelram  de  Perg.  -)  2,  Beim  Begräbnis  des  mit 
Sophia  erzeugten  Sohnes  Dietmar.  3.  Cum  duceret  quandam 
nohilem  Cliunigimdem  in  vxorem,  quam  cum  dotaret  aliis  suis 
prediis,  ad  robur  facti  prior is  hec  excepit.  4.  Novissime,  als  er 
bei  St.  Georgen  in  Österreich,  dem  Tode  nahe,  sein  Testament 
machte. 

Wir  wissen,  daß  die  edle  Kunigunde  —  aus  noch  unbe- 
kanntem Geschlechte  —  ihren  Gatten  überlebte  und  „interveniente 
pro  ipsa  domino  Diepoldo  tunc  Patauiense  episcopo  et  duce  B. 
(erchtoldo)  de  Merania  et  pluribus  aliis''  vom  Kapitel  des  Klosters 
St.  Nikolaus  gewisse  Güter  zu  Leibgeding  erhalten  hat,  gegen 
Peichung  jährlicher  30  Den.  „in  signum  proprietatis'^  an  das 
Stift;  „eadem  predia  sua  cum  aliis"  hatte  ihr  seliger  Gatte  „longe^ 
antequam  ipsi  nuberaf'  „ecclesie  sti  Nicolai  pro  salute  anime  sue" 
gewidmet. 

Dieser  Kontrakt  ■')  wurde  bei  St.  Nikolaus  gelegentlich  eines 


^)  Ihrer  gedenkt  das  Seckaiier  Coiifraternitätsbuch  auf  Fol.  36  in  mense 
maio :  „Sojihia  l(aica)  de  Blanchenherch". 

'■')  Wir  wissen  von  ihr,  daß  sie  ihrem  ersten  Mann  einen  Sohn  Adalbert 
geboren  hatte.  Adelram  von  Perg  ist  bis  1147  beurkundet,  für  dessen  Söhne 
wir  die  Brüder  Adelram  und  Adelbert  de  Ofteringen  halten. 

8)  U.  B.  o.  E.,  I.,  596,  Nr.  246,  hat  „c.  1188".  Mon.  Boic,  IV.,  268,  Nr.  67, 
hat  „circa  1187".  Strnadt  hat  „um  1188.  jedenfalls  vor  1189".  Wir  setzen  den 
Kontrakt  gerade  zu  Ostern  1189.  Mon.  Boic.  a.  a.  O.  schließen  .,sub  testibus^ 
idoneis  et  probatis  et  alias  prenotatis".  U.  B.  o.  E.  a.  a.  0.  schließt :  ,,hii  sunt 
testes,  qui  predicto  contractui  in  quodam  pascha  apud  St.  Nycolaum  celebrat» 
aderant  presentes".  Die  Auf  Schreibung  über  diesen  Kontrakt  erfolgte  aber  erst 
nach  Bischof  Theobalds  Tod,  f  1190,  3.  November,  und  zur  Zeit  der  Witwen- 
schaft KunigLindens  „quod  nobilis  domina  Chunigunda  tunc  vidua  de  Blanchin- 
berc,  post  mortem  mariti   sui   domini   Engilberti."  Fast   möchte  man    zwischen 


110 

daselbst  gefeierten  Osterfestes  abgeschlossen,  höchstwahrscheinlich 
im  Jahre  1189,  9.  April,  zu  welcher  Zeit  sich  die  Kreuzritter 
Bischofs  Theobald  und  des  Herzogs  Berchtold  von  Meranien 
(1  )alniatien)  in  Passau  sammelten.  Es  ist  immerhin  möglich,  daß 
damals  Engelberts  IL  von  Blankenberg  jugendlicher  Sohn 
IMalrich  IL  noch  gelebt  und  anwesend  war.  Jedenfalls  ist  er 
bald  darauf  als  der  letzte  Mannssprosse  dieses  Herrengeschlechtes 
gestorben,^)  denn  in  der  wichtigen  Passauer  Transaktion  Bischof 
Wolfkers  um  das  castrum  Ellenbrechtskirchen  de  1194, 
Oktober  27.,-)  erscheint  in  der  Zeugenreihe  IJdalrich  de  Planken- 
berg nicht  mehr,  dagegen  nach  Heinricus  de  Poumgarten  und 
Chrafto  de  Amzinsbach,  sowie  vor  Adalbert  de  Chambe  und 
Wernher  de  Griezbach  etc.  jener  „Witego  de  Boemia^',  den  wir 
schon  seit  vielen  Jahren  für  den  „Witego  de  Planchinberc"  der 
Urkunde  Bischof  Mangolds  von  Passau  d.  d.  Gramastetten  1209, 
Juli  C.,'^)  und  als  Erben  der  Schönhering-Blailkenberg  erkannt 
haben. 0 

Wir  können  aber  der  Ansicht  Strnadts,  daß  Witigo  ein 
Sch^^•ertmagen  der  Blankenberger  war  und  als  solcher  auf  deren 
Gebiet  Anspruch  erhob,  nicht  beipflichten;   denn  sonst  hätte  er 

den  Zeilen  lesen,  daß  sie  zur  Zeit  der  Auf  Schreibung  niclit  nielir  vidua  de 
Blankinberg  war.  aber  auch  noch  nicht  gestorben. 

^)  Strnadt  vermutet,  daß  Udalricli  im  Kreuzzug  gestorben  ist.  In  diesem 
Falle  war  Udalrich  sicher  schon  1170  geboren  und  dann  wohl  von  Engelberts 
ersten  Gattin,  der  Sophya  von  Ayst,  was  auch  aus  dem  Gabbrief  Engelbert- 
über  Mattenheim  zum  Seelenheil  seines  verstorbenen  Sohnes  Dietmar  hervoi- 
zugehen  scheint,  denn  diese  Gabe  bezeugt  auch  „Udalricus  filius  ipsius  Engel- 
berti". Mon.  Boic,  IV.,  259,  und  U.  B.  o.  E.,  I.,  584,  haben  beide  circa  1190. 
Strnadf  setzt  „um  diese  Zeit  1185",  dem  wir  nur  beistimmen  können.  Str7wdt 
läßt  im  Zeugenkatalog  dieser  Vergabung  den  Schluß  aus:  ..et  alii  de  pueris 
nostris,  Dietmarus.  Dietricus,  Wernherus."  Pueri  hier  im  Sinne  von 
„Knappen"  =  Reisige.  Auch  bringt  Strnadf  nach  Mon.  Boic.  Iltesgaeu. 
währeiul  U.  B.  o.  E.  Itesgau  liat.  Ist  ersteres  richtig,  so  könnte  es  mit  Tltzgni; 
identiüziert  werden. 

-)    Cod.  Pat.,  III..  S.  98—100.  Mon.  Boic,  XXVIII.,  II.,  261,  Nr.  XL. 

»)  U.  B.  o.  E.,  II.,  523—24,  Nr.  363.  Diese  Urkunde  erliegt  in  doppelter 
Original-Ausfertigung  im  k.  bayer.  Allg.  Reich.sarchiv  in  München  unter 
Selekt  Kloster  Niedernburgsche  Urkunden,  Fasz.  3,  und  unter  Selekt  ad  Land- 
gericht Schärding,  Domkapitel  Passauische  Güter.  Dit»sf^  OriLrinale  wjm.mi  im» 
bereits  im  Jahre  1900  bekannt.    Siehe  die  Beilage. 

*)  SperJ,  Rektor  in  Amberg:  „Die  Grenzen  /wischen  Böhmen  und  dem 
Mühelland  im  Mittelalter  und  die  Heimat  der  Witigonen"  in  Mitt.  d.  Ver.  f.  G. 
d.  Deut.scli.  in  B.,  XXXIII.,  S.  394  und  ff.,  1900"  kam  mir  damals  zuvor,  zu 
welcher  Zeit  mir  die  Spalten  d«M-  T,iii/»M-  Miix'jillxMiclitc  nicht    /ii  Ct'bcit«'  stan<bMi. 


111 

auch  vor  allem  das  freie  Eigen  der  Schönheringer  an  der  Yils 
nufgeerbt.  Wir  hören  aber  nicht,  daß  die  Eosenberger  je  etwas 
in  den  dortigen  Gebieten  zu  tun  gehabt  hätten.  Auch  ist  das 
Wappen,  welches  Witko  de  Perchyc  als  Witko  de  Plankenperc  an 
der  Worliker  Urkunde  de  anno  1220  im  Siegel  führt,  das  Bosen- 
irappen  aller  WHigonen zweige,  welche  bekanntlich  nicht  alle  von 
Witego  de  boemia  (1194),  sondern  von  einem  älteren  Witko  ab- 
stammen.-') 

Wir  sind  vielmehr  der  Anschauung,  daß  der  Eintritt  der 
Rosenberger  in  das  Erbe  der  Blankenberger  an  der  Mühel,  Eigen 
und  Eehen  in  gleicher  Weise  sich  vollzog,  wie  der  Übergang  der 
Haunsbergischen  freien  Herrschaft  Wildberg  als  Passauische 
Lehensherrschaft  an  die  Starhemberg  ^),  entweder  durch  Heirat 
Witegos  de  Boemia,  Besitzers  der  an  das  Blankenberger-Gebiet  im 
Xorden  benachbarten  Waldherrschaft  Wittinghausen,  mit  der 
gewiß  noch  jugendlichen  Witwe  Engelberts  von  Blankenberg, 
namens  Kunigunde,  oder  durch  Abstammung  von  einer  Blanken- 
bergerin,  etwa  von  jener  Kunigunde,  Tochter  Engelberts  I.  von 
Schönhering  und  der  Benedicta.  In  beiden  Fällen  ließ  sich 
Passau  von  gleichen  politischen  Gesichtspunkten  leiten.  Auch 
ist  bemerkenswert,  daß  die  W^itigonen  aller  Zweige,  auch  die 
Eosenberger,  in  Böhmen  zu  den  Barones  regni  Bohemiae  zählen, 
während  letztere  in  Österreich  teils  als  Passauische,  teils  als 
österreichische  Ministerialen  gelten. 

In  den  ältesten  Totenbüchern  von  Wilhering  ^)  ist  zum 
3.  Juni  ..dominus  Wocho  fundator  cenobii  in  altovado''  "^j  und 
zum  9.  Juni  „Öhunignndis  de  Rose7iherc¥^  vorgetragen.  Letztere 
ist  Grillenherger  unbekannt;  auch  Pangerl  führt  sie  nicht  auf. 
Könnte  man  nicht  in  dieser  „Chunigundis  de  Eosenberch^*^  die 
Stammutter  der  Eosenberge  ansprechen,  sei  es  die  Kunigunde, 
Witwe  Engelberts  IL  von  Blankenberg  und  Gattin  Witegos 
de  boemia,  de  Perchyc,  de  Plankenberg,  sei  es  dessen  Mutter, 
Kunigunde,    die    Schwester    Engelberts    IL  ? ! !  I 

')  Zu  dem  Gesagt en :  Dr.  Matthias  Pangerl  „Die  Witigoueii  etc."  im 
Archiv  f.  ö.  G.,  51,  2,  501  flF.  Panc/erl  führt  als  Stammvater  Witigo  von  PrMtz 
vor:  1169 — f  1194,  dem  mehrere  Söhne  zugeteilt  werden.  Witigo  der  ältere. 
Stammvater  der  Herren  von  Krummau,  Witigo  der  jüngere.  Stammvater  der 
Herren  von  Eosenberg   1194 — 1236  etc. 

•')   Vergl.  mein  „Gemärke  von  Wildberg"  a.  a.  O.,  bes.  S.  34  u.  ff. 

*)   Br.  Gillenberger  a.  a.  O. 

*)   Der  jüngere  Sohn  unseres  W  tigos  und  Gründers  von  Ilolienfurt. 


112 

Gedanken  über  die  Herkunft  der  Witigonen  und 
über  den  Beginn  von  Wittinghausen. 

Bekanntlich  hat  Fang  et!  seine  Ansicht  dahin  ausgesprochen, 
daß  die  Witigonen  aus  Bayern  nach  Böhmen  gekommen  seien. ^) 
Für  ihn  ist  der  Name  Witigo  unbedingt  dem  deutschen  Sprach- 
schatz entnommen^),  der  in  tschechischer  Stilisierung  Witko 
lautet.  Wir  haben  auf  der  Suche  nach  Witigos  —  von  denen 
etwa  mit  einiger  Phantasie  die  Witigonen  abstammen  könnten  — 
zahllose  Witigos  von  der  österreichisch-steierischen  Ostgrenze  bis 
an  den  Bodensee  und  an  den  Rhein,  im  Stande  der  Freien, 
der  ]\[inisterialen  und  der  Holden,  auch  in  Gegenden,  bei- 
spielsweise im  Schwabenland,  die  kein  Slawe  betreten  hat,  durch 
ganz  Süddeutschland  angetroffen,  insbesondere  im  12.  Jahr- 
hundert, aber  auch  zum  Teile  früher,  zum  Teile  später.  W^ir 
glauben  daher,  daß  Witigo  tatsächlich  ein  deutscher  Käme  sei.^) 

Für  die  bayerische  Herkunft  der  Witigonen  —  wenigstens 
von  mütterlicher  Seite*) — tritt  auch  Adalbert  Stifter  ein  in  seiner 
teilweise  historischen  Erzählung  ,,Witil'c/'  (3  Bände,  Lei]izig 
bei  Amelang)  und  Strnadts  Worte,  daß  „jedenfalls  die  deutschen 
Pioniere  vor  den  böhmischen  an  den  Ufern  der  ^loldau  an- 
gelangt" und  daß  die  Urbarmachung  und  Besiedlung  des  nor- 
dischen Waldes  von  Süden  aus  ging,  sprechen  gleichfalls  für  die 
deutsche  Herkunft  des  ersten  Besitzers  von  Wittinghausen. 

Wittinghausen,  das  Stammhaus  der  W^itigonen,  oder  besser 
gesagt  des  ersten  Witigos,  lag  aber  in  jener  WaJdniarl-,  von  der 
es  heißt^) :  „Xobilis  homo  Rudolf iis-de  Perge  ])aritei-  cum  uxore 
sua  Richinza  omnia  predia  sua  in  Windeberge  sita,  culta  et  in- 
culta  et  quod  vulgo  ibi  nuncu])atur  WaJdnnirch  incipiens  ab 
Engilboltesdorf  et  tendeus  per  a(iuam  dictam  Rozische  müchel 
ibique  dilatanda   per   siluestria    locn    usque   ad    Fehaini    geschait, 

-)  Pangerl,  „Die  Witigonen"  a.  a.  ü.,  bes.  8.  ö22  u.  ö23. 

=•)   Ebenda  S.  521. 

')   Förstemann,  „Altdeutsclies  Namensbucli".  2.  Auflage,  S.   1568:   Wiibi- 

LIOUWO    11.    ff. 

Strnadt,   „D.   Land    im    N.  d.   ü.".   S.    124   und    S.    177;    kein    Zweifil 
Uiiiiii»;.   .,daß  der  Wald  am  südl.  Moldau-Ufer  vom   Boden   des   ob.  ö<t.    >!fibl 
kreises  aus  urbar  gemacht  und  besiedelt  wurde". 

'')  ü.  B.  d.  St.,  I.,  142,  Nr.  130.  Vergl.  liiezu  mein  „Waltensteiii  und 
Eppenberg"  etc.  a.  a.  0.,  S.  21  u.  flF.,  wo  Phigelbolte.sdorf,  Kuzischemüoliel  und 
Pehaimgeschait  genügend  aufgeklärt  ist.  Auch  i^trnadt  hält  für  jene  Zeit  und 
bis  in  die  erste  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts  an  der  Moldjni  ;)U  <;r«Mi/»'  /u  is.li.M» 
dem  bis  1180  bayerischen  Mühlland  und  Böhmen  f«- 


ülie  sue  Uichinze  eiiisqiie  niarito  Adelrattnuo  de  WaJd- 

ekli'e  potenti  manu  tradiderunt/^ 

Adelram  von  Wal  deck  besaß  aber  auch  bekanntlich  südlich 
der  St.  Florianer  Stiftsgüter  am  Windberg  das  „castrum  Walten- 
stein cum  suis  attinentibus'%  ,,predia  in  monte  Windeberg",  alias 
„Waltenstein  cum  omnibus  sibi  attinentibus  et  omnibus  prediis  in 
monte  Windeberge  sitis",  welches  alles  er  mit  anderen  Gütern 
seiner  Stiftung  Seckau  in  Steiermark  zuwandte. 

Was  geschah  aber  mit  der  „Waldmark^^  ?  An  St.  Florian 
kam  dieselbe  bestimmt  nicht ;  denn,  wenn  dieselbe  auch  einmal 
bei  St.  Florian  gewesen  ist,  was  aus  den  Wortlauten  der  Ver- 
gabungen Ep])os  von  Windberg  hervorgeht  ^),  so  hat  St.  Floriai» 
sie  bald  darauf  abgestoßen,  an  seinen  Klostervogt  Eudolf  von 
Perg^),   offenbar   der   Aveiten   Entfernung  halber;     es   hätte   also 


^)   Wir    Miederholen    hier    die    charakteristischen    Wortlaute    und    ver- 
weisen im  übrigen  auf  unser  „Waltenstein  und  Eppenberg"  etc.,  S.  13  bis  17: 
..possessionem    Waldahovin    cum    omni    utilitate    et    silue    septuaginta    uirgas 
mensurales    in    latitudine,    in    longitudine    quoque    de    loco    ubi    conveniunt 
pousinpacli  et  tiuphinpach  usque  ad  bauaricos  terminos." 
..allodia    inter    Bosenbac   et    Ebresbac   usque    ad    terminos    Boemiae,    —   ■ —   — 
quod    eorum     (allodiorum)     continuatio    sine    interruptione    iacet    a    capite 
Ebresbac  usque  ad  tines  Boemie."     1108,  4.  11.  Passau. 
,,omuia  predia   sua    hereditaria,   quam   acquisita,    quae   protenduntur   usque    ad 
fluuium,  qui  Wultha  voeatur  —  tres  parrochiales  ecclesias  in  eodem  predio 
sitas  —  St.  Marie  in  Waldkirchen,  —  sti   Petri,  —  sti    Johannis."      1111, 
23.  8.  Passau. 
.. —  gleichlautend  wie  vor  und  —  „cum  omnibus  suis  pertinentiis,  quae  proten- 
duntur usque  ad  terminos  Boemie,  in  fluuium,  qui  Wultha  voeatur."     1113. 
26.  6.  Passau. 
..Ecclesiam   Sti   Floriani    in   Windiberge  cum   omnibus   prediis,    quae    a    capite 
Ebersbach   usque   ad  fines   Boemie  tam   in  longitudine,   quam   in   latitudine 
eadem  ecclesia  possedisse  dinoscitur  —  —   1142.    Regensburg." 

-)  Der  als  Besitzer  der  Waldmarch  beurkundet  ist,  der  Waldmark. 
Beginnend  ungefähr  vom  südlichen  Knie  der  Rauschenmühl  und  beiderseits 
derselben  aufwärts  durch  die  waldigen  Regionen  sich  breitend  bis  zum  Pehaim- 
geschait  —  somit  auch  bis  zu  Wultha.  Nach  Rudolf  von  Perg  war  Besitzer 
dieser  Waldmarch  sein  Schwiegersohn  Adelram  von  Waldeck.  An  dem  Süd- 
eude  dieser  Waldmarch  hörten  tatsächlich  die  Besitzungen  St.  Florians  am 
Windberg  —  welche  zum  Teile  schon  an  der  Donau  begannen  —  auf.  Siehe 
unsere  Kartenbeilage  nach  dem  ältesten  St.  Florianer  Urbar  1373  —  in  „Walten- 
stein und  Eppenberg".  Und  keine  St.  Florianer  Urkunde  deutet  auf  faktischen 
Besitz  nördlich  dieser  Grenze  oder  auf  spätere  Abstoßung  desselben.  Wenn 
dennoch  im  Exemtionsdiplom  des  Herzogs  Leopold  de  1208,  Wien,  Oktober 
15.,  der  Ausdruck  vorkommt  „a  ripa  Danubii  in  dem  Tal  usque  sursum  ad 
fluuium,  qui  Wolta,  of  dem  Wienneperge  tam  in  prediis  quam  in  hominibus  etc., 
so  ist  der  Ausdruck  „ad  fluuium,  qui  Wolta   (voeatur)"  offenbar  den  Passaui- 

8 


114 

keinen  Sinn  gehabt,  dieselbe  von  Adelram  von  Waldeek  wieder 
zu  akquirieren. 

Adalram  von  Waltenstein  und  Eppenberg  hat  sich  abei 
offenbar  nicht  nur  dieser  Güter,  sondern  auch  der  Waldmark 
entledigt.  Hierüber  fehlen  alle  urkundlichen  Andeutungen.  Da 
aber  Wittinghausen  in  dieser  Waldmark  gelegen  ist,  so  ist  die 
Mutmaßung  gestattet,  daß  diese  wohl  um  dieselbe  Zeit  circa  1145 
bis  1150  durch  Kauf,  Belehnung  oder  wahrscheinlicher  als  freie 
Gabe^)  von  Adelram  an  den  ersten  Witigo  gediehen  ist  und  daß 
dieser,  vielleicht  als  Gesippe  oder  Gefolgmann  Adalrams,  einem 
steierischen  Gebiete  desselben  entstammte. 

Diese  Gedanken  und  Mutmaßungen  werden  einigermaßen 
gestützt  durch  nachfolgende  Erwägungen.  Im  Traditionskodex 
von  St.  Nikolaus  erscheint  unmittelbar  vor  der  Tradition  der 
nobilis  matrona  Benedicta  de  Schönheringen  für  ihren  ver- 
storbenen Mann  —  welcher  Gabe  nur  zwei  Xummern  weiter  ihre 
Tradition  über  das  Gut  im  Kainachtal  folgt  —  die  Notiz  -)  „quod 
quidam  nobilis  homo  Witigo  nomine  potestativa  manu  tradidit 
tria  jugera  in  loco  qui  dicitur  Welingen.  h.  r.  t.  s.  Idem  Witigo, 
Hartwicus,  Erchengerus,  Tunzo,  Fridericus,  Meginhardus,  Odal- 
ricus,  Timo". 

Die  unmittelbare  Aufeinanderfolge  im  Kodex  beider 
Traditionsnotizen  mag  immerhin  eine  zufällige,  vielleicht  aber 
auch,  mindestens  in  bezug  auf  die  Gleichzeitigkeit,  eine  beab- 
sichtigte sein.  Es  fällt  auf,  daß  sämtliche  Genannte  nur  mit 
ihrem  Ruf-,  nicht  aber  mit  ihrem  Herkunfts-Ortsnamen  auf- 
scheinen, was  in  der  damaligen  Zeit  bereits  nicht  mehr  üblich 
war.     Waren  sie  vielleicht  aus  der   Fremde,  für   St.   Nikolaus  i 

Wo  lag  nun  der  Ort  „Welingen"  ?  Schiffmann  identifiziert 
es  mit  ,,Wödling,  G.  Tollet  und  Michelnbach,  B.  Grieskirchen 
und    Waizenkirchen''.^)      Die    Urbare    von    St.  Nikolaus    führen 


.sehen  Confirmationen  de  1111,  23.  8.,  und  1113,  Passau  26.  6.,  entiioiiimen. 
ohne  den  tatsächlichen  Verhältnissen  Rechnung  zu  tragen  —  es  fehlt  eben  der 
Ausdruck  ,,usque  ad  terminos  Boemie"  —  weil  der  nicht  mehr  zutraf  und 
wahrscheinlich  St.  Florian  nur  die  Passauer  Diplome  vorlegte. 

*)  Dafür  spricht,  daß  da«  sogenannte  Obergerieht  von  der  Rauschen- 
müchel  (dem  südlichen  Knie  derselben)  aufwärts  freies  Eigen  der  Witigonen 
war.     Sirnadt  a.  a.  0.,  S.  129. 

■-'l  U.  B.  o.  E.,  I.,  553.  Die  Mon.  Boic,  IV.,  bringen  diese  Tradition  nicht. 
Vergl.  Strnadt  a.  a.  O.,  S.  175. 

•)  Hchiffniann:  „Die  oberösterreiehischen  Ortsnamen",  Linz  1906.  Sirnadt, 
der  obiger  Tradition   auch  gedenkt,   lokalisiert   Welingen   nicht.    Auch   Johann 


115 

:aber  in  den  officien  von  Grieskirchen  und  Alkoven  weder  ein 
AVödling  noch  ein  Welingen  auf.  Wäre  Welingen  überhaupt  in 
•dieser  Nähe  des  Klosters  gelegen,  so  würde  es  sicher  in  einem 
dieser  beiden  Offizien  genannt,  d.  h.  bis  zur  x\ufrichtung  dieser 
Urbare  —  Ende  Saeculi  13.  —  noch  nicht  abgestoßen  worden 
sein.  Wödling,  Wölling,  Wächling,  Felling,  Velling  fanden  wir 
mehrere  in  Nieder-  und  Oberösterreich,  sowde  in  Bayern,  aber 
kein  Weling  oder  Welingen.  Wohl  aber  fanden  wir  diese  in 
Steiermark,  so  Hof  zu  Weling  im  Alt-Stubenbergischen  Gebiet, ') 
Weling  südlich  Mureck  in  den  Windischen  Bücheln  -)  und  Weling, 
Gegend  im  Sausal,  westlich  von  Leibniz,  beide  nicht  gar  weit  von 
der  Kainachgegend.  Schließlich  verweisen  wir  auf  die  in  Zahns 
Ortslexikon  der  Steiermark  aufscheinenden  Eiede:  Welingerfeld, 
Welingerpach,  Welingerkogel  und  Welingereck  bei  Pöls-Juden- 
])urg,  welche  doch  entschieden  auf  einen  einstmaligen  Ort,  auf 
eine  Gegend  namens  Welingen  hindeuten.  Dieses  Welingen  ist 
gar  nicht  weit  von  Seckau,  Adelrams  Stiftung,  und  liegt  in  der 
Gegend  von  Offenberg  und  Eppenstein,  wohin  wir  die  Söhne  Offos 
von  Plankenberg,  Konrad,  Offo,  Gundaker  und  Rudolf,  in  späterer 
Zeit  verweisen  zu  sollen  glauben.  Ein  Welingen  in  der  Steiermark 
hat  aber  St.  Nikolaus  gewiß  ebenso  rasch  abgestoßen,  wie  das 
Lasseisdorf  im  Kainachtale  der  Benedicta  von  Schönheringen, 
daher  wir  beide  Stücke  in  den  Urbar s  von  St.  Nikolaus  nicht 
mehr  finden. 

Die  Spuren  unserer  Suche  nach  dem  AVelingen  des  edlen 
Witego  führen  uns  also  einesteils  in  Gegenden,  wo  das  Frauengut 
der  Benedicta  von  Schönheringen  zu  suchen  ist,  anderseits  dort- 
hin, wo  die  Söhne  Offos  von  Blankenberg,  welche  Gutsansprüche 
an  Kloster  Renn  gegen  Sunnelburgisches  Erbe  erhoben,  Lehen- 

Lamprechts  Karte  von  Oberösterreich  setzt  dieses  Welingen  de  1140  nördlicli 
von  Tollet  an,  identifiziert  es  also  mit  dem  von  Schiffmann  zuerst  angeführten 
Wödling.  Ob  „Welingen"  sich  mit  der  Zeit  in  Wödling  wandelt,  möchten  wir 
dahingestellt  sein  lassen. 

1)  Bei  Passeil,  nördl.  des  Schöckel. 

=»)  Jetzt  Wölling.  Ein  Heinrich  de  Welenge  1138,  22.  2.,  1140,  26.  4.,  im 
U.  B.  d.  St.  als  Ministeriale  der  Markgräfin  Sophia  von  Steyr.  Unter  den 
Freien  ist  auch  Walther  de  Traisma,  ein  Bruder  Adelrams  von  Waldeck- Walten - 
stein.  Die  übrigen  Ministerialen  sind  fast  durchgehends  aus  der  Kainach- 
gegend. Zahn,  ,, Verwaltungsgeschichte  der  Steyermark",  verweist  bei  diesen 
Urkk.  auf  die  Welinge,  der  Marquard  de  Welingen,  c.  1152,  U.  B.  d.  St.,  I.. 
0.36,  ist  aber  Marquard  de  Uzelingen  (Itzling  im  Salzburgischen).  —  Vergl. 
Meiner,  Reg.  der  Erzb.  von  Salzburg,  S.  70,  Nr.  73 ;  auch  U.  B.  d.  St.,  I.,  185, 
letzte  Zeile  unten  mit  Note  1.     (Melingen  statt  Welingen  für  Hurzelingen !  !  !) 

8* 


11() 

besitz  hatten,  in  beiden  Fällen  aber  in  Gebiete,  wo  auch  Adelrain 
von  Waldeck-Waltenstein-Eppenberg-Feistritz  begütert  war. 

Die  Tradition  des  edlen  Witego  an  St.  Nikolaus  bringt  uns 
aber  noch  einen  Fingerzeig.  Es  ist  der  Zeuge  Tunzo;  dieser  Name 
«st  in  der  beregten  Zeit  ganz  ausnehmend  selten.  In  den 
Urkundenbüchern  und  Nekrologien  von  Nieder-  und  ob  der  Enns 
suchen  wir  die  Namen  Tunzo  und  Tunza  vei-gebens,  wiewohl  die 
vorhandenen  Ortsnamen  Tunzing  und  Tunzendorf  ^)  auf  diese 
Personennamen  zurückführen.  Auch  in  den  Monumenta  Boica 
und  im  Salzburger  Urkundenbuch,    in    w^elchen    von  Mitte    des 

11.  Jahrhunderts  aufwärts  —  besonders  im  Chiemgau  —  Tunzo 
und  Tunza  vorkommen,  finden  wir  diese  Namen  um  die  Mitte  des 

12.  Jahrhunderts  gar  nicht,^)  wohl  aber  ganz  vereinzelt  in  Steier- 
mark in  einer  Admonter  Tradition:  „Richilt  nobilis  matrona 
predictorum  Walchoun  et  Rudolf  (de  Machlant)  tradidit  dimi- 
dium  mansum  in  ipsa  villa  Obelach,  quem  tunc  possederat 
Tounzi/'  ^)  also  im  Ennstal,  gar  nicht  sehr  weit  von  Adelrams 
Stiftung  Seckau. 

Und  wenngleich  wir  uns  vergebens  bemüht  haben,  um  die 
beregte  Zeit  von  1120  bis  1150  in  Steiermark  einen  Witego  auf- 
zutreiben, was  begreiflich  ist,  wenn  Witigo  in  jungen  Jahren  die 
Waldmark  erhielt,  so  fanden  wir  doch  gerade  im  Ennstale  ein 
Witigozi  und  ein  Witigos  urspringe.^)  859  zu  Ranshofen  in  der 
alten  Karolingerpfalz  gab  am  1.  Oktober  Kaiser  Ludwig  pro])rie- 
tatis  nostrae  consistentes  in  Ademunti  valle  zwölf  dienstbare 
mausen,   pascua,   silvas  et  aquas  comiti   nostro  Uvitagouva  ')   zu 

»)  U.  B.  o.  E.,  I.,  472,  Nr.  LVII.,  circa  985:  Tuncinesdorf.  Dunzendorf. 
O.  G.  St.  Martin  bei  Neufelden,  ebenda,  c.  1150,  S.  123,  XI.,  circa  1180,  18K 
Nr.  194,  Tuncingin.  Ein  Dunzing  im  Tnnkreis,  0.  G.  Pattighani,  eines  0.  G. 
St.  Agatha  am  Walde. 

')  Eine  Leibeigene  Tunza  im  SclienktinLrsbiu-li  des  Klostors  St.  EuiiiHMjiin. 
Quellen  und  Erörterungen,  I.,  13. 

")  U.  B.  d.  St.,  I.,  281,  Nr.  270,  ist  mit  c.  1147  zu  .-pät  angesetzt;  e.-> 
handelt  sich  ja  nicht  um  die  expeditio  hierosolimitana,  sondern  wohl  nur  um 
einen  einzelnen  Kreuzfahrer,  Besucher  des  Heiligen  Grabes.  Obelach  = 
Oeblarn.  Riehilt,  Kegila  des  Seckauer  Confrateruitätsbuehes.  erinnert  lebhaft 
an  die  Richinga,  Frau  des  Adelram  von  Waldeck-Waltenstein,  Tochter  Rudolfs 
von  Perg,  und  an  die  Kegilinde,  Frau  Eppos  von  Windberg. 

*)  U.  B.  d.  St.,  L,  210,  Nr.  579  und  711.  Salzburger  U.  B.,  I.,  323. 
Nr.  151  u.  490,  Nr.  437.  Witigozi,  sw.  von  Schladming,  jetzt  Weitgas;  dann 
Weitgasurspring,  Alpe  im  liintersten  Winkel  des  Preuneggtales,  c.  1190  ein 
Heinrich    de    Witigoze    unter    lauter    Enstaler.      Zahn,    Urk.    d.    St.,    I.,    711. 

'')      Zahv.  r.   H.  (1.   S1.,   1..   S.   f».  Nr.   fi.     Wihrnrr- Mvhfhaffirr.   Die  Rejresteii 


117 

freiem  Eigen  und  um  900  finden  wir  eine  edle  Tunza,  Tochter 
TJvitagowos  und  Schwester  Heimos  uxor  nobilis  viri  Georgii  zu 
Werde.  ^) 

Im  10.  und  11.  Jahrhundert  erscheint  neben  Witigo,  Uvita- 
govo  und  Wittige  auch  ein  anderer  echt  Eosenbergischer  Name, 
Yocho,  Voccho,  im  Salzburger  Gebirge  heimisch.-) 

Noch  einen  dritten  Pfadfinder  möchten  wir  heranziehen.  Es 
ist  der  allerdings  schon  auf  Blankenberger  Gebiet,  doch  nahe  der 
Waldmark  vorkommende  ungewöhnliche  Name  Hirzmann,  „die 
curia  ad  Hirzmann  cum  attinentiis  suis  bei  Eckersdorf ^^^)  Auch 
diesen  Namen  suchten  wir  vergebens  in  den  Urkundenbiichern 
und  Nekrologien  Bayerns,  Ober-  und  Niederösterreichs.  Dagegen 
fanden  wir  ihn  zweimal  in  Kloster  Admonter  Traditionen  c.  1130 
und  c.  1190;^)  der  erste  Hirzmann  ist  wohl  in  das  Ennstal,  der 
zweite  in  die  Leibnizer  Gegend  nahe  einem  Weling  und  nahe  dem 
Xainachtale  zu  weisen. 

Wir  glauben  daher  nicht  ohne  einiger  Berechtigung  die 
Heimat  des  edlen  Witigo  der  St.  Nikolaus-Tradition  in  der 
Steiermark  suchen  zu  sollen,  und  zwar  in  einem  dem  Adelram  von 
Waldeck-Waltenstein,  Besitzer  der  Waldmark,  untertänigem 
Gebiete,  und  dann  wäre  es  nicht  zu  kühn,  in  ihm  den  ersten 
Witko,  Ahnherrn  der  Witigonen,  Erbauer  von  Wittinghausen,  zu 
erblicken.  Damit  wären  wir  aber  auch  der  Hausiradition  der 
Rosenher gev,  daß  ihr  Ahnherr  aus  dem  Süden  —  sie  sagt  aller- 
dings fius  dem  Wälschland  —  an  die  Donau  und  dann  nach 
Böhmen  gekommen  sei,  so  ziemlich  gerecht  geworden.  Aus  der 
Steiermark  her  dürfte  Witigo,  sei  es  mit  den  Sunnelburgern,  sei 
es  mit  Engelbert  von  Blankenberg  und  Benedicta,  dessen  Gattin, 
( ?  aus  dem  Kainachtale)  bekannt  gewesen  und  dadurch  auch  mit 
Passau  und  St.  Nikolaus  in  Berührung  gekommen  sein. 

des  Kaiserreiches  unter  den  Karolingern,  2.  Aufl.,  Innsbruck  1908,  S.  610, 
Nr.  1441.  Witigowo  ist  nach  Mühlbachers  Note  der  Vater  des  auch  in  Urkunden 
Arnolfs  888  und  888,  Dez.  26,  Nr.  1799,  1807  genannten  Ministerialen  Heimo 
(Zahn,  Cod.  dipl.  Aust.-Fris.,  Pag.  25).     Siehe  das  Folgende. 

^)  Zahn,  Cod.  dipl.  Aust.-Fris.  a.  a.  O.,  S.  25.  Werde- Wörthersee  in 
Kärnten. 

2)    Siehe  Register  zum  Salzb.  U.  B. 

*)   Siehe  oben  bei  den  Blankenbergern. 

*)  U.  B.  d.  St.,  I.,  142,  Nr.  129  und  698,  Nr.  707.  Ein  Hirzmann  in  einer 
Tradition  des  Stiftes  St.  Peter  in  Salzburg  als  Censualis  vor  1190.  (Salzb.  U.  B., 
T.,  564,  Nr.  656.)  Der  Name  stammt  von  Hirzo  ab,  welcher  Name  hie  und  da 
aufscheint.  Ein  dominus  Hirzo  Zeuge  in  den  Rosenberg-Hohenfurter  Urkunden. 
(Pangerl,  U.  B.  von  Hohenfurt  in  Font.  Rer.  Aust.,  XXIII.,  S.  12  et  13.) 


118 

Die  zweite  Haustradition  der  Eosenherger,  von  der  gemein- 
samen AbstamtQung  derselben  mit  den  wälschen  Urso  de  TJrsinis^ 
welche  um  die  Wende  des  15.  in  das  16.  Jahrhundert  von  den 
Historiographen  und  Archivaren  der  Rosenberger  in  so  ge- 
schraubter Weise  auf  das  Tapet  gebracht  wurde/)  könnte  unbe- 
wußt und  ungewollt  auf  ganz  natürlichem  Wege  Wahrheit  sein. 
Der  Name  Crso  kommt  nämlich  wiederholt  in  jenen  Gebieten  des- 
Alpenlandes  vor,  in  w^elchen  die  Uitagowo,  Witigo,  Vocho  und 
Voccho  heimisch  waren.  Wir  erinnern  an  jenen  Tonazanus  (wohl 
auch  ein  Tunzo)  serA^us  sancti  Rudperti  und  an  seinen  Bruder 
Urso  (alias  suus  vicinus  latinus  —  also  ein  Lateiner,  Wälscher),. 
w^elche  um  790  die  Zelle  des  heil.  Maximilian  im  Pongau  ent- 
deckten.^) Einige  Jahre  später  erscheinen  zu  Innichen,  827,  De- 
zember 31.,^)  als  Zeugen  per  aures  tracti:  — ,  — ,  — ,  Pezzi,  Liutolt» 
Uvitagouvo,  Meginhart,  Secundo,  Urso,  — ,  Lupo,  Seviro,  Alpolf,. 

Signum  alii  Urso,  alii  Minigo,  alii  Urso,  alii  Urso etc. 

{Ein  Beispiel  für  viele  andere.) 

Eine  Verwandtschaft  dieser  Witagowos  mit  diesen  Ursos  ist 
ja  sehr  natürlich:  und  während  die  einen  in  die  Steiermark  und 
dann  in  die  Waldmark  zogen,  wanderten  die  anderen  nach  Italien 
als  Stammvaters  der  Ursini.  Doch  das  sind  ja  nur  nicht  bewiesene 
Kombinationen,  aber  immerhin  auf  natürlicherer  Basis,  als  die 
Kombinationen  der  Rosenbergischen  Archivare  und  Historio- 
graphen. 


')   Pangerl,  „Die  Witigonen"  etc.  a.   a.   0.,   S.  501    u.   ff.,  bes.   514 — 519> 
')   Salzb.  U.  B,,  I.,  15,  20,  28. 

')   Zahn,    Cod.    dipl.   Aust.-Fris.    a.    a.    0.,    S.    14.      Die  Urso,    Witagovo, 
Vocho  etc.  auch  sonst  bei  Zahn,  U.  B.  d.  St.  u.  im  Salzb.  U.  B. 


119 


Pernhart  de  Schönheringen 

an  der  Vils 
1194  bis  circa  1120. 


Pernhart  II.  Engelbert  I.  de  Schönheringen 

-f  circa  1130.  circa  1120  bis  circa  1150  „occisus" 

uxor  Benedicta 

?  aus  der  Kärnthner  Mark. 

vidua  nob.  niatrona  soror  nostra 

conversa  Sti.  Nicolai. 


Chunigundis 

circa  1150. 


Dietmar 

t  um  1185 
ex  prima. 


Udalich  I. 

circa  1130. 


II' 


Engelbert  II.  de  Schönheringen 
et  de  Blankenberg 

von  circa  1150  bis  circa  1188.  j. 
uxor   Sophya,   Schwester  Dietmars   de  Ayst, 
mater  Adelberti  (?  de  Ofteringen). 
Sophya  de  Blankenberg  (Seckau  Konfrat.). 
uxor   Chunigundis    (unbekannten    Stammes), 
wiedervermählt   circa   1190—1194   mit  Witigo 
de  Boemia,  de  Prchyc,  de  Plankenberg,  anherr 
der  Rosenberge 
Chunigundis  de  Rosenberg  (Wilhering). 


Udalicus  II.  de  Blankenberg 


circa  1185  bis  circa  1190. 


ex  prima. 


120 

Beilage  1. 

1209.   Grammastetten,  6.  Juli. 

Bischof  Mangold  von  Passan  hesfätigt  einen  Gütertausch 
des  Passauer  Domherrn  Tienio  mit  dem  Ritter  Rudiger  Biber 
über  Güter  zu  Pinphingen ,  Otherbach   und  Ruite. 

Manegoldiis  dei  gratia  Patauiensis  ecclesie  episcopiis  cinieti? 
christi  fidelibus  salutem  in  eo,  qui  est  salus  et  vita.  Quoniaiu 
labilis  est  memoria  hominum,  ideo  ea,  que  cor  am  nobis  fuerint 
contractu  uel  quoquam  pacto  de  consensu  partium  terminata, 
scripturae  conuenit  amminiculo  perennari,  ne  per  diurnitatem  siue 
longinquitatem  temporis  ea,  que  bene  ac  rite  secundum  voluntatein 
contrahentium  peracta  siue  diffinita  sunt,  in  dubium  ualeant 
reuocari.  i^ouerit  itaque  presens  etas  ac  posteritas  successura, 
quod  dilectus  in  christo  frater  noster  Tliimo  canonicus  ecclesie 
patauiensis  cum  Rudegero  milite,  qui  vulgo  biber  cognominatur, 
et  domina  benedicta  uxore  sua  conuenit,  ut  höbam  quam  habebant 
in  pinphingen,  aliam  hübani  in  Otherbach  et  quartam  partem  ^) 
hübe  in  Ruite  ^)  sibi  uenderent  pro  certa  pecunie  quantitate  libris 
uidelicet  quadraginta,  qua  conuentione  facta  supradictus  frater 
noster  Thimo  per  procuratorem  et  iam  dictus  Rudegerus  cum 
uxore  sua  prenouiinata  nostram  presentiam  adierunt,  et  quemad- 
modum  antea  inter  ijisos  conuenerant,  sie  coram  nobis  postmodum 
uenditio  est  solempniter  celebrata  et  possessio  supradictorum 
prediorum  pura  et  libera  ab  omni  advocato  ac  iure  aduocatie, 
quemadmodum  penes  ipsos  fuerat,  emptori  est  tradita  et  assignata. 
Tnsuper  sciendum  est,  quod  inter  contrahentes,  scilicet  emptorem 
et  uenditores  tempore  uendicionis  sie  conuenit,  ut,  si  ipse  Rude- 
gerus ^)  biber,  uel  uxor  eins  sepenominata  aut  heres  uel  heredes  ex 
quocumque  latere  siue  linea  procedentes  uendicionem  iani  dictam 
infringere  attemptauerint  et  forte  iudicio  uel  alio  quoquam  casu 
per  ipsos  uendicio  dissoluta  fuerit  predia  sepedicta  dominus 
Thimo  aut  ille,  ad  quem  ea  transmiserit  donando  siue  vendendo 
uel  quocumque  alio  modo,  pro  ducentis  libris  monete  patauiensis 
habeat  obligata.  Preterea  sciendum  est,  quod  sepedictus  frater 
noster  Thimo  uidelicet  hftbas  supradictas  in  manus  nostras 
tradidit  siue  tradi  mandauit  quodam  iure  speciali  ac  consuetu- 
dinario,  quod  Säle  uulgariter  ap])ellatnr.  Testes  autem  huius 
facti  sunt:  Chalhohus  et  Otto  canonici,  magister  lieinricus  de 
witen,  magister  Christanus  notarius,  marquardus '*)  de  as])ach, 
Reinbertus   de   asparn,   bertoldus^)    de   almesuelde  ^),    Hainiicus 


121 

Tekkingere  ^),  Chunradus  planehinberc  **),  Johannes  de  grimarste- 
tin,  Hartmudus  de  scowenberc,  Sigehardus  de  sancto  Uito, 
AFerboto  frisacensis  ^),  Hainricus  sueiius,  clerici.  laici:  Colo  •^^) 
de  Griezpach  et  f rater  eins  Hainricus. ^^)  Witego  ^■)  de  planchin- 
berc  •^^),  Albero  gneusse  ■^^)j  cum  duobus  filiis  suis  Alberto  et 
Alberone,  Arnoldus  de  Haselberch  ^^),  Hainricus  de  esilberch  ^^), 
Kudegerus  pincerna,  Otto  de  Municheini,  Pabo  Chezelrine  ^^), 
Engilgerus  dispensator,  Wernherus  de  Winigisperch,  Rupertus"-^^) 
stal,  Chunradus  ^^)  de  houe,  Chunradus  marschalcus  de  Schowen- 
berch^*^),  Heinricus  de  tobel^^)  et  gener  suus  fridericus,  Hezelo 
de  bochesrukke  ^^)  et  filii  sui  Heinricus  et  Dyetmarus,  Heinricus 
de  Rotenuelse -^)  cum  iilio  suo^^)  liutoldo  et  Werinhardo,  pillun- 
gus  de  planchenberch  ^^),  Ainwicus  de  uispach  ^^')  cum  filio  suo 
Chunrado,  Heinricus  de  sancto  ITdalrico^^)  et  frater  eins 
Siboto-**),  Dietericus  de  sancto  Johanne  cum  Iilio  suo  Chunrado. 
Godeschalcus  degerzperch  ^^)  et  frater  suus  Heinricus,  Dietmar, 
!^[arquardus  milites  domini  Rudegeri,  Chunradus  de  23erndorf 
et  frater  suus  Gozpertus,  Heinricus  de  Griezanstein  ^^^),  Heinricus 
de  Sauzingen,  Heinricus  de  Cherschernen  ^^),  Ülricus  de  Lint- 
heini  et  gener  suus  Meinwardus.  Chunradus  miles  domini  Cal- 
hohi. '-)  Eui:>ertus  ^^)  de  Walde  et  frater  eins  heinricus,  Heimo, 
Marquardus  de  griibe  '^"')  et  alii  quam  plures.  Acta  sunt  hec 
anno  domini  M.  CC.*^  VIIIP,  II.  nonas  Julii  in  uilla,  que  uulgo 
grimurstetin   appellatur.   Anno  pontificatus  nostri   IUP. 

(^rg.  juif  Perg.  mit  dein  Siegel  des  Bischofs  an  weiliroten 
Seidenschnüren  im  Belekt  ..Kloster  ^»iedeinburg-  im  königl.  Bayer. 
Reichsarchiv  in  München. 

Ebenda  im  Selekt  ..ad  Schärding  Landgericht.  Domkapitel  Passauische 
(niter-  eine  zweite  gleichlautende  Original  -  Urkunde  mit  dem  Siegel  an  rot- 
gelben Seidenschnüren  und  folgenden  Varianten:  ^)  partem  ausgelassen. 
■-)  ßiute.  '■^)  Evdigerus,  stets  so.  "*)  Marcwardus,  stets  so.  ^)  Berhtoldus.  **)  almes- 
velt,  ')  Takkingar.  ^')  Chunradus,  stets  so.  ®")  blanchinberch.  ^)  Friesacensis. 
^^)  Cholo.  ^^)  Heinricus,  stets  so.  ^-)  Witigo.  ^•')  blinchinberch.  ")  Gneuste. 
^■')  Hasilberch.  ^^)  Eshilberch.  ^')  Chezzilrinch.  ^"^1  Rvbertus.  '^)  hier  und  ft'. 
Chunradus.  ^^)  Scovvenberch.  '■^)  tobil.  ^^)  bochisrukke.  ■-'")  rotinvels.  -^l  cum 
liliis  suis.  ^°)  blanchinberch.  ''^)  Viscpach.  -')  Ülrico.  -'**)  Sigeboto.  ^^)  de  gerz- 
perch.  ^•*)  Grizanistein.  ='^)  Cherschem.  =*-)  Chalhohi.  ^^)  Rvbertus.  3')  grobe. 

Die  Orte  Pimfiug,  Otterbach  und  Reith  sämtlich  im  Landgericht  Schär- 
ding, Pfarre  Andorf  und  Neukirchen  am  Wald. 


ir^-*^>^ii 


Die  Vögte  von  Perg. 


Ergänzungen  und  Nachträge  zu  Stü/z*  Abhandlung 
„Über  die  Vögte  von  Perg". 

In  Chmels  „Österreichischer  Geschichtsforscher"  II.,  1841.  S.  260  und  fl'. 


Von 


Viktor  Freiherr  von  Handel-Mazzetti 

k.  u.  k.  General  d.  R. 


Die  Frage/)  ob  Perg,  der  nunmehrige  Markt  Perg,  oder  ob 
die  spätmittelalterliche  Burg  Mitierherg,  welche  nun  nur 
mehr  wenige  von  Gestrüpp  und  Buscliwerk  überwucherte  Mauer- 
leste  zeigt,  die  Hauptburg  der  Vögte  von  Perg  und  ihren  Stamm- 
sitz bildet«,  dürfte  wohl  durch  die  neueren  Grabungen  und  Funde 
auf  den  Höhen  nördlich  des  Marktes  Perg  auf  dem  Kalvarien- 
berg  zugunsten  von  ,,Perg"  entschieden  sein.  Damit  stimmt  vor 
allem  der  Name  des  Geschlechtes,  die  Nachricht  Jans  Enickels^) 
in  seinem  Landbuch  von  Österreich  und  Steyr:  „zu  dem  aeigen 
(des  Vogtes  von  Perg)  gehörnt  disiu  hus:  Perge,  Albrechtsperge, 
Chuleup''  etc.     Es  heißt  also  nicht  „Mitterberg''. ^) 

Damit  soll  nicht  gesagt  sein,  daß  die  Burg  Mitterberg  zur 
Zeit  der  Vögte  von  Perg  nicht  bestanden  haben  soll.  Sie  wird 
zwar  bis  zum  Aussterben  derselben  nirgends  genannt.  Erst 
unmittelbar  oder  doch  sehr  bald  nach  Abgang  dieses  Geschlechtes 
wird  in  einer  bisher  noch  nicht  veröffentlichten  Urkunde  des 
Stiftes  Baumgartenberg  de  anno  1210^)  —  in  welcher  als  erster 
Zeuge  „Ulricus  comes  de  Chlamme''  aufscheint,  offenbar  unter 
lauter  gräflich  Klammschen  Gefolgmannen  —  ein  ,,Marquardus 
de  MiiUrherg''  genannt.  In  einer  gleichfalls  noch  nicht  publi- 
zierten letztwilligen  Verordnung  desselben  Grafen  Ulrich  „comes 
de  Velburch"  für  Kloster  Waldhausen  circa  1217^)  erscheint  in 


^)  Die  Literatur  über  die  Herren  von  Perg  —  abgesehen  von  der  Ab- 
handlung Stülz'  —  Eormayr,  Taschenbuch,  1828,  P.  241  ff. ;  Schmidt,  öster- 
reichische Blätter  für  Literatur,  Kunst  und  Geschichte,  IV.,  1847,  Nr.  33,  34 
und  187;  KeiUinger,  Gesch.  v.  M.  1851,  Bd.  L,  P.  177,  233,  298;  Pritz,  Gesch. 
des  Landes  ob  der  Enns,  L,  P.  370;  Karlin,  Saalb.  v.  Gott.,  Note  ad  Nr.  195, 
behandelt  auch  die  Herren  von  Külb,  Note  ad  254. 

'^)  Lawpel  in  Mon.  Germ,  historica.  Deutsche  Chroniken,  III.,  2,  S.  721, 
Nr.  25. 

^)  Albrechtsberg  an  der  Pielach,  östl.  von  Melk.  Külb,  südl.  von 
Albrechtsberg  an  der  Sierning.  Zu  Jans  Enickls  Zeiten  war  Mitterberg  schon 
so  bekannt,  daß  er  dieses  sicher  genannt  hätte. 

•*)   Protocolliim  Archivi  Pomariensis  im  Linzer  Musealarchiv,  ohne  Tag. 

'■)  Entnommen  aus  zwei  Kopialbüchern  von  Waldhausen,  nun  im  Stifts- 
arehiv von  Heiligenkreuz  a)  vom  14,.  h)  vom  15.  Jahrhundert. 


der  Zeugeiireihe  unter  lauter  Klauimschen  Ministerialen :  „Chun- 
radus  de  Mitterherg.'' 

Wir  sehen  hier  die  ersten  Genannten  dieser  einst  gewiß  den 
Vögten  von  Perg-  gehörig  gewesenen  Burg,  welche  nach  deren 
aussterben  mit  dem  „Haus  Perge"  an  den  Landesfürsten  fiel  und 
von  diesem  mit  anderem  Eigen  dem  Graf  Ulrich  von  Klamm- 
Yelburg,  vielleicht  einem  Anverwandten  der  Vögte  von  Perg,  zu 
Lehen  verliehen  wurde.  Die  Sage  spricht,  daß  Mitterberg  die 
Burg  in  früheren  Zeiten  durch  unterirdische  Gänge  mit  Perg 
in  Verbindung  stand  und  noch  vor  kurzer  Zeit  zeigte  man  mir 
die  Stelle,  wo  der  westlich  der  Burg  tief  eingerissene  Waldgraben 
in  der  Höhe  der  Vorburg  durch  eine  Zugbrücke  überspannt  war, 
welche  die  kürzeste  Verbindung  mit  Perg  herstellte. 

Bekanntlich  starb  auch  das  Grafengeschlecht  Klamm- Vel- 
burg  mit  Graf  Ulrich  1217  bis  1218  aus,  worauf  Perg  mit  Mitter- 
berg abermals  dem  Landesfürsten  anheimfiel.  Dies  mag  der  Zeit- 
punkt gewesen  sein,  zu  welchem  die  Burg  Perg  dem  Verfall  ent- 
g:egenging  und  ihre  Bedeutung  als  Sitz  eines  Herrengeschlechtes 
an  den  aufstrebenden  landesfürstlichen  Markt  Perg  abtrat, 
während  Mitterberg  —  einst  ein  Pertinens  von  Perg  —  nunmehr 
das  Zentrum  einer  großen  landesfürstlichen  Lehenherrschaft 
wurde. 

Es  entsteht  nun  die  Frage,  w^ann  und  mit  welchem 
Familienmitglied  starben  die  Vögte  von  Perg  aus  ? 

Das  Landbuch  von  Oesterreich  und  Stevr  bringt  folgende 
Notiz:  ^) 

,,Der  Vogt  von  Perge  het  vil  aeigen  vnt  vil  liiit  in  dem 
lande,  do  het  der  herzöge  Liupolt,  mins  herrn  en,  einen  richter  ze 
Niuvenburch  unt  uf  dem  Marchvelde,  der  hiez  Sintram,-)  der 
tet  des  vogts  liuten  so  leit,  daz  ern  ze  iungest  ersluch  ze  Niwen- 
burch.  der  must  daz  laut  nach  grozzem  ungemache  rumen.  doch 
ze  iungest  gewan  er  hulde  unt  gab  dem  herzogen  Liupolt  ouf  allez 
sin  aeigen  unt  nam  ez  wider  ze  lehen  von  im  unt  dinget  ez  wider 
nach  sinem  tode  dem  herzöge.^)  der  starp  ouch  an  erben,  zu  dem 

')    Lanipel  in  Mon.  (lerm.  historica,  III..  2,  S.  721,  Nr.  25  u.  Noten  1 — 1.5. 

^)  Fischer,  Cod.  Cl.  Nb.  a.  a.  O.,  S.  78,  Nr.  375,  376.  „Postea  prefatus 
Sintramnius   (ministerialis  duois  Liupoldi)   occisus  est. 

')  Dies  könnte  für  unsere  Anschauung  ins  Feld  jrefiihrt  werden,  daß  zu 
jener  Zeit  selb.st  landesfürstliche  Lehen,  wenn  Söhne  vorhanden  waren,  beim 
Tode  des  Lehentr^gers  nicht  eingezogen  wurden  vom  Landesfürsten,  .sondern 
eo  ipso  auf  diese  Söhne  übergingen. 


127 

aeigen  gehörnt  disiu  hus.  Perge,  Albrechtsperge,  Chnleup  mit 
ander  aeigen  unt  Hut  unde  gut." 

Wir  haben  es  hier  mit  Friedrich  Vogt  von  Perg  zu  tun, 
welcher  mit  dem  großen  Kreuzheer  Kaiser  Friedrichs  Pothbart 
im  Frühjahr  1189  in  den  dritten  Kreuzzug  zog^)  und  1191  den 
15.  Juli  seinen  Tod  im  Morgenlande  fand.-) 

Stülz  sieht  in  diesem  Friedrich  von  Perg  den  letzten  Ver- 
treter des  Geschlechtes,  erwähnt  aber  doch  noch  eines  jüngeren 
Friedrichs  von  Perg  aus  der  bekannten  Ellenprechtskirchener 
Urkunde  d.  d.  Passau  1194,  Oktober  27.,'')  den  er  auch  in  der 
Stammtafel  anführt,  sagt  aber  mit  Hinweis  auf  die  „Erzählung'^ 
bei  Enickl:  ,,der  hier  genannte  Friedrich  gehört  wohl  kaum 
unserem  Geschlechte  an;  gewiß  nicht,  wenn  es  mit  der  folgenden 
,, Erzählung''  seine  Richtigkeit  hat.'' 

Dennoch  gehört  dieser  Friedrich  zu  unserem  Geschlechte 
und  ist  ein  Sohn  des  Kreuzfahrers.  Dies  sollen  die  nachfolgenden 
Zeilen  erweisen. 

In  der  Zeit,  während  welcher  Friedrich  Vogt  von  Perg  das 
Land  Österreich  hatte  räumen  müssen,  wegen  des  am  landes- 
fürstlichen Richter  Sintram  verübten  Totschlages,  wandte  er  sich 
offenbar  nach  Bayern,  wo  das  Geschlecht  entweder  von  alten 
Zeiten  her  begütert  war  oder  aber  Vogt  Friedrich  durch  seine 
Gattin  Agnes  Besitzungen  erworben  hatte. 

Um  das  Jahr  1181  urkundet  dieser  ^)  „quod  ego  Fridericus 
ndvocatus  de  Berge  cum  conjuge  mea  Agnete  dedi  capellam 
Ceidlar  •')  —  pro  remedio  anime  mee  ac  parentum  meorum  fratri- 
bus    in    Raitenhaslach    cum    hominibus    et    omnibus    attinentiis 

suis ,     montem    quoque    in    cuius    vertice    ipsa    capella 

eonstructa   est,   cum   omnibus   appendiciis    suis   eisdem   fratribus 

^)  Siehe  „Aushert,  Historia  de  expeditione  friderici  Imperatoris"  von 
Tauschinsky  und  Pangerl  in  Font.  rer.  austr,,  V.,  1.  Abt. 

^)  Nekrologium  Melliceuse  bei  Pez  Scriptores,  I.,  304  ii.  ff.  „Idibus  Julii. 
Fridericus  de  Perge  advocatus,  f rater  noster."  Stülz,  Österreichischer  Geschichts- 
forscher, II.,  271.  Bezüglich  Todesjahr  und  Sepultur  in  monasterio  sti  Georgii. 
Siehe  Keihlinger  in  seiner  Gesch.  von  Melk  a.  a.  0.  und  bei  Schmidt,  öster- 
reichische Blätter  ffir  Literatur  a.  a.  0. 

3)    Mon.  Boic,  XXVIII.,   II.,  261,  Nr.  40  ex  Cod.  Fat. 

*)  Mon.  Boic,  III.,  115.  Diplomatarium  Miscellum  Raitenhaslac, 
Anno   1181. 

•"')  In  der  Herrschaft  Wald,  nordöstl.  von  Wald,  rechts  der  Alz,  im  alten 
Cidalaregau  oberhalb  Burgkirchen,  während  Schützing,  wo  das  Ursprungs- 
kloster stand    unterhalb  davon  an  der  Alz. 


128 

pro  LXX  talentis  et  uno  palefrido  ^)  vendidi.  ^linisterialibns 
meis  predia  sua  alienare  voleutibus  eideiii  cenobio  —  —  decre- 
verint,  licentiam  indulsimus.  Testes  abdicationis,  qua  abdicavit 
eoniunx  advocati  siipradictum  predium :  Wezil  de  Charlsteten, 
Chunrat  Fuhs,  Hadniar  de  Akeswalde,  Cholo  de  Cliulub,  Chuii- 
radus  de  Butel,  Albero  de  Akeswalde,  Irnfrid  de  Popendorf, 
Heinricus  de  Kacendorf,  Walther  de  Moselin.-)  Nun  folgen  die 
Zeugen,  qui  aifuerunt  delegationi,  quam  fecit  advocatus  in  inanus 
doniini  Chraft  de  Amzinesbach,'"')  Walther  de  Tannenberch,Vlricus 
de  Rigelberch,  Hainricus  de  Katzenberc,  Chunradus  Fuhs,  Wezil 
de  Charlsteten,  Eageboto  famulus  advocati,  Irmfrid  de  Poppen- 
dorf, Hainricus  miles  domini  Chraftonis,  Cholo  de  Chulul), 
Dietmar  filius  sororis  Cholonis,  Marquardus  filius  Rudigeri,  cui 
nomen  est  juncvrove,  Chunradus  de  Buten,  Chunradus  de  Traisinu 
Hademar  de  Chulub,  Heinricus  seruus  abbatis,  Chunradus  seruus 
Chunradi  Fuhs/^  *)  Schluß  „sigilli  nostri  impressione  iussinius 
insigniri/^ 

Das  im  königlichen  Bayerischen  allgemeinen  Beichsarchiv 
in  München  im  Fasz.  Herrschaft  Wald  Kloster  Baitenhaslacher 
Güter  erliegende  Original  ist  nicht  datiert.  Dasselbe  hat  rück- 
wärts mit  Blei  die  Jahrzahl  1181.  Die  Mon.  Boic  III.,  S.  116, 
haben:  „acta  sunt  hec  anno  1181."  An  der  Urkunde  hängt  ein 
leider  ganz  verdrücktes  Insiegel.  Es  war  kein  Reitersiegel.  \'<)ii 
der  Legende  sind  nur  die  Buchstaben advoca   .... 


*)   Palefridus  ^  Streitroß,  gerüstetes  Roß. 

2)  Karlstetteu,  uordwestl.  von  St.  Polten.  Aggswald  bei  A«j;g.slia(li- 
Aggstein.  Külb,  Kilb  südlich  von  Loosdorf  an  der  Sierning.  Butel-Eisenbeutel. 
auch  in  Klamm- Velburger  Urk.,  besassen  später  Kogel  im  Wiener  Wald. 
Popendorf,  westl.  von  Külb,  Katzenberg,  0.  G.  Kapellen,  nordöstl.  von  Sankt 
Polten,  ein  Katzeneck  südl.  von  Külb,  wo  auch  ein  Mäuseleck  nicht  weit  oder 
Meusling  nördl.  von  Krems.  Wir  sehen  hier,  sowie  in  den  nächsten  Be- 
urkundungen zahlreiche  Gefolg-  und  Lehensmannen  aus  der  Külb- Albrecht s- 
berger  Gegend.  Bekanntlich  wurden  die  Herren  von  Chuleub-Külb  durch 
Heirat  von  den  Vögteji  von  Perg  aufgeerbt.  Siehe  Karlin,  Saalb.  v.  Gott.. 
Note  zu  CCLIII,  Slülz  im  österreichischen  Geschichtsforscher  und  unsere 
Stammtafel. 

*)  Auf  diesen  Chraft  de  Amzinsbach  kommen  wir  noch  öfter.  Amzins- 
bach  ist  Anzbach,  auch  Enzenbach  zwischen  Neulengbach  und  Kekawinkel. 
Auch  er  scheint  Güter  in  Niederbayern  bei  Landau-Vilshofen  gehabt  zu  luiben. 
da  er  öfter  in  den  Alder.sbacher  Traditionen  aufscheint,  wo  er  sich  auch  de 
Ilisbach  =  Reißbach  (Reischbach)   nennt. 

*)  Die  meisten  Zeugen  bereits  bekannt.  Der  „Marquardus  ülius  Kudigeri 
cui  eognomen  est  Juncfrowe"  kommt  auch  anderswo  vor. 


129 

zu  entziffern.  Es  ist  also  das  Siegel  des  Fi'idrieh  advocatus  de 
Perge.  Der  Schild  und  dessen  Wappen  ist  gänzlich  unkenntlich.  ^) 
Von  der  Erlaubnis,  dem  Stift  Eaitenhaslach  ihre  Güter  zu 
vergeben  oder  zu  veräußern,  machten  die  Ministerialen  Friedrichs 
gleichfalls  Gebrauch,  wie  uns  die  Eaitenhasl acher  Codices  be- 
lehren.   Wir  bringen  hier  die  betreffenden  Xotizen: 

1.  Chunradus -')  übergibt  sein  Gut  Winchil  per  manus 
Gerhardi  delegatoris  sui  an  Eaitenhaslach.  ,,haec  traditio  facta 
est  eo  anno,  quo  dominus  mens  fridericus  vendidit  eisdem  fratribus 
predia  sua.  que  in  Cidelarn  habebat.  Testes  sunt:  Pabo  de 
Eringen,-^)  Otto  de  Steveningen,  Ortolf  Vinger,  Meinhard  de 
Patheringen,  Rudolf  de  Eskelberg,  Gerhard,  Albero,  Chunrad  de 
Cidelarn.  In  der  darauffolgenden  Notiz  gab  Gerhard  dieses  Gut 
in  manus  Chunradi  ^)  abbatis  für  das  Stift  Raitenhaslach. 

2.  De  prediis,  que  dominus  Wezilo  de  Chulip  wendidit 
nobis.'')  Testes  predii,  quod  dedit  Wezilo  de  Chulip  Reinpol  dum 
cum  aliis  possessionibus  adjacentibus,  Wezilo  de  Chulip,  Wernher 
de  eodem  loco,  Babo  de  Zidelarn,  Cholo  de  Radele,  Chunradus 
Glencinc,  Babo  de  Marbach,  Engelbert  et  Heinricus  de  Chrum- 
Ijach,  Siboto  de  Hohenstain.'') 

3.  Testes  secunde  traditionis  predii  Zidelarn:  Babo  de 
Ering,  comes  de  Dornberg,  Magense  de  Stevening,  Ortolf  digitus, 
Engelbert  de  Chrumbach,  hainricus,  advocatus  Fridericus,  Babo 
de  Tale,  Gerhard  de  Zidelarn,  — ,  — ,  Heinricus  de  Burchusen,  — , 


^)  Die  Exzerpta  ex  libro  sepultiirarum  Raitenhaslac.  Mon.  Boic.  III., 
216,  haben:  „1181  Fridericus  Berger  advocatus,  uxor  Agnes."  und  fügen  bei 
..vide  sub  anno  1312",  wo  aber  die  jüngeren  Perger  und  Berger  aufscheinen 
des  14. — 15.  Jahrhunderts.  Friedrich  Vogt  von  Perg  war  in  Raitenhaslach  sicher 
nicht  begraben,  aber  vielleicht  seine  Frau  und  sein  Sohn. 

2)  Könnte  Chunradus  Fuhs  sein.  Cod.  3,  F.  59,  Nr.  41,  und  Cod.  6, 
Fol.  123. 

^)  Ering  am  Inn  unterhalb  Simbach  in  Bayern.  Steveningen-StefFling 
an  der  Alz.  „Vinger",  auch  „digitus"  genannt.  Patheringen  =  Pathring  am 
Inn,  Gt.  Scliärding.    Eskelberg  =  Eschelberg  an  der  Alz,  Gt.  Neu-Ötting. 

■*)  Abt  Konrad  -f  post  1184.  Sein  Vorgänger  post  1179.  Mon. 
Boic.  III.,  101. 

')   Cod.  3,  Fol.  89—90,  Nr.  99.  Raitenhaslach. 

")  Reinpoldum  entzog  sich  bisher  der  Bestimmung.  Ein  Reinpolds  im 
Bezirk  Weitra,  N.-Ö.,  Radele,  Ob.-,  Mitt.-  und  Unt.-Radel  zwischen  Külb  und 
Haindorf.  Marbach,  O.  G.  Kirchberg  a.  d.  Pielach;  oder  das  an  der  Donau,  oder 
^larbach,  nördl.  von  Mauthausen.  Krumbach,  0.  G.  Frankenfels  a.  d.  Pielach. 
Ein  Krumbach  auch  bei  Ob.-  u.  Unt.-Türken  in  Bayern  unterhalb  Marktl. 
Hohenstein?   Vielleicht  bei  Kl. -Wolfstein,   Blindenmarkt,  oder  bei   Grein,   O.-Ö. 


130 

— ,  — ,  Heinriciis  de  Ering,  — ,  Ilainriciis  de  Holzlmsiii,  — ,  actum 
biirchusen  ante  Oratorium. V)   Unmittelbar  darauf: 

4.  Notiz/-)  quod  Wezil  miles  de  Hage  et  Cholo  de  Cliulip 
et  Hainricus  et  fritil  frater  eius  de  sancto  Yito  ^)  alle  ihre  eigen- 
tümlichen Güter  per  manuni  domirii  sui  friderici  ei  uxoris  sue 
Agnetis  de  Berge  für  70  Ü.  in  die  Hände  des  Grafen  Sighard 
von  Schala  zur  Übergabe  an  Abt  Ivonrad  und  an  das  Stift  Kaiten- 
haslach  gelegt  hatten,  h.  r.  t.  s.  FridericHs  advocatus  de  Berge. 
Wezil  de  Hage,  Otto  de  Biscofesteten,  Chunrad  Fuhs,  hainricus 
de  sancto  Vito,  Wernhardus  de  Tali,  Fritil  de  Kadil,  Chunradus 
de  Buttina,  Jordan  de  Scala,  Egno  de  Haucinberg,  Chunrad  de 
Scala,  Hainricus  reske,  — ,  — ,  Rudigerus  de  Hus,  Walther  servus 
Cholonis.  Einwic  de  Chulip,  Heinricus  Musar,  Babo  de  Tale, 
Hartwig  Cholbo,  Heinricus  Nuzzelin,  Wernherus  de  Zelkingen, 
Ebir  de  Angir,  Pilgrim  de  Tal.^) 

5.  Isti  sunt  nomina  fidejussorum  filii  Cholonis  militis  de 
Chulip.')  pro  predio  quod  ecclesiae  Raitenhaslach  contulit  pro 
XXV  talentis  ea  conditione  ut  si  predictus  filius  huiusmodi  ])actum 
infringerit  XXY  talenta  prefate  ecclesiae  persolvant:  Wernher 
de  Zelkingen,  Wezil  de  Hage,  Ulricus  de  Hurwin,'')  Rudiger  de 
Sewin.  Fritil  de  sancto  Vito,  Fritil  de  Radil,  Marquard  de  Piela, 
Engelscalc  de  Hage,  Hainricus  Tisil,  hainricus  reske,  Albertus 
et  Budigerus  servientes  Cholonis.') 

6.  Ego  Vv'ecil  de  Hage  vendidi '^j  predium  meum  Linta '*) 
fratribus  in  Raitenhaslach  pro  XIIII  talentis  ac  delegavi  illud 
super  reliquias  s.  Marie  ibidem  presentibus  his  testibus:  I])se 
Wezil,   Eberhard   de   Purcsteten,   Engelbertus  et   Eberhardus   de 

*)  Cod.  6,  Fol.  49.  Cod.  3  hat  minder  richtige  Lesungen.  Dornberg  am 
Tnn.  oberhalb  Marktl.  Tal  und  Holzhausen  in  der  Gegend  von  Burghau.sen. 

')   Codex  3,  Fol.  90,  Nr.  100,  auch  Cod.  6,  Fol.  60.  Raitenhaslach. 

»)  Könnte  mit  Rücksicht  auf  Haag  das  St.  Veit  bei  Seitenstetteii  sein. 
Oder  es  ist  St.  Veit  a.  d.  Gölsen  und  das  Haag  in  derselben  O.  (;.  und  Haag 
nahe  von  Külb  in  O.  G.  Frankenfels  oder  O.  G.  Zelking. 

*)  Biscofstetten  =  Bischofstetten  a.  d.  Sierniug,  nordöstl.  von  Külb. 
Hauzenberg  in  Niederösterreich  keines,  vielleicht  das  in  Pf.  Rohrbach,  ob.  Mühl- 
kreis. Hus,  vielleicht  Haus  in  der  Riedmark,  Pf.  Wartberg,  oder  Haus  in  0.  G. 
Kirchberg  a.  d.  Pielach.  hier  auch  3  Anger.  Zelking  an  der  Melk,  liocli  oIxmi 
auf  den  Höhen,  Ruine,  auch  Tal  in  O.  G.  Kirchberg  a.  d.  Piehuli. 

')    Cod.  3,  F.  91,  Nr.  51,  und  Cod.  6,  F.  50.  Raitenhaslach. 

")   Hurwin  =  Hürm,  Pfarrdorf  zwischen  Külb  und  Loosdort. 

^)    Die  Orte  zumeist  besimmt.    Sewin  entzieht  sich  der  Bestimmung. 

')    Codex  3,  Fol.  22.  Raitenhaslach. 

•)   Linta,  J.intach   (siehe  ff.)   an  der  Altz. 


dinimpaeli,  TJiidiger  miles  Wezilonis  et  Hermaimus  servus  eins, 
liaiuricus  de  Pirka,  Rudiger  de  Gebendorf,  Elias  de  Prukke, 
Eberhardus  et  filius  eius  hainricus  de  Cidelarn,  Chunradus  de 
Purchusen.^) 

7.  Testes  abdieationis  predii  Lintahe,  quaiu  Hainricus 
habuit  de  Pirichach  et  uxor  ipsius  cum  liberis  suis:  ^)  Fridericus 
de  Xiwenchiricben,  Dietmar  de  Winchel,  Gerhard  de  Zidelarn, 
Marquard  de  Straze,  Albero  de  Schrallingen,  Albero  de  Lintahe, 
ITlricus  de  Birrichach,  Rudolf  de  Scroven,  Gotscalcus  frater  ipsius, 
Rahewin,  Hainricus,  Chunradus,  Sigfridus  et  Chunradus  de 
Birrichach. '0 

Testes  secundae  abdicationis  domini  Wezilonis  et  Ottonis :  ^ ) 
Cholo  et  frater  suus  Albero,  Wezilo  de  Chulip,  Hainricus  de  Tale, 
Hainricus  de  Chulip,  Rudiger,  Chunradus  de  Hage. 

Soweit   die   Perg-Kilhschen    Ministerialen.'*) 

Wir  entnehmen  aber  aus  denselben  Raitenhaslacher  Codices, 
daß  es  auch  einen  jüngeren  Friedrich  de  Perg  gab,  welcher,  nach 
seijien  Gefolgmannen  zu  urteilen,  offenbar  ein  Sohn  des  obigen 
Vogts  Friedrich  von  Perg  war.  Darüber  haben  w^ir  folgende 
Notizen : 

1.  Dominus  Rudgerus  filius  domini  Erbonis  dedit  dimidiam 
j^uriam  Einer ingen,  quam  dominus  suns  puer  de  Bergen  postea 
contradedit.^O 

2.  Hem  tesles  eiusdem  predii  de  Cidelarn:    Haeinricus  et 
Sigehardus  comites,  Fridericus  puer  de  Perge,  Chol  et  duo  filii 
sui    Chol,    Chol,    Marquardus    de    Paigen,    Gerbot    de    Ardign, 
Dietricus  de  Narden,  Sigeloch  de  Fridelialmstorf,  Atzo  de  Luter 
hack,  Atzo  de  Scala,  Hainricus  venator.^) 

*)  Diese  Orte  dürften  zumeist  in  Bayern  liegen.  Burgstetten  nicht 
bestimmbar,  auch  nicht  in  Niederösterreich;  Pirka,  Pirichach  (siehe  ff.)  wohl 
Pirchach,  Rentamt  Burghausen,  Gt.  Kling.  Gebendorf?  vielleicht  Gebersdorf 
/A'pitm  210,  14,  223,  24,  146,  4.) 

2)  In  Codex  3  Raitenhaslach  auf  einem  lose  eingelegten  Blatt. 

3)  Orte  zumeist  in  Bayern.  Neukirchen,  Gt.  Neu-Ötting;  Straß,  Gt.  Kling 
oder  Gt.  Julbach.  Schralling  :=  Schrolling,  Gt.  Rosenheim;    Scroven? 

*)    A.  a.  0.  unmittelbar  anschließend. 

')  Es  zeigt  sich  aus  diesen  Beurkundungen,  daß  diese  Pergschen  Mini- 
sterialen auch  in  Bayern  liegende  Stücke  von  Friedrich  Vogt  von  Perg  und 
seinem  Sohne  zu  Lehen  trugen. 

*)  Codex  6,  Raitenhaslach,  Fol.  46,  Cod.  3,  Fol.  102,  hat  Reinheringen 
(Hänhering,  jetzt  Racherding  bei  Zeitlarn.  Apian  a.  a.  0.  273)  :  läßt  „Puer"  aus 
«nd  setzt  dafür  Friedericus  de  Pergen. 

')   Codex  3,  Fol.  66,  auch  Cod.  6,  Fol.  47.  Raitenhaslach.    Paigen  ist  das 

0*' 


132 

3.  Predium  x\lclirainmiii^  tt  diinidiuni  pratiini  iuxta 
monteni  Cidelarn  ')  situm  kaufte  das  Stift  Raitenhaslach  um 
9%  Talente  a  domino  Wezilone  de  Chulip  per  luanuin  dotnini 
sui  friderici  et  d online  sue  N.  delegatuin  in  manus  domini 
Wernheri  de  Zelkingen  coram  his  testibus:  Fridericus  de  Berge, 
Otto  de  Eore,  Marquardus  de  Cruce,  Gotfridus  de  Paigen,'-) 
Albero  lupus,  Wezilo  de  Chidip,  Dietricus  de  Blanchenherc:) 
Jrnfrid  de  Popendorf,  Heinricus  Musel,  Babo  de  Tale,  Ortolf  de 
Chuliup,  Hermann,  Liupoldus  de  Narde,  Babo,  Otto  de  Owe. 
Hart  wie  de  Ckulip,  Chuno  camerarius,  Chunradus  Glencinc.^) 

Diese  Beurkundungen  und  unsere  angeschlossenen  Notizen 
sprechen  so  deutlich,  daß  wir  uns  wohl  aller  weiteren  Kommen- 
tare enthalten  können.  Mit  apodiktischer  Gewißheit  entnehmen 
wir  aus  obigem,  daß  auch  Friedrich  der  Junge  von  Perg  —  der 

abgegangene  Pain  zwischen  Struden  und  St.  Niklas  a.  d.  Donau,  worüber  wir 
wiederholt  in  unseren  Abhandlungen,  bes.  „Bojenstein",  Nr.  31,  1908,  Unter- 
haltungsbeilage der  „Tages-Post"  geschrieben  haben.  Ardign,  in  einem  Codex 
steht  Ardingen,  so  daß  wir,  wegen  Xardin  ^  Naarn  und  Fridehalmsdorf  =: 
Frühstorf  bei  Arbing,  versucht  sind,  Arbingen  anzunelinieii.  Lauterbach  in 
0  G.  Karlstetten  bei  St.  Polten.  Scala  =:  Schalaburg.  Kurz  vor  diesem  Eintrag 
steht  im  Codex  3,  S.  66  (auch  Cod.  6,  Fol.  27)  :  Testes  predii  Cidelarn.  hain- 
ricus  comes,  Sighardus  comes,  Chol  et  frater  eins  Eligelscalcus,  Etiko  de 
Chuliup,  Wielant  de  Wihselpach  (0.  G.  Ritzengrub  bei  St.  Leonhard  im  ForstK 
Otto  de  Sazze  (Soos,  O.  G.  Hürm  bei  Loosdorf).  Hartliep,  Arnoldus  de  Chulip. 
hartwicus  Naph,  hartwicus  de  Chulip,  Hainricus  de  Huberch  (al.  Höhere), 
(Ilaberg  bei  Amstetten),  Grimo  et  fratres  sui,  Rudigerus  de  Sewen. 
1)  Cod.  3,  Fol.  89,  Nr.  98,  et  Cod.  6,  Fol.  49,  Raitenhaslach. 
^)  Da  liier  unmittelbar  nach  Marquard  de  Cruce,  den  wir  noch  einmal 
mit  Friedrich  de  Perg  sehen  werden,  der  aus  den  Vergabungen  an  Baumgarteii- 
berg  (1209  31.  1.,  U.  B.  o.  E.,  II.,  518,  oben)  bekannte  Gottfried  de  Paigen 
erscheint  —  nach  der  Notiz  de  1209  31.  1,  der  jüngere  Gottfried,  der  zwei 
Brüder  halte  —  so  möchten  wir  in  obigem  Marquard  de  Paigen  seinen  Bruder, 
identisch  mit  diesem  Marquard  de  Cruce  (Kreuzen)  ansehen.  Marquard  de 
Cruce  erinnert  au  einen  älteren  Marquard  de  Cruce  nobilis  homo,  welcher  1123 
an  Klosterneuburg  {Fischer  a.  a.  O.,  S.  5,  Nr.  18)  einige  Eigenleute  gab  sub 
Marchione  L.  et  coniuge  eius  Agnete,  astante  Rodolfo  advocato  (de  Pergi. 
h.  r.  t.  s.  Adelram  filius  eiusdem  advocati,  Reginiiart  de  Hundesheim,  Udalricli 
de  Trunneu,  Dietmar  de  Gozoldingen  (Gassolting  bei  Baumgart«uberg),  Bero 
de  Persinihe.  In  diesem  edlen  Marquard  von  Kreuzen  vermuten  wir  den 
Marquard  I.  de  Amerang  sive  de  Sleuuz,  doch  darüber  an  anderem  Ort. 

^)  Dietricus  de  Blankenberg  war  Gefolgmann  des  hochfreien  Engelbert 
von  Plankenberg.  (ü.  B.  o.  E.,  I.,  584.)  Dieser  ist  vor  1189  gestorben,  sein 
Sohn  Ulrich  als  letzter  der  Familie  1190 — 1193.  Sollte  Dietrich  de  Blankenberg 
nun   Pergscher  Leliensmann  geworden  sein? 

*)  Alles  von  vor  bekannt.  Narde  =  Naarn.  Owe  =:  Au  an  der  Doiuju, 
IM.    N;i;irii.    GU'iiciiic   sahen    \\\v   sclion    in    Pergsclicn    Beurkundungen. 


133 

sich  1  lieht  mehr  Vogt  von  Perg,  advocatus  de  Perg,  nennt  —  die 
ehemaligen  Eigen  seines  Vaters:  Perg,  Albrechtsberg  und  Kilb 
besaß,  das  heißt  vom  österreichischen  Herzog  zu  Lehen  trug.  Wer 
rJc^  Vogts  Friedricli  von  Perg  Gattin  Agnes  ihrem  GescJilechte 
nach  war,  entgeht  uns.  Sie  mag  aus  bayerischem  Geschlechte 
.^^tanimen.  Ihren  erstgeborenen  Sohn  verlor  sie  gleich  nach  der 
Geburt:  dominus  Fridericus  advocatus  gibt  an  Göttweig  ob 
remedium  anime  primo  geniti  sui,  qui  ea  die,  qua  natus  est, 
innocenter .  obiit,  dimidium  mansum  ad  Wizzenchirchen.^)  t.  s. 
Hartnidus  de  Imcinesdorf  et  filius  eins  Meginhardus,  Heinricus 
de  sancto  Vito,  Heinricus  de  Chacinberch,  Otto  et  frater  eins 
Albero  de  Gamcibach,  Vlricus  de  estriz,  Wirint  de  Palt.-) 

Zur  Erkundung  des  Geschlechtsstammes  seiner  Mutter  ist 
es  bemerkenswert,  daß  der  junge  Friedrich  de  Perg  1194  ,.consan- 
guhieus  Pahonis  de  EUenhrechtsldrclien'  genannt  wird,  desselben 
Pabo,  der  nach  der  Beurkundung  Bischof  Wolfkers  von  Passau 
d.  d.  Passau  27.  Oktober  1194  sein  castrum  Ellenbrechtskirchen 
mit  anderen  Gütern  und  Leuten  der  Hochkirche  Passau  ver- 
maclite  ^)  und  der  niemand  anderer  ist  als  Pabo  de  Zollingen. 
Da  aber  auch  Pabo  de  Ellenbrechtskirchen  als  ein  Verwandter  des 
Passauischen  Bischofs  Wolfker  beurkundet  ist  —  „cum  esset  nobis 
in  consanguinitate  proximus'^  sagt  Wolfker  selbst  —  wir  aber 
den  Bischof  Wolfker  nicht  für  einen  Herrn  von  Ellenbrechts- 
kirchen ansehen,^)  sondern   mit   größerer  Wahrscheinlichkeit  mit 


^)  Karlin,  Saalb.  v.  Gott.  a.  a.  0.,  S.  82,  Nr.  321,  setzt  c.  1180.  Weißen- 
kirehen  in  der  Wachau. 

-)  Imcinesdorf  =  Inzersdorf  ob  der  Traisen.  nördl.  von  Herzogenburg. 
Die  de  Sancto  Vito  und  de  Katzenbercli  sind  von  den  Raitenhaslacher  Notizen 
bekannt.  Ganicibach,  vielleicht  Gansbach  unterhalb  Melk  bei  Aggstein.  Palt 
am  Göttweiger  Berg,  nördl.  desselben.  Hier  sei  noch  eine  andere  Notiz  der 
Zeugen  halber  angefügt.  (U.  B.  o.  E.,  I.,  583)  c.  1180.  Domnus  Fridericus, 
filius  Adalherti  de  Perge,  gibt  an  das  Kloster  St.  Nikolaus  bei  Passau  aine 
Leibeigene,  h.  r.  t.  s.  Odalricus  de  Marbach  (in  der  Riedmark,  nördl.  v.  Maut- 
hausen), Hugo,  Einwicus  de  Choliube,  Gottfridus  de  Paine,  Odalschalcus  de 
Grube  (eines  der  vielen  Grub  aus  der  Pielachgegend),  Cholo  de  Choliub,  lauter 
Bekannte. 

■)  Auf  diese  Urkunde  kommen  wir  später  noch  zu  sprechen.  Die 
Urkunde  siehe  in  Mon.  Boic.  XXVIII./2,  261,  Nr.  40,  nach  Cod.  Pat. 

*)  Die  Mon.  Boic.  nennen  den  Bischof  Wolfker  —  wohl  nur  mit  Rück- 
sicht auf  die  erwähnte  Urkunde  —  direkt  einen  Herrn  von  Ellenbrechtskirchen. 
Dieser  Behauptung  folgen  auch  sonst  die  Geschichtschreiber  Passaus.  Wolfker 
ist  aber  nirgends  als  de  Ellenbrechtskirchen,  sondern  nur  als  consanguineus 
Pabonis  de  E.  genannt.     Er  ist  wohl  identisch  mit  „Wolfkerus  prepositus  de 


134 

den  Gründern  von  Eaitenhaslach,  den  beiden  Wolfker,  Vater  und 
Sohn,  von  Tegernwang  ^)  in  Verbindung  bringen,  so  weist  uns 
dieser  Verwandtschaftskreis  wieder  in  die  Gegend  Raiten- 
haslach — Alz — Isen — Vils — Isar. 

Der  uns  in  sehr  beschränkter  Weise  zur  Verfügung  stehende 
Raum  verbietet  es  uns,  hier  den  Identitätsheiceis  der  d?-ei  Brüder 
Paho.  Wernher  und  Beinhert  von  EllenhrechtsJiircken  mit  den 
drei  Brüdern  Paho,  Wernher  U7id  Beinhert  von  Zollingen  zu 
erbringen.  Gleichzeitig  mit  diesem  Beweis  werden  wir  auch  an 
anderer  Stelle  das  castrum  Ellenpreclitshirclien  nicht  dort  pucIkmi. 
wohin  es  bisher  die  bayerischen  Forscher  versetzten.'-) 

Wir  müssen  uns  hier  auf  die  Hinweise  beschränken,  welche 
den  regen  genealogischen  Zusammenhang  der  obberührten  Ge- 
schlechter mit  dem  Machland,  somit  auch  mit  den  Vögten  von 
Perg  ahnen  lassen. 

Da  ist  vor  allem  die  Tradition  des  edlen  Wolf  her  de  Tegern- 
wanch  an  das  Kloster  Au  in  Bayern,^)  welche  auch  von  Buodolf 
de  Gusene  und  von  Ruodolf  de  Machland  bezeugt  wird. 

Es  ist  für  unsere  Frage  ganz  irrelevant,  ob  dieser  Rudolf 
de  Machland  dem  Herrengeschlecht  angehörig  oder  ein  Gefolg- 
mann desselben  ist.  Wir  sehen  sofort  Wolfher  von  Tegernwang 
in  Gesellschaft  der  Herren  von  Machland  und  Perg  am  mark- 
gräflichen Hofe  in  Wien:  Notiz,  wie  Heinrich,  ein  Diener  des 
edlen  Mangold  von  Axpach,  diesem  30  Mark  gab,  damit  er  ihn  dem 
Markgraf  Leo])old  delegiere,  zur  Übergabe  an  Klosterneuburg.^) 
Dies  bezeugten  Adalbert  und  Liupald  filii  marchionis,  Otto  et 
f rater  eius  hartwic  de  Lengenbach,  Walchun  de  Machlant,  Adel- 

Muenster"  unter  den  Passauer  Geistlieben,  1183,  21.  Juli,  in  Choro  Pataviae". 
(U.  B.  O.-Ö.,  II.,  382.)  Ilnimünster?  im  Rentamte  München,  Gt.  Pfaffeuliofeu. 
gar  nicht  \\eit  von  Tegernwang  im  Tsengau, 

^)  Wir  verweisen  auf  die  widersprechenden  Angaben  über  diese  Tegern- 
wang: Mon.  Boic,  III.,  99,  105  und  215;  Hundt,  Bayrische  Stammeubuch.  I., 
147;  Meiller,  Reg.  z.  G.  d.  Salzb.  Erzb.,  414;  Stammtafel  des  Erzb.  Konrad  L, 
dann  in  Quellen  und  Erörterungen  z.  Bayr.  u.  Deutschen  Geschichte,  I.,  304, 
Note  4.     Wolfker,  Wolfher  und  Wolfram  werden   häufig  verwecliselt. 

*)  Wir  hoffen  in  nicht  allzuferner  Zeit  diese  Fragen,  sowie  die  Fiimili*' 
Tegernwang  und  ihren  Stammsitz  in  den  Verliandluiigcii  des  historischen 
Vereines  für  Niederbayern  behandeln  zu  können. 

*)  Mon.  Boic,,  III.,  145,  Nr.  46.  Wir  erinnern  hier  auch  an  die  Ver- 
wandtschaft Ottos  von  Machlant  mit  Ernst  von  Zaishering  (Schenkungsbucli 
von  Berchtesgaden  in  Quell,  u.  Erört.,  I.,  245).  Zaissering,  Landgt.  Roseiilieim. 
ist  gar  nicht  weit  vom  Isengau,  wo  Tegernwang  zu  suchen  ist. 

*)   Fischer,  Codex  trad.  v.  Klosterneuburg  a.  a.  0.,  S.  22,  Nr.   103  et   104. 


135 

])recht  de  Ferge,  Odalrich  de  Swarzenriiite.  Als  mm  der  Mark- 
graf diesen  Heinrich  dem  Stifte  Klosterneuburg  übergab,  waren 
Zeugen:  Otto  de  Machlant,  Wolf  her  et  f  rater  eins  de  Tegern- 
)rar]t.  Günther  de  Hechindorf,  Dietrich  de  Swinestige. 

Wolfher  de  Tegemwang  ist  der  Gründer  des  Klosters 
Raitenhaslach  bei  Burghausen  in  Bayern.  Über  ihn  bringen  die 
Codices  dieses  Stiftes  folgende  bedeutsame  Notiz: 

„De  prediis,  que  contulit  nobis  dominus  Wolfher:') 

Haec  predia  dedit  dominus  Wolfherus  ecclesiae  Sanctae 
^Marie  in  Kaitenhaslach:  Oberlohen  et  Niederlohen,  Braitenwise, 
tabernam  in  Tegernwac,  beneficium  cuiusdam  Chunonis  et 
Waltheri  beneficium,  Insulam  in  ilumine  Isen.-)  In  Austria 
partem  suam  castri  in  Luffenherg  ^)  et  predium  omne  ad  ipsum 
castriim  ]^ertinens,  piscatores  et  vacaritiam  unam  cum  redditibus, 
pascuis  et  cum  omnibus  ajpendiciis  eins.  Item  ])redium  suum  in 
Murrensteten'^)  cum  vineis  et  nemoribus  cum  cultis  et  incultis, 
omniaque  mancipia  sua  exceptis  militibus  suis.  In  loco  etiam 
qui  dicitur  Capelle  totum  predium  suum  cum  molendino,  nummos 
suos,  Ainum  suum  et  frumentum  cum  omnibus  mobilibus  bonis 
suis.*' 

Schiießlicli  verweisen  wir  noch  auf  die  Transaktion  Bischof 
Ottos  von  Freising  mit  dem  edlen  Manne  Otto  von  Bamsperc  und 
dessen  Schwestersohn  Hadmar  bezüglich  dessen  Gutes  „in  villa 
Tegrimvahc,  in  pago  Isingov'  ^^)  mit  dem  Schlußsatz  „hec  autem 
facta  sunt  coram  venerabili  Patauiensi  episcopo  Wolfhero'' .  Als 
Zeugen  werden  aufgeführt:   ,,Comes  Otto  de  Velburch,")  Otto  de 

^)    Codex  3   von  Eaitenhaslaeli,   Fol.   86,    im  k.  b.   allg.   R.   A.,   München. 

-)  ^Ues  im  Isengau,  an  und  nahe  der  Isen  und  der  Vils  —  deren 
Ursprünge  nahe  beieinander.    Die  Isen  zum  Inn,  die  Vils  zur  Donau. 

^)  Das  „castrum  Luftenberg"  unterhalb  Steyreck  wird  hier  zum  ersten- 
mal erwähnt.  Ein  Ekkerieh  de  LuflFenberg  im  Saalbuch  von  Göttweig,  circa 
1120.  Ende  des  13.  Jahrhunderts  war  Luftenberg  halb  landesfürstlich,  halb 
kuenringisch.  Die  Kuenringer  erscheinen  öfter  in  den  Raitenhaslacher  Tradi- 
tions-Codices. 

*)  Murstetten  nordöstl.  von  Böheimkircheu,  Kapellen  uördl.  von  Böheim- 
kirelien.  N.-ö.     Beide  Namen  finden  wir  öfter  in  eben  diesen  Codices. 

'■')  Bayerische  Urkunden  aus  dem  11.  und  12.  Jahrhundert  von  Graf 
Hundt,  Seite  101  bis  102. 

")  Graf  von  Velburch,  auch  Graf  von  Klamm.  Otto  von  Ramsberg 
kommt  häufig  in  den  Klamm-Velburgschen  Urkunden  vor.  Ein  Ramsberg  liegt 
nahe  bei  Velburg  im  Nordgau.  Unser  Otto  von  Ramsberg  gehört  aber  zur 
Familie  der  freien  Herren  von  KuefFarn  bei  Göttweig  (nicht  ?u  verwechseln  mit 
den  Ministerialen  de  Kueffarn,   welche  den  Kuenringern  angehören).   Otto  zog 


136 

Kamsperch"  und  unter  den  nach  Bayern  zu  versetzenden  Zeugen 
auch:  Sifridus  de  Gluze  —  Heinricus  de  Anzinberge,  Pilgrinius 
de  Gluze,  Otto  de  Ancinberge.  Hiltprandus  de  Dunnefurte. 
Rudiger  de  Hauperge,  Arnhalnius  de  Biberbach,  Gotscalcus  de 
iirbingen,  Heinricus  de  SaJisin,  Jeburdus  de  Klamme,  Heinricus 
de  Hage,  Alberus  de  Ibisvelde,  Uogo  de  Iralsfelde,  Sighardus  de 
Udmarvelt,  Otto  de  Dunnefurte  —  Baldradus,  HtMuricus  de 
Mitterchirchen/)  nun  lauter  Bayern,  13  an  der  Zahl. 

Die  im  Münchener  allg.  Reichsarchiv  erliegende  Urkunde 
hat  weder  Orts-  noch  Zeitangabe,  wird  aber  von  Hundt  „Mai, 
Juni  1197"  gesetzt.-) 

Wir  kommen  nun  zur  bekannte)}  EUenhrechtskirchen- 
ürkunde  d.  d.  Fassau  1194,  Oktober  27./')  aus  welcher  wir  hier 
nur  folgendes  hervorheben:  1.  Daß  Pabo  von  Ellenbrechtskirchen- 
Zollingen  auch  in  Österreich  Güter  hatte,  ,,infra  fluuium  Anasim 
cultum  et  incultum  quesitum  et  inquisitum,  predium  videlicet  m 
Brunne  et  in  Eriahe/)  et  vineas  cum  hominibus  suis,  quos  ibi 
habuit''.  2.  Daß  diese  und  seine  baj^erischen  Güter  zuerst  von 
den  edlen  und  freien  Männern  Konrad  de  Rota  und  Chrafto  de 
Amzinsbach  in  die  Hände  der  edlen  und  freien  Männer  Heinrich 


mit  seinem  Scliwestersohn  Hadmar  —  der  sich  de  ^lurrenstetten  und  de  Tegerii- 
wang  schrieb  —  1197  ins  gelobte  Land  mit  Bischof  Wolfker. 

^)  Die  Orte  sind  fast  durchgehends  in  der  Waidhofen  (an  der  Ybbs)  = 
ülmerfelder  Gegend  zu  suchen,  so  Gluze  =  Gleiß,  Ybbsfeld,  Euratsfeld,  Udmar- 
feld.  Dunnefurt  ist  Dingfurt,  0.  G.  Preinsbach,  östl.  von  Amstetten  {Hundt 
interpoliert:  Drunnenfurt)  ;  Auzenberg,  O.  G.  Unteramt  bei  Gresten.  Hauperge 
eines  der  vielen  Haberg,  westl.  von  Amstetten  gegen  Mauer-Öhling.  Hag  und 
Biberbach  bekannt.  Alle  übrigen  Orte,  Klamm,  Arbing,  Saxen,  Mitterkirchen, 
im  Flachland.  Wo  immer  die  Urkunde  ausgestellt  sein  mag,  ob  zu  Freising 
oder  im  freisingischen  Waidhofen,  die  Gegenwart  Bischof  Wolfkers  und  die 
Zeugenschaft  des  Grafen  von  Klamm-Velburg  mit  seinen  Ministerialen  aus 
dem  Machland  —  und  wolil  audi  mit  einigen  südlich  der  Donau  —  ist  immer- 
hin bedeutsam. 

')  Offenbar  mit  Kücksicht  auf  den  Antritt  der  Kreuzfalirt  durch  Bischof 
Wolfker  um  diese  Zeit.  (Die  Deutschen  im  Heiligen  J^ande  von  Röhricht, 
S.  88.) 

»)   Mon.  Boic.    XXVllI.,  D.  261,  Nr.  4U. 

*)  Entweder  Brunn  am  Gebirge,  s.  v.  Berclitoldsdorf  und  Erlaa  bei 
Liesing,  N.-ö.,  oder  Brunn  a.  d.  Pitten,  in  0.  G.  Erlach  bei  Neunkirchen,  auch 
N.-ö.  (Püttner,  Mark.),  wo  dann  auch  „Puten"  der  Raitenhaslacher  Codices  zu 
suchen  wäre.  Der  Ausdruck  ,,infra  fluuium  Anasum"  kann  auch  auf  Erla  an 
der  Erla  bei  Altenhofeu-St.  Valentin  hinweisen.  Dann  wäre  Brunn  =  Brunn 
(graben)  in  O.  G.  Haidershofen  oder  in  O.  G.  Strengberg.  Auf  dieses  Erlali 
weisen   auch  die  Perg-Hamsbergschen   Beurkundungen    hin. 


137 

von  raumgarten  und  Friedrich,  genannt  Osternian,^)  und  von 
letzterem  auf  Babos  Bitte  in  Gegenwart  des  Bischofs,  seines 
Chors  und  seiner  Ministerialen  abermals  dem  Chrafto  von  Amzins- 
))ach  übergeben  wurden,  Avelchei-  dieselben  mitsamt  dem  von 
Baumgarten  in  Treuesweise  bis  zu  Babos  Tod  für  die  Hochkirche 
bewahren  sollte.  3.  Unter  den  Verpflichtungen,  welche  der 
Bischof  übernahm,  wird  als  erste  erwähnt,  daß  Bischof  Wolfker 
(las  predium  in  ^YafnngesfJorf  ')  —  welches  Babo  samt  den  an- 
deren Stücken  vermacht  hatte  —  „Friderico  de  Pergen  ipsius 
Bahonis  consanguineo''  zu  Lehen  geben  solle,  „et  ut  idem  Fride- 
ricus  dücat  minister ialem  ecclesie  in  uxorem^'. 

Auch  hier  spielt  Chrafto  de  Amzinsbach  —  sowie  in  Raiten- 
haslach  bei  der  Übergabe  der  Kapelle  von  Zeidlarn  —  eine  Haupt- 
rolle. Wenn  Friedrich  von  Perg  wirklich  eine  Ministerialin 
Passaas  geehelicht  hat,'^)  so  waren  deren  Kinder  nicht  mehr  freie 
Herren,  sondern  wurden  höchstwahrscheinlich  zwischen  Öster- 
reich und  Passau  geteilt,  üb  die  späterhin  in  Raitenhaslach  und 
in  Bayern  aufscheinenden  Perger  hieher  zu  zählen  sind,  wurde 
•loch  nicht  erforscht. 

Die  letzte  Beurkundung  für  diesen  jüngeren  Friedrich  von 
Perg  fanden  wir  bei  Job.  Hartmann  Ennenkl  von  demselben  Jahre 
1194.')  Die  betreffende  Regeste  ist  wichtig  genug,  um  zur  Gänze 
veröffentlicht  zu  werden.  Sie  lautet:  „W.  (olfker)  dei  gracia 
Patauiensis  episcopus  propter  peticionem  nobilis  viri,  qui  dicitur 
Chrafto  de  Amzinspach,  basilicam  in  Puchratta  in  honorem  sancti 
Viti   dedicat,   cuius  termini   sunt   ecclesiarum    Niwemchirchen   et 

i)  Friedrich  Ostennanu  erblicken  wir  öfter,  so  auch  in  Eaitenhashich : 
Cod.  o,  Fol.  33.  Testes  predii  Berchaim,  quod  interuentu  pecunie  domini 
Babonis  de  Ering  a  domino  h,  de  Suubrehtesdorf  emimus :  Wernhart  de 
Horbach,  Babo  de  Zollingen  (sive  de  EUenbrechtskirchen) ,  Gero  de  Grunbach. 
Boto  de  Massingen  (der  Kreuzfahrer  mit  Friedrich  Vogt  von  Perg.-Ansbert.), 
Fridericus  Ostermann,  ülricus  vicedominus  ratisponensis,  Dietricus  de  Uten- 
cliofen,  huc  de  Sunbrehtesdorf,  Berchtold  de  Ocingen,  Walther  de  Chirchaim, 
Swiker  et  Heinricus  de  Forste,  Diepold  de  Wolvesberg  und  andere.  Acta  sunt 
hec  anno  MCLXXXV. 

I  Wännersdorf   an  der  Kolbach,   zwiscl  en  Landau   und  Eggenfelden. 

')  Vergl.  oben  S.  7  „per  mauuin  domini  sui  Friderici  et  domine  sue  N.", 
wobei  unentschieden,  ob  der  Codex  mit  ,,N."  den  Anfangsbuclistaben  des 
Xamens  verstanden   haben   wollte? 

*)  Ennenkls  Collectaneen,  I.,  8.  49,  Mnsc.  im  niederösterr.  Landesarchiv 
mit  Vermerk  „zu  Wilhering"  ad  1190.  Das  angegebene  Pontifikaljahr  weis; 
aber  auf  1194.  Die  L^rkunde  ist  weder  im  Original  iiocli  in  einem  dc~ 
Wilheringer  Kopialbücher  enthalten. 


138 

Chiinigswisen.-^)  Testes  Wicliardus,  Iiiidigei-us,  Albertus,  ca- 
pellani. 

Babo  de  Zol linken,-)  Fridericns  de  I*ergeii,  Heinricus  de 
Steine,  Otto  de  Zeizininiire,  Perchtolt  de  Haiineuberc,  Marquav- 
diis  de  Cruce,  Fridericns  Osterman,^)  Wernherns  Wernmt.  Fn- 
diccione  X.  regnante  hnperatore  Heinrico  invietissinio  ac  ponti- 
tieatns  eins  IIII*^.-*) 

Diese  basilica  Pnebratta  ist  das  kleine  Kireblein  Pnrrath  '') 
an  der  Straße  von  Königswiesen  in  Oberösterreich  nach  Arbes- 
bach  in  Niederösterreich,  tief  drinnen  im  ehemaligen  Nordwald. 

Wir  müssen  es  uns  hier  aus  bereits  sattsam  bekannten 
Gründen  versagen,  zu  erörtern,  wieso  Chrafto  de  Am/insbach,  ein 
Verwandter  der  Domvögte  von  Regensburg  aus  dem  Hause  der 
Lengenbacher,  zu  Besitzungen  im  Nordwald,  im  Machland,  kam. 
Offenbar  von  diesem  Amzinsbach  ging  der  Name  Chrafto  auf  die 
Herren  von  Sleunz  über,  welche  gleichfalls  im  Machland  und  in 
der  Biedmark  im  13.  eTahrhundert  begütert  erscheinen.'') 

Ob  jener  Fridericus  de  Perin,  welcher  als  Freier  mit  Cholo 
de  Griezpach  1210  zu  Ebelsberg,  Juni  19.,  eine  Urkunde  Bischof 
Mangolds  von  Passau  für  Seiten stetten  bezeugt,"^)  unser  Friedrich 
de  Perg  ist,  wagen  wir  nicht  zu  entscheiden.  Wir  finden  zwischen 
1194  und  1210  weder  einen  Fridericus  de  l^ei'in,  noch  de  Perg, 
unter  den  freien  Herren  beurkundet."^)    Wir  möchten  diese  Frage 


')  Pabneukirclien  und  Königswiesen.  die  bekannten  Pfarrdörfer  im 
unteren   Mühlkreis. 

^)   Pabo  de  Zollingeii   sive  de  Ellenbrechtskircheii. 

^}   Schon  aus  früheren  Traditionen  bekannt. 

*)   Das  vierte  Pontifikaljahr  Bischof  Wolfkers  endet  1195,  März  11. 

■*)  Die  heute  bestehende  Betkapelle  in  Purrath,  ohne  Meßlizenz,  seit 
1901  aus  Stein  gebaut,  vordem  aus  Holz,  wird  von  der  Ortschaft  Purrath  er- 
Iialten  und  gehört  von  jeher  zur  Pfarre  Arbesbach.  Gefällige  Mitteilung  des 
dortigen  Pfarrers  Gruber.  St.  Veit-Slawenapostel.  Die  Anwohner  von  Pucli- 
ratta  dürften   daher  damals   1194 — 95   Slawen  gewesen   sein. 

")  Über  all  dies  hoffe  ich  an  anderen  Orten  abhandeln  zu  können.  \\  ii 
verweisen  hier  jedoch  vor  allem  auf  die  verderbte  Aldersbacher  Traditions- 
notiz de  circa  1170.  U.  B.  o.  E.,  II.,  343,  Nr.  234,  „in  ca.stro  Agist  coram 
domino  Ottone  de  Rechberg  (ein  Lengenbacher)  predictorum  bonorum  advocato.'' 
In  der  Zeugenreihe  der  Schlußverhandlung  gleich  nach  den  (liafen  von  Scalaha. 
Graft  de  Amzinsbach. 

')   Raab,  ü.  B.  v.  Seitenstetten,  S.  34,  Nr.  24. 

")  Einen  Friedrich  de  Peringe  —  anscheinend  unter  (1«mi  I- Km«  n.  w  as  »M>t 
eine  genauere  Untersuchung  feststellen  könnte  —  fand  ich  mitten  unter 
Bayern  des  Donaukreises  in  einer  Begensburger  Urkunde  für  das  Stift  Mondsee 
de   1184,   2.   4.    (U.   B.   o.   E.,    IL,   387)    nach   Cliron.    Iunaelacen.se   P.    139,    dann 


139 

eher  verneinen  und  die  Herren  von  Perg  mit  dem  jüngeren 
Friedrich  bald  nach  1194  und  noch  vor  Chrafto  von  Amzinsbach  ' ) 
das  Zeitliche  segnen  und  sein  Geschlecht  beenden  lassen.  Die 
rasche  Aufeinanderfolge  des  Todes  der  beiden  Friedrich  von  Perg, 
Vater  und  Sohn,  vermengte  sich  in  der  Erinnerung  Jans  Enickls 
zu  einem  Ereignis  und  zur  Anknüpfung  des  Heimfalls  der 
Pergschen  Güter  an  den  Tod  des  Vaters,  des  Vogts  von  Perg. 
Es  ist  bezeichnend,  daß  Enicld  diesen  nicht  „enhalp  Mern"  sterben 
ließ,  wie  er  dies  ja  ausdrücklich  bei  Graf  Ulrich  von  Klamm  er- 
wähnte. Erinnerte  er  sich  da  etwa  an  Friedrich  von  Perg, 
den  Sohn  ? 

Bekanntlich  gliedert  Stülz  in  seiner  Stammtafel  -)  diesen 
jüngeren  Friedrich  von  Perg  de  1194  Passau,  Oktober  27.,  an 
einen  Adelram  minor  de  Perg  an,  infolge  ganz  irriger  Auffassung 
einer  Aldersbacher  Traditionsnotiz  de  circa  1160.^)  Es  heißt  da, 
daß  ein  freier  Mann  Adliger  mit  seiner  Frau  Christina  ihre  vier 
Söhne  dem  Stifte  Aldersbach  widmeten,  und  dies  bezeugten 
„Adilbertus  advocatus  et  frater  ejus  Adilramus  minor. ^^  Es  sind 
dies  aber  nicht  die  Brüder  Adalbert  und  Adelram  aus  dem  Ge- 
schlechte der  Vögte  von  Perg,  sondern  sie  gehören  dem  dem  Hoch- 
stifte Bamberg  affiliierten  Geschl echte  der  Herren  von  Chamb  an, 
welche  Vogteirechte  ausübten  in  den  von  Bamberg  gegründeten 
Klöstern  Aspach,  Aldersbach  und  Oster hofen,  wie  man  sich  leicht 
aus  deren  Traditionscodices  überzeugen  kann. 

Dagegen  ist  Stülz  merkwürdigerweise  entgangen,  die  beiden 
Brüder  Adelram  und  Adelbert  de  Oftheringen  unseren  Vögten 
von  Perg  anzugliedern.    Diese  von  uns  schon  lange  gehegte  Ver- 

dieses  und  Ried,  Cod.  dipl.  Ratispoii.,  I.,  265,  überall  steht  ,, Peringe".  U.  B.  o.  E. 
indiciert  „de  Perge"  und  zählt  ihn  zu  unseren  Perg. 

^)  Chraftos  de  Amzinsbach  letzte  Beurkundung  fällt  1203,  24.  6.  Aller- 
dings erscheint  er  noch  in  einer  Klosterneuburger  Urkunde  dieses  Jahres  ohne 
Tagesangabe,  a)  Weiß,  U.  B.  v.  Heil.  Kreuz.  T.,  34,  Nr.  36;  h)  Meiller,  Reg. 
d.  Bab.,  90,  Nr.  41. 

^)    Chmel,   österr.   Geschichtsforscher,   II.,   273. 

^)  Ebenda  270,  Nr.  55.  Stülz  wird,  wie  seine  Anmerkung  daselbst  zeigt, 
durch  den  von  Freiling  (Frilingie)  und  durch  den  von  Mistilbach  verführt, 
diese  beiden  Brüder  Adalbert  und  Adelramus  für  Herren  von  Perg  zu  halten. 
Freiling  und  Mistelbacli  liegen  nahe  von  Oftering,  dessen  Herrengeschlecht 
Avir  für  Angehörige  der  Herren  von  Perg  ansehen.  Nun  liegt  aber  auch  ein 
Freiling  und  ein  Mistlbach,  sowie  die  anderen  Orte  dieser  Aldersbacher 
Tradition  (Mon.  Boic,  V.,  S.  333,  Nr.  LVIII)  in  Bayern,  beide  Rentamt  Lands- 
hut, ersteres  Gt.  Pfarrkirchen,  letzteres  Gt.  Vilshofen,  nahe  von  Aldersbach. 
(Apian,  Topographie,  249,  2  u.  232,  23.) 


140 

iiiutung  inöglichsl   zur   Evirloiiz  zu   evlip1»Pii.   «ollen   rlie  folgenden 
Zeilen  versuchen. 

Die  Brüder  Adelram  und  Adelbert  de  Oftheringen  gehören 
dem  Stamme  der  Vögte  von  Perg  an. 

Es  sind  nur  sehr  wenige  urkundliche  Xotizen,  in  welchen 
diese  edlen  und  freien  Herren  von  Oftheringen  aufscheinen. 
Dieselben  verteilen  sich  auf  den  kurzen  Zeitraum  von  „circa  1150 
bis  1167/'  so  daß  man  versucht  wäre,  diese  Brüder  Adelram  (stets 
der  ältere)  und  Adelbert  de  Oftheringen  mit  den  Brüdern 
Adelram  (gleichfalls  stets  der  ältere)  und  Adelbert  de  Perge  zu 
identifizieren.  Es  geht  dies  aber  nicht  an,  wenn  wir  folgenden  Er- 
wägungen Raum  geben:  Die  Brüder  Adelram  und  Adelbert  de 
Perge,  Söhne  Eudolfs  Vogt  von  Perg,  sind  wie  ihr  Vater  beur- 
kundet als  Vögte  der  Klöster  St.  Florian,  St.  Polten  und  als 
zweite  Vögte  von  Klosterneuburg,^)  während  die  Brüder  de 
Oftheringen  nie  als  solche  genannt  sind.  Adelram  von  Perg,  der 
ältere  Bruder,  erscheint  mit  seinem  Vater  bereits  1117  und  1123,-) 
dann  mit  seinem  offenbar  bedeutend  jüngeren  Bruder  Adelbert, 
welcher  in  der  Zwischenzeit  nur  selten  selbständig  auftritt  (1122  '(  c. 
1128  circa)  de  circa  1135^)  bis  1147^)  und  ist  weiterhin  nicht 
mehr  beurkundet,  während  Adelbert  de  Perge,  Friedrichs  Vater, 
noch  bis  1163^)  aufscheint.  Es  ist  daher  anzunehmen,  daß 
Adelram  de  Perge  1147  in  den  allgemeinen  Kreuzzug  mit  Bischof 
Eeginbert  von  Passau  zog  und  aus  diesem  Kreuzzug  nicht  mehr 
in  die  Heimat  zurückkehrte.  Dies  wird  zur  Gewißheit  aus  dem 
Eintrag  zum  13.  Oktober  im  ältesten  Totenbuch  von  St.  Florian  ^) : 

^)  Vergl.  das  von  StüJz  Gebrachte  in  Chmels  österreichische  Geschichts- 
forscher, IL 

')  Fisfhrr.  God  ttiid.  Kln>tonit'nhiii«i  a.  a.  O..  S.  6.  Nr.  23:  ebenda 
vS.  :>,  Nr.  IS. 

=»)    Meilirr.   Keg.  der  Jiab.,  S.  20—21. 

*)   Ebenda  S.  33,  Nr.  16,  1147,  Mai,  nach  Schenk.  B.  Bercht. 

»)   U.  B.  d.  St.,  I.,  446. 

•)  Czerny,  „Das  älteste  Totenbuch  von  St.  Florian"'  im  Arch.  i.  ö.  G.  r>6. 
2  ad  13.  November.  Czerny  verweist  bezüglich  „Radebot"  (hier  ist  wohl  homo 
oder  miles  suus  ausgelassen)  auf  die  Garstener  Tradition  c.  1145.  (U.  B.  o.  E., 
I.,  164,  Nr.  135),  wonach  Domnus  Walther  parrochianus  (Pfarrherr)  Sirnicha 
sein  Gut  im  Machland  durch  Adelram  de  Perge  an  Garsten  gab.  Zeugen  waren 
„Berhtoldus  de  tombrunnen,  Dietmarus  de  Agest  (dessen  Schwester  Sophya 
Adelrams  zweite  Gattin  gewesen  sein  dürfte,  siehe  später).  p]berhardus  de 
Marbach  (nördl.  von  Mauthausen),  Dietmarus,  Radchoto,  Otacher,  Herbort. 
Heinrich,  Dietrich."  Wir  verweisen  diesbezüglich  noch  auf  den  bekannten 
Verzicht   Leopolds,   Markgrafen    von   Osterreich,  dann   Herzogs  von   Bayern,  de 


141 

.jVlriimnius  miles.^)  advocatus.  —  Eadebot  suus.  hieroso- 
liniitani.'' 

Wir  können  daher  ganz  zwanglos  die  beiden  Brüder 
Adelram  und  Adelbert  de  Oftheringen  als  Söhne  Adelrams  de 
Perge  (t  1147 — 1148  im  Kreuzzug)  angliedern. 

Wir  gehen  daher  zu  deren  Beurkundungen  über,  indem  wir 
nochmals  betonen,  daß  Adelram,  der  einen  gleichnamigen  Sohn 
hat  und  uns  zuerst  entgegentritt,  offenbar  der  ältere  Bruder  ist  — 
vielleicht  aus  einer  ersten  Gattin  Adelrams  von  Perg,  während 
sein  Bruder  Adelbert  aus  dessen  zweiter  Gattin  stammen  dürfte. 
Als  um  das  Jahr  1150  die  edle  Benedicta,  Witwe  nach  Konrad  von 
Sunnelburch,  mit  ihrem  zweiten  Gatten,  dem  edlen  Cholo  von 
Rodenfels,  ein  AUod  in  Gradw^ein  dem  Kloster  Renn  in  Steier- 
mark vergabten,-)  bezeugten  dies  Udalrich  et  Friedrich,  Söhne 
Gotschalks  de  Hunesberch,  Stephan  de  Eidmarch,^)  Adelram  de 
Osteringen  (sie!),  Ulricus  de  Cruce,  Wecil  de  Culuh,'^)  Heinrich 
et  Burghard  de  Hunesperch,  Burchart  de  Aueram  et  filius  ejus 
heinricus,  Vecil  de  Mecelinsdorf,  Eapoto  de  Cotech,  Otaker  de 
Kuthartesdorf  ."^ ) 

Um    dieselbe    Zeit    (c.    1150)  ^)    hatte    der    Küster  ' )    von 

1137,  Krems  1139,  St.  Florian  zugunsten  dieses  Stiftes,  wegen  Windberg  (U.  B. 
o.  E.,  II.,  180,  Nr.  121),  in  welchem  Adelram  de  Perge  als  zweiter  Zeuge 
genannt  ist  und  als  weitere  Zeugen  (ich  verweise  auf  früher  Gebrachtes)  seine 
Gefolgmannen :  Gerboto  de  Arhingen,  Radhoto  de  Narden  et  frater  eius  Einwich 
de  Chuliup,  Gerhart  Eamelare  de  Sippach  {!),  Ozo  de  Ihisivelt,  Mazeli  de 
IMsivelt. 

1)  Miles  bedeutet  hier  nicht  einfach  Ritter,  Soldat,  sondern  Kreuzritter. 
Wir  erinnern  uns,  irgendwo  geleseD  zu  haben  „Adelramus  miles  patauiensis 
episcopi  et  Rageboto  homo  eius",  leider  notierten  wir  uns  nicht  die  Provenienz. 

2)  U.  B.  d.  St.,  I.,  172,  Nr.  172,  ex  Orig.  in  Kl.-Reun.  Bezüglich  Zeit- 
bestimmung, Todeszeit  des  Sunnelburg,  Identität  Cholos  von  Rodenfels  mit 
Cholo  II.  von  Wilhering  siehe  unsere  Ausführungen  bei  den  Blankenbergern. 

*)  Diesen,  sowie  die  ff.  de  Hunesberch  sehen  wir  als  Haunsbergische 
Lehensleute  an. 

"»)  Cruce  =:  Kreuzen,  Culub  =  Külb.  Beides  Gefolgmannen  Adelrams, 
kennzeichnen  diesen  nach  allem  vorher  Deduzierten  genügend  als  einen  Herrn 
von  Perg  oder  doch  diesen  entstammend. 

^)  Aframberg,  Matzelsdorf  bei  Wildon,  Rudersdorf  bei  Feldkirchen-Graz, 
so  Zahns  Register  im  U.  B.  d.  St. ;  auch  Cotech  sucht  er  bei  Wildon.  Diese 
Gefolgmannen  zählen  wir  zur  Klientel  der  Benedicta,  welche  wir  mit  Fug  und 
Recht  einem  steierischen  Geschlechte  zuzählen  können. 

")  U.  B.  o.  E.,  I.,  554,  ex  Codiee  St.  Nikolaus.  Index  hat  ca.  1140. 
Mon.  Boic,  IV.,  237,  aus  derselben  Quelle  hat  ca.  1150,  an  welche  Zeitangabe 
wir  uns  halten. 

•)   Edituus  —  aedituus  gleich  Küster,  Kirchenaufseher. 


142 

St.  Nikolaus  bei  Passau,  namens  Adalrieh,  ein  Gut  Kudleicliingen  M 
^on  seinen  Brüdern  Ijdalschalk  und  Ernst  gekauft  zur  Delegation 
durch  diese  an  St.  Nikolaus.  Einen  Teil  dieses  Gutes  gab 
Udalschalk  ,.,//?  manum  cmiisdmu  nohilis  viri  Adalrammi  de 
0/theringen"  und  dieser  ,,potestative"  an  St.  Nikolaus;  den 
anderen  Gutsteil  gab  Ernst  „propria  et  potestativa  manu'^  eben- 
dahin, haue  ergo  traditioneni  verissima  assertione  testos  appro- 
bant:  Adalrammus  de  Oftheringen,  Eberhart,  Herdie,  Lantfrit 
fratres  nobiles  viri  de  Hartheimen,  Adelram  de  Emilingen  mini- 
strialis  sti  Stephani,  — ,  Selpker  de  Widahe,  — ,  — ,  Iniizo  de 
Hartheim,  Porno  de  Hartheim,  Meginhart  de  Ferge,  Porno  de 
Allenehofen,  Wirint  de  Stode,  Waltchun  de  Straze. -) 

Nach  einer  von  Karlin  gleichfalls  circa  1150  •^)  angesetzten 
Tradition  gab  Heilka  de  Birboim  durch  die  Hand  ihres  Sohnes 
Gerhard  und  ihrer  Tochter  —  welche  an  diesem  Tage  in  das 
Göttweiger  Frauenstift  trat  —  ebendahin  einen  Weingarten  ad 

Staudratisdorf .  ^) idoncu  asciti  sunt  testes  hü  Adalramics  de 

Oftheringin,  Pudiger  f rater  ipsius  Gerhardi,  Hermannus  de 
Porze,  Wolfram,  Otacher  de  Treisim,  Hartwicus,  Pahewinus 
de  Winchil. 

Sehr  bemerkenswert  ist,  daß,  als  Bischof  Konrad  von  Passau 
zu  Kremsmünster  im  Jahre  1151  am  22.  ^lai  bei  Inserierung  des 
Stiftbriefes  von  Erlakloster,  durch  den  edlen  Otto  und  seine  Ver- 
w^andten  ausgestellt,  diese  Klosterstiftung  erneuerte,  als  ersteir 
Laienzeuge  Adelram  de  Oftheringen   fungierte^:    .Jtem   ex  laicis 

')  Rudling,  0.  G.  Hinzenbacb,  bei  Eferding. 

*)  Hartheim,  Emling,  Weidacb,  Straß,  alles  bei  Alkoven.  Der  Meginhart 
de  Perge  könnte  wieder  auf  die  Perg'sche  Zugehörigkeit  hinweisen  oder  ist 
Berg  bei  Linz-Leonding  gemeint;  dann  könnte  Stode:  Staudaeh  in 
O.  G.  Leonding  oder  in  O.  G.  Oftering  sein.  Auch  an  Stauder,  0.  G.  Kreuzen, 
nördl.  von  Grein  ist  zu  denken,  dann  wäre  „Perge"  das  Perg  im  Machland. 

')  Saalbuch  von  Göttweig  a.  a.  O.  65,  Nr.  264.  Die  verschiedene  Identifi- 
zierung von  Birboim  und  Birbaum  siehe  in  der  betreffenden  Note  bei  Karlin 
und  bei  Fischer  Trad. -Codex  von  Klosterneuburg,  Nr.  331  und  S.  256. 
Vergf.  auch  Schueikhardt  (Darstellung  V.  U.  M.  B.,  I.  Bd.,  5,  84.)  Es  ist 
bemerkenswert,  daß  bei  einer  Gabe  derselben  Frau,  hier  Heilwig  de  Pirbaum 
genannt,  an  das  Kloster  Seitenstetten  (Raab,  U.  B.  von  Seitenstetten,  S.  7, 
Nr.  5,  ca.  1153,  bei  Meiller,  Reg.  der  Bal)enb.,  S.  48,  Nr.  73.  gegen  das  Jalir  1170. 
„willkürlich",  wie  er  in  Note  234  angibt)  iil)er  ihre  Erbgüter  als  erster  Zeuge 
nach  den  Grafen  Allurtus  de  Pcr(je  auftritt.  Da  dieser  sonst  in  datierten 
Urkunden  nicht  über  1163  aufscheint,  so  rücken  wir  auch  diese  Urkunde 
zwischen  1160 — 1163,  wogegen  die  Note  bei  Meiller  nicht  im  Gegensatz  ist. 

*)    Ist   wohl  Stattersdorf  a.  d.  Traisen,  südl.  von  St.  Polten. 


14:) 

Testes  sunt  renovatioiüs  Adelrammus  de  Offtheringen,  herrandus 
de  Werde,  Adalber  de  Xuivaren,  Marquard  de  Wesen,  Richker  de 
Osternahe,  Euodeger  ceterique  quam  ])lurinii.O 

Gegen  das  Jahr  1160  tritt  nun  auch  der  jüngere  Bruder 
Adelbert  de  Oftheringen  auf  den  Plan,  also  frühestens  1140  ge- 
boren. Und  zwar  sehen  wir  von  nun  an  die  Ofther inger  nur  mehr 
in  Urkunden  und  Notizen  des  nahen  Klosters  Wilhering. 

Um  das  Jahr  1160^)  bezeugten  den  von  Gerold  von  Curen- 
berch  mit  Abt  G.  und  dem  Konvent  von  Wilhering  getroffenen 
Tausch  um  seine  Besitzung  Ciirenberch  gegen  des  Klosters  Gut 
Waltrathart  ^)  als  erste:  Adelram,  Albret  de  Offehringen;  des 
weiteren  genannte  de  Grilporten,  Bruscinken,  Kirgsteten,  trhun, 
thenun,  Bercheim,  Adelharthinc,  Eiidof dingen,  therimbach,  Miil- 
bach,  Arnhold  de  Meiscingen,  Vrilingen,  Hiringen,  Lintheim, 
Durcheim  (?)?  Gumpotingen  und  de  Chalheini,^)  fast  alle  zwischen 
Wilhering  und  Ofthering  angesessen. 

Das  Jahr  1161  ■')  bringt  uns  zwei  Beurkundungen  desselben 
Wilheringer  Abts  Gebhard  TL:  a)  Heinrich  de  Rotele")  —  aus 
der  Klientel  der  Familie  des  Stifters  Colo  von  Willeheringen- 
Waessenberg  —  übergab  gegen  Erhalt  von  11  TT.  Silbers  ein  Gut 
in  Ederamesberge)  in  Treuesweise  dem  Adelramm  de  Oftheringen, 
dieser  dem   Eberan   de  Borzheim  ^)   und   der   letztere   gab   dieses 

^)  Orig.  im  Archiv  für  Niederösterreich  bei  der  Statthalterei  in  Wien; 
U.  B.  o.  E.,  II.,  258,  nach  Pez.  Thesaurus  6.  1.,  362;  auch  veröffentlicht  von 
Starzer  in  Mitteilungen  des  Archivs  für  Niederösterreich,  I.,  S.  54,  Nr.  2. 
Nuivarn  ^  Neufahrn  in  O.  G.  Marchtrenk ;  Werde  =  Wörth,  0.  G.  Rupprechts- 
hofen  oder  O.  G.  Langacker  im  Machland !  !  Die  übrigen  Genannten  Passauer 
Ministerialen. 

=*)  U.  B.  o.  E.,  II.,  277,  zwischen  1155—1161. 

')  Kürnberg  bei  Linz  bekannt.  Waltrathart  entzog  sich  der  Bestimmung. 
Wald  und  Hart  deuten  auf  Waldteile. 

*)  Grilporten  =  Grillenpartz,  0.  G.  Holzhausen:  Bruscinken  ^'l^risching, 
südl.  von  Holzhausen.  Kirchstetten,  zwischen  Holzhausen  und  Oftering, 
Traun  bekannt.  Thenun  =  Thening  bei  Kirchberg,  Alharting  und  Bergham, 
Ruefling,  nordwestl.  und  westl.  von  Leonding,  Dörnbach,  Mühlbach,  nordwestl. 
von  Ruefling;  Meiscingen,  auch  Misgingen  ist  der  Maischingerhof  in 
0.  G.  Wilhering ;  Freiling,  westl.  von  Oftering ;  Hiering,  ?  0.  G.  Manglburg  bei 
Grieskirchen ;  Lindham,  westl.  von  Ottensheim;  Durcheim?,  Gumpolding, 
zwischen  Kirchberg  und  Alkoven :  Chalheim  =:  ?  Kallham  bei  Neumarkt,  tjber 
Arnold  de  Meiscingen  siehe  später. 

^)   U.'  B.  o.  E.,  IL,  313—14,  et  312—313. 

*)    Eodel  an  der  Rodl  Avestl.  von  Ottenslieim. 

')   Edramsberg  bei  Schönering. 

*)   Ist  Avohl  Parzheim  zwischen  Eferding  und  Haiding. 


144 

iiUod  auf  des  Abtes  Bitte  in  inaniis  domini  Heinriei  de  iScoveiiber^ 
nobilis  et  potentis  viri  zur  Beschirmung.  Dies  bezeugten  liberi. 
Wernhart  de  Jugelbach,  Amelbreht  de  Antesine,  Eberannus  de 
Borsheim, ^)  Adelram  de  Oftheringen.  Unter  den  „Ministerialen" 
s^hen  wir  auch  den  bekannten  Egino  de  Bost^nbach.-)  Derselbe 
Heinrich  de  Eotile  gab  vor  denselben  Zeugen  an  Wilhering  ein 
Thit  in  villa  Eotile  „P^i'  nianus  AdeJrammi  in  nianus  Eberanni  et 
ille  in  manus  domini  Heinriei  de  Scovenberg.  h)  Wernhart  de 
Truna,  gleichfalls  von  der  Klientel  der  vStifterfamilic,  )  gab  ein 
Gut  in  derselben  villa  Truna  an  Wilhering  per  nianus  Adelramini 
libere  conditionis  viri  de  Oftheringen.  Dies  bezeugten  Bernhart 
de  Truna  et  frater  eins  Ernost,  Adelram  de  Ofteringen  et  filivs 
eins  Adelram,  hü  libere  conditionis  viri.  Unter  den  „Mini- 
sterialen'^ sehen  wir  die  von  Rodel,  Werde,  Mülbach,  Kurecheim 
(Kirchheim),*)  (den  obigen:)  Wernhard  de  Truna  und  Ulrich  de 
Kirchstetten. 

In  einer  vom  U.  B.  o.  E.  mit  c.  1190  •')  viel  zu  spät  ange- 
setzten Xotiz  des  Mondseer  Traditionscodex  erscheint  Adalbert: 
de  Oftheringen  zum  lezten  Male.  Das  Stift  gab  nämlich  sein  Gut 
in  loco  Encinesperge '')  einem  gewissen  Bahewin  de  Everdin.i»e 
per  manus  fideiussoris  (Salman  ?)  Adalherti  de  Oftherin  zu  Leil;- 
geding.  Dies  bezeugten  Adalhertus  de  Oftheringen,  Timo  de 
Bernowe,  Herbert  de  Sluzzilberch,  Marchwart  de  Ahliten. 
Vdalricus  de  Sealbach,  Ditrich  de  Huttenheiniin,  — ,  Chunrat  de 
Liten,  Chunradus  de  Trune,  Liubhart  de  Everdinge.  ) 


^)  Antesiiie,  Fluß  Anlesen,  Audießenbacli  im  Innkreis.  Beide  liier 
Genannten :  Ainelbert  de  Antesine  (Amelbert  de  Aigling  =  Forehtenau, 
zwischen  Aurolzmünster  und  St.  Martin)  und  der  Parzheimer  sind  wohl  irrig 
mit  dem  Julbacher  und  Ofteringer  auf  ein  und  dieselbe  Rangstufe  gestellt. 
(Siehe  später.) 

*)   Siehe  die  Schönhering-Blankenberg. 

^)  Gehört  also  nicht  zu  den  Brüdern  Bernhart  und  Ernst  von  Traui?. 
-oudern  ist  der  später  Genannte. 

^)  Ein  Kirchham  in  0.  G.  Puchberg,  westl.  von  Wels;  wir  werden  aber 
später  sehen,  daß  der  Pfarrort  Kirchberg  auch  mit  Kirchstetten  und  vielleicht 
auch  mit  Kirchheim  verwechselt  wird. 

)  U.  B.  o.  E.  (aus  dem  Codex  lunaelacense) ,  I.,  94 — 95.  Wir  setzen  die 
Notiz  vor  1167,  da  der  in  derselben  genannte  „Liublmrt  do  Fvording"  1ir»7. 
14.  7.,  bereits  tot  war.    (U.  B.  o.  E.,  II.,  332.) 

•)  Encinesperge  ist  Entzensberg,  Pfarre  Eferding.  (U.  B.  o.  E.,  IX.. 
Xr.   166.) 

)  Bernau  bei  Wels,  Schlüßlberg  im  Trattnachtal ;  Achleiten,  0.  G. 
Krenglbach,  oder  0.  G.  Thallieini  bei  Wels;    Scliallbach.  0.  G.  TTofkirclion  an  der 


145 

Am  14.  Juli  noT^)  bestätigte  zu  Ebelsberg  Bischof  Abono 
von  Passau  den  zwischen  Abt  G.  von  Wilhering  und  seinen  Vor- 
fahren getroffenen  Outstausch.  Wilhering  hatte  durch  Herzog 
Heinrich  von  üsterreicli  als  Vogt  von  Passau  zwei  Hofstätten  in 
Tenning  und  in  Misgingen  der  bischöflichen  Mensa  gegen 
l'rhalt  eines  Dominieales  zu  Ederamsberg  übergeben.  Dies  be- 
zeugten ex  Uiicis:  Graf  Kapoto  von  Ortenberch,  Chunradus  iunior 
de  Pilstein,  Pabo  de  Sliunz,  Dietricus  de  Paumgartenperge  et 
frater  eins  Heinricus,  Werigant  de  Rumtingen,  Ernist  de  Hart- 
heim, Otto  et  frater  eius  Engilbert  de  Struben,  Poto  de  Massingen, 
Pudiger  de  Aheimen,  Rudiger  et  frater  eius  Porno  de  Holzhusen, 
Ogo  de  Lonstorf,  Alrammus  de  Oftheringen/)  Tulting  de  Ebils- 
perge,  castallus,  Albert  de  Harde,  Walchun  de  Harde,  Chunradus 
de  Hage,  Leutoldus  de  Eotenvelse  et  alias  Leutoldus  Longus. 

Wir  sind  mit  den  Beurkundungen  über  die  Herren  von 
Oftheringen  zu  Ende  gelangt,  w^obei  es  gewiß  aufgefallen  ist,  daß 
in  keiner  derselben  ein  Mitglied  der  Vögte  von  Perg  aufscheint. 
Dennoch  sehen  wir  Adalbert  von  Perge  zweimal  die  Wege  der 
Oftheringer  kreuzen;  einmal  bei  den  Vergabungen  der  Heilca- 
Heihüig  von  Birhaum:  1.  an  Göttweig:  Adelram  de  Oftheringen, 
2.  an  Seitenstetten :  Ädclbert  de  Perge,  und  dann  bezüglich  des 
Gutes  in  Misgingen.  (Wilhering.  =^)  Die  gleichen  Namen  der 
Brüderpaare  Adelram  und  Adelbert  bei  den  Vögten  von  Perg  und 
bei  den  Oftheringen,  die  Leichtigkeit  der  Angliederung  Letzterer 
an  einen  der  Ersleren,  der  Zeit  nach,  wäre  für  unsere  Vermutung 
gewiß  nicht  ausschlaggebend,  wenn  nicht  hiezu  noch  ein  ganz 
besonderes  Moment  treten  w^ürde. 

Die  landesfürstliche  Lehensherrschaft  Mitterher g,^)  die  wir 


Trattnach;  Huttenheim?  Ottenheim,  0.  G.  Buclikirchen  bei  Wels;  Liubhart  de 
Everding  z=z  (maritus  eius  (Liuppirch)  Liuphardus  (de  Everding  burgensis) 
beate  memorie  11G7,  14.  7.,  L\  B.  o.  E.,  II.,  332.) 

^)  U.  B.  o.  E.,  II.,  332 — 33.  über  diese  Urkunde  werden  wir  gelegent- 
lich der  Abhandlung  über  die  Herren  von  Sleunz  besonders  schreiben. 

-)  Nach  der  Stellung  Alramms  unter  den  Passauischen  Ministerialen 
wäre  es  zweifelhaft,  ob  man  ihn  zu  den  Freien  von  Ofthering  zählen  darf. 
Aber  auch  der  hochfreie  Poto  de  Massingen  (Kreuzritter  1189 — 1190,  siehe 
Ansbert)  steht  hier  zwischen  Passauer  Ministerialen.  Er  stammt  aus  Nieder- 
bayern. Wir  haben  die  Bemerkung  gemacht,  daß  in  Klosterurkunden  der 
Rangunterschied  nicht  so  streng  gewahrt  ist,  wie  in  landesfürstlichen  Urkunden. 

')   Siehe  später. 

*)  Das  folgende  ist  durchgehends  nach  von  mir  eingesehenen  Original- 
Urkunden    im   k.   u.    k.    Haus-,   Hof-    und    Staatsarchiv,    desgleichen    nach    den 

10 


14() 

eingangs  als  die  Eechtsnachfolgerin  der  Herreu  und  liurg  von 
Perg  hingestellt  haben,  war  urkundlichen  Spuren  gemäß  seit 
1267  im  Lehenbesitz  der  Herren  von  Kapellen  und  blieb  im  Besitz 
dieses  Geschlechtes  bis  zu  dessen  Aussterben  um  die  Weihnachts- 
zeit 1406.  Der  letzte  Kapeller,  Eberhard  III.,  hatte  nur  zwei 
Töchter,  Dorothea,  vermählt  mit  Hartneid  von  Lichtenstein  zu 
^icolsburg,  und  Wilburg,  vermählt  mit  Georg,  dem  letzten  Herrn 
von  Dachsberg.  Mitterberg  fiel  mit  Teilung  der  letzteren 
Schwester  zu.  Als  aber  auch  diese  mit  samt  ihrem  Manne  ohne 
Kinder  endeten,  fiel  die  Herrschaft  Mitterberg  wieder  an  den 
Landesherrn  zurück. 

Die  Feste  Mitterherg  mit  ihrer  Zugehörung,  dann  die  einst 
von  Mitterberg  lehenbaren  Stücke:  das  Haus  Scliiverfberg,  die 
Feste  Winthag,  Sitz  und  Hof  zu  Hard,  wurden  je  als  ganzes 
weitier  verliehen.  Die  ritternmßigen,  Recht-  und  Beutellehe?!  der 
Herrschaft  Mitterberg  südlich  der  Donau  wurden  einzeln  zu 
Lehen  gegeben.  Diese  lernen  wir  kennen  aus  dem  letzten  Lehen- 
buch Herzogs  Albrecht  V.  de  annis  1422 — 1430;^)  aus  einem 
Lehenbuch  de  1437,  dann  de  1457,  1458.-)  Wir  erblicken  da,  als 
von  der  Herrschaft  Mitterberg  zu  Lehen  rührend,  kom])akt 
liegende  Stücke: 

In  det^  Pfarre  Ofthering :  Zu  Perwind,  zu  Kirchstetten,  zu 
Pachaim,  zu  Ober-  und  Nieder-Pruesching,  zu  Hausleiten,  zu 
Oberndorf,  zu  Grillenparcz,  zu  Irnstein,  dacz  dem  frein  am 
Lehen,  zu  Niederpachaim,  zu  Niederwidem,  zu  Newfarn,  das 
Holz  der  Pirhenpühl,  zu  Pachaim  den  Zehent  auf  dem  Maurer-, 
Pauscher-,  Leitgeben-,  Grabeiglgut,  auf  dem  Wolf-  und  Tan- 
hauserhof,  auf  der  Hiltlhub,  auf  der  Hohenrenz  Wismat  und 
drei  ritterrnäßige  Stücke,  zwei  bei  ]\Iarchtr(^nk,  eines  zu 
Pachaim. 
In  der  Pfarre  Hörsching  (Heresing) :  Hauptsächlich  zu  Hör- 
sching  selbst,  dann  zu  Kabarn;  zu  Winding,  zu  Pudolfsdorf, 
zu  Amstetten,  zu  Neyczeneck,  dacz  dem  lerenhaus,  dacz  dem 
Weißen,  zu  Sibendürfting,  Nehof,  Muffelhube,  Hochhof,  Tal- 
lehen,  die  Wald:  die  Lerocheraecker,  auf  der  Haid,  das 
Prewerlehen,  Haberzagellehen,  Chewkellehen,  Wenzel :    W^ald- 


daselbst  erliegenden   landesfürstlichen   Lehenbüchern   Herzog   Albrechts    TU. — 
V.,  dann  de  1437  und  Herzog  Albrechts  VI.,  sowie  Kaiser  Friedrich.s  ITT. — (IV.). 
')   „Wilburgen  des  **  von  Dadisberg  Witibon   T^eliensohaft." 
')      In  diesen   drei   I^henbüchern    als:     ..von    der   Herrschaft    Mitterber«: 
I>ehenschari''. 


147 

iniihle,  (irathof,  Scliiiiiellehen  zu  Staiß,  Gut  zu  Reisach,  Lehen 
zu   Marchtrenkh,  zu  Frandorf,  zu  Oberholdeu. 

Jn  der  Pfarre  Holzliawsen:    Zehent  auf  füuf  Güter. 

///  der  Pfarre  KIrchherg  auch  Kirchstetten:  ^)  Zu  Niedernpuch, 
zu  Puch. 

Jn  derPfarre  Leonding:  Zu  Friesenegk,  zu  Uczing,  zu  Rudolfing 
(i.  e.  Ruefling),  zu  Oberurewt ;  zu  Berkhaini  ein  rittermäßig 
Lehen. 

In  der  Pfarre  Alkoven:  Die  Zehente  auf  zahlreichen  Stücken  zu 
Straßheini :  Winkheihof,  Kurzenlehen,  Aygen-,  Schalkel-, 
Nater-,  Hofmavrlehen,  Weingart-,  Stainpeck-,  Stettenhube, 
auf  dem  Schrnid-,  Prenntl-,  Kressen-,  Jegerlehen  und  Pinter- 
lehen  etc. 

Ln  der  Pfarre  Eferding:    Ein  Gut  an  der  Wis. 

In  der  Linzer  Pfarre:  Ob-  und  Nieder-Stokach,  Holzhaim, 
Aichach,  Pfaffenhart  (Lustenfelden),  Ördach,  Hochstraß  und 
Zehente. 

In  der  Pfarre  Tauerskeim:  ^)  Hof  zu  Gykennuten,  Schrengel- 
lehen,  Zehente  auf  dem  Kirchdorf,  zu  Grub,  zu  Prunnöd.  Das 
Gut  zu  Stadel  als  ritt  ermäßig  Lehen. 

In  der  Pfarre  Munichen :''^)  Auch:  Steibllehen,  Hof  unterm  Berg, 
Hof  zu  Reintal,  Obergut  zu  Schadlinz,  Zehente  auf  Rorhof 
und  Wolfwinkel. 

In  St.  Florianer  Pfarre:  Die  Güter:  das  Neuhaus,  an  dem  Spar- 
rewtt,  an  dem  Revsenberg,  dacz  den  Garren,  dacz  dem  Schal- 
chen, dacz  dem  Hayholczer,  die  hübe  im  Holz. 

Nebst  einzelnen  Stücken  in  Ehelsherger,  Ansf eider,  Nenn- 
kircher*)   Pfarren. 

Zn    einer    ziveiten    Gruppe    rechnen    wir    die    Lehenstücke: 

In  der  St.  Valentin-Pfarre:  Zu  Rems,  auf  dem  Wagram,  zu 
Kirchdorf,  zu  Fürhart,  zu  Hofkirchen,  im  Ennsdorf,  in  der 
Grub,  auf  dem  Wasen,  Orthof  aufm  Wagram,  der  Dawchinger- 
hof. 

In  der  Pfarre  Erlaldoster:  Zehente  und  Äcker  zu  Erlakloster, 
Lehen  zu  Weingarten  das. ;  zu  Erlach :  1/2  Haus,  3  Hofstätten, 
%  Sitz  und  Vl'  Hof.  Vogtrecht  auf  der  Angerwiese,  Stücke  im 
Altenhofer  Feld,  zu  St.  Panthaleon,  zu  dem  Dorf  im  Englbach. 

*)  In  dem  einen  Lehenbueh  in  Kirchberger,  im  anderen  in  Kirchstetter 
Pf. :    dieselben  Stücke. 

')   Gemeint  ist  Tauersheim   südlich   der    Donau:    St.   Peter   in   der   Zizlaii. 
')  Kleinmünchen  bei  Ebelsberg. 
*)   Neunkirchen  auf  der  Ypf. 

10* 


148 

Z?/  dieser  Gruppe  zerstreute  Stücke  in  Äshacher,  Wolfs- 
hacher,  Weistraher,  Behaimberger  (ein  rittermäßig  Lehen), 
Hadershof  er  (acht  Lehenstücke),  Ennser  (ein  rittermäßig  Lehen)  ^ 
Kronstorfer,  Wolfahrer,  Sierninger  und  W  aldneunhircher 
Pfarren. 

Zu  einer  weitere?!  Gruppe,  eventuell  auch  zur  ersten  Gruppe 
gehörig  zählen  wir  die  Mitterberger  Lehenstücke: 
Ln   der  Weißkircher  Pfarre:    Lehen  zu   Chabarn,   Pausbeckhube 
beim  Sippach,  Mittergut  zu  Langacker,  Tafern  und  Hofstatt 
zu   Weißkirchen  bei   der   Traun,   Zehente   zu    Samersdorf,   zu 
Leobmbach,    zu    Baumgarten,    zu    Chabarn,    zu    Tudach,    zu 
Potschaczgrub,    zu    Aich,    zu    Muschnig,    Marchtrenk,    Krai- 
schain,   Anger,   Pergartten,   Alhayming,   am   Lehen,   im   Vor- 
hech,    zu    Heczendorf,    in   dem    Eeut,    im    Kronberg,    zu    den 
Pehingern,  zu  Oberhub,  dacz  den  Dörfflingern,  dacz  Haczen- 
dorf,   dacz   dem   pilczlein,   zu   l^iederlanngreben,   vom    Krem- 
lein sgut. 
/??  Slaisshaimer  Pfarre:    Zehente  auf  dem  Spiegelhof,  zu  Grub^ 
Obern    Tudach,    Sneydelsöd,    Mordhub,    Herzogenberg,    Eyd- 
leinsberg  und  Praitenwidem. 
In  Talhaimer  Pfarre:    Auf  der  Scholpenzaunmühle. 
Ln  Welser  Pfarre:  i/o  Hof  in  der  Schwaig,  die  Krotmühle,  Höfe 

in  der  Sachsenaw,  Pauhof  zu  Schefolczeck. 
Ln  Gunskircher  Pfarre:  Gut  Trübenberg,  Zehente  zu  Peczleins- 

perg,  im  Tal,  im  Holcz. 
Ln  Krengelbecker  Pfarre:   Der  Sitz  zu  Schmiding,  Güter  im  Holz, 
zu  Oberhaim,  zu   Ebmeinsperg,   Zehente  in   der   Plahen,   auf 
dem  Rudmundshof,  Wiese  zu  Maling. 
In  Püchler  Pfarre:     %    Hof   an    der    Inn    (ritterniäßig    Lehen), 
Stücke   im    Pirichech,    zu    Njsting,    auf   dem    Luczleinsberg. 
Bemerkenswert  sind  die  rittermäßigen  Zehente  in  der  Pfarre 
Kirchdorf :  ')  Zehenthäuser  in  der  Lauben,  dacz  Micheln  an  der 
Straß,  dacz  Rurrmund  und  am  Gattern,  dann  Zehente  auf  dem 
Alramsberg  ^)    (Adelramsberg)    und    auf   dem    Hof   zu    Ynczens- 
dorf^),  dann 
In   Kirchheirner  Pfarre:  ^)  Gütel  zu  Ober-Weidach. 

')   Kirchdorf  südlich  von  Kremsmünster  bei  Schlierbach. 
')  Alramsberg  erinnert  an  die  Adelram  de  Perge,  de  Ofthering. 
')   Ynczensdorf  =  Inzersdorf. 

*)  Kirchham,  Pfarre  im  Dekanat  Pettenbaoli  —  wo  wir  aber  kein  Weidacb 
finden,  vielleicht  Verwechslung  des  Skriptors  mit  Kirchberg  —  wo  nicht  weit 


149 

Zerstreute  Lehengüter  von  Mitterberg  sind  noch  in  Att- 
nanger,  Schöndorf  er,  Lochkircher  (Lachkircher),  Olstorfer  und 
Petenpecker  Pfarren. 

Überschauen  wir  diese  Lehen  der  Herrschaft  Mitterberg 
(also  der  \'ögte  von  Perg),  wie  sie  sich  mehr  als  200  Jahre  nach 
dem  Aussterben  des  Herrengeschlechtes  nach  mannigfachem 
Wechsel  noch  im  15.  Jahrhundert  bei  dieser  Herrschaft  erhalten 
haben,  so  finden  wir  dieselben  gerade  dort  konzentriert,  wo  die 
beiden  Brüder  Adelram  und  Adelbert  von  Ofthering  auftreten: 
Ofthering-Hörsching,  Erlakloster  (wobei  wir  bemerken,  daß  Erla- 
/icloster  Patron  von  Hörsching  seit  jeher  war),  Ebelsberg,  Alkoven 
und  Eferding. 

Wir  halten  daher  nach  allem  Vorgebrachten  die  Herren  von 
Oftheringen  als  zum  Stamm  der  Vögte  von  Perg  zugehörig. 

Die  in  unserer  Stammtafel  zum  Ausdruck  gebrachte  Kom- 
hinntion  bezüglich  der  Sophya,  Schwester  Dietmars  von  Aist,  als 
zweite  Gattin  Adelrams  von  Perg,  dem  sie  den  Sohn  Adelbert  — 
den  jüngeren  Bruder  Adelrams  von  Ofthering  —  gebar  und  die 
in  ihrer  zweiten  Ehe  mit  Engelbert  von  Blankenberg-Schönhering 
vermählt  war,  stützt  sich,  abgesehen  davon,  daß  die  Zeitenfolgen 
derselben  keineswegs  widersprechen: 

1.  Auf  die  Notiz  aus  dem  Aldersbacher  Traditionscodex 
bezüglich  des  Gutes  Zirknarn,^)  daß  (wohl  bedeutend)  vor  1170 
vir  illustris  Ditmarus  de  Agist  das  Gut  Zirknarn  an  Aldersbach 
gab,  auf  welches  Gut  soror  ipsius  (Dietmari)  Sophia  eiusque  filius 
Adelbertus  verzichteten,  daß  aber  dann  Engilbertus  de  Sconheringin, 
qui  eandem  Sophiam  postea  daxit  uxorem  sein  Gut  Hertgeresdorf 
dem  Wernher  von  Grizbach  als  Pfand  für  Aldersbach  übergab, 
falls  sein  eigener  Sohn,  mit  Sophia  erzeugt,  oder  seine  mit  dieser 
noch  überkommenden  Kinder  das  Stift  Aldersbach  bezüglich  des 
ersteren  Gutes  beirren  würden,  etc.  etc.^) 

2.  Auf  die  Transaktion  des  Abt  Gebhard  von  Wilhering  be- 
züglich des  Gutes  in  villa  Misgingen  ^^),  welches  Arnold  von  der 
Klientel   domini   Adalherti   de  Perge   viri   valde   eminentis,   per 

davon,  allerdings  in  Alkovener  Pfarre,  ein  Weidach.  Eines  der  Lehenbücher 
schreibt  statt  Alkofen  :    Altenhofen  1 

^)  U.  B.  o.  E.,  II.,  343,  Nr.  234.  Ist  das  später  bei  St.  Florian  befindliche 
Zirking,  Pfarre  Ried. 

^)  Die  Schlußdatierung  dieser  vier  Handlungen  umfassenden  Notiz  ist 
circa  1170. 

»)  U.  B.  o.  E.,  II.,  314—15,  Nr.  214,  anno  1161. 


150 

manus de    Scohneringen    libere    conditionis    viri    an 

Wilhering  übergab,  gegen  Rückerhalt  als  Leibgeding,  welche 
Transaktion  Adelhert  de  Perge  nachträglich  zum  Teile  rück- 
gängig machte.  Gerade  daß  in  diesen  beiden  Notizen  Engelbert 
de  Blankenberg  noch  de  Sconheringen  genannt  wird,  beweist, 
daß  seine  Handlungen  zwischen  1150  und  1160  fallen.  Es  könnte 
daher  Adalbert  de  Perge  als  Oheim  und  Gerhab  Adalberts  de 
Oftheringen  gehandelt  haben. 

3.  Die  Mitzeugenschaft  Dietmars  de  Ägest  in  der  Garstner 
Notiz,  zufolge  welcher  um  1145  Adelram  de  Perge  das  Gut  des 
Pfarrers  von  Sierning  situm  in  Machlant  an  Garsten  übergab.^) 
Die  zweite  in  der  Stammtafel  gleichfalls  zum  Ausdruck 
gebrachte  Kombination,  daß  Adelram  I.  de  Oftheringen  eine 
Tochter  Gisela  hatte,  welche  vielleicht  die  Gattin  des  1209  ver- 
storbenen Walchun  A^on  Grieshach-Wachsenherg  war,  stützt  sich 
nur  auf  die  Eintragungen  im  ältesten  St.  Florianer  Nekrolog,-) 
sowie  in  jenem  von  Wilhering:  '•) 
a)  10.  November:  Adalram  pater  Gisile  de  Griezpach. 

30.   Jänner:    Gisila   de   Griezpach  beat.   mem.   conversa    soror 

nostra  obiit. 
h)  13.  März  und  23.  Juli:  Gysla  de  Wessenberck 

Wenn  diese  Kombination  späterhin  durch  weitere  bekannt 
gewordene  Notizen  bestätigt  wird,  so  wäre  auch  der  Beweis  er- 
bracht, daß  in  den  verschiedenen  Klöstern  das  Andenken  der 
Wohltäter  durchaus  nicht  stets  am  Todestag,  sondern  auch  an 
anderen  Tagen  (Pfründenaufbesserung  etc.)  gehalten  wurde. 

')  A.  a.  O.,  I.,  S.  164,  Nr.  134.  Mitterberg  hatte  in  der  Pfarre  Sierning 
Lehen. 

^)  Czerny,  Das  älteste  Totenbuch  des  Stiftes  St.  Florian  im  Archiv  für 
Österreichische  Geschichte,  Bd.  56,  2, 

')    GriUenherger,  Die  ältesten  Totenbücher  von  Wilhering. 


151 


Albrecht  de  Külb 

I 

Radboto  de  Külb 

uxor  C'hristiiia 

C'hristina  iiuia  fratruiii  Adelraiui 

et   Adelberti  ile  Pero-e. 


Rudolf  I.  de  Perge 

vor  seiner  (Jattin  Gisela. 


Walchun  de  Perge 

uxor  Adellieid 

prediuni  Ratoldisdorf  cum 

manu  matris  sue  et  uxoris 

et  filii  et  filie  sue. 


Rudolf  II. 

r  Irühzeitis*. 


Ernst    Dietrich 


ohne  Erben. 


Richinza 

von  Külb 

bringt  ihrem  Manne 

nach  dem  erblosen 

Tode  ihrer  Brüder 

das  Külb'sche 

Erbe  zu. 


Rudolf  III.  de  Perge 
cum  manu  uxoris  sue  Kichize  pro 
remedio  filii  sui  Kudolfi,    '/.,  mans.  in 
Herzogenburg.   Vogt  von  St.  Florian, 
2.  Vogt  in  Kl. -Neuburg,  predium  Ratoldis- 
dorf, in  datierten  Urkk.  1108—1123,  ma- 
trona  Richinza  de  Perg  mansum  in  Küll). 


filia 


Rudolf  IV.        Adelram  de  Perge 

r  1117-1123  mit  seinem  Vater, 

1135—1117  mit  seinem  Bruder 

Advokat  von  St.  Florian, 
2.  Vogt  von  Kloster-Xeuburg. 

(1117)  hierosolimitanus,  t. 
auuneulus  suus  Ernst  de  Kuliub. 
I*  uxor  unbekannt. 
II*  uxor?   Sophia  de  Agast 
(Mutter  eines  Adalbert)  in  zweiter 
Ehe  mit  Engelbert  von  Schön- 
hering-Blankenberg. 


Richinza 

uxor  Adelrami 

de  Waldeck- 

Feistritz- 

Waltenstein  et 

Eppenberg. 

Waldmark  und 

Seckau. 


Adalbert  de  Perge 

circa  1122-11G3. 

1141,  18.  X.    cognatus  Liupaldi 

marchionis  Austrie,  ducis  Baua- 

riae.     ca.  1150.  Ens.  cognatus 

Heinrici  ducis  Bauariae.^) 
Administrator  der  Vogtei  Sankt 
Polten.  Advocatus  st'i.  Floriani. 
uxor  unbekannt.''*)  Hat  zu  Leb- 
zeiten seines  Bruders  Adelram 
(t  1147—111:8)  in  Kloster- Neu- 
burg gewiß  keine  Vogteirechte 

ausgeübt.    Erscheint  in  den 
Nekrologien  nicht  als  Advokat. 


Adelram  I. 

de  Ofthering 

ca.  1150—1167 

uxor  unbekannt. 


Adalbert 
de  Ofthering 
ca.  1160-ll(i7. 


Adelram  II.  de  Ofthering       Gisela  P 
nur  einmal  mit  dem  Vater  uxor  eines 

beurkundet.  Griesbach- 

Wachsenberg 
?  Walchuui. 


Fridericus  advocatus  de  Perge 
ca.  1175— llül  15.  VIT. 
t  ini  Kreuzzug  zu  Antiochia  15.  VH.  1191,  sep. 
in  monasterio  sti.  Georgii.    Vog*t  des  Klosters 
Melk,   erschlägt  ca.  1180   den  herzogl.  Richter 
Siutram,  räumt  das  Land,  nach  Bayern,  capellam 
et  montem  Cidelarn  1181  an  Raitenhaslach. 
Nimmt  seine  Eigen:  Perg,  Albrechtsberg,  Külb, 
von  Österreich   zu  Lehen  und  gewinnt  Hulde, 
vor  1186,  August  (Georgenberg),  ding-t  sie  aber 
dem  Herzog  auf.  Uxor  Agnes  —  eine  Bayerin? 


Primogenitus  Fridericus  puer  de  Pergen  (nicht  advocatus) 

t  innocenter  am       mit  und  nach   seinem  Vater  in  Raitenlaslach,  consanguineus  Pabonis  de 
Tage  der  Geburt.       Ellenbrechtskirchen-Zollingen,   der  wieder  Bischofs  Wolfker  von  Passau 
in  consanguinitate  proximus  1104.  1194—1195  letzte  Beurkundung,  sollte 
eine  Passauer  Ministerialin  zur  Ehe  nehmen.  Vater  und  Sohn  in  Raiten- 
haslach  mit  Gefolgmannen  aus  Perg- Albrechtsberg- Külb'schem  Gebiet. 


152 

Das  Wwppen  der  Vögte  von  Perg  ist  nicht  bekannt.  Das  Siegel  des 
Friedrich  advocatus  de  Perge  1181  in  Raitenhaslach  ist  vollkommen  unkennt- 
lich; das  Siegel  des  Marktes  Perg  zeigt  in  rotem  Schild  ein  weißes  Einhorn  auf 
schwarzem  Dreiberg.  Ob  wir  hier  eine  Kontinuität  des  Wappens  der  Herren 
von  Perg  erkennen  dürfen,  bleibt  fraglich. 

M  Es  ist  sehr  bemerkenswert,  daß  nur  Adalbert  de  Perge  cognatus  der 
Babenberger,  und  zwar  der  Brüder  Liupalds  IV.  (V.)  und  Heinrichs  Jasomir- 
gott,  deren  älterer  Bruder  Adalbert  krankheitshalber  nicht  Markgraf  wurde 
und  1137,  9.  November,  starb,  genannt  wird.  Die  Reimchronik  über  die  Stiftung 
von  Zwetl  (Jänner  1138.  —  Fräst.,  S.  13  und  22)  schreibt: 

,,von    Trier,    von    Chupharn    und    auch    nu' 
von   Perg,   von  mancher  gegent    reih 
des  Markgrafen  sipp  waren  etleich 
die  sich  des  tags  gesampt  bieten"  zc. 

und  stellt  die  von  Perg  im  allgemeinen  als  die  Gesippen  der  Markgräfin  hin. 
Es  könnte  aber  auch  nur  Adalbert  gemeint  sein,  was  evetituell  mit  df^r  Tjösuiiü 
der  nächsten  Frage  zusammenhängt. 

^)  Stülz  gibt  Adalbert  von  Perg  zwei  Frauen,  Adelheid  und  Sophia,  auf 
Grund  folgender  Klosterneuburger  Tradition  (Reg.  bei  StiUz  Nr.  35,  1137,  bei 
Fischer  Codex  Nr.  187)  —  quod  Adalbertus  advocatus  ecdesie  dei  genitrici^ 
Marie  Neunburg  predium  quod  Gecendorf  situm,  X  et  VII  beneficiis  divisum, 
itemque  VI  curtiolis  adauctum  est,  manu  Sophiae  nobilis  matrone  sue  tali 
intentione  donauit,  quatenus  sibi,  parentele  quoque  et  proli,  uecnon  Älheide 
priori  sue  coniugi  oblatio  fieret,  pro  remedio  peccati.  Zeugen  Chadolt  de  Mor- 
perge,  Adelbreht  de  Hörne,  Reginger  de  Stoize,  Egino  de  Vihoven.  Marchort 
de  Hintperge,  Ödalrich  de  Suueringen,  Heinrich  de  Pertoldesdorf,  Gerung 
aureus,  Wernhart  de  Lancendorf,  Tleidenrich  de  Manneswerde,  Leupolt  de 
Peugen,  Adalbero  de  Hittendorf,  Cadalhoh  de  Asparn,  Ödalrich  de  Tulbingen, 
Engelbrecht  dte  Valchensteine." 

Die  Kontroversen,  ob  dieser  Adalhertus  adi^ocaius  der  Adalbert  de  Perge 
—  den  Siülz  und  Fischer  als  zweiten  Vogt  von  Klosterneuburg  ansehen  — 
oder  der  Markgraf ensohn  Adalbert  ist,  der  namens  des  Markgrafen  die  Vogtei 
ausübte,  sind  bei  Stiilz  a.  a.  O.,  S.  266,  und  bei  Fischer,  S.  236.  nachzulesen. 
Nicht  recht  hat  aber  Fischer,  daß  Adalbert  de  Perge  im  Klosterneuburger 
Nekrolog  nicht  einmal  erwähnt  wird.  Zum  V.  Kai.  April  (28.  3.)  hat  dieses 
Nekrolog  {Zeibig  im  A.  f.  ö.  G.-Qu.,  VII.,  280)  „Albero  de  Perge"  und  am 
selben  Tage  (28.  3.)  hat  das  Nekrolog  von  St.  Andrae  a.  d.  Traisen  (Meiller, 
A.  ö.  G.,  XIX)  „Albertus  de  Perge".  Merkwürdigerweise  folgt  Meiller  in  dieser 
Kontroverse  der  Ansicht  Stiilz'.  (Salzlmrger  Reg.,  Stammtafel,  S.  467.)  Auf- 
fallend ist,  daß  gerade  Adelram  de  Perge  im  Klosterneuburger  Nekrolog  nicht 
aufscheint. 

Wir  glauben  aber  an  der  Hand  folgender  Erwägungen  zu  einem  für  die 
Ansicht  Fischers  günstigen  und  endgültigen  Resultat  zu  gelangen : 

1.  So  lange  Adelram  von  Perg,  der  ältere  Bruder,  lebte,  hat  nur  er  allein 
als  Untervogt  von  Klosterueuburg  fungiert.  Aber  auch  nach  seinem  Tode, 
im  Kreuzzug  1147 — 1148,  wird  dessen  jüngerer  Bruder  Adalbert  von  Perg  nicht 
als  Advokat   des  Stiftes  erwähnt.    Im  Stiftsnekrolog   fehlt  bei   ihm   der   Titel 


..advocatus",   während  7.11111  9.   11.   bei   „Adelbertus   Livpoldi   mareliioiiis   filius'" 
ausdrücklich  „Advocatus  noster"  steht. 

2.  Weun  in  obigem  Gabbrief  um  Oecendorf  unter  dem  Cieber  „Adelhertiis 
adcoeatus"  der  Adelherf  de  Pcrge  gemeint  wäre,  so  müßten  unter  den  Zeugen 
doch  einige  derselben  als  Pergische  Gefolgmannen  sich  dokumentieren,  was 
aber  durchaus  nicht  der  Fall  ist.  Zudem  steht  im  Totenbuch  von  Kloster- 
neuburg beim  25.  3.  „Adelheidis  marchionissa,  hec  tradidit  Gezendorf'^  —  damit 
kann  doch  nur  obige  Adelheid  prior  coniux  Adalberti  advocati  gemeint  sein, 
wenngleich  dieser  nie  Markgraf  war. 

3.  Schließlich  ist  auch  anderwärts,  Nr.  40  des  Cod.  von  Klosterneuburg, 
eine  Adelheid  als  f  Gattin  des  „Adelhcrt  viarchionis  Liiipoldi  filius" 
dokumentiert. 

4.  Hat  der  Codex  von  Klosterneuburg  immer  nur  die  Ausdrücke: 
„Adalbertus  marchionis  tilius,  advocatus  noster"  —  oder  nur  „marchionis 
Liupaldi  filius''  —  oder  nur  ,, Adalbertus  advocatus" ;  dann  nur  "Adalbertus  de 
Perge",  aber  nie :    „Adalbertus  de  Perge,  advocatus  noster". 

Schließlich  möchten  wir  noch  zu  dieser  Frage  der  zwei  Frauen  des 
Markgrafensohiies  Adalbert  —  über  welche  die  Babenbergischen  Historio- 
graphen,  besonders  was  die  zweite  anbelangt,  so  strittig  und  im  unklaren 
sind  —  eine  Vermutung  auszusprechen  uns  erlauben.  Was  geschah  mit  des 
Markgrafensohnes  Adalberts  Witwe  Sophia?  Die  Babenberger-Chronisten 
schweigen  über  dieselbe.  Sollte  sie  nicht  vielleicht  in  zweiter  Ehe  den  Adalbert 
de  Perge  geheiratet  haben,  der  dadurch  „Cognatus"  der  Babenberger-Brüder 
Liupolds  IV.  (V.)  und  Heinrichs  wurde?  Die  Stiftung  von  Zwetl  soll  aller- 
dings schon  im  Jänner  1138  stattgefunden  haben  —  etwas  kurz  nach  dem 
9.  11.  1137,  um  an  eine  so  rasche  Wiederverheiratung  der  Witwe  Sophia  zu 
denken.  Der  Tag  der  feierlichen  Einweihung  in  Zwetl,  an  dem  sich  die 
Gesippten  des  Markgrafen,  darunter  auch  der  von  Perg,  in  Zwetl  sammelten, 
kann  auch  zu  einer  späteren  Zeit  des  Jahres  1138  anzusetzen  sein  und  dann 
mag  Adelbert  de  Perg  bereits  die  Witwe  Sophia  geheiratet  haben  und  Gesippe 
des  Markgrafen  gewesen  sein. 


Zuiri  Schlüsse  erübrigt  mir  die  angenehme  Pliicht,  sowohl 
dem  löblichen  Präsidium  und  dem  Verwaltungsrate  des  Museums 
Francisco-Carolinum  für  die  gefällige  Aufnahme  dieser  Ab- 
handlungen als  auch  dem  Herrn  Landesarchivar  Dr.  Zibermayr 
für  manche  wertvolle  Winke  und  für  die  günstige  Beurteilung 
meiner  Arbeit  den  herzlichsten  Dank  abzustatten. 


Der  Plan 


zur 


Errichtung  eines  Priesterhauses 

in  Spital  am  Pyhrn. 


□□      SB 


Von 


Dr.  Eduard  Straßmayr. 


Zu  den  bewegtesten  Epochen  der  oberösterreicliisclien  Ge- 
schichte zählen  die  religiösen  Wirren  des  16.  und  17.  Jahr- 
hunderts, die  in  mächtigem  Wellenschlage  das  Land  aufwühlten 
und,  genährt  durch  die  allgemein  herrschende  Erregung  über 
die  traurige  wirtschaftliche  und  soziale  Lage,  die  Volkskraft  zu 
blutigen  Kämpfen  trieben.  Luthers  Lehre  wurzelte  tief  im  ober- 
österreichischen Volke,  ja  zu  Beginn  des  17.  Jahrhunderts 
machten  die  Katholiken  nur  einen  geringen  Bruchteil  der 
Bewohnerschaft  aus. 

Mit  aller  Strenge  setzte  unter  Kaiser  Ferdinand  IL  eine 
Eestaurations-Politik  ein.  Den  Protestanten  blieb  nur  die  Wahl 
zwischen  Emigration  oder  Wiederannahme  des  katholischen 
Glaubens.  Viele  verließen  damals  die  österreichischen  Erblande^ 
um  in  protestantischen  Gegenden  nach  ihrem  Glaubensbekennt- 
nisse leben  zu  können. 

Die  energischen  Maßregeln  Ferdinands  und  seines  gleich- 
namigen Sohnes  konnten  der  Gegenreformation  nicht  zum  voll- 
ständigen Siege  verhelfen.  In  den  schwer  zugänglichen  Gebirgs- 
gegenden und  Tälern,  fern  dem.  Verkehrsstrome,  wohin  die  Wogen 
der  gegenreformatorischen  Bestrebungen  selten  ihren  Weg 
gefunden  hatten,  lebte  ein  Bauernvolk  in  Anhänglichkeit  an  die 
protestantische  Lehre.  Auf  einsamen  Gehöften  wurde  im  Familien- 
und  Xachbarkreise  von  Kundigen  die  Bibel  vorgelesen  und  aus 
ihr  sowie  anderen  evangelischen  Büchern  Kraft  und  Erbauung 
geschöpft.  Nach  außen  hin  durfte  niemand  seine  evangelische 
Gesinnung  zur  Schau  tragen,  da  er  dadurch  die  Aufmerksamkeit 
der  Eeformations-Kommissäre  auf  sich  gelenkt  hätte.  Dieser  so- 
genannte Krypto-Protestantismus  ^)  zählte  die  meisten  Anhänger 
um  Hall  statt,  Goisern  und  Gosau.^) 

^)  Die  Geschichte  desselben  in  unserem  Gebiete,  wie  überhaupt  der 
religiösen  Verhältnisse  des  18.  Jahrhunderts  im  Lande  hat  bisher  keine  Dar- 
stellung erfahren.  Die  unbedingt  notwendige  Heranziehung  sämtlicher  Archive 
des  Landes,  sowie  auch  auswärtiger  Aktenbestände  nimmt  allerdings  bei  dem 
^langel  an  Vorarbeiten  viel  Zeit  und  Mühe  in  Anspruch.     Das  im  oberöster- 


158 

Während  der  zweiten  Hälfte  des  17.  und  auch  in  den  ersten 
Dezennien  des  18.  Jahrhunderts  erfuhr  der  religiöse  Friede  im 
Lande  keine  Störung.  Durch  die  Zurückhaltung  der  Protestanten 
in  Glaubenssachen  war  den  Landesfürsten,  die  ohnedies  durch  die 
auswärtigen  Kriege  voll  und  ganz  in  Anspruch  genommen  w^aren 
und  sich  um  die  inneren  Landesangelegenheiten  wenig  kümmern 
konnten,  kein  Anlaß  zum  Einschreiten  geboten. 

Eine  bedeutende  Wirkung  übten  die  Vorgänge  in  Salzburg 
im  Jahre  1732  auf  die  protestantischen  Bewohner  des  Landes  ob 
der  Enns  aus.  Auf  Befehl  des  dortigen  Erzbischofs  Leopold 
Anton  Freiherrn  von  Firmian  mußten  Tausende  von  Untertanen 
ihres  evangelischen  Glaubens  halber  das  Erzstift  verlassen.  Die 
Schicksale  der  Exulanten  riefen  in  den  österreichischen  Glaubens- 
genossen das  Gefühl  der  Zusammengehörigkeit  wach  und  trieben 
sie  aus  ihrer  bisherigen  Verborgenheit  zum  offenen  Bekenntnisse 
ihrer  Religion.-')  Das  in  denselben  entfachte  Feuer  religiöser 
Begeisterung  wurde  ständig  genährt  durch  die  aus  dem  Reiche 
nach  Österreich  ziehenden   ,, Emissäre",   die  eine  rege  Agitation 

reichisehen  Landesarchiv  deponierte  „Statthaltereiarchiv"  hat  bei  einem 
Bestände  von  99  Aktentaszikeln  allein  7  große  Faszikel  Religionsakten  aus 
den  Jahren  1713  bis  1755,  abgesehen  von  dem  reichhaltigen  Material  in  den 
Kloster-  und  namentlich  Wiener  Archiven.  Interessante,  bisher  noch  in 
Dunkel  gehüllte  Partien  unserer  Landesgeschiclite  würden  dadiircli  aufgehellt 
und    in    das    richtige    Lieht    gerückt. 

-)  Die  große  Verbreitung  des  Protestantismus  in  dortiger  Gegend  mag 
daraus  erhellen,  daß  kaum  ein  Jahr  nach  Erlassung  des  Toleranzpatentea 
(1781)  sich  3271  Personen  zur  Augsburger  Konfession  erklärten,  und  zwar  aus 
Cioisern  1645,  Gosau  1054,  Hallstatt  534,  Ischl  36.  Laufen  2.  Bericht  des 
k.  k.  Pflegamtes  VVildenstein  an  das  Salzoberamt  Gmunden,  1782,  Septeml)er  25. 
L.indesarchiv  Linz,  Salinenarchiv  Ischl,  Toleranzakten. 

Im  Salzkammergut  konnte  sich  der  Protestantismus  auch  deshalb 
leicliler  beliaupten.  weil  im  Interesse  eines  ungestörten  Salinenbetriebes,  an 
welchem  dem  Arar  als  Eigentümer  besonders  gelegen  sein  mußte,  die  Gegen- 
refiirmation  unter  den  beim  Salzwesen  beschäftigten  lutherischen  Bewohnern 
nicht  so  streng  durchgeführt  werden  konnte,  wie  in  den  übrigen  öster- 
reichischen Ländern.  Vergl.  K.  Kramar,  Die  staatliche  Lohnpolitik  und  die 
Lage  der  Arbeiter  in  den  Salinen  des  Salzkammergutes  bis  zum  Jahre  1748. 
Jahrbücher  für  Nationalökonomie  und  Statistik  3.  Folge,  11.  Bd.,  S.  361  fT. 
»)  Zu  Anfang  des  Jahres  1734  meldeten  sich  bei  der  Herrschaft  Wilden- 
stein 113  Personen  öfTentlicl»  zum  I^utliertum.  Ebenso  traten  viele  Salzarbeiter 
und  Bergknechte  als  Bekeniier  des  Protestantismus  auf.  Landesarchiv  Linz, 
Statthaltereiakten  Bd.  69.  Für  die  gleichzeitig  in  Steiermark  und  Kärnten 
beginnenden  Religionsunruhen  vergl.  //.  v.  Zwieditwck-Südaihorst,  Geschichte 
der  religiösen  Bewegung  in  Innerösterreich  im  18.  Jahrhundert.  Archiv  für 
österreichische   fJeschichte   53.   457  ff. 


159 

für  die  Auswanderung  nach  den  Ländern  protestantischer  Fürsten 
entfalteten.*)  Zahlreiche  akatliolische  Bibeln,  Katechismen  und 
Gesangbücher  wurden  aus  evangelischen  Ländern,  besonders  von 
Regensburg  und  der  Grafschaft  Ortenburg  in  Niederbayern  zur 
Verteilung  unter  das  Bauernvolk  eingeschmuggelt. 

In  tatkräftiger  Weise  nahm  sich  das  Corpus  evangelicorum 
in  Regensburg,'-)  eine  im  Westfälischen  Frieden  geschaffene 
Institution  zur  Vertretung  der  protestantischen  Interessen  im 
Sinne  der  Parität  mit  der  katholischen  Religion,  der  öster- 
reichischen Glaubensbrüder  an  und  machte  bei  Kaiserin  Maria 
Theresia  wiederholt  energische  Vorstellungen. 

Darf  es  wundernehmen^  Avenn  die  Lutheraner  in  der 
Hoffnung  auf  eine  sichere  Stütze  von  auswärts  und  oft  auch 
gegen  die  eigene  Regierung  von  Emissären  aufgereizt,  an 
manchen  Orten  ungestüm  auftraten  und  freie  Religionsübung 
verlangten ''( ^) 

Von  dem  Regierungsgrundsatze  geleitet,  an  der  Glaubens- 
einheit der  österreichischen  Erblande  nicht  rütteln  zu  lassen, 
suchte  Kaiser  Karl  VI.  dem  Weitergreifen  des  Luthertums  einen 
Damm  zu  setzen  und  die  Abtrünnigen  dem  alten  Crlauben  wieder 
zu  gewinnen.  Dem  sehr  eifrig  wirkenden  Ordensklerus  wurde 
von  der  Regierung  mildes,  sanftes  Vorgehen  bei  der  Bekehrung 
der  Irrgläubigen  als  Richtschnur  vorgezeichnet.  Bald  jedoch 
mußt^^  der  Kaiser  selbst  zur  Überzeugung  gelangen,  daß  ein  Erfolg 
nur  dann  zu  gewärtigen  wäre,  wenn  die  Rädelsführer  und 
eifrigen  Anhänger  der  Lehre  Luthers  von  den  ,, Suspekten''  und 
den    Katholiken      streng      gesondert      würden.      Der      von      den 


1)  Auf  die  emsige  Tätigkeit  solcher  Emissäre  wirft  ein  Bericht  der 
österreidiischen  Gesandtschaft  in  Regeusburg  vom  Jahre  1733  interessante 
Streiflichter.  Landesarchiv  Linz,  Stiftsarchiv  Spital  a.  P.  Bd.  675.  Vergl.  aucli 
Zwiedineck  a.  a.  O.  511  ff. 

'■^)  F.  Reißenherger,  Das  Corpus  evangelicorum  und  die  österreichischen 
Protestanten  (1685  bis  1764).  Jahrbuch  der  Gesellschaft  für  Geschichte  des 
Protestantismus   in   Österreich    17,   207  AT. 

•^)  Am  16.  Jänner  1734  erschien  vor  dem  kaiserlichen  Pfleger  Gottlieb 
Hueber  zu  Wildenstein  ein  Ausschuß  der  evangelischen  Untertanen  von  Goisern 
unter  Führung  des  als  „Erzketzer"  bezeichneten  Andreas  Primesberger  und 
bat,  zum  Kaiser  selbst  nach  Wien  reisen  zu  dürfen,  um  ihm  in  ihren  Glaubens- 
Angelegenheiten  ein  Memorial  zu  überreiclien.  Einige  Wochen  später  stellte 
Primesberger  im  Namen  seiner  Glaubensgenossen  das  Ersuchen,  daß  man  mit 
den  Lutheranern  „endlich  zu  einem  Ende  trachten",  oder  ihnen  im  Kammergut 
einen  Prädikanten  gestatten  .solle.  Lande.sarchiv  Linz,  Statthaltereiakten 
Bd.  69  Nr.  3. 


160 

rrotestanten  Aviederholt  begehrten  freien  Emigration  wollte  man 
nicht  willfahren,  da  dnrch  deren  Abgang  in  ein  fremdes  Reich, 
wie  es  znr  Zeit  der  Gegenreformation  geschah,  das  eigene  Staats- 
interesse eine  große  Schädigung  erfahren  hätte.  Dieser  Tendenz 
^  entsprachen  die  Regierungsmaßnahmen,  die  der  religiösen  Be- 
wegung des  18.  Jahrhunderts  ihren  Grundzug  verleihen.  Dem 
Habsburgerreiche  war  noch  nicht  gar  lange  ein  Land  wieder- 
gewonnen, wo  Katholiken  und  Protestanten  gleichberechtigt 
nebeneinander  lebten  und  ein  Bevölkerungszuwachs  durch  An- 
siedlung  dem  Gesamtstaate  nur  förderlich  sein  konnte,  Sieben- 
bürgen. Vielleicht  schwebten  auch  der  österreichischen  Regierung 
die  kolonisatorischen  Bestrebungen  der  Hohenzollern  in  Ost- 
preußen als  Muster  vor.  Jedenfalls  bot  sich  hier  eine  günstige 
Gelegenheit,  die  dem  katholischen  Glauben  in  den  österreichischen 
Landen  gefährlichen  Elemente  einerseits  wegzuführen,  anderseits 
aber  durch  Anweisung  von  Wohnsitzen  im  eigenen  Reiche  der 
Monarchie  zu  erhalten.  Diese  Transmigrationen,  die  im  Lande  ob 
der  Enns  im  Jahre  1734  begannen  und  bis  zum  Ende  der 
Regierungszeit  Maria  Theresias  dauerten,  brachten  Hunderte  von 
evangelischen  Untertanen  nach   Siebenbürgen.^) 

Ein  zweites  von  der  Regierung  häufig  praktiziertes  Mittel 
gegen  das  Luthertum  war  die  Einziehung  von  Protestanten  zum 
Militär  und  ihre  Übersetzung  in  auswärts  dislozierte  Regimenter. 
Xach  den  Berichten  der  Missionäre  führten  diese  von  den  jungen 
Leuten  gefürchteten  Rekrutierungen  manche  Besserung  der 
religiösen  Verhältnisse  im  Lande  herbei. 

Auf  die  bereits  unter  Karl  VI.  kräftig  gei'ürdcrTe  Aus- 
gestaltung und  Vermehrung  der  Seelsorgestationen  sowie  auf  die 
Organisation  einer  intensiven  Missionstätigkeit  lenkte  Maria 
Theresia  ihr  besonderes  Augenmerk.  Eine  fromme,  vom  katho- 
lischen Glauben  tief  durchdrungene  Frau,  betrachtete  sie  die 
Förderung  des  Seelenheiles  ihrer  Untertanen  und  deren  Zurück- 
führung  zur  katholischen  Religion  als  eine  ihrer  wichtigsten 
Regent en])fl ich ten.  Auch  Erwägungen  politischer  Natur  mochten 
die  kluge  Kaiserin  in  der  Überzeugung  bestärkt  haben,  mit  der 
Wiederherstellung    der    Glaubenseinheit    das    Staatsgebäude    zu 


*)  Vergl.  K.  Reißenherger,  Zur  Geschichte  der  evangel.  Trausmigration 
aus  Ober-  und  laneröster reich  nach  Siebenbürgen.  Jahrbuch  der  Gesellschaft 
für  Geschichte  des  Protestantismus  in  Österreich  2,  65  flF.  Derselbe,  Die 
deutschen  Besiedlungen  Siebenbürgens  in  älterer  und  neuerer  Zeit.  Zeitschrift 
des  historischen   Vereines  für  Steiermark   4.   Bd.    (Graz   1906),   Sonderabdruck. 


161 

festigen.  Die  wiederholte  Intervention  des  Corpus  evangelicorum 
zugunsten  von  Untertanen,  die  wegen  ihrer  Neigung  zu  Unruhen 
und  Eenitenz  als  wenig  verläßliche  Staatsbürger  galten,  hatte  der 
Kaiserin  schon  manche  Schwierigkeiten  bereitet.  Wenn  sich 
etwa  auch  protestantische  Reichsfürsten  in  die  österreichischen. 
Ticligions  -  Angelegenheiten  einmischten,  war  die  Gefahr  ernster 
Komplikationen  für  das  Keich,  das  ohnedies  noch  ziemlich  schwer 
unter  den  Lasten  der  Kriege  aus  den  ersten  Regierungsjahren 
Maria  Theresias  litt,  ziemlich  groß.  Von  diesen  Gesichtspunkten 
aus  sind  die  Vorkehrungen  der  Kaiserin  gegen  den  Protestantis- 
mus zu  betrachten. 

Zur  richtigen  Beurteilung  der  Verhältnisse  wird  ein  Blick 
auf  die  religiös-sittlichen  Zustände  der  damaligen  Zeit  im  Lande 
ob  der  Enns  angezeigt  sein.  Die  Berichte  der  Religions-Refor- 
mations-Kommissäre  und  der  Missionäre  entrollen  in  dieser 
Hinsicht  ein  betrübendes  Bild.  An  einer  religiösen  Erziehung 
der  Kinder  mangelte  es  sehr.  Die  Eltern  schickten  dieselben 
selten  zum  Gottesdienste  und  zu  den  Kinderlehren  und  ließen 
ihnen  auch  zu  Hause  keine  Unterweisung  in  den  Grundsätzen  der 
katholischen  Religion  angedeihen.  Bei  den  häufigen  Konven- 
tikeln  in  den  Bauerngehöften  hörte  die  Jugend  nur  protestantische 
Lehren,  so  daß  das  wenige,  w^as  sie  vom  Unterrichte  der  katho- 
lischen Geistlichkeit  mitbrachte,  bald  wieder  vom  lutherischen 
Geiste  im  Elternhause  durchsetzt  w^ar.  So  wuchs  eine  Gene- 
ration heran,  die  innerlich  mehr  dem  Protestantismus  zugetan 
war,  nach  außen  hin  aber,  um  die  Aufmerksamkeit  der  Missionäre 
nicht  auf  sich  zu  lenken,  eine  katholische  Gesinnung  zur 
.Schau  trug. 

Dieser  religiöse  Zwiespalt  in  der  menschlichen  Natur  war 
nicht  dazu  angetan,  sittliche  Grundsätze  im  Volke  zu  fördern. 
Die  vielfach  herrschende  Gleichgültigkeit  in  Glaubenssachen 
mußte  auf  die  Moral  verderblich  wirken.  In  diesem  Punkte  war 
es  namentlich  bei  dem  Gesinde  schlecht  bestellt,  wo  lockere  Zucht 
und  LTngebundenheit  im  Verkehre  bestand.  An  Sonn-  und  Feier- 
tagen fanden  sich  Burschen  und  Mägde  zahlreich  in  den  Wirts- 
häusern zu  den  sogenannten  Freitänzen  ein  und  gaben  sich  ihrer 
ungezügelten  Lebensfreude  die  ganze  Nacht  hin.  Viele  Volks- 
belustigungen arteten  in  großen  Unfug  aus.  Die  Seelsorger  gaben 
sich  redlich  Mühe,  die  Gleichgültigkeit  der  Leute  in  Glaubens- 
sachen zu  beheben  und  die  sittlichen  Gebrechen  zu  bessern.  In 
den  amtlichen  Reskripten  kehrt  ständig  die  Klage  über  den  reli- 

11 


162 

giös-sittlichen  Tiefstand  des  Volkes  wieder;  langatmige  Weisungen 
ergingen  an  die  Geistlichkeit,  fleißig  katechetischen  Unterricht 
und  Christenlehren  abzuhalten.  Doch  was  halfen  noch  so  ein- 
dringliche Erlässe,  wenn  bei  dem  Mangel  an  der  erforderlichen 
Zahl  tüchtiger,  praktisch  erprobter  Seelsorger  deren  Durch- 
führung nicht  möglich  war  '(  In  den  Gebirgsgegenden  gab  es  oft 
weit  und  breit  keine  Seelsorgestationen.  Ungestört  konnten  die 
dortigen  Bewohner  ihre  Zusammenkünfte  halten  und  sich  im 
protestantischen  Geiste  stärken.  Der  Hauptursache  des  Glaubens- 
zwiespaltes, den  akatholischen  Schriften,  die  sich  gleich  einer 
Flut  über  das  Land  ergossen,  spürte  der  Klerus  eifrig  nach  und 
suchte  zu  diesem  Zwecke  die  einzelnen  Gehöfte  auf.  Der  Bauer 
wußte  aber  seinen  wohlgehüteten  Bücherschatz  oft  in  den  ab- 
sonderlichsten Verstecken  ^)  rechtzeitig  in  Sicherheit  zu  bringen. 
Als  die  Kaiserin  nach  Beendigung  der  langwierigen  Kriege 
im  ersten  Dezennium  der  Regierung  ihre  Tätigkeit  auf  die  inner- 
politischen Angelegenheiten  des  Reiches  konzentrieren  konnte, 
gi'^f^  sie  energisch  die  Religionsfrage  auf.  Ihrer  Initiative 
entsprang  das  umsichtig  angelegte  und  weitverzweigte  Missions- 
M^erk.  Dadurch  hoffte  sie  dem  Glaubensübel  mit  Erfolg  an  den 
T.eib  zu  rücken.  Im  Jahre  1752  kam  der  Hof  rat  Karl  Holler  von 
Doblhoff  zum  Studium  des  Religionswesens  nach  Oberösterreich. 
Auf  seinen  Bericht  hin  wurden  in  den  von  Irrgläubigen  „infi- 
zierten" Gegenden  35  Missionsstationen  errichtet,  zu  deren 
Besetzung  die  Stifter  je  nach  ihrer  Vermögenslage  Ordensleute 
beizustellen  hatten.^)  Dem  Unternehmen  kam  besonders  zu- 
statten, daß  ein  einflußreicher,  durch  sein  seelsorgliches  Wirken 
hervorragender  Mann,  Abt  Alexander  III.  von  Kremsmünster, 
seine  ganze  Kraft  in  den  Dienst  der  Missionierung  stellte.  Sein 
Werk  war  die  Umwandlung  des  Schlosses  Kremsegg  und  des 
Schulhauses  zu  Thalheim  bei  Wels  in  Konversionshäuser,  wohin 
die  des  Protestantismus  Verdächtigen,  auf  deren  Bekehrung  man 
noch  hoffen  konnte,  gebracht  wurden,  um  mehrere  Wochen  in  der 
katholischen  Religion  gründlichen  Unterricht  zu  genießen.  Die 
zur  Durchführung  des  Missionsplanes  erforderlichen  Geldmittel 
trachtete  man  durch  Beiträge  seitens  der  Klöster  und  Ver- 
anstaltung von  Kollekten  im  ganzen  Lande  hereinzubringen.     Die 


*)  F.  Koch,  Seltsame  Bücherschränke  und  deren  Inliall.  .lalirUucli  der 
Gesellbchaft   für  Geschichte  des   Protestautisnius   in   Österreich   2.    Oö  ff. 

")  R.  Hittmair,  Der  Jo^etinisclie  Klostersf nrni  im  T.iuide  ol>  der  F.nns 
(Freiburg   1907)   S.  fi. 


163 

oberösterreicbischen  Klöster  galten  also  der  Kaiserin  als  feste 
Stützpunkte,  auf  denen  sie  ihre  religiös-reformatorisclien  Be- 
strebungen aufbaute,  ßie  waren  es,  die  in  erster  Linie  zu 
bedeutenden  finanziellen  Leistungen  herangezogen  wurden.  Durch 
aufo]»fernde  !Missionstätigkeit  auf  den  inkorporierten  Stifts- 
pfarren lieh  die  Kegulargeistlichkeit  dem  Eeligionswesen  ihre 
mächtige  Unterstützung. 

Die  Bedeutung  der  Stifter  in  dieser  Beziehung  trat  um  so 
mehr  hervor,  als  es  an  einer  genügenden  Zahl  von  Weltpriestern 
gebrach.  Im  Lande  ob  der  Enns  bestand  kein  Bischofsitz,  denn 
es  unterstand  in  kirchlicher  Hinsicht  bis  zur  Errichtung  der 
Linzer  Diözese  im  Jahre  1783  dem  Bistum  Passau.  Daher 
fehlte  es  auch  im  Lande  an  einem  einheitlich  geleiteten  Institut 
zur  Heranbildung  junger  Theologen.  Ein  Teil  der  Weltpriester 
oblag  den  Studien  am  bischöflichen  Klerikalseminar  zu  Passau. •^) 
Manche  genossen  ihre  Ausbildung  an  den  Universitäten  in  Wien, 
Graz,  Prag  oder  besuchten  das  von  den  Jesuiten  geleitete  Lyzeum 
zu  Linz,  wo  gemäß  dem  getroffenen  Übereinkommen  mit  den  ober- 
österreichischen Landständen  seit  dem  Jahre  1672  auch  theo- 
logische Disziplinen  gelehrt  wurden.^)  Aus  den  Reihen  der 
Stiftskleriker  erfreuten  sich  die  blühende  Benediktiner-Universität 
zu  Salzburg  und  die  theologische  Lehranstalt  in  Kremsmünster 
eines  regen  Zuspruches.'^)  Der  Mangel  einer  gut  organisierten 
und  dem  großen  Priesterbedarf  entsprechenden  Bildungsstätte 
für  den  Säkularklerus  im  eigenen  Lande  machte  sich  zu  einer 
Zeit,  wo  die  Wogen  der  religiösen  Bewegung  ziemlich  hoch  gingen, 
doppelt  fühlbar.  Die  Fürsorge  für  einen  ständigen  N^achwuchs 
praktisch  geschulter,  tüchtiger  Seelenhirten  erschien  damals  als 
eine  dringende  Notwendigkeit.  Als  Ziel  schwebte  hier  der 
Kaiserin  vor  Augen,  ein   Institut  ins  Leben  zu   rufen,   das  eine 


^)  J.  Strigl,  Die  Gescliichte  des  bischöfliclieii  Alumnates,  dann  des 
Diözesan-Knabenseniinars  in  Linz    (Linz    1857)    S.   14. 

-)  J.  Gaishcrger,  Gescliichte  des  k.  k.  akademischen  Gymnasiums  zu 
Linz.  15.  Jahresbericht  des  Museum  Francisco-Carolinum  (Linz  1855)  8.  24 
und  87. 

^)  J.  Krauter,  Die  Beziehungen  des  Abtes  Bernhard  Lidl  von  Mondsee 
zur  Universität  in  Salzburg.  Studien  und  Mitteilungen  zur  Geschichte  des 
Benediktiner-Ordens  (Neue  Folge)  1,  85  ff.  .Th.  Hagn,  Das  Wirken  der 
Benediktiner-Abtei  Kremsmünster  für  Wissenschaft,  Kunst  und  Jugendbildung 
(Linz  1848)  S.  99  ff.  L.  Pröll,  Ein  Triennium  an  der  Salzburger  Benediktiner- 
Universität.  Mitteilungen  der  österreichischen  Gruppe  der  Gesellschaft  für 
deutsche  Erziehungs-  und  Schulgeschichte   (Wien   1903)    S.   9. 


164 

Vorbereitiingsscliule  für  die  praktische  Seelsorge  sein  sollte.  In 
dieses  Priesterhaus  wären  nur  absolvierte  Theologen  aufzunehmen 
und  durch  Abhaltung  von  Predigten,  Spehdung  der  Sakramente, 
sowie  Verrichtung  der  verschiedensten  kirchlichen  lunktionen 
aus  eigener  Übung  in  ihren  Beruf  einzuführen. 

Die  Verwirklichung  dieser  Idee  wurde  im  Jahre  1752  in 
Angriff  genommen.  Doblhoff  hatte  bei  seiner  Anwesenheit  in 
diesem  Jahre  aus  eigener  Anschauung  den  religiösen  Zustand 
des  Landes  kennen  gelernt  und  damals  schon  in  Erwägung 
gezogen,  wie  die  Mittel  für  die  zu  gründende  Anstalt  zu  beschaffen 
wären  und  an  welchem  Orte  dieselbe  am  geeignetsten  unter- 
gebracht werden  könnte.  In  seinem  Vorschlage  lenkte  er  die 
Aufmerksamkeit  der  Kaiserin  auf  das  Ivollegiatstift  Spital  am 
Pyhrn.i) 

Diese  Stiftung  der  Bamberger  Bischöfe  aus  dem  Ende  des 
12.  Jahrhunderts  am  Fuße  des  Pyhrnpasses  diente  ursprünglich 
als  Hospital  für  die  Beherbergung  und  Pflege  von  Pilgrimen  in 
der  damals  unwirtlichen  Einöde  des  Garstentales.  Wegen  des 
uneigennützigen  Wirkens  zum  Wohle  der  Menschheit  flößen  der- 
selben im  Laufe  der  Zeit  zahlreiche  fromme  Stiftungen  und 
Schenkungen  zu.  Mit  dem  Aufhören  der  Pilgerzüge  und  der 
fortschreitenden  Kultivierung  des  Bodens  schwand  allmählich  die 
frühere  Bestimmung  des  Hospizes,  1418  erfolgte  die  Umwandlung 
in  ein  Kollegiatstift  weltlicher  Chorherren  und  1605  die  Er- 
hebung zu  einer  Propstei.  Als  Chorherren  durften  nur  Welt- 
priester aufgenommen  werden,  deren  höchste  Zahl  bis  zur  Über^ 
gäbe  des  Stiftes  an  die  Benediktiner  von  St.  Blasien  im  Schwarz- 
wald im  Jahre  1807  auf  19  festgesetzt  war.  Jeder  Kandidat  trat 
zuerst  bei  der  Pfarre  Windischgarsten  in  die  Seelsorge  und  wurde 
dann  nach  einem  sechsmonatlichen,  im  Stifte  zurückgelegten 
Noviziat  als  Chorherr  aufgenommen.  Als  solcher  war  er  nur 
durch  das  Gelübde  des  Gehorsams  für  die  Dauer  seiner  Mitglied- 
schaft an  das  Stift  gebunden,  hatte  freies  Verfügungsrecht  über 
sein  Vermögen  und  konnte  jederzeit  resignieren,  bei  Vergehungen 
aber  auch  ausgeschlossen  werden. 

Welche  Gründe  mochten  wohl  maßgebend  gewesen  sein,  daß 
gerade  Spital  für  die  Errichtung  einer  Priesterschule  ausersehen 

'j  Für  das  Folgende  vergl,  F.  X.  Pritz,  Geschichte  des  einstigen 
Kollegiatstiftes  weltlicher  Chorherren  zu  Spital  am  Pyhru  im  Lande  ob  der 
Enns.    Archiv   für  österreichische  Geschichte   10.   241  ff. 


165 

war  i  Die  ganze  Organisation  dieses  Stiftes  schien  für  den 
geplanten  Zweck  ganz  geeignet  Dasselbe  bestand  aus  Welt- 
priestern, deren  Hauptaufgabe  die  Seelsorge  in  der  beschwerlichen 
Gebirgsgegend  bildete.  Der  Dienst  auf  den  Stiftspfarren 
Windischgarsten,  Vorderstoder,  Innerstoder  und  St.  Pankraz,  so- 
wie die  Versehung  der  beiden  Benehzien  zu  Linz  und  Wels  boten 
jungen  Geistlichen  Gelegenheit,  eine  tüchtige,  von  praktischen 
Gesichtspunkten  geleitete  Vorschule  für  den  verantwortungsvollen 
Beruf  durchzumachen.  Für  die  Errichtung  eines  Priesterhauses 
erschien  die  günstige  Finanzlage  des  Stiftes  besonders  vorteilhaft. 
Das  nach  dem  Tode  des  Propstes  Markus  Antonius  Steinwald  im 
Jahre  1761  aufgenommene  Inventar  wies  einen  Vermögensstand 
von  330.759  fl.  39  kr.  auf,  dem  Schulden  in  der  Höhe  von 
165.058  fl.  13  kr.  gegenüberstanden.^)  Um  einen  Überblick  über 
die  wirtschaftlichen  Verhältnisse  des  Stiftes  zu  bekomijien,  wurde 
im  Jahre  1753  von  der  k.  k.  oberösterreichischen  Bepräsentation 
und  Kammer  in  Linz  eine  eingehende  Berechnung  vorgenommen, 
der  zufolge  die  jährlichen  Einkünfte  26.976  fl.  40  kr.,  die  x\us- 
gaben  23.926  fl.  20  kr.  1  -S^  betrugen,  so  daß  sich  ein  jährlicher 
Überschuß  von  3050  fl.  19  kr.  3  ^j  ergab.^)  Diese  Bilanz  darf 
in  Anbetracht  der  fortwährenden  finanziellen  Inanspruchnahme 
der  oberösterreichischen  Klöster  durch  die  Landesfürsten  für  die 
bedeutenden  Kriegskosten  in  damaligen  Zeiten  als  eine  sehr  gute 
bezeichnet  werden.^) 

Ein  weiteres  stark  in  die  Wagschale  fallendes  Motiv  für 
die  Errichtung  eines  Priesterhauses  waren  die  inneren  Streitig- 
keiten in  Spital.  Diese  datieren  bereits  in  die  erste  Regierungs- 
zeit des  Propstes  Steinwald  (1732  bis  1760)  zurück.  Im  Jahre 
1739  führte  der  geistliche  Rat  Johann  Rosenkranz  in  Passau 
darüber  Klage,  daß  der  Geist  der  Uneinigkeit  in  Spital  allgemein 
herrsche  und  kaum  früher  Ruhe  hergestellt  werden  könne,  bevor 
nicht  einige  Kanoniker  ihrer  Stellen  enthoben  seien. '^)  Vier 
Stiftsgeistliche  schürten  unablässig  gegen  den  Propst,  indem  sie 
bald   über   den   angeblichen   Mißbrauch   des   Kapitelsiegels,   bald 

^)   Landesarchiv  Linz,   Stiftsarchiv   Spital  am  Pyhru   Bd.   3. 

^)   Ebenda  Bd.   10. 

^)  Hittmair  a.  a.  0.  15  ff  hat  die  metteriellen  Verhältnisse  der  ober- 
österreichischen Stifter  im  18.  Jahrhundert  durch  Beibringung  eines  reich- 
haltigen Aktenmateriales  beleuchtet.  Mit  wenigen  x-Vusnahmen  waren  dieselben 
unvermögend,  zum  Teil  steckten  sie  tief  in  Schulden,  wie  Baumgartenberg  und 
Waldhausen. 

*)  Landesarchiv  Linz,  Stiftsarchiv  Spital  am  Pyhrn  Bd.  18. 


U)6 

über  die  Aufnahnie  von  Geistlichen  Beschwerdeschriften  beim 
Ordinariat  in  Passau  einreichten.^)  Heftigen  Zwist  verursachte 
die  Verkündigung  der  in  mancher  Hinsicht  abgeänderten  und  von 
der  Kaiserin  am  1.  Dezember  1747  bestätigten  Statuten  unter 
dem  Kapitel.  Es  herrschte  nämlich  unter  mehreren  Mitgliedern 
])esondere  Erbitterung  darüber,  daß  von  nun  an  dem  Propste 
eine  bedeutend  erweiterte  Freiheit  in  der  Verwaltung  des  Stifts- 
vermögens eingeräumt  werden  sollte.  Und  diese  Aufregung  war 
nicht  so  ganz  ohne  Berechtigung.  Propst  Anton  schaltete  in  Geld- 
angelegenheiten ziemlich  unumschränkt,  entlieh  ohne  Konsens  des 
Kapitels  an  Parteien  Kapitalien  und  hinterließ  bei  seinem  Tode 
zum  Schaden  des  Stiftes  manche  Verpflichtungen,  so  daß  seitens 
desselben  auf  seine  Verlassenschaft  Ansprüche  erhoben  wurden.-) 
Die  Vertreter  der  Opposition  mit  dem  Stiftssenior  Josef  Pern- 
reither  an  der  Spitze  begaben  sich  im  August  1748  nach  Wien,  um 
ihre  Anklagen  gegen  den  Pro})st  in  temporalibus  an  die  Kaiserin 
zu  bringen.  Im  Jahre  1749  ließen  sie  durch  ihren  juristischen 
Anwalt  eine  ausführliche  Schrift  bei  Hof  überreichen.') 

Diese  inneren  Konflikte  sowde  die  vorher  geschilderte 
Vermögenslage  boten  eine  geeignete  Handhabe,  das  Stift  für  den 
beabsichtigten  Zweck  heranzuziehen. 

Mit  genauen  Instruktionen  von  Wien  aus  versehen,^)  setzte 
sicli  der  k.  k.  oberösterreichische  Pepräsentations-Präsident  Franz 
Reinhold  Crraf  von  Andlern  und  Witten  in  einem  ausführlichen 
Schreiben  vom  31.  Juli  1753  mit  dem  Passauer  Bischof  Kardinal 
Josef  Dominikus  von  Lamberg  ins  Einvernehmen.  )  Da  die 
Kaiserin  bereits  in  Steiermark  mit  einer  Priester-Pflanzschule 
den  Anfang  gemacht  und  in  Kärnten  auch  schon  den  erforder- 
lichen Fundus  richtiggestellt  habe,  sei  in  diesem  mit  der  Irrlehre 
weit  mehr  angefüllten  Lande  ein  Priesterhaus  um  so  notwendiger, 
dessen  Errichtung  in  Spital  „ohne  mindesten  Einbruch  in  das 
Ilauptinstitutum^'"  des  Stiftes  durchgeführt  werden  könnte. 


^)  Ebenda  Bd.  4. 

=')   Ebenda  Bd.  2. 

=»)   Ebenda  Bd.  4. 

*)  Mit  lieskript  vom  21.  Juli  1753  erteilt  Kaiserin  Maria  Theresia  an 
den  Präsidenten  und  die  Käte  der  oberösterreicliisclien  Repräsentation  und 
Kammer  den  Befehl,  mit  dem  Ordinariu.s  in  Passau  in  Unterhandlunu;  zu 
treten  und  das  Werk  mögliclist  rascli  <1iir<-li/.iitiilir»Mi,  T-:iii(l»',-.;ii(lii\  l.iiiz. 
Statthaltereiakten  Bd.  26  Nr.  '.». 

'•)  Die  folgende  Darstellung:  IkmuIh  :iiii  (H'n  .\k)»Mi  (k--  >i  iii>-;ir{iii\ - 
Spital  Bd.  10. 


1()7 

Für  die  neue  Stiftung  hatte  die  Kaiserin  ein  detailliertes 
Projekt  ausarbeiten  lassen.  Während  bisher  der  gesamte  Personal- 
status höchstens  19  Priester,  davon  sieben  auf  den  Stiftspfarren, 
lietrug,  sollten  nun  nebst  dem  Propste  und  Deehant  10  Kanoniker 
und  14  Vikare  in  Spital  allein  ihren  Unterhalt  finden.  Den  da- 
durch bedingten  Mehraufwand  wollte  man  durch  Einschränkung 
der  bisher  allzu  guten  Lebensweise,  welcher  die  Schuld  an  dem 
Verfalle  der  Seelsorge  und  eines  frommen  priesterlichen  Lebens- 
Avandels  beigemessen  wurde,  wettmachen.  Die  Kost  wurde  für 
den  Deehant  und  die  Kanoniker  zu  Mittag  auf  fünf,  abends  auf 
vier  Speisen,  für  die  Vikare  auf  je  eine  Speise  weniger  und  bei 
sämtlichen  der  Trunk  auf  eine  Maß  Wein  täglich  festgesetzt. 

Für  die  Vikare  war  die  Bestellung  eines  geistlichen 
Direktors  in  Aussicht  genommen,  dem  die  Obsorge  sow^ohl  in 
spiritualibus  als  quoad  studia  oblag.  Eine  direkte  Einflußnahme 
auf  die  Leitung  und  Erziehung  der  jungen  Priester  stand  dem 
Propste  nicht  zu ;  derselbe  sollte  bei  seiner  „institutmäßigen 
Aktivität''  verbleiben  und  sein  bisheriges  Einkommen  weiter- 
beziehen. 

Grundbedingung  für  die  Aufnahme  als  Vikar  war  die  Aus- 
Inldung  in  guten  Seminarien,  Erfolg  im  Studium  und  tadelloser 
Lebenswandel.  Ferner  sollten  täglich  Meditationen  eingeführt, 
ein  Studienplan  entworfen  und  öfter  ,,colloquia  erudita^'  gehalten 
werden.  Auf  eine  in  Erledigung  kommende  Kanonikatstelle 
konnten  in  erster  Linie  Vikare  reflektieren,  die  im  Stifte  eine  Zeit 
zugebracht  und  mehrere  Jahre  hindurch  sich  um  die  cura  ani- 
marum  verdient  gemacht  hätten. 

Zur  Überwachung  der  genauen  Einhaltung  der  gegebenen 
Normen  war  eine  vom  Ordinariat  zu  Passau  alljährlich  vorzu- 
nehmende Visitation  vorgesehen.  Damit  das  Priesterhaus 
möglichst  bald  seine  Tätigkeit  aufnehmen  könnte,  sollte  der 
Kardinal  zu  einer  gemeinsamen  Besprechung  eine  Person  aus 
dem  Klerus  namhaft  machen  und  mit  allen  Vollmachten 
ausstatten. 

Diese  Eröffnungen  des  Kepräsentations-Präsidenten  über- 
schickte der  Bischof  von  Passau  dem  Stiftskapitel  zu  Spital  zur 
Beratschlagung  und  Erstattung  eines 'eingehenden  Berichtes.  Das 
Stift  mußte  schon  früher  von  den  Absichten  der  Kaiserin 
Kenntnis  erhalten  haben,  da  es  bereits  im  Jahre  1752  einen  ein- 
schlägigen Bericht  nach  Bamberg  geschickt  hatte.  Vom  dortigen 
Hochstifte  war  die  Gründung  von  Spital  ins  Werk  gesetzt  worden. 


168 

Die  Bamberger  Bischöfe  hatten  seitdem  die  Lehens-,  Schutz-  und 
Schirmherrlichkeit  über  das  Kollegiatstift  inne,  konnten  daher 
das  Vorhaben  der  österreichischen  Regierung  nicht  als  eine  außer- 
halb ihres  Interessenkreises  stehende  Angelegenheit  betrachten. 
In  einem  Schreiben  vom  5.  Oktober  1752  an  Propst  und  Kapitel 
erklärte  Bischof  Johann  Philipp  Anton,  es  nicht  ruhig  hinnehmen 
zu  können,  daß  das  Priesterhaus  für  Spital  vermeint  sei  und 
, .eines  auf  des  anderen  Umsturz  erbaut  werden  solle". 

Im  Juli  1753  reisten  im  Auftrage  des  Kapitels  zwei 
Kanoniker  nach  Bamberg,  um  das  Domkapitel  über  die  Absichten 
der  Regierung  genauer  zu  instruieren  und  um  Unterstützung  zu 
bitten.  Das  Passauer  Ordinariat  riet  ihnen  jedoch  von  einer 
persönlichen  Vorsprache  ab,  da  dem  Kardinal  der  Vorschlag 
bezüglich  eines  Priesterhauses  vorläufig  nur  privatim  zuge- 
kommen sei  und  durch  ein  vorzeitiges  Einschreiten  seitens  des 
Bamberger  Bischofs  die  Kaiserin  dem  Stifte  Spital  noch  größere 
Schwierigkeiten  bereiten  könnte.  So  begnügten  sie  sich  vorläufig 
mit  einer  kurzen  schriftlichen  Information  für  ihren  Lehensherrn 
und  begaben  sich  erst  Ende  September  in  derselben  Sache 
neuerlich  nach  Bamberg. 

Als  der  Plan  der  Regierung  im  Detail  dem  Kapitel  zu  Spital 
zur  Kenntnis  kam,  wurde  sogleich  eine  Beratung  abgehalten,  um 
hiezu  Stellung  zu  nehmen.  In  einer  ausführlichen  Eingabe  an 
den  Kardinal  Lamberg  als  Ordinarius  suchte  der  Propst  die 
Gründe  zu  widerlegen,  welche  die  Kaiserin  für  die  Wahl  seines 
Stiftes  bestimmt  hatten.  Wenn  den  Kanonikern  geringer  Eifer 
in  der  Seelsorge  und  unpriesterlicher  Lebenswandel  vorgehalten 
werde,  so  beweise  die  Geschichte  des  Stiftes  gerade  das  Gegenteil 
davon.  I^ur  durch  dessen  Bemühungen  sei  das  während  der 
Reformationszeit  mit  der  lutherischen  Irrlehre  angefüllte 
Spitalertal  derart  gereinigt  worden,  daß  heute  kein  Irrgläubiger, 
ja  nicht  einmal  ein  Verdächtiger  unter  der  den  Stiftsgeistlichen 
anvertrauten  Bevölkerung  zu  finden  sei.  Ergebe  sich  dadurch 
keine  Notwendigkeit  für  ein  Priesterhaus  in  besagter  Gegend,  so 
müsse  auch  die  Lage  des  Stiftes  für  den  vorschwebenden  Zweck 
eine  sehr  ungünstige  genannt  werden.  Die  wenigen,  weit  von 
einander  entfernten  Stiftspfarren  könnten  kein  geeignetes 
Betätigungsfeld  für  die  Schulpriester  sein;  die  Verwendung  der- 
selben in  der  Seelsorge  wirke  nur  lähmend  auf  den  Religions- 
eifer der  Kanoniker.  Die  drückende  Last  des  neuen  Institutes 
werde  dem  Kapitel  hauptsächlich  im  Hinblicke  auf  die  angeblich 


169 

sehr  gute  Vermögenslage  aufgebürdet.  Die  von  der  Regierung 
angesetzten  Stiftseinkünfte  stehen  aber  mit  den  wirklichen  in 
keinem  Einklänge.  Sie  reichen  gerade  hin,  den  Kapitularen  ein 
bescheidenes  Auskommen  zu  verschaffen  und  den  sonstigen 
Bedürfnissen  des  Hauses  zu  genügen.  Daher  könne  auch  der 
Vorwurf,  dai3  durch  Überfluß  an  Geldmitteln  allzu  gute  Lebens- 
weise und  Zwistigkeiten  unter  den  Stiftsgeistlichen  Platz  ge- 
griffen haben,  nicht  erhoben  werden.  Die  Disziplin  habe  nur  bei 
wenigen  Mitgliedern  und  auch  nur  infolge  des  Haders  wegen  der 
neuen  Statuten  gelitten.  Daraus  aber  eine  Bestrafung  sämtlicher 
durch  Verkürzung  des  Lebensunterhaltes  abzuleiten,  sei  nicht 
gerecht.  In  weiterer  Erörterung  wurde  die  Gründung  eines 
Priesterhauses  für  überflüssig  hingestellt  und  auf  das  bischöfliche 
Xlerikalseminar  zu  Passau  sowie  den  Wallfahrtsort  Maria-Taferl 
und  Wien  als  vortreffliche,  den  Anforderungen  vollkommen 
genügende  Pflanzstätten  für  den  jungen  Klerus  verwiesen. 

Der  mit  allen  erdenklichen  Argumenten  versehene  Bericht 
zeigt  das  deutliche  Bestreben  des  Propstes,  den  Kardinal  zu- 
gunsten des  Stiftes  zu  beeinflussen  und  zur  wirksamen  Stellung- 
nahme gegen  den  amtlichen  Vorschlag  zu  veranlassen.  Gelang  es, 
die  Realisierung  der  Absichten  Maria  Theresias  zu  vereiteln,  so 
blieb  sein  Haus  nicht  bloß  vor  dauernden  finanziellen  Opfern 
bewahrt,  sondern  konnte  auch  weiterhin  seine  Selbständigkeit 
behaupten. 

Wenn  die  Regierungskreise  eine  glatte  und  baldige  Erledi- 
gung der  Angelegenheit  erwarteten,  so  hatten  sie  sich  in  einem 
Faktor,  und  gerade  dem  gewichtigsten,  verrechnet,  in  dem 
Bischof  von  Passau.  Jahrelang  entfaltete  der  einflußreiche 
Kirchenfürst  auf  dem  Gebiete  des  Missionswesens  eine  hervor- 
ragende Wirksamkeit,  mit  Umsicht  und  Eifer  war  er  für  die 
Zurückführ  ang  der  Lutheraner  zum  katholischen  Glauben  tätig. 
Die  ablehnende  Haltung  in  der  schwebenden  Frage  von  selten 
dieser  Stelle,  auf  die  man  am  Wiener  Hofe  voll  Zuversicht  baute, 
mußte  unvermutet  kommen.  Dieser  Standpunkt  entsprang  haupt- 
sächlich der  Befürchtung  des  Bischofs,  daß  durch  die  Errichtung 
einer  Priesteranstalt  im  Lande  ob  der  Enns  seine  Diözesanrechte 
daselbst  geschmälert  werden  könnten.  Die  Erfahrung  hatte  ihn 
ja  bereits  mißtrauisch  gemacht.  Unter  Kaiser  Karl  VI.  wurde 
das  Erzbistum  Wien  im  Jahre  1728  auf  Kosten  der  Diözese 
Passau  dergestalt  erweitert,  daß  demselben  der  Kreis  unter  dem 
Wienerwald   samt  Klosterneuburg   angegliedert  wurde.    In   dem 


170 

Momente,  da  der  oberösterreichische  Säknlarklerus  zum  Großteil 
seine  praktische  Ausbildung  in  einem  bodenständigen  Institute 
genoß,  das  seinen  Betätigungskreis  später  auch  weiter  stecken 
konnte,  war  das  Abhängigkeitsverhältnis  zum  bischöflichen 
Klerikerseminar  in  Passau  und  dem  Ordinariat  überhaupt 
einigermaßen  gelockert.  Dann  war  auch  ein  Schritt  zur  weiteren 
Loslösung  österreichischer  Gebiete  von  der  Machtsphäre 
Passaus  getan. 

So  erklärt  sich  die  Stellungnahme  des  Kardinals  Lamberg 
gegenüber  den  Plänen  der  Kaiserin  und  diese  Haltung  verfolgte 
er  konsequent  während  seiner  ganzen  Regierungszeit.  Zunächst 
trat  er  mit  allem  Eifer  den  Absichten  entgegen,  soweit  sie  auf  das 
Kollegiatstift  abzielten.  Ohne  einen  Bericht  von  Spital  abzu- 
warten, setzte  er  dem  Hofrate  von  Doblhoff  in  einem  Schreiben 
die  Bedenken  gegen  die  Errichtung  eines  Priesterhauses  an  dem 
ausersehenen  Orte  auseinander  und  führte  insbesondere  die 
Vermögenslage  des  Stiftes  ins  Treffen,  die  eine  derartige  Last 
nicht  tragen  könnte.  Wie  aus  den  Mitteilungen  einer  Persönlich- 
keit aus  der  nächsten  Umgebung  des  Kardinals  an  den  Propst 
hervorgeht,  wurde  von  Passau  aus  um  eine  geheime  Assistenz  in 
Wien  und  Rom  angesucht  und  der  Beschluß  gefaßt,  das  Stift 
mit  allen  Kräften  zu  schützen  und  den  Ordinariats-Konsens 
niemals  zu  erteilen.  Längere  Zeit  beharrte  die  Regierung  auf 
ihrem  Standpunkt.  Mit  flehenden  Worten  teilte  der  Propst  dem 
Domstifte  Bamberg  am  11.  Jänner  1754  die  bedrängte  Lage  seines 
Hauses  mit.  Damals  noch  war  die  Errichtung  der  Priesterschule 
zu  Spital  ein  feststehender  Plan.  Wenn  es  trotzdem  nicht  dazu 
kam.  so  war  dies  in  erster  Linie  den  Einflüssen  von  Passau  und 
Bamberg  her  zuzuschreiben.  Auch  die  Mehrzahl  der  Räte  der 
k.  k.  Repräsentation  und  Kammer  in  Linz  vertrat  die  Ansicht, 
daß  nicht  aus  den  Geldern  von  Spital  allein  das  Priesterinstitut 
gegründet  werden  sollte,  sondern  gemäß  den  Bestimmungen  des 
Tridentinums  alle  leistungsfähigen  Klöster  und  das  Hochstift 
Passau  zu  Konkurrenzbeiträgen  heranzuziehen  wären. ^) 

Den  Vorstellungen  aller  dieser  Faktoren  konnte  sich  die 
Kaiserin  auf  die  Dauer  nicht  verschließen.  Sie  änderte  ihren 
ursprünglichen  Plan  dahin  ab,  daß  sie  von  Spital  abging  und  nun 
bemüht  war,    ohne  vorläufige  Bestimmung  des  Ortes  ^)    für    ein 

^)   Hitimair  a.  a.  O.  S.  9. 

*)  Sowohl  die  Repräsentation  und  Kammer  in  Linz  als  auch  die  Ilof- 
kommission  in  Wien  bezeichneten  die  Stadt  Linz  als  den  geeignetsten  Ort  für 


171 

Priesterhaus  im  Lande  ob  der  Eniis  zunächst  ein  entsprechendes 
Kapital  zusammenzubringen.  Zu  diesem  Entschlüsse  trug  sicher 
auch  das  Verhalten  des  Kollegiatstiftes  das  Seinige  bei.  Im 
^lärz  175-1  reiste  nämlich  Propst  Anton  nach  Wien  und  gab  hier 
im  Namen  seines  Stiftes  die  Erklärung  ab,  in  der  Zuversicht,  daß 
die  alte  Bamberger  Stiftung  fürderhin  nicht  „geschwächt^^  werde, 
zu  dem  gottgefälligen  Werke  30.000  Gulden  darzugeben.  Für 
diese  ansehnliche  Geldleistung  erbat  er  sich  die  Befreiung  von 
den  bisherigen  Missionsbeiträgen  und  die  Erlaubnis  zum  Ankaufe 
von  Gütern  im  Werte  von  100.000  Gulden  ohne  Erlag  der  Konsens- 
taxe. Überdies  sollten  dem  Stifte  im  Bedarfsfalle  aus  dem  zu  er- 
richtenden Institute  Priester  zur  Verfügung  gestellt  werden.  Mit 
der  am  6.  April  erfolgten  kaiserlichen  Genehmigung  dieses 
Anerbietens  ^  war  die  Priesterhausfrage,  sow^eit  sie  das  Stift 
betraf,  in  einem  für  dasselbe  günstigen  Sinne  zum  Abschlüsse 
gediehen.  Bei  den  weiteren  Verhandlungen  in  der  gleichen 
Angelegenheit  blieb  Spital  ausgeschaltet. 

Das  ihr  vorschwebende  Ziel  ließ  Maria  Theresia  auch  weiter- 
hin nicht  aus  dem  Auge.  In  einem  eindringlichen  Schreiben  vom 
17,  April  1754  -)  gab  sie  dem  Abte  Alexander  von  Kremsmünster 
den  Auftrag,  daß  er  als  erster  und  vornehmster  Prälat  im  Lande 
^'on  den  Klöstern  eine  ergiebige  jährliche  Beihilfe  für  das 
Priesterhaus  anspreche.  Auf  dessen  Initiative  zeichnete  der 
Prälatenstand  einen  einmaligen  Beitrag  von  10.000  Gulden.  Hätte 
dem  schon  entsprechend  fundierten  Unternehmen  der  Bischof  von 
Passau  seine  Unterstützung  geliehen,  so  wäre  in  Bälde  ein  gedeih- 
liches Pesultat  zu  erhoffen  gewesen.  Während  er  sich  früher 
lebhaft  dafür  einsetzte,  daß  das  Projekt  nicht  in  Spital  ver- 
wirklicht werde,  verhielt  er  sich  jetzt,  nachdem  dies  erreicht  war, 
ganz  untätig,  eine  Handlungsweise,  die  sich  nur  aus  den  oben 
geschilderten  Gründen  erklären  läßt.  Ohne  seine  Unterstützung 
mußte  die  Aktion  zum  Stillstand  kommen,  die  mit  so  vielen  Ver- 
heißungen begonnen  worden  war.^)   Zehn  Jahre    später    wurden 


eine  Priesterschule  und  lenkten  die  Aufmerksamkeit  auf  das  dem  Stifte  Krems- 
münster  gehörige  große  Haus  (heute  Bisehofhof),  „das  30  und  mehr  junge 
Priester  fassen  könnte."  Dieser  Plan  fand  aber  nicht  die  Genehmigung  der 
Kaiserin.  Kommissions-Protokoll  1754  ^lärz  31.  Archiv  des  k.  k.  Ministeriums 
für  Kultus  und  Unterricht. 

^)  Archiv  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterricht. 

2)  Archiv  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterricht.  Vergl.  auch 
Hittmair  a.   a.  0.  S.   10. 

•'')   Im   Jahre  1762  stiftete  der   Stadtpfarrer   von   Enns,  Alexander   Graf 


112 

zufolge  kaiserlicher  Verfügung  die  aus  dem  Kapital  von  40.000 
Gulden  sich  ergebenden  Interessen  für  die  beabsichtigte  Er- 
richtung einer  Priesterschule  zu  Gutenbrunn  in  Niederösterreich 
flüssig  gemacht.  Diese  Summe,  deren  ursprünglicher  Zweck  all- 
mählich in  Vergessenheit  geriet,  kam  später  an  das  Ordinariat 
St.  Polten.  Den  Bemühungen  des  Linzer  Bischofs  Anton  Gall 
(1788 — 1807)  gelang  es,  dieselbe  von  dortiger  Stelle  zu  erhalten 
und  für  die  theologische  Lehranstalt  und  das  Alumnat  in  Linz 
(Harrachstraße)  zu  verwenden.  In  diesem  Sinne  wurde  nach 
mehreren  Dezennien  den  Intentionen  der  oberösterreichischen 
Klöster  entsprochen,  die  obige  Beiträge  für  ein  Priesterhaus  im 
Lande  ob  der  Enns  gestiftet  hatten. 


Engl,  neben  seinem  Dechantshofe  aus  eigenen  Mitteln  ein  Priesterhaus,  das 
aber  mit  der  Ernennung  Engls  zum  Bischof  von  Leoben  im  Jahre  1786  wieder 
einging.     Strigl  a.  a.  0.  S.  20. 


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71.  Jahres- Bericht 


des 


Museum  Francisco -Carolinum. 

hebst  der  65.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 

von 

Österreich  ob  der  Enns. 


Linz  1913. 


^"^'       Verlao;  des  Vereines  Museum  Francisco-Carolinum. 
Druck  von  J.  Wimmer. 


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Die  wirklichen  Mitglieder  des  Museum -Vereines  haben  das  Recht, 
die  Bibliothek  unter  den  Bestimmungen  der  ßibliotheksordnung  auch  außer- 
halb der  Lokalitäten  des  Museums  (gegen  Entrichtung  der  Zusendungsgebühr 
bei  Versendung  an  andere  Orte),  sowie  das  Archiv  nach  Maßgabe  der  Archivs- 
ordnung im  Museum  zu  benützen,  die  Protokolle  und  Geschäftsbücher  des 
Vereines  einzusehen  und  für  ihre  Studien  und  Forschungen  die  tunlichste  Unter- 
stützung des  Museums  in  Anspruch  zu  nehmen.  Den  wirklichen  Mitgliedern 
wird  ferner  für  ihre  Person  freier  Eintritt  in  die  Sammlungen  an  den  für  den 
Besuch  desselben  festgesetzten  Tagen  gewährt  und  kann  jedes  Mitglied  einen 
Block  mit  zehn  Eintrittskarten  zur  freien  Verfügung  zum  Preise  von  2  Ä"  an 
der  Tageskasse  beziehen.  Außerdem  erhält  jedes  Mitglied  den  Jahresbericht 
samt  den  wissenschaftlichen  Beiträgen  unentgeltlich  und  frankiert  zugesendet. 
Der  Jahresbeitrag  beträgt  %  K  AQ  h. 


71.  Jahres-Bericht 


de> 


Museum  Francisco-Carolinum 


hebst  der  65.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


Österreich  ob  der  Enns. 


Linz  1915. 

Verla«"  fies  Vereines  IMuseuin  Francisoo-Carolimuu 

Druck  von  J.  Winmier. 


# 


Inhaltsangabe. 


Seite 

Verwaltimgsberieht 3 

Dr.  Hermann   Ubell :    Die  Vermehrung  der  kunst-  und  kulturhistorischen 

Sammlungen  des  Museums  im  Jahre  1912 65 

E.  Munganast:  Xeuaufgestellte  Gruppen  in  der  zoologischen  Abteilung     .  88 
Johannes  Arndt:   Der  Münzenfund  von  Flachenegg  bei  Adlwang  1470  bis 

1555 97 

Karl  Haßleder:    Peilstein.    Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des   oberen  Mühl- 
viertels    107 

Franx  Hander:   Beitrag  zur  Mikrolepidopteren-Fauna  Oberösterreichs.  II.  Teil. 

(6.-8.  Bogen.) 

Für  Form  und  Inhalt  der  Aufsätze   sind  die  Herren  Verfasser  verantwortlich. 


[^ 


Verwaltungsbericht. 


im  Jahre  1912  fanden  im  Museum  folgende  größere 
Sonderausstellungen  statt : 

1.  Eine  neuerliche  Ausstellung  von  Werlccn  älterer  Malerei  aus 
Linzer  Frivathesitz  (25.  Februar  bis  17.  März), 

Der  gedruckte  Katalog  umfaßte  91  Nummern. 

2.  Außerordentliche  Bewunderung  erntete  eine  reichhaltige 
Ausstellung  von  Aquarellen  und  Handzeichnungen  aus  dem 
Besitz  Seiner  Durchlaucht  des  regierenden  Fürsten  Johann 
von  und  zu  Liechtenstein;  der  gedruckte  Katalog  umfaßte 
204  Nummern,  zum  größten  Teil  Alt-Wiener  Meister,  darunter 
Hauptwerke  von  Kudolf  von  Alt,  Peter  Feudi,  Banftl,  Karl 
Schindler  u.  a.  (14.  April  bis  5.  Mai). 

3.  Die  Ausstellung  unserer  Ankäufe  aus  der  Frühjahrs- 
ausstellung des  h.  h.  österreichischen  Museums  für  Kunst  und 
Industrie  in  Wien  (modernes  österreichisches  Kunstgewerbe), 
verbunden  mit  einer  großen  Ausstellung  der  ^^Wiener  WerTc- 
stätte''  (moderne  Qualitätsarbeiten  in  Keramik,  Glas,  Silber, 
Bronze,  Email,  Leder,  sowie  auf  dem  Gebiete  des  Schmuckes, 
der  Damenkostüme  und  der  angewandten  Graphik).  Diese 
Ausstellung  fand  vom  2.  Juni  bis  20.  Oktober,  also  in  der 
Eeisesaison  statt,  um  speziell  den  ausländischen  Besuchern 
den  hohen  Stand  des  modernen  österreichischen  Kunst- 
gewerbes vorzuführen. 

Sämtliche  Ausstellungen  wurden  vom  Museumsdirektor 
Dr.  H.  Uhell  in  der  Presse  fachmännisch  besprochen. 

Die  Veranstaltung  der  beiden  unter  Punkt  3  genannten 
Ausstellungen  wurde  nur  dadurch,  ermöglicht,  daß  das  Museum 
in  diesem  Jahre  eine  Subvention  aus  dem  Hoftiteltaxfonds  im 
Betrage  von  8000  K  erhielt,  die  ausschließlich  zur  Förderung 
des    modernen    österreichischen    Kunstgewerbes    bestimmt    war; 


4 

auf  diese  Weise  gelang  es,  eine  neue  Gruppe  (modernes  öster- 
iric-liisehes  Kunstgewerbe)  aufzustellen,  deren  Kosten  /Air  Gänze 
aus  der  Subvention  bestritten  wurden. 

Auch  der  Ankauf  eines  silbervergoldeten  reicligetriebenen 
Augsburger  Deckelpokales  von  Bartholomäus  Koch  konnte  nur 
dadurch  zustande  kommen,  daß  das  k.  k.  TJnterrichts-Ministerium 
für  diesen  Zweck  eine  außerordentliche  Subvention  im  Betrage 
von  2000  K  bewilligte.  So  zeigt  sich,  daß  die  Bestrebungen  des 
Museums  auch  höheren  Orts  Anerkennung  und  tatkräftige  Unter- 
stützung finden. 

Es  darf  ferner  in  diesem  Zusammenhange  darauf  hinge- 
wiesen werden,  daß  die  in  den  Jahren  1910  und  1911  erfolgten 
Neuerwerbungen  des  ^Museums  auf  kunst-  und  kulturhistorischem 
Gebiete  in  den  drei  Zeitschriften  „Kunst  und  Kunsthandwerk'', 
Wien,  „Mitteilungen  des  Erzherzog  Rainer-Museums  für  Kunst 
und  Gewerbe^',  Brunn,  und  „Internationale  Sammlerzeitung"', 
Wien,  in  reich  illustrierten  Artikeln  ausführlich  gewürdigt 
wurden. 

über  die  Fülle  der  diesjährigen  Neuerwerbungen,  zu  denen 
abermals  Seine  Durchlaucht  der  regierende  Fürst  von  und  zu 
Liechtenstein  mit  einer  großartigen  Spende,  ferner  die  Allgemeine 
Sparkasse  in  Linz,  der  Präsident  des  Musealvereines  Herr  Julius 
Wimmier,  die  Großindustriellen  Herr  Karl  Franck  und  Herr 
Walter  Franch,  Herr  Generalkonsul  Haupt  Bitter  v.  Hoechstatten 
und  noch  andere  Gönner  durch  wichtige  Zuwendungen  beigetragen 
haben,  unterrichtet  ein  illustrierter  Aufsatz  aus  der  Feder  des 
Museumsdirektors. 

Die  aus  dem  Hoftiteltaxfonds  angekauften  typischen  \\y- 
zeugnisse  iriodernen  österreichischen  Kunstgewerbes  wurden  m 
einer  großen,  eigens  zu  diesem  Zwecke  angeschafften  modernen 
Vitrine  aufgestellt. 

Für  die  numismatische  Abteilung  (Keferent  Verwaltuuü^rai 
Johannes  Arndt)  wurde  ein  sowohl  numismatisch  als  auch 
historisch  sehr  wertvoller  Münzenfund  aus  Flachenegg  bei 
Adlwang  erworben.  Derselbe  stammt  aus  der  Keformationszeit 
bis  1555  und  ist  besonders  reichhaltig  und  gut  erhalten.  Drei 
weitere  oberösterreichische  Münzenfunde  wurden  bestimmt,  ahei- 
nicht  erworben. 

Für  die  in  den  SchauiväsU-n  ansgi-sUlltc  sein  wcrlvitlU- 
Medaillensammlung    gelang    es,    auch    im    abgelaufenen    Jahre 


mehrere  Stücke  zu  erwerben,  wodurch  empfindliche  Lücken  in  der 
nach  ^ledailleurschulen  geordneten  Sammlung  ausgefüllt  wurden. 

Durch  ISTeuauf  Stellung  von  zwei  Schautischen  war  es 
möglich,  die  speziell  Oberösterreich  betreffenden,  nahezu  voll- 
ständig vertretenen  Münzen,  Medaillen  und  sonstigen  Prägewerke 
Tiber  sieht]  icher  auszulegen. 

An  der  Aufstellung  und  Katalogisierung  der  Medaillen- 
sammlung wurde  auch  im  abgelaufenen  Jahre  emsig  gearbeitet. 

Das  Interesse  für  das  Münzkabinett  steigt  von  Jahr  zu 
Jahr  erfreulicherweise  nicht  nur  bei  den  einheimischen  Be- 
suchern, sondern  auch  bei  Fremden.  Wiederholt  haben  auch 
anerkannt  hervorragende  Numismatiker  die  Abteilung  besucht 
und  hier  Studien  gemacht. 

In  vielen  Fällen  wurden  eingesandte  oder  überbrachte 
Münzen  und  ^Medaillen  bereitwilligst  genau  bestimmt  und 
bewertet. 

Für  das  Archiv  (Referent  V^erwaltungsrat  Freiherr  von 
Handel-M azzetti)  wurden  auch  in  diesem  Jahre  keine  Ankäufe 
gemacht. 

Der  Einlauf  an  Geschenken,  sowie  die  Arbeiten  für  das 
Diplomatar  sind  unter  ..Vermehrung  der  Sammlungen''  ver- 
zeichnet. 

Im  Berichtsjahre  wurden  38  Anfragen  und  Gesuche 
archivalischer  JSTatur  teils  an  das  Museum,  teils  an  den  Eeferenten 
persönlich  gestellt.  In  12  Fällen  wurden  die  gewünschten 
Archivalien  an  Ämter,  Bibliotheken  und  Archive  zur  Benützung 
ausgeliehen.  In  allen  übrigen  Fällen  wurden  dem  Forscher  die 
Materialien  im  Museum  selbst  zur  Benützung  vorgelegt  oder  es 
wurden  vom  Archivreferenten  die  Forschungen  gepflogen  und 
deren  Ergebnis  dem  Gesuchsteller  übermittelt. 

Dem  Magistratsarchiv  der  Stadt  Freistadt  wurde  von  den 
drei  hier  verwahrten  Abschriften  des  Tagebuches  des  Stadt- 
richters I^eurattinger  über  die  Belagerung  von  Freistadt  anno 
1626  ein  Exemplar  überlassen. 

Für  die  Bibliothek  (Referenten  Verwaltungsräte  Franz 
Sekker  und  Dr.  Weinmayr)  wurden  hauptsächlich  die  für  die 
Referenten  der  einzelnen  Abteilungen  erforderlichen  Werke 
angeschafft. 

Es  fanden  2753  Entlehnungen  gegen  2329  im  Vor- 
jahre statt. 


Das  Museum  stand  am  Ende  des  Jahres  mit  105  öster- 
reichischen, 112  deutsehen  und  58  Vereinen  und  Anstalten 
anderer  Länder  im  Schriftenaustausch. 

Die  Sammlung  von  Linzer  und  oberösterreichischen  An- 
sichten wurde  durch  Kauf  und  Geschenke  um  einige  Stiche  und 
Lithographien  vermehrt.  Eine  besonders  erfreuliche  Erwerbung 
ist  der  Ankauf  des  dem  ehemaligen  Salinen-Oberamtmanne  von 
Gmunden  Freiherrn  von  Schiller  von  seinen  Beamten  gewidmeten 
Albums.  Dasselbe  enthält  18  Aquarelle,  die  mit  dem  Salinenwesen 
zusammenhängenden  Orte  des  Salzkammergutes  darstellend.  Es 
stammt  aus  dem  Jahre  1844. 

Die  Sammlung  alter  Stadtpläne  von  Linz  erfuhr  leider 
keine  Vermehrung,  weil  auf  diesem  Gebiete  wenig  vorhanden  und 
dieses  Wenige  zumeist  in  festen  Händen  ist.  Spenden  dieser  Art 
oder  Hinweise  auf  Kaufgelegenheiten  würden  mit  Dank  zur 
Kenntnis  genommen  werden.  (Referent  Verwaltungsrat  Josef 
Sames.) 

In  der  zoologischen  Abteilung  (Eeferent  Verwaltungsrar 
E.  Munganast)  herrschte  auch  im  Jahre  1912  eine  rege  Tätigkeit. 
Es  wurde  wieder  eine  ^Anzahl  von  Säugetieren  und  Vögeln  aus 
den  Sammlungen  entfernt  und  wurden  dafür  neue,  schöne 
Exemplare  aufgestellt.  Eine  große  Bereicherung  erfuhr  die  nun- 
mehr nahezu  vollständig  vertretene  Gruppe  der  Fledermäuse,  der 
teils  durch  Sammeln  im  Lande  selbst  (durchgeführt  vom  Ver- 
waltungsrate E.  ]\runganast),  teils  durch  Ankauf  bei  der  Firma 
W.  Schlüter  in  Halle  a.  d.  S.  sehr  viel  neues  Material  zuwuchs. 

Besonders  hervorzuheben  ist  die  eben  zur  Aufstellung 
gelangte  Wildschweingruppe  (ein  Wildschweinpaar  mit  zwei 
Frischlingen),  welche  Seine  Durchlaucht  Fürst  Adolf  von  und  zu 
Schwarzenberg,  Herzog  zu  Krummau,  großmütigst  gespendet  hat. 

Auch  der  entomologischen  Abteilung  wurde  große  Sorgfalt 
zugewendet.  Die  Xeuordnung  der  Käfersammlung  wurde  vom 
Referenten  Verwaltungsrat  E.  Munganast  fortgesetzt.  Die  Hau])t- 
arbeit  des  Referenten  Verwaltungsrat  Franz  Hauder  war  auf  die 
(Übertragung  der  Dipterensammlung  des  verstorbenen  Gvmnasial- 
direktors  Palm  aus  den  Buchkästen  in  die  linksseitigen  Lachen 
des  neuaufgestellten  Insektenschrankes  gerichtet.  Auch  das  vor- 
handene alte  Material  wurde,  soweit  es  bestimmt  ist,  eingereiht. 
Die  Herkunft  aus  der  Palm-Sammlung  wurde  bei  jedem  Stück 
ersichtlich  gemacht.  Bis  Schluß  des  Jahres  konnten  vier  Laden, 
die   Familien     Cecidomyidae,     Myceto])bilida(\     Siimiliidac     \V\- 


bionidae,  Cliironomidae,  Psych idae  und  Culicidae  enthaltend, 
fertiggestellt  werden. 

Das  alte,  ausgebleichte  Material  im  Seidenspinner-Tableau 
wurde  vollständig  durcli  frisches  ersetzt.  Zwei  weitere  Arten 
wnirden  beigefügt. 

Die  Aufsamnilung  einheimischer  Hymenopteren  wurde 
durch  den  Mandatar  Herrn  //.  Gföllner  eifrig  fortgesetzt;  von 
demselben  w^urde  auch  die  I^euaufstellung  des  bereits  bestimmten 
Materiales  begonnen.  Eine  bedeutende  Anzahl  der  kleinsten  Arten 
(Chalcididae)  ist  noch  unbestimmt. 

In  der  hotaniscken  Ahieilung  (Eeferent  Verwaltungsrat 
Fr.  W astler)  wurde  die  im  Jahre  1911  begonnene  Eevision  des 
aus  älterer  Zeit  stammenden  Kataloges  des  großen  Duftschmid- 
schen  Herbars,  das  den  größten  Teil  der  europäischen  Phanero- 
gamenflora  enthält,  fortgesetzt  und  beendet.  Zu  diesem  Zwecke 
wurden  noch  die  Faszikel  25 — 81  einer  gründlichen  Durchsicht 
unterworfen  und  die  im  Laufe  der  Zeit  durch  Geschenke,  Ankauf 
und  Tausch  zustandegekommenen  Ergänzungen  und  sonstigen 
Änderungen  des  Herbars  im  Katalog  vermerkt.  In  vielen  Fällen 
war  es  notwendig  oder  zweckmäßig,  bei  den  Artennamen  die 
gebräuchlichsten  Synonymen  anzuführen.  Die  Anlage  eines 
Zettelkataloges,  der  sich  bei  den  übrigen  Herbarien  als  sehr 
vorteilhaft  erwiesen  hat,  ward  im  nächsten  Jahre  auf  Grund  des 
nun  genau  revidierten  Kataloges  erfolgen. 

Im  weiteren  Ausbau  der  Sammlungen  des  Saales  XIII 
(Geologie)  wurde  eine  Anzahl  von  prächtigen  Gipsabgüssen 
charakteristischer  Wirbeltierreste  angeschafft,  welche  Abgüsse  im 
Vereine  mit  einigen  Originalstücken  ein  kleines  Bild  der  Ent- 
w^icklung  dieses  Tierstammes  geben,  so  daß  die  paläontologische 
Schausammlung  einen  gewissen  Abschluß  erreichte. 

Die  vorhandene  Diapositivensammlung  wurde  ebenfalls 
vermehrt;  für  die  Aufstellung  der  Diapositive  zu  allgemeiner 
Benützung  wird  Sorge  getragen  werden. 

Das  Material  für  eine  kleine  Sammlung  über  die  Grund- 
begriffe der  dynamischen  Geologie  wurde  zusammengestellt ;  deren 
Aufstellung  wird  im  kommenden  Jahre  erfolgen. 

Referent  Vizepräsident  Commenda  machte  Auf  Sammlungen 
von  verkieselten  Hölzern  in  der  Gegend  von  Neufelden,  die  von 
bedeutendem  Interesse  sind.  Referent  Verwaltungsrat  Dr.  König 
setzte  seine  geologischen  Beobachtungen  am   Südrande  des  böli- 


8 

inischen  ^Eassives  fort  und  saiumelte  Gesteine  und  Versteine- 
rungen an  dem  Hallstätter  See. 

Das  Museum  wurde  im  Berichtsjahre  von  13.185  Personen, 
darunter  2741  Schülern,  besucht. 

Dem  Verein  gehörten  am  31.  Dezember  1912  5^8  wirkliche 
Mitglieder  an. 

Die  Zahl  der  Mitglieder  ist  infolge  von  Todesfällen  um  acht 
zurückgegangen. 

In  den  Verwaltungsrat  wurden  Herr  Dr.  Bernhard 
Pösinger,  Professor,  Archivar  und  Kapitular  des  Stiftes  Kröms- 
münster,  und  Herr  Eduard  Saxinger,  Kaufmann  in  Linz,  neu- 
gewählt. 

Seine  Durchlaucht  der  regierende  Fürst  von  und  zu 
Liechtenstein,  welcher  die  Vereinszwecke  durch  großartige 
Geschenke  in  hervorragender  Weise  gefördert  hat,  wurde  in  der 
Generalversamndung  vom  27.  März  1912  zum  Ehrenmitglied 
ernannt. 

Bezüglich  der  jährlichen  Subventionen  ist  keine  Änderung 
eingetreten.  Die  dem  Museum  im  Jänner  1913  für  das  Jahr 
1912  zugekommene  Landessubvention  per  8635  K  scheint  im 
Itechnungsabschluß  nicht  auf,  da  derselbe  mit  31.  Dezember  1912 
abgeschlossen  werden  mußte. 

Für  die  jährlichen,  sowie  die  eingangs  angeführten  außer- 
ordentlichen Subventionen  aus  dem  Hoftiteltaxfonds  und  seitens 
des  k.  k.  ünterrichts-Ministeriums  wird  auch  an  dieser  Stelle 
der  ergebenste  Dank  ausgesprochen. 

Bester  Dank  gebührt  auch  allen,  welche  durch  ihr  großes 
Entgegenkommen  die  Veranstaltung  der  Sonderausstellungen 
ermöglichten,  sowie  allen  jenen,  welche  durch  Spenden  von 
Sammlungsgegenständen  oder  sonst  in  irgend  einer  Weise  dem 
Museum  ihre  Unterstützung  und  ihr  Wohlwollen  angedeihen 
ließen. 

Die  finanzielle  Lage  des  Museums  war  im  Berichtsjahre 
trotz  größter  Sparsamkeit  keineswegs  eine  günstige. 

Der  Verwaltungsrat  war,  um  die  notwendigen  Auslagen  be- 
streiten zu  können,  sogar  gezwungen,  die  Aufnahme  eines  Dar- 
lehens gegen  nachträgliche  Genehmigung  der  Generalversamm- 
lung zu  beschließen. 


Rechnungsabschluß 


für  das 


Jahr  1912, 


10 


Soll 


A.  Kasse- 


10 

11 


K 


An  Kassestand '      1.G17 

Mit^liederbeiträ.o-en '     4.835 

1.27G 

116 

1.758 

229 

166 


Zinsen  der  Wertpapiere 

(Pensionsfonds) 
Eintritt  und  Garderobegebühren     .    .    . 

Führer  und  Katalogerträgnis 

Bucherlös      


Subventionen:  jj 

a)  des  Staates J!  10.000 

h]  des  Unterrichts-Ministeriums '  "  2.000 

c)  der  Stadt  Linz 2.400 

d)  der  Allgemeinen  Sparkasse 5.000 

€)   aus  dem  Hoftiteltaxfbnds     .....  1  8.000 

Geschenken: 

Herr  Präsident  Julius  Wimmer 

Karl  Frauek.  Fabrikbesitzer   ... 

Walter  Franek,  Fabrikbesitzer  .    .    . 
Ungenannt 


560 

200 
200 
520 
Sparkasse-Entnahmen ji   28.926 


Entnahme   der   Bank   für   Oberösterreich    und 
Salzburo:      


18.058 


An  Kassestand 


90 
59 
40 

30 
52 
56 


23 
41 


85.864         91 


808         51 

i 


11 


Konto  1912. 


Haben 


1 
2 

3 
4 
5 

6 
7 
8 
9 
10 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 
20 
21 
22 
23 


Für 


Gehalte 

Kanzlei  und  verschiedene  Auslagen  .... 

laufende  kleine  Auslagen 

Ankäufe  für  die  Sammlungen 

modernen   österreichischen   Kunst- 
gewerbes      

Bibliothek 

Buchdruckereirecbnungen 

Buchbindereirechnungen 

Assekuranz      

Beamten-Pensionsanstalt 

Krankenkasse 

Telephon 

Wasserzins 

Dienstkleidung 

Gewölbewache 

Darlehenszinsen      

Steuern 

Hauserlialtungskosten 

Auslagen  für  die  Geologie 

..     das  Diplomatar 

Sparkasse-Einlagen    .    .    .    ; 

i Pensionsfonds)  .... 
Kassestand 


16.706 

2.200 

908 

9.339 

7.826 

2.726 

6.605 

660 

1.235 

276 

215 

85 

54 

928 

100 

100 

194 

7.212 

1.132 

1.200 

25.231 

116 

808 


85.864 


86 
18 
36 
91 

32 
99 
60 
20 
69 

76 

58 
60 


29 
35 

X8 

53 
51 


91 


Eduard  Saxinger 

Verwaltunssrat   und  Kassier. 


Hans  Drouot 

Rechnun'.5.srevisor. 


Siegmund  Ehrentletzberger 

Rechnungsrevisor. 


12 


B.  Bilanz- Konto. 


c 


A.  Museum  einschließlich  der  Fonds. 

1.   Aktiva. 

Wertpapiere : 

K  25.000  -IV.oVo  Notenrente.  Febrnareoupon 

a  87-50 

,,    4.800  4Vü  Notenrente,  Maicoupon  a  85-70 
400  4^/^    Silberrente,   Jännercoupon 

ji  85-70 

2(X)  42/10%  Silberrente,  Aprilcoupon 

ä  85-70 

,,        200  Donauregulierungslos  278*—  .    .    . 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1913 

Bargeld 

Postsparkasse-Einlage 

IL   Passiva. 


Guthaben   der   Bank   für   Oberösterreich   und 
Saldo  am  1.  Jänner  1913 


Salzburg 


21.875 
4.113 

342 

171 

278 
484 


60 
80 
40 
601127.265 


808 


40 
51 


274  I  03 


28.347 


94 


17.G97  ;  — 


10.650   94 


B.  Pensionsfonds. 

Wertpapiere : 

K  2.0(X)  42/10°/^  Notenrente,  Februarcoupon 

a  87-50 

„     800  4"/o  Notenrente,  Maicoupon  Ti  85-70 
Zinsen  bis  1.  Jänner  1913 
Sparkasse-Einlagen  . 

Stand  des  Pensionslomi^  :iiii    i.  .ianncr   i:»13  . 


1,750  I  - 
665  i  60 


40  j  33 
2.081    62 

4.537    öö 

Protektor : 

Seine  kaiserliehe  und  könioliche  Hoheit  der*  durchlauchtigste  Herr 

Erzherzog  Franz  Ferdinand 

Erzherzog  von  Österreich-Este,  Ritter  des  Ordens  vom  (Joldenen  Vließe,  Großkreuz  des  königl. 
ungarischen  St.  Stephan -Ordens,  Besitzer  des  Militär -Verdienstkreuzes  in  Brillanten,  der 
silbernen  Militär-Verdienst-Medaille  am  roten  Bande,  des  Militär-Dienstzeichens  dritter  Klasse 
für  Offiziere,  der  bronzenen  Jubiläums-Erinnerungs-Medaille  für  die  bewaffnete  Macht  und 
des  Militär- Jubiläumskreuzes,  Großkreuz  des  großherzogl.  toscanischen  Ordens  vom  heiligen 
Josef,  Großkreuz  und  Ebren-Bailli  des  souveränen  MalteserRitter-Ordens  (mit  der  Distinktion 
für  Jerusalem),  Besitzer  der  Seereise-Denkmünze  18: ''2/93,  Ritter  des  russisch-kaiserl.  St.  Andreas- 
des  St.  Alexander -Newsky-,  des  Weißen  Adler-,  des  St.  Annen-  und  des  russisch-kaiserl. 
königl.  St.  Stanislaus-Ordens  erster  Klasse,  Ritter  des  königl.  großbritannischen  Hosenband- 
Ordens,  Großkreuz  des  königl.  großbritannischen  Bath-Ordens,  Ritter  des  königl.  preußischen 
Schwaizen  Adler-Ordens,  Großkomtur  des  königl.  Haus-Ordens  von  Hohenzollern  mit  der 
Kollane,  Ritter  des  königl.  italienischen  Ordens  der  Annunziata,  Besitzer  der  persischen 
Dekoration  Agdesse  und  des  kaiserl.  japanischen  Haus-Ordens  vom  Chrysanthemum,  Ritter 
des  königl.  dänischen  Elefanten-Ordens ,  (xroßkreuz  des  königl.  portugiesischen  Christus- 
Ordens,  des  königl.  portugiesischen  Militär-Verdienst-Ordens  San  Benedikt  d'Aviz,  des  königl. 
spanischen  Ordens  Karl  III.  mit  der  Kollane  und  des  königl.  sizilianischen  St.  Ferdinand- 
Ordens,  Ritter  des  königl.  bayeris<>ben  St.  Hubertus-Ordens  und  des  königl.  sächsischen 
Ordens  der  Rautenkrone,  Großkreuz  des  Ordens  der  königl  Württembergischen  Krone,  Ritter 
des  königl.  schwedischen  Seraphinen-Ordens,  Großkreuz  des  königl.  belgischen  Leopold- 
Ordens,  des  königl.  rumänischen  Karl-Ordens,  des  königl.  Ordens  ,, Stern  von  Rumänien", 
des  königl.  serbischen  Weißen  Adler-Ordens  und  des  köEigl.  montenegrinischen.  Danilo- 
Ordens,  Besitzer  des  königl.  siamesischen  Chak-kri-Ordens,  Großkreuz  des  päpstlichen  Christus- 
Ordens,  Ritter  des  großherzogl.  badischen  Haus -Ordens  der  Treue,  Großkreuz  des  groß- 
herzogl. Sachsen-Weimar' sehen  Haus-Ordens  der  Wachsamkeit  oder  vom  Weißen  Falken,  des 
großherzogl.  oldenburgischen  Haus-  und  Verdienst- Ordens  des  Herzogs  Peter  Friedrich 
Ludwig,  des  großherzogl.  mecklenburgischen  Haus-Ordens  der  Wendischen  Krone,  des 
herzogl.  Sachsen-Ernestinischen  Haus -Ordens  und  des  herzogl.  anhaltischen  Haus-Ordens 
.\lbrechts  des  Bären,  Großkordon  des  Ordens  der  Krone  von  Johore,  Besitzer  der  Erinne- 
rungs  -  Medaille  an  das  sechzigjährige  Kegierungs- Jubiläum  weiland  Ihrer  Majestät  der 
Königin  von  Großbritannien  und  Irland,  Kaiserin  von  Indien,  Viktoria,  der  silbernen 
Erinnerungs-Medaille  an  die  Krönung  weiland  Seiner  Majestät  des  Königs  von  Großbritannien 
und  Irland,  Kaisers  von  Indien,  Eduard  VII.,  der  Erinnerungs-Medaille  an  das  siebzigjährige 
Militärdienst-Jubiläum  Seiner  königl.  Hoheit  Luitpold,  Prinzregenten  von  Bayern  und  der 
königl.  württembergischen  Goldenen  Jubiläums-Medaille,  General  der  Kavallerie  und  Admiral 
zur  Disposition  des  Allerhöchsten  Oberbefehles,  Oberst -Inhaber  des  k.  u.  k.  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  10,  des  k.  u.  k.  Ulanen -Regimentes  Xr.  7  und  des  k.  u.  k.  Feld!  aubitz- 
Regimentes  Xr.  (\  kaiserl.  russischer  General  der  Kavallerie  und  Chef  des  kaiserl.  russischen 
Bug'schen  Dragoner-Regimentes  Xr.  2o,  Chef  des  königl.  preußischen  Posen'schen  Ulanen- 
Regimentes  Prinz  August  von  Württemberg  Nr.  10,  ä  la  suite  des  königl.  preußischen  Garde- 
Grenadier -Regimentes  Kaiser  Franz,  des  1.  königl.  sächsischen  Ulanen -Regimentes,  Franz 
Joseph,  Kaiser  A'on  Österreich,  König  von  Ungarn  Nr.  17,  des  4.  königl.  württembergi.schen 
Füsilier-Regimentes  Kaiser  Franz  Joseph  Nr.  122  und  der  Deutschen  Marine,  Oberst-Inhaber 
des  königl  bayerischen  2.  schweren  Reiter  -  Regimentes  und  des  königl.  spanischen 
Kavallerie-Regimentes  Nr.  12  Chasseurs  de  Lusilania,  Ehrenmitglied  der  kaiserl.  Akademie 
der  Wissenschaften  in  Wien. 


14 

Ehren -Präsident: 

Seine  Exzellenz 

Dr.  Qandolf  Graf  Kuenburg 

k.  k.  Minister  a.  D.,   k.  n.  k.   wirklicher   Geheimer  Rat,    Seiiatspräsident   des 

k.  k.  Obersten  Gerichtshofes  i.  P..  Mitglied  des  Herrenhauses,  Ritter  des  Ordens 

der  Eisernen  Krone  I.  Klasse,  Ehrenniitsrlied  des  Museums. 


Personalstand 

am  1.  Jänner  1913. 

I.  Die  Mitglieder  des  Verwaltungsrates. 
A.  Durch  die  Wahl  der  Generalversammlung. 

Präsident : 

Wimmer  Julius,  Buchdruekerei-Besitzer,  Präsident  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse in  Linz  (Ehrenmitglied  des  Museums),  Offizier  des  Franz 
Josef-Ordens. 

Präsident- Stellvertreter : 

Commenda  Hans,  k.  k.  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Ober- 
realschule  in  Linz,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone,  Korrespondent  der  geologischen  Reichsanstalt,  Referent  für 
Oberösterreich  der  Erdbeben-Kommission  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Fachreferent  für  Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie 
(Ehrenmitglied  des  Museums). 


Arndt  Johannes,  Oberkommissär  der  k.  k.  Staatsbahnen  i.  P,,  Referent 
der  numismatischen  Abteilung. 

H  a  n  d  e  1  -  M  a  z  z  e  1 1  i  Viktor  F  r  e  i  li  e  r  r  von,  k.  u.  k.  Generalmajor 
d.  R.  in  Linz,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmal- 
pflege (III.  Sektion),  Referent  für  das  Archiv  (Ehrenmitglied  des 
Museums) . 

Hau  der  Franz,  Lehrer  \.  Klasse  an  der  Knabenvolksschule  in  Linz- 
Waldegg,  Referent  an  der  entomologischen  Abteilung. 

König  Anton,  Dr,,  k.  k.  Gymnasial-Professor  in  Linz,  Referent  in  der 
geologisch-mineralischen  Abteilung. 


15 

M  u  n  g  a  n  a  s  t  E  m  i  1,  k.  k.  Ober-Postkoutrollor  i.  P.  in  Linz,  Präsident  des 
Vereines  für  Naturkunde,  Fachreferent  für  Entomologie  (Ehrenmit- 
glied des  Museums),  Obmann  der  naturhistorisehen  Sektion. 

N  e  w  a  1  d  Richard,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Präsident  der  ober- 
österreichischen Advokatenkammer. 

N  i  c  o  1  a  d  o  n  i  A  1  e  x  a  n  d  e  r,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz. 

Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar  und  Kapitular  des  Stiftes 
Kremsmünster. 

P  r  ö  1 1  Laurenz,  Dr.  Ph.,  geistl.  Rat,  Chorherr  des  Stiftes  Schlägl, 
k.  k.  Gymnasial-Direktor  a.  D.,  Konservator  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege,  Obmann  der  historischen  Sektion. 

Rupertsberg  er  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  St.  Florian, 
Pfarrvikar  in  Ebelsberg,  Besitzer  der  Ehrenmedaille  für  40jährige 
treue  Dienste. 

Sames  Josef,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen,  Referent  für  Lincensia. 

Saxinger  Eduard,  Kaufmann,  Kassier  des  Museums. 

Schiff  mann  Konrad,  Dr.,  Weltpriester,  Professor,  Leiter  der  k.  k. 
Studienbibliothek,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege (III.  Sektion). 

Schnopfhagen  Franz,  Dr.  Med.,  Direktor  der  oberösterreichischen 
Landes-Irrenanstalt  in  Xiedernhart,  Landes-Sanitätsrat,  Referent  an 
der  zoologischen  Abteilung. 

Sekker  Franz,  k.  k.  Oberst  d.  R.,  Bibliotheksreferent. 

W  a  s  1 1  e  r  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  i.  P.  in  Linz,  Referent  für 
Botanik. 

W  eidin  g  er  Gustav,  Zahnarzt. 

Weinmayr  Emmerich,  Dr.,  Direktor-Stellvertreter  der  Allgemeinen 
Sparkasse,   Sekretär,   Bibliotheks-   und  Hausreferent. 


B.  Delegierter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und 

Unterricht. 

R  o  s  s  i  A  n  t  o  u,  k.  k.  Statthaltereirat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 

C.  Delegierte  des  oberösterreichischen  Landes- 
ausschusses. 

Krackowizer  Ferdinand,  Dr.,  kais.  Rat,  Landesarchivar  i.  P.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  (III.  Sektion). 

Otten  weller  Rudolf,  fürstl.  Starhembergscher  Güterdirektor,  Besitzer 
des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 

Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesausschuß,  Reichsrats- 
Abgeordneter  etc. 

Zibermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs  in  Linz,  Konservator 
der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  (III.  Sektion). 


16 

D.  Delegierte  des  Gemeinderates  der  Landeshauptstadt 

Linz. 

Feilerer  Karl,  Fabrikbesitzer,  Gemeiiulerat  der  Stadt  Linz. 

Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz.  Landeshauptmann- 
Stellvertreter,  Landesausschuß,  Genieinderat  der  Stadt  Linz,  Komtur 
des  Franz  Josef-Ordens. 

E.  Delegierter  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz. 

W  i  1  d  m  o  s  e  r  K  i  e  h  a  r  d,  Privat   (Elirenmitglied  des  Museums). 


IL  Rechnungsrevisoren. 


Drouot   Hans,    Besitzer    der    k.    u.    k.    Hofbuchdruekerei    Jos.    Feichtingers 

Erben.  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
E  h  r  e  n  1 1  e  t  z  b  e  r  g  e  r  S  i  e  g  m  u  n  d,  Kaufmann. 


III.  Sammlungsrevisoren, 


Jeglinger  Karl,  Kitter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Klasse  und 

des  kais.  ottoman.  Medschidje-Ordens,  k.  k.  Hofrat  i.  P. 
Karigl  Ferdinand,  Dr.,  k.  k.  Eealschulprofessor. 
N  e  w  e  k  1  o  w  s  k  T  M  a  x,  k.  k.  Finanzsekretär. 


IV.  Beamte. 

Direktor:  Ubell  Hermann,  Dr.,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission 
für  Denkmalpflege  (I.  und  IL  Sektion),  korrespondierendes  Mitglied 
des  k.  k.  österreichischen  archäologischen  Institutes,  Referent  für 
Archäologie  und  die  kunstgeschichtlichen  Abteilungen,  Obmann  der 
kunsthistorischen  Sektion. 

Kanzleiadjunkt :    Z  e  c  h  e  n  t  e  r  I  d  a. 


V.  Diener. 

H  a  c  k  1  J  o  h  a  n  n    (Portier). 

B  r  u  n  m  e  i  e  r  Josef. 

Grüner  Johann. 

Nening  Ignaz. 

Winter  J  o  h  a  n  n. 

Stolz  B  e  r  n  li  M  r  d   ( l'riipiirator) 


Mandatare, 

1882  Herr  Almoslechner    Hermann,     Oberpostmeister     in     Perg,     Besitzer    des 

Goldenen  Verdienatkreuzes  m.  d.  Kr. 
1907      „      Bachofen  v.  Echt  A.  K.  Freiherr,  Wien. 

1904  .,      Bruvswik  Romeo  de  Korompa,  k.  k.  Oberingenieur  in  Wien. 

1897  ,.      Denk  Karl,  Dr.,  praktischer  Arzt  in  Scharnstein. 

1890  „  Engl  Isidor,  k.  k.  Obersteiger  i.  P.  und  Besitzer  des  Silbernen  Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr.  in  Hallstatt. 

1870  ,,  Fuchs  Theodor,  Dr.,  Privatdozent  für  Paläontologie  an  der  k.  k. 
Universität  in  Wien. 

1898  ,,      Gallois   L^idwig   v.,   Fabrikdirektor   in   Kleinmünchen,    Besitzer    des 

Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
1912      ,,      Gföllner  Johann,    Statthalterei-Rechnungsrevident. 

1900  „  Guggenherger  Edmund,  Dr.  med.,  St.  Georgen  a.  d.  G. 
1907      „      Hofhanns  Jakoh,  Oberförster  in  Großraming. 

1905  ,.      Huemer  Hans,  Privat  in  Linz. 

1882  ,,  Jeglinger  Karl,  k.  k.  Hof  rat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  III.  Kl. 

1905      „      Kautz  Hans,  k.  k.  Oberingenieur  im  Eisenbahn-Ministerium  in  Wien. 

1880  ,.  Koch  Friedrich,  evangelischer  Pfarrer  in  Gmunden,  Besitzer  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 

1882  ,,  Köftl  Karl,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes m.  d.  Kr.  in  Lambaeh. 

1907      ,,      Kühn  Moritz,  Färbereibesitzer. 

1882  ,,  Mafhes  Karl  Ritter  v.,  k.  k.  Hofrat  i.  R.,  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  etc.  in 
Linz. 

1897      ,,      Melnitzky  Karl,  Bergingenieur  in  Graz. 

1901  ,,  Moser  Emil,  steierm.  landsch.  Professor  a.  D.  in  Graz. 
1912  ,,  Neweklowsky  Ernst,  Ingenieur  der  k.  k.  Statthalterei. 
1882      ,.      Poth  Julius  v.,  Postmeister  in  Altheim. 

1885  ,.  Preen  Hugo  v.,  Kunstmaler  und  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege  in  Osternberg  bei  Braunau. 

1903  ,,  Richard  Alexander,  Direktor  der  Süddeutschen  Verlagsanstalt  in 
München. 

1882  ..  Roßmann  J.  G.,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr.  in  Mauerkirchen. 

1897      ..      Bchraml  Karl,  k.  k.  Oberbergrat. 

1899"     ,,      Seyrl  Hugo,  Gutsbesitzer  in  Schloß  Starhemberg. 

1902  ,,      Wegrosta  Karl,  Oberlehrer  in  Spital  am  Pyhrn. 


18 

Verzeichnis  der  Mitglieder. 

A.  Ehrenmitglieder. 

Herr  Kenner  Friedrich  v.,  Dr.,  k.  k.  Hofrat,  Direktor  der  Münzen-,  Medaillen- 
und  Antikensammlungen  des  Allerhöchsten  Kaiserhauses,  Mitglied 
der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  und  der  bildenden  Künste 
in  Wien,  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  etc.  etc.  in 
Wien.  (Ernannt  am  4.  August  1874.) 
„  Reiter  Edmund,  kais.  Rat,  Ehrenmitglied  der  entomologischen  Gesell- 
schaft in  Berlin,  korresp.  Mitglied  mehrerer  gelehrter  Gesellschaften 
und  entomolog.  Vereine  des  In-  und  Auslandes  in  Paskau  (Mähren). 
(Ernannt  am  30.  November  1875.) 

Seine  Exzellenz  Wilczek  Hans  Graf,  Frei-  und  Banuerherr  zu  Hultschin  und 
Guttenland,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Kämmerer,  ]Mitglied  des 
Herrenhauses,  Kurator  des  k.  k.  österreichischen  Museums  für  Kunst 
und  Industrie  etc.  etc.     (Ernannt  am  22.  März  1882.) 

Herr  Much  Matthäus,  Dr.,  k.  k.  Regierungsrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  III.  Kl.,  Realitäten-Besitzer,  Mitglied  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege  etc.  etc.     (Ernannt  am  16.  Mai  1885.) 

Seine  Exzellenz  GautscJi  Paul  Freiherr  v.  Frankenthurn,  Dr.,  k.  k.  Minister- 
präsident a.  D.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Mitglied  des  Herrenliauses  etc. 
in  Wien.     (Ernannt  am  16.  Mai  1893.) 

Seine  Exzellenz  Puthon  Viktor  Freiherr  v.,  k,  u.  k.  Geheimer  Rat,  Besitzer 
des  Großkreuzes  des  Ordens  der  Eisernen  Krone,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens,  Statthalter  für  Oberösterreich  a.  D.  etc.  in  Salzburg. 
(Ernannt  am  16.  Mai  1895.) 

Herr  Poche  Franz,  Altbürgermeister  der  Landeshauptstadt  Linz,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  in  Graz.  (Ernannt  am  16.  Mai 
1895.) 

Seine  Exzellenz  Kuenburg  Gandolf  Graf,  Dr.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Senats- 
präsident des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P.,  Ritter 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone  I.  Kl.  etc.  in  Salzburg.  (Ernannt 
am  16.  Mai  1895.) 

Herr   Handel- Mazzetti  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Generalmajor  d.  R.    etc.  in 
Linz.     (Ernannt  am  16.  Mai  1895.) 
„      Stäche  Guido,  k.  k.  Hof  rat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
III.  Kl.,  Kommandeur  des  tun.  Nischan-Iftihair-Ordens,  Mitglied  der 
ungarischen   geologischen    Gesellschaft   in    Budapest    und    der    natur- 
historischen Gesellschaft  „Isis"  in  Dresden,  Direktor  der  k.  k.  geo- 
logischen Reichsanstalt  in  Wien.     (Ernannt  am  18.  Mai  1899.) 
„      Markl  Andreas,  k.  u.  k.  Major  i.  P.  in  Wien.    (Ernannt  am  18.  Mai  1899.) 
„      Munganast  Emil,  k.  k.  Ober-Postkontrollor  i.  P.      (Ernannt  am   18.  Mai 

1899.) 
„      Meindl  Konrad,  Abt  des  Chorherrenstiftes  lieicliersberg,  Konservator  der 
k.  k.  Zentralkommißsion  für  Denkmalpflege  in  Wien  etc.     (Ernannt 
am  21.  Mai   1901.) 


19 

Herr  Steindacliner  Franz,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Leopold-Ordens,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  m.  d.  St., 
Phil.-Dr.,  Avirkl.  Mitglied  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften, 
Intendant  des  k.  k.  natiirhistorischen  Hofmuseums  in  Wien  etc.  etc. 
(Ernannt  am  21.  Mai  1901.) 
.,      Moser  Emil,   steierm.   landsch.   Professor   a.  D.   in   C4raz.      (Ernannt   am 

9.  Mai  1902.) 

.,      Winimer  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens, 
Präsident     der     Allgemeinen     Sparkasse     in     Linz,       (Ernannt     am 

10.  Mai  1905.) 

,,      Commcnda   Hans,    Regierungsrat,    Direktor    der    k.   k.    Staats-Oberreal- 

schule  etc.     (Ernannt  am  5.  März  1908.) 
,,      Wildmoser  Richard,  Privat.     (Ernannt  am  18.  März  1909.) 
.,      Kränzt  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direktion 

für  Oberösterreich  und  Salzburg.     (Ernannt  am  18.  März  1909.) 
„      Rucker  Franz,  emerit.  Apotheker,     (Ernannt  am  17,  März  1910.) 
Seine  Durchlaucht  der  reg,  Fürst  Johann  von  und  zu  Liechtenstein  in  Wien, 

(Ernannt  am  27.  März  1912,) 


B.  Korrespondierende  Mitglieder. 

1902  Herr  Hackel  Alfred,  Dr.  phil.,  Professor   am  k.  k.   Elisabeth-Gymnasium 

in  Wien. 
1885      „      Hackel  Eduard,  k.  k.  Gymnasial-Professor  i.  R.  in  Graz.  , 

1903  ,,      Mayr  Sebastian,  P.,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Gymnasiums 

im  Stift  Kremsmünster,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes 
mit  der  Krone. 

1863  „  Mcindl  Koiirad,  Abt  des  Chorherrenstiftes  Reichersberg,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege. 

1888  „  Redtenhacher  Josef,  Professor  am  k.  k.  Elisabeth-Gymnasium  in 
Wien, 

1885  „      Schnürer   Franz,     Dr.,     Direktor     der     Allerhöchsten     Privat-     und 

Familien-Bibliothek  Seiner  Majestät,  Ritter  des  Franz  Josef- 
Ordens  etc. 

1886  „      Tschusi    Viktor    Ritter    von    und   zu    Schmidhoffen,     Präsident     des 

Komitees  für  ornithologische  Beobachtungs-Stationen  in  Öster- 
reich-Ungarn etc.  in  Hallein, 


C.  Wirkliche  Mitglieder. 

*  bedeutet  den  Beitritt  im  Jahre  1912. 
Die  Mitglieder,  bei  welchen  eine  Ortsangabe  fehlt,  sind  in  Linz  wohnhaft. 
Seine  kaiserliche  und  königliche  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr  Erzherzog 
Josef  Ferdinand,  k,  u,  k.  Feldmarschalleutnant,  Divisionär,   Oberst- 
inhaber   des    45.    Infanterie-Regiments,    Ritter    des    Goldenen    Vlieses 
etc.  etc. 

2* 


20 

Herr   Ackert  Josef,    reg.   Chorherr    und   Kustos   der   naturhistorischen    Samm- 
lungen in  St.  Florian. 
„      Aichelburg- Labia   Franz   Freiherr  von   und  zu,   k.   u.   k.   Kämmerer    und 

k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  etc. 
„      Alhel  Franz,  Lehrer  I.  Kl.  an  der  Kaiser  Franz  Josef-Schule. 
Frau  Althann  Karola  Gräfin. 
Htrr  AUuirth  Theodor,  k.  k.  Hof  rat  in  Wien. 
Angele  Theodor,  Ingenieur. 

Arndt  Johannes,  Maschinen-Oberkommissftr  der  k.  k.  Staatsbahnen  i.  P. 
Asensforfer  Franz,    Professor    und    Bibliothekar,    Chorherr    des    Stiftes 
St.  Florian. 
Seine  Durchlaucht  Aiiersperg  Franz   Fürst,   k.   u.   k.   Kämmerer.    Herrschafts- 
besitzer in  Wien. 
Seine  Durchlaucht  Auersperg  Karl  Fürst,  Mitglied  des  österreicliischen  Herren- 
hauses, Herrschaftsbesitzer  in  Wlaschim. 
Ihre  Durchlaucht  Auersperg  Eleonore  Fürstin,  geb.  Gräfin  Breunner.  k.   u.  k. 

Sternkreuzordens-  und  Palastdame  in  Wlaschim. 
Herr   Bahr  Hermann,  Schriftsteller  in  Wien. 
Bauer  Franz,  Dr.,  k.  k.  Notar. 
Baumgartner  Anton,  Kaufmann. 
,,      Baumgartner  Max,  Kaufmann. 
„      Baylaender  B.,  Fabrikinspektor. 
„      Becker  Karl,  Buchbinder. 
„      Benesch  Ludicig,  Privat,  kais.  Rat. 
„      Berger  Franz,  Dr.,   Weltpriester,   Professor   am   k.    k.    Staatsgymnasium 

in  Ried. 
„      Berger  Franz,  Dechant  in  Altenfelden. 
„      Berger  Leopold,  Verwalter  der  Frauenklinik. 
,,      Berger  Theodor,  Schulleiter  in  Kimpling. 
,.      Berndl  Raimund,  k.  k.  Übungsschullehrer. 

Beurle  Karl,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Landtags-Abgeordneter  etc. 
Beyer  Andreas  Franz,  Kaufmann,   Vizebürgermeister,   Ritter   des   Franz. 
Josef-Ordens,  Reichsrats- Abgeordneter. 
liibliotheks-Kommission  Braunau  am  Inn. 

Herr   Bichler  Franz,  geistlicher  Rat,  Irrenhaus-Seelsorger  in  Niedernhart. 
„      Binder  Eduard,  Bergingenieur  i.  P. 

,,      Binder  Heinrich,  Chefredakteur,  Ritter  des  Franz  eJosef-Ordens. 
„      Binder  Karl,  k.  k.  Statthalterei- Vizepräsident  d.  R.,  Komtur  des  Franz 

Josef-Ordens  m.  d.  St.  etc. 
„      Biouski  Julius,  städt.  Bau-Oberkommissär. 

liittinger   Andreas,   Direktor    an    der    Kronprinz    Rudolf-Mäckhenbürger- 
Kchule. 
.,      Blum  Heinrich  sen.,  Privat. 
„      Blumauer  Friedricli,  Fabrikbesitzer. 
„      * Bohdiinowicz  Franz,  LandcMbeamter. 
,t      Böheim  Josef,  Uhrmacher. 

„      Böhm   Wendelin,  Direktor  der  „Kreditreform". 
Seine  Exzellenz  Bolzano  Friedrich  Edler  r.  Krönst üdL  k.  u.  k.  Feidma rschall- 
leutuant  d.  R. 


21 

Herr    *Bondii  Oskar,  Großindustrieller  in  Wien. 

,,      Boschan  Louis  Ritter  v.,  Gutsbesitzer  in  Achleiten. 
Brau  na  i(  Stadtgemeinde. 
Herr    Brenn  Stephan,  Kooperator. 

„      Brenner  Alexander,  Med. -Dr.,  Regierungsrat,  Obersanitätsrat,  Primararzt 
des    Allgemeinen    Krankenhauses,    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen 
Krone. 
Breuer  Michael,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
Brunner  Eduard,  Oberbeamter  der  Allgemeinen  Sparkasse. 
Brunswik    de    Korompa    Eugen,   k.    u.    k.    Oberst,    Besitzer    des    Militär- 
Verdienstkreuzes. 
Buchmair  Rupert,  Konsistorialrat,  Dechant  in  Frankenmarkt. 
Buehmayr  Franz,  Fachlehrer  an  der  Jubiläumsschule. 
Bukoicansky  Johann,  Sieb-  und  Gitterfabrikant. 
.,      Burgyaßer  Karl,  Professor  an  der  Handelsakademie. 
.,      Buschmann  Aiiton,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Seine   Exzellenz    Bylandt-Rheidt   Artur   Graf,   k.   k.   Minister    a.   D.,    k.   u.   k. 
Geheimer  Rat  und  Kämmerer,   Mitglied   des   Herrenhauses,   Kanzler 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone  I.  Kl.  etc.  in  Wien. 
Herr   Cantzler  Fritz,  Fabrikbesitzer  in  Kleinmünchen. 

Castel  Emmerich  van  de,  Dr.,  k.  k.  Hofrat,  Vorstand  der  k.  k.  Post-  und 
Telegraphen-Direktion  in  Linz. 
Seine  p]xzellenz  Chlumecky  Johann  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Minister 

a.  D.,  Mitglied  des  österreichischen  Herrenhauses  etc.  in  Wien. 
Herr    Chotek  Wolfgang  Graf,  k.  k.  Hofrat  und  k.  u.  k.  Kämmerer,  Ritter  des 
Leopold-Ordens. 
„      Christ  Ludwig,  Privat,  kais.  Rat. 
„      Commenda  Hans,  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Oberrealschule, 

Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
„      Commenda  Ludwig,  Schulleiter  in  Margarethen  bei  Linz. 
„      Czedik  Her  mann,  k.  k.  Oberpost  rat. 

„      Czerny  Leander,  Abt  von  Kremsmünster,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 
.,      C zerwenka  Ludwig,  Bankdirektor. 

„      Denk   Karl,   Med. -Dr.,    Sanitätsrat,   Augenarzt,    Ritter   des   Franz    Josef- 
Ordens. 
„      Deuhler  Josef,  k.  k.  Gymnasial-Professor. 
Frau   Dierzer   v.   Traun thal  Pauline,   Private,   Besitzerin   des   Elisabeth-Ordens 

II.  Kl. 
Herr   Dierzer  Ritter  v.  Traunthal  Josef,  Dr.,  Fabrikbesitzer. 
„      Dinghof  er  Franz,  Dr.,  Bürgermeister  der  Landeshauptstadt  Linz,  Reichs- 

rats-Abgeordneter. 
.,      *  Dirnhof  er  Adalhert,  k.  k.  Oberfinanzrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
.,      Dohlinger  Max,  Dr.,  Privat. 
.,      Dohrefsherger  Alois,  .Herrenkleidergeschäfts-Inhaber. 

Drouot  Hans,  Besitzer   der  k.  u.  k.   Hof  buchdruckerei   Jos.   Feichtingers 
Erben,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  K. 
Frau   Dürckheim-Montm artin  Franziska  Gräfin,  Gutsbesitzerin   in  Hagenberg. 
Herr   Dilrrn'berger  Johann,  päpstlicher  Hausprälat,  Konsistorialrat,    Vorstadt- 
pfarrer und  Dechant  in  Steyr,  Ehrendomherr  des  Linzer  Kathedral- 


22 

kapitels,    Ritter   des   Ordens   der   Eiserneu   Krone   III.   Kl.    und    des 
Franz  JosefrOrdens. 
Frau  ,Diirrnherger  Olga,  Hof-  und  Gerichtsadvokatens-Witwe. 
Herr   Dworzak  Hans,  Gutsbesitzer,  Landtags-Abgeordneter.  Schloß  Aistersheim. 
,,      Dworzak  Josef,  Schneidermeister. 
,,      Eherl  Franz,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 
,,      Eberstaller  J.,  Dr.,  Spezialarzt. 
Frau  Eder  Matthissa,  Apothekerswitwe. 
Herr   Eder  Johann  Michael. 

„      Edlinger  Franz,  Bankdirektor,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens, 
Eferding  Sparkasse  der  Stadt. 
Eferding  Stadtgemeinde. 

Herr   Effenherger   Anton,    Dr..     k.    k.    Regierungsrat,     Direktor    der    HandoU- 
akademie  d,  R. 
„      *Eggerer  P.  Marian,  Bibliothekar  und  Archivar  des  Stiftes  Schlierbach. 
„      Ehrentletzberger  Siegmund,  Kaufmann. 
,,      Ehrl  Friedrich,  Dr.,  Arzt. 

,,      Eihensteiner  Florian,  Schuldirektor   in  Pabneukirchen. 
,,      Eigl  Adolf,  k.  k.  Senats-Präsident  d.  R.,  Besitzer  des  Ritterkreuzes  des 

Leopold-Ordens. 
.,      Elßler  Hermann,  k.  u.  k.  Oberleutnant  d,  R. 

,,      Eltz  August  Graf,  k.  u,  k,  Kämmerer,  Herrschaftsbesitzer  in  Tillysburg, 
Landtags- Abgeordneter. 
Enderlin  Gebrüder,  Druckfabrik  und  mechanische  Weberei,  Aktiengesellschaft, 

Traun. 
Herr   Endlweber  Johann,  k,  k.  Regierungsrat  in  Wien. 

.,      Enenkl  Adolf,  k.  u,  k,  Oberst  d.  R. 
Enns  Musealverein  ..Lauriacum". 
Enns  Stadtgemeinde. 
Enns  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr   Erhard  Alois,  Dr.,  Arzt. 

,,      Esser  Hermann,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,   Landtags- Abgeordneter. 
Mitglied  des  Reichsgerichtes. 
Estertnann  Anton  jun.,  Spediteur  in  Urfahr,  kaiserlicher  Rat. 
,,      Estermann  Hans,  Kaufmann. 
Frau  Ezdorf  Sidonie  Gräfin,  geb.  Freiin  Borowiczka  v.  Themau,  Hofratsgattin. 
Herr  Faber  Richard,  Dr.,  Großindustrieller  in  Wien. 

.,      Fasbender  Matthias,  Fabrikdirektor  und  Hausbesitzer,  Ritter  des  Franz 
Josef -Ordens. 
Feilerer  Karl,  Fabrikbesitzer,  Gemeinderat. 
Idlinger  Franz,  Dr.,  Theologie-Professor. 
.,      Festner  Richard,  k.  u.  k.  Oberstleutnant  d.  K. 
„      Fierlinger  Ernst,  k.  k.  Postkonzipist. 
Figdor  Albert,  Dr.,  Wien. 
Firma  Fink  Vinzenz,  k.  k.  HofbiicIihMiullini". 
Herr   Fischer  Eduard^  Kaufmann. 

Fischer  Gerhard,  evang.  \'ikar  in    I  raun. 

I  ischer   Karl,   kais.    Rat.    k.    u.    k.    Hauptniaun    a.    1)..    Chef    der    Firma 
Max  Christ. 


23 

Herr   Fischill  Eduard,  Apotheker  in  Urfahr. 

ßt,  Florian  Sparkasse  des  Bezirkes. 

Herr   Forstner- Damhenois  Ernst  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Oberst  d.  R. 

Förchtgott  Alfred,  k.  k.  Regierimgsrat,  Postamtsdirektor  i.  P.,  Besitzer 

des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
FrancTc  Karl,  Fabrikbesitzer.  Offizier  des  Franz  Josef -Ordens. 
.,      Franck  Walter,  Fabrikbesitzer. 

.,      Fraundorfer  Georg,  Hausbesitzer  und  Buehbindermeister. 
Freistadt  Stadtgemeinde. 
Freistadt  Sparkasse  der  Stadt. 

Herr    *Fruhstorfer  Karl,  Dr.,  Theologie-Professor. 
„      Fuchs  Viktor,  Dr.  phil.,  Schwanenstadt. 
„      Fuchsmayer  Josef,  Dr.,  Eferding. 
,,      Fürlöck  Ernst,  Lehrer. 

Fürlitiger   Matthias,    Subprior,    Schulrat   und   Professor    am   k.   k.    Ober- 
gymnasium der  Benediktiner  in  Kremsmünster.  • 
Seine   Erlaucht  Fürstenhcrg   Eduard   Egon   Landgraf  zu,   k.   u.   k.   Kämmerer, 
Mitglied  des    Herrenhauses,    Güterbesitzer    in    Wien,    Besitzer    des 
Großkreuzes  des  Leopold-Ordens. 
Herr    GaMer  Ernst,  Fabrikant  und  Hausbesitzer. 

Gagern   Karl   Freiherr    v.,   k.   u.   k.   Legationsrat   a.    D.,    Landtags-Abge- 
ordneter, Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  m.  d.  St.,  in  Windern. 
„      Ganglbauer  Leo,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  d.  R. 
„      Gamlich  E^nanuel,  Privat. 

,,      Geistherger    Johannes,    Konsistorialrat,     P.,    Benediktiner    von    Krems- 
münster, geistl.  Rat,  Pfarrvikar  in  Steinerkirchen  bei  Fischlham. 
,,      *Gerstl  Gustav,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Firma  Geyer  Julius  Nachfolger,  Mode-  und  Konfektionsgeschäft. 
Herr    Gissinger  Theodor,  Professor  der  k.  k.  Staats-Oberrealschule. 

„      Glanz  Anton  Ritter  v.,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Gmunden  Musealverein. 
Gmunden  Staats-Realgymnasium. 
Gmunden  Stadtgemeinde. 
Gmunden  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Völlerich  August,  Musikdirektor. 

„      Görner  Karl  Ritter  v.,  Dr.,  Chefredakteur  der  „Tages-Post",  Ritter  des 

Franz  Josef-Ordens. 
„      Gottlieh  Ludwig,  Fabrikbesitzer. 
„      Göttner  Josef,  Oberbaurat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 

III.  Kl. 
„      Gottwald  Rudolf,  Oekonomiebesitzer  in  Bad  Ischl. 
,,      Gräfner  Karl,  Installateur. 
>  ,,      Graf   Karl,   k.   k.   Hofrat   i.   P.,   Ritter   des   Ordens   der    Eisernen   Krone 
III.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens. 
.,      Grashöck  Theohald,  Abt  des  Stiftes  Wilhering,  Generalvikar,  Mitglied  des 
Herrenhauses,     Landesaüsschuß,  '  Komtur     des     Franz     Josef-Ordens 
m.   d.  St. 
Grieskirchen  Stadtgemeinde. 
Grieskirchen  Sparkasse  der  Stadt. 


24 

FffM  r    Grillmayr  Johann,  Gutsbesitzer. 

drirnua  August  Ritter  v.  Grimhurg,  Dr.,  k.  k,   Hofrat  i.  P,,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  KI.,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 
,,      (irohmann  Heinrich,  Architekt,  k.  k.  Professor  i.  R. 
„      Grosam    Wenzel,  Dr.,   Professor,   geistl.   Rat,    Sekretär   des   bischöflichen 

Ordinariates. 
•      Großer  Karl,  Lithograph. 

„      Grotcrjahn  Bela,  Dr.  jur.,  k.  k.  Statthalterei-Konzeptspraktikant. 
„      Grubhauer  Karl,  Fabrikbesitzer. 
„      Gruber  Josef,  Fachlehrer,  Gemeinderat. 
Grünhurg  Sparkasse  der  Gemeinde. 

Herr   Grünner  Karl,  Oberlehrer  an  der  Knabenvolksscluile  T.inz-Waldegg. 
„      Gstöttner  Franz,  Maler. 

„      Guggenberger  Edmund,  Med.-Dr.,  St.  Georgen  a.  G. 
,,      Haas  Franz,  k.  u.  k.  Oberstabsarzt  i.  P. 
>,      Haberl  Alois,  Pfarrer   in    Riedau,   geistl.   Rat,    Korrespondent    der   k.   k. 

Zentralkomniission   für  Denkmalpflege. 
,,      Hagenauer  Simon,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Wien. 
,,      Hager  Evermod,  Dr.,  Chorherr  von  Schlägl,  Professor  am  k.  k.   Staats- 
gymnasium. 
„      Hahn  Hugo,  Fabrikbesitzer  in  Helfenberg. 

,,      Haidenthaller  Josef,  Dr.,  Landes-Badearzt  in  Bad  Hall,  kais.  Rat. 
„      Hamann  Heinrich,  Dr.,  Gemeindearzt  in  Waizeukirchen. 
„      Hamann  Otto,  Dr.,  Michaelnbach. 
Seine  Exzellenz   Handel  Erasmus  Freiherr   v.,  k.  k.   Statthalter   in   Oberöster- 
reich, k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Großkreuz  des  Franz  Josef-Ordens,  des 
großbritt.  Viktoria-Ordens  etc.  etc. 
Herr    Handel  Franz  Freiherr  v.,  Gutsbesitzer  in  Almegg. 
Frau   Handel  Marie  Freiin  v.,  geb.  v.  Guaita,  in  Almegg. 

„      Handel  Klothilde  Freiin  v.,   geb.  Gräfin   Bercliem,   Landesgerichts-Präsi- 
dentenswitwe,  Besitzerin  des  Elisabeth-Ordens  II.  Kl. 
Herr   Handel- Mazzetti  Anton  Freiherr  v.,  k.  k.  Landesgerichts-Präsident. 
„      Handel- ilazzetti  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Generalmajor  d.   R.,  Kon- 
servator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  (III.  Sektion). 
„      Handmann  Rudolf,  P.  S.  J.,  Linz,  Freinberg. 

„      Hanrieder  Norbert,  Dechant  in  Sarleinsbach,  Konsistorialrat,  Ritter  des 
Franz  Josef-Ordens. 
Seine  Exzellenz  Harrach  Alfred  Reichsgraf,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Käm- 
merer, Rittmeister  a.  D.,  Gutsbesitzer  in  Aschach  a.  Donau. 
Ilir.-    Kxzellenz    Harrach   Anna    Reichsgräfin,    geb.    Prinzessin    Lobkowitz.    in 

Aschach  a.  Donau. 
Herr    Hartl  Alois,  Dr.,  k.  k.    Professor   L   P.,   Kirchendirektor   der   LrsuliiuMi. 
„      Haalroither    Gerhard,    Abt   des    Stiftes    Schlierbach,    Komtur    des    Franz 
Josef-Ordens. 
Fräulein  Hasaak  Herta,  staatlich  geprüfte  Musiklehrerin. 
Herr   Hatschek  Ludwig,  kais.  Rat,  Fabrikbesitzer. 

Ilauder  Franz,  l^ehrer  I.  Kl.  an  d^r  Knaben volk.'«Mhule  in  Liiiz-Waldegg. 

Hauer  Theodor,  k.  k.  Notar. 

Unuk  Josef  Karl,  k.  k.  Hof  rat   i.  P. 


25 

Herr   Haiik  Otto,  emeritierter  Apotheker. 

Haupt  Franz  Ritter  v.  Hoechstatten,  Generalkonsul  etc. 
„      Hauser  Johann,  Landeshauptmann,  Reichsrats-Abgeordneter,  Konsistorial- 

rat  etc. 
„      Haydvogel  P.  Konrad,  Zisterzienser  des  Klosters  Schlierbaeh,  Pfarrvikar 

in  Kirchdorf  a.  Krems. 
„      Heidlmair  Heinrich,  Dr.,  Sektionschef  im  k.  k.  Ministerium  für  Kultus 
und  Unterricht  in  Wien,  Ritter  des  Leopold-Ordens  und  des  kaiser- 
lich russischen  St.  Stanislaus-Ordens  II.  Kl.  m.  d.  St. 
„      Heinisch  Amandas  sen.,  Kaufmann. 
„      Heinisch  Amandas  jun.,  Kaufmann. 
„      Heiser  Anton,  Dr.,  Arzt. 

,,      Heitzmann  Otto,  k.  u.  k.  Hof-Klavierfabrikant. 
„      Helletzgruher  Josef,  Landtags-Abgeordneter  und  Gemeinderat. 
„      Hessinger  Franz,  k.  k.  Postamtsdirektor,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens 
in  Salzburg. 
Fräulein   Hinghofer   Emilic,    Bürgerschul-Direktorin,    Besitzerin   des   Goldenen 

Verdienstkreuzes. 
Herr   Hinsenkamp  Heinrich,  Dr.,  Advokat  und  Bürgermeister  der  Stadt  Urfahr, 
Landtags-Abgeordneter,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Hiptmair  Franz,  Pfarrer  in  Schwertberg. 
„      Hirsch  Lorenz,  Lehrer  in  Prägarten. 

„      Hirsch  Wilhelm,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Verwaltungsrat  der  Bank 
für  Oberösterreich  und  Salzburg  in  Linz. 
Seine  bischöfliche  Gnaden  Hittmair  Rudolf,  Dr.,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens, 

Bischof  von  Linz. 
Herr   Höhnel  Mülheim,  akademischer  Maler. 

„      Honig  Friedrich,  Pfarrprovisor  in  Altschwendt. 

.,      Höricarter  Albert,  k.  u.  k.  Hauptmann  d.  R.  in  Nußdorf  am  Attersee. 
„      Hof  mann   Hermann,    Privat,    Präsident    der    Oberösterreichischen     Bau- 
gesellschaft. 
,,      Hofmann  Richard,  Fabrikbesitzer,  Präsident  der  Handels-  und  Gewerbe- 
kammer und  der  Linzer  Fruchtbörse. 
Frau   Hofstätter  Anna,  Haus-  und  Apotheke-Besitzerin. 

Herr    Hoheisel  Konrad,  Präsident  der  k.  k.  Post-  und  Telegraphen-Direktion  in 
Wien. 
„      Holly  Karl,  Kanonikus  und  Pfarrer  in  Wilhering. 

„      Horzicka  Adalhert,  Dr.,  Professor  am  k.  k.  Elisabeth-Gymnasium  in  Wien. 
„      Hornstein-Bußmannshausen  Felix  Freiherr  von,  Dr. 
.,      Horzeyschy  Adalhert,  Dr.,  k.  k.  Oberfinanzrat. 

,,      Huster  Josef,  Kaufmann,  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens,  Präsident  der 
Bank  für  Oberösterreich  und   Salzburg  etc. 
Ischl,  Bad,  Sparkasse  des  Marktes. 

Herr    Jäger    Ernst,    Dr.,    Hof-    und    Gerichtsadvokat,    Landeshauptmann-Stell- 
vertreter,   Landtags-Abgeordneter,    Landesausschußmitglied,    Komtur 
des  Franz  Josef-Ordens. 
„      JehUnger    Raimund,    fürsterzbischöflicher    Bauinspektor,    Korrespondent 
der  k.  k.   Zentralkommission  für  Denkmalpflege,   in   Freiburg   i.   Br. 


26 

Herr   Jeglinger  Hugo,  k.  u.  k.  Oberst  i.  P.,  Ehrenkurator  des  Nordböhmischen 
Gewerbemuseums  in  Reichenberg, 
Jeglinger  Karl,  Ritter  des  Ordens  der   Eisernen  Krone   TTT.   KI.,    k.   k. 
Hofrat  d.  R. 
.    „  .   Jülg  Hermann,  k.  k.  Professor. 

St.  Julien  Artur  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Sektionsehef  i.  R.,  Ritter 
des  Leopold-Ordens. 
1  iMi    St.  Julien  Marie  Agnes  Gräfin,  geb.  Gräfin  Wickenburg.  k.  u.  k.  Stern- 
kreuz-Ordensdame in  Wien. 
Herr   Jurasky  Johann,  k.  k.  Postrat  in  Brunn. 

.,      Karigl  Ferdinand,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 
Seine  Exzellenz  Käst  Michael  Freiherr  v.,  k.  k.  Ackerbauminister   a.  D.   und 

k.  u.  k.  Geheimer  Rat  in  Ebelsberg. 
Frau    Kaunitz  Zdenka  Gräfin. 

Herr    Kautsch  Jakoh,  Bankdirektor  i.  R.,  kais.  Rat,.  Korrespondent  der  k.  k. 
Zentralkommission  für  Denkmalpflege,   in  Steyr. 
.,      Kempf  Josef,   städtischer    Baudirektor,   Ritter    des    Franz    Josef-Ordens. 
Kerhler   Viktor,    Oberlandesrat   d.    R.,    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen 

Krone  III.  Kl. 
K  ersehn  er  Theodor,  Dr. 
Khek  Eugen,  Apotheker  in  Wien. 
,,      Kinski/  Rudolf  Graf,  k.  u,  k.  Kämmerer  und  Leutnant   d.   R.   in   Wien. 
Frau   Kinski/  Marie  Gräfin,  geb.  Gräfin  Wilczek.  in  Wien. 
KircJidorf  Marktkommune. 
Kirchdorf  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Firma  Kirchmayr  Friedrich  u.  Comp. 
Herr   Kirchmeir  Josef,  Privat. 

Klug  Rudolf,  Dr.,  k.  k.  Gymuasial-Profes.'^or. 
„      Knechtl  Karl,  Med.-Dr.  in  Traun. 
.,      Knitl  Ferdinand,  Med.-Dr.  in  Ebelsberg. 
Knörlein  Friedrich,  Med.-Dr.  in  Wien. 
Koch  August   G.,   Senior   des   Unterländer-Seniorates,   Ritter   des   Franz 

Josef-Ordens,  Ritter  des   Sachsen-Ernestinischen   Hausordens. 
Koch  Friedrich,   Dr.,   Superintendent   und  evang.   Pfarrer   in   Gmunden, 
Komtur  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 
,.      Koch  Ludwig,   k.   k.   Postmeister   und   Realitäten-Bositzer    in    Bad   Ischl. 
,,      Kohlmünzer  Ernst,  k.  k.  Regierungsrat. 
,.      *Kolda  Josef,  Domdechant  und  Stadtpfarrer. 
,.      König  Anton,  Dr.,  k.  k.  G.vmnasial-Professor. 

,.      König   Emil,   Landes-Oberbaurat,    Ritter   des    Franz    Josef-Ordens. 
Könighauer  Anton,   Landeskasse-Direktor. 
Körhl  Karl,  Med.-Dr.  in  Wien,  kais.  Rat,  Badearzt  in  Bad  Hall.  Offizier 

des  Franz  Josef-Ordens. 
Korb  Heinrich,  Buchhändler. 
Kortüm  A.,  Rentner  in  Urfahr. 
Frau    Kottulinsky  Dora   Gräfin,  geb.   Freiin   Mayr  v.   Meinhof,   in   Graz. 
Herr  Koicarz  Wilfielnif  Dr.,  Sekretär  der  k.  k.  Staatabahnen. 
Kovcarz  Karl    Dr..  Arzt. 


27 

Herr   Krackowizer   Ferdinand,   Dr.,    kais.    Rat,   Landesarcbivar    i.    P.,    Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege   (III.  Sektion), 
.,      Krammer  Franz,  kais.  Rat,  Prokurist  in  Mauthausen. 
,,      Kränzl  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-   und  Telegraphen-Direk- 
tion für  Oberösterreich  und  Salzburg,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege. 
„      Kränzl  Friedrich,  ]\Ied.-Dr. 
„      Krauß  Budolf,  k.  u.  k.  Generalmajor. 
Kremsmünster  Marktgemeinde. 
Kremsmünster  Sparkasse  der  Marktgemeinde. 
Herr    Kronher ger  Heinrich,  Kaufmann. 
Frau    Krüzner  Marie,  Verwaltungsrats-Witwe. 

Seine  Exzellenz  Kuenhurg  Gandolf  Graf,  Dr.,  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  Geheimer 
Rat,  Senatspräsident  des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P., 
Ritter   des    Ordens   der    Eiserneu    Krone   I.   Kl.,    Mitglied    des    öster- 
reichischen  Herrenhauses,   Ehrenpräsident   des   Museums. 
Herr   Kühn  Moritz,  Färbereibesitzer. 

„      Kurz  Martin,  Kooperator  in  St.  Georgen  im  Attergau. 
„      Kyrie  Eduard,  Apotheker  in  Schärding. 
„      Laad  Ferdinand,  Pfarrvikar  in  Rohrbach.  O.-Ö. 
„      Laingruher  Franz,  Kaufmann,  kais.  Rat. 
Lambach  Benediktinerstift. 
Lamhach  Gemeindevorstehung. 
Lambach  Sparkasse  des  Marktes. 

^eine  Exzellenz  Lamberg  Heinrich  Graf,  Herrschaftsbesitzer  in  Steyr. 
Herr   Lang  Anton,  Dr.  phil.,  k.  k.  Oberleutnant. 
Langthaler  Karl,  k.  k.  Oberbaurat. 
Lartschneider  Josef,  Dr.,  Zahnarzt. 

Lechleitner    Hans,    Dr.,    k.    k.    Professor    an    der    Lehrerbildungsanstalt. 
Lehner  Franz  Xaver,  k.   k.   Gymnasial-Direktor,   Konservator   der   k.   k. 
Zentralkommission  für  Denkmalpflege,  in  Freistadt. 
Frau   Lehnhart  Steffy,  Private  in  Pöstlingberg. 
Leonfelden  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Herr   Lettmayr  August,  Wien. 

„      Liebherr  Max,  Prokurist  und  Bureauchef  der   Firma  H.   Franck  Söhne. 
„      Lindenthal  Otto,  geistl.  Rat,  Pfarrer  in  St.  Georgen  a.  G. 
„      Lindner  Adolf,  k.  u.  k.  Oberst,  Pionier-Inspizierender. 
„      Lindner  Heinrich,  Landhausinspektor. 
Herren  Linser  Josef  &  Söhne,  Bildhauer  und  Kuns-tsteinmetze. 
Linz  Aktienbrauerei  und  Malzfabrik. 

Linz  Aktiengesellschaft  der  Lokomotivfabrik  Krauß  &  Co. 
Linz  Allgemeine  Sparkasse. 

I/i«2;  Allgemeine  österreichische  Gasgesellschafts-Lokaldirektion  des  Linzer  Gas- 
werkes. 
lAnz  Bank  für  Oberösterreich  und  Salzburg. 
Linz  Liuzer  Bicycleklub. 
Linz  Bischöfliches  Priesterseminar, 
Linz  Faßzieher-Kompagnie. 
Linz  Filiale  der  k,  k.  priv.  Böhmischen  Unionbank: 


28 

Linz  K.  k.  priv.  J.aiiibacher  Flachsspinnerei. 
Linz  Linzer  Ruderverein  „Ister". 
Linz  Oberösterreichische  Baugesellschaft. 
Linz  Oberösterreichische  Glasmalerei. 
Linz  Oberösterreiehischer  Volkskredit. 
Linz  Poschacher-Brauerei,  A.-G. 

Lt^tz  Sektion  Oberösterreich  des  Vereines  für  Ilölilenkunde. 
Linz  K,  k.  Staatsgyninasium. 
Linz  K.  k.  Staats-Oberrealschule. 
Linz  Stadt  gemeinde. 
Linz  Städtische  Sparkasse. 

LinZ'l'rfahr  Tramv,  ay-   und   Elektrizitäts-Gesellschat't. 
Frau   List  Rosa,  Altenfelden. 

Herr   Lohninger  Josef,  Dr.,  päpstl.  Protonotar,  Rektor  des  deutschen  National- 
Institutes  S.  Maria  dell'  Anima  in  Rom,  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens. 
Loos  Josef,  Dr.,  Ilofrat,  k.  k.  Laudessehulinspektor,  Ritter  des  Ordens  der 

Eisernen  Krone  III.  Kl. 
Ludwig  Karl,  Dr.,  Professor  an  der  Handelsakademie. 
;,      Mainzer  Johann,  Direktor  der  Ackerbauschule  in  Ritzlhof  i.  P.  in  March- 
trenk. 
Markl  Andreas,  k.  u.  k.  Major  d.  R.  in  Wien. 
,,      Mathes   Karl    Ritter  v.,  k.   k.   Hofrat   i.   R.,   Komtur   des   Franz    Josef- 
Ordens,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  etc. 
„      Matosch  Anton,  Dr.,  kais.  Rat,  Bibliotheknr  -au  der  k.  k.  geolog.  Reichs- 
anstalt in  Wien. 
Mattighofcn  Marktgemeinde. 
Mattighofen  Sparkasse  des  Marktes. 
Herr   Matzinger  Theodor,  Med.-Dr.  in  Aschach  a.  D. 

„      Maurhard  Hermann,  Dr.  jur.,  Kaufmann,  Landtags- Abgeordneter. 
Mauerkirchen  Marktgemeinde. 
Herr    Maurer  Heinrich  Ritter  i.\,  Dr.,  in  Wien. 
Mauthausen  Marktgemeinde. 
Mauthausen  Sparkasse. 
Herr    Mayböck   Joh.   Nep.,  Dr.,   Domherr,   Koiisistorialrat,   Offizier   des    Franz 

Josef-Ordens. 
Mon^ignore  Mayr  Oeorg,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  päpstl.  geh.  Kämmerer, 

Kanonikus  und  Stadtpfarrer  in  Gmunden,  Ehrendomherr. 
Herr   Mayr  Josef,  Dr.,  k.  k.  Notar. 

„      Mayr  i<ehastian,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Obergymnasiums  der 

Benediktiner  in  Kremsmünster. 
„      Melichar  Üepp,  Apotheker. 
Seine  £x£elleuz    Meran   Johann    Graf,   Herrschaftsbesitzer    in    Brandhofen    in 

Steiermark. 
Herr   Messerklinger  Hans,  Dr.,  k.  k.  Hof  rat  und  Staatsbahndirektor,  Ritter  des 
Leopold-Ordens. 
„      Mirbach  Richard  Freiherr  v.,  k.  k.  Statthalterei-Konzipist    in    Kferding. 
Frau   Mladota-Solopisk  Marie  Baronin,  geb.  Baronin   Riese-Stalll)urg. 
Herr    Moser  Jnsrf.  l>fnrror  in   Zfll  boi   Zcllhof. 


2Ö 

Herr    *  Moser  Josef,  reg.  Chorlierr  des  Stiftes  St.  Florian. 

„      Moser  Richard,  Dr.,  Sekretär  der  k.  k.  oberösterr.  Finanzprokuratur. 
„      Mostny  Leopold,  Likörfabrikant  in  Urfahr,  kais.  Rat. 
„      Müllleder  Franz,  Gewerkedirektor  in  Herzogsdorf,  Mühl viertel. 
„      Müller  Fritz,  Tapezierer  und  Dekorateur. 
„      Müller  Franz,  Dr.  med.,  Stadtphysikus. 

„      Müller  J.  M.,  Kunst-  und  Möbeltischler,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes. 
„      Müller  Ludicig,  Schatzmeister. 
„      M iinganast  Emil,  k.  k.  OberpostkontroUor  i.  P. 

„      Nehinger  W.  F.,  Verwaltungsrat  der  Bank  für  Oberösterreieh  und  Salz- 
burg, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Nelhöck  Ferdinand,  Privat, 

„      Nejdl   Ludwig,   k.  k.   Statthalterei-Maschinen-Oberingenieur. 
Neufelden  Sparkasse  des  Marktes. 
Herr   Neukirch  Heinrick,  fürstl.  Starhembergscher  Kontrollor. 

„      Newald    Richard,    Dr.,    Hof-    und    Gerichtsadvokat,    Präsident    der    ober- 
österreichischen Advokatenkammer. 
„      Newekloicsky  Freist,  Ingenieur,  k.  k.  Strombauleiter. 
„      Neweklowsky  Max,  k.  k.  Finanzsekretär. 
„      Nicoladoni  Alexander,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
„      Nicolefh   Otto,  Direktor-Stellvertreter   der   Bank   für   Oberösterreieh   und 

Salzburg. 
„      Niedereder  Franz,  Oberlehrer  in  Vorderstoder. 
„      Nusko  Johann,  Dr.,  k,  k.  Finanz-Landesdirektions-Vizepräsident,   Ritter 

des  Leopold-Ordens  etc. 
„      *Oherchristl  Florian,  geistl.  Rat,  Ordinariats-Sekretär. 
Frau   Oberdörfer  Marie,  Notarsgattin  in  Saalfelden, 

Herr    Ohermayr  Paul,  Kaufmann  in  Freistadt,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes m.  d.  K. 
„      Ohermüller  Alois,  reg.  Chorherr  von  St.  Florian,  geistlicher  Rat,  Stadt- 
pfarrer in  Vöcklabruck. 
,;,      Ohermüller   Anton,   Pfarrer   in   Feldkirchen   bei   Mattighofen.    Ritter   des 

Franz  Josef-Ordens. 
„      Oherniüllner  Adolf,  Dr.,  Präsident  der  oberösterreichischen  Ärztekammer. 
Ohernherg  a.  Inn  Sparkasse. 

Herr    Oe/m  Hans,  Gutsbesitzer,  Schloß  Obervveis  bei  Gmunden. 
„      Oehn  Hermann,  Wirtschaftsbesitzer  in  Attersee. 
„      Oldrini  Franz,  k.  u.  k.  Major  d.  R. 
„      *  Ortner  Hans,  Revident  der  k.  k.  Staatsbahnen, 
„      Ortner  Karl,  Privat. 

„      Ottenweller    Rudolf,    Güterdirektor,    Besitzer    des    Goldenen    Verdienst- 
kreuzes m.  d.  K. 
,,      Pachinger  Anton  M.,  Privat,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission 

für  Denkmalpflege, 
„      Paul  Johann,  Professor  an  der  k,  k.  Lehrerbildungsanstalt. 
„      Pauly  Max,  Fachlelirer. 
Perg  Sparkasse  der  ^Tarktkommune. 


30 

Herr   Pesendorfer  Franz,   Ingrenieur-Clieniiker,  \'erwalter  der  T.andeskuranstalten 
in  Bad  Hall. 
.,      Peter  Josef,  Redakteur  der  „J.inzer  Zeitung". 
Petz  Josef,  Sparkasse-Kontrollor  in  Steyr. 
Peyrer  U ermann,  Dr.,  ITof-  und  Gerichtsadvokat. 
.,      Pierer  Jgnaz  Leo,  Dr.,  Privat. 
Fr^u  Picßlinger  Grete,  Gstadt  bei  Molin. 
Herr   Pießlinger  Josef,  Gutsbesitzer. 

„      Pinzger  Anton,  Dompropst,  päpstl.  Hausprälat,  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens. 
I'irngruher  Richard,  F.-S.-L.  Hof-Buch-  und  Kunsthändler. 
l'iscacek  Ludwig,  Dr.,   Primararzt  der   Hebammen-Lehranstalt   in   Wien, 
k.  k.  Regierungsrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens  und  des  Eisernen 
Kronen-Ordens. 
,,      Planck  Edler  von  Planckhurg  Eduard,  Gutsbesitzer  in  Neuhaus  a.  Donau. 
,,      Planck  Edler  von  Planckhurg  Karl  Maria,  k.  k.  Ministerialsekretär  im 

Ministerium  des  Innern  in  Wien,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Planitz  Bernhard  Edler  v.  d.,  Privat. 
„      Poche  Alfred,  k.  k.  Professor. 

„      Poche  Franz,    Altbürgermeister  der   Landeshauptstadt  Linz,    Ritter   des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  in  Graz. 
Poche  Matthias,  Kaufmann,  kaiserl.  Rat,  Vorstand  des  Ilandelsgremiums, 
Offizier  des  Franz  Josef-Ordens. 
,,      Pöll  Alfred,  Dr.,  prakt.  Arzt. 

,,      Pöschl  Josef,  Pfarrer,  geistlicher  Rat  in  Peilstein. 
,,      Pöschl  Rudolf,  Fabrikbesitzer  in  Rohrbaeh,  Landtags-Abgeordneter,  Ritter 

des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Poschacher  Josef,  Gutsbesitzer. 

Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar   und  Kapitular   des   Stiftes 
Kremsmünster. 
,,      Pott  Ludwig,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P. 

„      Preen   Hugo   v.,   Kunstmaler,    Gutsbesitzer    in    Osternberg    bei    Braunau, 
Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege. 
Frau   Prohaska  Anna,  Advokatenswitwe. 

Herr  Pröll  Laurenz,  Dr.,  geistl.  Rat,  Chorherr  des  Stiftes  Schlägl,  k.  k.  Gym- 
nasialdirektor   i.   P.,   Konservator   der   k.   k.    Zentralkommission    für 
Denkmalpflege   (I.  Sektion). 
„      Pruckmüller  Rohert,  k.  k.  Statthaltereirat.  I^itter  des  Franz  Josef-Ordens 

in  Wien. 
„      Pühringer  Ferdinand,  Mag.  pharm.,  Apotheker  in  Wels. 
Fräulein  Pupp  Marie,  Private. 

Seine  Exzellenz  Puthon  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  k.  k.  Statt- 
halter in  Ober  Österreich  1.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
I.  Kl.,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Herrenhausmit^lied  in  Salzburg. 
Ihre  Exzellenz  Puthon  Sophie  Freiin  v.,  geb.  Gräfin  Bombelles,  in  Salzburg. 
Herr   Quirein  Moritz,  Verlagsbuchhändler. 

„      Ramsauer  Alois,  Bäckermeister. 
Frau    Rpihinfiyr   Morir,   ireb.   v.   Dier/«'r.    Mfd.- |)i .-(  i;i1 1  in. 


31 

Herr   Reichel  Karl,  Verwaltuugsrat  der  Aktiengesellschat't  der  Kleinmünchener 
Baumwollspinnereien  und  mechanischen  Webereien,  Wien. 
Reif  Josef,  Pfarrer  in  Klamm. 
,,      Reingruher  Hermann,  Fachlehrer  in  Brauuau. 
,,      Reininger  Franz,  Kaufmann. 
,,      Reininger  Franz,  Privat. 

Reisinger  Leopold,  Pfarrer  i.  P.,  Enns. 
,,      Reiß  Hermann,  Med.-Dr.,  Sanitätsrat  und  Bahnarzt. 
,,      *Reith  Josef,  Magistratskassier. 
,,      Rezac  Franz,  Maler. 
*Ried  Sparkasse. 
Ried  Stadtgemeinde. 

Herr   Rigele   Gustav,   Dr.,   f.   r.  k.   k.   Notar,   Eitter   des   Ordens   der   Eisernen 
Krone  III.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens. 
,,      *Rimmer  Anton,  k.  k.  Realschul-Professor. 
„      Rimmer  Franz,  Dr.,  Landesschulinspektor. 
„      Rinke  Rudolf,  Beamter  der  Allgemeinen  Sparkasse. 
.,      Ritzherger  Albert,  Kunstmaler. 

„      Ritzherger  Engelbert,  Mag.  pharm.,  Drogenhändler. 
Rohrbach  Sparkasse. 
Fräulein  Römer  Marie,  Private. 

Herr   Rossi  Anton,  k.  k.  Statthalt^reirat,  Ritter  des  Franz  Josef -Ordens. 
„      Rucker  Franz,  Privat. 

„      Rwpertsberger  Matthias,  geistl.  Eat,  reg.  Chorherr  von  St.  Florian,  Pfarr- 
vikar zu  Ebelsberg,   Besitzer  der   Ehrenmedaille  für  40jährige  treue 
Dienste. 
„      Säumen  Karl  Freiherr   v.,  Privat. 
„      Sadleder  Karl,  Privat. 

Sailer  Josef,  Propst  und  lat.  Abt  des  reg.  Chorherrenstiftes  St.  Florian, 
Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  II.  Kl.,  Generalabt  der   reg. 
Aug.  Chorherren. 
Salzburg  Benediktiner-Abtei  St.  Peter. 
Herr   Sames  Josef,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 

„      Sassy  Moritz,  Dr.  d.  Ph,,  k.  u.  k.  Leutnant  d.  R.  in  Freihof -Steindlbach. 
.,      Saxinger  Eduard,  Kaufmann. 
,,      Saxinger  Hermann,  Privat. 
„      Schachermayer  Rudolf,  Kaufmann. 

„      Schachinger  Norbert,  Abt  des  Stiftes  Schlägl,  Sr.  k.  u.  k.  Apost.  Majestät 
Rat,  Ritter  des  Leopold-Ordens  etc.,  Generalabt  des  Prämonstratenser- 
Ordens. 
,,      Schachinger  Karl,  Kaufmann,  Reichsrats-Abgeordneter  in  Eferding,  Ritter 

des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Schadler  Karl,  Tonwarenfabrikant. 
„      Schaeffer  Hans,  Kaufmann. 
„      Schamberger  Hans,  Lehrer  in  Lohnsburg. 

„      Scharfen  Gustav  Ritter  v.  Hennedorf,  k.  k.  Senatspräsident  i.  P.,  Mitglied 
des  Reichs-  und  Staatsgerichtshofes,  Ritter   des  Leopold-Ordens  etc., 
Wien. 
„      Schauherger  Gustav,  k.  k.  Professor,  Bezirksschulinspektor. 


32 

Herr    *Sch€iuer  Anton,  Pfarrer  in  Trag  wein. 
,,      Schauer  Franz,  Gymnasial-Direktor  i.  P. 

„      Schauer  Johann,  Dr.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  und 
des  Franz  Josef-Ordens,  Advokat  und  Bürgermeister  in  Wels,  Land- 
tags-Abgeordneter. 
Schcdle  Anton,  k.  k.  Baurat  und  Baubezirksleiter,  Besitzer  des  Goldenen 
Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
,,      Scheinig  Franz,  Betriebsdirektor  der  Trauiway-  und  Kiekt rizitäts-f;psell- 
schaft  Linz-Urfahr. 
Sclicrndl  Balthasar,  Domkapitular.  Onliuariatskanzler.  Offizier  des  Kranz 

Josef-Ordens. 
Scherzi   Johann    Xep..    Realitäten-Besitzer,    Ritter   des    päpstl.    Silvester- 
Ordens. 
,.      Scheuringer  Franz,  Direktor  der  Buehdruckerei  J.  Wimmer. 
.,      Schick  Johann,  evangelischer  Pfarrer  in  Heidenreichstein. 
„      Schieffhaler  Franz,  iVrchitekt,  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats- 
gewerbeschule, Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denicmal- 
pflege. 
Schießer  Anton,  Dr..  Professor  des  k.  k.  Staab^gymnasiums. 
„      Schiffmann  Konrad,  Dr.,  Weltpriester,  Professor,  Leiter  der  k.  k.  Studien- 
bibliothek,  Konservator   der    k.   k.    Zentralkommission    für    Denkmal- 
pflege (III.  Sektion). 
„      Schiller  Eduard,  Dr.,  Magistratssekretär. 
„      Schlager  Matthäus,  Dombaumeister. 
Frau    Schlechter  Anny. 

Herr   Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesaussehuß,  Reiclisrats- 
und  Landtags-Abgeordneter. 
,,      Schleinifz  Wilhelm  Freiherr  v.,  Rittmeister  a.  D.,  Gmunden. 

Schmelzing  und  Wernstein   Wilhelm  Hugo  v.,  Rittmeister  und  Adjutant 
der  16.  Kavallerie-Brigade  in  Darmstadt. 
„      Schmidegg  Gustav  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D.. 
Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.,  Schloß  Leonstein. 
Schmit  Heinrich,  Dr.,  k.  k.  Professor  und  Primararzt,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens. 
„      Schneck  Ernst,  Beamter  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salzburg. 
„      Schneehergcr  Heinrich,  Direktor  der  Buehdruckerei  J.  Wimmer. 
„      Schneller  Theodor,  Direktor  der  Handelsakademie. 

„      Schnopfhagen  Franz,  Med.-Dr.,  Landes-Sanitätsrat.  Direktor  der  Landes- 
irrenanstalt in  Niedernhart. 
„      Schönhaß  Josef,  Pfarrer  in  Rainbach  bei  Freistadt. 
,,      Schöppl  August,  Schulleiter  i.  P.,  Ebelsberg. 

,.      Schrack   Karl,   kais.   Rat,   Ritter   des   Franz    Josef-Ordens.    Oberinspektor 
1.  D.  der  k.  k.  österreichischen  Staatsbahnen. 
Schrack   Karl,  Dr.,  Oberbezirksarzt. 
Schröckenfux   Gottlieh,  Werksbesitzer   in    Koßleiten   bei   Windischgarsten, 

Besitzer  des  Goldenen  \'erdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
Schulz  Ludicig,  Dr.,  Hof-  und  (Jerichtsadvokat,  (iraz. 
Schuster  Josef,  Med.-Dr.,  k.  k.  Oberbezirksarzt  in  Steyr. 
*SchiiKff'rhatu-r  Alois.  Pfarrer  in   St.   j'ctrr  bei  I^inz. 


33 

Herr   Schwuh  Georg,  Scliieferdeckermeister. 

„      Schicaiger  Josef  Ritter  v.  Montevento,  k.  k.  Statthaltereirat.  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 
Schwanenstadt  Stadtgemeinde. 
Herr    Schweitzer  Julius,  Kaufmann. 

,,      Schtcingenschuß  Ignaz,  Landesrevident, 
„      Seits  Jakob,  Schriftsteller,  Grein. 
„      Sekker  Franz,  k.  k.  Oberst  d.  R. 

„      Seile  Friedrich,  Dr.,  evangelischer  Pfarrer  in  Bad  Aiissee. 
„      Seyrl  Hugo,  Jurist,  Hannsberg  bei  St.  Johann  am  Windberg. 
„      Seyrl  Ludwig,  Schloß  Starhemberg  bei  Haag. 
„      Siegert  Eduard,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 
„      Sigl  Josef,  Pfarrer  in  Garsten  bei  Steyr. 
„      Sommerhuher  Karl,  Kaufmann. 

„      Sovnleithner  Andreas,  Dr.,  Amtsdirektor  der  Allgemeinen  Sparkasse. 
„      Sonnleitner-Könighauer  Anton,  Rechnungsoffizial. 
„      Spaun  Max  Johann  Freiherr  v.,  Großindustrieller  in  Klostermühle. 
„      Sporn  Emil,  k.  k.  Oberbergverwalter  in  Raibl. 
„      Springer  Hugo,  Dr.,  Abt  von  Seitenstetten. 
„      Sprinzl  Alois,  k.  k.  Postkassen-Direktor  d.  R, 

„      Stagl   Alexander,    Generalagent    der     Versicherungs-Gesellschaft     ..öster- 
reichischer Phönix". 
Ihre  Durchlaucht  Frau  Starhemhcrg  Fanni  Fürstin,  k.  u.  k.  Palastdame,  Stern- 
kreuz-Ordensdame etc.  in  Eferding. 
Herr   Starker  Friedrich,  Fabrikbesitzer. 
„      Staubitzer  Georg,  Privat. 
,,      Steinherger  Gustav,  konz.  Baumeister. 
„      Stern  Josef,  Baurat,  Zivilingenieur  in  Gmunden. 
Herren  Stern  &  Hafferl,  Ingenieur-Bureau,  Wien. 
Steyr  Stadtgemeinde. 
Steyr  Sparkasse  der  Stadt. 

Herr    Stieglitz   Franz,   inful.    Domscholaster,    Ritter   des    Ordens    der    Eisernen 
Krone  III,  KL,  Konsistorialrat. 
,,      Stifter  Julius,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P. 
,,      Stifter  Theodor,  Dr.,  k.  k.  Bezirksrichter. 

„      Stockhammer  Emmerich,   Med. -Dr.,   k.   k.   Landes-Sanitätsrat   und  Stadt- 
arzt i.  P.,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
Stockhammer  Gustav,  Ingenieur,  Oberinspektor  i.  P.  der  österreichischen 
Nordwestbahn,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege in  W^ien. 
„      Straherger  Alfred,  k.  k.  Landesgerichtsrat  i.  P.  in  Urfahr. 
,,      Strachwitz   Zdenko   Graf,   k.   u.   k,   Kämmerer,   Rittmeister    a.   D.,   Guts- 
besitzer in  Mamling  bei  Braunau. 
„      Straßmayr  Eduard,  Dr.,  Landesarchiv- Adjunkt. 
„      Strauß  Franz,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 
,,      Streit  Oskar,  Gutsbesitzer,  Puchenau. 

„      Strnadt  Julius,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P.,  korr.  Mitglied  der  kaiser- 
lichen Akademie  der  Wissenschaften,  Graz. 

3 


34 

Herr   Sirohl   Johann,   Kousistorialrat    und   Stadtpfarrer   in    Steyr,     Ritter    des 
Franz  Josef-Ordens. 
*S'M///<cr  Ferdinand,  niederösterreichiscber  Landesbeamter. 
,,      Taxi^  Johann   Graf,  Gutsbesitzer  in  Graz. 
Tepl  bei  Marienbad,  Prämonstratenser-Chorherrenstift. 
Herr   Teutschmann  Karl,  Dr.,  Advokat  in  Amstetten. 
„      Thalmayr  Franz,  Dr.,  k.  k.  Schulrat,  Direktor  des  k.  k.  Staatsgymnasiums, 
Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
Thcuer  Julius,  akad.  Maler,  Gutsbesitzer  in  Schloß  Bernau-Fischlham. 
Titze  Julius,  Fabrikbesitzer. 
Frau    Töpfer  Johanna,  Antiquitäten-Händlerin, 
Herr   Treml  Ignaz,  Konsistorialrat,  Dechant  und  Pfarrer  in  Enns. 
Trinks  Erich,  phil.,  Wien. 
,,      Tscherne  Fritz,  kais.  Rat,  Kaufmann,  k.  u.  k.  Hoflieferant. 
Tscherne  Rudolf,  Dr.,  Apotheker. 
Irfahr  Stadtgemeinde. 
Urfahr  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr   Vogl  Franz,  Wachszieher  in  Eferding. 
Vöcklahruck  Bezirks-Lehrerbibliothek. 
Vöcklal)ruck  Stadtgemeinde. 
Herr   Vontciller  Heinrich,  Fabrikbesitzer,  Schloß  Lichtenau  bei  Haslach. 

„      Wagner  Franz,  Pfarrer  in  St.  Veit. 
Fräulein   *^yttgner  Hedda,  Private. 
Waizenkirchen  Marktkommune. 

^lonsignore  Walcher  Alois,  Konsistorialrat,  Direktor  der  Taubstummen-Lehr- 
anstalt, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  päpstlicher  Geheimkämmerer. 
Herr   Wastler  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  i.  P. 
,,      Wegrosta  Karl,  Oberlehrer  in  Spital  am  Pyhrn. 
Weihel  Anton,  Dr. 
Weidinger  Josef,  Zahnarzt. 
.,      Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 

,,      Weimar  Anton,  Gutsbesitzer,  Schloß  Hammerrieß  bei  Losenstein. 
„      Weinhauer  Konrad,  Fachlehrer. 
,,      Weingärtner  Josef  M.,  Gutsbesitzer  am  Hagen. 

Weingärtner  Rohert,  Präsident  der  Poschacher-Brauerei,  A.-G. 
,,      Weinmayr  Emmerich,  Dr.,  Direktor-Stellvertreter  der  Allgem.  Sparkasse. 
Frau    *Weiwwoi/r  Marie. 
Herr   Weiß  Julius,  Privat. 

„      Weiß  Karl,  Professor  am  Collegium  Petrinum  in  Urfahr. 
„      Weiß  Ludimg,  Privat  in  Wien. 
Wels  Stadtgemeinde. 
Weh  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr    Wenger  Leopold,  Dr.,  praktischer  Arzt  in  Urfahr. 

Werkowitsch  Konstantin,  kaiserl.  Rat.  Sekretär  des  oberösterreichischen 

Landeskulturrates. 
Weriheimer  Julius,  Gutsbesitzer  in  l^anslioten. 
,,      Weasely  Karl,  Professor  an  der  Handelsakademie. 
Wcyer  Sparkasse. 


35 

Seine  Exzellenz  Wickcnhiirg  Max  Graf,  Dr.,  k.  k.  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  Ge- 
beimer Eat  und  Kämmerer,  Kitter  des   Ordens   der   Eisernen  Krone 
I.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens  etc. 
Herr    Wilczek    Hans    Graf,   Geheimer   Rat,    k.    u.    k.    Kämmerer,    Mitglied    des 

Herrenhauses  etc.,  Wien. 
Frau    Wilczek  Elisabeth   Gräfin,  geb.  Gräfin  Kinsky,    Sternkreuz-Ordensdame, 

Wien. 
Herr    Wildauer  Ernst  Ritter  v.,  Dr.,  Advokat  in  Perg. 
„      Wildtnoser  Richard,  Privat. 

„      Wimhölzel  Arnold  Kajetan,  k.  u.  k.  n.  a.  Oberleutnant. 
„      Wimmer  August,  k.  k.  Finanz-Rechnungsrevident. 

„      Wimmer  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Präsident  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse, Offizier  des  Franz  Josef-Ordens. 
Windischgarsten  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Frau   Winkler  Anna,  Postmeisterswitwe. 
Herr    Winkler  Friedrich,  k.  k.  Rechnungsdirektor. 

Wiplinger  Johann,  Postamtsdirektor  d.  R.  in  Urfahr. 
Wirth  Hans,  Hauptkassier  des  Magistrates. 
Wittrich  Karl,  Kaufmann. 

Wahrer  Justinus,  P.,  Dr.,  Bibliothekar  des  Stiftes  Wilhering. 
Wolfinger  Leopold,  Hotelier. 
Wolfsgruher  Hans,  Architekt,  k.  k.  Professor. 
Wuschko  Erwiest,  Dechant  in  Spital  am  Pyhrn. 
Mons.  Zeininger  Augustin,  Generalvikar  i.  R.  und  päpstlicher  Hausprälat  etc. 
Herr   Zeisz  Heinrich,  Direktor  der  Linzer  Aktienbrauerei. 

,,      Zeitlingers  Sohn  Michael,  Sensenfabrikant  in  Blumau  bei  Kirchdorf. 
„      Zeller  Emil,  Apotheker  in  Windischgarsten. 
Zentralverhand  der  Sensen-,  Sichel-  und  Strohmesser-Gewerke  in  Oberösterreich. 
Herr   Zihermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs,  Konservator  der  k.  k. 
Zentralkommission  für  Denkmalpflege  (III.  Sektion). 
„      Zöclihaur  Johann,  Dr.,  Direktor  am  Collegium  Petrinum  in  Urfahr,  Ritter 

des  Franz  Josef-Ordens,  Konsistorialrat. 
„      Zuckrigl  Anton,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 


Stand  der  Mitglieder  am  1.  Februar  1913: 

Wirkliche  Mitglieder 588 

Ehrenmitglieder 21 

Mandatare      .     .     , 27 

Korrespondierende   Mitglieder 7 


36 


Sterbefälle. 


Krim   Khucn-BeJasi  Helene  Gräfin. 

Seine  Exzellenz  BcUegarde  Franz  Graf,  k.  u.  k.  Geheimrat,  Wien. 
Herr    Paar  Ludtoig  Graf,  Dr.,  k.  u.  k.  Kämmerer.  Statthn1tereir<it.   ^^'i<' 
Menzel  Alois,  k.  k.  Hof  rat. 
Achlcitncr  Franz,  Pfarrer.  Ansfelden. 
,f     Pretis-Cagnodo  Felix  Freiherr  v.,  k.  k.  Bezirksliauptmaiiii. 

Wiirfl  Christoph,  k.  k.  Repierungsrat. 
,.      Clessin  S.,  Balininspektor,  Regensburg   (korr.  Mitglied). 
,,      Ganglhauer  Ludwig,  Regierungsrat,  Wien   (korr.  Mitglied). 
Wagner  Karl,  Dr.,  Primarius. 
Ueyß  Karl  Edler  von,  k.  k.  Ilofrat  i.  P. 
,.      Dullinger  Leopold,  Domdechant. 
Exzellenz  XJngnad  von  Weißenwolf f  Konrad  Reichsgraf ,  Steyregg. 
Herr   Sachsperger  Josef,  Buchhändler. 


Vermehrung  der  Sammlungen 

(im  Jahre  1912). 

Archiv» 

Gesclienl^e. 

Faszikel  der  U  r  k  u  n  d  e  ii. 
1586.  Ulm,  28.   Jäuuer.     Lehrbrief  des  Ulmer   Schmiedehaudwerks  für  Kaspar 

C4elb  den  Jüngeren.  (Herr  Matthias  Schachermayer  in  Linz.) 

1755.  Dorf    a.    d.    Enns,    15.    August.      Freiherrlich    Hoheneckscher    Erbrechts- 
bestätbrief  für  Josef  Weinberger  über  den  Robaschhof. 

(Herr   Franz   Krieshofer,   Landes-Ackerbauschul-Direktor    zu 
Kotzobentz  bei  Teschen.) 
Faszikel  Patente. 
1807.  Wien,  21.   Dezember.     Patent  bezüglich  der   Salniter-   und  Schießpulver- 
Erzeugung  als  eines  landesfürstlichen  Regales.     (Druck.)     Dabei  eine 
geschriebene  Instriiktion    für   den    Salniter-Erzeuger   Matthias   Eden- 
berger  in  Linz,  d,  d.  Wien,  26.  Jänner  1845. 

(Herr  Bezirksrichter  Julius  Urban  in  Enns.) 
Faszikel  Kriegsjahre. 
1798 — 1801.  Hausmerkbüchel  mit  Notizen  über  österreichische  und  französische 
Einquartierungen  der  Jahre  1798 — 1801. 

(Frau  Luise  Barth  in   Urfahr.) 
Faszikel  Linz. 
16  Stück  ,, Linzer  Ordinarizeitung"  der  Jahre  1757 — 1776. 
1  Stück  „Linzer  Zeitung"  de  anno  1849.  (Buchhandlung  Fink  in  Linz.) 

Faszikel  Kochbücher. 
Kochbuch   (aus  einer  oberösterreichischen  Mühle)    der  „Regina  Hoffmayrin   ge- 
hörig 1646",  mit  Fortsetzungen,  1652,  1668,  1769. 
(Herr  Fabrikbesitzer  J.  Grillmayr  in  Rüstorf  bei  Schwanenstadt.) 
FaszikelLiteratur. 
Dichterische  Glossen  über  „Das  Vater  unser",  „Der  Glaube",  „Gesang",  „Elefant 
und  Giraffe"  von  einem  Unbekannten. 

(Herr  Bezirksrichter  Urban  in  Enns.) 
Faszikel  Pantaidinge  (Rechtsordnungen) . 
Abschriften    von    in    den    Schloßarchiven    zu   Klamm    und    Wallsee   erliegenden 
Ehehaft-Pantaidingen,  besorgt   und   geschenkt    vom   Archivreferenten 


38 

Klamm  (Schloß  und  Markt),  Oedt,  Strengberg- Achleiten,  Rastenfeld, 
Enzersdorf  und  Bisamberg  (Bergtaiding)  und  Nieder-Wallsee  (Markt- 
und  Bauern-Pantaiding). 

Diplomat  ar. 
73  Urkundenkopien  und  48  Urkundenregesten  in  Reinschrift  aus  dem  k.  u.  k. 

Haus-,  Hof-  und  Staatsarchiv  in  Wien,  aus  den  Archiven  der  Schlösser 

Greinburg  und   Hörn,  aus   dem   Stiftsarchiv   Lilienfeld   und   aus  dem 

Magistratsarchiv  Passau  (zirka  1252 — 1400). 
öl  Kopien  von  Urkunden  aus  dem  Stiftsarchiv  Reichersberg  1389 — 1400  harren 

noch  der  Reinschrift.         (Sämtliche  besorgt  vom  Archivrefereuten.) 

Münzen,  Medaillen  und  Prägewerke. 

Sämtliche  Münzen  und  Medaillen  der  Vermehrung  pro  1912  sind  in  den  Schaukästen 
und  Rahmen  geordnet  dauernd  ausgelegt. 

GescJienlce. 

Anton  Scharf f,  1893,  von  Pawlik.     Silber-Medaille. 
Sonntagsberg  bei  Waidhofen,  Schule  P.  P.  Seel.     Silber. 
Weihmünze  Santus  Josef,  Dilecto  Carmelo.    Bronze. 

(Herr  Präsident  Julius  Wimmer,  Linz.) 
Karl  V.  Feistmantel  von  Hans  Schäffer.     Bronze-Medaille. 

(Herr  Dr.  Karl  Beurle,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Linz.) 
Erzherzog  Karl  Franz   Josef   und  Gemahlin  von   Stephan   Sclnvartz.     Bronze- 
Plakette.  (Herr  Artur  Krupp,  Bernsdorf.) 
Otto  Votier,  1894,  von  Pawlik.     Silber-Medaille. 
Windischgrätz,  80.  Geburtstag.    Silber- Jeton. 

Liechtenstein-Krone  1900.  (Herr  k.  u.  k.  Major  Andreas  Markl,  Wien.) 

Hans  Steininger,  Ratsherr   von  Braunau.     Blei-Medaille. 
Johann  III.  von  Polen,  1883,  von  Josef  Tautenhayn  sen.     Bronze-Medaille. 
Dr.  Albert  Hg,  von  Pawlik.    Bronze-Plakette. 

Franz  I.,  Alexander  I.  und  Friedrich  Wilhelm  III.     Einseit.  Messing-Medaille 
von  Heuberger. 

(Herr  k.  u.  k.  Hauptmann  Ritter  Hantkem  von  Prudnik,  Linz.) 
lOjährige  Dienstleistung  der  Feuerwehr  Urfahr.     Bronze-Medaille. 

(Stadtgemeinde  L^rfahr.) 
Schildförmiger  Anhänger,  Abzeichen  des  königlich  englischen  Kabinettskuriers 
unter  König  Georg  III.,  mit  der  Devise  des  Hosenband-Ordens.     Aus 
dem  Nachlasse  des  k.  u.  k.  Feldmarschalleutnants  von  Krauß. 
Diverse  Weih-  und  Kupfermünzen.  (Fräulein  Rucker,  Linz.) 

österreichische  Silberne  Verdienst-Medaille  I.  Klasse  unter  Kaiser  Franz  Josef  I. 
Römische  Mittel-Bronze  Trajan,  Cohen  452,  Fund  Kremsmünster. 
Medaille  zum  Eucharistischen  Kongreß  in  Wien  1912  von  Six.    Bronze-Medaille. 

(Herr  Karl  v.  Garzarolli,   Lin/..) 
Römische  Mittel -Bronze  Trajan.  Cohen  392,  Fund  Linz,  Schloßkaserne. 

(Herr  Gustav   Weidinger.    Linz.) 
Heinrich  und  Karl  Zugmayer,  Bronze-Plakette  von  Stiasny,  und  eine  Kollektion 
oberösterreichischer  N'ereins-  und  Erinnerungsabzeichen. 

(Herr  Knrl  Scliickcr.   I.in/.i 


39 

Napoleon  I..  Bronze-Plakette  von  Stiasny,  und  eine  Kollektion  Orden  und 
Ehrenzeichen  und  Weihmünzen.  (Herr  Johannes  Arndt,  Linz.) 

Eine  Kollektion  Silbermünzen,  473  Varianten,  aus  dem  Funde  von  Flachenegg 
bei  Adhvang,  aus  der  Reformationszeit  bis  1555. 
(Durch  Vermittlung  des  Herrn  Präsidenten  Julius  Wimmer,  Linz.) 

Ankäufe. 

Kunstmedaillen. 

Italiener:  XV.  Jahrb.,  Vittore  Pisano,  Niccolo  Piccini,  f  1444.  Bronze- 
Medaille. 

—  Matteo  Pasti,  Leo  Bapista  Alberti,  1405 — 72.     Bronze-Medaille. 

—  Niccolo  Fiorentino,  Giovanni   Salviati,   1480.     Bronze-Medaille. 

—  Sperandio,    Fra    Ceravio    Contughi    von    Ferrara,     1467 — 1508.      Bronze- 

Medaille. 

Schweden:  XVIII.-  Jahrb.,  Gustav  Ljungberger,  Gustav  Adolf  III.,  Religions- 
freiheit, 1779.     Silber-Medaille. 

Franzosen:  XIX.  Jahrb.,  Louis  Bott^e,  Republik  Francais.  1892.  Bronze- 
Medaille. 

—  Viktor  Peter,  Jagdhund.    Bronze-Plakette. 

—  Daniel  Dupuis,  Münze  zu  Paris,  1900.    Bronze-Medaille. 

—  Georges  Limaire,  Ausstellung  zu  Paris,  1900.     Bronze-Medaille. 
Deutsche:    XIX.  Jahrb.,  H.  Hildebrand,  Bismarck,  1895.     Silber-Medaille. 

—  Schwenzer,    Weltausstellung    Wien      1873,     „Den    Mitarbeitern",      Blei- 

Medaille,  und  „Dem  Verdienste",  Blei-Medaille. 

—  Josef  Kowarzik,  Dori,  Bronze-Plakette,  und  Mommsen,  Bronze-Plakette. 

—  Wiener  Medailleure,  XIX.  und  XX.  Jahrb.,  Anton  Scharf f,  Josef  Hlavka, 

1901.     Blei-Medaille. 

—  Josef  Tautenhayn  sen.,  Weltausstellung  Wien   1873,  „Für  Kunst",  Blei- 

Medaille,  und  „Für  Fortschritt",  Blei-Medaille,  und  „Für  guten  Ge- 
schmack", Blei-Medaille. 

—  Rudolf  Marschall,  Papst  Leo  XIII.,  1900,  Bronze-Medaille,  und  Spiritus- 

ausstellung 1901,  Bronze-Plakette,  und  M.  v.  Ebner-Eschenbach,  1900, 
Bronze-Medaille,    und   Friedrich    von    Kenner    1899,    Bronze-Plakette. 

—  Franz  X.  Pawlik,  Durchschlag  des  Gösting-Stollen  1906,  Bronze-Plakette, 

und  Kindergarten  Retz,  1900,  Bronze-Plakette,  und  Trunkner-Silen, 
Bronze-Plakette,  und  Gänsemädchen,  Bronze-Plakette,  und  Dr.  Adolf 
Fischhoff,  1893,  Bronze-Medaille. 

—  Stephan    Schwartz,    Schlafende    Diana,    Bronze-Plakette,    und    Tod    der 

Kaiserin  Elisabeth  1898,  Bronze-Medaille,  und  Ausbau  der  Hofburg 
1893,  Bronze-Medaille. 

—  Josef  Tautenhayn  jun.,  Durchschlag  des  Wocheiner  Tunnels  1894.  Bronze- 

Plakette. 

—  Ludwig  Ilujer,  Ritter  von  Höfge.n,  1912,  Bronze-Plakette. 

—  Arnold  Harting,   Exzellenz  Graf  Kuenburg,    1912,   Bronze-Plakette,   und 

Alois  Richter,  Retz,  1910,  Bronze-Plakette. 

—  Rudolf  Flacht,   Julius   Stettenheim.    Bronze-Plakette. 

—  Johann  Schwerdtner.  Charlotte  Wolter.   1897.    Bronze-Medaille. 


40 

Deutsche:  XIX.  Jahrb.,  Otto  Hofner,  Josef  Kainz.  1900,  Broiize-^Iedaille,  und 
Hochzeit-Plakette,  Bronze. 

—  .1.   Prinz,     Alter    Arnim.     Bronze-Plakette,      und    Großmutter,      Bronze- 

^Medaille. 

—  Rudolf   Neuberuer,   Johann    Strauß   und   Josef   Lanner,   Bronze-Plakette, 

und  Franz  Josef  I.,  1908,  60jähriges  Jubiläum,  Bronze-Medaille. 

—  Karl  Perl,  B.  Baumeister.    Bronze-Medaille. 
-*     Anton  Weinberger,  Walzer.    Bronze-Plakette. 

—  A.  Rothberger,  Beethoven.    Bronze-Medaille. 

—  F.  Stiasny,  Beethoven.    Bronze-Medaille. 

—  H.  Taglang,  Otto  Nordenskiöld.    Bronze-Medaille, 

Münzen. 

Oberösterreieh :    Ferdinand  I.,  Taler  o.  J.,  Markl  320,  Var.  K  1204. 

—  Passau.    Johann  Philipp,  Kardinal  von  Lamberg.    Taler  1701. 

—  Joachimsthal.    Maximilian  II.    Taler  1576. 

—  Wels.   Römische  Bronze-Fundmünzen,  14  Stück,  und  zwar  von  Augustus, 

Vespasian,  Trayan,   Hadrian,   Antonius  Pius,   Faustina,   Marc  Aurel, 
Aurelius,  bis  275  n.  Chr.   reichend. 

Tausch. 
Kunstmedaillen. 

Oberösterreich:  Hans  Schwarz,  1516 — 1527,  Wolfgang  Jörger  von  Tollet,  Fat  und 
Landeshauptmann  von  Österreich  ob  der  Enns,  einseitige  Bronze- 
Medaille,  aus  der  Sammlung  Lanna,  Nr.  916,  R.  R.  R.,  K  1188,  und 
Warou,  1683 — 1752,  Franz  .Ottokar  de  Starhemberg,  Gründer  des 
Nordico  in  Linz,  Silber-Medaille,  K   1189. 

Italien:    XVI.^  Jahrh.,  Pomedello,  1519 — 1534,  Maximilian  I.    Bronze-Medaille. 

Niederlande:  XVI.^  Jahrh.,  Jacques  Jonghelink,  1530 — 1605,  Margarete  von 
Österreich.    Blei-Medaille. 

—  XVIL'  Jahrh.,  Hans  van  der  Pütt,  1618 — 1650,  Ferdinand  I.,  Huldigung 

Wiens   1628.    Silber-Medaille. 

—  XVII.''  Jahrh.,  Martin  Smeltzing,  Philipp  V.  v.  Bourbon.    Zinn-Medaille. 

—  XIX.  Jahrb.,  Ritter  Simon,  Anna  Paulovna.    Bronze-Medaille. 

—  Van  der  Kellen,  Friederike  Luise  Wilhelmine.    Bronze-Aledaille, 
Dänemark:     XVIII.=*   Jahrb.,    Peter    Berg,    Friedrich     IV.      Vorsillierlo     Zinn- 
Medaille. 

England:  XIX.  Jahrb.,  William  Wyon,  1813 — 1851,  Königin  \  iktoria.  Silber- 
Medaille. 

Schweden:  XVIII.^  Jahrb.,  Karl  Gustav  Fehrmann,  Gustav  III.  und  Ludovika 
Christine.    Silber-Medaille. 

—  XIX.    Jahrb.,    Lundgren,    Karl    XTV.,    Joliann,    Krönung    1818.    Silber- 

Medaille. 

—  C.  M.  Mellgren,  Gustav  Adolf,  200jähriger  Geburtstag.    Silber-Medaille. 

—  Lindberg,  König  Oskar,  Freimaurerloge,  1876.    Bronze-Medaille. 
Schweiz:     XVIII.'   Jahrb.,   Jobann  Karl   Iledlinger,  Karl   Jobann    Friedrich   I. 

von  Schweden,  Krönung  1720.    Silber-Medaille. 

—  Eri«'h  Xin.  von  Pommoni.    Silbor-M»Ml;nlle. 


41 

Deutschland:      XVI.^    Jaiirli.    Hans    Eeinliardt.    Johann    Friedrich    der    Groß- 
mütige,  1525.    Silber-Medaille. 

—  XVII.^  Jahrh.,  Balthasar  Schmidt,  Augsburg,  Bruderschaft  zur  heiligen 

Geistkirche,  1627.    Vergoldete  Silber-Medaille. 

—  XVII.^   Jahr.,   J.   G.   Bändel,   Ludwig   VI.   von   Hessen-Darmstadt,    1666. 

Ovale  Silber-Medaille. 

—  G.   F.   Nürnberger,    1682 — 1724,   Karl    VI.,    Niederwerfung    Philipps    von 

Anjou  1706.    Silberne  Klipi>e. 

—  XVIII.^  Jahrh.,  J.  J.  Freitag,  Karl  ^1.,  Kaiserwahl  zu  Frankfurt  1700. 

Silber-Medaille. 

—  Johann    Croker,    Anna   von    England,    1704,    Bronze-Medaille,    und    Ver- 

einigung Englands  mit  Schottland  1707,  Silber-Medaille. 

—  XVIII.^  Jahrh.,  Schepp,  Wilhelm  V.  und  Sophia  von  Nassau-Dietz,  1787. 

Silber-lMedaille. 

—  Jakob  Abraham,  Friedrich  I.,  Akademie  der  Wissenchaft,   1776.    Silber- 

Medaille. 
XIX.  und  XX.  Jahrh.,  Ulmann  und  Schnitze,  lOOjähriges  Jubiläum  der 
Kunstausstellung    1886.     Silber-Medaille. 

—  Schwenzer,  Wilhelm  I.,  Einzug  in  Straßburg  1877.    Bronze-Medaille. 

—  Weigand,  Wilhelm  I.    Silber-Medaille. 

—  Schwabe,  Kronprinz  Friedrich  III.  von  Preußen,  1888.     Bronze-Medaille. 
- —     Mayr,  Karlsruhe,  Pius  X.    Silber-Medaille. 

—  Jak.    und    Leopold    Wiener,    öOjähriges    Jubiläum    der    Vereinigung    der 

Kheinprovinzen  mit  Preußen.    Bronze-Medaille. 

—  Karl  Götz,  Paul  Ehrlich.    Bronze-Medaille. 

—  Luise  Staudinger,  Heinrich  Heine.    Bronze-Medaille. 

—  E.  Torf,  Heydn  Josef.   Bronze-Medaille. 

—  Drenewett,  Säkularfeier  der  Stadt  Marienburg  1872.    Silber-Medaille. 

—  Schwegerle,  Luitpold  von  Bayern,  90.  Geburtstag.    Bronze-Medaille. 

—  Lauer,   Gustav  Adolf,   300 jähriger   Geburtstag   1894.    Silber-Medaille. 

—  Kluge,   Eepublik  Francais.    Einseitige   Silber-Medaille. 

Wiener  Medailleure:    XVII.^  Jahrh.,  Matthias  Pichler,   1635—1648.    %   breiter 
Salvator-Taler. 

—  XIX.  Jahrh.,  Anton  Scharf f,  J.  W.  Goethe.    Bronze-Medaille. 
Franzosen :    XVIL^  Jahrh.,  Guillaume  Dupre,  Heinrich  V.    Silber-Medaille. 

—  XIX.   und   XX.    Jahrh.,  D'   Angers,   Pierre   Rene   Chondiau.      Einseitige 

Bronze-Medaille. 

—  0.  Eoty,  Union  Centrale  de  Arts  decoratifes,  1880.    Bronze-Plakette. 

—  Fürsorge  für  entlassene  Sträflinge.  .  Bronze-Plakette. 

—  Angelo  Mariani.    Silber-Medaille. 

—  Preis-Medaille  des  Ministeriums  des  Innern.    Bronze-Medaille. 

—  J.  C.  Chaplain,  Henri  Moissont,  1906.    Bronze-Plakette. 

—  Besuch  des  Kaiserpaares  von  Rußland.    Bronze-Medaille. 

—  Henri  Dubois,  Frühling.    Bronze-Plakette. 

—  Rogat,  Napoleon  I.    Bronze-Medaille.  ' 

—  Abel  Lafleur,  Beethoven.    Bronze-Plakette. 

—  Domard,  Wiedererrichtung  der  Napoleon-Säule.    Bronze-^NIedaille. 

—  Viktor  Peter,  Der  Widder.    Bronze-Medaille. 

—  Mihaut,  Karl  X.    Krönung.    Bronze-lNIedaille. 


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Franzosen:  XVIT.*  Jahrh..  üvide  Yencesse.  (Jeburtstag-Plakette.  Silber- 
Plakotte. 

—  Küssende  Kinder.    Silber-Plakette. 

—  Petit,  Karl  X.  und  Ludwig  XVITI.    Bronze-Medaille. 

—  Caqu^,  Karl  X.    Krönung.    Bronze-^Medaille. 

Joachimsthaler  Medaillen:    XVI.^*  Jahrb..  unbestimmter  Meister,  Geburt  Christi 
.    *  und  Osterlamm.    Silber-Medaille.    Donebauer  4423. 

—  Prophet  Jesias.  1551.    Silberne  Klippe. 

Münzen. 
Oberöst«rreich :   Ferdinand  T..  Taler  1545,  ^Nlarkl  401  a.   K  1187. 

Prähistorische  Landesfunde. 
Geschenk. 

Zehn  prähistorische  Topfscherben,  gefunden  bei  dem  bronzenen  Lappenkelt  in 
Ungenaeh.    (S.  unten.)  (Herr  Oberlehrer  Kollmann  in  Rüstorf.) 

Ankäufe. 

Steinhammer,  15%  Zentimeter  lang,  an  der  Schneide  ö^^  Zentimeter  hoch, 
mittlere  Breite  6^^  Zentimeter,  Durchmesser  des  Bohrloches  27  Milli- 
meter. In  der  Politur  besonders  schön  erhaltenes,  nur  wenig  be- 
nutztes Exemplar.  Lichter  Serpentin.  Gefunden  im  sogenannten 
Breitholz  bei  Waizenkirchen   unter  den  Wurzeln   einer   alten   Föhre. 

Steinhammer,  14i/^  Zentimeter  lang,  an  der  Schneide  5  Zentimeter  hoch,  mitt- 
lere Breite  5  Zentimeter.  Durclmiesser  des  Bohrloches  23  Millimeter. 
Stärker  abgenutztes  Exemplar.  Dunkel,  gelb  gesprenkelter  Porphyrit, 
gefunden  im  Dezember  1910  in  Windhaag  neben  der  Naarn,  einen 
Meter  tiefer  als  der  Grund  des  Naarnflusses. 

Palstab,  etwas  über  17  Zentimeter  hoch,  an  der  Schneide  4  Zentimeter  breit. 
Die  Trappen  nur  schwach  umgebogen,  am  stumpfen  Ende  ein  C-förmiger 
Ausschnitt.     Bronze,  die  Patina  abgewetzt.     Gefunden   in  Ungenaeh. 

Lanzenspitze  aus  Bronze.  27  Zentimeter  lang  (die  Tülle  I614  Zentimeter),  die 
Spitze  selbst  lanzettenförmig.  Die  malachitgrüne  Patina  zum  Teil 
abgekratzt,  die  Schneiden  der  Spitze  schartig.  Gefunden  in 
Reichenödt. 

Römische  Landesfunde. 

AnTiauf. 

Römische  Ausgrabungen  aus  Wels:  Eindochtige  Tonlampe,  reliefiert  (stilisierter 
Zweig)  ;  Napf,  die  äußere  Wandung  glatt,  die  innere  profiliert,  am 
Rand  beschädigt;  größerer  Napf  aus  weißlichem  Ton,  oberlialb  des 
Fußes  stark  eingeschnürt,  oberhalb  der  Einschnürung  eine  Reihe 
senkrechter  Kerben.  Der  Rand  zur  Hälfte  abgebrochen.  Gestielter 
Napf,  unterhalb  des  steilen  Randes  ein  in  Ton  freimodelliertes  ge- 
welltes Band.  GlasfUlschchen,  gehenkelt,  10  Zentimeter  hoch,  eiserne 
Wurf  Speerspitze.  Bruchstück  eines  feineren  eisernen  Handwerks- 
zeuges (stilus?). 


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Keramik. 

Geschenhe. 

Viereckiger  Ofenkachel,  grün  glasiert,  mit  Relief-Darstellung  einer  orgel- 
spielenden Frau  in  einem  von  Karyatiden  getragenen  Rundbogen. 
Österreich,  16.  Jahrhundert. 

Viereckiger  Ofenkachel,  grün  glasiert,  mit  einer  posaunenblasenden  Frau  in 
einem  von  Karyatiden  getragenen  Rundbogen.  Österreich.  16.  Jahr- 
hundert. 

Kachel,  oblong,  grün  glasiert,  mit  einem  ritterlichen,  sich  stehend  begrüßenden 
Liebespaar  in  Renaissancetracht.  In  Renaissanceumrahmung.  Öster- 
reich, 16.  Jahrhundert. 

(Se.     Durchlaucht     der     regierende     Fürst     Johann     von     und     zu 
Liechtenstein,  Wien.) 

Renaissance-Ofenkachel,  darstellend  (in  architektonischer  Umrahmung)  das 
letzte  Abendmahl  (die  linke  Hälfte  der  Darstellung),  bemalt  in  sechs 
Glasuren.  Vermutlich  von  einem  Nachfolger  des  Meisters  Hans  Vinck 
in  Wels,  zwischen  1550 — 1600. 

(Angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  Präsidenten  Wimmer.) 

Zwei  Kachelmodel  aus  dem  17.  Jahrhundert  (der  eine  quadratisch,  13^ 
Zentimeter,  mit  stilisiertem  Frauenkopf,  der  andere  oblong.  39:261/1» 
Zentimeter,   mit   stilisierten    Blattornamenten). 

(Herr  Heinrich  Stöckler  in  Mauthausen.) 

Oberskännchen  aus  gelblich-grauem  Steinzeug  mit  Reliefauflagen  in  weißem 
Ton  (pompejauische  Ornamente.  Nachahmung  von  Wedgwood). 
Anfang  des   19.   Jahrhunderts. 

Porzellantasse  mit  überhöhtem  Henkel,  die  Ränder  in  Blau  und  Gold,  goldene 
und  blaue  Streublümchen.    Marke  F  &  R,  Karlsbad,  Biedermeierzeit. 

Kaffeeservice  für  zehn  Personen,  bestehend  aus  KaflFee-  und  Oberskanne,  zehn 
Tassen  mit  Untertassen.  Karlsbader  Porzellan  der  Biedermeierzeit 
(Marke  F  &  R)  mit  goldenen  Rändern  und  farbigen  Landschaften 
bemalt.  (Fräulein  Franziska  Baernreither,  Linz.) 

Scherzkrug  (Henkel  abgebrochen)  mit  schnabelförmigem  Ausguß.  Vorn  ist 
die  Maske  eines  spitzbärtigeu  lachenden  Mannes  modelliert.  Rot- 
gelb, manganbraun  und  Meiß  glasiert.  23  Zentimeter  hoch,  Ober- 
österreich, 19.  Jahrhundert.  (Herr  Professor  Dr.  Anton  König.) 

Anhäufe. 

Gewürzgefäß,  drei  Näpfe,  durch  drei  spiralförmig  überhöhte,  in  der  Mitte  sich 
vereinigende  Henkel  verbunden.  Grün  und  blau  glasiert.  Fayence. 
Gmunden,  erste  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Tintenzeug,  weiß  glasiert,  mit  farbigen  Malereien  (Papagei  und  rauchender 
Bauer),  Bauernmajolika.  Gmunden,  zweite  Hälfte  des  18.  Jahr- 
hunderts. 

Godenschale  mit  zwei  als  geflügelte  Engelsköpfe  gestalteten  seitlichen  Hand- 
liaben.  Der  innere  und  äußere  Rand  mit  palmettenförmigen  Orna- 
menten, in  sattem  Blau  reich  bemalt.  Im  Fond  eine  Darstellung  der 
Maria  mit  dem  Lilieustengel  und  dem  brennenden  Herzen.     In   den 


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vier  Gmundener  Scharff  euer  färben.  Bauernmajolika.  Gmunden, 
zirka  1760. 

(iroße  Bauernschüssel  mit  der  Darstellung  der  heiligen  Anna,  thronend,  die 
lieilige  Maria  unterrichtend.  Zwischen  zwei  stilisierten  Bäumen. 
Am  Rande  stilisierte  Blütenzweige  in  Gelb,  Grün,  Blau  und  Maugau- 
violett.    Bauernmajolika,    CJmunden,  18.  Jahrlumdert. 

Kleine  runde  Schüssel,  im  Fond  die  Darstellung  eines  Vogels  auf  einem 
Fruchtzweig,  im  Rande  stilisierte  Blüteuzweige.  In  Blau,  Gelb, 
Grün  und  Manganviolett.  Bauernmajolika.  Gmunden,  18.  Jahrhundert. 

« roden^chale,  im  Innern  mit  der  Darstellung  Christus  als  Schmerzensmann. 
Doppelt  gehenkelt,  der  Deckel  mit  drei  Knöpfen.  Reich  in  Blau 
ornamentiert.  Bauernmajolika.  Gmunden,  Mitte  des  18,  Jahrhunderts. 

Tintenzeug,  durchbrochen,  grün  glasiert.  Bauernmajolika,  Gmunden,  Ende  des 
18.  Jahrhunderts. 

Zylindrisches  Krügel  mit  Zinndeckel.  An  der  Leibung  mit  der  Darstellung 
einer  Bauersfrau  mit  ihrem  Kind  bemalt.  Bauernmajolika.  Gmunden, 
Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 

Flasche  mit  Zinnschraubendeckel.  Länglich,  rundlich,  mit  zwei  parallelen 
Rillen  um  die  Mitte  der  Leibung,     Ton,  weiß  glasiert,     Oberösterreich, 

17.  Jahrhundert. 

Küchenmodel  mit  zwei  verschiedenen  Kuchenformen  (Fisch  und  Maske),  die 
sich  wiederholen.  Zweihenkelig,  die  Unterseite  grün  glasiert,  Ton, 
Oberösterreich,  17,  Jalirhundert, 

Große  Tonschüssel,  grün  glasiert  und  braun  bemalt.  Im  Fonds  ein  quadrierter 
Kreis,  umgeben  von  schraffierten  Halbkreisen,  Oberösterreich,  zirka 
1700. 

Weihbrunn,  in  der  Form  der  schwebenden  heiligen  \'eronika  mit  dem  Schweiß- 
tuch, bunt  bemalt.    Höhe  25  Zentimeter,    Fayence,  Marke  H.  Hollitsch, 

18.  Jahrhundert.    (Tausch.) 

Gemüseschüssel  mit  Deckel,  in  der  Form  eines  gleichseitigen  Dreieckes  mit 
abgestumpften  und  eingezogenen  Ecken.  Der  Deckelknauf  als  Frucht 
mit  drei  Blättern  gestaltet.  Deckel  und  Fond  der  Schüssel  mit 
stilisierten  bunten  Streublumeu  bemalt.  Fajence,  Hollitsch,  zweite 
Hälfte  des  18.  Jahrhunderts, 

Henkelkrug,  birnförmig,  mit  Zinndeckel  und  Zinnreif  am  Fuße  (der  Henkel 
gleichfalls  aus  Zinn  ergänzt).  Schräg  gerippt,  bläulich-weiß  glasiert 
und  in  dunkelblauer  Farbe  mit  stilisierten  Blumensträußen, 
Achanthusblättern  und  dergleichen  bemalt.  In  der  Mitte  ein  ovales 
Medaillon  mit  der  Darstellung  eines  Fruchtkorbes,  darüber  ein  Pfau. 
Am  Boden  die  Töpfermarke  S.  Fajence.  Salzburg,  aus  den  ersten 
Jahrzehnten  des  18.  Jahrliunderts. 

Henkelkrug  mit  Zinndettkel  und  Zinnreifen  am  Fuß,  birnförmig,  weiß  glasiert 
und  in  Gelb,  Schwarz,  Grün,  Rot  und  Rosa  bemalt  (Randornamente 
um  das  Bild  einer  im  Freien  sitzenden  mährischen  Bäuerin  mit 
schwarzen  Schnallenschuhen,  rot  gestreiftem  Rock,  grünem  Mieder- 
leibchen, goldgelbem  Halstucli  und  Strohhut).  Fayence.  Lundenburg, 
Ausgang  des  18.  Jalirhunderts, 

Zylindrischer  Krug  mit  Zinnreif,  Die  Leibung  mit  der  Gestalt  des  heiligen 
.Tf.'^pf.    d;is    f'liri'-füskitid    in    (l»*n    Ann««!).    luMn.'ilt.      Blimi^Mirankoii.    nn 


45 

der  ^Mündung  und  am  Fuß  je  ein  geometrischer  Fries.  Fayence. 
Riedenbiirg,  Ausgang  des  18.  Jahrhunderts. 

Kaffeekanne,  seehskantig.  mit  Chinoiserien  und  stilisierten  Streublumeu  bunt 
bemalt.    Henkel  ergänzt.     Porzellan.     Meissen  vor  der  Marke. 

kSchüssel  mit  durchbrochenem  Rand,  im  Fond  und  an  der  unteren  Hälfte  der 
Ijeibung  mit  Blau  (unter  der  Glasur)  und  Gold,  Rot,  Grün,  Gelb  usw. 
bemalt.  (Stilisierte  Blütenzweige.)  Porzellan.  Japan,  18.  Jahr- 
hundert, 

Flache  Schüssel,  in  Blau  bemalt,  mit  stilisierten  Arrangements  (in  der  Mitte 
kreisförmiges  Medaillon  mit  bemaltem  Fächer,  Vasen  und  Blumen). 
Der  Schüsselrand  braun.     Porzellan.     Japan,  18.  Jahrhundert. 

Suppenterrine  mit  Rocaillenlienkeln  und  -Füßen  und  einem  Zitronenzweig  als 
Deckelknauf.    Weiß  glasiert.    Porzellan.     Nymphenburg.     Rokoko. 

Ivreisrundes  Wedgwood-Medaillon  (Durchmesser  54  Millimeter),  mit  dem  Brust- 
bildnisse eines  glattrasierten  Mannes  in  der  Tracht  von  zirka  1780, 
Profil  nach  links.  Weißes  Relief  auf  lilablauem  Grunde.  Jasper- 
masse.    England,  zirka  1780.     (Tausch.) 

Frosch  auf  einem  Weinblatt,  als  Briefbeschwerer.  Weiß  glasiert.  Porzellan. 
Wien,  1852. 

Galerietasse,  Untertasse  und  Tasse,  marmoriert,  Galerie  und  Henkel  weiß. 
Steingut,  böhmisch,  Rokoko. 

Deckelgefäß,  in  der  Form  eines  geflochtenen  Körbchens,  der  Deckel  als  hockende 
Ente  gestaltet.  Bunt  bemalt.  Steingut,  böhmisch.  Anfang  des 
19.  Jahrhunderts. 

Glas. 

Geschenke. 

Glaskugel,  plattgedrückt,  hohl,  am  Boden  eingezogen,  oben  enge  Mündung  zur 
Aufnahme  eines  Dochtes.  Die  Oberfläche  des  in  der  Masse  grünlichen, 
leicht  irisierenden  Glases  mit  herzförmigem  Schuppenmuster  leicht 
gekerbt.  Höhe  10%  Zentimeter.  Primitiver  Beleuchtungskörper  aus 
der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts. 

(Herr  Revident  Georg  Lahner.) 

Becher,  neunzehnseitig  geschliffen,  mit  Goldrand,  konisch,  9  Zentimeter  hoch,  mit 
einem  Monogramm  unter  einer  Grafenkrone,  von  einem  Blattzweig 
und  einem  Blütenzweig  flankiert,  in  bunten  Emailfarben  bemalt. 
Böhmen,  zirka  1790.  (Frau  M.  Jirouch,  Linz.) 

Zwei  Kaffeetassen  und  Untertassen  samt  Zuckerdose  aus  Glas  mit  stern- 
förmigem Schliff  und  vergoldeten  Rändern,    Böhmen.  Biedermeierzeit. 

Ein  geschliffener  Becher,  Rubinglas,  mit  Blumenranken  in  Reliefgold  und 
Reliefsilber  bemalt.   Der  Rand  vergoldet,    Böhmen,  Biedermeierzeit, 

Becherförmiges  Glas,  reich  geschliffen,  zum  Teil  gelb  und  hellviolett  geätzt,  mit 
eingeschliffenen  Blumen-Ornamenten,    Böhmen,  Biedermeierzeit, 

Oberskännchen  mit  weißem  überfang  und  herausgeschliffenen  kreisförmigen 
Verzierungen,    Böhmen,  Biedermeierzeit. 

Humpenförmiges  Glas,  reich  geschliffen-,  mit  drei  Teplitzer  Ansichten  und  einer 
Widmung :    ,, Unserem  Freunde".    Böhmen,  Biedermeierzeit. 

(Frl.  Franziska  Baernreither,  Linz.) 


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Ankäufe. 


Krujr.  kugeliger  Bniich,  zyliudrischer  Hals,  lö^j  Zentimeter  liocli,  mit  stili- 
sierten Bhimenranken.  in  blauen,  weißen  und  gelben  Emailfarben 
bemalt.    2.   Hälfte  des   17.  Jahrhunderts. 

Schnapsflasche,  geriefelt,  im  Rücken  abgeplattet,  mit  Zinnscliraubenverschluß. 
*  Dunkel  violett.    Oberösterreich  um  1700. 

Flasche,  plattgedrückt,  bauchig,  mit  Zinnsch  rauben  Verschluß ;  vorn  mit  einer 
Darstellung  der  Dreifaltigkeit  im  Dürerschen  Schema,  umgeben  von 
einem  bunten  Blätterkranz,  in  Emailfarben  gemalt ;  auf  der  Rück- 
seite in  einem  Strahlenkranz  die  Initialen  Jesu,  gleichfalls  von  einem 
ovalen  bunten  Blätterkranz  umrahmt.    Oberösterreich,  zirka  1720. 

Becher,  konisch,  die  Leibung  senkrecht  gegen  den  Boden  geriefelt,  am  oberen 
Rand  bunte  Streifen  in  Emailmalerei,  darunter  stilisierte  Blumen. 
Oberösterreich,  1.  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Zylindrischer  Humpen  mit  Zinnreif  und  Zinudeckel,  au  der  Leibung  mit  der 
Darstellung  der  heil.  Anna,  die  heil,  Maria  unterrichtend,  in  bunten 
Emailfarben  bemalt.  Mit  den  Initialen  M  A  S.  Rechts  und  links 
davon  Blumeuzweige.    Oberösterreich,  18.  Jahrhundert. 

Zwei  zylindrische  Becher  aus  Milchglas,  bemalt  mit  Louis  XVI. -Medaillons,  darin 
je  ein  männliches  und  Aveibliclies  Brustbildnis.  Böhmen,  Ausgang  des 
18.  Jahrhunderts. 

Weihbrunn  aus  farbigem  Glas,  Nachahmung  venezianischer  Arbeit.  Böhmisch, 
18.  Jahrhundert. 

Henkelkrug,  konisch.  Auf  der  Leibung  auf  weißem  Grunde  in  Schwarz,  Gelb, 
Rot  und  Blau  die  Darstellung  eines  pflügenden  Bauern  mit  seinem 
Knechte.    Oberösterreich,  Ausgang  des   18.  Jahrhunderts. 

Vase,  auf  einem  kreisförmigen,  sechzehnseitigen  Fuß  und  doppeltem  Nodus  (je 
achtseitig)  erhebt  sich  der  wieder  sechzehnseitige,  bauchige  Körper, 
der  nach  einer  leichten  Einziehung  in  den  ausladenden,  gezackt  aus- 
geschnittenen Hals  übergeht.  Außen  braun,  gelb  geädert  (Halb- 
edelstein-Nachahmung), die  Ränder  vergoldet.  Innen  Terra  sigillata- 
rot.    Böhmen,  zirka  1820. 

Zwei  Blumentöpfe  aus  Milchglas  mit  bunten  Blumengirlanden  um  die  Leibung, 
Biedermeierzeit   (für  das  Sensenschmiedzimmer  angekauft). 

iN.kal  aus  f>chwerem  Kristallglas,  Fuß  und  Becher  achtkantig  geschliffen.  Mit 
einer  eingeschliffenen  Krone,  darunter  A.  S.  Böhmen,  Biedermeierzeit. 

Becher,  unten  an  der  Leibung  leicht  ausgebogen,  Nachahmung  eines  bläulich- 
weißmarmorierten  Halbedelsteines,  um  die  Mitte  der  Leibung  ein 
stilisiertes  Bandornament  in  Gold  radiert.    Böhmisch,  18.30. 

Sprudelbecher,  Achatglas,  böhmisch,  Biedermeierzeit. 

Biedermeierpokal,  in  der  Masse  blaugrün,  geschliffen,  mit  Ciolddekor.  Böhmen, 
zirka   1840. 

Plastik. 

Gcsc/ienl-e. 

Wandfigur,  stehende  Madonna  mit  über  den  Kopf  gezogenem  .Mantel,  die  Hände 
über  der  Brust  zusammenlegend,  den  Kopf  nach  rechts  neigend   (aus 

f'itipr    l^nrstellung  dor    \'(>rkilndiguiig).      Ficlitenliolz.    mit    Hoston    dor 


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alten    Bemaliing    und    Vergoldung    auf    Leinwand    und    Kreidegrund. 
Florentinisch,  Übergang  vom  15.  ins  16.  Jahrhundert. 

Kleine  geschnitzte  Gruppe  aus  lignum  sanctum  und  Elfenbein,  darstellend  eine 
chinesische  Obstverkäuferin  mit  ihrem  zweiräderigen  Karren  und 
einem  einkaufenden  Knaben. 

(Se.     Durchlaucht     der     regierende     Fürst     Johann     von     und     zu 
Liechtenstein,  Wien.) 

Wandfigur  der  auf  einem  kissenbelegten  gotischen  Faltstuhl  sitzenden  Maria 
als  Himmelskönigin,  die  mit  einem  enganliegenden,  hochgegürteten, 
über  der  Brust  tief  ausgeschnittenen  Gewand  und  einem  über  die 
Schultern  und  den  Schoß  gezogenen  Mantel  bekleidet  ist.  Die  ergänzte 
Linke  hielt  das  Szepter,  die  Rechte  hält  das  auf  ihrem  linken  Knie 
nach  rechts  stehende  nackte  Kind.  Lange,  auf  Brust  und  Schultern 
fallende  Locken,  Krone  ergänzt.  Lindenholz,  Bemalung  abgelaugt. 
Höhe  87  Zentimeter.  Ende  des  15.  Jahrhunderts,  aus  dem  Mühl- 
viertel. 

Statue  des  heiligen  Leonhard,  stehend,  mit  einem  Buch  in  der  Rechten,  aus  dem 
er  liest.  Die  Linke  ergänzt,  weitärmeliger  Mantel  mit  Kapuze, 
kappenartige  Kopfbedeckung.  Lindenholz,  Reste  der  alten  Bemalung. 
Höhe  82  Zentimeter.  2.  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts,  aus  dem 
Mühlviertel. 

Vollfigur  einer  stehenden  Madonna  mit  dem  Kinde  (der  Rücken  abgeflacht  und 
ausgehöhlt,  mit  einem  Sprung  durch  den  Kopf  der  Maria.  Der  rechte 
Vorderarm  fehlt).  Maria  als  Himmelskönigin,  mit  der  Krone,  in 
gegürtetem  Untergewand  und  mit  einem  schweren,  um  die  Schulter 
gelegten  Mantel,  hält  im  linken  Arm  das  nackte  Jesuskind,  das  mit 
der  Rechten  nach  ihrem  Kinn  greift,  während  die  Linke  einen  Apfel 
hält.  Lindenholz,  abgelaugt.  Oberösterreich,  1.  Hälfte  des  15.  Jahr- 
hunderts. 
(Leihgaben  des  Herrn  Generalkonsuls  Haupt  Ritter  v.  Hoechstatten.) 

Wappenstein  aus  rotem  Salzburger  Marmor,  37:  31  Zentimeter,  mit  dem  Wappen 
der  Rosenberg  im  Relief.  Aus  dem  Hause  Langgasse  6  in  Linz. 
17.  Jahrhundert.  (Familie  Stefan,  Linz.) 

ÄJlMlufe. 

Relief,  Geburt  Christi.  Im  Hintergrund  Landschaft.  Links  kniet  Maria  mit 
Mantel  und  Kopftuch,  mit  betend  erhobeneu  Händen  vor  dem  nackten 
Jesuskinde,  rechts  beugt  sich  Josef  im  gegürteten  Rock,  Filzhut  und 
breiten  Schuhen  dazu  nieder.  Um  das  Kind  zwei  Engel,  dahinter  die 
Krippe  mit  Ochs  und  Esel.  In  der  Landschaft  links  zwei  Hirten, 
die  auf  den  Stern  deuten,  rechts  eine  Ritterburg  auf  einem  Hügel. 
Lindenholz.  Bemalung  abgelaugt.  Aus  einem  Bauernhaus  in  der 
Nähe  von  Gmunden,  zirka  1500.  In  der  Art  des  Meisters  S.  W. 
Höhe  44  Zentimeter. 

Wandfigur  (im  Rücken  ausgehöhlt)  einer  stehenden  Madonna  als  Himmels- 
königin mit  dem  nackten  Jesuskind  im  Arm.  Linkes  Standbein, 
rechtes  Spielbein.  Das  Gewand  auf  der  Brust  rechteckig  ausge- 
schnitten,   in    der    Mitte    mit    tiefunterschnittenen    bewegten    Falten. 


48 

Das  Haupt  langlockig  mit  einer  Krone.  Lindenliolz.  Bemalung  ab- 
gelaugt. Höhe  106  Zentimeter,  Aus  einem  Bauernliaus  in  der  Nälie 
von  Gmundeu,  Anfang  des  16.  Jahrhunderts. 

Gotische  Sitzfigur  aus  Stein,  bemalt.  Gott- Vater  darstellend,  in  rotem,  gelb- 
gefüttertem  Mantel  auf  einem  gotischen  Thronsessel,  mit  lockigem 
Bart-  und  Haupthaar.  (Kopfbedeckung  fehlt,  desgleichen  die  Attri- 
bute.)   48  Zentimeter  hoch.    2.  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts.    (Tausch.) 

Statue  des  heiligen  Kochus.  In  Pilgertracht  (mit  dem  Pilgerhut  und  dem 
Pilgerniantel).  Der  linke  Vorderarm  ist  abgebrochen,  mit  der  herab- 
hängenden Hechten  zieht  der  Heilige  den  Mantel  von  der  entblößten 
linken  Wade  (mit  den  Pestbeulen),  Alte  Bemalung.  Höhe  91  Zenti- 
meter. Oberösterreich,  aus  den  ersten  Jahrzehnten  des  16.  Jahr- 
hunderts. 

Hochrelief  eines  nackten,  auf  einem  Akauthuskapitell  stellenden  lockigen  Knaben 
von  vollen  Formen  mit  abgeschnittenen  Oberarmen.  Körper  en  face. 
Kopf  leicht  nach  links  gewendet.  Nußholz.  Gmunden,  um  1600. 
351/^  :  9  Zentimeter,     (Tausch.) 

Schlittenkopf,  holzgeschnizt  und  bemalt  (Gesicht  mit  überlanger  Nase,  statt 
Ohren  Flügel  und  geschweift).  Vom  Schopf  geht  ein  Schwanenhals 
aus,  dessen  Kopf  sich  zur  Nase  niederbeugt  und  sie  mit  dem  Sdmabel 
ergreift.  Auf  Kreidegrund  bemalt.  Oberösterreich,  1.  Hälfte  de.< 
18.  Jahrhunderts, 

Zwei  schwebende  Engel,  Holz,  bemalt,  9  Zentimeter  hoch.  Oberösterreich,  Mitte 
des   18.   Jahrhunderts. 

Heilige  Dreifaltigkeit,  Christus  in  der  Kreuzesstellung,  rechts  und  links  Eugels- 
köpfe  in  Wolken,  darüber  Gott- Vater.  (Der  heilige  Geist  fehlt.)  Hoch- 
relief. 22:  10  Zentimeter.  Lindenholz,  abgelaugt.  Aus  dem  Krei^^e  der 
Schwanthaler,   2.  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Uhrständer,  Holz,  geschnitzt,  vergoldet  und  bemalt,  mit  der  Darstellung  der 
vier  Jahreszeiten  als  Kinder.  Oberösterreich,  Ausgang  des  18.  Jahr- 
hunderts. 

Antikisierende  Büste  aus  Speckstein,  auf  ^Marmorpostament.  als  Briefbeschwerer. 
Empire. 

Wachsbossierung,  bunt,  darstellend  die  heilige  Klara  (Kniefigur)  in  schwarzer 
Nonnentracht  mit  einem  Reliquiar  in  der  Rechten,  einem  Gebetbuch 
und  Rosenkranz  in  der  Linken.  L^mgeben  von  einem  Kranz  von  Mai- 
glöckchen, Tulpen,  Rosen,  Vergißmeinnicht  usw.  Rundkomposition, 
eingeordnet  in  einen  quadratischen,  schwarz  polierten  Holzrahmen. 
Durchmesser  der  Rundkomposition  15  Zentimeter.  Oberösterreich. 
Biedermeierzeit. 

Malerei. 

Geschenke. 

Zwei  Tafelbilder,  doppelseitig  bemalt,  in  altem  polychromen  Rahmen  (Goldleiste, 
blaue  Hohlkehle  und  roter  Rand),  Höhe  samt  Umrahmung  91  Zenti- 
meter, 47  Zentimeter  Breite.  Die  Tafeln  doppelseitig  bemalt,  und 
zwar:  «)  auf  reliefiertem  Goldgrund  Begegnung  der  heiligen  Maria 
mit  der  luMliircn   Flisal«>1h:     n'ickwiirfs  Sl.  Joliannos  mil    ciiicni   Kclcli. 


49 

aus  dem  sich  Schlangen  ringeln;  h)  aut  reliefiertem  Goldgrund  Be- 
schneidung Christi  (5  Figuren),  rückwärts  heilige  Barbara  mit  dem 
Turm.  (Die  rückwärtigen  Darstellungen  sind  schlechter  erhalten.) 
Ohne  Spuren  von  Restaurierung.  Diese  Tafeln  stammen  aus  der  1838 
demolierten  Pfarrkirche  zu  Goisern  und  wurden  damals  vom  Berg- 
meister Franz  v.  Schwind,  dem  Bruder  des  Malers,  erworben.  Aus  dem 
Nachlasse  seiner  Witwe  kamen  sie  an  den  Wiltener  Kirchenbauverein. 
von  dem  sie  das  Museum  mit  Hilfe  eines  ungenannten  Spenders 
kaufte. 

Niederländisches  Fischestilleben,  Ölbild,   17.  Jahrhundert. 

Drei  chinesische  in  Tusch  bemalte  Bildstreifen. 

Heilige  Cäcilia,  Altarblatt  von  Ludwig  Ferdinand  Schnorr  von  Carolsfeld.  öl 
auf  Leinwand.    Signiert  und  datiert   1822. 

Aquarell  von  Rudolf  Alt,  römisches  Forum.     Signiert  und  datiert   1854. 

(Se.     Durchlaucht     der     regierende     Fürst     Johann     von     und     zu 
Liechtenstein,  Wien.) 

Brustbild  (dreiviertel  Profil)  eines  brünetten,  älteren  Offiziers  mit  braunen 
Augen,  ausrasiertem  Kinn  und  Lippen ;  weißer  Wafifenrock,  rote 
Kragenaufschläge,  schwarze  Halsbinde  mit  schwarz-gelbem  Ordens- 
band. In  gleichzeitigem  versilberten  Holzrahmen  mit  vergoldeten 
Bronzeauflagen.  Pastell,  Bildgröße  39 :  44  Zentimeter.  Vorzügliche 
Arbeit,  nach  der  verläßlichen  Angabe  der  Erblasserin  von  Josef 
Kriehuber   (Porträt  des  Großvaters  der  Erblasserin). 

Brustbildnis  einer  jungen  brünetten  Dame  in  Profil;  Aquarell  auf  Papier  in 
gleichzeitigem  vergoldeten  Holzrahmen  mit  Bronzeauflagen.  Bil.i- 
größe  21:15  Zentimeter.  Signiert  und  datiert:  Kriehuber  1832 
(Porträt  der  Tante  der  Erblasserin). 

(Vermächtnis  des  Fräulein  Amölie  Jaeger.) 

Ölbild  auf  Holz  (Bildgröße  24V.  :  19i'2  Zentimeter),  schilfumkränzter  Jüngling 
mit  Löwenfell  (Herkules?)  zieht  eine  Nymphe  ins  Bad.  Arkadische 
Landschaft.     Von  Karl  Agricola,  Wien   (gestorben   1852). 

(Oberösterreichischer  Kunst  verein.) 

Brustbildnis  des  Micheldorfer  Sensenschmiedes  Michael  Kaltenbrunner  und 
seiner  Frau  Regina,  verwitwete  Holzinger.  In  Öl  auf  Leinwand. 
Signiert  und  datiert:  W.  Rolling  1852.  Bildgröße  17:12yo  Zenti- 
meter,  in   vergoldeten,   in   den   Ecken  ornamentierten   Holzrähmchen. 

Brustbildnisse  des  Johann  Georg  Holzinger,  Sensenschmied  in  Micheldorf,  und 
seiner  Frau  Regina.  Aus  dem  zweiten  Jahrzehnt  des  19.  Jahr- 
hunderts. Aquarell  auf  Papier.  Bildgröße  12% :  9  Zentimeter,  in 
vertieften  Nußrähmchen  mit  schwarzen  Leisten,  schwarzer  Be- 
krönung  und  Bronzebeschlägen. 

(Unter      Wahrung      des      Eigentumsrechtes      von      Herrn      Franz 
Baumgartner,   Micheldorf,   übergeben.) 

Ankäufe. 

Elfenbein-Miniatur,  oval,  10:8i/i;  Zentimeter,  Brustbild  einer  älteren  Dame  im 
Spätempirekostüm   von    J.   Ch.    Schöller    (1782   bis    1851).      Aus   Linz. 

4 


50 

Elfenbein-Miniatur,  oval,  Höhe  66  ^Millimeter.  Brustbild  einer  älteren  Dame 
in  weißem  Häulwhen,  weißem,  tiefausgesclinittenem,  liochgegürtetem 
Kleid,  mit  breitem  Halskrngen  und  grünem  Mantel.  Um  den  Hals 
eine  doppelte  Perlenkette.     Linz,  Empire. 

l*ortefeuille  mit  17  Aquarellen,  einer  Tusclizeichnung  und  einer  Federzeichnung, 
sämtlich  Ansichten  der  Salinenorte,  -Bauten  und  -Ämter  des  Salz- 
kammergutes (von  Ebert,  Passy,  C.  Ritter,  J.  Engel,  Jannis, 
Steinfeld)  aus  dem  Jahre  1844.  Gewidmet  dem  Salzoberamtmann 
Franz  von  Schiller.  Tn  roten  Seidensamt  mit  reiclier  liandgepreßter 
Vergoldung  gebunden. 

Graphik. 

Geschenke. 

Lithographische    Inkunabel    (Brustbild    eines    glattrasierten    älteren    Offiziers), 

zirka  1820. 
19   typographisch   interessante   Drucksachen    aus    den    ersten    Jahrzehnten    des 
19.    Jahrhunderts;     meist    oberösterreichischer    Provenienz.       (Parte- 
zettel,  Einladungen,  Festgesänge,   Programme  etc.) 

(Herr  Bezirksrichter  Julius  Urban  in  Enns.) 
Farbendruck  nach  dem  Abendmahl  des  Leonardo  in  Mailand.     England,  Mitte 
des  19.   Jahrhunderts. 

(Se.     Durchlaucht     der     regierende     Fürst     Joliann     von     und     zu 
Liechtenstein,  Wien.) 
Eine  Serie  Ansichtskarten  aus  Oberösterreich. 
Ein  Plan  von  Gmunden. 
Donau-Panorama  Passau-^Linz. 

Erinnerung  an  die  Reise  Passau — Wien  1873.  (Herr  August  Weiß,  Wien.) 

Die  Altstadt  von  Linz,  farbiger  Holzschnitt  von  C.  Thiemann  in  Dachau. 

(Oberösterreichischer  Kunstverein.) 
Zwei   oberösterreichische   Porträtköpfe.     Radiert   und   gespendet    von    Fräulein 

Herma  Schlechter,  Wien. 
Zwölf  Ansichtskarten   (Dreifarbendruck)    nach  Gemälden  von  Gustav  Brauner. 

(Herr  Cnstav  Brnnnor.  Budweis.) 
Linz  vom  Jägermayr,  Stahlstich. 
Linz  von  der  Straßerau,  Stahlstich. 

(Hauptmann  Johann  Wittek  von  Salzberg,  Linz.) 
Fünf  photographische  Ansichten  aus  Oberösterreich.         (Baurat  Foltz,  Wien.) 

Ankäufe. 

32  Handzeichnungen,  Motive  aus  Gmunden,  Bad  Ischl,  Hallstatt,  Aussee  usw. 

von  R.  Alt,  Professor  L.  Michalek,  Steinfeld,  L.  Beständig,  J.  Heicke, 

L.  Munsch  und  anderen. 
Jodquelle  Bad  Hall,  Aquarell. 
Leonfelden,  Bleistiftzeichnung. 
Oberneukirchen,  Bleistiftzeichnung. 


51 

Goldschmiede-Arbeiten. 

Geschenk. 

Taschenreisebesteck,  Messer,  Gabel  und  Löffel,  silbervergoldet.  Die  abschraub- 
baren  Stiele,  die  sich  gegen  das  Ende  zu  verdicken  und  mit  kleinen 
Knäufen  versehen  sind,  sind  mit  edel  stilisierten  Blumenranken  reich 
graviert.     16.  Jahrhundert.     Besehauzeichen  Tübingen. 

(Herren  J.  Glückselig-  und  Sohn,  Wien.) 

Anhäufe. 

Deckelkrug,  silbervergoldet,  leicht  konisch,  am  unteren  und  oberen  Rande 
profiliert,  reich  profilierter  Knauf,  durchbrochener  herzförmiger 
Seckelgriff,  stark  ausladender  fragezeichenförmiger  Henkel,  getrieben 
und  ziseliert.  An  der  Leibung  drei  ovale  Medaillons  mit  ruhenden 
Tieren  (Einhorn,  Hirsch  und  Hinde)  in  reich  staffierten  Land- 
schaften. Zwischen  den  Medaillons  stilisierte  Ranken  und  Frucht- 
zweige, Am  'Fuß  ein  schmaler,  ornamentaler  Fries.  Am  Deckel 
Kinderköpfchen  in  verschiedenen  Stellungen  zwischen  Rankenwerk 
und  Fruchtzweigen.  15%  Zentimeter  lioch.  Am  Boden  das  Augs- 
burger Besehauzeichen  und  das  Meisterzeichen  B.  K.  (Bartlme  Koch, 
geboren  1562,  gestorben  1620.) 

(Ankauf  mit  Hilfe  einer  Subvention  des  Unterrichts-Ministeriums 
von  2000  K.    Aus  Schärding.) 

Apostellöffel,  aus  Buchs  geschnitten,  silbermontiert,  18  Zentimeter  lang.  Der 
silbermontierte  Stiel  ist  mit  schrägen  Parallelen  graviert  und  trägt 
die  Inschrift :  Simon,  und  das  Besitzerzeichen  M.  L.  Er  läuft  in  die 
silberne  Statuette  des  Apostels  Simon  aus,  mit  der  Säge  in  der 
Rechten.    Mitte  des  17.  Jahrhunderts.    Aus  dem  Kremstale. 

Reliquienbeliälter  in  Monstranzenform,  Silber,  zum  Teil  vergoldet.  Der  ovale 
deckeiförmige  Fuß  reich  getrieben  (Blumen-  und  Fruchtv/erk  von 
Rocaillen  umschlossen).  Der  Nodus,  sowie  die  getriebene  Umrahmung 
der  Reliquienkapsel  gleichfalls  aus  Rocaillen  komponiert.  Hinter 
diesem  Rahmen  ein  vergoldeter  Nimbus,  bekrönt  von  einem  Kreuz. 
In  der  Reliquienkapsel  Kreuzpartikel  auf  Silberbrokat,  umgeben  von 
einem  Arrangement  von  Goldflinserln  und  bunten  Glasperlen.  Rokoko. 
Aus  Grieskirchen. 

Silberne  Uhrkette  eines  Gerbers,  mit  Empire-Ornamenten,  silbernem  Petschaft 
und  mit  einem  mit  den  Zunftzeichen  der  Gerber  geschmückten  Uhr- 
schlüssel.   Aus  dem  Mühlviertel,  zirka  1820. 

Eisen  und  Zinn. 

Anhäufe. 

Salzfaß,  von  der  Form  eines  gleichseitigen  Dreiecks  mit  drei  herzförmigen  Ver- 
tiefungen und  einem  Delphin  als  Traghenkel.  Zinn.  Steyr,  17.  Jahr- 
hundert. 

Schlüssel,  aus  Eisen  geschmiedet,  schwarz  bemalt  und  vergoldet.  Höhe  42  Zenti- 
meter.   Altes  Handwerkszeichen.    Oberösterreich,  18.  Jahrhundert. 

4* 


52 

Zeller-Eisenguß,  in  kaltem  Kmail  bemalt,  dar.stellend  die  ^Madonna  sitzend,  mit 
dem  schlafenden  Jesuskind  auf  dem  Schoß  und  dem  herbeieilenden 
kleinen  Johannes  Schweijren  «rebietend.  27i/l>:21  Zentimeter.  (Helief- 
bild.  «rerahmt.)     Empire.   Mülilviertel. 

Eisen. 
Geschenke. 

Oblatenzange  (sogenaimtes  Waffeleisen).  Die  Innenseiten  der  kreisrunden 
Scheiben  graviert  mit  dem  Wappen  des  ..Wolf  Dietrich  de  Duiuiire 
1625"  einerseits,  anderseits  der  Doppeladler. 

(Frl.  Emma  Edle  von  Grienberger,  Linz.) 
Bruchstück    vom    Portalgitter    vom    ehemaligen    Spitalsfriedliof    an    der    T.and- 
>traße   in   Linz.     17.   Jahrhundert. 

(Herr   Matthias   Schachermayer.) 

Bronze. 

Geschenk. 

Vier  gepreßte  Bronzeverzierungen  für  die  Enden  von  Vorhangstangen,  in  der 
Form  stilisierter  Buketts  mit  Manschetten.  Erste  Verwendung 
1819 — 20.  (Herr  Rentner  Kortüm,  Urfahr.) 

Änli'äufe. 

Gotischer  Mörser  aus  Glockenguß,  becherförmig  mit  leicht  eingezogener 
Wandung  und  stark  ausladendem  oberen  Rand,  mit  einem  recht- 
eckigen, leicht  geschweiften,  achtkantigen  Henkel.  An  der  Leibung 
vier  Rippen,  die  etwas  unterhalb  des  Randes  mit  einem  Kreuzblatt 
ansetzen,  sich  in  einem  rundlichen  Stäbchen  fortsetzen  und  unten 
in  einen  kleinen  Löwenkopf  mit  einer  großen  Tatze  auslaufen  (Kopf 
und  Tatze  auch  unterhalb  des  Henkels  an  Stelle  der  fünften  Rippe). 
Zwischen  den  beiden  Rippen,  dem  Henkel  gegenüber,  leicht  schräg 
nebeneinandergestellt,  das  Linzer  Stadtwappen  und  die  Glocken- 
gießermarke. L^m  die  Mündung  läuft  im  Rand  ein  Relieffries  von 
Hasen,  die  von  Hunden  verfolgt  werden.  Dunkelbraune  Patina. 
Höhe  22.3  Zentimeter,  oberer  Durchmesser  22  Zentimeter.  Linz. 
Ausgang  des  15.  Jahrhunderts. 

(Angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  Julius  Wimmer,  Linz.) 

Dose.  Bronze,  vergoldet,  reich  graviert  (stilisierte  Blumenarrangements  in 
ovalen  Medaillons,  von  denen  breite  Strahlen  ausgehen).    Zirka   1780. 

Bronze-Uhr,  zum  Teil  feuervergoldet,  zum  Teil  mit  einer  dunkelbraunen  Lack- 
patina ül)erzogen.  Auf  einem  mit  acht  plattkugeligen  Füßen  auf- 
stehenden, verkröpften  rechte<'kigen  Sockel  erheben  sich  drei  Piede- 
stule,  von  denen  das  größere  mittlere  einen  eiförmigen,  von  einem 
ägy ptisiereuden  stilisierten  Kopf  bekrönten  Aufsatz  trägt,  in  dem 
das  Zifferblatt  eingelassen  ist.  Auf  den  niedrigeren  und  kleineren 
Sockeln     zu    beiden    Seiten    des    mittleren     kauernde,    ägyptisierend 


53 

stilisierte  Figuren,  die  auf  ihren  Köpfen  gleichfalls  eiförmige  (vorn 
mit  Hieroglyphen  bedeckte)  Aufsätze  tragen,  die  mit  abhebbaren 
Deckeln  versehen  und  als  Tinten-  und  Streusandfäßchen  hergerichtet 
sind.  Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 
Zwei  Empireleuchter,  Bronze,  versilbert,  handget rieben.  (Auf  einem  dreiseitigen 
Sockel  mit  eingezogenen  Seiten  und  abgestumpften  Ecken  erheben  sich 
drei  Löwentatzen.  Palmetten  vermitteln  den  Übergang  zum  kan- 
nelierten Schaft,  dessen  bauchiger  Unterteil  ebenso  wie  der  Oberteil 
gleichfalls  mit  Palmetten  verkleidet  ist.  Oben  geschliffene  Tasse  aus 
Kristallglas,  von  deren  Rand  zehn  geschliffene  Prismen  herabhängen.) 
Oberösterreich,  zirka  1810. 

Möbel. 

Anhäufe. 

Schreibtisch.  Grundriß  geschweift,  an  den  Seiten  nach  vorn  ausgebaucht,  gegen 
die  ^Nlitte  zu  sich  wieder  einziehend,   an   den  markanten   Stellen  des 
Profiles   mit   vorgelagerten    runden    Säulchen.     Die   Wände   mit   Nuß, 
die  Platte  mit  Ahorn  furniert.    Italienisch,  zirka  1820. 
(Ankauf  aus  dem  Besitz  einer  alten  Bürgersfamilie  aus  einer  Spende 
des  Herrn  Julius  Wimmer  in  Linz.) 

Spucknapf,  acliteckig.  mit  leicht  eingezogenen  Seiten  und  rundem  Fuß.  Nuß, 
Empire   (für  das  Sensenschmiedzimmer  angekauft). 

Holzluster,  sechsarmig,  reich  geschnitzt  und  alt  vergoldet.  Oberösterreich, 
Empire   (für  das  Sensenschmiedzimmer  angekauft). 

Musikinstrumente. 

GeschenJv. 

Hakenharfe,  39saitig,  Kasten  vierkantig,  Kirschholz,  poliert,  1.  Hälfte  des 
19.  Jahrhunderts.  (Fräulein  Posine  von  Pflügl.) 

Kostüme  und  Textilien. 

Geschenke. 

Fäclier,  besonders  frisch  erhalten,  mit  Rosensträußen  und  -Girlanden  in 
Gouachefarben  bemalt,  mit  Goldflinserln  reich  bestickt,  in  der  Mitte 
mit  einem  ovalen  handkolorierten  Augsburger  Kupferstich  (die  Fall- 
stricke der  Liebe)  und  mit  durchbrochenen,  farbig  unterlegten  Elfen- 
beiustäben.    Louis  XVI.     (Aus  einer  Bürgersfamilie  in  Mauthausen.) 

(Frau  Marie  Ortner,  Linz.) 
JTaubenstock  aus  dem  Jahre  1788,  in  Kerbschnitt  reich  verziert. 

(Frau  Johanna  Töpfer.) 
Stickmustertueh.    114:20    Zentimeter.     1837,    von    Jolianna    Weinmayr. 

(Herr  Dr.  Emmerich  Weinmayr,  Linz.) 
Zwei  Empire-Stickmuster  auf  Batist. 

(Herr   Bezirksrichter    Julius   L^rban,   Enus.) 


54 


in  kaufe. 


Pantoffel,  Leder,  mit  etlileu  IVrleii  und  Goldfäden  reich  besitickt.    Barock. 

Prälatenmütze  (in  der  Form  einer  Bisehofmütze).  Silberbrokat,  18.  Jahrhundert. 

Handschuhe,  aus  gelblich  roter  Seide,  mit  Silberfäden  und  Flinserln  reicli 
j  bestickt.    Einem  Prälaten  des  18.  Jahrhunderts  gehörig. 

Silberbrokat  schuhe,  dazugehörig. 

Franenkleid,  faltiger  weiter  Rock,  schwarzviolette  Seide  mit  eingewebten  Streu- 
blumen;   dazugehöriges  Leibchen.    1.  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Bauern weste,  schön  erhalten,  Damast,  mit  eingelegten  goldenen  StreublunuMi 
und  mit  Goldborten  und  Goldkragen.    Zirka  1790. 

Schnupftuch  aus  dem  Jahre  1812,  mit  Napoleon-Karikaturen  und  historischen 
Darstellungen  aus  der  Zeit.  Englische  und  deutsche  Beischriften. 
GJelbe  Baumwolle,  rot  gedruckt.  88 :  77  Zentimeter.  Aus  Oberösterreich. 

Ein  Paar  Strümpfe,  graue  Seide  mit  schwarzen  Verzierungen.  Oberösterreidi. 
Empire. 

Frauenkleid  mit  hoher  Taille  und  kurzen  Ärmeln;  braune  Seide,  schwarz  ge- 
streift und  grün  bedruckt.    Oberösterreich,  Empire. 

Hauskappe,  Grundriß  achteckig,  gehäkelt,  rote  Seide  mit  goldenen  Ornamenten 
und  goldener  Troddel.    Zirka   1820. 

Halstuch,  Seide,  quadratisch,  gefranzt,  mit  breiten  roten  und  schwarzen  und 
schmäleren    bunten,  gemusterten  Streifen.    Oberösterreich,  Empire. 

Bauernfrauenrock  aus  gestreiftem  braunen  Wollzeug  mit  eingewebten  lila 
Streublumen.    Zirka  1830. 

Schwarzes  Seiden-Busentuch  mit  buntem  Rand,  streng  stilisierten  Blättern  und 
Blumen.  In  der  einen  Ecke  ein  reiches  Arrangement  von  Streu- 
blumen und  welligen  Ranken-Ornamenten  aus  Goldflinserln,  blauen 
und  roten  Glasperlen  usw.  Von  besonders  frischer  Erhaltung.  An- 
der Gegend  von  St.  Florian.     Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 

Mullkragen,  weißgestickt  mit  stilisierter  Blumenranke  an  den  Rändern  und  mit 
Streublumen  im  Fond.    Spitzenbesetzt.    Linz,  zirka   1820. 

Weicher  Biedermeierfilzhut,  weiß,  mit  weißem  Seidenband.  Hohe  Form  mit 
kurzer  umgebogener  Krempe.    Linz,  zwischen  1830 — 1840. 

Ein  Paar  Hosenträger,  mit  farbiger  Wolle  gestickt.    Biedermeierzeit. 

Kirschrotseidenes  Schultertuch,  am  Rande  stilisierte,  eingewebte,  grüne  und 
silbergraue  Blumen.    Mühlviertel,   Biedermeierzeit. 

Kinderhäübchen,  gestrickt,  mit  farbiger  Perlenstickerei  mehrfach  gesäumt. 
Linz,  Biedermeierzeit. 

Frauenkleid,  aus  scliwarzer  Seide,  hochgegürtet,  das  Leibchen  plissiert  und  mit 
Rüschen  an  den  Säumen  und  am  Oberärmel.  Oberösterreich,  Bieder- 
meierzeit. 

\  icr  bunt  bedruckte  bäuerliciie  Taschentücher.  Oberösterreich,  späte  Hicdcr- 
meierzeit. 

Kopftuch,  schwarz,  blau  bedruckt,  späte   Biedermeierzeit. 

Sechs  farbige  Samttücher  (Halstücher)  mit  reicher  farbiger  Stickerei.  Ober- 
österreich, Spät-Biedermeierzeit. 

Wirtskappe  aus  schwarzem  Samt  mit  Silberfäden  und  mit  goldenen  Troddeln. 
Oberösterreich.  Biedermeierzeit . 


55 

Alte  Studeuteumütze,  länglich,  oval,  mit  Silberfäden  reich  bestickt.  Eot-violetter 
Samt.    Biedermeierzeit. 

Schwarzer  Filzhut  (Kopfbedeckung  der  oberösterreichischen  Bäuerin  in  der 
Biedermeierzeit  und  früher)  ;  der  breite  Rand  mit  plissierter  Seide 
überzogen;  als  Futter  farbig  gedrucktes  Zeug.  Zwei  schwarze 
Quasten.    Oberösterreich,   Biedermeierzeit. 

Vier  Biedermeier-Westen,  darunter  drei  seidene.  Zwei  davon  bunt  gestreift,  eine 
weiß ;  samt  den  dazugehörigen  Knöpfen.  Oberösterreich,  Bieder- 
meierzeit. 

Bauernschirm,  der  Stiel  gedrechselt,  die  Stäbe  Fischbein;  grüne  Seide,  mit 
einer  Messingvorrichtung  zum  Aufhängen  an  der  Spitze.  Oberöster- 
reich.   1.   Hälfte  des   19.   Jahrhunderts. 

Zunftwesen. 

Anhäufe. 

Herbergsschild  der  Faßbinder,  86  Zentimeter  hoch,  65  Zentimeter  breit,  aus 
Eisenblech  geschnitten  und  bemalt.  Ein  oblonger  Schild  mit  der  Dar- 
stellung dreier  Faßbinder  an  der  Arbeit  ist  von  Trauben,  Engeln  und 
Rocaillen  umgeben;  auf  der  Rückseite  der  Patron  der  Weingärtner 
St.  Urban.    Oberösterreich,  1738. 

Zunftschild  der  Müller,  Holz,  geschnitzt  und  bemalt.  Reiche  Rokoko-Kartusche, 
innerhalb  derselben  das  Mühlenrad  mit  den  LöMen,  in  Flachrelief 
geschnitzt.  Oberösterreich,  18.  Jahrhundert  (mit  später  erneuerter 
Inhaberinschrift) . 

Zunftfahne  der  Schiffer  von  Urfahr.  Auf  der  einen  Seite  in  Ölmalerei  der 
heilige  Nepomuk  als  Brückenpatron,  auf  der  anderen  Seite  die  Meer- 
fahrt  Christi. 

Volkskunde. 

Geschenke. 

84  Stück  buntbemalte  mährische  Ostereier  aus  Kunowic  bei  Ungarisch- 
Hradisch  in  Mähren. 

Feldflaschenförmige  Holzflasche  mit  kurzen  Füßen,  gedrechselt,  mit  einfachen 
eingeschnittenen  Verzierungen  und  Spuren  alter  Bemalung.  Öster- 
reich, 18.  Jahrhundert.  (Frl.  Franziska  Baernreither.) 

Ankäufe. 

Votivbild  (Hand  St.  Annas)  in  holzgeschnitztem  vergoldeten  Rahmen,  72  Zenti- 
meter hoch,  45  Zentimeter  breit.  Enthält  unter  Glas  auf  weißer  Seide 
eine  aus  dunkelbraunem  Wachs  bossierte  Hand,  die  mit  Ringen  und 
Bändern  aus  farbigen  Gläsern  und  Golddraht  reich  geschmückt  ist. 
Ringsherum  ein  reiches  Arrangement  von  Silber-  und  Goldfäden  mit 
geschliffenen  farbigen  Gläsern.  In  den  Ecken  Wachsabgüsse  von 
Wallfahrtsmedaillen,  gegen  die  Mitte  zu  vier  Gazesäckchen  mit 
Reliquien.     Aus  Kleinzell,  1.  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 


Madonna  aus  einer  Hauskapelle.  Köpfe  aus  Wachs  bossiert,  goldgesäumte 
Seiden-  und  Brokatstoffe  und  Golddrahtkronen  mit  eingefügten  Glas- 
perlen.   Höhe  29  Zentimeter.   ^Mitte  des  18.  Jahrhunderts. 

Hölzerne  Schachtel,  mit  der  Darstellung  eines  tanzenden  Bauernpaares,  am 
Deckel  bunt  bemalt.  An  den  l^ändern  bunte  Streubhnnen.  Ober- 
^  Österreich,  18.  Jahrhundert. 

Sogenanntes  Breverl,  oval,  mit  Reliquien  von  sieben  verschiedenen  Heiligen, 
angeordnet  um  ein  brennendes  Herz.  Oberösterreich,  Anfang  des 
19.  Jahrhunderts. 

Diverses. 

Geschenl^e. 

Handgeschnitztes  Holzwandl,  aufgefunden  im  Schlamme  eines  Stollen  des 
15. — 16.   Jalirliunderts  im  Kupferbergbau  Klingenthal-Graslitz. 

(Herr  Oberpostmeister  Ritter,  St.  Johann  im  Pongau.) 
Serpentin-Würfel,  ziemlich  groß    (Kombination  eines  Rhombendodekaeders  mit 
einem   Oktaeder).     Auf    den    Flächen    die    Augen    von    1    bis    12    und 
6  Initialen.    Oberösterreich,  um   1700. 

(Herr  Dr.  Sirk,  W^eißenkirchen.) 
Siegelring,  Komposition,  mit  eingraviertem  Reiter.    18.  Jahrhundert. 

(Herr  k.  k.  Landesgerichtsbeamter  Ferdinand  Bauer,  Linz.) 
Taschentubus,  vierteilig,  zusammenschiebbar,  Messing  und  Kupfer.     Der  Griff, 
aus  Elfenbein  geschnitzt,  stellt  eine  den  Tubus  umfassende  Hand  vor. 
Oberösterreich,  Empire.  (Herr  Optiker  M.  Geier,  Linz.) 

Alter  Zollstab  aus  Stahl.  Außer  der  Einteilung  ist  der  Doppeladler  und  die 
Jahreszahl  1820  eingeprägt.  11* j:,  Zentimeter  lang,  15  Millimeter 
breit.  (Herr  Schlossermeister  Eckl,  Linz.) 

Blumentopf  mit  Maiglöckchen,  Spenglerarbeit,  Linz,  Biedermeierzeit. 

(Althändlerin  Frau  Johanna  Töpfer,  Linz.) 
Zwei  Glockenzüge,  gestickt,  Biedermeierzeit. 
Kartenbehälter,    kofferförmig,    außen    mit    Leder    überzogen,    die    Ecken    mit 

Messing  besehlagen.    Mitte  des  19.  Jahrhunderts. 
Kartenpresse,  mit  einem  durchbrochenen  und  gravierten  Bronze-Ornament  be- 
schlagen.   Aus  derselben  Zeit. 

(Herr  Magistratsrat  J.  Tallavania,  Linz.) 

Anhäufe. 

<flockenzug,  mit  bunter  Seide  reich  gestickt  und  mit  vergoldetem  Bronzegriff 
und  Hälter  (für  das  Sensenschmiedzimmer  angekauft). 

l\<»ll<klion  alter  Buchbinder-Werkzeuge,  darunter  16  Fileten  und  «si  Stt-mpel 
für  die  Handvergoldung.    Oberösterreicli,  zirka  1800. 


.57 

Modernes  österreichisches  Kunstgewerbe. 

Verzeichnis  der  auf  der  Frühjahrsausstellung  österreichischer  Kunst- 
gewerbe im  k.  k.. österreichischen  Museum  in  Wien  1912  aus  dem 
Hoftiteltaxfonds   für  das  Museum  Francisco-Carolinum   in  Linz  an- 
gekauften kunstgewerblichen  Objekte. 

Keramik. 

Ofen,  elfenbeinweiß  glasiert,  mit  scbwarzem  Sockel  und  Einfassimgsleisten 
und  bunter  Majolikabemalung,  der  Sockel  rund,  der  Kacbelaufbau 
achteckig  mit  bunter  Kuppel.  Entwurf  und  Ausführung  von  Sommer- 
huber  in  Steyr. 

Vase  (altchinesischen  Formen  augeähnelt),  bunter  Blumeudekor,  schwarz-goldene 
Streifen.  Sogenannte  Serapis-Fayence.  Entwurf  von  Architekt  Karl 
Klaus.    Ausführung  von  Ernst  Wahlis,  Wien. 

Tintenzeug,  schwarz-weiße  Fayence.  Entwurf  von  Franz  Fochler.  Ausführung 
der  Wiener  kunstkeramischen  Werkstätte. 

Schopfaffe,  Langenzersdorfer  Keramik.     (E.  Klablena.) 

Sappho,  Langenzersdorfer  Keramik.     (E.  Klablena.) 

Taubengruppe  (keramische  Werkgenossenschaft,  Rosa  Neuwirt  in  Wien). 

Kaninchen.  Entwurf  von  W.  Bormann.  Ausführung  von  Friedrich  Gold- 
scheider. 

Tiroler  Kinder,  Fayence-Grruppe.  Entwurf  und  Ausführung  von  Franz  Schleiß 
in  G munden. 

Glas. 

Glasaufsatz,  geschliffen,  mit  schwarzem  Dekor.  Entwurf  und  Ausführung  von 
jNfeyrs  Neffe  in  Adolf  bei  W^interberg  in  Böhmen. 

Leuchter,  Kristall,  geschliffen.  Entwurf  und  Ausführung  von  ]Meyrs  Neffe  in 
Adolf  bei  Winterberg  in  Böhmen. 

Schale,  mit  aufgelegten  Leisten  und  graviertem  Pferd.  Entwurf  von  Professor 
Otto  Hofner.    Ausführung  von  J.  u.  L.  Lobmeyr,  Wien. 

Blumenschale,  Kristall,  massiv  geschliffen.  Entwurf  von  Professor  Otto  Hofner. 
Ausführung  von  J.  u.  L.  Lobmeyr,  Wien. 

Vase,  irise  mit  Gold.  Entwurf  von  Stephan  Rath.  Ausführung  von  J.  u.  L.  Lob- 
meyr, Wien. 

Jardiniere,  Bronzit  und  Golddekor.  Entwurf  von  Professor  Josef  Hofmann. 
Ausführung  von  J.  u.  L.  Lobmeyr,  Wien. 

Champagnerglas,  flach,  Schwarzbronzit.  Entwurf  von  Professor  Josef  Hof- 
mann.    Ausführung  von   J.   u.  L.  Lobmej^r,  Wien. 

Becher,  Bronzitdekor.  Entwurf  von  Professor  Josef  Hofmann.  Ausführung  von 
J.  u.  L.  Lobmeyr,  Wien. 

Beinglasvase,  mit  eingeschnittenen  transpavf^uten  Linien.  Entwurf  von  Pro- 
fessor Josef  Hofmann.    Ausführung  von  J.  u.  L.  Lobmeyr,  Wien. 

Schale,  Opalglas,  außen  schwarz.  Entwurf  von  Professor  Josef  Hofmann.  Aus- 
führung von   J.  Lötz'  Witwe,  Klostermühle,   Böhmen. 


58 


Textilien. 


Doppelbörse.  Perlenstickerei  mit  Silberschnalle,  vergoldet.  Entwurf  und  Aus- 
führung von  Amalie  Szeps.  Wien. 

Schal  in  Batik.  Fünffarbiu.  Entwurf  und  Ausführung  von  E.  Stübchen- 
Kirchner. 

Kinderlmube.     Kunststiok^'ifi.     Kiilwurt    und    Aiist'üliruiit:    von    Mrlilt;i    IjU'tler. 

Arbeiten  in  Silber. 

Sill>eraui\>at/.  tüi    Früchte  und  Blumen,    llanimerarbeit.  getrieben  und  ziseliert. 

Entwurf  von  Architekt  Hans  Bolek.    Ausführung  von  Alfred  Pollak, 

Wien. 
Petschaft.    Amethystquarz    und    Silber.     Entwurf    von    Architekt    Hans    Bolek. 

Ausführung   von   Oskar  Dietrich.   Wien. 
Bonbonniere,  Silber,  sechseckig,  grüne  Emailstreifen,  grüner  Onyx.    Ausführung 

von  Anton  Heldwein,  Wien. 

Diverses. 

Fächer,  auf  Schwanenhaut  gemalt  in  Silber,  grau  und  violett.  Entwurf  und 
Ausführung  von  Mizzi  Kriesch. 


Verzeichnis   der  Ankäufe   aus   unserer  Sommerausstellung   der  Wiener 

Werkstätte. 

Keramik. 

Frühling  (Dame  in  gelbem  Biedermeierreifrock  und  Guguhut)  von  Powolny. 
Herbst   (Dame  in   havannabraunem   Biedermeierreifrock   mit   Frücliten   in   den 

Händen)   von  Powolny. 
Winter    (Dame    in    grünem    Biedermeierreifrock    und    Hermelin,    besäumtem. 

grauem  Mantel,  schlittschuhlaufend)   von  B.  Löffler. 
Sfiir.Df»  Helena    (weiß   und  gold.   den  sterngeschmückten   Mantel   ablegend,    den 

linken  Fuß  auf  einen  Helm  gestützt)   von  Powolny. 
.Nchneckenreiter   (nackter  Knabe  auf  einer  schwarzen  Schnecke  reitend,  die  er 

mit  Blumenzügeln  lenkt)   von  Powolny. 
Traubenträger   (zwei  Putten  in  gelbem  Kittel,  die  eine  große  blaue  Traube  auf 

den  Sdiultern  einhertragen,  Deckelgefäß)  von  Powolny. 
Liebespaar     (in     Biedermeiertracht,     abschiednehmend)     von     B.     Löffler     und 

M.  Powolny. 
Dame  mit  Tuch  (schwarz  karierter  Reif  rock  und  türkisblauer,  gefranster  Sclial) 

von  M.  Powolny. 
Dame  auf  Sofa  (gelber  geblümter  Kock,  grauer  Pelzmantel)   von  Ida  Lelimanu. 
Christophorus  (mit  gelbem  Bart  und  schwarzem  Mantel)  von  A.  Klieber. 
Goethe  (weiß  glasiert,  nacli  der  Carlylesclien   Zeichnung)    von   Powolny. 
Krinoline  (in  Grün)  von  Powolny. 
Aufsatz   (weiß  glasiert,  drei   nackte,  stehende  Putten  tragen  eine  Haclie  Schalet 

von   M.  Powolny. 
Putto  mit  Füllhörnern  (Kchreitend.  den  Kopt  nncli  re(:lits  wendend)   von  H.  Löffler 

nn'1    W     s,.|i|eir|i. 


59 


Glas. 


Weinglas  (gerader  Stiel,  rundes,  geradwandiges  Gefäß,  blau  überfangen,  mit 
lierausgeschliffenem   rechteckigen   Muster). 

Weinglas  (gerader  Stiel,  kelchförmiges  Gefäß,  AAeingelb  überfangen,  mit  lieraus- 
geschliffenem rechteckigen  Muster). 

Weinglas  (gerader  Stiel,  halbkugelförmiges  Gefäß,  blau,  überfangen,  mit  heraus- 
gescliliffenem   rechteckigen   Muster). 

Lederarbeiten. 

Rezeptblock   (schwarz  mit  Handvergoldung). 
Kuvert   (schwarz  mit  Handvergoldung). 
Damentasche    (schwarz   mit   Handvergoldung). 
Zigarettentasche   (schwarz  mit  Handvergoldung). 

Graphische  Arbeiteo. 

501  farbige  Ansichtskarten  von  Löffler.  Geyling,  Elena  Luksch-Mackowska, 
Kokoschka,  Jungwirth  usw. 

Arbeiten  in  Silber. 

Körbchen  (auf  plattem,  sphärischem  Sockel  erhebt  sich  das  kelchförmige  Gefäß, 
dessen  oberer  Rand  mit  dem  Rande  des  Sockels  in  gleichen  Abständen 
durch  vier  perforierte  gerade  Stäbe  verbunden  ist,  die  zwei  mittleren 
dieser  Stäbe  setzen  sich  zu  einem  erhöhten  Henkel  fort). 

Vase  (auf  plattem,  sphärischem  Sockel  erhebt  sich  das  röhrenförmig,  quadratisch 
perforierte  Gefäß   mit  gläsernem   Einsatz). 

Körbchen  (kästchenförmiger  Einsatz  aus  dunkelblauem  Glas,  die  Silber- 
montierung  getrieben,  desgleichen  der  flache,  erhöhte  Henkel). 

Samovar  (Sockel  und  Körper  geschweift  und  gerippt,  verbunden  durch  vier 
flache  gerade  Stäbe,  Griffe  und  Knopf  aus  Elfenbein,  das  Silber 
gehämmert). 

Teeglas  (auf  flachem  Silberteller,  die  Montierung  des  Glases  getrieben  und 
perforiert). 

Schmuck. 

Schließe  (quadratisch,  Silber,  zum  Teil  vergoldet  und  farbige  Halbedelsteine, 
zwischen  zwei  grünen  Balken  erhebt  sich  eine  blaue  Vase,  von  der 
silberne  Früchtenzweige  ausgehen). 

Brosche  (kreisrund,  Silber,  getrieben,  mit  eingesetzten  kleinen  Türkisen,  Putto 
mit  Fackel).  Entwurf  Berthold  Löffler. 

14  diverse  Broschen   und  Hutnadeln   von   verschiedenen   Formen   und  Diessins. 

Metallarbeiten. 

Tintenfaß  (hutförmig.  der  Rand  der  Schale  krempenförmig  aufgebogen  und 
geschweift  gezackt,  der  Gefäßkörper  rundlich  ansteigend  und  mit  dem 
in  einer  Scharniere  beweglichen  Deckel  in  eine  Linie  verlaufend). 


00 

Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 

Geschenke. 

Kaoliuerde  vou  Julbach.  (Herr  Lehrer   liiiiaz  Koll)e.) 

Spitze  eines  Mammutstoßzahnes  von  Pranibachkirchen. 

Verkieseltes  Holz.  (Herr  Regierungsrat   i  unniiemla,; 

Verkieseltes  Holz.  (Herr  Dr.  Lugniayr  in  Neufelden.) 

Alveolinenkalk  von  Triest.  (Herr  Professor  Pater  R.  Handniann.) 

Hippuritenbruchstück  von  Molin,  Sattel  des  Bodiuggrabens. 

(Herr  Pfarrer  Josef  Ablinger.) 
Skonzaschiefer  mit  Zinnober,  Idria. 
Zinnober  mit  Pyrit,  Idria. 

Discinaschalen,  mit  Zinnober  imprägniert,  Idria. 
S  Stück  Bärenknochen  aus  der  Dachsteinhöhle. 

(K,  k.  Forst  Verwaltung  in  TIallstatt.) 
Sehlacke  bei  Lixlau,  Vöcklabruck. 
Konkretionen  aus  dem  Stroblbruch  bei  Ilagenberg. 
Roter  Granit  aus  dem  Stroblbruch  bei  Hagenberg.  (Herr  Karl  Radler.) 

3  Stück  Kalkspat,   Sandstein   und   Lößkonkretion    aus   der   Pfenningberghöhle. 

(Herr  Karl  Knoll.) 
Fischskelett  aus  Tertiärmergel  aus  Kroatien.  (Herr  Josef  Roth  in  Wels.) 

Kieferbruchstück  mit  Zähnen  aus  Kroatien.  ,. 

2  Fischwirbel  aus  Kroatien. 

4  Stück  Cardium  aus  Kroatien.  ,, 
1   Stück  Tellina  aus  Kroatien. 

Chemnitzia  eximia,  Moena,  Südtirol.  (Herr  Professor  Wolfmayr.) 

15   Stück   Kalkspatkristalle   und    Drusen    au.s    dem   Ebenkogelstollen.    Vorderer 
Gosausee.  (Firma  Stern  und  Hafferl.  Gmunden.) 

Ankäufe. 

Stirnbein  und  Hornzapfen  eines  fossilen  Rindes  aus  dem  Alluvialsand  bei  der 

Linzer  Schiffswerfte. 
4  Stück  Knochen  vom  Ren  aus  der  Ziegelei  Wankham. 
.■-)7  Stück  Gipsabgüsse  von  paläontologisoh^^n  Objekten  von  Krniit/   in   Boini. 

Zoologie. 

Geschenke. 
a)  Säugetiere: 

1   Wanderratte   ^,   1    \V;i>sprsi)itzniau.s   Q,  iJleji    ß.  Stolz.; 

3  Hausratten.  (Herr  Oberlehrer  Walter  in  Zell  bei  Zellhof.) 
1  Baumschläfer  (gestopft).  (Herr  Präparator  Roth  in  Wels.) 
1  .Maulwurf  Q.  (Herr  Brunmeyer,  Linz.) 
1    Zwergfledernjaus.                                     (Herr    Verwaltungsrat   E.   Munganast.) 

1  kleine  Hufeisennase.  (TTochw.  Pfarrer  Ablinger  in  Molin.) 

2  spätfliegende  Fledermäuse,  (Herr  Brunmeyer,  Linz.) 
14  gemeine  Fledermäuse.                               Ilocliw.    Pfarrer  Ablinger   in    Molin.) 


61 


1  Hausspitzniaiis.  (Herr  Bninmeyer,  Linz. 

4  Wildsclnveine   (Keiler.  Bache,  2  Frischlinge). 

(Se.   Durchlaucht    Fürst   Adolf    von    und    zu    Schwär zeuberg 
Herzog  zu  Krummau.) 

b)  Vögel: 

1  Sehopflerclie  ^.  1  Blaukehlchen   ^.  1  Goldammer  Q.  1  Baumpieper   ^ 

Q,  1  Hausschwalbe   ^.  (Herr  Brunmeyer,  Linz.) 

1  Waldohreule  ^.  (Herr  Nicoleth,  Student,  Linz.) 

2  Hauskücken,    1    Goldhähnchen    ^.    1    Buchfink    ^. 

(Herr    Rechnungsrevident    Gföllner.) 
1   Schreiadler    Q.   1   Kormoranscharbe   Q,   1   Edelreiher    ^,   1   Wanderfalke    ^ 

(Herr  Hans  Drouot.  Linz.) 
1    Jungfernkranich. 

(Herr  akademischer  Maler  W,  Höhnel,  Linz.) 

(Herr  Kaufmann,  Gutsbesitzer,  Breitbrunn.) 

(Schulleiter  Commenda,  Margarethen  bei  Linz.) 

(Herr  Generalkonsul  Haupt  Ritter  v.  Hoechstatten,  Linz.) 

(Herr   B.   Stolz,   Linz.) 
(Herr  Schulleiter  Walter  in  Zell  bei  Zellhof.) 


und 


1   Saatgans   ^. 
1  Kücken   vom    Silberfasan. 


1  Nacht  rei her  ^, 
1  Rohrhuhn   Q. 
1  Wildgans  5. 
3  Schafstelzen. 
1  Buchfinkennest. 


Ankäufe. 


a)  Säugetiere: 

1  Hermelin  Q. 

4  Siebenschläfer. 

1  gemeine  Fledermaus. 

2  Edelmarder    ^   und 

2  Ohrenfledermäuse. 

4  Hauskatzen. 

1  Hermelin    Q. 

1  kleines  Wiesel. 

3  Siebenschläfer. 

Q 


b)  Vögel: 

2  Sturmmöveu    ^    und    Q. 

1  Kibitz    Q. 

1  Saatkrähe   Q. 

1  Nebelkrähe   Q. 

1  Kriekente  Q. 

1  Sehellente    Q. 

1  Fischreiher    Q. 

1  Grauspecht    ^. 

1  Kohlmeise   O- 

1   Gartenrotschwänzchen    Q 

1   Rohrhuhn   A. 


2  Buchfinken  5   und  Q. 
2  Fitislaubsänger   ^    und 

0  ScliM-arzblättchen  2   ^. 
2  weiße  Bachstelzen   ^. 

1  Kuckuck  ,^. 

1   Kirschpirol   A. 
1  Dohle   5. 

1  Turteltaube   Q. 

2  Rohrweihen  A    und   Q . 
1  Wachtel  Q. 

1   Waldohreule  5. 


1  Q 


c)  Fische: 

Skelett  des  Sterlet   (Acipenser  ruthenus). 


d)  Amphibien  und  Reptilien : 

1  schwarze  Kreuzotter.  1   Wasserfrosch   (Injektionsexemplan. 

1  Aspisviper.  •  1   Sandviper. 


Entomologie. 

GeschenJi-e. 

M    Alton    Schmetterlinge  und    Material    zu    einem    weiteren    Tableau    „Sehutz- 

tärbung".  (TTerr   Verwaltungsrat  F.   Hauder.) 

4<i    Alt. 11    Schmetterlinge.  (Bnnrat   TT.  Kautz.) 

Ankauf. 

Sl    Arten     Schmetterlinge    in     131    Exemplaren,     16     präparierte     Raupen     an 
Zweigen    (Schutzstellung),  6  Arten   Seidenspinner   in  12   Exemplaren. 

Krebstiere  (Crustacea). 

2  große  Hummern.  2  Meerspinnen. 

1   Languste.  11  Stück  Edelkrebse. 

Botanik. 
GeschenJc. 

Eine  Suite  Meeresalgen  (Braun-  und  Rottange)  von  Venedig,  zirka  60  Arten  auf 
81  Blättern. 

(Gesammelt  und  gespendet  von  Fräulein  Franziska  Baernreither.) 

ÄnJcauf. 
Die  53.  und  54.  Centurie  des  Herbarium  normale  von  Iguaz  Dörfler   in  Wien. 

Bücherei. 

Folgende  Herren  haben  dem  ]\Iu.seum  von  ilmen  verfaßte  Werke  und 
Broschüren  gespendet: 

Angel  Dr.  Franz,  Graz  (über  einen  Natronsanidin  von  Mitrovvitza.  tJber 
einen  Porphyrpechstein  vom  Monte  Rotaro  auf  Ischia)  ;  Becker  Dr.  Franz 
(Bryan  Waller  Procter  —  Barry  Cornwall)  ;  Commenda  Hans,  Regierungsrat 
(Präparationsskizze  zu  geographisch-geologischen  Exkursionen)  ;  Dachler  A., 
Wien  (Erdburgen  in  Niederösterreich)  ;  Dessewffy  Graf  Miklos,  Budapest 
(Barbar  Penzei)  ;  Grahherr  Josef,  Feldkirch  (Die  St.  Anna-Kapelle  in  Fromen- 
gärseh)  ;  Hackel  Dr.  Alfred,  Wien  (Aus  dem  bürgerlichen  Leben  vergangener 
Zeiten)  ;  Ilinsenkamp  Dr.  Heinrich  (Vorschläge  zur  Eingemeindung  der  Orts- 
gemeinde Urfahr  in  das  Gebiet  der  Landeshauptstadt  Linz)  ;  Klug  Rudolf, 
Professor  (Neue  Stereometrie  der  Fässer.  —  Johannes  Keppler.  —  Der  Astronom 
Johannes  von  Gmunden  und  sein  Kalender) ;  Kolh  P.  Georg  (Mitteilungen 
über  das  Wirken  der  P.  P.  Jesuiten  und  der  Marianischen  Kongregation  in 
Tiinz  während  des  17.  und  18.  Jahrhunderts)  ;  Luschin  von  Ehengreuth  Dr., 
flofrat,  Professor  (Steierische  Münzfunde)  ;  Pösinger  Dr.  Bernhard  (Das 
Stiftsarchiv  von  Kremsmünster  1302 — 1912.  —  Ein  Kirchenkalender  aus  dem 
9.  Jahrhundert  im  Stifte  Kremsmünster)  ;  Rath  Anton  (Das  kunsthistorische  und 
Kunstgewerbe-Museum  in  Graz)  ;  geistl.  Rat  Rupcrtaherger  Matthias  (Ebelsberg: 
Einst  lind    Tot/t):     Hchiffmavv    J>r.   Konrad   (Dio  mittelalterlichen   Stiftsurbare 


63 

des  Erzlierzogtiiiiis  Österreich  ober  der  Eiins,  I.  —  Bruchstücke  eines  Urbares 
des  Hoclistiftes  Regensbiirg)  ;  Sckker  Franz,  Oberst  (Aus  der  Werkstatt  unserer 
Namen)  ;  Schlesinger  Dr.  Günther,  Wien  (Studien  über  die  Stammesgeschichte 
der  Probaseidier)  ;  Schönwiese  Dr.  Heinrich,  Wien  (Die  Holz-  und  Spielwaren- 
Hausindustrie  in  der  Viechtau  bei  Gmunden)  ;  Wieser  Dr.  Franz  (Die  Miß- 
brauche beim  österreichischen  Tabaksgefälle  unter  den  Generalpächtern  1725 
bis  1758)  ect.  etc. 

Ferner  bedachten  die  Bücherei  mit  Spenden  an  Büchern,  Broschüren, 
Landkarten  u.  dgl.  die  Herren:  Commenda  Hans,  Regierungsrat;  Oreil  Josef, 
Wels;  Helletzgruher  Josef,  Gemeinderat;  Ißling  Max,  Buchhändler;  Kitzler 
Otto,  Kapellmeister,  Graz;  Pierer  Dr.  Ig.  Leo;  Ritzherger  Engelhrecht, 
Mag.  pharm.;  Weidinger  Gustav,  Zahnarzt;  Wimmer  Julius,  Präsident  der 
Allgemeinen  Sparkasse  und  Buchdruckerei-Besitzer,  etc.  etc. 

Von  Behörden,  Schulen,  Körperschaften  u.  dgl.  haben  folgende  ihre  ^'er- 
öffentlichungen  gespendet:  Akademie  für  Musik  und  darstellende  Kunst,  Wien; 
Allgemeine  Sparkasse,  Linz;  Arheiter-UnfaU-Versicherungsanstalt,  Salzburg; 
Bank  für  Oherösterreich  und  Salzburg,  Linz;  Bischöfliches  Ordinariat,  Linz; 
Domhauverein,  Linz;  Gesellschaft  patriotischer  Kunstfreunde  in  Böhmen, 
Prag ;  Handels-  und  Gewerhekammer,  Linz ;  Innviertler  Heimatkunde,  Schär- 
ding ;  Katholischer  Preßverein,  Linz ;  Landesausschtiß,  Linz ;  Landeskultur  rat, 
Linz;  Landicirtschaftsgesellschaft,  Linz;  k.  k.  Ministerium  für  Kultus  und 
Unterricht,  Wien;  Musealverein,  Iglau,  Schärding;  Public  Library,  Neuyork ; 
Oherösterreichischer  Gewerheverein,  Linz;  Oherösterreichischer  Volksbildungs- 
verein,  Linz ;  Reichsrat,  Wien  ;  Staatsgewerbeschule,  Linz  ;  Sparkassen  Enns, 
Linz,  Steyr;  Stadtbibliothek,  Winterthur;  St  eiermärkischer  Kunstgewerhe- 
verein,  Graz;  Landes-Gewerhemuseum,  Stuttgart;  Touristenverei^i  „Die  Natur- 
freunde", Linz;  Turngau  für  Oberösterreich  und  Salzburg,  Linz;  Turnverein 
Linz;  Zentralausschuß  des  Verbandes  ob  er  österreichischer  Feuerwehren  u.  v.  a. 

Der  Zugang  von  Druckwerken  der  wissenschaftlichen  Institute  und 
gelehrten  Gesellschaften,  mit  denen  das  Museum  im  Tauschverkehr  steht,  wird 
von  Jahr  zu  Jahr  umfangreicher. 

An  Tages-  und  Wochenblättern  wurden  der  Museal-Bibliothek  seitens  des 
betreffenden  Zeitungsverlages  unentgeltlich  zugewendet :  „Ave  Maria", 
„Bauernführer",  „Deutscher  Michel",  Linzer  „Tages-Post",  „Linzer  Tier- 
freund", „Linzer  Volksblatt",  „Linzer  Zeitung",  „Mühlviertier  Nachrichten", 
„Neue  Warte  am  Inn",  „Volksbote",  „Welser  Zeitung". 

Der  Ankauf  von  Büchern  beschränkte  sich  auch  im  Berichtsjahre  wieder 
nur  auf  solche  Werke,  die  sich  für  die  Arbeiten  der  Herren  Fachreferenten  als 
notweudiii'  erwiesen. 


Die  Vermehrung  der  kunst-  und  kultur- 
historischen Sammlungen  des  Museums 
im  Jahre  1912. 


I. 

Unter  den  diesjährigen  Neuerwerbungen  unseres  Museums 
nehmen  an  kunstgeschichllicher  und  lokaler  Bedeutung  zwei 
altdeutsche  Altar flügel  aus  Goisern  wohl  die  erste  Stelle  ein. 
Ihre  Geschichte  ist  interessant  genug.  Im  Jahre  1838  wurde  die 
Pfarrkirche  von  Goisern  zum  großen  Teile  abgetragen  und 
bedeutend  vergrößert;  die  Kosten  des  Neubaues  bestritt  das 
Salinenärar.  Damals  wurde  ein  gotischer  Altar  aus  der  Kirche 
entfernt,  von  dem  vier  Flügel,  doppelseitig  bemalt,  noch  in  der 
Kirche  selbst  erhalten  sind,  während  zwei  andere  (eben  die  jetzt 
vom  Museum  erworbenen)  von  dem  damals  in  Bad  Ischl  als  Berg- 
meister weilenden  Franz  von  Schwind,  dem  Bruder  des  berühmten 
Malers,  erworben  wurden.  Möglicherweise  hat  Moritz  von 
Schwind,  der  seinen  Bruder  im  Salzkammergute  damals  häufig 
aufsuchte,  dabei  die  Hand  im  Spiele  gehabt;  er  war  ja  bekanntlich 
ein  glühender  Verehrer  der  altdeutschen  Tafelmalerei.  Nacli  dem 
Tode  Franz  von  Schwinds  (1868  in  Innsbruck)  kamen  die  beiden 
Tafeln  in  den  Besitz  seiner  Frau  Klara,  die  sie  dem  Wiltener 
Kirchenbauverein  vermachte,  aus  dessen  Besitz  sie  vom  I^Iuseum 
durch  die  gütige  Vermittlung  des  Priors  Herrn  Schuler  und  des 
Obmannes  dieses  Vereines  k.  k.  Bezirkshauptmann  Josef  Petschka 
vom  Linzer  Museum  erworben  werden  konnten.-^)  Die  Mittel  hiezu 
stellte  in  dankenswerter  Weise  die  Allgemeine  Sparhasse  in  Linz 
zur  Verfügung. 

Kunstgeschichtlich    weisen    die    beiden   Tafeln    nach    dem 

^)  Die  obige  Geschichte  der  Tafelbilder  Aviirde  aus  freundlichen  Mit- 
teilungen der  k,  k.  Salinen  Verwaltung  Bad  Ischl,  des  Pfarramtes  Goisern  und 
des  Herrn  Bezirkshauptmannes  Petschka  kombiniert. 

5 


66 

nahen  Salzburg,  da  sie  starke  Anklänge  an  den  Stil  des  A^on  Robert 
Stiaßny  zu  Ehren  gezogenen  Salzburger  Meisters  Frueauf  ent- 
halten. Die  wunderbar  erhaltenen  Innenseiten  der  Tafeln  ent- 
halten auf  schön  reliefiertem  Goldgrund  Darstellungen  der  Heim- 
suphung  und  der  Darbringung  Christi  im  Tempel ;  besonders  das 
erstgenannte  Bild  wirkt  durch  die  schöne  Klarheit  der  Umrisse, 
köstliche  Ausführung  der  Gesichter  der  beiden  Frauen  und  den 
Eeiz  der  gebrochenen  Farben.  Auf  den  Außenseiten  (wie 
gewöhnlich,  nicht  auf  Goldgrund,  minder  gut  erhalten  und  zum 
Teil    wohl    absichtlich    beschädigt,    wobei    man  an    den  Krypto- 


Abb.  1. 


Protestantismus  in  Goisern  denken  mag)  zeigen  in  größeren  Ver- 
hältnissen je  eine  Figur  die  heilige  Barbara  mit  dem  Turm  und 
St.  Johannes  den  Evangelisten,  der  den  ihm  gereichten  Giftkelch 
bespricht,  aus  dem  sich  ringelnd  die  Schlangen  entfernen. 

Zur  Erwerbung  dieser  beiden  Altarflügel  darf  sich  das 
Museum  um  so  mehr  beglückwünschen,  als  sie  einen  hohen  landes- 
kundlichen Wert  besitzen  und  Tafelbilder  aus  dem  15.  Jahr- 
hundert bekanntlich  außerordentlich  selten  sind. 

Zum  erstenmal  seit  einer  langen  Reihe  von  Jahren  ist  es  der 
^fuseumsleitung  geglückt,  die  in  Österreich  unter  den  öffentlichen 
Sammlungen  einzig  dastehende  Abteilung  gotischer  Holz- 
skulpturen um  ein  Relief  erzählenden  Inhaltes  zu  vermehren. 
Deutsche  Holzreliefs  aus  dem  15.  und  dem  beginnenden  16,  Jahr- 
hundert erfreuen  sich  bekanntlich  einer  besonders  hohen  kunst- 


67 


geschichtlichen  Einschätzung,  da  an  ihnen  die  liebenswürdigen 
Eigenschaften  der  damaligen  Holzschnitzer  noch  gewinnender 
hervortreten  als  an  den  Freiiiguren.  Die  naive  Art  der  Erzählung, 
die  dekorativen  Feinheiten  der  Komposition,  die  nicht  selten  vor- 
kommende skizzierende  Andeutung  des  landschaftlichen  Hinter- 
grundes, der  treuherzige  Anachronismus,  der  darin  besteht,  daß 
die  Figuren  der  heiligen  Geschichte  in  der  deutschen  bürger- 
lichen Tracht  des  ausgehenden  Mittelalters  auftreten,  vereinigen 
sich  mit  den  sonstigen  Vorzügen  gotischer  Skulpturen,  deren 
wesentlichster  in  einer  vorbildlichen  Mischung  von  Realismus  und 
Stil  besteht,  auch  in  unserem  neugewonnenen  Relief,  das  die 
Geburt  Christi  darstellt,  zu  einem  erfreulichen  Ensemble  (Abb.  1). 
Leider  hat  das  Kunstwerk,  das  an 
einem  Bauernhaus  im  Salzkammer  gut 
den  Unbilden  der  Witterung  preis- 
gegeben war,  durch  den  Verlust  der 
ursprünglichen  Bemalung  und  Ver- 
goldung und  teilweise  Verwitterung 
gelitten;  aber  die  kraftvolle  Schönheit 
der  alten  Schnitzarbeit  tritt  noch  un- 
verhüllt zu  Tage.  Aus  dem  gleichen 
Bauernhause  stammt  die  hölzerne 
Wandfigur  einer  Maria  mit  dem  Kinde 
(gotisch,  gleichfalls  farbenbar),  die 
durch  den  Adel  ihrer  Haltung  und  der 
Gewandanordnung  auffällt  (Abb.  2). 
Aus  dem  Innviertel  rührt  die  zum  Teil 
noch  in  der  alten  Bemalung  erhaltene 
gotische  Holzstatue  des  heiligen  Rochus 
in  Pilgertracht  mit  der  typischen  Ge- 
bärde des  Gewandaufhebens  vom  Unter- 
schenkel, der  mit  Pestbeulen  bedeckt 
ist.  Rochus  wird  bekanntlich  ebenso 
wie  Sebastian  als  Patron  gegen  die 
Pest  angerufen  und  spielte  als  solcher 
in  den  seuchengefährdeten  Zeiten  des 
Mittelalters  eine  große  Rolle.  Der 
Freundlichkeit  und  erfolgreichen  Sam- 
meltätigkeit des  Herrn  Generalkonsuls 
Haupt  von  Hoechstatten  verdanken  wir 
die    Überlassung    zweier    interessanter  Abb.  2. 


08 

gotischer  Holzstatnen  aus  dem  Müblviertel.  Eine  von  ihnen  (in 
neuerer  Zeit  ländlich  roh  bemalt)  stellt  die  auf  einem  gotischen 
Faltstuhl  sitzende  heilige  Maria  als  Himmelskönigin  dar,  mit 
Krone  und  Szepter.  Das  nackte  Kind  macht,  von  ihrer  linken 
H^nd  gestützt,  auf  ihrem  linken  Oberschenkel  die  ersten 
schüchternen  Gehversuche.  Die  äußerst  reizvoll  erfundene  Gruppe 
stammt  noch  vom  Ausgang  des  15.  Jahrhunderts.  Die  andere  Figur 
stellt  in  treuherzig  naiver  Auffassung  (es  handelt  sich  offenbar 
um  ein  ziemlich  realistisches  Porträt  aus  der  bäuerlichen  Um- 
gebung des  Schnitzers)  den  großen  Viehheiligen  und  Patron  der 
Gefangenen  St.  Leonhard  dar ;  sie  weist  unter  einer  neueren  noch 
Reste  der  älteren  Bemalung  auf.  Zwei  entzückend  bewegte, 
schwebende  Putten  (Holz,  alte  Bemalung,  18.  Jahrhundert) 
repräsentieren  die  gefallsüchtige  Grazie  des  Kokoko. 

Dem  regierenden  Fürsten  Liechtenstein  verdankt  die 
Sammlung  der  Holzshulpturen  eine  florentinische  Madonna  aus 
Fichtenholz  mit  Resten  der  alten  Vergoldung  und  Bemalung  auf 
Leinwand  und  Kreidegrund  aus  der  Zeit  des  Überganges  vom 
15.  ins  16.  Jahrhundert.  Es  ist  eine  Wandfigur,  die  aus  einer 
Darstellung  der  Verkündigung  stammt:  rechts  hat  man  sich  den 
knienden  Engel  Gabriel  zu  denken.  Die  Madonna  steht  mit  über 
der  Brust  demütig  zusammengelegten  Händen,  den  Mantel  über 
den  Kopf  gezogen  und  diesen  nach  rechts  neigend,  in  weicher 
Haltung  da;  dieselbe  AVeichheit  ist  für  die  charakteristisch 
italienische  Formenauffassung  bezeichnend.  Doppelt  herb  und 
scharf  erscheinen  neben  dieser  italienischen  unsere  einheimischen 
oberösterreichischen  Holzskulpturen  aus  genau  derselben  Zeit ; 
bei  ihnen  wird  dem  Wohllaut  der  Komposition,  der  Weichheit  des 
Umrisses  und  der  Formen  nichts  von  der  realistischen  Wahrheit 
geopfert.  Zu  solchen  stilistischen  Vergleichungszwecken  sind 
derartige,  nicht  aus  dem  Lande  stammende  Stücke  auch  für 
Landesmuseen  von  unschätzbarem  Wert. 

Zugleich  mit  den  letztgenannten  Objekten  hat  uns  der  Fürst 
ein  reizendes  Aquarell  von  Rudolf  Alt  (römisches  Forum,  signiert 
und  datiert  1854,  ausgestellt  im  Ludolf-Saal),  ferner  eine  kostbare 
ostasiatische  Kleinplastik  aus  lignum  sanctum  und  Elfenbein, 
die  in  der  Technik  an  die  kombinierten  Schnitzwerke  des  S.  Troger 
im  18.  Jahrhundert  erinnert,  eine  Obstverkäuferin  mit  zwei- 
räderigem  Karren  und  einem  einkaufenden  Knal)en  darstellt  und 
sich  den  verwandten  ostasiatischen  Kleinplastiken  der  Ludolf- 
Sammlung    vortrefflich    einfügt,    und    ein    großes    holländisches 


69 

Fiscliestillehen  aus  dem  17.  Jahrhundert   (Öl  auf  Leinwand)   ge- 
spendet. 

Die  bedeutendste  unter  den  jüngsten  Zuwendungen  des 
Fiirsten  ist  das  große  Altarblatt  mit  der  heiligen  Cäcilia  von 
Ludwig  Ferdinand  Schnorr  von  Carolsfeld  aus  dem  Jahre  1822. 
Ludwig  Ferdinand  Schnorr  von  Carolsfeld,  der  als  Professor  an 
der  Wiener  Akademie  unter  anderem  auch  der  Lehrer  Moritz  von 
Schwinds  war,  bevor  dieser  nach  München  zu  Cornelius  ging, 
der  ältere  Bruder  Julius  Schnorrs  von  Carolsfeld,  gehört  zu  den 
bedeutendsten  L^epräsentanten  jener  mystisch  religiösen  Richtung 
der  Alt-Wiener  Schule,  der  unter  anderen  Genies  vom  Eange 
Josef  von  Führichs  und  Eduard  von  Steinles  entsprossen  und 
die  heute  mit  Eecht  die  immer  regere  Aufmerksamkeit  weiter 
kunstinteressierter  Kreise  an  sich  zieht.  Es  wäre  außerordentlich 
interessant,  die  herbumrissene  Künstlerpersönlichkeit  Ludwig 
Ferdinand  Schnorrs  von  Carolsfeld  und  seine  Stellung  im  da- 
maligen Wiener  Kunstleben  ausführlich  zu  würdigen,  was  hier 
der  Raum  leider  nicht  verstattet.  Doch  sei  wenigstens  angedeutet, 
daß  seine  auf  eine  innere  Durchdringung  des  Gegenständlichen 
und  auf  eine  engere  Anlehnung  an  die  älteren  Italiener  ge- 
richteten Kunstbestrebungen  (die  manche  Verw^andtschaft  mit 
den  Tendenzen  der  älteren  englischen  Präraifaeliten  aufweisen) 
in  den  künstlerisch  interessierten  Kreisen  des  alten  Wiens  als 
revolutionär,  als  „sezessionistisch^^  wie  wir  heute  sagen  würden, 
empfunden  und  befehdet  wurden;  und  wie  zahm  erscheint  uns 
heute  das  Bild  der  heiligen  Cäcilia  mit  ihrer  von  Eaffael  abge- 
lauschten Formensprache  und  dem  zarten  Empfindungsausdruck! 
Aber  harmlose  Details,  wie  z.  B.  die  Erfindung,  daß  der  Maler 
die  Orgelklänge,  auf  denen  die  Heilige  einherschwebt,  als  sieben- 
farbige Kegenbogenstrahlen  darzustellen  wagte  und  dergleichen 
mehr,  stießen  damals  schon  auf  Widerstand.  Kein  Geringerer  als 
der  große  Romantiker  Friedrich  Schlegel,  der  sich  damals  m 
Wien  aufhielt,  ergriff  für  den  Maler  Partei  und  verteidigte  die 
jetzt  im  Linzer  Museum  befindliche  heilige  Cäcilia,  deren 
mystische  Auffassung  ihm  stark  zusagen  mußte,  in  einem  aus- 
führlichen Aufsatz  in  Llormayrs  Archiv  (28.  März  1823)  gegen 
ihre  Widersacher.  Das  Bild  darf  also  geradezu  als  ein  hunst- 
geschichtlicher  Markstein  in  der  Entwicklung  der  Alt-Wiener 
Malerei  angesehen  werden ;  davon  abgesehen,  kann  sich  auch  heute 
dem  Eindruck  des  Adels  dieser  Komposition,  der  strengen 
Reinheit  der  Zeichnung   und  der  sanft    aufleuchtenden  Innigkeit 


70 


Abb.  3. 


dieses    Kolorits    ein    empfänglicher    Beschauer    kaum    entziehen 
(Abb.  3). 

Vollgültige  Kepräsentanten  der  Alt-Wiener  Malerei  sind 
ferner  die  aus  einem  Vermächtnis  von  Fräulein  Amelie  Jaeger 
herrührenden  beiden  Porträts  von  Josef  Krichuber,  besonders  das 


Pastellporträt  eines  älteren  Offiziers  aus  der  Zeit  um  1830  (des 
Großvaters  der  Verstorbenen)  von  prachtvoller  Energie  der  Auf- 
fassung   und    echt    alt-^denerischer    Frische    und    Sattheit    der 


Abb.  4. 


Farbengebung  (Abb.  4).  Das  kleine  Aquarellporträt  eines  jungen 
Mädchens  (signiert  und  datiert  1832)  hat  einen  ganz  eigentümlich 
strengen  und  keuschen  Eeiz  der  Linie.  (Beide  aufgehängt  im 
Ludolf-Saal.)  Auch  zwei  angekaufte  Elfenbein-Miniaturen^,  Brust- 


72 


Abb.  5. 


bilder  älterer  Damen  aus 
den  ersten  Jahrzehnten 
des  19.  Jahrhunderts  von 
besonderer  Feinheit  der 
Ausführung  (das  eine 
von  dem  bekannten  Alt- 
Wiener  Miniaturmaler 
Seh  öller  signiert) ,  müssen 
liier  erwähnt  werden 
(Abb.   5). 

Mit  an  erster  Stelle 
steht  unter  den  neu- 
erworbenen Bildern  ein 
miniaturartig  fein  auf 
Holz  gemaltes  Kabinett- 
bild des  im  Jahre  1852 
verstorbenen  Alt-Wiener 
Malers  Karl  Agricola. 
Auch  diesen  N^amen  hat 
die  hochgehende  Welle 
der  Begeisterung  für 
Alt-Wiener  Kunst  und  Kultur  mit  emporgetragen.  Dargestellt  ist 
eine  freimythologisierende  Szene,  die  sich  in  einer  arkadischen, 
in  den  sonnigen  Tönen  Karl  Markos  schwimmenden  Landschaft 
abspielt:  ein  schöner,  kraftvoller  Jüngling,  schilfbekränzt,  wie 
ein  Flußgott,  mit  dem  Löwenfell,  wie  Herkules,  zieht  eine  blonde, 
.scheue  Nymphe  zu  sich  ins  grüne  Wellenbad  hinab.  Die  warmen 
Leiber  der  lichten  Nymphe  und  des  rotbraunen  Jünglings  heben 
sich  wirkungsvoll  aus  den  kaltgrünen  und  bläulichen  Tönen  der 
Umgebung  hervor.  Das  Ganze  ist  in  der  Liebenswürdigkeit  und 
Subtilität  seines  malerischen  und  zeichnerischen  Vortrages  ein 
vollgültiger  Repräsentant  der  Alt-Wiener  Kabinettmalerei.  Wir 
verdanken  diese  Neuerwerbung  der  gegenwärtigen  Leitung  des 
oberösterreichischen  Kunstvereines,  der  das  Bild  seinerzeit  als 
Spende  des  bekannten  Gemäldesammlers  Wilhelm  Löwenfeld 
erhalten  hat  (Abb.  6).  Der  gleiche  Reiz  altösterreichischer  Kunst 
schmückt  ein  reichhaltiges  Album  von  Aquarellen  aus  dem  Salz- 
kammergut, das  die  Beamten  des  k.k.Gmundener  Oberamtsbezirkes 
ihrem  Chef,  dem  k.  k.  Hof  rat  und  Salzober  amtmann  Franz  Frei- 
herrn von  Schiller,  bei  seinem  Dienstaustritt  im  Jahre  1844  über- 
reicht haben.    Der  in  goldgepreßten  Samt  gebundene  Frachtband 


enthält  außer  einer  allegorisehen,  im  Geiste  Geigers  gehaltenen 
Titelzeichnung  von  Passy  nicht  weniger  als  achtzehn  mit  der 
größten  Sorgfalt  und  Liebe  ausgeführte  Aquarelle,  lauter  Ansichten 
derSalinenäniter  und  der  damit  zusammenhängenden  Pfleggerichte, 


Abb.  6. 


Eisenhammerwerke  usw.  des  Salzkammergutes;  Darstellungen, 
die  sowohl  um  ihres  Inhaltes  als  auch  um  ihrer  oft  geradezu 
künstlerischen  Durchführung  willen  interessant  sind.  Die  meisten 
von  ihnen  sind  signiert  (Passy,  Eberl,  Karl  Kitter,  J.  Engel, 
Janniß,  W.  Steinfeld).  Den  verschiedenen  Ansichten  sind  die 
Unterschriften  der  Beamten  der  betreffenden  Salinenverwaltungen,, 


74 


Salzverschlcißämter,  Salinenfaktorien,  Distrikts-Kommissariate 
usw.  beigegeben;  darunter  befindet  sich  z.  B.  (bei  Bad  Ischl)  das 
Autogramm  des  um  die  Hebung  unseres  Salinenwesens  hoch- 
verdienten Franz  von  Schwind,  des  Bruders  des  Malers.  Als  Leih- 
gabe wurden  dem  Museum  überlassen  die  Aquarellporträts  des 
Sensenschmiedes  Johann  Georg  Holzinger  in  Micheldorf  und 
seiner  Frau  Kegina ;  sie  bilden  eine  hochwillkommene  Be- 
reicherung der  Ausstattung  unseres  Micheldorfer  Sensenschmied- 


<lll::ü:ll!^^ill)^lll^^lll'^llll'^"li 


Abb.  7. 

zimmers,  das  bekanntlich  auf  die  beiden  genannten  Persönlich- 
keiten zurückgeht,  und  halten  nicht  nur  die  Züge,  sondern  auch 
die  charakteristische  Tracht  der  beiden  in  eben  der  Zeit  fest,  in 
der  das  Sensenschmiedzimmer  entstand  (1817). 

Unter  den  neuerworbenen  Möbeln  und  Einrichtungsstücken 
ist  ein  origineller  Empireschreibtisch  von  stark  geschweiftem 
Grundriß  mit  vorgelagerten  Säulen,  abwechselnd  mit  Nuß  und 
mit  Ahorn  fourniert,  zu  erwähnen.  Ferner  eine  für  das  frühe 
ägyjitisierende  Empire  höchst  charakteristische  fi^urnh»  Bronze- 


75 


Uhr,  zum  Teil  feuervergoldet,  zum  Teil  mit  einer  dunkelbraunen 
Lackpatina  überzogen.  Die  reiche  figurale  Ausstattung  dieser 
prunkvollen  Uhr,  die  zugleich  als  Tintenzeug  diente,  entnimmt 
ihre  Motive  dem  ägyptischen  For menschatz,  der  bekanntlich  durch 
den  napoleonischen  Feldzug  von  1798  der  europäischen  Kunst  in 
reichem  Mai3e  erschlossen  wurde.  Das  feine  Stück  stammt  aus 
einer  Linzer  Bürgersfamilie  (Abb.  7). 

In  der  Metallabteilung  ist  zunächst  ein  aus  dem  15.  Jahr- 
hundert und  aus  Oberösterreich  stammender  prachtvoller  gotischer 
Apothekermörser  aus  dunkelpatinierter  Bronze  zu  erwähnen,  wie 
ihn  so  groß  und  so  reich  ausgestattet  nicht  einmal  Baron  Lanna  in 
seiner  Sammlung  besessen  hat.  Die  rundlichen  Stäbe  an  der 
Leibung  laufen  oben  in  rautenförmige,  stark  reliefierte  Blätter, 
unten  in  kleine  Löwenköpfe  und  größere  Pranken  aus.  Den  oberen 
Band  umgibt  ein 
figuraler  Relieffries 
(Hasen,  die  von  Hun- 
den verfolgt  werden)  ; 
zwischen  den  beiden 
Bippen,  dem  Henkel 
gegenüber,  sind  das 
Linzer  Stadtwappen 
und  die  Glocken- 
gießermarke (schwin- 
gende Glocke)  schräg 
nebeneinander  ge- 

stellt. Das  gewaltige 
Stück,  das  über 
22  Zentimeter  hoch 
ist,  stellt  sich,  abge- 
sehen von  seiner  lo- 
kalen Bedeutung,  als 
ein  wahres  Muster- 
stück „konstruktiver 
Ausstattung^^        eines 

kunstgewerblichen  Gegenstandes  dar:  das  Ornament  überwuchert 
nicht  die  Form,  sondern  akzentuiert  sinnvoll  den  Aufbau  des 
Gefäßes.  Die  Möglichkeit  der  Erwerbung  dieses  schönen  Denk- 
males alter  einheimischer  Glockengießerkunst  verdanken  wir  der 
Spende  des  Herrn  Museumspräsidenten  Julius  Wimmer  (Abb.  8). 

In    der    Konkursmasse    Georg    Wieninger     in     Schärding 


Abb.  8. 


'6 


befand  sich  ein  j.racliivt)llt'r  .Nilbervergoldeter  Äugshurger  Dechel- 
hrug,  reich  getrieben,  beste  deutsche  Eenaissance,  um  den  bereits 
ein  hitziger  Kampf  unter  verschiedenen  interessierten  Händlern 
entbrannt  war.  Um  die  Möglichkeit  zu  gewinnen,  dieses  Pracht- 
stück altdeutscher  Goldschmiedekunst  zu  erwerben  und  damit  zur 
Airefüllung  einer  der  empfindlichsten  Lücken  der  kunstgewerb- 
lichen Sammlungen  des  Museums  beizutragen,    wandte  sich    die 

Direktion  an  das  k.  k. 
Unterrichts  -  Ministeri- 
um mit  der  besonderen 
Betonung  des  Gesichts- 
punktes, daß  es  sich  hier 
um  ein  seit  Menschen- 
gedenken in  oberöster- 
reichischem Besitz  be- 
findliches Kunstdenkmal 
handle,  dem  jetzt  die 
Gefahr  drohe,  außer 
Landes  zu  w^andern,  und 
das  Oberösterreich  unbe- 
dingt erhalten  bleiben 
sollte.  Diese  Eingabe 
wurde  von  Herrn  Reichs- 
rats- Abgeordneten  und 
Landesausschuß  Dohior 
Schlegel  aufs  wärmste 
unterstützt  und  hatte 
vni>.  :».  den    Erfolg,      daß     das 

Unterrichts  -  Ministeri- 
um als  Subvention  für  diesen  Ankauf  2000  K  bewilligte ;  für  den 
Restbetrag  des  Preises  kam  das  ^Museum  aus  eigenen  Mitteln  auf. 
Der  Krug  ist  151/2  cm  hoch  und  prangt,  wie  schon  erwähnt,  im 
Schmucke  reicher,  getriebener  Arbeit.  Drei  ovale  Medaillons  mit 
luhenden  Tieren  (Einhorn,  Hirsch  und  Hinde  in  reich  staffierten 
Landschaften)  zieren  die  Wandung,  dazwischen  erheben  sich  auf 
gestanztem  Grunde  schön  stilisierte  Ranken  und  Fruchtzweige, 
auf  dem  Deckel  blicken  wunderschön  gearbeitete  Kinderköpfchen 
zwischen  dem  Blatt-  und  Fruchtwerk  hervor.  Der  ausgezeichnet 
erhaltene  Krug  zeigt  am  Boden  das  Beschauzeichen  und  die  Marke 
der  Stadt  Augsburg  und  das  ^leisterzeichen  B.  K,  (Rosenberg, 
zweite  Auflage  Nr.  299),  das  ist   Bnrfholomäus  Koch,  der   1562 


geboren,  1605  Yorgeber,  1608  Geschaumeister  war  und  1620  starb. 
Das  Gefäß  ist  etwa  um  1590  zu  datieren  (Abb.  9). 

Wir  fügen  bei,  daß  dieses  Prunkstück  mit  dazu  beiträgt, 
eine  besonders  schmerzlich  empfundene  Lücke  unserer  kunst- 
gewerblichen Sammlungen  auszufüllen.  Die  herrlichen  Gold- 
schmiedearbeiten der  deutschen  Eenaissance  sind  bis  jetzt  nicht 
einmal  in  ihren  landläufigsten  Typen  in  unserem  Museum  ver- 
treten. Dies  ist  zweifach  zu  bedauern;  erstens  weil  der  Reiz  und 
die  Vollkommenheit  des  alten  deutschen  Kunsthandwerkes  kaum 
an  anderen  Objekten  so  offenbar  wird  als  an  den  sinnigen  Werken 
der  geduldigen  Goldschmiedekunst,  und  zweitens  weil  unser 
Land,  wie  alte  Inventar e  und  auch  der  Schwanenstädter  Fund 
gezeigt  haben,  ehedem  an  Werken  dieser  Art  sehr  reich  war. 
Es  ist  durchaus  kein  Zufall,  daß  ein  kleiner  Kaufmann  in  einer 
kleinen  Stadt,  wie  der  Wein-  und  Leinwandhändler  P.  Prandtner 
in  Schwanenstadt,  einen  ganzen  Satz  von  solchen  Goldschmiede- 
arbeiten (die  allerdings  an  Größe  und  Pracht  mit  dem  neu- 
erworbenen Prunkkrug  aus  Schär- 
ding nicht  wetteifern  können)  be- 
sessen hat,  sondern  diese  kostbaren 
Arbeiten  gehörten  damals  zum  In- 
ventar einer  jeden  einigermaßen 
wohlhabenden  Bürgersfamilie.  Möge 
die  Erwerbung  des  Meisterwerkes 
von  Barthlme  Koch  (von  dem  andere 
signierte  Werke  im  Besitz  der  Stadt 
Köln  aus  der  Sammlung  Thewalt 
und  im  Besitz  der  Pfarrkirche  zu 
Ratibor  erhalten  sind)  eine  rascher 
fortschreitende  Vervollständigung 
der  betreffenden  Sammlungsabtei- 
lung einleiten ! 

In  der  Metallabteilung  ver- 
dient ferner  die  Erwerbung  eines 
Renaissance  -  Taschenreisebesteckes, 
silbervergoldet,  Beschauzeichen  Tü- 
bingen, besondere  Erwähnung.  Es 
besteht  aus  Messer,  Gabel  und  Löffel, 
deren  abschraubbare  Stiele  sich 
gegen  das  Ende  zu  verdicken,  mit 
kleinen    Knäufen     abschließen    und  Abb.  10. 


78 

mit  edlen  stilisierten  Blumenranken  reich  graviert  sind.  Eine 
reichgetriebene,  silbervergoldete  Eokoko-Monstranze  (als  Reli- 
quien-Behälter) stammt  aus  Grieskirchen  (Abb.  10),  zwei  mit 
geschliffenen  Glasprismen  behangene,  auf  Löwenpranken  auf- 
ruhende und  als  kannelierte  Säulenschäfte  behandelte  Empire- 
leuchter  (kupferversilbert)  stammen  aus  Linz.  Endlich  sei  noch 
ein  aus  dem  Kremstal  angekaufter  sogenannter  Apostellöffel  er- 
wähnt, dessen  silberner  Stiel  in  die  Statuette  des  Apostels  Simon, 
mit  der  Säge  in  der  Rechten,  ausläuft.  Diese  aus  Buchs  ge- 
schnittenen und  silbermontierten  oder  durchaus  silbernen 
,, Apostellöffel"  waren  im  17.  Jahrhundert  in  deutschen  Landen 
sehr  beliebt;  gewöhnlich  waren  es  13  mit  den  Bildnissen  der 
Jungfrau  Maria  und  der  zwölf  Apostel.  Ein  schön  komponiertes 
schmiedeeisernes  Gitter  aus  dem  beginnenden  18.  Jahrhundert  hat 
Herr  Matthias  Scli acher niay er  gespendet. 

Aus  dem  16.  Jahrhundert  stammt  eine  Reihe  von  figural 
verzierten  Renaissancekacheln,  die  wir  der  Güte  des  regierenden 
Fürsten  Johann  von  und  zu  Liechtenstein  und  des  Herrn 
Museums-Präsidenten  Julius  Wimmer  verdanken.  Ersterer 
spendete  drei  grün  glasierte  Kacheln  mit  figuralen  Darstellungen 
weltlichen  Charakters  in  architektonischen  Umrahmungen; 
letzterer  einen  besonders  interessanten,  in  sechs  farbigen  Glasuren 
bemalten  Kachel  mit  der  Darstellung  des  letzten  Abendmahles 
gleichfalls  in  architektonischer  Umrahmung,  der  in  einem 
Bauernhause  im  Mühlviertel  eingemauert  war  und  nur  mit  Mühe 
erworben  werden  konnte,  da  die  Besitzer  an  das  Verbleiben  dieses 
Stückes  in  ihrem  Hause  abergläubische  Vorstellungen  knüpften. 
Für  die  Geschichte  der  oberösterreichischen  Hafnerei,  die  be- 
kanntlich sehr  bedeutend. war,  ist  der  Kachel  interessant,  da  er 
höchstwahrscheinlich  aus  der  Vinckschen  Werkstätte  in  Wels  um 
1600  stammt.  In  der  keramischen  Abteilung  ist  ferner  eine 
schöne  Holitscher-Fayence  neu  hinzugekommen,  die  bunt  bemalte, 
als  Wandfigur  gestaltete  schwebende  Figur  der  heiligen  Veronika, 
die  das  Schweißtuch  Christi  so  gefaltet  trägt,  daß  es  als  Weih- 
brunnkessel dienen  kann  (18.  Jahrhundert).  Ein  kreisrundes 
Wedgwood-Porträtmedaillon  mit  scharfem,  weißem  Relief  auf 
lila-blauem  Grunde  aus  Jaspermasse  (eine  Art  Steinzeug)  zeigt 
den  feinen  Stil  des  großen  englischen  Keramikers  Josia 
Wedgwood  vom  Ausgang  des  18.  Jahrhunderts  (Abb.  11).  Die 
Sammlung  von  oberösterreichischen,  speziell  Gmundener  Keramiken 
wurde  selbstverständlich  fortgesetzt  und  um  einige  schöne  Stücke 


79 


Abb.  11, 


bereichert,  darunter  ein  sehr 
schönes  Gewürzgefäß  (Spat- 
Eenaissance),  das  ans  drei 
durch  spiralenförmige,  in  der 
Mitte  sich  vereinigende  Hen- 
kel verbundenen  Näpfen  be- 
steht. Aber  auch  die  Samm- 
lung ostasiatischer  Töpfereien 
des  18.  Jahrhunderts,  die  ja 
bekanntlich  für  die  europä- 
ische Keramik  Jahrhunderte 
hindurch  als  Vorbilder  maß- 
gebend waren,  wurde  um 
zwei    gute    Stücke    A^er mehrt. 

Mit  reichen  Spenden  hat  wieder  Fräulein  Franziska 
Baernreither  unsere  volkskundlichen,  keramischen  und  Glas- 
sammlungen bedacht  (böhmische  Porzellane  und  Gläser  der 
Biedermeierzeit,  die  in  Oberösterreich  im  Gebrauch  waren), 
unter  den  neuerworbenen  Gläsern  gehören  ferner  einige  jener 
Gruppe  böhmischer  Glasarbeiten  des  Empire  und  der  Bieder- 
meierzeit an,  die  den  farbigen  Eeiz  gewisser  Halbedelsteine 
(Achat,  Karneol  usw.)  zu  imitieren  suchen;  andere  vertreten  die 
jetzt  so  beliebten  bunten  deutschen  Emailgläser  des  17.  und 
18.  Jahrhunderts,  die  in  Oberösterreich,  speziell  in  bäuerlichem 
Besitz  häufig  anzutreffen  waren.  Unter  ihnen  ist  ein  zylin- 
drischer Glashumpen,  zinnmontiert,  mit  der  Darstellung  der 
heiligen  Anna,  die  die  heilige  Maria  unterrichtet  (in  farbigem 
Email),  besonders  erwähnenswert. 

Frau  Marie  Ortner  spendete  einen  besonders  frisch 
erhaltenen,  mit  Bosensträußen  und  Bosengirlanden  in  Gouache- 
farben bemalten,  mit  Goldflinserln  reich  bestickten,  in  der  Mitte 
mit  einem  handkolorierten,  galanten  Augsburger  Kupferstich 
(„Die  Fallstricke  der  Liebe^O  verzierten  und  mit  durchbrochenen, 
farbig  unterlegten  Elfenbeinstäben  ausgestatteten  Fächer,  der 
aus  dem  letzten  Jahrzehnt  des  18.  Jahrhimderts  und  aus  dem 
Besitze  einer  Bürgersfamilie  in  Mauthausen  stammt;  Herr 
Dr.  Emmer^ich  Weinmayr  ein  im  Jahre  1837  von  Johanna 
Weinmajr  verfertigtes  Stickmustertuch. 

Es  fehlt  hier  der  Raum,  um  die  außerordentlich  große  Zahl 
von  Neuerwerbungen  auf  dem  Gebiete  oberösterreichischer 
Kostüme,      oberösterreichischer      Volkskunde      und      oberöster- 


80 


j^.Ä^ 


Abb.  12. 


reichischen  Zunftwesens,  die  durch  gütige  Spenden  der  Herren 
Karl  Franch  und  Walter  Franck  ermöglicht  wurden,  ihrer 
wissenschaftlichen  Bedeutung  entsprechend  zu  würdigen.  Den 
reichsten  Zuwachs  hatte  die  volkskundliche  Abteilung  zu  ver- 
zeichnen, die  um  eine  Keihe  bäuerlicher  Trachtenstücke,  religiöser 
Denkmäler,  Zunftzeichen  und  ähnlicher  Gegenstände  vermehrt 
wurde.  Wir  heben  hervor  ein  besonders  i)r  unk  voll  nusgestattc^tes 
Votivbild  von  ungewöhnlichen  Dimensionen,  mil  (]('r  in  dinikel- 
braunem   Wachs  bossierten   TTaud   der   heiligen    Aim;i    (aus   dem 


81 

Mühlviertel,  Abb.  12),  eine  Wachsbossierung  der  heiligen  Klara, 
einen  Zunftschild  der  Müller  aus  dem  18.  Jahrhundert,  ein  großes 
rot  bedrucktes  Schnupftuch  aus  gelber  Baumwolle  aus  dem  Jahre 
1812  mit  interessanten  ^NTapoleon-Karikaturen  und  einen  derb 
humoristischen,  von  Meisterhand  geschnitzten  und  bemalten 
Schlittenkopf,  der  ein  Gesicht  mit  überlanger  Nase  vorstellt,  die 
von  rückwärts  vom  Schnabel  eines  Schwanes  gebissen  wird, 
dessen  Hals  vom  Schopf  jenes  Hauptes  ausgeht  (18.  Jahrhundert). 
Der  prähistorischen  und  der  römischen  Abteilung  endlich 
wuchsen  zu  ein  paar  neu  aufgefundene  Steinhämmer  und 
bronzene  Palstäbe,  eine  bronzene  Lanzenspitze  mit  schöner, 
malachitgrüner  Patina  (gefunden  in  Reichenödt),  sowie  eine 
kleine  Kollektion  römischer  Ausgrabungen  aus  Wels,  darunter 
ein  schön  erhaltenes  gehenkeltes  Gl asfl äschchen  und  eine  ein- 
dochtige,  relieüerte  Tonlampe. 


II. 

Zum  erstenmal  fand  sich  in  diesem  Jahre  das  Museum 
in  der  Lage,  in  größerem  Maßstabe  Ankäufe  mustergültigen 
modernen  Kunstgewerbes  zur  Anregung  und  Belehrung  des 
Publikums,  wie  auch  zur  Begründung  einer  Vorbildersammlung 
für  unsere  Gewerbsleute  durchführen  zu  können.  Bis  jetzt  war 
diese  Abteilung  auf  Geschenke  von  selten  kunstindustrieller 
Kreise  (Lobmejr,  Spaun  usw.)  angewiesen;  diese,  durch  den 
Zufall  bestimmt,  ermöglichten  natürlich  keinen  systematischen 
Ausbau  der  sehr  wichtigen  Sammlungsabteilung,  welche  die 
Verbindung  zwischen  Vergangenheit  und  Gegenwart  herstellen 
soll  und  in  den  Besucherkreisen  des  Museums  dem  lebhaftesten 
Interesse  begegnen  dürfte.  Denn  schließlich  ist  der  Sinn  eines 
jeden  gesunden  Menschen  in  erster  Linie  seiner  eigenen  Zeit 
zugewandt,  während  das  historische  Interesse  erst  auf  Umwegen 
geweckt  werden  muß. 

In  Österreich  nun  erfreuen  sich  die  kunst-  und  kunst- 
gewerblichen Museen  der  Bestimmung,  daß  die  Einkünfte  des 
Hoftiteltaxfonds  für  Subventionen  ausschließlich  zum  Zwecke  des 


82 

Ankaufes  mustergültiger  Objekte  des  modernen  österreichischen 
Kunstgewerbes  zu  verteilen  seien.  Heuer  zum  erstenmal  wurde 
auch  das  Linzer  Museum  mit  einem  sehr  ausgiebigen  Betrag  aus 
diesem  Fonds  bedacht,  der  uns  in  den  Stand  setzte,  in  diesem  und 
im  nächsten  Jahre  Ankäufe  von  charakteristischen  Gegenständen 
di^er  Art  auf  den  in  Betracht  kommenden  großen  Ausstellungen 
durchzuführen.  Da  die  sichere  Aussicht  vorhanden  ist,  daß  von 
nun  ab  unser  Institut  regelmäßig  mit  periodisch  wiederkehrenden 
Zuwendungen  aus  diesem  Fonds  bedacht  werden  wird,  so  ist 
damit  die  Entstehung  einer  neuen,  für  die  weitesten  Kreise  sehr 
wichtigen  und  anziehenden  Sammlungsabteilung  inauguriert,  die 
in  das  „Schmuckkästchen  des  Landes  ob  der  Enns"  neue  Kost- 
barkeiten einfügen  wird. 

Mit  Hilfe  der  Subvention  aus  dem  Hoftiteltaxfonds  wurde 
zunächst  der  Ankauf  einer  Eeihe  moderner  österreichischer  kunst- 
gewerblicher Gegenstände  durchgeführt,  die  von  der  Direktion 
auf  der  Frühjahrs- Ausstellung  des  k.  k.  österreichischen  Museums 
für  Kunst  und  Industrie  in  Wien  erworben  wurden.  Diese 
Ausstellung  gehörte  nach  dem  einstimmigen  Urteil  aller  ihrer 
Besucher  zu  den  glanzvollsten  und  reichsten  dieser  Art,  die 
jemals  in  Wien  veranstaltet  wurden.  Man  hatte  diesmal  alle 
Kräfte  angespannt,  um  dem  deutschen  Werkbund,  der  zu  Anfang 
Juni  in  Wien  tagte,  ein  möglichst  charakteristisches  und  repräsen- 
tatives Bild  dessen,  was  das  junge  Österreich  auf  diesem  Gebiete 
leistet,  vorführen  zu  können.  Unsere  Ankäufe  aus  dieser  Aus- 
stellung umfassen  Silbersachen,  Fayencen,  Glas,  Stickerei,  Perlen- 
arbeiten  und  Textilien.  Unter  den  Silberarbeiten  nimmt  ein 
geschmackvoll  aufgebauter  Aufsatz  für  Früchte  und  Blumen 
(Hammer arbeit,  getrieben  und  ziseliert  nach  dem  Entwurf  des 
Wiener  Architekten  Hans  Bolek)  die  erste  Stelle  ein.  In  Glas 
ist  noch  immer  Lobmeyr  die  führende  Firma.  Unerreicht  sind 
seine  schweren,  massigen,  reich  geschliffenen  Kristallgefäße  von 
höchster  Reinheit  und  Tadellosigkeit  des  Materials  und  pein- 
lichster Sorgfalt  der  Ausführung  (vergleiche  die  Blumenschale 
nach  dem  Entwurf  von  Professor  Otto  Hofer).  Immer  hat 
Lobmeyr  mit  Glück  versucht,  alte  Techniken  und  Verzierungs- 
weisen nachzuahmen  oder  richtiger:  von  ihnen  zu  lernen;  wir 
finden  auch  hier  wieder  ein  reizendes  Stück,  das  augenscheinlich 
von  den  geschnittenen  Gläsern  des  18.  Jahrhunderts  und  des 
Empire  beeinflußt  ist,  eine  prachtvolle  Aschenschale  für  ein  Klub- 
zimmer mit  der  tiefen,  odel    stilisierten  Gravierung    oinos    auf- 


83 

springenden  Pferdes  (Entwurf  Professor  Otto  Hof  er).  Daß  sich 
aber  Lobmeyr  keineswegs  den  reichen  Anregungen  der  Wiener 
Moderne  verschliei^t,  zeigen  die  Becher  und  Vasen,  die  er  nach 
den  geschmackvollen  Entwürfen  des  Regierungsrates  Josef  Hof- 
mann  anfertigen  ließ,  zeigt  ferner  die  entzückende,  gleich  einer 
schimmernden  Seifenblase  aufsteigende  irisierende  Vase  mit 
Goldstreifen,  die  nach  einem  Entwurf  von  Stephan  Path  herge- 
stellt ist.  Hier  ist  etwas,  was  an  die  hauchzarten,  luftigen  Gebilde 
der  alten  Glasbläser  von  Murano  erinnert,  ohne  doch  im  geringsten 
weder  in  der  Form  noch  im  Dekor  eine  langweilige  Imitation  zu 
sein.  Unter  den  Stücken,  die  Lobmeyr  nach  den  Entwürfen 
Professor  Josef  Hofmanns  herstellen  ließ,  fallen  besonders  das 
Champagnerglas  und  die  kostbare  Jar diniere  mit  Bronzitdekor 
auf.  Dies  ist  ein  ganz  dünner,  metallisch  schimmernder, 
schwärzlicher  Überfang,  aus  welchem  die  hochmodernen  Orna- 
mente herausgeschliifen  sind,  der  mit  dem  geätzten,  matt- 
schimmernden Glase  zu  einer  schönen  tonigen  Wirkung  zu- 
sammengeht und  sich  ganz  besonders  geschmackvoll  mit  Gold- 
dekor vereint.  Dies  ist  ein  Raffinement  der  Dekoration,  das  aller- 
dings als  Umgebung  gebieterisch  einen  jener  wunderbar  fein  bis 
in  die  letzte  Einzelheit  abgestimmten  Räume  erfordert,  wie  sie 
der  Besucher  des  Werkbundkongresses  in  den  von  Josef  Hof  mann 
erbauten  und  eingerichteten  Villen  auf  der  Hohen  Warte  be- 
wundern durfte. 

Die  Firmen  Meyrs  Neffe  in  Adolf  bei  Winterberg  (Böhmen) 
und  J.  Lötz'  Witwe  in  Klostermühle  (Böhmen)  eifern  mit  Glück 
dem  Vorbilde  Lobmeyrs  nach  und  erneuern  den  traditionellen 
alten  Ruhm  des  böhmischen  Glases.  Auch  sie  engagieren 
führende  moderne  Kunstgewerbler  für  ihre  Entwürfe ;  tatsächlich 
darf  sich  z.  B.  der  prachtvoll  geschliffene  schwere  Kristall- 
leuchter und  die  schwarz  überfangene,  mit  herausgeschliffenem 
Laubwerk  verzierte  Schale  aus  bläulich  schimmerndem  Opal- 
glas neben  den  besten  Arbeiten  dieser  Art  von  Lobmeyr  sehen 
lassen. 

Eine  andere  altrenommierte  Wiener  Firma,  die  mit  Glück 
in  moderne  Bahnen  eingelenkt  ist,  Ernst  Wahliß,  erregt  seit 
neuestem  durch  ganz  ungewohnte  Wirkungen,  die  sie  dem 
Porzellane  abgewinnt,  Aufmerksamkeit.  Die  sogenannten 
„Serapis-Fayencen",  die  Wahliß  seit  einiger  Zeit  erzeugt,  fesseln 
durch  die  anziehende  Neuartigkeit  ihrer  Formen  (die  am  ehesten 
altchinesischen  Vasen  angeähnelt  sind)  und  durch  eine  kühn  ins 

6* 


84 

Zeug  gehende,  die  schönsten  Farben  der  Alt-Wiener  Manufaktur 
(so  z.  B.  das  berühmte  Leithnersche  Blau)  verwendende  Bemalung 
mit  sehr  aparten  modernen  Ornamenten.  Kein  Wunder,  daß  diese 
emailartig  wirkenden,  hocheleganten  Serapis-Favencen  allge- 
meinen Anklang  finden;  ein  schöner  Repräsentant  dieser  neuen 
Gattung  ist  vom  Linzer  Museum  erworben  worden.  Auch  Gold- 
scheider,  der  früher  en  masse  jene  süßlichen  Wiener  Terrakotten 
anfertigte,  die  unsere  Salons  überschwemmten,  hat  von  den 
Kopenhagener  Manufakturen  gelernt  und  erzeugt  jetzt  untadelige 
Keramiken,  wie  das  vorzüglich  geformte,  diskret  bemalte^  sitzende 
Kaninchen  in  unserer  Ausstellung.  Gleichfalls  von  Kopenhagen 
beeinflußt  ist  die  vortrefflich  komponierte  und  weich  modellierte 
Taubengruppe  von  Rosa  Neuwirt  in  Wien.  Neben  diesen 
keramischen  Werkstätten  hat  sich  neuerdings  in  Wien  die  soge- 
nannte Langenzersdorfer  Keramik  rasch  zu  Ansehen  zu  bringen 
verstanden  durch  die  eigentümliche  Rassigkeit  ihrer  ausschließ- 
lich figuralen  vSchöpfungen.  Der  hockende  Schopfaffe  ist  bei 
aller  Lebendigkeit  der  Naturbeobachtung  mit  Bewußtsein  so 
geometrisch  streng  stilisiert  wie  eine  altägyptische  Tierfayence ; 
und  das  Standbild  der  Sappho,  sparsam  aber  wirkungsvoll  bemalt, 
erinnert  im  säulenhaften  Aufbau,  dem  streng  geschlossenen 
Umriß  und  in  dem  Minimum  von  Bewegung  an  archaische, 
griechische  Skulpturen,  die  wir  ja  heute  fast  höher  stellen  als  die 
Werke  der  reifen  Zeit. 

Zu  den  neuangekauften  modernen  Keramiken  gehört  auch 
ein  geschmackvoller  und  technisch  ausgezeichneter  Ofen  von 
Sommerhuber  in  Steyr,  der  seit  Jahren  die  großen  kunstgewerb- 
lichen Ausstellungen  des  österreichischen  Museums  in  Wien 
beschickt  und  sich  mit  feinem  Verständnis  der  modernen  kunst- 
gewerblichen Bewegung  angeschlossen  hat.  Auf  rundem, 
schwarzem  Sockel  erhebt  sich  der  achteckige  Ofen,  dessen  weiße 
Kacheln  mit  schwarzen  Wellenrändern  und  farbigen  Einlagen 
verziert  sind;  das  Motiv  dieser  Einlagen  wiederholt  sich  in  dem 
kuppeiförmigen  Abschluß,  der  als  bunte  Pergola  mit  stilisierten 
Blüten,  Blättern  und  darin  ruhenden  Vögeln  ausgestaltet  ist. 
Endlich  ist  hier  eine  ganz  entzückende  Gruppe  von  Franz  Schleiß 
in  Gmunden  zu  erwähnen,  die  zwei  Hand  in  Hand  einher- 
wandernde  Tiroler  Kinder  vor  einem  grünen  TjunnMibäunichen 
darstellt.  Mit  dieser  und  anderen  ähnlichen  Arbeiten  knüpft 
Schleiß  in  neuester  Zeit  an  jene  spärlich  erhaltenen,  aber  ganz 
wundervollen    Alt-Gmundener     figuralen    Fayencen    an,     deren 


85 

bekannteste  Typen  das  ^^Salzmanderr'  und  das  „Pfefferweiberl" 
sind  und  die  sowohl  durch  die  naive  Auffassung  ihrer  volkstüm- 
lichen Sujets  als  durch  den  Reiz  ihrer  opaken  Glasuren  einen 
hohen  Rang  behaupten.  In  beiden  schließt  sich  Schleiß  an  jene 
alten  Vorbilder  mit  großem  Glück  an;  auch  er  vereint  die  opake 
Glasur  mit  einer  zeichnerischen  Angabe  der  Konturen  und  auch 
er  weiß  volkstümlich  und  treffend  zu  charakterisieren.  Wie  unter- 
nehmend und  forsch  stapft  der  kleine  Bauer  einher,  die  Rechte 
in  der  Hosentasche,  mit  der  Linken  das  unübertrefflich 
„gschamig*"  dreinschauende  Dirnderl  an  der  Hand  führend ! 

Unter  den  Textilien  sei  in  erster  Linie  auf  den  farbig- 
äußerst  reizvollen  Schal  in  Batik,  entworfen  und  ausgeführt  von 
Emilie  Stübchen-Kirchner,  aufmerksam  gemacht.  Diese  sehr 
aparten  Batiksachen  kehren  seit  einigen  Jahren  auf  den  Aus- 
stellungen unserer  großen  kunstgewerblichen  Museen  immer 
wieder  und  haben  sich  in  der  Gunst  der  kunstverständigen 
Publikumskreise  festgesetzt.  Die  Batiktechnik  stammt  aus  Indien 
und  ist  eine  sehr  mühsame,  durchaus  manuelle  Technik,  deren 
Wesen  darin  besteht,  daß  man  die  Baumwolle,  die  man  im  Kessel 
färbt,  an  jenen  Stellen  des  Ornamentes,  die  man  später  anders 
färben  oder  in  der  Grundfarbe  des  Stoffes  erhalten  will,  mit 
Wachs  abdeckt.  Durch  Wiederholung  des  Verfahrens  kann  man 
beliebig  vielfarbige  Muster  erzielen.  Die  Batiktechnik  wurde 
zuerst  von  holländischen  Kunstwerkstätten  (Arts  and  crafts  im 
Haag)  nach  Europa  importiert;  aus  Holland  brachte  sie  Van  der 
Velde  nach  Weimar,  wo  sich  die  hochbegabte  Dora  Wibiral  (auch 
eine  Österreicherin)  ihr  ausschließlich  widmete.  Seitdem  hat  sie 
bereits  Schule  gemacht  und  die  zarte  und  feine  Technik,  mittelst 
welcher  man  verzierte  Stoffe  herstellen  kann,  die  an  Reiz  der 
Farbe  und  des  Tones  mit  den  köstlichsten  alten  Textilien  wett- 
eifern, wird  uns  kaum  mehr  verloren  gehen. 

Die  ausgezeichnete  Wiener  Kunststickerin  Melitta  Löffler 
hatte  im  Österreichischen  Museum  eine  ganze  Vitrine  voll  ihrer 
phantasievollen  Arbeiten,  welche  Flachstickerei  und  Knötchen- 
stickerei  in  bunter  Seide  mit  der  Applikation  von  farbigen, 
geschliffenen  Gläsern,  schwarzen  Seidenschnürchen  und  gold- 
umwundenen Seidenfäden  aufs  reichste  und  geschmackvollste 
kombinieren,  ausgestellt.  Eine  Probe  davon  ist  unser  Kinder- 
häubchen von  reizender  Fasson  und  hochmoderner,  an  süd- 
slawische volkstümliche  Stickereien  gemahnender  Ornamentik. 


Auch  die  Perlenarbeiten  seligen  biedermeierlichen  Ange- 
denkens kommen  neuerdings  wieder  sehr  in  Schwung.  jSTicht  nur 
daß  die  alten  Erzeugnisse  dieser  Art  mit  Begierde  gesammelt  und 
in  Museen  ausgestellt  werden  (Kollege  Pazaurek  in  Stuttgart  hat 
ein  ganzes  Buch  darüber  geschrieben),  sie  haben  auch  dazu  an- 
geregt, die  alte  Technik  wieder  zu  beleben  und  an  Gebrauchs-  und 
Ziergegenständen  neu  einzuführen.  Die  schöne  Doppelbörse  mit 
silbervergoldeter  Schnalle  ist  ein  charakteristisches  Beispiel  dieser 
Gruppe  moderner  kunstgewerblicher  Arbeiten. 

In  jüngster  Zeit  wurden  für  diese  neugegründete  Abteilung 
des  Museums  neuerdings  mustergültige  und  typische  Erzeugnisse 
des  modernen  Wiener  Kunstgewerbes  erworben,  eine  charakte- 
ristische Auswahl  aus  einer  repräsentativen  Ausstellung  der 
Wiener  Werkstätte  ^n  unserem  Museum  (vom  2.  Juni  bis 
20.  Oktober).  Ihre  eingehende  Besprechung  (vergleiche  darüber 
die  Linzer  „Tages-Post^^  vom  23.  Juni  und  vom  28.  Juli)  würde 
hier  zu  weit  führen. 

Es  sei  nur  erwähnt,  daß  einige  der  schönsten  Wiener 
Keramiken  darunter  sind,  wie  z.  B.  die  „Helena",  ein  herrlicher 
weiblicher  Akt,  ferner  drei  Bieder meier-Eeifrockdamen,  die  den 
Frühling,  Herbst  und  Winter  verkörpern,  von  anmutvollster  Be- 
wegung und  mit  satten,  intensiven  Farben  bemalt,  deren  Kraft 
an  die  Farben  des  Alt-Wiener  Porzellans  erinnert;  dann  das  viel- 
beliebte abschiednehmende  Alt-Wiener  Liebespaar,  die  zurück- 
blickende Dame  in  schwarzkarriertem  Reifrock  und  türkisblauem 
Schal,  der  Schneckenreiter  mit  seiner  graziösen  Silhouette, 
Powoln^'s  „Goethe"  und  ein  weißglasierter  Aufsatz,  von  drei 
nackten  Putten  getragen,  ein  großer  schreitender  Putto,  aus 
dessen  Füllhörnern  Früchte  und  bunte  Blumen  quellen,  der  sehr 
keramisch  empfundene  St.  Christophorus,  bei  dem  der  rötliche 
Scherbe  des  Tons  durch  die  Glasur  hindurchschimmert,  usw. 
Durch  diese  Ankäufe  ist  die  zu  hoher  künstlerischer  Blüte 
gediehene  moderne  Wiener  Keramik,  die  weit  über  unseres 
Iieiches  Grenzen  hinaus  einen  wohlverdienten  Ruf  genießt  und 
die  sich  übrigens  jetzt  mit  unserem  Schleiß  zu  einer  Gesellschaft, 
die  in  Gmunden  ihren  Sitz  hat,  liiert  hat,  vollgültig  vertreten. 

Moderne  Wiener  Silberarbeiten  werden  durch  graziöse 
Körbchen,  Vasen,  Teetassen  und  Samovars  von  originellen 
Formen  mit  getriebenem  und  perforiertem  Dekor  repräsentiert. 
Auffällig   ist   an    diesen    Arbeiten,    wie    die    Grundform    iiimicr 


87 

möglichst  einfach  gewählt  wird  und  der  Schmuck  von  den 
konstruktiven  Teilen  der  Größe  möglichst  ferngehalten  wird. 
Geradlinige  Einfachheit  zeichnet  auch  die  neuen  Gläser  aus,  die 
der  alten  Überfangtechnik  neue  künstlerische  Wirkungen  abge- 
winnen (dunkelblau  und  weingelb  überfangene  Weingläser). 
Solidität  des  Materials  und  geschmackvolle  Einfachheit,  aber 
dauerhafte  Echtheit  (Handvergoldung)  bildet  den  Euhm  der 
modernsten  Wiener  Lederarbeiten;  Arbeiten  in  geringerem 
Metall,  Email  und  Schmuck  schließen  sich  an. 

Museumsdirektor  Dr.  Hermann  Ubell. 


Neu  aufgestellte  Gruppen   in  der  zoolo- 
gischen Abteilung. 

Wer  heute  bei  einem  Besuche  des  Museums  die  Abteilungen 
für  Säugetiere  und  Vögel  betritt,  wird  wohl  billig  staunen  über 
die  Wandlungen,  welche  in  den  letzten  Jahren  sich  in  diesen 
Räumen  vollzogen.  Besonders  seit  der  Zeit,  als  für  die  zoolo- 
gische Abteilung  nach  langer  Zeit  wieder  ein  eigener  Präparator 
bestellt  wurde,  änderten  sich  rasch  die  Verhältnisse  und  wahrlich 
nicht  zum  Schaden  des  Museums.  Die  älteren  Linzer  werden 
sich  gewiß  noch  an  die  Jammergestalten  erinnern,  die  damals 
die  zoologische  Abteilung  des  Museums  bedeuteten,  wo  ein  Objekt 
dem  anderen  nachlief  und  in  den  Schwanz  biß.  Wie  ganz  anders 
heute.  Beim  Betreten  des  Saales,  in  welchem  die  Säugetiere 
aufgestellt  sind,  fallen  sofort  die  Kolossalgruppen  der  Hirsche 
und  die  der  Wildschweine  in  die  Augen.  Der  röhrende  Hirsch, 
ein  schöner,  stattlicher  Zehnender  aus  den  Graf  Schaumburg- 
Lippeschen  Forsten  in  Steyrling  (Oberösterreich)  wurde  in 
freundlichem  Entgegenkommen  vom  Besitzer  der  Jagdherrschaft 
Sr.  Durchlaucht  des  Fürsten  zu  Schaumhur g-Llppe  dem  Museum 
zum  Geschenke  gemacht  und  vom  Präparator  Stolz  in  einwand- 
freier Weise  aufgestellt.  In  der  Mitte  des  Saales  steht  die 
Gruppe  der  Wildschweine:  Der  Keiler,  der  mit  der  ganzen 
elementaren  Wucht  seines  massigen  Leibes  zum  Angriff  sich 
bereitet,  weiter  rückwärts  die  Bache,  die  sich  vergnügt  und 
wohlig  an  einem  alten  Baumstamm  reibt,  man  sieht  beinahe  das 
Vergnügen  in  ihren  kleinen  Äugelein,  und  dann  zur  Vervoll- 
ständigung der  Gruppe  zwei  Junge,  von  denen  besonders  das  den 
Boden  aufwühlende  ältere  als  sehr  gelungen  bezeichnet  werden 
muß.  Hieran  schließt  sich  die  Hirschgruppe.  Ein  mächtiger 
Zehnender,  der  sich  in  seiner  ganzen  Majestät  dem  Auge  dar- 
bietet, als  wüßte  er,  daß  er  der  König  der  Wälder  ist,  ein  Rang, 
der  ihm  von  keiner   Seite  streitig  gemacht  wird,   steht   in   der 


— ^  OD 


Die  Hirschgruppe. 


Der  röhrende  Hirsch. 


92 


Mitte  des  Tableaus.  Neben  dem  Eeeken,  der  so  stolz  liinausäugt, 
liegt  auf  dem  Waldboden  die  Hirschkuh.  Sie  hat  den  Kopf  nach 
rückwärts  gewendet  und  leckt  sich  das  Fell.  Ganz  vorn  steht 
das  Futter  suchende  Hirschkalb.  Diese  Gruppe  ist  wohl  die 
schönste,  die  das  Museum  dermalen  besitzt.     Das  Museum  ver- 


Gemsen. 

dankt  sie  der  Güte  Sr.  Exzellenz  des  Grafen  Lamberg  in  Steyr 
und  der  freundlichen  Intervention  des  Graf  Lambergschen  Forst- 
meisters Wilhelm  Pefrasch  in  Molin,  der  sich  für  das  Museum 
in  Linz  in  liebenswürdigster  Weise  interessiert. 

Zwei  alte,  längst  ausgebleichte,  schlecht  gestopfte  Exem- 
plare waren  bis  vor  kurzem  der  ganze  Bestand  des  Museums  an 
Gemsen.  Auch  hier  mußte  Wandel  geschaffen  werden.  Und 
siehe,  es  war  wieder   das  Forstamt  Mölln,   das  helfend  eingriff. 


Alpeiihleiiiböcke, 


93 


Forstmeister  W.  Petrasch  überließ  dem  Museum  zwei  Böcke, 
ein  Junges  und  eine  Gemsgeiß  gegen  mäßige  Vergütung.  Aber 
der  Platz  für  die  Aufstellung  dieser  so  hochwillkommenen  Tiere 


Füchse. 

mußte  dem  vorhandenen  Kaume  völlig  abgetrotzt  werden.  Es  war 
vielleicht  kein  schlechter  Gedanke  des  Obmannes  der  naturhisto- 
rischen Abteilung  Oberpostkontrollors  E.  Munganast,  als  er  die 
Gemsengruppe  hinauf  verwies  auf  die  Kästen,  in  welchen  die 
Säugetiere  untergebracht  sind.  Eine  Alpenlandschaft  dient  dazu, 
um  die  ganze  Aufstellung  malerisch  zu  gestalten  und  die 
Latschen,  zwischen  denen  die  Gemsen  stehen  und  liegen,  täuschen 
den   Lieblingsaufenthalt   der    flüchtigen   Bergtiere   vor.      An   die 


Fischottergruppe. 


94 


Gemsen  anschließend  sind  zwei  Alpensteinböcke  aus  den  savoy- 
ischen  Alpen  aufgestellt,  alte  Tiere,  vom  Museum  vor  einigen 
20  Jahren  für  die  zoologische  Abteilung  käuflich  erworben. 

Von  den  vielen  anderen,  in  neuerer  Zeit  neu  aufgestellten 
Gruppen,  die  der  Abteilung  ein  ganz  modernes  biologisches 
Gepräge  verleihen,  sei  erwähnt  die  Fischotter-Gruppe,  eine  sehr 
wirkungsvolle,  lebendige  Gruppe.    Dem  einen  Otter  ist  der  Fang 


Mäusenest. 


der  Forelle  schon  gelungen,  er  kommt  mit  dem  Fische  im  Rachen 
aus  dem  Wasser  zurück,  während  seine  Gefährtin,  eng  ange- 
drückt an  das  Gestein,  sich  hinabschleicht  zum  Waldbach,  um 
die  Forelle  zu  erbeuten,  die  im  Dunkeln  des  Wassers  ruhig  steht. 
Beide  Ottern  wurden  im  Eisen  gefangen  von  dem  gräflicli 
Lambergschen  Förster  Albert  Knleling  im  Bodinggrabeh  bei 
Mölln  und  von  Herrn  Forstmeister  TT.  Pef7'fisr]i  im  T\;mfw('^^(» 
dem  Museum  überlassen. 


95 


Es  werden  sich  noch  viele  Leute  erinnern  an  den  erschreck- 
lich heißen  Sommer  des  Jahres  1911.  Während  meines  Sommer- 
aufenthaltes in  Mölln  hatte  ich  reichlich  Gelegenheit^  die  Schäden 
zu  beobachten,  welchen  die  infolge  der  Hitze  massenhaft  auf- 
getretene Waldmaus  (Mus  sylvaticus  L.)  und  die  Scheermaus 
(Arvicola  amphibius  Desm.)  an  Fluren  und  Feldern  anrichteten. 
Es  wurde  aus  dem  benachbarten  Grünburg  ein  eigener  „Mausler" 
bestellt  zwecks  Vertilgung  der  Schädlinge.  Dieser  „Mausler" 
war  mein  Mann,  ^ach  Dutzenden  fand  ich  die  Tiere  liegen, 
wenn  ich  nach  Tisch  die  Strecke  besichtigte,  die  schönsten  wurden 
für  das  Museum  ausgewählt  und  sofort  ihrer  Bestimmung  zu- 
geführt.    Zwei    große,    hübsch    gestellte    Tableaus    im    Museum 


Iltisgruppe. 


stammen  aus  dieser  Sammelzeit.  Den  inneren  Bau  eines  Mäuse- 
nestes macht  der  abgebildete  Durchschnitt  anschaulich. 

Eine  besondere  Bereicherung  erfuhr  die  Abteilung  der 
marder ähnlichen  Eaubtiere  (Mustelidae),  welche  die  meisten 
Gruppen  bekam.  Es  gelang,  beinahe  sämtlich  aufgestellt  gewesenen 
Objekte  durch  neue  zu  ergänzen.  In  dieser  Gruppe  wurde  alles 
biologisch  aufgestellt,  so  die  große,  schöne  Gruppe:  Steinmarder 
beim   Fräße,    „Iltis    ein   Vogelnest    plündernd",     mehrere   Iltis- 


96 

Gruppen  und  in  Einzelobjekten  je  ein  Stein-  und  ein  Edelmarder. 
Zwei  herrliche  Edelmarder  aus  dem  Bodinggraben  bei  Mölln 
konnten  im  Winter  1912/13  für  das  Museum  käuflich  erworben 
und  demselben  als  kostbare  Neuerwerbung  zugeführt  werden. 
Das  Ausstopfen  aller  oben  genannten  Tiere  wurde  von  dem 
Präparator  des  Museums  Herrn  Bernhard  Stolz  in  tadelloser  und 
verständnisvoller  Weise  besorgt. 

Verwaltungsrat  E.  Munganast. 


1912.    Der  Münzenfund  von  Flachenegg 
bei  Adlwang.    1470—1555. 


Am  11.  März  1912  wurde  bei  Abtragung  eines  alten  in  der  Art  der  Block- 
häuser hergestellten  hölzernen  Schüttbodens  in  der  Ortschaft  Flachenegg  nächst 
dem  Wallfahrtsorte  Adlwang,  Bezirkshauptmannschaft  Kirchdorf  in  Oberöster- 
reich, ein  Münzfund  von  beiläufig  1000  Stück  Silbermünzen,  aus  der  Eeforma- 
tionszeit  bis  1555  reichend,  zutage  gefördert,  und  zwar  im  Hause  Bauer  zu 
Flachenegg  Nr,  2G  des  Herrn  Florian  Pannhuber. 

Da  einige  derselben  kurz  nach  der  Auffindung  verschleppt  wurden,  ge- 
langten nur  870  Stück  in  den  Besitz  des  Museums  Francisco -Carolinum  in 
Linz,  von  welchen  13  Stück  durch  Sägenschnitte  beschädigt  und  daher  unbrauch- 
bar wurden.  Die  weiteren  857  sind  im  nachstehenden  beschrieben. 

Diese  Münzen  befanden  sich  im  oberen  Teile  dieses  Gebäudes  in  der 
Höhe  des  Plafonds  in  einer  Ecke,  in  einer  mit  einem  Brette  verdeckten  Längs- 
fuge zwischen  den  Balken,  in  kleinen  Laden  eingelegt;  und  sind  infolge  ihrer 
trockenen  Lage  sehr  gut  erhalten  und  bedurften  so  keiner  besonderen  Reinigung, 
wodurch  es  möglich  war,  auch  die  kleinsten  Stempelverschiedenheiten  genau 
beschreiben  zu  können.  Sämtliche  Stücke  sind  ausgesucht  gut  erhalten,  manche 
zeigen  sogar  noch  Stempelglanz  und  können  daher  nur  kurze  Zeit  im  Verkehr 
gewesen  sein.  Auffällig  ist  es,  daß  von  jeder  Stempelverschiedenheit  fast  durch- 
wegs nur  ein  Exemplar  vorhanden  ist.  Sehr  viele,  welche  wegen  der  gleichen 
Umschrift  als  Dubletten  erscheinen,  zeigen  bei  genauer  Besichtigung  sowohl 
in  der  Form  und  Größe  der  Buchstaben,  als  auch  im  Münzbilde  Verschieden- 
heiten, welche  leider  der  Umständlichkeit  halber  in  der  nachfolgenden  Be- 
schreibung nicht  alle  aufgenommen  werden  konnten.  Nur  unter  den  Etsch- 
kreuzern  Sigismunds  und  Maximilian  I.  sind  wirkliche  Dubletten  vorhanden, 
welche  zu  sortieren,  wie  bekannt,  sehr  mühevoll  ist. 

Nach  vorstehendem  zu  schließen  kann  dieser  Fund  nur  aus  einer  von 
einem  gebildeten  Manne  nach  jahrelanger  rastloser  Arbeit  zusammengestellten 
Sammlung  der  zu  dieser  Zeit  in  Umlauf  gewesenen  Münzen  herrühren.  Es  sind 
in  diesem  Funde  473  wesentliche  Stempelverschiedenheiten  vorhanden,  wie  viele 
aber  erst,  wenn  man  die  weiter  angeführten  Stempelverschiedenheiten,  welche 
der  alte  Sammler  herausfand,  berücksichtige,  ja  sogar  im  Perlenkreise,  in  der 
Anzahl  der  Perlen  hat  der  eifrige  Sammler  Unterschiede  entdeckt.  Jeder  Fach- 
mann, welcher  diese  nun  geordnete  Sammlung  mit  Muse  hier  besichtigte,  schloß 
sich  der  Ansicht  an,  daß  es  sich  hier  nur  um  eine  alte  Münzsammlung  handeln 
kann,  was  umso  erfreulicher  ist,  da  Kleinmünzensammlungen  aus   dem  Anfang 


98 

des  IG.  Jahrhunderts  wohl  große  Seltenheiten  sind,  namentlich  bei  Privatleuten. 
Wir  haben  einige  Anhaltspunkte,  wer  der  Münzensammler  gewesen  sein  dürfte 
und  wie  die  Münzen  in  den  abgelegenen  Schüttboden  gekommen  sind  und  wie 
es  möglich  war,  eine  so  reichhaltige  Sanmilung  in  dem  von  den  Verkehrs- 
straßen abgelegenen  Sulzbachtal  bei  Adlwang  zusammenzubringen. 

Eine  diesbezügliche  Andeutung  gab  der  Gefertigte  bereits  in  der  Unter- 
haltungsbeilage Nr.  29  und  31  der  Linzer  „Tages-Post"  von  1912  und  da  diese 
doch  nicht  allen  Interessenten  für  diesen  Fund  bekannt  sein  dürfte,  wird  diese 
auch  hier  noch  angeführt,  da  damals  der  Fund  noch  nicht  gründlich  sortiert, 
war  selbe  auch  noch  lückenhaft. 

Adlwang  ist  ein  sehr  alter  Wallfalu'tsort,  welcher  von  weit  und  breit, 
weit  über  die  Grenzen  der  Monarchie,  hier  einst  wegen  der  gnadenreichen 
Muttergottesstatue,  Pietä,  in  der  Wallfahrtskirche  daselbst  bekannt,  besucht 
wurde.  Der  heilige  Thiemo  (Dietmar),  Erzbischof  von  Salzburg,  spendete  diese 
Statue,  angeblich  von  ihm  selbst  in  einer  eigenartigen  Steinmasse  hergestellt, 
um  1100  herum. \)  Bei  seiner  Pilgerfahrt  nach  Jerusalem  fand  er  den  Märtyrer- 
tod und  dieser  Umstand  spornte  viele  fromme  Leute  an,  nach  Adlwang  zu 
pilgern  und  an  seiner  Muttergottesstatue  zu  beten.  Die  alte  Wallfahrtskirche 
konnte  die  anströmende  Menge  Wallfahrer  nicht  mehr  fassen  und  war  selbe  Ende 
des  15.  Jahrhunderts  auch  bereits  baufällig.  Man  wendete  sich  um  diese  Zeit 
nach  Eom  an  den  Papst,  welcher  einen  Ablaß  für  Adlwang  verlieh,  und  diesem 
Wallfahrtsorte  so  durch  die  vielen  frommen  opferwilligen  Wallfahrer  bald 
große  Mittel  zuflössen  und  die  kleine  baufällige  Kirche  entsprechend  vergrößert 
werden  konnte.  Dieses  Opfergeld  scheint  dem  damaligen  Geistlichen,  einem 
Messeleser,  durch  die  Hand  gegangen  zu  sein  und  die  vielfältigen  verschiedenen 
Münzen  fremder  Wallfahrer  ihm  aufgefallen  und  interessiert  zu  haben  und  so 
wurde  er  Münzensammler. 

Wie  viel  Geld  mußte  ihm  durch  die  Hand  gegangen  sein,  um  eine  so 
reichhaltige  Sammlung  und  noch  dazu  so  ausgesucht  gute  Stücke  zusammen- 
zubringen, welche  Zeit  benötigte  er  hiezu?  Adlwang  hob  sich  infolge  der 
massenhaften  Wallfahrer,  welche  alljährlich  diesen  Ort  besuchten,  in  einer 
Weise,  daß  es  notwendig  wurde,  daß  bereits  im  Jahre  1475  dort  Jahrmärkte 
stattfanden,  und  kam  somit  auch  wohl  manche  Münze  dieses  Fundes  von 
fremden  Händlern  nach  Adlwang,  sowohl  die  so  seltenen  Schweizer  Etsch- 
kreuzer  aus  Tessin,  Luzern,  St.  Gallen  und  die  Münzen  von  Konstanz,  wohl 
auch  manche  der  Sachsen.  Für  die  heimischen  Münzen,  die  Oberösterreicher, 
scheint  der  Sammler  kein  Interesse  gehabt  zu  haben,  denn  im  ganzen  Funde 
ist  auch  nicht  ein  einziges  Stück  derselben  enthalten,  es  war  ihm  diese  Münze 
vielleicht  zu  alltäglich.  Auch  hieraus  ist  wieder  die  Bestrebung  des  Münzen- 
sammlers, nicht  nach  der  Menge,  sondern  den  Verschiedenheiten  zu  sammeln, 
zu  erkennen. 

Gegen  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  veränderten  sich  die  Verhältnisse  in 
Adlwang  nun  wesentlich.  Die  Lehre  Luthers  fand  in  Oberösterreich  schnell 
Eingang,  der  oberösterreichische  Adel  bevorzugte  selbe  und  namentlich  der 
damalige  Landeshauptmann  Wolfgang  Jörger  von  Tollet  und  sein  Sohn 
Christoph,    welcher   unter  Luther  in  Wittenberg  studierte,   führten    viele   evan- 


*)  Anch  in  Laufen  in  Oberösterreich  befindet  sich,  von  selbem  hergestellt,  eine  Mutter- 
gottesstatue  in  der  dortigen  Wallfahrtskirche,  hoch  geehrt. 


99 

gelische  Geistliche  in  Oberösterreich  ein,  so  auch  in  der  Gegend  von  Adlwang. 
Durch  die  Protestanten  wurde  der  Gottesdienst  in  Adlwang  und  auch  die 
katholische  Geistlichkeit,  sowie  das  Eigentum  dieser  gefährdet.  Die  Adlwanger 
Muttergottesstatue  wurde  gewaltsam  aus  der  Kirche  entfernt,  Bilder  und  Altäre 
entfernt  und  teilweise  auch  rechtzeitig  von  den  Gläubigen  gerettet  und  ver- 
steckt, so  nach  Flachenegg. 

Die  katholischen  Geistlichen  waren  sich  ihres  Lebens  in  dieser  Gegend 
auch  nicht  mehr  sicher,  so  auch  wohl  unser  vermutlicher  Messeleser,  der 
Münzensammler. 

Wir  haben  Gründe  anzunehmen,  wo  selber  herstammt,  und  zwar  aus 
jenem  Orte,  in  welchem  der  Münzenschatz  gefunden  wurde,  aus  Flachenegg. 

Hier  fand  man  in  dem  Nachbarhause  des  betreffenden  Schüttbodens  die 
^Seitenflügel  eines  alten  gotischen  Beitenaltares  aus  Adlwang,  der  zu  der  er- 
wähnten unruhigen  Zeit  dorthin  verborgen  wurde,  worüber  auch  in  der  ange- 
führten Unterhaltnngsbeilage  Nr.  31  der  Linzer  „Tages-Post"  vom  Gefertig-ten 
berichtet.  Liegt  es  nicht  nahe,  daß  der  betreffende  Messeleser,  dem  der  Schlupf- 
winkel bekannt,  diese  dort  versteckte?  War  ihm  nicht  auch  jene  Fuge  in  dem 
betreffenden  Schüttboden,  wo  der  Fund  geborgen  war,  bekannt?  Stammt  er  als 
frommer  Bauernsohn  nicht  aus  dem  Hause  Flachenegg  Nr.  26,  des  heutigen 
Besitzers  Florian  Pannhuber,  dem  Besitzer  des  Schüttbodens?  Wird  die  An- 
nahme, daß  aus  diesem  Hause  zu  jener  Zeit  ein  frommer  Bauernsohn  hervor- 
gegangen, der  sich  dem  geistlichen  Stande  widmete,  nicht  dadurch  greifbar,  daß 
in  diesem  vermuteten  Vaterhause  Nr.  26  sich  heute  noch  in  der  Leutestube 
eine  uralte  große  Muttergottesstatue  der  Adlwanger  Pietä  unter  einem  Glas- 
fenster befindet,  wo  er  als  frommer  Bube  oft  betete  und  der  Hang  zum  Geist- 
lichen sich  frühzeitig  bildete,  war  ihm  die  große  Fuge  im  Schüttboden,  in  der 
sich  die  Münzen  befanden,  nicht  von  Jugend  her  bekannt?  Nahm  er,  als  er  in 
größten  Nöten  war  und  sann  wohin  er  vor  dem  Ansturm  der  Glaubens- 
abgefallenen mit  den  noch  zu  rettenden  Sachen  flüchten  sollte,  vor  allen  in 
die  bekannte  Jugendheimat  nicht  auch  den  Münzenschatz  mit  sich  und  verbarg 
ihn  schnell  durch  Vernagelung  der  Fuge  mit  einem  Brett?  Wer  sollte  ihn  dort 
finden,  er  war  durch  sehr  viele  Jahre,  fast  400  Jahre,  dort  verborgen,  wie  die 
Flügel  des  Seitenaltares  im  Nachbarhause. 

Nach  der  Länge  der  Jahre,  welche  er  benötigte,  um  diese  Münzensamm- 
lung zusammenzubringen,  sowie  seines  Amtes  als  Messeleser, ^)  wozu  meistens 
doch  alte  Geistliche  verwendet  werdeu,  zu  schließen,  stand  er  um  1555,  wie 
weit  der  Fund  reicht,  schon  am  Abend  seines  Lebens  und  fand  er  vielleicht 
gar  durch  die  Aufregung  in  damaliger  Zeit  oder  als  Verteidiger  seines  Glaubens 
einen  unerwarteten  Tod  und  blieb  so  die  Bergung  seines  Schatzes  bis  in  die 
neueste  Zeit  ein  ins  Grab  mitgenommenes  Geheimnis. 

Von  vielen  mit  den  damaligen  Verhältnissen  in  Oberösterreich  und 
speziell  in  Adlwang  vertrauten  Personen  wird  diese  Annahme  als  greifbar 
bezeichnet.  So  scheint  es  auch  zu  sein.  Unser  Fund  hat  daher  für  unser 
Landesmuseum  nicht  nur  einen  großen  numismatischen,  sondern  auch  landes- 
geschichtlichen Wert. 

Fast  400  Jahre  lag  er  im  Dunklen   still  verborgen,   heute   glänzt  er  als 


1)  Einen  Pfarrhof  gab  es  damals  in  Adlwang  noch  nicht,  es  stand  unter  der  Pfarre 
Pfarrkirchen. 


100 

Zierde  in  unserem  Museum,  wo  er  noch  manche  400  Jahre  als  lehrreich  auf- 
bewahrt bleiben  möge  und  bewundert  wird.  Bedenkt  man,  daß  um  die  Zeit 
der  Zusammenstellunjr  dieses  Fundes  noch  keine  numismatischen  Behelfe  vor- 
handen, so  ist  es  umsomehr  zu  bewundern,  was  hier  areleistet  ist.  Leider  kann 
trotz  Bemühungen  der  Name  des  damaligen  Adlwanger  Geistlichen  nicht  kon- 
statiert werden,  so  viel  wissen  wir  aber,  daß  er  ein  geistreicher  Mann  war.  der 
aus  einem  einfachen  Bauernbuben  hervorgegangen  zu  sein  scheint. 

Eine  ausführliche  Beschreibung  jeder  einzelnen  Münze,  welche  leider 
infolge  der  hohen  Druckkosten  hier  nicht  abgedruckt  erscheinen  kann,  liegt  im 
hiesigen  Museum  aufbewahrt  und  steht  Interessenten  bereitwilligst  zur  Einsicht. 

In  diesem  Funde  befinden  sich  sehr  viele  Stempel,  welche  in  den  üblichen 
Nachschlagebüchern  entweder  gar  nicht  oder  unrichtig  angeführt  erscheinen 
namentlich  die  Münzzeichen  und  Interpunktionen. 

Niederösterreich:  Friedrich  III.    Wiener-Neustädter  Kreuzer  1470,  1471    .    .  2 

—  Derselbe.    Wiener  Kreuzer  1483 1 

—  Maximilian  I.    Wiener  Groschen  W-H.  1.5.2.0,  1520,  1521    ...  3 

—  Ferdinand  I.    Groschen  1534 1 

Steiermark:    Maximilian   I.     Groschen    M  .  D  .  X  .  I .  STIRIÄE   und    STIRIA, 

M.DXIII.TIROLIS  und  TIROLLI 4 

—  Derselbe.      Groschen    M  .  D  .  XV    und    x  M  x  D  xXV  xTI  ROLLI     und 

xMxDxX.VTlROLLIS      3 

—  Derselbe.  Groschen  M  .  D  .X  .V.I.TI  ROLIS  ••  M  .  D  .X  .VII  TIROLIS  c§,  2 
Kärnten:  Maximilian  I.  Breitgroschen  151(>.  CARINTH  I  #  und  CARINTHIE  •    2 

—  Derselbe.     Breitgroschen    1516    KARINTHIAE,    1517    CARINII  #, 

1518  CARINTH!  # _ 3 

—  Derselbe.    Groschen    1515    KA  #.    1516    CARINT#   und    KAR  INT 

und  KAR<§) 4 

Tirol:    Sigismund.    Etschkreuzer    o.  J.    Ohne  Beizeichen    im    Winkel    des 

Doppelkreuzes,  in  8  Varianten  nach  Dr.  Richard  MelH)  Nr.  1—4     58 

—  Derselbe.  Ditto  mit  einem  Beizeichen  im  Winkel  des  Doppelkreuzes. 

in  14  Varianten  nach  Dr.  Eichard  Meli  Nr.  5—16 65 

—  Derselbe.  Ditto  mit  drei  gleichen  Beizeichen  im  Winkel  des  Doppel- 

kreuzes und  am  Ende  der  Umschriften,  nach  Dr.  Richard  Meli 
Nr.  17—20  in  vier  Varianten,  hievon  1  Stück  ad  20  ß  mit 
+  COMES  o  60  o  TIROL 127 

—  Maximilian  I.   Etschkreuzer  o.  J.  11  Varianten  mit  Tl  ROLI S  .  Tl  ROLI 

und  Stellung  des  Kleeblattes  d^ '-),  Rosette  und  nur  Punkte     .    .    58 

—  Ferdinand  I.  Taler  o.  J.  ad  ]\larkl  1577  und  o.  J.  verprägt    ....      2 
Görz:  Leonhard.   Etschkreuzer  o.  J.  ffl  L^On  5  COM  5  GORI,    MOTl -6TÄ- 

T10V-LV6  5 2 

—  Derselbe.  Ditto.    MO- HCT  -  TlOV- LV€  5 2 

—  Derselbe.    Ditto.    CORK    1   :^tiick.   COR  1^1    und    LVCn    3    Stück 

und  1478  1  Stück 5 

—  Mjivin.iliMH  L    DitU).    ILLV-TRISI   \Vin<lisch<.niitz  244.S 1 

345 

>)  ]>r.  IMcliurd  M«ll,  Graz,  „Der  Müuzfuml  von  Stfinliaoh".  .lalnlnuli  1'iir  .\lt»^rtuuis- 
kunde.   Band  III,  1909. 

*)  Kleeblattstengel  horizontal,  vertikal,  geneigt  nach  reeht.s  und  nach  liiilvs. 


101 

345 
Ciörz:   Maximilian  I.    »/g  Batzen  1518  CARINTHI,  1519,  ARCH  I  O  DVX  O 

CARINII,  CARINTIE,  CARINT  und  ARCH! DVX  o  CARINII  .  6 
Erzbistum  Salzburg:    Leonhard.    Kübenbatzen   1500    mit   SALZ  O  SAHT  9 

RVDBCRTVS  8  ^PSo  UONÄRDo  ÄRCHI^PI  8  SALZ 1 

—  Derselbe.   Ditto.    oSATlT  9  RVDB€RDVS  8  ^  PS  o     LCÖTlARD  9 

ARCHKPI  8SALZ 3 

—  Derselbe.   Ditto.   oSA'nT9  RVDBERTVS  8  EPVSo,  3  Varianten 

o  und  8 5 

—  Derselbe.  Ditto.  oSAnT2  RVDBERTVS  8  EPVSo_ 1 

Derselbe.  Ditto.   o  SAHT  9  RVDBERTVS  8  ^PSo  ARCHKPI     ...  3 

—  Derselbe.  Ditto.  o  SA'nTVS8RVDB€RT  9  ^PSo  und  9  8,  3  Varianten  5 

—  Derselbe.   Ditto  mit  ^PVSo,  2  Varianten 2 

—  Derselbe.  Ditto.  oSALZ,  SANCT  9  RVDBCRTVS8EPS +  LEONÄR  9 

ARCHII^PIo  .  ^  . 1 

—  Derselbe.    Ditto.   SALDZ,    RVDB^RD  9  ^PISo,   2   Varianten   mit 

SAnCTVS8  ._ _. 3 

—  Derselbe.    Ditto.    SALDZ,  RVDB^RT  9  EPISo  mit  SATlCTVSS     .  2 

—  Derselbe.    Ditto.    SALDZ,  RVDB^RTP  CPVSo,  2  Varianten  mit 

SAT1CTVS8  .  _ 2 

—  Derselbe.   Ditto.    SALDZ,  RVDBERTVS  9  (tus  verschlungen)  ^PVSo 

SÄnCTVS8  .   ^ __ 1 

—  Derselbe.   Ditto.    SALDZ,  RVDB6RTVS  9  CPSo  mit  SATlCTVS  8  1 
Derselbe.    Ditto.   SÄLDZ,  SÄTICTVS  9  (PVSo  und  SÄTlCTVSo 

RVDBERTVS  8_  .    .    _ 2 

-  Derselbe.  Ditto.   SALD,  SAuCTVSo  RVDBCRT  9  ^PVS  5  Varianten  6 

—  Derselbe.   Ditto.   SÄLD,  SATlCT^ 1 

—  Derselbe.    Ditto.    SALD,  SATlCTVSo^PVS  2  Varianten 2 

Derselbe.    Ditto.   SALD,  RVDB6RD9^PVS 1 

Derselbe.   Ditto.   SALD,  _RVDB€RT  9  €PSo 2 

Derselbe.   Ditto.   SAL,  SATlCT  9  RVDB6RDVS  o  €PVS  3  Varianten  4 

-  Derselbe.    Ditto.    SAL,  SANCTVS  8  RVDB^RDVS  o  EPSoLEO- 

NARDVS  .    .  ^ _.    .    .  1 

—  Ders_elbe.    Ditto.    SAL,  SANCTVS8RVDB€RT  9  ^PSo  LCOTl  ARD9 

ÄRCHI€PIS  3_V'arianten 5 

—  Derselbe.   Ditto.   SAZ,  SAIlCT  9  RVDB€RDVS  8  ^PS 1 

—  Derselbe.   Ditto.   SADZ,  SATl CT  9  RVDBERTVS 8^ PVSo      ....  1 

—  Derselbe.  Rübenbatzen  1509.   SAL,  SAnCTVS8  RVDB^RT  9  ^PVS  1 

—  Derselbe.   Ditto.   SALZ,  SÄTl CT  9  RVDBERTVS  8  ^PVS   .....  1 

-  Derselbe.   Ditto.    SALZ€,  SAUGT  9  RVDBERTVS  8  6 PVS     ....  1 
Derselbe.    Kübenbatzen  1510.   SALZ,   SATlCT  9  RVDB€RDVSo 

€PVSoL60'nARD9ARCHI6PI  8  4  Varianten 4 

~     Derselbe.    Ditto.   SALZ,  SANCT  9  RVDBERTVS  8  EPS  °  LEONARD  9 

ARCHIEPI°  •_^-_ 1 

Derselbe.   Ditto.    SALZC,  SATlCT  9  RVDBERTVS 8 1 

-  Derselbe.  Rübenbatzen  1511.  SALZ,  SATIT  9  RVDB^RDVS  8  €PS° + 

L€OnARD9ARCHI6Pl8  2  Varianten 7 

423 


102 

Erzbistum  ^Jahlnirir:    Lconhard.    Rübenbatzen  1511.   SALZ,  SATIT^RVD- 

B€RDVS£PS8  1 

-  Derselbe.   Ditto.    SALZ,  SÄTIT  V  RVDB^RDVS  8  6 PISo  2  Varianten  7 

-  Derselbe.    Ditto.    SÄLZ€,  SÄnT_y  RVDB^RDVSS^PS 1 

5r     Derselbe.   Eübenbatzen  1512.    SAL,  (PS  ;J  Stück 3 

Derselbe.    Ditto.    SAL  ,oSANCTVSo  RVDBERDVS  8  EPSo+ LE- 

0NARTVS8  ARCHIEPIS8 1 

~     Derselbe.    Ditto.    SALZ,  oSANCTVSo  RVDBERDVS  8  EPSo-r  LE- 

0NARTVS8ARCHIEPIS  8  4  Variauten 8 

-  Derselbe.    Ditto.    SALZEB,  SANGT  9  RVDBERDVS  — EPS  LE- 

ONARTVS8AR_CHIEPIS8 1 

-  Derselbe.    Ditto.   SALZ(,  SATl^T  9  RVDBERDVS  8  €  PS  L€0nRD9 

ARCHI^PIo  2  Varianten^ 2 

Derselbe.   Ditto.    SALZE,  SATICT  9  RVDB6RDVS8€PS  LEONARD  9 
ARCHIEPI8  2  Varianten 2 

-  Derselbe.    Ditto.    SALZE,  SANGT  9  RVDBERDVS  8  EPS  2  Varianten     2 

-  Derselbe.    Rübenbatzen  1513.    SAL,  oSANGTVS  0  RVDBERDVS  0 

EPS0LEONARDVS8ARGHIEPI8    . 1 

-  Derselbe.  Ditto.  SAL,  SANGT  9.  RVDBERDVS  8  EPISo  LEONARD  9     1 
~     Derselbe.   Ditto.    SALZ,  SANGTVS  8  RVDBERDV  9  EPSo    ....      4 

-  Derselbe.    Ditto.    SALZ,  SANGTVS  8  RVDBERDVS  9  2  Varianten  .      2 

Derselbe.   Ditto.    SALZ,  SANGTVS  8RVDBERD  9 1 

Derselbe.  Ditto.  SALZ,  SANGTVS 8 RVDBERDVS  0  EPS  LE0NARD9 

ARGHIEPI8  4  Varianten G 

-  Derselbe.  Ditto.  SAL^,  SANGTVS 8  RVDBERDVS  0  EPS  LEONARD  9  1 
Derselbe.    Ditto.    SAL 5,  SANGTVS  8  RVDBERDVS  0  EPS  LEO- 

NARDVS8      l 

-  Derselbe.  Ditto.    SALZE,  SANGTVS  8  RVDBERD  9 2 

-  Derselbe.   Ditto.    SALZE,  SANGTVS  8  RVDBERDVS  2  Varianten   .  2 

-  Derselbe.    Ditto.    SAGZ,  SANGTVS  8  RVDBERDVS  2  Varianten     .  2 

-  Derselbe.    Rübenbatzen  1514.    SALZ,  RVDBERDV9  2  Stück.  DVS  8 

2  Stück,  RVDBERD  9  3  Stück  2  Varianten 7 

-  Derselbe.    Ditto.    SALZ,  RVDBERT  9  1  Stück 1 

-  Derselbe.  Ditto.  SALZE,  SANGT  9  RVDBERDVS  8  nnd  SA  M  GTVS  8 

RVDBERTD9    2 

Derselbe.    Ditto.    SAL,  SANGTVS- RVDBERD  9  und  RVDBEDV  9 

2  Varianten 3 

-  Derselbe.    Ditto.    SALZ,  RVDBERD,  RVDBERD  9,   RVDBERDV  9, 

RVDBERDVS  4  Variauten ö 

-  Derselbe.    Rübenbatzen  1515.    SALZ.,  SANGT  9  RVDBERDVS  8 

EPSo  2  Stück.  SANGTVS  0,  DVS  9  2  Varianten 4 

-  Derselbe.    Ditto.    SALZ.,    EPIS    1    Stü<k   mit  SALZ8,   SANGT  9 

EPS  1  Stück      2 

-  Derselbe.    Ditto.    SAL,  SANGT  9,  EPS 2 

-  Derflelbe.   Rubenbatzen  1516.   SALZ,  SANGT  9  RVDBERTVSo  EPS 

3  Varianten 5 

606 


103 


506 
Erzbistum  Salzburg:    Leonhard.    SALZ,   SANCTVSo  RVDBERTVSo 

2  Stück  und  SALZ  8  1  Stück 3 

—  Derselbe.   Ditto.   SALZE,  SANGT  9 1 

—  Derselbe.    Rübenbatzen  1517.    SALZ,   SANGT  9  3  Stück  und 

SANTVS  8  1  Stück 4 

—  Derselbe.  Eübenbatzen  1518.   SALZ,  SANGT  9  RVDBERTVS  o  EPS  o 

2  Varianten  a  3  Stück G 

—  Derselbe.    Rübenbatzen  1519.   SALZ,  SANGT  9  RVDBERDVS  o 

EPSo  2  Varianten 2 

—  Derselbe.   Ditto.   SAL,  SANGT  9  RVDBERDVS  o  EPS  o  2  Varianten  2 
(174  Rübenbatzen  in  122  Varianten,  Gewicht  30  Stück  92-68  Gramm  = 

1  Stück  3-089  Gramm,  alle  537-486  Gramm.) 
Erzbistum  Salzburg:    Mattheus  Lang  von  Wellenburg.    Batzen  1520  mit 

EPISGO,  EPVS  und  EPS  3  Varianten 3 

—  Derselbe.    Batzen   1521    mit  EPVS.,    EPS   AREPS   und  AREDVS 

3  Varianten 3 

—  Derselbe,    Batzen  1522  und  1523 2 

—  Derselbe.    V>  Batzen  1526  6  Stück,   1521  1  Stück,  1531,  1532  und 

1534  je  2  Stück 13 

Bistum  Konstanz :   Hugo  von  Hohen-Landenberg.   Breitbatzen  o.  J.  und 

1519  2  Varianten 2 

Bistum  Passau:    Virgilius  Fröschl.   Batzen  1516 1 

—  Ernst  von  Bayern.  Breitbatzen  1518,  1519  mit  SVB  o  TVo  und  TVOo, 

1520,  1521  mit  DVXoBA,   BAA,   SVB  o TVO  und  TVOo,  1522 

mit  BA  und  BAA,  SVB  o  TVO  und  TVOo,  1523  13  Varianten    .  24 

Bistum  Eegensburg:  Johann  III.  v.  d.  Pfalz.  Groschen  1523,  1525    ....  3 

Bayern:    Albert  IV.    Halbbatzen  1506.  AVeckenwappen   M 1 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen    [^    3  Varianten 3 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen  Vj 1 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen   [oj    5  Varianten 5 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen  fj     U  Varianten 11 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen  (Oj    15  Varianten 15 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen  ^    34  Varianten 45 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen  (oj    13  Varianten 15 

—  Derselbe.    Ditto.    Weckenwappen  (Oj    2  Varianten 2 

—  Wilhelm  IV.  Straubinger  Groschen  S,  1508.   2  Varianten 2 

—  Derselbe.   Ditto  1509  4  Stück,  1510  6  Stück  mit  3  Varianten    ...  10 

—  Wilhelm  und  Ludwig.    Straubinger  Groschen  1525.   3  Varianten    .    .  3 
Kurpfalz:   Ludwig  V.   Amberger  Groschen  1511 1 

—  Otto   Heinrich   und   Philipp.    Groschen   1515   mit    MEVBVRGE, 

MEVBVRGNS,  0  1515  0,  c§5 1515  c§5   5  Varianten     .    .    .    .    .    •    .  <3 

695 


104 

695 
Kiirpfaz:   Otto  Heinrit-h  und  Philip}).    Xeubiirüer  Batzen  1515,  1516  mit 
MEVBVRGEMS    und    M  EVBVRGEM  SIS,    1517,    1519    mit 
MEVBVRGENSIS,   NEVBVRGENSI    und   Mzz.    Hand,    1522, 

lf^2o.    9  Varianten 10 

—     Derselbe.   Neuburger  Groschen  1519 1 

—  Friedrich  II.  Nabburger  Batzen  1535 1 

Sachsen  Eruestinische  Linie:  Friedrich  III.,  Albrecht  und  Johann.  Schnee- 
berger  Zins-  und  Mutgroschen  o.  J.  sind  je  1  Stück  vorhanden, 
nach  Götz  Nr.  4017,  4018,  4019,  4025. 

—  Friedrich  HI.  Johann  Georg.  4140,  4234,  4235,  4236,  ad  4236,  4237, 

4249,  4254,  4260,  4282,  4283,  4295,  4304,  4316,  4317.  4318,  4319, 
4320,  4321,  4332,  4338,  4341  =  26  Varianten 26 

—  Johann  allein.  Groschen.  Götz  4456 1 

—  Johann  Friedrich  Heinrich   und   Johann    Ernst.    \  4  Taler,  Anneberg 

1539.   Mzz.  T      1 

—  Johann  Friedrich  und  Moritz.    \'4  Taler,  Freiburg  1546.    Mzz.  <^   .    .  1 
Sachsen  Albertinische  Linie:  Moritz.  ^U  Taler  1548,  RO  IMX.    Weise  530/2  2 

—  Derselbe.   V4  Taler  1548,  ROM  IM 8.   Götz  4663 1 

—  Derselbe.    Vi  Taler  1550  imd  1553 2 

—  August.    V*  Taler  1554  und  1555 2 

Neufürstliche. 
Königstein:    Eberhard.    Breitbatzen,  M  •  D -XVI,    MAXIMILI  (Pyr.Umd 

MAXIMILI  # 3 

—  Derselbe.    Breitbatzen  c§>  1521  <%>  und  A  1521  A,   COM  und  KVM, 

V  AVG  V,    ^AVG^   und   AVGDEFE,    KVNGSTEIN    und 

KVNGSTIN    4  Varianten 4 

—  Derselbe.  Breitbatzen  1522,  V  COM  V  und  <#>  COM  #    2  Varianten      2 

—  Derselbe.   Breitbatzen  1523,  AVG  #  DE  ^^ 1 

Öttingen:   Wolfgang  und  Joachim.    V2  Batzen  1515 1 

—  Derselbe.    Breitbatzen  1516,  lOAHIM  #  und  ^o,  SANCTVS  # 

und  X    3  Varianten 4 

—  Derselbe.   Breitbatzen  1517  und  1519 3 

—  Wolfgang,   Martin   und    Ludwig.   Breitbatzen    1521,    MARTI R    und 

MARTIR  5 3 

—  Karl  Ludwig  Martin  und  Ludwig.  Breitbatzen  1522 1 

—  Derselbe.   Breitbatzen  1523,  OTING  und  COMITATVS  2  Varianten      2 

Städte. 

Augsburg:  »,    Batzen  1521  und  1524 2 

Konstanz:  Batzen  0.  J.  ad  Wellheim  3676,  HOTlORo   und  HO'nOR§    .    .  2 

—  Schilling  0.  J.  ad  Appel  729  und  ad  Wellheini  3675.   2  Varianten   .  2 
Isny:  Batzen  1508,  ad  Appel  1678,  CIVIT  und  CIVITA    2  Varianten  ...  2 

—  V,  Batzen    1530  ad  Appel  1684,   1531   ad  Wellheim  3454,   <#>  31 

und  (§>  31  <§5    .*>  Varianten .    .      3 

776 


105 

776 
Kempten:  V2  Batzen  1511,  VITATIS  <%>  mid  c§5  0   2  Varianten 4 

—  V2  Batzen     1513,  1514  und  1514  8,  1515  8.  1516  8  5  Varianten  ...      5 

—  V2  Batzen  1518,  VITATIS  #8  und  <%>  0.  1519  TIS  #8  mid  c§, 

4  Varianten 4 

—  V2  Batzen  1520,    VITATIS 8  und   #,   1521  TATIS#o   und   <#)8 

4  Varianten 8 

^     S  Batzen  1522,  1522  0,  15228,  1523  TATISo  und  8  6  Varianten    .  6 

—  V2  Batzen  1524,  1529,  1533,  1553,  1555.   5  Varianten 8 

Nördlingen:   V2   Batzen  1519,    1527,    NORDLING,    NORDLIN,   NORDLI 

4  Varianten 6 

—  Batzen  1515,    MoDoXVI,    MoDoXIX,    MDXXII,   1532,   1533. 

6  Varianten 6 

Regensburg:    V2   Batzen   1511    ROTISPOMEH,    RATISPOHEH, 

MOMEvMOH,    PROMO,    PROMO^,    PROMO^  •,    PROM 

6  Varianten .     10 

—  Vo  Batzen  1512,   1513,   ol513o,    ol514o,   c§5l514c§).   oORAPRO, 

#ORAPROP,    RATISPONE,    POM,    WOLEGANGc§>  und   8 

8  Varianten 8 

—  Vs  Batzen  1515,    MOME'#,    M0ME8,    S8W0LFGAMG,   Sc#>, 

1516.   5  Varianten 5 

—  Batzen   1516,    MO  ME   und    MO  MET,    1522,    1523,   2    Varianten, 

6  Varianten 6 

Schweiz. 
Schaffhausen:  ^o  Batzen  0.  J.  +  OREX  .  GLORIE  .  XPE  .VENICVo    ...      1 
St.  Gallen:  Etschkreutzer  0.  J.    +  SATlCTVS  (Bär)  OTM/RVS  eink.  Adler 

+  SÄ- HCT- lAGÄ-L LI  #  Doppelkreuz j.  •    •    '      ^ 

—  Ditto  doch,  SANCTVS  (Bär)  OTMARVS  +SA- NOT  -  loGA  -  LLI       1 
Luzern:  Etschkreuzer.  LE  -  ODI  -  GAR  -  IVS,   +  MOTl^TA  -  LVC6RN  Well- 
heim 6021,  Katalog  Leo  Hamburger  1910  Schweiz  Nr.  3348     .    .      2 

Tessin:    Bellinzona    (für   Uri,    Schwyz   und.  Unterwaiden).    Etschkreuzer 
4-M0n€TA.-.B€LLIZ0n€,  ■  VRI -SVIT- VTIDC- RVAL 
Appel  3251,  Wellheim  5632 .    .      1 

473  beschriebene  Stempelvarianten.  Summe  .  857 

Durch  Sägeschnitte  bei  der  Aufdeckung  des  Fundes  unbestimmbar  gemacht    13 
Linz,  im  Juli  1912. 

Johannes  Arndt. 


Peilstein. 


Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  oberen  Mühlviertels. 


Von 

Karl  Haßleder. 


to) 


Der  Forstwald. 


Ein  Teil  des  großen  Nordwaldes  im  Norden  der  Donau, 
und  zwar  jener  Teil  der  ungefähr  von  Turnreit — Germannsdorf 
im  Westen  bis  an  den  Oberlauf  der  Kleinen  Mühel  im  Osten 
reichte,  im  Norden  aber  bis  gegen  den  Dreisesselberg  sich  aus- 
dehnte, führte  schon  am  Ausgange  des  Mittelalters  den  Namen 
Forstwald.  Urkundlich  kommt  diese  Bezeichnung  erst  in  den 
älteren  Urbaren  von  Eanariedl  und  Falkenstein  aus  dem  Ende 
des  15.  und  16.  Jahrhunderts,  sowie  in  einer  Urkunde  vom 
25.  Juni  1578  im  Hofkammerarchiv,  Faszikel  R  2,  „Anschlag 
und  Schätzung  der  Herrschaft  RannarigeFV)  ^'or.  Daß  dieser 
Forstwald,  der  auch  oft  nur  kurzweg  mit  der  Bezeichnung  Forst 
belegt  wurde,  bis  in  die  Gegend  von  Peilstein  reichte  ist  daraus 
zu  schließen,  daß  gerade  in  dieser  Gegend  sehr  oft  die  Flur- 
bezeichnungen Forstwiese,  Forstacker,  Forstluß,  Forstbachl  und 
Forsthäusl  vorkommen. 

Dieses  große  Waldgebiet  wurde  erst  verhältnismäßig  spät 
in  Kultur  genommen  und  besiedelt,  nachdem  die  südlich  und 
östlich  davon  gelegenen  Gebiete  schon  vollständig  kolonisiert 
waren.  Man  wird  kaum  fehlgehen  wenn  man  annimmt,  daß 
diese  Besiedlungstätigkeit,  soweit  sie  den  hier  zur  Besprechung 
kommenden  südöstlichen  Teil  des  Forstwaldes  betrifft,  wahr- 
scheinlich erst  im  11.  Jahrhundert  einsetzte  und  daß  sie,  wie  fast 
im  ganzen  westlichen  Mühlviertel,  von  den  hochfreien  Ge- 
schlechtern der  Falkensteiner,  Griesbacher  und  Blankenberger 
ausging.  Einen  guten  Fingerzeig  für  die  Beurteilung  dieser 
Besiedlungstätigkeit  geben  uns  die  Verzeichnisse  über  die  König- 
steuer, welche  in  den  uns  erhalten  gebliebenen  Urbarien  auf- 
scheinen. Nach  den  Bechtsanschauungen  des  Mittelalters  galt 
ein  herrenloses,  unbesiedeltes  Waldgebiet  als  Eigentum  des 
Königs  und  es  mußte  für  jede  zum  Zweck  der  Besiedlung  be- 
willigte Rodungsstelle  eine  Lehensteuer  entrichtet  werden,  die  in 

^)    Strnadt,  Das  Land  im  Norden  der  Donau,  Seite  190,  und  Karte  hiezu. 


110 

dem  Gebiet  zwischen  Uz  und  Großer  Mühel  den  Xamen  König- 
steuer führte,  und  zwar  mußte  sie  —  wenigstens  später  —  ent- 
richtet werden  an  jene  Herrschaften  die  mit  dem  betreffenden 
Gebiet  belehnt  waren. 

Im  Müheliande  und  insbesondere  in  der  Gegend  des  Forst- 
waldes sind  mit  höchster  Wahrscheinlichkeit  jene  Güter  auf 
denen  die  Königsteuer  haftete  als  die  ältesten  Siedlungen  an- 
zusehen, womit  aber  nicht  gesagt  sein  soll,  daß  unter  den  könig- 
steuerfreien Gütern  nicht  auch  solche  vorhanden  sein  konnten 
die  noch  älteren  Ursprunges  waren.  Diese  letzteren  sind  aber 
jedenfalls  nur  im  südlichen  Teil  nahe  der  Donau,  in  den  durch 
Klima  und  Bodenbeschaffenheit  begünstigteren  Lagen  zu  suchen, 
aber  nicht  in  dem  rauheren  nördlichen  Waldgebiet. 

Grundlegend  für  die  Beurteilung  der  Besiedlungstätigkeit 
der  obengenannten  hochfreien  Geschlechter  sind  die  Forschungen 
Strnadts,  die  derselbe  in  seiner  ersten  Abhandlung  zum  histo- 
rischen Atlas  der  österreichischen  Alpenländer  „Das  Land  im 
Norden  der  Donau"  niedergelegt  hat,  und  eine  gute  Übersicht 
gewährt  die  dieser  Abhandlung  beigegebene  Karte. 

Der  Besitz  der  Falkensteiner  befand  sich  in  geschlossenen 
größeren  oder  kleineren  Gebieten  von  der  Mündung  der  Hanna 
in  die  Donau,  am  linken  Ufer  der  Banna  und  des  Osterwassers 
aufwärts  bis  zum  Oberlauf  der  Großen  Mühel,  dann  nordwärts 
derselben,  vom  Gegenbach  abwärts  bis  zum  Wurmbrandbach  und 
im  Norden  bis  an  die  böhmische  Grenze.  Außerdem  hatten  sie 
noch  zahlreichen  Streubesitz  zwischen  diesen  geschlossenen 
Beständen  an  dem  Unterlauf  der  Kleinen  Mühel,  dann  am  Ober- 
lauf derselben  ostwärts  bis  zur  Großen  Mühel,  von  der  Gegend  um 
Rohrbach  bis  Schlägl. 

Der  Besitz  der  Griesbacher  im  Mühellande  erstreckte  sich 
im  fast  geschlossenen  Bestände  zwischen  den  beiden  Mühelflüssen 
von  der  Donau  im  Süden  bis  in  die  Gegend  des  heutigen  Schlägl 
im  Norden.  Sie  hatten  aber  auch  noch  Streubesitz  westlich  der 
Kleinen  Mühel  von  der  Donau  nordwärts  bis  in  den  Forstwald 
beim  heutigen  Peilstein,  wie  wir  weiter  unten  noch  sehen  werden. 

Erst  verhältnismäßig  spät  und  nachdem  der  Großteil  des 
Mühellandes  schon  durch  die  freien  Geschlechter  kolonisiert 
worden  war,  trat  auch  das  Hochstift  Passau  in  dieser  Gegend 
auf.  Bisher  hatte  dasselbe  seine  Ausdehnungsbestrebungen  auf 
die  südlicheren  fruchtbaren  Landstriche  beschränkt  und  als  dort 
die  Erwerbungsmöglichkeiten  knapp  wurden,  wollte  es  auch  im 


111 

Norden  der  Donau,  in  den  dort  noch  bestehenden  großen  Wald- 
tebieten  seinen  Einfluß  und  Besitz  begründen  und  vermehren; 
es  tat  dies  mit  dem  größten  Eifer  und  ohne  in  seinen  Mitteln 
gerade  wählerisch  zu  sein.  Auf  Grund  einer  angeblichen 
Schenkung  des  Kaisers  Heinrich  II.  an  das  Kloster  Kiedernburg, 
dessen  Einkünfte  den  Bischöfen  von  Passau  zustanden  und  das 
auch  1161  dem  Bistum  inkorporiert  wurde,  beanspruchte  das 
Hochstift  für  sich  den  ganzen  Landstrich  im  Norden  der  Donau, 
von  den  Quellen  der  Hz  bis  zu  jenen  der  Rodl,  und  es  gelang 
demselben  auch  durch  die  sogenannte  Niedernburger  Urkunde 
vom  28.  April  1010  über  die  vorerwähnte  Schenkung  seine 
Ansprüche  allmählich  durchzusetzen  und  seinen  Einfluß  auch  im 
!Mühellande  zum  maßgebenden  zu  machen.  Es  nötigte  Engel- 
bert IL  von  Blankenberg  (1145  bis  1175)  einen  Teil  seiner  Allode 
dem  Hochstift  auf  zusenden  und  von  demselben  als  Lehen  zurück- 
zunehmen. ^) 

Um  dieselbe  Zeit,  nach  1160,  treten  im  Mühellande  ver- 
schiedene passauische  Ministerialen  auf,  so  die  Marsbacher  und 
Tannberger,  etwas  später  die  Haichenbacher  und  um  die  Mitte 
des  13.  Jahrhunderts  die  Sprinzensteiner.  Im  Verein  mit  diesen 
Ministerialen-Geschlechtern  entfaltete  das  Hochstift  seine  koloni- 
satorische Tätigkeit  in  dem  Kaum  zwischen  dem  geschlossenen 
Besitz  der  Falkensteiner  im  Westen  und  der  Griesbacher  im 
Osten,  und  zwar  von  der  Donau  aus  über  die  Gegend  von  Nieder- 
kappel  und  Sarleinsbach  bis  in  den  Forstwald  und  zum  OTDerlauf 
der  Großen  Mühel,  insofern  der  auch  in  diesem  Gebiet  schon  zahl- 
reich vorhandene  Streubesitz  der  Falkensteiner  und  Griesbacher 
dies  zuließ.  In  den  Besitz  der  übrigen  Güter  im  Mühellande 
scheint  das  Hochstift  nur  durch  Kauf  oder  durch  Geltendmachung 
der  Lehensrechte,  die  es  sich  durch  seine  Nieder nburger  Urkunde 
zu  verschafl'en  gewußt  hatte,  gelangt  zu  sein.  Bisher  gehörte  das 
Gebiet  zwischen  Hz  und  Großer  Mühel  staatsrechtlich  zum  Herzog- 
tum Bayern,  dessen  Gerichtszwang  es  unterworfen  war.  Am 
21.  Jänner  1217  verlieh  nun  Kaiser  Friedrich  IL  dieses  Fahn- 
lehen dem  Bischof  Ulrich  von  Passau,  der  es  zwar  dem  Herzog 
Ludwig  von  Bayern  afterlehensweise  wieder  verlieh,  von  dem  er 
es  aber  drei  Jahre  später,  5.  September  1220,  wieder  zurück- 
erhielt. Damit  war  also  der  Bischof  von  Passau  in  den  Besitz 
der  Keichsfürstenwürde  gelangt. 

^)  Strnadt  a.  a.  0.,  Seite  73,  und  derselbe,  Das  Gebiet  zwischen  Traun 
und  Enns,  Seite  195. 


112 

War  es  sclion  bisher  das  stete  Bestreben  des  Hoclistiftes 
gewesen,  seinen  Besitz  im  Mühellande  zu  vermehren  und  zu  er- 
weitern, so  trachtete  es  nun  auch  dahin,  denselben,  der  von  den 
Gütern  der  Falkensteiner  und  Griesbacher  vollständig  ein- 
geschlossen und  mit  Streugütern  durchsetzt  war,  mehr  abzu- 
runden und  geschlossener  zu  gestalten.  Hiezu  gab  der  Tod 
Cholos  von  Griesbach-Waxenberg,  1216/17,  einen  erwünschten 
Anlaß.  Bischof  Ulrich  erklärte  nämlich  unterm  2.  Juli 
1217,  daß  die  Lehen,  welche  der  Verstorbene  und  sein 
Vater  Wernher  vom  Hochstifte  trugen,  ledig  geworden 
seien,  und  stellte  für  die  Wiederverleihung  derselben  an  den 
hinterbliebenen  Bruder  Heinrich  die  Bedingung,  daß  der- 
selbe von  seinen  Eigengütern  100  Hüben  und  46  ritter- 
bürtige  Leute,  sowie  das  Schloß  Griesbach  samt  allen  Zuge- 
hörungen bis  11.  November  1217  an  die  Kirche  Passau  übertrage, 
Avidrigens  nach  Ablauf  dieser  Frist  das  Schloß  Griesbach  und  der 
Markt  Velden  dem  Bischof  als  Pfand  verfallen  sei,  was  auch  von 
Seite  Heinrichs  bezüglich  sechs  Eitterbürtiger  und  der  Herrschaft 
Griesbach  alsbald  geschah.  Da  er  aber  mit  der  weiteren  Über- 
gabe zögerte,  wurde  ihm  unterm  11.  Februar  1220  ein  letzter 
kurzer  Termin  bis  8.  März  bestimmt,  den  er  aber  wahrscheinlich 
nicht  mehr  erlebte.  Da  dieser  letzte  Sproß  des  Griesbach-Waxen- 
bergiscben  Geschlechtes  ohne  Nachkommen  aus  dem  Leben  schied, 
fiel  der  gesamte  Griesbacher  Besitz,  darunter  auch  der  Markt 
Velden,  das  Gericht  und  die  Vogtei  an  der  Mühel  an  das  Hochstift 
Passau  heim.^) 

Dm  ein  Bild  von  dem  Umfange  dieser  Erwerbungen  zu 
gewinnen,  soweit  sie  das  Mühelland  betreffen,  mag  das  im  Mars- 
bacher Urbar  vom  Jahre  1667,  Blatt  444,  enthaltene  Verzeichnis 
der  königsteuerpflichtigen  Güter  dienen,  die  diese  Steuer  beim 
Marktgerichte  Neufelden  zu  entrichten  hatten.  Dieser  letztere 
Umstand  berechtigt  zu  dem  Schlüsse,  daß  diese  Güter  einst  Lehen, 
von  Velden  ausgehend,  gewesen  sind  und  dem  Bestände  der 
Herrschaft  der  Griesbncher  zuzurechnen  kommen.  Diese  Ansicht 
vertritt  auch  Strnadt  in  seiner  schon  erwähnten  ersten  Abhand- 
lung zum  historischen  Atlas  der  österreichischen  Alpenländer 
(Seite  188).  In  diesem  Verzeichnisse  sind  173  Güter  aufgezählt 
(darunter  auch  das  Schloß  Berg  bei  Rohrbach),  die  sich  am 
dichtesten  in  den  Pfarren  Bohrbach  und  Altenfelden  finden,  aber 

')     ShnadI    .1.    .1.    ()..    Seit.'    IJl.    1 -j:». 


113 

auch  um  Niederkappel,  Lembach,  Sarleinsbach  und  Peilstein  bis 
in  den  Forstwald  hinein  vorkommen.  Die  ebenfalls  in  den  Gries- 
bacher  Nachlaß  gehörige  Herrschaft  Waxenberg  wurde  nach 
dem  Tode  Heinrichs  von  Griesbach  von  Herzog  Liutpold  VI. 
eingezogen. 

Das  erwähnte  Marsbacher  Urbar  enthält  auch  ein  Ver- 
zeichnis (Bl.  124)  mit  der  Überschrift:  „Herrschaft  Thanberg, 
Gericht  Peilstain^^,  in  welchem  die  untertänigen  Güter  mit  ihren 
Giebigkeiten  aufgezählt  sind,  und  zwar: 

Aigen  Peilstain  21,  Gerbetschlag  6,  Julbach  24,  Kürch- 
bach  15,  Hindern-Schärnschlag  7,  Vordern-Schärnschlag  3,  Ödl- 
hütt  2,  Schlechberg  1,  Preuer  1,  Obern-Thiergrub  1,  Niedern- 
Thiergrub  1,  Flätting  2,  Stainberg  3,  Stierberg  1,  Vilzmüll  1, 
Egermüll  1,  Obermüll  1,  Höllmüll  1,  Weixelpaumb  3,  Winckhl  1, 
Vordorff  2,  Exenschlag  1,  Diendorff  1,  Stierberg  1,  Vordern- 
Khrenau  1.  Von  diesen  Gütern  sind  königsteuerpflichtig  in 
Vordern-Schärnschlag  1,  in  Ödlhütt  2,  in  ^iedern-Thiergrub  1, 
in  Flätting  2,  in  Steinberg  2,  in  Stierberg  1,  in  Weixelpaumb  3, 
in  Winckhl  1,  in  Vordorff  1,  in  Exenschlag  1,  in  Diendorff  1,  in 
Stierberg  1  und  in  Undern-Khrenau  1. 

Der  Umstand,  daß  diese  Güter  unter  der  Herrschaft  Tann- 
berg verzeichnet  sind  und  daß  die  bezügliche  Königsteuer  samt 
allen  anderen  Giebigkeiten  nach  einer  Beschreibung  der  bereits 
verkleinerten  Herrschaft  Marsbach  vom  24.  Oktober  1812  vom 
Eichter  von  Peilstein  bis  1804  eingehoben  worden  ist,  berechtigt 
zu  dem  Schlüsse,  daß  sie  zum  Großteile  von  den  Tannbergern 
herrühren,  die  nachgewiesenermaßen  in  dieser  Gegend  stark 
begütert  waren  und  deren  Besitz  nach  dem  Tode  Chunradts  von 
Tannberg  1354  an  das  Hochstift  Passau  gelangte.  Vielleicht  be- 
finden sich  darunter  auch  noch  einige  Haichenbacher  Güter,  aus 
dem  Kaufe  vom  30.  Juni  1303  herrührend,  die  nicht  infolge  des 
Gütertausches  vom  22.  Mai  1312  an  das  Kloster  Schlägl  abgetreten 
worden  sind.  Aus  dem  letzterwähnten  Güterverzeichnisse  des 
Amtes  Peilstein  ist  auch  der  interessante  Umstand  zu  ersehen,  daß 
die  Königsteuer  zum  Teile  auch  in  Naturalien,  wie  Hühner  oder 
Käse  (Khönigsteuerhenn,  Khönigsteuerkhäß)  entrichtet  werden 
konnte. 

Die  Besprechung  der  weiteren  Erwerbungen  der  Passauer 
Bischöfe  gehört  nicht  in  den  Eahmen  dieser  Abhandlung  und  es 
sei  diesbezüglich  auf  das  bereits  erwähnte  ausgezeichnete  Werk 
Strnadts  hingewiesen. 


114 

Bisher  war  es  den  Bischöfen  von  Passau  gelungen,  so 
ziemlich  den  ganzen  Landstrich  zwischen  Hz  und  Großer  Mühel 
entweder  in  unmittelbaren  Besitz  oder  unt^r  ihre  Lehenshoheit 
zu  bringen,  nur  bei  der  Herrschaft  Falkenstein  war  ihnen  dies 
noch  nicht  geglückt.  Es  ist  aber  wohl  als  sicher  anzunehmen, 
daß  sie  über  kurz  oder  lang  Mittel  und  Wege  gefunden  haben 
würden,  auch  diese  Güter  in  ihre  Gewalt  zu  bekommen,  wenn 
nicht  in  der  zweiten  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts  die  allgemeinen 
politischen  Verhältnisse  sich  in  einer  Weise  entwickelt  hatten,  die 
ihnen  dies  zur  Unmöglichkeit  machten.  Nachdem  nämlich  im 
Jahre  1273  Rudolf  von  Habsburg  zum  deutschen  König  gewählt 
worden  war  und  den  König  Ottokar  IL  1278  besiegt  hatte,  über- 
gab er  seinem  Sohn  Albrecht  das  Herzogtum  Österreich,  das 
damals  bis  an  die  Große  Mühel  reichte,  und  dieser  suchte  nun 
seinen  Einfluß  auch  auf  dem  Gebiete  des  Hochstiftes  im  Mühel- 
lande geltend  zu  machen.  Als  Anlaß  hiezu  benützte  er  die 
Achterklärung  seines  Schwagers  König  Wenzel  IL  gegen  Zawisch 
von  Falkenstein  und  machte  sich  gewissermaßen  zum  Acht- 
vollstrecker auf  deutschem  Boden.  Er  brachte  im  Jahre  1289 
die  Burgen  Falkenstein  und  Tannberg  durch  Gewalt  in  seinen 
Besitz;  letztere  wurde  den  Tannbergern  wieder  zurückgegeben 
gegen  die  Verpflichtung,  sie  den  herzoglichen  Söldnern  jedesmal 
auf  Verlangen  zur  Verfügung  zu  stellen  und  nur  nach  eingeholter 
herzoglicher  Bewilligung  zu  veräußern,  Falkenstein  aber  ver- 
blieb im  Besitze  des  österreichischen  Herzogs.  Damit  war  aber 
die  Landeshoheit  des  letzteren  im  Mühellande  tatsächlich  be- 
gründet und  allen  weiteren  Absichten  der  Bischöfe  auf  das 
Falkensteiner  Gebiet  ein  wirksamer  Riegel  vorgeschoben.  Als 
formeile  Anerkennung  der  österreichischen  Landeshoheit  seitens 
des  Passauer  Hochstiftes  kann  die  Bedingung  des  Herzogs  von 
Österreich  beim  Abschluß  der  Schaunburger  Fehde  1383  ange- 
sehen werden,  daß  die  Rückgabe  von  Vichtenstein,  Wesen,  Rana- 
riedl,  Haichenbach,  Riedegg,  Markt  und  Gericht  Velden  etc.  an 
den  Bischof  von  Passau  nur  mit  der  ausdrücklichen  Beschränkung 
stattfinde,  daß  der  Bischof  ihm  mit  selben  beständig  sei  und  sie 
nur  an  österreichische  Dienstleute  versetze.  Diese  Bedingung 
wurde  auch  von  Bischof  Johann  am  12.  »Tuli  1884  und  von  Bischof 
Georg  am  3.  Oktober  1389  anerkannt.^) 

*)  Strnadt,  Landgericht  Velden,  Seite  223  und  224. 


115 

Der  Markt  Peilstein. 

Im  vorstehenden  Abschnitt  wurden  die  Besiedlungsverhält- 
nisse des  westlichen  Mühellandes  mit  besonderer  Rücksicht  auf 
den  am  Forst wal de  gelegenen  Teil  desselben  besprochen,  weil  dies 
zum  besseren  Verständnisse  der  eigenartigen  Entwicklung  Peil- 
steins unter  mehreren  Grundobrigkeiten  notwendig  erschien. 

Wenn  schon  überhaupt  als  feststehend  angenommen  wird, 
daß  sämtliche  Siedelungen  des  großen  Forstwaldes  und  seiner 
östlichen  Ausläufer  auf  Waldrodungen  entstanden  sind,  so  wird 
diese  Annahme  hinsichtlich  des  Marktes  Peilstein  durch  seinen 
Namen  geradezu  zur  Gewißheit  gemacht.  Peilstein  bedeutet 
nämlich  nach  Grimm  einen  Jagdplatz,  auf  welchem  das  Wild 
gebeilt,  d.  h.  zustande  gebracht  und  erlegt  wurde.  Bil,  ein  altes 
Jäger  wort,  nur  mehr  übrig  in  bellen,  verbeilen  und  den  Orts- 
namen Beilstein,  Bilstein.  Demnach  dürfte  unser  Peilstein  von 
diesem  verklungenen  Jägerworte  den  Namen  erhalten  haben, 

Schon  weiter  oben  wurde  dargelegt,  daß  jene  Siedlungen  als 
die  frühesten  anzusehen  sind,  auf  denen  die  Königsteuerpflicht 
haftete,  und  daß  jene  Herrschaften  als  Gründer  zu  betrachten 
sind,  an  welche  diese  Steuer  zu  entrichten  war.  An  der  Hand  der 
in  den  ürbarien  aller  in  Betracht  kommenden  Herrschaften  ent- 
haltenen Königstei:ierverzeichnisse  und  ergänzt  durch  die  Ver- 
gleichung  mit  den  alten  Grundbüchern  kommen  wir  nun  zu  dem 
Ergebnisse,  daß  Peilstein  eine  Gründung  der  Falkensteiner  ist. 
Das  Falkensteiner  Urbar  vom  Jahre  1570  im  oberösterreichischen 
Landesarchiv  verzeichnet  aus  dem  Markte  Peilstein  sieben  könig- 
steuerpflichtige Güter,  nämlich  Fol.  131  zwei  Untertanen  des  von 
Ödt  zu  Gözendorf  und  Lichtenau,  auf  Fol.  134  zwei  Untertanen 
der  Herrschaft  Falkenstein  selbst,  sowie  auf  Fol.  140  zwei  Häuser 
und  die  Pfarrhof  gründe  unter  der  Frühmeßstiftung  Neufelden. 
Der  Umstand,  daß  nur  zwei  dieser  Güter  zu  Falkenstein  und  die 
anderen  fünf  unter  andere  Herrschaften  gehörten,  kommt  hier 
nicht  weiter  in  Betracht,  da  jedenfalls  auch  diese  fünf  Güter 
ursprünglich  zu  Falkenstein  gehörten  und  erst  später,  lyiit  Vor- 
behalt der  Königsteuer,  an  andere  Herren  verliehen  oder  ver- 
äußert w^orden  sind.  In  den  alten  Grundbüchern  ist  von  diesen 
sieben  königsteuerpflichtigen  Gütern  in  Peilstein  nur  bei  fünf 
die  Königsteuer pflicht  vorgetragen,  während  sie  bei  den  weiteren 
zwei  unaufgeklärterweise  nicht  ersichtlich  ist. 

8* 


116 

Als  köiiigsteuerpflichtig  scheinen  auf:  Das  Haus  Nr.  18 
unter  Lichtenau,  das  Haus  Nr.  19  und  das  Pfarrlehen  (Nr.  53) 
unter  Neufelden,  dann  die  Häuser  Nr.  30  und  31/32  unter  Alten- 
hof (Falken  stein). 

Als  zweites  königsteuerpflichtiges  Haus  unter  der  Herr- 
schftft  Lichtenau  kann  wohl  nur  das  Haus  Nr.  33  angesprochen 
werden,  w^elches  in  dem  alten  Grundbuche  Kollerschlag  1/17, 
gleichwie  die  Häuser  Nr.  30  und  31/32  als  Eechtlehen  aufscheint 
und  mit  dem  Namen  Pindersölden  bezeichnet  ist.  Im  Falken- 
steiner  Urbar  wird  aber  der  zweite  königsteuerpflichtige  Lichten- 
auer Untertan  unter  dem  Namen  Sigmundt  Pinter  aufgeführt. 
Da  auch  die  Gutsnamen  des  Grundbuches  bei  Haus  Nr.  30  und 
31/32  mit  den  Namen  im  Urbar  stimmen,  so  ist  anzunehmen,  daß 
dies  auch  bei  dem  Hause  Nr.  33  der  Fall  ist.  Der  Umstand,  daB 
das  Haus  Nr.  33  im  Grundbuche  als  zur  Herrschaft  Altenhof 
gehörig  aufscheint,  ist  wohl  dadurch  zu  erklären,  daß  dieses  Haus 
als  ein  in  der  Zeit  von  1570  bis  zur  Anlegung  der  Grundbücher 
circa  1780  an  die  ursprüngliche  Herrschaft  zurückgelangtes  Lehen 
anzusehen  ist. 

Als  die  dritte  nach  Neufelden  untertänige  Eealität  kann 
ohne  Bedenken  das  Haus  Nr.  38  bezeichnet  werden.  In  dem  beim 
Magistrat  Neufelden  geführten  Grundbuch  lit.  c  über  die  Früh- 
meßuntertanen zu  Peilstein  sind  nämlich  bei  acht  Häusern  Geld- 
dienste verzeichnet,  welche  sie  an  die  „M.artin  Bockfuessche 
Behausung'^  (Haus  Nr.  19)  zu  leisten  hatten,  und  bei  sieben 
Häusern  ebensolche  Dienste,  welche  zur  „Leopold  Griesinger sehen 
Behausung^'  zu  entrichten  waren.  Es  kann  mit  dieser  letzteren 
Bezeichnung  nur  das  Haus  Nr.  38  gemeint  sein,  weil  zur  Zeit  der 
Anlegung  der  alten  Grundbücher  Leopold  Griesinger  Besitzer 
dieses  Hauses  war.  Diese  Dienste  deuten  aber  darauf  hin,  daß  die 
betreifenden  Häuser  seinerzeit  auf  Grundstücken  erbaut  worden 
sind,  die  aus  dem  Bestände  der  Häuser  Nr.  19  und  38  gebrochen 
wurden.  Da  beim  Haus  Nr.  19  die  Königsteuer  nachgewiesen 
ist,  läßt  sich  wohl  mit  aller  Berechtigung  annehmen,  daß  als  die 
dritte  königsteuer])flichtige  Realität  das  Haus  Nr.  38  an- 
zusehen ist. 

Die  Häuser  Nr.  18,  19,  30,  31/32,  33,  38  und  53  dürften 
daher  als  die  ältesten  des  Marktes  und  als  ehemalige  Bauerngüter 
zu  betrachten  sein,  aus  deren  Grundbesitz  dann  später  ver- 
schiedene Baustellen  für  weitere  Häuser  des  Marktes  gebrochen 
WDrdon   sind. 


117 

Pie  Gründung  von  Peilstein  ist  mit  aller  Wahrscheinlichkeit 
in  die  erste  Hälfte  oder  in  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  an- 
zusetzen, aber  an  derselben  sind  die  niederösterreichischen  Grafen 
von  Peilstein  in  keiner  Weise  beteiligt.  Die  Bemerkung  Pill- 
weins, „Mühlkreis'",  Seite  266,  der  sich  auf  Buchinger  und 
Kleinmayrn  bezieht,  daß  dieses  Grafengeschlecht  im  oberöster- 
reichischen Mühlviertel  begütert  war,  ist  unrichtig.  Buchinger 
in  seiner  „Geschichte  des  Fürstentums  Passau'^,  Band  I,  Seite  143, 
sagt  hinsichtlich  der  Grafen  von  Peilstein:  „Ihre  Güter  lagen 
zerstreut  im  heutigen  oberösterreichischen  Mühlviertel  und  noch 
rindet  sich  ein  Schloß  in  Peilstein  im  Mühlviertel  an  der  Grenze 
des  heutigen  bayerischen  Landgerichtes  Wegscheid. ^^  Diese  ganz 
unbegründete  Darstellung  Buchinger s  ist  dahin  richtigzustellen, 
daß  die  betreifenden  Besitzungen  der  Peilsteiner  sich  nach  Klein- 
mayrns  „Nachrichten  von  Juvavia",  Seite  401  bis  404,  im  Mach- 
lande, also  im  unteren  Mühlviertel  befanden  und  daß  ein  Schloß 
in  unserem  Peilstein  nie  bestanden  hat  und  nicht  nachzuweisen 
ist;  das  seinerzeitige  Amtshaus  des  Gerichtes  Peilstein,  das 
mancherseits  als  Schloß  angesehen  wurde,  ist  ein  solches  nie 
gewesen.  Auch  die  bei  Buchinger,  Seite  272,  aufscheinende 
Bemerkung,  daß  Herzog  Friedrich  von  Österreich  im  Jahre  1310 
dem  Hochstift  einige  zu  Peilstein  gehörige  Güter  verkauft  habe, 
ist  eine  irrige  und  bezieht  sich  nicht  auf  unser  Peilstein,  sondern 
auf  jenes  in  Niederösterreich.  Nach  dem  Aussterben  der  nieder- 
österreichischen Peilsteiner  verpfändete  am  2.  Oktober  1310 
Herzog  Friedrich  dem  Bischof  Wernhart  von  Passau  und 
Chunraten  von  Chappel  seine  Einnahmen  („Dienst  und  allen 
nutz'O  zu  Peylstayn  und  für  allen  Entgang  daran«  die  Maut  zu 
^lauthusen.  Aber  schon  im  nächsten  Jahre  am  23.  April  ver- 
kaufte er  sein  Haus  zu  Peylstain  samt  Gericht,  Urbar  und  allen 
Gülten,  wie  es  der  Toppler  innegehabt,  um  1600  Pfund  Passauer 
Pfennig  an  diese  beiden  und  am  18.  September  desselben  Jahres 
bekennt  Chunrat  von  Chappel,  daß  der  Bischof  ihm  seinen  Anteil 
an  der  Burg  weiter  verkauft  habe.  ^)  Diese  Urkunden,  deren 
erste  von  1310  auch  in  die  Lamprechtsche  Matrikel  von  Ober- 
österreich unter  Bezug  auf  Buchinger  Aufnahme  fand,  beziehen 
sich  aber,  wie  schon  gesagt,  auf  das  Peilst^in  in  Niederösterreich, 
w^as  durch  die  Urkunde  vom  28.  Oktober  1346  bewiesen  wird, 
worin  Eberhard  von  Kapellen  bezeugt,  daß  er  ehemals  Peylstain 

^)  Allgem.  Reichsarchiv  München,  Hochstift  Passau,  Urk.-Fasz.  90 
(Peilnstein,  Partenstein  und  Haunstein). 


118 

und  „alles  gericht,  stockh  vnd  Galten  vnd  waz  daf  zu  gehört,  daz 
emal  in  das  Lantgericht  gehört  hat"  innegehabt  hat.^) 

Die  Annahme,  daß  die  Gründung  von  Peilstein  in  die  Mitte 
oder  in  die  erste  Hälfte  des  12.  Jahrhunderts  zu  setzen  sei. 
gründet  sich  auf  drei  Eintragungen  im  Passauer  Traditions- 
kod^x  V,  von  denen  die  erste  auch  im  oberösterreichischen 
Urkundenbuch  I,  523,  enthalten  ist,  und  zwar: 

Fol.  94  1  des  Or. 

„Notum  sit  tani  presentibus  quam  futuris,  quod  Heinricus 
de  peilenstein  traditit  super  aram  prothomartiris  stephani  Hart- 
wicum  et  uxorem  suam  Mathildim  et  Heremannum  filium  suum. 
et  filiam  suam  Hemmam  et  engelscalcum,  Mathildim,  Bertam, 
Rihwip.  Huius  rei  testes  sunt.  Rotholfus  et  heinricus  cives.  Pabo. 
Albertus.  x\lbero.  Olricus  scobro.  Godefridus.  Herebordus.  Liv- 
bertus.  Pero.  Chetcelo.  Sifridus.  Gerhardus  Walconus.  Sigo- 
hardus.  Conradus.  Conradus." 

(Kund  sei  sowohl  den  Mitlebenden  wie  den  Nachkommen, 
daß  Heinricus  de  peilenstein  auf  den  Altar  des  Erzmärtyrers 
Stephanus  iibergeben  hat  den  Hartwicus  dessen  Frau  Mathildis, 
dessen  Sohn  Heremann  und  dessen  Tochter  Hemma,  sowie  den 
Engelscalcus,  die  Mathildis,  Berta,  Rihwip.  Zeugen  dieser  Über- 
gabe sind:   Rotholfus  und  Heinricus,  Bürger  etc.) 

Ad  marg.  des  Codex  in  der  Höhe  von  Bertam,  Rihwip  steht: 
Marquardum  fratrem  eins  =  Marquard  ihrem  Bruder. 

Fol.  107  ^  unter  den  Marginal noten : 

„Notum  sit  etc.  quod  pero  de  peilestein  est  censualis  sancti 
JStephani  ad  censum  V  denatiorum.'^  (Bekannt  sei,  daß  Pero  von 
Peilstein  zinspflichtig  ist  dem  heiligen  Stephan  zum  Zins  von 
5  Denaren.) 

Fol.  115  \ 

„Herwordus  de  Saerlinspach  censualis  V  den.  Leo  cen- 
sualis V  den.  Gertrut,  Leupold  de  Peilstein  V  den.  Heinricus  \' 
den.  Maehtild  V  den.  Chunegunt  V  den.  Gerlint  V  den. 

(Herbordus  von  Sarleinsbach  zinspflichtig  zu  5  Denare  n. 
Leo  zu  5  Denaren  Gertrut,  Leupold  von  Peilstein  zu  5  Denaren, 
Heinrich  5  Den.,  Mathild  5  Den..  Chunegund  5  r)en.,  Gerlint 
5  Denar.)  2) 

Nachdem  in  diesen  Notizen  auch  Sarleinsbach  genannt  wird. 

*)  OberSsterreichiwhes  l;rkundenlmch,  VI.,  Seite  565. 
')   Fol.   107  und  115  nach  einer  Kopie  des  Herrn   Viktor  Baron   Handel- 
Mazzetti. 


119 

und  zwai-  in  unmittelbarer  Verbindung  mit  Peilsteih,  unterliegt 
es  keinem  Zweifel,  daß  dieselben  sich  auf  unser  oberösterreichi- 
sches Peilstein  beziehen. 

Diese  drei  Traditionsnotizen  können  als  die  ältesten  bisher 
bekannt  gewordenen  Nachrichten  über  Peilstein  angesehen 
werden,  denen  gewissermaßen  Urkundencharakter  zukommt.  Die 
erste  stammt  aus  der  Mitte  oder  dem  Ende  des  12.  Jahrhunderts 
und  ist  im  oberösterreichischen  Urkundenbuch  I,  826  (Eegister), 
schon  auf  circa  1150  angesetzt.  Die  zweite  ist  ebenfalls  noch  in  das 
12.  Jahrhundert  gegen  Ende  und  die  dritte  in  das  erste  Drittel 
des  13.  Jahrhunderts  zu  setzen.  Der  in  der  ersten  Notiz  auf- 
scheinende Heinrich  von  Peilstein  ist  wahrscheinlich  als  Gemein- 
freier anzusehen,  obwohl  eine  Standesbezeichnung  wie  nobilis  oder 
liber  fehlt,  doch  läßt  sein  Besitz  von  Eigenleuten,  die  er  der  Kirche 
übergibt,  dies  vermuten ;  gleichwohl  könnte  er  auch  ein  Unfreier 
gewesen  sein,  da  auch  solchen  der  Besitz  von  Eigenleuten  nicht 
verwehrt  war,  wah-rscheinlicher  ist  jedoch  das  erstere,  weil  gegen 
eine  Unfreiheit  der  Besitz  so  vieler  Eigenleute,  deren  er  sich  ent- 
äußert hatte,  spricht.  Derselbe  könnte  wohl  auf  einem  der  als 
Eechtlehen  bezeichneten  Güter  (Haus  Nr.  30,  31/32  oder  33) 
seßhaft  gewesen  sein.  Die  als  Bürger  (cives)  bezeichneten  Zeugen 
Eotholfus  und  Heinrich  sind  wahrscheinlich  Passauer  Bürger, 
da  zu  jener  Zeit  in  unserem  Mühellande,  vielleicht  mit  Ausnahme 
von  Velden,  Städte  oder  Märkte  noch  nicht  bestanden. 

In  den  in  der  zweiten  und  dritten  Notiz  auftretenden 
Personen  haben  wir  sogenannte  Zensualen,  besitzlose  Freie  oder 
Freigewordene,  zu  sehen,  die,  um  sich  gegen  weltliche  Große  zu 
sichern,  sich  in  den  Schutz  der  Kirche  gegen  Kopfzins  über- 
geben haben. 

Bis  in  das  14.  Jahrhundert  hinein  dürfte  Peilstein  nur  als 
kleine  Dorfsiedelung  bestanden  haben  und  erst  als  sich  einiger- 
maßen ein  Verkehr  vom  Kloster  Schlägl  aus  zur  oberen  Donau,  in 
der  Kichtung  Peilstein — Wegscheid — Obernzeil,  zu  entwickeln 
begann,  hat  dies  zweifelsohne  auch  zur  weiteren  Entwicklung 
Peilsteins  beigetragen.  Damals  hatte  der  Salzhandel  für  die 
Verkehrswege  oftmals  eine  geradezu  richtunggebende  Bedeutung 
und  als  die  Herzoge  Otto  und  Heinrich  von  Bayern  1327,  25.  Mai, 
und  1334,  21.  April,  dem  Kloster  Schlägl  die  Erlaubnis  erteilten, 
Salz  von  Passau  mautfrei  abzuführen,  benützte  dieses  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  statt  des  bisherigen  weiten  Umweges  über 
Obermühl — Velden,  den  kürzeren  Weg  über  Obernzeil  und  Peil- 


120 

stein,  wodurch  der  Wasserweg  auf  der  Donau  um  mindestens 
zwei  Drittel  gekürzt  wurde.  Für  diese  Vermutung  spricht  der 
Umstand,  daß  der  Markt  Velden  mit  dem  Kloster  Schlägl  unt€r 
dessen  Propst  Ulrich  I.  (1304 — 1338)  einen  Streit  wegen  der 
Straße  hatte,  die  von  Schlägl  über  Peilstein  nach  Passau  führte^). 
De^  Markt  Velden  hatte  nämlich  auf  Grund  der  von  Bischof 
Wernliart  von  Passau  „an  sand  pollten  tag  drewczehenhundert 
Jar  an  aindlef  Jar  (1311)  ausgestellten  Urkunde  -)  das  Stapel- 
recht für  den  Warenverkehr  auf  der  ganzen  Strecke  zwischen 
Passau  und  Linz  und  auf  Grund  derselben  erhob  er,  den  Straßen- 
zwang geltend  machend,  wahrscheinlich  Einspruch  gegen  die 
vorerwähnte  Umgehung.  In  welcher  Weise  die  Interessen  des 
Marktes  Velden  gewahrt  wurden,  ob  vielleicht  durch  die  Er- 
richtung der  Maut  in  Peilstein,  die  in  diese  Zeit  fallen  dürfte, 
oder  sonstwie,  läßt  sich  nicht  feststellen.  Möglicherweise  läßt  sich 
die  Erwerbung  der  sechs  königsteuerpflichtigen  Güter  in  Peilstein 
und  Exenschlag  durch  den  Markt  Velden-  (später.  Frühmeß- 
stiftung), als  Entschädigung  für  den  teilweisen  Verlust  des 
dortigen  Salzhandels,  auf  diesen  Straßenstreit  zurückführen.  Daß 
diese  Mehrung  des  Verkehrs  die  Entwicklung  Peilsteins  günstig 
beeinflussen  mußte,  läßt  sich  wohl  voraussetzen. 

Eine  Vergrößerung  der  Ortschaft  Peilstein  scheint  zuerst 
nur  auf  dem  Territorium  des  Hochstiftes  Passau  stattgefunden 
zu  haben,  das  ja  bestrebt  gewesen  war,  seine  Besitzungen  mit  dem 
Aufwände  aller  Mittel  und  über  seine  Kräfte  zu  vermehren,  su 
daß  es  in  arge  Finanznöte  geriet  und  zu  Güter  Verpfändungen 
schreiten  mußte.  Es  verpfändete  das  Gericht  Peilstein  an  Lienhart 
Swenntner  und  seine  Hausfrau  Kathrei  um  60  Pfund  Wiener 
Pfennig  und  diese  übergaben  es  wieder  „an  sand  galten  tag" 
(16.  Oktober)  1373  an  Andre  den  Gruber,  Marschalk  des  Bischofs 
xVlbrecht  von  Passau  um  die  Pfandsumme.^) 

Um  die  Wende  des  14.  zum  15.  Jahrhundert  dürfte  in 
Peilstein  bereits  die  Kirche  erbaut  worden  sein,  denn  obwohl  das 
Vikariat  daselbst  erst  circa  1430  gegründet  worden  ist  und  erst 
1444  ein  ständiger  Seelsorger  dort  vorkommt,  wurde  Peilstoin 
schon  früher  als  Pfarre  genannt."*)  Peilstein  gehörte  vorher  zur 

/)  Pröll,     Geschichte     des     Prämonstratenserstiftes     Schlägl.     Seil«-     4'.' 
uod  50. 

')  Allgem.  Reichsarchiv   München,   Bischof   Leonhardbiich. 

•)  Allgem.  Reichsarchiv  München.   Hochstift  Passau.   Uik.-F;i-/     '.'i». 

*)   ^irnndt.    \'f!(l»'ii.    Sf»it(>    103. 


121 

Pfarre  Sarleinsbach,  die  ihrerseits  früher  zur  Pfarre  Pfarr- 
kirchen gehört  hatte  und  bis  1280  eine  Filiale  derselben  war.^) 

Eine  Urkunde  über  die  Vikariatstiftung  befindet  sich  weder 
im  Diözesanarchiv  in  Linz,  noch  im  Pfarrarchive  Peilstein.  Die 
Pfarrmatriken  beginnen,  und  zwar  das  Taufbuch  1612,  das 
Trauungs-,  sowie  das  Sterbebuch  1619. 

Daß  die  Errichtung  einer  Pfarre  auf  die  Entwicklung  des 
Ortes  von  großem  Einflüsse  sein  mußte,  läßt  sich  voraussetzen, 
aber  noch  bis  zum  Ende  des  15.  Jahrhunderts  scheint  diese  gar 
nicht  bedeutend  gewesen  zu  sein,  wie  sich  aus  dem  Stande  der 
nach  Neufeiden  untertänigen  Häuser  erkennen  läßt.  Die  Bürger 
von  Neufelden  stifteten  nämlich  in  ihrem  Markte  eine  Frühmesse 
mit  einem  eigenen  Benefiziaten  und  für  den  Unterhalt  desselben 
Viädmeten  sie  mit  Stiftbrief  „an  St.  Ursulatag^^  1501^)  ein  eigenes 
Haus  und  verschiedene  Grundstücke,  Güter,  Zehenten  und  Gärten, 
darunter  auch  die  drei  nach  I^eufelden  untertänigen  Güter  in 
Peilstein,  nämlich  das  „Guett  zu  Päälstein  da  Hannß  aufsützt. 
Item  mehr  ain  Guett  daselbst,  daß  Pfarlehen  genanndt.  Item 
aber  ain  Guett  daselbst,  daß  Schneider  lehen",  welche  weiter  oben 
schon  als  mit  den  Häusern  Nr.  19,  38  und  53  als  identisch  nach- 
gewiesen worden  sind.  Auf  solchen  Grundstücken  nun,  die  von 
diesen  Häusern  abgetrennt  wurden,  entstanden  im  Laufe  der 
Zeit  mehrere  Häuser,  die  wieder  nach  Neufelden  grunduntertänig 
waren  und  im  Grundbuche  C  des  Magistrates  Neufelden  auf- 
scheinen, das  über  die  Güter  dieser  Frühmeßstiftung  bestand. 
Aus  dem  Umstände,  daß  diese  neueren  Lläuser  in  dem  erwähnten 
Stiftbriefe  nicht  vorkommen,  zu  dieser  Stiftung  aber  doch  grund- 
untertänig waren  und  eine  spätere  Zustiftung  ausgeschlossen  ist, 
ist  der  Schluß  berechtigt,  daß  sie  erst  nach  1501  entstanden  sein 
konnten. 

In  dem  erwähnten  Grundbuch  sind  an  Dienstbarkeiten  ver- 
zeichnet: Bei  Haus  Nr.  20  an  Martin  Bockfues  4  kr.,  bei  Haus 
Nr.  21  an  Martin  Bockfues  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  26  zu  Griesingers 
Haus  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  27  zu  Griesingers  Haus  3  kr.,  bei  Haus 
Nr.  28  zur  Martin  Bockfuesschen  Behausung  15  kr.,  bei  LIaus 
Nr.  37  zu  Griesingers  Haus  2  kr.,  bei  Haus  Nr.  39  zu  Leopold 
Griesingers  Behausung  1  kr.  2  Pf.,  bei  Haus  Nr.  40  zu  Leopold 
Griesingers  Behausung  7  kr.  2  Pf.,  bei  Haus  Nr.  41  zu  Griesingers 
Haus  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  42  zum  Bockfues-Haus  4  kr.,  bei  Haus 

^)  Diözesan-Schematismus. 

'"*)  Siehe  Haßleder,  Geschichte  des  Marktes  Neufelden,  Seite  223. 


122 

Xr.  45  zu  Hl  Bockfues-Haus  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  47  zur  Leopold 
Grieeingersohen  Behausung  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  48  zur  Martin 
ßockfuessc'hen  Behausung  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  49  zur  Martin 
Bockfuesschen  .Behausung  4  kr.,  bei  Haus  Nr.  59  zur  Martin 
BockfueBSchen  Behausung  3  ii.  3  kr.  Aus  diesen  Dienstbarkeiten 
ist«zu  ersehen,  daß  die  Häuser  Nr,  20,  21,  28,  42,  45,  48,  49  und 
59  auf  Grundstücken  aus  dem  Hause  Nr.  19  und  die  Häuser 
Nr.  26,  27,  37,  39,  40,  41  und  47  auf  Grundstücken  aus  dem 
Hause  Nr.  38  entstanden  sind,  da  zur  Zeit  der  Errichtung  des 
alten  Grundbuches  und  Vortragung  der  erwähnten  Dienst- 
barkeiten in  demselben  Martin  Bockfues  Besitzer  des  Hauses 
Nr.  19  und  Leopold  Griesinger  Besitzer  des  Hauses  Nr.  38  war. 
Die  seinerzeit  ebenfalls  nach  Neufelden  grunduntertänig  ge- 
wesenen Häuser  Nr.  22,  34,  46  und  51  sind  teils  auf  Grund- 
stücken, die  direktes  Eigentum  der  Frühmeßstiftung  waren,  teils 
auf  anderen  ledigen  Grundstücken  erbaut  worden,  wie  aus  den 
Baubewilligungen  vom  22.  Juni  1707  und  10.  April  1758  ^)  ge- 
schlossen werden  kann.  Der  Lage  nach  könnte  Nr.  34  wohl  auch 
auf  Griesinger  sehen  Grund  erbaut  worden  sein.  Aus  dem  Pfarr- 
lehen scheint  keine  Abtrennung  stattgefunden  zu  haben. 

Die  Häuser  Nr.  23,  24,  25,  29,  43  und  44,  die  zur  Herrschaft 
Altenhof  gehörten  und  im  Grundbuch  Kollerschlag  vorgetragen 
waren,  sind  sicherlich  auf  Grundstücken  erbaut  worden,  die 
vormals  zu  den  Häusern  Nr.  30  oder  31/32,  eventuell  33  gehört 
hatten.  Bei  den  zur  Herrschaft  Tannberg  (Marsbach)  grund- 
untertänig gewesenen  Häusern  Nr.  1  bis  17,  35,  36,  50,  52  und 
54  bis  69  dürfte  ihre  allmählige  Entstehung  in  ähnlicher  Weise 
geschehen  sein,  nur  läßt  sich  dies  nicht  mehr  urkundlich  nach- 
weisen, weil  die  alten  Grundbücher  diesbezüglich  keine  Anhalts- 
punkte bieten. 

Das  Marsbacher  Urbar  von  1667  verzeichnet  unter  der 
Herrschaft  Tannberg,  Gericht  Peilstein,  in  der  Ortschaft  „Aigen- 
Peilstein"  21  Untertanen  mit  20  Häusern  und  1  Brandstatt. 

Nach  Strnadts  mehrerwähnten  Abhandlung  Seite  140,  141 
wurden  die  Pflege  und  das  Landgericht  Velden  1393,  14.  Sep- 
tember, die  Feste  Tannberg  samt  Urbar  (worunter  das  Gericht 
Peilstein)  1421,  13.  August,  an  Andreas  Herleinsberger  ver- 
pfändet; erst  im  Jahre  1503  gelang  dem  Hochstifte  die  Wieder- 
einlösung.   Dif  Pflege  Tsinnberg  wurde  dem  Achnz  Prcmbser  an- 


')   Frillimeß-J^rotokolh»    im    Miirklnrchiv    zu    ^{tMltelden. 


123 

vertraut  und  ihm  einige  Jahre  später  auch  Velden  dazugegeben. 
Xach  seinem  Tod  erhielt  beide  Pflegen  samt  der  Maut  zu  Peil- 
stein Egidi  Tettenhaimer,  1516,  der  als  Pfleger  im  Dezember  1517 
vorkommt,  hierauf  Wolf  Elrechinger  zu  Mamling,  1520.  Dem 
Nachfolger  des  letzteren  Hans  Stadler  zu  Ernegk  wurde  laut 
Keverses  1522,  G.  Jänner,  hiezu  auch  noch  das  Schloß  Marsbach 
in  Bestand  verlassen.  Montag  nach  Erhardi,  1525,  wurden  da- 
gegen an  Hans  Nußdorf  er  zu  Tuttling  nur  mehr  Tannberg  und 
Velden  übergeben,  nachdem  schon  am  Freitag  nach  Pauli  Bekeh- 
rung desselben  Jahres  die  Pflege  Marsbaeh  abgesondert  an 
Lam2)recht  Haunreiter  verliehen  w^orden  war.  Auf  den  Nuß- 
dorf er,  der  zuletzt  1528,  11.  Februar,  als  Pfleger  zu  Tannberg 
erscheint,  folgte  in  der  Pflege  Tannberg  noch  Wolf  Herleinsperger 
zu  Altenhof  (Urkunde  1529,  25.  März),  wogegen  Velden  schon 
1528  zur  Pflege  Marsbach  gezogen  wurde  und  bei  dieser  fortan 
\erblieb.  Endlich  wurde  auch  Tannberg,  wohin  1503  der  Sitz 
des  Landgerichtes  gewandert  war,  noch  vor  1538  mit  Marsbach 
vereinigt,  denn  im  letzteren  Jahre  wird  Christoph  Liebenauer 
bereits  als  Pfleger  zu  Marsbach,  Tannberg  und  Velden  genannt. 
Da  das  Gericht  Peilstein  ein  Bestandteil  der  Herrschaft 
Tannberg  war  und  ein  Großteil  des  Ortes  Peilstein  diesem 
Gerichte,  also  der  Herrschaft  Tannberg  grunduntertänig  war, 
wechselte  mit  den  vorstehenden  Veränderungen  auch  der  Sitz  der 
Grundherrschaft  für  diesen  Ortsteil,  während  er  für  den  Teil,  der 
zur  Frühmeßstiftung  Neufelden  oder  nach  Falkenstein-Altenhof 
gehörte,  stabil  blieb.  Die  Verwaltung  von  Peilstein  in  Hinsicht 
auf  die  niedere  Gerichtsbarkeit  war  demnach,  entsprechend  dem 
Untertänigkeitsverhältnis,  eine  geteilte.  Für  die  Frühmeßunter- 
tanen war  das  Marktgericht  Neufelden  die  erste  Instanz  für  die 
niedere  Gerichtsbarkeit  und  das  adelige  Richteramt;  für 
Besehwerden  oder  Rekurse  in  allen  diesen  Angelegenheiten  war 
aber  die  jeweilige  passauische  Pflegschaft  die  zweite  Instanz;  sie 
wählten  sich  auch  ihren  Richter,  welcher  der  Bestätigung  des 
Marktgerichtes  Neufelden  bedurfte  und  als  Organ  desselben  galt. 
Für  die  Unter tane^i  des  Gerichtes  Peilstein  war  jedoch  jene 
Pflegschaft,  der  die  Herrschaft  jeweilig  unterstand,  die  unmittel- 
bare Behörde.  Die  Gerichtshoheit  für  die  Untertanen  des 
Gerichtes  Peilstein  und  der  Frühmeßstiftung  Neufelden  bildete 
das  passauische  Landgericht  Velden,  dessen  Umfang  von  der 
Ranna  bis  zur  Großen  Mühel  reichte.  Die  Herrschaft  Falkenstein 
nahm   die  Gerichtshoheit  über   die  eigenen  Untertanen   für   sich 


124 

selbst  in  Anspruch  und  die  landesfürstlichen  Pfleger  daselbst 
duldeten  keinen  Eingriff  des  Landrichters  von  Velden  auf  herr- 
schaftlichen Grund  und  Boden;  es  dürfte  bezüglich  der  Falken- 
st-einischen  Untertanen  in  Peilstein  dieselbe  Rechtsübung  bestanden 
haben  wie  bei  jenen  von  Pohrbach,  Lembach,  Hofkirchen  usw. 
Gegen  diese  wurde  die  gerichtliche  Untersuchung  in  Falkenstein 
selbst  geführt  und  erst  dann,  wenn  sie  in  der  Schranne  zu  Hof- 
kirchen  schuldig  erkannt  und  zum  Tod  verurteilt  waren,  wurden 
sie  an  den  Landrichter  in  J^eufelden  zur  Vollstreckung  des  Todes- 
urteiles ausgeliefert.  Das  Marsbacher  Urbar  enthält  darüber 
nähere  Bestimmungen.  Aus  dieser  Pechtsgewohnheit  scheint  sich 
später  die  volle  Landgerichtshoheit  von  Falkenstein  (Altenhof) 
herausgebildet  zu  haben  und  bei  der  Anlegung  der  Grundbücher 
im  letzten  Viertel  des  18.  Jahrhunderts  wurde  in  diesen  bei  den 
Untertanen  in  Peilstein  die  Herrschaft  Altenhof  als  zuständiges 
Landgericht  aufgeführt. 

Für  die  gemeinsamen  Ortsangelegenheiten  Peilsteins  war 
die  jeweilige  passauische  Pflegherrschaft,  also  seit  1538  'Mars- 
bach, und  der  bezügliche  Ortsrichter  die  führende  Behörde.  x\ls 
infolge  der  unter  Maria  Theresia  und  Kaiser  Josef  IL  ein- 
geführten Keformen  in  der  staatlichen  Verwaltung  die  Distrikts- 
Kommissariate  errichtet  wurden,  wurde  auch  Peilstein  der  Sitz 
eines  solchen  mit  dem  Amtsbereich  der  Pfarren  Peilstein,  Jul- 
bach  und  Kollerschlag  mit  den  Steuergemeinden  Julbach, 
Kicking,  Kirchbach,  Kollerschlag,  Kraml,  Nebelberg  und 
Peilstein. 

Im  Marsbacher  Urbar  von  1667  wird  Peilstein  als 
„A  i  g  e  n^^  bezeichnet.  Ebenfalls  als  solches  erscheint  es  noch 
im  Lehenbrief  vom  9.  Februar  1694  des  Bischofs  Johann  Philipp 
von  Passau  für  Johann  Ludwig  Freiherrn  von  ödt  auf  Gözendorf 
und  Helfenberg  und  dessen  Vettern  Erasmus,  Anton  und  Hans 
Albrecht  über  nachbenannte  „Stück  und  Zehent,  passauische 
Lehen:  ein  Lehen  darauf  Georg  Perger  sitzt  und  ein  Lehen  so 
Eustach  Burger  besitzt,  auf  des  Pfarrers  Lehen  und  auf  vier  Hof- 
titetten  zu  Peilienstein  im  A  i  g  e  n,  auf  der  einen  Ambrosy  Prein, 
der  anderen  Georg  Capeller,  der  dritten  Christoph  Khöi)finger 
und  der  vierten  Urban  Räninger  anietzo  geseßen,  —  so  nach  Ab- 
sterben seines  Bruders  Raimund  Acliillis  Froilierrn  von  Odt  auf 
sie  ordeutlicli  koniidcn."  M  Dngoiicn   wird  es  in  doni  Lclionltriefo 


*)   Allgeiu.    KuicÜÄurchiv    Miiuchoii,    lloclistift    Tussau,    Lrk.-Fasz.    tiUls. 


125 

ddo.  Passau  18.  Juli  1758  des  Bischofs  Josef  Dominik  auf  Franz 
Karl  Reiehsgrafen  von  Ödt  und  dessen  Hausfrau  Maria  Johanna 
Gräfin  von  Ödt  über  verschiedene  Stücke  und  Zehente  ^)  schon  als 
Markt  bezeichnet.  Im  Frühmeßprotokolle  des  Marktgerichtes 
Neufelden  II,  Seite  90,  am  5.  April  1742  wird  Peilstein  ebenfalls 
schon  als  Markt  bezeichnet  und  im  selben  Protokolle,  Seite  2,  am 
18.  Oktober  1737  kommen  schon  die  Bezeichnungen  „Bürger" 
und  „bürgerliche  Behausung'^  vor. 

Eine  Vereinigung  einer  Anzahl  von  Hausbesitzern  in  Peil- 
stein erhielt  im  17.  Jahrhundert  die  Gerechtsamkeit  des  Bier- 
brauens  und  kaufte  zu  diesem  Zwecke  das  Haus  Nr.  12  an.  Es 
muß  dies  jedenfalls  vor  1661  geschehen  sein,  weil  am  23.  März  des 
genannten  Jahres  „Eine  gantze  Preugemain  zu  Pallstain^*^  an 
Josef  KampmüUner,  erzfürstlicher  Herrschaftsrichter  und 
Mautner  zu  Peilstein  und  seine  Ehegattin  Salome  den  an  das 
Brauhaus  anstoßenden  Garten  verkaufte.^)  Auch  im  Marsbacher 
Urbar,  unter  Herrschaft  Tannberg,  Gericht  Peilstein,  wird  dieses 
Brauhaus  schon  erwähnt,  wo  es  heißt:  „Hans  Gruber,  Ain 
Gemain  allda  (Güldt  vom  Preuhauß  1  fl.  10  kr.,  Eoboldt  dem 
Richter  wie  ein  ieder  2  Tag,  Landsteuer  6  ß  20  4  ,  Ristgeldt 
1  fl.  2  ß   —  ^.'' 

Aus  der  oben  erwähnten  Vereinigung  ging  die  sogenannte 
Marktkommune  hervor,  die  brauberechtigten  Hausbesitzer 
w^urden  Bürger  genannt  und  auf  dieser  Basis  hat  sich  anscheinend 
die  Bezeichnung  Markt  entwickelt.  Dieses  Gewohnheitsrecht 
w^urde  durch  den  Privilegienbrief  des  Kaisers  Josef  I.  ddo.  Wien, 
4.  Mai  1708,  sanktioniert,  in  dem  es  heißt:  „Bekhennen  öffentlich 
mit  diesem  BrietT,  und  thun  Kund  allermäniglich,  daß  Hnß  N. 
Richter  und  die  ganze  Gemeinde  zu  Peillenstein  aller unter- 
thänigst  zu  vernehmben  gegeben,  Waßgestalten  sie  schon  von 
vielen  Jahren  vermuethlich  durch  Feuers-Brunsten  und  feindliche 
Einfähl  aller  gehabten  Brieflichen  Dokumenten  genzlich  ver- 
lustiget worden,  und  obzwar  sie  bey  solchen  noch  von  ihren  Vor- 
fahren erlittenen  Verlurst  zu  Darthuung  einiger  Spezial-Frey- 
heiten  kein  Original  zu  produzieren  hetten,  so  zeigeten  doch  die 
Überschriften,  auch  der  Inhalt  angeführter  von  denen  Land- 
schaftsverordneten  Unseres  Ertzherzogthumbs  Österreich  ob  der 
Ennß  ergangenen  Erinderungs-Dekreten,  daß  erwehnter  in 
Österreich    ob    der    Ennß    gelegene  Ort  Peillenstein    kein  Dorff', 

^)   Ebenda,  Urk.-Fasz.  2124. 

^)   Marktarcliiv  Peilstein,   Original-Kaufvertrag,  Siegel  fehlt. 


126 

sondern  ein  Marekht  wäre:  Weillen  dan  ihnen  gebühre  zu 
gehorsanibster  Volge  Unserer,  wegen  Conürmirung  deren  Privi- 
legien außgegangenen  Kayser-  und  Landtsfürstl.  Generalien,  umb 
die  Erneuerung  ihrer  Marckhts-Freyheit  und  Conürmirung  deren 
habenden  Privilegien  sich  zu  bewerben.  Als  haben  uns  dieselben 
ollerunterthänigist  gebetten,  Wir  geruheten  gemalten  Marckhts- 
Freyheit  dergestalten,  daß  besagter  Orth  Peillenstein  für  einen 
Marckht  und  sie  Supplikanten  als  Inwohner  für  Bürger  gehalten 
wurden,  allergnädigst  zu  vernewern,  auch  in  Erwegung,  daß, 
weilen  berührter  Orth  an  der  Straß  gelegen,  sie  sehr  schwäre 
Durchzug  und  andere  onera  ertragen  müeßen,  ihre  Privilegia, 
bef orderist  aber  die  Bierpreu-Gerechtigkeit,  in  deren  Poßeß  und 
v.ürckhlichen  Vebung  sie  ständen,  aller mildest  zu  conti rmiren 
u.  s.  w.  ^) 

Nachdem  infolge  des  Friedens  von  Luneville,  9.  Februar 
1801,  das  geistliche  Fürstentum  Passau  säkularisiert  worden  war, 
fiel  die  Herrschaft  Marsbach  als  kaiserliches  Kameralgut  an 
Österreich  und  infolge  landrechtlichen  Dekretes  vom  6.  September 
1811  wurde  das  Gericht  Peilstein  von  dem  Bestände  der  übrigen 
Herrschaft  abgetrennt  und  in  der  o.-ö.  Landtafel  von  Tom.  a  I, 
Fol.  523,  auf  Fol.  530  übertragen,  dann  mit  Kaufkontrakt  vom 
19.  November  1812  an  Josef  Sengl,  Hausbesitzer  zu  Steyr,  ver- 
kauft, von  dem  es  infolge  Lizitations-Protokolles  vom  28.  No- 
vember 1832  an  Johann  Lausecker  überging.  Der  Bestand  dieser 
kleinen  Herrschaft,  deren  Untertanen  schon  weiter  oben  nach 
Ortschaften  geordnet  angeführt  worden  sind,  verminderte  sich 
jedoch  beständig  und  als  auch  infolge  der  Ereignisse  des  Jahres 
1848  die  Ablösung  der  untertänigen  Leistungen  in  Geld  durch- 
geführt worden  war,  wurde  der  Best  dieses  Dominikalgutes 
mittelst  Kaufvertrag  vom  31.  Oktober  1865  an  Georg  und  Anna 
Maria  Hoheneder  verkauft,  auf  Grund  des  Protokolles  d.  d.  Rohr- 
bach, 11.  Jani  1879,  in  der  Landtafel  gelöscht  und  in  das  Grund- 
buch der  Katastergemeinde  Kirchbach,  Einlagezahl  158,  unter 
der  Bezeichnung  „Forsthäusel  Nr.  43  zu  Kirchbach"  übertragen. 

Der  ursprüngliche  Bestand  dieser  kleinen  Herrschaft  zur 
Zeit  ihres  Verkaufes  seitens  des  Staates  läßt  sich  aus  einer  Aus- 
schreibung für  die  auf  den  16.  März  1812  anberaumten  Lizitation 
ersehen,    welche  von    der  Hofkommission    für  den  Verkauf    von 

*)  Marktarchiv  Peilstein,  Original  auf  Pergament  mit  gut  erhaltenem 
großen  Siegel,  ebenso  die  Bestätigungsbriefe  von  Kaiser  Josef  II.,  Wien 
11.  November  1785,  und  Kaiser  Franz  II.,  Wien  22.  Februar  1793. 


12T 

Staatsgütern  ausging.^)  Nach  derselben  war  dieses  Staatsgut, 
das  kein  eigenes  Schloßgebäude  hatte  und  worauf  keinerlei  Lasten 
hafteten,  auf  24.585  Gulden  Einlösungsschein  geschätzt  und  um- 
faßte folgende  Bestandteile: 

1.  Die  Grundherrlichkeit  über  122  behauste  Untertanen  und 
21  ledige  Grundstückbesitzer  und  die  Zug-,  Hand-,  Jagd-  und 
Weinfuhrrobc»t,  welche  mehrere  der  dortigen  Untertanen  nebst 
dem  schon  bestimmten  Robotgelde  zu  leisten  haben.  Diese  Robot 
ist  eine  grundbücherlich  vorgemerkte  Verbindlichkeit,  von  den 
Untertanen  um  einen  paktierten  Geldbetrag  per  187  fl.  SO^/g  kr. 
abgelöset ;  jedoch  mit  der  Bedingnis,  daß  sowohl  die  Zug-,  Hand-, 
Jagd-  und  Weinfuhrrobot  von  jedem  Untertan  entweder  in  natura 
oder  nach  dem  ebenfalls  im  Grundbuche  bestimmten  Geldbetrag 
für  den  Fall  geleistet  werden  muß,  wenn  die  Herrschaft  dieser 
Robot  bedarf. 

2.  Ein  Grundbuch  mit  hundertdreiundvierzig  Gewahren. 

3.  Die  Abhandlungsgebühren,  hierunter  auch  das  fünf- 
prozentige  Mortuar  sowohl  von  Mobiliar-  als  Immobiliar- 
vermögen, die  Veränderungsgebühren  hingegen  vom  bloßen 
Reale.  Bei  Zuheiratungen  aber  wird  nach  dortiger  Observanz, 
welche  sich  aus  den  vorhandenen  Protokollen  von  1730  an  dartut, 
gar  kein  Freigeld  abgenommen. 

4.  Von  24  Untertanen  insbesondere  die  Lehensgebühren. 

5.  Die  Vogtei  über  die  Pfarre  und  Schule  in  Peilstein  und 
Expositur  Julbach  nebst  Schule. 

6.  Das  Distrikts-Kommissariat  über  drei  Pfarreien  und  das 
Leitungsgeschäft  über  sieben  Gemeinden. 

7.  Die  Tazgerechtigkeit  bei  der  Bürgerschaft  zu  Peilstein 
und  bei  dem  Wirte  zu  Julbach,  welche  schon  seit  mehr  als  siebzig 
Jahren  um  einen  immer  gleichen  Betrag  verbeständet  ist. 

8.  Ein  Jagdbezirk  von  sechs  Stunden,  worin  dem  inkame- 
rierten  Gute  das  ausschließende  Recht  zu  jagen,  in  anderen  be- 
nachbarten Hölzern  aber  nach  der  zu  jedermanns  Einsicht  efFen- 
stehenden  Beschreibung  die  Mitjagd  zusteht. 

9.  Die  Fischereigerechtigkeit  teils  ausschließend,  teils 
gemeinschaftlich  auf  der  Kleinen  Mühel,  der  Blumau  oder  Forst- 
bachl,  dem  Höllbachl,  Halsbachl  und  dem  Garatschläger  oder 
Mühlbachl  nach  den  in  der  Beschreibung  enthaltenen  Orten. 


^)   Mühlviertler   Nachrichten   Nr.   44   vom    1.   November    1912. 


128 

10.  Einzelne  AVies^ runde.  ziiMinniKU  T--/,.,^  Joch  21^/^ 
Qiiadratklafter. 

11.  Eine  Waldung  von  32^^/,54  Joch  und  5  Quadratklafter. 
Seit  der  Konstituierung-  der  politischen  Gemeinden  und  der 

kaiserlichen  Behörden  im  Jahre  1850  untersteht  Peilstein  in  allen 
staatlichen  Verwaltungs-Angelegenheiten  der  k.  k.  Bezirks- 
hauptmannschaft Bohrbach  und  in  den  gerichtlichen  Angelegen- 
heiten dem  k.  k.  Bezirksgerichte  ebenda. 

In  dem  vorstehenden  x^bschnitte  wurde  die  Entwicklung 
Peilsteins  hauptsächlich  in  ihren  rechtlichen  Beziehungen  be- 
sprochen und  wenn  schon  diesbezüglich  'die  vorhandenen  urkund- 
lichen Xachriehten  nur  spärliche  sind,  so  ist  dies  noch  mehr  hin- 
sichtlich der  kulturellen  und  wirtschaftlichen  Verhältnisse  der 
Fall.  Da  Peilstein  zum  größten  Teile  in  den  Bestand  der 
passauischen  Herrschaften  gehörte,  so  mögen  wohl  im  Allgemeinen 
Reichsarchiv  in  München,  in  verschiedenen  Faszikeln  zerstreut, 
noch  manche  für  unser  Thema  interessante  Aktenstücke  vorhanden 
sein,  aber  da  es  nicht  Zweck  dieser  Abhandlung  ist,  eine  umfang- 
reichere Ortsgeschichte  zu  liefern,  so  sollen  auch  die  jeweiligen 
kulturellen  und  wirtschaftlichen  Zustände  und  Geschehnisse  nur 
in  aller  Kürze  noch  behandelt  werden. 

Die  Gründung  des  Pfarrvikariates  wurde  bereits  besprochen 
und  bald  nach  diesem  dürfte  auch  die  Schule  entstanden  sein,  weil 
nach  den  alten  Schul  vor  Schriften  überall  dort  wo  eine  Pfarr- 
kirche oder  selbst  nur  eine  besetzte  Kapelle  war,  eine  Schule  vor- 
handen sein  mußte  oder  doch  sollte.^)  Urkundlich  wird  die  Schule 
schon  im  oftzitierten  Marsbacher  Urbar  von  1667  erwähnt,  wo  es 
in  dem  Verzeichnis  der  Untertanen  des  Gerichtes  Peilstein  bei 
„Aigen  Peilstein"  heißt:  „Die  Zechleuth  St.  Egidi  Gottshauß 
(dienen  von  der  Schuel  Jährlich  Güldt  10  i^^)/'  Sie  wird  aber  auch 
schon  zur  Zeit  des  Bauernaufstandes   1595 — 1597   ei'wähnt.^) 

Die  Religionswirren  und  Bauernaufstände,  die  im  16.  und 
17.  Jahrhundert  ganz  Oberösterreich  und  insbesondere  auch  das 
obere  Mühlviertel  aufwühlten  und  durchtobten,  haben  sich  aucli 
bis  Peilsrein  ausgedehnt.  Da  aber  die  diesbezüglichen  Ursachen 
und  Ereignisse  in  den  Werken  verschiedener  Forscher,  wie 
Czerny,  Strnadt,  Stieve  etc.,  eingehend  behandelt  worden  sind,  so 
mögen  hier  nur  jene  Begebenheiten  kurz  erwähnt  werden,  die 
sich  speziell  in  oder  bei  Peilstein  ereignet  haben. 

M  Schiff  mann,  Das  Schulwesen   im  Lande  ob  der  Enns,  Seite  10. 
»)    Czerny,  Bauernaufstand   1505— 1.-397,  Seite  211. 


129 

Einer  der  eifrigsten  Anhänger  der  evangelischen  Lehre  war 
Benedikt  Gstettner ;  er  war  ein  gebürtiger  Sarleinsbacher  und 
drircii  zwölf  Jahre  Pfarrer  in  Peilstein,  bis  er  im  Jahre  1593  sich 
oflen  zur  neuen  Lehre  bekannte  und  nach  Sarleinsbach  über- 
siedelte. Der  nach  Peilstein  versetzte  Pfarrer  Leopold  Huber 
wurde  aber  von  der  größtenteils  protestantischen  Bevölkerung 
daselbst  nicht  geduldet  und  zur  Flucht  nach  Passau  gezwungen, 
worauf  die  Peilsteiner  den  Prädikanten  Martin  Hell  aus  Böhmen 
einsetzten,  nachdem  sie  den  Pfarrhof  mit  Gewalt  geöffnet  hatten ; 
sie  verjagten  auch  den  katholischen  Schulmeister  und  nahmen 
einen  evangelischen  auf. 

Gewaltsamer  Widerstand  gegen  herrschaftliche  Ver- 
fügungen kam  mehrfach  vor.  So  wurde  im  Juni  1597  der 
Ptleger  von  Marsbach  Georg  Tattenpeck,  als  er  mit  seinen  Leuten 
eine  Streifung  unternahm,  bei  Nebelberg,  Pfarre  Peilstein,  von 
Bauern  überfallen  und  zur  Flucht  genötigt,  w^obei  mehrere 
Leute  Tattenpecks,  darunter  auch  der  Marktrichter  von  Neu- 
felden,  Hans  Eeutter,  erschlagen  wurden.  Die  Bauern  Thomas 
Gumpmüller  und  Christoph  Merzinger,  welche  den  Hans  Eeutter 
haben  erschlagen  helfen,  wurden,  der  erstere  am  18.  Juli  zu 
Rohrbach  und  der  andere  den  20.  Juli  zu  Waldkirchen,  gehenkt. 
Im  gleichen  Monat  noch  nahm  Obrist  Gotthard  von  Starhemberg, 
dem  die  Paziiizierung  des  Mühlviertels  übertragen  war,  nebst 
arideren  Pfarren  auch  Peilstein  in  Eid  und  Gelübd.  ^) 

Der  große  Bauernaufstand  im  Jahre  1626  wurde  in  der 
Hauptsache  südlich  der  Donau  ausgefochten,  aber  trotz  seiner 
kurzen  Dauer  im  Mühlviertel  hatte  er  doch  gerade  für  Peilstein 
traurige  Folgen.  Hnter  der  Führung  des  David  Spat  sammelten 
sich  die  Bauern  bei  Peilstein,  wo  sie  die  Kaiserlichen  in  die 
Flucht  trieben  und  sodann  beim  Schloß  Berg  bei  Eohrbach  ein 
Lager  bezogen ;  sie  wurden  aber  am  22.  Oktober  bei  Haslach, 
am  23.  bei  Peilstein  und  am  24.  bei  Berg  geschlagen,  worauf  der 
Aufstand  im  Mühlviertel  erlosch.  Bei  diesen  Unruhen  wurden 
das  Kloster  Schlägl,  das  Aigen-Peilstein  und  das  Schloß  Berg 
von  den  Bauern  niedergebrannt.  ~) 

Die  furchtbaren  Kämpfe,  welche  in  Oberösterreich  infolge 
der  Eeligionswirren  und  Bauernaufstände  stattgefunden  hatten, 


')   Czerny  a.  a.  0.,  Seite  62—65,  211,  323—327. 

-)  Bericht  der  Kommissäre  Propst  Martin  von  Schlägl,  Joh.'  Florian 
Freiherr  von  Sprinzenstein  und  Erasm.  von  Ködern  vom  11.  Oktober  1632. 
Oberösterreichisches  Landesarchiv,  G.  XXIV,  Seite  439. 

9 


130 

hatten  das  Land  in  Jammer  und  Elend  gestürzt ;  viele  Ort- 
schaft en  waren  halb  zerst<5rt  und  fast  entvölkert  und  durch  die 
äußerst  strenge  Durchführung  der  Gegenreformation  wurden 
viele  Bewohner  zur  Auswanderung  gezwungen.  Aber  trotz  all 
dieser  Not  hörten  die  fortwährenden  Einquartierungen  und 
Dnrchmärsclie  von  Militär  nicht  auf  und  die  verwilderten 
Soldaten  hausten  oft  wie  in  Feindesland,  so  daß  selbst  noch 
bewohnte  Häuser  ,,wegen  großer  kontinuierlicher  militärischer 
Pressurn"  ^)  von  den  Bewohnern  verlassen  wurden.  Auch  dem 
Aigen-Peilstein  war  es  nicht  besser  gegangen  und  gerade  dieser 
Ort  hatte  auch  noch  später  unter  den  militärischen  Maßnahmen 
viel  zu  leiden.  Schon  im  Jahre  1610  hatte  Peilstein  durch  dan 
Pässauer  Kriegsvolk,  das  Kaiser  Rudolf  IL  gegen  seinen  Bruder 
Matthias  in  Passau  anwerben  ließ  und  welches  von  dort  aus,  da 
es  keinen  Sold  erhielt,  verschiedene  Raubzüge  in  das  obere  Mühl- 
viertel  unternahm,  viel  zu  leiden.  Die  von  den  oberöster- 
reichischen Ständen  gegen  dasselbe  aufgestellten  Truppen  waren 
längs  der  bayerischen  Grenze  disloziert  und  ein  Teil  derselben 
unter  dem  Oberhauptmann  Schalnberg  in  Peilstein  bequartiert, 
bis  diese  Passauer  Wüteriche  unmittelbar  vor  Weihnachten  unter 
Rauben  und  Plündern  über  Hofkirchen,  das  sie  niederbrannten, 
nach    Marsbach   zogen   und   dort   die   Donau   übersetzten.-) 

Durch  die  vielen  Durchmärsche  und  Einquartierungen  m 
den  Vierziger] ahren  des  IT.  Jahrhunderts,  als  die  Schweden  in 
Böhmen  gegen  Oberösterreich  vordrangen,  dann  im  Spanischen 
Successionskrieg  anfangs  des  18.  Jahrhunderts  und  im  Kriege 
gegen  Frankreich,  Preußen  und  Bayern  nach  dem  Regierungs- 
antritt der  Kaiserin  Maria  Theresia  wurde  Peilstein  wieder 
stark  in  Mitleidenschaft  gezogen. 

Daß  unter  solchen  Drangsalen  eine  gedeihliche  Entwick- 
lung der  wirtschaftlichen  Verhältnisse  behindert  war,  läßt  sicli 
denken.  Erst  gegen  Ende  des  IT.  Jahrhunderts  trat  eine 
Besserung  ein  und  hauptsächlich  im  18.  Jahrhundert,  als  sich 
die  staatlichen  Verhältnisse  friedlicher  gestalteten,  ist  ein  erheb- 
licher Fortschritt  zu  konstatieren;  der  Bauer  konnte  mit  mehr 
Ruhe  und  weniger  Sorge  sein  Feld  bestellen  und  das  Gewerlx* 
organisierte    sich    wieder    in    den    Zünften,    die    das    Handwerk 


'/  Bericht  des  Pflegers  Moll  von  Marsbach  vom  28.  November  1649  an 
die  bisdiÖfliche  Hofkanzl»»i  in  PMssnn.  All<:em.  Heiohsiurliix  NTii?K-lu»n 
Nr.  234,  Urk.-Fa«z.  174. 

')  Franz  Kurz.  Der  Kintail  des  Pnssauer  Kriejrsvolkes.  Seite  4.'>. 


131 

mächtig  förderten.  Von  den  Handwerksbetrieben  war  ent- 
schieden die  Leinenweberei  im  ganzen  Lande  der  allgemeinste 
und  wichtigste  und  dieselbe  wird  in  den  diesbezüglichen  Akten 
aus  damaliger  Zeit  sowohl  seitens  der  Behörden  als  auch  der 
Interessentenkreise  vielfach  als  das  „einzige  Kleinod  des  Landes^' 
bezeichnet.  Die  bäuerliche  Bevölkerung  zog  Nutzen  aus  dem 
Anbau  des  I'lachses  und  in  jedem  Hause  war  in  den  Winter- 
monaten Spinnrad  und  Webstuhl  in  emsiger  Tätigkeit  zur 
Erzeugung  von  Garn  und  Leinwand,  welch  erster  es  teils  auf  den 
Märkten  an  die  W^ebermeister  verkauft  wurde,  teils  zur  eigenen 
Fertigstellung  von  gewöhnlicher  Hausleinwand  diente.  In  den 
Städten  und  Märkten  verfertigten  die  zünftigen  Meister  die 
feinere  Leinwand  und  die  Leinendamastwaren  und  die  daselbst 
seßhaften  Leinwandhändler  sorgten  für  den  Absatz  der  Ware  in 
andere  Länder.  ^)  Auch  in  Peilstein  beschäftigte  sich  ein  großer 
Teil  der  Bewohner,  insbesondere  jener  mit  ganz  kleinem  Grund- 
besitz, mit  der  Leinenweberei  und  das  Lagebuch  der  Gemeinde 
Peilstein  aus  dem  Jahre  1787  ^)  sagt  diesbezüglich  unter  lit.  b. 
ökonomisch  kosmologische  Beschreibung:  „In  dem  Markt  Peyl- 
stein  leben  die  Leinweber  und  andere  Handwerker  von  ihrem 
betreibenden  Gewerb,  auch  manche,  und  in  übrigen  Ortschaften 
erhalten  sich  die  Insassen  von  dem  Ackerbau,  und  Spinnung  des 
Flachs."  Dann  weiter:  „Die  Grundbesitzer  haben  nicht  viel 
zum  besten  und  müssen  vielmehr  auf  ihre  Unterhaltung  als  auf 
den  Trunk  sehen:  Sie  sind  arbeitsam  und  verpflegen  sich 
meistens  mit  Brod,  Erdäpfeln,  Kraut  und  wenig  geselchten 
Fleisch."  In  diesen  kurzen  Sätzen  ist  der  damalige  wirtschaft- 
liche Zustand  Peilsteins  treffend  bezeichnet.  Diese  verhältnis- 
mäßig günstige  wirtschaftliche  Lage  dauerte  bis  zum  Beginne 
des  19.  Jahrhunderts  und  dem  Leinwandhandel  dankten  manche 
Bewohner  Peilsteins  eine  ziemliche  Wohlhabenheit. 

Als  aber  durch  die  langjährigen  Franzosenkriege  zu  Ende 
des  18.  und  anfangs  des  19.  Jahrhunderts  viele  frühere  reiche 
Absatzgebiete  verloren  gingen  und  auch  der  Staat  in  große 
finanzielle  Schwierigkeiten  geriet,  zu  der  sich  noch  überdies  Miß- 
ernte und  Hungersnot  gesellten,  ging  auch  die  Leinenindustrie 
und  damit  einer  der  wichtigsten  Erwerbszweige  der  Bewohner 
Peilsteins  zurück.     Zu  diesem  Eückgange  gesellte  sich  aber  noch 

^)   Eingehendere  Mitteilungen   über  die  damalige  Leinenindustrie  finden 
sich  in  meiner  Geschichte  des  Marktes  Neufelden,  Seite  146 — 159. 
^)   Oberösterreichisches  Landesarchiv  Linz. 


132 

der  Umstand,  daß  inzwischen  ein  mächtiger  Konkurrent  mit  dem 
Linnen,  nämlich  die  Baumwolle,  im  Welthändel  eingeführt 
worden  war  und  daß  durch  die  Einführung  und  fortwährende 
Verbesserung  des  Maschinenbetriebes  in  der  Baumwollspinnerei 
und  -Weberei,  sowie  durch  den  massenhaften  Anbau  des  Roh- 
produktes in  Nordamerika  sich  die  Baumwollwaren  in  einer 
Weise  verbilligten,  daß  sie  die  Leinwand  nahezu  ganz  ver- 
drängen konnten.  Daß  dies  für  den  Markt  Peilstein  und  das 
ganze  obere  Mühlviertel  von  den  nachteiligsten  Folgen  war,  ist 
selbstverständlich.  Die  zahlreichen  Leinenweber,  die  bisher  für 
eigene  Rechnung  arbeiteten  und  verkauften,  mußten  zur  Lohn- 
arbeit greifen,  die  sie  bei  verschiedenen  Zeugfabrikanten  oder 
Leinwandhändlern  fanden,  aber  bei  den  niedrigen  Lohnsätzen 
nur  mehr  kümmerlichen  Erwerb  bot. 

Seinerzeit  wurden  in  Peilstein  auch  die  Handwerke  der 
Beindrechsler  und  Tabakpfeifenschnitzer  ausgeübt  und  besonders 
die  Erzeugnisse  der  letzteren  fanden  wegen  ihrer  soliden  Her- 
stellung lebhaften  Absatz.  Durch  die  nivellierende  Tendenz  der 
gewerblichen  Gesetze  und  Verordnungen  der  neueren  Zeit 
wurden  die  wirtschaftlichen  Verhältnisse  stark  beeinflußt  und  in 
der  letzten  Zeit  ist  das  Streben  aller  interessierten  Kreise  haupt- 
sächlich auf  die  xiusgestaltung  und  Verbesserung  der  Verkehrs- 
verhältnisse gerichtet. 


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72.  Jahres- Bericht 


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des 


Museum  Francisco -Carolinum 

riebst  der  66.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


von 


Österreich  ob  der  Enns. 


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Linz  1914. 


^^^^Of»     Verlag  de.-^  Vereines:  „Musenni  Fruncisco-CMrolinuiu 


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üriick  von  J.  Wimmer. 


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Die  Mitg-lieder  des  Tereines  haben  das  Eecht,  die  Bibliothek  unter 
den  Bestimmungen  der  Bibliotheksordnung  auch  außerhalb  des  Museums  (gegen 
Entrichtung  der  Zusendungsgebühr  bei  Versendung  an  andere  Orte)  zu  benützen 
und  für  ihre  Studien  und  Forschungen  die  tunlichste  Unterstützung  des  Museums 
in  Anspruch  zu  nehmen.  Den  Mitgliedern  wird  für  ihre  Person  freier  Eintritt 
an  den  für  den  Besuch  festgesetzten  Tagen  gewährt;  überdies  können  sie  einen 
Block  mit  zehn  Eintrittskarten  zur  freien  Verfügung  zum  Preise  von  2  K  an 
der  Tageskasse  beziehen.  Der  Jahresbericht  wird  jedem  Mitgliede  unentgeltlich 
und  frankiert  zugesendet.     Jahresbeitrag:  B  H  AO  h. 


72.  jahres-Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum. 


hebst  der  66.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


von 


Österreich  ob  der  Enns. 


Linz  1914. 

Verlag  deB  Vereines:    ,.Museum  Francisco-Carolinum". 

Druck  von  J.  Wimmer. 


nhaltsangabe. 


Seite 

Verwaltungsberieht      3 

Franx  Stroh:  Die  altslawische  Besiedlung  des  (oberen  Mühl viertel«  ....    63 
R.  Handmann  S.  J.:    Beiträge  zur  Erforschung  der  Seen-  und  Flußgebiete 

Oberösterreichs 107 


Franx  Hauder:  Beitrag  zur  Mikrolepidopteren-Fauna  Oberösterreichs.  III.  Teil. 

(9.  und  10.  Bogen.) 


Für  Form  und  Inhalt   der  Aufsätze  sind   die  Herren  Verfasser  verantwortlich. 


(^^© 


Verwaltungsbericht. 


Im   Jahre   1913   wurden   im   Museum   folgende   Sonderaus- 
stellungen veranstaltet: 

1.  Eine     Ausstellung     des     Miethkeschen     Heliogravürenwerkes 
,,Ein  Jahrhundert  österreichischer  Malerei''   (1800  bis  1900), 
vom  23.  Februar  bis  16.  März. 
3.  Eine    Ausstellung     der    Neuerwerbungen     des     Kupferstich- 
Jcahinettes,  vom  24.  bis  30.  März. 

3.  Eine  Ausstellung  des  holländischen  Tafelwerkes  ,,Der  Ursula- 
schrein von  Hans  Memling  im  Johannes-Hospital  in  Brügge'' 
(die  berühmten  farbigen  Faksimile  -  Eeproduktionen  in 
Originalgröße),  zugleich  mit  einer  Ausstellung  der  Njahres- 
mappen  der  Gesellschaft  für  vervielfältigende  Kunst  in  Wien, 
1898  bis  1912,  vom  20.  April  bis  19.  Mai. 

4.  Eine  Ausstellung  des  Werkes  Wilhelm  Hechts  aus  Anlaß 
des  70.  Geburtstages  des  berühmten  Holzschneiders  und 
Radierers,  der  seinen  Lebensabend  in  Linz  zubringt.  Diese 
Ausstellung,  welche  vom  22.  Juni  bis  20.  Juli  geöffnet  war, 
wurde  auch  von  Seiner  Exzellenz  dem  Unterrichtsminister 
Dr.  Max  Hussareh  Ritter  von  Heinlein  besichtigt,  der  sich 
sehr  befriedigt  darüber  aussprach. 

5.  Eine  Ausstellung  der  hunstgew erblichen  und  Tcidtur geschicht- 
lichen Neuerwerbungen  des  Museums,  vom  16.  Juli  bis  Mitte 
August. 

6.  Eine  vom  deutschen  Werkbund  organisierte,  höchst  lehr- 
reiche Wanderausstellung  „Moderne  ReMamhunst" ,  vom 
24.  August  bis  14.  September. 

7.  Eine  am  Jahrestag  der  Schlacht  bei  Leipzig  eröffnete  Jahr- 
hundert-Ausstellung (bis  zum  23.  November),  welche  die 
wichtigsten  im  Lande  Oberösterreich  befindlichen  historischen 
und  künstlerischen  Denkmäler  vereinigte,  die  auf  das  Zeitalter 
Napoleons  und  speziell  auf  den  Österreichischen  Anteil  an  den 


Befreiungskriegen  Bezug  haben.  Es  hat  sich  überraschend 
viel  Material  vorgefunden  und  wie  immer  bei  solchen  Aus- 
stellungen kamen  künstlerisch  wichtige  Objekte,  welche  bisher 
ein  Dasein  im  Verborgenen  geführt  hatten,  zum  erstenmal 
zum  Vorschein.  Einige  der  bedeutendsten  Stücke  gingen  bei 
dieser  Gelegenheit  teils  durch  Kauf,  teils  durch  Schenkung 
ins  Eigentum  des  Museums  über.  Der  äußere  Erfolg  dieser 
Ausstellung  war  größer  als  der  irgend  einer  ihrer  Vor- 
gängerinnen; an  einzelnen  Tagen  waren  gegen  700  Besucher 
zu  verzeichnen. 

Die  für  den  Weihnachtstermin  vorbereitete,  durch  das 
gütige  Entgegenkommen  Seiner  Durchlaucht  des  Fürsten 
Starhemherg  ermöglichte  Ausstellung  von  Hauptwerken  der  eng- 
lischen Graphik  des  18.  und  des  beginnenden  19.  Jahrhunderts, 
welche  Louis  Fürst  Starhemherg  als  kaiserlicher  Botschafter  am 
englischen  Königshofe  im  letzten  Jahrzehnt  des  vorvergangenen 
und  im  ersten  Jahrzehnt  des  vergangenen  Jahrhunderts  ge- 
sammelt hatte,  konnte,  obwohl  vollkommen  fertig,  im  Berichts- 
jahre nicht  mehr  eröffnet  werden,  da  das  Nichterscheinen  der 
Linzer  Tagesblätter  eine  hinreichende  Publizierung  dieser  Aus- 
stellung unmöglich  machte. 

Alle  diese  Ausstellungen  wurden  vom  Museumsdirektor  in 
der  Linzer,  sowie  in  der  Wiener  Presse  (zum  Teil  auch  in  Fach- 
zeitschriften wie  ,,Kunst  und  Kunsthandwerk")  eingehend  be- 
sprochen. 

Im  Vestibül  des  Museums  w^urde  eine  kleine  Wengler- 
Galerie  untergebracht;  46  Aquarelle  und  Oelbilder  des  trefflichen 
Innviertler  Malers  Johann  B.  Wengler  (1816  bis  1899)  kamen 
unter  Glas  und  Rahmen  und  wurden  an  den  Pfeilern  des 
Vestibüles  aufgehängt.  Ferner  wurde  das  bis  jetzt  etwas 
kahle  Vestibül  durch  einige  große  historische  Porträts 
(oberösterreichische  Adelige  des  17.  Jahrhunderts)  belebt.  Die 
sämtlichen  übrigen  alten  Porträts  des  oberösterreichischen  Adels 
und  anderer  denkwürdiger  oberösterreichischer  Persönlichkeiten, 
die  auf  den  Gängen  des  Parterres  und  des  ersten  Stockwerkes, 
sowie  im  numismatischen  Saale  ausgestellt  sind,  wurden  auf 
Grund  einer  neuerlichen  Durcharbeitung  mit  ausführlich  be- 
schreibenden Zetteln  versehen. 

Die  Zinnsammlung,  die  Porzellansammlung  und  der 
Schwanenstädter  Fund  wurden  vom  Direktor  neuerlich  inven- 
tarisiert;  der   Schwanenstädter   Fund   erfuhr   in  der  vom  k.   k. 


Regierungsrate  Universitäts-Professor  Dr.  Haherlandt  heraus- 
gegebenen neuen  Zeitschrift  ,,Werhe  der  Volkskunst"  eine  fach- 
männische Veröffentlichung    (mit   schönen   Lichtdrucktafeln). 

lieber  Ersuchen  des  Direktors  betraute  die  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalp liege  den  Prähistoriker  Dr.  Ä.  Mahr 
(Wien)  mit  der  Neuaufstellung  der  prähistorischen  Sammlungen 
des  Museums,  welche  nach  den  Gesichtspunkten  erfolgte,  die 
Eegierungsrat  Szombathy  schon  im  Jahre  1902  gelegentlich  des 
anthropologischen  Kongresses  in  Linz  als  wünschenswert  hin- 
gestellt hatte.  Zur  Durchführung  dieser  dankenswerten  Arbeit 
wurde  von  der  k.  k.  Zentralkommission  in  entgegenkommendster 
Weise  eine  Subvention  bewilligt,  wofür  auch  hier  bestens  ge- 
dankt wird. 

An  der  Breslauer  Jahrhundertausstellung,  an  der  Aus- 
stellung böhmischer  Miniaturen  im  Kunstgewerbemuseum  der 
Prager  Handels-  und  Gewerbekammer,  sowie  an  der  Ausstellung 
„Fayenceplastik"  des  Erzherzog  Kainer-Museums  in  Brunn  be- 
teiligte sich  das  Museum  Francisco-Carolinum  durchwegs  mit 
wichtigen  Objekten. 

Photographische  Aufnahmen  und  Gipsabgüsse  anderer 
Gegenstände  wurden  ausw^ärtigen  Forschern,  Künstlern  und  Ver- 
legern in  zahlreichen  Fällen  zur  Verfügung  gestellt. 

An  der  Museumskasse  selbst  wurde  der  Verkauf  der  bis 
jetzt  hergestellten  Photographien  von  Gegenständen  der  Kunst- 
sammlungen eingeleitet. 

Bezüglich  der  N  euer  Werbungen  der  kunst-  und  kultur- 
geschichtlichen Abteilungen  wird  auf  die  eingehende  Beschrei- 
bung der  Geschenke  und  Ankäufe  im  nachfolgenden  Verzeich- 
nisse verwiesen.  In  einer  Reihe  von  Fällen  wurde  die  Durch- 
führung des  Ankaufes  wichtiger  Kunstwerke  nur  durch  hoch- 
herzige Spenden  privater  Gönner  ermöglicht;  so  stellte  Ihre 
Durchlaucht  Frau  Fanni  Fürstin  Starhemberg  den  Kaufbetrag 
für  ein  schönes  Alt-Wiener  Oelgemälde  (Salzkammergut-Szene 
von  Johann  Fischbach)  zur  Verfügung;  Herr  kais.  Rat  Ludwig 
Hatschek  die  Kaufsumme  für  ein  Porträt  der  Gattin  des  ober- 
österreichischen Dichters  Prechtler,  ein  Meisterwerk  des  Wiener 
Malers  Karl  Rahl ;  Herr  Präsident  Julius  Wimmer  den  Betrag 
für  ein  lebensgroßes  Brustbild  Kaiser  Franz  I.  von  Johann 
Baptist  Lampi  dem  Jüngeren  (aus  der  Jahrhundertausstellung 
erworben).  Mit  besonderem  Danke  sei  auch  an  dieser  Stelle  der- 
jenigen Fälle  gedacht,  in  denen  die  Munifizenz  der  Allgemeinen 


.^y/(///.(^^.^c  iu  Lthz  die  iJurcliführung  wichtiger  Neuerwerbungen 
ermöglichte,  sowie  einer  Subvention  der  k.  k.  Zentralkomniission 
für  Denkmalpflege  zur  Erwerbung  einer  kunst-  und  kultur- 
geschichtlich  interessanten   Louis   XVI.-Uhr    aus    liohrbach. 

Die  Sammlung  von  Photographien  oherösterreichischer 
Kunstdenkmäler  wurde  durch  den  Ankauf  von  198  photographi- 
sAien  Aufnahmen  von  Bruno  Reiifenstein  in  Wien  vermehrt. 

Fachmännische  Gutachten  des  Direktors  wurden  in  ver- 
schiedenen Fällen  vom  oberösterreichischen  Landesausschusse,  von 
der  Stiftsvorstehung  Wilhering,  vom  Ennser  Musealverein,  vom 
Heimatbund  Eferding  und  von  zahlreichen  Privaten  eingeholt. 
Vom  österreichischen  ,,Werkbund'*  wurde  der  Direktor  zum  Ver- 
trauensmann für  Oberösterreich  designiert.  Beim  40jährigen 
Jubiläum  des  Erzherzog  Eainer-Museums  in  Brunn,  sowie  bei 
der  diesjährigen  Tagung  des  Verbandes  österreichischer  Museen 
in  Wien,  an  welche  sich  eine  gemeinsame  Studienreise  nach  Preß- 
burg, Budapest  und  Gran  anschloß,  war  das  Museum  Francisco- 
Carolinum  durch  seinen  Direktor  vertreten,  der  auf  der  Wiener 
Tagung  ein  Referat  über  das  neue  Gesetz  gegen  den  Antiqui- 
tätenhandel erstattete. 

In  der  numismatischen  Ahteilung  (Referent  Verwaltungs- 
rat Johannes  Arndt)  wurden  die  hervorragendsten  Stücke  aus  der 
reichhaltigen  Sammlung  antiker  Münzen  (bei  6000)  dauernd 
ausgestellt. 

Nunmehr  sind  in  drei  neuen  Schautischen  ausgelegt:  390 
Griechen,  15  römisches  Schwerkupfer,  4  kampanisches  Kupfer, 
10  erste  römische  Silberprägung,  142  römische  Familienmünzen, 
462  römische  Kaisermünzen  und  69  Byzantiner,  sowie  bei  1000 
oberösterreichische  antike  Landesfundmünzen,  daher  zusammen 
über  2000  Stück. 

Unter  den  römischen  Kaisermünzen  sind  fast  alle  Kaiser 
und  Kaiserinnen  vertreten;  zum  leichteren  Studium  wurden  bei 
jedem  Regenten  sowohl  der  Name  als  auch  die  Regieriingszeit 
angeführt- 

Es  gelang  auch,  eine  für  unser  Landesmuseum  sehr  wert- 
volle Sammlung  Ennser  Denare  und  Pfennige,  aus  der  erst^^ii 
Ennser  Münzperiode,  zu  erwerben,  und  zwar  aus  der  Sammlung 
des  hervorragenden  Kenners  mittelalterlicher  Münzen,  des  Herrn 
Regierungsrates  Rudolf  Ritter  v.  Höfken-Hattingsheim  in  Wien. 
Bißher  befand  sich  l)edauerl icherweise  in  unserem  ATuseum  kein 
einziges    dieser    Stücke.     Nunmehr   besitzen    wir   21     derartige 


Stücke,  und  zwar  1  Denar  Ottokar  I.,  1180 — 1192  (Dr.  Arnold 
Kitter  Luschin  von  Ebengreuth,  Graz,  ,,Wiener  Münzwesen  des 
Mittelalters'',  Wien  1913,  Nr.  8),  von  welchem  überhaupt  nur 
zwei  Exemplare  bekannt  sind  —  das  zweite  befindet  sich  in  der 
Sammlung  Luschin  —  ferner  3  weitere  Denare  Ottokar  I.  und 
17  Ennser  Pfennige  Leopold  VI.,  1198—1270. 

Diese  für  das  Museum  so  wertvollen  Stücke  konnten  bei 
unseren  sehr  geringen  Mitteln  nur  durch  Vermittlung  des  Herrn 
Präsidenten  Julius  Wimmer  angekauft  werden. 

Ferner  wurden  ein  kleiner  Fund  von  Münzen  aus  Unter- 
Weigner  bei  Bad  Hall  und  einige  Medaillen  für  die  Jahrhundert- 
ausstellung erworben. 

Der  Besuch  der  numismatischen  Abteilung  ist  auch  in. 
Berichtsjahre  wesentlich  gestiegen.  Die  reichhaltige  Medaillen- 
sammlung, in  der  über  3000  Stück  ausgelegt  sind,  die  oberöster- 
reichischen Münzen,  Medaillen  und  Prägewerke  und  die  nun- 
mehr zur  Schau  gestellten  antiken  Münzen  erregen  bei  allen 
Besuchern  größtes  Interesse. 

Für  das  Archiv  (Referent  Verwaltungsrat  Dr.  Eduard 
Straßmayr)  fanden  im  Hinblicke  auf  die  in  Aussicht  genommene 
Uebergabe  an  das  Landesarchiv  keine  Ankäufe  statt. 

Die  Benützung  der  Archivbestände  bewegte  sich  in  den 
Grenzen  der  früheren  Jahre.  In  26  Fällen  wandten  sich  Aemter 
und  Privatpersonen  an  das  Archiv  um  Erteilung  von  Auskünften. 
Wiederholt  wurden  Akten  an  auswärtige  Institute  leihweise  ver- 
sendet oder  den  Forschern  in  den  Räumen  des  Museums  zur  Ein- 
sicht vorgelegt. 

Die  Bibliothek  (Referenten  Verwaltungsräte  Franz  Sekher 
und  Dr.  Weinmayr)  hat  eine  große,  sehr  wertvolle  Bereicherung 
erfahren. 

Der  am  14.  Oktober  1913  verstorbene  allbeliebte  oberöster- 
reichische Dialektdichter  Norbert  Hanrieder,  Konsistorialrat, 
Pfarrer  und  Dechant  in  Putzleinsdorf  etc.,  hat  seinen  literari- 
schen Nachlaß,  sowie  seine  Privatbibliothek  dem  Museum  letzt- 
willig vermacht. 

Der  literarische  Nachlaß,  welcher  in  dankenswerter  Weise 
von  Herrn  Doktor  phil.  Hans  Commenda  möglichst  nach  des 
edlen  Spenders  Hinweisen  geordnet  wnirde,  umfaßt: 

A.  Mundartliches:  1.  Gedichte  in  Mundart,  auf  losen  Blät- 
tern ;  meist  unveröffentlicht.  2.  Manuskript  des  Bandes  VI  „Aus 
da  Hoamät^^,  ohne  Mühlviertlä  Mährl;  gedruckt.     3.  Manuskript 


8 

«Kr  Mühlviertlä  Mährl;  gedruckt.  4.  Dialektschwänke;  nur  ein- 
zelnes veröffentlicht;  druckfertig  geordnet.  5.  D'Exträ-Stubn ; 
Mundartgedichte;  nur  einzelnes  veröffentlicht;  druckfertig  geord- 
net. 6.  's  zweite  Mühlviertlä  Mährl;  unveröffentlicht;  druck- 
fertig geordnet.  7.  Rumpelkammer ;  Mundart  und  einzelne 
schriftdeutsche  Gedichte;  fast  unveröffentlicht.  8.  Eeimwechsel 
mit  einer  leiblich  Verkürzten  und  geistig  Hochbegabten ;  unver- 
öffentlicht, druckfertig  geordnet.  9.  Da  Stoff elbaur  oder  einen 
Tag  Bürgermeister;  Posse  im  Mühlviertler  Idiom;  ungedruckt. 
10.  Zum  Bauernkrieg  (Studien,  Pläne,  Skizzen  usw.).  11.  Rezen- 
sionen über  den  VI.  Band  „Aus  da  Hoamät".  12.  Rezensionen 
über  den  Bauernkrieg.  13.  Briefliche  Urteile  über  den  Bauern- 
krieg. 

B.  Schriftdeutsches :  14.  ,,Durch^^  ein  Lebensgang  in  Liedern. 
I.  Gärung,  Nr.  1  bis  32;  IL  Klärung.  Hier  keine  ersichtliche 
Ordnung,  sondern  eine  Reihe  von  losen  Gedichten;  unveröffent- 
licht. 15a)  b)  Epigrammatisches  und  Spruchartiges,  Personen-, 
Zeit-,  Landes-  und  Ortsreflexe ;  unveröffentlicht.  16.  Lyra  Mariana ; 

a)  Episches;  b)  Lyrisches;  in  zwei  Abschriften;  fast  unveröffent- 
licht und  druckfertig  vorbereitet.  17.  a)  Gallinade,  2  Manu- 
skripte, 1  Druck;  b)  Hopfenlied,  2  Manuskripte,  ungedruckt, 
aber  druckfertig.  18.  Fragmente  aus  der  Jugendzeit  (Anhang 
zur  Lyrik) ;  ungedruckt,  aber  druckfertig  vorbereitet.  19.  Nach- 
lese, Spreu ;  unveröffentlicht.  20.  Julia,  Drama  (mit  einem  Briefe 
Kraliks) ;  unveröffentlicht.  21.  Prosa;  mit  einem  Gutachten  von 
Professor  Bermanschläger ;  fast  alles  schon  gedruckt.  22.  Ver- 
schiedenes :      a)     Verstreute    Gedichte ;     meist    unveröffentlicht ; 

b)  Persönliche  Erinnerungen   (alte  Pläne,  Handschriften   usw.). 

Die  legierte  Bibliothek  enthält  670  Werke  (1280  Bände) ; 
diese  verteilen  sich  auf:  Theologie,  Philosophie  7  Werke, 
Geographie,  Völkerkunde  47  Werke,  Allgemeine  Geschichte 
18  Werke,  Geschichte  des  Altertums  6  Werke,  Staatengeschichte 
außerhalb  Oesterreichs  18  Werke,  Oester reichische  Geschichte 
16  Werke,  Chronologie  1  Werk,  Kunst  und  Kunstgeschichte 
122  Werke,  Sprach-  und  Literaturgeschichte  33  Werke,  Römische 
und  griechische  Literatur  31  Werke,  Deutsche  Literatur 
34.5  Werke,  Naturwissenschaft  2  Werke,  Periodicii  10  Werko, 
Sprach-  und  Sachlexika  14  Werke. 

Wir  werden  des  edlen  Freundes  und  Wohltäters  unseres 
Vereines  stets  dankbarst  gedenken. 

Die   Ankiiiif«*    fiii-    Ale    l)ibl!()tlH'k   bcscliriiiiktcii    siel)    liau])t- 


säclilicli  auf  die  für  die  Eeferenten  der  einzelnen  Abteilungen 
erforderlichen  Werke. 

Es  fanden  2685  Entlehnungen  gegen  2753  im  Vorjahre,  be- 
ziehungsweise gegen  2329  im  Jahre  1911  statt. 

Das  Museum  stand  am  Ende  des  Berichtsjahres  mit 
105  österreichischen,  111  deutschen,  sowie  58  Vereinen  und  An- 
stalten anderer  Länder  im  Schriftenaustausch. 

Die  Sammlung  oherösterreicliischer  Ansichten  erfuhr  durch 
Geschenke  und  Ankäufe  einen  erfreulichen  Zuwachs.  Außer 
zahlreichen  Stichen  und  Lithographien  wurde  eine  größere  An- 
zahl von  Aquarellen  und  Bleistiftzeichnungen  von  Edlbacher, 
Hafner,  Paar  und  anderen  erworben.  Auch  die  Sammlung  alter 
Ansichten  von  Linz  erfuhr  eine  Vermehrung.  Die  graphische 
Sammlung  erhielt  weiter  noch  einen  Zuwachs  durch  einige 
Porträts  oberösterreichischer  Persönlichkeiten,  durch  Gratu- 
lations-  und  Visitenkarten  aus  der  Empirezeit  und  durch  eine 
größere  Kollektion  von  photographischen  Aufnahmen  aus  Ober- 
österreich.     (Referent  Verwaltungsrat  Josef  Sames.) 

Die  zoologische  Ahteihing  (Referent  Verw^altungsrat  Emil 
yiunganast)  wurde  auch  im  Berichtsjahre  wesentlich  ausge- 
staltet. Abermals  wurden  zahlreiche  Exemplare  von  Säugetieren 
und  Vögeln  durch  neue,  tadellose  ersetzt. 

Besondere  Bereicherung  erfuhr  die  Abteilung  durch  groß- 
mütige Spenden.  So  kamen  dem  Museum  vom  herzoglich 
sächsischen  Forstamte  in  Greinburg  mit  Genehmigung  der 
herzoglichen  Hofkammer  in  Gotha  eine  Damhirschgruppe,  be- 
stehend aus  Hirsch,  Tier  und  Kalb,  ferner  ein  Rehkitz  und  eine 
Rehgeiß  zu.  Gustav  Graf  Schmidegg,  k.  u.  k.  Kämmerer  und 
k.  k.  Statthaltereirat  a.  D.,  spendete  einen  Rehbock  und  eine 
Rehgeiß. 

Unser  Mandatar  und  korrespondierendes  Mitglied,  der 
herzoglich  sächsische  Forstinspektor  und  Verwaltungschef  Herr 
Alfred  Günther  in  Greinburg  spendete  unter  anderem  eine  Samm- 
lung der  Eckzähne  (Haken  und  Grandein)  des  Rotwildes  in  den 
Entwicklungsstadien  und  drei  Tableaux,  darstellend  die  Geweih- 
entwicklung des  Reh-,  Rot-  und  Damwildes. 

Auch  der  entomologischen  Abteilung  wurde  große  Sorgfalt 
zugewendet.  An  der  Neuordnung  der  Käfersammlung  wurde 
vom  Referenten  Verwaltungsrat  Emil  Munganast  weiter- 
gearbeitet. 

Die  Uebertragung  der  Palm-Dipterensammlung  wurde  vom 


10 

Referenten  \  \i  waltun^srat  Franz  llauder  fortgesetzt;  in  den 
Laden  IV  bis  X  wurden  die  Familien  Typulidae,  Rhypleidae, 
Stratiomydae,  Coenomydae,  Tabanidae,  Bombylidae,  Acroceridae, 
Sceuopinidae,  Therevidae,  Asilidae,  Leptidae,  Empidae,  Dolicho- 
pidae,  Phoridae  und  Muscidae  neu  aufgestellt. 

Die  Lepidopteren-Sammlung  wurde  durch  Erwerbung 
fefilender  Arten  und  durch  Spenden  vermehrt.  Im  Laufe  des 
Jahres  war  der  Referent  auch  darauf  bedacht,  einheimisches 
Material  zu  einem  weiteren  Schutzfarben-Tableau  aufzubringen, 
das  im  Laufe  des  Winters  zur  Aufstellung  kommen  wird. 

Herr  Dr.  pliil.  Theodor  Kerschner  hat  in  dankenswerter 
Weise  die  Bestände  der  Fliegensammlung  durchgesehen  und  zur 
Aufstellung  vorbereitet. 

In  der  botanischen  Ahf eilung  (Referent  Verwaltungsrat 
Franz  Wasfler)  wurde  mit  der  Anlage  eines  Zettelkataloges  für 
das  81  Faszikel  umfassende  Herbarium  Dr.  Duftschmids  die 
mehrere  Jahre  hindurch  vorgenommene  Katalogisierung  dei- 
großen  Phanerogamen-Herbarien  beendet.  Durch  diese  mühsame 
Arbeit  ist  nun  nicht  nur  der  gegenwärtige  Stand  der  Herbarien 
ersichtlich  gemacht,  sondern  auch  ein  viel  rascherer  Ueberblick 
über  die  in  den  einzelnen  Herbarien  vorkommenden  Exsiccaten 
und  ein  schnelles  Auffinden  einzelner  Gattungen  und  Arten  er- 
möglicht worden. 

Die  ziemlich  reichhaltige  Sammlung  von  Dubletten  und  von 
in  (f arten  kultivierten  Exoten  wurde  geordnet  und  dazu  ein 
alphabetisches    Verzeichnis    der  Gattungen    und  Arten    angelegt. 

F^ine  sehr  weitvolle  Bereicherung  erhielten  die  botanischen 
Sammlungen  durch  vier  vom  Verwaltungschef  Herrn  Alfred 
Günther  gespendete  Kästen  mit  schön  ])räparierten  Objekten, 
welohe  verschiedene  Baumkrankheiten  in  instruktiver  Weise  zur 
Anschauung  bringen. 

Vom  botanischen  Institute  der  k.  k.  Universität  in  Wien 
erhielt  das  Museum  schenkungsweise  vier  Centurien  (Cent.  37  bis 
40)  der  Flora  exsiccata  Austro-Hungarica,  so  daß  wir  nunmehr 
dieses  für  systematische  und  floristische  Forscliungen  in  Oester- 
reich-üngarn  sehr  wichtige  Werk,  welches  vom  Professor  Hof  rat 
Anton  Kerner  von  Marilaun  herausgegeben  und  nach  dessen 
Tode  von  den  Professoren  Dr.  Fritsch  und  Hof  rat  l^r.  von  Wett- 
stoin  fortgesetzt  wurde,  vollständig  besitzen. 

In  der  f/eologisr]i-mineraJo(/ischen  Ahteilunff  wurde  neben 
den  gewöhnlichen  Instandhaltungsarbeiten  die  Ausgestaltung  des 


11 

tSaales  Nr.  Xlll  in  paläontologisclier  Hinsicht  weiter  fortgesetzt. 
Eine  kleinere  Anzahl  von  geologischen  Begehungen  wurde  von 
dem  Referenten  Verwaltungsrat  Dr.  Anton  König  im  Eferdinger 
Becken,  in  der  äußeren  Moränenzone  zwischen  Traun  und 
Krems,  sowie  am  Nordende  des  Hallstätter  Sees  durchgeführt, 
welche  die  Aufsammlung  von  einigem  Material  und  die  Fest- 
stellung einiger  guter  Aufschlüsse  ermöglichten.  Die  vom  Vize- 
präsidenten Regierungsrat  Conunenda  bei  Neufelden  gesammelten 
verkieselten  Hölzer,  welche  sich  noch  bei  der  wissenschaftlichen 
Bestimmung  befinden,  erweisen  sich  als  Jungtertiär ;  so  viel  bisher 
bekannt  ist,  handelt  es  sich  um  eine  Palmenart  und  um  Zedern- 
gewächse. 

Die  Sammlungen  des  Museums  und  die  Sonderausstel- 
lungen wurden  im  Jahre  1913  von  23.157  Personen,  darunter 
6896  Schülern,  besucht.  Die  Schülerbesuche  waren  wie  immer 
unentgeltlich.  Die  Besuchszahl  ist  gegen  jene  des  Vorjahres  er- 
freulicherweise um  9972  gestiegen. 

Nicht  unerwähnt  darf  jedoch  bleiben,  daß  in  der  Zeit  vom 
15.  bis  18.  August  (Linzer  Katholikentag,  beziehungsweise  Ge- 
burtsfest Seiner  Majestät  des  Kaisers)  2606  Personen  das  Museum 
besucht  haben.  Für  die  Teilnehmer  am  Katholikentag  sowie  am 
18.  August  war  der  Eintritt  freigegeben  worden. 

Am  4.  März  1913  hat  Seine  kaiserliche  und  königliche  Hoheit 
der  durchlauchtigste  Erzherzog  Leopold  Salvator  in  Begleitung 
des  Statthalters  Seiner  Exzellenz  Freiherrn  von  Handel  das 
^luseum  mit  einem  nahezu  zweistündigen  Besuche  beehrt  und 
sich  nach  Besichtigung  aller  Sammlungen  in  anerkennendster 
Weise  ausgesprochen. 

Dem  Vereine  gehörten  am  Ende  des  Berichtsjahres  597 
ordentliche  Mitglieder  an.  Die  Zahl  der  Mitglieder  ist  gegen 
jene  des  Vorjahres  leider  nur  um  9  gestiegen. 

Im  Verwaltungsrate  haben  sich  folgende  Aenderungen  er- 
geben: Herr  k.  u.  k.  Generalmajor  d.  K.  YiMor  Freiherr  von 
Handel-Mazzeffi,  welcher  sich,  und  zwar  insbesondere  als  Archiv- 
referent durch  seine  langjährige,  sehr  erfolgreiche  Tätigkeit  be- 
sondere Verdienste  erworben  hat,  und  Herr  Dr.  Konrad  Schiff- 
niann,  k.  k.  Professor  und  Leiter  der  k.  k.  Studienbibliothek, 
welcher  ebenfalls  durch  viele  Jahre  dem  Vereine  sehr  schätzens- 
werte Dienste  leistete,  haben  ihre  Stelle  zurückgelegt. 

Am  27.  Juni  1913  verschied  der  Obmann  der  historischen 
Sektion  Herr  Dr.  phil.  Laurenz  Pröll,  geistl.  Eat,  Chorherr  des 


12 

Stiftes  Schlägl,  k.  k.  Gjmnasialdirektor  a.  D.  etc.  Der  Ver- 
blichene hat  unserem  Vereine,  dem  er  seit  1891  als  Mitglied  und 
V^rwaltungsrat  angehörte,  ausgezeichnete  Dienste  geleistet;  wir 
werden  ihm  stets  das  ehrenvollste  Gedenken  bewahren. 

Neugewählt  wurden  die  Herren:  Gustav  Graf  Schrnidegg, 
k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D.  etc.  etc.,  und  Doktor 
Eduard  Straßmayr,  Landesarchiv- Adjunkt  (Eeferent  für  das 
Archiv). 

Für  die  Subventionen,  die  unserem  Vereine  seitens  des 
Staates,  des  Landes,  der  Stadt  Linz  und  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse in  Linz  zuteil  geworden  sind,  sprechen  wir  auch  an  dieser 
Stelle  den  ergebensten  Dank  aus. 

Ebenso  danken  wir  allen  jenen  wärmstens,  welche  durch 
Spenden  oder  sonst  in  irgend  einer  Weise  dem  Museum  ihr  Inter- 
esse und  Wohlwollen  bewiesen  haben. 

Wie  sich  aus  dem  Rechnungsabschlüsse  ergibt,  hat  sich 
unsere  Bankschuld  zwar  von  17.697  K  auf  6286  K^  somit  um 
11.411  Ä^  verringert,  die  finanzielle  Lage  des  Museums  muß  aber 
leider  noch  immer  als  ungünstig  bezeichnet  werden.  Die  Ver- 
minderung der  Bankschuld  war  hauptsächlich  dadurch  möglich, 
daß  uns  im  Berichtsjahre  auch  die  Landessubvention  für  das 
Jahr  1912  zugekommen  ist,  wofür  hiemit  nochmals  der  er- 
gebenste Dank  ausgesprochen  wird;  überdies  herrschte  in  allen 
Zweigen  die  größte  Sparsamkeit,  die  allerdings  bedingte,  daß 
mancher  für  das  Museum  wichtige  Gegenstand  nicht  erworben 
werden  konnte. 


Rechnungsabschluß 


für  das 


Jahr  1913. 


14 


Soll 


A.  Kasse- 


K 


An  Kajwestand 

„    Mitgliederbeiträgen |      5.035 

„    Eintritt  und  Garderobegebühren 2.371 


10 
U 


Führererträgnis 

Bueherlöft 

Zinsen  der  Wertpapiere 

r         "  ..  (Pensionsfonds)    .    .    .    . 

Subventionen: 

a)  des  Staates K  10.000-— 

h)     ..  Landes  pro  1912 ,     8.635-— 

pro  1913 8.635-— 

c)  der  Stadt  Linz 2.400'— 

d)  ..     Allgemeinen  Sparkasse    .     .,     5.000- — 

e)  ..     kaiserl.   Akademie   der 

Wissenschaften 900- — 

Spenden: 

Frau  Fürstin  Fanni  Starhemberg  .  K    550- — 
Herr  Präsident  Julius  Wimmer  ....     102-— 
,.     Ludwig  Hatschek,   Fabrik- 
besitzer      200- — 

Allgemeine  Sparkasse  Linz 1000- — 

k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege       200  — 

Ungenannt 1092- — 

P^ntnahmen    der    Bank    für    Oberösterreich    und 

Salzburg 

diversen  kleinen  Einnahmen 


177 

112 

1.271 

116 


35.570 


3.144 

30.545 
76 


79.228 


51 

78 


51 

40 


51 
58 


29 


Linz,  am  1.  Jänner  1914. 


15 


Konto  1913. 


Haben 


10 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 


20 


Per  Gehalte 

,,    Beamten -Pensionsanstalt 

„    Krankenkasse 

Dienstkleidung 

Ankäufe  für  die  Sammlungen 

Bibliothek 

Buchdruekerreehnungen 

Buehbinderreehnungen 

Zinsen : 

a)  an  die  Sparkasse K  100'-- 

b)  ,.      ..    Bank   für  Oberösterreich 
und  Salzburg ..   107-29 

Bankeinlagen 

Sparkasse-Einlagen  (Pensionsfonds) 

Postsparkasseeinlage 

Hauserhaltung .• 

Wasserzins 

Steuern     

Gewölbe  wache 

Telephon 

Assekuranz 

Spesen : 

a)  Kanzleiauslagen K  1050'79 

b)  Diverse  Auslagen 1355-80 

Kassestand 


K 


16.872 

288 

239 

602 

5.863 

1.535 

3.090 

416 


207 

41.765 

116 

295 

2.671 

52 

192 

100 

85 

1.197 


2.406 

1.2e32 


04 

96 
20 
95 
06 

40 


29 
20 

20 
20 

70 


41 


59 
09 


79.228 


29 


Eduard  Saxinger 

Yerwaltungsrat  und  Kassier. 


Hans  Drouot 

Kechnuiiijsrevisor. 


Siegmund  Ehrentletzberger 


Recbnungsrevisor. 


16 


B.  Bilanz-Konto. 


A,  Mixseiixn. 

I.  Aktiva. 

Wertpapiere : 

K  25.000  4*/io''  0  Notenrente,  Februarcoupon 

a  86-20 

,.     4.800  4%  Notenrente,  Maieoupon  ä  82-75 
„        400  4<>  0    Silberrente,   Jännercoupon 

u  82-75 

.,        200  4*\o<'/o    Silberrente,   Aprilcoupon 

ä  86-25 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1914 

Bargeld 

Postsparkasse-Einlage 

II.  Passiva. 

Guthaben    der    Bank    für    Oberösterreich    und 

Salzburg 

Stand  am  31.  Dezember  1913  . 


B.  Pensionsfoncis. 

Wertpapiere : 

K  2000  4Vio'*/o   Notenrente,   Februarcoupon 

Ti  86-20 

„     800  4"/,,  Notenrente  Maicoupon  a  82-75 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1914 

Sparkasse-Einlagen 

Stand  am  31.  Dezember  1913  . 


21.550 
3.972 

331 

172 
479 


1.724 
662 

40 


26.505    10 

1 .232  j  09 

395   20 


28.132   39 


6.286 


33 


21.846 


39 


2.426 
2.286 


4.713 


32 


Protektor : 

Seine  kaiserliche  und  königliche  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr 

Erzherzog  Franz  Ferdinand 

Erzherzog  von  Österreich-Este,  Ritter  des  Ordens  vom  Goldenen  Vließe,  Großkreuz  des  königl. 
ungarischen  St.  Stephan -Ordens,  Besitzer  des  Militär -Verdienstkreuzes  in  Brillanten,  der 
silbernen  Militär- Verdienst-Medaille  am  roten  Bande,  des  Militär-Dienstzeichens  dritter  Klasse 
für  Offiziere,  der  bronzenen  Jubiläums-Erinnerungs-Medaille  für  die  bewaffnete  Macht  und 
des  Militär- Jubiläumskreuzes,  Großkreuz  des  großherzogl.  toscanischen  Ordens  vom  heiligen 
Josef,  Großkreuz  und  Ehren-Bailli  des  souveränen  Malteser-Ritter-Ordens  (mit  der  Distinktion 
für  Jerusalem),  Besitzer  der  Seereise-Denkmünze  1892/93,  Ritter  des  russisch-kaiserl.  St.  Andreas-, 
des  St.  Alexander -Newsky-,  des  Weißen  Adler-,  des  St.  Annen-  und  des  russisch-kaiserl. 
königl.  St.  Stanislaus-Ordens  erster  Klasse,  Ritter  des  königl.  großbritannischen  Hosenband- 
Ordens,  Großkreuz  des  königl.  großbritannisrhen  Bath-Ordens,  Ritter  des  königl.  preußischen 
Schwarzen  Adler-Ordens,  Großkomtur  des  königl.  Haus-Ordens  von  Hohenzollern  mit  der 
Kollane,  Ritter  des  königl.  italienischen  Ordens  der  Annunziata,  Besitzer  der  persischen 
Dekoration  Agdesse  und  des  kaiserl.  japanischen  Haus-Ordens  vom  Chrj-santhemum,  Ritter 
des  königl.  dänischen  Elefanten-Ordens,  Großkreuz  des  königl.  portugiesischen  Christus- 
Ordens,  des  königl.  portugiesischen  Militär-Verdienst-Ordens  San  Benedikt  d'Aviz,  des  königl. 
spanischen  Ordens  Karl  III.  mit  der  Kollane  und  des  königl.  sizilianischen  St.  Ferdinand- 
Ordens,  Ritter  des  königl.  bayerischen  St.  Hubertus-Ordens  und  des  königl.  sächsischen 
Ordens  der  Rautenkrone,  Großkreuz  des  Ordens  der  königl.  Württembergischen  Krone,  Ritter 
des  königl.  schwedischen  Seraphinen-Ordens,  Großkreuz  des  königl.  belgischen  Leopold- 
Ordens,  des  königl.  rumänischen  Karl-Ordens,  des  königl.  Ordens  ,, Stern  von  Rumänien", 
des  königl.  serbischen  Weißen  Adler-Ordens  und  des  königl.  montenegrinischen  Danilo- 
Ordens,  Besitzer  des  königl.  siamesischen  Chak-kri-Ordens,  Großkreuz  des  päpstlichen  Christus- 
Ordens,  Ritter  des  großherzogl.  badischen  Haus -Ordens  der  Treue,  Großkreuz  des  groß- 
herzogl. Sachsen-Weimar' sehen  Haus-Ordens  der  Wachsamkeit  oder  vom  Weißen  Falken,  des 
großherzogl.  oldenburgischen  Haus-  und  Verdienst -Ordens  des  Herzogs  Peter  Friedrich 
Ludwig,  des  großherzogl.  mecklenburgischen  Haus-Ordens  der  Wendischen  Krone,  des 
herzogl.  Sachse n-Ernestinischen  Haus -Ordens  und  des  herzogl.  anhaltischen  Haus-Ordens 
Albrechts  des  Bären,  Großkordon  des  Ordens  der  Krone  von  Johore,  Besitzer  der  Erinne- 
rungs  -  Medaille  an  das  sechzigjährige  Regierungs  -  Jubiläum  weiland  Ihrer  Majestät  der 
Königin  von  Großbritannien  und  Irland ,  Kaiserin  von  Indien ,  Viktoria ,  der  silbernen 
Erinnerungs-Medaille  an  die  Krönung  weiland  Seiner  Majestät  des  Königs  von  Großbritannien 
und  Irland,  Kaisers  von  Indien,  Eduard  VII.,  der  Erinnerungs-Medaille  an  das  siebzigjährige 
Militärdienst-Jubiläum  Seiner  königl.  Hoheit  Luitpold,  Prinzregenten  von  Bayern,  und  der 
königl.  württembergischen  Goldenen  Jubiläums-Medaille,  General  der  Kavallerie  und  Admiral 
zur  Disposition  des  Allerhöchsten  Oberbefehles,  Oberst -Inhaber  des  k.  u.  k.  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  19,  des  k.  u.  k.  Ulanen  -  Regimentes  Nr.  7  und  des  k.  u.  k.  Feldhaubitz- 
Regimentes  Nr.  6,  kaiserl.  russischer  General  der  Kavallerie  und  Chef  des  kaiserl.  russischen 
Bug'schen  Dragoner-Regimentes  Nr.  26,  Chef  des  königl.  preußischen  Posen'schen  Ulanen- 
Regimentes  Prinz  August  von  Württemberg  Nr.  10,  ä  la  suite  des  königl.  preußischen  Garde- 
Grenadier -Regimentes  Kaiser  Franz,  des  1.  königl.  sächsischen  Ulanen -Regimentes  Franz 
Joseph,  Kaiser  von  Österreich,  König  von  Ungarn  Nr.  17,  des  4.  königl.  württembergischen 
Füsilier-Regimentes  Kaiser  Franz  Joseph  Nr.  122  und  der  Deutschen  Marine,  Oberst-Inhaber 
des  königl.  bayerischen  2.  schweren  Reiter  -  Regimentes  und  des  königl.  spanischen 
Kavallerie-Regimentes  Nr.  12  Chasseurs  de  Lusitania,  Ehrenmitglied  der  kaiserl.  Akademie 
der  Wissenschaften  in  Wien. 


18 

Ehren -Präsident: 

Seine  Exzellenz 

Dr.  Gandolf  Graf  Kuenburg 

k.   k.   Minister   a.  D.,  k.  u.  k.  wirklicher  Geheimer   Rat,   Senatspräsident  des 

k.  k.  Obersten  Gerichtshofes  i.  P.,  Mitglied  des  Herrenhauses,  Ritter  des  Ordens 

der   Eisernen  Krone  I.   Klasse,   Ehrenmitglied   des   Museums. 


Personalstand 


am  1.  Jänner   1914. 


I.  Die  Mitglieder  des  Verwaltungsrates. 

A.  Durch  die  Wahl  der  Generalversammlung. 

Präsident : 

W  i  m  m  e  r  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Präsident  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse in  Linz  (Ehrenmitglied  des  Museums),  Offizier  des  Franz 
Josef-Ordens. 


Präsident-Stellvertreter : 

C  o  m  m  e  n  d  a  Hans,  k.  k.  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Ober- 
realschule  in  Linz,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone,  Korrespondent  der  geologischen  Reichsanstalt,  Referent  für 
Oberösterreich  der  Erdbeben-Kommission  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Fachreferent  für  Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie 
(Ehrenmitglied  des   Museums). 


Arndt  Johannes,  Oberkommissär  der  k.  k.  Staatsbahnen  d.  R.,  Referent 

für  die  numismatische  Abteilung. 
Hauder    Franz,    Lehrer    I.    Klasse    an    der    Knabenvolksschule    in    Linz- 

Waldegg,   Referent  für   die  entomologische  Abteilung, 
König  Anton,   Dr.,   k,   k.  Gymnasial-Professor   in    Linz,   Referent    für   die 

geologisch-mineralische  Abteilung. 
M  u  n  g  a  n  a  8  t  Emil,  k.  k.  Ober-Postkontrollor  d.  R.  in  Linz,  Präsident  des 

Vereines   für   Naturkunde,    Referent   für    Entomologie,    Obmann    der 

naturhistorischen    Sektion,    Ehrenmitglied    des    Museums,     Ritter     de» 

Franz   Josef -Ordens. 


19 

N  e  w  a  1  d   Richard,    Dr.,    Hof-    und    Gerichtsadvokat,    Präsident    der    ober- 
österreichischen   Advokatenkammer. 
Nicoladoni  Alexander,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz. 
Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar  und  Kapitular  des  Stiftes 

Kremsmünster. 
Kupertsberger  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  St.  Florian, 

Pfarrvikar    in    Ebelsberg,    Besitzer    der    Ehrenmedaille    für    40jährige 

treue  Dienste. 
Sames   Josef,  Inspektor   der   k.   k.   Staatsbahnen,   Referent   für   Lincensia. 
Saxinger   Eduard,    Kaufmann,    Kassier. 
Schmidegg    Gustav,    Graf,    k.    u.    k.    Kämmerer,    k.    k.    Statthaltereirat 

a.  D.,   Schloß  Leonstein. 
Schnopfhagen     Franz,     Dr.    med.,     Direktor     der     oberösterreichischen 

Landes-Irrenanstalt  in  Niedernhart,  Landes-Sanitätsrat,  Referent  für 

die  zoologische  Abteilung. 
S  e  k  k  e  r  Franz,  k.  k.  Oberst  d.  R.,  Bibliotheksreferent. 
Straßmayr  Eduard,  Dr.,  Landesarchiv- Adjunkt,  Referent  für  das  Archiv. 
W  a  s  1 1  e  r  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  d.  R.,  Referent  für  Botanik. 
Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 
Weinmayr     Emmerich,     Dr.,     Direktor     der     Allgemeinen     Sparkasse, 

Sekretär,  Bibliotheks-  und  Hausreferent. 


B.  Delegierter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterricht. 

R  o  s  s  i  Anton,  k.  k.  Statthaltereirat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
und  des  Franz  Josef-Ordens. 


C.  Delegierte  des  oberösterreichischen  Landesausschusses. 

Krackowizer  Ferdinand,  Dr.,  kais.  Rat,  Landesarchivar  d., R.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission   für  Denkmalpflege   (III.  Sektion). 

Otten  weller  Rudolf,  f  ürstl.  Starhembergscher  Güterdirektor,  Besitzer 
des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 

Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesausschuß,  Reichsrats- 
Abgeordneter  etc. 

Zibermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs  in  Linz,  Konservator 
der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  (III.  Sektion). 


D.  Delegierte  des  Gemeinderates  der  Landeshauptstadt  Linz. 

Feilerer  Karl,  Fabrikbesitzer,  Gemeinderat  der  Landeshauptstadt  Linz. 

Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz,  Landeshauptmann- 
Stellvertreter,  Landesausschuß,  Gemeinderat  der  Landeshauptstadt 
Linz,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 


E.  Delegierter  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz. 

Wildmoser  Richard,  Privat  (Ehrenmitg'lied  des  Museums) . 

2" 


20 


IL  Rechnungsrevisoren, 


Drouot   Hans,   Besitzer   der    k.    u.   k.   Hofbuchdruckerei    Jos.    Feichtingers 

Erben,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
Ehren  tletzberger  Siegmund,  Kaufmann. 


III.  Sammlungsrevisoren, 


Haupt  Franz  Bitter  von  Hoechstatten,   Generalkonsul   etc. 
Karigl  Ferdinand,  Dr.,  k.  k.  Realschulprofessor. 
N  e  \v  e  k  1  o  w  s  k  y  Max,  k.  k.  Finanzsekretär. 


IV.  Beamte. 

Direktor :  Ubell  Hermann,  Dr.,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission 
für  Denkmalpflege  (I.  und  II.  Sektion),  korrespondierendes  Mitglied 
des  k.  k.  österreichischen  archäologischen  Institutes,  Referent  für 
Archäologie  und  die  kunstgeschichtlichen  Abteilungen.  Obmann  der 
kunsthistorischen  Sektion. 

Kanzlei  ad  j  unkt :    Zechenter    Ida. 


V.  Diener. 

Hackl   Johann    (Portier) . 

Brunmeier  Josef. 

Grüner  Johann. 

Nening  Ignaz. 

Winter   Johann. 

Stolz    Bernhard    (Präparator) . 


21 


Mandatare. 

1882  Herr  Almoslechner    Hermanri,     Oberpostmeister     in     Perg,     Besitzer    des 

Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 
1907      „      Bachofen  v.  Echt  A.  K.  Freiherr,  Wien. 

1904  „      Brunswik  Romeo  de  Korompa,  k.  k.  Oberingenieur  in  Wien. 

1897  „      Denk  Karl,  Dr.,  praktischer  Arzt  in   Scharnstein. 

1890  „  Engl  Isidor,  k.  k.  Obersteiger  i.  P.  und  Besitzer  des  Silbernen  Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr.  in  Hallstatt. 

1870  „  Fuchs  Theodor,  Dr.,  Privatdozent  für  Paläontologie  an  der  k.  k. 
Universität  in  Wien. 

1898  „      Gallois   Ludwig   v.,   Fabrikdirektor   in   Kleinmünchen,    Besitzer    des 

Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 

1912  „      Gföllner  Johann,  Stattbalterei-Rechnungsrevident. 

1900  ,,      Guggenl)erger  Edmund,  Dr.  med.,  St.  Georgen  a.  d.  G. 

1913  „      Günther  Alfred,  herzoglich  sächsischer  Forstinspektor  und  Verwal- 

tungschef, k.  k.  Leutnant  i.  d.  Ev.,  Mitglied  des  Landwirt- 
schaftsrates im  k.  k.  Ackerbau-Ministerium,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens,  Besitzer  der  großherzoglich  Toscanaschen  gol- 
denen Verdienstmedaille  für  Wissenschaft,  Kunst  und  Lite- 
ratur, Offizier  des  königl.  bulg.  Zivilverdienstordens,  Besitzer 
der  königl  rum.  Medaille  für  Wissenschaft  und  Kunst  „Bene 
meriti"  1.  Klasse,  Ritter  des  herzogl.  sächs.  Ernest.  Haus- 
ordens, Besitzer  der  Herzog  Karl  Eduard-Medaille  etc.,  Schloß 
Greinburg  bei  Grein. 
1907      „      Hofhanns  Jakol,  Oberförster  in  Großraming. 

1905  „      Huemer  Hans,  Privat  in  Linz. 

1882      „      Jeglinger  Karl,  k.  k.  Hof  rat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 

Krone  III.  Kl. 
1905      „      Kautz    Hans,    k.    k.    Oberingenieur    im    Eisenbahn-Ministerium    in 

Wien. 

1914  ,,      Kerschner  Theodor,  Dr.  phil. 

1880  „  Koch  Friedrich,  Superintendent  und  evangelischer  Pfarrer  in 
Gmunden,  Besitzer  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 

1882  „  Köttl  Karl,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes m.  d.  Kr.  in  Lambach. 

1907      „      Kühn  Moritz,  Färbereibesitzer. 

1882  ,,  Mathes  Karl  Ritter  v.,  k.  k.  Hofrat  i.  R.,  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  etc. 
in  Linz. 

1897      „      Melnitzky  Karl,  Bergingenieur  in  Graz. 

1901  „      Moser  Emil,  steierm.  landsch.  Professor  a.  D.  in  Graz. 
1912      „      Neweklowsky  Ernst,  Ingenieur  der  k.  k.  Statthalterei. 
1882      „      Poth  Julius  v.,  Postmeister  in  Altheim. 

1885  ,,  Preen  Hugo  v.,  Kunstmaler  und  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege  in  Osternberg  bei  Braunau. 

1903  „  Richard  Alexander,  Direktor  der  Süddeutschen  Verlagsanstalt  in 
München. 


2% 

1882  Herr  Roßmann  J.   G.,  Oberpostmeister   und   Besitzer   des   Goldenen   Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr.  in   Mauerkirchen, 
1897      ,,      Schraml  Karl,  k.  k,  Oberbergrat. 
1899      ,,      Seyrl  Hugo,  Gutsbesitzer  in  Schloß  Starhemberg. 
1902      „      Wegrosta  Karl,  Oberlehrer  in  Spital  am  Pyhrn. 


Verzeichnis  der  Mitglieder. 
A.  Ehrenmitglieder. 

Herr  Kenner  Friedrich  v.,  Dr.,  k.  k.  Hofrat,  Direktor  der  Münzen-,  Medaillen- 
und  Antikensammlungen  des  Allerhöchsten  Kaiserhauses,  Mitglied  der 
kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  und  der  bildenden  Künste  in 
Wien,  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  etc.  etc.  in 
Wien.  (Ernannt  am  4.  August  1874.) 
„  Reiter  Edmund,  kais.  Rat,  Ehrenmitglied  der  entomologischen  Gesell- 
schaft in  Berlin,  korresp.  Mitglied  mehrerer  gelehrter  G^esellschaften 
und  entomolog.  Vereine  des  In-  und  Auslandes  in  Paskau  (Mähren). 
(Ernannt  am  30.  November  1875.) 

Seine  Exzellenz  Wilczek  Hans  Graf,  Frei-  und  Bannerherr  zu  Hultschin  und 
Guttenland,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Kämmerer,  Mitglied  des 
Herrenhauses,  Kurator  des  k.  k.  österreichischen  Museums  für  Kunst 
und  Industrie  etc.  etc.     (Ernannt  am  22.  März  1882.) 

Herr  Much  Matthäus,  Dr,,  k.  k.  Regierungsrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  III.  Kl..  Realitäten-Besitzer,  Mitglied  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege  etc.  etc.     (Ernannt  am  16.  Mai   1885.) 

Seine  Exzellenz  Gaufsch  Paul  Freiherr  v.  Frankenthurn,  Dr.,  k.  k.  Minister- 
präsident a.  D,,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Mitglied  des  Herrenhauses  etc. 
in  Wien.     (Ernannt  am  16.  Mai  1893.) 

Seine  Exzellenz  Puthon  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Besitzer 
des  Großkreuzes  des  Ordens  der  Eisernen  Krone,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens,  Statthalter  für  Oberösterreich  a.  D.  etc.  in  Salzburg. 
(Ernannt  am   16.  Mai  1895.) 

Herr  Poche  Franz,  Altbürgermeister  der  Landeshauptstadt  Linz,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl,  in  Graz.  (Ernannt  am  16.  Mai 
1895.) 

Seine  Exzellenz  Kuenherg  Gandolf  Graf,  Dr.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Senats- 
präsident des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i,  P.,  Ritter 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone  I.  Kl.  etc.  in  Salzburg.  (Ernannt 
am   16.   Mai    1895.) 

Herr  Handel- Mazzetti  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Generalmajor  d.  R.  etc.  in 
Linz.  (Ernannt  am  16.  Mai  1895.) 
„  Stäche  Guido,  k.  k,  Hofrat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eifsernen  Krone 
III.  Kl.,  Kommandeur  des  tun,  Nischan-Iftihair-Ordens,  Mitglied  der 
ungarischen  geologischen  Gesellschaft  in  Budapest  und  der  natur- 
historischen Gesellschaft  „Ises"  in  Dresden,  Direktor  der  k.  k.  geo- 
logischen Reichsunstalt  in  Wien,     (Ernannt  am  18.  Mai  1899.) 


23 

Herr    Munganast  Emil,  k.  k.  Ober-Postkontrollor  i.  P.     (Ernannt  am  18.  Mai 

1899.) 
„     Meindl  Konrad,  Abt  des  Chorherrenstift^s  Reichersberg,  Konservator  der 

k.   k.   Zentralkomniission   für  Denkmalpflege  in   Wien   etc.      (Ernannt 

am  21.  Mai   1901.) 
„     Steindackner  Franz,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Leopold-Ordens,  Ritter  des 

Ordens  der  Eisernen  Krone,  Komtur  des  Fran;?:  Josef -Ordens  m.  d.  St., 

Phil. -Dr.,   wirkl.   Mitglied  der   kaiserl.   Akademie  der   Wissenschaften, 

Intendant  des  k.  k.   naturhistorischen  Hofmuseums   in  Wien  etc.   etc. 

(Ernannt  am  21.   Mai   1901.) 
,,     Moser  Emil,   steierm.   landsch.   Professor   a.   D.   in   Graz.      (Ernannt   am 

9.  Mai  1902.) 

„     Wimmer  Julius,  Buchdruckerei-Beeitzer,  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens, 
Präsident      der     Allgemeinen     Sparkasse     in     Linz.       (Ernannt      am 

10.  Mai    1905.) 

„     Commenda    Hans,    Regierungsrat,    Direktor    der    k.    k.    Staats-Oberreal- 

schule  etc.     (Ernannt  am  5.  März  1908.) 
„     Wildmoser  Richard,  Privat.      (Ernannt  am  18.  März   1909.) 
„     Kranial  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direktion 

für  Oberösterreich  und  Salzburg.     (Ernannt  am  18.  März  1909.) 
,,     Ritcker  Franz,  emerit.  Apotheker.      (Ernannt  am   17.  März  1910.) 
Seine  Durchlaucht  der  reg.  Fürst  Johann  von  und  zu  Liechtenstein  in  Wien. 

(Ernannt  am  27.  März   1912.) 


B.  Korrespondierende  Mitglieder. 

1914  Herr  Günther  Alfred,  herzoglich  «ächsischer  Forstinspektor  und  Ver- 
waltungschef,  Ritter  des   Franz  Josef-Ordens   etc.   etc. 

1902  „      Hackel  Alfred,  Dr.   phil.,  Professor  am  k.  k.   Elisabeth-Gymnasium 

in    Wien. 
1885      „      Hackel  Eduard,  k.  k,   Gymnasial-Professor  i.  R.   in  Graz. 

1903  „      Mayr  Sehastian,  P.,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Gymnasiums 

im  Stift  Kremsmünster,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes mit  der  Krone. 

1873  „  Meindl  Konrad,  Abt  des  Chorherrenstiftes  Reichersberg,  Konser- 
vator  der   k.   k.   Zentralkommission    für    Denkmalpflege. 

1888  „  Redtenbacher  Josef,  Professor  am  k.  k.  Elisabeth-Gymnasium  in 
Wien. 

1873  „  Rupertsherger  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  Sankt 
Florian,  Pfarrvikar  in  Ebelsberg,  Besitzer  der  Ehrenmedaille 
für  40jährige  treue  Dienste. 

1885  „      Schnürer   Franz,    Dr.,     Direktor     der     Allerhöchsten     Privat-     und 

Familien-Bibliothek  Seiner  Majestät,  Ritter  des  Franz  Josef- 
Ordens  etc. 

1886  „      Tschusi    Viktor    Ritter    von    und    zu    Schmidhoffen,    Präsident    des 

Komitees  für  ornithologische  Beobachtungs-Stationen  in 
Oesterreich-Ungarn   etc.   in   Hallein. 


24 

C.  Wirkliche  Mitglieder. 

•  bedeutet  den  Beitritt  im  Jahre  1913. 
Die  Mitglieder,  bei  welchen  eine  Ortsangabe  fehlt,  sind  in  Linz  wohnhaft. 

Seine  kaiserliche  und  königliche  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr  Erzherzog 
Josef  Ferdinand,   k.   u.   k.   Feidma rschalleutnant,   Divisionär,    Oberst- 
t  iuhaber    des    45.    Infanterie-Regiments,    Ritter    des    Goldenen    Vlieses 

etc.  etc. 
Herr  Äckerl  Josef,    reg.  Chorherr    und    Kustos    der    naturhistorischen    Samm- 
lungen in  St.  Florian. 
„      Aichelburg- Labia  Franz  Freiherr  von  und  zu,  k.   u.   k.   Kämmerer   und 

k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  etc. 
„      Albel  Franz,  Lehrer  I.  Kl.  an  der  Kaiser  Franz  Josef-Schule. 
Frau  Althann  Karola  Gräfin. 
Herr  Altwirth  Theodor,  k.  k.  Hofrat  in  Wien. 
„      Angele  Theodor,  Ingenieur. 

„      Arndt  Johannes,  Maschinen-Oberkommissär  der  k.  k.  Staatsbahnen  i.  P. 
„      Asenstorfer   Franz,    Professor    und    Bibliothekar,     Chorherr     des     Stiftes 
St.  Florian. 
Seine   Durchlaucht   Auersperg   Franz   Fürst,    k.    u.    k.   Kämmerer    etc.,    Herr- 
schaftsbesitzer in  Wien. 
Seine  Durchlaucht  Auersperg  Karl  Fürst,  Mitglied  des  österreichischen  Herren- 
hauses etc.,   Herrschaftsbesitzer   in  Wlaschim. 
Ihre  Durchlaucht  Auersperg  Eleonore  Fürstin,  geb.  Gräfin  Breunner,  k.  u.  k. 

Sternkreuzordens-  und  Palastdame  in  Wlaschim.  * 
Herr  Bahr  Hermann,  Schriftsteller  in   Salzburg. 
Bauer  Franz,  Dr.,  k.  k.  Notar. 
Baumgartner  Anton,  Kaufmann. 
Baumgartner  Max,  Kaufmann. 
Baylaender  B.,  Fabrikinspektor. 
Becker  Karl,  Buchbinder. 
Benesch  Ludwig,  Privat,  kais.  Rat. 
Berger    Franz,    Dr.,     Weltpriester,     Professor,     Bibliothekar     der    k.    k. 

Studienbibliothek    in    Linz. 
Berger  Franz,  Dechant  in  Altenfelden. 
Berger  Leopold,  Verwalter  der  Frauenklinik. 
Berger  Theodor,  Schulleiter  in  Kimpling. 
Berndl  Raimund,  k.  k.  Uebungsschullehrer. 

Beurle  Karl,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Landtags-Abgeordneter  etc. 
Beyer    Andreas    Franz,     Kaufmann,     Ritter    des    Franz     Josef-Ordens, 
Reichsrats-Abgeordneter,  Gemeinderat. 
Bihliotheks- Kommission  Braunau  am  Inn. 

Herr  Bichler  Franz,  geistlicher  Rat,  Irrenhaus-Seelsorger  in  Niedernhart. 
„      Binder  Eduard,  Bergingenieur  i.  P. 

„      Binder  Heinrich,  Chefredakteur,   Ritter   des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Binder  Karl,  k.  k.  Statthalterei-Vizepräsident  d.  R.,  Komtur  des  Franz 

Josef-Ordens  m.  d.  St.  etc. 
„      Biowski  Julius,  städt.  Baurat. 

„      Bittinger   Andreas,   Direktor    an    der    Kronprinz    Rudolf-Mädchenbürger- 
schule. ^ 


Ö5 

Herr   *Blittersdorff  Philipp  Freiherr   von,  k.  u.  k.  Rittmeister   a.  D.,  k.  u.  k. 
Kämmerer    etc.,    Ottensheim. 
Blum   Heinrich,  Privat. 
Blumauer  Friedrich,  Fabrikbesitzer. 
Bohdanowicz  Franz,  Landesbeamter. 
Böheim  Josef,  Uhrmacher. 

Böhm   Wendelin,  Direktor  der  „Kreditreform". 
Bondy  Oskar,  Großindustrieller  in  Wien. 
Boschan   Louis  Ritter   v.,   Gutsbesitzer   in   Achleiten. 
Braunau  Stadtgemeinde, 
Herr  Brenn  Stephan,  Kooperator. 
„      Brenner    Alexander,    Med. -Dr.,    Regierungsrat,    Obersanitätsrat,    Primar- 
arzt des  Allgemeinen  Krankenhauses,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  und  des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Breuer  Michael,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Brunner   Eduard,   Oberbeamter   der   Allgemeinen    Sparkasse. 
„      Brunswik    de    Korompa    Eugen,    k.    u.    k.    Oberst,    Besitzer    des    Militär- 
Verdienstkreuzes. 
„      Buchmair  Rupert,   Konsistorialrat,   Dechant  in   Frankenmarkt. 
„      Buchmayr  Franz,  Direktor   der  Mädchenbürgersehule   in  Lustenau. 
„      Bukowansky  Johann,   Sieb-  und  Gitterfabrikant. 
„      Burggaßer  Karl,  Professor   an  der  Handelsakademie. 
„      Buschmann  Anton,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Seine   Exzellenz    Bylandt-Rheidt   Artur    Graf,   k.    k.    INIinister    a.    D.,    k.   u.    k. 
Geheimer    Rat    und    Kämmerer,    Mitglied    des    Herrenhauses,    Kanzler 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone  T.  Kl.  etc.   in  Wien. 
Herr  Cantzler  Fritz,  Fabrikbesitzer  in  Kleinmünchen. 
„      Castel  Emmerich  van  de,  Dr.,  k.  k.  Hofrat,  Vorstand  der  k.  k.  Post-  und 
Telegraphen-Direktion   in  Linz. 
Seine    Exzellenz    Chlumecky    Johann    Freiherr    v.,    k.    u.    k.    Geheimer    Rat, 
Minister    a.    D.,    Mitglied    des    österreichischen    Herrenhauses    etc.    in 
Wien. 
Herr  Chotek  Wolf  gang  Graf,  k.  k.  Hofrat  und  k.  u.  k.  Kämmerer,  Ritter  des 
Leopold-Ordens. 
Christ  Ludwig,  Privat,  kais.  Rat. 
Commenda    Hans,     Regierungsrat,     Direktor    der    k.    k.    Staats-Oberreal- 

schule,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
Commenda  Ludwig,   Schulleiter   in  Margarethen  bei  Linz. 
Gzedik  Hermann,  k.  k.  Oberpostrat. 

Czerny   Leander,    Abt     von     Kremsmünster,     Komtur    des    Franz    Josef- 
Ordens. 
Czerwenka  Ludwig,  Bankdirektor. 

*Davis   Gustav,   Großgrundbesitzer,   Hohenlehen  bei   Hollenstein   a.   Ybbs. 
Denk   Karl,   Med.-Dr.,    Sanitätsrat,    Augenarzt,    Ritter    des    Franz    Josef- 
Ordens. 
„     Deuller  Josef,  k.  k.  Gymnasial-Professor. 
Frau  Dierzer  v.   Traunthal  Pauline,  Private,   Besitzerin    des   Elisabeth-Ordens 

TL    Kl. 
Herr  Dierzer  Ritter  v.   Traunthal   Josef,   Dr.,   Fabrikbesitzer. 


26 

Herr  Dinghofcr  Franz,  Dr.,  Bürgermeister  der  Landeshauptstadt  Linz,  Reichs- 
rats- und  Landtags-Abgeordueter. 
„     IHrnhofer  Adalhert,  k.  k.  Oberfinanzrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Dohlinger  Max,  Dr.,  Privat. 

„     Dohretsherger  Alois,  Herrenkleidergeschäfts-Inhaber. 

„     Droiiot   Hans,   Besitzer   der   k.   u.   k.   Hofbuchdruekerei    Jos.   Feichtingers 
•*  Erben,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  K. 

Frau  Dürckheim-Montmartin    Franziska    Gräfin,   Gutsbesitzerin    in    Hagenberg. 
Herr  Dürrnherger  Johann,   päpstlicher   Hausprälat,   Konsistorialrat,    Vorstadt- 
pfarrer und   Dechant   in   Stej'r,   Ehrendomherr   des  Linzer  Kathedral- 
kapitels,   Ritter   des    Ordens    der    Eisernen    Krone    TTT.    Kl.    und    des 
Franz  Josef -Ordens. 
Frau  Dürrnherger  Olga,  Hof-  und  Gerichtsadvokatens-Witwe. 
Herr  Dicorzak  Hans,  Gutsbesitzer,  Landtags-Abgeordneter.  Schloß  Aistersheim. 
,,     Dworzak  Josef,   Schneidermeister. 
„     Eherl  Franz,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 
„     Eherstaller  J.,  Dr.,  Spezialarzt. 
Frau  Eder   Maffhissa,  Apothekerswitwe. 
Herr  Eder  Johann  Michael. 

„     Edlinger  Franz,  Bankdirektor,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
Eferding  Sparkasse  der  Stadt. 
Eferding  Stadtgemeinde. 

Herr  Effenherger   Anton,    Dr.,    k.   k.   Regierungsrat,    Direktor    der    Handels- 
akademie d.  R. 
Eggerer   P.   Marian,   Bibliothekar   und   Archivar   des    Stiftes   Schlierbach. 
Ehrentletzherger  Siegmund,  Kaufmann. 
Ehrl  Friedrich,  Dr.,  Arzt. 

Eihensteiner  Florian,  Schuldirektor  in  Pabneukirchen. 
Eigl  Adolf,  k.  k.  Senats-Präsident  d.  R.,  Besitzer  des  Ritterkreuzes  des 

Leopold-Ordens. 
*Eigl  Alois,  Kaufmann. 

Elßler  Hermann,  k.  u.  k.  Oberleutnant  d.  R. 

Eltz  August  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  Herrschaftsbesitzer  in  Tillysburg, 
Landtags-Abgeordneter. 
„     *Emer8torfer  Karl,  k.  k.  Landesgerichtspräsident. 
Enderlin  Gehrüder,  Druckfabrik  und  mechanische  Weberei,  Aktiengesellschaft, 

Traun. 
Herr  Endlweher  Johann,  k.  k.  Regierungsrat  in  Wien. 

„     Enenkl  Adolf,  k.  u.  k.  Oberst  d.  R. 
Enns  Musealverein  „Lauriacum". 
Enns  Stadtgemeinde. 
Enns  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Erhard  Alois,  Dr.,  Arzt. 

„     Esser  Hermann,  Dr..   Hof-   und  Gerichtsadvokat,   Landtags-Abgeordneter, 

Mitglied    des    Reichsgerichtes. 
„     Estermann  Anton  jun.,  Spediteur  in  Urfahr,  kaiserlicher  Hat. 
„     Estermann  Hans,  Kaufmann. 
Frau  Ezdorf  Sidonie  Gräfin,  geb.  Freiin  Borowiezka  v.  Themau,  Hofratsgattin. 
Herr  Faher  Richard,  Dr.,  Großindustrieller  in  Wien. 

„     Fashender  Matthias,  Fabrikdirektor,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 


27 

Herr  Feilerer    Karl,    Fabrikbesitzer,    Gemeinderat. 

„     FelUnger   Franz,    Dr.,    Theologie-Professor,    Rektor    des    öst.-ung.    Pilger- 
hauses in   Jerusalem. 

„     Festner  Richard,  k.  u.  k.  Oberstleutnant  d.  R. 

„     Fierlinger  Ernst,  k.  k.  Postkonzipist, 

„     Figdor  Albert,  Dr..  Wien. 
Firma  Fink   Vinzenz,  k.  k.   Hofbuchhandlung. 
Herr  Fischer   Eduard,  Kaufmann. 

„     Fischer  Gerhard,  evang.   Vikar   in  Traun. 

„     Fischer   Karl,   kais.    Rat,    k.    u.    k.    Hauptmann    a.    D.,    Chef    der    Firma 
Max  Christ. 

„     Fischill  Eduard,  Apotheker  in  Urfahr, 

„     *Flögl  Otto,  Baurat  der  k.  k.  Statthalterei. 
St.  Florian  Sparkasse  des  Bezirkes. 
Herr  Forstner-Damhenois  Ernst  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Oberst  d.  R. 

„     Förchtgott  Alfred,  k.  k.  Regierungsrat,  Postamtsdirektor  i.  P.,  Besitzer 
des   Goldenen   Verdienstkreuzes  mit   der   Krone. 

„     Franck  Karl,   Fabrikbesitzer,   Offizier  des   Franz   Josef-Ordens. 

„     Franck  Walter,  Fabrikbesitzer. 
Freistadt  Stadtgemeinde. 
Freistadt   Sparkasse   der   Stadt. 
Herr  Fruhstorfer   Karl,   Dr.,   Theologie-Professor. 

„     Fuchs  Viktor,  Dr.    phil. 

„     Fuchsmayer  Josef,  Dr.,  Eferding. 

„     Füriöck  Ernst,  Lehrer,  Gemeinderat. 

,,     Fürlinger   Matthias,    Subprior,    Schulrat    und    Professor    am    k.    k.    Ober- 
gymnasium  der   Benediktiner   in   Kremsmünster. 
Seine  Erlaucht  Fürstenherg  Eduard  Egon   Landgraf  zu,   k.   u.   k.   Kämmerer, 
Mitglied    des    Herrenhauses,    Besitzer    des    Großkreuzes    des    Leopold- 
Ordens,  Güterbesitzer  in  Wien  etc. 
Herr  Gabler   Ernst,   Privat   und   Hausbesitzer. 

„     Gagern   Karl   Freiherr   v.,   k.   u.   k.   Legationsrat    a.   D.,   Landtags-Abge- 
ordneter, Komtur  des  Franz  Josef -Ordens  m.  d.  St.,  in  Windern. 

„     Ganglbauer  Leo,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  d.  R. 

„     Gamlich  Emanuel,  Privat. 

„     Geistberger    Johannes,    Konsistorialrat,     P.,     Benediktiner     von     Krems- 
münster, geistl.  Rat,  Pfarrvikar  in  Steinerkirchen  bei  Fischlham. 

„     Gerstl  Gustav,  Dr.,  Hof-   und  Gerichtsadvokat. 
Firma   Geyer  Julius   Nachfolger,   Mode-   und   Konfektionsgeschäft. 
Herr  Gissinger  Theodor,  Professor  der  k.  k.  Staats-Oberrealschule, 

„     Glanz  Anton  Ritter  v.,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Gmunden  Musealverein. 
Gmunden  Staats-Realgymnasium. 
Gmunden  Stadtgemeinde. 
Gmunden  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Göllerich  August,  Musikdirektor. 

„     Görner  Karl  Ritter  v.,  Dr.,   Chefredakteur  der  „Tages-Post",   Ritter  des 
Franz  Josef-Ordens. 

„     Gottlieb    Ludwig,   Fabrikbesitzer. 


28 

Herr  Göttner  Josef,  Oberbaurat  i.  P.,  Ritter   des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
III.    Kl. 

„     Oottirald  Rudolf,  Oekouomiebesitzer  in  Bad  Isehl. 

„     Gräfncr   Karl,   Installateur. 

„  Graf  Karl,  k.  k.  Hofrat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
III.  Kl.  und  des  Franz   Josef-Ordens. 

„     Grashöck  Theobald,  Abt  des  Stiftes  Wilhering,  C4eneralvikar.  ^litglied  des 
Herrenhauses,     Landesausschuß,     Komtur     des     Franz      Josef-Ordens 
m.   d.   St. 
Grieskirchen   Stadtgemeinde. 
Grieskirchen  Sparkasse  <ler  Stadt. 
Herr  Grillmayr  Johann,  Gutsbesitzer. 

„  Grimus  August  Ritter  v.  Grimhurg,  Dr.,  k.  k.  Hof  rat  i.  P.,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  KL,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 

„     Grohmann  Heinrich,  Architekt,  k.  k.  Professor  1.  R. 

„  Grosam  Wenzel,  Dr.,  Professor,  geistl.  Rat,  Sekretär  des  bischöflichen 
Ordinariates. 

„     Großer  Karl,  Lithograph. 

„  *Großmatin  Theodor  Waldemar,  Forstmeister  und  Güterinspektor,  Kor- 
respondent der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege,  Kustos 
des  Diözesan-Museums  in  Gleink. 

„  Groterjahn  Bela,  Dr.  jur.,  k.  k.  Statthalterei-Konzeptspraktikant,  Ried 
im  Innkreis. 

„     Gruhhauer   Karl,  Fabrikbesitzer. 

„     Gruier  Josef,  Fachlehrer,   GJemeinderat. 
Grünhur g  Sparkasse  der  Gemeinde. 
Herr  Grüntier  Karl,  Oberlehrer  an  der  Knabenvolksschule  in   Linz-Waldegg. 

„     Gstöttner  Franz,  Maler. 

„     Guggenherger  Edmund,  Med. -Dr.,   St.  Georgen  a.  G. 

„  Günther  Alfred,  herzoglich  sächsischer  Forstinspektor  und  Verwaltungs- 
chef, k.  k.  Leutnant  i.  d.  Ev.,  Mitglied  des  Landwirtschaftsrates  im 
k.  k.  Ackerbau-Ministerium,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Besitzer 
der  großherzoglich  Toscanaschen  goldenen  Verdienstmedaille  für 
Wissenschaft,  Kunst  und  Literatur,  Offizier  des  kgl.  bulg.  Zivil- 
verdienst-Ordens, Besitzer  der  kgl.  rum.  Medaille  für  Wissenschaft 
und  Kunst  „Bene  merenti"  I.  Kl.,  Ritter  des  herzogl.  sächsischen 
Ernest.  Hausordens,  Besitzer  der  Herzog  Carl  Eduard-Medaille  etc., 
Schloß  Greinburg  bei  Grein. 

„     ^Günther  Franz,  Wirtschaftsrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Wien. 

„     Haas  Franz,  k.  u.  k.  Oberstabsarzt  i.  P. 

„  Haberl  Alois,  Pfarrer  in  Riedau,  geistl.  Kat,  Korrespondent  der  k.  k. 
Zentralkommission    für   Denkmalpflege. 

„     Eagenauer  Simon,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in   Wien. 

„  Hager  Evermod,  Dr.,  Chorherr  von  Schlägl,  Professor  am  k.  k,  Staats- 
gymnasium. 

„     Haidenthaller  Josef,  Dr.,  Landes-Badearzt  in  Bad  Hall.  kais.  \\:\\. 

„     Hamann  Otto,  Dr.,  Miehaelnbach. 

„  ^Hamburger  Fritz,  k.  k.  Kommerzialrat,  Großindustrieller,  Herrschafts- 
besitzer,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Schloß  Neubruck  bei  Scheibbs. 


29 

Seine  Exzellenz   Handel  Erasimis  Freiherr  v.,   k.  k.   Statthalter   in   Oberöster- 
reich, k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Großkreuz  des  Franz   Josef-Ordens,  des 
großbritt.  Viktoria-Ordens  etc.  etc. 
Herr  Handel  Franz  Freiherr  v.,  Gutsbesitzer  in  Almegg. 
Frau  Handel  Marie  Freiin  v.,  geb.  v.  Guaita,  in  Almegg. 

„     Handel   Klothilde  Freiin  v.,  geb.   Gräfin   Berchem,   Landesgerichts-Präsi- 
dentenswitwe,  Besitzerin  des  Elisabeth-Ordens  II.  Kl. 
Herr  Handel-Mazzetii  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Generalmajor  d.  R.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege   (III.  Sektion). 
„     Handmann  Rudolf,  P.  S.  J.,  Linz,  Freinberg. 
Seine  Exzellenz  Harrach  Alfred  Reichsgraf,  k,  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Käm- 
merer, Rittmeister  a.  D.,  Gutsbesitzer  in  Aschach  a.  Donau. 
Ihre  Exzellenz   Harrach  Anna  Reichsgräfin,    geb.    Prinzessin    Lobkowitz,    in 

Aschach  a.  Donau. 
Herr  Hurtl  Alois,  Dr.,  k.  k.  Professor   i.   P.,   Kirchendirektor   der  Ursulinen. 
„     Haslroither    Gerhard,    Abt    des    Stiftes    Schlierbach,    Komtur    des    Franz 
Josef-Ordens. 
Fräulein  Hassak  Herta,  staatlich  geprüfte  Musiklehrerin. 
Herr  *Hatschek  Hans,  Industrieller,  Vöcklabruck. 
„     Hatschek  Ludteig,  kais.  Rat,  Fabrikbesitzer. 

„     Hauder  Franz,  Lehrer  I.  Kl.  an  der  Knabenvolksschule  in  Linz-Waldegg. 
„     Hauer  Theodor,  k.  k.  Notar. 
„     Hauk  Josef  Karl,  k.  k.  Hofrat  i.  P. 
„     Hauk  Otto,  emeritierter  Apotheker. 

„     Haupt  Franz  Ritter  v.  Hoechstatten,  Generalkonsul  etc. 
,,     Hauser    Johann,    Landeshauptmann,    Reichsrats-Abgeordneter,    Konsisto- 
rialrat,   päpstlicher  Hausprälat,   Komtur  des  Franz   Josef-Ordens  mit 
dem  Stern  etc.  etc. 
„     Haydvogel  P.  Konrad,  Zisterzienser  des  Klosters  Schlierbach,  Pfarrvikar 

in  Kirchdorf  a.  Krems. 
„     *  Hecht  Wilhelm,  Regierungsrat,  Professor,  Ritter  des  Franz  Josef -Ordens. 
„     Heidlmair  Heinrich  Ritter  v.,  Dr.,  Sektionschef  a.  D.,  Ritter  des  Leopold- 
Ordens  und  des  kaiserl,   russ.   St.   Stanislaus-Ordens  II  Kl.  m.  d.  St. 
„     Heinisch  Amandus  sen.,  Kaufmann. 
„     Heinisch  Amandus  jun.,  Kaufmann. 
„     Heiser  Anton,  Dr.,  Arzt. 

„     Heitzmann  Otto,  k.  u.  k.  Hof-Klavierfabrikant. 
„     *Helf  Moritz,  Dr.,  Wien. 
„     Helletzgruber   Josef,   Landtags-Abgeordneter    und    Vizebürgermeister    der 

Landeshauptstadt  Linz. 
„     Hessinger  Franz,  k.  k.  Postamtsdirektor,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens 
in  Salzburg. 
Fräulein  Hinghofer  Emilie,  Bürgerschul-Direktorin,    Besitzerin    des    Goldenen 

Verdienstkreuzes. 
Herr  Hinsenkamp  Heinrich,  Dr.,  Advokat  und  Bürgermeister  der  Stadt  Urfahr, 
Landtags-Abgeordneter,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Hiptmair  Franz,  Pfarrer  in  Schwertberg, 
„     Hirsch  Lorenz,  Lehrer  in  Prägarten. 

„     Hirsch  Wilhelm,  Ritter  des  Franz  Josef -Ordens,  Verwaltungsrat  der  Bank 
für  Oberöst«rreich  und  Salzburg  in  Linz,  Wien. 


30 

Seine  bischöfliche   Gnaden    Hittmair   Rudolf,    Dr.,    Kommandeur    des    Leopold- 
Ordens,   Eitter  des   Franz    Josef-Ordens,    Bischof   von   Linz,   ständiges 
Mitglied  des  oberösterr.  Landtages  etc. 
Herr  Höhnel   Wilhelm,   akademischer   Maler. 

„     Honig  Friedrich,  Pfarrprovisor  in   Altschwendt. 

„     Hörwarter  Albert,  k.  u.  k.  Hauptmann  d.  R.  in  Nußdorf  am  Attersee. 
".      Hof  mann    Hermann,    Privat,    Präsident     der    Oberösterreichischen    Bau- 
gesellschaft  etc. 
„     Hofmann  Richard,  Fabrikbesitzer,  Präsident  der  Handels-  und  Gewerbe- 
kammer und  der  Linzer  Fruchtbörse. 
Frau  Hofstätter  Anna,  Haus-  und  Apotheke-Besitzerin. 

Herr  Hoheisel  Konrad,  Präsident  der  k.  k.  Post-  und  Telegraphen-Direktion  in 
Wien. 
„     Holly  Karl,  Kanonikus  und  Pfarrer  in  Wilhering. 
„     Hornstein-Bußmannshausen  Felix  Freiherr   von,  Dr. 
„     Horzei/schy  Adalhert,  Dr.,  k.  k.  Oberfinanzrat. 

„     Huster  Josef,  Kaufmann,  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens,  Präsident  der 
Bank    für    Oberösterreich    und    Salzburg,    Landtags-Abgeordneter    etc. 
„     *Irresherger  Kaspar,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
Ischl,  Bad,  Sparkasse  des  Marktes. 

Herr  Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Landeshauptmann-Stell- 
vertreter, Landtags-Abgeordneter,  Landesausschußmitglied,  Komtur 
des  Franz  Josef-Ordens. 
Jehlinger  Raimund,  fürsterzbischöflicher  Bauinspektor,  Korrespondent 
der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege,  in  Freiburg  i.  Br. 
Jeglinger  Hugo,  k.  u.  k.  Oberst  i.  P.,  Ehrenkurator  des  Nordböhmischen 

Gewerbemuseums   in   Reichenberg. 
Jeglinger  Karl,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.,  k.  k.  Hof- 
rat d.  R. 
Jülg   Hermann,  k.  k.  Professor. 

St.  Julien  Artur  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Sektionschef  i.  R.,  Ritter 
des  Leopold-Ordens,  in  Wien. 
Frau     St.  Julien  Marie  Agnes  Gräfin,  geb.  Gräfin  Wickenburg,  k.  u.  k.  Stern- 
kreuz-Ordensdame in  Wien, 
Herr  Jurasky  Johann,  k.  k.  Postrat  in  Brünu. 

„     Karigl  Ferdinand,   Dr.,   k.   k.   Realschul-Professor. 
Seine    Exzellenz    Käst    Michael    Freiherr    v.,    k.    k.    Ackerbauminister    a.    D., 

k.  u.  k.  Geheimer  Rat  etc.,  Ebelsberg. 
Frau  Kaunitz  Zdenka,  Gräfin. 

Herr  Kautsch  Jakoh,  Bankdirektor  i.  R.,  kais.  Rat,  Korrespondent  der  k.  k. 
Zentralkommission   für  Denkmalpflege,   in   Steyr. 
„     Kempf   Josef,    städtischer    Baudirektor,    Ritter    des    Franz    Josef-Ordens. 
„     Kerhler   Viktor,   Oberlandesrat  •  d.    R.,    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen 

Krone   III.    Kl. 
„     Kerschner  Theodor,  Dr.  phil. 
„     Khek  Eugen,  Apotheker  in  Wien. 

„     Kinsky  Rudolf  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer   und  Leutnant   d.   R.   in   Wien, 
j^rau  Kinsky  Marie  Gräfin,  geb.  Gräfin  Wilczek,  in  Wien. 
Kirchdorf  Marktkommune. 
Kirchdorf  Sparkasse   der    Marktkomraune. 


31 

Firma  Kirchmayr   Friedrich    u.    Comp. 
Herr  Kirchmeir  Josef,  Privat. 

„     Klug  Rudolf,  Dr.,  k.   k.   Gymnasial-Professor. 

„     Knechtl  Karl,  Med.-Dr.  in  Traim. 

„     Knörlein  Friedrich,  Med.-Dr.  in  Wien. 

„     Koch   August    G.,    Senior   des   Unterländer-Seniorates,    Ritter    des    Franz 

Josef -Ordens,    Ritter    des    Saclisen-Ernestinisclien    Hausordens. 
„     Koch    Friedrich,    Dr.,     Superintendent     und    evangelischer     Pfarrer     in 

Gmunden,   Komtur   des   Ordens   der   Eisernen   Krone   III.   Kl. 
„     Kohlmünzer  Ernst,  k.   k.  Regierungsrat. 
„     Kolda  Josef,  Domdecliant  und  Stadtpfarrer. 
„     König  Anton,  Dr.,   k.  k.  Gymnasial-Professor. 
„     König  Emil,  Laüdes-Oberbaurat,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 
„     Könighauer  Anton,  Landeskasse-Direktor. 
„     KörU  Karl,  Med.-Dr.  in  Wien,  kais.  Rat,  Badearzt  in  Bad  Hall,  Offizier 

des  Franz   Josef-Ordens. 
„     Korh    Heinrich,   Buchhändler. 
,,     Kortüm  A.,  Rentner  in  Urfahr. 
Frau  Kottulinsky  Bora  Gräfin,  geb.  Freiin  Mayr  v.  Meinhof,  in  Graz. 
Herr  Kowarz  Wilhelm,  Dr.,  Inspektor  der  k.  k.  Staatsbahnen. 
„     Koicarz   Karl,  Dr.,   Arzt. 

„     Krackoicizer   Ferdinand,   Dr.,   kais,    Rat,    Landesa rehivar    i.    P.,    Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission   für  Denkmalpflege   {III.   Sektion). 
„     Krammer  Franz,  kais.  Rat,  Prokurist  in   Mauthausen. 
„     Kränzl  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direktion 
für   Oberösterreich   und    Salzburg,    Korrespondent   der    k.    k.    Zentral- 
kommission   für    Denkmalpflege. 
„     Kränzl   Friedrich,   Med.-Dr. 
„     Krauß  Rudolf,  k.  u.  k.  Generalmajor. 
Kremsmünster  Marktgemeinde.  * 

Kremsmünster    Sparkasse   der    Marktgemeinde. 
Herr  Kronherger   Heinrich,   Kaufmann. 
Frau  Krüzner   Marie,   Verwaltungsrats-Witwe. 

Seine  Exzellenz  Kuenhurg  Gandolf  Graf,  Dr.,  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  Geheimer 
Rat,  Senatspräsident  des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P., 
Ritter    des    Ordens    der    Eisernen    Krone    I.    KL,    Mitglied    des    öster- 
reichischen Herrenhauses,   Ehrenpräsident  des   Museums. 
Herr  Kühn   Moritz,   Färbereibesitzer. 
„     Kurz  Martin,  Kooperator  in  Saxen. 
„     Kyrie   Eduard,   Apotheker    in    Schärding. 
„     Laad  Ferdinand,  Pfarrvikar  in  Rohrbach,  O.-Oe. 

„     Laingruher   Franz,   kais.   Rat,    Privat,    Vizepräsident   der   Allgem.    Spar- 
kasse in  Linz. 
Lamhach  Benediktinerstift. 
Lamhach   Gemeindevorstehung. 
Lamhach  Sparkasse  des  Marktes. 

Seine  Exzellenz  Lamherg  Heinrich   Graf,   Herrschaftsbesitzer   in    Steyr. 
Herr  Lang  Anton,  Dr.  phil.,  k.  k.  Oberleutnant,  Wien. 

,,     *Langhans  Viktor,  Dr.,  Hofrat,  Ritter  des  Ordens  der   Eisernen  Krone, 
Gutsbesitzer   in   Katzenberg  bei   Schwanenstadt. 


32 

Herr  Langthaler  Karl,  k.  k.  Oberbaurat. 

,,     Lart Schneider  Josef,  Dr.,  Zahnarzt. 

„     Lechleitner  Hans,  Dr.,  k.  k.  Professor  an  der  Lehrerbildungsanstalt. 

„     Lehner  Franz  Xaver,  k.   k.   Gynmasial-Direktor,   Konservator   der  k.   k. 
Zentralkommission  für  Denkmalpflege,  in  Freistadt. 
Frau  Lehnhart  Steffy,  Private  in  Pöstlingberg. 
Leonfelden  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Herr  Lettmayr  August,  Wien. 

„     Liebherr  Max,  Prokurist  und  Bureauchef  der  Firma  H.  Franck  Söhne. 

„     Lindenthal  Otto,  geistl.  Rat,  Pfarrer   in   St.  Georgen  a.  G. 

„     Lindner  Adolf,  k.  u.  k.  Oberst  d.  R.,  Ritter  des  Ordens  d.  Eisernen  Krone. 

„     Lindner  Heinrich,  Landhausinspektor. 
Herren  Linser  Josef  &  Söhne,  Bildhauer  und  Kunststeinmetze. 
Linz  Aktienbrauerei  und  Malzfabrik. 

Linz  Aktiengesellschaft  der  Lokomotivfabrik  Krauß  &  Co. 
Linz  Allgemeine  Sparkasse. 
Linz  Bank  für  Oberösterreicli  und  Salzburg. 
Linz  Linzer  Bicycleklub. 
Linz  Bischöfliches  Priesterseminar. 
*Linz  Expositur  der  k.  k.  priv.  österr.  Länderbank. 
Linz  Faßzieher-Kompagnie. 

Linz  Filiale  der  k.  k.  priv.  Böhmischen  Unionbank. 
Linz  K.  k.  priv.  Lambacher  Flachsspinnerei. 
Linz  Linzer  Ruderverein  „Ister". 
Linz  Oberösterreichische  Baugesellschaft. 
Linz  Oberösterreichische  Glasmalerei. 
Linz  Oberösterreichischer  Volkskredit. 
Linz  Poschacher-Brauerei,  A.-G. 

Linz  Sektion   Oberösterreich  des  Vereines   für  Höhlenkunde. 
Linz  K.  k.  Staatsgymnasium. 
Linz  K.  k.  Staats-Oberrealschule. 
Linz  Stadtgemeinde. 
Linz  Städtische  Sparkasse. 

Linz-Urfahr  Tramway-  und  Elektrizitäts-Gesellschaft. 
*Linz  Zentralbank  der  deutschen  Sparkassen. 
Herr   *Lippe  Alfred  Graf  zu,  Statthalterei-Konzipist,  Gmunden. 
Frau  List  Rosa,  Alten felden. 
Herr  *Lohmeyr  Ludwig,  Mitglied  des  Herrenhauses,  Fabrikbesitzer,  Ritter  des 

Ordens  der  Eisernen  Krone  und  des  Franz  Josef-Ordens,  Wien. 
Monsignore    Lohninger    Josef,    Dr.,    päpstl.    Protonotar,    Prälat,    Komtur    des 

Franz   Josef-Ordens. 
Herr  Loos  Josef,  Dr.,  Hofrat,  k.  k,  Landesschulinspektor,   Ritter  des  Ordens 
der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 

„     Ludwig  Karl,  Dr.,  Professor  an  der  Handelsakademie. 

„     Mainzer  Johann,  Direktor  der  Ackerbauschule  in  Ritzlho!  i.  P.  in  March- 
treuk. 

„     Mathes  Karl   Ritter  v.,   k.   k.   Hofrat   i.   R.,   Komtur  des   Franz    Josef- 
Ordens,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen   Krone  III.  Kl.  etc. 

„     Matosch  Anton,  Dr.,  kais.  Rat,  Bibliothekar  an  der  k.  k.  geolog.  Reichs- 
anstalt in  Wien. 


33 

Mattighofen  Marktgemeinde. 

MattigJiofen  Sparkasse  des  Marktes. 

Herr  Matzinger  Theodor,  Med.-Dr.  in  Aschach  a.  D. 

,,     Maurhard  Hermann,  Dr.  jur.,  Kaufmann,  Landtags-Abgeordneter. 
Malierkirchen  Marktgemeinde. 
Herr  Maurer  Heinrich  Ritter  v.,  Dr.,  in  Wien. 
Mauthausen  Marktgemeinde. 
Mauthausen  Sparkasse. 

Herr  Mayhöck   Joh.    Nep.,   Dr.,   Domherr,   Konsistorialrat,   Offizier   des    Franz 
Josef-Ordens. 
,,     *  Mayer  Siegicart  Freiherr  v.  Ketschendorf,  Großindustrieller,   Wien. 
Monsignore     Mayr     Georg,     Ritter     des     Franz     Josef-Ordens,     päpstl.     geh. 
Kämmerer,  Kanonikus  und    Stadtpfarrer  in  Gmunden,  Ehrendomherr. 
Herr  Mayr  Josef,  Dr.,  k.  k.  Notar. 

„     Mayr  Sebastian,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Obergymnasiums  der 

Benediktiner  in  Kremsmünster. 
,,     Melichar  Sepp,  Apotheker. 
Seine    Exzellenz    Meran   Johann    Graf,    Herrschaftsbesitzer    in    Brandhofen    in 

Steiermark. 
Herr    Messerklinger   Hans,   Dr.,   k.    k.   Hofrat   und   Staatsbahndirektor   d.    R., 
Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  m.  d.  St.,  Ritter  des  Leopold-Ordens. 
„     Mirhach  Richard  Freiherr  v.,  k.  k.   Statthalterei-Konzipist  in   Eferding. 
Frau  Mladota-Solopisk  Marie  Baronin,  geb.  Baronin  Riese-Stallburg. 
Herr  Moser  Josef,  Pfarrer  in  Zell  bei  Zellhof. 

„     Moser  Josef,  reg.  Chorherr  des  Stiftes  St.  Florian,   Sekretär  des  Katho- 
lischen Volksvereines. 
„     Moser  Richard,  Dr.,  k.  k.  Finanzrat. 
,,     Mostny  Leopold,  Likörfabrikant  in  Urfahr,   kais.  Rat. 
„     Mühleder  Franz,  Gewerkedirektor  in   Herzogsdorf,   Mühlviertel. 
,,     Müller  Fritz,  Tapezierer  und  Dekorateur. 

„     Müller  J.  M.,  Kunst-  und  Möbeltischler,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes. 
„     Müller  Ludwig,  Schätzmeister. 

„     Munganast  Emil,  k.  k.  Oberpostkontrollor  i.  P.,  Ritter  des  Franz  Josef- 
Ordens. 
„     *Munk    Alexander,    Ingenieur,    k.    k.    Kommerzialrat,    Großindustrieller, 
Herrschaftsbesitzer,    Ritter   des    herzogl.    sächs.    Ernestinischen   Haus- 
ordens,   Wien. 
„     *Munk    Leopold,    k.    k.    Kommerzialrat,    Großindustrieller,    Herrschafts- 
besitzer, Ritter  des  herzogl.  sächs.  Ernestinischen  Hausordens,  Wien. 
„     NeMnger  W.  F.,  Verwaltungsrat  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salz- 
burg, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Nelhöck  Ferdinand,  Privat. 
Neufelden  Sparkasse  des  Marktes. 
Herr  Neukirch  Heinrich,  fürstl.  Starhembergscher  Kontrollor. 

„     Newald  Richard,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Präsident  der  oberöster- 
reichischen Advokatenkammer. 
„     Neweklowsky  Ernst,   Ingenieur,   k.   k.   Strombauleiter. 
„     Neweklowsky  Max,  k.  k.   Finanzsekretär. 
„     Nicoladoni  Alexander,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 

3 


34 

Herr  Nicoleth  Otto,  Direktor-Stellvertreter   der   Bank   für   Oberösterreich   und 
Salzburg. 
,.     Niedereder  Ffanz,  Oberlehrer  in  Vorderstoder. 
,,     Xusko  Johann,   Dr.,  k.   k.  Finanz-Landesdirektions-Vizepräsident,   Ritter 

des  Leopold-Ordens  etc. 
„     Oberchristi  Florian,  geistl.  Rat,  Ordinariats-Sekretär. 
Frau  Oberdörfer  Marie,  Notarsgattin  in  Saalfelden. 

Herr  Obermayr    Paul,    Kaufmann    in    Freistadt,    Besitzer    des    Goldenen    Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr. 
„     Obermüller  Alois,   reg.  Chorherr  von   St.  Florian,  geistlicher  Rat,   Stadt- 
pfarrer in  Vöcklabruck. 
„     Obermüller   Anton,   Pfarrer    in   Feldkirchen   bei    Mattighofen,    Ehrendom- 
herr des   Kathedralkapitels   in   Linz,   Ritter   des   Franz    Josef-Ordens. 
„     Obermüllner    Adolf,     Dr.,     Präsident     der     oberösterreichischen     Aerzte- 
kammer. 
Ohernherg  a.  Inn  Sparkasse. 

Herr  *Oberwalder  Oskar,  Dr.,  Sekretär  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege. 
„     Oehn   Bans,  Gutsbesitzer,   Perchtoldsdorf  bei   Wien. 
„     Oehn    Hermann,    Wirtschaftsbesitzer    in    Attersee. 
„     Oldrini  Franz,  k.  u.  k.  Major  d.  R. 
*  Seine  Durchlaucht  Heinrich  Fürst  Orsini  u.  Rosenberg,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat 
und  Kämmerer,  erbl.  Mitglied  des  Herrenhauses,  Ritter  des  Eisernen 
Kronen-Ordens,   Fideikommißbesitzer   in   Klagenfurt,   Wien. 
Herr  Ortner  Hans,  Revident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 
„     Ortner  Karl,   Privat. 

„     Ottemceller   Rudolf,     Güterdirektor,     Besitzer     des     Goldenen     Verdienst- 
kreuzes m.  d.  K. 
„     Pachingcr  Anton  M.,  Privat,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission 

für   Denkmalpflege. 
„     Paul  Johann,  Professor  an  der  k.  k.  Lehrerbildungsanstalt. 
„     Pauly   Max,    Fachlehrer, 
Perg  Sparkasse  der  Marktkommune. 

Herr  Pesendorfer     Franz,     Ingenieur-Chemiker,     Verwalter     der     Landeskur- 
anstalten   in    Bad    Hall. 
„    Peter  Josef,  Redakteur  der  „Linzer  Zeitung". 
„     Petz   Josef,   Sparkasse-Kon trollor    in    Steyr. 
„     Peyrer   He f mann,   Dr.,   Hof-    und   Gerichtsadvokat. 
„     Pierer  Ignaz  Leo,  Dr.,  Privat. 
Frau  Pießlinger  Grete,  Gstadt  bei   Molin. 
Herr  Pießlinger  Josef,  Gutsbesitzer. 

„     Pinzger  Anton,  Dompropst,  päpstl.  Hausprälat,  Komtur  des  Franz  -losef- 

Ordens. 
„     Pirngruber  Richard,  F.-S.-L.  Hof-Budi-  und  Kunsthändler. 
„     Piscacek   Ludwig,  Dr.,   Primararzt   der   Hebammen-Lehranstalt   in    Wien, 
k,  k.  Regierungsrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens  und  des  Eisernen 
Kronen-Ordens. 
„     Planck  Edler  von  Planckburg  Eduard,  Gutsbesitzer  in  Neuhaus  a.  Donau. 
Frjiu   *Plan(k  Edle  von  Planckburg  Henriette. 


35 

Herr  Planck   Edler  von   Planckhur g   Karl   Maria,  k.   k.   Sektionsrat    im    Mini- 
sterium des  Innern  in  Wien,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„     Planitz  Bernhard  Edler  v.  d.,  Privat, 
„     Poche  Alfred,  k.  k.  Professor, 
„     Poche   Franz,   Altbürgermeister    der    Landeshauptstadt    Linz,    Ritter    des 

Ordens  der  Eisernen  Krone  III,  KL,  in  Graz, 
„     Poche  Matthias,  Kaufmann,  kaiserl,  Rat,  Vorstand  des  Handelsgremiums, 

Offizier   des   Franz   Josef-Ordens, 
„     Pöll  Alfred,  Dr,,  prakt.  Arzt. 
„     *PöUer  Matthias,  städt.  Arcliivassistent,  Wien. 
„     Pöschl  Josef,  Dechant,  Pfarrer,  geistlicher  Rat  in  Peilstein. 
„     Pöschl  Rudolf,  Fabrikbesitzer  in  Rohrbach,  Landtags- Abgeordneter,  Ritter 

des  Franz   Josef-Ordens. 
„     Poschacher  Josef,   Gutsbesitzer. 
„     Pösinger  Bernhard,   Dr.,   Professor,   Archivar   und   Kapitular   des    Stiftes 

Kremsmünster. 
„     Preen    Hugo    v.,   Kunstmaler,    Gutsbesitzer    in    Osternberg    bei    Braunau, 
Korrespondent  der  k.  k.   Zentralkommission   für  Denkmalpflege. 
Frau  Prohaska   A^ina,  Advokatenswitwe. 

Herr  Prackm  aller    Rohert,    k.    k.    Statthaltereirat,    Ritter    des    Franz    Josef- 
Ordens,  in  Wien. 
„     Pühringer  Ferdinand,   Mag.   pharm.,   Apotheker   in   Wels. 
Fräulein  Pupp   Marie,   Private. 

Seine  Exzellenz  Piithon  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  k.  k.  Statt- 
halter  in   Oberösterreich   i.   P.,   Ritter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone 
I.  Kl.,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Herrenhausmitglied  in   Salzburg. 
Ihre    Exzellenz    Puthon    Sophie    Freiin    v.,    geb.    Gräfin    Bombelles,    in    Salz- 
burg. 
Herr  Quirein   Moritz,  Verlagsbuchhändler. 

„     Ramsauer  Alois,   Bäckermeister. 
Frau  Reihmayr  Marie,  geb.  v.  Dierzer,  Med.-Dr.-Gattin. 

Herr  Reichel  Karl,  Verwaltungsrat  der  Aktiengesellschaft  der  Kleinmünchener 
Baumwollspinnereien    und    mechanischen    Webereien,    Wien. 
Reif  Josef,  Pfarrer  in  Klamm. 
Reingruljer  Hermann,  Fachlehrer   in  Braunau. 
Reininger  Franz,  Kaufmann. 
Reininger  Franz,  Privat. 
Reisinger  Leopold,  Pfarrer  i.  P.,  Enns. 
Reiß  Hermann,  Med. -Dr.,  Sanitätsrat  und  Bahnarzt. 
Reith    Josef,    Magistratskassier. 
Rezac  Franz,  Maler. 
Ried   Sparkasse. 
Ried  Stadtgemeinde. 
Herr  *Riehl   Julius,   k.    k.    Postrat. 

„     Rimmer  Anton,  k.  k.  Realschul-Professor. 

„     Rimmer  Frayiz,  Dr.,  Landesschulinspektor,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 

Krone. 
„     Rinke  Rudolf,  Beamter  der  Allgemeinen   Sparkasse. 
„     Ritzherger  Albert,  Kunstmaler. 
„     Ritzherger  Engelbert,  Mag.   pharm.,  Drogenhändler. 

3* 


36 

Rohrhach  Sparkasse. 

Herr  Rossi    Anton,    k.    k.    Statthaltereirat,    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen 
Krone  und  des  Franz  Josef-Ordens. 

„     *Ruck€nsteiner   Friedrich,    Dr.,    Rechtsanwalt,   Gemeinderat. 

„     Rucker  Franz,  Privat. 

„  Rupertsherger  Matthias,  geistl.  Rat,  reg.  Chorherr  von  St.  Florian,  Pfarr- 
vikar zu  Ebelsberg,  Besitzer  der  Ehrenmedaille  für  40jährige  treue 
Dienste. 

„     Saamen  Karl  Freiherr  v.,  Privat. 

„     Sadleder  Karl,  Privat. 

„     *Sadleder  Karl,  Großhändler. 

„     Sailer  Josef,  Propst  und  lat,  Abt  des  reg.  Chorherrenstiftes  St.  Florian, 
Ritter  des  Ordens  der   Eisernen  Krone  II.   Kl.,   Generalabt   der   reg. 
Aug.  Chorherren. 
Salzburg  Benediktiner-Abtei  St.  Peter. 
Herr  Sames  Josef,   Inspektor  der  k.   k.   Staatsbahnen, 

„     Sassy  Moritz,  Dr,    d.  Ph.,  k.  u.  k.  Leutnant  d.  R.  in  Freihof-Steindlbach. 

„     Saxinger  Eduard,  Kaufmann. 

„     Saxinger  Hermann,  Privat. 

„     Schachermayer  Rudolf,  Kaufmann, 

„     *Schuchermeyr  Fritz,  Gymnasiast. 

„  Schachinger  Norbert,  Abt  des  Stiftes  Schlägl,  Sr,  k,  u.  k,  Apost,  Majestät 
Rat,  Ritter  des  Leopold-Ordens  etc.,  Generalabt  des  Prämonstratenser- 
Ordens. 

„  Schachinger  Karl,  Kaufmann,  Reichsrats-Abgeordneter  in  Eferding,  Ritter 
des   Franz   Josef -Ordens. 

„     Schadler  Karl,  Tonwarenfabrikant. 

„     Schaeffer    Hans,   Kaufmann, 

„     Schamberger  Hans,  Oberlehrer  in  Lohnsburg. 

„  Scharfen  Gustav  Ritter  v.  Hennedorf,  k.  k.  Senatspräsident  i,  P,,  Mitglied 
des  Reichs-  und  Staatsgerichtshofes,  Ritter  des  Leopold-Ordens  etc., 
Wien. 

„     Schauberger   Gustav,   k.  k,   Professor,    Bezirksschulinspektor. 

„     Schauer  Anton,  Pfarrer   in  Tragwein, 

„     Schauer  Franz,   Gymnasialdirektor   i.   P, 

„  Schauer  Johann,  Dr,,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  und 
des  Franz  Josef-Ordens,  Advokat  und  Bürgermeister  in  Wels,  Land- 
tags-Abgeordneter. 

„  Schedle  Anton,  k.  k.  Baurat  und  Baubezirksleiter,  Besitzer  des  Goldenen 
Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 

..  Srheinig  Franz,  Betriebsdirektor  der  Tramway-  und  Elektri/.iliits-riesell- 
schaft  Linz-Urfahr. 

„  Srherndl  Balthasar,  Domkapitular,  Ordinariatskanzler,  Offizier  des  Kranz: 
Josef-Ordens, 

„     Scheuringer  Franz,  Direktor  der  Buchdruckerei  J.  Wimmer, 

,,     Schick  Johann,  evangelischer  Pfarrer   in   Vöcklabruck, 

„  Schicfthaler  Franz,  Architekt,  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats- 
gewerbeschule, Konservator  dor  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmal- 
pflege. 

,.     Schießer  Anton,  Dr.,  Professor  des  k,  k.  Staatsgymnasiums. 


37 

Herr   Schiller   Edward,   Dr.,   Magistratssekretär. 

.,     Schlager  Matthäus,  Dombaumeister. 
Frau  Schlechter  Anny. 

Herr  Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesaussehiiß,  Reichsrats- 
und Landtags-Abgeordneter. 

Schleinitz  Wilhelm  Freiherr  v.,  Rittmeister  a.  D.,  Gmunden. 

Schmelzing  und   Wernstein  Wilhelm  Hugo  v.,  Rittmeister  und  Adjutant 
der   16.  Kavallerie-Brigade  in  Darmstadt. 

Schmidegg  Gustav  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D., 
Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  IIL  Kl.,   Schloß  Leonstein. 

Schmit  Heinrich,  Dr.,  k.  k.  Professor  und  Primararzt,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens. 

Schneck  Ernst,  Beamter  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salzburg. 

Schneeherger   Heinrich,   Direktor   der    Buchdruckerei    J.   Wimmer. 

Schnopfhagen  Franz,  Med.-Dr.,  Landes-Sanitätsrat,  Direktor  der  Landes- 
irrenanstalt in  Niedernhart. 

Schönhaß  Josef,  Pfarrer   in  Rainbach  bei   Freistadt. 

Schöppl  August,  Schulleiter  i.  P.,   Ebelsberg. 

Schrack  Karl,  kais.   Rat,   Ritter   des  Franz    Josef-Ordens,   Oberinspektor 
a.  D.  der  k.  k.  österreichischen  Staatsbahnen. 

Schrack  Karl,  Dr.,  Oberbezirksarzt. 

Schröckenfux   Gottlieh,   Werksbesitzer   in   Roßleiten  bei   Windischgarsten, 
Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  Kr. 

Schulz  Ludwig,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Graz. 

Schuster  Josef,  Med.-Dr.,  k.  k.  Oberbezirksarzt  in  Steyr. 

Schusterhauer  Alois,  Pfarrer  in  St.  Peter  bei  Linz. 

Schivah  Georg,  Schieferdeckermeister. 

Schwaiger  Josef  Ritter  v.   Montevento,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des   Ordens 
der  Eisernen  Krone. 
Schwanenstadt  Stadtgemeinde. 
Herr  Schiceitzer  Julius,  Kaufmann. 

Schicingenschuß  Ignaz,  Landesrevident. 

Seitz  Jakoh,  Schriftsteller,  Grein. 

Sekker  Franz,  k.  k.  Oberst  d.  R. 

Seile  Friedrich,  Dr.,  evangelischer  Pfarrer  in  Bad  Aussee. 

Seyrl  Hugo,  Jurist,  Schloß  Starhemberg  bei  Haag. 

Seyrl  Ludwig,  Gutsbesitzer,  Mauerkirchen. 

Siegert  Eduard,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 

Sigl  Josef,  Pfarrer  in  Garsten  bei  Steyr. 

Somnierhuher  Karl,  Kaufmann. 

*Sommerhuher   Rudolf,   k.   k.   Hoflieferant,    Tonöfenfabrikant,    Steyr. 

Sonnleithner   Andreas,   Dr.,   Amtsdirektor   der   Allgemeinen    Sparkasse. 

Sonnleitner-Könighauer  Anton,  Rechnungsoffizial. 

Spaun  Max  Johann  Freiherr  v.,  Großindustrieller   in  Klostermühle. 

Sporn  Emil,  k.  k.  Oberbergverwalter  in  Raibl. 

Springer  Hugo,  Dr.,  Abt  von  Seitenstetten. 

Sprinzl  Alois,  k.  k.  Postkassen-Direktor  d.  R. 

Stagl    Alexander,    Generalagent    der    Versicherungs-Gesellschaft    „Oester- 
reichischer  Phönix". 


38 

Ihre  Durchlaucht  Frau  Starhemherg  Fanni  Fürstin,  k.  u.  k.  Palastdame,  Stern- 
kreuz-Ordensdame etc.   in   Eferding. 
Herr  Starker  Friedrich,  Fabrikbesitzer. 

„     Stauhitzer  Georg,  Privat. 

„     ^teinherger  Gustav,  konz.  Baumeister. 

„     Stern  Josef,  Baurat,  Zivilingeuieur   in  Gmunden. 
Herren  Stern   d  Hafferl,  Ingenieur-Bureau,  Wien. 
Steyr  Stadtgemeinde. 
Steyr  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Stifter  Julius,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P. 

„     Stifter  Theodor,  Dr.,  k.  k.  Bezirksrichter. 

„  Stockhammer  Emmerich,  Med.-Dr.,  k.  k.  Landes-Sanitätsrat  und  Stadt- 
arzt 1.  P.,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 

„  Stockhammer  Gustav,  Ingenieur,  Oberinspektor  i.  P.  der  österreichischen 
Nordwestbahn,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege in  Wien. 

„     Straherger  Alfred,  k.  k.  Landesgerichtsrat  i.  P.  in  Urfahr. 

„  Strachwitz  Zdenko  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  Rittmeister  a.  D.,  Guts- 
besitzer in  Mamling  bei  Braunau. 

„     *Straßer  Franz,  Revident  der  Staatsbahnen. 

„     Straßmayr  Eduard,  Dr.,  Landesarchiv-Adjunkt. 

„     Strauß  Franz,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 

„     Streit  Oskar,  Gutsbesitzer,  Puchenau. 

„  Strnadt  Julius,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  i.  P.,  korr.  Mitglied  der 
kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften,   Graz. 

„  Strahl  Johann,  Konsistorialrat  und  Stadtpfarrer  in  Steyr,  Ritter  des 
Franz  Josef -Ordens. 

„     Suttner  Ferdinand,  niederösterreichischer   Landesbeamter. 

„     Taxis  Johann  Graf,  Gutsbesitzer  in  Graz. 
Tepl  bei  Marienbad,  Prämonstratenser-Chorherrenstift. 
Herr  Teutschmann  Karl,  Dr.,  Advokat  in  Amstetten. 

„  Thalmayr  Franz,  Dr.,  k.  k.  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Staats- 
gymnasiums, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 

„     Theuer  Julius,  akad.  Maler,  Gutsbesitzer  in  Schloß  Bernau-Fisehlham. 

„     Titze  Julius,  Fabrikbesitzer. 
Frau  Töpfer  Johanna,  Antiquitäten-Händlerin. 
Herr  Treml  Ignaz,  Konsistorialrat,  Dechant  und  Pfarrer  in  Enns. 

„     Trinks  Erich,  phil,,  Wien. 

„     Tscherne  Fritz,  kais.  Rat,  Kaufmann,  k.  u.  k.  Hoflieferant. 

„     Tscherne  Rudolf,  Dr.,   Apotheker. 
Urfahr  Stadtgemeinde. 
Urfahr  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Vogl  Franz,  Wachszieher  in  Eferding. 
Vöcklahruck   Bezirks-Lehrerbibliothek. 
Vöcklabruck  Stadtgemeinde. 
Herr  Wagner  Franz,  Pfarrer  in  St.  Veit. 
Fräulein  Wagner  Hedda,  Private. 
Seine  Exzellenz  Wagver  Hugo,  k.  u.  k.  Foldmarschalleutnant  a.  T")..  Ritter  des 

Leopold-Ordens. 
Waizenkirchen  Marktkommune. 


39 

iMonsignore   Walcher  Alois,  Konsistorialrat,   Direktor   der   Taubstummen-Lehr- 
anstalt, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  päpstlicher   Geheimkämmerer. 
Herr  Wastler  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  i.  P. 

,.     Wegrosta   Karl,  Oberlehrer  in   Spital  am  Pyhrn. 

,,     Weihel  Anton,  Dr. 

„     Weidinger  Josef,  Zahnarzt. 

„     Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 

„     Weimar  Anton,  Gutsbesitzer,   Schloß   Hammerrieß  bei  Losenstein. 

„     Weinhauer  Konrad,  Fachlehrer. 

„     Weingärtner  Josef  M.,  Gutsbesitzer  am  Hagen. 

„     Weingärtner  Robert,  Präsident  der  Poschacher-Brauerei,  A.-G. 

„     Weinmayr  Emmerich,  Dr.,  Direktor  der  Allgemeinen    Sparkasse. 
Frau  Weinmayr  Marie. 
Herr  Weiß  Julius,  Privat. 

„     Weiß  Karl,  Professor  am  Collegium  Petrinum  in  Urfahr. 

„     Weiß  Ludwig,  Privat  in  Wien. 
Wels  Stadtgemeinde. 
Weis  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Wcnger  Leopold,  Dr.,  praktischer  Arzt  in  Urfahr. 

„     Werkoicitscli  Konstantin,  kaiserl.  Rat,   Sekretär  des  oberösterreichischen 
Landeskulturrates. 

„     Wertheimer  Julius,  Gutsbesitzer   in  Ranshofen. 

„     Wessely   Karl,   Professor  an  der  Handelsakademie. 
Weyer  Sparkasse. 

Seine   Exzellenz    WicJcenhurg   Max    Graf,   Dr.,    k.   k.   Minister    a.   D.,   k.   u.   k. 
Geheimer  Rat  und  Kämmerer,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
I.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens  etc. 
Herr    Wilczek   Hans   Graf,    Geheimer    Rat,    k.    u.    k.    Kämmerer,    Mitglied    des 

Herrenhauses  etc.,  Wien. 
Frau   Wilczek  Elisabeth   Gräfin,  geb.   Gräfin   Kinsky,   Sternkreuz-Ordensdame, 

Wien. 
Herr  Wildauer  Ernst  Ritter  v.,  Dr.,  Advokat  in  Perg. 

„     Wildmoser  Richard,  Privat. 

„     Wimhölzel  Arnold  Kajetan,  k.  u.  k.  n.  a.  Oberleutnant. 

„     Wimmer  August,  k.  k.   Finanz-Rechnungsrevident. 

,,     Wimmer  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Präsident  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse, Offizier  des  Franz   Josef-Ordens. 
W  indisch  garsten   Sparkasse  der   Marktkommune. 
Frau  Winkler  Anna,  Postmeisterswitwe. 
Herr  Winkler  Friedrich,  k.  k.  Rechnungsdirektor. 

„     Wiplinger  Johann,  Postamtsdirektor  d.  R.  in  Urfahr. 

„     Wirth  Hans,  Hauptkassier  des  Magistrates. 

„     Wahrer  Justinus,  P.,  Dr.,  Bibliothekar  des  Stiftes  Wilhering. 

„     Wolfinger  Leopold,   Hotelier. 

„     Wolf sgr aber  Hans,  Architekt,  k.  k.  Professor. 

„     Wnschko  Ernest,  Dechant  in  Spital  am  Pyhrn. 

„     *Zahradnik  Ottokar,  Gutsbesitzer  in  Auhof  bei  Eferding. 
Mons.  Zeininger  Augustin,  Generalvikar  i.  R.  und  päpstlicher  Hausprälat  etc. 


40 

Herr  Zeitlingers  Sohn  Michael,  Sensenfabrikant  in  Bhnnau  bei  Kirchdorf. 

„     Zeller   Emil,   Apotheker    in    Windischgarsten. 
Zentralverband  der  Sensen-,  Sichel-  und  Strohmesser-Gewerke  in  Oberösterreich. 
Herr  Zihermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs,  Konservator  der  k.  k. 
Zentralkommission   für  Denkmalpflege    (III.   Sektion). 

„     Zöchbaur    Johann,    Dr.,    Direktor    am    Collegium    Petrinum    in    Urfahr, 

*  Ritter    des   Franz    Josef-Ordens,    Konsistorialrat. 

„     Zuckrigl  Anton,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 


Stand  der  Mitglieder  am  1.  Jänner  1914: 

Wirkliche  Mitglieder 597 

Ehrenmitglieder  .  • 21 

Mandatare 29 

Korrespondierende  Mitglieder         9 


Sterbefälle. 

Herr  Knitl  Ferdinand,  Dr.,  Ebelsberg. 

Exzellenz    Bolzano    Friedrich,    Edler    v.    Kronstadt,    k.    u.    k.    Feldmarschall- 
leutnant d,  R. 
Herr  Markl  Andreas,  k.  u.  k.  Major,  Wien. 

„     Vopvnller  Heinrich,  Fabrikbesitzer,  Schloß  Lichtenau  bei  Haslach. 

„     Pott  Ludwig,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat. 
Mons.  Stieglitz  Franz,  Domscholaster  und  Konsistorialrat. 
Herr  Wittrich   Karl,  Kaufmann. 

„     Pröll  Laurenz,  Dr.,  geistl.  Rat,  Gymnasialdirektor  i.  P. 

„     Horzicka  Adalhert,  Prof.,  Dr.,  Wien. 

„     Hamann  Heinrich,  Dr.,  Waizenkirchen. 

„     Hanrieder   Norbert,   Dechant,    Sarleinsbach. 

„     Hahn   Hugo,  Fabrikbesitzer,   Helfenberg. 

„     Zeisz    Heinrich,    Direktor    der    Linzer    Aktienbrauerei. 

„     Fraundorfer  Georg,  Hausbesitzer. 


(^^^ 


Vermehrung  der  Sammlungen 

um  Jahre  1913). 

Münzen,  Medaillen  und  Prägewerke. 

Geschenke. 

Medaillen. 

Rudolf  Marschall.     Erzherzog   Karl  Franz   Josef  und  Erzherzogin   Zita,    1911. 

Goldbronze.  (K.   k.   Oberstkämmereramt   Sr.   Majestät.) 

Anton  Scharflf.     Rudolf  Alt,   einseit.  Bronzeplakette   1883,   Löhr   88. 

(Herr  Paul  Seifert,  Wien.) 
Gurschner.     Oesterreichisehe  Luftflotte  1913,  Bronzemedaille. 

(Herr  Präsident  Julius  Wimmer,  Linz.) 
Jakob  Jonghelink,  1530  bis  1605.    Alexander  Farnese,  1585,  Bleimedaille. 

(Herr  Karl  v.  Garzarolli,  Linz.) 
Hans   Gerstmayer.     Schubert-Plakette   der    Steyrer   Liedertafel,    Bronze,    1913. 
Hans  Gerstmayer.     Marianische  Jungfrauen-Kongregation  Garsten,   1913,  ver- 
silbertes   Jeton.  (Herr    Hans    Gerstmayer,    Steyr.) 
Zur    Jahrhundertfeier    der    Schlacht    bei    Leipzig,    1813/1913. 
Blücher,  Bronzemedaille  o.  J. 

(Herr  Dr.  Karl  Beurle,  Hof-  und  Gericbtsadvokat,  Linz.) 
Fürst  Karl   zu   Schwarzenberg,  Bronzemedaille  von    Josef  Tautenhayn,   Avers 

und  Revers,  2   Stück. 
Erzherzog  Karl   von   Oesterreich,   Bronzemedaille   von   Karl   Radnitzky,   Avers 

und  Revers,  2  Stück. 
Blücher,  Arndt,  Jahn,  Napoleon  L,  Stein,  Yorck,  Scharnhorst,  Bronzemedaillen 
aus    der    Prägeanstalt    W.    Mayer    und    F.    Wilhelm. 

(Durch  Vermittlung  des  Herrn  Präsidenten  Julius  Wimmer.) 
Theodor  Körner,  Bronzemedaille,  und  Scharnhorst,  Bronzeplakette,  sowie  fünf 
Orden    und    Ehrenzeichen.      1813    bis    1814. 

(Herr  Josef  Kirchmeier,  Linz.) 
Linz.      Erster    oberösterreichischer    Geflügelzuchtverein,    Bronzeplakette,    1913. 

(Herr  Reichsrats-Abgeordneter  A.  F.  Beyer,  Linz.) 
Linz.     Bicycleklubturnier,  Preisplakette,  Bronze,  1913. 

Wien.     Internationaler  Kongreß  für  Rettungswesen  und  Unfallverhütung,  Ab- 
zeichen. 

(Herr    k.    k.    Oberbezirksarzt    Dr.    Klemens    Zechenter,    Linz.) 


42 

Kaiser    Franz    Josef    I.    und    Erzherzog    Ferdinand,    Mauöver-Gedenkmedaille, 
Böhmen    1913,    Bronzeanhänger. 

(Herr  k.  u.  k.  Oberst  Eugen  Brunswik  de  Korompa,  Linz.) 

Münzen. 

Fund  Leonding.     Marcus   Aurelius,   161  bis   180,  Mittelbronze. 
•  (Herr   k.   k.   Baurat   Alexander   Stolz,   Urfahr.) 

Oberösterreichische  Münzstätte,   Enns. 
(Aus   der    Sammlung   des    Herrn   Eegierungsrates    Ritter    Rudolf    von    Höfken, 

Wien.) 
Ottokar    I.    von    Steiermark,    1180    bis    1192,    Denar    Luschin*)    Nr.    8,    RRR, 

Nr.  9,  Luschin,  Nr.  12. 
Leopold  VI.,   1198  bis   1230,   Ennser  Pfennig.   Luschin  Nr.   13,    14,   15,   17,    18, 
19,   22. 
(Durch   Vermittlung   des   Herrn   Präsidenten   Julius   Wimmer,   Linz.) 


Ankäufe. 

Kunstmedaillen. 

Italiener:  XVI.  Jahrhundert,  FED.  COC.  1575  bis  1579,  Prosper  Santacrucius, 
Bronzemedaille   o.    J. 

—  XVII.  Jahrh.,  Alberto  Hamerani,  -f  1677,  St.  Bernardus,  silberne  Weih 

münze  o.   J. 

Oesterreicher :  XVII.  Jahrh.,  Schule  P.  P.  Seel.  Meister  V.  S.,  Maria  Scharten, 
silberne  Weihmünze  o.  J. 

Deutsche:  XX.  Jahrh.,  Fritz  Hörlein.  1913,  Theodor  Körner,  Bronze- 
medaille o.  J. 

—  XX.  Jahrh.,  K.  Strobl,  Bismarck  und  Moltke,  Goldbronze  o.  J. 

—  Lauer,   Jahrhundertfeier  Leipzig  1813—1913.    Silbermedaille  o.   J.,   zwei 

Stück,    Variante. 

—  Lauer,   Andreas  Hofer,   1909,   Silbermedaille. 

—  Weihmünze,  Maria  Taferl,  II.   Säkularfeier   1860,  Bronzem«daille. 

—  Muttergottes   und   heiliges   Sakrament,   alte  ovale   Silbermedaille. 
Oberösterreich:  Johannes  Mayerhofer,  Johann  Hueber.  Waizenkirchen,  Bronze- 
medaille  1913. 

Miscellan:  Christus  am  Kreuz,  Rev.  Marterwerkzeuge,  vergoldete  Silber- 
medaille,  Appel,   I.,   S.   560,   Nr.    18. 

Münzen. 

Oberösterreich:  Münzenfund  von  Unter- Weigner  bei  Bad  Hall  aus  den  Jahren 
1666 — 1756,  Silberkreuzer,  Groschen,  VI  Kreuzer,  12  Stück,  ferner 
von  1760^-1800  österreichische  Kreuzer;  außer  diesen  1  Groschen 
1551  von  Schaffhausen  und  1  römische  Mittelbronze,  Gordianus  III. 
238 — 244,    in    nächster    Nähe   des    obigen    Fundes    ausgegraben. 


*)  Dr.  Arnold  Luschin  von  Ebengreuth,  Wiener  Münzwesen   im   Mittel- 
alter,  1913. 


43 

—  Müuzenfund  von  Wels.    Komische  Mittelbronze,  Lucilia,  Faiistina,  Theo- 

dosius  I.,   3  Stück. 

—  Ferdinand  I.,   1521—1564,  Taler  o.  J.,  Markl   361  a. 

—  Ferdinand  I..   1521—1564.  Phmdner  1530,  Markl  474. 
Mittelalter:    Ludwig   das  Kind,   891—912,   Kölner  Denar,   Cappe  21. 

—  Otto  III.,   983—1002,  Denar   von   Magdeburg,   Danneberg   643. 

—  Konrad   II.,    1024 — 1039.   Denar   von   Köln,   Danneberg   358. 

—  Philipp,   1198 — 1208,  Denar,  Cappe  670. 

—  Johann     von     Luxemburg,     1300 — 1346,     Prager     Groschen,     Windisch- 

grätz  3336. 

—  Wenzel  IV.,  1378 — 1414,  Prager  Groschen,  Donebauer  851. 

—  Görlitz,  Pfennig,  13.  Jahrhundert,  Posser-Klett,  S.  107,  T.  XIX,  20. 
Salzburg:    Einseitiger  Pfennig,   14.   Jahrhundert,   Zeller   13. 

—  Wolf    Dietrich,    1587—1612,    Turmtaler,    1593,    Zeller    — . 

Avers:     SANCTVS_:  RVRBERTVS  :  EPS_:  SALZBVRG.      Sitzender 

Heiliger,  vor  ihm  vierfeldiges  Wappen. 
Revers:    RESISTIS  •JV[:D:XCIII  3fc  IMMOTA.      Turm   im  Meere 
40  mm,  28-6  Gr.    RRE. 
Böhmen:   Maximilian   III.,   Guldentaler,    1567. 

—  Friedrich  von  der  Pfalz,  48  Kreuzer,   1620. 
Brabant:   Josef  IL,  Taler,   1785. 

Deutsches  Reich:   3  Mark,  Jubiläumsmünze,   1813 — 1913. 

Italien:    1   und  2  Lire,   1912,   Siegesmünze. 

Mansfeld:   Friedeborn,  Peter  Ernst,  Bruno  IL,  Gebhard  VIII.,   Johann  Georg, 

Taler    1593,   vergoldet. 
Römische:   Mittelbronze,  Ca  jus  Caligula,   37 — 40  n.  Chr.,  Cohen,   IL,   S.   237/4. 
Bvzantiner :  Bronzemünze  Justinianus  L,  527 — 565  n.  Chr. 


Siegeltypare. 

3  oberösterreichische  Familien-Siegelstöckel,    Messing. 

1  oberösterreichisches    Siegelstöckel,   Kloster    Gleink,    Silber. 

1  oberösterreichisches     Handwerkersiegelstöckel,     Hammerschmiede     Freistadt, 

Messing. 
1  oberösterreichischer   Siegelring,   Silber,   Müllergewerbe. 


Tmisch. 

Kunstmedaillen. 

Anton  Scharff:  Alfred  und  Friedrich  Krupp,  Silbermedaille  1892,  Löhr  210. 
Heuberger:    Fürst   Metternich,   einseitige   Messingmedaille  o.    J. 
Oexlein:   Friede  zu  Teschen,   1779,  Silbermedaille,  Mont.  2085. 
Ungarn:  Leopold  L,  Sieg  bei  St.  Gotthard,  1664,  Silbermedaille,  Mont.  879. 

Münzen. 

Tirol:    Ferdinand    L,    1521—1564,    Taler    o.    J.,    Marke    1588. 


44 

Prähistorische  und  römische  Landesfunde. 

Ankäufe. 

Steinhammer,  Serpentin  mit  kreisrundem  Bohrloch,  von  unregelmäßiger  Keil- 
form. 12  Zentimeter  lang,  Durchmesser  des  Bohrloches  22  Milli- 
♦  meter.     Farbe  schwärzlich.     Fundort:  Traun,  in  einer  Au. 

Statuette  der  Isis-Fortuna,  Bronze,  römisch,  1)4  Zentimeter  hoch,  Fundort: 
Enns.  (Linkes  Standbein,  rechtes  Spielbein.  Die  Göttin  ist  mit 
einem  Chiton  und  einem  von  der  linken  Schulter  herabfallenden 
und  quer  über  den  Unterleib  gezogenen  Himation  bekleidet.  In  der 
Linken  hält  sie  ein  Füllhorn  mit  Traube,  darüber  eine  Sichel ;  die 
rechte  Hand,  die  jedenfalls  das  Steuerruder  hielt,  ist  abgebrochen. 
Lang  auf  die  Schultern  herabfallendes  Haar,  Diadem  und  der  erhöhte 
,  Hauptschmuck  der  Isis.  Augen  und  Lippen  nach  ziseliert.  Grüne 
Patina,   hie  und   da   abgeschliffen.     Die   Standfläche    ausgehöhlt.) 

Bogenfibel,  Bronze, .  römisch,  Länge  der  Nadel  5.5  Millimeter..  Fundort:  Enns. 


Keramik. 

Geschenke. 

Benkelkrüglein,  zylindrisch,  8  Zentimeter  hoch,  Fayence,  hellblau  glasiert, 
mit  dunkelblauer  Malerei  (Bild  der  Immaculata).  Mit  Zinndeckel. 
Am  Boden  die  Malermarke  H.  Süddeutsch,  Mitte  des  18.  Jahr- 
hunderts. 

(Geschenk    des    Herrn    Dr.    Emmerich    Weinmayr,    Direktor    der 
Allgemeinen   Sparkasse.) 

Weihbrunn  aus  buntglasiertem  Ton  (das  Herz  Jesu  und  die  Passionszeichen 
appliziert  auf  eine  kreisrunde  Strahlenscheibe).  D.  20  Zentimeter. 
Zweite  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts.     Aus  Mauthausen. 

(Geschenk  der   Frau   Luise   Poschacher,   Wien.) 


Ankäufe. 

Hausaltar,  Ton,  in  Engobetechnik  bunt  bemalt,  vom  Jahre  1688,  Ober- 
österreich. (Aus  der  mensa  erhebt  sich  der  gegiebelte  Aufsatz  mit 
einer  Nische,  die  von  Säulen,  welche  ein  verkröpftes  Gebälk  tragen, 
flankiert  ist  und  das  Standbild  der  heiligen  Jungfrau  mit  dem 
Kinde  enthält.  An  der  Vorderfläche  der  mensa,  an  den  Konsolen 
der  Säulen,  an  der  Säule  selbst  und  an  den  Zwickeln  der  Nische 
sind  geflügelte  Engelköpfe  angebracht.  Die  Architektur  des  Altärchens 
ist  reich  mit  Rippleisten  umrahmt.)  Höhe  47  Zentimeter.  Kera- 
mische Nachbildung  eines  Augsburger  Ebenholzaltärchens  mit  Silber- 
appliken.  Die  Bemalung  in  den  Engobefarben  der  sogenannten 
Zwiebelschüsseln  (Oberösterreich,  Salzburg)  :  ziegelrot,  hellgrün, 
weiß  und  mangan-violett-braun.  Das  den  Giebel  bekrönende  Kreuz 
fehlt.     Aus  Perg   im   Mühlviertel. 


45 

Renaissance- Weihbrunnkessel  aus  grünglasie/tem  Ton,  22  Zentimeter  hoch. 
(Auf  dem  gebuckelten  Kessel  ruiien  zwei  Voluten  auf,  welche  den 
geschweiften  Bogen  tragen,  zui  dem  zwei  Engel  einen  Wappen- 
schild    halten.)      Oberösterr^ichisch-salzburgische     Hafnerarbeit     des 

17.  Jahrhunderts.      (Aus  einer   Spende  der   Allgemeinen   Sparkasse.) 
ÄTaßkrug,  zylindrisch,  Steinzeug.     Die  Leibung  geriefelt  mit  fünf  aufgelegten 

Relieffeldern  im  Mittelstreif    (aufspringende  Pferde  auf   abwechselnd 
blauem    und    mangan-violettem    Grunde.)       Zinndeckel.      Nassauisch, 

18.  Jahrhundert. 

Majolikakrug  von  der  Form  der  Görzer  ,,Robotkrügel",  vorn  mit  der  Dar- 
stellung eines  nach  rechts  streifenden  Vogels,  umgeben  von  fünf 
stilisierten  Tulpen,  in  Grün,  Gelb,  Gelbbraun  und  Manganviolett 
bemalt.  Am  Boden  die  Malermarke  B.  M.  Oberitalien,  18.  Jahr- 
hundert.    Höhe  17  3^    Zentimeter. 

Zylindrischer  Maßkiug,  weißglasiert,  mit  der  symmetrischen  Darstellung  zweier 
Vögel  auf  einem  Baume  bunt  bemalt.  Am  Henkel  ein  dunkelviolettes 
Kleeblatt.  Höhe  163^  Zentimeter.  Riedenburg  (bei  Salzburg).  Mitte 
des  18.  Jahrhunderts.  (Aus  einer  Spende  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse.) 


Glas. 

(Siehe    auch    Zunftgegenstände.) 

Geschenke. 

Blauer  Glaskolben  mit  seitwärts  angesetztem  kurzen  Halse  und  Pfropfen. 
17.   Jahrhundert.  (Geschenk  der  Frau  Johanna  Töpfer.) 

Glassilhouette  (grauer  Grund,  schwarzes  Profil-Brustbildnis  eines  bezopften 
Herrn;  vergoldeter  Lorbeerblattrahmen).  Signiert:  „Pfeilhauer 
fecit."  Linz,  Ende  des  18.  Jahrhunderts.  5  3^  Zentimeter  :  42  Milli- 
meter.    Vergoldetes   Stuckrähmchen   aus   der   Zeit. 

(Geschenk   des   Herrn   Oberlandesgerichtsrates   Gustav   Iglseder.) 

Ankäufe. 

Zwei  runde  Wappenscheiben  von  je  9K  Zentimeter  Durchmesser.  Bemalt  mit 
dem  Wappen  des  Bistums  Passau  und  mit  einem  Stiftswappen. 
16.   Jahrhundert. 

Metfläschchen,  achteckig,  au  den  beiden  Breitseiten  mit  der  Darstellung  je 
eines  stilisierten  Maiglöckchenzweiges  in  bunten  Emailfarben  be- 
malt.     Deutsch,    18.    Jahrhundert. 

Figurales  Scherzgefäß,  flaschenförmig,  in  der  Form  eines  Kapuziners  mit 
über  der  Brust  gefalteten  Händen.  34  Zentimeter  hoch.  18.  Jahr- 
hundert.    Aus   Oberösterreich. 

Blaues  Glaskrügel,  birn förmig,  mit  der  in  bunten  Emailfarben  gemalten  Dar- 
stellung eines  roten  Herzens,  auf  dem  zwei  Tauben  sitzen.  Rechts 
und  links  je  ein  bunter  Blattzweig.  14  Zentimeter  hoch.  Oberöster- 
reich, 18.  Jahrhundert. 


46 

Weinglas,  gescliliffen,  die  Fußplatte  quadratisch,  der  Körper  diamantiert. 
Bernsteinfarbig.     Böhmen,   Empire. 

Becherförmige  Tasse  und  hochrandige  Untertasse.  Schwarz,  mit  Ornamenten 
in  mattem  Glanzgold.  Der  Becher  innen  reich  vergoldet.  Vorn  am 
Becher  in  Matt-  und  Glanzgold  eine  almanachartige  Darstellung: 
Blumenstreuende  geflügelte  Genien.  Böhmen,  Anfang  des  19.  Jahr- 
hunderts. 

Pokal,  geschliffen,  an  den  Rändern  vergoldet,  vorn  ein  achteckiges  Feld  mit 
der  Darstellung  eines  Reiters  und  einer  Reiterin  in  Kothgasserschen 
Emailfarben.     Böhmen,  Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 

Maßkrug,  konisch,  mit  der  eingeschlifTenen  Darstellung  der  heil.  Anna  und 
der  heil.  Maria,  rings  Ornamente,  die  Schliffe  vergoldet  (zum  Teil 
versilbert).     Auch   der    Zinndeckel    ornamentiert.      Böhmen,    Empire. 

Glassilhouette,  farbig,  mit  der  Darstellung  eines  jugendlichen  Schauspielers 
im  ritterlichen  Kostüm.  In  vergoldetem  Rähmchen  aus  der  Zeit. 
(Empire.)      15    :    121/2   Zentimeter. 

Glassilhouette,  farbig,  mit  der  Darstellung  eines  kleinen  Mädchens  mit  der 
Puppe,  im  Empirekostüm.  Vergoldetes  Rähmchen  aus  der  Zeit. 
15:125^   Zentimeter. 

Sogenannter  Hyalitbecher,  Imitation  eines  rötlichen  Achates.  Böhmisches 
Sprudelglas,  Biedermeierzeit. 

Böhmisches  Biedermeierglas,  becherförmig,  zum  Teil  rot  geätzt,  zum  Teil 
mattiert  und  mit  Goldornamenten,  farbigen  Streublümchen  u.  dgl. 
bunt  bemalt.  (Aus  einer  Spende  der  Allgemeinen  Sparkasse.) 


Plastik. 

Gesdiemhe. 

Wandfigur  des  heil.  Wolfgang  im  Bischofsornat,  in  der  Linken  das  Kirchen- 
modell, der  Stab  in  der  Rechten  fehlt.  Lindenholz.  683^  Zenti- 
meter hoch.  Alte  Polychromierung.  Aus  Mölln,  Ende  des  15.  Jahr- 
hunderts. 

(Leihgabe   des    Herrn   Generalkonsuls    Haupt    v.    Hoechstatten, 

Linz.) 

Bemalte  Holzstatue  des  heiligen  Johannes  von  Nepomuk.  Oberöst«rreich, 
18.    Jahrhundert.      Zweite   Bemalung.      Höhe    130    Zentimeter. 

(Leihgabe  der  k.  k.  Zentralkommission   für  Denkmalpflege.) 

Stirnziegel  eines  l^ouis  XVI. -Epitaphs  (Kehlheimer  Stein,  relifiert).  Eine 
breitgedrückte  Volutenkartusche  umrahmt  die  von  zwei  Aehren 
flankierte  Darstellung  der  Kreuzigung  Christi,  davor  rechts  und 
links  in  polygonalen  Kartuschen  Rebenzweige  und  Trauben.  Länge 
69    Zentimeter,   Höhe   18   Zentimeter.      Vom   Linzer   Friedhof. 

(Geschenk  des  Herrn   Josef  Linser.) 

Marmorepitaph  vom  Linzer  Friedhof.  Ueber  dem  j)rofilierten  Marmorsockel, 
der  eine  Kehlheimer  Schrifttafel  umschloß,  die  zum  großen  Teil 
abgeblättert,  erheben  sich  zwei  kannelierte  Halbpfeiler  mit  Kom- 
positkapitälen,  welche  ein  Kehlheimer  Relief  mit  der  Darstellung 
der  Sintflut  flankieren.  Darüber  ein  verkröpftes  Gesims,  inmitten 
dessen  eine  Kehlheimer  Schrifttafel.     Der  marmorne  Aufsatz  schließt 


47 

gleichfalls  eiue  queroviüe  Sehrifttafel  ein.  (Grabstein  des  Linzer 
Bürgers  Johann  Michael  Zöchbaiier,  bürgerlicher  Stuck-  und 
C41ockengießer,  gest.   1798.)  (Geschenk  der  Linzer   Stadtpfarre.) 

Amor  und  Psyciie;  verkleinerte  INIarmorkopie  nach  der  berühmten  Gruppe  von 
Antonio   Canova. 

(Geschenk  des   Kaufmannes   Herrn   Franz   Reininger.) 

Ankäufe. 

Relief,  Kniestück,  jugendlicher,  langlockiger  Heiliger  mit  einem  Buch  in  der 
Linken;  gegürtetes  LTntergewand,  über  die  Schultern  herabfallender 
Mantel.  ])ie  rechte  Hand  fehlt.  Spärliche  Reste  der  alten  Bemalung 
(St.  Johannes  der  Evangelist?).  Lindenholz,  Höhe  48  Zentimeter. 
Oberösterreich,  Anfang  des    16.    Jahrhunderts. 

Leichnam  Christi,  im  Grab  liegend.  (Der  Kopf  seitwärts  geneigt,  die  linke 
Hand  an  der  linken  Hüfte,  die  rechte  Hand  geöffnet  am  Boden 
liegend.  Die  Beine  parallel,  leicht  eingezogen.)  Buchs,  der  Ring- 
finger der  rechten  Hand  halb  abgebrochen.  28 1/^  Zentimeter  lang. 
Oberösterreich,  zirka   1600. 

Buchsdeckel,  einfach  profiliert,  mit  dem  Holzrelief  des  an  den  Felsen  an- 
geschmiedeten Prometheus  mit  dem  Geier  (fragmentiert).  7J^  :  ^% 
Zentimeter.     Oberösterreich,   17.  Jahrhundert.      (Tausch.) 

Maria  mit  dem  Leichnam  Christi.  (Die  heilige  Jungfrau  hält  sitzend  den 
gleichfalls  auf  der  Erde  aufsitzenden  Leichnam  ihres  Sohnes 
zwischen  den  beiden  auseinander  gestellten  Knien  aufrecht  und 
stützt  mit  ihrer  Rechten  den  rechten  Arm  des  Leichnams,  während 
die  (fehlende)  Linke  mit  der  Geste  der  Klage  sich  ausbreitet. 
(Maria  im  roten  Gewand,  goldenen  blau  gefüttertem  Mantel  und 
goldenem  Kopftuch ;  der  Lendenschurz  Christi  golden.)  Wand- 
figurengruppe, PFolz,  bemalt.     2.  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts. 

Relief  aus  Masse,  in  alter  Polyehromierung,  darstellend  die  sitzende  und  ihr 
Kind  säugende  Madonna.  Oberösterreich,  erstes  Drittel  des  18.  Jahr- 
hunderts. 

Statuette  eines  predigenden  Heiligen  in  rotem  Gewände  luid  grünem  ^Mantel, 
mit  fragmentiertem  Strahlenkranze.  Holz,  bemalt.  Höhe  36  Zenti- 
meter.    Oberösterreich,   Mitte  des   18.    Jahrhunderts. 

Louis  XVI. -Lhr,  Holz,  bemalt,  vergoldet,  mit  der  Darstellung  der  damals 
bekannten  vier  Weltteile,  mit  den  charakteristischen  Tieren  vor 
einem  Opferaitar,  mit  dem  Namen  Jehova  im  Strahlenkranze,  unter 
einer  Säulenhalle,  über  deren  Bekrönung  Chronos  und  zwei  Adler 
nebst  einem  Wappen  angebracht  sind.  Ankauf  mit  einer  Spende 
der  k.   k.   Zentralkommission  und   der   Allgemeinen   Sparkasse. 


Malerei. 

Geschenk. 

Grabsteinplatte,  hohes  Rechteck,  bemalt  (Christus  am  Kreuze,  ausgesparte 
weiße  Silhouette  auf  grauem  Grunde  mit  farbiger  Angabe  der  De- 
tails).     Darunter     die   Inschrift:     0    MAGNUM    PIETATIS    OPUS 


48 

MORS  MORTUA  TüNC  EST  PRO  NOBIS  POSTQUAM  MORTUA 
VITA  FUIT.  1700.  Darunter:  SIMON  WALCH  in  RORPACH. 
110:  44  Zentimeter. 

(Geschenk  des  Herrn   Veicht  in  Aigen-Schlägl.) 

Ankäufe. 

Brustbild  eines  graubärtigen  Mannes  mit  langem  Haupthaar,  weißem,  weichen 
umgeschlagenen  Kragen  und  dunklem  Rock.  Oelbild  auf  Leinwand 
in  der  Manier  von  Rubens.  Bildgröße  59:  48.  17.  Jahrhundert. 
Brustbild  Kaiser  Franz  I.  in  Feldmarschalleutnants-Uniform.  Oel  auf  Lein- 
wand. Originalrahmen.  Von  Johann  Baptist  von  Lampi  dem 
Jüngeren.     1824. 

(Geschenk  des  Herrn  Präsidenten   Julius  Wimmer.) 
Oelbild    von    Johann    Fischbach    „Aus    dem    Salzkammergut",    1840,    auf    Holz 
gemalt,  vergoldeter  Rahmen  aus  der   Zeit.     Bildgröße  36 :  46. 
(Angekauft     aus     einer      Spende     der     Frau      Fürstin     Fanni 
Starhemberg.) 
Aquarell  mit  der  Darstellung  eines  Biedermeier-Interieurs.     (Links  im  Hinter- 
grunde  sitzt   vor   dem   Fenster    am    Schreibtisch    eine   Dame.)      Von 
einem  österreichischen   Maler  aus  den   Zwanziger  jähren   des   vorigen 
Jahrhunderts.    Gleichzeitiger  Rahmen.    Bildgröße  38 :  49  Zentimeter. 
(Angekauft   aus   einer   Spende  der   Allgemeinen    Sparkasse.) 
Porträt   in    Oel,    Brustbild   der   Gattin   des   oberösterreichischen    Dichters   Otto 
Prechtler,  Marie  Prechtler,  gemalt  von  Karl  Rahl.    Bildgröße  60:46; 
in  geschnitztem  Originalrahmen. 

(Aus  einer  Spende  des  Herrn  Ludwig  Hatschek.) 

Graphik. 

Geschenke. 

Konvolut  von  30  aus  Pappe  ausgeschnittenen,  in  Kupfer  gestochenen  und 
handkolorierten  Prospekten  eines  Guckkastens.  Oesterreich,  Mitte 
des  18.  Jahrhunderts, 

(Geschenk   des   Herrn   Josef   Schmid,   Faktor   der   Buchdruckerei 
J.  Wimmer.) 
Wiener  Tarockspiel    (von   Piatnik   und   Söhne)    mit   satirischen   Darstellungen 
der    menschlichen    Narrheiten    (sogenannte    Narrenkarten).      Drittes 
Viertel  des  19.   Jahrhunderts. 
Wiener    Tarockspiel    (Titze    und    Schinkay)    mit    farbigen    Wiener    Ansichten. 

Drittes  Viertel  des   19.   Jahrhunderts. 
Wiener  Tarockspiel   (von  F.  Piatnik  und  Söhne)    mit  farbigen   Darstellungen 
von     alpinen     Schutzhäusern,     Schutzhütten,     meteorologischen     Sta- 
tionen u.  dgl.     Drittes  Viertel  des  19.  Jahrhunderts. 

(Geschenk   des   Herrn   Bergrates   Josef   Pesendorfer.) 
Türkische  Original-Etikette  der  ehemaligen  Fesfabrik   in   Linz. 

(Exzellenz  Graf  Wilczek,  Wien.) 
Eine  Serie  photouraphisfhpr   Ansicliten   aus  Oberösterreich. 

(Herr  Oberinspektor  Foltz,   Salzburg.) 


49 

Eine  Kollektion  oberösterreichi.seher  Ansichten:  Stahlstiche.  Lithographien 
und   Haudzeichnungen.  (Herr   Präsident    Julius   Wimmer.) 

Verzierte  Briefpa])iere  aus  der  Biedermeierzeit. 

(Herr  Eedakteur   Josef  Danzer.) 

Eine   Kollektion   Photographien.  (Herr   Chefredakteur   Dr.    v.   Görner.) 

Ein  Aufnahmsbrief  der  Simandlbruderschaft.  Scherzgegenstand,  Bieder- 
meierzeit. (Herr   Direktor   Eibensteiner,    Pabneukirchen.) 

Porträt  des  Anton  Hinterberger,  Arzt  in  Windern,  Oberösterreich,  Litho- 
graphie von  Kriehuber. 

(Heiy  Universitäts-Lehrer  Dr.  Hinterberger,  Wien.) 

Karte  des  Bistums  Linz  1841  mit  Ansichten  oberösterreichiseher  Orte.  Litho- 
graphie. (Herr   Baron   Kutschera,   Wien.) 

20  oberösterreichische  Ansichten    (Salzkammergut). 

(Frau   Dr.    Frida    Hechl.    Graz,    aus    dem    Nachlasse    des    Hofrates 
Prof.  Eichter,  Graz.) 

Ankäufe. 

36  Alt-Linzer  Spielkarten,  von  Holzmodeln  gedruckt  und  handkoloriert. 
Aus  dem  Jahre  1630,  hergestellt  von  „JOHAN  GEOBG  PICHLER, 
CARTENMALER   IN  LINZ". 

(Angekauft   aus   einer    Spende   der    Fürstin   Starliemberg.) 

Fünf  Original radierungen  von  Joh.  Bapt.  W^engler,  dem  Innviertler  Maler, 
sämtlich  signiert  und  datiert  1845.  Plattengröße  16 :  12  (dreimal) 
und  12:8  (zweimal),  mit  den  Darstellungen:  1.  einer  ihre  Jungen 
säugenden  Katze;  2.  vor  einem  Wirtshause  zechender  und  tanzender 
kroatischer  Bauerngesellschaft;  3.  zweier  Katzenköpfe;  4.  eines  alten 
betenden  Bauers   (Brustbild);    5.  einer   alten   Bauersfrau    (Brustbild). 

Ein  Konvolut  von  Stichen  vorwiegend  österreichischer  Stecher  des  19.  Jahr- 
hunderts. 

,, Abmarsch  der   sächsischen   Artillerie  von   Linz"    (1866).      Holzschnitt. 

28  Handzeichnungen,  Stahlstiche  und  Lithographien,  Motive  aus  Linz,  Enns, 
Steyregg,  Haslach,  Freistadt,   Gmunden.   Micheldorf   u.   a. 

Fünf  radierte  und  in  Kupfer  gestochene  Geschäfts-,  Gratulatiöns-  und  Visiten- 
karten.    Alt-Wien,   1794—1803. 


Metallarbeiten. 

Geschenke. 

Drei  Waffeleisen.  Zwei  rund,  eines  oblong.  Das  eine  runde  mit  dem  Lamm 
Gottes  und  dem  Sündenfall  (zwei  Datierungen,  1511  und  1808),  das 
andere  runde  mit  dem  Doppeladler  einerseits  und  einer  Rosette  im 
Rautenfeld  anderseits.  Das  oblonge  mit  einem  W^ürfelmuster.  Aus 
Linz.  (Geschenk  des   Herrn   Georg  Gerhardinger.) 

Schmiedeeisernes  Grabkreuz  (Spiralen-Komposition  mit  Durchzug,  angeordnet 
um  ein  Kreuz  mit  dem  Auge  Gottes  in  der  Mitte;  auf  der  Schrift- 
kapsel eine  Rosette;  der  Stab  gedreht).  Zum  Teil  mit  der  alten 
Vergoldung.  150  Zentimeter  hoch.  Oberösterreich,  17.  Jahrhundert. 
(Geschenk  des  Herrn  Präsidenten   Julius   Wimmer.) 

4 


50 

\>r;«f»hlnternen  aus  der  Linzer  Stndtpfarrkirche.  Sechseckiger  Grundriß, 
Eisenblech.  (Geschenk  des  Dieners  Nening.) 

Drei  zinnerne  Eiusatznäpfe  mit  lai.pentörmigen  Henkeln  und  einem  flachen 
Deckel  mit  knöpf  förmigem  Knauf.  ]\larke  des  Zinngießers  J.  C.  K. 
(mit   dem  Lamm  Gottes.   18.   Jahrhundert). 

(Geschenk  der  Frau  Therese  Haberanker.) 

Ampel    aus    Zinn,    vasenförmig,    mit    Blattkranz    an    der    unteren    Hälft«    des 

Bauches,    drei    vom    Mittelrande    emporstrebenden    Vogelköpfen,    von 

deren  Kronen  die  Ketten  ausgehen,  und  mit  einem  Flammenkranze 

am    oberen    ^Mündungsrande.      Vermutlich    Oberösterreich.      Empire. 

(Geschenk  der   Frau  Therese  Haberanker.) 


Ankäufe. 

Silbernes  Feuerzeugdöschen  mit  einem  zylindrischen  Behälter  für  die  Lunte 
und  einer  Abteilung  für  die  Wachszündhölzchen.  Der  Deckel  ge- 
trieben mit  Rokaillen.  Sogenanntes  zweites  Rokoko.  Innen  ver- 
goldet. 

Gestell  für  Salz  und  Pfeffer,  Silber,  getrieben.  Der  Fuß  deckeiförmig.  Ro- 
kaillen-Komposition.  Die  Träger  der  blumenförmigen,  weiß  über- 
fangenen  und  vergoldeten  gläsernen  Schalen  sind  blumenkelch- 
förmig.  In  der  Mitte  streben  zwei  Zweige  empor,  die  sich  durch- 
schlingen und  oben  zu  einer  Blüte  vereinigen.  Dazugehöriges  Löffel- 
chen mit  muschelförmiger   Schale.     Wien,   1853. 

Bronzebecken  mit  gewölbtem  steilen,  oben  umgebogenen  Rand.  In  der  Mitte 
Medaillon  mit  dem  Porträt  des  Markus  Tulius  Cicere  (sie!)  (Kopf  im 
Profil  nach  links).  Getrieben  und  ziseliert.  Durchmesser  20^  Zenti- 
meter. Arbeit  eines  Nürnberger  Beckenschlägers  des  16.  Jahr- 
hunderts.    Aus  Zell  bei  Zellhof. 

Renaissance-Bronzebesteck  für  eine  Hausfrau,  bestehend  aus  einer  Scheide, 
einem  Messerchen  und  einer  Schere.  Reich  ornamentiert  mit  Grotes- 
ken, Maskerons,  Standfiguren  in  Nischen,  Friesen  aus  Akanthus- 
blättern  usw.  Aus  einer  Mühle  in  Oberösterreich,  16.  Jahrhundert. 
(Angekauft  aus  einer  Spende  der  Frau  Fürstin  Fanni 
Starhemberg.) 

Schmiedeeiserne  Kasse  aus  Ottensheim  in  der  Form  einer  Säulentruhe.  Auf  den 
vier  ^'orde^seiten  mit  reichen,  durchbrochenen,  verzinnten  Be- 
sehlägen (figurale  Grotesken)  bedeckt.  Dem  komplizierten  Schloß 
auf  der  Innenseite  des  Deckels  ist  eine  perforierte,  gleichfalls 
gravierte  und  verzinnte  Platte  vorgelagert.  Oberösterreichische 
Arbeit  aus  dem  17.  Jalirhundert.  (Befindet  sich  seit  dem  Jahre  1901 
als  I^ihgabe  im  Museum  und  wurde  1913  von  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse für  das  Museum  angekauft.) 

Kirchenleuchter  aus  Zinn,  64  Zentimeter  hoch,  auf  dreiarmigem  Volutenfuß 
mit  Plattkugeln  an  den  Grundflächen.  Der  reich  profilierte  Schaft 
in  der  unteren  Hälfte  rund,  im  oberen  Teil  sechskantig,  trägt  die 
weitausladende  Schale  mit  hohem  Dorn.  Zinngießermarke  G.  H.  1634. 
Aus  Oberösterreich. 

Kirchenleuchter  aus  Zinn,  64  Zentimeter  hodi.  Der  Sockel  mit  krallen- 
gefaßten  Kugelfüßen,  dreiteilig,   tind  an   den   Seitenflächen   reich  ge- 


51 

trieben  (stilisierte  Tulpen  um  eine  ovale  Kartusche  angeordnet). 
Der  runde  Schaft  reich  profiliert,  mit  mehreren  Einziehungen,  trägt 
den  weilausladenden  Teller  mit  hohem  profilierten  Dorn.  Zinn- 
gießermarke J.  M.  K.  Stadtmarke  undeutlich  (Linz?).  Mitte  des 
17.  Jahrhunderts. 

Rundes,  plattgedrücktes  Tabaksfläschchen  aus  Zinn,  mit  sechsseitigem  Aus- 
gußröhrchen.  Aui  der  einen  Seite  die  Inschrift  eingraviert:  „Lab 
sich  Herz  und  Mund,  gehört  der  „Nasen"  auch  ein  Pfund."  Aui  der 
anderen  Seite  eine  Widmung.     Alpenländisch,  18.  Jahrhundert. 

(Aus  einer  Spende  der  Allgemeinen   Sparkasse.) 

Zinnteller,  flach,  mit  schmalem  Eand,  im  Fond  eingraviert  die  Darstellung 
des  ruhenden  agnus  dei,  darunter  I.  H.  S,  Einfache  lineare  Rand- 
verzierung und  die  Besitzerinitialen  J.  C.  M.  H.  mit  der  Marke 
des  Welser    Zinngießers  F.   G.     Mitte  des   18.    Jahrhunderts. 

Zinnteller,  im  Fond  das  Haupt  der  trauernden  heiligen  Maria,  am  Rande  eine 
einfache  Astlinie  eingraviert,  in  deren  Oeffnung  C.  P.  Am  Boden 
Zinngießermarke  (Rosette,  darunter  „Feinzinn"),  rechts  und  links 
davon  die  Linzer  Stadtmarke.     Linz,  Anfang  des   19.   Jahrhunderts. 

Zwei  Zinnteiler  mit  glattem,  leicht  geschwungenem  Rand  (Zinnmarke  A.  T. 
1761).  Im  Fond  graviert,  mit  der  Darstellung  eines  Kreuzfahrers. 
Der  andere  mit  der  Zinnmarke  Schärding  und  der  Zinngießer- 
marke J.  D.  Im  Fond  graviert  mit  der  Darstellung  Christi  beim 
heil.  Abendmahle  (1806). 

Zinnteller  mit  einfachem,  leicht  geschwungenem  Rand.  Zinngießermarke  J.  N. 
Am  Rande  zackiges  Wellenband,  im  Fond  die  Darstellung  eines 
jungen  Bürgermädchens  mit  Schirm  und  Einkaufskörbchen  ein- 
graviert.     Schärding,    Anfang    des    19.    Jahrhunderts. 

Zinnteller  mit  glattem,  leicht  geschwungenem  Rand.  Am  Rand  eine  Wellen- 
linie und  die  Besitzerinitialen  J.  H. ;  im  Fond  die  Darstellung 
von  drei  Granatäpfeln  eingraviert.  Die  Marke  zeigt  die  Darstellung 
einer  Kirche.     Aus  Schärding,  Anfang  des  19.   Jahrhunderts. 

Zinnteller,  im  Fond  das  Schmerzenshaupt  Christi,  am  Rande  eine  einfache 
Astlinie  eingraviert,  in  deren  Oeffnung  C.  P.  Am  Boden  Zinngießer- 
marke (doppelschwänziger  Löwe  mit  Hammer  in  der  Rechten,  rechts 
und  links  davon  die  Linzer  Stadtmarke).  Linz,  Anfang  des  19.  Jahr- 
hunderts. 


Uhren. 

Geschenhe. 

Silberne  Taschenuhr  mit  getriebenem  Gehäuse  (stilisierte  Tulpen).     Oberöster- 
reich,  18.   Jahrhundert. 

(Geschenk    des    hochwürdigen    Herrn    Ferdinand    Maria    Gaertuer, 

Pfarrer  in  Mauthausen.) 

Silberne    Taschenuhr     mit    bemaltem     Zifferblatt     (Kupferemail).      Vermutlich 

Oberösterreich,     xlusgang  des  18.   Jahrhunderts. 

(Geschenk    des    Herrn    Dr.    Emmerich    Weinmayr,    Direktor    der 

Allgemeinen   Sparkasse.) 

4* 


52 

Biedermeieruhr  (auf  einer  Lade  steht  eine  kannelierte  Säule,  die  den  quadra- 
tischen, oben  mit  einem  flachen  Kreissegment  abgeschlossenen  Uhr- 
kasten trägt).  (Herr  Eechnungsdirektor   Winkler,) 


Waffen  und  üniformstücke. 

m 

Geschenke. 

Degen,  Helm  und  Uniformrock  des  bayerischen  Leutnants  Ignaz  Pott,  getragen 
in  den  Befreiungskriegen.  Der  Uniformrock  frackartig,  blau,  mit 
breiten  roten  Säumen  und  flachen  Messingknöpfen.  Der  Degen  in 
der  dazugehörigen  Lederscheide  samt  Riemen.  Am  Helm  fehlt  die 
Raute. 

(Anläßlich  der  Jahrhundert-Ausstellung  gespendet  von  Frau  Marie 
Weinmayr.) 

Säbel  des  bayerischen  Fouriers  Anton  Winkler.  2.  Jahrzehnt  des  19.  Jahr- 
hunderts. (Herr  Rechnungsdirektor  Winkler.) 

Ankauf. 

Haudegen,  Eisen,  graviert,  und  Messing  (Klinge  zweischneidig,  mit  je  einer 
breiten  Blutrinne.  Auf  beiden  Seiten  graviert;  auf  der  einen  der 
österreichische  Doppeladler,  darüber:  „Vivat  Carolus  Sextus"; 
darüber  ein  Stern.  Die  Inschrift  der  anderen  Seite  unleserlich. 
Das  säbelartige  Gefäß  aus  Messing  besteht  aus  gerader,  recht- 
winkelig zum  Griffbügel  abgebogener  glatter  Parierstange,  dem  mit 
Messingdraht  überzogenem  Holzgriff  und  einer  von  der  Parierstange 
aufsteigenden  Kappe,  die  in  einen  plastischen  Löwenkopf  endigtK 
Meisterzeichen.     Deutsch,  um  1770. 

(Angekauft      aus      einer      Spende      der      Frau      Fürstin       Fanni 
Starhemberii.) 


Kostüme. 
Geschenke. 

Herrenatlasweste,  weiß,  mit  fassetierten  Bronzeknöpfen,  am  Rande  mit  Gold- 
drahtblumen gestickt.  Oberösterreich.  Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 
(Geschenk  des  Herrn  k.  k.  Bezirkskommissärs  Viktor  Planck  von 
Planckburg.) 
Fransenschal  aus  dem  Besitz  der  Kaiserin  Karolina  Augusta.  (Baumwolle  mit 
farbigem  Blumenmuster  in  Handdruck.)  Aus  den  Fünfziger  jähren 
des  vorigen  Jahrhunderts. 

(Anläßlich  der  Jahrhundert-Ausstellung  gespendet  von  Frau  Marie 
Pelschimovsky.) 
Lorgnon,    gehenkelt,    als    Berlocke    zu    tragen,    Bronze    und    geschliffene    grüne 
Gläser    (Smaragd-Imitation):     taschenuhrförniig:     zwei    auseinander- 
ziehbare  Zylinder. 

(Geschenk  des  Herrn    Präsidenten   Julius  Wimmer.) 


53 

Biedermeier-Stickiuusteitucli.  (Frau  Marie  Ortner.) 

Nachthäubehen,   gestrickt,  Biedermeierzeit,  Liuz. 

(Geschenk  des  Herrn  August  Riebard  Fucbs.) 
Biedermeiernacbtbaube,  gestrickt,  weiß,  Bammvolle.     Mit  eingemerkter  Jabres- 

zabl  1843  und  Initialen  A.  S.     Aus  Frankenburg. 

(Geschenk  des  Herrn  Rechnungsdirektors  Friedrieb  Winkler.) 
Häubchen  aus  Batist,  ganz  mit  Flachstickerei.     Mit  Tüllrüschen  und  -Spitzen 

und  gelben  Seidenschleifen   reich  garniert.      (Bindbänder.) 
Häubchen  aus  Batist  mit  Valencienne-Spitzen  und  -Einsätzen.      (Bindbänder.) 
Häubchen  aus  Batist,  mit  Streublumen  bestickt  und  Spitzeneinsätzen  garniert. 
Zwei  Tüllliäubchen  mit  Tüllspitzeneinsätzen. 
Leinenhäubchen  mit  a  jour-Saum  und  Tüllspitzeu  garniert. 
Leinenhäubchen    mit    ä    jour-Saum    und    Tüllspitzen    garniert.      Am    Kopfteil 

Spitzeneinsatz. 
Zwei  Leinen-Batistvorhemden  mit  gestickten  Tüllkragen. 
Zwei  Leinen-Batistvorhemden  mit  gestickten  Batistkragen. 
Ein  Paar  Batist-Unterärmel  m.it  Volants. 

Ein  kleiner  Batist-Schulterkragen  mit  Valencienne-Spitzen  garniert. 
Eine  weiße  Seidenschleife  mit  gelb  gestickten  Kornähren  und  gelben  Fransen. 

Aus  den  Vierziger] ahren  des  vorigen  Jahrhunderts.     Aus  dem  Besitz 

der  Familie  des  Postmeisters  Winkler. 

(Herr  Rechnungsdirektor   Friedrich   Winkler,   Linz.) 
Zwei  als  Manschettenknöpfe  adjustierte  Uhrspindeln. 

(Geschenk  des  Herrn  k.  k.  Bezirkskommissärs  Viktor  Planck  von 
Planckburg.) 

Ankauf. 

Blauseidenes  Schnupftuch  mit  farbig  gedruckter  Bordüre  (Spielkarten,  Würfel 
und  Rlieinschlösser  in  den  Ecken).     Oesterreich,  Empire. 

Zunftgegenstände. 

Geschenk. 

Humpen  (Zunftgias  mit  der  Darstellung  einer  Fließstein),  gehenkeltes  konisches 
Glasgefäß  mit  hohem  profilierten  Zinndeckel,  in  welchem  eingraviert 
die  Initialen  M.  P.  Vorn  von  ornamentierten  Bändern  und  Blumen- 
ranken  umgeben  in  einem  Queroval  die  Darstellung  einer  mit  vier 
Ruderern  bemannten  Fließstein  eingraviert.  Oberösterreich,  Bieder- 
meierzeit. (Geschenk  der  Frau  Josefine  Blaimschein  in   Wels.) 

Ankäufe. 

Innungstruhe  der  Zimmerleute  von  St.  Florian.  Im  Schachbrettmuster  an  fünf 
Flächen  reich  eingelegt,  mit  getriebenem  Bronzeschild  am  Deckel, 
der  die  Innungszeichen  und  die  Jahreszahl  1806  zeigt  (im  Stile  von 
zirka  1760). 

(Angekauft      aus      einer      Spende      der      Frau      Fürstin      Fanni 
Starhemberg.) 


54 

Schiffer-Zunftglas.  Zylindrischer  Maßknig  mit  flachem  (neuem)  Zinndeckel. 
Vorn  an  der  Leibung  eingraviert  die  Darstellung  einer  „Scheitter- 
fuhr**  (Kehlheinier  mit  Holzscheitern  beladen)  mit  dem  „Naufergen" 
und  acht  „Schiffleuten"  auf  der  Donau.  Am  „Kranzl"  das  Mono- 
gramm des  Schiffmeisters  Michael  Feldmüller  in  Persenbeug  (mit 
späterer  Litereichung).     Zirka    1820.     Aus  Mauthausen. 

Maßkrug,  Glas  mit  Zinndeckel.  Bauchig,  mit  gegossenem,  geschweift  geripptem 
Henkel.  An  der  Vorderseite  eingraviert  die  Darstellung  eines 
Floßes  (Ladenkäl)  mit  einem  Flößer  in  alpiner  Tracht,  vermutlich 
von  der  Steyr.  Darüber  in  einem  ovalen  Medaillon  die  Abzeichen 
der  Flößer,  Ruder  und  Haken  (Hä?n)  zwischen  den  Initialen  I.  T. 
Vom  ol>eren  Rande  herab  Blumen  und  Blattgehänge.  Am  Deckel  die- 
selben Initialen  eingraviert.  20  Zentimeter  hoch.  Aus  Mauthausen, 
Biedermeierzeit. 


Volkskundliches. 

Geschenke. 

Devotionale  in  der  Form  eines  mit  Hand  Vergoldung  verzierten  pappenen 
Miniaturbüchleins,  das  im  Innern  die  bemalte  Nachbildung  einer 
Wallfahrtsstatue  enthält.  37 :  23  Millimeter.  18.  Jahrhundert.  Aus 
Oberösterreich.  (Frau  Kaiser,  Linz  a.  D.) 

Zwei  alte  Lebzelter-Holzmodel    (Wickelkind   und   Bischof). 

(Geschenk  der  Frau   Marie  Pelschimovsky,   kais.   Ratswitwe.) 
Totenkrone  aus  Windischgarsten,  Sensenschmiediunung,  aus  Silber-  und  Gold- 
draht, bunten   Steinen   und   künstlichen   Blumen   geflochten. 

(Geschenk  der  Frau  Marie  Pelschimovsky,  kais.  Ratswitwe.) 
Rosenkranz,  Silberfiligran  mit  silbernem  Kruzifix  und  den  Leidenswerkzeugen 
Christi,  gleichfalls  in  Silber  als  Anhänger.  Mit  doppelseitig  be- 
malten Pergament-Heiligenbildchen  unter  geschliffenem  Glas  und  mit 
durchbrochenem  Silberfiligranrahmen.  Oberösterreich,  18.  Jahr- 
hundert.    Aus  altem  Linzer  Familienbesitz. 

(Geschenk  der  Frau  Helene  Gilhofer,   Innsbruck.) 
Ein   Konvolut  von  Heiligenbildchen    (Einlageblätter   aus  Gebetbüchern),   meist 
Augsburger  Kupferstiche  aus  dem  18.  Jahrhundert. 

(Herr  Oskar  Streit,  Gutsbesitzer.) 
Runde  Krösenbüchse  mit   Scliraubendeckel.     Holz   mit   stilisierten    Blumen    in 
geometrischen   Feldern   bunt   bemalt.     Linz,   zirka   1820.      Aus   altem 
Linzer  Familienbesitz. 

(Geschenk  der   Frau   Helene  Gilhofer,    Innsbruck.) 
Holsgeschnitzte,  bemalte  Figur  einer  Jägerin  mit  Hund  aus  dem  Salzkaramer- 
gut,    20J4    Zentimeter    hoch.     Oberösterreich,    bäuerliche    Arbeit   aus 
dem  Anfang  des   V.).  Jahrhunderts. 

(Ziseleur   Veieht,  Aigen-Schlägl.) 
Holzgeschnitzte,  bemalte  Figur  eines  Jägers  mit  Hund  aus  dem  Salzkammer- 
gut,   20 V^    Zentimeter    hoch.      Ol)erösterreich,    bäuerliche    Arbeit    aus 
dem   Anfang  des    19.    Jahrhunderts. 

(Ziseleur  V'eicht,  Aigen-Schlägl.) 


55 

Bäuerliche  Mausefalle,  Holz,  mit  Kerbschuitzerei  und  der  Jahreszahl  1832. 

(Frau  Johanna  Töpfer.) 
Vierzehn  Photographien   (Visitkarlenformat)   von  Trachten  oberösterreichischer 
Bäuerinnen  in  den  Siebziger  jähren  (meist  aus  dem  Kremstal). 
(Geschenk  des  Herrn  k.  k.  Bezirkskommissärs  Viktor  Planck  von 
Planckburg.) 

Ankauf. 

Fläschchen,  plattgedrückt,  aus  blauem  Glas,  mit  Zinnschraubenverschluß.  (An 
den  Seiten  eingepreßt  die  Wallfahrtskirche  in  St.  Wolfgang  einer- 
seits und  die  Darstellung  des  heiligen  Wolfgang  mit  Inful,  Stab 
und  Kirchenmodell  auf  der  anderen  Seite.)  Sogenanntes  Wolfgangi- 
flascherl.  Oberösterreich,  18.  Jahrhundert.  (Altes  St.  Wolfganger 
Devotionale.) 

Pfannenrost,  aus  keilförmigen  llolzstückchen  zusammengesteckt.  Oberöster- 
reich,  19.   Jahrhundert.      (Tausch.) 


Manuskripte  und  Diplome. 

Geschenke. 

Ein  von  Anton  Brückner  handschriftlich  korrigiertes  Notenheft  aus  dem  Jahre 
1865. 

(Geschenk  des  Herrn  k.  k.  Bezirkskommissärs  Viktor  Planck  von 
Planckburg.) 

Sechs  Diplome  für  den  Landeshauptmann  Dr.  Moritz  Bitter  von  Eigner. 
Ehreubürgerrecht  der  Stadt  Ried,  5.  September  1879,  Ehrenbürger- 
recht  der  Stadt  Linz,  17.  September  1884,  Ehrenbürgerrecht  der  Stadt 
Wels,  20.  September  1884,  Ehrenmitglied  des  oberösterreichischeu 
Landes-Lehrervereines,  22.  Juli  1885,  Adresse  der  Advokatenkammer 
zum  70.  Geburtstag,  7.  September  1892,  Dankadresse  der  Gemeinde 
Linz  aus  Anlaß  des  Rücktrittes  vom  öflFentlichen  Leben,  4.  Oktober 
1896. 
(Geschenk  der  Frau  Exzellenz  Baronin  Marie  von  Bothmer,  Wien.) 


Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 

Geschenke. 

Salz  mit  Quarzkristallen  vom  Bergwerk  Aussee. 

(Herr  Oberbergrat  Karl  Schraml.) 
Graphitkristalle    aus    dem    Graphitbergwerke    Schwarzbach    in    Böhmen. 

(Herr  Bergverwalter  Breitschopf,  Urfahr.) 
Versteinerung.  (Herr  Bergverwalter  Breitschopf,  Urfahr.) 

Drei   Stück  Granit- Varietäten  aus  der  Umgebung  von  Sandl. 

(Herr  Bergverwalter  Breitschopf,  Urfahr.) 
Verkieseltes  Holz  aus  der  Schottergrube  nächst  der  Waldegger  Schule. 

(Herr  Oberlehrer  Franz  Hauder.) 


5^ 

l-iaLiiicia  t'iin'.o  l'U'nU'uiUrrkiftt'i-.  -cnmdeii   beim  Bau  der  Viüoiibaiik  auf  der 
Landstraße.  (Herr    Baumeister   Steinberger.) 

Uesteinsprol)e  mit   Wrsteiiieruiij;.         (Herr  Bejjieruiigsrat   Hans  Commenda.) 

KiUK-lienbrurlistücke.    zum    Teil    von    Mammut.    <>etunden    in    St.    Peter    beim 
Balinbau.  (Herr   Bejjierunj^srat    Hans   Commenda.) 

Bruchstücke  eines  Ma.stotonstoßzalines  von   Prambaclikirclien. 

«  (Professor   Dr.   0.   Abel.   Wien.) 

Ankauf. 

Eine  Sammlung  geologischer  und  i)aläontologisclier  Diapositive   (96  Stück). 


Zoologie. 

Geschenke. 

a)  Insecta. 

42  Arten  in   108  Stücken;  (Herr  Baurat  H.  Kautz,  Wien.) 

Fraßstück  von  Sesia  andrenaefonni>:       (Herr  VerAvaltungsrat  Fr.  Hauder.) 
32  Tliysanopt€ra-(Physopoda-)Arten   aus  Oberösterreich  und   Steiermark  in   45 
mikroskopischen    Präi)araten ;  (Herr    caiid.    phil.    H.    Priesner.) 

b)  Reptilia,  Kriechtiere. 

1   Kopf.skelett   von   Lacerta   viridis  Gessii.    (große  oder  grüne  Eidechse)  ; 

(Dr.  Th.  Kerschner,  Linz.) 

c)  Aves,  Vögel. 

Bälge: 

1  Ciallophasis    nycthemerus    Gray.    (Silberfasan)     Q  ; 

(Herr  W.    Iföhnel.  akad.   Maler.    I.iii/..) 

2  Perdix  daurica   Pall.    (sibirisclies   Kebhuhn)    Ä    und    Q  : 

(Herr    lleiiirich    Blum.    Linz.) 
1   Mergu»  merganser  L.    (großer   Säger)    ^  ; 
1   Ciconia  nigra   L.    (schwarzer  Storch)    A  ; 
1    rircus  acrnginrjsus  T>.    (Sumpf-   oder    Hohrweihe)    A  : 

(Herr  Hans  Drouot,  Buchdruckereibesitzer,  Linz.) 
1    Astur   |»alu?iii>arin>    I,.    1 1 liilinerhal)icht)    Q   jiiv.; 

(Hochu.    Herr    Pfarrer    J.    Ablinger.    .Mölln.) 
1   Accipiter  nisus  ]^.    (Sperber)    Q  : 
1    Falco    peregrinus    L.    (Wanderlalke)     A  ; 

I  Herr   Hiins  Drouot,  Buchdi  lukereibesitzer.  Linz.) 
1    (  \|.-.'lii-    ,i|.ii>    L.    ( .M;ii!ri~<-l.'r.   'I'iirmschwalbe)  ; 

(Herr   \'er\valtungsrat   Fr.   Hauder.) 
1    linclus   jMpiiiticus    Briss.    (\\as>eramsel)     A: 
1    Lanius  collurio   1>.    (rotrückiger  Würger)     A    juv.; 

(Herr  Stall  halterei- Hevidenl   H.  (iföllner.   Linz.) 
1    l'ieii   caudata    L.    (KIsler)    A  ; 

(Herr    Geiieralkonsiil    Haupt     v.    H(»ech>tatten.    Linz.) 


ov 


1  Cardiielis  elegaiis   Steph.    (Stieglitz)    ^  : 

2  Aegintha  (Habropyga)   amaudava  L.   ^   und   Q    (Tigeiiiiik)  ; 

1  Aegintha   (Habropyga)  coerulesceus    Vieill.      (rotscliwänziger    Astrild)  ; 

1   Aegintha    (Habropyga)   minima   Vieill.      (kleiner    roter  Astrild,  Amarant)  ; 

1   Aegintlia   ^Habropyga)    melpoda   Vieill.      (Orangebäekchen)  ; 

(Herr   Statthalterei-Hevident   H.  GföUner,   Linz.) 

Kopfskelette: 

1  Phoenicopterus    ruber    L.      (gem.    F'lamingo)  : 

1  Syrnium  aluco  Boie.   (Waldkauz)  ; 

1  Alcedo    ispida    L.      (Eisvogel)  ;  (Dr.  Th.  Kerschner,  Linz.) 

Vogelnester: 

1  Nest  von  Lanius  collurio  L.   (lotrüekiger  Würger)   mit  2  Stück  Eiern; 

(Hoch^v-.   Herr   Pfarrer    J.  Ablinger,   Molin.) 
1  Nest  von  Cinelus  aquatieus  Briss.  (W^asseramsel)  mit  2  Stück  Eiern ; 

(Herr  Pastor   J.   Vollert,   Pürnstein,   Mühlkreis.) 

d)  Mammalia,  Säugetiere. 

Bälge: 

1  Talpa  europaea  L.      (gemeiner  Maulwurf)  ; 

(Herr   J.  Brunineier,  Linz.) 

1  Khinolophus    liipposideros    Beclist.       (kleine    Hufeisennase)  ; 

(Herr   Verwaltungsrat  E.   Munganast.) 

2  Khinolophus    liipposideros    Bechst.      (kleine    Hufeisennase)  ; 
1  Syuotus  barbastellus  Sclireb.     (Mopsfledermaus)  ; 

(Herr    Ernst    Sehneck,    Bankbeamter,    Linz.) 

3  Synotus  barbastellus   Schreb.      (Mopsfledermaus)  ; 
1  Plecotus    auritus    L.      (Ohrenfledermaus)  ; 

1   Vesperugo   noctula    Schreb.      (große   Speckmaus,    frühfliegende    Fledermaus) 

(Herr  E.  Schneck,  Bankbeamter,  und 
Herr  Statthalterei-Revident  H.   Gföllner,   Linz.) 

1  Vesperugo    serotinus    Daub.      (spätfliegeude    Fledermaus)  ; 

2  Vespertilio    murinus    L.       (gem.    Fledermaus)  ; 

(Herr    Verwaltungsrat    E.    Munganast.) 
2   Vespertilio   murinus   L.      (gem.   Fledermaus)  ; 

(Herr  E.  Schneck,  Bankbeamter,  und 
Herr  Statthalterei-Revident  H.  Gföllner,  Linz.) 
1  Myoxus    glis    A.    Mag.      (Siebenschläfer)    A  ; 

(Herr  Verwaltungsrat  E.  Munganast.) 
1  Hypudaeus   glareolus    Schreb.      (Waldwühl-Rötelmaus)  ;     . 

(Herr    Verwaltungsrat    Fr.    Hauder.) 
1  ^lus   rattus  L.      (Hausratte)  ; 

(Herr    Lehrer   L.    Oberndorfer,    Hackstock,    Oberösterreich.) 
1  Cervus   capreolus  L.    Q    (Rehgeiß; 
1   Cervus   capreolus  L.  juv.    (Rehkitz)  ; 

(Herzoglich    sächsisches    Forstamt    in   Greinburg    a.    D.) 


58 

2  Cerviis  capreolus  L.    ^    und    Q    (Rehbock   und  Rehgeiß)  ; 

(Herr  Graf  G.  Schmidejrjr,  k,  u.  k.  Kinninerer  und  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D.) 
1  Cervus  capreolus  L.    ^    (Rehbock)    mit  schwarzem   Integument   und   patho- 
logisch   vergrößertem    Gehörorgan; 
(Herr  M.  Bartenstein,  Präsident  der  Linzer  Poschacher-Brauerei  A.  G.) 

3  Cervus  dama  Brook.  A.  Q  und  juv.  (Damhirsch,  Tier  und  Kalb)  ; 

(Herzoglich    sächsisches   Forstamt   Greinburg   a.    D.) 

Kopfftkelette: 

1  Lepus  timidus  L.      (Feldhase)  : 

1  Canis  vulpes  L.      (Fuchs)  : 

1  Lutra  vulgaris  Erxl.    (Fischotter) ; 

1  Cervus  capreolus  L.   (Reh)  ; 

1  Alouata   (Mycetes)   seniculus   (L.)    Kühl,     (roter   Brüllaffe)  ; 

1  Cercopithecus  sabaeus  F.   Cuv.    (grüne  Meerkatze)  ; 

(Dr.  Th.  Kerschner,  Linz.) 
3  Tafeki  mit  Geweihen  nach  der  jährlichen  Entwicklung  geordnet  von 
Cervus  elaphus  L.    (Edelhirsch)  ; 
Cervus  capreolus  L.   (Reh)  ; 
Cervus  dama  Brook.    (Damhirsch)  ; 
1  Schaukästchen     mit     der     Entwicklung     der     „Grandein".     ..Granen'"     oder 

„Hacken"  vom  Edelhirsch; 
1  Schaukästchen,    die    Verwundungen    an    einem    Edelhirsch    zeigend    und    die 
Kennzeichen    durch    das    ,, Zeichnen",    den    „Schweiß"    und    ..Kugel- 
schlag" :  (Herr    Verwaltungschef    A.    Günther, 

herzoglich  sächsischer  Forstinspektor,  Greinburg  a.  D.) 


Anhäufe. 

a)  Scyphozoa. 

1   Actinia   equina   L.      (gem.   Seerose). 

1  Corallium  rubrum  Lam.   (Edelkorallei. 

b)  Crustacea,  Krebstiere. 

Astacus  fluviatilis  Fabr.     (Edelkrebs)  ;  Entwicklung. 

2  Maja    squinado    Lam.      (Teufelskrabbe). 

1  Squilla  mantis  Latr.      (Heuschreckenkrebs). 

c)  Arachnoidea,  Spinnentiere. 

1  Paudinus  africanns  L. 

d)  Myriapoda,  Tausendfüßer. 

1  Platyrhacus    mirandus. 

1  Glomerih  marginata   Villers. 

1  Glomeris  sp.?   (tropische  Korm». 

1  Scolopendra  gigantea  L. 


59 


e)  Insecta. 

79  Arten  in   124  Stücken. 


f)  Amphibia,  Lurche. 

2  Triton   lobatus   Ottli.    q    und    Q    (I.appenmolch). 
2  Triton  alpestris  Laur.    ^    und    Q    (Alpenmolch). 


g)  Reptilia,  Kriechtiere. 

1  Cistudo   europaea   Gray.      (Sumpfschildkröte). 

1  Caiman  niger  Spix.      (Mohrenkaiman). 

1  Caiman   sclerops   Sehn.      (Brillenkaiman). 

1  Lacerta  viridis  Gessn.     (Smaragdeidechse). 

1  Lacerta   agilis  L.      (Zauneidechse). 

1  Zonurus  giganteus   Smith.      (Riesengürtelschweif). 

1  Ablepharus  pannonicus  Fitz. 

1  Ctenosaura  acanthura  Shaw,    (schwarzer   Leguan). 

1  Tropidonotus  natrix  L.  var.  picturatus  Jan.    (schwarze  Ringelnatter) 

1  Coluber  quadrilineatus   Pal.      (Landnatter). 


h)  Aves,  Vögel. 

7  Pica  candata  L.  juv.   (junge  Elstern)    samt  Nest. 

1)  Mammalia,  Säugetiere. 

1  Talpa  europaea  L.      (gem.   Maulwurf)    var. 
1  Canis   vulpes   L.      (Fuchs)     ^. 

1  Foetorius  ermineus  L.      (großes  Wiesel,  Hermelin)    ^. 

2  Cervus  capreolus  L.   A   und   Q    (Rehbock  und  Rehgeiß)    im  Winterkleide. 


Botanik. 

Geschenke. 

4    Kästen    mit    sorgfältig    präparierten    Objekten,    welche    verschiedene    Baum- 
krankheiten  darstellen ; 
28   Holzarten  verschiedener  einheimischer   Bäume  im  Radialschnitte,   an  einer 
Seite  mit  Politur : 
(Herr  A'ervvaltungschef  A.  Günther,  herzoglich  sächsischer  Forstinspektor, 

Greinburg  a.  D.) 
Die   letzten  4  Zenturien   der   Flora   exsiccata   Austro-Hungarica    nebst   den    zu- 
gehörigen   Schedae ; 

(Botanisches  Institut  der  k.  k.  Universität  Wien.) 


60 


Bücherei. 


Bezüglich  des  Lejjates  muh  dem  um  14.  Oktober  1913  verstorbenen  all- 
l)eliebten  oberösterreichischen  Dialektdichter  Xorbcrt  Hunricdcr,  Konsistorial- 
rat,  Pfarrer  und  Dechant  in  PutzleinMiorf  etc.  wird  auf  die  Ansfnlnutijjeii  im 
Verwaltuugsberichte  verwiesen. 

Fol|rende  Herren  haben  dem  Museum  von  ihnen  verfaßte  Werke  und 
Broschüren   gespendet : 

1^  Ayassiz  G.  R.,  Cambridge  (Letters  and  Recollections  of  Alexander 
Agassiz)  ;  Ralet  Leo,  Stuttgart  (Führer  durch  die  Uhrensammlung  des  königlich 
württend)ergischen  Landes-Museums)  ;  Bcnesch  Ludwig,  kais.  Rat  (Berieselungs- 
anlagen in  Oberösterreich)  ;  Dachlcr  Anton,  Wien  (Die  bäuerliche  Beheizung 
in  Frankreich)  :  Fiaht  Eduard,  Begierungsrat,  Wien  (Münzen  und  Medaillen 
der  weifischen  Lande:  l^üneburg  I);  Günther  Alfred,  Forstinspektor  und  Ver- 
waltungschef, Greinburg  a.  D.  (Erläuterungen  zu  den  Baumkrankheiten- 
Sammlungen)  ;  Hartl  Alois,  Dr.  (Das  Apostolat  der  christlichen  Tochter  in 
Linz)  ;  Krackowizer  Ferdinand,  Dr.,  kaiserl.  Rat  (Gasteiner  Badeleben  zur 
Biedermeierzeit)  ;  Lahner  Georg,  Revident  (Die  Dachstein-Riesenhöhle  bei 
Hallstatt-Obertraun)  ;  Lusehin  von  Ebengreuth  Dr.  Arnold,  k.  k.  Hofrat, 
Universitäts-Professor,  Graz  (Der  Münzfund  von  Hollenstein  in  Niederöster- 
reich) ;  Rupertsherger  Matthias,  Pfarrer,  Ebelsberg  (Unser  neuer  Altar)  ;  Seile 
Dr.  Friedrich,  evang.  Pfarrer,  Bad  Aussee  (Die  ästhetische  Betrachtung  der 
Alpenpflanzen  und  der  Naturschutz)  ;  iiigmund  Alois,  Professor,  Graz  (Neue 
Mineralfunde  in  Steiernuirk  und  Niederösterreich)  ;  Strauß  Dr.  Franz,  Pro- 
fessor (Führer  für  Lehrausflüge  zum  Geschichtsunterrichte)  ;  Topitz  Anton 
(Beiträge  zur  Kenntnis  der  Menthenflora  von  Mitteleuropa)    etc.  etc. 

Ferner  bedachten  die  Bücherei  mit  Spenden  an  Büchern,  Broscliüren. 
1-iandkarten  u.  dgl.  die  Herren :  Seine  kaiserliche  und  königliche  Hoheit  der 
durchlauchtigste  Erzherzog  Josef  Ferdinand,  k.  u.  k.  Feldmarschalleutnant ; 
Herger  Theodor,  Schulleiter,  Kimpling;  Comnienda  Hans,  Regierungsrat:  Frau 
Diirrnberger  Olga,  Advokatenswitwe;  Görner  Ritter  v.  Dr.  Karl,  Chefretlak- 
teur;  Kutschera  F.  Baron,  Wien;  Liechtenstein  Fürst  Johann  von  und  zu, 
Wien;  Frau  Pelschimovsky  Marie;  Pillwein  Adolf y  Kommissär,  Wien;  Sterrer 
Hans:  Slampflsche  Buchhandlung,  Braunau ;  Weiß  August,  Wien;  Wimnier 
Julius,  Präsident  der  Allgemeinen  Sparkasse  und  Buchdruckerei-Besitzer 
etc.  etc. 

\'on  Behörden.  Schulen,  Körperschaften  u.  dgl.  haben  folgende  ihre  Ver- 
öfl"entlichungen  gespendet:  Akademie  für  Musik  und  darstellende  Kunst,  Wien; 
Allgemeine  Sparkasse,  Linz;  Arheiter-Unfall-Versicherungsanstalt,  Salzburg; 
Bank  für  Oberösterreich  und  Salzburg,  Linz:  Bischöfliches  Ordinariat,  Linz; 
Ihtinbauverein,  Linz;  Fachschule  für  Schlosserei,  Ebensee;  Gemeinderat, 
Linz;  Geuerbeschule,  Besztercze:  Handels-  und  Geuerbekammer,  Linz: 
Historisches  Museum  dt;r  Stadt  München;  Innviertlcr  Heimatkunde,  Seluir- 
ding;  Katholischer  Preßverein,  Linz;  Krahuletz-Gesellschaft,  Eggenburg; 
Krupps  Privat-Realgtfmnasium,  Berndorf;  Landesausschuß,  Linz;  Landes- 
Brandschaden-Versicherungsanstalt,  Linz ;  Landes-Geuierbemuseum,  Stuttgart : 
Laiideskullurrat,  Linz;  Landes-Ticrschutzvcrein,  Linz;  Landuirtschaftsgesell- 
schüft,  Linz;  Museulverein,  Schärding;  \ational-Museum,  München:  Ober- 
öslerrcichischer  Gewerbevcrein,  Linz;  Public  Librarg,  Neuyork ;  Reichsrat, 
Wien;  Staalsgi  in  rbeschule,  Linz;  Staats-RcnIgi/tn  na.siinn,  Linz:  Stadfgcmcindi  n 


61 

Grieskirclieii,  Linz;  Sparkassen  Enus,  Kirchdorf,  Leonfeldeii.  Linz,  Steyr, 
L^rfahr ;  Turngait  für  OhcrösferreicJi  und  Sulzburg;  Turnverein,  Linz;  Ver- 
band Alter  Burschenschafter  Oesierreichs,  Ortsgruppe  Linz;  Westhöhmisches 
Kunstgeicerhe-Musenm,  Pilsen;  Siadthihliothek,  Winterthur ;  Zenfralausschuß 
des   Verhandes   oherüsterreichischer    Feueruehren    u.   v.    a. 

Der  Zugang  von  Driick%\  erken  der  wissenschaftlichen  Institute  und 
gelehrten  Gesellschaften,  mit  denen  das  Museum  im  Tauschverkelir  stellt,  wird 
von  Jahr  zu  Jalir  umfangreicher. 

An  Tages-  und  Wochenblättern  Murden  der  Bibliothek  seitens  des 
betreffenden  Zeitungsverlages  unentgeltlich  zugewendet:  ,.Ave  Maria", 
..Bauernführer",  ,. Deutscher  Michel",  Linzer  „Tages-Post",  „Linzer  Tier- 
freund", , .Linzer  Volksblatt",  ..Linzer  Zeitung",  ,, Mühlviertier  Nacliricliten", 
,.Neue  Warte  am  Inn".  „Volksbote",   .,W^elser   Zeitung". 

Der  Ankauf  von  Büchern  beschränkte  sich  auch  im  Berichtsjahre  liaupt- 
sächlich  auf  die  für  die  Referenten  der  einzelnen  Abteilungen  erforderlichen 
Werke. 


Die  altslawische  Besiedlung 


des 


Oberen  Mü  hl  vierteis. 


XI 


Von 

Franz  Stroh. 


Abkürzungen. 

asl.  =  altslowenisch    (allkirchenslawisch). 

sl.  =  slawisch. 

öech.  -   tschechisch. 

russ.  =  russisch. 

germ.  =  germanisch. 

ahd.  =  althochdeutsch. 

mhd.  =  mittelhochdeutsch. 

nhd.  =z  neuhochdeutsch. 

ags.  =  angelsächsisch. 

got.  =  gotisch. 

ndl.  =  niederländisch. 

idg.  =  indogermanisch. 

O.  N.  =  Ortsnamen. 

P.  N.  =   Personennamen. 

M.  =  Miklosich   (Literaturangabe  im  Text). 

F.  =z  Förstemann  (Literaturangabe  im  Text). 


Vorwort. 


Wenn  in  vorliegender  Abhandlung  der  Versuch  gemacht 
wird,  mit  den  Mitteln  der  Philologie  die  Schleier  zu  heben,  die 
über  der  Vorgeschichte  des  Mühellandes  noch  immer  gebreitet 
liegen,  so  geschieht  dies  aus  der  lieber zeugung  heraus,  daß  die 
Ortsnamenkunde  in  den  letzten  Jahrzehnten  den  Historikern 
äußerst  wertvolle  Dienste  geleistet  hat,  daß  gerade  sie  es  ist,  die 
beim  Fehlen  anderer  Quellen  imstande  ist,  die  Besiedlungs- 
geschichte eines  Landes  aus  dem  ihr  zu  Gebote  stehenden  Orts-, 
Fluß-  und  Flurnamenmaterial  aufzubauen.  In  dieser  Weise  sollen 
die  folgenden  Untersuchungen  der  altslawischen  Besiedlung  des 
oberen  Mühl vierteis  die  Lücke,  die  bisher  für  die  frühmittelalter- 
lichen Siedlungsverhältnisse  dieses  Landstriches  klaffte,  ausfüllen 
und  die  bereits  vorhandene  Literatur  ergänzen. 

0.  Kämmel,  Anfänge  deutschen  Lebens  in  Oester reich, 
Leipzig  1879,  hat  das  obere  Mühlviertel  überhaupt  nicht  in  den 
Kreis  seiner  Untersuchungen  gezogen ;  1.  c.  S.  170  schreibt  er : 
„Im  Lande  nördlich  der  Donau  kann  hier  nur  der  Strich  berück- 
sichtigt werden,  der  damals  unter  deutscher  Herrschaft  stand, 
also  der  dem  Strome  naheliegende." 

Auch  bei  E.  Hacl'l,  Die  Besiedlungsverhältnisse  des  ober- 
österreichischen Mühlviertels,  Stuttgart  1902,  wird  man  ver- 
gebens eine  gründliche  Behandlung  der  altslawischen  Besiedlung 
suchen. 

Dem  Historiker  J.  Stmadt  dürfen  wir  es  nicht  verdenken, 
wenn  ei-  siedlungsgeschichtliche  Verhältnisse,  denen  infolge  Man- 
gels an  urkundlichem  Material  nur  auf  philologischem  Wege  bei- 
zukommen ist,  nicht  restlos  zur  Darstellung  gebracht  hat. 

Das  wenige,  was  außerdem  über  die  Obermühlviertler 
Slaweninvasion  geschrieben  worden  ist,  ist  in  Feuilletons  ver- 
streut. Ich  erwähne  die  Arbeiten  von  Dr.  L.  Pröll  „Das  Ober- 
mühlviertler   Bauernhaus'',    1902     in    den    ,,Mühlviertler   Nach- 

5 


( i  t  i 

richten'^,  G.  Vielhahers  „Skizze  der  älteren  Geschichte  des  oberen 
NEühlviertels*',  ebenda  1908,  nnd  Fr.  Seklcer,  „Linz  zur  Zeit  der 
Karolinger",  in  den  Unterhaltungsbeilagen  Nr.  44,  45  und  46  der 
Linzer  jjTages-Post'*,  1910. 

Was  wir  in  allen  Werken  vermissen,  ist  erstens  eine  um- 
fassende Behandlung  der  slawischen  Besiedlung  des  Gebietes 
zwischen  dem  Haselgraben  und  der  Kleinen  Mühl  und  zweitens 
eine  eindringende  wissenschaftliche  Etymologie  mit  Berücksich- 
tigung der  neueren  sprachgeschichtlichen  Forschung.  Wie  weit 
es  dem  Verfasser  gelang,  diesen  Anforderungen  gerecht  zu 
werden,  möge  der  geneigte  Leser  beurteilen. 

An  dieser  Stelle  sei  der  gebührende  Dank  abgestattet  den 
Herren  XJniv.-Professor  Dr.  Budolf  J/i/c/?-Wien  und  Professor 
Dr.  Evermod  Hager-J^iuz  für  die  freundliche  Durchsicht  des  Manu- 
skriptes und  für  die  daraus  sich  ergebenden  Korrekturen ;  ferner 
Herrn  LFniv. -Professor  Dr.  Milan  v.  Resetar-\^'\QT\  für.  die  gütige 
Unterstützung  bei  der  Behandlung  der  slawischen  Nomenklatur, 
sowie  Herrn  Archivdirektor  Dr.  Zihermayr-lÄnz  für  das  freund- 
liche Entgegenkommen,  wodurch  der  Verfasser  in  die  Lage  kam, 
in  die  Archivalien  des  Landesarchivs  in  Linz  Einsicht  nehmen  zu 
können. 

Zu  tiefstem  Danke  fühlt  sich  der  Verfasser  dem  vor  Jahres- 
frist verstorbenen  hochw.  Herrn  Gottfried  Vielhaber,  Stifts- 
bibliothekar in  Schlägl,  verpflichtet;  er,  der  bew^ährte  Philologe 
und  Historiker,  der  seine  reichen  Kenntnisse  in  selbstloser  Weise 
in  die  Dienste  der  Heimatkunde  stellte  und  in  allen  Kreisen 
Futeresse  zu  wecken  und  zu  fördern  suchte,  stand  jahrelang  dem 
Verfasser  mit  Rat  und  Tat  zur  Seite.  Dem  Geiste  des  Verstor- 
benen seien  die  folgenden  Zeilen  gewidmet. 

Wien,  im  März  1914. 

Franz  Stroh.   . 


Das  Gebiet,  über  das  sieh  die  folgenden  Untersuchungen 
erstrecken,  ist  das  sogenannte  obere  Mühlviertel  in  Oberösterreich, 
jener  Teil  des  österreichischen  Granitplateaus,  welcher  im  Süden 
von  der  Donau,  im  IN^orden  vom  Höhenzuge  des  Böhmerwaldes, 
im  Westen  vom  Osterbache  und  der  Eanna  und  im  Osten  etwa 
von  der  Linie  Linz — Leonfelden  (Haselgraben — Oberlauf  der 
Großen  Rotel)   begrenzt  wird. 

Ein  Blick  auf  die  beiliegende  Kartenskizze  belehrt  uns,  daß 
das  Gebiet  der  Ortsnamen,  die  auf  ehemals  slawische  Siedlungen 
hinweisen,  seine  westlichste  Begrenzung  in  der  Kleinen  Mühl 
findet.  Im  Westen  dieses  Flusses  kann  eine  Besiedlung  durch 
Slawen  nicht  nachgeiviesen  werden.  Dieser  Landstrich  bis  zur 
heutigen  Grenze  gegen  Bayern  erweist  sich  vielmehr  als  rein 
bajuvarisches  Siedlungsgebiet. 

Die  slawischen  und  auf  slawische  Ansiedlung  deutenden 
Ortsnamen  häufen  sich  zu  beiden  Seiten  des  Oberlaufes  der 
Kleinen  Rotel  und  des  Pesenbaches  in  auffallender  Weise,  während 
die  Dichte  der  slawischen  Ortsnamen  nach  N^orden  hin  merklich 
abnimmt,  um  aber  hart  an  der  heutigen  Landesgrenze  im  öst- 
lichen Teile  der  Pfarre  St.  Oswald  nochmals  anzuschwellen. 

Die  Beantwortung  der  Frage  nach  der  Herkunft  der 
Slawen,  die  einstens  das  Mühelland  besiedelt  haben,  hat  man  sich 
bis  heute  sehr  leicht  gemacht.  Für  Strnadt/  Kämmel,  Haclcl, 
Prall,  Vielhaher  und  zum  Teil  auch  für  Selcher  ist  es  eine  aus- 
gemachte Sache,  daß  es  Südslawen  (Slowenen)  gewesen  seien,  die 
das  obere  Mühlviertel  teilweise  besiedelt  haben.  Wir  werden 
sehen,  daß  dieser  Ansicht  nicht  ohne  weiteres  zugestimmt  werden 
kann. 

Welche  Beweise  führen  obengenannte  Autoren  zugunsten 
ihrer  Hypothese  ins  Treffen  ? 

Vor  allen  scheint  ihnen  das  Vorhandensein  von  Ortsnamen, 
die  mit  Wind   und  Windisch  zusammengesetzt  sind,  ein  Haupt- 

5* 


argument  für  südslawische  Besiedlung-  zu  bieten.  Dieser  Beweis 
fällt  aber  in  sich  zusammen,  wenn  man  bedenkt,  daß  die  Differen- 
zierung zwischen  Wenden  (Nordslawen)  und  Winden,  Windischen 
(Südslawen)  verhältnismäßig  jüngeren  Ursprunges  ist.  Es 
scheint  hier  vielleicht  doch  geboten,  noch  einmal  über  die  alte  Be- 
zeichnung Venedi,  Veneti,  ahd.  Winida,  zu  sprechen.  Dr.  Mucli  ^) 
schreibt  S.  34:  „Auch  für  die  Slawen  begegnet  uns  ein  germani- 
scher Name  schon  im  Altertum  in  der  Gestalt  Venedi,  Venadi, 
Veneti.  Im  Althochdeutschen  lautet  er  Winida  und  lebt  fort  in 
dem  der  Wenden  und  der  Windischen.  Ein  buchstäblich  mit  ihm 
übereinstimmender,  nur  nicht  von  germanischen  Lautgesetzen  be- 
troffener Volksname  findet  sich  sonst  noch  mehrmals,  und  zwar 
auf  verschiedenen  Sprach-  und  Stammesgebieten,  in  Gallien,  an 
der  Adria,  in  Kleinasien.  Er  scheint  mit  der  idg.  Wurzel  ven 
zusammenzugehören  und  „Die  Befreundeten^^  zu  bedeuten.  Auch 
hier  liegt  übrigens  die  Mutmaßung  nahe,  daß  es  sich  um  den 
Namen  eines  ursprünglich  nichtslawischen  Stammes  handelt,  der 
auf  unterworfene  Slawen  überging,  wie  später  der  Name  der 
skadinavischen  Russen  oder  türkischen  Bulgaren.  Auch  ältere 
Ostnachbarn  der  Germanen  könnte  er  ursprünglich  bezeichnet 
haben  und  auf  jüngere  an  deren  Stelle  getretene  übertragen 
worden  sein.  Jedenfalls  kennen  ihn  die  Slawen  selbst  nicht, 
nannten  sich  vielmehr  Slov^ne." 

Wir  können  daraus  entnehmen,  daß  die  Bezeichnung  Winida 
ein  Volksname  internen  Ursprungs  ist,  der  in  prähistorische 
Zeiten  zurückreichen  muß,  nachdem  er  im  germanischen  Munde 
die  Lautverschiebung  mitmachte.  Die  Deutschen  gebrauchten  das 
Wort  zur  Bezeichnung  der  Slawen  in  ihrer  Gesamtheit. 

Auch  für  die  Vorfahren  des  heutigen  tschechischen  Volkes, 
das  übrigens  aus  einer  großen  Anzahl  kleinerer  Stämme  (Dudle- 
bier,  Lutschaner,  Sedlitschaner,  Pschower,  Djetschaner,  Lemusier 
u.  a.)  hervorgegangen  ist,  galt  die  Bezeichnung  Winida. 

„Das  Chronicon  Gothanum  aus  dem  beginnenden  9.  Jahr- 
hundert läßt  die  Langobarden  in  das  Gebiet  der  Beowinidi  vor- 
dringen, also  in  das  Gebiet,  wo  zur  Zeit,  da  die  Quelle  nieder- 
geschrieben wiirHo,  „böhmische  Wenden",  d.  h.  Tschechen, 
wohnten."^) 


^)  Deutsche  Stammoskunde.  l.,eipzig  1905.  Sammlunpj  Göschen. 
«)   Berthold  Bretholz,  Geschichte  Böhmens  und  Mährens  bis 
zum  Aussterben  der  Pferaysliden  (1306),  München  und  Leipzig  1912,  S.  26. 


69 

Weitere  Belege  finden  wir  bei  Safarlk,  II.,  S.  437:^)  ,,Das 
eingedrungene  Slawenvolk,  das  sich  in  kurzem  über  das  ganze  Land 
Böhmen  verbreitete,  wurde  den  fremden  Schriftstellern  viel  eher 
unter  dem  allgemeinen  IsTamen  Winden  und  Slaven,  als  unter 
seinem  besonderen  Czechen  bekannt,  obwohl  es  sich  nicht  be- 
zweifeln läßt,  daß  dieser  letztere  schon  zur  Zeit  der  Einwanderung 
dieses  Volkes,  wenigstens  von  dessen  Hauptstamm,  üblich  ge- 
wesen ist.  Der  älteste  Annalist,  Fredegar,  nennt  die  Czechen 
Sclavi  cognomento  Winidi  ...  So  werden  auch  die  Czechen  bei 
Alber icus  (Albericus  p.  22,  S.  Adalbertus  Pragensis  episcopus 
cognomento  Wichet,  d.  h.  Vojtjech-Adalbert,  sanctitate  et  doctrina 
apud  W^inidos  claret)  und  anderen  Annalisten  Winidi,  Windi, 
Windones  genannt.  Eigentümlich  ist  die  Form  Beu-Winides  im 
Chron.  Moissiacense  805,  und  Beu-Winitha  in  Annal.  Xantens. 
846.'^ 

Anderer  Ansicht  ist  freilich  E.  Mul'a^):  „Ein  weiteres 
Kriterium  bietet  wenigstens  an  den  Grenzen  des  sorbischen  und 
polnisch- »echischen  Sprachgebietes  im  Osten  und  Süden  die  Be- 
zeichnung Wendisch  (Windisch),  durch  die  nicht  selten  sorbische 
von  benachbarten  gleichnamigen  polnischen  und  cechischen 
(böhmischen)  Grenzorten  unterschieden  werden.  Denn  nur  die 
Polaben  (Obodriten  und  Wilzen,  Lutitzer),  Sorben  und  Slowenen 
wurden  und  werden  von  den  Deutschen  Wenden,  bzw.  Winden 
genannt,  nie  aber  die  Polen  und  Cechen  (Böhmen).^'  S.  575  1.  c. : 
„Denn  daß  die  Mainwenden  (Moinwinidi)  und  Rednitzwenden 
(Radanz-Winidi)  zum  sorbischen  Stamme  gehörten,  darf  man 
schon  aus  ihrer  mittelalterlichen  Benennung  Winidi  (Wenden) 
schließen,  da  diese  Bezeichnung  den  Cechen  (Böhmen)  niemals 
und  nirgends  beigelegt  worden  ist.  Im  Süden  reicht  das  sorbische 
Sprachgebiet  höchstens  bis  an  den  Fluß  Regen,  jedenfalls  aber 
nicht  über  die  Donau,  und  alle  Orte  südlich  der  Donau,  die  durch 
die  Beifügung  „Windisch'',  bzw.  „Winden''  gekennzeichnet  sind, 
hat  man  nicht  unter  sorbische,  sondern  unter  slowenische  Sied- 
lungen zu  stellen.'' 

Wie  wir  daraus  ersehen,  nimmt  Muha  zwar  für  die  nord- 
slawischen Sorben,  nicht  aber  für  die  Tschechen  die  deutsche  Be- 
zeichnung Winida  an.     Dessenungeachtet  ist  aber  doch  nicht  zu 


3)  P.  J.  g  a  f  a  f  i  k,  Slawische  Altertümer,  I,  II,  Deutsch  von  Mosig 
v.  Aehrenfeld,  herausgegeben  von  Heinrich  Wuttke,  Leipzig  1843. 

*)  Ernst  M  u  k  a,  Die  Grenzen  des  sorbischen  Sprachgebietes  in 
alter  Zeit,  im  Archiv  für  slawische  Philologie,  XXVI,  1904,  S.  545. 


zweifeln,  daß  die  nordslawischen  Stämme  zur  Zeit  ihrer  Ein- 
wanderung in  Böhmen  von  den  Deutschen  ebenfalls  mit  dem  Ge- 
samtnamen für  die  Slawen,  Winida,  genannt  wurden. 

Freilich  geht  sehr  früh  der  ursprünglich  für  die  aus 
Böhmen  stammenden  Bayern  geltende  Name  Baiochaimai,  ahd. 
Bdhaima,  auf  ihre  Nachfolger,  die  Slawen  Böhmens,  über.  Als 
erster  unter  den  fränkischen  Annalisten  nennt  Einhard  bereits 
791  die  Tschechen  Behaimi,  Baemanni:  ,, Alias  copias  per 
Bechaimos  reverti  praecepit.*^'  ^) 

Man  muß  aber  erwägen,  daß  die  in  Annalen  und  Urkunden 
auftretenden  Bezeichnungen  Sclavi,  Sclavani,  Bechaimi, 
Baemanni  in  jenen  Jahrhunderten  gewiß  noch  nicht  im  Volke 
wurzelten,  vielmehr  von  den  gebildeten  Annalisten  und  Urkunden- 
schreibern gebraucht  wurden,  während  die  volkstümliche  Be- 
zeichnung für  die  Slawen  Winida  war  und  lange  Zeit  blieb.  So 
nennt  auch  Kozroli,  der  Schreiber  der  Puchenauer  Urkunde  vom 
21.  August  827,  die  später  noch  eingehend  besprochen  werden 
wird,  die  im  Norden  der  Puchenau  siedelnden  Slawen  Sclavi  und 
Sclavanii ;  unsere  Ortsnamen  auf  Wind-  und  Windisch-  aber  be- 
weisen, daß  auch  in  diesen  Gegenden  der  Name  Winida  volks- 
tümlich war. 

Demnach  können  wir  fürs  erste  bemerken:  Auch  die  nord- 
slawischen Stämme  in  Böhmen,  aus  denen  das  heutige  Volk  der 
Tschechen  hervorgegangen  ist,  wurden  zur  Zeit  ihrer  Landnahme 
von  den  Deutschen  Winida  (Winden)  genannt  und  die  Existenz 
von  Ortsnamen  auf  Wind-  und  Windisch-  im  Lande  nördlich  der 
Donau  spricht  keineswegs  für  eine  südslawische  Herkunft  jener 
slawischen  Siedler. 

Mit  sprachlichen  Argumenten  suchen  Vielhaher  und  Sekker 
die  südslawische  Hypothese  zu  erhärten.  G.  Vielhaher  ^)  schreibt: 
„Dagegen  ist  es  wieder  gewiß,  daß  die  karantanischen  Slawen  im 
7.  und  8.  Jahrhundert  über  die  Donau  nach  Norden  in  unsere 
Gegend  vordrangen  und  sich,  wenn  vielleicht  auch  spärlich,  in 
der  Mitte  des  Gebietes  ansiedelten.  Darauf  deutet  schon  der 
Name  „Windberg*^  (Wenden-,  Slawenberg),  „Windischberg", 
Windorf,  Lassersdorf  (Ladislausdorf),  Göritzer  oder  Görzer 
(unserem     deutschen     „Berger"     entsprechend,     denn     im     Süd- 


*)  Einhard.  Anna)  apud  Pertz,  Monumenta  Germaniae  historica, 
Scriptores,  I,  177. 

•)  G.  Vielhaber,  Skizze  der  älteren  Geschiclite  des  oberen  Mühl- 
viertels, in  den  „Mtihlviertler  Nachrichten",  1908  (1.  Fortsetzung,  Spalte  2). 


71 

slawischen  heißt  gora  „der  Berg'',  wofür  der  Nordslawe  hora 
sagt ;  daher  Höritz  in  Böhmen  und  Görz  im  Süden  unserer 
Monarchie)."' 

Auch  dieser  Beweis  ist  nicht  stichhältig;  h  ist  im  Nord- 
slawischen eine  sekundäre  Bildung.  In  jenen  Zeiten  (7.  Jahrh.), 
da  die  Slawen  unsere  Gegenden  besiedelten,  sprachen  auch  die 
Tschechen  noch  gora.  Wir  finden  im  tschechischen  Sprachgebiet 
bis  ins  13.  Jahrhundert  —  so  bei  Kosmas  —  Beispiele  mit 
älterem  g  für  das  jüngere  h.  Jan  Gehauer:  Dlugomil  statt 
Dluhomil,  Dragomir  statt  Drahomir,  Spitignev  statt  Spitihnev; 
in  Ortsnamen:  za  goru,  camena  gora  und  de  gor  aus  dem  Jahre 
1228.''')  Vgl.  auch  Miklosich:  „Ortsnamen  lassen  vermuten,  daß 
sich  h  für  g  etwa  im  12.  Jahrhundert  in  der  Schrift  und  wohl 
nicht  allzulange  vorher  im  Volksmunde  einzubürgern  anfing."^) 
Wer  möchte  da  in  unseren  O.  N.  Görtzer  und  Göritzer  die  Be- 
stätigung finden,  daß  Südslawen  im  Mühlviertel  siedelten  ?  Noch 
erübrigt  es,  die  Ausführungen  Sekhers^)  auf  ihre  Stichhältigkeit 
zu  prüfen.  „Daß  die  Einwanderung  der  Slawen  ins  Mühl- 
viertel nicht  etwa  aus  Böhmen,  wenigstens  nicht  in  der  Haupt- 
sache, erfolgte,  läßt  sich  nach  den  Namen  zweier  Wasserläufe 
südlich  von  Freistadt,  der  Feistritz  und  Flanitz,  schließen. 
Hätten  Nordslawen  (Tschechen)  diese  Bäche  benannt,  so  müßten 
diese  Bäche  unter  gleichen  Umständen  heute  Bistritz  und  Blatnitz 
(Planitz)  heißen.  Durch  das  Vorschieben  der  Wenden  bis  kuap]) 
an  den  Bereich  der  Nordslawen  war  eine  örtliche  Vereinigung 
der  beiden  großen  Slawenstämme,  Tschechen  und  Wenden 
(Slowenen),  angebahnt,  wenn  nicht  schon  vollzogen.  So  berichtet 
man  ja  auch  von  dem  Slawenkönig  Samo,  daß  seine  Macht  ebenso 
über  Böhmen  wie  über  die  Südslawen  gebot.  Der  alte  Name  eines 
kleinen  oberösterreichischen  Ortes  gibt  gleichfalls  Zeugnis,  daß 
nordslawischer  Einschlag  innerhalb  der  wendischen  Siedlungen 
damals  schon  bestand.  Pröselsdorf,  in  der  Nähe  von  Neumarkt, 
heißt  in  einer  das  Kloster  St.  Florian  betreffenden  Urkunde  (im 
Jahre  1111)  primizlasdorf,  das  Dorf  des  Przemysl,  ein  Name,  der 
sich  doch  nur  im  tschechischen  Namenvorrat  vorfindet.''  Nach  den 
Ausführungen  Sekhers  wären  also  die  Flußnamen  Feistritz  und 


'^)  Jan  Gebauer,  Historische  Grammatik,  I.,  456. 

®)  Miklosich,  Vergleichende  Grammatik  der  slawischen  Sprachen, 
Wien  1879,  S.  509. 

»)  S  e  k  k  e  r,  Linz  zur  Zeit  der  Karolinger,  in  der  Unterhaltungs- 
beilage Nr.  45  der  Linzer  „Tages-Post'\  1910. 


Fliiuilz  t;ü(Ula\visfh.  Die  Xaiiit'ii  sind  aber  in  dieser  Form  über- 
Iiaui)t  nicht  slawisch,  sondern  deutsch,  d.  h.  angedeutscht.  Feistritz 
und  Flanitz  haben  im  deutschen  Munde  den  Anlaut  f  erhalten 
und  lauten  sowohl  im  tschechischen  als  auch  im  slowenischen 
Sprachgebiet  ganz  gleich:  bistrica  und  blatnica.  Daß  diese 
Na^ien  bereits  in  älterer  Zeit  von  den  Deutschen  aufgenommen 
worden  sind,  beweist  der  Anlaut.  In  jüngeren  Epochen  wäre  w 
an  die  Stelle  des  b  getreten.  Vgl.  Mihlosich  '^'^)  21,  S.  98:  „Dem 
Slawischen  mangelt  der  Laut  f  und  w^ird  in  entlehnten  Wörtern 
durch  b  ersetzt  (vgl.  Franke-  sl.  brank) ;  dagegen  tritt  in  ent- 
lehnten slawischen  Wörtern  an  die  Stelle  des  slawischen  b 
deutsches  f,  seltener  und  wie  es  scheint  nur  in  späterer  Zeit  w." 

Wie  oben  bereits  bemerkt  wurde,  lauten  Feistritz  und 
Flanitz  in  nord-  und  südslawischem  Munde  völlig  gleich.  M.  23, 
150:  asl.  bysti'u  =  citus,  nsl.  bister ;  bistra,  Bach  in  Kärnten; 
bistrica  (deutsch  Feistritz)  in  Krain;  bistrica  in  Kärnten  und 
Steiermark;  bistricica  in  Krain;  bjsträ  in  Böhmen,  ebenso 
hystnce  (deutsch  Feistritz,  Wistritz).  Zu  Flanitz  M.  23,  143:  asl. 
blato  =  palus,  nsl.  blato  =  Krain;  na  blati  Kärnten;  blatnica, 
Fladnitz  in  Kärnten ;  blatnice,  blatnik  und  zä  blati  in  Böhmen. 
(Vgl.  auch  Kämmel:'^'^)  Fladnitz  bei  Göttweig,  Flaednize, 
Fontes,  II.,  249,  a  1183:    Plaetniz  U.  B.,  IL,  151.) 

Wir  sehen  nun  klar  und  deutlich:  Die  Beweise,  die  man 
bisher  zur  Unterstützung  der  Hypothese  von  der  südslawischen 
Invasion  erbrachte,  sind  ScheinheweÄHe. 

Es  sei  gleich  hier  gesagt,  daß  sich  die  vorhergehenden  Aus- 
führungen nicht  so  sehr  gegen  die  Annahme  südslawischer 
Kolonisation  selbst  richten,  sondern  lediglich  den  Zweck  ver- 
folgen, die  ünhaltbarkeit  der  Beweise  aufzudecken.  Die  Be- 
fiiedlung  des  oberen,  ja  üherliaii'pt  des  ganzen  Mühl vierteis  durch 
Nordslawen  soll  vorläufig  auch  nur  als  Problem  hingestellt 
werden.     Ich  muß  mich  darauf  beschränken,  diese  Fi'age  angeregt 

*")  Da  die  Abhandluiif-en  von  Miklosich  des  öfteren  herauiiezogen 
werden  müssen,  folgt  hier  deren  Angabe  mit  den  entsprechenden  Abkürzun- 
gen: F.  V,  Miklosich,  Die  Bildung  der  slawischen  Personennamen, 
in  den  Denkschriften  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  phil.-hist.  Klasse, 
Band  10,  1859  (zit.  M.  10).  Die  Bildung  der  Ortsnamen  aus  Personen- 
namen im  Slawischen,  ebenda.  Band  14,  1865  (M.  14).  Die  slawischen 
Ortsnamen  aus  Aj^pcllativen.  1.  ebenda,  Band  21.  1872  (M.  21),  IL  Band  2:i. 
1874  (M.  23). 

")  Otto  KäniiiM'l.  Aiiiiiiiiic  (I.'iKscIkmi  Lob<Mis  in  0<>st(M*?-<Mc)i. 
Leipzig  1879,  S.  168. 


73 

zu  haben.  Es  wird  sich  überhaupt  schwerlich  ein  schlagender 
Beweis  erbringen  lassen,  der  für  die  älteste  Zeit  der  altslawischen 
Besiedlung  die  Herkunft  jener  Kolonisten  dem  Dunkel  entrücken 
könnte.  Von  scharfen  sprachlichen  Unterschieden  zwischen 
Xord-  und  Südslawen  kann  in  jenen  Jahrhunderten  (7.,  8  saec.) 
noch  nicht  die  Eede  sein.  Daß  nordslawische  Stämme  aus  Böhmen, 
die  Vorfahren  der  heutigen  Tschechen,  nach  Süden  bis  gegen  die 
Donau  vorgedrungen  seien,  würde  die  geographische  Lage  des 
Mühlviertels  hinlänglich  erklären.  Der  einzige  Historiker,  der 
für  tschechoslawische  Kolonisation  des  Mühlkreises  eintrat,  ist 
meines  Er  achtens  Alois  Huher/^)  welcher  die  Christianisierung 
der  Slawen  des  Mühlviertels  von  eben  diesem  Standpunkte  aus 
behandelte.  S.  227  1.  c.  bespricht  er  ,,Die  Bekehrung  der  czecho- 
slavischen  Kolonisten  der  südlichen  Ausläufer  des  Nordwaldes 
(Mühlviertels)"  ;  S.  232  ff  bemerkt  er:  „Die  Jaunitz,  Feistritz  und 
Flanitz  erhielten  dagegen  ihre  Namen  von  den  Czechen.  Ich 
sage  absichtlich:  Von  den  Czechen,  weil  ich  im  allgemeinen 
zwischen  ihnen  und  den  Altslowenen  oder  Wenden  unterscheide. 
Allerdings  bilden  auch  letztere  seit  Sanios  Zeit  einen  (den  süd- 
lichen) Bestandteil  der  Einwohnerschaft  des  Mühlviertels,  wo  sie 
teils  von  den  Awaren  gegen  Westen  geschoben,  teils  vielleicht 
auch  von  Karantanien  her  als  vorderste  Ennsslawen  behufs  des 
engeren  Anschlusses  an  das  Eeich  Samos  seßhaft  geworden  waren. 
Schon  vor  ihrer  Ankunft  an  der  Donau  scheinen  die  Czechen,  an- 
gelockt von  den  Viehweiden  und  Erzbergen  ( 0  des  nördlichen 
Mühl vierteis,  durch  die  Urwälder  vorgedrungen  gewesen  zu  sei^ 
und  an  den  Südabhängen  des  Nordwaldes  vollzog  sich  also  der 
Anschluß  der  Karantanerslawen  an  die  Czechen,  der  dann,  so- 
lange Samo  herrschte,  eifrig  unterhalten  w^urde." 

Auf  jeden  Fall  ist  es  äußerst  schwierig,  die  Slawen,  welche 
in  der  Gefolgschaft  der  Awaren  im  mittleren  und  oberen  Donau- 
tale erschienen  und  von  da  nord-  und  südwärts  drangen,  einer 
l>estimmten  Sprachgruppe  zuzuweisen.  So  meint  schon  1872 
MildoKich,  1.  c.  21,  S.  5:  „Ob  die  Bewohner  des  östlichen  Teiles  des 
uiährischen  Reiches  dem  slowenischen  odei-  cechischen  Stamme 
angehörten,  ist  eine  Streitfrage,  für  deren  Lösung  zugunsten  der 
ersteren  mehr  als  ein  Grund  spricht." 

OhlaJc     bespricht     im     Archiv     für     slawische     Philologie, 

^2)  Alois  Hube  r.  Geschichte  der  Einführung  und  Verbreitung 
des  Christentums   in   Südostdeutschland,   IV.,   Salzburg   1875. 


74 

XII.,  das  Buch  von  Fr.  v.  Krones  ^''j  und  polemisiert  S.  583  1.  c. : 
,,Im  Gegensatze  zu  Dümmler  und  Miklosich  hält  es  der  Verfasser 
im  Anschlüsse  an  Safank  für  wahrscheinlich,  daß  die  nördlichen 
Striche  Pannoniens  (südlich  von  der  Donau)  von  tschechischen 
Stämmen  bewohnt  waren.  Es  wird  sich  weder  das  eine  noch 
das  andere  Extrem  nachweisen  lassen.  Die  von  Safank  aus  der 
Sprache  hergeholten  Gründe,  die  slawischen  [N^amen  in  der  Coii- 
versio  l^ag.  et.  Car.  11  beweisen  bei  der  ungenauen  Graphik 
weder  das  eine  noch  das  andere.  Ebensowenig  spricht  Dudleipa, 
das  in  dieser  Gegend  lag,  dafür,  da  in  den  nördlichen  Strichen 
des  slowenischen  Sprachgebietes  noch  heutzutage  die  Lautgruj)pe 
dl  in  böhmischer  Weise  bekannt  ist.  Es  wird  in  diesem  Gebiete 
wohl  ein  slowenischer  Dialekt  gesprochen  worden  sein,  der,  ent- 
sprechend der  geographischen  Lage,  etwas  näher  dem  Böhmischen 
stand  als  die  südlichen." 

Die  älteste  Besiedlung  des  Mühlviertels  durch  nordslawische 
Kolonisten  müßte  in  engem  Zusammenhange  mit  der  Einwande- 
rung der  Slawen  in  Böhmen  stehen. 

Ueber  die  Zeit  der  ersten  Landnahme  Böhmens  durch 
tschechoslawische  Stämme  findet  man  die  verschiedensten  An- 
sichten vertreten.  Von  der  Hypothese  von  der  Autochthonie  der 
Slawen  in  Böhmen,  die  besonders  unter  den  slawischen  Ge- 
schichtsschreibern namhafte  Vertreter  gefunden  hat,  kann  üanz 
abgesehen  werden.  Pic  hat  das  Jahr  58  v.  Chr.  als  das  Epoche- 
jahr der  slawischen  Einwanderung  in  Böhmen  bezeichnet. 
Niederle  aber  faßt  seine  Ansicht  dahin  zusammen,  daß  er  sagt: 
„Es  spricht  die  Wahrscheinlichkeit  dafür,  daß  die  Slawen  nach 
Mähren  und  Böhmen  vom  ISJ^orden  her  schon  zu  einer  Zeit  ein- 
drangen, als  hier  ^Markomannen  und  Quaden  saßen,  ja  vielleicht 
noch  in  älterer  Zeit.''  ^^) 

Zugestimmt  kann  diesen  Annahmen  auf  keinen  Fall  werden. 
Es  ist  vielmehr  gewiß,  daß  der  Einbruch  der  Slawen  nach 
Böhmen  erst  nach  dem  Abzüge  der  Markomannen  erfolgte.  Dieser 
vollzog  sich  aber  erst  zu  Beginn  des  6.  Jahrhunderts.  „Die 
ältere  Heimat  des  Stammes  (der  ^[arkomannen)  aber,  Böhmen, 
ging  im  6.  Jahrhundert,  vielleicht  nicht  unmittelbar  nach  seiiuM- 
Ausbreitung  über  die  Donau,  sondern  erst  in  den  Kämpfen  der 
Franken    und    A waren     (von   5ßß   an)    und   folgenden   Verträgen 

")  Fr.  V.  Krones.  Die  deutsche  Besiedlung  der  östlichen  Alpen- 
länder, Stuttgart  1889. 

")  B  retholz.  a.  a.  0..  8.  80. 


40 

zunächst  an  die  letztgenannten  verloren,  unter  deren  Oberherr- 
schaft sich  dort,  wie  in  ganz  Ostdeutschland,  die  Slawen  nieder- 
ließen/' ^^) 

In  welcher  Richtung  geschah  nun  die  Einwanderung  der 
Slawen  nach  Böhmen '(  Bachmann  ^^)  nimmt  an,  daß  Böhmen 
seine  slawische  Bevölkerung  von  Norden  und  Osten  her  (über 
die  Lausitz,  Schlesien,  Mähren)  erhielt.  Die  Landnahme,  die 
ruhig  und  ohne  kriegerische  Ereignisse  vor  sich  ging,  vollzog 
sich  in  langsamen  Phasen  und  wir  werden  nicht  fehlgehen,  w^enn 
wir  die  Einwanderung  der  slawischen  Kolonisten  ins  Mühl- 
viertel erst  ins  7.  Jahrhundert  verlegen.  Als  der  nachbarlich 
nächste  Stamm  in  Südböhmen  käme  jener  über  den  südlichsten 
Teil  Böhmens  ausgebreitete  Stamm  der  Dudleber  und  Netolitzer 
(nach  Kosmas)  in  Betracht,  der  seinen  L'^eberschuß  in  den  süd- 
lich gelegenen  N'ordw^ald  abgab.  Die  seit  prähistorischen  Zeiten 
benützten  Saumpfade  über  den  Kerschbaumersattel  im  Osten  und 
über  den  Oswalder  satt  el  (via  regia)  im  Westen  mögen  den  über 
den  Kamm  des  Böhmerwaldes  vordringenden  Slawen  den  Weg 
gewiesen  haben.  lieber  den  Oswaldersattel  gelangten  sie  in  das 
Tal  der  Großen  und  der  Steinernen  Mühl,  wo  die  Ortsnamen 
Uresch,  Zwetel,  Dobring,  die  Bachnamen  Lanitz  (Ledenice)  und 
Jaunitz  ihre  Anwesenheit  bestätigen. 

]^ehmen  wir  Zuwanderung  slawischer  Stämme  nach 
Böhmen  von  der  Donau  her  an,  so  käme  das  Mühlviertel  als 
Durchzugsland  in  Betracht,  in  dem  Splitter  slawischen  Volks- 
tums zurückblieben,  während  der  Hauptteil  nach  Norden  an  die 
Moldau  vordrang.  „Von  größter  Bedeutung  war  .  .  .  die  feste 
Niederlassung  der  Awaren  im  Gebiete  der  mittleren  Donau,  auf 
dem  Boden  des  einstmaligen  Hunnenreiches,  für  das  w^eitere  Vor- 
dringen der  Slawen  nach  Westen.  Ihre  bisher  so  kompakte 
blasse  trennte  nun  der  awarische  Keil  in  einen  südlichen  und 
nördlichen  Arm,  die  sich  nie  wieder  zusammengeschlossen  haben. 
Vermögen  wir  auch  in  Ermanglung  von  Quellennachrichten  kein 
klares  Bild  von  den  Wirkungen  zu  gewinnen,  die  der  Awaren- 
zug  speziell  für  Böhmen  gehabt  hat,  so  ist  es  doch  gewiß  keine 
unmögliche  Vorstellung,  daß  die  Begründung  des  awarischen 
Kelches  im  nachmaligen  Ungarn  einzelne  slaAvische  Stämme  von 
dort  nach  Nordwesten,  nach  Mähren  und  auch  nach  Böhmen,  vor- 


")  Much,  1.  c.  S.  112. 

1«)  A.  Bachmaiin,  Geschiclile  Böhmens,  Gotha  1899.  S.  80. 


geschoben  hat/")  wie  dies  durch  die  augedeuteteu  Nachrichten 
verschiedener  »Schriftsteller  nahegelegt  wird:  Jedenfalls  ist  es 
leichier  zu  verstehen,  daß  das  Volk  zuerst  vom  Süden  her,  von  der 
hreiten  Völkerstraße  der  Donau  mit  ihren  einladenden  Neben- 
weyen  den  Pfad  in  die  fruchtbaren  Gefilde  Nordutigarns,  Mährens 
und  Böhmens  gefunden  hat,  als  über  die  unwegsamen  Waldberge 
des  Nordens."^^) 

Auffallend  ist  das  Vorhandensein  eines  Ortsnamens  im  süd- 
lichen Böhmen,  der  auf  slawische  Siedler  nichttschechischer  Her- 
kunft schließen  läßt,  nämlich  Slovenice  horni  und  Slovenice  dolni 
(Ober-  und  Unter-Slowenitz),  Bezirkshauptmannschaft  Budweis. 
Es  kann  sich  hier  aber  um  jüngere  Zuwanderung  handeln,  ähn- 
lich wie  im  Mühlviertel  bei  Kanten,  Gemeinde  Oepping,  welches 
urkundlich  ,,zen  Chaerntnaren''  ^^)  lautet  und  auf  deutsche  Ko- 
lonisten aus  Kärnten  schließen  läßt. 

Hat  tatsächlich  ein  Einbruch  slawischer  Völker  von  der 
Donau  her  nach  Böhmen  stattgefunden,  so  liegt  die  Vermutung 
nahe,  daß  sich  dieser  über  die  Einsenkung  des  Kerschbaumer- 
sattels  bei  Freistadt  vollzogen  hat.  Gerade  an  dieser  Linie  häufen 
sich  die  slawischen  Orts-  und  Flußnamen.  Von  hier  mögen  sich 
die  Slawen  auch  nach  WcvSten  bis  gegen  die  Kleine  ^lühl  aus- 
gebreitet haben.  lieber  die  altslawischen  Siedlungen  im  süd- 
lichen Böhmen  können  war  uns  durch  die  Arbeiten  von 
Klimesch^^)   und  Schmidt'^)   genügend  orientieren. 

Wir  können  aus  diesen  Abhandlungen  entnehmen,  daß 
ganz  Südböhmen  in  der  frühmittelalterlichen  Epoche  durchwegs 
eine  slawische  Bevölkerung  besaß.  ,,Voni  10.  bis  zum  Ende  des 
12.  Jahrhunderts  finden  war  hier  nur  tschechische  Ortsnamen 
(z.  B.  Dudeleb,  Xetolitz,  Prachatic,  Zaton,  Borowani,  ^lourichani, 
Olesnichani)  und  es  kann  daraus  geschlossen  werden,  daß  hier 
in   jenen  fernen  Zeiten  ausschließlich   nur  eine  tschechische   Be- 

")  Wie  schon  erwähnt  Avurde,  ist  es  unmöglich,  die  Zugehörigkeit 
dieser  Stämme  zur  nord-  oder  südslawischen  Sprachgruppe  festzustellen, 
ax  Verf.) 

'«)  B  r  e  t  h  o  1  z,  1.  c.  S.  36. 

'»)  U.  B.  IV.  4-13—445,  30.  VI.  1303.  (ürkiiiMliMihucli  dos  Landes  ob 
der  Enns.) 

^)  J  o  h.  .Matthäus  Klimesch,  Die  Oiisiiaincn  im  .siuliidien 
und  südwestlichen  Böhmen,  in  den  Mlrtoilungen  des  Vereines  für  Geschichte 
der  Deutschen  in  Böhmen.  47.,  48..  49,  und  50.  Jahrgang. 

-*)  Valentin  Schmidt,  Die  deutsche  Besiedlung-  Südböhmeiis, 
in  ..Dfutsche  Arbeit",  IV.,  571 — 574. 


völkeriiiig  vorhanden  war.  Angemessen  der  nngieichen  Ertrags- 
fähigkeit  des  Bodens  mag  die  Dichte  dieser  Bevölkernng  aller- 
dings sehr  verschieden  gewesen  sein.  Gegen  die  Landesgrenze 
hin  ist  sie  sicherlich  am  geringsten  gewesen.  Um  die  Wende 
des  12.  und  13.  Jahrhunderts  begannen  auch  deutsche  Bewohner, 
dem  bajuwarischen  Stamme  angehörig,  in  diesem  Gebiete  festen 
Fuß  zu  fassen."  -^) 

Die  Ortsnamen  aus  dem  13.  Jahrhundert,  die  uns  im  Ur- 
kundenbuch  von  Hohenfurt  ^^)  entgegentreten,  sind  bis  auf  eine 
verschwindend  geringe  Anzahl  durchaus  slawisch.  Der  Gedanke, 
daß  bei  solchen  Besiedlungsverhältnissen  jahrhundertelang 
ein  Uebertreten  slawischen  Volkstums  auf  die  Gebietsteile 
nördlich  der  Donau  stattgefunden  hat,  läßt  sich  kaum  abweisen. 

Die  gleiche  Ansicht  vertritt  auch  Dopsch: ''^^)  ,,Es  Avird 
aber  noch  weiterer  Quellenstudien  bedürfen,  bevor  wir  ein  an- 
nähernd zutreffendes  und  gesichertes  Urteil  über  die  nähere  Be- 
grenzung der  alten  Slawensitze  werden  abgeben  können.  Dabei 
wird  insbesondere  auch  im  Auge  behalten  werden  müssen,  daß 
manches  vielleicht  erst  jünger,  in  der  Zeit  der  Herrschaft  Otto- 
kars von  Böhmen  gebildet  wurde  (vgl.  dazu  auch  B.  Müller, 
Blätter  für  Landeskunde  von  Niederösterreich,  24,  270),  daß 
mindestens  in  den  Grenzgebieten  Nieder-  und  Oberösterreichs 
gegen  Böhmen  und  Mähren  hin  früher  und  später  rege  Wechsel- 
beziehungen auch  an  Grundbesitz  bestanden.^' 

Es  läßt  sich  auch  in  der  Tat  eine  zeitliche  Schichtung 
slawischer  Besiedlung  des  oberen  Mühlviertels  aus  dem  Namen- 
material feststellen.  Wir  finden  Ortsnamen  auf  Wind-  und 
Windisch-,  die  der  älteren  Schicht  angehören  (7.,  8.,  9.  saec), 
Pehersdorf  (Pehaimstorf)  und  Böheimschlag  (Pehaimslag),  Orte, 
deren  Gründung  etwa  ins  12.  und  13.  Jahrhundert  anzusetzen 
ist.  Wir  lesen  im  Zeugenkataloge  der  Puchenauer  ITrkunde 
a.  827  Dabramis  statt  Dobromvsl,  mit  dem  Anklang  an  das 
ursprachliche  a  (vgl.  auch  bei  Agathias,  530 — 582  n.  Chr.,  den 
sl.  P.  N.  Dabragezas  und  Dabramuzl  bei  M.   10,  270),  während 


22)  K  1  i  m  e  s  c  h,  47,  S.  136  ff. 

-^)  Urkiindenbuch  des  Zisterzienser-Stiftes  B.  Mariae  V.  in  Hohen- 
furt in  Böfimen  herausgegeben  von  M.  Pangerl,  Wien  1865.  in  Fontes  rer. 
Aust.,  II.  Abtg.,  XXIII. 

2*)  A  1  f  o  n  s  D  o  p  s  c  h,  Die  landesfürstlichen  Urbare  Nieder-  und 
Oberösterreichs  aus  dem  13.  und  14.  Jahrhundert.  Wien-Leipzig  1904.  Ein- 
leitung CXLY, 


<lie  O.  X.  JJobring  und  Dobrizhofeu  (urk.  tobrizze)  schon  jün- 
geres o  als  den  Eetiex  des  urspracblichen  a  aufweisen.  Im  alt- 
slawischen Munde  muß  dieser  Vokal  wie  dumpfes  a  geklungen 
haben,  da  ihn  die  Urkundenschreiber,  die  ja  die  Xamen  nur 
phonetisch  wiedergaben^  durch  a  zum  Ausdruck  bringen.  Asl. 
dobrO  =  bonus  muß  urslawisches  dabrü  zugrunde  liegen;  vgl. 
deutsches  tapfer. 

Wir  schließen  hier  die  allgemeinen  Untersuchungen  über 
die  slawischen  Kolonisationsverhältnisse  des  Landes  im  Norden 
der  Donau  und  wenden  uns  dem  besonderen  Teile  unserer  Ab- 
handlung, der  eigentlichen  Ortsnamenkunde,  zu,  die  uns  noch 
manche  Kückschlüsse  auf  den  Besiedlungscharakter  unseres  Ge- 
b»ietes  gestatten  wird. 


II. 


Wir  beginnen  mit  der  Untersuchung  der  Lokaluanien  des 
östlichen  Teiles  unseres  Gebietes.  Da  begegnet  uns  in  der  Donau- 
niederung Steeg,  unfern  vom  Eingange  zum  Haselgraben,  iirk. 
predium  Stoigei.^^)  Es  ist  der  slaw.  P.  N.  Stoigei,  der  von  der 
Wurzel  stoj  =  stare  gebildet  ist  und  den  Begriff  des  Bleibenden, 
Bestehenden  enthält.  Die  Wurzel  scheint  im  Slawischen  sehr 
produktiv  gewesen  zu  sein  (vgl.  ztoignav  Wenedorum  dux  und 
stqjnicr  dux  Carantanorum)  und  der  P.  N.  Stoigei  ist  urkundlich 
des  öfteren  anzutreffen,  z.  B.  a.  1111:  ad  Widelheim  predium, 
(]U()d  tradiderunt  Minico,  Stoigei ;  ^^)  bei  Dopsch'^')  genannt 
Stoygo  209r,4 ;  ebenda  14A^f^g  Stögersdorf,  G.  B.  Voitsberg,  urk. 
Stogesdorf;  bei  Kämniel  ein  Stögersdorf,  1140  Stoigoisdorf, 
W.  P.  "NT.  Stoigei.28)  Auffallend  ist,  daß  hier  ein  P.  N.  in  der 
Funktion  eines  O.  N".  steht.  Im  slawischen  Sprachgebiet  scheint 
die.«  ziemlich  häufig  vorzukommen. 

..Gegenüber    dem    deutschen   Gebrauch  können   bloße   Per- 

-)   Vom  9.  Juni  111-3.  r.   15.   II.   150. 
2«)  U.  B.  II.  141. 

^")  Alf  0118  Dop  seil.  Dio  laiidesfürstlichen  Gesaniturbare  der 
Steiermark,  Wien-Lei  pzitr  1910. 

2^)  Kämmel.   I    <     >    152. 


79 

sonennamen   im   Slawischen   auch   nominativ   als   Ortsnamen    ue- 
braucht  werden/'  ''^^) 

Im  Westen  des  Haselgrabens  tritt  uns  als  nächster  slawi- 
scher O.  X.  Trefling  (Ob.-  und  TJnt-Trellinger  der  Spezialkarte) 
entgegen.  Die  urkundlichen  Formen  lauten  Trefenic,  Trefenich 
und  Trehnnkh ;  •^'^)  im  ältesten  Wilheringer  Urbar  Trefenic,  de 
superiori  Trefenich,  a.  1343  De  superiori  Trefnich,  a.  1523  Ober- 
treffnickh,  a.  1560  Oberdrefnickh,  a.  1666  Obertrefflinger ;  a.  1343 
De  inferiori  Trefnich,  a.  1523  Niedertreffnickh,  a.  1560  Nieder- 
trefnickh,  a.  1666  Xiedertreflinger.^^)  Es  ist  asl.  trebinicha 
und  identisch  mit  threbinicha  (Treffling)  an  der  Gallneukirchener 
Straße,  dessen  1115  ^~)  als  predium  penzonis  threbinicha  Er- 
wähnung geschieht. 

Letzteres  leiten  K'dmmel  und  HacM  vom  slaw.  Yerbuni 
trebiti  ab,  das  ,, reuten,  roden'^  bedeutet.  Diese  Etymologie  ist 
aber  zweifelhaft.  Die  von  slaw.  trebiti  gebildeten  Substantiva 
lauten  trebez  m.  =  Gereut,  Rodegrund,  und  trebisce  n.  =  Hau- 
land, Gereut.^^)  In  trebinicha  ist  icha  (ika)  das  im  Slawischen 
an  Substantiva  und  Adjektiva  tretende  Suifix,  das  einerseits  (bei 
Substantiven)  zur  Deminutivbildung  verwendet  wird,  ander- 
seits (bei  Adjektiven)  substantivierend  wirkt;  das  Thema  traben 
stammt  von  asl.  trebmü  =  idoneum  esse,  opportunus,  das  auch  zur 
Bildung  von  P.  IN",  z.  B.  Treba,  Trebon,  Treban  dient.  So  be- 
deutet trebinicha,  vom  slaw.  Adjektiv  treben  =  opportunus  und 
dem  Suffix  icha  (hier  substantivierend)  gebildet,  den  zur  Siedlung 
günstigen^  geeigneten  Ort. 

Aus  den  urkundlichen  Belegen  können  wir  die  Wandlungen 
entnehmen,  welchen  das  slawische  Wort  im  deutschen  Munde 
unterlag. 

Slawisches  b  (treb-)  wird  wieder  durch  deutsches  f  (tref-) 
ersetzt  und  die  Endung  ich  mit  vorhergehendem  n  (also  nich,  nik) 
wird  durch  Metathesis  zum  deutschen  patronvmischen  Suffix  ing. 

-^)  Heinrich  G  r  a  d  1,  Die  Ortsnamen  am  Fichtelgebirge,  im 
Archiv  für  Geschichte  und  Altertumskunde  von  Oberfranken,  XVIII.,  3., 
S.  96,  Bayreuth  1892. 

«^«)  U.  B.  V.  280,  VI.  158. 

^^)  Otto  P.  G  r  i  1 1  n  b  e  r  g  e  r.  Das  älteste  Urbar  des  Zisterzienser- 
Stiftes  Wilhering  im  54.  -Jahresbericht  des  Museums  Francisco-Carolinum 
in  Linz  1896. 

■^  U.  B.  IL  150. 

^3)  Ein  trebisce  ist  z.  B.  das  in  der  schon  genannten  Urkunde  vom 
9.  .Juni  1115,  U.  B.  IL  150,  erwähnte  predium  threbesse. 


80 

(Vgl.  Dopsch,  Urbare  der  Steiermark:  Gösting — Gestnik  (i-j^,, 
G.  B.  Graz;  Lassing — Laeznich,  Leznich  SSj,,  34^0,  G.  B.  Eotten- 
luaiin ;  Liesing — Liesnich  lOÜ^-,  O.  G.  Wald ;  Lebming — Lob- 
nik  1265,  O.  G.  St.  Stephan;  Massing — Masnich  2II2,  nw.  ^I al- 
leisten;  Schladniing — Slebnich  32,,  B.  11.  Gröbming.) 

Nördlich  \ou\  Treflinger,  nordwestlich  von  Kirchschlag, 
treffen  wir  auf  einen  weiteren  Lokalnamen  slawischer  Herkunft, 
nämlich  Gröbling(er).  Es  ist  der  einzige  slawische  Name  des 
oberen  Mühlviertels,  den  K'dmmel^^)  in  seinem  Werke  anführt: 
,,Ini  Lande  nördlich  der  Donau  kann  hier  nur  der  Strich  berück- 
sichtigt werden,  welcher  damals  unter  deutscher  Herrschaft 
stand,  also  der  dem  Strome  naheliegende.  Da  begegnet  uns  zu- 
nächst unfern  der  Eotel,  die  damals  vermutlich  die  Grenze  gegen 
Bayern  bildete,  der  Ortsnamen  Grebelich  =  W.  grebeni-scopulus, 
Felskamm  (vgl.  steirisches  Grebenicha,  jetzt  Gröbming),  der  zu- 
nächst nur  eine  Lokalität,  keine  Wohnstätte  bezeichnet.'^ 

Dieser  Punkt  bedarf  einer  eindringenden  Dntersuchung. 
Bei  M.  23,  S.  166,  findet  sich  sub  vocabulo  „greben,  asl.  grebcni 
das  urkundlich  grebnich,  grebenicha  lautende  Gröbming  Steier- 
marks.  Das  Thema  greben  erscheint  durch  Suffix  icha  deminutiv, 
bedeutet  also  „der  kleine  Felsrücken''. 

Die  urkundlichen  Belege  des  Lokalnamens  (rröblinger 
lauten  Grebnich  c.  a.  1150  und  Greblich  c.  a.  1220.-^^^)  Die  Form 
Grebnich  aus  dem  Jahre  1150  ist  mit  dem  steirischen  Grebnich 
völlig  identisch,  erscheint  aber  1220  durch  den  Wechsel  der 
Tvicpuda  (n  zu  1)  geändert,  der  an  sich  nicht  außergewöhnlich  ist. 

Xun  hat  Th.  v.  Grienherger  ^^)  nachzuweisen  versucht,  daß 
das  bisher  für  das  Slawische  beanspruchte  Suffix  ika  ebensogut 
auch  im  Deutschen,  und  zwar  im  Oberdeutschen  gebräuchlich 
war,  und  hat  auf  Grund  dieser  Hypothese  eine  große  Anzahl  von 
Orts-  und  Flußnamen  Deutschösterreichs,  die  bis  dahin  für 
slawisch  galten,  aus  dem  Deutschen  erklärt.  Es  sei  hier  gesagt, 
daß  die  Etymologien  v.  Grienher gers  mit  großer  Vorsicht  aufzu- 
nehmen sind.  Er  ist  gezwungen,  zugunsten  seiner  Hyj)()these  das 
feminine  ags.  und  ndl.  Suffix  icge  und  igghe  herzuholen.     Wir 

»*)  Karamel,  1.  c.  S.  170. 

»5)  U.  B.  I.  477,  U.  B.  I.  481. 

2*)  Th  eodo  r  V.  G  r  i  c  n  b  e  r  ger,  Zur  Kunde  der  österreichischen 
Ortsnamen,  in  den  „Mitteilungen  des  In.^titutes  für  österreichische  Ge 
«chichtsforschung",  XIX.,  1898,  S.  520  ff. 


81 

haben  aber  keinen  einzigen  Beweis,  daß  dieses  Sujfix  im  Ober- 
deutschen je  produktiv  war. 

Das  Suffix  bildet  im  Angelsächsischen  ,, primäre  feminine 
nomin a  agentis  aus  Verben,  die  den  masculinen  auf  -ere  (ahd.  -ari, 
mhd.  -aere)  parallel  sind^^ 

„Ganz  genau  so,  wie  das  ags.  und  ndl.  ältere  Suffix  verhält 
sieh  westgermanisches  *igjo  >  *-iggi  >  -ic  in  unseren  österreichi- 
schen Flußnamen,  so  daß  zum  Beispiel  für  die  beiden  gleich- 
benannten Flüsse  Molk  und  Mödling,  alt  Medelicha  892,  Maga- 
licha  861,  Megilicha  c.  y78  und  Medilikke  1113,  Medelich  1188 
aus  dem  Verbum  got.  mathljan,  ahd.  mahalen,  mechilon,  die  Be- 
deutung „die  Sprecherin^^  ergibt,  ein  Name,  der  einer  sehr  zahl- 
reichen Kategorie  von  Flußbenennungen  angehört,  welche  ich  als 
die  des  tönenden  Wassers  bezeichne."^''') 

V.  Grienherger  muß  freilich  zugestehen,  daß  „dabei  selbst- 
verständlich festgehalten  werden  muß,  daß  dies  nur  für  die  pro- 
duktive typische  Kombination  als  solche  gilt,  daß  also  die  Verba, 
welche  im  folgenden  zugrunde  gelegt  werden,  zwar  immer  ideal 
vorausgesetzt  sind,  nicht  aber  in  jedem  einzelnen  Fall  wirklich 
existiert  zu  haben  brauchen. ^^  ^^) 

Die  Etymologien  v.  Grienhergers  tragen  ein  äußerst  künst- 
liches Gepräge,  so  daß  ihnen  im  allgemeinen  nicht  Folge  geleistet 
werden  kann.  Die  Ausführungen  scheinen  vielmehr  zu  beweisen, 
wie  weit  man  im  Etymologisieren  gehen  kann. 

Bemerkenswert  ist  das  Urteil  Strnadts^^)  in  dieser  Sache: 
„Grienberger  glaubt  den  Ortsnamen  Sierning  aus  der  deutschen 
Sprache  herleiten  zu  können ;  allein  seine  Erklärung  ,, hinsiechend, 
absterbend"*^)  steht  im  Widerspruch  mit  den  örtlichen  Verhält- 
nissen und  ist  wohl  auch  zu  kunstvoll,  als  daß  er  aus  dem  Volks- 
munde hervorgegangen  sein  sollte ;  im  Gegenteile  ist  das  Sierning- 
bächlein  ein  in  der  Ebene  ruhig  dahinfließender  „Weidenbach", 
wofür  ihn  Kämmel  nach  Miklosich  erklärt  hat."*^) 

So  soll  auch  nach  Grienherger  der  Flußname  Fladnitz  *^) 


37)  1.  c.  523. 
«8)  1.  c.  524. 

3^)  J.     S  t  r  n  a  d  t,     Das    Gebiet     zwischen     der    Traun     und     der 
Euns,  S.  489. 

*•')  Von  ahd.  serwen  =  hinsiechen,  absterben.     (D.  Verf.) 
*i)  Von  sl.  zirti  —  die  Weide,  pascua.     (D.  Verf.) 
^=?)  1.  c.  S.  525. 

G 


zu  mhd.  vlat  =  Sauberkeit  gehören,  der  doch  augenscheinlich  asl. 
blatnica  ist. 

S.  525  bespricht  Grienberger  auch  unser  Grebnich  (Gröb- 
linger) :  „Der  Begriffskategorie  des  arbeitenden,  wirkenden 
Wassers  gehören  an  .  .  .  Grebnich  c.  1150  in  der  Riedniark, 
Greblich  c.  1220,  auch  Ghrebelic,  zu  bair.-österr.  rebig,  rewi  = 
rührig,  beweglich,  mhd.  reben  „sich  rühren"/"  Diese  Etymologie 
ist  gänzlich  unhaltbar.  Wie  wäre  der  Anlautkonsonant  g  in 
Grebnich  zu  erklären?  Und  noch  ein  zweites:  Grienherger  erklärt 
den  Namen  Grebnich  (zu  sprechen  Grebnik,  ch  =  k)  unter  der  be- 
stimmten Voraussetzung,  daß  er  der  Name  eines  Gewässers  sei. 
Wie  wir  schon  oben  aus  dem  Zitate  aus  Kämmel  erfuhren,  be- 
zeichnet der  Name  „zunächst  nur  eine  Lokalität,  keine  Wohn- 
stätte". 

Nach  dem  Wortlaute  der  Urkunden  darf  die  Annahme 
K'dmmels  den  Anspruch  auf  Richtigkeit  erheben. 

In  der  Urkunde  von  c.  1150^^)  heißt  es: 

Hec  sunt  proprietates  et  possessiones  et  iura  Pataviensis 
ecclesie  in  Riedmarchia  et  hi  sunt  termini:  A  Danubio  a  via,  qui 
dicitur  Schefweg,  usque  ad  villam  Teischingen,  ad  quercum,  sub 
qua  fons  fluit,  et  ab  eodem  quercu  usque  Grebnich  et  a  Grebnich 
usque  ad  fluvium  Rotel  et  in  ascensu  fluvii  ipsius  usque  ad 
locum  .  .   ." 

c.  1220^^)  lautet  die  Stelle:  „de  Gotzelinestetten  procurrit 
(terminus)  Teischinge,  ubi  fuit  quercus  de  Teischinge  et  (a)  quercu 
procurrit  Einbenperge  curiam  Monaehorum  in  Wilheringen,  de 
Einbenperge  procurrit  Greblich,  de  Greblich  protrahitur  ad 
fluvium,  qui  dicitur  haipach,  de  haipach  protrahitur  ad  fluvium, 
qui  dicitur  Rotel  ...  ad  ripam,  qui  dicitur  maior  Grazpach  usque 
in  fluvium,  qui  dicitur  Gusen  .  .  ." 

Daraus  ist  ersichtlich:  Wenn  Flüsse  und  Bäche  als  Grenz- 
linien genannt  werden,  steht  immer  fluvius,  ripa  etc. :  ad  fluvium 
haipach,  ad  fluvium  Rotel,  usque  in  fluvium,  qui  dicitur  Gusen, 
ad  ripam,  qui  dicitur  maior  Grazpach.  Bei  Grebnich  dagegen 
heißt  es  wie  bei  Ortsnamen:  usque  Grebnich  et  a  Grebnich.  Wäre 
es  der  Name  eines  Gewässers  gewesen,  so  stünde  gewiß  usque  nd 
fluvium  resp.  rivulum,  qui  dicitur  Grebnich. 

Die  Erklärung,  wie  sie  uns  Kämmel  gibt,  trifft  das  Richtige: 


«)  U.  B.  I.  477. 
")  U.  B.  I.  481. 


83 

Grebnich  =  CTröbling(er)  =  ist  slaw.  grebenicha  von  asl. 
grebeni  =  der  Felskamm.  Wir  finden  den  Namen  —  diesmal 
ohne  Suffix  —  noch  einmal  in  derselben  Gegend:  ze  Greben  in 
Greymerstetterpharr  (heute  Gröbmer,  Bauernhaus) ,^^)  aus  dem 
Jahre  1356.  In  diesem  Gebiete  muß  auch  die  im  Wildberger 
Urbar  de  anno  1562  genannte  Tschebingau  gelegen  sein.^^)  Ich 
vermute  im  Eponymus  dieses  Namens  den  sl.  P.  N.  Tfebenik 
(Tfebnik).  Tschechisches  r  scheint  durch  seh  wiedergegeben.  Der 
Name  würde  der  jüngeren  Schichte  slawischer  Besiedlung  an- 
gehören, da  i"  im  Tschechischen  ebenfalls  erst  im  12.  Jahrhundert 
gebräuchlich  wird.  Die  Metathesis  ergibt  wieder  Tfebink 
(Tschebing-). 

Außer  diesen  bis  jetzt  besprochenen  Namen  findet  sich  im 
südlichen  Teile,  im  Gebiete  der  sogenannten  Koglerau  und  im 
Norden  des  Pöstlingberges  wider  Erwarten  kein  einziger 
slawischer  Ortsname  erhalten,  während  doch  in  der  Urkunde  vom 
21.  x\ugust  827  21  slawische  Grundbesitzer  genannt  werden,  die 
schon  lange  Zeit  nördlich  der  Puchenau  siedelten;  wir  können 
hier  ein  abgeschlossenes  Slawengebiet  vermuten,  das  aber  in  ver- 
hältnismäßig kurzer  Zeit  der  Germanisation  zum  Opfer  gefallen 
sein  wird. 

Die  schon  mehrmals  erwähnte  Urkunde  von  Puchenau  ist 
abgedruckt  bei  Rothj''^)  Zahn,^^)  v.  Hundt /^)  Bitterauf ^'')  eine 
deutsche  Ueber Setzung  gibt  Sehher.^'^) 

Die  Urkunde  ist  datiert  vom  Chestinperc,  21.  August  827. 
Es  war  naheliegend,  diesen  Chestinperc  mit  dem  heutigen 
Pöstlingberg  zu  identifizieren,  wie  es  Strnadt,  v.  Hundt,  Huher, 


^^)  Aus  Lamprechts  großer  topographischer  Matrikel  von  Ober- 
österreich, Manuskript  im  Landesarchiv  zu  Linz:  ze  Greben  U.  B.  VII.  435. 

^^)  F.  V.  V.  H  a  n  d  e  1  -  M  a  z  z  e  1 1  i,  Das  Gemärke  von  Wildberg,  im 
57.  Jahresbericht  d.  Museums  Fr.-C,  S.  16. 

*^)  K.  K  0  t  h,  Renner  über  die  ältesten  Urkunden  des  Bistums  Frei- 
sing, in  kleinen  Beiträgen  zur  Sprach-,  Geschichts-  und  Ortsforschung, 
München  1854. 

*^)  Josef  Zahn,  Die  Freisinger  Saal-,  Kopial-  und  Urbarbücher 
in  ihren  Beziehungen  zu  Oesi erreich,  im  Archiv  für  Kunde  österreichischer 
Geschichtsquellen,  XXVIL,  S.  259  ff. 

^^)  V.  Hundt,  Die  Urkunden  des  Bistums  Freising  aus  der  Zeit  der 
Karolinger,  in  den  Abhandlungen  der  königl.  bayerischen  Akademie  der 
Wissenschaften,  phil.-hist.  Klasse,  XIII.,  1875. 

^)  Theodor  Bitterauf,  Die  Traditionen  des  Hochstifts  Frei- 
sing, Bd.  L,  München  1905,  S.  4691 

51)  Sekker,  1.  c.  Nr.  45. 

6* 


84 

Zahn,  Kümmel  und  Hackl  taten.  „Die  Slawenansiedlungen  er- 
reichten oberhalb  Linz  die  Donau.  Die  Urkunde  vom  21.  August 
827,  womit  die  Grenzen  des  Kirchengutes  von  Puchenau  durch 
Graf  Wilhelm  bestimmt  wurden,  bezeugen  32  Baiowaren  ^-)  und 
21  Sclavani.  Der  Chestinperc  der  Urkunde  kann  unbedenklich 
auf  das  heutige  Pöstlingberg  gedeutet  werden."^^)  „Der  Grenz- 
punkt, zugleich  Ausstellungsort  der  Urkunde,  Chestinperc,  wird 
eingangs  Caestinincperc  geheißen;  ich  halte  ihn  für  den  Pöst- 
lingberg und  diesen  überhaupt  für  eine  alte  Malstätte.  Ob  der 
alte  Name  Caestinincperc  ein  Lesefehler  des  ältesten  Kopisten 
statt  Bestinincperc  oder  der  heutige  nur  eine  arge  Verwitterung 
aus  einem  ursprünglichen  Caestinincperc  sei,  vermag  ich  nicht  zu 
entscheiden."^^) 

„Sie  datiert  von  Chestinperc  (wohl  kein  anderer  als  der 
Pöstlingberg  gegenüber  Linz)  vom  21.  August  827  und  enthält 
einen  nach  Umfrage  durch  die  Sendboten  Bischof  Hitto  von 
Freising  und  Graf  Wilhelm  gefällten  Spruch  bezüglich  der 
strittigen  Pfarrgrenze  von  Puochinauua."^^) 

Sehher^^)  verlegt  nach  dem  Wortlaut  der  Urkunde  den 
Chestinperc  an  den  Gipfel  der  Koglerau  und  wird  damit  wohl 
auch  das  Richtige  treffen.  Schiff  mann  ^'^)  III.,  351,  hält  den 
Namen  Pöstlingberg  für  *B6silinperc  =  Berg  des  Bösilo. 
Chestinperc  ist  ein  abgekommener  Flurname,  dessen  Reduktion 
heute  unmöglich  ist.  Jellinghaus  ^^)  hat  den  Namen  im  Alt- 
deutschen Namenbuch  von  Förstemann  aufgenommen,  ohne  ihn 
aber  zu  erklären. 


®*)  Die  Namen  der  Baiowaren  sind  bis  auf  den  biblisclien  Aaron 
durcliaus  deutsch.  Hier  die  Belege  aus  Förstemann,  Altdeutsches 
Namenbuch,  1.,  Bonn  1900:  i)  F.  62.  2)  p.  190.  3)  p  1516,  4)  f.  219. 
5)  F.  189.  «)  F.  615.  7)  F.  180.  »)  F.  329.  »)  F.  617.  ")  F.  1291.  ")  F.  513. 
»2)  F.  305.  ")  F.  1594.  1«)  F.  1191.  '")  F.  1483.  ")  F.  83.  ")  F.  620. 
«)  F.  71.  ^»)  F.  679.  20)  F.  477.  21)  f.  87.  =")  F.  1410.  =")  F.  529. 
«•)  F.  324.  26)  F.  1324.  ")  F.  603.  -^)  F.  166.  '')  F.  1293.  '")  F.  412. 
^)  F.  893.    31)  F.  426. 

^^)  S  t  rn  a  d  t,  Geburt  des  Landes  ob  der  Enns,  S.  28. 

w)  Alois  H  u  b  e  r,  1.  c.  IV.,  S.  231. 

=^5)   Zahn,  1.  c.  S.  210. 

5«)  1.  c.  N.  45. 

")  Konrad  Schiffraann,  Die  oberösterreichischen  Ortsnamen, 
f..  IT.,  im  Archiv  für  Geechichte  der  Diözese  Linz,  IIL  1906,  IV.  1907. 

•■'')  Altdeutsches  Namenbuch,  IL,  v.  Ernst  Förstemann, 
III.  Auflage,  Bonn  1911,  herausgegeben  von  Hermann  Jellinghaus. 


85 

Chestinperc  bedeutet  ,,Kastaiiienberg'^,  den  Berg,  der  mit 
Kastanienbäumen  bewachsen  ist;  ahd.  chestinna,  mhd.  kesten  f .  = 
Kastanie.  Die  heutige  Lautform  (erst  seit  dem  15.  Jahrhundert 
bezeugt)  ist  vom  westlichen  Nieder-  und  Mitteldeutschland  aus- 
gegangen im  näheren  Anschluß  an  lateinisches  castanea,  das  auch 
dem  ahd.  chestinna  zugrunde  liegt.  Von  ahd.  chestinna  ist  weiter- 
gebildet das  Adjektiv  chestinnin  =  von  Kastanien,  zu  Kastanien 
gehörig,  wie  buochin,  puochin  =  von  Buchenholz,  buchen,  von 
ahd.  buochä,  puochä  (vgl.  Puochinauua) ;  das  Caestinincperc  ist 
älteres  *chestinninperc  ^^)  mit  parasitischem  c,  das  unter  Ein- 
fluß des  Auslautes  in  perc  entstanden  sein  wird.  Vgl.  mhd.  kesten- 
boum  =  Kastanienbaum,  mhd.  kestenwalt  =  Kastanienwald ;  bei 
Förstemann  II. '^'^)  Kestenburg  saec.  11,  heute  Kestenberg. 

Dem  deozinbach  der  Urkunde  liegt  ahd.  diozan,  diezen^ 
mhd.  diezen  =  tosen,  rauschen,  mhd.  dieze  =  Wasserschnelle,  Ge- 
töse zugrunde.     Dazu  Förstemann  11.^-^) 

Außerordentlichen  Wert  erhält  die  Urkunde  durch  die 
slawischen  Personennamen,  die  darin  aufgezeichnet  sind. 

„Von  ethnographischern  Interesse  ist  es,  daß  von  den 
slawischen  Edlen,  die  als  Zeugen  namentlich  aufgeführt  werden, 
drei,  nämlich  Egilolf,  Uualdrat  und  Traninh  (Traninc), 
germanische  Namen  tragen,  worin  ein  Fingerzeig  liegt,  daß  der 
Germanisierungsprozeß  im  ersten  Drittel  des  IX.  Jahrhunderts 
schon  bedeutende  Fortschritte  gemacht  hatte,  was  auch  in  den 
deutschen  Ausgängen  der  slawischen  Zeugennamen  auf  o  und  in 
den  Deminutiven  auf  ino  und  lino  seine  Bestätigung  findet. 
Ferner  ist  es  von  chronologischem  Interesse,  daß  der  Gaugraf 
Wilhelm  die  ältesten  baiowarischen  und  slawischen  Männer  um 
den  Verlauf  der  Grenze  des  Kirchengutes  befragt.^^)  Das  Alter 
dieser  Auskunftszeugen  auf  c.  90  Jahre  angesetzt,  sehen  wir,  daß 
das  Vordringen  der  Slawen  an  den  Haselgraben  schon  vor  750 
angesetzt  werden  müsse,  zugleich  aber  auch,  daß  diese  Slawen 
damals   schon   unter  baiowarischer  Herrschaft   standen. ^^^^) 

Wir  haben  die  slawischen  P.  N.  des  Kataloges  einer  gründ- 
lichen Untersuchung  unterzogen  und  können  feststellen,  daß  von 


^®)  Vgl.  dazu  mhd.  lintinenprunn  =  Lindenbrunnen. 
««)   Förstemann,  IL  191L  Sp.  1667. 
^0  Förstemann,  IL  191L  Sp.  707. 

^'2)    Quesivit  inter  vetustissimos  vires  Baiouuarios  et  Sclavanos,  ubi 
rectissimum  terminum  invenire  potuissent. 
«•^)  Hub  er,  1.  c.  IV.,  S.  232. 


8(5 

den  slawischen  Zeugen  nicht  drei,  sondern  fünf  deutsche  Namen 
tragen.  Es  sind  dies:  Egilolf,  Waldrat,  Traninh,  Wento  und 
Medilin. 

Egilolf  F.  35  64)  von  ahd.  Wurzel  agil,  Agilulf,  Agilolf, 
Egilolf;  Waldrat  F.  1510  von  got.  valdan  =  regnare,  Waldarat, 
Waldrat;  Traninh  ist  der  ahd.  P.  N.  Tarning,  Tarnink  F.  1391 
von  ahd.  tarni  =  dunkel,  verborgen,  ahd.  tarhnän,  tarnjan  = 
dissimulare ;  „der  Begriff  der  dunklen  Farbe  muß  der  älteste  sein 
und  der  Stamm  ist  deshalb  dem  erpa  und  svarta  synonym. ^'^'') 
Tarning  wurde  im  slawischen  Munde  zu  Traning  wie  germ.  gard 
zu  slaw.  grad  und  ahd.  karl  zu  slaw.  kral. 

Wento  ist  ahd.  P.  N.  Wando,  Wendo,  Wento  F.  1525  von  got. 
vandjan,  ahd.  wentan  =  wenden.  Desgleichen  kann  auch  für 
Medilin  die  germanische  Herkunft  bewiesen  werden.  Von  germ. 
Wurzel  math  stammt  der  P.  N.  Matho,  Mathelin  F.  1109  (die 
Wurzel  math  selbst  ist  dunkel,  ist  wohl  aus  vorgermanischer  Zeit 
ererbt;  vgl.  altgallisches  matu  =  bonus,  P.  N.  Teutomatos). 
Förstemann  bringt  Sp.  1109  Matelinesperg  saec.  11  und  Medi- 
linesheim  saec.  9.  Im  Eponymus  des  letzteren  O.  N.  erkennen 
wir  unser  Medilin  der  Puchenauer  Urkunde.  Der  Vertreter  der 
Slawen  ^^)  in  der  Urkunde,  Techelin,  besitzt  ebenfalls  einen 
deutschen  Namen. 

Aus  der  Tatsache,  daß  eine  Anzahl  von  Slawen  bereits 
deutsche  Namen  besitzt,  können  wir  schließen,  daß  jene  Slawen 
aus  der  Umgebung  von  Puchenau  bereits  christianisiert  waren. 
Germanisation  und  Christianisierung  waren  in  jenen  Zeiten 
identisch. 

Wir  dürfen  nicht  erwarten,  daß  die*  slawischen  P.  N.  iin? 
in  der  Urkunde  in  jener  Form  entgegentreten  werden,  die  dem 
slawischen  Lautgehalt  entsprechen  würde.  Der  baiowarische 
Schreiber,  vielleicht  Cozroh,  der  notarius  Bischof  Hittos,  selbst, 
hatte  bei  dem  Konsonantenreichtum  und  der  Existenz  von  so- 
genannten Halbvokalen  im  Slawischen  bei  der  Niederschrift  der 
Urkunde  einen  harten  Stand.  So  mußte  es  geschehen,  daß  er 
die  Namen  einfach  obenhin  und  oft  mit  unpassenden  Buch- 
staben schrieb.  Er  konnte  sie  nur  phonetisch  wiedergeben.  Die 
Halbvokale  !  und  ti  (verklingeiides  i  und  u)  werden  oft  durch 
e,  i  und  o  ersetzt.     Anderseits  tritt  zwischen  die  gehäuften  Kon- 

")  Förstemann    I.  1.  c. 

•»)  Förstemann,  I.,  1391. 

••)  Techelin  war  waliischeinlich  ein  Zupan  der  Slawen. 


sonanten  ein  Vokal  oder  es  wird  von  mehreren  Konsonanten 
einer  (meist  der  erste)  abgeworfen.  Im  übrigen  mögen  die  Bei- 
spiele selbst  sprechen. 

Von  asl.  Wurzel  Ijubü  =  amatus  sind  die  drei  Namen  Liu- 
pisco,  Liupnic  und  Liupin  gebildet:  Sie  lauten  asl.  Ijubiskü, 
Ijubinikü  und  Ijubinü.^^)  Nach  einer  mündlichen  Mitteilung 
des  Herrn  Prof.  Dr.  v.  Resetar  in  Wien  soll  im  Slawischen  das 
Suffix  iskü  bei  der  Bildung  von  Personennamen  nicht  produktiv 
gewesen  sein.  So  müssen  wir  beim  P.  N.  Ijubiskü  annehmen, 
daß  er  erst  unter  deutschem  Einfluß  entstanden  ist,  anklingend 
an  deutsche  P.  N.  mit  sc-Suffix  (Förstemann  I.  1302,  Wala- 
hisc  (8),  Vinidisco  (8),  Podulisc  (11),  Teuriscus  (9),  Williscus  (9), 
Guntiscus,  Etisco  (10),  Wensco  (9). 

sl.  Ijubü  ist  identisch  mit  ahd.  Hub  =  carus,  amatus,  vgl. 
ahd.  Liubger.  „Es  ist  möglich,  daß  sie  schon  ein  Erbteil  aus 
vorgermanischer  Zeit  sind,  da  auch  das  slawische  Ijubü  sich 
häufig  als  Namenselement  findet."  ^^) 

Es  mag  ein  weiteres  Argument  für  die  engeren  Bezie- 
hungen der  Slawen  mit  den  Baiowaren  und  für  den  einsetzen- 
den Germanisierungsprozeß  bieten,  daß  sich  die  Slawen  gewisser 
Namen  bedienen,  deren  Kompositionsglieder  auch  bei  der  Bil- 
dung germanischer  P.  N.  wirksam  sind.  Liupisco,  Liupnic  und 
Liupin  werden  auch  den  Baiowaren  verständlich  gewesen  sein. 
Zanto  könnte  eventuell  deutsch  sein.  Förstemann  I.  1297  bringt 
einen  ahd.  P.  N.  Sando,  den  er  mit  ags.  söth  =  verus,  dem  got. 
sanths  und  ahd.  sand  entsprechen  würde,  in  Verbindung  bringt. 
Das  S  in  Sando  müßte  im  slawischen  Munde  wie  scharfes  ß 
gelautet  haben,  das  im  Deutschen  durch  Z  wiedergegeben  wird. 

Tal  ist  asl.  tali  =  obses,  gleichbedeutend  mit  ahd.  gisal; 
vgl.    cech.  tale  =  Teil,  Pfand,  M.  10,  319. 

Zemilo  ist  arg  verdunkelt.  Es  ist  wohl  als.  visemilü  =  All- 
lieb, aus  asl.  vTsi  =  omnis  und  milü  =  carus;  der  Halbvokal  i 
wurde  im  Deutschen  unterdrückt  und  der  Anlautkonsonant  v  fallen 
gelassen:  semilü,  wobei  slawisches  tönendes  s  wieder  in  z  aber- 
geht. Vgl.  M.  10,  234:  cech.  vysemila  und  vsemila,  russ.  visevolodü  = 
=  Allmacht  {M.  10,  238),  omnium  imperium  habens. 

Der  P.  N.  Trepigo  ist  ebenfalls  stark  verändert:  Es  ist  asl. 
trebükü  von  der  Wurzel  trdb  =  idoneum  esse.  Vgl.  cech.  tfebek, 
das  mit  unseren!  Namen  trebükü  identisch  ist. 


«7)  M  i  k  1  o  s  i  c  h  10,  285,  verzeichnet  nur  Ijubin  und  Ijubnik. 
68)  Förstemann,  L,  1.  c.  1022. 


88 

Uuelan  (Welan)  liegt  asl.  W.  velü  =^  magnus  zugrunde 
=  velanu,  vgl.  M.  10,  253  velin  und  veljan. 

üuittan  (Wittan)  ist  asl.  vitanO  von  asl.  W.  viti  =  lucruni 
M.  10,  254.  Tagazino  ist  stark  entstellt:  Ich  wage  hier  keine  Er- 
klärung. In  Tesco  steckt  die  asl.  W.  des  =  inventio,  desi  = 
invenire  =  desüko.  M.  10,  268 :  „Im  serbischen  Volkslied  wird  des 
in  der  Bedeutung  Erfinder  aufgefaßt.''  Ein  desko  urk.  von  Al- 
missa  1235.  Ocatino  ist  wieder  sehr  fraglich.  Desgleichen  Zebon, 
Zenasit  und  Zinacho. 

Dabramis  schließlich  ist  asl.  DobromyslT  =bonum  ani- 
mum  habens  (dobrü  =  bonus,  mysli  =  mens,  animus).  Wie  schon 
oben  bemerkt  wurde,  deutet  der  Ersatz  des  sl.  o  durch  a  im 
Deutschen  auf  die  altertümliche  Aussprache  des  sl.  o,  das  der 
Keflex  des  ursprachlichen  a  ist;  M.  10,  270  dabramuzl. 

So  hätten,  soweit  es  bei  der  Verdunkelung  durch  die  Auf- 
nahme ins  Deutsche  möglich  war,  die  slaAvischen  Personennamen 
der  Urkunde  von  827  ihre  Erklärung  gefunden. 

Auffallend  ist  noch  die  Alliteration  in  der  Stellung  von 
Uuelan,  Uuittan,  Uuento  und  Zebon,  Zenasit,  Zinacho.  Das  herr- 
schende Kennzeichen  der  Familienzugehörigkeit  für  eine  Zeit,  in 
der  eigentliche  Familiennamen  fehlten,  war  im  Germanischen  die 
Alliteration :  Heribrant,  Hiltibrant,  Hadubrant ;  Günther,  Gernot, 
Giselher  usw.  Sollte  sich  der  germanische  Einfluß  auf  die  Slawen 
auch  in  dieser  Weise  bemerkbar  gemacht  haben  ?  Aus  allen  diesen 
Anzeichen  ersehen  wir,  daß  der  deutsche  Einfluß  auf  die  Slawen 
des  Mühellandes  ziemlich  tiefgehend  war.  Bereits  zu  Beginn  des 
9.  Jahrhunderts,  vielleicht  kaum  ein  Jahrhundert  nach  der  ersten 
Einwanderung  ins  Mühlviertel,  erscheinen  die  Slawen  halb  und 
halb  germanisiert.  Den  32  baiowarischen  Zeugen  stehen 
21  slawische  gegenüber,  von  denen  fünf  deutsch  benannt  sind. 

Wir  können  annehmen,  daß  das  obere  Mühlviertel  zur  Zeit, 
als  die  Slawen  hier  festen  Fuß  faßten,  schon  längst  eine  seßhafte 
germanische  Bevölkerung  besaß.  Das  bezeugen  vor  allen  die  ger- 
manischen Namen  unserer  größeren  Flüsse,  der  Kleinen  und 
Großen  Mühl  und  der  Kleinen  und  Großen  Rotel  sowie  der  des 
Pesenbaches.  Die  Namen  der  größeren  Flüsse  stammen  meist 
aus  uralter  Zeit  und  gehen  von  einer  Bevölkerungsschicht  auf  die 
andere  über.  So  wurden  die  keltischen  Flußnamen  von  den 
Römern  übernommen  und  auf  die  Germanen  weiter  vererbt.  Die 
Namen  der  Mühl  und  Rotel  galten  wahrscheinlich  anfangs  nur 
für  eine  Teilstrecke,  für  den  Unterlauf  des  Flusses,  der  schon  in 


89 

den  Zeiten  der  Völkerwanderung  von  germanischen  Stämmen  be- 
siedelt wurde.  Darauf  deutet  der  uralte  Name  der  Mühl  hin,  der 
von  altgermanischer  Wurzel  muha,  nordisch  mö(r)  =  braun  ge- 
bildet ist.«^) 

Die  Urkunden  überliefern  den  Namen  als  mouhile,  4.  No- 
vember 1108,^*^)  Mouhelle  a.  1142,'^^)  Muhela  und  Muhla  a, 
1256/2)  Müchle  a.  1322/^) 

Aus  diesen  Belegen  kann  die  altgermanische  Form  *muhila 
erschlossen  werden.  Muhila  ist  ein  feminines  nomen  agentis  und 
bedeutet   „die   Braunfärberin". 

Dr.  Richard  Müller  hat  in  den  Blättern  für  Landeskunde 
von  Niederösterreich ''^^)  eine  Erklärung  des  Namens  Mühl  Ver- 
sucht: Er  hält  ihn  für  ahd.  mühhila,  von  germ.  W.  mük  ^heim- 
lich lauern,  mühhan,  mühhou  =  heimlich  lauernd  anfallen,  und 
deutet  ihn  als  „die  Meuchlerin'',  das  heißt  die  heimlich  gleitende, 
ja  mehr  als  das,  „die  lauernde'',  mit  dem  in  meuchel  überhaupt 
waltenden  Nebensinn  des  Tückischen. 

Die  Erklärung  Dr.  R.  Müllers  ist  falsch,  da  ja  in  diesem 
Falle  der  Flußname  heute  „MeucheF'  und  nicht  Mühl  (Mühel) 
lauten  müßte. 

Das  Richtige  dagegen  trifft  Müller,  wenn  er  Rotel  als  „die 
Rotfärberin''  erklärt,  von  ahd.  rot  =  rot,  und  ahd.  röten  =  rot 
färben,  röten.'''^)  (Urk.  a.  1110  rotila.)  Beide  Flüsse,  sowohl  die 
muhila  als  die  rotila  erhielten  ihre  Namen  infolge  ihres  rotbraun 
färbenden  Wassers.  Wir  besitzen  in  diesen  Flußnamen  unschätz- 
bare Zeugen  altgermanischen  Lebens  auf  Obermühlviertler  Boden. 
Hätten  Slawen  zuerst  das  Land  besiedelt,  so  besäßen  die  Flüsse 
gewiß  slawische  Namen,  da  die  Deutschen  jeden  fremden  Namen 
beibehielten,  ihn  sich  nur  mundgerecht  machten. 

W^enn  man  versuchte,  den  Namen  Pesenbach  von  asl. 
pesükü  =  Sand  abzuleiten  und  als  „Sandbach"  zu  deuten,*^^)  so 
konnte  dies  nur  durch  Nichtbeachtung  der  urkundlichen  Form 
geschehen.     In    der  Urkunde    vom    4.  November    1108,''"^)    darin 


''^)  Nach  einer  Mitteilung  des  Herrn  Univ. -Prof.  Dr.  R.  M  u  c  h. 

•0)  U.  B.  IL  127—129. 

'')  U.  B.  II.  203. 

72)  U.  B.  I.  491,  493. 

"3)  U.  B.  V.  316. 

7«)  XX.  Band,  S.  65—66. 

75)  Blätter  für  Landeskunde  von  Niederösterreich,  XX.  Bd.,  S.  66,  67. 

7*)  V  i  e  1  h  a  b  e  r,  1.  c,  1.  Fortsetzung,  Sp.  2. 

'')  U.  B.  IL  127. 


90 

jener  nobilis  vir  Eppo  seine  Schenkungen  an  das  Kloster  Sankt 
Florian  bestätigt,  lesen  wir:  allodia  inter  Bosenbac  et  Ebresbac. 
Bosenbac  geht  zurück  auf  ahd.  *Kosinpah,  das  ..Bach  des  Böso" 
bedeutet.  Der  ahd.  P.  N.  Böso  ist  unter  den  Zeugen  vieler  Ur- 
kunden zu  finden,  so  auch  in  der  Urkunde  von  Buchen  au  827. 

Die  uralten  germanischen  Flußnamen  des  oberen  Mühl- 
viertels liefern  uns  genug  Beweise,  daß  der  südliche  Teil  des 
Landes  seit  ältester  Zeit  in  Kultur  gezogen  war.  Aber  nicht  nur 
die  Flußnamen,  sondern  auch  eine  Anzahl  von  Ortsnamen  sprechen 
für  altdeutsche  Besiedlung.  Für  die  erste  Landnahme  durch  die 
Baiowaren  sind  die  Ortsnamen  auf  -ing  charakteristisch.  Sie  ent- 
halten ein  Stück  altdeutscher  Kulturgeschichte.  Ihre  Entstehung 
weist  zurück  auf  die  ursprüngliche  Besiedlung  des  Landes  durch 
Sippen,  wie  es  dem  patriarchalischen  Charakter  der  germanischen 
Verhältnisse  entsprach. 

Als  ahd.  Form  des  patronymischen  Suffixes  -ing  erscheint 
entweder  die  noch  volle  auf  ingun  (geschwächt  ingon)  als  Dativ 
pluralis  oder  die  Nominativform  auf  inga.  Die  erstere  Form 
bedingt  Präpositionen,  im  ahd.  az  =  bei,  zu,  mhd.  zuo,  zen.  Das 
charakteristische  Kennzeichen  für  die  eckten  -ing-Orte  ist  der 
ahd.  P.  NP) 

In  die  beiliegende  Kartenskizze  sind  folgende  altbaio- 
warische  Sippensiedlungen  des  oberen  Mühlviertels  aufgenommen : 
Begeringin  (Ober-  u.  Unter-Bairing),  Schrechingin  (Schröckinger, 
O.  Dürnberg,  G.  Ottensheim),  Waldinga  (Walding),  Kalhattingin 
(Kolhading),  Sunzing  (Suntzinger,  O.  Hart,  G.  St.  Martin), 
Mudering  (Mittring,  O.  Ramersdorf,  G.  Kleinzeil),  Pusilinga 
(Pißling,  G.  Kleinzell)  und  Wintpassing,  G.  Kirchberg.  Bairing, 
urk.  Begeringin  a.  1115  '^^)  enthält  den  ahd.  P.  N.  Begiri  (Baior, 
Pagiri,  Pegiri,  Pegere  ==  der  Baier)  F.  305.  Begeringin  weist 
noch  die  alte  Dativ-Pluralform  auf  (ahd.  *az  Begeringun)  und 
bedeutet:  Bei  der  Sippe  des  Begeri.  Das  gleiche  ist  bei 
Schrechingin  der  Fall  (urk.  a.  1287  Schrechingin,  a.  1343  De 
Schreching,  a.   1523   Schreckhinger,**^)    dem  ahd.    P.   N.   Screggi 


^®)  Vgl.  die  grundlegenden  Abhandlungen  von  Sigmund  R  i  e  z 
1  e  r,  Die  bayerischen  und  schwäbischen  Ortsnamen  auf  -ing  und  -ingen 
als  historische  Zeugnisse  in  den  Sitzungsberichten  der  königl.  Bayerischen 
Akademie  der  Wissenschaften,  philosophisch-philologische  und  historische 
Klasse,  1909,  2.  Abhandlung. 

7»)  U.  B.  II.  150 

**)  G  r  i  1 1  n  b  c  r  g  e  r,   Urbar   von   Wilhering,  1.  c. 


91 

P.  1309  zugrunde  liegt:  '''az  Screggingun  =  bei  der  Sippe  des 
Screggi. 

Walding  =  *Waldinga,  "»"az  Waldingun  =  bei  der  Sippe  des 
Waldo  F.  1499. 

Kolhading  (jetzt  Riener  und  Meindl,  O.  Edt,  G.  Eidenberg, 
Bez.  Ottensheim)  urk.  a.  1287  Kalatingin,  a.  1343  De  Chalathing, 
a.  1523  Kalating^i)  enthält  einen  ahd.  P.  N".  *Cliadalhad  (Zu- 
sammensetzung von  germ.  W.  cath  F.  360  und  hathu  =  pugna 
F.  788).  Wie  aus  ahd.  P.  N.  Chadalhoh  =  Chalhoh  F.  362  wird, 
so  aus  Chadalhad  =  Chalhad,  Chalhat ;  *az  Chadalhatingun  = 
bei  der  Sippe  des  Chadalhat.  „Noch  heute  lebt  der  Ortsname 
Kholhading  —  unser  Khalhading  —  in  der  Erinnerung  älterer 
Bauern  dortselbst.''^^)  ,,E)er  Name  Chalating  ist  gegenwärtig  ver- 
schwunden.'^^^)  Sunzinger,  urk.  Suntzing^^)  beruht  auf  dem  ahd. 
P.  N.  Sunzo  F.  1368. 


Mittring,  urk.  Mudering  ^^)  ist  vom  ahd.  P.  N.  Modahari, 
Mothari,  Muather,  Muother  F.  1129  gebildet:  *az  Muotheringun: 
Bei  der  Sippe  des  Muother.  In  Pißling,  urk.  Pusling  ^^)  ist  der 
ahd.  P.  N.  Busilo,  Pusilo  F.  330  verborgen. 

Wintpassing,  urk.  ze  wvndpazzing  *'^)  und  Wintpassing  ®^)  = 
ahd.  *az  wintpozingun :  Bei  der  Sippe  des  Wintpöz.  Der  Orts- 
name Wintpassing,  der  in  Bayern,  Ober-  und  Niederösterreich 
zahlreich  vertreten  ist,  hat  den  Philologen  genug  Kopfzerbrechen 
bereitet.  Daß  er  auf  Slawen  in  irgend  einer  Weise  Bezug  hat, 
wird  von  den  meisten  Forschern  zugegeben,  doch  die  Erklärungen 
weisen  bedeutende  Differenzen  auf.  Der  bayerische  Forscher 
Riezler^^)  nimmt  an,  daß  das  Grundwort  auf  einen  allgemein 
üblichen  Spottnamen  für  die  Slawen  deute,  nämlich  auf  wintboz, 
das  die  Winden  wegen  ihrer  geringen  Körpergröße  als  „Winden- 


81)  Grillnb  erger,  1.  c,  S.  135. 

^'')  Vgl.  Fr.  V.  v.  H  a  n  d  e  1  -  M  a  z  z  e  1 1  i,  Das  Gemärke  von  Wild- 
berg, 1.  c,  S.  21. 

83)  G  r  i  1 1  n  b  e  r  g  e  r,  1    c,  Anmerkungen. 

8*)  Schiff  mann,  1.  c.  IV. 

85)  Archiv  für  österreichische  Geschichte,  94,  162. 

8«)  U.  B.  VII.  332,  vom  11.  November  1353. 

87)  a.  1379,  Lehensbuch  des  Jans  von  Kapellen,  H  a  ß  1  e  d  e  r,  Ge- 
schichte von  Neufelden,  S.  61. 

'')  a.  1667,  Urbar  von  Marsbach,  Haßleder,  1.   c.  S.  27. 

89)  R  i  e  z  1  e  r.  Die  Ortsnamen  um  München,  Oberbayerisches  Archiv, 
44.  Band,  S.  66. 


92 

knirpse*'  bezeichnen  soll.  Die  Slawen  stehen  aber  den  Deutschen 
an  Körpergröße  sicher  nicht  nach/*^") 

Th.  V.  Grienherger  ^^)  spricht  sich  dafür  aus,  daß  boz  all- 
gemein „Knecht"  bedeute,  während  Albert  Vierling,^^)  XVI., 
S.  16  f.  zu  der  Annahme  neigt,  daß  poz,  boz  von  pasz  =  die 
Arbeiterrotte  (Grimm,  VII.,  Sp.  1484)  oder  von  bosz  =  die 
Herberge  (Grimm,  II.,  Sp.  268)  abzuleiten  sei. 

G.  Maurer  ^^)  knüpft  an  den  Ortsnamen  Wimpaissing  eine 
längere  Besprechung  und  äußert  sich,  von  der  urkundlichen  Form 
de  anno  1213  Wintpeizingen  ausgehend,  in  folgenden  Worten: 

„Ich  möchte  vorschlagen,  einen  nicht  geschriebenen  Namen 
Wintpeiz  anzunehmen,  die  Bezeichnung  eines  Mannes,  der  die 
Winden  im  Kriege  jagte  (mhd.  beizen)  und  mit  oder  ohne  —  in 
unserem  Fall  ohne  —  Beute  an  Menschen,  jedenfalls  aber  mit  dem 
Ehrennamen  Windenjäger  ...  in  die  Heimat  zurückkehrte. 

Wintpeizingen  ist  seine  Gründung,  wie  Wolfpeizingen  die 
eines  Mannes,  der  sich  im  Verfolgen  eines  Wolfes  besonders 
hervorgetan.  Daß  gerade  in  Altbayern  unser  O.  N.  so  häufig  ist, 
erklärt  sich  leicht  aus  den  vielfachen  Kämpfen,  die  gerade  die 
Bayern  eine  Zeitlang  mit  den  Winden  zu  führen  hatten,  und 
gerade  damals,  als  die  Namengebung  auf  -ing  die  herrschende 
war.  Daß  der  Name  Wintpeiz  im  Schrifttum  nicht  vorkommt, 
erklärt  sich  aus  seinem  Charakter  als  Zuname  ( ?)  und  aus  seiner 
in  den  politischen  Verhältnissen  begründeten  Kurzlebigkeit." 

Wir  können  wohl  nicht  anders,  als  einen  ahd.  P.  N  Wintpöz 
und  Wintpeiz  anzunehmen.  Die  betreffenden  0.  N.  dokumen- 
tieren sich  durch  ihre  urkundlichen  Belege  als  echte  patronymi- 
sche  Sippennamen.  Das  entscheidende  Wort  in  dieser  Frage  hat 
R.  Müller  ^'^)  gesprochen,  wenn  er  ausführt:  „Die  Ortsregister 
wissen  gegenwärtig  v  von  drei  Dörfern  Wimpassing  oder  Wind- 
passing  in  Oberösterreich  und  sieben  in  Niederösterreich. 
Schmeller  hat  der  Erklärung  von  Wimpassing  vorgearbeitet.    Er 


•«)  Vgl.  Fr.  V  Hellwald,  Die  Welt  der  Slawen.  Berlin  1890, 
S.  76  ff. 

**)  Mitteilungen  der  Gesellschaft  für  Salzburger  Landeskunde. 
26.  Band,  S.  22  f. 

»2)  Albert  V  i  e  r  1  i  n  g,  Die  slawischen  Ansiedlungen  in  Bayern, 
in  den  Beiträgen  zur  Anthropologie  und  Urgeschichte  Bayerns,  XIV.,  XVI. 

•3)  G.  Maurer,  Die  Ortsnamen  des  Hochstiftes  Passau,  Passau 
1912,  S.  53. 

*^)  Blätter  für  Landeskunde  von  Niederösterreich,  XXI.,  S.  89  ff. 


93 

erbringt  statt  der  aus  unseren  Belegen  allein  hervorgehenden 
mittelhochdeutschen  Form  Wintbozingen  aus  einer  Urkunde  von 
1082  den  der  vorauszusetzenden  althochdeutschen  (Uuinid- 
pozingun)  nähere  Wintpozzingin.  Und  er  leitet  dies  Patro- 
nymicum  von  einem  P.  N.  Wintpoz,  den  er  mit  einem  Frage- 
zeichen in  ein  vorhochdeutsches  Winidbaudus  zurückschiebt. 

Ich  erinnere  mich  nicht,  Uuinidpöz  irgendwo  gelesen  zu 
haben,  aber  die  Existenz  des  N'amens  hat  volle  Wahrscheinlich- 
keit. Sein  erster  Teil  ist  derselbe  wie  in  Uuinidheri,  woraus 
dann  Uuinitheri  und  Winthere  entstand.  Der  Rückschluß  von 
Wintpöz  auf  uuinidpöz  ist  also  rechtfertig.  Wie  Winidheri,  der 
die  Wenden  und  Slawen  bekämpfende  Held,  kann  Winidpoz  nur 
sein  der  sie  (mit  dem  Ger)  niederschlagende  oder  nieder- 
stoßende ^^)  Held.  Doch  genug.  lieber  den  Sinn  des  von  uns 
am  meisten  benötigten  Uuinidpuz  kann  ein  Zweifel  nicht  be- 
stehen und  wir  wissen  jetzt,  Wimpassing  bedeute  „zu  den  Nach- 
kommen des  Windpoz",   wie  Schmeller  vorlängst  vermutete." 

lieber  die  I^ebeneinanderexistenz  der  deutschen  und  slawi- 
schen Bevölkerung  im  oberen  Mühlviertel  wird  im  Verlaufe 
unserer  Ausführungen  noch  die  Rede  sein.  Wir  wenden  uns 
wieder  der  Besprechung  der  slawischen  Nomenklatur  zu. 

Unfern  der  Rotel,  dort  wo  sie  aus  den  Waldbergen  des  Mühl- 
viertels heraustritt  und  in  die  Donauebene  bei  Ottensheim  ihren 
Lauf  nimmt,  treifen  wir  den  rätselhaften,  dunklen  Namen  Chot- 
wein.  Es  ist  der  heutige  Jörgensbühel,  Gr.  Walding,  Bez.  Ottens- 
heim. 

Die  Untersuchungen,  die  für  diesen  Namen  nötig  waren, 
haben  höchst  rätselvolle  Zusammenhänge  ergeben.  Eine  Erklä- 
rung des  Namens  hat  bisher  niemand  erbracht.  Strnadt  ^^)  er- 
wähnt zum  erstenmal  Chotwein:  „Wie  aus  einem  Ablaßbriefe 
des  Erzbischofs  Sigmund  von  Salzburg  ddo.  6.  Juni  1457  her- 
vorgeht, gehörte  damals  nach  Feldkirchen  als  Filiale  .  .  . 
St.  Georg  auf  dem  Berge  Chotwein.  St.  Georg  auf  dem  Berge 
Chotwein  ist  die  unweit  Walding  gelegene,  nunmehr  gesperrte 
St.  Georgenkirche,  statt  welcher  um  diese  Zeit  die  Kirche  zu 
Walding  erbaut  wurde.*^' 


85)  Ahd.  bozan,  pozan,  mhd.  bozen  =  stoßen,  schlagen.  Dazu  das 
subst.  boz,  poz,  vgl.  Amboß,  mhd.  aneboz.     (D.  V.) 

®®)  J.  Strnadt,  Versuch  einer  Geschichte  der  passauischen  Herr- 
schaft im  oberen  Mühlviertel,  im  20.  Jahresberichte  des  Museums  Fr.-Car, 
in  Linz,  1860,  S.  277. 


04 

Noch  spricht  sieh  Strnadt  über  die  Herkunft  des  Namens 
nicht  aus.  In  einer  späteren  Untersuchung'*^^)  erklärt  er  jedoch 
den  Bergnanien  Chotwein  für  slawisch:  „Von  ihrer  Anwesen- 
heit (der  Slawen)  sprechen  außer  anderen  Anzeichen  .  .  .  die 
Namen  Windorf  .  .  .  und  Chotwein  (Jörgensbühel  bei  Wal- 
ding)/'  . 

Chotwein  (Ch  =  K)  scheint  auf  älteres  '•'  Kotwin  zurück- 
zugehen. 

Ich  finde  den  Namen  in  geographisch  weit  getrennten 
Gegenden  noch  dreimal  wiederkehren:  Als  Vulgärnamen  (be- 
achtenswerte Tatsache!)  für  Göttweig^^)  in  Niederösterreich, 
im  Egerlande  (Böhmen)  Cothwin  —  Kettwa  —  Kotvina^^)  und 
in  der  fränkischen  Schweiz  ein  Köttweinsdorf.^*^^) 

Es  ist,  wie  gesagt,  beachtenswert,  daß  der  (ursprüngliche) 
Bergname  Göttweig  in  Niederösterreich  im  Volksmunde  Kött- 
wein  (das  ebenfalls  von  älterem  *  Kotwin  herrührt)  hieß.  Dazu 
stimmt  auch  die  Polemik,  die  der  Verfasser  der  vita  Alt- 
manni  ^^^)  bei  der  Deutung  des  Klosternamens  führt:  ,,Hic 
gladius  (sc.  Martis)  post  multa  milia  annorum  inventus  Attilae 
regi  Hunorum  traditur,  cuius  terrore  tota  paene  Europa  eins 
ditioni  subditur.  Ab  hoc  gladio  dux  Gothorum  primitus  Mors 
est  dictus,  postmodum  o  littera  in  a  mutata  Mars  est  appellatus. 
Mars  autem  lingua  eorum  dicitur  Wich;  ergo  a  Gothis  et  Wich 
mons  vocatur  Gotewich,  non  ut  vulgus  dicit  Kotewich."^^^) 

Die  Form  mit  gutturaler  Fortis  scheint  unbedingt  die  ur- 
sprünglichere gewesen  zu  sein  und  Gotewich  ist  vielleicht  nur 
eine  gelehrte,  sekundäre  Bezeichnung  des  Berges ;  es  lag  nahe, 
bei  der  Gründung  eines  Gotteshauses  an  Gott,  ahd.  got,  goth, 
irod.     gerni.    guth    zu    denken,    wodurch    aus    älterem    Kotewich 

»7)  J.  Strnadt,  Geburt  des  Landes  ob  der  Enns,  1886,  S.  28. 

®®)  Johann  Nicolaus  de  Vogel,  Specimen  Bibliothecae  Ger- 
maniae  Austriacae  sive  Notitia  scriptorum  rerum  Austriacarum  quotquot 
auctori  innotaverunt,  Wien  1779,  Pars  I.  Geographica  S.  91:  Gottwick, 
vulgo  Göttweich,  K  ö  1 1  w  e  i  n. 

•®)  F.  Albrecht,  Zur  Besiedlung  Westböhmens  durch  die  Slawen 
bis  zum  Einsetzen  der  deutschen  Kolonisation,  im  58.  Jahresbericht  des 
k.  k.  deutschen  Staatsgynmasiums  zu  Pilsen,  1911. 

*"*)  Christoph  Beck,  Die  Ortsnamen  der  fränkisc^hen  Schweiz, 
Erlangen   1907. 

*"0  Vita  Altmanni  episcopi  Pataviensis,  in  den  Mumunenta  Ger- 
maniae  Hist.  S.  S.  XII.,  S.  237. 

^'*2)  ita  Bi    Kötewich,    ut  adhuc  vulgo  vocatur.     (!)   1.  c,  p.  237. 


95 

ein  Gotewich  wurde,  das  R.  Müller  zu  einer  wunderbaren  Er- 
klärung veranlaßte,  die  jedoch  kaum  haltbar  sein  wird:  ,, Zweifel- 
los dagegen  ist  der  mythologische  Charakter  des  Namens  Gött- 
weih. Was  der  Verfasser  der  vita  Altmanni  in  cap.  26  über 
den  Xamen  etymologisiert,  daß  er  nach  dem  Gotte  Wich  der 
Goten  gebildet  sei,  ist  zwar  blauer  Dunst.  Aber  gewiß  hat  er 
nur  eine  mündliche  Ueberlieferung  gelehrt  aufgeputzt,  mit 
nichten  alles  ersonnen  .  .  .  Die  alten  Quellen  schreiben  Gote- 
wich oder  Gotewich,  seltener  Kotewich.  Gegen  die  letzte  Schreib- 
art, beziehungsw^eise  Aussprache,  polemisiert  der  Verfasser  der 
vita  Altmanni  seiner  gotischen  Erklärung  zuliebe  ebenso  grund- 
los wie  albern.  Hein  althochdeutsch  würde  demnach  der  Name 
lauten:  Cotauuich,  das  ist  Zusammensetzung  aus  cot  =  deus  und 
uuich  ^=  vicus  und  der  ganze  Name  bedeutet:  dei  sedes,  die 
Stätte,  an  der  ein  Gott  wohnte  oder  verehrt  wurde.  Komposita 
mit  cot  im  ersten  Gliede  sind  alt  und  selten.  Sie  weisen  sich  als 
solche  durch  den  bewahrten  Kompositionsvokal  aus. 

Altmann  fand  daher  den  Namen  Göttweih  bereits  vor  und 
ersann  ihn  nicht  erst  seiner  Stiftung. "■^^'^) 

Gewiß  fand  Bischof  Altmann  den  Namen  bereits  vor,  aber 
sicher  nicht  in  der  Aussprache  Gotewich,  sondern  mit  guttu- 
raler Fortis,  also  Kotewich,  ja  vielleicht  gar  als  Kotwin.  Letzteres 
kann  immerhin  aus  dem  Slawischen  stammen;  am  Fuße  des 
Göttweiger  Berges  fließt  die  slaw^isch  benannte  Fladnitz  (blatnica, 
sl.  blato  palus). 

Für  das  Egertal  weist  Albrecht  ^^'^)  eine  slawische  Grund- 
besiedlung nach.  Und  hier  finden  wir  ebenfalls  ein  Kotvina: 
„Wir  w^enden  uns  wieder  egeraufwärts.  Dort  wird  1226  in  der 
schon  berührten  Konfirmationsurkunde  für  das  Stift  Doxan  der 
zwischen  dem  heutigen  Klösterle  und  Schlackenwert  gelegene 
circuitus  von  Cothwin  genannt  als  einstige  Schenkung  Herzog 
Friedrichs  1179  bis  1189 ;  circuitus  Cothwin  =  Kettwa-Kotvina 
sw.  von  Klösterle."  Noch  mehr  des  Rätselhaften  bietet  Kött- 
weinsdorf,  B.  A.  Ebermannstadt,  in  der  fränkischen  Schw^eiz.  Die 
urkundlichen  Belege  zeigen  sonderbare  Variationen:  a.  1172 
Kotdwanisdorf ;  Chotweigsdorf ;  Kötwestorf;  Kotpersdorff ;  Köt- 
mannsdorf;  Kutwesdorf  1490;  Köppelßdorf  1530.^^^) 


103)  Richard  Müller,  1.  c,  XX.  Bd.,  S.  114—115. 

1««)  Albrecht,  1.  c,  S.  34. 

105)  Sämtliche  Belege  bei  Beck  a.  a.  0..  S.  79—80. 


96 

„Wir  werden  .  .  .  nicht  fehlgehen,  wenn  wir  einen  P.  N. 
Oodwin,  verhärtet  Kotwin  ansetzen,  welcher  Name  uns  schon 
in  Gößweinstein  und  Gößmannsberg  begegnet  ist."^^^)  Die  Ver- 
härtung von  Godwin  zu  Kotwin  scheint  aber  nicht  sehr  plausibel. 
Ebensowenig  die  Erklärung  Müllers:  '^^'^)  „Mit  ahd.  cot,  mhd.- 
hochd.  got  zusammengesetzte  Namen  scheinen  dem  christlichen 
Gefühl  anstößig  gewesen  zu  sein:  Daher  wohl  die  Entstellung, 
die  sie  frühzeitig  erfahren/^ 

Wir  haben  gesehen:  Chotwein,  Köttwein  (Kotewich),  cir- 
ouitus  Cothwin  (Kettwa,  Kotvina)  und  Köttweinsdorf  (mit  allen 
urkundlichen  Belegen)  zeigen  gutturale  Fortis  im  Anlaut.  Der 
Name  findet  sich  in  Gegenden,  für  die  slawische  Besiedlung 
nachweisbar  ist.  (Auch  für  die  fränkische  Schweiz  weist  Beck 
slawische  Kolonisation  nach,  z.  B.  Treppendorf,  urk  Trebeken- 
dorf  c.  1139  vom  sl.  P.  N.  Trebek.) 

Vielleicht  hängt  der  Name  mit  dem  sl.  P.  N.  Chot,  M.  10, 
323,  zusammen.  Vgl.  Kottes  =  ^Chotanisriut^e,  Chotans  und  Kött- 
mannsdorf  —  Chotemaresdorf  vom  sl.  P.  N.  Chotemer  bei 
F.  IL,  1721. 

Im  übrigen  wage  ich  über  Chotwein  ^^^)  kein  bestimmtes. 
Urteil  und  begnüge  mich,  Zusammenhänge  aufgedeckt  zu  haben. 

Im  Norden  des  Berges  Chotwein  überschreiten  wir  die 
Rotel  und  gelangen  in  ein  Gebiet,  in  dem  sich  die  slawischen 
Orts-,  Flur-  und  Bachnamen  zu  großer  Dichte  gruppieren. 

Lasser sdorf,  das  schon  Vielhaber  •^^^)  für  Ladislausdorf  er- 
klärt, enthält  im  Eponymus  den  sl.  P.  N.  Vladislav.  Die  ur- 
kundlichen Formen  lauten  Lazzensdorf,^^^)  Laßenstorf,  Lazzens- 
torf:^^^)  Das  Dorf  des  Slawen  Vladislav.  Vgl.  Lasseisdorf  bei 
St.    Florian    in    Mittelsteiermark,    urk.    a.    1139    Lazlausdorf.^^^) 

Lassersdorf  gehört  in  die  Reihe  jener  Ortsnamen,  die  in 
ihrem  Eponymus  den  slawischen  Gründer  oder  Besitzer  verewigt 
haben,  wie  Pröselsdorf  im  unteren  Mühlviertel  (Brumizlaisdorf 
a.  1115)  oder  Trevenreut  in  Salzburg  und  Tribuswinkel  bei  Wien 

«*)  Ebenda. 

107)  Richard  Müller,  1.  c,  XIX.,  S.  149. 

108)  Ygi  auch  Lamprecht,  große  Matrikel,  Mskr.  5855 :  Sand 
Georgen,  St.  Georii  =  St.  Georgen  im  K  o  s  t  w  e  i  n,  Walding,  1318,  1373, 
U.  V.  St.  Florian. 

lo»)  G.  Vielhaber,  1    c,  1.  Fortsetzung.  Sp    2. 
"0)  Grillnberger,  1.  c.  140. 
»")  Lamp  recht,  1.  c.  1287. 
"*)  Kämmel,  1.  c.  152. 


97 

{vom  sl.  P.  N.  Trebaii).  In  diesem  Lassersdorf  hat  sich  auch 
eine  nicht  geringe  Anzahl  von  slawischen  Flurnamen  erhalten. 
Wir  linden  dort  eine  Görzleiten,  einen  Görzleitenanger,  ein  Görz- 
leitenholz,  einen  Regnitzbühel,  ein  Regnitzfeld,  einen  Regnitz- 
hagen,  einen  Regnitzwiesüeck,  eine  Fragleiten,  ein  Lagnitzfeld, 
einen  Kagnitzanger  und  eine  Kanzigwiese.  Im  Norden  des 
Dorfes  liegt  das  Görtzergut   (Görtzer). 

Görzleiten,  Görtzer  usw.  stammen  von  asl.  gora  =  Berg, 
gorica  =  Hügel,  Bühel.  Vgl.  östl.  vom  Görtzer  den  deutschen 
Hausnamen  Berger  (siehe  Spezialkarte  1  :  75.000).  Der  asl. 
W.  reka  =  Fluß  gehören  die  Namen  Regnitz,  Ragnitz  und 
Raugitzer  an.  Zu  Ragnitz  vgl.  Dopscli,  Urbare  der  Steier- 
mark i^^^)  Ober-Ragnitz,  O.  G.  Badendorf,  G.  B.  Wildon,  Rech- 
nutz, Rekencz,  Rägknitz,  Ragnicz;  Innere  Ragnitz,  G.  B.  Um- 
gebung Graz,  Recknitz.  —  Rangitzer,  O.  Hofing,  G.  Herzogs- 
dorf, B.  Ottensheim,  lautet  urk.  Regenz.^^^) 

Lagnitz  und  Kagnitz  vermag  ich  nicht  zu  erklären,  da 
mir  keine  urkundlichen  Belege  zur  Verfügung  stehen.  Frag- 
leiten enthält  im  ersten  Teile  asl.  pragü  =  limen.  Schwelle. 
Slawisches  p  wird  durch  f  im  Deutschen  ersetzt.  In  Kanzig 
vermute  ich  asl.  koni  =  Pferd ;  die  Endung  -zig  ist  unter 
deutschem  Einfluß  entstanden,  „sk  geht  im  Norden  in  zig  über'^, 
M.  21,  98.  Vgl.  Dolzig  aus  dlusko,  Glinzig  aus  glinsko,  Leipzig 
(älter  Leipzg)  aus  lipsk  (lipa  =  Linde).  Analog  diesen  Bildungen 
ist  unser  Kanzig  aus  asl.  koniskü  zu  erklären;  das  Suffix  iskü 
bildet  Adjektiva  aus  Substantiven:  koni  =  das  Pferd,  koniskü  = 
zum  Pferd  gehörig.  So  bedeutet  Kanzigwiese  ^=  Pferdewiese, 
Roßweide.  Zu  ergänzen  wäre  etwa  asl.  pastva  oder  zirü  =  AYeide. 
Vgl.  konjski  hrib  in  Krain  M.  23,  183. 

Daß  die  Slawen  im  Norden  der  Donau  Pferdezucht  und 
-handel  betrieben,  können  wir  aus  der  Zollurkunde  von  Raffel- 
stetten  c.  906  entnehmen. ^^^) 

Für  slawisch  halte  ich  auch  Neusserling  und  Stammering, 
G.  Herzogsdorf.  Die  urk.  Belege  lauten  Neuzzedling  ^^^)  und 
Stemering,  Stemring.^^'^) 


"3)  Dop  seh,  1.  c.  153«2T,  300,3,  428r.i,  2238. 
"*)  Grillnberger,  1.  c.  139. 
^15)  U.  B.  IL  54 

"•)  Grillnberger,  1.  c.  S.  139. 

^^'')  Lehensbuch   des   Königs    Ladislaus    Posth,    im   Notizenblatt    der 
Akademie  der  Wissenschaften,  IV.,  238,  354. 


0« 

Auch  hier  dürfte  jene  falsche  Analogie,  welche  den  Aus- 
gang -ing  slawischen  Fluß-,  Berg-  und  Ortsnamen  verlieh,  die  ur- 
sprünglich auf  -ika,  -ik  endeten  und  denen  meist  ein  n  unmittel- 
bar vorausging,  wirksam  gewesen  sein. 

^  ^eusserling  (Neuzzedling)  ist  wahrscheinlich  sl.  na  sedlnik, 
praep.  na  =  auf  und  sedlnik  =  Sattel,  und  ist  ursprünglich  ein 
Bergname ;  asl.  selo,  sedlo  =  ager,  sedes,  pagus  M.  23,  231 ;  vgl. 
den  mons  Strasedelnik  im  Urkundenbuch  von  Hohenfurt. 
Stammering  (Stemering)  halte  ich  für  älteres  zmernik,  von  asl. 
smruku  =  Fichte  M.  23,  235.  Vgl.  Feuchtenbach  im  oberen 
^fühlviertel,  fiuhtinpah.  Stemeritsch,  O.  G.  Toppeisdorf,  südöstl. 
Klagenfurt,  urk.  Zmeritsche.^^^) 

Im  Westen  von  Lassersdorf  zeugen  für  die  Anwesenheit  der 
Slawen  die  IsTamen  auf  Wind-  und  Windisch  zu  beiden  Seiten  des 
Pesenbaches  und  noch  westlicher,  im  Mündungsgebiete  der 
Großen  Mühl. 

Ich  zähle  die  Orts-  und  Flurnamen  des  oberen  Mühlviertels, 
die  mit  Wind-  und  Windisch  zusammengesetzt  sind,  zusammen- 
fassend auf: 

Windner  und  Windorfer  am  linken  Ufer  des  Pesenbaches; 
Windorf  nördlich,  Windischberg  südlich  von  St.  Martin;  Winz- 
berg  (Wintsberg),  Pfarre  Kirchberg;  Windsteig,  Pfarre  Sankt 
Martin;  Windsteig  und  Windhaag  bei  St.  Veit;  St.  Peter  und 
'St.  Johann  am  Windberg. 

„Nach  dem   St.    Florianer  Urbar   de   1373   hieß   die  ganze 

Gegend  von  der  Donau  bis  an  die  Eeusche  Mühel  ^^^)  in  Windi- 
berge.^20) 

Windner  lautet  im  15.  Jahrhundert  ,,zu  den  Winden'^  ^^^) 
und  erklärt  sich  von  selbst. 

Windorf  erscheint  urkundlich  am  28.  März  1370  ^^^)  als 
Wyndorff,  1371  und  1439  als  Windendorf^^s)  ^^d  .fließt  her  aus 
altem  *  Winid6toi-])h  =  Dorf  der  Winden.  Windsteig,  urk.  curia 
in  windestige  ^^^)  c.  1190  geht  zurück  auf  ahd.  *Winidöstiga  = 


*")  D  o  p  8  c  h,   Landesfürstliche  Urbare  der  Steiermark,  S.  439. 
**■)  Rauschen   Mühl,   auch   steinerne   und   böhmische   Mühl    genannt. 
*2o)  Fr.   V.   v.   H  a  n  d  e  1  -  M  a  z  z  e  1 1  i,  Waltenstein  und    Eppenberg, 
im  67,  Jahresbericht  des  Museums  Francisco  Carolinum,  S.  32. 
121)  Notizenblatt  1853.  ?>..  S.  200. 
»«)  U.  B.  VII.  466. 

*")  Lamprecht,   Mami.<krij)t    aus   dcni   Scliauniburger    Urbar. 
"*)  U.  B.  I.  593. 


99 

Steig,  Ffad  der  Winden,  ist  also  ursprünglich  der  ]N[ame  einer 
Kommunikation.  Vgl.  auf  der  Spezialkarte  den  erhaltenen 
Fahrweg,  der  von  Windsteig  über  das  Göritzergut,  Herzogsdorf, 
Windner  gegen  den  Pesenbach  führt;  in  ihm  ist  vielleicht  jener 
alte  Windenpfad  erhalten.  Dieser  übersetzte  etwa  bei  der  heutigen 
Haltestelle  Herzogsdorf  der  Mühlkreisbahn  den  Pesenbach  und 
leitete  weiter  (siehe  Windsteig  am  rechten  Ufer  des  Pesenbaches) 
in  die  Gegend  Windischberg.  Wir  haben  es  mit  einem  uralten 
Saumweg  zu  tun.  Da  das  ahd.  hac  abgesehen  von  der  Bedeutung 
„Einhegung'^  geradezu  für  villa  und  civitas  stehen  kann,  ^^^)  so 
spricht  nichts  dagegen,  Windhaag  als  *Winidöhac  =  Ort,  Dorf 
der  Winden,  zu  deuten.  Windischberg  erklärt  sich  von  selbst. 
Winzberg,  urk.  Winsperch,  Wintsperch  ^^e)  a.  1303,  1388  ist  der 
Besitz  eines  einzelnen  Winden:  "^Winidesperc  =  Berg  des 
Winden. 

Windberg  hat  Müller  ^^")  eingehend  besprochen:  „Den  im 
oberösterreichischen  Mühlviertel  gelegenen  Ort  Windberg  (Sankt 
Peter)  belegen  die  ältesten  urkundlichen  Zeugnisse  in  der 
dativischen  Form  Windiberge,  W^indeberge:  ()to  de  windiberge 
occisus  im  ältesten  Totenbuch  von  St.  Florian  unter  dem  8.  Sep- 
tember (Archiv  f.  ö.  G.  56,  314,  mit  Anm.  115  auf  S.  334), 
predia  in  Windeberge  sita,  Urkundenbuch  von  Steiermark,  L, 
142,  ISTr.  130  von  c.  1130 ;  cum  omnibus  prediis  in  monte  Winde- 
berge sitis  ebenda,  I.,  290,  292,  Nr.  279,  280,  beide  von  1149  .  .  . 
Es  dürfte  althochdeutsches  Uuinidöperac  „Sclavorum  mons" 
dahinter  stecken." 

In  dem  O.  N.  Ober-  und  Unter-Premser,  Pfarre  St.  Martin, 
würden  wir  kaum  einen  slawischen  Namen  vermuten,  wenn  wir 
nicht  einen  urkundlichen  Beleg  besäßen,  der  die  ursprüngliche 
slawische  Form  überliefert:  in  superiori  et  inferiori  Premitz  a. 
1373,  U.  von  St.  Florian.128) 

Premitz  ist  asl.  premica  von  asl.  premü  =  rectus  und  dürfte 
anfangs  der  N^ame  einer  Kommunikation  gewesen  sein:  Der  ge- 
rade Weg.  Premser  scheint  über  eine  Mittelform  Premitzer  ent- 
standen zu  sein. 


*25)  S  c  h  m  e  11  e  r,  Bayerisches  Wörterbuch,  I.,  1067. 
^2«)  Lamprecht,  Manuskript ;  U.  B.  IV.  444 ;  S  t  rn  a  d  t,  Velden, 
S.  239. 

"7)  R.  Müller,  1.  c,  XX.  Band,  S.  187. 
^28)  L  a  m  p  r  e  c  h  t,  1.  c. 

7* 


100 

Die  Ortsnamen  auf  Wind  und  Windisch  lassen  auf  die 
gleichzeitige  Existenz  deutscher  (haiow  arischer)  Bewohner 
schließen,  die  es  als  eine  Notwendigkeit  empfanden,  die 
wendischen  Orte  ro/i  den  in  der  Nähe  gelegenen  deutschen  zu 
unterscheiden.  Dergleichen  Ortsnamen  können  natürlich  erst  zu 
einer  Zeit  oder  in  Gegenden  entstanden  sein,  wo  Slawen  nur  aus- 
nahmsweise auftraten.  Anderseits  aber  drücken  die  Zusätze  Wind 
und  Windisch  das  längere  Verweilen  der  Slawen  im  slawischen 
Zustande  aus. 

Auf  die  Kodungstätigkeit  der  Slawen  im  Waldlande  nörd- 
lich der  Donau  deuten  die  Namen  Görlitz  (jetzt  Göritzer  bei 
Niederwaldkirchen),  Zwettl  und  Zarg. 

Görlitz  erscheint  urkundlich  in  der  Form  „auf  der 
Gorlicz''.^^^)  Die  durch  Ausbrennen  erzeugte  Waldlichtung  wird 
im  Slawischen  mit  Namen  bezeichnet,  die  von  asl.  goreti  ^ 
sengen,  ausbrennen,  gebildet  sind.  Gorlicz  ist  asl.  gorelica,  gleich- 
bedeutend mit  dem  deutschen  O.  N.  Asang.  Vgl.  Peisher:  „Wo 
kein  Pflug  ist,  dort  gibt  es  auch  keine  permanenten  Aecker, 
sondern  bloß  Schwandäcker  .  .  .  Ein  Stück  W^ald  wird  im  Hoch- 
sommer niedergelegt,  das  Dünnholz  gleichmäßig  ausgebreitet, 
nach  dem  Trocknen  an  Ort  und  Stelle  verbrannt,  der  Boden  mit 
der  Haue  gelockert  und  in  die  Asche  ein-  oder  zweimal  mit 
Roggen  oder  Hafer  bestellt.'^i^^) 

Die  durch  Roden  erzeugte  Waldlichtung  wird  durch  mit 
svötlT  =  licht  zusammenhängende  Ausdrücke  bezeichnet.  Zwettl 
(beachte  im  Deutschen  den  Ersatz  des  sl.  s,  scharfes  ss,  durch  z) 
finden  wir  zweimal:  Am  Oberlauf  der  Großen  Rotel  Zwettl  und 
Langenzwettl  und  an  der  Landesgrenze,  im  östlichen  Teile  der 
Pfarre  St.  Oswald  Zwetlmühle  und  Zwctlbach.  Für  ersteres  er- 
scheinen in  den  Urkunden  die  Formen  Zwetlich  und  Zvetlik: 
Bischof  Otto  von  Passau  genehmigt  die  Stiftung  der  Pfarrkirche 
Zwettl  durch  Ulrich  von  Lobenstein,  3.  August  1264:  Ulricus  de 
Lobenstein  ecclesiam  dictam  Zwetlich. ^^^)  Am  15.  August  1264 
erfolgt  die  Gründung  der  Pfarrkirche:  Nos  Ulricus  de  Loben- 
stein   fundavimus   ecclesiam  in  Zvetlik,    que  sita   est  in   terminis 


1»)  Notizenblatt  1853,  3.,  S.  200. 

***)  J.  Peieker,  Die  alleren  Beziehungen  der  Slawen  zu  Turko- 
tartaren  und  Germanen  und  ihre  sozialgeschichtliche  Bedeutung,  in  der 
Vierteljahrschrift  für  Sozial-  und  Wirtschaftsgeschichte,  IIL  Bd.,  1905, 
S,  336. 

'»0  U.  B.  III.  322. 


101 

ecclesie  Greimliarstetten.^^")  Aus  den  urkundlichen  Formen 
Zwetlicli  und  Zvetlik  geht  deutlich  hervor,  daß  der  Ortsname  von 
sl.  svetlik,  Waldlichtung-,  gebildet  ist.  Das  Volk  gebrauchte  den 
Namen  noch  lange  seiner  appellativen  Natur  nach  mit  dem  be- 
stimmten Artikel:  Bei  der  Ivhurzen  Zwetl,^^^)  Bei  der  Zwettl 
a.  1564,  unterhalb  der  Zwettl  a.  1615. i^"*) 

Vgl.  Zwetlick,  zu  deutsch:  Kirchschlag  in  Südböhmen. ^^^) 
Eine  treffliche  Analogie  bieten  die  deutschen  Ortsnamen  Lichten- 
berg, Lichtenau,  Lichtenhaag  usw. 

Eine  Zwetlmühle,  einen  Zwetlbach  und  Zwetlwiesen  besitzt 
das  nördlichste  Gebiet,  die  Gegend  im  Norden  von  Haslach.  Es 
ist  sl.  svethi  =  licht,  wie  aus  dem  urkundlichen  Beleg  hervor- 
geht:  molendinum  Czwetla.^^^) 

Auffallend  ist  die  Existenz  des  O.  N.  St.  Veit  in  der  Mitte 
des  Gebietes.  Das  St.  Veit-Patrocinium  wird  kaum  außer  Be- 
ziehung zu  den  zahlreicheren  slawischen  Umwohnern  gestanden 
sein.  Der  O.  N.  St.  Veit  findet  sich  häufig  in  slawischen  oder  ehe- 
mals slawischen  Gegenden.  Ich  erinnere  nur  an  die  Ortschaften 
gleichen  Namens  im  südslawischen  Sprachgebiet  (Steiermark, 
Kärnten),  an  das  St.  Veit-Patrocinium  in  Prag,  an  die  Stelle  der 
Urkunde  von  Lorch  1143: 

Ad  Husmanin  duos  mansus  et  quod  Othwin  cum  Sclavo- 
nibus  possidet.  Dotem  illani  ad  Ascha  .  .  .  aliam  pertinentem 
ad  tytulum  sancti  Viti  Dernberc.^^'^)  Ueber  den  Zusammenhang 
mit  asl.  Svetovitü  siehe  Maretic i"^'^^)  „Svatovit  ist  nichts  weiter 
als  ein  der  menschlichen  Onomastik  entnommener  und  einem 
Gotte  gegebener  Name  ohne  einen  tieferen  mythologischen 
Hintergrund.  Jetzt  wird  uns  die  alte  von  Helmold  und  8axo 
gegebene  Deutung  des  Namens  Svatovit  begreiflich.  Beide 
stimmen  bekanntlich  darin  überein,  daß  die  Eanen  (Eu Janen) 
einst  Christen  waren  und  den  hl.  Veit  hoch  verehrten;  als  sie 
aber  später  vom  Christen tume  abfielen  und  zum  Heidentum 
zurückkehrten,  behielten  sie  dennoch  den  hl.  Veit,  indem  sie  aus 


132)  u.  B.  III.  323. 

"3)  V.  Hardel-Mazzetti,  Wildberg,  1.  c,  S.   13. 
134)  Ebenda,   S.   20. 

'*")  Urkundenbuch  von  Hohenfurt,  1.   c.  S.  96.      , 
136)  J.   Strnadt,  Das  Land   im  Norden  der   Donau,   S.    132,   Anm. 
"')  U.  B.  II.  208. 

1*®)  M  a  r  e  t  i  c,    Zu    den    Götternamen    der    baltischen    Slawen,    im 
Archiv  für  slawische  Philologie,  X.,  136  ff. 


10l> 

ihm  ihren  Götzen  Svatovit  machten.  Man  braucht  den  Helmold 
und  So.ro  nicht  der  Lügen  zeihen;  denn  es  ist  ganz  gut  denkbar, 
daß  die  Ranen  den  hl.  Veit  mit  einem  sehr  ähnlich  klingenden 
einheimischen  Namen  benannten.  Dabei  bleibt  die  Frage  un- 
berührt, ob  die  Ranen  vor  ihrer  ersten  Bekehrung  den  Gott 
Svatovit  gekannt  haben  oder  nicht.  Die  Frage  möchte  ich  eher 
bejahen  als  verneinen." 

Wir  haben  noch  eine  Anzahl  von  slawischen  O.  N.  zu  be- 
sprechen. Klum,  nördlich  von  St.  Peter  am  Windberg,  ist  asl. 
hlüinü  =  coUis,  Hügel.  Welche  slawische  W.  in  Abstritz  (O. 
Engersdorf)  verborgen  liegt,  kann  ich  nicht  entscheiden.  Viel- 
leicht ist  es  verderbtes  asl.  ostrica  von  asl.  ostrü  =  spitz,  steil, 
das  ursprünglich  eine  Lokalität  bezeichnet  haben  kann. 

Auf  jüngere  tschecho-sla wische  Zuwanderung  verweisen  die 
O.  N.  Pehersdorf,  B.  Rohrbach,  urk.  Pehaimsdorf  a.  1303,i3») 
Pehaimstorf  und  Pehmsdorf  ;^^*^)  Peherstorf,  Pfarre  Niederwald- 
kirchen   urk.    Pehaimstorif    a.  1373,^^^)    zu  Pechaimstorff    czwei 

Böhmsdorf,  B.  Leonfelden,  urk.  Pehaimdorf  a.  1305  ^^^)  und 
Böheimschlag,  B.  Leonfelden,  urk.  Pehaimslag  a.  1356.^^^)  Diese 
Ortsnamen,  von  älterem  *  Bdheimestorph  und  *  B^heimes  -  slac 
herrührend,  bedeuten  Dorf  und  Schlag  eines  Böhmen  (Tschechen). 

Slawisch  ist  auch  der  O.  N.  Dobring  bei  Helfenberg  und 
bei  Böhmisch-Kapellen.  Sonderbarerweise  erklärt  Klimesch  ^^^) 
Dobring  für  ein  „deutsches  Patronymikum  aus  dem  tschechischen 
P.  N.  Dobren  oder  Dobron:  Zu  den  Erben  des  Dobren".  Ich  halte 
es  für  überflüssig,  die  Unhaltbarkeit  dieser  Etymologie  nachzu- 
weisen. Die  baiowarischen  Sippen  -ing  enthalten  nur  uralte 
germanische  Personennamen,  die  meist  schon  im  11.  Jahrhundert 
außer  Gebrauch  kamen.  Abgesehen  davon,  daß  nach  der  Er- 
klärung von  Klimesch  die  Entstehung  von  Dobring  spätestens  ins 
9.  Jahrhundert  verlegt  werden  müßte,  ist  die  Bildung  eines 
echten  -ing-Namens  von  einem  fremden,  hier  slawischen  P.   N. 


1«»)  U.  B.  IV.  443. 

**")  J.    Strnadt,    Velden,    im    20.    Jahresberichte     des    Museums 
Francisco-Carolinum,  S.  174,  183. 

"*)  Lamprecht,  Manuskript. 

*«)  Notizenblatt   1853,  3.,  S.  200. 

^")  U.  B.  VIIL  239. 

1**)  U.  B.  VII.  463. 

"*)  Kl  i  mos  oh.   l.   c.    IT..   2..  8.   151. 


103 

ganz  ausgeschlossen.  Die  urkundlichen  Belege,  die  leider  aus 
jüngerer  Zeit  stammen,  lauten  bereits  Dobring  a.  1530  und 
1720.14«) 

Dobring  besitzt,  wie  so  viele  ehemals  slawische  Orts-  und 
Flußnamen  (siehe  Treffling,  Gröbling,  Neusserling)  ein  Pseudo- 
ing.  Es  stammt  von  asl.  dobrü  =  bonus  und  ist  altes  slawisches 
dobrik,  dobrinka,  vgl.  M.  23,  157.  Schließlich  kann  auch  der  sl. 
P.  N^.  Dobrü  darin  enthalten  sein.  Eine  Scheidung  ist  hier 
schwierig. 

Von  gleicher  W.  dobrü  ist  auch  der  erste  Teil  in  Dobriz- 
hofen  gebildet.  Es  erscheint  c.  a.  1190  als  tobrizze  i*^)  (Siboto 
tobrizze,  zu  ergänzen  ist  de).  Tobrizze  (Dobrizhofen,  G.  Oepping) 
ist  asl.  dobrica;  vgl.  Dobritz,  Döbritz  in  Deutschland,  M.  23,  157. 

Welchen  Veränderungen  Lokalnamen  unterliegen  können, 
beweist  uns  der  O.  N.  Ober-  und  Unter-Grünau  (G.  Oepping). 
Eine  ältere  Schreibweise  lautet  Krenau.  Setzen  wir  an  die  Stelle 
des  r  ein  1,  so  kommen  w4r  der  ursprünglichen  Form  nahe. 
Klenau  ist  nur  die  germanisierte  Form  vom  slawischen  Chlenow, 
das  uns  in  der  Urkunde  vom  30.  Juni  1303  erhalten  ist:  Ulrich 
von  Chlenow,  Ruger,  Ulrich  und  Meinhard  die  Chlenauer  zu 
Chlenow,  Walchun  Chlenower  datz  dem  Romlär.-^^^) 

asl.  klenü  bedeutet  acer,  Feldahorn,  Maßholder,  davon  das 
adj.  klenov,  zum  Feldahorn  gehörig,  das  subst.  Klenove  n.,  das 
in  der  Funktion  eines  Nominativus  loci  steht.  Vgl.  klenov, 
klenove  und  klenovka  in  Böhmen.  Daß  der  Ahorn  im  oberen 
Mühlviertel  ehemals  weitere  Verbreitung  besaß,  beweist  auch  der 
O.  I^.  Ahornberg  (am  Pfarrkirchnerwald).^^^) 

Wir  haben  den  nördlichen  Teil  des  Mühellandes  erreicht. 
Hier  besitzen  wir  in  den  J^amen  Lanitz,  Jaukenberg?,  Jaunitz, 
Zwetl,  Zarg  und  Uresch  die  letzten  Zeugen  einstiger  slawischer 
Besiedlung. 

Es  würde  schwer  fallen,  aus  der  gegenwärtigen  Form 
Lanitz  das  ursprüngliche  slawische  Wort  zu  holen,  wenn  uns 
nicht  die  Urkunden  zu  Hilfe  kämen.  In  den  Grenzbestimmungen 
der  Urkunde  vom  11.  September  1341,  in  der  Peter  von  Rosenberg 
urkundet,  daß  er  den  Markt  Haslach  wieder  erworben  habe,  heißt 


"«)  Klimesch,  47.,  S.   151. 

"7)  U.  B.  I.  584. 

"8)  U.  B.  IV.  443—445. 

"')  Strnadt,  Velden,  1.    c,  S.   160. 


1U4 

es:   daz  Genierkh  ob  der  ITayd  imz  in  die  Lädnicz  und  von  der 
Lädnicz  ob  Herleins  Oed.^^*') 

Lädnicz  ist  asl.  ledenica  von  asl.  ledu  =  Eis  und  bedeutet 
..T^iswasser,  Eisgrube  etc.'^ 

Ledenica  ist  ursprünglich  der  Name  eines  Gewässers  und 
wurde  später  auf  die  Ortschaft  „in  der  Lanitz"  übertragen.  Vgl. 
Ledenice,  Bez.  Budweis,  und  Ledenice  in  Mähren,  deutsch 
Eisgrub. 

Ein  Nebenbach  der  Lanitz  führte  den  Namen  Jaunitz,  der 
auch  im  unteren  Mühlviertel  bei  Freistadt  anzutreffen  ist  (urk. 
Jowerniz  1147).  Die  Etymologie  dieses  Bachnamens  ist  seit 
MiMosich  und  Kämmel  nach  asl.  javorü  =  Ahorn,  allgemein; 
sl.  javornica  =  Ahornbach. 

Jaukenberg  ist  rätselhaft.  Die  urkundliche  Form  Jouchen- 
berge  ^^^)  (Wernhardus  de  Jouchenberge,  17.  Dezember  1231) 
deut€t  vielleicht  auf  älteres  *Joukinperc  =  Berg  des  Juko.  Ein 
ahd.  P.  N.  Juko  ist  aber  nicht  belegbar.  Vielleicht  kann  man  an 
slawisches  iug  =  Süden,  Südgegend,  denken,  das  durch 
baiowarische  Diphthongierimg  zu  jauk  wurde.  Es  sei  auf  die 
Tatsache  hingewiesen,  daß  in  Südsteiermark  der  warme  Südwind 
geradezu  Jauk  genannt  wird,  das  von  slaw.  iug  herrührt.  Die 
Bezeichnung  iug  =  Süd  im  nördlichen  Teile  des  Mühl vierteis  ist 
natürlich  äußerst  relativ.  Sie  hatte  nur  Gültigkeit  für  die 
Slawen  in  der  östlichen  Gegend  von  St.  Oswald. 

Hier  treffen  w4r  die  Namen  Zarg  und  Uresch.  Vielhnher  ^^-) 
deutet  Zarghof  als  „Häuptlingshof'',  von  slaw.  carica.  Die  Er- 
klärung ist  natürlich  unhaltbar.  Fürs  erste  bedeutet  Cin-ica  = 
die  Zarin,  von  car,  carja  =  der  Zar.  Außerdem  ist  das  Wort  ein 
Lehnwort  aus  dem  Griechischen,  das  den  Slawen  in  ^ritteleuro])a 
unbekannt  war.  MiMosich  ^^^)  sagt  darüber:  ..cesari,  wofür 
später  cari  wurde,  ist  das  mittelgriechische  kaisar  und  hat  zu- 
nächst nur  bei  jenen  Slawen  Eingang  gefunden,  denen  jene  Ein- 
richtungen von  den  Griechen  zugeführt  wurden,  l)ei  den 
Bulgaren  und  Bussen." 

Ist  die  Erklärung  Vielhahers  verfehlt,  so  darf  jene  Schiff- 

'•")  U.  B.  VI.  391. 

^')  ü.  B.  II.  5—6. 

"')  Vielhaber,  1.  c,  1.  Fortsetzung.  Sj)    2. 

''•')  M  i  k  1 0  s  1  c  h,  1.  c,  21.,  S.  2. 


105 

iiianns  hingegen  Anspruch  auf  Richtigkeit  erheben.  Letzterer 
hält  Zarg  für  asl.  zorica.^^^) 

Was  heißt  nun  zorica  i  asl.  zorü  bedeutet  Licht,  Glanz, 
Helle,  deminutiv,  zorica  ,,das  kleine  Licht'^  Xach  M.  Etym.  W. 
401  erhält  die  W.  zer  =  glänzen  durch  die  erste  Steigerung  die 
Form  zor,  durch  die  zweite  die  Form  zar ;  asl.  zarja  =  splendor. 
Letzteres  muß  unserem  Zarg,  das  urk.  Sarg  lautet,^^^)  zugrunde 
liegen.  Slawisches  z  (gesprochen  w^ie  weiches  s)  wird  im 
Deutschen  zu  hartem  s:  cech.  zesice  =  Seesitz,  zorkovice  = 
Sorkowitz.  So  wurde  aus  asl.  zarica  im  Deutschen  Sarg,  wie  in 
Kärnten  aus  zorica  =  Sorg  ^^^)  wurde.  Durch  Kontraktion  von 
mhd.  ze   Sarg  wurde  Zarg.-^^''^) 

In  Uresch,  das  urk.  orros  und  Urrusch  a.  1379  ^^^)  lautet, 
ist  der  asl.  P.  N.  uros,  M.  10,  322,  erhalten.  KlimescJi^^^)  hält 
den  Xamen  für  deutsch,  „entstanden  aus  dem  Präfix  ur  und  dem 
Appellativum  rusch  (die  Ulme),  zur  alten  Ulme.  An  einen  Zu- 
sammenhang zwischen  diesem  Namen  und  dem  slaw.  P.  N.  Uros 
ist  hier  absolut  nicht  zu  denken."  Warum  nicht?  Wir  haben 
bereits  bei  dem  O.  N.  Steeg  =  stoigei  gesehen,  daß  im  Slawischen 
bloße  Personennamen  auch  nominativ  als  Ortsnamen  gebraucht 
werden.  Die  Erklärung  von  Klimesch  „zur  alten  Ulme"  ist 
höchst  unwahrscheinlich. 


Wir  schließen  somit  die  Untersuchungen  der  altslawischen 
Besiedlung  des  oberen  Mühlviertels.  Sie  haben  ergeben,  daß  das 
Mühelland  bereits  eine  altgermanische  Bevölkerung  besaß,  als  die 
Einwanderung  slawischer  Sippen  erfolgte.  Sie  haben  ferner  be- 
wiesen, daß  die  Frage  nach  der  Herlcunft  der  Mühlviertler 
Slawen  nicht  mit  der  Leichtigkeit  beantwortet  werden  kann,  wie 
es  bisher  geschah.  Die  Annahme  einer  Besiedlung  durch  karan- 
tanische  Slawen  wird  keineswegs  abgelehnt.  Die  letzten  Aus- 
läufer der  Ennsslawen  werden  auch  die  Donau  übersetzt  und  die 


1-^'*)  Schiff  mann,  1.  c,  111.  368. 

^•^5)  Strnadt,  Archiv,  f.  ö.  G.,  94,  13S. 

15«)  Kämme],  I.  c,  147. 

1")  Uebrigens  ein  treffliches  Seitenstück  zu  Zwettl  =  Lichtung. 

158)  Klimesch,  1.  c,  47.,  S.  209. 

15«)  Ebenda. 


106 

Abhänge  des  Nordwaldes  besiedelt  haben.     Hier  erfolgte  ihr  An- 
schluß an  die  nordslawischen  Stämme  Böhmens. 

Wir  sehen  auch  von  der  Beantwortung  der  Frage  ab,  wie 
lange  sich  das  slawische  Element  im  oberen  Mühlviertel  gehalten 
hat,  da  wir  uns  nur  auf  Vermutungen  beschränken  könnten. 

^  Gesetzt  den  Fall,  daß  sich  slawische  Eeste  bis  ins  12.  Jahr- 
hundert erhalten  haben,  so  werden  sie  der  (von  ca.  1100  an)  ein- 
setzenden großzügigen  Kolonisation  erlegen  sein,  die  von  den 
freien  Adelsgeschlechtern  aus  Niederbayern  ausging  und  das  Ge- 
biet zwischen  Hz  und  Eotel  endgültig  in  Kultur  zog. 

Im  übrigen  begnügen  wir  uns  damit,  die  Spuren  alt- 
slawischen Lebens  auf  Obermühlviertler  Boden  in  größtmög- 
lichem Maße  aufgedeckt  zu  haben. 


Ob. 


Unl.<^ 


J^renauii, 


PeKcr&bort 


Böhmen. 


oDobrin^(vUla,  5v«LLoMirU 


/oLanitz 


Nh>-i-»w*, 


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113^ 


PesenWK 


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Sleeg)   o 


Beiträge 


zur 


Erforschung  der  Seen-  und  Flußgebiete 
Oberösterreichs. 

Das  Donaugebiet  in  der  Umgebung  von  Linz 

mit  besonderer  Rücksicht  auf  die  Diatomeenflora. 

Mit  drei  Abbildungen, 


Von 

R.  Handmann  S.  J., 

Kustos  am  Freinberg. 


Vorbemerkung. 

Der  Verfasser  hat  sich  schon  seit  einer  Eeihe  von  Jahren 
die  Aufgabe  gestellt,  die  Gewässer  Oberösterreichs  in  hydrogra- 
phischer und  hydrobiologischer  Beziehung  mit  besonderer  Berück- 
sichtigung der  Diatomeen-  oder  Kieselalgen-Flora  zu  erforschen. 

Einige  diesbezügliche  Arbeiten  wurden  von  ihm  bereits  der 
•OeÜentlichkeit  übergeben,  so  im  Jahresberichte  des  Vereines 
Francisco-Carolinum,  Linz  1909  (Die  Diatomeenflora  des  Traun- 
sees  und  jene  des  Ramingteiches  bei  Steyr)  und  in  den  ,, Mit- 
teilungen des  Mikrologischen  Vereines^^  1913,  Heft  I  (Die 
Diatomeenflora   des   Älmseegehietes). 

Vorliegende  Arbeit  bezieht  sich  auf  das  Donaugehiet  in  der 
Umgebung  von  Linz. 

Auch  hier  wurden  bei  den  hydrobiologischen  Untersuchun- 
gen, wie  bei  den  genannten  Bearbeitungen,  vorzüglich  die  Vor- 
kommnisse der  Kieselalgen,  und  zwar  meist  des  Litorals,  sowie 
jene  der  umliegenden  Wasser tümpel  in  Untersuchung  gezogen, 
dabei  jedoch  den  Pflanzenbelegen  und  den  Schlammbildungen 
eine  größere  Aufmerksamkeit  geschenkt;  erscheinen  ja  gerade 
die  hier  obwaltenden  Verhältnisse  für  eine  gedeihliche  Entwick- 
lung der  organischen  Wasserwelt  überhaupt  von  nicht  geringer 
Bedeutung. 

Ein  Hauptzweck,  der  bei  diesen  Aufsammlungen  verfolgt 
wurde,  war,  gewisse  biologische  Reihen  zu  gewinnen,  die  bestimm- 
ten Jahreszeiten  entsprechen,  und  aus  allem  einige  Schlüsse  auf 
das  Vorkommen  und  die  Entwicklung  der  mikroskopischen 
Wasserorganismen  zu  ziehen.  Es  erschien  deshalb  von  Belang, 
so  vollständige  Reihen  als  möglich  zu  erhalten  und  nach  erfolgter 
Bestimmung  alle  einzelnen  Arten  und  Varietäten  genau  zu  regi- 
strieren. 

Zur  Erreichung  dieses  Zweckes  wurden  deshalb  bestimmte 
W^asseransammlungen  zu  verschiedenen  Zeiten  des  Jahres  oder 
auch  zur  selben  Zeit  in  anderen  Jahren  besucht  und  die  aufce- 


110 

fundenen  Arten  einer  eingehenden  Prüfung  unterworfen.  Aus 
demselben  Grunde  erschien  es  auch  angezeigt,  das  Untersuchungs- 
material den  Händen  erfahrener  Diatomisten  anzuvertrauen  und 
genauer  bestimmen  zu  lassen.  Es  hat  sich  hierin  in  besonderer 
Weise  Herr  M.  Peragallo  in  Sceaux-Robinson  (Paris)  dem  Ver- 
fasser gegenüber  von  großer  Freundlichkeit  gezeigt  und  ihm 
wesentliche  Dienste  geleistet.  Es  sei  deshalb  diesem  eifrigen 
Diatomeenforscher  Frankreichs  hier  öffentlich  der  wärmste  Dank 
dafür  ausgesprochen. 

Die  Bestimmung  einiger  Reihen  hat  der  Verfasser  auch 
durch  das  mikroskopische  Institut  des  Herrn  Ed.  Thum  in 
Leipzig  ausführen  lassen ;  es  ist  das  Entgegenkommen  dieses 
erfahrenen  Diatomeenforschers  um  so  höher  zu  schätzen,  als 
leider  dessen  Sehorgane  durch  langjährige  angestrengte  Arbeit 
schon  eine  bedeutende  Abschw^ächung  erlitten  haben. 

In  bezug  auf  die  Oertlichkeiten,  die  zu  verschiedenen  Zeiten 
des  Jahres  besucht  wurden,  sei  nachfolgendes  bemerkt: 

Die  Aufsammlungen  beziehen  sich  auf  einige  Wasser- 
tümpel bei  Windegg  und  St.  Peter  in  der  Zizlau  (in  der  Nähe 
von  Linz),  sowie  auf  einen  Donauarm  in  den  Auen  von  Steyregg, 
ferner  auf  Schlammbelege  eines  Felsens  am  Donauufer  bei 
Aschach  und  einiger  mit  Moos  bewachsener  Steine  am  Flußufer 
bei  Margarethen-J^inz. 

Da  die  Zufinßhäche  der  Donau  ebenfalls  zu  ihrem  Fluß- 
gebiete zu  rechnen  sind,  so  wurden  auch  einige  Zuflußbäche  der 
Donau  in  der  Umgebung  von  Linz  in  den  Kreis  der  Untersuchung 
gezogen. 

In  bezug  auf  die  genannten  Lokalitäten  und  deren  Auf- 
saiinnluniren   geben   die  nachstehenden   Bemerkungen   Aufschluß. 


I.  Donaugebiet:  Windegg. 

Bei  Windegg  in  der  Nähe  von  Linz  können  hauptsächlich 

drei  Donauwasser-Ansammlungen  namhaft   gemacht  werden,   wo 

gewöhnlich  eine  reichere  Diatomeenllora  angetroffen  wird: 

a)  Ein  größerer  Wassertümpel  bei  der  Ortschaft  (in  der  Nähe 

der  Eisenbahn-Haltestelle,  längs  der  Straße  nach  Steyregg). 

Er  enthält  meist  reichlich  Wasser  und  geht  selten  so  weit 

zurück,  wie  in  den  Jahren  1911  und  1913  dies  geschehen ; 

h)  ein   zum    Teil    mit    dem    ersteren     zusammenhängender    (im 

Sommer  mehr  getrennter)  Tümpel  in  der  Au  (Waldweg)  ; 
c)  ein  Gewässer,  das  bei  Hochwasser  ebenfalls  mit  a  und  h  in 
Verbindung  steht,  sonst  aber  im  Sommer  gewöhnlich  eine 
Bucht  darstellt  und  später  (in  den  Auen  von  Steyregg)  in 
einen  breiteren  und  tieferen  Tümpel  bezw.  Donauarm  über- 
geht; er  wird  von  einigen  Quellen  gespeist. 

R.  Rufsammlungen  bei  Windegg,  a)  Haltestelle. 

1.  (Nr.  32*)  1908  gegen  Ende  September. 

Es  fand  sich  zur  Zeit  des  Besuches  eine  ziemlich  ausgedehnte 
Fläche  von  teilweise  eingetrocknetem  Uferschlamm,  der  von  einer 
glatten  Gelatineschicht  bedeckt  war.  Der  mikroskopische  Befund 
ergab  einen  sehr  großen  Eeichtum  an  Diatomeen;  besonders 
zahlreich  vertreten  war  Synedra  (longissima  etc.).  Die  Ausbeute 
aus  verhältnismäßig  wenig  Schlamm  glaubte  der  Verfasser  auf 
etwa  10  Milliarden  Individuen  schätzen  zu  können.  (Vgl.  dessen 
Beiträge  zur  Kenntnis  der  Diatomeenflora  Oberösterreichs, 
Musealbericht  etc.,  Linz  1909.) 

Eine  von  Ed.  Thimi  in  Leipzig  angefertigte  Typenplatte  von 
einer  Probe  dieser  Auf  Sammlung  enthält  36  Arten.  Die  ein- 
zelnen Formen  sind  in  der  unten  beigefügten  tabellarischen  Zu- 
sammenstellung näher  angegeben.    (Tab.  Kol.  Ist.  1.) 


*)   Die  beigesetzten  Nummern  beziehen   sich  auf  das  Exkursionsjournal 
des  Verfassers. 


112 

2.  (Nr.  32c)  1908  30.  Oktober. 

Witterung  trüb,  Temperatur  +  7^^  C.  Der  Uferschlamm 
enthielt  weniger  Diatomeen  als  bei  dem  Besuche  des  Tümi)els  im 
September,  stellenweise  jedoch  noch  reichlich  (zum  Teil  abgestor- 
bene Schalen). 

3.  (Nr.  82)  1911  17.  und  18.  Juli. 

Regnerisch,  Lufttemperatur  20.1",  Temperatur  des  Wassers 
(am  Ufer)  17.5*^.  Die  Probe  ergab  im  besonderen:  Ächnanthes, 
Cocconeis,  Cymhella,  Navicula^  Nitzschia  etc.,  Synedra   (wenig). 

4.  (Nr.  86)  1911  20.  Juli. 

Heiter,  Lufttemperatur  26.5^  Wasser  (Ufer)  24.5^.  Diato- 
meenreichtum abnehmend.  In  den  Proben  fanden  sich:  Aclman- 
thes,  Cymatopleura,  Cymhella,  Navicula,  Synedra  etc. 

B.  Aufsammlungen  bei  Windegg,  b)  Ru. 

Der  Tümpel  liegt  meist  im  Schatten  und  zwischen  Bäumen, 
so  daß  nicht  selten  organische  Abfälle  (Blätter,  Zweige  etc.) 
hineinfallen. 

1.  (Nr.  49)  1909  10.  Mai. 

In  einer  Probe  fanden  sich  77  Diatomeenformen,  darunter: 
Fragilaria  (Staurosira)  Harrissonii,  Meridion  Zinhenii,  Navicula 
stauroneiformis,  N.  pseudohacillum   etc.    (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  2.) 

2.  (Nr.  52)  1910  4.  Juni. 

Im  Wasser  Anschwemmungen  von  Blättern  etc.  Reich  an 
Formen,  u.  a. :  Navicula  macilenta,  N.  tahellaria,  N.  amphigoni- 
phus,  N.  stauroneiforniis,  N.  Bullenheimii,  N.  Flotowii,  N.  cym- 
hula  etc.,  Ceratoneis  Smithii,  Nitzschia  elegaiitula,  Cyclotella 
suhsalina  etc. 

Im  ganzen  fanden  sich  in  der  Probe  87  Formen.  (Vgl.  Tab. 
Kol.  Nr.  8.) 

Diese  Aufsammlu'ng  zeigt,  daß,  wie  dies  audi  andere  Beob- 
achtungen bestätigen,  die  Diatomeen  im  allgemeinen  in  schattigei) 
oder  kühleren  Lokalitäten  zu  einer  rpiclilicliercu  Entwickluug  ge- 
langen.   (Vgl.  Nr.  71.) 


113 

3.  (Nr.  59)  1911  14.  und  15.  April. 

Eeich  an  Diatomeen:  Ächnanthes,  Amphora^,  Geratoneis, 
Cocconeis,  Cymatopleura,  Cymhella,  Fragilaria,  Gomphonerna, 
Melosira,  Nitzschia,  Navicula,  Stauroneis,  Synedra,  Surirella  etc. 
Besonders  zahlreich  war  Cymatopleura  (solea  etc.)  vertreten, 
sodann  Synedra  und  Navicula,  seltener  Cymhella,  Melosira, 
Gomphone^na  und  Surirella.     (Vgl.  Nr.  5.) 

4.  (Nr.  71)  1911   7.  Juni. 

Lufttemperatur  (8  bis  9  Uhr  morgens)  16.3^,  Wasserober- 
fläche 9.8^.  Am  Ufer  zusammengeschwemmte  Pflanzenreste  mit 
Schnecken,  Insektenlarven,  Krustazeen  und  vielen  Diatomeen. 
(Vgl.  Nr.  5.) 

5.  (Nr.  173)  1913  28.  April. 

Lufttemperatur  15.5*^',  Wasser  8*^.  In  einer  genauer  unter- 
suchten Probe  fanden  sich  53  Formen,  darunter:  Gymhella 
naviculiformis,  Navicula  amphishaena,  N.  vermalis,  N.  zellensis 
etc.     (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  4.) 

Die  Auf  Sammlung  zeigt  (vgl,  auch  Nr.  2),  daß  im  allge- 
meinen die  Frühlingszeit  der  Entwicklung  der  Diatomeen  sehr 
günstig  ist. 

C.  Rufsammlungen  bei  Windegg,  Bucht. 

1.  (Nr.  100)  1911  21.  August. 

Lufttemperatur  (nachm.)  24.5^,  Quellenwasser  14^,  an  einer 
3  bis  4  m  entfernteren  Stelle  18^. 

Bei  niedrigem  Wasserstand  gedeiht  hier  in  der  Nähe  des 
Ufers  ein  üppiger  Pflanzenwuchs  (bes.  Myriophyllum,  Potamo- 
geton  etc.)  und  es  erweist  sich  der  Schlammbeleg  dieser  Pflanzen 
meist  sehr  reich  an  Kieselalgen,  an  Stellen  in  nächster  Nähe  der 
kühleren  Quelle  etwa  zwei-  bis  dreimal  reicher  als  an  entfernteren 
Stellen.  Besonders  waren  vertreten  die  Formen  von:  Achnanthes, 
Amphora,  Cocconeis,  Cymhella,  Gomphonema,  Navicula,  Synedra 
etc.     (Vgl.  Nr.  2.) 

2.  (Nr.  102)  1911  28.  August. 

Heiter,  Lufttemperatur  26.5^,  Quellenwasser  16*^.  Diato- 
meen  sehr  artenreich ;   in  einer   Probe  fanden  sich  96   Formen, 

8 


114 

u.  a. :  Fragilaria  Uarrissonii,  Naviciila  hiyiodis,  N.  cincta,  var 
Heufleri,  N.  humilis,  N.  lanceitula,  N.  pupula,  Pleurosigma  scal- 
proides,  P.  Smithii  etc.  (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  5.) 

3.  (Nr.  109)  1911  26.  Oktober. 

Lufttemperatur  bei  16^,  Wasser  (Quellengegend)  13^.  Der 
Pflanzenbeleg  in  der  Nähe  der  Quelle  zeigte  sieh  wieder  reich  an 
Diatomeen,  insbesondere  wurden  beobachtet:  Achnanthes,  Cyclo- 
tella  (häufig),  Cymhella,  Fragilaria,  Gomphonema,  Navicula, 
Synedra  etc. 

4.  (Nr.  110)  1911  4.  November  (21.  und  23.  November). 

Lufttemperatur  (gegen  3  Uhr  nachm.)  4.9^,  Wasser  9'^  (in 
der  Nähe  der  Pflanzen).  Der  Pflanzenbeleg  ist  reich  an  Diato- 
meen (zweites  Maximum).  In  einer  Probe  fanden  sich  78  Formen, 
darunter  17  aus  der  Gattung  der  Naviculaceen,  wie:  Navicula 
amhigua,  N.  humilis^  N.  menisculus  etc.,  am  häufigsten  Navicula 
radiosa. 

Beim  Besuch  dieser  Lokalität  gegen  Ende  des  Monates  (wo 
die  Lufttemperatur  11^  zeigte,  jene  des  Wassers  ebenfalls  11  bis 
10^)  war  der  Pflanzenbeleg  noch  sehr  reich  an  Diatomeen;  die 
Probe  wies  dieselben  Formen  wie  gegen  Anfang  des  Monates  auf, 
nur  fanden  sich  noch:  AchnantJies,  lanceolata,  Cymatopleura  ellip- 
tica,  Cymhella  cistula,  Epithemia  zehra,  Gomphonema  acuminatum 
var.  trigonocephalum,  Meridion  constrictum,  Navicula  limosa  var. 
gibherula,  Nav.  palpehralis,  Nitzschia  denticula,  Pleurosigma 
acuminatum,  Tahellaria  fenestrata.     (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  6.) 


II.  Donaugebiet:  Steyregg,  Au,  Donauarm. 

Der  hier  in  Kede  stehende  Donauarm  ist  ein  l;ni^>;iiii 
fließendes,  bei  Hochwasser  einige  Met^r  tiefes  Wasser  und  steht, 
wie  bereits  oben  erwähnt  worden,  mit  der  Donaubucht  bei  Windegg 
in  Zusammenhang.  Im  Sommer  bei  niedrigem  Wasserstand  sind 
die  seichteren  Uferstellen  üppig  mit  Wasserpflanzen  besetzt  und 
die  Belege  gewöhnlich  sehr  reich  an  Diatomeen,  auch  in  Sommer- 
monaten. 


115 
Rufsammlungen. 

1.  (Nr.  92)  2.  August  1911. 

In  einer  Probe  fanden  sich  83  Formen,  darunter  besonders 
häutig:  AchnantJies  minutissima,  var.  microcephala,  Cymhella 
laevis  und  Navicula  radiosa.  Ferner  sind  erwähnenswert: 
Amphora  enoculata  M.  Per.  etc.  F.  Her.  (fossil  gefunden  in  den 
Ablagerungen  der  Auvergne),  Diploneis  oculata,  Gomphonema 
Clav  US,  G.  intricatum,  var.  pulvinata  und  pumila,  von  der  Gattung 
Navicula  21  Arten  und  Varietäten,  wie  u.  a. :  Navicula  divergens, 
N.  dubia,  N.  limosa,  var.  gihherula,  N.  Menisculus,  N.  Meniscus, 
N.  miJcrostauro7i,  N.  rostellata,  ferner  Stauroneis  amphilepta  etc. 
(Vgl.  Tab.  Kol.  I^r.  7.) 

Ein  Besuch  am  7.  August  (Lufttemperatur  24^,  Wasser 
15.5"^)  ergab  ebenfalls  eine  reiche  Ausbeute. 

2.  (Nr.  99)  16.  August  1911.    (Nr.  103)  9.  September  1911. 

Am  16.  August  Lufttemperatur  (um  4  Uhr  nachm.)  21.5^, 
Wasser  15.5^.  Am  9.  September  Lufttemperatur  (um  4  Uhr  nach- 
mittags) 28^  Wasser  18^ 

Diatomeen  sehr  zahlreich.  In  einer  Probe  der  Aufsamm- 
lung vom  16.  August  ließen  sich  102  Formen  bestimmen,  dar- 
unter: Ächnanthes  cf.  hungarica,  Amphora  enoculata,  Gompho- 
nema mustela,  Grunowia  tahellaria,  Navicula  Gastrum,  Navicula 
Iridis,  N.  limosa  var.  suhinflata,  N.  major  var.  paludosa,  N.  micro- 
stauron,  N.  parva,  N.  producta,  N.  pupula  var.  minuta,  N. 
pygmaea,  N.  radiosa  var.  acuta  etc.,  Nitzschia  sigma  var.  consi- 
milis  etc. 

Bei  einem  darauffolgenden  Besuch  am  9.  September  (einem 
sehr  heißen  Tage)  wurden  noch  dieselben  Formen  gefunden,  über- 
dies noch  andere  6  Arten:  Achnanthidium  flexellum  var.  al- 
pestris,  Gomphonema  acuminatum  var.  clavus-trigonocephalum, 
Eunotia  parallela,  Navicula  commutata,  N.  Gastrum  var.  lanceo- 
lata,  Pleurosigma  scalproides.     (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  8.) 

3.  (Nr.  190)  13.  August  1913. 

Die  Ausbeute  dieser  Lokalität  war  im  Jahre  1912  weniger 
günstig,  dagegen  wieder  reich  im  Jahre  1913. 

8* 


11() 


Am  13.  August  fanden  sich  in  einer  Probe  44  Formen,  unter 
anderen:  Fragilaria  Har'rissonii,  Eunotia  diodon,  Oomphoneina 
montanum,  G.  sagitta,  G.  sessile,  G.  subtile,  G.  vihrio  etc.,  Naviciila 
Cessatii,  N.  Meniscus  etc.     (V^l.  Tab.  Kol.  Nr.  9.) 


III.  Donaugebiet:  St.  Peter  i.  d.  Zizlau  bei  Linz. 

In  der  Umgebung  von  St.  Peter  in  der  Zizlau  (bei  Linz) 
befinden  sich  mehrere  größere  und  kleinere  Donautümpel,  die  im 
Laufe  des  Jahres  einen  verschiedenen  Wasserstand  aufweisen 
und  in  heißen  Sommern  fast  ganz  ausgetrocknet  sind.  Zu  den 
Tümpeln,  die  genauer  untersucht  worden  sind,  gehören: 

1.  Ein  Tümpel  in  der  von  der  Ortschaft  etwa  eine  halbe 
Stunde  entfernten  Au,  in  der  Xähe  eines  im  Sommer  sehr  seichten 
Donauarmes.  Er  ist  gewöhnlich  mit  Schilf  bewachsen  (gegen- 
wärtig zum  größten  Teil  infolge  einer  Bachregulierung  ver- 
schüttet). 

2.  Ein  tieferer  Tümpel  am  Weg  zur  Steyregger  Brücke 
(gewöhnlich  „Seidlufer"  genannt). 

3.  Mehrere  größere  und  kleinere  Tümpel  mit  grünem 
Schlamm  („alte  Schotter gruben^O- 


R.  Donautümpel:   St.  Peter,  Au. 
Rufsammlungen. 

1.  (Nr.  66)  27.  Mai  1911. 

Wassertemperatur  18^.  Diatomeen  sehr  zahlreich;  eine 
Probe  enthielt  85  Formen,  darunter:  Aus  der  Gattung  Gompho- 
nema  15  (G.  Brehissonii,  G.  sarcophagus  etc.),  von  Navicula  19 
(Nav.  amphihola,  N.  Brehissonii  v.  curia,  N.  Cari,  N.  limosa  v. 
suhundulata,  N.  roteana  v.  ohlongella  etc.)  (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  10.) 

Die  Lokalität  wurde  während  des  Jahres  1911  auch  sonst 
öfter  besucht,  so  am  17.  Juni  (Wassertemperatur  15^),  das  Wasser 
des  Tümpels  war  bedeutend  zurückgegangen,  Diatomeen  noch 
reichlich. 

22.  Juni.  Nach  Regenwetter  ziemlich  hoher  Wasserstand 
der  Donau,  Schlamm  im  Tümpel  sehr  verteilt,  Wassert-emperatur 


117 

18^.  Diatomeen  besonders  reich  an  Gomphonema  und  FragilaTia 
(Bänder). 

30.  Juni.  Lufttemperatur  25'^,  Wasser  16*^.  PÜanzenbeleg 
noch  immer  reich  an  Diatomeen,  besonders  wurden  beobachtet: 
CijcloteUa,  Gomphonema^  Fragilaria,  Navicula,  Synedra. 

3.  Juli.  Luft  23.4^^,  Wasser  15*^.  Befund  wie  gegen  Ende 
Juni. 

11.  Juli.  Luft  20.8^,  Wasser  15.5^.  Schlamm  weniger  reich 
an  Diatomeen.     Ebenso  am  19.  Juli  (Gomphonema,  8y7iedra). 

2.  (Nr.  113)  17.  April  1912. 

Der  Tümpel  enthielt  wenig  Wasser.  Lufttemperatur  20*^ ^ 
Wasser  13^ 

Der  Beleg  sehr  artenreich.  In  einer  Probe  fanden  sich 
93  Diatomeenformen,  u.  a. :  Cyclotella  4  (comta,  Kützingiana, 
Meneghiniana,  operculata),  Gomphonema  15  (molaris,  ?nustela, 
häufig  besonders  G.  angustatum  var.  producta  und  G.  sarcopha- 
gus),  ferner  Hantzschia  amphioxys,  Mesosira  distans  var.  nivalis, 
Navicula  (23),  Opephora  Martyi  und  Stauroneis  cjuadrata.  Die 
beiden  letzteren  Arten  wurden  von  den  Herren  J.  Herihaud  und 
M.  Peragallo  in  den  Ablagerungen  der  Auvergne  fossil  auf- 
gefunden. (Die  nähere  Beschreibung  siehe  gegen  Ende.)  Die 
ganze  biologische  Reihe  dieser  Auf  Sammlung:  Tab.  Kol.  Nr.  IL 

3.  (Nr.  187)  18.  und  19.  Juni  1913. 

Eine  Probe  ergab  die  Arten:  Achnanthidium  microcepha- 
lum,  Amphora  affinis,  Cyclotella  comta,  Fragilaria  crotonensis, 
Gomphonema  acuminatum,  capitatum  und  intricatum,  Melosira 
varians,  Navicula  radiosa  und  rhynchocephala,  Synedra  delicatis- 
sima  und  splendens. 


B.  Donautümpel:   Seydiufer. 

An  dieser  Stelle  wurden  nur  wenige  Auf  Sammlungen  ver- 
anstaltet. Das  etwas  fließende,  ziemlich  reine  Wasser  ist  vor- 
wiegend mit  grünem  Schlamm  von  Grünalgen  besetzt.  Es  wur- 
den hier  auch  nur  wenige  Diatomeen  beobachtet,  am  27.  Juni  1911 : 
Cymhella,  Gomphonema  und  Synedra;  ebenso  am  3.  Juli  des- 
selben Jahres,  darunter  aber  kein  Gom/phonema. 


118 

C.  Donautümpel:  Schottergruben. 
Rufsammlungen. 

1.  (Nr.  73b)  17.  Juni  1911. 

Schlamm  ziemlich  reich  an  Diatomeen,  besonders:  Ach- 
nanthes,  Cocconema,  Cyclotella,  Eunotia,  Fragilaria,  GornpJio- 
nema,  Synedra,  Tahellaria  etc. 

Wie  schon  Dr.  Schiedermayer  seinerzeit  bemerkte,  kommt 
Tahellaria  im  Donaugebiete  bei  Linz  selten  vor.  In  den  vom 
Verfasser  untersuchten  Proben  wurde  diese  Diatomeengattung 
bisher  auch  nur  in  dieser  Auf  Sammlung  von  ihm  selbst  beob- 
achtet. Häufiger  fand  er  sie  in  den  Donautümpeln  bei  ^lelk 
in  Niederösterreich.  In  Oberösterreich  findet  sie  sich  häufiger 
in  den  Seengebieten,  wie  namentlich  im  Almseegebiete. 

Mitte  Juli  war   der  Diatomeengehalt  noch  ziemlich  reich. 

Bei  einem  Besuche  dieser  Lokalität  im  folgenden  Jahre 
(10.  bis  12.  Juli)  war  der  Diatomeengehalt  dieser  der  Sonne  sehr 
ausgesetzten  Tümpel  ein  geringer  (Cyclotella,  Navicula,  Syne- 
dra  etc.).  Die  Witterung  war  anhaltend  heiter  und  sehr  warm, 
das  Wasser  der  Tümpel  war  auch  sehr  zurückgegangen. 

2.  (Nr.  150)  20.,  24.  und  26.  Juli  1912. 

Nach  einem  Gewitterregen  stellte  sich  ein  höherer  Wasser- 
stand der  Donau  und  auch  der  Tümpel  ein.  Am  20.  Juli  vor- 
mittags starke  Abkühlung  (bis  gegen  11^  C),  am  25.  nachmit- 
tags wieder  warm  (25.5^). 

Eine  Aufsammlung  um  diese  Zeit  ergab  52  Formen:  Cyclo- 
tella 3,  Cymhella  4,  Gomphonema  6,  Melosira  3  (granulata, 
Jürgensii,  varians),  Navicula  13  (darunter  N.  hisulcata,  cincta), 
Synedra    8  etc.     (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  12.) 

3.  26.  Juli  1913. 

Wasser  temper  atur  20^.  In  einer  Probe  fanden  sich 
29  Arten,  darunter:  Denticula  elegans,  Gomphonema  5  (G.  tur- 
ris  etc.),  Navicula  8  (N.  Budensis  etc.),  Synedra  5  (S.  familiaris, 
S.  longissima  etc.).     (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  13.) 


119 

IV.  Donau:   Belege  von  Gesteinen  am  Ufer 
des  Flusses. 

A.  Rschach  a.  D. 

(Nr.  166)  Mitte  Dezember  1912. 

Es  wurde  vom  hochwürdigen  Herrn  Anton  Swedinek, 
Pfarrer  in  Aschach,  etwa  Mitte  Dezember  1912  eine  Probe  vom 
Beleg  eines  am  Donauufer  bloßgelegten  Felsens  freundlichst 
überschickt.  Die  untersuchte  Probe  ergab  einige  sehr  charak- 
teristische Arten,  insbesondere  in  größerer  Anzahl  Ceratoneis 
(Arcus,  amphioxys,  linearis),  Cocconeis  euglypta,  trilineata,  Rouxii 
und  eine  Synedra  Raniesi,  die  mit  einigen  anderen  Formen  nach 
Herrn  M.  Peragallo  in  Sceaux-Robinson  in  den  Ablagerungen 
Frankreichs  (Auvergne)  auch  fossil  angetroffen  wird.  (Siehe  die 
Beschreibung  dieser  Form  im  Anhang.)  Er  fand  in  einer  Probe 
107  Diatomeenformen.     (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  14.) 

B.  Donau:   Gesteine  am  Ufer  bei  Linz-Margarethen. 

(Nr.  173)  30.  April  1913. 

Die  Aufsammlungen  stammen  hier  von  mit  Moos  bewach- 
senen Gesteinen  des  Donauufers;  das  Moos  war  mehr  oder 
weniger  von  Wasser  befeuchtet,  zum  Teil  auch  ganz  im  Wasser 
untergetaucht.  In  einer  Probe  wurden  30  Diatomeenformen  auf- 
gefunden, darunter:  Ceratoneis  Arcus,  Cocconeis  (lineata, 
euglypta,  trilineata,  Rouxii),  Gomphonema  insigne,  Navicula, 
digito-radiata,  N.  Reinhardtii  etc.  etc.     (Vgl.  Tab.  Kol.  N^r.  15.) 

Ein  Vergleich  dieser  Frühlingsflora  mit  der  Winterflora 
(Aschach)  zeigt  ein  bedeutendes  Uebergewicht  der  Entwicklung 
der  Kieselalgen  zugunsten  der  letzteren.  Vielleicht  ist  diese 
günstige  Entwicklung  dem  Umstände  zuzuschreiben,  daß  da- 
mals, im  Winter  1912,  ein  sehr  niedriger  Wasserstand  der  Donau 
eintrat  und  sich  die  mikroskopische  Wasserwelt  in  Ruhe  ent- 
wickeln konnte,  während  im  April  1913  das  höhere  und  stark 
strömende  Fl^ßwasser  dieser  Entwicklung  wohl  hinderlich  ent- 
gegenstand. 


V.  Donaugebiet:   Zuflußbäche. 

Wie  schon  oben  in  Kürze  mitgeteilt  wurde,  erschien  es 
angemessen,  auch  einige  Zuflußbäche  der  Donau  in  den  Kreis 
der  Untersuchung  zu  ziehen.  Diese  Bäche  waren  der  Zauher- 
taHbacli  beim  Kalvarienberg  und  der  Heinzelhach  bei  Marga- 
rethen  (an  der  Straße  gegen  Wilhering). 

Auch  wurde  das  Wasser  der  Gusen  (bzw.  der  l^flanzen- 
beleg)  an  einer  etwas  oberhalb  St.  Georgen  befindlichen  Stelle 
näher  untersucht.  Der  mikroskopische  Befund  ergab  folgende 
Resultate : 

A.  Zaubertalbach. 

Die  untersuchten  Stellen  waren  etwa  15  bis  30  Minuten 
von  der  Mündung  des  Baches  in  die  Donau  entfernt  und  es 
wurde  der  Pfianzenbeleg  (Schlamm  etc.)  näher  geprüft. 

(Nr.  171)  23.  April  1913. 

In  einer  Auf  Sammlung  fand  sich  Navicula  peUi- 
culosa  (=  Frustulia  pelliculosa  Grün.  =  Cocconeis  Ätonius 
Rahenh.),  eine  Art,  die  im  ganzen  Gebiete  bisher  nur  an  dieser 
Stelle  beobachtet  wurde.  Sie  bildet  eine  bräunliche,  schlüpfrige 
Haut  auf  dem  Grunde  der  Bäche  und  hat  eine  sehr  geringe  Ver- 
kieselung  der  Schale,  daher  auch  ihre  Präparation,  wie  Grunow 
bemerkt,  sich  äußerst  schwierig  gestaltet.  (Bei  Behandlung  mit 
Säuren  können  die  Schalen  ganz  undeutlich  werden.)  (Vgl.  Tab. 
Kol.  Nr.  16.) 

B.  Heinzelbach. 

Dieser  Zuflußbach  der  Donau  liegt  im  Gebiete  des  Kürn- 
berger  Waldes  und  mündet  (etwa  gegenüber  der  Ortschaft 
Puchenau  auf  dem  anderen  Ufer  der  Donau)  in  den  Fluß.  Das 
Wasser  des  Baches  strömt  über  Felsblöcke,  die  ziemlich  reichlich 
mit  Wasser moos  bewachsen  sind. 

Die  Aufsammlungen  stammen  von  einer  Stelle,  die  nicht 
weit  von  der  ^fündung  des  Baches  gelegen  war,  und  zwar  aus 
dem  Moosbeleg  der  vom  Wasser  umspülten  Felsen.  Diese  inter- 
essante Stelle  wurde  vom  Verfasser  im  Verlaufe  einiger  Jahre 
sehr  oft  und  zu  verschiedenen  Jahreszeiten  besucht,» die  Ausbeute 
war  jedoch  auch  sehr  verschieden,  am  günstigsten  im  TTorb^te 
und  Frühling. 


121 
Rufsammlungen. 

1.  (Nr.  153)  10.  und  (Nr.  162)  29.  August  1912. 

Das  Wasser  zeigte  am  10.  August  13  bis  14^. 

In  den  Proben  fanden  sich  22  Arten,  darunter:  Cocconeis, 
trilineata,  euglypta,  lineata,  molesta,  Gomphonema  dicho- 
tomum,  Navicula  alpestris,  N.  haciUaris,  N.  Cessatii,  Pleurosigma 
curvulum  etc.    (Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  17.) 

2.  (Nr.  163)  2.  und  (Nr.  164)  11.  September  1912. 

Lufttemperatur  am  2.  September  16*\  Wasser  13.5^. 

Eine  Probe  dieser  Auf  Sammlungen  wies  41  Formen  auf^ 
unter  diesen:  5  Arten  von  Cocconeis  (C.  lineata  und  euglypta 
[häufig],  trilineata,Placentula,Rouxii),  Navicula  cincta,  N.lepto- 
gongyla,  Gomphonema  vihrio  etc.,  Pleurosigma  Brehissonii, 
PI.  Schalproides,  Rhoicosphenia  curvata,  Stauroneis  gracilis, 
Surrirella  minuta,  Y anlierchia  vulgaris  etc.  (Vgl.  Tab.  Kol. 
Nr.  18.) 

3.  (Nr.  168)  2.  April  1913. 

Auch  zu  dieser  Jahreszeit  enthielt  eine  Probe  ebenso  viele 
Formen  (41),  wie  im  Herbst  (Nr.  2),  zum  Teil  die  nämlichen 
Arten,  wie  die  fünf  Cocconeisformen,  C.  Zineafa  (häufig),  Navi- 
cula gracilis  (häufig),  ferner  N.  hemiptera,  N.  tei^mes  var.,  stau- 
roneiformis,  Pleurosigma  acuminatum  var.,  lacustris,  PI.  Brehis- 
sonii,  PI.  scalproides,  Surirella  minuta,  Synedra  (8  Formen)  etc. 
(Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  19.) 

C.  Gusen. 

Die  bei  Abwinden  in  die  Donau  sich  ergießende  Gusen  bietet 
besonders  oberhalb  der  Ortschaft  St.  Georgen  einige  Stellen, 
welche  für  eine  günstige  Ausbeute  untersucht  werden  können. 
Vom  Verfasser  geschah  dies  nur  an  einer  Stelle,  die  etwa 
^2  Stunde  von  St.  Georgen  entfernt  liegt.  Da  die  Auf  Sammlung 
einige  charakteristische  Diatomeen  aufweist,  so  erscheint  es 
zweckentsprechend,  sie  hier  neben  jenen  anderer  Zuflußgewässer 
der  Donau  anzuführen. 


V2-2 

(Nr.  193)  20.   August  1913. 

Das  Material  staiiimt  von  Wasserpflanzen  (Moos  etc.),  die 
am  20.,  einem  heiteren,  warmen  Tage,  gesammelt  wurden.  Eine 
Probe  der  Auf  Sammlung  enthielt  30  Arten,  u.  a. :  Amphora 
acutiuscola,  A.  lineolata  etc.,  Gornphonema  turris,  Navicula  cruci- 
ci4la,  N.  mutica,  N.  puella,  N.  zellensis,  Nitzschia  sinuata  etc. 
(Vgl.  Tab.  Kol.  Nr.  20.) 

VI.  Aquarium. 

Der  Verfasser  hatte  besonders  für  Eeinkulturen  von  Diato- 
meen auch  ein  Süßwasser-Aquarium  hergestellt.  Das  Wasser 
wurde  hauptsächlich  mit  Moos  vom  Heinzelbach  (zum  Teil  mit 
Schlamm  aus  Gräben  neben  der  Donau  und  Pflanzendetritus  vom 
Freinberger  Park)  besetzt.  Es  entwickelten  sich  in  diesem  Aqua- 
rium sehr  reichlich  Kieselalgen,  zum  Teil  ähnliche  Arten,  wie 
aus  dem  Heinzelbach,  aber  auch  andere  charakteristische  Formen ; 
sie  wurden  in  der  letzten  Kolonne  (Nr.  21)  der  tabellarischen 
Uebersicht  aller  im  Donaugebiete  in  der  Umgebung  von  Linz  bis- 
her aufgefundenen  Kieselalgen  namhaft  gemacht. 


In  bezug  auf  die  soeben  erwähnte  nachfolgende  tabellarische 
Zusammenstellung  der  Diatomeen  seien  noch  einige  Bemerkungen 
vorausgeschickt. 

In  dieser  Zusammenstellung  sind  auch  die  Namen  der 
Varietätenformen  neben  den  Artennamen  mit  fortlaufenden 
Nummern  angegeben.  Das  Vorkommen  einer  Art  oder  Varietät 
ist  in  der  betreffenden  Kolonne  durch  ein  *  gekennzeichnet;  eine 
Einklammerung  dieses  Zeichens  bedeutet,  daß  die  typische  Form 
nicht  angetroffen,  sondern  nur  eine  Varietät  derselben  beobachtet 
wurde.  (Der  dem  Namen  beigefügte  Autorname  wird  von  den 
Diatomeenforschern  leider  noch  nicht  gleichmäßig  angegeben.) 
In  der  ersten  Kolonne  der  Tabelle  finden  sich  die  Angaben  nach 
Dr.  Schiedermayer  und  Dr.  Foetsch,  die  übrigen  (1  bis  21)  nacli 
den  Fundorten  und  den  verschiedenen  Aufsammlungen  des  Ver- 
fassers angeordnet. 

Einige  andere,  mehr  sachliche  Bemerkungen  werden  den 
Tabellen  beigefügt  werden,  am  Ende  auch  eine  kurze  Beschrei- 
bung mehrerer  noch  weniger  bekannter  Arten,  sowie  ein  Ver- 
gleich der  Diatomeenflora  des  Donaugebietes  mit  jener  der 
Tertiärablagerungen   in  der   Auvergne. 


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140 

Bemerkungen  zu  den  Tabellen. 

Diesen  Zusammenstellungen  gemäß  führt  Dr.  Schiedermayr 
in  seiner  Aufzählung  der  Kryptogamen  Oberösterreichs  (1894) 
55  Diatomeenformen  (Arten  und  Varietäten)  an,  und  zwar- 
Achnanthes  1,  Achnanthidium  1,  Amphora  1,  Cerafoneis  1,  Cyclo- 
tella  1,  Cymatopleura  2,  Cymhella  S,  Diatoma  3^  Encyonema  2, 
Epithemia  1,  Fragilaria  1,  Gomphonema  7,  Mastogloia  1,  Melo- 
sira  3,  Meridion  1,  Navicula  10,  Nitzschia  5^  Pleurosigma  1, 
Sfauroneis  1,  Synedra  6,  Tahellaria  1. 

Alle  diese  Formen  sind  in  den  Aufsammlungen  des  Ver- 
fassers vertreten,  mit  Ausnahme  von  Mastogloia  Smithii,  Navi- 
cxda  horealis,  N.  gracillima,  Nitzschia  acicidaris  und  Synedra 
amphirhynchus,  ein  Zeichen,  daß  diese  Formen  im  Donaugebiete 
bei  Linz  seltenere  Vorkommnisse  sind. 

Werden  die  neueren  Funde  dazugezählt,  so  erhält  man  im 
ganzen  403  Formen,  mithin  fast  achtmal  mehr,  als  bisher  aus 
diesem  Flußgebiete  bekannt  waren.  Sie  verteilen  sich  auf  die 
Gattungen  und  Arten  (mit  ihren  Varietäten) :  Achnanthes  8,, 
Achnanthidium  3,  Amphora  14,  Campylodiscus  1,  Ceratoneis  4, 
Cocconeis  10^  Cocconema  7,  Cyclotella  9,  Cymatopleura  10^  Cym- 
hella 23,  Denticola  6,  Diatoma  7,  Diploneis  7,  Encyonema  7. 
Epithemia  6,  Eunotia  10^  Fragilaria  13,  Gomphonema  46, 
Grunowia  1,  Hantzschia  2^  Mastogloia  1.  Melosira  6,  Meridion  3, 
Navicula  95^  Nitzschia  29,  Opephora  1,  Pleurosigma  10,  Rhoico- 
sphenia  1,  Rhopalodia  2,  Stauroneis  10,  Stephan odi sc hs  1.  Suri- 
rella  16,  Synedra  31,  Tahellaria  4,  Variheurchia  2. 

Darunter  sind  im  Gebiete  am  meisten  verbreitet:  Ach- 
nanthes cryptocephala  und  minutissim^a,  Achnanthidium  ßexellum, 
Amphora  gracilts,  ovalis,  pediculus,  -Cocconeis  pedicidus,  placen- 
tula,  -Cymatopleura  apiculata,  solea,  -Cymhella  affinis,  Ehren- 
hergii,  -Encyonema  ventricosum,  -Gomphonema  acuminatum, 
constrictum,  -Melosira  varians,  -Meridion  circulare,  -Navicula 
Brehissonii,  cuspidata,  limosa,  major,  ohlonga,  radiosa,  viridis, 
-Nitzschia  angustata,  linearis,  -Synedra  (acus),  capitata  (delica- 
tissima),  ulna. 


141 

Beschreibung  einiger  weniger  bekannten  Diatomeen  aus 
dem  Donaugebiet  in  der  Umgebung  von  Linz. 

Bei  der  genaueren  Untersuchung  von  Diatomeen-Material, 
das  vom  Verfasser  Herrn  M.  PeragaUo  in  Sceaux-Eobinson  über- 
schickt wurde,  hat  der  genannte  Diatomeen-Forscher  schon 
mehrere  Formen  entdeckt,  die  Herr  J.  Heribaud  oder  auch  er 
selbst  in  den  Tertiär-Ablagerungen  der  Auvergne  in  Frankreich 
fossil  aufgefunden  haben.  (Vgl.  „Mitteilungen  des  mikrologi- 
schen Vereines  Linz",  Heft  I,  1913.)  *) 

Auch  im  Donaugebiet  in  der  Umgebung  von  Linz  kommen 
nach  Herrn  PeragaUos  Bestimmungen  nicht  wenige  Diatomeen 
vor,  die  von  Herrn  Herihaiid  als  fossil  in  den  Ablagerungen  der 
Auvergne  angegeben  werden.  LTnter  diesen  befinden  sich  die 
weniger  bekannten  Formen:  Amphora  enoculata,  Cocconeis 
Bouxii,  Opephora  Martyi,  Stauroneis  quadrata  und  Synedra 
Bamesi. 

In  nachfolgendem  soll  eine  kurze  Beschreibung  von  diesen 
Diatomeen-Arten  gegeben  werden  (von  einigen  hat  Herr  Pera- 
gaUo die  Güte  gehabt,  dem  Verfasser  auch  Zeichnungen  zu  über- 
lassen). Es  erscheint  zweckentsprechend,  die  Original- 
beschreibung dieser   Formen  beizufügen. 


Opephora  Martyi,  Stauroneis  quadrata        Svnedra  Ramesi,  Her.  k  Per.,  ^^jy. 

Her.  k  M.  Per.,  t«o/^.  M.  Per.  Sc  F.  Per.,  «»A. 

Fig.  1.  Fig.  2.  Fig.  3. 

1.  Amphora  enoculata  Her.  &  Per. 

Herr  J.  Herihaud  (Diät.  foss.  d' Auvergne,  3.  Mem.  1908, 
pag.  55,  PI.  XIIL,  Fig.  3)  gibt  folgende  Beschreibung  dieser 
Form: 

„Valve  ä  face  dorsale  fortement  et  regulierement  courl)ee, 
face  ventrale  droite,  excepte  aux  extremites,  oü  eile  est  faiblement 


*)  Die  bisher  von  Herrn  J.  Heribaud  veröffentlichten  Werke  über  die 
fossilen  Diatomeen  der  Auvergne  (mit  den  Zeichnungen  von  M.  Peragallo)  sind: 
Les  Diatom^es  fossiles  d'Auvergne,  1a  memoire  1902,  avec  2  planches  par 
M.  Peragallo.  —  2a  memoire  1903,  avec  4  pl.  —  3a  memoire  1908  avec  2  pl. 
Vgl.  J.  Heribaud,  Disposition  methodique  •  des  Diatom^es  d'Auvergne,  Paris 
1903,  und  M.  Peragallo,  Catalogue  general  des  Diatomees,  2  vol.  in  4  auto- 
graphi^s,  973  pag.,  und  M.  Peragallo,  Diatomees  marines  de  France. 


142 

proemiuente ;  extremites  largement  arrondies;  raphe  droit,  peu 
apparent,  place  tout  ii  fait  sur  Farete  de  la  valve;  stries  rayoii- 
nantes,  au  nombre  de  10  en  10  f.i  au  melieu  de  la  valve,  un  peu 
plus  serrees  verse  les  extremites,  coupees,  vers  le  melieu  de  leur 
long:ueur,  par  un  pli  peu  prononce,  sur  lequel  elles  sont  brisees  les 
deux  parties  formant  un  angle  tres  ouvert,  visible  surtout  vers 
les  extremites.  Longueur  dela  valve  75  a  80  u."  Cantal,  An- 
dreugeolet. 

Charakteristisch  für  diese  Amphora-Form  ist  das  starke 
Zurücktreten  der  kleinen  knotigen  Anschwellungen,  woher  auch 
der  Name  (enoculata). 

Es  wurde  diese  Art  in  den  miozänen  Ablagerungen  der 
Auvergne  (Depot  d'Andreugeolet)  fossil  gefunden.  Sie  hat  mit 
der  Amphora  oculiis  A.  Schum.  (Atl.  PL  27,  Fig.  52)  einige 
Aehnlichkeit.  Im  Donaugebiete  kommt  sie  (den  Aufsammlungen 
des  Verfassers  gemäß)  an  zwei  Stellen  vor  (Donautümpel  bei 
Windegg  und  Donauarm  bei  Steyregg).  Der  Verfasser  hat  sie 
auch  auf  Wasserpflanzen  (Chara)  im  Almsee  (vgl.  „Mitteilungen 
des  mikrologischen  Vereines  Linz",  Heft  I  1913,  S.  9  und  11) 
und  im  Attersee  gefunden.  (Im  Wörthersee  in  Kärnten  kommt 
sie  den   Auf  Sammlungen  des  Verfassers  gemäß  ebenfalls  vor.) 

2.  Opephora  Martyi  Her.  &  Per. 

(Heribaud,  Diät.  foss.  d'Auvergne,  1902,  p.  43,  Depot  de 
Xeussargues-Cantal,  PI.  VIII,  Fig.  20.)     (Vgl.  S.  35,  Fig.  1.) 

,,Diatomee  de  forme  ovale,  tres  petite  longeur  17  (.i,  la 
plus  grande  largeur  7  jw.  Stries  larges,  lisses,  au  nombre  de 
6  en  10,  ne  laissant  au  centre  qu'une  ligne  tres  etroite.^^ 

Diese  sehr  kleine  Diatomee  von  ovaler  Gestalt  weist  jeder- 
seits  eine  breite  Streifung  ohne  Granulierung  auf  und  es  lassen 
diese  in  der  Mitte  nur  eine  enge  Area.  Dadurch  ist  sie  von  den 
größeren  Formen,  Opephora  Schwarzii  Petit  und  0.  Pacifica, 
Formen  noch  lebenden  Arten  der  von  Petit  neu  aufgestellten 
Gattung  Opephora,  und  kommt  die  erstere  auf  den  Karolinen, 
die  letztere  im  Pazifik  (bei  Brasilien)  vor.  Einige  fossile  Arten 
hat  er  noch  später  entdeckt.  Er  zieht  hieraus  den  Schluß,  daß 
damals  in  der  Tertiärperiode,  wo  Opephora  Martyi  noch  in  der 
Auvergne  lebte,  ein  brasilianisches  Klima  geherrscht  habe.  Da 
den  genannten  zwei  Formen  auch  die  noch  in  Oberöst^r reich 
lebende   Opephora  Martyi    anzureihen    ist,    so    erscheint    dieser 


143 

Schluß  von  dieser  Seite  wohl  nicht  mehr  berechtigt.*)  Diese 
seltene,  interessante  Diatomeenform  hat  sich  bisher  nur  an  einer 
einzigen  Stelle,  in  einem  Donautümpel  in  der  Au  von  St.  Peter, 
aufgefunden.     (Vgl.  Nr.  3.) 

3.  Stauroneis  quadrata  Per.  &  Her. 

(Heribaud,  Diät.  foss.  d'Auvergne,  2.  Mem.  1903,  pag.  14 
[Depot  de  Joursac-Cantal],  PL  IX,  Fig.  32.)    (Vgl.  oben  Fig.  2.) 

„Tres  petit,  longueur  15  ^i,  largenr  8  ,« ;  face  valvaire 
carree,  ä  angies  arrondis  et  ä  extremites  rostrees  non  capitees ; 
stauros  lineaire  etroit;  stries  invisibles  dans  la  bäume.  Petite 
espece  curieuse  et  tres  distincte.'"     Fundort:   Joursac,  Cantal. 

Die  quadratische  Schale  mit  abgerundeten  Enden  ist  beider- 
seits zungenförmig  ausgezogen;  das  Kreuz  geht  über  die  ganze 
Oberfläche,  lineargerade,  der  Längsbalken  zeigt  eine  feine  Strei- 
fung. 

Diese  sehr  kleine  Diatomee  fand  sich  im  Donaugebiete 
mit  Opephora  Martyi  in  einer  Aufsammlung  (27.  April  1912, 
Wassertemperatur  -j-  13^  C.)  in  dem  Donauautümpel  von  Sankt 
Peter. 

4.  Synedra  Ramesi  Her.  &  Per. 

(Heribaud,  Diät.  foss.  d'Auvergne,  2.  Mem.  1903,  p.  80, 
Cantal  Neussargues,  PI.  XI,  Fig.  28.)     (Vgl.  oben  Fig.  3.) 

„Diatomee  de  petite  taile  valve  legerement  etranglee  au 
milieu,  ä  extremites  attenuees,  rostrees,  aigues,  longueur  50  t/, 
largeur  8  u,  stries  fortes,  non  distictement  granulees,  au 
nombre  de  10  en  10  jii,  paralleles,  excepte  aux  extremites,  oü 
alles  sont  legerement  courbes  etravpnnantes,  laissant  entre  elles 
un  pseudo-raphe  etroit,  mais  tres  visible,  et  une  aire  hvaline 
centrale  tres  grande  (longueur  10  u)  tenant  toute  la  largeur 
de  la  valve. '^    Depot  de  Neussargues. 


*)  Nähere  Anhaltspunkte  für  die  Ansicht  H^ribauds  sind  besonders  die 
im  Gebiete  aufgefundenen  fossilen  Pflanzen,  wie:  Aspidium  Filix  mas  var.  plio- 
cenicum  Sap.,  Trichomanes  aspleniiforme  Sap.  (?),  Carex  maxima  Scop.,  Salix 
cinerea  var.  auriculata  (nov.),  Alnus  glutinosa  var.  fossilis  Laur.,  Carpinua 
suboricutalis  Sap.,  Carya  minor  Sap.,  Populus  balsamoides  Goep.,  Fagus  plio- 
cenica  Sap.,  Zelkova  Ungeri  (Ett.)  Kov.  etc.  (Mem.  3.  1908,  p.  3.  f.),  ferner: 
Torreya  mecifera,  Silia  expansa,  Laurus  canariensis,  Pterocarya  fraxinifolia 
Grewia  crenata,  Sassafras  Ferretianum  etc.  (Mem.  1902,  p.  44). 


144 

Im  Donaiigebiete  ist  diese  Synedraart  bisher  nur  in  dem 
Felslieletr  bei   Aschacli  an  der  T)(mau  beobachtet  worden. 

5.  Cocconeis  Rouxii  Brun.  &  Her. 

Diese  Cocconeisform  hat  nach  Herrn  Peragallos  Mitteilung 
Hei-r  Bnni  benannt  und  sie  findet  sich  beschrieben  in" einem 
Älteren  Werke  des  Herrn  Heribaud:  ,,Les  Diatomees  d'Auvergne^^, 
1893  (p.  45,  PL  1,  Fig.  3).  Äd.  Schmidt  hat  sie  in  seinen  Atlas 
der  Diatomeenkunde  (PI.  192,  Fig.  35)  aufgenommen  und  Cleve 
rechnet  sie  zu  Cocc.  lineata  Ehr. 

Herr  Herihaud  führt  die  Cocconeis  Rouxii  auch  in  seinem 
neueren  Werke  „Les  Diatomees  fossiles  d'Auvergne",  1902  (p.  59, 
Üebersicht  der  Diatomeen  in  der  Auvergne)  an,  und  zwar: 
('.  Rouxii  var.  minor  (aus  den  Ablagerungen  von  Puy  de  Dome). 
Ihm  zufolge  kommt  auch  Cocconeis  Jineata  Grün.  (Diät,  foss., 
1893,  ]).  44)  und  C.  Jineata  var.  euglypta  Grün.  (Diät.  foss.  p.  41) 
in  dem  Depot  von  Auxillac-Cantal  vor.  Hier  fand  sich  u.  a. 
auch  Var.   triliiieata. 

Fs  ist  nun  von  Interesse,  zu  sehen,  daß  auch  in  Oberöster- 
reich an  den  Fundstellen  der  Cocconeis  Jineata  die  nahestehenden 
Formen  Cocconeis  Rouxii  und  C.  Jineata  mit  0.  Jineata  var. 
eugJypta  und  var.  triJineata  vorgefunden  werden,  so  am  Donau- 
ufer bei  Aschach  und  im  Heinzelbach  bei  Linz.  (Vgl.  die  tabel- 
larische Üebersicht,  Xr.  14  und  Xr.  17,  18,  19.) 

Wir  begegnen  jedoch  auch  noch  anderen  Diatomeen- 
gattungen und  -arten,  die  eine  nähere  Zusammengehörigkeit 
zeigen  und  so  gewisse  biologische  Keihen  bilden ;  diese  Ver- 
hältnisse erscheinen  nicht  nur  bei  den  rezenten,  sondern  auch  bei 
fossiJen  Formen  sehr  deutlich  zum  Ausdrucke  gebracht.  Bei- 
spiele solcher  Reihen  finden  sich  mehrere  in  der  oben  zusammen- 
gestellten Üebersicht  der  Diatomeenformen  aus  dem  Donau- 
gebiete, ebenso  auch  in  der  Zusammenstellung  der  fossilen  Dia- 
tomeen aus  den  miozänen  Ablagerungen  der  Auvergne  des  Herrn 
Herihaud  (1902,  p.  59  ff.). 

Wir  lassen  deshalb  zum  Schlüsse  dieser  Arbeit  zu  einem 
näheren  Vergleich  noch  eine  Zusammenstellung  folgen,  in  welcher 
die  A  11(11  und  Varietäten  aller  rezenten  Diatomeen  aus  dem 
Donaugebiete  und  der  gleichnamigen  fossilen  aus  den  Tertiär- 
ablagerungen der  Auvergne  angefiilirt  sind  fsoweit  die  let/toren 
uns  bekannt  geworden). 


145 


Rezente  Diatomeenformen 
in  der  Auvergne  fossil 

Rezente 

Diatomeen   des   Donaugebietes. 

Name:  Fundort: 

Achnanthes : 

( Anorthonis)  Peraoralli  Her.      Aschach 
subsessilis  Ehr.  Zaiibertalbach 

Amphora : 

aftinis  Ktz. 

enoculata  Per.  &  Her.  Windegg'. 

Steyregg- 
gracilis  Ktz.  überall  verbreitet 

ovalis  Ktz.  im  ganzen  Gebiete 

libyca  Ehr.       Steyregg.  St.  Peter  (Au) 
pediciihis  Gr.  im  ganzen  Gebiete 

Cocconeis : 

lineata  Ehr.        Steyregg  (Donauarm), 
Aschach.  Heinzelbach.  Gusen 
euglypta  (lin.)     Aschach.  Heinzelbach 
molesta  Ktz.  Heinzelbach 

placentula  Ehr.       im  ganzen  Gebiete 
ßouxii  Per.  &  Her.    Aschach.  Heinzel- 
bach 
trilineata  (lin.)     Aschach,  Heinzelbach 

Cyclotella  : 

Kützingiana  Thw.   Windegg,  St.  Peter, 

Aschach 
Meneghiana  Ktz.  St.  Peter  (Au) 

Cyniatopleura: 

solea  var.  a})iculata  im  ganzen  Gebiete 

Cymbella ; 

cymbiliformis  Ehr.  Steyregg,  St.  Peter. 

Zaubertal 
cistula  Hemp.        Steyregg,  St.  Peter, 

Zaubertal 
Ehrenbergii  Ktz.  Windegg,  Steyregg 
gastroides  Ktz.  Windegg,  Steyregg, 
St.  Peter.  Margarethen 
Helvetica  Ktz.  Windegg,  Steyregg, 
Heinzelbach,  Zanbertal 
laevis  Nag.  Windegg,  Steyregg 

lanceolata  Kirchm.  Windegg,  Steyregg, 

St.  Peter 
leptoceras  Ehr.       AV^indegg,  Steyregg, 

St.  Peter 
maculata  Ktz.        Windegg,  Steyregg, 

St.  Peter 
parva  W.  Sm.        Windegg,  Steyregg, 
Zaubertal 


des  Donaugebietes,  die 
aufgefunden  wurden. 

Fossile 

Diatomeen  aus  den  Ablagerungen 

der  Auvergne. 
Name:  Depot: 


Peragalli 
subsessilis  Ehr, 


Cantal,  Fontillou 
Puv  de  Dome 


affinis  Cantal 

enoculata  Per.  &  Hör.     Cantal  (An- 
dacugeolet) 
gracilis  Cantal 

ovalis  Cantal,  Haute-Loire 

libyca  Cantal 

pediculus  (var.  major)  Puy  de  Dome, 
Canta 

lineata 

euglypta  (lin.)     Puy  de  Dome,  Cantal 
molesta  Puy  de  Dome 

placentula         Puy  de  Dome,  Cantal 
ßouxii  (var.  minor)  Cantal 


trilineata 


Puy  de  Dome,  Cantal 


Kützingiana  Thw.        Puy  de  Dome, 

Cantal 
]Meneghiana  Ktz.  Puy  de  Dome 


solea  var.  apiculata 


Cantal 


cymbiliformis  Ehr.  ., 

cistula  Hemp.  Puy  de  Dome 

Ehrenbergii  Ktz.  (var.)  Cantal 

gastroides  Ktz.  (minor)  Puy  de  Dome 


Helvetica  Ktz. 

laevis  Xag. 
lanceolata  Kirchm. 

leptoceras  Ehr.  (var.) 

maculata  Ktz.  (var.) 

parva  W    Sm. 


Cantal 


Ui\ 


Rezente 

Diatomeen  des  Donaugebietes. 


Name: 
Diploneis : 

elliptica  Cl. 
var.  oblongella 

Encyonema : 

ffracile  Kabh. 


Fundort: 

Steyreorg,  ^t.  Peter 
St." Peter  (Au) 


Fossile 

Diatomeen  aus  den  Ablagerungen 

der  Auvergne. 
Name:  Depot: 


elliptica  Cl. 
var.  oblonsrella 


Cantal 


caespitosum  Ktz.  AVindegg 

prostratum  Bafls  Ascbach,  Margaretheu 
veutricosuui  Ktz.         fast  im  gauzeu 
Gebiete 
Epithemia : 

Argus  Ktz.  Gusen 

Hyudmannii  W.  Sni.  Windegg 


\quarium  graeile  Rabh.  (var.  miuor)       Puy  de 

Dome 
caespitosum  Ktz.  (var.)       Cautal 
prostratum  ßafls  ,. 

ventricosum  Ktz. 


Sorex  Ktz. 
turgida  Ktz. 

Zebra  Ktz. 

Diatoma : 

anceps  Grün. 


Aquarium 
Windegg.  St.  Peter, 
Heiuzelbach,  Gusen 
A\^indegg 


Argus  Ktz.  (var.)  Puy  de  Dome 

Hvndmannii  W.  Sm.     Puv  de  Dome. 

Cantal 
Sorex  Ktz.  Cantal 

turgida  Ktz.  (var.  crassa)        Puy  de 

Dome 
Zebra  Ktz.  (var.)  Puy  de  Dome 


Margarethen         anceps  Grün. 


Puv  de  Dome 


Eunotia : 

Arcus  (var.  plicata) 
gracilis  Ktz. 


Aschach 
WiQdegg,  St.  Peter 


lunaris  Gr.  WindesTg,  Stevresrg, 

St.  Peter 
parallella  Ehrb.    Steyregg  (Donauarm) 
pectinalis  Ktz.  (var.  stricta)    Windegg 


Pragilaria : 

construens  Ehr. 
elliptica  Schum. 
Harrissonii  Gr. 
intermedia  Gr. 
virescens  Ralfs 
mutabilis  Gr. 


St.  Peter 
Windegg,  St.  Peter 
Windegg,  Steyregg 

Windegg 
Windegg,  Steyregg 


Gomphonema : 

accuminatum  Ehr.         fast  im  ganzen 

Gebiete 
commutatum  Gr.  St.  Peter 

constrictum  Ehr.  (var.  elongatum) 

Windegg,  Steyregg,  St.  Peter 
dichotomum  Ktz.  Heinzelbach 

insigne  Greg.     Steyregg,  Margarethen 
intricatum  Ktz.      Windegg,  Steyregg, 

St.^  Peter 

micropuft  Ktz.  Zaubertal 

parvulum  Ktz.       Windegg,  St.  Peter, 

Steyregg,  Aschach,  Heinzen)ach 

subclavatum  Gr.     Windegg,  St.  Peter, 

Zaubertal,  Heinzelbach 


Arcus  (var.  plicata)      Puy  de  Dome 
gracilis  Ktz.  (var,  major)        Puy  de 

Dome 

lunaris  Gr.  (var.  subcarinata)  Puy  de 

Dome,  Cantal 

parallella  Ehrb,  Puy  de  Dome 

pectinalis  Ktz.  (var.  stricta)     Cantal 


construens  Ehr.  Puy  de  Dome 

elliptica  Schum.  Puy  de  Dome.  Cantal 
Harrissonii  Gr.  (var.  major)    Cantal 
intermedia  Gr.    Puy  de  Dome,  Cantal 
virescens  Ralfs  (var.)     Puy  de  Dome 
mutabilis  Gr.  Cantal 


accuminatum  Ehr. 


Cautal 


commutatum  Gr.  Cantal 

constrictum  Ehr.  (var.  elongatum  i 

Puy  de  Dome 
dichotomum  Ktz.  Cantal 

insigne  Greg.  „ 

intricatum  Ktz.  ,. 

micro])Us  Ktz.  ,. 

parvulum  Ktz.  ,. 

subclavatum  Gr.  (var.  minutissima) 
Haute-Loire 


M7 


Rezente 

Diatomeen  des  Donaugebietes. 
Name:  Fundort: 

Hantzschia : 

iimphyoxis  Gr.       Wincles'g,  Steyregg, 
Heinzelbach,  Gusen 

Melosira : 

arenaria  Moore  Gusen 

distans  Ktz.  Windegg,  St.  Peter, 

Asch  ach 
granulata  Ehr.        Windegg,  St.  Peter 

If  avicula : 

aniphibohi  Cl.  St.  Peter 

aniphirhynchus  Ehr.  Windegg,  Aschach 

bacilliformis  Gr.  Windegg,  St.  Peter 
borealis(Schiederm.)  St  Peter,  ^Hndegg 

Brebissonii  Ktz.  im  ganzen  Gebiete 
bisulcata  Lag.  St.  Peter 

cnspidata  Ktz.        Windes:a\  Stevregs:, 

St.^- Peter 
cymbula  Donk.  Windegg 

dicephala  Ehr.        Windegg,  Stevregg, 

St.  Peter 
digito-radiata  Gr.  Margarethen 

divergeus  W.  Sm.  Steyregg,  St.  Peter 
dubia  Ehr.  Windegg,  Steyregg,  Aschach 
elliptica  Gr.  AVindegg 

Gastrum  Donk.  Steyregg 

gibba  Ktz.  Windegg,  Steyregg 

hemiptera  Ktz.  Heinzelbach 

iridis  Ehr.  Steyregg 

ianceolata  Ktz.       Windeo-g.  Stevreffg. 

St.  Peter 

limosa  Ktz.  Windegg,  Steyregg, 

St.  Peter,  Aschaeh 

„       (Tar.  subinflata)  Windegg, 

Steyregg 

„       (var.  subundulata)       St.  Peter 

major  Ktz.  Windegg.  Stevreß'g. 

St.  Peter 
pseudobaciUum  Gr.  Windegg 

pupuhi  Ktz.  Windegg,  St.  Peter, 

Aschach 
Eeinhardtii  Gr.  Margarethen, 

Aquarium 
rostelhita  Greg.  Aquarium 

rupestris  Hantz.     Steyregg,  St.  Peter, 

Heinzelbach 
sphaerophora  Ktz.  Windegg,  St.  Peter 
termes  Ehr.  Heinzelbach 

ventricosa  Ehr.  St.  Peter 


Fossile 

Diatomeen  aus  den  Ablagerungen 

der  Auvergne. 
-Name:  Depot: 


amphyoxis  Gr.  (var.  major)    Puy  de 

Dome 


arenaria  Moore  Cantal 

distans  Ktz.  (var.  scalaris) 


£-ranulata  Ehr.  (var.) 


amphibola  Cl.  (var.)     Puy  de  Dome 
amphirhynchus  Ehr.  (var.  major) 

Puy  de  Dome 
bacilliformis  Gr.  Puy  de  Dome,  Cantal 
borealis  (var.  minor)    Puv  de  Dome. 

Cantal 
Brebissonii  Ktz.                 Haute-Loire 
bisulcata  Lag.                Puy  de  Dome 
cnspidata  Ktz.  (var.)       

cymbula  Donk. 

dicephala  Ehr.  (var.  minor)    Puy  de 

Dome 
digito-radiata  Gr.  Puy  de  Dome 

divergeus  AV.  Sm.  Cantal 

dubia  Ehr.  Puy  de  Dome 

elliptica  Gr.  (var.)       Puv  de  Dome, 

"  Cantal 
Gastrum  Donk.  Puy  de  Dome 

gibba  Ktz.  (var.)  

hemiptera  Ktz.  (var.)       

iridis  Ehr.  

lanceolata  Ktz.  ,. 

limosa  Ktz.      Puy  de  Dome,  Cantal 

,,       (var.  subinflata)   Puy  de  Dome 

(var.  undulatai       

major  Ktz.  (A'ar.  horrida)         Puy  de 

Dome 
pseudobaciUum  Gr.       Puy  de  Dome 
pupula  Ktz.  „     ,. 


Eeinhardtii  Gr. 


Cantal 


viridis  Ktz. 


Windegg,   Steyregg, 
^t.  Peter,  Heinzelbach 


rostellata  Greg.  (var.  minor)     Puy 

de  Dome 
rupestris  Hantz.  Cantal 

sphaerophora  Ktz.  Haute-Loire 

termes  Ehr.  Puy  de  Dome 

ventricosa  Ehr.  (var.)       Cantal.  Puy 

de  Dome 
viridis  Ktz.  Cantal 


148 


Rezente 

Diatomeen  des  Donaugebietes. 
Name:  Fundort: 

Nitzschia: 

lU'Utiuscula  Gr.  Aquarium 

sig-nioidea  W.  Sni.     Wiiuleg-g.  Steyregg 

Opephora : 

Martyi  H^r.  &  Per.       St.  Peter  (Au) 

Rhoicosphenia : 

eurvata  W.  Sin.      Wiudegg.  Aschach, 
Heinzelbach 
Stauroneis : 

aniphicephala  Ehr.    Windegg,  Aschach 
Phoenicenteron  Ehr.    Windegg,  Steyr- 
egg. Heinzelbach 
quadrata  Per.  &  H^r."    St.  Peter  (Au) 

Synedra : 

capitata  Ehr.  Windegg.  Steyregg, 

St.  Peter.  Heinzelbach 
capitellata  Gr.  Heinzelbach 

delicatissima  W.  Sm.   Windegg,  Steyr- 
egg, St.  Peter,  Aschach 
Ramesi  H^r.  &  Per.  Aschach 

ulna  Ehr.  im  ganzen  Gebiete 

Tabellaria : 
flocculosa  Ktz.       Windegg,  Steyregg, 
Aschach 
Vanheurckia : 

rhomboides  Breb.  (var.  amphipleu- 
roides)  Aschach 


Fossile 

Diatomeen  aus  den  Ablagerungen 
der  Auvergne. 

Name:  Depot: 


acutiuseula  Gr.  Puy  de  Dome 

siormoidea  W.  Sm.  Cantal 


Martvi  Her.  &  Per 


'urvata  W.  Sn 


Cantal 


Cantal 


amphicephala  Ehr.        Puy  de  Dome 
Phoenicenteron  Ehr.  (var.  gracilis) 

Puy  de  Dome 
quadrata  Per.  &  Her.   Cantal  i  Joursac) 


capitata  Ehr.  Cantal 

capitellata  Gr. 
delicatissima  W.  Sm. 

Ramesi  H^r.  &  Per.     Cantal  iMeus.s- 

argues) 
ulna  Ehr.  (var.  laevis)     Haute-Loire 


flocculosa  Ktz.  (var.)     Puv  de  Dome 


rhomboides  Breb.  (var.  amphipleu- 
roides)  Haute-Loire 


Diese  Zusammenstellung  enthält  108  Diatomeenformen,  die 
zwei  allgemeine  biologische  Reihen  darstellen  und  die  einerseits 
rezent  im  Donaugebiete  in  der  Umgegend  von  Linz,  anderseits 
aber  auch  fossil  in  den  Ablagerungen  der  Auvergne  angetroffen 
werden.  Da  die  Untersuchungen  noch  nicht  abgeschlossen  sind, 
wird  diese  Liste  der  identischen  Diatomeenformen  später  ohne 
Zweifel  noch  erhöht  werden.  Diese  Verhältnisse  erscheinen  von 
hohem  Interesse  und  der  Verfasser  hofft,  auf  diesen  Gegenstand 
in  einer  anderen  Arbeit  später  zurückzukommen. 


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73.  Jahres -Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum. 


Linz  1915. 
Verlan  des  Vereines:  „Museum  Francisco-Carolinum". 


m^mid-. 


Druck  von  J.  Wimmer 
Gesellschaft  m.  b.  H,,  Linz. 


Die  Mitglieder  des  Tereines  haben  das  Recht,  die  Bibliothek  unter 
den  Bestimmungen  der  Bibliotheksordnung  auch  außerhalb  des  Museums  (gegen 
Entrichtung  der  Zusendungsgebühr  bei  Versendung  an  ajidere  Orte)  zu  benützen 
und  für  ihre  Studien  und  Forschungen  die  tunlichste  Unterstützung  des  Museums 
in  Anspruch  zu  nehmen.  Den  Mitgliedern  wird  für  ihre  Person  freier  Eintritt 
an  den  für  den  Besuch  festgesetzten  Tagen  gewährt;  überdies  können  sie  einen 
Block  mit  zehn  Eintrittskarten  zur  freien  Verfügung  zum  Preise  von  2  Ä"  an 
der  Tageskasse  beziehen.  Der  Jahresbericht  wird  jedem  Mitgliede  unentgeltlich 
und  frankiert  zugesendet. 


75.  ]ahres-Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum 


Linz  1915. 

Verlag  des  Vereines:  „Museum  Francisco-Carolinum- 

Druck  von  J.  Wimmer  Gesellschaft  m.  b    H.,  Linz. 


Rm  28.  Juni  1914  wurde  ganz  Österreich-Ungarn 
in  tiefste  Trauer  versetzt. 

Rn  diesem  Tage  fielen  unser  Thronfolger 

Seine  kaiserliche  und  königlidie  Hoheit 
der  durchlauditigste 

Erzherzog  Franz  Ferdinand 

und  seine  durchlauchtigste  Gemahlin  anläßlich  eines 
Besuches  in  Sarajevo  verruchten  Mörderhänden  zum 
Opfer. 

Das  Museum,  welchem  die  hohe  Ehre  zuteil  war, 
weiland  Erzherzog  Franz  Ferdinand  als  Protektor  an 
seiner  Spitze  zu  haben,  hat  an  Seiner  k.  u.  k.  Aposto- 
lischen Majestät  ersten  Obersthofmeister  Seine  Durch- 
laucht Alfred  Fürst  Montenuovo  die  Bitte  gerichtet,  den 
Ausdruck  des  tiefsten  und  ehrerbietigsten  Beileides 
■gnädigst  an  die  Stufen  des  Allerhöchsten  Thrones  ge- 
langen zu  lassen. 


M 


Verwaltungsbericht 


Im  ersten  Halbjahr  1914  veranstaltete  das  Museum  folgende 
Sonderausstellungen : 

1.  Ältere  englische  Graphik  aus  der  Sammlung  Ludwig  Josefs 
Fürst  von  Starhemherg. 

Fürst  Starhemberg  hatte  es  in  entgegenkommendster 
Weise  ermöglicht,  daß  eine  große  Anzahl  der  prachtvollsten 
englischen  Schabblätter  und  farbigen  Punktier stiche,  welche 
sein  Vorfahr  Ludwig  Fürst  Josef  von  Starhemberg  als  außer- 
ordentlicher Gesandter  und  bevollmächtigter  Minister  des 
österreichischen  Staates  am  königlich  großbritannischen  Hofe 
im  letzten  Jahrzehnt  des  18.  und  im  ersten  Jahrzehnt  des 
19.  Jahrhunderts  in  großem  Stile  gesammelt  hatte,  im  Mu- 
seum ausgestellt  wurde.  Alle  in  der  damaligen  englischen 
Graphik  geübten  Techniken  waren  in  dieser  Ausstellung  reich- 
lich vertreten;  so  das  schwarze  und  farbige  Schabblatt  (Por- 
trät und  Genre),  der  schwarz,  braun  oder  farbig  gedruckte 
Punktierstich,  das  farbige  Aquatintablatt,  die  farbige  Ea- 
dierung,  der  Stich  in  Crayonmanier,  die  transparent  prints 
usw.  Von  Künstlern,  deren  Werke  zum  Teil  in  ganzen  Reihen 
gezeigt  wurden,  seien  genannt:  Valentin  Green,  Young,  Say, 
S.  W.  Eeynolds,  Charles  Turner,  Grozer,  Clint,  J.  G.  Huck, 
Whiston  Barney,  William  Ward,  James  Ward;  die  Stecher 
nach  Bunbury;  Bartolozzi  und  seine  Schüler;  die  Stecher 
nach  Adam  Bück  u.  a.  Von  den  großen  Serienwerken  jener 
Zeit  waren  die  „Views  of  London^^,  die  Acker  man  nschen 
Londoner  Gartenansichten  und  Londoner  Fuhrwerke,  die 
indischen  Hafen-  und  Küstenansichten  von  James  Wales,  die 
radierten  und  kolorierten  Jagdblätter  von  Howitt  und  die 
großen  farbigen  Karikaturen  von  Rowlandson,  Byron  und 
anderen  da.      Manches   Blatt  war   darunter    (besonders   unter 


den  geschabten  Blättern),  das  dem  fürstlichen  Sammler  nur 
infolge  seiner  hohen  Stellung  (als  Dedikations-Exemplar) 
erreichbar  war.  So  bot  die  Ausstellung  ein  Bild  der  eng- 
lischen Graphik  von  1780  bis  1810  von  solcher  Vollständig- 
keit, wie  es  anderwärts  nicht  leicht  wieder  anzutreffen  sein 
dürfte.  (Vergleiche  hierüber  die  ausführlichen  Berichte  in 
„Tvunst  und  Kunsthandwerk'',  17.  Jahrgang,  Seite  58  ff.  und 
in  der  Linzer  ,,Tages-Post"  A^om  7.  Februar  und  21.  Februar 
1914.) 

Ausstellung  von  Aquarellen  und  Handzeichnungen  aus  den 
Mappen  der  Lud olf -Sammlung. 

Als  Emanuel  Graf  Ludolf ,  einer  der  größten  Gönner 
des  Linzer  Museums,  am  17.  Mai  1898  in  Pieve  di  Cadore 
das  Zeitliche  segnet«,  hinterließ  er  dem  Museum  Francisco- 
Carolinum  außer  den  kostbaren,  im  heutigen  Ludolf-Saal  ver- 
einigten Kunstgegenständen  und  der  vielleicht  noch  kost- 
bareren Bibliothek  mehrere  Mappen  mit  Handzeichnungen 
und  Aquarellen,  deren  Inhalt  bisher  nur  wenigen  engeren 
Freunden  des  Museums  bekannt  geworden  war.  In  dem  Be- 
streben, möglichst  viel  von  den  in  den  Mappen  aufbewahrten 
Schätzen  dem  Publikum  allgemein  zugänglich  zu  machen,  hat 
der  Direktor  des  !>[useums  dafür  Sorge  getragen,  daß  die 
interessantesten  und  wertvollsten  Blätter  aus  dieser  Samm- 
lung würdig  eingerahmt  von  nun  ab  dauernd  der  Ludolf- 
Samndung  im  zweiten  Stockwerk  des  Hauses  einverleibt 
werden.  TJm  aber  dem  Publikum  diesen  neuen  Zuwachs  vor- 
erst geschlossen  und  anschaulich  vor  Augen  zu  führen,  wurden 
diese  neu  aufzustellenden  Aquarelle  und  Handzeichnungen 
zunächst  in  einer  Sonderausstellung  im  Festsaal  gezeigt. 

Wie  die  ganze  Ludolf -Sammlung,  so  spiegeln  auch  diese 
Blätter  die  Vielseitigkeit  des  künstlerischen  Interesses  des 
ausgezeichneten  Mannes.'  Er  hat  in  Rom  italienische  Hand- 
zeichnungen der  Renaissance,  des  17.  und  18.  Jahrhunderts 
sowie  Aquarelle  des  19.  Jahrhunderts  gesammelt.  In  Kon- 
stantinopel erwarb  er  die  to])ographisch  interessanten,  großen 
aquarellierten  Blätter  von  Preziosi,  in  Madrid  sammelte  er 
Eugenio  Lucas  (den  berühmten  Schüler  Goays),  Cebrian  und 
Sanahuja,  in  Paris  die  köstlichen  Aquarelle  von  H.  Calmelet, 
Gh.  de  Lana,  Nicolau  und  Destrayes. 

Nebenher  erwarb  er  Blätter  von  österreichischen  Künst- 
lern wie  Moritz  von  Schwind,  Anton  Romako  und  Emil  Jakob 


Schiudler    und    etwa    ein    deutsches    Blatt    von    Lindemann- 
Frommel. 

Auch  dieser  Teil  der  Ludolf-Sammlung  hat  also,  wie 
man  sieht^  einen  durchaus  internationalen  Charakter,  w^as  in 
erster  Linie  daraus  zu  erklären  ist,  daß  die  diplomatische 
Karriere  den  Grafen  nach  Paris,  Holland,  Spanien,  in  den 
Orient  und  nach  Eom  führte,  woselbst  er  zuletzt  als  k.  k.  Bot- 
schafter beim  päpstlichen  Stuhl  fungierte. 

3.  Ausstellung-  des  Tafelwerkes  ,,Die  hyzantinische  Kunst  in 
Italien''  von  A.  Colasanti  und  der  Löwjschen  Farbenlicht- 
drucke nach  Meisterwerken  der  Liechtenstein-Galerie.  (Ver- 
gleiche die  Besprechung  in  der  Linzer  „Tages-Post'^  vom 
23.  Mai  1914.) 

4.  AussteUuny  von  Meisterwerken  der  älteren  Malerei  aus  Lhizer 
Privatbesitz  (4.  Serie),  xluch  diese  Ausstellung  führte  durch- 
wegs Bilder  vor,  welche  der  kunstgeschichtlichen  Forschung 
bislang  unbekannt  geblieben  waren,  darunter  einige  wertvolle 
Werke  der  niederländischen  Schule  und  eine  ganze  Peihe 
von  beachtenswerten  Alt-Wiener  Bildern.  Unter  den  letzteren 
sei  auch  an  dieser  Stelle  ein  Meisterwerk  Johann  Enders 
(Damenporträt  aus  dem  Jahre  1832),  Alexander  Ciarots 
Brustbildnis  seiner  Frau,  die  Porträts  eines  Linzer  Kauf- 
mannes und  seiner  Frau  von  F.  G.  Waldmüller  (1843),  ein 
prachtvolles  Stück  Waldboden  von  Franz  X.  Peter,  eine  Oda- 
liske  von  Georg  Paab  namentlich  hervorgehoben.  Einzelne 
der  in  der  Ausstellung  gezeigten  Bilder  gingen  dann  in  den 
Besitz  des  Museums  und  der  oberösterreichischen  Landes- 
galerie über  (siehe  unten).  Ausführlichere  Peferate  über 
diese  Ausstellung  erschienen  in  ,, Kunst  und  Kunsthändwerk^^, 
17.  Jahrgang,  Seite  428  ff.  und  in  der  Linzer  „Tages-Post'^ 
vom  20.  Juni  und  vom  11.  Juli  1914. 

5.  Eine  Ausstellung  moderner  amerikanischer  und  englischer 
Graphik,  in  welcher  besonders  die  Blätter  von  Frank  Brang- 
w\vn  und  die  Padierungen  und  Lithographien  von  Josef  Pen- 
nell  Literesse  erregten;  jene  durch  ihre  neuartige  Auffassung 
der  Padierung  als  Flächenkunst  und  Wandschmuck,  diese 
durch  die  Neuheit  ihrer  stofflichen  Vorwürfe.  (Vergleiche 
„Kunst  und  Kunsthandwerk^^  a.  a.  O.  und  die  Linzer  .,Tages- 
Post^'  vom  18.  Juli  1914.) 

Durch   den  Eintritt  der  Kriegsereignisse  wurde   die  Aus- 
stellungstätigkeit der  kunst-  und  kulturhistorischen  Abteilung  des 


8 

Museums  jäh  unterbrochen.  Doch  wurde  bald  nach  dem  Beginn 
des  großen  Krieges  mit  einer  Aufsammlung  von  künstlerischen 
Dokumenten  des  Krieges  (Reflexe  der  Ereignisse  in  der  modernen 
Graphik,  Keramik,  künstlerisch  wertvolle  Drucksachen,  Porträts, 
Ansichtskarten,  Medaillen,  Vivatbänder,  Dokumente  der  Ver- 
selbstständigungsversuche  der  Wiener  und  der  Berliner  Mode 
usw.)  begonnen,  welche  seinerzeit  in  einer  großen  Ausstell unü 
,,Der  Krieg  und  die  Kunst**  systematisch  gruppiert  vorgeführt 
werden  sollen. 

In  den  kunstgewerhlichen  Sammlungen  wurde  die  Über- 
tragung der  Sammlung  modernen  österreichischen  Kunstgewerbes 
in  drei  Ausstell ungsvitr inen  durchgeführt,  wodurch  die  Aufstel- 
lung der  Gläsersammlung  in  der  geräumigen,  bisher  für  das 
moderne  Kunstgewerbe  benützten  Vitrine  ermöglicht  wurde.  In 
der  neuen,  breiteren  Aufstellung  kommt  unsere  Sammlung  alter 
Gläser  nunmehr  zu  besserer  Geltung ;  auch  konnte  die  Systematik 
bei  der  neuen  Aufstellung  besser  berücksichtigt  werden.  Zugleich 
wurde  eine  Vitrine  für  die  bisher  übermäßig  gedrängt  aufge- 
stellte keramische  Sammlung  frei,  die  jetzt  eine  durchgreifende 
Neuordnung  erfuhr.  In  der  freigewordenen  Vitrine  sind  die 
Fayencebestände  unserer  Sammlungen  (Delfter  und  deutsche 
Fayencen  des  18.  Jahrhunderts,  italienische  Fayencen  und  Ma- 
joliken vom  16.  bis  zum  18.  Jahrhundert  und  die  österreichisch- 
ungarische Fayenceproduktion  des  18.  Jahrhunderts  —  die  so- 
genannte Habanerware,  Holitsch,  Lundenburg  u.  a.  — )  nunmehr 
bequem  übersichtlich  und  systematisch  vereinigt.  In  dem  anderen 
Schaukasten,  der  durch  zweckentsprechende  Maßnahmen  an  Fas- 
sungsraum gewonnen  hat,  wurde  das  gesamte  rheinische,  wester- 
wälder,  fränkische,  sächsische  und  böhmische  Steinzeug  und,  der 
Wichtigkeit  für  unser  Land  entsprechend,  die  Gmundener. 
Fayenceproduktion  vom  17.  bis  ins  19.  Jahrhundert  mit  allen 
bemerkenswerten  Entwicklungstypen  aufgestellt.  Bei  dieser  Ge- 
legenheit wurde  das  gesamte  Material  nach  seiner  Provenienz 
neu  untersucht,  genau  bestimmt  und  neu  bezettelt. 

Ül)er  die  Xeuaufstellung  innerhalb  der  Ludolf-Samnilun<> 
ist  bereits  ol>en  das  Nötige  bemerkt  worden.  Unsere  gesamt(Mi 
Bestände  an  Kleinplastik  wurden  neu  durchgearbeitet,  nach  ilirer 
Provenienz  durchforscht  und  vielfach  neu  bestimmt.  Ihre  wissen- 
schaftliche Publikation  wird  demnächst  erfolgen. 

Von  auswärtigen  Ausstellungen  wurde  in  diesem  Jalire  nui- 
die  Bugra    (internationale  Buchgewerbeausstellung   in    Lei])zig), 


9 

und  zwar  mit  einer  Anzahl  vcn  Pergamentschnitten  und  Sil- 
houetten des  18.  und  19.  Jahrhunderts  beschickt.  Dagegen  wurden 
Photographien  und  Gipsabgüsse  von  Musealobjekten  in  zahlreichen 
Fällen  für  auswärtige  wissenschaftliche  Publikationen  zur  Ver- 
fügung gestellt,  zahlreiche  wissenschaftliche  Anfragen  aus  dem 
In-  und  Auslande  beantwortet,  Ansichtssendungen  erledigt,  Be- 
sichtigungen  und  Begutachtungen  durchgeführt. 

Unter  den  Neuerwerbungen  des  abgelaufenen  Jahres,  die 
infolge  des  Kriegsausbruches  leider  sehr  bald  eine  empfindliche 
Beschränkung  erfuhren,  seien  nur  die  wichtigsten  angeführt.  Es 
gelang,  für  unser  Sensenschmiedzimmer  vom  Jahre  1817  die 
lebensgroßen  Brustbilder  der  ehemaligen  Inhaber  dieses  Zimmers, 
des  Sensenschmiedes  Johann  Georg  Holzinger  und  seiner  Frau 
Regina  (aus  den  Jahren  1821  und  1822,  gemalt  von  Jakisch),  zu 
erwerben.  In  Graz  wurde  ein  vortreffliches  Ölbild  des  Alt-Linzer 
Malers  Johann  Bapt.  Heiter  (Wiener  Schule),  darstellend  eine 
junge  Emanzipierte,  angekauft;  die  Mittel  hiefür  stellten  in 
dankenswertester  Weise  die  Herren  Karl  und  Walter  Franch. 
Hans  Hatschek,  Hermann  Hofmann,  Richard  Hof  mann,  Roherl 
Weing'drtner  und  Julius  Wimmer  zur  Verfügung.  Die  Mittel 
zum  Ankauf  eines  sehr  schönen  Originalaquarells  aus  dem  zweiten 
Jahrzehnt  des  19.  Jahrhunderts,  Linz  von  der  Wasserseite  dar- 
stellend (die  Vorlage  zu  der  bei  Trentsensky  in  Wien  erschienenen 
Steinfederzeichnung),  stellte  Herr  Franz  Laingruher  zur  Ver- 
fügung. W^eitere  Bereicherungen  erfuhr  die  Bildersammlung 
durch  den  Ankauf  von  Ölbildern  des  Alt-Linzer  Malers  Leopold 
Munsch,  des  Alt-Wiener  Malers  Geyer  u.  a. 

Bemerkenswerte  Bereicherungen  erfuhren  ferner  die  Samm- 
lung der  Kleinplastiken,  der  Wachshossierungen,  der  Gläser  (dar- 
unter ein  bemaltes  Schneiderzunftglas  und  ein  barockes  Email- 
glas mit  der  Darstellung  der  heiligen  Bosina)  und  die  höchst  aus- 
gestaltungsbedürftige Sammlung  der  italienischen  Majoliken  (be- 
malte Buchflasche,  angekauft  in  Graz).  An  Geschenkom  kamen 
den  kunst-  und  kulturhistorischen  Sammlungen  in  diesem  Zeit- 
räume u.  a.  Glassilhouetten  (Herr  Gustav  Iglseder),  eine  weiße 
Biskuit-Beiterstatuette  der  weiland  Kaiserin  Elisabeth  von  Öster- 
reich, Wien,  1859  (Frau  Therese  Müllner),  große  Taufmedaillen 
und  Amulette  (Legat  Selichar),  eine  römische  Armbrustfibel 
(Fundort  Bachl  bei  Linz,  Herr  Adolf  Katzwendel),  eine  Reihe 
von  Familienporträts  (darunter  künstlerisch  wertvolle)  aus  dem 
Legat  der   Frau   Marie  von   Sonnenstein,  ein  barockes  polychro- 


10 

miertes  .Madoiiiionrelief  aus  Masse  (Herr  II  ein  rieh  Frülnrirt) 
und  vieles  andere  zu. 

Die  Sammlung  von  photographischen  Aufnahmen  oberöster- 
reichificher  Kunsidenk'wäler  wurde  wesentlich  bereichert,  des- 
jcleiehen  wurde  eine  neuerliche  KSamnilung  aquarellierter  Auf- 
nahmen von  Hausverzierungen  aus  dem  Innviertel  (von  Herrn 
von  Preen)  erworben.  Über  Ersuchen  des  Direktors  trat  der 
obe?bsterreichisehe  Landesausschuß  eine  Elfenbein-Statuette  aus 
dem  18.  Jahrhundert  (aus  den  Sammlungen  des  Landesgutes 
Otterbach)  an  das  Museum  ab. 

Eine  sehr  wesentliche  Bereicherung  der  Shulpturensamm- 
Jung  erfolgte  durch  die  Übernahme  des  zuerst  im  Linzer  Bischof - 
hof,  dann  in  Gleink  aufgestellt  gewesenen  Diözesanmuseums,  das 
seinerzeit  durch  Initiative  des  hochwürdigsten  Herrn  Domkapi- 
tulars  Scherndl  ins  Leben  gerufen  und  von  Jahr  zu  Jahr  er- 
weitert wurde.  Über  seinen  wesentlichen  Inhalt  berichtet  ein 
illustrierter  Aufsatz  aus  der  Feder  des  Museumdirektors  in  den 
„Christlichen  Kunstblättern' '  (Jahrgang  51,  S.  31  if.,  S.  41  ff.  und 
S.  ^4  ff.).  Die  Abtretung  erfolgte  unter  Vorbehalt  des  Eigen- 
tumsrechtes; die  Übersiedlung  kam  noch  im  Laufe  des  Monats 
November  zustande,  doch  wird  die  Eröffnung  der  neuen  Samm- 
lungsabteilung, die  in  dem  durch  das  freundliche  Entgegen- 
kommen der  Referenten  für  Geologie  freigewordenen  Saal  XIII 
aufgestellt  werden  wird,  erst  im  Laufe  des  Jahres  1915  erfolgen 
können,  da  vorher  eine  Reihe  von  Vorarbeiten  zu  erledigen  ist. 
Bis  dahin  sei  auch  der  ausführliche  Bericht  über  diesen  wichtigen 
Zuwachs,  der  sowohl  die  Sammlung  gotischer  Skulpturen  und 
Tafelmalereien,  als  auch  die  Sammlung  barocker  Skulpturen  be- 
deutend vermehrt,  verschoben.  Für  die  bereitwillige  Förderung 
der  von  uns  zur  Übernahme  des  Diözesanmuseums  eingeleiteten 
Schritte  ist  das  Museum  dem  hochwürdigsten  bischöflichen  Ordi- 
nariate zu  großem  Dank  verpflichtet. 

Mit  dem  Salzburger  Museum  wurde  ein  Austausch  von 
Gegenständen  salzburgischer  Provenienz  im  Linzer  Museum 
ircgen  Objekte  oberösterreichischer  Provenienz  im  Salzburger 
MuwMim  eingeleitet,  der  noch  nicht  abgeschlossen  ist. 

Die  Sammlung  von  Führern  und  Katalogen  österreichischer 
und  deutscher  Museen  und  Galerien  wurde  systematisch  vervoll- 
ständigt. Die  auf  Anfang  September  angesetzt  gewesene  Tagung 
des  Verbandes  österreicliischer  Museen,  welche  in  dem  neueröff- 
neten Pilsener  Museum  und  daran  anschließend  in  Leipzig  hätte 


11 

stattüiideii  sollen,  wurde  abgesagt.  Desgleichen  der  diesjährige 
Kongreß  des  internationalen  Verbandes  von  Museumsdirektoren 
zur  Abwehr  von  Fälschungen. 

Bei  der  Auktion  der  Sammlung  Arnold  Otto  Meyer  (Hand- 
zeiehnungen  und  Gemälde  deutscher  Künstler  des  19.  Jahrhun- 
derts) bei  Boerner  in  Leipzig  war  die  oberösterreichische  Landes- 
galerie durch  den  Museumsdirektor  vertreten,  der  bei  dieser  Ge- 
legenheit u.  a.  ein  reizendes  Ölbild  von  Moritz  von  Schwind 
(dessen  farbige  Abbildung  den  Titel  des  Auktion skataloges 
schmückte)  erwarb.  Aus  Anlaß  dieser  Auktion  richtete  der 
Museumdirektor  an  den  regierenden  Fürsten  Johann  von  und 
zu  Liechtenstein  die  Bitte,  an  die  oberösterreichische  Landes- 
galerie einige  Blätter  von  Ludwig  Richter  abzutreten,  welchem 
Ansuchen  Seine  Durchlaucht  in  der  liebenswürdigsten  Weise 
nachkam.  Über  Antrag  des  Museumdirektors  erwarb  ferner  der 
oberösterreichische  Landesausschuß  das  für  das  Land  wichtige 
(in  der  Ausstellung  4  ausgestellt  gewesene)  Selbstporträt  des  Alt- 
Linzer  Malers  Johann  Bapt.  Eeiter  (datiert  1842)  aus  der  Ga- 
lerie Miethke. 

In  der  numismatischen  Abteilung  (Referent  Verwaltungs- 
rat Johannes  Arndt)  fand  im  abgelaufenen  Jahre  eine  gründliche 
Neuordnung  der  Münzen  aus  dem  ^Mittelalter  und  der  Neu- 
zeit statt. 

Die  vorhandenen  zirka  15.000  Stück  dieser  Gattungen 
mußten  nicht  nur  einer  genauen  Revision,  sondern  auch  einer 
gänzlich  neuen  Einordnung  in  den  Depotkästen  und  den  Schau- 
tischen nach  den  neueren,  nunmehr  allgemein  üblichen  Grund- 
sätzen unterzogen  Werden.  In  dem  Schautische  Nr.  1  wurden 
oberösterreichische  Landesfundmünzen  aus  dem  Mittelalter, 
römisch-deutsche  Kaisermünzen  und  Gepräge  österreichischer 
Herrscher  bis  auf  Kaiser  Maximilian  L,  in  den  Schautischen 
Nr.  2  bis  7  ^Fünzen  österreichisch-ungarischer  Herrscher  von 
Maximilian  I.  bis  zur  gegenwärtigen  Kronenwährung,  nach 
österreichisch-ungarischen  Ländern  getrennt,  ausgelegt. 

Hier  Avurden  auch  die  Münzen  jener  Länder,  welche  einst 
österreichischen  Herrschern  unterstanden,  und  jene  der  öster- 
reichisch-ungarischen ehemaligen  münzberechtigten  Herren  und 
Städte  eingereiht. 

In  den  Schautischen  8  bis  10  befinden  sich  nur  oberöster- 
reichische Landesmünzen. 

Es  wurde  getrachtet,  aus  dem  vorhandenen  Stande  von  jeder 


12 

Münztype,  vom  Taler  bis  zum  Pfennig,  ob  Gold,  Silber  oder 
Kupfer,  ein  besseres  Stück  auszulegen,  so  daß  sowohl  die  ver- 
schiedenen Münztypen  der  Regenten,  als  auch  der  einzelnen 
Kronländer  übersichtlich  erscheinen  und  so  ein  reichhaltiges 
Material  für  Münz-  und  Oeschichtsstudien  bieten. 

•  In  zwei  neuen  Schautischen  (Nr.  52  und  53)  sind  die  Mün- 
zen der  ausländischen  Kaiser-  und  Königreiche,  sowie  jene  der 
Päpste,  Erzbischöfe,  Bischöfe  und  Abteien  ausgelegt.  Im  Schau- 
tische Nr.  53  befindet  sich  die  wertvolle  Sammlung  der  Salz- 
burger Erzbischöfe,  welche  336  Stück  umfaßt. 

Im  Schautische  Xr.  54  liegt  vorläufig  ein  Teil  der  Samm- 
lung sehr  guter  Abgüsse  hervorragender  Gemmen  aus. 

Per  Besuch  der  numismatischen  Abteilung  nimmt  von  Jahr 
zu  Jahr  erfreulicherweise  sehr  zu.  Dieselbe  erregt  auch  bei  her- 
vorragenden Xumismatikern  infolge  ihrer  Eeichhaltigkeit  und 
der  .  übersichtlichen  Aufstellung  großes  Interesse. 

Die  Sammlung  speziell  oberösterreichischer  Münzen,  ^Fo- 
daillen  und  sonstiger  Oberösterreich  betreffender  Prägewerke 
wurde  seit  der  zehnjährigen  äußerst  erfolgreichen  Tätigkeit  (\o< 
Referenten  um  über  300  Stück  vermehrt. 

Die  Ankäufe  für  die  Bibliothek  (Referenten  Yerwaltungs- 
räte  Franz  Sekker  und  Dr.  Weimnayr)  mußten  sich  auf  die  für 
die  Referenten  der  einzelnen  Abteilungen  erforderlichen  Werke 
beschränken.  Es  fanden  1960  Entlehnungen  gegen  2685  im  Voi- 
jahre  statt. 

Die  Hauptarbeit  der  zoologischen  Abteilung  (Referent 
Kustos  Dr.  Kerschner)  umfaßte  die  Neuaufstellung  der  Wirbel- 
tiere nach  den  heute  geltenden  Systemen.  Begonnen  wurde  mit 
den  Säugetieren,  bei  welchen  eine  Durcharbeitung  der  Fledei*- 
mäuse  und  Spitzmäuse  sich  als  notwendig  herausstellte.  Die 
übrigen  Formen  der  ])aläarktischen  Fauna  wurden  über])rüft. 
Eine  besonders  umfangreiche  Bearbeitung  erheischte  die  Vogel- 
abteilung, da  die  heute  geltenden  systematischen  Einteilungen 
dieser  Gruppe  weitgehende  Umgruppierungen  erheischten.  Es 
zeigte  sich  bei  dieser  Gelegenheit,  daß  gerade  in  dieser  Tier- 
gruppe zahlreiche  wertvolle  Objekte  der  oberösterreichischen 
Ornig  sich  im  Besitze  unseres  Museums  befinden.  Die  wertvolle 
Eiersanunlung  Brittingers  wurde  bei  dieser  Gelegenheit  in  das 
System  eingereiht  und  mit  den  Stopf })räparaten  gemeinsam  auf- 
gestellt.    In  gleicher  Weise  wurden  die  Amphibien  und  Eepti- 


13 

lien  nach  modernen  Grundsätzen  geordnet  und  die  Vertreter  der 
13aläarktischen  Fauna  bearbeitet. 

Durch  diese  Umgruppierung  war  es  möglich,  die  Säuge- 
tiere allein  in  einem  Saale  aufzustellen  und  die  Vertreter  der 
übrigen  Wirbeltiere  (Sauropsiden)  in  entwicklungsgeschicht- 
licher Ordnung  zusammenzustellen. 

Die  Athropoden  (Grliederfüßler)  befinden  sich  nun  im 
Saale  XXII  beisammen,  in  dem  früher  nur  die  Insekten  allein 
untergebracht  waren.  Dadurch  war  es  möglich,  in  den  beiden 
Schaukästen  am  Gange  die  wenigen  Vertreter  der  niedrigen 
Tiere  mit  Ausnahme  der  Athropoden  systematisch  besser  zu 
grupi^ieren. 

Eine  wirklich  gute  systematische  Gliederung  der  zoologi- 
schen Sammlung  in  aufsteigender  Linie,  also  von  den  niedrigsten 
Tieren  zu  den  höchstorganisierten,  ist  bei  der  zerstreuten  Lage 
der  einzelnen  Säle  dermalen  nicht  durchführbar. 

Die  wichtigste  Arbeit  unseres  Institutes  als  Landesmuseum, 
nämlich  die  Erforschung  unserer  heimischen  Tierwelt,  wurde 
durch  die  Anlage  zu  einem  oberösterreichischen  Fundbuche  be- 
gonnen. Die  Aufgabe,  unsere  heimische  Fauna  zu  erforschen, 
ist  eine  Arbeit,  die  noch  lange  nicht  abgeschlossen  ist,  obwohl 
sich  Oberösterreich  im  Herzen  Europas  befindet  und  eine  große 
Anzahl  von  fachlich  teilweise  sehr  guten  Arbeiten  bereits  ge- 
leistet wurde.  Es  wird  in  erhöhtem  Maße  als  bisher  die  Mit- 
arbeit aller  Kreise,  die  sich  für  Xatur Wissenschaften  in  unserem 
Heimatlande  interessieren,  notwendig  sein,  um  über  die  ersten 
Anfänge  zu  einem  wirklich  umfassenden  Bilde  der  heimischen 
Fauna  zu  gelangen.  Ein  wertvoller  Beitrag  dazu  ist  die  aus- 
gezeichnete Arbeit  des  Altmeisters  der  Ornithologie  in  Oester- 
reich  Viktor  Bitter  von  Tschusi,  der  die  oberösterreichische  und 
salzburgische  Vogelfauna  bearbeitete. 

Ein  weiterer  Fortschritt  wird  durch  die  Bearbeitung  des 
Vorkommens  der  Unionen  (Flußperlmuscheln)  zu  erzielen  sein, 
eine  Arbeit,  die  Hand  in  Hand  mit  dem  Senckenbergschen  Mu- 
seum zu  Frankfurt  a.  M.  geleistet  wird.  Zu  diesem  Zwecke  wurde 
die  Unionensammlung  des  alten  Museumsbestandes  durchgear- 
beitet und  ein  Aufruf  an  die  naturwissenschaftlich  Gebildeten 
und  an  die  Xaturfreunde  in  Oberösterreich  durch  die  Presse 
und  durch  Briefe  hin  ausgegeben.  Anfänglich  war  diese  Agita- 
tion sehr  erfolgreich,  wurde  aber  leider  durch  die  Kriegswirren 
bald  gestört. 


14 

Als  Ulibedingt  uotwendig  erwies  sich  die  Inventarisierung: 
der  zoologischen  Sammlungsbestände.  Für  die  Wirbeltiere  ist 
diese  Arbeit  fast  vollständig  abgeschlossen.  Dabei  war  es  not- 
wendig, Ergänzungen  und  Richtigstellungen  der  Aufzeichnungen 
über  die  einzelnen  Präparate  vorzunehmen.  Hiebei  konnten  Fund- 
orte von  seltenen  Exemplaren,  teilweise  unter  großen  Schwierig- 
keiten, festgestellt  werden,  wodurch  die  Sammlungen  an  Wert 
bedeutend  gewannen,  ja  im  Hinblick  auf  die  Tendenz  eines 
Landesmuseums,  hauptsächlich  die  Vertreter  der  eigenen  Fauna 
und  besonders  der  seltenen  und  aussterbenden  Arten  zu  konser- 
vieren, ihren  wahren  Wert  erst  erhielten. 

Zu  diesem  Zwecke  war  die  Anlage  einer  wissenschaftlichen 
Bälgesammlung  eine  unbedingte  Notwendigkeit.  Die  w^enigen 
Bälge  aus  dem  alten  Bestände  wurden  durchgearbeitet  und  es 
konnten  diesem  Grundstock  bereits  im  vergangenen  Jahre  fünfzig 
Bälge  angegliedert  werden. 

Wenn  überhaupt  die  Durchforschung  unserer  Heimat  in 
wirklich  intensiver  Weise  erfolgen  soll  und  wenn  sich  unser 
Institut  zur  Aufgabe  stellen  will,  nicht  nur  die  alltäglich  und 
häufig  vorkommenden  Arten  zu  besitzen,  sondern  das  Augenmerk 
auch  auf  die  Baritäten  unserer  Tierwelt  zu  richten,  so  wdrd  es 
in  Zukunft  unbedingt  notwendig  sein,  in  größerem  Umfange 
Exkursionen  im  Lande  durchzuführen. 

Die  Geweihe-  und  Hörnersammlung  wurde  ebenfalls  durch- 
gearbeitet und  dabei,  wie  bei  den  übrigen  Sammlungen,  Irrtümer 
richtiggestellt. 

Für  eine  Parasitensammlung  wurde  bereits  wertvolles  Ma- 
terial zusammengetragen. 

Die  Ausgestaltung  der  anatomischen  Sammlung,  die  sich 
ja  bisher  nur  auf  Skelettpräparate  beschränkte,  wird  in  Zukunft 
unbedingt  ins  Auge  zu  fassen  sein.  Es  wurde  bereits  mit  einer 
Blinddarmsammlung  ein  Schritt  dazu  getan. 

Will  unsere  zoologische  Abteilung  einer  heimatlichen  Samm- 
lung gerecht  werden,  so  wird  sich  die  Anlage  einer  Fischsamm- 
lung nicht  umgehen  lassen,  obwohl  gerade  daraus  größere  Kosten 
erwachsen  werden.  Heute  ist  man  aber  bereits  in  der  Konser- 
vierungstechnik so  weit  vorgeschritten,  daß  eine  Fischsammlung 
nicht  allein  einen  rein  wissenschaftlichen  Wert  besitzt,  sondern 
auch  einen  ästhetischen  Genuß  zu  bieten  imstande  ist. 

Im  weiteren  wird  auch  die  Schaffung  einer  biologischen 
Sammlung    notwendig    sein.     Einiges    Material    konnte    bereits 


15 

zusammengetragen  werden,  dock  ist  im  Hinblick  auf  die  vielen 
Erfordernisse,  die  an  unser  Museum  gestellt  werden,  an  eine 
wirksame  Verwirklichung  dieser  Idee  wohl  noch  länger  nicht  zu 
denken. 

Wichtig  war  vor  allem,  unsere  Sammlungen  vor  dem  ver- 
derblichen Einfluß  der  Schädlinge  aus  der  Insektenwelt  zu 
schützen.  Deshalb  mußte  die  umfangreiche  Sadleder-Sammlung 
(Käfer  des  paläarktischen  Faunengebietes),  die  in  schlecht- 
schließenden Schachteln  untergebracht  war,  in  insektenfraß- 
sichere Kästen  übertragen  werden.  Dabei  mußten  die  Oaraben 
und  Cicindeliden  systematisch  geordnet  werden.  Diese  umfang- 
reiche Arbeit  erfolgte  unter  tatkräftiger  Mitwirkung  des  Herrn 
Verwaltungsrates  Oberlehrer  Franz  Hauder. 

Um  den  Einlauf  an  Material  zu  heben,  wurde  die  Ver- 
bindung mit  Zoologen,  Lehrern  und  Jägern  in  Oberösterreich 
gesucht.  Besonders  aber  wurde  eine  Verbindung  mit  dem  Ee- 
ferenten  des  Hofmuseums  in  Wien  angebahnt.  Ein  günstiger 
Einfluß  auf  die  Hebung  unseres  Institutes  in  rein  wissenschaft- 
licher Beziehung  wird  sich  insbesondere  auch  dann  einstellen, 
wenn  es  möglich  sein  wird,  durch  geeignete  Arbeiten  die  Auf- 
merksamkeit der  zoologischen  Fachkreise  auf  das  Museum  zu 
lenken.  Hiezu  sei  bemerkt,  daß  vom  Kustos  bereits  einige  Gut- 
achten über  verschiedene  Parasiten  an  Ärzte,  landwirtschaftliche 
und  Privatinteressenten  abgegeben  wurden. 

An  besonders  wertvollen  Spenden  kamen  uns  im  Berichts- 
jahr zu:  ein  weißer  Damhirsch  aus  Greinburg  an  der  Donau 
(durch  Vermittlung  unseres  Mandatars  und  korrespondierenden 
Mitgliedes  Herrn  Forstinspektor  und  Verwaltungschef  Alfred 
Günflier) ;  eine  Wildkatze  aus  Südungarn  von  Herrn  Professor 
Wichtel,  Linz;  Herr  Hermann  Hof  mann,  Präsident  der  Ober- 
österreichischen Baugesellschaft,  spendete  eine  weißwangige  Gans 
(Bernicla  leucopsis  Bechstein).  (Dieses  Tier  ist  für  Mittel- 
europa ein  ganz  außergewöhnlicher  Strichvogel,  der  im  höchsten 
Norden  brütet.  Herr  Staatsbahnrevident  Witteh  überließ 
uns  den  wertvollen  Balg  eines  Weißbauchschuppentieres.  Aus 
dem  Nachlasse  des  Herrn  Verwaltungsrates  Miinganast  er- 
hielten wir  eine  Kollektion  von  schönen  Hirsch-  und  Eehgeweihen. 
Herr  Dr.  Heinrich  Mayer  aus  Kirchham  (dzt.  Linz)  spendete 
äußerst  wertvolle  Stücke,  und  zwar  das  Kopfskelett  eines  Dugong 
(Seejungfer),  zwei  Flußpferdschädel  und  eine  Bälgesammlung 
ostafrikanischer  Vögel.     Herr  H.  Drouot,  Buchdruckereibesitzer, 


16 

der  uns  schon  oft  mit  reichlichen  Spenden  bedachte,  überließ  dem 
Museum  zwei  prächtige  Kohrdoinmeln  aus  Ungarn.  Zwei  große 
Förderer  unserer  Bestrebungen  sind  Herr  P.  Eugen  Eder,  Kate- 
chet in  Stadl-Paura,  der  uns  um  die  wissenschaftliche  Erfor- 
schung des  Gebietes  um  Lambach  wertvolle  Dienste  geleistet  hat, 
und  Herr  P.  Benedikt  Eder  0.  C,  Linz. 

Die  Neuaufstellung  der  Palm-Dipterensammlung  wurde 
vom  Keferenten  Verwaltungsrat  Franz  Haiider  beendet.  Sie  füllt 
17  Laden  im  Stehkasten  Nr.  15.  Anschließend  daran  befindet 
sich  in  weiteren  fünf  Laden  das  von  Kowarz  gespendete  Dipteren- 
material. 

In  der  botanischen  Abteilung  (Referent  Verwaltungsrat 
Franz  Wastler)  mußte  behufs  Konservierung  der  reichhaltigen 
Sammlungen  mit  der  zeitweilig  unerläßlichen  Durchsicht  sämt- 
licher großer  Herbarien  begonnen  werden,  um  durch  Käfer,  Pilze 
und  andere  Feinde  angegriffene  Exsiccaten  mittels  desinfizieren- 
der Mittel  vor  Zerstörung  zu  bewahren. 

Mit  der  Einreihung  neuerer  botanischer  Werke  in  die  Fach- 
bibliothek wurde  gleichzeitig  auch  eine  zweckmäßigere  und  über- 
sichtlichere Aufstellung  und  Anordnung  sämtlicher  Bücher 
durchgeführt,  so  daß  nun  nicht  nur  die  von  Fachreferenten 
häufiger  gebrauchten  Bücher,  wie  z.  B.  die  floristischen  Werke 
und  Monographien,  nach  Möglichkeit  handsam  zusammengestellt, 
sondern  auch  die  übrigen  wissenschaftlichen  Werke  nach  ilirem 
Inhalt  gruppiert  sind. 

Auch  Avurde  ein  Verzeichnis  aller  Bücher  der  Fachbibliothek 
angelegt,  in  welchem  gleichfalls  zur  leichteren  Orientierung  des 
Fachmannes  nicht  nur  die  floristischen  Werke  nach  den  be- 
treffenden Ländern  geordnet,  sondern  auch  die  übrigen  Werke 
übersichtlich  zusammengestellt  sind.  In  diesem  Verzeichnisse  ist 
beim  Namen  jedes  Werkes  die  Reihe  und  Nummer  der  Auf- 
stellung vermerkt,  wodurch  ein  schnelles  Auffinden  desselben  er- 
möglicht ist. 

Für  die  mineralogisch-geologische  Abteilung  konnten  nuni- 
gels  verfügbarer  Mittel  keine  namhaften  Erwerbungen  gemacht 
werden. 

Die  Hauptarbeit  der  Referenten  (Vizepräsident  Regie- 
rungsrat Commenda  und  Verwaltungsrat  Dr.  König)  beschränkte 
sich  deshalb  auf  eine  Neuaufstellung  einzelner   Sammlungsteile. 

Zur  Unterbringung  der  kirchlichen  (legenstiinde  des  Diö- 
zesanmuseums  mußte  Saal  XIII  geräumt  werden.     Fiii-  die  da- 


17 

selbst  iintergebracliten  geologischen  Studien-  und  paläontologi- 
schen Sammlungen  wurde  dadurch  Eaum  gemacht,  daß  im 
Saale  XV  in  den  Mittelkästen  sämtliche  Mineralien  aus  Ober- 
Österreich  und  Salzburg  vereinigt  wurden,  weiter  die  geologische 
Formationssammlung  im  Xebenraume  des  Saales  XVI  unter- 
gebracht, die  paläontologische  und  dynamische  Studien  Samm- 
lung aber  in  den  Mittelkästen  des  Saales  XVI  ausgelegt  wurde. 

Speziell  umfaßt  Kasten  115  die  dynamischen  Sammlungen. 
Die  eruptiven  Bildungen  sind  durch,  dimkelrote  Zettel  gekenn- 
zeichnet; die  ^o/i/aÄ;^bildungen  (Einwirkung  von  vulkanischen 
und  Massengesteinen  auf  Xebengesteine)  durch  orange  Zettel; 
die  Bildungen  des  Wassers  haben  blaue  Zettel,  die  Druckwirkun- 
gen gelbe,  die  EisAvirkungen  weiße,  die  Luftwirkungen  graue, 
endlich  die  ^Fineralbildungen  aus  Organismen  grüne  Zettel. 

Die  Sammlungen  des  Museums  und  die  Sonderausstellungen 
wurden  im  Jahre  1914  von  11.900  Personen,  darunter  1438 
Schüler  und  2273  Soldaten,  besucht.  Schüler-  und  Soldaten- 
besuche w^aren  unentgeltlich.  Die  Besuchszahl  ist  gegen  jene  des 
Vorjahres  um  11.257  zurückgegangen.  Dieser  Eückgang  findet 
seine  Begründung  im  Weltkriege  und  bedarf  keiner  weiteren 
Erörterung. 

Dem  Vereine  gehörten  am  Ende  des  Berichtsjahres  569  ]\[it- 
glieder  an.  Die  Zahl  der  Mitglieder  ist  gegen  jene  des  Vorjahres 
bedauerlicherweise  um  28  zurückgegangen.  Diese  Verminderung 
ist  hauptsächlich  durch  Todesfälle  bedingt.  Die  >  Xeueintritte 
waren  leider  sehr  gering;  auch  diese  Tatsache  ist  auf  die  kriege- 
rischen Ereignisse  zurückzuführen. 

Die  Generalversammlung  vom  20.  Mai  1914  hat  die  Herren 
Joh.  Hauser,  Landeshauptmann,  Eeichsrats-Abgeordneter,  Kon- 
sistorialrat,  päpstlicher  Hausprälat,  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens  mit  dem  Stern  etc.  etc.,  und  Dr.  Josef  Schlegel,  k.  k. 
Landesgerichtsrat,  Landesausschuß,  Eeichsrats-Abgeordneter  etc. 
etc.,  zum  Beweise  der  Dankbarkeit  für  die  hervorragende  Förde- 
rung der  Vereinszwecke  zu  Ehrenmitgliedern   ernannt. 

Herr  Dr.  Oskar  Oberwalder,  Sekretär  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege,  wurde  in  den  Verwaltungsrat 
gewählt. 

Am  21.  Juni  1914  verschied  nach  langer  Krankheit  Herr 
Emil  Munganast,  k.  k.  Oberpostkontrollor  i.  E.,  Eitter  des  Franz 
Josef-Ordens.  Seit  dem  Jahre  1874  gehörte  Herr  Munganast 
unserem  Vereine  als  Verwaltungsrat  an.  Während  des  40jährigen 

2 


18 

Zeitraumes  leistete  er  dem  Museum  die  vielfältigsten  und  er- 
sprießlichsten Dienste.  Er  hatte  einen  wesentlichen  Anteil  an 
der  Schaff un^r  der  entomolo^ischen  Sammlung  und  gestaltete  in 
den  letzten  Jahren  mit  Hilfe  des  Präparators  Herrn  Bernhard 
Stolz  die  Abteilung  der  Wirbeltiere  in  hervorragender  Weise  aus. 
In  Würdigung  seiner  großen  Verdienste  um  das  Museum  erfolgte 
im  Jahre  1899  seine  Ernennung  zum  Ehrenmitgliede.  Der  Verein 
wird  ihm  stets  ein  treues  und  dankbares  Andenken  bewahren. 

Die  Ausgestaltung  der  naturhistorischen  Abteilung  hat  die 
Anstellung  eines  eigenen  wissenschaftlichen  Beamten  gefordert. 
Der  Verwaltungsrat  hat  sich  daher  in  der  Sitzung  vom  20.  Mai 
1914  mit  dieser  Frage  befaßt  und  Herrn  Dr.  phil.  Theodor 
K ersehne r  zum  wissenschaftlichen  Beamten  des  Museums  er- 
nannt. 

Für  die  im  Eechnungsabschlusse  aufscheinenden  Subven- 
tionen des  Staates,  des  Landes,  der  Stadt  Linz,  der  Allgemeinen 
Sparkasse  in  Linz  und  jene  aus  dem  Hoftiteltaxfonds  sprechen 
wir  auch  an  dieser  Stelle  unseren  ergebensten  Dank  aus. 

Unser  innigster  Dank  gebührt  auch  allen  jenen,  welche 
durch  Spenden  oder  sonst  irgendwie,  dem  Museum  ihr  Interesse 
und  Wohlwollen  bewiesen  haben. 

Daß  sich  die  finanzielle  Lage  des  ^luseums  trotz  größter 
Sparsamkeit  im  Berichtsjahre  nicht  bessern  konnte,  bedarf  bei 
den  allgemein  herrschenden  Verhältnissen  keiner  näheren  Erörte- 
rung. 

Das  Bestreben  des  Verwaltungsrates,  die  Ausgaben  so  viel 
als  möglich  einzuschränken,  führte  auch  zu  dem  Entschlüsse,  den 
heurigen  Jahresbericht  ausnahmsweise  in  reduziertem  Umfange 
erscheinen  zu  lassen.  Wir  sind  überzeugt,  daß  die  verehrten  Mit- 
glieder des  Vereines  unserem  Standpunkte  beipflichten  werden, 
und  geben  der  Hoffnung  Ausdruck,  den  Bericht  im  nächsten 
Jahre  wieder  in  der  bisher  üblichen  Weise  ausgeben  zu  können. 


Rechnungsabschluß 


für  das 


Jahr  1914 


20 


6oiI 

A.  Kasse- 

sc 

1 

l 
2 

!'■■■■      -              ■     -■■■--                              .... 

,1 

il    Ad  Kassestand 

K 

// 

1  232 

09 
04 

T     ^     Mitgliederbeiträgeu 

4.93i) 

3 

„     Eintritt  und  (larderobegebühren  .    . 

1.111 

— 

4 

j!      „     Fiihrererträgnis 

82 

60 

5 
6 

'{      „     Bufherl(is       ... 

226 
1.266 

64 
40 

Zinsen  der  Wertpapiere      

7 

..            (Pensionafond 

K)          .       .       . 

116 

,s 

>  i-.bventionen: 

o\  de«  Staates K 

l>)     .,     ].ande.s ., 

'■)  der  Stadt  Linz ., 

'/)    ..     Allgemeinen  Sparkasse     .     ,, 

5.0(M)  — 
10.000- 
3.000- - 
6.000•— 

'•)  aus  dem  Hoftiteltaxfonds   .    .     „ 

3.000- — 

27.000 

- 

i) 

>  ])  e  n  d  e  n  : 

Herr  Karl  P>anck,  Fabrikbesitzer 

K  100-— 

..     Walter  Franck.  Fabrikbesitzer 

„    100-— 

;                  „     Hans  Hatschek,  Fabrikbesitzer 

„   loo-— 

!                  „     Hermann  Hofmann,  Präsident 

der  oberösterr.  Baugesellachaft 

,.    lOO-— 

Kidiard    Hofmann.   Fabrik- 

bezitzer 

,    100- 

.,     kaiserl.  Kat  Franz  Laingruber 

„      70-- 

..     Robert  Weingärtner,  Präsident 

der  Poschac'her-Brauerei    .    . 

„    lOO-- 

.,     Julius  \\'immer,  Präsident  des 

Museums  Francisco  -  Caro- 

1 

linum 

„    170-- 

1 

k.  k.  Zentralkommissiou  für  Denk- 

i 

malpflege,  Wien 

„    200- — 

1.040 

10  1 

,.     Entnahme    der    Bank    für    Oberösterreich    und  || 

I 

Salzburff 

34.133 

f.O 

66     i 

11 

„     verschiedenen  kleinen  Kinnahnien     .    . 

DD       y 

78     ' 

.li>8 


21 


Linz, 


am   1.  Jänner  HUT). 


21 


Konto  1914. 


Haben 


10 

11 

12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 


20 


Per  Gehalte 

,,     Beaiuten-Pensionsanstalt 

,,     Krankenkasse 

„     Dienstkleidung 

.,     Ankäufe    für    die   Sammlungen,   inklusive   aus 

dem  Hoftiteltaxfonds 

.,     Bibliothek      

„     Buchdruekerrechnuugen      

,,     Buchbinderrechnungen 

„     Zinsen : 

n)  an  die  Sparkasse      K  100* — 

h)    „      ,.    Bank  für  Oberösterreich 

und  Salzburg 81*24 

.,     Bankeinlagen 

„     S])arkasse-Einlagen  (Pensionsfonds) 

,,     Postsparkasse-Einlage 

,.     Hauserhaltung      

„     Wasserziiis 

,,     Steuern 

„     Gewölbewache 

„     Telephon 

„     Versicherunsren 


bpesen: 

a)  Kanzleiauslagen K  968-68 

h)  Diverse  Auslagen .,    804'43 

Kassestand 


18.331 
369 
247 
601 

4.385 

1.559 

2.283 

367 


181 

32.065 

116 

399 

5.535 

52 

142 

100 

85 

1.197 


1.773 
1.404 


71.198 


68 

24 
70 

67 

02 
84 
30 


24 

60 

57 

77 

34 


41 

11 

72 


21 


Eduard  Saxinger 

Verwaltungsrat   und  Kassier. 


Hans  Drouot 

Rechnungsrevisor. 


Siegmund  Ehrentletzberger 

Rechnungsrevisor. 


B.  Bilanz-Konto. 


A.  Museum. 

I.  Aktiva. 
Wertpapiere: 

K  25.000  4«/,o7o  Notenrente,   Februar- 
coupon ä  81-80 

4.800   -lo'^   Notenrenten,  Maicoupon 

r«  78-60 

400  40/0  Silberrente,  Jännercoupon 

a  78-60 

200  42/jo  o/j,  Silberrente,  Aprilcoupon 

ä  82-20 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1915 


K 


20.450 

3.772 

314 

164 

479 


Bargeld      

Postsparkasse-Einlage 


IT.  Passiva. 

Guthaben  der  Bank  für  Oberösterreich   und 
Salzburg      


itand  am  31.  Dezember  1914 


B.  Pensionsfonds. 

Wertpapiere: 

A' 2.000    42/10  Vo    Notenrente,    Februar- 
coupon Ti  81-80 

800   47o    Notenrente,   Maicoupon 
ä  78-60 

Zinsen  bis  1.  Jänner  191;") 


Sparkasse-Einlage 

Stand  am  ;il.  Dezember  1914 


80 

40 

40 
60 


A 


25.181     20 


1.404 
399 


72 
57 


26.985    49 


8.049 


18.936     49 


1.636 

628 
40 


80 


I 
I 
2.305  I  13 

2.501  I  Ol 


4.806  i  14 


Ehren -Präsident: 

Seine  Exzellenz 


Dr.  Qandolf  Graf  Kuenburg 

k.  k.  Minister   a.  D.,  k.   u.   k.  wirklicher   Geheimer  Eat,   Senatspräsident   des 

k.  k.  Obersten  Gerichtshofes  i.  P.,  Mitglied  des  Herrenhauses,  Eitter  des  Ordens 

der  Eisernen  Krone  I.  Klasse,   Ehrenmitglied  des  Museums. 


Personalstand 

am  1.  Jänner   1915. 


I.  Die  Mitglieder  des  Verwaltungsrates. 

A.  Durch  die  Wahl  der  Generalversammlung. 

Präsident: 

W  immer  J  u  1  i  u  s,  Gesellschafter  der  Buchdruckerei  J.  Wimmer,  Präsident 
der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz  (Ehrenmitglied  des  Museums), 
Offizier  des  Franz  Josef-Ordens. 


Präsident- Stellvertreter: 

Commenda  Hans,  k.  k.  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Ober- 
realschule  in  Linz,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone,  Korrespondent  der  geologischen  Reichsanstalt,  Referent  für 
Oberösterreich  der  Erdbeben-Kommission  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Fachreferent  für  Mineralogie  und  Paläontologie  (Ehren- 
mitglied des  Museums). 


Arndt  J  o  h  a  n  n  e  s,  Oberkommissär  der  k.  k.  Staatsbahnen  d.  R.,  Referent 

für  die  numismatische  Abteilung. 
Hauder    Franz,    Oberlehrer    an    der    Knaben  Volksschule    in    Linz-Waldegg, 

Referent  für   die  entomologische  Abteilung. 


24 

K  ö  u  1  <:   A  li  t  o  n,   Dr..    k.   k.   Gymnasial-Professor    in   Linz,   Keferent    für   die 

{reologrisoh-minera logische  Abteilung. 
N  e  w  a  1  (1    Richard.    Dr..    Hof-    und    Gerichtsadvokat.    Präsident    der    ober- 
österreichischen  Advokatenkanimer. 
Nicoladoui  Alexander,  Dr.,  Ilof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz. 
Ober  walder    Oskar.    Dr..    Sekretär    der    k.    k.    Zentralkonimissioii    für 

Denkmalpflege  in  Linz. 
P  ö  sH  n  g  e  r  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar  und  Kapitular  des  Stiftes 

Kremsmünster. 
Ruperts  berger  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  St.  Florian, 

Pfarrvikar    in    Ebelsberg,    Besitzer    der    Ehrenmedaille    für    40jälirige 

treue  Dienste. 
Sames  Josef,  Inspektor  der  k.  k.  Staatsbahnen,  Referent  für  Lincensia. 
Saxinger  Eduard,  Kaufmann.  Kassier. 
Schmidegg  Gustav,  Graf.  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D., 

Schloß  Leonstein. 
Schnopfhagen     Franz.     Dr.   med.,     Direktor     der     oberösterreichischen 

Landes-Irrenanstalt   in  Niedernhart,  Landes-Sanitätsrat,  Referent   für 

die  zoologische  Abteilung. 
Sekker  Franz.  k.  k.  Oberst  d.  R..  Bibliotheks-Referent. 
S  t  r  a  ß  m  a  y  r   Eduard,   Dr.,   Landesarchiv-Adjunkt. 

Was  1 1er  Franz,  k.  k.  Schulrat.  Professor  d.  R..  Referent  für  Botanik. 
Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 
Weinmayr     Emmerich,     Dr.,     Direktor     der     Allgemeinen     Sparkasse, 

Sekretär,  Bibliotheks-   und  Hausreferent. 


B.  Delegierter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterricht. 

Rossi  Anton,  k.  k.  Statthaltereirat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
und  des  Franz  Josef-Ordens. 


C .  Delegierte  des  oberösterreichischen  Landesausschusses. 

Krackowizer  Ferdinand,  Dr.,  kais.  Rat,  Landesarchivar  d.  R.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege   (III.  Sektion). 

Otten  weller  Rudolf,  fürstl.  Starhembergscher  Güterdirektor,  Besitzer 
des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 

Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesausschuß,  Reichsrats- 
Abgeord  neter  etc. 

Zibermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs  in  Linz,  Konservator 
der  k.   k.   Zentralkommission    für   Denkmalpflege    (TTT.   Sektion). 


D.  Delegierte  des  Gemeinderates   der  Landeshauptstadt  Linz. 

Fcjl  1  t*  I  ••  r    K  ;i  I  1.  Fabrikbesitzer,  Gemeinderat  der  Landeshauptstadt  Linz. 

Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz,  Landeshauptmann- 
Stellvertreter.  Lundesausschuß.  Genieinderat  der  Landeshauptstadt 
Linz,  Komtur  den  Franz   Josef-Ordens. 


25 
E.  Delegierter  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz. 

AN'  i  1  d  m  o  8  e  r   K  i  e  li  a  r  d,   Privat    (Elireiimitglied   de^    MnseniTis). 

IL  Rechnungsrevisoren. 

D  r  ü  II  o  t    Hans.    Besitzer    der   k.    ii.    k.    Hofbuchdruckerei    Jos.    Feiclitingers 

Erben,   Besitzer   des  Goldenen   Verdienstkreuzes  mit  der   Krone. 
E  li  r  e  n  t  1  e  t  z  b  e  r  g  e  r  S  i  e  g  ni  u  n  d,  Kaufmann. 

III.  Sammlungsrevisoren. 

H  a  u  p  t  Franz  11  i  1 1  e  r    von  H  o  e  c  li  s  t  a  1 1  e  n.  Generalkonsul  etc. 
K  a  r  i  g  1  F  e  r  d  i  n  a  n  d.  Dr.,  k.  k.  Realsc]iul-Profe*;sor. 
Xeweklowsky  Max,  k.  k.  Fin  mzsekretär. 


IV.  Beamte. 

Direktor:  Üb  eil  Hermann,  Dr.,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommission 
für  Denkmalpflege  (I.  und  II.  Sektion),  korrespondierendes  Mitglied 
des  k.  k.  österreichischen  archäologischen  Institutes,  Referent  für 
Archäologie  und  die  kunstgeschichtlichen  Abteilungen,  Obmann  der 
kunsthistorischen  Sektion. 

Kustos  :   K  e  r  s  c  h  n  e  r  Theodor,  Dr.  phil. 

Kanzleiadjunkt :   Z  e  c  h  e  n  t  e  r  I  d  a. 


V.  Sonstige  Angestellte, 

Präparator:    Stolz   Bernhard. 
Tischler  :   B  r  u  n  m  e  i  e  r   Josef. 

,,  W  i  n  t  e  r   J  o  h  a  n  n. 

Portier :  Hackl  Johann. 
Diener  :   Grüner    J  o  h  a  n  n. 
N  e  n  i  n  s  I  g  n  a  z. 


♦  ♦♦♦ 


Vermehrung  der  Sammlungen 


im  Jahre  19U). 


Münzen,  Medaillen  und  Prägewerke. 
Geschenke. 

Medsiillen. 

Niederländer:  J.  Wiener.  Brüssel,  Kollegieukirche.    Bronzeniedaille  o.  J. 

—  J.  Wiener,  Brüssel.  Kathaus,   Bronzemedaille  1847. 

—  ..  ..        Lüttich,  Bischofpalaat.   Bronzemedaille  1852. 

—  ..        Löwen.  Kathaus.  Bronzemedaille  1848. 

—  ,,  ..        Ypem.  St.  Martinskirche.   Bronzemedaille  1845. 
Italiener:  Putinati,  Prag,  Veitsdom.   Bronzemedaille  1829. 

Österreich:  Wenzel  Seidan,  Prag,  Kaiser  Karl  IV.  Monument,  Bronze- 
medaille 1848. 

Philipp  der  Schöne.  Bronzemedaille  1502,  Domanig  I,  Nr.  21. 

Mailänder  Dom.    Bronzeniedaille  o.  J. 

Straßburg,  Münster.  Zinnmedaille  o.  J.     (Herr  Präsident  Josef  Huster.  Linz.) 

Italiener:  Putinati,  Titian  und  Palladius.  Silbermedaille  1819. 

Deutsche:  Kaiser  Franz  Josef  I.  und  Wilhelm  II.,  Weltkrieg  1914—15.  Silber- 
medaille 1914.  (Herr  Präsident  Julius  Wimmer,  Linz.) 

—  Weltkrieg  1914—15,  Hindenburg.   1  Silber-  und  1  Bronzemedaille. 

(Herr  Hof-  und  Gerichtsadvokat  Dr.  Karl  Beurle,  Linz.) 
Völkerschlacht-Denkmal,  Leipzig  1813.   Bronzemedaille  1913. 
12.  Deutsches  Turnfest,  Leipzig  1913. 

(Herr  Vizebürgermeister  Josef  Helletzgruber,  Linz.) 
Scharff,  Kaiser-.Jubiläurasschießen  1889.   Silbermedaille, 

(Herr  Dr.  Karl  Kitter  v.  Görner,  Linz.) 
Oberösterreich :  oOjährige  Gedenkfeier  des  Feldzuges  1864  für  das  14.  Infanterie- 
Kegiment.      1    Stück    vergoldet,    1    Stück    Silber,    1    Stück    Bronze. 
K.  1238,  39,  40.  (Herr  k.  u.  k.  Major  J.  Scazigino,  Linz.) 

—  Linz,  Ruderklub-Kegatta.  Bronzeplakette  1914.  K.  1232.    (Der  Verein.) 

—  Linz,  (leflügelzucht verein.   Bronze])lakette.  K.  1218. 

(Herr  Kaufmann  A.  F.  Beyer.  Linz.) 
^nyr.    Hans   Gerstmayr.    Faschingsfest    der    Steyrer   Liedertafel    1914. 
Bronzemedaille  1914.   K.  1241. 


21 

OberÖRterreich :  Steyr,  Hans  Gerstmayr,  Skiklub  Telemark  Steyr.  Silberjeton. 
K.  1242.  (Herr  Hans  Gerstmavr,  Steyr.) 

—  Steyr,  Ferdinand  Anders.  Schubert -Plakette  der  Steyrer  Liedertafel  1913. 

Bronze.  K.  1244. 

—  Steyr,  Christus.    Silberjeton.  (Herr  Ferdinand  Anders,  Steyr.) 

—  Urfahr,  20jährige  Dienstleistung*  der  Feuerwehr.    K.  1234. 

(Stadtgemeinde  Urfahr.) 
Italiener:  Giovanni  Cavino,  ALEXAND  .  BASSIANVS  ET  lOHAN  .  CAVINEUS 

PATAVINI  I  VIRT.  —  AET  .  .  .  CONS  B    Bronzemedaille. 
Franzosen:  Ponscarme,  Napoleon  III..  Ausstellung  Paris  1867.  Bronzemedaille. 
Joachimsthaler  Schule:    Christi   Blut   ist   allein  gerecht   und   gut,   Kreuzigung 

Christi.     Vergoldete    Silbermedaille    o.   J,,   Donebauer    — ,   Kilian    -- 

29  mm. 

—  Gekröntes  Brustbild  Gottes    mit   drei  Gesichtern,   Dreifaltigkeit.    Silber- 

medaille 0.  J.,  Donebauer  — ,  Kilian  — ,  55  mm. 
Schweden:    Behg    Kichter,    Karl    VI.,   Prager    Krönung    1723,    Silbermedaille. 

Mont.  1581. 
Deutsche:  Joh.  Kittel,   Breslau  1693—1748,   Pateumedaille.    Das   Paten.    Geld, 

M I R.  Silbermedaille. 
-     Hautsch,  II.  Einnahme  von  Landau  1704.   Silbermedaille.  Mont.  1290. 
Österreich:  Wirt,  Josef  IL,  Eegierungsantritt  1780.   Silbermedaille.  Mont.  2133. 

—  Kraft,  Josef  IL,  Krönung  1764.  Zinnmedaille.  Mont.  1918. 

—  Lang,  Genesung  Kaiser  Franz  IL  1826.  Silbermedaille.  Mont.  2506. 

—  Seidan,  Wien,  Schützenmedaille  1868.   Zinn. 

—  Strobl,  W^eiprecht  und  Payer.    Vergoldete  Bronzemedaille  1874. 

—  Scharfl",  Kichard  Wagner.   Bronzemedaille. 

Miscellan:  Wir  haben  einen  Stern  gesehen.    Silbermedaille  o.  J. 

(Herr  k.  u.  k.  Militär-Oberrechnungsrat  i.  E.  Franz  Selichar,  Linz.) 

Münzen. 

Antike.  Griechen:  Syria,  Antiochus  IX.  116 — 95,  Tetradrachme,  Athena  Nike- 
phoros,  links  stehend  mit  Zepter  und  Schild.   E. 

—  —     Pontus,  Mithradatus  VI.  (Eupator)  121—63,  Tetradrachme,  grasender 

Hirsch.    E. 

—  —     Illyrium,    Dyrrhachium.    Kuh    mit    säugendem    Kalb,    Gärten    des 

Aleinos. 

—  —     Illyrium,  dito.  Var. 

Eömisches  Schwerkupfer  Latium,  Semis.   45  mm,  83  •  85  gr. 
Eömische  Konsular:  Appuleia,  L.  Saturn,  Quadriga.  Cohen  T.  V/2. 

—  Claudia,  Quadriga.  Coben  T.  XII/3. 

—  Jncerta  Eoma  und  Dioskuren.    Cohen  T.  XIIII/1. 

—  .,  „         „  „  „        T.  XLIII/2. 

Eömische  Kaisermünzen:  Von  selben  sind  bei  100  Stück  vorhanden.  Die  gut 
erhaltenen  wurden  genau  bestimmt,  doch  konnten  selbe  nach  Ausschluß 
der  Dubletten  in  die  Sammlung  noch  nicht  eingereiht  werden. 

Münzen  des  Mittelalters  und  der  Neuzeit.  Wertvolle  Stücke  aus  der  Samm- 
lung wurden  eingereiht: 

Erzbistum  Salzburg:  Leonhard  1495—1519.  Eübenbatzen  1509,  Var.  Z.  27. 

—  Matthäus  Lans:  1519—40.  Taler  1521.  EEE.  Z.  21. 


28 

KrzbiHtum  Salzburg:  Wolf  Theodor  lö87— 1612.  \  ,„  Taler  1587.  R.  Z.  14. 
_         „  ^  -2  Taler-Klippe  o.  .1.   Z.  27. 

—  Pari»  Lodrön  1619—53.  2  Taler-Klippe  1628.   Doinweihe.  Z.  5. 
_         „  ^         1619—53.  i;.  Taler  1628.  Doinweihe.  Z.  6. 

_        „  „         1619-53.  V«      .       1630.  „  Z.  44. 

—  Max  (^andolf  1668—87.   \,  Jubiläums-Taler  1682.  Z.  19. 

-^   Johann  Ernst  1687—1709.  V*  Taler-Klippe  1687.  Var.  Z.  17. 
>  „         1687-1709.  Taler  1698.   Z.  lö. 

Franz  Anton  1709—27.    V4  Dukat  1707.   Z.  15. 

—  „  .       1709-27.    V4         •       1714.   Z.  16. 

—  Leopold  Anton  1727—44.  V,     ..       1734.  Z.  12. 

—  „  .,        1727-44.   Lendner  Weinmarke  1731. 

—  Emigranten-Medaillen.   Gehe  aus  deinem  Vaterland,  last  hier  die  Güter  | 

und  da  sollt  ein  Segen  sein,  Gott  gibt  sie  wieder.  Silbermedaille  o.  J.  Z.  4. 

—  Emigranten-Medaillen.   Ich  will  euch   das  Keich    bescheiden.    Salzburger 

Emigranten  -  Geld  1732.  Dem  Jungen  wie  dem  ]MBister.  Silber- 
medaille. Z.  21. 
Außer  diesen  Münzen  konnten  in  die  Sammlung  noch,  bis  dahin  nicht 
vorhanden,  eingelegt  werden:  60  Stück  der  (isterreichisch  -  ungarischen  Mon- 
archie, 26  Stück  von  Rußland.  5  von  Schweden,  9  von  England.  2  von  Däne- 
mark, 17  von  Frankreich,  6  von  Spanien,  3  von  Portugal.  3  von  Rumänien, 
4  von  Griechenland,  22  von  Sachsen,  10  von  Bistümern,  30  von ,  deutschen 
Staaten,  11  von  Italien,  26  überseeische  und  27  Städtemünzen,  mithin  261  Stück. 
Mit  ausdrücklicher  F^inwilligung  des  Spenders  durften  die  als  Dubletten  sich 
ergebenden  Stücke  gegen  anderweitige  in  unserer  Sammlung  in  den  Schau- 
tisehen  noch  fehlenden  Münzen  ausgetauscht  werden  und  wurden  so  viele 
Münzen,  die  unter  Tausch  ausgewiesen  sind,  erworben. 

(Ans  dem  (beschenk  des  Herrn  k.  u.  k.  Militär-()l)errechnungsrjit  i.   1'. 
Franz  Selichar,  Linz.) 
L'eberseeisehe  Münzen:  11  Stück  indische  Kupfermünzen. 

(Herr  Alfred  Plate,  Linz.) 
Siebenbürgen:  Michael  Statthalter,    vergoldete  Klippe  1600.  Mont.  333. 

(Herr  Präsident  Josef  Huster.  Linz.) 
Böhmen:  Ferdinand  I.  Taler  1549.    Markl  822. 

(Herr  Karl  von  Garzarolli,  Linz.) 

Tauseh, 

Medaillen. 

Italiener:  Ale.xander  Abondio,  Maximilian  IL  Silbermedaille  1570.  Mont.  624, 
Donebauer  1233. 

Deutsche:  (iroftkurt,  August  von  Polen.  Vermählung  mit  Maria  Josefa.  Silber- 
medaille 1719. 

—  Vermuth,  I>eopold  I.,  Friede  zu  liyswik  1697.  Silbermedaille.  Mont.  1144. 

—  Kittel,   Leopold    L,    Einnahme    von    Neuhäusel    1685.     Silbermedaille. 

Mont.  963. 

—  1*.  IL  Müller.    Karl  VI..  Feindseligkeit   mit    Frankreich.    ."Silbermedaille 

1717     Mont.  1494. 


29 

Oesterreich:   Gebhart  IJma,  goldene  Salvator-Medaille  o.  J.  (1649).  Klub  Wien 
1896.  T.  2/11. 

—  Andreas  Petter,    Ferdinand  II.   und   Eleonore.    ^Vlener  Huldigung.    Ver- 

goldete Silbermedaille.   Mont.  764. 

—  Böhm,    Franz  11.   und  ^Ferdinand  L,   ungarische   Krönung  1830.    Silber- 

medaille.  Mont.  2515. 

—  Leopold  I.  und  Eleonora   "Magdalena,   Vermählung.    Silbermedaille  1676. 

Mont.  889. 

Münzen. 

Römisch-deutsche  Kaiser:  Karl  der  Große  768—814.  Denar,  ad  Gariel  37. 

—  Karl  der  Kahle  875 — 77.  Denar  von  Blois.  Gariel  27/52. 

—        ..       875—77.    Obol  von  Melle.    Gariel  24/76. 

—  .,        ..         ..       875—77.   Denar  von  Orleans.    Gariel  31/164. 

—  Karlomann  870 — 888.  Denar  von  Pavia,  ad  Gariel  62/1. 

—  Arnulf  von  Kärnten  887 — 899.  Denar  von  Angers.  Gariel  46/4. 

—  Ludwig  das  Kind  899—911.  Denar  von  Köln.  Cappe  21. 

—  Otto  I.  936-973.  Denar  von  Beisach.  Danueberg  127/1. 

—  Heinrich  IL  1002-1024.    Denar. 

—  Heinrich  IV.  1056 — 1106.   Denar  von  Öpeier. 

—  Friedrich  L  1152—90.    Denar. 

1152—90. 

—  Heinrich  VL  1190—97.   Denar. 

—  Otto  IV.  von  Braunschweig  1198 — 1218.    Denar  von  Münster. 

—  Friedrich  IL  1212—50.   Denar. 

—  Sigismund  1411 — 37.    Frankfurter  Dukat. 

—  Friedrich  III.  1440—93.    Denar  1478. 

Erzbistum  Salzburg:  Leonhard  1495 — 1519.    Goldgulden  1509.   Z.  S. 

—  Matthäus  Lang  1519—40.    Dukat  1537.  Z.  10. 

—  Georg  von  Kuenburg  1586—87.    \!^  Talerklippe  o.  J.   Z.  15. 

—  Paris  Lodron  1619—53.   4  Dukaten  1625.   Z.  12. 

Siegelstöcke. 

Timelkam  :  Siegel  der  Hufschmiede  und  Wagner. 


Ankäufe. 

Kuinstmedaillen. 

Oberösterreich:   Leble  Johann   (Tiroler  Meister),   Pfennigmeister   und  Burgvogt 
zu  Enns.   Silbermedaille  1533.    Bergmann  I.  174,  Domanig  30.  K.  1907. 

—  Lasla  von  Prag,  Freiherr  von  ^^''indhag  (Hagenauer),   Einseitige  Bronze- 

medaille o.  J.  (1530).  Bergmann  L  168,  Domanig  128.    K.  1208. 

—  Koggen dorf  Wolfgang,    Freiherr  (Ludwig  Neufahrer),  Burggraf  zu -Steyr. 

Silbermedaille  1536.   Bergmann  1.  229,  Domanig  193.    K.  1209. 

—  Werdenberg  Joh.  Bapt.,  Freiherr  (P.  Pomis).   Silbermedaille  1630.   Berg- 

mann IL  345.  Domaniff  260.    K.  1210. 


30 

Uberohitirti.i.;  i  viüik  Freiherr  von  Polheiiu  und  Wartberg,  Laudeshauptniann 
ob  der  Enns.  Einseitig  Bronzemedaille  1520.  Bergmann  I.  163.  K.  1211. 

—  Johann  Hofmann,   Freiherr  von  (lünibiiehl   und  Strechau.   Burggraf  von 

Steyr.    Vergoldete  Medaille  1542.    Bergmann  I.  203.    K.  1212. 
Vorstehende  6  Medaillen  sind   sehr  gelungene  CJalvanos  nach  Originalen 
aus  dem  k.  k.  Münzkabinette  in  Wien. 

Joafehimsthaler  Schule:  Michael  Hohenauer  1532,  Geburt  Christi  und  Anbetung 
der  Heiligen.  Silbermedaille.  Donebauer  — ,  Kilian  — . 

—  Auferstehung  Christi  und  Lamm.  Klippe  1546,  Silbermedaille. -Kilian  5806. 
Deutsche  Medailleure:   Friedrich  Hagenauer,   Caspar  von  Fruntsperg.    Bronze- 
medaille 1529.   Bergmann  Tafel  VI/26. 

—  Tilly.  ovaler  Anhänger  mit  Perle.  Silbermedaille,  vergoldet. 

Schule  P.  P.  Seil:    Medailleur  V.    S.,    Mariazeil    und    Antonius.    Weihemünze, 

Silbermedaille. 
Wiener  Medailleure:  Hartig,  Hofrat  Dr.  Arnold  Ritter  Luschin  von  Ebengreut. 

Bronzeplakette. 

—  K.  Flacht,  Regierungsrat  Dr.  Karl  Domanig.   Bronzeplakette. 
Fninzösische  Medailleure:   T.  Rasumny,  Christus  am  Kreuz.   Bronzeplakette. 

—  Caque,  Johann  Kepler.   Bronzemedaille  1823. 
Linz:  Schützenfest  1914.   Silbermedaille. 

Kriegsmedaillen,  Weltkrieg  1914/15:   Deutsches  Eisernes  Kreuz  1914. 

—  —     Stürmende  Krieger.   Bronzeplakette. 

—  —     8  bronzene  und  1  Britannia-Medaille. 

Weihmünzen:  S.  Paulo  und  S.  Pietro.  S.  Maria  Dorfen  und  S.  Maria  Öttingen, 

Maria  Zell,  Alt-Öttingen. 
Gedenkmünzen:  Geburt  des  Kronprinzen  von  Sachsen  1893. 

—  25 jähriges  Regierungs- Jubiläum  König  Alberts  von  Sachsen  1893. 

—  SOOjähriges  Wettin-Jubiläum  1889. 

—  Tod  des  Königs  Albert  von  Sachsen  1902.   2  Mark. 

—  T,       .  „        Georg      ..  „         1904.    ., 
Münzen:  Salzburg,  Wolf  Theodor.    Talerklippe  o.  J.   Zeller  27. 

—  „  Guidobald.  V2  Dukat  1668.   Z.  6. 

—  Ferdinand  L  Oberösterreichische  Pfennige  1527—39,  1550.   70  Stück. 

—  Römer,  Commodus  und  Maria  180—192.   Fundmünze  aus  Enns.  Bronze- 

medailie.   Cohen  IL,  Band  IH,  Seite  380,  Nr.  3. 

Römische  Landesfunde. 

Ankauf. 

Bronzeschlüssel,      mit      palmettenförmigem,      durchbrochenen      Griff.        Länge 
7'/,  Zentimeter.     Gefunden   1914  in  Enns. 

Geschenk. 

Arnihru^tjiU-l,      Bronze      (verbogen      und      fragmentiert).        Länge      fi    Zenti- 
meter.     Aufgefunden    1914   in   Bachl   bei  Linz. 

(Geschenk   des    Finders   Herrn    Magister    Adolf    Katzwendel.) 


Keramik. 

Anhauf. 

Buclifla.sclie  mit  einer  Ausgußöffnung  in  der  oberen  Schmalseite  und  zwei 
Traglienkeln  ebenda.  Auf  der  Vorder-  und  Rückseite  stilisierte 
Darstellungen  eines  Vogels  und  eines  Hasen.  Italienische  Majolika, 
in  Gelb,  Braun,  Olivgrün  und  Manganviolett  bemalt.  Italien,  erste 
Hälfte  des   17.   Jahrhunderts. 

Porzellanteller,  mit  Blau  unter  der  Glasur,  Eot,  Gold  und  Dunkel- 
braun über  der  Glasur  bemalt,  mit  stilisierten  Blumenzweigen  im 
Fond  und  am  flachen  Band.  Bordüre  an  der  Eintiefung.  Durch- 
messer   23    Zentimeter.      Japan,    18.    Jahrhundert. 

Apothekerkrug,  mit  löwenkopf förmigem  Ausguß  (lädiert),  in  Blau  bemalt,  auf 
der  einen  Seite  des  Löwenkopfes  eine  leere  Barockkartusche,  von  der 
stilisierte  vegetabilische  Arrangements  ausgehen.  Auf  der  Ilück^^eite 
stilisierter  Blumenzweig.  Den  Fuß  umläuft  ein  Blattfries,  20  Zenti- 
meter hoch.     Bayreuther  Fayence.     Erste  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Teller,  fünfeckig,  geschweift,  in  der  Mitte  ein  quadratisches,  stilisiertes 
Pflanzeuornament,  von  dem  fünf  blaupunktierte  Linien  ausgehen, 
welche  die  Fläche  in  fünf  Felder  teilen,  deren  jedes  mit  einem 
kombiniert  linear-vegetabilischen  Ornament  ausgefüllt  ist.  Farben : 
Blau,  Dunkel-  und  Mattgrün,  Braungelb  und  Eisenrot.  Am  Boden 
die  Marke  HF.  Durchmesser  23  Zentimeter.  Holitscher  Fayence. 
Mitte   des    18.  Jahrhunderts. 

Ofenkachel,  hoch,  mit  halbrundem  Abschluß,  gefleckte  Glasur.  In  der  Mitte 
in  schwachem  Relief  eine  weibliche  Gestalt  in  gräzisierendem  Ge- 
wand, welche  in  der  vorgestreckten  Linken  eine  Schale  hält.  (Die 
Figur  vergoldet.)  Höhe  48,  Breite  21  Zentimeter.  Oberösterreich. 
Anfang  des    19.   Jahrhunderts. 

Geschenk. 

Reiterstatuette  der  weiland  Kaiserin  Elisabeth  von  Oesterreich.  Biskuit,  der 
Sockel  glasiert,  mit  goldenen  Rändern.  30  Zentimeter  hoch.  Wien 
1859.  (Zügel.  Reitgerte,  die  Ohren  und  der  Schwanz  des  Pferdes 
abgebrochen.)  (Geschenk  der   Frau   Therese  Müllner,   Linz.) 


Glas. 

Anhauf. 

Zylindrisches  Glaskrügel  mit  Zinnreifen  und  Zinndeckel.  An  der  Leibung  in 
bunten  Emailfarben  die  Darstellung  der  heiligen  Rosina  (sitzend). 
rechts  und  links  von  ihr  je  ein  aufstrebender,  stilisierter  Strauch. 
Höhe  (samt  dem  Knauf  des  Zinndeckels)  17^  Zentimeter.  Oberöster- 
reich, zirka   1730. 

Schalenglas  (navicula)  mit  Fuß.  Kristall,  geschliffen.  Die  Schale  achtpaß- 
förmig,   mit  vier   eingezogenen  Feldern   und  halbrundem,   fassetiertem 


:)2 

Au>j:nLi.  i:uijie>ilili Helle  Kaiulliuieu  uiul  ta.s.setierter  iiotlus.  Au  der 
riiiuleit  Bodenflüche  einjreschliffeue  Ornamente.  Höhe  12  Zentimeter, 
unterer  Durchmesser  103^  Zentimeter.  Böhniiscli.  Mitte  des  18.  Jalir- 
Iiunderts. 

Kelchglas,  dünnwandig,  mit  flachgewölbter  Fußsclieibe.  geradem  Stiel  und 
halbkugelförmiger   Cupa.      Venedig,    18.    Jahrhundert. 

Zyluidri.scher  Glasbecher,  vorn  mit  der  Darstellung  des  heiligen  Josef  in 
Schwarzlot  färben  bemalt,  ovales  Medaillon  mit  weißer  Untermalung 
auf  der  Innenseite  des  Gla,ses.  Goldrankendekor.  Höhe  13  Zenti- 
meter. Durchmesser  TM»  Zentimeter.  Ausklang  der  Scliapennalerei. 
Überösterreich,    18.   Jahrhundert. 

Bauernglas,  zylindrisch,  vorn  an  der  Leibung  in  Sehwarzlotmalerei  auf  weißem 
Felde  (letzteres  innenseitig),  in  ovalem  Medaillon  das  Brustbild  des 
heil.  Aloisius  im  Chorrock.  Höhe  15,  oberer  Durchmesser  SMi  Zenti- 
meter.     Alpenländi.sch,    zweite  Hälfte   des   18.    Jahrhunderts. 

Glasbär  (sogenannter  Schnapsbär),  Scherzgefäß,  der  Mund  und  der  Schwanz 
als  Ausguß  behandelt.  Am  walzenförmigen  Leibe  gepreßte  Ornamente. 
Höhe    14,   Länge   21^2    Zentimeter.      Tirol,    18.    Jahrhundert. 

Goldglassilhouette,  oval,  mit  der  Darstellung  eines  jungen  Mädchens  mit  der 
Florhaube  (Blindbortenliaube)  zirka  1790.  In  schwarzpoliertem  Holz- 
rähmchen  mit  Bronzeblechrosetten  an  den  Ecken.  Eahmengröße 
142 :  172   Millimeter. 

Schneiderzunftglas,  zylindrisch,  auf  einem  weißen  Schildchen  in  Emailfarben 
ein  Bügeleisen,  eine  Tuchschere,  ein  Zollstab  und  ein  Zwirnknäuel 
aufgemalt.  Darüber  und  darunter  ein  Arrangement  von  stilisierten 
Blumen.  Ein  ebensolcher  Blumenzweig  auf  der  Rückseite  des  Glases. 
11^  Zentimeter  hoch.  Aus  den  österreichischen  Alpenländern,  An- 
fang des   19.   Jahrhunderts. 

Glasbecher,  zylindrisch,  an  der  Wandung  mit  eingepreßten  gotisierenden 
Biedermeier-Ornamenten.  Auf  sechs  volutenförmig  aufgerollten  fuß- 
artigen Fortsetzungen  aufruhend.  An  der  Mitte  der  Leibung  eine 
ge.schliflfene  Glaspaste  mit  eingelassenem  Reliefbrustbild  (Profil  nach 
links)  Königs  Friedrich  Willielm  TV.  07  Millimeter  hoch.  Bölmien. 
Biedermeierzeit. 

Flasche,  plattgedrückt,  henkellos.  An  den  beiden  Jireitseiten  umgel)eii  ein- 
gepreßte Palmettenornamente  das  gleichfalls  gepreßte  Brustbild  des 
Erzherzogs  Johann  auf  der  einen,  das  steirische  Wappen  auf  der 
anderen  Seite.  An  den  Schmalseiten  sind  landwirtschaftliche  Werk- 
zeuge eingepreßt.  Die  figuralen  Darstellungen  in  Blau  und  Rot, 
Grün  und  Weiß  gemalt.  Beischriften:  Erzherzog  Johann  B(aptist) 
und  Glasfab.  k.  k.  priv.  Ferner:  Steyermark  und  1840.  Höhe 
161A   Zentimeter. 

Glasbecher,  konisch,  mit  der  eingeschliffenen  Darstellung  der  Fassade  des 
Ischler  Badehauses  in  rechteckigem  gelbgeätzten  Felde.  Darunter 
„Andenken  von  Tschl".  Die  Fußplatte  am  Rande  fassetiert.  mit  stern- 
förmigem Schliff  an  der  Bodenfläclie.  12  Zentimeter  hocli.  oberer 
Durchmesser   10    Zentimeter.      Böhmisch.    Biedermeierzeit. 

Ueberfangglas.  weiß,  mit  rotem,  kreisförmig  au.Kgesclmitteiiem  l'eberfang.  Der 
Mundrand   vergoldet,   am    IJande  der  dicken    Fußplatte  ovale,   aus  dem 


roten  Ueberfang  ausgeschnittene  Ornamente.  Höhe  12i/^  Zentimeter, 
oberer  Durehmesser  10  Zentimeter.  Böhmisch,  Biedermeierzeit. 
Schatulle  aus  Glas,  auf  vier  gleichfalls  gläsernen,  vergoldeten  Löwenpranken 
aufstehend.  Die  vier  Seitenflächen  sind  mit  Glasschnürchen  dicht 
belegt,  auf  der  Außenseite  des  abhebbaren  Deckels  aufgelegte  Spiralen 
und  Blumenornamente,  in  der  Mitte  eine  aufgelegte  Glaspaste,  ein- 
geschliffen   „Anna".     Aus   Linz,    Biedermeierzeit. 

Geschenh. 

Glasbecher,  konisch,  achtkantig,  geschliffen.  Die  Wandung  rot  geätzt,  der 
obere  Rand  vergoldet.  An  den  sechs  Seitenflächen  abwechselnd 
Eauten  und  Blumensträuße  in  Gold  und  Silber.  12i/^  Zentimeter 
hoch.     Böhmen,   Biedermeierzeit. 

(Geschenk  des  Herrn  Oberrechnungsrates  Franz   Selichar,  Linz.) 

Plastik. 

Ankauf. 

Wandfigur  der  Immakulata,  mit  dem  rechten  Fuß  der  Schlange  das  Haupt 
zertretend.  Die  Linke  ausgestreckt,  die  Rechte  an  die  Brust  gelegt. 
Alte  Vergoldung  und  Versilberung,  die  Augen  aus  gefärbtem  Glas- 
fluß eingesetzt.    Höhe  97  Zentimeter.    1.  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Muttergottesstatuette  (Maria  sitzend,  rotes  Kleid,  blauer,  goldgefütterter 
Mantel,  weißes  Kopftuch,  in  der  linken  Hand  eine  Birne  haltend, 
mit  der  rechten  das  auf  ihrem  Schöße  sitzende  Jesuskind  in  langem 
blauen  Rock  stützend).  Wandfigürcheri.  Holz,  alte  Bemalung  und 
Vergoldung.  Höhe  16%  Zentimeter.  Oberösterreich,  Mitte  des 
18.   Jahrhunderts. 

Der  rechte  Schacher,  Holzfigürchen,  bemalt.  12  Zentimeter  hoch.  Oberöster- 
reich, Rokoko. 

Der  linke  Schacher,  Holzfigürchen,  bemalt.  12  Zentimeter  hoch.  Oberöster- 
reich, Rokoko. 

Zwei  Buchsstatuetten,  Kopien  von  zwei  Rittern  aus  der  Hofkirche  in  Inns- 
bruck (der  eine  davon  König  Artur  von  England).  Höhe  18  Zenti- 
meter.    Oesterreich,   Zeit  der  Romantik. 

Geschenke. 

Relief  aus  Masse,  in  alter  Polychromierung,  darstellend  die  sitzende  und  ihr 
Kind  stillende  Madonna.  Oberösterreich,  erstes  Drittel  des  18.  Jahr- 
hunderts.    In   gleichzeitigem  Rahmen. 

(Geschenk   des  Herrn   Heinrich   Frühwirt.) 

Elfenbeinstatuette  eines  nackten  stehenden  Knaben,  mit  erhobenem  rechten 
und  gesenktem  linken  Arm  (die  Arme  fehlen.  Segnendes  Jesukind). 
Spuren  alter  Polychromie  in  der  Mundöffnung  und  an  den  Augen. 
Der  vordere  Teil  der  Fußplatte  abgebrochen.  Oberösterreich.  18.  Jahr- 
hundert.    Höhe  251/^    Zentimeter. 

(Leihgabe  des  Landes  Oberösterreich.) 

3 


:;4 

Malerei. 

Ankauf. 

Die  Dreifaltigkeit*.säule  in  Linz.  Gel  auf  Pappe,  Bildgröße  62:40  Zeutimeter 
(moderner  Rahmen).  Unter  Benützung  des  bekannten  Stiches  gemalt. 
Linz,  zweite  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Deutscher  oder  österreichischer  nazarenischer  Maler  in  den  Zwanzigerjahreii 
des  vorigen  Jahrhunderts.  Römische  Bauern,  die  auf  einem  zwei- 
räderigen  Karren  durch  die  Campagna  fahren.  Oel  auf  Leinwand. 
Bildgröße  57:43   Zentimeter.     Querformat.     Alter   Goldrahmen. 

lulius  Thaeter  (1804  bis  1870),  Münchener  Schule.  „Der  Wilderer".  Oel  auf 
Leinwand.  Bildgröße  37 :  30*5  Zentimeter.  Hochformat.  In  altem 
Gold  rahmen. 

Johann  Baptist  Reiter  (geb.  in  Linz  1813),  Wiener  Schule.     „Die  junge  Eman- 
zipierte".     Brustbild    in   Oel    auf   Leinwand    (lebensgroß).      Bildgröße 
79*5:  62-5    Zentimeter.      Hochformat.      In   gleichzeitigem   Goldrahmen. 
(Angekauft  aus  einer   Spende  der  Herren:   Karl  Franck,  Walter 
Franck,   Hermann   Hof  mann,   Richard  Hof  mann,   Hans   Hatschek, 
Robert  Weingärtuer   und   Julius   Wimmer.) 

Georg  Geyer  (geb.  1823  in  Wien).  „Waldbach",  1857.  Oel  auf  Leinwand. 
Bildgröße  56-5 :  45-5  Zentimeter.     Querformat.     In  altem  Goldrahmen. 

Porträt  (Halbfigur,  nach  vorn)  einer  alten  Frau  im  bürgerlichen  Kostüm  der 
Fünfziger] ahre  des  vorigen  Jahrhunderts.  Weiße  gefaltete  Haube, 
dunkles  Kleid,  in  den  über  der  Brust  gefalteten  Händen  ein  Gebet- 
buch und  weißes  Schnupftuch.  Oval.  Aquarell.  In  altem  schwarz- 
polierten  Holzrahmen  mit   Bronzeeinlage.     Aus   Linz. 

Josef  Munsch  (geb.  1838  in  Linz),  Münchener  Schule.  „Badende  Mädchen'". 
In  Oel  auf  Pappe.  51.5:39.5  Zentimeter.  Hochformat.  In  neuem 
Gold  rahmen. 

Geschenhe. 

Brustbild  der  Marianne  Franul  von  Weißenthurn  geb.  von  Sonneustein. 
Gemalt  von  Anton  Machek  (1774  bis  1844),  datiert  1812.  Oel  auf 
Leinwand.  40:33  Zentimeter.  In  altem  schwarzeingelegten  Nuß- 
rahmen. 

Brustbild  der  Frau  Margarete  von  Sonnenstein  geb.  Perle  (Witwe  des  Josef 
Ritter  von  Sonnenstein;  sie  starb  1824  63  Jahre  alt).  Geraalt  zirka 
1814  in  Oel  auf  verzinntem  Kupferblecli.  17^:14  Zfiitiiuot*>r.  Tu 
dunklem  gebeizten   Birkenrähmchen. 

Pendant  zu  denl  vorigen.  Brustbild  der  Angelika  von  SoniHMisKMii  (später 
vermählt  mit  Ferdinand  Wilhelm  Bonora.  Feldkriegssekretär  des 
k.   k.    venezianischen    Generalkommandos). 

Brustbild  des  Ferdinand  Bonora,  k.  k.  Feldkriegssekretär,  1819,  als  Bräuti- 
gam. Oel  auf  Leinwand.  25 :  21  Zentimeter.  In  gleichzeitigem  ver- 
goldeten und  geschnitzten  Holzrahmen. 

Gegenstück  dazu  von  derselben  Hand  und  in  gleichem  Rahmen,  Brustbild  d«M 
Frau   Angelika  Bonora  geb.   Sonnenstein. 


35 

Brustbild  der  Frau  Margarete  Sonnenstein.  Ovale  Kopie  auf  verzinntem 
Kupferblech  von  Nr.  2.  17:14  Zentimeter.  In  gleichzeitigem  ver- 
goldeten  und   geschnitzten   Holzrahmen.      Gemalt    zirka   1820. 

Brustbild  des  Josef  Ritter  von  Sonnenstein,  k.  k.  Gubernialrat  in  Linz. 
Gegenstück  zu  vorigem. 

Brustbild  eines  unbekannten  jungen  Mannes.  In  Oel  auf  Papier  gemalt. 
30:213^  Zentimeter.  In  gleichzeitigem  vergoldeten  Holzrähmchea 
Signiert  Ida  C.  Verona  (?)    1845. 

Gegenstück  dazu.     Brustbild  einer  jungen  Frau.     Signiert  Ida  C.  V.  1845. 

Brustbild  der  Margarete  Edlen  von  Sonnenstein  geb.  Perle.  Im  Alter  von 
zirka  40  Jahren,  mit  einem  Buch  in  der  Linken.  Oel  auf  Leinwand. 
58 :  45  Zentimeter.  In  gleichzeitigem  vergoldeten  Holzrahmen.  Gemalt 
zirka  1800. 

Brustbild  des'Ferdinand  Bonora  in  Oel  auf  Leinwand.  62:49  Zentimeter.  In 
gleichzeitigem  vergoldeten  Holzrahmen  (beschädigt).  Angeblich  von 
seinem  Freunde  Kriehuber  im  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  gemalt : 
wahrscheinlich  aber  von  der   Hand  eines   italienischen   Meisters. 

Brustbild  einer  Frau  von  Sonnenstein,  gemalt  von  Eduard  Seelinger.  Aquarell. 
26 :  20  Zentimeter.     In  gleichzeitigem  vergoldeten   Holzrähmchen. 

Ovale  handkolorierte  Daguerrotypie.  Sitzbild  der  Margarete  Sossay  geb.  Bo- 
nora.    In   gleichzeitigem    Goldrahmen,   zirka    1850. 

(Legat  der  Frau  Marie  von  Sonnenstein,  Linz.) 

Graphik. 

Geschenke. 

Fünf  Lithographien  von  Kriehuber,  darstellend  den  Feldmarschall  Radetzky, 
den  Orientalisten  Hammer-Purgstall  und  drei  unbekannte  Persön- 
lichkeiten. 

Brustbild  des  Herrn  Ritter  von  Sonnenstein,  k.  k.  Gubernialrat.  Lithographie. 
Popin  fecit  1818.         (Legat  der  Frau  Marie  von  Sonnenstein,  Linz.) 

Anhauf. 

Linz  von  der  Wasserseite.  Aquarellierte  Tuschfederzeichnung,  etwa  aus  dem 
Jahre  1820.  40:50  Zentimeter.  Originalvorlage  zu  der  Steinfeder- 
zeichnung, die  um  diese  Zeit  im  Verlage  Trentsensky  in  Wien  er- 
schienen ist. 

(Angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  kais.  Rates  Laingruber.) 

Bartolomeo  Pinelli  „Nuova  Raccolta  di  cinquanta  Costumi  de  Contorni  di 
Roma."     Roma,   1823.      (Radierungen,   zwei   Blätter   fehlen.) 

Waffen  und  Trachtenstücke. 

Anhauf. 

Stoßklinge  eines  sogenannten  böhmischen  Ohrlöffels  (Eisen).  Breit,  blatt- 
förmig,  mit  einer   Mittelrippe.      Gegen    unten    in    einen    runden   Hals 

3* 


übergebend,  der  sieb  al»  J)iilie  iuii^eUi.  An  die.^er  ^et/eu  nich  beider- 
seits kurze  dreieckige  Obreu  an.  Stark  verrostet  und  am  Rande 
schartig.  Länge  42  Zentimeter,  Breite  12  Zentimeter.  Deutsch, 
15.  Jabrbundert.     (Aus  Braunau.) 

Lederner  Baucbgürtel  eines  Schiffers  aus  dem  Jahre  1762,  reich  ornamentiert 
mit  Stablstiften  (in  der  Mitte  die  Schifferinsignien  Boot,  Bootshaken 
und  Ruder,  darüber  die  Initialen  J.  N.  F.  K.  R.  J.  Zu  beiden  Seiten 
der  Mitteldarstellung  je  eine  stilisierte  Tulpe  und  je  eine  stilisiert«? 
Möwe).  In  den  Ecken  die  Namen  Mariae  und  Jesu  und  die  Jahres- 
zahl.    Reiche  Randbordüren.     Linz   1762. 

i\  .".  niedere  Frauenhaube  aus  Silberbrokat,  mit  Silberspitzen  benäht  und 
mit  Silberflinserln  bestickt.  Die  schmale  weiße  Blindborte  gegen  dju 
t^esicht  zu  fehlt.     1770  bis   1800. 

Waffen,  Uniformen,  Trachtenstücke  und  Schmuck. 
Geschenhe. 

i4   t  »w  t'lii»'.  1»   Pistolen   und  2   Säbel. 

(Geschenk    des   Herrn    Siegmund   Ehrentletzberoer.) 
Russischer  Feldmantel  aus  dem  jetzigen  Krieg. 

(Spende  des  -f  Herrn  Hauptmannes  Ladislaus  Ritter  Kozubowski 
von  Mora.) 
Zwei   Pfauenfedergürtel   (schlecht  erhalten). 

(Geschenk  des  Herrn  Karl  Kralka.) 
Zweispitz,  schwarzer  Filz,  mit  Samtbordüren  verschnürt.  19.  Jahrhundert. 
Biedermeierkrawatte  aus  schw^arzer   Seide. 

(Geschenk  der  Frau  Johanna  Gärtner,  Professorswitwe.) 
Geldtäschchen,  farbige  Perlenstickerei  (Blumenmuster),  mit  gepreßtem  Bronze- 
bügel.    Oberösterreich,   Biedermeierzeit. 

(Geschenk  des  Fräuleins  Karoline  ^leindl.) 
Ohrgehänge  ir  Tropfenform,  renetianisches  Miniaturmosaik  (stilisierte  Blumen- 
sträuße   und    Rosetten).     Anfang    des     19.   Jahrhunderts.      Ancreblich 
aus  dem  Besitz  der  Kaiserin  Maria  Luise. 

(Geschenk   des  Fräuleins  Adolfine   l'reisinann.) 


Volkskunde  und  Zunftwesen. 

Ankauf. 

Buchsblock  (8:7  Zentimeter,  2^^  Zentimeter  hoch)  mit  en  miniature  ge- 
schnitzten Reliefmedaillons,  je  drei  auf  jeder  Seite  (Szenen  aus  dem 
T-eben  Jesu).  Modelle  für  WjulisltossiVTMuiofii ''  Ersto  Hiilfte  des 
!••.  Jahrhunderts.  Aus  Braunau 
39  \N'achsausformungen  (rot  und  rosa)  von  alten  J.phzoltprniodollen  in  Brau- 
nau. Ende  des  17.  bis  Anfang  des  19.  Jahrhunderts.  Aus  Braunau. 
W'achsstöcke  (in  der  Form  von  blumenverzierten  Gebetbürhern  oder  von 
Bienenkörben)    aus   der   zweiten   Hälfte   des   19.   Jahrhunderts. 

(Geschenk  der  Firma  Estermanri.    I  in/,  i 


37 

Monstranze,  holzgeschnitzt,  30  Zentimeter  hoch,  bemalt  und  vergoldet,  mit 
Cherubim  am  Sockel  und  der  Halbfigur  Gott  Vaters  über  dem  Mittei- 
rund.    Oberösterreich,    18.    Jahrhundert. 

(Eingetauscht  gegen   eine  Dublette.) 

Brustbild  des  Sensenschmiedes  Johann  Georg  Holzinger,  gemalt  1822  von 
Jakisch.  In  gleichzeitigem  geschnitzten  und  vergoldeten  Nußrahmen. 
Bildgröße  71:55   Zentimeter. 

Brustbild  der  Regina  Holzinger  geb.  Schuswohlt,  gemalt  1822  von  Jakisch. 
In  gleichzeitigem  geschnitzten  und  vergoldeten  Nußrahmen.  Bild- 
größe 71 :  55   Zentimeter. 

Farbige  Zeichnung,  darstellend  den  Vorraum  eines  großen  oberösterreichischen 
Bauernhauses,  mit  reichem,  volkskundlich  interessantem  Detail. 
23^^:32  Zentimeter.  Anfang  des  19.  Jahrhunderts.  In  altem  Ori- 
ginalrahmen. 

Ein  auf  rotem  Plüsch  mit  Goldfäden  gesticktes  Zunftzeichen  der  Linzer 
Glockengießer :  Die  beiden  Löwen  halten  einen  ovalen  Rahmen,  darin 
die  Glocke  hängt,  darunter  die  Buchstaben  F.  H.  (Franz  Hollederer). 
Lieber  dem  Oval  die  Zunftkrone,  unter  ihm  zwei  gekreuzte  Kanonen- 
rohre.     19 :  23    Zentimeter.     Linz,   erste  Hälfte  des   19.    Jahrhunderts. 

(Tausch.) 

Volkskunde. 

Geschenhe. 

Herzförmiges  Amulett,  in  geschliffenes  Glas  und  Silber  gefaßt,  die  in  bunten 
Farben  gemalte  Darstellung  einer  Wallfahrtmadonna  und  des  heiligen 
Johann  von  Nepomuk  auf  der  Rückseite.  LTmrahmt  von  einem  Silber- 
filigranrähmchen.      Oesterreich,   Mitte   des    18.    Jahrhunderts. 

Taufmedaille.  In  der  Mitte  eine  in  Guache  gemalte  Darstellung  einer  Tauf- 
handlung in  den  Kostümen  von  etwa  1820,  umgeben  von  einem  in 
Silber  getriebenen,  teilweise  vergoldeten  Rähmchen  (Muscheln  ab- 
wechselnd  mit   Cherubim).     Wien,   Biedermeierzeit. 

(Aus  dem  Legat  Selichar,  Linz.) 


Verschiedenes. 

Ankauf. 

Perforierter  versilberter  Bronzebeschlag.  Handgetrieben,  von  ovalem  Umriß 
(von  einem  Wolkenkranz  umgebene  Darstellung  der  Krönung  Mariae). 
Höhe  1414  Zentimeter,  Breite  113^  Zentimeter.  Oberösterreich, 
17.  Jahrhundert. 

Fußwaschungsbecher,  konisch.  Der  Mündungsrand  gerippt,  ebenso  der  Fuß- 
rand.  Vorn  an  der  Leibung  eingraviert  der  Doppeladler  mit  der 
Jahreszahl  1831  und  den  Initialen  F.  I.  A.  J.  H.  B.  R.  (Franciscus 
Primus  Austriae  Imperator  Hungariae  Bohemiae  rex).  An  der  Boden- 
fläche die  Marke:  J.  G.  Stoll  in  Wien.  Zinn.  Höhe  142  Millimeter, 
oberer  Durchmesser   115   Millimeter.     Wien   1831. 


38 

Geschenke. 

Eine   Mappe  mit  neun   größtenteils   auf   die  Familie   Sonnenstein   bezüglichen 

Urkunden   und  Drucksachen. 
Proklamation  des  Feldmarschalleutuauts  Weiden,  k.  k.  Gouverneur  der  Haupt- 
stadt Wien,  an  die  Bewohner  Wiens  am  12.  November   1848. 
Gravierte  Kupferplatte.     11^:1^  Zentimeter,  mit  dem  Ex  libris  eines  J.  J. 
•  A.  von  Gleichenmuth. 

(Legat  der   Frau   Marie   von   Sonuenstein,   Linz.) 
Ein  Album  von  Photographien.    (Aufnahmen  aus  dem  Erzherzog  Josef-Museum 
in  Olmütz.) 

(Gresehenk   Seiner  k.   und  k.   Hoheit  des   Herrn   Erzherzogs   Josef 
Ferdinand.) 


Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 

Gesche7ike. 

Kupfererzgemisch,    angeblich    vom    prähistorischen    Bergwerk    von    Rabenstein 

bei  Ebensee.  (Herr   Oberlandesgerichtsrat  L.  Pauli,   Gmunden.) 

Schotterverkittung  durch  Pflanzen   vom   Grundlsee.     (Frau  Kamilla  Bauer.) 
Pferdezahn   aus  einer  Schotterbank  bei  Gstatt  a.   d.  Ybbs. 

(Herr   Batuk,   Postunterbeamter,   Linz.) 
Knochenbruchstücke  aus  Mauthausen. 
Mammutbackenzahn  aus  dem  Füchselbach. 

(Herr  Baudirektor  Kempf  für  die  Bauleitung.) 
Pferdezahn. 
Lignitbruchstück. 
Bruchstück  eines  Hippuriten. 

Konkretion    (röhrenförmig)    eine   Wurzel   umhüllend. 
Schale  einer  größeren  und  einer  kleineren  Terebratel  aus  Plesching. 
Zwei   Austernschalen   aus  Plesching.  (Herr   H.   Pichert.) 

Zellig  angewitterter   Kalk   mit   Schneckenhäusern   aus   Wels. 
Zwei  isolierte  Schneckenhäuser  aus  demselben. 
Sandstein  mit  Versteinerungen  aus  der  Schartener  Gegend. 

(Herr  Präparator  Josef  Roth,  Wels.) 


Zoologie. 

Spenden. 

Anthozoa. 
Actinia  t*quina  L.     Capo  d'Istria.  (Kustos  Dr.  Th.  Kerschiier.) 

Turbellaria. 

Dendrocoelum  lacteum  Müller.     Zizlau  bei  I>inz. 

Polyceliß  nigra  Ehrenb.     Zizlau  bei  Linz.  i Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 


39 


Trematodes,  Saugwürmer. 

Monostomiiin  mutabile  Zed.     Zwischen  Luuge  und  Leber   (Coelom?)   von  Fiilica 
atra.  L.  (Herr   Präparator   Bernhard   Stolz.) 

Nematodes,  Fadenwürmer. 

Asearis  lumbricoides  L.      (Herr  Primarius  Regierungsrat  Dr.  Brenner,  Linz.) 

Nematomorpha. 

Gordius  aquatieus  L.   Q.     Kiesenhof  bei  L'^rfahr. 

(Kustos  Dr.  Th.   Kerschner.) 

Oligochaeta. 

2  Lumbrieulus   variegatus   Müll.      Umgebung   von   Graz. 

(Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Hirudinea,  Blutegel 

2  Jlirudo   medicinalis   L.     Blutegel.     Umgebung  von   Linz. 

Holobdella   stagnalis   L.    (=    Clepsine    bioculata)    mit    Eiern.      Umgebung    von 
Graz.  (Kustos   Dr.   Th.   Kerschner.) 

Crustacea,  Krebse. 

2  Argulus    foliaceus    L.      ..Karpfenlaus"      (parasitischer     Krebs).      Aus     einem 
Aquarium. 

Calonie   von    Baianus   balanoides   L.      Seepocken    auf   Mytilus   edulis   L.,    Mies- 
muschel, festgesetzt.     Nordsee,  Borkum. 

(Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Acarina,  Milben 

Ixodes   (ricinus)   reduvius  L.     Zecke.     L^mgebung  von  Linz. 

(Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Myriopoda,  Tausendfüßler. 

Scolopendra  cingulata  Latreille.     Linz. 

(Herr  Präparator   Bernhard  Stolz.) 

Insecta,  Insekten 

5  Aberrationen   von  Aglia   tau  L.   (weißmanni   Stdf.,   ferenigra   Th.  —  Mieg.). 

(Herr  H.  Huemer,  Privat,  Linz.) 
76  Schmetterlinge  in  55  Arten. 

(Herr  H.  Kautz  und  Herr  Oberlehrer  Franz  Hauder,  Linz.) 
35  Kleinschmetterlinge.  (Herr  Postsekretär  Dr.  L.  Müller,  Linz.) 

2  Apis  mellifica   L.    Q    (dreijährig).     Bienenkönigin, 

(Herr   J.  Brunmayr,  Linz.) 


40 

2  Larven  von  Anthomyia  canicularis  Meig.  Blumenfliege.  Gefunden  im  Stuhl 
eines  Försters   nach  Genuß   von   Liptauerkä.se. 

(Herr  Sanitätsrat  Dr.  Hermann  Reiß,  Linz.) 
.  ..  M     i'ediculu?    vestimenti    Burm.      Kleiderläuse    von    verwundeten    Kriegern, 

(Herr  mag.  pharm.  E.  Ritzberger,  Linz.) 
2  Larven    \(.n    Kristalis   tenax  L.     L^mgebung   von   Graz. 

-  (Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Eine  große  Anzahl  von  verschieden  gefärbten  Kokons  von  Bombyx  mori  L. 
von  der  früher  bestandenen  Seidenspinnerzucht  in  Oberösterreich  und 
eine  Lithographie  von  Franz  Honauer,  dem  Begründer  der  Seiden- 
spinnerzucht in  Linz.  (Herr  P.  Kaspar  Jurasek.  O.  C,  Linz.) 

Ankauf. 

96  präparierte  Raupen  in  47  Arten. 

97  präparierte  Schmetterlinge  in  53  Arten. 
Großes  Nest  von  Vespa  vulgaris  L.     Urfahr. 

Spenden . 

Euthyneura. 
Aplysia  depilans  L.     Adria,  Capo  d'Lstria.  (Kustos  Dr.  Th.  Kersrhiier.) 

Lamellibranchiata,  Muscheltiere. 

Anodonta    rostrata    Kokeil.      Wörthersee,    Kärnten. 

Anodonta    (Anodontites)    cygnea    L.    (form,    typica.).      Czechowitz    bei    Bielitz, 

Oesterreichisch-Schlesien. 
ünio  platyrhynchus  Bossm.  =  Lokalform  von  L^nio  pictorum  L.     Wörthersee, 

Kärnten. 

I  nio  batavus  Lam.    (Varietät.)    Kärnten. 

(Zool.-zoot.  Institut  der  Universität  Graz.) 
ü  Unio   (unio)    margaritiferus  L.     Feidaist  bei  Freistadt. 

(Herr  Lehrer   Mayr,  Linz.) 
Anodontites  (Anatina)   cygnea  L.     Abfluß  des  Sarmüllerteiches  in  Schweig  bei 

Lambach.  (Herr  A.  Lindinger,  techn.  Unternehmer,  Lambach.) 

Pissidium   palidum    (?)    Gassies.    (größere   Anzahl).      Almsee,    seichtes    Wasser 

bei   der   Boot.shütte.  (Herr   Josef    Zeitlinger.   Leonstein.) 

5  Anodontites   (Anatina)    cygnea  L.     Schacherteich  bei  Kremsmünster. 

(Herr  P.  Leonhard  Angerer,  Kremsmünster.) 
ö  L'nio  sp.     Kapplingerbach  bei  Gunskirchen. 

II  Unio  sp.  Zeilingerbach,  Gemeinde  Edt  bei  Lambacli. 

(Herr   P.  Eugen  Eder,  Katechet,   Stift   Lambach.) 
-■>  Unio  margaritiferus   L.     Große   Mühl   bei    Pürnstein. 

(Herr  Pastor   J.  Vollert,  Pürnstein.) 
I  nir.    sp.      Wimsbach.   Ortschaft    Xeidharting,    Gemeinde   Wimsbach. 

II.  ti    1'    Eugen  Eder,  Katechet,   Stift  Lambach.) 
I»    (l  iiK.   iiiici.i    l.yniiiium   pictorum  L.    Donauarm   (Altwasser)   bei  Asten. 

(Herr  Richard   Erhalt,  Hörer  an  der  nautischen  Akademie.) 


41 

4  Unio  sp.     Kleine  Zuflußbäche  der  Alm,  Gemeinde  Wimsbach. 

5  Unio  sp.     Spöckerbach,  Gemeinde  Neukircheu  bei  Lambach. 

(Herr  P.   Eugen   Eder,   Katechet,   Stift  Lambach.) 

Echlnodermata,  Stachelhäuter. 

Asterias  rubens  L.     Mit  ausgestreckten  Ambulakralfüßchen  konserviert.    Nord- 
see, Borkum.  (Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 
Asterias   rubens  L.     Zwei  Arme   in   Regeneration.     Nordsee,   Borkum. 

(Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Tunnicata,  Manteltiere. 

3  Ciona  canina   (0.  F.  Müll.).    Kupf.    Adria,   Golf  von  Triest. 

(Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Pisces,  Fische. 

5  Chromis  sp.    (Süßwasserfisch).     Deutschostafrika. 
5  Chlarius  sp.    (Aalwels).     Deutschostafrika. 

(Herr  Dr.   Heinrich   Mayer,   Linz-Kirchham.) 
2  Lebias  calaritanus  St.    (Salinenfischchen).     Salinengärten  von  Capo  d'Istria. 

(Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 

Reptilia,  Kriechtiere. 

2  Chamaeleon  dilepsis  Leach.  Lappenchamäleon.     Deutschostafrika. 

(Herr  Dr.   Heinrich  Mayer,   Linz-Kirchham. y 

3  Emys  orbicularis  L.     Sumpfschildkröte.  (Kustos  Dr.   Th.   Kerschner.) 

Ankauf. 

Chamaeleon   montium  Buchh.   ^   Bergchamäleou.    Kamerun. 

Tarentola  mauritanica  L.     Mauergeko.     Italien. 

Lacerta  agilis.  Wolf,    w'    Zauneidechse. 

Cylindrophus  maculatus  L.     Walzenschlange.     Zeylon. 

Alligator  mississippiensis  Daud.     Hechtalligator.     Mississippi. 

Crocosilus  niloticus  Laur.     Nilkrokodil.'    Kamerun. 

Spenden. 

Aves,  Vögel. 

2  Botaurus  stellaris  L.   Q    ad.   Rohrdommel.    Ungarn. 

(Herr   H.  Drouot,   Buchdruckereibesitzer,   Linz.) 
Bernicla  leucopsis  Bechst.  ^    Weißwangige  Gaus.    Donauauen  bei  Alkoven. 
Mergus  albellus  L.  ^  ad.     Kleiner  Säger.     Donauauen  bei  Alkoven. 
Lestris  buffoni  Boie.     Kleine  Raubmöve.     Doppel  bei  Leonding. 
2  Perdix  perdix  L.  p?"  u.   Q      Kleinmünchen. 
2  Buteo  vulgaris  L.     Mäusebussard.     Kleinmünchen. 

(Herr    Hermann    Hofmann,    Präsident    der    oberösterreichischen 
Baugesellschaft,  Linz.) 


42 

Oriolus  galbula  L.  ^  ad.  Goldamsel.     Goldwörtb, 
Galliuula  chloropus  L.  ^  ad.    Grüufüßiges  Rohrhuhn. 
Corvua  monedula  L.  Q  ad.    Dohle.    Goldwörth. 

(Herr  Otto  Adler,  Urfabr.) 
Cypselus  apus  L.   Q  juv.    Mauersegler.    Linz. 

(Herr  Oberlehrer  Franz  Hauder,  Linz.) 
Huticolia  phoenicura  L.    ^     Gartenrotschwänzchen.    Umgebung  Linz. 

(Herr  J.  Brunmayr,  Linz.) 
3  Corvus  monedula  L.  2  ^  juv.  und   1    Q   juv.    Dohlen.    Schloßruine  Riedegg 

bei  Gallneukirchen.  (Herr  J.  Bohuslaw,  Landesbeamter,  Linz.) 

Fringilla  coelebs  L.  Q  ad.    Buchfink.    Linz. 

(Herr  Statthaltereirevident  H.  GföUner,  Linz.) 
Coracias  garrula  L.  w"     Mandelkrähe.    Traunauen  bei  Traun. 

(Herr  J.  Ziegler,  Prokurist  der  Firma  Enderlin,  Traun.) 
Cypselus  apus  L.  ^  ad.    Mauersegler.    Urfahr. 

(Herr  Bernhard  Stolz,  Präparator,  Linz.) 

2  Cypselus  apus  L.  Q   ad.    Linz. 

(Herr  Matthias  Schachermayer,  Kunstschlosser,  Linz.) 

3  Athene  noctua  Gray.    2   Q  juv.  und  1  ^  juv.  Steinkauz.    Urfahrwänd. 

(Von  einem  Schlosserlehrling.) 
Oriolus  galbula  L.   Q  Pirol.    Rosental  in  Lustenau  bei  Linz. 

(Herr  Gustav  Rehberger,  Linz.) 
Gecinus  viridis  L.   Q   Grünspecht.    Dießenleiten. 
Garrulus  glandarius  L.  ^  juv.    Eichelheher.    Dießenleiten. 

(Herr  Kartarik,  Kinobesitzer,  Urfahr.) 
Ciconia  alba  L.  juv.    Weißer  Storch.    Alkoven. 

(Herr  Amtsdirektor  Dr.  E.  Weinmayr,  Linz.) 
Agapornis  cana  Gml.  ^  ad.  Grauköpfchen.    Madagaskar. 
Fringilla  cynea  Wls.  w«   Indigofink.    Madagaskar. 

Emberiza  rutila  Pall.  w»  ad.    China.       (Herr  P.  Benedikt  Eder,  0.  C,  Linz.) 
80  Vogelbälge  aus  Deutschostafrika, 

(Herr  Dr.  Heinrich  Mayer,  Linz-Kirchham.  —  Werden  erst 
bearbeitet.) 
Emberiza  citrinella  citrinella  L.  ^  juv.    Goldammer.    Linz. 

(Herr  Präparator  Bernhard  Stolz,  Linz.) 
Asio  otus  L.  Q  Waldohreule.    Umgebung  von  Linz. 

(Herr  Generalkonsul  Haupt  Ritter   von  Hoechstetten,  Linz.) 
Colymbus  cristatus  L.  <-?<  ad.    Im  Hochzeitskleid,    ^fattsee  in  Salzburg. 

(Herr  Dr.  Kaspar  Irresberger,  Linz.) 
Acaiitliis  «^pinus  L.  ^    Zeisipr.    Linz. 

(Herr  P.  Benedikt  Eder,  0.  C,  Linz.) 

Tausch. 

Gallinago  media  Frisch.    Sumpfschnepfe.    Perg. 

Vanellus  cayenensis.    Sporenkiebitz.    Paraguay. 

Procnias  sp.    Glockenvogel.    Südamerika. 

Picuß  sp.    Specht.    Südamerika. 

Charadrias  pluvialis  L.  juv.    Goldregenpfeifer.    Komotau,  Böhmen. 


43 

'2  Totanus  littoreus   (glottis)   L.  juv.    Heller  Wasserläufer.    Ennsfluß  bei  Enns. 

Tringoides   (Aetitis)   hypoleueus  L.    Flußuferläufer.    Doiiauaueu  bei  Urfahr. 

Cerchneis  tinninculus  L.  ^   juv.    Turmfalke.    Bucu,  Rumänien. 

Cerehneis  vespertinus  L.   ^  Rotfußfalke.    Gödöllö,  Ungarn. 

Cerchneis  vespertinus  L.  med.    Rotfußfalke. 

Falco  subbuteo  L.  med.    Baumfalke. 

Mergus  albellus  L.   Q    ad.    Kleiner  Säger.    Donau  bei   Steyregg. 

Clangula  glaucion  L.  ^  Schellente. 


Ankauf. 

Tetrao  tetrix  L.  ^   ad.    Birkhahn.    Kleinzeil. 

Ciconia  alba  L.  ^  ad.    Storch.    Heilham  bei  Urfahr. 

Aetitis  hypoleucos  L.    Flußuferläufer.    Traunauen  bei  Ebelsberg. 

Corvus  monedula  L.  ^  ad.    Dohle.    Ebelsberg. 

Lanius  excubitor  L.  ^  ad.    Großer  Raubwürger.    Ebelsberg. 

Lanius  collurio  L.   Q   ad.    Rotrückiger  Würger.    Ebelsberg. 

Corvus  monedula  L.  p?   ad.    Dohle.    Ebelsberg. 

Acrocephalus  turdoides  Meyer.  ^  ad.    Drosselrohrsänger.    Ebelsberg. 

Gypaetus  barbatus.    Lämmergeier.    Kaukasus. 

Numenius  arquatus  L.  Q   ad.    Großer  Brachvogel.    Zizlau  bei  Linz. 

Astur  palumbarius  L.   Q   ad.    Hühnerhabicht;  erlegt  bei  Ottensheim. 

Turdus  viscivorus  viscivorus  L.  w"  ad.    Misteldrossel.    Zwettl. 

Turdus  viscivorus  viscivorus  L.  ^  Misteldrossel.    Zwettl. 

Turdus  pilaris.   Q  Wacholderdrossel.    Zwettl. 

Turdus  (iliacus  auct.)   musicus  L.  ^  Wein-  oder  Rotdrossel.    Zwettl. 

Accipiter  nisus  L.   Q   ad.  Sperber.    Igelmühle  bei  Rohrbach. 

Syrnium  aluco  L.   Q   Waldkauz.    Gallneukirchen. 

Parus  major  major  L.  w»  ad.    Kohlmeise.    Katzenau  bei  Linz. 

Parus  palustris  communis.  Baldenst.   w»  Sumpfmeise.    Katzenau  bei  Linz. 

Fulica  atra  L.  ^   ad.  Bleßhuhn.    Urfahr,  Steinwänd. 

Parus  major  major  L.  ^  Kohlmeise.    Donauau  bei  Linz. 

Phasianus    colchicus    var.    subalbidus    J.    Fr.    N.    ^    Fasan    (lichte    Varietät) 

Gramastetten. 
2  Turdus  pilaris  L.   Q  Wacholderdrossel.    Zwettl. 
Turdus  pilaris  L.  ^  ad.    Wacholderdrossel.    Zwettl. 
Fulica  atra  L.  ^  Bleßhuhn.    Donauau  bei  Heilham. 


Spende  71. 

Mammalia,  Säugetiere. 

Cervus  dama  Brook.   ^   Damhirsch,  weiße  Varietät.     Revier   Greinburg  a.  D. 
(Herzoglich  sächsiche  Forstverwaltung  Greinburg  a.  D.,   ver- 
mittelt durch  Herrn  Verwaltungschef  Günther.) 
Felis  catus  L.  ^  Wildkatze.    Ungarn.  (Herr  Professor  Wichtl,  Linz.) 

Canis  familiaris  L.     (Skelett.)     Russischer   Windhund. 

(Herr  Theodor  Edenberger,  Gaswerksdirektor  i.  R.,  Linz.) 


44 

T&lpa  europaea  L.  /-^  Maulwurf.    Mübllacken. 

(Herr  H.  Gfölliier,  Statthaltereirevident,  Linz.) 
Manus  tricuspis  Raf.    Dreizack-Scliuppentier.    Togo,  Westafrika. 

(Herr  Staatsbahnrevident  Wittek,   Urfalir.» 
2  Mus  rattus  L.  ^  Hausratte.    Zell  bei  Zellhof. 

(Herr  Oberlehrer  J.  Walther,  Zell  bei  Zelllioi.i 
15  Qeweihe  vou  Cervus  elaphus  L.  ^  Edelhirsch. 
6  Geweihe  vou  Cervus  capreolus  L.  ^  Reh. 
Geweih  von  Cervus  capreolus  L.  ^   (sibirische  Form). 
2  Krickeln  von  Capella  rupicapra  L.    Gemse. 

(Vermächtnis  des  Herrn  Oberpostkontrollors  E.  Munganast,  Linz.) 
2  Muscardinus  avellanarius  L.  ^  (Herr  P,  Benedikt  Eder,  0.  C,  Linz.) 

Myoxus  glis  L.   Q     Rottenegg.  (Herr  Oberlehrer  Franz  Hauder,  Linz.) 

Neomys  milleri  Motaz.   w»  Dießenleiten,  Urfahr. 

(Herr  Präparator  Bernhard  Stolz.) 
Neomys  milleri  Motaz.   Q     Dießenleiten,  Urfahr. 

(Kustos  Dr.   Th.  Kerschner.) 
2  Kopf  Skelette  von   Hippopotamus   amphibius   L.    (juv.)     Flußpferd. 
Halicore  dugong  Quov.  u.  Gaim.    (Kopfskelett.)    Dugong. 
Kopfskelett  von  Felis  leo  L.    Löwe. 

(Herr  Dr.   Heinrich   Mayer,  Liuz-Kirchhani.i 
Plecotus  auritus  L.  ^  Ohrenfledermaus. 

(Herr  Amtsdirektor  Dr.  E.  Weinmayr.i 
Foetorius  pusillus  Aud.  u.  Bachm.  ^  Wiesel. 

(Herr  Präparator  Bernhard  Stolz.) 
Sciurus  vulgaris  L.   Q   juv.    Eichhörnchen.    Wasserleitungsbehälter  in  Urfahr. 

(Herr  Kartarik,  Kinobesitzer,  Urfahr.) 
Herpestes  sp.  Manguste.     Deutschostafrika. 
Nyctinonnis  sp.     Deutschostafrika. 
Lonchorina  sp.     Deutschostafrika. 

(Herr  Dr.   Heinrich  Mayer,  Linz-Kirchham.) 

Tausch. 
4  Citellus  citellus  L.     Ziesel.     W'eißwasser,  Böhmerwald. 

Anlcaiif. 

Lutra  vulgaris  Erxl.  (^  ad.    (Hellbraune  Varietät.)     Fischotter.     Mühlviertel. 
Erinaceus  europaeus  L.  ^  Igel.    Ebelsberg. 
Mart«s  foina  Briss.   Q  ad.    Steinmarder.    Steyregg. 
Foetorius  pusillus  Aud.  u.  Bachm.   ^  Wiesel.    Zwettl. 

Bücherei. 

Folgende    Herren    haben    dem    Miiseinn    von    ihnen    verfaßte    Werke    und 
Broschüren  gespendet: 

AtergovivH   J.   L.,     Dr.     ^Die    Plarrkirelie    St,     Georgen     im     Allei«iJiui  ; 
lUittersdorff  Philipp  Freiherr  von,  k.  u.  k.   Rittmeister,  Ottensheim    (Archi- 


45 

valieu  des  treilierrlich  von  Blittersdorffschen  Archives)  ;  Dachler  Anton,  Wien 
(Die  Besiedlung  um  die  österreichische,  steirische  und  ungarische  Grenze. 
Verschanzungen  in  Niederösterreich  und  den  Nachbarländern.  Hexen-  und 
Gespensterglaube.  Beschaffung  von  Modellen  der  Bauernhaustypen  Oester- 
reiehs.  Bürgerliches  Aufzugsmaschinen.  Die  schwarze  Schnur.  Der  Hahnen- 
schlag. Opferhaufen.  Das  Bauernhaus  in  Niederösterreich  und  sein  Ursprung. 
Fragebogen  zur  volkskundl.  Erforschung  in  Niederösterreich)  ;  Ginzherger  A., 
Dr.,  Wien  (Blätter  für  Naturkunde  und  Naturschutz)  ;  Groller  Maximilian  von, 
k.  u.  k.  Oberst  i.  P.,  Wien  {Bericht  über  die  im  Jahre  1913  in  Lauriacum 
ausgeführten  Grabungen)  ;  Hamann  Otto,  Dr.,  Michaelnbach  (Maler  Johann 
Huber.  Zur  Enthüllung  seiner  Gedenktafel  in  Waizenkirchen)  ;  Keißler  Karl 
roti,  Dr.,  Wien  (Beitrag  zur  Kenntnis  der  Pilzflora  in  Oberösterreich)  ;  Poeschi 
Josef,  Dechant,  Peilstein  (Johann  Eberhard  Nidhard,  ein  Kardinal  und  Staats- 
mann aus  Oberösterreich)  ;  Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Kremsmünster 
(P.  Beda  Planks  Fluchtreise  1805 — 1806)  ;  Priesner  H.,  Urfahr  (Beitrag  zu 
einer  Thysanopteren-Fauna  Oberösterreichs  und  Steiermarks)  ;  Reinecke  Paul, 
Dr.,  München  (Die  spätkeltischen  Viereckschanzen  in  Süddeutschland)  ;  Sekker 
Franz,  k.  k.  Oberst  i.  P.  (Oberösterreichische  Ortsnamen)  ;  Strauß  Franz, 
Dr.,  k.  k.  Professor  (Führer  für  Lehrausflüge  zum  Geschichtsunterricht  II)  : 
Zihcrmayr  Ignaz,  Dr.,  Landesarchiv-Direktor  (Die  Legation  des  Kardinals 
Nikolaus  Cusanus  und  die  Ordensreform  in  der  Kirchenprovinz  Salzburg) 
etc.  etc. 

Ferner  bedachten  die  Bücherei  mit  Spenden  an  Büchern,  Broschüren, 
Landkarten  u.  dgl.  die  Herren :  Seine  kaiserliche  und  königliche  Hoheit  der 
durchlauchtigste  Erzherzog  Josef  Ferdinand,  k.  u.  k.  Armeekommandant; 
Benesch  Ludwig,  kais.  Bat;  Commenda  Hans,  Regierungsrat;  Droiiot  Hans, 
ßuchdruckereibesitzer ;  Görner  Karl  Ritter  von,  Dr.,  Chefredakteur;  Helletz- 
gruher  Josef,  Vizebürgermeister;  Isling  Max,  Buchhändler;  Mittermayr  Karl, 
Dr. ;  Richard  Alexander,  Direktor,  München ;  Rieder  Hans,  Braunau  a.  I. ; 
Scazigino  J .,  k.  u.  k.  Major;  Weiß  August,  Wien;  Wimmer  Julius,  Präsident 
der  Allgemeinen  Sparkasse,  Gesellschafter  der  Buchdruckerei  J.  Wimmer ; 
Winkler  Friedrich,  Rechnungsdirektor  etc.  etc. 

Von  Behörden,  Schulen,  Körperschaften  u.  dgl.  haben  folgende  ihre 
Veröffentlichungen  gespendet :  Akademie  für  Musik  und  darstellende  Kunst, 
Wien;  Allgemeine  Sparkasse,  Linz;  Ar'beiter-Unfallversicherungs-Anstalt,  Salz- 
burg; Bank  für  Oher Österreich  und  Salzburg,  Linz;  Bischöfliches  Ordinariat, 
Linz:  Carnuntumverein,  Wien;  Domhauverein,  Linz;  Gemeinderat,  Linz; 
Handels-  und  Geicerhekammer,  Linz ;  Kaufmännischer  Verein,  Linz ;  Katho- 
lischer Preßverein,  Linz  ;  Landesausschuß,  Linz  ;  Landes-Br andschaden-V er- 
sieh er  iingsan  st  alt,  Linz;  Landes -Geiverhemuseum,  Stuttgart;  Landeskulturrat, 
Linz;  Landes-Tierschutzverein,  Linz;  Landtvirtschaftsgesellschaft,  Linz; 
Museen:  Bremen,  Breslau,  Cassel,  Dresden,  Eger,  Frankfurt  a.  M.,  Hamburg, 
Köln,  Krakau,  Leipzig,  Posen,  Schäjding,  Steyr,  Stuttgart  und  Weimar; 
Niederösterreichisches  Landesmuseum,  Wien ;  Oherösterreichischer  Gewerhe- 
verein,  Linz ;  0  est  er  reichisches  Museum  für  Kunst  und  Industrie,  Wien ;  Puhlic 
Library,  Neuyork;  Reichsrat,  Wien;  Sparkassen:  Kirchdorf,  Leonfelden,  Linz, 
Steyr,  Urfahr;  Staatsgewerheschule,  Linz;  Staats-Realgymnasium,  Linz;  Stadt- 
Hhliothek,  Winterthur ;  Turngau  für  Ob  er  Österreich  und  Salzburg;  Turnverein, 
Linz:  Zentralausschuß  des  Verbandes  oberösterreichischer  Feuericeliren  u.  v.  a. 


4(5 


Der  Zii^aiig  von  Druckwerken  der  wissenschaftlichen  Institute  und 
j^elehrten  Gesellschaften,  mit  denen  das  Museum  im  Tauschverkehr  steht,  wird 
\<'ii    'ahr  zu  Jahr  umfangreicher. 

An  Tages-  und  Wochenblättern  wurden  der  Bibliothek  seitens  der  be- 
treflfenden  Zeituugsverlage  unentgeltlich  zugewendet :  „Ave  Maria",  „Bauern- 
führer", „Deutscher  Älichel'*,  Linzer  ..Tages-Post".  „Linzer  Tierfreund".  „Linzer 
Volksblatt",  „Linzer  Zeitung",  „Mühlviertler  Nachrichten",  ..Neue  Warte  am 
Inn",   „Volk.sbote",  „Welser   Zeitung". 

Der  Ankauf  von  Büchern  beschränkte  sich  auch  im  Berichtsjahre  haupt- 
sächlich auf  die  für  die  Referenten  der  einzelnen  Abteilungen  erforderlichen 
Werke. 


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74.  Jahres  -  Bericht 


des 


Museum  Francisco -Carolinum. 

riebst  der  67.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


Österreich  ob  der  Enns, 


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Linz  1916. 

Verlag-  des  Vereines:  „Museum  Francisco-Carolinum". 


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Druck  von  J.  Wimmer 
Gesellschaft  m   b.  H.,  Linz 


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Die  Mitglieder  des  Tereiues  haben  das  Recht,,  die  Bibliothek  unter 
den  Bestimmungen  der  Bibliotheksorduung  auch  außerhalb  des  Museums  (gegen 
Entrichtung  der  Zusenduugsgebühr  bei  Versendung  au  andere  Orte)  zu  be- 
nützen und  für  ihre  Studien  und  Forschungen  die  tunliehste  Unterstützung 
des  Museums  in  Anspruch  zu  nehmen.  Den  Mitgliedern  wird  für  ihre  Person 
freier  Eintritt  an  den  für  den  Besuch  festgesetzten  Tagen  gewährt;  überdies 
können  sie  einen  Block  mit  zehn  Eintrittskarten  zur  freien  Verfügung  zum 
Preise  von  2  K  an  der  Tageskasse  beziehen.  Der  Jahresbericht  wird  jedem 
Mitgliede  unentgeltlich  und  frankiert  zugesendet. 


74.  ^ahres-Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum 


riebst  der  67.  Lieferung 

der 

Beiträge  zur  Landeskunde 


von 


Österreich  ob  der  Enns. 


Linz  1916. 

Verlas:  des  Vereines:  „Museum  Francisco-Carolinum'-. 


Druck  von  J.  Wimmer  Gesellschaft  m.  b.  H.,  Linz. 


Inhaltsangabe. 

•  

Verwaltungsbericht. 

Tschusi  zu  Schmidhoffen  Viktor  Ritter    von:   Übersicht   der   Vögel   Oberöster- 

reichs  und  Salzburgs. 
Franz  Hauder:  Beitrag  zur  Mikrolepidopteren-Fauna  Oberösterreichs.    Schluß, 


Für    Form    und    luhalt    der    Aufsätze    sind    die    Herren    Verfasser    ver- 
antwortlich. 


Verwaltungsbericht. 


Die  Ausstellungs-  und  Sammeltätigkeit  des  Museums  wurde 
im  Berichtsjahre  durch  die  Ungunst  der  Zeitumstände  und  die 
militärische  Einberufung  des  Direktors  erheblich  beeinträchtigt. 

Die  schon  im  vorigen  Jahresberichte  angekündigte  Aus- 
stellung ,,Der  Krieg  und  die  Kunst'' ,  welche  am  Pfingstmontag 
eröffnet  wurde  (vergleiche  über  sie  den  ausführlichen  Bericht 
in  „Kunst  und  Kunsthandwerk'',  Juniheft  1915),  vereinigte  einen 
großen  Teil  dessen,  was  der  Weltkrieg  im  Kunstgewerbe  und  in 
der  Graphik  Österreichs  und  Deutschlands  an  bedeutsamen  und 
wertvollen  Sjiiegelungen  bis  dahin  gezeitigt  hatte.  Neben  der 
aktuellen  Keramik  Wien-Gmundens  und  Berlins  (königliche 
Porzellan-Manufaktur)  und  den  Vivatbändern  Österreichs  und 
Deutschlands,  neben  den  auf  den  Krieg  und  seine  Anführer  sich 
beziehenden  Produkten  der  deutschen  und  österreichischen  Me- 
dailleurkunst und  den  schönen  nordböhmischen  Kriegsgläsern 
und  Textilien  (welch  letztere  schon  in  der  Ausstellung  des  Öster- 
reichischen Museums  in  Wien  zu  sehen  gewesen  waren)  enthielt 
unsere  Ausstellung  vor  allem  sehr  viel  Graphik.  Das  W^ichtigste, 
was  der  farbige  Holzschnitt  und  die  Lithographie  in  Wien, 
München,  Berlin  und  anderwärts  an  künstlerischen  Kriegs- 
aktualitäten hervorgebracht  hatte,  war  hier  zu  sehen.  Die  Aus- 
stellung, die  bis  zum  3.  Oktober  geöffnet  blieb,  erfreute  sich 
namentlich  in  militärischen  Kreisen  des  regsten  Interesses.  Eine 
Peihe  der  ausgestellten  Objekte  (vor  allem  die  vollständige  Serie 
der  Vivatbänder  und  die  künstlerisch  bedeutsamsten  unter  den 
IMedaillen)  ging  in  den  dauernden  Besitz  des  Museums  über. 

Das  im  November  v.  J.  übernommene  Museum  der  Diözese 
Litiz  konnte  nach  der  Adaptierung  des  für  die  neue  Sammlung 
bestimmten  Saales  im  zweiten  Stockwerk,  nach  Vollendung  der 
erforderlichen  Maler-  und  Tischlerarbeiten  und  der  Aufstellung 


der  Sammlung  am  3.  Oktober  1915  eröffnet  werden.  Durch  die 
Einverleibung  des  Diözesanmuseums  ist  das  Museum  Francisco 
Carolinum  um  eine  Sehenswürdigkeit  ersten  Kanges  bereichert 
worden.  Der  mächtige  Flügelaltar  von  St.  Leonhard  vom  Jahre 
1509  und  die  vier  bemalten  Flügel  des  einstigen  gotischen  Altars 
in  der  Pfarrkirche  Eggeisberg  vom  Jahre  1481  haben  in  der 
doch  gewiß  sehr  bedeutenden  altdeutschen  Skulpturen-  und 
Tafelbildersammlung  des  Museums  nicht  ihresgleichen.  Diesen 
und  anderen  gotischen  Schnitzereien  und  Tafelmalereien  des 
Diözesanmuseums  ist  die  Haupt  wand  des  Saales  XIII  ein- 
geräumt, während  an  den  übrigen  Wänden  die  zum  größten 
Teil  aus  den  Pfarrkirchen  Neukirchen  am  Walde,  St.  Georgen 
bei  Tollet,  St.  Thomas  bei  Waizenkirchen,  Kefermarkt,  Garsten, 
Gleink  und  Schörfling  stammenden  barocken  Skulpturen  und 
Gemälde  des  Diözesanmuseums  ihre  Aufstellung  fanden.  Gerade 
diese  in  ihrer  alten  Bemalung  und  Vergoldung  meist  vorzüglich 
erhaltenen  Werke  der  Barockzeit  bilden  eine  wesentliche  Er- 
gänzung und  Bereicherung  der  nach  dieser  Richtung  noch  sehr 
lückenhaften  Sammlungen  unseres  Museums.  Es  sei  an  dieser 
Stelle  mit  warmem  Danke  erwähnt,  daß  unser  schönes  Diözesan- 
museum  in  erster  Linie  dem  eifrigen  Kunstsinn  des  hochwür- 
digen Herrn  Ordinariatskanzlers  und  päpstlichen  Protonotars 
Balthasar  Scherndl  seine  Entstehung  zu  verdanken  hat^  unter 
dessen  Obhut  es  sich  bis  zur  Überführung  aus  dem  Bischofhof 
in  Linz  nach  Gleink  auf  das  erfreulichste  entwickelt  hatte.  Das 
Verzeichnis  der  Gegenstände  des  Diözesanmuseums,  welche  vom 
Museum  Francisco  Carolinum  bekanntlich  unter  Eigentumsvor- 
behalt des  hochwürdigsten  bischöflichen  Ordinariats  übernom- 
men wurden,  ist  im  Berichte  über  die  Vermehrung  der  Samm- 
lungen abgedruckt.  Die  darin  angeführten  kleineren  Gegen- 
stände der  kirchlichen  Kunst,  die  vorläufig  verwahrt  werden, 
werden  (und  zwar  in  Schaupulten)  erst  dann  zur  Aufstellung 
jeelangen,  wenn  sich  ihre  Zahl  vergrößert  haben  wird. 

Wenn  der  Bericht  über  die  Vermehrung  der  Kunst-  und 
kunstgewerhlichen  Sammlungen  nicht  so  schlecht  abschneidet, 
als  es  von  vornherein  zu  erwarten  gewesen  wäre,  so  ist  dies  auch 
heuer  wieder  in  erster  Linie  der  verständnisvollen  Hilfsbereit- 
schaft privater  Gönner  unseres  Institutes  zu  verdanken. 
Spenden  eines  ungenannten  Gönners  sowie  der  Herren  Karl 
Franck  und  Julius  Wimmer  ermöglichten  den  Ankauf  einiger 


5 

hervorragender  oberösterreichischer  Keramiken  und  damit  eine 
Avertvolle  Bereicherung  jener  kunstgewerblichen  Sammlungs- 
abteilung, welche  gerade  für  unser  Kronland  mit  seiner  be- 
herrschenden Stellung  innerhalb  der  älteren  österreichischen 
Keramik  so  wichtig  ist.  Die  interessantesten  dieser  Neuerwer- 
bungen sind  ein  barocker  Figurenofen  in  Gestalt  eines  knienden 
und  betenden  Kapuziners  (wohl  Steyrer  Arbeit,  Spende  des 
Herrn  Museunispräsidenten  Julius  Wimmer)  und  ein  grün- 
glasiertes oberösterreichisches  Eenaissance-Waschbecken  (Spende 
des  Herrn  Karl  Franck).  Ein  datierter  Hafnerkrug  mit  be- 
sonders prachtvoller  Glasur  (aus  Aigen-Schlägi,  Spende  eines 
ungenannten  zeigt,  daß  die  Kunst  der  Renaissanceglasuren 
von  unseren  Ofenhafnern  bis  tief  ins  18.  Jahrhundert  hinein 
geübt  wurde.  Auch  durch  Ankäufe  aus  Museumsmitteln  konnte 
die  keramische  Sammlung  vermehrt  werden. 

Unter  den  neuerworbenen  Gläsern  sei  insbesondere  auf  das 
schöne  Barockglas  mit  einer  farbigen  Darstellung  des  ehemaligen 
Benediktinerstiftes  Garsten  und  der  Andacht  des  heil.  Benedikt 
zur  heil.  Jungfrau  mit  dem  Heiland  hingewiesen. 

Die  Abteilung  der  Porträts  erscheint  um  die  charakteri- 
stischen Brustbilder  eines  Benediktiners  aus  dem  Jahre  1830 
und  einer  Dame  in  der  Tracht  um  1850  vermehrt;  der  Maler 
ist  in  beiden  Fällen  unbekannt. 

Die  für  uns  höchst  wertvolle  Erwerbung  eines  aus  den 
Jahren  1852  und  1853  stammenden  Reiseskizzenbuches  des  ober- 
österreichischen Malers  Johann  Huber  (geb.  1813,  gest.  1889  in 
Waizenkirchen),  dessen  Andenken  die  Museumsdirektion  durch 
eine  Gedächtnisausstellung  (wie  die  früheren  für  Alois  Greil 
und  Job.  Bapt.  Wengler)  zu  ehren  gedachte,  welche  aber  infolge 
Ausbruches  des  Krieges  unterbleiben  mußte,  wurde  mit  Hilfe 
einer  Spende  durchgeführt.  Der  Band  enthält  auf  94  Blättern 
eine  Fülle  der  entzückendsten,  mit  hartem  Bleistift  gezeichneten 
und  teilweise  leicht  aquarellierten  Naturaufnahmen  aus  Heidel- 
berg, Stettin,  Franzensbad  und  München  (Landschaften,  Städte- 
ansichten, Baumstudien,  Kostümstudien,  Porträts)  und  stammt 
just  aus  jener  Zeit,  als  Huber,  der  Maler  feinsinniger  und  von 
Stifterscher  Poesie  erfüllter  Landschaftsminiaturen,  als  Zeichen- 
lehrer der  künftigen  Kaiserin  Elisabeth  einen  Teil  des  Jahres 
in  Possenhofen   am  Starnberger  See  verbrachte. 

Ein   Legat   des   weiland   k.    k.    Militär-Oberrechnungsrates 


6 

Franz  Selichar,  der  schon  zu  Lebzeiten  insbesondere  die  numis- 
matische Abteilung  mit  reichen  Gaben  aus  dem  Nachlasse  seiner 
Gattin  bedacht  hatte,  vermehrte  unsere  Sammlung-  von  Bieder- 
meier-Schmuckstücken um  einige  kennzeichnende  Proben.  Der 
Sammlung  künstlerisch  verarbeiteter  Metalle  ist  vor  allem  ein 
mit  perforiertem  und  graviertem  Zinn  reich  montierter  Holz- 
daubenhumpen, das  zünftige  Trinkgefäß  eines  oberösterreichi- 
schen Bierbrauers,  und  ein  in  der  von  Blümelhuber  wieder- 
belebten Stahlschnittechnik  verziertes  Eokokobügeleisen  (vermut- 
lich aus  Steyr),  sowie  ein  großer  silberner  Pokal  vom  Jahre 
1863  (Spende  der  Frau  Anna  Wagner  in  Linz)  zugewachsen. 

Die  Abteilung  modernen  'österreichischen  Kunstgewerhesi 
konnte  im  Berichtsjahre  leider  nur  um  einen  auf  einen  Ent- 
wurf Professor  Josef  Hofmanns  zurückgehenden  farbigen  Leder- 
intarsiaeinband  der  Wiener  Werkstätten,  der  seinerzeit  auf  der 
„Bugra'"  aus  dem  Hoftiteltaxfonds  angekauft  worden  war.  ver- 
mehrt werden. 

Die  Tätigkeit  der  infolge  Ablebens  des  höchst  verdienst- 
vollen Referenten  Herrn  Johannes  Arndt  verwaisten  numis- 
7natischen  Abteilung  beschränkte  sich  im  Berichtsjahre  auf  die 
Erwerbung  und  Auslegung  der  wichtigsten  und  künstlerisch 
wertvollsten,  auf  den  Weltkrieg  bezughabenden  Medaillen,  der 
verschiedenen  Lagergeldtvpen  usw. ;  auch  hiebei  wurde  das 
Museum  durch  private  Gönner  und  Spender  (insbesondere  die 
Herren  Dr.  Karl  Beurle,  Präsident  der  ,, Sezession"  F.  Schmutzer 
in  Wien  und  Julius  Wimmer ^  sowie  die  Österreichische  Lände r- 
hanh  in  Linz  usw.)   wirksamst  unterstützt. 

Die  Ankäufe  für  die  Bibliothek  (Referenten  Verwaltungs- 
räte Franz  Sekker  und  Dr.  Weinmayr)  mußten  sich  auch  im 
Berichtsjahre  auf  die  für  die  Referenten  der  einzelnen  Ab- 
teilungen erforderlichen  W^erke  beschränken.  Es  fanden  1248 
Entlehnungen  gegen  1960  im  Vorjahre  statt. 

In  der  zoologischen  Abteilung  (Referent  Kustos  Dr.  Kersch- 
ner)  wurde  die  Inventarisierung  der  gesamten  Schausammlung, 
die  Insekten  ausgenommen,  beendet  und  ein  vollständiger  Zettel- 
katalog angelegt;  überdies  wurden  sämtliche  Präparate,  auch  der 
niederen  Tiere,  mit  Nummern  bezeichnet.  Diese  äußerst  zeit- 
raubende Arbeit  war  begünstigt  durch  das  Kriegsjahr,  das  eine 
regere  Sammeltätigkeit  nicht  zuließ.  Die  Bälgesammlung  (Säuge- 
tiere und  Vögel)   wurde  um   111   Stück  vermehrt.    Durch  einen 


glücklichen  Zufall  konnten  seltene  Vertreter  der  paläarktischen 
Ornis  durch  Vermittlung  des  Ornithologen  Viktor  Tschusi  Bitter 
zu  Schmidhoffen  erworben  werden.  Unter  diesen  Vogelbälgen 
«ind  nicht  nur  bei  uns  seltene  Gäste,  sondern  auch  Stücke,  die 
in  unserer  Heimat  als  ausgestorben  gelten.  Interessant  sind  bei 
■dieser  Kollektion  einige  Unterarten  der  bei  uns  vertretenen 
Vögel.  Die  Bälgesammlung,  die  bisher  im  Keller  aufbewahrt 
w^erden  mußte,  konnte  im  Erdgeschoß  in  geeigneter  Weise  unter- 
gebracht werden.  Die  Inventarisierung  der  gesamten  zoologischen 
Abteilung  ergab  folgenden  Stand: 

Säugetiere:  Stopf präparate  und  dermoplastische  Arbeiten 
(die  Gruppen  als  eine  Nummer):  157  Stück.  Skelette:  76  Stück. 
Geweihe  und  sonstiges:  34  Stück.  Vögel:  Stopf  präparate,  Ske- 
lette und  Gelege:  947  Stück.  Nester:  67  Stück.  Eeptilien: 
137  Stück.  Amphibien:  37  Stück.  Fischpräparate:  14  Stück. 
Niedere  Tiere,  ohne  Insekten  und  Conchylien:  249  Stück.  Con- 
«chylien:  432  Stück. 

Obwohl  in  der  Schausammlung  infolge  Raummangels  die 
Präparate  so  gedrängt  aufgestellt  wurden,  daß  die  einzelnen 
Gruppen  nicht  mehr  zur  Geltung  kommen  können,  war  es  nicht 
y.u  umgehen,  24  Säugetier-,  172  Vögel-  und  63  sonstige  Wirbel- 
tierpräparate in  einem  recht  ungünstigen  Räume  zu  deponieren. 

Der  von  Viktor  Ritter  von  Tschusi  im  Jahre  1885/86  über 
die  ornithologische  Sammlung  hergestellte  Zettelkatalog  mit  wich- 
tigen Fundortsangaben  war  trotz  eifrigster  Nachforschungen 
nicht  mehr  aufzufinden,  hingegen  konnte  der  im  September  1905 
von  Dr.  E.  Guggenherger  abgeschlossene  Katalog,  der  leider 
wenig  Fundortsangaben  enthielt,  als  Grundlage  benützt  werden. 
Auch  heuer  war  es  möglich,  eine  größere  Anzahl  von  Fundorts- 
^angaben  aufgestellter  Präparate  zu  ermitteln.  Die  vielfach  ge- 
änderten systematischen  Bezeichnungen  der  einzelnen  Tierformen 
wurden  in  umfassender  Weise  berücksichtigt.  Diese  Arbeiten 
sind  noch  nicht  abgeschlossen.  Für  die  Vogelsammlung  wurden 
die  Namenzettel  der  Schaustellung  mit  Fundortsangabe  und 
Verbreitungsgebiet  nach  der  heute  geltenden  Nomenklatur  ge- 
schrieben und  zum  Druck  vorbereitet.  Die  Sammlung  von  Daten 
für  das  oberösterreichische  Fundbuch  wurde  eifrig  fortgesetzt. 
Es  sei  mit  Vergnügen  festgestellt,  daß  eine  größere  Anzahl  von 
Herren  durch  wertvolle  Beiträge  diese  interessante  Arbeit  tat- 
kräftig förderte.     Die   Fundortsangaben   aus   den   alten   Jahres- 


8 

berichten  des  Museums  wurden,  soweit  die  zweifellos  richtige 
Bestimmung  der  Tiere  angenommen  werden  konnte,  ebenfalls 
in  den  Fundbuchskatalog  eingereiht. 

Da  im  Hinblick  auf  die  großen  Kosten  die  Aufstellung 
einer  Fischsammlung  nicht  so  schnell  durchführbar  erscheint, 
wurde  mit  dem  Linzer  Aquarien  verein  Fühlung  genommen,  um 
durch  seine  Mithilfe  den  Museumsbesuchern  eine  Anzahl  ein- 
heimischer Fische  lebend  zeigen  zu  können.  Es  wurden  24  Be- 
hälter am  Südgange  des  Erdgeschosses  aufgestellt.  Die  Gläser 
stellte  der  Aquarienverein  zur  Verfügung,  um  die  Bepflanzung 
und  Einrichtung  machten  sich  die  beiden  Mitglieder  des  ob- 
genannten  Vereines  Fräulein  Titze  und  Herr  Plate  sehr  ver- 
dient. Die  Fische  wurden  anfänglich  zum  Teil  vom  Linzer 
Aquarienverein  beigestellt,  teils  vom  Kustos  mit  Unterstützung 
des  Fischmeisters  in  St.  Peter,  Herrn  Langwieser,  gesammelt. 
Die  Aquarien,  die  von  unserem  Präparator  Herrn  B.  Stolz  mit 
Verständnis  instand  gehalten  werden,  erscheinen  eingebaut  und 
sind  mit  höchst  einfachen,  aber  sehr  wirksamen  Heizvorrich- 
tungen versehen  worden.  Der  Standplatz  erwies  sich  für  Be- 
lichtung und  Beobachtung  der  Tiere  als  sehr  günstig  gewählt. 
Es  werden  nur   einheimische  Fische   aufgestellt. 

Der  Verein  für  Höhlenkunde  in  Linz  hatte  in  Räumen  der 
•Tramway-  und  Elektrizitäts-Gesellschaft  Linz  am  Pöstlingberg 
seine  Sammlungen  an  Höhlentieren  und  Gesteinen  ausgestellt. 
Es  zeigte  sich  nun,  daß  die  Feuchtigkeit  in  den  Ausstellungs- 
lokalen vielen  Tierpräparaten  und  Knochen  auf  die  Dauer  zum 
Verhängnis  werden  würde.  Es  gelang  nun,  den  Verein  für 
Höhlenkunde  und  die  Tramwaj-  und  Elektrizitäts-Gesellschaft 
zu  bewegen,  jene  Präparate,  die  durch  die  Feuchtigkeit  am 
meisten  leiden  würden  oder  schon  gelitten  haben,  in  einer 
eigenen  Aufstellung  im  Museum  unterzubringen.  Dazu  kamen 
noch  neun  Kisten  bisher  nicht  aufgestellten  Materials  von 
Höhlenfunden  aus  dem  Besitze  des  Vereines  für  Höhlenkunde 
imd  eine  ansehnliche  Kollektion  von  Mineralien  aus  den  öster-. 
reichischen  Salinen,  alten  Grubenkarten,  prähistorischen,  histo- 
rischen und  modernen  Salinenwerkzeugen  usw.,  die  das  k.  k. 
Finanz-Ministerium  seinerzeit  dem  Verein  für  Höhlenkunde 
gespendet  hat.  Unter  anderen  weist  diese  Sammlung  gegen 
1000  Stück  Knochen  auf,  die  teils  aus  steirischen  Höhlen,  weiter 
aus  krainischen  Höhl  engebieten  und  nicht  zuletzt  aus  Knochen- 


fuiiden  der  oberösterreichischen  Höhlengebiete  stammen.  Am 
meisten  A^ertreten  sind  Knochen  des  Höhlenbären  (Ursus  spe- 
laeus  BL).  Alle  Knochen  mit  Ausnahme  der  weniger  aus- 
geprägten Knochenfragmente  wurden  vom  Kustos  bestimmt  und 
zur  Aufstellung  vorbereitet.  Sehr  wertvoll  sind  bei  diesen  Samm- 
lungen die  vom  verstorbenen  Landesgerichtsrat  Gaunersdorf  er 
lind  Herrn  mag.  pharm.  Ritzher g er  gespendeten  Herbarien.  Eine 
Sammlung  der  Höhlenkäfer  enthält  die  seltensten  Stücke.  Eine 
große  Bereicherung  der  Höhlenfauna  und  der  morphologisch 
interessanten  Höhlengesteine  erfolgte  durch  die  Sammlungen  des 
Herrn  Bevidenten  G.  Lahner  anläßlich  seiner  Einberufung  im 
Sommer  1915  an  die  Südwestfront.  Mit  Ausnahme  der  Höhlen- 
käfer wurde  das  gesamte  Material  an  Höhlentieren  vom  Kustos 
bestimmt.  Wir  sprechen  auch  an  dieser  Stelle  dem  Verein  für 
Höhlenkunde  und  Herrn  Revidenten  G.  Lahner,  Vorstand  der. 
Linzer  Sektion,  den  herzlichsten  Dank  aus,  der  auch  Herrn 
Oberoffizial  Max  Priesner  gebührt,  der  in  entgegenkommendster 
Weise  die  Präparation  der  Höhlenkäfer  ausgeführt  hat. 

Wertvolle  Spenden,  die  in  systematischer  Reihenfolge  an- 
geführt werden  sollen,  kamen  uns  im  Berichtsjahre  zu  (Spenden 
an  Insekten  werden  an  anderer  Stelle  mitgeteilt) :  Eine  größere 
Anzahl  Unionen  (Flußmuscheln)  von  unserem  eifrigen  Man- 
datar Herrn  P.  Engen  Eder,  Katechet,  Stift  Lambach;  eine 
große  Serie  einheimischer  Conchylien  mit  teilweise  großen 
Seltenheiten  von  Herrn  Schulleiter  Theodor  Berger,  Kimpling 
bei  Neumarkt-Kallham ;  eine  Sammlung  von  Meeresconchylien 
aus  der  Bucht  von  Ajaccio,  Korsika,  vom  Kustos  Dr.  Theodor 
Kerschner;  Herr  P.  Benedikt  Eder,  O.  C.  Linz,  stellte  sich  auch 
im  heurigen  Jahre  mit  einer  großen  Anzahl  exotischer  Vogel- 
bälge ein ;  Herr  Gustav  Graf  Schmddegg,  Verwaltungsrat  des 
Museums,  spendete  einige  oberösterreichische  Raubvögel;  eine 
weitere  Kollektion  in  Oberösterreich  seltener  Vögel  verdanken 
wir  Herrn  Roth,  Präparator  in  Wels ;  eine  erfreuliche  Bereiche- 
rung stellt  die  Spende  einer  bei  uns  als  Brutvogel  zu  den  Selten- 
heiten gehörigen  Reiherente  durch  Herrn  Eichmeister  Watzinger 
in  Gmunden  dar;  durch  Vermittlung  Seiner  Durchlaucht  Fürst 
Hitgo  Windischgrätz  gelangten  wir  in  den  Besitz  zweier  Bisam- 
ratten; Herr  Präparator  Josef  Roth  in  Wels  spendete  weiter  eine 
kleine  Fledermaussammlung,  von  Tieren  oberösterreichischer 
Herkunft.     Durch  einen  namhaften  Betrag,  den  Herr  Präsident 


10 

J.  Wimmer  der  zoologischen  Abteilung  zur  A-'erfügung  stellte, 
konnte  der  Ankauf  eines  Steinbock-  und  eines  Luchsskelettes  er- 
folgen, wodurch  besonders  die  Bestinuuung  der  Knochen  aus 
dem  Besitze  des  Vereines  für  Höhlenlvunde  wesentlich  ermög- 
licht wurde.  Allen  Spendern  gebührt  der  herzlichste  Dank  für 
die  Förderung  des  heimischen  Institutes  und  seiner  wissenschaft- 
lichen Arbeiten. 

An  wesentlichen  Ankäufen  sind  zu  erwähnen:  Eine  Vogel- 
balgsammlung seltener  paläarktischer  Vögel  durch  Vermittlung 
des  Salzburger  Ornithologen  Viktor  Ritter  von  Tschusi;  ein 
bei  Obermühl  an  der  Donau  geschossener  Flamingo  und  ein 
bei  Gunskirchen  erlegter  sibirischer  Wanderfalke  (Falco  pere- 
grinus  calidus  Lath.). 

Die  Parasitensammlung  konnte  erfreulicherweise  stark  vor- 
mehrt werden.  Die  Handbibliothek  wurde  ausgestaltet.  Natur- 
wissenschaftliche, im  besonderen  zoologische  Gutachten  wurden 
des  öfteren  erstattet.  Die  Sammlungen  wurden  auf  das  ein- 
gehendste und  wirksamste  durch  Nitrobenzol  (Mirbanöl)  und 
Globol  desinfiziert.  Dabei  half  Herr  Gymnasialschüler  Gschwendt- 
ner  auf  das  tatkräftigste. 

Größere  Präparationsarbeiten  konnten  in  Erwartung  der 
Einberufung  des  Präparators  zum  Militärdienste,  die  auch  im 
August  erfolgte,  nicht  in  Angriff  genommen  werden  und  es 
mußte  im  besonderen  die  Aufstellung  der  Damhirschgruppe,  die 
wir  Herrn  Verwaltungschef  Günther  in  Greinburg  verdanken, 
einstweilen  zurückgestellt  werden.  Trotz  allem  wurden  aber  eine 
größere  Anzahl  kleinerer  Gruppen  vom  Präparator  in  einwand- 
freier Weise  angefertigt. 

Erwähnt  sei  noch,  daß  der  Kustos  Dr.  Theodor  Kerschner 
in  der  Zeit  von  Februar  bis  Juni  1915  als  Lehrkraft  für  Zoologie 
und  Botanik  an  drei  Tagen  der  Woche  am  Staatsgymnasium  in 
Wels  Unterricht  erteilte. 

Der  Keferent  der  entomologisclien  Ahfeiliing  (Vorwaltungs- 
rat  Franz  IJauder)  hat  ein  Tableau  mit  Spannerraupen  auf 
Zweigen  in  Schutzstellung  und  ein  weiteres  mit  sitzenden 
Schmetterlingen  als  Beispiele  der  Schutzfärbung  und  Schutz- 
form zusammengestellt.  Eine  größere  Anzahl  Hymenpteren 
wurde  Herrn  Dr.  Rudow  in  Naumburg  a.  S.  und  eine  größere 
Anzahl  Chalcididen  Herrn  Dr.  Ruschka  in  Wien  zur  Bestimmung 
übersandt.     Letztere  sind  noch    nicht  zurückgekommen.     Dieses 


11 

iinselinliche  Material  aus  Oberösterreich  verdankt  das  Museum 
<]em  Mandatar  Herrn  Hans  GföUner,  der  auch  die  Ordnung-  der 
Panzersellen  Insektentafeln  vornahm. 

In  der  botanischen  Ahteilung  (Referent  Verwaltungsrat 
Franz  Wastler)  wurden  behufs  Konservierung  der  reichhaltigen 
l^xsiccatensammlung  die  im  73.  Jahresberichte  angeführten,  als 
notwendig  bezeichneten  Arbeiten  vom  Referenten  in  Angriff 
genommen  und  zum  größten  Teile  durchgeführt. 

Die  mineralogiscli-geologisclie  Ahteilung  (Referenten  Vize- 
präsident Regierungsrat  Commenda  und  Verwaltungsrat  Doktor 
König)  mußte  im  Berichtsjahre  die  Erwerbungen  mangels  ent- 
sprechender Mittel  fast  gänzlich  einstellen. 

Vom  Referenten  Regierungsrat  Commenda  wurde  die  Auf- 
stellung der   dynamischen   Sammlung   im   Kasten   115   vollendet. 


Die  Sammlungen  des  Museums  und  die  Sonderausstellung 
wurden  im  Jahre  1915  von  14.744  Personen,  darunter  2880 
Schülern  und  5058  Soldaten,  besucht.  Schüler-  und  Soldaten- 
besuche waren  unentgeltlich.  Die  Besuchszahl  ist  zwar  gegen 
jene  des  Vorjahres  um  2844  gestiegen,  muß  aber  noch  immer 
als  verhältnismäßig  gering  bezeichnet  w^erden.  Wohl  mit  Recht 
hat  der  uns  unbekannte  Verfasser  der  im  „Linzer  Volksblatt^' 
vom  12.  Dezember  1915  unter  dem  Titel  ,, Werke  der  Klein- 
plastik im  Linzer  Museum^^  erschienenen  Notiz  den  Ausspruch 
getan:  ,,Wir  Linzer  und  Oberösterreicher  wissen  eigentlich  viel 
zu  wenig,  welche  Kunstschätze  unser   Museum  birgt." 

Dem  Vereine  gehörten  am  Ende  des  Berichtsjahres  541 
ordentliche  ^litglieder  an. 

Die  Zahl  der  Mitglieder  ist  gegen  jene  des  Vorjahres  leider 
um  28  zurückgegangen.  Dieser  Rückgang  ist  zum  größten  Teile 
auf  Sterbefälle  zurückzuführen. 

Die  Neueintritte  waren  gering,  w^as  wohl  eine  Folge  des 
Weltkrieges  ist. 

Im  Verwaltungsrate  haben  sich  folgende  Änderungen  er- 
geben : 

Am  7.  April  1915  starb  Herr  Karl  Feilerer;  derselbe  ge- 
hörte unserem  Vereine  seit  1883  als  Mitglied  an  und  war  seit 
dem  Jahre  1901  Delegierter  des  Gemeinderates  der  Landeshaupt- 


12 

Stadt  Linz  im  Verwaltungsrate.  Als  solcher  hat  er  die  Interessen 
des  Museums  im  Gemeinderate  stets  wärmstens  vertreten. 

Am  30.  April  1915  kam  uns  die  Trauernachricht  zu,  daß 
an^  28.  April  Herr  Johannes  Arndt  in  Karlsbad,  wohin  er  sich, 
zum  Kurgebrauche  begeben  hatte,  verschieden  ist. 

Herr  Johannes  Arndt  gehörte  seit  dem  Jahre  1905  dem 
Vereine  und  seit  1909  dem  Verwaltungsrate  als  Mitglied  an.  Er 
führte  in  langjähriger,  mühevollster  Arbeit  eine  durchgreifende 
Neuordnung  der  reichhaltigen  Münzen-  und  Medaillensammlung 
aus,  die  er  überdies  durch  zahlreiche  glückliche  Ankäufe  zu  ver- 
mehren wußte.  Besonderes  Augenmerk  w^andte  er  dem  ober- 
österreichischen Münz-  und  Medaillenwesen  zu,  das  in  unserer 
Sammlung  nunmehr  nahezu  erschöpfend  repräsentiert  ist. 

Sehr  verdient  machte  er  sich  auch  durch  die  reichliche  Aus- 
legung der  Medaillenbestände,  welche  nach  Ländern  und  ■  unter 
kunstgeschichtlichen  Gesichtspunkten  geordnet,  ein  auch  künst- 
lerisch sehr   anziehendes   Studienmaterial   darbieten. 

Wir  werden  beiden  Verstorbenen  stets  das  ehrenvollste  Ge- 
denken bewahren. 

Herr  Josef  Huster,  Präsident  der  Bank  für  Oberösterreich 
und  Salzburg  in  Linz,  Landtags-Abgeordneter  etc.  etc.,  wurde 
neugew^ählt. 

Für  die  Subventionen,  w^elche  unserem  Vereine  seitens  des 
Staates,  des  Landes,  der  Stadt  Linz  und  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse in  Linz  zuteil  geworden  sind,  sprechen  wir  auch  an  dieser 
Stelle  unseren  ergebensten  Dank  aus. 

Ebenso  danken  wir  auch  allen  jenen  wärmstens,  welche 
durch  Spenden  oder  sonst  irgendwie  dem  Museum  ihr  Interesse 
und  Wohlwollen  bekundet  haben. 

Daß  sich  die  finanzielle  Lage  des  Museums  trotz  der  größten 
S])arsamkeit,  die  in  allen  Zweigen  herrschte,  auch  im  Kriegs- 
jahre 1915  nicht  bessern  konnte  —  unsere  Bankschuld  betrug 
laut  Eechnungsabschlusses  am  31.  Dezember  1915  K  9634  — 
bedarf  wohl  keiner  näheren  Erörterung. 


r— lllr- 

-^TTT- 


Rechnungsabschluß 


für  das 


Jahr  1915, 


14 


Soll 


A.  Kasse- 


0« 


10 


An  Kasßestand 

„    ]\Iitgliederbeiträgen 

„    Eintritt  und  Garderobegebühren 

„    Führererträgnis 

„    Bucherlös      

„    Zinsen  der  Wertpapiere 

„  ,,         „              ,,           1  Pensionsfonds)    .    .    .    . 

„    Subventionen: 

a)  des  Staates K  10.000* — 

b)  „     Landes „   10.000-— 

c)  der  Stadt  Linz „     3.000-— 

d)  ,,     Allgemeinen  Sparkasse    .    .    ,,     3.500'— 

„    Spenden: 

Herr  Karl  Franck,  Fabrikbesitzer     .  K  100 — 
Julius  Wimmer,  Präsident  des 

Museums  Francisco  -  Carolinum  „   408' — 

Ungenannt ,.   437* — 

.,    Entnahme     der    Bank     für    Oberösterreich    und 
Salzbursr 


K 


1.404 
4.649 
1.276 

113 

88 

1.266 

116 


26.500 


945 
29.702 


66.061 


72 
59 

80 
02 
40 


09 


62 


Linz,  am  1.  Jänner  1916. 


15 


Konto  1915. 


Haben 


O 


10 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 


20 


Per  Gehalte ^ 

„     Beamten-Penßionsanstalt 

,,     Krankenkasse 

,.     Dienstkleidung 

„     Ankäufe  für  die  Sammlungen 

„     Bibliothek 

„     Buchdruckerreehnungen 

,,     Buchbinderrechnungen 

„     Zinsen : 

a)  an  die  Sparkasse K  100'— 

b)  ^      .,    Bank  für  Oberösterreich 

und  Salzburg „    20*09 

„     Bankeinlagen 

„     Sparkasse-Einlagen  (Pensionsfonds) 

„     Postsparkasse-Einlage 

„     Hauserhaltung 

„     Wasserzins 

„     Steuern 

„     Gewölbewache 

,.     Telephon      

„     Versicherungen 

.,     Spesen : 

a)   Kanzleiauslagen K  879-14 

h)   Diverse  Auslagen „  947-02 

„  Kassestand 


A' 


21.656 

459 

251 

370 

2.612 

968 

1.427 

44 


120 

28.071 

116 

167 

3.683 

52 

147 

100 

85 

1.153 


1.826 
2.749 


66.061 


03 

83 

61 

48 
06 


09 
65 

Ol 

89 

52 


86 


16 
43 


62 


Eduard  Saxinger 

VerwaltuDgsrat  und  Kassier. 


Hans  Drouot 

RechnuDgsrevisor. 


Siegmund  Ehrentletzberger 

Kechnungsrevisor. 


16 


B.  Bilanz-Konto 


i     K 


A.  Museum. 

I.  Aktiva. 

Wertpapiere : 
Ä' 25.000  4Vio°/o  Notenrente,  a  81-80    .    .    .    .1120.450 

..     4.800   40/0  Notenrente,  ä  78-60 '   3.772 

400   40/0  Silberrente,  a  78-60 i      314 

164 
479 


•200   4V,o"/o  Silberrente,  a  82-20    .    .    .    . 


Zinsen  bis  1.  Jänner  1916 

Bargeld      

Postsparkasse-Einlage     .    .    . 


II.  Passiv  a. 

Guthaben  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salz- 
burg     

Stand  am  31.  Dezember  1915  . 


B.  Pensionsfonds. 

Wertpapiere: 

K  2000   4%o"/o  Notenrente,  ä  81*80 

.,     800   4%  Noteurente,  ä  78-60 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1916 

Sparkasse-Einlage 

Stand  am  31.  Dezember  1915  . 


25.181 

2.749 

167 


28.097 


9.634 


18.463 


20 
43 
Ol 


64 


64 


1.636  j  - 

628  I  80 

40   33 


2.305 
2.724 


5.029 


13 

15 

28 


Ehren -Präsident: 

Seine  Exzellenz 


Dr.  Qandolf  Graf  Kuenburg 

k.  k.  Minister  a.   D..    k.  u.  k.  wirklicher   Geheimer  Rat,    Senatspräsident    de.> 

k.    k.    Obersten    Gerichtshofes    i.    P.,    Mitglied    des    Herrenhauses,    Ritter    de^ 

Ordens   der   Eisernen   Krone   I.   Klasse,    Ehrenmitglied   des   Museums. 


Personalstand 

am  1.  Jänner  1916. 


I.  Die  Mitglieder  des  Verwaltungsrates. 

A.  Durch  die  Wahl  der  Generalversammlung. 

Präsident : 

W  i  m  m  e  r  Julius.  Gesellschafter  der  Firma  J.  Wimmer  Gesellschaft  ni. 
b.  H.,  Präsident  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz  (Ehrenmitglied 
des    Museums),    Offizier   des    Franz    Josef-Ordens. 

Präsident-Stellvertreter  ; 

Commenda  Hans,  k.  k.  Regier Liugsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Ober- 
realschule  in  Linz,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone,  Korrespondent  der  geologischen  Reichsanstalt,  Referent  für 
Oberösterreich  der  Erdbeben-Kommission  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Fachreferent  für  Mineralogie  und.  Paläontologie  (Ehren- 
mitglied des   Museums), 


Hauder   Franz,    Oberlehrer    an    der   Knabenvolksschule 
Referent   für   die  entomologische   Abteilung. 

H  u  s  t  e  r    Josef,    Kaufmann,    Präsident    der    Bank    für    Oberösterreich    und 
Salzburg,    Offizier    des    Franz    Josef-Ordens,    Landtags-Abgeordneter. 

König  Anton,  Dr.,   k.   k.   Gymnasial-Professor    in  Linz,   Referent   für  die 
geologisch-mineralogische  Abteilung. 

^ewald    Richard,    Dr.,    Hof-    und    Gerichtsadvokat,    Präsident    der    ober- 
österreichischen   Advokatenkammer. 

N  i  c  o  1  a  d  o  n  i    A  1  e  x  a  n  d  er.    Dr..    Hof-    und    Geriphtsadvokat    in    Linz. 


18 

O  b  e  r  w  a  1  d  e  r    Oskar,    Dr.,    Sekretär    der    k.    k.    Zentralkommission    für 

Denkmalpflege   in    Linz. 
Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar  und  Kapitular  des  Stiftes 

Kremsmünster. 
R  up  e  r  t  s  be  r  ger  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  St.  Florian, 

Pfarrvikar    in    Ebelsberg,    Besitzer    der    Ehrenmedaille    für    40jährige 

treue  Dienste. 
Sames  Josef,  Inspektor  der  k.  k.  Staatsbahnen,  Referent  für  Lineensia. 
Saxinger   Eduard,   Kaufmann,   Kassier. 
Schmidegg  Gustav,  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D., 

Schloß  Leonstein. 
Schnopfhagen     Franz,     Dr.     med.,     Direktor     der     oberösterreichischen 

Laudes-Irrenanstalt  in  Niedernhart,  Landes-Sanitätsrat,  Referent  für 

die  zoologische  Abteilung. 
Sekker   Franz.  k.   k.   Oberst   d.   R.,   Bibliotheks-Referent. 
Straßmayr    Eduard,   Dr.,   Landesarchiv-Adjunkt. 

W  a  s  1 1  e  r  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  d.  R.,  Referent  für  Botanik. 
Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 
Weinmayr     Emmerich,     Dr.,     Direktor     der     Allgemeinen     Sparkasse, 

Sekretär,   Bibliotheks-    und    Hausreferent. 


B.  Delegierter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterriclit. 

R  o  s  s  i    Anton,    Hof  rat,    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen    Krone    und    des 
Franz   Josef-Ordens. 


C.  Delegierte  des  oberösterreichischen  Landesausschusses. 

Krackov^^izer  Ferdinand,  Dr.,  kais.  Rat,  Landesarchivar  d.  R.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege   (IIT.   Sektion). 

Ottenweller  Rudolf,  fürstl.  Starhembergscher  Güterdirektor,  Besitzer 
des    Goldenen    Verdienstkreuzes    mit    der    Krone. 

Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesaussehuß,  Reichsrats- 
Abgeordneter  etc. 

Zibermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs  in  Linz,  Konservator 
der   k.   k.    Zentralkommission    für   Denkmalpflege    (III.    Sektion). 


D.  Delegierter  des  Gemeinderates  der  Landeshauptstadt  Linz. 

Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat  in  Linz,  Landeshauptmann- 
Stellvertreter,  Landesausschuß,  Gemeinderat  der  Landeshauptstadt 
Linz,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 


E.  Delegierter  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz. 

Wildmoser   Richard,  Privat    (Ehrenmitglied   des   Mu.seums). 


19 


II.  Rechnungsrevisoren. 


73  r  o  u  o  t   Hans,    Besitzer    der    k.    u.    k.    Hofbuchdruckerei    Jos.    Feichtingers 

Erben,   Besitzer   des    Goldenen    Verdienstkreuzes   mit   der   Krone. 
Ehrentletzberger    Sieg  m  und,   Kaufmann. 


III.  Sammlungsrevisoren. 


Haupt   Franz   Ritter   von   Hoechst  atten,    Generalkonsul   etc. 
Karigl   Ferdinand,  Dr.,  k.  k.   Realschul-Professor. 
N  e  w  e  k  1  o  w  s  k  y   Max,  k.  k.  Finanzsekretär. 


IV.  Beamte. 

Direktor:  Ubell  Hermann,  Dr.,  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommissiou 
für  Denkmalpflege  (I.  und  II.  Sektion),  korrespondierendes  Mitglied 
des  k.  k.  österreichischen  archäologischen  Institutes,  Referent  für 
Archäologie  und  die  kunstgeschichtlichen  Abteilungen,  Obmann  der 
kunsthistorischen    Sektion. 

Kustos:   Kerschner   Theodor,   Dr.   phil. 

Kanzleiadjunkt:   Zeche  nterlda. 


V.  Sonstige  Angestellte. 

Präparator :    Stolz    Bernhard. 
Tischler:   Brunmeier   Josef. 

,,  Winter   Johann. 

Portier :   Hackl   Johann. 
Diener :    Grüner   Johann. 

„  N  e  n  i  n  g   Ignaz. 


30 

Mandatare. 

1882  Herr  Almoslechner   Hermann,     Oberpostmeister     in     Perg,     Besitzer    des 

Goldenen   Verdienstkreuzes   m.  d.   Kr. 
190t      „      Bachofen  v.  Echt  A.  K.  Freiherr,  Wien. 

1904  „      Brunswik  Romeo  de  Korompa,  k.  k.  Oberingeuieur  in  Wien. 

1897  „      Denk  Karl,  Dr.,  praktischer  Arzt  in  Scharnstein. 
1915      „      Eder  Eugen,  P.,  Katechet,  Stift  Lambach. 

1890  ,,  Engl  Isidor,  k.  k.  Obersteiger  i.  P.  und  Besitzer  des  Silbernen  Ver- 
dienstkreuzes  m.   d.  Kr.   in   Hallst^tt. 

1870  „  Fuchs  Theodor,  Dr.,  Privatdozent  für  Paläontologie  an  der  k.  k. 
Universität  in  Wien. 

1898  „      Gallois    Ludwig   v.,   Fabrikdirektor    in   Kleinmüucheu,    Besitzer    des 

Goldenen   Verdienstkreuzes   m.   d.   Kr. 

1912  „      Gföllner   Johann,    Statthalterei-Reehnungsrevident. 
1900      „      Guggenhcrger  Edmund,  Dr.  med.,   St.  Georgen   a.   d.  G. 

1913  „  Günther  Alfred,  herzoglich  sächsischer  Forstinspektor  und  Verwal- 
^'  tungschef,  k.  k.  Leutnant  i.  d.  Ev.,  Mitglied  des  Landwirt- 
schaftsrates im  k.  k.  Ackerbau-Ministerium,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens,  Besitzer  der  großherzoglich  Toscauaschen  gol- 
denen Verdienstmedaille  für  Wissenschaft,  Kunst  und  Lite- 
ratur, Offizier  des  königl.  bulg.  Zivil  Verdienstordens,  Besitzer 
der  königl.  rum.  Medaille  für  Wissenschaft  und  Kunst  „Bene 
meriti"  I.  Klasse,  Ritter  des  herzogl.  sächs.  Ernest.  Haus- 
ordens, Besitzer  der  Herzog  Karl  Eduard-Medaille  etc..  Schloß 
Greinburg  bei  Grein. 

1907      ,,      Hofhanns  Jakob,  Oberförster   in   Großraming. 

1905  „      Huemer  Hans,  Privat  in  Linz. 

1882      .,      Jeglinger  Karl,  k.  k.  Hofrat  i.  P.,.  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 

Krone  III.  Kl. 
1905      ,,      Kautz   Hans,    k.    k.    Oberingenieur    im     Eisenbahn-Ministerium     in 

Wien. 

1915  „      Kloiber  Josef,  k.  k.  Postkontrollor. 

1880  Koch   Friedrich,   Superintendent   und   evang.   Pfarrer   in   Gmunden. 

Besitzer   des   Ordens   der   Eisernen  Krone   III.  Kl. 

1882  „  Köttl  Karl,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes m.  d.  Kr.  in  Lambach. 

1907      „      Kühn   Moritz,  Färbereibesitzer. 

1916  „      Lahner  Georg,  Revident  der  k.  k.  Staatsbahnen  in  Linz. 

1882  „  Mathes  Karl  Ritter  v.,  k.  k.  Hof  rat  i.  R.,  Komtur  des  Franz  Josef - 
Ordens.  Ritter  des  Ordens  der  Eiserneu  Krone  III.  Kl.  etc. 
in  Linz. 

1897      „      Melnitzky  Karl,  Bergingenieur   in  Graz. 

1912      „      Neweklowsky  Ernst,  Ingenieur  der  k.  k.  Statthalterei. 

1882      „      Poth  Julius  v.,  Postmeister  in  Althpira. 

1885  „  Preen  Hugo  v.,  Kunstmaler  und  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission für  Denkmalpflege  in  Osternberg  bei  Braunau. 


21 

1903  Herr  Richard  Alexander,  Direktor  der  Süddeutschen  Verlagsanstalt  in 
München. 

1882  ,,  Roßmann  J.  G.,  Oberpostmeister  und  Besitzer  des  Goldenen  Ver- 
dienstkreuzes  m.   d.  Kr.  in  Mauerkirchen. 

1897  .,  Schraml  Karl,  k.  k.  Oberbergrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  III.  Kl. 

1899      ,,      Seyrl  Hugo,   Gutsbesitzer   in   Schloß    Starhemberg. 

1902      „      Wegrosta  Karl,  Oberlehrer  in   Spital  am  Pyhrn. 


Verzeichnis  der  Mitglieder. 

A.  Ehrenmitglieder. 

Herr  Kenner  Friedrich  v.,  Dr.,  k.  k.  Hof  rat,  Direktor  der  Münzen-,  Medaillen- 
und  Antikensammhmgen  des  Allerhöchsten  Kaiserhauses,  Mitglied  der 
kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  und  der  bildenden  Künste  in 
Wien,  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  etc.  etc.  in 
Wien.  (Ernannt  am  4.  August  1874.) 
.,  Reiter  Edmund,  kais.  Rat,  Ehrenmitglied  der  entomologischen  Gesell- 
schaft in  Berlin,  korresp.  Mitglied  mehrerer  gelehrter  Gesellschaften 
und  entomolog.  Vereine  des  In-  und  Auslandes  in  Paskau  (Mähren). 
(Ernannt  am  30.  November  1875.) 

Seine  Exzellenz  Wilczek  Hans  Graf,  Frei-  und  Bannerherr  zu  Hultschin  und 
Guttenland,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Kämmerer^  Mitglied  des 
Herrenhauses,  Kurator  des  k.  k.  österreichischen  Museums  für  Kunst 
und  Industrie  etc.  etc.     (Ernannt  am  22.  März   1882.) 

Seine  Exzellenz  Gautsch  Paul  Freiherr  v.  Frankenthurn,  Dr.,  k.  k.  Minister- 
präsident a.  D.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Mitglied  des  Herrenhauses  etc. 
in  Wien.      (Ernannt  am   16.   Mai   1893.) 

Seine  Exzellenz  Puthon  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Besitzer 
des  Großkreuzes  des  Ordens  der  Eisernen  Krone,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens,  Statthalter  für  Oberösterreich  a.  D.  etc.  in  Salzburg. 
(Ernannt  am   16.  Mai   1895.) 

Herr  Poche  Franz,  Altbürgermeister  der  Landeshauptstadt  Linz,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  in  Graz.  (Ernannt  am  16.  Mai 
1895.) 

Seine  Exzellenz  Kuenhurg  Gandolf  Graf,  Dr.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Senats- 
präsident des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P.,  Ritter 
des  Ordens  der  Eisernen  Krone  I.  Kl.  etc.  in  Salzburg.  (Ernannt 
am   16.   Mai   1895.) 

Herr  Handel- Mazzetti  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Generalmajor  d.  R.  etc.  in 

Linz.     (Ernannt  am  16.  Mai  1895.) 

.,      Htache  Guido,  k.  k.  Hof  rat  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 

IIL  KL,  Kommandeur  des  tun.  Nischan-Iftihair-Ordens,  Mitglied  der 

ungarischen    geologischen    Gesellschaft    in    Budapest    und    der    natur- 


historischen  Gesellschaft  .,Ises"  in  Dresden,  Direktor  der  k.  k.  <;eo- 
logischen  Keichsanstalt  in  Wien.  (Ernannt  am  18,  Mai  1899,) 
Herr  Steindachner  Franz,  k.  k.  Hof  rat,  Ritter  des  Leopold-Ordens,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone,  Komtur  des  Franz  Josef -Ordens  m,  d,  St., 
Phil.-Dr.,  wirkl.  Mitglied  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften, 
Intendant  des  k.  k.  naturhistorischen  Hofmuseums  in  Wien  etc.  etc. 
(Ernanut  am   21.   Mai   1901.) 

„  Wimmer  Julius,  Buchdruckerei-Besitzer,  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens, 
Präsident  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz.  (Ernannt  am  10.  ^lai 
1905.) 

„  Commenda  Hans,  Kegierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Oberreal- 
schule  etc.     (Ernannt  am  5.  März  1908.) 

„      Wildmoser  Richard,  Privat.      (Ernannt  am   18.   März   1909.) 

„      Kränzt  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direktion 
für   Oberösterreich   und   Salzburg.      (Ernannt    am    18.    März    1909.) 
Seine  Durchlaucht  der  reg.  Fürst  Johann   von   und  zu   Ldechtenstein   in  Wien. 

(Ernannt  am  27.  März  1912.) 
Herr  Hauser   Johan^x,    Landeshauptmann,     Reichsrats- Abgeordneter,    Konsisto- 
rialrat,  päpstlicher  Hausprälat,   Komtur   des   Franz   Josef-Ordens   mit 
dem   Stern  etc.      (Ernannt  am  20.   Mai    1914.) 

„  Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k,  Landesgerichtsrat,  Landesausschuß,  Reichsrats- 
und  Landtaffs-Abgeordneter   etc.      (Ernannt    am   20.    Mai    1914.) 


B.  Korrespondierende  Mitglieder. 

1914  Herr  Günther  Alfred,  herzoglich  sächsischer  Forstinspektor  und  \'er- 
waltungschef,   Ritter   des   Franz   Josef-Ordens  etc.   etc. 

1902  „      Hackel   Alfred,  Dr.   phil.,   Professor   am  k.   k.   Elisabeth-Gymnasium 

in  Wien. 
1885      „      Hackel  Eduard,  k.  k.  Gymnasial-Professor   i.   R.   in  Attersee. 

1903  „      Mayr  Selastian,  P.,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Gymnasiums 

im  Stift  Kremsmünster,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienst- 
kreuzes mit  der  Krone. 

1873  „  Meindl  Konrad,  Abt  des  Chorherrenstiftes  Reichersberg,  Konser- 
vator   der    k.    k.    Zentralkommission    für    Denkmalpflege. 

1888  „  Redtenhacher  Josef,  Professor  am  k.  k.  Elisabeth-Gymnasium  in 
Wien. 

1873  „  Rupertsherger  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  Sankt 
Florian,  Pfarrvikar  in  Ebelsberg.  Besitzer  der  EhrenmedailU- 
für  40jährige  treue  Dienste. 

1885  „      Schnürer    Franz,     Dr.,     Direktor     der     Allerhöchsten     Privat-     und 

Familien-Bibliothek  Seiner  Maje.stät,  Ritter  des  Franz  Jo.sef- 
Ordens  etc. 

1886  „      Tschusi    Viktor    Ritter    von     und    zu    Schmidhoffen,*  Präsident    des 

Komitees  für  ornitholog.  Beobachtungs-Stationen  in  Oester- 
reich-Ungarn  etc.   in   Hallein. 


23 
C.  Wirkliche  Mitglieder. 

Die  Mitglieder,  bei  welchen  eine  Ortsangabe  fehlt,  sind  in  Linz  wohnhaft. 

Seine  kaiserliche  und  königliche   Hoheit  der   durchlauchtigste  Herr  Erzherzog 
Josef   Ferdinand,    k.    u.    k.    Generaloberst,    Oberstinhaber    des    45.    In- 
fanterie-Eegiments,    Ritter    des    Goldenen    Vlieses    etc.    etc. 
Herr  Ackerl    Josef,    reg.    Chorherr    und   Kustos    der    naturhistorischen    Samm- 
lungen in   St.   Florian. 
„      Alhel  Franz,  Lehrer  I.  Kl.  an  der  Kaiser  Franz  Josef-Schule. 
Frau  Althann  Karola  Gräfin. 
Herr  Altwirth  Theodor,   k.  k.  Hofrat  in  Wien. 
„      Angele  Theodor,  Ingenieur. 

„      Asenstorfer  Franz,    Professor    und    Bibliothekar,    Chorherr    des    Stiftes 
St.  Florian. 
Seine    Durchlaucht    Auersperg    Franz    Fürst,    k.    u.    k.    Kämmerer    etc.,    Herr- 
schaftsbesitzer  in  Wien. 
Seine  Durchlaucht  Auersperg  Karl  Fürst,  Mitglied  des  österreichischen  Herren- 
hauses  etc.,   Herrschaftsbesitzer   in  Wlaschim. 
Ihre  Durchlaucht  Auersperg  Eleonore  Fürstin,  geb.  Gräfin  Breunner,  k.  u,  k. 

Sternkreuzordens-   und  Palastdame  in   Wlaschim. 
Herr  Bachleitner  Leopold,  P.,  Kooperator  in  Grünau. 
,,      Bahr  Hermann,  Schriftsteller  in  Salzburg. 
„      Baumgartner  Anton,  Kaufmann. 
„      Baumgartner  Max,  Kaufmann. 
,,      Baylaender  B.,  Fabrikinspektor. 
.,      Becker   Karl,  Buchbinder. 

Benesch    Ludivig,    Privat,    kais.    Rat,    Korrespondent   der    k.    k.    Zentral- 
kommission  für  Denkmalpflege. 
Berger  Franz,  Dechant  in  x\ltenfelden,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentral- 
kommission  für  Denkmalpflege. 
,,      Berger   Leopold,  Verwalter  der  Frauenklinik. 
,,      Berger    Theodor,     Schulleiter     in     Kimpling,     Korrespondent    der     k.    k. 

Zentralkommission   für   Denkmalpflege. 
.,      Berndl  Raimiiyid,  k.  k.  Übungsschullehrer. 

„      Beurle  Karl,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Landtags-Abgeordneter  etc. 
„      Beyer     Andreas     Franz,     Kaufmann,     Ritter     des     Franz     Josef-Ordens, 
Reichsrats-Abgeordneter,    Gemeinderat. 
Bihliotheks- Kommission   Braunau   am  Inn. 

Herr  Bichler  Franz,   geistlicher   Rat,   Irrenhaus-Seelsorger   in   Niedernhart. 
„      Binder  Eduard,  Bergingenieur  i.  P. 

Binder   Heinrich,  Chefredakteur,  Ritter  des  Franz   Josef -Ordens. 
.,      Binder  Karl,  k.  k.  Statthalterei-Vizepräsident  d.  R.,  Komtur  des  Franz 
Josef-Ordens  m.  d.  St.  etc. 
Biowski  Julius,  städt.  Baurat. 

Bittinger   Andreas,   Direktor    an    der    Kronprinz    Rudolf-Mädchenbürger- 
scluile. 
,,      Blittersdorff  Philipp  Freiherr  von,  k.   u.   k.   Rittmeister   a.   D,,   k.   u.   k. 
Kämmerer   etc.,   Ottensheim. 


M 

Herr  Blum  Heinrich,  Privat. 

„  Blumaucr  Friedrich,  Fabrikbesitzer. 
„  Bohdanoicicz  Franz,  Landesbeamter. 
,,      Böheim  Josef,  Uhrmacher. 

„  ^  Böhm   Wendelin,   Direktor    der   ., Kreditreform'*. 
„      Bondy  Oskar,  Großindustrieller  in  Wien. 
„      Boschan   Lonis  Ritter  v.,   Gutsbesitzer   iu  Achleiten. 
Brau nau  St a dtgemeinde- 
Herr  Brenn  Stephan,  Kooperator. 

„      Brenner   Alexander,    Med.-Dr.,    Regierungsrat,    Obersanitätsrat,    Primar- 
arzt des  Allgemeinen  Krankenhauses,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone  und   des   Franz   Josef-Ordens. 
„      Breuer  Michael,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
,,      Brunner  Eduard,  Oberbeamter  der  Allgemeinen  Sparkasse. 
„      Buchmair    Rupert,    Konsistorialrat,    Dechant    in    Frankenmarkt,    Korre- 
spondent der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege. 
,,      Buchmayr  Franz,   Direktor  der   Mädehenbürgerschule   in   Lustenau. 
„      Bukoicansky  Johann,  Sieb-  und  Gitterfabrikant. 
,,      Burggaßer  Karl,  Professor   an  der  Handelsakademie. 
„      Buschmann  Ayiton,  Dr.,  Hof-   und  Gerichtsadvokat. 

.,      Castel   Emmerich  van  de,   Dr.,   k.   k.   Hofrat,   Vorstand   der   k.   k.   Post- 
uud   Telegraphen-Direktion    in    Linz,    Ritter   des   Leopold-Ordens. 
Seine    Exzellenz    Chlumccky    Johann    Freiherr    v.,    k.    u.    k.    Geheimer    Rat, 
Minister    a.    D.,    Mitglied    des    österreichischen    Herrenhausfes    etc.    in 
Wien. 
Herr  Chotek  Wolf  gang  Graf,  k.  k.  Hof  rat  und  k.  u.  k,  Kämmerer,  Ritter  des 
Leopold-Ordens. 
Christ  Ludwig,  Privat,  kais.  Rat. 
Commenda    Hans,    Regierungsrat,    Direktor    der    k.    k.    Staats-Oberieal- 

schule,    Besitzer    des    Goldenen    Verdienstkreuzes   mit   der    Krone. 
Commenda  Ludwig,   Schulleiter   in   Margarethen  bei   Linz. 
Crenneville    Franz    Graf    Folliot    de,    k.    u.    k.    Kämmerer    und    Oberst- 
leutnant a.  D.,  Gmunden. 
Czedik  Hermann,  k.  k.  Oberpostrat. 

Czcrny  Leander,    Abt    von    Kremsmünster,    Komtur    des    Franz    Josef- 
Ordens. 
Czerwenka  Ludwig,   Bankdirektor. 

Davis   Gustav,  Großgrundbesitzer,   Hohenlehen  bei   Hollenstein   a.   Ybbs. 
Denk   Karl,  Med.-Dr.,   Sanitätsrat,   Augenarzt,   Ritter   des   Franz    Josef- 
Ordens. 
„      Dcuhler  Josef,  k.  k.  Gymnasial-Professor  d.  R. 
Frau  Dierzer   v.   Traunthal  Paulinc,   Private,    Besitzerin    dos    Elisabeth-Ordens 

II.  Kl. 
Herr  Dierzer  Ritter  v.   Traunthal  Josef,  Dr.,   Fabrikbesitzer. 

„      Dinghofer  Franz,  Dr.,  Bürgermeister  der  Landesliauptstadt  Linz.  Reichs- 
rats- und  Landtags-Abgeordneter. 
Jiirnhofer  Adalhcrf,  k.  k.  Oberüuauzrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen 
Krone   III.   Kl.   und   des  Franz   Josef-Ordens. 


25 

Herr   Dohlingcr  Max,  Dr.,  Privat. 

„      Dohrctsherger  Alois,  Herrenkleidergeschäfts-Iuhaber. 

,,      Drouot  Hans,  Besitzer  der  k.  u.  k.  Hof buehd ruckerei   Jos.  Feichtingers 
Erben,   Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  m.  d.  K. 
Frau  Diirckheim  •  Montmartin     Franziska     Gräfin,     Herrschaftsbesitzerin     in 

Hagenberg. 
Herr  Dihcklieim-Montmartin  Georg  Friedrich  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  Land- 
tags-Abgeordneter,   Landesausschuß,    Herrschaftsbesitzer    in    Hagen- 
berg. 
Frau  Dürrnherger   Olga,   Hof-   und   Gerichtsadvokatens-Witwe. 
Herr  Dicorzak   Hans,    Gutsbesitzer,    Landtags-Abgeordneter,     Schloß    Aisters- 
heim. 
„      Dicorzak  Josef,  Schneidermeister. 
,,      Eherl  Franz,  Oberrevident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 
„      Eherstaller  J.,  Dr.,  Spezialarzt. 
Frau  Eder  Matthissa,  Apothekerswitwe. 
Herr  Eder  Johann  Michael. 

.,      Edlinger   Franz,   Bankdirektor,    Offizier   des   Franz    Josef-Ordens. 
Eferding  Sparkasse  der  Stadt. 
Ef  er  ding  Stadtgemeinde. 

Herr  Effenlterger   Anton,   Dr.,    k.    k.    Regierungsrat,     Direktor    der     Handels- 
akademie d.  R. 
,,      Eggerer  P.   Marian,  Bibliothekar  und  Archivar  des  Stiftes   Schlierbach. 
„      Ehrentletzherger   Siegmund,  Kaufmann. 
„      Ehrl  Friedrich,  Dr.,  Arzt. 

,,      Eihensteiner  Florian,   Schuldirektor  in  Pabneukirchen. 
„      Eigl  Adolf,  k.  k.  Senats-Präsident  d.  R.,  Besitzer  des  Ritterkreuzes  des 

Leopold-Ordens. 
,,      Eigl  Alois,  Kaufmann. 

„      Elßler  Hermann,  k.  u.  k.  Oberleutnant  d.  R. 
,>      Eltz  August  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  Herrschaftsbesitzer  in  Tillysburg, 

Landtags-Abgeordneter. 
„      Emerstorfer  Karl,  k.  k.  Landesgerichts-Präsident. 
Enderlin  Geirüder,  Druckfabrik  und  mechanische  Weberei,  Aktiengesellschaft, 

Traun. 
Herr  Endlweher  Johann,  k.  k.  Regierungsrat  in  Wien. 

„      Enenkl  Adolf,  Privat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone. 
Enns  Musealverein  „Lauriacum". 
Enns  Stadtgemeinde. 
Enns  Sparkasse  der  Stadt. 

Herr  Esser  Hermann,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Landtags-Abgeordneter^ 
Mitglied  des  Reichsgerichtes. 
„      Estermann   Anton  jun.,   Spediteur   in   Urfahr,  kais.  Rat. 
,,      Estermann  Hans,  Kaufmann. 
Frau  Ezdorf  Sidonie  Gräfin,  geb.  Freiin  Borowiczka  v.  Themau,  Hofratsgattin. 
Herr  Faher  Richard,  Dr.,  Großindustrieller  in  Wien. 

.,      Fassender   Matthias,  Fabrikdirektor,   Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 


26 

Herr  Fellinger   Franz,    Dr.,    Theologie-Professor,    Rektor    des    öst.-iing.    Pilger- 
hauses in   Jerusalem. 
Fierlinger  Ernst,  k.  k.  Postkonzipist. 
.,      Figdor  Albert,  Dr.,  Wien. 
Firma  Fink  Vinzenz,  k.  k.  Hofbuehhandlung. 
B^rr  Fischer  Eduard,  Kaufmann. 

„      Fischer  Gerhard,  evaug.  Vikar  in  Traun. 

,,      Fischer   Karl,   kais.    Rat,    k.    u.   k.    Hauptmann    a.    D..    Chef    der    Firma 

Max  Christ. 
„      Fischill  Eduard,  Apotheker  in  Urfahr. 
St.  Florian  Sparkasse  des  Bezirkes. 
Herr  Forstner-Dawhenois  Ernst  Freiherr  v.,  k.   u.  k.   Oberst  d.  R. 

„      Förchtgott  Alfred,  k.  k.  Regierungsrat,  Postamtsdirektor  i.  P.,   Besitzer 

des   Goldenen    Verdienstkreuzes   mit   der  Krone. 
„      Franck  Karl,  Fabrikbesitzer,  Offizier  des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Franck   Walter,   Fabrikbesitzer. 
Freistadt  Stadtgemeinde. 
Freistadt  Sparkasse  der  Stadt. 

Herr    Frieß   Edmund,    Dr.,    Staatsarchiv-Beamter    in   Wien. 
„      Fruhsiorfer  Karl,  Dr.,  Theologie-Professor. 
,,      Fuchs  Viktor,  Dr.  phil. 
,,      Fürhöck   Ernst,  Lehrer,   Gemeinderat. 

„      Fürlinger    Matthias,    Subprior,    Schulrat   und   Professor    am    k.   k.    Ober- 
gymnasium der   Benediktiner   in   Kremsmünster. 
Seine  Erlaucht  Fürstenherg  Eduard  Egon    Landgraf  zu,  k.    u.   k.   Kämmerer, 
Mitglied    des    Herrenhauses,    Besitzer    des    Großkreuzes    des    Leopold- 
Ordens,   Güterbesitzer   in  Wien   etc. 
Herr  Gahler  Ernst,  Privat  und  Hausbesitzer. 

,,      Gagern   Karl   Freiherr   v.,   k.   u.   k.   L^ationsrat   a.   D.,   Landtags- Abge- 
ordneter, Komtur  des  Franz   Josef-Ordens  m.   d.  St.,   in  Windern. 
„      Ganglbauer  Leo,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat  d.  R. 
„      Gamlich  Emanuel,  Privat, 

„      Geistherger   Johannes,    Konsistorialrat,     P.,     Benediktiner     von     Krems- 
münster, geistl.  Rat,  Pfarrvikar   in  Steinerkintlieii   bei   Fischlham. 
„      Gerstl  Gustav,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
„      Glanz  Anton    Ritter  v.,   Dr.,   Hof-   und   Gerichtsadvokat. 
Gmunden   Stadtgemeinde. 
Gmnnden     Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Göllerich  August,  Musikdirektor. 

„      Görner  Karl  Ritter  v.,  Dr.,  Chefredakteur  der  ,,Tages-Post",   Ritter  des 

Franz  Josef-Ordens. 
„      Gottlieh   Ludwig,  Fabrikbesitzer. 
„      Göttner  Josef,  Oberbaurat   i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eiserneu  Krone 

in.  Kl. 

„      Gotticald  Rudolf,  Ökonomiebesitzer   in   Bad   Ischl. 
„      Gräfner  Karl,   Installateur. 

„      Graf  Karl,  k.   k.  Hofrat   i.   P.,   Ritter   des  Ordens  der   F:isernen   Krone 
in.  Kl.  und  des  Franz   Josef-Ordens. 


27 

ürieskirclien  Stadtgemeinde. 

Grieskirchen  Sparkasse  der   Stadt. 

Herr    Grill   Josef,   Bahnbeamter   in   Braunan   am   Inn. 

,,      Grillmayr  Johann,   Gutsbesitzer. 

„  Grimus  August  Ritter  v.  Grimhurg,  Dr.,  k.  k.  Hofrat  i.  P.,  Ritter  des 
Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.,  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens. 

„  Größl  Heinrich,  Inhaber  eines  Realitäten-  und  Hypotheken-Verkehrs- 
bureaus. 

„  Grosam  Wenzel,  Dr.,  Professor,  geistl.  Rat,  Sekretär  des  bischöflichen 
Ordinariates.  ' 

„      Großer  Karl,  Lithograph. 

„  Groterjahn  Bela,  Dr.  jur.,  k.  k.  Statthalterei-Konzeptspraktikant,  Ried 
im  Innkreis. 

„      Gruhhauer  Karl,  Fabrikbesitzer. 

„      Griiher  Josef,  Fachlehrer,  Gemeinderat. 
Gränhurg  Sparkasse  der  Gemeinde. 
Herr  Grünner    Karl,    Oberlehrer   an    der   Knabenvolksschule    in   Linz-Waldegg. 

„      Gstöttner  Franz,  Maler. 

„      Gnggenherger  Edmund,  Med. -Dr.,   St.   Georgen   a.  G. 

,,  Günther  Alfred,  herzoglich  sächsischer  Forstinspektor  und  Verwaltungs- 
chef, k.  k.  Leutnant  i.  d.  Ev.,  Mitglied  des  Landvvirtschaftsrates  im 
k.  k.  Ackerbau-Ministerium,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Besitzer 
der  großherzogl,  Toscanaschen  goldenen  Verdienstmedaille  für  Wissen- 
schaft, Kunst  und  Literatur,  Offizier  des  kgl.  bulg.  Zivil-Verdienst- 
ordens, Besitzer  der  kgl.  rimi.  Medaille  für  Wissenschaft  und  Kunst 
,,Bene  meriti"  I.  Kl.,  Ritter  des  herzogl.  sächsischen  Ernest.  Haus- 
ordens, Besitzer  der  Herzog  Karl  Eduard-Medaille  etc..  Schloß  Grein- 
burg bei  Grein. 

,,      Günther  Franz,  Wirtschaftsrat,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Wien. 

„      Haas  Franz,  k.  u,  k.  Oberstabsarzt  i.  P. 

„  Haherl  Alois,  Pfarrer  in  Riedau,  geistl.  Rat,  Korrespondent  der  k.  k. 
Zentralkommission   für  Denkmalpflege. 

„      Hagenaiter  Simon,  Dr.,  Hof-   und  Gerichtsadvokat  in  Wien. 

,,  Hager  Evermod,  Dr.,  Chorherr  von  Schlägl,  Professor  am  k.  k.  Staats- 
gymnasium. 

„      Haidenthaller   Josefe   Dr.,   Landes-Badearzt   in   Bad   Hall,   kais.   Rat. 

„      Hamann  Otto,  Dr.,  Michaelnbach. 

,,      Harnhurger   Fritz,   k.   k.   Kommerzialrat,   Großindustrieller,   Herrschafts- 
besitzer, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  Schloß  Neubruck  bei  Scheibbs. 
Seine  Exzellenz   Handel   Erasmus  Freiherr  v.,  k.  k.   Statthalter   in  Oberöster- 
reich, k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  Großkreuz  des  Franz   Josef-Ordens,  des 
großbrit.  Viktoria-Ordens  etc.  etc. 
Frau  Handel  Marie  Freiin   v.,  geb.  v.  Guaita,  in  Almegg. 

„      Handel   Klothilde  Freiin   v.,  geb.   Gräfin   Berchem,  Landesgerichts-Präsi- 
dentenswitwe,   Besitzerin  des  Elisabeth-Ordens   II.  Kl. 
Herr  Handel-Mazzetti  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Generalmajor  d.  R.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege  (III.  Sektion). 

„      Handmann  Rudolf,  P.  S.   J.,  Linz,  Freinberg. 


28 

Ihre    Exzellenz    Harrach    Anna    Reichsgräfiyi,    geb.    Prinzessin    Lobkowitz,    in 

Aschach  a.  D. 
]Ierr  Hartl  Alois,  Dr.,  k.  k.  Professor   i.  P.,  Kirchendirektor   der  Ursulinen. 
,.      Haslroither    Gerhard,    Abt    des    Stiftes    Schlierbach,    Komtur    des    Franz 

Josef-Ordens. 
*„      Hatschek  Hans,  Industrieller,  Vöcklabruck. 

,,      Hauder  Franz,   Oberlehrer   an   der  Knabenvolksschule   in   Linz-Waldegg. 
„      Hauer  Theodor,  k.  k.  Notar. 
„      Hauk  Josef  Karl,  k.  k.  Hofrat  i.  P. 
,,      Hauk  Otto,  emeritierter  Apotheker. 

,,      Haupt  Franz  Ritter  v.  Hoechstatten,  Generalkonsul   etc. 
„      Hauser  Johann,    Landeshauptmann,    Reichsrats-Abgeordneter,    Konsisto- 
rialrat,  päpstlicher  Hausprälat,  Komtur  des   Franz   Josef-Ordens  mit 
dem  Stern  etc.  etc. 
„      Hecht  Wilhelm,  Regierungsrat,  Professor,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Heidlmair  Heinrich  Ritter  v.,  Dr.,  Sektionschef  a.  D.,  Ritter  des  Leopold- 
Ordens  und  des  kaiserl.  russ.  St.  Stanislaus-Ordens  II.  Kl.  m.  d.  St. 
.,      Heinisch  Atnandus  jun.,  Kaufmann. 
„      Heiner  Anton,  Dr.,  Arzt. 
„      Helf  Moritz,  Dr.,  Wien. 
,,      Hinsenkamp    Heinrich,     Dr.,     Advokat     und     Bürgermeister     der     Stadt 

Urfahr,   Landtags-Abgeordneter,    Ritter    des    Franz    Josef-Ordens. 
,,      Hiptmair  Franz,  geistlicher  Rat,  Pfarrer  in   Sclnvertberg. 
„      Hirsch  Lorenz,  Lehrer  in   Prägarten. 

.,      Hirsch  Wilhelm,    Ritter    des    Franz    Josef-Ordens,    Verwaltungsrat    der 
Bank   für  Oberösterreieh  und   Salzburg   in   Linz,   Wien. 
Uöhnel   Wilhelm,   akademischer   Maler. 

Hüruarter  Alhert,  k.  u.  k.   Hauptmann  d.  R.   in   Nußdorf   am  Attersee. 
Hofmann  Hermann,    Privat,    Präsident    der     Oberösterreichischen    Bau- 
gesellschaft etc. 
.,      Hof  mann  Richard,  Fabrikbesitzer,  Präsident  der  Handels-  und  Gewerbe- 
kammer und  der  Linzer  Fruchtbörse. 
Frau  Hofstätter  Anna,  Haus-  und  Apotheke-Besitzerin. 
Herr  Holly  Karl,  Kanonikus  und  Pfarrer  in  Wilhering. 

Hornstein-Bußmannshausen  Felix  Freiherr  von,   Dr. 
Horzeyschy  Adalhcrt,  Dr.,  k.  k.  Finanz-Prokurator. 

Huster  Josef,  Kaufmann,  Offizier  des  Franz  Josef-Ordens,  Präsident  der 
Bank    für    Oberösterreich    und    Salzburg,    Landtags-Abgeordneter    etc. 
„      Irresherger  Kaspar,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat. 
IscJU,  Bad,  Sparkasse  des  Marktes. 

Herr  Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvok.at,  Landeshauptmann-Stellver- 
treter,   Landtags- Abgeordneter,    Landesausschußmitglied,    Komtur    des 
Franz   Josef-Ordens. 
Jrhlingrr    Raimund,    fürsterzbischöflicher    Bauinspektor,    Korrespondent 
der   k.   k.    Zentralkommissiou    für  Denkmalpflege,   in   Freiburg  i.   Br. 
Jrglinger   Karl,   Ritter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone  TIT.   Kl.,   k.   k. 

Hof  rat  d.  R. 
Jiilg  Hermann,  k.  k.  Professor. 


29 

"Herr   St.  Julien  Artur  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Sektiouschef  i.  R.,  Ritter 

des  Leopold-Ordens,   in  Wien. 
Frau  St.  Julien  Marie  Agnes  Gräfin,  geb.  Gräfin  Wickenburg,  k.  u.  k.  Stern- 
kreuz-Ordensdame in  Wien. 
Herr"  Jurasky  Johann,  k.  k.  Postrat  in  Brunn. 

„      Karigl  Ferdinand,  Dr.,  k.  k.  Realschul-Professor. 
Seine    Exzellenz    Käst    Michael    Freiherr    v.,    k.    k.    Ackerbauminister    a.    D., 

k.   u.   k.   Geheimer   Rat   etc.,   Ebelsberg. 
Herr  Katzwendel   Friedrich,   Sekretär   der   Handels-    und   Gewerbekammer. 
Frau  Kaunitz  Zdenka,  Gräfin. 

Herr  Kautsch  Jakob,   Bankdirektor   i.  R,,  kais.  Rat,  Korrespondent  der  k.  k. 
Zentralkommission    für   Denkmalpflege   in   Steyr. 
„      Kempf  Josef,  städt.   Baudirektor   a.   D.,   Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Kerhler   Viktor,    Oberlandesrat    d.    R.,    Ritter    des    Ordens   der    Eisernen 

Krone  III.  Kl. 
„      Khek  Eugen,  Apotheker  in  Wien. 

„      Kinski/  Rudolf  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer   und  Leutnant  d.  R.   in  Wien. 
Frau  Kinsky   Marie   Gräfin,   geb.   Gräfin   Wilezek,    in   Wien. 
Kirchdorf  Marktkommune. 
Kirchdorf  Sparkasse  der  Marktkommune. 
Firma  Kirchmayr  Friedrich  u.   Comp. 
Herr  Kirchmeir  Josef,  Privat. 

„      Klug  Rudolf,  Dr.,   k.   k,  Gymnasial-Professor. 

„      Knechtl   Karl,   Med.-Dr.   in   Traun. 

„      Koch   August   G.,   Senior   des   Unterländer-Seniorates,    Ritter    des    Franz 

Josef-Ordens,    Ritter    des    Sachsen-Ernestinisehen    Hausordeus. 
„      Koch  Friedrich,    Dr.,    Superintendent    und   evang.  Pfarrer    in   Gmunden, 

Komtur  des  Ordens   der   Eisernen  Krone   III.  Kl. 
„      Kohlmünzer  Ernst,  k.  k.  Regierungsrat. 
„      Kolda  Josef,  Domdechant  und  Stadtpfarrer. 
„      König  Anton,  Dr.,  k.  k.   Gymnasial-Professor. 
„      König  Emil,  Landes-Oberbaurat,  Ritter  des   Franz  Josef-Ordens. 
„      Könighauer  Anton,   Landeskasse-Direktor. 
„      Korh   Heinrich,   Buchhändler. 
„      Kortiini  A.,  Rentner   in  ürfahr. 
Trau  Kottulinsky  Bora  Gräfin,  geb.  Freiin   Mayr   v.  Meluliof,   in  Graz. 
Herr  Kowarz  Wilhelm,  Dr.,   Staatsbahn  rat. 
„      Kowarz  Karl,  Dr.,  Arzt. 

„      Krackowizer   Ferdinand,   Dr.,   kais.   Rat,   Landesarchivar   i.    P.,   Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege   (III.  Sektion). 
„      Krammer  Franz,  kais.   Rat,  Prokurist  in  Mauthausen. 
„      Kränzl  Emil,  Dr.,  k.  k.  Vizedirektor  der  Post-  und  Telegraphen-Direk- 
tion für  Oberösterreich  und  Salzburg,  Korrespondent  der  k.  k.   Zen- 
tralkommission   für   Denkmalpflege.    Ritter    des    Ordens    der    Eisernen 
Krone  III.  Kl. 
Kränzl  Friedrich,  Med.-Dr. 
„      Krauß  Rudolf,  k.  u.  k.  Feldmarsehalleutnant,  Ritter  der  Eisernen  Krone 
I.   Kl.,  Kommandeur   des   Leopold-Odens  etc. 


30 

Kremsmünster  Marktgemeinde. 

Krernuniüyister  Sparkasse  der  Marktgemeinde. 

Herr  Kricchhaum    Eduard,   Med. -Dr.,   Gemeindearzt,   Braunau   am    Inn. 

„      Kronherger   Heinrich,  Kaufmann. 
Frau  Krüzner  Marie,   Verwaltungsrats-Witwe. 

Seine  Exzellenz  Kuenhurg  Gandolf  Graf,  Dr.,  Minister  a.  D.,  k.  u.  k.  Geheimer 
Rat,  Senatspräsident  des  Obersten  Gerichts-  und  Kassationshofes  i.  P., 
Ritter    des    Ordens   der    Eisernen    Krone    I.    KL,    Mitglied    des    öster- 
reichischen   Herrenhauses,    Ehrenpräsident    des    Museums. 
Herr  Kühn   Moritz,  Färbereibesitzer. 

„      Kurz  Martin,  Kooperator  in  Kematen  am  Innbach. 

„      Kyrie   Eduard,   Apotheker   in   Schärding. 

„      Laad   Ferdinand,   Pfarrvikar   in   Rohrbach,   O.-Oe. 

„      Laingruher  Franz,    kais.  Rat,    Privat,    Vizepräsident    der    Allgemeinen 
Sparkasse  in  Linz. 
Lamhach  Benediktinerstift. 
Lamhach  Gemeindevorstehung. 
Lamhach   Sparkasse  des  Marktes. 

Seine  Exzellenz  Lamherg  Heinrich  Graf,  Herrschaftsbesitzer   in   Steyr. 
Herr  Lang  Anton,  Dr.  phil.,  k.  k.  Hauptmann,  Wien. 

„      Langhans   Viktor,   Dr.,    Hofrat,   Ritter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone, 
Gutsbesitzer   in   Katzenberg  bei   Schwanenstadt. 

„      Lechleitner  Hans,  Dr.,  k.  k.  Professor  an  der  Lehrerbildungsanstalt. 

„      Lechner  Rudolf,  Kaufmann. 
Frau  Ledehur  Marie   Gräfin. 
Herr  Lehner  Franz   Xaver,   k.   k.   Gymnasial-Direktor,   Konservator   der   k.   k. 

Zentralkommission    für    Denkmalpflege,    in    Freistadt. 
Frau  Lehnhart   Steffy,   Private   in    Pöstlingberg. 
Leonfelden   Sparkasse  der  Marktkommune. 
Herr  Lettmayr  August,  Wien. 

„      Liehherr  Max,  Prokurist  und  Bureauchef  der  Firma  H.  Franck  Söhne. 

„      Lindenthal  Otto,  geistl.  Rat,  Pfarrer  in   St.  Georgen   a.  G. 

„      Lindner  Adolf,  k.   u.   k.   Oberst  d.   R.,  Ritter   des   Ordens  der   Eisernen 
Krone. 

„      Lindner  Heinrich,  Landhausinspektor. 
Herren  Linser  Josef  &  Söhne,  Bildhauer  und  Kunststeinmetze. 
Linz  Aktienbrauerei  und  Malzfabrik. 

Linz  Aktiengesellschaft  der  Lokomotivfabrik  Krauß  &  Co. 
Linz  Allgemeine  Sparkasse. 
Linz  Bank   für   Oberösterreich  und  Salzburg. 
Linz  Linzer  Bicycleklub. 
Linz  Bischöfliches  Priesterseminar. 
Linz  Expositur  der  k.  k.  priv.  österr.  Länderbank. 
Linz  Faßzieher-Kompagnie. 

Linz  Filiale  der  k.  k.  priv.  Böhmischen  Unionbank. 
Linz  K.  k.  priv.  Lambacher  Flachsspinnerei. 
Linz  Linzer  Ruderverein   „Ister". 
Linz  Oberösterreichische  Baugesellschaft. 


31 

JAnz  Oberösterreichische  Glaamalerei. 

Linz  Oberösterreichischer   Volkskredit. 

Linz  Poschacher-Brauerei,   A.-G. 

Linz  Sektion   Oberösterreich   des   Vereines   für   Höhlenkunde. 

Linz  K.   k.   Staatsgymnasium. 

Linz  K.  k.   Staats-Oberrealschule. 

Linz  Stadtgemeinde. 

lÄnz  Städtische  Sparkasse. 

Linz-Vrfalir  Trannvay-   und   Elektrizitäts-Gesellschaft. 

Linz  Zentralbank  der  deutschen  Sparkassen. 

Frau  List  Rosa,  Altenfelden. 

Herr  Lohmeyr  Ludwig,  Mitglied  des  Herrenhauses,   Fabrikbesitzer,  Ritter  des 

Ordens  der  Eisernen  Krone  und  des  Franz    Josef-Ordens,   Wien. 
Monsignore    Lohninger    Josef,    Dr.,    päpstl.    Protonotar,    Prälat,    Komtur    des 

Franz   Josef -Ordens. 
Herr  Loos  Josef,  Dr.,   Hofrat,  k.   k.   Landesschulinspektor,   Ritter   des   Ordens 
der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 
„      Jyudwig   Karl,  Dr.,   Direktor   der   Handelsakademie. 

„      Mainzer  Johann,  Direktor  der  Ackerbauschule  in  Ritzlhof  i.  P.,  March- 
trenk. 
Frau  Mares-Gerstie    Adele,    Private,    Wien-Linz. 

Herr  Matlies    Karl    Ritter   v.,   k.    k.   Hofrat   i.    R.,   Komtur    des    Franz    Josef- 
Ordens,   Ritter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone  III.   Kl.   etc. 
„      Mathias   Karl,   Oberbeamter   der   Allgemeinen   Sparkasse. 
„      Matosch  Anton,  Dr.,  kais.  Rat,  Bibliothekar  an  der  k.  k.  geolog.  Reichs- 
anstalt in  Wien. 
Mattighofen  Marktgemeinde. 
'Mattighofen   Sparkasse  des  Marktes. 
Herr  Matzinger   Theodor,   Med. -Dr.   in   Aschach  a.   D. 

„      Maurhard    Hermann,    Dr.    jur.,    Kaufmann,    Landtags- Abgeordneter. 
Mauerkirchen  Marktgemeinde. 
Mauthauseti  Marktgemeinde. 
Mauthausen  Sparkasse. 

Herr  Mayhöck    Joh.   Nep.,   Dr.,   Domherr,    Konsistorialrat,    Offizier    des    Franz 
Josef-Ordens. 
„      Mayer   Siegicart   Freiherr   v.    Ketschendorf,    Großindustrieller,    Wien. 
„      Mayr  Josef,  Dr.,   freiresignierter  Notar,  Ritter  des  Franz   Josef-Ordens, 

Salzburg. 
„      Mayr  Sebastian,  Regierungsrat,  Direktor  des  k.  k.  Obergymnasiums  der 

Benediktiner   in   Kremsmünster. 
„      Melichar   Sepp,  Apotheker. 
Seine   Exzellenz    Meran   Johann    Graf,    Herrschaftsbesitzer    in    Brandhofen    in 

Steiermark. 
Herr  Messerklinger    Hans,   Dr.,   k.    k.    Hofrat   und    Staatsbahndirektor    d.   R., 
Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  m.  d.  St.,  Ritter  des  Leopold-Ordens. 
„      Mittermayr  Karl,  Dr.,  k.  k.  Bezirksrichter. 
Frau  Mladota-Solopisk    Marie   Baronin,   geb.   Baronin   Riese-Stallburg. 
Herr  Moser  Josef,  geistlicher  Rat,  Pfarrer  in  Zell  bei  Zellhof. 


32 

Herr  Moser  Josef,  reg.  Chorherr  des  Stiftes  St.  Florian.  Sekretär  des  Katho- 
lischen  Volksvereines. 
,,      Moser  Richard,  Dr.,  k.  k.  Finanzrat. 

Mostny  Leopold,  Likörfabrikant  in   Urfahr,   kais.   Rat. 
^  ,,      Müller  Fritz,  Tapezierer  und  Dekorateur. 
,,      Müller    J.    M.,    Kunst-    und    Möbeltischler,    Besitzer    des    Goldenen    Ver- 

dieustkreuzes. 
.,      Munk    Alexander,     Ingenieur,     k.    k.    Kommerzialrat,     Großindustrieller, 
Herrschaftsbesitzer,    Ritter   des    herzogl.    sächs.    Ernestinischen    Haus- 
ordens, Wien. 
,,      Munk    Leopold,     k.    k.    Kommerzialrat,     Großindustrieller,     Herrschafts- 
besitzer, Ritter  des  herzogl.  sächs.   Ernestinischen  Hausordens,  Wien. 
„      yehinger  W.  F.,  Verwaltungsrat  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salz- 
burg, Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 
„      yejdl  Ludwig,  k.   k.   Statthalterei-Maschinen-Oberingenieur. 
„      Xelböck  Ferdinand,  Privat. 
I^eufelden  Sparkasse  des  Marktes. 
Herr  Neukirch  Heinrich,  fürstl.   Starhembergscher  Koutrollor. 

„     Neicald    Richard,    Dr.,    Hof-    und    Gerichtsadvokat.    Präsident    der    ober- 
österreichischen  Advokatenkammer. 
.,      Xeweklowsky   Ernst,    Ingenieur,   k.   k.    Strombauleiter. 
,,      Neweklowsky  Max,  k.  k.  Finanzsekretär. 
.,      yicoladoni  Alexander,  Dr.,  Hof-   und  Gerichtsadvokat. 
,.      Xicolcth   Otto,   Direktor-Stellvertreter   der   Bank   für   Oberösterreich   und 

Salzburg. 
„      Oherchristl  Florian,   geistl.   Rat,   Ordinariats-Sekretär. 
Frau  Oberdörfer  Marie,  Notarsgattin  in  St.  Florian. 

Herr  Obermayr   Paul,    Kaufmann    in    Freistadt,    Besitzer    des    Goldenen    Ver- 
dienstkreuzes m.  d.  Kr. 
,,      Obermüller  Alois,  reg.  Chorherr  von  St.  Florian,  geistlicher  Rat,  Stadt- 
pfarrer in  Vöcklabruck. 
Qhermüller  Anton,  Pfarrer   in   Feldkirchen  bei   Mattighofen,   Ehrendoni- 
herr   des  Kathedralkapitels   in  Linz,   Ritter   des    Franz    Josef-Ordens. 
Obermnllner    Adolf,     Dr.,     Präsident    der     oberösterreichischen     Aerzte- 
kammer. 
Obernberg  am  Inn  Sparkasse. 

Plerr  Oberwalder  Oskar,  Dr.,  Sekretär  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege. 
Oehn  Hermann,  Wirtschaftsbesitzer   in  Attersee. 
Oldrini  Franz,  k.  u.  k.  Major  d.  R. 
SfMne   Durchlaucht   Orsini   und   Rosenberg   Heinrich   Fürst,   k.   u.   k.   Gebeimer 
Rat  und  Kämmerer,   erbliches  Mitglied  des  Herrenhauses,  Ritter  des 
Eisernen    Kronen-Ordens,    Fideikommißbesitzer    in   Klagenfurt,    Wien. 
Herr  Ortner  Hans,  Revident  der  k.  k.  Staatsbahnen. 

„      Ottenweller  Rudolf,    Güterdirektor,    Besitzer    des    Goldenen     Verdienst- 
kreuzes m.  d.  Kr. 
„      Paul  Johann,  Professor  an  der  k.  k.  Lehrerbildungsanstalt. 
Pauly  Max,  Fachlehrer. 


33 

Perg  Sparkasse  der  Marktkommune. 

Herr  Pcsendorfer     Franz,     Ingenieur-Chemiker,     Verwalter     der     Landes-Kür- 
anstalten   in   Bad  Hall. 
„      Petz  Josef,  Sparkasse-KontroUor  in   Steyr. 
.,      Peyrer  Hermann,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat,  Ritter  des  Ordens  der 

Eisernen  Krone. 
„      Pießlinger  Josef,  Gutsbesitzer,   Vervvaltungsrat  der  Poschacher-Brauerei, 

A.-G. 
„      Pinzger  Anion,  Dompropst,  päpstl.  Hausprälat,  Komtur  des  Franz  Josef- 
Ordens. 
„      Pirngruber  Richard,  F.-S.-L.  Hof-Buch-  und  Kunsthändler. 
„      Planck   Edler   von   Planckhurg   Eduard,   Gutsbesitzer   in   Neuhaus   a.   D. 
Frau  Planck  Edle  von  Planckhurg  Henriette. 

Herr  Planck  Edler  von  Planckhurg  Karl  Maria,  k.   k.   Sektionsrat  im  Mini- 
sterium des  Innern  in  Wien,  Ritter   des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Planitz  Bernhard  Edler  v.  d..  Privat. 
„      Poche  Alfred,  k.  k.  Professor. 
„      Poche   Franz,   Altbürgermeister    der    Landeshauptstadt   Linz,   Ritter    des 

Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  KL,   in  Graz. 
„      Poche  Matthias,  Kaufmann,  kais.  Rat,   Vorstand   des   Handelsgremiums, 

Offizier  des  Franz  Josef-Ordens. 
„      Pöll  Alfred,  Dr.,  prakt.  Arzt. 

,,      Pöschl  Josef,  Dechant,   Pfarrer,   geistlicher  Rat  in  Peilstein. 
„      Pöschl     Rudolf,     Fabrikbesitzer     in     Rohrbach,     Landtags-Abgeordneter, 

Ritter  des  Franz   Josef-Ordens. 
„      Poschacher  Josef,  Gutsbesitzer. 
„      Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar  und  Kapitular   des   Stiftes 

Kremsmünster. 
„      Preen   Hugo    v.,   Kunstmaler,    Gutsbesitzer    in   Osternberg  bei   Braunau, 

Korrespondent   der   k.   k.    Zentralkommission   für   Denkmalpflege. 
„      Prinz  Johann,  Pfarrer  in  Reichenthal. 
Frau  Prohaska  Anna,  Advokatenswitwe. 

Herr   Pühringer  Ferdinand,  Mag.  pharm.,  Apotheker  in  Wels. 
Fräulein  Pupp  Marie,  Private. 

Seine  Exzellenz  Puthon  Viktor  Freiherr  v.,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat,  k.  k.  Stai;t- 
halter  in  Ober  Österreich  i.  P.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
I.   KL,    Ritter   des   Franz    Josef-Ordens,   Herrenhausmitglied   in   Salz- 
burg. 
Ihre  Exzellenz  Puthon  Sophie  Freiin  v.,  geb.   Gräfin  Bombelies,   in  Salzburg. 
Herr  Quirein  Moritz,   Verlagsbuchhändler. 

„      Rahenalt  Artur,  Dr.,  k.  k.  Notar  in  Urfahr. 
„      Ramsauer  Alois,  Bäckermeister. 
Frau  Reihmayr  Marie,  geb.   v.   Dierzer,  Med.-Dr. -Gattin. 
Herr  Reif  Josef,  Pfarrer  in  Klamm. 

„      Reingruher   Hermann,   Fachlehrer   in  Braunau. 

„      Reininger  Franz,  Kaufmann. 

„      Reininger  Franz,  Privat. 

„      Reiß   Hermann,   Med.-Dr.,   Sanitätsrat   und   Bahnarzt. 

3 


34 

Herr   Rcith  Josef,  Magistratjskassier. 

„      Rezac  Franz,  Maler. 
Ried  Sparkasse. 
Ried  Stadtgemeiude. 
Herr  Riehl  Julius,  k.  k.  Postrat. 

,,      Rimmcr  Anton,   k.   k,   Realschul-Professor. 

„      Rimmer    Franz,     Dr.,     Landesschulinspektor,     Ritter     des     Ordens     der 

Eisernen  Krone. 
„      Rinke  Rudolf,  Beamter  der  Allgemeinen   Sparkasse. 
Ritzhcrger  Engelbert,   Mag.    pharm.,   Drogenhändler. 
Rohrbach  Bezirkslehrer-Bibliothek. 
Rohrbach  Sparkasse. 

Herr  Rossi  Anton,   Hofrat,    Ritter   des   Ordens   der   Eisernen   Krone   und   des 
Franz   Josef-Ordens. 
„      Ruckensteiner   Friedrich,    Dr.,    Rechtsanwalt,    Gemeinderat. 
.,      Rupertsberger  Matthias,  geistl.  Rat,  reg.  Chorherr  von  St.  Florian,  Pfarr- 
vikar   zu  Ebelsberg,    Besitzer   der   Ehrenmedaille   für   40jährige  treue 
Dienste. 
Saamen  Karl  Freiherr  v.,  Privat. 
Sachsperger  Oskar,  Buchhändler. 

Sadleder  Karl,  Großhändler,  Bürgermeister-Stellvertreter. 
Sadleder  Karl,  Privat. 

Hailer  Josef,  Propst  und  lat.  Abt  des  reg.  Chorherrenstiftes  St.  Florian,. 
Ritter   des  Ordens   der   Eisernen   Krone  II.   Kl.,   Generalabt   der   reg. 
Aug.  Chorherren. 
Salzburg  Benediktiner- Abtei  St.  Peter. 
Herr  Sames  Josef,  Inspektor   der  k.  k.   Staatsbahnen. 

Sassy  Moritz,  Dr.  phil.,  k.  u.  k.  Leutnant  d.  R.  in  Freihof-Steindlbach. 
Saxinger  Eduard,  Kaufmann. 
Schachermayer  Rudolf,  Kaufmann. 
Schachermeyr  Fritz,   Stud.  phil. 

Schachinger  Norbert,  Abt  des  Stiftes  Schlägl,  Sr.  k.  u.  k.  Apostolischen 
Majestät  Rat,   Ritter    des    Leopold-Ordens   etc.,    Generalabt   des   Prä- 
monstratenser-Ordens. 
Schachinger     Karl,    Kaufmann,     Reichsrats-Abgeordneter     in     Eferding, 

Ritter   des  Franz    Josef-Ordens. 
Schadler   Karl,   Tonwarenfabrikant. 
Schaeffer  Hans,  Kaufmann. 
Schamberger  Hans,  Oberlehrer  in  Lohnsburg. 

Scharfen  Gustav  Ritter  v.  Hennedorf,  k.  k.  Senatspräsident  i.  P.,  Mit- 
glied des  Reichs-   und   Staatsgerichtshofes,   Ritter  des  Leopold-Ordens 
etc.,  Wien. 
Hchauberger  Gustav,  k.  k.  Professor,  Bezirksschulinspektor. 
Scliauer  Anton,  Pfarrer  in  Tragwein. 
Schauer  Franz,  Gymnasial-Direktor   i.  P. 

Schedle  Anton,  k.  k.  Oberbaurat  und  Baubezirksleiter,  Besitzer  des  Gol- 
denen Verdienstkreuzes  mit  der  Krone. 
Schcikl  Gustav,  Dr.,  Hofrat  und   Staatsbahndirektor. 


35 

Herr    Schviuig  /'rttn^,  JB^^triebsdirektor  der  Tramway-  und  Elektrizitäts-Gesell- 
Schaft  Linz-Urfabr. 

,,      i^chcnidl     Balthasar,     Domkapitular,     Ordiuariatskanzler,     Generalvikar, 
apost.    Protonotar,    Offizier    des    Franz    Josef-Ordens. 

,,      Scheuringer  Franz,  Direktor  der  Bucbdruckerei   J.  Wimmer. 

,,      Schick  Johann,  evang.  Pfarrer  in  Vöcklabruck. 

„      Schiller  Eduard,  Dr.,   Magistratsrat.  . 

„      Schlager   Matthäus,   Dombaumeister. 
Frau  Schlechter  Anny. 

Herr  Schlegel  Josef,  Dr.,  k.  k.  Landesgericbtsrat,  Landesaussehuß,  Reiehsratet 
und  Landtags-Abgeordneter. 

„      Schleinitz  Wilhelm  Freiherr  v.,  Rittmeister   a.   D.,   Gmunden. 

,,      Schinelzing  und  Wernsteiu  Wilhelm  Hugo  v,,  Rittmeister  und  Adjutant 
der    16.   Kavallerie-Brigade   in    Darmstadt. 

„      Schmidegg  Gustav  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D., 
Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.,  Schloß  Leonstein. 

,,      Schmit  Heinrich,  Dr.,  k.  k.  Professor  und  Primararzt,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens. 

,,      Schueck  Ernst,  Beamter  der  Bank  für  Oberösterreich  und  Salzburg. 

.,      Sch7ieeherger   Heinrich,  Direktor   der   Buchdjuckerei    J.   Wimmer. 

,,      Schnopfhagen  Franz,  Med.-Dr.,  Landes-Sanitätsrat,  Direktor  der  Landes- 
irrenanstalt  in  Niedernhart. 

„      Schönhuß  Josef,  Pfarrer  in  Rainbach  bei  Freistadt. 

„      Schöppl  August,  Schulleiter  i.  P. 

„      Schrack  Karl,  Dr.,  Oberbezirksarzt. 

.,      Schröckenfux   Gottlieh,  Werksbesitzer  in  Roßleiten  bei   Windischgarsten, 
Besitzer  des   Goldenen   Verdienstkreuzes   m.   d.  Kr. 
Schuster  Josef,  Med.-Dr.,   k.   k.   Oberbezirksarzt  in   Steyr. 

„      Schusterbauer   Alois,   Pfarrer   in    St.   Peter  bei   Linz. 

„      Schwab    Georg,    Schieferdeckermeister. 
Schwanenstadt  Stadtgemeinde. 
Herr  Schweitzer  Julius,  Kaufmann. 

„      Schwingenschuß   Ignaz,  Landesrechuungsrat. 

„      Seitz  Jakob,  Schriftsteller,  Grein. 

„      Sekker  Franz,  k.  k.  Oberst  d.  R. 

„      Seile  Friedrich,  Dr.,  evang.  Pfarrer  in  Bad  Aussee. 

„      Seyrl  Hugo,   Jurist,   Schloß   Starhemberg  bei  Haag. 

„      Seyrl   Ludwig,   Gutsbesitzer,   Mauerkirchen. 

„      Siegert  Eduo/rd,  Dr.,   k.  k.  Realschul-Professor. 

„      Sigl  Johann,  Pfarrer  i.  P, 

„      Sommerhuber   Karl,  Kaufmann. 

Sommerhuber   Rudolf,  k.   k.   Hoflieferant,   Tonöfenfabrikant,   Korrespon- 
dent der  k.  k.   Zentralkommission   für  Denkmalpflege,   Steyr. 

„      Sporn  Emil,  k.  k.   Oberbergverwalter   in  Raibl. 

„      Springer   Hugo,  Dr.,   Abt  von    Seitenstetten. 

„      Stagl    Alexander,    Generalagent    der    Versicherungs-Gesellschaft    „öster- 
reichischer Phönix". 

„      Starker  Friedrich,   Fabrikbesitzer. 

3* 


36 

Ihre    Durchlaucht    Frau    Starhemherg    Fanni    Fürstin,    k.    u.    k.    Palastdanie, 

Sternkreuz-Ordensdame   etc.    in   Eferding. 
Herr  Staubitzer  Georg,  Privat. 

„      Steinberger  Gustav,  konz.  Baumeister. 
„     Stemberger  Wilhelm,  Mathematiker. 

„      Stern  Josef,  Dr.,  Oberbaurat,   Zivilingenieur    in   Gniuuden. 
Herren  Stern   d   Hafferl,   Ingenieur-Bureau,   Wien. 
Herr  Steurer  Sepp,  Buchhändler. 
Steyr  Stadtgemeinde. 
Steyr  Sparkasse  der  Stadt. 

Herr  Stifter  Julius,  k.  k.  Oberlandesgerichtsrat   i.  P. 
„      Stifter  Theodor,  Dr.,  k.  k.   Bezirksrichter. 

„      Stockhammer  Gustav,  Ingenieur,  Oberinspektor  i.  P.  der  österreichischen 
Nordwestbahn,  Korrespondent  der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denk- 
malpflege in  Wien. 
,,      Straherger  Alfred,   k.   k.    Landesgerichts  rat   i.    P.   in   Urfahr. 
„      Straßer  Franz,  Revident  der  Staatsbahnen,  Besitzer  des  Gold.  Verdienst - 

kreuzes  m.   d.  Kr. 
„      Straßmayr  Eduard,  Dr.,    Landesarchiv- Adjunkt. 
„      Strauß  Franz,  Dr.,  k.  k.   Realschul-Professor. 
„      Streit  Oskar,  k.  u.  k.  Rittmeister  i.  R.,  Gutsbesitzer,   Puchenau. 
„      Strnadt    Julius,   k.    k.    Oberlandesgerichtsrat    i,    P.,    korr.    Mitglied    der 

kaiserlichen   Akademie   der   Wissenschaften,   Graz. 
„      Strobl   Johann,   Konsistorialrat    und   Stadtpfarrer   in   Steyr,    Ritter   des 

Franz    Josef-Ordens,    Ehrendomherr    des    Linzer    Domkapitels. 
„      Suttner  Ferdiriand,   niederösterreichischer    Landesbeamter. 
„      Taxis  Johann  Graf,  Gutsbesitzer  in  Graz. 
Tepl   bei   Marienbad,    Prämonstratenser-Chorherrenstift. 
Herr  Teutschmann  Karl,  Dr.,   f.  r.  Advokat. 

Thalmayr  Franz,  Dr.,   k.   k.  Regierungsrat,   Direktor   des   k.   k.   Staats- 
gymnasiums,  Ritter  des   Franz   Josef-Ordens. 
Theuer   Julius,   akad.   Maler,    Gutsbesitzer    in    Schoß    Bernau-Fischlham. 
„      Titze  Julius,  Fabrikbesitzer. 
Frau  Töpfer   Johatma,  Antiquitäten-Händlerin. 

Herr  Treml  Ignaz,  Konsistorialrat,   Dechant  und  Pfarrer   in   Enns. 
,,      Trinks  Erich,  phil.,  Wien. 

„      Tscherne  Fritz,  kais.  Rat,  Kaufmann,  k.  u.  k.  Hoflieferant. 
„      Tscherne  Rudolf,  Dr.,   Apotheker. 
Urfahr  Stadtgemeinde. 
Urfahr  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Vogl  Franz,  Wachszieher  in  Eferding. 
Vöcklabruck  Bezirks-Lehrerbibliothek. 
Vöcklabruck  Stadtgemeinde. 
Herr  Wagner  Franz,  Pfarrer  in  St.  Veit. 
Fräulein  Wagner  Hedda,  Private. 
Seine  Exzellenz  Wagner  Hugo,  k.  u.  k.  Feldmarschalleutnant  a.  D.,  Ritter  des 

Leopold-Ordens. 
Waizenkirchen   Marktkommune. 


37 

Monsignore   Walcher  Alois,  Konsistorialrat,   Direktor   der  Taubstummen-Lehr- 
anstalt, Ritter  des  Franz  Josef-Ordens,  päpstlicher  Geheimkämmerer. 
Herr  Wastler  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  i.  P. 
,,      Wegrosta  Karl,  Oberlehrer   in   Spital   am   Pyhrn. 
„      Wehretifennig   Edmund,   Ingenieur,    k.   k.   Baurat,   Wien. 
,,      Weihel  Anton,  Dr. 
„      Weidinger  Josef,  Zahnarzt. 
„      Weidinger  Gustav,  Zahnarzt. 

„      Weimar  Anton,  Gutsbesitzer,  Schloß  Hammerrieß  bei  Losenstein. 
„      Weingärtner  Josef  M.,  Gutsbesitzer  am  Hagen. 
„      Weingärtner  Rohert,  Präsident  der  Posehacher-Brauerei,  A.-G. 
„      Weinmayr  Emmerich,  Dr.,   Direktor  der  Allgemeinen   Sparkasse. 
Frau  Weinmayr  Marie. 
Herr  Weiß  Julius,  Privat. 

„      Weiß  Karl,  Professor   am   Collegium  Petrinum  in  Urfahr. 
„      Weiß  Ludwig,  Privat  in  Wien. 
Wels  Stadtgemeinde. 
Wels  Sparkasse  der  Stadt. 
Herr  Wenger  Leopold,  Dr.,  praktischer  Arzt  in  Urfahr. 

„      Werkowitsch    Konstantin,    kais.    Rat,    Sekretär    des    oberösterreichischen 

Landeskulturrates. 
,,      Wertheim,er  Julius,  Gutsbesitzer  in  Ranshofen. 
,,      Wessely   Karl,   Professor   an   der   Handelsakademie. 
„      Wessely  Leopold,   Vizebürgermeister. 
Weyer  Sparkasse. 

vSeine  Exzellenz    Wickenljurg   Max   Graf,  Dr.,   k.   k.   Minister   a.   D.,  k.   u.  k. 
Geheimer  Rat  und  Kämmerer,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone 
I.  Kl.  und  des  Franz  Josef-Ordens  etc. 
Herr  Wilczek    Hans    Graf,   Geheimer    Rat,   k.    u.   k.    Kämmerer,    Mitglied   des 

Herrenhauses   etc.,   Wien. 
Frau  Wilczek   Elisabeth   Gräfin,    geb.   Gräfin   Kinsky,   Sternkreuz-Ordensdame, 

Wien. 
Herr  Wildmoser  Richard,  Privat. 

„      Wimhölzel  Arnold  Kajetan,  k.  u.  k.  n.  a.  Rittmeister. 
„      Wimmer  August,   k.   k.   Finanz-Rechnungsrevident. 

.,      Wimmer  Julius,  Gesellschafter  der   Firma   J.  Wimmer,   Gesellschaft   m. 
b.  H.,  Präsident  der  Allgemeinen  Sparkasse,  Offizier  des  Franz  Josef- 
Ordens. 
Windischgarsten   Sparkasse  der   Marktkommune. 
Frau  Winkler  Anna,  Postmeisterswitwe. 
Herr  Winkler  Friedrich,  k.  k.  Rechnungsdirektor. 
Frau  Winkler- Hassack    Berta,   staatlich   geprüfte   Musiklehrerin. 
Herr   Wirth  Hans,  Hauptkassier  des  Magistrates. 

„      Wöhrer  Justinus,  P.,  Dr.,  Bibliothekar  des  Stiftes  Wilhering. 

„      Wolfin ger  Leopold,  Hotelier. 

„      Wolfsgruler  Hans,  Architekt,  k.  k.  Professor. 

„      Wolfmayr  Karl,  k.  k.  Professor. 

„      Zahradnik  Ottokar,  Gutsbesitzer  in   Auhof  bei  Eferding. 


38 

Mons.  Zeininger  Augustiny  Generalvikar  i.  R.  und  päpstlicher  Hausprälat  etc. 
Herr  Zeitlingera  Sohn  Michael,  Sensenfabrikant  in  Blumaii  l>ei  Kirchdorf. 

„      Zeller  Emil,   Apotheker    in   Windischgarsteu. 
Zentralverhand  der  Sensen-,  Sichel-  und  Strohmessergewerke  in  Oberösterreich. 
Herr  Zihermayr  Ignaz,  Dr.,  Direktor  des  Landesarchivs,  Konservator  der  k.  k. 
Zentralkommission    für   Denkmalpflege    (III.    Sektion). 
„      Zöchhaur  Jolmnn,    Dr.,    Direktor    am    Collegium    Petrinum    in    Urfahr, 

Ritter  des  Franz   Josef-Ordens,  Konsistorialrat. 
„      Zuckrigl   Anfon,   Dr.,   Hof-   und  Gerichtsadvokat. 


Stand  der  Mitglieder  am  1.  Jänner  1916: 

Wirkliche   Mitglieder 541 

Ehrenmitglieder 17 

Mandatare 30 

Korrespondierende  Mitglieder 9 


Sterbefälle  1914. 

Exzellenz  Harrach  Alfred  Reichsgraf,  k.  u.  k.  Geheimer  Rat  und  Kämmerer, 

Aschach  a.  D. 
Herr  Dürrnherger  Johann,  päpstlicher  Hausprälat,  Konsistorialrat,  Steyr. 

„      Großmann  Theodor  Waldemar,  Forstmeister  und  Güteriusi)ektor,  Gleink. 

„      Sonnleithner  Andreas,  Dr.,  Amtsdirektor  der  Allgemeinen  Sparkasse. 

„      Munganast  Emil,  k.  k.   Oberpostkontrollor  d.  R. 

„      Schauer   Johann,   Dr.,   Bürgermeister   von   Wels, 

„      Hatschek  Ludic.ig,  kais.   Rat,   Fabrikant. 

„      Bauer  Franz,  Dr..  k.  k.  Notar. 

„      "Wildaner  Ernst  Ritter  v.,   Dr.,  Advokat  in  Perg. 

„      Sprinzl  Alois,  Postkassendirektor   d.   R. 
Monsignore  Mayr  Oeorg,  Kanonikus   und   Stadtpfarrer,   Gmunden. 
Herr  Brunsvcik  de  Korompa   Eugen,  k.   u.   k.  Oberstbrigadier. 

„      Grohmann   Heinrich,   Architekt. 

„      Knörlein   Friedrich,   Med.-Dr.,   Wien. 

„      Sacennger  Hermann,  Privat. 

„      Wuschko  Ernest,  Dechant  in  Spital  a.  P. 

„      Schiefthaler  Franz,  Regierungsrat,  Architekt. 

„      Schauer  Johann,  Dr.,  Bürgermeister,  Wels. 


Sterbefälle  1915. 

Herr  Schrack  Karl,  kais.  Rat. 

„      Helletzgruher  Josef,  Vizebürgermeister. 
Seine  bischöfliche  Gnaden   Hittmair  Rudolf,  Dr.,  Bisehof   von  Linz. 


39 


Herr  Feilerer  Karl,  Fabrikbesitzer. 

Arndt   Johann,   Oberkommissär   der   Staatsbahnen   i.   P. 

Heitzmann  Otto,  k.  u.  k.  Hof-Klavierfabrikant. 

Handel  Franz  Freiherr  v.,  Gutsbesitzer, 

Heinisch  Amandus   sen.,   Kaufmann. 

Erhard  Alois,  Dr. 

Meindl  Konrad,  Abt  ^des  Cliorherrenstiftes  Reichersberg,  Ehrenmitglied 
des  Museums  seit  1901, 

Grashöck  Theohald,  Abt  des  Stiftes  Wilhering,  Mitglied  des  Herren- 
hauses und   des  Landesausschusses  etc.   etc. 

Rucker  Franz,   Privat,   Ehrenmitglied  des   Museums   seit    1910, 

Schwaiger  Josef  Ritter  v.   Montevento,  k.  k.  Hof  rat. 

Ortner  Karl,  Privat. 

Ritzherger  Albert,  akad.'  Maler. 

Stockhammer  Emmerich,  Dr. 

Pierer  Ignaz  Leo,  Dr. 


Vermehrung  der  Sammlungen 

(im  Jahre  1915). 


Keramik. 

Geschenke. 

Topf,  bauchig,  mit  zylindrischem  Hals^  An  der  Leibung  drei  Xuppen,  einfr 
abgebrochen,  und  flach  eingeritzte  parallele  Striche,  je  drei  oder 
zwei  gegeneinander  divergierend  (zwischen  je  zwei  Nuppen).  Hand- 
geformt, Ton,  teilweise  graphitiert.  Prähistorischer  Grabfund  aus 
Kreutzendorf  bei  Troppau.  1913  ausgegraben.  Als  Vergleichungs- 
objekt den  prähistorischen  Sammlungen  des  Museums  Francisco- 
Carolinum    gespendet.  (Herr   Kapitän    Ziebland.) 

Waschbecken  in  der  Form  einer  Lade  mit  überhöhter  Hinterwand.  Die  vor-,, 
deren  Ecken  abgeschrägt  und  mit  gedrehten  Säulchen.  An  den 
geschweiften  Seitenwänden  je  ein  doppelter  volutenförmiger  Henkel 
mit  Querband.  Die  Rückwand  lambrequinartig  ausgeschnitten  mit 
zwei  freimodellierten  Vögeln  und  drei  gedrehten  Knäufen.  Die 
Kanten  profiliert.  Hafnerton,  meergrüne  Glasur.  Oberösterreichi- 
sche   Arbeit   des    17.    Jahrhunderts. 

(Ankauf    aus    einer    Spende    des    Herrn    Karl    Franck.) 

Figurenofen  in  Gestalt  eines  knienden  und  betenden  Kapuziners.  Bemalt. 
Wohl  Steyrer   Arbeit,  vom  Anfang  des   18.   Jahrhunderts. 

(Angekauft    aus    einer    Spende    des    Herrn    Museumspräsidenten 
Julius  Wimmer.) 

Bauchiges  Henkelkrügel,  die  Leibung  gerippt,  Zinnreif  und  Zinndeckel,  mar- 
morierte Hafnerglasur,  kastanienbrauner  Fond,  weiß  und  lila 
gefleckt,  leicht  irisierend.  Auf  dem  Zinndeckel  eingraviert  M.  C.  S. 
1772.  Auf  der  Standfläche  eingeritzt  die  Hafnermarke  S.  Höhe 
14   Zentimeter.     Aus  dem   Mühlviertel. 

(Angekauft     aus     einer     Spende     der     Allgemeinen     Sparkasse 
in  Linz.) 


41 


Anl'äiife. 


Napf  mit  kurzem,  steilem  Fuß,  bauchiger  Wandung  und  geriefelter  Wand. 
Mit  stilisietten  Blumen  im  Fond  iind  an  der  äußeren  Wandung 
in  Kot,  Dunkelblau  und  Gold  bemalt.  Am  inneren  Rand  Linear- 
ornamente, am  äußeren  Rand  schlanke  Blütenzweige.  Porzellan. 
Japan,  erste  Hälfte  des   18.   Jahrhunderts. 

Kreisrunde  Schüssel,  im  Fond  in  Blau  und  Schwarz  unter  der  Glasur  Dar- 
stellung eines  Japaners  in  europäisierender  Architektur.  (Von  Säulen 
getragenes  Gewölbe.  Im  Randstreifen  abwechselnd  Darstellung 
eines  Wanderers  und  stilisierte  Pflanzenornamente.)  Porzellan. 
Japan,   18.   Jahrhundert.     Für  den  Export  nach  Europa  gearbeitet. 

Gebuckelte  Fayenceschüssel,  in  Blau  unter  der  Glasur  bemalt.  Am  Rande 
Bodenandeutungen  mit  Pflanzen,  Bäumen,  Brücken  u.  dgl.,  im  Fond 
figurale  Darstellung  (Mann  mit  einer  Flasche,  Frau  mit  einem 
Blütenzweig,  darüber  zwei  Kraniche).  Delft,  erste  Hälfte  des 
18.   Jahrhunderts. 

Habanerschüssel,  kreisrund,  in  Dunkelblau,  Gelbbraun,  Grün  und  Mangan- 
violett bemalt.  Im  Fond  Zunftzeichen  eines  Radmachers,  umgeben 
von  grünem  Blattkranz.  Oben  die  Initialen  J.  S.  S.  Darunter  die 
Jahreszahl  1759.  Am  Rande  stilisierter  Blattkranz.  (Mit  einem 
Sprung.)  Im  Tauschwege  gegen  Nr,  205  des  Porzellaninventars 
(Dublette). 

Henkelkrüglein  mit  Zinndeckel,  in  Manganviolett  und  Blaugrün  mit  stili- 
sierten Blumen  bemalt.  Am  Boden  die  Marke  C.  B,/4.  Bayreuth. 
Fayence,   erste  Hälfte  des    18.    Jahrhunderts, 

Schüsselchen,  reliefiert,  die  Handhaben  ausgestochen.  ]\lit  Streifenornamenten 
und  stilisierten  Streublumen  bemalt.  Marke  H,  in  Manganviolett. 
Fayence,   Holitsch,  Rokoko. 

Weihbrunngefäß,  in  Gelb,  Grün  und  Schwarz  mit  stilisierten  Rosen  und 
Lilien   bemalt.      Fayen'^e,    Holitsch,    18,    Jahrhundert, 

Bäuerliches  W^eihbrunngefäß,  Darstellung  der  heiligen  Veronika  mit  dem 
Schweißtuch.  Alte  Nachahmung  des  bekannten  Holitscher  Weih- 
brunntypus. In  Dunkelgelb,  Hellblau  und  Manganviolett  bemalt. 
Fayence,   Mährisch,    18.   Jahrhundert. 

Zylindrischer  Maßkrug  (mit  nicht  zugehörigem  Zinndeckel),  in  Gelb,  Lila, 
Hellgrün,  Blau,  Grau  und  Manganviolett  mit  einem  mit  einer 
Schleife  gebundenen  Blumenstrauß  und  mit  Streublumen  bemalt. 
Fayence,   Salzburg,   erste  Hälfte   des    18,    Jahrhunderts, 

Henkelkrüglein  (sogenannter  Leberkrug)  ;  aus  dem  manganviolett  gespritzten 
Grunde  eine  vielteilige  Kartusche  ausgespart  mit  der  Darstellung 
eines  ruhenden  Damhirsches  in  Dunkelblau,  Manganviolett  und 
Gelb.      Zinndeckel   und   Reif   fehlen.      Fayence,    Gmunden,    um    1760. 

Zylindrische  Deckeldose,  als  plastischer  Deckelknauf  eine  Rose,  Eicheln  und 
Eichenlaub.  An  der  Wandung  und  der  Außenseite  des  Deckels  mit 
stilisierten  Blumenzweigen  bunt  bemalt.  Steingut.  Vermutlich 
böhmisch.      Anfang    des    19.    Jahrhunderts. 


42 

Glas. 

Geschenh. 

Olashumpen,    zylindrisch,    mit    flachem    Ziiindeckel,    an    der    Vorderseite    ein- 
^  geschliffen :    Haus  ijiit   Bäumen. 


(Herr  Kaufmann  Hofer,   Linz.) 


Ankäufe. 


Großer  Becher,  konisch,  mit  Goldrand.  Bunt  bemalt  auf  der  einen  Seite  mit 
der  Darstellung  des  Stiftes  Garsten  in  roten  Rocaillen,  auf  der 
anderen  Seite  der  heilige  Benedikt  und  ein  anderer  Ordensheiliger 
auf  Wolken  kniend  und  der  heiligen  Jungfrau  mit  dem  Heiland 
huldigend.  Inschrift :  Per  te  et  filium  tuum  stet  monasterium 
nostrum.      Milchglas.      Um    1760.      Oberösterreich. 

■Zylindrischer  Becher,  am  oberen  Rande  eine  Weinranke,  in  der  Mitte  der 
Leibung  ein  Schild  und  Pfeil  tragender  Adler  eingraviert.  Gegen- 
über ein  Vergißmeinnichtzweig.  Glas.  Böhmen,  Anfang  des  19.  Jahr- 
hunderts. 

Plastik. 

Anhauf. 

Porträtbüste  Kaiser  Franz  I.  Terracotta.  Vergoldet,  österreichische  Arbeit 
vom  Anfang  des   19.   Jahrhunderts. 

Malerei. 

Geschenk. 

Franz    Zimmermann,    „Die    Kreuzigung".      Ölbild    in    chiaroscuro. 

(Komitee   der    Kunstwerkeverlosung   in    Wien.) 

Anhäufe. 

Brustbild  eines  etwa  sechzigjährigen  Benediktiners  in  schwarzem  Hausroct 
und  mit  schwarzem  Häulx;hen.  In  der  Rechten  ein  schwarz  gebun- 
denes Buch,  öl  auf  Leinwand.  Datiert  und  signiert  1830  jS|  Höhe 
74,  Breite  58  Zentimeter.  In  gleichzeitigem  geschnitzten  und  ver- 
goldeten   Holzrahmen. 

Brustbild,  lebensgroß,  einer  etwa  vierzigjährigen  brünetten  Dame  mit  glatt 
gescheitelter  Frisur  und  großen  Tropfenohrringeu.  Starkes  Dekol- 
letee.  Leibchen  aus  gefältelter  schwarzer  Seide,  lilafarbenes  Frausen- 
tuch.  Vom  Hinterhaupt  fällt  ein  bis  über  die  Oberarme  reichender 
Sehleier  herunter.  Spitzengesäumtes  Hemd:  ül>er  dem  Brustaus- 
schnitt ein  Muschel-Cameo  mit  der  Darstellung  des  Cupido.  öl  auf 
Leinwand.  Alt- Wiener  Schule.  Um  1850.  Zeitgenössischer  reich- 
geschnitzter    vergoldeter   Rahmen. 


43 

Graphik. 

Geschenk'e. 

üeiseskizzenbuch  des  oberösterreichischeii  ^[alers  Johann  Huber  (geb.  1813, 
gest.  1889  in  Waizeukirelien)  aus  der  Zeit,  als  er  Zeichenlehrer  der 
Kaiserin  Elisabeth  war.  In  gepreßtes,  schwarzes  Leinen  gebun- 
denes Bändchen  in  Kleinoktav  mit  93  eingebundenen  Blättern  und 
einem  losen  Blatt.  Bis  auf  zwei  sind  alle  diese  Blätter  von  mit 
hartem  Bleistift  gezeichneten  und  teilweise  aquarellierten  Natur- 
aufnahmen (Landschaften,  Städteansichten.  Baumstudien,  Kostüm- 
siudien  und  Porträts)  bedeckt  und  enthalten  folgende  Daten :  Heidel- 
berg, 13.  September  1852  u.  ff.,  Stettin,  23.  Oktober  u.  ff.,  Franzens- 
bad,  23.   eTuni  1853  u.  ff.,  München,  14.  September  1853  u.  ff. 

(Aus   einer   Spende   der   Allgemeinen   Sparkasse   angekauft.) 

Aquarellierte  Bleistiftzeichnung  von  Eduard  Ritter,  darstellend  einen  nach 
rechts  schreitenden  barfüßigen  und  hemdärmeligen  Bauernjungen. 
Höhe   9.   Breite   2.5    Zentimeter.  (Herr   Moritz   Kühn.) 

Anhäufe. 

Griechische   Landschaft.      Originalradierung   von    Josef   Hoffmann. 

Liudgart   (gefangener  Sachsenkönig.  Nibelungenlied).  Lithographie  nach  Julius 

V.   Schnorr. 
Kopf     einer     Edelfrau     (aus     einem     der     Nibelungenbilder     im  Königsbau     zu 

München).      Lithographie    nach    Julius    v.    Schnorr. 
Der  ewige  Jude  (aus  Kaulbachs  „Zerstörung  Jerusalems").    Lithographie  nach 

Wilhelm  v.  Kaulbach. 
Ideale  Frauenbüste    (aus  Kaulbachs   „Poesie  und  Liebe'').     Lithographie   nach 

Wilhelm  v.  Kaulbach. 
Der     hohe    Priester     aus    der     „Zerstörung    Jerusalems".      Lithographie    nach 

Wilhelm   v.   Kaulbach. 
Kopf    eines    bärtigen    Alten.      Probedruck    einer    Lithographie    nach    Wilhelm 

v.  Kaulbach. 
Der  Verstand    (aus   den   sieben   Gaben   des   heil.   Geistes,   in   der    Allerheiligen- 
Hofkapelle   zu    München).      Lithographie    nach    Johann    Schraudolph. 
Engelskopf  (aus  der  Himmelfahrt  in  der  protestantischen  Kirche  zu  München). 

Lithographie  nach  Karl   Hermann. 
Idealer  Jünglingskopf  (aus  Kaulbachs  „Poesie  und  Liebe").     Lithograpliie  nach 

Wilhelm   v.   Kaulbach. 
Römischer  Krieger    (aus  der  Kreuzigung  in   der  Ludwig-Kirche  zu  München). 

Lithographie  nach   Peter   von   Cornelius. 
Die   Gottseligkeit    (aus  den   Gaben  des   heil.   Geistes   in  der   Allerheiligen-Hof- 
kapelle zu   München).     Lithographie  nach   Johann  Schraudolph. 
Büste  eines  Engelsknaben    (aus  Kaulbachs  „Poesie  und  Liebe").     Lithographie 

nach  Wilhelm  v.  Kaulbach. 
Bretislaw  I.  Einzug  in  Prag  mit  den  Reliquien  des  heil.  Adalbert.     Stich  nach 

Rüben   und  Trenkwald  von   Leopold   Schmidt. 


44 

!)es  Seekadetten  Predigt.     Stich  nach  Henry  Ritter  von  H.  Barthelmeß. 

l>er  Moritatensänger.     Stahlstich  von  Blasius  Höfel  nach  Eduard  Eitter. 

Ein  (Jerichtstag.     Stich  von   Jacquemot   nach  Karl   v.   Enhuber. 

Da^s  Wiesbachhorn  im  Pinzgau.     Stich  von  Karl  Post  nach  Anton  Hansch. 

•lohanna  von  Kastilien.     Originalradierung  von  Karl   Swoboda. 

Paulus    predigt    das    Evangelium    am    Areopag    zu    Athen.     Schabstich    von 

Christian   Mayer  nach  Karl   Rahl. 
Prometheus  bringt  dem  Menschengeschlecht  das  himmlische  Licht.     Schabstich 

von  Christian  ^Mayer  nach  Karl  Eahl. 
Phantasie,  Musik,  Dichtung.     Stich  von  Doby   nach  Laufberger. 
Der  Sänger.     Lithographie  von   J.  Woeffle  nach  Kaspar  Netscher. 
Faschingspossen.     Lithographie  nach  Guerard. 
Der  Sturz  der  schwarzen  Gewässer  (Savoyen).     Lithograhie  von  Wüllner  nach 

Guerard. 
..Der  Raub"  und  „Die  Rache".     Zwei  farbige  Lithographien  von  J.  Lancadelli 

(Wien)    nach   Philippot«au. 
Ceometria.     Die   Meßkunst.     Schabstich   von   J,   Jac.   Haid   nach   Joh.   Eoten- 

hammer. 
Krieger  einer  Frau  huldigend.     Originalradierung  von  A.  Maulbersch. 
Heiliger   von   Engeln    auf   Wolken    emporgetragen.     Radierung   von   Domenico 

Tiepolo   nach  Giovanni  Battista   Tiepolo. 

Traditenstüdce»  Silhouetten  und  Sdimudc. 

Geschenice. 

Mieder leibchen  aus  dunkelvioletter  Seide,  mit  Blumensträußen  in  bunter  Seide 
gestickt,  dunkelviolett,  samt  den  dazugehörigen  zehn  versilberten 
Schnallen.     Oberösterreich,  zweite  Hälft«  des   18.   Jahrhunderts. 

(Herr  Franz  Seide,  St.  Georgen  a.  G.) 

2  Weißglas-Silhouetten  mit  den  Brustbildern  eines  alten  Mannes  und  einer 
alten  Frau  (er  im  Schlafrock  und  Hauskäppchen,  sie  gleichfalls  im 
Hausgewaud  mit  goldenem  Häubchen).  Weiße  Innen  Zeichnung. 
21:16><    Zentimeter.      Biedermeierzeit. 

2  runde  Goldglas-Silhouetten  mit  den  Brustbildern  derselben  Personen  in  der- 
selben   Tracht.      6J4    Zentimeter   Durchmesser.     Biedermeierzeit. 

2  silberne  Rautenohrgehänge  mit  Tropfen, 

1  goldene   Brosche   und   zwei   goldene   Ohrringe  mit  Amethyststeineu. 

1  blauemaillierte  silbervergoldete  Brosche  und  dito  Ohrgehänge  und  Armband. 

1  Kameenbrosche.  Muschelkameo  mit  weinlaubbekränzter  Frauenbüste,  Fas- 
sung silbervergoldet. 

1  Porzellanbrosche  (Frauenkopf),  Fassung  Silber. 

1   goldene  Kugelhalskette   mit   Emailschließe. 

1  goldene  Uhrkette. 

1  goldenes  Armketterl. 

1   silberner  Anhänger    (%   Taler  Klippe  Leonhard   v.  Keutschau). 

1  goldene  Brosche. 

1  goldenes  Kettenarmband  mit   Anhänger. 


45 

1   goldenes  Schuppenarmband  mit  einem  Musclielkameo. 

1  goldenes  Kettenarmband  mit  drei  Anhängseln  (darunter  eine  Goldglas-Sil- 
houette) . 

(Legat  des   k,  k.   Militär-Oberrechnungsrates   Franz   Selichar.) 

Metallarbeiten. 

Geschenke. 

.Silberner  Pokal,  der  Herrn  Karl  Bergthaler,  Verwalter  der  Landesirrenanstalt 
Niedernhart,  am  7.  April  1863  von  11  ober  österreichischen  Landes- 
beamten, deren  Inschriften  am  Pokal  angebracht  sind,  überreicht 
wurde.  Silber,  zum  Teil  vergoldet,  in  gotisierenden  Formen  ge- 
trieben und  ziseliert.  Achteckiger  Fuß,  der  nodus  mit  acht  halb- 
kugelförmigen Knäufen,  um  den  unteren  Teil  des  Kelches  legen  sich 
vier  akauthusartige  Blätter.  Der  Deckel  endet  in  eine  Art  Fiale. 
Die  auf  vier  Füssen  aufruhende  Untertasse  zeigt  Renaissance-  und 
Rokokoformen.  (Frau  Anna  Wagner,  Primararzteswitwe.) 

Kreisrundes  Medaillon  mit  dem  Relief brustbild  der  Madonna.  Mariazeller 
Eisenguß,   kalt  bemalt.     Erste   Hälfte   des   19.    Jahrhunderts. 

(Herr  Heinrich  Neukirch.) 

Turmuhr  aus  Eisen  (Gehäuse  sowie  Inneres),  mit  einer  an  der  oberen  Platt- 
form angebrachten  doppelten  Glocke.  Stark  verrostet.  Aus  dem 
Brauhaus  Hatschek.  (Frau  Oberstleutnant  Spitzel,  Linz.) 

Kirchenleucht«r  aus  Zinn,  reich  profiliert  mit  Akanthusblättern  am  oberen 
Fries  des  Fußes  und  an  der  unteren  Hälfte  des  Schaftes.  Aus  dem 
Mühlviertel.     Anfang  des    19.   Jahrhunderts. 

(Angekauft    aus    einer    Spende   der   Allgemeinen    Sparkasse 
in  Linz.) 


Ankäufe. 

Daubenhumpen  mit  perforierter  und  gravierter  Zinnmontierung  (je  ein  Hirsch 
und  Reh  in  Ranken  gegen  eine  Brauerkartusche  anrennend).  Reich 
ausgestalteter   Zinndeckel.      Oberösterreich,    17.    Jahrhundert. 

Bügeleisen,  die  obere  Fläche  in  Stahlschnitt  verziert.  Darstellung  einer  Reif- 
rockdame mit  Hund  im  Freien,  von  Rocaillen  reich  umrahmt.  Steyrer 
Arbeit  aus  der  Mitte  des  18.   Jahrhunderts. 


Versdiiedenes. 

Geschenke. 

Nürnberger  Meßzirkel   (Messing)  von  Augustus  Rumpf,  1625.     Äußerer  Durch- 
messer 34  Zentimeter, 

(Herr  Rudolf  Eglauer,  k.  k.  Steueroffizial  in  Linz.) 

Gravierter  HornlöflFel  mit  der  Darstellung  eines  Fuhrmannes.     Oberösterreich, 
18.   Jahrhundert.  (Herr    Steiger,  Kleinmünchen.) 


46 

Daguerreotypie  eines  etwa  .siebenjährigen  Mädchens,  Brustbild,  oval,  von  Pro- 
fessor   Emil   Moser    (f)    miniaturartig   handkoloriert. 

(Herr  Hermann  Lukeschitz  in  Graz.) 

*  Atikänje. 

Ledereinbaud  der  Wiener  Werkstätten,  Kleiuoktav,  farbige  Lederintarsia 
(ovales  Medaillon  aus  stilisierten  Glockenblumen,  Erdbeerblüten, 
Blättern  usw.  in  verschiedenen  gebrochenen  Farben  zusammengesetzt 
und  auf  den  graubraunen  Grund  aufgelegt.  Am  oberen  und  unteren 
Rande  ein  gelber  Zahnschnittfries,  am  Rücken  ein  gelbes,  ovales 
Schildchen  mit  Silberauf  druck) .  Angekauft  auf  der  „Bugra"  1914 
aus  dem  Hoftiteltaxfonds. 

8  Tableaux,  Ansichtskarten  mit  Aufnahmen  des  Landwehr-Iufanterie-Regi- 
ments  Nr.  2  (aus  dem  Felde  und  aus  dem  Hinterlande),  die  Ober- 
leutnant d.  R.  J.  Reith  zugunsten  des  von  ihm  gegründeten  In- 
validenfonds  herstellen   ließ. 


Weltkriegs-Medaillen  und  sonstige  Kriegsandenken. 

Gesclienhe. 

Türkische  Goldmünze,  wie  sie  von  den  serbischen  Gefangeneu  in  Mauthausen 
um  den  Hals  getragen  wurden. 

(Oester reichische   Länderbank    in    Linz.) 

Bildhauer  C.  M.  Schwerdtner  und  Maler  Berthold  Löffler :  Schraubmedaille 
auf   den  Weltkrieg   1914/15.  (Herr   Präsident   Jul.   Wimmer.) 

Medaille  des  k.  u.  k.  Kriegsfürsorgeamtes,  modelliert  von  Neuberger  und 
Hartig  (Avers  Brustbild  Seiner  Majestät  des  Kaisers  Franz 
Josef  I.,  Revers  die  Personifikation  des  Sieges  über  Infanteristen  im 
Schützengraben).      Aus    erobertem    Waffenmaterial    hergestellt. 

(Fräulein  Marie  Morsky,  Linz.) 

Medaillen  von  Karl  Ott,  St.  Barbara  (Patronin  der  Artillerie),  Bronzeguß; 
Poellath,  Erkennungsmarke  für  Krieger  (Namengravüre  rückwärts), 
Bronzeguß;  R,  Pauschinger,  König  Wilhelm  IL  von  Württemberg, 
Bronzeprägung;  Ludwig  Gies,  „Die  Mörser",  Bronzeguß;  Ludwig 
Gies,   ,3Iars  belegt  einen   festen  Platz  mit  Bomben",  Bronzeguß. 

(Allgemeine   Sparkasse   in   Linz.) 

Me<laille  der  Wiener  Sezession  zur  Erinnerung  an  die  Verwendung  ihres  Aus- 
stellungshauses als  Spital.  (Herr  Prof.  F.   Schmutzer,  Wien.) 

Lagergeld  Kleinmünchen- Wegscheid   (Nickel,   1,  2,   10,  20  und  50  h). 

(Herr  Dr.  Karl  Beurle.) 

l^agergeld,   Interniertenlager  Katzenau  bei   Linz    (Papiergeld   10  h). 

(Fräulein   Kathi    Hackl.) 

l^raunauer  Lagergeld,  zwei  Gutscheine  (2  K  und  1  K)  und  fünf  Nickelmünzen 
(50,  20,   10,  2  und   1   h).  (Herr   Oberleutnant  Felix   Streit.) 


47 

1  stück  ungarisches  Notgeld   (Papier)    20  h. 

Lagergeld,  Kleinmünchen    (Papiergeld  2   K  und   1   K)    und   Nickel    (2   h,   20   h 

und  50  h).  (Herr  Präsident  Julius  Wimmer.) 

5  Stück  Freistädter   Lagergeld    (Kleingeld),    5    Stück   russisches   Kleingeld    (1, 
2,   10,    15  und  20  Kopeken),   1   Stück    (2  h-Münze)    aus   dem  Kriegs- 
gefangenenlager  Grödig.  (Herr  Bankpräsident  Josef  Huster.) 
Lagergeld   aus   dem   Kriegsgefangenenlager   Grödig. 

(Herr   Präsident  Wimmer  und  Dr.  Karl   Beurle.) 
Lagergeld   aus   dem  Kriegsgefangenenlager  Mauthausen. 

(Herr   Magistrats-Offizial   Barta.> 
Vollständige  Sammlung  der  Berliner,  Linzer  und  Wiener  Vivatbänder. 

(Herr  Präsident  Julius  Wimmer.) 
Vivatbänder  des  Deutschen  Volksbuudes  in  Linz.  (Herr  Dr.  Karl  Beurle.) 
3  Vivatbänder,   eutMorfen   vom   akademischen   Maler  Alfred   Offner,   Wien. 

(Herr  Alfred   Offner,   akad.  Maler,   Wien.) 
8  Kriegszeichnungen    (Feder)    von  Klemens  Brosch. 

(Geschenkt    unter    Eigentumsvorbehalt    von    der    Allgemeinen 
Sparkasse  in  Linz.) 
Gedenkblatt,  von  Professor  Rudolf  Jettmar  auf  Stein  gezeichnet,  vom  k.  u.  k. 
Kriegs-Ministerium    herausgegeben,     für    Schulkinder,    die    Spenden 
für   Kriegsfürsorgezwecke  gewidmet   haben. 

(Herr  Direktor  Brosch.) 
A.  Hartig,  Bronzemedaille  auf  den  Feldmarschall  Erzherzog  Friedrich.  Avers: 
Brustbild  des  Erzherzogs  nach  links.  Revers:  Dem  Oberkomman- 
danten unserer  siegreichen  Armeen.  Minerva  in  voller  Rüstung  an 
einem  Inschriftsteiu  lehnend  (Erzherzog  Karl,  Erzherzog  Albrecht 
und    Erzherzog   Friedrich).      Durchmesser    65    Millimeter. 

Durch  Tausch. 

A.  Hartig,  Bronzemedaille  auf  den  Erzherzog  Karl  Franz  Josef.  Avers : 
Brustbild  des  Erzherzogs  nach  links.  Revers :  österreichischer 
Flottenverein,  Kriegsfürsorge  1914/1915.  Mit  der  Darstellung  eines 
Dreadnoughts.      Durchmesser    60    Millimeter. 

Weinberger,  Bronzemedaille  auf  Conrad  v.  Hötzendorf.  Avers:  Brustbild  nach 
links.  Revers:  Mit  Gott  fürs  Vaterland  1915.  Darstellung:  Ge- 
krönter Doppeladler  auf  einem  Wappenschild.  Durchmesser  50  Milli- 
meter. 

Hans  Schwathe,  Eiserne  Medaille  mit  der  Darstellung  eines  Mörsers  auf  dem 
Avers.  Revers:  Rotes  Kreuz,  Kriegshilfebureau,  Kriegsfürsorgeamt 
1914/1915.     Durchmesser  45  Millimeter. 

Hans  Schwathe,  Eiserne  Medaille  auf  den  Untergang  des  „Leon  Gambetta". 
Avers:  Darstellung  des  Kampfes  zwischen  dem  österreichischen 
Unterseeboot  und  dem  feindlichen  Panzer.  Revers:  Wie  bei  vorigem. 
Durchmesser  45   Millimeter. 

Eiserne  Kriegsmedaille  auf  den  Unterseekampf.  Avers:  Meeresdämon  mit 
Torpedos  unter  den  Armen.     Revers  und  Größe  wie  bei  vorigem. 


*8 

Inventar  des  Linzer  Diözesanmuseums 

soweit  es  vom  Museum  Francisco  Carolinum  übernommen  wurde. 
(Die  fehlenden   Nummern  wurden   nicht   übernommen.) 

1  Dreifaltigkeitsgruppe   in   Glaskasten.     Schnitzwerk  aus   Holz.      Mitte   des 

18.   Jahrhunderts.     Sammlung  des   Diözesan-Kunstvereines. 

2  Statue   von   Holz,   vielleicht   St.   Florian.     Anfang  des    16.    Jahrhunderts. 

Sammlung  des  Diözesan-Kunstvereines. 

3  Statue   von   Holz :     Heilaud    mit    Spottmantel    und    Rohr.     Anfang    des 

16.    Jahrhunderts.      Sammlung   des    Diözesan-Kunstvereines. 

4  Grablegungsgruppe  aus  Holz.     Aus  der  Pfarrkirche  Schönering. 

5 — 8     Holzreliefs:   Vier  weibliche  Heilige.     16.  Jahrhundert.     Sammlung  des 

Diözesan-Kunstvereines. 
9     Doppelbild  auf  Holz :   Christus  am  Kreuze  —  Ecce  homo.    Um  1520.    Aus 

der  Pfarrkirche  Schöuering. 

10  Doppelbild  auf  Holz:   Auferstehung  —  Mater  dolorosa.     Um   1520.     Aus 

der  Pfarrkirche  Schönering.     Signiert  mit  !M.  S.  R. 

11  Madonna   mit    Jesukind,     Kniestück,     Wallfahrtsbild.      Erste     Hälfte    des 

16.   Jahrhunderts.      Sammlung   des  Diözesan-Kunstvereines. 

12  Madonna  mit  Jesukind  über  der  Mondsichel,  aus  Holz.    Um  1600.    Eigen- 

tum des  hochwürdigen  Herrn  Bischofs  Franz  Maria. 

13  Vesperbild,    aus    der   Kapelle   eines   ehemaligen    Patrizierhauses    in    Schär- 

ding.    Zweite  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts.     Gewidmet  vom  -f  Bene- 

fiziaten   Johann  Lamprecht. 
14 — 17     Evangelistenfiguren   aus   Holz.     Um    1700.      Von    einer    alten    Kanzel 

in  Oberkappel. 
18     Figur   aus  Holz,  Kniestück,   wappeuhalteuder   Edelknabe,   vermutlich  Por- 
trät.    15.    Jahrhundert.     Sammlung   des    Diözesan-Kunstvereines. 
20—22     Ovalreliefs    aus    Holz:    St.   Leonhard,    St.    Norbert    (?),    St.    Erasmus. 

Um  1750.     Von  einer  alten  Kanzel   in  Oberkappel. 
23 — 25     Doppelbilder    auf   Holz :    Tod   Marieus,    Darstellung    Jesu   im   Tempel, 

Christi    Geburt,    Maria    Heimsuchung    (?),    Anbetung    der    Weisen, 

Beschneidung.    1483.      Eigentum    der    Pfarrkirche    Eggeisberg. 
26     Relief    aus    Holz:    Dreifaltigkeit,    Maria    und    Josef,    Joachim   und   Anna. 

Erste    Hälfte    des    18.    Jahrhunderts.      Eigentum    des    hochwürdigen 

Herrn  Bischofs  Franz  Maria. 
28 — 31     Statuen:    St.    Johann    Ev.,    St.    Florian    und    zwei    weibliche    TTeiliire. 

Um  1750.     Aus  der  Pfarrkirche  Neukirchen  am  Wald. 
32 — 34     Statuen:    St.   Dionysius,   St.   Leonhard.   Mutter   Gottes   mit    .lesukind. 

1509.    Aus  der   Pfarrkirche  St.  Leonhard. 
35 — 37     Reliefbilder:  Darstellungen  aus  dem  Leben  des  heil.  Leonhard.    1509. 

Aus  der  Pfarrkirche  St.   Leonhard. 
38 — 40     Sockel   zu  obigen   Statuen,  ehemals  Predelle  eines  Flügelaltars.    1509. 

Aus  der   Pfarrkirche   St.   Leonhard. 
45     Kreuzabnahme    aus    Terracotta.      Um    1760.      Sjwnde    des    f    Benefiziaten 

Joh.  I..amprecht. 


49 

47  Schnitzereien:   Fragmente  eines  gotischen  Altars.     1509.     Aus  der  Pfarr- 

kirche  St.   Leonhard. 

48  Seidentuch  mit  Aufdruck  einer  Inschrift :  Begrüßung  des  Papstes  Pius  VI. 

in  Trient.     1782.     Spende  des  hochwürdigen  Herrn  Johann  B.  Burg- 
staller. 

49  Skizzen    des    f    Malers    Professor    Trenkwald,    Wien.      Spende    des    hoch- 

würdigen   Herrn   Joh.   Sigl,  Pfarrer   in   Garsten. 

öO  Kruzifix  aus  Holz,  mit  Gott  Vater  und  Heil.  Geist  unter  den  armen 
Seelen.  Erste  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts.  Spende  des  hochwür- 
digsten   Herrn    Bischofs    Franz    Maria    1907. 

51.  52  Engelsköpfe  aus  Holz.  Mitte  des  18.  Jahrhunderts.  Aus  der  Pfarr- 
kirche Neukirchen   a.  W. 

53  Tabernakeltürchen,    Mitte    des    18.    Jahrhunderts.      Aus    der    Pfarrkirche 

Neukirchen   a.  W. 

54  Reliquien-Ostensorium  aus   Metall,  gotisch.     Spende  des  Herrn  geistlichen 

Rates   Johann   Lorenz   in   Garsten, 

55  Versehgefäß  aus  Metall,  gotisch,  mit  transparentem  Ostensorium.    Spende 

des  Herrn  geistlichen  Rates  Johann  Lorenz  in  Garsten. 

56  Auferstehungsgruppe   aus   Holz,    in   Glasschrank,     Um    1700.      Spende   des 

hochwürdigsten    Herrn    Bischofs    Franz    Maria    1907. 

57  Marienstatue    aus    Holz.      Um    1720.      Aus    der    einstigen    Filialkirche    zu 

Ernsting,     Pfarre     Ostermiething.      Gespendet    vom    Pfarrer    Johann 
Schmid  in   Gosau, 

58  Engel  aus  Holz    (Leuchterträger?),     Um   1500.     Aus  der  einstigen  Filial- 

kirche  zu   Ernsting,   Pfarre  Ostermiething.     Gespendet  vom  Pfarrer 
Joh.   Schmid  in  Gosau. 

59  Grabchristus    aus    Holz.      Um    1750.      Aus    der    einstigen    Filialkirche    zu 

Ernsting,  Pfarre  Ostermiething.  Gespendet  vom  Pfarrer  Joh.  Schmid 
in  Gosau. 

60  Altöttinger   Madonna   aus    Holz.      17,   oder    18.    Jahrhundert.      Aus   einem 

Bauernhause    in    Ernsting,    Pfarre    Ostermiething.      Gespendet    vom 
Pfarrer   Joh.   Schmid  in  Gosau. 
Ol     Manipel     aus     Leder     mit     eingepreßten     Gold-     und     Silberverzierungen. 
17.    Jahrhundert.      Aus   der   Pfarrkirche   Schleißheim. 

62  Madonna,    sitzend,    mit    Jesukind,    das   Apfel    und    Birne    in    Händen    hat 

(Holz).    Um  1780  (wahrscheinlich  Kopie  eines  alten  Bildes).    Aus  der 
Pfarrkirche   in   Raab. 

63  Maria  von  Ägypten.     Holzfigur.     Um   1490.     Aus  einer  Kapelle   (genannt 

„zum   rauhen  Weib")    der   Pfarre  Altschwendt. 
64 — 72     Statuen  aus  Holz:    1)    St.  Petrus,  2)    Paulus,  3)    Josef,  4)   Anton  von 

Padua,    5)    Sebastian,    6)    Karl   Borrom.,    7)    Florian,    8)    Katharina, 

9)    Barbara.     Aus  der  Pfarrkirche  St.   Georgen  bei  Tollet. 
73,    74     Ölgemälde    (Altarbilder)  :    St.    Florian    und    St.    Sebastian,      Aus    der 

Pfarrkirche    St.    Thomas   bei    Waizenkirchen. 
75,  76     Statuen  aus   Holz:    St.  Philippus  und   Jakobus.     Aus  der  Pfarrkirche 

St.  Thomas  bei  Waizenkirchen. 


50 

77,  7b  iStatueii  aus  Holz:  iSt.  i'ianz  Xaver  (oder  -lolmnu  Nep.?)  uud 
St.  Katharina.    Aus  der  Pfarrkirche  St.  Thomas  bei  Waizenkirchen. 

79  Doppelbild  auf  Holz :  Maria  Geburt  und  Maria  Verkündigung.  Um  1460. 
Eigentum  der  Pfarrkirche  Eggeisberg. 

80,  81  iStahlstichplatten  von  Heiligenbildern.  Gespendet  von  Herrn  Ignaz 
^  Schwiugenschuß,   Landes-Braudassekuranz-Offizial  in  Linz. 

82  Ölgemälde    (Christus   an    der    Christussäule).     Aus  dem  Kirchlein   „Maria 

Tal**  bei  Linz. 

83  Hostienkapsel  aus  Silber    (Versehkapsel?).     Um   1740.     Spende  des  Herrn 

Jakob  Dallinger,   Pfarrer   in   Weng. 
84 — 88     Statuen    (Halbfiguren)    aus    Holz.     Aus    der    Pfarrkirche   Kefermarkt. 
91,  92     Aquarelle    in    schwarzen    Holzrahmen.     5  schmerzh.  Rosenkranz-Geh. 

Spende  des   Herrn   Oberlandesrat   Viktor   Kerbler   in  Linz. 

96  Aquarell:    St.  Petrus.    Spende  des  Herrn   Oberlandesrates  Viktor  Kerbler 

in  Linz. 

97  Wachsstock,   bemalt.     Spende   des   Herrn   Oberlandesrates    Viktor   Kerbler 

in  Linz. 

98  14  Stück  kleine  Bildchen.     Reliquien  etc.     Einige  mit  Miniaturmalereien. 

Spende   des   Herrn    Oberlandesrates    Viktor   Kerbler    in   Linz. 
104     Bursa   mit  Miniaturgemälden    (St.   Antonius   Eins.?).      Spende   des   Mon- 

signore  Joh.  B.  Hauser. 
109     Marienstatue.     Aus   der   alten   Pfarrkirche  in   Garsten, 

111  Statue:    Heil.   Sebastian.     Spende   der   Frau  Auböck. 

112  Statue:    Heil.   Christophorus.      Spende  der    Frau   Auböck. 

114  Statue:  Der  auferstandene  Heiland.  Aus  der  alten  Pfarrkirche  in  Gleink. 

115  Engelskopf  mit   Flügeln.     Aus  der   alten   Pfarrkirche   in   Gleink. 

116  2    Engelstatuen.     Aus   der    alten   Pfarrkirche   in   Gleink. 

121  2  Blumenvasen.     Aus  der  Prälatenkapelle  in  Gleink. 

122  Altarbild:    St.    Benedikt    in    der    Versuchung.      Aus    der    Prälatenkapelle 

in  Gleink. 

123  Ölberggruppe :   Christus.   Petrus,   Johannes,  Engel.     Aus  der  Pfarrkirche 

Schörfling. 
127,  128     2   Schacher  aus  einer   Kreuzigungsgruppe.     Aus   der  Pfarrkirche  in 
Schörfling. 

129  Diverse  Engel.     Aus  der  Pfarrkirche   Schörfling. 

130  Dreifaltigkeitsgruppe:    Heiland  mit   zwei  betenden   und  einem  fliegenden 

Engel.     Aus   der   Pfarrkirche   Schörfling. 

131  Marienstatue.     Aus   der  Pfarrkirche  Gleink. 

133,   134     Engelstatuen.     Aus  der  Pfarrkirche  Schörfling. 

137 — 139     Statuen.     Aus  der   Pfarrkirche  Schörfling. 

140,   141     Engelstatuen.     Aus  der  Pfarrkirche  Schörfling. 

143,    144     Statuen,    über   lebensgroß.     Aus   der   Pfarrkirche   Schörfling. 

145  Versehgarnitur  der  päpstlichen  Militärkapläne.  Um  1860 — 1870.  Spende 
des   Herrn   Pfarrers   Georg  Baumgartner   in  Weyer. 

!4ti  \  ersehgarnitur  der  österreichischen  Militärkapläne.  Um  1806 — 1809. 
Spende  des  hochwürdigen  Herrn  Th.  Großmann  in  Steyr.  (Photo- 
graphie beiliegend.) 


51 


Zoologie. 

Spenden. 
Coelentarta. 

1   St.  .Spongilla  laciLstris  L.,  Süßwasserscliwamm   (krustenförmig). 

1   St.  Spongilla  lacustris  L.,    Süßwasserschwamm     (verzweigt).        Winterhafen 

Linz.  (Kudolf    Hochhäuser,   Bürgerschüler,   Linz.) 

ilehrere   Stück    (in   verschiedener  Form)    Spongilla   lacustris   L.     Winterhafen 

Linz.  (Rudolf   Hochleitner,  Linz.) 

Crustacea,  Krebse. 

1   St.  Crangou  vulgaris  F.    Adria,  Pola.      (Herr  Richard  Errhalt,  Fähnrich.) 

Araneida,  Spinnen. 

Eine  große  Anzahl   Spinnen   aus  dem   Gesiebe.     Traunauen  bei  Ebelsberg. 

(Herr  Oberoffizial  M.  Priesner,  Linz.) 

Myrioapoda,  Tausendfüßler. 

4  St.   (2  (^,   2   (J)    Julus  foetidus   C.  Koch.    Urfahr. 

1   St.  Mecistocephalus    carolinensis    C.    Koch.     Q    Urfahr. 

1  St.  Julus   sp.    Urfahr.  (Herr   Bernhard   Stolz,    Präparator,   Urfahr.) 

Insecta,  Insekten. 

Große   Anzahl   Pediculus   vestimenti   Burni.      Aus   Spitälern. 

(Herr  Mag.  pharm.  E.  Ritzberger,  Linz.) 
Zahlreiche   Pediculus   vestimenti   Burm.      Imagines   und   Eier. 

(Herr  Oberoffizial   Josef  Kloiber,   Linz.) 
100  Stück  Lepidoptera  meist   aus  Algier. 
Einige  Stücke  Orthoptera  meist  aus  Algier. 
120  St.  Coleoptera  meist  aus  Algier. 

(Frau    Josefine   Zirnbauer,    Lehrerswitwe,   Urfahr.) 
Einige  Lophyrus  pini   L,    (Puppe,   Imagines   und  gesprengte  Puppen).     Ebels- 
berg. (Herr  Förster   Braumann,   Ebelsberg.) 
Zahlreiche  Haematopinus  piliferus  Burm. 

(Herr   J.   Brunmayr,   Tischler,  Linz.) 
1   St.   Gibbium   seotias   F.      Schoißengeierhöhle   am   Pfenningberg. 

(Herr    Leopold    Gschwendtner,    Urfahr.) 
207  St.   Lepidopteren  hauptsächlich   aus   Oberösterreich. 

(Herr  Dr.  L.  Müller,  k.  k.  Postsekretär,  Linz.) 
92  St.  Lepidopteren   in   63  Arten  verschiedener  Fundorte. 

(Herr  Fachlehrer  Karl   Mitterberger,   Steyr.) 
10  Aberrationen  von  Parnassius   mnemosyne  L. 

(Herr   Hans   Huemer,   Privat,   Linz.) 
154  St.  Lepidopteren  in    106  Arten. 
6  St.  sitzende  Lepidopteren. 

(Herr   Oberlehrer  Franz   Hauder,   Verwaltungsrat  des  Museums,  Linz.) 

4* 


52 

Ankauf. 

1  St.  Raupe    von   Acheroulia    atropus    L.      Umgebung   Linz. 

^  Spenden. 

Mollusca,  Weichtiere. 

1  St.  Unio   pictorum   L.      Einmündung   des   Dießenleitenbaches    in   die  Ponau. 

(Gesammelt   vom    Kustos   Dr.    Th.   Kerschner.) 
5  St.  Unio  sp.     Appedingerbach  bei  Lambach. 

(Herr  P,  Eugen  Eder,  Katechet,  Lambach.) 
1  St.  Anodonta  sp.     Donauau  bei   Urfahr. 

3  St.  Clausilia  sp.     Donauau  bei  Urfahr. 

(Herr   Dr.  Leopold   Müller,  k.  k.   Postsekretär,  Linz.) 
Mehrere  Pupa  pagodula   De.<^.      Steinbach    au    der    Stevr. 

„         Valvata  piscinalis   Müll.     Kimplingerbach  bei   Neumarkt-Kallham. 

„         Aplexa  hypnorum  L.     Kimpling. 

„         Patula  rupestris  Drap.     Steyruferfelsen. 

„         Buliminus    (Napaeus)    obscurus   Müll.     Steinbach. 
1  St.  Ancylus  lacustris  L.     Grünburg  au  der  Steyr. 
Mehrere  Vitrina  pellucita  Müll.     Kimpling. 
Zahlreiche  Acme  lineata  Hartm.     Steinbach   an   der   Steyr. 
Mehrere  Caecilianella  acicula  Müll.     Kimpling. 

1  St.  Helix  bidens  Chemnitz.     Steinbach. 

10  St.  Vitrella   Pfeifferi    (eine   Höhlenschnecke).      Kremsmünster. 
13  St.  Campylea  foetens   Beck.     Steinbach. 

Mehrere  Helix  pomatia  L.     Kimpling. 

„         Arianta   arbustorium    (L.)    Leach.      Kimpling. 

„         Pupa  optusa  Drap.  =  Cylindrus   optusus  Fitz.     Hohe   Nock. 
8  St.  Helix  lapicida  L.     Steinbach. 
Mehrere  Pupa   avenacea  Brug.     Steinbach. 

„         Helix  hortensis  Müll.     Kimpling. 

„  ..       austriaca   Mülilfeldt.     L^nterfurt  bei   Kimpling. 

„  ,,       fruticum  Müll.     Kimpling. 

„  ,,       incarnata  Müll.     Kimpling. 

2  St.  Helix    (Vallonia)    costata  Müll.     Aschachfluß. 
Mehrere  Succinea  oblonga  Drap.     Kimpling. 

„         Pomatias   septemspiralis   Razom.     Steinbach. 

11  St.  Helix  nemoralis  L.     Kimpling. 
Mehrere  Helix  caudicans  Ziegler.     Kimpling. 

4  St.  Zonites  verticellus  Fer.     Steinbach. 
10  St.  Pupa  pagodula  Des.     Steinbach. 

3  St.  Helix  holoserica  Studer.     Steinbach. 

5  St.  Helix  obvoluta  Müll.  •   Steinbach. 

5  St.  Helix  personata  Laraarck.     Steinbach. 

6  St.  Anodonta   mutabilis    (Clessin)    var.    rostrata    (Kok).     Aschaelifluß    unter- 

halb Waizenkirchen. 


53 


5  St.  AModonta    mutabilis 
Hözlhamerbach. 

7  St.  Unio    batavus    Lamarck. 
Waizenkirchen. 

7  St.  ünio    batavus    Lamarck. 
liamerbach. 

3  St.  Pupa  minutissima  Harm 

5  St.  Pupa  truncatella  PfeifF. 


(Clessin)  var.  rostrata  (Kok).  Kimplinger-  und 
var.  grassus  Rossm.  Aschachfluß  unterhalb 
var.    amnicus    Ziegl.      Kimplinger-    und    Hözl- 


Steinbach. 
Steinbach. 
6  St.  Unio  pictorum  L.     Aschachfluß. 

(Herr   Theodor   Berger,   Schulleiter   in   Kimpling  bei   Neumarkt- 
Kallham.) 
3  St.  Unio  pictorum  L.     Linkes  Saveufer  bei  Ungarisch-Brod. 

(Herr  Richard  Errhalt,  Kadettaspirant.) 
29  St.  Anodoutites  cygnea  L.     Linkes  Donauufer  bei  Luftenberg. 
11  St.  Unio  pictorum  L.     Linkes  Donauufer  bei  Luftenberg. 
Mehrere  Pisidien  sp.     Altwasser  in  Seyrlufer  bei  Linz. 

(Herr  Johann  Langwieser,  Fischmeister,  St.  Peter  bei  Linz.) 
1  St.  Limax   variegatus  Drap.     Aus   einem   Keller   in   Linz. 

1  St.  Unio  sp.     Ager  bei  Kammer  am  Attersee. 

(Herr   Mag.   pharm.    E.   Ritzberger,   Linz.) 

2  St.  Lithodomus  lithophagus  L.     Pola,  Adria. 

2  St.  Chiton   olivaceus   Spengl.     Pola,  Adria. 

I  St.  Patella  vulgata  L.     Pola,  Adria.      (Herr   Richard  Errhalt,   Fähnrich.) 
Große  Anzahl   Sphaerium   sp.     Toffellache  bei   Lambach. 

II  St.  Unio  sp.     Falsbacherbach  bei  Gunskirchen. 

3  St.  Anodonta   sp.     Zweiter    St.   Peter-Teich  in   Gunskirchen. 
1  St.  Anodonta   sp.      Falsbacherbach  bei    Gunskirchen. 

(Herr  P.  Eugen  Eder,  Katechet,  Stift  Lambach.) 


1  St.  Scaphanda  lignarius  L. 
Mehrere     Stücke     Natiea      josephinia 

Risso. 
5  St.  Aporrhais  pes  pelec-ani  (L.)  Gray 
Größere   Anzahl   Cerithium   vulgatum 

Bruguiöre. 
4  St.  Turritella  communis  Risso. 

1  St.  Cassidaria  echinophora  L. 

2  St.  Cyprea  sp. 

1  St.  Tri  via  europaea  Montag. 
1  St.  Cassis  sulcosa  Bruguiöre. 
Mehrere  Stücke  Conus  mediterraneus 

Bruguiere. 
Größere  Anzahl  Columbella  rustica  L. 
1  St.  Fusus  syracusanus  L. 
1  St.  Mitrella  scripta  L. 
1  St.  Euthrya  cornea  L. 
Mehrere  Stücke  Murex  brandaris  L. 
7  St.  Murex  trunculus  L. 
i   St.  Murex  sp. 


1  St.  Murex  erinaceus  L. 

2  St.  Purpura  haemostoma  L. 
1   St.  Purpura  sp. 

1   St.  Turbo  rugosus  L. 

6  St.  Trochus  turbinatus  Born. 

1  St.  Trochus  magus  L. 

Größere     Anzahl     Haliotus    tubercu- 

lata  L. 
Mehrere  Stücke  Patella  vulgata  L. 

3  St.  Patella  granularis  L. 

2  St.  Patella  sp. 

Größere  Anzahl  Patella  scutellaris  L. 
1  St.  Patella  sp. 

3  St.  Chiton  sp. 

4  St.  Spondylus  gaederopus  L. 
Mehrere     Stücke     (verschied.     Alters) 

Pecten  jacobaeus  L. 

Mehrere   Stücke   Lima   squamosa   La- 
marck. 

Mehrere  Stücke  Chlamys  varius  L. 


;ö4 

Größere   Anzahl    in    verschied.    \'arie-  ^Mehrere  Stücke  Cvtherea  chione  I^. 

täten  Mytilus  edulis  L.  Größere  Anzahl  Venus  sp. 

Mehrere  Stücke  Area  no§  L.  Mehrere  Stücke  Venus  verucosa  I.. 

Größere  Anzahl  Area  barbata  L.  Mehrere  Stücke  Venus  gallina  L. 
Mehrere  Stücke  Pectunculus  glycinie-  „  ,,        Donax  truncuhis  T.. 

rus  Lamarck.  1   St.  Donax  sp. 

Größere  Anzahl  Cardium  sp.  Mehrere  Stücke  Artemis  lincta   Lamm. 

2  St.  Cardium  sp.  1  St.  Mactra  helvacea  Chemnitz. 
Größere    Anzahl    Cardium    tubercula-  Mehrere  Stücke  Mactra  stultoruni  LV 

tum  L.  „  „        Tellina   sp. 

3  St.  Cardium  aculeatum  L.  .,  ,,        Solen   vagina  L. 
Einige    hundert    Stück    unbestimmte    Conchylien.      Alle    aus    der    Bucht    von 

Ajaccio,  Korsika. 
1   St.  Venus  galina  L. 

1  St.  Artemis  lincta  Lamarck.     Beide   vom   Lido  bei    Venedig. 

5  St.  verschiedene  Helixarten.     Umgebung  von   Ajaccio,   Korsika. 

(Gesammelt   vom   Kustos   Dr.   Theodor    Kerschner.i 

2  St.  Meleagrina   margaritifera   Lamarck.      Indischer    Ocean. 
1  St.  Hippopus  maculatus  Lamarck.     Indischer   Ozean. 

(Kustos  Dr.  Theodor   Kerschner.) 

Reptilia,  Reptilien  und  Amphibia,  Lurche. 

Coronella   girondica   Dum.    et    Bibr.      Girondische   Schlingnatter.      Küstenland. 
(Herr   Ing.    Hartig    durch   Vermittlung   des   Herrn    Regieruugs- 
rates   Commenda.) 
Bufo  vulgaris  Laur.  juv.     Erdkröte.     Urfahr.      (Herr  Dr.  Priesner.  L  rfahr.i 

Aves,  Vögel. 

Agapornis  cana  Gmel.  w"   ad.  Grauköpfchen. 

(Herr  P.  Benedikt   Eder,  O.  C.  Linz.) 
Mergus  merganser  L.  ^  ad.  Großer  Säger.  Au  bei   Ottensheim. 
Oedienemus   oedicnemus   Triel.    Au   bei   Ottensheim. 

(Herr   Klammbauer,    Vergolder,    Linz.) 
Coccothraustes    cocc.    coccothraustus    L.    ^    Kirschkernbeißer. 

(Herr   Bernhard   Stolz,   Präparator,  Urfahr.) 
Vidua  nitens  Gmel.  ^  Stahlblauer  Widafink. 

(Herr  P.  Benedikt  Eder,  O.  C.  Linz.) 
Corvus   frugilegus   frugilegus   L.   ^j^   juv.   Saatkrähe.  •  Katzenau   bei   Linz. 

(Herr   Grottenthaller.   Linz.) 
Steganura  (Vidua)    paradisea  L.  ^  Paradieswidafink. 

(Herr  P.  Benedikt   Eder,  O.  C.  Linz.) 
Tinnunculus  tinnunculus  L.   Q   Turmfalke.  Altpernstein,  Kremstal. 

(Herr  Josef  Wischenbart,  Förster,  Altpernstein.) 
Fringilla  coelebs  coelebs  L.   W"   Buchfink.  Garten,   Linz. 
Accipiter  nisus  nisus  L.   Q   einjährig.  Sperber.  Hummelhof  bei  Linz. 
Ohloris  chloris  chloris  L.  ^  ad.   Grünling.  Hunmielhof  bei  Linz. 

(Herr   Oberlehrer   Franz   Hauder,  Linz.) 


55 

Stiirnus  vulgaris  vulgaris  L.  Star.   Donaukai,   Linz. 

(Herr    Präparator   Bernhard    Stolz,    Urfahr.) 
Taeniopygia   castanotis   Gould.   ^    Zebrafink. 
Ploceus   sanguinirostris   L.   ^   Rotsehnäbliger   Webervogel. 
Hallus  aquaticus  L.   Q   ad.  Wasseralle.  Umgebung  Linz. 
Ploceus  melanogaster  Lth.   w»  Napoleon- Webervogel. 
Aegintha  melpoda  Vieill.    Q    Orangebäckiger   Astrid. 
Agapornis  cana  Gmel.    Q   Grauköpfchen. 

Pyrrhula   pyrrhula   europaea   Vieill.    ^-^   Europäischer   Gimpel. 
Aegintha  melpoda  Vieill.    Q    Orangebäckiger   Astrid. 

Ploceus  sp.   Q  .  (Herr  P.  Benedikt  Eder,   0.  C.  Linz.) 

Xahius  collurio  L.  ^  ad.  Rotrückiger  Würger.  Umgebung  von  Linz. 

(Herr   Oberlehrer   Franz    Hauder,    Linz.) 
Aegithalus    caudatus    europaeus    Herrn.    ^    Schwanzmeise.    Spielberg    an    der 

Donau. 
Aegithalus    caudatus    europaeus    Herm.    Q    Schwanzmeise.    Spielberg    an    der 

Donau., 
Sylvia   curruca  curruca  L.    w»    Zaungrasmücke.    Spielberg   an   der   Donau. 
Erithacus    rubecula  L.   ^   Rotkehlchen.   Spielberg   an   der   Donau. 
Coloeus  monedula  L.   Q   Dohle.  Spielberg  an  der  Donau. 
Eringilla  coelebs  L.   ^  Buchfink.   Spielberg   an   der  Donau. 

(Gesammelt   vom   Kustos   Dr.  Theodor    Kerschner.) 
Spermestes   undulata  Lth.   ^   Gewellter   Muskatvogel. 
Spermestes   malaccensis   L.   Dreifarbige   Nonnenamandine. 
Spermestes  oryzivora  L.   ^   Reisamandine. 

(Herr  P.   Benedikt  Eder,  O.   C.  Linz.) 
Crex  crex  L.   p?»   med.  Wiesensumpfhuhn.  Umgebung  von  Linz. 

(Herr  Oberlehrer  Franz   Hauder,   Linz.) 
Ploceus   sp.   ^   Feuervveber.  (Herr   P.   Benedikt  Eder,    O.    C.   Linz.) 

Columba  oenas  L.   p?»  Hohltaubc.    Treffling  bei  Urfahr. 

(Herr  Grottenthaller,  Linz.) 
Cypselus  apus  L.  ^  Mauersegler.  Linz. 

(Herr   Oberlehrer   Franz   Hauder,   Linz.) 
Galerida  cristata  cristata   L.   ^  juv.  Haubenlerche.  Urfahr. 

(Herr  Bernhard  Stolz,   Präparator,  Urfahr.) 
Cypselus  apus  L.   w»  Mauersegler.  Linz.  (Herr  Ignaz   Nening,  Linz.)    • 

Sylvia    borin    borin    Bodd.    ^    Gartengrasmücke.     Oberhaid,    Südböhmen. 
Acanthis  carduelis  carduelis  L.   w»  Stieglitz. 

(Herr  P.  Benedikt  Eder,  0.  C.  Linz.) 
Accipiter   nisus  nisus   L.   Q   einjähr.   Sperber.   Ebelsberg. 

(Herr  Förster  Braumann,   Ebelsberg.) 
Pernis  apivorus  apivorus  L.   Q   ad.  W^espenbussard.  Leonstein. 
Pernis   apivorus  apivorus  L.   Q    einjährig.   Wespenbussard.  Leonstein. 

(Herr  Gustav  Graf  Schmidegg,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statt- 
haltereirat  a.   D.,   Leonstein.) 
Ploceus  melanogastra  Lth.   ^   Napoleonsweber. 

(Herr  P.  Benedikt  Eder,  0.  C.  Linz.) 


Ä6 

2  Philomachus    pugnax    L.    w»    u.    Q    Kampiläut'er.    Winterkleid.    Guiiskirchen 

bei   Wels.  (Herr   Josef  Roth,  Präparator,  Wels.) 

Colymbiis   cristatus   L.    (Dunenkleid).    Großer    Lappentaucher.    Wallersee. 
Podieeps  (Colymbus)  fluviatilis  Tiinst.  w»  Winterkleid.  Kleiner  Lappentaucher. 

•  Donau  bei  Spielberg.  (Herr  Professor  Karl  Wessely,  Linz.) 

Spermestes  cantans   Gmel.    Q   Silberschnabel-Amandine. 
Spermestes  oryzivora  L.   ^  Reisvogel. 
Fringilla  sp.   (trop.  Form). 
Coccothraustes  virginianus  Brss.   ^   ad.   Roter   Kardinal. 

(Herr  P.  Benedikt  Eder,  0.  C.  Linz.) 
Ardea  cinerea  L.    Q   juv.   Fischreiher.  Plesching  bei   Urfahr. 

(Herr  Oberlehrer  Josef  Breinbauer,   St.  Magdalena  bei  Urfahr.) 
Spermestes  sinensis  Brss.   ^^   ad.   Schwarzköpfige  Amandiue. 
.,  punctularia   L.    Q    Muskatamandine. 

„  acuticauda    Hgds.     (Varietät.)    Spitzschwänzige    Bronzeamandine. 

Aegintha  melpoda   Vieill.    ^   Orangebäckchen. 

(Herr  P.  Benedikt  Eden,  O.  C.  Linz.) 
Stercorarius    pomarinus    Temm.    ^    ad.      (Winterkleid.)      ^littlere    Raubmöve. 
Margarethen  bei  Linz. 

(Herr   Oberlehrer  Ludwig   Commeuda,   Linz.) 
Accipiter  uisus  nisus  L,   Q  juv.  Sperber.  (Herr  Rudolf  Pichert,  Linz.) 

Chloris  chloris  chloris  L.    w»   Grünling.   Urfahr. 

(Herr   Bernhard   Stolz,   Präparator,   L^rfahr.) 
BonasÄa  bonasia  L.   ^   Haselhahn.   St.   Martin   bei   Gerling,   Mühlkreis. 

(Herr  Postrat   Julius   Riehl,   Linz.) 
Asio   flarameus    flammeus   Pontopp.    Q    Sumpfohreule.    Tlieniug, 

(Herr    Generalkonsul    Franz    Haupt    Ritter    v.    Hoechstatt«n, 

Linz.) 
Accipiter   nisus   nisus  L.    Q    ad.    Sperber.   St.   Margaretlien   bei   Linz. 

(Herr    Oberlehrer    Josef    Breinbauer,    St.   Magdalena.) 
Gavia   arctiea.    L.    ^   Polarseetaucher.   Donau   bei    Steyregg. 

(Herr   Bernhard  Stolz,   Präparator,   Urfahr.> 
Vanellus  vanellus  L.   ^  juv.   Kibitz.   Xeuhaus  an   der  Donau. 
Larus  ridibundus  L.   Q   juv.  Lachmöve.  Brandstatt  an  der  Donau. 

(Herr   Baurat   Friedrich  FresI,   Linz.> 
Accipiter   nisus   nisus  L.    Q    ad.   Sperber.   St.   Margarethen  bei   Linz. 

(Herr   Oberlehrer  Ludwig   Commenda,  Linz.) 
Larus  ridibundus  L.    Q    zweijährig;   Lachmöve.   Puchenau   an   der  Donau. 
Lanius    excubltor    excubitor    L.    ^    einjährig.    Großer    Würger.    Puchenau    an 
der  Donau. 

(Herr    Landes-Oberrechnungsrat    Eduard    Cireutter,     l^iclieniiii.) 
Mergus   serrator  L.    Q   ad.   ^littlerer   Säger.   Hagenau   bei    Braunau. 
Falco   Kubbuteo    subbuteo   L.    ^    ad.    Baumfalke.    Steinliaus   bei    Wels. 
Falco   tinnunculus   tinnunculus   L.    ^    ad.    Turmfalke.    Fischlham. 
Accipiter  niKu»  hIbu«  L.   ^  ad.  Sperber.   I^ambach. 

,,  „      L.    ^   ad.   Sperber.   Glinicknieni\\  ski    bei    .hislo.   (Jalizien. 

LaniuK  Senator  scnator  L.  ^  Rotkopfwürger.  Fischlliam   bei   Wels. 


Saxieola.    oenaiithe    oenanthe    L.    ^    Grauer    Steini=;climätzer.    St.    Oswald    bei 

Freistadt. 
Totauus   oeliropus  L.    Q    Punktierter   Wasserläufer.    Wallern   bei  W>ls. 
Tringoides    hypoleucus   L.    Q    Flußuferläufer.    Hinterstoder. 
Emberiza   eitrinella   citrinella   L.    Q    Goldammer,    Wels. 

(Herr  Josef  Roth,   Präparator,  Wels.) 
Fuligula   fuligula  L.   ^   Reihereute.   Traunsee.  März   1912. 
Larus   ridibundus  L.   w»   Laehmöve.   Gmunden. 
Cinclus  cinclus  meridionalis  Brehm.   Q    Wasserschmätzer.   Gmunden. 

(Herr  Eichmeister  A.  Watzinger,  Gmunden.) 
Fuligula  clangula   L.    ^    ad.    Schellente.    Puchenau   bei   Linz. 
„  „  L.   Q   Schellente.   Puchenau  bei   Linz. 

(Herr  Oberrechnungsrat  Eduard  Greutter,  Puchenau.) 

Ankauf. 

Anas  crecca  L.    Q   Krickeute.  Heilham  bei  Urfahr. 

Lagopus  lagopus  L.   Q  Moorschneehuhn.  Schweden. 

Lagopus  lagopus  L.  ^  Moorschneehuhn.  Schweden. 

Ardea  cinerea  L.   ^  juv,  Fischreiher,  Spielberg   an  der  Donau. 

Pyrrhocorax   pyrrhocorax   L.    w»    Alpenrabe.    Issyk   Kul,   Turkestan. 

Coloeus   monedula   collaris   Drüm.    w^    Issyk   Kul,  Turkestan. 

Sturnus  vulgaris  porphyronotus  Sharpe.  Q  Winterkleid.  Issyk  Kul,  Turkestan^ 

Carduelis  caniceps  parapanisi  Kollibag.   ^^  Issyk  Kul,  Turkestan. 

Acanthis    flavir.   brevirostris    Moore.    Q    Issyk   Kul,    Turkestan. 

Serinus  pusilus  Pall.    Q   ad.   Turkestan. 

Serinus  pusilus  Pall.  Q  juv.    Turkestan. 

Loxia   curvir.    albiventris    Swinh.    ^    Issyk   Kul,    Turkestan. 

1  oxia  curvir.   albiventris   Swinh.   Q   Issyk  Kul,  Turkestan, 
Imberiza  luteola  Sperrun.  ^  Issyk  Kul,  Turkestan, 
Imberiza  leucocephala  Gm,   p?   Issyk    Kul,   Turkestan, 
Antus  campestris  campestris  L.   ^   Issyk  Kul,  Turkestan. 
Lanius  excubitor   homeyeri   Gab.   ^   Issyk   Kul,   Turkestan. 

Turdus   ruficollis   atrogularis   Temm.    ^   Sommerkleid.    Issyk   Kul,   Turkestan.. 

Turdus    ruficollis    atrogularis    Temm.    ^    Winterkleid,    Taschkent,    Turkestan. 

Cinclus  cinclus  leucogastar  Bp.   Q   Issyk  Kul,  Turkestan. 

Troglodytes  troglodytes  pallidus   Hume,   w«   Issyk   Kul,   Turkestan. 

Branta  ruficollis  Pall.   ^  Issyk  Kul,  Turkestan. 

Piscoides   tridact.   thianschanicus   Buturl.    O    Issyk  Kul,   Turkestan. 

Crallinago  gallinago  L.   ^   Sumpfschnepfe.   Gusen  bei   Spielberg, 

Merganser  merganser  L.   w»   ad.  Großer  Säger.  Donau  bei   Maut  hausen. 

Fulica  atra  L.   w»   Bleßhuhn.  Kleinmünchen. 

Buteo  buteo  buteo  L.    w»   ad.   Mäusebussard.   Spielberg  au   der   Donau, 

Gallinula    chloropus    L,     Q    ad.    Teichhuhn.     Im    Hochzeitskleid.     Umgebung 

von   Eferding. 
A'anellus  vanellus  L.   Q   juv.  Kibitz.   Spielberg  an  der  Donau. 

2  Columba  palumbus  L.   w'W'   Ringeltaube.   Treflfling  bei  Urfahr. 
Ardea   cinerea    L,    Q    einjärig,   Fischreiher.   Reichenbach   bei   Pulgärn, 


58 

Strix  aluco   aliieo  L.   w»  juv.   Waldkautz.   Umgebung   von   Steyregg. 

Pernis   apivorus  apivorus  L.    Q   Wespenbussard.   Umgebung  von   Steyregg. 

Alcedo  ispida  ispida  L.  w"   Eisvogel.   St.  Peter  bei  Linz. 

Pernis  apivorus  apivorus  L.  /-j"  juv.  Wespenbussard.  Predigtstuhl  bei  Steyregg. 

Pernis  apivorus  apivorus  L.  w"  Wespenbussard.  Predigt  stuhl  bei  St«yregg. 

Pernis  apjvorus  apivorus  L.  Q  juv.  Wespenbussard.  Predigtstuhl  bei  Steyregg. 

Athene  noctua   (Retz).  ^  Steinkautz.  Steyregg. 

Strix  aluco   aluco  L.    Q    Waldkautz.   Langangererwald  bei   Steyregg. 

Parus  caearuleus  caearuleus  L.  ^  ad.  Blaumeise.  Au  bei  Linz. 

Parus  major  major  L.  ^  ad.  Kohlmeise.  Au  bei  Linz. 

Strix  aluco   aluco  L.    Q    ad.   Waldkautz.  Pulgarn. 

Parus  caearuleus  caearuleus   L.   ^  juv.   Blaumeise.   Au  bei  Linz. 

Turdus   philomelos   philomelos   Brehm.   ^    Singdrossel.   Urfahr. 

Tetrao   urogallus  L.    Q   Auerhenne.  Waxenberg,   Mühlkreis. 

Phoenicopterus  roseus  Pall.  ^  dreijährig.  Flamingo.  Obermühl  an  der  Donau 

bei  Kilometer  50,  7.   September   1914. 
Falco  peregrinus  calidus  Lath.    Q   juv.   Sibirischer   Wanderfalke.   Gunskirchen 

bei   Wels,   Mitte   November    1915. 

Mammalia,  Säugetiere. 

Spenden. 

Putorius   nivalis  L.    Q    Wiesel.   Heilham  bei   Urfahr. 

(Herr  K.   Haider,    Privat,   Linz.) 
Cercopithecus  sabaeus  F.   Cuv.   ^   ad.  Grüne  Meerkatze. 

(Herr   Tierarzt  H.    Schneider,   Linz.) 
Putorius  nivalis  L.    Q    Wiesel.   Seyrlufer  bei  Linz. 

(Herr    Oberoffizial    Josef   Kloiber,    Linz.) 
2  Fiber  zibethicus  L.  p?»  u.   Q   Bisamratte.  Stekna  in  Böhmen. 

(Fürst    Wlndischgrätzsche    Gutsverwaltung,    Stekna,    Böhmen, 
vermittelt    durch    Fürst    Hugo    Windischgrätz.) 
Putorius   nivalis   L.    Q    Wiesel.   Umgebung   von  Linz. 

(Herr   Direktor   Dr.   Franz   Schnopfhagen,   Linz.) 
Khinocephalus  hipposideros  Bechst.  ^  Kleine  Hufeiseunase.  Höhle  bei  Wiudegg. 
Rhinocephalus  hipposideros  Bechst.  Q  Kleine  Hufeisennase.  Höhle  bei  Windegg. 

(Gesammelt   vom   Kustos.) 
Talpa  europaea  L.  ^  Maulwurf.  Posthof  bei  Linz. 

(Herr    J    Brunmayr,   l^inz.) 
Talpa  europaea  L.   w"   Maulwurf.  Fischzuchtanstalt  St.  Peter. 
Arvicola  amphibius  L.   w»   Wasserratte.  Fischzüchtanstalt   St.   Peter. 

(Herr   Fischmeister   Johann   Langwieser    in    St.    Peter.) 
Pippistrellus  pippistrellus  Schreber.    w"    Zwergfledermaus.    Museumsgarten. 
PippistrelluH  pippistrellus  Schreber.    Q    ad.    Zwergfledermaus.    Museumsgarten. 

(Herr   J.   Brunimivr.   Tjiiz.^ 
Sciurus  vulgaris  L.   Q   Eichhörnchen.  Ebelsberg. 

Sciurus  vulgaris  L.  Eichhörnchen   (Winterkleid,  hellgraue  \jirnMat).   Kln-i>i.»M^. 

(Herr   Förster   Brauniann,   Ebelsberg.) 


5^ 

Putorius  putorius  L.  q^  juy.  Iltis.  Freinbecg  liei:  Linz. 
Talpa   europaea   L.   Maulwurf.   Umgebuno    von  tinz. 

;        "i  '    (Herr   J.   Bruninayr.  Linz.) 

Pippistrellus    pippistrellus    Schieb.    Zwergfledeimaus.    Kirchdorf. 

(Herr   Oberlehrer   Franz   Hauiler,   Linz.) 
Serex    alpinus    Sehinz.    Q    juv.    Alpenspitzmau.s.    Sarstein    (in    1000    m    Höhe) 

bei    Obertraun.  (Herr    Professor   L.   Frank.    Linz.) 

Mus  rattus  L.   Q   ad.  Hausratte.   Zell  bei  Zellhof. 
3   Mus   ratfus.  L.   juv.  Hausratte.  Zell  bei   Zellhof. 

(Herr   Oberlehrer   J.  Walter.    Zell   bei   Zellhof.) 
Mus  sylvaticus  L.  ^  juv.  Waldmaus.  Waldgebiet  des  Grippensteins  bei  Ober- 
traun   (1000  m   Höhe). 
Arvieola    rufescente-fuscus   Sehinz.   ^f   Gebirgsform   der   Feldmaus.  Waldgebiet 
des  Grippensteins  bei  Obertraun    (1000  m  Höhe). 

(Herr  Professor  L.   Frank.   Linz.) 
Sorex  minutus   L.    O    Spitzmaus.   Polsterlucke  bei   Hinterstoder. 

(Gesarnmelt  vom  Kustos  Dr.  Th.  Kerschner.) 
Sciurus  vulgaris  L,  ^  Eichhörnchen.   Dießenleiten    bei    Urfahr. 

(Herr   Oberoffizial   F.   Kloiber.   Urfahr.)' 
Sciurus  vulgaris  L.   ^   Eichhörnchen.  Linz.   Marktplatz. 

(Herr   G.   Lahiier,   Revident.   Linz.) 
Sciurus  vulgaris  L.  p?"  Eichhörnchen,    Niedernhart    bei    Linz. 

(Herr  Oberlehrer   Franz   Hauder,   Lihzlj    ' 
Sorex   araneus   .    .   .   L.  Waldspitzmaus.   Grieskirchen. 
Sorex  araneus    .    .    .   L.    Waldspitzmaus.    Gunskirchen   bei   Wels. 
Rhinolophus   hipposideros   Bechst.   Kleine    Hufeisennase.   Eberschwang  im  Inn- 

kreis. 
Plecotus  auritus  L.  Großohr.  Wels   (?). 

Vesperugo  serotinus  Schreb.  Spätfliegende  Fledermaus.  Pöchlarn  an  der  Donau. 
Vesperugo  pippistrellus   Schreb.   Zwergfledermaus.   Wels. 
2   Vespertilio  mystacinus   Leisl.   Bartfledermaus.   Wels. 

(Herr    Josef    Roth.    Präparator,    Wels.) 


Ankäufe. 

Putorius    ermineus    L.    w»    Hermelin.   Eferding. 
Meles  taxus  L.   w»  juv.  Dachs.   Mühlberg  bei   Pulgarn. 
Putorius  putorius  Lr.  Q   Iltis.  Steyregg. 

Capra  sibirica  Camerano.  ^  ad.  Sibirischer  Steinbock.  Skelett.  Turkestan. 
Lynx   eüropaeus   L.   Europäischer   Luchs.   Skelett.   Ungarn. 
2  Mustela  foina  Erxl.  ^^  u.   Q   Steinmarder..  Steyregg. 

Putorius   ermineus   L.    w"    Hermelin.    In    interessantem    Übergangskleid.    Sankt 
Martin   bei   Gerling.   Mühlkreis. 


Verzeichnis  der  Höhlenfunde  aus  dem  Besitze  des 
Vereines  für  Höhlenkunde. 

^       (Leihgabe   mit    Wahruug   des   Eigentumsrechtes   dieses    Vereines.) 

Mokricahöhle  in  den  Sieineraipen,  Krain. 

Ursus  spelaeus  Bl.  (Höhlenbär).  Schädel;  einige  Schädelfragmeute,  4  Unter- 
kiefer, 27  Zähne,  3  Drehwirbel,  2  Tragwirbel,  14  Wirbelknochen. 
1  Steißbein  (Os  sacrum),  12  Rippen,  4  von  Menschenhand  bear- 
beitete Knochen,  ö  Oberarmknochen,  2  Schulterblätter,  12  Mittel- 
fußknochen, 4  Beckenhälften,  4  Oberschenkelknochen,  3  Tibien,  1  Fi- 
bula, 1  Penisknochen,  zahlreiche  Handwurzelknochen,  Grelenksköpfe 
und  Knochenfragmente. 

Drachenhöhle  bei  Mixnitz  in  Steiermark. 

Ursus  spelaeus  Bl.  (Höhlenbär).  4  Unterkiefer,  14  Wirbelknochen,  7  Rippen, 
1  Praesternum,  9  Zähne,  1  Oberarmknochen,  1  Ulna  (Elle),  1  Radius 
(Speiche),  2  Oberschenkelknochen,  2  Tibien,  1  Fibula.,  34  Mittelfuß- 
knochen, 26  Phalangen.  Die  größeren  Knochen  eines  jungen  Höhlen- 
bären, mit  Ausnahme  des  Schädels;  zahlreiche  Fußwurzelknochen, 
Kniescheiben,    Gelenksköpfe    und    Knochen fragmente. 

Höhle  in  der  Nordwandrinne  des  Rötheisteins  bei  Mixnitz  in  Steiermark. 

Capra  ibex  L.  Alpensteinbock.  Schädelfragment  mit  dem  Stirnzapfen.  Zwei 
Rippenfragmente  und  eine  Phalanx.  Einige  Knochen  verschiedener 
Säuger. 

Große  Schachthöhle  bei  Mixnitz  in  Steiermark. 

Knochen   verschiedener   Säuger,   meist  Paarhufer, 
Fußknochen   von   Aquila  chrysaetos   L.    Steinadler. 

Scherbenhöhle  bei  Mixnitz  in  Steiermark. 

Neolithische  Topfscherben. 

Mathildengrotte  bei  Mixnitz  in  Steiermark. 
Knochenbreccie  mit   Zähnen   von  Ursus   spelaeus   Bl.     Höhlenbär. 

Frauenloch  bei  StUbing  in  Steiermark. 
2  große  Stücke  Knochenbreccien   von   Ursus   spelaeus  Bl.     Höhlenbär. 

Bärenhöhle  bei  Rettenegg  in  Steiermark. 
Ursus  si)elaeus  Bl.  Höhlenbär.     2   Fersenbeine. 

Höhle  beim  Stierloch,  Köflach  in  Steiermark. 
Neolithische  Topfscherben. 


61 


Stollen  beim  Heidentempel,  Köflach  In  Steiermark. 

Knochenfragmente   von   Ursus  .spelaeus   Bl.      Höhlenbär. 

Lurhöhle  bei  Semriach  in  Steiermark. 

6    verschiedene    Knochen    von    Ursus    spehieus    Bl.      Höhlenbär.      Darunter   ein 
interessanter   Unterkiefer. 

Steinbockhöhle  bei  Peggau  in  Steiermark. 

30   Zähne  von  Ungulaten. 

Aufgeschlagene  Röhrenknochen   von  Ungulaten. 
Unterkieferfragmente  von  Ungulaten. 

Capra   aegagrus    Gm.     Bezoirziege.  Stirnbein   mit   den    Stirnzapfen.     Stirnbein- 
fragmente. 
Ursus  spelaeus   Bl.    Höhlenbär.    Verschiedene  Knochen  und   Zähne. 
Von   Menschenhand   bearbeitete   Knochen    (Schaber)    und   Zähne. 
Zahlreiche   neolithische   Topfscherben. 

Höhle  in  der  Peggauerwand,  Peggau  in  Steiermark. 

Große   Anzahl    von    Säugerknochen   und    Vogelknochenfragmente. 
Größere  Anzahl   neolithischer  Topfscherben. 

Kleinere  Höhlen  bei  Peggau  in  Steiermark. 

Zahlreiche  neolithische   Topfscherben, 

Höhle  im  Steinbruch  Hofbauer,  Peggau  in  Steiermark. 

32  verschiedene  Knochen,  darunter  2  Schädel  und  3  Unterkiefer  von  x\rctomys 
marmota   L.     Alpenmurmeltier. 

Katerloch  bei  Weiz  in  Steiermark. 

Zahlreiche  Knochen  von  marderartigen    Raubtieren. 
Zahlreiche  Knochen  von  hundeartigen    Raubtieren. 
Zahlreiche  Knochen  von  Ursus   arctos  L.    Brauner  Bär. 
Zahlreiche  Knochen  von  Ungulaten. 
Große  Anzahl  Knochenfragmente   von   Säugern. 

Wildes  Loch,  Grebenzenalpe  bei  Neumarkt  in  Steiermark. 

94  Knochen  von  jungen  Höhlenbären    (Ursus  spelaeus  Bl.). 

Alces  alces  L.    Elch,    Metatarsalknochen   rechts. 

Zahlreiche   Knochen   verschiedener   Ungulaten. 

24   Knochen,   meist   Schädel,   von    7   verschiedenen   Fledermausarten. 

Größere  Anzahl   von  Knochen   marderartiger   Raubtiere. 


Höhle  bei  der  Schönbergalm  (Dachsteingebiet). 

€abra  ibex  L.  juv.  (Seinbockkitz).  63  Stück  Knochen  mit  teilweise  erhaltenem 
Schädel   und   den   beiden    Stirnzapfen. 


Kleine  Höhle  am  Mittagkogel  bei  der  Schönbergalm  (Dachsteingebiet). 

Lepus   timidiis   L.  =z   Lepus   viiriabilis   Bl.     Alpenhase.      42   Knochen,   darunter 

ein  Schädel. 
Lagopus  mutus   Montin.     Alpensdineehuhu.      10   verschiedene  Knochen. 
Rupicapra  rupicapra   L,     Gemse.      18   Knochen,   darunter   ein   Schädel. 

Kleine  Höhle  zunächst  der  Schönbergalm  (Dachsteingebiet). 
Ursus   spelaeus   Bl.     Höhlenbär.      11    verschiedene    Knochen. 

Dachstein-Riesenhöhle. 
Ursus   spelaeus   Bl.      Höhlenbär.      22   verschiedene   Knochen. 

Wieselloch  bei  Ebensee. 

Große  Anzahl  verschiedener  Säugerknochen,  darunter  solche  von  Felis  catus  L. 
Wildkatze. 

Hallerloch  bei  Gosau. 

Cervus   elaphus   L.   Hirsch.      4  verschiedene  Knochen. 

Teufelshöhle  bei  Kremsmünster. 
Zahlreiche    Säugerknoclien,    darunter    solche    von    Felis    catus,    Wildkatze, 

Höhle  bei  Sloup  in  Mähren. 

Ursus  spelaeus  Bl.     Höhleubär.     öl  Knochen. 

Vypustekhöhle  bei  Kiritein  in  Mähren. 
Ursus  spelaeus  Bl.     Höhlenbär.     Unterkieferfragment   und  Knochenbreccie. 

PIvka  jama  in  Kraln. 

Große  Anzahl   von   Knochen   verschiedener   Ungulaten. 

Adelsberger-Grotte. 

Ursus   spelaeus    Bl.      Höhlenbär.      2    Tibiafragmente. 


13   Herbarblätter   von   Höhlenpflauzen   aus   dem   Herbar   Gaunersdorfer. 

6   Herbarblätter   von   Höhlenpflanzen    aus   dem   Herbar   Eitzberger. 

ö   Höhlenpilze  aus  verschiedenen   Höhlen. 

421  Stück  Höhleutiere  der  verschiedensten  Klassen  in  85  Arten,  meist  aus 
Karsthöhlen,    aber    auch    aus    französischen    und    spanischen    Höhlen. 

149  Stück  Mineralien,  alte  Bergkarten  usw.  der  österreichischen  Salinen.  Vom 
k.    k.    Finanz-Ministerium    dem   Verein    für    Höhlenkunde   gespendet. 

141  Stück  Höhlengesteine  und  Mineralien  nebst  Ge.steinen  höhlenbildender 
Schichten. 

Bootsrest€  (4  Stück  Eisenspangen  und  Kaut.schuk reifen)  des  vom  Höhlen- 
forscher Schmidl  1851  bis  1854  zur  Erforschung  der  Pivka  jama 
verwendeten  Höhlenbootes,  das  von  der  Poik  mitgerissen  und  von 
Herrn   Revidenten   Lahner    im    Sommer    1915    gefunden    wurde. 


6a 

Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 

Geschenhe. 

Klappersteiiie  aus  der  Umgebung  von   Brod  an  der   Save. 
Tertiärversteinerungen  aus   der  Umgebung  von   Brod   an  der   Save. 
Oberarmkuochen  von  Bos  sp.   aus  der  Umgebung  von  Brod  an  der   Save. 
Tertiärversteinerungen    (Ostrea,   Pekten). 

(Herr   Kadett    Errhalt,    Geb.-Art.-Reg.    13,    Brod.) 
2   Stück  Korallen   von  der  Plätzwiese.  (Herr  Karl  Untersmayr,  Linz.) 

Ostreaschalen,  eine  mit  Baianus.   Plesching.        (Herr  Rudolf  Pichert,  Linz.) 
Eleplias,    Backenzahn.    Füchselbach. 

(Bauleitung    der    Füchselbach-Regulierung.) 
Geschiebe.  Hart  bei  Wels.  (Herr  Dr.   Schadler,   Wels.) 

Hornsteineinlage  in  Kalk.  Roßleiten,   roter  Hornstein  im  Lias,  Bodinggraben. 

(Ungenannt.) 

Botanik. 

Geschenlc. 

1    Kornähre    mit    zahlreichen    ährenförmigen    Verzweigungen    an    der    unteren 
Hälfte  ihrer   Spindel.  (Herr   Redakteur  F.   Holda.) 

Änhauf. 

Ein    auffallend   großes    Exemplar    eines    Buchenschwammes    (Polyporus    fomen- 
tarius  Fr.). 

Büdierei. 

Folgende  Herren  haben  dem  Museum  von  ihnen  verfaßte  Werke  und 
Broschüren  gespendet: 

Ackerl  Josef,  Kustos  in  St.  Florian  (Die  große  Glocke  zu  St.  Florian)  ; 
Beiirle  Dr.  Karl  (Kriegschronik  der  Wiener  akademischen  Burschenschaft 
„Libertas",  umfassend  das  110.  und  111.  Semester.  —  Weihnachtsheft  1915^ 
der  Kriegschronik  der  Wiener  akademischen  Burschenschaft  „Libertas")  ; 
Commenda  Hans,  Regierungsrat  (Erdbebenbeobachtung  und  -Meldedienst)  ; 
Dachler  Anton,  Wien  (Die  alte  bäuerliche  Beheizung  in  Oberösterreich)  ; 
Fiala  Edmund,  Regierungsrat,  Wien  (Münzen  und  Medaillen  der  weifischen 
Lande.  Das  neue  Haus  Lüneburg  II.)  ;  Grienherger  Ritter  v.,  Professor, 
Brixen  (Das  Inntaler  Bauernhaus)  ;  Mahr  Dr.  Adolf  (Die  Inventarisierung 
und  Neuaufstellung  der  prähistorischen  Abteilung  des  Museums  Francisco 
Carolinum.  —  Gegenstände  auswärtiger  Fundorte  in  der  prähistorischen  Ab- 
teilung des  oberösterreichischen  Landesmuseums  in  Linz,  L,  IL  —  Die  älteste 
Besiedlung  des  Linzer  Bodens.  —  Die  prähistorischen  Sammlungen  des  Mu- 
seums zu  Hallstatt)  ;  Romiger  K.,  Rechnungsrat,  Wien  (Die  schweizerischen 
Arten  und  Formen  der  Gattung  Melampyrum  L.)  ;  Sigmund  A.,  Graz  (Neue 
Mineralfunde  in  Steiermark  und  Niederösterreich.  —  Minerale  der  Steier- 
mark) ;  Strauß  Dr.  Franz,  Professor  (Führer  für  Lehrausflüge  zum  Geschichts- 
untericht  III)   etc  etc. 


64 

Ferner  bedachten  die  Bücherei  mit  Spenden  au  Büchern,  Broschüren, 
Landkarten  u.  dgl.  die  Herren:  Beurle  Dr.  Karl;  Brunner  Rudolf,  Traun: 
Commenda  Hans,  Regierungsrat;  Comvenfz  H.,  Berlin;  Foltz  Rudolf,  Ober- 
inspektor, Salzburg;  Kränzl  Dr.  Emil,  Vizepräsident;  Kutschera  Ludwig, 
Privat;  Lechleitner  Dr.  Hans,  Professor;  Frau  Pisko  Klemenfine;  Fräulein 
Wagner  Hedda;  Weiß  August,  Wien;  Frau  Gräfin  Walderdorff  etc  etc. 
t  Von  Behörden,  Schulen,  Körperschaften  u.  dgl.  haben  folgende  ihre  Ver- 

öffentlichungen gespendet:  Allgemeine  Sparkasse,  Linz:  Arheiter-Unfullver- 
sickerungs- Anstalt  Salzburg ;  Bank  für  Oh  er  Österreich  und  Salzburg;  Bischöf- 
liches Ordinariat,  Linz;  Dombauverein,  Linz;  Gemeinderat,  Linz;  Handels- 
und Gewerbekammer,  Linz;  Kaufmännischer  Verein,  Linz;  Katholischer  Preß- 
verein, Linz;  Landesausschuß,  Linz:  Landes-Brandschaden-Tersiclierungs- 
anstalt,  Linz;  Landeskulturrat,  Linz:  Landes-Tierschutzverein,  Linz;  Landes- 
verband steirischer  Fischerei,  Graz;  Landesverein  für  Heimatschutz  in  Ober- 
österreich, Linz;  Landwirtschaftsgesellschaft,  Linz;  Museum,  Steyr;  Ober- 
österreichischer Gewerbeverein,  Linz;  Public  Library,  Neuyork;  Schärdinger 
Musealverein,  Schärding;  Sparkassen:  Leonfelden,  Linz,  Steyr,  Urfahr;  Staats- 
gewerbeschule, Linz;  Staats-Realgym7iasium,  Linz;  Turnverein,  Linz;  Zentral- 
ausschuß des   Verbandes   oberösterreichischer  Feuerwehren    u.   v,   a. 

Der  Zugang  von  Druckwerken  der  wissenschaftlichen  Institute  und 
gelehrten  Gesellschaften,  mit  denen  das  Museum  im  Tauschverkehr  steht,  wird 
von  Jahr  zu  Jahr  umfangreicher. 

An  Tages-  und  Wochenblättern  wurden  der  Bibliothek  seitens  der  be- 
treffenden Zeitungsverlage  unentgeltlich  zugewendet :  ,,Ave  Maria".  „Bauern- 
führer", „Deutscher  Michel",  Linzer  ,,Tages-Post",  ,, Linzer  Tierfreund", 
„Linzer  Volksblatt",  „Linzer  Zeitung",  „Mühlviertler  Nachrichten",  „Neue 
Warte   am    Inn",    „Volksbote",    „Welser    Zeitung". 

Der  Ankauf  von  Büchern  mußte  sich  auch  im  Berichtsjahre  hauptsäch- 
lich auf  die  für  die  Referenten  der  einzelnen  Abteilungen  erforderlidien  Werke 
^schränken. 


Korrektur. 


Pag.   16,  Zeile  3  von  oben,  steht:    Pratincola  ruhitra  L.,  statt 

ruhetra  L. 

Pag.   16,  Zeile  2  von  unten,  steht:    Colymhus  nigricoUis  Br.  statt 

nigricans  Br. 

Pag.   17,  Zeile  9  von  unten,   muß  es  heißen: 

Langschnäbliger  und  Nonnensäger. 


Übersicht 


der 


Vögel  Oberösterreichs  u.  Salzburgs, 


Von 


Viktor  Ritter  von  Tschusi  zu  Schmidhoffen, 

Herausgeber  des  „Ornithologischen  Jahrbuches". 


Abgeschlossen  anfangs  Dezember  1914. 


Vorwort. 


Die  wechselreiche  Bodengestaltung  des  Landes  ob  der  Enns, 
das  neben  dem  vorwiegenden  Gebirgscharakter :  Hochgebirge, 
Mittelgebirge,  Hügelland  auch  Ebenen  (Welser  Heide,  Linzer 
Ebene)  aufweist,  welches  außer  dem  gewaltigen  Hauptstrom,  die 
Donau,  und  seinen  zumeist  von  ausgedehnten  Auen  begleiteten 
Nebenflüssen  eine  ganze  Seenreihe  in  sich  schließt  und  in  dem 
nun  nahezu  trockengelegten  I  b  m  e  r  Moor  auch  ein  ansehnliches 
Sumpf  gebiet  besaß  und  ausgedehnte  Waldgebiete  noch  besitzt: 
alle  diese  günstigen  Umstände  bedingen  ein  ebenso  arten-  wie 
individuenreiches  Vogelleben, 

Die  immer  mehr  auf  möglichste  Erträge  des  Bodens  ab- 
zielenden Kulturbestrebungen  haben  auch  hier  vieles  geändert 
und  mit  ehernem  Tritte  Ursprüngliches  für  immer  vernichtet. 
Vom  Standpunkte  des  Naturfreundes  und  des  Natur  schützlers 
müssen  wir  diese  tiefen  Eingriffe  beklagen,  die  nicht  nur  das 
Landschaftsbild  oft  sehr  wesentlich  verändert  haben,  sondern 
auch  Tier-  und  Pflanzenwelt  vom  erbgesessenen  Boden  ver- 
drängten. Jeder  Fortschritt  in  der  Bodenkultur  bedeutet 
einen  Eückschritt  in  der  Natur,  die  höchstens  dort  noch 
eines  ungestörten  ursprünglichen  Daseins  sich  erfreut,  wo 
es  dermalen  nichts  zu  holen  gibt  oder,  wo  weder  Schienenstrang 
noch  Wege  solches  ermöglichen.  Aber  die  gewaltigen  Fortschritte 
der  modernen  Technik,  die  sich  in  den  Dienst  der  Ausbeutung 
auf  allen  Gebieten  stellt,  kennt  kaum  mehr  Hindernisse  und 
dringt  überall  dahin  siegend  vor,  wo  es  etwas  zu  heben  gibt.  Bei 
aller  Bewunderung,  die  wir  den  technischen  Leistungen  zollen 
müssen,  die  Werte  dem  Boden  entnehmen,  die  bisher  brach 
lagen,  und  Wohlstand  einzelner  wie  auch  ganzer  Gebiete  heben, 


hat  sich  in  unserer  Zeit  „der  Jagd  nach  dem  Gelde^'  doch  das  ge- 
sunde Gefühl  durchgerungen,  daß  es  noch  höhere  Güter  und  Werte 
giht  als  diese.  Wir  vermögen  den  raschen  Siegeslauf  der  Indu- 
strie nicht  zai  hemmen,  wir  genießen  ja  so  vielfach  dankbar 
ihre  Vorteile;  aber  neben  all  den  Vorzügen,  welche  uns  die 
modernen  Errungenschaften  gebracht  haben,  hat  sich  doch  die 
ertrbte  Sehnsucht  nach  ursprünglicher,  unentweihter  Xatur  nicht 
nur  erhalten,  sondern  neu  belebt  und  hat  in  allen  Kreisen  eifrige 
Verfechter  gefunden.  Kein  Wunder,  wenn  man  bedenkt,  in  wie 
kurzer  Zeit  heute  sich  das  Landschaftsbild  zu  ändern  vermag.  Die 
Jagd  nach  Erwerb  hat  ein  hastendes  Geschlecht  erzeugt  und  wie 
auf  jede  zu  starke  Anspannung  eine  Zeit  der  Abspannung  folgt, 
die  nur  durch  Ruhe  wieder  ins  Gleichgewicht  gebracht  zu  werden 
vermag,  so  flüchtet  sich  der  Städter  hinaus  in  die  Xatur,  um  er- 
frischt und  gestärkt  seine  Tätigkeit  wieder  aufnehmen  zu  können. 
In  hoch  entwickelten  Kulturländern  ist  der  freien  Entfaltung 
ursprünglicher  Xatur  kein  oder  nur  wenig  Spielraum  mehr  ge- 
boten. Deshalb  war  es  ein  allseits  begrüßter  gesunder  Ge- 
danke, dem  Xatur  schütz  noch  in  zwölfter  Stunde  Geltung  zu  ver- 
schaffen. Ich  denke  dabei  nicht  an  die  Erwerbung  großer  Reser- 
vate, für  welche  die  Werbetrommel  so  eifrig  gerührt  wird  und 
Summen  ausgegeben  werden,  die  besser  verwendet  werden 
könnten,  welche  in  Kulturländern  aus  verschiedenen  Gründen 
(ich  möchte  da  nur  an  ausbrechende  Insektenkalamitäten  er- 
innern, deren  Ueborgreifen  auf  Xachbargebiete  man  wohl  kaum 
müßig  zusehen  dürfte)  für  die  Dauer  nicht  zu  halten  sein  und 
auch  ihren  Zweck  kaum  erfüllen  werden ;  ich  habe  aber  alles 
wirklich  Schutzbedürftige,  für  das  Land- 
schaf tsbild  Charakteristische  im  Auge,  das 
ohne  eine  schützende  Hand  vor  unseren  Augen 
V  e  r  s  c  h  w  i  n  d  e  t  u  n  d  unwiederbringlich  verloren 
i  s  t.  Hier  heißt  es  eingreifen  mit  allen  zu  Gebote  stehenden  Mit- 
teln und  Kräften,  denn  nur  zu  oft  ist  es  der  verlockende  mate- 
rielle Gewinn,  der  nicht  davor  zurückschreckt,  ehrwürdiges,  ur- 
sprüngliches zu  vernichten,  und  dessen  einseitiger  Gesichtspunkt 
die  Allgemeinheit  rücksichtslos  schädigt.  Es  fehlt  nicht  an 
sprechenden  Belegen,  welche  Schäden  die  planlose  Wälderdeva- 
station  ganzen  Ländern  zugefügt,  und  ähnlich  verliält  es  sich 
mit  der  Trockenlegung  von  Sumpfgebieten  und  Hochmooren, 
welche    dir-    natürlichen    Fouchtifikoitsreservatoreii    einer    (irgend 


für  die  Zeit  der  Trockenheit  bilden  und  als  solche  schon  aus 
N'ützlichkeitsgründen  erhalten  werden  sollten. 

Auf  Umwegen  bin  ich  dazu  gelangt,  auf  was  ich  abziele :  auf 
die  gänzliche  Trockenlegung  des  I  b  m  e  r  Moores.  Mag  auch  dessen 
Umgestaltung  in  Kulturland  den  materiellen  Wert  des  Geländes 
erhöhen,  so  darf  man  nicht  vergessen,  daß  damit  ein  Eingriff  er- 
folgte, der  außer  Zerstörung  des  charakteristischen  Landschafts- 
bildes auch  auf  die  klimatischen  Verhältnisse  einen  störenden  Ein- 
fluß ausüben  muß.  Nur  Kurzsichtigkeit  mag  den  der  bisherigen 
Unproduktivität  abgerungenen  Vorteil  als  solchen  anzuerkennen, 
denn  Moore  sind  Feuchtigkeitsbewahrer  für  die  Periode  der 
Trockenheit,  deren  Bedeutung  für  die  Gegend  nicht  zu  unter- 
schätzen ist.  Aber  auch  der  ihnen  eigentümlichen  Flora  und  Fauna 
wird  der  Todesstoß  versetzt  und  damit  Werte  vernichtet  für 
immer.  Darum  möge  an  dieser  Stelle  dafür  ein  Wort  eingelegt 
sein,  wenigstens  einen  charakteristischen  Teil  des  I  b  m  e  r  Moores 
in  seiner  Ursprünglichkeit  zu  erhalten  und  auf  die  Nachwelt  zu 
übertragen.  Aufgabe,  ja  Pflicht  der  oberösterr.  Natur  schützler  ist 
es,  mit  allen  ihnen  zu  Gebote  stehenden  Mitteln  für  den  rest- 
lichen Schutz  dieser  für  das  Gebiet  eigentümlichen  Oertlichkeit 
einzutreten  und  damit  auch  ihre  Tier-  und  Pflanzenwelt  vor 
gänzlicher  Vernichtung  zu  bewahren.  Erhalten,  nicht  vernichten, 
sei  unser  Bestreben,  erhalten  das  auf  uns  überkommene  Typische 
unserer  Heimat  und  damit  geht  Hand  in  Hand  die  Hebung  und 
Stärkung  des  Heimatgefühles.  Beides  ist  inzwischen  durch  ge- 
waltige Eingriffe  von  selten  des  Menschen  unwiederbringlich  ver- 
loren gegangen.  Die  Entsumpfung  des  I  b  m  e  r  Moores  hat  auch 
den  Kranich  {Grus  grus  L.)  aus  dieser  seiner  einzigen  Brut- 
stätte, zwar  nicht  Oberösterreichs  allein,  sondern  der  alleinigen 
Oesterreichs,  den  Osten  ausgenommen,  vertrieben  und  damit  ein 
Naturdenkmal  ersten  Ranges  vernichtet.  Was  uns  nottut,  drin- 
gend not,  sind  nicht,  wie  schon  erwähnt,  kostspielige  Natur- 
schutzparke, die  ihren  Zweck  nicht  erfüllen  werden,  sondern  der 
weit  leichter  und  meist  billiger  durchzuführende  H  e  i  m  a  t- 
schutz  nach  jeder  Richtung  hin,  deii  jedes  Land  für 
sich  in  die  Hand  nehmen  und  durchführen  muß.  Die  wenig- 
stens teilweise  Erhaltung  des  auf  uns  überkommenen  Wertvollen 
für  unsere  Nachkommen  ist  nicht  nur  ein  Akt  der  Pietät,  sie 
trägt  auch  zur  Stärkung  und  Festigung  des  Volksbewußtseins 
bei,  zur  Achtung  und  Liebe  der  heimatlichen  Scholle. 

Die  hier   ausgesprochenen,   streng  genommen   nicht   hieher- 


gehörigen  und  wohl  vielleicht  auch  etwas  zu  weit  ausgeführteu 
Gedanken  vermochte  ich  im  Hinblick  auf  die  immer  rascher  vor 
unseren  Augen  sich  vollziehenden  Veränderungen,  die  fast  über- 
all das  Landschaftsbild  und  damit  auch  die  Tier-  und  Pflanzen- 
welt erleidet,  nicht  zu  unterdrücken  und  sie  mögen  als  Mahnruf 
an  alle  jene  aufgefaßt  werden,  die  den  Naturschutz  nicht  nur 
im'Munde  führen,  die  auch  bereit  sind,  ihn  in  Taten  umzusetzen 
an  richtiger  Stelle. 

Der  Zweck  vorliegender  Arbeit  ist  es  nicht,  eine  vollstän- 
dige Ornis  Oberösterreichs  mit  Anlehnung  an  das  benachbarte 
Salzburger  Land  zu  bringen,  als  vielmehr  eine  kurze  Übersicht 
der  Vogelwelt  beider  Kronländer  in  der  Weise  zu  geben,  daß 
diese  ihrem  vertikalen  Vorkommen  nach  gruppiert  und  angeführt 
wird,  wodurch  die  für  jede  Höhenlage  charakteristischen  For- 
men*) deutlicher  hervortreten. 

Daran  schließt  sich  die  Aufzählung  der  Durchzügler: 
a)  regelmäßige,  b)  unregelmäßige  und  c)  Ausnahmserscheinungen 
und  in  weiteren  Kapiteln  seltene  Brutvögel,  als  Brutvögel  ver- 
schwundene und  ausgestorbene  Arten,  sowie  jener  an,  deren  Vor- 
kommen sich  als  unsicher  oder  als  fälschlich  erwies.  Bei  allen 
Arten,  deren  Auftreten  Interesse  beansprucht,  werden  kurze  Hin- 
weise auf  ihr  Vorkommen  gegeben  und  auch  auf  die  Sammlungen 
verwiesen,  die  Belegstücke  davon  aufzuweisen  haben. 

Die  Arbeit  bezweckt,  w^ie  schon  der  Titel  derselben  besagt, 
nur  eine  Übersicht  der  Vogelwelt  Oberösterreichs  mit  An- 
schließung  von  Salzburgs  nach  dem  jetzigen  Stande  unserer 
Kenntnis  der  Ornis  beider  Kronländer  zu  geben.  Sie  beabsichtigt 
vor  allem,  zu  einer  gründlichen  Bearbeitung  der  Vogelwelt  Ober- 
österreichs die  Anregung  zu  bieten,  da  die  beiden  zusammen- 
fassenden Arbeiten  Hinterberge  r's  und  B  r  i  1 1  i  n  g  e  r's, 
die  aus  der  zweiten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  datieren  und 
für  ihre  Zeit  gewiß  anerkennenswert  waren,  doch  schon  längst 
veraltet  sind  und  den  heutigen  Anforderungen  an  ein  derartiges 

*)  Daß  diese  Einteilung  eine  der  Wirklichkeit  vielfach  nicht  streng 
entsprechende  sein  kann,  liegt  in  der  Lokomobilität  der  Vogelwelt  begründet 
auf  der  Hand.  Es  sollten  eben  die  für  die  verschiedenen  Höhenlagen  charak- 
teristischen Formen  als  solche  gekennzeichnet  werden,  auch  wenn  sich 
ihr  Vorkommen  nicht  auf  selbe  allein  beschränkt,  ja  bei  einzelnen,  wie  zum 
Beispiel  beim  Zaunkönig,  von  der  Talsohle  bis  in  das  Krummholz  hinauf 
erstreckt. 


Werk  längst  nicht  mehr  entsprechen,  also  vorwiegend  historischen 
Wert  haben. 

Wenn  auch  bisher  das  Interesse  für  Ornithologie  im  Kron- 
lande ob  der  Enns  ein  verhältnismäßig  recht  geringes  war,  so 
hat  sich  doch  im  Laufe  der  Jahre  ein  recht  ansehnliches  literari- 
sches Material  angehäuft,  das  teils  über  kleine  Faunengebiete, 
teils  über  Einzelbeobachtungen  berichtet.  Dies  zu  sammeln  und 
kritisch  zu  bearbeiten  und  auch  die  im  Lande  befindlichen  Samm- 
lungen einer  sorgfältigen  Prüfung  zu  unterziehen,  wäre  ein  sehr 
dankbares  Unternehmen,  das  jedoch  nur  von  einem  im  Lande  an- 
sässigen Ornithologen  ausgeführt  werden  könnte.  Unerläßlich 
wäre  aber  vorher  eine  Durchforschung  aller  Landesteile,  die 
gewiß  interessante  Ergebnisse  zeitigen  w^ürde,  wie  wir  das  an 
der  fleißigen  Arbeit  des  k.  k.  Eichmeisters  A.  Watzinger  in 
Lambach  „Die  Brutvögel  der  Umgebung  von  Gmunden  und  Lam- 
bach^'    (cfr.  Literatur)   erst  neuerlich  gesehen  haben. 

Von  im  Lande  befindlichen  Sammlungen  sind  zu  erwähnen 
die  des  Museums  Francisco-Carolinum  inLin  z,*) 
die  der  Stifte  Kremsmünst  er,  St.  Florian,  Schlägl 
und  wohl  auch  Lambach,  Wilhering  und  K  e  i  c  h  e  r  s- 
b  e  r  g,  in  denen  die  wichtigsten  Belegstücke  vorhanden  sind. 
Außerdem  enthalten  auch  die  in  den  Mittelschulen  vorhandenen 
Kollektionen  manches  seltene  Objekt  aus  dem  Lande. 

Von  in  Privathänden  befindlichen  Sammlungen  ist  die  des 
Ingenieurs  Theodor  Angele  in  Linz  hervorzuheben,  die 
vorwiegend  an  Raubvögeln  überallher  sehr   reichhaltig  ist. 

An  oologi  sehen  Sammlungen  besitzt  das  L  i  n  z  e  r  Mu- 
seum die  ehemals  Chr.  Brittinge  r'sche  aus  Steyr.  Außer- 
dem sind  die  vorzüglich  konservierten  Privatsammlungen  Josef 
L  i  n  d  o  r  f  e  r  s  in  Lambach  und  die  des  k.  k.  Gymnasial-Pro- 
fessors  Dr.  G.  S  c  h  i  e  b  e  1  in  Freistadt  zu  erwähnen. 

Da  für  jeden,  der  sich  eingehend  mit  dem  Studium  eines 
Gebietes  beschäftigt,  die  Kenntnis  der  betreffenden  Literatur 
ein  Grunderfordernis  bildet,  findet  sich  am  Schlüsse  selbe  mit 
Ausnahme  der  unsignierten  T^otizen  angeführt.  Bezüglich  der 
Salzburger  Literatur  verweise  ich  auf  meine  in  den  „Mitteilungen 
der   Gesellschaft  für   Salzburger  Landeskunde^'   1909   publizierte 


*)    Ich    danke    dem    derzeitigen    Kustos    Dr.    Th.    Kerschner    mehrfache 
Auskünfte. 


8 

Zusammenstellung.  Bezüglich  der  in  dieser  Arbeit  gebrauchten 
Nomenklatur  bemerke  ich,  daß  sie  dem  fundamentalen  Werke 
E.  Harter  t's  „Die  Vögel  der  paläarktischen  Fauna"  ent- 
lehnt ist. 

Möge  die  kleine  Arbeit  ihren  Zweck:  Interesse  für  die 
heimische  Vogelwelt  zu  wecken  und  ihre  Kenntnis  zu  fördern, 
erfüllen. 

T  ä  n  n  e  n  h  o  f  bei  Hallein,  im  Dezember  1914. 

Der  Verfasser. 


Typische  Hochgebirgsvögel. 

Kolkrabe  {Corvus  corax  L.)  hat  durch  das  Auslegen  ver- 
gifteter Kadaver  sehr  abgenommen. 

Alpendohle  (Pyrrhocorax  graculus  L.).  Immer  in  Gesell- 
schaften, im  Winter  und  zeitigen  Frühjahr  zeitweise  auf  hoch- 
gelegenen AViesen  und  Feldern,  ja  ganz  im  Tale  erscheinend. 

Schneefink  {MontifringiUa  nivalis  L.).  Im  kahlen  Gebirge, 
gegen  das  Frühjahr  zu  bei  starken  Schneefällen  auf  Wegen  und 
Straßen  der  Gebirgsdörfer  erscheinend. 

Wasserpieper  (Anthus  spinoletta  L.).  Auf  den  Almen  vom- 
Frühjahr  bis  in  den  Herbst,  dann  an  Bach-  und  Flußläufen,  oft 
weit  vom  Gebirge. 

Alpenmauerläufer  {Tichodroma  miiraria  L.).  Diese  ])räch- 
tige  Zierde,  der  Schmetterling  in  der  Vogelwelt,  bewohnt  die  Fels- 
wände sowohl  ober  als  noch  in  der  Waldregion,  in  deren  Spalten 
er  sein  Xest  unterbringt.  Wenn  der  Winter  sich  einstellt,  kommt 
er  talwärts  und  treibt  sich  dann  oft  sehr  weit  vom  Gebirge  an 
Felswänden,  Steinbrüchen,  Kirchen  und  Wohngebäuden  umher. 
An  solchen  Örtlichkeiten  kann  man  ihn  so  ziemlich  Tag  für  Tag 
zu  gleicher  Zeit  finden.  Salzburg  sieht  ihn  alljährlich  winter- 
über  an  seinen  Kirchen  und  an  den  Festungsmauern  bis  in  den 
März  hinein. 

Alpenbraunelle  {Prunella  collaris  Scop.).  Im  Sommer  die 
Felsregion  bewohnend,  erscheint  sie  im  Winter  in  den  Tälern 
und  treibt  sich  oft  gesellschaftlich  an  Wänden,  Steinbrüchen  und 
alten  Gebäuden  herum. 

Steinadler  (Äquila  chrysaetus  L.).  Hat  durch  Verfolgung 
von  selten  der  Jäger  sehr  abgenommen,  immerhin  finden  sich 
noch  einzelne  Horstpaare  in  unseren  Alpen,  die  man  vom  Stand- 
punkte des  Naturschutzes,  wie  dies  erfreulicherweise  jetzt  mehr- 
fach geschieht,  vor  Vernichtung  bewahrt. 

Schneehuhn    {Lag opus  7}infvs   ^rontin.).    Ohne   in   größerer 


lü 


Menge    vorzukonimen,    doch    wohl    in    allen    geeigneten    Örtlicli- 
keiten  auzutreifeu. 

Steinhuhn   {Caccabis  saxatilis  M.   n.   W.).    Gehört  bei   uns 
zu  den  spärlich  vorkommenden  Hühnerarten. 


Bewohner  des  Gebirgswaldes. 

Tannenheher  {Nucift-aga  caryocatactes  re/tc^a  Rchw.).  Wo 
es  Zirben  {Pinus  cembra)  gibt,  deren  Nüsse  zur  Reifezeit,  wie 
in  tieferen  Lagen  die  Haselnüsse  seine  bevorzugte  N^ahrung 
bilden,  wird  man  jeden  Augenblick  sein  rauhes,  gedehntes  ,,Kräh^^ 
vernehmen  und  den  Vogel  erblicken,  der  mit  gefülltem  Kehlsack 
dem  AValde  zustreift,  während  andere  wieder  aufwärts  streben. 
Trotz  der  argen  Plünderung  der  Samenzapfen  der  Zirben  durch 
den  Vogel  ist  doch  ihm  vorwiegend  die  Erhaltung  und  Ver- 
mehrung dieses  Baumes  zu  danken,  da  er  den  Überfluß  einzeln  im 
13oden  verbirgt  und  dieser,  sich  selbst  überlassen,  für  die  Be- 
pflanzung  von  Stellen  sorgt,  wohin  des  Menschen  Fuß  kaum  zu 
gelangen  vermag.  Gegen  den  Winter  zu  streicht  der  Tannen- 
heher tiefer,  hält  noch  Nachlese  unter  den  Haselstauden,  die 
seine  tiefer  wohnenden  Artgenossen  inzwischen  geplündert  haben, 
und  vagiert  bis  gegen  Ende  Februar  umher.  Im  März  findet  er 
sich  wieder  bei  seinen  Brutplätzen  ein  und  nach  der  ersten 
Monatshälfte  beginnt  er  in  der  Regel  schon  zu  nisten.  Dies  und 
der  Umstand,  daß  zu  dieser  Zeit  zumeist  tiefer  Schnee  noch  die 
Hochlagen  deckt,  war  die  Ursache,  daß  sein  Nest  und  seine  Eier 
so  lange  unbekannt  blieben  und  man  ihn  sogar  für  einen  Höhlen- 
brüter gehalten-  hatte. 

Fichtenkreuzschnabel  {Loxia  curviro$tra  L.).  Wenn  auch 
ein  Zigeunervogel,  dessen  häufiges  Auftreten  vorwiegend  durch 
ein  reichliches  Samenjahr  bedingt  ist,  so  wird  man  doch  die  Art 
kaum  je  in  unseren  Gebirgswäldern  bis  hinauf  ins  Krummliolz 
vermissen. 

Alpenleinzeisig  (Carduelis  linaria  rufescens  Vieill.).  Be- 
wohnt die  obere  Waldgrenze,  also  schüttere,  mit  Lärchen  durch- 
sj)rengte  Bestände  bis  ins  Krummholz,  wo  er  auch  nistet.  Gegen 
Sommerende  trifft  man  Gesellschaften  auf  Alpenwiesen,  wo  sie 
die  Samen  der  Gräser  verzehren.  Im  Spätherbste  und  Winter 
ziehen   sie  zu   Tal    und   kommen   einzeln,   auch    uesellschaftlich    in 


11 

die  Hausgärten,  sieh  hier  von  allerlei  Sämereien  nährend.  Das 
Verdienst,  diese  Form  zum  erstenmal,  und  zwar  als  Brutvogel 
nachgewiesen  zu  haben,  gebührt  dem  k.  k.  Eichmeister  A.  Wat- 
zinger  in  Gmunden,  der  in  seiner  früher  zitierten  Arbeit  näheres 
darüber  berichtet,  worauf  hingewiesen  sei. 

Alpenmeise  {Parus  atricapillus  suhmontanus  Kim.  &  Tsch.). 
In  Gebirgswaldungen  bis  an  die  obere  Grenze,  aber  auch 
in  tiefer  gelegeneren,  ähnlichen  Charakter  aufweisenden  Wal- 
dungen hört  man  zuweilen  das  tiefe,  gedehnte,  langsam  wieder- 
holte „Däh,  däh,  däh",  welches  die  Anwesenheit  des  Vogels  zu- 
meist weit  eher  verrät,  ehe  man  ihn  zu  Gesicht  bekommt.  Gegen 
Herbst  zu  trifft  man  oft  mehrere  Gesellschaften  auf  Wald- 
schlägen, wo  sie  den  Sämereien,  besonders  der  dort  vorkommen- 
den K"essel  „Andorn^'  {Ballosta  nigra)  nachstellen.  Der  Winter 
treibt  den  größten  Teil  in  die  Tieflagen  und  man  begegnet  ihnen 
dann  vielfach  in  den  Auen. 

Berglaubvogel  {PJiylloscopus  honellii  Vieill.).  Durch  seine 
rein  weiße,  nur  wenig  gelblich  an  den  Seiten  überflogene  Unter- 
seite von  allen  anderen  Laub  vögeln  leicht  kenntlich,  ist  es  vor- 
wiegend sein  Lockruf  „Tui,  tui'^  der  auf  die  Anwesenheit  des 
kleinen,  immer  lebhaften  Vogels  aufmerksam  macht.  Er  liebt  zu 
seinem  Sommeraufenthalte  sonnseitig  gelegene,  mit  schütterem 
Baumwuchs  und  Unterholz  bestandene  Lehnen  und  bevorzugt  be- 
sonders als  Baum  die  Lärche.  Bei  seiner  Ankunft  im  Mai  und  bei 
seinem  Abzüge  im  August  trifft  man  ihn  auch  in  Anlagen  und 
Baumgärten. 

Alpenringamsel  (Tu7'dus  torquatus  alpestris  Br.).  An  der 
oberen  Waldgrenze,  wo  nur  mehr  einzeln  stehende,  flechtenbehan- 
gene  alte  Wettertannen  und  Dürrlinge  den  allmählichen  Über- 
gang zu  den  freien  Almen  vermitteln,  da  ist  die  Sommerheimat 
der  Bingamsel,  die  leicht  kenntlich  ist  durch  ihren  weißen  Hals- 
ring, der  sich  deutlich  von  ihrem  schwärzlichen  Gefieder  abhebt. 
Zur  Frühjahrszeit,  wenn  ihre  hochgelegenen  Wohnstätten  noch 
kaum  ihr  Wintergewand  abgestreift  haben,  hört  man  schon  in 
aller  Frühe  von  der  Spitze  eines  Baumes  herab  ihren  zwar  etwas 
rauhen,  der  Umgebung  aber  angepaßten,  aber  nicht  unmelodischen 
Gesang.  Ihr  Lockruf  ist  ein  rauhes  „Tschak'^  Sie  erscheint  zu 
Märzende  und  anfangs  April  und  verschwindet  gegen  Ende  Sep- 
tember. Treten  bei  ihrer  Herkunft  noch  starke  Schneefälle  ein, 
so  erscheinen  sie  in  Gesellschaften  im  Tale  und  verschwinden 
bergwärts  mit  dem  Zurückweichen  des  Schnees. 


12 

AliKiidreizehenspecht  {Ficoides  tridactylus  alpinus  Br.). 
I)(.ii.  wo  der  Wald  zu  Ende  geht,  wo  nur  mehr  alte  Wetter- 
tannen und  gebleichte  Dürrlinge  stehen,  deren  Stämme  vielfach 
Spechtarbeit  verraten,  ist  das  Heim  unseres  Vogels,  das  er  nur 
gegen  Winter  zu  mit  tieferen  Lagen  vertauscht.  Der  Mangel 
einer  vierten  Zehe,  der  gelbe  Scheitel  beim  ^,  der  weißlich  ge- 
tüjÄelte  beim  9?  die  schwarz-weiße  Färbung  bei  ungefähr  Bunt- 
si3echtgröße,  aber  schlankerer  Gestalt,  machen  diesen  Specht,  der 
aber  nirgends  eine  häufige  Erscheinung  ist,  leicht  kenntlich. 

Sperlingskauz  (Glaucidium  passerinum  L.).  Eine  Zwerg- 
ausgabe des  Steinkauzes  darstellend,  ist  der  Sperlingskauz  ein  Be- 
wohner des  Gebirgswaldes,  der  in  Spechthöhlen  nistet.  Er  ist 
sicherlich  häufiger  als  angenommen  wird  und  verrät  sich  dem 
Kundigen  zumeist  durch  sein  Pfeifen  schon  zur  Spätherbstzeit, 
das  man  weit  eher  einem  Singvogel  als  einer  Eule  zuschreiben 
möchte. 

Eauhfußkauz  (Äegolius  tengmaelmi  Gm.).  Vom  Steinkauz, 
dem  er  im  allgemeinen  ähnlich,  durch  die  bis  an  die  Nägel  dicht- 
befiederten Beine  leicht  unterscheidbar,  kommt  er  in  gleichen 
örtlichkeiten  wie  der  Sperlingskauz  vor,  geht  aber  w^ohl  noch 
tiefer. 

Birk-  und  Auerhuhn  {Tetrao  tetrix  L.  u.  T.  urogallus  L.). 
Ersteres  in  einigen  Örtlichkeiten  .Oberösterreichs  und  Salzburgs 
auch  im  ebenen  Gelände  vorkommend,  bewohnt  es  im  Gebirge  die 
obere  Waldregion,  wo  seine  Balzplätze  noch  über  dieser  liegen. 

Letzteres  ist  reines  Waldhuhn,  dessen  Balz  sich  auch  im 
Walde  vollzieht. 


Bewohner  des  Mittelgebirges. 

Zwergfliegenfänger  {Muscicapa  parva  Bchst.).  Um  die 
Maimitte  hört  man  in  gemischten  Waldungen  bis  recht  hoch  im 
Gebirge  seinen  eigentümlichen,  zwar  nicht  lauten,  aber  bei  der  da 
herrschenden  Buhe  recht  w^eit  hörbaren  Gesaug,  ^lit  eineui 
glöckchenartig  klingenden  „Zing,  zing,  zing"  beginnend,  klingt  er 
in  „Ti-ti,  ti-ti,  tü-tü'^  aus.  Der  Sänger  ist  ein  kleiner  Vogel,  im 
Alterskleid  ein  Rotkehlchen  im  kleinen  —  auch  das  Jugendkleid 
gleicht  dem  dieses  —  der  sich  sofort  durch  seinen  weißgebän- 
derten  Stoß  und  fliegenschnäpperartiges  Benehmen  unterscheidet. 


13 

Der  im  allgemeinen  nur  dem  Kenner  bekannte  Vogel  ist  liäu- 
öger  als  man  annimmt,  auch  im  Hügellande. 

Gebirg'sbaclistelze  (Motacilla  hoarida  L.).  Sie  folgt  den 
Bachläufen  vom  Tal  bis  weit  hinauf. 

Zaunkönig  (Troglodytes  troglodytes  L.),  Ist  in  Gebirgs- 
waldungen,  ja  bis  ins  Krummholz  ebenso  zu  Hause  wie  im  Tale. 

Wasseramsel  {Cinclus  meridionalis  Br.).  Von  der  Talsohle 
soweit  hinauf  als  der  Bachlauf  Nahrung  bietet.  Zur  Winterszeit 
an  allen  Gewässern  bis  in  die  Ebene  hinaus. 

Schwarzspecht  {Dryocopus  martius  L.).  Nicht  selten  findet 
man  ihn  bis  zur  W^aldgrenze  hinauf,  wo  er  die  alten  Baum- 
stumpfen, nach  Insekten  suchend,  zerhackt. 

Weißrückiger  Specht  (Dryohates  leucotos  Bchst.).  Mehr 
Laubholzspecht,  gehört  dieser  zu  unseren  seltensten  Arten. 

Habichts-  oder  Uraleule  (Strix  uralensis  PalL).  Hinter- 
berger  und  Brittinger  nennen  diese  große  langschwänzige  Eule 
eine  Bewohnerin  der  Mittelgebirgswaldungen  und  nicht  selten. 
Die  Sammlung  in  Kremsmünster  besitzt  eine  interessante  Reihe 
indigener  Stücke  vom  Dunenkleide  bis  zum  ausgefärbten  Vogel. 
Die  meisten  stammen  w^ohl  aus  dem  Almseegebiete.  Einzelne 
Avurden  auch  im  Traun-  und  Mühlkreis  geschossen.  J.  Finger 
erlegte  1850  bei  St.  Martin  ein  Stück  und  sah  ein  zweites.  Später 
erhielt  er  noch  weitere  Stücke  von  dort.  Da  nach  allen  diesen 
Angaben  die  Habichtseule,  auch  als  Brutvogel,  durchaus  nicht 
so  selten  war,  aber  schon  seit  einer  Beihe  von  Dezennien  keine 
Nachrichten  über  ihre  Erbeutung  in  Oberösterreich  in  die  Öffent- 
lichkeit drangen,  so  hat  es  beinahe  den  Anschein,  als  hätte  sich 
ihre  Zahl  zumindest  verringert.  Es  wäre  ein  gewiß  dankens- 
wertes Unternehmen,  wenn  oberösterreichische  Ornithologen  die 
dermalige  Verbreitung  dieser  interessanten  Eule  im  Lande  fest- 
stellen wollten.  Das  Museum  Carolino-Augusteum  besaß  vier 
Exemplare  und  die  Sammlung  in  St.  Pet^r  ein  Weibchen.  Leider 
fehlen  bei  allen  Stücken  Fundortsangaben.  Trotz  meiner  über  vier 
Dezennien  sich  erstreckenden  Sammel-  und  Forschungstätigkeit 
im  Lande  habe  ich  über  die  Erlegung  einer  derartigen  Eule  keine 
Nachricht  erhalten. 

Wespenbussard  {Pernis  apivorus  L.).  Ein  nicht  seltener 
Horstvogel. 

Haselhuhn  (Bonasa  honasia  hefi/linus  Scop.).  Überall  in 
geeigneten  Lokalitäten  vom  Hügel  bis  in  den  Gebirgswald,  aber 


14 

nirgends    häutig.     Sein    Bestand    geht    zumeist    reclit    merklich 
zurück. 


Bewohner  des  Hügellandes. 

^  In  den  mehr  gebirgigen  Teilen  kommt  nur  die  Eabenkrähe 
{Corvus  corone  L.)  vor,  während  die  Nebelkrähe  die  flacheren 
Gebiete  bevorzugt.  An  den  Berührungsgrenzen  beider  Formen 
linden  häufig  Kreuzungen  statt.  Wie  überall  ist  auch  hier 
der  Eichelheller  {Garrulus  glandarius  L.)  ein  bekannter  ^'ogel, 
der  ebenso  den  pirschenden  Jäger  wie  auch  das  Haar-  und  Feder- 
raubwild durch  seinen  Warnschreckruf  um  den  Erfolg  bringt. 

Von  Körnerfressern  begegnet  man  dem  Zeisig  (Carduelis 
spinus  L.),  dem  Gimpel  {Pyrrhula  pyrrhiila  europaea  Vieill.). 

Auf  den  Waldschlägen  sind  die  Heidelerche  {LuUiila 
arhorea  L.)  und  der  Baumpieper  {Anthus  trivialis  L.)  daheim, 
Tannen-  und  Haubenmeise  (Parus  ater  L.  und  Parus  cristatus 
mitratus  Br.)  durchsuchen  das  Gezweige  der  Nadelbäume  und 
von  den  Wipfeln  herab  erschallt  der  Sing-  und  Misteldrossel 
{Turdus  musicus  L.  und  Turdus  viscivorus  L.)  Lied.  In  der 
dichten  Fichten  Jugend  singen  Botkehlchen  {Erithacus  ruhe- 
cida  L.)  und  Ileckenbraunelle  (Prunella  modidaris  L.)  um  die 
Wette.  Von  Spechten  treffen  wir  den  Schwarzspecht  (Dryocopi/-^ 
martius  L,),  den  Grünspecht  (Picus  viridis  pinetoriim  Br.)  und 
den  Buntspecht  (Dryohates  major  pinetoriim  Br.).  Eine  sehr 
seltene  Erscheinung,  wo  es  an  größeren,  ruhiggelegenen  Fels- 
wänden nicht  mangelt,  ist  der  Uhu  {Buho  huho  L.),  häufig  da- 
gegen der  Waldkauz  [Strix  aluco  L.)  und  die  Waldohreule  {Asio 
ofus  L.).  Von  den  beiden  ärgsten  Räubern  der  Vogelwelt  ist  der 
Hühnerhabicht  (Accipiter  gentilis  L.)  schon  recht  selten  gewor- 
den, während  der  Sperber  (Accipiter  nisus  L.)  kaum  eine  Ver- 
minderung zeigt.  Beim  Mäusebussard  (Buteo  huteo  L.)  ist  ein 
Rückgang  seines  Bestandes  entschieden  bemerkbar,  während  der 
sonst  nicht  häufige  Wespenbussard  stellenweise  häufiger  zu  wer- 
den scheint.  Geradezu  als  eine  Seltenheit  ist  das  Vorhandensein 
eines  Horstpaares  des  Wanderfalken  [Falco  peregrinus  Tunst.) 
anzusehen.  Nur  unzugängliche  Felsenhorstplätze  schützen  diesen 
arg  verfolgten  Geflügelräuber  vor  gänzlicher  Vernichtung. 

Auch  der  Lerchenfalke  (Fidro  suhhiiteo  L.)  und  Turmfalke 


{Faico  tinnunculus  L.)  haben  an  Zahl  entschieden  abgenommen. 
Der  rote  Milan  (Milrus  milvus  L.)  war  immer  eine  seltene  Er- 
scheinung. Vor  zirka  zwei  Dezennien  horstete  er  zwischen  Lam- 
bach — Wels  (A.  Watzinger  in  litt.). 


Bewohner  der  Ebene. 

Nebelkrähe  {Corvus  cornix  L.),  Dohle  {Coloeus  mone- 
clula  L.),  Elster  (Pica  pica  L.),  Star  {Sturnus  vulgaris  L.), 
Goldamsel  {Oriohis  oriolus  L.),  Kernbeißer  {ü occothraustes  cocco- 
thraustes  L.),  Grünling  (Chloris  chloris  L.),  Stieglitz  {CardueUs 
carduelis  L.),  Bluthänfling  {CardueUs  cannahina  L.),  Girlitz 
{Serinus  canaria  serinus  L.),  Buchfink  {Fringilla  coelehs  L.), 
Haus-  und  Feldsperling  (Passer  domesticus  L.,  Passer  mon- 
tanus  L.),  Grau-,  Gold-  und  Rohrammer  {Emheriza  calandra  L., 
E.  citrinella  L.,  E.  schoeniclus  L.),  Feld-  und  Haubenlerche 
[Alauda  arvensis  L.  und  Galerida  cristata  L.),  Wiesen-  und  Brach- 
pieper {Antlius  pratensis  L.,  ^.  campest  ris  L.),  Schaf  stelze  {Mo- 
taciJIa  fava  L.),  weiße  Bachstelze  {M.  alba  L.),  Baumläufer  in 
beiden  Formen  {Certhia  familiaris  rtiacradactyla  Br.  und 
C.  hrachydactyla  Br.),  Spechtmeise  {Sitta  europaea  caesia  Wolf.), 
Kohl-,  Blau-  und  Sumpf meise  (Parus  major  L.,  P.  caeruleus  L., 
P.  palustris  communis  Bald.),  Schw^anzmeise  (Aegithalos  cau- 
datiis  europaeus  Herm.),  gelb-  und  feuerköpfiges  Goldhähnchen 
(Regidus  regulus  L.  und  R.  ignicapillus  Temm.),  kleiner  und 
großer  Grauwürger  {Lanius  minor  Gm.  und  L.  excuhitor  L.), 
rotrückiger  und  Rotkopf würger  {Lanius  collurio  L.  und  L.  Sena- 
tor L.),  grauer  Fliegenschnäpper  {Muscicapa  striata  Fall.), 
Trauer-  und  Halsbandfliegenschnäpper  {Muscicapa  atricapilla  L. 
und  M.  collaris  Bechst.),  Weiden-,  Fitis-  und  Waldlaubvogel 
{Phylloscopus  collyhita  YieilL,  Ph.  trochilus  L.,  Ph.  sihilatrix 
Bchst.),  Heuschreckenrohrsänger  {Locustella  naevia  Bodd.), 
Drossel-,  Teich-,  Sumpf-  und  Schilfrohrsänger  {Acrocephalus 
arundinaceus  L.,  A.  streperus  VieilL,  A,  palustris  Bchst., 
A.  schoenohaenus  L.),  Binsenrohrsänger  (.4.  aquatica  Gm.), 
Gartenlaubvogel  (Hippolais  icterina  VieilL),  Sperber-,  Garten-, 
Mönchs-,  Dorn-  und  Zaungrasmüeke  {Sylvia  nisoria  Bchst., 
S.  horin  Bodd.,  S.  atricapilla  L.,  S.  communis  Lath.,  S.  cur- 
ruca  L.),    Sing-  und  Wacholderdrossel     {Turdus  pliiJomelos  Br., 


T.  pilaris  L.)*)  und  -Amsel  (T.  merula  L.),  grauer  Steinschmätzer 
(Saxicola   oenanthe   L.)?   Braun-   und    Schwarzkehlchen    (Pratin- 
cola  ruhitra  L.,  P.   torquata  ruhicola  L.),  Garten-  und  Hausrot- 
schwänzchen  (Phoeniciirus  phoenicurus  L.,  Pli.  ochrurus  gibral- 
fat'ierisis  Gm.),  Xachtigall   {Luscinia  megarrliynchos  Br.),  Aveiß- 
sterniges  Blaukehlchen   {Luscinia  svecica  cyanecula  Wolf.),  Bot- 
kelflchen    {Erithactis  ruhecula  L.),   Zaunkönig   {Troglodyfes  trog- 
lodytes  L.),  Bauch-,  Haus-  und  UferschAvalbe  (Chelidon  rustica  L., 
Hirundo  urhica  L.,  Riparia  riparia  L.),  Segler   {Äpus  apus  L.), 
Nachtschwalbe   {Caprimulgus  europaeus  L.),  Zwerg-  und  Mittel- 
specht   {Dryobates   minor    horiorum,    Br.,    D.  medius  L.),    Grau- 
specht  (Picus  canus  L.),    Wendehals     {Jynx   torquiUa  L.),    Eis- 
vogel   (Alcedo    ispida    L.),    Mandelkrähe    (Caracias    garrida    L.), 
Wiedehopf    {Upupa    epops    L.),    Kuckuck    (Ciicidus    canorus   L.), 
Zwergohreule  {Otus  scops  L.),  Steinkauz  (Athene  noctiia  Betz.), 
Ohr-   und    Sumpf ohreule    {Asio    otns   L.    und   A.    flamm eus   Pon- 
topp.),  Schleiereule  {Tyto  alba  Scop.),  Bohrweihe  {Circiis  aeriigi- 
nosus  L.),  Sperber  (Accipiter  nisus  L.),  Turmfalke  {Falco  tinnun- 
culus  L.),  Mäusebussard  {Buteo  buteo  L.),  Turteltaube   (Strepto- 
pelia  turtur  L.),  Hohl-  und  Bingeltaube   (Columba  oenaa  L.  und 
C.  palumbus  L.),  Bebhuhn  {Perdix  perdix  L.),  Fasan  (Phasianus 
colchicus   L.),   Wasserralle    (Rallus   aqnaticus   L.),    Wachtelkönig 
{Crex   crex  L.),   Bohrhuhn    {Porzana  porzana   L.),   Zwergsumpf- 
huhn  {Porzana  parva   Scop.),  griinfiißiges  Teichhuhn    (Gallinnla 
chlor  opus  L.),    schwarzes  Wasserhuhn    {Fulica  atra   L.),    grauer 
Beiher    (Ardea  cinerea  L.),   Zwergrohrdommel    {Ardetfa  minufa 
L.),  große  Bohrdommel   {Botauris  stell aris  L.),  Triel   (Burhinus 
oedicnemus  L.),  Kiebitz  {Vanellus  vatiellus  L.),  Fluß-  und  Sand- 
regenpfeiffer   (Charad?'ius   dubius    Scop.    und    Ch.    hiaticida   L.), 
Wald-,  Brach-  und  Flußuferläufer   {Tringa  ohrophus  L.,  T.  gla- 
reola  L.  und  T.  hypoleuca  L.),  Bekassine  (Gallinago  gallinago  L.), 
Waldschnepfe    (Scolopax  rusticida  L.),   Flußseeschwalbe    {Sterna 
hirundo  L.),  Lachmöve   {Larus  ridibundus  L.),  kleiner  Steißfuß 
(Colymbus  nigricoUis  Br.),  Haubensteißfuß    (Colynibus  cristatus 
L.),  Stockente  (Anas  platyrhynrha  L.),  Krickente  (Ana9  crecca  L.). 


*)    Zuerst  von   Josef  Graf  Plaz   1910   als  Brutvojrel    für  Salzbur«:   ii; 
gewiesen.      Vjrl.    Ornitli.    JalirbnHi.    XXT.    1010.    p.    166—170. 


17 

Durchzügler. 

a)  Regelmäßige. 

Saatkrähe  (Corvus  frugilegns  L.),  nordischer  Gimpel  (Pyr- 
rhula  pyrrliida  pyrrhula  L.)?  Bergfink  {FringiUa  7nontifringiUa 
L.),  nordische  Schaf  stelze  (Motacilla  flava  thunhergi  Billb.),*) 
nordische  Eingamsel  {Turclus  torquatus  torquatus  L.),  Wein-  und 
Wachholderdrossel  (Turdus  iliacus  L.  und  T.  pilaris  L.),  weiß- 
sterniges  Blaukehlchen  {Luscinia  svecica  cyanecula  Wolf.)^ 
Sumpf  röhr  eule  (Asio  flammeus  Ponopp.),  Korn-  und  Wiesen- 
weihe (Circus  cyanus  L.  und  C.  pygargus  L.),  Eauhfußbussard 
{Buteo  lagopus  Brunn.),  Merlin  {Falco  7'egulus  Fall.),  Eotfuß- 
falke  {Falco  vespertiiius  L.),  weißer  Storch  {Ciconia  ciconia  L.), 
Goldregenpfeifer  {Charadrius  apricarius  L.),  großer  Brachvogel 
{Numenius  arquatus  L.),  Rotschenkel  {Tringa  totanus  L.),  Kampf- 
huhn (Machetes  pugnax  L.),  Alpenstrandläufer  {Erolia  alpinaJ^.)^ 
große  Bekassine  {Gallinago  media  Lath.),  kleine  Bekassine  {Gal- 
linago  gallinula  L.),  schwarze  Seeschwalbe  (Hydroclielido7i  fiigra 
L.),  Sturmmöwe  {Larus  canus  Brunn.),  Polar-  und  Nordsee- 
taucher (Gavia  arctica  L.  und  G.  stellata  Pontopp.),  Hauben- 
taucher (Colymbus  cristatus  L.),  Saatgans  {Anser  fabalis  Lath.), 
Schnatter-  und  Pfeifente  {A7ias  strepera  L.  und  A.  penelope  L.), 
Krick-  und  Knäckente  {Anas  crecca  L.  und  A.  querquedula  L.), 
Spießente  {Daflla  acuta  L.),  Löffelente  {Spatula  clypeata  L.), 
Tafel-,  Moor-,  Berg-  und  Reiherente  {Nyroca  ferina  L.,  N.  nyroca 
Güld.,  N.  marila  L.,  N.  fuligula  L.),  Schellente  {N.  cJangula  L.), 
Eisente  {Clangula  hyemalis  L.),  Gänse-,  langschnäbliger  Nonnen- 
säger  {Mergus  merganser  L.,  M.  serrator  L.,  M.  alhellus  L.). 

b)  Unregelmäßige. 

Sibirischer  Tannenheher  {Nucifraga  caryocatactes  macror- 
hynchos  Br.). 

Der  sibirische  Tannenheher  ist  einzeln  keine  allzu  seltene  Erscheinung. 
In  besonders  großen  Zügen,  von  denen  auch  Oberösterreich  und  Salzburg 
getroffen  wurden,  trat  diese  schon  durch  ihre  geringe  Seheuheit  und  auffällige 
Form   1844,   1885,    1887   und   1911   auf. 


*)     In    Oberösterreich    bisher    noch    nicht,    im    Salzburgischen    jährlich, 
besonders   im  Frühjahr    (Mai)    erscheinend. 

•2 


J8 

Kosenstar  {Pastor  roseus  L.j. 

Einzelne  erscheinen  zuweilen  anfangs  Juni  unter  Staren.  So  wurde 
den  15.  Juni  1856  ein  ':^  in  Sierning  erlegt  (Museum  Kremsmünster).  Aber 
auch  in  größerer  Zahl  treten  sie  zuweilen  auf,  so  z.  B.  1875  in  Diersbach, 
wo  nach  Hugos  Jagdzeitung  vom  Juli,  pag.  434,  in  einem  Scliwarme  von 
300  bis  400  Staren  12  bis  15  Stück  beobachtet  und  drei  davon  erlegt  wurden. 

Im  gleichen  Jahre  erschien  im  Salzburgischen  nach  Förster  Pensch  (in 
litt,^  in  der  zweiten  Maihälfte  bei  Mittersill  ein  Schwärm  von  gegen  40  Stück. 
In  Burgfried  bei  Hallein  erlegte  ich  den  9.  Juni  1871,  12.  Juni  1882  und 
am  7.  Juni  1883  je  ein  Stück. 

Nordischer  Leinfink  {Carduelis  linaria  L.),  Gartenammer 
{Emheriza  hortulana  L.),    Schneeammer    {Passerina  nivalis  L.). 

Seidenschwanz   {Bomhycilla  garrula  L.). 

Obgleich  eine  irreguläre  Erscheinung,  gehört  der  Seidenschwanz  ob 
seines  Federkleides  doch  zu  den  bekannten  Arten,  die  wohl  in  jeder  Samm- 
lung zu  finden  sind.  Das  Museum  Kremsmünster  erhielt  1847  und  1880 
Exemplare.  Während  des  großen  Durchzuges  1903  kam  der  Seidenschwanz 
um  Stift  Schlägl  im  Mühlviertel  in  ziemlicher  Zahl  vor,  um  die  gleiche  Zeit 
um  Frankenburg  und  Ende  Februar  1904  auch  bei  Aussee.  1913  fand  ein 
großartiger  Durchzug  statt,  der  Oberösterreich  um  Mitte  November  traf  und 
im   Dezember   seinen  Höhepunkt  erreichte. 

Im  Salzburgischen  war  die  Art  nach  Hübner  im  Dezember  1806  und 
Jänner  1807  außerordentlich  zahlreich.  Die  Sammlungen  besitzen  Belegstücke 
aus  1853  und  1867.  Auch  sonst  wurde  er  da  und  dort  beobachtet  und  erlegt. 
Besonders  häufig  war  er  während  des  großen  Zuges  1903/4.  Auch  der  des 
Jahres  1910/11  brachte  am  5.  März  1911  einen  Flug  von  zirka  20  Stück 
nach  Mauterndorf  im  Lungau.  Der  letzte  große  Zug  von  1913  markierte 
sich  auch  im  Salzburgischen. 

Steindrossel  {Monticola  saxatilis  L.). 

Scheint  bisher  in  Oberösterreich  nicht  nachgewiesen  zu  sein.  Ich  sah 
bei  Hallein  am  12.  Mai  1888  ein  prachtvolles  rj"  auf  einem  Acker  und 
erlegte  einmal  im  Herbst  einen  jungen  Vogel.  Nach  von  Koch- Stern feld 
gewordener  Mitteilung  sollen  „Steinrötel"  auf  dem  Tennengebirge  vorkommen. 
Wie  mir  Dr.  Storch  mitgeteilt,  wurde  ein  O  1837  in  Naßfeld,  ein  zweites 
den  7.  August  1871  am  Tappenkaar  in  Kleinarl  erlegt.  Ein  Brüten  wurde 
bisher  nicht  konstatiert. 

Sprosser  {Luscinia  luscinia  L.). 
Gänsegeier  {Gyps  fulvus  Gm.). 

Einzelne  Gänsegeier  erscheinen  ab  und  zu  und  finden  .sich  in  den  meisten 
Sammlungen.  Am  8.  Juni  1874  zeigte  sich  jedoch  bei  der  Kloibmühle  bei  Kreuz 
eine  ganze  Gesellschaft  von  13  Stück,  aus  der  ein  Stück  erlegt  wurde.  Eines 
der  letzten  dürfte  das  in  Hausruckedt  am  8.  Juni  1910  geschossene  Exem- 
plar sein. 

Weit  häufiger  findet  sich  der  Fahlgeier  in  den  Salzburger  Alpen  ein. 
Besonders  war  dies  Ende  der  Siebziger-  und  Achtziger  jähre  des  vorigen  Jahr- 
hunderts der  Fall,   wo  vom  April  bis  gegen  Herbst  zu  Flüge  von   20  bis   30, 


19 

ja  bis  50  Stück  auf  gefallenem  Vieh  oder  Wild  gesichtet  wurden.  Mit  Vor- 
liebe hielten  sich  die  Geier  im  Kaprunner-,  Stubach-,  Felber-  und  Hollers- 
bachtale  auf.  Seit  dieser  Zeit  hört  man  nur  selten  mehr  etwas  über  ihr  Auf- 
treten. 

Seeadler   (Haliaetus  albicilla  L.). 

Auf  dem  Durchzuge  auf  den  oberösterreichischen  und  Salzburger  Seen 
und  den  Flüssen,  aber  immer  selten.  Ein  durch  das  Halleiner  Tal  streichendes 
Stück  sah  ich  am  18,  Dezember  1905. 

Schwarzer  Milan  {Milvus  migrans  Bodd.)  ;  kleines  Sumpf- 
huhn {Porzana  parva  Seop.). 

Nach  Hinterberger  ist  das  kleine  Sumpfhuhn  selten,  nach  Brittinger 
nicht  selten  (brütend?).  Ich  erhielt  im  Frühjahre  1886  ein  bei  Linz  ge- 
fangenes Stück. 

Selten  in  Salzburg.    Das  Museum  bekam  ein  Exemplar  im  August  1852. 

Zwergtrappe  {Otts  tetrax  L.). 

Im  Linzer  Museum  zwei  Stück,  eines  aus  Kleinmünchen  1858  und 
eines  von  Wels   1868.     Den  12.  Dezember   1885  wurde  ein    9   bei  Enns  erlegt. 

Aus  Salzburg  kenne  ich  das  Exemplar  des  Salzburger  Museums,  9  von 
Taxenbach,  20.  Dezember  1885,  dann  das  im  November  1908  bei  Maxglan 
geschossene  und  das  von  Graf  J.  Plaz  erwähnte  vom  Leopoldskroner  Moos, 
10.  November  1908. 

Purpurreiher  {Ardea  pur  pur  ea  L.) ;  Rallenreiher  {Ärdea 
ralloides  Scop.). 

Das  Exemplar  des  Rallenreihers  der  Kremsmünsterer  Sammlung  stammt 
von  der  Traun,   1878,  das  des  Linzer  Museums  von  Lambach,  6,  Mai  1854. 

Die  Sammlung  in  St.  Peter  besitzt  ein  Stück  vom  Steigerhof,  26.  jNIai 
1832;  ein  J"  wurde  um  Mitte  Mai  1899  in  Stuhlfelden  und  ein  weiteres  im 
Niedertrumsee,   12.  August  1909,  mit  Ring  der  Ung.   Orn.   Zentr.  erlegt, 

Nachtreiher  {Nycticorax  nycticorax  L.) ;  Eegenbrachvogel 
(Numenius  phaeopus  L.). 

In  Kremsmünster  stehen  zwei  Stück  des  Regenbrachvogels,  eines  von 
Sipbachzell,   28.   September    1848,   das   andere  von   Eberstallzell, 

Im  Salzburger  Museum  ein  Stück  aus  Mittersill,  1848.  Schulleiter 
F,  Keidel  schoß  im  Frühjahre  1896  eines  bei  Mauterndorf  und  ich  eines  am 
26,   März   1912  aus  einem  Fluge  von  vieren  in   Burgfried-Hallein, 

Pfuhlschnepfe  {Limosa  limosa  L.),  hellfarbiger  Wasser- 
läufer (Tringa  nehularia  Gunn.),  bogenschnäbliger  Strandläufer 
{Erolia  ferruginea  Brunn.),  Zwergseeschwalbe  {Sterna  minuta 
L.),  Dreizehenmöve  (Rissa  tridactyla  L.),  Häringsmöve  {Larus 
fusciis  L.),  nordische  Silbermöve  (Larus  argentatus  Pontopp.) ; 
Mantelmöve  (Larus  marinus  L.). 

Die  Museen  in  Linz  und  St.  Florian  besitzen  von  letzterer  einzelne 
Stücke  von   der  Donau,  dem  Attersee  und  von  der   Steyr,  meist  junge  Vögel. 

2* 


20 

Breitschwänzige  und  Schmarotzer-Raubmöve  {Stercorarius 
pomarinus  Temm.  und  >S'^.  parasiticus  L.)- 

Die  meisten  Sammlungen  in  beiden  Ländern  haben  einzelne  Exemplare 
leider  Eaubmövenarten  von  den  Seen  und  Flüssen.  Eine  wurde  den  25.  Ok- 
tober  1854  auf  einem  frisch  gepflügten  Acker  bei   Leobenbach   erlegt. 

Korinoranscharbe   {Phalacrocorax  carho  L.). 
^     Auch  bei  dieser  Art  gilt  das  bei  der  Vorhergehenden  Gesagte. 

Eothalssteißfuß  (Colymhus  griseigena  Bodd.) ;  Ohrensteiß- 
fuß  {Colymhus  nigricoUis  Br.) ;  Singschwan  {Cygnus  cygnus  L.). 

Der  Singschwan  seheint  in  beiden  Ländern  jetzt  seltener  aufzutreten. 
Im  Februar  1871  fielen  sieben  Stück  auf  den  Feldern  von  Anif  ein.  wo  mehrere 
erlegt  wurden, 

Graugans  {Anser  anser  L.) ;  Trauer-  und  Samtente  (Oidemia 
nigra  L.  und  0.  fusca  L.). 

Meist  sind  es  junge  Tiere,  die  von  den  beiden  letzteren  Arten  erlegt 
werden. 


Ausnahmserscheinungen. 

Der  weißbindige  Kreuzschnabel  {Loxia  leucoptera  hifasciata 
Br.)  tritt  vereinzelt  ab  und  zu  auf,  meist  im  Zusammenhang  mit 
dem  infolge  eines  reichen  Samenjahres  zahlreichen  Auftreten  des 
gewöhnlichen  Kreuzschnabels.  Vor  einigen  Jahren  erhielt  ich  vom 
Kevierförster  F.  Poferl  ein  lebendes  9  aus  dem  Mühlviertel  und 
im  Jänner  1890  bekam  ich  cf  i^nd  9  aus  der  Linzer  Gegend. 

Bei  Hallein  wurde  anfangs  Jänner  1879  ein  cT  gefangen, 
ebenso  den  3.  Oktober  1889  und  den  3.  Dezember  1892.  Die 
Voliere  in  Salzburg  erhielt  ein  Stück  aus  der  Umgebung  im 
Herbste  1889.  Ein  rotbindiges  cf  kaufte  ich  in  Hallein  den 
21.  Februar  1890. 

Weit  seltener  noch  —  vielfach  wohl  auch  nicht  unterschie- 
den —  scheint  der  Föhrenkreuzschnabel  (Loxia  pytyopsittacus 
Borkh.)  zu  sein  und  für  Oberösterreich  noch  nicht  nachgewiesen. 

Für  Salzburg  kenne  ich  nur  zwei  Stück,  eines  im  Museum 
Carolino-Augusteum  und  eines,  das  ich  am  Brandt  bei  Hallein 
am '4.  Dezember  1878  schoß. 

Zaunammer  (Emberiza  cirhis  L.).  „Überall,  aber  überall 
nur  einzeln'^    (Brittinger).     Ein   Exemplar  erhielt  das   Museum 


in 

in  Lijiz   aus   der   Umgebung  1847.      Seitdem  scheint   kein   Stück 
mehr  vorgekommen  zu  sein. 

Bei  Krimml  glaubt  ihn  J.  Michel  einmal  während  einer 
Wagenfahrt  gesehen  zu  haben,  doch  lieferten  seine  weiteren  Nach- 
forschungen kein  Ergebnis.  Auch  Graf  J.  Plaz  will  ihn  am 
27.  September  1910  am  Leopoldskroner  Moos  angetroffen  haben. 

Die  von  dem  gewöhnlichen  Rohrammer  sich  durch  einen 
dickeren  Schnabel  gut  unterscheidbare  Form  (Emberiza  schoeni- 
clus  canneti  Br.)  erhielt  ich  nur  einmal,  und  zwar  am  22.  März 
1883  aus  Mauterndorf  im  Lungau. 

Das  einzige  für  beide  Länder  nachgewiesene  Exemplar  des 
Spornpiepers  {Anthtis  richardi  Vieill.)  wurde  am  2.  November 
1881  in  Burgfried  bei  Hallein  gefangen. 

Auch  der  rotkehlige  Pieper  (Anthus  cervinus  Fall.)  scheint 
aus  Oberösterreich  noch  nicht  bekannt  zu  sein. 

Für  Salzburg  habe  ich  sein  Vorkommen  durch  ein  am 
25.  September  1886  erlegtes  9  und  ein  cfy  4.  Oktober  1889,  beide 
von  Burgfried  bei  Hallein,  nachgewiesen,  ebenso  Graf  J.  Plaz 
für  Leopoldskron,  11.  April  1908. 

Die  Lasur meise  (Parus  cymius  Pall.)  traf  von  Koch-Stern- 
feld im  April  1875  in  drei  Exemplaren  bei  Hallein.  Ein  Beleg- 
stück fehlt  bisher. 

Ein  angeblich  aus  dem  Salzburgischen  herrührendes  9  der 
Bartmeise  (Panurus  hiarmicus  L.)  besaß  das  Museum  Carolino- 
Augusteum.  Bezüglich  Oberösterreichs  vergleiche  „Fälschliche 
Angaben". 

Zu  den  seltensten  Erscheinungen  der  Salzburger  Ornis 
gehört  der  Nachtigallrohrsänger  [Locustella  luscinioides  Savi.), 
den  ich  in  zwei  Exemplaren  konstatieren  konnte.  Ich  erlegte  den 
5.  April  1881  ein  cf  in  Burgfried  bei  Hallein  und  sah  ein 
weiteres   Stück  den   1.   Mai   1883   in  meinem  Garten. 

Vom  Ohrensteinschmätzer  {Saxicola  hispanica  L.)  steht  ein 
cf  ohne  nähere  Fundortsangabe  im  Salzburger  Museum. 

Sein  Vorkommen  in  Oberösterreich  betreffend  vergleiche 
„Fälschliche  Angaben^'. 

Das  rotsternige  Blaukehlchen  {Luscinia  svecica  svecica  L.) 
scheint  für  Ober  Österreich  noch  nicht  konstatiert  zu  sein. 

Für    Salzburg  konnte   ich  es   ein   paarmal   nachweisen.     So 


22 

fing  ich  bei  Hallein  am  3.  April  18T7  ein  cf,  das  im  weißen 
Stern  einen  blaßroten  Fleck  besaß  (L.  dichrosterna  Cab.),  am 
15.  April  1902  ein  9?  außerdem  zwei  jüngere  cf  im  Herbst- 
kleide. Graf  J.  Plaz  traf  ein  cf  den  6.  April  1908  an  der  Glan 
bei  Salzburg. 

Bienenfresser  {Merops  apiaster  L.).  Das  Museum  in  Linz*) 
belam  ein  bei  Stift  Schlägl  1863  geschossenes  Stück.  Mitte 
Mai  1896  hielt  sich  eine  Gesellschaft  von  7  bis  8  Exemplaren 
im  Parke  von  Kremsegg  durch  zirka  acht  Tage  auf.  Ein  Stück 
wurde  geschossen. 

Ein  im  Salzburgischen  1846  erlegtes  Exemplar  erwarb  das 
Museum  Carolino-Augusteum. 

Alpensegler  (Apus  melha  L.).  Das  einzige  aus  Oberöster- 
reich bekanntgewordene  Stück  wurde  am  2.  Juli  1853  in  der 
Sternwarte  in  Kremsmünster  gefangen  und  ziert  die  dortige 
Sammlung. 

Nur  die  Sammlung  in  St.  Peter  besitzt  ein  salzburgisches 
Exemplar.  Mitte  Mai  ( ?)  wurde  nach  k.  k.  Förster  Pensch  am 
Schloßberge  in  Mittersill  ein  Stück  erlegt,  das  dem  Kronprinzen 
Rudolf  zugeschickt  wurde.  Vergl.  „Unsichere  und  fälschliche  An- 
gaben". 

Kuttengeier  {Vultur  monachus  L.).  Wurde  laut  Hinter- 
berger  1836  bei  Eeichersberg  und  1842  bei  Kammer  am  Atter- 
see  erlegt.    Letzterer  steht  im  Linzer  Museum. 

Auch  für  Salzburg  sind  mir  nur  zwei  Exemplare  bekannt. 
Am  4.  Juni  1886  wurde  nächst  der  Waidacher  Au  bei  Adnet 
einer  erlegt,  der  jetzt  in  der  Sammlung  des  Borromäums  in  Salz- 
burg steht.  Ein  weiteres,  von  dem  leider  der  Schnabel  abge- 
schnitten wurde,  den  ich  als  Beleg  erhielt,  schoß  ein  Schmederer- 
scher  Jäger  am  19.  September  1897  im  Stubachtal. 

Adlerbussard  (Butto  ferox  Gm.).  Aus  Oberösterreich  ist 
mir  nur  der  von  C.  Morgan  mitgeteilte  Fall  bekannt,  laut  welchem 
dieser  im  September  1882  auf  seinem  Gute  Morganhof  bei 
Aufham  am  Attersee  cf  und  9  und  im  Oktober  1883  ein  cf 
erlegt  haben  will.  Da  die  Exemplare  nach  Rußland  gelangten, 
ist  eine  Überprüfung  derselben  leider   ausgeschlossen. 

Ein  uralter,  prächtiger  Vogel,  den  ich  im  Fleisch  sah,  aber 
leider   nicht   erwerben   konnte   —   das   einzige    Stück    aus    Salz- 

*)  Wie  mir  Dr.  Kerschner,  Kustos  am  Linzer  Museum,  mitteilt,  stehen 
zwei   Stück   im    genannten   Museum,   aber   ohne   nähere  Angabe. 


2a 

bürg  —  wurde  am  21.  Mai  1914  auf  dem  Spunberg  bei  Adnet 
erlegt.  Der  Wirt  an  der  Vigauner  Haltestelle  besitzt  das  leider 
jetzt  ganz  verkommene  Stück  im  Gastzimmer. 

Schelladler  {Aquila  maculata  Gm.).  Das  Museum  in 
Kremsmünster  besitzt  ein  Stück  aus  der  Eosenpoint,  7.  Oktober 
1865.  Am  22.  Oktober  1909  wurde  im  Revier  Marbach  bei  Maut- 
liausen  ein  junges  9  erlegt.*) 

Schlangenadler  {Circaetus  gallicus  Gm.).  Kremsmünster 
bekam  ein  bei  Wels,  3.  Mai  1844,  St.  Florian  ein  bei  Enns, 
29.  September  1854  erlegtes  Stück.  Ein  weiteres  wurde  am 
().  Oktober  bei  Lichtenegg  geschossen. 

Das  einzige  Salzburger  Exemplar  des  ^luseums  Carolino- 
Augusteum  stammt  von  Anthering,  April  1882. 

Rackelhuhn  {Tetrao  tetrix  L.  cf  X,  T.  urogalhis  L.  9)- 
Dieses  aus  der  Mischehe  zwischen  Birkhahn  und  Auerhenne 
hervorgegangene  Produkt  wurde  schon  mehrfach  in  Oberöster- 
reich**) geschossen,  so  im  Weilhardtforst,  24.  April  1889,  bei  Zell 
bei  Zellhof,  Mai  1906  und  24.  April  1909,  bei  Prägarten,  1908. 

Aus  dem  Salzburgischen  datieren  die  letzten  Stücke  aus 
Xeukirchen,  4.  Mai  1889,  Saalbach,  1910  und  Michaelbeuern, 
18.  April  1912. 

Zwergsumpf hulin  {Porzana  pusilla  intermedia  Herrn.).  Das 
Linzer  Museum  bekam  ein  Stück  aus  Ottensheim;  jetzt  steht  dort 
ein  cf  ohne  nähere  Angabe  (Dr.  Kerschner). 

Kranich  {Grus  grus  L.).  Für  beide  Kronländer  jetzt  eine 
seltene  Erscheinung,  vgl.  „Verschwundene  Brutvöger^  Wurde 
bei  Kremsmünster  und  Ottensheim  erlegt,  bei  letzterem  Orte  eine 
Gesellschaft  von  acht  Stück  angetroffen.  Bei  Achleiten  zeigten 
sich  nach  P.  Ans.  Pfeiffer  „auch  in  jüngster  Zeit  (also  ungefähr 
Mitte  1880)  öfter  graue  Kraniche''. 

Für  Salzburg  ist  der  Vogel  schon  seit  Dezennien  eine  Aus- 
nahmserscheinung. In  St.  Peter  stehen  zwei  Stück  aus  Abtenau, 
1828.  Das  Museum  Carolino-Augusteum  bekam  Exemplare  aus 
Mundigl,  Juli  1854,  Werfen,  1860,  aus  Altenmarkt,  1833.  Ehe- 
mals öfter  laut  Mitteilung  Dr.   Storchs  bei  Glanegg. 


*)     Nach    gefälliger    Mitteilung    Dr.    Kersclmers    besitzt    das    Linzer 
Museum  ^    und    9    aus   1873,   wohl  aus  Oberösterreich  stammend. 

**)    Laut  Dr.  Kerschner  steht  im  Linzer  Museum  ein  p?",  bei   Zell  bei 
Zellhof,  30.  April  1909,  erlegt. 


24 

Großtrappe  {Otis  tarda  L.).  Nach  Hinterberger  bei  Ivaiii- 
iner  uud  Mattigliofen  erlegt.  1831  wurde  ein  Exemplar  aus 
einer  Gesellschaft  von  fünf  Stück  bei  Straßwalchen  geschossen. 
(Dr.  Storch  in  litt.)  Graf  J.  Plaz  zufolge  wurde  ein  cf  ad.  zu 
Ende  1900  bei  Kefermarkt  erlegt.  Das  Linzer  Museum  besitzt 
ein  Stück  aus  Baumgartenberg. 

•  Aus  Salzburg  besitzt  nur  das  Museum  St.  Peter  ein  Stück 
aus  Großarl,  1850  und  eines  wurde  am  29.  Juni  1910  bei  Seit- 
ling  im  Lungau  geschossen. 

Silberreiher  {Ardea  alba  L.).  Am  5.  September  1908  zeigten 
sich  nach  Th.  Angele  zwei  Stück  in  den  Donauauen  von  Pich- 
ling.  Es  wurde  davon  ein  9  erlegt,  aber  bedauerlicherweise  nicht 
konserviert. 

Ein  Stück  des  Salzburger  Museums  stammt  aus  Kleßheim, 
1847,  ein  zweites  aus  Tanning,  1854. 

Seidenreiher  {Ardea  garzetta  L.).  Das  Salzburger  Museum 
kaufte  1851  ein  Exemplar  und  bekam  ein  weiteres  1854  von 
Mattsee  und  Zell  am  See. 

Für  Oberösterreich  noch  nicht  nachgewiesen. 

Schwarzer  Storch  {Ciconia  nigra  L.).  Drei  Stück  stehen 
in  Kremsmünster,  und  zwar  von  der  Traun,  5.  September  1830, 
von  Adlwang,  1842  und  von  Kogel,  26.  September  1863.  Das 
Linzer  Museum  besitzt  ein  Exemplar  aus  Freistadt,  1848. 

Aus  Salzburg  sind  mir  nur  folgende  Fälle  bekannt:  Junger 
Vogel  aus  Kleßheim,  1829,  Lieferinger  Au,  22.  Mai  1886,  beide 
im  Museum.  Überreste  eines  alten  Vogels  wurden  laut  E.  P.  Tratz 
zwischen  6.  und  8.  April  1914  im  Reviere  Holzhausen  gefunden. 

Ibis  (Plegadis  falcinellus  L.).  Ende  April  1876  wurde  am 
Inn  nächst  Obernberg  ein  Stück  erlegt.  (Gef.  W.  1876,  p.  224.) 
In  der  Sammlung  zu  Kremsmünster  steht  ein  an  der  Traun 
den  1.  Mai  1859  erlegtes  Stück. 

Das  einzige  Stück  aus  Salzburg  befand  sich  im  Besitze 
Dr.  Sachers  in  Tamsweg  und  wurde  gegen  Ende  der  Sechziger- 
jahre bei  Unternberg  geschossen. 

Brachschwalbe  (Glareola  pratincola  L.).  Das  Salzburger 
Museum  besitzt  ein  Exemplar  aus  1846. 

^fornellregenpfeifer  (CJiaradrius  morinellus  L.).  Das  ein- 
zige für  beide  Kronländer  nachgewiesene  Stück,  ein  9?  'v^'^Ji-de 
am  5.  Mai  1887  auf  der  Schmittenhöhe  bei  Zell  am  See  ge- 
schossen  und   kam   ins   Salzburger   Museiim. 


25 

Stelzeiiläufer  (Himantopi/s  liimantopus  L.).  In  den  Fünf- 
zigerjahren wurden  zwei  Exemplare  an  dem  Teiche  des  Schlosses 
Hohenbrunn  bei  St.  Florian  erlegt.  In  der  Gymnasialsammlung 
in  Eied  befindet  sich  ein  1886  am  Inn  bei  Mining  und  in 
Kremsmünster  ein  bei  Eied  1823  geschossenes  Exemplar. 

Aus  dem  Salzburgischen  ist  nur  ein  vom  August  1863  her- 
rührendes Exemplar  des  ^luseums  bekannt. 

Austernfischer  (Haematopus  ostralegus  L.).  Die  Samm- 
lung in  Kremsmünster  besitzt  zwei  Stück:  Sierning,  26.  Sep- 
tember 1854,  Kirchdorf,  Ende  Oktober  1857.  Das  Linzer  Museum 
bekam  eines  aus  Micheldorf,  1858.  Für  Salzburg  ist  noch  keines 
nachgewiesen. 

Schwarzschwänzige  Ufer&chnepfe  {Limosa  limosa  L.).  Au? 
Oberösterreich  im  Linzer  und  St.  Florianer  Museum  von  der 
Donau,  in  Kremsmünster  ein  Stück  vom  Almsee. 

Teichwasserläufer  {Tr'uiga  stagnatilis  Bebst.).  Ein  Exem- 
plar von  der  Donau  im  Linzer  Museum,*)  ein  bei  Linz  erlegtes  in 
St.  Florian. 

Schwarzer  Wasserläufer  {Tringa  erythropus  Fall.).  Ob  in 
Oberösterreich  nachgewiesen  ? 

Ein  Stück  aus  der  Umgebung  bekam  das  Salzburger  ]\[u- 
seum.     Ich  erhielt  ein  9  ^^s  Abtenau,  30.  Mai  1876. 

Sumpfläufer  (Limicola  platyrliynclia  Temm.).  Ein  vor 
vielen  Dezennien  an  der  Donau  erlegtes  Stück  bekam  das  Linzer 
Museum,  das  aber  nach  Dr.  Kerschner  nicht  mehr  vorhanden  ist. 

Weißbärtige  Seeschwalbe  (Hydrochelidon  leucopareiaTemm.) . 
Das  Linzer  Museum  erhielt  ein  Exemplar  aus  Kammer  am  Atter- 
see,  das  jetzt  aber  fehlt    (Dr.  Kerschner  in  litt.). 

Weißschwänzige  Möve  {Larus  glaucus  Brunn.).  Das  Mu- 
seum in  Linz  erhielt  eine  aus  Ef  er  ding,  1840,  doch  ist  selbe  nicht 
mehr  vorhanden  (Dr.  Kerschner  in  litt). 

Zwergmöve  {Larus  viinutus  Fall.).  Aus  Oberösterreich 
scheinen  Daten  zu  fehlen.  Erzherzog  Leopold  von  Toskana  er- 
legte im  Winter  1878  ein  Stück  bei  der  Militär schießstätte  bei 
SfJzburg.  Gegen  Ende  September  1887  wurden  mehrere  Exem- 
plare auf  dem  Ilintersee  erlegt  und  ein  Stück  dem  Museum  über- 
sandt.     Auch  Graf   J.   Plaz  beobachtete   eine   am   18.    September 


*)    Fehlt  aber  nach  Dr.  Kerschner  daselbst. 


26 

1903  auf  der  Gasteiiier  Aclie  und  drei  Stück  am  15.   September 
1908  am  Teiche  von  Leopol  dskron. 

Dickschnabellumme  (Uria  lomvia  L.).  Am  20.  Juni  1882 
erhielt  ich  ein  im  Halleiner  Ilolzrechen  gefangenes  9  ad.  Wie 
ich  später  erfuhr,  wurde  gleichzeitig  ein  zweites  Stück  gefangen, 
aber  leider  gegessen.  Es  ist  das  erste  Vorkommen  in  der  Mon- 
archie. 

Eisseetaucher  {Gavia  immer  im^mer  Brunn.).  Wird  meist 
mit  großen  Exemplaren  des  Polarseetauchers  verwechselt  und  ist 
im  Binnenlande  stets  eine  Seltenheit.  Einige  Exemplare  im 
Museum  in  Linz  und  St.  Peter. 

W^eißschnäbeliger  Eisseetauclier  {Gavia  immer  adamsi 
Gray.).*)  Das  einzige  aus  der  Monarchie  stammende  Stück  ist 
ein  junger  Vogel,  der  vom  Verwalter  A.  Iglseder  1840  auf  dem 
Attersee  erlegt  wurde  und  als  große  Seltenheit,  das  einzige 
Stück  aus  Oesterreich,  das  Museum  in  Linz  ziert. 

Gehörnter  Steißfuß  {Colymhus  auritus  L.).  Ein  bei  Steyr- 
Qgg  an  der  Donau  erlegtes  Exemplar  bekam  das  Linzer  Museum 
und  das  in  Kremömünster  eines  vom  Schacher teiche,  9.  November 
1857. 

Eingelgans  {Branta  hernicla  L.).  Den  3.  März  1907  wurde 
ein  Stück  bei  Mitterkirchen  und  ein  zweites,  ein  cf  ad.,  den 
1.  Februar  1911  bei  Linz  geschossen. 

Zwerggans  (Anser  finm^archicus  Gunn.).  Das  Museum  in 
Kremsmünster  besitzt  ein  Exemplar  aus  den  Stiftsrevieren. 

Kolbenente  {Nyroca  rufina  PalL).  Zwei  im  Hofgart^nteich 
erlegte  stehen  in  Kremsmünster,  zwei  weitere  in  St.  Florian. 

Das  Museum  in  Salzburg  bekam  Exemplare  in  den  Jahren 
1854,  1856  und  1861. 

Eiderente  (Somateria  moUissima  L.).  Am  7.  Xovember 
1908  wurde  ein  Q  in  Hagenau  bei  Braunau,  am  19.  November 
1911  ein  cf  bei  Schalchen  bei  Mattighofen  erlegt.  Das  Linzer 
Museum  besitzt  nach  Dr.  Kerschner  ein  Exemplar  aus  Maut- 
hausen. 

Fuchsente  {Casarca  femtginea  Pall.).  Den  29.  Jänner  190i; 
wurde  eine  in  den  Auen  bei  Pucking  geschossen. 

*)  Von  dem  ihm  zunäcliststeheiKU'ii  Eisseetaucher  unterscheidet  er  sich 
leicht  durch  den  w  eißlicli<;elben  Sclinabel  und  die  liclithornfarbi«;en  Schäfte 
der  Schwingen. 


Seltene  BrutvögeL 


Flußrolirsänger  {Locustella  fluviatilis  Wolf.).  Den  ersten 
sicheren  Nachweis  des  Vorkommens  und  Brütens  in  Oberöster- 
reich verdanken  wir  dem  k.  k.  Eichmeister  A.  Watzinger  in  Lam- 
bach,  der  ihn  in  den  dortigen  Auen  1912  nicht  selten  antraf. 

Weißsterniges  Blaukehlchen  {Luscinia  svecica  cyanecula 
Wolf.).  Obgleich  Hinterberger  den  Vogel  als  vom  April  bis  Sep- 
tember vorkommend  und  Brittinger  ihn  unter  den  Brutvögeln 
anführt,  scheint  mir  doch  der  sichere  Beweis  erst  1913  durch 
A.  Watzinger  in  den  Auen  bei  Lambach  erbracht  worden  zu  sein. 

Zippammer  (Emheriza  cia  L.).  Kommt  nach  Präparator 
Rot  in  Wels  als  Brutvogel  bei  Zell  am  Moos  vor.  Ein  Exemplar 
im  Linzer  Museum. 

Weißrückiger  Specht  (Dryohates  leucotos  Bebst.).  Für 
Oberösterreich  noch  nicht  nachgewiesen,  obgleich  sein  Vorkommen 
zu  erwarten  ist. 

Für  Salzburg  liegen  folgende  Angaben  vor:  In  St.  Florian 
ein  Stück  aus  bei  Salzburg.  Michahelles  (Okens  Isis,  1833, 
p.  8Y2)  bekam  ein  Paar  aus  dem  Salzburgischen.  Ich  traf  am 
8.  Mai  1882  ein  Exemplar  am  Brandt  bei  Hallein  und  ein  wei- 
teres wurde  im  Tauglwald,  Februar  1907,  geschossen.  Im  Juni 
1885  wurde  ein  cf  in  Zinkenbach  erlegt,  das  0.  Reiser  erwarb. 
Die  Art  kommt  gewiß  häufiger  vor,  als  angenommen  wurde,  wird 
aber  wohl  als  solche  nicht  erkannt. 

Flußadler  (Pandion  haliaeüis  L.).  Ein  bewohnter  Horst 
steht  an  der  Südwand  des  Traunstein  (A.  Watzinger)  und  einer 
am  Mondsee  (P.  Witzsteiner). 

Schreiadler  (Aquila  pomarina  Br.).  Sein  Horsten  in  Ober- 
österreich ist  zwar  bisher  nicht  nachgewiesen,  doch  dürfte  es  in 
den  ausgedehnten  Waldungen  des  Mühlviertels  und  des  Kober- 
nauserwaldes  der  Fall  sein.  Brittinger  führt  ihn  als  Brutvogel 
nicht  an.     Die  Sammlungen  im  Lande  besitzen  vielfach  die  Art. 

In  Salzburg  steht  ein  Stück  in  St.  Peter.  Am  8.  August 
1907  schoß  Jäger  Wallmann  ein  Exemplar  im  Rifferrevier  bei 
Kaltenhausen.  Der  einzige  bekannte  Horst  im  Salzburgischen 
befindet  sich  nach  Graf  Jos.  Plaz  unfern  des  Mühlsteins  ober- 
halb Puch.  Nach  Förster  Flachberger  horstet  das  Paar  dort  seit 
Jahren. 

Nachtreiher  {Nycücorax  nycticorax  L.).  Nistet  nach  Prä- 
parator Rot  in  Wels  in  den  Auen  unterhalb  der  Stadt. 


?8 

Als  Brutvögel  verschwunden. 

Einer  der  interessantesten  Brutvögel  Oberösterreiclis,  der 
^raue  Kranich  {Grus  grus  L.)  wurde  durch  die  fortschreitende 
Kultur,  die  in  der  Dienstbarmachung  unproduktiven  Gebietes 
ihr  wichtigstes  Ziel  erblickt,  aus  seinem  einzigen  im  Lande  ge- 
legenen Refugium  —  den  im  Wildshuter  Bezirk  befindlichen 
Ibmer  Moor  —  für  immer  verdrängt.  Noch  1866  konnte 
Brittinger  berichten,  daß  dort  nach  Oberförster  Lang  zwei 
bis  drei  Paarfe  jährlich  brüteten.  Wie  mir  Professor  V  i  e  r  h  a  p- 
p  e  r  1886  aus  Eied  schrieb,  nistete  dort  1885  ein  Paar  im  Margol- 
holz  zum  letztenmal  und  im  folgenden  Jahre  blieben  die  Vögel 
ganz  aus,  da  sich  die  Entsumpfungsarbeiten  bis  in  die  Nähe  des 
Brutplatzes  erstreckten.  Damit  ist  dem  Lande  ein  Natur- 
denkmal ersten  Banges  für  immer  verloren  gegangen. 
Zwar  teilte  mir  Herr  S.  Glaser,  Gutsverwalter  in  Ibm,  auf 
meine  Anfrage  unter  dem  20.  Februar  1914  mit:  „Kraniche 
kommen  hier  nur  mehr  äußerst  selten  vor.  In  der  Umgebung 
konnte  ich  nur  ein  Paar  eruieren  und  dies  in  der  Nähe  von 
M  o  o  s  d  o  r  f."  Daraus  ist  jedoch  nicht  ersichtlich,  ob  es  sich  um 
ein  wieder  angesiedeltes  Paar  oder,  was  wahrscheinlich,  um  ein 
dort  nur  auf  dem  Zuge  Rast  gehaltenes  handelt. 

In  der  ersten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  soll  der  weiß- 
köpfige  Geier  {Gyps  fulvus  Gm.)  nach  Hinterberger  an  den 
Abhängen  des  Fuscherkarkopfes  in  der  Ferleiten  im  Salzburgi- 
schen gehorstet  haben.  Später  zeigte  sich  die  Art  wiederholt,  oft 
in  größerer  Zahl,  aber  niemals  wurde  ihr  Horsten  mehr  kon- 
statiert. 

Seeadler  {Haliaelus  albiciUa  L.).  Ein  Paar  horstete  1842 
in  den  Waldungen  des  Buchberges  am  Kammersee,  wo  P.  A.  Lind- 
pointner  öfter  zwei  Exemplare  beobachtete    (Brittinger). 

Weißer  Storch  {Ciconia  ciconia  L.).  Daß  in  früheren  Jahr- 
hunderten die  Art  ein  häufiger  Brutvogel  Salzburgs  war,  erhellt 
aus  einem  1578  erlassenen  Verbot  (vergl.  R.  Frhr.  v.  Im-Hof,  Bei- 
träge zur  Geschichte  des  Salzb.  Jagdwesens,  ^litteil.  Ges.  Salzb. 
Landeskunde  XXVII,  1887,  II,  H.,  p.  471),  die  Klausraben  und 
Storche  am  Mönchsberg  zu  erlegen.  Nach  Mitteilung  Doktor 
Storchs  horstete  1791  ein  Panr  bei  Moosham  im  Lungau.  ein 
anderes  noch  1802  bei  Adnet. 

Afittlerer    Säger    (Merr/us    serraior    L.).     .,Ii]i    -lalirc    ISO:*. 


29 

wurde  in  der  Piichmeierau,  gegenüber  Rubering  unweit  Kron- 
storf am  Ennsflusse,  ein  Xest  mit  acht  Eiern  A'om  k.  k.  Weg- 
meister Pettrich  gefunden  und  abgenommen"  (Brittinger).  Ob 
da  nicht,  wie  ich  annehmen  möchte,  eine  Fehlbestimmung  statt- 
fand, wird  sich  kaum  mehr  nachw^eisen  lassen,  am  ehesten  durch 
Prüfung  des  wohl  in  der  Brittingerschen  Sammlung  befindlichen 
Geleges,  die  im   Linzer  Museum  steht. 


Als  ausgestorbene,  bzw,  verschwundene 
Arten  sind  zu  bezeichnen: 

Der  Bartgeier  (Gypaetus  harbatusgrandis  Storr.),  der  nun 
seit  vielen  Dezennien  aus  dem  Alpengebiete  verschwunden  ist, 
war  ehemals  auch  in  Oberösterreich  und  Salzburg  heimisch.  Die 
wenigen  Stücke,  die  sich  in  den  nachfolgend  genannten  zwei 
Sammlungen  bis  auf  unsere  Tage  erhalten  haben,  sind  Zeugen 
einer  w^eit  zurückliegenden  Zeit,  wo  das  „Raum  für  alle  hat  die 
Erde"  noch  volle  Geltung  hatte.  Auch  damals  stellte  man  diesem 
gewaltigen  Bäuber  schon  mit  Büchse  und  Eisen  nach ;  aber  es 
fehlte  das  heimtückische  Gift,  das  auch  in  unseren  Beichslanden 
den  Bartgeier  zur  Seltenheit  gemacht  und  Fahlgeier,  Steinadler 
und  Kolkrabe  nahezu  vernichtet  hat. 

Zw^ei  Exemplare  besitzt  die  Stiftssammlung  in  Krem  s- 
m  ü  n  s  t  e  r.  Das  eine  w^urde  am  3.  Februar  1824  in  den  Schluch- 
ten des  Tießenbaches  bei  der  Buine  Scharnstein  —  drei  Geh- 
stunden von  Gmunden  —  vom  dortigen  Wasenmeister  ange- 
schossen, wobei  noch  ein  zweites  Stück  aufflog,  und  am  12.  des 
gleichen  Monats  tot  aufgefunden.  Es  ist  ein  9?  das  zwei  schon 
ziemlich  ausgebildete  Eier  in  sich  hatte.  Ob  das  zweite  Stück 
genannter  Sammlung  auch  aus  Oberösterreich  stammt,  ist  nicht 
sicher.  Die  abgestoßenen  Schwung-  und  Steuerfedern  deuten  auf 
eine  längere  Gefangenhaltung. 

IN^ach  mir  zugekommener  brieflicher  Bekanntgabe  des  För- 
sters K  o  r  a  1  e  k  in  Scharnstein  wurde  das  letzte  Brutpaar  1835 
—  nicht  wie  es  bei  Brittinger  heißt  1837  —  konstatiert.  Es  hatte 
seinen  Horst  in  zirka  zwei  Drittel  der  Höhe  des  an  der  ober- 
österreichisch-steirischen  Grenze  gelegenen  Böllberges  in 
einer    unzugänglichen    Felshöhlung    angelegt.     Derselbe    enthielt 


30 

zwei  Junge,  die  mit  erlangter  Flugtüchtigkeit  mit  den  Alten  für 
immer  aus  der  Gegend  verschwanden. 

Als  letzter  Zeuge  seines  früheren  Vorkommens  im  Salz- 
burgischen steht  ein  schönes  Exemplar  in  der  Sammlung  des 
Stiftes  St.  Peter  in  S  a  1  z  b  u  r  g.  Es  wurde  laut  Hinterberger 
1843  bei  G  a  s  t  e  i  n  erlegt. 

Alle  späteren  Angaben  über  Auftreten  des  Bart-  oder 
Lämmergeiers  erwiesen  sich  als  Verwechslungen  mit  dem  Fahl- 
geier {Gyps  fulvus  Gm.)  oder  auch  dem  Steinadler  (Aquila  chry- 
saetus  L.). 

Unsichere  oder  fälschliche  Angaben. 

Alpenkrähe  {Pyrrhocorax  pyrrJioco?'ax  L.).  Hinterberger 
will  die  Alpenkrähe  auf  der  Salzburg  von  Kärnten  scheidenden 
Tauernkette  einzeln  gesehen  haben.  Ein  aus  dem  Almseegebiet 
herrührendes  Stück  der  Kremsmünsterer  Sammlung  soll  im 
Tausch  abgegeben  worden  sein  (P.  A.  Pfeiffer).  Prof.  Friedrich 
Vierhapper  (Ried  in  litt.)  will  vor  vielen  Jahren  im  Buntschuh- 
tale (Lungau)  drei  Exemplare  unter  vielen  Alpendohlen  gesehen 
haben. 

Berghänfling  {Carduelis  flavirostris  L.).  Sein  von  Hinter- 
berger angenommenes  Vorkommen  ist  durch  nichts  belegt. 

Bartmeise  (Panurus  hiai^micus  L.).  Hinterbergers  Angabe: 
„nistete  schon  einigemal  an  den  flachen  Ufern  der  Traun  bei 
Ansfelden'",  zu  der  Brittinger  noch  den  Mühlkreis  zufügt,  scheint 
vollkommen  irrtümlich. 

Orpheus  Grasmücke  {Syliva  hortensis  L.  =  orphea  Temm.). 
Ihr  von  Hinterberger  behauptetes  Auftreten  ist  ganz  ausge-' 
schlössen. 

Mittelmeersteinschmätzer  (Saxicola  hispanica  L.).  Hinter- 
bergers Angabe  „hält  sich  im  Sommer  in  den  felsigen  Gegenden 
des  Landes  auf,  ist  aber  immer  etwas  selten"  fand  keine  Be- 
stätigung für  Oberösterreich. 

Alpensegler  (Apus  melba  L.).  Nach  mündlichen  Mittei- 
lungen von  Lürzers  soll  dieser  Segler  regelmäßig  im  Stubncbtnl 
(Pinzgau)  vorkommen. 

Kaiseradler  {Aquila  heliaca  Sav.).  Dieser  ist  ein  Vogel  der 
Tiefebene,   sein  Vorkommen  nach   Hinterberger,   wenn   aucli   als 


31 

Seltenheit,   „in   den  höchsten   Alpen  von   Salzburg    (der   Taiiern 
kette)"  ganz  ausgeschlossen.     Die  vom  Genannten  zitierten  zwei 
im   Museum   St.    Peter   befindlichen   Stücke   sind   dort,   wie   mir 
der  Kustos  P.  V.  Jäger  eben  bekanntgibt,  nicht  vorhanden. 

Brittinger  führt  die  Wiesenweihe  {Circus  i^ygargus  L.) 
und  die  Kornweihe  (0.  cyaneus  L.)  als  Brutvögel  an.  Die  Rich- 
tigkeit dieser  Angabe  entzieht  sich  meiner  Beurteilung. 

Ganz  ausgeschlossen  ist  das  von  Brittinger  angegebene 
Nisten  der  kleinen  Bekassine  {Gallinago  gallinula  L.)  im  Inn- 
kreis,  des  Alpenstrandläufers  {Erolia  alpina  L.)  an  Seeufern  und 
Gebirgsbächen  und  des  bogenschnäbeligen  Strandläufers  {Erolia 
ferruginea  Brunn.)  im  Winkel  am  Dachstein. 

Vom  kleinen  Singschwan  {Cygnus  hetüichii  Yarr.)  soll  laut 
Hinterher ger  ein  junges  cS  bei  Ebelsberg  geschossen  und  dem 
Linzer  Museum  übergeben  worden  sein. 


Literatur. 


Ganz    Oberösterreich    behandeln    nachstehende 
Arbeiten: 

Jos.  HinteFberg-er,    Die  Vögel    von   Österreich    ob    der   Enns.    — 

XIV.  Ber.  Mus.  Franc-Carol.  Linz   1854.    8».   112  S. 
W.   K.    Weitenweber,   Die   Vögel   Oberösterreichs.    —    Lotos   V. 

1855,  S.   103—109. 
Chr.  Brittinger,  Die  Brutvögel  Oberösterreichs  nebst  Angabe  ihres 

Nestbaues  und  Beschreibung  ihrer  Eier.  —  XXVI.  Ber.  Mus. 

Franc-Carol.  Linz  1866.  Sep.  Linz  1866.  8».   127  S. 


Th.  Angele,  Ardea  alba  in  Oberösterreich.  —  Ornith.  Jahrb.  XX. 

1909,  Nr.  1  u.  2,  S.  78. 

—  Aqidla  clartga  Fall,  in  Oberösterreich  erlegt.  —  Ornith.  Jahrb. 

XXI.  1910,  Nr.  1   u.  2,  S.  60. 

—  Die    Ringelgans    (Braiita    beriiicla    L.)    in    Oberösterreich.    — 

Ornith.  Jahrb.  XXII.   1911,  Nr.  1  u.  2,  S.  05. 
J.  Bachleltner,  Eine  Uferschwalbenkolonie  (Poeneggen).  —  Mitteil. 

Vogelw.   V.   1905,  Nr.   16,  S.   127. 
J.  B.,  Eisente    (bei   Linz   erlegt).  —  Waidmannsh.  XXVIII.    1908, 

Nr.  24,  S.  486. 
M.  B.,    Die   Ersten    (Zugvögel).    —    Der   Forstm.    und   Berufsj.    V. 

1911,  Nr.  15,  S.  8. 
L.  Baresch,  Ornithologische  Notizen  (Habicht).  —  Die  Tierw.  IX. 

1910,  Nr.   16,  S.  124. 

Bogrnermayp,  Zu  „Zweimalige  Brut  der  Waldschnepfe".  —  Mitteil, 
niederösterr.  Jagdsch.-Ver.  XXXII.   1910,  Nr.   10,   S.  503. 

H.  Brauneg'g'ep  (Weiße  Ruticilla  phoemcura) .  —  Mitteil,  angew. 
Xalurw.   IL   1891,  S.    186. 

H.  Commenda,  Materialien  zur  landeskundigen  Bibliographie  Ober- 
österreichs I.  Naturhistorisch -geographischer  Teil  XLIII.  — 
Ber.  Mus.  Franc-Carol.  Linz  1885.  Sep.  Linz  1885.  8».  98  S. 
(Vög.  8.  97.) 


33 

E.  Ritter    von    Dombrowski,    Über    die    neue    Einwanderung    der 

Steppenhühner.   —   Waidmannsh.   XIX.    1888.  S.   327. 
H.  DPOUOt,  Weiße  Federn  (beim  Auerhahn).  —  Waidmannsh.  XXV. 

1905,  Xr.   18,  S.  337—338. 
A.  Ederer,    Aus   Oberösterreich    (Wels).    —   Mitteil.    Yogelw.    IX. 

1909,  Xr.  2,  S.  16. 
J.  FingfeP,    Über    Strix   walensis.    —   Sitzungsber.    zool.-bot.   Yer. 

Wien  V.   1855,  S.  54—55. 

—  Varietät  von   Syrniurn   aluco.  —    Verh.  zool.-bot.  Yer.  Wien 

IV.  1854.  Sitzungsber.  S.   103. 

S.  F.,  Zur  Xotiz   ..Kuriose  Balzzeit".  —  Der  Forstm.  und  Berufsj. 

V.  1911,  Xr.  33,  S.   11. 

V.  Flick,  Abnorm  gefärbter  Star  (in  W^els).  —  Mitteil.  Vogelw.  XL 

1911,  Xr.  9,  S.   197. 
K.    Floericke,    Aus   Oberösterreich    (Schärding    a.    L).    —    Mitteil. 

Vogelw.  \l.   1906,  Xr.  8,  S.  61.   -  Vgl.  Pich  1er. 

F.  Fnadscheek  (Bericht  aus  Riedegg   1883).  —  II.  Jahresber.  orn. 

Beob.-Stat.  Osterr.-Ung. 

Fuchs,  Eine  Jagd  auf  Fischadler  (Pcuidion  haliaetits)  und  Er- 
beutung ihres  Horstes.  —  Hugos  Jagdzeitung  XXV.  1882, 
S.  141—145. 

H.  FuchsmeyeP,  W^eiße  Rebhühner.  W^aidm.  XII.   1880,  S.  45. 

K.  Geyer,  Beobachtungen  über  den  Vogelzug.  —  Mitteil.  orn.  Ver. 
Wien  VI.   1882,  S.  38. 

—  Seltene  Jagdbeute  (Rackelhahn).   —  Hugos  Jagdzeitung  XXV. 

1882,  S.  217. 

—  Bericht  aus  AVaxenberg  (1882). 

—  .,  .,  .,  (1883).  —  II.  und  HL  Jahresber.  orn. 
Beob.-Stat.  Osterr.-Ung. 

—  Titrdus  pilaris,    die   Wacholderdrossel    als    Stand-    und    Brut- 

vogel im  oberen  Mühlviertel  an  den  Ausläufern  des  Böhmer- 
waldes. —  Mitteil.  orn.  Ver.   Wien  XL   1887,   S.  42. 

—  Über    das    Unterbleiben    des    Durchzuges,    resp.    Striches    der 

Wacholderdrossel   (Tardus  jnlaris)    vom   Norden   her   im   ver- 
gangenen Jahre.  —  Ibid.  XIII.  1889,    S.   194—195. 

—  Ein  Wasserhuhn    (Fulica  atra)   im  März    in  Oberösterreich  ge- 

fangen. —  Ibid.  XIII.   1889,  S.    196. 
W.  Geyer,    Das   Todte    Gebirge.  —  Jahrb.  Österr.  Touristen-Klub 

1877  (Xaturhist.  S.  28—40). 
J.   Gistl,   Verzeichniss  der  Sucke  und  Vögel   des    Salzkammergules. 

—  Faunus  IL   1835,  S.   180—191. 

3 


34 

Ed.  Greutler,    Zweierlei  Eier   (Birkhuhueier    im    Kebhiihniieste). 
Waidmannsh.  XYIII.   1898,    S.  206. 

V.  Großbauer,  Ein  FluOadler  an  der  Angel  im  Attersee  gefangen. 
—  Neue  Deutsche  Jagdz.  II.  1881,  S.  15.  —  Zentralbl.  ges. 
Forstw.   VII.  1881,  S.  394. 

F.  Gschwandtner,  Krähenabnormität  und  Krähenfrechheit.  —  Waid- 
mannsh. XX.  1900,  S.  69. 

V.  Günther,  Rackelhahn  (im  Weilhardtforst).  —  Österr.  F.-  u.  J.- 
Zeit. XVI.   1898,  S.  36. 

A.  Heinisch,  Seltenes  Jagdglück  (Rohrdommel  bei  Linz  erlegt).  — 
Waidmannsh.  XXVII.   1907,  Nr.  6,  S.   113. 

J.  Hinterbergfer,  Beiträge  zur  Charakteristik  der  oberösterreichi- 
schen Hochgebirge.  —  XVIII.  Ber.  Mus.  Franc. -Carol.  Linz 
1858,   8.  23—27. 

P.  J.  N.  Hinteröeker,  Schloß  Xeuhaus  mit  seiner  nächsten  Um- 
gebung im  oberen  Mühlkreise.  -7  XXIII.  Ber.  Mus.  Franc- 
Carol.  Linz  1863  (Vög.  S.  99). 

M.  Höfer,  Etymologisches  Wörterbuch  der  in  Oberdeutschland,  vor- 
züglich, aber  in  Osterreich  üblichen  Mundarten  (Provinzial- 
namen  der  Vögel).   —   Linz   1815.    8^.    3  Bände. 

E.  Hüller,  Aus  Oberösterreich  {Ciconia  nigra  bei  Linz).  —  Mitteil. 
Vogelw.   VIII.   1908,  Nr.   18,  S.   145. 

Jahresbericht  L  (1882)  des  Komitees  für  ornithologische  Beob- 
achtungs-Stationen in  Österreich-Ungarn.  Redigiert  unter  Mit- 
wirkung von  Ad.  Bachofen  von  Echt,  Dr.  R.  Blasius, 
Dr.  G.  Hayeck,  Anr.  Kermenid,  Dr.  W.  Niedermayer, 
Aug.  von  Pelz  ein,  Dr.  W^.  Schier  und  Dr.  Jak.  von 
T s c h u d i,  von  Viktor  Ritter  v o n  T s c h u s i  zu  S c h m i d- 
h offen,  herausgegeben  im  Auftrage  Sr.  k.  u.  k.  Hoheit  des 
durchlauchtigsten  Kronprinzen  Rudolf  vom  ..Orni- 
thologischen  Verein"   in  Wien,  vgl.  K.   Geyer. 

—  IL  (1883)   redigiert   von  Viktor   Ritter   von    Tschusi   zu 

Seh mid hoffen  und  K.  von  Dalla-Torre.  —  Omis  I. 
1885.  Sep.  Wien  1886.  8«.  Vgl.  F.  Fnadscheck,  K.  Geyer 
und  A.  Kragora. 

—  IIL  (1884).  —  Ibid.  1887.  Sep.  Wien  1887.   Vgl.  A.  Kragora. 

—  V.  (1886).  —  Ibid.   1888.    Vgl.  R.  Karlsberger. 

—  VL  (1887).  —  Ibid.   1889/1890.   Vgl.  A.  Jud,  R.  O.  Karls- 

berger, ().  Koller,  A.  Leuthner,  H.  Renner,  F.  Stra- 
schilek  und  J.  Walter. 
A.  Jud   (PxM-icht  aus  Vöcklamarkt  1887).    Vgl.  J  a  li  ic  >  I.  (  r  i  c  h  t    \'l. 


J.   K.,  Vom  Eisenbahnzug  getötete  Rebhühner.  —  Der  Jagdfr.  VIII. 

1908,  Nr.  2,   S.  22. 
K.    A.,    Aufbäumen    der    Kebhühnei'.  Waidmannsh.    X.    1890, 

S.   96. 

—  Coljfmlms  (/[((Cialis.  -^  Ibid.  X.   1890,  S.    179. 

H.  M.  von  Kadieh,  Der  Krummschnabel  in  den  oberösterreichischen 
Alpen.    -  Orn.  Zentralbl.  XIV.   1882,   S.   101—103. 

—  Ornithologische  Streifzüge  in  den  oberösterreichischen  Alpen.  — 

Mitteil.  Orn.  A^er.  Wien  VII.    1883,    S.  67—71.    A^II.    1884, 
S.  2ö— 30. 

—  Auf  der  hohen  Schrott.   Geschichte  eines  absonderlichen  A'ogel- 

fanges  aus  dem  August  1881.   —   Mitteil.  Orn.  Ver.  Wien  IX. 
1885,  S.  61-64. 
R.  0.  Karlsbergrer,    Lämmergeier    (Pandioii  haliapttis)    im  See.  — 
Mitteil.    Orn.    Ver.   Wien    XI.    1887,    S.  2%-,    Gef.  W.    XVI. 
1887,  S.  275. 

—  Einige  Beobachtungen  vom   Ilerbstzuge   1887.  —  Orn.  Monats- 

schr.   1888,  S.  74—76. 

—  Beobachtungen  über  den  Herbstzug  der  Schwalben.  —  Mitteil. 

Orn.   Ver.  Wien  XL   1887,  S.   171. 

—  Ornithologisches   aus  Oberösterreich.    -  -    Orn.  Monatsschr.  XII. 

1887,   S.  221—227. 

—  Das  zweimalige  Brüten  des  grauen  Fliegenfängers.  —  Ibid.  XII. 

1887,  S.  286—287. 

—  Xordseetaucher    (Cobnubits   septeniriortalis   L.)    an    der   Donau- 

brücke bei  Linz  a.  D.  erlegt.  —  Mitteil.  Orn.  Ver.  Wien  XII. 

1888,  S.  56. 

—  A^ulgärnamen   der  Vögel  Oberösterreichs.   —   Ibid.  XII.   1888. 

S.  27—28  und  56—66,  67. 

—  Eine    Rauchschwalbe    als    Pflegemutter    von    jungen    Hausrot- 

schwänzchen.   —  Orn.  Monatsschr.  XIII.   1888,  S.  54  —  55. 

—  Ornithologisches     aus    Oberösterreich.     —    Ibid.    XIII.     1888, 

S.  74—76. 

—  Steppenhuhn    in  Oberösterreich.   —  Ibid.  XIII.   1888,    S.    172. 

—  Ein    Fischadler    [Pandioii  haliact((s  L.)    bei  Linz   a.  D.    erlegt. 

—  Mitteil.  Orn.  Ver.  Wien  XII.    1888,  S.   119—120. 

—  Steppenhühner   in    Oberösterreich.    —    Orn.  Monatsschr.  XIII. 

1888,  S.  250. 

—  Über    die    frühe  Ankunft    der  Lachmöven    (Xeuui  ridibanddin) 

in    Linz    a.    I).    im    Frühjahr    18S8.    -    Ibid.     XIII.     1888 
S.  281—282. 


36 

R.    0.    Karlsbergfer    (Bericht    aius    J^inz    a.    1).).    (1S86    und    1887). 
\'irl.  Jahresber.    V.  und  VI. 

—  Winterbeobachtungen    1887/88.    —    Orn.    Monatsschr.     1888, 

8.   116—118. 
S.    Kaufmann,    Aus    Oberösterreich    (Tannenhäher    bei    Raab). 

Waidmannsh.  XXXI.   1911,  Xr.  20,  S.  459. 
G.  Ad.  Koch,  Der  Bartgeier  {Gf/pacfns  barbatiis  Cuv.)  in  den  Alpen 

von  Oberösterreich,  Vorarlberg  und  Tirol.  —  Mitteil,  nieder- 

österr.  Jagdsch.-Ver.   1882,  S.   141—145. 
J.  KohlhofeP,  AVieder  ein  zahmer  Auerhahn  (Buchberg).  —  Mitteil. 

nioilerösterr.  Jagdsch.-Ver.  XXXI.    1909,  Xr.  3,  8.    110. 
A.  Koller,   Bericht  aus  Ottnang  (1887).  —  Vgl.  Jahresber.  VI. 
0.  Koller,   Einige  Beobachtungen  am  8perber  und  M<äusebussard.  — 

Orn.  Monatsschr.  XIII.   1888,  8.  215—210. 

—  Auch  ein  Spötter   (Garrulns  (jlandarius) .  —  Ibid.  XIII.   1888, 

8.  294-296. 

—  Ungewöhnlicher  8tandort  eines  Xestes  des  Eichelhehers   (Gar- 

rulus  (/landarüisj .  —  Ibid.  XIII.   1888,    8.  826—327. 

—  Ornithologische  Beobachtungen  in  Oberösterreich.  —  Ibid.  XIV. 

1889,  8.  313—317,  337—343  u.  367—371. 

—  Xotiz  über  Cijpaelns  apits,  Nucifraga  und  Loxia  mrvirostra.  — 

Ibid.  XIV.  1889,   8.  433—434. 

—  Eioige    ornithologische    Beobachtungen.      A.    Der    Horst    eines 

Wespenbussard     (Peniis    apivorus) .     —     Ibid.     XIV.     1889, 
8.  529. 

—  Xordseetaucher   bei  Linz    a.  D.  —    Ibid.  XIV.   1889,    8.  530. 

—  8perber  und  Rebhuhn.  —  Ibid.  XV.   1890,  8.  88. 

—  Einige  ornithologische  Beobachtungen.  Die  Hohltaube  (ColuDiha 

oenas).  —  Ibid.  XVI.   1891,  8.  50—51. 

—  Verspätete   Columba  oenas.  —  Ibid.  XVI.   1891,  8.  489. 

—  Steinadler  (in  Frankenburg  erlegt).  —  Ibid.  XVII.  1892,  8.  263. 

—  Waidmannsh.  XII.    1892.    8.    138.  —   Ornith.   Jahrb.    III. 
1892,  8.  138. 

—  (Weißaugige  Ente  in  Alkoven  a.  D.  erlegt.)         Orn.  Monatsschr. 

XIX.  1894,  8.  69. 

^ —  Somatena  mollissiwd  in  Oberösterreich  erlegt.  —  Ornith.  Jahrl). 

XX.  1909,  Nr.  4  u.  5,  8.    153. 

-  Wieder   ein  Soinnteria  niollissima   in  ()ber<>st erreich    iTJegl.    — 
Ornith.  Jahrb.  XXII.   1911,  Nr.  5/6,  S.  22iS. 
R.    Koller,    Tber    die    Ringeltaube.    —    ()sterr.    Forst-    und    .lagdz. 
XXIX.   1911,   Xr.    17,  S.    H;4— 166. 


r 


A.  Kotz,  Baron,  Bei  Freistadt  in  Oberösterreich  (Tardus  pilaris, 
24.  Mai).  —  Mitteil.  Oni.  Ver.  Wien  XVI.   1892,  S.   133. 

A.  Kragfora,  Das  Vorkommen  einer  zweiten  Brut  beim  Auerwilde. 
—   ÖsteiT.  Forstz.  I.   1883,  S.   160. 

—  [Bericht  aus  Überackern  (1883  u.  1884)].  Vgl.  Jahresbericht 

T.  u.  IL 
J.  Krbeczek,  Der  Rückgang  des  Birkwildes.         Hundesp.  u.  Jagd 
XVIII.  1903,  Xr.  37,  S.  958  u.  959. 

—  Auerhenne    im    Pfahleisen.  —  Hundesp.    u.   Jagd  XIX.    1904, 

Xr.  31,  S.  722. 
--  Seidenschwänze  (bei  Schlägl).  —  Ibid.  XIX.  1904,  Xr.  2,  S.  30. 

Aug".  LeuthneP  (Bericht  aus  Spital  a.  P.  1887).  —  Vgl.  Jahres- 
bericht  VI. 

Alfred  Prinz  zu  Löwenstein,  Der  Abschuß  eines  Rackelhahnes  im 
AVeilhardtforst,  24.  April  1889.  —  Weidw.  W.  u.  B.  XX.  1911, 
Xr.  15,  S.  221— 22S  m.  Abb. 

J.  Michel,  Einige  ornithologische  Reiseerinnerungen.  - —  Mitteil.  Orn. 
Ver.  Wien  XVI.  1892,  S.  149—151,  163—164,  176—177^ 
187—188,  199--200,  209—210  (pari). 

C.  M0Pg*an,  Ein  Schlangenadler  bei  AVels  erlegt.  —  Waidmannsh. 
XXVII.  1907,  Xr.  21,  S.  413. 

F.  N.,  Erlegte  Rackelhähne  (Prägarten).  —  Mitteil,  niederösterr. 
Jagdsch.-Ver.  XXX.   1908,  Xr.  6,  S.  24Ö— 247. 

P.  Ans.  Pfeiffer,  Die  Vogelsannnlung  in  der  Sternwarte  zu  Krems- 
münster. —  Progr.  XXXVII.  k.  k.  Obergymn.  Kremsmünster 
1887;  S.  3—47.  Sep.  Linz  a.  D.  1887.  8».  47  S. 

—  Über    den    Mauerläufer   (bei    Kremsmünster).   —    Mitteil.   Sekt. 

Xaturk.  Österr.  Tour.-Klub  VIII.   1896,  S.  6. 

—  Der  europäische  Bienenfresser  in  Kremsmüuster.  —  Ibid.  VIII. 

1896,  S.  52. 
P.  S.,  Ein  weißer  Star.     -  Waidmannsh.  XIV.   1894,  S.   19. 
P. ,    Zur   Auerhahnbalz    in    Oberösterreich    (Erlegung    eines    Rackel- 

huhns  in  Zell  bei  Zellhof).  —  Der  Jagdfr.  VI.  1 906,  Xr.  2i),  S.  408. 
Piehlers  Witwe  und  Sohn  (C.  Floerieke),   Ornithologische  Mis- 

zellen.  —  Mitteil,  österr.  Reichsb.  Vogelk.  u.  Vogelsch.  Wien 

IL  1902,  S.  38. 
H.  P.,  Zum  Verständnis  der  Sommer-  und  Herbstbalze.  —  Mitteil. 

niederösterr.  Jagdsch.-Ver.  XXXII.   1910,  Xr.   10,   S.  503. 
S.  Poferl,  Zu  ..Eier  transportierende  Auerhenne''.  —  Mitteil,  nieder- 
österr.   Jagdsch.-Ver.    XXXI.    1909,   Xr.  8,   S.   345;    Xr.  9, 

S.  385—386. 


3« 

S.   Poferl,  Die   Rosontarhung  heim   Jjirklmhn    in  Beziehung  zu  Ein- 
geweidewürmern.        Ihid.  XXXI.    1909,  Nr.  9,  8.  384. 

—  Im   Dezember   balzender  Auerhahn.  Ihid.  XXXIII.    1911, 

Xr.   1,  8.   18. 

—  Balzende  Sommerschnepfen.  —   Ihid.  XXXIII.   191],    Xr.   10, 

8.  442. 
—*  Wanderhühner    (im    Mühlviertel).  Ihid.    XXXTV.     1912, 

Xr.   12,  8.  523. 
F.  Pointner,  Schnepfe  und  Krähen.  —  Waidmannsh.  XXIV.  1904, 

Xr.  24,  8.  437—438. 
F.   Ritter    von    Raab,    Vom    Waldkauz.   —    AVaidmannsh.    XXITI. 

1903,  Xr.  24,  8.  439-440. 
J.  Rausch,  Vultur  fulvus  in  Oherösterreich.         Hugos  Jagdz.  XVII. 

1874,  8.  375. 
H.  Renner,  Bericht  aus  Mondsee.  —   Vgl.  Jahresber.   VI. 
W.    Riegler,    Der    kleine    Taucher    als    Fischschädling.    —    Waid- 
mannsh. IX.   1889,  8.    14. 
Roth    (rekte    Roth),    Xachtreiher    bei    AVels    (im   April    erlegt).    — 

Jägerz.  B.  u.  M.  XX.  1909,  Xr.  12,  8.  325. 
J.  Roth,    Aus    Oberösterreich    (Grauammer    bei   Wels).    —    Mitteil. 

Vogelw.  XXVII.  1907,  Xr.  14,  S.  111. 

—  Ein  Zwergfalke  in  Oberösterreich  (bei  Wels).  —   Waidmannsh. 

XXVni.  1908,  Xr.  23,  8.  469. 

—  Der    Rauhfußkauz    bei    Wels.    -^   Ornith.    Jahrb.    XXT.    1910, 

Xr.  3,  8.  109. 

Schmarotzerraubmöve  (Stercorarius  parasiticas  L.)  in  Ober- 
Österreich.  —  Ibid.  XXI.   1910,  Nr.  4/5,  8.  189. 

Vom  Schnepfenzug.  —  Der  Forstm.  u.  Berufsj.  IV.  1910, 
Xr.   1,  S.   7. 

—  Einiges   über   ausgestorbene   Großraubtiere   Oberösterreichs.    — 

Ibid.  IV.  1910,  Xr.  25,  8.  4  u.  5. 
-  Seltenheit   (Colynibus   articus    bei   Steyregg   erlegt).    —    Waid- 
mannsh. XVII.  1897,  S.  197. 

K.  Roth,  Einige  Daten  über  Vogelzug,  Hahnenbalz  und  Schnepfen- 
strich (Mühlviertel).  —  Waidmannsh.  XXXIV.   1903,  8.  462. 

F.   Rotter,  Abnormität  und  ornithologische  Seltenheit   (Lestris  prira- 
sitica).         Der  Forstm.    u.   Berufs).  IV.   1910,   Xr.  42,   S.  9. 

St.    R.,    (ielui  gene   Adlerjagd   im   Totengebirge.    —    Hugos   Jagdz. 
XLIII.    1900,  8.  559. 

Seb.  Schachner,  Ringelgans.        Waidmannsh.  XXNMI.  1907,  Xr.  8, 
8.   157. 


F.  Strasehilek  (Bericht  aus  Ischl  1887).  —   Vgl.  Jahresber.  VI. 
E.  P.  Tpatz,  Der  Zug  des   sibirischen  Tannenhehers   durch  Europa 

im   Herbst.    191.1.   -  Zool.  Jahrb.  37.    IT.   1914,  S.   123-172 

mit  5  Karten. 
Viktor  Ritter  von  Tsehusi  zu  Schmidhoffen,  Eine  Waldschnepfe, 

die   ihre  Jungen  davonträgt.  —  Journ.  f.  Orn.  XXIII.   1875, 

S.  413—414. 

—  Bibliographia    ornithologica.     Verzeichnis    der    gesamten    orni- 

thologischen  Literatur  der  österreichisch-ungarischen  Monarchie. 

—  Yerh.    k.  k.  zool.-bot.    Ges.    Wien    XXVIII.    1879,    Abh. 
S.  491—544. 

—  Zwergtrappe  in  Oberösterreich.  —  Waidm.  XVII.  1886,  S.  13G; 

Waidmannsh.   VI.    1886,  S.  87;  Hugos  Jagdz.  XXIX.    1886, 
S.  25. 

—  Zwergtrappen  in  Oberösterreich  und  Salzburg.     -  Mitteil.  Orn. 

Ver.  Wien  X.   1886,  S.  7. 

—  Zur  Erinnerung  an  heimgegangene  Ornithologen  J.  R.  O.  KarU- 

berger.   —   Mitteil.  Orn.   Ver.  Wien  XII.   1888,  S.   165. 

—  Erstes  Exemplar   des   östlichen  Eistauchers  [Colymhiis  (/lariahs 

adantst  Gray,   aus  Österreich-Ungarn).  —  Orn.  Jahrb.  V.  1894, 
S.   145—^147. 

—  Bienenfresser  in  Oberösterreich.  —  Ibid.  VIII.  1897,  S.  39 — 40. 

—  Plskon'na    Scops    L.    in    Oberösterreich.    -       Ibid.    IX.    1898, 

S.   117—118. 

—  Buteo  ferox  in  Nieder-  und  Oberösterreich.  —  Ibid.  IX.  1898, 

S.  234. 

—  Bibliographia  ornithologica  salisburgensis.  —  Mitteil.  Ges.  Salzb. 

Landesk.  XLIX.   1909,  S.   179—194. 

—  Acanthis    linaria    rufescens   in    Oberösterreich.  —    Orn.    Jahrb. 

XXII.  1911,  S.  225—226. 

—  Massenauftreten  der  Wacholderdrossel  (7'//rr///5^J>^7r«7■.s•L.)  in  Ober- 

österreich. —  Orn.  Monatsschr.  XXXVII.  1912,  S.  154—155. 

—  *)  Großes  Steinkauzsterben  in  Oberösterreich.  —  Osterr.  F.-  u. 

Jagdzeit.  XXXII.  1914,  S.  33.  —  Mitteil,  niederösterr.  Jagdsch.- 
Ver.  XXXVI.    I9l4,  S.  31.  —Die  Tierw.  XIII.  1914,  S.  64. 

—  X.  Wien.  Tagbl.  Xr.   114,  S.  44,  vom  26.  April  1914.    -^ 
Österr.  Monatsschr.  grundl.  naturw.   Unterr.  X.  1914,  S.  151. 


*)  Außerdem  finden  sich  zahlreiche  auf  Oberösterreich  bezüi^liche  An- 
gaben in  des  Verfassers  zusammenfassenden  Arbeiten  über  die  Züge  des 
Steppenhuhnes,  des  sibirischen  Tanuenhähers,  des  Seidenschwanzes,  des  Kreuz- 
schnabels etc. 


40 

U — p.,  luii  Faf^aneiibastard  ivoiii  Haushahn  und  l^'asanhenne).  — 
Der  Jagdtr.  VI.   1906,  Nr.  4,  S.  57. 

J.  Vogel,  Über  Sehnepfenbeobachtimgen.  —  Österr.  F.-  u.  Jagd- 
zeit. XX VIT.   1909,  Xr.  22,  8.  202. 

C.  W.,  Eingewandertes  Auerwild  (Suben-St.  Florian).  -  Waid- 
niannsh.  XXIII.  1903,  S.  237. 

J.  Wächter,  Von  der  Rabenkrähe.  —  Der  Jagdfr.  III.  190o,  Xr.  4o, 
8.  ()S2. 

Joh.  Walter    (Bericht  aus  Oberweißenbach   1887).  Vgl.  Jahres- 

ber.   VI. 

A.  Watzinger,  Die  Brutvögel  der  Umgebung  von  Gniunden  und 
Lambach.  —  Ornith.  Jahrb.  XXIV.  1913,  Xr.  I/II,  S.  1-27. 

—  Blaukehlchen,  Brutvogel  Oberösterreichs.  —  Ibid.  XXV.  1914, 

S.  40^47. 
G.    Wiening*er    (Flugversuche    mit   Rauchschwalben).    —    Schwalbe. 
X.  Flge.   1898/99,  S.  139. 

—  Drei  Flugversuche   mit  Rauchschwalben.   —  Die  Schwalbe.    X. 

Flge.  IL  1901,  S.   167. 
P.  Witzsteiner,  Eine  Sperlingseule  in  Oberösterreich  (Mondsee).  — 
Mitteil.   Vogelw.  X.   1910,  Xr.   15,  S.   120. 
-  Der  Fischadlerhorst  am  Mondsee.  —  Mitteil.  V'ogelw.  XL  1911, 
Xr.  2,  S.  38. 

—  Aus  Oberösterreich.  —  Ibid.  XL   1911,  Xr.  2,  S.  38  u.  39. 

—  Der  Steinadler   als   natürlicher  Bekämpfer   der   Gemsräude.  — 

Ibid.  XL   1911,  Xr.  9,  S.   196. 
H.    Wolfsgruber,    Aus    Oberösterreich    (Töten    junger    Schwalben 
durch  die  Alten  vor  dem  Abzüge).  —  Mitteil.   Vogelw.  VII. 
1907,  Xr.  21,  S.   167. 


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1 


75.  lahres-Bericht 


des 


Museum  Francisco-Carolinum. 


Linz  1917. 

^^0\      Verlag  des  Vereines:  „Museum  Francisco-Carolinum". 


Druck  von  J.  Wimmer 
Gesellschaft  m.  b.  H.,  Linz. 


m^. 


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itlilllnnllNIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIilllllllllllllllllllllllillllilllllllllillllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIi^ 


Die  Mitglieder  des  Tereines  haben  das  Eecht,  die  Bibliothek  unter 
den  Bestimmungen  der  Bibliotheksordnung  auch  außerhalb  des  Museums  (gegen 
Entrichtung  der  Zusendungsgebühr  bei  Versendung  an  andere  Orte)  zu  be- 
nützen und  für  ihre  Studien  und  Forschungen  die  tunlichste  Unterstützung 
des  Museums  in  Anspruch  zu  nehmen.  Den  Mitgliedern  wird  für  ihre  Person 
freier  Eintritt  an  den  für  den  Besuch  festgesetzten  Tagen  gewährt;  überdies 
können  sie  einen  Block  mit  10  Eintrittskarten  zur  freien  Verfügung  zum 
Preise  von  2  Kronen  an  der  Tageskasse  beziehen.  Der  Jahresbericht  wird 
jedem  Mitgliede  unentgeltlich  zugesendet. 


Verwaltungsbericht. 


Wie  im  Vorjahre,  so  konnte  auch  im  Berichtsjahre  infolge 
der  militärischen  Einberufung  des  Direktors  Dr.  Hermann  übell 
die  Ausstellungstätigkeit  des  Museums,  welche  erfahrungsgemäß 
den  lebendigsten  Kontakt  unseres  Institutes  mit  dem  Publikum 
herstellt,  nicht  fortgesetzt  werden.  Einen  gewissen  Ersatz  hie- 
für boten  die  beiden  in  den  Bäumen  der  Landesgalerie  ver- 
anstalteten Ausstellungen  des  Oberösterreichischen  Kunstver- 
eins, von  denen  insbesondere  die  Gedächtnisausstellung  zu  Ehren 
des  verstorbenen  Linzer  Malers  Albert  Ritzherger  das  lebhaf- 
teste Interesse  erregte.  Über  Ersuchen  des  Direktors  fand  sich 
die  Witwe  des  Künstlers,  Frau  Luise  Bitzherger,  veranlaßt, 
dem  Museum  eine  wertvolle  Studie  Kitzbergers  aus  jenen  Jahren, 
in  denen  die  Kunst  Hans  Makarts  auf  ihn  wirkte,  zu  spenden, 
wofür  ihr  auch  hier  der  wärmste  Dank  ausgesprochen  sei.  Das 
schöne  Bild,  welches  Romeo  und  Julia  in  einer  sommerlichen 
Laube  vereinigt  darstellt,  ist  von  hohem  koloristischen  Reiz  und 
bildet  heute  einen  Schmuck  des  Raumes,  in  dem  die  Lüdolf- 
Sammlung  untergebracht  ist. 

Die  Bildersammlung  des  Museums  wurde  ferner  durch 
den  Ankauf  einer  Reihe  auch  kostümlich  interessanter  Alt- 
Linzer  Bürgerporträts  aus  dem  Anfang  und  der  Mitte  des 
19.  Jahrhunderts  —  günstige  Gelegenheitskäufe  —  bereichert. 
Ein  reizendes  Tierstück  des  Alt-Wiener  Malers  Rudolf  Swoboda, 
den  das  Künstlerhaus  in  Wien  erst  kürzlich  durch  eine  Ge- 
dächtnis-Ausstellung geehrt  hat,  kaufte  Herr  Hans  Hatschek  für 
die  heute  schon  recht  ansehnliche  Alt-Wiener  Bildersammlung 
des  Museums  an. 

Zur  Vervollständigung  der  Sammlungsabteilung  „Alt-Linz" 
trat  die  Direktion  an  den  Magistrat  der  Stadt  Linz  mit  der 
Bitte  um  die  Abtretung  (unter  Eigentumsvorbehalt)  eines  außer- 
ordentlich interessanten  eigenhändigen  Aquarells  des  bedeutenden 

1 


Linzer  Barock-Architekten  Johann  Matthias  Krinner,  des  Vlr- 
bauers  unserer  schönen  Ursulinenkirche,  heran,  welchem  An- 
suchen freundlichst  willfahrt  wurde.  Das  große  schöne  Blntt 
stellt  die  reiche  Architektur  der  von  Ivrinner  erbauten  „Triunii)h- 
und  Ehrenpforte"  dar,  welclie  der  Magistrat  der  Lande8hauj)t- 
stadt  Linz  anläßlich  der  Rückkehr  der  Kaiserin  Maria  Theresia 
von  der  Krönung  in  Prag  im  Juni  1743  beim  Brückenior  in 
Linz  errichten  ließ. 

Im  Laufe  des  Jahres  bot  sich  dem  Direktor  wiederholt  die 
Gelegenheit,  den  oberösterreichischen  Landesausschuß  auf  die 
Erwerbungsmöglichkeit  charakteristischer  Werke  oberösterreichi- 
scher Maler,  die  bisher  in  der  Landesgalerie  noch  nicht  ver- 
treten w^aren,  aufmerksam  zu  machen;  auf  diese  Weise  gelangtcü 
unter  anderen  signierte  Gemälde  von  Bartolommeo  Altomont(^ 
und  Johann  ISTepomuk  della  Croce  sowie  ein  liebenswürdiges, 
kleines  Hundeporträt  von  Ad  albert  Stifter  in  den  Besitz  der 
Galerie. 

Die  Direktion  hat  rechtzeitig  die  erforderlichen  Schritte 
getan,  um  dem  Museum  die  aus  Oberösterreich  stammenden, 
zum  Teil  recht  wichtigen  Gegenstände  in  der  Ausstellung  der 
patriotischen  Kriegsmetallsammlung  in  Wien  zu  sichern.  ALs 
Sachverständiger  des  k.  k.  Staats-Denkmalamtes  bei  der  Zinn- 
und  Kupferrequisition  hatte  Direktor  Dr.  übell  reiche  Gelegen- 
heit, den  oberösterreichischen  Privatbesitz  an  Kunstgegenständen 
kennen  zu  lernen. 

Die  Krieg ssammlung  des  Museums  wurde  um  eine  l)e- 
trächtliche  Anzahl  von  Gegenständen  vermehrt,  unter  denen  ein 
gespendetes  Ölbild  von  Karl  TTayd  an  erster  Stelle  steht.  Ein 
Teil  der  vom  Museum  erworbenen  Objekte  der  Kriegssammlung 
wurde  bis  auf  weiteres  dem  Kriegsmuseum  auf  dem  Pöstling- 
berg  zur  Aufstellung  überlassen.  Aus  dem  k.  u.  k.  IToftiteltax- 
fonds  wurde  auch  heuer  wieder  eine  größere  Anzahl  von  Ilervoi- 
bringungen  des  modernen  österreichischen  Kunstgewerbes  mit 
möglichster  Berücksichtigung  aller  Techniken  angekauft;  im 
Berichtsjahre  erfolgte  die  Wiederwahl  des  Direktors  in  den  Aus- 
schuß des  österreichischen  Werkbundes. 

Unter  den  Geschenken  für  die  Kunst-  und  hunstgewerhlichc 
Ahteüung,  die  im  Jahre  1910  an  das  Museum  gelangten,  ver- 
dienen außer  den  bereits  erwähnten  Gegenständen  besondtvre  Her- 
vorhebung   noch    folgende    Objekte:    zwei   reich  verzierte  S])ät- 


Eenaissanee-Handkanoneii  aus  Bronze  mit  dem  bayerischen 
Wappen  und  der  Jahreszahl  1671 ;  das  Zunftzeichen  der  Po- 
samentierer in  Linz,  eine  reiche  Posamentierarbeit  aus  dem 
Anfang  des  19.  Jahrhunderts,  gespendet  von  Frau  Johanna 
Töpfer,  und  eine  Eeihe  von  Kostümstücken,  die  Fräulein  Anna 
Staudinger  dem  Museum  schenkte.  Unter  den  Ankäufen  sei 
noch  im  besonderen  auf  eine  prachtvolle  Alt-Gmundener  Keramik 
(reicher  barocker  Leberkrug,  datiert  und  mit  dem  Maria-Hilf- 
Bilde  der  Piaristenkirche  in  Wien  geschmückt),  eine  Goden- 
schale  aus  Zinn  von  ungewöhnlichem  Typus  und  eine  vielfigurige 
Passionskrippe  mit  der  Darstellung  des  Leidensweges  Christi 
\"om  Ölberg  an  bis  zur  Kreuzigung  (Salzkammergut,  Mitte  des 
18.   Jahrhunderts)   hingewiesen. 

Die  an  das  Museum  gerichteten  Anfragen,  Bitten  um 
wissenschaftliche  Bestimmungen  usw.  wurden  vom  Direktor 
nach  Maßgabe  seiner   verfügbaren  Zeit  erledigt. 

So  wurde  die  Tätigkeit  der  kunst-  und  kulturhistorischen 
Abteilung  des  Museums,  wie  aus  den  vorstehenden  Zeilen  er- 
hellt, trotz  der  höchst  ungünstigen  Zeitverhältnisse  dennoch  nicht 
völlig  lahmgelegt. 

In  der  zoologischen  Abteilung  (Referent  Kustos  Doktor 
K  ersehn  er)  betrug  die  Einlauf nummer  477  gegen  322  im  Vor- 
jahre. 

Die  Vermehrung  umfaßte: 

Säugetiere  .    .    .  Spenden       55  St.,  Ankauf         73  St.,  Tausch  5  St. 

Vögel     ....         ,  106  ,  „  134    „  „       3  „ 

Reptilien  und 

Amphibien   .         .,  10  ,, 

Fische     ......  2  „  „  32    „ 

Conchylien    Spenden  rund  800  ,, 

Gliederfüßler       „  „    3.000  „  „        39.330    „ 

Uebrige  wirbel- 
lose Tiere     .  Spenden         7   „ 

Sonstige  Präparate, 

Nester  usw.  ,,  15  „ 

zusammen  .  Spenden  3.995  St.,  Ankauf  39.569  St.,  Tausch  8  St. 
Gesamteinlauf:    43.572  Stück. 

(nicht  eingerechnet  das  große  Material  des  Vereines  für  Höhlen- 
kunde). 

Folgendes   sei   hervorgehoben:    Die   wertvollste    Spende    ist 


die  Sammlung  des  Herrn  Verwaltungsrates  Franz  Hauder: 
ober  österreichische  Großschmetterlinge  (2362  Stück  in  1344  Arten 
und  Varietäten),  welche  die  Belegstücke  für  seine  äußerst  mühe- 
volle und  gewissenhafte  Arbeit  „Über  die  Großschmetterlingc 
Oberösterreichs'^  (vom  Verein  für  N'aturkunde  in  Linz  heraus- 
gegeben) darstellen. 

Der  hochherzige  Entschluß  des  Spenders  ist  um  so  be- 
grüßenswerter, als  dadurch  unsere  Lepidopterensammlung  um 
die  für  uns  als  Landesmuseum  wertvollste  Sammlung  dieser  Art 
bereichert  wurde.  Unter  vielen  Mühen  sammelte  der  bekannte 
Ornithologe  Herr  Eichmeister  W  atzin  g  er  (Gmunden)  eine 
größere  Anzahl  wertvoller  Vogelbälge,  unter  denen  besondere 
Parus  atricapillus  submontanus  Kim.  u.  Tsch.  (Alpenmeise) 
hervorzuheben  ist. 

Die  Conchyliensammlung  erfuhr  eine  wesentliche  Bereiche- 
rung durch  ein  Geschenk  des  Herrn  Schulleiters  Theodor  Berger. 
der  uns  Schaltiere  aus  der  Umgebung  von  Luck  (rund  500  Stück) 
spendete.  Herr  Ingenieur  Ernst  NeweMowsl'y  übersandte  uns 
mehrere  Kollektionen  in  Montenegro  gesammelter  Insekten, 
unter  denen  sich  wertvolle  Exemplare  befinden. 

Von  den  übrigen  Spenden  seien  besonders  angef ühr  i  : 
drei  Quesale  von  Fräulein  Tischler,  Fachlehrerin  in  Linz;  einc^ 
größere  Anzahl  von  Conchylien  aus  der  Umgebung  von  Lam- 
bach  von  Hochwürden  Herrn  P.  Eugen  Eder;  drei  Stück  der 
bei  uns  fast  ausgestorbenen  Hausratte  von  Herrn  Schulleiter 
J.  Walter,  Zell  bei  Zellhof;  eine  sechsköpfige  Iltisfamilie  von 
Herrn  Forstrat  Alfred  Gilnther  in  Greinburg;  zwei  Edelmarder 
von  Herrn  Finanzsekretär  Hans  Aigenherger  in  Urf ahr ;  eine 
Anzahl  exotischer  Vogelbälge  von  Hochwürden  Herrn  P.  Bene- 
dikt Eder  und  vier  äußerst  sorgfältige  Präparate  von  Insekten- 
wohnungen  von   Herrn   Revidenten   Franz   Gfollner. 

Von  den  Anhäufen  sind  insbesonders  zu  erwähnen:  Die 
Käfersammlung  des  verstorbenen  Verwaltungsrates  Munganasl . 
das  Lebenswerk  des  Verblichenen  (39.330  Stück),  ferner  ein«^ 
Kollektion  heimischer  Vogelbälge  von  unserem  Präparator  Herrn 
Beruhard  Stolz  und  eine  Anzahl  Fische,  als  Grundstock  für  die 
aufzustellende  Fischsamndung. 

Durch    Tausch    gelangten    wir    in    den    Besitz   eines    Nör/.- 
balges,  weiters  der  im  Jahre  1908  bei  Braunau  erlegten   Fidei 
ente  und  einer  bei  uns  zur  Brutzeit  erlegten  Löffelente. 


Was  die  Museuiusarbeiteii  in  der  zoologischen  Abteilung 
hetriift,  so  wurde  das  Hauptaugenmerk  auf  die  Ausgestaltung 
der  wissen scliaftlichen  Bälgesaminlung  gelegt,  die  nun  auf  378 
Stück  angewachsen  ist.  Auch  die  im  Depot  befindlichen  Bälge 
(265  Stück),  hauptsächlich  Exoten,  wurden  bearbeitet.  Das  vor- 
bereitete Material  wurde  am  Wiener  Hofmuseum  unter  Zuhilfe- 
nahme der  dort  reichlich  vorhandenen  Literatur  und  des  großen 
Vergleichsmaterials  genau  bestimmt.  Es  sei  an  dieser  Stelle 
nochmals  Herrn  Direktor  Professor  von  Lorenz  für  die  liebe- 
volle Gastfreundschaft  bestens  gedankt. 

Die  Säugetier  Sammlung  mußte  wegen  Platzmangels  einer 
neuerlichen  Eevision  und  IJmstellung  unterzogen  werden;  es 
war  leider  notwendig,  die  exotischen  Säugetier-Präparate,  unter 
denen  sich  wertvolle  Stücke  befinden,  aus  der  Schausammlung 
zu  entfernen  und  in  ein  Depot  zu  geben.  Im  Saale,  in  dem 
sich  die  Insektensanmilungen  befinden,  waren  wir  ebenfalls  ge- 
zwungen, eine  Umstellung  vorzunehmen  und  die  Präparate,  be- 
sonders die  biologischen,   gedrängter   aufzustellen. 

Durch  Ankauf  und  Spenden  war  es  möglich,  einen  Grund- 
stock für  eine  Schausammlung  unserer  heimischen  Fische  zu 
legen.  Diese  Arbeit  wurde  durch  das  Einrücken  des  Kustos 
zum  Militärdienst  unterbrochen. 

Der  Erforschung  unserer  heimischen  Säugetierfauna  hat 
sich  auch  unser  Institut  angeschlossen.  Wir  unterstützten  im 
besonderen  die  Arbeiten  des  Herrn  Professors  Paul  Matschie 
in  Berlin  über  die  paläarktischen  Eichhörnchen-  und  Wiesel- 
arten durch  zahlreiche  Erwerbungen  solcher  Tiere  oberöster- 
reichischer Herkunft,  von  denen  eine  größere  Anzahl  im  Tausch- 
wege abgegeben  wurde.  Es  sei  mit  Genugtuung  auf  den  an- 
genehmen Tauschverkehr  mit  dem  königlichen  Museum  in  Berlin 
hingewiesen. 

Zusammenfassend  möge  nochmals  auf  die  große  Bereiche- 
rung unserer  Insektensammlungen  hingewiesen  werden,  wodurch 
es  uns  gelang,  die  Großschmetterlinge  und  Käfer  unserer  Heimat 
fast  vollständig  in  den   Sammlungen  vertreten  zu  haben. 

Die  aus  dem  Nachlasse  des  Herrn  Scliraiiim  stammenden 
nordafrikanischen  Schmetterlinge  in  Düten  wurden,  soweit  sie 
noch  brauchbar  waren,  von  Herrn  Eeferenten  Franz  Hauder 
präpariert  (insgesamt  83  Stück),  ebenso  die  von  Herrn  Inge- 
nieur  Neweldowshy   in   Montenegro   gesammelten   22   Falter. 


JJin  die  Präparation  der  übrigen  Insekten  nuK-htt'ii  sif.'li 
besonders  die  beiden  Herren  Mandatare  Kontrollor  KJoihcr  nnd 
Kontrollor  P riesner  verdient. 

Die  seinerzeit  noch  im  Höhlenmuseum  am  Pöstlingberg  ver- 
bliebenen Schauobjekte,  Photographien  und  Pläne  des  Vereins 
für  Höhlenkunde  wurden  zur  Gänze  dem  Museum  zwecks  ge- 
meinsamer  Aufstellung   mit    dem    übrigen    Material    überlassen. 

Darunter  seien  insbesonders  hervorgehoben:  eine  große 
Anzahl  fossiler  Knochen  aus  den  österreichischen  Höhlengebie- 
ten, ferner  ein  mit  vieler  Mühe  durch  den  Verein  für  Höhlen- 
kunde gesammeltes  morphologes  Gesteinsmaterial  von  einer  sel- 
tc'uen  Keichhaltigkeit. 

Äußerst  wertvoll  und  für  die  Anschaulichkeit  interessant 
sind  die  zahlreichen  Photographien  österreichischer  Höhlen- 
gebiete, die  von  dem  Forschungsgeist  dieser  in  unserer  Heimat 
neu  erblühenden  Wissenschaft  ein  beredtes   Zeugnis  ablegen. 

Bei  dieser  Gelegenheit  danken  wir  neuerlich  dem  erfolg- 
reichen Höhlenforscher  Herrn  Eevidenten  Lahner ^  der  durch 
seine  vielen   Bemühungen   uns   wesentlich   unterstützte. 

Einen  neuerlichen  Zuwachs  hat  die  im  Museum  zu  er- 
richtende Schaustellung  über  österreichische  Höhlen  durch  (bis 
reiche  ^Material  erfahren,  das  uns  Herr  Lahner  anläßlich  seiner 
Forschungen  im  Lovcengebiet  und  in  Montenegro  übersandte. 
Dieses  Material  besteht  hauptsächlich  aus  einer  morphologischen 
Gesteinsammlung,  aus  Kriechtieren,  Insekten,  darunter  einer 
neuen  Höhlenkäferart,  dem  Anthroherpon  Lahneri  Pttr.,  und 
einer   Anzahl   sonstiger   niedriger   Tiere. 

Das  gesamte  große  wissenschaftliche  Material  aus  deni 
Besitze  des  Vereins  für  Höhlenkunde,  das  zum  weitaus  über- 
wiegenden Teile  bearbeitet  wurde,  ist  zur  Aufstellung  bereit- 
gestellt und   wird   in   zwei   langen   Vitrinen    ausgestellt   werden. 

Herr  Professor  Redtenhacher  bereicherte  in  selbstlosester 
Weise  flurch  wertvolle  Se])arata  \u\(\  Bücher  über  lusekten  unsere 
Handbibliothek. 

In  der  hotanischen  Abteilung  ("Refercut  Verwaltungsrat 
Franz  Wastler)  wurden  die  behufs  Konservierung  und  zwcck- 
ifiäßigercr  Einrichtung  der  Herbarien  notwendigiMi,  rcdit  zeit- 
r;iul)euden   Arbeiten  vom   Beferenten   beendigt. 

Eine  wertvolle  Ergänzung  der  reichhaltigen  Exsiccaten- 
sammlung  wurde  durch  den  Ankauf  von  zwei  weiteren  Centurien 


des  von  J.  DörÜer  in  Wien  herausgegebenen  Herbarium  normale 
erzielt,  welche  nicht  nur  neue  Pflanzenformen  der  österreichisch- 
ungarischen  Flora,  sondern  auch  viele  interessante  Exoten  des 
südöstlichen  Florengebietes  von  Europa  enthalten. 

Die  mineralogisch-geologische  Abteilung  (Eeferenten  Vize- 
präsident Eegierungsrat  Commenda  und  Verwaltungsrat  DoJctor 
König)  mußte  im  Jahre  1916  mangels  entsprechender  Mittel 
A'on  Erwerbungen  absehen. 

Die  Ankäufe  für  die  Bibliothek  (Eeferenten  Verwaltungs- 
rat Franz  Sel'ker  und  Dr.  Weimnayr)  beschränkten  sich  auch  im 
Berichtsjahre  auf  die  für  die  Eeferenten  der  einzelnen  Ab- 
teilungen erforderlichen  Werke  sowie  die  Lief  er  ungs  werke.  Es 
fanden  1473   Entlehnungen  gegen  1248   im   Vorjahre  statt. 


Die  Sammlungen  des  Museums  wurden  im  Jahre  1916  von 
20.623  Personen,  darunter  4408  Schülern  und  3844  Soldaten, 
besucht.  Schüler-  und  Soldatenbesuche  waren  Unentgeltlich. 
Die  Besuchszahl  ist  gegen  jene  des  Vorjahres  erfreulicherweise 
um  5879   gestiegen. 

Dem  Vereine  gehörten  am  Ende  des  Jahres  1916  527  ordent- 
liche Mitglieder   an. 

Die  Zahl  der  Mitglieder  hat  sich  gegen  jene  des  Vorjahres 
leider  um  16  vermindert.  Dieser  Eückgang  ist  zum  größten 
Teile  auf  Sterbefälle  zurückzuführen. 

Die  iSTeueintritte  waren,  wie  bei  den  dermalen  allgemein 
herrschenden  Verhältnissen  nicht  anders  zu  erwarten  war, 
gering. 

In  der  Generalversammlung  vom  16.  März  1916  wurde  Herr 
Ka?i  Franck,  Großindustrieller,  in  den  Verwaltungsrat  gewählt. 

Der  Gemeinderat  der  Landeshauptstadt  J^inz  hat  an  Stelle 
des  verstorbenen  Herrn  Karl  Feilerer  Herrn  Ernst  Fürböch, 
Lehrer,   als  Delegierten   in  den  Verwaltungsrat  entsendet. 

Für  die  Subventionen,  welche  dem  Museum  seitens  des 
Staates,  des  Landes,  der  Stadt  Linz  und  der  Allgemeinen  Spar- 
kasse zuteil  geworden  sind,  sprechen  wir  auch  an  dieser  Stelle 
unseren  verbindlichsten  Dank  aus. 

Unser  innigster  Dank  gebührt  auch  allen  jenen,  welche 
durch  Spenden  oder  sonst  in  irgendeiner  Weise  dem  Museum 
ihr  Wohlwollen  bekundet  haben. 


Wie  zu  erwarten  war,  haben  die  durch  den  Krieg  bedingtorn 
Verhältnisse  die  finanzielle  Lage  des  Museums  auch  im  Jaliic^ 
191(5,  dem  dritten  Kriegsjahre,  trotz  größter  Sparsamkeit  un- 
günstig beeinflußt.  Die  Bankschuld  betrug  am  31.  Dezember 
1916  K  17.340. —  und  hat  somit  nahezu  wieder  die  Höhe  jenei- 
am  Schlüsse  des  Jahres  1912  erreicht. 

Der  Verwaltungsrat  sah  sich  daher  zu  seinem  größten  Be- 
dauern gezwungen,  den  Jahresbericht  ebenso  wie  den  vom  Jahre 
1914  in  eingeschränktem  Umfange  und  ohne  Beiträge  zur  Landes- 
kunde^r scheinen  zu  lassen. 

Wir  geben  der  sicheren  Erwartung  Ausdruck,  daß  die  ver- 
ehrten Mitglieder  diese  Maßnahme,  w^elche  im  nächsten  Jaln'(^ 
lioffentlich  nicht  mehr  erforderlich  sein  wird,  vollkommen  l)illigoi> 
werden. 


(Ol 


Rechnungsabschluß 


für  das 


Jahr  1916, 


10 


Soll 


A.  Kasse- 


1 

2 
8 

4  : 

5  !■ 
6 

7  : 


An  Kassestaml 

,,    Mitgliederbeiträgeu 

,.    Eintritt  und  Garderobegebühren 

..    Bucherlös 

^    Zinsen  der  \Vert})apiere 

,.         „         „  „  (Peusionsfonds)     .    .    . 

„    Subventionen : 

a)  des  Staates K    7.500-— 

b)  „     Landes 10.000-- 

c)  der  Stadt  Linz  .    .    .    .  • 3.000-— 

d)  „    Allgemeinen  Sparkasse     .     ..     3.500' — 
^    Spenden : 

Herr  Haus  Hatschek,  Fabrikbesitzer  K  280* — 
Ungenannt ,,     91-60 


Entnahme    der    Bank    für   Oberösterreieh    und 
Salzburo- 


.1^. 


Linz,  am  1.  Jänner  1917. 


11 


Konto  1916. 


Haben 


!   J^    i 


1 

2 
3 
4 
5 
6 
7 
8 
9 


10 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 


20 


Per  Gehalte 

,,     Beamtenpensionsanstalt      

,,     Krankenkasse 

,.     Dienstkleidung 

.,     Ankäufe  für  die  Sammlungen 

„     Bibliothek      

..     Buchdruck  errechnungen 

,.     Buchbinderrechnungen 

,,     Zinsen : 

a)  an  die  Sparkasse K  lOO' — 

b)  ,,      ,.     Bank  für  Oberösterreich 

und  Salzburg 246.61 

,,     Bankeinlagen 

„     Sparkasse-Einlage  (Pensionsfonds) 

,,     Postsparkasse-Einlage 

,,     Hauserhaltung  und  Beheizung      ........ 

..     Wasserzins ' 

,,     Steuern      

,,     Gewölbewache 

..     Telephon 

,,     Versicherungen 

,,     Spesen : 

a)  Kanzleiauslagen K  803-01 

b)  Verschiedene  Auslagen 837*73 

„     Kassestand 


Eduard  Saxinger 

Verwaltun.öfsrat  und  Kassier. 


22.7S5 

468 

243 

939 

4.686 

1.319 

2.532 

55 


80 

60 

41 
17 
70 

40 


346 

61 

29.004 

50 

116 

_ 

104 

73 

■  3*554 

23 

52 

—  . 

207 

60 

100 

— 

85 

— 

1.156 

76 

1.640 

74 

2.840 

88 

72.239 

13 

Hans  Drouot 

Rechnungsrevisor. 


Sigmund  Ehrentletzberger 

Rechnungsrevisor. 


12 


B.  Bilanz-Konto. 


i- 

i 
1 

2  ' 
3 

1 

4 
5 

i 
1 

j 

1 
i 

1  1 

1 

2 

i 

! 

• 

A.  Museum. 

I.  Aktiva. 

Wertpapiere : 

K  25.000  42/;^o/^  Notenrente  u  76-75    .... 
„     4.800  4«/o  Xotenrente  a  75-50 

400  40/0  Silberrente  u  75-ö() 

•200  42/,o«/o  Silberreute  a  76-75    .... 
Zinsen  bis  1.  Jänner  1917  ....        .... 

K      ■  fi\ 

1       j 
K        h 

19.187 

3.624 

302 

153 

479 

50 

_ 

fiO 

23.746 
2.840 

60 
88 

Bargeld 

• 
17  340 

. 

Postsparkasse-Einlaö'e         ...                   .... 

104  173 

IL  Passiva. 

Schuld  an  die  Bank  für  Öberösterreich  und  Salz-  : 
buro"                    '        .        .                            ... 

26.692   21 
19.236  1  80 

Rest  für  Ankäufe   von   Gegenständen   modernen  | 
Kunstgewerbes   aus   einer  Spende   des  Hof- 
titeltaxfonds      ' 

Stand  am  31.  Dezember  1916 

B.  Pensionsfonds. 

Wertpapiere : 

K  2000  4'VioVo  Notenrente  Ti  76  75 

..     800  4«/o  Notenrente  a  75-50 

Zinsen  bis  1.  Jänner  1917 

1.896   80' 

* 

7.455 

41 

1.535 

604 

40 

33 

2.179 
2.957 

33 
29 

Sparkasse-Einlage 

Stand  am  31.  Dezember  1916 

! 

1 
j 

• 

• 

5.136 

62 

Ehren -Präsident 

Seine  Exzellenz 


Dr.  Gandolf  Graf  Kuenburg 

k.   k.   Minister   a.   D.,   k.   u.   k.   wirklicher   Geheimer  Rat,   Senatspräsideut   des 

k.    k.    Obersten    Gerichtshofes    i.    P.,    Mitglied    des    Herrenhauses,    Eitter    des 

Ordens   der   Eisernen  Krone   I.   Klasse,   Eluenniitolied   des   Museums. 


Mitglieder  des  Verwaltungsrates. 

Die  mit    *   bezeichneten   Herren   stehen    in   militärischer  Dienstleistung. 

A.  Durch   die  Wahl   der  Generalversammlung. 

Präsident: 

AV  immer  Julius,  Chef  der  Firma  J.  Wimmer,  Gesellschaft  m.  b.  H.. 
Präsident  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz  (Ehrenmitglied  des 
Museums),    Offizier    des   Eranz    Josef-Ordens. 

Präsident-Stellvertreter : 

C  o  m  m  e  n  d  a  Hans,  k.  k.  Regierungsrat,  Direktor  der  k.  k.  Staats-Ober- 
realschule  in  Linz,  Besitzer  des  Goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone,  Korrespondent  der  geologischen  Reichsaustalt,  Referent  für 
Oberösterreich  der  Erdbeben-Kommission  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Fachreferent  für  ]\Tineralogie  und  Paläontologie  (Eliren- 
mitglied  des  Museums). 


Franck   Carl,    Großindustrieller,    Offizier   des    Franz    Josef-Ordens. 

H  a  u  d  e  r  Franz,  Oberlehrer  an  der  Knabenvolksschule  in  Linz-Waldegg, 
Referent  für  die  eutomologische  Abteilung. 

H  u  s  t  e  r  Josef,  Kaufmann,  Präsident  der  Bank  für  Oberösterreich  und 
Salzburg,    Offizier    des    Franz    Josef-Ordens.    Landtags-Abgeordneter. 

König  Anton,  Dr.,  k.  k.  Gymnasial-Professor  in  Linz.  Referent  für  die 
geologisch-mineralogische  Abteilung. 

X  e  w  a  1  d  Richard,  Dr.,  Hof-  und  Gerichtsadvokat.  Präsident  der  ober- 
österreichischen Advokatenkammer. 

Nicoladoni    Alexander,   Dr..   Hof-    und   Gerichtsadvokat   in   Linz. 

Ober  walder  Oskar.  Dr..*  Sekretär  der  k.  k.  Zentralkommission  für 
Denkmalpflege   in  Linz. 

Pösinger  Bernhard,  Dr.,  Professor,  Archivar  und  Kapitular  des  Stiftes 
Kremsmünster. 


14 

"Rupertsberger  Matthias,  geistl.  Rat,  regul.  Chorherr  von  St.  Flurian. 

Pfarrvikar    in    Ebelsberg,    Besitzer    der    Ehrenmedaille    für    40jährige 

treue  Dienste. 
S  a  m  e  s   Josef,  Inspektor  der  k.  k.   Staatsbahnen,  Ritter  des  Franz   Josef- 
Ordens,  Referent  für  Lincensia. 
S  a^  inger   Eduard,  *     Kaufmann,    Kassier. 
Sehmidegg  Gustav,  Graf,  k.  u.  k.  Kämmerer,  k.  k.  Statthaltereirat  a.  D.. 

Schloß  Leonstein. 
S  r  li  11  o  ])  f  h  a  g  e  n    Franz,    Dr.     med.,     Direktor    der     oberösterreichisclien 

Landes-Irrenanstalt  in  Niedernhart,  Landes-Sanitätsrat,  Referent   für 

die  zoologische  Abteilung. 
Sekker   Franz,*      k.   k.   Oberst   d.   R.,    Ritter    des    Franz    Josef-Ordens, 

Bibliotheks-Referent. 
Straßmayr   Eduard,   Dr.,*     Landesarchiv-Adjunkt. 
W  a  s  1 1  e  r  Franz,  k.  k.  Schulrat,  Professor  d.  R.,  Referent  für  Botanik. 
W  e  i  d  i  n  g  e  r  Gustav,*     Zahnarzt. 
W  e  i  11  m  a  y  r     Emmerich,     Dr.,     Direktor     der     Allgemeinen     Sparkasse. 

Sekretär,   Bibliotheks-   und  Hausreferent. 


B.  Delegierter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unterricht. 

Rossi  Anton,  k.  k.  Hofrat,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  und  des 
Franz  Josef-Ordens. 


C.  Delegierte  des  oberösterreichischen  Landesausschusses. 

Krackowizer  Ferdinand,  Dr.,  kais.  Rat,  Landesarcliivar  d.  R.,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkommission  für  Denkmalpflege   (III.  Sektion). 

Otten  weller  Rudolf,  fürstl.  Starhembergscher  Güterdirektor,  Besitzer 
des   Goldenen   Verdienstkreuzes   mit    der   Krone. 

S  (•  li  ]  e  g  e  1  Josef,  Dr.,  *  k.  k.  Landesgerichtsrat,  Landesausschuß,  Reichs- 
I  ats- Abgeordneter  etc.,  Ritter  des  Ordens  der  Eisernen  Krone  III.  Kl. 

Z  i  b  e  r  m  ayr  Ignaz,  Dr.,  *  Direktor  des  Landesarchivs  in  Linz,  Konser- 
vator der  k.  k.  Zentralkomm ission  für  Denkmalpflege   (III.  Sektion). 


D.  Delegierte   des  Gemeinderates   der  Landeshauptstadt  Linz. 

Fürböck  Ernst,    Lehrer,   Gemeinderat  der   Landeshauptstadt  Linz. 

Jäger  Ernst,  Dr.,  Hof-  und  G^richtsadvokat  in  Linz,  Landeshauptmann- 
Stellvertreter,  Landesausschuß,  Gemeinderat  der  Landeshauptstadt 
Linz.  Komtur  des  Franz  Josef-Ordens,  Besitzer  des  Kriegskreuzes  für 
Zivilverdienste  IL  Klasse. 


E.  Delegierter  der  Allgemeinen  Sparkasse  in  Linz. 

Wildmo-.-r     IMchard.    Privat    (Ehrenmitglied    des    Museums). 


15 


Rechnungsrevisoren. 


Drouot   Hans,    Besitzer    der    k.    u.    k.    Hofbucbdruckerei    Jos.   Feichtiiigers. 

Erben,  Besitzer  des   Goldenen  Verdienstkreuzes  mit   der  Krone. 
E  h  r  e  n  1 1  e  t  z  b  e  r  jr  e  r  S  i  er  m  u  n  d,  Kaufmann. 


Sammlungsrevisoren. 


Haupt  Franz  Ritter  von  Hoeclistatten,   Generalkonsul   etc. 
Karigl  Ferdinand,  Dr.,  *     k.  k.   Realschul-Professor. 
N  e  Av  e  k  1  o  Av  s  k  V  ^f  a  x,   k.   k.   Finanzrat. 


Beamte. 

Direktor:  Üb  eil  Hermann,  Dr.,*  Konservator  der  k.  k.  Zentralkommis- 
sion für  Denkmalpflege  (I.  und  II.  Sektion),  korrespondierendes 
Mitglied  des  k.  k.  österreichischen  archäologischen  Institutes,  Referent 
für  Archäologie  und  die  kunstgeschichtlichen  Abteilungen,  Obmann 
der  kunsthistorischen  Sektion. 

Kustos :   Kerschner  Theodor,  Dr.  phil.  * 

Sekretärin :    Zechenter   Ida. 


Sonstige  Angestellte. 

Präparator :     Stolz    Bernhard. 
Tischler  :    B  r  u  n  m  e  i  e  r    Josef. 

„  Winter    Johann. 

Portier:    Hackl   Johann. 
Diener:  Grüner    Johann. 
N  e  n  i  n  £•   I  c  n  a  z. 


Vermehrung  der  Sammlungen 

(im  Jahre  1916). 

Keramik. 

Gesclienlc. 

Eiiliender   Löwe,    weißglasierte    Ofenfigur    aus   Ungenach,    Bezirk    Vöcklabruck, 
zirka   1840.  (Herr  Ludwig  Kutschera,  Privat.) 


Ankauf. 

Alt-Gmundener  Praehtkrug,  von  der  typischen  Birnenform  mit  barockem 
Zinndeckel  (darauf  eingraviert  F.  P.  26),  und  barockem  Fnßreif  aus 
Zinn.  Der  Henkel  in  der  Mitte  vertieft  und  am  Ansatz  spiralig 
abgesetzt.  Der  Grund  manganviolett  gespritzt  (sogenannter  Leber- 
krug). Die  Malerei  teils  in  dunklerem  Manganviolett  aufgemalt  oder 
in  ausgesparten  Feldern.  Am  oberen  und  unteren  Rand  dünkelblaue 
Streifen  mit  ausgesparten  Blattwerkranken.  In  der  Mitte  der  Leibung 
der  gekrönte  Doppeladler  mit  dem  ovalen  Bilde  der  ..Mariahilf"  in 
der  Brust  (in  Grün,  Gelb,  Manganviolett  und  Dunkelblau).  Gnaden- 
bild der  Piaristenkirche  in  Wien.  Rechts  und  links  davon  ge- 
borstene Granatäpfel,  je  eine  Kartusche  mit  Blumen  zweig  und  je 
ein  anspringender  Hase.  Gelegenheitsarbeit  der  Gmundener  Manu- 
faktur   um    1740—1750. 


Glas. 

Geschenk. 

Deckelglas,  reich  geschliffen,  mit  einem  eingesetzten  ovalen,  rotgeätzten  und 
gravierten  Medaillon.  HöIk»  in:,  Zentimeter  (ohne  Deckel).  Durch- 
messer   1%    Zentimeter.  (Frau    Direktor    Hinghofer.) 


17 
Malerei. 

Gesclienhe. 

Großes  Aquarell  von  Johann  Matthias  Kriuner,  dem  Linzer  Barock- 
Architekten,  darstellend  die  von  ihm  ..Tnventierte  Triumph-  i.nd 
Ehren-Pordten".  welche  zur  Ankunft  Maria  Theresias  vom  Magistrat 
der  Landeshauptstadt  Linz  (Rückkehr  der  Kaiserin  von  der  Krönung 
in  Prag)  am  19.  Juni  1743  beim  Haupt-  oder  Brückentor  in  Linz 
aufgerichtet  wurde.  Höhe  70,  Breite  50  Zentimeter.  In  altem  Ori- 
ginalrahmen. 

(über  Ersuchen  der  Direktion  von  der  Stadtgemeiude  Linz  unter 
Eigentumsvorbehalt    dem    Museum    überlassen.) 

Albert  Ritzberger :  Farbenstudie  zu  einer  unausgeführten  Komposition  „Ro- 
meo  und    Julia",      öl   auf   Leinwand.  (Frau    Luise   Ritzberger.) 

Allkauf. 

Franz  Xaver  Bobleter :  Brustbild  eines  Linzer  Bürgers  der  Biederjneierzeit 
(blond,  Dreiviertelprojßl,  in  schwarzem  Frack,  weißer  Weste  und 
Vatermörder;  angeblich  Porträt  eines  Herrn  Reith).  öl  auf  Lein- 
wand.     Höhe   43,    Breite   3  4    Zentimeter.      In   gleichzeitigem   Rahmen. 

Porträts  des  Ritters  von  Grünberg  und  seiner  Gemahlin,  Besitzer  der  Herr- 
schaft Grünberg  (sogenannter  Grünberghof)  bei  Bachl.  Brustbilder 
in  öl,  auch  kostümlich  sehr  interessant.  Um  1810.  Rahmen  aus 
der   Zeit.     Höhe   56.   Breite   41    Zentimeter. 

Zwei  kostümlich  interessante  Porträts  eines  Linzer  Bürgers  (Kaspar  Fröh- 
lich) und  seiner  Frau  Cäcilie  aus  dem  Jahre  1853.  Halbfiguren, 
sitzend,  öl  auf  Leinwand.  In  den  alten  vergoldeten  Blondelrahmen. 
Höhe   78,    Breite    63    Zentimeter. 

Brustbild  des  Linzer  Arztes  J.  Kürzinger  aus  dem  Jahre  1840.  Öl  auf 
Leinwand,  in  gleichzeitigem  vergoldeten  Rähmchen  mit  metallenen 
Reliefauflagen  in  den  Ecken.  L'nsigniert  (vermutlich  von  Johann 
Baptist  Reiter  herrührend).  Auf  der  Rückseite  in  Tusch  gemalt 
die    Inschrift:    „Von    J.    Kürzinger.      Dir    zum    Angedenken    1840." 

Rudolf  Swoboda:  Eselsfamilie  in  freier  Landschaft  mit  aufziehendem  Ge- 
witter. Links  ein  Zaun  mit  Distelbusch,  rechts  im  Hintergrund 
ein  Bauernhaus  von  Bäumen  umgeben.  Ölbild  auf  Holz.  Höhe  24^4, 
Länge  31  Zentimeter.  Signiert.  In  zeitgenössischem  Blondelrahmen. 
(Ausgestellt  vom  österreichischen  Kunstverein  in  Wien  1856.) 
(Angekauft  aus  einer  Spende  des  Herrn  Hans  Hatschek,  Groß- 
industrieller,   Vöcklabruck.) 

Plastik. 

Ankauf. 

Hirt  (aus  einer  Anbetung  der  Hirten).  Holz,  alte  Bemalung  und  Vergoldung. 
46   Zentimeter   hoch.      Aus   St.   Lamprechten   im   Iinikreis.      IS.   Jahr- 


18 


Imudert.  zweite  Hallte.      i^Vriimtlifli  ans  der  Werkstätte  der   Scliwan- 
thaler  in  Ried.) 


Traditenstücke  und  Textilien. 

GeschenJce. 

Ztmft zeichen  der  Posanieutierer   in  Linz.      (In  viereckigem  llalimeu  der  lial)s- 

burgisehe  Doppeladler   in  Posauientierarbeit.     Rahmen  aus  der   Zeit.) 
Rahmeugröße:   Höhe  68,  Breite  54  Zentimeter.     Anfang  des   19.  Jahrhunderts. 

(Autiquitätenhändlerin    Töpfer    in    Linz.i 
Schwarzes    Samtleibchen    mit    Tüllbesatz    und    schwarzen    Seidenschleifen    a:i 

den   Armelöffnungen. 
Mattlila    Seidenleibchen    mit   dunkellila    Seidenstreifen    am   Hals-   und    an    den 

Armelausschnitten.      Ebenda   Tüllbesatz    und   Blonden. 
Schwarzes  Seidenleibchen  mit  Tüll-  und  Blondenbesatz   am  Hals-  und    ;iii    (l.n 

Armelausschnitten. 
Morgenhäubchen,   Mull,  mit   Schleife  am    Scheitel   und   Spitzen  besäumt.     -\.us 

den    60er    Jahren   des    19.    Jahrhunderts. 

(Fräulein   Anna   Staudinger.) 
Kirche    und    Pfarrhaus.    Perlenstickerei    auf    Stramin,    aus    Ungenach,    Bezirk 

Vöcklabruck.      Um    1830   bis    1840. 

(Herr   Ludwig  Kutschera,    Privat. i 


Waffen  und  Metallarbeiten. 

Geschenke. 

Säbel,  Eisen,  Klinge  breit,  einschneidig,  leicht  geschwungen.  Eingeätzt  die 
Darstellung  eines  ]\r,  darüber  eine  Krone  in  einer  Kartusche.  Das 
Gefäß  aus  Messing  besteht  aus  einem  breiten  Stichblatt,  das  all- 
mählich in  den  breiten  Griifbügel  übergeht,  aus  einem  Faustschutz- 
bügel  und  dem  mit  zahlreichen  kleinen  Stiften  benagelten,  geriefelten 
Griff,  der  mit  dem  GrifTring  und  von  diesem  aufsteigender  Griff- 
kappe  versehen  ist.  Dazugehörige  Scheide.  Bayerisch,  Anfang  des 
19.    Jahrhunderts.  (|    J.    Nening,    Kefermarkt.) 

Zwei  Spät-Renaissance-Handkanonen,  Bronze,  mit  reichen  Reliefs,  dem  baye- 
rischen   Wappen    und   der    Jahreszahl    1671. 

(Von    einem    ungenannten    Spender.) 

Eine  kleine  bronzene  Deckelfigur,  darstellend  einen  Mann  in  Toga  mit  einem 
De<kf-lkrug    in    der    vorgestreckten    rechten    Hand.      17.    Jahrhundert. 

Zwei  große  bronzene  Siegelringe.  Die  Ringansätze  plastisch  verziert,  die  Siegel- 
llächen  graviert,  da^  einemal  mit  einem  über  zwei  Palmzweigen  auf- 
fliegenden Vogel,  da^  anderenial  mit  einem  Arm,  der  einen  DolcJi 
hält.    IS.  .hilirlinndert.  ^•\  Dr.  Ijeopold  Wenger,  l'rfahr.i 


19 
Versdiiedenes. 

Geschenke. 

Oehseiuiuiieiiiahiuen.     Die  Hohlkehle  schwarz,  die  Innenseiten   vergoldet.    Em- 
pire.    Breite    89,    Höhe    153    Zentimeter.  (Herr    Drouot.) 
Drei    verschiedene   große   Wandbehänge    aus    grober    Leinwand    mit    volkstüm- 
lich stilisierten  Szenen  aus  dem  Neuen  Testament  bemalt.     Aus  Efer- 
ding,    datiert    1852.                      (Frau    Fürstin    Fanny    Starhemberg.) 
Zusammenlegbarer  Stiefelzieher  in  Form  einer  doppelläufigen  Pistole.    Eichen- 
holz ;    zum   Teil  schwarz   gebeizt.     Oberösterreieh,   Biedermeierzeit, 
(übermittelt   durch   Frau   Dr.   Karla   v.    Görner.) 
Ein    Tableau:    Oberösterreichische    Pferdegeschirrbeschläge. 

(Herr    Bankpräsident   Josef   Huster.) 
36  Spadekarten  aus  der  k.  k.  Spielkartenfabrik  des  Friedrich  Eurich  in  Linz 

vom    Jahre    1838.  (Herr    Johann    Jax,    Linz.) 

Drei   chemigraphische   Gliches    (Kämme). 

(Buchdruckereidirektor    Friedrich    Gothmann.) 

Ankäufe. 

Passionskrippe,  mit  der  Darstellung  des  Leidensweges  Ghristi  vom  ölberg 
bis  zur  Kreuzigung,  in  einer  einheitliclien,  mit  Höhleu,  Wegen, 
Blumen  und  Strauchwerk  reich  ausgestatteten  Felslandschaft  und 
in  zahlreichen,  aus  Formen  gepreßten,  buntbemalten  Figuren.  Im 
Hintergrund  an  der  Wand  in  Aquarellfarben  Jerusalem,  darüber  der 
Himmel  mit  Sonne,  Mond  und  Wolken.  Das  Ganze  in  einem 
barocken  Glaskasten  mit  geschweiftem  oberen  Abschluß.  Alpen- 
ländische  Arbeit   aus  der  Mitte  des   18.    Jalirhunderts. 

Handgeschriebenes  Gebetbuch  vom  Jahre  1757;  enthält  u.  a.  eine  größere 
Anzahl  Aquarellmalereien,  sowie  in  Kupfer  gestochen  die  in  den 
Wiener    Kirchen    vorhandenen    Gnadenbilder. 

Aus  farbiger  Seide  gewebter  Frauenspenser,  mit  in  Gold,  farbiger  Seide, 
Wolle  und  Schnüren  gestickten  Bordüren  (Blumensträuße  in  Grün 
und    Violett,    changeant).      Um    1840.      Oberösterreich. 

Geldbeutel,  aus  bunten  Glasperlen  gestickt.  (Auf  dunkelblauem  Grunde  eine 
Rosengirlande  zwischen  zwei  Blütenzweigen.)  Schließe  Messing,  ver- 
silbert;   innen   ledergefüttert.      Oberösterreich,    Biedermeierzeit. 


Manuskripte,  Pläne  und  Flugsdiriften. 

Geschenke. 

12    Faszikel    ..Archäologischer,    kunsthistorischer    und    historischer    Wegweiser 

durch    Oberösterreich." 

(Legat    des    Herrn    kais.    Rates    Ludwig    Benesch.) 
Ein   Konvolut  handschriftlicher   Lieder   aus   dem   Nachlasse   des   Statthalterei- 

rates  Moritz   v.   Mayfeld.    (Herr   Angelo    Eisner  v.  Eisenhof,   Wien.) 

2* 


20 

Ein  Plan    über    die   Ausgrabungen   auf   der   Dammwiese    zu    Hallstatt. 

Ein  aquarellierter  Aufriß   des   k.   k.    Salzberges    zu   Hallstatt. 

Ein  Aufriß  und   Grundriß   des   Kaiserin   Maria    Theresia-   und  Kaiserin    Chri- 
stine-Stollens. (Herr    Oberbergrat    Anton    Schraml.) 

Drei    mit    Kupfern    verzierte    Flugschriften    zur    Verteidigung    des    Jesuiteu- 
^        Ordens.     Zweite  Hälfte  des    18.    Jahrhunderts. 

Zwei  handgeschriebene,  mit  Tuschfederzeichnuiigen   reich  verzierte  Gebetbüclier 
vom   Ende   des    18.    Jahrhunderts. 

Vier    katholische    Flugschriften    aus    dem    18.    und    19.    Jalirhundert. 

(Spende   des   Katholischen   Preßvereines   in   Linz.) 


Modernes  österreichisches  Kunstgewerbe. 

Einkauf  modernen  österreichischen  Kunstgewerbes  aus  dem  Hoftiteltayfonds. 

l Verkaufsstelle  des  österreichischen  Werkbundes,  ^\'iell.   KärutncrrinL'". 

Perlmutterlöschwiege    (Krehan) . 

Geldtäschchen,    aus    rotem    Leder,    mit    reicher    Hand  Vergoldung    |W,    Melzer). 

Teewärmer  mit  stilisierten  Blumen  in  bunter  Wolle  und  Goldflinserln  be- 
stickt   (Melitta   Löffler). 

Olasperlbeutel    in   Gold,    Grün   und   Gelb    (abwechselnde,    senkrechte    Streiten i. 

Eunde  gedrechselte  Holzdose,  im  Deckel  unter  Glas  eine  Spitze:  Amor  mit 
Blumengirlande    (Verein    zur    Hebung    der    Spitzenindustriei. 

Ovale  Silberdose,  innen  vergoldet,  im  Deckel  unter  Glas  Elfenbeiumalerei 
von  E.  R.,  Büste  einer  Dame  mit  Fächer  in  modernem  Kostüm 
(Wiener  Werkstätte). 

Deckeldose    in    farbigem    Kupferemail    (K.    k.    Kunstgewerbeschule). 

Rote  Glasvase  mit  kleinen  Vögeln,  weiß  und  grün  in  Email  und  mit  ge- 
wellten Goldstreifen  bemalt  (Kunstgewerbliche  Werkstätte  für  Glas 
in   Steinschönau). 

Wollblumenbukett,  grün  und  gelb    (M.  Neuenstein). 

Deckeldose,    Keramik,    in    Schwarz    und    Silber    dekoriert    (Professor    Emmel). 

Schale.  Keramik,  bunt  glasiert,  mit  henkelartigen  seitlichen  Ansätzen  (K.  k. 
Kunstgewerbeschule) . 

Bulle,    sitzend,    mit   Halskrause,    Keramik,    bunt   glasiert    (Olga    Sittei. 

Goldfasan.    Keramik,   bunt    crlnsiert    ("Rosn    Xeuwirt). 


Weltkriegs-Rndenken. 

Ge  schenke. 

r>lbild.      Einquartierung    der    Vierzehner    in    einem    nlten    Pm !;)//"    in     l'i  i.Miv 
Von  Karl  Hayd. 

(Spender    unbekannt.      Durch    Herrn     Präsidenten     W  ininiei 
vermittelt.) 
Lagergeld   aus   dem    Interniertenlager   Katzenau -Un/. :    je    zwei    Stück    l*apier 
peld    /20.    10   und   5   Kronen). 

(K.   k.   Leitung   des   Tnterniertenlagers   Kat/enau  Tjnz.) 


21 

Lagergeld  aus  dem  Kriegsgefaiigeueiilager  Kleinmüiicheu.  (Papiergeld:  20, 
10,  ö,  2.  1  Kroue,  50,  20,  5.  2  und  1  Heller;  Metallgeld:  50,  20. 
10.   2   und   1    Heller.) 

(Herr   k.    u.    k.    Oberleutnant   Gustav    Weidinger.) 
Ein    Hundertkroneusehein.     Eussische   Banknote    aus   der   Zeit   der    russischen 

Besetzung   Lembergs    1914/15.         (Herr    Bankpräsident    J.    Huster.) 
Lagergeld  Kleinmünelien    (1,   2,   5,    10,   50   Heller,    1,   2  Kronen). 

(Herr    Rechnungsunteroffizier    I.    Kl.    Jaroslav    Pozdnik, 
Weg.sclieid.) 
Besteck     (Löffel    und    Gabel),    aus    Apfelbaumholz    geschnitzt    von    einem    ge- 
fangenen   Russen    im   Lager   Wegscheid   bei   Linz. 

(Fräulein   Leopoldine   Podznik.) 
14    Vivatbänder.  (Herr    Präsident    Wimmer.) 


Weltkriegs-Medaillen. 

Ankauf. 

Bronzemedaille    von    A.    Hartig,    auf    die    Tätigkeit    des    Kriegsfürsorgeamtes. 

Avers :   Brustbild  des  Erzherzogs  Karl  Stephan  im  Profil  nach  links. 

Revers:    Allegorie    auf    die   Tätigkeit    des    Kriegsfürsorgeamtes. 
Bronzemedaille  von  A.  Hartig,   auf  Conrad  v.  Hötzendorf.     Avers:   Brustbild 

Conrads  im  Profil  nach  links.     Revers:   Allegorie  auf  die  Karpatheii- 

kämpfe   1914/15. 


Medaillen  und  Papiergeld. 

Spenden. 

Römische  Weihmünze  auf  den    heil.  Thonuis  und  den   lieil.  Augustin.    Bronze. 

Gehenkelt. 
Römische    Weihmünze    auf    die    heil.    Jungfrau    „vom    Pfeiler"    in    Saragossa 

und   auf   den   sei.   Petrus.     Bronze.     Gehenkelt. 
Jeton  von  Stettner  auf  die  Hungersnot  in  den  Jahren  1816  und  1817.    Avers: 
Darstellung    einer    Mutter    mit    zwei    Kindern:    „0,    gib    mir    Brot, 
mich  hungert."     Revers :   Barstellung  einer  Wage  mit  Lebensmitteln 
und  Preisbezeichnungen :    „Verzaget  nicht,   Gott  lebet  noch."    Bronze. 

(Herr  F.   Klambauer,   Linz.) 
Eine  vergoldete   Bronzemedaille   auf  Radetzky   aus   dem    Jahre   1849. 
Eine  große  Bronzemedaille  von   J.   Roth   auf   die  im  Feldzug   1864  gefallenen 

österreichischen    Krieger. 
Eine   Bronzeplakette    von    Stephan    Schwartz    auf    die    Beteiligung    Österreichs 
an   der   Pariser  •  Weltausstellung    1900. 

(Herr    Hofrat    Anton    Rossi    aus    dem    Nachlasse    des    Hofrates 
V.   Schwaiger.) 
Plakette  auf  die  goldene  Hochzeit  von  Marie  und  Johann  Stegmaun   1899. 

(Herr    Sigmund    Ehrentletzberger,    Linz.) 


22 

Gepreßte    Brouzeplakette    auf    Heinrich    und    Karl    Zugmayer    zur    Feier    d"- 
lOOjälirigen   Bestehens   der   Firma.     Von   F.    Stiaßny,   Wien     1910. 

(Herr   Bankpräsident    Josef   Huster.) 
Bronzemedaille    von    Stephan     Schwartz     auf    das    100jährige    Jubiläum    der 
priv.      österreichischen      Nationalbank      (1816 — 1916),       Durchmesser 
65    Millimeter.  (Herr    Präsident    J.    Wimmer.) 

Zwei  türkische  Banknoten   aus   der   Zeit  des  llussisch-Türkischen  Krieges. 

(Herr   Karl    Mathias,    Sparkassebeaniter.) 


Zoologie. 

Spenden. 

Vermes,  Würmer. 

Criodrilus   lacuum   HoflFmeister,    Oligochaet,    Steyregg. 

(Herr    Fischmeister    Langwieser,    St.    Peter. ^ 
Haemopsis    sanguisuga   L.,    Pferdeegel.     Tümpel   bei    Urfahr. 

(Herr   Kontrollor    Josef   Kloiber,    Linz.) 
Gordius    sp.    (?    aquaticus   L.)      Hinterstoder. 

(Herr    Kustos    Dr.    Tlieodor    Kersclmer.) 
Gordius    aus    einer    Pentatomiidenlarve    (BaumAvanze)    ausgekrochen.      Urialir. 

(Herr   Dr.    Priesner,    Urfahr.) 
Filaria    strigis    von   Linstow,    Fadenwurm.      Freinberg    bei   Linz. 

(Herr    Präparator    Bernhard    Stolz.) 

Mollusca,  Weichtiere. 

Unio    sp.,    Süß  Wassermuschel.      Pennewaug   bei   Lambach. 
Große   Anzahl   Pisidium   sp.     Fischteich   bei   Lambach. 

Viele  Stücke   Ancylus  sp.     Brindlbach   zu  Waschenberg.   Gemeinde  Wimsbacli. 
Größere    Anzahl    Musculinum    sp.,    Häubchenmuschel.      Hauslache    in    der    Ort- 
schaft  Zieglstadl,   Gemeinde  Lambach. 
Große  Anzahl   Musculinum  sp.     Lache  bei   Zieglstadl,   Gemeinde  Lanibath. 

(Hochwürden   P.   Eugen   Eder,   Lambach.) 
3  St.  Musculinum   sp.     Lichtenberg   bei   Urfahr. 

(Herr    Dr.    Hermann    Priesner,    Urfahr.) 
Große    Anzahl   Conchylien.     Umgebung   von    Luck,    Wolhyuien. 

(Herr  Schulleiter  Theodor  Berger,  Kimpling,  derzeit  eingerückt.) 

Arthropoda,  Gliederfüßler. 

Makrolepidoptoren-Sammlung    meist    oberösterreiehischer    Arten. 
2:^62    Stück    in    1344   Arten    und    Varietäten. 

(Herr   Oberlehrer   Franz   Hauder,  Verwaltungsrat   des   ^[useum>.) 
S|)iiiiifii   aus  dem  Gesiebe.     Trauuau   bei   El)elsberg. 
Areneida.      Spinnen    aus   dem    Gesiel«.      Horugraben    bei    Jiinz.      Dießenleiten 

und  Donauauen  bei  Urfahr. 
Areneida.     Spinnen   aus   dem   Gesiebe.     Donauau   bei   Linz. 


23 

3  St.  Areneidu.  Spinnen.     Grünberg   bei    Urfahr. 

2  St.  Areneida.  Spinnen.     Lichtenberg    bei    Urfahr. 

3  St.  Areneida.  Spinnen.     Grünberg   bei   Urfalir. 
1  St.  Areneida.  Spinne.     Donaiuiu,    Urfalir. 

1  St.  Areneida.     Spinne,     Lichtenberg    bei    Urfahr. 

(Herr   Kontrollor    Josef   Kloiber,   Linz.) 
8  St.  Isopoda.     Asseln.     Montenegro.        35  St.  Diptera.    Montenegro. 

2  St.  Areneida.    Spinnen.    Monte-  132  St.  Coleoptera.    Montenegro. 

negro.  15  St.  Hymenoptera.    Montenegro. 

6  St.  Acarina.    Milben.    Montenegro.         16  St.  Hemiptera.    Montenegro. 
1  St.  Myriopoda.    Tausendfüßler.  Größere  Anzahl  Insekten.    Bratagos, 

Montenegro.  Westmontenegro. 

1  St.  Apterygonea.    Montenegro.  Größere  Anzahl  Insekten.    Monte- 

16  St.  Orthoptera.    Montenegro.  negro. 

21   St.  Lepidoptera.    Montenegro. 

(Herr    Ingenieur    Ernst    Neweklowsky,    Linz.) 
Oallen    von    Biorrhiza    pallida    Olivier.      Schwammgalle,    Tintenapfel.    Pfennig- 
berg bei  Linz. 
Oallen  von  Diplolepis  quercus-folii  L.    Eichenblattgalle.    Pfennigberg  bei  Linz. 
Vespa  media  de   Gar.    Wespennest.    Pfennigberg  bei  Linz. 
Wohnung    der    ^Megachile    circumcincta    Kby.    Blattschneiderbiene. 

(Herr    Eevident    Johann    Gföllner,    Mandatar    des    ^luseums.) 
Drei  exotische   Coleoptereu. 

(Hoclnvürden    Herr    P.   Kamillo,    Margarethen    bei    Linz.) 
Orößere   Anzalil   Dipteren,      llinterstoder. 

(Herr   Kustos   Dr.   Theodor   Kerschner.) 
Eine  Anzahl  Coleopteren,  Hemiptereu  und  Ortliopteren.    Bergham  bei  Alkoven, 

Oberösterreich. 
Haematopinus    suis   L.,    Schweinslaus.      Bergham    bei    Alkoven.    Oberösterreich. 
Docophorus   sp.,   Federlinge   einer   Elster    (Pica    pica).     Pöstlingberg   bei  Linz. 
Mallophagen,    Federlinge    einer    Rohrdommel.      Hofau    an    der    Traun,    Revier 

Ebelsberg   bei   Linz.       (Herr   Präparator    Bernhard    Stolz,    Urfahr.) 
ö    Stück   Niphargus    aquilex    (Schlotte),    Gammarusart,    Brunnen    der    Ulanen- 
kaserne, Wels.  (Herr  o.   ö.  Professor   Nowicki,  Linz.) 

Anhauf. 

Coleopteren-Sammlung     Munganast    (39.330     Stück).      Oberösterreicli.      übrige 
Palaearkten   vind   Exoten. 

Piscis,  Fische. 

Spenden. 

Xiphophorus   spec.,   Schwertträger.     Gefangenschaft.     Linz. 

(Herr    Staatsbahn revident    Adolf    Knitschke,    Linz.) 
Jldus   idus  L.   =   Idus  melanotus   Heckel.     Am  Liuzer   Fischmarkt:    „Seider". 
Orfe.     Aschachfluß   bei   Brandstatt   a.   Donau. 

(Herr   Kustos   Dr.   Theodor    Kerschner.) 


24 


Ankauf. 


15  8t.  Petroniyzon    fluviatilis    L.,    Neunaujieii.      irundshui,    Post    Alimiiiig    bei 

Brauuau. 
Tliymallus     thymallus     ]..,     Asclie,     Asch,      Mülilb.uli     der     Traun     in     Zizhui 

-        bei  Linz. 
Gobio  gobio  L.,  Grüudliii<i'.   Greßling.      Zizlaiibacli,   Linz. 
Abramis  brama   L.,   Brachsen.      Steining    a.   D.   bei   Steyregg. 
Blicca  björkna  L.,   Güster,  Blicke.     Steining   a.   D.   bei   Steyregg. 
Alburnus  alburnus  L.,  Traube.    Steyregg. 
Alburuus  alburnus  L.,  vielleicht?     Alb.   alb.    X   Alburn.   bipunctutus?     Laube. 

Donaugebiet   um   Steyregg. 

2  St.  Idus  idus  L.,  Alaud,    Nerfling,   Orte.      Donaugebiet   utu   Steyregg. 
Squalius   cephalus  L.,   Aitel.     Donaugebiet   um   Steyregg. 

Squalius  leuciscus   L.,    Hasel.     Donaugebiet  um   Steyregg. 

Scardiuius   erythroplithalmus   L.,   Botfeder.     Donaugebiet  um    Steyregg. 

Scardinius  erytlirophthalmus  X  Leuciscus  rutilus.     Bastard  von  Rotfeder  und 

Rotauge.     Donaugebiet  um  Steyregg. 
Perca  fluviatilis  L.,  Flussbarsch.     Steining  a.   D.  bei   Steyregg. 
Acerina   schraetser   L.,    Schratz.      Steining    a.    D.    bei    Steyregg. 

3  St.  Cottus   gobio  L.,   Koppe,   Kapp.      Zizlaubach  bei   Linz. 

Amphibien  und  Reptilien,  Lurche  und  Kriechtiere. 
Spenden. 

Tropidonotus    natrix   L..    Ringelnatter.      Ottensheim. 
Coluber    longissimus.,    Äskulapnatter.      Ottenslieim. 
3  St.  Lacerta  viridis  Laur.,    Smaragdeidechse.     Ottensheim. 
Salamandra    maculosa,    Feuersalamander.      Ottensheim. 

(Herr    Vergolder    Klammbauer.    Linz.» 
Bufo   vulgaris  Laur.,   Graukröte.     Riesenederteich  bei  Urfalir. 
Rana  esculenta  L.,   Wasserfroscli.     Riesenederteich  l)ei   Urfahr, 
Bufo   viridis  Laur.,    Tupfenkröte.      Riesenederteich   bei   Urfahr. 

(Herr   Präparator    Bernhard    Stolz,    Urfahr.» 
Tropidonotus    natrix    L..    ]{ingelnatter.      Statthaltereigebäude    Linz. 

(Herr    Revident    Johann    Gföllner,    Linz.» 

Aves,  VögeL 

Spenden. 

Fuligula   fuligula   L.    (^   Reiherente.     Traun    bei    Gmuuden. 

Fuligula   dangula   L.    w"    Schellente.      Traun    bei    (^munden. 

Fuligula   clangula  L.    Q    Schellente.      Traun    bei   Gmunden. 

Cinclus    cinclus    meredionalis    Brehm.    Q    juv.    Wnss«»r.schmätzer.      Trau?i    Im't 

Gmuuden. 
Aiithüs   «pinoletta   Hpiuoletta   L.    w"    Wasserpieper.     Traunufer    bei    Gmunden. 
rindus    ciiu-lus    n)erediona1is    Brehm.    ^    ad.    Wasserschmätzer.      Traunta!    1)»m 

(•munden. 


25 

Certliia    faiiiiliaris    iiiacrodactyla    Breliin.    ^    Langkialliger    Waldbaumläufer. 

Trauntal  bei   Gmiiiiden. 
3    St.    Parus    cristatus    mitratus    Brehin,    ^    Mitteleuropäische    Baiibenmeise. 

Lambach. 
Phylloscopus    colh'bita    abietina    (Nils)    ^    Weidenlaub vogel.      Lambach. 
Parus   ater   ater  L.   ^    juv.   Tannennieise.     Grünberg  bei   Gmunden. 
2    St.    Parus    cristatus    mitratus    Brehm.    Q    Mitteleuropäische    Haubenmeise. 

Laudaclisee  bei   Gmunden. 

1  Paar    Coccothraustes    cocc.    coccothraustes    L.,    Kirschkernbeißer.      Lambacli. 
Garrulus  glan.  glandarius  L.   Q    Eichelheher.     Lambach. 

Parus    atricapillus    submontanus   Kim.    u.    Tsch.    Q    Alpenmeise.      Gschlief   bei 

Gmunden. 
Parus    atricapillis    submontanus   Kim.    u.    Tsch.    ^    Alpenmeise.      Gschlief    bei 

Gmunden. 
Parus   ater   ater   L.    Q    Tannenmeise.      Thalhammerau  bei   Gmunden. 
Phylloscopus     collj'bita     coUybita     Viell.     ^     Weidenlaubvogel.       Veriiau     bei 

Lambach. 
Certhia  familiaris    macrodactyla    Brehm.    ^^    Langkralliger    Waldbaumläufer, 

Grünberg  bei   Gmunden. 
Certhia    brachydactyla    braehydactyla    Brehm.    Q    Kurzkralliger    Gartenbaum- 
läufer.    Kalvarienberg   bei   Lambach. 
Certhia    familiaris    macrodactyla    Brehm.    ^    Langkralliger    Waldbaumläufer- 

Verhau  bei  Lambach. 
Phyloscopus   sib.    sibilatrix   Bechst.    ^    ad.    Waldlaub  vogel.     Traunkirchen. 
Parus  atricapillus   submontanus   Baldenst.   w"    (2   Stück)    Alpenmeise.     Farnau 

bei   Traunkirchen. 
Passer   montana   montana  L.    p?"   Feldsperling.      Steinwinkl   bei    Gmunden. 
Ortygometra   porzana  L.    Q    Sumpfhuhn.      Schwanenstadt. 
Falco   subbuteo   subbuteo   L.    ^    Baumfalke.      Mitterau   bei    Gmunden. 
Nucifraga  car.   caryocatactes  L.     Tannenheher.     Tliallhamerau  bei   Gschwandt- 

(Herr   Eichmeister    A.   Watzinger,    Gmunden. i 
Pyrrlmla  pyrrhula  europaea  Viell.   W"  Gimpel.     Linz. 
Sporaeginthus    melpodus    Viell.    Q    Orangebäckiger   Astrild. 

2  St.  Munia   orizivora  L.   var.   alba.    Q    Weißer   Eeisvogel. 
1   Paar   Melopittacus   undulatus   Shaw.      Wellensittich. 

(Hoehwürden   Herr    P.  .  Benedikt    Eder    0.    C.    Linz.i 
Dryobates    major    pinetorum    Brehm.    ^    Großer    Buntspecht.       Treffling    bei 
Gallneukirchen. 

(Herr    Anton    Grottenthaler.    Sodawasserfabrikant,    Linz.) 
Pharomacrus   mocinno  de   la  Llave.     2   ^   und   1    (J    Quesal.    Guatemala. 

(Fräulein    Tischler,    Fachlehrerin,    Linz.) 

5    St.   Leucholoris   albicollis   Viell.     Brasilien. 

Sycalis  flaveola  L.   w»   Brasilien. 

Emberizoides   macrurus   herbicolus   Y\e\\.    Bolivien. 

Cyclorhis  flavipectus  Sei.    Trinidad. 

Myozetetes  similis  Spix.   w"  Brasilien. 

Sisopydis  icterophrys  Viell.  ^  Brasilien. 

Turtur   tigrina  Temm.    Ostindien. 


26 

Chloris  chloris  chloris  L.   ^   Grünling,  ürfalir. 

2  St.  Tetrao  tetrix  L.   w"  Kuhnödt  bei  Urfalir. 

Muscicapa  striata  striata  Pall.  ^  pul.    Grauer  Fliegenschnepper.     Urfahr. 

Paru.s    caeruleus   eaeruleus   L.    (-^   juv.     Blaumeise.    Urfahr. 

(Herr    Präparator    Bernhard    Stolz,    Urfahr.) 
2»fuciiraga    earyoc.    macrorhynchos    Brehm.    Q    Langschnäbliger    Tanneulieher. 

Lichtenberg  bei    Urfahr.     (Herr    Ingenieur    Theodor    Angele,    Linz.) 
Falco    peregrinus    peregriuus   Tunst.    ^    ad.    Wanderfalke.      Mondsee. 

(Herr   Wiederhofer,    k.    k.    Förster.) 
Garrulus  glau.  glandarius  L.   ^   Umgebung  von   Linz. 

(Herr    Oberlehrer    Franz    Hauder,    Linz.) 
Chloris   chloris   chloris  L.    Q    Grünling.     St.   Magdalena  bei   Urfahr. 

(Herr    Oberlehrer    Josef    Breinauer,    St.    Magdalena.) 
Tetrao   urugalus   L.   ^^   Auerhahn,    Telephonleitung  beim   Kolosseum   in   Linz. 

(Herr    Oberleutnant    Julius    Richter,    Linz.) 
Strix  aluco  aluco  L.   p?"   ad.  Waldkautz.     St.   Martin,   Mühlkreis. 

(Herr   Kustos    Dr.    Theodor   Kerschner,    Linz.) 
Corvus   oorone   coroiie   L.    ^   Rabenkrähe.      Kuliuödt   bei   Urfahr. 

(Herr   Roiß,    Linz.) 
Chelidon    rustiea    rustica  L.     p?"    Rauchschwalbe.     Urfahr. 

(Herr    Max    Zeilinger,    Realschüler,    Linz.) 
Coturnix   coturuix   L.    ^    Wachtel.      Timelkam   bei    Frankenmarkt. 

(Herr   Adolf   Pilz,   k.   k.   Telegraphenwerkmeister,   Frankenmarkt.) 
Fulica   atra  L.    ^   Bläßhuhn.      Steinbach  "am   Ziehberg. 

(Herr    Professor    Josef   Deubler,    Linz.) 
Cinclus  cinclus  meridionalis  Brehm.  p?"  juv.  Wasserschmätzer.    Kleinmünchen. 
Perdix  perdix  L.    Q    juv.   Rebhuhn.     Kleinmünchen. 

(Herr    Direktor    Ingenieur    Louis    v.    Gallois,    Kleinmünchen.) 
Turdus  torquatus   alpestris   Brehm.   ^-^   Alpenringdrossel.     Tweng,   Obertauern. 
Anthus    pratensis    L.,    Wiesenpieper.      Obertauern. 
Anthus    spin.   spinoletta  L.   ^   ad.  Wasserpieper.      Tweng. 
Turdus  torquatus   alpestris   Brehm.    w"   juv.   Alpenringdrossel.      Tweng, 

(Herr    Sebastian    Bramberger,    k.    k.    Telographenwerkmeister. 
^lauterndorf.) 
2   St.   Corvu»  coroiie  corone  L.  juv.  liabenkrähe.     Iglmühle,  Mühlkreis. 
Turdus    pilaris    L.    Q    juv.    Wacholderdrossel.      Herzogsdorf,    Mühlkreis. 
Oarrulus  gl.  glandarius  L.    Q    ad.   Eichelheher.     Iglmühle,   Mühlkreis. 
Picus   viridis  pinetorum  Brehm.   /-?   juv.    Mitteleuropäischer  Grünspecht.     Igl- 
mühle,   Mühlkreis. 
:i   St.   <^arrnlus   glandarius   glandarius    1    ^-    und    2    Q    KichellM'ln'r.      lulimihh-. 

Mülilkreis. 
A<(ipiter   nisus   nisus   L.    Q    Sperber.      Iglmühle,   Mühlkreis, 
i'olymbus   fluviatilis   Tunst.    Q    Kleiner   Steißfuß.      Iglmühle,    Mühlkifi.-. 

(Herr    Robert   Schüfll,    Irialir.) 
Aliii>   ;ipus  ;ipus  L.    Q   Turmsegler.     Linz. 

(Herr    Kegierungsrat    Hans    Connnenda.     Liii/..i 
l.:iuius   colliirio   li.    ^    Rotrückiger   Würger.      Rohrbach. 

(Herr   Wilhelm    Poesthl    jiin..    Kobrbacli.) 


Sturnus  vulgaris   vulgaris  L.    w"  Albino  mit    reiu   Aveißem  Gefieder   und   roten 
Augen.    Star.      Peilstein,    Oberösterreich. 

(Herr    Ferdinand    Fastner,    Peilstein.     Oberösterreicli.) 
-  St.  Lanius    collurio    L.     Eotrückiger   Würger.      Pöstliugberg. 

4  St.  Fak-o  tinn.  tinnuuculus  L.  juv.  3  ^^  und  1   Q.    Turmfalke.    Pöstliugberg. 
Faleo  tinn.    tinnunculus    L.    Q    ad.    Turmfalke.    Pöstlingberg. 

(Herr    Finanz-Eechnungsassistent    J.    Enzenliofer,    Linz.) 
Turdus   pliilom.  philomelos   Brebm.   ^  juv.   Singdrossel.     Schafberg  bei    Sankt 
Wolfgang. 

(Herr    Fammler,    k.    k.    Telegraphenwerknieister,    St.    Gilgen.) 
Ein   Gelege    (5   Eier)    von    Tetrao   urogallus   L.    Auerwild.      Revier   Greinburg. 

Oberöster reich.  (Herr    Forstrat    Alfred    Günther,    Greinburg.) 

Buteo  buteo  buteo   L.    Mäusebussard.     Grünau. 

(Herr   Forstverwalter    Kainzner,    Grünau.) 
Garrulus   glan.    glandarius   L.      Eichelheher.     Ansfelden. 

(Herr    Karl    Moosbauer,    Ansfelden.) 
Aecipiter   nisus   nisus   L.    Q    Sperber.      Baumgartenberg. 
Asio    otus   otus   L.    Q    Waldohreule.      Baumgartenberg. 

(Herr   Hans   Aigenberger,    k.   k.    Finanzkommissär,   Urfahr.) 
Pernis   apiv.   apivorus   L.    Q    Wespenbussard.      Schrattenau  bei   Gmunden. 

(Herr   Hennigs,   herzoglich  Cumberlandscher   Oberwildmeister, 
Gmunden.) 
Totanus   littoreus   L.   ^   Heller   Wasserläufer.     Goldwörth  bei   Ottensheim. 

(Herr    Otto   Adler,    Urfahr.) 
Asio  otus   otus  L.    Q   Waldohreule.     Donauauen  bei  Linz. 

(Herr   Heinz    Peyrer,   Linz.) 
Garrulus   glan.    glandarius   L.      Eichelheher.      Ansfelden. 

(Herr    Ingenieur    Georg    Angleitner,    Linz.) 

Tausch. 

Somateria  mollisima  L.    Q    Eiderente.     Hagenau  bei   Braunau.      7.   November 

1908. 
Psittacus  erithacus  L.    Jako.      (Grauer  Papagei.) 
Spatula    clypeata    L.    w»    Löffelente.      Fraham   bei    Eferding.      31.    März    1916. 

Anlcauf. 

134    Stück   paläarktische    Vögel.      Davon    seien   besonders    hervorgehoben : 
Milvus   milvus   milvus   L.    ^-^    ad.    Roter   Milan.      Irnharting   bei    Gunskircheu. 

1890. 
Luscinia   svecica   cyanecula    Wolf,    q*    Weißsterniges    Blaukehlchen.      Donauau 

bei   St.   Peter,   Linz. 
Aegolius    tengmalmi   tengmalmi    Gm.     Rauhfußkauz.      Helmonsödt,    ^NFühlkreis. 

Herbst  1908. 

5  St.    Nucifraga     caryocatactes     magrorhynchos     Brehm.      Schlankschnäbliger 

Tannenheher.      Zwettl,    Mühlkreis.      Herbst    1911. 


28 

Corviis  coroue  coroue  L.  X  Corvus  eornix  coriiix  L.  Nebelkrähenbastard. 
Ebelsberg  bei   Linz.      18.   :Mai    1916. 

2  St.  Lanius  Senator  Senator  L.  ^  Rotkopfwüiger.  Ebelsberg  bei  Linz. 
22.  Mai    1916. 

Asio   otus   otus   L.    Q    Waklolireule.      Ebelsberg  bei   Linz. 

Spillula  elvpeata  L.  ^  juv.  Löffelente.  Traunauen  bei  Ebelsberg.  26.  August 
1916. 

Botaurus  stellaris  L.  Q  Große  Kolirdonnnel.  Traunauen  bei  Ebelsberg.  13.  No- 
vember   1916. 

Mamalia,  Säug-etiere. 

Spenden. 

Putorius   ermineus  L.   ^   Hermelin.     Buclienau  bei   Linz. 

(Herr    Oberreclmungsrat   Greutter,   Buchenau.i 
Putorius   ermineus   L.    Q    Hermelin.     Hagen   bei   L^rfabr. 

2  St.   Mus  musculus  L.   w»   Hausmaus.     Urfahr. 

6  St.  Mus  minutus  Pall.  2  Q,  4  w"  juv.    Zwergmaus,     Bergbam  bei  Alkoven. 
Arvicula  arvalis  Pall.   Q   Feldmaus.     Bergbam  bei  Alkoven. 
Putorius   nivalis  L.    w»   Wiesel.     Urfabr. 

(Herr    Präparator    Bernliard    Stolz,    Urfalir.' 
Sciurus  vulgaris   L.    Q    Eichhörnehen.      Traunkircben. 
Putorius   ermineus  L.   w"  juv.    Hermelin.     Gnumden. 

(Herr    Eichmeister    A.    \\'atzinger,    Gmunden.^ 

3  St.  Mus  rattus  L.  2  ^,  1    Q    Hausratte.     Zell  bei  Zellhof. 

(Herr    Oberlehrer    J.    Walter,    Zell    bei    Zellhof.) 
Sciurus   vulgaris   L.    Q    Eichhörnehen.      Lasberg   bei    Freistadt. 

(Herr    Revident    Hans    Gföllner,    Linz.i 
Fiber   zibethicus  L.    w«   Bisamratte.     Vierhöf   bei   Budweis. 

(Herr    Professor    Dr.    Mack.    Linz.: 
Sciurus    vulgaris   L.    Q    Eichhörnchen.      Gerling,    Mühlkreis. 
5    St.   Mus   sylvaticus   L.     Waldmaus.      Hinterstoder. 

(Herr  Kustos  Dr.   Theodor   Kerschner,   Linz.i 
Sciurus   vulgaris   L.    p?    Eichhörnchen.      Lichtenberg   bei    Urfalir. 

(Herr  Roiß,  Linz.i 
Cereopithecus   sabaeus   F.   Cuv.    Q    Grüne  Meerkatze. 

(Frau   Emilie    Schachermaj^er,    Linz.i 
2   St.   Mustella  martes  L.   1    Q    ad.,    1    w"   juv.    Edelmarder.     Perg. 

(Herr   Finanzsekretär   Hans   .Vigenberger.   Urfahr. • 
2    .Sl.    .Sciurus    vulgaris   L.    ^    Eichhörnchen.      Urfabr    und    Tglmiilil^v 
Putorius  ermineus  L.   ^   Hermelin.     Iglmülile. 

(Herr    Robert    .Scliilfll,    l  rfalir.i 
Sciurus   vulgaris  L.    Q    Eichhöruciicn.      Inigebung  liinz. 
2  St.  Plecotus   auritus   L.    1    p?".    1    Q    <iroUohrige    Fledcnnau>.      Linz. 
2  St.   Nfns  d<Hinn!inn<    r*all.   ^  Wanderratte.     Linz. 

I  ITerr    Josef    Brunmeier,    Museunistischler.    Linz.i 
ra|»r»M»lu>    <a|)r<'oliis    L.    (^j    juv.     Rehkitz.     Aiisfelden. 

(Frau    I..3inggartner,    Polizeiagcntcn.sgattin.     Linz.i 


29 

2   St.  PUtorius  putorius  L.   w"  juv.    Iltis.     Pöstlingberg. 

(Herr    Rechuuiigsassisteiit    Josef    Enzeuhofer,    Liuz.) 
Putorius  nivalis  L.    Q    Wiesel.     Linz.  (Herr    Oberlehrer    Zischka,    Linz.) 

Pipistrellus   pipistrellus    Schreb.    ^    Z\vergfledermaus.     Rolirbach. 
8ciurus   vulgaris  L.   ^   Eiclihörnclien.     Kolirbacli. 

(Herr    Wilhelm   Poeschi   jun.,   Eohrbach.) 
<3   St.   Putorius   putorius  L.   1    Q    ad.   und   5    ^   juv.    Iltisfamilie.     Greinburg 

bei    Grein.  (Herr    Forstrat    Alfred    Günther,    Greinburg.) 

Sorex    araneus   L.    Q    Waldspitzmaus.      Kammerschlag,   Mühlkreis. 
Mus  musculus  L.   ^  juv.    Hausmaus.     Bachl  bei  ürfalir. 

(Herr   Dr.    H.   Priesner,   Urfahr.) 
Sciurus    vulgaris  L.    Q    Eichhörnchen.      Ansfelden    a.    Traun. 

(Herr    Johann    Petermandl,    Linz.) 
Sciurus  vulgaris   L.   ^   Eichhörnchen.     Go]d\vörth  bei   Otteusheim. 

(Herr   Otto   Adler,   Urfahr.) 
Arvicola   terrestris   Savi.    ^    Sarleinsbach,   Mühlkreis. 
Talpa   europaea    L.    ^    Maulwurf.      Sarleinsbach,    Mühlkreis. 

(Herr  Kontrollor  Kloiber,    Linz.) 
Putorius   nivalis  L.  Wiesel.     Bratagos    (1350  m),  Montenegro.     Mitte  Oktober 
1916.    Ganz    außergewöhnlich   großes    Stück. 

(Herr   Ingenieur    Ernst   Neweklowsky,    Linz.) 


Tausch. 

Mustela    (Lutreola)    lutreola  L.    ^   Nörz.     Tulcea,   Dobrudscha. 

Cricetus  cricetus  L.    Q    Hamster.     Wernigerode,   Harz. 

Arvicola    ratticeps   Keys.    u.    Blas,    p?»    ad..    Nordische   Wühlmaus.      Quickjock. 

Lappland. 
Arvicola    (Microtus)    agrestis    L.    ^    Erdmaus.      Eutin.    Oldenburg-Lübeck. 
Mus   agrarius   Pall.    Q    Brandnions.      Tiergarten,   Berlin. 


Ankauf. 


'3   St.,  darunter  Eichhörnchen,   Wiesel  und  Hermelin  aus  den  verschiedensten 
Gebieten    Oberösterreichs. 


Andere  Präparate. 

Spenden. 

Magensteinchen  von  einem  Auerhahn. 
Magensteinchen  von  vier  Birkhähnen. 
3    Eichhörnchennester,    mit  Stamin   abgeschnitten. 

(Herr   Forstrat   Alfred   Günther.    Greinburg.) 

Nest  einer   Zwergmaus.     Bergham  bei  Alkoven. 

(Herr   Präparator   Bernhard   Stolz.   Urfahr.) 


30 

Verzeichnis  der  Höhlenfunde  aus  dem  Besitze  des 
Vereines  für  Höhlenkunde. 

(Leihgabe  mit  Wahrung   des   Eigentumsrechtes   dieses   Vereines.) 
4  Zuwachs  im  Jahre  1916. 

Rund  200  Stück  fossile  Kuocheii  aus  folgenden  Höhlen :  ]\rokritza- 
höhle  in  den  Steineralpen  in  Ivrain.  Drachenhöhle  bei  Mixnitz  in  Steier- 
mark. Sinterhöhle  bei  Mixnitz  in  Steiermark.  Pollandgrotte  bei  .Mixnit/ 
in  Steiermark.  Scherbenhöhle  bei  Mixnitz  in  Steiermark.  Lurloeh  bei  Sem- 
riach  in  Steiermark.  Badlhöhle  bei  Peggau  in  Steiermark.  Höhle  im  Stein- 
bruch Hofbauer  bei  Peggau  in  Steiermark.  Höhle  im  Rötheistein  bei  Mix- 
nitz in  Steiermark.  Peggauerhöhle  IV  in  Steiermark.  ^Mathildengrotte  bei 
!Mixnitz  in  Steiermark.  Bärenhöhle  bei  Rettenegg  in  Steiermark.  Steinbock- 
höhle bei  Peggau  in  Steiermark.  Katerloch  bei  Weiz  in  Steiermark.  Wildes 
Loch  auf  der  Grebenzeualpe  in  Steiermark.  Höhle  im  Kugelstein  bei  Peggau. 
Kleinere  Höhlen  bei  Peggau.  Vypustekhöhle  bei  Kiritein  in  Mähren.  Haupt- 
sächlich Knochen  von  L^rsus  spelaeus  Bl.  Höhlenbär,  Ursus  priscus  Cuv.. 
L^rsus  Arctos  L.   Brauner  Bär.   Capra arten,  kleineren  Säugern  usw. 

Rund  200  Stück  morphologisch  interessante  Gesteine  aus  folgenden 
Höhlen :  Dachstein riesenhöhle.  Dachsteinmammuthöhle.  Hallerloch  bei  Gosau. 
Kleines  Windloch,  Elmgrub.  Hirschbrunnen  bei  Hallstatt.  Odelsteinhöhle 
bei  Johnsbach,  Obersteiermark.  Kreidelucke  bei  Hinterstoder.  Lurloeh  bei 
Semriach  in  Steiermark.  Verschiedene  Peggauerhöhlen.  Crna  jam  (Schwarze 
oder  Magdalenengrotte)  bei  Adelsberg.  !Magdalenenschaclit  bei  Adelsberg. 
Pivka  jaraa  bei  Adelsberg.  Bauchkracherhöhle  bei  Adelsberg.  Neue  Grotte 
bei  AdeLsberg.  Tartarus  (Neuer  Teil  der  Adelsberger  Grotte).  Kleine  Höhlen 
der  dritten  Verteidigungsstellung  in  Krain.  Graf  Falkenhaynhöhle  bei  Läse 
in  Krain.  Noegrotte  bei  Nabresina,  Küstenland.  Warmhöhle  bei  Nabresina. 
Küstenland.      Verschieilene  mährische  Höhlen. 

28  Stück  Gesteine  der  Höhlengebiete  von  ^lontenegro,  hauptsächlich 
Lovcengebiet. 

Große  Anzahl  Insekten  und  nndere  niedere  Tiere,  sowie  Amphibien  und 
Reptilien  aus  Montenegro,  darunter  der  von  Lahner  neu  entdeckte  in  nur 
fünf  Exemplaren  bekannte  Anthroherpon  Lahneri  Rttr. 

Rund  100  Photographien  und  Pläne  der  österreichischen  Höhlengebiete. 

Botanik. 

Geschenk. 

Die  Pilze  unserer   Heimat   von   E.   Gramberg   (2  Bände). 

(Herr    Verwaltungsrat     Frau/    \\a>tl»'r.) 

Ankauf. 

Die  53.  und  54.  Centurie  des  Herbarium  normale  von   J.  Derfler  in  Wien. 


31 


Bücherei. 


Foljieude  Herren  haben  dem  Museum  vou  ihnen  verl'aßte  Werke  und 
Broschüren  gespendet : 

Apfclhcck  Viktor,  Kustos  des  Landesmuseum  in  Serajewo  (Koleopterolo- 
gische  Ergebnisse  der  im  Frühjahr  1905  ausgeführten  Forschungsreise  nach 
Montenegro  und  Albanien.  —  Revision  der  palä arktischen  Mordeihi -Arten 
aus  der  Aculeata-Gruppe.  —  Fauna  insectorum  Balcanica)  ;  Bcrndl  liaiinund, 
k.  k.  Übungsschullehrer  (Beiträge  zur  Flora  des  Kasbergs.  I.  und  II,  Teil)  ; 
Bcrucrth  Friedrich,  Wien  (tJber  die  Plerkunft  der  ^Meteoriten)  ;  Beiirlc  Dr. 
Karl  (Kriegschronik  der  Wiener  akademischen  Burschenschaft  „Libertas". 
Weihnachtsheft  1916)  ;  Bolle  Johann,  Hofrat,  Görz  (Die  Bedingungen  für  das^ 
Gedeihen  der  Seidenzucht  und  deren  volkswirtschaftliche  Bedeutung)  ;  Könne 
Josef,  Oberlehrer  d.  R.  ( Volks notwendigkeiten  der  Gegenwart)  ;  Loehr 
Dr.  Augtist  Ritter  von,  Wien  (Beiträge  zur  Geschichte  des  mittelalterlieherk 
Donauhandels)  ;  Stockhammer  Gustav,  Oberinspektor,  Wien  (Beiträge  zur 
Kenntnis  der  römischen  Topographie  Niederösterreichs)  ;  Strauß  Dr.  Franz, 
k.  k.  Professor  (Führer  für  Lehransfiüge  zum  Geschichtsunterricht,  III.  Teil)  ; 
Ubell  Dr.  Hermann,  Museumsdirektor    (Die  deutschen  Volkstrachten)    etc.   etc. 

Ferner  bedachten  die  Bücherei  mit  Spenden  an  Büchern,  Broschüren, 
Landkarten  u.  dgl.  die  Herren :  Bachofen  von  Echt,  Adolf  Freiherr  von,  Wien ; 
Bciirle  Dr.  Karl;  Commenda  Hans,  Regierungsrat;  Gärtner  Dr.  W.;  Stampf 
Josef,  Braunau  a.  I. ;  Schwarz  Gustav,  Oberinspektor;  Walcher  von  Moltein 
Alfred  Ritter  von,  Hauptmann;  Weg7^osta  K.,  Spital  a.  P. ;  Weinmayr 
Dr.   Emmerich,   Amtsdirektor   der   Allgemeinen    Sparkasse     etc.    etc. 

Von  Behörden,  Schulen,  Körperschaften  u.  dgl.  haben  folgende  ihre  Ver- 
öffentlichungen gespendet:  Allgemeine  Sparkasse,  Linz;  Arheiter-rnfall- 
r  er  sicher  ungs- Anstalt,  Salzburg;  Bank  für  Oherösterreich  und  Salzburg; 
Bischöfliches  Ordinariat,  Linz;  Deutsche  Bücherei  des  Börsenverein  es  der 
Deutschen  Buchhändler,  Leipzig;  Domhauverein,  Linz;  Gemeinderat,  Linz; 
Geiverhe-  und  Handels- Lehrlingsschule,  Besztercze;  Handels-  und  Geiverhe- 
kammer,  Linz;  Innviertler  Heimatkalender-Verein,  Braunau  a.  L;  Katholischer 
Preßverein,  Linz;  Kaufmännischer  Verein,  Linz;  Krahnletz-Gesellschaft,. 
Fggenburg ;  Knnsthistorische  Sammlungen  des  Allerhöchsten  KaiserhaiCf,es, 
Wien ;  Landesausschuß,  Linz ;  Landes-Brandschaden-V ersicher ungsanstalt„ 
Linz;  Landeskultur  rat,  Linz;  Landes-Tierschutzvcrein,  Linz;  Landwirtschafts- 
gesellschaft, Linz;  Museum  Enns,  München,  Schärding.  Steyr;  Musikverein,. 
Linz:  Oh erösterr eichischer  Geicerheverein,  Linz;  Oherösterreichischer  Tier- 
schutzverein, Linz;  Puhlic  Library,  Nenyork ;  k.  k.  Real-Gymnasium,  Linz; 
ypurkasseu  Leonfelden.  Linz,  Steyr,  Urf ahr ;  Staatsgewerheschule,  Salzburg; 
StadthiUiothek,  Winterthur ;  Turnverein  Linz;  Verein  Heimatschutz,  Steyr; 
Volkshildungsverein,  Linz;  Zentralansschuß  des  Verhandes  oherösterreichi- 
scher Feuerwehren  u.   v.  a. 

An  Tages-  und  Wochenblättern  wurden  der  Bibiliothek  seitens  der 
betreffenden  Zeitungsverlage  nnentgeltlich  zugewendet:  „Ave  Maria"% 
..Bauernführer",  „Deutscher  Michel",  Linzer  „Tages-Post",  „Linzer  Tier- 
freund", „Linzer  Volksblatt",  .Xinzer  Zeitung",  .,Mühlviertler  Xachrichten'% 
„Neue  Warte   am  Tun",    „Volksbote".   „Welser    Zeitung". 


DB  Oberösterreichischer 

151  Musealverein,   Linz 
034.  Jahrbuch 

1911-16 


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