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70. Jjahres- Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum.
riebst der 64. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
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Österreich ob der Enns.
Linz 1912.
Verlag des Vereines Museum Frauciseo-Carolinuiu
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Druck von J. Wi
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;!ii||||litlll!:ii t;i|||i||ili'||i:iii||||llll;:i!il!i
Die wirklielieii Mitglieder des 3Iuseum -Vereines haben das Hecht,
die Bibliothek unter den Bestimmungen der Bibliotheksordnung auch aul3er-
halb der liOkalitäten des Museums (gegen Entrichtung der Zusendungsgebühr
bei Veraendung an andere Orte), sowie das Archiv nach Maßgabe der Archivs-
ordnung im Museum zu benützen, die Protokolle und Geschäftsbücher des
Vereines einzusehen und für ihre Studien und Forschungen die tunlichste Unter-
stützung des Museums in Anspruch zu nehmen. Den wirklichen Mitgliedern
wird ferner für ihre Person freier Eintritt in die Sammlungen an den für den
Besuch desselben festgesetzten Tagen gewährt und kann jedes Mitglied einen
Block mit zehn Eintrittskarten zur freien Verfügung zum Preise von 2 X an
der Tageskasse beziehen. Außerdem erhält jedes Mitglied den Jahresbericht
samt den wissenschaftlichen Beiträgen unentgeltlich und frankiert zugesendet.
Der Jahresbeitrag beträgt 8 /C 40 //.
70. Jahres-Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum
Hebst der 64. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
von
Österreich ob der Enns.
Linz 1912.
Verlag des Vereines Museum Francisco-Carojinuin
Druck von .1. AN'inmicr.
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Inhaltsangabe.
Seite
Verwaltungsbericht T
/>/. Ihr mann Vbell : Die Vermehrung der kirnst- und kulturhistorischen
Sammlungen des Museums in den Jahren 1910 und 1911 . (i.)
Johnnin^ Arndt: Der Münzenfund im Jahre 1911 8ö
Viktor Freiherr von Handel-Mazzetfi : Die Schönhering-Blankenberg und
Witigo de Blankenberg-Rosenberg 91
Viktor Freiherr von Handel-Mazzetfi: Die Vögte von Perg . . ... . . 123
/)/■. Eduard Siraßmayr: Der Plan zur Errichtung eines Priesterhauses
in Spital am Pyhrn l->->
Franz Haudcr: Beitrag zur Mikrolepidopteren-Fauna Oberösterreiclis. 1. Teil.
Für Form und Inhalt der Aufsätze sind die Herren Verfasser verantwortlich.
Verwaltungsbericht.
Auch im Jahre 1911 wurde auf die Veranstaltung von
Sonde rnussieUungen, welchen erfahrungsgemäß stets allgemeines
Interesse entgegengebracht wird. Gewicht gelegt. Es fanden
folgende Ausstellungen statt:
L Eine vom Y er eine zur Hebung der Spitzenindustrie in Öster-
reich organisierte Ausstellung von modernen österreichischen
Spitzen und Stickereien (26. Februar bis 19. März).
'2. Eine Ausstellung der kunst- und kulturgeschichtlichen N^eu-
erwerbungen des Museums (darunter eine großartige Spende
Seiner Durchlaucht des regierenden Fürsten von und zu
Liechtenstein) ; 18. Juni bis 21. September.
3. Eine Ausstellung neuer Stahlschnitte aus dem neueröffneten
Meisteratelier Herrn Michael Blümelhuhers in Steyr (22. Juli
bis 31. Juli).
4. Eine Ausstellung von Werken der älteren Malerei, vornehm-
lich aus Linzer Privatbesitz. Darunter waren auch bisher
unbekannte Werke von I^ukas Cranach, Füger, Eduard von
Steinle, Eoland Savery, Kremser Schmidt, Raffalt und vielen
anderen Meistern zu sehen. Diese Ausstellung, die sich eines
besonders regen Besuches erfreute, dauerte vom 26. November
bis 17. Dezember. Der gedruckte Katalog umfaßte
73 Nummern.
5. Zur gleichen Zeit fand eine Ausstellung der herrlichen
..Medici-Prints' , d. i. der farbigen Reproduktionen der
„Medici-Society'' und
11 der neuen Majoliken und Fayencen der W erhstätte Schleiß in
G munden statt.
Sämtliche Ausstellungen wurden vom Museumsdirektor in
der Presse fachmännisch besprochen.
Das neueingerichtete Micheldorf er Sensenschmiedzimmer
aus dem Jahre 1817 wurde am 21. Mai eröffnet und erfreute sich
vom ei-sten Tage an einer ungemeinen Popularität. Über dieses
1*
iR'iK' killt iir^i'seliichtliclu^ Jnti'rifMir dvi^ Muscuiiis, sowie über die
Fülle der übrigen Neuerwerbuiiücn berielitet ein illustrierter
Aufsatz des Miiseunidirektors.
In der kunstgewerhUchen Ahieihniy wurde eine Viti-iiic mit
i.cuerworbenen alten Gläsern und Keramiken aufgestellt.
Zur Unterbringung einer größeren Menge wertvoller inid
interessanter Bilder aus den Depots wurden in ausgiebigem Maße
die Wände des Stiegenhauses herangezogen. Die übrigen Neu-
erwerbungen wurden in den verschiedenen Abteilungen ein-
gereiht.
\n der niintisniafisrhen Ahfeiluiig, Referent N'erwaltuiigs-
! ;ii lohannes Arndt, wurden neue Schautische und Schaurahmen
aufgestellt, wodurch es gelang, sämtliche Medaillen hervorragen-
der ^feister, sowie auch alle vorhandenen Medaillon und Tf^tous
von historischem Wer Je dauernd auszulegen.
Die Sainndung wurde durch Geschenke, günstigen Tausch
und Kauf um Werke ausgezeichneter Medailleure wesentlich
bereichert.
Seine k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
'Josef Ferdinand hat 10 Stück der höchsten Orden, meist goldene.
aus dem Hause Toskana, samt Bändern und eine goldene Klipi)e,
darstellend die Belagerung Wiens durch die Türken (1529),
allergnädigst zu spenden geruht. Diese großherzige Spende Avurde
bereits dauernd ausgelegt und bildet eine Zierde der Abteilung.
Weiters wurde ein größerer oberösterreichischer Münzfund
der Gegend von Kiedau) bestimmt und für das ^Fuseum
<r\v()i-ben.
Sämtliche in den Schaukästen und Schaurahmen ausgelegten
Medaillen und Jetons wurden genau katalogisiert.
Schließlich sei erwähnt, daß abermals sehr viele ^lünzen
und Medaillen für Privatpersonen vom Tvcfercnteu bereitwillin^t
genau bestimmt und bewertet wurden.
Für das Archiv, Keferent Verwaltungsrat Freiherr von
ll(ih(l('l'}tazzeiti, fanden keine Ankäufe statt.
Auch waren die Einlaufe archiyalischer Geschenke im
Berichtsjahre ebenso \\ i( In den letzten Jalirini spärlicher
al- früher.
Die Registrierung der vorhandenen Archivbestände konnte
im abgelaufenen Jahre nicht fortgesetzt werden, da die
genealogischen, archivalischen und lokalhistorischen Anfragen,
welche teils :iii d;is Miisciim. hils ;in den KcfeiMMiteu pei-sönlich
^Vistelll wurden, sieh derai't häuften und so umfangreiche
archivalisehe Forscliungen dni-eh letzteren erforderten, daß
demselben nur die notwendigste Zeit zu den Arbeiten für das
Diplomatar und zu eigenen Abhandlungen blieb.
Es langten 43 Anfragen und Ersuchen archivalischer Natur
ein. In 14 Fällen wurden archivalisehe Materialien an öffentliche
Aeniter, Bibliotheken und Archive ausgeliehen. In den übrigen
Eällen wurden die betreffenden Archivalien dem Forscher,
welchem überdies häufig vom Archivreferenten umfangreiche
Erledigungen oder Abschriften übersendet wurden, im • Museum
;^ur Benützung vorgelegt.
Die Arheiten für das Urhundenhuch des Landes oh der
Enns wurden fortgesetzt; es wurden:
1. Aus dem Kodex: Österreichische Pfandschaften, 1353 — 1359
(alt: schwarz, 15; neu: blau, 6) des k. u. k. Haus-, Hof- und
Staatsarchives in Wien 60 Nummern entnommen ; darunter
waren 39 neue Stücke. Die übrigen Nummern waren zwar
im Frkundenbuche bereits aufgenommen, aber teilweise irrig
datiert und teilweise ohne Provenienzangabe.
2. 89 Peinschriften von Ilrkundenabschriften fertiggestellt, und
zwar aus den Stiftsarchiven Eeichersberg 60, St. Florian 7,
Kremsmünster und Petronell je 8, dem Magistratsarchiv
Passau 4 und dem Stadtarchiv Ried (Innkreis) 2.
Diesell'.en verteilen sich der Zeit nach in Nachträge (vor
1381) 14 und Vorarbeiten (1381—1400) 75.
Aus der Bibliothek (Keferenten Franz Sel'her und Doktor
E. Weinmayr) wurden 2329 Bände gegen 1639 im Vorjahre
entlehnt.
Die unter V errnehrung der Sarnrnlungen aufscheinenden
Zugänge weisen die weitere Bewegung aus.
Das Museum stand am Ende des Jahres mit 104 öster-
reichischen, 112 deutschen und 58 Vereinen und Anstalten
anderer Länder im Scliriftenaustausch.
Die Sammlung oherösterr eichischer Ansichten wurde wieder
durch eine Anzahl von Aquarellen und Bleistiftzeichnungen (aus
der Hafner-Sammlung), sowie durch Holzschnitte und Litho-
gj'aphien vermehrt. Auch einige Lincensia sind zugewachsen. Die
bereits ziemlich stattliche Sammlung von Landkarten wurde
durch wertvolle Geschenke vermehrt. Sämtliche Neuerwerbungen
wurden katalogisiert und in Mappen aufbewahrt. (Referent Vei-
waltungsrat Josef Sames).
In der zoologischen Abteilung (Eeferent V'erwaltungsrat
E. Mtmganast) wurde auch im Berichtsjahre eine erfolgreiche
lätigkeit entfallet. Es war wieder möglich, eine große Anzahl
neuer Stopfpräparate in den Sammlungen aufzustellen und dafiir
alte Exemplare auszuscheiden. 90 Stücke (Säugetiere und Vögel)
wurden teils käuflich, teils geschenkweise dem Museum zugeführt,
eine Zahl, die gewiß eine bedeutende genannt werden muß. P^in
besonderes Augenmerk wurde der Ordnung der Nager zuge-
wendet, da dieselbe eine Neuaufstelluug dringend verlangte. Ein
reiches Material wurde zu diesem Zwecke von den Verwaltungs-
räten Haiider und Miniganast beschafft. Eine schöne Bereicherung
erfuhr die Familie der Marder. Es konnten beinahe alle alten
Exemplare durch neue Stücke (darunter eine große biologische
Gruppe) ersetzt werden. Ebenso war es möglich, einige schöne
Biologien von Iltissen zur Aufstellung zu bringen und die zwei
alten verblichenen Fischottern auszumerzen. An deren Stelle
kam eine große Gruppe mit zwei Fischottern (Jagd auf Fische
machend), der sich in allernächster Zeit eine zweite Gruppe (ein
Fischotterweibchen mit zwei Jungen) zugesellen wird.
Besonders hervorzuheben ist die Aufstellung mehrerer
Hirsche. Die von Seiner Exzellenz dem Grafen von L.viherg in
Steyr gespendeten Exemplare (Hirsch, Tier und Kalb) wurden
zu einer Gruppe vereinigt, während der vom regierenden Fürsten
zu Seh aumhurg -Lippe gespendete Zehnender als röhrender
Brunfthirsch aufgestellt wurde. Die Präparation dieser großen
Tiere war in dem beschränkten Baume, der zu dieser Arbeit zu
Gebote stand, eine sehr schwierige, wurde aber vom Präparator
B. Stolz unter steter Intervention des Beferenten glücklicli durch-
geführt. Sowohl die prächtige Gruppe als auch der stattliche
Brunfthirsch bilden eine hervorragende Zierde der Abteilung und
erregen mit Becht die Bewunderung aller Besucher des Museums.
Auch der entowologischen Abteilung wurde große Sorgfalt
zugewendet. Die Neuordnung der Käfersammlung wurde vom
Beferenten Verwaltungsrat E. Munganast fortgesetzt. P^bcnso
wurde der biologischen Ausgestaltung der entomologischen Ab-
teilung gleiche Aufmerksamkeit zugewendet. Die vom I^ijipaiatoi-
Fritz Henkel in Wien angekauften 11 Insekten- liiologien wurden
um weitere 11 Stücke vermehrt und damit der Abteilung eine
neue, prächtige Zierde gegeben.
Das alte und durch die reiche Spende des Ilenn Professors
Josef RcdlenlKichcr in Wien luii /iijjcwMcliseiie Malei'i;il :ni
Ciciiden und Hemipteren wurde in der Zeit vom Jänner bis März
xoni Referenten Verwaltungsrat II ander nach Then, beziehungs-
weise Putlion geordnet und in drei, beziehungsweise sechs Laden
eines Pultkastens neu aufgestellt. Das vorhandene exotische
Material dieser Ordnungen gelangte anschließend in weiteren
drei Laden zur Neuaufstellung. Die Bestandsaufnahme ergab:
149 Cicaden-Arten in 1180 Exemplaren, 411 Hemipteren-Arten
in 4595 Exemplaren und 114 exotische Arten in 177 Stücken.
Im März und April wurde das alte, zum Teile unbestimmte
Dipteren-Material in die Palm-Sammlung eingereiht und der
Bestand so vorbereitet, daß er nach Fertigstellung des dazu not-
wendigen Kastens aufgestellt werden kann. Ungefähr 1000 un-
bestimmte Stücke mußten leider noch ausgeschieden werden.
Herr Rechnungsrevident H. Gföllner hat sich die dankens-
werte Aufgabe gestellt, die Hymenopteren-Samrnlung durch
frisches oberösterreichisches Material nicht bloß zu erneuern,
sondern auch zu erweitern. Wegen Bestimmung der unbekannten
Exemplare hat sich das Museum an das k. k. Hofmuseum in Wien
gewendet.
In der hotanischen Abteilung (Referent Verwaltungsrat
F. W astler) wurde die am Schlüsse des Vorjahres begonnene
Katalogisierung des llerhars oberösterreichischer Pflanzen beendet.
Da der schon aus älterer Zeit stammende Katalog des großen,
81 Faszikel umfassenden Duftschmid sehen 11 er bar s dem gegen-
wärtigen Stande dieser Sammlung nicht mehr vollkommen ent-
spricht, wird derselbe einer gründlichen Revision unterzogen. Die
im Laufe der Zeit durch Geschenke, Ankauf und Tausch ver-
anlaßten Ergänzungen und sonstigen Änderungen des Herbars
werden im Kataloge vermerkt.
Auf diese Weise wurde bereits zirka ein Drittel der ganzen
Sammlung revidiert. ])ie Revision der noch übrigen Faszikel und
des Kataloges, eventuell die Anlage eines Zettelkataloges für
dieses große, reichhaltige Herbar werden im nächsten Jahre den
Abschluß der Katalogisierung sämtlicher in den Sammlungen vor-
handenen Exsiccaten phanerogamer Pflanzenarten bilden.
Verwaltungsral Dr. A. König hat die geologischen Be-
gehungen fortgesetzt. Die Tätigkeit desselben ist nunmehr auf
eine eingehendere Aufnahme der Tertiärgebilde des Randes der
böhmischen Masse gerichtet. Die Feststellung des Ineinander-
greifens von Schlier und Sand, die Aufsuchung einiger neuer
Fossilfundstätten und Ix^souders eine etwas eingehendere Kennt-
nis der Hedinguii^i'n, iinti-r denen sich das Donautal anlegte.
waren Er^^ebnisse dieser Tätigkeit. Der Abseliliili dieser Arbeiten
im Laufe des näehstc^i Jahres wird zn einem umfassendei-en
Berichte genügendes ^Laterial liefern.
n Die geologische Studienfianmihnuj im Saab' XI II wni'de
ausgestaltet. Ferner wurden die tertiären und quartären Säuge-
tierreste in zwei großen Schränken neu aufgestellt, wodui-eh
schöne und wissenschaftlich hochinteressante Stücke mein- zur
(leltung gelangten.
Die Sammlungen des Museums, sowie die Sonderaus-
stellungen wurden im Jahre 1911 von 15.8()G J^ersonen, darunter
2G69 Schülern, besucht.
Am 17. September hat Seine kaiserliche und königliche
Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Josef Ferdinand m
Begleitung seines Kammervorstehers, des k. u. k. Kämmei-ers
Obersten Freiher? n von Seyffertitz, das Museum mit einem mehr
als zweistündigen Besuche beehrt und sich nach Besichtigung
sämtlicher Sammlungen in anerkennendster Weise über dieselben
ausgesprochen. Am 22. September wurde dem ^luseum eine
weitere Auszeichnung zuteil, indem Seine kaiscM'liclie Hoheit
(K*m Verein als wii-kliches Mitglied beitrat.
Im Yerwaltungsrat haben sich folgende Änderungen er-
geben: Der hochwürdigste Herr Abt Leander Czenty hat erklärt,
seine Stelle wegen Zeitmangels niederzulegen; Herr Anton.
M. Fachinger ist aus Gesundheitsrücksichten zurückgetreten.
Dem Verein gehörten am 31. Dezember 1911 596 wirkliche
Mitglieder an, es hat sich somit in der Anzahl ixe^cn jene des
\'orjahres keine Änderung ergeben.
Die Kaiserliche Akademie der Wissc/i.schafirn hat als Druck-
kostenbeitrag zur Herausgabe des vom X'erwaltungsrat Franz
llauder verfaßten Werkes „Beitrag zur .Mikrolepido])teren-Fauna
Oberösterreichs" eine einmalige Subvention von 900 7v zugesagt.
Für dieselbe, sowie die Subventionen, welche dem Museum
seitens des Staates, des Landes, der Stadt Linz und der
Aligenieinen Sparkasse in Linz in gleicher Höhe wie im Vorjahre
zuteil geworden siml, wird hiemit der ergebenste Dank aus-
gesprochen. Fbenso dankt die Verwaltung des ^luseums allen jenen
wärmstens, welche durch S|)enden von Sammlungsgegenständen
oder sonst in irgend einer Weise dem Museum ihr Wohlwollen
uufl Entgegenkommen Lewiesen haben.
Rechnungsabschluß
für das
Jahr 1911.
(^
10
Soll
A. KassG'
! ^
10
An Kasaeatand
.. Mitg-liederbeiträoren
.. Zinsen dor WertpHpiero
(PensionsfondK)
.. Eintritt nnd (Tarderobejrebühren . . .
.. Führer- und K:italoo:erträgniK ....
.. Büchererlös
ubventioueu:
a) des Staates
b) des Landes
c) der Stadt Linz
d) der Allgemeinen Sparkasse Linz
LU4r>
4.71)7
Laos
ii<;
1.967
276
451
lO.CXH)
8.(335
1>.4(X)
5.(XH)
Geschenken:
Allgemeine Sparkasse Linz zum Ankauf des
Sensenschmiedzimmers
Herr Kichard Hofmann, Präsident der Handels-
und Gewerbekammer
Walter Franck, Fabrikbesitzer ....
.. Josef Huster, Präsident der Bank für
Oberösterreich und Salzburg
Hermann Hofmann, Präsident der ober-
österreichischen Baugesellschaft . . .
Ungenannt in verschiedenen Beträgen . . .
Sparkasse-Rückzahlungen 21.968
2.()0U
2(.)0
m)
150
100
1.450
62.165
An KasBBstand
1.617
17
55
(;s
2<s
30
51
\K)
Linz, am 1. Jänner 191:
11
Konto 1911
Haben
\ !^
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
Für Gehalte. L()hne und Reniunerationon
.. Kanzlei- und verschiedene Auslag-en
.. Ankauf einer Schreibmaschine . . .
.. Auslagen der Kustodie
,, Ankäufe für die Saninilung-en . . .
.. Bibliothek
,. Buchdruckerrechnungen
.. Buchbinderrechnungen
.. Assekuranz
.. Beaniten-Pensionsanstalt
.. Krankenkasse
.. Telephon
.. Wasserzins
,. Dienstkleidung
.. Gewölbewache
.. Darlehenszinsen
,. Steuern
Hauserhaltuugskosten
Auslagen aus dem Bibliotheksfonds
Geologiefonds .
,, .. .. Diplomatarfonds
Si)arkasse-Einlagen
(Pensionsfonds)
Kassestand
1(;.312
1.159
500
1.400
(5.997
854
3.919
36(5
1.074
504
131
85
52
207
100
100
224
4.474
365
938
1.200
19.465
116
1.617
62.165
45
88
40
46
80
40
23
03
75
43
90
51
Richard Wildmoser
Verwaltungsrat und Kassier.
\'2
B. Bilanz-Konto.
cl
A. Museum einschließlich der Fonds.
Wertpapiere :
K 2ö.(KH) 47,o7o Notenrente, Februarcoupon
a 94-70
.. 4.8(K) 4'»/o Notenrente, Maieoupon a 91-55 ; 4.394
4()() 4''/o Silberrente, Jännercoupon
a 91-55
1>(K) 4-/jo7o Silberrente, Aprilconpon
ä 94-70
200 Donauregulierungslos 314- - . .
Zinsen bis 1. Jänner 1912
Bargeld
Sparkasse-Einlagen
Postsparkasse-Einlage
K , //
23.G75
366
189:40
314 I - 1
486 I 23 ' 29.425 23
. , IMl , 90
. ^ 4.060:74
113 ! 19
I II- IPassi-va.
|[ An unbezahlten Rechnungen . . . .
jj Verni()gensstand am 1. Jänner 1912
i!
B. Pensionsfonds.
-A-lttiva.
Wertpapiere :
-B: 2.(HH) 42/„//o Xotenrente, Februarcoupon
k 94-70
8(X) 4% Notenrente, Maicoupon k 91-55
Zinsen bis 1. Jänner 1912
Sparkasse-Einlagen
Vermögensstaixl iini 1. Jänner 1912
35.217 06
T.620 Ol
27.597 05
1.894 -
732 40
44! 30
1.889 j 30
4.5()0 —
Protektor:
Seine kaiserliche und königliclie Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Franz Ferdinand
Erzherzog von Österreich- Este, Ritter des goldenen Vlieses, Großkreuz des königlich
ungarischen St. Stephan -Ordens, Besitzer des Militär -Verdienstkreuzes und der Jubiläums-
Erinnerungsmedaille, Großkreuz des großherzoglich toskanischen Ordens vom heiligen Josef,
Großkreuz und Ehren -Bailli des souveränen Johanniter- (Malteser-) Ordens (mit der Distinktion
für Jerusalem), Besitzer der Seereise-Denkmünze 1892/93, Ritter des kaiserlich russischen
St. Andreas-, des St. Aiexander-Newsky-, des weißen Adler-, des St. Annen- und des kaiserlich
russischen St. Stanislaus- Ordens I. Klasse, Ritter des königlich preußischen schwarzen
Adler- Ordens und des königlich italienischen Ordens der Annunziata, Besitzer des kaiserlich
japanischen Haus-Ordens vom Chrysanthemum, Ritter des königlich bayerischen St. Hubertus-
Ordens, des königlich sächsischen Ordens der Rautenkrone und des königlich schwedischen
Seraphinen -Ordens, Großkreuz des Ordens der königlich württembergischen Krone und des
königlich belgischen Leopold -Ordens, Besitzer des königlich siamesischen Chak-kri- Ordens,
Großkreuz des herzoglich sächsisch Ernestinischen Haus -Ordens, Besitzer der Erinnerungs-
Medaille an das 60jährige Regierungs-Jubiläum Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien
und Irland, Kaiserin von Indien, und der königlich württembergischen goldenen Jubiläums-
Medaille, k. k. General der Kavallerie zur Disposition des Allerhöchsten Oberbefehles, Inhaber
des k. u. k. Infanterie -Regimentes Nr. 19, des k. u. k. Ulanen -Regimentes Nr. 7 und des,
k. u. k. Korps- Artillerie- Regimentes Nr. 6, kaiserlich russischer Generalmajor und Chef des
kaiserlich russischen Bug'schen Dragoner-Regimentes Nr. 26, Chef des königlich preußischen
Posen'schen Ulanen -Regimentes Prinz August von Württemberg Nr. 10, ä la suite des
königlich preußischen Ostpreußischen Ulanen -Regimentes Graf von Dohna Nr. 8.
Ehren -Präsident
Seine Exzellenz
Dr. Gandolf Graf Kuenburg
k. k. Minister a. D., k. u. k. wirklicher Geheimer Rat, Senatspräsident des k. k. Obersten
Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Klasse, Ehrenmitglied des Museums.
Personalstand
am 1. Jänner 1912.
I. Die Mitglieder des Verwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident :
W i ni ni er Juli u s. Buehdruckerei-Besitzer, Präsident der Alljrenieinen Spar-
kasse in JAnz (Ehrenmitglied des Museums), Offizier des Franz
Josef-Ordens.
Präsident- Stellvertreter :
(" <) m m e n d a Ha n s, k. k. Begierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Ober-
realschule in Linz, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, Korrespondent der geologischen Reichsanstalt, Referent für
Oberösterreich der Erdbeben-Kommission der Akademie der Wissen-
schaften. Fachreferent für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
(Ehrenmitglied des ^luseums).
A rndt Johannes, Oberkommissär der k. k. Staatsbahnen i. P., Referent
der numismatischen Abteilung.
1 1 a n d e 1 - M a z z e 1 1 i Viktor Freiherr von, k. u. k. Generalmajor
d. R. in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst-
und historische Denkmale (ITI. Sektion), Referent für das Archiv
(Ehrenmitglied des Museums).
II ander Franz, Lehrer T. Klasse an der Knabenvolksschule in Linz-
Waldegg. Referent an der entomologischen Abteilung.
K ö n i L' Anton, Dr., k. k. Gyranasial-Professor in Linz. Referent in der
geologisch-mineralischen Abteilung.
M iMiganast Emil, k. k. Ober-Postkontrollor i. P. in Linz, Präsident des
\'ereines für Naturkunde, Fachreferent für Entomologie (Ehrenmit-
glied des Museun-s). Obmann der naturhistorischen Sektion.
N <• >\ ii 1 d Richard, Dr. d. R., Tlof- und (Jericlilsjidvokiif. Präsident der
oberösterreichischen Advokatenkammer.
N ; <•«. 1 ;. d <, II i A 1 <• .\ ;i II (1 .' I. Dl. (I. 1{.. Tfof- Mild (i('ricli1sM<iv<.U;i1 in Linz.
P r ö 11 La u r e n z. Dr. d. Ph., geistl. Kat. Chorlierr des Stiftes Schläol.
k. k. Gymnasial-Direktor a. D., Konservator der k. k. Zentral-
koiiunission für Kunst- und historische Denkmale. Obmann der
historischer! Sektion.
H u p e r t s b e r g e r M a 1 1 h i a s, geistl. Rat, regul. Chorlierr von St. Florian.
Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige
treue Dienste.
Sames Josef, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen. Referent für Lincensia.
S (• h i f f m a n n K o n r a d. Dr., Weltpriester. Professor, Leiter der k. k.
Studienbibliothek, Konservator der k. k. Zentralkommission für
Kunst- und historische Denkmale (III. Sektion).
Schnopfhagen Franz, Dr. d. Med., Direktor der oberösterreichischen
Landes- Irrenansalt in Niedernhart. Sanitätsrat. Referent an der
zoologischen Abteilung.
S e k k e r F r a n z, k. k. Oberst d. R., Bibliotheksreferent.
Wa stier Franz. k. k. Schulrat. Professor i. P. in Linz. Referent für
Botanik.
W e i d i n g e r G u s t a v, Zahnarzt.
^A" e i n m a y r E m m e r i c h. Dr., Direktor-Stellvertreter der Allgemeinen
Sparkasse, Sekretär und Bibliotheksreferent.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und
Unterricht.
Rossi Anton, k. k. Statthaltereirat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
C. Delegierte des oberösterr. Landesausschusses.
Krackowizer Ferdinand, Dr. d. R., kais. Rat, Landesarchivar i. P.
in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale (III. Sektion).
O 1 1 e n \v e 1 1 e r Rudolf, fürstl. Starhembergscher Güterdirektor, Besitzer
des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Laudesausschuß etc.
Zibermayr I g n a z, Dr., Landesarchivar in Linz, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Kunst- und liistor. Denkmale (III. Sektion).
D. Delegierte des Gemeinderates der Landeshauptstadt
Linz.
Jäger Ernst, Dr. d. R., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landeshaupt-
mann-Stellvertreter, Landesausschuß, Gemeinderat der Stadt Linz,
Komtur des Franz Josef-Ordens.
Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeinderat.
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
W i 1 d m o s e r Richard, Privat, Kassier und Hausreferent des Museums
(Ehrenmitglied des Museums).
IL Rechnungsrevisoren
Diouot Haus, Besitzer der k. u. k. irofbuclulruckerei Jos. FeichtiiiLier
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
(Zweite Stelle unbesetzt.)
III. Sammlungsrevisoren.
K a r i g 1 Ferdinand, Dr.. k. k. Realschulprofessor.
-leglinger Karl, Kitter des Ordens der Eisernen Krone 111. l\l;i>>e iintl
des kais. ottonian, Medschidje-Ordens, k. k. Hofrat i. P.
Xeweklowsky Max. k. k, Finanzsekretär.
IV, Beamte.
Direktor: Ubell Hermann, Dr.. Konservator der k. k. Zentralkommissioii
für Kunst- und historische Denkmale (I. und II. Sektion), korrespon-
dierendes Mitglied des k. k. österreichischen archäologischen Insti-
tutes, Referent für Archäologie und die kunstgescliichtlichen -\1»-
teilungeu, Obmann der kunsthistorischen Sektion.
Kanzleiadjunkt : Zechenter Ida.
V. Diener.
H a c k 1 J o h ;i n n (Portier) .
B r u n m e i e r Josef.
Grüner J o h a n n.
N e n i n g I g n a z.
Winter J o h a n n.
Stolz Bernhard (Präparator) .
17
Die P. T. Herren Mandatare.
1882 ITerr Alniosleclincr Herniann, Oberpostmeister in Per<z. Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
I«»u0 .. Arndt Johannes, Maschinen-Oberkomniissär der k. k. Staats-
balmen i. P.
1007 ., Bachofen v. Echt A. K. Freiherr, Wien.
1904 ,. Brunswyk Romeo de Korompa, k. k. Oberingenieur in Wien.
1897 ., Denk Karl, Dr., praktischer Arzt in Seharnstein.
i>^90 .. Eng] Isidor, k. k. Obersteiger i. P. und Besitzer des Silbernen Ver-
dienstkreuzes ni. d. Kr. in Hallstatt.
1S7II .. Fuchs Theodor, Dr., Privatdozent für Paläontologie an der k. k.
Universität in Wien.
1898 ., (Jallois Ludwig v., Fabrikdirektor in Klei nmü neben, Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1900 „ Guggenherger Edmund, Dr. med., St. Georgen a. d. G.
1907 „ Hofhanns Jakol, Oberförster in Großraming.
190.5 ,, Buemer Hans, Privat in Linz.
1882 „ JegUnger Karl, k. k. Hof rat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
1905 ., Kautz Hans, k. k. Oberingenieur im Eisenbahn-Ministerium in Wien.
1880 ., Koch Friedrich, evangelischer Pfarrer in ' Gmunden, Besitzer des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
1882 „ Köttl Karl, Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Lambach.
1907 ,, Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
1882 ,, Mathes Karl, Ritter r., Hof rat, k. k. Oberbaurat in Linz.
1897 „ Melnitzky Karl, Bergingenieur in Graz.
1901 ,, Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz.
1882 „ Poth Julius v., Postmeister in Altheim.
1885 ,, Preen Hugo v., Kunstmaler und Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale in Ostern-
berg bei Braunau.
1903 ., Richard Alexander, Direktor der Süddeutschen Verlagsanstalt in
München.
1882 „ Roßmann J. G., Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Mauerkirchen.
1897 ,, Schraml Karl, k. k. Oberbergrat.
1899 .. Seyrl Hugo, Gutsbesitzer in Schloß Starhemberg.
l!Mi2 Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
IS
Verzeichnis der Mitglieder.
Die P. T. Ehreiiinitg:lieder.
Herr Kenner Friedrich v., Dr.. k. k. Hofrat. Direktor der Münzen-, Medaillen-
und Antikensamnilungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, ^Mitglied
der kaiserl. Akademie der Wissenschaften und der bildenden Künste
in Wien, der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale etc. etc. in Wien. (Ernannt am 4. August 1874.)
Reiter Edmund, kais, Rat, Ehrenmitglied der entomologischen Gesell-
schaft in Berlin, korresp. Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften
und entomolog. Vereine des In- und Auslandes in Paskau (Mähren).
(Ernanut am 30. November 1875.)
Seine Exzellenz Wilczek Hans Graf, Frei- und Bannerherr zu llultschin und
Guttenland, k. u. k. Geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses, Kurator des k. k. österreichischen Museuins für Kunst
und Industrie etc. etc. (Ernannt am 22. März 1882. i
Herr M ucli Matthäus, Dr.. k. k. Regierungsrat. Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. KL. Realitäten-Besitzer, Mitglied der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale etc. etc. (Ernannt
am 16. Mai 1885.)
Seine Exzellenz Gautsch Paul Freiherr v. Frankenthurn, Dr., k. k. Minister-
präsident a. D., k, u. k. Geheimer Rat, Mitglied des Pierrenhauses etc.
in Wien. (Ernannt am 16. Mai 1893.)
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat. Besitzer
des Großkreuzes des Ordens der Eisernen Krone, Ritter des P'ranz
Josef-Ordens, Statthalter für Oberösterreich a. D. etc. in Salzburg.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
Herr Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt l^inz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl. in Graz. (Ernannt am 10. Mai
1895.)
Seine Exzellenz Kuenhurg Gandolf Graf, Dr., k. u. k. Geheimer Rat, Senats-
präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.. Ritter
des Ordens der p]i.sernen Krone I. Kl. etc. in Salzburg. (F^rnannt
am 16. Mai 1895.)
Herr Handel-Mazzetti Viktor Freiherr r., k. u. k. Generalmajor d. R. etc. in
Linz. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
,, Sta<;he Guido, k. k. Hof rat i. P., Ritter des Ordens der Kisenien Kkmm-
IIL Kl., Kommandeur des tun. Nischan-Iftihair-Ordens, Mitglied der
ungarischen geologischen Gesellschaft in Budapest und der natur-
historischen Gesellschaft ,,Isis" in Dresden. Direktor der k. k. geo-
logischen Reichsanstalt in Wien. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
.. Markl Andreas, k. u. k. Major i. P. in Wien. (Krnannt am 18. Mai 1899.)
,. hfunganast Emil, k. k. Ober-Po.stkontrollor i. 1*. (Krnaniit am 18. Mai
1899.)
,. Meindl Konrad, Abt des Chorherrensti.ftes Reichersberg. Konservator der
k. k. Zentralkommission für Kunst- und iiistorische Denkmale in
Wi»»n etc. (Mrnannt ajri 21. Mai 1901.)
Herr Sfeindachver Franz, k. k. Hofrat, Ritter des Leopold-Ordens, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St.,
Phil. -Dr., wirkl. Mitglied, der kaiserl. Akademie der Wissenschaften,
Intendant des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien etc. etc.
(Ernannt am 21. Mai 1901.)
,, Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz. (Ernannt am
9. Mai 1902.)
Wim Hier Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Offizier des Franz Josef-Ordens.
Präsident der Allgemeinen Sparkasse in Linz. (Ernannt am
10. Mai 1905.)
,. Commenda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberreal-
schule etc. (Ernanut am 5. März 1908.)
„ Wildmoser Riehard, Privat. (Ernannt am 18. März 1909.)
„ Kränzl Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direktion
für Oberösterreich und Salzburg. (Ernannt am 18. März 1909.)
,, Rucker Franz, emerit. Apotheker. (Ernannt am 17. INIärz 1910.)
Die P. T. korrespondierenden Mitglieder.
1878 Herr Clessin S., königl. Bahninspeklor a. D. in Regensburg.
1885 „ Ganglbauer Luduig, Regierungsrat. Kustos am k. k. uaturhisto
rischen Hofmuseum in Wien.
1902 ., Haekel Alfred, Dr. phil., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium
in Wien.
1885 „ Haekel Eduard, k. k. Gymnasial-Professor i. R. in Graz.
1903 „ Mayr ßebastian, P., Regierungsrat, Direktor des k. k. Gymnasiums
im Stift Kremsmünster, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes
mit der Krone.
1863 ,, Meindl Konrad, Abt des Ghorherrenstiftes Reichersberg, Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale.
1888 „ Redtenhaeher Josef, Professor am k. k. Elisabeth-Gjannasium in
Wien.
1873 ,, JiUptrtsherger Matthias, regul. Chorherr von St. Florian, Pfarr-
vikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige
treue Dienste etc.
1885 ,, Schfiürer Franz, Dr., Direktor der Allerhöchsten Privat- und
Familien-Bibliothek Seiner ]\lajestät, Ritter des Franz Josef-
Ordens etc.
1886 „ Tschusi Viktor Ritter von und zu i<chniidhoffen, Präsident des
Komitees für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Öster-
reich-Unijarn etc. in Hallein.
20
Die P. T. wirklichen Mitglieder.
* bedoutet die ncMien IJt'itiiite.
Die Mitf^liedor, Ix'i welrlien eine Oitsaiigalte tehlt, sind in Linz wolinlmft.
Seine *kaiserliclie und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Ershcrzo(f
•Joscjih Ferdinand, k. u. k. Feldmarsdialleutnant, Divisionär, Oberst-
inhaber des 45. Infanterie-Regiments. Ritter des Goldenen Vlieses
etc. etc.
Herr Xchleitner Franz, Pfarrer in Ansfelden.
.. Acker! Josef, reg. Chorherr und Kustos der naturhistorischen Samm-
lungen in St. Florian.
Aichclhurg- Labia Franz Freiherr von und zu, k. u. k. Kämmerer und
k. k. Hofrat. Ritter des Ordens der Eisernen Krone TU. Kl. etc.
.. Albel Franz, Lehrer I. Kl. an der Kaiser Franz Josef- Schule.
Frau Althann Karola Gräfin.
Herr Alticirth Theodor, k, k. Hofrat in Wien.
,, Amhrosch Rudolf, Vorstand des k. k. Balmstationsamtes Steindorf.
,, Angele Theodor, Ingenieur.
., Angerer Josef, Oberrevident der k. k, Staatsbahnen.
,, Arndt Johannes, Maschinen-Oberkommissär der k. k. Staatsbahnen i. P.
., Aaenstorfer Franz, Professor und Bibliothekar, Chorherr des Stiftes
St. Florian.
Seine Durchlaucht Auersperg Franz Fin-f^i. k. u. k. Känniierer. Herrschafts-
besitzer in Wien.
Seine Durchlaucht Auersperg Karl Fürst, Mitglied des österreichischen Herren-
hauses, Herrschaftsbesitzer in Wlaschim.
Ihre Durchlaucht Auersperg Eleonore Fürstin, geb. Gräfin Breunner, k. u. k.
Sternkreuzordens- und Palastdame in Wlaschim.
Herr Bahr Hermann, Schriftsteller in Wien.
„ Bauer Franz, Dr., k. k. Notar.
,, Baumgartner Anton, Kaufmann.
„ Baumgartner Max, Kaufmann.
„ Baylaender B., Fabrikinspektor.
,, Becker Karl, Buchbinder,
^eine Exzellenz Bellegarde Franz Graf, k. u. k. (ielieinier Ruf und K:iii>nipr«M-.
Herrschaftsbesitzer in Wien.
Herr Benesch Ludwig, Privat, kais. Rat.
„ Berger Franz, Dr., W^ltpriester, Professor am k. k. Staatsgymuasium
in Ried.
.. lUrger Franz, Dechant in Altenfelden.
Berger Leopold, Verwalter der Frauenklinik.
*Herger Theodor, Schulleiter in Kimpling.
lUrndl Raimund, k. k. Übungsschullehrer.
.. lUurlc Karl, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter.
Hi'iier Andreas Franz, Kaufmann, Vizebürgermeister, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Reichsrats- Abgeordneter.
Hibliotheks-KonnnisHion Braunau am Inn.
Herr Bichler Franz, geistlicher Rat, Irrenhaus-Seelsorger in Niedernhart.
fUvflrr Eduard. Bergingenieur i. P.
21
Herr Binder Heinrich, Chefredakteur, Ritter des Franz Josef-Ordens.
., Binder Karl, k. k. Stattlialterei-Vizepräsident d. R., Komtur des Franz
Josef-Ordens m. d. St. etc.
., Bioicski J'iiiiuH, städt. Bau-Oberkommissär.
„ Bittingcr Andreas, Direktor an der Kronprinz Rudolf-Mädchenbürger-
schule.
,, Blum, Heinrich sen., Privat.
„ Blumauer Friedrich, Fabrikbesitzer.
„ Böheivi Josef, Uhrmacher.
,, Böhm Wendelin, Direktor der „Kreditreform".
,, Bohr K., Apotheker.
Seine Exzellenz Bolza^io Friedrich Edler v. Kronstadt, k. u. k. Feldmarschall-
leutuant d. R.
Herr Boschan Louis Ritter v., Gutsbesitzer in Achleiten.
Braiinau Stadtgemeinde.
Herr '^ Brenn Stephan, Kooperator.
,, Brenner Alexander, Med. -Dr., Regierungsrat, Primararzt des Allgemeinen
Krankenhauses.
*Breuer Michael, k. k. Oberfinanzrat.
Brunner Eduard, Oberbeamter der Allgemeinen Sparkasse.
Brunswik de Korompa Eugen, k. u. k. Oberstleutnant.
Buchmair Rupert, Konsistorialrat, Dechant in Frankenmarkt.
Btichmayr Franz, Fachlehrer an der Jubiläumsschule.
*Bukowansky Johann, Sieb- und Gitterfabrikant.
Burggaßer Karl, Professor an der Handelsakademie.
Buschmann Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Seine Exzellenz Bylandt-Rheidt Artur Gi'af, k. k. Minister a. D., k. u. k.
Geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des Herrenhauses, Kanzler
des Ordens der Eisernen Krone. I. Kl. etc. in Wien,
Herr Cantzler Fritz, Fabrikbesitzer in Kleinmünchen.
,, *Castel Emmerich van de, Dr,, Hof rat, Oberpostdirektor
Seine Exzellenz Chlumecky Johann Freiherr v., k, u, k. Geheimer Rat, Minister
a, D., Mitglied des österreichischen Herrenhauses etc. in Wien.
Herr Chotek Wolfgang Graf, k. k, Hofrat und k. u, k, Kämmerer, Ritter des
Leopold-Ordens.
Christ Ludwig, Kaufmann, kais. Rat.
Gommenda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberrealschule.
Commenda Ludwig, Schulleiter in Margarethen bei Linz.
Gzedik Hermann, k. k, Oberpbstrat,
Gzerny Leander, Abt von Kremsmünster, Komtur des Franz Joref-
Ordens,
Gzerwenka Ludwig, Bankdirektor,
Denk Karl, Med,-Dr., Sanitätsrat, Augenarzt, Ritter des Franz Josef-
Ordens,
DeuMer Josef, k, k. Gymnasial-Professor,
Deutl Josef, Stadttierarzt i. P.
Frau Dierzer v. Traunthal Pauline, Private, Besitzerin des Elisabeth-Ordens
II. Kl.
Herr Dierzer Ritter v. Traun thal Josef, Dr., Fabrikbesitzer
22
Herr IXvf/hofcr Franz, Dr.. Bürjieiiiieister der Landeshauptstadt Linz, Reiclis-
rats- Abgeordneter.
,, Dohlinger Max, Dr., Privat.
., Dohretsberger Alois, Herrenkleidergeschäfts-Inhaber.
,. Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbuchdruckerei Jos. Feichtingers
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
.. Ihdiingcr Leopold, Domdechant, päpstl. Hausprälat und Stadtpfarrer.
Komtur des Franz Josef -Ordens.
Frau Diirckheim-Montmarlin Franziska Gräfin, Gutsbesitzerin in Hagenberg.
Herr Dürruherger Johann, päpstlicher Hausprälat, Konsistorialrat, Vorstadt-
pfarrer und Dechant in Steyr, Ehrendoniherr des Linzer Kathedral-
kapitels, Bitter des Ordens der Eisernen Krone IIT. Kl. und des
Franz Josef-Ordens.
Frau Dürrriherger Olga, Hof- und Gerichtsadvokatens- Witwe.
Herr Dworzak Hans, Gutsbesitzer, Landtags-Abgeordneter, Schloß Aistersheim.
Duorzak Josef, Schneidermeister.
Eherl Franz, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen.
Ehersialler J., Dr., Spezialarzt.
Frau Eder ifatthissa, Apothekerswitwe.
Herr Eder Johann Michael.
„ Edlinger Franz, Bankdirektor, Bitter des Franz Josef-Ordens.
Ef erdin g Sparkasse der Stadt.
Eferding Stadtgemeinde.
Herr Effenherger Anton, Dr., k. k. Begierungsrat, Direktor der Handels-
akademie d. B.
Ehrentletzherger Siegmund, Kaufmann.
Ehrl Friedrich, Dr., Arzt.
Eihensteiner Florian, Schuldirektor in Pabneukirchen.
Eigl Adolf, k. k. Senats-Präsident d. B.. Besitzer des Bitterkreuzes des
Leopold-Ordens.
,, Elßler Hermann, k. u. k. Oberleutnant d, B.
,, Eltz August Oraf, k. u. k. Kämmerer und Herrschaftsbesitzer, Tillysburg.
Enderlin Gebrüder, Druckfabrik und mechanische Weberei, Aktiengesellschaft,
Traun.
Herr Endlweber Johann, k. k. Begierungsrat in Wien
„ Em nid Adolf, k. u. k. Oberst d. B.
Enmt Museal- Verein .J.auriacnni".
Enns Stadtgemeinde.
Enns Sparkasse der Stadt.
Herr Erhard Alois, Dr., Arzt.
Fsscr Hermann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter,
.Mitglied des ]{eichsgerichtes.
., Estermann Anton juu., Spediteur in Urfahr, kaiserliclx'r Bat.
,, Estermann Hans, Kaufmann.
Frau Ezdorf Sidonie Gräfin, geb. Freiin Borowiczka v. Themuu. Ilofratsgattin.
Herr Fahcr Richard, Dr., (iroßindustrieller in Wien.
„ Fasbender Matthias, Fabrikdirektor und Hausl)esitzer, Bitter des Kranz
Josef-Ordens.
.. FelUnr Karl. Fnl.riklM'sit /..t. ( ..'ukmikIhi ;i1 .
2S
Herr Felliuger Franz, Dr., Tlieologie-Professor.
.. Fcstiicr liichard. k. u. k. Oberstleutnant d. T^
., Ficrlinger Ernst, k. k. Postkonzipist.
.. Fiijdor Albert, Dr.. Wien.
Firnisx Fink Vinzenz, k. k. Hofbueliliandlunji.
Herr Fischer Eduard, Kaufmann.
.. Fischer Gerhard, evang. Vikar in Traun.
.. Fischer Karl, kai.s. Eat, k. u. k. Hauptmann a. D.. Teilhaber der Firma
Max Christ.
,, Fischill Eduard, Apotheker in Urfahr.
^7. Florian Sparkasse des Bezirkes.
Herr Forstner-Damhenois Ernst Freiherr v., k. u. k. Oberst d. 11.
., Förchtgoft Alfred, k. k. Regierungsrat, Postamtsdirektor i. P., Besitzer
des Gold. Verdienstkreuzes m. d. Krone.
Herren Franck Heinrich Söhne, Fabrikbesitzer.
Herr Franck ^Yalter, Fabrikant.
,, Fraundorfer Georg, Hausbesitzer und Buchbindermeister.
Freistadt Stadtgemeinde.
Freistudt Sparkasse der Stadt.
Herr Fuchs Viktor, Dr. phil., Scln\ anenstadt.
,, Fiichsmayer Josef, Dr., Eferding.
., Fürböck Ernst, Lehrer.
„ Fürlinger Matthias, Subprior des Stiftes, Schulrat und Professor am
k. k. Obergvmnasium der Benediktiner in Kremsmünster.
Seine Erlaucht Fürstenberg Eduard Egon Landgraf zu, k. u. k. Kämmerer,
Mitglied des Herrenhauses, Güterbesitzer in Wien, Besitzer des
Großkreuzes des Leopold-Ordens.
Herr *Gabier Ernst, Fabrikant und Hausbesitzer.
., Gagern Karl Freiherr v., k. u. k. Legationsrat a. D., Landtags-Abge-
ordneter, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St., in Windern.
„ GangWauer Leo, k. k. Oberlandesgerichtsrat d. K.
,, Gumlich Emanuel, Privat.
,, Geistberger Johannes, Konsistorialrat, P., Benediktiner von Krems-
münster, geistl. Rat, Pfarrvikar in Steinerkirchen bei Fischlham.
Firma Geyer Julius Nachfolger, Mode- und Konfektionsgeschäft.
Herr Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule.
,, Glanz Anto7i Kitter v., Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Gmunden M usealverein .
Gniunden Staatsrealgymnasium.
Gmunden Stadtgemeinde.
Gmunden Sparkasse der Stadt.
Herr Göllerich August, JNlusikdirektor.
., Görner Karl Kitter t\, Dr.. Gliefredakteur der ..Tages-Post", Ritter des
Franz Josef -Ordens.
,, Gottlieb Ludwig, Fabrikbesitzer.
., Göttner Josef, Ober-Baurat i. P.. Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl.
., Gottuald Kudolf, Oekonomiebesitzer in Bad Isclil.
,, Grüfucr Karl, Installateur.
24
Herr Graf Karl, k. k. Hofrat i. P., Kitter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
„ Grashöck Theobald, Abt des Stiftes Williering, Generalvikar, Mitglied des
Herrenhauses. Landesaussehuß. Komtur des Franz Josef-Ordens
m. d. St.
„^ Grienhergcr Theodor Kilter r., Dr.. a. o. k. k. Universitäts-Professor und
Ober-Bibliothekar in Czernow it/.
Grieskirchen Stadtgemei nde.
Grieskirchen Sparkasse der Stadt.
Herr Grillmayr Johann, Gutsbesitzer.
,, Grimus August Ritter v. Grirnhiiry, Dr.. k. k. Hofrat i. P.. Uitter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl., Komtur des Franz Josef-Ordens.
„ Grohmanv Heinrich, Architekt, k. k. Professor i. E.
„ Grosam Wenzel, Dr.. Professor, geistl. Rat. Sekretär des bischöfliclien
Ordinariates.
,, Großer Karl, Lithograpli.
„ Groterjahn Bela, Dr. jur., k. k. Statthalterei-Konzeptspraktikant.
„ Gruhhauer Karl, Prokurist.
„ Gruher Josef, Fachlehrer, Gemeinderat.
Grünhurg Sparkasse der Gemeinde.
Herr Grünner Karl, Oberlehrer aji der Knabenvolksschule Linz- Waldegg.
,, GstöHner Franz, Maler.
.. Guggenherger Edmund, Med. -Dr., St. Georgen a. G.
Haas Franz, k. u. k. Oberstabsarzt i. P.
,, Jiaherl Alois, Pfarrer in Riedau, geistl. Hat, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale.
,, Jlageiiauer Simon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien.
,, Hager Evermod, Dr., Chorherr von Schlägl, Professor am k. k. Staats-
gymnasium.
„ Huhn Hugo, Fabrikbesitzer in Helfenberg.
„ Haidenlhaller Josef , J)r.. Landes-Badearzt in Bad Hall, kais. Rat.
„ Humann Heinrich, Dr., Gemeindearzt in Winzenkirchen.
„ ^Hamann Otto, Dr., Miehaelnbach.
Seine Exzellenz Handel Erasmns Freiherr v., k. k. Statthalter in Oberöster-
reich, k. u. k. Geheimer Rat, Großkreuz des Franz Josef-Ordens,
des großbrit. Viktoria-Ordens etc. etc.
Herr Handel Frunz Freiherr v., Gutsbesitzer in Almegg.
Frau Handel Marie Freiin v., geb. v. Guaita, in Almegg.
„ Handel Klothilde Freiin v., geb. Gräfin Berchem, liandesgericlits-Präsi-
dentenswitvve, Besitzerin des Elisabeth-Ordens II. Kl.
Herr *Hundel-Mazzetti Anton Freiherr v., k. k. Landesgerichts-Präsident.
„ Handel- Mazzelti Viktor Freiherr r., k. u. k. (leneralmajor d. R.. Kon-
servator der k. k. Zentralkomniission für Kunst- und hi.storische
Denkmale.
„ Handmann Rudolf, P, S. ,)., Linz, P>einberg.
,, Hunrieder Sorhert, Decliant in SarhMnshacli. Konsistorialrat, Ritter des
Franz Josef-Ordens.
Seine J^^-xzellenz Harruvh Alfred Reichsgruf, k. u. k. (Jelieimer Hat und Käni-
ni<*r«'r. Kittnipi<ter n. D.. ( Jiif '^Iwsit /«t in \scli;icli ;i. Dniiiiu.
Ihre Exzellenz Ilarrach Anna Reichsgräfin, geb. Prinzessin Lobkowitz, in
Aschacli a. Donau.
Herr Harll Alois, Dr., k. k. Professor i. P.. Kireheudirektor der Ursulinen.
„ Ilaslroifhcr Gerhard, Abt des Stiftes ISchlierbach, Komtur des Franz
Josef -Ordens.
Fräulein Hassack Berta, staatlich geprüfte Musiklehrerin.
Herr Ilatschek Ludioig, Fabrikbesitzer in Vöcklabruck, kais. Rat.
,, Hauder Franz, Lehrer I. Kl. an der Knabenvolkssehule in Linz-Waldegg.
„ Hauer Julian, Professor am k. k. Obergymnasium der Benediktiner in
Kremsmünster, geistl. Rat.
,, Hauer Theodor, k. k. Notar.
„ Hauk Josef Karl, k. k. Hofrat i. P.
„ Hauk Otto, emeritierter Apotheker.
„ Haupt FrafiiS Ritter v. Hochstätten, Generalkonsul.
„ Hauser Johann, Landeshauptmann, Reiehsrats-Abg., Konsistorialrat etc.
„ Haydvogel P. Konrad, Zisterzienser des Klosters Schlierbach, Pfarrvikar
in Kirchdorf a. Krems.
„ Heidlniair Heinrich, Dr., Sektionschef im k. k. Ministerium für Kultus
und Unterricht in Wien, Ritter des Leopold-Ordens und des kaiser-
lich russischen St. Stanislaus-Ordens IL Kl. m. d. St.
,, Heinisch Aniandus sen., Kaufmann.
,, Heinisch Amandus jun., Kaufmann.
,, Heiser Anton, Dr., Arzt.
,, Heitzmann Otto, k. u. k. Hof-Klavierfabrikant.
„ Helletzgruher Josef, Privat und Hausbesitzer.
„ Hessinger Fratiz, k. k. Postamtsdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens
in Salzburg.
„ Heyß Karl v., k. k. Hofrat i. P., Ritter des Leopold-Ordens.
Fräulein Hinghofer Emilie, Bürgerschul-Direktorin, Besitzerin des Goldenen
Verdienstkreuzes.
Herr Hinsenkamp Heinrich, Dr., Advokat und Bürgermeister der Stadt Urfahr,
Landtags-Abgeordneter, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Hiptmair Franz, Pfarrer in Schwertberg.
„ *Hirsch Lorenz, Lehrer in Prägarten.
„ Hirsch Wilhelm, Verwaltungsrat der Unionbank etc. in Wien.
Seine bischöfliche Gnaden Hittmair Rudolf, Dr., Ritter des Franz Josef-Ordens.
Bischof von Linz.
Herr Höhnel Wilhelm, akademischer Maler.
„ Honig Friedrich, Kooperator in Peuerbach.
„ Uörwarter Albert, k. u. k. Hauptmann d. R. in Nußdorf am Attersee.
„ Hofmann Hermann, Privat, Präsident der Oberösterreichischen Bau-
gesellschaft.
„ Hofma7in Richard, Fabrikbesitzer, Präsident der Handelskammer.
Frau Hofstätter Anna, Haus- und Apotheke-Besitzerin.
Herr Hoheisel Konrad, k. k. Hof rat und Präsident der k. k. Post- und Tele-
graphen-Direktion in Wien.
„ Holly Karl, Kanonikus und Pfarrer in Wilhering.
„ Horzicka Adalhert, Dr., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in Wien.
„ Hörnst ein- Bnßmannshausen Felix Freiherr von, Dr.
2(*>
Herr llorzeyschy AdnUnrl, Dr.. k. k. Obeilinanzrat.
.. Iluster Josef. Kaufmann. Oftizier des Franz Josef-Ordens. Präsident der
Bank für Ül>erösterreicli und Salzhurii.
Isrhl. üad, Sparkasse des ^Marktes.
Herr Jägt'r Erusf, Dr.. Hof- und (ierichtsadvokat. i^andesliauptniann-Stell-
41 Vertreter. Landtags-Ab»;eordneter, Landesausschußuiit<ilied. Komtur
des Franz .losef-Ordens.
.. Jvblingvr Raimund, fürsterzbiscliöflidier Bauinspektor. Korrespondent
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und liistoriselie Denkmale
in Frei bürg i. Br.
.. Jeijlingvr Hugo, k. u. k. Oberst i. P., Ehrenkurator des N'ordböhmischeu
Gewerbemuseums in Beichenberg.
., Jcylivger Karl. Bitter des Ordens der Eisernen Krone 1 1 [. Kl., k. k.
Hof rat d. B.
., Jülg Hermann, k. k. Professor.
.. iit, Julien Ärtur Graf, k. u. k. Käuimerer. k. k. Sektionschef i. B.. Bitter
des Leopold-Ordens.
Frau S1. Julien Marie Agnes Gräfin, geb. Grätin Wickenburg, k. u. k. Stern-
kreuz-Ordensdame in Wien.
Herr J nrasky Johann, k. k. Postrat in Brunn.
., Karigl Ferdinand, Dr.. k. k. Bealschul-Professor.
Seine Exzellenz Käst Michael Freiherr v., k. k. Ackerl)aumiiii>ttM a. 1). uii'l
k. u. k. Gelieimer Bat in Ebelsberg.
Frau Kuunitz Zdenka Gräfin.
Herr KaiiiscJi Jakob, Baukdirektor i, B., kais. Bat, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale in Steyr.
Kcnipf Josef, städtischer Baudirektor. Bitter des Franz Josef-Ordens.
., Kerbler Viktor, Oberlandesrat d. B., Bitter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
„ K ersehn er Theodor, Dr.
Khck Fugen, Apotheker in Wien.
Frau Khuen-Iiclasi Helene Gräfin.
Herr Kinsky Rudolf Graf, k. u. k. Kämmerer und Eeutnant d. K. in Wien.
Frau Kinsky Marie Gräfin, geb. Gräfin Wilczek. in Wien.
Kirchdorf Marktkommune.
Kirchdorf Sparkasse der Marktkommune.
Firma *Kirehmayr Friedrich u. Couif).
Herr Kirchmeir Josef, Privat.
„ Klug Rudolf, Dr., k. k. Gymna.-.ial-l*iui»-»,,r.
„ Knechtl Karl, Med. -Dr. in Traun.
„ Knitl Ferdinand, Med. -Dr. in Ebelsberg.
.. Knörlcin Frxtdrich, Med. -Dr. in Wien.
Koch August G., evangelischer Pfarrer, Bitter des Franz Josef-Ordens.
Bitter des Sachsen- Ernestinischen Hausordens.
Koch Friedrich, Dr., Superintendent und evang. i'farrer in (Jmunden.
Komtur des Ordens der Eisernen Krone IIT. Kl.
Korh l.udiiig, k. k. Postmeister und Kealitälen-Besitzer in Had Ischl.
^^ Kohhuinizer Ernst , k. k. Kegicrungsrat.
„ König Anton, Dr., k. k. ( lymnasial-Proiessor.
27
Herr König Emil, Landes-Oberbaurat, Kitter des Franz Josef-Ordens
Könif/baner Anten, Landeskasse-Direktor.
., Körll Karl, Med.-])r. in Wien, kais. Rat, Badearzt in Bad Hall. Ot'tizier
des Franz Josef-Ordens.
,, Korb Heinrich, Eiiclihändler.
„ Kortüm Ä., Rentner in Urfahr.
Frau Kottulinsky Bora Gräfin, geb. Freiin ^layr v. Meinhof. in (iraz,
Herr Kowarz Wilhelm, Dr.. Sekretär der k. k. Staatsbahnen.
„ Kowarz Karl, Dr., Arzt.
,, Krackouizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarchivar i. F., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denk-
male.
„ Kranimer Franz, kais. Rat, Prokurist in Mauthausen.
„ Kränzl Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direk-
tion für Oberösterreich und Salzburg, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denknuile.
., Kränzl Friedrich, Med. -Dr.
., *Krauß Rudolf, k. u. k. Genera hiuijor.
Kremsraiinster Marktgemeinde.
Kremsmünster Sparkasse der ^farktgemeinde.
Herr Kronberger Heinrich, Kaufmann.
Frau Krüzner Marie, Verwaltungsrats-Witwe.
Seine Exzellenz Kuenburg Gandolf Graf, Dr., Minister a. D., k. u. k. Geheimer
Rat, Senatspräsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone I. Kl., Mitglied des öster-
reichischen Herrenhauses, Ehrenpräsident des ^Museums.
Herr Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
„ *Kiirz Martin, Kooperator in Pischelsdorf bei Mattighofen.
,, Kyrie Eduard, Apotheker in Schärding.
,, Faad F'eidinand, Pfarrvikar in Rohrbach, O.-ö.
,, Laingruber Franz, Kaufmann, kais. Rat.
Lambach Benediktiuerstift.
Lambach (lemeiudevorstehung.
Lambach Sparkasse des Marktes.
Seine Exzellenz Lamberg Heinrich Graf, Herrschaftsbesitzer in Steyr.
Herr Lang Anton, Dr. phil., k, k. Oberleutnant.
,, Langthaler Karl, k. k. Baurat.
„ Lartschneider Josef, Dr., Zahnarzt.
„ Lechleitner Hans, Dr., k. k. Professor an der Lelirerbildungsanstalt.
„ Lehner Franz Xaver, k. k. Gymnasial-Direktor in Freistadt.
Frau *Lehnhart Steffy, Private in Pöstlingberg.
Leonfelden Sparkasse der Marktkommune.
Herr Lettmayr August, Wien.
., Liebherr Max, Kanzleichef der Firma H. Franck Söhne.
,, • Lindenthal Otto, geistl. Rat, Pfarrer in St. Georgen a. G.
,, Lindner Adolf, k. u. k. Oberst, Pionier-Inspizierender.
,, Lindner Heinrich, i^andhausinspektor.
Herren Linser Josef & Söhne, Bildliauer und' Kunststeinmetze.
Linz Aktienbrauerei und Malzfabrik.
28
Linz Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Krauß & Co.
Linz Allcremeine Sparkasse.
Linz All«remeine österreiehi.^c-he Gasgesellsehatts-Lokaldirektioii des Linzer Gas-
werkes.
Luu Bank für Oberösterreicli und Salzburj:.
LiHf Linzer Bicyeleklub.
Linz Bischöfliches I'riesterseniinar.
Linz Faßzielier-Kompagnie.
Linz Filiale der k. k. priv. Böhmischen LTnionbauk.
Linz K. k. priv. Lambacher Flachsspinnerei.
Linz Linzer Ruderverein „Ister".
Linz Oberösterreichische Baugesellschaft.
Linz Oberösterreichischer Gewerbeverein.
Linz Oberösterreichische Glasmalerei.
Linz Oberösterreichischer Volkskredit.
Linz Poschacher-Brauerei, A.-G.
Linz *Sektion Oberösterreich des Vereines für Höhlenkunde.
Linz K. k. Staatsgymnasium.
Linz K. k. Staats-Oberrealschule.
Linz Stadtgemeinde.
Linz Städtische Sparkasse.
Linz-Urfahr Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft.
Frau *List liosa, Altenfelden.
Herr Lohninger Josef, Dr., päpstl. Protonotar, Bektor des deutschen National-
Institutes S. Maria dell' Anima in Rom, Komtur des Franz Josef-
Ordens.
,, Loos Josef, Dr., Hofrat, k. k. Landesschulinspektor, Ritter des Ordens der
Eisernen Krone III. Kl.
„ Ludwig Karl, Dr., Professor an der Handelsakademie.
,, Mainzer Johann, Direktor der Ackerbauschule in Ritzlhof i. P. in March-
trenk.
Markl Andreas, k. u. k. Major d. R. in Wien.
.. MailuH Karl Ritter v., Hof rat, k. k. Oberbaurat, Ritter des Ordens der
Ei.sernen Krone III. Kl. und des Franz Josef-Ordens,
,, Matosch Anton, Dr., kais. Rat, Bibliothekar an der k. k. geolog. Reichs-
anstalt in Wien.
Hattighofen Marktgemeinde.
Mattigliofen Sparkasse des Marktes.
Herr Maizinger Theodor, Med. -Dr. in Aschach a. D.
„ Maurhard Hermann, Dr. jur., Kaufmann, Landtags- Abgeordneter.
Mauerkirchen Marktgemeinde.
Herr Maurer Heiniich Ritter v., Dr., in Wien.
Matiihausefi Marktgemeinde.
Mauthausen Sparkasse.
Herr Mayhöck Joh. Nep., Dr., Domherr, Konsistorialrat, Offizier des Franz
Josef-Ordens.
Maiir Georg, Ritter des Franz .lo.sef -Ordens, päpstl. geh. Kämmerer,
Konsistorialrat und Städtpfarrer in (Jnumd«Mi. Kliren(l(»nilierr.
Mayr Josef, Dr., k. k. Notar.
29
Herr Mayr Sebastian, Regierungsrat, Direktor des k. k. Obergymiiasiums der
Benediktiner in Kremsmtinster.
„ *MeUchar Sepp, Apotheker.
„ Mevscl Alois, k. k. Hofrat.
Seine Exzellenz Meran Johann Graf, Herrsehaftsbesitzer in Brandhofen in
Steiermark.
Herr Messerklinger Hans, Dr., k. k. Hofrat und Staatsbahndirektor, Ritter des
Leopold-Ordens.
„ Mirhach Richard Freiherr v., k. k. Statthalterei-Konzipist in Eferding.
Frau Mladota-Solopisk Marie Baronin, geb. Baronin Riese-Stallburg.
Herr Moser Josef, Pfarrer in Zell bei Zellhof.
„ Moser Richard, Dr., Sekretär der k. k. oberösterr. Finanzprokuratur.
„ Mostny Leopold, Likörfabrikant in Urfahr, kaiserlicher Rat.
„ Mühleder Franz, Gewerkedirektor in Herzogsdorf, Mühlviertel.
„ Müller Fritz, Tapezierer und Dekorateur.
„ Müller Franz, Dr. med., Stadtarzt.
„ Müller J. M., Kunst- und Möbeltischler, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes.
„ Müller Ludicig, Schätzmeister.
„ Munganast Emil, k. k. Oberpostkontrollor i. P.
„ Nehinger W. F., Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreich und Salz-
burg, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Nelhöck Ferdinand, Privat.
„ Nejdl Ludwig, k. k. Statthalterei-Maschinen-Oberingenieur.
Neufelden Sparkasse des Marktes.
Herr Neukirch Heinrich, fürstl. Starhembergscher Kontrollor.
„ Newald Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Newekloivsky Ernst, Ingenieur, k. k. Strombauleiter.
„ Neiceklowsky Max, k. k. Finanzsekretär.
„ Nicoladoni Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ *Nicoleth Otto, Direktor-Stellvertreter der Bank für Oberösterreich und
Salzburg.
„ Niedereder Franz, Oberlehrer in Vorderstoder.
„ Nusko Johann, Dr., k. k. Hofrat und Finanz-Landesdirektions-Vize-
präsident, Ritter des Leopold-Ordens.
Frau Oberdörfer Marie, Notarsgattin in Saalfelden.
Herr Obermayr Paul, Kaufmann in Freistadt, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. K.
„ Obermüller Alois, reg. Chorherr von St. Florian, geistlicher Rat, Stadt-
pfarrer in Vöcklabruck.
„ Obermüller Anton, Pfarrer in Feldkirchen bei Mattighofen, Ritter des
Franz Josef-Ordens.
„ Obermüllner Adolf, Dr., Präsident der oberösterr. Aerztekammer.
Obernberg a. Inn Sparkasse.
Herr Oeh^i Hans, Gutsbesitzer, Schloß Oberweis bei Gmunden.
„ Oehn Hermann, Wirtschaftsbesitzer in Attersee.
„ Oldrini Franz, k. u. k. Major d. R.
„ Otteniceller Rudolf, Güterdirektor, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. K.
Herr Ort im hail, Privat.
.. Paar Ludwig Graf. Dr.. k. u. k. Kämiiierer und k. k. Statthaltereirat im
Minifiteriuni des Innern in Wien.
,. Pachingcr Anton M., Privat, Korrespondent der k. k. Zentralkonimission
für Kunst- und historische Denkmale etc.
..* Paul Johann, Profes.>^or an der k. k. l>ehrerhildunusanstall.
.. Pa 1(1)1 Max, Fachlehrer.
Perg Sparkasse der Marktkommune.
Herr Pescndorfer Franz, Ingenieur-Chemiker. \'er\salter dei Landes-
kuranstalten in Bad Hall.
Pcfcr Josef, Redakteur der „Linzer Zeitun<i'\
Petz Josef, Sparkas.se-Kontrollor in Steyr.
Pei/rer Hermann, Dr.. Hof- und Oerichtsadvokat.
.. Pierer Ignaz Leo, Dr., Privat.
Frau Pießlinger Grete, Gstadt bei Mölln.
Herr Pießlinger Josef, Keaiitätenbesitzer.
,. Pinzger Anton, Dompropst, päpstl. Hausprälat. Komtur des Franz Josef-
Ordens.
.. Pir)igrtiher Riehard, F.-S.-L. Hof-Buch- und Kunsthändler.
PisraceJc Ludwig, ])r.. Primararzt der Hebamraenlehranstalt in Wien,
k. k. Kegierungsrat, Ritter des Franz Josef-Ordens und des Eisernen
Kronen-Ordens.
,. Planck Edler von Plunekhnrg Eduard, (Gutsbesitzer in Neuhaus a, Donau.
,. Planck Edler von Planckburg Karl Maria, k. k. Ministerialsekretär im
Ministerium des Tunern in Wien.
.. J'lanitz Bernhard Edler i\ d.. Privat.
Poche Alfred, k. k. Professor.
.. Poehe Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz. Ritter des
Ordens der P^isernen Krone III. Kl. in Graz.
.. Poche Matthias, Kaufmann, kai.serl. Rat. Offizier des Franz Josef-Ordens.
.. Pöll Alfred, Dr., prakt. Arzt.
Pöschl Josef, Pfarrer, geistlicher Rat in Peilsteiu.
Pöschl Pndolf, Fabrikbesitzer in Rohrbach, Landtags- Abgeordneter, Ritter
des Franz Josef-Ordens.
Poschacher Josef, Gutsbesitzer.
Pösinger Bernhard, Dr., Professor. Kremsmünster.
.. Pott Ludwig, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
Pncn Hugo v., Kunstmaler. Gutsbesitzer in Osternberg bei Braunau,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- u. historische
Denkmale.
Pretis-Cagnodo Felix Freiherr r.. k. k. iiezirksliauptmann.
Frau Prohaska Anna, Advokatensw itwe.
Herr Pröll Laurenz, Dr., geiHtl. Rat, Chorherr des Stiftes Schlägl. k. k. (Jym-
nasiuldirektor i. P., Konservator der k. k. Zentralkonimission für
Kunst- und histori.sche Denkmale (L Sektion).
„ Pruekmüller Pohert, k. k. Statthaltereirat. Ritter des Kranz Josef-Ordens
in Wien.
I'iihringer Ferdinand, Mag. pharm.. Apotheker in \\<'l>.
l-räulein Pujtp Marie Private.
Seine Exzellenz Puthoti Viktor Freiherr r., k. u. k. Geheimer Kat. k. k. Statt-
halter in Oberöster reich i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
1. KL, Ritter des Franz Josef-Ordens, Herrenhausmitglied in Salzbur*:.
Ihre Exzellenz Puthon Sophie Freiin r., geb. C4räfin Bombelies, in Salzburg.
Herr Quircin Moritz, Verlagsbuchhändler.
., Ramsauer Alois, Bäckermeister.
Frau Reihtnayr Marie, geb. v. Dierzer, IMed.-Dr. -Gattin.
Herr Reiehel Karl, Generaldirektor der Kleinmüncliener Aktiengesellschaft für
Baumwollspinnereien und mechanische Weberei.
.. Reif Josef, Pfarrer in Klamm.
Reingrither Hermann, Fachlehrer, Urfahr.
.. Reininger Franz, Kaufmann.
,, Reininger Franz, Privat.
,, Reisinger Leopold, Pfarrer i. P., Urfahr.
,, Reiß Hermann, Med.-Dr., Sanitätsrat und Bahnarzt.
,, Rezac Franz, iMaler.
Ried Stadtgemeiude.
Herr Rigele Gustav, Dr.. k. k. Notar. ]{itter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
., Rimmer Franz, Dr., Landesschulinspektor.
„ Rinke Rudolf, Beamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Ritzherger Jlhert, Kunstmaler.
., Ritzherger Engelhert, Mag. Pharm., l^rogenhändler.
Rohrhaeh Sparkasse.
Herr Rolleder Anton, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staatsrealschule und
k. k. Bezirksschulinspektor in Steyr, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m, d. Kr.
Fräulein Römer Marie, Private.
Herr Rossi Anton, k. k. Statthaltereirat. Ritter des Franz rlosef-Ordens.
„ Rueker Franz, Privat.
„ Rupertsherger Matthias, geistl. Rat, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarr-
vikar zu Ebelsberg. Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige treue
Dienste.
Saunten Karl Freilierr r., Privat.
Saehsperger Josef, Buchhändler.
Sadledcr Karl, Privat.
Sailer Josef, Propst und lat. Abt des reg. Chorherrenstiftes St. Florian,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone IT. Kl., Generalabt der reg.
Aug. Chorherren.
Salzhurg Benediktiner-Abtei Sl. Peter.
Herr Sames Josef, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen.
„ Sassy Moritz. Dr. d. Ph.. k. u. k. Leutnant d. R. in Freihof-Steindlbach.
Post Peuerbach.
„ Saxinger Eduard, Kaufmann.
„ Saxinger Hermann, Kaufmann.
„ Schachermayer Rudolf, Kaufmann.
„ Schacliinger Norhert, Abt des Stiftes Schlägl. Sr. k. u. k. Apost. Majestät
Rat, Ritter des Eeopold-Ordens etc.. Generalabt des Prämonstratenser-
Ordens.
Herr Sf/M/cA »/<//<•/• Karl, Kautinaini. I^eiclisrals-Aboeordneter in Eferdiug, Ritter
des »anz Josef-Ordens.
.. Sfhadler Karl, Tonwarenfabrikant.
.. ^Schaeffer Hans, Kanfniaim.
.. Schatuhcrger Ilnns, Lehrer in Lohnsbnrg.
.. Scharfen Gustav Riifcr r. Hennedorf, k. k. .Senatspräsident in Wien.
Schauhergcr Gustav, k. k. Professor, Bezirkssehulinspektor.
.. iichauer Franz, Gymnasialdirektor i. P.
,, Schauer Johann, Dr., Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. und
des Franz Josef-Ordens. Advokat und Biirirernieister in WpIs. Land-
tags-Abgeordneter.
,, Schcdle Anton, k. k. Baurat und Baubezirksleiter, Besitzer des Goldenen
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
,, Scheinig Franz, Betriebsleiter der Elektrizitätswerke.
„ Scherndl Balthasar, Domkapitular. Ordinariatskanzler. Offizier des Franz
Josef-Ordens.
,, Scherzi Johann Nep., Realitätenbesitzer. Ritter des päpstl. Silvester-
Ordens.
,, Scheuringer Franz, Direktor.
., Schick Johann, evangelischer Pfarrer in Heidenreiclisteiu.
„ Schiefthaler Franz, Architekt, Direktor der k. k. Staatsgewerbeschule.
Konservator der k. k. Zentralkoniniission für Kunst- und historische
Denkmale, Regierungsrat.
., Schießer Anton, Dr., Professor des k. k. Staatsgymnasimns.
,, Schiffma7i7i Konrad, Dr.. Weltpriester, Professor, Leiter der k. k. Siudiei.
bibliothek.
,, Schiller Eduard, Dr., Magistratssekretär.
,, ^Schlager Matthäus, Dombaumeister.
Frau * Schlechter Anny.
Herr Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesausschuß. Reichsrats-
und Landtags-Abgeordneter.
„ Schleiniiz Wilhelm Freiherr v., Rittmeister a. D., Gmunden.
.. Schmelzing und Wernstein Wilhelm Hugo von, Rittmei>ter und Adjutant
der 16. Kavallerie-Brigade in Darmstadt.
., .^chmidegg Gustav Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. StattJialtcreirat a. ])..
Ritter des Ordens der Eisernen Krone IIL Kl., Schloß Leonstein.
„ Schmit Heinrich, Dr., k. k. Professor und Primararzt, J^itter des Franz
Josef-Ordens.
„ Schneck Ernst, Beamter der Bank für Oberösterreich und Salzburg.
„ Schnceberger Heinrich, Direktor der Buchdruckerei -J. Wiuimer.
„ Schneller Theodor, Direktor der Handelsakademie.
„ Schnopfhagcn Franz, Med. -Dr., Landes-Sanitätsrat, Direktor der Landes-
irrenanstalt in Niederuhart.
„ Schönhaß Josef, Pf an er in Rainbacli bei Freistadt.
., Schöppl August, Schulleiter i. P., Ebelßberg.
,, Sohrack Karl, kais. Rat, Ritter des Franz Josef-Ordens, Oberinspektor
a. D. der k. k. österreichischen Staatsbahnen.
„ Schrack Karl, Dr., Oberbezirksarzt.
83
Herr SchröcJiCufux GottUeh, Werksbesitzer in Roßleiten bei Windischgarsten,
Besitzer des C4oldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
., Schtilz Ludwig, Dr., Hof- und C4eriehtsadvokat, Graz.
,. ScJmster Josef, Med.-Dr., k. k. Oberbezirksarzt in Steyr.
., Schicah Georg, Schieferdeckermeister.
,, Schwaiger Josef Ritter v. Montevento, k. k. Statthaltereirat, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
Seil icanenstadt Stadtgemeinde.
Herr ScJuccifzer Julius, Kaufmann.
*Schu:ingenschuß Ignaz, Landesrevident.
,. *Seitz Jakoh, Schriftsteller, Grein.
„ Sekker Franz, k. k. Oberst d. R.
,, Seile Friedrich, Dr.. evangelischer Pfarrer in Graz.
,, Seyrl Hugo, Jurist, Hannsberg bei St. Johann am Windberg.
,, Seyrl Ludicig, Schloß Starhemberg bei Haag.
,, Siegerf Eduard, Dr., k. k. Realschul-Professor.
,, Sigl Josef, Pfarrer in Garsten bei Steyr.
,, Sommerhuber Karl, Kaufmann.
„ Sonnleithner Andreas, Dr., Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse.
„ Sonnleitner-Könighauer Anton, RechnungsofTizial.
„ Spaun Max Johann Freiherr v., Großindustrieller in Klostermühle.
„ Sporn Emil, k. k. Oberbergverwalter in Raibl.
„ Springer Hugo, Dr., Abt von Seitenstetten.
„ Sprinzl Alois, k. k. Postkassen-Direktor d. R.
„ Stagl Alexander, Generalagent der Versicherungs-Gesellsehaft „Oester-
reichischer Phönix".
Ihre Durchlaucht Frau Starhemberg Fanni Fürstin, k. u. k. Palastdame, Stern-
kreuz-Ordensdame etc. in Eferding.
Herr Starker Friedrich, Fabrikbesitzer.
Stauhitzer Georg, Privat.
„ Steinherger Gustav, konz. Baumeister.
„ Stern Josef, Baurat, Zivilingenieur in Gmunden.
Herren *Stern und Hafferl, Ingenieur-Bureau, Wien.
Steyr Stadtgemeinde.
Steyr Sparkasse der Stadt.
Herr Stichlherger Robert, k. k. Schulrat und Gymnasial-Professor d. R.
„ Stieglitz Franz, inful. Domscholaster, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. KL. Konsistorialrat.
„ Stifter Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
,, Stifter Theodor Dr., k. k. Bezirksrichter.
., Stockhammer Emmerich, Med.-Dr., k. k. Landes-Sanitätsrat und Stadt-
arzt.
„ Stockhammer Gustav, Oberinspektor der österreichischen Nordwestbahn,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Kunst- und histo-
rische Denkmale in Wien.
„ Straberger Alfred, k. k. Landesgerichtsrat i. P. in Urfahr,
„ Strachwitz Zdenko Graf, k. u. k. Kämmerer, Rittmeister a. D., Guts-
besitzer in Mamling bei Braunau.
„ Strafhnayr Eduard, Dr., Landesarchiv-Adjunkt.
34
Herr Htratiß Franz, Dr.. k. k. Keal.scliul-Professor.
„ S freit Oskor, Gutfcibesitzer, Schloß Piu-lienau a. 1).
„ Strnadi Julius, k. k. Oberlaiides<:erieht.srat i. P. in Graz.
,, Strohl Johann, Koiisistorialrat und Stadtpfarrer in Steyr. Kitter des
Franz Josef-Ordens,
Sutfner Ferdinatid, niederösterreieliischer Landesbeaniter.
„ Taxis Johann Graf, Gutsbe.sitzer in Graz.
Tepl bei Marienbad, Pränionstratenser-Chorherrenstift.
Herr Teutschniann Karl, Dr,, Advokat in Amstetten.
.. Thalmayr Franz, Dr., Direktor des k. k. Staatsgyninasiiuns. Kitter des
P'ranz Jo.sef-Ordens.
,, Theuer Julius, akad. Maler, Gutsbesitzer in Scliloß Bernau- IMsciilhaui.
„ Titzc Julius, Fabrikant.
Frau Töpfer Johanna, Antiquitäten-Händlerin.
Herr Ireml Ignaz, Konsistorialrat, Decliant und l*t;nrer in Kiiiis.
*Trinks Erich, pliil,, Wien,
., Tschcrne Fritz, kais. Rat, Kaufmann, k. u. k. Hoflieferant.
• ,, Tscherne Rudolf, Dr., Apotheker.
TJrfahr Stadtgemeinde.
JJrfahr Sparkasse der Stadt.
Herr Vogl Franz, Wachszieher in Eferding.
Vöcktahruc/c Bezirks-Lehrerbibliothek.
Vöcklahruck Stadtgemeinde.
Herr Vonwillcr Heinrich, Gutsbesitzer auf Schloß Lichtenau bei Haslach.
,, Wagner Karl, Med.-Dr., Primararzt i. P.
„ Wagner Franz, Pfarrer in St. Veit.
Waizenkirchen . Marktkommune.
Herr Walcher Alois, Direktor der Taubstummen-Lehranstalt. Kitter des Franz
Josef-Ordens.
,, Wasiler Franz, k. k. Sehulrat, Professor i. P.
,, Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
„ Weihcl Anton, Dr.
,, Weidinger Josef, Zahnarzt.
„ Weidinger Gustav, Zahnarzt.
„ Weimar Anton, Gutsbesitzer. Schloß llammerrieß bei Losenstein.
,, *Weinbauer Konrad, Fachlehrer.
,, Weingärtner Josef M., Gutsbesitzer am Hagen.
„ Weingärtner Robert, Präsident der Poschacher-Krauerei, A.-(i.
„ Weinmayr Emmerich, Dr..- Direktor-Stellvertreter der Allgem. Sparkasse.
„ Weiß Julius, Privat.
„ Weiß Karl, Professor am ( ollegiiini l'ct i iiiuiii in l rialu.
„ Weiß Ludwig, Privat in Wien.
Seine Hxzellenz Weißen uol ff Konrad Reichsgraf l ugnud r.. k. u. k. (ileheimer
Jtat und Kämmerer, Oberst-Erbland-Hofmeister in Osterreich ob der
Eons, Mitglied des Herrenhauses des österreichischen lleichsrates.
Landtags-Abgeordneter, Komtur des Franz losef-Ordens ni. d. St..
Gutsbesitzer in Steyregg.
Wels Stadtgemeinde.
Wels Sparkasse der Stadt.
FTerr Wenger Leopold, Dr., praktischer Arzt in ürfahr.
., Wenzl Karl, Dr., Konzipist der k. k. Staatsbalinen.
., Werkoioitsch Konstantin, kaiserl. Rat, Sekretär des oberösterreichischen
Landeskulturrates.
,, Wertheimer Julius, Gutsbesitzer in Ranshofen.
,, Wessely Karl, Professor an der Handelsakademie.
Weyer Sparkasse.
Seine Exzellenz Wickenbiirg Mae Graf, Dr., k. k. Minister a. D., k. u. k. Ge-
heimer Rat und Kämmerer, Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
Herr Wicninger Georg, Realitäten-Besitzer, Ritter des Franz Josef-Ordens in
Schärdiug.
,, Wilczek Hans Graf, k. u. k. Kämmerer in Wien.
Frau Wilczek Elisahetli Gräfin, geb. Gräfin Kinsky, in Wien.
Herr Wildauer Ernst Ritter v., Dr., Advokat in Perg.
., Wildmoser Richard, Privat, Kassier und Hausreferent des Museums.
,, Wimhölzel Arnold Kajetan, k, u. k. n. a. Oberleutnant.
,, Wimmer August, k. k. Finanz-Rechnungsrevident.
,, Wiinmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse, Offizier des Franz Josef-Ordens.
Windischgarsten Sparkasse der Marktkommune.
Frau Winkler Anna, Postmeisterswitwe.
Herr Winkler Friedrich, k. k. Finanz-Rechnungsdirektor.
„ Wiplinger Johann, Postamtsdirektor d. R. in Urfahr.
,, WirtJt Hans, Hauptkassier des Magistrates.
,, Wiftrich Karl, Kaufmann.
., Wahrer Justinns, P., Dr., Bibliothekar des Stiftes Wilhering.
., Wolfinger Leopold, Hotelier.
,, Wolfsgruher Hans, Architekt, k. k. Professor.
,, Wuschko Ernest, Dechant in Spital am Pyhrn.
., Würfl Christoph, k. k. Gymnasialdirektor i. P. und Regierungsrat, Ritter
des Ordens der Eisernen Krone.
Mons. *Zeininger Augustin, Generalvikar i. R. und päpstlicher Hausprälat.
Herr Zeisz Heinrich, Direktor der Linzer Aktienbrauerei.
,, Zeitlingers Sohn Michael, Sensenfabrikant in Blumau bei Kirchdorf.
.. Zeller Emil, Apotheker in Windischgarsten.
„ Zelhier Heinrich, königl. Rentamtmann in Freising, Bayern.
Zenfralverhand der Sensen-, Sichel- und Strolimesser-Gewerke in Oberösterreich.
Herr Zihermayr Ignuz, Dr., Landesarchivar, Konservator der k. k. Zentral-
kommission für Kunst- und historische Denkmale.
„ Zöchhauer Johann, Dr., Direktor am Collegium Petrinum in Urfahr,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Zötl Anton, Dr., Polizei-Oberkommissär.
„ Zuckrigl Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
36
stand der Mit,<«lie<ier am 1. Februar 1912:
Wirkliche Mitglieder 596
Ehrenmitglieder 20
Mandatare 28
Korrespondierende Mitglieder 10
Sterbefälle.
Frau Ihovdt Luise r., Private.
Herr Hutler Ba7iholomäu.s, k. k. Oberbergrat in Salzburg.
Wasmer Johann v., k. u. k. Oberst d. R.
Kcppclmayr Max, Med.-Dr.
Weinmayr Franz, Prälat in Bad Tschl.
Augustin Hermann, Apotheker in Urfalir.
Wertheiiner Philipp, Gutsbesitzer in Ranshofen.
Beaulieu-Marconnay Oliver Freiherr v., k. u. k. Kämmerer.
Reiningcr Karl, Fabrikbesitzer.
Redtenhacher Anton, Dr., Wien, korrespondierendes Mitglied.
Wild Ignaz, Dr., Theologie-Professor.
Krüzner Zdenko, Privat.
Rieder Eduard, Tabakhauptverleger.
HH
Vermehrung der Sammlungen
(im Jahre 11)11).
Archiv.
Geschenke.
1. ^'el•schiedene Schriftstücke de 1615 bis in das 19. Jahrhundert, betreffend
Frankenburg, Walchen und VöckLamarkt. (Faszikel Frankenburg, Klieven-
hillersche Güter.)
2. Verscliiedene Kirchenlieder und Gebete: Toten-, Advent-, Fronleichnamsfest-
lieder; Dankgebete, teihveise mit Noten. 18. und 19. Jahrhundert, darunter
„Schlagpuech" des Franz Stadlmayr, Kantor in Vöcklamarkt, anno 1769.
(Faszikel Lieder.)
(Herr k. u. k. Oberleutnant Tfugo Justin des 22. Inf. -Reg.)
o. Ein ..Meßbüchlein" 1799. Klein-Oktav, Manuskript, mit schwarzer, roter und
grüner Tinte geschrieben und mit Blumenarabesken verziert. Soll aus
Wolfsegg stammen. (Faszikel Gebetbücher.)
(Herr k. u. k. Hauptmann Ladislaus Ritter von Kozubowski.)
4. Abschrift einer Urkunde Kaiser Friedrichs III. für das Kloster Waldhausen
d. d. Linz, 1491, Oktober 29. Betrifft auch St. Niklas, Strudem und Serming.
(Abschrift besorgt vom Spender Pfarrer Alois Plesser in Klein-Pöclharn.)
(Faszikel Waldhausen.)
ö. Hack von Bornimb zu Außerstein. Familienschriften.
u) Ahnentafel des Joachim Friedrich Hack, Erbsaß auf Bornimb. mit
gemalten Ansichten des Schlosses Außerstein bei Arbing um 1620.
h) Stammbaum der Hack Erbsassen zu Bornimb auf Außerstein. (Faszikel
Adels- und Familienakten.) (Herr Färbereibesitzer Moritz Kühn, Linz.)
6. .,Herrengföhlbüclir' für Hans Ehrnreich Schönn. Lehenträger der Bleiche zu
Ense. (Ensbach unter Seuseneck. Niederösterreich.) (Faszikel Nieder-
österreich.) (Herr Dr. Albert Figdor in Wien.)
Mit Vorbehalt des Eigentums für das oberösterreichische Apotheker-
Gremium wurde übernommen: 1717, Wien, 24. März. Kaiser Itarls VII. Zunft-
ordnung für die bürgerlichen Apotheker in Linz. Original-Pergament, Groß-
Quart in festem, rotem Samteinband mit großem, rotem Wachssiegel in Holz-
kapsel; in Blechkassette. (Faszikel Innungsakten.)
Münzen, Medaillen, Prägewerke und Papiergeld.
Geschenke.
Orden des Hauses Toskana: Großkreuz des St. Josef- (Haus-) Ordens mit Band.
Gold.
— Großkreuz des Ritterkreuzes des Josef-Ordens mit Band. Gold.
38
Orden des Hauses Toskana: Stern zum Großkreuz des St. Josef-Ordens. Silber.
— Großkreuz des Militär-Verdienstordens mit Band. Gold.
— Großkreuz des Militär- Verdienstordens mit Band. Silber.
— Kommandeurkreuz des Zivil-Verdienstkreuzes mit Band. Gold.
— OflFizierskreuz des Zivil-Ordens mit Band. Gold.
— ' Stern des Großkreuzes des Zivil- Verdienstordens. Silber.
— Ritterkreuz des Zivil-Verdienstorden^ mit Band. Silber.
— Ehrenkreuz mit Band. Silber.
(Se. kaiserliche Hoheit Herr Erzherzog Josef Ferdinand.)
Rumänien : Orden der Krone von Rumänien mit Band. Gold.
Österreich: Silberne Jubiläums-Hof-Medaille mit Spange und Band.
(Herr Oberst Freiherr von SeyflTertitz, Linz.i
Rußland: St. Anna-Orden III. Klasse samt Band. Gold.
Rumänien: Orden der Krone von Rumänien mit dem Bande für Zivil. Gold.
(Frau Oberinspektor Amelie Krauß, Linz.)
Österreich: Militär- Verdienstkreuz mit der Kriegsdekoration, Heyden 989.
Silber.
— Militär- Verdienstkreuz ohne der Kriegsdekoration, Heyden 988. Silber.
(Herr Josef Kirchmaier, Linz.)
— Militär-Dienstkreuze für 50-, 40-, 25- und Sjähr. Dienstzeit. Bronze.
(Herr Gustav Weidinger. Linz.)
Eine Kollektion in- und ausländischer Orden und Ehrenzeichen.
(Herr Johannes Arndt.)
Kunstmedaillen.
Josef Tautenhajm sen., Eröffnung des Arlberg-Tunnels 1883. Bronze-Medaille.
D. van der Kellen, Wilhelm III., König der Niederlande. Ovale Bronze-
Medaille o. J. (Frau Gräfin Helene Khuen-Belasy.)
Josef Tautenhayn jun., Kaiser Franz Josef L, Bad Ischl 1910. Große Bronze-
Plakette.
Heinrich Kautsch, Landgraf Alexander Friedrich von Hessen, 1902. Silber-
Plakette.
— Heinrich Heine, o. J. Bronze-Plakette.
— Kaiser Franz Josef I., Wohltätigkeits-PJakette 1908. Bronze.
— A. Bartholonö, 1905. Bronze-Plakette.
— Agrikultur, Staatspreis o. J. Bronze-Plakette.
— Seebootsieg, o. J. Bronze-Plakette.
— Regen.sburg, Industrie- und Landwirtschafts-Ausstellung 1910. Bronze-
Plakette.
— Richard Wagner, o. J. Bronze-Plakette.
— Huliertus, o. J. Ovale Medaille.
— Philatelie, 1900. Bronze-Medaille.
— Madonna, o. J. Kleine Bronze-Plakette.
S lioTOT-Hartmann. <;rnndung des Kartons Aargau 1803/190.;. sillu-r
Plakette,
franz A. Pawlick, A. Richter, 1896. Silber-Medaille. Löhr 09.
— Karl Andorfer, 1893. Silber-Medaille. Löhr 30.
— Theodor Rohde, 1893. Silber-Medaille. Löhr 37.
(Durch Vernjittlung des Herrn Präsidenten .liilius Wimmer.)
Hans Geistmeyer, Scliutzeugel. Galvanische, versilberte Klippe o. J.
— Salve Regina. Galvanische, versilberte Plakette o. J.
— Bliimenkrän^chen. Galvanische, versilberte Klippe o. J.
(Herr Hans Gerstmeyer, Steyr.)
Friedrich Bitterlich, August Göllerich. Montierte Bronze-Plakette.
— ]3r. Ernst Samhaber. Montierte Bronze-Plakette.
— Statthalter Exzellenz Freiherr Erasmus v. Handel. Gipsabguß der
Original-Bossierung.
— Statthaltereirat Dr. Ludwig Graf von Paar. Gipsabguß der Original-
Bossierung.
(Herr k. u. k. Major Friedrich Bitterlich, Wien.)
Emil Dierzer Bitter von Traunthal. Bronze-Plakette, montiert.
(Allgemeine Sparkasse Linz.)
R. Placht, Hallstatt, 600jähriges Jubiläum des Salzbaues 1911. Bronze-
Medaille, K. 1280. (K. k. Finanz-Ministerium Wien.)
Oberösterreich betreffende Medaillen und Prägewerke.
Linz: OOjäliriges Inhaber-Jubiläum des Regiments Hessen Nr. 14. 1911. Silber-
Medaille, K. 1169.
— ßOjähriges Inhaber-Jubiläum und Mannschaftsschießen, von Christel-
bauer. Bronze-Medaille, K. 1170.
(K. u. k. Kommando des Hessen-Regiments, Linz.)
Hallstatt: 600jähriges Jubiläum des Salzbaues 1911. Silber-Medaille, K. 1178.
— 600jähriges Jubiläum des Salzbaues 1911. Bronze-Medaille, K. 1179.
(Herr Vizepräsident Ilofrat Dr. Nusko, Linz.)
Steyr: Alpenverein 1907. Vereinszeichen, K. 1154.
Sierning: Feuei wehrfest 1901. K. 1155. (Herr Johann Kollmann, Steyr.)
Linz: Schutzmarke Adolf Titze. Bronze-Klippe o. J., K. 1177.
(Herr Hüpper, Linz.)
Braunau : öOjährige Gründung der Liedertafel. K. 1181.
(Herr Karl von Garzarolli, Linz.)
Linz: Volksfest 1911. Anhänger mit Nadel, K. 1172.
(Herr Johannes Arndt.)
Linz: Standgeld-Blechmarke. K. 1168. (Herr A. ]M. Pachinger, Linz.)
Diverse Medaillen und Prägewerke.
Karlsbad: 29. Gauturnfest 1910. Bronze. (Herr Johann Kollmann, Steyr.)
Meran: Andenken an Meran 1886. Bronze-Medaille.
(Herr Verwaltungsrat Hauder.)
München: SOOjähriger Bestand der Brauerei Eberl 1893. Bronze-Medaille.
— Enthüllung der Kunstbrunnen 1890. Zinn.
— XIV. Feuerwehrtag in München. Bronze.
Baj^ern : Offiziers-Jubiläums-Medaille von Lauer, 1911. Zinn.
(Herr A. M. Pachinger, Linz.)
Mariazeil: Weilimünze o. J. Aluminium. (Frl. Ida Zechenter, Linz.)
Antike Münzen.
Römische Konsular: Urbinia Claudia ^Manila, Cohen T. XL Nr. 2.
Römische Kaiser: As, um 12 n. Chr.. Augustus. Wilmers N. 224, T, 17/9.
40
Römische Kaiser: Nerva. 06 — 98 n. (In.. Cüheii 61, Mittelbronze. (Fund WeN.
Feldstraße.)
— Domitianus, 81 — 1)6. Coiieii HM). Mittelbroiize. (Fund Kömerberg, Linz.j
(Herr Jolianues Arndt.)
Byzantiner: Justin II, und Sophia, 56ö — 578, Sabatier T. XXII, Nr. 6.
(Herr k. k. Oberleutnant Justin. Laibaeh.)
Mittelalter:
Deutsche Kaiser: Otto I., 936—973. Denar Adelheid.
-- Otto III.. 983—1002. Denar von Magdeburg. Dannberg 643.
— Konrad II., 1024 — 1039. Denar von Köln. Dannberg 358.
— Friedrich II., 1215 — 1250. Augsburger Barkteat.
— Wenzel, 1378 — 1419. Nürnberger Pfennig.
— Nürnberg. Kaiserlich, um 1200.
— Thüringen, Mühlhau.>en, Croßus.
Bayern: Ernst und Wilhelm zu München, 1438—14. Ptennig. Wellheim 1735.
Böhmen: Wratislav I., 1037—55. Denar o. J. W. N. Z. 1886. T. VIlI/3.
— Konrad I., 1055—1092. Denar o. J. W. N. Z. 1886. T. VII 1/20.
— Wratislav II., 1061—1086. Denar o. J. Donebauer 326.
— Bretislav II., 1093—1100. Denar o. J. W. N. Z. 1886. T. VllI/10.
— Bretislav II., 1093—1100. Denar o. J. W. N. Z. 1886. T. VITI/11.
— Bretislav II., 1093—1100. Denar o. J. Donebauer 374.
— Preraysel Ottokar I., 1198—1230. Denar o. J. W. N. Z. 1882. 8. 46.
T. 11/24.
— Wenzel II., 1283—1297. Prager Groschen. Windischgrätz 3323.
— Joh. von Luxemburg, 1310 — 1346. Prager Groschen. Windischgrätz 3332.
— Karl I.{1V.), 1346 — 1378. Prager Groschen. Windischgrätz 3341.
— Georg von Podebrad, 1458—1471. Prager Groschen. W. N. Z. 1886,
S. 339.
Niederösterreich: Leopold und Albrecht IL, 1308 — 1326. Einseit. Pfennig
o. J. W. Z., S. III, 501, 3 St.
— Albert IIL und Wilhelm, 1365—1379. Einseit. Pfennig o. J. W. Z..
S. III, 5d, 2 St.
— Albert IIL und Wilhelm. 1365 — 1379. l-:inst-it. Pfennig o. J. \\ . /..
S. III, 5 a, 2 St.
— Albrecht V., 1404 — 1431». Einseit. Pfennig o. .1. W . /.. s. I||, 501,
5 St.
— Ernst der Eiserne, 1404 — 1410. Einseit. Pfennig o. J. \\ . Z., S. IIL
— Ladislaus Posthumus, 1439—1453. Einseit. Pfennig o. J. W. Z., S. III,
501. (Herr Johatnicft Arn dl.)
Münzen.
.\ie(lerö>terreicii : Ferdinand I. Dukatenklippe 1529. Behtgerung von Wien
durch die Türken.
(Se. kaiserliche Hoheit Herr Krzherzog -losef Ferdinand.)
Bagusa : Zweite Peiiode, 12. bis 16. Jahrhundert. Silberne Gros.sette. 3 Stück.
W. N. Z. 1870, S 121/22.
— Erste Periotle. Follar, Bronze, 4 \ ai . W . .\. /. 1870, S. HR).
— Dritte Periode. Soldi, Bronze, 1789. W. N. Z. 1870, S. 204.
— Dritte Periode. Soldi. Bronze. 1795. W. N'. /. 1870, S. 206.
41
Tirol : Erzherzog Leopold. Groschen o. J.. im geistlichen Gewände.
Steiermark: Ferdinand II. Einseit. Pfennig 1601.
]?ö]iinen: Ferdinand IL Groschen 1618, i^dlerflügel.
— Leopold I. Groschen 1670.
Schlesien: Leopold I. Groschen G-H 1659, 60. 61.
I'ngarn : Leopold I. Kreuzer 1673. K - B.
— Leopold I. XA' Kreuzer 1675. K - B, G . R - . I . S.
— Leopold I.
Cörz: Karl VI. Soldo 1739.
Ungarn: Maria Theresia. XV Kreuzer 1747, K - B.
Tirol: Franz IL 12 Kreuzer F (Hall) 1795.
österreidi : Franz IL 5 Kreuzer A 1813.
— Ferdinand I. 10 Kreuzer A 1837.
— Ferdinand I. 20 Kreuzer B 1845. Prag.
Deutscher Orden: Maximilian Erzh. K Taler 1612.
"U'ürzburg, Bistum: Erzh. Ferdinand. 3 Kreuzer 1807.
Eegensburg: Kupferner einseit. Pfennig 1797.
Frankfurt : 6 Silberkreuzer 1854.
JJuBland: Alexander IL 5 Kopeken 1859.
— Alexander IL 3 Kopeken 1879.
Polen: Sigismund III. 3 Groschen 1595.
Deutsches Keich : 5 Pfennig, Nickel, 1874.
Schweiz: Allgemein, % Lire 1877 und 1882.
Amerika, Vereinigte Staaten : One Cent 1899, Bronze.
-- Half Dime 1853, Silber.
(Herr k. u. k. Oberleutnant Justin, Laibach.)
J^.ayeni : 2 Mark. Jubiläum des Prinzregenten, 12, März 1911, R.
(Herr A. M. Pachinger, Linz.)
Wiener Pfennig, einseit.. Luschin. W. N. Z. 1876, S. 99, T. V. 95.
Steiermark: Friedrich IIL, 1439—1493. Grossette. Pichler Nr. 17.
Tirol: Maximilian L, 1496—1519. Kreuzer. Wellh. 9219.
— Erzh. Leopold, 1619 — 1632. Kreuzer o. J., im weltlichen Gewände.
Böhmen: Ferdinand IIL, 1637—1657. Pfennig 1645, (^
— Josef i., 1705—1711. Kreuzer 1710, ^/^
Österreich: Josef L, 1705 — 1711. Kreuzer 1711, Stern (München).
— Franz Josef L K Gulden A 1862.
Bayern: Karl Albrecht, 1726—1747. Kreuzer 1737.
Brandenburg- Ansbach : Georg Wilhelm, 1692 — 1703. 2 Kreuzer B.
— Alexander Christian Friedrich Karl, 1767 und 1770. Landmünze, S.
— Karl Wilhelm Friedrich, 1723 — 1757. Landgroschen 1774.
Hessen-Darmstadt: Ernst Ludwig, 1678 — 1739. 2 Albus HD . lAR 1694 und
1704.
— Ludwig VIIL, 1739—1768. 1 Convent.-Kreuzer 1765.
Pfalz Neuburg: Johann Wilhelm, 1690 — 1716. 2 Albus C-PIMW 1708.
Pfalz Veldes: Georg Johann, f 1592. % Batzen 1577.
Waldeck: Franz Josias Wilhelm Ernst, 1585 — 1588. Groschen 1588.
Hanau-Lichtenberg: Philipp Reinhard, 1685—1712. 2 Albus 1694.
Saehsen-Weimar-Eisenach : Wilhelm, f 1662. Pfennig 1652. Wellh. 6063.
Monfort: Anton, 1693—1734. % Kreuzer 1732.
42
Ilaldensteiu-Scbaunstein-Hek-lienau: Johann Eudolf. 2 Deniers, einseitig.
Chur, Bistum: Josef Mohr von Zernetz, 1627 — 168ö. Einseit. Zweier, 3 Var.
Nürnberg: Batzen 1694, i/, Kreuzer 1698.
Schweiz: Unterwaiden, % Kreuzer 1730.
— Solothurn, Taler 1501. Haller 1723, Madai 2098, alter Guß.
Montenegro: 1 AEPNEP (Krone). (Herr Johannes Arndt.)
Kupfermünzen.
Görz: Leonhard, 1454—1500. V2 Solidus o. J. Wellh. 9115.
Mailand: Ludoviea Maria Sforza, 1494—1500. Münze o. J., Appel III, 1925.
Mautua: Franz II., 4. Markgraf, 1484 — 1519. Münze.
Falsa: Franz II. Kreuztaler 1796. (Herr Johannes Arndt.)
Tausch.
Zur K 0 ni p 1 e 1 1 i e r u n g der nach ]\J e d a i 11 e u r s c h u 1 e n ausgelegte n
M e d a i 1 1 0 n s a ni ni 1 u n g.
Kunstmedaillen.
Italienische Schule: Pietro Paolo Galeotto, ^ 1584, Faustina Sfortia. Bronze-
Medaille.
— Antonio Aboudia, ^laximilian IL, 1575. Einseit. Silber-Medaille.
Domanig I, T. XIV, 102.
— Cormano (Johann Kormann), F. Jo. Valleta. Bronze-Medaille o. J..
17. Jahrhundert, 1. Hälfte.
— Giovanni Hamerani, S. Ignatius. Bronze-Weihmünze, 17. Jahrhundert,
2. Hälfte, 46/29.
— Antonio Montauti, | 1740, Philippo Bonarrotio, 1731. Bronze-Medaille.
— Lorenz© Veber (Weber), Maria Medici, | 1672.
Französische Schule: Jean Franz Cheron, -j- 1699, Leopold Prinz von Etruria.
Einseit. Bronze-Medaille o. J.
Deutsche Schule: Unbekannte Goldschmiedarbeit, 1520, Johaunis Baptistae
Bulrigerii und Herkulis Eyus Fratris. Glockenguß-Medaille. Well-
heim 13. 369 R R R.
— Matthias Carl, Nürnberg, -j- 1628, Joachim Ernst, Brandenburg-Ansbach,
Ovale Silber-Medaille 1607.
— Sebastian Dadler, 1628, Christus mit der Dornenkrone. Silber-Medaille.
Joachimsthaler Schule: Hans Reinhard der ältere, Abraham will Isaak opfern,
Christus zwischen den zwei Schachern. Silber-Medaille 1537. Done-
bauer 4402.
— Manier des Hans Reinhard. Die eherne Schl;ing«\ Clnistns am Ktfu/H.
1539. Silber-Medaille. Donebauer 4348.
— Unbestimmter Medailleur, Moses schlägt Wasser aus den» Felsen. ( liristns
mit der Samariterin am Brunnen, 1554. Silber-Medaille. Kilian 5782.
— Utz Gebhard, Wittenberger Pesttaler. Christus tritt Erde, Tod und Teufel
mit Füßen, Christus mit den Pharisäern. Silber-Metlaille. Madai 2365.
L'nbestimmter Medailleur, Juden-Medaille, Maxiiiiili;iii I. und .\l:ui;i von
BurgUDd o. J. (1486). Bronze, vergoldet.
Wiener Schule: Heinrich Kautsch, Muse o. J. Bronze-Plakette.
— Josef Tsjutcnhayn jun., Emil Bitter v. I^Nirster. 190H. Hr(ni/,»'-IM:ikott»\
4a
Wiener Schule: Josef Taiiteiiliayu jun., Otto Wagner, 1911. Bronze-Plakette.
— Josef Tautenliayn jun., König Georg von Griechenland. 1908. Bronze-
Plakette.
— Josef Tautenhayn jun., Elly und Ernst, 1907. Bronze-Plakette.
— Franz X. Pawlik, Eduard Förster, 1895. Silber-Medaille. Löhr 57.
— Franz X. Pawlik, Eduard Forchlieimer, 1893. Silber-Medaille. Löhr 29.
— Franz X. Pawlik, Dr. Albert Ilg, 1896. Silber-Medaille.
— Franz X. Pawlik, Föst, 1896. Bronze-Klippe. Löhr 74.
— Franz X. Pawlik, Dr. Garolus Lind, 1891. Silber-]\Iedaille. Löhr 17.
— Kudolf Neuberger, Rudolf Lothar. Silber-Plakette.
— Rudolf Neuberger, Ernestine Lothar. Silber-Plakette.
— Friedrich Leisek, Maria Theresia -Monument in Wiener-Neustadt. Bronze-
Medaille.
— Christelbauer, Besuch Kaiser Franz Josef I. in Agrani, 1895. Bronze-
Medaille.
— Christelbauer, Wien, Musik- und Theater-Ausstellung, 1892. Silber-
Klippe,
österreichische Medailleure: Professor v. Raszka, Teschen, Jubiläum der Stadt.
Bronze-Medaille.
— Professor v. Raszka, Professor Dr. H. Jordan. Bronze-Medaille.
— Professor v. Raszka, Graf Andreas Potocki. Bronze-Medaille.
— J. B. Pichel, Franz Palacky, 1876. Versilberte Bronze-Medaille.
— Karl Patek, Selbstporträt, 1891. Bronze-Medaille.
— Otto Spaniel, Ausstellung in Pardubitz, 1903. Bronze-Plakette.
— Santrucek, Bedfuck Snietana, 1894. Bronze-Medaille.
— Franta Anyz, Jean Hellich, 1903. Bronze-Medaille.
— Bohumil Vlcek, Svatopluch Cecli, 1902. Bronze-Plakette.
Schule des P. P. Seel : Maria Einsiedeln. W>ihnuinze, ^Messing.
— Budapest. Weihmünze, Bronze 39/45.
— Johann Ernst, Erzbischof von Salzburg. Ovale Silber-Medaille. Zeller 1.
Russische Medailleure: Utkyin, 25jähriges Jubiläum der landwirtschaftlichen
Gesellschaft. Bronze-Medaille.
Schweizer Medailleure: A. Bovy, Eidgenössisches Freischießen in Basel. 1844.
Bronze-Medaille.
Miscellan-Medaillen: Gott erhalte durch seine starke Hand dies Jahr den Lehr-,
Wehr- und Nährstand, 1629. Silberguß-Medaille.
— P. Werner, Salzburger Emigranten-Medaille von Silber mit 19 kolorierten
Bildereinlagen. Zeller 12.
Münzen.
In die Münzensammlung eingereiht.
Mittelalter:
Ludwig der Fromme, 814 — 840. Denar von Metti.
— Karl der Dicke, 882—856. Kölner Denar.
— Ludwig das Kind, 899 — 912. Kölner Denar.
Erzbistum Salzburg: Adalbert IIL, 1168—77, 1183—1200. Pfennig. Zeller,
Seite 49/,.
— Schluß des 15. Jahrhunderts. Einseit. Pfennig. Zeller 13.
— Wolf Theodor, 1587—1612. Taler o. J. Zeller 32.
— Markus Siticus, 1612—1619. K Taler-Klippe, 1616. Zeller 24.
44
Erzbistum Salzburg: Paris Lodron. 1(319 — 1(553. \ü Taler 1(V27^. ZoUer 37.
— Paris Lodron, 1619—1653. Dukaten 1635. Zeller 17.
— Guidobald, 1654—1668. % Dukat 1659. Zeller 7.
— Guidobald, 1654—1668. Taler 1659 und 1663. Zeller 10.
— Max Gandolf, 1668—1687. K Taler 1669. Zeller 26.
— Johann Ernst. 1687 — 1709. Taler 1694 und 1696. Zeller 15.
^ Franz Anton. 1709—1727. Batzen 1719 und 1723. Zeller 32.
— Franz Anton, 1709—1727. Vo Batzen 1709, 1711, 1723, 1725. Zeller 33.
— Franz Anton, 1709 — 1727. Kreuzer 1709. Zeller 34.
— Franz Anton, 1709 — 1727. V2 Kreuzer 1712, 1725. Zeller 35.
— Franz Anton, 1709—1727. Pfennig 1723. Zeller 36.
— Leopold Anton, 1727—1744. Taler 1728. Zeller 15.
— Sigismund III., 1753 — 1771. 20 Kreuzer 1754. Zeller 44.
— Hieronynius, 1772—1803. Dukat 1798. Zeller 14.
— Hieronymus, 1772—1803. Taler 1772, 1777, 1791. Zeller 17.
— Hieronymus, 1772—1803. Va Taler 1792. Zeller 19.
Bistum Passau: Johann Philipp von Lamberg. }i Taler 1694.
— Raimund Ferdinand v. Rabatta. % Taler 1717.
Ungarn: Leopold I. >^ Dukat Nagybauy.
flhren zeichen, Österreich: Josef IL, Tapferkeitsmedaille. Heyden 963.
— Ferdinand L, Tapferkeitsmedaille. Heyden 972.
— Franz Josef L, Dienstkreuz für 12 Jahre. Heyden 1107.
— Franz Josef L, Dienstkreuz für 24 Jahre. Heyden 1108.
Afdauf.
iln den Schaukästen ausgelegt.)
Oberösterreichische Münzen und Medaillen.
Ferdinand L, Dukat 1546, Markl 316. Var. D . G - R O. mul LAPIS- LAVS
K. 1165.
— Taler o. J. Markl 357. Var. FERDIN0.A K. 1163.
— Taler o. J. Markl 365. Var. ARCHIDV-X. K. 1175.
— Taler 1543. Markl 396. Var. R E^ K. 1176.
— Pfundner 1529. IVIarkl — K — (1529 bei Markl und Kolb nicht vor-
handen). K. 1164.
Maria Scharten, Weihmünze von P. P. Seel. Messing 36/40.
Kleinnüinchen, IL oberösterreichisches Bannerschießen 1905. Silber-Medaille.
K. 1173.
Kirchdorf. Landwirtschaftliche Bezirksausstellung. Silber-Medaille. K. 1174.
Kaiser Friedrich IIL, 1440 — 1493, gestorben in Linz am 19. August 1493.
Silberne Porträt-Medaille von Giovanni de Candida, 1400,
Domaning I, L K. 1153.
/ II I K 0 III p 1 et t i (TU ng d er nach M eda 111 c u r scli 11 1 c 11 -a 11 ^ - <• i c j t i n
M e d a i 1 1 e n 8 a m m 1 u n g.
Wiener Medailleure: Anton Scharff, Freiherr v. Reininghaus. 1883. Silber-
Medaille. Löhr 82.
— Anton Scharff, Vermählung des Thronfolgers von Rumänien. 1893.
Bronze-Medaille. Löhr 232.
45
Wiener Medailleure: Josef Tautenliayji jun.. Schneiderlian. 1907. Bronze-
Plakette.
— Josef Tautenhayn jun,. Franz Sehniidt. 1907. Bronze-Plakette.
— Josef Tautenhayn jun., Ferdinand Löwe, 1910. Bronze-Plakette.
— Josef Tautenliayn jun.. Professor Dr. Bernhard Naunyn. 1909. Bronze-
Medaille.
— Josef Tautenliayn jun.. Internationales Schiedsgericht. Wien 1903.
Bronze-Plakette.
— Hans Schäfer, Generalmajor Wilhelm Buschek, 1910. Bronze-Plakette.
— Hans Schäfer, 25jähri<ier Bestand des Deutschen Schulvereines, 1905.
Bronze-Medaille.
— Stephan Schwartz, Friedrich von Schiller, 1908. Bronze-Medaille.
— Johann Schwerjdtner, Baden, Besuch Kaiser Franz Josef I.. 1910. Bronze-
Plakette.
— Christelbauer, Baden, Besuch des Museums, 1910. Bronze-Plakett«.
Dänische Medailleure: Magnus Gustav Arbin, Friedrich V., 1754. Silber-
■Nledaille.
Russische Medailleure: A. Ajajin, Alexander IL, 1856. Silber-Medaille.
Schweizer Medailleure: Hans Frei, Schützenfest Luzern, 1901. Silber-Medaille.
— Hans Frei, Schützenfest St. Gallen, 1904. Silber-Medaille.
— Hugo Bovy, Schützenfest Genf, 1887. Silber-Medaille,
— Hugo Bovy, Schützenfest Frauenfeld, 1890. Silber-Medaille.
— F. Landry, Schützenfest Neuschatel, 1898. Silber-Medaille.
— F. Landry, Albert de Meuron, Landschaftsmaler, o. J. Bronze-Medaille.
— H. Huguenin, 50jähriges Jubiläum der Kreditanstalt St. Gallen, 1855.
Silber-Medaille.
— J. Heinrich Boltschauer. Johann üstri, Dialektdichter, 1789. Bronze-
Medaille.
Joachimsthaler Schule: Christus am Kreuze, Die keusche Susanna, 1537. Silber-
^Nledaille. Donebauer 4403.
Miscellan : Schraubmedaille mit Bildereinlagen von Stettner, 1813, „Eintracht
überwindet alles"".
— Verschiebbare Geldumwandlungs-Medaille, 1858. Zinn.
In de r ]M ü n z e n s a m m 1 u n g e i n g e r e i h t.
Erzbistum Salzburg: Max Gandolf. Taler 1672. Zeller 22.
Sachsen, Albertinische Linie: August. Taler 1561.
— Albertinische Linie: Friedrich August. Taler 1785.
— Albertinische Linie: Anton, Taler 1830.
Bayern: Max Josef. Taler 1764, 1771, 1775.
— Ludwig L, Vermählung Max' mit Maria 1849. 2 Gulden.
Preußen: Friedrich Wilhelm IIL Tal^r 1802 A.
Schweiz: Appenzell. 4 Franken 1812.
Niederösterreich : Ferdinand IL Groschen 1624.
Ungarn: Karl VI. K Taler 1731.
— Franz I. 20 Kreuzer 1765 N - B.
Bayern: Karl Theodor. 20 Kreuzer 1796.
Rußland: Nikolaus I. 6 Kopeken.
46
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Papiergeld.
2 Gulden der österreiehischeti Xationalbank. Wien. 1. Mai 1848.
GescJtenkf.
Siegel -Typare.
Siegelstöckel eine.'^ Zinimernianne.s aus Pennew ang bei (irieskirchen.
2 .Siegelstöckel von Handwerkern aus Stadt Steyr.
2 Siegelringe von Handwerkern aus Stadt Steyr. (TTerr Johannes Arndt.)
Verfallene Wertpapiere.
1 Esterhäzy-Los pr. 20 fl. vom 15. /12. 1847. (Herr Hans Drouot. Linz.)
Prähistorisches.
Atikmif.
Lappenkelt, Bronze (auffallend großes Exemplar), Salzberg. Hallstätter Periode.
Bronzene Lanzenspitze, gefunden bei Seblägl. prähistorisch, Länge 21 cm.
Steinhammer, vierkantig, poliert, das spitze Ende abgestumpft, am hinteren
Ende ein Eckstück abgesprengt. Serpentinstein. Länge 15 cm. Breite
5 cm, Höhe 43^ cm. Durchmesser des Bohrloches 25 mm, Steinzeit.
Aus einem Bauernhause bei Kremsmünster iwo er in moderner Ver-
wendung war. wie der Holzstiel anzeigt).
Waffen.
(jeschp/fke.
Deutsehe Helmbarde, Eisen, Stoßklinge lang, dünn, vierkantig, an der Basis
breitgeschlagen. Das kleine Beil mit sichelförmiger Schneide hat vier
Durchbrechungen, die sich aus dem alten Kreuzblatt teils durch Ver-
einfachung, teils durch Komplizierung entwickelt haben, über den
beiden äußeren Durchbrechungen je eine eingebaute krumme Linie.
Der kleine spitze Haken hat zwei Durchbrechungen (Vereinfachung
aus dem Kreuzblatt) und an der Spitze drei kleine, runde Löcher ;
ferner an der Basis drei eingehauene Punkte. Vier Federn sind in
dem achtkantigen Original-Eschenholzschaft mit je drei Nägeln be-
festigt. Meisterzeichen: Kreuz aus einer Kugel auf. steigend. Deutsch,
Anfang des 17. Jahrhunderts. Klinge 753^ cm lang, 27 cm breit:
Schaft: 1793^ cm lang. Geschenk des Bezirksgerichtes Bad Lschl aus
den den Wilddieben abgenommenen Gegenständen.
Keramik.
Gei^chenkc.
Tönerne Gießkanne, unglasiert, 37 cm^ hoch. (Frau Gräfin Chotek, Linz.)
Kreisrunder Teller mit flachem Band und geringer Eintiefung: über die ganze
Fläche bunt bemalt mit der Sitzfigur eines Hirten, der die Schalmei
bläst, in offener Landschaft. Italienische Majolika. Urbino. 16. Jahr-
hundert. (Se. Durchlaucht Fürst Liechtenstein. Wien.)
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Porzellaii-Vase mit T.aiulsc-haft. in Blau und (4old bomalt. Karlsbad. Mitte de-
15). Jahrhunderts laus dem Besitz des FM. Grafen Radetzky).
(Frau Baronin Aymee Zobel.)
Ankauf.
Henkelkrüglein, konisch, die Leibung mit geschnittenen Ornamenten (Kompo-
sitionen aus Rauten, Halbkreisen, breiten und schmalen Streifen
und gleichschenkligen Dreiecken) verziert, mit 6 Glasuren bemalt
(weiß, grün, dunkelblau, lichtblau, ockergelb und manganbraun i.
Oberösterreichische Hafnerarbeit des 16. Jahrhunderts aus der
Gegend von Wels. (Ankauf aus einer Spende eines Ungenannten.)
Quadratischer Eckkachel, polychrom, im vertieften Feld eine Löwenmaske, in
den vier Ecken palmettenbekrönte Voluten. .'> Glasuren: Weiß.
grün, dunkelblau, goldgelb und manganbraun. 10 : 20 vm. Aus
einer Ijinzer Hafnerwerkstätte. 16. Jahrhundert.
\ierseitiges Fläschchen mit Zinnschraubendeckel, mit aufgelegten Kelief-
ornamenten reich verziert. An den vier Wänden das Lilienwappen
und die Jahreszahl 1665. Graues Steinzeug mit dunkelblauer und
manganvioletter Glasur. Nassau. 17. Jalirhundert (aus der Gegend
von Wels). (Ankauf aus einer Spende eines Ungenannten.)
Ein Satz von fünf zylindrischen, zinnmontierten Fayence-Humpen (Höhe
27 cm) mit bunten figuralen Malereien (Mutter an der Wiege des
Kindes; St. Georg; Ziegenhirt; vornehmer Jäger; sitzender Chinese,
umgeben von Ornamenten). Süddeutsch, meist thüringisch, 18. Jahr-
hundert. (Ankauf aus einer Spende des Herrn Richard Hofmann.)
Godenschale, mit zwei wagrecht abstehenden, aus geflügelten Engelsköpien
gestalteten Henkeln. Innen im Grunde die heilige Katharina (in
Gelb, Grün, Manganbraun und Blau). Gmunden, zirka 1750.
Weihbrunnkessel, die Hinterwand baldachinartig von Rocaillenkartuscheu
begrenzt. Ton, weiß glasiert. Oberösterreich, Rokoko.
Teekanne, Fayence, mit figuralen ^Malereien in Manganviolett (junge Dame
und ein Herr in freier Landschaft sitzend). Riedenburg, zirka 1770.
Schneiderspottschüssel, zweihenklig, Durchmesser 29 cm. Im Fond Dar-
stellung eines Schneiders (Tracht des 18. Jahrhunderts) in voller
Ausrüstung, der mit einem ZiegenV)ock kämpft. Gmunden, Ausgang
des 18. Jahrhunderts.
L' education de 1' amour, Gruppe von Pigalle 1773, Amor' als Erzieher von vier
jungen Mädchen, die ihn im Kreise umgeben. Biskuit, Sövres, Höhe
31 cm. (Angekauft aus einer Spende des Herrn Walter Franck.)
Mokkatasse (die Untertasse fehlt) mit Streublümchen und einer charakteri-
.stischen Louis XVI. - Bordüre am oberen Rand bemalt. Porzellan.
Alt-Wien 1791.
Senftiegel mit Schale und I,r)fTel. mit Streul»lti?ii(li<Mi 1»<mii;i11. I*<>rz«'ll:in. All-
Wien 1823.
Katieetasse mit breitem (Joldrand, himbeerroten Streifen und goldenen (Orna-
menten dekoriert, Porzellan. Neu-Wien 1835.
Porzellanlasse mit überhöhtem Henkel, bunt marmoriert, die Ränder ver-
goldet. Sfhl:i<'</<>nu:il<l 1835.
49
Kaffeetasse, z\völfkanti«i-, «»riiii bemalt, mit ooldeneii Kändern, Porzellan. Neu-
Wien 1841.
Jaiiusartige DoppelJigur (Karikatur auf die Eitelkeit der Frauen). Vorn ein
kokettes junges Mädchen, rückwärts eine strickende alte Frau.
Biskuit, bemalt. Karlsbad, Biedermeierzeit.
Liegender Windhund, der sich mit der linken Hinterpfote am Ohr kratzt,
Porzellan, bemalt. Schlaggenwald, eingepreßte Marke. Vierziger-
jahre des 19. Jahrhunderts.
Suppenterrine, urnenförmig. auf kreisrundem geschweiften Untersatz, doppel-
lienklig, der Deckel mit bhimenförmigem Knauf, mit sechs Dar-
stellungen aus dem Zirkus in rotbraunem Umdruck, Steingut,
Empire, Teinitz,
Teller mit englischer Ansicht in blauem Umdruck und mit Blumenbordüren.
Steingut. England, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Glas.
Geschenke.
Punde Glasscheibe, Durchmesser 311/4 cm, bleigefaßt, mit einem reichen,
bunten Wappen unterhalb eines Lorbeerkranzes. Süddeutsch,
16. Jahrhundert.
Rechteckige Glasscheibe, 54 : 40 cm groß, bleigefaßt und reich bemalt mit
einem Wappen, das sich zwischen zwei Penaissancesäulen erhebt, die
einen Bogen tragen, in dessen Zwickeln die Justitia und Temperantia
gemalt sind. Zwischen den beiden allegorischen Figuren eine
Kartusche mit folgender Inschrift : ,,Im Unglickh Habt ein Löwen-
mueth, vertrauwt gott, es wirtt woU werden guott." Unten die
Datierung 1574. Süddeutsch.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Liechtenstein. Wien.)
Ankauf.
Glasbecher, konisch, 16kantig, geschliffen, mit Streublümchen in bunten Email-
farben reich bemalt, oberer Rand vergoldet. Böhmen, Rokoko.
Glasbecher, konisch, 16kantig, geschliffen, in Emailfarben bunt bemalt und in
Gold radiert, mit der Darstellung eines tanzenden ungarischen
Kavaliers, mit landschaftlichem Hintergrund, oberer Rand vergoldet.
Böhmen, Rokoko.
Dessertteller, Glas, blau und violett geätzt und auf der Unterseite reich
geschliffen (ein aus größeren und kleineren Rosetten zusammen-
gefügtes Ornament). Am Rande muschelförmige Ornamente (gleich-
falls auf der Unterseite) eingeschliffen. Böhmen, Anfang des
19. Jahrhunderts.
Zuckerschale, Glas, schiffchenförmig, reich geschliffen (Diamantschliff und
Längsstreifen). Böhmisch, Empire.
Vase in antikisierender Form, reich geschliffen, aus onyxartigem Glas.
Böhmen, zirka 1820, Aus Linzer Privatbesitz,
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Plastik.
Geschenke.
Stuckrelief. lienialt. mit Spuren der Vergoldung, darstellend die TIalbligur einer
stellenden Madonna mit dem Kinde (hinter einer Brüstung). In einem
architektonisch geschnitzten, bemalten und vergoldeten Holzrahmen.
Auf einem reich profilierten Sockel erheben sich Halbpfeiler mit
Triglyphen, darüber ein Architrav. darüber ein Fries mit geflügelten
Engelsköpfen (gemalt), darüber ein Giebel mit einer Kreuzigung
Christi (gemalt) im Giebelfeld, ^"on Lvcn dclla Robhiu (stilistisch
verwandt mit einem Stuckrelief desselben Meisters im Ashmolean-
Mu.seum in Oxford).
Keich geschnitzter Rahmen (bestehend aus einem liohen. gegliederten Sockel.
zwei Halbsäulen mit Kapitalen und eiuer reich profilierten Attika,
schwarz und gold). Im Rahmen ein Bild auf Holz, darstellend die
Halbfigur einer stehenden Madonna mit dem Kinde in freier Land-
schaft. Höhe des Rahmens 87^2 cm. Breite 62 cm. Xorditalieniscli.
zirka 1500.
Vollfigur der heiligen Margarete (Rücken abgeflacht). Zu ihren Füßen der
Drache, in der Rechten ein Buch. Lindenholz, die Bemalung aus der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, österreichische Alpenländer,
Ausgang des 15. Jahrhunderts.
Rundfigur eines sitzenden Heiligen, mit geflachtem und ausgehöhltem Rücken.
62 cm hoch. Aus Eichenholz, unbenuilt (der Heilige ist mit einem
Pilgermantel und Pilgerhut bekleidet und hält eine Schriftrolle im
Schoß und in der Linken ein Tintenfaß). Zirka 1520. Niederrheinisch
(vom Fürsten Liechtenstein in den Aclitzigerjahren des vorigen Jahr-
hunderts auf der Auktion der Sammlung eines kölnischen Bildhaiiers
gekauft).
Rundfigur des heiligen Georg, mit geflachtem, ausgehöhltem Rücken. Linden-
holz, abgelaugt, Höhe (ohne Sockel) 89 cm. Der Heilige, gepanzert,
steht in Frontalansicht da, mit der Rechten das Schwert hoch ge-
schwungen, mit der Linken das Maul des Drachen zu seinen Füßen
ergreifend. Aus den ersten Jalirzehnten des 16. Jahrhunderts,
österreichisch-alpenländisch.
Fragment der Vorderwand eines gotischen Kirchenstuhles. Geschnitzt in
Plachrelief.
Großes holzgeschnitztes Stiftswappen aus Mond>ee. ungefaßt, barock. Ober-
österreich.
Überlebensgroße Statue (Kundfigur, der Rücken abgeflacht) eines Bischofs mit
Krummstab und Mitra und mit einem Buch in der Re<'hten. (An-
geblich Herzog Leopold von Passau.) Holz, mit Si)uren der alten
Vergoldung und Bemalung. Salzburgisch. Ausgang des 17. Jahr-
hunderts.
(Se. Durchlauclit der regierende Fürst Liechtenstein. Wien.»
i'iriippe der heiligen Anna-Selbilritt (d. i. die (iroßnnitter Anna mit ihrem
Enkelkinde .lesus und ihrer gleichfalls kindlich aufgefaßten T<K-hter
Maria). Rundfigur, die Rückseite geflacht und ausgehöhlt. Die heilige
Anna in <l«'r Tracht der dontscli»'M n;iu-tr;in vi.n /irk;i 1.")iu M:iri:i
im lan<ren. hochgegürteten Kinderrock. Lindenholz; 53 cm hoch.
Abgelaugt und dunkel gebeizt. Oberösterieich. 2. Jahrzehnt des
16. Jahrhunderts.
Kundfigur der heiligen Barbara mit dem Abendmahlskelch. Lindenholz. 77 cm
hoch, abgelaugt und iiehtbraun gebeizt. Oberösterreich, Anfang des
16. Jahrhunderts.
Halbtigur der Maria mit dem Kinde an der Krippe. Lindenholz, abgelaugt und
hellbraun gebeizt. Oberösterreich, Renaissance.
( Leiligabe des Herrn C4eneralkonsul Haupt von Hochstätten. Linz.)
Kleines Gipsrelief mit der Darstellung einer allegorischen Huldigung.
(Frau Fanni Derfler, Landesbeamtenswitwe, Linz.)
Ankauf.
Halbfigur einer Madonna aus Stein, mit Resten der alten Bemalung auf Kreide-
grund. Die Madonna, stehend, mit rotem Rock und blauem Mantel,
gekrönt, mit lang herabwallenden Locken, hält das nackte Jesukind
sitzend in den Armen. Das Kind hält einen Granatapfel. Ober-
österreich, 15. Jahrhundert. Höhe 35 cm.
Gottvater mit dem Oberkörper aus Wolken hervorragend, in grünem Gewand
und grauem Mantel, die Rechte segnend ausgestreckt, mit der Linken
die Weltkugel haltend. Höhe 32 cm. Alte Fassung. Oberösterreich,
barock. (Aus Pesenbach.)
Reliquiar des heiligen Johannes von Neponuik. Auf einem altaraufsatzförmigeu
Unterbau (reich profiliert, altvergoldet), der hinter einer Glaswand
die Reliquie innerlialb eines Arrangements von Goldfadenblumen mit
bunten Steinen auf Lila-Seidengrund enthält, ruht auf Polstern und
Decken (vergoldet) der Heilige im Priestergewand, die Hände über
der Brust gefaltet, die Augen geschlossen. (Alte Polychromierung.)
Obei Österreich (vermutlich Linz). 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
i>chlafendes Kind, Rundfigur, Elfenbein, auf einem Ruhebett (Elfenbein mit
Nußholz) ; Länge 10 cm, Breite 6 cm. Österreich, Rokoko'.
(Angekauft aus einer Spende des Herrn Hermann Hofmann. Linz.)
<rnadenbild von Mariazell, in Holz geschnitzt, mit alter Fassung und Ver-
goldung. Am Rücken die Authentik. 18. Jahrhundert.
-Medaillon, kreisrund, mit Anhänger, auf der einen Seite in Relief die Dar-
stellung der Taufe Christi. Silberschnitt. 17. Jahrhundert. Die
Fassung Empire. Auf der Rückseite eingraviert J. F. — A. F. — 1809.
Durchmesser 7^/^ cm.
Malerei.
Geschenke.
Porträtminiatur, Elfenbein, oval; bartloser junger Mann mit langen, schlichten
Haaren, schwarzer Halsbinde, dunkelblauem Rock mit hohem Kragen
und doppelter Knopfreihe. Linz, Ausgang des 18. Jahrhunderts.
(Herr Matthias Schachermayer, Linz.)
Elfeubeinporträt-Miniatur. oval; Brustbild einer jungen Dame mit tief aus-
geschnittenem, verschnürtem, hellbraunem Mieder leibchen und
4*
52
Korallenkette um den Hals. ÖV2 : ^/^ t-»/. In oesolinitztem. ver-
goldetem Rahmen (19^^ : 181^ cm). Empire.
Pastell-Porträt des großbritannischen Kabinettskuriers Josy Kraus; oval, in
rechteckigeni geschnitzten und vergoldeten Rahmen. 41 : 35 cnK
Alltang des 19. Jahrhunderts.
(Aus dem Nachlasse des FML. August Kraus.)
Drei Pastell-Porträts (Brustbildnisse des Freiherrn von Feilitsch. seiner
Gemahlin Henriette geb. Edle von der Planitz und seines Sohnes).
Empire. (Frl. Klothilde Edle von der Planitz.)
Ölbild auf J.einwand. 70:55 cm: darstellend das Brustbild einer jungen Frau
in blauem, mit weißen Spitzen besetztem Empirekleid. Zirka 1820.
(Frau Luise Lamla, Militär-Intendantenswitwe.)
Totenbilder (in öl gemalt) des Herrn Michael Prenner, k. k. Salz- und Zillen-
hütter in Zizlau, gest. 1848, und seiner Gattin Therese, gest. 1839.
Ersteres gemalt von Skoflf. (Frau Marie Schubert, Linz.)
Aquarellierte Bleistift-Zeichnung von Jakob Sutter. Allegorie auf die Muse der
bildenden Kunst. (Frl. Klothilde Edle von der Planitz.)
Aquarell, darstellend die Ruine Habsburg, gemalt von Lahser 1883.
(Frau Anna Weber, Linz.)
Aquarell von Eugen Stilfried, „Homura" 1878.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Lieclitenstein, Wien.)
Allkauf.
Porträt eines Kindes in charakteristischem Rokokostüni : (■)lbi]d auf Leinwand.
Oberösterreich, zirka 1770.
Ölbild von J. Hinterberger, darstellend die Ansicht von Linz von St. Magdalena
aus gesehen, im Vordergrunde links die Pfarrkirche von Sankt
Magdalena und ein Passagierwagen der Budweiser Pferdebahn. 1850.
In vergoldetem Rahmen aus der Zeit. Bildgröße 38:483^ cm (nach
der Lithographie von Josef Hafner: ,,St. Magdalena bey Linz''.) Im
Tauschwege erworben.
Graphik.
Geschenke.
Stich von Melchior Küsell (Landkarte, einen Teil der oberösterreichisch-
steierischen Alpen darstellend).
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Liechtenstein, Wien.)
Generalkarte des Innviertels (9 Blätter), Lithographie. Linz, Josef Hafner.
(Herr Oberpostmeister Ritter, St. Johann i. P.)
Käufe.
,,Des Herrn P«iü('i> I.ust-Haus vor Lint/". Auusbnrgei KuptVrsticli (Oflfizin
w'oiir
..Der Strudel in dt-i liouau". Aug.-.l)iiiger l\ii|)ler>t i< li (Oll'i/.in W'olflf).
..Der Würbe! in der Donau". Augsburger Kupferstich (Offizin WolfT). Alle
drei Blätter mit figuraler Staffage.
Aquarell- Vt)iliige für einen Steindruck, darstellend die zu Ehren Kaiser
Franz J. im Jahre 1814 in der äußeren Vorstadt von Linz von den
Ständen errichtete Triumphpforte. Mit tiguraler Staffage. (Gezeichnet
von -losef Lois.)
25 Aquarelle und
21 Bleistiftzeichnungen oberösterreicliischer Ansichten.
(Aus der Hafner-Sammlung.)
Leihgabe,
Kräuterbuch von Adam Lonicer. Frankfurt 1582. 380 Seiten mit zahlreichen,
schönen, altkolorierten Holzschnitten.
(Leihgabe des Herrn Matthias Schachermayer, Linz.)
Arbeiten aus Wachs.
Geschenke.
Porträtbüste aus Wachs, vollrund, polychrom, darstellend einen bartlosen
Manu in reiferen Jahren, pockennarbig, im schwarzen Kock mit
weißem Vatermörder. 12 cm hoch. Oberösterreich, zirka 1810.
(Stadtgemeinde Urfahr über Veranlassung des Herrn Stadtrates
Rößler. 1911.)
AVachsarbeiten, 43 Stütk. aus buntem Wachs, darunter große und kleine Wachs-
stöcke in Form von Büchern, Serviettenringen usw. ; ferner Nach-
bildungen von Früchten, Körbchen, Wägelchen, Bienenstöcken und
Figurales. Linz, aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts. Große Wachskerze mit eingekerbten Verzierungen aus
derselben Zeit.
(Herr Bezirkskommissär An der Lan zu Hochbrunn.)
Ankauf.
Votivbild aus Wachs, Wickelkind von streng stilisierter Formengebuug. Hohl-
guß, naturfarbig. Unten die Wachsziehermarke C P, Länge 46 cvi.
Aus dem Innviertel, alte Abformung aus einem Model des 17. Jahr-
hunderts.
Wachsstock, vergoldet, mit farbigen Reliefblumen. Im Innern die polychrome
VoUfigur eines sitzenden und segnenden Jesukindes vor blumigem
Hintergrund. 18. Jahrhundert.
rhristkindl aus Wachs, in der Krippe liegend, mit Lämmern zu seinen Füßen
und einem darüber schwebenden Engel (in einem Arrangement von
künstlichen Blumen und dergleichen). In sechseckigem Crlassturz.
Oberösterreich, zirka 1800.
3 gläserne Pokale, mit farbigen W^achsstöcken dicht umwunden, zum Teile
Erinnerungsstücke aus Wallfahrtsorten. Empire und Biedermeierzeit.
Eisen.
Geschenke.
Schmales Eisengitter mit Durchzug, Schmiedeeisen. 16. Jahrhundert.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Liechtenstein, Wien.)
54
Gitter vom ehemaligen Spitalsfriedhof an der Landstraße in Linz. Schmiede-
eisen mit reichem Durchzug der spiralförmigen, in Blätter aus-
laufenden Ornamente. Im Aufsatz das Kreuz, darunter die Embleme
des Todes. Linz, 17. Jahrhundert.
6 kunstvolle alte Schlösser aus Eisen aus dem 17. Jahrhundert: eines davon
mit reiclien Gravierungen.
Empireschloß aus Stahl, mit Messing montiert. Linz, Empire.
(Herr Rudolf Schachermayer, Linz.)
Anka'n.f.
Türklopfer, hufeisenförmig, in Eisen gedreht, in der Mitte ein stehender, mit
einer Mönchskutte bekleideter Heiliger, an dem sich zwei Schlangen
emporringeln. (Die Figur Bronzeguß.) Innerösterreich, 16. Jahr-
hundert. (Ankauf aus einer Spende des Herrn Josef Huster.)
Oblatenzange (die Scheibe nicht kreisförmig wie bei den Waffeleisen, sondern
ungefähr oblong), Eisen. In der Scheibe vier Gravierungen für zwei
große und zwei kleine Hostien (mit Darstellungen der Kreuzigung
und dergleichen). Oberösterreich, 17. Jahrhundert.
Wiegenmesser, aus der Holzingerschen Sensenschmiedwerkstätte in Micheldorf,
mit dem in Gold tauscliierten ]\Tonogramm der Susanna Holzinger
(geboren 1792), zirka 1825.
Uhren und astronomische Instrumente.
Geschemk.
Astronomische V\\r (Tellurium), angefertigt vom Uhrmaclier Johann Seitz in
Linz. 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Höhe des Tisches 92 cm.
Breite der Tischplatte 94 cm. (Eine ausführliche, auf das Tech-
nische eingehende Beschreibung der komplizierten Konstruktion aus.
der Feder des Verfertigers erliegt in der Bibliothek des Museums.)
(Aus dem Nachlasse der Frau Anna Marx in Linz.)
Allh'duf.
Standuhr, aus Goldbronze, 50 cm hoch, die Basis 35 on huig und etwas ül)er
14 cm breit. Auf einem Sockel, der an der Vorderwand Jielief-
medaillons mit antikisierenden Köpfen zwischen antikisierenden
Ornamenten, zumeist aus dem bacchischen Kreise, trägt, erhebt sich
die Volltigur des jungen Baccliu>« auf rechtem Stand- und linkem
Spielbein, mit dem Pantherfell bekleidet, in der gesenkten Rechten
den Thyrsusstab haltend, zu seinen Füßen eine schlanke Weinkanne
mit überhöhtem Henkel. Neben der Figur der Uhrkasten (in der
Form eines antiken Altares), unter dem Zifferblatt das Belief einer
tanzenden Mänade. Wiener Arl)eit vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
(-\iigekauft für das Sensenschmiedzinnner ims einer S|>eu(l»'
ciiH's rngoiiannten.)
00
Beleuchtungsgegenstände.
Ankauf.
Araand'sche Öllampe, C8 an hoch, aus Messing und das (erster Rundbrenner).
Der Aufbau des Lampenträgers noch deutlich vom Vorbild des
Kerzenleuchters abliängig. Oberösterreich, xVnfang des 19. Jahr-
hunderts.
2 Kerzenleuchter, 283^ cm hoch, reich geschmückt mit antikisierenden Orna-
menten und Eeliefs, ziseliert, Bronze; vergoldet. Anfang des
19. Jahrhunderts.
(Angekauft für das Sensenschmiedzimmer aus einer Spende
eines Ungenannten.)
Doppelleuchter. ]\lessing, mit Lichtschirm, der in durchscheinendem Porzellan-
relief eine Darstellung des HauptAverkes von dem Düsseldorfer
Genremaler Hasenclever (1810 bis 1853) „Das Lesekabinett" enthält.
Linz, zirka 1850.
Oeseheithe.
Taschenlalerne aus Messing, zusammenlegbar zur Form einer flachen, runden
Dose mit verschiebbarem seitlichen Griff und verschiebbarem durch-
brochenen Deckel, reich ziseliert. 18. Jahrhundert.
(Herr ^'er^valtung■srat Gustav Weidinger.)
Lichtputzschere, Stahl, zum Teil mit geschnittenen Verzierungen. 18. Jahr-
hundert. (Herr Oberpostmeister Friedrich Ritter, Prägarten.)
Lichtputzschere, Stahl, vernickelt, auf drei Füßen aufstehend. Biedermeierzeit.
(Herr Dr. Ritter v. Görner.)
Fidibus, mit gelbem Seidenband umwunden. Biedermeierzeit.
(Herr Oberpostmeister Friedrieh Ritter, Prägarten.)
Feuersteinzeug, bestehend aus dem Stahl (länglich-oval mit abgestumpften
Enden), 2 Feuersteinsplittern und dem Zünd(!r (ans gelber Baum-
wolle geflochten), samt dem dazugehörigen Ledertäschehen. Ober-
österreich, Biedermeierzeit. (Fräulein Metz, Linz.)
Trachtenstücke.
Geschenlm.
Frauein)antofreln, weißledern, mit weißem Samt überzogen, mit seidenem
Band gesäumt und mit Silber- und Goldfäden, grünen, roten und
violetten Flinserln reich bestickt. Linz, Ausgang des 18. Jahr-
hunderts. (Frau Professorswitwe Rosa Hamberger.)
«iroßes Stickmustertuch mit charakteristischen Empirestickereien in ver-
schiedenen Sticktechniken, signiert und datiert 1813, Josefine Feich-
tinger (aus einer alten Bürgersfamilie). Aus dem Nachlasse der
Frau Luise von Drouot. (übergeben von Frau Pieber, Linz.)
Seidenes Schultertuch, mit in farbigem Handdruck hergestellten liandorna-
nienteu verziert. Biedermeierzeit. (Frau Baronin Seyffertitz.)
Kleiner Postillonfrack. l\i)iderkostüm aus der Biedermeierzeit.
(Herr Gustav Weidinger.)
Danienliäubchen ans .cclnvarzen und weißen Sj)it7.en. mit lila Seidenbändern.
die zum Teil ausjiefranzt sind, j^arniert. Dazuireliörioe Halskrause
aus lila Seidenbändern und sciuvarzen Spitzen.
Kleiner Damensonnenscliinii. überzogen mit tabakbrauner Seide, und iiiii
einem verstellbaren Stock, der unten mit Stahlperlen l)esehlajien i.st.
. (Eine un<:enannt sein wollende Dame.)
* Anken I f.
^liederleibcheii, auf tiefdunkellila CJrunde bunte Streublumen in Seidenweberei.
Oberösterreich. 2. TTälfte des IS. .lalnlnuulerts. l^esonders seliön
erhalten.
J^eiche Bauernweste aus braunvioletter Halbseide, mit vorn geschweift zu-
laufendem Stehkragen und drei lieihen Knöpfen : mit Streublumen
in (loldfäden und mit anderen in Goldtlinserln und rotem ge-
schliflFeuen Glas außerordentlich reich bestickt. Der Kragen zeigt
zwischen reichen Goldbordüren einen langgezogenen Blumenstreif.
(Goldfäden, Goldflinserln und rote Glasjierlen.) Aus dem Kremstal.
Anfang des 19. Jahrhunderts.
Spazier- und Pfeifenstock, mehrfach auseinanderschraubbar. mit S Bilder-
friesen in Umdruck gesclimückt. Österreich. Empire.
Geklöppelte Spitze, 2.% m. Oberösterreich, Empire.
Schulterspitzentuch, mit Spiralornamenten an den iiändern in Kettel>liili.
Oberösterreich. zirka 1820.
J^rauttaschentuch (Nesseltuch), in einer Ecke ..Emilie" und darunter eine
Blütenranke in Weißstickerei. Oberösterreich. zirka 1820.
Schultertuch, viereckig, an den Rändern mit stilisierten Blumenbuketts, im
Fond mit Streublümchen verziert. Genähte Spitze, Linz, zirka 1820.
Weißes Leinenhalstuch, in den vier Ecken farbige Glasperlenstickerei. Ober-
österreich, Biedermeierzeit.
Tabaksbeutel, farbige Perlenstickerei, mit der Darstellung eines ruhenden
Hirschen auf der einen und einer Hühnerjagd auf der anderen Seite.
Biedermeierzeit.
Tabaksbeutel, farbige Perlenstickerei, auf beiden Seiten die l^arstellung eines
zweiräderigen Karrens, der von einem geschniückten. berittenen
Pferd gezogen wird. Biedermeierzeit.
Tabaksbeutel, farbige Perlenstickerei, mit der Darstellung eines Kosenfrieses
auf grauem, weiß gestickten Grund. Hiedermeierzeit.
Tabaksbeutel mit Perlenstickerei (Tänzeiin und stilisierte Blumen). IJnz.
Biedermeierzeit.
Tabaksl)eutel, vierseitig, blau und rot. mit stilisierten bunten Hlinneii bestickt.
Linz. Biedermeierzeit.
Sachet aus blauer Seide mit einer in llaaist ickerei ausgeführten Jiurg- und
]ierglandschaft. Biedermeierzeit.
Seidenatlas-Shawl, weiß mit rosa Streifen, die an den beiden landen von
entgegengesetzt lautenden hellroten aufgenähten Seidenschnnren
gequert werden. An den beiden Schmalseiten und der einiMi l.iuiu-
seite Seidenfransen. Biedermeierzeit.
Steckkamm. Hörn, der breite ol)ere Haiul durchbrochen (symmet riscJio Hhitl
und Itankenornameut). Linz, Mitte des 19. . Jahrhunderts.
0-7
Steekkamm aus Schildpatt mit 8 Nadeln. Oben manschettenförmig gerollt.
Linz, Biedermeierzeit.
P>r(nizenadel mit bronzenen Blättern und rot gefärbten, aus Bein geschnitzten
Rosen. (Wurde in die Goldhauben und schwarzen Perlenhaubeu
gesteckt.) Ober Österreich, JMedermeierzeit.
Täschchen aus schwarzem Drahtgeflecht, das Schloß aus schMarzem Stahl
(Guß). Linz. Biedermeierzeit. ])azugehöriges Portemonnaie (wie
oben).
Justizaltertümer.
A7ikauf.
..Wiege der Alten" von Marchtrenk, Holz, 178 cm lang, 81 cm hoch, 75 cm
breit. Die Vorder- und llückwand geschnitzt, an den beiden Seiten-
wänden bemalt. An den beiden Seitenwänden je vier eiserne Ringe
zum Festschnallen der in der Wiege zu schauckelnden Personen.
An der A'orderseite die Datierung: 17 J. K. 02 (J. K. ist Johann
Kötzinger, Richter zu Marchtrenk). Oberösterreichisches Justiz-
altertum. (Zur Bestrafung unverträglicher Eheleute.) An den
beiden Längsseiten iMalereien. die sich auf den Zweck der Wiege
beziehen: Ein er\\ aclisener Mann und eine erwachsene Frau wie
Wickelkinder fest eingefatscht. Darüber gereimte Spottverse.
(Ankauf aus einer Spende eines Ungenannten.)
Volkskundliches.
Geschenke.
Keliquientäfelchen. viereckig, die Ränder mit Leinwand überzogen (vermul-
licli aus Wachs), darauf angeklebt sieben mit verschiedenfarbiger
Leinwand überzogene Partikelcheu von Reliquien. Auf jedem der-
selben ein Zettelchen mit der Bezeichnung des Märtyrers in roter
Tinte. Dazwischen kleine Wallfahrtsmedaillen (z. B. Maria Zell),
Minzige Pestkreuze, Pfeile und Siegel von Wallfahrtsorten. An den
vier Rändern angeheftet (zum Umschlagen und Bedecken des Täfel-
chens) je ein Kupferstich mit Darstellungen des Hauptes des heiligen
Anastasius, eines Pestkreuzes, des heiligen Felix und der elungfrau
Maria, Das ganze aufgeheftet auf ein enveloppeartig zusammen-
gefaltetes, beiderseits mit wirksamen Gebeten und Benediktionen
bedrucktes Blatt. Linz, gedruckt bei Johann Michael Pramsteidl.
Linzer Amulett des 17. Jahrhunderts. (Familie Dimmel.)
Piastische Miniatur-Darstellung eines Bergwerksbetriebes, eingelassen in eine
Glasflasche. 18. Jahrhundert. (Frau Marianne Höchsmann.)
Weiset, d. i. eine typische Hochzeitsbescherung vom Ausgange des 18. und
Anfang des 19. Jahrhunderts, ein zierliches Körbchen aus silber-
und goldumsponnenen Drahtfäden, mit rotseidenen JNlaschen ge-
schmückt, das meist aus Wachs gebildete Miniaturnachbildungen
aller jener Dinge enthält, die den Neuvermählten beschieden sein
sollen (Brote von verschiedener Form, Salzstock. Schmalztopf, W^ein-
ÖS
lla.sche, Brutlieiine mit Kiern und Küchlein. Kosenstoik. Wickelkind).
Aus der Fnniilie der Spenderin. 1. Jahrzehnt des 19. Jahrluindert.s.
(Frau Professorswitwe Jiosa Haniber<ier,)
Uhrständer aus Bronzeblech, versilbert, gepreßt. Oberösterreicl). Biedermeier-
Rokoko.
Uiirstiinder, Bronze, gegosseu. Oberöaterreich, Biedermeier-Rokoko.
(Herr Oberpostmei.ster Ritter in St. Johann i. F.^
Linzer Kornmaül. Holz, oben ^lessingreif an der Leibung eingebrannt: Doppel-
adler W 851 und das Linzer Stadtwappen. (Frau Johanna Töi)fer.l
Dar.stellung einer Schlittenwettfahrt bei Linz im Jahre 1853 (im Hintergrund
der Pfenningberg). Gemalt von F. Wutschi in öl auf Leinwand.
Bildgröße 56:78 cm. (Herr Präsident J. Wimmer.)
Daguerreotypie (Friedrich Wilhelm Hans Edler von der Planitz). Anfang der
Sechzigerjahre, in Lederetui.
(Fräulein Klothilde Edle von der Planitz.)
Ankauf.
Lebzeltermodel (CJröße 10 : 10 cm). Auf der \'orderseite Dann-, diy eine
Dienerin stäupt, auf der Hückseite Flucht nach Ägypten. Sarlein^-
bach, 1. Hälfte des 18. -lahrhunderts.
Lebzeltermodel (Größe 18i/l> : lOy^ cm). Auf der \orderseite ausgestochen ein
Kavalier, eine lautenschlagende Dame, ein harfenspielender Pantalon
und Dame mit Fächer. Auf der Rückseite ])ame am Spinnrad.
Bäuerin mit Buckelkorb, Reiter und Wickelkind. Aus Sarleinsbach.
1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Bild der sieben Schmerzen Maria (Brustbild), Hinterglasmalerei. 45 : 31 cm.
Saudi, ^Mühlviertel, Mitte des 18. Jahrhunderts.
.Marterlkreuz, Eisenblech, au.sgeschnitten, bemalt (Christus am Kreuz, zu
seinen Füßen Halbfigur der Maria mit dem Schwert in der Brust).
Stiftung einer Witwe für ihre beiden gestorbenen Männer (laut
In.schrift und Malerei in Kästchen). Oberösterreich. Rokoko.
Bauernlöffel aus Hörn, gedrechselt, auf der Unterseite die gravierte und
braun geätzte Darstellung eines rudernden Schiffers in einem Kahn ;
darunter die Inschrift: „Im Namen Jesu steh ich dort bis ich komm
in das bestimmte Ort." Oberöaterreich, Ausgang des 18. Jahr-
hunderts.
Butterteller aus Holz, in Kerbschnitt \ erziert, bäuerlicli. Oberösterreich.
1. llälfte des 19. Jahrhunderts.
Xotizbüchlein, aus Elfenbeinblättchen zusammengeheftet, silbermontiert, mit
dazugehörigem Stifte. Oberösterieich, Anfang des 19. Jahrhunderte.
Altes Feuerzeug aus Hörn, in der Form eines kleinen Buches mit perforierten
Deckeln. Oberösterreich, Biedermei<»rzeit.
Spielzeug, aus Elfenbein gedrech.selt, besteht aus einer Kugel, die mit einem
zum Auffangen bestimmten gestielten, reich prolilierten ilohlgefäß
verbunden ist. Oberösterreich, Empire.
Bunde Zinntlasche mit Scliraubendeckel, die Leibung gri-viert (stilisierte
Blumenzweige mit N'ögeln; auf der Manschette eines Straußes ..aus
LielK»**, daneben die Buchstaben F. X. A.), Olwrösterreich, Empire.
Gebetbiicli, ha iidgesch rieben. Die Titelzeiclinuna ilie Xiichaliinung eines
Kupt'ersticlie.s. in braunes Leder gebunden, das mit rotem Leder
intarsiert ist. Mit reicher Handvergolduug. 1810.
Spiuurockeuglas. in der Masse grünlich gefärbt, zum Benetzen der Finger, am
Hocken aufzuhängen. (Für das Sensenschmiedzimmer.)
Flasche mit eingelassenen MarterAAerkzeugen um das Kreuz Christi arrangiert.
Der Stöpsel mit Wallfahrtssiegel. Oberösterreich, Biedermeierzeit.
Zunftgegenstände.
Geseheiil .
Inuungslade der Linzer Nagelschmiede, auf vier platten Kugelfüßen aufruhend,
mit reich und fein eingelegten Füllungen (an den Längsseiten je
zwei, an den Schmalseiten je eine) und reich profiliertem Deckel.
Samt dazugehörigem archivalischeu Inhalt.
(Herr Dr. Albert Figdor in Wien.)
AnJca?ff.
Modell eines Vorderladers, Type anno 1810. auf dem Lauf eingraviert die
Initialen J. P. Kleines Zunftzeichen der Büchsenmacher (zugleich
Meisterstück). Aus Oberösterreich, zirka 1810 — 1820. Länge 131^ cm.
Altes Modell eines Donaufloßes, mit vollständiger Einrichtung und vier be-
malten Figuren. Zunft zeichen. Oberösterreich, Anfang des 19. Jalir-
hunderts. ,,Das Modell stellt ein aus vier Karen (Floßtafeln) be-
stehendes Baum- oder Langholzfloß dar. Die einzelnen Kare bestehen
aus Rundhölzern, die vorn und hinten durch je eine Wegspange zu-
sammengehalten werden. Au diesen sind mittelst Wieden und Floß-
nägeln die Bäume befestigt. Die Verbindung der Kare unter-
einander, die ebenfalls durch Wieden erfolgt, ist durch die Beladung
verdeckt, welche meist aus Schnittholz besteht. In der ]Slitte befindet
sich die aus Bretterstößen gebaute Hütte, die den Flößern Schutz
bietet. Am vorderen Ort oder Kopf sind drei, am hinteren Ort oder
dem Stoir vier Kuder (Goaßhaxen) angebracht. An Werkzeugen
finden wir mehrere Gschwannenstecken, einen Gschwannenschlägel
und ein Seil. Das Modell dürfte aus einem an der Donau gelegenen
Ort unterhalb Linz stammen, da es jene Form der Flöße darstellt,
welche seinerzeit in der „Schinterlacke" unterhalb Ebelsberg aus
den von der Traun und ihren Nebenflüssen in die Donau gebrachten
Flößen zusammengebunden Avurde. Nach ihrem Bestimmungsorte
hießen diese Flöße wohl auch W'iener oder Pester Flöße."
(Ing. Neweklowsky.)
Zunftschild der Kürschner und Strumpfwirker, aus Eisenblech (bemalt und ver-
goldet) ausgeschnitten. Oben halten zwei Löwen eine Krone, von
der ein Hermelinfell und ein Hermelinschwänzchen (letzteres in
natura) herabhängt. Auf dem Fell der Name des Zechmeisters
Johann Neubauer, darunter die Jahreszahl 1839. Unten halten zwei
Löwen eine Krone, von der ein grauer Strumpf herabhängt. Auf dem
Schilde darunter der Name des Zechmeisters Emanuel Zcech. In
einem Glaskasten mit Eisenblechrahmen. Aus dem Freistädter Bezirk.
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Zunftschild der Fleischhauer. Kisenbleeh, ausgeschnitten und auf beiden Seiten
reich bemalt. Auf der einen Seite die versammelte Zeche im Wirts-
haus, in Biedermeiertracht, darunter die Inschrift :
..Nun Brüder singet Jubellieder
Und jauchzt und trinkt den besten Wein.
Man hofft die guten Zeiten wieder.
Darum laßt uns stets fröhlich seyn."
Auf der anderen Seite die Darstellung der Sclilaclitung eines Ochsen,
darunter die Inschrift :
.AVir liören öfter viele Klagen.
Daß wir die Leut' mit Beinern plagen,
Und doch wird's jeder selbst einsehen,
Daß der Ochs muß auf den Beinen stehen:
Drum kanns auch nihmals seyn,
Daß man Fleisch gibt ohne Bein."
Das umrahmende Blattwerk vergoldet, in einem schwarzgerahmten
Glaskasten. Aus dem Freistädter Bezirk, Anfang des 19. Jahr-
hunderts.
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Geschenke .
Serie von Granithandstücken mit llolybdänglanze aus der Umgebung von
Schlägl, 16 Stück,
\'ersteinerungen aus dem Sande von Plesching, 31 Stück,
(Gesammelt und gespendet von Herrn Kegierungsrat Hans
Commenda,)
3 Stück Braunkohle aus dem Steinbruch am Gmundenerberg.
(Portland-Zement- und Eternitfabrik Hatschek in (Jniundeu,)
Kieferreste eines diluvialen Pferdes von Altheim, 2 Stück,
(Herr Lehrer Leopold Bodingbauer, Altlieim,)
Wirbelknochen, gefunden am Fuße der Mitterspitze des Dachsteins,
(Herr Dr. H, Schaller, Gunskirchen,)
Fischrest vom Bauernberg bei Linz, (Herr Kegierungsrat Hans Commenda.)
2 Stück durch Feuer verglaste GeröUe von Lorch aus den Kalkgruben des
r.hni sehen f.agers. (Herr kaiserlicher Kat Ludwig Benesoh.)
AllLällfc.
Line Serie von Gesteijien zur Erläuterung geologischer Begrifl'e:
Hornblendebombe vom Laacliersee, (Jlazialgeschiebe aus Kalkstein, Rivoli,
Eifel, Italien,
Andesitbombe mit Bindenstruktur, ( Jesclirammter Gletscherschliff aus
Santorin, Ontario, Kanada.
Gefritteter Sandstein, Otzberg, Oden- (Jeschrammtes Geschiebe, Insel Föhr.
wald. < iruiulmoräne, Bern, Schweiz,
Gefritteter .Sandstein, prismalisiert, <iekritztes Geschiebe von Ebersualde,
Jvöwenberg, Schlesien, (iefrittete Grauwacke von Nickenich,
(ilazialgeschiebe aus Serpentin, Kivoli, l-'ifel,
Italien,
()1
Gequetschter Porphyr von Rofna,
Graubündteii.
Verruca iio, gequetscht, Etzlital, Schweiz.
V'erghister Sandstein von Hardt, Eifel.
Gequetsclites permisches Konglomerat
von Ihinz, Schweiz.
Basalt-Auswürfling mit Biotittafeln
und Augit vom Laachersee. Eifel.
Gefritteter Sandstein, Finkenberg bei
Bonn.
Lavaträne, Nickenich, Eifel.
Lavabombe, Nickenich, Eifel.
Gewundene Lava, Nickenich, Eifel.
Tauförmige Lava, Nickenich, Eifel.
Lavaträne vom Kunkskopf, Laacher-
see, Eifel.
Lavaträne von Gravenoire, Auvergne,
Frankreich.
].euzitbombe vom Albanergebirge,
Italien.
Olivinbombe, Dreis. Eifel.
Fladenlava der Eruption 1906, Vesuv.
Sanidinbombe, Albanergebirge, Italien.
j Andesitbombe, Mikra Kaimeni, Insel
Sautorin.
Lavabombe von 1872, Vesuv.
I Eine Schachtel Lapilli von Ettringen,
: Eifel.
Eine Schachtel Lapilli von Phira,
Insel Santorin.
Eine Flasche vulkanisclier Sand,
Phira, Insel Santorin.
Eine Flasche Santorinerde. Phira,
Santorin.
Eine Flasche schwarzer vulkanischer
Sand, Phira, Santorin.
j Eine Flasche Schlackensand, Eruption
I 1906, Vesuv.
Eine Flasche Asche, Eruption 1906,
Vesuv.
Zoologie.
Geschenke.
a) Säugetiere
1 Steinmarder ^.
1 Rehkitz 5.
1 Siebenschläfer ^.
1 Wanderratte A.
(Herr Präsident J. Wimmer, Linz.)
(Kerr Direktor Schnopfhagen.)
Zwergfledermaus ^. 10 Wasserratten. 3 Feldmäuse.
(Herr Oberpostkontrollor E. Munganast, Linz.)
Wasserratte Q. 1 Hausmaus Q. 2 Feldmäuse ^.
(Herr Louis v. Galois, Linz.)
(Herr Musealdiener Brunmeyr, I^inz.)
(Herr Präparator B. Stolz, Linz.)
(Herr Lehrer Franz Hauder, Linz.)
(Herr Hallenmeister Zahler. Linz.)
1 Maulwurf ^.
1 Ohrenfledermaus
16 Feldmäuse. 1
13 Feldmäuse. 1
1 Hausratte Q.
(Herr Oberlehrer Johann Walter, Zell bei Zellhof in Oberösterreich.)
Kopf eines jungen indischen Elefanten. (Herr Hans Drouot, Linz.)
Waldmaus.
Hausspitzmaus ^
b) Vögel :
1 Fischreiher (^. 1 Kornweihe Q. 2 ]\läusebussarde ^ und Q. 3 Turmfalken,
2 ^ und IQ. 7 Rauhfußbussarde, 3 ^ und 4 Q.
(Herr Hans Drouot, Linz.)
(Herr Ingenieur Neweklowsky, Linz.)
(Herr Franz Obermeier, Linz.)
(Frau Jirouch, Linz.)
1 Kuckuck ^. jung. 1 Turmfalke Q. 2 Tannenheher c5 Q- 3 Eichelheher,
2 ^ und 1 Q- (Herr Statthalterei-Reclmungsrevident H. Gföllner, Linz.)
1 Grünfink Q.
1 Ringelgans Q.
t Sumpft üpfelliuhn.
&2
1 Stadtschwalbe ^. (Herr Musealdiener J. Winter, Linz.)
1 Tanueuheher Q. (Herr Musealdiener J. Brunmeyr, Linz.)
1 Flußuferläufer. (Herr Eobert Damberger, Linz.)
1 Schw arzamsel ^, jun<i. (Herr Völkl, Linz.)
1 Eiclielheher Q. (Herr Statthalterei-Keelinunosrevident H. Gföllner, Linz.)
1 Elster Q. 1 Sj)erl)er Q. (Herr (Jeneralkonsul v. Haupt, Linz.)
1 ^läßhuhn Q. (Herr Staatsbahnbeamter Alfred Seifried, Linz.)
1 Wespenbussard ^, jung.
(Herr Revierjäger F. Metlitzk}*, Steyregg l;ei Linz.)
1 Sperber ^. (Herr Generalkonsul v. Haupt, Linz.)
Aulimife.
a) Säugetiere :
1 Fischotter ^. 1 Fiscliotter Q samt 2 Jungen.
b) Vögel :
1 Trauerfliegenfänger Q. 3 Stück Eier vom Auerhuhn, 2 Stück
1 rotköpfiger Würger Q. Eier vom Edelfasan und 3 Stück
1 Waldohreule Q. Eier vom Kebhuhn.
c) Fische :
Biologie des Stichlings. Biologie der Forelle.
(Zusammengestellt von Herrn Präparator Fritz Henkel. Wien.)
d) Amphibien und Reptilien :
Skelett von Salauumdra maculosa. 1 Sandviper.
(Angekauft von Herrn Präparator Fritz Henkel. Wien.)
Entomologie.
Gescketike.
87 Stück Schmetterlinge. (Herr Baurat H. Kautz. Wien.)
10 Schmetterlinge, darunter Parnassius Apollo v. albus.
(Herr Hans Huemer, Linz.)
227 Schmetterlinge. (Herr Lehrer Franz Hauder. Linz.)
Ä/fhäufe.
73 Lepidopteren- Arten in 105 Exemplaren.
2 Tnsektenbiologien (Termite und Waldameise) von Präpauilor l'rit-dricli
Henkel in Wien.
8childheuschrecke aus Neu-Guinea und eine Suite von groUeii Skorpionen und
Spinnentieren, darunter Vogelspinne einen Kolibri überwältigend etc.,
angekauft gleiclifalls vom l^räparator Friedrich Henkel in Wien.
Bücherei.
Folgende Herren haben dem Museum von ihnen \ erfaßte Werke uiul
firoschüren gespendet :
Berinrt Friedrich, Wien (Oberflächenstudien an Meteoriten) ; Fihvti-
«feiner Florinn. Pabneiikirchen (Heimatkunde von Pabneukirchen in Ober-
üsterreicli) ; I'iala Eduard, Wien (Münzen und Medaillen der welfiselien Laude) ;
Nusko Dr. Hans, Linz (Salzburgs Fürsteuwappen) ; Palmstorf er Ignaz, Prani
(Geschichte der Pfarre Pram) ; Pantz Dr. Avfon von, Wien (Die Grabdenkmale
der Stadtpfarrkirche zu Steyr) ; Sigmund A., Professor, Graz (Neue Mineral-
fundorte in Steiermark. Die mineralogische Abteilung des steiermärkischen
Landesmuseums in Graz) ; IHll Dr. Alfred, Wien (Die Ammonitfauna des
Kelloway von Villäny L, IL Das große Naturereignis von 1348 und die Berg-
stürze des Dobratsch. über einige geologische Exkursionen im Gebiete der
Hohen Wand. Die geologische Aufnahme des restlichen Teiles des Karten-
blattes Enns — 8t«yr) ; Wieser Dr. Franz, Wien (Die Einrichtungen des
französischen Tabak-Monopoles in den illyrischen Provinzen 1809 — 1813. Die
k. k. Tabaklabrik in Linz a. d. D.) etc. etc.
Ferner bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern. Broscliüren.
Landkarten u. dgl. die Herren: Benesch Ludwig, kais. Rat, Linz; Berger Dr.
Franz, Professor, Ried: Conrmenda Hans, Regierungsrat, Linz; Drouot Hans,
Buchdruckereibesitzer, Linz; Fuchs August, Linz; Justin Hugo, Oberleutnant,
Laibach; Neukirch Heinrich, Linz; Ritter H., Oberpostmeister, St. Johann i. P. ;
Winrnier Julins, Präsident der Allgemeinen Sparkasse und Buchdruckerei-
besitzer etc. etc.
\'on Behörden. Schulen. Körperschaften u. dgl. haben folgende ihre
\'eröffentlichungen gespendet : Akademie für Musik und darstellende Kunst,
Wien; Allgemeine Sparkasse u. Leihansalt, Linz; Arheiter-TJnfaUversicherungs-
Anstalt, Salzburg; Bank für Oheröst erreich und Salzhur g, Linz; Bischöfliches
Ordinariat, Linz; Domhauverein, Linz; Internationaler Kongreß für Fürsorge
für Geisteskranke, Berlin; Katholischer Preßverein, Linz; Landesansschuß,
Linz; Landes-Gewerhemuseum, Stuttgart; Landeskultur rat, Linz; Landwirt-
schaftsgesellschaft, Linz; Musealverein, Schärding; Oherösterrcichischer
Gewerheverein, Linz; Public Library, Neuyork; Schärdinger Heimatkunde,
Taufkirchen an der Pram; Sparkassen Kirchdorf. Leonfelden, Urfahr ; Staafs-
geicerheschule, Linz: Stadt-Bibliothek, Winterthur ; Stadtgemeinde, Linz:
Städtisches Muscutn, Lemberg ; Tierschutzverein, Linz: Turngau für Oberöster-
reich und Salzburg, Linz; Turnverein, Linz u. v. a.
Der Zugang von Druckwerken der wissenschaftlichen Institute und
gelehrten Gesellschaften, mit denen das Museum im Tauschverkehr steht, wird
von Jahr zu Jahr umfangreicher.
An Tages- und Wochenblättern wurden der ]\Iuseal-Bibliothek seitens
des betreffenden Zeitungsverlages unentgeltlich zugewendet : „Ave Maria'",
„Bauern führer'', „Deutscher Michel", Linzer „Tages-Post". „Linzer Tierfreund'',
„Linzer Volksblatt", ,, Linzer Zeitung", ,,Mühlviertler Nachrichten". ,.Neue
Warte am Inn", „Volksbote", ,, Welser Zeitung".
Der Ankauf von Büchern beschränkte sich auch im Berichtsjahre wieder
nur auf solche Werke, die sich für die Arbeiten der Herren Fachreferenten als
notwendit' erwiesen.
^^^o
Die Vermehrung der kunst- und kultur-
historischen Sammlungen des Museums
in den Jahren 1910 und 1911.
I. Das Micheldorfer Sensenschmiedzimmer vom
Jahre 1817.
Die Streitfrage, ob es ersprießlicher sei, die Sammlungs-
bestäiide eines Museums in geschlossenen kulturgeschichtlichen
Bildern oder in systematischen Aneinanderreihungen vorzuführen,
ist längst keine Streitfrage mehr. Man wird eben überall dort
zur Ausgestaltung von kulturgeschichtlichen Interieurs greifen^
wo das Sammlungsmaterial es ermöglicht, den Eaum mit zu-
sammengehörigem Mobiliar annähernd vollständig und zeitgerecht
auszustatten. Je näher die darzustellende Epoche unserer Zeit
liegt, desto leichter wird die Lösung der Aufgabe sich gestalten.
Was das Interieur oder kulturgeschichtliche Zimmer in den
Museen eine Zeitlang in Verruf gebracht hat, war die Leicht-
herzigkeit, um nicht zu sagen der Leichtsinn, womit man vor noch
nicht langer Zeit an die Bewältigung des Problems herantrat.
Man stellte den malerischen und nicht den wissenschaftlichen
Gesichtspunkt in den Vordergrund und brachte Dinge in
ein und demselben Eaume zusammen, die in Wirklichkeit mit-
einander nie in Berührung getreten waren und sich gegenseitig
mit sehr verwunderten Blicken maßen: die Ausstattung kirch-
licher und profaner Bäume, adeliger, bürgerlicher und bäuerlicher
Wohnstuben wurde kunterbunt durcheinander gemengt und die
zeitliche und örtliche Provenienz der einzelnen Gegenstände viel
zu wenig berücksichtigt; alles unter der Herrschaft des maleri-
schen Moments, dem die wissenschaftliche Bichtigkeit unter-
geordnet wurde. Man braucht aber keineswegs das eine dem
anderen zuliebe ül»er Bord zu werfen und kann künstlerischen
m
Geschmack mit sachlicher Korrektheit ganz gut in Einklang
bringen.
Unser Museum besitzt vom Anfang her zwei Interieurs:
die Bauernstube im Souterrain und das gotische Zimmer im ersten
Stock. Jene, ein Meisterwerk des Architekten Eaimund Jeblinger,
mußte die im Laufe der Jahre zuwachsenden volkskundlichen
Sammlungsgegenstände mit aufnehmen und wurde infolgedessen
ihres Interieurcharakters teilweise entkleidet; einer der vielen
Mißstände^ die der von Tag zu Tag unangenehmer hervortretende
Tiaummangel im Linzer Museum zur Folge hat. Es wird eine
der Aufgaben unserer Zukunft sein, unsere bäuerlichen Stuben
A'on einem Großteil der volkskundlichen Sammlungsgegenstände
und den vielen Zunftsachen zu entlasten und neben die Jeblinger-
schen Interieurs eine systematische volkskundliche Abteilung
treten zu lassen.
]])as gotische Interieur (ein stimniuugsvolles Werk Stra-
bergers) leidet an störenden Ergänzungen, die sich wohl der
Privatsammler (Hofrat von Az) gestatten durfte, aus dessen
Xachlaß die Mehrheit der gotischen Einrichtungsstücke ans
Museum kam, während sie in einem wissenschaftlichen Institute,
wo das Publikum unbedingt zuverläßliche sachliche Belehrung
sucht, den Laien irreführt. Erfreulicherweise besitzen wir genug
ecJite gotische Möbel, um im Neubau der Zukunft zvpi Iväiniic
i:eit- und stilgerecht ausstatten zu können.
Anfang 1910 wurde das große Interieur von aristo-
kratischem Charakter eröffnet, das Einrichtungsstücke vom
Ausgang des 16. bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts vereinigt
und dem der vielbewunderte, reichgeschnitzte Kassettenplafond,
ein Geschenk des verstorbenen Bad ] schier Bankiers Goftwald,
das charakteristische Gepräge verleiht. Der größte Teil des
Meublements entstammt einem oberösterreichischen Schlosse und
wurde mit Hilfe einer großherzigen Spende Herrn Ludwüj
Hatscheks erworben. Auch dieses Interieur wird sich einst
in zwei spalten, eines mit eingelegten und geschnitzten
Renaissance-Möbeln und ein anderes mit schwerei(Mi inul
wuchtigeren Barock-Möbeln. Jetzt stellt sich der Raum als der
Saal eines adeligen Hauses dar, in dem neben neuangeschatt'ten
P^inrichtungsstücken vom Ausgang des 17. Jahrhunderts andere,
die um ein Jahrliundert älter sind, pietätvoll aufhewaiirt wcM-dcn :
was ja in Wirklichkeit oft genug vorgekommen ist.
Dicht an diesen adeligen Wohnraum Jiiit dem schönen.
^'i'usten, farbigen Gesamteindruek der deutschen Spätrenaissance
scliließt sich das frühlingshaft helle oberösterreichische Empire-
;iinimer, dessen Aufstellung ein glücklicher Zufall ermöglichte.
Im Spätherbst des vorigen Jahres fand ich in Gmunden in
wunderbarer Vollständigkeit eine Wohnungseinrichtung bei-
sammen, die der Tradition nach aus einer Sensenschmied-
familie in Micheldorf stammte und die, nach ihrem Stil
zu urteilen, zwischen den Jahren 1810 und 1820 hergestellt
worden sein mußte. Die Munifizenz der Allgemeinen Sparlcasse
in Linz ermöglichte die Anschaffung dieses kompletten
Schlaf- und Wohnzimmers, das aus einem doppeltürigen Steh-
kasten, einer Kommode mit Glaskasten, einem großen und kleinen
Tisch, einem Sofa, sechs Sesseln, zwei Betten und einem Nacht-
kästchen besteht. Die Überlieferung, daß es sich um ein Michel-
dorfer Sensenschmiedzimmer handle, wurde zur Gewißheit, als
bei der lleinigung an dem mächtigen Stehkasten in Holz
geschnitzt die Namensinitialen und die Sensenschmiedmarke des
Micheldorfer Sensenschmieds Joh. Georg Holzinger hervortraten.
Die kreisrunde Marke zeigt im Flachrelief geschnitzt eine
strahlende Sonne, um die herum zwei Halbmonde und zwei Sterne
angeordnet sind. (^^Die Sohn mit zwei Mondscheindl und zwei
SterndF', ist die Marke in einem alten Sensenschmied-Marken-
buch des oberösterreichisehen Landesarchivs beschrieben.) ^)
^) über die Fainilie Holzmger in Micheldorf und ihre Werkstatt gibt
uns Herr Franz Schröckenfux, der Bürgermeister in Windischgarsten, dankens-
werte Aufschlüsse, denen wir folgendes entnehmen : ,,Das fragliche Sensenwerk
bestand schon 1530 und hieß bis 1629 die , Schützenhube', dann bis 1694 die
jObere Steinhub' und dann bis in die jüngste Zeit die ,Untere Holzinger-Werk-
statt', entsprechend den Namen der jeweiligen Besitzer. Das Zeichen .Sonne'
brachte 1694 der Georg Holzinger mit; er hatte es von einem Onkel geerbt,
früher war die Marke , Gansauge' auf diesem Hammer geschlagen worden.
Holzinger ist ein alter Sensenschmiedname, der sich schon um das Jahr 1500
in Micheldorf und Steyrling findet und speziell auf der von ihnen bezeichneten
Werkstatt in fünf Generationen, und zwar: 1694 — 1743 Georg Holzinger,
Pulvermacherssohn bei Krems, und seine Frau Barbara, geborene Pollhammer.
verwitwete Moser: 1743 — 1795 das Enkelkind Johann Adam Holzinger, ver-
mählt am 6. August 1743 mit der Eva Maria Weinmeister, Sensenschmied-
meisters-Tochter vom Prieltal bei Leonstein; 1795 — 1805 der Sohn Johann
Georg Holzinger, vermählt am 10. Februar 1784 mit der Maria Elisabeth
Ehmayer, GastAvirtstochter ; Johann Georg Holzinger, gestorben am 13. Mai
1805, 48 Jahr alt, die Witwe Eva Maria starb 1817; nach deren Tod über-
nahm erst der Sohn 1817 — 1837 Johann Georg Holzinger, vermählt am 2. Sep-
tember 1817 mit der Regina Schoiswohl, Fuhrmannstochter aus Windisch-
garsten. Johann Georg Holzinger starb am 1. Jänner 1837 im 47. Lebens-
68
])\v ^anze Kiiirichtini^-, in ihrcM' Solidität und Akkuratesse
ein ^leisterwerk damaliger Schreinerkiinst, zeigt die charakteristi-
schen Formen des ausgehenden österreichischen Em})ire und ist
aus schön geiiadertem Nußholz, das reich mit dunkleren Streifevi
eingelegt ist, und aus schwarz gebeiztem Ahorn gefertigt. Zierlich
gegitterte Stege bekrönen die schön profilierten Kasten und die
geschweiften Betten ; auch die gegitterten Fensterkarniesen sind
erhalten. Entsprechend dem Charakter der Zeit wirken die
^Föbel in erster Linie durch die Schönheit der Verliältnisse, der
Zeichnung und vor allem durch die ausgesuchte Schönheit des
Materials, das mit liebevoller Sorgfalt zur Geltung gebracht ist.
^fan beaclite, wie in den Furnieren die herrliche Flader durch
sorgfältige Auslese und geschmackvolle Zusammenstellung zur
höchsten Wirkung gebracht wird und mitunter ganz wundervolle
pfauenfederartige Ornamente bildet. Als reizender Schmuck
treten die zahllosen relietierten Bronzebeschläge hinzu, die bald
historischen, bald mythologischen Charakter tragen und die
ernsten, soliden Möbelstücke mit einer goldenen Fülle spielender
Phantasie umkleiden. Es sind durchwegs Alt-Wiener Arbeiten :
einzelne von ihnen sind für die Zeit besonders charakteristisch,
wie zum Beispiel der Beschlag, der das Keiterdenkmal Kaiser
Josef IL von Franz von Zauner, das bekanntlich auf dem Josef -
platz in Wien steht und 1807 enthüllt wurde, mit vollständiger
Jahre an der Schwindsuclit. Die Witwe verehelichte sieli mit dem Seiiseii-
schmiedmeister ]Matthias Kaltenbrunner am unteren Abhang, jetzt Sägewerk
Kinnerberger oder Unterhaindl genannt, und übergab ihrem Sohn 1839 — 1880
Frixnz Holzinger, vermählt in erster Elie am 4. Februar 1839 mit Juliana
Mo.ser von der Eisenhoiermühle, gestorben 1841, in zweiter Ehe am 20. April
1849 mit Rosalie Kaltenbrunner aus Enns, gestorben am 18. November 1861,
und iii dritter Ehe am 16. Jänner mit Maria Anna Lehner, Sensengewerkens-
toehter aus St. Gallen in Steiermark. Sie verkauften ihr Holzinger-Sensen-
werk in Micheldorf 1880 an Gottfried Zeitlinger und zogen sich ins Privat-
leben nach Linz zurück, wo Franz Holzinger 1885 starb, im gleichen die Witwe
am 15. Juni 1900 in ihrer Heimat St. Gallen.'' Die Initialen IG. HR. H.. die
oberhalb der Holzingerscheu Seusenmarke auf dem Stehkasten angebracht sind,
sind also die Anfangsbuchstaben der Namen des Johann Georg Holzinger und
seiner Frau Kegina, geborenen Schoiswohl, und dadurch ist das Entstehungs-
jahr unserer .Möl)el genau bestimmt. Es ist das Jahr 1817. das ^'ermälllung^-
jahr der lM»iden, denn ohne Zweifel bildeten unsere Möbel einen Teil ihrer
Heiratsaushtattung. Mit dieser Datierung stimmt der Spätempire-Charakter
des Meublemeuts vollkommen überein. Die genaue Datierbarkeit der Ein-
richtung ist für die Geschichte unseres Kunstgewerbes nicht ohne Interesse,
da Empire- und Biedermeierniöhel. \u\ riegensatz zu l{enaissan(«Miiöb«'lii. um
sehr selten datiert sind.
1 rt'ür wiedergibt; oder die Jieschläge an den Schubladen der
Kommode mit dem Porträt des Erzherzogs Josef, Palatin von
Ungarn (geboren 1776), in ungarischer Magnatentracht, eine der
]>o])ulär8ten Persönlichkeiten der Kongreßzeit. Die mytho-
logischen Darstellungen sind vorwiegend aus dem Bacchischen
Kreis entnomnien, mit Ausnahme der großen Figuren von Apollo
und Diana, die den Wechsel von Tag und Nacht symbolisieren
und in dieser Bedeutung am Kopfende der Betten angebracht
sind. Wir finden da den (lott Bacchus mit dem Thyrsusstab im
Pantherwagen, Bacchus als Kind in einem traubengefüllten Korb,
von den nysäischen Nymphen getragen usw. Andere Dar-
stellungen Aveisen auf die Hochzeit hin, die den äußeren Anlaß
zur Bestellung dieser Möbel bildete, zum Beispiel ein Hymen
(Ciott der Ehe), der Weihrauchkörner auf einen lodernden Altar
streut, oder die rosenbekränzte Göttin Venus, welche die ver-
schleierte Neuvermählte am Altar des Amor opfern lehrt usw.
Auch die übrigen mythologischen Darstellungen sind auf diesen
Anlaß gestimmt und atmen festliche Freude (vergleiche die Tuben-
bläser in), Segen und Fruchtbarkeit. Wie unerschöpflich in
sinnigen Beziehungen und Anspielungen war doch diese gemüt-
volle Zeit, wie viel Poesie wußte sie auch in das Kleine zu legen !
Jedes Albumblatt, die Glückwunschkarte und die Visitenkarte
wurden zum Gegenstand liebevollen Nachdenkens und künstleri-
scher Behandlung erhoben. So auch die Bronzebeschläge an den
Möbeln jener Zeit.
Ein einziges älteres Einrichtungsstück hat unter den auf-
gezählten Möbeln Platz gefunden, die prachtvolle barocke Stand-
uhr, die seinerzeit aus einer Spende des Herrn Ludwig Hatscheh
für das Museum angekauft wurde. Sie fügt sich mit ihrer schönen
Birkenflader, den dunkleren Nußeinlagen und vergoldeten
geschnitzten Zieraten dem braungoldenen Gesamteindruck des
übrigen Zimmers vortrefPlich ein und mag als ein Familien-
erbstück betrachtet Averden, das um seines Wertes willen pietätvoll
aufbewahrt wurde. Dagegen steht der wundervolle Louis XVL-
Ofen, dessen meergrüne Glasur jetzt erst A^or dem lichten Tapeten-
hintergrund zur Atollen Geltung kommt, der Ausstattung des
Zimmers zeitlich sehr nahe und seine antikisierende Formen-
sprache (Urne, Zöpfe, Lorbeerblattkränze, Perlstäbe usav.) kon-
kordiert mit der Formensprache der Beschläge und der Klein-
kunstA\^erke, die das Zimmer A'erzieren.
Die Ausstattung der Betten mit MullkuA'erturen und der
70
beiden Fenster mit Mullvorhängen im Empirestil besorgte Herr
Tapezierer Müller unentgeltlich, wofür ihm auch hier unser Dank
gesagt sei.
Abgesehen von den Möbeln beherbergt unser Sensenschmied-
zipimer noch eine ganze Reihe kunstgewerblich und kultur-
geschichtlich interessanter Objekte, sowie einige bedeutende
Werke der Malerei und Plastik jener Zeit, auf die im folgenden
eingegangen werden soll.
So prangt zum Beispiel auf dem Stehkasten die fast lebens-
große Biskuitbüste Kaiser Franz /.. ein Meisterwerk der Alt-
Wiener Porzellan-Manufaktur, in ernster antikisierender Auf-
fassung (Imperatorentoga). -^j Das seltene Werk, von dem nur nocli
das germanische Museum in Nürnberg und das Troppauer
Museum je ein Exemplar besitzen, ist datiert (1812) und stammt
von Johann Schaller (seit 1823 Professor der Bildhauerei an der
Akademie der bildenden Künste in Wien), der u. a. auch die
berühmten Biskuitbüsten nach der Antike modellierte, die einen
Schmuck der k. k. Hof-Bibliothek bilden (Imperatoren-, Dichter-
und Philosophenköpfe). Schaller war neben Elias Hütter (von
dem unser Museum die 1802 modellierte Büste des Erzherzogs-
Karl besitzt) der begabteste Schüler Anton Grassis, des berühmten
Modellmeisters der kaiserlichen Porzellan-Manufaktur.
Derselben Manufaktur gehört das vollständig erhaltene, für
12 Personen berechnete Kaffeesei^vice an, ein Vermächtnis der
Frau Rosa Vielguth, das jetzt in der Kredenz des Sensenschmied-
zimmers eine würdige Aufstellung gefunden hat. Es stammt aus
dem Jahre 1828 und ist offenbar ein Hochzeitsgeschenk. In Blau
und Gold üppig dekoriert, erhielt es seinen reichlichsten Schmuck
durch den Blumenmaler Josef Cloos, der als geschätzter Meister
von 1806 ah an der Fabrik beschäftigt war. „Seine Spezialität
waren aus verschiedenen Blumen gebildete Kränze und Sträuße,
die scharadenartig aus den Anfangsbuchstaben der Blumennamen
die Namen derjenigen Personen erraten ließen, denen das
betreffende Porzellan zum Geschenk dargebracht wurde. Diese
Blumenrätsel waren namentlich in den Dreißiger jähren sehr
beliebt und bildeten neben Rosen, Vergißmeinnicht und Pensoes
einen wesentlichen Bestandteil des lyrischen Formenschatzes auf
den Porzellanen der Biedermeierzeit.^'^) Der G()lddes>in dos
*) Ein Geschenk von Fräulein Henriette von Spaun.
-) J. Folnesics in der „Geschichte der k. k. Wiener PorzellanMiuiu-
faktur", Seite 145.
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])rachtvolleii Vielguth-Services ist von Karl II erzer (ab 1790 an
der Manufaktur) gemalt.
Auch die beiden porzellanenen E^ipirevasen auf dem
Speisetisch des Interieurs sind mit Arbeiten berühmter Alt-
Wiener lUunienmaler geschmückt; die eine (topfförmig, auf ver-
goldeten Löwenpr^nken aufruhend) ist auf blauem Grunde mir.
einer Blumengirhuide von Johann Garo dekoriert (1824), die
andere, becherförmige, auf mattem Goldgrund mit einem
naturalistischen Blumenarrangement von der Hand Johann
Marenzellers verziert (1826).
Einen künstlerischen Hauptschmuck des llaumes bildet das
lebensgroße Damenporträt über dem Kanapee, ein liebenswürdiges
Meisterwerk des königlich bayerischen Hofmalers Josef Stieler
(1781 — 1858), das aus dem Legat des Herrn Moritz von Mayfeld
in Schwanenstadt an uns gekommen ist.
II. Skulpturen.
Für die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen
unseres Museums hat kaum eine andere Abteilung eine gleich
große Wichtigkeit w^e die xibteilung der Skulpturen. Es ist in
Fachkreisen heute anerkannt, daß kein anderes öffentliches
Institut in Österreich mit der Sammlung gotischer Holz-
skulpturen, das heißt also plastischer Arbeiten aus dem 15. und
16. Jahrhundert, der Blütezeit der deutschen mittelalterlichen
Kunst, konkurrieren kann, die im Linzer Museum vereinigt ist.
Und dies ist etwa kein Zufall, sondern entspricht durchaus dem
hohen Rang, den unsere kleine Provinz in der Geschichte der
deutschen Bildschnitzerkunst anerkanntermaßen einnimmt; den
beiden großen Llolzschnitzaltären von St. Wolf gang und Kefer-
luarkt lassen sich kaum zwei gleichartige Werke von gleichem
künstlerischen Wert an die Seite stellen (in Österreich selbst
gewiß nicht) und diese beiden Werke stehen durchaus nicht ver-
einzelt im Lande da, ihnen gesellt sich vielmehr eine ganze Eoihe
mehr oder Aveniger bekannter und wertvoller gotischer Schnitz-
altäre und über das ganze Land verstreut ist eine Fülle von Bruch-
stücken ähnlicher Werke, Reliefs und Figuren, die alle insgesamt
Zeugnis geben von einer auffallend starken Blüte dieses Kunst-
zweiges gerade in unserem Lande. In der noch zu schreibenden
großen Geschichte der deutschen Plastik des ausgehenden Mittel-
alters wird Oberösterreich eine große Eolle spielen.
12
Es ist hocherfreulieli, daß die Saiiniduiii>eii des Linzer
Museums im richtigen Verhältnis zu diesem Stande der Dinge
sind. Wie der in die Seele unseres Volkes gelegte Kunsttrieb sich
kaum jemals wieder so mächtig, so vielseitig und mit so echtem
Apsdruck entfaltet hat als in der spätgotischen oberösterreichi-
schen Plastik (denn unsere glänzende Barockkunst ist eine Kunst-
welle, die aus dem Süden kam und im Herzen des Volkes kaum
jemals Wurzeln geschlagen hat), so steht an der Spitze unserer
Museumssammlungen die großartige Sammlung gotischer ITolz-
skulpturen, die mit Recht weithin berühmt ist. Sie bildet die
eigentliche Spezialität des Linzer Museums und diese Spezialität
auszubilden und zu steigern muß daher eine unserer ersten
Sorgen sein.
Auch im letzten Jahre gelang es, eine Reihe wichtiger Neu-
erwerbungen für diese Sammlungsabteilung durchzuführen, was
von Jahr zu Jahr schwieriger wird, weil sich die Neigung der
Privatsammler mit wachsender Leidenschaft gerade dievser
Gruppe von Kunstwerken zuwendet. Durch das Entgegenkommen
des Besitzers war es möglich, eine fast lebensgroße Statue des
heiligen Christo pliorus (Holz, spätere Bemalung) anzukaufen, die
stattlichste Figur unserer ganzen gotischen Skulpturensammlung
Der gutmütige Riese, der das Jesuskind über den Strom trägt,
stützt sich mit der Linken auf einen gewaltigen Knüppel,
während die Rechte zierlich das üntergewand schürzt. Gi^wisse
interessante Details des Kostüms machen das Werk doppelt wert-
voll. Es stammt aus Linz und dürfte wohl in der Nische eines
Hauses gestanden haben und diesem (lebäude den alten Haus-
namen gegeben haben (wie der heilige Christ()])h, in Fresko
gemalt, auf Hauswänden unzähligemale vorkommt).
J)urch eine gütige Spende des Herrn Ludwig Haischel'
gelang es, eine schöne gotische Marlon /ui von spezitisch ober-
österreichischem Stil, mit zierlicher Ausladung der ilüfte und
reichen Locken, die über Brust und Schultern fallen, zu erwerlx^n.
Der oberösterreichische Charakter ist voi- aIhMii in der Ausfülirung
des Kopfes unverkennbar.
Zu unserer großen Freude liat Herr (icncralkousul /faiipf
von Hochstäften die drei oberösterreichischen Ilolzskulptureu
(eine wunderbare gotische (iru])]>e ({er heiligen Auua Sclbdriti,
eine gotische Statue der heiligen Barbara mit dem Keh'li und
eine Renai88ancegrup])e Mariens mit dem Kinde von schöne!
Freiheit der Bewegung und wciclici- (Icstaltiing dci- I'\»riiu'ii ), die
73
in unserer Weihnaelitsausstellung „Aus Liuzer Privatbesitz" zu
sehen waren, dem Museum aJs Leihgabe überwiesen. Dies ist
eine schöne, anderwärts schon vielfach eingeführte Form, künst-
h'risches Privateigentum der Öffentlichkeit nutzbar und zugäng-
lich zu machen. Möge das behei-zig(^uswerte Beis])iel recht viel
Nachahmung finden.
Durch Ankauf ging ferner eine Ölberg-Gruppe (aus Clirisi-
h-inrll bei Steyr) in den Besitz des Museums über, die durch ihren
hochaltertümlichen Charakter den Blick des Kenners fesselt. Es
sind stilistisch noch sehr gebundene Holzschnitzarbeiten aus dem
14. Jahrhundert, die in manchen Einzelheiten noch romanische
Eigentündichkeiten bewahren, wie die langen, weichen Falten der
togaähnlichen Gewänder, die wenig ausladende Bewegung, die
Form der Köpfe und vor allem der Schnurrbarte. Sie erinnern
aufs lebhafteste an die Ölberg-Gru])])e im Florianer Stiftsmuseum
und wirken durch einen eindringlichen Ernst dei' Auffassung und
durch die Kraft dei- zum Teile noch mit s(4ir primitiven Mitteln
arbeitenden Charakteristik.
Überaus lieWich und gefällig ist das gotische Sieinrelief
einer Madonna (15. Jahrhundert, Bemalung später; Ankauf),
das einst vvohl über dem Eingange eines Hauses den vorüber-
gehenden Wanderer angelächelt haben mag. Die Himmelskönigin
neigt den Ko])f gegen das Kind hin, das sie in den Armen hält ;
der Kopf des Kindes, das mit einem Granatapfel, dem Symbol der
unerschöpflichen Liebe, spielt, wiederholt diese Bewegung. Ein
Werk voller Anmut, von reinstem gotischen Stilcharakter und
eine sehr wesentliche Vermehrung unserer noch kleinen Sammlung
gotischer oberösterreichischer Steinskulpturen.
Während die bisher besprochenen Werke ohne Ausnahme
aus Oherösteneich stammen, gehören die herrlichen Skulpturen,
die einen Teil der Spende des Fürsten Liechtenstein bilden,
außeroberösterreichischen Kunstkreisen an. Sie sind uns nicht
bloß wegen ihres absoluten Knust wertes, sondern vor allem ancii
als stilistisches Vergleichungsmaterial für unsere einhei.uiischen
Arbeiten hochwillkommen. Die Methode der „wechselseitigen
Erhellung durch Grundsätze'', die Wilhelm Schere?- für die
Literaturgeschichte fruchtbar gemacht hat, findet ja bekanntlich
auch in der Kuiistgeschichte immer reichlicher Anwendung.
Unverkennbar ist der niederdeutsche CUuirakter der in Eichi'
geschnitzten Sitzfigur des Eremiten Markus, einer Arbeit von
tiefster Beseelung luicl hoher künstlerischer VoUendiiijg. Der
Heilige ist in eine Tracht gekleidet, die der des Pilgers ähnlich
ist; er sitzt in tiefes Sinnen versunken und hält in der Linkert
ein Tintenfaß, während die Kechte eine Kielfeder gehalten haben
mag; über das rechte Knie ist eine Schriftrolle gebreitet. Wirre
Haarsträhne fallen in die gedankengefurchte Stirn, ein un-
gepflegter Bart bedeckt das Kinn, das ganz a])geniagerte Gesicht
hat einen verhärmten Ausdruck, ^[it großem Ernst und künst-
lerischer Gewissenhaftigkeit ist das in vielen kleinen Falten
gebrochene Gewand behandelt. Der ganzen Herbigkeit der
stilistischen Auffassung dieser Figur wird man erst inne, wenn
man die obenerwähnte, spezifisch oberösterreichische Gruppe der
heiligen Anna Selbdritt zur Vergleichung heranzieht; sie hat
bei aller Würde direkt etwas Lachendes und Sonniges. Es ist
wie ein Drama von Hebbel neben einem Drama von Grillparzer.
W"ie der heilige Georg der populärste Heilige des deutschen
Mittelalters war, in dem der deutsche Kitter eine gesteigerte
Spiegelung seiner eigenen Tugenden verehrte und auf den eine
Unsumme sympathischer Legenden gehäuft wurde, so sind die
gotischen Georgs-Statuen und Georgs-Eeliefs heute die viel-
begehrten Lieblinge unseres Sammlerpublikums. Besonders für
einen Georg, an dem die Küstung so genau und klar angegeben
ist wie der maximilianische Plattenpanzer an dei schönen
gotischen Georgs-Statue, die uns der Fürst Liechtenstein jetzt
geschenkt hat, zahlt der deutsche Sammler gern hohe Preise.
Lange Locken umwallen die mageren Wangen des streng und
ernst dreinblickenden jungen Kittei-s, des Herakles der christ-
lichen Legeade. Ein turbanartiger Kopfbund deutet die morgen-
ländische Umgebung an, in der er gewöhnlich auftritt ; er ist
nicht beritten dargestellt, wie sonst häufig, sondern setzt den
eisenbeschienten Fuß auf den Leib des Drachen, dessen Schnauze
er mit eherner Faust gejjackt hat, währ(Mul die hocherhobene
Rechte das Schwert schwingt.
Das weibliche Cregenstück zu dem Drachenheiligen ist die
heilige Margarete, deren liebliches Abbild uns die Freigebigireit
des Fürsten Liechtenstein beschert hat. Der Schönheit diesv^r
gotischen Kom])osition hat die spätere Bemalnng keinen Abbruch
tun können. Die Königstochter steht in ruhiger Vorderansicht
da, die rechte Hand hält ein Buch und rafi^t den schweren Mantel,
während die linke den Kreuzesstab hielt. Die i^ihhmg dci- hol «n
fcftarken Stii-n und das leise Schmunzeln der Li|)peii sind Imuih-
lümlichkeiten des oolisclicn Stils, die liier besonders staj'k aus-
geprägt sind.
xVußer den aufgezählten gotischen Figuren und Eeliefs ver-
danken wir dem Fürsten ein prachtvolles Werk einheimischer
Barockskulptur von weit persönlicherer Durchbildung als sie die
barocken Plastiken für gewöhnlich zu verraten pflegen. Es ist
die lebensgroße Holztigur eines Bischofs (angeblich Erzherzog
Leopold, Bischof von Passau), der in vollem Ornat, mit rechtem
Standbein und abgesetztem linken Spielbein dasteht, in der
behandschuhten Linken den Bischof stab, in der Pechten ein Buch
haltend, das er gegen die Hüfte stemmt und mit dem er zugleich
den herabrutschenden Mantel festhält, so daß ein schweres.
bauschiges Gewandmotiv, wie es die Barockplastik liebte, er-
möglicht wird. Wie jedes wahre Kunstwerk, so hat auch dieses
seine „aura" einen ganz persönlichen geheimnisvollen Stimmungs-
kreis, worin es lebt und webt und von dem ein eigentümlicher
Zauber ausgeht. Der empfängliche Beschauer ward sich dem.
starken Eindruck dieser ganz in sich geschlossenen Komposition^
dieser weitabgewandten inneren Versunkenheit kaum entziehen
können.
III. Oberösterreichisches Zunftwesen.
Es ist eine bekannte Tatsache der s])rachgeschichtliciien
Entwicklung, daß der Inhalt der Worte, im Laufe der Zeiten sieh
nicht gleich bleibt, sondern Veränderungen unrerliegt, vvie alles
organisch Gewordene und Lebende. Die wechselnden sittlichen
und geistigen Anschauungen der Zeiten bestimmen diese Ver-
änderungen. Ein Schulbeispiel ist die Bedeutung des Wortes
„schlecht^^, das arsprimglich gleichbedeutend mit „schlicht'^ war.
Andere Fälle ähnlicher Art hat Nietzsche für seine kühnen Eni
würfe einer Entwicklungsgeschichte der Moral verwertet.
Ein ganzes Stück neuerer deutscher Kulturgeschichte wird
durch den Wandel an Geschmack und Farbe beleuchtet, der sich
an den Worten „Zunft, zünftig, zünftlerisch^' usw. im Laufe dei-
letzten Jahrzehnte vollzogen hat. Einst, in der Blütezeit des
deutschen. Handw^erks und der organisierten Innungen, gehörten
sie zu den Ehrenkleinodien des deutschen Sprachschatzes ; in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Wellen des
Liberalismus hochgingen und die Lehre von der Gewerbefreiheit
verkündet Avurde, gewannen sie einen verächtlichen und lädier-
liehen lici^csclimack und wenn man sie au8v«pra('li oder nieder-
schrieb, gliederten sich sofort Ideen-Assoziationen an, wie: Mittel-
alter, enge düstere (fassen, neidische Beschrtänktheit der Ge
sinnnng, Engherzigkeit, eigensinniges Verharren in verknöcherten
Traditionen usav.
Wie sehr hat sich heute dies alles verändcn-t I Wir sind mit
den Segnungen des kapitalistischen Industrialismus derart über-
schwemmt worden, daß wir sie gründlich satt bekommen halben
Der Fabriksschund verödet und verelendet unser ganzes äußeres
Leben, das sozusagen von Jahr zu Jahr an Trostlosigkeit und
Häßlichkeit zunimmt. Je mehr aber im Bereiche der Dinge, mit
denen v/ir unser Leben ausstatten und umgeben, die edle, vom
persönlichen Anteil durcliwärmte Handarbeit von der seelen-
losen Maschinenarbeit verdrängt wurde, desto höher stieg bei
allen feineren Naturen die verständnisvolle Bewunderung für die
Produkte des alten Handwerks, die sich in unsere Zeit gerettet,
haben. Hier fand man ^lles, was der fabriksmäßig hergestellte
Gegenstand vermissen läßt, vermissen lassen muß: liebevolle
Arbeit, die nicht zuletzt in sich selbst den Lohn findet, treues
Bewahren alterprobter Regeln und vollkommene Beherrschung
des Handwerklichen und vor allem den Einsatz der ganzen mit-
arbeitenden Persönlichkeit: Humor, Phantasie. s])ielende Anniui.
Gemüt.
L^nd so mußte man sich denn wohl oder übel gewöhnen,
auch die Einrichtungen des alten Zunft- und Innungswesens mit
ganz anderen Augen anzusehen. Die hohe Qualität der Produkte
des alten Kunstgewerbes lehrte uns, wie wertvoll die Strenge der
Zünfte war, die niemanden zuließen, der sich nicht im vollen
Besitz der altüberlieferten Fähigkeiten und Kenntnisse erwies:
jede Art von Pfuscherarbeit, Schwindel und Schleuderkonkurrenz
war da von vornherein ausgeschlossen. So kam es, daß jeder ein-
zelne Gegenstand, der aus den Händen des Zünftlers hervorging,
Charakter hatte; weil dieser eben nicht eher selbständig ])rodu-
zieren durfte, bevor er nicht im schönen Sinne des Wortes
..Meister'' geworden war.
So haben jene vor kurzem noch halb verfemten WOrti' den
alten Klang und Glanz wieder zurückgewonnen und nicht ohne
Rührung, ja .\ndacht blicken wir auf die redenden Zeugen von
der alt?n Zünfte Herrlichkeit, die sich in Form V(m zierlichen
Innungstiiilien, vielgestaltigen Zunftzeichen, ])hantasievoll ge-
formten und geschmückten /iinftigen Tj'inkgefüBen, Ilandwei-ks-
77
/.eichen und dergleichen auf unsere Zeit gerettet haben. Sie zu
sammeln und aufzubewaliren gehört zu den vornehmsten Pflichten
eines jeden Landesmuseunis; ist doch jedes dieser Zunftobjekte
eine lebensvolle Illustration der Geschichte des alten deutschen
Handwerks. Auch wir sammeln unausgesetzt und mit besondereni
Eifer in dieser Eichtung und haben schon herrliches Material für
die einst einzurichtende oberösterreichische Zunftstube zusammen-
gebracht.
Nun wird man freilich die Frage aufwerfen, ob es nicht
unrecht, ja geschmacklos sei, diese i-edenden Zeichen aus jener
Zeit des deutsclien Handwerks, da dieses wirklich noch goldenen
Boden liatte und den Stolz und Ileichtum der alten Städte
bildete, aus ihrer Umgebung, mit der sie im Laufe der Jahr-
hunderte verAvachsen sind, gewaltsam zu entfernen und in
gläsernen Museumsvitrinen einzusargen ^ Wie traulich begrübt
uns doch in enger Gasse über dem Eingang zu einer Schlosser-
werkstätte das reichgeformte Handwerkszeichen, der schön-
geschmiedete große Schlüssel ; wie lustig blickt uns vom Bord
einer gemütlichen Wirtsstube der stolze zinnerne Stier (mit ab-
hebbarem Kopfe) an, das stattliche zünftige Trinkgefäß der ehr-
samen Fleischergilde. Wer erinnerte sich nicht aus seiner
Jugendzeit, aus der Zeit wochenlanger Fußw^anderungen durch
unsere deutschen Alpen, ihre Märkte und kleinen Städte an zahl-
lose solche Begegnungen mit diesen zierlichen Werken der alten
Kunst, die wir damals noch nicht in ihrer ganzen Bedeutung
erfaßten, die aber dennoch irgendw^ie und geheimnisvoll zu jenem
Zauber und jener Poesie beitrugen, womit uns der Anblick der
lieben deutschen Heimat erfaßte.
Ja, es steht ganz außer allem Zweifel, weitaus am besten
wäre es, wenn alle diese Dinge ?in ihrem alten Platze bleiben
könnten, für den sie ersonnen sind, von dem aus sie am besten
wirken und dessen Beiz sie erhöhen. Wären nur die Händler
nicht, die barbarisch und gewissenlos jedem schmiedeeisernen
Wirtshausschild und Handwerkszeichen, jedem der tausendfach
gestalteten Innungszeichen in den W'irtsstuben auf den Leib
rücken und es an Geld und Worten nicht fehlen lassen, bis sie den
Gegenstand locker gemacht und in den Handel gebracht haben.
Kein Türklopfer, kein schönes Balkon- und Fenstergitter ist vor
ihnen sicher. Da muß nun das Museum rettend eingreifen und
so viel von dem alten Gut zu retten und für das Land zu bewahren
suchen, als es seine Mittel nur irgend gestatten. Die Hauptsache
78
ist. das alle diese Dinge vorläufig wenigstens davor bewahrt
werden, daß sie außer Landes w^andern, wie schon so unendlich
vieles vor ihnen ; vielleicht kommt später einmal die Zeit, w^o mit
Hilfe einer großen staatlichen Organisation diese Objekte an ihre
alten Stätten zurückgelangen, wo sie doppelt lebendig wirken;
aber dann nicht mehr als Privateigentum, sondern als Eigentum
der Allgemeinheit und der Öifentlichkeit.
Wir waren im verflossenen Jahre gerade in der Pflege dieser
Abteilung Aom Glück begünstigt und konnten teils durch Ankauf,
teils durch Geschenke sehr gute Stücke erwerben. Angekauft
wurden die beiden reich ausgestatteten Zunftfahnen der Schuster
von Raab und der Schifler von Urfahr. Jene zeigt in einem in
Öl auf Leinwand gemalten ]\littelbild die Werkstätte der beiden
heiligen Schuster Cr ispin und Crispinian, die bekanntlich, Vor-
läufer kommunistischer Ideen, reichen Leuten das Leder stahlen,
um für Arme Schuhe daraus zu verfertigen. Besonderes Interesse
wird die ITrfahrer Schifferfahne erregen, die in dem großen
Mittelbild einerseits die Meerfahrt Christi, anderseits den
Schifferpatron St. ^N'ikolaus und den Brückenpatron St. Nepomuk
darstellt. Diese prächtigen Stücke suggerieren die Vorstellung
der feierlichen Aufzüge der Zünfte bei festlichen Gelegenheiten,
suggerieren das wundervolle Bühnenbild des letzten Aktes der
„Meistersinger'' mit jener Musik, die das Herz eines jeden
Deutschen höher schlagen läßt, der auf die Vergangenheit seines
Volkes stolz ist. Eine reich eingelegte Innungslade der Linzer
Xagelschmiede vom Jahre 1721 (mit gesamtem archivalischen
Inhalt) und eine schön ausgestattete Zunfttruhe der Linzer Wachs-
zieher vom Jahre 1662 sind Geschenke des Herrn Dr. Figdor in
AVien und der TAnzer Stadtgew eincle ; in jüngster Zeit hat uns
Herr Matthias Schachermayr in Linz durch die Überlassung
einiger alter Schlossermeisterstücke erfreut.
Unter den Ankäufen stehen mit in erster Linie die Gegen-
stände, die unser Museum auf der Kölner Auktion der deutschen
und österreichischen Zunftaltertümer des nordischen Museums in
Stockholm im Vorjahre erworben hat. Dieses letztgenannte
Institut hat nämlich vor einigen Jahrzehnten in ganz Deutsch-
land und Osterreich eine Unmasse von Zunftgegenständen, die
damals noch leicht und billig zu haben waren, aufgekauft und zu
einer großen Sammlung vereinigt, die in ihrer Gesamtheit ein
wahrhaft imponierendes Bild von der Größe und Herrlichkeit des
i\]\o\\ flfMitsduMi TlMiulwcrkc^ acbotc!) b;ib«'?i ühiB. Dm uiin mIkm- die
79
Tendenz URvSerer Institute mit Keclit immer mehr darauf aussieht.
sich in ihrem Wirknngskreis auf das Landesühliche zu beschränken
und die Grenzen der Heimat nicht zu überschreiten, und ander-
seits die Leitung des Stockholmer Museums voraussah, daß es mit
der Abstoßung dieses Fremdkörpers in seinen nationalen Samm-
lungen einen hohen Betrag erzielen könne, da die Preise für
Zunftsachen inzwischen hocli gestiegen waren, entschloß es sich
zur Versteigerung dieser großen Sammlung, an der sich denn auch
fast alle deutschen und österreichischen Museen beteiligten, um
das ihrer Heimat einst Entzogene wieder zurückzuerobern. So
auch das Linzer Museum; wichtige Stücke, wie das in Gold und
Silber reichgestickte Leichentuch der Schiffer zu St. Wolfgang
(1766), die zinnerne Innungsflasche der Linzer Faßbinder, die,
originell genug, in der Form eines Binderschlägels gestaltet ist
(vom Jahre 1688), das zierlich geschnitzte und bemalte Zunft-
wappen der Linzer Tischler (mit der Darstellung der Handw^erks-
geräte, vom Jahre 1634) und manches andere treffliche Stück aus
Eied und Steyr konnte auf diese Weise nach Oberösterreich zu-
rückgebracht werden.
IV. Keramik, Glas, Kleinplastik, Bilder, Kostüme,
Verschiedenes.
Der Bedeutung entsprechend, welche das keramische Kunst-
gewerbe in Oberösterreich seit dem 16. Jahrhundert inne hat, wird
der Sammlung von Tonwaren (Hafnerarbeiten, Fayencen, Majo-
liken und Porzellanen) in unserem Museum ein besonderes
Augenmerk zugewendet. Da die künstlerische Majolika-Fabri-
kation in Gmunden neuerdings wieder im Aufblühen begriffen
ist, haben unsere Sammlungsobjekte auf diesem Gebiete nicht
nur den Wert kunstgeschichtlicher Illustrationen, sondern können
auch im didaktischen Sinne der modernen Kunstgewerbemuseen
als Vorbilder auf die Fabrikation im Lande anregend und
erzieherisch wirken.
Mit großer Freude war die Möglichkeit der Er^^erbung
eines bunten Hafnerkrügeis aus dem 16. Jahrhundert zu be-
grüßen, das in geschnittenen Ornamenten sechs farbige Glasuren
vereint und sich als ein spezifisch oberösterreichisches Erzeugnis
der Eenaissance darstellt; die Munifizenz der Allgemeinen Spar-
hasse machte die Erwerbung des Gefäßes, das zu den gesuchtesten
HO
Seltenheiten zählt, möglich. Demselben Jnstitvit verdanken wir
flie Mittel für die buntbemalten figuralen Holitscher-Fayenceii
(Fruchtanfsatz, bestehend ans einem schalentragenden knienden
Triton und einem Salzmanderl und Pfeffervveiberl ; Mitte des
18. Jahrhunderts), die heute gleichfalls sehr stark begehrt sind.
Eine Spende des Herrn Richard Hofmann ermöglichte die An-
schaffung eines Satzes von fünf ])racht vollen süddeutschen
Fayencehnmpen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts,
meist thüringische Fabrikate, mit figuralen Malereien oder mit
einer A^on Delfter Vorbildern abhängigen Ornamentation. Den
schönen IJrbinoteller in charakteristischer Farbenauswahl, mit
einem sitzenden und musizierenden Hirten in freier Landschaft
bemalt (italienische Majolika, 16. Jahrhundert), verdanken wir
der Freigebigkeit unseres hohen Gönners, des Fürsten Liechten-
stein. Die entzückende große Gru])pe aus Sevres-Biskuit „L' edu-
cation de F amour^^ modelliert von Pigall 1773, wairde aus einer
Spende des Herrn Walter Franck angekauft. Es ist eine an-
mutsvoll aufgebaute fünffigurige Rundkomposition von echtester
Tiokokograzie, durchaus im Sinne Bouchers empfunden : der
Genius der Liebe macht die jungen Mädchen gelehrig und unter-
richtet sie in allen Künsten, nicht zuletzt in der Koketterie. Eines
besonderen Studiums wert ist die AvundcM-vollo Fühi-ung <]vv
Linien dieser Komposition, die vom sitzenden und sich spiegeln-
den Mädchen aufwärts den in der Mitte auf einem Felsblock
sitzenden Amor umkreist und in seinen Flügelspitzen endigt.
Weitere bemerkenswerte Ankäufe zu dieser Abteilung sind die
zum Teil sehr originell dekorierten oberösterreichischen „Zwiebel-
schüsseln"^ (in Engobetechnik bemalt), Alt-Gmundener Majoliken,
darunter ein von Herrn Gustav Weidinger gespendetes figurales
Scherzgefäß, ein in Blau sehr schön und streng dekorierte-
Krügel von dem Delfter Krugbäcker Adrian Pynacker (zirk;i
1700). Unter den neuerworbenen Porzellanen ist ferner noch
eine sechskantige barocke Kaffeekanne f^feißen vor (h'r ^farkeh
mit Chinoiserien bemalt, und eine mit figuralen Malereien ver-
zierte Alt-Wiener Suppenterrine (1802, angekauft von der
All gemeinen Sparkasse) hervorzulieben. Auch w^urde eine kleine
Samirdung von böhmischen St^ingutwaren der Empirezeit an-
gelegt, die in unseren Gegenden stark in Gebrauch waren.
ITnter den alten Gläsern sind zwei mit Email maiereien
iM'-.(>n(|ers wichtig; ein großer Becher vom Jahre 1736 (au:^
St. Georgen a. d. G.) mit der Darsttdlung eines Müllers und einei-
81
Müllerin in barocker Tracht, zwischen den beiden die Embleme
des Müllerhandwerks und ein Reimsprnch: ,,Wer Weiz nnd Korn
zu mahlen hat, der bring mirs in die Mühl herab/^ Ferner eine
plattgedrückte Schraubenflasche mit der landesüblichen Dar-
stellung der Dreifaltigkeit, die auf einen Dürerschen Typus
zurückgeht, in Emailfarben, ungefähr aus derselben Zeit. Unter
den jüngeren Gläsern sticht ein reich vergoldetes Alt- Wiener
Prunkglas mit der Miniatur des Stephans-Domes hervor, von dem
Wiener Anton Kothgasser, einem Schüler Mohrs. Alle diese Neu-
erwerbungen auf dem Gebiete des Glases werden weit übertroffen
durch die beiden prachtvollen, buntbemalten Wappenscheiben
(eine runde und eine rechteckige), die uns der regierende
Fürst Liechtenstein geschenkt hat. Die eine von Holbeinschem
Gepräge der Eahmenkomposition ist datiert 1574. Die relative
Häufigkeit dieser schönen bunten Wappenscheiben geht auf eine
hübsche Sitte zurück, die uns Montaigne im Tagebuch seiner
Ticise durch Deutschland (vom Ausgang des 16. Jahrhunderts)
erzählt. Er berichtet, in den größeren Herbergen der reichen
süddeutschen Städte überall solche Wappenscheiben vorgefunden
zu haben, die von reisenden Edelleuten als Andenken an ihren
Aufenthalt in der Herberge gestiftet worden waren. Fürwahr,
eine prunkvollere und kostspieligere Art der Verewigung als
unsere schlichte Eintragung ins Fremdenbuch; erklärlich nur
aus der verhältnismäßigen Seltenheit und Bedeutung des Eeisens
jener Zeit.
Im Übergang zu den Kleinplastiken sei des in der Form
eines Altarbildes aufgebauten polychromen Stuckreliefs aus der
Werkstatt des Luca della Robbia gedacht, das uns ebenfalls die
Freigebigkeit des Fürsten Liechtenstein beschert hat. Mit diesem
Stück ist wieder ein sehr charakteristisches Denkmal der
italienischen Renaissance in unser Museum gezogen. Das von
einem vergoldeten und bemalten und reich geschnitzten Holz-
rahmen umrahmte Relief zeigt die Halbfigur der hinter einer
Brüstung stehenden, in ein rotes Gewand mit blauem Mantel ge-
kleideten Madonna, die den nackten, auf der Brüstung vor ihr
herlaufenden und seine Händchen an ihre Brust legenden
Bambino hält und stützt. In der stilistischen Behandlung ist
unsere Arbeit, die sich ihrem ganzen Charakter nach zwanglos in
die Reihe der Stuckarbeiten der Robbia-Schule einfügt, stilistisch
eng verwandt mit dem runden, gleichfalls die Madonna mit dem
Kinde darstellenden Stuckrelief des Ashmolean-Museums in
S2
Oxford. Gleichfalls der italienischen Renaissance gehört der
reichgeschnitzte schöne Rahmen in Schwarz und Gold (mit irre-
levantem Bilde in venezianischem Charakter) an, auch eine
Spende des Fürsten.
Von den neuerworbenen Kleinplastiken ist die in Linz
(Tiefer Graben) ausgegrabene reich skulptierte römische Marmor-
vase bereits im vorjährigen Jahresbericht (S. 64) ausführlich
beschrieben worden. An derselben Stelle, wo im Oktober des
Jahres 1904 eine ausgezeichnete römische Herakles-Statuette aus
Bronze gefunden wurde (\-eröff entlicht vom Schreiber dieser
Zeilen in den Mitteilungen der Zentralkommission 1905, Seite 101
bis 164, mit drei Abbildungen), auf der Höftbergef-Leiten bei
Watzing (in der Nähe von Gaspoltshofen), trat aus einer schotter-
reichen Mulde neuerdings ein hervorragendes römisches Fund-
stück zu Tage, eine 201/2 Zentimeter hohe Bronze-Statuette der
Venus, die bis auf den fehlenden linken Fuß gut erhalten ist. Die
Göttin ist nackt dargestellt, mit linkem Stand- und rechtem Spiel-
bein und hält die linke Hand schützend vor den Schoß, während
die rechte vorgestreckte Hand eine jetzt fehlende Muschel ge-
halten hat. Die Gestalt hat sehr schlanke Proportionen, die hoch-
sitzenden Brüste sind auffallend klein. Das leicht nach links
geneigte Haupt ist von reichem Haarschmuck bekrönt und mit
einem Diadem verziert ; über beide Schultern fallen je zwei lange
zopfartige Locken auf die Brust herab. Die Komposition der
Figur ist von großer Anmut und die künstlerische Arbeit im
einzelnen steht auf derselben Höhe wie bei der Herakles-Statuette,
die über den Durchschnitt römischer Provinz-Bronzen emporragt.
Es steht nun außer Zweifel, daß an dem Platze, wo die beiden
Statuetten gefunden wurden, eine römische Ansiedlung bestanden
hat ; die Herakles- und die Venus-Statutette gehörten offenbar
zu dem Lararium (Hausaltärchen) in diesem römischen Haus.
Die Direktion des Museums hat mit dem Besitzer des Terrains
Vereinbarungen getroffen, die dem Museum das Vorkaufsrecht
auch für die übrigen an dieser Stelle etwa noch zum Vorschein
kommenden Funde sichern. Die Mittel zum Ankauf der schönen
Venus-Statuette (zusammen mit dem Herakles und der Linzer
Marmorvase das wertvollste oberösterreichisch-römische Fund-
stück in den Sammlungen des Museums) wurden der ^luseums-
direktion von einem nicht genannt sein wollenden Spender
übergeben.
Eine iji^^ig»- liokokox-hiiit/ciri isi (\'.[> liebliclio schlafende
83
Kind aus Elfenbein mit Nußaiif lagen zur Darstellung der Decken
und Polster. Die Erwerbung dieser liebenswürdigen Kleinplastik,
die in ihrer Art so gut ist, wie eine ganz frühe Meißener Figur,
wurde ermöglicht durch die Güte des Herrn Hermann Hof mann.
Der !Munifizenz der Stadtgemeinde Urfakr verdanken wir eine
ganz ausgezeichnete polychrome Wachsfigur, die offenbar
s])rechend ähnliche Porträtbüste eines Herrn der Biedermeier-
zeit. (Interessant sind auch die wächsernen Erinnerungspokale
aus Wallfahrtsorten und das große Votiv-Wickelkind aus Wachs.)
Auch des hervorragenden, edel komponierten schmiedeeisernen
Türklopfers mit der Bronzefigur eines Heiligen (16. Jahrhundert,
angekauft aus einer Spende des Herrn Josef Huster) sei an dieser
Stelle auszeichnend gedacht.
Unter den neuerworbenen Bildern seien in erster Linie
zwei für Linz wichtige, reizende Handzeichnungen von Greil
(erworben aus der Greil- Ausstellung) zu erwähnen, deren eine
den alten Devotionalienhandel an der Aufgangstreppe zur
Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingberg schildert, während die
andere die Fahrt einer „Fließstein^^ auf der Donau oberhalb Linz
darstellt. Eine sehr vornehme Pastellmalerei englischer Pro-
venienz vom Anfang des 19. Jahrhunderts ist das Porträt des
Kabinettskuriers Josef Kraus, das aus dem Nachlasse des Feld-
marschalleutnants Alois Kraus ans Museum kam.
Bei den neuerworbenen Kostümen und Textilien herrscht
naturgemäß das Empire und die Biedermeierzeit vor. Besondere
Erwähnung verdienen die von Frau Dr. Weihel dem Museum
übergebenen Kostümstücke und ein aus dem Nachlasse der Frau
Luise von Droitot stammendes Empire-Stickmusterbuch von
auffallender Schönheit und Frische (Verfertiger in Josefine
Feich tinger, 1813). Unter den kulturgeschichtlichen Kuriosa
muß vor allem auf eine große Seltenheit hingewiesen w^erden, in
deren Besitz unser Institut durch Frau Professorswatw^e
Ham^herger gelangt ist. Es ist dies ein sogenanntes ,,Weiset'^
das ist die Miniaturnachbildung eines Hochzeitsgeschenkes in
farbigem Wachs; ein mit Silber- und Golddraht umflochtenes, mit
verblaßten Posa-Seidenschleifen kokett verziertes Körbchen, das
in kleinen wächsernen Nachbildungen alle die Dinge enthält, die
für ein junges Ehepaar wünschenswert erscheinen: Schmalztopf
und Salzstock, Weinflasche und Blumentopf, Gebäck in allen
möglichen Formen, die Bruthenne mit Eiern und ausgebrüteten
Ivüchlein und last, not least ein zierliches Wickelkind. Die Sitte
84
des „Weiset'^ geht bis ins 16. Jahrhundert zurück; unser
Exemplar ist über hundert Jahre alt.
In der jüngsten Zeit wurde vom Museum ein originelles
Justizaltertum erworben, das im ganzen Lande Oberösterreich
und darüber hinaus populär ist: die gewaltige „Wiege der Alten''
in Marchtrenk, welche der Eichter Johann Kötzinger im Jahre
1702 anfertigen ließ, um zänkische Eheleute darin festzuschnallen
und zur Strafe so der öffentlichen Schau preiszugeben (vergleiche
die verwandten Justizinstrumente des Prangers, der Schand-
geige usw.). Die Wiege zeigt barocke Formen und stellt sich als
ein festgefügtes, mit eisernen Bändern beschlagenes Möbel dar,
das seinen 2:)raktischen Zweck durch die köstlichen Malereien und
Versinschriften an den beiden Längsseiten kundgibt. Auf der
einen Seite ist der als Wickelkind eingefatschte bärtige Mann, auf
der anderen die ebenso behandelte Frau dargestellt; zu ihren
Füßen eine kleine Breipfanne mit einem Beinlöffel. Die alten
Gesichter der beiden kontrastieren aufs drolligste mit der Wickel-
kindver mummung. Oberhalb der Malereien sind je vier eiserne
Einge zum Festschnallen der Eiemen und lustige Verse ange-
bracht. Bei dem Mann:
,,Ach wie gedts mir armen Mann.
Dissen spodt ich nit genug betauren kahu.
Daß ich Hier Lig gewiudtlett ein,
Will doch darbey gedultig Sein."
Bei der Frau:
„Seht ihr weiber und khombt Herbey,
Wass Disses fir ein spodt uns Sei,
Dass ich Da Lig gefatschet ein,
Das khoch wirdt Mein erlambniss (Erlabnis = Labung) sein."
Erwähnt sei noch, daß Karl Ad. Kaltenbrunner die
Erinnerungen, die sich an diese Wiege knüpfen, in einer Ballade,
„Die Wiege der Alten", verarbeitet hat, die aus dem Jahre 1829
stammt und 1835 in den „Vaterländischen Dichtungen" (Linz,
Eurich) zum erstenmal erschien. Die Erwerbung dieses hervor-
ragenden oberösterreichischen Justizaltertums (das bis jetzt
seinen ursprünglichen Standort, das ehemalige Eichter-Gasthaus
in Marchtrenk, nicht verlassen hatte) durch das Landesmuseum
darf mit um so größerer Genugtuung begrüßt werden, als die
Gefahr drohte, daß das schöne und allbekannte Stück außer
Landes wandere.
Museumsdirektor Dr. Hermann übell.
Der Münzenfund im Jahre 1911.
1911. Hohenerlach bei Taiskirchen —1737.
Im Februar IJJll wurden gelegentlieh der Demolierung des Hauses Nr. <s
des Besitzers Martin Käser in der Ortschaft Hohenerlach, Rothböck im Eiedholz
genannt, zur Gemeinde Taiskirchen im Innviertel gehörend, die nachstehend
beschriebenen Silbermünzen gefunden.
Dieselben befanden sich auf dem Dachboden unter dem Bretterbelage und
waren in einem Leinwandfleck eingehüllt.
Die älteste Münze dieses Fundes ist ein Kreuzer Ferdinand II. vom
Jahre 1623, die jüngste ist Baden-Durlach, 2 Kreuzer vom Jahre 1737. und
Bayern Karl Albert. Landgroschen und Kreuzer 1737.
Die älteren Münzen sind größtenteils stark abgenützt und verunreinig-t,
wogegen jene seit dem Jahre 17CX) fast alle noch gut erhalten sind. Die jüngsten
Münzen aus dem Jahre 1737 sind noch spiegelblank und ist daraus zu schließen,
daß der Fund zu dieser Zeit geborgen wurde.
Mederösterreich: Ferdinand IL, 1619—1637. Kreuzer 1623, 1626, 1629,
16? (je 1 St.). Mzz. undeutlich 4
— Derselbe. Kreuzer 1631. Mzz. p^ gekrönt 1
— Derselbe. Eins. Pfennig 1625 1
Tirol: Derselbe. Kreuzer 1627 1
— Derselbe. Quadrans o. J 1
Steiermark: Derselbe. Groschen 1624, 1628 2
— Derselbe. Kreuzer 1637 1
Böhmen: Kreuzer 1628. O Olmütz 1
Schlesien: Derselbe. Groschen 1633. Hfi Breslau 1
Tirol: Erzh. Leopold, 1621—1632. Groschen o. J. Im weltlichen Gewände 1
Derselbe. Kreuzer o. J. Im weltlichen Gewände 2
— Erzh. Ferdinand Karl, 1632—1662. Groschen 1656, 1660, 1662 . . 3
— Erzh. Sigismund Franz, 1662—1665. Groschen 1665 1
— Derselbe. Kreuzer o. J 1
Niederösterreich: Leopold L, 1657—1705. XV Kreuzer 1661. W . . . . 1
— Derselbe. Groschen 1665 W 1
— Derselbe. Groschen 1669. Rose 1
— Derselbe. Kreuzer 1666. Rose 1
— Derselbe. Groschen 1693 Oline Mzz 1
26
86
Niederösterreich: Leopold I., 1G57~1705. Kreuzer 1696 (2 St.), 1607
(2 St.), 1698 (1 St.) 17(X) (1 St.), 1701 (3 St.). Wellheim 7392 . I»
- Derselbe. VI Kreuzer 1679, 1688. M^ 2
— Derselbe. Eins. Pfennig 1676, 1688, 16? 3
Steiermark : Derselbe. XV Kreuzer 1694. I-A 1
— Derselbe. Groschen 1701. Ohne Mzz 1
— Derselbe. Eins. Pfennig 1659. L 1
Kärnten; Derselbe. 6 Kreuzer 1672. Ohne Mzz 1
— Derselbe. Groschen 1703. I . P 1
— Derselbe. Kreuzer o. J ]
Tirol: Derselbe. Kreuzer o. J 7
Böhmen : Derselbe. XV Kreuzer 1694. P - M Prag 1
Derselbe. Groschen 1665 Kuttenberg. Arm mit Hacke 1
Derselbe. Kreuzer 1660, 1663. Kuttenberg. Arm mit Hacke ... 2
Derselbe. Kreuzer 1704. Kuttenberg. Gekreuzte Schlägel .... 2
Derselbe. Groschen 1698. Kuttenberg. C /^ K 1
Derselbe. Groschen 1705. Kuttenberg. B /X^ W 1
Derselbe. Kreuzer 1702. Kuttenberg. K - M 2
— Derselbe. Groschen 1696 (2 St.), 1697, 1699. Prag. G - E ... 4
Schlesien: Derselbe. XV Kreuzer 1694. Breslau. MM VW 1
Derselbe. Kreuzer 1698, 1699 (je 2 St.). Breslau. MMVNA .... 4
^ Derselbe. Groschen 1701. Breslau. F.N 1
— Derselbe. Kreuzer 1700. Breslau. F.N 4
Derselbe, (jroschen 1696. Brieg. C . B 2
Derselbe. Kreuzer 1683, 1699 (je 1 St.), 1698, 1700 (je 2 St.). Brieg.
C . B 6
Derselbe. Kreuzer 1697. Oppeln. Ohne Mzz. . : 4
Derselbe. Kreuzer 1695. Landmünze. Wellheim 12306 4
Derselbe. Groschen 1667 (1 St.), 1669. 1670 (je 2 St.). Breslau.
S H S . . 5
Ungarn: Derselbe. XV Kreuzer 1678. Kremnitz. K - B + 1
- Derselbe. VI Kreuzer 1667, 1682. Kremnitz. K - B + 1
Derselbe. Groschen 1666. Kremnitz. K-B 1
Derselbe. Groschen 1699. Preßburg. C - H.C $ (zweimal gestrichen) 1
Derselbe. Kreuzer 1698. PreÜburg. C-H 1
— Derselbe. Poltura 1696, 1698, 1699, 1701. Xagybanya. P - H . . 4
Niederösterreich: Josef I., 1705—1711. Kreuzer 1706. München. Stein . 1
Tirol: Derselbe. Kreuzer o. J 2
Böhmen: Derselbe. Kreuzer 1710. Kuttenberg. Gekreuzte Hämmer ... 2
Schlesien: Derselbe. Groschen 1709. 1710, 1711. Bresl u. F . N . . . . (>
Derselbe. Groschen 1708, 1710. Brieg. C . B • . . 2
Ungarn: Derselbe. Poltura 1711. Xagybanya. P-H 1
Niederösterreich: Karl VI., 1711—1740. Kreuzer 1712. München. Stern l
Derselbe. Eins. Pfennig 1718, 1719 2
Tirol: Derselbe. VI Kreuzer 1713. Ohne Mzz 1
Derselbe. Kreuzer^ o. .1 7
132
87
132
Steiermark: Karl VI., 1711—1740. Eins. Pfennig 1723. Piehler 23 . . . 1
Böhmen: Derselbe. Grosehen 1722. Wellheim 11.836. F S verschlungen 1
;^chlesien: Derselbe. Groschen 1711. Ohne Mzz 1
Polen: Sigismimd III., 1587—1632. Groschen 1626 (fürDanzig). Appel IV/1,
203/782 1
Frankreich: Ludwig XIV., 1643-1715. Vg Taler ohne Mzz. 1662 1
Erzliistum Mainz: Johann Philipp v. Schünborn, 1647—1673. Albus 1668.
IVF ',v Appel n/1, 212/2 1
Anselm Franz v. Ingelheim, 1679-1695, XII Kreuzer 1693, 1694.
C^ B. Appel n/1, 217,6 2
Erzbistum Olmütz: Wolfgang v. Schrattenbach, 1711—1738. VI Kreuzer
1712 1
p:rzbistum Salzburg: Paris Lodron, 1(^19—1653. 'j^ Batzen 1624, 1632
(2 St.), 1635, 16? Zeller 51 5
Derselbe. Kreuzer 1631, 1641, 1651. Zeller 52 3
Guidobald, 1654—1668. Kreuzer 1664. Zeller 17 1
Derselbe. Vj Kreuzer 1654, 1656, 1663. Zeller 18 3
Max Gandolf, 1668—1687. Groschen 1681 1
- Derselbe. Kreuzer 1677, 1682. Zeller 33 2
Johann Ernst, 1687—1709. Landbatzen 1692. Zell er 24 1
Derselbe. V2 Landbatzen 1696, 1697. 1699, 1701. 1702, 1705. Zeller 28 6
Derselbe. Kreuzer 1690. Zeller 2^) 1
Derselbe. Vj Kreuzer 1698. Zeller 30 1
- Franz Anton, 1709-1727. Batzen 1718 (2 St.), 1720. Zeller 32 . 3
— Derselbe. V2 Batzen 1711, 1713, 1714, 1715, 1716 (2 St.), 1717. Zeller 33 7
Leopold Anton, 1727—1744. Batzen 1727. Zeller 18 1
Derselbe. Landmünze 1731 ohne Punkt neben der Jahreszahl (2 St.).
Punkte neben der Jahreszahl (2 St.), Kreuze nach der Jahres-
zahl (8 St.). Zeller 19 12
Derselbe. Eins. Va Kreuzer 1729. L Zeller 22 1
Bistum Basel: Johann Konrad IL, Freiherr v. Keinach, 1705—1737.
Kreuzer 1727. Appel I, 140/8 1
Bistum Breslau: Friedrich Landgraf v. Hessen, 1671—1682. Kreuzer 1681.
Mzz. Doppelkreuz. Appel I, 153/3 1
— Franz Ludwig, Pfalzgraf zu Neuburg, 1683-1732. Kreuzer 1700.
Mzz. L . P . H. Appel I, 156/6 1
Bistum Chur: Johann V., Flug v. Aspermont, 1601—1627. Kreuzer 1627.
EP . CVR+ lOA . D3 im Abschnitt 1627, achtschenkeliges Kreuz
mit I. ßev. Rose FERD . 1 1 . RO . . . SD . AV. Doppelkreuz mit
einköpfigem Adler 1
Josef Mohr v. Zernetz, 1627— l(j35. Ein Zweier o. J. 3 Wappen,
unten 2. 5 Var., wie Wellheim 5800. Appel I, 175/2 14
Johannes Flug v. Aspermont, 1636 — 1661. 2 Kreuzer 164(ö. Vier-
feldiges Wappen. Appel I, 172/3 . 1
Ulrich VI. y. Mont, 1661—1692. Eins. Pfennig. Einhorn VEC, 0. J.
Appel L 174/6 1
209
88
209
A 1 1 f ü r 8 1 1 i c h e :
liaden -Durlach: Karl Wilhelm, 170J) 173!S. i' Kreuzer 1737. Götz T.
123/298 """". .... 1
Bayern: Maximilian L. 1598—1651. Ve Batzen 1624 (6 St.), 1625 (4 St.),
1626 (4 St.), 1632 (1 St.). Appel II/l, 123/7 15
Derselbe. Vs Batzen o. J. Soli deo gloria. Appel II/l, 122/6 ... 7
Derselbe. Kreuzer 1631. Appel II/l, 123/8 1
Ferdinand Maria, 1651—1679. V-, Batzen 16 . 5. Appel II/l, 124/3 . 1
— Max 11. Emanuel, 1679—1726. XV Kreuzer. Landmünze 1(591. Erl)-
stein 7812 1
Derselbe. Landgroschen 1696, 1698, 1701. Appel II/l, 127/4 .. . 3
Derselbe. Kreuzer ..Anno" 1697, 1698. 1()99, 3701, 17()2. Appel IIl,
128/9 5
— Derselbe. Kreuzer 1718, 1720, 1721. Appel II/l, 129/11 3
— Derselbe. Landmünze (Batzen) 1680, 1(581, 1(584, 1685, 1686, 1(589.
e ^ Z. Appel II/l, 130/15 (>
— Derselbe. V Pfennig 1683, 1684. C ^ Z. Götz I, 7(5/842 2
Derselbe. Landkreuzer 1715, 1724. Wellheim IIL 184(5 2
~ Derselbe. Kreuzer 1695. Wellheim III, 1853 1
^ Karl Albert, 1726—1745. 30 Kreuzer. Landmünze 1732. Wellheim IIL
1861 1
Derselbe. Landgroschen 1727, 1736, 1737. Wellheim III, 1866 . . 3
Derselbe. Kreuzer 1727, 1737 2
Bayreuth: Christian Ernst, 1655—1712. Kreuzer 1712. S-P Erbstein 8567 1
— Derselbe. Kreuzer 1705, 1706, 1709 (4 St.), 1711. lAP Appel III/l,
352 7
— Georg Wilhelm, 1712—1726. Kreuzer 1712, 1714, 1715. Mzz. lAP
Appel m/1, 359 3
Derselbe. Kreuzer 1718 (2 St.). 1719, 1720. Mzz. S-R Appel III 1,
359 4
Derselbe. Kreuzer 1721, 1724. Mzz. IL-RT Appel III 1, 359. . 2
Georg Friedrich Karl, 1726-1735. 24 Kreuzer 1734. Mzz. IL-R ad
Götz L 91/1009 . . . . 1
Ansl)ach: Georg Friedrich, 1692—1703. 2 Kreuzer 1694. 2 Wappen und
Adler. Mzz. R Götz I, 94/3
.>
Derselbe. Kreuzer 1700. Wellheim III, 272(5 1
Wilhelm Friedrich, 1703- 1723. Kreuzer 1720. 1722 (2 St.) o. Mzz.
Erbstein 8624 3
Karl Wilhelm Friedrich, 1729—1757. Kreuzer 1733. Appel III/l, 319 1
Hessen-Darmstadt: Georg IL, 1626—1661. Albus 1657. Mzz. I . S Appel III/l,
1342 1
Ernst Ludwig, 1678-1739. 2 Albus 1693, 1694 (2 St.), 1697, 1703,
1704 (2 St.). H D Mzz. I.AR Ai)pel III 1, 1347 7
Derselbe. 2 Albus 1101. H . D . Mzz. B I S Appel III/l, 1347 . . 1
Derselbe. 1 Albus 1(593. H ES -DAR Mzz. I . A . I Appel III/l,
134(5 1
298
89
Pfalz Simmerii: Karl l.iuiwio-, 1(U8~-1(')8(). ^ ., Fiatzen 1(;5<S. Wellheini III,
l>OiJl 1
Pfalz Neuburff: Johann Wilhelm. l(JJK)-17iG. 1^ Albns 170l\ 170(5. 1707,
1708, {'2 St.) I . M W. Mzz. C - P Erbstein 10.211) 5
Lie^itz-Brieg: Christian zu Wohlan, 1639-1672. VI Kreuzer 1665. Mzz. 5
und ^ Götz Rev. 1056, Av. 1057 1
- Derselbe. Groschen 1661). Mzz. C - B Wellheini 70ol 1
— Derselbe. Kreuzer 1669 (2 St.). Appel III/l, 929/3282 2
- Luise V. Anhalt als Vormünderin, 1673 — 1674. VI Kreuzer 1673.
2 ^^^appen unter Krone. Mzz. C - B. Appel III/l, 929/3282 . . 1
Württemberg: Öls Sylvin Friedrich, 1664 1697. XV Kreuzer 1(>75.
Mzz. S-P Erbstein 12230 1
— Christian Ulrich, 1664—1704. Kreuzer 1683, 1684. 1685. Appel III/2.
3325 3
— Karl Friedrich. 1704—1744. VI Kreuzer 1715. Mzz. C - L Appel
III/2, 3332 1
Troppau-Jägerndorf: Karl Eusebius, 1627— 1()84. Kreuzer 1629. Mzz. —
Wellheim 12407 1
Württemberg: Eberhard III., 1633—1674. 2 Kreuzer 16(58. S Appel III'2,
4337 1
— Friedrich Karl, 1677—1693. Kreuzer 1(367?. 1687, 1690. 1(591,1692.
Appel ni/2. 4344 5
— Eberhard Ludwig, 1(593—1733. 4 Kreuzer (Batzen) 1703. Erbatein
12456 1
— Derselbe. Kreuzer 1693 (2 St.), 1694. Erbstein 12457 3
— Derselbe. Kreuzer 1707. 1715, 1722. 1725. 1726. I . K Wellheim III,
3321 5
— Derselbe. '/, Kreuzer, Eins 1(597. 1728. Appel III/2. 435(5 .... 2
Neu fürstliche:
Haldenstein, Schaunstein, Reichenau: Johann Rudolf Thomas Franz von
Ehrenfels, 1726—1747. Eins. 2 Deniers o. J. 2 Wappen, oben R.
unten 2. Ankt. -Katalog Leo Hamburger. 1911, Xr. 2625 ... 5
— Derselbe. Eins. V2 '• 1731. 2 Wappen unten R. Ankt. -Katalog
Leo Hamburger, 1911. Nr. 2634 1
Hanau-Lichtenberg: Philipp Reinhard, 1685—1712. II Albus. 1694. S - M
Götz I, 144 2
— Derselbe. II Albus. 1(594. PHILIP R-INHARD. Götz I. 144 . . 1
Lippe-Detmold: Friedrich Adolf, 1697 1718. 1 Marien-Groschen 171?
Wellheim III, 4362 1
Mansfeld-Bornstädt: Franz Max Heinrich. Franz 1(544 1(592. % Taler
1675. Mzz. A B - K und Anker. Erljstein 13192 1
Mansfeld-Eisleben: Johann Georg HL. 16(53 1710. ^j.. Thaler 1(570. Münz-
zeichen A B - K Appel III/l, 2020 1
Montfort: Anton, 1693—1734. Batzen 1694. Appel III/l, 2240 1
— Derselbe. Kreuzer 1717, 1718, 1721, 1728. Erbstein 1331(5 .... 4
— Derselbe. V2 Kreuzer 172(5. Mzz. A Erbstein 1331(5 1
350
350
Montfort: Aiitou, 1G*)3- 1784. Va Kreuzer 1732. Ohne A Erbstein 1331(3 2
— Ernst. 1734-1758. V2 Kreuzer. 1735. Unten E. Götz I, 131/354 . 1
Öttingen- Wallerstein : Ludwig Eberliard. 1(322—1634. V2 Batzen o.J. Götz I.
134/1369 ' 1
Stadt Augsburg: 2 Kreuzer 1(>24, 1625. K;? Mzz. Hufeisen. Appel IV/1,
302 3
Stadt Frankfurt a. :M.: 1 Albus 1(353. Appel IV/1. 101!) 1
Stadt Lü eck. Kreuzer 1(524 (!)6». Appel TV 1. 11)74 1
— Kreuzer (1(3)78. CIVITAT . IMPERI. gekrönter Doppeladler. MON .
>IO. 96 LVBE: 78? Arm mit Schwert. Kreuz mit Doppelflügeln
und Stadtwappen 1
Stadt Nürnberg: Kreuzer 1693 (2 St.), 1694. N Appel IV 2. 2372 .... 3
Kreuzer 1678. Stadtmünze |nI. Jahreszahl getrennt. Appel IV/2. 2372 1
Batzen 1694. Appel IV/2. 2375 2
— Kreuzer 1631. N. RESPYB. NVRENSIS ^ 1
— Kreuzer. 2 Wappen, unten N. oben Jahreszahl 1
Stadt Regensburg: Kreuzer 1644, 1651. Appel IV 2, 2765 2
2 Kreuzer 1694. Mzz. M - F. Appel IV/2, 277(3 3
2 Kreuzer 1634. Appel IV/2, 2763 1
— 2 Kreuzer 1(524. MONE.REIPVB RATISPONENSIS Stadtwappen,
über selbem 1(324. DA. PACEM . NOBIS . DOMINE. Krone und
Doppeladler. Auf der Brust 2. ad Appel IV/2, 2753 1
Stadt Straßburg: 2 Kreuzer 0. J. Götz I, 620 1
Stadt Ulm: 2 Kreuzer 1(324. Appel IV/2, 3631 1
— 1 Kreuzer o. J. Appel 990/3632 1
Stadt Worms: 1 Albus. 1681. Mzz. M >; K. 1 Schlüssel. P>bstein 17571 1
— 1 Albus. 1680. Appel IV, 3945 1
Schweiz: Appenzell. 2 - D unten A. Appel. IV/2, 2993 1
— Unterwaiden. V'j ein»- Kreuzer 1730 (2 St.), 1733. K Appel IV/2
3281 3
Wegen starker Abnützung nicht genau bestimmbar 29
411
Linz, im Mai 1911.
Der Münzreferent:
Johannes Arndt.
Die Schönhering-Blankenberg
und
Witigo de Blankenberg- Rosenberg
qn aa
dB ÖD
(ErgänzungeD, Xachträge und Berichtigimgen zu den von Stniadt in ,.Da»
Land im Norden der Donau-, Seite 151 u. ff,, gebrachten Ausfülirungen.)
Von
Viktor Freiherr von Handel-Mazzetti
k. u. k. General d. K.
<>00<>
Verzeichnis der Quellen und deren Abkürzungen.
Arch. f. K. ö. G. Q. = i\rchiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen.
Arch. f. ö. G. = Archiv für österreichische Geschichte.
Anshert, „Historia de expeditione Friderici Imperatoris" von Tauschinsky und
Pan^erl in F. R. A., 1. V.
Apian, Topographie von Bayern im oberbayerischen Archiv, XXXIX.
Böhm er -Mühlha eher, Die Regesten des Kaiserreiches unter den Karolingern,^
2. Aufl., 1908.
Bl. d. V. f. Landesk, v. N.-ö. = Blätter des Vereines für Landeskunde von
Niederösterreich. (Monatsblatt des V. f. Landesk. v. N.-ö.) (Jahrbuch
des V. f. Landesk. v. N.-ö.)
Chmel, österreichische Geschichtsforscher,
Codex Patauiensis I — V.
Czerny, Das älteste Totenbuch von St. Florian im Arch. f. ö. G., 56. Bd.
Drei b. Trb. = Drei bayerische Traditionsbücher des XII. Jahrhunderts,
Falkenstein-Weyer, Gars., Au.
Ennenkl, Job. Hartmann Frh. v., Collectaneen, 3 Bde. Mns. im niederösterr.
Landesarchiv in Wien.
Fischer, G. Gl. Nb. = Die merkwürdigeren Schicksale von Kloster und Stadt
Klosterneuburg.
Fischer, Cod. Tr. Cl. Nb. := Codex traditionum ecclesiae Claustro Neoburgensis
in F. R. A., 2, IV.
Foerstemann, Altdeutsches Namensbuch, 2. Auflage.
F. R. A. = Fontes Rerum Austriacarum.
Fräst, St. B. v. Zw. = Das Stiftungsbuch des Zisterzienser-Klosters Zwetl in
F. R. A., 2, III.
Grillenher ger, 1. Die ältesten Totenbücher des Zisterzienser-Stiftes Wilhering
in „Quellen und Forschungen" zur Geschichte, Literatur und Sprache
Österreichs, 1896, Graz.
Grillenherger, 2. „Die Anfänge des Zisterzienser-Stiftes Wilhering" in
„Studien und Mitteilungen des Benediktiner- und Zisterzienser-Ordens",
Jahrgang XXIV.
Handel- Mazzetti (H.-M.), Das Gemärke von Wildberg, J. B. Mus. F.-C. 1899.
Handel- Mazzetti, Waltenstein und Eppenberg etc., J. B. Mus. F.-C. 1909.
Handel- Mazzetti, Die Kapelle in Haselbach etc., J. B. Mus. F.-C. 1908.
Handel- Mazzetii, Wallsee und Sindelburg in Mbl. d. V. f. Landesk. v. N.-ö. 1910,
Nr. 7—9.
Hormayer und Mednyansky, Taschenbuch für die vaterländische Geschichte.
Hund Wiguleus, Bayerische Stammenbuch.
Hundt Hektor Graf, Bayerische Urkunden aus dem XL und XII. Jahrhundert.
Jahr. Ber. d. Mus. Fr.-C. = Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum
in Linz.
Keihlinger, Gesch. des Kl. M. = Geschichte des Klosters Melk 1851.
Karlin, Saalb. v. Gott. — Das Saalbuch des Klosters Göttweig in F. R. A.,
2. VIII.
94
Lampel, Das Laudb. v. ö. u. St. = Das Landbuch von Österreich und Steier
des Jans Enickl in Monumenta Germaniae Ilistorica. Deutsche Chroniken.
Mciller, ßeg. d. Salzb. Erzb. = Regesten zur Geschichte der Salzburger Erz-
bischöfe,
Meiller, Reg. d. Bab. = Regesten zur Oeschiclite der Markgrafen und Herzoge
aus dem Hause Babenberg.
Mitt. d. 1. f. ö. G. = Mitteilungen des Institutes für österreichische Geschichte,
^litt. d. Ver. f. G. d. Deutsch, in B. = Mitteilungen des X'oreiiips; für Geschieht«»
der Deutschen in Böhmen.
M. G. H. — JMonimienta Germaniae Historica.
M. B. -= Monumeuta Boica.
Panyerl, „Die Witigouen", ihre Herkunft, ihre ersten Sitze und ihre älteste
Genealogie im Arch. f. ö. G., 52, 2.
Prot. Arch. Pom. = Protocollum Archivii Pomariensis (Baumgartenberg) im
Linzer Musealarchiv. Manuskript.
Qu. u. Erört. z. b. u. d. G. = Quellen und Erörterungen zur bayerischen und
deutschen Geschichte.
Qu. u. Forsch, z. L., G. u. Sp. 0. ^ Quellen und Forschungen zur Literatur,
Geschichte und Sprache Österreichs von der Leo-Gesellschaft.
Raab, U, B, von Seitenstetten = L^rkundenbueh des Benediktiner-Stiftes Seiten-
stetten in F, R, A, 2, XXXIII,
Ried, ..Cod. dipl. Rat." = Codex elironologico diplomnticus episcopatus
Ratisponensis.
Salzb. U. B. = Salzburger Urkundenbucli.
»Sec'kauer Coufraternitätsbuch. Manuskript Nr. 511 in der k. k, Hof-Bibliothek
in Wien,
Schenk, B. Bercht. = Schenkungsbuch der Propstei Berchtesgaden in Qu. und
Er. L
Schenk. B. St. Emm. = Schenkungsbuch des Klosters St. Emmeram in Regens-
burg in Qi;. u. Er. I.
iichiffmunn, Die o.-ö. O.-N. =^ Die oberösterreichischen Ortsnamen.
Üchmidl, Österreichi.sche Blätter für Literatur, Kunst und Geschichte.
Sperl, Die Grenzen zwischen Böhmen und dem Mühelland im Mittelalter und
die Heimat der Witigonen in Mitt. d. Ver, f. G. d. Deutsch, in B.
Htarzer, ^litteilungen des Archivs für Niederösterreich.
JStrnadt, D, Land im N. d. D. = Das Land im Norden der Donau im Arch.
f. ö. G.
Strnadt, Vers. z. G. d. Landgt. V. = Versuch zur Geschichte des Landgerichts
Velden im J. B, Mus. Fr,-C, 1861,
Stütz, „Über die Vögte von Perg" im Chm, ö, G, F, II.
V. B. Hohenfurt = Urkundenbucli des Zisterzien.ser-Stiftes Hohenfurt in
Böhmen von Pangerl in F. R. A. 2, XXIII.
U. B. o. E. = Urkundenbuch des Landes ob der Enns.
U. B. d. St. =- Urkundenbuch des Herzogtum.s Steiermark.
Weiß, Urkundenbuch des Zisterzienser-Stiftes Hl. Kreuz in F. R. A. 2, XI.
Zahn, Cod. dipl. Aust.-Fris. = Codex diplomaticus Austriaco-Frisingensis in
F. R. A. 2, XXXL
Die Heimat der Herren von Scliönhering ist, wie schon
Stmadf^) angibt, Schönerding bei Vilshofen in Niederbayern
an der Vils. Ganz in der Nähe ist ein „Allkofen^^ Das Kloster
St. Nikolaus bei Passau hatte nicht nur bei Vilshofen be-
deutenden Besitz, zu dessen Vermehrung „in officio Aunkirchen"'
die Herren von Schönhering in herAor ragen dem Maße beitrugen,
sondern aiicli bei Alkoven-Schönhering ,,das officium Allnkoven''
zwischen Eferding und Wilhering. Wir halten daher wechsel-
seitige Beziehungen zwischen beiden Schönhering nicht für aus-
geschlossen, schon deshalb, weil ja zwischen beiden Gegenden
jenes Gebiet liegt, in dem sich die Schönheringer seit circa 1150
als Blankenberger eine neue Heimat gründeten. Der Edelsitz
Schönhering zwischen Alkoven-Wilhering war im 14. Jahrhundert
u. ff. Lehen vom Hochstift Passau.^) Allerdings war in dieser
Gegend, wie auch Strnadt angibt, der Grundbesitz der Herren
von Willeheringen vorherrschend.
Urkundlich tritt die Familie Schönhering mit Pernhart L,
1194 bis circa 1120, zuerst in die Erscheinung. Ob Pernhart I.
de Schönhering mit jenem „Pernhart iuxta Mouhelle", welcher
mit dem edlen Eppo von Windberg das predium Celle an Sankt
Florian gab, identisch ist, für welche Identität noch Strnadt ein-
tritt, möchten wir in Schwebe lassen. Wir glauben „Pernhart
*) Ursprünglich beabsichtigten wir in großzügiger Abhandlung alle
Herrengeschlechter im Lande nördlich der Donau vorzuführen, als Vorarbeit
zur Untersuchung über den Ursprung des Wappens des Landes ob der Enns.
mußten ober Raummangels halber diesen Plan fallen lassen und uns mit Nach-
trägen und Ergänzungen zur Aufhellung der „Schönhering-Blankenberg" und
„Witigos von Blonkenberg-Rosenberg", sowie zur Geschichte der ..Vögte von
Perg" begnügen.
Wir verweisen dalier bezüglich der ersteren Nachträge vor allem auf
Strnadts Ausführungen in ,,Das Land im Norden der Donau", S. 151 u. ff.
Unsere eben angekündigte Abhandlung, betitelt „Die Herren von Sleunz
in Niederösterreich und ihre Beziehung zum Lande oh der Enns", hoffen wir
baldigst an anderer Stelle unterbringen zu können.
^) Urkunden über diesen Edelsitz im k. bayer. allg. Reichsarchiv und im
niederösterreichischen Landesarchiv in Wien.
96
iuxta Mouhelle^' mit größerer Wahrscheinlichkeit für den
„Pernhart de Ascha^' (Aschach an der Donau) ansehen zn
dürfen,^) welch letzteren Strnadt, um erstere Kombination halten
zu können, in das Landgericht Mitterfels, wo auch ein Aschach
liegt, nach Bayern verweist.
Pernhart I. von Schönheringen tritt zunächst 1094 und
1096 in Traditionen der Grafen von Formbach an ihr Hauskloster
gleichen Samens auf. Aus den Zeugenkatalogen heben wir
hervor:
1094, „Perinhart de Ascha, Perinhart de Sconheringen.
ITaedericus de Champe, Heidenrich de Erlach, Pilgrini
de Eotingin^^2)
1096, Gottefrid de Gottinisdorf, Bernhart de Sconheringifi .
Bernhart de Ascha et Eeginolt, Eeginger de Utinheim, Adalbert
filius Raffoldi de Wirmilaha.^)
Um das Jahr 1120 gibt ein Presbyter namens Ekkerich
„predium apud Hartheim et duas vineas in villa Wiuchelarin^^ an
St. Nikolaus bei Passau. Zeugen waren Udalrich de Willeheringen.
Pernhart de Schonheringen, Sigboto et filius eins Sigboto. ')
^) Für unsere Ansicht spricht nebst anderen Zeugenkatalogen, in
welchen Pernhart de Ascha auftritt, folgende Notiz aus dem Codex Patav. V.
Fol. 52:
Rodolfus advocatus (es ist der Vogt von Perg, Vogt von St. Florian und
Grundbesitzer am Windberg) übergiebt dem St. Stefansaltar einen Kleriker
namens Kazil zum Ministerialenreclit ,,suscipiente cum advocato Odalrico (es
ist Udalrich von Willeheringen), h. r. t. s. Pernhart de Ascha, Erampercht.
Adalpero Chelbergras (identisch mit Adalpero de Griesbach, Anherr der Gries-
bach-Wachsenberg, wie wir an anderer Stelle dartun werden), Rahawin,
Ogo, Egino, Erchanprecht, Wernhart, Herrant, Albuin de Steina (bei Reichers-
berg), Sigehart, Eppo. — — — Tester investiture Adalbero (Chelbergras).
Reinbreth (wir halten ihn für Reginbert von Hagenau), Albuwin (de Steine
2) U. B. o. E. I., 780—781. Chamb. Oberpfalz, Erlach bei St. Valentin
(N.-ö.) ; Roting bei Mitich und Madau im Rottal.
3) Gottinisdorf = Göttersdorf, Gt. Landau a. d. Vils oder Gottsdorf bei
Persenbeug oder bei Langenlois. Utinheim == Otenheim bei Anzbaeh, Reka-
winkel, Wirmilah = Würmla bei Königstetten-Tulln. Utinheim könnte mit
Rücksicht auf Aschach auch Ottenheim in 0. G. Buchkirchen bei Wels sein.
*) U. B. o. E. I., 533. Mon. Boic. IV., 220, hat „c. 1115" Hartheim und
Winklern, Winkel bei Alkoven unterhalb Eferding. Diese von Sirnadt niclit
gebrachte Notiz bestätigt unsere oben ausgesprochene Ansicht.
In eben diesem Winchlarn gab die Witwe Ekkerichs ein Gut zur Über-
gabe an Garsten in die Hände Adelrams von Eppenberg (es ist Adelram dt-
Waltenstein-Waldek-Feistritz, Schwiegersohn des vorgenannten Rudolfs, Vo«:i
von Perg). U. B. o. F. T.. 146.
Skiilpierte römische 3Iarmorvase (Cariara).
Fundort: Linz, Tiefer Graben.
Geschenk der Allgemeinen Sparkasse, Linz.
Statuette der Teiius.
(Linker Ful3 fehlt. l Bronze.
Komisch. Fundort : Watzing
bei Gaspoltshofen.
Geschenk des
Herrn Karl Franck.
HeiL Anna Selbdritt.
Lindenholz. Oberösterreich, Anfang des 16, Jahrh.
Leihgabe des Herrn Haupt von Hochstätten.
n
Reich)?eschiiitzter, vergoldeter und bemalter Reiiaissaiice-Kahmeii.
<)li('ril:ilicnls<-]). (Jcsclicnk <1(
Fiirsicii .I(>1>:i
und /u I/u'chti'nsteiii.
m
Madoima, Stuckrelief, bemalt und verg-oldet.
Frühwerk des Liica della Robbia.
Geschenk des reo-. Fürston Johiinn von nnd zn LiecliTenstein.
IV
Heil. Piljrer, selireil)eud. Eiche. Niederiheiiii.scli, K). Jahrh.
(Tescheuk des reg-. Fürsten Johann von und zu T.ieehtenstein.
Hal'iu'rkriijrel
mit fjresclinittcneii Verzienniftren
und seclis farbiv:en (ilasureii.
oherÖKterreioh (Wels), Ki. Julul».
( u'sclKMik der Alljienieinen Spar-
kasse, Linz.
Maria mit dem Kinde an der Krippe.
ilcnliolz, Oberösterreich, lieuaissance. l.cih<j:iltc
de» Herrn Haupt von Hochstätten.
Teller mit der Darstellung eines Hiitiu itoualt. Majolika, Urbino, IG. Jahrb.
Geschenk des reg. Fürsten von und zu Liechtenstein.
Überlebensgroße Statue des heil.
Leopold von Passau.
Vermutlich Salzburg-isch. Barock.
Geschenk des reg. Fürsten Johann
von und zu Liechtenstein.
VI
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IX
Schneider-Spottschüssel.
Oberösterreichische Bauernmajolika. 18. Jahrh.
Zinnmontierter, zylindrischer
Maßkru^ mit fl^uraler Malerei.
Süddeutsch, 18. Jahrh. Geschenk
des Herrn Richard Hofmann.
Porträthliste eines älteren Herrn.
Farbige Wachsbossierung. Linz.
Biedermeierzeit.
Geschenk der Stadtgemeinde Urfahr.
97
Wohl um dieselbe Zeit gab der edle Meginhai-d von Pollen-
heiin ^) alles, was er daselbst besaß, mit einem gewissen Anteil
an der Kirche daselbst an St. Nikolaus. Zeugen Pernhart
de Scöenheringen, Richpoto de Chönieen, Ödalrich et Ödalrich
eiusdem Pernhardi milites, Gotefridus de Gottinesdorf, Timo,
Eberhart de Tegerinwa, Dietmar de Chagina, Ezili de Hiltigeris-
perch.'-)
Et sub eisdem testibus gab an dasselbe Kloster nobilis vir
Erminrieh ein Gut, welches er zu Preitprunnen ^) hatte.
Wir sehen hier Pernhart bereits mit drei Gefolgmannen
ritterbürtigen Ranges (milites) aus , seiner Heimat an der Vils.
Pernhart I. von Schönhering hatte nach unserer Vermutung
drei Söhne: Pernharf 11.^ Engelbert I. und Udalrich I.
Ersterer ist nur durch eine Vergabung seines Bruders
Engell)ert bekannt geworden. Dieser gab nämlich an das Kloster
8t. Nikolaus „pro remedio fratris sui Pernhardi hubam unam in
duobus locis sitam Chonizin et Windiberc in presentia Reginmari
episcopi, Dieterico advocato accipiente" und noch zehn Leibeigene
(mancipia), testes Heribort de Schirolfingen, Heinricus de Hus-
rukke, Ejpo de Ekke et duo iilii eins."')
Udairich scheint allerdings nicht ausdrücklich als der
beiden vorgenannten Bruder auf. Da aber Engelberts I. Enkel
Udalrich genannt ist, können wir den ersten Ulrich immerhin als
Sohn Pernharts 1. ansehen.
Wir bringen nun fünf Beurkundungen, welche Strnadt
entgangen zu sein scheinen.
Graf Konrad von Ratilinberg hatte durch seinen Oheim
Graf Hermann von Windberg an das Stift Formbach einen Hof
1) ü. B. o. E. I., 532. Mon. Boic. IV., 220, hat „circa 1112". Der
St. Nikolaitaner Pap. Codex Saecoli XVIII. bringt diese Tradition als Urkunde
mit „1074'-.
') Clionicen ist Künzing zwischen Osterhofen und Vilshofen. Gottines-
dorf m Göttersdorf, Landgt. Osterhofen, alias Landgt. Landau (Apian 225).
Hiltigerisperch-Hilgartsberg am linken Donau-Ufer, etwas aufwärts von Vils-
liofen. Tegernwang a. d. obern Vils im Isengau. (Wasen-Tegernbach.)
') Preitbrunnen konnten wir in den Urbaren von St. Nikolaus nicht
konstatieren. Vielleicht Breitbrunn in 0. G. Hörsching.
*) U. B. o. E. I., 543. Mon. Boic. IV., 228. Beide „circa 1130" von
HtrtHidt als Nachtrag „zum Stammbaum der Schönhering-Blankenberg" in
Mitt. d. I. f. ö. G. XXVII., S. 326. Chonizin bereits oben. Windiberc = Winn
berg in officio Aunkirchen a. d. Vils. Vergl. hiezu Strnadt a. a. 0. Schirolr
fingen = Scliörfling im Attergau. Im Attergau hatte St. Nikolaus Besitz.
Ekke — vielleicht Schloß Egk im Ortenburgischen.
98
Chadelheim übergeben wollen. Da dieser vom Tode ül)en'ascht
wurde, bewirkte dessen Witwe Hadwig mit ihrem Sohne die
Übergabe dieses Hofes und noch weiterer Gaben. Zeugen waren :
Dietrich Graf Fichtenstein, Amelbert von Praitenwiesen, Albwin
von Stein, Eeginger von Tomoltesheim und Wernhard, sein Sohn,
Odalricus de Sconehe ringin, Widolt de Werde.^)
Um dieselbe Zeit übergab eine gewisse Perchta de Auwa
mit ihrem Sohne Sigiboto zum Seelenheil ihres Mannes Regenboto
de Bornheim ein Gut zu Tetenhaim an St. Xikolaus. Dies
bezeugten Engilhertus, Odalricus de Sconelieringin, Ger rieh,
Willehalmus, Milites eorum , Willehalm de Asenheim, Heinricus
Suevus.^)
Als Gräfin Luitkard ^) cum manu filii sui friderici ratis-
ponensis advocati ac lilie ipsius domnae Adelheidis de Wiltperge
verschiedene Liegenschaften ad Hohenwarte an das Stift Form-
bach übergab, sind Zeugen dessen: Dietricus comes, Engilbertus
marchio, Albwinus de Steine, Engelhertus de Sconelieringin,
Baldmar et frater eins Diether de Halse, Sigehard de Flaece,
Adelram de Chambe.
Es ist dieselbe Liutkard ,,Ratisponensis advocatrix**, welche
einen Hof zu Grintdorf bei Chambe und drei Hüben zu Holien-
warte an das Kloster St. Nikolaus vergabte.^) Zeugen sind
dieselben wie oben, nur heißt es hier Dietricus advocatus eiusdem
loci, Engelbertus dux et Engelbertus marchio ülius suus; auch
nennt sich hier Adelram de Chambe: de Moleheimen, und Sighart
de Floece: de Chrumbennuzbome.^)
Den Tausch, welchen „E. Sonheringensis" mit dem Kloster
St. Nikolaus einging, in dem er demselben die Au bei Altheimen
'i U. B. o. E. I., 632. circa 1130. Tomoltesham = Tumeltsliam bei Ried
im Tnnkreis. l)ie.<e beiden, Reginger und Wernhard. sclirieben sicli audi
von Kied.
') U. B. o. E. I., 638, circa 1130. Bornheim = Parnheim. Tetenlieim =
Töttenbeim, beides im bayer. Rottale bei Griesbach.
') U. B. o. E. T., 646, circa 1140. tJber diese Luitgarde. Mutter des
Regensburger Domvogts Friedrich siehe Qu. u. Erört. z. b. u d. O. I.. 373.
Note 2. Wildberg im Poigreich, westlich von Hörn.
*) V. B. o. E. I., 544. Mon. Boic. IV.. 228. beide circa 1130. Es sind aber
beide Traditionen der gleichen Zeugen halber in ein und dieselbe Zeit zu setzen.
Die letztere Tradition bringt auch Htrnadt. Grintdorf bei Chambe ist Grund-
dorf am Gr. Kamp östl. von Krems. ITohenwart. Pfarrdorf bei Unt. -Ravels-
bach, südl. von Maissau.
•■') Wichtig zur Konstatierung der Identiliit dieser nach verscliiedenen
<)rt»Mi. (Jülern. «fcninuitHii INmsomcii.
99
iregen einen Mansen bei Miticli eintauschte, bezeugen offenbar
seine Mannen ,,Willialm et frater eins Hartliep de Chuncen et
Marchot, Hertwich, Erchenger, Helwich, Wernhart^'.^)
Bisher haben wir Engelbert nur in bayerischen Klöstern
auftreten gesehen. Er erscheint aber auch in Göttweig und in
Klosterneuburg. So übergab Dietmar de Gnannindorf einen
Leibeigenen an Göttweig sub testibus: Hartnid de treisini
advocato, Eudolfo, Etigüberto de Scotiheringin. Gerungo etc.-)
und Engelbert et uxor sua Hiltegund de Luzino gaben einen
halben Mausen daselbst an Klosterneuburg unter Zeugenschaft:
Enyelherius de Sconehrin, Chadold de bulca, Starfrid de briblitz
und Pertold de birbom.'^)
Engelbert I. von Schönhering starb keines natürlichen
Todes. Er ist im ältesten Totenbuch von St. Florian zum 5. Fe-
bruar vorgetragen: ,,Engilbreht de Sonheringen oc." (cisus).^)
Auch das Seckauer Confraternitätsbuch gedenkt seiner mense
August: „Engelbrecht occisus." ')
Seine Witwe Benedict a — noch unbekannten Stammes —
„matrona nomine Benedicta de Sconheringen' gab „manu filii
sui Engilberti et filie sue Chunigundis pro remedio anime viri siii
Engilberti duas hubas unam ad Wiuchil, aliam ad Windiberge
■cum ipsis mancipiis, quorum nomina sunt Liucart cum filiis et
liliabus, Chunizonem cum filiis et filiabus^^ an Kloster Sankt
Nikolaus. Zeugen: „Hecil de Tiuhtinpach, Egino de Posinpach,
Heimo, Gerrich et filius eins Albrant, Ekkehart, Chunrat de
Oberndorf, Helmwich, Ascwin.^^ ")
^) L. B. o. E. I., 545. Mon. Boic. IV., 229. Beide circa 1130. Altheim ist
in officio Aunkirclien. Mittich bei Hartkirchen schräg' gegenüber von
Schärding in officio ante forestum.
^) Karlin, Saalbuch von Göttweig a. a. 0., S. 65. Gnannindorf = Gnaden-
ilorf, bei I;aa-Mistelbach.
') Fischer, Tr. Cod. v. Gl. Nb. a. a. 0., S. 18 Nr. 82. Luzino, vielleicht
der Luzinghof bei St. Oswald im Yspertale. Bierbaum, das bei Pöggstall oder
das bei Artstetten. Bulca = ? Pulkau a. d. Pulca und wohl gegen die mährische
Grenze: Briblitz.
*) Czerny, im Arch. f. ö. G. Q. LVI., II., S. 18.
') Cod. mnscr. 511 in der Wiener Hof-Bibliothek, Fol, 44.
*•) U. B. o. E. I., 553, circa 1140. Mon. Boic. IV., 236, hat „circa 1150",
das A\ ir beibehalten möchten. Strnadt sieht mit Rücksicht auf die Zeugen
■de Feuchtenbach, Pf. Altenfelden, Pösenbach, Pesenbäckgut Nr, 33 zu Sankt
Johann am Windberg und Oberndorf, Pf. Feldkirchen (so Strnadt), in Windi-
berg nichts anderes als das St. Florianer W^indberg. Beides, Winkel und Wind-
berg, ist aber nacli dem ältesten Urbar von St. Nikolaus in officio Aunkirchen
7"^
100
Wie iJires vei-storbeneii Mannes gedenkt auch seiner Witwe
das älteste Totenbuch von St. Florian zum 23. Jänner : „Benedicta
de Senerintren C.(on versa) S. Nycolai." ^) Sie war also in das
Chorfrauenstift zu St. Nikolaus eingetreten, als dessen Laien-
schwester noch -') ,,nobilis niatrona soror nostra nomine Benedicta
de Sconheringen" sie eben diesem Kloster ihr P^rauengut ver-
machte: ,,tale predium quäle habuit Corinthi iuxta Humen (]ui
dicitur Cheina ad villam nominatam Salzlauvesdorf"."^) Zeugen
waren Ekkehardus, Chunradus, Gebehardus, hi tres de Scon-
heringen, ministeriales eiusdem Benedicte. Matfridus medicus,
Chunradus de Grube, Hertwicus.^)
Wiewohl Strnadt die letzten zwei Traditionen auch bringt,
haben wir dieselben hier doch noch einmal, und zwar ausführ-
licher gebracht.
Wir haben die Beobachtung gemacht, daß Engelbert I. von
Schönheringen nie in jenen Gebieten aufscheint, wo Pernhart
iuxta ^[ouhelle begütert war, respektive an St. Florian mitsamt
Eppo von Windberg vergabte. Erst nach Engelberts gewalt-
samem Tode erblicken wir als Zeugen einer Tradition seiner
an der Vils. Winkel hart an der Donau, „quia Danubius agro.s niinorauif.
Windberg ist nach der Stellung im Urbar ganz nahe dabei, etwa Wimberg
gegenüber von Vilshofen auf der Höhe. Der Codex hat ,,Tiuhtinpach", was
auch Tiufinpach sein kann in der Pf. Nieder-Waldkirehen. Pösenbach ist
offenbar die Filialkirche von Feldkirchen, in welcher Pfarre auch Oberndorf
liegt. Auf die hier genannten Zeugen kommen wir noch zu sprechen, besonders
auf Egino de Pösenbach stoßen wir noch öfter. Da zu dieser Vergabung
Benedicta die Einwilligung ihrer Kinder benötigt, während sie bei der
nächsten Widmung selbständig handelt, so ist Winkel und Windberg offenbar
Alt-Schönheringergut, während die nächste Gabe ihr Frauengut betrifft.
>) Czerny a. a. O., 278—279.
*) Darauf zu schließen, weil ihre Ministerialen noch niitzeugen. .\1>
Chorsehwester hatte sie wohl keine (Jefolgmannen mehr,
•'*) Wiewohl wir auf der Suche nach diesen l^okalitäten ein Corinthi.
resp. Käruthen in der Pfarre Rorbach und ein Lassersdorf in der Pfarre
Gramastetten fanden, war ein Flumen Cheina nirgends anders als in der
alten Kärntner Mark zu entdecken. Die Keinach. wo Lasselsdorf, Pf, Sankt
Florian, in Mittel-Steiermark liegt. Auch Strnadt stimmt damit überein. Das
Irbar von St. Nikolaus Ende Saec, XIIT, u. XIV'. Jahrh. bringt dieses (iut
nicht molir. Das Stift hatte es, weil zu weit entlegen, frühzeitig abgestoßen,
• V. B. o. E. L, 555, hat e. 1140. Mon. Boic. IV., 239, circa 1150, wobei
wir l>l«'il)«'n. Grube. St. Nikolaus besaß in officio Non.sbach, in officio Basen und
bei Scharteuberch je ein Grub. Könnte aber auch das (irub in der Pf, Klein-
zeil sein. Dann wäre Konrud de Grub, wie die de riufenbaeli. Pösenbiuli.
Oberndorf, fiefolgniannen der Benedicta.
101
Witwe, die von Pösenbach, Oberndorf, 'riutinhach, offenbar ihre
Gefolgmannen. Sie stammen alle ans dem ehemaligen Macht-
gebiet« E})pos von Windberg, Waltos, Rndolfs von Perg nnd
dessen Schwiegersohnes Adelrams von Waldeck-Waltenstein.
tlngefähr um dieselbe Zeit, als wir bemüßigt sind, die Trans-
aktionen Adelrams A^on Waldeck bezüglich der Waldmark seines
Schwiegervaters Kndolf von Perg, dann die Vergabungen seiner
(4üter an der Donau zwischen Aschach nnd Ep])enberg an Seckan
zu setzen,^) erschein(>n in der Steiermark in einer Kloster-Reuner-
Prknnde ])lötzlich Blanl'enherger — gewissermaßen als freie
Herren, jedoch nur dieses einemal nnter diesem Namen und in
dieser Eigenschaft.*'^) Und gleichfalls ungefähr um dieselbe Zeit
tritt Engelbert IL von Schönhering als de Blanhenherg in der
beregten Gegend von Aschach-Landshaag bis nach Norden zur
Waldmark zwischen der großen Mühel (Mouhelle) und den Be-
sitzungen St. Florians (am Windberg) als reichbegütert auf. Im
St. Florianer Totenbuch sind Engelberts IT. von Schönhering-
Blankenberg Eltern verewigt.
In diesem Zeitraum linden aber auch die V erliandhingcn
der letzten Herren von Willeheringen, der Brüder Ulrich und
Cholo, mit Abt Gerlaus von Reun in Steiermark und mit Bischof
Eberhard von Bamberg statt wegen der Gründung des Klosters
Wilhering. Diese Verhandlungen, wohl schon 1146 begonnen, er-
scheinen erst mit der feierlichen, zu Prüfning, im bayerischen
Kloster, September 25., 1154,^) nach dem Tode der Stifter aus-
gestellten Stiftungsurkunde beendet.
In einer dieser wohl nur bezüglich der ursprünglichen
Aktion („x\cta sunt hec" etc. heißt es in beiden Stücken de 1146)
mit 1146 datierten bischöflichen Zwischenurkunde erscheint unter
den Zeugen aus dem Ministerialenstande auch Egino de Bosenbach
genannt. Es ist derselbe, der die Donation der Benedicta de
Schönheringen an St. Nikolaus bezeugt; und in einer unausge-
fertigten undatierten Stiftungsurkunde des Bischofs Eberhard
(etwa Konzept) erblicken wir: fridricus de Hunesberg,
^) Vergl. mein ..Waltensteiu und Eppenberg" etc., S. 11 u. flF.. ins-
besondere 21 u. ff.
*) Vergl. in unserer Abhandlung über das Cemärke von Wildberg: Die
Herren von Willehering, besonders das bei Cholo von Rodenfels- Wilhering und
seiner Gattin Benedicta, Witwe des Konrad von Sunaelburg. Gesagte. U. B.
d. St. I., S. 172.
') U. B. o. E. IL, 223, Nr. 152, 224, c. 114(3, Nr. 153 und 269, Nr. 180.
102
Engelbrecht de Blanche. . '!'^''V . . , Bernhart de Stoiiphe, hü liberi :
ministeriales : Dietricus de Trune, Gotepolt et Gozwin de Oster-
hofen, Cuiirat de Wessenberg, Otto de Lintheim; während nun in
der Original-Ausfertigung de Prüfning Sept. 25., 1154, der
Blankenberger fehlt, erscheinen alle übrigen Freien und Mini-
sterialen, sowohl in obigem unausgefertigten Brief (Konzept) als
auch in jenem de 1146.^)
Warum der Blankenberger im Entwurf zur Haupturkunde
aufscheint, in dieser selbst aber nicht, mag vielleicht in seinem
damaligen ziemlich gleichzeitigen Konflikt mit Bischof Konrad
von Passau und in der deshalb wahrscheinlich erfolgten Banni-
sierung begründet sein.
Wir haben schon wiederholt -) Anlaß gehabt, auf die Xotiz
des steiermärkischen Klosters Kenn hinzuweisen, nach welcher
nobilis matrona Benedicta für ihren verstorbenen Gatten Konrad
von Sunnelhurg ^) ein Allod in Gradwein dem Stifte Kenn über-
gab. Als Benedicta darauf in zweiter Ehe den edlen Cholo von
Rodenvels — den wir mit gutem Grunde für Cholo IL von Wille-
^) U. B. o. E. IT., 224—225, Nr. CLIII. Dieses Stück briijot der
t Grillnberger in „Die Anfänge des Zisterzienser-Stiftes Wilhering" (Studien
und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und Zisterzienser-Orden, Jahr-
gang XXIV) nicht; er verweist nur auf das V. B. o. E. Grillnberger hat diese
Abhandlung 1903 geschrieben und verwirft, um die Datierung 1146 und was
sieh an diese anschließt, zu halten, die Datierung der Ottokarschen Urkunde
de 1147, 22. 8. Graz (ü. B. d. St., Nr. 263) und meine daran geknüpften
Folgerungen bezüglich der beiden Ulrich und Cholo von Willeheringen (Ge-
märke von Wildberg, S. 30 ff.). Br. Mitis hat in seinen „Studien zum älteren
österreichischen Urkundenwesen" die Stiftungsurkunden von Wilhering nicht
behandelt. Ohne uns aber weiter in diese Streitfrage hierorts zu vertiefen,
erlauben wir uns im allgemeinen auf Br. ^litis' Forschungsergebnisse sowie
darauf hinzuweisen, daß von den Wilheringer Stiftungsurkunden nur die
Schlußbestätigung de dato Prüfening 1154, September 25., im Original vor-
handen ist. In dieser Urkunde sagt aber Bischof Eberhard ausdrücklich
„Odalricus vero pergens in expeditionem ierosoliraitanam" und etwas weiter
,,co vero in expeditione defuncto". Unter „Expeditio ierosolimitana" ist doch
nur der Kreuzzug, nicht aber eine einzelne Pilgerfahrt zu verstehen, somit ist
Ulrich von Willeheringen nicht vor dem 30. September 1146 gestorben gewesen,
sondern erst 1147 — 1148 auf dem Kreuzzug gestorben. Man vergleiche auch die
Zeugen de Haunsberg in den Urkunden des Abt Gerald von Heuii uiul de>
Bischofs Eberhard, beide 1146 datiert!
-) Siehe mein „Gemärke von Wildberg" a. a. 0., Seite 30 et 31. und
,, Wallsee und Sindelburg a. d. Donau" a. a. O., S. IS, in welchen Abhandhnnren
meine Vermutungen über Cholo von Rodenfels niedergelegt sind.
*) Konrad von Sunnelburg, der letzte seiner Familie, f zwisclien 114.1,
24. 11. nn.l 1147 n 4.
103
heriiigeu anselien — ehelichte, gaben beide chirch Gotschalk a^oii
Hunesberg ein zweites Allod daselbst in Gradwein an Renn.
Nachdem nun Cholo und Benedicta — vor 1154 — ■ gestorben
waren/) bemächtigten sich die Söhne cuiusdam Offonis de
Planchimherg „patre et matre in id ipsum conspicantibus" ^)
dieser an Kenn vergabten Allodien in Gradwein und verzichteten
auf dieselben erst, als ihnen Abt Gerlaus (f 1164) in seiner
Friedensliebe einen Weingarten in Brunneretal und ein Lehen
in Niwenkirchen ^) mit Gülten von 10 Mark Silber überließ. Dies
bezeugten Chunradus, Offo, Gundaker et Rudolf us filii eiusdem
Offonis, Ileinricus frater Offonis, dann lauter Steirer: de Capella,
de llagenemberg, de Moskirchen, de Morce, de Velgowe, de Grace,
Heilram ministerialis Liutoldi comitis, Ekkerich de Sunnelburg,
Hugo homo offonis, Udalrich homo Offonis.') Da nun der ge-
nannte Offo in eadem vicinia (Gradwein) aliud quoddam allodium
Stadel hofen besaß, so gaben ihm die Renner dafür im Tausch-
wege ihr Allod in Adriach. *)
Diese Planhenherg sind nun nirgends mehr beurkundet.'')
Sie tauchen, wie es scheint, unter anderen Namen im steierischen
^) Vor der Hauptstiftungsurkunde für Wilhering de 1154. Prüfning 25. 9.
•-') U. B. d. St. I., 172.
•■') Gradwein im Miirtal zwischen Graz und Renn, Brunn am Steinfeld
bei Xeunkirchen (N.-Ö.)
•*! Capellen, östlich von Mürzzuschlag, Hagenberg im Ennstal bei
Irdning. Moskirchen im Kainachtal, Mürzhofen, nördlich von Kapfenberg,
Velgau bei Gradwein, Ekkerich de Sunnelburg, offenbar noch ein Dieustn)ann
der alten Freien von Sunnelburg. Diese homines offonis dürften auf eine freiere
Rangstellung der Plankenberger schließen lassen.
") Stadelhofen = Stallhofen bei Voitsberg im Kainachtal, Adriach bei
Frohnleiten, südlich von Brück. Letzteres allerdings näher an Brunn und
Xeunkirchen als Stallhofen.
") In Steiernuirk gibt es kein Blankenberg, das Register des steier-
märkischen ürkundenbuches hat zu dieser Urkunde „Blankenberg (O.-ö.),
Mülviertel bei Neufelden". Nun gibt es in Niederösterreich bei Atzenbruck-
Abstetten auch ein Schloß Blankenberg. Nach Weiskerns Topographie Nieder-
österieichs bei Sigliartskirchen mit Neu-Lengbach verbunden. In den Urkundeu-
büchern und Urkunden niederösterreichischer Klöster fanden wir aber keine
Plankenberger im 12. Jahrhundert, einzig und allein ein „Heinrich de
Plancheuperge" in einer Klosterueuburger Tradition Nr. 666 als testis nach
Albertus de Arnstein. Es dürfte eben der Bruder Offos gewesen sein — im
Gebiete der Waldeck — von wo ja Arnstein auch nicht weit ist. Die diesem
niederösterreichischen Blankenberg nahen Klöster Göttweig, Herzogenburg,
St. Andreae, St. Polten bringen nichts über Blankenberge, ebensowenig auch
Lilienfeld und Heiligenkreuz.
104
Ministerialenadel unter. Wir sehen sie im Kainaehtal begütert,
wo auch das Lasseisdorf der Benedicta von Schönhering lag; aber
auch in der Neunkirchen-Neustädter Gegend, wo das Macht-
gebiet Adelrains von Waltenstein und Eppenberg zu Waldeck-
Feistritz lag. Wäre es nicht denkbar, daß sie Adelrams Lehens-
mannen auf Plankenberg an der Mühl waren ? und daß sie, als
ihr Herr seinen Besitz dortselbst aufgegeben hatte, sich in anderen
niederösterreichischen und steierischen Gebieten ihres Herrn
niedergelassen haben ? Engelbert von Schönheringen fand einen
gewaltsamen Tod. Könnte dieser nicht mit gemachten An-
sprüchen auf das Plankenberger Gebiet an der Mühl und mit
Kämpfen um dasselbe in Verbindung gebracht werden i Schon
seine Witwe tritt mit Gefolgmannen aus Adelrams Gebieten auf:
Tiufenbach, Bösenbach, Oberndorf, wo allerdings auch Sankt
Florian, von Eppos von Windberg Zeiten her, Besitz hatte und im
St. Florianer Totenbuch scheinen eben Engelbei-t 1. von Schön-
hering und seine Frau auf.
Ungefähr in dieselbe Zeit fällt der Wechsel auf dem
Passauer Bischofstuhl. Am 10. November 1149,-^) nach anderen
schon 1148, hatte Bischof Begenbert von Passau im zweiten
Kreuzzug seinen Tod gefunden. Ihm folgte der energische
Konrad, Bruder des österreichischen Markgraf -Herzogs Heinrich
Jasomirgott. Im Kreuzzug hatte aber auch Bischof Kegenberts
Bruder Hartwig von Hagenau sein Leben geendet und infolge
widersprechender letztwilliger Bestimmung Hartwigs, dann
seiner Witwe Hiltigardis entspann sich ein lebhafter Streit
zwischen dem Hochstifte Passau und dem Kloster Reichersberg
um den Besitz von Hagenau. Dieser Streit wurde vom Bischof
von Passau durch Vergleich und Tausch um ein (iut Tv<)ßi);i(li v.w
Passau am 28. April 1155 förmlich beendet.-')
») Nach Chronik von T^'iclH'isber«:: 1149, \\. Jd., Novembris in liiiibns
Graeciae.
') U. B. o. E., ]., :^(M> — .^(M, ex Codice trad, monasterii HeiclHMsberic
c. ll.')! Gabe der Witwe Hildegard an Reicliersberg. ..castruin Hajrenowe cum
predio suc adjacente." U. B. o. E., I., 517, Nr. XVI., nach Cod. pat. V.».
Fol. 28 — ', circa 1150. Notiz Bischof Konrads, daß Hartwicus de Hagenau
consentiente uxore sua bona et familiam, si sine berede decederet, an Passau
vermachte und daß er, Bischot Konrad, dies vor dem Herzog Heinrich im
Gerichte erwiesen liabe. Die eigeniliche Tauschurkunde vom Heicliersberger
Chronisten (S. 187) vollinhaltlich, aber mit der Datierung ..data Pataviae,
IV. Kai., May, Ao. Jnc, Dni. MCLII" — ins Jahr 1152 versetzt, ist in
Reichersberg im Original vorhanden mit der vollen Datierung ..Ada sunt Iiec
JOö
In dieselbe Zeit dieser Verhandlungen nni Schloß und Gut
Hagenau fällt auch eine wichtige Transaktion Bischof Konrads
mit Engelbert ff. von ScJiönhering-BIanJi'enherg. Aus einer
s])ät(^ren Notiz des Klosters St. Nikolaus erfahren wir/) daß
Kngelbert II. von Blanchinberc den Bischof Konrad „circa
Ahscha gi-aviter oif enderat in conflictu" und „per collationem
(|Uorundaui predioruni suoruni in proprietatem Pataviensis ecclesie
sub certa tarnen conditione ad graciani Doniini Chunradi tunc
Pataviensis episcopi" zurückkehrte.
Mit dieser Übergabe von Eigengütern an Passau bringen
wir jene Beurkundung Bischof Konrads in Verbindung, welche
unmittelbar nach seiner Bekanntgabe über die rechtliche Be-
hauptung der Güter Hartwigs von Hagenau im Codice Patauiensi
(|uinto folgt.") Hier urkundet nämlich Bischof Konrad „qualiter
Engilhertus de Sconeheringen de saluatione anime sue sollicitus,
venieus ad sanctuarium beati Stephani prothomartyris, ])ro
i'emedio ])eccatorum suorum et familie sue bonorum infra sub-
notatam portionem per manuni nostram libera donatione super
aram predicti prothomartyi'is tali subnexa condicione donavit,
legavit, ut. si ahsque herede hac ex vita decederet,^) tradicio illa
^ue et omnium parentum suorum saluti profutura stabilis —
l^ermaneret. Tradidit itaque per nie sto Stephano ex hominibus
>;uis cum omni ])roprietate et beneficiis suis sibi de phendo donrini
N^/i concessis ■*) Gerricum cum liberis suis, Albrando tantum
anno post Incarii., Diii. MCLV, poiitificatus vero no.stri VI", Indict. II". data
Pataviae IV., Kai. May." So auch U. B. o. E., II., 264, nach Hund-Gewold III.,
161: Mon. Boic. IV., 417, datiert aber in Regeste doch circa 1152, 28. 4.,
wegen der Chronik von lieichersberg. Nun wurde nach dieser Clironik Biscliof
Konrad ausdrücklidi noch 1149 zum Bischof erwählt. Dies ist unmöglich,
wenn Bischof Kegenbert erst 10. 11. 1149 im Orient gestorben ist. Es ist
daher 1148, 10. November, dessen Todestag, was auch Meiller, Reg. d. Baben-
berger, S. 346, festhält. Dann konnte Konrads Wahl in die ersten Monate 1149
lallen und seine Beurkundung de 1155, 28. 4.. erfolgte tatsächlich in seinem
6. Regierungsjahre. Wir haben dies deslialb konstatiert, weil wir mit Grund
annehmen, daß die nachstehende Beurkundung Bischof Konrads wegen Engel-
bert von Schönhering-Blankenberg in diesellie Zeit zu versetzen ist, d. 1i. in
die Zeit der Konradschen Notiz wegen Hartwig von Hagenau. circa 1150 — 1155.
') U. B. o. E., I., 593—94, Nr. 240. Mon Boic. IV., 265—266.
^} Cod. Pat. Vtus 28\ U. B. o. E., I., 517, XVTII
^) Es sollte .somit der Effekt dieser Tradition erst luicli seinem erblosen
Tode erfolgen.
^) ,,Aus seinen Eigenleuten (ritterbiirtigen) mit Eigen und Lehen, so
iJmen vom Lehen ihres Herrn — Engelberts — verliehen A\orden waren."
Welches war nun das Lehen ihres Herrn? Offenbar tru" Engelbert vom Hoch-
KM)
exzepto, Ottoiieni de Groiibe, Fredericiiiri agnomiiio boemiiiii,
rrclniwic'uni euiii filio siio Werinhero ^), honiineft iiidelicet cum
oiiinibiis suis infra Danuhium rt Rouclolfeshach - ) liabitantes, ita
nt ipsi in faiiiilia sti Stephani ins niinisteriale et ])lenai-iam luiius
'ordinis obtinerent conditionem".
Wir verweisen hier des weiteren auf die Noten Seite 17,
1 — 4. Wieso Engelbert I. sive II. von Schönhering-Blankenberg-
in Besitz dieses Gebietes und als Lehen von Passan kam, kann
endgültig nicht festgestellt werden. War seine, En^f^lberts 1.,
Gattin Benedicta, eine Verwandte des Adelram de W^Henstein
Waldeck?
Wir kommen nun zu jenen Beurkundungen über Engel-
bert IL, welche Strnadt entgangen sind, betonen jedoch zunächst,
daß die Führung des Namens de Plankenberg nicht erst 1155,
sondern noch während der Wilheringer Stiftuugsverhandlungen
in die Erscheinung tritt.
Als 1162 Bischof Hartwig von Eegensburg auf Bitte der
Klosterbrüder von Hailsbronn mit Graf Eapoto von Abinberg
einen Gütertausch einging, bezeugten dies Laici: Marchio de
Chrayburg, Otto comes de Steveningen, Ernst comes et frater
eins Fridericus de Hohenburg, Heinricus de Altendorf, Enijel-
stift Passau ein bestimmtes pheiidum zu Lehen. Wir vermuten nun, daß es
jenes Gebiet umfaßte, ganz oder teilweise, in dem obige Eigenleute saßen. l)ie>
war aber, wie wir sofort sehen werden, das Blankenberger Gebiet. Oder aber
lag dieses passauische Lehen westlich der Mühel, wo wir später, um 1170 herum
Blankenberger Eigenleute erblicken?
1) Gerrich und Helmwich lernten wir schon früher als Gefolgmanneii
der Schönheringer noch in ihrer Heimat a. d. Vils kennen. Da sie nun in
diesem Blankenberger Gebiet ansässig erscheinen, gewinnt unsere Ansicht an
Wahrscheinlichkeit über: „cum beneficiis de pheudo domini sui sibi concissis''.
Otto de Groube i= Grub, Edelsitz Pfarre Kl.-Zell, auch in diesem Gebiete;
Friedrich der Böhme spricht für bereits damals obwaltende Beziehungen zu
Böhmen von diesem Gebiete aus.
'^) Der „Roudolfesbach" ist der „Rudersbach", weldier nördlich von
Püh renstein von Eckersdorf am Rudersbäckhof, auf der Höhe, dem Igelbach zu-
fließt. Das Gebiet „infra Danubium et Roudolfesbach" war eben das Blankeji-
berger Gebiet, wo diese „homines cum omnibus suis" (videl. beneficiis a pheudo
domini sui concessis) saßen. Noch 1860 bestimmte Strvadt in seinem Vers. z. Ci.
d. Landgt. V. auf S. 139, Note 1, das ..Rudolfsbach" mit Rudersböck; schreibt
aber 1905 „D. Land im N. d. D.", S. 154, Note 1, „Der Bach entzieht sich der
Bestimmung." 1291, Sept. 2., verkauft Abt Otto von Holienfurt an Klost<^r
Schlägl curiam nostre Ecclesie in Rudolfzpach et feodum adjacens in Grillberg
((JriJlenberg, O. G. St. Johann am Windberg), über welche (iüter das Stift ein
(Jiibprivilegium des Heinrich von Schawnberch hatte. (U. B. o. E., IV., 156,
ex Or. in Schlägl.)
107
hertus de Schonelieringen, Wernherus de Giebestorf und
andere ^) ; und in einer vor 1164 zu setzenden Übergabe eines
Weingartens zu Hernais bei Wien an Berchtesgaden durch einen
Ministerialen des Graf Gebhard von Burghausen erscheinen als
erste Zeugen Pabo de Amerangen, EngeJhert de Sconheringin,
Adalbertus de Tuombrunn.^)
Zwischen 11Y2 und 1177 beurkundet Bischof Hermann von
Bamberg auf Bitte des Abt Erbo von Prüfning einen Gütertausch
mit Osterhofen, wobei als erste Laienzeugen fungieren Engel-
hertns de Blancheiiherch, Hartnit de Eatendorf, Adalbertus ad-
vocatus de Chambe, dann bischöfliche Ministerialen und ^Filites
advocati de Chambe.^)
Aus dem Traditionskodex von Aldersbach erfahren wir, daß
dieses Stift A^on Engelbert de Blanche nh er ch um das Jahr 1180
„predium de Dahselarn'^ empfing, welches Gut jedoch Friedrich
de Sigenheim iure feodali usurpierte. Vor Bischof Diepold von
Passau entsagte dieser seinen Ansprüchen gegen eine Ent-
schädigung, was Graf Dietrich von Wazzerburg und Walchun von
Stein bezeugten.^)
Im Jahre 1181 sehen wir ,,Hengelprecht de Planchenperch,
Gebehart de Julpach, Chunrad comes de Mosburch und Chunrad
comes de Dornberch" als Zeugen einer Klage des Graf Siboto von
Falkenstain und seiner Gattin Hiltigard vor dem Herzog Otto zu
Pittingen wegen der Stadt Megling^) und 1182 als Bischof
Theobald von Passau, ebenda, dem St. Egidii Spital am Inn die
Pfarre Tettenweis und zur Erhaltung der Innbrücke noch weitere
drei Pfarren zuwies, bezeugen dies de nobilibus EngUhertus de
Blauchinherg, Alram de Chambe, Wernher de Griezbach und
Konrad de Amezinsbach.^)
^) Ried, Cod. diplom. Ratisponeiis., 1., 236, ex Hockeri antiquitatibus
Hailsbronn, S. 78.
-) Sclienkuiigsbuch von Berchtesgaden in Quellen und Erörterungen, I.,
266, Graf Gebhard von Burghausen -j- 1164. „vineani in Alse."
^) ]\Jon. Boic. XIII., 186. Osterhoven. Adalbertus de Cliambe war A'ogt
von Osterhofen.
^) Mon. Boic. V., 312. Dahselarn entzieht sich der Bestimmung, dürfte
aber im Vilstale oder im Rottale (wegen Sigenheim) gelegen sein.
°) Mon. Boic. VII., 487, ex Cod. Falkenstain und drei bayerische
Traditionsbüeher, S. 35. Die Zeugenreihe führt (wie in diesem Codex sehr
häufig) Freie, Ministerialen und wieder Freie, auch Grafen, vermischt auf.
") Mon. Boic. XXVIII., II., 127.* Innbruckamt mit dem St. Egid-
Spital vereint.
108
Der Vollständigkeit halber erwälmen wir noch eine Tradi-
tion eines Gutes zu Engelhalmingen durch den Passauischen
^rinisterialen Walther an St. Xikolaus. Zeugen waren comes
Dietricus de Yiechtenstein und Enf/cJherfus de P/inirJipnhera. dann
bischöfliche Ministerialen.^)
Aus einer Güter-Konfirmation Bischof Ulrichs von Passau
d. d. Passau Februar 6., 1220,^) für das Kloster St. Nikolaus
erfahren wir, daß ,,EfigiJhertus de Blanchiriherch" an besagtes
Kloster außer der curia in Harkersdorf (Haerkersdorf) und der
liuba in nionte auch noch eine Hube Peginhalniinge und eine halbe
Hube in Wiuchil ^) vergabte.
Zu der A'on Strnadt eingehend behandelten Aufschreibung
des 13. Jahrhunderts über die Vergabungen Engelberts an
St. Nikolaus"*) wäre noch zu berichten, daß nach dem ältesten
Urbar dieses Stiftes Saeculi 13. „in officio Alkofen" als „ultra
Danubium^' gelegen nur folgende Stücke vorgetragen erscheinen:
In Haslach apud stni. Martinum LXX den sed nescinius,
quis habet. ^')
In Ekreichsdorf de ]n-edio dat Hirzpeche LX d(Mi. nov.
wienn.*^)
Hard curia apud novum castruni, habet miles dictus
Premzer.^)
Lintheim curia, vendidimus Tunguzzingario civi in Linza.^)
xVlle übrigen Güter sclieint das Kloster bereits verloren zu
haben.^)
^) U. B. o. E., I., 590, und Mon. Boic, IV., 263, beide „circa 1190", was
zu spät ist. Engelhalming ist nicht Engling, wie Strnadt S. 156 angibt,
sondern Engelhaming in 0. G. Schardenberg, Pf. ^lünzkirchen. Urbar: ,,in
officio circa montem Schertenberg."
••') U. B. o. E.. TT.. 609. U. B. O.-Ö.. T.. 594. bat c. 1180. Mon. Boic. TV.,
267. circa 1185.
^) Im Urbar des 14. Jahrhunderts unter Aufsclirift Aunkirchen (an der
Vils) Hörkerstorff, Herkerstorf, Hergersdorf, gleich dabei „von dem Püchlein'"
ist wohl ,,in monte". Ein TTergerstorf ist im Landgt. Erding und eines im
I^andgt. Mosburg. Reginhalminge ist l^einhalming in oflficio Aunkirchen^
Winkel bekannt.
*) U. B. O.-Ö., I., 593—94, Strnadt a. a.,0. 157—158.
*) Ist offenbar das schon von Strnadt bestimmte „Windsteigergut".
") Eckersdorf, dies ist wohl der ITirzmann (nicht TTolzmann).
') Novum Castrum dürfte Freudenstein sein.
*) Lintham bei Otteush»Min. Hier liatte auch Se<'kau Besitz, aus der
(Jabe Adelrams.
'I t)ber den rivus Bosbach vecgl. „Waltenstein und Eppeusteiu", S. 8,
N'olf. und (lif Kapelle in Hasplliich etc. l.iiizpv Mu^^falhnriclit 1M<»^ ^^ "»(l.
Diese Güter hatte Engelbert schon zur Zeit des Bischofs
Konrad von Passau an St. Nikolaus gewidmet, da es am Schlüsse
der Notiz und vor Aufführung der Güter heißt: ,,Excepit enini
hec eadem predia cum aliis in futurum conquerendis et pro salute
anime sue, quo vellet, conferendis, cum per collationem quorun-
dam prediorum suorum — an Passau — ad graciam domini
Chunradi tune pat. eppi rediret — wolil deshalb, weil diese Güter
ungefähr in demselben Gebiete lagen oder mit jenen Gütern
l)enachbart lagen, welche er dem Bischof zu Lehen auftrug.
Diese Schenkung an St. Nikolaus wurde von Engelbert
wiederholt bestätigt: 1. Beim Begräbnis seiner ersten Gattin
Sophia ^ ), der ScJnvester Dietmars von Aist und vielleicht der
Witwe nach Adelram de Perg. -) 2, Beim Begräbnis des mit
Sophia erzeugten Sohnes Dietmar. 3. Cum duceret quandam
nohilem Cliunigimdem in vxorem, quam cum dotaret aliis suis
prediis, ad robur facti prior is hec excepit. 4. Novissime, als er
bei St. Georgen in Österreich, dem Tode nahe, sein Testament
machte.
Wir wissen, daß die edle Kunigunde — aus noch unbe-
kanntem Geschlechte — ihren Gatten überlebte und „interveniente
pro ipsa domino Diepoldo tunc Patauiense episcopo et duce B.
(erchtoldo) de Merania et pluribus aliis'' vom Kapitel des Klosters
St. Nikolaus gewisse Güter zu Leibgeding erhalten hat, gegen
Peichung jährlicher 30 Den. „in signum proprietatis'^ an das
Stift; „eadem predia sua cum aliis" hatte ihr seliger Gatte „longe^
antequam ipsi nuberaf' „ecclesie sti Nicolai pro salute anime sue"
gewidmet.
Dieser Kontrakt ■') wurde bei St. Nikolaus gelegentlich eines
^) Ihrer gedenkt das Seckaiier Coiifraternitätsbuch auf Fol. 36 in mense
maio : „Sojihia l(aica) de Blanchenherch".
'■') Wir wissen von ihr, daß sie ihrem ersten Mann einen Sohn Adalbert
geboren hatte. Adelram von Perg ist bis 1147 beurkundet, für dessen Söhne
wir die Brüder Adelram und Adelbert de Ofteringen halten.
8) U. B. o. E., I., 596, Nr. 246, hat „c. 1188". Mon. Boic, IV., 268, Nr. 67,
hat „circa 1187". Strnadt hat „um 1188. jedenfalls vor 1189". Wir setzen den
Kontrakt gerade zu Ostern 1189. Mon. Boic. a. a. O. schließen .,sub testibus^
idoneis et probatis et alias prenotatis". U. B. o. E. a. a. 0. schließt : ,,hii sunt
testes, qui predicto contractui in quodam pascha apud St. Nycolaum celebrat»
aderant presentes". Die Auf Schreibung über diesen Kontrakt erfolgte aber erst
nach Bischof Theobalds Tod, f 1190, 3. November, und zur Zeit der Witwen-
schaft KunigLindens „quod nobilis domina Chunigunda tunc vidua de Blanchin-
berc, post mortem mariti sui domini Engilberti." Fast möchte man zwischen
110
daselbst gefeierten Osterfestes abgeschlossen, höchstwahrscheinlich
im Jahre 1189, 9. April, zu welcher Zeit sich die Kreuzritter
Bischofs Theobald und des Herzogs Berchtold von Meranien
(1 )alniatien) in Passau sammelten. Es ist immerhin möglich, daß
damals Engelberts IL von Blankenberg jugendlicher Sohn
IMalrich IL noch gelebt und anwesend war. Jedenfalls ist er
bald darauf als der letzte Mannssprosse dieses Herrengeschlechtes
gestorben,^) denn in der wichtigen Passauer Transaktion Bischof
Wolfkers um das castrum Ellenbrechtskirchen de 1194,
Oktober 27.,-) erscheint in der Zeugenreihe IJdalrich de Planken-
berg nicht mehr, dagegen nach Heinricus de Poumgarten und
Chrafto de Amzinsbach, sowie vor Adalbert de Chambe und
Wernher de Griezbach etc. jener „Witego de Boemia^', den wir
schon seit vielen Jahren für den „Witego de Planchinberc" der
Urkunde Bischof Mangolds von Passau d. d. Gramastetten 1209,
Juli C.,'^) und als Erben der Schönhering-Blailkenberg erkannt
haben. 0
Wir können aber der Ansicht Strnadts, daß Witigo ein
Sch^^•ertmagen der Blankenberger war und als solcher auf deren
Gebiet Anspruch erhob, nicht beipflichten; denn sonst hätte er
den Zeilen lesen, daß sie zur Zeit der Auf Schreibung niclit nielir vidua de
Blankinberg war. aber auch noch nicht gestorben.
^) Strnadt vermutet, daß Udalricli im Kreuzzug gestorben ist. In diesem
Falle war Udalrich sicher schon 1170 geboren und dann wohl von Engelberts
ersten Gattin, der Sophya von Ayst, was auch aus dem Gabbrief Engelbert-
über Mattenheim zum Seelenheil seines verstorbenen Sohnes Dietmar hervoi-
zugehen scheint, denn diese Gabe bezeugt auch „Udalricus filius ipsius Engel-
berti". Mon. Boic, IV., 259, und U. B. o. E., I., 584, haben beide circa 1190.
Strnadf setzt „um diese Zeit 1185", dem wir nur beistimmen können. Str7wdt
läßt im Zeugenkatalog dieser Vergabung den Schluß aus: ..et alii de pueris
nostris, Dietmarus. Dietricus, Wernherus." Pueri hier im Sinne von
„Knappen" = Reisige. Auch bringt Strnadf nach Mon. Boic. Iltesgaeu.
währeiul U. B. o. E. Itesgau liat. Ist ersteres richtig, so könnte es mit Tltzgni;
identiüziert werden.
-) Cod. Pat., III.. S. 98—100. Mon. Boic, XXVIII., II., 261, Nr. XL.
») U. B. o. E., II., 523—24, Nr. 363. Diese Urkunde erliegt in doppelter
Original-Ausfertigung im k. bayer. Allg. Reich.sarchiv in München unter
Selekt Kloster Niedernburgsche Urkunden, Fasz. 3, und unter Selekt ad Land-
gericht Schärding, Domkapitel Passauische Güter. Dit»sf^ OriLrinale wjm.mi im»
bereits im Jahre 1900 bekannt. Siehe die Beilage.
*) SperJ, Rektor in Amberg: „Die Grenzen /wischen Böhmen und dem
Mühelland im Mittelalter und die Heimat der Witigonen" in Mitt. d. Ver. f. G.
d. Deut.scli. in B., XXXIII., S. 394 und ff., 1900" kam mir damals zuvor, zu
welcher Zeit mir die Spalten d«M- T,iii/»M- Miix'jillxMiclitc nicht /ii Ct'bcit«' stan<bMi.
111
auch vor allem das freie Eigen der Schönheringer an der Yils
nufgeerbt. Wir hören aber nicht, daß die Eosenberger je etwas
in den dortigen Gebieten zu tun gehabt hätten. Auch ist das
Wappen, welches Witko de Perchyc als Witko de Plankenperc an
der Worliker Urkunde de anno 1220 im Siegel führt, das Bosen-
irappen aller WHigonen zweige, welche bekanntlich nicht alle von
Witego de boemia (1194), sondern von einem älteren Witko ab-
stammen.-')
Wir sind vielmehr der Anschauung, daß der Eintritt der
Rosenberger in das Erbe der Blankenberger an der Mühel, Eigen
und Eehen in gleicher Weise sich vollzog, wie der Übergang der
Haunsbergischen freien Herrschaft Wildberg als Passauische
Lehensherrschaft an die Starhemberg ^), entweder durch Heirat
Witegos de Boemia, Besitzers der an das Blankenberger-Gebiet im
Xorden benachbarten Waldherrschaft Wittinghausen, mit der
gewiß noch jugendlichen Witwe Engelberts von Blankenberg,
namens Kunigunde, oder durch Abstammung von einer Blanken-
bergerin, etwa von jener Kunigunde, Tochter Engelberts I. von
Schönhering und der Benedicta. In beiden Fällen ließ sich
Passau von gleichen politischen Gesichtspunkten leiten. Auch
ist bemerkenswert, daß die W^itigonen aller Zweige, auch die
Eosenberger, in Böhmen zu den Barones regni Bohemiae zählen,
während letztere in Österreich teils als Passauische, teils als
österreichische Ministerialen gelten.
In den ältesten Totenbüchern von Wilhering ^) ist zum
3. Juni ..dominus Wocho fundator cenobii in altovado'' "^j und
zum 9. Juni „Öhunignndis de Rose7iherc¥^ vorgetragen. Letztere
ist Grillenherger unbekannt; auch Pangerl führt sie nicht auf.
Könnte man nicht in dieser „Chunigundis de Eosenberch^*^ die
Stammutter der Eosenberge ansprechen, sei es die Kunigunde,
Witwe Engelberts IL von Blankenberg und Gattin Witegos
de boemia, de Perchyc, de Plankenberg, sei es dessen Mutter,
Kunigunde, die Schwester Engelberts IL ? ! ! I
') Zu dem Gesagt en : Dr. Matthias Pangerl „Die Witigoueii etc." im
Archiv f. ö. G., 51, 2, 501 flF. Panc/erl führt als Stammvater Witigo von PrMtz
vor: 1169 — f 1194, dem mehrere Söhne zugeteilt werden. Witigo der ältere.
Stammvater der Herren von Krummau, Witigo der jüngere. Stammvater der
Herren von Eosenberg 1194 — 1236 etc.
•') Vergl. mein „Gemärke von Wildberg" a. a. O., bes. S. 34 u. ff.
*) Br. Gillenberger a. a. O.
*) Der jüngere Sohn unseres W tigos und Gründers von Ilolienfurt.
112
Gedanken über die Herkunft der Witigonen und
über den Beginn von Wittinghausen.
Bekanntlich hat Fang et! seine Ansicht dahin ausgesprochen,
daß die Witigonen aus Bayern nach Böhmen gekommen seien. ^)
Für ihn ist der Name Witigo unbedingt dem deutschen Sprach-
schatz entnommen^), der in tschechischer Stilisierung Witko
lautet. Wir haben auf der Suche nach Witigos — von denen
etwa mit einiger Phantasie die Witigonen abstammen könnten —
zahllose Witigos von der österreichisch-steierischen Ostgrenze bis
an den Bodensee und an den Rhein, im Stande der Freien,
der ]\[inisterialen und der Holden, auch in Gegenden, bei-
spielsweise im Schwabenland, die kein Slawe betreten hat, durch
ganz Süddeutschland angetroffen, insbesondere im 12. Jahr-
hundert, aber auch zum Teile früher, zum Teile später. W^ir
glauben daher, daß Witigo tatsächlich ein deutscher Käme sei.^)
Für die bayerische Herkunft der Witigonen — wenigstens
von mütterlicher Seite*) — tritt auch Adalbert Stifter ein in seiner
teilweise historischen Erzählung ,,Witil'c/' (3 Bände, Lei]izig
bei Amelang) und Strnadts Worte, daß „jedenfalls die deutschen
Pioniere vor den böhmischen an den Ufern der ^loldau an-
gelangt" und daß die Urbarmachung und Besiedlung des nor-
dischen Waldes von Süden aus ging, sprechen gleichfalls für die
deutsche Herkunft des ersten Besitzers von Wittinghausen.
Wittinghausen, das Stammhaus der W^itigonen, oder besser
gesagt des ersten Witigos, lag aber in jener WaJdniarl-, von der
es heißt^) : „Xobilis homo Rudolf iis-de Perge ])aritei- cum uxore
sua Richinza omnia predia sua in Windeberge sita, culta et in-
culta et quod vulgo ibi nuncu])atur WaJdnnirch incipiens ab
Engilboltesdorf et tendeus per a(iuam dictam Rozische müchel
ibique dilatanda per siluestria locn usque ad Fehaini geschait,
-) Pangerl, „Die Witigonen" a. a. ü., bes. 8. ö22 u. ö23.
=•) Ebenda S. 521.
') Förstemann, „Altdeutsclies Namensbucli". 2. Auflage, S. 1568: Wiibi-
LIOUWO 11. ff.
Strnadt, „D. Land im N. d. ü.". S. 124 und S. 177; kein Zweifil
Uiiiiii»;. .,daß der Wald am südl. Moldau-Ufer vom Boden des ob. ö<t. >!fibl
kreises aus urbar gemacht und besiedelt wurde".
'') ü. B. d. St., I., 142, Nr. 130. Vergl. liiezu mein „Waltensteiii und
Eppenberg" etc. a. a. 0., S. 21 u. flF., wo Phigelbolte.sdorf, Kuzischemüoliel und
Pehaimgeschait genügend aufgeklärt ist. Auch i^trnadt hält für jene Zeit und
bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts an der Moldjni ;)U <;r«Mi/»' /u is.li.M»
dem bis 1180 bayerischen Mühlland und Böhmen f«-
ülie sue Uichinze eiiisqiie niarito Adelrattnuo de WaJd-
ekli'e potenti manu tradiderunt/^
Adelram von Wal deck besaß aber auch bekanntlich südlich
der St. Florianer Stiftsgüter am Windberg das „castrum Walten-
stein cum suis attinentibus'% ,,predia in monte Windeberg", alias
„Waltenstein cum omnibus sibi attinentibus et omnibus prediis in
monte Windeberge sitis", welches alles er mit anderen Gütern
seiner Stiftung Seckau in Steiermark zuwandte.
Was geschah aber mit der „Waldmark^^ ? An St. Florian
kam dieselbe bestimmt nicht ; denn, wenn dieselbe auch einmal
bei St. Florian gewesen ist, was aus den Wortlauten der Ver-
gabungen Ep])os von Windberg hervorgeht ^), so hat St. Floriai»
sie bald darauf abgestoßen, an seinen Klostervogt Eudolf von
Perg^), offenbar der Aveiten Entfernung halber; es hätte also
^) Wir Miederholen hier die charakteristischen Wortlaute und ver-
weisen im übrigen auf unser „Waltenstein und Eppenberg" etc., S. 13 bis 17:
..possessionem Waldahovin cum omni utilitate et silue septuaginta uirgas
mensurales in latitudine, in longitudine quoque de loco ubi conveniunt
pousinpacli et tiuphinpach usque ad bauaricos terminos."
..allodia inter Bosenbac et Ebresbac usque ad terminos Boemiae, — ■ — —
quod eorum (allodiorum) continuatio sine interruptione iacet a capite
Ebresbac usque ad tines Boemie." 1108, 4. 11. Passau.
,,omuia predia sua hereditaria, quam acquisita, quae protenduntur usque ad
fluuium, qui Wultha voeatur — tres parrochiales ecclesias in eodem predio
sitas — St. Marie in Waldkirchen, — sti Petri, — sti Johannis." 1111,
23. 8. Passau.
.. — gleichlautend wie vor und — „cum omnibus suis pertinentiis, quae proten-
duntur usque ad terminos Boemie, in fluuium, qui Wultha voeatur." 1113.
26. 6. Passau.
..Ecclesiam Sti Floriani in Windiberge cum omnibus prediis, quae a capite
Ebersbach usque ad fines Boemie tam in longitudine, quam in latitudine
eadem ecclesia possedisse dinoscitur — — 1142. Regensburg."
-) Der als Besitzer der Waldmarch beurkundet ist, der Waldmark.
Beginnend ungefähr vom südlichen Knie der Rauschenmühl und beiderseits
derselben aufwärts durch die waldigen Regionen sich breitend bis zum Pehaim-
geschait — somit auch bis zu Wultha. Nach Rudolf von Perg war Besitzer
dieser Waldmarch sein Schwiegersohn Adelram von Waldeck. An dem Süd-
eude dieser Waldmarch hörten tatsächlich die Besitzungen St. Florians am
Windberg — welche zum Teile schon an der Donau begannen — auf. Siehe
unsere Kartenbeilage nach dem ältesten St. Florianer Urbar 1373 — in „Walten-
stein und Eppenberg". Und keine St. Florianer Urkunde deutet auf faktischen
Besitz nördlich dieser Grenze oder auf spätere Abstoßung desselben. Wenn
dennoch im Exemtionsdiplom des Herzogs Leopold de 1208, Wien, Oktober
15., der Ausdruck vorkommt „a ripa Danubii in dem Tal usque sursum ad
fluuium, qui Wolta, of dem Wienneperge tam in prediis quam in hominibus etc.,
so ist der Ausdruck „ad fluuium, qui Wolta (voeatur)" offenbar den Passaui-
8
114
keinen Sinn gehabt, dieselbe von Adelram von Waldeek wieder
zu akquirieren.
Adalram von Waltenstein und Eppenberg hat sich abei
offenbar nicht nur dieser Güter, sondern auch der Waldmark
entledigt. Hierüber fehlen alle urkundlichen Andeutungen. Da
aber Wittinghausen in dieser Waldmark gelegen ist, so ist die
Mutmaßung gestattet, daß diese wohl um dieselbe Zeit circa 1145
bis 1150 durch Kauf, Belehnung oder wahrscheinlicher als freie
Gabe^) von Adelram an den ersten Witigo gediehen ist und daß
dieser, vielleicht als Gesippe oder Gefolgmann Adalrams, einem
steierischen Gebiete desselben entstammte.
Diese Gedanken und Mutmaßungen werden einigermaßen
gestützt durch nachfolgende Erwägungen. Im Traditionskodex
von St. Nikolaus erscheint unmittelbar vor der Tradition der
nobilis matrona Benedicta de Schönheringen für ihren ver-
storbenen Mann — welcher Gabe nur zwei Xummern weiter ihre
Tradition über das Gut im Kainachtal folgt — die Notiz -) „quod
quidam nobilis homo Witigo nomine potestativa manu tradidit
tria jugera in loco qui dicitur Welingen. h. r. t. s. Idem Witigo,
Hartwicus, Erchengerus, Tunzo, Fridericus, Meginhardus, Odal-
ricus, Timo".
Die unmittelbare Aufeinanderfolge im Kodex beider
Traditionsnotizen mag immerhin eine zufällige, vielleicht aber
auch, mindestens in bezug auf die Gleichzeitigkeit, eine beab-
sichtigte sein. Es fällt auf, daß sämtliche Genannte nur mit
ihrem Ruf-, nicht aber mit ihrem Herkunfts-Ortsnamen auf-
scheinen, was in der damaligen Zeit bereits nicht mehr üblich
war. Waren sie vielleicht aus der Fremde, für St. Nikolaus i
Wo lag nun der Ort „Welingen" ? Schiffmann identifiziert
es mit ,,Wödling, G. Tollet und Michelnbach, B. Grieskirchen
und Waizenkirchen''.^) Die Urbare von St. Nikolaus führen
.sehen Confirmationen de 1111, 23. 8., und 1113, Passau 26. 6., entiioiiimen.
ohne den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen — es fehlt eben der
Ausdruck ,,usque ad terminos Boemie" — weil der nicht mehr zutraf und
wahrscheinlich St. Florian nur die Passauer Diplome vorlegte.
*) Dafür spricht, daß da« sogenannte Obergerieht von der Rauschen-
müchel (dem südlichen Knie derselben) aufwärts freies Eigen der Witigonen
war. Sirnadt a. a. 0., S. 129.
■-'l U. B. o. E., I., 553. Die Mon. Boic, IV., bringen diese Tradition nicht.
Vergl. Strnadt a. a. O., S. 175.
•) Hchiffniann: „Die oberösterreiehischen Ortsnamen", Linz 1906. Sirnadt,
der obiger Tradition auch gedenkt, lokalisiert Welingen nicht. Auch Johann
115
:aber in den officien von Grieskirchen und Alkoven weder ein
AVödling noch ein Welingen auf. Wäre Welingen überhaupt in
•dieser Nähe des Klosters gelegen, so würde es sicher in einem
dieser beiden Offizien genannt, d. h. bis zur x\ufrichtung dieser
Urbare — Ende Saeculi 13. — noch nicht abgestoßen worden
sein. Wödling, Wölling, Wächling, Felling, Velling fanden wir
mehrere in Nieder- und Oberösterreich, sowde in Bayern, aber
kein Weling oder Welingen. Wohl aber fanden wir diese in
Steiermark, so Hof zu Weling im Alt-Stubenbergischen Gebiet, ')
Weling südlich Mureck in den Windischen Bücheln -) und Weling,
Gegend im Sausal, westlich von Leibniz, beide nicht gar weit von
der Kainachgegend. Schließlich verweisen wir auf die in Zahns
Ortslexikon der Steiermark aufscheinenden Eiede: Welingerfeld,
Welingerpach, Welingerkogel und Welingereck bei Pöls-Juden-
])urg, welche doch entschieden auf einen einstmaligen Ort, auf
eine Gegend namens Welingen hindeuten. Dieses Welingen ist
gar nicht weit von Seckau, Adelrams Stiftung, und liegt in der
Gegend von Offenberg und Eppenstein, wohin wir die Söhne Offos
von Plankenberg, Konrad, Offo, Gundaker und Rudolf, in späterer
Zeit verweisen zu sollen glauben. Ein Welingen in der Steiermark
hat aber St. Nikolaus gewiß ebenso rasch abgestoßen, wie das
Lasseisdorf im Kainachtale der Benedicta von Schönheringen,
daher wir beide Stücke in den Urbar s von St. Nikolaus nicht
mehr finden.
Die Spuren unserer Suche nach dem AVelingen des edlen
Witego führen uns also einesteils in Gegenden, wo das Frauengut
der Benedicta von Schönheringen zu suchen ist, anderseits dort-
hin, wo die Söhne Offos von Blankenberg, welche Gutsansprüche
an Kloster Renn gegen Sunnelburgisches Erbe erhoben, Lehen-
Lamprechts Karte von Oberösterreich setzt dieses Welingen de 1140 nördlicli
von Tollet an, identifiziert es also mit dem von Schiffmann zuerst angeführten
Wödling. Ob „Welingen" sich mit der Zeit in Wödling wandelt, möchten wir
dahingestellt sein lassen.
1) Bei Passeil, nördl. des Schöckel.
=») Jetzt Wölling. Ein Heinrich de Welenge 1138, 22. 2., 1140, 26. 4., im
U. B. d. St. als Ministeriale der Markgräfin Sophia von Steyr. Unter den
Freien ist auch Walther de Traisma, ein Bruder Adelrams von Waldeck- Walten -
stein. Die übrigen Ministerialen sind fast durchgehends aus der Kainach-
gegend. Zahn, ,, Verwaltungsgeschichte der Steyermark", verweist bei diesen
Urkk. auf die Welinge, der Marquard de Welingen, c. 1152, U. B. d. St., I..
0.36, ist aber Marquard de Uzelingen (Itzling im Salzburgischen). — Vergl.
Meiner, Reg. der Erzb. von Salzburg, S. 70, Nr. 73 ; auch U. B. d. St., I., 185,
letzte Zeile unten mit Note 1. (Melingen statt Welingen für Hurzelingen ! ! !)
8*
11()
besitz hatten, in beiden Fällen aber in Gebiete, wo auch Adelrain
von Waldeck-Waltenstein-Eppenberg-Feistritz begütert war.
Die Tradition des edlen Witego an St. Nikolaus bringt uns
aber noch einen Fingerzeig. Es ist der Zeuge Tunzo; dieser Name
«st in der beregten Zeit ganz ausnehmend selten. In den
Urkundenbüchern und Nekrologien von Nieder- und ob der Enns
suchen wir die Namen Tunzo und Tunza vei-gebens, wiewohl die
vorhandenen Ortsnamen Tunzing und Tunzendorf ^) auf diese
Personennamen zurückführen. Auch in den Monumenta Boica
und im Salzburger Urkundenbuch, in w^elchen von Mitte des
11. Jahrhunderts aufwärts — besonders im Chiemgau — Tunzo
und Tunza vorkommen, finden wir diese Namen um die Mitte des
12. Jahrhunderts gar nicht,^) wohl aber ganz vereinzelt in Steier-
mark in einer Admonter Tradition: „Richilt nobilis matrona
predictorum Walchoun et Rudolf (de Machlant) tradidit dimi-
dium mansum in ipsa villa Obelach, quem tunc possederat
Tounzi/' ^) also im Ennstal, gar nicht sehr weit von Adelrams
Stiftung Seckau.
Und wenngleich wir uns vergebens bemüht haben, um die
beregte Zeit von 1120 bis 1150 in Steiermark einen Witego auf-
zutreiben, was begreiflich ist, wenn Witigo in jungen Jahren die
Waldmark erhielt, so fanden wir doch gerade im Ennstale ein
Witigozi und ein Witigos urspringe.^) 859 zu Ranshofen in der
alten Karolingerpfalz gab am 1. Oktober Kaiser Ludwig pro])rie-
tatis nostrae consistentes in Ademunti valle zwölf dienstbare
mausen, pascua, silvas et aquas comiti nostro Uvitagouva ') zu
») U. B. o. E., I., 472, Nr. LVII., circa 985: Tuncinesdorf. Dunzendorf.
O. G. St. Martin bei Neufelden, ebenda, c. 1150, S. 123, XI., circa 1180, 18K
Nr. 194, Tuncingin. Ein Dunzing im Tnnkreis, 0. G. Pattighani, eines 0. G.
St. Agatha am Walde.
') Eine Leibeigene Tunza im SclienktinLrsbiu-li des Klostors St. EuiiiHMjiin.
Quellen und Erörterungen, I., 13.
") U. B. d. St., I., 281, Nr. 270, ist mit c. 1147 zu .-pät angesetzt; e.->
handelt sich ja nicht um die expeditio hierosolimitana, sondern wohl nur um
einen einzelnen Kreuzfahrer, Besucher des Heiligen Grabes. Obelach =
Oeblarn. Riehilt, Kegila des Seckauer Confrateruitätsbuehes. erinnert lebhaft
an die Richinga, Frau des Adelram von Waldeck-Waltenstein, Tochter Rudolfs
von Perg, und an die Kegilinde, Frau Eppos von Windberg.
*) U. B. d. St., L, 210, Nr. 579 und 711. Salzburger U. B., I., 323.
Nr. 151 u. 490, Nr. 437. Witigozi, sw. von Schladming, jetzt Weitgas; dann
Weitgasurspring, Alpe im liintersten Winkel des Preuneggtales, c. 1190 ein
Heinrich de Witigoze unter lauter Enstaler. Zahn, Urk. d. St., I., 711.
'') Zahv. r. H. (1. S1., 1.. S. f». Nr. fi. Wihrnrr- Mvhfhaffirr. Die Rejresteii
117
freiem Eigen und um 900 finden wir eine edle Tunza, Tochter
TJvitagowos und Schwester Heimos uxor nobilis viri Georgii zu
Werde. ^)
Im 10. und 11. Jahrhundert erscheint neben Witigo, Uvita-
govo und Wittige auch ein anderer echt Eosenbergischer Name,
Yocho, Voccho, im Salzburger Gebirge heimisch.-)
Noch einen dritten Pfadfinder möchten wir heranziehen. Es
ist der allerdings schon auf Blankenberger Gebiet, doch nahe der
Waldmark vorkommende ungewöhnliche Name Hirzmann, „die
curia ad Hirzmann cum attinentiis suis bei Eckersdorf ^^^) Auch
diesen Namen suchten wir vergebens in den Urkundenbiichern
und Nekrologien Bayerns, Ober- und Niederösterreichs. Dagegen
fanden wir ihn zweimal in Kloster Admonter Traditionen c. 1130
und c. 1190;^) der erste Hirzmann ist wohl in das Ennstal, der
zweite in die Leibnizer Gegend nahe einem Weling und nahe dem
Xainachtale zu weisen.
Wir glauben daher nicht ohne einiger Berechtigung die
Heimat des edlen Witigo der St. Nikolaus-Tradition in der
Steiermark suchen zu sollen, und zwar in einem dem Adelram von
Waldeck-Waltenstein, Besitzer der Waldmark, untertänigem
Gebiete, und dann wäre es nicht zu kühn, in ihm den ersten
Witko, Ahnherrn der Witigonen, Erbauer von Wittinghausen, zu
erblicken. Damit wären wir aber auch der Hausiradition der
Rosenher gev, daß ihr Ahnherr aus dem Süden — sie sagt aller-
dings fius dem Wälschland — an die Donau und dann nach
Böhmen gekommen sei, so ziemlich gerecht geworden. Aus der
Steiermark her dürfte Witigo, sei es mit den Sunnelburgern, sei
es mit Engelbert von Blankenberg und Benedicta, dessen Gattin,
( ? aus dem Kainachtale) bekannt gewesen und dadurch auch mit
Passau und St. Nikolaus in Berührung gekommen sein.
des Kaiserreiches unter den Karolingern, 2. Aufl., Innsbruck 1908, S. 610,
Nr. 1441. Witigowo ist nach Mühlbachers Note der Vater des auch in Urkunden
Arnolfs 888 und 888, Dez. 26, Nr. 1799, 1807 genannten Ministerialen Heimo
(Zahn, Cod. dipl. Aust.-Fris., Pag. 25). Siehe das Folgende.
^) Zahn, Cod. dipl. Aust.-Fris. a. a. O., S. 25. Werde- Wörthersee in
Kärnten.
2) Siehe Register zum Salzb. U. B.
*) Siehe oben bei den Blankenbergern.
*) U. B. d. St., I., 142, Nr. 129 und 698, Nr. 707. Ein Hirzmann in einer
Tradition des Stiftes St. Peter in Salzburg als Censualis vor 1190. (Salzb. U. B.,
T., 564, Nr. 656.) Der Name stammt von Hirzo ab, welcher Name hie und da
aufscheint. Ein dominus Hirzo Zeuge in den Rosenberg-Hohenfurter Urkunden.
(Pangerl, U. B. von Hohenfurt in Font. Rer. Aust., XXIII., S. 12 et 13.)
118
Die zweite Haustradition der Eosenherger, von der gemein-
samen AbstamtQung derselben mit den wälschen Urso de TJrsinis^
welche um die Wende des 15. in das 16. Jahrhundert von den
Historiographen und Archivaren der Rosenberger in so ge-
schraubter Weise auf das Tapet gebracht wurde/) könnte unbe-
wußt und ungewollt auf ganz natürlichem Wege Wahrheit sein.
Der Name Crso kommt nämlich wiederholt in jenen Gebieten des-
Alpenlandes vor, in w^elchen die Uitagowo, Witigo, Vocho und
Voccho heimisch waren. Wir erinnern an jenen Tonazanus (wohl
auch ein Tunzo) serA^us sancti Rudperti und an seinen Bruder
Urso (alias suus vicinus latinus — also ein Lateiner, Wälscher),.
w^elche um 790 die Zelle des heil. Maximilian im Pongau ent-
deckten.^) Einige Jahre später erscheinen zu Innichen, 827, De-
zember 31.,^) als Zeugen per aures tracti: — , — , — , Pezzi, Liutolt»
Uvitagouvo, Meginhart, Secundo, Urso, — , Lupo, Seviro, Alpolf,.
Signum alii Urso, alii Minigo, alii Urso, alii Urso etc.
{Ein Beispiel für viele andere.)
Eine Verwandtschaft dieser Witagowos mit diesen Ursos ist
ja sehr natürlich: und während die einen in die Steiermark und
dann in die Waldmark zogen, wanderten die anderen nach Italien
als Stammvaters der Ursini. Doch das sind ja nur nicht bewiesene
Kombinationen, aber immerhin auf natürlicherer Basis, als die
Kombinationen der Rosenbergischen Archivare und Historio-
graphen.
') Pangerl, „Die Witigonen" etc. a. a. 0., S. 501 u. ff., bes. 514 — 519>
') Salzb. U. B,, I., 15, 20, 28.
') Zahn, Cod. dipl. Aust.-Fris. a. a. 0., S. 14. Die Urso, Witagovo,
Vocho etc. auch sonst bei Zahn, U. B. d. St. u. im Salzb. U. B.
119
Pernhart de Schönheringen
an der Vils
1194 bis circa 1120.
Pernhart II. Engelbert I. de Schönheringen
-f circa 1130. circa 1120 bis circa 1150 „occisus"
uxor Benedicta
? aus der Kärnthner Mark.
vidua nob. niatrona soror nostra
conversa Sti. Nicolai.
Chunigundis
circa 1150.
Dietmar
t um 1185
ex prima.
Udalich I.
circa 1130.
II'
Engelbert II. de Schönheringen
et de Blankenberg
von circa 1150 bis circa 1188. j.
uxor Sophya, Schwester Dietmars de Ayst,
mater Adelberti (? de Ofteringen).
Sophya de Blankenberg (Seckau Konfrat.).
uxor Chunigundis (unbekannten Stammes),
wiedervermählt circa 1190—1194 mit Witigo
de Boemia, de Prchyc, de Plankenberg, anherr
der Rosenberge
Chunigundis de Rosenberg (Wilhering).
Udalicus II. de Blankenberg
circa 1185 bis circa 1190.
ex prima.
120
Beilage 1.
1209. Grammastetten, 6. Juli.
Bischof Mangold von Passan hesfätigt einen Gütertausch
des Passauer Domherrn Tienio mit dem Ritter Rudiger Biber
über Güter zu Pinphingen , Otherbach und Ruite.
Manegoldiis dei gratia Patauiensis ecclesie episcopiis cinieti?
christi fidelibus salutem in eo, qui est salus et vita. Quoniaiu
labilis est memoria hominum, ideo ea, que cor am nobis fuerint
contractu uel quoquam pacto de consensu partium terminata,
scripturae conuenit amminiculo perennari, ne per diurnitatem siue
longinquitatem temporis ea, que bene ac rite secundum voluntatein
contrahentium peracta siue diffinita sunt, in dubium ualeant
reuocari. i^ouerit itaque presens etas ac posteritas successura,
quod dilectus in christo frater noster Tliimo canonicus ecclesie
patauiensis cum Rudegero milite, qui vulgo biber cognominatur,
et domina benedicta uxore sua conuenit, ut höbam quam habebant
in pinphingen, aliam hübani in Otherbach et quartam partem ^)
hübe in Ruite ^) sibi uenderent pro certa pecunie quantitate libris
uidelicet quadraginta, qua conuentione facta supradictus frater
noster Thimo per procuratorem et iam dictus Rudegerus cum
uxore sua prenouiinata nostram presentiam adierunt, et quemad-
modum antea inter ijisos conuenerant, sie coram nobis postmodum
uenditio est solempniter celebrata et possessio supradictorum
prediorum pura et libera ab omni advocato ac iure aduocatie,
quemadmodum penes ipsos fuerat, emptori est tradita et assignata.
Tnsuper sciendum est, quod inter contrahentes, scilicet emptorem
et uenditores tempore uendicionis sie conuenit, ut, si ipse Rude-
gerus ^) biber, uel uxor eins sepenominata aut heres uel heredes ex
quocumque latere siue linea procedentes uendicionem iani dictam
infringere attemptauerint et forte iudicio uel alio quoquam casu
per ipsos uendicio dissoluta fuerit predia sepedicta dominus
Thimo aut ille, ad quem ea transmiserit donando siue vendendo
uel quocumque alio modo, pro ducentis libris monete patauiensis
habeat obligata. Preterea sciendum est, quod sepedictus frater
noster Thimo uidelicet hftbas supradictas in manus nostras
tradidit siue tradi mandauit quodam iure speciali ac consuetu-
dinario, quod Säle uulgariter ap])ellatnr. Testes autem huius
facti sunt: Chalhohus et Otto canonici, magister lieinricus de
witen, magister Christanus notarius, marquardus '*) de as])ach,
Reinbertus de asparn, bertoldus^) de almesuelde ^), Hainiicus
121
Tekkingere ^), Chunradus planehinberc **), Johannes de grimarste-
tin, Hartmudus de scowenberc, Sigehardus de sancto Uito,
AFerboto frisacensis ^), Hainricus sueiius, clerici. laici: Colo •^^)
de Griezpach et f rater eins Hainricus. ^^) Witego ^■) de planchin-
berc •^^), Albero gneusse ■^^)j cum duobus filiis suis Alberto et
Alberone, Arnoldus de Haselberch ^^), Hainricus de esilberch ^^),
Kudegerus pincerna, Otto de Municheini, Pabo Chezelrine ^^),
Engilgerus dispensator, Wernherus de Winigisperch, Rupertus"-^^)
stal, Chunradus ^^) de houe, Chunradus marschalcus de Schowen-
berch^*^), Heinricus de tobel^^) et gener suus fridericus, Hezelo
de bochesrukke ^^) et filii sui Heinricus et Dyetmarus, Heinricus
de Rotenuelse -^) cum iilio suo^^) liutoldo et Werinhardo, pillun-
gus de planchenberch ^^), Ainwicus de uispach ^^') cum filio suo
Chunrado, Heinricus de sancto ITdalrico^^) et frater eins
Siboto-**), Dietericus de sancto Johanne cum Iilio suo Chunrado.
Godeschalcus degerzperch ^^) et frater suus Heinricus, Dietmar,
!^[arquardus milites domini Rudegeri, Chunradus de 23erndorf
et frater suus Gozpertus, Heinricus de Griezanstein ^^^), Heinricus
de Sauzingen, Heinricus de Cherschernen ^^), Ülricus de Lint-
heini et gener suus Meinwardus. Chunradus miles domini Cal-
hohi. '-) Eui:>ertus ^^) de Walde et frater eins heinricus, Heimo,
Marquardus de griibe '^"') et alii quam plures. Acta sunt hec
anno domini M. CC.*^ VIIIP, II. nonas Julii in uilla, que uulgo
grimurstetin appellatur. Anno pontificatus nostri IUP.
(^rg. juif Perg. mit dein Siegel des Bischofs an weiliroten
Seidenschnüren im Belekt ..Kloster ^»iedeinburg- im königl. Bayer.
Reichsarchiv in München.
Ebenda im Selekt ..ad Schärding Landgericht. Domkapitel Passauische
(niter- eine zweite gleichlautende Original - Urkunde mit dem Siegel an rot-
gelben Seidenschnüren und folgenden Varianten: ^) partem ausgelassen.
■-) ßiute. '■^) Evdigerus, stets so. "*) Marcwardus, stets so. ^) Berhtoldus. **) almes-
velt, ') Takkingar. ^') Chunradus, stets so. ®") blanchinberch. ^) Friesacensis.
^^) Cholo. ^^) Heinricus, stets so. ^-) Witigo. ^•') blinchinberch. ") Gneuste.
^■') Hasilberch. ^^) Eshilberch. ^') Chezzilrinch. ^"^1 Rvbertus. '^) hier und ft'.
Chunradus. ^^) Scovvenberch. '■^) tobil. ^^) bochisrukke. ■-'") rotinvels. -^l cum
liliis suis. ^°) blanchinberch. ''^) Viscpach. -') Ülrico. -'**) Sigeboto. ^^) de gerz-
perch. ^•*) Grizanistein. ='^) Cherschem. =*-) Chalhohi. ^^) Rvbertus. 3') grobe.
Die Orte Pimfiug, Otterbach und Reith sämtlich im Landgericht Schär-
ding, Pfarre Andorf und Neukirchen am Wald.
ir^-*^>^ii
Die Vögte von Perg.
Ergänzungen und Nachträge zu Stü/z* Abhandlung
„Über die Vögte von Perg".
In Chmels „Österreichischer Geschichtsforscher" II., 1841. S. 260 und fl'.
Von
Viktor Freiherr von Handel-Mazzetti
k. u. k. General d. R.
Die Frage/) ob Perg, der nunmehrige Markt Perg, oder ob
die spätmittelalterliche Burg Mitierherg, welche nun nur
mehr wenige von Gestrüpp und Buscliwerk überwucherte Mauer-
leste zeigt, die Hauptburg der Vögte von Perg und ihren Stamm-
sitz bildet«, dürfte wohl durch die neueren Grabungen und Funde
auf den Höhen nördlich des Marktes Perg auf dem Kalvarien-
berg zugunsten von ,,Perg" entschieden sein. Damit stimmt vor
allem der Name des Geschlechtes, die Nachricht Jans Enickels^)
in seinem Landbuch von Österreich und Steyr: „zu dem aeigen
(des Vogtes von Perg) gehörnt disiu hus: Perge, Albrechtsperge,
Chuleup'' etc. Es heißt also nicht „Mitterberg''. ^)
Damit soll nicht gesagt sein, daß die Burg Mitterberg zur
Zeit der Vögte von Perg nicht bestanden haben soll. Sie wird
zwar bis zum Aussterben derselben nirgends genannt. Erst
unmittelbar oder doch sehr bald nach Abgang dieses Geschlechtes
wird in einer bisher noch nicht veröffentlichten Urkunde des
Stiftes Baumgartenberg de anno 1210^) — in welcher als erster
Zeuge „Ulricus comes de Chlamme'' aufscheint, offenbar unter
lauter gräflich Klammschen Gefolgmannen — ein ,,Marquardus
de MiiUrherg'' genannt. In einer gleichfalls noch nicht publi-
zierten letztwilligen Verordnung desselben Grafen Ulrich „comes
de Velburch" für Kloster Waldhausen circa 1217^) erscheint in
^) Die Literatur über die Herren von Perg — abgesehen von der Ab-
handlung Stülz' — Eormayr, Taschenbuch, 1828, P. 241 ff. ; Schmidt, öster-
reichische Blätter für Literatur, Kunst und Geschichte, IV., 1847, Nr. 33, 34
und 187; KeiUinger, Gesch. v. M. 1851, Bd. L, P. 177, 233, 298; Pritz, Gesch.
des Landes ob der Enns, L, P. 370; Karlin, Saalb. v. Gott., Note ad Nr. 195,
behandelt auch die Herren von Külb, Note ad 254.
'^) Lawpel in Mon. Germ, historica. Deutsche Chroniken, III., 2, S. 721,
Nr. 25.
^) Albrechtsberg an der Pielach, östl. von Melk. Külb, südl. von
Albrechtsberg an der Sierning. Zu Jans Enickls Zeiten war Mitterberg schon
so bekannt, daß er dieses sicher genannt hätte.
•*) Protocolliim Archivi Pomariensis im Linzer Musealarchiv, ohne Tag.
'■) Entnommen aus zwei Kopialbüchern von Waldhausen, nun im Stifts-
arehiv von Heiligenkreuz a) vom 14,. h) vom 15. Jahrhundert.
der Zeugeiireihe unter lauter Klauimschen Ministerialen : „Chun-
radus de Mitterherg.''
Wir sehen hier die ersten Genannten dieser einst gewiß den
Vögten von Perg- gehörig gewesenen Burg, welche nach deren
aussterben mit dem „Haus Perge" an den Landesfürsten fiel und
von diesem mit anderem Eigen dem Graf Ulrich von Klamm-
Yelburg, vielleicht einem Anverwandten der Vögte von Perg, zu
Lehen verliehen wurde. Die Sage spricht, daß Mitterberg die
Burg in früheren Zeiten durch unterirdische Gänge mit Perg
in Verbindung stand und noch vor kurzer Zeit zeigte man mir
die Stelle, wo der westlich der Burg tief eingerissene Waldgraben
in der Höhe der Vorburg durch eine Zugbrücke überspannt war,
welche die kürzeste Verbindung mit Perg herstellte.
Bekanntlich starb auch das Grafengeschlecht Klamm- Vel-
burg mit Graf Ulrich 1217 bis 1218 aus, worauf Perg mit Mitter-
berg abermals dem Landesfürsten anheimfiel. Dies mag der Zeit-
punkt gewesen sein, zu welchem die Burg Perg dem Verfall ent-
g:egenging und ihre Bedeutung als Sitz eines Herrengeschlechtes
an den aufstrebenden landesfürstlichen Markt Perg abtrat,
während Mitterberg — einst ein Pertinens von Perg — nunmehr
das Zentrum einer großen landesfürstlichen Lehenherrschaft
wurde.
Es entsteht nun die Frage, w^ann und mit welchem
Familienmitglied starben die Vögte von Perg aus ?
Das Landbuch von Oesterreich und Stevr bringt folgende
Notiz: ^)
,,Der Vogt von Perge het vil aeigen vnt vil liiit in dem
lande, do het der herzöge Liupolt, mins herrn en, einen richter ze
Niuvenburch unt uf dem Marchvelde, der hiez Sintram,-) der
tet des vogts liuten so leit, daz ern ze iungest ersluch ze Niwen-
burch. der must daz laut nach grozzem ungemache rumen. doch
ze iungest gewan er hulde unt gab dem herzogen Liupolt ouf allez
sin aeigen unt nam ez wider ze lehen von im unt dinget ez wider
nach sinem tode dem herzöge.^) der starp ouch an erben, zu dem
') Lanipel in Mon. (lerm. historica, III.. 2, S. 721, Nr. 25 u. Noten 1 — 1.5.
^) Fischer, Cod. Cl. Nb. a. a. O., S. 78, Nr. 375, 376. „Postea prefatus
Sintramnius (ministerialis duois Liupoldi) occisus est.
') Dies könnte für unsere Anschauung ins Feld jrefiihrt werden, daß zu
jener Zeit selb.st landesfürstliche Lehen, wenn Söhne vorhanden waren, beim
Tode des Lehentr^gers nicht eingezogen wurden vom Landesfürsten, .sondern
eo ipso auf diese Söhne übergingen.
127
aeigen gehörnt disiu hus. Perge, Albrechtsperge, Chnleup mit
ander aeigen unt Hut unde gut."
Wir haben es hier mit Friedrich Vogt von Perg zu tun,
welcher mit dem großen Kreuzheer Kaiser Friedrichs Pothbart
im Frühjahr 1189 in den dritten Kreuzzug zog^) und 1191 den
15. Juli seinen Tod im Morgenlande fand.-)
Stülz sieht in diesem Friedrich von Perg den letzten Ver-
treter des Geschlechtes, erwähnt aber doch noch eines jüngeren
Friedrichs von Perg aus der bekannten Ellenprechtskirchener
Urkunde d. d. Passau 1194, Oktober 27.,'') den er auch in der
Stammtafel anführt, sagt aber mit Hinweis auf die „Erzählung'^
bei Enickl: ,,der hier genannte Friedrich gehört wohl kaum
unserem Geschlechte an; gewiß nicht, wenn es mit der folgenden
,, Erzählung'' seine Richtigkeit hat.''
Dennoch gehört dieser Friedrich zu unserem Geschlechte
und ist ein Sohn des Kreuzfahrers. Dies sollen die nachfolgenden
Zeilen erweisen.
In der Zeit, während welcher Friedrich Vogt von Perg das
Land Österreich hatte räumen müssen, wegen des am landes-
fürstlichen Richter Sintram verübten Totschlages, wandte er sich
offenbar nach Bayern, wo das Geschlecht entweder von alten
Zeiten her begütert war oder aber Vogt Friedrich durch seine
Gattin Agnes Besitzungen erworben hatte.
Um das Jahr 1181 urkundet dieser ^) „quod ego Fridericus
ndvocatus de Berge cum conjuge mea Agnete dedi capellam
Ceidlar •') — pro remedio anime mee ac parentum meorum fratri-
bus in Raitenhaslach cum hominibus et omnibus attinentiis
suis , montem quoque in cuius vertice ipsa capella
eonstructa est, cum omnibus appendiciis suis eisdem fratribus
^) Siehe „Aushert, Historia de expeditione friderici Imperatoris" von
Tauschinsky und Pangerl in Font. rer. austr,, V., 1. Abt.
^) Nekrologium Melliceuse bei Pez Scriptores, I., 304 ii. ff. „Idibus Julii.
Fridericus de Perge advocatus, f rater noster." Stülz, Österreichischer Geschichts-
forscher, II., 271. Bezüglich Todesjahr und Sepultur in monasterio sti Georgii.
Siehe Keihlinger in seiner Gesch. von Melk a. a. 0. und bei Schmidt, öster-
reichische Blätter ffir Literatur a. a. 0.
3) Mon. Boic, XXVIII., II., 261, Nr. 40 ex Cod. Fat.
*) Mon. Boic, III., 115. Diplomatarium Miscellum Raitenhaslac,
Anno 1181.
•"') In der Herrschaft Wald, nordöstl. von Wald, rechts der Alz, im alten
Cidalaregau oberhalb Burgkirchen, während Schützing, wo das Ursprungs-
kloster stand unterhalb davon an der Alz.
128
pro LXX talentis et uno palefrido ^) vendidi. ^linisterialibns
meis predia sua alienare voleutibus eideiii cenobio — — decre-
verint, licentiam indulsimus. Testes abdicationis, qua abdicavit
eoniunx advocati siipradictum predium : Wezil de Charlsteten,
Chunrat Fuhs, Hadniar de Akeswalde, Cholo de Cliulub, Chuii-
radus de Butel, Albero de Akeswalde, Irnfrid de Popendorf,
Heinricus de Kacendorf, Walther de Moselin.-) Nun folgen die
Zeugen, qui aifuerunt delegationi, quam fecit advocatus in inanus
doniini Chraft de Amzinesbach,'"') Walther de Tannenberch,Vlricus
de Rigelberch, Hainricus de Katzenberc, Chunradus Fuhs, Wezil
de Charlsteten, Eageboto famulus advocati, Irmfrid de Poppen-
dorf, Hainricus miles domini Chraftonis, Cholo de Chulul),
Dietmar filius sororis Cholonis, Marquardus filius Rudigeri, cui
nomen est juncvrove, Chunradus de Buten, Chunradus de Traisinu
Hademar de Chulub, Heinricus seruus abbatis, Chunradus seruus
Chunradi Fuhs/^ *) Schluß „sigilli nostri impressione iussinius
insigniri/^
Das im königlichen Bayerischen allgemeinen Beichsarchiv
in München im Fasz. Herrschaft Wald Kloster Baitenhaslacher
Güter erliegende Original ist nicht datiert. Dasselbe hat rück-
wärts mit Blei die Jahrzahl 1181. Die Mon. Boic III., S. 116,
haben: „acta sunt hec anno 1181." An der Urkunde hängt ein
leider ganz verdrücktes Insiegel. Es war kein Reitersiegel. \'<)ii
der Legende sind nur die Buchstaben advoca ....
*) Palefridus ^ Streitroß, gerüstetes Roß.
2) Karlstetteu, uordwestl. von St. Polten. Aggswald bei A«j;g.slia(li-
Aggstein. Külb, Kilb südlich von Loosdorf an der Sierning. Butel-Eisenbeutel.
auch in Klamm- Velburger Urk., besassen später Kogel im Wiener Wald.
Popendorf, westl. von Külb, Katzenberg, 0. G. Kapellen, nordöstl. von Sankt
Polten, ein Katzeneck südl. von Külb, wo auch ein Mäuseleck nicht weit oder
Meusling nördl. von Krems. Wir sehen hier, sowie in den nächsten Be-
urkundungen zahlreiche Gefolg- und Lehensmannen aus der Külb- Albrecht s-
berger Gegend. Bekanntlich wurden die Herren von Chuleub-Külb durch
Heirat von den Vögteji von Perg aufgeerbt. Siehe Karlin, Saalb. v. Gott..
Note zu CCLIII, Slülz im österreichischen Geschichtsforscher und unsere
Stammtafel.
*) Auf diesen Chraft de Amzinsbach kommen wir noch öfter. Amzins-
bach ist Anzbach, auch Enzenbach zwischen Neulengbach und Kekawinkel.
Auch er scheint Güter in Niederbayern bei Landau-Vilshofen gehabt zu luiben.
da er öfter in den Alder.sbacher Traditionen aufscheint, wo er sich auch de
Ilisbach = Reißbach (Reischbach) nennt.
*) Die meisten Zeugen bereits bekannt. Der „Marquardus ülius Kudigeri
cui eognomen est Juncfrowe" kommt auch anderswo vor.
129
zu entziffern. Es ist also das Siegel des Fi'idrieh advocatus de
Perge. Der Schild und dessen Wappen ist gänzlich unkenntlich. ^)
Von der Erlaubnis, dem Stift Eaitenhaslach ihre Güter zu
vergeben oder zu veräußern, machten die Ministerialen Friedrichs
gleichfalls Gebrauch, wie uns die Eaitenhasl acher Codices be-
lehren. Wir bringen hier die betreffenden Xotizen:
1. Chunradus -') übergibt sein Gut Winchil per manus
Gerhardi delegatoris sui an Eaitenhaslach. ,,haec traditio facta
est eo anno, quo dominus mens fridericus vendidit eisdem fratribus
predia sua. que in Cidelarn habebat. Testes sunt: Pabo de
Eringen,-^) Otto de Steveningen, Ortolf Vinger, Meinhard de
Patheringen, Rudolf de Eskelberg, Gerhard, Albero, Chunrad de
Cidelarn. In der darauffolgenden Notiz gab Gerhard dieses Gut
in manus Chunradi ^) abbatis für das Stift Raitenhaslach.
2. De prediis, que dominus Wezilo de Chulip wendidit
nobis.'') Testes predii, quod dedit Wezilo de Chulip Reinpol dum
cum aliis possessionibus adjacentibus, Wezilo de Chulip, Wernher
de eodem loco, Babo de Zidelarn, Cholo de Radele, Chunradus
Glencinc, Babo de Marbach, Engelbert et Heinricus de Chrum-
Ijach, Siboto de Hohenstain.'')
3. Testes secunde traditionis predii Zidelarn: Babo de
Ering, comes de Dornberg, Magense de Stevening, Ortolf digitus,
Engelbert de Chrumbach, hainricus, advocatus Fridericus, Babo
de Tale, Gerhard de Zidelarn, — , — , Heinricus de Burchusen, — ,
^) Die Exzerpta ex libro sepultiirarum Raitenhaslac. Mon. Boic. III.,
216, haben: „1181 Fridericus Berger advocatus, uxor Agnes." und fügen bei
..vide sub anno 1312", wo aber die jüngeren Perger und Berger aufscheinen
des 14. — 15. Jahrhunderts. Friedrich Vogt von Perg war in Raitenhaslach sicher
nicht begraben, aber vielleicht seine Frau und sein Sohn.
2) Könnte Chunradus Fuhs sein. Cod. 3, F. 59, Nr. 41, und Cod. 6,
Fol. 123.
^) Ering am Inn unterhalb Simbach in Bayern. Steveningen-StefFling
an der Alz. „Vinger", auch „digitus" genannt. Patheringen = Pathring am
Inn, Gt. Scliärding. Eskelberg = Eschelberg an der Alz, Gt. Neu-Ötting.
■*) Abt Konrad -f post 1184. Sein Vorgänger post 1179. Mon.
Boic. III., 101.
') Cod. 3, Fol. 89—90, Nr. 99. Raitenhaslach.
") Reinpoldum entzog sich bisher der Bestimmung. Ein Reinpolds im
Bezirk Weitra, N.-Ö., Radele, Ob.-, Mitt.- und Unt.-Radel zwischen Külb und
Haindorf. Marbach, O. G. Kirchberg a. d. Pielach; oder das an der Donau, oder
^larbach, nördl. von Mauthausen. Krumbach, 0. G. Frankenfels a. d. Pielach.
Ein Krumbach auch bei Ob.- u. Unt.-Türken in Bayern unterhalb Marktl.
Hohenstein? Vielleicht bei Kl. -Wolfstein, Blindenmarkt, oder bei Grein, O.-Ö.
130
— , — , Heinriciis de Ering, — , Ilainriciis de Holzlmsiii, — , actum
biirchusen ante Oratorium. V) Unmittelbar darauf:
4. Notiz/-) quod Wezil miles de Hage et Cholo de Cliulip
et Hainricus et fritil frater eius de sancto Yito ^) alle ihre eigen-
tümlichen Güter per manuni domirii sui friderici ei uxoris sue
Agnetis de Berge für 70 Ü. in die Hände des Grafen Sighard
von Schala zur Übergabe an Abt Ivonrad und an das Stift Kaiten-
haslach gelegt hatten, h. r. t. s. FridericHs advocatus de Berge.
Wezil de Hage, Otto de Biscofesteten, Chunrad Fuhs, hainricus
de sancto Vito, Wernhardus de Tali, Fritil de Kadil, Chunradus
de Buttina, Jordan de Scala, Egno de Haucinberg, Chunrad de
Scala, Hainricus reske, — , — , Rudigerus de Hus, Walther servus
Cholonis. Einwic de Chulip, Heinricus Musar, Babo de Tale,
Hartwig Cholbo, Heinricus Nuzzelin, Wernherus de Zelkingen,
Ebir de Angir, Pilgrim de Tal.^)
5. Isti sunt nomina fidejussorum filii Cholonis militis de
Chulip.') pro predio quod ecclesiae Raitenhaslach contulit pro
XXV talentis ea conditione ut si predictus filius huiusmodi ])actum
infringerit XXY talenta prefate ecclesiae persolvant: Wernher
de Zelkingen, Wezil de Hage, Ulricus de Hurwin,'') Rudiger de
Sewin. Fritil de sancto Vito, Fritil de Radil, Marquard de Piela,
Engelscalc de Hage, Hainricus Tisil, hainricus reske, Albertus
et Budigerus servientes Cholonis.')
6. Ego Vv'ecil de Hage vendidi '^j predium meum Linta '*)
fratribus in Raitenhaslach pro XIIII talentis ac delegavi illud
super reliquias s. Marie ibidem presentibus his testibus: I])se
Wezil, Eberhard de Purcsteten, Engelbertus et Eberhardus de
*) Cod. 6, Fol. 49. Cod. 3 hat minder richtige Lesungen. Dornberg am
Tnn. oberhalb Marktl. Tal und Holzhausen in der Gegend von Burghau.sen.
') Codex 3, Fol. 90, Nr. 100, auch Cod. 6, Fol. 60. Raitenhaslach.
») Könnte mit Rücksicht auf Haag das St. Veit bei Seitenstetteii sein.
Oder es ist St. Veit a. d. Gölsen und das Haag in derselben O. (;. und Haag
nahe von Külb in O. G. Frankenfels oder O. G. Zelking.
*) Biscofstetten = Bischofstetten a. d. Sierniug, nordöstl. von Külb.
Hauzenberg in Niederösterreich keines, vielleicht das in Pf. Rohrbach, ob. Mühl-
kreis. Hus, vielleicht Haus in der Riedmark, Pf. Wartberg, oder Haus in 0. G.
Kirchberg a. d. Pielach. hier auch 3 Anger. Zelking an der Melk, liocli oIxmi
auf den Höhen, Ruine, auch Tal in O. G. Kirchberg a. d. Piehuli.
') Cod. 3, F. 91, Nr. 51, und Cod. 6, F. 50. Raitenhaslach.
") Hurwin = Hürm, Pfarrdorf zwischen Külb und Loosdort.
^) Die Orte zumeist besimmt. Sewin entzieht sich der Bestimmung.
') Codex 3, Fol. 22. Raitenhaslach.
•) Linta, J.intach (siehe ff.) an der Altz.
dinimpaeli, TJiidiger miles Wezilonis et Hermaimus servus eins,
liaiuricus de Pirka, Rudiger de Gebendorf, Elias de Prukke,
Eberhardus et filius eius hainricus de Cidelarn, Chunradus de
Purchusen.^)
7. Testes abdieationis predii Lintahe, quaiu Hainricus
habuit de Pirichach et uxor ipsius cum liberis suis: ^) Fridericus
de Xiwenchiricben, Dietmar de Winchel, Gerhard de Zidelarn,
Marquard de Straze, Albero de Schrallingen, Albero de Lintahe,
ITlricus de Birrichach, Rudolf de Scroven, Gotscalcus frater ipsius,
Rahewin, Hainricus, Chunradus, Sigfridus et Chunradus de
Birrichach. '0
Testes secundae abdicationis domini Wezilonis et Ottonis : ^ )
Cholo et frater suus Albero, Wezilo de Chulip, Hainricus de Tale,
Hainricus de Chulip, Rudiger, Chunradus de Hage.
Soweit die Perg-Kilhschen Ministerialen.'*)
Wir entnehmen aber aus denselben Raitenhaslacher Codices,
daß es auch einen jüngeren Friedrich de Perg gab, welcher, nach
seijien Gefolgmannen zu urteilen, offenbar ein Sohn des obigen
Vogts Friedrich von Perg war. Darüber haben w^ir folgende
Notizen :
1. Dominus Rudgerus filius domini Erbonis dedit dimidiam
j^uriam Einer ingen, quam dominus suns puer de Bergen postea
contradedit.^O
2. Hem tesles eiusdem predii de Cidelarn: Haeinricus et
Sigehardus comites, Fridericus puer de Perge, Chol et duo filii
sui Chol, Chol, Marquardus de Paigen, Gerbot de Ardign,
Dietricus de Narden, Sigeloch de Fridelialmstorf, Atzo de Luter
hack, Atzo de Scala, Hainricus venator.^)
*) Diese Orte dürften zumeist in Bayern liegen. Burgstetten nicht
bestimmbar, auch nicht in Niederösterreich; Pirka, Pirichach (siehe ff.) wohl
Pirchach, Rentamt Burghausen, Gt. Kling. Gebendorf? vielleicht Gebersdorf
/A'pitm 210, 14, 223, 24, 146, 4.)
2) In Codex 3 Raitenhaslach auf einem lose eingelegten Blatt.
3) Orte zumeist in Bayern. Neukirchen, Gt. Neu-Ötting; Straß, Gt. Kling
oder Gt. Julbach. Schralling := Schrolling, Gt. Rosenheim; Scroven?
*) A. a. 0. unmittelbar anschließend.
') Es zeigt sich aus diesen Beurkundungen, daß diese Pergschen Mini-
sterialen auch in Bayern liegende Stücke von Friedrich Vogt von Perg und
seinem Sohne zu Lehen trugen.
*) Codex 6, Raitenhaslach, Fol. 46, Cod. 3, Fol. 102, hat Reinheringen
(Hänhering, jetzt Racherding bei Zeitlarn. Apian a. a. 0. 273) : läßt „Puer" aus
«nd setzt dafür Friedericus de Pergen.
') Codex 3, Fol. 66, auch Cod. 6, Fol. 47. Raitenhaslach. Paigen ist das
0*'
132
3. Predium x\lclirainmiii^ tt diinidiuni pratiini iuxta
monteni Cidelarn ') situm kaufte das Stift Raitenhaslach um
9% Talente a domino Wezilone de Chulip per luanuin dotnini
sui friderici et d online sue N. delegatuin in manus domini
Wernheri de Zelkingen coram his testibus: Fridericus de Berge,
Otto de Eore, Marquardus de Cruce, Gotfridus de Paigen,'-)
Albero lupus, Wezilo de Chidip, Dietricus de Blanchenherc:)
Jrnfrid de Popendorf, Heinricus Musel, Babo de Tale, Ortolf de
Chuliup, Hermann, Liupoldus de Narde, Babo, Otto de Owe.
Hart wie de Ckulip, Chuno camerarius, Chunradus Glencinc.^)
Diese Beurkundungen und unsere angeschlossenen Notizen
sprechen so deutlich, daß wir uns wohl aller weiteren Kommen-
tare enthalten können. Mit apodiktischer Gewißheit entnehmen
wir aus obigem, daß auch Friedrich der Junge von Perg — der
abgegangene Pain zwischen Struden und St. Niklas a. d. Donau, worüber wir
wiederholt in unseren Abhandlungen, bes. „Bojenstein", Nr. 31, 1908, Unter-
haltungsbeilage der „Tages-Post" geschrieben haben. Ardign, in einem Codex
steht Ardingen, so daß wir, wegen Xardin ^ Naarn und Fridehalmsdorf =:
Frühstorf bei Arbing, versucht sind, Arbingen anzunelinieii. Lauterbach in
0 G. Karlstetten bei St. Polten. Scala =: Schalaburg. Kurz vor diesem Eintrag
steht im Codex 3, S. 66 (auch Cod. 6, Fol. 27) : Testes predii Cidelarn. hain-
ricus comes, Sighardus comes, Chol et frater eins Eligelscalcus, Etiko de
Chuliup, Wielant de Wihselpach (0. G. Ritzengrub bei St. Leonhard im ForstK
Otto de Sazze (Soos, O. G. Hürm bei Loosdorf). Hartliep, Arnoldus de Chulip.
hartwicus Naph, hartwicus de Chulip, Hainricus de Huberch (al. Höhere),
(Ilaberg bei Amstetten), Grimo et fratres sui, Rudigerus de Sewen.
1) Cod. 3, Fol. 89, Nr. 98, et Cod. 6, Fol. 49, Raitenhaslach.
^) Da liier unmittelbar nach Marquard de Cruce, den wir noch einmal
mit Friedrich de Perg sehen werden, der aus den Vergabungen an Baumgarteii-
berg (1209 31. 1., U. B. o. E., II., 518, oben) bekannte Gottfried de Paigen
erscheint — nach der Notiz de 1209 31. 1, der jüngere Gottfried, der zwei
Brüder halte — so möchten wir in obigem Marquard de Paigen seinen Bruder,
identisch mit diesem Marquard de Cruce (Kreuzen) ansehen. Marquard de
Cruce erinnert au einen älteren Marquard de Cruce nobilis homo, welcher 1123
an Klosterneuburg {Fischer a. a. O., S. 5, Nr. 18) einige Eigenleute gab sub
Marchione L. et coniuge eius Agnete, astante Rodolfo advocato (de Pergi.
h. r. t. s. Adelram filius eiusdem advocati, Reginiiart de Hundesheim, Udalricli
de Trunneu, Dietmar de Gozoldingen (Gassolting bei Baumgart«uberg), Bero
de Persinihe. In diesem edlen Marquard von Kreuzen vermuten wir den
Marquard I. de Amerang sive de Sleuuz, doch darüber an anderem Ort.
^) Dietricus de Blankenberg war Gefolgmann des hochfreien Engelbert
von Plankenberg. (ü. B. o. E., I., 584.) Dieser ist vor 1189 gestorben, sein
Sohn Ulrich als letzter der Familie 1190 — 1193. Sollte Dietrich de Blankenberg
nun Pergscher Leliensmann geworden sein?
*) Alles von vor bekannt. Narde = Naarn. Owe =: Au an der Doiuju,
IM. N;i;irii. GU'iiciiic sahen \\\v sclion in Pergsclicn Beurkundungen.
133
sich 1 lieht mehr Vogt von Perg, advocatus de Perg, nennt — die
ehemaligen Eigen seines Vaters: Perg, Albrechtsberg und Kilb
besaß, das heißt vom österreichischen Herzog zu Lehen trug. Wer
rJc^ Vogts Friedricli von Perg Gattin Agnes ihrem GescJilechte
nach war, entgeht uns. Sie mag aus bayerischem Geschlechte
.^^tanimen. Ihren erstgeborenen Sohn verlor sie gleich nach der
Geburt: dominus Fridericus advocatus gibt an Göttweig ob
remedium anime primo geniti sui, qui ea die, qua natus est,
innocenter . obiit, dimidium mansum ad Wizzenchirchen.^) t. s.
Hartnidus de Imcinesdorf et filius eins Meginhardus, Heinricus
de sancto Vito, Heinricus de Chacinberch, Otto et frater eins
Albero de Gamcibach, Vlricus de estriz, Wirint de Palt.-)
Zur Erkundung des Geschlechtsstammes seiner Mutter ist
es bemerkenswert, daß der junge Friedrich de Perg 1194 ,.consan-
guhieus Pahonis de EUenhrechtsldrclien' genannt wird, desselben
Pabo, der nach der Beurkundung Bischof Wolfkers von Passau
d. d. Passau 27. Oktober 1194 sein castrum Ellenbrechtskirchen
mit anderen Gütern und Leuten der Hochkirche Passau ver-
maclite ^) und der niemand anderer ist als Pabo de Zollingen.
Da aber auch Pabo de Ellenbrechtskirchen als ein Verwandter des
Passauischen Bischofs Wolfker beurkundet ist — „cum esset nobis
in consanguinitate proximus'^ sagt Wolfker selbst — wir aber
den Bischof Wolfker nicht für einen Herrn von Ellenbrechts-
kirchen ansehen,^) sondern mit größerer Wahrscheinlichkeit mit
^) Karlin, Saalb. v. Gott. a. a. 0., S. 82, Nr. 321, setzt c. 1180. Weißen-
kirehen in der Wachau.
-) Imcinesdorf = Inzersdorf ob der Traisen. nördl. von Herzogenburg.
Die de Sancto Vito und de Katzenbercli sind von den Raitenhaslacher Notizen
bekannt. Ganicibach, vielleicht Gansbach unterhalb Melk bei Aggstein. Palt
am Göttweiger Berg, nördl. desselben. Hier sei noch eine andere Notiz der
Zeugen halber angefügt. (U. B. o. E., I., 583) c. 1180. Domnus Fridericus,
filius Adalherti de Perge, gibt an das Kloster St. Nikolaus bei Passau aine
Leibeigene, h. r. t. s. Odalricus de Marbach (in der Riedmark, nördl. v. Maut-
hausen), Hugo, Einwicus de Choliube, Gottfridus de Paine, Odalschalcus de
Grube (eines der vielen Grub aus der Pielachgegend), Cholo de Choliub, lauter
Bekannte.
■) Auf diese Urkunde kommen wir später noch zu sprechen. Die
Urkunde siehe in Mon. Boic. XXVIII./2, 261, Nr. 40, nach Cod. Pat.
*) Die Mon. Boic. nennen den Bischof Wolfker — wohl nur mit Rück-
sicht auf die erwähnte Urkunde — direkt einen Herrn von Ellenbrechtskirchen.
Dieser Behauptung folgen auch sonst die Geschichtschreiber Passaus. Wolfker
ist aber nirgends als de Ellenbrechtskirchen, sondern nur als consanguineus
Pabonis de E. genannt. Er ist wohl identisch mit „Wolfkerus prepositus de
134
den Gründern von Eaitenhaslach, den beiden Wolfker, Vater und
Sohn, von Tegernwang ^) in Verbindung bringen, so weist uns
dieser Verwandtschaftskreis wieder in die Gegend Raiten-
haslach — Alz — Isen — Vils — Isar.
Der uns in sehr beschränkter Weise zur Verfügung stehende
Raum verbietet es uns, hier den Identitätsheiceis der d?-ei Brüder
Paho. Wernher und Beinhert von EllenhrechtsJiircken mit den
drei Brüdern Paho, Wernher U7id Beinhert von Zollingen zu
erbringen. Gleichzeitig mit diesem Beweis werden wir auch an
anderer Stelle das castrum Ellenpreclitshirclien nicht dort pucIkmi.
wohin es bisher die bayerischen Forscher versetzten.'-)
Wir müssen uns hier auf die Hinweise beschränken, welche
den regen genealogischen Zusammenhang der obberührten Ge-
schlechter mit dem Machland, somit auch mit den Vögten von
Perg ahnen lassen.
Da ist vor allem die Tradition des edlen Wolf her de Tegern-
wanch an das Kloster Au in Bayern,^) welche auch von Buodolf
de Gusene und von Ruodolf de Machland bezeugt wird.
Es ist für unsere Frage ganz irrelevant, ob dieser Rudolf
de Machland dem Herrengeschlecht angehörig oder ein Gefolg-
mann desselben ist. Wir sehen sofort Wolfher von Tegernwang
in Gesellschaft der Herren von Machland und Perg am mark-
gräflichen Hofe in Wien: Notiz, wie Heinrich, ein Diener des
edlen Mangold von Axpach, diesem 30 Mark gab, damit er ihn dem
Markgraf Leo])old delegiere, zur Übergabe an Klosterneuburg.^)
Dies bezeugten Adalbert und Liupald filii marchionis, Otto et
f rater eius hartwic de Lengenbach, Walchun de Machlant, Adel-
Muenster" unter den Passauer Geistlieben, 1183, 21. Juli, in Choro Pataviae".
(U. B. O.-Ö., II., 382.) Ilnimünster? im Rentamte München, Gt. Pfaffeuliofeu.
gar nicht \\eit von Tegernwang im Tsengau,
^) Wir verweisen auf die widersprechenden Angaben über diese Tegern-
wang: Mon. Boic, III., 99, 105 und 215; Hundt, Bayrische Stammeubuch. I.,
147; Meiller, Reg. z. G. d. Salzb. Erzb., 414; Stammtafel des Erzb. Konrad L,
dann in Quellen und Erörterungen z. Bayr. u. Deutschen Geschichte, I., 304,
Note 4. Wolfker, Wolfher und Wolfram werden häufig verwecliselt.
*) Wir hoffen in nicht allzuferner Zeit diese Fragen, sowie die Fiimili*'
Tegernwang und ihren Stammsitz in den Verliandluiigcii des historischen
Vereines für Niederbayern behandeln zu können.
*) Mon. Boic,, III., 145, Nr. 46. Wir erinnern hier auch an die Ver-
wandtschaft Ottos von Machlant mit Ernst von Zaishering (Schenkungsbucli
von Berchtesgaden in Quell, u. Erört., I., 245). Zaissering, Landgt. Roseiilieim.
ist gar nicht weit vom Isengau, wo Tegernwang zu suchen ist.
*) Fischer, Codex trad. v. Klosterneuburg a. a. 0., S. 22, Nr. 103 et 104.
135
])recht de Ferge, Odalrich de Swarzenriiite. Als mm der Mark-
graf diesen Heinrich dem Stifte Klosterneuburg übergab, waren
Zeugen: Otto de Machlant, Wolf her et f rater eins de Tegern-
)rar]t. Günther de Hechindorf, Dietrich de Swinestige.
Wolfher de Tegemwang ist der Gründer des Klosters
Raitenhaslach bei Burghausen in Bayern. Über ihn bringen die
Codices dieses Stiftes folgende bedeutsame Notiz:
„De prediis, que contulit nobis dominus Wolfher:')
Haec predia dedit dominus Wolfherus ecclesiae Sanctae
^Marie in Kaitenhaslach: Oberlohen et Niederlohen, Braitenwise,
tabernam in Tegernwac, beneficium cuiusdam Chunonis et
Waltheri beneficium, Insulam in ilumine Isen.-) In Austria
partem suam castri in Luffenherg ^) et predium omne ad ipsum
castriim ]^ertinens, piscatores et vacaritiam unam cum redditibus,
pascuis et cum omnibus ajpendiciis eins. Item ])redium suum in
Murrensteten'^) cum vineis et nemoribus cum cultis et incultis,
omniaque mancipia sua exceptis militibus suis. In loco etiam
qui dicitur Capelle totum predium suum cum molendino, nummos
suos, Ainum suum et frumentum cum omnibus mobilibus bonis
suis.*'
Schiießlicli verweisen wir noch auf die Transaktion Bischof
Ottos von Freising mit dem edlen Manne Otto von Bamsperc und
dessen Schwestersohn Hadmar bezüglich dessen Gutes „in villa
Tegrimvahc, in pago Isingov' ^^) mit dem Schlußsatz „hec autem
facta sunt coram venerabili Patauiensi episcopo Wolfhero'' . Als
Zeugen werden aufgeführt: ,,Comes Otto de Velburch,") Otto de
^) Codex 3 von Eaitenhaslaeli, Fol. 86, im k. b. allg. R. A., München.
-) ^Ues im Isengau, an und nahe der Isen und der Vils — deren
Ursprünge nahe beieinander. Die Isen zum Inn, die Vils zur Donau.
^) Das „castrum Luftenberg" unterhalb Steyreck wird hier zum ersten-
mal erwähnt. Ein Ekkerieh de LuflFenberg im Saalbuch von Göttweig, circa
1120. Ende des 13. Jahrhunderts war Luftenberg halb landesfürstlich, halb
kuenringisch. Die Kuenringer erscheinen öfter in den Raitenhaslacher Tradi-
tions-Codices.
*) Murstetten nordöstl. von Böheimkircheu, Kapellen uördl. von Böheim-
kirelien. N.-ö. Beide Namen finden wir öfter in eben diesen Codices.
'■') Bayerische Urkunden aus dem 11. und 12. Jahrhundert von Graf
Hundt, Seite 101 bis 102.
") Graf von Velburch, auch Graf von Klamm. Otto von Ramsberg
kommt häufig in den Klamm-Velburgschen Urkunden vor. Ein Ramsberg liegt
nahe bei Velburg im Nordgau. Unser Otto von Ramsberg gehört aber zur
Familie der freien Herren von KuefFarn bei Göttweig (nicht ?u verwechseln mit
den Ministerialen de Kueffarn, welche den Kuenringern angehören). Otto zog
136
Kamsperch" und unter den nach Bayern zu versetzenden Zeugen
auch: Sifridus de Gluze — Heinricus de Anzinberge, Pilgrinius
de Gluze, Otto de Ancinberge. Hiltprandus de Dunnefurte.
Rudiger de Hauperge, Arnhalnius de Biberbach, Gotscalcus de
iirbingen, Heinricus de SaJisin, Jeburdus de Klamme, Heinricus
de Hage, Alberus de Ibisvelde, Uogo de Iralsfelde, Sighardus de
Udmarvelt, Otto de Dunnefurte — Baldradus, HtMuricus de
Mitterchirchen/) nun lauter Bayern, 13 an der Zahl.
Die im Münchener allg. Reichsarchiv erliegende Urkunde
hat weder Orts- noch Zeitangabe, wird aber von Hundt „Mai,
Juni 1197" gesetzt.-)
Wir kommen nun zur bekannte)} EUenhrechtskirchen-
ürkunde d. d. Fassau 1194, Oktober 27./') aus welcher wir hier
nur folgendes hervorheben: 1. Daß Pabo von Ellenbrechtskirchen-
Zollingen auch in Österreich Güter hatte, ,,infra fluuium Anasim
cultum et incultum quesitum et inquisitum, predium videlicet m
Brunne et in Eriahe/) et vineas cum hominibus suis, quos ibi
habuit''. 2. Daß diese und seine baj^erischen Güter zuerst von
den edlen und freien Männern Konrad de Rota und Chrafto de
Amzinsbach in die Hände der edlen und freien Männer Heinrich
mit seinem Scliwestersohn Hadmar — der sich de ^lurrenstetten und de Tegerii-
wang schrieb — 1197 ins gelobte Land mit Bischof Wolfker.
^) Die Orte sind fast durchgehends in der Waidhofen (an der Ybbs) =
ülmerfelder Gegend zu suchen, so Gluze = Gleiß, Ybbsfeld, Euratsfeld, Udmar-
feld. Dunnefurt ist Dingfurt, 0. G. Preinsbach, östl. von Amstetten {Hundt
interpoliert: Drunnenfurt) ; Auzenberg, O. G. Unteramt bei Gresten. Hauperge
eines der vielen Haberg, westl. von Amstetten gegen Mauer-Öhling. Hag und
Biberbach bekannt. Alle übrigen Orte, Klamm, Arbing, Saxen, Mitterkirchen,
im Flachland. Wo immer die Urkunde ausgestellt sein mag, ob zu Freising
oder im freisingischen Waidhofen, die Gegenwart Bischof Wolfkers und die
Zeugenschaft des Grafen von Klamm-Velburg mit seinen Ministerialen aus
dem Machland — und wolil audi mit einigen südlich der Donau — ist immer-
hin bedeutsam.
') Offenbar mit Kücksicht auf den Antritt der Kreuzfalirt durch Bischof
Wolfker um diese Zeit. (Die Deutschen im Heiligen J^ande von Röhricht,
S. 88.)
») Mon. Boic. XXVllI., D. 261, Nr. 4U.
*) Entweder Brunn am Gebirge, s. v. Berclitoldsdorf und Erlaa bei
Liesing, N.-ö., oder Brunn a. d. Pitten, in 0. G. Erlach bei Neunkirchen, auch
N.-ö. (Püttner, Mark.), wo dann auch „Puten" der Raitenhaslacher Codices zu
suchen wäre. Der Ausdruck ,,infra fluuium Anasum" kann auch auf Erla an
der Erla bei Altenhofeu-St. Valentin hinweisen. Dann wäre Brunn = Brunn
(graben) in O. G. Haidershofen oder in O. G. Strengberg. Auf dieses Erlali
weisen auch die Perg-Hamsbergschen Beurkundungen hin.
137
von raumgarten und Friedrich, genannt Osternian,^) und von
letzterem auf Babos Bitte in Gegenwart des Bischofs, seines
Chors und seiner Ministerialen abermals dem Chrafto von Amzins-
))ach übergeben wurden, Avelchei- dieselben mitsamt dem von
Baumgarten in Treuesweise bis zu Babos Tod für die Hochkirche
bewahren sollte. 3. Unter den Verpflichtungen, welche der
Bischof übernahm, wird als erste erwähnt, daß Bischof Wolfker
(las predium in ^YafnngesfJorf ') — welches Babo samt den an-
deren Stücken vermacht hatte — „Friderico de Pergen ipsius
Bahonis consanguineo'' zu Lehen geben solle, „et ut idem Fride-
ricus dücat minister ialem ecclesie in uxorem^'.
Auch hier spielt Chrafto de Amzinsbach — sowie in Raiten-
haslach bei der Übergabe der Kapelle von Zeidlarn — eine Haupt-
rolle. Wenn Friedrich von Perg wirklich eine Ministerialin
Passaas geehelicht hat,'^) so waren deren Kinder nicht mehr freie
Herren, sondern wurden höchstwahrscheinlich zwischen Öster-
reich und Passau geteilt, üb die späterhin in Raitenhaslach und
in Bayern aufscheinenden Perger hieher zu zählen sind, wurde
•loch nicht erforscht.
Die letzte Beurkundung für diesen jüngeren Friedrich von
Perg fanden wir bei Job. Hartmann Ennenkl von demselben Jahre
1194.') Die betreffende Regeste ist wichtig genug, um zur Gänze
veröffentlicht zu werden. Sie lautet: „W. (olfker) dei gracia
Patauiensis episcopus propter peticionem nobilis viri, qui dicitur
Chrafto de Amzinspach, basilicam in Puchratta in honorem sancti
Viti dedicat, cuius termini sunt ecclesiarum Niwemchirchen et
i) Friedrich Ostennanu erblicken wir öfter, so auch in Eaitenhashich :
Cod. o, Fol. 33. Testes predii Berchaim, quod interuentu pecunie domini
Babonis de Ering a domino h, de Suubrehtesdorf emimus : Wernhart de
Horbach, Babo de Zollingen (sive de EUenbrechtskirchen) , Gero de Grunbach.
Boto de Massingen (der Kreuzfahrer mit Friedrich Vogt von Perg.-Ansbert.),
Fridericus Ostermann, ülricus vicedominus ratisponensis, Dietricus de Uten-
cliofen, huc de Sunbrehtesdorf, Berchtold de Ocingen, Walther de Chirchaim,
Swiker et Heinricus de Forste, Diepold de Wolvesberg und andere. Acta sunt
hec anno MCLXXXV.
I Wännersdorf an der Kolbach, zwiscl en Landau und Eggenfelden.
') Vergl. oben S. 7 „per mauuin domini sui Friderici et domine sue N.",
wobei unentschieden, ob der Codex mit ,,N." den Anfangsbuclistaben des
Xamens verstanden haben wollte?
*) Ennenkls Collectaneen, I., 8. 49, Mnsc. im niederösterr. Landesarchiv
mit Vermerk „zu Wilhering" ad 1190. Das angegebene Pontifikaljahr weis;
aber auf 1194. Die L^rkunde ist weder im Original iiocli in einem dc~
Wilheringer Kopialbücher enthalten.
138
Chiinigswisen.-^) Testes Wicliardus, Iiiidigei-us, Albertus, ca-
pellani.
Babo de Zol linken,-) Fridericns de I*ergeii, Heinricus de
Steine, Otto de Zeizininiire, Perchtolt de Haiineuberc, Marquav-
diis de Cruce, Fridericns Osterman,^) Wernherns Wernmt. Fn-
diccione X. regnante hnperatore Heinrico invietissinio ac ponti-
tieatns eins IIII*^.-*)
Diese basilica Pnebratta ist das kleine Kireblein Pnrrath '')
an der Straße von Königswiesen in Oberösterreich nach Arbes-
bach in Niederösterreich, tief drinnen im ehemaligen Nordwald.
Wir müssen es uns hier aus bereits sattsam bekannten
Gründen versagen, zu erörtern, wieso Chrafto de Am/insbach, ein
Verwandter der Domvögte von Regensburg aus dem Hause der
Lengenbacher, zu Besitzungen im Nordwald, im Machland, kam.
Offenbar von diesem Amzinsbach ging der Name Chrafto auf die
Herren von Sleunz über, welche gleichfalls im Machland und in
der Biedmark im 13. eTahrhundert begütert erscheinen.'')
Ob jener Fridericus de Perin, welcher als Freier mit Cholo
de Griezpach 1210 zu Ebelsberg, Juni 19., eine Urkunde Bischof
Mangolds von Passau für Seiten stetten bezeugt,"^) unser Friedrich
de Perg ist, wagen wir nicht zu entscheiden. Wir finden zwischen
1194 und 1210 weder einen Fridericus de l^ei'in, noch de Perg,
unter den freien Herren beurkundet."^) Wir möchten diese Frage
') Pabneukirclien und Königswiesen. die bekannten Pfarrdörfer im
unteren Mühlkreis.
^) Pabo de Zollingeii sive de Ellenbrechtskircheii.
^} Schon aus früheren Traditionen bekannt.
*) Das vierte Pontifikaljahr Bischof Wolfkers endet 1195, März 11.
■*) Die heute bestehende Betkapelle in Purrath, ohne Meßlizenz, seit
1901 aus Stein gebaut, vordem aus Holz, wird von der Ortschaft Purrath er-
Iialten und gehört von jeher zur Pfarre Arbesbach. Gefällige Mitteilung des
dortigen Pfarrers Gruber. St. Veit-Slawenapostel. Die Anwohner von Pucli-
ratta dürften daher damals 1194 — 95 Slawen gewesen sein.
") Über all dies hoffe ich an anderen Orten abhandeln zu können. \\ ii
verweisen hier jedoch vor allem auf die verderbte Aldersbacher Traditions-
notiz de circa 1170. U. B. o. E., II., 343, Nr. 234, „in ca.stro Agist coram
domino Ottone de Rechberg (ein Lengenbacher) predictorum bonorum advocato.''
In der Zeugenreihe der Schlußverhandlung gleich nach den (liafen von Scalaha.
Graft de Amzinsbach.
') Raab, ü. B. v. Seitenstetten, S. 34, Nr. 24.
") Einen Friedrich de Peringe — anscheinend unter (1«mi I- Km« n. w as »M>t
eine genauere Untersuchung feststellen könnte — fand ich mitten unter
Bayern des Donaukreises in einer Begensburger Urkunde für das Stift Mondsee
de 1184, 2. 4. (U. B. o. E., IL, 387) nach Cliron. Iunaelacen.se P. 139, dann
139
eher verneinen und die Herren von Perg mit dem jüngeren
Friedrich bald nach 1194 und noch vor Chrafto von Amzinsbach ' )
das Zeitliche segnen und sein Geschlecht beenden lassen. Die
rasche Aufeinanderfolge des Todes der beiden Friedrich von Perg,
Vater und Sohn, vermengte sich in der Erinnerung Jans Enickls
zu einem Ereignis und zur Anknüpfung des Heimfalls der
Pergschen Güter an den Tod des Vaters, des Vogts von Perg.
Es ist bezeichnend, daß Enicld diesen nicht „enhalp Mern" sterben
ließ, wie er dies ja ausdrücklich bei Graf Ulrich von Klamm er-
wähnte. Erinnerte er sich da etwa an Friedrich von Perg,
den Sohn ?
Bekanntlich gliedert Stülz in seiner Stammtafel -) diesen
jüngeren Friedrich von Perg de 1194 Passau, Oktober 27., an
einen Adelram minor de Perg an, infolge ganz irriger Auffassung
einer Aldersbacher Traditionsnotiz de circa 1160.^) Es heißt da,
daß ein freier Mann Adliger mit seiner Frau Christina ihre vier
Söhne dem Stifte Aldersbach widmeten, und dies bezeugten
„Adilbertus advocatus et frater ejus Adilramus minor. ^^ Es sind
dies aber nicht die Brüder Adalbert und Adelram aus dem Ge-
schlechte der Vögte von Perg, sondern sie gehören dem dem Hoch-
stifte Bamberg affiliierten Geschl echte der Herren von Chamb an,
welche Vogteirechte ausübten in den von Bamberg gegründeten
Klöstern Aspach, Aldersbach und Oster hofen, wie man sich leicht
aus deren Traditionscodices überzeugen kann.
Dagegen ist Stülz merkwürdigerweise entgangen, die beiden
Brüder Adelram und Adelbert de Oftheringen unseren Vögten
von Perg anzugliedern. Diese von uns schon lange gehegte Ver-
dieses und Ried, Cod. dipl. Ratispoii., I., 265, überall steht ,, Peringe". U. B. o. E.
indiciert „de Perge" und zählt ihn zu unseren Perg.
^) Chraftos de Amzinsbach letzte Beurkundung fällt 1203, 24. 6. Aller-
dings erscheint er noch in einer Klosterneuburger Urkunde dieses Jahres ohne
Tagesangabe, a) Weiß, U. B. v. Heil. Kreuz. T., 34, Nr. 36; h) Meiller, Reg.
d. Bab., 90, Nr. 41.
^) Chmel, österr. Geschichtsforscher, II., 273.
^) Ebenda 270, Nr. 55. Stülz wird, wie seine Anmerkung daselbst zeigt,
durch den von Freiling (Frilingie) und durch den von Mistilbach verführt,
diese beiden Brüder Adalbert und Adelramus für Herren von Perg zu halten.
Freiling und Mistelbacli liegen nahe von Oftering, dessen Herrengeschlecht
Avir für Angehörige der Herren von Perg ansehen. Nun liegt aber auch ein
Freiling und ein Mistlbach, sowie die anderen Orte dieser Aldersbacher
Tradition (Mon. Boic, V., S. 333, Nr. LVIII) in Bayern, beide Rentamt Lands-
hut, ersteres Gt. Pfarrkirchen, letzteres Gt. Vilshofen, nahe von Aldersbach.
(Apian, Topographie, 249, 2 u. 232, 23.)
140
iiiutung inöglichsl zur Evirloiiz zu evlip1»Pii. «ollen rlie folgenden
Zeilen versuchen.
Die Brüder Adelram und Adelbert de Oftheringen gehören
dem Stamme der Vögte von Perg an.
Es sind nur sehr wenige urkundliche Xotizen, in welchen
diese edlen und freien Herren von Oftheringen aufscheinen.
Dieselben verteilen sich auf den kurzen Zeitraum von „circa 1150
bis 1167/' so daß man versucht wäre, diese Brüder Adelram (stets
der ältere) und Adelbert de Oftheringen mit den Brüdern
Adelram (gleichfalls stets der ältere) und Adelbert de Perge zu
identifizieren. Es geht dies aber nicht an, wenn wir folgenden Er-
wägungen Raum geben: Die Brüder Adelram und Adelbert de
Perge, Söhne Eudolfs Vogt von Perg, sind wie ihr Vater beur-
kundet als Vögte der Klöster St. Florian, St. Polten und als
zweite Vögte von Klosterneuburg,^) während die Brüder de
Oftheringen nie als solche genannt sind. Adelram von Perg, der
ältere Bruder, erscheint mit seinem Vater bereits 1117 und 1123,-)
dann mit seinem offenbar bedeutend jüngeren Bruder Adelbert,
welcher in der Zwischenzeit nur selten selbständig auftritt (1122 '( c.
1128 circa) de circa 1135^) bis 1147^) und ist weiterhin nicht
mehr beurkundet, während Adelbert de Perge, Friedrichs Vater,
noch bis 1163^) aufscheint. Es ist daher anzunehmen, daß
Adelram de Perge 1147 in den allgemeinen Kreuzzug mit Bischof
Eeginbert von Passau zog und aus diesem Kreuzzug nicht mehr
in die Heimat zurückkehrte. Dies wird zur Gewißheit aus dem
Eintrag zum 13. Oktober im ältesten Totenbuch von St. Florian ^) :
^) Vergl. das von StüJz Gebrachte in Chmels österreichische Geschichts-
forscher, IL
') Fisfhrr. God ttiid. Kln>tonit'nhiii«i a. a. O.. S. 6. Nr. 23: ebenda
vS. :>, Nr. IS.
=») Meilirr. Keg. der Jiab., S. 20—21.
*) Ebenda S. 33, Nr. 16, 1147, Mai, nach Schenk. B. Bercht.
») U. B. d. St., I., 446.
•) Czerny, „Das älteste Totenbuch von St. Florian"' im Arch. i. ö. G. r>6.
2 ad 13. November. Czerny verweist bezüglich „Radebot" (hier ist wohl homo
oder miles suus ausgelassen) auf die Garstener Tradition c. 1145. (U. B. o. E.,
I., 164, Nr. 135), wonach Domnus Walther parrochianus (Pfarrherr) Sirnicha
sein Gut im Machland durch Adelram de Perge an Garsten gab. Zeugen waren
„Berhtoldus de tombrunnen, Dietmarus de Agest (dessen Schwester Sophya
Adelrams zweite Gattin gewesen sein dürfte, siehe später). p]berhardus de
Marbach (nördl. von Mauthausen), Dietmarus, Radchoto, Otacher, Herbort.
Heinrich, Dietrich." Wir verweisen diesbezüglich noch auf den bekannten
Verzicht Leopolds, Markgrafen von Osterreich, dann Herzogs von Bayern, de
141
.jVlriimnius miles.^) advocatus. — Eadebot suus. hieroso-
liniitani.''
Wir können daher ganz zwanglos die beiden Brüder
Adelram und Adelbert de Oftheringen als Söhne Adelrams de
Perge (t 1147 — 1148 im Kreuzzug) angliedern.
Wir gehen daher zu deren Beurkundungen über, indem wir
nochmals betonen, daß Adelram, der einen gleichnamigen Sohn
hat und uns zuerst entgegentritt, offenbar der ältere Bruder ist —
vielleicht aus einer ersten Gattin Adelrams von Perg, während
sein Bruder Adelbert aus dessen zweiter Gattin stammen dürfte.
Als um das Jahr 1150 die edle Benedicta, Witwe nach Konrad von
Sunnelburch, mit ihrem zweiten Gatten, dem edlen Cholo von
Rodenfels, ein AUod in Gradw^ein dem Kloster Renn in Steier-
mark vergabten,-) bezeugten dies Udalrich et Friedrich, Söhne
Gotschalks de Hunesberch, Stephan de Eidmarch,^) Adelram de
Osteringen (sie!), Ulricus de Cruce, Wecil de Culuh,'^) Heinrich
et Burghard de Hunesperch, Burchart de Aueram et filius ejus
heinricus, Vecil de Mecelinsdorf, Eapoto de Cotech, Otaker de
Kuthartesdorf ."^ )
Um dieselbe Zeit (c. 1150) ^) hatte der Küster ' ) von
1137, Krems 1139, St. Florian zugunsten dieses Stiftes, wegen Windberg (U. B.
o. E., II., 180, Nr. 121), in welchem Adelram de Perge als zweiter Zeuge
genannt ist und als weitere Zeugen (ich verweise auf früher Gebrachtes) seine
Gefolgmannen : Gerboto de Arhingen, Radhoto de Narden et frater eius Einwich
de Chuliup, Gerhart Eamelare de Sippach {!), Ozo de Ihisivelt, Mazeli de
IMsivelt.
1) Miles bedeutet hier nicht einfach Ritter, Soldat, sondern Kreuzritter.
Wir erinnern uns, irgendwo geleseD zu haben „Adelramus miles patauiensis
episcopi et Rageboto homo eius", leider notierten wir uns nicht die Provenienz.
2) U. B. d. St., I., 172, Nr. 172, ex Orig. in Kl.-Reun. Bezüglich Zeit-
bestimmung, Todeszeit des Sunnelburg, Identität Cholos von Rodenfels mit
Cholo II. von Wilhering siehe unsere Ausführungen bei den Blankenbergern.
*) Diesen, sowie die ff. de Hunesberch sehen wir als Haunsbergische
Lehensleute an.
"») Cruce =: Kreuzen, Culub = Külb. Beides Gefolgmannen Adelrams,
kennzeichnen diesen nach allem vorher Deduzierten genügend als einen Herrn
von Perg oder doch diesen entstammend.
^) Aframberg, Matzelsdorf bei Wildon, Rudersdorf bei Feldkirchen-Graz,
so Zahns Register im U. B. d. St. ; auch Cotech sucht er bei Wildon. Diese
Gefolgmannen zählen wir zur Klientel der Benedicta, welche wir mit Fug und
Recht einem steierischen Geschlechte zuzählen können.
") U. B. o. E., I., 554, ex Codiee St. Nikolaus. Index hat ca. 1140.
Mon. Boic, IV., 237, aus derselben Quelle hat ca. 1150, an welche Zeitangabe
wir uns halten.
•) Edituus — aedituus gleich Küster, Kirchenaufseher.
142
St. Nikolaus bei Passau, namens Adalrieh, ein Gut Kudleicliingen M
^on seinen Brüdern Ijdalschalk und Ernst gekauft zur Delegation
durch diese an St. Nikolaus. Einen Teil dieses Gutes gab
Udalschalk ,.,//? manum cmiisdmu nohilis viri Adalrammi de
0/theringen" und dieser ,,potestative" an St. Nikolaus; den
anderen Gutsteil gab Ernst „propria et potestativa manu'^ eben-
dahin, haue ergo traditioneni verissima assertione testos appro-
bant: Adalrammus de Oftheringen, Eberhart, Herdie, Lantfrit
fratres nobiles viri de Hartheimen, Adelram de Emilingen mini-
strialis sti Stephani, — , Selpker de Widahe, — , — , Iniizo de
Hartheim, Porno de Hartheim, Meginhart de Ferge, Porno de
Allenehofen, Wirint de Stode, Waltchun de Straze. -)
Nach einer von Karlin gleichfalls circa 1150 •^) angesetzten
Tradition gab Heilka de Birboim durch die Hand ihres Sohnes
Gerhard und ihrer Tochter — welche an diesem Tage in das
Göttweiger Frauenstift trat — ebendahin einen Weingarten ad
Staudratisdorf . ^) idoncu asciti sunt testes hü Adalramics de
Oftheringin, Pudiger f rater ipsius Gerhardi, Hermannus de
Porze, Wolfram, Otacher de Treisim, Hartwicus, Pahewinus
de Winchil.
Sehr bemerkenswert ist, daß, als Bischof Konrad von Passau
zu Kremsmünster im Jahre 1151 am 22. ^lai bei Inserierung des
Stiftbriefes von Erlakloster, durch den edlen Otto und seine Ver-
w^andten ausgestellt, diese Klosterstiftung erneuerte, als ersteir
Laienzeuge Adelram de Oftheringen fungierte^: .Jtem ex laicis
') Rudling, 0. G. Hinzenbacb, bei Eferding.
*) Hartheim, Emling, Weidacb, Straß, alles bei Alkoven. Der Meginhart
de Perge könnte wieder auf die Perg'sche Zugehörigkeit hinweisen oder ist
Berg bei Linz-Leonding gemeint; dann könnte Stode: Staudaeh in
O. G. Leonding oder in O. G. Oftering sein. Auch an Stauder, 0. G. Kreuzen,
nördl. von Grein ist zu denken, dann wäre „Perge" das Perg im Machland.
') Saalbuch von Göttweig a. a. O. 65, Nr. 264. Die verschiedene Identifi-
zierung von Birboim und Birbaum siehe in der betreffenden Note bei Karlin
und bei Fischer Trad. -Codex von Klosterneuburg, Nr. 331 und S. 256.
Vergf. auch Schueikhardt (Darstellung V. U. M. B., I. Bd., 5, 84.) Es ist
bemerkenswert, daß bei einer Gabe derselben Frau, hier Heilwig de Pirbaum
genannt, an das Kloster Seitenstetten (Raab, U. B. von Seitenstetten, S. 7,
Nr. 5, ca. 1153, bei Meiller, Reg. der Bal)enb., S. 48, Nr. 73. gegen das Jalir 1170.
„willkürlich", wie er in Note 234 angibt) iil)er ihre Erbgüter als erster Zeuge
nach den Grafen Allurtus de Pcr(je auftritt. Da dieser sonst in datierten
Urkunden nicht über 1163 aufscheint, so rücken wir auch diese Urkunde
zwischen 1160 — 1163, wogegen die Note bei Meiller nicht im Gegensatz ist.
*) Ist wohl Stattersdorf a. d. Traisen, südl. von St. Polten.
14:)
Testes sunt renovatioiüs Adelrammus de Offtheringen, herrandus
de Werde, Adalber de Xuivaren, Marquard de Wesen, Richker de
Osternahe, Euodeger ceterique quam ])lurinii.O
Gegen das Jahr 1160 tritt nun auch der jüngere Bruder
Adelbert de Oftheringen auf den Plan, also frühestens 1140 ge-
boren. Und zwar sehen wir von nun an die Ofther inger nur mehr
in Urkunden und Notizen des nahen Klosters Wilhering.
Um das Jahr 1160^) bezeugten den von Gerold von Curen-
berch mit Abt G. und dem Konvent von Wilhering getroffenen
Tausch um seine Besitzung Ciirenberch gegen des Klosters Gut
Waltrathart ^) als erste: Adelram, Albret de Offehringen; des
weiteren genannte de Grilporten, Bruscinken, Kirgsteten, trhun,
thenun, Bercheim, Adelharthinc, Eiidof dingen, therimbach, Miil-
bach, Arnhold de Meiscingen, Vrilingen, Hiringen, Lintheim,
Durcheim (?)? Gumpotingen und de Chalheini,^) fast alle zwischen
Wilhering und Ofthering angesessen.
Das Jahr 1161 ■') bringt uns zwei Beurkundungen desselben
Wilheringer Abts Gebhard TL: a) Heinrich de Rotele") — aus
der Klientel der Familie des Stifters Colo von Willeheringen-
Waessenberg — übergab gegen Erhalt von 11 TT. Silbers ein Gut
in Ederamesberge) in Treuesweise dem Adelramm de Oftheringen,
dieser dem Eberan de Borzheim ^) und der letztere gab dieses
^) Orig. im Archiv für Niederösterreich bei der Statthalterei in Wien;
U. B. o. E., II., 258, nach Pez. Thesaurus 6. 1., 362; auch veröffentlicht von
Starzer in Mitteilungen des Archivs für Niederösterreich, I., S. 54, Nr. 2.
Nuivarn ^ Neufahrn in O. G. Marchtrenk ; Werde = Wörth, 0. G. Rupprechts-
hofen oder O. G. Langacker im Machland ! ! Die übrigen Genannten Passauer
Ministerialen.
=*) U. B. o. E., II., 277, zwischen 1155—1161.
') Kürnberg bei Linz bekannt. Waltrathart entzog sich der Bestimmung.
Wald und Hart deuten auf Waldteile.
*) Grilporten = Grillenpartz, 0. G. Holzhausen: Bruscinken ^'l^risching,
südl. von Holzhausen. Kirchstetten, zwischen Holzhausen und Oftering,
Traun bekannt. Thenun = Thening bei Kirchberg, Alharting und Bergham,
Ruefling, nordwestl. und westl. von Leonding, Dörnbach, Mühlbach, nordwestl.
von Ruefling; Meiscingen, auch Misgingen ist der Maischingerhof in
0. G. Wilhering ; Freiling, westl. von Oftering ; Hiering, ? 0. G. Manglburg bei
Grieskirchen ; Lindham, westl. von Ottensheim; Durcheim?, Gumpolding,
zwischen Kirchberg und Alkoven : Chalheim =: ? Kallham bei Neumarkt, tjber
Arnold de Meiscingen siehe später.
^) U.' B. o. E., IL, 313—14, et 312—313.
*) Eodel an der Rodl Avestl. von Ottenslieim.
') Edramsberg bei Schönering.
*) Ist Avohl Parzheim zwischen Eferding und Haiding.
144
iiUod auf des Abtes Bitte in inaniis domini Heinriei de iScoveiiber^
nobilis et potentis viri zur Beschirmung. Dies bezeugten liberi.
Wernhart de Jugelbach, Amelbreht de Antesine, Eberannus de
Borsheim, ^) Adelram de Oftheringen. Unter den „Ministerialen"
s^hen wir auch den bekannten Egino de Bost^nbach.-) Derselbe
Heinrich de Eotile gab vor denselben Zeugen an Wilhering ein
Thit in villa Eotile „P^i' nianus AdeJrammi in nianus Eberanni et
ille in manus domini Heinriei de Scovenberg. h) Wernhart de
Truna, gleichfalls von der Klientel der vStifterfamilic, ) gab ein
Gut in derselben villa Truna an Wilhering per nianus Adelramini
libere conditionis viri de Oftheringen. Dies bezeugten Bernhart
de Truna et frater eins Ernost, Adelram de Ofteringen et filivs
eins Adelram, hü libere conditionis viri. Unter den „Mini-
sterialen'^ sehen wir die von Rodel, Werde, Mülbach, Kurecheim
(Kirchheim),*) (den obigen:) Wernhard de Truna und Ulrich de
Kirchstetten.
In einer vom U. B. o. E. mit c. 1190 •') viel zu spät ange-
setzten Xotiz des Mondseer Traditionscodex erscheint Adalbert:
de Oftheringen zum lezten Male. Das Stift gab nämlich sein Gut
in loco Encinesperge '') einem gewissen Bahewin de Everdin.i»e
per manus fideiussoris (Salman ?) Adalherti de Oftherin zu Leil;-
geding. Dies bezeugten Adalhertus de Oftheringen, Timo de
Bernowe, Herbert de Sluzzilberch, Marchwart de Ahliten.
Vdalricus de Sealbach, Ditrich de Huttenheiniin, — , Chunrat de
Liten, Chunradus de Trune, Liubhart de Everdinge. )
^) Antesiiie, Fluß Anlesen, Audießenbacli im Innkreis. Beide liier
Genannten : Ainelbert de Antesine (Amelbert de Aigling = Forehtenau,
zwischen Aurolzmünster und St. Martin) und der Parzheimer sind wohl irrig
mit dem Julbacher und Ofteringer auf ein und dieselbe Rangstufe gestellt.
(Siehe später.)
*) Siehe die Schönhering-Blankenberg.
^) Gehört also nicht zu den Brüdern Bernhart und Ernst von Traui?.
-oudern ist der später Genannte.
^) Ein Kirchham in 0. G. Puchberg, westl. von Wels; wir werden aber
später sehen, daß der Pfarrort Kirchberg auch mit Kirchstetten und vielleicht
auch mit Kirchheim verwechselt wird.
) U. B. o. E. (aus dem Codex lunaelacense) , I., 94 — 95. Wir setzen die
Notiz vor 1167, da der in derselben genannte „Liublmrt do Fvording" 1ir»7.
14. 7., bereits tot war. (U. B. o. E., II., 332.)
•) Encinesperge ist Entzensberg, Pfarre Eferding. (U. B. o. E., IX..
Xr. 166.)
) Bernau bei Wels, Schlüßlberg im Trattnachtal ; Achleiten, 0. G.
Krenglbach, oder 0. G. Thallieini bei Wels; Scliallbach. 0. G. TTofkirclion an der
145
Am 14. Juli noT^) bestätigte zu Ebelsberg Bischof Abono
von Passau den zwischen Abt G. von Wilhering und seinen Vor-
fahren getroffenen Outstausch. Wilhering hatte durch Herzog
Heinrich von üsterreicli als Vogt von Passau zwei Hofstätten in
Tenning und in Misgingen der bischöflichen Mensa gegen
l'rhalt eines Dominieales zu Ederamsberg übergeben. Dies be-
zeugten ex Uiicis: Graf Kapoto von Ortenberch, Chunradus iunior
de Pilstein, Pabo de Sliunz, Dietricus de Paumgartenperge et
frater eins Heinricus, Werigant de Rumtingen, Ernist de Hart-
heim, Otto et frater eius Engilbert de Struben, Poto de Massingen,
Pudiger de Aheimen, Rudiger et frater eius Porno de Holzhusen,
Ogo de Lonstorf, Alrammus de Oftheringen/) Tulting de Ebils-
perge, castallus, Albert de Harde, Walchun de Harde, Chunradus
de Hage, Leutoldus de Eotenvelse et alias Leutoldus Longus.
Wir sind mit den Beurkundungen über die Herren von
Oftheringen zu Ende gelangt, w^obei es gewiß aufgefallen ist, daß
in keiner derselben ein Mitglied der Vögte von Perg aufscheint.
Dennoch sehen wir Adalbert von Perge zweimal die Wege der
Oftheringer kreuzen; einmal bei den Vergabungen der Heilca-
Heihüig von Birhaum: 1. an Göttweig: Adelram de Oftheringen,
2. an Seitenstetten : Ädclbert de Perge, und dann bezüglich des
Gutes in Misgingen. (Wilhering. =^) Die gleichen Namen der
Brüderpaare Adelram und Adelbert bei den Vögten von Perg und
bei den Oftheringen, die Leichtigkeit der Angliederung Letzterer
an einen der Ersleren, der Zeit nach, wäre für unsere Vermutung
gewiß nicht ausschlaggebend, wenn nicht hiezu noch ein ganz
besonderes Moment treten w^ürde.
Die landesfürstliche Lehensherrschaft Mitterher g,^) die wir
Trattnach; Huttenheim? Ottenheim, 0. G. Buclikirchen bei Wels; Liubhart de
Everding z=z (maritus eius (Liuppirch) Liuphardus (de Everding burgensis)
beate memorie 11G7, 14. 7., L\ B. o. E., II., 332.)
^) U. B. o. E., II., 332 — 33. über diese Urkunde werden wir gelegent-
lich der Abhandlung über die Herren von Sleunz besonders schreiben.
-) Nach der Stellung Alramms unter den Passauischen Ministerialen
wäre es zweifelhaft, ob man ihn zu den Freien von Ofthering zählen darf.
Aber auch der hochfreie Poto de Massingen (Kreuzritter 1189 — 1190, siehe
Ansbert) steht hier zwischen Passauer Ministerialen. Er stammt aus Nieder-
bayern. Wir haben die Bemerkung gemacht, daß in Klosterurkunden der
Rangunterschied nicht so streng gewahrt ist, wie in landesfürstlichen Urkunden.
') Siehe später.
*) Das folgende ist durchgehends nach von mir eingesehenen Original-
Urkunden im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, desgleichen nach den
10
14()
eingangs als die Eechtsnachfolgerin der Herreu und liurg von
Perg hingestellt haben, war urkundlichen Spuren gemäß seit
1267 im Lehenbesitz der Herren von Kapellen und blieb im Besitz
dieses Geschlechtes bis zu dessen Aussterben um die Weihnachts-
zeit 1406. Der letzte Kapeller, Eberhard III., hatte nur zwei
Töchter, Dorothea, vermählt mit Hartneid von Lichtenstein zu
^icolsburg, und Wilburg, vermählt mit Georg, dem letzten Herrn
von Dachsberg. Mitterberg fiel mit Teilung der letzteren
Schwester zu. Als aber auch diese mit samt ihrem Manne ohne
Kinder endeten, fiel die Herrschaft Mitterberg wieder an den
Landesherrn zurück.
Die Feste Mitterherg mit ihrer Zugehörung, dann die einst
von Mitterberg lehenbaren Stücke: das Haus Scliiverfberg, die
Feste Winthag, Sitz und Hof zu Hard, wurden je als ganzes
weitier verliehen. Die ritternmßigen, Recht- und Beutellehe?! der
Herrschaft Mitterberg südlich der Donau wurden einzeln zu
Lehen gegeben. Diese lernen wir kennen aus dem letzten Lehen-
buch Herzogs Albrecht V. de annis 1422 — 1430;^) aus einem
Lehenbuch de 1437, dann de 1457, 1458.-) Wir erblicken da, als
von der Herrschaft Mitterberg zu Lehen rührend, kom])akt
liegende Stücke:
In det^ Pfarre Ofthering : Zu Perwind, zu Kirchstetten, zu
Pachaim, zu Ober- und Nieder-Pruesching, zu Hausleiten, zu
Oberndorf, zu Grillenparcz, zu Irnstein, dacz dem frein am
Lehen, zu Niederpachaim, zu Niederwidem, zu Newfarn, das
Holz der Pirhenpühl, zu Pachaim den Zehent auf dem Maurer-,
Pauscher-, Leitgeben-, Grabeiglgut, auf dem Wolf- und Tan-
hauserhof, auf der Hiltlhub, auf der Hohenrenz Wismat und
drei ritterrnäßige Stücke, zwei bei ]\Iarchtr(^nk, eines zu
Pachaim.
In der Pfarre Hörsching (Heresing) : Hauptsächlich zu Hör-
sching selbst, dann zu Kabarn; zu Winding, zu Pudolfsdorf,
zu Amstetten, zu Neyczeneck, dacz dem lerenhaus, dacz dem
Weißen, zu Sibendürfting, Nehof, Muffelhube, Hochhof, Tal-
lehen, die Wald: die Lerocheraecker, auf der Haid, das
Prewerlehen, Haberzagellehen, Chewkellehen, Wenzel : W^ald-
daselbst erliegenden landesfürstlichen Lehenbüchern Herzog Albrechts TU. —
V., dann de 1437 und Herzog Albrechts VI., sowie Kaiser Friedrich.s ITT. — (IV.).
') „Wilburgen des ** von Dadisberg Witibon T^eliensohaft."
') In diesen drei I^henbüchern als: ..von der Herrschaft Mitterber«:
I>ehenschari''.
147
iniihle, (irathof, Scliiiiiellehen zu Staiß, Gut zu Reisach, Lehen
zu Marchtrenkh, zu Frandorf, zu Oberholdeu.
Jn der Pfarre Holzliawsen: Zehent auf füuf Güter.
/// der Pfarre KIrchherg auch Kirchstetten: ^) Zu Niedernpuch,
zu Puch.
Jn derPfarre Leonding: Zu Friesenegk, zu Uczing, zu Rudolfing
(i. e. Ruefling), zu Oberurewt ; zu Berkhaini ein rittermäßig
Lehen.
In der Pfarre Alkoven: Die Zehente auf zahlreichen Stücken zu
Straßheini : Winkheihof, Kurzenlehen, Aygen-, Schalkel-,
Nater-, Hofmavrlehen, Weingart-, Stainpeck-, Stettenhube,
auf dem Schrnid-, Prenntl-, Kressen-, Jegerlehen und Pinter-
lehen etc.
Ln der Pfarre Eferding: Ein Gut an der Wis.
In der Linzer Pfarre: Ob- und Nieder-Stokach, Holzhaim,
Aichach, Pfaffenhart (Lustenfelden), Ördach, Hochstraß und
Zehente.
In der Pfarre Tauerskeim: ^) Hof zu Gykennuten, Schrengel-
lehen, Zehente auf dem Kirchdorf, zu Grub, zu Prunnöd. Das
Gut zu Stadel als ritt ermäßig Lehen.
In der Pfarre Munichen :''^) Auch: Steibllehen, Hof unterm Berg,
Hof zu Reintal, Obergut zu Schadlinz, Zehente auf Rorhof
und Wolfwinkel.
In St. Florianer Pfarre: Die Güter: das Neuhaus, an dem Spar-
rewtt, an dem Revsenberg, dacz den Garren, dacz dem Schal-
chen, dacz dem Hayholczer, die hübe im Holz.
Nebst einzelnen Stücken in Ehelsherger, Ansf eider, Nenn-
kircher*) Pfarren.
Zn einer ziveiten Gruppe rechnen wir die Lehenstücke:
In der St. Valentin-Pfarre: Zu Rems, auf dem Wagram, zu
Kirchdorf, zu Fürhart, zu Hofkirchen, im Ennsdorf, in der
Grub, auf dem Wasen, Orthof aufm Wagram, der Dawchinger-
hof.
In der Pfarre Erlaldoster: Zehente und Äcker zu Erlakloster,
Lehen zu Weingarten das. ; zu Erlach : 1/2 Haus, 3 Hofstätten,
% Sitz und Vl' Hof. Vogtrecht auf der Angerwiese, Stücke im
Altenhofer Feld, zu St. Panthaleon, zu dem Dorf im Englbach.
*) In dem einen Lehenbueh in Kirchberger, im anderen in Kirchstetter
Pf. : dieselben Stücke.
') Gemeint ist Tauersheim südlich der Donau: St. Peter in der Zizlaii.
') Kleinmünchen bei Ebelsberg.
*) Neunkirchen auf der Ypf.
10*
148
Z?/ dieser Gruppe zerstreute Stücke in Äshacher, Wolfs-
hacher, Weistraher, Behaimberger (ein rittermäßig Lehen),
Hadershof er (acht Lehenstücke), Ennser (ein rittermäßig Lehen) ^
Kronstorfer, Wolfahrer, Sierninger und W aldneunhircher
Pfarren.
Zu einer weitere?! Gruppe, eventuell auch zur ersten Gruppe
gehörig zählen wir die Mitterberger Lehenstücke:
Ln der Weißkircher Pfarre: Lehen zu Chabarn, Pausbeckhube
beim Sippach, Mittergut zu Langacker, Tafern und Hofstatt
zu Weißkirchen bei der Traun, Zehente zu Samersdorf, zu
Leobmbach, zu Baumgarten, zu Chabarn, zu Tudach, zu
Potschaczgrub, zu Aich, zu Muschnig, Marchtrenk, Krai-
schain, Anger, Pergartten, Alhayming, am Lehen, im Vor-
hech, zu Heczendorf, in dem Eeut, im Kronberg, zu den
Pehingern, zu Oberhub, dacz den Dörfflingern, dacz Haczen-
dorf, dacz dem pilczlein, zu l^iederlanngreben, vom Krem-
lein sgut.
/?? Slaisshaimer Pfarre: Zehente auf dem Spiegelhof, zu Grub^
Obern Tudach, Sneydelsöd, Mordhub, Herzogenberg, Eyd-
leinsberg und Praitenwidem.
In Talhaimer Pfarre: Auf der Scholpenzaunmühle.
Ln Welser Pfarre: i/o Hof in der Schwaig, die Krotmühle, Höfe
in der Sachsenaw, Pauhof zu Schefolczeck.
Ln Gunskircher Pfarre: Gut Trübenberg, Zehente zu Peczleins-
perg, im Tal, im Holcz.
Ln Krengelbecker Pfarre: Der Sitz zu Schmiding, Güter im Holz,
zu Oberhaim, zu Ebmeinsperg, Zehente in der Plahen, auf
dem Rudmundshof, Wiese zu Maling.
In Püchler Pfarre: % Hof an der Inn (ritterniäßig Lehen),
Stücke im Pirichech, zu Njsting, auf dem Luczleinsberg.
Bemerkenswert sind die rittermäßigen Zehente in der Pfarre
Kirchdorf : ') Zehenthäuser in der Lauben, dacz Micheln an der
Straß, dacz Rurrmund und am Gattern, dann Zehente auf dem
Alramsberg ^) (Adelramsberg) und auf dem Hof zu Ynczens-
dorf^), dann
In Kirchheirner Pfarre: ^) Gütel zu Ober-Weidach.
') Kirchdorf südlich von Kremsmünster bei Schlierbach.
') Alramsberg erinnert an die Adelram de Perge, de Ofthering.
') Ynczensdorf = Inzersdorf.
*) Kirchham, Pfarre im Dekanat Pettenbaoli — wo wir aber kein Weidacb
finden, vielleicht Verwechslung des Skriptors mit Kirchberg — wo nicht weit
149
Zerstreute Lehengüter von Mitterberg sind noch in Att-
nanger, Schöndorf er, Lochkircher (Lachkircher), Olstorfer und
Petenpecker Pfarren.
Überschauen wir diese Lehen der Herrschaft Mitterberg
(also der \'ögte von Perg), wie sie sich mehr als 200 Jahre nach
dem Aussterben des Herrengeschlechtes nach mannigfachem
Wechsel noch im 15. Jahrhundert bei dieser Herrschaft erhalten
haben, so finden wir dieselben gerade dort konzentriert, wo die
beiden Brüder Adelram und Adelbert von Ofthering auftreten:
Ofthering-Hörsching, Erlakloster (wobei wir bemerken, daß Erla-
/icloster Patron von Hörsching seit jeher war), Ebelsberg, Alkoven
und Eferding.
Wir halten daher nach allem Vorgebrachten die Herren von
Oftheringen als zum Stamm der Vögte von Perg zugehörig.
Die in unserer Stammtafel zum Ausdruck gebrachte Kom-
hinntion bezüglich der Sophya, Schwester Dietmars von Aist, als
zweite Gattin Adelrams von Perg, dem sie den Sohn Adelbert —
den jüngeren Bruder Adelrams von Ofthering — gebar und die
in ihrer zweiten Ehe mit Engelbert von Blankenberg-Schönhering
vermählt war, stützt sich, abgesehen davon, daß die Zeitenfolgen
derselben keineswegs widersprechen:
1. Auf die Notiz aus dem Aldersbacher Traditionscodex
bezüglich des Gutes Zirknarn,^) daß (wohl bedeutend) vor 1170
vir illustris Ditmarus de Agist das Gut Zirknarn an Aldersbach
gab, auf welches Gut soror ipsius (Dietmari) Sophia eiusque filius
Adelbertus verzichteten, daß aber dann Engilbertus de Sconheringin,
qui eandem Sophiam postea daxit uxorem sein Gut Hertgeresdorf
dem Wernher von Grizbach als Pfand für Aldersbach übergab,
falls sein eigener Sohn, mit Sophia erzeugt, oder seine mit dieser
noch überkommenden Kinder das Stift Aldersbach bezüglich des
ersteren Gutes beirren würden, etc. etc.^)
2. Auf die Transaktion des Abt Gebhard von Wilhering be-
züglich des Gutes in villa Misgingen ^^), welches Arnold von der
Klientel domini Adalherti de Perge viri valde eminentis, per
davon, allerdings in Alkovener Pfarre, ein Weidach. Eines der Lehenbücher
schreibt statt Alkofen : Altenhofen 1
^) U. B. o. E., II., 343, Nr. 234. Ist das später bei St. Florian befindliche
Zirking, Pfarre Ried.
^) Die Schlußdatierung dieser vier Handlungen umfassenden Notiz ist
circa 1170.
») U. B. o. E., II., 314—15, Nr. 214, anno 1161.
150
manus de Scohneringen libere conditionis viri an
Wilhering übergab, gegen Rückerhalt als Leibgeding, welche
Transaktion Adelhert de Perge nachträglich zum Teile rück-
gängig machte. Gerade daß in diesen beiden Notizen Engelbert
de Blankenberg noch de Sconheringen genannt wird, beweist,
daß seine Handlungen zwischen 1150 und 1160 fallen. Es könnte
daher Adalbert de Perge als Oheim und Gerhab Adalberts de
Oftheringen gehandelt haben.
3. Die Mitzeugenschaft Dietmars de Ägest in der Garstner
Notiz, zufolge welcher um 1145 Adelram de Perge das Gut des
Pfarrers von Sierning situm in Machlant an Garsten übergab.^)
Die zweite in der Stammtafel gleichfalls zum Ausdruck
gebrachte Kombination, daß Adelram I. de Oftheringen eine
Tochter Gisela hatte, welche vielleicht die Gattin des 1209 ver-
storbenen Walchun A^on Grieshach-Wachsenherg war, stützt sich
nur auf die Eintragungen im ältesten St. Florianer Nekrolog,-)
sowie in jenem von Wilhering: '•)
a) 10. November: Adalram pater Gisile de Griezpach.
30. Jänner: Gisila de Griezpach beat. mem. conversa soror
nostra obiit.
h) 13. März und 23. Juli: Gysla de Wessenberck
Wenn diese Kombination späterhin durch weitere bekannt
gewordene Notizen bestätigt wird, so wäre auch der Beweis er-
bracht, daß in den verschiedenen Klöstern das Andenken der
Wohltäter durchaus nicht stets am Todestag, sondern auch an
anderen Tagen (Pfründenaufbesserung etc.) gehalten wurde.
') A. a. O., I., S. 164, Nr. 134. Mitterberg hatte in der Pfarre Sierning
Lehen.
^) Czerny, Das älteste Totenbuch des Stiftes St. Florian im Archiv für
Österreichische Geschichte, Bd. 56, 2,
') GriUenherger, Die ältesten Totenbücher von Wilhering.
151
Albrecht de Külb
I
Radboto de Külb
uxor C'hristiiia
C'hristina iiuia fratruiii Adelraiui
et Adelberti ile Pero-e.
Rudolf I. de Perge
vor seiner (Jattin Gisela.
Walchun de Perge
uxor Adellieid
prediuni Ratoldisdorf cum
manu matris sue et uxoris
et filii et filie sue.
Rudolf II.
r Irühzeitis*.
Ernst Dietrich
ohne Erben.
Richinza
von Külb
bringt ihrem Manne
nach dem erblosen
Tode ihrer Brüder
das Külb'sche
Erbe zu.
Rudolf III. de Perge
cum manu uxoris sue Kichize pro
remedio filii sui Kudolfi, '/., mans. in
Herzogenburg. Vogt von St. Florian,
2. Vogt in Kl. -Neuburg, predium Ratoldis-
dorf, in datierten Urkk. 1108—1123, ma-
trona Richinza de Perg mansum in Küll).
filia
Rudolf IV. Adelram de Perge
r 1117-1123 mit seinem Vater,
1135—1117 mit seinem Bruder
Advokat von St. Florian,
2. Vogt von Kloster-Xeuburg.
(1117) hierosolimitanus, t.
auuneulus suus Ernst de Kuliub.
I* uxor unbekannt.
II* uxor? Sophia de Agast
(Mutter eines Adalbert) in zweiter
Ehe mit Engelbert von Schön-
hering-Blankenberg.
Richinza
uxor Adelrami
de Waldeck-
Feistritz-
Waltenstein et
Eppenberg.
Waldmark und
Seckau.
Adalbert de Perge
circa 1122-11G3.
1141, 18. X. cognatus Liupaldi
marchionis Austrie, ducis Baua-
riae. ca. 1150. Ens. cognatus
Heinrici ducis Bauariae.^)
Administrator der Vogtei Sankt
Polten. Advocatus st'i. Floriani.
uxor unbekannt.''*) Hat zu Leb-
zeiten seines Bruders Adelram
(t 1147—111:8) in Kloster- Neu-
burg gewiß keine Vogteirechte
ausgeübt. Erscheint in den
Nekrologien nicht als Advokat.
Adelram I.
de Ofthering
ca. 1150—1167
uxor unbekannt.
Adalbert
de Ofthering
ca. 1160-ll(i7.
Adelram II. de Ofthering Gisela P
nur einmal mit dem Vater uxor eines
beurkundet. Griesbach-
Wachsenberg
? Walchuui.
Fridericus advocatus de Perge
ca. 1175— llül 15. VIT.
t ini Kreuzzug zu Antiochia 15. VH. 1191, sep.
in monasterio sti. Georgii. Vog*t des Klosters
Melk, erschlägt ca. 1180 den herzogl. Richter
Siutram, räumt das Land, nach Bayern, capellam
et montem Cidelarn 1181 an Raitenhaslach.
Nimmt seine Eigen: Perg, Albrechtsberg, Külb,
von Österreich zu Lehen und gewinnt Hulde,
vor 1186, August (Georgenberg), ding-t sie aber
dem Herzog auf. Uxor Agnes — eine Bayerin?
Primogenitus Fridericus puer de Pergen (nicht advocatus)
t innocenter am mit und nach seinem Vater in Raitenlaslach, consanguineus Pabonis de
Tage der Geburt. Ellenbrechtskirchen-Zollingen, der wieder Bischofs Wolfker von Passau
in consanguinitate proximus 1104. 1194—1195 letzte Beurkundung, sollte
eine Passauer Ministerialin zur Ehe nehmen. Vater und Sohn in Raiten-
haslach mit Gefolgmannen aus Perg- Albrechtsberg- Külb'schem Gebiet.
152
Das Wwppen der Vögte von Perg ist nicht bekannt. Das Siegel des
Friedrich advocatus de Perge 1181 in Raitenhaslach ist vollkommen unkennt-
lich; das Siegel des Marktes Perg zeigt in rotem Schild ein weißes Einhorn auf
schwarzem Dreiberg. Ob wir hier eine Kontinuität des Wappens der Herren
von Perg erkennen dürfen, bleibt fraglich.
M Es ist sehr bemerkenswert, daß nur Adalbert de Perge cognatus der
Babenberger, und zwar der Brüder Liupalds IV. (V.) und Heinrichs Jasomir-
gott, deren älterer Bruder Adalbert krankheitshalber nicht Markgraf wurde
und 1137, 9. November, starb, genannt wird. Die Reimchronik über die Stiftung
von Zwetl (Jänner 1138. — Fräst., S. 13 und 22) schreibt:
,,von Trier, von Chupharn und auch nu'
von Perg, von mancher gegent reih
des Markgrafen sipp waren etleich
die sich des tags gesampt bieten" zc.
und stellt die von Perg im allgemeinen als die Gesippen der Markgräfin hin.
Es könnte aber auch nur Adalbert gemeint sein, was evetituell mit df^r Tjösuiiü
der nächsten Frage zusammenhängt.
^) Stülz gibt Adalbert von Perg zwei Frauen, Adelheid und Sophia, auf
Grund folgender Klosterneuburger Tradition (Reg. bei StiUz Nr. 35, 1137, bei
Fischer Codex Nr. 187) — quod Adalbertus advocatus ecdesie dei genitrici^
Marie Neunburg predium quod Gecendorf situm, X et VII beneficiis divisum,
itemque VI curtiolis adauctum est, manu Sophiae nobilis matrone sue tali
intentione donauit, quatenus sibi, parentele quoque et proli, uecnon Älheide
priori sue coniugi oblatio fieret, pro remedio peccati. Zeugen Chadolt de Mor-
perge, Adelbreht de Hörne, Reginger de Stoize, Egino de Vihoven. Marchort
de Hintperge, Ödalrich de Suueringen, Heinrich de Pertoldesdorf, Gerung
aureus, Wernhart de Lancendorf, Tleidenrich de Manneswerde, Leupolt de
Peugen, Adalbero de Hittendorf, Cadalhoh de Asparn, Ödalrich de Tulbingen,
Engelbrecht dte Valchensteine."
Die Kontroversen, ob dieser Adalhertus adi^ocaius der Adalbert de Perge
— den Siülz und Fischer als zweiten Vogt von Klosterneuburg ansehen —
oder der Markgraf ensohn Adalbert ist, der namens des Markgrafen die Vogtei
ausübte, sind bei Stiilz a. a. O., S. 266, und bei Fischer, S. 236. nachzulesen.
Nicht recht hat aber Fischer, daß Adalbert de Perge im Klosterneuburger
Nekrolog nicht einmal erwähnt wird. Zum V. Kai. April (28. 3.) hat dieses
Nekrolog {Zeibig im A. f. ö. G.-Qu., VII., 280) „Albero de Perge" und am
selben Tage (28. 3.) hat das Nekrolog von St. Andrae a. d. Traisen (Meiller,
A. ö. G., XIX) „Albertus de Perge". Merkwürdigerweise folgt Meiller in dieser
Kontroverse der Ansicht Stiilz'. (Salzlmrger Reg., Stammtafel, S. 467.) Auf-
fallend ist, daß gerade Adelram de Perge im Klosterneuburger Nekrolog nicht
aufscheint.
Wir glauben aber an der Hand folgender Erwägungen zu einem für die
Ansicht Fischers günstigen und endgültigen Resultat zu gelangen :
1. So lange Adelram von Perg, der ältere Bruder, lebte, hat nur er allein
als Untervogt von Klosterueuburg fungiert. Aber auch nach seinem Tode,
im Kreuzzug 1147 — 1148, wird dessen jüngerer Bruder Adalbert von Perg nicht
als Advokat des Stiftes erwähnt. Im Stiftsnekrolog fehlt bei ihm der Titel
..advocatus", während 7.11111 9. 11. bei „Adelbertus Livpoldi mareliioiiis filius'"
ausdrücklich „Advocatus noster" steht.
2. Weun in obigem Gabbrief um Oecendorf unter dem Cieber „Adelhertiis
adcoeatus" der Adelherf de Pcrge gemeint wäre, so müßten unter den Zeugen
doch einige derselben als Pergische Gefolgmannen sich dokumentieren, was
aber durchaus nicht der Fall ist. Zudem steht im Totenbuch von Kloster-
neuburg beim 25. 3. „Adelheidis marchionissa, hec tradidit Gezendorf'^ — damit
kann doch nur obige Adelheid prior coniux Adalberti advocati gemeint sein,
wenngleich dieser nie Markgraf war.
3. Schließlich ist auch anderwärts, Nr. 40 des Cod. von Klosterneuburg,
eine Adelheid als f Gattin des „Adelhcrt viarchionis Liiipoldi filius"
dokumentiert.
4. Hat der Codex von Klosterneuburg immer nur die Ausdrücke:
„Adalbertus marchionis tilius, advocatus noster" — oder nur „marchionis
Liupaldi filius'' — oder nur ,, Adalbertus advocatus" ; dann nur "Adalbertus de
Perge", aber nie : „Adalbertus de Perge, advocatus noster".
Schließlich möchten wir noch zu dieser Frage der zwei Frauen des
Markgrafensohiies Adalbert — über welche die Babenbergischen Historio-
graphen, besonders was die zweite anbelangt, so strittig und im unklaren
sind — eine Vermutung auszusprechen uns erlauben. Was geschah mit des
Markgrafensohnes Adalberts Witwe Sophia? Die Babenberger-Chronisten
schweigen über dieselbe. Sollte sie nicht vielleicht in zweiter Ehe den Adalbert
de Perge geheiratet haben, der dadurch „Cognatus" der Babenberger-Brüder
Liupolds IV. (V.) und Heinrichs wurde? Die Stiftung von Zwetl soll aller-
dings schon im Jänner 1138 stattgefunden haben — etwas kurz nach dem
9. 11. 1137, um an eine so rasche Wiederverheiratung der Witwe Sophia zu
denken. Der Tag der feierlichen Einweihung in Zwetl, an dem sich die
Gesippten des Markgrafen, darunter auch der von Perg, in Zwetl sammelten,
kann auch zu einer späteren Zeit des Jahres 1138 anzusetzen sein und dann
mag Adelbert de Perg bereits die Witwe Sophia geheiratet haben und Gesippe
des Markgrafen gewesen sein.
Zuiri Schlüsse erübrigt mir die angenehme Pliicht, sowohl
dem löblichen Präsidium und dem Verwaltungsrate des Museums
Francisco-Carolinum für die gefällige Aufnahme dieser Ab-
handlungen als auch dem Herrn Landesarchivar Dr. Zibermayr
für manche wertvolle Winke und für die günstige Beurteilung
meiner Arbeit den herzlichsten Dank abzustatten.
Der Plan
zur
Errichtung eines Priesterhauses
in Spital am Pyhrn.
□□ SB
Von
Dr. Eduard Straßmayr.
Zu den bewegtesten Epochen der oberösterreicliisclien Ge-
schichte zählen die religiösen Wirren des 16. und 17. Jahr-
hunderts, die in mächtigem Wellenschlage das Land aufwühlten
und, genährt durch die allgemein herrschende Erregung über
die traurige wirtschaftliche und soziale Lage, die Volkskraft zu
blutigen Kämpfen trieben. Luthers Lehre wurzelte tief im ober-
österreichischen Volke, ja zu Beginn des 17. Jahrhunderts
machten die Katholiken nur einen geringen Bruchteil der
Bewohnerschaft aus.
Mit aller Strenge setzte unter Kaiser Ferdinand IL eine
Eestaurations-Politik ein. Den Protestanten blieb nur die Wahl
zwischen Emigration oder Wiederannahme des katholischen
Glaubens. Viele verließen damals die österreichischen Erblande^
um in protestantischen Gegenden nach ihrem Glaubensbekennt-
nisse leben zu können.
Die energischen Maßregeln Ferdinands und seines gleich-
namigen Sohnes konnten der Gegenreformation nicht zum voll-
ständigen Siege verhelfen. In den schwer zugänglichen Gebirgs-
gegenden und Tälern, fern dem. Verkehrsstrome, wohin die Wogen
der gegenreformatorischen Bestrebungen selten ihren Weg
gefunden hatten, lebte ein Bauernvolk in Anhänglichkeit an die
protestantische Lehre. Auf einsamen Gehöften wurde im Familien-
und Xachbarkreise von Kundigen die Bibel vorgelesen und aus
ihr sowie anderen evangelischen Büchern Kraft und Erbauung
geschöpft. Nach außen hin durfte niemand seine evangelische
Gesinnung zur Schau tragen, da er dadurch die Aufmerksamkeit
der Eeformations-Kommissäre auf sich gelenkt hätte. Dieser so-
genannte Krypto-Protestantismus ^) zählte die meisten Anhänger
um Hall statt, Goisern und Gosau.^)
^) Die Geschichte desselben in unserem Gebiete, wie überhaupt der
religiösen Verhältnisse des 18. Jahrhunderts im Lande hat bisher keine Dar-
stellung erfahren. Die unbedingt notwendige Heranziehung sämtlicher Archive
des Landes, sowie auch auswärtiger Aktenbestände nimmt allerdings bei dem
^langel an Vorarbeiten viel Zeit und Mühe in Anspruch. Das im oberöster-
158
Während der zweiten Hälfte des 17. und auch in den ersten
Dezennien des 18. Jahrhunderts erfuhr der religiöse Friede im
Lande keine Störung. Durch die Zurückhaltung der Protestanten
in Glaubenssachen war den Landesfürsten, die ohnedies durch die
auswärtigen Kriege voll und ganz in Anspruch genommen w^aren
und sich um die inneren Landesangelegenheiten wenig kümmern
konnten, kein Anlaß zum Einschreiten geboten.
Eine bedeutende Wirkung übten die Vorgänge in Salzburg
im Jahre 1732 auf die protestantischen Bewohner des Landes ob
der Enns aus. Auf Befehl des dortigen Erzbischofs Leopold
Anton Freiherrn von Firmian mußten Tausende von Untertanen
ihres evangelischen Glaubens halber das Erzstift verlassen. Die
Schicksale der Exulanten riefen in den österreichischen Glaubens-
genossen das Gefühl der Zusammengehörigkeit wach und trieben
sie aus ihrer bisherigen Verborgenheit zum offenen Bekenntnisse
ihrer Religion.-') Das in denselben entfachte Feuer religiöser
Begeisterung wurde ständig genährt durch die aus dem Reiche
nach Österreich ziehenden ,, Emissäre", die eine rege Agitation
reichisehen Landesarchiv deponierte „Statthaltereiarchiv" hat bei einem
Bestände von 99 Aktentaszikeln allein 7 große Faszikel Religionsakten aus
den Jahren 1713 bis 1755, abgesehen von dem reichhaltigen Material in den
Kloster- und namentlich Wiener Archiven. Interessante, bisher noch in
Dunkel gehüllte Partien unserer Landesgeschiclite würden dadiircli aufgehellt
und in das richtige Lieht gerückt.
-) Die große Verbreitung des Protestantismus in dortiger Gegend mag
daraus erhellen, daß kaum ein Jahr nach Erlassung des Toleranzpatentea
(1781) sich 3271 Personen zur Augsburger Konfession erklärten, und zwar aus
Cioisern 1645, Gosau 1054, Hallstatt 534, Ischl 36. Laufen 2. Bericht des
k. k. Pflegamtes VVildenstein an das Salzoberamt Gmunden, 1782, Septeml)er 25.
L.indesarchiv Linz, Salinenarchiv Ischl, Toleranzakten.
Im Salzkammergut konnte sich der Protestantismus auch deshalb
leicliler beliaupten. weil im Interesse eines ungestörten Salinenbetriebes, an
welchem dem Arar als Eigentümer besonders gelegen sein mußte, die Gegen-
refiirmation unter den beim Salzwesen beschäftigten lutherischen Bewohnern
nicht so streng durchgeführt werden konnte, wie in den übrigen öster-
reichischen Ländern. Vergl. K. Kramar, Die staatliche Lohnpolitik und die
Lage der Arbeiter in den Salinen des Salzkammergutes bis zum Jahre 1748.
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 3. Folge, 11. Bd., S. 361 fT.
») Zu Anfang des Jahres 1734 meldeten sich bei der Herrschaft Wilden-
stein 113 Personen öfTentlicl» zum I^utliertum. Ebenso traten viele Salzarbeiter
und Bergknechte als Bekeniier des Protestantismus auf. Landesarchiv Linz,
Statthaltereiakten Bd. 69. Für die gleichzeitig in Steiermark und Kärnten
beginnenden Religionsunruhen vergl. //. v. Zwieditwck-Südaihorst, Geschichte
der religiösen Bewegung in Innerösterreich im 18. Jahrhundert. Archiv für
österreichische fJeschichte 53. 457 ff.
159
für die Auswanderung nach den Ländern protestantischer Fürsten
entfalteten.*) Zahlreiche akatliolische Bibeln, Katechismen und
Gesangbücher wurden aus evangelischen Ländern, besonders von
Regensburg und der Grafschaft Ortenburg in Niederbayern zur
Verteilung unter das Bauernvolk eingeschmuggelt.
In tatkräftiger Weise nahm sich das Corpus evangelicorum
in Regensburg,'-) eine im Westfälischen Frieden geschaffene
Institution zur Vertretung der protestantischen Interessen im
Sinne der Parität mit der katholischen Religion, der öster-
reichischen Glaubensbrüder an und machte bei Kaiserin Maria
Theresia wiederholt energische Vorstellungen.
Darf es wundernehmen^ Avenn die Lutheraner in der
Hoffnung auf eine sichere Stütze von auswärts und oft auch
gegen die eigene Regierung von Emissären aufgereizt, an
manchen Orten ungestüm auftraten und freie Religionsübung
verlangten ''( ^)
Von dem Regierungsgrundsatze geleitet, an der Glaubens-
einheit der österreichischen Erblande nicht rütteln zu lassen,
suchte Kaiser Karl VI. dem Weitergreifen des Luthertums einen
Damm zu setzen und die Abtrünnigen dem alten Crlauben wieder
zu gewinnen. Dem sehr eifrig wirkenden Ordensklerus wurde
von der Regierung mildes, sanftes Vorgehen bei der Bekehrung
der Irrgläubigen als Richtschnur vorgezeichnet. Bald jedoch
mußt^^ der Kaiser selbst zur Überzeugung gelangen, daß ein Erfolg
nur dann zu gewärtigen wäre, wenn die Rädelsführer und
eifrigen Anhänger der Lehre Luthers von den ,, Suspekten'' und
den Katholiken streng gesondert würden. Der von den
1) Auf die emsige Tätigkeit solcher Emissäre wirft ein Bericht der
österreidiischen Gesandtschaft in Regeusburg vom Jahre 1733 interessante
Streiflichter. Landesarchiv Linz, Stiftsarchiv Spital a. P. Bd. 675. Vergl. aucli
Zwiedineck a. a. O. 511 ff.
'■^) F. Reißenherger, Das Corpus evangelicorum und die österreichischen
Protestanten (1685 bis 1764). Jahrbuch der Gesellschaft für Geschichte des
Protestantismus in Österreich 17, 207 AT.
•^) Am 16. Jänner 1734 erschien vor dem kaiserlichen Pfleger Gottlieb
Hueber zu Wildenstein ein Ausschuß der evangelischen Untertanen von Goisern
unter Führung des als „Erzketzer" bezeichneten Andreas Primesberger und
bat, zum Kaiser selbst nach Wien reisen zu dürfen, um ihm in ihren Glaubens-
Angelegenheiten ein Memorial zu überreiclien. Einige Wochen später stellte
Primesberger im Namen seiner Glaubensgenossen das Ersuchen, daß man mit
den Lutheranern „endlich zu einem Ende trachten", oder ihnen im Kammergut
einen Prädikanten gestatten .solle. Lande.sarchiv Linz, Statthaltereiakten
Bd. 69 Nr. 3.
160
rrotestanten Aviederholt begehrten freien Emigration wollte man
nicht willfahren, da dnrch deren Abgang in ein fremdes Reich,
wie es znr Zeit der Gegenreformation geschah, das eigene Staats-
interesse eine große Schädigung erfahren hätte. Dieser Tendenz
^ entsprachen die Regierungsmaßnahmen, die der religiösen Be-
wegung des 18. Jahrhunderts ihren Grundzug verleihen. Dem
Habsburgerreiche war noch nicht gar lange ein Land wieder-
gewonnen, wo Katholiken und Protestanten gleichberechtigt
nebeneinander lebten und ein Bevölkerungszuwachs durch An-
siedlung dem Gesamtstaate nur förderlich sein konnte, Sieben-
bürgen. Vielleicht schwebten auch der österreichischen Regierung
die kolonisatorischen Bestrebungen der Hohenzollern in Ost-
preußen als Muster vor. Jedenfalls bot sich hier eine günstige
Gelegenheit, die dem katholischen Glauben in den österreichischen
Landen gefährlichen Elemente einerseits wegzuführen, anderseits
aber durch Anweisung von Wohnsitzen im eigenen Reiche der
Monarchie zu erhalten. Diese Transmigrationen, die im Lande ob
der Enns im Jahre 1734 begannen und bis zum Ende der
Regierungszeit Maria Theresias dauerten, brachten Hunderte von
evangelischen Untertanen nach Siebenbürgen.^)
Ein zweites von der Regierung häufig praktiziertes Mittel
gegen das Luthertum war die Einziehung von Protestanten zum
Militär und ihre Übersetzung in auswärts dislozierte Regimenter.
Xach den Berichten der Missionäre führten diese von den jungen
Leuten gefürchteten Rekrutierungen manche Besserung der
religiösen Verhältnisse im Lande herbei.
Auf die bereits unter Karl VI. kräftig gei'ürdcrTe Aus-
gestaltung und Vermehrung der Seelsorgestationen sowie auf die
Organisation einer intensiven Missionstätigkeit lenkte Maria
Theresia ihr besonderes Augenmerk. Eine fromme, vom katho-
lischen Glauben tief durchdrungene Frau, betrachtete sie die
Förderung des Seelenheiles ihrer Untertanen und deren Zurück-
führung zur katholischen Religion als eine ihrer wichtigsten
Regent en])fl ich ten. Auch Erwägungen politischer Natur mochten
die kluge Kaiserin in der Überzeugung bestärkt haben, mit der
Wiederherstellung der Glaubenseinheit das Staatsgebäude zu
*) Vergl. K. Reißenherger, Zur Geschichte der evangel. Trausmigration
aus Ober- und laneröster reich nach Siebenbürgen. Jahrbuch der Gesellschaft
für Geschichte des Protestantismus in Österreich 2, 65 flF. Derselbe, Die
deutschen Besiedlungen Siebenbürgens in älterer und neuerer Zeit. Zeitschrift
des historischen Vereines für Steiermark 4. Bd. (Graz 1906), Sonderabdruck.
161
festigen. Die wiederholte Intervention des Corpus evangelicorum
zugunsten von Untertanen, die wegen ihrer Neigung zu Unruhen
und Eenitenz als wenig verläßliche Staatsbürger galten, hatte der
Kaiserin schon manche Schwierigkeiten bereitet. Wenn sich
etwa auch protestantische Reichsfürsten in die österreichischen.
Ticligions - Angelegenheiten einmischten, war die Gefahr ernster
Komplikationen für das Keich, das ohnedies noch ziemlich schwer
unter den Lasten der Kriege aus den ersten Regierungsjahren
Maria Theresias litt, ziemlich groß. Von diesen Gesichtspunkten
aus sind die Vorkehrungen der Kaiserin gegen den Protestantis-
mus zu betrachten.
Zur richtigen Beurteilung der Verhältnisse wird ein Blick
auf die religiös-sittlichen Zustände der damaligen Zeit im Lande
ob der Enns angezeigt sein. Die Berichte der Religions-Refor-
mations-Kommissäre und der Missionäre entrollen in dieser
Hinsicht ein betrübendes Bild. An einer religiösen Erziehung
der Kinder mangelte es sehr. Die Eltern schickten dieselben
selten zum Gottesdienste und zu den Kinderlehren und ließen
ihnen auch zu Hause keine Unterweisung in den Grundsätzen der
katholischen Religion angedeihen. Bei den häufigen Konven-
tikeln in den Bauerngehöften hörte die Jugend nur protestantische
Lehren, so daß das wenige, w^as sie vom Unterrichte der katho-
lischen Geistlichkeit mitbrachte, bald wieder vom lutherischen
Geiste im Elternhause durchsetzt w^ar. So wuchs eine Gene-
ration heran, die innerlich mehr dem Protestantismus zugetan
war, nach außen hin aber, um die Aufmerksamkeit der Missionäre
nicht auf sich zu lenken, eine katholische Gesinnung zur
.Schau trug.
Dieser religiöse Zwiespalt in der menschlichen Natur war
nicht dazu angetan, sittliche Grundsätze im Volke zu fördern.
Die vielfach herrschende Gleichgültigkeit in Glaubenssachen
mußte auf die Moral verderblich wirken. In diesem Punkte war
es namentlich bei dem Gesinde schlecht bestellt, wo lockere Zucht
und LTngebundenheit im Verkehre bestand. An Sonn- und Feier-
tagen fanden sich Burschen und Mägde zahlreich in den Wirts-
häusern zu den sogenannten Freitänzen ein und gaben sich ihrer
ungezügelten Lebensfreude die ganze Nacht hin. Viele Volks-
belustigungen arteten in großen Unfug aus. Die Seelsorger gaben
sich redlich Mühe, die Gleichgültigkeit der Leute in Glaubens-
sachen zu beheben und die sittlichen Gebrechen zu bessern. In
den amtlichen Reskripten kehrt ständig die Klage über den reli-
11
162
giös-sittlichen Tiefstand des Volkes wieder; langatmige Weisungen
ergingen an die Geistlichkeit, fleißig katechetischen Unterricht
und Christenlehren abzuhalten. Doch was halfen noch so ein-
dringliche Erlässe, wenn bei dem Mangel an der erforderlichen
Zahl tüchtiger, praktisch erprobter Seelsorger deren Durch-
führung nicht möglich war '( In den Gebirgsgegenden gab es oft
weit und breit keine Seelsorgestationen. Ungestört konnten die
dortigen Bewohner ihre Zusammenkünfte halten und sich im
protestantischen Geiste stärken. Der Hauptursache des Glaubens-
zwiespaltes, den akatholischen Schriften, die sich gleich einer
Flut über das Land ergossen, spürte der Klerus eifrig nach und
suchte zu diesem Zwecke die einzelnen Gehöfte auf. Der Bauer
wußte aber seinen wohlgehüteten Bücherschatz oft in den ab-
sonderlichsten Verstecken ^) rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Als die Kaiserin nach Beendigung der langwierigen Kriege
im ersten Dezennium der Regierung ihre Tätigkeit auf die inner-
politischen Angelegenheiten des Reiches konzentrieren konnte,
gi'^f^ sie energisch die Religionsfrage auf. Ihrer Initiative
entsprang das umsichtig angelegte und weitverzweigte Missions-
M^erk. Dadurch hoffte sie dem Glaubensübel mit Erfolg an den
T.eib zu rücken. Im Jahre 1752 kam der Hof rat Karl Holler von
Doblhoff zum Studium des Religionswesens nach Oberösterreich.
Auf seinen Bericht hin wurden in den von Irrgläubigen „infi-
zierten" Gegenden 35 Missionsstationen errichtet, zu deren
Besetzung die Stifter je nach ihrer Vermögenslage Ordensleute
beizustellen hatten.^) Dem Unternehmen kam besonders zu-
statten, daß ein einflußreicher, durch sein seelsorgliches Wirken
hervorragender Mann, Abt Alexander III. von Kremsmünster,
seine ganze Kraft in den Dienst der Missionierung stellte. Sein
Werk war die Umwandlung des Schlosses Kremsegg und des
Schulhauses zu Thalheim bei Wels in Konversionshäuser, wohin
die des Protestantismus Verdächtigen, auf deren Bekehrung man
noch hoffen konnte, gebracht wurden, um mehrere Wochen in der
katholischen Religion gründlichen Unterricht zu genießen. Die
zur Durchführung des Missionsplanes erforderlichen Geldmittel
trachtete man durch Beiträge seitens der Klöster und Ver-
anstaltung von Kollekten im ganzen Lande hereinzubringen. Die
*) F. Koch, Seltsame Bücherschränke und deren Inliall. .lalirUucli der
Gesellbchaft für Geschichte des Protestautisnius in Österreich 2. Oö ff.
") R. Hittmair, Der Jo^etinisclie Klostersf nrni im T.iuide ol> der F.nns
(Freiburg 1907) S. fi.
163
oberösterreicbischen Klöster galten also der Kaiserin als feste
Stützpunkte, auf denen sie ihre religiös-reformatorisclien Be-
strebungen aufbaute, ßie waren es, die in erster Linie zu
bedeutenden finanziellen Leistungen herangezogen wurden. Durch
aufo]»fernde !Missionstätigkeit auf den inkorporierten Stifts-
pfarren lieh die Kegulargeistlichkeit dem Eeligionswesen ihre
mächtige Unterstützung.
Die Bedeutung der Stifter in dieser Beziehung trat um so
mehr hervor, als es an einer genügenden Zahl von Weltpriestern
gebrach. Im Lande ob der Enns bestand kein Bischofsitz, denn
es unterstand in kirchlicher Hinsicht bis zur Errichtung der
Linzer Diözese im Jahre 1783 dem Bistum Passau. Daher
fehlte es auch im Lande an einem einheitlich geleiteten Institut
zur Heranbildung junger Theologen. Ein Teil der Weltpriester
oblag den Studien am bischöflichen Klerikalseminar zu Passau. •^)
Manche genossen ihre Ausbildung an den Universitäten in Wien,
Graz, Prag oder besuchten das von den Jesuiten geleitete Lyzeum
zu Linz, wo gemäß dem getroffenen Übereinkommen mit den ober-
österreichischen Landständen seit dem Jahre 1672 auch theo-
logische Disziplinen gelehrt wurden.^) Aus den Reihen der
Stiftskleriker erfreuten sich die blühende Benediktiner-Universität
zu Salzburg und die theologische Lehranstalt in Kremsmünster
eines regen Zuspruches.'^) Der Mangel einer gut organisierten
und dem großen Priesterbedarf entsprechenden Bildungsstätte
für den Säkularklerus im eigenen Lande machte sich zu einer
Zeit, wo die Wogen der religiösen Bewegung ziemlich hoch gingen,
doppelt fühlbar. Die Fürsorge für einen ständigen N^achwuchs
praktisch geschulter, tüchtiger Seelenhirten erschien damals als
eine dringende Notwendigkeit. Als Ziel schwebte hier der
Kaiserin vor Augen, ein Institut ins Leben zu rufen, das eine
^) J. Strigl, Die Gescliichte des bischöfliclieii Alumnates, dann des
Diözesan-Knabenseniinars in Linz (Linz 1857) S. 14.
-) J. Gaishcrger, Gescliichte des k. k. akademischen Gymnasiums zu
Linz. 15. Jahresbericht des Museum Francisco-Carolinum (Linz 1855) 8. 24
und 87.
^) J. Krauter, Die Beziehungen des Abtes Bernhard Lidl von Mondsee
zur Universität in Salzburg. Studien und Mitteilungen zur Geschichte des
Benediktiner-Ordens (Neue Folge) 1, 85 ff. .Th. Hagn, Das Wirken der
Benediktiner-Abtei Kremsmünster für Wissenschaft, Kunst und Jugendbildung
(Linz 1848) S. 99 ff. L. Pröll, Ein Triennium an der Salzburger Benediktiner-
Universität. Mitteilungen der österreichischen Gruppe der Gesellschaft für
deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte (Wien 1903) S. 9.
164
Vorbereitiingsscliule für die praktische Seelsorge sein sollte. In
dieses Priesterhaus wären nur absolvierte Theologen aufzunehmen
und durch Abhaltung von Predigten, Spehdung der Sakramente,
sowie Verrichtung der verschiedensten kirchlichen lunktionen
aus eigener Übung in ihren Beruf einzuführen.
Die Verwirklichung dieser Idee wurde im Jahre 1752 in
Angriff genommen. Doblhoff hatte bei seiner Anwesenheit in
diesem Jahre aus eigener Anschauung den religiösen Zustand
des Landes kennen gelernt und damals schon in Erwägung
gezogen, wie die Mittel für die zu gründende Anstalt zu beschaffen
wären und an welchem Orte dieselbe am geeignetsten unter-
gebracht werden könnte. In seinem Vorschlage lenkte er die
Aufmerksamkeit der Kaiserin auf das Ivollegiatstift Spital am
Pyhrn.i)
Diese Stiftung der Bamberger Bischöfe aus dem Ende des
12. Jahrhunderts am Fuße des Pyhrnpasses diente ursprünglich
als Hospital für die Beherbergung und Pflege von Pilgrimen in
der damals unwirtlichen Einöde des Garstentales. Wegen des
uneigennützigen Wirkens zum Wohle der Menschheit flößen der-
selben im Laufe der Zeit zahlreiche fromme Stiftungen und
Schenkungen zu. Mit dem Aufhören der Pilgerzüge und der
fortschreitenden Kultivierung des Bodens schwand allmählich die
frühere Bestimmung des Hospizes, 1418 erfolgte die Umwandlung
in ein Kollegiatstift weltlicher Chorherren und 1605 die Er-
hebung zu einer Propstei. Als Chorherren durften nur Welt-
priester aufgenommen werden, deren höchste Zahl bis zur Über^
gäbe des Stiftes an die Benediktiner von St. Blasien im Schwarz-
wald im Jahre 1807 auf 19 festgesetzt war. Jeder Kandidat trat
zuerst bei der Pfarre Windischgarsten in die Seelsorge und wurde
dann nach einem sechsmonatlichen, im Stifte zurückgelegten
Noviziat als Chorherr aufgenommen. Als solcher war er nur
durch das Gelübde des Gehorsams für die Dauer seiner Mitglied-
schaft an das Stift gebunden, hatte freies Verfügungsrecht über
sein Vermögen und konnte jederzeit resignieren, bei Vergehungen
aber auch ausgeschlossen werden.
Welche Gründe mochten wohl maßgebend gewesen sein, daß
gerade Spital für die Errichtung einer Priesterschule ausersehen
'j Für das Folgende vergl, F. X. Pritz, Geschichte des einstigen
Kollegiatstiftes weltlicher Chorherren zu Spital am Pyhru im Lande ob der
Enns. Archiv für österreichische Geschichte 10. 241 ff.
165
war i Die ganze Organisation dieses Stiftes schien für den
geplanten Zweck ganz geeignet Dasselbe bestand aus Welt-
priestern, deren Hauptaufgabe die Seelsorge in der beschwerlichen
Gebirgsgegend bildete. Der Dienst auf den Stiftspfarren
Windischgarsten, Vorderstoder, Innerstoder und St. Pankraz, so-
wie die Versehung der beiden Benehzien zu Linz und Wels boten
jungen Geistlichen Gelegenheit, eine tüchtige, von praktischen
Gesichtspunkten geleitete Vorschule für den verantwortungsvollen
Beruf durchzumachen. Für die Errichtung eines Priesterhauses
erschien die günstige Finanzlage des Stiftes besonders vorteilhaft.
Das nach dem Tode des Propstes Markus Antonius Steinwald im
Jahre 1761 aufgenommene Inventar wies einen Vermögensstand
von 330.759 fl. 39 kr. auf, dem Schulden in der Höhe von
165.058 fl. 13 kr. gegenüberstanden.^) Um einen Überblick über
die wirtschaftlichen Verhältnisse des Stiftes zu bekomijien, wurde
im Jahre 1753 von der k. k. oberösterreichischen Bepräsentation
und Kammer in Linz eine eingehende Berechnung vorgenommen,
der zufolge die jährlichen Einkünfte 26.976 fl. 40 kr., die x\us-
gaben 23.926 fl. 20 kr. 1 -S^ betrugen, so daß sich ein jährlicher
Überschuß von 3050 fl. 19 kr. 3 ^j ergab.^) Diese Bilanz darf
in Anbetracht der fortwährenden finanziellen Inanspruchnahme
der oberösterreichischen Klöster durch die Landesfürsten für die
bedeutenden Kriegskosten in damaligen Zeiten als eine sehr gute
bezeichnet werden.^)
Ein weiteres stark in die Wagschale fallendes Motiv für
die Errichtung eines Priesterhauses waren die inneren Streitig-
keiten in Spital. Diese datieren bereits in die erste Regierungs-
zeit des Propstes Steinwald (1732 bis 1760) zurück. Im Jahre
1739 führte der geistliche Rat Johann Rosenkranz in Passau
darüber Klage, daß der Geist der Uneinigkeit in Spital allgemein
herrsche und kaum früher Ruhe hergestellt werden könne, bevor
nicht einige Kanoniker ihrer Stellen enthoben seien. '^) Vier
Stiftsgeistliche schürten unablässig gegen den Propst, indem sie
bald über den angeblichen Mißbrauch des Kapitelsiegels, bald
^) Landesarchiv Linz, Stiftsarchiv Spital am Pyhru Bd. 3.
^) Ebenda Bd. 10.
^) Hittmair a. a. 0. 15 ff hat die metteriellen Verhältnisse der ober-
österreichischen Stifter im 18. Jahrhundert durch Beibringung eines reich-
haltigen Aktenmateriales beleuchtet. Mit wenigen x-Vusnahmen waren dieselben
unvermögend, zum Teil steckten sie tief in Schulden, wie Baumgartenberg und
Waldhausen.
*) Landesarchiv Linz, Stiftsarchiv Spital am Pyhrn Bd. 18.
U)6
über die Aufnahnie von Geistlichen Beschwerdeschriften beim
Ordinariat in Passau einreichten.^) Heftigen Zwist verursachte
die Verkündigung der in mancher Hinsicht abgeänderten und von
der Kaiserin am 1. Dezember 1747 bestätigten Statuten unter
dem Kapitel. Es herrschte nämlich unter mehreren Mitgliedern
])esondere Erbitterung darüber, daß von nun an dem Propste
eine bedeutend erweiterte Freiheit in der Verwaltung des Stifts-
vermögens eingeräumt werden sollte. Und diese Aufregung war
nicht so ganz ohne Berechtigung. Propst Anton schaltete in Geld-
angelegenheiten ziemlich unumschränkt, entlieh ohne Konsens des
Kapitels an Parteien Kapitalien und hinterließ bei seinem Tode
zum Schaden des Stiftes manche Verpflichtungen, so daß seitens
desselben auf seine Verlassenschaft Ansprüche erhoben wurden.-)
Die Vertreter der Opposition mit dem Stiftssenior Josef Pern-
reither an der Spitze begaben sich im August 1748 nach Wien, um
ihre Anklagen gegen den Pro})st in temporalibus an die Kaiserin
zu bringen. Im Jahre 1749 ließen sie durch ihren juristischen
Anwalt eine ausführliche Schrift bei Hof überreichen.')
Diese inneren Konflikte sowde die vorher geschilderte
Vermögenslage boten eine geeignete Handhabe, das Stift für den
beabsichtigten Zweck heranzuziehen.
Mit genauen Instruktionen von Wien aus versehen,^) setzte
sicli der k. k. oberösterreichische Pepräsentations-Präsident Franz
Reinhold Crraf von Andlern und Witten in einem ausführlichen
Schreiben vom 31. Juli 1753 mit dem Passauer Bischof Kardinal
Josef Dominikus von Lamberg ins Einvernehmen. ) Da die
Kaiserin bereits in Steiermark mit einer Priester-Pflanzschule
den Anfang gemacht und in Kärnten auch schon den erforder-
lichen Fundus richtiggestellt habe, sei in diesem mit der Irrlehre
weit mehr angefüllten Lande ein Priesterhaus um so notwendiger,
dessen Errichtung in Spital „ohne mindesten Einbruch in das
Ilauptinstitutum^'" des Stiftes durchgeführt werden könnte.
^) Ebenda Bd. 4.
=') Ebenda Bd. 2.
=») Ebenda Bd. 4.
*) Mit lieskript vom 21. Juli 1753 erteilt Kaiserin Maria Theresia an
den Präsidenten und die Käte der oberösterreicliisclien Repräsentation und
Kammer den Befehl, mit dem Ordinariu.s in Passau in Unterhandlunu; zu
treten und das Werk mögliclist rascli <1iir<-li/.iitiilir»Mi, T-:iii(l»',-.;ii(lii\ l.iiiz.
Statthaltereiakten Bd. 26 Nr. '.».
'•) Die folgende Darstellung: IkmuIh :iiii (H'n .\k)»Mi (k-- >i iii>-;ir{iii\ -
Spital Bd. 10.
1()7
Für die neue Stiftung hatte die Kaiserin ein detailliertes
Projekt ausarbeiten lassen. Während bisher der gesamte Personal-
status höchstens 19 Priester, davon sieben auf den Stiftspfarren,
lietrug, sollten nun nebst dem Propste und Deehant 10 Kanoniker
und 14 Vikare in Spital allein ihren Unterhalt finden. Den da-
durch bedingten Mehraufwand wollte man durch Einschränkung
der bisher allzu guten Lebensweise, welcher die Schuld an dem
Verfalle der Seelsorge und eines frommen priesterlichen Lebens-
Avandels beigemessen wurde, wettmachen. Die Kost wurde für
den Deehant und die Kanoniker zu Mittag auf fünf, abends auf
vier Speisen, für die Vikare auf je eine Speise weniger und bei
sämtlichen der Trunk auf eine Maß Wein täglich festgesetzt.
Für die Vikare war die Bestellung eines geistlichen
Direktors in Aussicht genommen, dem die Obsorge sow^ohl in
spiritualibus als quoad studia oblag. Eine direkte Einflußnahme
auf die Leitung und Erziehung der jungen Priester stand dem
Propste nicht zu ; derselbe sollte bei seiner „institutmäßigen
Aktivität'' verbleiben und sein bisheriges Einkommen weiter-
beziehen.
Grundbedingung für die Aufnahme als Vikar war die Aus-
Inldung in guten Seminarien, Erfolg im Studium und tadelloser
Lebenswandel. Ferner sollten täglich Meditationen eingeführt,
ein Studienplan entworfen und öfter ,,colloquia erudita^' gehalten
werden. Auf eine in Erledigung kommende Kanonikatstelle
konnten in erster Linie Vikare reflektieren, die im Stifte eine Zeit
zugebracht und mehrere Jahre hindurch sich um die cura ani-
marum verdient gemacht hätten.
Zur Überwachung der genauen Einhaltung der gegebenen
Normen war eine vom Ordinariat zu Passau alljährlich vorzu-
nehmende Visitation vorgesehen. Damit das Priesterhaus
möglichst bald seine Tätigkeit aufnehmen könnte, sollte der
Kardinal zu einer gemeinsamen Besprechung eine Person aus
dem Klerus namhaft machen und mit allen Vollmachten
ausstatten.
Diese Eröffnungen des Kepräsentations-Präsidenten über-
schickte der Bischof von Passau dem Stiftskapitel zu Spital zur
Beratschlagung und Erstattung eines 'eingehenden Berichtes. Das
Stift mußte schon früher von den Absichten der Kaiserin
Kenntnis erhalten haben, da es bereits im Jahre 1752 einen ein-
schlägigen Bericht nach Bamberg geschickt hatte. Vom dortigen
Hochstifte war die Gründung von Spital ins Werk gesetzt worden.
168
Die Bamberger Bischöfe hatten seitdem die Lehens-, Schutz- und
Schirmherrlichkeit über das Kollegiatstift inne, konnten daher
das Vorhaben der österreichischen Regierung nicht als eine außer-
halb ihres Interessenkreises stehende Angelegenheit betrachten.
In einem Schreiben vom 5. Oktober 1752 an Propst und Kapitel
erklärte Bischof Johann Philipp Anton, es nicht ruhig hinnehmen
zu können, daß das Priesterhaus für Spital vermeint sei und
, .eines auf des anderen Umsturz erbaut werden solle".
Im Juli 1753 reisten im Auftrage des Kapitels zwei
Kanoniker nach Bamberg, um das Domkapitel über die Absichten
der Regierung genauer zu instruieren und um Unterstützung zu
bitten. Das Passauer Ordinariat riet ihnen jedoch von einer
persönlichen Vorsprache ab, da dem Kardinal der Vorschlag
bezüglich eines Priesterhauses vorläufig nur privatim zuge-
kommen sei und durch ein vorzeitiges Einschreiten seitens des
Bamberger Bischofs die Kaiserin dem Stifte Spital noch größere
Schwierigkeiten bereiten könnte. So begnügten sie sich vorläufig
mit einer kurzen schriftlichen Information für ihren Lehensherrn
und begaben sich erst Ende September in derselben Sache
neuerlich nach Bamberg.
Als der Plan der Regierung im Detail dem Kapitel zu Spital
zur Kenntnis kam, wurde sogleich eine Beratung abgehalten, um
hiezu Stellung zu nehmen. In einer ausführlichen Eingabe an
den Kardinal Lamberg als Ordinarius suchte der Propst die
Gründe zu widerlegen, welche die Kaiserin für die Wahl seines
Stiftes bestimmt hatten. Wenn den Kanonikern geringer Eifer
in der Seelsorge und unpriesterlicher Lebenswandel vorgehalten
werde, so beweise die Geschichte des Stiftes gerade das Gegenteil
davon. I^ur durch dessen Bemühungen sei das während der
Reformationszeit mit der lutherischen Irrlehre angefüllte
Spitalertal derart gereinigt worden, daß heute kein Irrgläubiger,
ja nicht einmal ein Verdächtiger unter der den Stiftsgeistlichen
anvertrauten Bevölkerung zu finden sei. Ergebe sich dadurch
keine Notwendigkeit für ein Priesterhaus in besagter Gegend, so
müsse auch die Lage des Stiftes für den vorschwebenden Zweck
eine sehr ungünstige genannt werden. Die wenigen, weit von
einander entfernten Stiftspfarren könnten kein geeignetes
Betätigungsfeld für die Schulpriester sein; die Verwendung der-
selben in der Seelsorge wirke nur lähmend auf den Religions-
eifer der Kanoniker. Die drückende Last des neuen Institutes
werde dem Kapitel hauptsächlich im Hinblicke auf die angeblich
169
sehr gute Vermögenslage aufgebürdet. Die von der Regierung
angesetzten Stiftseinkünfte stehen aber mit den wirklichen in
keinem Einklänge. Sie reichen gerade hin, den Kapitularen ein
bescheidenes Auskommen zu verschaffen und den sonstigen
Bedürfnissen des Hauses zu genügen. Daher könne auch der
Vorwurf, dai3 durch Überfluß an Geldmitteln allzu gute Lebens-
weise und Zwistigkeiten unter den Stiftsgeistlichen Platz ge-
griffen haben, nicht erhoben werden. Die Disziplin habe nur bei
wenigen Mitgliedern und auch nur infolge des Haders wegen der
neuen Statuten gelitten. Daraus aber eine Bestrafung sämtlicher
durch Verkürzung des Lebensunterhaltes abzuleiten, sei nicht
gerecht. In weiterer Erörterung wurde die Gründung eines
Priesterhauses für überflüssig hingestellt und auf das bischöfliche
Xlerikalseminar zu Passau sowie den Wallfahrtsort Maria-Taferl
und Wien als vortreffliche, den Anforderungen vollkommen
genügende Pflanzstätten für den jungen Klerus verwiesen.
Der mit allen erdenklichen Argumenten versehene Bericht
zeigt das deutliche Bestreben des Propstes, den Kardinal zu-
gunsten des Stiftes zu beeinflussen und zur wirksamen Stellung-
nahme gegen den amtlichen Vorschlag zu veranlassen. Gelang es,
die Realisierung der Absichten Maria Theresias zu vereiteln, so
blieb sein Haus nicht bloß vor dauernden finanziellen Opfern
bewahrt, sondern konnte auch weiterhin seine Selbständigkeit
behaupten.
Wenn die Regierungskreise eine glatte und baldige Erledi-
gung der Angelegenheit erwarteten, so hatten sie sich in einem
Faktor, und gerade dem gewichtigsten, verrechnet, in dem
Bischof von Passau. Jahrelang entfaltete der einflußreiche
Kirchenfürst auf dem Gebiete des Missionswesens eine hervor-
ragende Wirksamkeit, mit Umsicht und Eifer war er für die
Zurückführ ang der Lutheraner zum katholischen Glauben tätig.
Die ablehnende Haltung in der schwebenden Frage von selten
dieser Stelle, auf die man am Wiener Hofe voll Zuversicht baute,
mußte unvermutet kommen. Dieser Standpunkt entsprang haupt-
sächlich der Befürchtung des Bischofs, daß durch die Errichtung
einer Priesteranstalt im Lande ob der Enns seine Diözesanrechte
daselbst geschmälert werden könnten. Die Erfahrung hatte ihn
ja bereits mißtrauisch gemacht. Unter Kaiser Karl VI. wurde
das Erzbistum Wien im Jahre 1728 auf Kosten der Diözese
Passau dergestalt erweitert, daß demselben der Kreis unter dem
Wienerwald samt Klosterneuburg angegliedert wurde. In dem
170
Momente, da der oberösterreichische Säknlarklerus zum Großteil
seine praktische Ausbildung in einem bodenständigen Institute
genoß, das seinen Betätigungskreis später auch weiter stecken
konnte, war das Abhängigkeitsverhältnis zum bischöflichen
Klerikerseminar in Passau und dem Ordinariat überhaupt
einigermaßen gelockert. Dann war auch ein Schritt zur weiteren
Loslösung österreichischer Gebiete von der Machtsphäre
Passaus getan.
So erklärt sich die Stellungnahme des Kardinals Lamberg
gegenüber den Plänen der Kaiserin und diese Haltung verfolgte
er konsequent während seiner ganzen Regierungszeit. Zunächst
trat er mit allem Eifer den Absichten entgegen, soweit sie auf das
Kollegiatstift abzielten. Ohne einen Bericht von Spital abzu-
warten, setzte er dem Hofrate von Doblhoff in einem Schreiben
die Bedenken gegen die Errichtung eines Priesterhauses an dem
ausersehenen Orte auseinander und führte insbesondere die
Vermögenslage des Stiftes ins Treffen, die eine derartige Last
nicht tragen könnte. Wie aus den Mitteilungen einer Persönlich-
keit aus der nächsten Umgebung des Kardinals an den Propst
hervorgeht, wurde von Passau aus um eine geheime Assistenz in
Wien und Rom angesucht und der Beschluß gefaßt, das Stift
mit allen Kräften zu schützen und den Ordinariats-Konsens
niemals zu erteilen. Längere Zeit beharrte die Regierung auf
ihrem Standpunkt. Mit flehenden Worten teilte der Propst dem
Domstifte Bamberg am 11. Jänner 1754 die bedrängte Lage seines
Hauses mit. Damals noch war die Errichtung der Priesterschule
zu Spital ein feststehender Plan. Wenn es trotzdem nicht dazu
kam. so war dies in erster Linie den Einflüssen von Passau und
Bamberg her zuzuschreiben. Auch die Mehrzahl der Räte der
k. k. Repräsentation und Kammer in Linz vertrat die Ansicht,
daß nicht aus den Geldern von Spital allein das Priesterinstitut
gegründet werden sollte, sondern gemäß den Bestimmungen des
Tridentinums alle leistungsfähigen Klöster und das Hochstift
Passau zu Konkurrenzbeiträgen heranzuziehen wären. ^)
Den Vorstellungen aller dieser Faktoren konnte sich die
Kaiserin auf die Dauer nicht verschließen. Sie änderte ihren
ursprünglichen Plan dahin ab, daß sie von Spital abging und nun
bemüht war, ohne vorläufige Bestimmung des Ortes ^) für ein
^) Hitimair a. a. O. S. 9.
*) Sowohl die Repräsentation und Kammer in Linz als auch die Ilof-
kommission in Wien bezeichneten die Stadt Linz als den geeignetsten Ort für
171
Priesterhaus im Lande ob der Eniis zunächst ein entsprechendes
Kapital zusammenzubringen. Zu diesem Entschlüsse trug sicher
auch das Verhalten des Kollegiatstiftes das Seinige bei. Im
^lärz 175-1 reiste nämlich Propst Anton nach Wien und gab hier
im Namen seines Stiftes die Erklärung ab, in der Zuversicht, daß
die alte Bamberger Stiftung fürderhin nicht „geschwächt^^ werde,
zu dem gottgefälligen Werke 30.000 Gulden darzugeben. Für
diese ansehnliche Geldleistung erbat er sich die Befreiung von
den bisherigen Missionsbeiträgen und die Erlaubnis zum Ankaufe
von Gütern im Werte von 100.000 Gulden ohne Erlag der Konsens-
taxe. Überdies sollten dem Stifte im Bedarfsfalle aus dem zu er-
richtenden Institute Priester zur Verfügung gestellt werden. Mit
der am 6. April erfolgten kaiserlichen Genehmigung dieses
Anerbietens ^ war die Priesterhausfrage, sow^eit sie das Stift
betraf, in einem für dasselbe günstigen Sinne zum Abschlüsse
gediehen. Bei den weiteren Verhandlungen in der gleichen
Angelegenheit blieb Spital ausgeschaltet.
Das ihr vorschwebende Ziel ließ Maria Theresia auch weiter-
hin nicht aus dem Auge. In einem eindringlichen Schreiben vom
17, April 1754 -) gab sie dem Abte Alexander von Kremsmünster
den Auftrag, daß er als erster und vornehmster Prälat im Lande
^'on den Klöstern eine ergiebige jährliche Beihilfe für das
Priesterhaus anspreche. Auf dessen Initiative zeichnete der
Prälatenstand einen einmaligen Beitrag von 10.000 Gulden. Hätte
dem schon entsprechend fundierten Unternehmen der Bischof von
Passau seine Unterstützung geliehen, so wäre in Bälde ein gedeih-
liches Pesultat zu erhoffen gewesen. Während er sich früher
lebhaft dafür einsetzte, daß das Projekt nicht in Spital ver-
wirklicht werde, verhielt er sich jetzt, nachdem dies erreicht war,
ganz untätig, eine Handlungsweise, die sich nur aus den oben
geschilderten Gründen erklären läßt. Ohne seine Unterstützung
mußte die Aktion zum Stillstand kommen, die mit so vielen Ver-
heißungen begonnen worden war.^) Zehn Jahre später wurden
eine Priesterschule und lenkten die Aufmerksamkeit auf das dem Stifte Krems-
münster gehörige große Haus (heute Bisehofhof), „das 30 und mehr junge
Priester fassen könnte." Dieser Plan fand aber nicht die Genehmigung der
Kaiserin. Kommissions-Protokoll 1754 ^lärz 31. Archiv des k. k. Ministeriums
für Kultus und Unterricht.
^) Archiv des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
2) Archiv des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht. Vergl. auch
Hittmair a. a. 0. S. 10.
•'') Im Jahre 1762 stiftete der Stadtpfarrer von Enns, Alexander Graf
112
zufolge kaiserlicher Verfügung die aus dem Kapital von 40.000
Gulden sich ergebenden Interessen für die beabsichtigte Er-
richtung einer Priesterschule zu Gutenbrunn in Niederösterreich
flüssig gemacht. Diese Summe, deren ursprünglicher Zweck all-
mählich in Vergessenheit geriet, kam später an das Ordinariat
St. Polten. Den Bemühungen des Linzer Bischofs Anton Gall
(1788 — 1807) gelang es, dieselbe von dortiger Stelle zu erhalten
und für die theologische Lehranstalt und das Alumnat in Linz
(Harrachstraße) zu verwenden. In diesem Sinne wurde nach
mehreren Dezennien den Intentionen der oberösterreichischen
Klöster entsprochen, die obige Beiträge für ein Priesterhaus im
Lande ob der Enns gestiftet hatten.
Engl, neben seinem Dechantshofe aus eigenen Mitteln ein Priesterhaus, das
aber mit der Ernennung Engls zum Bischof von Leoben im Jahre 1786 wieder
einging. Strigl a. a. 0. S. 20.
°/^;^3^°l
Ji^.
'^wm.
tY^S.
7#V
71. Jahres- Bericht
des
Museum Francisco -Carolinum.
hebst der 65. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
von
Österreich ob der Enns.
Linz 1913.
^"^' Verlao; des Vereines Museum Francisco-Carolinum.
Druck von J. Wimmer.
^i
KM;sß'Sß^'
'M
Die wirklichen Mitglieder des Museum -Vereines haben das Recht,
die Bibliothek unter den Bestimmungen der ßibliotheksordnung auch außer-
halb der Lokalitäten des Museums (gegen Entrichtung der Zusendungsgebühr
bei Versendung an andere Orte), sowie das Archiv nach Maßgabe der Archivs-
ordnung im Museum zu benützen, die Protokolle und Geschäftsbücher des
Vereines einzusehen und für ihre Studien und Forschungen die tunlichste Unter-
stützung des Museums in Anspruch zu nehmen. Den wirklichen Mitgliedern
wird ferner für ihre Person freier Eintritt in die Sammlungen an den für den
Besuch desselben festgesetzten Tagen gewährt und kann jedes Mitglied einen
Block mit zehn Eintrittskarten zur freien Verfügung zum Preise von 2 Ä" an
der Tageskasse beziehen. Außerdem erhält jedes Mitglied den Jahresbericht
samt den wissenschaftlichen Beiträgen unentgeltlich und frankiert zugesendet.
Der Jahresbeitrag beträgt % K AQ h.
71. Jahres-Bericht
de>
Museum Francisco-Carolinum
hebst der 65. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
Österreich ob der Enns.
Linz 1915.
Verla«" fies Vereines IMuseuin Francisoo-Carolimuu
Druck von J. Winmier.
#
Inhaltsangabe.
Seite
Verwaltimgsberieht 3
Dr. Hermann Ubell : Die Vermehrung der kunst- und kulturhistorischen
Sammlungen des Museums im Jahre 1912 65
E. Munganast: Xeuaufgestellte Gruppen in der zoologischen Abteilung . 88
Johannes Arndt: Der Münzenfund von Flachenegg bei Adlwang 1470 bis
1555 97
Karl Haßleder: Peilstein. Ein Beitrag zur Geschichte des oberen Mühl-
viertels 107
Franx Hander: Beitrag zur Mikrolepidopteren-Fauna Oberösterreichs. II. Teil.
(6.-8. Bogen.)
Für Form und Inhalt der Aufsätze sind die Herren Verfasser verantwortlich.
[^
Verwaltungsbericht.
im Jahre 1912 fanden im Museum folgende größere
Sonderausstellungen statt :
1. Eine neuerliche Ausstellung von Werlccn älterer Malerei aus
Linzer Frivathesitz (25. Februar bis 17. März),
Der gedruckte Katalog umfaßte 91 Nummern.
2. Außerordentliche Bewunderung erntete eine reichhaltige
Ausstellung von Aquarellen und Handzeichnungen aus dem
Besitz Seiner Durchlaucht des regierenden Fürsten Johann
von und zu Liechtenstein; der gedruckte Katalog umfaßte
204 Nummern, zum größten Teil Alt-Wiener Meister, darunter
Hauptwerke von Kudolf von Alt, Peter Feudi, Banftl, Karl
Schindler u. a. (14. April bis 5. Mai).
3. Die Ausstellung unserer Ankäufe aus der Frühjahrs-
ausstellung des h. h. österreichischen Museums für Kunst und
Industrie in Wien (modernes österreichisches Kunstgewerbe),
verbunden mit einer großen Ausstellung der ^^Wiener WerTc-
stätte'' (moderne Qualitätsarbeiten in Keramik, Glas, Silber,
Bronze, Email, Leder, sowie auf dem Gebiete des Schmuckes,
der Damenkostüme und der angewandten Graphik). Diese
Ausstellung fand vom 2. Juni bis 20. Oktober, also in der
Eeisesaison statt, um speziell den ausländischen Besuchern
den hohen Stand des modernen österreichischen Kunst-
gewerbes vorzuführen.
Sämtliche Ausstellungen wurden vom Museumsdirektor
Dr. H. Uhell in der Presse fachmännisch besprochen.
Die Veranstaltung der beiden unter Punkt 3 genannten
Ausstellungen wurde nur dadurch, ermöglicht, daß das Museum
in diesem Jahre eine Subvention aus dem Hoftiteltaxfonds im
Betrage von 8000 K erhielt, die ausschließlich zur Förderung
des modernen österreichischen Kunstgewerbes bestimmt war;
4
auf diese Weise gelang es, eine neue Gruppe (modernes öster-
iric-liisehes Kunstgewerbe) aufzustellen, deren Kosten /Air Gänze
aus der Subvention bestritten wurden.
Auch der Ankauf eines silbervergoldeten reicligetriebenen
Augsburger Deckelpokales von Bartholomäus Koch konnte nur
dadurch zustande kommen, daß das k. k. TJnterrichts-Ministerium
für diesen Zweck eine außerordentliche Subvention im Betrage
von 2000 K bewilligte. So zeigt sich, daß die Bestrebungen des
Museums auch höheren Orts Anerkennung und tatkräftige Unter-
stützung finden.
Es darf ferner in diesem Zusammenhange darauf hinge-
wiesen werden, daß die in den Jahren 1910 und 1911 erfolgten
Neuerwerbungen des ^Museums auf kunst- und kulturhistorischem
Gebiete in den drei Zeitschriften „Kunst und Kunsthandwerk'',
Wien, „Mitteilungen des Erzherzog Rainer-Museums für Kunst
und Gewerbe^', Brunn, und „Internationale Sammlerzeitung"',
Wien, in reich illustrierten Artikeln ausführlich gewürdigt
wurden.
über die Fülle der diesjährigen Neuerwerbungen, zu denen
abermals Seine Durchlaucht der regierende Fürst von und zu
Liechtenstein mit einer großartigen Spende, ferner die Allgemeine
Sparkasse in Linz, der Präsident des Musealvereines Herr Julius
Wimmier, die Großindustriellen Herr Karl Franck und Herr
Walter Franch, Herr Generalkonsul Haupt Bitter v. Hoechstatten
und noch andere Gönner durch wichtige Zuwendungen beigetragen
haben, unterrichtet ein illustrierter Aufsatz aus der Feder des
Museumsdirektors.
Die aus dem Hoftiteltaxfonds angekauften typischen \\y-
zeugnisse iriodernen österreichischen Kunstgewerbes wurden m
einer großen, eigens zu diesem Zwecke angeschafften modernen
Vitrine aufgestellt.
Für die numismatische Abteilung (Keferent Verwaltuuü^rai
Johannes Arndt) wurde ein sowohl numismatisch als auch
historisch sehr wertvoller Münzenfund aus Flachenegg bei
Adlwang erworben. Derselbe stammt aus der Keformationszeit
bis 1555 und ist besonders reichhaltig und gut erhalten. Drei
weitere oberösterreichische Münzenfunde wurden bestimmt, ahei-
nicht erworben.
Für die in den SchauiväsU-n ansgi-sUlltc sein wcrlvitlU-
Medaillensammlung gelang es, auch im abgelaufenen Jahre
mehrere Stücke zu erwerben, wodurch empfindliche Lücken in der
nach ^ledailleurschulen geordneten Sammlung ausgefüllt wurden.
Durch ISTeuauf Stellung von zwei Schautischen war es
möglich, die speziell Oberösterreich betreffenden, nahezu voll-
ständig vertretenen Münzen, Medaillen und sonstigen Prägewerke
Tiber sieht] icher auszulegen.
An der Aufstellung und Katalogisierung der Medaillen-
sammlung wurde auch im abgelaufenen Jahre emsig gearbeitet.
Das Interesse für das Münzkabinett steigt von Jahr zu
Jahr erfreulicherweise nicht nur bei den einheimischen Be-
suchern, sondern auch bei Fremden. Wiederholt haben auch
anerkannt hervorragende Numismatiker die Abteilung besucht
und hier Studien gemacht.
In vielen Fällen wurden eingesandte oder überbrachte
Münzen und ^Medaillen bereitwilligst genau bestimmt und
bewertet.
Für das Archiv (Referent V^erwaltungsrat Freiherr von
Handel-M azzetti) wurden auch in diesem Jahre keine Ankäufe
gemacht.
Der Einlauf an Geschenken, sowie die Arbeiten für das
Diplomatar sind unter ..Vermehrung der Sammlungen'' ver-
zeichnet.
Im Berichtsjahre wurden 38 Anfragen und Gesuche
archivalischer JSTatur teils an das Museum, teils an den Eeferenten
persönlich gestellt. In 12 Fällen wurden die gewünschten
Archivalien an Ämter, Bibliotheken und Archive zur Benützung
ausgeliehen. In allen übrigen Fällen wurden dem Forscher die
Materialien im Museum selbst zur Benützung vorgelegt oder es
wurden vom Archivreferenten die Forschungen gepflogen und
deren Ergebnis dem Gesuchsteller übermittelt.
Dem Magistratsarchiv der Stadt Freistadt wurde von den
drei hier verwahrten Abschriften des Tagebuches des Stadt-
richters I^eurattinger über die Belagerung von Freistadt anno
1626 ein Exemplar überlassen.
Für die Bibliothek (Referenten Verwaltungsräte Franz
Sekker und Dr. Weinmayr) wurden hauptsächlich die für die
Referenten der einzelnen Abteilungen erforderlichen Werke
angeschafft.
Es fanden 2753 Entlehnungen gegen 2329 im Vor-
jahre statt.
Das Museum stand am Ende des Jahres mit 105 öster-
reichischen, 112 deutsehen und 58 Vereinen und Anstalten
anderer Länder im Schriftenaustausch.
Die Sammlung von Linzer und oberösterreichischen An-
sichten wurde durch Kauf und Geschenke um einige Stiche und
Lithographien vermehrt. Eine besonders erfreuliche Erwerbung
ist der Ankauf des dem ehemaligen Salinen-Oberamtmanne von
Gmunden Freiherrn von Schiller von seinen Beamten gewidmeten
Albums. Dasselbe enthält 18 Aquarelle, die mit dem Salinenwesen
zusammenhängenden Orte des Salzkammergutes darstellend. Es
stammt aus dem Jahre 1844.
Die Sammlung alter Stadtpläne von Linz erfuhr leider
keine Vermehrung, weil auf diesem Gebiete wenig vorhanden und
dieses Wenige zumeist in festen Händen ist. Spenden dieser Art
oder Hinweise auf Kaufgelegenheiten würden mit Dank zur
Kenntnis genommen werden. (Referent Verwaltungsrat Josef
Sames.)
In der zoologischen Abteilung (Eeferent Verwaltungsrar
E. Munganast) herrschte auch im Jahre 1912 eine rege Tätigkeit.
Es wurde wieder eine ^Anzahl von Säugetieren und Vögeln aus
den Sammlungen entfernt und wurden dafür neue, schöne
Exemplare aufgestellt. Eine große Bereicherung erfuhr die nun-
mehr nahezu vollständig vertretene Gruppe der Fledermäuse, der
teils durch Sammeln im Lande selbst (durchgeführt vom Ver-
waltungsrate E. ]\runganast), teils durch Ankauf bei der Firma
W. Schlüter in Halle a. d. S. sehr viel neues Material zuwuchs.
Besonders hervorzuheben ist die eben zur Aufstellung
gelangte Wildschweingruppe (ein Wildschweinpaar mit zwei
Frischlingen), welche Seine Durchlaucht Fürst Adolf von und zu
Schwarzenberg, Herzog zu Krummau, großmütigst gespendet hat.
Auch der entomologischen Abteilung wurde große Sorgfalt
zugewendet. Die Xeuordnung der Käfersammlung wurde vom
Referenten Verwaltungsrat E. Munganast fortgesetzt. Die Hau])t-
arbeit des Referenten Verwaltungsrat Franz Hauder war auf die
(Übertragung der Dipterensammlung des verstorbenen Gvmnasial-
direktors Palm aus den Buchkästen in die linksseitigen Lachen
des neuaufgestellten Insektenschrankes gerichtet. Auch das vor-
handene alte Material wurde, soweit es bestimmt ist, eingereiht.
Die Herkunft aus der Palm-Sammlung wurde bei jedem Stück
ersichtlich gemacht. Bis Schluß des Jahres konnten vier Laden,
die Familien Cecidomyidae, Myceto])bilida(\ Siimiliidac \V\-
bionidae, Cliironomidae, Psych idae und Culicidae enthaltend,
fertiggestellt werden.
Das alte, ausgebleichte Material im Seidenspinner-Tableau
wurde vollständig durcli frisches ersetzt. Zwei weitere Arten
wnirden beigefügt.
Die Aufsamnilung einheimischer Hymenopteren wurde
durch den Mandatar Herrn //. Gföllner eifrig fortgesetzt; von
demselben w^urde auch die I^euaufstellung des bereits bestimmten
Materiales begonnen. Eine bedeutende Anzahl der kleinsten Arten
(Chalcididae) ist noch unbestimmt.
In der hotaniscken Ahieilung (Eeferent Verwaltungsrat
Fr. W astler) wurde die im Jahre 1911 begonnene Eevision des
aus älterer Zeit stammenden Kataloges des großen Duftschmid-
schen Herbars, das den größten Teil der europäischen Phanero-
gamenflora enthält, fortgesetzt und beendet. Zu diesem Zwecke
wurden noch die Faszikel 25 — 81 einer gründlichen Durchsicht
unterworfen und die im Laufe der Zeit durch Geschenke, Ankauf
und Tausch zustandegekommenen Ergänzungen und sonstigen
Änderungen des Herbars im Katalog vermerkt. In vielen Fällen
war es notwendig oder zweckmäßig, bei den Artennamen die
gebräuchlichsten Synonymen anzuführen. Die Anlage eines
Zettelkataloges, der sich bei den übrigen Herbarien als sehr
vorteilhaft erwiesen hat, ward im nächsten Jahre auf Grund des
nun genau revidierten Kataloges erfolgen.
Im weiteren Ausbau der Sammlungen des Saales XIII
(Geologie) wurde eine Anzahl von prächtigen Gipsabgüssen
charakteristischer Wirbeltierreste angeschafft, welche Abgüsse im
Vereine mit einigen Originalstücken ein kleines Bild der Ent-
w^icklung dieses Tierstammes geben, so daß die paläontologische
Schausammlung einen gewissen Abschluß erreichte.
Die vorhandene Diapositivensammlung wurde ebenfalls
vermehrt; für die Aufstellung der Diapositive zu allgemeiner
Benützung wird Sorge getragen werden.
Das Material für eine kleine Sammlung über die Grund-
begriffe der dynamischen Geologie wurde zusammengestellt ; deren
Aufstellung wird im kommenden Jahre erfolgen.
Referent Vizepräsident Commenda machte Auf Sammlungen
von verkieselten Hölzern in der Gegend von Neufelden, die von
bedeutendem Interesse sind. Referent Verwaltungsrat Dr. König
setzte seine geologischen Beobachtungen am Südrande des böli-
8
inischen ^Eassives fort und saiumelte Gesteine und Versteine-
rungen an dem Hallstätter See.
Das Museum wurde im Berichtsjahre von 13.185 Personen,
darunter 2741 Schülern, besucht.
Dem Verein gehörten am 31. Dezember 1912 5^8 wirkliche
Mitglieder an.
Die Zahl der Mitglieder ist infolge von Todesfällen um acht
zurückgegangen.
In den Verwaltungsrat wurden Herr Dr. Bernhard
Pösinger, Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes Kröms-
münster, und Herr Eduard Saxinger, Kaufmann in Linz, neu-
gewählt.
Seine Durchlaucht der regierende Fürst von und zu
Liechtenstein, welcher die Vereinszwecke durch großartige
Geschenke in hervorragender Weise gefördert hat, wurde in der
Generalversamndung vom 27. März 1912 zum Ehrenmitglied
ernannt.
Bezüglich der jährlichen Subventionen ist keine Änderung
eingetreten. Die dem Museum im Jänner 1913 für das Jahr
1912 zugekommene Landessubvention per 8635 K scheint im
Itechnungsabschluß nicht auf, da derselbe mit 31. Dezember 1912
abgeschlossen werden mußte.
Für die jährlichen, sowie die eingangs angeführten außer-
ordentlichen Subventionen aus dem Hoftiteltaxfonds und seitens
des k. k. ünterrichts-Ministeriums wird auch an dieser Stelle
der ergebenste Dank ausgesprochen.
Bester Dank gebührt auch allen, welche durch ihr großes
Entgegenkommen die Veranstaltung der Sonderausstellungen
ermöglichten, sowie allen jenen, welche durch Spenden von
Sammlungsgegenständen oder sonst in irgend einer Weise dem
Museum ihre Unterstützung und ihr Wohlwollen angedeihen
ließen.
Die finanzielle Lage des Museums war im Berichtsjahre
trotz größter Sparsamkeit keineswegs eine günstige.
Der Verwaltungsrat war, um die notwendigen Auslagen be-
streiten zu können, sogar gezwungen, die Aufnahme eines Dar-
lehens gegen nachträgliche Genehmigung der Generalversamm-
lung zu beschließen.
Rechnungsabschluß
für das
Jahr 1912,
10
Soll
A. Kasse-
10
11
K
An Kassestand ' 1.G17
Mit^liederbeiträ.o-en ' 4.835
1.27G
116
1.758
229
166
Zinsen der Wertpapiere
(Pensionsfonds)
Eintritt und Garderobegebühren . . .
Führer und Katalogerträgnis
Bucherlös
Subventionen: jj
a) des Staates J! 10.000
h] des Unterrichts-Ministeriums ' " 2.000
c) der Stadt Linz 2.400
d) der Allgemeinen Sparkasse 5.000
€) aus dem Hoftiteltaxfbnds ..... 1 8.000
Geschenken:
Herr Präsident Julius Wimmer
Karl Frauek. Fabrikbesitzer ...
Walter Franek, Fabrikbesitzer . . .
Ungenannt
560
200
200
520
Sparkasse-Entnahmen ji 28.926
Entnahme der Bank für Oberösterreich und
Salzburo:
18.058
An Kassestand
90
59
40
30
52
56
23
41
85.864 91
808 51
i
11
Konto 1912.
Haben
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Für
Gehalte
Kanzlei und verschiedene Auslagen ....
laufende kleine Auslagen
Ankäufe für die Sammlungen
modernen österreichischen Kunst-
gewerbes
Bibliothek
Buchdruckereirecbnungen
Buchbindereirechnungen
Assekuranz
Beamten-Pensionsanstalt
Krankenkasse
Telephon
Wasserzins
Dienstkleidung
Gewölbewache
Darlehenszinsen
Steuern
Hauserlialtungskosten
Auslagen für die Geologie
.. das Diplomatar
Sparkasse-Einlagen . . . ;
i Pensionsfonds) ....
Kassestand
16.706
2.200
908
9.339
7.826
2.726
6.605
660
1.235
276
215
85
54
928
100
100
194
7.212
1.132
1.200
25.231
116
808
85.864
86
18
36
91
32
99
60
20
69
76
58
60
29
35
X8
53
51
91
Eduard Saxinger
Verwaltunssrat und Kassier.
Hans Drouot
Rechnun'.5.srevisor.
Siegmund Ehrentletzberger
Rechnungsrevisor.
12
B. Bilanz- Konto.
c
A. Museum einschließlich der Fonds.
1. Aktiva.
Wertpapiere :
K 25.000 -IV.oVo Notenrente. Febrnareoupon
a 87-50
,, 4.800 4Vü Notenrente, Maicoupon a 85-70
400 4^/^ Silberrente, Jännercoupon
ji 85-70
2(X) 42/10% Silberrente, Aprilcoupon
ä 85-70
,, 200 Donauregulierungslos 278*— . . .
Zinsen bis 1. Jänner 1913
Bargeld
Postsparkasse-Einlage
IL Passiva.
Guthaben der Bank für Oberösterreich und
Saldo am 1. Jänner 1913
Salzburg
21.875
4.113
342
171
278
484
60
80
40
601127.265
808
40
51
274 I 03
28.347
94
17.G97 ; —
10.650 94
B. Pensionsfonds.
Wertpapiere :
K 2.0(X) 42/10°/^ Notenrente, Februarcoupon
a 87-50
„ 800 4"/o Notenrente, Maicoupon Ti 85-70
Zinsen bis 1. Jänner 1913
Sparkasse-Einlagen .
Stand des Pensionslomi^ :iiii i. .ianncr i:»13 .
1,750 I -
665 i 60
40 j 33
2.081 62
4.537 öö
Protektor :
Seine kaiserliehe und könioliche Hoheit der* durchlauchtigste Herr
Erzherzog Franz Ferdinand
Erzherzog von Österreich-Este, Ritter des Ordens vom (Joldenen Vließe, Großkreuz des königl.
ungarischen St. Stephan -Ordens, Besitzer des Militär -Verdienstkreuzes in Brillanten, der
silbernen Militär-Verdienst-Medaille am roten Bande, des Militär-Dienstzeichens dritter Klasse
für Offiziere, der bronzenen Jubiläums-Erinnerungs-Medaille für die bewaffnete Macht und
des Militär- Jubiläumskreuzes, Großkreuz des großherzogl. toscanischen Ordens vom heiligen
Josef, Großkreuz und Ebren-Bailli des souveränen MalteserRitter-Ordens (mit der Distinktion
für Jerusalem), Besitzer der Seereise-Denkmünze 18: ''2/93, Ritter des russisch-kaiserl. St. Andreas-
des St. Alexander -Newsky-, des Weißen Adler-, des St. Annen- und des russisch-kaiserl.
königl. St. Stanislaus-Ordens erster Klasse, Ritter des königl. großbritannischen Hosenband-
Ordens, Großkreuz des königl. großbritannischen Bath-Ordens, Ritter des königl. preußischen
Schwaizen Adler-Ordens, Großkomtur des königl. Haus-Ordens von Hohenzollern mit der
Kollane, Ritter des königl. italienischen Ordens der Annunziata, Besitzer der persischen
Dekoration Agdesse und des kaiserl. japanischen Haus-Ordens vom Chrysanthemum, Ritter
des königl. dänischen Elefanten-Ordens , (xroßkreuz des königl. portugiesischen Christus-
Ordens, des königl. portugiesischen Militär-Verdienst-Ordens San Benedikt d'Aviz, des königl.
spanischen Ordens Karl III. mit der Kollane und des königl. sizilianischen St. Ferdinand-
Ordens, Ritter des königl. bayeris<>ben St. Hubertus-Ordens und des königl. sächsischen
Ordens der Rautenkrone, Großkreuz des Ordens der königl Württembergischen Krone, Ritter
des königl. schwedischen Seraphinen-Ordens, Großkreuz des königl. belgischen Leopold-
Ordens, des königl. rumänischen Karl-Ordens, des königl. Ordens ,, Stern von Rumänien",
des königl. serbischen Weißen Adler-Ordens und des köEigl. montenegrinischen. Danilo-
Ordens, Besitzer des königl. siamesischen Chak-kri-Ordens, Großkreuz des päpstlichen Christus-
Ordens, Ritter des großherzogl. badischen Haus -Ordens der Treue, Großkreuz des groß-
herzogl. Sachsen-Weimar' sehen Haus-Ordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken, des
großherzogl. oldenburgischen Haus- und Verdienst- Ordens des Herzogs Peter Friedrich
Ludwig, des großherzogl. mecklenburgischen Haus-Ordens der Wendischen Krone, des
herzogl. Sachsen-Ernestinischen Haus -Ordens und des herzogl. anhaltischen Haus-Ordens
.\lbrechts des Bären, Großkordon des Ordens der Krone von Johore, Besitzer der Erinne-
rungs - Medaille an das sechzigjährige Kegierungs- Jubiläum weiland Ihrer Majestät der
Königin von Großbritannien und Irland, Kaiserin von Indien, Viktoria, der silbernen
Erinnerungs-Medaille an die Krönung weiland Seiner Majestät des Königs von Großbritannien
und Irland, Kaisers von Indien, Eduard VII., der Erinnerungs-Medaille an das siebzigjährige
Militärdienst-Jubiläum Seiner königl. Hoheit Luitpold, Prinzregenten von Bayern und der
königl. württembergischen Goldenen Jubiläums-Medaille, General der Kavallerie und Admiral
zur Disposition des Allerhöchsten Oberbefehles, Oberst -Inhaber des k. u. k. Infanterie-
Regimentes Nr. 10, des k. u. k. Ulanen -Regimentes Xr. 7 und des k. u. k. Feld! aubitz-
Regimentes Xr. (\ kaiserl. russischer General der Kavallerie und Chef des kaiserl. russischen
Bug'schen Dragoner-Regimentes Xr. 2o, Chef des königl. preußischen Posen'schen Ulanen-
Regimentes Prinz August von Württemberg Nr. 10, ä la suite des königl. preußischen Garde-
Grenadier -Regimentes Kaiser Franz, des 1. königl. sächsischen Ulanen -Regimentes, Franz
Joseph, Kaiser A'on Österreich, König von Ungarn Nr. 17, des 4. königl. württembergi.schen
Füsilier-Regimentes Kaiser Franz Joseph Nr. 122 und der Deutschen Marine, Oberst-Inhaber
des königl bayerischen 2. schweren Reiter - Regimentes und des königl. spanischen
Kavallerie-Regimentes Nr. 12 Chasseurs de Lusilania, Ehrenmitglied der kaiserl. Akademie
der Wissenschaften in Wien.
14
Ehren -Präsident:
Seine Exzellenz
Dr. Qandolf Graf Kuenburg
k. k. Minister a. D., k. n. k. wirklicher Geheimer Rat, Seiiatspräsident des
k. k. Obersten Gerichtshofes i. P.. Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone I. Klasse, Ehrenniitsrlied des Museums.
Personalstand
am 1. Jänner 1913.
I. Die Mitglieder des Verwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident :
Wimmer Julius, Buchdruekerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse in Linz (Ehrenmitglied des Museums), Offizier des Franz
Josef-Ordens.
Präsident- Stellvertreter :
Commenda Hans, k. k. Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Ober-
realschule in Linz, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, Korrespondent der geologischen Reichsanstalt, Referent für
Oberösterreich der Erdbeben-Kommission der Akademie der Wissen-
schaften, Fachreferent für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
(Ehrenmitglied des Museums).
Arndt Johannes, Oberkommissär der k. k. Staatsbahnen i. P,, Referent
der numismatischen Abteilung.
H a n d e 1 - M a z z e 1 1 i Viktor F r e i li e r r von, k. u. k. Generalmajor
d. R. in Linz, Konservator der k. k. Zentralkommission für Denkmal-
pflege (III. Sektion), Referent für das Archiv (Ehrenmitglied des
Museums) .
Hau der Franz, Lehrer \. Klasse an der Knabenvolksschule in Linz-
Waldegg, Referent an der entomologischen Abteilung.
König Anton, Dr,, k. k. Gymnasial-Professor in Linz, Referent in der
geologisch-mineralischen Abteilung.
15
M u n g a n a s t E m i 1, k. k. Ober-Postkoutrollor i. P. in Linz, Präsident des
Vereines für Naturkunde, Fachreferent für Entomologie (Ehrenmit-
glied des Museums), Obmann der naturhistorisehen Sektion.
N e w a 1 d Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkammer.
N i c o 1 a d o n i A 1 e x a n d e r, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz.
Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
P r ö 1 1 Laurenz, Dr. Ph., geistl. Rat, Chorherr des Stiftes Schlägl,
k. k. Gymnasial-Direktor a. D., Konservator der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege, Obmann der historischen Sektion.
Rupertsberg er Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von St. Florian,
Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige
treue Dienste.
Sames Josef, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen, Referent für Lincensia.
Saxinger Eduard, Kaufmann, Kassier des Museums.
Schiff mann Konrad, Dr., Weltpriester, Professor, Leiter der k. k.
Studienbibliothek, Konservator der k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege (III. Sektion).
Schnopfhagen Franz, Dr. Med., Direktor der oberösterreichischen
Landes-Irrenanstalt in Xiedernhart, Landes-Sanitätsrat, Referent an
der zoologischen Abteilung.
Sekker Franz, k. k. Oberst d. R., Bibliotheksreferent.
W a s 1 1 e r Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P. in Linz, Referent für
Botanik.
W eidin g er Gustav, Zahnarzt.
Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor-Stellvertreter der Allgemeinen
Sparkasse, Sekretär, Bibliotheks- und Hausreferent.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und
Unterricht.
R o s s i A n t o u, k. k. Statthaltereirat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
C. Delegierte des oberösterreichischen Landes-
ausschusses.
Krackowizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarchivar i. P., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
Otten weller Rudolf, fürstl. Starhembergscher Güterdirektor, Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesausschuß, Reichsrats-
Abgeordneter etc.
Zibermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs in Linz, Konservator
der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
16
D. Delegierte des Gemeinderates der Landeshauptstadt
Linz.
Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeiiulerat der Stadt Linz.
Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz. Landeshauptmann-
Stellvertreter, Landesausschuß, Genieinderat der Stadt Linz, Komtur
des Franz Josef-Ordens.
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
W i 1 d m o s e r K i e h a r d, Privat (Elirenmitglied des Museums).
IL Rechnungsrevisoren.
Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbuchdruekerei Jos. Feichtingers
Erben. Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
E h r e n 1 1 e t z b e r g e r S i e g m u n d, Kaufmann.
III. Sammlungsrevisoren,
Jeglinger Karl, Kitter des Ordens der Eisernen Krone III. Klasse und
des kais. ottoman. Medschidje-Ordens, k. k. Hofrat i. P.
Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Eealschulprofessor.
N e w e k 1 o w s k T M a x, k. k. Finanzsekretär.
IV. Beamte.
Direktor: Ubell Hermann, Dr., Konservator der k. k. Zentralkommission
für Denkmalpflege (I. und IL Sektion), korrespondierendes Mitglied
des k. k. österreichischen archäologischen Institutes, Referent für
Archäologie und die kunstgeschichtlichen Abteilungen, Obmann der
kunsthistorischen Sektion.
Kanzleiadjunkt : Z e c h e n t e r I d a.
V. Diener.
H a c k 1 J o h a n n (Portier).
B r u n m e i e r Josef.
Grüner Johann.
Nening Ignaz.
Winter J o h a n n.
Stolz B e r n li M r d ( l'riipiirator)
Mandatare,
1882 Herr Almoslechner Hermann, Oberpostmeister in Perg, Besitzer des
Goldenen Verdienatkreuzes m. d. Kr.
1907 „ Bachofen v. Echt A. K. Freiherr, Wien.
1904 ., Bruvswik Romeo de Korompa, k. k. Oberingenieur in Wien.
1897 ,. Denk Karl, Dr., praktischer Arzt in Scharnstein.
1890 „ Engl Isidor, k. k. Obersteiger i. P. und Besitzer des Silbernen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Hallstatt.
1870 ,, Fuchs Theodor, Dr., Privatdozent für Paläontologie an der k. k.
Universität in Wien.
1898 ,, Gallois L^idwig v., Fabrikdirektor in Kleinmünchen, Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1912 ,, Gföllner Johann, Statthalterei-Rechnungsrevident.
1900 „ Guggenherger Edmund, Dr. med., St. Georgen a. d. G.
1907 „ Hofhanns Jakoh, Oberförster in Großraming.
1905 ,. Huemer Hans, Privat in Linz.
1882 ,, Jeglinger Karl, k. k. Hof rat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
1905 „ Kautz Hans, k. k. Oberingenieur im Eisenbahn-Ministerium in Wien.
1880 ,. Koch Friedrich, evangelischer Pfarrer in Gmunden, Besitzer des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
1882 ,, Köftl Karl, Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Lambaeh.
1907 ,, Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
1882 ,, Mafhes Karl Ritter v., k. k. Hofrat i. R., Komtur des Franz Josef-
Ordens, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. etc. in
Linz.
1897 ,, Melnitzky Karl, Bergingenieur in Graz.
1901 ,, Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz.
1912 ,, Neweklowsky Ernst, Ingenieur der k. k. Statthalterei.
1882 ,. Poth Julius v., Postmeister in Altheim.
1885 ,. Preen Hugo v., Kunstmaler und Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege in Osternberg bei Braunau.
1903 ,, Richard Alexander, Direktor der Süddeutschen Verlagsanstalt in
München.
1882 .. Roßmann J. G., Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Mauerkirchen.
1897 .. Bchraml Karl, k. k. Oberbergrat.
1899" ,, Seyrl Hugo, Gutsbesitzer in Schloß Starhemberg.
1902 ,, Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
18
Verzeichnis der Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Herr Kenner Friedrich v., Dr., k. k. Hofrat, Direktor der Münzen-, Medaillen-
und Antikensammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Mitglied
der kaiserl. Akademie der Wissenschaften und der bildenden Künste
in Wien, der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege etc. etc. in
Wien. (Ernannt am 4. August 1874.)
„ Reiter Edmund, kais. Rat, Ehrenmitglied der entomologischen Gesell-
schaft in Berlin, korresp. Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften
und entomolog. Vereine des In- und Auslandes in Paskau (Mähren).
(Ernannt am 30. November 1875.)
Seine Exzellenz Wilczek Hans Graf, Frei- und Banuerherr zu Hultschin und
Guttenland, k. u. k. Geheimer Rat und Kämmerer, ]Mitglied des
Herrenhauses, Kurator des k. k. österreichischen Museums für Kunst
und Industrie etc. etc. (Ernannt am 22. März 1882.)
Herr Much Matthäus, Dr., k. k. Regierungsrat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl., Realitäten-Besitzer, Mitglied der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege etc. etc. (Ernannt am 16. Mai 1885.)
Seine Exzellenz GautscJi Paul Freiherr v. Frankenthurn, Dr., k. k. Minister-
präsident a. D., k. u. k. Geheimer Rat, Mitglied des Herrenliauses etc.
in Wien. (Ernannt am 16. Mai 1893.)
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k, u. k. Geheimer Rat, Besitzer
des Großkreuzes des Ordens der Eisernen Krone, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Statthalter für Oberösterreich a. D. etc. in Salzburg.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
Herr Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl. in Graz. (Ernannt am 16. Mai
1895.)
Seine Exzellenz Kuenburg Gandolf Graf, Dr., k. u. k. Geheimer Rat, Senats-
präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P., Ritter
des Ordens der Eisernen Krone I. Kl. etc. in Salzburg. (Ernannt
am 16. Mai 1895.)
Herr Handel- Mazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Generalmajor d. R. etc. in
Linz. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
„ Stäche Guido, k. k. Hof rat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl., Kommandeur des tun. Nischan-Iftihair-Ordens, Mitglied der
ungarischen geologischen Gesellschaft in Budapest und der natur-
historischen Gesellschaft „Isis" in Dresden, Direktor der k. k. geo-
logischen Reichsanstalt in Wien. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
„ Markl Andreas, k. u. k. Major i. P. in Wien. (Ernannt am 18. Mai 1899.)
„ Munganast Emil, k. k. Ober-Postkontrollor i. P. (Ernannt am 18. Mai
1899.)
„ Meindl Konrad, Abt des Chorherrenstiftes lieicliersberg, Konservator der
k. k. Zentralkommißsion für Denkmalpflege in Wien etc. (Ernannt
am 21. Mai 1901.)
19
Herr Steindacliner Franz, k. k. Hofrat, Ritter des Leopold-Ordens, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St.,
Phil.-Dr., Avirkl. Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften,
Intendant des k. k. natiirhistorischen Hofmuseums in Wien etc. etc.
(Ernannt am 21. Mai 1901.)
., Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in C4raz. (Ernannt am
9. Mai 1902.)
., Winimer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Offizier des Franz Josef-Ordens,
Präsident der Allgemeinen Sparkasse in Linz, (Ernannt am
10. Mai 1905.)
,, Commcnda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberreal-
schule etc. (Ernannt am 5. März 1908.)
,, Wildmoser Richard, Privat. (Ernannt am 18. März 1909.)
., Kränzt Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direktion
für Oberösterreich und Salzburg. (Ernannt am 18. März 1909.)
„ Rucker Franz, emerit. Apotheker, (Ernannt am 17, März 1910.)
Seine Durchlaucht der reg, Fürst Johann von und zu Liechtenstein in Wien,
(Ernannt am 27. März 1912,)
B. Korrespondierende Mitglieder.
1902 Herr Hackel Alfred, Dr. phil., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium
in Wien.
1885 „ Hackel Eduard, k. k. Gymnasial-Professor i. R. in Graz. ,
1903 ,, Mayr Sebastian, P., Regierungsrat, Direktor des k. k. Gymnasiums
im Stift Kremsmünster, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes
mit der Krone.
1863 „ Mcindl Koiirad, Abt des Chorherrenstiftes Reichersberg, Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
1888 „ Redtenhacher Josef, Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in
Wien,
1885 „ Schnürer Franz, Dr., Direktor der Allerhöchsten Privat- und
Familien-Bibliothek Seiner Majestät, Ritter des Franz Josef-
Ordens etc.
1886 „ Tschusi Viktor Ritter von und zu Schmidhoffen, Präsident des
Komitees für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Öster-
reich-Ungarn etc. in Hallein,
C. Wirkliche Mitglieder.
* bedeutet den Beitritt im Jahre 1912.
Die Mitglieder, bei welchen eine Ortsangabe fehlt, sind in Linz wohnhaft.
Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
Josef Ferdinand, k, u, k. Feldmarschalleutnant, Divisionär, Oberst-
inhaber des 45. Infanterie-Regiments, Ritter des Goldenen Vlieses
etc. etc.
2*
20
Herr Ackert Josef, reg. Chorherr und Kustos der naturhistorischen Samm-
lungen in St. Florian.
„ Aichelburg- Labia Franz Freiherr von und zu, k. u. k. Kämmerer und
k. k. Hofrat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. etc.
„ Alhel Franz, Lehrer I. Kl. an der Kaiser Franz Josef-Schule.
Frau Althann Karola Gräfin.
Htrr AUuirth Theodor, k. k. Hof rat in Wien.
Angele Theodor, Ingenieur.
Arndt Johannes, Maschinen-Oberkommissftr der k. k. Staatsbahnen i. P.
Asensforfer Franz, Professor und Bibliothekar, Chorherr des Stiftes
St. Florian.
Seine Durchlaucht Aiiersperg Franz Fürst, k. u. k. Kämmerer. Herrschafts-
besitzer in Wien.
Seine Durchlaucht Auersperg Karl Fürst, Mitglied des österreicliischen Herren-
hauses, Herrschaftsbesitzer in Wlaschim.
Ihre Durchlaucht Auersperg Eleonore Fürstin, geb. Gräfin Breunner. k. u. k.
Sternkreuzordens- und Palastdame in Wlaschim.
Herr Bahr Hermann, Schriftsteller in Wien.
Bauer Franz, Dr., k. k. Notar.
Baumgartner Anton, Kaufmann.
,, Baumgartner Max, Kaufmann.
„ Baylaender B., Fabrikinspektor.
„ Becker Karl, Buchbinder.
„ Benesch Ludicig, Privat, kais. Rat.
„ Berger Franz, Dr., Weltpriester, Professor am k. k. Staatsgymnasium
in Ried.
„ Berger Franz, Dechant in Altenfelden.
„ Berger Leopold, Verwalter der Frauenklinik.
,, Berger Theodor, Schulleiter in Kimpling.
,. Berndl Raimund, k. k. Übungsschullehrer.
Beurle Karl, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter etc.
Beyer Andreas Franz, Kaufmann, Vizebürgermeister, Ritter des Franz.
Josef-Ordens, Reichsrats- Abgeordneter.
liibliotheks-Kommission Braunau am Inn.
Herr Bichler Franz, geistlicher Rat, Irrenhaus-Seelsorger in Niedernhart.
„ Binder Eduard, Bergingenieur i. P.
,, Binder Heinrich, Chefredakteur, Ritter des Franz eJosef-Ordens.
„ Binder Karl, k. k. Statthalterei- Vizepräsident d. R., Komtur des Franz
Josef-Ordens m. d. St. etc.
„ Biouski Julius, städt. Bau-Oberkommissär.
liittinger Andreas, Direktor an der Kronprinz Rudolf-Mäckhenbürger-
Kchule.
., Blum Heinrich sen., Privat.
„ Blumauer Friedricli, Fabrikbesitzer.
„ * Bohdiinowicz Franz, LandcMbeamter.
,t Böheim Josef, Uhrmacher.
„ Böhm Wendelin, Direktor der „Kreditreform".
Seine Exzellenz Bolzano Friedrich Edler r. Krönst üdL k. u. k. Feidma rschall-
leutuant d. R.
21
Herr *Bondii Oskar, Großindustrieller in Wien.
,, Boschan Louis Ritter v., Gutsbesitzer in Achleiten.
Brau na i( Stadtgemeinde.
Herr Brenn Stephan, Kooperator.
„ Brenner Alexander, Med. -Dr., Regierungsrat, Obersanitätsrat, Primararzt
des Allgemeinen Krankenhauses, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone.
Breuer Michael, k. k. Hofrat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Brunner Eduard, Oberbeamter der Allgemeinen Sparkasse.
Brunswik de Korompa Eugen, k. u. k. Oberst, Besitzer des Militär-
Verdienstkreuzes.
Buchmair Rupert, Konsistorialrat, Dechant in Frankenmarkt.
Buehmayr Franz, Fachlehrer an der Jubiläumsschule.
Bukoicansky Johann, Sieb- und Gitterfabrikant.
., Burgyaßer Karl, Professor an der Handelsakademie.
., Buschmann Aiiton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Seine Exzellenz Bylandt-Rheidt Artur Graf, k. k. Minister a. D., k. u. k.
Geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des Herrenhauses, Kanzler
des Ordens der Eisernen Krone I. Kl. etc. in Wien.
Herr Cantzler Fritz, Fabrikbesitzer in Kleinmünchen.
Castel Emmerich van de, Dr., k. k. Hofrat, Vorstand der k. k. Post- und
Telegraphen-Direktion in Linz.
Seine p]xzellenz Chlumecky Johann Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat, Minister
a. D., Mitglied des österreichischen Herrenhauses etc. in Wien.
Herr Chotek Wolfgang Graf, k. k. Hofrat und k. u. k. Kämmerer, Ritter des
Leopold-Ordens.
„ Christ Ludwig, Privat, kais. Rat.
„ Commenda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberrealschule,
Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
„ Commenda Ludwig, Schulleiter in Margarethen bei Linz.
„ Czedik Her mann, k. k. Oberpost rat.
„ Czerny Leander, Abt von Kremsmünster, Komtur des Franz Josef-Ordens.
., C zerwenka Ludwig, Bankdirektor.
„ Denk Karl, Med. -Dr., Sanitätsrat, Augenarzt, Ritter des Franz Josef-
Ordens.
„ Deuhler Josef, k. k. Gymnasial-Professor.
Frau Dierzer v. Traun thal Pauline, Private, Besitzerin des Elisabeth-Ordens
II. Kl.
Herr Dierzer Ritter v. Traunthal Josef, Dr., Fabrikbesitzer.
„ Dinghof er Franz, Dr., Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Reichs-
rats-Abgeordneter.
., * Dirnhof er Adalhert, k. k. Oberfinanzrat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
., Dohlinger Max, Dr., Privat.
., Dohrefsherger Alois, .Herrenkleidergeschäfts-Inhaber.
Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hof buchdruckerei Jos. Feichtingers
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes m. d. K.
Frau Dürckheim-Montm artin Franziska Gräfin, Gutsbesitzerin in Hagenberg.
Herr Dilrrn'berger Johann, päpstlicher Hausprälat, Konsistorialrat, Vorstadt-
pfarrer und Dechant in Steyr, Ehrendomherr des Linzer Kathedral-
22
kapitels, Ritter des Ordens der Eiserneu Krone III. Kl. und des
Franz JosefrOrdens.
Frau ,Diirrnherger Olga, Hof- und Gerichtsadvokatens-Witwe.
Herr Dworzak Hans, Gutsbesitzer, Landtags-Abgeordneter. Schloß Aistersheim.
,, Dworzak Josef, Schneidermeister.
,, Eherl Franz, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen.
,, Eberstaller J., Dr., Spezialarzt.
Frau Eder Matthissa, Apothekerswitwe.
Herr Eder Johann Michael.
„ Edlinger Franz, Bankdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens,
Eferding Sparkasse der Stadt.
Eferding Stadtgemeinde.
Herr Effenherger Anton, Dr.. k. k. Regierungsrat, Direktor der HandoU-
akademie d, R.
„ *Eggerer P. Marian, Bibliothekar und Archivar des Stiftes Schlierbach.
„ Ehrentletzberger Siegmund, Kaufmann.
,, Ehrl Friedrich, Dr., Arzt.
,, Eihensteiner Florian, Schuldirektor in Pabneukirchen.
,, Eigl Adolf, k. k. Senats-Präsident d. R., Besitzer des Ritterkreuzes des
Leopold-Ordens.
., Elßler Hermann, k. u. k. Oberleutnant d, R.
,, Eltz August Graf, k. u, k, Kämmerer, Herrschaftsbesitzer in Tillysburg,
Landtags- Abgeordneter.
Enderlin Gebrüder, Druckfabrik und mechanische Weberei, Aktiengesellschaft,
Traun.
Herr Endlweber Johann, k, k. Regierungsrat in Wien.
., Enenkl Adolf, k. u, k, Oberst d. R.
Enns Musealverein ..Lauriacum".
Enns Stadtgemeinde.
Enns Sparkasse der Stadt.
Herr Erhard Alois, Dr., Arzt.
,, Esser Hermann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags- Abgeordneter.
Mitglied des Reichsgerichtes.
Estertnann Anton jun., Spediteur in Urfahr, kaiserlicher Rat.
,, Estermann Hans, Kaufmann.
Frau Ezdorf Sidonie Gräfin, geb. Freiin Borowiczka v. Themau, Hofratsgattin.
Herr Faber Richard, Dr., Großindustrieller in Wien.
., Fasbender Matthias, Fabrikdirektor und Hausbesitzer, Ritter des Franz
Josef -Ordens.
Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeinderat.
Idlinger Franz, Dr., Theologie-Professor.
., Festner Richard, k. u. k. Oberstleutnant d. K.
„ Fierlinger Ernst, k. k. Postkonzipist.
Figdor Albert, Dr., Wien.
Firma Fink Vinzenz, k. k. HofbiicIihMiullini".
Herr Fischer Eduard^ Kaufmann.
Fischer Gerhard, evang. \'ikar in I raun.
I ischer Karl, kais. Rat. k. u. k. Hauptniaun a. 1).. Chef der Firma
Max Christ.
23
Herr Fischill Eduard, Apotheker in Urfahr.
ßt, Florian Sparkasse des Bezirkes.
Herr Forstner- Damhenois Ernst Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R.
Förchtgott Alfred, k. k. Regierimgsrat, Postamtsdirektor i. P., Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
FrancTc Karl, Fabrikbesitzer. Offizier des Franz Josef -Ordens.
., Franck Walter, Fabrikbesitzer.
., Fraundorfer Georg, Hausbesitzer und Buehbindermeister.
Freistadt Stadtgemeinde.
Freistadt Sparkasse der Stadt.
Herr *Fruhstorfer Karl, Dr., Theologie-Professor.
„ Fuchs Viktor, Dr. phil., Schwanenstadt.
„ Fuchsmayer Josef, Dr., Eferding.
,, Fürlöck Ernst, Lehrer.
Fürlitiger Matthias, Subprior, Schulrat und Professor am k. k. Ober-
gymnasium der Benediktiner in Kremsmünster. •
Seine Erlaucht Fürstenhcrg Eduard Egon Landgraf zu, k. u. k. Kämmerer,
Mitglied des Herrenhauses, Güterbesitzer in Wien, Besitzer des
Großkreuzes des Leopold-Ordens.
Herr GaMer Ernst, Fabrikant und Hausbesitzer.
Gagern Karl Freiherr v., k. u. k. Legationsrat a. D., Landtags-Abge-
ordneter, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St., in Windern.
„ Ganglbauer Leo, k. k. Oberlandesgerichtsrat d. R.
„ Gamlich E^nanuel, Privat.
,, Geistherger Johannes, Konsistorialrat, P., Benediktiner von Krems-
münster, geistl. Rat, Pfarrvikar in Steinerkirchen bei Fischlham.
,, *Gerstl Gustav, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Firma Geyer Julius Nachfolger, Mode- und Konfektionsgeschäft.
Herr Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule.
„ Glanz Anton Ritter v., Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Gmunden Musealverein.
Gmunden Staats-Realgymnasium.
Gmunden Stadtgemeinde.
Gmunden Sparkasse der Stadt.
Herr Völlerich August, Musikdirektor.
„ Görner Karl Ritter v., Dr., Chefredakteur der „Tages-Post", Ritter des
Franz Josef-Ordens.
„ Gottlieh Ludwig, Fabrikbesitzer.
„ Göttner Josef, Oberbaurat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl.
„ Gottwald Rudolf, Oekonomiebesitzer in Bad Ischl.
,, Gräfner Karl, Installateur.
> ,, Graf Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
., Grashöck Theohald, Abt des Stiftes Wilhering, Generalvikar, Mitglied des
Herrenhauses, Landesaüsschuß, ' Komtur des Franz Josef-Ordens
m. d. St.
Grieskirchen Stadtgemeinde.
Grieskirchen Sparkasse der Stadt.
24
FffM r Grillmayr Johann, Gutsbesitzer.
drirnua August Ritter v. Grimhurg, Dr., k. k, Hofrat i. P,, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. KI., Komtur des Franz Josef-Ordens.
,, (irohmann Heinrich, Architekt, k. k. Professor i. R.
„ Grosam Wenzel, Dr., Professor, geistl. Rat, Sekretär des bischöflichen
Ordinariates.
• Großer Karl, Lithograph.
„ Grotcrjahn Bela, Dr. jur., k. k. Statthalterei-Konzeptspraktikant.
„ Grubhauer Karl, Fabrikbesitzer.
„ Gruber Josef, Fachlehrer, Gemeinderat.
Grünhurg Sparkasse der Gemeinde.
Herr Grünner Karl, Oberlehrer an der Knabenvolksscluile T.inz-Waldegg.
„ Gstöttner Franz, Maler.
„ Guggenberger Edmund, Med.-Dr., St. Georgen a. G.
,, Haas Franz, k. u. k. Oberstabsarzt i. P.
>, Haberl Alois, Pfarrer in Riedau, geistl. Rat, Korrespondent der k. k.
Zentralkomniission für Denkmalpflege.
,, Hagenauer Simon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien.
,, Hager Evermod, Dr., Chorherr von Schlägl, Professor am k. k. Staats-
gymnasium.
„ Hahn Hugo, Fabrikbesitzer in Helfenberg.
,, Haidenthaller Josef, Dr., Landes-Badearzt in Bad Hall, kais. Rat.
„ Hamann Heinrich, Dr., Gemeindearzt in Waizeukirchen.
„ Hamann Otto, Dr., Michaelnbach.
Seine Exzellenz Handel Erasmus Freiherr v., k. k. Statthalter in Oberöster-
reich, k. u. k. Geheimer Rat, Großkreuz des Franz Josef-Ordens, des
großbritt. Viktoria-Ordens etc. etc.
Herr Handel Franz Freiherr v., Gutsbesitzer in Almegg.
Frau Handel Marie Freiin v., geb. v. Guaita, in Almegg.
„ Handel Klothilde Freiin v., geb. Gräfin Bercliem, Landesgerichts-Präsi-
dentenswitwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens II. Kl.
Herr Handel- Mazzetti Anton Freiherr v., k. k. Landesgerichts-Präsident.
„ Handel- ilazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Generalmajor d. R., Kon-
servator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Handmann Rudolf, P. S. J., Linz, Freinberg.
„ Hanrieder Norbert, Dechant in Sarleinsbach, Konsistorialrat, Ritter des
Franz Josef-Ordens.
Seine Exzellenz Harrach Alfred Reichsgraf, k. u. k. Geheimer Rat und Käm-
merer, Rittmeister a. D., Gutsbesitzer in Aschach a. Donau.
Ilir.- Kxzellenz Harrach Anna Reichsgräfin, geb. Prinzessin Lobkowitz. in
Aschach a. Donau.
Herr Hartl Alois, Dr., k. k. Professor L P., Kirchendirektor der LrsuliiuMi.
„ Haalroither Gerhard, Abt des Stiftes Schlierbach, Komtur des Franz
Josef-Ordens.
Fräulein Hasaak Herta, staatlich geprüfte Musiklehrerin.
Herr Hatschek Ludwig, kais. Rat, Fabrikbesitzer.
Ilauder Franz, l^ehrer I. Kl. an d^r Knaben volk.'«Mhule in Liiiz-Waldegg.
Hauer Theodor, k. k. Notar.
Unuk Josef Karl, k. k. Hof rat i. P.
25
Herr Haiik Otto, emeritierter Apotheker.
Haupt Franz Ritter v. Hoechstatten, Generalkonsul etc.
„ Hauser Johann, Landeshauptmann, Reichsrats-Abgeordneter, Konsistorial-
rat etc.
„ Haydvogel P. Konrad, Zisterzienser des Klosters Schlierbaeh, Pfarrvikar
in Kirchdorf a. Krems.
„ Heidlmair Heinrich, Dr., Sektionschef im k. k. Ministerium für Kultus
und Unterricht in Wien, Ritter des Leopold-Ordens und des kaiser-
lich russischen St. Stanislaus-Ordens II. Kl. m. d. St.
„ Heinisch Amandas sen., Kaufmann.
„ Heinisch Amandas jun., Kaufmann.
„ Heiser Anton, Dr., Arzt.
,, Heitzmann Otto, k. u. k. Hof-Klavierfabrikant.
„ Helletzgruher Josef, Landtags-Abgeordneter und Gemeinderat.
„ Hessinger Franz, k. k. Postamtsdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens
in Salzburg.
Fräulein Hinghofer Emilic, Bürgerschul-Direktorin, Besitzerin des Goldenen
Verdienstkreuzes.
Herr Hinsenkamp Heinrich, Dr., Advokat und Bürgermeister der Stadt Urfahr,
Landtags-Abgeordneter, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Hiptmair Franz, Pfarrer in Schwertberg.
„ Hirsch Lorenz, Lehrer in Prägarten.
„ Hirsch Wilhelm, Ritter des Franz Josef-Ordens, Verwaltungsrat der Bank
für Oberösterreich und Salzburg in Linz.
Seine bischöfliche Gnaden Hittmair Rudolf, Dr., Ritter des Franz Josef-Ordens,
Bischof von Linz.
Herr Höhnel Mülheim, akademischer Maler.
„ Honig Friedrich, Pfarrprovisor in Altschwendt.
., Höricarter Albert, k. u. k. Hauptmann d. R. in Nußdorf am Attersee.
„ Hof mann Hermann, Privat, Präsident der Oberösterreichischen Bau-
gesellschaft.
,, Hofmann Richard, Fabrikbesitzer, Präsident der Handels- und Gewerbe-
kammer und der Linzer Fruchtbörse.
Frau Hofstätter Anna, Haus- und Apotheke-Besitzerin.
Herr Hoheisel Konrad, Präsident der k. k. Post- und Telegraphen-Direktion in
Wien.
„ Holly Karl, Kanonikus und Pfarrer in Wilhering.
„ Horzicka Adalhert, Dr., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in Wien.
„ Hornstein-Bußmannshausen Felix Freiherr von, Dr.
., Horzeyschy Adalhert, Dr., k. k. Oberfinanzrat.
,, Huster Josef, Kaufmann, Offizier des Franz Josef-Ordens, Präsident der
Bank für Oberösterreich und Salzburg etc.
Ischl, Bad, Sparkasse des Marktes.
Herr Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landeshauptmann-Stell-
vertreter, Landtags-Abgeordneter, Landesausschußmitglied, Komtur
des Franz Josef-Ordens.
„ JehUnger Raimund, fürsterzbischöflicher Bauinspektor, Korrespondent
der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege, in Freiburg i. Br.
26
Herr Jeglinger Hugo, k. u. k. Oberst i. P., Ehrenkurator des Nordböhmischen
Gewerbemuseums in Reichenberg,
Jeglinger Karl, Ritter des Ordens der Eisernen Krone TTT. KI., k. k.
Hofrat d. R.
. „ . Jülg Hermann, k. k. Professor.
St. Julien Artur Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Sektionsehef i. R., Ritter
des Leopold-Ordens.
1 iMi St. Julien Marie Agnes Gräfin, geb. Gräfin Wickenburg. k. u. k. Stern-
kreuz-Ordensdame in Wien.
Herr Jurasky Johann, k. k. Postrat in Brunn.
., Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Realschul-Professor.
Seine Exzellenz Käst Michael Freiherr v., k. k. Ackerbauminister a. D. und
k. u. k. Geheimer Rat in Ebelsberg.
Frau Kaunitz Zdenka Gräfin.
Herr Kautsch Jakoh, Bankdirektor i. R., kais. Rat,. Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege, in Steyr.
., Kempf Josef, städtischer Baudirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Kerhler Viktor, Oberlandesrat d. R., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
K ersehn er Theodor, Dr.
Khek Eugen, Apotheker in Wien.
,, Kinski/ Rudolf Graf, k. u, k. Kämmerer und Leutnant d. R. in Wien.
Frau Kinski/ Marie Gräfin, geb. Gräfin Wilczek. in Wien.
KircJidorf Marktkommune.
Kirchdorf Sparkasse der Marktkommune.
Firma Kirchmayr Friedrich u. Comp.
Herr Kirchmeir Josef, Privat.
Klug Rudolf, Dr., k. k. Gymuasial-Profes.'^or.
„ Knechtl Karl, Med.-Dr. in Traun.
., Knitl Ferdinand, Med.-Dr. in Ebelsberg.
Knörlein Friedrich, Med.-Dr. in Wien.
Koch August G., Senior des Unterländer-Seniorates, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Ritter des Sachsen-Ernestinischen Hausordens.
Koch Friedrich, Dr., Superintendent und evang. Pfarrer in Gmunden,
Komtur des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
,. Koch Ludwig, k. k. Postmeister und Realitäten-Bositzer in Bad Ischl.
,, Kohlmünzer Ernst, k. k. Regierungsrat.
,. *Kolda Josef, Domdechant und Stadtpfarrer.
,. König Anton, Dr., k. k. G.vmnasial-Professor.
,. König Emil, Landes-Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Könighauer Anton, Landeskasse-Direktor.
Körhl Karl, Med.-Dr. in Wien, kais. Rat, Badearzt in Bad Hall. Offizier
des Franz Josef-Ordens.
Korb Heinrich, Buchhändler.
Kortüm A., Rentner in Urfahr.
Frau Kottulinsky Dora Gräfin, geb. Freiin Mayr v. Meinhof, in Graz.
Herr Koicarz Wilfielnif Dr., Sekretär der k. k. Staatabahnen.
Kovcarz Karl Dr.. Arzt.
27
Herr Krackowizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarcbivar i. P., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion),
., Krammer Franz, kais. Rat, Prokurist in Mauthausen.
,, Kränzl Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direk-
tion für Oberösterreich und Salzburg, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege.
„ Kränzl Friedrich, ]\Ied.-Dr.
„ Krauß Budolf, k. u. k. Generalmajor.
Kremsmünster Marktgemeinde.
Kremsmünster Sparkasse der Marktgemeinde.
Herr Kronher ger Heinrich, Kaufmann.
Frau Krüzner Marie, Verwaltungsrats-Witwe.
Seine Exzellenz Kuenhurg Gandolf Graf, Dr., Minister a. D., k. u. k. Geheimer
Rat, Senatspräsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.,
Ritter des Ordens der Eiserneu Krone I. Kl., Mitglied des öster-
reichischen Herrenhauses, Ehrenpräsident des Museums.
Herr Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
„ Kurz Martin, Kooperator in St. Georgen im Attergau.
„ Kyrie Eduard, Apotheker in Schärding.
„ Laad Ferdinand, Pfarrvikar in Rohrbach. O.-Ö.
„ Laingruher Franz, Kaufmann, kais. Rat.
Lambach Benediktinerstift.
Lamhach Gemeindevorstehung.
Lambach Sparkasse des Marktes.
^eine Exzellenz Lamberg Heinrich Graf, Herrschaftsbesitzer in Steyr.
Herr Lang Anton, Dr. phil., k. k. Oberleutnant.
Langthaler Karl, k. k. Oberbaurat.
Lartschneider Josef, Dr., Zahnarzt.
Lechleitner Hans, Dr., k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt.
Lehner Franz Xaver, k. k. Gymnasial-Direktor, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege, in Freistadt.
Frau Lehnhart Steffy, Private in Pöstlingberg.
Leonfelden Sparkasse der Marktkommune.
Herr Lettmayr August, Wien.
„ Liebherr Max, Prokurist und Bureauchef der Firma H. Franck Söhne.
„ Lindenthal Otto, geistl. Rat, Pfarrer in St. Georgen a. G.
„ Lindner Adolf, k. u. k. Oberst, Pionier-Inspizierender.
„ Lindner Heinrich, Landhausinspektor.
Herren Linser Josef & Söhne, Bildhauer und Kuns-tsteinmetze.
Linz Aktienbrauerei und Malzfabrik.
Linz Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Krauß & Co.
Linz Allgemeine Sparkasse.
I/i«2; Allgemeine österreichische Gasgesellschafts-Lokaldirektion des Linzer Gas-
werkes.
lAnz Bank für Oberösterreich und Salzburg.
Linz Liuzer Bicycleklub.
Linz Bischöfliches Priesterseminar,
Linz Faßzieher-Kompagnie.
Linz Filiale der k, k. priv. Böhmischen Unionbank:
28
Linz K. k. priv. J.aiiibacher Flachsspinnerei.
Linz Linzer Ruderverein „Ister".
Linz Oberösterreichische Baugesellschaft.
Linz Oberösterreichische Glasmalerei.
Linz Oberösterreiehischer Volkskredit.
Linz Poschacher-Brauerei, A.-G.
Lt^tz Sektion Oberösterreich des Vereines für Ilölilenkunde.
Linz K, k. Staatsgyninasium.
Linz K. k. Staats-Oberrealschule.
Linz Stadt gemeinde.
Linz Städtische Sparkasse.
LinZ'l'rfahr Tramv, ay- und Elektrizitäts-Gesellschat't.
Frau List Rosa, Altenfelden.
Herr Lohninger Josef, Dr., päpstl. Protonotar, Rektor des deutschen National-
Institutes S. Maria dell' Anima in Rom, Komtur des Franz Josef-
Ordens.
Loos Josef, Dr., Ilofrat, k. k. Laudessehulinspektor, Ritter des Ordens der
Eisernen Krone III. Kl.
Ludwig Karl, Dr., Professor an der Handelsakademie.
;, Mainzer Johann, Direktor der Ackerbauschule in Ritzlhof i. P. in March-
trenk.
Markl Andreas, k. u. k. Major d. R. in Wien.
,, Mathes Karl Ritter v., k. k. Hofrat i. R., Komtur des Franz Josef-
Ordens, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. etc.
„ Matosch Anton, Dr., kais. Rat, Bibliotheknr -au der k. k. geolog. Reichs-
anstalt in Wien.
Mattighofcn Marktgemeinde.
Mattighofen Sparkasse des Marktes.
Herr Matzinger Theodor, Med.-Dr. in Aschach a. D.
„ Maurhard Hermann, Dr. jur., Kaufmann, Landtags- Abgeordneter.
Mauerkirchen Marktgemeinde.
Herr Maurer Heinrich Ritter i.\, Dr., in Wien.
Mauthausen Marktgemeinde.
Mauthausen Sparkasse.
Herr Mayböck Joh. Nep., Dr., Domherr, Koiisistorialrat, Offizier des Franz
Josef-Ordens.
Mon^ignore Mayr Oeorg, Ritter des Franz Josef-Ordens, päpstl. geh. Kämmerer,
Kanonikus und Stadtpfarrer in Gmunden, Ehrendomherr.
Herr Mayr Josef, Dr., k. k. Notar.
„ Mayr i<ehastian, Regierungsrat, Direktor des k. k. Obergymnasiums der
Benediktiner in Kremsmünster.
„ Melichar Üepp, Apotheker.
Seine £x£elleuz Meran Johann Graf, Herrschaftsbesitzer in Brandhofen in
Steiermark.
Herr Messerklinger Hans, Dr., k. k. Hof rat und Staatsbahndirektor, Ritter des
Leopold-Ordens.
„ Mirbach Richard Freiherr v., k. k. Statthalterei-Konzipist in Kferding.
Frau Mladota-Solopisk Marie Baronin, geb. Baronin Riese-Stalll)urg.
Herr Moser Jnsrf. l>fnrror in Zfll boi Zcllhof.
2Ö
Herr * Moser Josef, reg. Chorlierr des Stiftes St. Florian.
„ Moser Richard, Dr., Sekretär der k. k. oberösterr. Finanzprokuratur.
„ Mostny Leopold, Likörfabrikant in Urfahr, kais. Rat.
„ Müllleder Franz, Gewerkedirektor in Herzogsdorf, Mühl viertel.
„ Müller Fritz, Tapezierer und Dekorateur.
„ Müller Franz, Dr. med., Stadtphysikus.
„ Müller J. M., Kunst- und Möbeltischler, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes.
„ Müller Ludicig, Schatzmeister.
„ M iinganast Emil, k. k. OberpostkontroUor i. P.
„ Nehinger W. F., Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreieh und Salz-
burg, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Nelhöck Ferdinand, Privat,
„ Nejdl Ludwig, k. k. Statthalterei-Maschinen-Oberingenieur.
Neufelden Sparkasse des Marktes.
Herr Neukirch Heinrick, fürstl. Starhembergscher Kontrollor.
„ Newald Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkammer.
„ Newekloicsky Freist, Ingenieur, k. k. Strombauleiter.
„ Neweklowsky Max, k. k. Finanzsekretär.
„ Nicoladoni Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Nicolefh Otto, Direktor-Stellvertreter der Bank für Oberösterreieh und
Salzburg.
„ Niedereder Franz, Oberlehrer in Vorderstoder.
„ Nusko Johann, Dr., k, k. Finanz-Landesdirektions-Vizepräsident, Ritter
des Leopold-Ordens etc.
„ *Oherchristl Florian, geistl. Rat, Ordinariats-Sekretär.
Frau Oberdörfer Marie, Notarsgattin in Saalfelden,
Herr Ohermayr Paul, Kaufmann in Freistadt, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. K.
„ Ohermüller Alois, reg. Chorherr von St. Florian, geistlicher Rat, Stadt-
pfarrer in Vöcklabruck.
,;, Ohermüller Anton, Pfarrer in Feldkirchen bei Mattighofen. Ritter des
Franz Josef-Ordens.
„ Oherniüllner Adolf, Dr., Präsident der oberösterreichischen Ärztekammer.
Ohernherg a. Inn Sparkasse.
Herr Oe/m Hans, Gutsbesitzer, Schloß Obervveis bei Gmunden.
„ Oehn Hermann, Wirtschaftsbesitzer in Attersee.
„ Oldrini Franz, k. u. k. Major d. R.
„ * Ortner Hans, Revident der k. k. Staatsbahnen,
„ Ortner Karl, Privat.
„ Ottenweller Rudolf, Güterdirektor, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. K.
,, Pachinger Anton M., Privat, Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Denkmalpflege,
„ Paul Johann, Professor an der k, k. Lehrerbildungsanstalt.
„ Pauly Max, Fachlelirer.
Perg Sparkasse der ^Tarktkommune.
30
Herr Pesendorfer Franz, Ingrenieur-Clieniiker, \'erwalter der T.andeskuranstalten
in Bad Hall.
., Peter Josef, Redakteur der „J.inzer Zeitung".
Petz Josef, Sparkasse-Kontrollor in Steyr.
Peyrer U ermann, Dr., ITof- und Gerichtsadvokat.
., Pierer Jgnaz Leo, Dr., Privat.
Fr^u Picßlinger Grete, Gstadt bei Molin.
Herr Pießlinger Josef, Gutsbesitzer.
„ Pinzger Anton, Dompropst, päpstl. Hausprälat, Komtur des Franz Josef-
Ordens.
I'irngruher Richard, F.-S.-L. Hof-Buch- und Kunsthändler.
l'iscacek Ludwig, Dr., Primararzt der Hebammen-Lehranstalt in Wien,
k. k. Regierungsrat, Ritter des Franz Josef-Ordens und des Eisernen
Kronen-Ordens.
,, Planck Edler von Planckhurg Eduard, Gutsbesitzer in Neuhaus a. Donau.
,, Planck Edler von Planckhurg Karl Maria, k. k. Ministerialsekretär im
Ministerium des Innern in Wien, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Planitz Bernhard Edler v. d., Privat.
„ Poche Alfred, k. k. Professor.
„ Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl. in Graz.
Poche Matthias, Kaufmann, kaiserl. Rat, Vorstand des Ilandelsgremiums,
Offizier des Franz Josef-Ordens.
,, Pöll Alfred, Dr., prakt. Arzt.
,, Pöschl Josef, Pfarrer, geistlicher Rat in Peilstein.
,, Pöschl Rudolf, Fabrikbesitzer in Rohrbaeh, Landtags-Abgeordneter, Ritter
des Franz Josef-Ordens.
„ Poschacher Josef, Gutsbesitzer.
Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
,, Pott Ludwig, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Preen Hugo v., Kunstmaler, Gutsbesitzer in Osternberg bei Braunau,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
Frau Prohaska Anna, Advokatenswitwe.
Herr Pröll Laurenz, Dr., geistl. Rat, Chorherr des Stiftes Schlägl, k. k. Gym-
nasialdirektor i. P., Konservator der k. k. Zentralkommission für
Denkmalpflege (I. Sektion).
„ Pruckmüller Rohert, k. k. Statthaltereirat. I^itter des Franz Josef-Ordens
in Wien.
„ Pühringer Ferdinand, Mag. pharm., Apotheker in Wels.
Fräulein Pupp Marie, Private.
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat, k. k. Statt-
halter in Ober Österreich 1. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl., Ritter des Franz Josef-Ordens, Herrenhausmit^lied in Salzburg.
Ihre Exzellenz Puthon Sophie Freiin v., geb. Gräfin Bombelles, in Salzburg.
Herr Quirein Moritz, Verlagsbuchhändler.
„ Ramsauer Alois, Bäckermeister.
Frau Rpihinfiyr Morir, ireb. v. Dier/«'r. Mfd.- |)i .-( i;i1 1 in.
31
Herr Reichel Karl, Verwaltuugsrat der Aktiengesellschat't der Kleinmünchener
Baumwollspinnereien und mechanischen Webereien, Wien.
Reif Josef, Pfarrer in Klamm.
,, Reingruher Hermann, Fachlehrer in Brauuau.
,, Reininger Franz, Kaufmann.
,, Reininger Franz, Privat.
Reisinger Leopold, Pfarrer i. P., Enns.
,, Reiß Hermann, Med.-Dr., Sanitätsrat und Bahnarzt.
,, *Reith Josef, Magistratskassier.
,, Rezac Franz, Maler.
*Ried Sparkasse.
Ried Stadtgemeinde.
Herr Rigele Gustav, Dr., f. r. k. k. Notar, Eitter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
,, *Rimmer Anton, k. k. Realschul-Professor.
„ Rimmer Franz, Dr., Landesschulinspektor.
„ Rinke Rudolf, Beamter der Allgemeinen Sparkasse.
., Ritzherger Albert, Kunstmaler.
„ Ritzherger Engelbert, Mag. pharm., Drogenhändler.
Rohrbach Sparkasse.
Fräulein Römer Marie, Private.
Herr Rossi Anton, k. k. Statthalt^reirat, Ritter des Franz Josef -Ordens.
„ Rucker Franz, Privat.
„ Rwpertsberger Matthias, geistl. Eat, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarr-
vikar zu Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige treue
Dienste.
„ Säumen Karl Freiherr v., Privat.
„ Sadleder Karl, Privat.
Sailer Josef, Propst und lat. Abt des reg. Chorherrenstiftes St. Florian,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone II. Kl., Generalabt der reg.
Aug. Chorherren.
Salzburg Benediktiner-Abtei St. Peter.
Herr Sames Josef, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen.
„ Sassy Moritz, Dr. d. Ph,, k. u. k. Leutnant d. R. in Freihof -Steindlbach.
., Saxinger Eduard, Kaufmann.
,, Saxinger Hermann, Privat.
„ Schachermayer Rudolf, Kaufmann.
„ Schachinger Norbert, Abt des Stiftes Schlägl, Sr. k. u. k. Apost. Majestät
Rat, Ritter des Leopold-Ordens etc., Generalabt des Prämonstratenser-
Ordens.
,, Schachinger Karl, Kaufmann, Reichsrats-Abgeordneter in Eferding, Ritter
des Franz Josef-Ordens.
„ Schadler Karl, Tonwarenfabrikant.
„ Schaeffer Hans, Kaufmann.
„ Schamberger Hans, Lehrer in Lohnsburg.
„ Scharfen Gustav Ritter v. Hennedorf, k. k. Senatspräsident i. P., Mitglied
des Reichs- und Staatsgerichtshofes, Ritter des Leopold-Ordens etc.,
Wien.
„ Schauherger Gustav, k. k. Professor, Bezirksschulinspektor.
32
Herr *Sch€iuer Anton, Pfarrer in Trag wein.
,, Schauer Franz, Gymnasial-Direktor i. P.
„ Schauer Johann, Dr., Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. und
des Franz Josef-Ordens, Advokat und Bürgermeister in Wels, Land-
tags-Abgeordneter.
Schcdle Anton, k. k. Baurat und Baubezirksleiter, Besitzer des Goldenen
Verdienstkreuzes m. d. Kr.
,, Scheinig Franz, Betriebsdirektor der Trauiway- und Kiekt rizitäts-f;psell-
schaft Linz-Urfahr.
Sclicrndl Balthasar, Domkapitular. Onliuariatskanzler. Offizier des Kranz
Josef-Ordens.
Scherzi Johann Xep.. Realitäten-Besitzer, Ritter des päpstl. Silvester-
Ordens.
,. Scheuringer Franz, Direktor der Buehdruckerei J. Wimmer.
., Schick Johann, evangelischer Pfarrer in Heidenreichstein.
„ Schieffhaler Franz, iVrchitekt, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-
gewerbeschule, Konservator der k. k. Zentralkommission für Denicmal-
pflege.
Schießer Anton, Dr.. Professor des k. k. Staab^gymnasiums.
„ Schiffmann Konrad, Dr., Weltpriester, Professor, Leiter der k. k. Studien-
bibliothek, Konservator der k. k. Zentralkommission für Denkmal-
pflege (III. Sektion).
„ Schiller Eduard, Dr., Magistratssekretär.
„ Schlager Matthäus, Dombaumeister.
Frau Schlechter Anny.
Herr Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesaussehuß, Reiclisrats-
und Landtags-Abgeordneter.
,, Schleinifz Wilhelm Freiherr v., Rittmeister a. D., Gmunden.
Schmelzing und Wernstein Wilhelm Hugo v., Rittmeister und Adjutant
der 16. Kavallerie-Brigade in Darmstadt.
„ Schmidegg Gustav Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D..
Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl., Schloß Leonstein.
Schmit Heinrich, Dr., k. k. Professor und Primararzt, Ritter des Franz
Josef-Ordens.
„ Schneck Ernst, Beamter der Bank für Oberösterreich und Salzburg.
„ Schneehergcr Heinrich, Direktor der Buehdruckerei J. Wimmer.
„ Schneller Theodor, Direktor der Handelsakademie.
„ Schnopfhagen Franz, Med.-Dr., Landes-Sanitätsrat. Direktor der Landes-
irrenanstalt in Niedernhart.
„ Schönhaß Josef, Pfarrer in Rainbach bei Freistadt.
,, Schöppl August, Schulleiter i. P., Ebelsberg.
,. Schrack Karl, kais. Rat, Ritter des Franz Josef-Ordens. Oberinspektor
1. D. der k. k. österreichischen Staatsbahnen.
Schrack Karl, Dr., Oberbezirksarzt.
Schröckenfux Gottlieh, Werksbesitzer in Koßleiten bei Windischgarsten,
Besitzer des Goldenen \'erdienstkreuzes m. d. Kr.
Schulz Ludicig, Dr., Hof- und (Jerichtsadvokat, (iraz.
Schuster Josef, Med.-Dr., k. k. Oberbezirksarzt in Steyr.
*SchiiKff'rhatu-r Alois. Pfarrer in St. j'ctrr bei I^inz.
33
Herr Schwuh Georg, Scliieferdeckermeister.
„ Schicaiger Josef Ritter v. Montevento, k. k. Statthaltereirat. Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
Schwanenstadt Stadtgemeinde.
Herr Schweitzer Julius, Kaufmann.
,, Schtcingenschuß Ignaz, Landesrevident,
„ Seits Jakob, Schriftsteller, Grein.
„ Sekker Franz, k. k. Oberst d. R.
„ Seile Friedrich, Dr., evangelischer Pfarrer in Bad Aiissee.
„ Seyrl Hugo, Jurist, Hannsberg bei St. Johann am Windberg.
„ Seyrl Ludwig, Schloß Starhemberg bei Haag.
„ Siegert Eduard, Dr., k. k. Realschul-Professor.
„ Sigl Josef, Pfarrer in Garsten bei Steyr.
„ Sommerhuher Karl, Kaufmann.
„ Sovnleithner Andreas, Dr., Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse.
„ Sonnleitner-Könighauer Anton, Rechnungsoffizial.
„ Spaun Max Johann Freiherr v., Großindustrieller in Klostermühle.
„ Sporn Emil, k. k. Oberbergverwalter in Raibl.
„ Springer Hugo, Dr., Abt von Seitenstetten.
„ Sprinzl Alois, k. k. Postkassen-Direktor d. R,
„ Stagl Alexander, Generalagent der Versicherungs-Gesellschaft ..öster-
reichischer Phönix".
Ihre Durchlaucht Frau Starhemhcrg Fanni Fürstin, k. u. k. Palastdame, Stern-
kreuz-Ordensdame etc. in Eferding.
Herr Starker Friedrich, Fabrikbesitzer.
„ Staubitzer Georg, Privat.
,, Steinherger Gustav, konz. Baumeister.
„ Stern Josef, Baurat, Zivilingenieur in Gmunden.
Herren Stern & Hafferl, Ingenieur-Bureau, Wien.
Steyr Stadtgemeinde.
Steyr Sparkasse der Stadt.
Herr Stieglitz Franz, inful. Domscholaster, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III, KL, Konsistorialrat.
,, Stifter Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
,, Stifter Theodor, Dr., k. k. Bezirksrichter.
„ Stockhammer Emmerich, Med. -Dr., k. k. Landes-Sanitätsrat und Stadt-
arzt i. P., Ritter des Franz Josef-Ordens.
Stockhammer Gustav, Ingenieur, Oberinspektor i. P. der österreichischen
Nordwestbahn, Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege in W^ien.
„ Straherger Alfred, k. k. Landesgerichtsrat i. P. in Urfahr.
,, Strachwitz Zdenko Graf, k. u. k, Kämmerer, Rittmeister a. D., Guts-
besitzer in Mamling bei Braunau.
„ Straßmayr Eduard, Dr., Landesarchiv- Adjunkt.
„ Strauß Franz, Dr., k. k. Realschul-Professor.
,, Streit Oskar, Gutsbesitzer, Puchenau.
„ Strnadt Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P., korr. Mitglied der kaiser-
lichen Akademie der Wissenschaften, Graz.
3
34
Herr Sirohl Johann, Kousistorialrat und Stadtpfarrer in Steyr, Ritter des
Franz Josef-Ordens.
*S'M///<cr Ferdinand, niederösterreichiscber Landesbeamter.
,, Taxi^ Johann Graf, Gutsbesitzer in Graz.
Tepl bei Marienbad, Prämonstratenser-Chorherrenstift.
Herr Teutschmann Karl, Dr., Advokat in Amstetten.
„ Thalmayr Franz, Dr., k. k. Schulrat, Direktor des k. k. Staatsgymnasiums,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
Thcuer Julius, akad. Maler, Gutsbesitzer in Schloß Bernau-Fischlham.
Titze Julius, Fabrikbesitzer.
Frau Töpfer Johanna, Antiquitäten-Händlerin,
Herr Treml Ignaz, Konsistorialrat, Dechant und Pfarrer in Enns.
Trinks Erich, phil., Wien.
,, Tscherne Fritz, kais. Rat, Kaufmann, k. u. k. Hoflieferant.
Tscherne Rudolf, Dr., Apotheker.
Irfahr Stadtgemeinde.
Urfahr Sparkasse der Stadt.
Herr Vogl Franz, Wachszieher in Eferding.
Vöcklahruck Bezirks-Lehrerbibliothek.
Vöcklal)ruck Stadtgemeinde.
Herr Vontciller Heinrich, Fabrikbesitzer, Schloß Lichtenau bei Haslach.
„ Wagner Franz, Pfarrer in St. Veit.
Fräulein *^yttgner Hedda, Private.
Waizenkirchen Marktkommune.
^lonsignore Walcher Alois, Konsistorialrat, Direktor der Taubstummen-Lehr-
anstalt, Ritter des Franz Josef-Ordens, päpstlicher Geheimkämmerer.
Herr Wastler Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P.
,, Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
Weihel Anton, Dr.
Weidinger Josef, Zahnarzt.
., Weidinger Gustav, Zahnarzt.
,, Weimar Anton, Gutsbesitzer, Schloß Hammerrieß bei Losenstein.
„ Weinhauer Konrad, Fachlehrer.
,, Weingärtner Josef M., Gutsbesitzer am Hagen.
Weingärtner Rohert, Präsident der Poschacher-Brauerei, A.-G.
,, Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor-Stellvertreter der Allgem. Sparkasse.
Frau *Weiwwoi/r Marie.
Herr Weiß Julius, Privat.
„ Weiß Karl, Professor am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Weiß Ludimg, Privat in Wien.
Wels Stadtgemeinde.
Weh Sparkasse der Stadt.
Herr Wenger Leopold, Dr., praktischer Arzt in Urfahr.
Werkowitsch Konstantin, kaiserl. Rat. Sekretär des oberösterreichischen
Landeskulturrates.
Weriheimer Julius, Gutsbesitzer in l^anslioten.
,, Weasely Karl, Professor an der Handelsakademie.
Wcyer Sparkasse.
35
Seine Exzellenz Wickcnhiirg Max Graf, Dr., k. k. Minister a. D., k. u. k. Ge-
beimer Eat und Kämmerer, Kitter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl. und des Franz Josef-Ordens etc.
Herr Wilczek Hans Graf, Geheimer Rat, k. u. k. Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses etc., Wien.
Frau Wilczek Elisabeth Gräfin, geb. Gräfin Kinsky, Sternkreuz-Ordensdame,
Wien.
Herr Wildauer Ernst Ritter v., Dr., Advokat in Perg.
„ Wildtnoser Richard, Privat.
„ Wimhölzel Arnold Kajetan, k. u. k. n. a. Oberleutnant.
„ Wimmer August, k. k. Finanz-Rechnungsrevident.
„ Wimmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse, Offizier des Franz Josef-Ordens.
Windischgarsten Sparkasse der Marktkommune.
Frau Winkler Anna, Postmeisterswitwe.
Herr Winkler Friedrich, k. k. Rechnungsdirektor.
Wiplinger Johann, Postamtsdirektor d. R. in Urfahr.
Wirth Hans, Hauptkassier des Magistrates.
Wittrich Karl, Kaufmann.
Wahrer Justinus, P., Dr., Bibliothekar des Stiftes Wilhering.
Wolfinger Leopold, Hotelier.
Wolfsgruher Hans, Architekt, k. k. Professor.
Wuschko Erwiest, Dechant in Spital am Pyhrn.
Mons. Zeininger Augustin, Generalvikar i. R. und päpstlicher Hausprälat etc.
Herr Zeisz Heinrich, Direktor der Linzer Aktienbrauerei.
,, Zeitlingers Sohn Michael, Sensenfabrikant in Blumau bei Kirchdorf.
„ Zeller Emil, Apotheker in Windischgarsten.
Zentralverhand der Sensen-, Sichel- und Strohmesser-Gewerke in Oberösterreich.
Herr Zihermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Zöclihaur Johann, Dr., Direktor am Collegium Petrinum in Urfahr, Ritter
des Franz Josef-Ordens, Konsistorialrat.
„ Zuckrigl Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Stand der Mitglieder am 1. Februar 1913:
Wirkliche Mitglieder 588
Ehrenmitglieder 21
Mandatare . . , 27
Korrespondierende Mitglieder 7
36
Sterbefälle.
Krim Khucn-BeJasi Helene Gräfin.
Seine Exzellenz BcUegarde Franz Graf, k. u. k. Geheimrat, Wien.
Herr Paar Ludtoig Graf, Dr., k. u. k. Kämmerer. Statthn1tereir<it. ^^'i<'
Menzel Alois, k. k. Hof rat.
Achlcitncr Franz, Pfarrer. Ansfelden.
,f Pretis-Cagnodo Felix Freiherr v., k. k. Bezirksliauptmaiiii.
Wiirfl Christoph, k. k. Repierungsrat.
,. Clessin S., Balininspektor, Regensburg (korr. Mitglied).
,, Ganglhauer Ludwig, Regierungsrat, Wien (korr. Mitglied).
Wagner Karl, Dr., Primarius.
Ueyß Karl Edler von, k. k. Ilofrat i. P.
,. Dullinger Leopold, Domdechant.
Exzellenz XJngnad von Weißenwolf f Konrad Reichsgraf , Steyregg.
Herr Sachsperger Josef, Buchhändler.
Vermehrung der Sammlungen
(im Jahre 1912).
Archiv»
Gesclienl^e.
Faszikel der U r k u n d e ii.
1586. Ulm, 28. Jäuuer. Lehrbrief des Ulmer Schmiedehaudwerks für Kaspar
C4elb den Jüngeren. (Herr Matthias Schachermayer in Linz.)
1755. Dorf a. d. Enns, 15. August. Freiherrlich Hoheneckscher Erbrechts-
bestätbrief für Josef Weinberger über den Robaschhof.
(Herr Franz Krieshofer, Landes-Ackerbauschul-Direktor zu
Kotzobentz bei Teschen.)
Faszikel Patente.
1807. Wien, 21. Dezember. Patent bezüglich der Salniter- und Schießpulver-
Erzeugung als eines landesfürstlichen Regales. (Druck.) Dabei eine
geschriebene Instriiktion für den Salniter-Erzeuger Matthias Eden-
berger in Linz, d, d. Wien, 26. Jänner 1845.
(Herr Bezirksrichter Julius Urban in Enns.)
Faszikel Kriegsjahre.
1798 — 1801. Hausmerkbüchel mit Notizen über österreichische und französische
Einquartierungen der Jahre 1798 — 1801.
(Frau Luise Barth in Urfahr.)
Faszikel Linz.
16 Stück ,, Linzer Ordinarizeitung" der Jahre 1757 — 1776.
1 Stück „Linzer Zeitung" de anno 1849. (Buchhandlung Fink in Linz.)
Faszikel Kochbücher.
Kochbuch (aus einer oberösterreichischen Mühle) der „Regina Hoffmayrin ge-
hörig 1646", mit Fortsetzungen, 1652, 1668, 1769.
(Herr Fabrikbesitzer J. Grillmayr in Rüstorf bei Schwanenstadt.)
FaszikelLiteratur.
Dichterische Glossen über „Das Vater unser", „Der Glaube", „Gesang", „Elefant
und Giraffe" von einem Unbekannten.
(Herr Bezirksrichter Urban in Enns.)
Faszikel Pantaidinge (Rechtsordnungen) .
Abschriften von in den Schloßarchiven zu Klamm und Wallsee erliegenden
Ehehaft-Pantaidingen, besorgt und geschenkt vom Archivreferenten
38
Klamm (Schloß und Markt), Oedt, Strengberg- Achleiten, Rastenfeld,
Enzersdorf und Bisamberg (Bergtaiding) und Nieder-Wallsee (Markt-
und Bauern-Pantaiding).
Diplomat ar.
73 Urkundenkopien und 48 Urkundenregesten in Reinschrift aus dem k. u. k.
Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, aus den Archiven der Schlösser
Greinburg und Hörn, aus dem Stiftsarchiv Lilienfeld und aus dem
Magistratsarchiv Passau (zirka 1252 — 1400).
öl Kopien von Urkunden aus dem Stiftsarchiv Reichersberg 1389 — 1400 harren
noch der Reinschrift. (Sämtliche besorgt vom Archivrefereuten.)
Münzen, Medaillen und Prägewerke.
Sämtliche Münzen und Medaillen der Vermehrung pro 1912 sind in den Schaukästen
und Rahmen geordnet dauernd ausgelegt.
GescJienlce.
Anton Scharf f, 1893, von Pawlik. Silber-Medaille.
Sonntagsberg bei Waidhofen, Schule P. P. Seel. Silber.
Weihmünze Santus Josef, Dilecto Carmelo. Bronze.
(Herr Präsident Julius Wimmer, Linz.)
Karl V. Feistmantel von Hans Schäffer. Bronze-Medaille.
(Herr Dr. Karl Beurle, Hof- und Gerichtsadvokat, Linz.)
Erzherzog Karl Franz Josef und Gemahlin von Stephan Sclnvartz. Bronze-
Plakette. (Herr Artur Krupp, Bernsdorf.)
Otto Votier, 1894, von Pawlik. Silber-Medaille.
Windischgrätz, 80. Geburtstag. Silber- Jeton.
Liechtenstein-Krone 1900. (Herr k. u. k. Major Andreas Markl, Wien.)
Hans Steininger, Ratsherr von Braunau. Blei-Medaille.
Johann III. von Polen, 1883, von Josef Tautenhayn sen. Bronze-Medaille.
Dr. Albert Hg, von Pawlik. Bronze-Plakette.
Franz I., Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. Einseit. Messing-Medaille
von Heuberger.
(Herr k. u. k. Hauptmann Ritter Hantkem von Prudnik, Linz.)
lOjährige Dienstleistung der Feuerwehr Urfahr. Bronze-Medaille.
(Stadtgemeinde L^rfahr.)
Schildförmiger Anhänger, Abzeichen des königlich englischen Kabinettskuriers
unter König Georg III., mit der Devise des Hosenband-Ordens. Aus
dem Nachlasse des k. u. k. Feldmarschalleutnants von Krauß.
Diverse Weih- und Kupfermünzen. (Fräulein Rucker, Linz.)
österreichische Silberne Verdienst-Medaille I. Klasse unter Kaiser Franz Josef I.
Römische Mittel-Bronze Trajan, Cohen 452, Fund Kremsmünster.
Medaille zum Eucharistischen Kongreß in Wien 1912 von Six. Bronze-Medaille.
(Herr Karl v. Garzarolli, Lin/..)
Römische Mittel -Bronze Trajan. Cohen 392, Fund Linz, Schloßkaserne.
(Herr Gustav Weidinger. Linz.)
Heinrich und Karl Zugmayer, Bronze-Plakette von Stiasny, und eine Kollektion
oberösterreichischer N'ereins- und Erinnerungsabzeichen.
(Herr Knrl Scliickcr. I.in/.i
39
Napoleon I.. Bronze-Plakette von Stiasny, und eine Kollektion Orden und
Ehrenzeichen und Weihmünzen. (Herr Johannes Arndt, Linz.)
Eine Kollektion Silbermünzen, 473 Varianten, aus dem Funde von Flachenegg
bei Adhvang, aus der Reformationszeit bis 1555.
(Durch Vermittlung des Herrn Präsidenten Julius Wimmer, Linz.)
Ankäufe.
Kunstmedaillen.
Italiener: XV. Jahrb., Vittore Pisano, Niccolo Piccini, f 1444. Bronze-
Medaille.
— Matteo Pasti, Leo Bapista Alberti, 1405 — 72. Bronze-Medaille.
— Niccolo Fiorentino, Giovanni Salviati, 1480. Bronze-Medaille.
— Sperandio, Fra Ceravio Contughi von Ferrara, 1467 — 1508. Bronze-
Medaille.
Schweden: XVIII.- Jahrb., Gustav Ljungberger, Gustav Adolf III., Religions-
freiheit, 1779. Silber-Medaille.
Franzosen: XIX. Jahrb., Louis Bott^e, Republik Francais. 1892. Bronze-
Medaille.
— Viktor Peter, Jagdhund. Bronze-Plakette.
— Daniel Dupuis, Münze zu Paris, 1900. Bronze-Medaille.
— Georges Limaire, Ausstellung zu Paris, 1900. Bronze-Medaille.
Deutsche: XIX. Jahrb., H. Hildebrand, Bismarck, 1895. Silber-Medaille.
— Schwenzer, Weltausstellung Wien 1873, „Den Mitarbeitern", Blei-
Medaille, und „Dem Verdienste", Blei-Medaille.
— Josef Kowarzik, Dori, Bronze-Plakette, und Mommsen, Bronze-Plakette.
— Wiener Medailleure, XIX. und XX. Jahrb., Anton Scharf f, Josef Hlavka,
1901. Blei-Medaille.
— Josef Tautenhayn sen., Weltausstellung Wien 1873, „Für Kunst", Blei-
Medaille, und „Für Fortschritt", Blei-Medaille, und „Für guten Ge-
schmack", Blei-Medaille.
— Rudolf Marschall, Papst Leo XIII., 1900, Bronze-Medaille, und Spiritus-
ausstellung 1901, Bronze-Plakette, und M. v. Ebner-Eschenbach, 1900,
Bronze-Medaille, und Friedrich von Kenner 1899, Bronze-Plakette.
— Franz X. Pawlik, Durchschlag des Gösting-Stollen 1906, Bronze-Plakette,
und Kindergarten Retz, 1900, Bronze-Plakette, und Trunkner-Silen,
Bronze-Plakette, und Gänsemädchen, Bronze-Plakette, und Dr. Adolf
Fischhoff, 1893, Bronze-Medaille.
— Stephan Schwartz, Schlafende Diana, Bronze-Plakette, und Tod der
Kaiserin Elisabeth 1898, Bronze-Medaille, und Ausbau der Hofburg
1893, Bronze-Medaille.
— Josef Tautenhayn jun., Durchschlag des Wocheiner Tunnels 1894. Bronze-
Plakette.
— Ludwig Ilujer, Ritter von Höfge.n, 1912, Bronze-Plakette.
— Arnold Harting, Exzellenz Graf Kuenburg, 1912, Bronze-Plakette, und
Alois Richter, Retz, 1910, Bronze-Plakette.
— Rudolf Flacht, Julius Stettenheim. Bronze-Plakette.
— Johann Schwerdtner. Charlotte Wolter. 1897. Bronze-Medaille.
40
Deutsche: XIX. Jahrb., Otto Hofner, Josef Kainz. 1900, Broiize-^Iedaille, und
Hochzeit-Plakette, Bronze.
— .1. Prinz, Alter Arnim. Bronze-Plakette, und Großmutter, Bronze-
^Medaille.
— Rudolf Neuberuer, Johann Strauß und Josef Lanner, Bronze-Plakette,
und Franz Josef I., 1908, 60jähriges Jubiläum, Bronze-Medaille.
— Karl Perl, B. Baumeister. Bronze-Medaille.
-* Anton Weinberger, Walzer. Bronze-Plakette.
— A. Rothberger, Beethoven. Bronze-Medaille.
— F. Stiasny, Beethoven. Bronze-Medaille.
— H. Taglang, Otto Nordenskiöld. Bronze-Medaille,
Münzen.
Oberösterreieh : Ferdinand I., Taler o. J., Markl 320, Var. K 1204.
— Passau. Johann Philipp, Kardinal von Lamberg. Taler 1701.
— Joachimsthal. Maximilian II. Taler 1576.
— Wels. Römische Bronze-Fundmünzen, 14 Stück, und zwar von Augustus,
Vespasian, Trayan, Hadrian, Antonius Pius, Faustina, Marc Aurel,
Aurelius, bis 275 n. Chr. reichend.
Tausch.
Kunstmedaillen.
Oberösterreich: Hans Schwarz, 1516 — 1527, Wolfgang Jörger von Tollet, Fat und
Landeshauptmann von Österreich ob der Enns, einseitige Bronze-
Medaille, aus der Sammlung Lanna, Nr. 916, R. R. R., K 1188, und
Warou, 1683 — 1752, Franz .Ottokar de Starhemberg, Gründer des
Nordico in Linz, Silber-Medaille, K 1189.
Italien: XVI.^ Jahrh., Pomedello, 1519 — 1534, Maximilian I. Bronze-Medaille.
Niederlande: XVI.^ Jahrh., Jacques Jonghelink, 1530 — 1605, Margarete von
Österreich. Blei-Medaille.
— XVIL' Jahrh., Hans van der Pütt, 1618 — 1650, Ferdinand I., Huldigung
Wiens 1628. Silber-Medaille.
— XVII.'' Jahrh., Martin Smeltzing, Philipp V. v. Bourbon. Zinn-Medaille.
— XIX. Jahrb., Ritter Simon, Anna Paulovna. Bronze-Medaille.
— Van der Kellen, Friederike Luise Wilhelmine. Bronze-Aledaille,
Dänemark: XVIII.=* Jahrb., Peter Berg, Friedrich IV. Vorsillierlo Zinn-
Medaille.
England: XIX. Jahrb., William Wyon, 1813 — 1851, Königin \ iktoria. Silber-
Medaille.
Schweden: XVIII.^ Jahrb., Karl Gustav Fehrmann, Gustav III. und Ludovika
Christine. Silber-Medaille.
— XIX. Jahrb., Lundgren, Karl XTV., Joliann, Krönung 1818. Silber-
Medaille.
— C. M. Mellgren, Gustav Adolf, 200jähriger Geburtstag. Silber-Medaille.
— Lindberg, König Oskar, Freimaurerloge, 1876. Bronze-Medaille.
Schweiz: XVIII.' Jahrb., Jobann Karl Iledlinger, Karl Jobann Friedrich I.
von Schweden, Krönung 1720. Silber-Medaille.
— Eri«'h Xin. von Pommoni. Silbor-M»Ml;nlle.
41
Deutschland: XVI.^ Jaiirli. Hans Eeinliardt. Johann Friedrich der Groß-
mütige, 1525. Silber-Medaille.
— XVII.^ Jahrh., Balthasar Schmidt, Augsburg, Bruderschaft zur heiligen
Geistkirche, 1627. Vergoldete Silber-Medaille.
— XVII.^ Jahr., J. G. Bändel, Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt, 1666.
Ovale Silber-Medaille.
— G. F. Nürnberger, 1682 — 1724, Karl VI., Niederwerfung Philipps von
Anjou 1706. Silberne Klipi>e.
— XVIII.^ Jahrh., J. J. Freitag, Karl ^1., Kaiserwahl zu Frankfurt 1700.
Silber-Medaille.
— Johann Croker, Anna von England, 1704, Bronze-Medaille, und Ver-
einigung Englands mit Schottland 1707, Silber-Medaille.
— XVIII.^ Jahrh., Schepp, Wilhelm V. und Sophia von Nassau-Dietz, 1787.
Silber-lMedaille.
— Jakob Abraham, Friedrich I., Akademie der Wissenchaft, 1776. Silber-
Medaille.
XIX. und XX. Jahrh., Ulmann und Schnitze, lOOjähriges Jubiläum der
Kunstausstellung 1886. Silber-Medaille.
— Schwenzer, Wilhelm I., Einzug in Straßburg 1877. Bronze-Medaille.
— Weigand, Wilhelm I. Silber-Medaille.
— Schwabe, Kronprinz Friedrich III. von Preußen, 1888. Bronze-Medaille.
- — Mayr, Karlsruhe, Pius X. Silber-Medaille.
— Jak. und Leopold Wiener, öOjähriges Jubiläum der Vereinigung der
Kheinprovinzen mit Preußen. Bronze-Medaille.
— Karl Götz, Paul Ehrlich. Bronze-Medaille.
— Luise Staudinger, Heinrich Heine. Bronze-Medaille.
— E. Torf, Heydn Josef. Bronze-Medaille.
— Drenewett, Säkularfeier der Stadt Marienburg 1872. Silber-Medaille.
— Schwegerle, Luitpold von Bayern, 90. Geburtstag. Bronze-Medaille.
— Lauer, Gustav Adolf, 300 jähriger Geburtstag 1894. Silber-Medaille.
— Kluge, Eepublik Francais. Einseitige Silber-Medaille.
Wiener Medailleure: XVII.^ Jahrh., Matthias Pichler, 1635—1648. % breiter
Salvator-Taler.
— XIX. Jahrh., Anton Scharf f, J. W. Goethe. Bronze-Medaille.
Franzosen : XVIL^ Jahrh., Guillaume Dupre, Heinrich V. Silber-Medaille.
— XIX. und XX. Jahrh., D' Angers, Pierre Rene Chondiau. Einseitige
Bronze-Medaille.
— 0. Eoty, Union Centrale de Arts decoratifes, 1880. Bronze-Plakette.
— Fürsorge für entlassene Sträflinge. . Bronze-Plakette.
— Angelo Mariani. Silber-Medaille.
— Preis-Medaille des Ministeriums des Innern. Bronze-Medaille.
— J. C. Chaplain, Henri Moissont, 1906. Bronze-Plakette.
— Besuch des Kaiserpaares von Rußland. Bronze-Medaille.
— Henri Dubois, Frühling. Bronze-Plakette.
— Rogat, Napoleon I. Bronze-Medaille. '
— Abel Lafleur, Beethoven. Bronze-Plakette.
— Domard, Wiedererrichtung der Napoleon-Säule. Bronze-^NIedaille.
— Viktor Peter, Der Widder. Bronze-Medaille.
— Mihaut, Karl X. Krönung. Bronze-lNIedaille.
42
Franzosen: XVIT.* Jahrh.. üvide Yencesse. (Jeburtstag-Plakette. Silber-
Plakotte.
— Küssende Kinder. Silber-Plakette.
— Petit, Karl X. und Ludwig XVITI. Bronze-Medaille.
— Caqu^, Karl X. Krönung. Bronze-^Medaille.
Joachimsthaler Medaillen: XVI.^* Jahrb.. unbestimmter Meister, Geburt Christi
. * und Osterlamm. Silber-Medaille. Donebauer 4423.
— Prophet Jesias. 1551. Silberne Klippe.
Münzen.
Oberöst«rreich : Ferdinand T.. Taler 1545, ^Nlarkl 401 a. K 1187.
Prähistorische Landesfunde.
Geschenk.
Zehn prähistorische Topfscherben, gefunden bei dem bronzenen Lappenkelt in
Ungenaeh. (S. unten.) (Herr Oberlehrer Kollmann in Rüstorf.)
Ankäufe.
Steinhammer, 15% Zentimeter lang, an der Schneide ö^^ Zentimeter hoch,
mittlere Breite 6^^ Zentimeter, Durchmesser des Bohrloches 27 Milli-
meter. In der Politur besonders schön erhaltenes, nur wenig be-
nutztes Exemplar. Lichter Serpentin. Gefunden im sogenannten
Breitholz bei Waizenkirchen unter den Wurzeln einer alten Föhre.
Steinhammer, 14i/^ Zentimeter lang, an der Schneide 5 Zentimeter hoch, mitt-
lere Breite 5 Zentimeter. Durclmiesser des Bohrloches 23 Millimeter.
Stärker abgenutztes Exemplar. Dunkel, gelb gesprenkelter Porphyrit,
gefunden im Dezember 1910 in Windhaag neben der Naarn, einen
Meter tiefer als der Grund des Naarnflusses.
Palstab, etwas über 17 Zentimeter hoch, an der Schneide 4 Zentimeter breit.
Die Trappen nur schwach umgebogen, am stumpfen Ende ein C-förmiger
Ausschnitt. Bronze, die Patina abgewetzt. Gefunden in Ungenaeh.
Lanzenspitze aus Bronze. 27 Zentimeter lang (die Tülle I614 Zentimeter), die
Spitze selbst lanzettenförmig. Die malachitgrüne Patina zum Teil
abgekratzt, die Schneiden der Spitze schartig. Gefunden in
Reichenödt.
Römische Landesfunde.
AnTiauf.
Römische Ausgrabungen aus Wels: Eindochtige Tonlampe, reliefiert (stilisierter
Zweig) ; Napf, die äußere Wandung glatt, die innere profiliert, am
Rand beschädigt; größerer Napf aus weißlichem Ton, oberlialb des
Fußes stark eingeschnürt, oberhalb der Einschnürung eine Reihe
senkrechter Kerben. Der Rand zur Hälfte abgebrochen. Gestielter
Napf, unterhalb des steilen Randes ein in Ton freimodelliertes ge-
welltes Band. GlasfUlschchen, gehenkelt, 10 Zentimeter hoch, eiserne
Wurf Speerspitze. Bruchstück eines feineren eisernen Handwerks-
zeuges (stilus?).
43
Keramik.
Geschenhe.
Viereckiger Ofenkachel, grün glasiert, mit Relief-Darstellung einer orgel-
spielenden Frau in einem von Karyatiden getragenen Rundbogen.
Österreich, 16. Jahrhundert.
Viereckiger Ofenkachel, grün glasiert, mit einer posaunenblasenden Frau in
einem von Karyatiden getragenen Rundbogen. Österreich. 16. Jahr-
hundert.
Kachel, oblong, grün glasiert, mit einem ritterlichen, sich stehend begrüßenden
Liebespaar in Renaissancetracht. In Renaissanceumrahmung. Öster-
reich, 16. Jahrhundert.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann von und zu
Liechtenstein, Wien.)
Renaissance-Ofenkachel, darstellend (in architektonischer Umrahmung) das
letzte Abendmahl (die linke Hälfte der Darstellung), bemalt in sechs
Glasuren. Vermutlich von einem Nachfolger des Meisters Hans Vinck
in Wels, zwischen 1550 — 1600.
(Angekauft aus einer Spende des Herrn Präsidenten Wimmer.)
Zwei Kachelmodel aus dem 17. Jahrhundert (der eine quadratisch, 13^
Zentimeter, mit stilisiertem Frauenkopf, der andere oblong. 39:261/1»
Zentimeter, mit stilisierten Blattornamenten).
(Herr Heinrich Stöckler in Mauthausen.)
Oberskännchen aus gelblich-grauem Steinzeug mit Reliefauflagen in weißem
Ton (pompejauische Ornamente. Nachahmung von Wedgwood).
Anfang des 19. Jahrhunderts.
Porzellantasse mit überhöhtem Henkel, die Ränder in Blau und Gold, goldene
und blaue Streublümchen. Marke F & R, Karlsbad, Biedermeierzeit.
Kaffeeservice für zehn Personen, bestehend aus KaflFee- und Oberskanne, zehn
Tassen mit Untertassen. Karlsbader Porzellan der Biedermeierzeit
(Marke F & R) mit goldenen Rändern und farbigen Landschaften
bemalt. (Fräulein Franziska Baernreither, Linz.)
Scherzkrug (Henkel abgebrochen) mit schnabelförmigem Ausguß. Vorn ist
die Maske eines spitzbärtigeu lachenden Mannes modelliert. Rot-
gelb, manganbraun und Meiß glasiert. 23 Zentimeter hoch, Ober-
österreich, 19. Jahrhundert. (Herr Professor Dr. Anton König.)
Anhäufe.
Gewürzgefäß, drei Näpfe, durch drei spiralförmig überhöhte, in der Mitte sich
vereinigende Henkel verbunden. Grün und blau glasiert. Fayence.
Gmunden, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Tintenzeug, weiß glasiert, mit farbigen Malereien (Papagei und rauchender
Bauer), Bauernmajolika. Gmunden, zweite Hälfte des 18. Jahr-
hunderts.
Godenschale mit zwei als geflügelte Engelsköpfe gestalteten seitlichen Hand-
liaben. Der innere und äußere Rand mit palmettenförmigen Orna-
menten, in sattem Blau reich bemalt. Im Fond eine Darstellung der
Maria mit dem Lilieustengel und dem brennenden Herzen. In den
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vier Gmundener Scharff euer färben. Bauernmajolika. Gmunden,
zirka 1760.
(iroße Bauernschüssel mit der Darstellung der heiligen Anna, thronend, die
lieilige Maria unterrichtend. Zwischen zwei stilisierten Bäumen.
Am Rande stilisierte Blütenzweige in Gelb, Grün, Blau und Maugau-
violett. Bauernmajolika, CJmunden, 18. Jahrlumdert.
Kleine runde Schüssel, im Fond die Darstellung eines Vogels auf einem
Fruchtzweig, im Rande stilisierte Blüteuzweige. In Blau, Gelb,
Grün und Manganviolett. Bauernmajolika. Gmunden, 18. Jahrhundert.
« roden^chale, im Innern mit der Darstellung Christus als Schmerzensmann.
Doppelt gehenkelt, der Deckel mit drei Knöpfen. Reich in Blau
ornamentiert. Bauernmajolika. Gmunden, Mitte des 18, Jahrhunderts.
Tintenzeug, durchbrochen, grün glasiert. Bauernmajolika, Gmunden, Ende des
18. Jahrhunderts.
Zylindrisches Krügel mit Zinndeckel. An der Leibung mit der Darstellung
einer Bauersfrau mit ihrem Kind bemalt. Bauernmajolika. Gmunden,
Anfang des 19. Jahrhunderts.
Flasche mit Zinnschraubendeckel. Länglich, rundlich, mit zwei parallelen
Rillen um die Mitte der Leibung, Ton, weiß glasiert, Oberösterreich,
17. Jahrhundert.
Küchenmodel mit zwei verschiedenen Kuchenformen (Fisch und Maske), die
sich wiederholen. Zweihenkelig, die Unterseite grün glasiert, Ton,
Oberösterreich, 17, Jalirhundert,
Große Tonschüssel, grün glasiert und braun bemalt. Im Fonds ein quadrierter
Kreis, umgeben von schraffierten Halbkreisen, Oberösterreich, zirka
1700.
Weihbrunn, in der Form der schwebenden heiligen \'eronika mit dem Schweiß-
tuch, bunt bemalt. Höhe 25 Zentimeter, Fayence, Marke H. Hollitsch,
18. Jahrhundert. (Tausch.)
Gemüseschüssel mit Deckel, in der Form eines gleichseitigen Dreieckes mit
abgestumpften und eingezogenen Ecken. Der Deckelknauf als Frucht
mit drei Blättern gestaltet. Deckel und Fond der Schüssel mit
stilisierten bunten Streublumeu bemalt. Fajence, Hollitsch, zweite
Hälfte des 18. Jahrhunderts,
Henkelkrug, birnförmig, mit Zinndeckel und Zinnreif am Fuße (der Henkel
gleichfalls aus Zinn ergänzt). Schräg gerippt, bläulich-weiß glasiert
und in dunkelblauer Farbe mit stilisierten Blumensträußen,
Achanthusblättern und dergleichen bemalt. In der Mitte ein ovales
Medaillon mit der Darstellung eines Fruchtkorbes, darüber ein Pfau.
Am Boden die Töpfermarke S. Fajence. Salzburg, aus den ersten
Jahrzehnten des 18. Jahrliunderts.
Henkelkrug mit Zinndettkel und Zinnreifen am Fuß, birnförmig, weiß glasiert
und in Gelb, Schwarz, Grün, Rot und Rosa bemalt (Randornamente
um das Bild einer im Freien sitzenden mährischen Bäuerin mit
schwarzen Schnallenschuhen, rot gestreiftem Rock, grünem Mieder-
leibchen, goldgelbem Halstucli und Strohhut). Fayence. Lundenburg,
Ausgang des 18. Jalirhunderts,
Zylindrischer Krug mit Zinnreif, Die Leibung mit der Gestalt des heiligen
.Tf.'^pf. d;is f'liri'-füskitid in (l»*n Ann««!). luMn.'ilt. Blimi^Mirankoii. nn
45
der ^Mündung und am Fuß je ein geometrischer Fries. Fayence.
Riedenbiirg, Ausgang des 18. Jahrhunderts.
Kaffeekanne, seehskantig. mit Chinoiserien und stilisierten Streublumeu bunt
bemalt. Henkel ergänzt. Porzellan. Meissen vor der Marke.
kSchüssel mit durchbrochenem Rand, im Fond und an der unteren Hälfte der
Ijeibung mit Blau (unter der Glasur) und Gold, Rot, Grün, Gelb usw.
bemalt. (Stilisierte Blütenzweige.) Porzellan. Japan, 18. Jahr-
hundert,
Flache Schüssel, in Blau bemalt, mit stilisierten Arrangements (in der Mitte
kreisförmiges Medaillon mit bemaltem Fächer, Vasen und Blumen).
Der Schüsselrand braun. Porzellan. Japan, 18. Jahrhundert.
Suppenterrine mit Rocaillenlienkeln und -Füßen und einem Zitronenzweig als
Deckelknauf. Weiß glasiert. Porzellan. Nymphenburg. Rokoko.
Ivreisrundes Wedgwood-Medaillon (Durchmesser 54 Millimeter), mit dem Brust-
bildnisse eines glattrasierten Mannes in der Tracht von zirka 1780,
Profil nach links. Weißes Relief auf lilablauem Grunde. Jasper-
masse. England, zirka 1780. (Tausch.)
Frosch auf einem Weinblatt, als Briefbeschwerer. Weiß glasiert. Porzellan.
Wien, 1852.
Galerietasse, Untertasse und Tasse, marmoriert, Galerie und Henkel weiß.
Steingut, böhmisch, Rokoko.
Deckelgefäß, in der Form eines geflochtenen Körbchens, der Deckel als hockende
Ente gestaltet. Bunt bemalt. Steingut, böhmisch. Anfang des
19. Jahrhunderts.
Glas.
Geschenke.
Glaskugel, plattgedrückt, hohl, am Boden eingezogen, oben enge Mündung zur
Aufnahme eines Dochtes. Die Oberfläche des in der Masse grünlichen,
leicht irisierenden Glases mit herzförmigem Schuppenmuster leicht
gekerbt. Höhe 10% Zentimeter. Primitiver Beleuchtungskörper aus
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
(Herr Revident Georg Lahner.)
Becher, neunzehnseitig geschliffen, mit Goldrand, konisch, 9 Zentimeter hoch, mit
einem Monogramm unter einer Grafenkrone, von einem Blattzweig
und einem Blütenzweig flankiert, in bunten Emailfarben bemalt.
Böhmen, zirka 1790. (Frau M. Jirouch, Linz.)
Zwei Kaffeetassen und Untertassen samt Zuckerdose aus Glas mit stern-
förmigem Schliff und vergoldeten Rändern, Böhmen. Biedermeierzeit.
Ein geschliffener Becher, Rubinglas, mit Blumenranken in Reliefgold und
Reliefsilber bemalt. Der Rand vergoldet, Böhmen, Biedermeierzeit,
Becherförmiges Glas, reich geschliffen, zum Teil gelb und hellviolett geätzt, mit
eingeschliffenen Blumen-Ornamenten, Böhmen, Biedermeierzeit,
Oberskännchen mit weißem überfang und herausgeschliffenen kreisförmigen
Verzierungen, Böhmen, Biedermeierzeit.
Humpenförmiges Glas, reich geschliffen-, mit drei Teplitzer Ansichten und einer
Widmung : ,, Unserem Freunde". Böhmen, Biedermeierzeit.
(Frl. Franziska Baernreither, Linz.)
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Ankäufe.
Krujr. kugeliger Bniich, zyliudrischer Hals, lö^j Zentimeter liocli, mit stili-
sierten Bhimenranken. in blauen, weißen und gelben Emailfarben
bemalt. 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Schnapsflasche, geriefelt, im Rücken abgeplattet, mit Zinnscliraubenverschluß.
* Dunkel violett. Oberösterreich um 1700.
Flasche, plattgedrückt, bauchig, mit Zinnsch rauben Verschluß ; vorn mit einer
Darstellung der Dreifaltigkeit im Dürerschen Schema, umgeben von
einem bunten Blätterkranz, in Emailfarben gemalt ; auf der Rück-
seite in einem Strahlenkranz die Initialen Jesu, gleichfalls von einem
ovalen bunten Blätterkranz umrahmt. Oberösterreich, zirka 1720.
Becher, konisch, die Leibung senkrecht gegen den Boden geriefelt, am oberen
Rand bunte Streifen in Emailmalerei, darunter stilisierte Blumen.
Oberösterreich, 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Zylindrischer Humpen mit Zinnreif und Zinudeckel, au der Leibung mit der
Darstellung der heil. Anna, die heil, Maria unterrichtend, in bunten
Emailfarben bemalt. Mit den Initialen M A S. Rechts und links
davon Blumeuzweige. Oberösterreich, 18. Jahrhundert.
Zwei zylindrische Becher aus Milchglas, bemalt mit Louis XVI. -Medaillons, darin
je ein männliches und Aveibliclies Brustbildnis. Böhmen, Ausgang des
18. Jahrhunderts.
Weihbrunn aus farbigem Glas, Nachahmung venezianischer Arbeit. Böhmisch,
18. Jahrhundert.
Henkelkrug, konisch. Auf der Leibung auf weißem Grunde in Schwarz, Gelb,
Rot und Blau die Darstellung eines pflügenden Bauern mit seinem
Knechte. Oberösterreich, Ausgang des 18. Jahrhunderts.
Vase, auf einem kreisförmigen, sechzehnseitigen Fuß und doppeltem Nodus (je
achtseitig) erhebt sich der wieder sechzehnseitige, bauchige Körper,
der nach einer leichten Einziehung in den ausladenden, gezackt aus-
geschnittenen Hals übergeht. Außen braun, gelb geädert (Halb-
edelstein-Nachahmung), die Ränder vergoldet. Innen Terra sigillata-
rot. Böhmen, zirka 1820.
Zwei Blumentöpfe aus Milchglas mit bunten Blumengirlanden um die Leibung,
Biedermeierzeit (für das Sensenschmiedzimmer angekauft).
iN.kal aus f>chwerem Kristallglas, Fuß und Becher achtkantig geschliffen. Mit
einer eingeschliffenen Krone, darunter A. S. Böhmen, Biedermeierzeit.
Becher, unten an der Leibung leicht ausgebogen, Nachahmung eines bläulich-
weißmarmorierten Halbedelsteines, um die Mitte der Leibung ein
stilisiertes Bandornament in Gold radiert. Böhmisch, 18.30.
Sprudelbecher, Achatglas, böhmisch, Biedermeierzeit.
Biedermeierpokal, in der Masse blaugrün, geschliffen, mit Ciolddekor. Böhmen,
zirka 1840.
Plastik.
Gcsc/ienl-e.
Wandfigur, stehende Madonna mit über den Kopf gezogenem .Mantel, die Hände
über der Brust zusammenlegend, den Kopf nach rechts neigend (aus
f'itipr l^nrstellung dor \'(>rkilndiguiig). Ficlitenliolz. mit Hoston dor
47
alten Bemaliing und Vergoldung auf Leinwand und Kreidegrund.
Florentinisch, Übergang vom 15. ins 16. Jahrhundert.
Kleine geschnitzte Gruppe aus lignum sanctum und Elfenbein, darstellend eine
chinesische Obstverkäuferin mit ihrem zweiräderigen Karren und
einem einkaufenden Knaben.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann von und zu
Liechtenstein, Wien.)
Wandfigur der auf einem kissenbelegten gotischen Faltstuhl sitzenden Maria
als Himmelskönigin, die mit einem enganliegenden, hochgegürteten,
über der Brust tief ausgeschnittenen Gewand und einem über die
Schultern und den Schoß gezogenen Mantel bekleidet ist. Die ergänzte
Linke hielt das Szepter, die Rechte hält das auf ihrem linken Knie
nach rechts stehende nackte Kind. Lange, auf Brust und Schultern
fallende Locken, Krone ergänzt. Lindenholz, Bemalung abgelaugt.
Höhe 87 Zentimeter. Ende des 15. Jahrhunderts, aus dem Mühl-
viertel.
Statue des heiligen Leonhard, stehend, mit einem Buch in der Rechten, aus dem
er liest. Die Linke ergänzt, weitärmeliger Mantel mit Kapuze,
kappenartige Kopfbedeckung. Lindenholz, Reste der alten Bemalung.
Höhe 82 Zentimeter. 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, aus dem
Mühlviertel.
Vollfigur einer stehenden Madonna mit dem Kinde (der Rücken abgeflacht und
ausgehöhlt, mit einem Sprung durch den Kopf der Maria. Der rechte
Vorderarm fehlt). Maria als Himmelskönigin, mit der Krone, in
gegürtetem Untergewand und mit einem schweren, um die Schulter
gelegten Mantel, hält im linken Arm das nackte Jesuskind, das mit
der Rechten nach ihrem Kinn greift, während die Linke einen Apfel
hält. Lindenholz, abgelaugt. Oberösterreich, 1. Hälfte des 15. Jahr-
hunderts.
(Leihgaben des Herrn Generalkonsuls Haupt Ritter v. Hoechstatten.)
Wappenstein aus rotem Salzburger Marmor, 37: 31 Zentimeter, mit dem Wappen
der Rosenberg im Relief. Aus dem Hause Langgasse 6 in Linz.
17. Jahrhundert. (Familie Stefan, Linz.)
ÄJlMlufe.
Relief, Geburt Christi. Im Hintergrund Landschaft. Links kniet Maria mit
Mantel und Kopftuch, mit betend erhobeneu Händen vor dem nackten
Jesuskinde, rechts beugt sich Josef im gegürteten Rock, Filzhut und
breiten Schuhen dazu nieder. Um das Kind zwei Engel, dahinter die
Krippe mit Ochs und Esel. In der Landschaft links zwei Hirten,
die auf den Stern deuten, rechts eine Ritterburg auf einem Hügel.
Lindenholz. Bemalung abgelaugt. Aus einem Bauernhaus in der
Nähe von Gmunden, zirka 1500. In der Art des Meisters S. W.
Höhe 44 Zentimeter.
Wandfigur (im Rücken ausgehöhlt) einer stehenden Madonna als Himmels-
königin mit dem nackten Jesuskind im Arm. Linkes Standbein,
rechtes Spielbein. Das Gewand auf der Brust rechteckig ausge-
schnitten, in der Mitte mit tiefunterschnittenen bewegten Falten.
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Das Haupt langlockig mit einer Krone. Lindenliolz. Bemalung ab-
gelaugt. Höhe 106 Zentimeter, Aus einem Bauernliaus in der Nälie
von Gmundeu, Anfang des 16. Jahrhunderts.
Gotische Sitzfigur aus Stein, bemalt. Gott- Vater darstellend, in rotem, gelb-
gefüttertem Mantel auf einem gotischen Thronsessel, mit lockigem
Bart- und Haupthaar. (Kopfbedeckung fehlt, desgleichen die Attri-
bute.) 48 Zentimeter hoch. 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. (Tausch.)
Statue des heiligen Kochus. In Pilgertracht (mit dem Pilgerhut und dem
Pilgerniantel). Der linke Vorderarm ist abgebrochen, mit der herab-
hängenden Hechten zieht der Heilige den Mantel von der entblößten
linken Wade (mit den Pestbeulen), Alte Bemalung. Höhe 91 Zenti-
meter. Oberösterreich, aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahr-
hunderts.
Hochrelief eines nackten, auf einem Akauthuskapitell stellenden lockigen Knaben
von vollen Formen mit abgeschnittenen Oberarmen. Körper en face.
Kopf leicht nach links gewendet. Nußholz. Gmunden, um 1600.
351/^ : 9 Zentimeter, (Tausch.)
Schlittenkopf, holzgeschnizt und bemalt (Gesicht mit überlanger Nase, statt
Ohren Flügel und geschweift). Vom Schopf geht ein Schwanenhals
aus, dessen Kopf sich zur Nase niederbeugt und sie mit dem Sdmabel
ergreift. Auf Kreidegrund bemalt. Oberösterreich, 1. Hälfte de.<
18. Jahrhunderts,
Zwei schwebende Engel, Holz, bemalt, 9 Zentimeter hoch. Oberösterreich, Mitte
des 18. Jahrhunderts.
Heilige Dreifaltigkeit, Christus in der Kreuzesstellung, rechts und links Eugels-
köpfe in Wolken, darüber Gott- Vater. (Der heilige Geist fehlt.) Hoch-
relief. 22: 10 Zentimeter. Lindenholz, abgelaugt. Aus dem Krei^^e der
Schwanthaler, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Uhrständer, Holz, geschnitzt, vergoldet und bemalt, mit der Darstellung der
vier Jahreszeiten als Kinder. Oberösterreich, Ausgang des 18. Jahr-
hunderts.
Antikisierende Büste aus Speckstein, auf ^Marmorpostament. als Briefbeschwerer.
Empire.
Wachsbossierung, bunt, darstellend die heilige Klara (Kniefigur) in schwarzer
Nonnentracht mit einem Reliquiar in der Rechten, einem Gebetbuch
und Rosenkranz in der Linken. L^mgeben von einem Kranz von Mai-
glöckchen, Tulpen, Rosen, Vergißmeinnicht usw. Rundkomposition,
eingeordnet in einen quadratischen, schwarz polierten Holzrahmen.
Durchmesser der Rundkomposition 15 Zentimeter. Oberösterreich.
Biedermeierzeit.
Malerei.
Geschenke.
Zwei Tafelbilder, doppelseitig bemalt, in altem polychromen Rahmen (Goldleiste,
blaue Hohlkehle und roter Rand), Höhe samt Umrahmung 91 Zenti-
meter, 47 Zentimeter Breite. Die Tafeln doppelseitig bemalt, und
zwar: «) auf reliefiertem Goldgrund Begegnung der heiligen Maria
mit der luMliircn Flisal«>1h: n'ickwiirfs Sl. Joliannos mil ciiicni Kclcli.
49
aus dem sich Schlangen ringeln; h) aut reliefiertem Goldgrund Be-
schneidung Christi (5 Figuren), rückwärts heilige Barbara mit dem
Turm. (Die rückwärtigen Darstellungen sind schlechter erhalten.)
Ohne Spuren von Restaurierung. Diese Tafeln stammen aus der 1838
demolierten Pfarrkirche zu Goisern und wurden damals vom Berg-
meister Franz v. Schwind, dem Bruder des Malers, erworben. Aus dem
Nachlasse seiner Witwe kamen sie an den Wiltener Kirchenbauverein.
von dem sie das Museum mit Hilfe eines ungenannten Spenders
kaufte.
Niederländisches Fischestilleben, Ölbild, 17. Jahrhundert.
Drei chinesische in Tusch bemalte Bildstreifen.
Heilige Cäcilia, Altarblatt von Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld. öl
auf Leinwand. Signiert und datiert 1822.
Aquarell von Rudolf Alt, römisches Forum. Signiert und datiert 1854.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann von und zu
Liechtenstein, Wien.)
Brustbild (dreiviertel Profil) eines brünetten, älteren Offiziers mit braunen
Augen, ausrasiertem Kinn und Lippen ; weißer Wafifenrock, rote
Kragenaufschläge, schwarze Halsbinde mit schwarz-gelbem Ordens-
band. In gleichzeitigem versilberten Holzrahmen mit vergoldeten
Bronzeauflagen. Pastell, Bildgröße 39 : 44 Zentimeter. Vorzügliche
Arbeit, nach der verläßlichen Angabe der Erblasserin von Josef
Kriehuber (Porträt des Großvaters der Erblasserin).
Brustbildnis einer jungen brünetten Dame in Profil; Aquarell auf Papier in
gleichzeitigem vergoldeten Holzrahmen mit Bronzeauflagen. Bil.i-
größe 21:15 Zentimeter. Signiert und datiert: Kriehuber 1832
(Porträt der Tante der Erblasserin).
(Vermächtnis des Fräulein Amölie Jaeger.)
Ölbild auf Holz (Bildgröße 24V. : 19i'2 Zentimeter), schilfumkränzter Jüngling
mit Löwenfell (Herkules?) zieht eine Nymphe ins Bad. Arkadische
Landschaft. Von Karl Agricola, Wien (gestorben 1852).
(Oberösterreichischer Kunst verein.)
Brustbildnis des Micheldorfer Sensenschmiedes Michael Kaltenbrunner und
seiner Frau Regina, verwitwete Holzinger. In Öl auf Leinwand.
Signiert und datiert: W. Rolling 1852. Bildgröße 17:12yo Zenti-
meter, in vergoldeten, in den Ecken ornamentierten Holzrähmchen.
Brustbildnisse des Johann Georg Holzinger, Sensenschmied in Micheldorf, und
seiner Frau Regina. Aus dem zweiten Jahrzehnt des 19. Jahr-
hunderts. Aquarell auf Papier. Bildgröße 12% : 9 Zentimeter, in
vertieften Nußrähmchen mit schwarzen Leisten, schwarzer Be-
krönung und Bronzebeschlägen.
(Unter Wahrung des Eigentumsrechtes von Herrn Franz
Baumgartner, Micheldorf, übergeben.)
Ankäufe.
Elfenbein-Miniatur, oval, 10:8i/i; Zentimeter, Brustbild einer älteren Dame im
Spätempirekostüm von J. Ch. Schöller (1782 bis 1851). Aus Linz.
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50
Elfenbein-Miniatur, oval, Höhe 66 ^Millimeter. Brustbild einer älteren Dame
in weißem Häulwhen, weißem, tiefausgesclinittenem, liochgegürtetem
Kleid, mit breitem Halskrngen und grünem Mantel. Um den Hals
eine doppelte Perlenkette. Linz, Empire.
l*ortefeuille mit 17 Aquarellen, einer Tusclizeichnung und einer Federzeichnung,
sämtlich Ansichten der Salinenorte, -Bauten und -Ämter des Salz-
kammergutes (von Ebert, Passy, C. Ritter, J. Engel, Jannis,
Steinfeld) aus dem Jahre 1844. Gewidmet dem Salzoberamtmann
Franz von Schiller. Tn roten Seidensamt mit reiclier liandgepreßter
Vergoldung gebunden.
Graphik.
Geschenke.
Lithographische Inkunabel (Brustbild eines glattrasierten älteren Offiziers),
zirka 1820.
19 typographisch interessante Drucksachen aus den ersten Jahrzehnten des
19. Jahrhunderts; meist oberösterreichischer Provenienz. (Parte-
zettel, Einladungen, Festgesänge, Programme etc.)
(Herr Bezirksrichter Julius Urban in Enns.)
Farbendruck nach dem Abendmahl des Leonardo in Mailand. England, Mitte
des 19. Jahrhunderts.
(Se. Durchlaucht der regierende Fürst Joliann von und zu
Liechtenstein, Wien.)
Eine Serie Ansichtskarten aus Oberösterreich.
Ein Plan von Gmunden.
Donau-Panorama Passau-^Linz.
Erinnerung an die Reise Passau — Wien 1873. (Herr August Weiß, Wien.)
Die Altstadt von Linz, farbiger Holzschnitt von C. Thiemann in Dachau.
(Oberösterreichischer Kunstverein.)
Zwei oberösterreichische Porträtköpfe. Radiert und gespendet von Fräulein
Herma Schlechter, Wien.
Zwölf Ansichtskarten (Dreifarbendruck) nach Gemälden von Gustav Brauner.
(Herr Cnstav Brnnnor. Budweis.)
Linz vom Jägermayr, Stahlstich.
Linz von der Straßerau, Stahlstich.
(Hauptmann Johann Wittek von Salzberg, Linz.)
Fünf photographische Ansichten aus Oberösterreich. (Baurat Foltz, Wien.)
Ankäufe.
32 Handzeichnungen, Motive aus Gmunden, Bad Ischl, Hallstatt, Aussee usw.
von R. Alt, Professor L. Michalek, Steinfeld, L. Beständig, J. Heicke,
L. Munsch und anderen.
Jodquelle Bad Hall, Aquarell.
Leonfelden, Bleistiftzeichnung.
Oberneukirchen, Bleistiftzeichnung.
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Goldschmiede-Arbeiten.
Geschenk.
Taschenreisebesteck, Messer, Gabel und Löffel, silbervergoldet. Die abschraub-
baren Stiele, die sich gegen das Ende zu verdicken und mit kleinen
Knäufen versehen sind, sind mit edel stilisierten Blumenranken reich
graviert. 16. Jahrhundert. Besehauzeichen Tübingen.
(Herren J. Glückselig- und Sohn, Wien.)
Anhäufe.
Deckelkrug, silbervergoldet, leicht konisch, am unteren und oberen Rande
profiliert, reich profilierter Knauf, durchbrochener herzförmiger
Seckelgriff, stark ausladender fragezeichenförmiger Henkel, getrieben
und ziseliert. An der Leibung drei ovale Medaillons mit ruhenden
Tieren (Einhorn, Hirsch und Hinde) in reich staffierten Land-
schaften. Zwischen den Medaillons stilisierte Ranken und Frucht-
zweige, Am 'Fuß ein schmaler, ornamentaler Fries. Am Deckel
Kinderköpfchen in verschiedenen Stellungen zwischen Rankenwerk
und Fruchtzweigen. 15% Zentimeter lioch. Am Boden das Augs-
burger Besehauzeichen und das Meisterzeichen B. K. (Bartlme Koch,
geboren 1562, gestorben 1620.)
(Ankauf mit Hilfe einer Subvention des Unterrichts-Ministeriums
von 2000 K. Aus Schärding.)
Apostellöffel, aus Buchs geschnitten, silbermontiert, 18 Zentimeter lang. Der
silbermontierte Stiel ist mit schrägen Parallelen graviert und trägt
die Inschrift : Simon, und das Besitzerzeichen M. L. Er läuft in die
silberne Statuette des Apostels Simon aus, mit der Säge in der
Rechten. Mitte des 17. Jahrhunderts. Aus dem Kremstale.
Reliquienbeliälter in Monstranzenform, Silber, zum Teil vergoldet. Der ovale
deckeiförmige Fuß reich getrieben (Blumen- und Fruchtv/erk von
Rocaillen umschlossen). Der Nodus, sowie die getriebene Umrahmung
der Reliquienkapsel gleichfalls aus Rocaillen komponiert. Hinter
diesem Rahmen ein vergoldeter Nimbus, bekrönt von einem Kreuz.
In der Reliquienkapsel Kreuzpartikel auf Silberbrokat, umgeben von
einem Arrangement von Goldflinserln und bunten Glasperlen. Rokoko.
Aus Grieskirchen.
Silberne Uhrkette eines Gerbers, mit Empire-Ornamenten, silbernem Petschaft
und mit einem mit den Zunftzeichen der Gerber geschmückten Uhr-
schlüssel. Aus dem Mühlviertel, zirka 1820.
Eisen und Zinn.
Anhäufe.
Salzfaß, von der Form eines gleichseitigen Dreiecks mit drei herzförmigen Ver-
tiefungen und einem Delphin als Traghenkel. Zinn. Steyr, 17. Jahr-
hundert.
Schlüssel, aus Eisen geschmiedet, schwarz bemalt und vergoldet. Höhe 42 Zenti-
meter. Altes Handwerkszeichen. Oberösterreich, 18. Jahrhundert.
4*
52
Zeller-Eisenguß, in kaltem Kmail bemalt, dar.stellend die ^Madonna sitzend, mit
dem schlafenden Jesuskind auf dem Schoß und dem herbeieilenden
kleinen Johannes Schweijren «rebietend. 27i/l>:21 Zentimeter. (Helief-
bild. «rerahmt.) Empire. Mülilviertel.
Eisen.
Geschenke.
Oblatenzange (sogenaimtes Waffeleisen). Die Innenseiten der kreisrunden
Scheiben graviert mit dem Wappen des ..Wolf Dietrich de Duiuiire
1625" einerseits, anderseits der Doppeladler.
(Frl. Emma Edle von Grienberger, Linz.)
Bruchstück vom Portalgitter vom ehemaligen Spitalsfriedliof an der T.and-
>traße in Linz. 17. Jahrhundert.
(Herr Matthias Schachermayer.)
Bronze.
Geschenk.
Vier gepreßte Bronzeverzierungen für die Enden von Vorhangstangen, in der
Form stilisierter Buketts mit Manschetten. Erste Verwendung
1819 — 20. (Herr Rentner Kortüm, Urfahr.)
Änli'äufe.
Gotischer Mörser aus Glockenguß, becherförmig mit leicht eingezogener
Wandung und stark ausladendem oberen Rand, mit einem recht-
eckigen, leicht geschweiften, achtkantigen Henkel. An der Leibung
vier Rippen, die etwas unterhalb des Randes mit einem Kreuzblatt
ansetzen, sich in einem rundlichen Stäbchen fortsetzen und unten
in einen kleinen Löwenkopf mit einer großen Tatze auslaufen (Kopf
und Tatze auch unterhalb des Henkels an Stelle der fünften Rippe).
Zwischen den beiden Rippen, dem Henkel gegenüber, leicht schräg
nebeneinandergestellt, das Linzer Stadtwappen und die Glocken-
gießermarke. L^m die Mündung läuft im Rand ein Relieffries von
Hasen, die von Hunden verfolgt werden. Dunkelbraune Patina.
Höhe 22.3 Zentimeter, oberer Durchmesser 22 Zentimeter. Linz.
Ausgang des 15. Jahrhunderts.
(Angekauft aus einer Spende des Herrn Julius Wimmer, Linz.)
Dose. Bronze, vergoldet, reich graviert (stilisierte Blumenarrangements in
ovalen Medaillons, von denen breite Strahlen ausgehen). Zirka 1780.
Bronze-Uhr, zum Teil feuervergoldet, zum Teil mit einer dunkelbraunen Lack-
patina ül)erzogen. Auf einem mit acht plattkugeligen Füßen auf-
stehenden, verkröpften rechte<'kigen Sockel erheben sich drei Piede-
stule, von denen das größere mittlere einen eiförmigen, von einem
ägy ptisiereuden stilisierten Kopf bekrönten Aufsatz trägt, in dem
das Zifferblatt eingelassen ist. Auf den niedrigeren und kleineren
Sockeln zu beiden Seiten des mittleren kauernde, ägyptisierend
53
stilisierte Figuren, die auf ihren Köpfen gleichfalls eiförmige (vorn
mit Hieroglyphen bedeckte) Aufsätze tragen, die mit abhebbaren
Deckeln versehen und als Tinten- und Streusandfäßchen hergerichtet
sind. Anfang des 19. Jahrhunderts.
Zwei Empireleuchter, Bronze, versilbert, handget rieben. (Auf einem dreiseitigen
Sockel mit eingezogenen Seiten und abgestumpften Ecken erheben sich
drei Löwentatzen. Palmetten vermitteln den Übergang zum kan-
nelierten Schaft, dessen bauchiger Unterteil ebenso wie der Oberteil
gleichfalls mit Palmetten verkleidet ist. Oben geschliffene Tasse aus
Kristallglas, von deren Rand zehn geschliffene Prismen herabhängen.)
Oberösterreich, zirka 1810.
Möbel.
Anhäufe.
Schreibtisch. Grundriß geschweift, an den Seiten nach vorn ausgebaucht, gegen
die ^Nlitte zu sich wieder einziehend, an den markanten Stellen des
Profiles mit vorgelagerten runden Säulchen. Die Wände mit Nuß,
die Platte mit Ahorn furniert. Italienisch, zirka 1820.
(Ankauf aus dem Besitz einer alten Bürgersfamilie aus einer Spende
des Herrn Julius Wimmer in Linz.)
Spucknapf, acliteckig. mit leicht eingezogenen Seiten und rundem Fuß. Nuß,
Empire (für das Sensenschmiedzimmer angekauft).
Holzluster, sechsarmig, reich geschnitzt und alt vergoldet. Oberösterreich,
Empire (für das Sensenschmiedzimmer angekauft).
Musikinstrumente.
GeschenJv.
Hakenharfe, 39saitig, Kasten vierkantig, Kirschholz, poliert, 1. Hälfte des
19. Jahrhunderts. (Fräulein Posine von Pflügl.)
Kostüme und Textilien.
Geschenke.
Fäclier, besonders frisch erhalten, mit Rosensträußen und -Girlanden in
Gouachefarben bemalt, mit Goldflinserln reich bestickt, in der Mitte
mit einem ovalen handkolorierten Augsburger Kupferstich (die Fall-
stricke der Liebe) und mit durchbrochenen, farbig unterlegten Elfen-
beiustäben. Louis XVI. (Aus einer Bürgersfamilie in Mauthausen.)
(Frau Marie Ortner, Linz.)
JTaubenstock aus dem Jahre 1788, in Kerbschnitt reich verziert.
(Frau Johanna Töpfer.)
Stickmustertueh. 114:20 Zentimeter. 1837, von Jolianna Weinmayr.
(Herr Dr. Emmerich Weinmayr, Linz.)
Zwei Empire-Stickmuster auf Batist.
(Herr Bezirksrichter Julius L^rban, Enus.)
54
in kaufe.
Pantoffel, Leder, mit etlileu IVrleii und Goldfäden reich besitickt. Barock.
Prälatenmütze (in der Form einer Bisehofmütze). Silberbrokat, 18. Jahrhundert.
Handschuhe, aus gelblich roter Seide, mit Silberfäden und Flinserln reicli
j bestickt. Einem Prälaten des 18. Jahrhunderts gehörig.
Silberbrokat schuhe, dazugehörig.
Franenkleid, faltiger weiter Rock, schwarzviolette Seide mit eingewebten Streu-
blumen; dazugehöriges Leibchen. 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Bauern weste, schön erhalten, Damast, mit eingelegten goldenen StreublunuMi
und mit Goldborten und Goldkragen. Zirka 1790.
Schnupftuch aus dem Jahre 1812, mit Napoleon-Karikaturen und historischen
Darstellungen aus der Zeit. Englische und deutsche Beischriften.
GJelbe Baumwolle, rot gedruckt. 88 : 77 Zentimeter. Aus Oberösterreich.
Ein Paar Strümpfe, graue Seide mit schwarzen Verzierungen. Oberösterreidi.
Empire.
Frauenkleid mit hoher Taille und kurzen Ärmeln; braune Seide, schwarz ge-
streift und grün bedruckt. Oberösterreich, Empire.
Hauskappe, Grundriß achteckig, gehäkelt, rote Seide mit goldenen Ornamenten
und goldener Troddel. Zirka 1820.
Halstuch, Seide, quadratisch, gefranzt, mit breiten roten und schwarzen und
schmäleren bunten, gemusterten Streifen. Oberösterreich, Empire.
Bauernfrauenrock aus gestreiftem braunen Wollzeug mit eingewebten lila
Streublumen. Zirka 1830.
Schwarzes Seiden-Busentuch mit buntem Rand, streng stilisierten Blättern und
Blumen. In der einen Ecke ein reiches Arrangement von Streu-
blumen und welligen Ranken-Ornamenten aus Goldflinserln, blauen
und roten Glasperlen usw. Von besonders frischer Erhaltung. An-
der Gegend von St. Florian. Anfang des 19. Jahrhunderts.
Mullkragen, weißgestickt mit stilisierter Blumenranke an den Rändern und mit
Streublumen im Fond. Spitzenbesetzt. Linz, zirka 1820.
Weicher Biedermeierfilzhut, weiß, mit weißem Seidenband. Hohe Form mit
kurzer umgebogener Krempe. Linz, zwischen 1830 — 1840.
Ein Paar Hosenträger, mit farbiger Wolle gestickt. Biedermeierzeit.
Kirschrotseidenes Schultertuch, am Rande stilisierte, eingewebte, grüne und
silbergraue Blumen. Mühlviertel, Biedermeierzeit.
Kinderhäübchen, gestrickt, mit farbiger Perlenstickerei mehrfach gesäumt.
Linz, Biedermeierzeit.
Frauenkleid, aus scliwarzer Seide, hochgegürtet, das Leibchen plissiert und mit
Rüschen an den Säumen und am Oberärmel. Oberösterreich, Bieder-
meierzeit.
\ icr bunt bedruckte bäuerliciie Taschentücher. Oberösterreich, späte Hicdcr-
meierzeit.
Kopftuch, schwarz, blau bedruckt, späte Biedermeierzeit.
Sechs farbige Samttücher (Halstücher) mit reicher farbiger Stickerei. Ober-
österreich, Spät-Biedermeierzeit.
Wirtskappe aus schwarzem Samt mit Silberfäden und mit goldenen Troddeln.
Oberösterreich. Biedermeierzeit .
55
Alte Studeuteumütze, länglich, oval, mit Silberfäden reich bestickt. Eot-violetter
Samt. Biedermeierzeit.
Schwarzer Filzhut (Kopfbedeckung der oberösterreichischen Bäuerin in der
Biedermeierzeit und früher) ; der breite Rand mit plissierter Seide
überzogen; als Futter farbig gedrucktes Zeug. Zwei schwarze
Quasten. Oberösterreich, Biedermeierzeit.
Vier Biedermeier-Westen, darunter drei seidene. Zwei davon bunt gestreift, eine
weiß ; samt den dazugehörigen Knöpfen. Oberösterreich, Bieder-
meierzeit.
Bauernschirm, der Stiel gedrechselt, die Stäbe Fischbein; grüne Seide, mit
einer Messingvorrichtung zum Aufhängen an der Spitze. Oberöster-
reich. 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Zunftwesen.
Anhäufe.
Herbergsschild der Faßbinder, 86 Zentimeter hoch, 65 Zentimeter breit, aus
Eisenblech geschnitten und bemalt. Ein oblonger Schild mit der Dar-
stellung dreier Faßbinder an der Arbeit ist von Trauben, Engeln und
Rocaillen umgeben; auf der Rückseite der Patron der Weingärtner
St. Urban. Oberösterreich, 1738.
Zunftschild der Müller, Holz, geschnitzt und bemalt. Reiche Rokoko-Kartusche,
innerhalb derselben das Mühlenrad mit den LöMen, in Flachrelief
geschnitzt. Oberösterreich, 18. Jahrhundert (mit später erneuerter
Inhaberinschrift) .
Zunftfahne der Schiffer von Urfahr. Auf der einen Seite in Ölmalerei der
heilige Nepomuk als Brückenpatron, auf der anderen Seite die Meer-
fahrt Christi.
Volkskunde.
Geschenke.
84 Stück buntbemalte mährische Ostereier aus Kunowic bei Ungarisch-
Hradisch in Mähren.
Feldflaschenförmige Holzflasche mit kurzen Füßen, gedrechselt, mit einfachen
eingeschnittenen Verzierungen und Spuren alter Bemalung. Öster-
reich, 18. Jahrhundert. (Frl. Franziska Baernreither.)
Ankäufe.
Votivbild (Hand St. Annas) in holzgeschnitztem vergoldeten Rahmen, 72 Zenti-
meter hoch, 45 Zentimeter breit. Enthält unter Glas auf weißer Seide
eine aus dunkelbraunem Wachs bossierte Hand, die mit Ringen und
Bändern aus farbigen Gläsern und Golddraht reich geschmückt ist.
Ringsherum ein reiches Arrangement von Silber- und Goldfäden mit
geschliffenen farbigen Gläsern. In den Ecken Wachsabgüsse von
Wallfahrtsmedaillen, gegen die Mitte zu vier Gazesäckchen mit
Reliquien. Aus Kleinzell, 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Madonna aus einer Hauskapelle. Köpfe aus Wachs bossiert, goldgesäumte
Seiden- und Brokatstoffe und Golddrahtkronen mit eingefügten Glas-
perlen. Höhe 29 Zentimeter. ^Mitte des 18. Jahrhunderts.
Hölzerne Schachtel, mit der Darstellung eines tanzenden Bauernpaares, am
Deckel bunt bemalt. An den l^ändern bunte Streubhnnen. Ober-
^ Österreich, 18. Jahrhundert.
Sogenanntes Breverl, oval, mit Reliquien von sieben verschiedenen Heiligen,
angeordnet um ein brennendes Herz. Oberösterreich, Anfang des
19. Jahrhunderts.
Diverses.
Geschenl^e.
Handgeschnitztes Holzwandl, aufgefunden im Schlamme eines Stollen des
15. — 16. Jalirliunderts im Kupferbergbau Klingenthal-Graslitz.
(Herr Oberpostmeister Ritter, St. Johann im Pongau.)
Serpentin-Würfel, ziemlich groß (Kombination eines Rhombendodekaeders mit
einem Oktaeder). Auf den Flächen die Augen von 1 bis 12 und
6 Initialen. Oberösterreich, um 1700.
(Herr Dr. Sirk, W^eißenkirchen.)
Siegelring, Komposition, mit eingraviertem Reiter. 18. Jahrhundert.
(Herr k. k. Landesgerichtsbeamter Ferdinand Bauer, Linz.)
Taschentubus, vierteilig, zusammenschiebbar, Messing und Kupfer. Der Griff,
aus Elfenbein geschnitzt, stellt eine den Tubus umfassende Hand vor.
Oberösterreich, Empire. (Herr Optiker M. Geier, Linz.)
Alter Zollstab aus Stahl. Außer der Einteilung ist der Doppeladler und die
Jahreszahl 1820 eingeprägt. 11* j:, Zentimeter lang, 15 Millimeter
breit. (Herr Schlossermeister Eckl, Linz.)
Blumentopf mit Maiglöckchen, Spenglerarbeit, Linz, Biedermeierzeit.
(Althändlerin Frau Johanna Töpfer, Linz.)
Zwei Glockenzüge, gestickt, Biedermeierzeit.
Kartenbehälter, kofferförmig, außen mit Leder überzogen, die Ecken mit
Messing besehlagen. Mitte des 19. Jahrhunderts.
Kartenpresse, mit einem durchbrochenen und gravierten Bronze-Ornament be-
schlagen. Aus derselben Zeit.
(Herr Magistratsrat J. Tallavania, Linz.)
Anhäufe.
<flockenzug, mit bunter Seide reich gestickt und mit vergoldetem Bronzegriff
und Hälter (für das Sensenschmiedzimmer angekauft).
l\<»ll<klion alter Buchbinder-Werkzeuge, darunter 16 Fileten und «si Stt-mpel
für die Handvergoldung. Oberösterreicli, zirka 1800.
.57
Modernes österreichisches Kunstgewerbe.
Verzeichnis der auf der Frühjahrsausstellung österreichischer Kunst-
gewerbe im k. k.. österreichischen Museum in Wien 1912 aus dem
Hoftiteltaxfonds für das Museum Francisco-Carolinum in Linz an-
gekauften kunstgewerblichen Objekte.
Keramik.
Ofen, elfenbeinweiß glasiert, mit scbwarzem Sockel und Einfassimgsleisten
und bunter Majolikabemalung, der Sockel rund, der Kacbelaufbau
achteckig mit bunter Kuppel. Entwurf und Ausführung von Sommer-
huber in Steyr.
Vase (altchinesischen Formen augeähnelt), bunter Blumeudekor, schwarz-goldene
Streifen. Sogenannte Serapis-Fayence. Entwurf von Architekt Karl
Klaus. Ausführung von Ernst Wahlis, Wien.
Tintenzeug, schwarz-weiße Fayence. Entwurf von Franz Fochler. Ausführung
der Wiener kunstkeramischen Werkstätte.
Schopfaffe, Langenzersdorfer Keramik. (E. Klablena.)
Sappho, Langenzersdorfer Keramik. (E. Klablena.)
Taubengruppe (keramische Werkgenossenschaft, Rosa Neuwirt in Wien).
Kaninchen. Entwurf von W. Bormann. Ausführung von Friedrich Gold-
scheider.
Tiroler Kinder, Fayence-Grruppe. Entwurf und Ausführung von Franz Schleiß
in G munden.
Glas.
Glasaufsatz, geschliffen, mit schwarzem Dekor. Entwurf und Ausführung von
jNfeyrs Neffe in Adolf bei W^interberg in Böhmen.
Leuchter, Kristall, geschliffen. Entwurf und Ausführung von ]Meyrs Neffe in
Adolf bei Winterberg in Böhmen.
Schale, mit aufgelegten Leisten und graviertem Pferd. Entwurf von Professor
Otto Hofner. Ausführung von J. u. L. Lobmeyr, Wien.
Blumenschale, Kristall, massiv geschliffen. Entwurf von Professor Otto Hofner.
Ausführung von J. u. L. Lobmeyr, Wien.
Vase, irise mit Gold. Entwurf von Stephan Rath. Ausführung von J. u. L. Lob-
meyr, Wien.
Jardiniere, Bronzit und Golddekor. Entwurf von Professor Josef Hofmann.
Ausführung von J. u. L. Lobmeyr, Wien.
Champagnerglas, flach, Schwarzbronzit. Entwurf von Professor Josef Hof-
mann. Ausführung von J. u. L. Lobmej^r, Wien.
Becher, Bronzitdekor. Entwurf von Professor Josef Hofmann. Ausführung von
J. u. L. Lobmeyr, Wien.
Beinglasvase, mit eingeschnittenen transpavf^uten Linien. Entwurf von Pro-
fessor Josef Hofmann. Ausführung von J. u. L. Lobmeyr, Wien.
Schale, Opalglas, außen schwarz. Entwurf von Professor Josef Hofmann. Aus-
führung von J. Lötz' Witwe, Klostermühle, Böhmen.
58
Textilien.
Doppelbörse. Perlenstickerei mit Silberschnalle, vergoldet. Entwurf und Aus-
führung von Amalie Szeps. Wien.
Schal in Batik. Fünffarbiu. Entwurf und Ausführung von E. Stübchen-
Kirchner.
Kinderlmube. Kunststiok^'ifi. Kiilwurt und Aiist'üliruiit: von Mrlilt;i IjU'tler.
Arbeiten in Silber.
Sill>eraui\>at/. tüi Früchte und Blumen, llanimerarbeit. getrieben und ziseliert.
Entwurf von Architekt Hans Bolek. Ausführung von Alfred Pollak,
Wien.
Petschaft. Amethystquarz und Silber. Entwurf von Architekt Hans Bolek.
Ausführung von Oskar Dietrich. Wien.
Bonbonniere, Silber, sechseckig, grüne Emailstreifen, grüner Onyx. Ausführung
von Anton Heldwein, Wien.
Diverses.
Fächer, auf Schwanenhaut gemalt in Silber, grau und violett. Entwurf und
Ausführung von Mizzi Kriesch.
Verzeichnis der Ankäufe aus unserer Sommerausstellung der Wiener
Werkstätte.
Keramik.
Frühling (Dame in gelbem Biedermeierreifrock und Guguhut) von Powolny.
Herbst (Dame in havannabraunem Biedermeierreifrock mit Frücliten in den
Händen) von Powolny.
Winter (Dame in grünem Biedermeierreifrock und Hermelin, besäumtem.
grauem Mantel, schlittschuhlaufend) von B. Löffler.
Sfiir.Df» Helena (weiß und gold. den sterngeschmückten Mantel ablegend, den
linken Fuß auf einen Helm gestützt) von Powolny.
.Nchneckenreiter (nackter Knabe auf einer schwarzen Schnecke reitend, die er
mit Blumenzügeln lenkt) von Powolny.
Traubenträger (zwei Putten in gelbem Kittel, die eine große blaue Traube auf
den Sdiultern einhertragen, Deckelgefäß) von Powolny.
Liebespaar (in Biedermeiertracht, abschiednehmend) von B. Löffler und
M. Powolny.
Dame mit Tuch (schwarz karierter Reif rock und türkisblauer, gefranster Sclial)
von M. Powolny.
Dame auf Sofa (gelber geblümter Kock, grauer Pelzmantel) von Ida Lelimanu.
Christophorus (mit gelbem Bart und schwarzem Mantel) von A. Klieber.
Goethe (weiß glasiert, nacli der Carlylesclien Zeichnung) von Powolny.
Krinoline (in Grün) von Powolny.
Aufsatz (weiß glasiert, drei nackte, stehende Putten tragen eine Haclie Schalet
von M. Powolny.
Putto mit Füllhörnern (Kchreitend. den Kopt nncli re(:lits wendend) von H. Löffler
nn'1 W s,.|i|eir|i.
59
Glas.
Weinglas (gerader Stiel, rundes, geradwandiges Gefäß, blau überfangen, mit
lierausgeschliffenem rechteckigen Muster).
Weinglas (gerader Stiel, kelchförmiges Gefäß, AAeingelb überfangen, mit lieraus-
geschliffenem rechteckigen Muster).
Weinglas (gerader Stiel, halbkugelförmiges Gefäß, blau, überfangen, mit heraus-
gescliliffenem rechteckigen Muster).
Lederarbeiten.
Rezeptblock (schwarz mit Handvergoldung).
Kuvert (schwarz mit Handvergoldung).
Damentasche (schwarz mit Handvergoldung).
Zigarettentasche (schwarz mit Handvergoldung).
Graphische Arbeiteo.
501 farbige Ansichtskarten von Löffler. Geyling, Elena Luksch-Mackowska,
Kokoschka, Jungwirth usw.
Arbeiten in Silber.
Körbchen (auf plattem, sphärischem Sockel erhebt sich das kelchförmige Gefäß,
dessen oberer Rand mit dem Rande des Sockels in gleichen Abständen
durch vier perforierte gerade Stäbe verbunden ist, die zwei mittleren
dieser Stäbe setzen sich zu einem erhöhten Henkel fort).
Vase (auf plattem, sphärischem Sockel erhebt sich das röhrenförmig, quadratisch
perforierte Gefäß mit gläsernem Einsatz).
Körbchen (kästchenförmiger Einsatz aus dunkelblauem Glas, die Silber-
montierung getrieben, desgleichen der flache, erhöhte Henkel).
Samovar (Sockel und Körper geschweift und gerippt, verbunden durch vier
flache gerade Stäbe, Griffe und Knopf aus Elfenbein, das Silber
gehämmert).
Teeglas (auf flachem Silberteller, die Montierung des Glases getrieben und
perforiert).
Schmuck.
Schließe (quadratisch, Silber, zum Teil vergoldet und farbige Halbedelsteine,
zwischen zwei grünen Balken erhebt sich eine blaue Vase, von der
silberne Früchtenzweige ausgehen).
Brosche (kreisrund, Silber, getrieben, mit eingesetzten kleinen Türkisen, Putto
mit Fackel). Entwurf Berthold Löffler.
14 diverse Broschen und Hutnadeln von verschiedenen Formen und Diessins.
Metallarbeiten.
Tintenfaß (hutförmig. der Rand der Schale krempenförmig aufgebogen und
geschweift gezackt, der Gefäßkörper rundlich ansteigend und mit dem
in einer Scharniere beweglichen Deckel in eine Linie verlaufend).
00
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Geschenke.
Kaoliuerde vou Julbach. (Herr Lehrer liiiiaz Koll)e.)
Spitze eines Mammutstoßzahnes von Pranibachkirchen.
Verkieseltes Holz. (Herr Regierungsrat i unniiemla,;
Verkieseltes Holz. (Herr Dr. Lugniayr in Neufelden.)
Alveolinenkalk von Triest. (Herr Professor Pater R. Handniann.)
Hippuritenbruchstück von Molin, Sattel des Bodiuggrabens.
(Herr Pfarrer Josef Ablinger.)
Skonzaschiefer mit Zinnober, Idria.
Zinnober mit Pyrit, Idria.
Discinaschalen, mit Zinnober imprägniert, Idria.
S Stück Bärenknochen aus der Dachsteinhöhle.
(K, k. Forst Verwaltung in TIallstatt.)
Sehlacke bei Lixlau, Vöcklabruck.
Konkretionen aus dem Stroblbruch bei Ilagenberg.
Roter Granit aus dem Stroblbruch bei Hagenberg. (Herr Karl Radler.)
3 Stück Kalkspat, Sandstein und Lößkonkretion aus der Pfenningberghöhle.
(Herr Karl Knoll.)
Fischskelett aus Tertiärmergel aus Kroatien. (Herr Josef Roth in Wels.)
Kieferbruchstück mit Zähnen aus Kroatien. ,.
2 Fischwirbel aus Kroatien.
4 Stück Cardium aus Kroatien. ,,
1 Stück Tellina aus Kroatien.
Chemnitzia eximia, Moena, Südtirol. (Herr Professor Wolfmayr.)
15 Stück Kalkspatkristalle und Drusen au.s dem Ebenkogelstollen. Vorderer
Gosausee. (Firma Stern und Hafferl. Gmunden.)
Ankäufe.
Stirnbein und Hornzapfen eines fossilen Rindes aus dem Alluvialsand bei der
Linzer Schiffswerfte.
4 Stück Knochen vom Ren aus der Ziegelei Wankham.
.■-)7 Stück Gipsabgüsse von paläontologisoh^^n Objekten von Krniit/ in Boini.
Zoologie.
Geschenke.
a) Säugetiere:
1 Wanderratte ^, 1 \V;i>sprsi)itzniau.s Q, iJleji ß. Stolz.;
3 Hausratten. (Herr Oberlehrer Walter in Zell bei Zellhof.)
1 Baumschläfer (gestopft). (Herr Präparator Roth in Wels.)
1 .Maulwurf Q. (Herr Brunmeyer, Linz.)
1 Zwergfledernjaus. (Herr Verwaltungsrat E. Munganast.)
1 kleine Hufeisennase. (TTochw. Pfarrer Ablinger in Molin.)
2 spätfliegende Fledermäuse, (Herr Brunmeyer, Linz.)
14 gemeine Fledermäuse. Ilocliw. Pfarrer Ablinger in Molin.)
61
1 Hausspitzniaiis. (Herr Bninmeyer, Linz.
4 Wildsclnveine (Keiler. Bache, 2 Frischlinge).
(Se. Durchlaucht Fürst Adolf von und zu Schwär zeuberg
Herzog zu Krummau.)
b) Vögel:
1 Sehopflerclie ^. 1 Blaukehlchen ^. 1 Goldammer Q. 1 Baumpieper ^
Q, 1 Hausschwalbe ^. (Herr Brunmeyer, Linz.)
1 Waldohreule ^. (Herr Nicoleth, Student, Linz.)
2 Hauskücken, 1 Goldhähnchen ^. 1 Buchfink ^.
(Herr Rechnungsrevident Gföllner.)
1 Schreiadler Q. 1 Kormoranscharbe Q, 1 Edelreiher ^, 1 Wanderfalke ^
(Herr Hans Drouot. Linz.)
1 Jungfernkranich.
(Herr akademischer Maler W, Höhnel, Linz.)
(Herr Kaufmann, Gutsbesitzer, Breitbrunn.)
(Schulleiter Commenda, Margarethen bei Linz.)
(Herr Generalkonsul Haupt Ritter v. Hoechstatten, Linz.)
(Herr B. Stolz, Linz.)
(Herr Schulleiter Walter in Zell bei Zellhof.)
und
1 Saatgans ^.
1 Kücken vom Silberfasan.
1 Nacht rei her ^,
1 Rohrhuhn Q.
1 Wildgans 5.
3 Schafstelzen.
1 Buchfinkennest.
Ankäufe.
a) Säugetiere:
1 Hermelin Q.
4 Siebenschläfer.
1 gemeine Fledermaus.
2 Edelmarder ^ und
2 Ohrenfledermäuse.
4 Hauskatzen.
1 Hermelin Q.
1 kleines Wiesel.
3 Siebenschläfer.
Q
b) Vögel:
2 Sturmmöveu ^ und Q.
1 Kibitz Q.
1 Saatkrähe Q.
1 Nebelkrähe Q.
1 Kriekente Q.
1 Sehellente Q.
1 Fischreiher Q.
1 Grauspecht ^.
1 Kohlmeise O-
1 Gartenrotschwänzchen Q
1 Rohrhuhn A.
2 Buchfinken 5 und Q.
2 Fitislaubsänger ^ und
0 ScliM-arzblättchen 2 ^.
2 weiße Bachstelzen ^.
1 Kuckuck ,^.
1 Kirschpirol A.
1 Dohle 5.
1 Turteltaube Q.
2 Rohrweihen A und Q .
1 Wachtel Q.
1 Waldohreule 5.
1 Q
c) Fische:
Skelett des Sterlet (Acipenser ruthenus).
d) Amphibien und Reptilien :
1 schwarze Kreuzotter. 1 Wasserfrosch (Injektionsexemplan.
1 Aspisviper. • 1 Sandviper.
Entomologie.
GeschenJi-e.
M Alton Schmetterlinge und Material zu einem weiteren Tableau „Sehutz-
tärbung". (TTerr Verwaltungsrat F. Hauder.)
4<i Alt. 11 Schmetterlinge. (Bnnrat TT. Kautz.)
Ankauf.
Sl Arten Schmetterlinge in 131 Exemplaren, 16 präparierte Raupen an
Zweigen (Schutzstellung), 6 Arten Seidenspinner in 12 Exemplaren.
Krebstiere (Crustacea).
2 große Hummern. 2 Meerspinnen.
1 Languste. 11 Stück Edelkrebse.
Botanik.
GeschenJc.
Eine Suite Meeresalgen (Braun- und Rottange) von Venedig, zirka 60 Arten auf
81 Blättern.
(Gesammelt und gespendet von Fräulein Franziska Baernreither.)
ÄnJcauf.
Die 53. und 54. Centurie des Herbarium normale von Iguaz Dörfler in Wien.
Bücherei.
Folgende Herren haben dem ]\Iu.seum von ilmen verfaßte Werke und
Broschüren gespendet:
Angel Dr. Franz, Graz (über einen Natronsanidin von Mitrovvitza. tJber
einen Porphyrpechstein vom Monte Rotaro auf Ischia) ; Becker Dr. Franz
(Bryan Waller Procter — Barry Cornwall) ; Commenda Hans, Regierungsrat
(Präparationsskizze zu geographisch-geologischen Exkursionen) ; Dachler A.,
Wien (Erdburgen in Niederösterreich) ; Dessewffy Graf Miklos, Budapest
(Barbar Penzei) ; Grahherr Josef, Feldkirch (Die St. Anna-Kapelle in Fromen-
gärseh) ; Hackel Dr. Alfred, Wien (Aus dem bürgerlichen Leben vergangener
Zeiten) ; Ilinsenkamp Dr. Heinrich (Vorschläge zur Eingemeindung der Orts-
gemeinde Urfahr in das Gebiet der Landeshauptstadt Linz) ; Klug Rudolf,
Professor (Neue Stereometrie der Fässer. — Johannes Keppler. — Der Astronom
Johannes von Gmunden und sein Kalender) ; Kolh P. Georg (Mitteilungen
über das Wirken der P. P. Jesuiten und der Marianischen Kongregation in
Tiinz während des 17. und 18. Jahrhunderts) ; Luschin von Ehengreuth Dr.,
flofrat, Professor (Steierische Münzfunde) ; Pösinger Dr. Bernhard (Das
Stiftsarchiv von Kremsmünster 1302 — 1912. — Ein Kirchenkalender aus dem
9. Jahrhundert im Stifte Kremsmünster) ; Rath Anton (Das kunsthistorische und
Kunstgewerbe-Museum in Graz) ; geistl. Rat Rupcrtaherger Matthias (Ebelsberg:
Einst lind Tot/t): Hchiffmavv J>r. Konrad (Dio mittelalterlichen Stiftsurbare
63
des Erzlierzogtiiiiis Österreich ober der Eiins, I. — Bruchstücke eines Urbares
des Hoclistiftes Regensbiirg) ; Sckker Franz, Oberst (Aus der Werkstatt unserer
Namen) ; Schlesinger Dr. Günther, Wien (Studien über die Stammesgeschichte
der Probaseidier) ; Schönwiese Dr. Heinrich, Wien (Die Holz- und Spielwaren-
Hausindustrie in der Viechtau bei Gmunden) ; Wieser Dr. Franz (Die Miß-
brauche beim österreichischen Tabaksgefälle unter den Generalpächtern 1725
bis 1758) ect. etc.
Ferner bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern, Broschüren,
Landkarten u. dgl. die Herren: Commenda Hans, Regierungsrat; Oreil Josef,
Wels; Helletzgruher Josef, Gemeinderat; Ißling Max, Buchhändler; Kitzler
Otto, Kapellmeister, Graz; Pierer Dr. Ig. Leo; Ritzherger Engelhrecht,
Mag. pharm.; Weidinger Gustav, Zahnarzt; Wimmer Julius, Präsident der
Allgemeinen Sparkasse und Buchdruckerei-Besitzer, etc. etc.
Von Behörden, Schulen, Körperschaften u. dgl. haben folgende ihre ^'er-
öffentlichungen gespendet: Akademie für Musik und darstellende Kunst, Wien;
Allgemeine Sparkasse, Linz; Arheiter-UnfaU-Versicherungsanstalt, Salzburg;
Bank für Oherösterreich und Salzburg, Linz; Bischöfliches Ordinariat, Linz;
Domhauverein, Linz; Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Böhmen,
Prag ; Handels- und Gewerhekammer, Linz ; Innviertler Heimatkunde, Schär-
ding ; Katholischer Preßverein, Linz ; Landesausschtiß, Linz ; Landeskultur rat,
Linz; Landicirtschaftsgesellschaft, Linz; k. k. Ministerium für Kultus und
Unterricht, Wien; Musealverein, Iglau, Schärding; Public Library, Neuyork ;
Oherösterreichischer Gewerheverein, Linz; Oherösterreichischer Volksbildungs-
verein, Linz ; Reichsrat, Wien ; Staatsgewerbeschule, Linz ; Sparkassen Enns,
Linz, Steyr; Stadtbibliothek, Winterthur; St eiermärkischer Kunstgewerhe-
verein, Graz; Landes-Gewerhemuseum, Stuttgart; Touristenverei^i „Die Natur-
freunde", Linz; Turngau für Oberösterreich und Salzburg, Linz; Turnverein
Linz; Zentralausschuß des Verbandes ob er österreichischer Feuerwehren u. v. a.
Der Zugang von Druckwerken der wissenschaftlichen Institute und
gelehrten Gesellschaften, mit denen das Museum im Tauschverkehr steht, wird
von Jahr zu Jahr umfangreicher.
An Tages- und Wochenblättern wurden der Museal-Bibliothek seitens des
betreffenden Zeitungsverlages unentgeltlich zugewendet : „Ave Maria",
„Bauernführer", „Deutscher Michel", Linzer „Tages-Post", „Linzer Tier-
freund", „Linzer Volksblatt", „Linzer Zeitung", „Mühlviertier Nachrichten",
„Neue Warte am Inn", „Volksbote", „Welser Zeitung".
Der Ankauf von Büchern beschränkte sich auch im Berichtsjahre wieder
nur auf solche Werke, die sich für die Arbeiten der Herren Fachreferenten als
notweudiii' erwiesen.
Die Vermehrung der kunst- und kultur-
historischen Sammlungen des Museums
im Jahre 1912.
I.
Unter den diesjährigen Neuerwerbungen unseres Museums
nehmen an kunstgeschichllicher und lokaler Bedeutung zwei
altdeutsche Altar flügel aus Goisern wohl die erste Stelle ein.
Ihre Geschichte ist interessant genug. Im Jahre 1838 wurde die
Pfarrkirche von Goisern zum großen Teile abgetragen und
bedeutend vergrößert; die Kosten des Neubaues bestritt das
Salinenärar. Damals wurde ein gotischer Altar aus der Kirche
entfernt, von dem vier Flügel, doppelseitig bemalt, noch in der
Kirche selbst erhalten sind, während zwei andere (eben die jetzt
vom Museum erworbenen) von dem damals in Bad Ischl als Berg-
meister weilenden Franz von Schwind, dem Bruder des berühmten
Malers, erworben wurden. Möglicherweise hat Moritz von
Schwind, der seinen Bruder im Salzkammergute damals häufig
aufsuchte, dabei die Hand im Spiele gehabt; er war ja bekanntlich
ein glühender Verehrer der altdeutschen Tafelmalerei. Nacli dem
Tode Franz von Schwinds (1868 in Innsbruck) kamen die beiden
Tafeln in den Besitz seiner Frau Klara, die sie dem Wiltener
Kirchenbauverein vermachte, aus dessen Besitz sie vom I^Iuseum
durch die gütige Vermittlung des Priors Herrn Schuler und des
Obmannes dieses Vereines k. k. Bezirkshauptmann Josef Petschka
vom Linzer Museum erworben werden konnten.-^) Die Mittel hiezu
stellte in dankenswerter Weise die Allgemeine Sparhasse in Linz
zur Verfügung.
Kunstgeschichtlich weisen die beiden Tafeln nach dem
^) Die obige Geschichte der Tafelbilder Aviirde aus freundlichen Mit-
teilungen der k, k. Salinen Verwaltung Bad Ischl, des Pfarramtes Goisern und
des Herrn Bezirkshauptmannes Petschka kombiniert.
5
66
nahen Salzburg, da sie starke Anklänge an den Stil des A^on Robert
Stiaßny zu Ehren gezogenen Salzburger Meisters Frueauf ent-
halten. Die wunderbar erhaltenen Innenseiten der Tafeln ent-
halten auf schön reliefiertem Goldgrund Darstellungen der Heim-
suphung und der Darbringung Christi im Tempel ; besonders das
erstgenannte Bild wirkt durch die schöne Klarheit der Umrisse,
köstliche Ausführung der Gesichter der beiden Frauen und den
Eeiz der gebrochenen Farben. Auf den Außenseiten (wie
gewöhnlich, nicht auf Goldgrund, minder gut erhalten und zum
Teil wohl absichtlich beschädigt, wobei man an den Krypto-
Abb. 1.
Protestantismus in Goisern denken mag) zeigen in größeren Ver-
hältnissen je eine Figur die heilige Barbara mit dem Turm und
St. Johannes den Evangelisten, der den ihm gereichten Giftkelch
bespricht, aus dem sich ringelnd die Schlangen entfernen.
Zur Erwerbung dieser beiden Altarflügel darf sich das
Museum um so mehr beglückwünschen, als sie einen hohen landes-
kundlichen Wert besitzen und Tafelbilder aus dem 15. Jahr-
hundert bekanntlich außerordentlich selten sind.
Zum erstenmal seit einer langen Reihe von Jahren ist es der
^fuseumsleitung geglückt, die in Österreich unter den öffentlichen
Sammlungen einzig dastehende Abteilung gotischer Holz-
skulpturen um ein Relief erzählenden Inhaltes zu vermehren.
Deutsche Holzreliefs aus dem 15. und dem beginnenden 16, Jahr-
hundert erfreuen sich bekanntlich einer besonders hohen kunst-
67
geschichtlichen Einschätzung, da an ihnen die liebenswürdigen
Eigenschaften der damaligen Holzschnitzer noch gewinnender
hervortreten als an den Freiiiguren. Die naive Art der Erzählung,
die dekorativen Feinheiten der Komposition, die nicht selten vor-
kommende skizzierende Andeutung des landschaftlichen Hinter-
grundes, der treuherzige Anachronismus, der darin besteht, daß
die Figuren der heiligen Geschichte in der deutschen bürger-
lichen Tracht des ausgehenden Mittelalters auftreten, vereinigen
sich mit den sonstigen Vorzügen gotischer Skulpturen, deren
wesentlichster in einer vorbildlichen Mischung von Realismus und
Stil besteht, auch in unserem neugewonnenen Relief, das die
Geburt Christi darstellt, zu einem erfreulichen Ensemble (Abb. 1).
Leider hat das Kunstwerk, das an
einem Bauernhaus im Salzkammer gut
den Unbilden der Witterung preis-
gegeben war, durch den Verlust der
ursprünglichen Bemalung und Ver-
goldung und teilweise Verwitterung
gelitten; aber die kraftvolle Schönheit
der alten Schnitzarbeit tritt noch un-
verhüllt zu Tage. Aus dem gleichen
Bauernhause stammt die hölzerne
Wandfigur einer Maria mit dem Kinde
(gotisch, gleichfalls farbenbar), die
durch den Adel ihrer Haltung und der
Gewandanordnung auffällt (Abb. 2).
Aus dem Innviertel rührt die zum Teil
noch in der alten Bemalung erhaltene
gotische Holzstatue des heiligen Rochus
in Pilgertracht mit der typischen Ge-
bärde des Gewandaufhebens vom Unter-
schenkel, der mit Pestbeulen bedeckt
ist. Rochus wird bekanntlich ebenso
wie Sebastian als Patron gegen die
Pest angerufen und spielte als solcher
in den seuchengefährdeten Zeiten des
Mittelalters eine große Rolle. Der
Freundlichkeit und erfolgreichen Sam-
meltätigkeit des Herrn Generalkonsuls
Haupt von Hoechstatten verdanken wir
die Überlassung zweier interessanter Abb. 2.
08
gotischer Holzstatnen aus dem Müblviertel. Eine von ihnen (in
neuerer Zeit ländlich roh bemalt) stellt die auf einem gotischen
Faltstuhl sitzende heilige Maria als Himmelskönigin dar, mit
Krone und Szepter. Das nackte Kind macht, von ihrer linken
H^nd gestützt, auf ihrem linken Oberschenkel die ersten
schüchternen Gehversuche. Die äußerst reizvoll erfundene Gruppe
stammt noch vom Ausgang des 15. Jahrhunderts. Die andere Figur
stellt in treuherzig naiver Auffassung (es handelt sich offenbar
um ein ziemlich realistisches Porträt aus der bäuerlichen Um-
gebung des Schnitzers) den großen Viehheiligen und Patron der
Gefangenen St. Leonhard dar ; sie weist unter einer neueren noch
Reste der älteren Bemalung auf. Zwei entzückend bewegte,
schwebende Putten (Holz, alte Bemalung, 18. Jahrhundert)
repräsentieren die gefallsüchtige Grazie des Kokoko.
Dem regierenden Fürsten Liechtenstein verdankt die
Sammlung der Holzshulpturen eine florentinische Madonna aus
Fichtenholz mit Resten der alten Vergoldung und Bemalung auf
Leinwand und Kreidegrund aus der Zeit des Überganges vom
15. ins 16. Jahrhundert. Es ist eine Wandfigur, die aus einer
Darstellung der Verkündigung stammt: rechts hat man sich den
knienden Engel Gabriel zu denken. Die Madonna steht mit über
der Brust demütig zusammengelegten Händen, den Mantel über
den Kopf gezogen und diesen nach rechts neigend, in weicher
Haltung da; dieselbe AVeichheit ist für die charakteristisch
italienische Formenauffassung bezeichnend. Doppelt herb und
scharf erscheinen neben dieser italienischen unsere einheimischen
oberösterreichischen Holzskulpturen aus genau derselben Zeit ;
bei ihnen wird dem Wohllaut der Komposition, der Weichheit des
Umrisses und der Formen nichts von der realistischen Wahrheit
geopfert. Zu solchen stilistischen Vergleichungszwecken sind
derartige, nicht aus dem Lande stammende Stücke auch für
Landesmuseen von unschätzbarem Wert.
Zugleich mit den letztgenannten Objekten hat uns der Fürst
ein reizendes Aquarell von Rudolf Alt (römisches Forum, signiert
und datiert 1854, ausgestellt im Ludolf-Saal), ferner eine kostbare
ostasiatische Kleinplastik aus lignum sanctum und Elfenbein,
die in der Technik an die kombinierten Schnitzwerke des S. Troger
im 18. Jahrhundert erinnert, eine Obstverkäuferin mit zwei-
räderigem Karren und einem einkaufenden Knal)en darstellt und
sich den verwandten ostasiatischen Kleinplastiken der Ludolf-
Sammlung vortrefflich einfügt, und ein großes holländisches
69
Fiscliestillehen aus dem 17. Jahrhundert (Öl auf Leinwand) ge-
spendet.
Die bedeutendste unter den jüngsten Zuwendungen des
Fiirsten ist das große Altarblatt mit der heiligen Cäcilia von
Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld aus dem Jahre 1822.
Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld, der als Professor an
der Wiener Akademie unter anderem auch der Lehrer Moritz von
Schwinds war, bevor dieser nach München zu Cornelius ging,
der ältere Bruder Julius Schnorrs von Carolsfeld, gehört zu den
bedeutendsten L^epräsentanten jener mystisch religiösen Richtung
der Alt-Wiener Schule, der unter anderen Genies vom Eange
Josef von Führichs und Eduard von Steinles entsprossen und
die heute mit Eecht die immer regere Aufmerksamkeit weiter
kunstinteressierter Kreise an sich zieht. Es wäre außerordentlich
interessant, die herbumrissene Künstlerpersönlichkeit Ludwig
Ferdinand Schnorrs von Carolsfeld und seine Stellung im da-
maligen Wiener Kunstleben ausführlich zu würdigen, was hier
der Raum leider nicht verstattet. Doch sei wenigstens angedeutet,
daß seine auf eine innere Durchdringung des Gegenständlichen
und auf eine engere Anlehnung an die älteren Italiener ge-
richteten Kunstbestrebungen (die manche Verw^andtschaft mit
den Tendenzen der älteren englischen Präraifaeliten aufweisen)
in den künstlerisch interessierten Kreisen des alten Wiens als
revolutionär, als „sezessionistisch^^ wie wir heute sagen würden,
empfunden und befehdet wurden; und wie zahm erscheint uns
heute das Bild der heiligen Cäcilia mit ihrer von Eaffael abge-
lauschten Formensprache und dem zarten Empfindungsausdruck!
Aber harmlose Details, wie z. B. die Erfindung, daß der Maler
die Orgelklänge, auf denen die Heilige einherschwebt, als sieben-
farbige Kegenbogenstrahlen darzustellen wagte und dergleichen
mehr, stießen damals schon auf Widerstand. Kein Geringerer als
der große Romantiker Friedrich Schlegel, der sich damals m
Wien aufhielt, ergriff für den Maler Partei und verteidigte die
jetzt im Linzer Museum befindliche heilige Cäcilia, deren
mystische Auffassung ihm stark zusagen mußte, in einem aus-
führlichen Aufsatz in Llormayrs Archiv (28. März 1823) gegen
ihre Widersacher. Das Bild darf also geradezu als ein hunst-
geschichtlicher Markstein in der Entwicklung der Alt-Wiener
Malerei angesehen werden ; davon abgesehen, kann sich auch heute
dem Eindruck des Adels dieser Komposition, der strengen
Reinheit der Zeichnung und der sanft aufleuchtenden Innigkeit
70
Abb. 3.
dieses Kolorits ein empfänglicher Beschauer kaum entziehen
(Abb. 3).
Vollgültige Kepräsentanten der Alt-Wiener Malerei sind
ferner die aus einem Vermächtnis von Fräulein Amelie Jaeger
herrührenden beiden Porträts von Josef Krichuber, besonders das
Pastellporträt eines älteren Offiziers aus der Zeit um 1830 (des
Großvaters der Verstorbenen) von prachtvoller Energie der Auf-
fassung und echt alt-^denerischer Frische und Sattheit der
Abb. 4.
Farbengebung (Abb. 4). Das kleine Aquarellporträt eines jungen
Mädchens (signiert und datiert 1832) hat einen ganz eigentümlich
strengen und keuschen Eeiz der Linie. (Beide aufgehängt im
Ludolf-Saal.) Auch zwei angekaufte Elfenbein-Miniaturen^, Brust-
72
Abb. 5.
bilder älterer Damen aus
den ersten Jahrzehnten
des 19. Jahrhunderts von
besonderer Feinheit der
Ausführung (das eine
von dem bekannten Alt-
Wiener Miniaturmaler
Seh öller signiert) , müssen
liier erwähnt werden
(Abb. 5).
Mit an erster Stelle
steht unter den neu-
erworbenen Bildern ein
miniaturartig fein auf
Holz gemaltes Kabinett-
bild des im Jahre 1852
verstorbenen Alt-Wiener
Malers Karl Agricola.
Auch diesen N^amen hat
die hochgehende Welle
der Begeisterung für
Alt-Wiener Kunst und Kultur mit emporgetragen. Dargestellt ist
eine freimythologisierende Szene, die sich in einer arkadischen,
in den sonnigen Tönen Karl Markos schwimmenden Landschaft
abspielt: ein schöner, kraftvoller Jüngling, schilfbekränzt, wie
ein Flußgott, mit dem Löwenfell, wie Herkules, zieht eine blonde,
.scheue Nymphe zu sich ins grüne Wellenbad hinab. Die warmen
Leiber der lichten Nymphe und des rotbraunen Jünglings heben
sich wirkungsvoll aus den kaltgrünen und bläulichen Tönen der
Umgebung hervor. Das Ganze ist in der Liebenswürdigkeit und
Subtilität seines malerischen und zeichnerischen Vortrages ein
vollgültiger Repräsentant der Alt-Wiener Kabinettmalerei. Wir
verdanken diese Neuerwerbung der gegenwärtigen Leitung des
oberösterreichischen Kunstvereines, der das Bild seinerzeit als
Spende des bekannten Gemäldesammlers Wilhelm Löwenfeld
erhalten hat (Abb. 6). Der gleiche Reiz altösterreichischer Kunst
schmückt ein reichhaltiges Album von Aquarellen aus dem Salz-
kammergut, das die Beamten des k.k.Gmundener Oberamtsbezirkes
ihrem Chef, dem k. k. Hof rat und Salzober amtmann Franz Frei-
herrn von Schiller, bei seinem Dienstaustritt im Jahre 1844 über-
reicht haben. Der in goldgepreßten Samt gebundene Frachtband
enthält außer einer allegorisehen, im Geiste Geigers gehaltenen
Titelzeichnung von Passy nicht weniger als achtzehn mit der
größten Sorgfalt und Liebe ausgeführte Aquarelle, lauter Ansichten
derSalinenäniter und der damit zusammenhängenden Pfleggerichte,
Abb. 6.
Eisenhammerwerke usw. des Salzkammergutes; Darstellungen,
die sowohl um ihres Inhaltes als auch um ihrer oft geradezu
künstlerischen Durchführung willen interessant sind. Die meisten
von ihnen sind signiert (Passy, Eberl, Karl Kitter, J. Engel,
Janniß, W. Steinfeld). Den verschiedenen Ansichten sind die
Unterschriften der Beamten der betreffenden Salinenverwaltungen,,
74
Salzverschlcißämter, Salinenfaktorien, Distrikts-Kommissariate
usw. beigegeben; darunter befindet sich z. B. (bei Bad Ischl) das
Autogramm des um die Hebung unseres Salinenwesens hoch-
verdienten Franz von Schwind, des Bruders des Malers. Als Leih-
gabe wurden dem Museum überlassen die Aquarellporträts des
Sensenschmiedes Johann Georg Holzinger in Micheldorf und
seiner Frau Kegina ; sie bilden eine hochwillkommene Be-
reicherung der Ausstattung unseres Micheldorfer Sensenschmied-
<lll::ü:ll!^^ill)^lll^^lll'^llll'^"li
Abb. 7.
zimmers, das bekanntlich auf die beiden genannten Persönlich-
keiten zurückgeht, und halten nicht nur die Züge, sondern auch
die charakteristische Tracht der beiden in eben der Zeit fest, in
der das Sensenschmiedzimmer entstand (1817).
Unter den neuerworbenen Möbeln und Einrichtungsstücken
ist ein origineller Empireschreibtisch von stark geschweiftem
Grundriß mit vorgelagerten Säulen, abwechselnd mit Nuß und
mit Ahorn fourniert, zu erwähnen. Ferner eine für das frühe
ägyjitisierende Empire höchst charakteristische fi^urnh» Bronze-
75
Uhr, zum Teil feuervergoldet, zum Teil mit einer dunkelbraunen
Lackpatina überzogen. Die reiche figurale Ausstattung dieser
prunkvollen Uhr, die zugleich als Tintenzeug diente, entnimmt
ihre Motive dem ägyptischen For menschatz, der bekanntlich durch
den napoleonischen Feldzug von 1798 der europäischen Kunst in
reichem Mai3e erschlossen wurde. Das feine Stück stammt aus
einer Linzer Bürgersfamilie (Abb. 7).
In der Metallabteilung ist zunächst ein aus dem 15. Jahr-
hundert und aus Oberösterreich stammender prachtvoller gotischer
Apothekermörser aus dunkelpatinierter Bronze zu erwähnen, wie
ihn so groß und so reich ausgestattet nicht einmal Baron Lanna in
seiner Sammlung besessen hat. Die rundlichen Stäbe an der
Leibung laufen oben in rautenförmige, stark reliefierte Blätter,
unten in kleine Löwenköpfe und größere Pranken aus. Den oberen
Band umgibt ein
figuraler Relieffries
(Hasen, die von Hun-
den verfolgt werden) ;
zwischen den beiden
Bippen, dem Henkel
gegenüber, sind das
Linzer Stadtwappen
und die Glocken-
gießermarke (schwin-
gende Glocke) schräg
nebeneinander ge-
stellt. Das gewaltige
Stück, das über
22 Zentimeter hoch
ist, stellt sich, abge-
sehen von seiner lo-
kalen Bedeutung, als
ein wahres Muster-
stück „konstruktiver
Ausstattung^^ eines
kunstgewerblichen Gegenstandes dar: das Ornament überwuchert
nicht die Form, sondern akzentuiert sinnvoll den Aufbau des
Gefäßes. Die Möglichkeit der Erwerbung dieses schönen Denk-
males alter einheimischer Glockengießerkunst verdanken wir der
Spende des Herrn Museumspräsidenten Julius Wimmer (Abb. 8).
In der Konkursmasse Georg Wieninger in Schärding
Abb. 8.
'6
befand sich ein j.racliivt)llt'r .Nilbervergoldeter Äugshurger Dechel-
hrug, reich getrieben, beste deutsche Eenaissance, um den bereits
ein hitziger Kampf unter verschiedenen interessierten Händlern
entbrannt war. Um die Möglichkeit zu gewinnen, dieses Pracht-
stück altdeutscher Goldschmiedekunst zu erwerben und damit zur
Airefüllung einer der empfindlichsten Lücken der kunstgewerb-
lichen Sammlungen des Museums beizutragen, wandte sich die
Direktion an das k. k.
Unterrichts - Ministeri-
um mit der besonderen
Betonung des Gesichts-
punktes, daß es sich hier
um ein seit Menschen-
gedenken in oberöster-
reichischem Besitz be-
findliches Kunstdenkmal
handle, dem jetzt die
Gefahr drohe, außer
Landes zu w^andern, und
das Oberösterreich unbe-
dingt erhalten bleiben
sollte. Diese Eingabe
wurde von Herrn Reichs-
rats- Abgeordneten und
Landesausschuß Dohior
Schlegel aufs wärmste
unterstützt und hatte
vni>. :». den Erfolg, daß das
Unterrichts - Ministeri-
um als Subvention für diesen Ankauf 2000 K bewilligte ; für den
Restbetrag des Preises kam das ^Museum aus eigenen Mitteln auf.
Der Krug ist 151/2 cm hoch und prangt, wie schon erwähnt, im
Schmucke reicher, getriebener Arbeit. Drei ovale Medaillons mit
luhenden Tieren (Einhorn, Hirsch und Hinde in reich staffierten
Landschaften) zieren die Wandung, dazwischen erheben sich auf
gestanztem Grunde schön stilisierte Ranken und Fruchtzweige,
auf dem Deckel blicken wunderschön gearbeitete Kinderköpfchen
zwischen dem Blatt- und Fruchtwerk hervor. Der ausgezeichnet
erhaltene Krug zeigt am Boden das Beschauzeichen und die Marke
der Stadt Augsburg und das ^leisterzeichen B. K, (Rosenberg,
zweite Auflage Nr. 299), das ist Bnrfholomäus Koch, der 1562
geboren, 1605 Yorgeber, 1608 Geschaumeister war und 1620 starb.
Das Gefäß ist etwa um 1590 zu datieren (Abb. 9).
Wir fügen bei, daß dieses Prunkstück mit dazu beiträgt,
eine besonders schmerzlich empfundene Lücke unserer kunst-
gewerblichen Sammlungen auszufüllen. Die herrlichen Gold-
schmiedearbeiten der deutschen Eenaissance sind bis jetzt nicht
einmal in ihren landläufigsten Typen in unserem Museum ver-
treten. Dies ist zweifach zu bedauern; erstens weil der Reiz und
die Vollkommenheit des alten deutschen Kunsthandwerkes kaum
an anderen Objekten so offenbar wird als an den sinnigen Werken
der geduldigen Goldschmiedekunst, und zweitens weil unser
Land, wie alte Inventar e und auch der Schwanenstädter Fund
gezeigt haben, ehedem an Werken dieser Art sehr reich war.
Es ist durchaus kein Zufall, daß ein kleiner Kaufmann in einer
kleinen Stadt, wie der Wein- und Leinwandhändler P. Prandtner
in Schwanenstadt, einen ganzen Satz von solchen Goldschmiede-
arbeiten (die allerdings an Größe und Pracht mit dem neu-
erworbenen Prunkkrug aus Schär-
ding nicht wetteifern können) be-
sessen hat, sondern diese kostbaren
Arbeiten gehörten damals zum In-
ventar einer jeden einigermaßen
wohlhabenden Bürgersfamilie. Möge
die Erwerbung des Meisterwerkes
von Barthlme Koch (von dem andere
signierte Werke im Besitz der Stadt
Köln aus der Sammlung Thewalt
und im Besitz der Pfarrkirche zu
Ratibor erhalten sind) eine rascher
fortschreitende Vervollständigung
der betreffenden Sammlungsabtei-
lung einleiten !
In der Metallabteilung ver-
dient ferner die Erwerbung eines
Renaissance - Taschenreisebesteckes,
silbervergoldet, Beschauzeichen Tü-
bingen, besondere Erwähnung. Es
besteht aus Messer, Gabel und Löffel,
deren abschraubbare Stiele sich
gegen das Ende zu verdicken, mit
kleinen Knäufen abschließen und Abb. 10.
78
mit edlen stilisierten Blumenranken reich graviert sind. Eine
reichgetriebene, silbervergoldete Eokoko-Monstranze (als Reli-
quien-Behälter) stammt aus Grieskirchen (Abb. 10), zwei mit
geschliffenen Glasprismen behangene, auf Löwenpranken auf-
ruhende und als kannelierte Säulenschäfte behandelte Empire-
leuchter (kupferversilbert) stammen aus Linz. Endlich sei noch
ein aus dem Kremstal angekaufter sogenannter Apostellöffel er-
wähnt, dessen silberner Stiel in die Statuette des Apostels Simon,
mit der Säge in der Rechten, ausläuft. Diese aus Buchs ge-
schnittenen und silbermontierten oder durchaus silbernen
,, Apostellöffel" waren im 17. Jahrhundert in deutschen Landen
sehr beliebt; gewöhnlich waren es 13 mit den Bildnissen der
Jungfrau Maria und der zwölf Apostel. Ein schön komponiertes
schmiedeeisernes Gitter aus dem beginnenden 18. Jahrhundert hat
Herr Matthias Scli acher niay er gespendet.
Aus dem 16. Jahrhundert stammt eine Reihe von figural
verzierten Renaissancekacheln, die wir der Güte des regierenden
Fürsten Johann von und zu Liechtenstein und des Herrn
Museums-Präsidenten Julius Wimmer verdanken. Ersterer
spendete drei grün glasierte Kacheln mit figuralen Darstellungen
weltlichen Charakters in architektonischen Umrahmungen;
letzterer einen besonders interessanten, in sechs farbigen Glasuren
bemalten Kachel mit der Darstellung des letzten Abendmahles
gleichfalls in architektonischer Umrahmung, der in einem
Bauernhause im Mühlviertel eingemauert war und nur mit Mühe
erworben werden konnte, da die Besitzer an das Verbleiben dieses
Stückes in ihrem Hause abergläubische Vorstellungen knüpften.
Für die Geschichte der oberösterreichischen Hafnerei, die be-
kanntlich sehr bedeutend. war, ist der Kachel interessant, da er
höchstwahrscheinlich aus der Vinckschen Werkstätte in Wels um
1600 stammt. In der keramischen Abteilung ist ferner eine
schöne Holitscher-Fayence neu hinzugekommen, die bunt bemalte,
als Wandfigur gestaltete schwebende Figur der heiligen Veronika,
die das Schweißtuch Christi so gefaltet trägt, daß es als Weih-
brunnkessel dienen kann (18. Jahrhundert). Ein kreisrundes
Wedgwood-Porträtmedaillon mit scharfem, weißem Relief auf
lila-blauem Grunde aus Jaspermasse (eine Art Steinzeug) zeigt
den feinen Stil des großen englischen Keramikers Josia
Wedgwood vom Ausgang des 18. Jahrhunderts (Abb. 11). Die
Sammlung von oberösterreichischen, speziell Gmundener Keramiken
wurde selbstverständlich fortgesetzt und um einige schöne Stücke
79
Abb. 11,
bereichert, darunter ein sehr
schönes Gewürzgefäß (Spat-
Eenaissance), das ans drei
durch spiralenförmige, in der
Mitte sich vereinigende Hen-
kel verbundenen Näpfen be-
steht. Aber auch die Samm-
lung ostasiatischer Töpfereien
des 18. Jahrhunderts, die ja
bekanntlich für die europä-
ische Keramik Jahrhunderte
hindurch als Vorbilder maß-
gebend waren, wurde um
zwei gute Stücke A^er mehrt.
Mit reichen Spenden hat wieder Fräulein Franziska
Baernreither unsere volkskundlichen, keramischen und Glas-
sammlungen bedacht (böhmische Porzellane und Gläser der
Biedermeierzeit, die in Oberösterreich im Gebrauch waren),
unter den neuerworbenen Gläsern gehören ferner einige jener
Gruppe böhmischer Glasarbeiten des Empire und der Bieder-
meierzeit an, die den farbigen Eeiz gewisser Halbedelsteine
(Achat, Karneol usw.) zu imitieren suchen; andere vertreten die
jetzt so beliebten bunten deutschen Emailgläser des 17. und
18. Jahrhunderts, die in Oberösterreich, speziell in bäuerlichem
Besitz häufig anzutreffen waren. Unter ihnen ist ein zylin-
drischer Glashumpen, zinnmontiert, mit der Darstellung der
heiligen Anna, die die heilige Maria unterrichtet (in farbigem
Email), besonders erwähnenswert.
Frau Marie Ortner spendete einen besonders frisch
erhaltenen, mit Bosensträußen und Bosengirlanden in Gouache-
farben bemalten, mit Goldflinserln reich bestickten, in der Mitte
mit einem handkolorierten, galanten Augsburger Kupferstich
(„Die Fallstricke der Liebe^O verzierten und mit durchbrochenen,
farbig unterlegten Elfenbeinstäben ausgestatteten Fächer, der
aus dem letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhimderts und aus dem
Besitze einer Bürgersfamilie in Mauthausen stammt; Herr
Dr. Emmer^ich Weinmayr ein im Jahre 1837 von Johanna
Weinmajr verfertigtes Stickmustertuch.
Es fehlt hier der Raum, um die außerordentlich große Zahl
von Neuerwerbungen auf dem Gebiete oberösterreichischer
Kostüme, oberösterreichischer Volkskunde und oberöster-
80
j^.Ä^
Abb. 12.
reichischen Zunftwesens, die durch gütige Spenden der Herren
Karl Franch und Walter Franck ermöglicht wurden, ihrer
wissenschaftlichen Bedeutung entsprechend zu würdigen. Den
reichsten Zuwachs hatte die volkskundliche Abteilung zu ver-
zeichnen, die um eine Keihe bäuerlicher Trachtenstücke, religiöser
Denkmäler, Zunftzeichen und ähnlicher Gegenstände vermehrt
wurde. Wir heben hervor ein besonders i)r unk voll nusgestattc^tes
Votivbild von ungewöhnlichen Dimensionen, mil (]('r in dinikel-
braunem Wachs bossierten TTaud der heiligen Aim;i (aus dem
81
Mühlviertel, Abb. 12), eine Wachsbossierung der heiligen Klara,
einen Zunftschild der Müller aus dem 18. Jahrhundert, ein großes
rot bedrucktes Schnupftuch aus gelber Baumwolle aus dem Jahre
1812 mit interessanten ^NTapoleon-Karikaturen und einen derb
humoristischen, von Meisterhand geschnitzten und bemalten
Schlittenkopf, der ein Gesicht mit überlanger Nase vorstellt, die
von rückwärts vom Schnabel eines Schwanes gebissen wird,
dessen Hals vom Schopf jenes Hauptes ausgeht (18. Jahrhundert).
Der prähistorischen und der römischen Abteilung endlich
wuchsen zu ein paar neu aufgefundene Steinhämmer und
bronzene Palstäbe, eine bronzene Lanzenspitze mit schöner,
malachitgrüner Patina (gefunden in Reichenödt), sowie eine
kleine Kollektion römischer Ausgrabungen aus Wels, darunter
ein schön erhaltenes gehenkeltes Gl asfl äschchen und eine ein-
dochtige, relieüerte Tonlampe.
II.
Zum erstenmal fand sich in diesem Jahre das Museum
in der Lage, in größerem Maßstabe Ankäufe mustergültigen
modernen Kunstgewerbes zur Anregung und Belehrung des
Publikums, wie auch zur Begründung einer Vorbildersammlung
für unsere Gewerbsleute durchführen zu können. Bis jetzt war
diese Abteilung auf Geschenke von selten kunstindustrieller
Kreise (Lobmejr, Spaun usw.) angewiesen; diese, durch den
Zufall bestimmt, ermöglichten natürlich keinen systematischen
Ausbau der sehr wichtigen Sammlungsabteilung, welche die
Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen
soll und in den Besucherkreisen des Museums dem lebhaftesten
Interesse begegnen dürfte. Denn schließlich ist der Sinn eines
jeden gesunden Menschen in erster Linie seiner eigenen Zeit
zugewandt, während das historische Interesse erst auf Umwegen
geweckt werden muß.
In Österreich nun erfreuen sich die kunst- und kunst-
gewerblichen Museen der Bestimmung, daß die Einkünfte des
Hoftiteltaxfonds für Subventionen ausschließlich zum Zwecke des
82
Ankaufes mustergültiger Objekte des modernen österreichischen
Kunstgewerbes zu verteilen seien. Heuer zum erstenmal wurde
auch das Linzer Museum mit einem sehr ausgiebigen Betrag aus
diesem Fonds bedacht, der uns in den Stand setzte, in diesem und
im nächsten Jahre Ankäufe von charakteristischen Gegenständen
di^er Art auf den in Betracht kommenden großen Ausstellungen
durchzuführen. Da die sichere Aussicht vorhanden ist, daß von
nun ab unser Institut regelmäßig mit periodisch wiederkehrenden
Zuwendungen aus diesem Fonds bedacht werden wird, so ist
damit die Entstehung einer neuen, für die weitesten Kreise sehr
wichtigen und anziehenden Sammlungsabteilung inauguriert, die
in das „Schmuckkästchen des Landes ob der Enns" neue Kost-
barkeiten einfügen wird.
Mit Hilfe der Subvention aus dem Hoftiteltaxfonds wurde
zunächst der Ankauf einer Eeihe moderner österreichischer kunst-
gewerblicher Gegenstände durchgeführt, die von der Direktion
auf der Frühjahrs- Ausstellung des k. k. österreichischen Museums
für Kunst und Industrie in Wien erworben wurden. Diese
Ausstellung gehörte nach dem einstimmigen Urteil aller ihrer
Besucher zu den glanzvollsten und reichsten dieser Art, die
jemals in Wien veranstaltet wurden. Man hatte diesmal alle
Kräfte angespannt, um dem deutschen Werkbund, der zu Anfang
Juni in Wien tagte, ein möglichst charakteristisches und repräsen-
tatives Bild dessen, was das junge Österreich auf diesem Gebiete
leistet, vorführen zu können. Unsere Ankäufe aus dieser Aus-
stellung umfassen Silbersachen, Fayencen, Glas, Stickerei, Perlen-
arbeiten und Textilien. Unter den Silberarbeiten nimmt ein
geschmackvoll aufgebauter Aufsatz für Früchte und Blumen
(Hammer arbeit, getrieben und ziseliert nach dem Entwurf des
Wiener Architekten Hans Bolek) die erste Stelle ein. In Glas
ist noch immer Lobmeyr die führende Firma. Unerreicht sind
seine schweren, massigen, reich geschliffenen Kristallgefäße von
höchster Reinheit und Tadellosigkeit des Materials und pein-
lichster Sorgfalt der Ausführung (vergleiche die Blumenschale
nach dem Entwurf von Professor Otto Hofer). Immer hat
Lobmeyr mit Glück versucht, alte Techniken und Verzierungs-
weisen nachzuahmen oder richtiger: von ihnen zu lernen; wir
finden auch hier wieder ein reizendes Stück, das augenscheinlich
von den geschnittenen Gläsern des 18. Jahrhunderts und des
Empire beeinflußt ist, eine prachtvolle Aschenschale für ein Klub-
zimmer mit der tiefen, odel stilisierten Gravierung oinos auf-
83
springenden Pferdes (Entwurf Professor Otto Hof er). Daß sich
aber Lobmeyr keineswegs den reichen Anregungen der Wiener
Moderne verschliei^t, zeigen die Becher und Vasen, die er nach
den geschmackvollen Entwürfen des Regierungsrates Josef Hof-
mann anfertigen ließ, zeigt ferner die entzückende, gleich einer
schimmernden Seifenblase aufsteigende irisierende Vase mit
Goldstreifen, die nach einem Entwurf von Stephan Path herge-
stellt ist. Hier ist etwas, was an die hauchzarten, luftigen Gebilde
der alten Glasbläser von Murano erinnert, ohne doch im geringsten
weder in der Form noch im Dekor eine langweilige Imitation zu
sein. Unter den Stücken, die Lobmeyr nach den Entwürfen
Professor Josef Hofmanns herstellen ließ, fallen besonders das
Champagnerglas und die kostbare Jar diniere mit Bronzitdekor
auf. Dies ist ein ganz dünner, metallisch schimmernder,
schwärzlicher Überfang, aus welchem die hochmodernen Orna-
mente herausgeschliifen sind, der mit dem geätzten, matt-
schimmernden Glase zu einer schönen tonigen Wirkung zu-
sammengeht und sich ganz besonders geschmackvoll mit Gold-
dekor vereint. Dies ist ein Raffinement der Dekoration, das aller-
dings als Umgebung gebieterisch einen jener wunderbar fein bis
in die letzte Einzelheit abgestimmten Räume erfordert, wie sie
der Besucher des Werkbundkongresses in den von Josef Hof mann
erbauten und eingerichteten Villen auf der Hohen Warte be-
wundern durfte.
Die Firmen Meyrs Neffe in Adolf bei Winterberg (Böhmen)
und J. Lötz' Witwe in Klostermühle (Böhmen) eifern mit Glück
dem Vorbilde Lobmeyrs nach und erneuern den traditionellen
alten Ruhm des böhmischen Glases. Auch sie engagieren
führende moderne Kunstgewerbler für ihre Entwürfe ; tatsächlich
darf sich z. B. der prachtvoll geschliffene schwere Kristall-
leuchter und die schwarz überfangene, mit herausgeschliffenem
Laubwerk verzierte Schale aus bläulich schimmerndem Opal-
glas neben den besten Arbeiten dieser Art von Lobmeyr sehen
lassen.
Eine andere altrenommierte Wiener Firma, die mit Glück
in moderne Bahnen eingelenkt ist, Ernst Wahliß, erregt seit
neuestem durch ganz ungewohnte Wirkungen, die sie dem
Porzellane abgewinnt, Aufmerksamkeit. Die sogenannten
„Serapis-Fayencen", die Wahliß seit einiger Zeit erzeugt, fesseln
durch die anziehende Neuartigkeit ihrer Formen (die am ehesten
altchinesischen Vasen angeähnelt sind) und durch eine kühn ins
6*
84
Zeug gehende, die schönsten Farben der Alt-Wiener Manufaktur
(so z. B. das berühmte Leithnersche Blau) verwendende Bemalung
mit sehr aparten modernen Ornamenten. Kein Wunder, daß diese
emailartig wirkenden, hocheleganten Serapis-Favencen allge-
meinen Anklang finden; ein schöner Repräsentant dieser neuen
Gattung ist vom Linzer Museum erworben worden. Auch Gold-
scheider, der früher en masse jene süßlichen Wiener Terrakotten
anfertigte, die unsere Salons überschwemmten, hat von den
Kopenhagener Manufakturen gelernt und erzeugt jetzt untadelige
Keramiken, wie das vorzüglich geformte, diskret bemalte^ sitzende
Kaninchen in unserer Ausstellung. Gleichfalls von Kopenhagen
beeinflußt ist die vortrefflich komponierte und weich modellierte
Taubengruppe von Rosa Neuwirt in Wien. Neben diesen
keramischen Werkstätten hat sich neuerdings in Wien die soge-
nannte Langenzersdorfer Keramik rasch zu Ansehen zu bringen
verstanden durch die eigentümliche Rassigkeit ihrer ausschließ-
lich figuralen vSchöpfungen. Der hockende Schopfaffe ist bei
aller Lebendigkeit der Naturbeobachtung mit Bewußtsein so
geometrisch streng stilisiert wie eine altägyptische Tierfayence ;
und das Standbild der Sappho, sparsam aber wirkungsvoll bemalt,
erinnert im säulenhaften Aufbau, dem streng geschlossenen
Umriß und in dem Minimum von Bewegung an archaische,
griechische Skulpturen, die wir ja heute fast höher stellen als die
Werke der reifen Zeit.
Zu den neuangekauften modernen Keramiken gehört auch
ein geschmackvoller und technisch ausgezeichneter Ofen von
Sommerhuber in Steyr, der seit Jahren die großen kunstgewerb-
lichen Ausstellungen des österreichischen Museums in Wien
beschickt und sich mit feinem Verständnis der modernen kunst-
gewerblichen Bewegung angeschlossen hat. Auf rundem,
schwarzem Sockel erhebt sich der achteckige Ofen, dessen weiße
Kacheln mit schwarzen Wellenrändern und farbigen Einlagen
verziert sind; das Motiv dieser Einlagen wiederholt sich in dem
kuppeiförmigen Abschluß, der als bunte Pergola mit stilisierten
Blüten, Blättern und darin ruhenden Vögeln ausgestaltet ist.
Endlich ist hier eine ganz entzückende Gruppe von Franz Schleiß
in Gmunden zu erwähnen, die zwei Hand in Hand einher-
wandernde Tiroler Kinder vor einem grünen TjunnMibäunichen
darstellt. Mit dieser und anderen ähnlichen Arbeiten knüpft
Schleiß in neuester Zeit an jene spärlich erhaltenen, aber ganz
wundervollen Alt-Gmundener figuralen Fayencen an, deren
85
bekannteste Typen das ^^Salzmanderr' und das „Pfefferweiberl"
sind und die sowohl durch die naive Auffassung ihrer volkstüm-
lichen Sujets als durch den Reiz ihrer opaken Glasuren einen
hohen Rang behaupten. In beiden schließt sich Schleiß an jene
alten Vorbilder mit großem Glück an; auch er vereint die opake
Glasur mit einer zeichnerischen Angabe der Konturen und auch
er weiß volkstümlich und treffend zu charakterisieren. Wie unter-
nehmend und forsch stapft der kleine Bauer einher, die Rechte
in der Hosentasche, mit der Linken das unübertrefflich
„gschamig*" dreinschauende Dirnderl an der Hand führend !
Unter den Textilien sei in erster Linie auf den farbig-
äußerst reizvollen Schal in Batik, entworfen und ausgeführt von
Emilie Stübchen-Kirchner, aufmerksam gemacht. Diese sehr
aparten Batiksachen kehren seit einigen Jahren auf den Aus-
stellungen unserer großen kunstgewerblichen Museen immer
wieder und haben sich in der Gunst der kunstverständigen
Publikumskreise festgesetzt. Die Batiktechnik stammt aus Indien
und ist eine sehr mühsame, durchaus manuelle Technik, deren
Wesen darin besteht, daß man die Baumwolle, die man im Kessel
färbt, an jenen Stellen des Ornamentes, die man später anders
färben oder in der Grundfarbe des Stoffes erhalten will, mit
Wachs abdeckt. Durch Wiederholung des Verfahrens kann man
beliebig vielfarbige Muster erzielen. Die Batiktechnik wurde
zuerst von holländischen Kunstwerkstätten (Arts and crafts im
Haag) nach Europa importiert; aus Holland brachte sie Van der
Velde nach Weimar, wo sich die hochbegabte Dora Wibiral (auch
eine Österreicherin) ihr ausschließlich widmete. Seitdem hat sie
bereits Schule gemacht und die zarte und feine Technik, mittelst
welcher man verzierte Stoffe herstellen kann, die an Reiz der
Farbe und des Tones mit den köstlichsten alten Textilien wett-
eifern, wird uns kaum mehr verloren gehen.
Die ausgezeichnete Wiener Kunststickerin Melitta Löffler
hatte im Österreichischen Museum eine ganze Vitrine voll ihrer
phantasievollen Arbeiten, welche Flachstickerei und Knötchen-
stickerei in bunter Seide mit der Applikation von farbigen,
geschliffenen Gläsern, schwarzen Seidenschnürchen und gold-
umwundenen Seidenfäden aufs reichste und geschmackvollste
kombinieren, ausgestellt. Eine Probe davon ist unser Kinder-
häubchen von reizender Fasson und hochmoderner, an süd-
slawische volkstümliche Stickereien gemahnender Ornamentik.
Auch die Perlenarbeiten seligen biedermeierlichen Ange-
denkens kommen neuerdings wieder sehr in Schwung. jSTicht nur
daß die alten Erzeugnisse dieser Art mit Begierde gesammelt und
in Museen ausgestellt werden (Kollege Pazaurek in Stuttgart hat
ein ganzes Buch darüber geschrieben), sie haben auch dazu an-
geregt, die alte Technik wieder zu beleben und an Gebrauchs- und
Ziergegenständen neu einzuführen. Die schöne Doppelbörse mit
silbervergoldeter Schnalle ist ein charakteristisches Beispiel dieser
Gruppe moderner kunstgewerblicher Arbeiten.
In jüngster Zeit wurden für diese neugegründete Abteilung
des Museums neuerdings mustergültige und typische Erzeugnisse
des modernen Wiener Kunstgewerbes erworben, eine charakte-
ristische Auswahl aus einer repräsentativen Ausstellung der
Wiener Werkstätte ^n unserem Museum (vom 2. Juni bis
20. Oktober). Ihre eingehende Besprechung (vergleiche darüber
die Linzer „Tages-Post^^ vom 23. Juni und vom 28. Juli) würde
hier zu weit führen.
Es sei nur erwähnt, daß einige der schönsten Wiener
Keramiken darunter sind, wie z. B. die „Helena", ein herrlicher
weiblicher Akt, ferner drei Bieder meier-Eeifrockdamen, die den
Frühling, Herbst und Winter verkörpern, von anmutvollster Be-
wegung und mit satten, intensiven Farben bemalt, deren Kraft
an die Farben des Alt-Wiener Porzellans erinnert; dann das viel-
beliebte abschiednehmende Alt-Wiener Liebespaar, die zurück-
blickende Dame in schwarzkarriertem Reifrock und türkisblauem
Schal, der Schneckenreiter mit seiner graziösen Silhouette,
Powoln^'s „Goethe" und ein weißglasierter Aufsatz, von drei
nackten Putten getragen, ein großer schreitender Putto, aus
dessen Füllhörnern Früchte und bunte Blumen quellen, der sehr
keramisch empfundene St. Christophorus, bei dem der rötliche
Scherbe des Tons durch die Glasur hindurchschimmert, usw.
Durch diese Ankäufe ist die zu hoher künstlerischer Blüte
gediehene moderne Wiener Keramik, die weit über unseres
Iieiches Grenzen hinaus einen wohlverdienten Ruf genießt und
die sich übrigens jetzt mit unserem Schleiß zu einer Gesellschaft,
die in Gmunden ihren Sitz hat, liiert hat, vollgültig vertreten.
Moderne Wiener Silberarbeiten werden durch graziöse
Körbchen, Vasen, Teetassen und Samovars von originellen
Formen mit getriebenem und perforiertem Dekor repräsentiert.
Auffällig ist an diesen Arbeiten, wie die Grundform iiimicr
87
möglichst einfach gewählt wird und der Schmuck von den
konstruktiven Teilen der Größe möglichst ferngehalten wird.
Geradlinige Einfachheit zeichnet auch die neuen Gläser aus, die
der alten Überfangtechnik neue künstlerische Wirkungen abge-
winnen (dunkelblau und weingelb überfangene Weingläser).
Solidität des Materials und geschmackvolle Einfachheit, aber
dauerhafte Echtheit (Handvergoldung) bildet den Euhm der
modernsten Wiener Lederarbeiten; Arbeiten in geringerem
Metall, Email und Schmuck schließen sich an.
Museumsdirektor Dr. Hermann Ubell.
Neu aufgestellte Gruppen in der zoolo-
gischen Abteilung.
Wer heute bei einem Besuche des Museums die Abteilungen
für Säugetiere und Vögel betritt, wird wohl billig staunen über
die Wandlungen, welche in den letzten Jahren sich in diesen
Räumen vollzogen. Besonders seit der Zeit, als für die zoolo-
gische Abteilung nach langer Zeit wieder ein eigener Präparator
bestellt wurde, änderten sich rasch die Verhältnisse und wahrlich
nicht zum Schaden des Museums. Die älteren Linzer werden
sich gewiß noch an die Jammergestalten erinnern, die damals
die zoologische Abteilung des Museums bedeuteten, wo ein Objekt
dem anderen nachlief und in den Schwanz biß. Wie ganz anders
heute. Beim Betreten des Saales, in welchem die Säugetiere
aufgestellt sind, fallen sofort die Kolossalgruppen der Hirsche
und die der Wildschweine in die Augen. Der röhrende Hirsch,
ein schöner, stattlicher Zehnender aus den Graf Schaumburg-
Lippeschen Forsten in Steyrling (Oberösterreich) wurde in
freundlichem Entgegenkommen vom Besitzer der Jagdherrschaft
Sr. Durchlaucht des Fürsten zu Schaumhur g-Llppe dem Museum
zum Geschenke gemacht und vom Präparator Stolz in einwand-
freier Weise aufgestellt. In der Mitte des Saales steht die
Gruppe der Wildschweine: Der Keiler, der mit der ganzen
elementaren Wucht seines massigen Leibes zum Angriff sich
bereitet, weiter rückwärts die Bache, die sich vergnügt und
wohlig an einem alten Baumstamm reibt, man sieht beinahe das
Vergnügen in ihren kleinen Äugelein, und dann zur Vervoll-
ständigung der Gruppe zwei Junge, von denen besonders das den
Boden aufwühlende ältere als sehr gelungen bezeichnet werden
muß. Hieran schließt sich die Hirschgruppe. Ein mächtiger
Zehnender, der sich in seiner ganzen Majestät dem Auge dar-
bietet, als wüßte er, daß er der König der Wälder ist, ein Rang,
der ihm von keiner Seite streitig gemacht wird, steht in der
— ^ OD
Die Hirschgruppe.
Der röhrende Hirsch.
92
Mitte des Tableaus. Neben dem Eeeken, der so stolz liinausäugt,
liegt auf dem Waldboden die Hirschkuh. Sie hat den Kopf nach
rückwärts gewendet und leckt sich das Fell. Ganz vorn steht
das Futter suchende Hirschkalb. Diese Gruppe ist wohl die
schönste, die das Museum dermalen besitzt. Das Museum ver-
Gemsen.
dankt sie der Güte Sr. Exzellenz des Grafen Lamberg in Steyr
und der freundlichen Intervention des Graf Lambergschen Forst-
meisters Wilhelm Pefrasch in Molin, der sich für das Museum
in Linz in liebenswürdigster Weise interessiert.
Zwei alte, längst ausgebleichte, schlecht gestopfte Exem-
plare waren bis vor kurzem der ganze Bestand des Museums an
Gemsen. Auch hier mußte Wandel geschaffen werden. Und
siehe, es war wieder das Forstamt Mölln, das helfend eingriff.
Alpeiihleiiiböcke,
93
Forstmeister W. Petrasch überließ dem Museum zwei Böcke,
ein Junges und eine Gemsgeiß gegen mäßige Vergütung. Aber
der Platz für die Aufstellung dieser so hochwillkommenen Tiere
Füchse.
mußte dem vorhandenen Kaume völlig abgetrotzt werden. Es war
vielleicht kein schlechter Gedanke des Obmannes der naturhisto-
rischen Abteilung Oberpostkontrollors E. Munganast, als er die
Gemsengruppe hinauf verwies auf die Kästen, in welchen die
Säugetiere untergebracht sind. Eine Alpenlandschaft dient dazu,
um die ganze Aufstellung malerisch zu gestalten und die
Latschen, zwischen denen die Gemsen stehen und liegen, täuschen
den Lieblingsaufenthalt der flüchtigen Bergtiere vor. An die
Fischottergruppe.
94
Gemsen anschließend sind zwei Alpensteinböcke aus den savoy-
ischen Alpen aufgestellt, alte Tiere, vom Museum vor einigen
20 Jahren für die zoologische Abteilung käuflich erworben.
Von den vielen anderen, in neuerer Zeit neu aufgestellten
Gruppen, die der Abteilung ein ganz modernes biologisches
Gepräge verleihen, sei erwähnt die Fischotter-Gruppe, eine sehr
wirkungsvolle, lebendige Gruppe. Dem einen Otter ist der Fang
Mäusenest.
der Forelle schon gelungen, er kommt mit dem Fische im Rachen
aus dem Wasser zurück, während seine Gefährtin, eng ange-
drückt an das Gestein, sich hinabschleicht zum Waldbach, um
die Forelle zu erbeuten, die im Dunkeln des Wassers ruhig steht.
Beide Ottern wurden im Eisen gefangen von dem gräflicli
Lambergschen Förster Albert Knleling im Bodinggrabeh bei
Mölln und von Herrn Forstmeister TT. Pef7'fisr]i im T\;mfw('^^(»
dem Museum überlassen.
95
Es werden sich noch viele Leute erinnern an den erschreck-
lich heißen Sommer des Jahres 1911. Während meines Sommer-
aufenthaltes in Mölln hatte ich reichlich Gelegenheit^ die Schäden
zu beobachten, welchen die infolge der Hitze massenhaft auf-
getretene Waldmaus (Mus sylvaticus L.) und die Scheermaus
(Arvicola amphibius Desm.) an Fluren und Feldern anrichteten.
Es wurde aus dem benachbarten Grünburg ein eigener „Mausler"
bestellt zwecks Vertilgung der Schädlinge. Dieser „Mausler"
war mein Mann, ^ach Dutzenden fand ich die Tiere liegen,
wenn ich nach Tisch die Strecke besichtigte, die schönsten wurden
für das Museum ausgewählt und sofort ihrer Bestimmung zu-
geführt. Zwei große, hübsch gestellte Tableaus im Museum
Iltisgruppe.
stammen aus dieser Sammelzeit. Den inneren Bau eines Mäuse-
nestes macht der abgebildete Durchschnitt anschaulich.
Eine besondere Bereicherung erfuhr die Abteilung der
marder ähnlichen Eaubtiere (Mustelidae), welche die meisten
Gruppen bekam. Es gelang, beinahe sämtlich aufgestellt gewesenen
Objekte durch neue zu ergänzen. In dieser Gruppe wurde alles
biologisch aufgestellt, so die große, schöne Gruppe: Steinmarder
beim Fräße, „Iltis ein Vogelnest plündernd", mehrere Iltis-
96
Gruppen und in Einzelobjekten je ein Stein- und ein Edelmarder.
Zwei herrliche Edelmarder aus dem Bodinggraben bei Mölln
konnten im Winter 1912/13 für das Museum käuflich erworben
und demselben als kostbare Neuerwerbung zugeführt werden.
Das Ausstopfen aller oben genannten Tiere wurde von dem
Präparator des Museums Herrn Bernhard Stolz in tadelloser und
verständnisvoller Weise besorgt.
Verwaltungsrat E. Munganast.
1912. Der Münzenfund von Flachenegg
bei Adlwang. 1470—1555.
Am 11. März 1912 wurde bei Abtragung eines alten in der Art der Block-
häuser hergestellten hölzernen Schüttbodens in der Ortschaft Flachenegg nächst
dem Wallfahrtsorte Adlwang, Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf in Oberöster-
reich, ein Münzfund von beiläufig 1000 Stück Silbermünzen, aus der Eeforma-
tionszeit bis 1555 reichend, zutage gefördert, und zwar im Hause Bauer zu
Flachenegg Nr, 2G des Herrn Florian Pannhuber.
Da einige derselben kurz nach der Auffindung verschleppt wurden, ge-
langten nur 870 Stück in den Besitz des Museums Francisco -Carolinum in
Linz, von welchen 13 Stück durch Sägenschnitte beschädigt und daher unbrauch-
bar wurden. Die weiteren 857 sind im nachstehenden beschrieben.
Diese Münzen befanden sich im oberen Teile dieses Gebäudes in der
Höhe des Plafonds in einer Ecke, in einer mit einem Brette verdeckten Längs-
fuge zwischen den Balken, in kleinen Laden eingelegt; und sind infolge ihrer
trockenen Lage sehr gut erhalten und bedurften so keiner besonderen Reinigung,
wodurch es möglich war, auch die kleinsten Stempelverschiedenheiten genau
beschreiben zu können. Sämtliche Stücke sind ausgesucht gut erhalten, manche
zeigen sogar noch Stempelglanz und können daher nur kurze Zeit im Verkehr
gewesen sein. Auffällig ist es, daß von jeder Stempelverschiedenheit fast durch-
wegs nur ein Exemplar vorhanden ist. Sehr viele, welche wegen der gleichen
Umschrift als Dubletten erscheinen, zeigen bei genauer Besichtigung sowohl
in der Form und Größe der Buchstaben, als auch im Münzbilde Verschieden-
heiten, welche leider der Umständlichkeit halber in der nachfolgenden Be-
schreibung nicht alle aufgenommen werden konnten. Nur unter den Etsch-
kreuzern Sigismunds und Maximilian I. sind wirkliche Dubletten vorhanden,
welche zu sortieren, wie bekannt, sehr mühevoll ist.
Nach vorstehendem zu schließen kann dieser Fund nur aus einer von
einem gebildeten Manne nach jahrelanger rastloser Arbeit zusammengestellten
Sammlung der zu dieser Zeit in Umlauf gewesenen Münzen herrühren. Es sind
in diesem Funde 473 wesentliche Stempelverschiedenheiten vorhanden, wie viele
aber erst, wenn man die weiter angeführten Stempelverschiedenheiten, welche
der alte Sammler herausfand, berücksichtige, ja sogar im Perlenkreise, in der
Anzahl der Perlen hat der eifrige Sammler Unterschiede entdeckt. Jeder Fach-
mann, welcher diese nun geordnete Sammlung mit Muse hier besichtigte, schloß
sich der Ansicht an, daß es sich hier nur um eine alte Münzsammlung handeln
kann, was umso erfreulicher ist, da Kleinmünzensammlungen aus dem Anfang
98
des IG. Jahrhunderts wohl große Seltenheiten sind, namentlich bei Privatleuten.
Wir haben einige Anhaltspunkte, wer der Münzensammler gewesen sein dürfte
und wie die Münzen in den abgelegenen Schüttboden gekommen sind und wie
es möglich war, eine so reichhaltige Sanmilung in dem von den Verkehrs-
straßen abgelegenen Sulzbachtal bei Adlwang zusammenzubringen.
Eine diesbezügliche Andeutung gab der Gefertigte bereits in der Unter-
haltungsbeilage Nr. 29 und 31 der Linzer „Tages-Post" von 1912 und da diese
doch nicht allen Interessenten für diesen Fund bekannt sein dürfte, wird diese
auch hier noch angeführt, da damals der Fund noch nicht gründlich sortiert,
war selbe auch noch lückenhaft.
Adlwang ist ein sehr alter Wallfalu'tsort, welcher von weit und breit,
weit über die Grenzen der Monarchie, hier einst wegen der gnadenreichen
Muttergottesstatue, Pietä, in der Wallfahrtskirche daselbst bekannt, besucht
wurde. Der heilige Thiemo (Dietmar), Erzbischof von Salzburg, spendete diese
Statue, angeblich von ihm selbst in einer eigenartigen Steinmasse hergestellt,
um 1100 herum. \) Bei seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem fand er den Märtyrer-
tod und dieser Umstand spornte viele fromme Leute an, nach Adlwang zu
pilgern und an seiner Muttergottesstatue zu beten. Die alte Wallfahrtskirche
konnte die anströmende Menge Wallfahrer nicht mehr fassen und war selbe Ende
des 15. Jahrhunderts auch bereits baufällig. Man wendete sich um diese Zeit
nach Eom an den Papst, welcher einen Ablaß für Adlwang verlieh, und diesem
Wallfahrtsorte so durch die vielen frommen opferwilligen Wallfahrer bald
große Mittel zuflössen und die kleine baufällige Kirche entsprechend vergrößert
werden konnte. Dieses Opfergeld scheint dem damaligen Geistlichen, einem
Messeleser, durch die Hand gegangen zu sein und die vielfältigen verschiedenen
Münzen fremder Wallfahrer ihm aufgefallen und interessiert zu haben und so
wurde er Münzensammler.
Wie viel Geld mußte ihm durch die Hand gegangen sein, um eine so
reichhaltige Sammlung und noch dazu so ausgesucht gute Stücke zusammen-
zubringen, welche Zeit benötigte er hiezu? Adlwang hob sich infolge der
massenhaften Wallfahrer, welche alljährlich diesen Ort besuchten, in einer
Weise, daß es notwendig wurde, daß bereits im Jahre 1475 dort Jahrmärkte
stattfanden, und kam somit auch wohl manche Münze dieses Fundes von
fremden Händlern nach Adlwang, sowohl die so seltenen Schweizer Etsch-
kreuzer aus Tessin, Luzern, St. Gallen und die Münzen von Konstanz, wohl
auch manche der Sachsen. Für die heimischen Münzen, die Oberösterreicher,
scheint der Sammler kein Interesse gehabt zu haben, denn im ganzen Funde
ist auch nicht ein einziges Stück derselben enthalten, es war ihm diese Münze
vielleicht zu alltäglich. Auch hieraus ist wieder die Bestrebung des Münzen-
sammlers, nicht nach der Menge, sondern den Verschiedenheiten zu sammeln,
zu erkennen.
Gegen Mitte des 16. Jahrhunderts veränderten sich die Verhältnisse in
Adlwang nun wesentlich. Die Lehre Luthers fand in Oberösterreich schnell
Eingang, der oberösterreichische Adel bevorzugte selbe und namentlich der
damalige Landeshauptmann Wolfgang Jörger von Tollet und sein Sohn
Christoph, welcher unter Luther in Wittenberg studierte, führten viele evan-
*) Anch in Laufen in Oberösterreich befindet sich, von selbem hergestellt, eine Mutter-
gottesstatue in der dortigen Wallfahrtskirche, hoch geehrt.
99
gelische Geistliche in Oberösterreich ein, so auch in der Gegend von Adlwang.
Durch die Protestanten wurde der Gottesdienst in Adlwang und auch die
katholische Geistlichkeit, sowie das Eigentum dieser gefährdet. Die Adlwanger
Muttergottesstatue wurde gewaltsam aus der Kirche entfernt, Bilder und Altäre
entfernt und teilweise auch rechtzeitig von den Gläubigen gerettet und ver-
steckt, so nach Flachenegg.
Die katholischen Geistlichen waren sich ihres Lebens in dieser Gegend
auch nicht mehr sicher, so auch wohl unser vermutlicher Messeleser, der
Münzensammler.
Wir haben Gründe anzunehmen, wo selber herstammt, und zwar aus
jenem Orte, in welchem der Münzenschatz gefunden wurde, aus Flachenegg.
Hier fand man in dem Nachbarhause des betreffenden Schüttbodens die
^Seitenflügel eines alten gotischen Beitenaltares aus Adlwang, der zu der er-
wähnten unruhigen Zeit dorthin verborgen wurde, worüber auch in der ange-
führten Unterhaltnngsbeilage Nr. 31 der Linzer „Tages-Post" vom Gefertig-ten
berichtet. Liegt es nicht nahe, daß der betreffende Messeleser, dem der Schlupf-
winkel bekannt, diese dort versteckte? War ihm nicht auch jene Fuge in dem
betreffenden Schüttboden, wo der Fund geborgen war, bekannt? Stammt er als
frommer Bauernsohn nicht aus dem Hause Flachenegg Nr. 26, des heutigen
Besitzers Florian Pannhuber, dem Besitzer des Schüttbodens? Wird die An-
nahme, daß aus diesem Hause zu jener Zeit ein frommer Bauernsohn hervor-
gegangen, der sich dem geistlichen Stande widmete, nicht dadurch greifbar, daß
in diesem vermuteten Vaterhause Nr. 26 sich heute noch in der Leutestube
eine uralte große Muttergottesstatue der Adlwanger Pietä unter einem Glas-
fenster befindet, wo er als frommer Bube oft betete und der Hang zum Geist-
lichen sich frühzeitig bildete, war ihm die große Fuge im Schüttboden, in der
sich die Münzen befanden, nicht von Jugend her bekannt? Nahm er, als er in
größten Nöten war und sann wohin er vor dem Ansturm der Glaubens-
abgefallenen mit den noch zu rettenden Sachen flüchten sollte, vor allen in
die bekannte Jugendheimat nicht auch den Münzenschatz mit sich und verbarg
ihn schnell durch Vernagelung der Fuge mit einem Brett? Wer sollte ihn dort
finden, er war durch sehr viele Jahre, fast 400 Jahre, dort verborgen, wie die
Flügel des Seitenaltares im Nachbarhause.
Nach der Länge der Jahre, welche er benötigte, um diese Münzensamm-
lung zusammenzubringen, sowie seines Amtes als Messeleser, ^) wozu meistens
doch alte Geistliche verwendet werdeu, zu schließen, stand er um 1555, wie
weit der Fund reicht, schon am Abend seines Lebens und fand er vielleicht
gar durch die Aufregung in damaliger Zeit oder als Verteidiger seines Glaubens
einen unerwarteten Tod und blieb so die Bergung seines Schatzes bis in die
neueste Zeit ein ins Grab mitgenommenes Geheimnis.
Von vielen mit den damaligen Verhältnissen in Oberösterreich und
speziell in Adlwang vertrauten Personen wird diese Annahme als greifbar
bezeichnet. So scheint es auch zu sein. Unser Fund hat daher für unser
Landesmuseum nicht nur einen großen numismatischen, sondern auch landes-
geschichtlichen Wert.
Fast 400 Jahre lag er im Dunklen still verborgen, heute glänzt er als
1) Einen Pfarrhof gab es damals in Adlwang noch nicht, es stand unter der Pfarre
Pfarrkirchen.
100
Zierde in unserem Museum, wo er noch manche 400 Jahre als lehrreich auf-
bewahrt bleiben möge und bewundert wird. Bedenkt man, daß um die Zeit
der Zusammenstellunjr dieses Fundes noch keine numismatischen Behelfe vor-
handen, so ist es umsomehr zu bewundern, was hier areleistet ist. Leider kann
trotz Bemühungen der Name des damaligen Adlwanger Geistlichen nicht kon-
statiert werden, so viel wissen wir aber, daß er ein geistreicher Mann war. der
aus einem einfachen Bauernbuben hervorgegangen zu sein scheint.
Eine ausführliche Beschreibung jeder einzelnen Münze, welche leider
infolge der hohen Druckkosten hier nicht abgedruckt erscheinen kann, liegt im
hiesigen Museum aufbewahrt und steht Interessenten bereitwilligst zur Einsicht.
In diesem Funde befinden sich sehr viele Stempel, welche in den üblichen
Nachschlagebüchern entweder gar nicht oder unrichtig angeführt erscheinen
namentlich die Münzzeichen und Interpunktionen.
Niederösterreich: Friedrich III. Wiener-Neustädter Kreuzer 1470, 1471 . . 2
— Derselbe. Wiener Kreuzer 1483 1
— Maximilian I. Wiener Groschen W-H. 1.5.2.0, 1520, 1521 ... 3
— Ferdinand I. Groschen 1534 1
Steiermark: Maximilian I. Groschen M . D . X . I . STIRIÄE und STIRIA,
M.DXIII.TIROLIS und TIROLLI 4
— Derselbe. Groschen M . D . XV und x M x D xXV xTI ROLLI und
xMxDxX.VTlROLLIS 3
— Derselbe. Groschen M . D .X .V.I.TI ROLIS •• M . D .X .VII TIROLIS c§, 2
Kärnten: Maximilian I. Breitgroschen 151(>. CARINTH I # und CARINTHIE • 2
— Derselbe. Breitgroschen 1516 KARINTHIAE, 1517 CARINII #,
1518 CARINTH! # _ 3
— Derselbe. Groschen 1515 KA #. 1516 CARINT# und KAR INT
und KAR<§) 4
Tirol: Sigismund. Etschkreuzer o. J. Ohne Beizeichen im Winkel des
Doppelkreuzes, in 8 Varianten nach Dr. Richard MelH) Nr. 1—4 58
— Derselbe. Ditto mit einem Beizeichen im Winkel des Doppelkreuzes.
in 14 Varianten nach Dr. Eichard Meli Nr. 5—16 65
— Derselbe. Ditto mit drei gleichen Beizeichen im Winkel des Doppel-
kreuzes und am Ende der Umschriften, nach Dr. Richard Meli
Nr. 17—20 in vier Varianten, hievon 1 Stück ad 20 ß mit
+ COMES o 60 o TIROL 127
— Maximilian I. Etschkreuzer o. J. 11 Varianten mit Tl ROLI S . Tl ROLI
und Stellung des Kleeblattes d^ '-), Rosette und nur Punkte . . 58
— Ferdinand I. Taler o. J. ad ]\larkl 1577 und o. J. verprägt .... 2
Görz: Leonhard. Etschkreuzer o. J. ffl L^On 5 COM 5 GORI, MOTl -6TÄ-
T10V-LV6 5 2
— Derselbe. Ditto. MO- HCT - TlOV- LV€ 5 2
— Derselbe. Ditto. CORK 1 :^tiick. COR 1^1 und LVCn 3 Stück
und 1478 1 Stück 5
— Mjivin.iliMH L DitU). ILLV-TRISI \Vin<lisch<.niitz 244.S 1
345
>) ]>r. IMcliurd M«ll, Graz, „Der Müuzfuml von Stfinliaoh". .lalnlnuli 1'iir .\lt»^rtuuis-
kunde. Band III, 1909.
*) Kleeblattstengel horizontal, vertikal, geneigt nach reeht.s und nach liiilvs.
101
345
Ciörz: Maximilian I. »/g Batzen 1518 CARINTHI, 1519, ARCH I O DVX O
CARINII, CARINTIE, CARINT und ARCH! DVX o CARINII . 6
Erzbistum Salzburg: Leonhard. Kübenbatzen 1500 mit SALZ O SAHT 9
RVDBCRTVS 8 ^PSo UONÄRDo ÄRCHI^PI 8 SALZ 1
— Derselbe. Ditto. oSATlT 9 RVDB€RDVS 8 ^ PS o LCÖTlARD 9
ARCHKPI 8SALZ 3
— Derselbe. Ditto. oSA'nT9 RVDBERTVS 8 EPVSo, 3 Varianten
o und 8 5
— Derselbe. Ditto. oSAnT2 RVDBERTVS 8 EPVSo_ 1
Derselbe. Ditto. o SAHT 9 RVDBERTVS 8 ^PSo ARCHKPI ... 3
— Derselbe. Ditto. o SA'nTVS8RVDB€RT 9 ^PSo und 9 8, 3 Varianten 5
— Derselbe. Ditto mit ^PVSo, 2 Varianten 2
— Derselbe. Ditto. oSALZ, SANCT 9 RVDBCRTVS8EPS + LEONÄR 9
ARCHII^PIo . ^ . 1
— Derselbe. Ditto. SALDZ, RVDB^RD 9 ^PISo, 2 Varianten mit
SAnCTVS8 ._ _. 3
— Derselbe. Ditto. SALDZ, RVDB^RT 9 EPISo mit SATlCTVSS . 2
— Derselbe. Ditto. SALDZ, RVDB^RTP CPVSo, 2 Varianten mit
SAT1CTVS8 . _ 2
— Derselbe. Ditto. SALDZ, RVDBERTVS 9 (tus verschlungen) ^PVSo
SÄnCTVS8 . ^ __ 1
— Derselbe. Ditto. SALDZ, RVDB6RTVS 9 CPSo mit SATlCTVS 8 1
Derselbe. Ditto. SÄLDZ, SÄTICTVS 9 (PVSo und SÄTlCTVSo
RVDBERTVS 8_ . . _ 2
- Derselbe. Ditto. SALD, SAuCTVSo RVDBCRT 9 ^PVS 5 Varianten 6
— Derselbe. Ditto. SÄLD, SATlCT^ 1
— Derselbe. Ditto. SALD, SATlCTVSo^PVS 2 Varianten 2
Derselbe. Ditto. SALD, RVDB6RD9^PVS 1
Derselbe. Ditto. SALD, _RVDB€RT 9 €PSo 2
Derselbe. Ditto. SAL, SATlCT 9 RVDB6RDVS o €PVS 3 Varianten 4
- Derselbe. Ditto. SAL, SANCTVS 8 RVDB^RDVS o EPSoLEO-
NARDVS . . ^ _. . . 1
— Ders_elbe. Ditto. SAL, SANCTVS8RVDB€RT 9 ^PSo LCOTl ARD9
ÄRCHI€PIS 3_V'arianten 5
— Derselbe. Ditto. SAZ, SAIlCT 9 RVDB€RDVS 8 ^PS 1
— Derselbe. Ditto. SADZ, SATl CT 9 RVDBERTVS 8^ PVSo .... 1
— Derselbe. Rübenbatzen 1509. SAL, SAnCTVS8 RVDB^RT 9 ^PVS 1
— Derselbe. Ditto. SALZ, SÄTl CT 9 RVDBERTVS 8 ^PVS ..... 1
- Derselbe. Ditto. SALZ€, SAUGT 9 RVDBERTVS 8 6 PVS .... 1
Derselbe. Kübenbatzen 1510. SALZ, SATlCT 9 RVDB€RDVSo
€PVSoL60'nARD9ARCHI6PI 8 4 Varianten 4
~ Derselbe. Ditto. SALZ, SANCT 9 RVDBERTVS 8 EPS ° LEONARD 9
ARCHIEPI° •_^-_ 1
Derselbe. Ditto. SALZC, SATlCT 9 RVDBERTVS 8 1
- Derselbe. Rübenbatzen 1511. SALZ, SATIT 9 RVDB^RDVS 8 €PS° +
L€OnARD9ARCHI6Pl8 2 Varianten 7
423
102
Erzbistum ^Jahlnirir: Lconhard. Rübenbatzen 1511. SALZ, SATIT^RVD-
B€RDVS£PS8 1
- Derselbe. Ditto. SALZ, SÄTIT V RVDB^RDVS 8 6 PISo 2 Varianten 7
- Derselbe. Ditto. SÄLZ€, SÄnT_y RVDB^RDVSS^PS 1
5r Derselbe. Eübenbatzen 1512. SAL, (PS ;J Stück 3
Derselbe. Ditto. SAL ,oSANCTVSo RVDBERDVS 8 EPSo+ LE-
0NARTVS8 ARCHIEPIS8 1
~ Derselbe. Ditto. SALZ, oSANCTVSo RVDBERDVS 8 EPSo-r LE-
0NARTVS8ARCHIEPIS 8 4 Variauten 8
- Derselbe. Ditto. SALZEB, SANGT 9 RVDBERDVS — EPS LE-
ONARTVS8AR_CHIEPIS8 1
- Derselbe. Ditto. SALZ(, SATl^T 9 RVDBERDVS 8 € PS L€0nRD9
ARCHI^PIo 2 Varianten^ 2
Derselbe. Ditto. SALZE, SATICT 9 RVDB6RDVS8€PS LEONARD 9
ARCHIEPI8 2 Varianten 2
- Derselbe. Ditto. SALZE, SANGT 9 RVDBERDVS 8 EPS 2 Varianten 2
- Derselbe. Rübenbatzen 1513. SAL, oSANGTVS 0 RVDBERDVS 0
EPS0LEONARDVS8ARGHIEPI8 . 1
- Derselbe. Ditto. SAL, SANGT 9. RVDBERDVS 8 EPISo LEONARD 9 1
~ Derselbe. Ditto. SALZ, SANGTVS 8 RVDBERDV 9 EPSo .... 4
- Derselbe. Ditto. SALZ, SANGTVS 8 RVDBERDVS 9 2 Varianten . 2
Derselbe. Ditto. SALZ, SANGTVS 8RVDBERD 9 1
Derselbe. Ditto. SALZ, SANGTVS 8 RVDBERDVS 0 EPS LE0NARD9
ARGHIEPI8 4 Varianten G
- Derselbe. Ditto. SAL^, SANGTVS 8 RVDBERDVS 0 EPS LEONARD 9 1
Derselbe. Ditto. SAL 5, SANGTVS 8 RVDBERDVS 0 EPS LEO-
NARDVS8 l
- Derselbe. Ditto. SALZE, SANGTVS 8 RVDBERD 9 2
- Derselbe. Ditto. SALZE, SANGTVS 8 RVDBERDVS 2 Varianten . 2
- Derselbe. Ditto. SAGZ, SANGTVS 8 RVDBERDVS 2 Varianten . 2
- Derselbe. Rübenbatzen 1514. SALZ, RVDBERDV9 2 Stück. DVS 8
2 Stück, RVDBERD 9 3 Stück 2 Varianten 7
- Derselbe. Ditto. SALZ, RVDBERT 9 1 Stück 1
- Derselbe. Ditto. SALZE, SANGT 9 RVDBERDVS 8 nnd SA M GTVS 8
RVDBERTD9 2
Derselbe. Ditto. SAL, SANGTVS- RVDBERD 9 und RVDBEDV 9
2 Varianten 3
- Derselbe. Ditto. SALZ, RVDBERD, RVDBERD 9, RVDBERDV 9,
RVDBERDVS 4 Variauten ö
- Derselbe. Rübenbatzen 1515. SALZ., SANGT 9 RVDBERDVS 8
EPSo 2 Stück. SANGTVS 0, DVS 9 2 Varianten 4
- Derselbe. Ditto. SALZ., EPIS 1 Stü<k mit SALZ8, SANGT 9
EPS 1 Stück 2
- Derselbe. Ditto. SAL, SANGT 9, EPS 2
- Derflelbe. Rubenbatzen 1516. SALZ, SANGT 9 RVDBERTVSo EPS
3 Varianten 5
606
103
506
Erzbistum Salzburg: Leonhard. SALZ, SANCTVSo RVDBERTVSo
2 Stück und SALZ 8 1 Stück 3
— Derselbe. Ditto. SALZE, SANGT 9 1
— Derselbe. Rübenbatzen 1517. SALZ, SANGT 9 3 Stück und
SANTVS 8 1 Stück 4
— Derselbe. Eübenbatzen 1518. SALZ, SANGT 9 RVDBERTVS o EPS o
2 Varianten a 3 Stück G
— Derselbe. Rübenbatzen 1519. SALZ, SANGT 9 RVDBERDVS o
EPSo 2 Varianten 2
— Derselbe. Ditto. SAL, SANGT 9 RVDBERDVS o EPS o 2 Varianten 2
(174 Rübenbatzen in 122 Varianten, Gewicht 30 Stück 92-68 Gramm =
1 Stück 3-089 Gramm, alle 537-486 Gramm.)
Erzbistum Salzburg: Mattheus Lang von Wellenburg. Batzen 1520 mit
EPISGO, EPVS und EPS 3 Varianten 3
— Derselbe. Batzen 1521 mit EPVS., EPS AREPS und AREDVS
3 Varianten 3
— Derselbe, Batzen 1522 und 1523 2
— Derselbe. V> Batzen 1526 6 Stück, 1521 1 Stück, 1531, 1532 und
1534 je 2 Stück 13
Bistum Konstanz : Hugo von Hohen-Landenberg. Breitbatzen o. J. und
1519 2 Varianten 2
Bistum Passau: Virgilius Fröschl. Batzen 1516 1
— Ernst von Bayern. Breitbatzen 1518, 1519 mit SVB o TVo und TVOo,
1520, 1521 mit DVXoBA, BAA, SVB o TVO und TVOo, 1522
mit BA und BAA, SVB o TVO und TVOo, 1523 13 Varianten . 24
Bistum Eegensburg: Johann III. v. d. Pfalz. Groschen 1523, 1525 .... 3
Bayern: Albert IV. Halbbatzen 1506. AVeckenwappen M 1
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen [^ 3 Varianten 3
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen Vj 1
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen [oj 5 Varianten 5
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen fj U Varianten 11
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen (Oj 15 Varianten 15
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen ^ 34 Varianten 45
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen (oj 13 Varianten 15
— Derselbe. Ditto. Weckenwappen (Oj 2 Varianten 2
— Wilhelm IV. Straubinger Groschen S, 1508. 2 Varianten 2
— Derselbe. Ditto 1509 4 Stück, 1510 6 Stück mit 3 Varianten ... 10
— Wilhelm und Ludwig. Straubinger Groschen 1525. 3 Varianten . . 3
Kurpfalz: Ludwig V. Amberger Groschen 1511 1
— Otto Heinrich und Philipp. Groschen 1515 mit MEVBVRGE,
MEVBVRGNS, 0 1515 0, c§5 1515 c§5 5 Varianten . . . . . • . <3
695
104
695
Kiirpfaz: Otto Heinrit-h und Philip}). Xeubiirüer Batzen 1515, 1516 mit
MEVBVRGEMS und M EVBVRGEM SIS, 1517, 1519 mit
MEVBVRGENSIS, NEVBVRGENSI und Mzz. Hand, 1522,
lf^2o. 9 Varianten 10
— Derselbe. Neuburger Groschen 1519 1
— Friedrich II. Nabburger Batzen 1535 1
Sachsen Eruestinische Linie: Friedrich III., Albrecht und Johann. Schnee-
berger Zins- und Mutgroschen o. J. sind je 1 Stück vorhanden,
nach Götz Nr. 4017, 4018, 4019, 4025.
— Friedrich HI. Johann Georg. 4140, 4234, 4235, 4236, ad 4236, 4237,
4249, 4254, 4260, 4282, 4283, 4295, 4304, 4316, 4317. 4318, 4319,
4320, 4321, 4332, 4338, 4341 = 26 Varianten 26
— Johann allein. Groschen. Götz 4456 1
— Johann Friedrich Heinrich und Johann Ernst. \ 4 Taler, Anneberg
1539. Mzz. T 1
— Johann Friedrich und Moritz. \'4 Taler, Freiburg 1546. Mzz. <^ . . 1
Sachsen Albertinische Linie: Moritz. ^U Taler 1548, RO IMX. Weise 530/2 2
— Derselbe. V4 Taler 1548, ROM IM 8. Götz 4663 1
— Derselbe. Vi Taler 1550 imd 1553 2
— August. V* Taler 1554 und 1555 2
Neufürstliche.
Königstein: Eberhard. Breitbatzen, M • D -XVI, MAXIMILI (Pyr.Umd
MAXIMILI # 3
— Derselbe. Breitbatzen c§> 1521 <%> und A 1521 A, COM und KVM,
V AVG V, ^AVG^ und AVGDEFE, KVNGSTEIN und
KVNGSTIN 4 Varianten 4
— Derselbe. Breitbatzen 1522, V COM V und <#> COM # 2 Varianten 2
— Derselbe. Breitbatzen 1523, AVG # DE ^^ 1
Öttingen: Wolfgang und Joachim. V2 Batzen 1515 1
— Derselbe. Breitbatzen 1516, lOAHIM # und ^o, SANCTVS #
und X 3 Varianten 4
— Derselbe. Breitbatzen 1517 und 1519 3
— Wolfgang, Martin und Ludwig. Breitbatzen 1521, MARTI R und
MARTIR 5 3
— Karl Ludwig Martin und Ludwig. Breitbatzen 1522 1
— Derselbe. Breitbatzen 1523, OTING und COMITATVS 2 Varianten 2
Städte.
Augsburg: », Batzen 1521 und 1524 2
Konstanz: Batzen 0. J. ad Wellheim 3676, HOTlORo und HO'nOR§ . . 2
— Schilling 0. J. ad Appel 729 und ad Wellheini 3675. 2 Varianten . 2
Isny: Batzen 1508, ad Appel 1678, CIVIT und CIVITA 2 Varianten ... 2
— V, Batzen 1530 ad Appel 1684, 1531 ad Wellheim 3454, <#> 31
und (§> 31 <§5 .*> Varianten . . 3
776
105
776
Kempten: V2 Batzen 1511, VITATIS <%> mid c§5 0 2 Varianten 4
— V2 Batzen 1513, 1514 und 1514 8, 1515 8. 1516 8 5 Varianten ... 5
— V2 Batzen 1518, VITATIS #8 und <%> 0. 1519 TIS #8 mid c§,
4 Varianten 4
— V2 Batzen 1520, VITATIS 8 und #, 1521 TATIS#o und <#)8
4 Varianten 8
^ S Batzen 1522, 1522 0, 15228, 1523 TATISo und 8 6 Varianten . 6
— V2 Batzen 1524, 1529, 1533, 1553, 1555. 5 Varianten 8
Nördlingen: V2 Batzen 1519, 1527, NORDLING, NORDLIN, NORDLI
4 Varianten 6
— Batzen 1515, MoDoXVI, MoDoXIX, MDXXII, 1532, 1533.
6 Varianten 6
Regensburg: V2 Batzen 1511 ROTISPOMEH, RATISPOHEH,
MOMEvMOH, PROMO, PROMO^, PROMO^ •, PROM
6 Varianten . 10
— Vo Batzen 1512, 1513, ol513o, ol514o, c§5l514c§). oORAPRO,
#ORAPROP, RATISPONE, POM, WOLEGANGc§> und 8
8 Varianten 8
— Vs Batzen 1515, MOME'#, M0ME8, S8W0LFGAMG, Sc#>,
1516. 5 Varianten 5
— Batzen 1516, MO ME und MO MET, 1522, 1523, 2 Varianten,
6 Varianten 6
Schweiz.
Schaffhausen: ^o Batzen 0. J. + OREX . GLORIE . XPE .VENICVo ... 1
St. Gallen: Etschkreutzer 0. J. + SATlCTVS (Bär) OTM/RVS eink. Adler
+ SÄ- HCT- lAGÄ-L LI # Doppelkreuz j. • • ' ^
— Ditto doch, SANCTVS (Bär) OTMARVS +SA- NOT - loGA - LLI 1
Luzern: Etschkreuzer. LE - ODI - GAR - IVS, + MOTl^TA - LVC6RN Well-
heim 6021, Katalog Leo Hamburger 1910 Schweiz Nr. 3348 . . 2
Tessin: Bellinzona (für Uri, Schwyz und. Unterwaiden). Etschkreuzer
4-M0n€TA.-.B€LLIZ0n€, ■ VRI -SVIT- VTIDC- RVAL
Appel 3251, Wellheim 5632 . . 1
473 beschriebene Stempelvarianten. Summe . 857
Durch Sägeschnitte bei der Aufdeckung des Fundes unbestimmbar gemacht 13
Linz, im Juli 1912.
Johannes Arndt.
Peilstein.
Ein Beitrag zur Geschichte des oberen Mühlviertels.
Von
Karl Haßleder.
to)
Der Forstwald.
Ein Teil des großen Nordwaldes im Norden der Donau,
und zwar jener Teil der ungefähr von Turnreit — Germannsdorf
im Westen bis an den Oberlauf der Kleinen Mühel im Osten
reichte, im Norden aber bis gegen den Dreisesselberg sich aus-
dehnte, führte schon am Ausgange des Mittelalters den Namen
Forstwald. Urkundlich kommt diese Bezeichnung erst in den
älteren Urbaren von Eanariedl und Falkenstein aus dem Ende
des 15. und 16. Jahrhunderts, sowie in einer Urkunde vom
25. Juni 1578 im Hofkammerarchiv, Faszikel R 2, „Anschlag
und Schätzung der Herrschaft RannarigeFV) ^'or. Daß dieser
Forstwald, der auch oft nur kurzweg mit der Bezeichnung Forst
belegt wurde, bis in die Gegend von Peilstein reichte ist daraus
zu schließen, daß gerade in dieser Gegend sehr oft die Flur-
bezeichnungen Forstwiese, Forstacker, Forstluß, Forstbachl und
Forsthäusl vorkommen.
Dieses große Waldgebiet wurde erst verhältnismäßig spät
in Kultur genommen und besiedelt, nachdem die südlich und
östlich davon gelegenen Gebiete schon vollständig kolonisiert
waren. Man wird kaum fehlgehen wenn man annimmt, daß
diese Besiedlungstätigkeit, soweit sie den hier zur Besprechung
kommenden südöstlichen Teil des Forstwaldes betrifft, wahr-
scheinlich erst im 11. Jahrhundert einsetzte und daß sie, wie fast
im ganzen westlichen Mühlviertel, von den hochfreien Ge-
schlechtern der Falkensteiner, Griesbacher und Blankenberger
ausging. Einen guten Fingerzeig für die Beurteilung dieser
Besiedlungstätigkeit geben uns die Verzeichnisse über die König-
steuer, welche in den uns erhalten gebliebenen Urbarien auf-
scheinen. Nach den Bechtsanschauungen des Mittelalters galt
ein herrenloses, unbesiedeltes Waldgebiet als Eigentum des
Königs und es mußte für jede zum Zweck der Besiedlung be-
willigte Rodungsstelle eine Lehensteuer entrichtet werden, die in
^) Strnadt, Das Land im Norden der Donau, Seite 190, und Karte hiezu.
110
dem Gebiet zwischen Uz und Großer Mühel den Xamen König-
steuer führte, und zwar mußte sie — wenigstens später — ent-
richtet werden an jene Herrschaften die mit dem betreffenden
Gebiet belehnt waren.
Im Müheliande und insbesondere in der Gegend des Forst-
waldes sind mit höchster Wahrscheinlichkeit jene Güter auf
denen die Königsteuer haftete als die ältesten Siedlungen an-
zusehen, womit aber nicht gesagt sein soll, daß unter den könig-
steuerfreien Gütern nicht auch solche vorhanden sein konnten
die noch älteren Ursprunges waren. Diese letzteren sind aber
jedenfalls nur im südlichen Teil nahe der Donau, in den durch
Klima und Bodenbeschaffenheit begünstigteren Lagen zu suchen,
aber nicht in dem rauheren nördlichen Waldgebiet.
Grundlegend für die Beurteilung der Besiedlungstätigkeit
der obengenannten hochfreien Geschlechter sind die Forschungen
Strnadts, die derselbe in seiner ersten Abhandlung zum histo-
rischen Atlas der österreichischen Alpenländer „Das Land im
Norden der Donau" niedergelegt hat, und eine gute Übersicht
gewährt die dieser Abhandlung beigegebene Karte.
Der Besitz der Falkensteiner befand sich in geschlossenen
größeren oder kleineren Gebieten von der Mündung der Hanna
in die Donau, am linken Ufer der Banna und des Osterwassers
aufwärts bis zum Oberlauf der Großen Mühel, dann nordwärts
derselben, vom Gegenbach abwärts bis zum Wurmbrandbach und
im Norden bis an die böhmische Grenze. Außerdem hatten sie
noch zahlreichen Streubesitz zwischen diesen geschlossenen
Beständen an dem Unterlauf der Kleinen Mühel, dann am Ober-
lauf derselben ostwärts bis zur Großen Mühel, von der Gegend um
Rohrbach bis Schlägl.
Der Besitz der Griesbacher im Mühellande erstreckte sich
im fast geschlossenen Bestände zwischen den beiden Mühelflüssen
von der Donau im Süden bis in die Gegend des heutigen Schlägl
im Norden. Sie hatten aber auch noch Streubesitz westlich der
Kleinen Mühel von der Donau nordwärts bis in den Forstwald
beim heutigen Peilstein, wie wir weiter unten noch sehen werden.
Erst verhältnismäßig spät und nachdem der Großteil des
Mühellandes schon durch die freien Geschlechter kolonisiert
worden war, trat auch das Hochstift Passau in dieser Gegend
auf. Bisher hatte dasselbe seine Ausdehnungsbestrebungen auf
die südlicheren fruchtbaren Landstriche beschränkt und als dort
die Erwerbungsmöglichkeiten knapp wurden, wollte es auch im
111
Norden der Donau, in den dort noch bestehenden großen Wald-
tebieten seinen Einfluß und Besitz begründen und vermehren;
es tat dies mit dem größten Eifer und ohne in seinen Mitteln
gerade wählerisch zu sein. Auf Grund einer angeblichen
Schenkung des Kaisers Heinrich II. an das Kloster Kiedernburg,
dessen Einkünfte den Bischöfen von Passau zustanden und das
auch 1161 dem Bistum inkorporiert wurde, beanspruchte das
Hochstift für sich den ganzen Landstrich im Norden der Donau,
von den Quellen der Hz bis zu jenen der Rodl, und es gelang
demselben auch durch die sogenannte Niedernburger Urkunde
vom 28. April 1010 über die vorerwähnte Schenkung seine
Ansprüche allmählich durchzusetzen und seinen Einfluß auch im
!Mühellande zum maßgebenden zu machen. Es nötigte Engel-
bert IL von Blankenberg (1145 bis 1175) einen Teil seiner Allode
dem Hochstift auf zusenden und von demselben als Lehen zurück-
zunehmen. ^)
Um dieselbe Zeit, nach 1160, treten im Mühellande ver-
schiedene passauische Ministerialen auf, so die Marsbacher und
Tannberger, etwas später die Haichenbacher und um die Mitte
des 13. Jahrhunderts die Sprinzensteiner. Im Verein mit diesen
Ministerialen-Geschlechtern entfaltete das Hochstift seine koloni-
satorische Tätigkeit in dem Kaum zwischen dem geschlossenen
Besitz der Falkensteiner im Westen und der Griesbacher im
Osten, und zwar von der Donau aus über die Gegend von Nieder-
kappel und Sarleinsbach bis in den Forstwald und zum OTDerlauf
der Großen Mühel, insofern der auch in diesem Gebiet schon zahl-
reich vorhandene Streubesitz der Falkensteiner und Griesbacher
dies zuließ. In den Besitz der übrigen Güter im Mühellande
scheint das Hochstift nur durch Kauf oder durch Geltendmachung
der Lehensrechte, die es sich durch seine Nieder nburger Urkunde
zu verschafl'en gewußt hatte, gelangt zu sein. Bisher gehörte das
Gebiet zwischen Hz und Großer Mühel staatsrechtlich zum Herzog-
tum Bayern, dessen Gerichtszwang es unterworfen war. Am
21. Jänner 1217 verlieh nun Kaiser Friedrich IL dieses Fahn-
lehen dem Bischof Ulrich von Passau, der es zwar dem Herzog
Ludwig von Bayern afterlehensweise wieder verlieh, von dem er
es aber drei Jahre später, 5. September 1220, wieder zurück-
erhielt. Damit war also der Bischof von Passau in den Besitz
der Keichsfürstenwürde gelangt.
^) Strnadt a. a. 0., Seite 73, und derselbe, Das Gebiet zwischen Traun
und Enns, Seite 195.
112
War es sclion bisher das stete Bestreben des Hoclistiftes
gewesen, seinen Besitz im Mühellande zu vermehren und zu er-
weitern, so trachtete es nun auch dahin, denselben, der von den
Gütern der Falkensteiner und Griesbacher vollständig ein-
geschlossen und mit Streugütern durchsetzt war, mehr abzu-
runden und geschlossener zu gestalten. Hiezu gab der Tod
Cholos von Griesbach-Waxenberg, 1216/17, einen erwünschten
Anlaß. Bischof Ulrich erklärte nämlich unterm 2. Juli
1217, daß die Lehen, welche der Verstorbene und sein
Vater Wernher vom Hochstifte trugen, ledig geworden
seien, und stellte für die Wiederverleihung derselben an den
hinterbliebenen Bruder Heinrich die Bedingung, daß der-
selbe von seinen Eigengütern 100 Hüben und 46 ritter-
bürtige Leute, sowie das Schloß Griesbach samt allen Zuge-
hörungen bis 11. November 1217 an die Kirche Passau übertrage,
Avidrigens nach Ablauf dieser Frist das Schloß Griesbach und der
Markt Velden dem Bischof als Pfand verfallen sei, was auch von
Seite Heinrichs bezüglich sechs Eitterbürtiger und der Herrschaft
Griesbach alsbald geschah. Da er aber mit der weiteren Über-
gabe zögerte, wurde ihm unterm 11. Februar 1220 ein letzter
kurzer Termin bis 8. März bestimmt, den er aber wahrscheinlich
nicht mehr erlebte. Da dieser letzte Sproß des Griesbach-Waxen-
bergiscben Geschlechtes ohne Nachkommen aus dem Leben schied,
fiel der gesamte Griesbacher Besitz, darunter auch der Markt
Velden, das Gericht und die Vogtei an der Mühel an das Hochstift
Passau heim.^)
Dm ein Bild von dem Umfange dieser Erwerbungen zu
gewinnen, soweit sie das Mühelland betreffen, mag das im Mars-
bacher Urbar vom Jahre 1667, Blatt 444, enthaltene Verzeichnis
der königsteuerpflichtigen Güter dienen, die diese Steuer beim
Marktgerichte Neufelden zu entrichten hatten. Dieser letztere
Umstand berechtigt zu dem Schlüsse, daß diese Güter einst Lehen,
von Velden ausgehend, gewesen sind und dem Bestände der
Herrschaft der Griesbncher zuzurechnen kommen. Diese Ansicht
vertritt auch Strnadt in seiner schon erwähnten ersten Abhand-
lung zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer
(Seite 188). In diesem Verzeichnisse sind 173 Güter aufgezählt
(darunter auch das Schloß Berg bei Rohrbach), die sich am
dichtesten in den Pfarren Bohrbach und Altenfelden finden, aber
') ShnadI .1. .1. ().. Seit.' IJl. 1 -j:».
113
auch um Niederkappel, Lembach, Sarleinsbach und Peilstein bis
in den Forstwald hinein vorkommen. Die ebenfalls in den Gries-
bacher Nachlaß gehörige Herrschaft Waxenberg wurde nach
dem Tode Heinrichs von Griesbach von Herzog Liutpold VI.
eingezogen.
Das erwähnte Marsbacher Urbar enthält auch ein Ver-
zeichnis (Bl. 124) mit der Überschrift: „Herrschaft Thanberg,
Gericht Peilstain^^, in welchem die untertänigen Güter mit ihren
Giebigkeiten aufgezählt sind, und zwar:
Aigen Peilstain 21, Gerbetschlag 6, Julbach 24, Kürch-
bach 15, Hindern-Schärnschlag 7, Vordern-Schärnschlag 3, Ödl-
hütt 2, Schlechberg 1, Preuer 1, Obern-Thiergrub 1, Niedern-
Thiergrub 1, Flätting 2, Stainberg 3, Stierberg 1, Vilzmüll 1,
Egermüll 1, Obermüll 1, Höllmüll 1, Weixelpaumb 3, Winckhl 1,
Vordorff 2, Exenschlag 1, Diendorff 1, Stierberg 1, Vordern-
Khrenau 1. Von diesen Gütern sind königsteuerpflichtig in
Vordern-Schärnschlag 1, in Ödlhütt 2, in ^iedern-Thiergrub 1,
in Flätting 2, in Steinberg 2, in Stierberg 1, in Weixelpaumb 3,
in Winckhl 1, in Vordorff 1, in Exenschlag 1, in Diendorff 1, in
Stierberg 1 und in Undern-Khrenau 1.
Der Umstand, daß diese Güter unter der Herrschaft Tann-
berg verzeichnet sind und daß die bezügliche Königsteuer samt
allen anderen Giebigkeiten nach einer Beschreibung der bereits
verkleinerten Herrschaft Marsbach vom 24. Oktober 1812 vom
Eichter von Peilstein bis 1804 eingehoben worden ist, berechtigt
zu dem Schlüsse, daß sie zum Großteile von den Tannbergern
herrühren, die nachgewiesenermaßen in dieser Gegend stark
begütert waren und deren Besitz nach dem Tode Chunradts von
Tannberg 1354 an das Hochstift Passau gelangte. Vielleicht be-
finden sich darunter auch noch einige Haichenbacher Güter, aus
dem Kaufe vom 30. Juni 1303 herrührend, die nicht infolge des
Gütertausches vom 22. Mai 1312 an das Kloster Schlägl abgetreten
worden sind. Aus dem letzterwähnten Güterverzeichnisse des
Amtes Peilstein ist auch der interessante Umstand zu ersehen, daß
die Königsteuer zum Teile auch in Naturalien, wie Hühner oder
Käse (Khönigsteuerhenn, Khönigsteuerkhäß) entrichtet werden
konnte.
Die Besprechung der weiteren Erwerbungen der Passauer
Bischöfe gehört nicht in den Eahmen dieser Abhandlung und es
sei diesbezüglich auf das bereits erwähnte ausgezeichnete Werk
Strnadts hingewiesen.
114
Bisher war es den Bischöfen von Passau gelungen, so
ziemlich den ganzen Landstrich zwischen Hz und Großer Mühel
entweder in unmittelbaren Besitz oder unt^r ihre Lehenshoheit
zu bringen, nur bei der Herrschaft Falkenstein war ihnen dies
noch nicht geglückt. Es ist aber wohl als sicher anzunehmen,
daß sie über kurz oder lang Mittel und Wege gefunden haben
würden, auch diese Güter in ihre Gewalt zu bekommen, wenn
nicht in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die allgemeinen
politischen Verhältnisse sich in einer Weise entwickelt hatten, die
ihnen dies zur Unmöglichkeit machten. Nachdem nämlich im
Jahre 1273 Rudolf von Habsburg zum deutschen König gewählt
worden war und den König Ottokar IL 1278 besiegt hatte, über-
gab er seinem Sohn Albrecht das Herzogtum Österreich, das
damals bis an die Große Mühel reichte, und dieser suchte nun
seinen Einfluß auch auf dem Gebiete des Hochstiftes im Mühel-
lande geltend zu machen. Als Anlaß hiezu benützte er die
Achterklärung seines Schwagers König Wenzel IL gegen Zawisch
von Falkenstein und machte sich gewissermaßen zum Acht-
vollstrecker auf deutschem Boden. Er brachte im Jahre 1289
die Burgen Falkenstein und Tannberg durch Gewalt in seinen
Besitz; letztere wurde den Tannbergern wieder zurückgegeben
gegen die Verpflichtung, sie den herzoglichen Söldnern jedesmal
auf Verlangen zur Verfügung zu stellen und nur nach eingeholter
herzoglicher Bewilligung zu veräußern, Falkenstein aber ver-
blieb im Besitze des österreichischen Herzogs. Damit war aber
die Landeshoheit des letzteren im Mühellande tatsächlich be-
gründet und allen weiteren Absichten der Bischöfe auf das
Falkensteiner Gebiet ein wirksamer Riegel vorgeschoben. Als
formeile Anerkennung der österreichischen Landeshoheit seitens
des Passauer Hochstiftes kann die Bedingung des Herzogs von
Österreich beim Abschluß der Schaunburger Fehde 1383 ange-
sehen werden, daß die Rückgabe von Vichtenstein, Wesen, Rana-
riedl, Haichenbach, Riedegg, Markt und Gericht Velden etc. an
den Bischof von Passau nur mit der ausdrücklichen Beschränkung
stattfinde, daß der Bischof ihm mit selben beständig sei und sie
nur an österreichische Dienstleute versetze. Diese Bedingung
wurde auch von Bischof Johann am 12. »Tuli 1884 und von Bischof
Georg am 3. Oktober 1389 anerkannt.^)
*) Strnadt, Landgericht Velden, Seite 223 und 224.
115
Der Markt Peilstein.
Im vorstehenden Abschnitt wurden die Besiedlungsverhält-
nisse des westlichen Mühellandes mit besonderer Rücksicht auf
den am Forst wal de gelegenen Teil desselben besprochen, weil dies
zum besseren Verständnisse der eigenartigen Entwicklung Peil-
steins unter mehreren Grundobrigkeiten notwendig erschien.
Wenn schon überhaupt als feststehend angenommen wird,
daß sämtliche Siedelungen des großen Forstwaldes und seiner
östlichen Ausläufer auf Waldrodungen entstanden sind, so wird
diese Annahme hinsichtlich des Marktes Peilstein durch seinen
Namen geradezu zur Gewißheit gemacht. Peilstein bedeutet
nämlich nach Grimm einen Jagdplatz, auf welchem das Wild
gebeilt, d. h. zustande gebracht und erlegt wurde. Bil, ein altes
Jäger wort, nur mehr übrig in bellen, verbeilen und den Orts-
namen Beilstein, Bilstein. Demnach dürfte unser Peilstein von
diesem verklungenen Jägerworte den Namen erhalten haben,
Schon weiter oben wurde dargelegt, daß jene Siedlungen als
die frühesten anzusehen sind, auf denen die Königsteuerpflicht
haftete, und daß jene Herrschaften als Gründer zu betrachten
sind, an welche diese Steuer zu entrichten war. An der Hand der
in den ürbarien aller in Betracht kommenden Herrschaften ent-
haltenen Königstei:ierverzeichnisse und ergänzt durch die Ver-
gleichung mit den alten Grundbüchern kommen wir nun zu dem
Ergebnisse, daß Peilstein eine Gründung der Falkensteiner ist.
Das Falkensteiner Urbar vom Jahre 1570 im oberösterreichischen
Landesarchiv verzeichnet aus dem Markte Peilstein sieben könig-
steuerpflichtige Güter, nämlich Fol. 131 zwei Untertanen des von
Ödt zu Gözendorf und Lichtenau, auf Fol. 134 zwei Untertanen
der Herrschaft Falkenstein selbst, sowie auf Fol. 140 zwei Häuser
und die Pfarrhof gründe unter der Frühmeßstiftung Neufelden.
Der Umstand, daß nur zwei dieser Güter zu Falkenstein und die
anderen fünf unter andere Herrschaften gehörten, kommt hier
nicht weiter in Betracht, da jedenfalls auch diese fünf Güter
ursprünglich zu Falkenstein gehörten und erst später, lyiit Vor-
behalt der Königsteuer, an andere Herren verliehen oder ver-
äußert w^orden sind. In den alten Grundbüchern ist von diesen
sieben königsteuerpflichtigen Gütern in Peilstein nur bei fünf
die Königsteuer pflicht vorgetragen, während sie bei den weiteren
zwei unaufgeklärterweise nicht ersichtlich ist.
8*
116
Als köiiigsteuerpflichtig scheinen auf: Das Haus Nr. 18
unter Lichtenau, das Haus Nr. 19 und das Pfarrlehen (Nr. 53)
unter Neufelden, dann die Häuser Nr. 30 und 31/32 unter Alten-
hof (Falken stein).
Als zweites königsteuerpflichtiges Haus unter der Herr-
schftft Lichtenau kann wohl nur das Haus Nr. 33 angesprochen
werden, w^elches in dem alten Grundbuche Kollerschlag 1/17,
gleichwie die Häuser Nr. 30 und 31/32 als Eechtlehen aufscheint
und mit dem Namen Pindersölden bezeichnet ist. Im Falken-
steiner Urbar wird aber der zweite königsteuerpflichtige Lichten-
auer Untertan unter dem Namen Sigmundt Pinter aufgeführt.
Da auch die Gutsnamen des Grundbuches bei Haus Nr. 30 und
31/32 mit den Namen im Urbar stimmen, so ist anzunehmen, daß
dies auch bei dem Hause Nr. 33 der Fall ist. Der Umstand, daB
das Haus Nr. 33 im Grundbuche als zur Herrschaft Altenhof
gehörig aufscheint, ist wohl dadurch zu erklären, daß dieses Haus
als ein in der Zeit von 1570 bis zur Anlegung der Grundbücher
circa 1780 an die ursprüngliche Herrschaft zurückgelangtes Lehen
anzusehen ist.
Als die dritte nach Neufelden untertänige Eealität kann
ohne Bedenken das Haus Nr. 38 bezeichnet werden. In dem beim
Magistrat Neufelden geführten Grundbuch lit. c über die Früh-
meßuntertanen zu Peilstein sind nämlich bei acht Häusern Geld-
dienste verzeichnet, welche sie an die „M.artin Bockfuessche
Behausung'^ (Haus Nr. 19) zu leisten hatten, und bei sieben
Häusern ebensolche Dienste, welche zur „Leopold Griesinger sehen
Behausung^' zu entrichten waren. Es kann mit dieser letzteren
Bezeichnung nur das Haus Nr. 38 gemeint sein, weil zur Zeit der
Anlegung der alten Grundbücher Leopold Griesinger Besitzer
dieses Hauses war. Diese Dienste deuten aber darauf hin, daß die
betreifenden Häuser seinerzeit auf Grundstücken erbaut worden
sind, die aus dem Bestände der Häuser Nr. 19 und 38 gebrochen
wurden. Da beim Haus Nr. 19 die Königsteuer nachgewiesen
ist, läßt sich wohl mit aller Berechtigung annehmen, daß als die
dritte königsteuer])flichtige Realität das Haus Nr. 38 an-
zusehen ist.
Die Häuser Nr. 18, 19, 30, 31/32, 33, 38 und 53 dürften
daher als die ältesten des Marktes und als ehemalige Bauerngüter
zu betrachten sein, aus deren Grundbesitz dann später ver-
schiedene Baustellen für weitere Häuser des Marktes gebrochen
WDrdon sind.
117
Pie Gründung von Peilstein ist mit aller Wahrscheinlichkeit
in die erste Hälfte oder in die Mitte des 12. Jahrhunderts an-
zusetzen, aber an derselben sind die niederösterreichischen Grafen
von Peilstein in keiner Weise beteiligt. Die Bemerkung Pill-
weins, „Mühlkreis'", Seite 266, der sich auf Buchinger und
Kleinmayrn bezieht, daß dieses Grafengeschlecht im oberöster-
reichischen Mühlviertel begütert war, ist unrichtig. Buchinger
in seiner „Geschichte des Fürstentums Passau'^, Band I, Seite 143,
sagt hinsichtlich der Grafen von Peilstein: „Ihre Güter lagen
zerstreut im heutigen oberösterreichischen Mühlviertel und noch
rindet sich ein Schloß in Peilstein im Mühlviertel an der Grenze
des heutigen bayerischen Landgerichtes Wegscheid. ^^ Diese ganz
unbegründete Darstellung Buchinger s ist dahin richtigzustellen,
daß die betreifenden Besitzungen der Peilsteiner sich nach Klein-
mayrns „Nachrichten von Juvavia", Seite 401 bis 404, im Mach-
lande, also im unteren Mühlviertel befanden und daß ein Schloß
in unserem Peilstein nie bestanden hat und nicht nachzuweisen
ist; das seinerzeitige Amtshaus des Gerichtes Peilstein, das
mancherseits als Schloß angesehen wurde, ist ein solches nie
gewesen. Auch die bei Buchinger, Seite 272, aufscheinende
Bemerkung, daß Herzog Friedrich von Österreich im Jahre 1310
dem Hochstift einige zu Peilstein gehörige Güter verkauft habe,
ist eine irrige und bezieht sich nicht auf unser Peilstein, sondern
auf jenes in Niederösterreich. Nach dem Aussterben der nieder-
österreichischen Peilsteiner verpfändete am 2. Oktober 1310
Herzog Friedrich dem Bischof Wernhart von Passau und
Chunraten von Chappel seine Einnahmen („Dienst und allen
nutz'O zu Peylstayn und für allen Entgang daran« die Maut zu
^lauthusen. Aber schon im nächsten Jahre am 23. April ver-
kaufte er sein Haus zu Peylstain samt Gericht, Urbar und allen
Gülten, wie es der Toppler innegehabt, um 1600 Pfund Passauer
Pfennig an diese beiden und am 18. September desselben Jahres
bekennt Chunrat von Chappel, daß der Bischof ihm seinen Anteil
an der Burg weiter verkauft habe. ^) Diese Urkunden, deren
erste von 1310 auch in die Lamprechtsche Matrikel von Ober-
österreich unter Bezug auf Buchinger Aufnahme fand, beziehen
sich aber, wie schon gesagt, auf das Peilst^in in Niederösterreich,
w^as durch die Urkunde vom 28. Oktober 1346 bewiesen wird,
worin Eberhard von Kapellen bezeugt, daß er ehemals Peylstain
^) Allgem. Reichsarchiv München, Hochstift Passau, Urk.-Fasz. 90
(Peilnstein, Partenstein und Haunstein).
118
und „alles gericht, stockh vnd Galten vnd waz daf zu gehört, daz
emal in das Lantgericht gehört hat" innegehabt hat.^)
Die Annahme, daß die Gründung von Peilstein in die Mitte
oder in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zu setzen sei.
gründet sich auf drei Eintragungen im Passauer Traditions-
kod^x V, von denen die erste auch im oberösterreichischen
Urkundenbuch I, 523, enthalten ist, und zwar:
Fol. 94 1 des Or.
„Notum sit tani presentibus quam futuris, quod Heinricus
de peilenstein traditit super aram prothomartiris stephani Hart-
wicum et uxorem suam Mathildim et Heremannum filium suum.
et filiam suam Hemmam et engelscalcum, Mathildim, Bertam,
Rihwip. Huius rei testes sunt. Rotholfus et heinricus cives. Pabo.
Albertus. x\lbero. Olricus scobro. Godefridus. Herebordus. Liv-
bertus. Pero. Chetcelo. Sifridus. Gerhardus Walconus. Sigo-
hardus. Conradus. Conradus."
(Kund sei sowohl den Mitlebenden wie den Nachkommen,
daß Heinricus de peilenstein auf den Altar des Erzmärtyrers
Stephanus iibergeben hat den Hartwicus dessen Frau Mathildis,
dessen Sohn Heremann und dessen Tochter Hemma, sowie den
Engelscalcus, die Mathildis, Berta, Rihwip. Zeugen dieser Über-
gabe sind: Rotholfus und Heinricus, Bürger etc.)
Ad marg. des Codex in der Höhe von Bertam, Rihwip steht:
Marquardum fratrem eins = Marquard ihrem Bruder.
Fol. 107 ^ unter den Marginal noten :
„Notum sit etc. quod pero de peilestein est censualis sancti
JStephani ad censum V denatiorum.'^ (Bekannt sei, daß Pero von
Peilstein zinspflichtig ist dem heiligen Stephan zum Zins von
5 Denaren.)
Fol. 115 \
„Herwordus de Saerlinspach censualis V den. Leo cen-
sualis V den. Gertrut, Leupold de Peilstein V den. Heinricus \'
den. Maehtild V den. Chunegunt V den. Gerlint V den.
(Herbordus von Sarleinsbach zinspflichtig zu 5 Denare n.
Leo zu 5 Denaren Gertrut, Leupold von Peilstein zu 5 Denaren,
Heinrich 5 Den., Mathild 5 Den.. Chunegund 5 r)en., Gerlint
5 Denar.) 2)
Nachdem in diesen Notizen auch Sarleinsbach genannt wird.
*) OberSsterreichiwhes l;rkundenlmch, VI., Seite 565.
') Fol. 107 und 115 nach einer Kopie des Herrn Viktor Baron Handel-
Mazzetti.
119
und zwai- in unmittelbarer Verbindung mit Peilsteih, unterliegt
es keinem Zweifel, daß dieselben sich auf unser oberösterreichi-
sches Peilstein beziehen.
Diese drei Traditionsnotizen können als die ältesten bisher
bekannt gewordenen Nachrichten über Peilstein angesehen
werden, denen gewissermaßen Urkundencharakter zukommt. Die
erste stammt aus der Mitte oder dem Ende des 12. Jahrhunderts
und ist im oberösterreichischen Urkundenbuch I, 826 (Eegister),
schon auf circa 1150 angesetzt. Die zweite ist ebenfalls noch in das
12. Jahrhundert gegen Ende und die dritte in das erste Drittel
des 13. Jahrhunderts zu setzen. Der in der ersten Notiz auf-
scheinende Heinrich von Peilstein ist wahrscheinlich als Gemein-
freier anzusehen, obwohl eine Standesbezeichnung wie nobilis oder
liber fehlt, doch läßt sein Besitz von Eigenleuten, die er der Kirche
übergibt, dies vermuten ; gleichwohl könnte er auch ein Unfreier
gewesen sein, da auch solchen der Besitz von Eigenleuten nicht
verwehrt war, wah-rscheinlicher ist jedoch das erstere, weil gegen
eine Unfreiheit der Besitz so vieler Eigenleute, deren er sich ent-
äußert hatte, spricht. Derselbe könnte wohl auf einem der als
Eechtlehen bezeichneten Güter (Haus Nr. 30, 31/32 oder 33)
seßhaft gewesen sein. Die als Bürger (cives) bezeichneten Zeugen
Eotholfus und Heinrich sind wahrscheinlich Passauer Bürger,
da zu jener Zeit in unserem Mühellande, vielleicht mit Ausnahme
von Velden, Städte oder Märkte noch nicht bestanden.
In den in der zweiten und dritten Notiz auftretenden
Personen haben wir sogenannte Zensualen, besitzlose Freie oder
Freigewordene, zu sehen, die, um sich gegen weltliche Große zu
sichern, sich in den Schutz der Kirche gegen Kopfzins über-
geben haben.
Bis in das 14. Jahrhundert hinein dürfte Peilstein nur als
kleine Dorfsiedelung bestanden haben und erst als sich einiger-
maßen ein Verkehr vom Kloster Schlägl aus zur oberen Donau, in
der Kichtung Peilstein — Wegscheid — Obernzeil, zu entwickeln
begann, hat dies zweifelsohne auch zur weiteren Entwicklung
Peilsteins beigetragen. Damals hatte der Salzhandel für die
Verkehrswege oftmals eine geradezu richtunggebende Bedeutung
und als die Herzoge Otto und Heinrich von Bayern 1327, 25. Mai,
und 1334, 21. April, dem Kloster Schlägl die Erlaubnis erteilten,
Salz von Passau mautfrei abzuführen, benützte dieses aller Wahr-
scheinlichkeit nach statt des bisherigen weiten Umweges über
Obermühl — Velden, den kürzeren Weg über Obernzeil und Peil-
120
stein, wodurch der Wasserweg auf der Donau um mindestens
zwei Drittel gekürzt wurde. Für diese Vermutung spricht der
Umstand, daß der Markt Velden mit dem Kloster Schlägl unt€r
dessen Propst Ulrich I. (1304 — 1338) einen Streit wegen der
Straße hatte, die von Schlägl über Peilstein nach Passau führte^).
De^ Markt Velden hatte nämlich auf Grund der von Bischof
Wernliart von Passau „an sand pollten tag drewczehenhundert
Jar an aindlef Jar (1311) ausgestellten Urkunde -) das Stapel-
recht für den Warenverkehr auf der ganzen Strecke zwischen
Passau und Linz und auf Grund derselben erhob er, den Straßen-
zwang geltend machend, wahrscheinlich Einspruch gegen die
vorerwähnte Umgehung. In welcher Weise die Interessen des
Marktes Velden gewahrt wurden, ob vielleicht durch die Er-
richtung der Maut in Peilstein, die in diese Zeit fallen dürfte,
oder sonstwie, läßt sich nicht feststellen. Möglicherweise läßt sich
die Erwerbung der sechs königsteuerpflichtigen Güter in Peilstein
und Exenschlag durch den Markt Velden- (später. Frühmeß-
stiftung), als Entschädigung für den teilweisen Verlust des
dortigen Salzhandels, auf diesen Straßenstreit zurückführen. Daß
diese Mehrung des Verkehrs die Entwicklung Peilsteins günstig
beeinflussen mußte, läßt sich wohl voraussetzen.
Eine Vergrößerung der Ortschaft Peilstein scheint zuerst
nur auf dem Territorium des Hochstiftes Passau stattgefunden
zu haben, das ja bestrebt gewesen war, seine Besitzungen mit dem
Aufwände aller Mittel und über seine Kräfte zu vermehren, su
daß es in arge Finanznöte geriet und zu Güter Verpfändungen
schreiten mußte. Es verpfändete das Gericht Peilstein an Lienhart
Swenntner und seine Hausfrau Kathrei um 60 Pfund Wiener
Pfennig und diese übergaben es wieder „an sand galten tag"
(16. Oktober) 1373 an Andre den Gruber, Marschalk des Bischofs
xVlbrecht von Passau um die Pfandsumme.^)
Um die Wende des 14. zum 15. Jahrhundert dürfte in
Peilstein bereits die Kirche erbaut worden sein, denn obwohl das
Vikariat daselbst erst circa 1430 gegründet worden ist und erst
1444 ein ständiger Seelsorger dort vorkommt, wurde Peilstoin
schon früher als Pfarre genannt."*) Peilstein gehörte vorher zur
/) Pröll, Geschichte des Prämonstratenserstiftes Schlägl. Seil«- 4'.'
uod 50.
') Allgem. Reichsarchiv München, Bischof Leonhardbiich.
•) Allgem. Reichsarchiv München. Hochstift Passau. Uik.-F;i-/ '.'i».
*) ^irnndt. \'f!(l»'ii. Sf»it(> 103.
121
Pfarre Sarleinsbach, die ihrerseits früher zur Pfarre Pfarr-
kirchen gehört hatte und bis 1280 eine Filiale derselben war.^)
Eine Urkunde über die Vikariatstiftung befindet sich weder
im Diözesanarchiv in Linz, noch im Pfarrarchive Peilstein. Die
Pfarrmatriken beginnen, und zwar das Taufbuch 1612, das
Trauungs-, sowie das Sterbebuch 1619.
Daß die Errichtung einer Pfarre auf die Entwicklung des
Ortes von großem Einflüsse sein mußte, läßt sich voraussetzen,
aber noch bis zum Ende des 15. Jahrhunderts scheint diese gar
nicht bedeutend gewesen zu sein, wie sich aus dem Stande der
nach Neufeiden untertänigen Häuser erkennen läßt. Die Bürger
von Neufelden stifteten nämlich in ihrem Markte eine Frühmesse
mit einem eigenen Benefiziaten und für den Unterhalt desselben
Viädmeten sie mit Stiftbrief „an St. Ursulatag^^ 1501^) ein eigenes
Haus und verschiedene Grundstücke, Güter, Zehenten und Gärten,
darunter auch die drei nach I^eufelden untertänigen Güter in
Peilstein, nämlich das „Guett zu Päälstein da Hannß aufsützt.
Item mehr ain Guett daselbst, daß Pfarlehen genanndt. Item
aber ain Guett daselbst, daß Schneider lehen", welche weiter oben
schon als mit den Häusern Nr. 19, 38 und 53 als identisch nach-
gewiesen worden sind. Auf solchen Grundstücken nun, die von
diesen Häusern abgetrennt wurden, entstanden im Laufe der
Zeit mehrere Häuser, die wieder nach Neufelden grunduntertänig
waren und im Grundbuche C des Magistrates Neufelden auf-
scheinen, das über die Güter dieser Frühmeßstiftung bestand.
Aus dem Umstände, daß diese neueren Lläuser in dem erwähnten
Stiftbriefe nicht vorkommen, zu dieser Stiftung aber doch grund-
untertänig waren und eine spätere Zustiftung ausgeschlossen ist,
ist der Schluß berechtigt, daß sie erst nach 1501 entstanden sein
konnten.
In dem erwähnten Grundbuch sind an Dienstbarkeiten ver-
zeichnet: Bei Haus Nr. 20 an Martin Bockfues 4 kr., bei Haus
Nr. 21 an Martin Bockfues 4 kr., bei Haus Nr. 26 zu Griesingers
Haus 4 kr., bei Haus Nr. 27 zu Griesingers Haus 3 kr., bei Haus
Nr. 28 zur Martin Bockfuesschen Behausung 15 kr., bei LIaus
Nr. 37 zu Griesingers Haus 2 kr., bei Haus Nr. 39 zu Leopold
Griesingers Behausung 1 kr. 2 Pf., bei Haus Nr. 40 zu Leopold
Griesingers Behausung 7 kr. 2 Pf., bei Haus Nr. 41 zu Griesingers
Haus 4 kr., bei Haus Nr. 42 zum Bockfues-Haus 4 kr., bei Haus
^) Diözesan-Schematismus.
'"*) Siehe Haßleder, Geschichte des Marktes Neufelden, Seite 223.
122
Xr. 45 zu Hl Bockfues-Haus 4 kr., bei Haus Nr. 47 zur Leopold
Grieeingersohen Behausung 4 kr., bei Haus Nr. 48 zur Martin
ßockfuessc'hen Behausung 4 kr., bei Haus Nr. 49 zur Martin
Bockfuesschen .Behausung 4 kr., bei Haus Nr. 59 zur Martin
BockfueBSchen Behausung 3 ii. 3 kr. Aus diesen Dienstbarkeiten
ist«zu ersehen, daß die Häuser Nr, 20, 21, 28, 42, 45, 48, 49 und
59 auf Grundstücken aus dem Hause Nr. 19 und die Häuser
Nr. 26, 27, 37, 39, 40, 41 und 47 auf Grundstücken aus dem
Hause Nr. 38 entstanden sind, da zur Zeit der Errichtung des
alten Grundbuches und Vortragung der erwähnten Dienst-
barkeiten in demselben Martin Bockfues Besitzer des Hauses
Nr. 19 und Leopold Griesinger Besitzer des Hauses Nr. 38 war.
Die seinerzeit ebenfalls nach Neufelden grunduntertänig ge-
wesenen Häuser Nr. 22, 34, 46 und 51 sind teils auf Grund-
stücken, die direktes Eigentum der Frühmeßstiftung waren, teils
auf anderen ledigen Grundstücken erbaut worden, wie aus den
Baubewilligungen vom 22. Juni 1707 und 10. April 1758 ^) ge-
schlossen werden kann. Der Lage nach könnte Nr. 34 wohl auch
auf Griesinger sehen Grund erbaut worden sein. Aus dem Pfarr-
lehen scheint keine Abtrennung stattgefunden zu haben.
Die Häuser Nr. 23, 24, 25, 29, 43 und 44, die zur Herrschaft
Altenhof gehörten und im Grundbuch Kollerschlag vorgetragen
waren, sind sicherlich auf Grundstücken erbaut worden, die
vormals zu den Häusern Nr. 30 oder 31/32, eventuell 33 gehört
hatten. Bei den zur Herrschaft Tannberg (Marsbach) grund-
untertänig gewesenen Häusern Nr. 1 bis 17, 35, 36, 50, 52 und
54 bis 69 dürfte ihre allmählige Entstehung in ähnlicher Weise
geschehen sein, nur läßt sich dies nicht mehr urkundlich nach-
weisen, weil die alten Grundbücher diesbezüglich keine Anhalts-
punkte bieten.
Das Marsbacher Urbar von 1667 verzeichnet unter der
Herrschaft Tannberg, Gericht Peilstein, in der Ortschaft „Aigen-
Peilstein" 21 Untertanen mit 20 Häusern und 1 Brandstatt.
Nach Strnadts mehrerwähnten Abhandlung Seite 140, 141
wurden die Pflege und das Landgericht Velden 1393, 14. Sep-
tember, die Feste Tannberg samt Urbar (worunter das Gericht
Peilstein) 1421, 13. August, an Andreas Herleinsberger ver-
pfändet; erst im Jahre 1503 gelang dem Hochstifte die Wieder-
einlösung. Dif Pflege Tsinnberg wurde dem Achnz Prcmbser an-
') Frillimeß-J^rotokolh» im Miirklnrchiv zu ^{tMltelden.
123
vertraut und ihm einige Jahre später auch Velden dazugegeben.
Xach seinem Tod erhielt beide Pflegen samt der Maut zu Peil-
stein Egidi Tettenhaimer, 1516, der als Pfleger im Dezember 1517
vorkommt, hierauf Wolf Elrechinger zu Mamling, 1520. Dem
Nachfolger des letzteren Hans Stadler zu Ernegk wurde laut
Keverses 1522, G. Jänner, hiezu auch noch das Schloß Marsbach
in Bestand verlassen. Montag nach Erhardi, 1525, wurden da-
gegen an Hans Nußdorf er zu Tuttling nur mehr Tannberg und
Velden übergeben, nachdem schon am Freitag nach Pauli Bekeh-
rung desselben Jahres die Pflege Marsbaeh abgesondert an
Lam2)recht Haunreiter verliehen w^orden war. Auf den Nuß-
dorf er, der zuletzt 1528, 11. Februar, als Pfleger zu Tannberg
erscheint, folgte in der Pflege Tannberg noch Wolf Herleinsperger
zu Altenhof (Urkunde 1529, 25. März), wogegen Velden schon
1528 zur Pflege Marsbach gezogen wurde und bei dieser fortan
\erblieb. Endlich wurde auch Tannberg, wohin 1503 der Sitz
des Landgerichtes gewandert war, noch vor 1538 mit Marsbach
vereinigt, denn im letzteren Jahre wird Christoph Liebenauer
bereits als Pfleger zu Marsbach, Tannberg und Velden genannt.
Da das Gericht Peilstein ein Bestandteil der Herrschaft
Tannberg war und ein Großteil des Ortes Peilstein diesem
Gerichte, also der Herrschaft Tannberg grunduntertänig war,
wechselte mit den vorstehenden Veränderungen auch der Sitz der
Grundherrschaft für diesen Ortsteil, während er für den Teil, der
zur Frühmeßstiftung Neufelden oder nach Falkenstein-Altenhof
gehörte, stabil blieb. Die Verwaltung von Peilstein in Hinsicht
auf die niedere Gerichtsbarkeit war demnach, entsprechend dem
Untertänigkeitsverhältnis, eine geteilte. Für die Frühmeßunter-
tanen war das Marktgericht Neufelden die erste Instanz für die
niedere Gerichtsbarkeit und das adelige Richteramt; für
Besehwerden oder Rekurse in allen diesen Angelegenheiten war
aber die jeweilige passauische Pflegschaft die zweite Instanz; sie
wählten sich auch ihren Richter, welcher der Bestätigung des
Marktgerichtes Neufelden bedurfte und als Organ desselben galt.
Für die Unter tane^i des Gerichtes Peilstein war jedoch jene
Pflegschaft, der die Herrschaft jeweilig unterstand, die unmittel-
bare Behörde. Die Gerichtshoheit für die Untertanen des
Gerichtes Peilstein und der Frühmeßstiftung Neufelden bildete
das passauische Landgericht Velden, dessen Umfang von der
Ranna bis zur Großen Mühel reichte. Die Herrschaft Falkenstein
nahm die Gerichtshoheit über die eigenen Untertanen für sich
124
selbst in Anspruch und die landesfürstlichen Pfleger daselbst
duldeten keinen Eingriff des Landrichters von Velden auf herr-
schaftlichen Grund und Boden; es dürfte bezüglich der Falken-
st-einischen Untertanen in Peilstein dieselbe Rechtsübung bestanden
haben wie bei jenen von Pohrbach, Lembach, Hofkirchen usw.
Gegen diese wurde die gerichtliche Untersuchung in Falkenstein
selbst geführt und erst dann, wenn sie in der Schranne zu Hof-
kirchen schuldig erkannt und zum Tod verurteilt waren, wurden
sie an den Landrichter in J^eufelden zur Vollstreckung des Todes-
urteiles ausgeliefert. Das Marsbacher Urbar enthält darüber
nähere Bestimmungen. Aus dieser Pechtsgewohnheit scheint sich
später die volle Landgerichtshoheit von Falkenstein (Altenhof)
herausgebildet zu haben und bei der Anlegung der Grundbücher
im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde in diesen bei den
Untertanen in Peilstein die Herrschaft Altenhof als zuständiges
Landgericht aufgeführt.
Für die gemeinsamen Ortsangelegenheiten Peilsteins war
die jeweilige passauische Pflegherrschaft, also seit 1538 'Mars-
bach, und der bezügliche Ortsrichter die führende Behörde. x\ls
infolge der unter Maria Theresia und Kaiser Josef IL ein-
geführten Keformen in der staatlichen Verwaltung die Distrikts-
Kommissariate errichtet wurden, wurde auch Peilstein der Sitz
eines solchen mit dem Amtsbereich der Pfarren Peilstein, Jul-
bach und Kollerschlag mit den Steuergemeinden Julbach,
Kicking, Kirchbach, Kollerschlag, Kraml, Nebelberg und
Peilstein.
Im Marsbacher Urbar von 1667 wird Peilstein als
„A i g e n^^ bezeichnet. Ebenfalls als solches erscheint es noch
im Lehenbrief vom 9. Februar 1694 des Bischofs Johann Philipp
von Passau für Johann Ludwig Freiherrn von ödt auf Gözendorf
und Helfenberg und dessen Vettern Erasmus, Anton und Hans
Albrecht über nachbenannte „Stück und Zehent, passauische
Lehen: ein Lehen darauf Georg Perger sitzt und ein Lehen so
Eustach Burger besitzt, auf des Pfarrers Lehen und auf vier Hof-
titetten zu Peilienstein im A i g e n, auf der einen Ambrosy Prein,
der anderen Georg Capeller, der dritten Christoph Khöi)finger
und der vierten Urban Räninger anietzo geseßen, — so nach Ab-
sterben seines Bruders Raimund Acliillis Froilierrn von Odt auf
sie ordeutlicli koniidcn." M Dngoiicn wird es in doni Lclionltriefo
*) Allgeiu. KuicÜÄurchiv Miiuchoii, lloclistift Tussau, Lrk.-Fasz. tiUls.
125
ddo. Passau 18. Juli 1758 des Bischofs Josef Dominik auf Franz
Karl Reiehsgrafen von Ödt und dessen Hausfrau Maria Johanna
Gräfin von Ödt über verschiedene Stücke und Zehente ^) schon als
Markt bezeichnet. Im Frühmeßprotokolle des Marktgerichtes
Neufelden II, Seite 90, am 5. April 1742 wird Peilstein ebenfalls
schon als Markt bezeichnet und im selben Protokolle, Seite 2, am
18. Oktober 1737 kommen schon die Bezeichnungen „Bürger"
und „bürgerliche Behausung'^ vor.
Eine Vereinigung einer Anzahl von Hausbesitzern in Peil-
stein erhielt im 17. Jahrhundert die Gerechtsamkeit des Bier-
brauens und kaufte zu diesem Zwecke das Haus Nr. 12 an. Es
muß dies jedenfalls vor 1661 geschehen sein, weil am 23. März des
genannten Jahres „Eine gantze Preugemain zu Pallstain^*^ an
Josef KampmüUner, erzfürstlicher Herrschaftsrichter und
Mautner zu Peilstein und seine Ehegattin Salome den an das
Brauhaus anstoßenden Garten verkaufte.^) Auch im Marsbacher
Urbar, unter Herrschaft Tannberg, Gericht Peilstein, wird dieses
Brauhaus schon erwähnt, wo es heißt: „Hans Gruber, Ain
Gemain allda (Güldt vom Preuhauß 1 fl. 10 kr., Eoboldt dem
Richter wie ein ieder 2 Tag, Landsteuer 6 ß 20 4 , Ristgeldt
1 fl. 2 ß — ^.''
Aus der oben erwähnten Vereinigung ging die sogenannte
Marktkommune hervor, die brauberechtigten Hausbesitzer
w^urden Bürger genannt und auf dieser Basis hat sich anscheinend
die Bezeichnung Markt entwickelt. Dieses Gewohnheitsrecht
w^urde durch den Privilegienbrief des Kaisers Josef I. ddo. Wien,
4. Mai 1708, sanktioniert, in dem es heißt: „Bekhennen öffentlich
mit diesem BrietT, und thun Kund allermäniglich, daß Hnß N.
Richter und die ganze Gemeinde zu Peillenstein aller unter-
thänigst zu vernehmben gegeben, Waßgestalten sie schon von
vielen Jahren vermuethlich durch Feuers-Brunsten und feindliche
Einfähl aller gehabten Brieflichen Dokumenten genzlich ver-
lustiget worden, und obzwar sie bey solchen noch von ihren Vor-
fahren erlittenen Verlurst zu Darthuung einiger Spezial-Frey-
heiten kein Original zu produzieren hetten, so zeigeten doch die
Überschriften, auch der Inhalt angeführter von denen Land-
schaftsverordneten Unseres Ertzherzogthumbs Österreich ob der
Ennß ergangenen Erinderungs-Dekreten, daß erwehnter in
Österreich ob der Ennß gelegene Ort Peillenstein kein Dorff',
^) Ebenda, Urk.-Fasz. 2124.
^) Marktarcliiv Peilstein, Original-Kaufvertrag, Siegel fehlt.
126
sondern ein Marekht wäre: Weillen dan ihnen gebühre zu
gehorsanibster Volge Unserer, wegen Conürmirung deren Privi-
legien außgegangenen Kayser- und Landtsfürstl. Generalien, umb
die Erneuerung ihrer Marckhts-Freyheit und Conürmirung deren
habenden Privilegien sich zu bewerben. Als haben uns dieselben
ollerunterthänigist gebetten, Wir geruheten gemalten Marckhts-
Freyheit dergestalten, daß besagter Orth Peillenstein für einen
Marckht und sie Supplikanten als Inwohner für Bürger gehalten
wurden, allergnädigst zu vernewern, auch in Erwegung, daß,
weilen berührter Orth an der Straß gelegen, sie sehr schwäre
Durchzug und andere onera ertragen müeßen, ihre Privilegia,
bef orderist aber die Bierpreu-Gerechtigkeit, in deren Poßeß und
v.ürckhlichen Vebung sie ständen, aller mildest zu conti rmiren
u. s. w. ^)
Nachdem infolge des Friedens von Luneville, 9. Februar
1801, das geistliche Fürstentum Passau säkularisiert worden war,
fiel die Herrschaft Marsbach als kaiserliches Kameralgut an
Österreich und infolge landrechtlichen Dekretes vom 6. September
1811 wurde das Gericht Peilstein von dem Bestände der übrigen
Herrschaft abgetrennt und in der o.-ö. Landtafel von Tom. a I,
Fol. 523, auf Fol. 530 übertragen, dann mit Kaufkontrakt vom
19. November 1812 an Josef Sengl, Hausbesitzer zu Steyr, ver-
kauft, von dem es infolge Lizitations-Protokolles vom 28. No-
vember 1832 an Johann Lausecker überging. Der Bestand dieser
kleinen Herrschaft, deren Untertanen schon weiter oben nach
Ortschaften geordnet angeführt worden sind, verminderte sich
jedoch beständig und als auch infolge der Ereignisse des Jahres
1848 die Ablösung der untertänigen Leistungen in Geld durch-
geführt worden war, wurde der Best dieses Dominikalgutes
mittelst Kaufvertrag vom 31. Oktober 1865 an Georg und Anna
Maria Hoheneder verkauft, auf Grund des Protokolles d. d. Rohr-
bach, 11. Jani 1879, in der Landtafel gelöscht und in das Grund-
buch der Katastergemeinde Kirchbach, Einlagezahl 158, unter
der Bezeichnung „Forsthäusel Nr. 43 zu Kirchbach" übertragen.
Der ursprüngliche Bestand dieser kleinen Herrschaft zur
Zeit ihres Verkaufes seitens des Staates läßt sich aus einer Aus-
schreibung für die auf den 16. März 1812 anberaumten Lizitation
ersehen, welche von der Hofkommission für den Verkauf von
*) Marktarchiv Peilstein, Original auf Pergament mit gut erhaltenem
großen Siegel, ebenso die Bestätigungsbriefe von Kaiser Josef II., Wien
11. November 1785, und Kaiser Franz II., Wien 22. Februar 1793.
12T
Staatsgütern ausging.^) Nach derselben war dieses Staatsgut,
das kein eigenes Schloßgebäude hatte und worauf keinerlei Lasten
hafteten, auf 24.585 Gulden Einlösungsschein geschätzt und um-
faßte folgende Bestandteile:
1. Die Grundherrlichkeit über 122 behauste Untertanen und
21 ledige Grundstückbesitzer und die Zug-, Hand-, Jagd- und
Weinfuhrrobc»t, welche mehrere der dortigen Untertanen nebst
dem schon bestimmten Robotgelde zu leisten haben. Diese Robot
ist eine grundbücherlich vorgemerkte Verbindlichkeit, von den
Untertanen um einen paktierten Geldbetrag per 187 fl. SO^/g kr.
abgelöset ; jedoch mit der Bedingnis, daß sowohl die Zug-, Hand-,
Jagd- und Weinfuhrrobot von jedem Untertan entweder in natura
oder nach dem ebenfalls im Grundbuche bestimmten Geldbetrag
für den Fall geleistet werden muß, wenn die Herrschaft dieser
Robot bedarf.
2. Ein Grundbuch mit hundertdreiundvierzig Gewahren.
3. Die Abhandlungsgebühren, hierunter auch das fünf-
prozentige Mortuar sowohl von Mobiliar- als Immobiliar-
vermögen, die Veränderungsgebühren hingegen vom bloßen
Reale. Bei Zuheiratungen aber wird nach dortiger Observanz,
welche sich aus den vorhandenen Protokollen von 1730 an dartut,
gar kein Freigeld abgenommen.
4. Von 24 Untertanen insbesondere die Lehensgebühren.
5. Die Vogtei über die Pfarre und Schule in Peilstein und
Expositur Julbach nebst Schule.
6. Das Distrikts-Kommissariat über drei Pfarreien und das
Leitungsgeschäft über sieben Gemeinden.
7. Die Tazgerechtigkeit bei der Bürgerschaft zu Peilstein
und bei dem Wirte zu Julbach, welche schon seit mehr als siebzig
Jahren um einen immer gleichen Betrag verbeständet ist.
8. Ein Jagdbezirk von sechs Stunden, worin dem inkame-
rierten Gute das ausschließende Recht zu jagen, in anderen be-
nachbarten Hölzern aber nach der zu jedermanns Einsicht efFen-
stehenden Beschreibung die Mitjagd zusteht.
9. Die Fischereigerechtigkeit teils ausschließend, teils
gemeinschaftlich auf der Kleinen Mühel, der Blumau oder Forst-
bachl, dem Höllbachl, Halsbachl und dem Garatschläger oder
Mühlbachl nach den in der Beschreibung enthaltenen Orten.
^) Mühlviertler Nachrichten Nr. 44 vom 1. November 1912.
128
10. Einzelne AVies^ runde. ziiMinniKU T--/,.,^ Joch 21^/^
Qiiadratklafter.
11. Eine Waldung von 32^^/,54 Joch und 5 Quadratklafter.
Seit der Konstituierung- der politischen Gemeinden und der
kaiserlichen Behörden im Jahre 1850 untersteht Peilstein in allen
staatlichen Verwaltungs-Angelegenheiten der k. k. Bezirks-
hauptmannschaft Bohrbach und in den gerichtlichen Angelegen-
heiten dem k. k. Bezirksgerichte ebenda.
In dem vorstehenden x^bschnitte wurde die Entwicklung
Peilsteins hauptsächlich in ihren rechtlichen Beziehungen be-
sprochen und wenn schon diesbezüglich 'die vorhandenen urkund-
lichen Xachriehten nur spärliche sind, so ist dies noch mehr hin-
sichtlich der kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnisse der
Fall. Da Peilstein zum größten Teile in den Bestand der
passauischen Herrschaften gehörte, so mögen wohl im Allgemeinen
Reichsarchiv in München, in verschiedenen Faszikeln zerstreut,
noch manche für unser Thema interessante Aktenstücke vorhanden
sein, aber da es nicht Zweck dieser Abhandlung ist, eine umfang-
reichere Ortsgeschichte zu liefern, so sollen auch die jeweiligen
kulturellen und wirtschaftlichen Zustände und Geschehnisse nur
in aller Kürze noch behandelt werden.
Die Gründung des Pfarrvikariates wurde bereits besprochen
und bald nach diesem dürfte auch die Schule entstanden sein, weil
nach den alten Schul vor Schriften überall dort wo eine Pfarr-
kirche oder selbst nur eine besetzte Kapelle war, eine Schule vor-
handen sein mußte oder doch sollte.^) Urkundlich wird die Schule
schon im oftzitierten Marsbacher Urbar von 1667 erwähnt, wo es
in dem Verzeichnis der Untertanen des Gerichtes Peilstein bei
„Aigen Peilstein" heißt: „Die Zechleuth St. Egidi Gottshauß
(dienen von der Schuel Jährlich Güldt 10 i^^)/' Sie wird aber auch
schon zur Zeit des Bauernaufstandes 1595 — 1597 ei'wähnt.^)
Die Religionswirren und Bauernaufstände, die im 16. und
17. Jahrhundert ganz Oberösterreich und insbesondere auch das
obere Mühlviertel aufwühlten und durchtobten, haben sich aucli
bis Peilsrein ausgedehnt. Da aber die diesbezüglichen Ursachen
und Ereignisse in den Werken verschiedener Forscher, wie
Czerny, Strnadt, Stieve etc., eingehend behandelt worden sind, so
mögen hier nur jene Begebenheiten kurz erwähnt werden, die
sich speziell in oder bei Peilstein ereignet haben.
M Schiff mann, Das Schulwesen im Lande ob der Enns, Seite 10.
») Czerny, Bauernaufstand 1505— 1.-397, Seite 211.
129
Einer der eifrigsten Anhänger der evangelischen Lehre war
Benedikt Gstettner ; er war ein gebürtiger Sarleinsbacher und
drircii zwölf Jahre Pfarrer in Peilstein, bis er im Jahre 1593 sich
oflen zur neuen Lehre bekannte und nach Sarleinsbach über-
siedelte. Der nach Peilstein versetzte Pfarrer Leopold Huber
wurde aber von der größtenteils protestantischen Bevölkerung
daselbst nicht geduldet und zur Flucht nach Passau gezwungen,
worauf die Peilsteiner den Prädikanten Martin Hell aus Böhmen
einsetzten, nachdem sie den Pfarrhof mit Gewalt geöffnet hatten ;
sie verjagten auch den katholischen Schulmeister und nahmen
einen evangelischen auf.
Gewaltsamer Widerstand gegen herrschaftliche Ver-
fügungen kam mehrfach vor. So wurde im Juni 1597 der
Ptleger von Marsbach Georg Tattenpeck, als er mit seinen Leuten
eine Streifung unternahm, bei Nebelberg, Pfarre Peilstein, von
Bauern überfallen und zur Flucht genötigt, w^obei mehrere
Leute Tattenpecks, darunter auch der Marktrichter von Neu-
felden, Hans Eeutter, erschlagen wurden. Die Bauern Thomas
Gumpmüller und Christoph Merzinger, welche den Hans Eeutter
haben erschlagen helfen, wurden, der erstere am 18. Juli zu
Rohrbach und der andere den 20. Juli zu Waldkirchen, gehenkt.
Im gleichen Monat noch nahm Obrist Gotthard von Starhemberg,
dem die Paziiizierung des Mühlviertels übertragen war, nebst
arideren Pfarren auch Peilstein in Eid und Gelübd. ^)
Der große Bauernaufstand im Jahre 1626 wurde in der
Hauptsache südlich der Donau ausgefochten, aber trotz seiner
kurzen Dauer im Mühlviertel hatte er doch gerade für Peilstein
traurige Folgen. Hnter der Führung des David Spat sammelten
sich die Bauern bei Peilstein, wo sie die Kaiserlichen in die
Flucht trieben und sodann beim Schloß Berg bei Eohrbach ein
Lager bezogen ; sie wurden aber am 22. Oktober bei Haslach,
am 23. bei Peilstein und am 24. bei Berg geschlagen, worauf der
Aufstand im Mühlviertel erlosch. Bei diesen Unruhen wurden
das Kloster Schlägl, das Aigen-Peilstein und das Schloß Berg
von den Bauern niedergebrannt. ~)
Die furchtbaren Kämpfe, welche in Oberösterreich infolge
der Eeligionswirren und Bauernaufstände stattgefunden hatten,
') Czerny a. a. 0., Seite 62—65, 211, 323—327.
-) Bericht der Kommissäre Propst Martin von Schlägl, Joh.' Florian
Freiherr von Sprinzenstein und Erasm. von Ködern vom 11. Oktober 1632.
Oberösterreichisches Landesarchiv, G. XXIV, Seite 439.
9
130
hatten das Land in Jammer und Elend gestürzt ; viele Ort-
schaft en waren halb zerst<5rt und fast entvölkert und durch die
äußerst strenge Durchführung der Gegenreformation wurden
viele Bewohner zur Auswanderung gezwungen. Aber trotz all
dieser Not hörten die fortwährenden Einquartierungen und
Dnrchmärsclie von Militär nicht auf und die verwilderten
Soldaten hausten oft wie in Feindesland, so daß selbst noch
bewohnte Häuser ,,wegen großer kontinuierlicher militärischer
Pressurn" ^) von den Bewohnern verlassen wurden. Auch dem
Aigen-Peilstein war es nicht besser gegangen und gerade dieser
Ort hatte auch noch später unter den militärischen Maßnahmen
viel zu leiden. Schon im Jahre 1610 hatte Peilstein durch dan
Pässauer Kriegsvolk, das Kaiser Rudolf IL gegen seinen Bruder
Matthias in Passau anwerben ließ und welches von dort aus, da
es keinen Sold erhielt, verschiedene Raubzüge in das obere Mühl-
viertel unternahm, viel zu leiden. Die von den oberöster-
reichischen Ständen gegen dasselbe aufgestellten Truppen waren
längs der bayerischen Grenze disloziert und ein Teil derselben
unter dem Oberhauptmann Schalnberg in Peilstein bequartiert,
bis diese Passauer Wüteriche unmittelbar vor Weihnachten unter
Rauben und Plündern über Hofkirchen, das sie niederbrannten,
nach Marsbach zogen und dort die Donau übersetzten.-)
Durch die vielen Durchmärsche und Einquartierungen m
den Vierziger] ahren des IT. Jahrhunderts, als die Schweden in
Böhmen gegen Oberösterreich vordrangen, dann im Spanischen
Successionskrieg anfangs des 18. Jahrhunderts und im Kriege
gegen Frankreich, Preußen und Bayern nach dem Regierungs-
antritt der Kaiserin Maria Theresia wurde Peilstein wieder
stark in Mitleidenschaft gezogen.
Daß unter solchen Drangsalen eine gedeihliche Entwick-
lung der wirtschaftlichen Verhältnisse behindert war, läßt sicli
denken. Erst gegen Ende des IT. Jahrhunderts trat eine
Besserung ein und hauptsächlich im 18. Jahrhundert, als sich
die staatlichen Verhältnisse friedlicher gestalteten, ist ein erheb-
licher Fortschritt zu konstatieren; der Bauer konnte mit mehr
Ruhe und weniger Sorge sein Feld bestellen und das Gewerlx*
organisierte sich wieder in den Zünften, die das Handwerk
'/ Bericht des Pflegers Moll von Marsbach vom 28. November 1649 an
die bisdiÖfliche Hofkanzl»»i in PMssnn. All<:em. Heiohsiurliix NTii?K-lu»n
Nr. 234, Urk.-Fa«z. 174.
') Franz Kurz. Der Kintail des Pnssauer Kriejrsvolkes. Seite 4.'>.
131
mächtig förderten. Von den Handwerksbetrieben war ent-
schieden die Leinenweberei im ganzen Lande der allgemeinste
und wichtigste und dieselbe wird in den diesbezüglichen Akten
aus damaliger Zeit sowohl seitens der Behörden als auch der
Interessentenkreise vielfach als das „einzige Kleinod des Landes^'
bezeichnet. Die bäuerliche Bevölkerung zog Nutzen aus dem
Anbau des I'lachses und in jedem Hause war in den Winter-
monaten Spinnrad und Webstuhl in emsiger Tätigkeit zur
Erzeugung von Garn und Leinwand, welch erster es teils auf den
Märkten an die W^ebermeister verkauft wurde, teils zur eigenen
Fertigstellung von gewöhnlicher Hausleinwand diente. In den
Städten und Märkten verfertigten die zünftigen Meister die
feinere Leinwand und die Leinendamastwaren und die daselbst
seßhaften Leinwandhändler sorgten für den Absatz der Ware in
andere Länder. ^) Auch in Peilstein beschäftigte sich ein großer
Teil der Bewohner, insbesondere jener mit ganz kleinem Grund-
besitz, mit der Leinenweberei und das Lagebuch der Gemeinde
Peilstein aus dem Jahre 1787 ^) sagt diesbezüglich unter lit. b.
ökonomisch kosmologische Beschreibung: „In dem Markt Peyl-
stein leben die Leinweber und andere Handwerker von ihrem
betreibenden Gewerb, auch manche, und in übrigen Ortschaften
erhalten sich die Insassen von dem Ackerbau, und Spinnung des
Flachs." Dann weiter: „Die Grundbesitzer haben nicht viel
zum besten und müssen vielmehr auf ihre Unterhaltung als auf
den Trunk sehen: Sie sind arbeitsam und verpflegen sich
meistens mit Brod, Erdäpfeln, Kraut und wenig geselchten
Fleisch." In diesen kurzen Sätzen ist der damalige wirtschaft-
liche Zustand Peilsteins treffend bezeichnet. Diese verhältnis-
mäßig günstige wirtschaftliche Lage dauerte bis zum Beginne
des 19. Jahrhunderts und dem Leinwandhandel dankten manche
Bewohner Peilsteins eine ziemliche Wohlhabenheit.
Als aber durch die langjährigen Franzosenkriege zu Ende
des 18. und anfangs des 19. Jahrhunderts viele frühere reiche
Absatzgebiete verloren gingen und auch der Staat in große
finanzielle Schwierigkeiten geriet, zu der sich noch überdies Miß-
ernte und Hungersnot gesellten, ging auch die Leinenindustrie
und damit einer der wichtigsten Erwerbszweige der Bewohner
Peilsteins zurück. Zu diesem Eückgange gesellte sich aber noch
^) Eingehendere Mitteilungen über die damalige Leinenindustrie finden
sich in meiner Geschichte des Marktes Neufelden, Seite 146 — 159.
^) Oberösterreichisches Landesarchiv Linz.
132
der Umstand, daß inzwischen ein mächtiger Konkurrent mit dem
Linnen, nämlich die Baumwolle, im Welthändel eingeführt
worden war und daß durch die Einführung und fortwährende
Verbesserung des Maschinenbetriebes in der Baumwollspinnerei
und -Weberei, sowie durch den massenhaften Anbau des Roh-
produktes in Nordamerika sich die Baumwollwaren in einer
Weise verbilligten, daß sie die Leinwand nahezu ganz ver-
drängen konnten. Daß dies für den Markt Peilstein und das
ganze obere Mühlviertel von den nachteiligsten Folgen war, ist
selbstverständlich. Die zahlreichen Leinenweber, die bisher für
eigene Rechnung arbeiteten und verkauften, mußten zur Lohn-
arbeit greifen, die sie bei verschiedenen Zeugfabrikanten oder
Leinwandhändlern fanden, aber bei den niedrigen Lohnsätzen
nur mehr kümmerlichen Erwerb bot.
Seinerzeit wurden in Peilstein auch die Handwerke der
Beindrechsler und Tabakpfeifenschnitzer ausgeübt und besonders
die Erzeugnisse der letzteren fanden wegen ihrer soliden Her-
stellung lebhaften Absatz. Durch die nivellierende Tendenz der
gewerblichen Gesetze und Verordnungen der neueren Zeit
wurden die wirtschaftlichen Verhältnisse stark beeinflußt und in
der letzten Zeit ist das Streben aller interessierten Kreise haupt-
sächlich auf die xiusgestaltung und Verbesserung der Verkehrs-
verhältnisse gerichtet.
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72. Jahres- Bericht
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des
Museum Francisco -Carolinum
riebst der 66. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
von
Österreich ob der Enns.
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Linz 1914.
^^^^Of» Verlag de.-^ Vereines: „Musenni Fruncisco-CMrolinuiu
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üriick von J. Wimmer.
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Die Mitg-lieder des Tereines haben das Eecht, die Bibliothek unter
den Bestimmungen der Bibliotheksordnung auch außerhalb des Museums (gegen
Entrichtung der Zusendungsgebühr bei Versendung an andere Orte) zu benützen
und für ihre Studien und Forschungen die tunlichste Unterstützung des Museums
in Anspruch zu nehmen. Den Mitgliedern wird für ihre Person freier Eintritt
an den für den Besuch festgesetzten Tagen gewährt; überdies können sie einen
Block mit zehn Eintrittskarten zur freien Verfügung zum Preise von 2 K an
der Tageskasse beziehen. Der Jahresbericht wird jedem Mitgliede unentgeltlich
und frankiert zugesendet. Jahresbeitrag: B H AO h.
72. jahres-Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum.
hebst der 66. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
von
Österreich ob der Enns.
Linz 1914.
Verlag deB Vereines: ,.Museum Francisco-Carolinum".
Druck von J. Wimmer.
nhaltsangabe.
Seite
Verwaltungsberieht 3
Franx Stroh: Die altslawische Besiedlung des (oberen Mühl viertel« .... 63
R. Handmann S. J.: Beiträge zur Erforschung der Seen- und Flußgebiete
Oberösterreichs 107
Franx Hauder: Beitrag zur Mikrolepidopteren-Fauna Oberösterreichs. III. Teil.
(9. und 10. Bogen.)
Für Form und Inhalt der Aufsätze sind die Herren Verfasser verantwortlich.
(^^©
Verwaltungsbericht.
Im Jahre 1913 wurden im Museum folgende Sonderaus-
stellungen veranstaltet:
1. Eine Ausstellung des Miethkeschen Heliogravürenwerkes
,,Ein Jahrhundert österreichischer Malerei'' (1800 bis 1900),
vom 23. Februar bis 16. März.
3. Eine Ausstellung der Neuerwerbungen des Kupferstich-
Jcahinettes, vom 24. bis 30. März.
3. Eine Ausstellung des holländischen Tafelwerkes ,,Der Ursula-
schrein von Hans Memling im Johannes-Hospital in Brügge''
(die berühmten farbigen Faksimile - Eeproduktionen in
Originalgröße), zugleich mit einer Ausstellung der Njahres-
mappen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien,
1898 bis 1912, vom 20. April bis 19. Mai.
4. Eine Ausstellung des Werkes Wilhelm Hechts aus Anlaß
des 70. Geburtstages des berühmten Holzschneiders und
Radierers, der seinen Lebensabend in Linz zubringt. Diese
Ausstellung, welche vom 22. Juni bis 20. Juli geöffnet war,
wurde auch von Seiner Exzellenz dem Unterrichtsminister
Dr. Max Hussareh Ritter von Heinlein besichtigt, der sich
sehr befriedigt darüber aussprach.
5. Eine Ausstellung der hunstgew erblichen und Tcidtur geschicht-
lichen Neuerwerbungen des Museums, vom 16. Juli bis Mitte
August.
6. Eine vom deutschen Werkbund organisierte, höchst lehr-
reiche Wanderausstellung „Moderne ReMamhunst" , vom
24. August bis 14. September.
7. Eine am Jahrestag der Schlacht bei Leipzig eröffnete Jahr-
hundert-Ausstellung (bis zum 23. November), welche die
wichtigsten im Lande Oberösterreich befindlichen historischen
und künstlerischen Denkmäler vereinigte, die auf das Zeitalter
Napoleons und speziell auf den Österreichischen Anteil an den
Befreiungskriegen Bezug haben. Es hat sich überraschend
viel Material vorgefunden und wie immer bei solchen Aus-
stellungen kamen künstlerisch wichtige Objekte, welche bisher
ein Dasein im Verborgenen geführt hatten, zum erstenmal
zum Vorschein. Einige der bedeutendsten Stücke gingen bei
dieser Gelegenheit teils durch Kauf, teils durch Schenkung
ins Eigentum des Museums über. Der äußere Erfolg dieser
Ausstellung war größer als der irgend einer ihrer Vor-
gängerinnen; an einzelnen Tagen waren gegen 700 Besucher
zu verzeichnen.
Die für den Weihnachtstermin vorbereitete, durch das
gütige Entgegenkommen Seiner Durchlaucht des Fürsten
Starhemherg ermöglichte Ausstellung von Hauptwerken der eng-
lischen Graphik des 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts,
welche Louis Fürst Starhemherg als kaiserlicher Botschafter am
englischen Königshofe im letzten Jahrzehnt des vorvergangenen
und im ersten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts ge-
sammelt hatte, konnte, obwohl vollkommen fertig, im Berichts-
jahre nicht mehr eröffnet werden, da das Nichterscheinen der
Linzer Tagesblätter eine hinreichende Publizierung dieser Aus-
stellung unmöglich machte.
Alle diese Ausstellungen wurden vom Museumsdirektor in
der Linzer, sowie in der Wiener Presse (zum Teil auch in Fach-
zeitschriften wie ,,Kunst und Kunsthandwerk") eingehend be-
sprochen.
Im Vestibül des Museums w^urde eine kleine Wengler-
Galerie untergebracht; 46 Aquarelle und Oelbilder des trefflichen
Innviertler Malers Johann B. Wengler (1816 bis 1899) kamen
unter Glas und Rahmen und wurden an den Pfeilern des
Vestibüles aufgehängt. Ferner wurde das bis jetzt etwas
kahle Vestibül durch einige große historische Porträts
(oberösterreichische Adelige des 17. Jahrhunderts) belebt. Die
sämtlichen übrigen alten Porträts des oberösterreichischen Adels
und anderer denkwürdiger oberösterreichischer Persönlichkeiten,
die auf den Gängen des Parterres und des ersten Stockwerkes,
sowie im numismatischen Saale ausgestellt sind, wurden auf
Grund einer neuerlichen Durcharbeitung mit ausführlich be-
schreibenden Zetteln versehen.
Die Zinnsammlung, die Porzellansammlung und der
Schwanenstädter Fund wurden vom Direktor neuerlich inven-
tarisiert; der Schwanenstädter Fund erfuhr in der vom k. k.
Regierungsrate Universitäts-Professor Dr. Haherlandt heraus-
gegebenen neuen Zeitschrift ,,Werhe der Volkskunst" eine fach-
männische Veröffentlichung (mit schönen Lichtdrucktafeln).
lieber Ersuchen des Direktors betraute die k. k. Zentral-
kommission für Denkmalp liege den Prähistoriker Dr. Ä. Mahr
(Wien) mit der Neuaufstellung der prähistorischen Sammlungen
des Museums, welche nach den Gesichtspunkten erfolgte, die
Eegierungsrat Szombathy schon im Jahre 1902 gelegentlich des
anthropologischen Kongresses in Linz als wünschenswert hin-
gestellt hatte. Zur Durchführung dieser dankenswerten Arbeit
wurde von der k. k. Zentralkommission in entgegenkommendster
Weise eine Subvention bewilligt, wofür auch hier bestens ge-
dankt wird.
An der Breslauer Jahrhundertausstellung, an der Aus-
stellung böhmischer Miniaturen im Kunstgewerbemuseum der
Prager Handels- und Gewerbekammer, sowie an der Ausstellung
„Fayenceplastik" des Erzherzog Kainer-Museums in Brunn be-
teiligte sich das Museum Francisco-Carolinum durchwegs mit
wichtigen Objekten.
Photographische Aufnahmen und Gipsabgüsse anderer
Gegenstände wurden ausw^ärtigen Forschern, Künstlern und Ver-
legern in zahlreichen Fällen zur Verfügung gestellt.
An der Museumskasse selbst wurde der Verkauf der bis
jetzt hergestellten Photographien von Gegenständen der Kunst-
sammlungen eingeleitet.
Bezüglich der N euer Werbungen der kunst- und kultur-
geschichtlichen Abteilungen wird auf die eingehende Beschrei-
bung der Geschenke und Ankäufe im nachfolgenden Verzeich-
nisse verwiesen. In einer Reihe von Fällen wurde die Durch-
führung des Ankaufes wichtiger Kunstwerke nur durch hoch-
herzige Spenden privater Gönner ermöglicht; so stellte Ihre
Durchlaucht Frau Fanni Fürstin Starhemberg den Kaufbetrag
für ein schönes Alt-Wiener Oelgemälde (Salzkammergut-Szene
von Johann Fischbach) zur Verfügung; Herr kais. Rat Ludwig
Hatschek die Kaufsumme für ein Porträt der Gattin des ober-
österreichischen Dichters Prechtler, ein Meisterwerk des Wiener
Malers Karl Rahl ; Herr Präsident Julius Wimmer den Betrag
für ein lebensgroßes Brustbild Kaiser Franz I. von Johann
Baptist Lampi dem Jüngeren (aus der Jahrhundertausstellung
erworben). Mit besonderem Danke sei auch an dieser Stelle der-
jenigen Fälle gedacht, in denen die Munifizenz der Allgemeinen
.^y/(///.(^^.^c iu Lthz die iJurcliführung wichtiger Neuerwerbungen
ermöglichte, sowie einer Subvention der k. k. Zentralkomniission
für Denkmalpflege zur Erwerbung einer kunst- und kultur-
geschichtlich interessanten Louis XVI.-Uhr aus liohrbach.
Die Sammlung von Photographien oherösterreichischer
Kunstdenkmäler wurde durch den Ankauf von 198 photographi-
sAien Aufnahmen von Bruno Reiifenstein in Wien vermehrt.
Fachmännische Gutachten des Direktors wurden in ver-
schiedenen Fällen vom oberösterreichischen Landesausschusse, von
der Stiftsvorstehung Wilhering, vom Ennser Musealverein, vom
Heimatbund Eferding und von zahlreichen Privaten eingeholt.
Vom österreichischen ,,Werkbund'* wurde der Direktor zum Ver-
trauensmann für Oberösterreich designiert. Beim 40jährigen
Jubiläum des Erzherzog Eainer-Museums in Brunn, sowie bei
der diesjährigen Tagung des Verbandes österreichischer Museen
in Wien, an welche sich eine gemeinsame Studienreise nach Preß-
burg, Budapest und Gran anschloß, war das Museum Francisco-
Carolinum durch seinen Direktor vertreten, der auf der Wiener
Tagung ein Referat über das neue Gesetz gegen den Antiqui-
tätenhandel erstattete.
In der numismatischen Ahteilung (Referent Verwaltungs-
rat Johannes Arndt) wurden die hervorragendsten Stücke aus der
reichhaltigen Sammlung antiker Münzen (bei 6000) dauernd
ausgestellt.
Nunmehr sind in drei neuen Schautischen ausgelegt: 390
Griechen, 15 römisches Schwerkupfer, 4 kampanisches Kupfer,
10 erste römische Silberprägung, 142 römische Familienmünzen,
462 römische Kaisermünzen und 69 Byzantiner, sowie bei 1000
oberösterreichische antike Landesfundmünzen, daher zusammen
über 2000 Stück.
Unter den römischen Kaisermünzen sind fast alle Kaiser
und Kaiserinnen vertreten; zum leichteren Studium wurden bei
jedem Regenten sowohl der Name als auch die Regieriingszeit
angeführt-
Es gelang auch, eine für unser Landesmuseum sehr wert-
volle Sammlung Ennser Denare und Pfennige, aus der erst^^ii
Ennser Münzperiode, zu erwerben, und zwar aus der Sammlung
des hervorragenden Kenners mittelalterlicher Münzen, des Herrn
Regierungsrates Rudolf Ritter v. Höfken-Hattingsheim in Wien.
Bißher befand sich l)edauerl icherweise in unserem ATuseum kein
einziges dieser Stücke. Nunmehr besitzen wir 21 derartige
Stücke, und zwar 1 Denar Ottokar I., 1180 — 1192 (Dr. Arnold
Kitter Luschin von Ebengreuth, Graz, ,,Wiener Münzwesen des
Mittelalters'', Wien 1913, Nr. 8), von welchem überhaupt nur
zwei Exemplare bekannt sind — das zweite befindet sich in der
Sammlung Luschin — ferner 3 weitere Denare Ottokar I. und
17 Ennser Pfennige Leopold VI., 1198—1270.
Diese für das Museum so wertvollen Stücke konnten bei
unseren sehr geringen Mitteln nur durch Vermittlung des Herrn
Präsidenten Julius Wimmer angekauft werden.
Ferner wurden ein kleiner Fund von Münzen aus Unter-
Weigner bei Bad Hall und einige Medaillen für die Jahrhundert-
ausstellung erworben.
Der Besuch der numismatischen Abteilung ist auch in.
Berichtsjahre wesentlich gestiegen. Die reichhaltige Medaillen-
sammlung, in der über 3000 Stück ausgelegt sind, die oberöster-
reichischen Münzen, Medaillen und Prägewerke und die nun-
mehr zur Schau gestellten antiken Münzen erregen bei allen
Besuchern größtes Interesse.
Für das Archiv (Referent Verwaltungsrat Dr. Eduard
Straßmayr) fanden im Hinblicke auf die in Aussicht genommene
Uebergabe an das Landesarchiv keine Ankäufe statt.
Die Benützung der Archivbestände bewegte sich in den
Grenzen der früheren Jahre. In 26 Fällen wandten sich Aemter
und Privatpersonen an das Archiv um Erteilung von Auskünften.
Wiederholt wurden Akten an auswärtige Institute leihweise ver-
sendet oder den Forschern in den Räumen des Museums zur Ein-
sicht vorgelegt.
Die Bibliothek (Referenten Verwaltungsräte Franz Sekher
und Dr. Weinmayr) hat eine große, sehr wertvolle Bereicherung
erfahren.
Der am 14. Oktober 1913 verstorbene allbeliebte oberöster-
reichische Dialektdichter Norbert Hanrieder, Konsistorialrat,
Pfarrer und Dechant in Putzleinsdorf etc., hat seinen literari-
schen Nachlaß, sowie seine Privatbibliothek dem Museum letzt-
willig vermacht.
Der literarische Nachlaß, welcher in dankenswerter Weise
von Herrn Doktor phil. Hans Commenda möglichst nach des
edlen Spenders Hinweisen geordnet wnirde, umfaßt:
A. Mundartliches: 1. Gedichte in Mundart, auf losen Blät-
tern ; meist unveröffentlicht. 2. Manuskript des Bandes VI „Aus
da Hoamät^^, ohne Mühlviertlä Mährl; gedruckt. 3. Manuskript
8
«Kr Mühlviertlä Mährl; gedruckt. 4. Dialektschwänke; nur ein-
zelnes veröffentlicht; druckfertig geordnet. 5. D'Exträ-Stubn ;
Mundartgedichte; nur einzelnes veröffentlicht; druckfertig geord-
net. 6. 's zweite Mühlviertlä Mährl; unveröffentlicht; druck-
fertig geordnet. 7. Rumpelkammer ; Mundart und einzelne
schriftdeutsche Gedichte; fast unveröffentlicht. 8. Eeimwechsel
mit einer leiblich Verkürzten und geistig Hochbegabten ; unver-
öffentlicht, druckfertig geordnet. 9. Da Stoff elbaur oder einen
Tag Bürgermeister; Posse im Mühlviertler Idiom; ungedruckt.
10. Zum Bauernkrieg (Studien, Pläne, Skizzen usw.). 11. Rezen-
sionen über den VI. Band „Aus da Hoamät". 12. Rezensionen
über den Bauernkrieg. 13. Briefliche Urteile über den Bauern-
krieg.
B. Schriftdeutsches : 14. ,,Durch^^ ein Lebensgang in Liedern.
I. Gärung, Nr. 1 bis 32; IL Klärung. Hier keine ersichtliche
Ordnung, sondern eine Reihe von losen Gedichten; unveröffent-
licht. 15a) b) Epigrammatisches und Spruchartiges, Personen-,
Zeit-, Landes- und Ortsreflexe ; unveröffentlicht. 16. Lyra Mariana ;
a) Episches; b) Lyrisches; in zwei Abschriften; fast unveröffent-
licht und druckfertig vorbereitet. 17. a) Gallinade, 2 Manu-
skripte, 1 Druck; b) Hopfenlied, 2 Manuskripte, ungedruckt,
aber druckfertig. 18. Fragmente aus der Jugendzeit (Anhang
zur Lyrik) ; ungedruckt, aber druckfertig vorbereitet. 19. Nach-
lese, Spreu ; unveröffentlicht. 20. Julia, Drama (mit einem Briefe
Kraliks) ; unveröffentlicht. 21. Prosa; mit einem Gutachten von
Professor Bermanschläger ; fast alles schon gedruckt. 22. Ver-
schiedenes : a) Verstreute Gedichte ; meist unveröffentlicht ;
b) Persönliche Erinnerungen (alte Pläne, Handschriften usw.).
Die legierte Bibliothek enthält 670 Werke (1280 Bände) ;
diese verteilen sich auf: Theologie, Philosophie 7 Werke,
Geographie, Völkerkunde 47 Werke, Allgemeine Geschichte
18 Werke, Geschichte des Altertums 6 Werke, Staatengeschichte
außerhalb Oesterreichs 18 Werke, Oester reichische Geschichte
16 Werke, Chronologie 1 Werk, Kunst und Kunstgeschichte
122 Werke, Sprach- und Literaturgeschichte 33 Werke, Römische
und griechische Literatur 31 Werke, Deutsche Literatur
34.5 Werke, Naturwissenschaft 2 Werke, Periodicii 10 Werko,
Sprach- und Sachlexika 14 Werke.
Wir werden des edlen Freundes und Wohltäters unseres
Vereines stets dankbarst gedenken.
Die Ankiiiif«* fiii- Ale l)ibl!()tlH'k bcscliriiiiktcii siel) liau])t-
säclilicli auf die für die Eeferenten der einzelnen Abteilungen
erforderlichen Werke.
Es fanden 2685 Entlehnungen gegen 2753 im Vorjahre, be-
ziehungsweise gegen 2329 im Jahre 1911 statt.
Das Museum stand am Ende des Berichtsjahres mit
105 österreichischen, 111 deutschen, sowie 58 Vereinen und An-
stalten anderer Länder im Schriftenaustausch.
Die Sammlung oherösterreicliischer Ansichten erfuhr durch
Geschenke und Ankäufe einen erfreulichen Zuwachs. Außer
zahlreichen Stichen und Lithographien wurde eine größere An-
zahl von Aquarellen und Bleistiftzeichnungen von Edlbacher,
Hafner, Paar und anderen erworben. Auch die Sammlung alter
Ansichten von Linz erfuhr eine Vermehrung. Die graphische
Sammlung erhielt weiter noch einen Zuwachs durch einige
Porträts oberösterreichischer Persönlichkeiten, durch Gratu-
lations- und Visitenkarten aus der Empirezeit und durch eine
größere Kollektion von photographischen Aufnahmen aus Ober-
österreich. (Referent Verwaltungsrat Josef Sames.)
Die zoologische Ahteihing (Referent Verw^altungsrat Emil
yiunganast) wurde auch im Berichtsjahre wesentlich ausge-
staltet. Abermals wurden zahlreiche Exemplare von Säugetieren
und Vögeln durch neue, tadellose ersetzt.
Besondere Bereicherung erfuhr die Abteilung durch groß-
mütige Spenden. So kamen dem Museum vom herzoglich
sächsischen Forstamte in Greinburg mit Genehmigung der
herzoglichen Hofkammer in Gotha eine Damhirschgruppe, be-
stehend aus Hirsch, Tier und Kalb, ferner ein Rehkitz und eine
Rehgeiß zu. Gustav Graf Schmidegg, k. u. k. Kämmerer und
k. k. Statthaltereirat a. D., spendete einen Rehbock und eine
Rehgeiß.
Unser Mandatar und korrespondierendes Mitglied, der
herzoglich sächsische Forstinspektor und Verwaltungschef Herr
Alfred Günther in Greinburg spendete unter anderem eine Samm-
lung der Eckzähne (Haken und Grandein) des Rotwildes in den
Entwicklungsstadien und drei Tableaux, darstellend die Geweih-
entwicklung des Reh-, Rot- und Damwildes.
Auch der entomologischen Abteilung wurde große Sorgfalt
zugewendet. An der Neuordnung der Käfersammlung wurde
vom Referenten Verwaltungsrat Emil Munganast weiter-
gearbeitet.
Die Uebertragung der Palm-Dipterensammlung wurde vom
10
Referenten \ \i waltun^srat Franz llauder fortgesetzt; in den
Laden IV bis X wurden die Familien Typulidae, Rhypleidae,
Stratiomydae, Coenomydae, Tabanidae, Bombylidae, Acroceridae,
Sceuopinidae, Therevidae, Asilidae, Leptidae, Empidae, Dolicho-
pidae, Phoridae und Muscidae neu aufgestellt.
Die Lepidopteren-Sammlung wurde durch Erwerbung
fefilender Arten und durch Spenden vermehrt. Im Laufe des
Jahres war der Referent auch darauf bedacht, einheimisches
Material zu einem weiteren Schutzfarben-Tableau aufzubringen,
das im Laufe des Winters zur Aufstellung kommen wird.
Herr Dr. pliil. Theodor Kerschner hat in dankenswerter
Weise die Bestände der Fliegensammlung durchgesehen und zur
Aufstellung vorbereitet.
In der botanischen Ahf eilung (Referent Verwaltungsrat
Franz Wasfler) wurde mit der Anlage eines Zettelkataloges für
das 81 Faszikel umfassende Herbarium Dr. Duftschmids die
mehrere Jahre hindurch vorgenommene Katalogisierung dei-
großen Phanerogamen-Herbarien beendet. Durch diese mühsame
Arbeit ist nun nicht nur der gegenwärtige Stand der Herbarien
ersichtlich gemacht, sondern auch ein viel rascherer Ueberblick
über die in den einzelnen Herbarien vorkommenden Exsiccaten
und ein schnelles Auffinden einzelner Gattungen und Arten er-
möglicht worden.
Die ziemlich reichhaltige Sammlung von Dubletten und von
in (f arten kultivierten Exoten wurde geordnet und dazu ein
alphabetisches Verzeichnis der Gattungen und Arten angelegt.
F^ine sehr weitvolle Bereicherung erhielten die botanischen
Sammlungen durch vier vom Verwaltungschef Herrn Alfred
Günther gespendete Kästen mit schön ])räparierten Objekten,
welohe verschiedene Baumkrankheiten in instruktiver Weise zur
Anschauung bringen.
Vom botanischen Institute der k. k. Universität in Wien
erhielt das Museum schenkungsweise vier Centurien (Cent. 37 bis
40) der Flora exsiccata Austro-Hungarica, so daß wir nunmehr
dieses für systematische und floristische Forscliungen in Oester-
reich-üngarn sehr wichtige Werk, welches vom Professor Hof rat
Anton Kerner von Marilaun herausgegeben und nach dessen
Tode von den Professoren Dr. Fritsch und Hof rat l^r. von Wett-
stoin fortgesetzt wurde, vollständig besitzen.
In der f/eologisr]i-mineraJo(/ischen Ahteilunff wurde neben
den gewöhnlichen Instandhaltungsarbeiten die Ausgestaltung des
11
tSaales Nr. Xlll in paläontologisclier Hinsicht weiter fortgesetzt.
Eine kleinere Anzahl von geologischen Begehungen wurde von
dem Referenten Verwaltungsrat Dr. Anton König im Eferdinger
Becken, in der äußeren Moränenzone zwischen Traun und
Krems, sowie am Nordende des Hallstätter Sees durchgeführt,
welche die Aufsammlung von einigem Material und die Fest-
stellung einiger guter Aufschlüsse ermöglichten. Die vom Vize-
präsidenten Regierungsrat Conunenda bei Neufelden gesammelten
verkieselten Hölzer, welche sich noch bei der wissenschaftlichen
Bestimmung befinden, erweisen sich als Jungtertiär ; so viel bisher
bekannt ist, handelt es sich um eine Palmenart und um Zedern-
gewächse.
Die Sammlungen des Museums und die Sonderausstel-
lungen wurden im Jahre 1913 von 23.157 Personen, darunter
6896 Schülern, besucht. Die Schülerbesuche waren wie immer
unentgeltlich. Die Besuchszahl ist gegen jene des Vorjahres er-
freulicherweise um 9972 gestiegen.
Nicht unerwähnt darf jedoch bleiben, daß in der Zeit vom
15. bis 18. August (Linzer Katholikentag, beziehungsweise Ge-
burtsfest Seiner Majestät des Kaisers) 2606 Personen das Museum
besucht haben. Für die Teilnehmer am Katholikentag sowie am
18. August war der Eintritt freigegeben worden.
Am 4. März 1913 hat Seine kaiserliche und königliche Hoheit
der durchlauchtigste Erzherzog Leopold Salvator in Begleitung
des Statthalters Seiner Exzellenz Freiherrn von Handel das
^luseum mit einem nahezu zweistündigen Besuche beehrt und
sich nach Besichtigung aller Sammlungen in anerkennendster
Weise ausgesprochen.
Dem Vereine gehörten am Ende des Berichtsjahres 597
ordentliche Mitglieder an. Die Zahl der Mitglieder ist gegen
jene des Vorjahres leider nur um 9 gestiegen.
Im Verwaltungsrate haben sich folgende Aenderungen er-
geben: Herr k. u. k. Generalmajor d. K. YiMor Freiherr von
Handel-Mazzeffi, welcher sich, und zwar insbesondere als Archiv-
referent durch seine langjährige, sehr erfolgreiche Tätigkeit be-
sondere Verdienste erworben hat, und Herr Dr. Konrad Schiff-
niann, k. k. Professor und Leiter der k. k. Studienbibliothek,
welcher ebenfalls durch viele Jahre dem Vereine sehr schätzens-
werte Dienste leistete, haben ihre Stelle zurückgelegt.
Am 27. Juni 1913 verschied der Obmann der historischen
Sektion Herr Dr. phil. Laurenz Pröll, geistl. Eat, Chorherr des
12
Stiftes Schlägl, k. k. Gjmnasialdirektor a. D. etc. Der Ver-
blichene hat unserem Vereine, dem er seit 1891 als Mitglied und
V^rwaltungsrat angehörte, ausgezeichnete Dienste geleistet; wir
werden ihm stets das ehrenvollste Gedenken bewahren.
Neugewählt wurden die Herren: Gustav Graf Schrnidegg,
k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D. etc. etc., und Doktor
Eduard Straßmayr, Landesarchiv- Adjunkt (Eeferent für das
Archiv).
Für die Subventionen, die unserem Vereine seitens des
Staates, des Landes, der Stadt Linz und der Allgemeinen Spar-
kasse in Linz zuteil geworden sind, sprechen wir auch an dieser
Stelle den ergebensten Dank aus.
Ebenso danken wir allen jenen wärmstens, welche durch
Spenden oder sonst in irgend einer Weise dem Museum ihr Inter-
esse und Wohlwollen bewiesen haben.
Wie sich aus dem Rechnungsabschlüsse ergibt, hat sich
unsere Bankschuld zwar von 17.697 K auf 6286 K^ somit um
11.411 Ä^ verringert, die finanzielle Lage des Museums muß aber
leider noch immer als ungünstig bezeichnet werden. Die Ver-
minderung der Bankschuld war hauptsächlich dadurch möglich,
daß uns im Berichtsjahre auch die Landessubvention für das
Jahr 1912 zugekommen ist, wofür hiemit nochmals der er-
gebenste Dank ausgesprochen wird; überdies herrschte in allen
Zweigen die größte Sparsamkeit, die allerdings bedingte, daß
mancher für das Museum wichtige Gegenstand nicht erworben
werden konnte.
Rechnungsabschluß
für das
Jahr 1913.
14
Soll
A. Kasse-
K
An Kajwestand
„ Mitgliederbeiträgen | 5.035
„ Eintritt und Garderobegebühren 2.371
10
U
Führererträgnis
Bueherlöft
Zinsen der Wertpapiere
r " .. (Pensionsfonds) . . . .
Subventionen:
a) des Staates K 10.000-—
h) .. Landes pro 1912 , 8.635-—
pro 1913 8.635-—
c) der Stadt Linz 2.400'—
d) .. Allgemeinen Sparkasse . ., 5.000- —
e) .. kaiserl. Akademie der
Wissenschaften 900- —
Spenden:
Frau Fürstin Fanni Starhemberg . K 550- —
Herr Präsident Julius Wimmer .... 102-—
,. Ludwig Hatschek, Fabrik-
besitzer 200- —
Allgemeine Sparkasse Linz 1000- —
k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege 200 —
Ungenannt 1092- —
P^ntnahmen der Bank für Oberösterreich und
Salzburg
diversen kleinen Einnahmen
177
112
1.271
116
35.570
3.144
30.545
76
79.228
51
78
51
40
51
58
29
Linz, am 1. Jänner 1914.
15
Konto 1913.
Haben
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Per Gehalte
,, Beamten -Pensionsanstalt
„ Krankenkasse
Dienstkleidung
Ankäufe für die Sammlungen
Bibliothek
Buchdruekerreehnungen
Buehbinderreehnungen
Zinsen :
a) an die Sparkasse K 100'--
b) ,. .. Bank für Oberösterreich
und Salzburg .. 107-29
Bankeinlagen
Sparkasse-Einlagen (Pensionsfonds)
Postsparkasseeinlage
Hauserhaltung .•
Wasserzins
Steuern
Gewölbe wache
Telephon
Assekuranz
Spesen :
a) Kanzleiauslagen K 1050'79
b) Diverse Auslagen 1355-80
Kassestand
K
16.872
288
239
602
5.863
1.535
3.090
416
207
41.765
116
295
2.671
52
192
100
85
1.197
2.406
1.2e32
04
96
20
95
06
40
29
20
20
20
70
41
59
09
79.228
29
Eduard Saxinger
Yerwaltungsrat und Kassier.
Hans Drouot
Kechnuiiijsrevisor.
Siegmund Ehrentletzberger
Recbnungsrevisor.
16
B. Bilanz-Konto.
A, Mixseiixn.
I. Aktiva.
Wertpapiere :
K 25.000 4*/io'' 0 Notenrente, Februarcoupon
a 86-20
,. 4.800 4% Notenrente, Maieoupon ä 82-75
„ 400 4<> 0 Silberrente, Jännercoupon
u 82-75
., 200 4*\o<'/o Silberrente, Aprilcoupon
ä 86-25
Zinsen bis 1. Jänner 1914
Bargeld
Postsparkasse-Einlage
II. Passiva.
Guthaben der Bank für Oberösterreich und
Salzburg
Stand am 31. Dezember 1913 .
B. Pensionsfoncis.
Wertpapiere :
K 2000 4Vio'*/o Notenrente, Februarcoupon
Ti 86-20
„ 800 4"/,, Notenrente Maicoupon a 82-75
Zinsen bis 1. Jänner 1914
Sparkasse-Einlagen
Stand am 31. Dezember 1913 .
21.550
3.972
331
172
479
1.724
662
40
26.505 10
1 .232 j 09
395 20
28.132 39
6.286
33
21.846
39
2.426
2.286
4.713
32
Protektor :
Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Franz Ferdinand
Erzherzog von Österreich-Este, Ritter des Ordens vom Goldenen Vließe, Großkreuz des königl.
ungarischen St. Stephan -Ordens, Besitzer des Militär -Verdienstkreuzes in Brillanten, der
silbernen Militär- Verdienst-Medaille am roten Bande, des Militär-Dienstzeichens dritter Klasse
für Offiziere, der bronzenen Jubiläums-Erinnerungs-Medaille für die bewaffnete Macht und
des Militär- Jubiläumskreuzes, Großkreuz des großherzogl. toscanischen Ordens vom heiligen
Josef, Großkreuz und Ehren-Bailli des souveränen Malteser-Ritter-Ordens (mit der Distinktion
für Jerusalem), Besitzer der Seereise-Denkmünze 1892/93, Ritter des russisch-kaiserl. St. Andreas-,
des St. Alexander -Newsky-, des Weißen Adler-, des St. Annen- und des russisch-kaiserl.
königl. St. Stanislaus-Ordens erster Klasse, Ritter des königl. großbritannischen Hosenband-
Ordens, Großkreuz des königl. großbritannisrhen Bath-Ordens, Ritter des königl. preußischen
Schwarzen Adler-Ordens, Großkomtur des königl. Haus-Ordens von Hohenzollern mit der
Kollane, Ritter des königl. italienischen Ordens der Annunziata, Besitzer der persischen
Dekoration Agdesse und des kaiserl. japanischen Haus-Ordens vom Chrj-santhemum, Ritter
des königl. dänischen Elefanten-Ordens, Großkreuz des königl. portugiesischen Christus-
Ordens, des königl. portugiesischen Militär-Verdienst-Ordens San Benedikt d'Aviz, des königl.
spanischen Ordens Karl III. mit der Kollane und des königl. sizilianischen St. Ferdinand-
Ordens, Ritter des königl. bayerischen St. Hubertus-Ordens und des königl. sächsischen
Ordens der Rautenkrone, Großkreuz des Ordens der königl. Württembergischen Krone, Ritter
des königl. schwedischen Seraphinen-Ordens, Großkreuz des königl. belgischen Leopold-
Ordens, des königl. rumänischen Karl-Ordens, des königl. Ordens ,, Stern von Rumänien",
des königl. serbischen Weißen Adler-Ordens und des königl. montenegrinischen Danilo-
Ordens, Besitzer des königl. siamesischen Chak-kri-Ordens, Großkreuz des päpstlichen Christus-
Ordens, Ritter des großherzogl. badischen Haus -Ordens der Treue, Großkreuz des groß-
herzogl. Sachsen-Weimar' sehen Haus-Ordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken, des
großherzogl. oldenburgischen Haus- und Verdienst -Ordens des Herzogs Peter Friedrich
Ludwig, des großherzogl. mecklenburgischen Haus-Ordens der Wendischen Krone, des
herzogl. Sachse n-Ernestinischen Haus -Ordens und des herzogl. anhaltischen Haus-Ordens
Albrechts des Bären, Großkordon des Ordens der Krone von Johore, Besitzer der Erinne-
rungs - Medaille an das sechzigjährige Regierungs - Jubiläum weiland Ihrer Majestät der
Königin von Großbritannien und Irland , Kaiserin von Indien , Viktoria , der silbernen
Erinnerungs-Medaille an die Krönung weiland Seiner Majestät des Königs von Großbritannien
und Irland, Kaisers von Indien, Eduard VII., der Erinnerungs-Medaille an das siebzigjährige
Militärdienst-Jubiläum Seiner königl. Hoheit Luitpold, Prinzregenten von Bayern, und der
königl. württembergischen Goldenen Jubiläums-Medaille, General der Kavallerie und Admiral
zur Disposition des Allerhöchsten Oberbefehles, Oberst -Inhaber des k. u. k. Infanterie-
Regimentes Nr. 19, des k. u. k. Ulanen - Regimentes Nr. 7 und des k. u. k. Feldhaubitz-
Regimentes Nr. 6, kaiserl. russischer General der Kavallerie und Chef des kaiserl. russischen
Bug'schen Dragoner-Regimentes Nr. 26, Chef des königl. preußischen Posen'schen Ulanen-
Regimentes Prinz August von Württemberg Nr. 10, ä la suite des königl. preußischen Garde-
Grenadier -Regimentes Kaiser Franz, des 1. königl. sächsischen Ulanen -Regimentes Franz
Joseph, Kaiser von Österreich, König von Ungarn Nr. 17, des 4. königl. württembergischen
Füsilier-Regimentes Kaiser Franz Joseph Nr. 122 und der Deutschen Marine, Oberst-Inhaber
des königl. bayerischen 2. schweren Reiter - Regimentes und des königl. spanischen
Kavallerie-Regimentes Nr. 12 Chasseurs de Lusitania, Ehrenmitglied der kaiserl. Akademie
der Wissenschaften in Wien.
18
Ehren -Präsident:
Seine Exzellenz
Dr. Gandolf Graf Kuenburg
k. k. Minister a. D., k. u. k. wirklicher Geheimer Rat, Senatspräsident des
k. k. Obersten Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone I. Klasse, Ehrenmitglied des Museums.
Personalstand
am 1. Jänner 1914.
I. Die Mitglieder des Verwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident :
W i m m e r Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse in Linz (Ehrenmitglied des Museums), Offizier des Franz
Josef-Ordens.
Präsident-Stellvertreter :
C o m m e n d a Hans, k. k. Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Ober-
realschule in Linz, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, Korrespondent der geologischen Reichsanstalt, Referent für
Oberösterreich der Erdbeben-Kommission der Akademie der Wissen-
schaften, Fachreferent für Mineralogie, Geologie und Paläontologie
(Ehrenmitglied des Museums).
Arndt Johannes, Oberkommissär der k. k. Staatsbahnen d. R., Referent
für die numismatische Abteilung.
Hauder Franz, Lehrer I. Klasse an der Knabenvolksschule in Linz-
Waldegg, Referent für die entomologische Abteilung,
König Anton, Dr., k, k. Gymnasial-Professor in Linz, Referent für die
geologisch-mineralische Abteilung.
M u n g a n a 8 t Emil, k. k. Ober-Postkontrollor d. R. in Linz, Präsident des
Vereines für Naturkunde, Referent für Entomologie, Obmann der
naturhistorischen Sektion, Ehrenmitglied des Museums, Ritter de»
Franz Josef -Ordens.
19
N e w a 1 d Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkammer.
Nicoladoni Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz.
Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
Kupertsberger Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von St. Florian,
Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige
treue Dienste.
Sames Josef, Inspektor der k. k. Staatsbahnen, Referent für Lincensia.
Saxinger Eduard, Kaufmann, Kassier.
Schmidegg Gustav, Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat
a. D., Schloß Leonstein.
Schnopfhagen Franz, Dr. med., Direktor der oberösterreichischen
Landes-Irrenanstalt in Niedernhart, Landes-Sanitätsrat, Referent für
die zoologische Abteilung.
S e k k e r Franz, k. k. Oberst d. R., Bibliotheksreferent.
Straßmayr Eduard, Dr., Landesarchiv- Adjunkt, Referent für das Archiv.
W a s 1 1 e r Franz, k. k. Schulrat, Professor d. R., Referent für Botanik.
Weidinger Gustav, Zahnarzt.
Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor der Allgemeinen Sparkasse,
Sekretär, Bibliotheks- und Hausreferent.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
R o s s i Anton, k. k. Statthaltereirat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone
und des Franz Josef-Ordens.
C. Delegierte des oberösterreichischen Landesausschusses.
Krackowizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarchivar d., R., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
Otten weller Rudolf, f ürstl. Starhembergscher Güterdirektor, Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesausschuß, Reichsrats-
Abgeordneter etc.
Zibermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs in Linz, Konservator
der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
D. Delegierte des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz.
Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeinderat der Landeshauptstadt Linz.
Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landeshauptmann-
Stellvertreter, Landesausschuß, Gemeinderat der Landeshauptstadt
Linz, Komtur des Franz Josef-Ordens.
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
Wildmoser Richard, Privat (Ehrenmitg'lied des Museums) .
2"
20
IL Rechnungsrevisoren,
Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbuchdruckerei Jos. Feichtingers
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Ehren tletzberger Siegmund, Kaufmann.
III. Sammlungsrevisoren,
Haupt Franz Bitter von Hoechstatten, Generalkonsul etc.
Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Realschulprofessor.
N e \v e k 1 o w s k y Max, k. k. Finanzsekretär.
IV. Beamte.
Direktor : Ubell Hermann, Dr., Konservator der k. k. Zentralkommission
für Denkmalpflege (I. und II. Sektion), korrespondierendes Mitglied
des k. k. österreichischen archäologischen Institutes, Referent für
Archäologie und die kunstgeschichtlichen Abteilungen. Obmann der
kunsthistorischen Sektion.
Kanzlei ad j unkt : Zechenter Ida.
V. Diener.
Hackl Johann (Portier) .
Brunmeier Josef.
Grüner Johann.
Nening Ignaz.
Winter Johann.
Stolz Bernhard (Präparator) .
21
Mandatare.
1882 Herr Almoslechner Hermanri, Oberpostmeister in Perg, Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1907 „ Bachofen v. Echt A. K. Freiherr, Wien.
1904 „ Brunswik Romeo de Korompa, k. k. Oberingenieur in Wien.
1897 „ Denk Karl, Dr., praktischer Arzt in Scharnstein.
1890 „ Engl Isidor, k. k. Obersteiger i. P. und Besitzer des Silbernen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Hallstatt.
1870 „ Fuchs Theodor, Dr., Privatdozent für Paläontologie an der k. k.
Universität in Wien.
1898 „ Gallois Ludwig v., Fabrikdirektor in Kleinmünchen, Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1912 „ Gföllner Johann, Stattbalterei-Rechnungsrevident.
1900 ,, Guggenl)erger Edmund, Dr. med., St. Georgen a. d. G.
1913 „ Günther Alfred, herzoglich sächsischer Forstinspektor und Verwal-
tungschef, k. k. Leutnant i. d. Ev., Mitglied des Landwirt-
schaftsrates im k. k. Ackerbau-Ministerium, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Besitzer der großherzoglich Toscanaschen gol-
denen Verdienstmedaille für Wissenschaft, Kunst und Lite-
ratur, Offizier des königl. bulg. Zivilverdienstordens, Besitzer
der königl rum. Medaille für Wissenschaft und Kunst „Bene
meriti" 1. Klasse, Ritter des herzogl. sächs. Ernest. Haus-
ordens, Besitzer der Herzog Karl Eduard-Medaille etc., Schloß
Greinburg bei Grein.
1907 „ Hofhanns Jakol, Oberförster in Großraming.
1905 „ Huemer Hans, Privat in Linz.
1882 „ Jeglinger Karl, k. k. Hof rat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
1905 „ Kautz Hans, k. k. Oberingenieur im Eisenbahn-Ministerium in
Wien.
1914 ,, Kerschner Theodor, Dr. phil.
1880 „ Koch Friedrich, Superintendent und evangelischer Pfarrer in
Gmunden, Besitzer des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
1882 „ Köttl Karl, Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Lambach.
1907 „ Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
1882 ,, Mathes Karl Ritter v., k. k. Hofrat i. R., Komtur des Franz Josef-
Ordens, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. etc.
in Linz.
1897 „ Melnitzky Karl, Bergingenieur in Graz.
1901 „ Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz.
1912 „ Neweklowsky Ernst, Ingenieur der k. k. Statthalterei.
1882 „ Poth Julius v., Postmeister in Altheim.
1885 ,, Preen Hugo v., Kunstmaler und Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege in Osternberg bei Braunau.
1903 „ Richard Alexander, Direktor der Süddeutschen Verlagsanstalt in
München.
2%
1882 Herr Roßmann J. G., Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Mauerkirchen,
1897 ,, Schraml Karl, k. k, Oberbergrat.
1899 ,, Seyrl Hugo, Gutsbesitzer in Schloß Starhemberg.
1902 „ Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
Verzeichnis der Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Herr Kenner Friedrich v., Dr., k. k. Hofrat, Direktor der Münzen-, Medaillen-
und Antikensammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Mitglied der
kaiserl. Akademie der Wissenschaften und der bildenden Künste in
Wien, der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege etc. etc. in
Wien. (Ernannt am 4. August 1874.)
„ Reiter Edmund, kais. Rat, Ehrenmitglied der entomologischen Gesell-
schaft in Berlin, korresp. Mitglied mehrerer gelehrter G^esellschaften
und entomolog. Vereine des In- und Auslandes in Paskau (Mähren).
(Ernannt am 30. November 1875.)
Seine Exzellenz Wilczek Hans Graf, Frei- und Bannerherr zu Hultschin und
Guttenland, k. u. k. Geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses, Kurator des k. k. österreichischen Museums für Kunst
und Industrie etc. etc. (Ernannt am 22. März 1882.)
Herr Much Matthäus, Dr,, k. k. Regierungsrat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.. Realitäten-Besitzer, Mitglied der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege etc. etc. (Ernannt am 16. Mai 1885.)
Seine Exzellenz Gaufsch Paul Freiherr v. Frankenthurn, Dr., k. k. Minister-
präsident a. D,, k. u. k. Geheimer Rat, Mitglied des Herrenhauses etc.
in Wien. (Ernannt am 16. Mai 1893.)
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat, Besitzer
des Großkreuzes des Ordens der Eisernen Krone, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Statthalter für Oberösterreich a. D. etc. in Salzburg.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
Herr Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl, in Graz. (Ernannt am 16. Mai
1895.)
Seine Exzellenz Kuenherg Gandolf Graf, Dr., k. u. k. Geheimer Rat, Senats-
präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i, P., Ritter
des Ordens der Eisernen Krone I. Kl. etc. in Salzburg. (Ernannt
am 16. Mai 1895.)
Herr Handel- Mazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Generalmajor d. R. etc. in
Linz. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
„ Stäche Guido, k. k, Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eifsernen Krone
III. Kl., Kommandeur des tun, Nischan-Iftihair-Ordens, Mitglied der
ungarischen geologischen Gesellschaft in Budapest und der natur-
historischen Gesellschaft „Ises" in Dresden, Direktor der k. k. geo-
logischen Reichsunstalt in Wien, (Ernannt am 18. Mai 1899.)
23
Herr Munganast Emil, k. k. Ober-Postkontrollor i. P. (Ernannt am 18. Mai
1899.)
„ Meindl Konrad, Abt des Chorherrenstift^s Reichersberg, Konservator der
k. k. Zentralkomniission für Denkmalpflege in Wien etc. (Ernannt
am 21. Mai 1901.)
„ Steindackner Franz, k. k. Hofrat, Ritter des Leopold-Ordens, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone, Komtur des Fran;?: Josef -Ordens m. d. St.,
Phil. -Dr., wirkl. Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften,
Intendant des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien etc. etc.
(Ernannt am 21. Mai 1901.)
,, Moser Emil, steierm. landsch. Professor a. D. in Graz. (Ernannt am
9. Mai 1902.)
„ Wimmer Julius, Buchdruckerei-Beeitzer, Offizier des Franz Josef-Ordens,
Präsident der Allgemeinen Sparkasse in Linz. (Ernannt am
10. Mai 1905.)
„ Commenda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberreal-
schule etc. (Ernannt am 5. März 1908.)
„ Wildmoser Richard, Privat. (Ernannt am 18. März 1909.)
„ Kranial Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direktion
für Oberösterreich und Salzburg. (Ernannt am 18. März 1909.)
,, Ritcker Franz, emerit. Apotheker. (Ernannt am 17. März 1910.)
Seine Durchlaucht der reg. Fürst Johann von und zu Liechtenstein in Wien.
(Ernannt am 27. März 1912.)
B. Korrespondierende Mitglieder.
1914 Herr Günther Alfred, herzoglich «ächsischer Forstinspektor und Ver-
waltungschef, Ritter des Franz Josef-Ordens etc. etc.
1902 „ Hackel Alfred, Dr. phil., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium
in Wien.
1885 „ Hackel Eduard, k. k, Gymnasial-Professor i. R. in Graz.
1903 „ Mayr Sehastian, P., Regierungsrat, Direktor des k. k. Gymnasiums
im Stift Kremsmünster, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes mit der Krone.
1873 „ Meindl Konrad, Abt des Chorherrenstiftes Reichersberg, Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
1888 „ Redtenbacher Josef, Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in
Wien.
1873 „ Rupertsherger Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von Sankt
Florian, Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille
für 40jährige treue Dienste.
1885 „ Schnürer Franz, Dr., Direktor der Allerhöchsten Privat- und
Familien-Bibliothek Seiner Majestät, Ritter des Franz Josef-
Ordens etc.
1886 „ Tschusi Viktor Ritter von und zu Schmidhoffen, Präsident des
Komitees für ornithologische Beobachtungs-Stationen in
Oesterreich-Ungarn etc. in Hallein.
24
C. Wirkliche Mitglieder.
• bedeutet den Beitritt im Jahre 1913.
Die Mitglieder, bei welchen eine Ortsangabe fehlt, sind in Linz wohnhaft.
Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
Josef Ferdinand, k. u. k. Feidma rschalleutnant, Divisionär, Oberst-
t iuhaber des 45. Infanterie-Regiments, Ritter des Goldenen Vlieses
etc. etc.
Herr Äckerl Josef, reg. Chorherr und Kustos der naturhistorischen Samm-
lungen in St. Florian.
„ Aichelburg- Labia Franz Freiherr von und zu, k. u. k. Kämmerer und
k. k. Hofrat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone etc.
„ Albel Franz, Lehrer I. Kl. an der Kaiser Franz Josef-Schule.
Frau Althann Karola Gräfin.
Herr Altwirth Theodor, k. k. Hofrat in Wien.
„ Angele Theodor, Ingenieur.
„ Arndt Johannes, Maschinen-Oberkommissär der k. k. Staatsbahnen i. P.
„ Asenstorfer Franz, Professor und Bibliothekar, Chorherr des Stiftes
St. Florian.
Seine Durchlaucht Auersperg Franz Fürst, k. u. k. Kämmerer etc., Herr-
schaftsbesitzer in Wien.
Seine Durchlaucht Auersperg Karl Fürst, Mitglied des österreichischen Herren-
hauses etc., Herrschaftsbesitzer in Wlaschim.
Ihre Durchlaucht Auersperg Eleonore Fürstin, geb. Gräfin Breunner, k. u. k.
Sternkreuzordens- und Palastdame in Wlaschim. *
Herr Bahr Hermann, Schriftsteller in Salzburg.
Bauer Franz, Dr., k. k. Notar.
Baumgartner Anton, Kaufmann.
Baumgartner Max, Kaufmann.
Baylaender B., Fabrikinspektor.
Becker Karl, Buchbinder.
Benesch Ludwig, Privat, kais. Rat.
Berger Franz, Dr., Weltpriester, Professor, Bibliothekar der k. k.
Studienbibliothek in Linz.
Berger Franz, Dechant in Altenfelden.
Berger Leopold, Verwalter der Frauenklinik.
Berger Theodor, Schulleiter in Kimpling.
Berndl Raimund, k. k. Uebungsschullehrer.
Beurle Karl, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter etc.
Beyer Andreas Franz, Kaufmann, Ritter des Franz Josef-Ordens,
Reichsrats-Abgeordneter, Gemeinderat.
Bihliotheks- Kommission Braunau am Inn.
Herr Bichler Franz, geistlicher Rat, Irrenhaus-Seelsorger in Niedernhart.
„ Binder Eduard, Bergingenieur i. P.
„ Binder Heinrich, Chefredakteur, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Binder Karl, k. k. Statthalterei-Vizepräsident d. R., Komtur des Franz
Josef-Ordens m. d. St. etc.
„ Biowski Julius, städt. Baurat.
„ Bittinger Andreas, Direktor an der Kronprinz Rudolf-Mädchenbürger-
schule. ^
Ö5
Herr *Blittersdorff Philipp Freiherr von, k. u. k. Rittmeister a. D., k. u. k.
Kämmerer etc., Ottensheim.
Blum Heinrich, Privat.
Blumauer Friedrich, Fabrikbesitzer.
Bohdanowicz Franz, Landesbeamter.
Böheim Josef, Uhrmacher.
Böhm Wendelin, Direktor der „Kreditreform".
Bondy Oskar, Großindustrieller in Wien.
Boschan Louis Ritter v., Gutsbesitzer in Achleiten.
Braunau Stadtgemeinde,
Herr Brenn Stephan, Kooperator.
„ Brenner Alexander, Med. -Dr., Regierungsrat, Obersanitätsrat, Primar-
arzt des Allgemeinen Krankenhauses, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone und des Franz Josef-Ordens.
„ Breuer Michael, k. k. Hofrat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Brunner Eduard, Oberbeamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Brunswik de Korompa Eugen, k. u. k. Oberst, Besitzer des Militär-
Verdienstkreuzes.
„ Buchmair Rupert, Konsistorialrat, Dechant in Frankenmarkt.
„ Buchmayr Franz, Direktor der Mädchenbürgersehule in Lustenau.
„ Bukowansky Johann, Sieb- und Gitterfabrikant.
„ Burggaßer Karl, Professor an der Handelsakademie.
„ Buschmann Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Seine Exzellenz Bylandt-Rheidt Artur Graf, k. k. INIinister a. D., k. u. k.
Geheimer Rat und Kämmerer, Mitglied des Herrenhauses, Kanzler
des Ordens der Eisernen Krone T. Kl. etc. in Wien.
Herr Cantzler Fritz, Fabrikbesitzer in Kleinmünchen.
„ Castel Emmerich van de, Dr., k. k. Hofrat, Vorstand der k. k. Post- und
Telegraphen-Direktion in Linz.
Seine Exzellenz Chlumecky Johann Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat,
Minister a. D., Mitglied des österreichischen Herrenhauses etc. in
Wien.
Herr Chotek Wolf gang Graf, k. k. Hofrat und k. u. k. Kämmerer, Ritter des
Leopold-Ordens.
Christ Ludwig, Privat, kais. Rat.
Commenda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberreal-
schule, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Commenda Ludwig, Schulleiter in Margarethen bei Linz.
Gzedik Hermann, k. k. Oberpostrat.
Czerny Leander, Abt von Kremsmünster, Komtur des Franz Josef-
Ordens.
Czerwenka Ludwig, Bankdirektor.
*Davis Gustav, Großgrundbesitzer, Hohenlehen bei Hollenstein a. Ybbs.
Denk Karl, Med.-Dr., Sanitätsrat, Augenarzt, Ritter des Franz Josef-
Ordens.
„ Deuller Josef, k. k. Gymnasial-Professor.
Frau Dierzer v. Traunthal Pauline, Private, Besitzerin des Elisabeth-Ordens
TL Kl.
Herr Dierzer Ritter v. Traunthal Josef, Dr., Fabrikbesitzer.
26
Herr Dinghofcr Franz, Dr., Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Reichs-
rats- und Landtags-Abgeordueter.
„ IHrnhofer Adalhert, k. k. Oberfinanzrat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Dohlinger Max, Dr., Privat.
„ Dohretsherger Alois, Herrenkleidergeschäfts-Inhaber.
„ Droiiot Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbuchdruekerei Jos. Feichtingers
•* Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes m. d. K.
Frau Dürckheim-Montmartin Franziska Gräfin, Gutsbesitzerin in Hagenberg.
Herr Dürrnherger Johann, päpstlicher Hausprälat, Konsistorialrat, Vorstadt-
pfarrer und Dechant in Stej'r, Ehrendomherr des Linzer Kathedral-
kapitels, Ritter des Ordens der Eisernen Krone TTT. Kl. und des
Franz Josef -Ordens.
Frau Dürrnherger Olga, Hof- und Gerichtsadvokatens-Witwe.
Herr Dicorzak Hans, Gutsbesitzer, Landtags-Abgeordneter. Schloß Aistersheim.
,, Dworzak Josef, Schneidermeister.
„ Eherl Franz, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen.
„ Eherstaller J., Dr., Spezialarzt.
Frau Eder Maffhissa, Apothekerswitwe.
Herr Eder Johann Michael.
„ Edlinger Franz, Bankdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Eferding Sparkasse der Stadt.
Eferding Stadtgemeinde.
Herr Effenherger Anton, Dr., k. k. Regierungsrat, Direktor der Handels-
akademie d. R.
Eggerer P. Marian, Bibliothekar und Archivar des Stiftes Schlierbach.
Ehrentletzherger Siegmund, Kaufmann.
Ehrl Friedrich, Dr., Arzt.
Eihensteiner Florian, Schuldirektor in Pabneukirchen.
Eigl Adolf, k. k. Senats-Präsident d. R., Besitzer des Ritterkreuzes des
Leopold-Ordens.
*Eigl Alois, Kaufmann.
Elßler Hermann, k. u. k. Oberleutnant d. R.
Eltz August Graf, k. u. k. Kämmerer, Herrschaftsbesitzer in Tillysburg,
Landtags-Abgeordneter.
„ *Emer8torfer Karl, k. k. Landesgerichtspräsident.
Enderlin Gehrüder, Druckfabrik und mechanische Weberei, Aktiengesellschaft,
Traun.
Herr Endlweher Johann, k. k. Regierungsrat in Wien.
„ Enenkl Adolf, k. u. k. Oberst d. R.
Enns Musealverein „Lauriacum".
Enns Stadtgemeinde.
Enns Sparkasse der Stadt.
Herr Erhard Alois, Dr., Arzt.
„ Esser Hermann, Dr.. Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter,
Mitglied des Reichsgerichtes.
„ Estermann Anton jun., Spediteur in Urfahr, kaiserlicher Hat.
„ Estermann Hans, Kaufmann.
Frau Ezdorf Sidonie Gräfin, geb. Freiin Borowiezka v. Themau, Hofratsgattin.
Herr Faher Richard, Dr., Großindustrieller in Wien.
„ Fashender Matthias, Fabrikdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
27
Herr Feilerer Karl, Fabrikbesitzer, Gemeinderat.
„ FelUnger Franz, Dr., Theologie-Professor, Rektor des öst.-ung. Pilger-
hauses in Jerusalem.
„ Festner Richard, k. u. k. Oberstleutnant d. R.
„ Fierlinger Ernst, k. k. Postkonzipist,
„ Figdor Albert, Dr.. Wien.
Firma Fink Vinzenz, k. k. Hofbuchhandlung.
Herr Fischer Eduard, Kaufmann.
„ Fischer Gerhard, evang. Vikar in Traun.
„ Fischer Karl, kais. Rat, k. u. k. Hauptmann a. D., Chef der Firma
Max Christ.
„ Fischill Eduard, Apotheker in Urfahr,
„ *Flögl Otto, Baurat der k. k. Statthalterei.
St. Florian Sparkasse des Bezirkes.
Herr Forstner-Damhenois Ernst Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R.
„ Förchtgott Alfred, k. k. Regierungsrat, Postamtsdirektor i. P., Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
„ Franck Karl, Fabrikbesitzer, Offizier des Franz Josef-Ordens.
„ Franck Walter, Fabrikbesitzer.
Freistadt Stadtgemeinde.
Freistadt Sparkasse der Stadt.
Herr Fruhstorfer Karl, Dr., Theologie-Professor.
„ Fuchs Viktor, Dr. phil.
„ Fuchsmayer Josef, Dr., Eferding.
„ Füriöck Ernst, Lehrer, Gemeinderat.
,, Fürlinger Matthias, Subprior, Schulrat und Professor am k. k. Ober-
gymnasium der Benediktiner in Kremsmünster.
Seine Erlaucht Fürstenherg Eduard Egon Landgraf zu, k. u. k. Kämmerer,
Mitglied des Herrenhauses, Besitzer des Großkreuzes des Leopold-
Ordens, Güterbesitzer in Wien etc.
Herr Gabler Ernst, Privat und Hausbesitzer.
„ Gagern Karl Freiherr v., k. u. k. Legationsrat a. D., Landtags-Abge-
ordneter, Komtur des Franz Josef -Ordens m. d. St., in Windern.
„ Ganglbauer Leo, k. k. Oberlandesgerichtsrat d. R.
„ Gamlich Emanuel, Privat.
„ Geistberger Johannes, Konsistorialrat, P., Benediktiner von Krems-
münster, geistl. Rat, Pfarrvikar in Steinerkirchen bei Fischlham.
„ Gerstl Gustav, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Firma Geyer Julius Nachfolger, Mode- und Konfektionsgeschäft.
Herr Gissinger Theodor, Professor der k. k. Staats-Oberrealschule,
„ Glanz Anton Ritter v., Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Gmunden Musealverein.
Gmunden Staats-Realgymnasium.
Gmunden Stadtgemeinde.
Gmunden Sparkasse der Stadt.
Herr Göllerich August, Musikdirektor.
„ Görner Karl Ritter v., Dr., Chefredakteur der „Tages-Post", Ritter des
Franz Josef-Ordens.
„ Gottlieb Ludwig, Fabrikbesitzer.
28
Herr Göttner Josef, Oberbaurat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl.
„ Oottirald Rudolf, Oekouomiebesitzer in Bad Isehl.
„ Gräfncr Karl, Installateur.
„ Graf Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
III. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
„ Grashöck Theobald, Abt des Stiftes Wilhering, C4eneralvikar. ^litglied des
Herrenhauses, Landesausschuß, Komtur des Franz Josef-Ordens
m. d. St.
Grieskirchen Stadtgemeinde.
Grieskirchen Sparkasse <ler Stadt.
Herr Grillmayr Johann, Gutsbesitzer.
„ Grimus August Ritter v. Grimhurg, Dr., k. k. Hof rat i. P., Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. KL, Komtur des Franz Josef-Ordens.
„ Grohmann Heinrich, Architekt, k. k. Professor 1. R.
„ Grosam Wenzel, Dr., Professor, geistl. Rat, Sekretär des bischöflichen
Ordinariates.
„ Großer Karl, Lithograph.
„ *Großmatin Theodor Waldemar, Forstmeister und Güterinspektor, Kor-
respondent der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege, Kustos
des Diözesan-Museums in Gleink.
„ Groterjahn Bela, Dr. jur., k. k. Statthalterei-Konzeptspraktikant, Ried
im Innkreis.
„ Gruhhauer Karl, Fabrikbesitzer.
„ Gruier Josef, Fachlehrer, GJemeinderat.
Grünhur g Sparkasse der Gemeinde.
Herr Grüntier Karl, Oberlehrer an der Knabenvolksschule in Linz-Waldegg.
„ Gstöttner Franz, Maler.
„ Guggenherger Edmund, Med. -Dr., St. Georgen a. G.
„ Günther Alfred, herzoglich sächsischer Forstinspektor und Verwaltungs-
chef, k. k. Leutnant i. d. Ev., Mitglied des Landwirtschaftsrates im
k. k. Ackerbau-Ministerium, Ritter des Franz Josef-Ordens, Besitzer
der großherzoglich Toscanaschen goldenen Verdienstmedaille für
Wissenschaft, Kunst und Literatur, Offizier des kgl. bulg. Zivil-
verdienst-Ordens, Besitzer der kgl. rum. Medaille für Wissenschaft
und Kunst „Bene merenti" I. Kl., Ritter des herzogl. sächsischen
Ernest. Hausordens, Besitzer der Herzog Carl Eduard-Medaille etc.,
Schloß Greinburg bei Grein.
„ ^Günther Franz, Wirtschaftsrat, Ritter des Franz Josef-Ordens, Wien.
„ Haas Franz, k. u. k. Oberstabsarzt i. P.
„ Haberl Alois, Pfarrer in Riedau, geistl. Kat, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege.
„ Eagenauer Simon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien.
„ Hager Evermod, Dr., Chorherr von Schlägl, Professor am k. k, Staats-
gymnasium.
„ Haidenthaller Josef, Dr., Landes-Badearzt in Bad Hall. kais. \\:\\.
„ Hamann Otto, Dr., Miehaelnbach.
„ ^Hamburger Fritz, k. k. Kommerzialrat, Großindustrieller, Herrschafts-
besitzer, Ritter des Franz Josef-Ordens, Schloß Neubruck bei Scheibbs.
29
Seine Exzellenz Handel Erasimis Freiherr v., k. k. Statthalter in Oberöster-
reich, k. u. k. Geheimer Rat, Großkreuz des Franz Josef-Ordens, des
großbritt. Viktoria-Ordens etc. etc.
Herr Handel Franz Freiherr v., Gutsbesitzer in Almegg.
Frau Handel Marie Freiin v., geb. v. Guaita, in Almegg.
„ Handel Klothilde Freiin v., geb. Gräfin Berchem, Landesgerichts-Präsi-
dentenswitwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens II. Kl.
Herr Handel-Mazzetii Viktor Freiherr v., k. u. k. Generalmajor d. R., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Handmann Rudolf, P. S. J., Linz, Freinberg.
Seine Exzellenz Harrach Alfred Reichsgraf, k, u. k. Geheimer Rat und Käm-
merer, Rittmeister a. D., Gutsbesitzer in Aschach a. Donau.
Ihre Exzellenz Harrach Anna Reichsgräfin, geb. Prinzessin Lobkowitz, in
Aschach a. Donau.
Herr Hurtl Alois, Dr., k. k. Professor i. P., Kirchendirektor der Ursulinen.
„ Haslroither Gerhard, Abt des Stiftes Schlierbach, Komtur des Franz
Josef-Ordens.
Fräulein Hassak Herta, staatlich geprüfte Musiklehrerin.
Herr *Hatschek Hans, Industrieller, Vöcklabruck.
„ Hatschek Ludteig, kais. Rat, Fabrikbesitzer.
„ Hauder Franz, Lehrer I. Kl. an der Knabenvolksschule in Linz-Waldegg.
„ Hauer Theodor, k. k. Notar.
„ Hauk Josef Karl, k. k. Hofrat i. P.
„ Hauk Otto, emeritierter Apotheker.
„ Haupt Franz Ritter v. Hoechstatten, Generalkonsul etc.
,, Hauser Johann, Landeshauptmann, Reichsrats-Abgeordneter, Konsisto-
rialrat, päpstlicher Hausprälat, Komtur des Franz Josef-Ordens mit
dem Stern etc. etc.
„ Haydvogel P. Konrad, Zisterzienser des Klosters Schlierbach, Pfarrvikar
in Kirchdorf a. Krems.
„ * Hecht Wilhelm, Regierungsrat, Professor, Ritter des Franz Josef -Ordens.
„ Heidlmair Heinrich Ritter v., Dr., Sektionschef a. D., Ritter des Leopold-
Ordens und des kaiserl, russ. St. Stanislaus-Ordens II Kl. m. d. St.
„ Heinisch Amandus sen., Kaufmann.
„ Heinisch Amandus jun., Kaufmann.
„ Heiser Anton, Dr., Arzt.
„ Heitzmann Otto, k. u. k. Hof-Klavierfabrikant.
„ *Helf Moritz, Dr., Wien.
„ Helletzgruber Josef, Landtags-Abgeordneter und Vizebürgermeister der
Landeshauptstadt Linz.
„ Hessinger Franz, k. k. Postamtsdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens
in Salzburg.
Fräulein Hinghofer Emilie, Bürgerschul-Direktorin, Besitzerin des Goldenen
Verdienstkreuzes.
Herr Hinsenkamp Heinrich, Dr., Advokat und Bürgermeister der Stadt Urfahr,
Landtags-Abgeordneter, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Hiptmair Franz, Pfarrer in Schwertberg,
„ Hirsch Lorenz, Lehrer in Prägarten.
„ Hirsch Wilhelm, Ritter des Franz Josef -Ordens, Verwaltungsrat der Bank
für Oberöst«rreich und Salzburg in Linz, Wien.
30
Seine bischöfliche Gnaden Hittmair Rudolf, Dr., Kommandeur des Leopold-
Ordens, Eitter des Franz Josef-Ordens, Bischof von Linz, ständiges
Mitglied des oberösterr. Landtages etc.
Herr Höhnel Wilhelm, akademischer Maler.
„ Honig Friedrich, Pfarrprovisor in Altschwendt.
„ Hörwarter Albert, k. u. k. Hauptmann d. R. in Nußdorf am Attersee.
". Hof mann Hermann, Privat, Präsident der Oberösterreichischen Bau-
gesellschaft etc.
„ Hofmann Richard, Fabrikbesitzer, Präsident der Handels- und Gewerbe-
kammer und der Linzer Fruchtbörse.
Frau Hofstätter Anna, Haus- und Apotheke-Besitzerin.
Herr Hoheisel Konrad, Präsident der k. k. Post- und Telegraphen-Direktion in
Wien.
„ Holly Karl, Kanonikus und Pfarrer in Wilhering.
„ Hornstein-Bußmannshausen Felix Freiherr von, Dr.
„ Horzei/schy Adalhert, Dr., k. k. Oberfinanzrat.
„ Huster Josef, Kaufmann, Offizier des Franz Josef-Ordens, Präsident der
Bank für Oberösterreich und Salzburg, Landtags-Abgeordneter etc.
„ *Irresherger Kaspar, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Ischl, Bad, Sparkasse des Marktes.
Herr Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landeshauptmann-Stell-
vertreter, Landtags-Abgeordneter, Landesausschußmitglied, Komtur
des Franz Josef-Ordens.
Jehlinger Raimund, fürsterzbischöflicher Bauinspektor, Korrespondent
der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege, in Freiburg i. Br.
Jeglinger Hugo, k. u. k. Oberst i. P., Ehrenkurator des Nordböhmischen
Gewerbemuseums in Reichenberg.
Jeglinger Karl, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl., k. k. Hof-
rat d. R.
Jülg Hermann, k. k. Professor.
St. Julien Artur Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Sektionschef i. R., Ritter
des Leopold-Ordens, in Wien.
Frau St. Julien Marie Agnes Gräfin, geb. Gräfin Wickenburg, k. u. k. Stern-
kreuz-Ordensdame in Wien,
Herr Jurasky Johann, k. k. Postrat in Brünu.
„ Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Realschul-Professor.
Seine Exzellenz Käst Michael Freiherr v., k. k. Ackerbauminister a. D.,
k. u. k. Geheimer Rat etc., Ebelsberg.
Frau Kaunitz Zdenka, Gräfin.
Herr Kautsch Jakoh, Bankdirektor i. R., kais. Rat, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege, in Steyr.
„ Kempf Josef, städtischer Baudirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Kerhler Viktor, Oberlandesrat • d. R., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
„ Kerschner Theodor, Dr. phil.
„ Khek Eugen, Apotheker in Wien.
„ Kinsky Rudolf Graf, k. u. k. Kämmerer und Leutnant d. R. in Wien,
j^rau Kinsky Marie Gräfin, geb. Gräfin Wilczek, in Wien.
Kirchdorf Marktkommune.
Kirchdorf Sparkasse der Marktkomraune.
31
Firma Kirchmayr Friedrich u. Comp.
Herr Kirchmeir Josef, Privat.
„ Klug Rudolf, Dr., k. k. Gymnasial-Professor.
„ Knechtl Karl, Med.-Dr. in Traim.
„ Knörlein Friedrich, Med.-Dr. in Wien.
„ Koch August G., Senior des Unterländer-Seniorates, Ritter des Franz
Josef -Ordens, Ritter des Saclisen-Ernestinisclien Hausordens.
„ Koch Friedrich, Dr., Superintendent und evangelischer Pfarrer in
Gmunden, Komtur des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
„ Kohlmünzer Ernst, k. k. Regierungsrat.
„ Kolda Josef, Domdecliant und Stadtpfarrer.
„ König Anton, Dr., k. k. Gymnasial-Professor.
„ König Emil, Laüdes-Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Könighauer Anton, Landeskasse-Direktor.
„ KörU Karl, Med.-Dr. in Wien, kais. Rat, Badearzt in Bad Hall, Offizier
des Franz Josef-Ordens.
„ Korh Heinrich, Buchhändler.
,, Kortüm A., Rentner in Urfahr.
Frau Kottulinsky Bora Gräfin, geb. Freiin Mayr v. Meinhof, in Graz.
Herr Kowarz Wilhelm, Dr., Inspektor der k. k. Staatsbahnen.
„ Koicarz Karl, Dr., Arzt.
„ Krackoicizer Ferdinand, Dr., kais, Rat, Landesa rehivar i. P., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege {III. Sektion).
„ Krammer Franz, kais. Rat, Prokurist in Mauthausen.
„ Kränzl Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direktion
für Oberösterreich und Salzburg, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege.
„ Kränzl Friedrich, Med.-Dr.
„ Krauß Rudolf, k. u. k. Generalmajor.
Kremsmünster Marktgemeinde. *
Kremsmünster Sparkasse der Marktgemeinde.
Herr Kronherger Heinrich, Kaufmann.
Frau Krüzner Marie, Verwaltungsrats-Witwe.
Seine Exzellenz Kuenhurg Gandolf Graf, Dr., Minister a. D., k. u. k. Geheimer
Rat, Senatspräsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone I. KL, Mitglied des öster-
reichischen Herrenhauses, Ehrenpräsident des Museums.
Herr Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
„ Kurz Martin, Kooperator in Saxen.
„ Kyrie Eduard, Apotheker in Schärding.
„ Laad Ferdinand, Pfarrvikar in Rohrbach, O.-Oe.
„ Laingruher Franz, kais. Rat, Privat, Vizepräsident der Allgem. Spar-
kasse in Linz.
Lamhach Benediktinerstift.
Lamhach Gemeindevorstehung.
Lamhach Sparkasse des Marktes.
Seine Exzellenz Lamherg Heinrich Graf, Herrschaftsbesitzer in Steyr.
Herr Lang Anton, Dr. phil., k. k. Oberleutnant, Wien.
,, *Langhans Viktor, Dr., Hofrat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone,
Gutsbesitzer in Katzenberg bei Schwanenstadt.
32
Herr Langthaler Karl, k. k. Oberbaurat.
,, Lart Schneider Josef, Dr., Zahnarzt.
„ Lechleitner Hans, Dr., k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt.
„ Lehner Franz Xaver, k. k. Gynmasial-Direktor, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege, in Freistadt.
Frau Lehnhart Steffy, Private in Pöstlingberg.
Leonfelden Sparkasse der Marktkommune.
Herr Lettmayr August, Wien.
„ Liebherr Max, Prokurist und Bureauchef der Firma H. Franck Söhne.
„ Lindenthal Otto, geistl. Rat, Pfarrer in St. Georgen a. G.
„ Lindner Adolf, k. u. k. Oberst d. R., Ritter des Ordens d. Eisernen Krone.
„ Lindner Heinrich, Landhausinspektor.
Herren Linser Josef & Söhne, Bildhauer und Kunststeinmetze.
Linz Aktienbrauerei und Malzfabrik.
Linz Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Krauß & Co.
Linz Allgemeine Sparkasse.
Linz Bank für Oberösterreicli und Salzburg.
Linz Linzer Bicycleklub.
Linz Bischöfliches Priesterseminar.
*Linz Expositur der k. k. priv. österr. Länderbank.
Linz Faßzieher-Kompagnie.
Linz Filiale der k. k. priv. Böhmischen Unionbank.
Linz K. k. priv. Lambacher Flachsspinnerei.
Linz Linzer Ruderverein „Ister".
Linz Oberösterreichische Baugesellschaft.
Linz Oberösterreichische Glasmalerei.
Linz Oberösterreichischer Volkskredit.
Linz Poschacher-Brauerei, A.-G.
Linz Sektion Oberösterreich des Vereines für Höhlenkunde.
Linz K. k. Staatsgymnasium.
Linz K. k. Staats-Oberrealschule.
Linz Stadtgemeinde.
Linz Städtische Sparkasse.
Linz-Urfahr Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft.
*Linz Zentralbank der deutschen Sparkassen.
Herr *Lippe Alfred Graf zu, Statthalterei-Konzipist, Gmunden.
Frau List Rosa, Alten felden.
Herr *Lohmeyr Ludwig, Mitglied des Herrenhauses, Fabrikbesitzer, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone und des Franz Josef-Ordens, Wien.
Monsignore Lohninger Josef, Dr., päpstl. Protonotar, Prälat, Komtur des
Franz Josef-Ordens.
Herr Loos Josef, Dr., Hofrat, k. k, Landesschulinspektor, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone III. Kl.
„ Ludwig Karl, Dr., Professor an der Handelsakademie.
„ Mainzer Johann, Direktor der Ackerbauschule in Ritzlho! i. P. in March-
treuk.
„ Mathes Karl Ritter v., k. k. Hofrat i. R., Komtur des Franz Josef-
Ordens, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. etc.
„ Matosch Anton, Dr., kais. Rat, Bibliothekar an der k. k. geolog. Reichs-
anstalt in Wien.
33
Mattighofen Marktgemeinde.
MattigJiofen Sparkasse des Marktes.
Herr Matzinger Theodor, Med.-Dr. in Aschach a. D.
,, Maurhard Hermann, Dr. jur., Kaufmann, Landtags-Abgeordneter.
Malierkirchen Marktgemeinde.
Herr Maurer Heinrich Ritter v., Dr., in Wien.
Mauthausen Marktgemeinde.
Mauthausen Sparkasse.
Herr Mayhöck Joh. Nep., Dr., Domherr, Konsistorialrat, Offizier des Franz
Josef-Ordens.
,, * Mayer Siegicart Freiherr v. Ketschendorf, Großindustrieller, Wien.
Monsignore Mayr Georg, Ritter des Franz Josef-Ordens, päpstl. geh.
Kämmerer, Kanonikus und Stadtpfarrer in Gmunden, Ehrendomherr.
Herr Mayr Josef, Dr., k. k. Notar.
„ Mayr Sebastian, Regierungsrat, Direktor des k. k. Obergymnasiums der
Benediktiner in Kremsmünster.
,, Melichar Sepp, Apotheker.
Seine Exzellenz Meran Johann Graf, Herrschaftsbesitzer in Brandhofen in
Steiermark.
Herr Messerklinger Hans, Dr., k. k. Hofrat und Staatsbahndirektor d. R.,
Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St., Ritter des Leopold-Ordens.
„ Mirhach Richard Freiherr v., k. k. Statthalterei-Konzipist in Eferding.
Frau Mladota-Solopisk Marie Baronin, geb. Baronin Riese-Stallburg.
Herr Moser Josef, Pfarrer in Zell bei Zellhof.
„ Moser Josef, reg. Chorherr des Stiftes St. Florian, Sekretär des Katho-
lischen Volksvereines.
„ Moser Richard, Dr., k. k. Finanzrat.
,, Mostny Leopold, Likörfabrikant in Urfahr, kais. Rat.
„ Mühleder Franz, Gewerkedirektor in Herzogsdorf, Mühlviertel.
,, Müller Fritz, Tapezierer und Dekorateur.
„ Müller J. M., Kunst- und Möbeltischler, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes.
„ Müller Ludwig, Schätzmeister.
„ Munganast Emil, k. k. Oberpostkontrollor i. P., Ritter des Franz Josef-
Ordens.
„ *Munk Alexander, Ingenieur, k. k. Kommerzialrat, Großindustrieller,
Herrschaftsbesitzer, Ritter des herzogl. sächs. Ernestinischen Haus-
ordens, Wien.
„ *Munk Leopold, k. k. Kommerzialrat, Großindustrieller, Herrschafts-
besitzer, Ritter des herzogl. sächs. Ernestinischen Hausordens, Wien.
„ NeMnger W. F., Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreich und Salz-
burg, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Nelhöck Ferdinand, Privat.
Neufelden Sparkasse des Marktes.
Herr Neukirch Heinrich, fürstl. Starhembergscher Kontrollor.
„ Newald Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der oberöster-
reichischen Advokatenkammer.
„ Neweklowsky Ernst, Ingenieur, k. k. Strombauleiter.
„ Neweklowsky Max, k. k. Finanzsekretär.
„ Nicoladoni Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
3
34
Herr Nicoleth Otto, Direktor-Stellvertreter der Bank für Oberösterreich und
Salzburg.
,. Niedereder Ffanz, Oberlehrer in Vorderstoder.
,, Xusko Johann, Dr., k. k. Finanz-Landesdirektions-Vizepräsident, Ritter
des Leopold-Ordens etc.
„ Oberchristi Florian, geistl. Rat, Ordinariats-Sekretär.
Frau Oberdörfer Marie, Notarsgattin in Saalfelden.
Herr Obermayr Paul, Kaufmann in Freistadt, Besitzer des Goldenen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr.
„ Obermüller Alois, reg. Chorherr von St. Florian, geistlicher Rat, Stadt-
pfarrer in Vöcklabruck.
„ Obermüller Anton, Pfarrer in Feldkirchen bei Mattighofen, Ehrendom-
herr des Kathedralkapitels in Linz, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Obermüllner Adolf, Dr., Präsident der oberösterreichischen Aerzte-
kammer.
Ohernherg a. Inn Sparkasse.
Herr *Oberwalder Oskar, Dr., Sekretär der k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege.
„ Oehn Bans, Gutsbesitzer, Perchtoldsdorf bei Wien.
„ Oehn Hermann, Wirtschaftsbesitzer in Attersee.
„ Oldrini Franz, k. u. k. Major d. R.
* Seine Durchlaucht Heinrich Fürst Orsini u. Rosenberg, k. u. k. Geheimer Rat
und Kämmerer, erbl. Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Eisernen
Kronen-Ordens, Fideikommißbesitzer in Klagenfurt, Wien.
Herr Ortner Hans, Revident der k. k. Staatsbahnen.
„ Ortner Karl, Privat.
„ Ottemceller Rudolf, Güterdirektor, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. K.
„ Pachingcr Anton M., Privat, Korrespondent der k. k. Zentralkommission
für Denkmalpflege.
„ Paul Johann, Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt.
„ Pauly Max, Fachlehrer,
Perg Sparkasse der Marktkommune.
Herr Pesendorfer Franz, Ingenieur-Chemiker, Verwalter der Landeskur-
anstalten in Bad Hall.
„ Peter Josef, Redakteur der „Linzer Zeitung".
„ Petz Josef, Sparkasse-Kon trollor in Steyr.
„ Peyrer He f mann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Pierer Ignaz Leo, Dr., Privat.
Frau Pießlinger Grete, Gstadt bei Molin.
Herr Pießlinger Josef, Gutsbesitzer.
„ Pinzger Anton, Dompropst, päpstl. Hausprälat, Komtur des Franz -losef-
Ordens.
„ Pirngruber Richard, F.-S.-L. Hof-Budi- und Kunsthändler.
„ Piscacek Ludwig, Dr., Primararzt der Hebammen-Lehranstalt in Wien,
k, k. Regierungsrat, Ritter des Franz Josef-Ordens und des Eisernen
Kronen-Ordens.
„ Planck Edler von Planckburg Eduard, Gutsbesitzer in Neuhaus a. Donau.
Frjiu *Plan(k Edle von Planckburg Henriette.
35
Herr Planck Edler von Planckhur g Karl Maria, k. k. Sektionsrat im Mini-
sterium des Innern in Wien, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Planitz Bernhard Edler v. d., Privat,
„ Poche Alfred, k. k. Professor,
„ Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III, KL, in Graz,
„ Poche Matthias, Kaufmann, kaiserl, Rat, Vorstand des Handelsgremiums,
Offizier des Franz Josef-Ordens,
„ Pöll Alfred, Dr,, prakt. Arzt.
„ *PöUer Matthias, städt. Arcliivassistent, Wien.
„ Pöschl Josef, Dechant, Pfarrer, geistlicher Rat in Peilstein.
„ Pöschl Rudolf, Fabrikbesitzer in Rohrbach, Landtags- Abgeordneter, Ritter
des Franz Josef-Ordens.
„ Poschacher Josef, Gutsbesitzer.
„ Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
„ Preen Hugo v., Kunstmaler, Gutsbesitzer in Osternberg bei Braunau,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
Frau Prohaska A^ina, Advokatenswitwe.
Herr Prackm aller Rohert, k. k. Statthaltereirat, Ritter des Franz Josef-
Ordens, in Wien.
„ Pühringer Ferdinand, Mag. pharm., Apotheker in Wels.
Fräulein Pupp Marie, Private.
Seine Exzellenz Piithon Viktor Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat, k. k. Statt-
halter in Oberösterreich i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl., Ritter des Franz Josef-Ordens, Herrenhausmitglied in Salzburg.
Ihre Exzellenz Puthon Sophie Freiin v., geb. Gräfin Bombelles, in Salz-
burg.
Herr Quirein Moritz, Verlagsbuchhändler.
„ Ramsauer Alois, Bäckermeister.
Frau Reihmayr Marie, geb. v. Dierzer, Med.-Dr.-Gattin.
Herr Reichel Karl, Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft der Kleinmünchener
Baumwollspinnereien und mechanischen Webereien, Wien.
Reif Josef, Pfarrer in Klamm.
Reingruljer Hermann, Fachlehrer in Braunau.
Reininger Franz, Kaufmann.
Reininger Franz, Privat.
Reisinger Leopold, Pfarrer i. P., Enns.
Reiß Hermann, Med. -Dr., Sanitätsrat und Bahnarzt.
Reith Josef, Magistratskassier.
Rezac Franz, Maler.
Ried Sparkasse.
Ried Stadtgemeinde.
Herr *Riehl Julius, k. k. Postrat.
„ Rimmer Anton, k. k. Realschul-Professor.
„ Rimmer Frayiz, Dr., Landesschulinspektor, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone.
„ Rinke Rudolf, Beamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Ritzherger Albert, Kunstmaler.
„ Ritzherger Engelbert, Mag. pharm., Drogenhändler.
3*
36
Rohrhach Sparkasse.
Herr Rossi Anton, k. k. Statthaltereirat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone und des Franz Josef-Ordens.
„ *Ruck€nsteiner Friedrich, Dr., Rechtsanwalt, Gemeinderat.
„ Rucker Franz, Privat.
„ Rupertsherger Matthias, geistl. Rat, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarr-
vikar zu Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige treue
Dienste.
„ Saamen Karl Freiherr v., Privat.
„ Sadleder Karl, Privat.
„ *Sadleder Karl, Großhändler.
„ Sailer Josef, Propst und lat, Abt des reg. Chorherrenstiftes St. Florian,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone II. Kl., Generalabt der reg.
Aug. Chorherren.
Salzburg Benediktiner-Abtei St. Peter.
Herr Sames Josef, Inspektor der k. k. Staatsbahnen,
„ Sassy Moritz, Dr, d. Ph., k. u. k. Leutnant d. R. in Freihof-Steindlbach.
„ Saxinger Eduard, Kaufmann.
„ Saxinger Hermann, Privat.
„ Schachermayer Rudolf, Kaufmann,
„ *Schuchermeyr Fritz, Gymnasiast.
„ Schachinger Norbert, Abt des Stiftes Schlägl, Sr, k, u. k, Apost, Majestät
Rat, Ritter des Leopold-Ordens etc., Generalabt des Prämonstratenser-
Ordens.
„ Schachinger Karl, Kaufmann, Reichsrats-Abgeordneter in Eferding, Ritter
des Franz Josef -Ordens.
„ Schadler Karl, Tonwarenfabrikant.
„ Schaeffer Hans, Kaufmann,
„ Schamberger Hans, Oberlehrer in Lohnsburg.
„ Scharfen Gustav Ritter v. Hennedorf, k. k. Senatspräsident i, P,, Mitglied
des Reichs- und Staatsgerichtshofes, Ritter des Leopold-Ordens etc.,
Wien.
„ Schauberger Gustav, k. k, Professor, Bezirksschulinspektor.
„ Schauer Anton, Pfarrer in Tragwein,
„ Schauer Franz, Gymnasialdirektor i. P,
„ Schauer Johann, Dr,, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. und
des Franz Josef-Ordens, Advokat und Bürgermeister in Wels, Land-
tags-Abgeordneter.
„ Schedle Anton, k. k. Baurat und Baubezirksleiter, Besitzer des Goldenen
Verdienstkreuzes mit der Krone.
.. Srheinig Franz, Betriebsdirektor der Tramway- und Elektri/.iliits-riesell-
schaft Linz-Urfahr.
„ Srherndl Balthasar, Domkapitular, Ordinariatskanzler, Offizier des Kranz:
Josef-Ordens,
„ Scheuringer Franz, Direktor der Buchdruckerei J. Wimmer,
,, Schick Johann, evangelischer Pfarrer in Vöcklabruck,
„ Schicfthaler Franz, Architekt, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-
gewerbeschule, Konservator dor k. k. Zentralkommission für Denkmal-
pflege.
,. Schießer Anton, Dr., Professor des k, k. Staatsgymnasiums.
37
Herr Schiller Edward, Dr., Magistratssekretär.
., Schlager Matthäus, Dombaumeister.
Frau Schlechter Anny.
Herr Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesaussehiiß, Reichsrats-
und Landtags-Abgeordneter.
Schleinitz Wilhelm Freiherr v., Rittmeister a. D., Gmunden.
Schmelzing und Wernstein Wilhelm Hugo v., Rittmeister und Adjutant
der 16. Kavallerie-Brigade in Darmstadt.
Schmidegg Gustav Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D.,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone IIL Kl., Schloß Leonstein.
Schmit Heinrich, Dr., k. k. Professor und Primararzt, Ritter des Franz
Josef-Ordens.
Schneck Ernst, Beamter der Bank für Oberösterreich und Salzburg.
Schneeherger Heinrich, Direktor der Buchdruckerei J. Wimmer.
Schnopfhagen Franz, Med.-Dr., Landes-Sanitätsrat, Direktor der Landes-
irrenanstalt in Niedernhart.
Schönhaß Josef, Pfarrer in Rainbach bei Freistadt.
Schöppl August, Schulleiter i. P., Ebelsberg.
Schrack Karl, kais. Rat, Ritter des Franz Josef-Ordens, Oberinspektor
a. D. der k. k. österreichischen Staatsbahnen.
Schrack Karl, Dr., Oberbezirksarzt.
Schröckenfux Gottlieh, Werksbesitzer in Roßleiten bei Windischgarsten,
Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
Schulz Ludwig, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Graz.
Schuster Josef, Med.-Dr., k. k. Oberbezirksarzt in Steyr.
Schusterhauer Alois, Pfarrer in St. Peter bei Linz.
Schivah Georg, Schieferdeckermeister.
Schwaiger Josef Ritter v. Montevento, k. k. Hofrat, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone.
Schwanenstadt Stadtgemeinde.
Herr Schiceitzer Julius, Kaufmann.
Schicingenschuß Ignaz, Landesrevident.
Seitz Jakoh, Schriftsteller, Grein.
Sekker Franz, k. k. Oberst d. R.
Seile Friedrich, Dr., evangelischer Pfarrer in Bad Aussee.
Seyrl Hugo, Jurist, Schloß Starhemberg bei Haag.
Seyrl Ludwig, Gutsbesitzer, Mauerkirchen.
Siegert Eduard, Dr., k. k. Realschul-Professor.
Sigl Josef, Pfarrer in Garsten bei Steyr.
Somnierhuher Karl, Kaufmann.
*Sommerhuher Rudolf, k. k. Hoflieferant, Tonöfenfabrikant, Steyr.
Sonnleithner Andreas, Dr., Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse.
Sonnleitner-Könighauer Anton, Rechnungsoffizial.
Spaun Max Johann Freiherr v., Großindustrieller in Klostermühle.
Sporn Emil, k. k. Oberbergverwalter in Raibl.
Springer Hugo, Dr., Abt von Seitenstetten.
Sprinzl Alois, k. k. Postkassen-Direktor d. R.
Stagl Alexander, Generalagent der Versicherungs-Gesellschaft „Oester-
reichischer Phönix".
38
Ihre Durchlaucht Frau Starhemherg Fanni Fürstin, k. u. k. Palastdame, Stern-
kreuz-Ordensdame etc. in Eferding.
Herr Starker Friedrich, Fabrikbesitzer.
„ Stauhitzer Georg, Privat.
„ ^teinherger Gustav, konz. Baumeister.
„ Stern Josef, Baurat, Zivilingeuieur in Gmunden.
Herren Stern d Hafferl, Ingenieur-Bureau, Wien.
Steyr Stadtgemeinde.
Steyr Sparkasse der Stadt.
Herr Stifter Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Stifter Theodor, Dr., k. k. Bezirksrichter.
„ Stockhammer Emmerich, Med.-Dr., k. k. Landes-Sanitätsrat und Stadt-
arzt 1. P., Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Stockhammer Gustav, Ingenieur, Oberinspektor i. P. der österreichischen
Nordwestbahn, Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege in Wien.
„ Straherger Alfred, k. k. Landesgerichtsrat i. P. in Urfahr.
„ Strachwitz Zdenko Graf, k. u. k. Kämmerer, Rittmeister a. D., Guts-
besitzer in Mamling bei Braunau.
„ *Straßer Franz, Revident der Staatsbahnen.
„ Straßmayr Eduard, Dr., Landesarchiv-Adjunkt.
„ Strauß Franz, Dr., k. k. Realschul-Professor.
„ Streit Oskar, Gutsbesitzer, Puchenau.
„ Strnadt Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P., korr. Mitglied der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Graz.
„ Strahl Johann, Konsistorialrat und Stadtpfarrer in Steyr, Ritter des
Franz Josef -Ordens.
„ Suttner Ferdinand, niederösterreichischer Landesbeamter.
„ Taxis Johann Graf, Gutsbesitzer in Graz.
Tepl bei Marienbad, Prämonstratenser-Chorherrenstift.
Herr Teutschmann Karl, Dr., Advokat in Amstetten.
„ Thalmayr Franz, Dr., k. k. Regierungsrat, Direktor des k. k. Staats-
gymnasiums, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Theuer Julius, akad. Maler, Gutsbesitzer in Schloß Bernau-Fisehlham.
„ Titze Julius, Fabrikbesitzer.
Frau Töpfer Johanna, Antiquitäten-Händlerin.
Herr Treml Ignaz, Konsistorialrat, Dechant und Pfarrer in Enns.
„ Trinks Erich, phil,, Wien.
„ Tscherne Fritz, kais. Rat, Kaufmann, k. u. k. Hoflieferant.
„ Tscherne Rudolf, Dr., Apotheker.
Urfahr Stadtgemeinde.
Urfahr Sparkasse der Stadt.
Herr Vogl Franz, Wachszieher in Eferding.
Vöcklahruck Bezirks-Lehrerbibliothek.
Vöcklabruck Stadtgemeinde.
Herr Wagner Franz, Pfarrer in St. Veit.
Fräulein Wagner Hedda, Private.
Seine Exzellenz Wagver Hugo, k. u. k. Foldmarschalleutnant a. T").. Ritter des
Leopold-Ordens.
Waizenkirchen Marktkommune.
39
iMonsignore Walcher Alois, Konsistorialrat, Direktor der Taubstummen-Lehr-
anstalt, Ritter des Franz Josef-Ordens, päpstlicher Geheimkämmerer.
Herr Wastler Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P.
,. Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
,, Weihel Anton, Dr.
„ Weidinger Josef, Zahnarzt.
„ Weidinger Gustav, Zahnarzt.
„ Weimar Anton, Gutsbesitzer, Schloß Hammerrieß bei Losenstein.
„ Weinhauer Konrad, Fachlehrer.
„ Weingärtner Josef M., Gutsbesitzer am Hagen.
„ Weingärtner Robert, Präsident der Poschacher-Brauerei, A.-G.
„ Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor der Allgemeinen Sparkasse.
Frau Weinmayr Marie.
Herr Weiß Julius, Privat.
„ Weiß Karl, Professor am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Weiß Ludwig, Privat in Wien.
Wels Stadtgemeinde.
Weis Sparkasse der Stadt.
Herr Wcnger Leopold, Dr., praktischer Arzt in Urfahr.
„ Werkoicitscli Konstantin, kaiserl. Rat, Sekretär des oberösterreichischen
Landeskulturrates.
„ Wertheimer Julius, Gutsbesitzer in Ranshofen.
„ Wessely Karl, Professor an der Handelsakademie.
Weyer Sparkasse.
Seine Exzellenz WicJcenhurg Max Graf, Dr., k. k. Minister a. D., k. u. k.
Geheimer Rat und Kämmerer, Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl. und des Franz Josef-Ordens etc.
Herr Wilczek Hans Graf, Geheimer Rat, k. u. k. Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses etc., Wien.
Frau Wilczek Elisabeth Gräfin, geb. Gräfin Kinsky, Sternkreuz-Ordensdame,
Wien.
Herr Wildauer Ernst Ritter v., Dr., Advokat in Perg.
„ Wildmoser Richard, Privat.
„ Wimhölzel Arnold Kajetan, k. u. k. n. a. Oberleutnant.
„ Wimmer August, k. k. Finanz-Rechnungsrevident.
,, Wimmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Präsident der Allgemeinen Spar-
kasse, Offizier des Franz Josef-Ordens.
W indisch garsten Sparkasse der Marktkommune.
Frau Winkler Anna, Postmeisterswitwe.
Herr Winkler Friedrich, k. k. Rechnungsdirektor.
„ Wiplinger Johann, Postamtsdirektor d. R. in Urfahr.
„ Wirth Hans, Hauptkassier des Magistrates.
„ Wahrer Justinus, P., Dr., Bibliothekar des Stiftes Wilhering.
„ Wolfinger Leopold, Hotelier.
„ Wolf sgr aber Hans, Architekt, k. k. Professor.
„ Wnschko Ernest, Dechant in Spital am Pyhrn.
„ *Zahradnik Ottokar, Gutsbesitzer in Auhof bei Eferding.
Mons. Zeininger Augustin, Generalvikar i. R. und päpstlicher Hausprälat etc.
40
Herr Zeitlingers Sohn Michael, Sensenfabrikant in Bhnnau bei Kirchdorf.
„ Zeller Emil, Apotheker in Windischgarsten.
Zentralverband der Sensen-, Sichel- und Strohmesser-Gewerke in Oberösterreich.
Herr Zihermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Zöchbaur Johann, Dr., Direktor am Collegium Petrinum in Urfahr,
* Ritter des Franz Josef-Ordens, Konsistorialrat.
„ Zuckrigl Anton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Stand der Mitglieder am 1. Jänner 1914:
Wirkliche Mitglieder 597
Ehrenmitglieder . • 21
Mandatare 29
Korrespondierende Mitglieder 9
Sterbefälle.
Herr Knitl Ferdinand, Dr., Ebelsberg.
Exzellenz Bolzano Friedrich, Edler v. Kronstadt, k. u. k. Feldmarschall-
leutnant d, R.
Herr Markl Andreas, k. u. k. Major, Wien.
„ Vopvnller Heinrich, Fabrikbesitzer, Schloß Lichtenau bei Haslach.
„ Pott Ludwig, k. k. Oberlandesgerichtsrat.
Mons. Stieglitz Franz, Domscholaster und Konsistorialrat.
Herr Wittrich Karl, Kaufmann.
„ Pröll Laurenz, Dr., geistl. Rat, Gymnasialdirektor i. P.
„ Horzicka Adalhert, Prof., Dr., Wien.
„ Hamann Heinrich, Dr., Waizenkirchen.
„ Hanrieder Norbert, Dechant, Sarleinsbach.
„ Hahn Hugo, Fabrikbesitzer, Helfenberg.
„ Zeisz Heinrich, Direktor der Linzer Aktienbrauerei.
„ Fraundorfer Georg, Hausbesitzer.
(^^^
Vermehrung der Sammlungen
um Jahre 1913).
Münzen, Medaillen und Prägewerke.
Geschenke.
Medaillen.
Rudolf Marschall. Erzherzog Karl Franz Josef und Erzherzogin Zita, 1911.
Goldbronze. (K. k. Oberstkämmereramt Sr. Majestät.)
Anton Scharflf. Rudolf Alt, einseit. Bronzeplakette 1883, Löhr 88.
(Herr Paul Seifert, Wien.)
Gurschner. Oesterreichisehe Luftflotte 1913, Bronzemedaille.
(Herr Präsident Julius Wimmer, Linz.)
Jakob Jonghelink, 1530 bis 1605. Alexander Farnese, 1585, Bleimedaille.
(Herr Karl v. Garzarolli, Linz.)
Hans Gerstmayer. Schubert-Plakette der Steyrer Liedertafel, Bronze, 1913.
Hans Gerstmayer. Marianische Jungfrauen-Kongregation Garsten, 1913, ver-
silbertes Jeton. (Herr Hans Gerstmayer, Steyr.)
Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Leipzig, 1813/1913.
Blücher, Bronzemedaille o. J.
(Herr Dr. Karl Beurle, Hof- und Gericbtsadvokat, Linz.)
Fürst Karl zu Schwarzenberg, Bronzemedaille von Josef Tautenhayn, Avers
und Revers, 2 Stück.
Erzherzog Karl von Oesterreich, Bronzemedaille von Karl Radnitzky, Avers
und Revers, 2 Stück.
Blücher, Arndt, Jahn, Napoleon L, Stein, Yorck, Scharnhorst, Bronzemedaillen
aus der Prägeanstalt W. Mayer und F. Wilhelm.
(Durch Vermittlung des Herrn Präsidenten Julius Wimmer.)
Theodor Körner, Bronzemedaille, und Scharnhorst, Bronzeplakette, sowie fünf
Orden und Ehrenzeichen. 1813 bis 1814.
(Herr Josef Kirchmeier, Linz.)
Linz. Erster oberösterreichischer Geflügelzuchtverein, Bronzeplakette, 1913.
(Herr Reichsrats-Abgeordneter A. F. Beyer, Linz.)
Linz. Bicycleklubturnier, Preisplakette, Bronze, 1913.
Wien. Internationaler Kongreß für Rettungswesen und Unfallverhütung, Ab-
zeichen.
(Herr k. k. Oberbezirksarzt Dr. Klemens Zechenter, Linz.)
42
Kaiser Franz Josef I. und Erzherzog Ferdinand, Mauöver-Gedenkmedaille,
Böhmen 1913, Bronzeanhänger.
(Herr k. u. k. Oberst Eugen Brunswik de Korompa, Linz.)
Münzen.
Fund Leonding. Marcus Aurelius, 161 bis 180, Mittelbronze.
• (Herr k. k. Baurat Alexander Stolz, Urfahr.)
Oberösterreichische Münzstätte, Enns.
(Aus der Sammlung des Herrn Eegierungsrates Ritter Rudolf von Höfken,
Wien.)
Ottokar I. von Steiermark, 1180 bis 1192, Denar Luschin*) Nr. 8, RRR,
Nr. 9, Luschin, Nr. 12.
Leopold VI., 1198 bis 1230, Ennser Pfennig. Luschin Nr. 13, 14, 15, 17, 18,
19, 22.
(Durch Vermittlung des Herrn Präsidenten Julius Wimmer, Linz.)
Ankäufe.
Kunstmedaillen.
Italiener: XVI. Jahrhundert, FED. COC. 1575 bis 1579, Prosper Santacrucius,
Bronzemedaille o. J.
— XVII. Jahrh., Alberto Hamerani, -f 1677, St. Bernardus, silberne Weih
münze o. J.
Oesterreicher : XVII. Jahrh., Schule P. P. Seel. Meister V. S., Maria Scharten,
silberne Weihmünze o. J.
Deutsche: XX. Jahrh., Fritz Hörlein. 1913, Theodor Körner, Bronze-
medaille o. J.
— XX. Jahrh., K. Strobl, Bismarck und Moltke, Goldbronze o. J.
— Lauer, Jahrhundertfeier Leipzig 1813—1913. Silbermedaille o. J., zwei
Stück, Variante.
— Lauer, Andreas Hofer, 1909, Silbermedaille.
— Weihmünze, Maria Taferl, II. Säkularfeier 1860, Bronzem«daille.
— Muttergottes und heiliges Sakrament, alte ovale Silbermedaille.
Oberösterreich: Johannes Mayerhofer, Johann Hueber. Waizenkirchen, Bronze-
medaille 1913.
Miscellan: Christus am Kreuz, Rev. Marterwerkzeuge, vergoldete Silber-
medaille, Appel, I., S. 560, Nr. 18.
Münzen.
Oberösterreich: Münzenfund von Unter- Weigner bei Bad Hall aus den Jahren
1666 — 1756, Silberkreuzer, Groschen, VI Kreuzer, 12 Stück, ferner
von 1760^-1800 österreichische Kreuzer; außer diesen 1 Groschen
1551 von Schaffhausen und 1 römische Mittelbronze, Gordianus III.
238 — 244, in nächster Nähe des obigen Fundes ausgegraben.
*) Dr. Arnold Luschin von Ebengreuth, Wiener Münzwesen im Mittel-
alter, 1913.
43
— Müuzenfund von Wels. Komische Mittelbronze, Lucilia, Faiistina, Theo-
dosius I., 3 Stück.
— Ferdinand I., 1521—1564, Taler o. J., Markl 361 a.
— Ferdinand I.. 1521—1564. Phmdner 1530, Markl 474.
Mittelalter: Ludwig das Kind, 891—912, Kölner Denar, Cappe 21.
— Otto III., 983—1002, Denar von Magdeburg, Danneberg 643.
— Konrad II., 1024 — 1039. Denar von Köln, Danneberg 358.
— Philipp, 1198 — 1208, Denar, Cappe 670.
— Johann von Luxemburg, 1300 — 1346, Prager Groschen, Windisch-
grätz 3336.
— Wenzel IV., 1378 — 1414, Prager Groschen, Donebauer 851.
— Görlitz, Pfennig, 13. Jahrhundert, Posser-Klett, S. 107, T. XIX, 20.
Salzburg: Einseitiger Pfennig, 14. Jahrhundert, Zeller 13.
— Wolf Dietrich, 1587—1612, Turmtaler, 1593, Zeller — .
Avers: SANCTVS_: RVRBERTVS : EPS_: SALZBVRG. Sitzender
Heiliger, vor ihm vierfeldiges Wappen.
Revers: RESISTIS •JV[:D:XCIII 3fc IMMOTA. Turm im Meere
40 mm, 28-6 Gr. RRE.
Böhmen: Maximilian III., Guldentaler, 1567.
— Friedrich von der Pfalz, 48 Kreuzer, 1620.
Brabant: Josef IL, Taler, 1785.
Deutsches Reich: 3 Mark, Jubiläumsmünze, 1813 — 1913.
Italien: 1 und 2 Lire, 1912, Siegesmünze.
Mansfeld: Friedeborn, Peter Ernst, Bruno IL, Gebhard VIII., Johann Georg,
Taler 1593, vergoldet.
Römische: Mittelbronze, Ca jus Caligula, 37 — 40 n. Chr., Cohen, IL, S. 237/4.
Bvzantiner : Bronzemünze Justinianus L, 527 — 565 n. Chr.
Siegeltypare.
3 oberösterreichische Familien-Siegelstöckel, Messing.
1 oberösterreichisches Siegelstöckel, Kloster Gleink, Silber.
1 oberösterreichisches Handwerkersiegelstöckel, Hammerschmiede Freistadt,
Messing.
1 oberösterreichischer Siegelring, Silber, Müllergewerbe.
Tmisch.
Kunstmedaillen.
Anton Scharff: Alfred und Friedrich Krupp, Silbermedaille 1892, Löhr 210.
Heuberger: Fürst Metternich, einseitige Messingmedaille o. J.
Oexlein: Friede zu Teschen, 1779, Silbermedaille, Mont. 2085.
Ungarn: Leopold L, Sieg bei St. Gotthard, 1664, Silbermedaille, Mont. 879.
Münzen.
Tirol: Ferdinand L, 1521—1564, Taler o. J., Marke 1588.
44
Prähistorische und römische Landesfunde.
Ankäufe.
Steinhammer, Serpentin mit kreisrundem Bohrloch, von unregelmäßiger Keil-
form. 12 Zentimeter lang, Durchmesser des Bohrloches 22 Milli-
♦ meter. Farbe schwärzlich. Fundort: Traun, in einer Au.
Statuette der Isis-Fortuna, Bronze, römisch, 1)4 Zentimeter hoch, Fundort:
Enns. (Linkes Standbein, rechtes Spielbein. Die Göttin ist mit
einem Chiton und einem von der linken Schulter herabfallenden
und quer über den Unterleib gezogenen Himation bekleidet. In der
Linken hält sie ein Füllhorn mit Traube, darüber eine Sichel ; die
rechte Hand, die jedenfalls das Steuerruder hielt, ist abgebrochen.
Lang auf die Schultern herabfallendes Haar, Diadem und der erhöhte
, Hauptschmuck der Isis. Augen und Lippen nach ziseliert. Grüne
Patina, hie und da abgeschliffen. Die Standfläche ausgehöhlt.)
Bogenfibel, Bronze, . römisch, Länge der Nadel 5.5 Millimeter.. Fundort: Enns.
Keramik.
Geschenke.
Benkelkrüglein, zylindrisch, 8 Zentimeter hoch, Fayence, hellblau glasiert,
mit dunkelblauer Malerei (Bild der Immaculata). Mit Zinndeckel.
Am Boden die Malermarke H. Süddeutsch, Mitte des 18. Jahr-
hunderts.
(Geschenk des Herrn Dr. Emmerich Weinmayr, Direktor der
Allgemeinen Sparkasse.)
Weihbrunn aus buntglasiertem Ton (das Herz Jesu und die Passionszeichen
appliziert auf eine kreisrunde Strahlenscheibe). D. 20 Zentimeter.
Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Aus Mauthausen.
(Geschenk der Frau Luise Poschacher, Wien.)
Ankäufe.
Hausaltar, Ton, in Engobetechnik bunt bemalt, vom Jahre 1688, Ober-
österreich. (Aus der mensa erhebt sich der gegiebelte Aufsatz mit
einer Nische, die von Säulen, welche ein verkröpftes Gebälk tragen,
flankiert ist und das Standbild der heiligen Jungfrau mit dem
Kinde enthält. An der Vorderfläche der mensa, an den Konsolen
der Säulen, an der Säule selbst und an den Zwickeln der Nische
sind geflügelte Engelköpfe angebracht. Die Architektur des Altärchens
ist reich mit Rippleisten umrahmt.) Höhe 47 Zentimeter. Kera-
mische Nachbildung eines Augsburger Ebenholzaltärchens mit Silber-
appliken. Die Bemalung in den Engobefarben der sogenannten
Zwiebelschüsseln (Oberösterreich, Salzburg) : ziegelrot, hellgrün,
weiß und mangan-violett-braun. Das den Giebel bekrönende Kreuz
fehlt. Aus Perg im Mühlviertel.
45
Renaissance- Weihbrunnkessel aus grünglasie/tem Ton, 22 Zentimeter hoch.
(Auf dem gebuckelten Kessel ruiien zwei Voluten auf, welche den
geschweiften Bogen tragen, zui dem zwei Engel einen Wappen-
schild halten.) Oberösterr^ichisch-salzburgische Hafnerarbeit des
17. Jahrhunderts. (Aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse.)
ÄTaßkrug, zylindrisch, Steinzeug. Die Leibung geriefelt mit fünf aufgelegten
Relieffeldern im Mittelstreif (aufspringende Pferde auf abwechselnd
blauem und mangan-violettem Grunde.) Zinndeckel. Nassauisch,
18. Jahrhundert.
Majolikakrug von der Form der Görzer ,,Robotkrügel", vorn mit der Dar-
stellung eines nach rechts streifenden Vogels, umgeben von fünf
stilisierten Tulpen, in Grün, Gelb, Gelbbraun und Manganviolett
bemalt. Am Boden die Malermarke B. M. Oberitalien, 18. Jahr-
hundert. Höhe 17 3^ Zentimeter.
Zylindrischer Maßkiug, weißglasiert, mit der symmetrischen Darstellung zweier
Vögel auf einem Baume bunt bemalt. Am Henkel ein dunkelviolettes
Kleeblatt. Höhe 163^ Zentimeter. Riedenburg (bei Salzburg). Mitte
des 18. Jahrhunderts. (Aus einer Spende der Allgemeinen Spar-
kasse.)
Glas.
(Siehe auch Zunftgegenstände.)
Geschenke.
Blauer Glaskolben mit seitwärts angesetztem kurzen Halse und Pfropfen.
17. Jahrhundert. (Geschenk der Frau Johanna Töpfer.)
Glassilhouette (grauer Grund, schwarzes Profil-Brustbildnis eines bezopften
Herrn; vergoldeter Lorbeerblattrahmen). Signiert: „Pfeilhauer
fecit." Linz, Ende des 18. Jahrhunderts. 5 3^ Zentimeter : 42 Milli-
meter. Vergoldetes Stuckrähmchen aus der Zeit.
(Geschenk des Herrn Oberlandesgerichtsrates Gustav Iglseder.)
Ankäufe.
Zwei runde Wappenscheiben von je 9K Zentimeter Durchmesser. Bemalt mit
dem Wappen des Bistums Passau und mit einem Stiftswappen.
16. Jahrhundert.
Metfläschchen, achteckig, au den beiden Breitseiten mit der Darstellung je
eines stilisierten Maiglöckchenzweiges in bunten Emailfarben be-
malt. Deutsch, 18. Jahrhundert.
Figurales Scherzgefäß, flaschenförmig, in der Form eines Kapuziners mit
über der Brust gefalteten Händen. 34 Zentimeter hoch. 18. Jahr-
hundert. Aus Oberösterreich.
Blaues Glaskrügel, birn förmig, mit der in bunten Emailfarben gemalten Dar-
stellung eines roten Herzens, auf dem zwei Tauben sitzen. Rechts
und links je ein bunter Blattzweig. 14 Zentimeter hoch. Oberöster-
reich, 18. Jahrhundert.
46
Weinglas, gescliliffen, die Fußplatte quadratisch, der Körper diamantiert.
Bernsteinfarbig. Böhmen, Empire.
Becherförmige Tasse und hochrandige Untertasse. Schwarz, mit Ornamenten
in mattem Glanzgold. Der Becher innen reich vergoldet. Vorn am
Becher in Matt- und Glanzgold eine almanachartige Darstellung:
Blumenstreuende geflügelte Genien. Böhmen, Anfang des 19. Jahr-
hunderts.
Pokal, geschliffen, an den Rändern vergoldet, vorn ein achteckiges Feld mit
der Darstellung eines Reiters und einer Reiterin in Kothgasserschen
Emailfarben. Böhmen, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Maßkrug, konisch, mit der eingeschlifTenen Darstellung der heil. Anna und
der heil. Maria, rings Ornamente, die Schliffe vergoldet (zum Teil
versilbert). Auch der Zinndeckel ornamentiert. Böhmen, Empire.
Glassilhouette, farbig, mit der Darstellung eines jugendlichen Schauspielers
im ritterlichen Kostüm. In vergoldetem Rähmchen aus der Zeit.
(Empire.) 15 : 121/2 Zentimeter.
Glassilhouette, farbig, mit der Darstellung eines kleinen Mädchens mit der
Puppe, im Empirekostüm. Vergoldetes Rähmchen aus der Zeit.
15:125^ Zentimeter.
Sogenannter Hyalitbecher, Imitation eines rötlichen Achates. Böhmisches
Sprudelglas, Biedermeierzeit.
Böhmisches Biedermeierglas, becherförmig, zum Teil rot geätzt, zum Teil
mattiert und mit Goldornamenten, farbigen Streublümchen u. dgl.
bunt bemalt. (Aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse.)
Plastik.
Gesdiemhe.
Wandfigur des heil. Wolfgang im Bischofsornat, in der Linken das Kirchen-
modell, der Stab in der Rechten fehlt. Lindenholz. 683^ Zenti-
meter hoch. Alte Polychromierung. Aus Mölln, Ende des 15. Jahr-
hunderts.
(Leihgabe des Herrn Generalkonsuls Haupt v. Hoechstatten,
Linz.)
Bemalte Holzstatue des heiligen Johannes von Nepomuk. Oberöst«rreich,
18. Jahrhundert. Zweite Bemalung. Höhe 130 Zentimeter.
(Leihgabe der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.)
Stirnziegel eines l^ouis XVI. -Epitaphs (Kehlheimer Stein, relifiert). Eine
breitgedrückte Volutenkartusche umrahmt die von zwei Aehren
flankierte Darstellung der Kreuzigung Christi, davor rechts und
links in polygonalen Kartuschen Rebenzweige und Trauben. Länge
69 Zentimeter, Höhe 18 Zentimeter. Vom Linzer Friedhof.
(Geschenk des Herrn Josef Linser.)
Marmorepitaph vom Linzer Friedhof. Ueber dem j)rofilierten Marmorsockel,
der eine Kehlheimer Schrifttafel umschloß, die zum großen Teil
abgeblättert, erheben sich zwei kannelierte Halbpfeiler mit Kom-
positkapitälen, welche ein Kehlheimer Relief mit der Darstellung
der Sintflut flankieren. Darüber ein verkröpftes Gesims, inmitten
dessen eine Kehlheimer Schrifttafel. Der marmorne Aufsatz schließt
47
gleichfalls eiue queroviüe Sehrifttafel ein. (Grabstein des Linzer
Bürgers Johann Michael Zöchbaiier, bürgerlicher Stuck- und
C41ockengießer, gest. 1798.) (Geschenk der Linzer Stadtpfarre.)
Amor und Psyciie; verkleinerte INIarmorkopie nach der berühmten Gruppe von
Antonio Canova.
(Geschenk des Kaufmannes Herrn Franz Reininger.)
Ankäufe.
Relief, Kniestück, jugendlicher, langlockiger Heiliger mit einem Buch in der
Linken; gegürtetes LTntergewand, über die Schultern herabfallender
Mantel. ])ie rechte Hand fehlt. Spärliche Reste der alten Bemalung
(St. Johannes der Evangelist?). Lindenholz, Höhe 48 Zentimeter.
Oberösterreich, Anfang des 16. Jahrhunderts.
Leichnam Christi, im Grab liegend. (Der Kopf seitwärts geneigt, die linke
Hand an der linken Hüfte, die rechte Hand geöffnet am Boden
liegend. Die Beine parallel, leicht eingezogen.) Buchs, der Ring-
finger der rechten Hand halb abgebrochen. 28 1/^ Zentimeter lang.
Oberösterreich, zirka 1600.
Buchsdeckel, einfach profiliert, mit dem Holzrelief des an den Felsen an-
geschmiedeten Prometheus mit dem Geier (fragmentiert). 7J^ : ^%
Zentimeter. Oberösterreich, 17. Jahrhundert. (Tausch.)
Maria mit dem Leichnam Christi. (Die heilige Jungfrau hält sitzend den
gleichfalls auf der Erde aufsitzenden Leichnam ihres Sohnes
zwischen den beiden auseinander gestellten Knien aufrecht und
stützt mit ihrer Rechten den rechten Arm des Leichnams, während
die (fehlende) Linke mit der Geste der Klage sich ausbreitet.
(Maria im roten Gewand, goldenen blau gefüttertem Mantel und
goldenem Kopftuch ; der Lendenschurz Christi golden.) Wand-
figurengruppe, PFolz, bemalt. 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Relief aus Masse, in alter Polyehromierung, darstellend die sitzende und ihr
Kind säugende Madonna. Oberösterreich, erstes Drittel des 18. Jahr-
hunderts.
Statuette eines predigenden Heiligen in rotem Gewände luid grünem ^Mantel,
mit fragmentiertem Strahlenkranze. Holz, bemalt. Höhe 36 Zenti-
meter. Oberösterreich, Mitte des 18. Jahrhunderts.
Louis XVI. -Lhr, Holz, bemalt, vergoldet, mit der Darstellung der damals
bekannten vier Weltteile, mit den charakteristischen Tieren vor
einem Opferaitar, mit dem Namen Jehova im Strahlenkranze, unter
einer Säulenhalle, über deren Bekrönung Chronos und zwei Adler
nebst einem Wappen angebracht sind. Ankauf mit einer Spende
der k. k. Zentralkommission und der Allgemeinen Sparkasse.
Malerei.
Geschenk.
Grabsteinplatte, hohes Rechteck, bemalt (Christus am Kreuze, ausgesparte
weiße Silhouette auf grauem Grunde mit farbiger Angabe der De-
tails). Darunter die Inschrift: 0 MAGNUM PIETATIS OPUS
48
MORS MORTUA TüNC EST PRO NOBIS POSTQUAM MORTUA
VITA FUIT. 1700. Darunter: SIMON WALCH in RORPACH.
110: 44 Zentimeter.
(Geschenk des Herrn Veicht in Aigen-Schlägl.)
Ankäufe.
Brustbild eines graubärtigen Mannes mit langem Haupthaar, weißem, weichen
umgeschlagenen Kragen und dunklem Rock. Oelbild auf Leinwand
in der Manier von Rubens. Bildgröße 59: 48. 17. Jahrhundert.
Brustbild Kaiser Franz I. in Feldmarschalleutnants-Uniform. Oel auf Lein-
wand. Originalrahmen. Von Johann Baptist von Lampi dem
Jüngeren. 1824.
(Geschenk des Herrn Präsidenten Julius Wimmer.)
Oelbild von Johann Fischbach „Aus dem Salzkammergut", 1840, auf Holz
gemalt, vergoldeter Rahmen aus der Zeit. Bildgröße 36 : 46.
(Angekauft aus einer Spende der Frau Fürstin Fanni
Starhemberg.)
Aquarell mit der Darstellung eines Biedermeier-Interieurs. (Links im Hinter-
grunde sitzt vor dem Fenster am Schreibtisch eine Dame.) Von
einem österreichischen Maler aus den Zwanziger jähren des vorigen
Jahrhunderts. Gleichzeitiger Rahmen. Bildgröße 38 : 49 Zentimeter.
(Angekauft aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse.)
Porträt in Oel, Brustbild der Gattin des oberösterreichischen Dichters Otto
Prechtler, Marie Prechtler, gemalt von Karl Rahl. Bildgröße 60:46;
in geschnitztem Originalrahmen.
(Aus einer Spende des Herrn Ludwig Hatschek.)
Graphik.
Geschenke.
Konvolut von 30 aus Pappe ausgeschnittenen, in Kupfer gestochenen und
handkolorierten Prospekten eines Guckkastens. Oesterreich, Mitte
des 18. Jahrhunderts,
(Geschenk des Herrn Josef Schmid, Faktor der Buchdruckerei
J. Wimmer.)
Wiener Tarockspiel (von Piatnik und Söhne) mit satirischen Darstellungen
der menschlichen Narrheiten (sogenannte Narrenkarten). Drittes
Viertel des 19. Jahrhunderts.
Wiener Tarockspiel (Titze und Schinkay) mit farbigen Wiener Ansichten.
Drittes Viertel des 19. Jahrhunderts.
Wiener Tarockspiel (von F. Piatnik und Söhne) mit farbigen Darstellungen
von alpinen Schutzhäusern, Schutzhütten, meteorologischen Sta-
tionen u. dgl. Drittes Viertel des 19. Jahrhunderts.
(Geschenk des Herrn Bergrates Josef Pesendorfer.)
Türkische Original-Etikette der ehemaligen Fesfabrik in Linz.
(Exzellenz Graf Wilczek, Wien.)
Eine Serie photouraphisfhpr Ansicliten aus Oberösterreich.
(Herr Oberinspektor Foltz, Salzburg.)
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Eine Kollektion oberösterreichi.seher Ansichten: Stahlstiche. Lithographien
und Haudzeichnungen. (Herr Präsident Julius Wimmer.)
Verzierte Briefpa])iere aus der Biedermeierzeit.
(Herr Eedakteur Josef Danzer.)
Eine Kollektion Photographien. (Herr Chefredakteur Dr. v. Görner.)
Ein Aufnahmsbrief der Simandlbruderschaft. Scherzgegenstand, Bieder-
meierzeit. (Herr Direktor Eibensteiner, Pabneukirchen.)
Porträt des Anton Hinterberger, Arzt in Windern, Oberösterreich, Litho-
graphie von Kriehuber.
(Heiy Universitäts-Lehrer Dr. Hinterberger, Wien.)
Karte des Bistums Linz 1841 mit Ansichten oberösterreichiseher Orte. Litho-
graphie. (Herr Baron Kutschera, Wien.)
20 oberösterreichische Ansichten (Salzkammergut).
(Frau Dr. Frida Hechl. Graz, aus dem Nachlasse des Hofrates
Prof. Eichter, Graz.)
Ankäufe.
36 Alt-Linzer Spielkarten, von Holzmodeln gedruckt und handkoloriert.
Aus dem Jahre 1630, hergestellt von „JOHAN GEOBG PICHLER,
CARTENMALER IN LINZ".
(Angekauft aus einer Spende der Fürstin Starliemberg.)
Fünf Original radierungen von Joh. Bapt. W^engler, dem Innviertler Maler,
sämtlich signiert und datiert 1845. Plattengröße 16 : 12 (dreimal)
und 12:8 (zweimal), mit den Darstellungen: 1. einer ihre Jungen
säugenden Katze; 2. vor einem Wirtshause zechender und tanzender
kroatischer Bauerngesellschaft; 3. zweier Katzenköpfe; 4. eines alten
betenden Bauers (Brustbild); 5. einer alten Bauersfrau (Brustbild).
Ein Konvolut von Stichen vorwiegend österreichischer Stecher des 19. Jahr-
hunderts.
,, Abmarsch der sächsischen Artillerie von Linz" (1866). Holzschnitt.
28 Handzeichnungen, Stahlstiche und Lithographien, Motive aus Linz, Enns,
Steyregg, Haslach, Freistadt, Gmunden. Micheldorf u. a.
Fünf radierte und in Kupfer gestochene Geschäfts-, Gratulatiöns- und Visiten-
karten. Alt-Wien, 1794—1803.
Metallarbeiten.
Geschenke.
Drei Waffeleisen. Zwei rund, eines oblong. Das eine runde mit dem Lamm
Gottes und dem Sündenfall (zwei Datierungen, 1511 und 1808), das
andere runde mit dem Doppeladler einerseits und einer Rosette im
Rautenfeld anderseits. Das oblonge mit einem W^ürfelmuster. Aus
Linz. (Geschenk des Herrn Georg Gerhardinger.)
Schmiedeeisernes Grabkreuz (Spiralen-Komposition mit Durchzug, angeordnet
um ein Kreuz mit dem Auge Gottes in der Mitte; auf der Schrift-
kapsel eine Rosette; der Stab gedreht). Zum Teil mit der alten
Vergoldung. 150 Zentimeter hoch. Oberösterreich, 17. Jahrhundert.
(Geschenk des Herrn Präsidenten Julius Wimmer.)
4
50
\>r;«f»hlnternen aus der Linzer Stndtpfarrkirche. Sechseckiger Grundriß,
Eisenblech. (Geschenk des Dieners Nening.)
Drei zinnerne Eiusatznäpfe mit lai.pentörmigen Henkeln und einem flachen
Deckel mit knöpf förmigem Knauf. ]\larke des Zinngießers J. C. K.
(mit dem Lamm Gottes. 18. Jahrhundert).
(Geschenk der Frau Therese Haberanker.)
Ampel aus Zinn, vasenförmig, mit Blattkranz an der unteren Hälft« des
Bauches, drei vom Mittelrande emporstrebenden Vogelköpfen, von
deren Kronen die Ketten ausgehen, und mit einem Flammenkranze
am oberen ^Mündungsrande. Vermutlich Oberösterreich. Empire.
(Geschenk der Frau Therese Haberanker.)
Ankäufe.
Silbernes Feuerzeugdöschen mit einem zylindrischen Behälter für die Lunte
und einer Abteilung für die Wachszündhölzchen. Der Deckel ge-
trieben mit Rokaillen. Sogenanntes zweites Rokoko. Innen ver-
goldet.
Gestell für Salz und Pfeffer, Silber, getrieben. Der Fuß deckeiförmig. Ro-
kaillen-Komposition. Die Träger der blumenförmigen, weiß über-
fangenen und vergoldeten gläsernen Schalen sind blumenkelch-
förmig. In der Mitte streben zwei Zweige empor, die sich durch-
schlingen und oben zu einer Blüte vereinigen. Dazugehöriges Löffel-
chen mit muschelförmiger Schale. Wien, 1853.
Bronzebecken mit gewölbtem steilen, oben umgebogenen Rand. In der Mitte
Medaillon mit dem Porträt des Markus Tulius Cicere (sie!) (Kopf im
Profil nach links). Getrieben und ziseliert. Durchmesser 20^ Zenti-
meter. Arbeit eines Nürnberger Beckenschlägers des 16. Jahr-
hunderts. Aus Zell bei Zellhof.
Renaissance-Bronzebesteck für eine Hausfrau, bestehend aus einer Scheide,
einem Messerchen und einer Schere. Reich ornamentiert mit Grotes-
ken, Maskerons, Standfiguren in Nischen, Friesen aus Akanthus-
blättern usw. Aus einer Mühle in Oberösterreich, 16. Jahrhundert.
(Angekauft aus einer Spende der Frau Fürstin Fanni
Starhemberg.)
Schmiedeeiserne Kasse aus Ottensheim in der Form einer Säulentruhe. Auf den
vier ^'orde^seiten mit reichen, durchbrochenen, verzinnten Be-
sehlägen (figurale Grotesken) bedeckt. Dem komplizierten Schloß
auf der Innenseite des Deckels ist eine perforierte, gleichfalls
gravierte und verzinnte Platte vorgelagert. Oberösterreichische
Arbeit aus dem 17. Jalirhundert. (Befindet sich seit dem Jahre 1901
als I^ihgabe im Museum und wurde 1913 von der Allgemeinen Spar-
kasse für das Museum angekauft.)
Kirchenleuchter aus Zinn, 64 Zentimeter hoch, auf dreiarmigem Volutenfuß
mit Plattkugeln an den Grundflächen. Der reich profilierte Schaft
in der unteren Hälfte rund, im oberen Teil sechskantig, trägt die
weitausladende Schale mit hohem Dorn. Zinngießermarke G. H. 1634.
Aus Oberösterreich.
Kirchenleuchter aus Zinn, 64 Zentimeter hodi. Der Sockel mit krallen-
gefaßten Kugelfüßen, dreiteilig, tind an den Seitenflächen reich ge-
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trieben (stilisierte Tulpen um eine ovale Kartusche angeordnet).
Der runde Schaft reich profiliert, mit mehreren Einziehungen, trägt
den weilausladenden Teller mit hohem profilierten Dorn. Zinn-
gießermarke J. M. K. Stadtmarke undeutlich (Linz?). Mitte des
17. Jahrhunderts.
Rundes, plattgedrücktes Tabaksfläschchen aus Zinn, mit sechsseitigem Aus-
gußröhrchen. Aui der einen Seite die Inschrift eingraviert: „Lab
sich Herz und Mund, gehört der „Nasen" auch ein Pfund." Aui der
anderen Seite eine Widmung. Alpenländisch, 18. Jahrhundert.
(Aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse.)
Zinnteller, flach, mit schmalem Eand, im Fond eingraviert die Darstellung
des ruhenden agnus dei, darunter I. H. S, Einfache lineare Rand-
verzierung und die Besitzerinitialen J. C. M. H. mit der Marke
des Welser Zinngießers F. G. Mitte des 18. Jahrhunderts.
Zinnteller, im Fond das Haupt der trauernden heiligen Maria, am Rande eine
einfache Astlinie eingraviert, in deren Oeffnung C. P. Am Boden
Zinngießermarke (Rosette, darunter „Feinzinn"), rechts und links
davon die Linzer Stadtmarke. Linz, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Zwei Zinnteiler mit glattem, leicht geschwungenem Rand (Zinnmarke A. T.
1761). Im Fond graviert, mit der Darstellung eines Kreuzfahrers.
Der andere mit der Zinnmarke Schärding und der Zinngießer-
marke J. D. Im Fond graviert mit der Darstellung Christi beim
heil. Abendmahle (1806).
Zinnteller mit einfachem, leicht geschwungenem Rand. Zinngießermarke J. N.
Am Rande zackiges Wellenband, im Fond die Darstellung eines
jungen Bürgermädchens mit Schirm und Einkaufskörbchen ein-
graviert. Schärding, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Zinnteller mit glattem, leicht geschwungenem Rand. Am Rand eine Wellen-
linie und die Besitzerinitialen J. H. ; im Fond die Darstellung
von drei Granatäpfeln eingraviert. Die Marke zeigt die Darstellung
einer Kirche. Aus Schärding, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Zinnteller, im Fond das Schmerzenshaupt Christi, am Rande eine einfache
Astlinie eingraviert, in deren Oeffnung C. P. Am Boden Zinngießer-
marke (doppelschwänziger Löwe mit Hammer in der Rechten, rechts
und links davon die Linzer Stadtmarke). Linz, Anfang des 19. Jahr-
hunderts.
Uhren.
Geschenhe.
Silberne Taschenuhr mit getriebenem Gehäuse (stilisierte Tulpen). Oberöster-
reich, 18. Jahrhundert.
(Geschenk des hochwürdigen Herrn Ferdinand Maria Gaertuer,
Pfarrer in Mauthausen.)
Silberne Taschenuhr mit bemaltem Zifferblatt (Kupferemail). Vermutlich
Oberösterreich, xlusgang des 18. Jahrhunderts.
(Geschenk des Herrn Dr. Emmerich Weinmayr, Direktor der
Allgemeinen Sparkasse.)
4*
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Biedermeieruhr (auf einer Lade steht eine kannelierte Säule, die den quadra-
tischen, oben mit einem flachen Kreissegment abgeschlossenen Uhr-
kasten trägt). (Herr Eechnungsdirektor Winkler,)
Waffen und üniformstücke.
m
Geschenke.
Degen, Helm und Uniformrock des bayerischen Leutnants Ignaz Pott, getragen
in den Befreiungskriegen. Der Uniformrock frackartig, blau, mit
breiten roten Säumen und flachen Messingknöpfen. Der Degen in
der dazugehörigen Lederscheide samt Riemen. Am Helm fehlt die
Raute.
(Anläßlich der Jahrhundert-Ausstellung gespendet von Frau Marie
Weinmayr.)
Säbel des bayerischen Fouriers Anton Winkler. 2. Jahrzehnt des 19. Jahr-
hunderts. (Herr Rechnungsdirektor Winkler.)
Ankauf.
Haudegen, Eisen, graviert, und Messing (Klinge zweischneidig, mit je einer
breiten Blutrinne. Auf beiden Seiten graviert; auf der einen der
österreichische Doppeladler, darüber: „Vivat Carolus Sextus";
darüber ein Stern. Die Inschrift der anderen Seite unleserlich.
Das säbelartige Gefäß aus Messing besteht aus gerader, recht-
winkelig zum Griffbügel abgebogener glatter Parierstange, dem mit
Messingdraht überzogenem Holzgriff und einer von der Parierstange
aufsteigenden Kappe, die in einen plastischen Löwenkopf endigtK
Meisterzeichen. Deutsch, um 1770.
(Angekauft aus einer Spende der Frau Fürstin Fanni
Starhemberii.)
Kostüme.
Geschenke.
Herrenatlasweste, weiß, mit fassetierten Bronzeknöpfen, am Rande mit Gold-
drahtblumen gestickt. Oberösterreich. Anfang des 19. Jahrhunderts.
(Geschenk des Herrn k. k. Bezirkskommissärs Viktor Planck von
Planckburg.)
Fransenschal aus dem Besitz der Kaiserin Karolina Augusta. (Baumwolle mit
farbigem Blumenmuster in Handdruck.) Aus den Fünfziger jähren
des vorigen Jahrhunderts.
(Anläßlich der Jahrhundert-Ausstellung gespendet von Frau Marie
Pelschimovsky.)
Lorgnon, gehenkelt, als Berlocke zu tragen, Bronze und geschliffene grüne
Gläser (Smaragd-Imitation): taschenuhrförniig: zwei auseinander-
ziehbare Zylinder.
(Geschenk des Herrn Präsidenten Julius Wimmer.)
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Biedermeier-Stickiuusteitucli. (Frau Marie Ortner.)
Nachthäubehen, gestrickt, Biedermeierzeit, Liuz.
(Geschenk des Herrn August Riebard Fucbs.)
Biedermeiernacbtbaube, gestrickt, weiß, Bammvolle. Mit eingemerkter Jabres-
zabl 1843 und Initialen A. S. Aus Frankenburg.
(Geschenk des Herrn Rechnungsdirektors Friedrieb Winkler.)
Häubchen aus Batist, ganz mit Flachstickerei. Mit Tüllrüschen und -Spitzen
und gelben Seidenschleifen reich garniert. (Bindbänder.)
Häubchen aus Batist mit Valencienne-Spitzen und -Einsätzen. (Bindbänder.)
Häubchen aus Batist, mit Streublumen bestickt und Spitzeneinsätzen garniert.
Zwei Tüllliäubchen mit Tüllspitzeneinsätzen.
Leinenhäubchen mit a jour-Saum und Tüllspitzeu garniert.
Leinenhäubchen mit ä jour-Saum und Tüllspitzen garniert. Am Kopfteil
Spitzeneinsatz.
Zwei Leinen-Batistvorhemden mit gestickten Tüllkragen.
Zwei Leinen-Batistvorhemden mit gestickten Batistkragen.
Ein Paar Batist-Unterärmel m.it Volants.
Ein kleiner Batist-Schulterkragen mit Valencienne-Spitzen garniert.
Eine weiße Seidenschleife mit gelb gestickten Kornähren und gelben Fransen.
Aus den Vierziger] ahren des vorigen Jahrhunderts. Aus dem Besitz
der Familie des Postmeisters Winkler.
(Herr Rechnungsdirektor Friedrich Winkler, Linz.)
Zwei als Manschettenknöpfe adjustierte Uhrspindeln.
(Geschenk des Herrn k. k. Bezirkskommissärs Viktor Planck von
Planckburg.)
Ankauf.
Blauseidenes Schnupftuch mit farbig gedruckter Bordüre (Spielkarten, Würfel
und Rlieinschlösser in den Ecken). Oesterreich, Empire.
Zunftgegenstände.
Geschenk.
Humpen (Zunftgias mit der Darstellung einer Fließstein), gehenkeltes konisches
Glasgefäß mit hohem profilierten Zinndeckel, in welchem eingraviert
die Initialen M. P. Vorn von ornamentierten Bändern und Blumen-
ranken umgeben in einem Queroval die Darstellung einer mit vier
Ruderern bemannten Fließstein eingraviert. Oberösterreich, Bieder-
meierzeit. (Geschenk der Frau Josefine Blaimschein in Wels.)
Ankäufe.
Innungstruhe der Zimmerleute von St. Florian. Im Schachbrettmuster an fünf
Flächen reich eingelegt, mit getriebenem Bronzeschild am Deckel,
der die Innungszeichen und die Jahreszahl 1806 zeigt (im Stile von
zirka 1760).
(Angekauft aus einer Spende der Frau Fürstin Fanni
Starhemberg.)
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Schiffer-Zunftglas. Zylindrischer Maßknig mit flachem (neuem) Zinndeckel.
Vorn an der Leibung eingraviert die Darstellung einer „Scheitter-
fuhr** (Kehlheinier mit Holzscheitern beladen) mit dem „Naufergen"
und acht „Schiffleuten" auf der Donau. Am „Kranzl" das Mono-
gramm des Schiffmeisters Michael Feldmüller in Persenbeug (mit
späterer Litereichung). Zirka 1820. Aus Mauthausen.
Maßkrug, Glas mit Zinndeckel. Bauchig, mit gegossenem, geschweift geripptem
Henkel. An der Vorderseite eingraviert die Darstellung eines
Floßes (Ladenkäl) mit einem Flößer in alpiner Tracht, vermutlich
von der Steyr. Darüber in einem ovalen Medaillon die Abzeichen
der Flößer, Ruder und Haken (Hä?n) zwischen den Initialen I. T.
Vom ol>eren Rande herab Blumen und Blattgehänge. Am Deckel die-
selben Initialen eingraviert. 20 Zentimeter hoch. Aus Mauthausen,
Biedermeierzeit.
Volkskundliches.
Geschenke.
Devotionale in der Form eines mit Hand Vergoldung verzierten pappenen
Miniaturbüchleins, das im Innern die bemalte Nachbildung einer
Wallfahrtsstatue enthält. 37 : 23 Millimeter. 18. Jahrhundert. Aus
Oberösterreich. (Frau Kaiser, Linz a. D.)
Zwei alte Lebzelter-Holzmodel (Wickelkind und Bischof).
(Geschenk der Frau Marie Pelschimovsky, kais. Ratswitwe.)
Totenkrone aus Windischgarsten, Sensenschmiediunung, aus Silber- und Gold-
draht, bunten Steinen und künstlichen Blumen geflochten.
(Geschenk der Frau Marie Pelschimovsky, kais. Ratswitwe.)
Rosenkranz, Silberfiligran mit silbernem Kruzifix und den Leidenswerkzeugen
Christi, gleichfalls in Silber als Anhänger. Mit doppelseitig be-
malten Pergament-Heiligenbildchen unter geschliffenem Glas und mit
durchbrochenem Silberfiligranrahmen. Oberösterreich, 18. Jahr-
hundert. Aus altem Linzer Familienbesitz.
(Geschenk der Frau Helene Gilhofer, Innsbruck.)
Ein Konvolut von Heiligenbildchen (Einlageblätter aus Gebetbüchern), meist
Augsburger Kupferstiche aus dem 18. Jahrhundert.
(Herr Oskar Streit, Gutsbesitzer.)
Runde Krösenbüchse mit Scliraubendeckel. Holz mit stilisierten Blumen in
geometrischen Feldern bunt bemalt. Linz, zirka 1820. Aus altem
Linzer Familienbesitz.
(Geschenk der Frau Helene Gilhofer, Innsbruck.)
Holsgeschnitzte, bemalte Figur einer Jägerin mit Hund aus dem Salzkaramer-
gut, 20J4 Zentimeter hoch. Oberösterreich, bäuerliche Arbeit aus
dem Anfang des V.). Jahrhunderts.
(Ziseleur Veieht, Aigen-Schlägl.)
Holzgeschnitzte, bemalte Figur eines Jägers mit Hund aus dem Salzkammer-
gut, 20 V^ Zentimeter hoch. Ol)erösterreich, bäuerliche Arbeit aus
dem Anfang des 19. Jahrhunderts.
(Ziseleur V'eicht, Aigen-Schlägl.)
55
Bäuerliche Mausefalle, Holz, mit Kerbschuitzerei und der Jahreszahl 1832.
(Frau Johanna Töpfer.)
Vierzehn Photographien (Visitkarlenformat) von Trachten oberösterreichischer
Bäuerinnen in den Siebziger jähren (meist aus dem Kremstal).
(Geschenk des Herrn k. k. Bezirkskommissärs Viktor Planck von
Planckburg.)
Ankauf.
Fläschchen, plattgedrückt, aus blauem Glas, mit Zinnschraubenverschluß. (An
den Seiten eingepreßt die Wallfahrtskirche in St. Wolfgang einer-
seits und die Darstellung des heiligen Wolfgang mit Inful, Stab
und Kirchenmodell auf der anderen Seite.) Sogenanntes Wolfgangi-
flascherl. Oberösterreich, 18. Jahrhundert. (Altes St. Wolfganger
Devotionale.)
Pfannenrost, aus keilförmigen llolzstückchen zusammengesteckt. Oberöster-
reich, 19. Jahrhundert. (Tausch.)
Manuskripte und Diplome.
Geschenke.
Ein von Anton Brückner handschriftlich korrigiertes Notenheft aus dem Jahre
1865.
(Geschenk des Herrn k. k. Bezirkskommissärs Viktor Planck von
Planckburg.)
Sechs Diplome für den Landeshauptmann Dr. Moritz Bitter von Eigner.
Ehreubürgerrecht der Stadt Ried, 5. September 1879, Ehrenbürger-
recht der Stadt Linz, 17. September 1884, Ehrenbürgerrecht der Stadt
Wels, 20. September 1884, Ehrenmitglied des oberösterreichischeu
Landes-Lehrervereines, 22. Juli 1885, Adresse der Advokatenkammer
zum 70. Geburtstag, 7. September 1892, Dankadresse der Gemeinde
Linz aus Anlaß des Rücktrittes vom öflFentlichen Leben, 4. Oktober
1896.
(Geschenk der Frau Exzellenz Baronin Marie von Bothmer, Wien.)
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Geschenke.
Salz mit Quarzkristallen vom Bergwerk Aussee.
(Herr Oberbergrat Karl Schraml.)
Graphitkristalle aus dem Graphitbergwerke Schwarzbach in Böhmen.
(Herr Bergverwalter Breitschopf, Urfahr.)
Versteinerung. (Herr Bergverwalter Breitschopf, Urfahr.)
Drei Stück Granit- Varietäten aus der Umgebung von Sandl.
(Herr Bergverwalter Breitschopf, Urfahr.)
Verkieseltes Holz aus der Schottergrube nächst der Waldegger Schule.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder.)
5^
l-iaLiiicia t'iin'.o l'U'nU'uiUrrkiftt'i-. -cnmdeii beim Bau der Viüoiibaiik auf der
Landstraße. (Herr Baumeister Steinberger.)
Uesteinsprol)e mit Wrsteiiieruiij;. (Herr Bejjieruiigsrat Hans Commenda.)
KiUK-lienbrurlistücke. zum Teil von Mammut. <>etunden in St. Peter beim
Balinbau. (Herr Bejjierunj^srat Hans Commenda.)
Bruchstücke eines Ma.stotonstoßzalines von Prambaclikirclien.
« (Professor Dr. 0. Abel. Wien.)
Ankauf.
Eine Sammlung geologischer und i)aläontologisclier Diapositive (96 Stück).
Zoologie.
Geschenke.
a) Insecta.
42 Arten in 108 Stücken; (Herr Baurat H. Kautz, Wien.)
Fraßstück von Sesia andrenaefonni>: (Herr VerAvaltungsrat Fr. Hauder.)
32 Tliysanopt€ra-(Physopoda-)Arten aus Oberösterreich und Steiermark in 45
mikroskopischen Präi)araten ; (Herr caiid. phil. H. Priesner.)
b) Reptilia, Kriechtiere.
1 Kopf.skelett von Lacerta viridis Gessii. (große oder grüne Eidechse) ;
(Dr. Th. Kerschner, Linz.)
c) Aves, Vögel.
Bälge:
1 Ciallophasis nycthemerus Gray. (Silberfasan) Q ;
(Herr W. Iföhnel. akad. Maler. I.iii/..)
2 Perdix daurica Pall. (sibirisclies Kebhuhn) Ä und Q :
(Herr lleiiirich Blum. Linz.)
1 Mergu» merganser L. (großer Säger) ^ ;
1 Ciconia nigra L. (schwarzer Storch) A ;
1 rircus acrnginrjsus T>. (Sumpf- oder Hohrweihe) A :
(Herr Hans Drouot, Buchdruckereibesitzer, Linz.)
1 Astur |»alu?iii>arin> I,. 1 1 liilinerhal)icht) Q jiiv.;
(Hochu. Herr Pfarrer J. Ablinger. .Mölln.)
1 Accipiter nisus ]^. (Sperber) Q :
1 Falco peregrinus L. (Wanderlalke) A ;
I Herr Hiins Drouot, Buchdi lukereibesitzer. Linz.)
1 ( \|.-.'lii- ,i|.ii> L. ( .M;ii!ri~<-l.'r. 'I'iirmschwalbe) ;
(Herr \'er\valtungsrat Fr. Hauder.)
1 linclus jMpiiiticus Briss. (\\as>eramsel) A:
1 Lanius collurio 1>. (rotrückiger Würger) A juv.;
(Herr Stall halterei- Hevidenl H. (iföllner. Linz.)
1 l'ieii caudata L. (KIsler) A ;
(Herr Geiieralkonsiil Haupt v. H(»ech>tatten. Linz.)
ov
1 Cardiielis elegaiis Steph. (Stieglitz) ^ :
2 Aegintha (Habropyga) amaudava L. ^ und Q (Tigeiiiiik) ;
1 Aegintha (Habropyga) coerulesceus Vieill. (rotscliwänziger Astrild) ;
1 Aegintha (Habropyga) minima Vieill. (kleiner roter Astrild, Amarant) ;
1 Aegintlia ^Habropyga) melpoda Vieill. (Orangebäekchen) ;
(Herr Statthalterei-Hevident H. GföUner, Linz.)
Kopfskelette:
1 Phoenicopterus ruber L. (gem. F'lamingo) :
1 Syrnium aluco Boie. (Waldkauz) ;
1 Alcedo ispida L. (Eisvogel) ; (Dr. Th. Kerschner, Linz.)
Vogelnester:
1 Nest von Lanius collurio L. (lotrüekiger Würger) mit 2 Stück Eiern;
(Hoch^v-. Herr Pfarrer J. Ablinger, Molin.)
1 Nest von Cinelus aquatieus Briss. (W^asseramsel) mit 2 Stück Eiern ;
(Herr Pastor J. Vollert, Pürnstein, Mühlkreis.)
d) Mammalia, Säugetiere.
Bälge:
1 Talpa europaea L. (gemeiner Maulwurf) ;
(Herr J. Brunineier, Linz.)
1 Khinolophus liipposideros Beclist. (kleine Hufeisennase) ;
(Herr Verwaltungsrat E. Munganast.)
2 Khinolophus liipposideros Bechst. (kleine Hufeisennase) ;
1 Syuotus barbastellus Sclireb. (Mopsfledermaus) ;
(Herr Ernst Sehneck, Bankbeamter, Linz.)
3 Synotus barbastellus Schreb. (Mopsfledermaus) ;
1 Plecotus auritus L. (Ohrenfledermaus) ;
1 Vesperugo noctula Schreb. (große Speckmaus, frühfliegende Fledermaus)
(Herr E. Schneck, Bankbeamter, und
Herr Statthalterei-Revident H. Gföllner, Linz.)
1 Vesperugo serotinus Daub. (spätfliegeude Fledermaus) ;
2 Vespertilio murinus L. (gem. Fledermaus) ;
(Herr Verwaltungsrat E. Munganast.)
2 Vespertilio murinus L. (gem. Fledermaus) ;
(Herr E. Schneck, Bankbeamter, und
Herr Statthalterei-Revident H. Gföllner, Linz.)
1 Myoxus glis A. Mag. (Siebenschläfer) A ;
(Herr Verwaltungsrat E. Munganast.)
1 Hypudaeus glareolus Schreb. (Waldwühl-Rötelmaus) ; .
(Herr Verwaltungsrat Fr. Hauder.)
1 ^lus rattus L. (Hausratte) ;
(Herr Lehrer L. Oberndorfer, Hackstock, Oberösterreich.)
1 Cervus capreolus L. Q (Rehgeiß;
1 Cervus capreolus L. juv. (Rehkitz) ;
(Herzoglich sächsisches Forstamt in Greinburg a. D.)
58
2 Cerviis capreolus L. ^ und Q (Rehbock und Rehgeiß) ;
(Herr Graf G. Schmidejrjr, k, u. k. Kinninerer und k. k. Statthaltereirat a. D.)
1 Cervus capreolus L. ^ (Rehbock) mit schwarzem Integument und patho-
logisch vergrößertem Gehörorgan;
(Herr M. Bartenstein, Präsident der Linzer Poschacher-Brauerei A. G.)
3 Cervus dama Brook. A. Q und juv. (Damhirsch, Tier und Kalb) ;
(Herzoglich sächsisches Forstamt Greinburg a. D.)
Kopfftkelette:
1 Lepus timidus L. (Feldhase) :
1 Canis vulpes L. (Fuchs) :
1 Lutra vulgaris Erxl. (Fischotter) ;
1 Cervus capreolus L. (Reh) ;
1 Alouata (Mycetes) seniculus (L.) Kühl, (roter Brüllaffe) ;
1 Cercopithecus sabaeus F. Cuv. (grüne Meerkatze) ;
(Dr. Th. Kerschner, Linz.)
3 Tafeki mit Geweihen nach der jährlichen Entwicklung geordnet von
Cervus elaphus L. (Edelhirsch) ;
Cervus capreolus L. (Reh) ;
Cervus dama Brook. (Damhirsch) ;
1 Schaukästchen mit der Entwicklung der „Grandein". ..Granen'" oder
„Hacken" vom Edelhirsch;
1 Schaukästchen, die Verwundungen an einem Edelhirsch zeigend und die
Kennzeichen durch das ,, Zeichnen", den „Schweiß" und ..Kugel-
schlag" : (Herr Verwaltungschef A. Günther,
herzoglich sächsischer Forstinspektor, Greinburg a. D.)
Anhäufe.
a) Scyphozoa.
1 Actinia equina L. (gem. Seerose).
1 Corallium rubrum Lam. (Edelkorallei.
b) Crustacea, Krebstiere.
Astacus fluviatilis Fabr. (Edelkrebs) ; Entwicklung.
2 Maja squinado Lam. (Teufelskrabbe).
1 Squilla mantis Latr. (Heuschreckenkrebs).
c) Arachnoidea, Spinnentiere.
1 Paudinus africanns L.
d) Myriapoda, Tausendfüßer.
1 Platyrhacus mirandus.
1 Glomerih marginata Villers.
1 Glomeris sp.? (tropische Korm».
1 Scolopendra gigantea L.
59
e) Insecta.
79 Arten in 124 Stücken.
f) Amphibia, Lurche.
2 Triton lobatus Ottli. q und Q (I.appenmolch).
2 Triton alpestris Laur. ^ und Q (Alpenmolch).
g) Reptilia, Kriechtiere.
1 Cistudo europaea Gray. (Sumpfschildkröte).
1 Caiman niger Spix. (Mohrenkaiman).
1 Caiman sclerops Sehn. (Brillenkaiman).
1 Lacerta viridis Gessn. (Smaragdeidechse).
1 Lacerta agilis L. (Zauneidechse).
1 Zonurus giganteus Smith. (Riesengürtelschweif).
1 Ablepharus pannonicus Fitz.
1 Ctenosaura acanthura Shaw, (schwarzer Leguan).
1 Tropidonotus natrix L. var. picturatus Jan. (schwarze Ringelnatter)
1 Coluber quadrilineatus Pal. (Landnatter).
h) Aves, Vögel.
7 Pica candata L. juv. (junge Elstern) samt Nest.
1) Mammalia, Säugetiere.
1 Talpa europaea L. (gem. Maulwurf) var.
1 Canis vulpes L. (Fuchs) ^.
1 Foetorius ermineus L. (großes Wiesel, Hermelin) ^.
2 Cervus capreolus L. A und Q (Rehbock und Rehgeiß) im Winterkleide.
Botanik.
Geschenke.
4 Kästen mit sorgfältig präparierten Objekten, welche verschiedene Baum-
krankheiten darstellen ;
28 Holzarten verschiedener einheimischer Bäume im Radialschnitte, an einer
Seite mit Politur :
(Herr A'ervvaltungschef A. Günther, herzoglich sächsischer Forstinspektor,
Greinburg a. D.)
Die letzten 4 Zenturien der Flora exsiccata Austro-Hungarica nebst den zu-
gehörigen Schedae ;
(Botanisches Institut der k. k. Universität Wien.)
60
Bücherei.
Bezüglich des Lejjates muh dem um 14. Oktober 1913 verstorbenen all-
l)eliebten oberösterreichischen Dialektdichter Xorbcrt Hunricdcr, Konsistorial-
rat, Pfarrer und Dechant in PutzleinMiorf etc. wird auf die Ansfnlnutijjeii im
Verwaltuugsberichte verwiesen.
Fol|rende Herren haben dem Museum von ihnen verfaßte Werke und
Broschüren gespendet :
1^ Ayassiz G. R., Cambridge (Letters and Recollections of Alexander
Agassiz) ; Ralet Leo, Stuttgart (Führer durch die Uhrensammlung des königlich
württend)ergischen Landes-Museums) ; Bcnesch Ludwig, kais. Rat (Berieselungs-
anlagen in Oberösterreich) ; Dachlcr Anton, Wien (Die bäuerliche Beheizung
in Frankreich) : Fiaht Eduard, Begierungsrat, Wien (Münzen und Medaillen
der weifischen Lande: l^üneburg I); Günther Alfred, Forstinspektor und Ver-
waltungschef, Greinburg a. D. (Erläuterungen zu den Baumkrankheiten-
Sammlungen) ; Hartl Alois, Dr. (Das Apostolat der christlichen Tochter in
Linz) ; Krackowizer Ferdinand, Dr., kaiserl. Rat (Gasteiner Badeleben zur
Biedermeierzeit) ; Lahner Georg, Revident (Die Dachstein-Riesenhöhle bei
Hallstatt-Obertraun) ; Lusehin von Ebengreuth Dr. Arnold, k. k. Hofrat,
Universitäts-Professor, Graz (Der Münzfund von Hollenstein in Niederöster-
reich) ; Rupertsherger Matthias, Pfarrer, Ebelsberg (Unser neuer Altar) ; Seile
Dr. Friedrich, evang. Pfarrer, Bad Aussee (Die ästhetische Betrachtung der
Alpenpflanzen und der Naturschutz) ; iiigmund Alois, Professor, Graz (Neue
Mineralfunde in Steiernuirk und Niederösterreich) ; Strauß Dr. Franz, Pro-
fessor (Führer für Lehrausflüge zum Geschichtsunterrichte) ; Topitz Anton
(Beiträge zur Kenntnis der Menthenflora von Mitteleuropa) etc. etc.
Ferner bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern, Broscliüren.
1-iandkarten u. dgl. die Herren : Seine kaiserliche und königliche Hoheit der
durchlauchtigste Erzherzog Josef Ferdinand, k. u. k. Feldmarschalleutnant ;
Herger Theodor, Schulleiter, Kimpling; Comnienda Hans, Regierungsrat: Frau
Diirrnberger Olga, Advokatenswitwe; Görner Ritter v. Dr. Karl, Chefretlak-
teur; Kutschera F. Baron, Wien; Liechtenstein Fürst Johann von und zu,
Wien; Frau Pelschimovsky Marie; Pillwein Adolf y Kommissär, Wien; Sterrer
Hans: Slampflsche Buchhandlung, Braunau ; Weiß August, Wien; Wimnier
Julius, Präsident der Allgemeinen Sparkasse und Buchdruckerei-Besitzer
etc. etc.
\'on Behörden. Schulen, Körperschaften u. dgl. haben folgende ihre Ver-
öfl"entlichungen gespendet: Akademie für Musik und darstellende Kunst, Wien;
Allgemeine Sparkasse, Linz; Arheiter-Unfall-Versicherungsanstalt, Salzburg;
Bank für Oberösterreich und Salzburg, Linz: Bischöfliches Ordinariat, Linz;
Ihtinbauverein, Linz; Fachschule für Schlosserei, Ebensee; Gemeinderat,
Linz; Geuerbeschule, Besztercze: Handels- und Geuerbekammer, Linz:
Historisches Museum dt;r Stadt München; Innviertlcr Heimatkunde, Seluir-
ding; Katholischer Preßverein, Linz; Krahuletz-Gesellschaft, Eggenburg;
Krupps Privat-Realgtfmnasium, Berndorf; Landesausschuß, Linz; Landes-
Brandschaden-Versicherungsanstalt, Linz ; Landes-Geuierbemuseum, Stuttgart :
Laiideskullurrat, Linz; Landes-Ticrschutzvcrein, Linz; Landuirtschaftsgesell-
schüft, Linz; Museulverein, Schärding; \ational-Museum, München: Ober-
öslerrcichischer Gewerbevcrein, Linz; Public Librarg, Neuyork ; Reichsrat,
Wien; Staalsgi in rbeschule, Linz; Staats-RcnIgi/tn na.siinn, Linz: Stadfgcmcindi n
61
Grieskirclieii, Linz; Sparkassen Enus, Kirchdorf, Leonfeldeii. Linz, Steyr,
L^rfahr ; Turngait für OhcrösferreicJi und Sulzburg; Turnverein, Linz; Ver-
band Alter Burschenschafter Oesierreichs, Ortsgruppe Linz; Westhöhmisches
Kunstgeicerhe-Musenm, Pilsen; Siadthihliothek, Winterthur ; Zenfralausschuß
des Verhandes oherüsterreichischer Feueruehren u. v. a.
Der Zugang von Driick%\ erken der wissenschaftlichen Institute und
gelehrten Gesellschaften, mit denen das Museum im Tauschverkelir stellt, wird
von Jahr zu Jalir umfangreicher.
An Tages- und Wochenblättern Murden der Bibliothek seitens des
betreffenden Zeitungsverlages unentgeltlich zugewendet: ,.Ave Maria",
..Bauernführer", ,. Deutscher Michel", Linzer „Tages-Post", „Linzer Tier-
freund", , .Linzer Volksblatt", ..Linzer Zeitung", ,, Mühlviertier Nacliricliten",
,.Neue Warte am Inn". „Volksbote", .,W^elser Zeitung".
Der Ankauf von Büchern beschränkte sich auch im Berichtsjahre liaupt-
sächlich auf die für die Referenten der einzelnen Abteilungen erforderlichen
Werke.
Die altslawische Besiedlung
des
Oberen Mü hl vierteis.
XI
Von
Franz Stroh.
Abkürzungen.
asl. = altslowenisch (allkirchenslawisch).
sl. = slawisch.
öech. - tschechisch.
russ. = russisch.
germ. = germanisch.
ahd. = althochdeutsch.
mhd. = mittelhochdeutsch.
nhd. =z neuhochdeutsch.
ags. = angelsächsisch.
got. = gotisch.
ndl. = niederländisch.
idg. = indogermanisch.
O. N. = Ortsnamen.
P. N. = Personennamen.
M. = Miklosich (Literaturangabe im Text).
F. =z Förstemann (Literaturangabe im Text).
Vorwort.
Wenn in vorliegender Abhandlung der Versuch gemacht
wird, mit den Mitteln der Philologie die Schleier zu heben, die
über der Vorgeschichte des Mühellandes noch immer gebreitet
liegen, so geschieht dies aus der lieber zeugung heraus, daß die
Ortsnamenkunde in den letzten Jahrzehnten den Historikern
äußerst wertvolle Dienste geleistet hat, daß gerade sie es ist, die
beim Fehlen anderer Quellen imstande ist, die Besiedlungs-
geschichte eines Landes aus dem ihr zu Gebote stehenden Orts-,
Fluß- und Flurnamenmaterial aufzubauen. In dieser Weise sollen
die folgenden Untersuchungen der altslawischen Besiedlung des
oberen Mühl vierteis die Lücke, die bisher für die frühmittelalter-
lichen Siedlungsverhältnisse dieses Landstriches klaffte, ausfüllen
und die bereits vorhandene Literatur ergänzen.
0. Kämmel, Anfänge deutschen Lebens in Oester reich,
Leipzig 1879, hat das obere Mühlviertel überhaupt nicht in den
Kreis seiner Untersuchungen gezogen ; 1. c. S. 170 schreibt er :
„Im Lande nördlich der Donau kann hier nur der Strich berück-
sichtigt werden, der damals unter deutscher Herrschaft stand,
also der dem Strome naheliegende."
Auch bei E. Hacl'l, Die Besiedlungsverhältnisse des ober-
österreichischen Mühlviertels, Stuttgart 1902, wird man ver-
gebens eine gründliche Behandlung der altslawischen Besiedlung
suchen.
Dem Historiker J. Stmadt dürfen wir es nicht verdenken,
wenn ei- siedlungsgeschichtliche Verhältnisse, denen infolge Man-
gels an urkundlichem Material nur auf philologischem Wege bei-
zukommen ist, nicht restlos zur Darstellung gebracht hat.
Das wenige, was außerdem über die Obermühlviertler
Slaweninvasion geschrieben worden ist, ist in Feuilletons ver-
streut. Ich erwähne die Arbeiten von Dr. L. Pröll „Das Ober-
mühlviertler Bauernhaus'', 1902 in den ,,Mühlviertler Nach-
5
( i t i
richten'^, G. Vielhahers „Skizze der älteren Geschichte des oberen
NEühlviertels*', ebenda 1908, nnd Fr. Seklcer, „Linz zur Zeit der
Karolinger", in den Unterhaltungsbeilagen Nr. 44, 45 und 46 der
Linzer jjTages-Post'*, 1910.
Was wir in allen Werken vermissen, ist erstens eine um-
fassende Behandlung der slawischen Besiedlung des Gebietes
zwischen dem Haselgraben und der Kleinen Mühl und zweitens
eine eindringende wissenschaftliche Etymologie mit Berücksich-
tigung der neueren sprachgeschichtlichen Forschung. Wie weit
es dem Verfasser gelang, diesen Anforderungen gerecht zu
werden, möge der geneigte Leser beurteilen.
An dieser Stelle sei der gebührende Dank abgestattet den
Herren XJniv.-Professor Dr. Budolf J/i/c/?-Wien und Professor
Dr. Evermod Hager-J^iuz für die freundliche Durchsicht des Manu-
skriptes und für die daraus sich ergebenden Korrekturen ; ferner
Herrn LFniv. -Professor Dr. Milan v. Resetar-\^'\QT\ für. die gütige
Unterstützung bei der Behandlung der slawischen Nomenklatur,
sowie Herrn Archivdirektor Dr. Zihermayr-lÄnz für das freund-
liche Entgegenkommen, wodurch der Verfasser in die Lage kam,
in die Archivalien des Landesarchivs in Linz Einsicht nehmen zu
können.
Zu tiefstem Danke fühlt sich der Verfasser dem vor Jahres-
frist verstorbenen hochw. Herrn Gottfried Vielhaber, Stifts-
bibliothekar in Schlägl, verpflichtet; er, der bew^ährte Philologe
und Historiker, der seine reichen Kenntnisse in selbstloser Weise
in die Dienste der Heimatkunde stellte und in allen Kreisen
Futeresse zu wecken und zu fördern suchte, stand jahrelang dem
Verfasser mit Rat und Tat zur Seite. Dem Geiste des Verstor-
benen seien die folgenden Zeilen gewidmet.
Wien, im März 1914.
Franz Stroh. .
Das Gebiet, über das sieh die folgenden Untersuchungen
erstrecken, ist das sogenannte obere Mühlviertel in Oberösterreich,
jener Teil des österreichischen Granitplateaus, welcher im Süden
von der Donau, im IN^orden vom Höhenzuge des Böhmerwaldes,
im Westen vom Osterbache und der Eanna und im Osten etwa
von der Linie Linz — Leonfelden (Haselgraben — Oberlauf der
Großen Rotel) begrenzt wird.
Ein Blick auf die beiliegende Kartenskizze belehrt uns, daß
das Gebiet der Ortsnamen, die auf ehemals slawische Siedlungen
hinweisen, seine westlichste Begrenzung in der Kleinen Mühl
findet. Im Westen dieses Flusses kann eine Besiedlung durch
Slawen nicht nachgeiviesen werden. Dieser Landstrich bis zur
heutigen Grenze gegen Bayern erweist sich vielmehr als rein
bajuvarisches Siedlungsgebiet.
Die slawischen und auf slawische Ansiedlung deutenden
Ortsnamen häufen sich zu beiden Seiten des Oberlaufes der
Kleinen Rotel und des Pesenbaches in auffallender Weise, während
die Dichte der slawischen Ortsnamen nach N^orden hin merklich
abnimmt, um aber hart an der heutigen Landesgrenze im öst-
lichen Teile der Pfarre St. Oswald nochmals anzuschwellen.
Die Beantwortung der Frage nach der Herkunft der
Slawen, die einstens das Mühelland besiedelt haben, hat man sich
bis heute sehr leicht gemacht. Für Strnadt/ Kämmel, Haclcl,
Prall, Vielhaher und zum Teil auch für Selcher ist es eine aus-
gemachte Sache, daß es Südslawen (Slowenen) gewesen seien, die
das obere Mühlviertel teilweise besiedelt haben. Wir werden
sehen, daß dieser Ansicht nicht ohne weiteres zugestimmt werden
kann.
Welche Beweise führen obengenannte Autoren zugunsten
ihrer Hypothese ins Treffen ?
Vor allen scheint ihnen das Vorhandensein von Ortsnamen,
die mit Wind und Windisch zusammengesetzt sind, ein Haupt-
5*
argument für südslawische Besiedlung- zu bieten. Dieser Beweis
fällt aber in sich zusammen, wenn man bedenkt, daß die Differen-
zierung zwischen Wenden (Nordslawen) und Winden, Windischen
(Südslawen) verhältnismäßig jüngeren Ursprunges ist. Es
scheint hier vielleicht doch geboten, noch einmal über die alte Be-
zeichnung Venedi, Veneti, ahd. Winida, zu sprechen. Dr. Mucli ^)
schreibt S. 34: „Auch für die Slawen begegnet uns ein germani-
scher Name schon im Altertum in der Gestalt Venedi, Venadi,
Veneti. Im Althochdeutschen lautet er Winida und lebt fort in
dem der Wenden und der Windischen. Ein buchstäblich mit ihm
übereinstimmender, nur nicht von germanischen Lautgesetzen be-
troffener Volksname findet sich sonst noch mehrmals, und zwar
auf verschiedenen Sprach- und Stammesgebieten, in Gallien, an
der Adria, in Kleinasien. Er scheint mit der idg. Wurzel ven
zusammenzugehören und „Die Befreundeten^^ zu bedeuten. Auch
hier liegt übrigens die Mutmaßung nahe, daß es sich um den
Namen eines ursprünglich nichtslawischen Stammes handelt, der
auf unterworfene Slawen überging, wie später der Name der
skadinavischen Russen oder türkischen Bulgaren. Auch ältere
Ostnachbarn der Germanen könnte er ursprünglich bezeichnet
haben und auf jüngere an deren Stelle getretene übertragen
worden sein. Jedenfalls kennen ihn die Slawen selbst nicht,
nannten sich vielmehr Slov^ne."
Wir können daraus entnehmen, daß die Bezeichnung Winida
ein Volksname internen Ursprungs ist, der in prähistorische
Zeiten zurückreichen muß, nachdem er im germanischen Munde
die Lautverschiebung mitmachte. Die Deutschen gebrauchten das
Wort zur Bezeichnung der Slawen in ihrer Gesamtheit.
Auch für die Vorfahren des heutigen tschechischen Volkes,
das übrigens aus einer großen Anzahl kleinerer Stämme (Dudle-
bier, Lutschaner, Sedlitschaner, Pschower, Djetschaner, Lemusier
u. a.) hervorgegangen ist, galt die Bezeichnung Winida.
„Das Chronicon Gothanum aus dem beginnenden 9. Jahr-
hundert läßt die Langobarden in das Gebiet der Beowinidi vor-
dringen, also in das Gebiet, wo zur Zeit, da die Quelle nieder-
geschrieben wiirHo, „böhmische Wenden", d. h. Tschechen,
wohnten."^)
^) Deutsche Stammoskunde. l.,eipzig 1905. Sammlunpj Göschen.
«) Berthold Bretholz, Geschichte Böhmens und Mährens bis
zum Aussterben der Pferaysliden (1306), München und Leipzig 1912, S. 26.
69
Weitere Belege finden wir bei Safarlk, II., S. 437:^) ,,Das
eingedrungene Slawenvolk, das sich in kurzem über das ganze Land
Böhmen verbreitete, wurde den fremden Schriftstellern viel eher
unter dem allgemeinen IsTamen Winden und Slaven, als unter
seinem besonderen Czechen bekannt, obwohl es sich nicht be-
zweifeln läßt, daß dieser letztere schon zur Zeit der Einwanderung
dieses Volkes, wenigstens von dessen Hauptstamm, üblich ge-
wesen ist. Der älteste Annalist, Fredegar, nennt die Czechen
Sclavi cognomento Winidi ... So werden auch die Czechen bei
Alber icus (Albericus p. 22, S. Adalbertus Pragensis episcopus
cognomento Wichet, d. h. Vojtjech-Adalbert, sanctitate et doctrina
apud W^inidos claret) und anderen Annalisten Winidi, Windi,
Windones genannt. Eigentümlich ist die Form Beu-Winides im
Chron. Moissiacense 805, und Beu-Winitha in Annal. Xantens.
846.'^
Anderer Ansicht ist freilich E. Mul'a^): „Ein weiteres
Kriterium bietet wenigstens an den Grenzen des sorbischen und
polnisch- »echischen Sprachgebietes im Osten und Süden die Be-
zeichnung Wendisch (Windisch), durch die nicht selten sorbische
von benachbarten gleichnamigen polnischen und cechischen
(böhmischen) Grenzorten unterschieden werden. Denn nur die
Polaben (Obodriten und Wilzen, Lutitzer), Sorben und Slowenen
wurden und werden von den Deutschen Wenden, bzw. Winden
genannt, nie aber die Polen und Cechen (Böhmen).^' S. 575 1. c. :
„Denn daß die Mainwenden (Moinwinidi) und Rednitzwenden
(Radanz-Winidi) zum sorbischen Stamme gehörten, darf man
schon aus ihrer mittelalterlichen Benennung Winidi (Wenden)
schließen, da diese Bezeichnung den Cechen (Böhmen) niemals
und nirgends beigelegt worden ist. Im Süden reicht das sorbische
Sprachgebiet höchstens bis an den Fluß Regen, jedenfalls aber
nicht über die Donau, und alle Orte südlich der Donau, die durch
die Beifügung „Windisch'', bzw. „Winden'' gekennzeichnet sind,
hat man nicht unter sorbische, sondern unter slowenische Sied-
lungen zu stellen.''
Wie wir daraus ersehen, nimmt Muha zwar für die nord-
slawischen Sorben, nicht aber für die Tschechen die deutsche Be-
zeichnung Winida an. Dessenungeachtet ist aber doch nicht zu
3) P. J. g a f a f i k, Slawische Altertümer, I, II, Deutsch von Mosig
v. Aehrenfeld, herausgegeben von Heinrich Wuttke, Leipzig 1843.
*) Ernst M u k a, Die Grenzen des sorbischen Sprachgebietes in
alter Zeit, im Archiv für slawische Philologie, XXVI, 1904, S. 545.
zweifeln, daß die nordslawischen Stämme zur Zeit ihrer Ein-
wanderung in Böhmen von den Deutschen ebenfalls mit dem Ge-
samtnamen für die Slawen, Winida, genannt wurden.
Freilich geht sehr früh der ursprünglich für die aus
Böhmen stammenden Bayern geltende Name Baiochaimai, ahd.
Bdhaima, auf ihre Nachfolger, die Slawen Böhmens, über. Als
erster unter den fränkischen Annalisten nennt Einhard bereits
791 die Tschechen Behaimi, Baemanni: ,, Alias copias per
Bechaimos reverti praecepit.*^' ^)
Man muß aber erwägen, daß die in Annalen und Urkunden
auftretenden Bezeichnungen Sclavi, Sclavani, Bechaimi,
Baemanni in jenen Jahrhunderten gewiß noch nicht im Volke
wurzelten, vielmehr von den gebildeten Annalisten und Urkunden-
schreibern gebraucht wurden, während die volkstümliche Be-
zeichnung für die Slawen Winida war und lange Zeit blieb. So
nennt auch Kozroli, der Schreiber der Puchenauer Urkunde vom
21. August 827, die später noch eingehend besprochen werden
wird, die im Norden der Puchenau siedelnden Slawen Sclavi und
Sclavanii ; unsere Ortsnamen auf Wind- und Windisch- aber be-
weisen, daß auch in diesen Gegenden der Name Winida volks-
tümlich war.
Demnach können wir fürs erste bemerken: Auch die nord-
slawischen Stämme in Böhmen, aus denen das heutige Volk der
Tschechen hervorgegangen ist, wurden zur Zeit ihrer Landnahme
von den Deutschen Winida (Winden) genannt und die Existenz
von Ortsnamen auf Wind- und Windisch- im Lande nördlich der
Donau spricht keineswegs für eine südslawische Herkunft jener
slawischen Siedler.
Mit sprachlichen Argumenten suchen Vielhaher und Sekker
die südslawische Hypothese zu erhärten. G. Vielhaher ^) schreibt:
„Dagegen ist es wieder gewiß, daß die karantanischen Slawen im
7. und 8. Jahrhundert über die Donau nach Norden in unsere
Gegend vordrangen und sich, wenn vielleicht auch spärlich, in
der Mitte des Gebietes ansiedelten. Darauf deutet schon der
Name „Windberg*^ (Wenden-, Slawenberg), „Windischberg",
Windorf, Lassersdorf (Ladislausdorf), Göritzer oder Görzer
(unserem deutschen „Berger" entsprechend, denn im Süd-
*) Einhard. Anna) apud Pertz, Monumenta Germaniae historica,
Scriptores, I, 177.
•) G. Vielhaber, Skizze der älteren Geschiclite des oberen Mühl-
viertels, in den „Mtihlviertler Nachrichten", 1908 (1. Fortsetzung, Spalte 2).
71
slawischen heißt gora „der Berg'', wofür der Nordslawe hora
sagt ; daher Höritz in Böhmen und Görz im Süden unserer
Monarchie)."'
Auch dieser Beweis ist nicht stichhältig; h ist im Nord-
slawischen eine sekundäre Bildung. In jenen Zeiten (7. Jahrh.),
da die Slawen unsere Gegenden besiedelten, sprachen auch die
Tschechen noch gora. Wir finden im tschechischen Sprachgebiet
bis ins 13. Jahrhundert — so bei Kosmas — Beispiele mit
älterem g für das jüngere h. Jan Gehauer: Dlugomil statt
Dluhomil, Dragomir statt Drahomir, Spitignev statt Spitihnev;
in Ortsnamen: za goru, camena gora und de gor aus dem Jahre
1228.''') Vgl. auch Miklosich: „Ortsnamen lassen vermuten, daß
sich h für g etwa im 12. Jahrhundert in der Schrift und wohl
nicht allzulange vorher im Volksmunde einzubürgern anfing."^)
Wer möchte da in unseren O. N. Görtzer und Göritzer die Be-
stätigung finden, daß Südslawen im Mühlviertel siedelten ? Noch
erübrigt es, die Ausführungen Sekhers^) auf ihre Stichhältigkeit
zu prüfen. „Daß die Einwanderung der Slawen ins Mühl-
viertel nicht etwa aus Böhmen, wenigstens nicht in der Haupt-
sache, erfolgte, läßt sich nach den Namen zweier Wasserläufe
südlich von Freistadt, der Feistritz und Flanitz, schließen.
Hätten Nordslawen (Tschechen) diese Bäche benannt, so müßten
diese Bäche unter gleichen Umständen heute Bistritz und Blatnitz
(Planitz) heißen. Durch das Vorschieben der Wenden bis kuap])
an den Bereich der Nordslawen war eine örtliche Vereinigung
der beiden großen Slawenstämme, Tschechen und Wenden
(Slowenen), angebahnt, wenn nicht schon vollzogen. So berichtet
man ja auch von dem Slawenkönig Samo, daß seine Macht ebenso
über Böhmen wie über die Südslawen gebot. Der alte Name eines
kleinen oberösterreichischen Ortes gibt gleichfalls Zeugnis, daß
nordslawischer Einschlag innerhalb der wendischen Siedlungen
damals schon bestand. Pröselsdorf, in der Nähe von Neumarkt,
heißt in einer das Kloster St. Florian betreffenden Urkunde (im
Jahre 1111) primizlasdorf, das Dorf des Przemysl, ein Name, der
sich doch nur im tschechischen Namenvorrat vorfindet.'' Nach den
Ausführungen Sekhers wären also die Flußnamen Feistritz und
'^) Jan Gebauer, Historische Grammatik, I., 456.
®) Miklosich, Vergleichende Grammatik der slawischen Sprachen,
Wien 1879, S. 509.
») S e k k e r, Linz zur Zeit der Karolinger, in der Unterhaltungs-
beilage Nr. 45 der Linzer „Tages-Post'\ 1910.
Fliiuilz t;ü(Ula\visfh. Die Xaiiit'ii sind aber in dieser Form über-
Iiaui)t nicht slawisch, sondern deutsch, d. h. angedeutscht. Feistritz
und Flanitz haben im deutschen Munde den Anlaut f erhalten
und lauten sowohl im tschechischen als auch im slowenischen
Sprachgebiet ganz gleich: bistrica und blatnica. Daß diese
Na^ien bereits in älterer Zeit von den Deutschen aufgenommen
worden sind, beweist der Anlaut. In jüngeren Epochen wäre w
an die Stelle des b getreten. Vgl. Mihlosich '^'^) 21, S. 98: „Dem
Slawischen mangelt der Laut f und w^ird in entlehnten Wörtern
durch b ersetzt (vgl. Franke- sl. brank) ; dagegen tritt in ent-
lehnten slawischen Wörtern an die Stelle des slawischen b
deutsches f, seltener und wie es scheint nur in späterer Zeit w."
Wie oben bereits bemerkt wurde, lauten Feistritz und
Flanitz in nord- und südslawischem Munde völlig gleich. M. 23,
150: asl. bysti'u = citus, nsl. bister ; bistra, Bach in Kärnten;
bistrica (deutsch Feistritz) in Krain; bistrica in Kärnten und
Steiermark; bistricica in Krain; bjsträ in Böhmen, ebenso
hystnce (deutsch Feistritz, Wistritz). Zu Flanitz M. 23, 143: asl.
blato = palus, nsl. blato = Krain; na blati Kärnten; blatnica,
Fladnitz in Kärnten ; blatnice, blatnik und zä blati in Böhmen.
(Vgl. auch Kämmel:'^'^) Fladnitz bei Göttweig, Flaednize,
Fontes, II., 249, a 1183: Plaetniz U. B., IL, 151.)
Wir sehen nun klar und deutlich: Die Beweise, die man
bisher zur Unterstützung der Hypothese von der südslawischen
Invasion erbrachte, sind ScheinheweÄHe.
Es sei gleich hier gesagt, daß sich die vorhergehenden Aus-
führungen nicht so sehr gegen die Annahme südslawischer
Kolonisation selbst richten, sondern lediglich den Zweck ver-
folgen, die ünhaltbarkeit der Beweise aufzudecken. Die Be-
fiiedlung des oberen, ja üherliaii'pt des ganzen Mühl vierteis durch
Nordslawen soll vorläufig auch nur als Problem hingestellt
werden. Ich muß mich darauf beschränken, diese Fi'age angeregt
*") Da die Abhandluiif-en von Miklosich des öfteren herauiiezogen
werden müssen, folgt hier deren Angabe mit den entsprechenden Abkürzun-
gen: F. V, Miklosich, Die Bildung der slawischen Personennamen,
in den Denkschriften der k. Akademie der Wissenschaften phil.-hist. Klasse,
Band 10, 1859 (zit. M. 10). Die Bildung der Ortsnamen aus Personen-
namen im Slawischen, ebenda. Band 14, 1865 (M. 14). Die slawischen
Ortsnamen aus Aj^pcllativen. 1. ebenda, Band 21. 1872 (M. 21), IL Band 2:i.
1874 (M. 23).
") Otto KäniiiM'l. Aiiiiiiiiic (I.'iKscIkmi Lob<Mis in 0<>st(M*?-<Mc)i.
Leipzig 1879, S. 168.
73
zu haben. Es wird sich überhaupt schwerlich ein schlagender
Beweis erbringen lassen, der für die älteste Zeit der altslawischen
Besiedlung die Herkunft jener Kolonisten dem Dunkel entrücken
könnte. Von scharfen sprachlichen Unterschieden zwischen
Xord- und Südslawen kann in jenen Jahrhunderten (7., 8 saec.)
noch nicht die Eede sein. Daß nordslawische Stämme aus Böhmen,
die Vorfahren der heutigen Tschechen, nach Süden bis gegen die
Donau vorgedrungen seien, würde die geographische Lage des
Mühlviertels hinlänglich erklären. Der einzige Historiker, der
für tschechoslawische Kolonisation des Mühlkreises eintrat, ist
meines Er achtens Alois Huher/^) welcher die Christianisierung
der Slawen des Mühlviertels von eben diesem Standpunkte aus
behandelte. S. 227 1. c. bespricht er ,,Die Bekehrung der czecho-
slavischen Kolonisten der südlichen Ausläufer des Nordwaldes
(Mühlviertels)" ; S. 232 ff bemerkt er: „Die Jaunitz, Feistritz und
Flanitz erhielten dagegen ihre Namen von den Czechen. Ich
sage absichtlich: Von den Czechen, weil ich im allgemeinen
zwischen ihnen und den Altslowenen oder Wenden unterscheide.
Allerdings bilden auch letztere seit Sanios Zeit einen (den süd-
lichen) Bestandteil der Einwohnerschaft des Mühlviertels, wo sie
teils von den Awaren gegen Westen geschoben, teils vielleicht
auch von Karantanien her als vorderste Ennsslawen behufs des
engeren Anschlusses an das Eeich Samos seßhaft geworden waren.
Schon vor ihrer Ankunft an der Donau scheinen die Czechen, an-
gelockt von den Viehweiden und Erzbergen ( 0 des nördlichen
Mühl vierteis, durch die Urwälder vorgedrungen gewesen zu sei^
und an den Südabhängen des Nordwaldes vollzog sich also der
Anschluß der Karantanerslawen an die Czechen, der dann, so-
lange Samo herrschte, eifrig unterhalten w^urde."
Auf jeden Fall ist es äußerst schwierig, die Slawen, welche
in der Gefolgschaft der Awaren im mittleren und oberen Donau-
tale erschienen und von da nord- und südwärts drangen, einer
l>estimmten Sprachgruppe zuzuweisen. So meint schon 1872
MildoKich, 1. c. 21, S. 5: „Ob die Bewohner des östlichen Teiles des
uiährischen Reiches dem slowenischen odei- cechischen Stamme
angehörten, ist eine Streitfrage, für deren Lösung zugunsten der
ersteren mehr als ein Grund spricht."
OhlaJc bespricht im Archiv für slawische Philologie,
^2) Alois Hube r. Geschichte der Einführung und Verbreitung
des Christentums in Südostdeutschland, IV., Salzburg 1875.
74
XII., das Buch von Fr. v. Krones ^''j und polemisiert S. 583 1. c. :
,,Im Gegensatze zu Dümmler und Miklosich hält es der Verfasser
im Anschlüsse an Safank für wahrscheinlich, daß die nördlichen
Striche Pannoniens (südlich von der Donau) von tschechischen
Stämmen bewohnt waren. Es wird sich weder das eine noch
das andere Extrem nachweisen lassen. Die von Safank aus der
Sprache hergeholten Gründe, die slawischen [N^amen in der Coii-
versio l^ag. et. Car. 11 beweisen bei der ungenauen Graphik
weder das eine noch das andere. Ebensowenig spricht Dudleipa,
das in dieser Gegend lag, dafür, da in den nördlichen Strichen
des slowenischen Sprachgebietes noch heutzutage die Lautgruj)pe
dl in böhmischer Weise bekannt ist. Es wird in diesem Gebiete
wohl ein slowenischer Dialekt gesprochen worden sein, der, ent-
sprechend der geographischen Lage, etwas näher dem Böhmischen
stand als die südlichen."
Die älteste Besiedlung des Mühlviertels durch nordslawische
Kolonisten müßte in engem Zusammenhange mit der Einwande-
rung der Slawen in Böhmen stehen.
Ueber die Zeit der ersten Landnahme Böhmens durch
tschechoslawische Stämme findet man die verschiedensten An-
sichten vertreten. Von der Hypothese von der Autochthonie der
Slawen in Böhmen, die besonders unter den slawischen Ge-
schichtsschreibern namhafte Vertreter gefunden hat, kann üanz
abgesehen werden. Pic hat das Jahr 58 v. Chr. als das Epoche-
jahr der slawischen Einwanderung in Böhmen bezeichnet.
Niederle aber faßt seine Ansicht dahin zusammen, daß er sagt:
„Es spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Slawen nach
Mähren und Böhmen vom ISJ^orden her schon zu einer Zeit ein-
drangen, als hier ^Markomannen und Quaden saßen, ja vielleicht
noch in älterer Zeit.'' ^^)
Zugestimmt kann diesen Annahmen auf keinen Fall werden.
Es ist vielmehr gewiß, daß der Einbruch der Slawen nach
Böhmen erst nach dem Abzüge der Markomannen erfolgte. Dieser
vollzog sich aber erst zu Beginn des 6. Jahrhunderts. „Die
ältere Heimat des Stammes (der ^[arkomannen) aber, Böhmen,
ging im 6. Jahrhundert, vielleicht nicht unmittelbar nach seiiuM-
Ausbreitung über die Donau, sondern erst in den Kämpfen der
Franken und A waren (von 5ßß an) und folgenden Verträgen
") Fr. V. Krones. Die deutsche Besiedlung der östlichen Alpen-
länder, Stuttgart 1889.
") B retholz. a. a. 0.. 8. 80.
40
zunächst an die letztgenannten verloren, unter deren Oberherr-
schaft sich dort, wie in ganz Ostdeutschland, die Slawen nieder-
ließen/' ^^)
In welcher Richtung geschah nun die Einwanderung der
Slawen nach Böhmen '( Bachmann ^^) nimmt an, daß Böhmen
seine slawische Bevölkerung von Norden und Osten her (über
die Lausitz, Schlesien, Mähren) erhielt. Die Landnahme, die
ruhig und ohne kriegerische Ereignisse vor sich ging, vollzog
sich in langsamen Phasen und wir werden nicht fehlgehen, w^enn
wir die Einwanderung der slawischen Kolonisten ins Mühl-
viertel erst ins 7. Jahrhundert verlegen. Als der nachbarlich
nächste Stamm in Südböhmen käme jener über den südlichsten
Teil Böhmens ausgebreitete Stamm der Dudleber und Netolitzer
(nach Kosmas) in Betracht, der seinen L'^eberschuß in den süd-
lich gelegenen N'ordw^ald abgab. Die seit prähistorischen Zeiten
benützten Saumpfade über den Kerschbaumersattel im Osten und
über den Oswalder satt el (via regia) im Westen mögen den über
den Kamm des Böhmerwaldes vordringenden Slawen den Weg
gewiesen haben. lieber den Oswaldersattel gelangten sie in das
Tal der Großen und der Steinernen Mühl, wo die Ortsnamen
Uresch, Zwetel, Dobring, die Bachnamen Lanitz (Ledenice) und
Jaunitz ihre Anwesenheit bestätigen.
]^ehmen wir Zuwanderung slawischer Stämme nach
Böhmen von der Donau her an, so käme das Mühlviertel als
Durchzugsland in Betracht, in dem Splitter slawischen Volks-
tums zurückblieben, während der Hauptteil nach Norden an die
Moldau vordrang. „Von größter Bedeutung war . . . die feste
Niederlassung der Awaren im Gebiete der mittleren Donau, auf
dem Boden des einstmaligen Hunnenreiches, für das w^eitere Vor-
dringen der Slawen nach Westen. Ihre bisher so kompakte
blasse trennte nun der awarische Keil in einen südlichen und
nördlichen Arm, die sich nie wieder zusammengeschlossen haben.
Vermögen wir auch in Ermanglung von Quellennachrichten kein
klares Bild von den Wirkungen zu gewinnen, die der Awaren-
zug speziell für Böhmen gehabt hat, so ist es doch gewiß keine
unmögliche Vorstellung, daß die Begründung des awarischen
Kelches im nachmaligen Ungarn einzelne slaAvische Stämme von
dort nach Nordwesten, nach Mähren und auch nach Böhmen, vor-
") Much, 1. c. S. 112.
1«) A. Bachmaiin, Geschiclile Böhmens, Gotha 1899. S. 80.
geschoben hat/") wie dies durch die augedeuteteu Nachrichten
verschiedener »Schriftsteller nahegelegt wird: Jedenfalls ist es
leichier zu verstehen, daß das Volk zuerst vom Süden her, von der
hreiten Völkerstraße der Donau mit ihren einladenden Neben-
weyen den Pfad in die fruchtbaren Gefilde Nordutigarns, Mährens
und Böhmens gefunden hat, als über die unwegsamen Waldberge
des Nordens."^^)
Auffallend ist das Vorhandensein eines Ortsnamens im süd-
lichen Böhmen, der auf slawische Siedler nichttschechischer Her-
kunft schließen läßt, nämlich Slovenice horni und Slovenice dolni
(Ober- und Unter-Slowenitz), Bezirkshauptmannschaft Budweis.
Es kann sich hier aber um jüngere Zuwanderung handeln, ähn-
lich wie im Mühlviertel bei Kanten, Gemeinde Oepping, welches
urkundlich ,,zen Chaerntnaren'' ^^) lautet und auf deutsche Ko-
lonisten aus Kärnten schließen läßt.
Hat tatsächlich ein Einbruch slawischer Völker von der
Donau her nach Böhmen stattgefunden, so liegt die Vermutung
nahe, daß sich dieser über die Einsenkung des Kerschbaumer-
sattels bei Freistadt vollzogen hat. Gerade an dieser Linie häufen
sich die slawischen Orts- und Flußnamen. Von hier mögen sich
die Slawen auch nach WcvSten bis gegen die Kleine ^lühl aus-
gebreitet haben. lieber die altslawischen Siedlungen im süd-
lichen Böhmen können war uns durch die Arbeiten von
Klimesch^^) und Schmidt'^) genügend orientieren.
Wir können aus diesen Abhandlungen entnehmen, daß
ganz Südböhmen in der frühmittelalterlichen Epoche durchwegs
eine slawische Bevölkerung besaß. ,,Voni 10. bis zum Ende des
12. Jahrhunderts finden war hier nur tschechische Ortsnamen
(z. B. Dudeleb, Xetolitz, Prachatic, Zaton, Borowani, ^lourichani,
Olesnichani) und es kann daraus geschlossen werden, daß hier
in jenen fernen Zeiten ausschließlich nur eine tschechische Be-
") Wie schon erwähnt Avurde, ist es unmöglich, die Zugehörigkeit
dieser Stämme zur nord- oder südslawischen Sprachgruppe festzustellen,
ax Verf.)
'«) B r e t h o 1 z, 1. c. S. 36.
'») U. B. IV. 4-13—445, 30. VI. 1303. (ürkiiiMliMihucli dos Landes ob
der Enns.)
^) J o h. .Matthäus Klimesch, Die Oiisiiaincn im .siuliidien
und südwestlichen Böhmen, in den Mlrtoilungen des Vereines für Geschichte
der Deutschen in Böhmen. 47., 48.. 49, und 50. Jahrgang.
-*) Valentin Schmidt, Die deutsche Besiedlung- Südböhmeiis,
in ..Dfutsche Arbeit", IV., 571 — 574.
völkeriiiig vorhanden war. Angemessen der nngieichen Ertrags-
fähigkeit des Bodens mag die Dichte dieser Bevölkernng aller-
dings sehr verschieden gewesen sein. Gegen die Landesgrenze
hin ist sie sicherlich am geringsten gewesen. Um die Wende
des 12. und 13. Jahrhunderts begannen auch deutsche Bewohner,
dem bajuwarischen Stamme angehörig, in diesem Gebiete festen
Fuß zu fassen." -^)
Die Ortsnamen aus dem 13. Jahrhundert, die uns im Ur-
kundenbuch von Hohenfurt ^^) entgegentreten, sind bis auf eine
verschwindend geringe Anzahl durchaus slawisch. Der Gedanke,
daß bei solchen Besiedlungsverhältnissen jahrhundertelang
ein Uebertreten slawischen Volkstums auf die Gebietsteile
nördlich der Donau stattgefunden hat, läßt sich kaum abweisen.
Die gleiche Ansicht vertritt auch Dopsch: ''^^) ,,Es Avird
aber noch weiterer Quellenstudien bedürfen, bevor wir ein an-
nähernd zutreffendes und gesichertes Urteil über die nähere Be-
grenzung der alten Slawensitze werden abgeben können. Dabei
wird insbesondere auch im Auge behalten werden müssen, daß
manches vielleicht erst jünger, in der Zeit der Herrschaft Otto-
kars von Böhmen gebildet wurde (vgl. dazu auch B. Müller,
Blätter für Landeskunde von Niederösterreich, 24, 270), daß
mindestens in den Grenzgebieten Nieder- und Oberösterreichs
gegen Böhmen und Mähren hin früher und später rege Wechsel-
beziehungen auch an Grundbesitz bestanden.^'
Es läßt sich auch in der Tat eine zeitliche Schichtung
slawischer Besiedlung des oberen Mühlviertels aus dem Namen-
material feststellen. Wir finden Ortsnamen auf Wind- und
Windisch-, die der älteren Schicht angehören (7., 8., 9. saec),
Pehersdorf (Pehaimstorf) und Böheimschlag (Pehaimslag), Orte,
deren Gründung etwa ins 12. und 13. Jahrhundert anzusetzen
ist. Wir lesen im Zeugenkataloge der Puchenauer ITrkunde
a. 827 Dabramis statt Dobromvsl, mit dem Anklang an das
ursprachliche a (vgl. auch bei Agathias, 530 — 582 n. Chr., den
sl. P. N. Dabragezas und Dabramuzl bei M. 10, 270), während
22) K 1 i m e s c h, 47, S. 136 ff.
-^) Urkiindenbuch des Zisterzienser-Stiftes B. Mariae V. in Hohen-
furt in Böfimen herausgegeben von M. Pangerl, Wien 1865. in Fontes rer.
Aust., II. Abtg., XXIII.
2*) A 1 f o n s D o p s c h, Die landesfürstlichen Urbare Nieder- und
Oberösterreichs aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Wien-Leipzig 1904. Ein-
leitung CXLY,
<lie O. X. JJobring und Dobrizhofeu (urk. tobrizze) schon jün-
geres o als den Eetiex des urspracblichen a aufweisen. Im alt-
slawischen Munde muß dieser Vokal wie dumpfes a geklungen
haben, da ihn die Urkundenschreiber, die ja die Xamen nur
phonetisch wiedergaben^ durch a zum Ausdruck bringen. Asl.
dobrO = bonus muß urslawisches dabrü zugrunde liegen; vgl.
deutsches tapfer.
Wir schließen hier die allgemeinen Untersuchungen über
die slawischen Kolonisationsverhältnisse des Landes im Norden
der Donau und wenden uns dem besonderen Teile unserer Ab-
handlung, der eigentlichen Ortsnamenkunde, zu, die uns noch
manche Kückschlüsse auf den Besiedlungscharakter unseres Ge-
b»ietes gestatten wird.
II.
Wir beginnen mit der Untersuchung der Lokaluanien des
östlichen Teiles unseres Gebietes. Da begegnet uns in der Donau-
niederung Steeg, unfern vom Eingange zum Haselgraben, iirk.
predium Stoigei.^^) Es ist der slaw. P. N. Stoigei, der von der
Wurzel stoj = stare gebildet ist und den Begriff des Bleibenden,
Bestehenden enthält. Die Wurzel scheint im Slawischen sehr
produktiv gewesen zu sein (vgl. ztoignav Wenedorum dux und
stqjnicr dux Carantanorum) und der P. N. Stoigei ist urkundlich
des öfteren anzutreffen, z. B. a. 1111: ad Widelheim predium,
(]U()d tradiderunt Minico, Stoigei ; ^^) bei Dopsch'^') genannt
Stoygo 209r,4 ; ebenda 14A^f^g Stögersdorf, G. B. Voitsberg, urk.
Stogesdorf; bei Kämniel ein Stögersdorf, 1140 Stoigoisdorf,
W. P. "NT. Stoigei.28) Auffallend ist, daß hier ein P. N. in der
Funktion eines O. N". steht. Im slawischen Sprachgebiet scheint
die.« ziemlich häufig vorzukommen.
..Gegenüber dem deutschen Gebrauch können bloße Per-
-) Vom 9. Juni 111-3. r. 15. II. 150.
2«) U. B. II. 141.
^") Alf 0118 Dop seil. Dio laiidesfürstlichen Gesaniturbare der
Steiermark, Wien-Lei pzitr 1910.
2^) Kämmel. I < > 152.
79
sonennamen im Slawischen auch nominativ als Ortsnamen ue-
braucht werden/' ''^^)
Im Westen des Haselgrabens tritt uns als nächster slawi-
scher O. X. Trefling (Ob.- und TJnt-Trellinger der Spezialkarte)
entgegen. Die urkundlichen Formen lauten Trefenic, Trefenich
und Trehnnkh ; •^'^) im ältesten Wilheringer Urbar Trefenic, de
superiori Trefenich, a. 1343 De superiori Trefnich, a. 1523 Ober-
treffnickh, a. 1560 Oberdrefnickh, a. 1666 Obertrefflinger ; a. 1343
De inferiori Trefnich, a. 1523 Niedertreffnickh, a. 1560 Nieder-
trefnickh, a. 1666 Xiedertreflinger.^^) Es ist asl. trebinicha
und identisch mit threbinicha (Treffling) an der Gallneukirchener
Straße, dessen 1115 ^~) als predium penzonis threbinicha Er-
wähnung geschieht.
Letzteres leiten K'dmmel und HacM vom slaw. Yerbuni
trebiti ab, das ,, reuten, roden'^ bedeutet. Diese Etymologie ist
aber zweifelhaft. Die von slaw. trebiti gebildeten Substantiva
lauten trebez m. = Gereut, Rodegrund, und trebisce n. = Hau-
land, Gereut.^^) In trebinicha ist icha (ika) das im Slawischen
an Substantiva und Adjektiva tretende Suifix, das einerseits (bei
Substantiven) zur Deminutivbildung verwendet wird, ander-
seits (bei Adjektiven) substantivierend wirkt; das Thema traben
stammt von asl. trebmü = idoneum esse, opportunus, das auch zur
Bildung von P. IN", z. B. Treba, Trebon, Treban dient. So be-
deutet trebinicha, vom slaw. Adjektiv treben = opportunus und
dem Suffix icha (hier substantivierend) gebildet, den zur Siedlung
günstigen^ geeigneten Ort.
Aus den urkundlichen Belegen können wir die Wandlungen
entnehmen, welchen das slawische Wort im deutschen Munde
unterlag.
Slawisches b (treb-) wird wieder durch deutsches f (tref-)
ersetzt und die Endung ich mit vorhergehendem n (also nich, nik)
wird durch Metathesis zum deutschen patronvmischen Suffix ing.
-^) Heinrich G r a d 1, Die Ortsnamen am Fichtelgebirge, im
Archiv für Geschichte und Altertumskunde von Oberfranken, XVIII., 3.,
S. 96, Bayreuth 1892.
«^«) U. B. V. 280, VI. 158.
^^) Otto P. G r i 1 1 n b e r g e r. Das älteste Urbar des Zisterzienser-
Stiftes Wilhering im 54. -Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum
in Linz 1896.
■^ U. B. IL 150.
^3) Ein trebisce ist z. B. das in der schon genannten Urkunde vom
9. .Juni 1115, U. B. IL 150, erwähnte predium threbesse.
80
(Vgl. Dopsch, Urbare der Steiermark: Gösting — Gestnik (i-j^,,
G. B. Graz; Lassing — Laeznich, Leznich SSj,, 34^0, G. B. Eotten-
luaiin ; Liesing — Liesnich lOÜ^-, O. G. Wald ; Lebming — Lob-
nik 1265, O. G. St. Stephan; Massing — Masnich 2II2, nw. ^I al-
leisten; Schladniing — Slebnich 32,, B. 11. Gröbming.)
Nördlich \ou\ Treflinger, nordwestlich von Kirchschlag,
treffen wir auf einen weiteren Lokalnamen slawischer Herkunft,
nämlich Gröbling(er). Es ist der einzige slawische Name des
oberen Mühlviertels, den K'dmmel^^) in seinem Werke anführt:
,,Ini Lande nördlich der Donau kann hier nur der Strich berück-
sichtigt werden, welcher damals unter deutscher Herrschaft
stand, also der dem Strome naheliegende. Da begegnet uns zu-
nächst unfern der Eotel, die damals vermutlich die Grenze gegen
Bayern bildete, der Ortsnamen Grebelich = W. grebeni-scopulus,
Felskamm (vgl. steirisches Grebenicha, jetzt Gröbming), der zu-
nächst nur eine Lokalität, keine Wohnstätte bezeichnet.'^
Dieser Punkt bedarf einer eindringenden Dntersuchung.
Bei M. 23, S. 166, findet sich sub vocabulo „greben, asl. grebcni
das urkundlich grebnich, grebenicha lautende Gröbming Steier-
marks. Das Thema greben erscheint durch Suffix icha deminutiv,
bedeutet also „der kleine Felsrücken''.
Die urkundlichen Belege des Lokalnamens (rröblinger
lauten Grebnich c. a. 1150 und Greblich c. a. 1220.-^^^) Die Form
Grebnich aus dem Jahre 1150 ist mit dem steirischen Grebnich
völlig identisch, erscheint aber 1220 durch den Wechsel der
Tvicpuda (n zu 1) geändert, der an sich nicht außergewöhnlich ist.
Xun hat Th. v. Grienherger ^^) nachzuweisen versucht, daß
das bisher für das Slawische beanspruchte Suffix ika ebensogut
auch im Deutschen, und zwar im Oberdeutschen gebräuchlich
war, und hat auf Grund dieser Hypothese eine große Anzahl von
Orts- und Flußnamen Deutschösterreichs, die bis dahin für
slawisch galten, aus dem Deutschen erklärt. Es sei hier gesagt,
daß die Etymologien v. Grienher gers mit großer Vorsicht aufzu-
nehmen sind. Er ist gezwungen, zugunsten seiner Hyj)()these das
feminine ags. und ndl. Suffix icge und igghe herzuholen. Wir
»*) Karamel, 1. c. S. 170.
»5) U. B. I. 477, U. B. I. 481.
2*) Th eodo r V. G r i c n b e r ger, Zur Kunde der österreichischen
Ortsnamen, in den „Mitteilungen des In.^titutes für österreichische Ge
«chichtsforschung", XIX., 1898, S. 520 ff.
81
haben aber keinen einzigen Beweis, daß dieses Sujfix im Ober-
deutschen je produktiv war.
Das Suffix bildet im Angelsächsischen ,, primäre feminine
nomin a agentis aus Verben, die den masculinen auf -ere (ahd. -ari,
mhd. -aere) parallel sind^^
„Ganz genau so, wie das ags. und ndl. ältere Suffix verhält
sieh westgermanisches *igjo > *-iggi > -ic in unseren österreichi-
schen Flußnamen, so daß zum Beispiel für die beiden gleich-
benannten Flüsse Molk und Mödling, alt Medelicha 892, Maga-
licha 861, Megilicha c. y78 und Medilikke 1113, Medelich 1188
aus dem Verbum got. mathljan, ahd. mahalen, mechilon, die Be-
deutung „die Sprecherin^^ ergibt, ein Name, der einer sehr zahl-
reichen Kategorie von Flußbenennungen angehört, welche ich als
die des tönenden Wassers bezeichne."^''')
V. Grienherger muß freilich zugestehen, daß „dabei selbst-
verständlich festgehalten werden muß, daß dies nur für die pro-
duktive typische Kombination als solche gilt, daß also die Verba,
welche im folgenden zugrunde gelegt werden, zwar immer ideal
vorausgesetzt sind, nicht aber in jedem einzelnen Fall wirklich
existiert zu haben brauchen. ^^ ^^)
Die Etymologien v. Grienhergers tragen ein äußerst künst-
liches Gepräge, so daß ihnen im allgemeinen nicht Folge geleistet
werden kann. Die Ausführungen scheinen vielmehr zu beweisen,
wie weit man im Etymologisieren gehen kann.
Bemerkenswert ist das Urteil Strnadts^^) in dieser Sache:
„Grienberger glaubt den Ortsnamen Sierning aus der deutschen
Sprache herleiten zu können ; allein seine Erklärung ,, hinsiechend,
absterbend"*^) steht im Widerspruch mit den örtlichen Verhält-
nissen und ist wohl auch zu kunstvoll, als daß er aus dem Volks-
munde hervorgegangen sein sollte ; im Gegenteile ist das Sierning-
bächlein ein in der Ebene ruhig dahinfließender „Weidenbach",
wofür ihn Kämmel nach Miklosich erklärt hat."*^)
So soll auch nach Grienherger der Flußname Fladnitz *^)
37) 1. c. 523.
«8) 1. c. 524.
3^) J. S t r n a d t, Das Gebiet zwischen der Traun und der
Euns, S. 489.
*•') Von ahd. serwen = hinsiechen, absterben. (D. Verf.)
*i) Von sl. zirti — die Weide, pascua. (D. Verf.)
^=?) 1. c. S. 525.
G
zu mhd. vlat = Sauberkeit gehören, der doch augenscheinlich asl.
blatnica ist.
S. 525 bespricht Grienberger auch unser Grebnich (Gröb-
linger) : „Der Begriffskategorie des arbeitenden, wirkenden
Wassers gehören an . . . Grebnich c. 1150 in der Riedniark,
Greblich c. 1220, auch Ghrebelic, zu bair.-österr. rebig, rewi =
rührig, beweglich, mhd. reben „sich rühren"/" Diese Etymologie
ist gänzlich unhaltbar. Wie wäre der Anlautkonsonant g in
Grebnich zu erklären? Und noch ein zweites: Grienherger erklärt
den Namen Grebnich (zu sprechen Grebnik, ch = k) unter der be-
stimmten Voraussetzung, daß er der Name eines Gewässers sei.
Wie wir schon oben aus dem Zitate aus Kämmel erfuhren, be-
zeichnet der Name „zunächst nur eine Lokalität, keine Wohn-
stätte".
Nach dem Wortlaute der Urkunden darf die Annahme
K'dmmels den Anspruch auf Richtigkeit erheben.
In der Urkunde von c. 1150^^) heißt es:
Hec sunt proprietates et possessiones et iura Pataviensis
ecclesie in Riedmarchia et hi sunt termini: A Danubio a via, qui
dicitur Schefweg, usque ad villam Teischingen, ad quercum, sub
qua fons fluit, et ab eodem quercu usque Grebnich et a Grebnich
usque ad fluvium Rotel et in ascensu fluvii ipsius usque ad
locum . . ."
c. 1220^^) lautet die Stelle: „de Gotzelinestetten procurrit
(terminus) Teischinge, ubi fuit quercus de Teischinge et (a) quercu
procurrit Einbenperge curiam Monaehorum in Wilheringen, de
Einbenperge procurrit Greblich, de Greblich protrahitur ad
fluvium, qui dicitur haipach, de haipach protrahitur ad fluvium,
qui dicitur Rotel ... ad ripam, qui dicitur maior Grazpach usque
in fluvium, qui dicitur Gusen . . ."
Daraus ist ersichtlich: Wenn Flüsse und Bäche als Grenz-
linien genannt werden, steht immer fluvius, ripa etc. : ad fluvium
haipach, ad fluvium Rotel, usque in fluvium, qui dicitur Gusen,
ad ripam, qui dicitur maior Grazpach. Bei Grebnich dagegen
heißt es wie bei Ortsnamen: usque Grebnich et a Grebnich. Wäre
es der Name eines Gewässers gewesen, so stünde gewiß usque nd
fluvium resp. rivulum, qui dicitur Grebnich.
Die Erklärung, wie sie uns Kämmel gibt, trifft das Richtige:
«) U. B. I. 477.
") U. B. I. 481.
83
Grebnich = CTröbling(er) = ist slaw. grebenicha von asl.
grebeni = der Felskamm. Wir finden den Namen — diesmal
ohne Suffix — noch einmal in derselben Gegend: ze Greben in
Greymerstetterpharr (heute Gröbmer, Bauernhaus) ,^^) aus dem
Jahre 1356. In diesem Gebiete muß auch die im Wildberger
Urbar de anno 1562 genannte Tschebingau gelegen sein.^^) Ich
vermute im Eponymus dieses Namens den sl. P. N. Tfebenik
(Tfebnik). Tschechisches r scheint durch seh wiedergegeben. Der
Name würde der jüngeren Schichte slawischer Besiedlung an-
gehören, da i" im Tschechischen ebenfalls erst im 12. Jahrhundert
gebräuchlich wird. Die Metathesis ergibt wieder Tfebink
(Tschebing-).
Außer diesen bis jetzt besprochenen Namen findet sich im
südlichen Teile, im Gebiete der sogenannten Koglerau und im
Norden des Pöstlingberges wider Erwarten kein einziger
slawischer Ortsname erhalten, während doch in der Urkunde vom
21. x\ugust 827 21 slawische Grundbesitzer genannt werden, die
schon lange Zeit nördlich der Puchenau siedelten; wir können
hier ein abgeschlossenes Slawengebiet vermuten, das aber in ver-
hältnismäßig kurzer Zeit der Germanisation zum Opfer gefallen
sein wird.
Die schon mehrmals erwähnte Urkunde von Puchenau ist
abgedruckt bei Rothj''^) Zahn,^^) v. Hundt /^) Bitterauf ^'') eine
deutsche Ueber Setzung gibt Sehher.^'^)
Die Urkunde ist datiert vom Chestinperc, 21. August 827.
Es war naheliegend, diesen Chestinperc mit dem heutigen
Pöstlingberg zu identifizieren, wie es Strnadt, v. Hundt, Huher,
^^) Aus Lamprechts großer topographischer Matrikel von Ober-
österreich, Manuskript im Landesarchiv zu Linz: ze Greben U. B. VII. 435.
^^) F. V. V. H a n d e 1 - M a z z e 1 1 i, Das Gemärke von Wildberg, im
57. Jahresbericht d. Museums Fr.-C, S. 16.
*^) K. K 0 t h, Renner über die ältesten Urkunden des Bistums Frei-
sing, in kleinen Beiträgen zur Sprach-, Geschichts- und Ortsforschung,
München 1854.
*^) Josef Zahn, Die Freisinger Saal-, Kopial- und Urbarbücher
in ihren Beziehungen zu Oesi erreich, im Archiv für Kunde österreichischer
Geschichtsquellen, XXVIL, S. 259 ff.
^^) V. Hundt, Die Urkunden des Bistums Freising aus der Zeit der
Karolinger, in den Abhandlungen der königl. bayerischen Akademie der
Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, XIII., 1875.
^) Theodor Bitterauf, Die Traditionen des Hochstifts Frei-
sing, Bd. L, München 1905, S. 4691
51) Sekker, 1. c. Nr. 45.
6*
84
Zahn, Kümmel und Hackl taten. „Die Slawenansiedlungen er-
reichten oberhalb Linz die Donau. Die Urkunde vom 21. August
827, womit die Grenzen des Kirchengutes von Puchenau durch
Graf Wilhelm bestimmt wurden, bezeugen 32 Baiowaren ^-) und
21 Sclavani. Der Chestinperc der Urkunde kann unbedenklich
auf das heutige Pöstlingberg gedeutet werden."^^) „Der Grenz-
punkt, zugleich Ausstellungsort der Urkunde, Chestinperc, wird
eingangs Caestinincperc geheißen; ich halte ihn für den Pöst-
lingberg und diesen überhaupt für eine alte Malstätte. Ob der
alte Name Caestinincperc ein Lesefehler des ältesten Kopisten
statt Bestinincperc oder der heutige nur eine arge Verwitterung
aus einem ursprünglichen Caestinincperc sei, vermag ich nicht zu
entscheiden."^^)
„Sie datiert von Chestinperc (wohl kein anderer als der
Pöstlingberg gegenüber Linz) vom 21. August 827 und enthält
einen nach Umfrage durch die Sendboten Bischof Hitto von
Freising und Graf Wilhelm gefällten Spruch bezüglich der
strittigen Pfarrgrenze von Puochinauua."^^)
Sehher^^) verlegt nach dem Wortlaut der Urkunde den
Chestinperc an den Gipfel der Koglerau und wird damit wohl
auch das Richtige treffen. Schiff mann ^'^) III., 351, hält den
Namen Pöstlingberg für *B6silinperc = Berg des Bösilo.
Chestinperc ist ein abgekommener Flurname, dessen Reduktion
heute unmöglich ist. Jellinghaus ^^) hat den Namen im Alt-
deutschen Namenbuch von Förstemann aufgenommen, ohne ihn
aber zu erklären.
®*) Die Namen der Baiowaren sind bis auf den biblisclien Aaron
durcliaus deutsch. Hier die Belege aus Förstemann, Altdeutsches
Namenbuch, 1., Bonn 1900: i) F. 62. 2) p. 190. 3) p 1516, 4) f. 219.
5) F. 189. «) F. 615. 7) F. 180. ») F. 329. ») F. 617. ") F. 1291. ") F. 513.
»2) F. 305. ") F. 1594. 1«) F. 1191. '") F. 1483. ") F. 83. ") F. 620.
«) F. 71. ^») F. 679. 20) F. 477. 21) f. 87. =") F. 1410. =") F. 529.
«•) F. 324. 26) F. 1324. ") F. 603. -^) F. 166. '') F. 1293. '") F. 412.
^) F. 893. 31) F. 426.
^^) S t rn a d t, Geburt des Landes ob der Enns, S. 28.
w) Alois H u b e r, 1. c. IV., S. 231.
=^5) Zahn, 1. c. S. 210.
5«) 1. c. N. 45.
") Konrad Schiffraann, Die oberösterreichischen Ortsnamen,
f.. IT., im Archiv für Geechichte der Diözese Linz, IIL 1906, IV. 1907.
•■'') Altdeutsches Namenbuch, IL, v. Ernst Förstemann,
III. Auflage, Bonn 1911, herausgegeben von Hermann Jellinghaus.
85
Chestinperc bedeutet ,,Kastaiiienberg'^, den Berg, der mit
Kastanienbäumen bewachsen ist; ahd. chestinna, mhd. kesten f . =
Kastanie. Die heutige Lautform (erst seit dem 15. Jahrhundert
bezeugt) ist vom westlichen Nieder- und Mitteldeutschland aus-
gegangen im näheren Anschluß an lateinisches castanea, das auch
dem ahd. chestinna zugrunde liegt. Von ahd. chestinna ist weiter-
gebildet das Adjektiv chestinnin = von Kastanien, zu Kastanien
gehörig, wie buochin, puochin = von Buchenholz, buchen, von
ahd. buochä, puochä (vgl. Puochinauua) ; das Caestinincperc ist
älteres *chestinninperc ^^) mit parasitischem c, das unter Ein-
fluß des Auslautes in perc entstanden sein wird. Vgl. mhd. kesten-
boum = Kastanienbaum, mhd. kestenwalt = Kastanienwald ; bei
Förstemann II. '^'^) Kestenburg saec. 11, heute Kestenberg.
Dem deozinbach der Urkunde liegt ahd. diozan, diezen^
mhd. diezen = tosen, rauschen, mhd. dieze = Wasserschnelle, Ge-
töse zugrunde. Dazu Förstemann 11.^-^)
Außerordentlichen Wert erhält die Urkunde durch die
slawischen Personennamen, die darin aufgezeichnet sind.
„Von ethnographischern Interesse ist es, daß von den
slawischen Edlen, die als Zeugen namentlich aufgeführt werden,
drei, nämlich Egilolf, Uualdrat und Traninh (Traninc),
germanische Namen tragen, worin ein Fingerzeig liegt, daß der
Germanisierungsprozeß im ersten Drittel des IX. Jahrhunderts
schon bedeutende Fortschritte gemacht hatte, was auch in den
deutschen Ausgängen der slawischen Zeugennamen auf o und in
den Deminutiven auf ino und lino seine Bestätigung findet.
Ferner ist es von chronologischem Interesse, daß der Gaugraf
Wilhelm die ältesten baiowarischen und slawischen Männer um
den Verlauf der Grenze des Kirchengutes befragt.^^) Das Alter
dieser Auskunftszeugen auf c. 90 Jahre angesetzt, sehen wir, daß
das Vordringen der Slawen an den Haselgraben schon vor 750
angesetzt werden müsse, zugleich aber auch, daß diese Slawen
damals schon unter baiowarischer Herrschaft standen. ^^^^)
Wir haben die slawischen P. N. des Kataloges einer gründ-
lichen Untersuchung unterzogen und können feststellen, daß von
^®) Vgl. dazu mhd. lintinenprunn = Lindenbrunnen.
««) Förstemann, IL 191L Sp. 1667.
^0 Förstemann, IL 191L Sp. 707.
^'2) Quesivit inter vetustissimos vires Baiouuarios et Sclavanos, ubi
rectissimum terminum invenire potuissent.
«•^) Hub er, 1. c. IV., S. 232.
8(5
den slawischen Zeugen nicht drei, sondern fünf deutsche Namen
tragen. Es sind dies: Egilolf, Waldrat, Traninh, Wento und
Medilin.
Egilolf F. 35 64) von ahd. Wurzel agil, Agilulf, Agilolf,
Egilolf; Waldrat F. 1510 von got. valdan = regnare, Waldarat,
Waldrat; Traninh ist der ahd. P. N. Tarning, Tarnink F. 1391
von ahd. tarni = dunkel, verborgen, ahd. tarhnän, tarnjan =
dissimulare ; „der Begriff der dunklen Farbe muß der älteste sein
und der Stamm ist deshalb dem erpa und svarta synonym. ^'^'')
Tarning wurde im slawischen Munde zu Traning wie germ. gard
zu slaw. grad und ahd. karl zu slaw. kral.
Wento ist ahd. P. N. Wando, Wendo, Wento F. 1525 von got.
vandjan, ahd. wentan = wenden. Desgleichen kann auch für
Medilin die germanische Herkunft bewiesen werden. Von germ.
Wurzel math stammt der P. N. Matho, Mathelin F. 1109 (die
Wurzel math selbst ist dunkel, ist wohl aus vorgermanischer Zeit
ererbt; vgl. altgallisches matu = bonus, P. N. Teutomatos).
Förstemann bringt Sp. 1109 Matelinesperg saec. 11 und Medi-
linesheim saec. 9. Im Eponymus des letzteren O. N. erkennen
wir unser Medilin der Puchenauer Urkunde. Der Vertreter der
Slawen ^^) in der Urkunde, Techelin, besitzt ebenfalls einen
deutschen Namen.
Aus der Tatsache, daß eine Anzahl von Slawen bereits
deutsche Namen besitzt, können wir schließen, daß jene Slawen
aus der Umgebung von Puchenau bereits christianisiert waren.
Germanisation und Christianisierung waren in jenen Zeiten
identisch.
Wir dürfen nicht erwarten, daß die* slawischen P. N. iin?
in der Urkunde in jener Form entgegentreten werden, die dem
slawischen Lautgehalt entsprechen würde. Der baiowarische
Schreiber, vielleicht Cozroh, der notarius Bischof Hittos, selbst,
hatte bei dem Konsonantenreichtum und der Existenz von so-
genannten Halbvokalen im Slawischen bei der Niederschrift der
Urkunde einen harten Stand. So mußte es geschehen, daß er
die Namen einfach obenhin und oft mit unpassenden Buch-
staben schrieb. Er konnte sie nur phonetisch wiedergeben. Die
Halbvokale ! und ti (verklingeiides i und u) werden oft durch
e, i und o ersetzt. Anderseits tritt zwischen die gehäuften Kon-
") Förstemann I. 1. c.
•») Förstemann, I., 1391.
••) Techelin war waliischeinlich ein Zupan der Slawen.
sonanten ein Vokal oder es wird von mehreren Konsonanten
einer (meist der erste) abgeworfen. Im übrigen mögen die Bei-
spiele selbst sprechen.
Von asl. Wurzel Ijubü = amatus sind die drei Namen Liu-
pisco, Liupnic und Liupin gebildet: Sie lauten asl. Ijubiskü,
Ijubinikü und Ijubinü.^^) Nach einer mündlichen Mitteilung
des Herrn Prof. Dr. v. Resetar in Wien soll im Slawischen das
Suffix iskü bei der Bildung von Personennamen nicht produktiv
gewesen sein. So müssen wir beim P. N. Ijubiskü annehmen,
daß er erst unter deutschem Einfluß entstanden ist, anklingend
an deutsche P. N. mit sc-Suffix (Förstemann I. 1302, Wala-
hisc (8), Vinidisco (8), Podulisc (11), Teuriscus (9), Williscus (9),
Guntiscus, Etisco (10), Wensco (9).
sl. Ijubü ist identisch mit ahd. Hub = carus, amatus, vgl.
ahd. Liubger. „Es ist möglich, daß sie schon ein Erbteil aus
vorgermanischer Zeit sind, da auch das slawische Ijubü sich
häufig als Namenselement findet." ^^)
Es mag ein weiteres Argument für die engeren Bezie-
hungen der Slawen mit den Baiowaren und für den einsetzen-
den Germanisierungsprozeß bieten, daß sich die Slawen gewisser
Namen bedienen, deren Kompositionsglieder auch bei der Bil-
dung germanischer P. N. wirksam sind. Liupisco, Liupnic und
Liupin werden auch den Baiowaren verständlich gewesen sein.
Zanto könnte eventuell deutsch sein. Förstemann I. 1297 bringt
einen ahd. P. N. Sando, den er mit ags. söth = verus, dem got.
sanths und ahd. sand entsprechen würde, in Verbindung bringt.
Das S in Sando müßte im slawischen Munde wie scharfes ß
gelautet haben, das im Deutschen durch Z wiedergegeben wird.
Tal ist asl. tali = obses, gleichbedeutend mit ahd. gisal;
vgl. cech. tale = Teil, Pfand, M. 10, 319.
Zemilo ist arg verdunkelt. Es ist wohl als. visemilü = All-
lieb, aus asl. vTsi = omnis und milü = carus; der Halbvokal i
wurde im Deutschen unterdrückt und der Anlautkonsonant v fallen
gelassen: semilü, wobei slawisches tönendes s wieder in z aber-
geht. Vgl. M. 10, 234: cech. vysemila und vsemila, russ. visevolodü =
= Allmacht {M. 10, 238), omnium imperium habens.
Der P. N. Trepigo ist ebenfalls stark verändert: Es ist asl.
trebükü von der Wurzel trdb = idoneum esse. Vgl. cech. tfebek,
das mit unseren! Namen trebükü identisch ist.
«7) M i k 1 o s i c h 10, 285, verzeichnet nur Ijubin und Ijubnik.
68) Förstemann, L, 1. c. 1022.
88
Uuelan (Welan) liegt asl. W. velü =^ magnus zugrunde
= velanu, vgl. M. 10, 253 velin und veljan.
üuittan (Wittan) ist asl. vitanO von asl. W. viti = lucruni
M. 10, 254. Tagazino ist stark entstellt: Ich wage hier keine Er-
klärung. In Tesco steckt die asl. W. des = inventio, desi =
invenire = desüko. M. 10, 268 : „Im serbischen Volkslied wird des
in der Bedeutung Erfinder aufgefaßt.'' Ein desko urk. von Al-
missa 1235. Ocatino ist wieder sehr fraglich. Desgleichen Zebon,
Zenasit und Zinacho.
Dabramis schließlich ist asl. DobromyslT =bonum ani-
mum habens (dobrü = bonus, mysli = mens, animus). Wie schon
oben bemerkt wurde, deutet der Ersatz des sl. o durch a im
Deutschen auf die altertümliche Aussprache des sl. o, das der
Keflex des ursprachlichen a ist; M. 10, 270 dabramuzl.
So hätten, soweit es bei der Verdunkelung durch die Auf-
nahme ins Deutsche möglich war, die slaAvischen Personennamen
der Urkunde von 827 ihre Erklärung gefunden.
Auffallend ist noch die Alliteration in der Stellung von
Uuelan, Uuittan, Uuento und Zebon, Zenasit, Zinacho. Das herr-
schende Kennzeichen der Familienzugehörigkeit für eine Zeit, in
der eigentliche Familiennamen fehlten, war im Germanischen die
Alliteration : Heribrant, Hiltibrant, Hadubrant ; Günther, Gernot,
Giselher usw. Sollte sich der germanische Einfluß auf die Slawen
auch in dieser Weise bemerkbar gemacht haben ? Aus allen diesen
Anzeichen ersehen wir, daß der deutsche Einfluß auf die Slawen
des Mühellandes ziemlich tiefgehend war. Bereits zu Beginn des
9. Jahrhunderts, vielleicht kaum ein Jahrhundert nach der ersten
Einwanderung ins Mühlviertel, erscheinen die Slawen halb und
halb germanisiert. Den 32 baiowarischen Zeugen stehen
21 slawische gegenüber, von denen fünf deutsch benannt sind.
Wir können annehmen, daß das obere Mühlviertel zur Zeit,
als die Slawen hier festen Fuß faßten, schon längst eine seßhafte
germanische Bevölkerung besaß. Das bezeugen vor allen die ger-
manischen Namen unserer größeren Flüsse, der Kleinen und
Großen Mühl und der Kleinen und Großen Rotel sowie der des
Pesenbaches. Die Namen der größeren Flüsse stammen meist
aus uralter Zeit und gehen von einer Bevölkerungsschicht auf die
andere über. So wurden die keltischen Flußnamen von den
Römern übernommen und auf die Germanen weiter vererbt. Die
Namen der Mühl und Rotel galten wahrscheinlich anfangs nur
für eine Teilstrecke, für den Unterlauf des Flusses, der schon in
89
den Zeiten der Völkerwanderung von germanischen Stämmen be-
siedelt wurde. Darauf deutet der uralte Name der Mühl hin, der
von altgermanischer Wurzel muha, nordisch mö(r) = braun ge-
bildet ist.«^)
Die Urkunden überliefern den Namen als mouhile, 4. No-
vember 1108,^*^) Mouhelle a. 1142,'^^) Muhela und Muhla a,
1256/2) Müchle a. 1322/^)
Aus diesen Belegen kann die altgermanische Form *muhila
erschlossen werden. Muhila ist ein feminines nomen agentis und
bedeutet „die Braunfärberin".
Dr. Richard Müller hat in den Blättern für Landeskunde
von Niederösterreich ''^^) eine Erklärung des Namens Mühl Ver-
sucht: Er hält ihn für ahd. mühhila, von germ. W. mük ^heim-
lich lauern, mühhan, mühhou = heimlich lauernd anfallen, und
deutet ihn als „die Meuchlerin'', das heißt die heimlich gleitende,
ja mehr als das, „die lauernde'', mit dem in meuchel überhaupt
waltenden Nebensinn des Tückischen.
Die Erklärung Dr. R. Müllers ist falsch, da ja in diesem
Falle der Flußname heute „MeucheF' und nicht Mühl (Mühel)
lauten müßte.
Das Richtige dagegen trifft Müller, wenn er Rotel als „die
Rotfärberin'' erklärt, von ahd. rot = rot, und ahd. röten = rot
färben, röten.'''^) (Urk. a. 1110 rotila.) Beide Flüsse, sowohl die
muhila als die rotila erhielten ihre Namen infolge ihres rotbraun
färbenden Wassers. Wir besitzen in diesen Flußnamen unschätz-
bare Zeugen altgermanischen Lebens auf Obermühlviertler Boden.
Hätten Slawen zuerst das Land besiedelt, so besäßen die Flüsse
gewiß slawische Namen, da die Deutschen jeden fremden Namen
beibehielten, ihn sich nur mundgerecht machten.
W^enn man versuchte, den Namen Pesenbach von asl.
pesükü = Sand abzuleiten und als „Sandbach" zu deuten,*^^) so
konnte dies nur durch Nichtbeachtung der urkundlichen Form
geschehen. In der Urkunde vom 4. November 1108,''"^) darin
''^) Nach einer Mitteilung des Herrn Univ. -Prof. Dr. R. M u c h.
•0) U. B. IL 127—129.
'') U. B. II. 203.
72) U. B. I. 491, 493.
"3) U. B. V. 316.
7«) XX. Band, S. 65—66.
75) Blätter für Landeskunde von Niederösterreich, XX. Bd., S. 66, 67.
7*) V i e 1 h a b e r, 1. c, 1. Fortsetzung, Sp. 2.
'') U. B. IL 127.
90
jener nobilis vir Eppo seine Schenkungen an das Kloster Sankt
Florian bestätigt, lesen wir: allodia inter Bosenbac et Ebresbac.
Bosenbac geht zurück auf ahd. *Kosinpah, das ..Bach des Böso"
bedeutet. Der ahd. P. N. Böso ist unter den Zeugen vieler Ur-
kunden zu finden, so auch in der Urkunde von Buchen au 827.
Die uralten germanischen Flußnamen des oberen Mühl-
viertels liefern uns genug Beweise, daß der südliche Teil des
Landes seit ältester Zeit in Kultur gezogen war. Aber nicht nur
die Flußnamen, sondern auch eine Anzahl von Ortsnamen sprechen
für altdeutsche Besiedlung. Für die erste Landnahme durch die
Baiowaren sind die Ortsnamen auf -ing charakteristisch. Sie ent-
halten ein Stück altdeutscher Kulturgeschichte. Ihre Entstehung
weist zurück auf die ursprüngliche Besiedlung des Landes durch
Sippen, wie es dem patriarchalischen Charakter der germanischen
Verhältnisse entsprach.
Als ahd. Form des patronymischen Suffixes -ing erscheint
entweder die noch volle auf ingun (geschwächt ingon) als Dativ
pluralis oder die Nominativform auf inga. Die erstere Form
bedingt Präpositionen, im ahd. az = bei, zu, mhd. zuo, zen. Das
charakteristische Kennzeichen für die eckten -ing-Orte ist der
ahd. P. NP)
In die beiliegende Kartenskizze sind folgende altbaio-
warische Sippensiedlungen des oberen Mühlviertels aufgenommen :
Begeringin (Ober- u. Unter-Bairing), Schrechingin (Schröckinger,
O. Dürnberg, G. Ottensheim), Waldinga (Walding), Kalhattingin
(Kolhading), Sunzing (Suntzinger, O. Hart, G. St. Martin),
Mudering (Mittring, O. Ramersdorf, G. Kleinzeil), Pusilinga
(Pißling, G. Kleinzell) und Wintpassing, G. Kirchberg. Bairing,
urk. Begeringin a. 1115 '^^) enthält den ahd. P. N. Begiri (Baior,
Pagiri, Pegiri, Pegere == der Baier) F. 305. Begeringin weist
noch die alte Dativ-Pluralform auf (ahd. *az Begeringun) und
bedeutet: Bei der Sippe des Begeri. Das gleiche ist bei
Schrechingin der Fall (urk. a. 1287 Schrechingin, a. 1343 De
Schreching, a. 1523 Schreckhinger,**^) dem ahd. P. N. Screggi
^®) Vgl. die grundlegenden Abhandlungen von Sigmund R i e z
1 e r, Die bayerischen und schwäbischen Ortsnamen auf -ing und -ingen
als historische Zeugnisse in den Sitzungsberichten der königl. Bayerischen
Akademie der Wissenschaften, philosophisch-philologische und historische
Klasse, 1909, 2. Abhandlung.
7») U. B. II. 150
**) G r i 1 1 n b c r g e r, Urbar von Wilhering, 1. c.
91
P. 1309 zugrunde liegt: '''az Screggingun = bei der Sippe des
Screggi.
Walding = *Waldinga, "»"az Waldingun = bei der Sippe des
Waldo F. 1499.
Kolhading (jetzt Riener und Meindl, O. Edt, G. Eidenberg,
Bez. Ottensheim) urk. a. 1287 Kalatingin, a. 1343 De Chalathing,
a. 1523 Kalating^i) enthält einen ahd. P. N". *Cliadalhad (Zu-
sammensetzung von germ. W. cath F. 360 und hathu = pugna
F. 788). Wie aus ahd. P. N. Chadalhoh = Chalhoh F. 362 wird,
so aus Chadalhad = Chalhad, Chalhat ; *az Chadalhatingun =
bei der Sippe des Chadalhat. „Noch heute lebt der Ortsname
Kholhading — unser Khalhading — in der Erinnerung älterer
Bauern dortselbst.''^^) ,,E)er Name Chalating ist gegenwärtig ver-
schwunden.'^^^) Sunzinger, urk. Suntzing^^) beruht auf dem ahd.
P. N. Sunzo F. 1368.
Mittring, urk. Mudering ^^) ist vom ahd. P. N. Modahari,
Mothari, Muather, Muother F. 1129 gebildet: *az Muotheringun:
Bei der Sippe des Muother. In Pißling, urk. Pusling ^^) ist der
ahd. P. N. Busilo, Pusilo F. 330 verborgen.
Wintpassing, urk. ze wvndpazzing *'^) und Wintpassing ®^) =
ahd. *az wintpozingun : Bei der Sippe des Wintpöz. Der Orts-
name Wintpassing, der in Bayern, Ober- und Niederösterreich
zahlreich vertreten ist, hat den Philologen genug Kopfzerbrechen
bereitet. Daß er auf Slawen in irgend einer Weise Bezug hat,
wird von den meisten Forschern zugegeben, doch die Erklärungen
weisen bedeutende Differenzen auf. Der bayerische Forscher
Riezler^^) nimmt an, daß das Grundwort auf einen allgemein
üblichen Spottnamen für die Slawen deute, nämlich auf wintboz,
das die Winden wegen ihrer geringen Körpergröße als „Winden-
81) Grillnb erger, 1. c, S. 135.
^'') Vgl. Fr. V. v. H a n d e 1 - M a z z e 1 1 i, Das Gemärke von Wild-
berg, 1. c, S. 21.
83) G r i 1 1 n b e r g e r, 1 c, Anmerkungen.
8*) Schiff mann, 1. c. IV.
85) Archiv für österreichische Geschichte, 94, 162.
8«) U. B. VII. 332, vom 11. November 1353.
87) a. 1379, Lehensbuch des Jans von Kapellen, H a ß 1 e d e r, Ge-
schichte von Neufelden, S. 61.
'') a. 1667, Urbar von Marsbach, Haßleder, 1. c. S. 27.
89) R i e z 1 e r. Die Ortsnamen um München, Oberbayerisches Archiv,
44. Band, S. 66.
92
knirpse*' bezeichnen soll. Die Slawen stehen aber den Deutschen
an Körpergröße sicher nicht nach/*^")
Th. V. Grienherger ^^) spricht sich dafür aus, daß boz all-
gemein „Knecht" bedeute, während Albert Vierling,^^) XVI.,
S. 16 f. zu der Annahme neigt, daß poz, boz von pasz = die
Arbeiterrotte (Grimm, VII., Sp. 1484) oder von bosz = die
Herberge (Grimm, II., Sp. 268) abzuleiten sei.
G. Maurer ^^) knüpft an den Ortsnamen Wimpaissing eine
längere Besprechung und äußert sich, von der urkundlichen Form
de anno 1213 Wintpeizingen ausgehend, in folgenden Worten:
„Ich möchte vorschlagen, einen nicht geschriebenen Namen
Wintpeiz anzunehmen, die Bezeichnung eines Mannes, der die
Winden im Kriege jagte (mhd. beizen) und mit oder ohne — in
unserem Fall ohne — Beute an Menschen, jedenfalls aber mit dem
Ehrennamen Windenjäger ... in die Heimat zurückkehrte.
Wintpeizingen ist seine Gründung, wie Wolfpeizingen die
eines Mannes, der sich im Verfolgen eines Wolfes besonders
hervorgetan. Daß gerade in Altbayern unser O. N. so häufig ist,
erklärt sich leicht aus den vielfachen Kämpfen, die gerade die
Bayern eine Zeitlang mit den Winden zu führen hatten, und
gerade damals, als die Namengebung auf -ing die herrschende
war. Daß der Name Wintpeiz im Schrifttum nicht vorkommt,
erklärt sich aus seinem Charakter als Zuname ( ?) und aus seiner
in den politischen Verhältnissen begründeten Kurzlebigkeit."
Wir können wohl nicht anders, als einen ahd. P. N Wintpöz
und Wintpeiz anzunehmen. Die betreffenden 0. N. dokumen-
tieren sich durch ihre urkundlichen Belege als echte patronymi-
sche Sippennamen. Das entscheidende Wort in dieser Frage hat
R. Müller ^'^) gesprochen, wenn er ausführt: „Die Ortsregister
wissen gegenwärtig v von drei Dörfern Wimpassing oder Wind-
passing in Oberösterreich und sieben in Niederösterreich.
Schmeller hat der Erklärung von Wimpassing vorgearbeitet. Er
•«) Vgl. Fr. V Hellwald, Die Welt der Slawen. Berlin 1890,
S. 76 ff.
**) Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
26. Band, S. 22 f.
»2) Albert V i e r 1 i n g, Die slawischen Ansiedlungen in Bayern,
in den Beiträgen zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, XIV., XVI.
•3) G. Maurer, Die Ortsnamen des Hochstiftes Passau, Passau
1912, S. 53.
*^) Blätter für Landeskunde von Niederösterreich, XXI., S. 89 ff.
93
erbringt statt der aus unseren Belegen allein hervorgehenden
mittelhochdeutschen Form Wintbozingen aus einer Urkunde von
1082 den der vorauszusetzenden althochdeutschen (Uuinid-
pozingun) nähere Wintpozzingin. Und er leitet dies Patro-
nymicum von einem P. N. Wintpoz, den er mit einem Frage-
zeichen in ein vorhochdeutsches Winidbaudus zurückschiebt.
Ich erinnere mich nicht, Uuinidpöz irgendwo gelesen zu
haben, aber die Existenz des N'amens hat volle Wahrscheinlich-
keit. Sein erster Teil ist derselbe wie in Uuinidheri, woraus
dann Uuinitheri und Winthere entstand. Der Rückschluß von
Wintpöz auf uuinidpöz ist also rechtfertig. Wie Winidheri, der
die Wenden und Slawen bekämpfende Held, kann Winidpoz nur
sein der sie (mit dem Ger) niederschlagende oder nieder-
stoßende ^^) Held. Doch genug. lieber den Sinn des von uns
am meisten benötigten Uuinidpuz kann ein Zweifel nicht be-
stehen und wir wissen jetzt, Wimpassing bedeute „zu den Nach-
kommen des Windpoz", wie Schmeller vorlängst vermutete."
lieber die I^ebeneinanderexistenz der deutschen und slawi-
schen Bevölkerung im oberen Mühlviertel wird im Verlaufe
unserer Ausführungen noch die Rede sein. Wir wenden uns
wieder der Besprechung der slawischen Nomenklatur zu.
Unfern der Rotel, dort wo sie aus den Waldbergen des Mühl-
viertels heraustritt und in die Donauebene bei Ottensheim ihren
Lauf nimmt, treifen wir den rätselhaften, dunklen Namen Chot-
wein. Es ist der heutige Jörgensbühel, Gr. Walding, Bez. Ottens-
heim.
Die Untersuchungen, die für diesen Namen nötig waren,
haben höchst rätselvolle Zusammenhänge ergeben. Eine Erklä-
rung des Namens hat bisher niemand erbracht. Strnadt ^^) er-
wähnt zum erstenmal Chotwein: „Wie aus einem Ablaßbriefe
des Erzbischofs Sigmund von Salzburg ddo. 6. Juni 1457 her-
vorgeht, gehörte damals nach Feldkirchen als Filiale . . .
St. Georg auf dem Berge Chotwein. St. Georg auf dem Berge
Chotwein ist die unweit Walding gelegene, nunmehr gesperrte
St. Georgenkirche, statt welcher um diese Zeit die Kirche zu
Walding erbaut wurde.*^'
85) Ahd. bozan, pozan, mhd. bozen = stoßen, schlagen. Dazu das
subst. boz, poz, vgl. Amboß, mhd. aneboz. (D. V.)
®®) J. Strnadt, Versuch einer Geschichte der passauischen Herr-
schaft im oberen Mühlviertel, im 20. Jahresberichte des Museums Fr.-Car,
in Linz, 1860, S. 277.
04
Noch spricht sieh Strnadt über die Herkunft des Namens
nicht aus. In einer späteren Untersuchung'*^^) erklärt er jedoch
den Bergnanien Chotwein für slawisch: „Von ihrer Anwesen-
heit (der Slawen) sprechen außer anderen Anzeichen . . . die
Namen Windorf . . . und Chotwein (Jörgensbühel bei Wal-
ding)/' .
Chotwein (Ch = K) scheint auf älteres '•' Kotwin zurück-
zugehen.
Ich finde den Namen in geographisch weit getrennten
Gegenden noch dreimal wiederkehren: Als Vulgärnamen (be-
achtenswerte Tatsache!) für Göttweig^^) in Niederösterreich,
im Egerlande (Böhmen) Cothwin — Kettwa — Kotvina^^) und
in der fränkischen Schweiz ein Köttweinsdorf.^*^^)
Es ist, wie gesagt, beachtenswert, daß der (ursprüngliche)
Bergname Göttweig in Niederösterreich im Volksmunde Kött-
wein (das ebenfalls von älterem * Kotwin herrührt) hieß. Dazu
stimmt auch die Polemik, die der Verfasser der vita Alt-
manni ^^^) bei der Deutung des Klosternamens führt: ,,Hic
gladius (sc. Martis) post multa milia annorum inventus Attilae
regi Hunorum traditur, cuius terrore tota paene Europa eins
ditioni subditur. Ab hoc gladio dux Gothorum primitus Mors
est dictus, postmodum o littera in a mutata Mars est appellatus.
Mars autem lingua eorum dicitur Wich; ergo a Gothis et Wich
mons vocatur Gotewich, non ut vulgus dicit Kotewich."^^^)
Die Form mit gutturaler Fortis scheint unbedingt die ur-
sprünglichere gewesen zu sein und Gotewich ist vielleicht nur
eine gelehrte, sekundäre Bezeichnung des Berges ; es lag nahe,
bei der Gründung eines Gotteshauses an Gott, ahd. got, goth,
irod. gerni. guth zu denken, wodurch aus älterem Kotewich
»7) J. Strnadt, Geburt des Landes ob der Enns, 1886, S. 28.
®®) Johann Nicolaus de Vogel, Specimen Bibliothecae Ger-
maniae Austriacae sive Notitia scriptorum rerum Austriacarum quotquot
auctori innotaverunt, Wien 1779, Pars I. Geographica S. 91: Gottwick,
vulgo Göttweich, K ö 1 1 w e i n.
•®) F. Albrecht, Zur Besiedlung Westböhmens durch die Slawen
bis zum Einsetzen der deutschen Kolonisation, im 58. Jahresbericht des
k. k. deutschen Staatsgynmasiums zu Pilsen, 1911.
*"*) Christoph Beck, Die Ortsnamen der fränkisc^hen Schweiz,
Erlangen 1907.
*"0 Vita Altmanni episcopi Pataviensis, in den Mumunenta Ger-
maniae Hist. S. S. XII., S. 237.
^'*2) ita Bi Kötewich, ut adhuc vulgo vocatur. (!) 1. c, p. 237.
95
ein Gotewich wurde, das R. Müller zu einer wunderbaren Er-
klärung veranlaßte, die jedoch kaum haltbar sein wird: ,, Zweifel-
los dagegen ist der mythologische Charakter des Namens Gött-
weih. Was der Verfasser der vita Altmanni in cap. 26 über
den Xamen etymologisiert, daß er nach dem Gotte Wich der
Goten gebildet sei, ist zwar blauer Dunst. Aber gewiß hat er
nur eine mündliche Ueberlieferung gelehrt aufgeputzt, mit
nichten alles ersonnen . . . Die alten Quellen schreiben Gote-
wich oder Gotewich, seltener Kotewich. Gegen die letzte Schreib-
art, beziehungsw^eise Aussprache, polemisiert der Verfasser der
vita Altmanni seiner gotischen Erklärung zuliebe ebenso grund-
los wie albern. Hein althochdeutsch würde demnach der Name
lauten: Cotauuich, das ist Zusammensetzung aus cot = deus und
uuich ^= vicus und der ganze Name bedeutet: dei sedes, die
Stätte, an der ein Gott wohnte oder verehrt wurde. Komposita
mit cot im ersten Gliede sind alt und selten. Sie weisen sich als
solche durch den bewahrten Kompositionsvokal aus.
Altmann fand daher den Namen Göttweih bereits vor und
ersann ihn nicht erst seiner Stiftung. "■^^'^)
Gewiß fand Bischof Altmann den Namen bereits vor, aber
sicher nicht in der Aussprache Gotewich, sondern mit guttu-
raler Fortis, also Kotewich, ja vielleicht gar als Kotwin. Letzteres
kann immerhin aus dem Slawischen stammen; am Fuße des
Göttweiger Berges fließt die slaw^isch benannte Fladnitz (blatnica,
sl. blato palus).
Für das Egertal weist Albrecht ^^'^) eine slawische Grund-
besiedlung nach. Und hier finden wir ebenfalls ein Kotvina:
„Wir w^enden uns wieder egeraufwärts. Dort wird 1226 in der
schon berührten Konfirmationsurkunde für das Stift Doxan der
zwischen dem heutigen Klösterle und Schlackenwert gelegene
circuitus von Cothwin genannt als einstige Schenkung Herzog
Friedrichs 1179 bis 1189 ; circuitus Cothwin = Kettwa-Kotvina
sw. von Klösterle." Noch mehr des Rätselhaften bietet Kött-
weinsdorf, B. A. Ebermannstadt, in der fränkischen Schw^eiz. Die
urkundlichen Belege zeigen sonderbare Variationen: a. 1172
Kotdwanisdorf ; Chotweigsdorf ; Kötwestorf; Kotpersdorff ; Köt-
mannsdorf; Kutwesdorf 1490; Köppelßdorf 1530.^^^)
103) Richard Müller, 1. c, XX. Bd., S. 114—115.
1««) Albrecht, 1. c, S. 34.
105) Sämtliche Belege bei Beck a. a. 0.. S. 79—80.
96
„Wir werden . . . nicht fehlgehen, wenn wir einen P. N.
Oodwin, verhärtet Kotwin ansetzen, welcher Name uns schon
in Gößweinstein und Gößmannsberg begegnet ist."^^^) Die Ver-
härtung von Godwin zu Kotwin scheint aber nicht sehr plausibel.
Ebensowenig die Erklärung Müllers: '^^'^) „Mit ahd. cot, mhd.-
hochd. got zusammengesetzte Namen scheinen dem christlichen
Gefühl anstößig gewesen zu sein: Daher wohl die Entstellung,
die sie frühzeitig erfahren/^
Wir haben gesehen: Chotwein, Köttwein (Kotewich), cir-
ouitus Cothwin (Kettwa, Kotvina) und Köttweinsdorf (mit allen
urkundlichen Belegen) zeigen gutturale Fortis im Anlaut. Der
Name findet sich in Gegenden, für die slawische Besiedlung
nachweisbar ist. (Auch für die fränkische Schweiz weist Beck
slawische Kolonisation nach, z. B. Treppendorf, urk Trebeken-
dorf c. 1139 vom sl. P. N. Trebek.)
Vielleicht hängt der Name mit dem sl. P. N. Chot, M. 10,
323, zusammen. Vgl. Kottes = ^Chotanisriut^e, Chotans und Kött-
mannsdorf — Chotemaresdorf vom sl. P. N. Chotemer bei
F. IL, 1721.
Im übrigen wage ich über Chotwein ^^^) kein bestimmtes.
Urteil und begnüge mich, Zusammenhänge aufgedeckt zu haben.
Im Norden des Berges Chotwein überschreiten wir die
Rotel und gelangen in ein Gebiet, in dem sich die slawischen
Orts-, Flur- und Bachnamen zu großer Dichte gruppieren.
Lasser sdorf, das schon Vielhaber •^^^) für Ladislausdorf er-
klärt, enthält im Eponymus den sl. P. N. Vladislav. Die ur-
kundlichen Formen lauten Lazzensdorf,^^^) Laßenstorf, Lazzens-
torf:^^^) Das Dorf des Slawen Vladislav. Vgl. Lasseisdorf bei
St. Florian in Mittelsteiermark, urk. a. 1139 Lazlausdorf.^^^)
Lassersdorf gehört in die Reihe jener Ortsnamen, die in
ihrem Eponymus den slawischen Gründer oder Besitzer verewigt
haben, wie Pröselsdorf im unteren Mühlviertel (Brumizlaisdorf
a. 1115) oder Trevenreut in Salzburg und Tribuswinkel bei Wien
«*) Ebenda.
107) Richard Müller, 1. c, XIX., S. 149.
108) Ygi auch Lamprecht, große Matrikel, Mskr. 5855 : Sand
Georgen, St. Georii = St. Georgen im K o s t w e i n, Walding, 1318, 1373,
U. V. St. Florian.
lo») G. Vielhaber, 1 c, 1. Fortsetzung. Sp 2.
"0) Grillnberger, 1. c. 140.
»") Lamp recht, 1. c. 1287.
"*) Kämmel, 1. c. 152.
97
{vom sl. P. N. Trebaii). In diesem Lassersdorf hat sich auch
eine nicht geringe Anzahl von slawischen Flurnamen erhalten.
Wir linden dort eine Görzleiten, einen Görzleitenanger, ein Görz-
leitenholz, einen Regnitzbühel, ein Regnitzfeld, einen Regnitz-
hagen, einen Regnitzwiesüeck, eine Fragleiten, ein Lagnitzfeld,
einen Kagnitzanger und eine Kanzigwiese. Im Norden des
Dorfes liegt das Görtzergut (Görtzer).
Görzleiten, Görtzer usw. stammen von asl. gora = Berg,
gorica = Hügel, Bühel. Vgl. östl. vom Görtzer den deutschen
Hausnamen Berger (siehe Spezialkarte 1 : 75.000). Der asl.
W. reka = Fluß gehören die Namen Regnitz, Ragnitz und
Raugitzer an. Zu Ragnitz vgl. Dopscli, Urbare der Steier-
mark i^^^) Ober-Ragnitz, O. G. Badendorf, G. B. Wildon, Rech-
nutz, Rekencz, Rägknitz, Ragnicz; Innere Ragnitz, G. B. Um-
gebung Graz, Recknitz. — Rangitzer, O. Hofing, G. Herzogs-
dorf, B. Ottensheim, lautet urk. Regenz.^^^)
Lagnitz und Kagnitz vermag ich nicht zu erklären, da
mir keine urkundlichen Belege zur Verfügung stehen. Frag-
leiten enthält im ersten Teile asl. pragü = limen. Schwelle.
Slawisches p wird durch f im Deutschen ersetzt. In Kanzig
vermute ich asl. koni = Pferd ; die Endung -zig ist unter
deutschem Einfluß entstanden, „sk geht im Norden in zig über'^,
M. 21, 98. Vgl. Dolzig aus dlusko, Glinzig aus glinsko, Leipzig
(älter Leipzg) aus lipsk (lipa = Linde). Analog diesen Bildungen
ist unser Kanzig aus asl. koniskü zu erklären; das Suffix iskü
bildet Adjektiva aus Substantiven: koni = das Pferd, koniskü =
zum Pferd gehörig. So bedeutet Kanzigwiese ^= Pferdewiese,
Roßweide. Zu ergänzen wäre etwa asl. pastva oder zirü = AYeide.
Vgl. konjski hrib in Krain M. 23, 183.
Daß die Slawen im Norden der Donau Pferdezucht und
-handel betrieben, können wir aus der Zollurkunde von Raffel-
stetten c. 906 entnehmen. ^^^)
Für slawisch halte ich auch Neusserling und Stammering,
G. Herzogsdorf. Die urk. Belege lauten Neuzzedling ^^^) und
Stemering, Stemring.^^'^)
"3) Dop seh, 1. c. 153«2T, 300,3, 428r.i, 2238.
"*) Grillnberger, 1. c. 139.
^15) U. B. IL 54
"•) Grillnberger, 1. c. S. 139.
^^'') Lehensbuch des Königs Ladislaus Posth, im Notizenblatt der
Akademie der Wissenschaften, IV., 238, 354.
0«
Auch hier dürfte jene falsche Analogie, welche den Aus-
gang -ing slawischen Fluß-, Berg- und Ortsnamen verlieh, die ur-
sprünglich auf -ika, -ik endeten und denen meist ein n unmittel-
bar vorausging, wirksam gewesen sein.
^ ^eusserling (Neuzzedling) ist wahrscheinlich sl. na sedlnik,
praep. na = auf und sedlnik = Sattel, und ist ursprünglich ein
Bergname ; asl. selo, sedlo = ager, sedes, pagus M. 23, 231 ; vgl.
den mons Strasedelnik im Urkundenbuch von Hohenfurt.
Stammering (Stemering) halte ich für älteres zmernik, von asl.
smruku = Fichte M. 23, 235. Vgl. Feuchtenbach im oberen
^fühlviertel, fiuhtinpah. Stemeritsch, O. G. Toppeisdorf, südöstl.
Klagenfurt, urk. Zmeritsche.^^^)
Im Westen von Lassersdorf zeugen für die Anwesenheit der
Slawen die IsTamen auf Wind- und Windisch zu beiden Seiten des
Pesenbaches und noch westlicher, im Mündungsgebiete der
Großen Mühl.
Ich zähle die Orts- und Flurnamen des oberen Mühlviertels,
die mit Wind- und Windisch zusammengesetzt sind, zusammen-
fassend auf:
Windner und Windorfer am linken Ufer des Pesenbaches;
Windorf nördlich, Windischberg südlich von St. Martin; Winz-
berg (Wintsberg), Pfarre Kirchberg; Windsteig, Pfarre Sankt
Martin; Windsteig und Windhaag bei St. Veit; St. Peter und
'St. Johann am Windberg.
„Nach dem St. Florianer Urbar de 1373 hieß die ganze
Gegend von der Donau bis an die Eeusche Mühel ^^^) in Windi-
berge.^20)
Windner lautet im 15. Jahrhundert ,,zu den Winden'^ ^^^)
und erklärt sich von selbst.
Windorf erscheint urkundlich am 28. März 1370 ^^^) als
Wyndorff, 1371 und 1439 als Windendorf^^s) ^^d .fließt her aus
altem * Winid6toi-])h = Dorf der Winden. Windsteig, urk. curia
in windestige ^^^) c. 1190 geht zurück auf ahd. *Winidöstiga =
*") D o p 8 c h, Landesfürstliche Urbare der Steiermark, S. 439.
**■) Rauschen Mühl, auch steinerne und böhmische Mühl genannt.
*2o) Fr. V. v. H a n d e 1 - M a z z e 1 1 i, Waltenstein und Eppenberg,
im 67, Jahresbericht des Museums Francisco Carolinum, S. 32.
121) Notizenblatt 1853. ?>.. S. 200.
»«) U. B. VII. 466.
*") Lamprecht, Mami.<krij)t aus dcni Scliauniburger Urbar.
"*) U. B. I. 593.
99
Steig, Ffad der Winden, ist also ursprünglich der ]N[ame einer
Kommunikation. Vgl. auf der Spezialkarte den erhaltenen
Fahrweg, der von Windsteig über das Göritzergut, Herzogsdorf,
Windner gegen den Pesenbach führt; in ihm ist vielleicht jener
alte Windenpfad erhalten. Dieser übersetzte etwa bei der heutigen
Haltestelle Herzogsdorf der Mühlkreisbahn den Pesenbach und
leitete weiter (siehe Windsteig am rechten Ufer des Pesenbaches)
in die Gegend Windischberg. Wir haben es mit einem uralten
Saumweg zu tun. Da das ahd. hac abgesehen von der Bedeutung
„Einhegung'^ geradezu für villa und civitas stehen kann, ^^^) so
spricht nichts dagegen, Windhaag als *Winidöhac = Ort, Dorf
der Winden, zu deuten. Windischberg erklärt sich von selbst.
Winzberg, urk. Winsperch, Wintsperch ^^e) a. 1303, 1388 ist der
Besitz eines einzelnen Winden: "^Winidesperc = Berg des
Winden.
Windberg hat Müller ^^") eingehend besprochen: „Den im
oberösterreichischen Mühlviertel gelegenen Ort Windberg (Sankt
Peter) belegen die ältesten urkundlichen Zeugnisse in der
dativischen Form Windiberge, W^indeberge: ()to de windiberge
occisus im ältesten Totenbuch von St. Florian unter dem 8. Sep-
tember (Archiv f. ö. G. 56, 314, mit Anm. 115 auf S. 334),
predia in Windeberge sita, Urkundenbuch von Steiermark, L,
142, ISTr. 130 von c. 1130 ; cum omnibus prediis in monte Winde-
berge sitis ebenda, I., 290, 292, Nr. 279, 280, beide von 1149 . . .
Es dürfte althochdeutsches Uuinidöperac „Sclavorum mons"
dahinter stecken."
In dem O. N. Ober- und Unter-Premser, Pfarre St. Martin,
würden wir kaum einen slawischen Namen vermuten, wenn wir
nicht einen urkundlichen Beleg besäßen, der die ursprüngliche
slawische Form überliefert: in superiori et inferiori Premitz a.
1373, U. von St. Florian.128)
Premitz ist asl. premica von asl. premü = rectus und dürfte
anfangs der N^ame einer Kommunikation gewesen sein: Der ge-
rade Weg. Premser scheint über eine Mittelform Premitzer ent-
standen zu sein.
*25) S c h m e 11 e r, Bayerisches Wörterbuch, I., 1067.
^2«) Lamprecht, Manuskript ; U. B. IV. 444 ; S t rn a d t, Velden,
S. 239.
"7) R. Müller, 1. c, XX. Band, S. 187.
^28) L a m p r e c h t, 1. c.
7*
100
Die Ortsnamen auf Wind und Windisch lassen auf die
gleichzeitige Existenz deutscher (haiow arischer) Bewohner
schließen, die es als eine Notwendigkeit empfanden, die
wendischen Orte ro/i den in der Nähe gelegenen deutschen zu
unterscheiden. Dergleichen Ortsnamen können natürlich erst zu
einer Zeit oder in Gegenden entstanden sein, wo Slawen nur aus-
nahmsweise auftraten. Anderseits aber drücken die Zusätze Wind
und Windisch das längere Verweilen der Slawen im slawischen
Zustande aus.
Auf die Kodungstätigkeit der Slawen im Waldlande nörd-
lich der Donau deuten die Namen Görlitz (jetzt Göritzer bei
Niederwaldkirchen), Zwettl und Zarg.
Görlitz erscheint urkundlich in der Form „auf der
Gorlicz''.^^^) Die durch Ausbrennen erzeugte Waldlichtung wird
im Slawischen mit Namen bezeichnet, die von asl. goreti ^
sengen, ausbrennen, gebildet sind. Gorlicz ist asl. gorelica, gleich-
bedeutend mit dem deutschen O. N. Asang. Vgl. Peisher: „Wo
kein Pflug ist, dort gibt es auch keine permanenten Aecker,
sondern bloß Schwandäcker . . . Ein Stück W^ald wird im Hoch-
sommer niedergelegt, das Dünnholz gleichmäßig ausgebreitet,
nach dem Trocknen an Ort und Stelle verbrannt, der Boden mit
der Haue gelockert und in die Asche ein- oder zweimal mit
Roggen oder Hafer bestellt.'^i^^)
Die durch Roden erzeugte Waldlichtung wird durch mit
svötlT = licht zusammenhängende Ausdrücke bezeichnet. Zwettl
(beachte im Deutschen den Ersatz des sl. s, scharfes ss, durch z)
finden wir zweimal: Am Oberlauf der Großen Rotel Zwettl und
Langenzwettl und an der Landesgrenze, im östlichen Teile der
Pfarre St. Oswald Zwetlmühle und Zwctlbach. Für ersteres er-
scheinen in den Urkunden die Formen Zwetlich und Zvetlik:
Bischof Otto von Passau genehmigt die Stiftung der Pfarrkirche
Zwettl durch Ulrich von Lobenstein, 3. August 1264: Ulricus de
Lobenstein ecclesiam dictam Zwetlich. ^^^) Am 15. August 1264
erfolgt die Gründung der Pfarrkirche: Nos Ulricus de Loben-
stein fundavimus ecclesiam in Zvetlik, que sita est in terminis
1») Notizenblatt 1853, 3., S. 200.
***) J. Peieker, Die alleren Beziehungen der Slawen zu Turko-
tartaren und Germanen und ihre sozialgeschichtliche Bedeutung, in der
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, IIL Bd., 1905,
S, 336.
'»0 U. B. III. 322.
101
ecclesie Greimliarstetten.^^") Aus den urkundlichen Formen
Zwetlicli und Zvetlik geht deutlich hervor, daß der Ortsname von
sl. svetlik, Waldlichtung-, gebildet ist. Das Volk gebrauchte den
Namen noch lange seiner appellativen Natur nach mit dem be-
stimmten Artikel: Bei der Ivhurzen Zwetl,^^^) Bei der Zwettl
a. 1564, unterhalb der Zwettl a. 1615. i^"*)
Vgl. Zwetlick, zu deutsch: Kirchschlag in Südböhmen. ^^^)
Eine treffliche Analogie bieten die deutschen Ortsnamen Lichten-
berg, Lichtenau, Lichtenhaag usw.
Eine Zwetlmühle, einen Zwetlbach und Zwetlwiesen besitzt
das nördlichste Gebiet, die Gegend im Norden von Haslach. Es
ist sl. svethi = licht, wie aus dem urkundlichen Beleg hervor-
geht: molendinum Czwetla.^^^)
Auffallend ist die Existenz des O. N. St. Veit in der Mitte
des Gebietes. Das St. Veit-Patrocinium wird kaum außer Be-
ziehung zu den zahlreicheren slawischen Umwohnern gestanden
sein. Der O. N. St. Veit findet sich häufig in slawischen oder ehe-
mals slawischen Gegenden. Ich erinnere nur an die Ortschaften
gleichen Namens im südslawischen Sprachgebiet (Steiermark,
Kärnten), an das St. Veit-Patrocinium in Prag, an die Stelle der
Urkunde von Lorch 1143:
Ad Husmanin duos mansus et quod Othwin cum Sclavo-
nibus possidet. Dotem illani ad Ascha . . . aliam pertinentem
ad tytulum sancti Viti Dernberc.^^'^) Ueber den Zusammenhang
mit asl. Svetovitü siehe Maretic i"^'^^) „Svatovit ist nichts weiter
als ein der menschlichen Onomastik entnommener und einem
Gotte gegebener Name ohne einen tieferen mythologischen
Hintergrund. Jetzt wird uns die alte von Helmold und 8axo
gegebene Deutung des Namens Svatovit begreiflich. Beide
stimmen bekanntlich darin überein, daß die Eanen (Eu Janen)
einst Christen waren und den hl. Veit hoch verehrten; als sie
aber später vom Christen tume abfielen und zum Heidentum
zurückkehrten, behielten sie dennoch den hl. Veit, indem sie aus
132) u. B. III. 323.
"3) V. Hardel-Mazzetti, Wildberg, 1. c, S. 13.
134) Ebenda, S. 20.
'*") Urkundenbuch von Hohenfurt, 1. c. S. 96. ,
136) J. Strnadt, Das Land im Norden der Donau, S. 132, Anm.
"') U. B. II. 208.
1*®) M a r e t i c, Zu den Götternamen der baltischen Slawen, im
Archiv für slawische Philologie, X., 136 ff.
10l>
ihm ihren Götzen Svatovit machten. Man braucht den Helmold
und So.ro nicht der Lügen zeihen; denn es ist ganz gut denkbar,
daß die Ranen den hl. Veit mit einem sehr ähnlich klingenden
einheimischen Namen benannten. Dabei bleibt die Frage un-
berührt, ob die Ranen vor ihrer ersten Bekehrung den Gott
Svatovit gekannt haben oder nicht. Die Frage möchte ich eher
bejahen als verneinen."
Wir haben noch eine Anzahl von slawischen O. N. zu be-
sprechen. Klum, nördlich von St. Peter am Windberg, ist asl.
hlüinü = coUis, Hügel. Welche slawische W. in Abstritz (O.
Engersdorf) verborgen liegt, kann ich nicht entscheiden. Viel-
leicht ist es verderbtes asl. ostrica von asl. ostrü = spitz, steil,
das ursprünglich eine Lokalität bezeichnet haben kann.
Auf jüngere tschecho-sla wische Zuwanderung verweisen die
O. N. Pehersdorf, B. Rohrbach, urk. Pehaimsdorf a. 1303,i3»)
Pehaimstorf und Pehmsdorf ;^^*^) Peherstorf, Pfarre Niederwald-
kirchen urk. Pehaimstorif a. 1373,^^^) zu Pechaimstorff czwei
Böhmsdorf, B. Leonfelden, urk. Pehaimdorf a. 1305 ^^^) und
Böheimschlag, B. Leonfelden, urk. Pehaimslag a. 1356.^^^) Diese
Ortsnamen, von älterem * Bdheimestorph und * B^heimes - slac
herrührend, bedeuten Dorf und Schlag eines Böhmen (Tschechen).
Slawisch ist auch der O. N. Dobring bei Helfenberg und
bei Böhmisch-Kapellen. Sonderbarerweise erklärt Klimesch ^^^)
Dobring für ein „deutsches Patronymikum aus dem tschechischen
P. N. Dobren oder Dobron: Zu den Erben des Dobren". Ich halte
es für überflüssig, die Unhaltbarkeit dieser Etymologie nachzu-
weisen. Die baiowarischen Sippen -ing enthalten nur uralte
germanische Personennamen, die meist schon im 11. Jahrhundert
außer Gebrauch kamen. Abgesehen davon, daß nach der Er-
klärung von Klimesch die Entstehung von Dobring spätestens ins
9. Jahrhundert verlegt werden müßte, ist die Bildung eines
echten -ing-Namens von einem fremden, hier slawischen P. N.
1«») U. B. IV. 443.
**") J. Strnadt, Velden, im 20. Jahresberichte des Museums
Francisco-Carolinum, S. 174, 183.
"*) Lamprecht, Manuskript.
*«) Notizenblatt 1853, 3., S. 200.
^") U. B. VIIL 239.
1**) U. B. VII. 463.
"*) Kl i mos oh. l. c. IT.. 2.. 8. 151.
103
ganz ausgeschlossen. Die urkundlichen Belege, die leider aus
jüngerer Zeit stammen, lauten bereits Dobring a. 1530 und
1720.14«)
Dobring besitzt, wie so viele ehemals slawische Orts- und
Flußnamen (siehe Treffling, Gröbling, Neusserling) ein Pseudo-
ing. Es stammt von asl. dobrü = bonus und ist altes slawisches
dobrik, dobrinka, vgl. M. 23, 157. Schließlich kann auch der sl.
P. N^. Dobrü darin enthalten sein. Eine Scheidung ist hier
schwierig.
Von gleicher W. dobrü ist auch der erste Teil in Dobriz-
hofen gebildet. Es erscheint c. a. 1190 als tobrizze i*^) (Siboto
tobrizze, zu ergänzen ist de). Tobrizze (Dobrizhofen, G. Oepping)
ist asl. dobrica; vgl. Dobritz, Döbritz in Deutschland, M. 23, 157.
Welchen Veränderungen Lokalnamen unterliegen können,
beweist uns der O. N. Ober- und Unter-Grünau (G. Oepping).
Eine ältere Schreibweise lautet Krenau. Setzen wir an die Stelle
des r ein 1, so kommen w4r der ursprünglichen Form nahe.
Klenau ist nur die germanisierte Form vom slawischen Chlenow,
das uns in der Urkunde vom 30. Juni 1303 erhalten ist: Ulrich
von Chlenow, Ruger, Ulrich und Meinhard die Chlenauer zu
Chlenow, Walchun Chlenower datz dem Romlär.-^^^)
asl. klenü bedeutet acer, Feldahorn, Maßholder, davon das
adj. klenov, zum Feldahorn gehörig, das subst. Klenove n., das
in der Funktion eines Nominativus loci steht. Vgl. klenov,
klenove und klenovka in Böhmen. Daß der Ahorn im oberen
Mühlviertel ehemals weitere Verbreitung besaß, beweist auch der
O. I^. Ahornberg (am Pfarrkirchnerwald).^^^)
Wir haben den nördlichen Teil des Mühellandes erreicht.
Hier besitzen wir in den J^amen Lanitz, Jaukenberg?, Jaunitz,
Zwetl, Zarg und Uresch die letzten Zeugen einstiger slawischer
Besiedlung.
Es würde schwer fallen, aus der gegenwärtigen Form
Lanitz das ursprüngliche slawische Wort zu holen, wenn uns
nicht die Urkunden zu Hilfe kämen. In den Grenzbestimmungen
der Urkunde vom 11. September 1341, in der Peter von Rosenberg
urkundet, daß er den Markt Haslach wieder erworben habe, heißt
"«) Klimesch, 47., S. 151.
"7) U. B. I. 584.
"8) U. B. IV. 443—445.
"') Strnadt, Velden, 1. c, S. 160.
1U4
es: daz Genierkh ob der ITayd imz in die Lädnicz und von der
Lädnicz ob Herleins Oed.^^*')
Lädnicz ist asl. ledenica von asl. ledu = Eis und bedeutet
..T^iswasser, Eisgrube etc.'^
Ledenica ist ursprünglich der Name eines Gewässers und
wurde später auf die Ortschaft „in der Lanitz" übertragen. Vgl.
Ledenice, Bez. Budweis, und Ledenice in Mähren, deutsch
Eisgrub.
Ein Nebenbach der Lanitz führte den Namen Jaunitz, der
auch im unteren Mühlviertel bei Freistadt anzutreffen ist (urk.
Jowerniz 1147). Die Etymologie dieses Bachnamens ist seit
MiMosich und Kämmel nach asl. javorü = Ahorn, allgemein;
sl. javornica = Ahornbach.
Jaukenberg ist rätselhaft. Die urkundliche Form Jouchen-
berge ^^^) (Wernhardus de Jouchenberge, 17. Dezember 1231)
deut€t vielleicht auf älteres *Joukinperc = Berg des Juko. Ein
ahd. P. N. Juko ist aber nicht belegbar. Vielleicht kann man an
slawisches iug = Süden, Südgegend, denken, das durch
baiowarische Diphthongierimg zu jauk wurde. Es sei auf die
Tatsache hingewiesen, daß in Südsteiermark der warme Südwind
geradezu Jauk genannt wird, das von slaw. iug herrührt. Die
Bezeichnung iug = Süd im nördlichen Teile des Mühl vierteis ist
natürlich äußerst relativ. Sie hatte nur Gültigkeit für die
Slawen in der östlichen Gegend von St. Oswald.
Hier treffen w4r die Namen Zarg und Uresch. Vielhnher ^^-)
deutet Zarghof als „Häuptlingshof'', von slaw. carica. Die Er-
klärung ist natürlich unhaltbar. Fürs erste bedeutet Cin-ica =
die Zarin, von car, carja = der Zar. Außerdem ist das Wort ein
Lehnwort aus dem Griechischen, das den Slawen in ^ritteleuro])a
unbekannt war. MiMosich ^^^) sagt darüber: ..cesari, wofür
später cari wurde, ist das mittelgriechische kaisar und hat zu-
nächst nur bei jenen Slawen Eingang gefunden, denen jene Ein-
richtungen von den Griechen zugeführt wurden, l)ei den
Bulgaren und Bussen."
Ist die Erklärung Vielhahers verfehlt, so darf jene Schiff-
'•") U. B. VI. 391.
^') ü. B. II. 5—6.
"') Vielhaber, 1. c, 1. Fortsetzung. Sj) 2.
''•') M i k 1 0 s 1 c h, 1. c, 21., S. 2.
105
iiianns hingegen Anspruch auf Richtigkeit erheben. Letzterer
hält Zarg für asl. zorica.^^^)
Was heißt nun zorica i asl. zorü bedeutet Licht, Glanz,
Helle, deminutiv, zorica ,,das kleine Licht'^ Xach M. Etym. W.
401 erhält die W. zer = glänzen durch die erste Steigerung die
Form zor, durch die zweite die Form zar ; asl. zarja = splendor.
Letzteres muß unserem Zarg, das urk. Sarg lautet,^^^) zugrunde
liegen. Slawisches z (gesprochen w^ie weiches s) wird im
Deutschen zu hartem s: cech. zesice = Seesitz, zorkovice =
Sorkowitz. So wurde aus asl. zarica im Deutschen Sarg, wie in
Kärnten aus zorica = Sorg ^^^) wurde. Durch Kontraktion von
mhd. ze Sarg wurde Zarg.-^^''^)
In Uresch, das urk. orros und Urrusch a. 1379 ^^^) lautet,
ist der asl. P. N. uros, M. 10, 322, erhalten. KlimescJi^^^) hält
den Xamen für deutsch, „entstanden aus dem Präfix ur und dem
Appellativum rusch (die Ulme), zur alten Ulme. An einen Zu-
sammenhang zwischen diesem Namen und dem slaw. P. N. Uros
ist hier absolut nicht zu denken." Warum nicht? Wir haben
bereits bei dem O. N. Steeg = stoigei gesehen, daß im Slawischen
bloße Personennamen auch nominativ als Ortsnamen gebraucht
werden. Die Erklärung von Klimesch „zur alten Ulme" ist
höchst unwahrscheinlich.
Wir schließen somit die Untersuchungen der altslawischen
Besiedlung des oberen Mühlviertels. Sie haben ergeben, daß das
Mühelland bereits eine altgermanische Bevölkerung besaß, als die
Einwanderung slawischer Sippen erfolgte. Sie haben ferner be-
wiesen, daß die Frage nach der Herlcunft der Mühlviertler
Slawen nicht mit der Leichtigkeit beantwortet werden kann, wie
es bisher geschah. Die Annahme einer Besiedlung durch karan-
tanische Slawen wird keineswegs abgelehnt. Die letzten Aus-
läufer der Ennsslawen werden auch die Donau übersetzt und die
1-^'*) Schiff mann, 1. c, 111. 368.
^•^5) Strnadt, Archiv, f. ö. G., 94, 13S.
15«) Kämme], I. c, 147.
1") Uebrigens ein treffliches Seitenstück zu Zwettl = Lichtung.
158) Klimesch, 1. c, 47., S. 209.
15«) Ebenda.
106
Abhänge des Nordwaldes besiedelt haben. Hier erfolgte ihr An-
schluß an die nordslawischen Stämme Böhmens.
Wir sehen auch von der Beantwortung der Frage ab, wie
lange sich das slawische Element im oberen Mühlviertel gehalten
hat, da wir uns nur auf Vermutungen beschränken könnten.
^ Gesetzt den Fall, daß sich slawische Eeste bis ins 12. Jahr-
hundert erhalten haben, so werden sie der (von ca. 1100 an) ein-
setzenden großzügigen Kolonisation erlegen sein, die von den
freien Adelsgeschlechtern aus Niederbayern ausging und das Ge-
biet zwischen Hz und Eotel endgültig in Kultur zog.
Im übrigen begnügen wir uns damit, die Spuren alt-
slawischen Lebens auf Obermühlviertler Boden in größtmög-
lichem Maße aufgedeckt zu haben.
Ob.
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Böhmen.
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Beiträge
zur
Erforschung der Seen- und Flußgebiete
Oberösterreichs.
Das Donaugebiet in der Umgebung von Linz
mit besonderer Rücksicht auf die Diatomeenflora.
Mit drei Abbildungen,
Von
R. Handmann S. J.,
Kustos am Freinberg.
Vorbemerkung.
Der Verfasser hat sich schon seit einer Eeihe von Jahren
die Aufgabe gestellt, die Gewässer Oberösterreichs in hydrogra-
phischer und hydrobiologischer Beziehung mit besonderer Berück-
sichtigung der Diatomeen- oder Kieselalgen-Flora zu erforschen.
Einige diesbezügliche Arbeiten wurden von ihm bereits der
•OeÜentlichkeit übergeben, so im Jahresberichte des Vereines
Francisco-Carolinum, Linz 1909 (Die Diatomeenflora des Traun-
sees und jene des Ramingteiches bei Steyr) und in den ,, Mit-
teilungen des Mikrologischen Vereines^^ 1913, Heft I (Die
Diatomeenflora des Älmseegehietes).
Vorliegende Arbeit bezieht sich auf das Donaugehiet in der
Umgebung von Linz.
Auch hier wurden bei den hydrobiologischen Untersuchun-
gen, wie bei den genannten Bearbeitungen, vorzüglich die Vor-
kommnisse der Kieselalgen, und zwar meist des Litorals, sowie
jene der umliegenden Wasser tümpel in Untersuchung gezogen,
dabei jedoch den Pflanzenbelegen und den Schlammbildungen
eine größere Aufmerksamkeit geschenkt; erscheinen ja gerade
die hier obwaltenden Verhältnisse für eine gedeihliche Entwick-
lung der organischen Wasserwelt überhaupt von nicht geringer
Bedeutung.
Ein Hauptzweck, der bei diesen Aufsammlungen verfolgt
wurde, war, gewisse biologische Reihen zu gewinnen, die bestimm-
ten Jahreszeiten entsprechen, und aus allem einige Schlüsse auf
das Vorkommen und die Entwicklung der mikroskopischen
Wasserorganismen zu ziehen. Es erschien deshalb von Belang,
so vollständige Reihen als möglich zu erhalten und nach erfolgter
Bestimmung alle einzelnen Arten und Varietäten genau zu regi-
strieren.
Zur Erreichung dieses Zweckes wurden deshalb bestimmte
W^asseransammlungen zu verschiedenen Zeiten des Jahres oder
auch zur selben Zeit in anderen Jahren besucht und die aufce-
110
fundenen Arten einer eingehenden Prüfung unterworfen. Aus
demselben Grunde erschien es auch angezeigt, das Untersuchungs-
material den Händen erfahrener Diatomisten anzuvertrauen und
genauer bestimmen zu lassen. Es hat sich hierin in besonderer
Weise Herr M. Peragallo in Sceaux-Robinson (Paris) dem Ver-
fasser gegenüber von großer Freundlichkeit gezeigt und ihm
wesentliche Dienste geleistet. Es sei deshalb diesem eifrigen
Diatomeenforscher Frankreichs hier öffentlich der wärmste Dank
dafür ausgesprochen.
Die Bestimmung einiger Reihen hat der Verfasser auch
durch das mikroskopische Institut des Herrn Ed. Thum in
Leipzig ausführen lassen ; es ist das Entgegenkommen dieses
erfahrenen Diatomeenforschers um so höher zu schätzen, als
leider dessen Sehorgane durch langjährige angestrengte Arbeit
schon eine bedeutende Abschw^ächung erlitten haben.
In bezug auf die Oertlichkeiten, die zu verschiedenen Zeiten
des Jahres besucht wurden, sei nachfolgendes bemerkt:
Die Aufsammlungen beziehen sich auf einige Wasser-
tümpel bei Windegg und St. Peter in der Zizlau (in der Nähe
von Linz), sowie auf einen Donauarm in den Auen von Steyregg,
ferner auf Schlammbelege eines Felsens am Donauufer bei
Aschach und einiger mit Moos bewachsener Steine am Flußufer
bei Margarethen-J^inz.
Da die Zufinßhäche der Donau ebenfalls zu ihrem Fluß-
gebiete zu rechnen sind, so wurden auch einige Zuflußbäche der
Donau in der Umgebung von Linz in den Kreis der Untersuchung
gezogen.
In bezug auf die genannten Lokalitäten und deren Auf-
saiinnluniren geben die nachstehenden Bemerkungen Aufschluß.
I. Donaugebiet: Windegg.
Bei Windegg in der Nähe von Linz können hauptsächlich
drei Donauwasser-Ansammlungen namhaft gemacht werden, wo
gewöhnlich eine reichere Diatomeenllora angetroffen wird:
a) Ein größerer Wassertümpel bei der Ortschaft (in der Nähe
der Eisenbahn-Haltestelle, längs der Straße nach Steyregg).
Er enthält meist reichlich Wasser und geht selten so weit
zurück, wie in den Jahren 1911 und 1913 dies geschehen ;
h) ein zum Teil mit dem ersteren zusammenhängender (im
Sommer mehr getrennter) Tümpel in der Au (Waldweg) ;
c) ein Gewässer, das bei Hochwasser ebenfalls mit a und h in
Verbindung steht, sonst aber im Sommer gewöhnlich eine
Bucht darstellt und später (in den Auen von Steyregg) in
einen breiteren und tieferen Tümpel bezw. Donauarm über-
geht; er wird von einigen Quellen gespeist.
R. Rufsammlungen bei Windegg, a) Haltestelle.
1. (Nr. 32*) 1908 gegen Ende September.
Es fand sich zur Zeit des Besuches eine ziemlich ausgedehnte
Fläche von teilweise eingetrocknetem Uferschlamm, der von einer
glatten Gelatineschicht bedeckt war. Der mikroskopische Befund
ergab einen sehr großen Eeichtum an Diatomeen; besonders
zahlreich vertreten war Synedra (longissima etc.). Die Ausbeute
aus verhältnismäßig wenig Schlamm glaubte der Verfasser auf
etwa 10 Milliarden Individuen schätzen zu können. (Vgl. dessen
Beiträge zur Kenntnis der Diatomeenflora Oberösterreichs,
Musealbericht etc., Linz 1909.)
Eine von Ed. Thimi in Leipzig angefertigte Typenplatte von
einer Probe dieser Auf Sammlung enthält 36 Arten. Die ein-
zelnen Formen sind in der unten beigefügten tabellarischen Zu-
sammenstellung näher angegeben. (Tab. Kol. Ist. 1.)
*) Die beigesetzten Nummern beziehen sich auf das Exkursionsjournal
des Verfassers.
112
2. (Nr. 32c) 1908 30. Oktober.
Witterung trüb, Temperatur + 7^^ C. Der Uferschlamm
enthielt weniger Diatomeen als bei dem Besuche des Tümi)els im
September, stellenweise jedoch noch reichlich (zum Teil abgestor-
bene Schalen).
3. (Nr. 82) 1911 17. und 18. Juli.
Regnerisch, Lufttemperatur 20.1", Temperatur des Wassers
(am Ufer) 17.5*^. Die Probe ergab im besonderen: Ächnanthes,
Cocconeis, Cymhella, Navicula^ Nitzschia etc., Synedra (wenig).
4. (Nr. 86) 1911 20. Juli.
Heiter, Lufttemperatur 26.5^ Wasser (Ufer) 24.5^. Diato-
meenreichtum abnehmend. In den Proben fanden sich: Aclman-
thes, Cymatopleura, Cymhella, Navicula, Synedra etc.
B. Aufsammlungen bei Windegg, b) Ru.
Der Tümpel liegt meist im Schatten und zwischen Bäumen,
so daß nicht selten organische Abfälle (Blätter, Zweige etc.)
hineinfallen.
1. (Nr. 49) 1909 10. Mai.
In einer Probe fanden sich 77 Diatomeenformen, darunter:
Fragilaria (Staurosira) Harrissonii, Meridion Zinhenii, Navicula
stauroneiformis, N. pseudohacillum etc. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 2.)
2. (Nr. 52) 1910 4. Juni.
Im Wasser Anschwemmungen von Blättern etc. Reich an
Formen, u. a. : Navicula macilenta, N. tahellaria, N. amphigoni-
phus, N. stauroneiforniis, N. Bullenheimii, N. Flotowii, N. cym-
hula etc., Ceratoneis Smithii, Nitzschia elegaiitula, Cyclotella
suhsalina etc.
Im ganzen fanden sich in der Probe 87 Formen. (Vgl. Tab.
Kol. Nr. 8.)
Diese Aufsammlu'ng zeigt, daß, wie dies audi andere Beob-
achtungen bestätigen, die Diatomeen im allgemeinen in schattigei)
oder kühleren Lokalitäten zu einer rpiclilicliercu Entwickluug ge-
langen. (Vgl. Nr. 71.)
113
3. (Nr. 59) 1911 14. und 15. April.
Eeich an Diatomeen: Ächnanthes, Amphora^, Geratoneis,
Cocconeis, Cymatopleura, Cymhella, Fragilaria, Gomphonerna,
Melosira, Nitzschia, Navicula, Stauroneis, Synedra, Surirella etc.
Besonders zahlreich war Cymatopleura (solea etc.) vertreten,
sodann Synedra und Navicula, seltener Cymhella, Melosira,
Gomphone^na und Surirella. (Vgl. Nr. 5.)
4. (Nr. 71) 1911 7. Juni.
Lufttemperatur (8 bis 9 Uhr morgens) 16.3^, Wasserober-
fläche 9.8^. Am Ufer zusammengeschwemmte Pflanzenreste mit
Schnecken, Insektenlarven, Krustazeen und vielen Diatomeen.
(Vgl. Nr. 5.)
5. (Nr. 173) 1913 28. April.
Lufttemperatur 15.5*^', Wasser 8*^. In einer genauer unter-
suchten Probe fanden sich 53 Formen, darunter: Gymhella
naviculiformis, Navicula amphishaena, N. vermalis, N. zellensis
etc. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 4.)
Die Auf Sammlung zeigt (vgl, auch Nr. 2), daß im allge-
meinen die Frühlingszeit der Entwicklung der Diatomeen sehr
günstig ist.
C. Rufsammlungen bei Windegg, Bucht.
1. (Nr. 100) 1911 21. August.
Lufttemperatur (nachm.) 24.5^, Quellenwasser 14^, an einer
3 bis 4 m entfernteren Stelle 18^.
Bei niedrigem Wasserstand gedeiht hier in der Nähe des
Ufers ein üppiger Pflanzenwuchs (bes. Myriophyllum, Potamo-
geton etc.) und es erweist sich der Schlammbeleg dieser Pflanzen
meist sehr reich an Kieselalgen, an Stellen in nächster Nähe der
kühleren Quelle etwa zwei- bis dreimal reicher als an entfernteren
Stellen. Besonders waren vertreten die Formen von: Achnanthes,
Amphora, Cocconeis, Cymhella, Gomphonema, Navicula, Synedra
etc. (Vgl. Nr. 2.)
2. (Nr. 102) 1911 28. August.
Heiter, Lufttemperatur 26.5^, Quellenwasser 16*^. Diato-
meen sehr artenreich ; in einer Probe fanden sich 96 Formen,
8
114
u. a. : Fragilaria Uarrissonii, Naviciila hiyiodis, N. cincta, var
Heufleri, N. humilis, N. lanceitula, N. pupula, Pleurosigma scal-
proides, P. Smithii etc. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 5.)
3. (Nr. 109) 1911 26. Oktober.
Lufttemperatur bei 16^, Wasser (Quellengegend) 13^. Der
Pflanzenbeleg in der Nähe der Quelle zeigte sieh wieder reich an
Diatomeen, insbesondere wurden beobachtet: Achnanthes, Cyclo-
tella (häufig), Cymhella, Fragilaria, Gomphonema, Navicula,
Synedra etc.
4. (Nr. 110) 1911 4. November (21. und 23. November).
Lufttemperatur (gegen 3 Uhr nachm.) 4.9^, Wasser 9'^ (in
der Nähe der Pflanzen). Der Pflanzenbeleg ist reich an Diato-
meen (zweites Maximum). In einer Probe fanden sich 78 Formen,
darunter 17 aus der Gattung der Naviculaceen, wie: Navicula
amhigua, N. humilis^ N. menisculus etc., am häufigsten Navicula
radiosa.
Beim Besuch dieser Lokalität gegen Ende des Monates (wo
die Lufttemperatur 11^ zeigte, jene des Wassers ebenfalls 11 bis
10^) war der Pflanzenbeleg noch sehr reich an Diatomeen; die
Probe wies dieselben Formen wie gegen Anfang des Monates auf,
nur fanden sich noch: AchnantJies, lanceolata, Cymatopleura ellip-
tica, Cymhella cistula, Epithemia zehra, Gomphonema acuminatum
var. trigonocephalum, Meridion constrictum, Navicula limosa var.
gibherula, Nav. palpehralis, Nitzschia denticula, Pleurosigma
acuminatum, Tahellaria fenestrata. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 6.)
II. Donaugebiet: Steyregg, Au, Donauarm.
Der hier in Kede stehende Donauarm ist ein l;ni^>;iiii
fließendes, bei Hochwasser einige Met^r tiefes Wasser und steht,
wie bereits oben erwähnt worden, mit der Donaubucht bei Windegg
in Zusammenhang. Im Sommer bei niedrigem Wasserstand sind
die seichteren Uferstellen üppig mit Wasserpflanzen besetzt und
die Belege gewöhnlich sehr reich an Diatomeen, auch in Sommer-
monaten.
115
Rufsammlungen.
1. (Nr. 92) 2. August 1911.
In einer Probe fanden sich 83 Formen, darunter besonders
häutig: AchnantJies minutissima, var. microcephala, Cymhella
laevis und Navicula radiosa. Ferner sind erwähnenswert:
Amphora enoculata M. Per. etc. F. Her. (fossil gefunden in den
Ablagerungen der Auvergne), Diploneis oculata, Gomphonema
Clav US, G. intricatum, var. pulvinata und pumila, von der Gattung
Navicula 21 Arten und Varietäten, wie u. a. : Navicula divergens,
N. dubia, N. limosa, var. gihherula, N. Menisculus, N. Meniscus,
N. miJcrostauro7i, N. rostellata, ferner Stauroneis amphilepta etc.
(Vgl. Tab. Kol. I^r. 7.)
Ein Besuch am 7. August (Lufttemperatur 24^, Wasser
15.5"^) ergab ebenfalls eine reiche Ausbeute.
2. (Nr. 99) 16. August 1911. (Nr. 103) 9. September 1911.
Am 16. August Lufttemperatur (um 4 Uhr nachm.) 21.5^,
Wasser 15.5^. Am 9. September Lufttemperatur (um 4 Uhr nach-
mittags) 28^ Wasser 18^
Diatomeen sehr zahlreich. In einer Probe der Aufsamm-
lung vom 16. August ließen sich 102 Formen bestimmen, dar-
unter: Ächnanthes cf. hungarica, Amphora enoculata, Gompho-
nema mustela, Grunowia tahellaria, Navicula Gastrum, Navicula
Iridis, N. limosa var. suhinflata, N. major var. paludosa, N. micro-
stauron, N. parva, N. producta, N. pupula var. minuta, N.
pygmaea, N. radiosa var. acuta etc., Nitzschia sigma var. consi-
milis etc.
Bei einem darauffolgenden Besuch am 9. September (einem
sehr heißen Tage) wurden noch dieselben Formen gefunden, über-
dies noch andere 6 Arten: Achnanthidium flexellum var. al-
pestris, Gomphonema acuminatum var. clavus-trigonocephalum,
Eunotia parallela, Navicula commutata, N. Gastrum var. lanceo-
lata, Pleurosigma scalproides. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 8.)
3. (Nr. 190) 13. August 1913.
Die Ausbeute dieser Lokalität war im Jahre 1912 weniger
günstig, dagegen wieder reich im Jahre 1913.
8*
11()
Am 13. August fanden sich in einer Probe 44 Formen, unter
anderen: Fragilaria Har'rissonii, Eunotia diodon, Oomphoneina
montanum, G. sagitta, G. sessile, G. subtile, G. vihrio etc., Naviciila
Cessatii, N. Meniscus etc. (V^l. Tab. Kol. Nr. 9.)
III. Donaugebiet: St. Peter i. d. Zizlau bei Linz.
In der Umgebung von St. Peter in der Zizlau (bei Linz)
befinden sich mehrere größere und kleinere Donautümpel, die im
Laufe des Jahres einen verschiedenen Wasserstand aufweisen
und in heißen Sommern fast ganz ausgetrocknet sind. Zu den
Tümpeln, die genauer untersucht worden sind, gehören:
1. Ein Tümpel in der von der Ortschaft etwa eine halbe
Stunde entfernten Au, in der Xähe eines im Sommer sehr seichten
Donauarmes. Er ist gewöhnlich mit Schilf bewachsen (gegen-
wärtig zum größten Teil infolge einer Bachregulierung ver-
schüttet).
2. Ein tieferer Tümpel am Weg zur Steyregger Brücke
(gewöhnlich „Seidlufer" genannt).
3. Mehrere größere und kleinere Tümpel mit grünem
Schlamm („alte Schotter gruben^O-
R. Donautümpel: St. Peter, Au.
Rufsammlungen.
1. (Nr. 66) 27. Mai 1911.
Wassertemperatur 18^. Diatomeen sehr zahlreich; eine
Probe enthielt 85 Formen, darunter: Aus der Gattung Gompho-
nema 15 (G. Brehissonii, G. sarcophagus etc.), von Navicula 19
(Nav. amphihola, N. Brehissonii v. curia, N. Cari, N. limosa v.
suhundulata, N. roteana v. ohlongella etc.) (Vgl. Tab. Kol. Nr. 10.)
Die Lokalität wurde während des Jahres 1911 auch sonst
öfter besucht, so am 17. Juni (Wassertemperatur 15^), das Wasser
des Tümpels war bedeutend zurückgegangen, Diatomeen noch
reichlich.
22. Juni. Nach Regenwetter ziemlich hoher Wasserstand
der Donau, Schlamm im Tümpel sehr verteilt, Wassert-emperatur
117
18^. Diatomeen besonders reich an Gomphonema und FragilaTia
(Bänder).
30. Juni. Lufttemperatur 25'^, Wasser 16*^. PÜanzenbeleg
noch immer reich an Diatomeen, besonders wurden beobachtet:
CijcloteUa, Gomphonema^ Fragilaria, Navicula, Synedra.
3. Juli. Luft 23.4^^, Wasser 15*^. Befund wie gegen Ende
Juni.
11. Juli. Luft 20.8^, Wasser 15.5^. Schlamm weniger reich
an Diatomeen. Ebenso am 19. Juli (Gomphonema, 8y7iedra).
2. (Nr. 113) 17. April 1912.
Der Tümpel enthielt wenig Wasser. Lufttemperatur 20*^ ^
Wasser 13^
Der Beleg sehr artenreich. In einer Probe fanden sich
93 Diatomeenformen, u. a. : Cyclotella 4 (comta, Kützingiana,
Meneghiniana, operculata), Gomphonema 15 (molaris, ?nustela,
häufig besonders G. angustatum var. producta und G. sarcopha-
gus), ferner Hantzschia amphioxys, Mesosira distans var. nivalis,
Navicula (23), Opephora Martyi und Stauroneis cjuadrata. Die
beiden letzteren Arten wurden von den Herren J. Herihaud und
M. Peragallo in den Ablagerungen der Auvergne fossil auf-
gefunden. (Die nähere Beschreibung siehe gegen Ende.) Die
ganze biologische Reihe dieser Auf Sammlung: Tab. Kol. Nr. IL
3. (Nr. 187) 18. und 19. Juni 1913.
Eine Probe ergab die Arten: Achnanthidium microcepha-
lum, Amphora affinis, Cyclotella comta, Fragilaria crotonensis,
Gomphonema acuminatum, capitatum und intricatum, Melosira
varians, Navicula radiosa und rhynchocephala, Synedra delicatis-
sima und splendens.
B. Donautümpel: Seydiufer.
An dieser Stelle wurden nur wenige Auf Sammlungen ver-
anstaltet. Das etwas fließende, ziemlich reine Wasser ist vor-
wiegend mit grünem Schlamm von Grünalgen besetzt. Es wur-
den hier auch nur wenige Diatomeen beobachtet, am 27. Juni 1911 :
Cymhella, Gomphonema und Synedra; ebenso am 3. Juli des-
selben Jahres, darunter aber kein Gom/phonema.
118
C. Donautümpel: Schottergruben.
Rufsammlungen.
1. (Nr. 73b) 17. Juni 1911.
Schlamm ziemlich reich an Diatomeen, besonders: Ach-
nanthes, Cocconema, Cyclotella, Eunotia, Fragilaria, GornpJio-
nema, Synedra, Tahellaria etc.
Wie schon Dr. Schiedermayer seinerzeit bemerkte, kommt
Tahellaria im Donaugebiete bei Linz selten vor. In den vom
Verfasser untersuchten Proben wurde diese Diatomeengattung
bisher auch nur in dieser Auf Sammlung von ihm selbst beob-
achtet. Häufiger fand er sie in den Donautümpeln bei ^lelk
in Niederösterreich. In Oberösterreich findet sie sich häufiger
in den Seengebieten, wie namentlich im Almseegebiete.
Mitte Juli war der Diatomeengehalt noch ziemlich reich.
Bei einem Besuche dieser Lokalität im folgenden Jahre
(10. bis 12. Juli) war der Diatomeengehalt dieser der Sonne sehr
ausgesetzten Tümpel ein geringer (Cyclotella, Navicula, Syne-
dra etc.). Die Witterung war anhaltend heiter und sehr warm,
das Wasser der Tümpel war auch sehr zurückgegangen.
2. (Nr. 150) 20., 24. und 26. Juli 1912.
Nach einem Gewitterregen stellte sich ein höherer Wasser-
stand der Donau und auch der Tümpel ein. Am 20. Juli vor-
mittags starke Abkühlung (bis gegen 11^ C), am 25. nachmit-
tags wieder warm (25.5^).
Eine Aufsammlung um diese Zeit ergab 52 Formen: Cyclo-
tella 3, Cymhella 4, Gomphonema 6, Melosira 3 (granulata,
Jürgensii, varians), Navicula 13 (darunter N. hisulcata, cincta),
Synedra 8 etc. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 12.)
3. 26. Juli 1913.
Wasser temper atur 20^. In einer Probe fanden sich
29 Arten, darunter: Denticula elegans, Gomphonema 5 (G. tur-
ris etc.), Navicula 8 (N. Budensis etc.), Synedra 5 (S. familiaris,
S. longissima etc.). (Vgl. Tab. Kol. Nr. 13.)
119
IV. Donau: Belege von Gesteinen am Ufer
des Flusses.
A. Rschach a. D.
(Nr. 166) Mitte Dezember 1912.
Es wurde vom hochwürdigen Herrn Anton Swedinek,
Pfarrer in Aschach, etwa Mitte Dezember 1912 eine Probe vom
Beleg eines am Donauufer bloßgelegten Felsens freundlichst
überschickt. Die untersuchte Probe ergab einige sehr charak-
teristische Arten, insbesondere in größerer Anzahl Ceratoneis
(Arcus, amphioxys, linearis), Cocconeis euglypta, trilineata, Rouxii
und eine Synedra Raniesi, die mit einigen anderen Formen nach
Herrn M. Peragallo in Sceaux-Robinson in den Ablagerungen
Frankreichs (Auvergne) auch fossil angetroffen wird. (Siehe die
Beschreibung dieser Form im Anhang.) Er fand in einer Probe
107 Diatomeenformen. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 14.)
B. Donau: Gesteine am Ufer bei Linz-Margarethen.
(Nr. 173) 30. April 1913.
Die Aufsammlungen stammen hier von mit Moos bewach-
senen Gesteinen des Donauufers; das Moos war mehr oder
weniger von Wasser befeuchtet, zum Teil auch ganz im Wasser
untergetaucht. In einer Probe wurden 30 Diatomeenformen auf-
gefunden, darunter: Ceratoneis Arcus, Cocconeis (lineata,
euglypta, trilineata, Rouxii), Gomphonema insigne, Navicula,
digito-radiata, N. Reinhardtii etc. etc. (Vgl. Tab. Kol. N^r. 15.)
Ein Vergleich dieser Frühlingsflora mit der Winterflora
(Aschach) zeigt ein bedeutendes Uebergewicht der Entwicklung
der Kieselalgen zugunsten der letzteren. Vielleicht ist diese
günstige Entwicklung dem Umstände zuzuschreiben, daß da-
mals, im Winter 1912, ein sehr niedriger Wasserstand der Donau
eintrat und sich die mikroskopische Wasserwelt in Ruhe ent-
wickeln konnte, während im April 1913 das höhere und stark
strömende Fl^ßwasser dieser Entwicklung wohl hinderlich ent-
gegenstand.
V. Donaugebiet: Zuflußbäche.
Wie schon oben in Kürze mitgeteilt wurde, erschien es
angemessen, auch einige Zuflußbäche der Donau in den Kreis
der Untersuchung zu ziehen. Diese Bäche waren der Zauher-
taHbacli beim Kalvarienberg und der Heinzelhach bei Marga-
rethen (an der Straße gegen Wilhering).
Auch wurde das Wasser der Gusen (bzw. der l^flanzen-
beleg) an einer etwas oberhalb St. Georgen befindlichen Stelle
näher untersucht. Der mikroskopische Befund ergab folgende
Resultate :
A. Zaubertalbach.
Die untersuchten Stellen waren etwa 15 bis 30 Minuten
von der Mündung des Baches in die Donau entfernt und es
wurde der Pfianzenbeleg (Schlamm etc.) näher geprüft.
(Nr. 171) 23. April 1913.
In einer Auf Sammlung fand sich Navicula peUi-
culosa (= Frustulia pelliculosa Grün. = Cocconeis Ätonius
Rahenh.), eine Art, die im ganzen Gebiete bisher nur an dieser
Stelle beobachtet wurde. Sie bildet eine bräunliche, schlüpfrige
Haut auf dem Grunde der Bäche und hat eine sehr geringe Ver-
kieselung der Schale, daher auch ihre Präparation, wie Grunow
bemerkt, sich äußerst schwierig gestaltet. (Bei Behandlung mit
Säuren können die Schalen ganz undeutlich werden.) (Vgl. Tab.
Kol. Nr. 16.)
B. Heinzelbach.
Dieser Zuflußbach der Donau liegt im Gebiete des Kürn-
berger Waldes und mündet (etwa gegenüber der Ortschaft
Puchenau auf dem anderen Ufer der Donau) in den Fluß. Das
Wasser des Baches strömt über Felsblöcke, die ziemlich reichlich
mit Wasser moos bewachsen sind.
Die Aufsammlungen stammen von einer Stelle, die nicht
weit von der ^fündung des Baches gelegen war, und zwar aus
dem Moosbeleg der vom Wasser umspülten Felsen. Diese inter-
essante Stelle wurde vom Verfasser im Verlaufe einiger Jahre
sehr oft und zu verschiedenen Jahreszeiten besucht,» die Ausbeute
war jedoch auch sehr verschieden, am günstigsten im TTorb^te
und Frühling.
121
Rufsammlungen.
1. (Nr. 153) 10. und (Nr. 162) 29. August 1912.
Das Wasser zeigte am 10. August 13 bis 14^.
In den Proben fanden sich 22 Arten, darunter: Cocconeis,
trilineata, euglypta, lineata, molesta, Gomphonema dicho-
tomum, Navicula alpestris, N. haciUaris, N. Cessatii, Pleurosigma
curvulum etc. (Vgl. Tab. Kol. Nr. 17.)
2. (Nr. 163) 2. und (Nr. 164) 11. September 1912.
Lufttemperatur am 2. September 16*\ Wasser 13.5^.
Eine Probe dieser Auf Sammlungen wies 41 Formen auf^
unter diesen: 5 Arten von Cocconeis (C. lineata und euglypta
[häufig], trilineata,Placentula,Rouxii), Navicula cincta, N.lepto-
gongyla, Gomphonema vihrio etc., Pleurosigma Brehissonii,
PI. Schalproides, Rhoicosphenia curvata, Stauroneis gracilis,
Surrirella minuta, Y anlierchia vulgaris etc. (Vgl. Tab. Kol.
Nr. 18.)
3. (Nr. 168) 2. April 1913.
Auch zu dieser Jahreszeit enthielt eine Probe ebenso viele
Formen (41), wie im Herbst (Nr. 2), zum Teil die nämlichen
Arten, wie die fünf Cocconeisformen, C. Zineafa (häufig), Navi-
cula gracilis (häufig), ferner N. hemiptera, N. tei^mes var., stau-
roneiformis, Pleurosigma acuminatum var., lacustris, PI. Brehis-
sonii, PI. scalproides, Surirella minuta, Synedra (8 Formen) etc.
(Vgl. Tab. Kol. Nr. 19.)
C. Gusen.
Die bei Abwinden in die Donau sich ergießende Gusen bietet
besonders oberhalb der Ortschaft St. Georgen einige Stellen,
welche für eine günstige Ausbeute untersucht werden können.
Vom Verfasser geschah dies nur an einer Stelle, die etwa
^2 Stunde von St. Georgen entfernt liegt. Da die Auf Sammlung
einige charakteristische Diatomeen aufweist, so erscheint es
zweckentsprechend, sie hier neben jenen anderer Zuflußgewässer
der Donau anzuführen.
V2-2
(Nr. 193) 20. August 1913.
Das Material staiiimt von Wasserpflanzen (Moos etc.), die
am 20., einem heiteren, warmen Tage, gesammelt wurden. Eine
Probe der Auf Sammlung enthielt 30 Arten, u. a. : Amphora
acutiuscola, A. lineolata etc., Gornphonema turris, Navicula cruci-
ci4la, N. mutica, N. puella, N. zellensis, Nitzschia sinuata etc.
(Vgl. Tab. Kol. Nr. 20.)
VI. Aquarium.
Der Verfasser hatte besonders für Eeinkulturen von Diato-
meen auch ein Süßwasser-Aquarium hergestellt. Das Wasser
wurde hauptsächlich mit Moos vom Heinzelbach (zum Teil mit
Schlamm aus Gräben neben der Donau und Pflanzendetritus vom
Freinberger Park) besetzt. Es entwickelten sich in diesem Aqua-
rium sehr reichlich Kieselalgen, zum Teil ähnliche Arten, wie
aus dem Heinzelbach, aber auch andere charakteristische Formen ;
sie wurden in der letzten Kolonne (Nr. 21) der tabellarischen
Uebersicht aller im Donaugebiete in der Umgebung von Linz bis-
her aufgefundenen Kieselalgen namhaft gemacht.
In bezug auf die soeben erwähnte nachfolgende tabellarische
Zusammenstellung der Diatomeen seien noch einige Bemerkungen
vorausgeschickt.
In dieser Zusammenstellung sind auch die Namen der
Varietätenformen neben den Artennamen mit fortlaufenden
Nummern angegeben. Das Vorkommen einer Art oder Varietät
ist in der betreffenden Kolonne durch ein * gekennzeichnet; eine
Einklammerung dieses Zeichens bedeutet, daß die typische Form
nicht angetroffen, sondern nur eine Varietät derselben beobachtet
wurde. (Der dem Namen beigefügte Autorname wird von den
Diatomeenforschern leider noch nicht gleichmäßig angegeben.)
In der ersten Kolonne der Tabelle finden sich die Angaben nach
Dr. Schiedermayer und Dr. Foetsch, die übrigen (1 bis 21) nacli
den Fundorten und den verschiedenen Aufsammlungen des Ver-
fassers angeordnet.
Einige andere, mehr sachliche Bemerkungen werden den
Tabellen beigefügt werden, am Ende auch eine kurze Beschrei-
bung mehrerer noch weniger bekannter Arten, sowie ein Ver-
gleich der Diatomeenflora des Donaugebietes mit jener der
Tertiärablagerungen in der Auvergne.
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WM I
140
Bemerkungen zu den Tabellen.
Diesen Zusammenstellungen gemäß führt Dr. Schiedermayr
in seiner Aufzählung der Kryptogamen Oberösterreichs (1894)
55 Diatomeenformen (Arten und Varietäten) an, und zwar-
Achnanthes 1, Achnanthidium 1, Amphora 1, Cerafoneis 1, Cyclo-
tella 1, Cymatopleura 2, Cymhella S, Diatoma 3^ Encyonema 2,
Epithemia 1, Fragilaria 1, Gomphonema 7, Mastogloia 1, Melo-
sira 3, Meridion 1, Navicula 10, Nitzschia 5^ Pleurosigma 1,
Sfauroneis 1, Synedra 6, Tahellaria 1.
Alle diese Formen sind in den Aufsammlungen des Ver-
fassers vertreten, mit Ausnahme von Mastogloia Smithii, Navi-
cxda horealis, N. gracillima, Nitzschia acicidaris und Synedra
amphirhynchus, ein Zeichen, daß diese Formen im Donaugebiete
bei Linz seltenere Vorkommnisse sind.
Werden die neueren Funde dazugezählt, so erhält man im
ganzen 403 Formen, mithin fast achtmal mehr, als bisher aus
diesem Flußgebiete bekannt waren. Sie verteilen sich auf die
Gattungen und Arten (mit ihren Varietäten) : Achnanthes 8,,
Achnanthidium 3, Amphora 14, Campylodiscus 1, Ceratoneis 4,
Cocconeis 10^ Cocconema 7, Cyclotella 9, Cymatopleura 10^ Cym-
hella 23, Denticola 6, Diatoma 7, Diploneis 7, Encyonema 7.
Epithemia 6, Eunotia 10^ Fragilaria 13, Gomphonema 46,
Grunowia 1, Hantzschia 2^ Mastogloia 1. Melosira 6, Meridion 3,
Navicula 95^ Nitzschia 29, Opephora 1, Pleurosigma 10, Rhoico-
sphenia 1, Rhopalodia 2, Stauroneis 10, Stephan odi sc hs 1. Suri-
rella 16, Synedra 31, Tahellaria 4, Variheurchia 2.
Darunter sind im Gebiete am meisten verbreitet: Ach-
nanthes cryptocephala und minutissim^a, Achnanthidium ßexellum,
Amphora gracilts, ovalis, pediculus, -Cocconeis pedicidus, placen-
tula, -Cymatopleura apiculata, solea, -Cymhella affinis, Ehren-
hergii, -Encyonema ventricosum, -Gomphonema acuminatum,
constrictum, -Melosira varians, -Meridion circulare, -Navicula
Brehissonii, cuspidata, limosa, major, ohlonga, radiosa, viridis,
-Nitzschia angustata, linearis, -Synedra (acus), capitata (delica-
tissima), ulna.
141
Beschreibung einiger weniger bekannten Diatomeen aus
dem Donaugebiet in der Umgebung von Linz.
Bei der genaueren Untersuchung von Diatomeen-Material,
das vom Verfasser Herrn M. PeragaUo in Sceaux-Eobinson über-
schickt wurde, hat der genannte Diatomeen-Forscher schon
mehrere Formen entdeckt, die Herr J. Heribaud oder auch er
selbst in den Tertiär-Ablagerungen der Auvergne in Frankreich
fossil aufgefunden haben. (Vgl. „Mitteilungen des mikrologi-
schen Vereines Linz", Heft I, 1913.) *)
Auch im Donaugebiet in der Umgebung von Linz kommen
nach Herrn PeragaUos Bestimmungen nicht wenige Diatomeen
vor, die von Herrn Herihaiid als fossil in den Ablagerungen der
Auvergne angegeben werden. LTnter diesen befinden sich die
weniger bekannten Formen: Amphora enoculata, Cocconeis
Bouxii, Opephora Martyi, Stauroneis quadrata und Synedra
Bamesi.
In nachfolgendem soll eine kurze Beschreibung von diesen
Diatomeen-Arten gegeben werden (von einigen hat Herr Pera-
gaUo die Güte gehabt, dem Verfasser auch Zeichnungen zu über-
lassen). Es erscheint zweckentsprechend, die Original-
beschreibung dieser Formen beizufügen.
Opephora Martyi, Stauroneis quadrata Svnedra Ramesi, Her. k Per., ^^jy.
Her. k M. Per., t«o/^. M. Per. Sc F. Per., «»A.
Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3.
1. Amphora enoculata Her. & Per.
Herr J. Herihaud (Diät. foss. d' Auvergne, 3. Mem. 1908,
pag. 55, PI. XIIL, Fig. 3) gibt folgende Beschreibung dieser
Form:
„Valve ä face dorsale fortement et regulierement courl)ee,
face ventrale droite, excepte aux extremites, oü eile est faiblement
*) Die bisher von Herrn J. Heribaud veröffentlichten Werke über die
fossilen Diatomeen der Auvergne (mit den Zeichnungen von M. Peragallo) sind:
Les Diatom^es fossiles d'Auvergne, 1a memoire 1902, avec 2 planches par
M. Peragallo. — 2a memoire 1903, avec 4 pl. — 3a memoire 1908 avec 2 pl.
Vgl. J. Heribaud, Disposition methodique • des Diatom^es d'Auvergne, Paris
1903, und M. Peragallo, Catalogue general des Diatomees, 2 vol. in 4 auto-
graphi^s, 973 pag., und M. Peragallo, Diatomees marines de France.
142
proemiuente ; extremites largement arrondies; raphe droit, peu
apparent, place tout ii fait sur Farete de la valve; stries rayoii-
nantes, au nombre de 10 en 10 f.i au melieu de la valve, un peu
plus serrees verse les extremites, coupees, vers le melieu de leur
long:ueur, par un pli peu prononce, sur lequel elles sont brisees les
deux parties formant un angle tres ouvert, visible surtout vers
les extremites. Longueur dela valve 75 a 80 u." Cantal, An-
dreugeolet.
Charakteristisch für diese Amphora-Form ist das starke
Zurücktreten der kleinen knotigen Anschwellungen, woher auch
der Name (enoculata).
Es wurde diese Art in den miozänen Ablagerungen der
Auvergne (Depot d'Andreugeolet) fossil gefunden. Sie hat mit
der Amphora oculiis A. Schum. (Atl. PL 27, Fig. 52) einige
Aehnlichkeit. Im Donaugebiete kommt sie (den Aufsammlungen
des Verfassers gemäß) an zwei Stellen vor (Donautümpel bei
Windegg und Donauarm bei Steyregg). Der Verfasser hat sie
auch auf Wasserpflanzen (Chara) im Almsee (vgl. „Mitteilungen
des mikrologischen Vereines Linz", Heft I 1913, S. 9 und 11)
und im Attersee gefunden. (Im Wörthersee in Kärnten kommt
sie den Auf Sammlungen des Verfassers gemäß ebenfalls vor.)
2. Opephora Martyi Her. & Per.
(Heribaud, Diät. foss. d'Auvergne, 1902, p. 43, Depot de
Xeussargues-Cantal, PI. VIII, Fig. 20.) (Vgl. S. 35, Fig. 1.)
,,Diatomee de forme ovale, tres petite longeur 17 (.i, la
plus grande largeur 7 jw. Stries larges, lisses, au nombre de
6 en 10, ne laissant au centre qu'une ligne tres etroite.^^
Diese sehr kleine Diatomee von ovaler Gestalt weist jeder-
seits eine breite Streifung ohne Granulierung auf und es lassen
diese in der Mitte nur eine enge Area. Dadurch ist sie von den
größeren Formen, Opephora Schwarzii Petit und 0. Pacifica,
Formen noch lebenden Arten der von Petit neu aufgestellten
Gattung Opephora, und kommt die erstere auf den Karolinen,
die letztere im Pazifik (bei Brasilien) vor. Einige fossile Arten
hat er noch später entdeckt. Er zieht hieraus den Schluß, daß
damals in der Tertiärperiode, wo Opephora Martyi noch in der
Auvergne lebte, ein brasilianisches Klima geherrscht habe. Da
den genannten zwei Formen auch die noch in Oberöst^r reich
lebende Opephora Martyi anzureihen ist, so erscheint dieser
143
Schluß von dieser Seite wohl nicht mehr berechtigt.*) Diese
seltene, interessante Diatomeenform hat sich bisher nur an einer
einzigen Stelle, in einem Donautümpel in der Au von St. Peter,
aufgefunden. (Vgl. Nr. 3.)
3. Stauroneis quadrata Per. & Her.
(Heribaud, Diät. foss. d'Auvergne, 2. Mem. 1903, pag. 14
[Depot de Joursac-Cantal], PL IX, Fig. 32.) (Vgl. oben Fig. 2.)
„Tres petit, longueur 15 ^i, largenr 8 ,« ; face valvaire
carree, ä angies arrondis et ä extremites rostrees non capitees ;
stauros lineaire etroit; stries invisibles dans la bäume. Petite
espece curieuse et tres distincte.'" Fundort: Joursac, Cantal.
Die quadratische Schale mit abgerundeten Enden ist beider-
seits zungenförmig ausgezogen; das Kreuz geht über die ganze
Oberfläche, lineargerade, der Längsbalken zeigt eine feine Strei-
fung.
Diese sehr kleine Diatomee fand sich im Donaugebiete
mit Opephora Martyi in einer Aufsammlung (27. April 1912,
Wassertemperatur -j- 13^ C.) in dem Donauautümpel von Sankt
Peter.
4. Synedra Ramesi Her. & Per.
(Heribaud, Diät. foss. d'Auvergne, 2. Mem. 1903, p. 80,
Cantal Neussargues, PI. XI, Fig. 28.) (Vgl. oben Fig. 3.)
„Diatomee de petite taile valve legerement etranglee au
milieu, ä extremites attenuees, rostrees, aigues, longueur 50 t/,
largeur 8 u, stries fortes, non distictement granulees, au
nombre de 10 en 10 jii, paralleles, excepte aux extremites, oü
alles sont legerement courbes etravpnnantes, laissant entre elles
un pseudo-raphe etroit, mais tres visible, et une aire hvaline
centrale tres grande (longueur 10 u) tenant toute la largeur
de la valve. '^ Depot de Neussargues.
*) Nähere Anhaltspunkte für die Ansicht H^ribauds sind besonders die
im Gebiete aufgefundenen fossilen Pflanzen, wie: Aspidium Filix mas var. plio-
cenicum Sap., Trichomanes aspleniiforme Sap. (?), Carex maxima Scop., Salix
cinerea var. auriculata (nov.), Alnus glutinosa var. fossilis Laur., Carpinua
suboricutalis Sap., Carya minor Sap., Populus balsamoides Goep., Fagus plio-
cenica Sap., Zelkova Ungeri (Ett.) Kov. etc. (Mem. 3. 1908, p. 3. f.), ferner:
Torreya mecifera, Silia expansa, Laurus canariensis, Pterocarya fraxinifolia
Grewia crenata, Sassafras Ferretianum etc. (Mem. 1902, p. 44).
144
Im Donaiigebiete ist diese Synedraart bisher nur in dem
Felslieletr bei Aschacli an der T)(mau beobachtet worden.
5. Cocconeis Rouxii Brun. & Her.
Diese Cocconeisform hat nach Herrn Peragallos Mitteilung
Hei-r Bnni benannt und sie findet sich beschrieben in" einem
Älteren Werke des Herrn Heribaud: ,,Les Diatomees d'Auvergne^^,
1893 (p. 45, PL 1, Fig. 3). Äd. Schmidt hat sie in seinen Atlas
der Diatomeenkunde (PI. 192, Fig. 35) aufgenommen und Cleve
rechnet sie zu Cocc. lineata Ehr.
Herr Herihaud führt die Cocconeis Rouxii auch in seinem
neueren Werke „Les Diatomees fossiles d'Auvergne", 1902 (p. 59,
Üebersicht der Diatomeen in der Auvergne) an, und zwar:
('. Rouxii var. minor (aus den Ablagerungen von Puy de Dome).
Ihm zufolge kommt auch Cocconeis Jineata Grün. (Diät, foss.,
1893, ]). 44) und C. Jineata var. euglypta Grün. (Diät. foss. p. 41)
in dem Depot von Auxillac-Cantal vor. Hier fand sich u. a.
auch Var. triliiieata.
Fs ist nun von Interesse, zu sehen, daß auch in Oberöster-
reich an den Fundstellen der Cocconeis Jineata die nahestehenden
Formen Cocconeis Rouxii und C. Jineata mit 0. Jineata var.
eugJypta und var. triJineata vorgefunden werden, so am Donau-
ufer bei Aschach und im Heinzelbach bei Linz. (Vgl. die tabel-
larische Üebersicht, Xr. 14 und Xr. 17, 18, 19.)
Wir begegnen jedoch auch noch anderen Diatomeen-
gattungen und -arten, die eine nähere Zusammengehörigkeit
zeigen und so gewisse biologische Keihen bilden ; diese Ver-
hältnisse erscheinen nicht nur bei den rezenten, sondern auch bei
fossiJen Formen sehr deutlich zum Ausdrucke gebracht. Bei-
spiele solcher Reihen finden sich mehrere in der oben zusammen-
gestellten Üebersicht der Diatomeenformen aus dem Donau-
gebiete, ebenso auch in der Zusammenstellung der fossilen Dia-
tomeen aus den miozänen Ablagerungen der Auvergne des Herrn
Herihaud (1902, p. 59 ff.).
Wir lassen deshalb zum Schlüsse dieser Arbeit zu einem
näheren Vergleich noch eine Zusammenstellung folgen, in welcher
die A 11(11 und Varietäten aller rezenten Diatomeen aus dem
Donaugebiete und der gleichnamigen fossilen aus den Tertiär-
ablagerungen der Auvergne angefiilirt sind fsoweit die let/toren
uns bekannt geworden).
145
Rezente Diatomeenformen
in der Auvergne fossil
Rezente
Diatomeen des Donaugebietes.
Name: Fundort:
Achnanthes :
( Anorthonis) Peraoralli Her. Aschach
subsessilis Ehr. Zaiibertalbach
Amphora :
aftinis Ktz.
enoculata Per. & Her. Windegg'.
Steyregg-
gracilis Ktz. überall verbreitet
ovalis Ktz. im ganzen Gebiete
libyca Ehr. Steyregg. St. Peter (Au)
pediciihis Gr. im ganzen Gebiete
Cocconeis :
lineata Ehr. Steyregg (Donauarm),
Aschach. Heinzelbach. Gusen
euglypta (lin.) Aschach. Heinzelbach
molesta Ktz. Heinzelbach
placentula Ehr. im ganzen Gebiete
ßouxii Per. & Her. Aschach. Heinzel-
bach
trilineata (lin.) Aschach, Heinzelbach
Cyclotella :
Kützingiana Thw. Windegg, St. Peter,
Aschach
Meneghiana Ktz. St. Peter (Au)
Cyniatopleura:
solea var. a})iculata im ganzen Gebiete
Cymbella ;
cymbiliformis Ehr. Steyregg, St. Peter.
Zaubertal
cistula Hemp. Steyregg, St. Peter,
Zaubertal
Ehrenbergii Ktz. Windegg, Steyregg
gastroides Ktz. Windegg, Steyregg,
St. Peter. Margarethen
Helvetica Ktz. Windegg, Steyregg,
Heinzelbach, Zanbertal
laevis Nag. Windegg, Steyregg
lanceolata Kirchm. Windegg, Steyregg,
St. Peter
leptoceras Ehr. AV^indegg, Steyregg,
St. Peter
maculata Ktz. Windegg, Steyregg,
St. Peter
parva W. Sm. Windegg, Steyregg,
Zaubertal
des Donaugebietes, die
aufgefunden wurden.
Fossile
Diatomeen aus den Ablagerungen
der Auvergne.
Name: Depot:
Peragalli
subsessilis Ehr,
Cantal, Fontillou
Puv de Dome
affinis Cantal
enoculata Per. & Hör. Cantal (An-
dacugeolet)
gracilis Cantal
ovalis Cantal, Haute-Loire
libyca Cantal
pediculus (var. major) Puy de Dome,
Canta
lineata
euglypta (lin.) Puy de Dome, Cantal
molesta Puy de Dome
placentula Puy de Dome, Cantal
ßouxii (var. minor) Cantal
trilineata
Puy de Dome, Cantal
Kützingiana Thw. Puy de Dome,
Cantal
]Meneghiana Ktz. Puy de Dome
solea var. apiculata
Cantal
cymbiliformis Ehr. .,
cistula Hemp. Puy de Dome
Ehrenbergii Ktz. (var.) Cantal
gastroides Ktz. (minor) Puy de Dome
Helvetica Ktz.
laevis Xag.
lanceolata Kirchm.
leptoceras Ehr. (var.)
maculata Ktz. (var.)
parva W Sm.
Cantal
Ui\
Rezente
Diatomeen des Donaugebietes.
Name:
Diploneis :
elliptica Cl.
var. oblongella
Encyonema :
ffracile Kabh.
Fundort:
Steyreorg, ^t. Peter
St." Peter (Au)
Fossile
Diatomeen aus den Ablagerungen
der Auvergne.
Name: Depot:
elliptica Cl.
var. oblonsrella
Cantal
caespitosum Ktz. AVindegg
prostratum Bafls Ascbach, Margaretheu
veutricosuui Ktz. fast im gauzeu
Gebiete
Epithemia :
Argus Ktz. Gusen
Hyudmannii W. Sni. Windegg
\quarium graeile Rabh. (var. miuor) Puy de
Dome
caespitosum Ktz. (var.) Cautal
prostratum ßafls ,.
ventricosum Ktz.
Sorex Ktz.
turgida Ktz.
Zebra Ktz.
Diatoma :
anceps Grün.
Aquarium
Windegg. St. Peter,
Heiuzelbach, Gusen
A\^indegg
Argus Ktz. (var.) Puy de Dome
Hvndmannii W. Sm. Puv de Dome.
Cantal
Sorex Ktz. Cantal
turgida Ktz. (var. crassa) Puy de
Dome
Zebra Ktz. (var.) Puy de Dome
Margarethen anceps Grün.
Puv de Dome
Eunotia :
Arcus (var. plicata)
gracilis Ktz.
Aschach
WiQdegg, St. Peter
lunaris Gr. WindesTg, Stevresrg,
St. Peter
parallella Ehrb. Steyregg (Donauarm)
pectinalis Ktz. (var. stricta) Windegg
Pragilaria :
construens Ehr.
elliptica Schum.
Harrissonii Gr.
intermedia Gr.
virescens Ralfs
mutabilis Gr.
St. Peter
Windegg, St. Peter
Windegg, Steyregg
Windegg
Windegg, Steyregg
Gomphonema :
accuminatum Ehr. fast im ganzen
Gebiete
commutatum Gr. St. Peter
constrictum Ehr. (var. elongatum)
Windegg, Steyregg, St. Peter
dichotomum Ktz. Heinzelbach
insigne Greg. Steyregg, Margarethen
intricatum Ktz. Windegg, Steyregg,
St.^ Peter
micropuft Ktz. Zaubertal
parvulum Ktz. Windegg, St. Peter,
Steyregg, Aschach, Heinzen)ach
subclavatum Gr. Windegg, St. Peter,
Zaubertal, Heinzelbach
Arcus (var. plicata) Puy de Dome
gracilis Ktz. (var, major) Puy de
Dome
lunaris Gr. (var. subcarinata) Puy de
Dome, Cantal
parallella Ehrb, Puy de Dome
pectinalis Ktz. (var. stricta) Cantal
construens Ehr. Puy de Dome
elliptica Schum. Puy de Dome. Cantal
Harrissonii Gr. (var. major) Cantal
intermedia Gr. Puy de Dome, Cantal
virescens Ralfs (var.) Puy de Dome
mutabilis Gr. Cantal
accuminatum Ehr.
Cautal
commutatum Gr. Cantal
constrictum Ehr. (var. elongatum i
Puy de Dome
dichotomum Ktz. Cantal
insigne Greg. „
intricatum Ktz. ,.
micro])Us Ktz. ,.
parvulum Ktz. ,.
subclavatum Gr. (var. minutissima)
Haute-Loire
M7
Rezente
Diatomeen des Donaugebietes.
Name: Fundort:
Hantzschia :
iimphyoxis Gr. Wincles'g, Steyregg,
Heinzelbach, Gusen
Melosira :
arenaria Moore Gusen
distans Ktz. Windegg, St. Peter,
Asch ach
granulata Ehr. Windegg, St. Peter
If avicula :
aniphibohi Cl. St. Peter
aniphirhynchus Ehr. Windegg, Aschach
bacilliformis Gr. Windegg, St. Peter
borealis(Schiederm.) St Peter, ^Hndegg
Brebissonii Ktz. im ganzen Gebiete
bisulcata Lag. St. Peter
cnspidata Ktz. Windes:a\ Stevregs:,
St.^- Peter
cymbula Donk. Windegg
dicephala Ehr. Windegg, Stevregg,
St. Peter
digito-radiata Gr. Margarethen
divergeus W. Sm. Steyregg, St. Peter
dubia Ehr. Windegg, Steyregg, Aschach
elliptica Gr. AVindegg
Gastrum Donk. Steyregg
gibba Ktz. Windegg, Steyregg
hemiptera Ktz. Heinzelbach
iridis Ehr. Steyregg
ianceolata Ktz. Windeo-g. Stevreffg.
St. Peter
limosa Ktz. Windegg, Steyregg,
St. Peter, Aschaeh
„ (Tar. subinflata) Windegg,
Steyregg
„ (var. subundulata) St. Peter
major Ktz. Windegg. Stevreß'g.
St. Peter
pseudobaciUum Gr. Windegg
pupuhi Ktz. Windegg, St. Peter,
Aschach
Eeinhardtii Gr. Margarethen,
Aquarium
rostelhita Greg. Aquarium
rupestris Hantz. Steyregg, St. Peter,
Heinzelbach
sphaerophora Ktz. Windegg, St. Peter
termes Ehr. Heinzelbach
ventricosa Ehr. St. Peter
Fossile
Diatomeen aus den Ablagerungen
der Auvergne.
-Name: Depot:
amphyoxis Gr. (var. major) Puy de
Dome
arenaria Moore Cantal
distans Ktz. (var. scalaris)
£-ranulata Ehr. (var.)
amphibola Cl. (var.) Puy de Dome
amphirhynchus Ehr. (var. major)
Puy de Dome
bacilliformis Gr. Puy de Dome, Cantal
borealis (var. minor) Puv de Dome.
Cantal
Brebissonii Ktz. Haute-Loire
bisulcata Lag. Puy de Dome
cnspidata Ktz. (var.)
cymbula Donk.
dicephala Ehr. (var. minor) Puy de
Dome
digito-radiata Gr. Puy de Dome
divergeus AV. Sm. Cantal
dubia Ehr. Puy de Dome
elliptica Gr. (var.) Puv de Dome,
" Cantal
Gastrum Donk. Puy de Dome
gibba Ktz. (var.)
hemiptera Ktz. (var.)
iridis Ehr.
lanceolata Ktz. ,.
limosa Ktz. Puy de Dome, Cantal
,, (var. subinflata) Puy de Dome
(var. undulatai
major Ktz. (A'ar. horrida) Puy de
Dome
pseudobaciUum Gr. Puy de Dome
pupula Ktz. „ ,.
Eeinhardtii Gr.
Cantal
viridis Ktz.
Windegg, Steyregg,
^t. Peter, Heinzelbach
rostellata Greg. (var. minor) Puy
de Dome
rupestris Hantz. Cantal
sphaerophora Ktz. Haute-Loire
termes Ehr. Puy de Dome
ventricosa Ehr. (var.) Cantal. Puy
de Dome
viridis Ktz. Cantal
148
Rezente
Diatomeen des Donaugebietes.
Name: Fundort:
Nitzschia:
lU'Utiuscula Gr. Aquarium
sig-nioidea W. Sni. Wiiuleg-g. Steyregg
Opephora :
Martyi H^r. & Per. St. Peter (Au)
Rhoicosphenia :
eurvata W. Sin. Wiudegg. Aschach,
Heinzelbach
Stauroneis :
aniphicephala Ehr. Windegg, Aschach
Phoenicenteron Ehr. Windegg, Steyr-
egg. Heinzelbach
quadrata Per. & H^r." St. Peter (Au)
Synedra :
capitata Ehr. Windegg. Steyregg,
St. Peter. Heinzelbach
capitellata Gr. Heinzelbach
delicatissima W. Sm. Windegg, Steyr-
egg, St. Peter, Aschach
Ramesi H^r. & Per. Aschach
ulna Ehr. im ganzen Gebiete
Tabellaria :
flocculosa Ktz. Windegg, Steyregg,
Aschach
Vanheurckia :
rhomboides Breb. (var. amphipleu-
roides) Aschach
Fossile
Diatomeen aus den Ablagerungen
der Auvergne.
Name: Depot:
acutiuseula Gr. Puy de Dome
siormoidea W. Sm. Cantal
Martvi Her. & Per
'urvata W. Sn
Cantal
Cantal
amphicephala Ehr. Puy de Dome
Phoenicenteron Ehr. (var. gracilis)
Puy de Dome
quadrata Per. & Her. Cantal i Joursac)
capitata Ehr. Cantal
capitellata Gr.
delicatissima W. Sm.
Ramesi H^r. & Per. Cantal iMeus.s-
argues)
ulna Ehr. (var. laevis) Haute-Loire
flocculosa Ktz. (var.) Puv de Dome
rhomboides Breb. (var. amphipleu-
roides) Haute-Loire
Diese Zusammenstellung enthält 108 Diatomeenformen, die
zwei allgemeine biologische Reihen darstellen und die einerseits
rezent im Donaugebiete in der Umgegend von Linz, anderseits
aber auch fossil in den Ablagerungen der Auvergne angetroffen
werden. Da die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind,
wird diese Liste der identischen Diatomeenformen später ohne
Zweifel noch erhöht werden. Diese Verhältnisse erscheinen von
hohem Interesse und der Verfasser hofft, auf diesen Gegenstand
in einer anderen Arbeit später zurückzukommen.
ngpr
vt^A^A<.AJALAjAeAl>ACA3AC^9AC»J/Cll?ACADxCAD kQ}ÖaCXD\Q\DaCJÖaQIDa(iIDaQ^
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73. Jahres -Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum.
Linz 1915.
Verlan des Vereines: „Museum Francisco-Carolinum".
m^mid-.
Druck von J. Wimmer
Gesellschaft m. b. H,, Linz.
Die Mitglieder des Tereines haben das Recht, die Bibliothek unter
den Bestimmungen der Bibliotheksordnung auch außerhalb des Museums (gegen
Entrichtung der Zusendungsgebühr bei Versendung an ajidere Orte) zu benützen
und für ihre Studien und Forschungen die tunlichste Unterstützung des Museums
in Anspruch zu nehmen. Den Mitgliedern wird für ihre Person freier Eintritt
an den für den Besuch festgesetzten Tagen gewährt; überdies können sie einen
Block mit zehn Eintrittskarten zur freien Verfügung zum Preise von 2 Ä" an
der Tageskasse beziehen. Der Jahresbericht wird jedem Mitgliede unentgeltlich
und frankiert zugesendet.
75. ]ahres-Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum
Linz 1915.
Verlag des Vereines: „Museum Francisco-Carolinum-
Druck von J. Wimmer Gesellschaft m. b H., Linz.
Rm 28. Juni 1914 wurde ganz Österreich-Ungarn
in tiefste Trauer versetzt.
Rn diesem Tage fielen unser Thronfolger
Seine kaiserliche und königlidie Hoheit
der durchlauditigste
Erzherzog Franz Ferdinand
und seine durchlauchtigste Gemahlin anläßlich eines
Besuches in Sarajevo verruchten Mörderhänden zum
Opfer.
Das Museum, welchem die hohe Ehre zuteil war,
weiland Erzherzog Franz Ferdinand als Protektor an
seiner Spitze zu haben, hat an Seiner k. u. k. Aposto-
lischen Majestät ersten Obersthofmeister Seine Durch-
laucht Alfred Fürst Montenuovo die Bitte gerichtet, den
Ausdruck des tiefsten und ehrerbietigsten Beileides
■gnädigst an die Stufen des Allerhöchsten Thrones ge-
langen zu lassen.
M
Verwaltungsbericht
Im ersten Halbjahr 1914 veranstaltete das Museum folgende
Sonderausstellungen :
1. Ältere englische Graphik aus der Sammlung Ludwig Josefs
Fürst von Starhemherg.
Fürst Starhemberg hatte es in entgegenkommendster
Weise ermöglicht, daß eine große Anzahl der prachtvollsten
englischen Schabblätter und farbigen Punktier stiche, welche
sein Vorfahr Ludwig Fürst Josef von Starhemberg als außer-
ordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des
österreichischen Staates am königlich großbritannischen Hofe
im letzten Jahrzehnt des 18. und im ersten Jahrzehnt des
19. Jahrhunderts in großem Stile gesammelt hatte, im Mu-
seum ausgestellt wurde. Alle in der damaligen englischen
Graphik geübten Techniken waren in dieser Ausstellung reich-
lich vertreten; so das schwarze und farbige Schabblatt (Por-
trät und Genre), der schwarz, braun oder farbig gedruckte
Punktierstich, das farbige Aquatintablatt, die farbige Ea-
dierung, der Stich in Crayonmanier, die transparent prints
usw. Von Künstlern, deren Werke zum Teil in ganzen Reihen
gezeigt wurden, seien genannt: Valentin Green, Young, Say,
S. W. Eeynolds, Charles Turner, Grozer, Clint, J. G. Huck,
Whiston Barney, William Ward, James Ward; die Stecher
nach Bunbury; Bartolozzi und seine Schüler; die Stecher
nach Adam Bück u. a. Von den großen Serienwerken jener
Zeit waren die „Views of London^^, die Acker man nschen
Londoner Gartenansichten und Londoner Fuhrwerke, die
indischen Hafen- und Küstenansichten von James Wales, die
radierten und kolorierten Jagdblätter von Howitt und die
großen farbigen Karikaturen von Rowlandson, Byron und
anderen da. Manches Blatt war darunter (besonders unter
den geschabten Blättern), das dem fürstlichen Sammler nur
infolge seiner hohen Stellung (als Dedikations-Exemplar)
erreichbar war. So bot die Ausstellung ein Bild der eng-
lischen Graphik von 1780 bis 1810 von solcher Vollständig-
keit, wie es anderwärts nicht leicht wieder anzutreffen sein
dürfte. (Vergleiche hierüber die ausführlichen Berichte in
„Tvunst und Kunsthandwerk'', 17. Jahrgang, Seite 58 ff. und
in der Linzer ,,Tages-Post" A^om 7. Februar und 21. Februar
1914.)
Ausstellung von Aquarellen und Handzeichnungen aus den
Mappen der Lud olf -Sammlung.
Als Emanuel Graf Ludolf , einer der größten Gönner
des Linzer Museums, am 17. Mai 1898 in Pieve di Cadore
das Zeitliche segnet«, hinterließ er dem Museum Francisco-
Carolinum außer den kostbaren, im heutigen Ludolf-Saal ver-
einigten Kunstgegenständen und der vielleicht noch kost-
bareren Bibliothek mehrere Mappen mit Handzeichnungen
und Aquarellen, deren Inhalt bisher nur wenigen engeren
Freunden des Museums bekannt geworden war. In dem Be-
streben, möglichst viel von den in den Mappen aufbewahrten
Schätzen dem Publikum allgemein zugänglich zu machen, hat
der Direktor des !>[useums dafür Sorge getragen, daß die
interessantesten und wertvollsten Blätter aus dieser Samm-
lung würdig eingerahmt von nun ab dauernd der Ludolf-
Samndung im zweiten Stockwerk des Hauses einverleibt
werden. TJm aber dem Publikum diesen neuen Zuwachs vor-
erst geschlossen und anschaulich vor Augen zu führen, wurden
diese neu aufzustellenden Aquarelle und Handzeichnungen
zunächst in einer Sonderausstellung im Festsaal gezeigt.
Wie die ganze Ludolf -Sammlung, so spiegeln auch diese
Blätter die Vielseitigkeit des künstlerischen Interesses des
ausgezeichneten Mannes.' Er hat in Rom italienische Hand-
zeichnungen der Renaissance, des 17. und 18. Jahrhunderts
sowie Aquarelle des 19. Jahrhunderts gesammelt. In Kon-
stantinopel erwarb er die to])ographisch interessanten, großen
aquarellierten Blätter von Preziosi, in Madrid sammelte er
Eugenio Lucas (den berühmten Schüler Goays), Cebrian und
Sanahuja, in Paris die köstlichen Aquarelle von H. Calmelet,
Gh. de Lana, Nicolau und Destrayes.
Nebenher erwarb er Blätter von österreichischen Künst-
lern wie Moritz von Schwind, Anton Romako und Emil Jakob
Schiudler und etwa ein deutsches Blatt von Lindemann-
Frommel.
Auch dieser Teil der Ludolf-Sammlung hat also, wie
man sieht^ einen durchaus internationalen Charakter, w^as in
erster Linie daraus zu erklären ist, daß die diplomatische
Karriere den Grafen nach Paris, Holland, Spanien, in den
Orient und nach Eom führte, woselbst er zuletzt als k. k. Bot-
schafter beim päpstlichen Stuhl fungierte.
3. Ausstellung- des Tafelwerkes ,,Die hyzantinische Kunst in
Italien'' von A. Colasanti und der Löwjschen Farbenlicht-
drucke nach Meisterwerken der Liechtenstein-Galerie. (Ver-
gleiche die Besprechung in der Linzer „Tages-Post'^ vom
23. Mai 1914.)
4. AussteUuny von Meisterwerken der älteren Malerei aus Lhizer
Privatbesitz (4. Serie), xluch diese Ausstellung führte durch-
wegs Bilder vor, welche der kunstgeschichtlichen Forschung
bislang unbekannt geblieben waren, darunter einige wertvolle
Werke der niederländischen Schule und eine ganze Peihe
von beachtenswerten Alt-Wiener Bildern. Unter den letzteren
sei auch an dieser Stelle ein Meisterwerk Johann Enders
(Damenporträt aus dem Jahre 1832), Alexander Ciarots
Brustbildnis seiner Frau, die Porträts eines Linzer Kauf-
mannes und seiner Frau von F. G. Waldmüller (1843), ein
prachtvolles Stück Waldboden von Franz X. Peter, eine Oda-
liske von Georg Paab namentlich hervorgehoben. Einzelne
der in der Ausstellung gezeigten Bilder gingen dann in den
Besitz des Museums und der oberösterreichischen Landes-
galerie über (siehe unten). Ausführlichere Peferate über
diese Ausstellung erschienen in ,, Kunst und Kunsthändwerk^^,
17. Jahrgang, Seite 428 ff. und in der Linzer „Tages-Post'^
vom 20. Juni und vom 11. Juli 1914.
5. Eine Ausstellung moderner amerikanischer und englischer
Graphik, in welcher besonders die Blätter von Frank Brang-
w\vn und die Padierungen und Lithographien von Josef Pen-
nell Literesse erregten; jene durch ihre neuartige Auffassung
der Padierung als Flächenkunst und Wandschmuck, diese
durch die Neuheit ihrer stofflichen Vorwürfe. (Vergleiche
„Kunst und Kunsthandwerk^^ a. a. O. und die Linzer .,Tages-
Post^' vom 18. Juli 1914.)
Durch den Eintritt der Kriegsereignisse wurde die Aus-
stellungstätigkeit der kunst- und kulturhistorischen Abteilung des
8
Museums jäh unterbrochen. Doch wurde bald nach dem Beginn
des großen Krieges mit einer Aufsammlung von künstlerischen
Dokumenten des Krieges (Reflexe der Ereignisse in der modernen
Graphik, Keramik, künstlerisch wertvolle Drucksachen, Porträts,
Ansichtskarten, Medaillen, Vivatbänder, Dokumente der Ver-
selbstständigungsversuche der Wiener und der Berliner Mode
usw.) begonnen, welche seinerzeit in einer großen Ausstell unü
,,Der Krieg und die Kunst** systematisch gruppiert vorgeführt
werden sollen.
In den kunstgewerhlichen Sammlungen wurde die Über-
tragung der Sammlung modernen österreichischen Kunstgewerbes
in drei Ausstell ungsvitr inen durchgeführt, wodurch die Aufstel-
lung der Gläsersammlung in der geräumigen, bisher für das
moderne Kunstgewerbe benützten Vitrine ermöglicht wurde. In
der neuen, breiteren Aufstellung kommt unsere Sammlung alter
Gläser nunmehr zu besserer Geltung ; auch konnte die Systematik
bei der neuen Aufstellung besser berücksichtigt werden. Zugleich
wurde eine Vitrine für die bisher übermäßig gedrängt aufge-
stellte keramische Sammlung frei, die jetzt eine durchgreifende
Neuordnung erfuhr. In der freigewordenen Vitrine sind die
Fayencebestände unserer Sammlungen (Delfter und deutsche
Fayencen des 18. Jahrhunderts, italienische Fayencen und Ma-
joliken vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und die österreichisch-
ungarische Fayenceproduktion des 18. Jahrhunderts — die so-
genannte Habanerware, Holitsch, Lundenburg u. a. — ) nunmehr
bequem übersichtlich und systematisch vereinigt. In dem anderen
Schaukasten, der durch zweckentsprechende Maßnahmen an Fas-
sungsraum gewonnen hat, wurde das gesamte rheinische, wester-
wälder, fränkische, sächsische und böhmische Steinzeug und, der
Wichtigkeit für unser Land entsprechend, die Gmundener.
Fayenceproduktion vom 17. bis ins 19. Jahrhundert mit allen
bemerkenswerten Entwicklungstypen aufgestellt. Bei dieser Ge-
legenheit wurde das gesamte Material nach seiner Provenienz
neu untersucht, genau bestimmt und neu bezettelt.
Ül)er die Xeuaufstellung innerhalb der Ludolf-Samnilun<>
ist bereits ol>en das Nötige bemerkt worden. Unsere gesamt(Mi
Bestände an Kleinplastik wurden neu durchgearbeitet, nach ilirer
Provenienz durchforscht und vielfach neu bestimmt. Ihre wissen-
schaftliche Publikation wird demnächst erfolgen.
Von auswärtigen Ausstellungen wurde in diesem Jalire nui-
die Bugra (internationale Buchgewerbeausstellung in Lei])zig),
9
und zwar mit einer Anzahl vcn Pergamentschnitten und Sil-
houetten des 18. und 19. Jahrhunderts beschickt. Dagegen wurden
Photographien und Gipsabgüsse von Musealobjekten in zahlreichen
Fällen für auswärtige wissenschaftliche Publikationen zur Ver-
fügung gestellt, zahlreiche wissenschaftliche Anfragen aus dem
In- und Auslande beantwortet, Ansichtssendungen erledigt, Be-
sichtigungen und Begutachtungen durchgeführt.
Unter den Neuerwerbungen des abgelaufenen Jahres, die
infolge des Kriegsausbruches leider sehr bald eine empfindliche
Beschränkung erfuhren, seien nur die wichtigsten angeführt. Es
gelang, für unser Sensenschmiedzimmer vom Jahre 1817 die
lebensgroßen Brustbilder der ehemaligen Inhaber dieses Zimmers,
des Sensenschmiedes Johann Georg Holzinger und seiner Frau
Regina (aus den Jahren 1821 und 1822, gemalt von Jakisch), zu
erwerben. In Graz wurde ein vortreffliches Ölbild des Alt-Linzer
Malers Johann Bapt. Heiter (Wiener Schule), darstellend eine
junge Emanzipierte, angekauft; die Mittel hiefür stellten in
dankenswertester Weise die Herren Karl und Walter Franch.
Hans Hatschek, Hermann Hofmann, Richard Hof mann, Roherl
Weing'drtner und Julius Wimmer zur Verfügung. Die Mittel
zum Ankauf eines sehr schönen Originalaquarells aus dem zweiten
Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, Linz von der Wasserseite dar-
stellend (die Vorlage zu der bei Trentsensky in Wien erschienenen
Steinfederzeichnung), stellte Herr Franz Laingruher zur Ver-
fügung. W^eitere Bereicherungen erfuhr die Bildersammlung
durch den Ankauf von Ölbildern des Alt-Linzer Malers Leopold
Munsch, des Alt-Wiener Malers Geyer u. a.
Bemerkenswerte Bereicherungen erfuhren ferner die Samm-
lung der Kleinplastiken, der Wachshossierungen, der Gläser (dar-
unter ein bemaltes Schneiderzunftglas und ein barockes Email-
glas mit der Darstellung der heiligen Bosina) und die höchst aus-
gestaltungsbedürftige Sammlung der italienischen Majoliken (be-
malte Buchflasche, angekauft in Graz). An Geschenkom kamen
den kunst- und kulturhistorischen Sammlungen in diesem Zeit-
räume u. a. Glassilhouetten (Herr Gustav Iglseder), eine weiße
Biskuit-Beiterstatuette der weiland Kaiserin Elisabeth von Öster-
reich, Wien, 1859 (Frau Therese Müllner), große Taufmedaillen
und Amulette (Legat Selichar), eine römische Armbrustfibel
(Fundort Bachl bei Linz, Herr Adolf Katzwendel), eine Reihe
von Familienporträts (darunter künstlerisch wertvolle) aus dem
Legat der Frau Marie von Sonnenstein, ein barockes polychro-
10
miertes .Madoiiiionrelief aus Masse (Herr II ein rieh Frülnrirt)
und vieles andere zu.
Die Sammlung von photographischen Aufnahmen oberöster-
reichificher Kunsidenk'wäler wurde wesentlich bereichert, des-
jcleiehen wurde eine neuerliche KSamnilung aquarellierter Auf-
nahmen von Hausverzierungen aus dem Innviertel (von Herrn
von Preen) erworben. Über Ersuchen des Direktors trat der
obe?bsterreichisehe Landesausschuß eine Elfenbein-Statuette aus
dem 18. Jahrhundert (aus den Sammlungen des Landesgutes
Otterbach) an das Museum ab.
Eine sehr wesentliche Bereicherung der Shulpturensamm-
Jung erfolgte durch die Übernahme des zuerst im Linzer Bischof -
hof, dann in Gleink aufgestellt gewesenen Diözesanmuseums, das
seinerzeit durch Initiative des hochwürdigsten Herrn Domkapi-
tulars Scherndl ins Leben gerufen und von Jahr zu Jahr er-
weitert wurde. Über seinen wesentlichen Inhalt berichtet ein
illustrierter Aufsatz aus der Feder des Museumdirektors in den
„Christlichen Kunstblättern' ' (Jahrgang 51, S. 31 if., S. 41 ff. und
S. ^4 ff.). Die Abtretung erfolgte unter Vorbehalt des Eigen-
tumsrechtes; die Übersiedlung kam noch im Laufe des Monats
November zustande, doch wird die Eröffnung der neuen Samm-
lungsabteilung, die in dem durch das freundliche Entgegen-
kommen der Referenten für Geologie freigewordenen Saal XIII
aufgestellt werden wird, erst im Laufe des Jahres 1915 erfolgen
können, da vorher eine Reihe von Vorarbeiten zu erledigen ist.
Bis dahin sei auch der ausführliche Bericht über diesen wichtigen
Zuwachs, der sowohl die Sammlung gotischer Skulpturen und
Tafelmalereien, als auch die Sammlung barocker Skulpturen be-
deutend vermehrt, verschoben. Für die bereitwillige Förderung
der von uns zur Übernahme des Diözesanmuseums eingeleiteten
Schritte ist das Museum dem hochwürdigsten bischöflichen Ordi-
nariate zu großem Dank verpflichtet.
Mit dem Salzburger Museum wurde ein Austausch von
Gegenständen salzburgischer Provenienz im Linzer Museum
ircgen Objekte oberösterreichischer Provenienz im Salzburger
MuwMim eingeleitet, der noch nicht abgeschlossen ist.
Die Sammlung von Führern und Katalogen österreichischer
und deutscher Museen und Galerien wurde systematisch vervoll-
ständigt. Die auf Anfang September angesetzt gewesene Tagung
des Verbandes österreicliischer Museen, welche in dem neueröff-
neten Pilsener Museum und daran anschließend in Leipzig hätte
11
stattüiideii sollen, wurde abgesagt. Desgleichen der diesjährige
Kongreß des internationalen Verbandes von Museumsdirektoren
zur Abwehr von Fälschungen.
Bei der Auktion der Sammlung Arnold Otto Meyer (Hand-
zeiehnungen und Gemälde deutscher Künstler des 19. Jahrhun-
derts) bei Boerner in Leipzig war die oberösterreichische Landes-
galerie durch den Museumsdirektor vertreten, der bei dieser Ge-
legenheit u. a. ein reizendes Ölbild von Moritz von Schwind
(dessen farbige Abbildung den Titel des Auktion skataloges
schmückte) erwarb. Aus Anlaß dieser Auktion richtete der
Museumdirektor an den regierenden Fürsten Johann von und
zu Liechtenstein die Bitte, an die oberösterreichische Landes-
galerie einige Blätter von Ludwig Richter abzutreten, welchem
Ansuchen Seine Durchlaucht in der liebenswürdigsten Weise
nachkam. Über Antrag des Museumdirektors erwarb ferner der
oberösterreichische Landesausschuß das für das Land wichtige
(in der Ausstellung 4 ausgestellt gewesene) Selbstporträt des Alt-
Linzer Malers Johann Bapt. Eeiter (datiert 1842) aus der Ga-
lerie Miethke.
In der numismatischen Abteilung (Referent Verwaltungs-
rat Johannes Arndt) fand im abgelaufenen Jahre eine gründliche
Neuordnung der Münzen aus dem ^Mittelalter und der Neu-
zeit statt.
Die vorhandenen zirka 15.000 Stück dieser Gattungen
mußten nicht nur einer genauen Revision, sondern auch einer
gänzlich neuen Einordnung in den Depotkästen und den Schau-
tischen nach den neueren, nunmehr allgemein üblichen Grund-
sätzen unterzogen Werden. In dem Schautische Nr. 1 wurden
oberösterreichische Landesfundmünzen aus dem Mittelalter,
römisch-deutsche Kaisermünzen und Gepräge österreichischer
Herrscher bis auf Kaiser Maximilian L, in den Schautischen
Nr. 2 bis 7 ^Fünzen österreichisch-ungarischer Herrscher von
Maximilian I. bis zur gegenwärtigen Kronenwährung, nach
österreichisch-ungarischen Ländern getrennt, ausgelegt.
Hier Avurden auch die Münzen jener Länder, welche einst
österreichischen Herrschern unterstanden, und jene der öster-
reichisch-ungarischen ehemaligen münzberechtigten Herren und
Städte eingereiht.
In den Schautischen 8 bis 10 befinden sich nur oberöster-
reichische Landesmünzen.
Es wurde getrachtet, aus dem vorhandenen Stande von jeder
12
Münztype, vom Taler bis zum Pfennig, ob Gold, Silber oder
Kupfer, ein besseres Stück auszulegen, so daß sowohl die ver-
schiedenen Münztypen der Regenten, als auch der einzelnen
Kronländer übersichtlich erscheinen und so ein reichhaltiges
Material für Münz- und Oeschichtsstudien bieten.
• In zwei neuen Schautischen (Nr. 52 und 53) sind die Mün-
zen der ausländischen Kaiser- und Königreiche, sowie jene der
Päpste, Erzbischöfe, Bischöfe und Abteien ausgelegt. Im Schau-
tische Nr. 53 befindet sich die wertvolle Sammlung der Salz-
burger Erzbischöfe, welche 336 Stück umfaßt.
Im Schautische Xr. 54 liegt vorläufig ein Teil der Samm-
lung sehr guter Abgüsse hervorragender Gemmen aus.
Per Besuch der numismatischen Abteilung nimmt von Jahr
zu Jahr erfreulicherweise sehr zu. Dieselbe erregt auch bei her-
vorragenden Xumismatikern infolge ihrer Eeichhaltigkeit und
der . übersichtlichen Aufstellung großes Interesse.
Die Sammlung speziell oberösterreichischer Münzen, ^Fo-
daillen und sonstiger Oberösterreich betreffender Prägewerke
wurde seit der zehnjährigen äußerst erfolgreichen Tätigkeit (\o<
Referenten um über 300 Stück vermehrt.
Die Ankäufe für die Bibliothek (Referenten Yerwaltungs-
räte Franz Sekker und Dr. Weimnayr) mußten sich auf die für
die Referenten der einzelnen Abteilungen erforderlichen Werke
beschränken. Es fanden 1960 Entlehnungen gegen 2685 im Voi-
jahre statt.
Die Hauptarbeit der zoologischen Abteilung (Referent
Kustos Dr. Kerschner) umfaßte die Neuaufstellung der Wirbel-
tiere nach den heute geltenden Systemen. Begonnen wurde mit
den Säugetieren, bei welchen eine Durcharbeitung der Fledei*-
mäuse und Spitzmäuse sich als notwendig herausstellte. Die
übrigen Formen der ])aläarktischen Fauna wurden über])rüft.
Eine besonders umfangreiche Bearbeitung erheischte die Vogel-
abteilung, da die heute geltenden systematischen Einteilungen
dieser Gruppe weitgehende Umgruppierungen erheischten. Es
zeigte sich bei dieser Gelegenheit, daß gerade in dieser Tier-
gruppe zahlreiche wertvolle Objekte der oberösterreichischen
Ornig sich im Besitze unseres Museums befinden. Die wertvolle
Eiersanunlung Brittingers wurde bei dieser Gelegenheit in das
System eingereiht und mit den Stopf })räparaten gemeinsam auf-
gestellt. In gleicher Weise wurden die Amphibien und Eepti-
13
lien nach modernen Grundsätzen geordnet und die Vertreter der
13aläarktischen Fauna bearbeitet.
Durch diese Umgruppierung war es möglich, die Säuge-
tiere allein in einem Saale aufzustellen und die Vertreter der
übrigen Wirbeltiere (Sauropsiden) in entwicklungsgeschicht-
licher Ordnung zusammenzustellen.
Die Athropoden (Grliederfüßler) befinden sich nun im
Saale XXII beisammen, in dem früher nur die Insekten allein
untergebracht waren. Dadurch war es möglich, in den beiden
Schaukästen am Gange die wenigen Vertreter der niedrigen
Tiere mit Ausnahme der Athropoden systematisch besser zu
grupi^ieren.
Eine wirklich gute systematische Gliederung der zoologi-
schen Sammlung in aufsteigender Linie, also von den niedrigsten
Tieren zu den höchstorganisierten, ist bei der zerstreuten Lage
der einzelnen Säle dermalen nicht durchführbar.
Die wichtigste Arbeit unseres Institutes als Landesmuseum,
nämlich die Erforschung unserer heimischen Tierwelt, wurde
durch die Anlage zu einem oberösterreichischen Fundbuche be-
gonnen. Die Aufgabe, unsere heimische Fauna zu erforschen,
ist eine Arbeit, die noch lange nicht abgeschlossen ist, obwohl
sich Oberösterreich im Herzen Europas befindet und eine große
Anzahl von fachlich teilweise sehr guten Arbeiten bereits ge-
leistet wurde. Es wird in erhöhtem Maße als bisher die Mit-
arbeit aller Kreise, die sich für Xatur Wissenschaften in unserem
Heimatlande interessieren, notwendig sein, um über die ersten
Anfänge zu einem wirklich umfassenden Bilde der heimischen
Fauna zu gelangen. Ein wertvoller Beitrag dazu ist die aus-
gezeichnete Arbeit des Altmeisters der Ornithologie in Oester-
reich Viktor Bitter von Tschusi, der die oberösterreichische und
salzburgische Vogelfauna bearbeitete.
Ein weiterer Fortschritt wird durch die Bearbeitung des
Vorkommens der Unionen (Flußperlmuscheln) zu erzielen sein,
eine Arbeit, die Hand in Hand mit dem Senckenbergschen Mu-
seum zu Frankfurt a. M. geleistet wird. Zu diesem Zwecke wurde
die Unionensammlung des alten Museumsbestandes durchgear-
beitet und ein Aufruf an die naturwissenschaftlich Gebildeten
und an die Xaturfreunde in Oberösterreich durch die Presse
und durch Briefe hin ausgegeben. Anfänglich war diese Agita-
tion sehr erfolgreich, wurde aber leider durch die Kriegswirren
bald gestört.
14
Als Ulibedingt uotwendig erwies sich die Inventarisierung:
der zoologischen Sammlungsbestände. Für die Wirbeltiere ist
diese Arbeit fast vollständig abgeschlossen. Dabei war es not-
wendig, Ergänzungen und Richtigstellungen der Aufzeichnungen
über die einzelnen Präparate vorzunehmen. Hiebei konnten Fund-
orte von seltenen Exemplaren, teilweise unter großen Schwierig-
keiten, festgestellt werden, wodurch die Sammlungen an Wert
bedeutend gewannen, ja im Hinblick auf die Tendenz eines
Landesmuseums, hauptsächlich die Vertreter der eigenen Fauna
und besonders der seltenen und aussterbenden Arten zu konser-
vieren, ihren wahren Wert erst erhielten.
Zu diesem Zwecke war die Anlage einer wissenschaftlichen
Bälgesammlung eine unbedingte Notwendigkeit. Die w^enigen
Bälge aus dem alten Bestände wurden durchgearbeitet und es
konnten diesem Grundstock bereits im vergangenen Jahre fünfzig
Bälge angegliedert werden.
Wenn überhaupt die Durchforschung unserer Heimat in
wirklich intensiver Weise erfolgen soll und wenn sich unser
Institut zur Aufgabe stellen will, nicht nur die alltäglich und
häufig vorkommenden Arten zu besitzen, sondern das Augenmerk
auch auf die Baritäten unserer Tierwelt zu richten, so wdrd es
in Zukunft unbedingt notwendig sein, in größerem Umfange
Exkursionen im Lande durchzuführen.
Die Geweihe- und Hörnersammlung wurde ebenfalls durch-
gearbeitet und dabei, wie bei den übrigen Sammlungen, Irrtümer
richtiggestellt.
Für eine Parasitensammlung wurde bereits wertvolles Ma-
terial zusammengetragen.
Die Ausgestaltung der anatomischen Sammlung, die sich
ja bisher nur auf Skelettpräparate beschränkte, wird in Zukunft
unbedingt ins Auge zu fassen sein. Es wurde bereits mit einer
Blinddarmsammlung ein Schritt dazu getan.
Will unsere zoologische Abteilung einer heimatlichen Samm-
lung gerecht werden, so wird sich die Anlage einer Fischsamm-
lung nicht umgehen lassen, obwohl gerade daraus größere Kosten
erwachsen werden. Heute ist man aber bereits in der Konser-
vierungstechnik so weit vorgeschritten, daß eine Fischsammlung
nicht allein einen rein wissenschaftlichen Wert besitzt, sondern
auch einen ästhetischen Genuß zu bieten imstande ist.
Im weiteren wird auch die Schaffung einer biologischen
Sammlung notwendig sein. Einiges Material konnte bereits
15
zusammengetragen werden, dock ist im Hinblick auf die vielen
Erfordernisse, die an unser Museum gestellt werden, an eine
wirksame Verwirklichung dieser Idee wohl noch länger nicht zu
denken.
Wichtig war vor allem, unsere Sammlungen vor dem ver-
derblichen Einfluß der Schädlinge aus der Insektenwelt zu
schützen. Deshalb mußte die umfangreiche Sadleder-Sammlung
(Käfer des paläarktischen Faunengebietes), die in schlecht-
schließenden Schachteln untergebracht war, in insektenfraß-
sichere Kästen übertragen werden. Dabei mußten die Oaraben
und Cicindeliden systematisch geordnet werden. Diese umfang-
reiche Arbeit erfolgte unter tatkräftiger Mitwirkung des Herrn
Verwaltungsrates Oberlehrer Franz Hauder.
Um den Einlauf an Material zu heben, wurde die Ver-
bindung mit Zoologen, Lehrern und Jägern in Oberösterreich
gesucht. Besonders aber wurde eine Verbindung mit dem Ee-
ferenten des Hofmuseums in Wien angebahnt. Ein günstiger
Einfluß auf die Hebung unseres Institutes in rein wissenschaft-
licher Beziehung wird sich insbesondere auch dann einstellen,
wenn es möglich sein wird, durch geeignete Arbeiten die Auf-
merksamkeit der zoologischen Fachkreise auf das Museum zu
lenken. Hiezu sei bemerkt, daß vom Kustos bereits einige Gut-
achten über verschiedene Parasiten an Ärzte, landwirtschaftliche
und Privatinteressenten abgegeben wurden.
An besonders wertvollen Spenden kamen uns im Berichts-
jahr zu: ein weißer Damhirsch aus Greinburg an der Donau
(durch Vermittlung unseres Mandatars und korrespondierenden
Mitgliedes Herrn Forstinspektor und Verwaltungschef Alfred
Günflier) ; eine Wildkatze aus Südungarn von Herrn Professor
Wichtel, Linz; Herr Hermann Hof mann, Präsident der Ober-
österreichischen Baugesellschaft, spendete eine weißwangige Gans
(Bernicla leucopsis Bechstein). (Dieses Tier ist für Mittel-
europa ein ganz außergewöhnlicher Strichvogel, der im höchsten
Norden brütet. Herr Staatsbahnrevident Witteh überließ
uns den wertvollen Balg eines Weißbauchschuppentieres. Aus
dem Nachlasse des Herrn Verwaltungsrates Miinganast er-
hielten wir eine Kollektion von schönen Hirsch- und Eehgeweihen.
Herr Dr. Heinrich Mayer aus Kirchham (dzt. Linz) spendete
äußerst wertvolle Stücke, und zwar das Kopfskelett eines Dugong
(Seejungfer), zwei Flußpferdschädel und eine Bälgesammlung
ostafrikanischer Vögel. Herr H. Drouot, Buchdruckereibesitzer,
16
der uns schon oft mit reichlichen Spenden bedachte, überließ dem
Museum zwei prächtige Kohrdoinmeln aus Ungarn. Zwei große
Förderer unserer Bestrebungen sind Herr P. Eugen Eder, Kate-
chet in Stadl-Paura, der uns um die wissenschaftliche Erfor-
schung des Gebietes um Lambach wertvolle Dienste geleistet hat,
und Herr P. Benedikt Eder 0. C, Linz.
Die Neuaufstellung der Palm-Dipterensammlung wurde
vom Keferenten Verwaltungsrat Franz Haiider beendet. Sie füllt
17 Laden im Stehkasten Nr. 15. Anschließend daran befindet
sich in weiteren fünf Laden das von Kowarz gespendete Dipteren-
material.
In der botanischen Abteilung (Referent Verwaltungsrat
Franz Wastler) mußte behufs Konservierung der reichhaltigen
Sammlungen mit der zeitweilig unerläßlichen Durchsicht sämt-
licher großer Herbarien begonnen werden, um durch Käfer, Pilze
und andere Feinde angegriffene Exsiccaten mittels desinfizieren-
der Mittel vor Zerstörung zu bewahren.
Mit der Einreihung neuerer botanischer Werke in die Fach-
bibliothek wurde gleichzeitig auch eine zweckmäßigere und über-
sichtlichere Aufstellung und Anordnung sämtlicher Bücher
durchgeführt, so daß nun nicht nur die von Fachreferenten
häufiger gebrauchten Bücher, wie z. B. die floristischen Werke
und Monographien, nach Möglichkeit handsam zusammengestellt,
sondern auch die übrigen wissenschaftlichen Werke nach ilirem
Inhalt gruppiert sind.
Auch Avurde ein Verzeichnis aller Bücher der Fachbibliothek
angelegt, in welchem gleichfalls zur leichteren Orientierung des
Fachmannes nicht nur die floristischen Werke nach den be-
treffenden Ländern geordnet, sondern auch die übrigen Werke
übersichtlich zusammengestellt sind. In diesem Verzeichnisse ist
beim Namen jedes Werkes die Reihe und Nummer der Auf-
stellung vermerkt, wodurch ein schnelles Auffinden desselben er-
möglicht ist.
Für die mineralogisch-geologische Abteilung konnten nuni-
gels verfügbarer Mittel keine namhaften Erwerbungen gemacht
werden.
Die Hauptarbeit der Referenten (Vizepräsident Regie-
rungsrat Commenda und Verwaltungsrat Dr. König) beschränkte
sich deshalb auf eine Neuaufstellung einzelner Sammlungsteile.
Zur Unterbringung der kirchlichen (legenstiinde des Diö-
zesanmuseums mußte Saal XIII geräumt werden. Fiii- die da-
17
selbst iintergebracliten geologischen Studien- und paläontologi-
schen Sammlungen wurde dadurch Eaum gemacht, daß im
Saale XV in den Mittelkästen sämtliche Mineralien aus Ober-
Österreich und Salzburg vereinigt wurden, weiter die geologische
Formationssammlung im Xebenraume des Saales XVI unter-
gebracht, die paläontologische und dynamische Studien Samm-
lung aber in den Mittelkästen des Saales XVI ausgelegt wurde.
Speziell umfaßt Kasten 115 die dynamischen Sammlungen.
Die eruptiven Bildungen sind durch, dimkelrote Zettel gekenn-
zeichnet; die ^o/i/aÄ;^bildungen (Einwirkung von vulkanischen
und Massengesteinen auf Xebengesteine) durch orange Zettel;
die Bildungen des Wassers haben blaue Zettel, die Druckwirkun-
gen gelbe, die EisAvirkungen weiße, die Luftwirkungen graue,
endlich die ^Fineralbildungen aus Organismen grüne Zettel.
Die Sammlungen des Museums und die Sonderausstellungen
wurden im Jahre 1914 von 11.900 Personen, darunter 1438
Schüler und 2273 Soldaten, besucht. Schüler- und Soldaten-
besuche w^aren unentgeltlich. Die Besuchszahl ist gegen jene des
Vorjahres um 11.257 zurückgegangen. Dieser Eückgang findet
seine Begründung im Weltkriege und bedarf keiner weiteren
Erörterung.
Dem Vereine gehörten am Ende des Berichtsjahres 569 ]\[it-
glieder an. Die Zahl der Mitglieder ist gegen jene des Vorjahres
bedauerlicherweise um 28 zurückgegangen. Diese Verminderung
ist hauptsächlich durch Todesfälle bedingt. Die > Xeueintritte
waren leider sehr gering; auch diese Tatsache ist auf die kriege-
rischen Ereignisse zurückzuführen.
Die Generalversammlung vom 20. Mai 1914 hat die Herren
Joh. Hauser, Landeshauptmann, Eeichsrats-Abgeordneter, Kon-
sistorialrat, päpstlicher Hausprälat, Komtur des Franz Josef-
Ordens mit dem Stern etc. etc., und Dr. Josef Schlegel, k. k.
Landesgerichtsrat, Landesausschuß, Eeichsrats-Abgeordneter etc.
etc., zum Beweise der Dankbarkeit für die hervorragende Förde-
rung der Vereinszwecke zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Herr Dr. Oskar Oberwalder, Sekretär der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege, wurde in den Verwaltungsrat
gewählt.
Am 21. Juni 1914 verschied nach langer Krankheit Herr
Emil Munganast, k. k. Oberpostkontrollor i. E., Eitter des Franz
Josef-Ordens. Seit dem Jahre 1874 gehörte Herr Munganast
unserem Vereine als Verwaltungsrat an. Während des 40jährigen
2
18
Zeitraumes leistete er dem Museum die vielfältigsten und er-
sprießlichsten Dienste. Er hatte einen wesentlichen Anteil an
der Schaff un^r der entomolo^ischen Sammlung und gestaltete in
den letzten Jahren mit Hilfe des Präparators Herrn Bernhard
Stolz die Abteilung der Wirbeltiere in hervorragender Weise aus.
In Würdigung seiner großen Verdienste um das Museum erfolgte
im Jahre 1899 seine Ernennung zum Ehrenmitgliede. Der Verein
wird ihm stets ein treues und dankbares Andenken bewahren.
Die Ausgestaltung der naturhistorischen Abteilung hat die
Anstellung eines eigenen wissenschaftlichen Beamten gefordert.
Der Verwaltungsrat hat sich daher in der Sitzung vom 20. Mai
1914 mit dieser Frage befaßt und Herrn Dr. phil. Theodor
K ersehne r zum wissenschaftlichen Beamten des Museums er-
nannt.
Für die im Eechnungsabschlusse aufscheinenden Subven-
tionen des Staates, des Landes, der Stadt Linz, der Allgemeinen
Sparkasse in Linz und jene aus dem Hoftiteltaxfonds sprechen
wir auch an dieser Stelle unseren ergebensten Dank aus.
Unser innigster Dank gebührt auch allen jenen, welche
durch Spenden oder sonst irgendwie, dem Museum ihr Interesse
und Wohlwollen bewiesen haben.
Daß sich die finanzielle Lage des ^luseums trotz größter
Sparsamkeit im Berichtsjahre nicht bessern konnte, bedarf bei
den allgemein herrschenden Verhältnissen keiner näheren Erörte-
rung.
Das Bestreben des Verwaltungsrates, die Ausgaben so viel
als möglich einzuschränken, führte auch zu dem Entschlüsse, den
heurigen Jahresbericht ausnahmsweise in reduziertem Umfange
erscheinen zu lassen. Wir sind überzeugt, daß die verehrten Mit-
glieder des Vereines unserem Standpunkte beipflichten werden,
und geben der Hoffnung Ausdruck, den Bericht im nächsten
Jahre wieder in der bisher üblichen Weise ausgeben zu können.
Rechnungsabschluß
für das
Jahr 1914
20
6oiI
A. Kasse-
sc
1
l
2
!'■■■■ - ■ -■■■-- ....
,1
il Ad Kassestand
K
//
1 232
09
04
T ^ Mitgliederbeiträgeu
4.93i)
3
„ Eintritt und (larderobegebühren . .
1.111
—
4
j! „ Fiihrererträgnis
82
60
5
6
'{ „ Bufherl(is ...
226
1.266
64
40
Zinsen der Wertpapiere
7
.. (Pensionafond
K) . . .
116
,s
> i-.bventionen:
o\ de« Staates K
l>) ., ].ande.s .,
'■) der Stadt Linz .,
'/) .. Allgemeinen Sparkasse . ,,
5.0(M) —
10.000-
3.000- -
6.000•—
'•) aus dem Hoftiteltaxfonds . . „
3.000- —
27.000
-
i)
> ]) e n d e n :
Herr Karl P>anck, Fabrikbesitzer
K 100-—
.. Walter Franck. Fabrikbesitzer
„ 100-—
; „ Hans Hatschek, Fabrikbesitzer
„ loo-—
! „ Hermann Hofmann, Präsident
der oberösterr. Baugesellachaft
,. lOO-—
Kidiard Hofmann. Fabrik-
bezitzer
, 100-
., kaiserl. Kat Franz Laingruber
„ 70--
.. Robert Weingärtner, Präsident
der Poschac'her-Brauerei . .
„ lOO--
., Julius \\'immer, Präsident des
Museums Francisco - Caro-
1
linum
„ 170--
1
k. k. Zentralkommissiou für Denk-
i
malpflege, Wien
„ 200- —
1.040
10 1
,. Entnahme der Bank für Oberösterreich und ||
I
Salzburff
34.133
f.O
66 i
11
„ verschiedenen kleinen Kinnahnien . .
DD y
78 '
.li>8
21
Linz,
am 1. Jänner HUT).
21
Konto 1914.
Haben
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Per Gehalte
,, Beaiuten-Pensionsanstalt
,, Krankenkasse
„ Dienstkleidung
., Ankäufe für die Sammlungen, inklusive aus
dem Hoftiteltaxfonds
., Bibliothek
„ Buchdruekerrechnuugen
,, Buchbinderrechnungen
„ Zinsen :
n) an die Sparkasse K 100* —
h) „ ,. Bank für Oberösterreich
und Salzburg 81*24
., Bankeinlagen
„ S])arkasse-Einlagen (Pensionsfonds)
,, Postsparkasse-Einlage
,. Hauserhaltung
„ Wasserziiis
,, Steuern
„ Gewölbewache
„ Telephon
„ Versicherunsren
bpesen:
a) Kanzleiauslagen K 968-68
h) Diverse Auslagen ., 804'43
Kassestand
18.331
369
247
601
4.385
1.559
2.283
367
181
32.065
116
399
5.535
52
142
100
85
1.197
1.773
1.404
71.198
68
24
70
67
02
84
30
24
60
57
77
34
41
11
72
21
Eduard Saxinger
Verwaltungsrat und Kassier.
Hans Drouot
Rechnungsrevisor.
Siegmund Ehrentletzberger
Rechnungsrevisor.
B. Bilanz-Konto.
A. Museum.
I. Aktiva.
Wertpapiere:
K 25.000 4«/,o7o Notenrente, Februar-
coupon ä 81-80
4.800 -lo'^ Notenrenten, Maicoupon
r« 78-60
400 40/0 Silberrente, Jännercoupon
a 78-60
200 42/jo o/j, Silberrente, Aprilcoupon
ä 82-20
Zinsen bis 1. Jänner 1915
K
20.450
3.772
314
164
479
Bargeld
Postsparkasse-Einlage
IT. Passiva.
Guthaben der Bank für Oberösterreich und
Salzburg
itand am 31. Dezember 1914
B. Pensionsfonds.
Wertpapiere:
A' 2.000 42/10 Vo Notenrente, Februar-
coupon Ti 81-80
800 47o Notenrente, Maicoupon
ä 78-60
Zinsen bis 1. Jänner 191;")
Sparkasse-Einlage
Stand am ;il. Dezember 1914
80
40
40
60
A
25.181 20
1.404
399
72
57
26.985 49
8.049
18.936 49
1.636
628
40
80
I
I
2.305 I 13
2.501 I Ol
4.806 i 14
Ehren -Präsident:
Seine Exzellenz
Dr. Qandolf Graf Kuenburg
k. k. Minister a. D., k. u. k. wirklicher Geheimer Eat, Senatspräsident des
k. k. Obersten Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Eitter des Ordens
der Eisernen Krone I. Klasse, Ehrenmitglied des Museums.
Personalstand
am 1. Jänner 1915.
I. Die Mitglieder des Verwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident:
W immer J u 1 i u s, Gesellschafter der Buchdruckerei J. Wimmer, Präsident
der Allgemeinen Sparkasse in Linz (Ehrenmitglied des Museums),
Offizier des Franz Josef-Ordens.
Präsident- Stellvertreter:
Commenda Hans, k. k. Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Ober-
realschule in Linz, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, Korrespondent der geologischen Reichsanstalt, Referent für
Oberösterreich der Erdbeben-Kommission der Akademie der Wissen-
schaften, Fachreferent für Mineralogie und Paläontologie (Ehren-
mitglied des Museums).
Arndt J o h a n n e s, Oberkommissär der k. k. Staatsbahnen d. R., Referent
für die numismatische Abteilung.
Hauder Franz, Oberlehrer an der Knaben Volksschule in Linz-Waldegg,
Referent für die entomologische Abteilung.
24
K ö u 1 <: A li t o n, Dr.. k. k. Gymnasial-Professor in Linz, Keferent für die
{reologrisoh-minera logische Abteilung.
N e w a 1 (1 Richard. Dr.. Hof- und Gerichtsadvokat. Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkanimer.
Nicoladoui Alexander, Dr., Ilof- und Gerichtsadvokat in Linz.
Ober walder Oskar. Dr.. Sekretär der k. k. Zentralkonimissioii für
Denkmalpflege in Linz.
P ö sH n g e r Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
Ruperts berger Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von St. Florian,
Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jälirige
treue Dienste.
Sames Josef, Inspektor der k. k. Staatsbahnen, Referent für Lincensia.
Saxinger Eduard, Kaufmann. Kassier.
Schmidegg Gustav, Graf. k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D.,
Schloß Leonstein.
Schnopfhagen Franz. Dr. med., Direktor der oberösterreichischen
Landes-Irrenanstalt in Niedernhart, Landes-Sanitätsrat, Referent für
die zoologische Abteilung.
Sekker Franz. k. k. Oberst d. R.. Bibliotheks-Referent.
S t r a ß m a y r Eduard, Dr., Landesarchiv-Adjunkt.
Was 1 1er Franz, k. k. Schulrat. Professor d. R.. Referent für Botanik.
Weidinger Gustav, Zahnarzt.
Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor der Allgemeinen Sparkasse,
Sekretär, Bibliotheks- und Hausreferent.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
Rossi Anton, k. k. Statthaltereirat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone
und des Franz Josef-Ordens.
C . Delegierte des oberösterreichischen Landesausschusses.
Krackowizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarchivar d. R., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
Otten weller Rudolf, fürstl. Starhembergscher Güterdirektor, Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesausschuß, Reichsrats-
Abgeord neter etc.
Zibermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs in Linz, Konservator
der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (TTT. Sektion).
D. Delegierte des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz.
Fcjl 1 t* I •• r K ;i I 1. Fabrikbesitzer, Gemeinderat der Landeshauptstadt Linz.
Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landeshauptmann-
Stellvertreter. Lundesausschuß. Genieinderat der Landeshauptstadt
Linz, Komtur den Franz Josef-Ordens.
25
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
AN' i 1 d m o 8 e r K i e li a r d, Privat (Elireiimitglied de^ MnseniTis).
IL Rechnungsrevisoren.
D r ü II o t Hans. Besitzer der k. ii. k. Hofbuchdruckerei Jos. Feiclitingers
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
E li r e n t 1 e t z b e r g e r S i e g ni u n d, Kaufmann.
III. Sammlungsrevisoren.
H a u p t Franz 11 i 1 1 e r von H o e c li s t a 1 1 e n. Generalkonsul etc.
K a r i g 1 F e r d i n a n d. Dr., k. k. Realsc]iul-Profe*;sor.
Xeweklowsky Max, k. k. Fin mzsekretär.
IV. Beamte.
Direktor: Üb eil Hermann, Dr., Konservator der k. k. Zentralkommission
für Denkmalpflege (I. und II. Sektion), korrespondierendes Mitglied
des k. k. österreichischen archäologischen Institutes, Referent für
Archäologie und die kunstgeschichtlichen Abteilungen, Obmann der
kunsthistorischen Sektion.
Kustos : K e r s c h n e r Theodor, Dr. phil.
Kanzleiadjunkt : Z e c h e n t e r I d a.
V. Sonstige Angestellte,
Präparator: Stolz Bernhard.
Tischler : B r u n m e i e r Josef.
,, W i n t e r J o h a n n.
Portier : Hackl Johann.
Diener : Grüner J o h a n n.
N e n i n s I g n a z.
♦ ♦♦♦
Vermehrung der Sammlungen
im Jahre 19U).
Münzen, Medaillen und Prägewerke.
Geschenke.
Medsiillen.
Niederländer: J. Wiener. Brüssel, Kollegieukirche. Bronzeniedaille o. J.
— J. Wiener, Brüssel. Kathaus, Bronzemedaille 1847.
— .. .. Lüttich, Bischofpalaat. Bronzemedaille 1852.
— .. Löwen. Kathaus. Bronzemedaille 1848.
— ,, .. Ypem. St. Martinskirche. Bronzemedaille 1845.
Italiener: Putinati, Prag, Veitsdom. Bronzemedaille 1829.
Österreich: Wenzel Seidan, Prag, Kaiser Karl IV. Monument, Bronze-
medaille 1848.
Philipp der Schöne. Bronzemedaille 1502, Domanig I, Nr. 21.
Mailänder Dom. Bronzeniedaille o. J.
Straßburg, Münster. Zinnmedaille o. J. (Herr Präsident Josef Huster. Linz.)
Italiener: Putinati, Titian und Palladius. Silbermedaille 1819.
Deutsche: Kaiser Franz Josef I. und Wilhelm II., Weltkrieg 1914—15. Silber-
medaille 1914. (Herr Präsident Julius Wimmer, Linz.)
— Weltkrieg 1914—15, Hindenburg. 1 Silber- und 1 Bronzemedaille.
(Herr Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Karl Beurle, Linz.)
Völkerschlacht-Denkmal, Leipzig 1813. Bronzemedaille 1913.
12. Deutsches Turnfest, Leipzig 1913.
(Herr Vizebürgermeister Josef Helletzgruber, Linz.)
Scharff, Kaiser-.Jubiläurasschießen 1889. Silbermedaille,
(Herr Dr. Karl Kitter v. Görner, Linz.)
Oberösterreich : oOjährige Gedenkfeier des Feldzuges 1864 für das 14. Infanterie-
Kegiment. 1 Stück vergoldet, 1 Stück Silber, 1 Stück Bronze.
K. 1238, 39, 40. (Herr k. u. k. Major J. Scazigino, Linz.)
— Linz, Ruderklub-Kegatta. Bronzeplakette 1914. K. 1232. (Der Verein.)
— Linz, (leflügelzucht verein. Bronze])lakette. K. 1218.
(Herr Kaufmann A. F. Beyer. Linz.)
^nyr. Hans Gerstmayr. Faschingsfest der Steyrer Liedertafel 1914.
Bronzemedaille 1914. K. 1241.
21
OberÖRterreich : Steyr, Hans Gerstmayr, Skiklub Telemark Steyr. Silberjeton.
K. 1242. (Herr Hans Gerstmavr, Steyr.)
— Steyr, Ferdinand Anders. Schubert -Plakette der Steyrer Liedertafel 1913.
Bronze. K. 1244.
— Steyr, Christus. Silberjeton. (Herr Ferdinand Anders, Steyr.)
— Urfahr, 20jährige Dienstleistung* der Feuerwehr. K. 1234.
(Stadtgemeinde Urfahr.)
Italiener: Giovanni Cavino, ALEXAND . BASSIANVS ET lOHAN . CAVINEUS
PATAVINI I VIRT. — AET . . . CONS B Bronzemedaille.
Franzosen: Ponscarme, Napoleon III.. Ausstellung Paris 1867. Bronzemedaille.
Joachimsthaler Schule: Christi Blut ist allein gerecht und gut, Kreuzigung
Christi. Vergoldete Silbermedaille o. J,, Donebauer — , Kilian --
29 mm.
— Gekröntes Brustbild Gottes mit drei Gesichtern, Dreifaltigkeit. Silber-
medaille 0. J., Donebauer — , Kilian — , 55 mm.
Schweden: Behg Kichter, Karl VI., Prager Krönung 1723, Silbermedaille.
Mont. 1581.
Deutsche: Joh. Kittel, Breslau 1693—1748, Pateumedaille. Das Paten. Geld,
M I R. Silbermedaille.
- Hautsch, II. Einnahme von Landau 1704. Silbermedaille. Mont. 1290.
Österreich: Wirt, Josef IL, Eegierungsantritt 1780. Silbermedaille. Mont. 2133.
— Kraft, Josef IL, Krönung 1764. Zinnmedaille. Mont. 1918.
— Lang, Genesung Kaiser Franz IL 1826. Silbermedaille. Mont. 2506.
— Seidan, Wien, Schützenmedaille 1868. Zinn.
— Strobl, W^eiprecht und Payer. Vergoldete Bronzemedaille 1874.
— Scharfl", Kichard Wagner. Bronzemedaille.
Miscellan: Wir haben einen Stern gesehen. Silbermedaille o. J.
(Herr k. u. k. Militär-Oberrechnungsrat i. E. Franz Selichar, Linz.)
Münzen.
Antike. Griechen: Syria, Antiochus IX. 116 — 95, Tetradrachme, Athena Nike-
phoros, links stehend mit Zepter und Schild. E.
— — Pontus, Mithradatus VI. (Eupator) 121—63, Tetradrachme, grasender
Hirsch. E.
— — Illyrium, Dyrrhachium. Kuh mit säugendem Kalb, Gärten des
Aleinos.
— — Illyrium, dito. Var.
Eömisches Schwerkupfer Latium, Semis. 45 mm, 83 • 85 gr.
Eömische Konsular: Appuleia, L. Saturn, Quadriga. Cohen T. V/2.
— Claudia, Quadriga. Coben T. XII/3.
— Jncerta Eoma und Dioskuren. Cohen T. XIIII/1.
— ., „ „ „ „ T. XLIII/2.
Eömische Kaisermünzen: Von selben sind bei 100 Stück vorhanden. Die gut
erhaltenen wurden genau bestimmt, doch konnten selbe nach Ausschluß
der Dubletten in die Sammlung noch nicht eingereiht werden.
Münzen des Mittelalters und der Neuzeit. Wertvolle Stücke aus der Samm-
lung wurden eingereiht:
Erzbistum Salzburg: Leonhard 1495—1519. Eübenbatzen 1509, Var. Z. 27.
— Matthäus Lans: 1519—40. Taler 1521. EEE. Z. 21.
28
KrzbiHtum Salzburg: Wolf Theodor lö87— 1612. \ ,„ Taler 1587. R. Z. 14.
_ „ ^ -2 Taler-Klippe o. .1. Z. 27.
— Pari» Lodrön 1619—53. 2 Taler-Klippe 1628. Doinweihe. Z. 5.
_ „ ^ 1619—53. i;. Taler 1628. Doinweihe. Z. 6.
_ „ „ 1619-53. V« . 1630. „ Z. 44.
— Max (^andolf 1668—87. \, Jubiläums-Taler 1682. Z. 19.
-^ Johann Ernst 1687—1709. V* Taler-Klippe 1687. Var. Z. 17.
> „ 1687-1709. Taler 1698. Z. lö.
Franz Anton 1709—27. V4 Dukat 1707. Z. 15.
— „ . 1709-27. V4 • 1714. Z. 16.
— Leopold Anton 1727—44. V, .. 1734. Z. 12.
— „ ., 1727-44. Lendner Weinmarke 1731.
— Emigranten-Medaillen. Gehe aus deinem Vaterland, last hier die Güter |
und da sollt ein Segen sein, Gott gibt sie wieder. Silbermedaille o. J. Z. 4.
— Emigranten-Medaillen. Ich will euch das Keich bescheiden. Salzburger
Emigranten - Geld 1732. Dem Jungen wie dem ]MBister. Silber-
medaille. Z. 21.
Außer diesen Münzen konnten in die Sammlung noch, bis dahin nicht
vorhanden, eingelegt werden: 60 Stück der (isterreichisch - ungarischen Mon-
archie, 26 Stück von Rußland. 5 von Schweden, 9 von England. 2 von Däne-
mark, 17 von Frankreich, 6 von Spanien, 3 von Portugal. 3 von Rumänien,
4 von Griechenland, 22 von Sachsen, 10 von Bistümern, 30 von , deutschen
Staaten, 11 von Italien, 26 überseeische und 27 Städtemünzen, mithin 261 Stück.
Mit ausdrücklicher F^inwilligung des Spenders durften die als Dubletten sich
ergebenden Stücke gegen anderweitige in unserer Sammlung in den Schau-
tisehen noch fehlenden Münzen ausgetauscht werden und wurden so viele
Münzen, die unter Tausch ausgewiesen sind, erworben.
(Ans dem (beschenk des Herrn k. u. k. Militär-()l)errechnungsrjit i. 1'.
Franz Selichar, Linz.)
L'eberseeisehe Münzen: 11 Stück indische Kupfermünzen.
(Herr Alfred Plate, Linz.)
Siebenbürgen: Michael Statthalter, vergoldete Klippe 1600. Mont. 333.
(Herr Präsident Josef Huster. Linz.)
Böhmen: Ferdinand I. Taler 1549. Markl 822.
(Herr Karl von Garzarolli, Linz.)
Tauseh,
Medaillen.
Italiener: Ale.xander Abondio, Maximilian IL Silbermedaille 1570. Mont. 624,
Donebauer 1233.
Deutsche: (iroftkurt, August von Polen. Vermählung mit Maria Josefa. Silber-
medaille 1719.
— Vermuth, I>eopold I., Friede zu liyswik 1697. Silbermedaille. Mont. 1144.
— Kittel, Leopold L, Einnahme von Neuhäusel 1685. Silbermedaille.
Mont. 963.
— 1*. IL Müller. Karl VI.. Feindseligkeit mit Frankreich. ."Silbermedaille
1717 Mont. 1494.
29
Oesterreich: Gebhart IJma, goldene Salvator-Medaille o. J. (1649). Klub Wien
1896. T. 2/11.
— Andreas Petter, Ferdinand II. und Eleonore. ^Vlener Huldigung. Ver-
goldete Silbermedaille. Mont. 764.
— Böhm, Franz 11. und ^Ferdinand L, ungarische Krönung 1830. Silber-
medaille. Mont. 2515.
— Leopold I. und Eleonora "Magdalena, Vermählung. Silbermedaille 1676.
Mont. 889.
Münzen.
Römisch-deutsche Kaiser: Karl der Große 768—814. Denar, ad Gariel 37.
— Karl der Kahle 875 — 77. Denar von Blois. Gariel 27/52.
— .. 875—77. Obol von Melle. Gariel 24/76.
— ., .. .. 875—77. Denar von Orleans. Gariel 31/164.
— Karlomann 870 — 888. Denar von Pavia, ad Gariel 62/1.
— Arnulf von Kärnten 887 — 899. Denar von Angers. Gariel 46/4.
— Ludwig das Kind 899—911. Denar von Köln. Cappe 21.
— Otto I. 936-973. Denar von Beisach. Danueberg 127/1.
— Heinrich IL 1002-1024. Denar.
— Heinrich IV. 1056 — 1106. Denar von Öpeier.
— Friedrich L 1152—90. Denar.
1152—90.
— Heinrich VL 1190—97. Denar.
— Otto IV. von Braunschweig 1198 — 1218. Denar von Münster.
— Friedrich IL 1212—50. Denar.
— Sigismund 1411 — 37. Frankfurter Dukat.
— Friedrich III. 1440—93. Denar 1478.
Erzbistum Salzburg: Leonhard 1495 — 1519. Goldgulden 1509. Z. S.
— Matthäus Lang 1519—40. Dukat 1537. Z. 10.
— Georg von Kuenburg 1586—87. \!^ Talerklippe o. J. Z. 15.
— Paris Lodron 1619—53. 4 Dukaten 1625. Z. 12.
Siegelstöcke.
Timelkam : Siegel der Hufschmiede und Wagner.
Ankäufe.
Kuinstmedaillen.
Oberösterreich: Leble Johann (Tiroler Meister), Pfennigmeister und Burgvogt
zu Enns. Silbermedaille 1533. Bergmann I. 174, Domanig 30. K. 1907.
— Lasla von Prag, Freiherr von ^^''indhag (Hagenauer), Einseitige Bronze-
medaille o. J. (1530). Bergmann L 168, Domanig 128. K. 1208.
— Koggen dorf Wolfgang, Freiherr (Ludwig Neufahrer), Burggraf zu -Steyr.
Silbermedaille 1536. Bergmann 1. 229, Domanig 193. K. 1209.
— Werdenberg Joh. Bapt., Freiherr (P. Pomis). Silbermedaille 1630. Berg-
mann IL 345. Domaniff 260. K. 1210.
30
Uberohitirti.i.; i viüik Freiherr von Polheiiu und Wartberg, Laudeshauptniann
ob der Enns. Einseitig Bronzemedaille 1520. Bergmann I. 163. K. 1211.
— Johann Hofmann, Freiherr von (lünibiiehl und Strechau. Burggraf von
Steyr. Vergoldete Medaille 1542. Bergmann I. 203. K. 1212.
Vorstehende 6 Medaillen sind sehr gelungene CJalvanos nach Originalen
aus dem k. k. Münzkabinette in Wien.
Joafehimsthaler Schule: Michael Hohenauer 1532, Geburt Christi und Anbetung
der Heiligen. Silbermedaille. Donebauer — , Kilian — .
— Auferstehung Christi und Lamm. Klippe 1546, Silbermedaille. -Kilian 5806.
Deutsche Medailleure: Friedrich Hagenauer, Caspar von Fruntsperg. Bronze-
medaille 1529. Bergmann Tafel VI/26.
— Tilly. ovaler Anhänger mit Perle. Silbermedaille, vergoldet.
Schule P. P. Seil: Medailleur V. S., Mariazeil und Antonius. Weihemünze,
Silbermedaille.
Wiener Medailleure: Hartig, Hofrat Dr. Arnold Ritter Luschin von Ebengreut.
Bronzeplakette.
— K. Flacht, Regierungsrat Dr. Karl Domanig. Bronzeplakette.
Fninzösische Medailleure: T. Rasumny, Christus am Kreuz. Bronzeplakette.
— Caque, Johann Kepler. Bronzemedaille 1823.
Linz: Schützenfest 1914. Silbermedaille.
Kriegsmedaillen, Weltkrieg 1914/15: Deutsches Eisernes Kreuz 1914.
— — Stürmende Krieger. Bronzeplakette.
— — 8 bronzene und 1 Britannia-Medaille.
Weihmünzen: S. Paulo und S. Pietro. S. Maria Dorfen und S. Maria Öttingen,
Maria Zell, Alt-Öttingen.
Gedenkmünzen: Geburt des Kronprinzen von Sachsen 1893.
— 25 jähriges Regierungs- Jubiläum König Alberts von Sachsen 1893.
— SOOjähriges Wettin-Jubiläum 1889.
— Tod des Königs Albert von Sachsen 1902. 2 Mark.
— T, . „ Georg .. „ 1904. .,
Münzen: Salzburg, Wolf Theodor. Talerklippe o. J. Zeller 27.
— „ Guidobald. V2 Dukat 1668. Z. 6.
— Ferdinand L Oberösterreichische Pfennige 1527—39, 1550. 70 Stück.
— Römer, Commodus und Maria 180—192. Fundmünze aus Enns. Bronze-
medailie. Cohen IL, Band IH, Seite 380, Nr. 3.
Römische Landesfunde.
Ankauf.
Bronzeschlüssel, mit palmettenförmigem, durchbrochenen Griff. Länge
7'/, Zentimeter. Gefunden 1914 in Enns.
Geschenk.
Arnihru^tjiU-l, Bronze (verbogen und fragmentiert). Länge fi Zenti-
meter. Aufgefunden 1914 in Bachl bei Linz.
(Geschenk des Finders Herrn Magister Adolf Katzwendel.)
Keramik.
Anhauf.
Buclifla.sclie mit einer Ausgußöffnung in der oberen Schmalseite und zwei
Traglienkeln ebenda. Auf der Vorder- und Rückseite stilisierte
Darstellungen eines Vogels und eines Hasen. Italienische Majolika,
in Gelb, Braun, Olivgrün und Manganviolett bemalt. Italien, erste
Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Porzellanteller, mit Blau unter der Glasur, Eot, Gold und Dunkel-
braun über der Glasur bemalt, mit stilisierten Blumenzweigen im
Fond und am flachen Band. Bordüre an der Eintiefung. Durch-
messer 23 Zentimeter. Japan, 18. Jahrhundert.
Apothekerkrug, mit löwenkopf förmigem Ausguß (lädiert), in Blau bemalt, auf
der einen Seite des Löwenkopfes eine leere Barockkartusche, von der
stilisierte vegetabilische Arrangements ausgehen. Auf der Ilück^^eite
stilisierter Blumenzweig. Den Fuß umläuft ein Blattfries, 20 Zenti-
meter hoch. Bayreuther Fayence. Erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Teller, fünfeckig, geschweift, in der Mitte ein quadratisches, stilisiertes
Pflanzeuornament, von dem fünf blaupunktierte Linien ausgehen,
welche die Fläche in fünf Felder teilen, deren jedes mit einem
kombiniert linear-vegetabilischen Ornament ausgefüllt ist. Farben :
Blau, Dunkel- und Mattgrün, Braungelb und Eisenrot. Am Boden
die Marke HF. Durchmesser 23 Zentimeter. Holitscher Fayence.
Mitte des 18. Jahrhunderts.
Ofenkachel, hoch, mit halbrundem Abschluß, gefleckte Glasur. In der Mitte
in schwachem Relief eine weibliche Gestalt in gräzisierendem Ge-
wand, welche in der vorgestreckten Linken eine Schale hält. (Die
Figur vergoldet.) Höhe 48, Breite 21 Zentimeter. Oberösterreich.
Anfang des 19. Jahrhunderts.
Geschenk.
Reiterstatuette der weiland Kaiserin Elisabeth von Oesterreich. Biskuit, der
Sockel glasiert, mit goldenen Rändern. 30 Zentimeter hoch. Wien
1859. (Zügel. Reitgerte, die Ohren und der Schwanz des Pferdes
abgebrochen.) (Geschenk der Frau Therese Müllner, Linz.)
Glas.
Anhauf.
Zylindrisches Glaskrügel mit Zinnreifen und Zinndeckel. An der Leibung in
bunten Emailfarben die Darstellung der heiligen Rosina (sitzend).
rechts und links von ihr je ein aufstrebender, stilisierter Strauch.
Höhe (samt dem Knauf des Zinndeckels) 17^ Zentimeter. Oberöster-
reich, zirka 1730.
Schalenglas (navicula) mit Fuß. Kristall, geschliffen. Die Schale achtpaß-
förmig, mit vier eingezogenen Feldern und halbrundem, fassetiertem
:)2
Au>j:nLi. i:uijie>ilili Helle Kaiulliuieu uiul ta.s.setierter iiotlus. Au der
riiiuleit Bodenflüche einjreschliffeue Ornamente. Höhe 12 Zentimeter,
unterer Durchmesser 103^ Zentimeter. Böhniiscli. Mitte des 18. Jalir-
Iiunderts.
Kelchglas, dünnwandig, mit flachgewölbter Fußsclieibe. geradem Stiel und
halbkugelförmiger Cupa. Venedig, 18. Jahrhundert.
Zyluidri.scher Glasbecher, vorn mit der Darstellung des heiligen Josef in
Schwarzlot färben bemalt, ovales Medaillon mit weißer Untermalung
auf der Innenseite des Gla,ses. Goldrankendekor. Höhe 13 Zenti-
meter. Durchmesser TM» Zentimeter. Ausklang der Scliapennalerei.
Überösterreich, 18. Jahrhundert.
Bauernglas, zylindrisch, vorn an der Leibung in Sehwarzlotmalerei auf weißem
Felde (letzteres innenseitig), in ovalem Medaillon das Brustbild des
heil. Aloisius im Chorrock. Höhe 15, oberer Durchmesser SMi Zenti-
meter. Alpenländi.sch, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Glasbär (sogenannter Schnapsbär), Scherzgefäß, der Mund und der Schwanz
als Ausguß behandelt. Am walzenförmigen Leibe gepreßte Ornamente.
Höhe 14, Länge 21^2 Zentimeter. Tirol, 18. Jahrhundert.
Goldglassilhouette, oval, mit der Darstellung eines jungen Mädchens mit der
Florhaube (Blindbortenliaube) zirka 1790. In schwarzpoliertem Holz-
rähmchen mit Bronzeblechrosetten an den Ecken. Eahmengröße
142 : 172 Millimeter.
Schneiderzunftglas, zylindrisch, auf einem weißen Schildchen in Emailfarben
ein Bügeleisen, eine Tuchschere, ein Zollstab und ein Zwirnknäuel
aufgemalt. Darüber und darunter ein Arrangement von stilisierten
Blumen. Ein ebensolcher Blumenzweig auf der Rückseite des Glases.
11^ Zentimeter hoch. Aus den österreichischen Alpenländern, An-
fang des 19. Jahrhunderts.
Glasbecher, zylindrisch, an der Wandung mit eingepreßten gotisierenden
Biedermeier-Ornamenten. Auf sechs volutenförmig aufgerollten fuß-
artigen Fortsetzungen aufruhend. An der Mitte der Leibung eine
ge.schliflfene Glaspaste mit eingelassenem Reliefbrustbild (Profil nach
links) Königs Friedrich Willielm TV. 07 Millimeter hoch. Bölmien.
Biedermeierzeit.
Flasche, plattgedrückt, henkellos. An den beiden Jireitseiten umgel)eii ein-
gepreßte Palmettenornamente das gleichfalls gepreßte Brustbild des
Erzherzogs Johann auf der einen, das steirische Wappen auf der
anderen Seite. An den Schmalseiten sind landwirtschaftliche Werk-
zeuge eingepreßt. Die figuralen Darstellungen in Blau und Rot,
Grün und Weiß gemalt. Beischriften: Erzherzog Johann B(aptist)
und Glasfab. k. k. priv. Ferner: Steyermark und 1840. Höhe
161A Zentimeter.
Glasbecher, konisch, mit der eingeschliffenen Darstellung der Fassade des
Ischler Badehauses in rechteckigem gelbgeätzten Felde. Darunter
„Andenken von Tschl". Die Fußplatte am Rande fassetiert. mit stern-
förmigem Schliff an der Bodenfläclie. 12 Zentimeter hocli. oberer
Durchmesser 10 Zentimeter. Böhmisch. Biedermeierzeit.
Ueberfangglas. weiß, mit rotem, kreisförmig au.Kgesclmitteiiem l'eberfang. Der
Mundrand vergoldet, am IJande der dicken Fußplatte ovale, aus dem
roten Ueberfang ausgeschnittene Ornamente. Höhe 12i/^ Zentimeter,
oberer Durehmesser 10 Zentimeter. Böhmisch, Biedermeierzeit.
Schatulle aus Glas, auf vier gleichfalls gläsernen, vergoldeten Löwenpranken
aufstehend. Die vier Seitenflächen sind mit Glasschnürchen dicht
belegt, auf der Außenseite des abhebbaren Deckels aufgelegte Spiralen
und Blumenornamente, in der Mitte eine aufgelegte Glaspaste, ein-
geschliffen „Anna". Aus Linz, Biedermeierzeit.
Geschenh.
Glasbecher, konisch, achtkantig, geschliffen. Die Wandung rot geätzt, der
obere Rand vergoldet. An den sechs Seitenflächen abwechselnd
Eauten und Blumensträuße in Gold und Silber. 12i/^ Zentimeter
hoch. Böhmen, Biedermeierzeit.
(Geschenk des Herrn Oberrechnungsrates Franz Selichar, Linz.)
Plastik.
Ankauf.
Wandfigur der Immakulata, mit dem rechten Fuß der Schlange das Haupt
zertretend. Die Linke ausgestreckt, die Rechte an die Brust gelegt.
Alte Vergoldung und Versilberung, die Augen aus gefärbtem Glas-
fluß eingesetzt. Höhe 97 Zentimeter. 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Muttergottesstatuette (Maria sitzend, rotes Kleid, blauer, goldgefütterter
Mantel, weißes Kopftuch, in der linken Hand eine Birne haltend,
mit der rechten das auf ihrem Schöße sitzende Jesuskind in langem
blauen Rock stützend). Wandfigürcheri. Holz, alte Bemalung und
Vergoldung. Höhe 16% Zentimeter. Oberösterreich, Mitte des
18. Jahrhunderts.
Der rechte Schacher, Holzfigürchen, bemalt. 12 Zentimeter hoch. Oberöster-
reich, Rokoko.
Der linke Schacher, Holzfigürchen, bemalt. 12 Zentimeter hoch. Oberöster-
reich, Rokoko.
Zwei Buchsstatuetten, Kopien von zwei Rittern aus der Hofkirche in Inns-
bruck (der eine davon König Artur von England). Höhe 18 Zenti-
meter. Oesterreich, Zeit der Romantik.
Geschenke.
Relief aus Masse, in alter Polychromierung, darstellend die sitzende und ihr
Kind stillende Madonna. Oberösterreich, erstes Drittel des 18. Jahr-
hunderts. In gleichzeitigem Rahmen.
(Geschenk des Herrn Heinrich Frühwirt.)
Elfenbeinstatuette eines nackten stehenden Knaben, mit erhobenem rechten
und gesenktem linken Arm (die Arme fehlen. Segnendes Jesukind).
Spuren alter Polychromie in der Mundöffnung und an den Augen.
Der vordere Teil der Fußplatte abgebrochen. Oberösterreich. 18. Jahr-
hundert. Höhe 251/^ Zentimeter.
(Leihgabe des Landes Oberösterreich.)
3
:;4
Malerei.
Ankauf.
Die Dreifaltigkeit*.säule in Linz. Gel auf Pappe, Bildgröße 62:40 Zeutimeter
(moderner Rahmen). Unter Benützung des bekannten Stiches gemalt.
Linz, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Deutscher oder österreichischer nazarenischer Maler in den Zwanzigerjahreii
des vorigen Jahrhunderts. Römische Bauern, die auf einem zwei-
räderigen Karren durch die Campagna fahren. Oel auf Leinwand.
Bildgröße 57:43 Zentimeter. Querformat. Alter Goldrahmen.
lulius Thaeter (1804 bis 1870), Münchener Schule. „Der Wilderer". Oel auf
Leinwand. Bildgröße 37 : 30*5 Zentimeter. Hochformat. In altem
Gold rahmen.
Johann Baptist Reiter (geb. in Linz 1813), Wiener Schule. „Die junge Eman-
zipierte". Brustbild in Oel auf Leinwand (lebensgroß). Bildgröße
79*5: 62-5 Zentimeter. Hochformat. In gleichzeitigem Goldrahmen.
(Angekauft aus einer Spende der Herren: Karl Franck, Walter
Franck, Hermann Hof mann, Richard Hof mann, Hans Hatschek,
Robert Weingärtuer und Julius Wimmer.)
Georg Geyer (geb. 1823 in Wien). „Waldbach", 1857. Oel auf Leinwand.
Bildgröße 56-5 : 45-5 Zentimeter. Querformat. In altem Goldrahmen.
Porträt (Halbfigur, nach vorn) einer alten Frau im bürgerlichen Kostüm der
Fünfziger] ahre des vorigen Jahrhunderts. Weiße gefaltete Haube,
dunkles Kleid, in den über der Brust gefalteten Händen ein Gebet-
buch und weißes Schnupftuch. Oval. Aquarell. In altem schwarz-
polierten Holzrahmen mit Bronzeeinlage. Aus Linz.
Josef Munsch (geb. 1838 in Linz), Münchener Schule. „Badende Mädchen'".
In Oel auf Pappe. 51.5:39.5 Zentimeter. Hochformat. In neuem
Gold rahmen.
Geschenhe.
Brustbild der Marianne Franul von Weißenthurn geb. von Sonneustein.
Gemalt von Anton Machek (1774 bis 1844), datiert 1812. Oel auf
Leinwand. 40:33 Zentimeter. In altem schwarzeingelegten Nuß-
rahmen.
Brustbild der Frau Margarete von Sonnenstein geb. Perle (Witwe des Josef
Ritter von Sonnenstein; sie starb 1824 63 Jahre alt). Geraalt zirka
1814 in Oel auf verzinntem Kupferblecli. 17^:14 Zfiitiiuot*>r. Tu
dunklem gebeizten Birkenrähmchen.
Pendant zu denl vorigen. Brustbild der Angelika von SoniHMisKMii (später
vermählt mit Ferdinand Wilhelm Bonora. Feldkriegssekretär des
k. k. venezianischen Generalkommandos).
Brustbild des Ferdinand Bonora, k. k. Feldkriegssekretär, 1819, als Bräuti-
gam. Oel auf Leinwand. 25 : 21 Zentimeter. In gleichzeitigem ver-
goldeten und geschnitzten Holzrahmen.
Gegenstück dazu von derselben Hand und in gleichem Rahmen, Brustbild d«M
Frau Angelika Bonora geb. Sonnenstein.
35
Brustbild der Frau Margarete Sonnenstein. Ovale Kopie auf verzinntem
Kupferblech von Nr. 2. 17:14 Zentimeter. In gleichzeitigem ver-
goldeten und geschnitzten Holzrahmen. Gemalt zirka 1820.
Brustbild des Josef Ritter von Sonnenstein, k. k. Gubernialrat in Linz.
Gegenstück zu vorigem.
Brustbild eines unbekannten jungen Mannes. In Oel auf Papier gemalt.
30:213^ Zentimeter. In gleichzeitigem vergoldeten Holzrähmchea
Signiert Ida C. Verona (?) 1845.
Gegenstück dazu. Brustbild einer jungen Frau. Signiert Ida C. V. 1845.
Brustbild der Margarete Edlen von Sonnenstein geb. Perle. Im Alter von
zirka 40 Jahren, mit einem Buch in der Linken. Oel auf Leinwand.
58 : 45 Zentimeter. In gleichzeitigem vergoldeten Holzrahmen. Gemalt
zirka 1800.
Brustbild des'Ferdinand Bonora in Oel auf Leinwand. 62:49 Zentimeter. In
gleichzeitigem vergoldeten Holzrahmen (beschädigt). Angeblich von
seinem Freunde Kriehuber im Anfang des 19. Jahrhunderts gemalt :
wahrscheinlich aber von der Hand eines italienischen Meisters.
Brustbild einer Frau von Sonnenstein, gemalt von Eduard Seelinger. Aquarell.
26 : 20 Zentimeter. In gleichzeitigem vergoldeten Holzrähmchen.
Ovale handkolorierte Daguerrotypie. Sitzbild der Margarete Sossay geb. Bo-
nora. In gleichzeitigem Goldrahmen, zirka 1850.
(Legat der Frau Marie von Sonnenstein, Linz.)
Graphik.
Geschenke.
Fünf Lithographien von Kriehuber, darstellend den Feldmarschall Radetzky,
den Orientalisten Hammer-Purgstall und drei unbekannte Persön-
lichkeiten.
Brustbild des Herrn Ritter von Sonnenstein, k. k. Gubernialrat. Lithographie.
Popin fecit 1818. (Legat der Frau Marie von Sonnenstein, Linz.)
Anhauf.
Linz von der Wasserseite. Aquarellierte Tuschfederzeichnung, etwa aus dem
Jahre 1820. 40:50 Zentimeter. Originalvorlage zu der Steinfeder-
zeichnung, die um diese Zeit im Verlage Trentsensky in Wien er-
schienen ist.
(Angekauft aus einer Spende des Herrn kais. Rates Laingruber.)
Bartolomeo Pinelli „Nuova Raccolta di cinquanta Costumi de Contorni di
Roma." Roma, 1823. (Radierungen, zwei Blätter fehlen.)
Waffen und Trachtenstücke.
Anhauf.
Stoßklinge eines sogenannten böhmischen Ohrlöffels (Eisen). Breit, blatt-
förmig, mit einer Mittelrippe. Gegen unten in einen runden Hals
3*
übergebend, der sieb al» J)iilie iuii^eUi. An die.^er ^et/eu nich beider-
seits kurze dreieckige Obreu an. Stark verrostet und am Rande
schartig. Länge 42 Zentimeter, Breite 12 Zentimeter. Deutsch,
15. Jabrbundert. (Aus Braunau.)
Lederner Baucbgürtel eines Schiffers aus dem Jahre 1762, reich ornamentiert
mit Stablstiften (in der Mitte die Schifferinsignien Boot, Bootshaken
und Ruder, darüber die Initialen J. N. F. K. R. J. Zu beiden Seiten
der Mitteldarstellung je eine stilisierte Tulpe und je eine stilisiert«?
Möwe). In den Ecken die Namen Mariae und Jesu und die Jahres-
zahl. Reiche Randbordüren. Linz 1762.
i\ .". niedere Frauenhaube aus Silberbrokat, mit Silberspitzen benäht und
mit Silberflinserln bestickt. Die schmale weiße Blindborte gegen dju
t^esicht zu fehlt. 1770 bis 1800.
Waffen, Uniformen, Trachtenstücke und Schmuck.
Geschenhe.
i4 t »w t'lii»'. 1» Pistolen und 2 Säbel.
(Geschenk des Herrn Siegmund Ehrentletzberoer.)
Russischer Feldmantel aus dem jetzigen Krieg.
(Spende des -f Herrn Hauptmannes Ladislaus Ritter Kozubowski
von Mora.)
Zwei Pfauenfedergürtel (schlecht erhalten).
(Geschenk des Herrn Karl Kralka.)
Zweispitz, schwarzer Filz, mit Samtbordüren verschnürt. 19. Jahrhundert.
Biedermeierkrawatte aus schw^arzer Seide.
(Geschenk der Frau Johanna Gärtner, Professorswitwe.)
Geldtäschchen, farbige Perlenstickerei (Blumenmuster), mit gepreßtem Bronze-
bügel. Oberösterreich, Biedermeierzeit.
(Geschenk des Fräuleins Karoline ^leindl.)
Ohrgehänge ir Tropfenform, renetianisches Miniaturmosaik (stilisierte Blumen-
sträuße und Rosetten). Anfang des 19. Jahrhunderts. Ancreblich
aus dem Besitz der Kaiserin Maria Luise.
(Geschenk des Fräuleins Adolfine l'reisinann.)
Volkskunde und Zunftwesen.
Ankauf.
Buchsblock (8:7 Zentimeter, 2^^ Zentimeter hoch) mit en miniature ge-
schnitzten Reliefmedaillons, je drei auf jeder Seite (Szenen aus dem
T-eben Jesu). Modelle für WjulisltossiVTMuiofii '' Ersto Hiilfte des
!••. Jahrhunderts. Aus Braunau
39 \N'achsausformungen (rot und rosa) von alten J.phzoltprniodollen in Brau-
nau. Ende des 17. bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Aus Braunau.
W'achsstöcke (in der Form von blumenverzierten Gebetbürhern oder von
Bienenkörben) aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
(Geschenk der Firma Estermanri. I in/, i
37
Monstranze, holzgeschnitzt, 30 Zentimeter hoch, bemalt und vergoldet, mit
Cherubim am Sockel und der Halbfigur Gott Vaters über dem Mittei-
rund. Oberösterreich, 18. Jahrhundert.
(Eingetauscht gegen eine Dublette.)
Brustbild des Sensenschmiedes Johann Georg Holzinger, gemalt 1822 von
Jakisch. In gleichzeitigem geschnitzten und vergoldeten Nußrahmen.
Bildgröße 71:55 Zentimeter.
Brustbild der Regina Holzinger geb. Schuswohlt, gemalt 1822 von Jakisch.
In gleichzeitigem geschnitzten und vergoldeten Nußrahmen. Bild-
größe 71 : 55 Zentimeter.
Farbige Zeichnung, darstellend den Vorraum eines großen oberösterreichischen
Bauernhauses, mit reichem, volkskundlich interessantem Detail.
23^^:32 Zentimeter. Anfang des 19. Jahrhunderts. In altem Ori-
ginalrahmen.
Ein auf rotem Plüsch mit Goldfäden gesticktes Zunftzeichen der Linzer
Glockengießer : Die beiden Löwen halten einen ovalen Rahmen, darin
die Glocke hängt, darunter die Buchstaben F. H. (Franz Hollederer).
Lieber dem Oval die Zunftkrone, unter ihm zwei gekreuzte Kanonen-
rohre. 19 : 23 Zentimeter. Linz, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.
(Tausch.)
Volkskunde.
Geschenhe.
Herzförmiges Amulett, in geschliffenes Glas und Silber gefaßt, die in bunten
Farben gemalte Darstellung einer Wallfahrtmadonna und des heiligen
Johann von Nepomuk auf der Rückseite. LTmrahmt von einem Silber-
filigranrähmchen. Oesterreich, Mitte des 18. Jahrhunderts.
Taufmedaille. In der Mitte eine in Guache gemalte Darstellung einer Tauf-
handlung in den Kostümen von etwa 1820, umgeben von einem in
Silber getriebenen, teilweise vergoldeten Rähmchen (Muscheln ab-
wechselnd mit Cherubim). Wien, Biedermeierzeit.
(Aus dem Legat Selichar, Linz.)
Verschiedenes.
Ankauf.
Perforierter versilberter Bronzebeschlag. Handgetrieben, von ovalem Umriß
(von einem Wolkenkranz umgebene Darstellung der Krönung Mariae).
Höhe 1414 Zentimeter, Breite 113^ Zentimeter. Oberösterreich,
17. Jahrhundert.
Fußwaschungsbecher, konisch. Der Mündungsrand gerippt, ebenso der Fuß-
rand. Vorn an der Leibung eingraviert der Doppeladler mit der
Jahreszahl 1831 und den Initialen F. I. A. J. H. B. R. (Franciscus
Primus Austriae Imperator Hungariae Bohemiae rex). An der Boden-
fläche die Marke: J. G. Stoll in Wien. Zinn. Höhe 142 Millimeter,
oberer Durchmesser 115 Millimeter. Wien 1831.
38
Geschenke.
Eine Mappe mit neun größtenteils auf die Familie Sonnenstein bezüglichen
Urkunden und Drucksachen.
Proklamation des Feldmarschalleutuauts Weiden, k. k. Gouverneur der Haupt-
stadt Wien, an die Bewohner Wiens am 12. November 1848.
Gravierte Kupferplatte. 11^:1^ Zentimeter, mit dem Ex libris eines J. J.
• A. von Gleichenmuth.
(Legat der Frau Marie von Sonuenstein, Linz.)
Ein Album von Photographien. (Aufnahmen aus dem Erzherzog Josef-Museum
in Olmütz.)
(Gresehenk Seiner k. und k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Josef
Ferdinand.)
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Gesche7ike.
Kupfererzgemisch, angeblich vom prähistorischen Bergwerk von Rabenstein
bei Ebensee. (Herr Oberlandesgerichtsrat L. Pauli, Gmunden.)
Schotterverkittung durch Pflanzen vom Grundlsee. (Frau Kamilla Bauer.)
Pferdezahn aus einer Schotterbank bei Gstatt a. d. Ybbs.
(Herr Batuk, Postunterbeamter, Linz.)
Knochenbruchstücke aus Mauthausen.
Mammutbackenzahn aus dem Füchselbach.
(Herr Baudirektor Kempf für die Bauleitung.)
Pferdezahn.
Lignitbruchstück.
Bruchstück eines Hippuriten.
Konkretion (röhrenförmig) eine Wurzel umhüllend.
Schale einer größeren und einer kleineren Terebratel aus Plesching.
Zwei Austernschalen aus Plesching. (Herr H. Pichert.)
Zellig angewitterter Kalk mit Schneckenhäusern aus Wels.
Zwei isolierte Schneckenhäuser aus demselben.
Sandstein mit Versteinerungen aus der Schartener Gegend.
(Herr Präparator Josef Roth, Wels.)
Zoologie.
Spenden.
Anthozoa.
Actinia t*quina L. Capo d'Istria. (Kustos Dr. Th. Kerschiier.)
Turbellaria.
Dendrocoelum lacteum Müller. Zizlau bei I>inz.
Polyceliß nigra Ehrenb. Zizlau bei Linz. i Kustos Dr. Th. Kerschner.)
39
Trematodes, Saugwürmer.
Monostomiiin mutabile Zed. Zwischen Luuge und Leber (Coelom?) von Fiilica
atra. L. (Herr Präparator Bernhard Stolz.)
Nematodes, Fadenwürmer.
Asearis lumbricoides L. (Herr Primarius Regierungsrat Dr. Brenner, Linz.)
Nematomorpha.
Gordius aquatieus L. Q. Kiesenhof bei L'^rfahr.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Oligochaeta.
2 Lumbrieulus variegatus Müll. Umgebung von Graz.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Hirudinea, Blutegel
2 Jlirudo medicinalis L. Blutegel. Umgebung von Linz.
Holobdella stagnalis L. (= Clepsine bioculata) mit Eiern. Umgebung von
Graz. (Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Crustacea, Krebse.
2 Argulus foliaceus L. ..Karpfenlaus" (parasitischer Krebs). Aus einem
Aquarium.
Calonie von Baianus balanoides L. Seepocken auf Mytilus edulis L., Mies-
muschel, festgesetzt. Nordsee, Borkum.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Acarina, Milben
Ixodes (ricinus) reduvius L. Zecke. L^mgebung von Linz.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Myriopoda, Tausendfüßler.
Scolopendra cingulata Latreille. Linz.
(Herr Präparator Bernhard Stolz.)
Insecta, Insekten
5 Aberrationen von Aglia tau L. (weißmanni Stdf., ferenigra Th. — Mieg.).
(Herr H. Huemer, Privat, Linz.)
76 Schmetterlinge in 55 Arten.
(Herr H. Kautz und Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
35 Kleinschmetterlinge. (Herr Postsekretär Dr. L. Müller, Linz.)
2 Apis mellifica L. Q (dreijährig). Bienenkönigin,
(Herr J. Brunmayr, Linz.)
40
2 Larven von Anthomyia canicularis Meig. Blumenfliege. Gefunden im Stuhl
eines Försters nach Genuß von Liptauerkä.se.
(Herr Sanitätsrat Dr. Hermann Reiß, Linz.)
. .. M i'ediculu? vestimenti Burm. Kleiderläuse von verwundeten Kriegern,
(Herr mag. pharm. E. Ritzberger, Linz.)
2 Larven \(.n Kristalis tenax L. L^mgebung von Graz.
- (Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Eine große Anzahl von verschieden gefärbten Kokons von Bombyx mori L.
von der früher bestandenen Seidenspinnerzucht in Oberösterreich und
eine Lithographie von Franz Honauer, dem Begründer der Seiden-
spinnerzucht in Linz. (Herr P. Kaspar Jurasek. O. C, Linz.)
Ankauf.
96 präparierte Raupen in 47 Arten.
97 präparierte Schmetterlinge in 53 Arten.
Großes Nest von Vespa vulgaris L. Urfahr.
Spenden .
Euthyneura.
Aplysia depilans L. Adria, Capo d'Lstria. (Kustos Dr. Th. Kersrhiier.)
Lamellibranchiata, Muscheltiere.
Anodonta rostrata Kokeil. Wörthersee, Kärnten.
Anodonta (Anodontites) cygnea L. (form, typica.). Czechowitz bei Bielitz,
Oesterreichisch-Schlesien.
ünio platyrhynchus Bossm. = Lokalform von L^nio pictorum L. Wörthersee,
Kärnten.
I nio batavus Lam. (Varietät.) Kärnten.
(Zool.-zoot. Institut der Universität Graz.)
ü Unio (unio) margaritiferus L. Feidaist bei Freistadt.
(Herr Lehrer Mayr, Linz.)
Anodontites (Anatina) cygnea L. Abfluß des Sarmüllerteiches in Schweig bei
Lambach. (Herr A. Lindinger, techn. Unternehmer, Lambach.)
Pissidium palidum (?) Gassies. (größere Anzahl). Almsee, seichtes Wasser
bei der Boot.shütte. (Herr Josef Zeitlinger. Leonstein.)
5 Anodontites (Anatina) cygnea L. Schacherteich bei Kremsmünster.
(Herr P. Leonhard Angerer, Kremsmünster.)
ö L'nio sp. Kapplingerbach bei Gunskirchen.
II Unio sp. Zeilingerbach, Gemeinde Edt bei Lambacli.
(Herr P. Eugen Eder, Katechet, Stift Lambach.)
-■> Unio margaritiferus L. Große Mühl bei Pürnstein.
(Herr Pastor J. Vollert, Pürnstein.)
I nir. sp. Wimsbach. Ortschaft Xeidharting, Gemeinde Wimsbach.
II. ti 1' Eugen Eder, Katechet, Stift Lambach.)
I» (l iiK. iiiici.i l.yniiiium pictorum L. Donauarm (Altwasser) bei Asten.
(Herr Richard Erhalt, Hörer an der nautischen Akademie.)
41
4 Unio sp. Kleine Zuflußbäche der Alm, Gemeinde Wimsbach.
5 Unio sp. Spöckerbach, Gemeinde Neukircheu bei Lambach.
(Herr P. Eugen Eder, Katechet, Stift Lambach.)
Echlnodermata, Stachelhäuter.
Asterias rubens L. Mit ausgestreckten Ambulakralfüßchen konserviert. Nord-
see, Borkum. (Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Asterias rubens L. Zwei Arme in Regeneration. Nordsee, Borkum.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Tunnicata, Manteltiere.
3 Ciona canina (0. F. Müll.). Kupf. Adria, Golf von Triest.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Pisces, Fische.
5 Chromis sp. (Süßwasserfisch). Deutschostafrika.
5 Chlarius sp. (Aalwels). Deutschostafrika.
(Herr Dr. Heinrich Mayer, Linz-Kirchham.)
2 Lebias calaritanus St. (Salinenfischchen). Salinengärten von Capo d'Istria.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Reptilia, Kriechtiere.
2 Chamaeleon dilepsis Leach. Lappenchamäleon. Deutschostafrika.
(Herr Dr. Heinrich Mayer, Linz-Kirchham. y
3 Emys orbicularis L. Sumpfschildkröte. (Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Ankauf.
Chamaeleon montium Buchh. ^ Bergchamäleou. Kamerun.
Tarentola mauritanica L. Mauergeko. Italien.
Lacerta agilis. Wolf, w' Zauneidechse.
Cylindrophus maculatus L. Walzenschlange. Zeylon.
Alligator mississippiensis Daud. Hechtalligator. Mississippi.
Crocosilus niloticus Laur. Nilkrokodil.' Kamerun.
Spenden.
Aves, Vögel.
2 Botaurus stellaris L. Q ad. Rohrdommel. Ungarn.
(Herr H. Drouot, Buchdruckereibesitzer, Linz.)
Bernicla leucopsis Bechst. ^ Weißwangige Gaus. Donauauen bei Alkoven.
Mergus albellus L. ^ ad. Kleiner Säger. Donauauen bei Alkoven.
Lestris buffoni Boie. Kleine Raubmöve. Doppel bei Leonding.
2 Perdix perdix L. p?" u. Q Kleinmünchen.
2 Buteo vulgaris L. Mäusebussard. Kleinmünchen.
(Herr Hermann Hofmann, Präsident der oberösterreichischen
Baugesellschaft, Linz.)
42
Oriolus galbula L. ^ ad. Goldamsel. Goldwörtb,
Galliuula chloropus L. ^ ad. Grüufüßiges Rohrhuhn.
Corvua monedula L. Q ad. Dohle. Goldwörth.
(Herr Otto Adler, Urfabr.)
Cypselus apus L. Q juv. Mauersegler. Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
Huticolia phoenicura L. ^ Gartenrotschwänzchen. Umgebung Linz.
(Herr J. Brunmayr, Linz.)
3 Corvus monedula L. 2 ^ juv. und 1 Q juv. Dohlen. Schloßruine Riedegg
bei Gallneukirchen. (Herr J. Bohuslaw, Landesbeamter, Linz.)
Fringilla coelebs L. Q ad. Buchfink. Linz.
(Herr Statthaltereirevident H. GföUner, Linz.)
Coracias garrula L. w" Mandelkrähe. Traunauen bei Traun.
(Herr J. Ziegler, Prokurist der Firma Enderlin, Traun.)
Cypselus apus L. ^ ad. Mauersegler. Urfahr.
(Herr Bernhard Stolz, Präparator, Linz.)
2 Cypselus apus L. Q ad. Linz.
(Herr Matthias Schachermayer, Kunstschlosser, Linz.)
3 Athene noctua Gray. 2 Q juv. und 1 ^ juv. Steinkauz. Urfahrwänd.
(Von einem Schlosserlehrling.)
Oriolus galbula L. Q Pirol. Rosental in Lustenau bei Linz.
(Herr Gustav Rehberger, Linz.)
Gecinus viridis L. Q Grünspecht. Dießenleiten.
Garrulus glandarius L. ^ juv. Eichelheher. Dießenleiten.
(Herr Kartarik, Kinobesitzer, Urfahr.)
Ciconia alba L. juv. Weißer Storch. Alkoven.
(Herr Amtsdirektor Dr. E. Weinmayr, Linz.)
Agapornis cana Gml. ^ ad. Grauköpfchen. Madagaskar.
Fringilla cynea Wls. w« Indigofink. Madagaskar.
Emberiza rutila Pall. w» ad. China. (Herr P. Benedikt Eder, 0. C, Linz.)
80 Vogelbälge aus Deutschostafrika,
(Herr Dr. Heinrich Mayer, Linz-Kirchham. — Werden erst
bearbeitet.)
Emberiza citrinella citrinella L. ^ juv. Goldammer. Linz.
(Herr Präparator Bernhard Stolz, Linz.)
Asio otus L. Q Waldohreule. Umgebung von Linz.
(Herr Generalkonsul Haupt Ritter von Hoechstetten, Linz.)
Colymbus cristatus L. <-?< ad. Im Hochzeitskleid, ^fattsee in Salzburg.
(Herr Dr. Kaspar Irresberger, Linz.)
Acaiitliis «^pinus L. ^ Zeisipr. Linz.
(Herr P. Benedikt Eder, 0. C, Linz.)
Tausch.
Gallinago media Frisch. Sumpfschnepfe. Perg.
Vanellus cayenensis. Sporenkiebitz. Paraguay.
Procnias sp. Glockenvogel. Südamerika.
Picuß sp. Specht. Südamerika.
Charadrias pluvialis L. juv. Goldregenpfeifer. Komotau, Böhmen.
43
'2 Totanus littoreus (glottis) L. juv. Heller Wasserläufer. Ennsfluß bei Enns.
Tringoides (Aetitis) hypoleueus L. Flußuferläufer. Doiiauaueu bei Urfahr.
Cerchneis tinninculus L. ^ juv. Turmfalke. Bucu, Rumänien.
Cerehneis vespertinus L. ^ Rotfußfalke. Gödöllö, Ungarn.
Cerchneis vespertinus L. med. Rotfußfalke.
Falco subbuteo L. med. Baumfalke.
Mergus albellus L. Q ad. Kleiner Säger. Donau bei Steyregg.
Clangula glaucion L. ^ Schellente.
Ankauf.
Tetrao tetrix L. ^ ad. Birkhahn. Kleinzeil.
Ciconia alba L. ^ ad. Storch. Heilham bei Urfahr.
Aetitis hypoleucos L. Flußuferläufer. Traunauen bei Ebelsberg.
Corvus monedula L. ^ ad. Dohle. Ebelsberg.
Lanius excubitor L. ^ ad. Großer Raubwürger. Ebelsberg.
Lanius collurio L. Q ad. Rotrückiger Würger. Ebelsberg.
Corvus monedula L. p? ad. Dohle. Ebelsberg.
Acrocephalus turdoides Meyer. ^ ad. Drosselrohrsänger. Ebelsberg.
Gypaetus barbatus. Lämmergeier. Kaukasus.
Numenius arquatus L. Q ad. Großer Brachvogel. Zizlau bei Linz.
Astur palumbarius L. Q ad. Hühnerhabicht; erlegt bei Ottensheim.
Turdus viscivorus viscivorus L. w" ad. Misteldrossel. Zwettl.
Turdus viscivorus viscivorus L. ^ Misteldrossel. Zwettl.
Turdus pilaris. Q Wacholderdrossel. Zwettl.
Turdus (iliacus auct.) musicus L. ^ Wein- oder Rotdrossel. Zwettl.
Accipiter nisus L. Q ad. Sperber. Igelmühle bei Rohrbach.
Syrnium aluco L. Q Waldkauz. Gallneukirchen.
Parus major major L. w» ad. Kohlmeise. Katzenau bei Linz.
Parus palustris communis. Baldenst. w» Sumpfmeise. Katzenau bei Linz.
Fulica atra L. ^ ad. Bleßhuhn. Urfahr, Steinwänd.
Parus major major L. ^ Kohlmeise. Donauau bei Linz.
Phasianus colchicus var. subalbidus J. Fr. N. ^ Fasan (lichte Varietät)
Gramastetten.
2 Turdus pilaris L. Q Wacholderdrossel. Zwettl.
Turdus pilaris L. ^ ad. Wacholderdrossel. Zwettl.
Fulica atra L. ^ Bleßhuhn. Donauau bei Heilham.
Spende 71.
Mammalia, Säugetiere.
Cervus dama Brook. ^ Damhirsch, weiße Varietät. Revier Greinburg a. D.
(Herzoglich sächsiche Forstverwaltung Greinburg a. D., ver-
mittelt durch Herrn Verwaltungschef Günther.)
Felis catus L. ^ Wildkatze. Ungarn. (Herr Professor Wichtl, Linz.)
Canis familiaris L. (Skelett.) Russischer Windhund.
(Herr Theodor Edenberger, Gaswerksdirektor i. R., Linz.)
44
T&lpa europaea L. /-^ Maulwurf. Mübllacken.
(Herr H. Gfölliier, Statthaltereirevident, Linz.)
Manus tricuspis Raf. Dreizack-Scliuppentier. Togo, Westafrika.
(Herr Staatsbahnrevident Wittek, Urfalir.»
2 Mus rattus L. ^ Hausratte. Zell bei Zellhof.
(Herr Oberlehrer J. Walther, Zell bei Zelllioi.i
15 Qeweihe vou Cervus elaphus L. ^ Edelhirsch.
6 Geweihe vou Cervus capreolus L. ^ Reh.
Geweih von Cervus capreolus L. ^ (sibirische Form).
2 Krickeln von Capella rupicapra L. Gemse.
(Vermächtnis des Herrn Oberpostkontrollors E. Munganast, Linz.)
2 Muscardinus avellanarius L. ^ (Herr P, Benedikt Eder, 0. C, Linz.)
Myoxus glis L. Q Rottenegg. (Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
Neomys milleri Motaz. w» Dießenleiten, Urfahr.
(Herr Präparator Bernhard Stolz.)
Neomys milleri Motaz. Q Dießenleiten, Urfahr.
(Kustos Dr. Th. Kerschner.)
2 Kopf Skelette von Hippopotamus amphibius L. (juv.) Flußpferd.
Halicore dugong Quov. u. Gaim. (Kopfskelett.) Dugong.
Kopfskelett von Felis leo L. Löwe.
(Herr Dr. Heinrich Mayer, Liuz-Kirchhani.i
Plecotus auritus L. ^ Ohrenfledermaus.
(Herr Amtsdirektor Dr. E. Weinmayr.i
Foetorius pusillus Aud. u. Bachm. ^ Wiesel.
(Herr Präparator Bernhard Stolz.)
Sciurus vulgaris L. Q juv. Eichhörnchen. Wasserleitungsbehälter in Urfahr.
(Herr Kartarik, Kinobesitzer, Urfahr.)
Herpestes sp. Manguste. Deutschostafrika.
Nyctinonnis sp. Deutschostafrika.
Lonchorina sp. Deutschostafrika.
(Herr Dr. Heinrich Mayer, Linz-Kirchham.)
Tausch.
4 Citellus citellus L. Ziesel. W'eißwasser, Böhmerwald.
Anlcaiif.
Lutra vulgaris Erxl. (^ ad. (Hellbraune Varietät.) Fischotter. Mühlviertel.
Erinaceus europaeus L. ^ Igel. Ebelsberg.
Mart«s foina Briss. Q ad. Steinmarder. Steyregg.
Foetorius pusillus Aud. u. Bachm. ^ Wiesel. Zwettl.
Bücherei.
Folgende Herren haben dem Miiseinn von ihnen verfaßte Werke und
Broschüren gespendet:
AtergovivH J. L., Dr. ^Die Plarrkirelie St, Georgen im Allei«iJiui ;
lUittersdorff Philipp Freiherr von, k. u. k. Rittmeister, Ottensheim (Archi-
45
valieu des treilierrlich von Blittersdorffschen Archives) ; Dachler Anton, Wien
(Die Besiedlung um die österreichische, steirische und ungarische Grenze.
Verschanzungen in Niederösterreich und den Nachbarländern. Hexen- und
Gespensterglaube. Beschaffung von Modellen der Bauernhaustypen Oester-
reiehs. Bürgerliches Aufzugsmaschinen. Die schwarze Schnur. Der Hahnen-
schlag. Opferhaufen. Das Bauernhaus in Niederösterreich und sein Ursprung.
Fragebogen zur volkskundl. Erforschung in Niederösterreich) ; Ginzherger A.,
Dr., Wien (Blätter für Naturkunde und Naturschutz) ; Groller Maximilian von,
k. u. k. Oberst i. P., Wien {Bericht über die im Jahre 1913 in Lauriacum
ausgeführten Grabungen) ; Hamann Otto, Dr., Michaelnbach (Maler Johann
Huber. Zur Enthüllung seiner Gedenktafel in Waizenkirchen) ; Keißler Karl
roti, Dr., Wien (Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora in Oberösterreich) ; Poeschi
Josef, Dechant, Peilstein (Johann Eberhard Nidhard, ein Kardinal und Staats-
mann aus Oberösterreich) ; Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Kremsmünster
(P. Beda Planks Fluchtreise 1805 — 1806) ; Priesner H., Urfahr (Beitrag zu
einer Thysanopteren-Fauna Oberösterreichs und Steiermarks) ; Reinecke Paul,
Dr., München (Die spätkeltischen Viereckschanzen in Süddeutschland) ; Sekker
Franz, k. k. Oberst i. P. (Oberösterreichische Ortsnamen) ; Strauß Franz,
Dr., k. k. Professor (Führer für Lehrausflüge zum Geschichtsunterricht II) :
Zihcrmayr Ignaz, Dr., Landesarchiv-Direktor (Die Legation des Kardinals
Nikolaus Cusanus und die Ordensreform in der Kirchenprovinz Salzburg)
etc. etc.
Ferner bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern, Broschüren,
Landkarten u. dgl. die Herren : Seine kaiserliche und königliche Hoheit der
durchlauchtigste Erzherzog Josef Ferdinand, k. u. k. Armeekommandant;
Benesch Ludwig, kais. Bat; Commenda Hans, Regierungsrat; Droiiot Hans,
ßuchdruckereibesitzer ; Görner Karl Ritter von, Dr., Chefredakteur; Helletz-
gruher Josef, Vizebürgermeister; Isling Max, Buchhändler; Mittermayr Karl,
Dr. ; Richard Alexander, Direktor, München ; Rieder Hans, Braunau a. I. ;
Scazigino J ., k. u. k. Major; Weiß August, Wien; Wimmer Julius, Präsident
der Allgemeinen Sparkasse, Gesellschafter der Buchdruckerei J. Wimmer ;
Winkler Friedrich, Rechnungsdirektor etc. etc.
Von Behörden, Schulen, Körperschaften u. dgl. haben folgende ihre
Veröffentlichungen gespendet : Akademie für Musik und darstellende Kunst,
Wien; Allgemeine Sparkasse, Linz; Ar'beiter-Unfallversicherungs-Anstalt, Salz-
burg; Bank für Oher Österreich und Salzburg, Linz; Bischöfliches Ordinariat,
Linz: Carnuntumverein, Wien; Domhauverein, Linz; Gemeinderat, Linz;
Handels- und Geicerhekammer, Linz ; Kaufmännischer Verein, Linz ; Katho-
lischer Preßverein, Linz ; Landesausschuß, Linz ; Landes-Br andschaden-V er-
sieh er iingsan st alt, Linz; Landes -Geiverhemuseum, Stuttgart; Landeskulturrat,
Linz; Landes-Tierschutzverein, Linz; Landtvirtschaftsgesellschaft, Linz;
Museen: Bremen, Breslau, Cassel, Dresden, Eger, Frankfurt a. M., Hamburg,
Köln, Krakau, Leipzig, Posen, Schäjding, Steyr, Stuttgart und Weimar;
Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien ; Oherösterreichischer Gewerhe-
verein, Linz ; 0 est er reichisches Museum für Kunst und Industrie, Wien ; Puhlic
Library, Neuyork; Reichsrat, Wien; Sparkassen: Kirchdorf, Leonfelden, Linz,
Steyr, Urfahr; Staatsgewerheschule, Linz; Staats-Realgymnasium, Linz; Stadt-
Hhliothek, Winterthur ; Turngau für Ob er Österreich und Salzburg; Turnverein,
Linz: Zentralausschuß des Verbandes oberösterreichischer Feuericeliren u. v. a.
4(5
Der Zii^aiig von Druckwerken der wissenschaftlichen Institute und
j^elehrten Gesellschaften, mit denen das Museum im Tauschverkehr steht, wird
\<'ii 'ahr zu Jahr umfangreicher.
An Tages- und Wochenblättern wurden der Bibliothek seitens der be-
treflfenden Zeituugsverlage unentgeltlich zugewendet : „Ave Maria", „Bauern-
führer", „Deutscher Älichel'*, Linzer ..Tages-Post". „Linzer Tierfreund". „Linzer
Volksblatt", „Linzer Zeitung", „Mühlviertler Nachrichten", ..Neue Warte am
Inn", „Volk.sbote", „Welser Zeitung".
Der Ankauf von Büchern beschränkte sich auch im Berichtsjahre haupt-
sächlich auf die für die Referenten der einzelnen Abteilungen erforderlichen
Werke.
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lilHIHHI!H!lllllllilli!lMl!lllllllllil';=
74. Jahres - Bericht
des
Museum Francisco -Carolinum.
riebst der 67. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
Österreich ob der Enns,
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Linz 1916.
Verlag- des Vereines: „Museum Francisco-Carolinum".
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Druck von J. Wimmer
Gesellschaft m b. H., Linz
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llinilMliMlllllilllHIIIHIIIIIIIIHIinillll!IIIIIHIIIIIIIII'lllllMlllililllllillllllllliiilllllilllillllllllllliiH{N|f;i|lilill[iniH{li[ll|li|||||||ii;iij[H^
Die Mitglieder des Tereiues haben das Recht,, die Bibliothek unter
den Bestimmungen der Bibliotheksorduung auch außerhalb des Museums (gegen
Entrichtung der Zusenduugsgebühr bei Versendung au andere Orte) zu be-
nützen und für ihre Studien und Forschungen die tunliehste Unterstützung
des Museums in Anspruch zu nehmen. Den Mitgliedern wird für ihre Person
freier Eintritt an den für den Besuch festgesetzten Tagen gewährt; überdies
können sie einen Block mit zehn Eintrittskarten zur freien Verfügung zum
Preise von 2 K an der Tageskasse beziehen. Der Jahresbericht wird jedem
Mitgliede unentgeltlich und frankiert zugesendet.
74. ^ahres-Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum
riebst der 67. Lieferung
der
Beiträge zur Landeskunde
von
Österreich ob der Enns.
Linz 1916.
Verlas: des Vereines: „Museum Francisco-Carolinum'-.
Druck von J. Wimmer Gesellschaft m. b. H., Linz.
Inhaltsangabe.
•
Verwaltungsbericht.
Tschusi zu Schmidhoffen Viktor Ritter von: Übersicht der Vögel Oberöster-
reichs und Salzburgs.
Franz Hauder: Beitrag zur Mikrolepidopteren-Fauna Oberösterreichs. Schluß,
Für Form und luhalt der Aufsätze sind die Herren Verfasser ver-
antwortlich.
Verwaltungsbericht.
Die Ausstellungs- und Sammeltätigkeit des Museums wurde
im Berichtsjahre durch die Ungunst der Zeitumstände und die
militärische Einberufung des Direktors erheblich beeinträchtigt.
Die schon im vorigen Jahresberichte angekündigte Aus-
stellung ,,Der Krieg und die Kunst'' , welche am Pfingstmontag
eröffnet wurde (vergleiche über sie den ausführlichen Bericht
in „Kunst und Kunsthandwerk'', Juniheft 1915), vereinigte einen
großen Teil dessen, was der Weltkrieg im Kunstgewerbe und in
der Graphik Österreichs und Deutschlands an bedeutsamen und
wertvollen Sjiiegelungen bis dahin gezeitigt hatte. Neben der
aktuellen Keramik Wien-Gmundens und Berlins (königliche
Porzellan-Manufaktur) und den Vivatbändern Österreichs und
Deutschlands, neben den auf den Krieg und seine Anführer sich
beziehenden Produkten der deutschen und österreichischen Me-
dailleurkunst und den schönen nordböhmischen Kriegsgläsern
und Textilien (welch letztere schon in der Ausstellung des Öster-
reichischen Museums in Wien zu sehen gewesen waren) enthielt
unsere Ausstellung vor allem sehr viel Graphik. Das W^ichtigste,
was der farbige Holzschnitt und die Lithographie in Wien,
München, Berlin und anderwärts an künstlerischen Kriegs-
aktualitäten hervorgebracht hatte, war hier zu sehen. Die Aus-
stellung, die bis zum 3. Oktober geöffnet blieb, erfreute sich
namentlich in militärischen Kreisen des regsten Interesses. Eine
Peihe der ausgestellten Objekte (vor allem die vollständige Serie
der Vivatbänder und die künstlerisch bedeutsamsten unter den
IMedaillen) ging in den dauernden Besitz des Museums über.
Das im November v. J. übernommene Museum der Diözese
Litiz konnte nach der Adaptierung des für die neue Sammlung
bestimmten Saales im zweiten Stockwerk, nach Vollendung der
erforderlichen Maler- und Tischlerarbeiten und der Aufstellung
der Sammlung am 3. Oktober 1915 eröffnet werden. Durch die
Einverleibung des Diözesanmuseums ist das Museum Francisco
Carolinum um eine Sehenswürdigkeit ersten Kanges bereichert
worden. Der mächtige Flügelaltar von St. Leonhard vom Jahre
1509 und die vier bemalten Flügel des einstigen gotischen Altars
in der Pfarrkirche Eggeisberg vom Jahre 1481 haben in der
doch gewiß sehr bedeutenden altdeutschen Skulpturen- und
Tafelbildersammlung des Museums nicht ihresgleichen. Diesen
und anderen gotischen Schnitzereien und Tafelmalereien des
Diözesanmuseums ist die Haupt wand des Saales XIII ein-
geräumt, während an den übrigen Wänden die zum größten
Teil aus den Pfarrkirchen Neukirchen am Walde, St. Georgen
bei Tollet, St. Thomas bei Waizenkirchen, Kefermarkt, Garsten,
Gleink und Schörfling stammenden barocken Skulpturen und
Gemälde des Diözesanmuseums ihre Aufstellung fanden. Gerade
diese in ihrer alten Bemalung und Vergoldung meist vorzüglich
erhaltenen Werke der Barockzeit bilden eine wesentliche Er-
gänzung und Bereicherung der nach dieser Richtung noch sehr
lückenhaften Sammlungen unseres Museums. Es sei an dieser
Stelle mit warmem Danke erwähnt, daß unser schönes Diözesan-
museum in erster Linie dem eifrigen Kunstsinn des hochwür-
digen Herrn Ordinariatskanzlers und päpstlichen Protonotars
Balthasar Scherndl seine Entstehung zu verdanken hat^ unter
dessen Obhut es sich bis zur Überführung aus dem Bischofhof
in Linz nach Gleink auf das erfreulichste entwickelt hatte. Das
Verzeichnis der Gegenstände des Diözesanmuseums, welche vom
Museum Francisco Carolinum bekanntlich unter Eigentumsvor-
behalt des hochwürdigsten bischöflichen Ordinariats übernom-
men wurden, ist im Berichte über die Vermehrung der Samm-
lungen abgedruckt. Die darin angeführten kleineren Gegen-
stände der kirchlichen Kunst, die vorläufig verwahrt werden,
werden (und zwar in Schaupulten) erst dann zur Aufstellung
jeelangen, wenn sich ihre Zahl vergrößert haben wird.
Wenn der Bericht über die Vermehrung der Kunst- und
kunstgewerhlichen Sammlungen nicht so schlecht abschneidet,
als es von vornherein zu erwarten gewesen wäre, so ist dies auch
heuer wieder in erster Linie der verständnisvollen Hilfsbereit-
schaft privater Gönner unseres Institutes zu verdanken.
Spenden eines ungenannten Gönners sowie der Herren Karl
Franck und Julius Wimmer ermöglichten den Ankauf einiger
5
hervorragender oberösterreichischer Keramiken und damit eine
Avertvolle Bereicherung jener kunstgewerblichen Sammlungs-
abteilung, welche gerade für unser Kronland mit seiner be-
herrschenden Stellung innerhalb der älteren österreichischen
Keramik so wichtig ist. Die interessantesten dieser Neuerwer-
bungen sind ein barocker Figurenofen in Gestalt eines knienden
und betenden Kapuziners (wohl Steyrer Arbeit, Spende des
Herrn Museunispräsidenten Julius Wimmer) und ein grün-
glasiertes oberösterreichisches Eenaissance-Waschbecken (Spende
des Herrn Karl Franck). Ein datierter Hafnerkrug mit be-
sonders prachtvoller Glasur (aus Aigen-Schlägi, Spende eines
ungenannten zeigt, daß die Kunst der Renaissanceglasuren
von unseren Ofenhafnern bis tief ins 18. Jahrhundert hinein
geübt wurde. Auch durch Ankäufe aus Museumsmitteln konnte
die keramische Sammlung vermehrt werden.
Unter den neuerworbenen Gläsern sei insbesondere auf das
schöne Barockglas mit einer farbigen Darstellung des ehemaligen
Benediktinerstiftes Garsten und der Andacht des heil. Benedikt
zur heil. Jungfrau mit dem Heiland hingewiesen.
Die Abteilung der Porträts erscheint um die charakteri-
stischen Brustbilder eines Benediktiners aus dem Jahre 1830
und einer Dame in der Tracht um 1850 vermehrt; der Maler
ist in beiden Fällen unbekannt.
Die für uns höchst wertvolle Erwerbung eines aus den
Jahren 1852 und 1853 stammenden Reiseskizzenbuches des ober-
österreichischen Malers Johann Huber (geb. 1813, gest. 1889 in
Waizenkirchen), dessen Andenken die Museumsdirektion durch
eine Gedächtnisausstellung (wie die früheren für Alois Greil
und Job. Bapt. Wengler) zu ehren gedachte, welche aber infolge
Ausbruches des Krieges unterbleiben mußte, wurde mit Hilfe
einer Spende durchgeführt. Der Band enthält auf 94 Blättern
eine Fülle der entzückendsten, mit hartem Bleistift gezeichneten
und teilweise leicht aquarellierten Naturaufnahmen aus Heidel-
berg, Stettin, Franzensbad und München (Landschaften, Städte-
ansichten, Baumstudien, Kostümstudien, Porträts) und stammt
just aus jener Zeit, als Huber, der Maler feinsinniger und von
Stifterscher Poesie erfüllter Landschaftsminiaturen, als Zeichen-
lehrer der künftigen Kaiserin Elisabeth einen Teil des Jahres
in Possenhofen am Starnberger See verbrachte.
Ein Legat des weiland k. k. Militär-Oberrechnungsrates
6
Franz Selichar, der schon zu Lebzeiten insbesondere die numis-
matische Abteilung mit reichen Gaben aus dem Nachlasse seiner
Gattin bedacht hatte, vermehrte unsere Sammlung- von Bieder-
meier-Schmuckstücken um einige kennzeichnende Proben. Der
Sammlung künstlerisch verarbeiteter Metalle ist vor allem ein
mit perforiertem und graviertem Zinn reich montierter Holz-
daubenhumpen, das zünftige Trinkgefäß eines oberösterreichi-
schen Bierbrauers, und ein in der von Blümelhuber wieder-
belebten Stahlschnittechnik verziertes Eokokobügeleisen (vermut-
lich aus Steyr), sowie ein großer silberner Pokal vom Jahre
1863 (Spende der Frau Anna Wagner in Linz) zugewachsen.
Die Abteilung modernen 'österreichischen Kunstgewerhesi
konnte im Berichtsjahre leider nur um einen auf einen Ent-
wurf Professor Josef Hofmanns zurückgehenden farbigen Leder-
intarsiaeinband der Wiener Werkstätten, der seinerzeit auf der
„Bugra'" aus dem Hoftiteltaxfonds angekauft worden war. ver-
mehrt werden.
Die Tätigkeit der infolge Ablebens des höchst verdienst-
vollen Referenten Herrn Johannes Arndt verwaisten numis-
7natischen Abteilung beschränkte sich im Berichtsjahre auf die
Erwerbung und Auslegung der wichtigsten und künstlerisch
wertvollsten, auf den Weltkrieg bezughabenden Medaillen, der
verschiedenen Lagergeldtvpen usw. ; auch hiebei wurde das
Museum durch private Gönner und Spender (insbesondere die
Herren Dr. Karl Beurle, Präsident der ,, Sezession" F. Schmutzer
in Wien und Julius Wimmer ^ sowie die Österreichische Lände r-
hanh in Linz usw.) wirksamst unterstützt.
Die Ankäufe für die Bibliothek (Referenten Verwaltungs-
räte Franz Sekker und Dr. Weinmayr) mußten sich auch im
Berichtsjahre auf die für die Referenten der einzelnen Ab-
teilungen erforderlichen W^erke beschränken. Es fanden 1248
Entlehnungen gegen 1960 im Vorjahre statt.
In der zoologischen Abteilung (Referent Kustos Dr. Kersch-
ner) wurde die Inventarisierung der gesamten Schausammlung,
die Insekten ausgenommen, beendet und ein vollständiger Zettel-
katalog angelegt; überdies wurden sämtliche Präparate, auch der
niederen Tiere, mit Nummern bezeichnet. Diese äußerst zeit-
raubende Arbeit war begünstigt durch das Kriegsjahr, das eine
regere Sammeltätigkeit nicht zuließ. Die Bälgesammlung (Säuge-
tiere und Vögel) wurde um 111 Stück vermehrt. Durch einen
glücklichen Zufall konnten seltene Vertreter der paläarktischen
Ornis durch Vermittlung des Ornithologen Viktor Tschusi Bitter
zu Schmidhoffen erworben werden. Unter diesen Vogelbälgen
«ind nicht nur bei uns seltene Gäste, sondern auch Stücke, die
in unserer Heimat als ausgestorben gelten. Interessant sind bei
■dieser Kollektion einige Unterarten der bei uns vertretenen
Vögel. Die Bälgesammlung, die bisher im Keller aufbewahrt
w^erden mußte, konnte im Erdgeschoß in geeigneter Weise unter-
gebracht werden. Die Inventarisierung der gesamten zoologischen
Abteilung ergab folgenden Stand:
Säugetiere: Stopf präparate und dermoplastische Arbeiten
(die Gruppen als eine Nummer): 157 Stück. Skelette: 76 Stück.
Geweihe und sonstiges: 34 Stück. Vögel: Stopf präparate, Ske-
lette und Gelege: 947 Stück. Nester: 67 Stück. Eeptilien:
137 Stück. Amphibien: 37 Stück. Fischpräparate: 14 Stück.
Niedere Tiere, ohne Insekten und Conchylien: 249 Stück. Con-
«chylien: 432 Stück.
Obwohl in der Schausammlung infolge Raummangels die
Präparate so gedrängt aufgestellt wurden, daß die einzelnen
Gruppen nicht mehr zur Geltung kommen können, war es nicht
y.u umgehen, 24 Säugetier-, 172 Vögel- und 63 sonstige Wirbel-
tierpräparate in einem recht ungünstigen Räume zu deponieren.
Der von Viktor Ritter von Tschusi im Jahre 1885/86 über
die ornithologische Sammlung hergestellte Zettelkatalog mit wich-
tigen Fundortsangaben war trotz eifrigster Nachforschungen
nicht mehr aufzufinden, hingegen konnte der im September 1905
von Dr. E. Guggenherger abgeschlossene Katalog, der leider
wenig Fundortsangaben enthielt, als Grundlage benützt werden.
Auch heuer war es möglich, eine größere Anzahl von Fundorts-
^angaben aufgestellter Präparate zu ermitteln. Die vielfach ge-
änderten systematischen Bezeichnungen der einzelnen Tierformen
wurden in umfassender Weise berücksichtigt. Diese Arbeiten
sind noch nicht abgeschlossen. Für die Vogelsammlung wurden
die Namenzettel der Schaustellung mit Fundortsangabe und
Verbreitungsgebiet nach der heute geltenden Nomenklatur ge-
schrieben und zum Druck vorbereitet. Die Sammlung von Daten
für das oberösterreichische Fundbuch wurde eifrig fortgesetzt.
Es sei mit Vergnügen festgestellt, daß eine größere Anzahl von
Herren durch wertvolle Beiträge diese interessante Arbeit tat-
kräftig förderte. Die Fundortsangaben aus den alten Jahres-
8
berichten des Museums wurden, soweit die zweifellos richtige
Bestimmung der Tiere angenommen werden konnte, ebenfalls
in den Fundbuchskatalog eingereiht.
Da im Hinblick auf die großen Kosten die Aufstellung
einer Fischsammlung nicht so schnell durchführbar erscheint,
wurde mit dem Linzer Aquarien verein Fühlung genommen, um
durch seine Mithilfe den Museumsbesuchern eine Anzahl ein-
heimischer Fische lebend zeigen zu können. Es wurden 24 Be-
hälter am Südgange des Erdgeschosses aufgestellt. Die Gläser
stellte der Aquarienverein zur Verfügung, um die Bepflanzung
und Einrichtung machten sich die beiden Mitglieder des ob-
genannten Vereines Fräulein Titze und Herr Plate sehr ver-
dient. Die Fische wurden anfänglich zum Teil vom Linzer
Aquarienverein beigestellt, teils vom Kustos mit Unterstützung
des Fischmeisters in St. Peter, Herrn Langwieser, gesammelt.
Die Aquarien, die von unserem Präparator Herrn B. Stolz mit
Verständnis instand gehalten werden, erscheinen eingebaut und
sind mit höchst einfachen, aber sehr wirksamen Heizvorrich-
tungen versehen worden. Der Standplatz erwies sich für Be-
lichtung und Beobachtung der Tiere als sehr günstig gewählt.
Es werden nur einheimische Fische aufgestellt.
Der Verein für Höhlenkunde in Linz hatte in Räumen der
•Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz am Pöstlingberg
seine Sammlungen an Höhlentieren und Gesteinen ausgestellt.
Es zeigte sich nun, daß die Feuchtigkeit in den Ausstellungs-
lokalen vielen Tierpräparaten und Knochen auf die Dauer zum
Verhängnis werden würde. Es gelang nun, den Verein für
Höhlenkunde und die Tramwaj- und Elektrizitäts-Gesellschaft
zu bewegen, jene Präparate, die durch die Feuchtigkeit am
meisten leiden würden oder schon gelitten haben, in einer
eigenen Aufstellung im Museum unterzubringen. Dazu kamen
noch neun Kisten bisher nicht aufgestellten Materials von
Höhlenfunden aus dem Besitze des Vereines für Höhlenkunde
imd eine ansehnliche Kollektion von Mineralien aus den öster-.
reichischen Salinen, alten Grubenkarten, prähistorischen, histo-
rischen und modernen Salinenwerkzeugen usw., die das k. k.
Finanz-Ministerium seinerzeit dem Verein für Höhlenkunde
gespendet hat. Unter anderen weist diese Sammlung gegen
1000 Stück Knochen auf, die teils aus steirischen Höhlen, weiter
aus krainischen Höhl engebieten und nicht zuletzt aus Knochen-
fuiiden der oberösterreichischen Höhlengebiete stammen. Am
meisten A^ertreten sind Knochen des Höhlenbären (Ursus spe-
laeus BL). Alle Knochen mit Ausnahme der weniger aus-
geprägten Knochenfragmente wurden vom Kustos bestimmt und
zur Aufstellung vorbereitet. Sehr wertvoll sind bei diesen Samm-
lungen die vom verstorbenen Landesgerichtsrat Gaunersdorf er
lind Herrn mag. pharm. Ritzher g er gespendeten Herbarien. Eine
Sammlung der Höhlenkäfer enthält die seltensten Stücke. Eine
große Bereicherung der Höhlenfauna und der morphologisch
interessanten Höhlengesteine erfolgte durch die Sammlungen des
Herrn Bevidenten G. Lahner anläßlich seiner Einberufung im
Sommer 1915 an die Südwestfront. Mit Ausnahme der Höhlen-
käfer wurde das gesamte Material an Höhlentieren vom Kustos
bestimmt. Wir sprechen auch an dieser Stelle dem Verein für
Höhlenkunde und Herrn Revidenten G. Lahner, Vorstand der.
Linzer Sektion, den herzlichsten Dank aus, der auch Herrn
Oberoffizial Max Priesner gebührt, der in entgegenkommendster
Weise die Präparation der Höhlenkäfer ausgeführt hat.
Wertvolle Spenden, die in systematischer Reihenfolge an-
geführt werden sollen, kamen uns im Berichtsjahre zu (Spenden
an Insekten werden an anderer Stelle mitgeteilt) : Eine größere
Anzahl Unionen (Flußmuscheln) von unserem eifrigen Man-
datar Herrn P. Engen Eder, Katechet, Stift Lambach; eine
große Serie einheimischer Conchylien mit teilweise großen
Seltenheiten von Herrn Schulleiter Theodor Berger, Kimpling
bei Neumarkt-Kallham ; eine Sammlung von Meeresconchylien
aus der Bucht von Ajaccio, Korsika, vom Kustos Dr. Theodor
Kerschner; Herr P. Benedikt Eder, O. C. Linz, stellte sich auch
im heurigen Jahre mit einer großen Anzahl exotischer Vogel-
bälge ein ; Herr Gustav Graf Schmddegg, Verwaltungsrat des
Museums, spendete einige oberösterreichische Raubvögel; eine
weitere Kollektion in Oberösterreich seltener Vögel verdanken
wir Herrn Roth, Präparator in Wels ; eine erfreuliche Bereiche-
rung stellt die Spende einer bei uns als Brutvogel zu den Selten-
heiten gehörigen Reiherente durch Herrn Eichmeister Watzinger
in Gmunden dar; durch Vermittlung Seiner Durchlaucht Fürst
Hitgo Windischgrätz gelangten wir in den Besitz zweier Bisam-
ratten; Herr Präparator Josef Roth in Wels spendete weiter eine
kleine Fledermaussammlung, von Tieren oberösterreichischer
Herkunft. Durch einen namhaften Betrag, den Herr Präsident
10
J. Wimmer der zoologischen Abteilung zur A-'erfügung stellte,
konnte der Ankauf eines Steinbock- und eines Luchsskelettes er-
folgen, wodurch besonders die Bestinuuung der Knochen aus
dem Besitze des Vereines für Höhlenlvunde wesentlich ermög-
licht wurde. Allen Spendern gebührt der herzlichste Dank für
die Förderung des heimischen Institutes und seiner wissenschaft-
lichen Arbeiten.
An wesentlichen Ankäufen sind zu erwähnen: Eine Vogel-
balgsammlung seltener paläarktischer Vögel durch Vermittlung
des Salzburger Ornithologen Viktor Ritter von Tschusi; ein
bei Obermühl an der Donau geschossener Flamingo und ein
bei Gunskirchen erlegter sibirischer Wanderfalke (Falco pere-
grinus calidus Lath.).
Die Parasitensammlung konnte erfreulicherweise stark vor-
mehrt werden. Die Handbibliothek wurde ausgestaltet. Natur-
wissenschaftliche, im besonderen zoologische Gutachten wurden
des öfteren erstattet. Die Sammlungen wurden auf das ein-
gehendste und wirksamste durch Nitrobenzol (Mirbanöl) und
Globol desinfiziert. Dabei half Herr Gymnasialschüler Gschwendt-
ner auf das tatkräftigste.
Größere Präparationsarbeiten konnten in Erwartung der
Einberufung des Präparators zum Militärdienste, die auch im
August erfolgte, nicht in Angriff genommen werden und es
mußte im besonderen die Aufstellung der Damhirschgruppe, die
wir Herrn Verwaltungschef Günther in Greinburg verdanken,
einstweilen zurückgestellt werden. Trotz allem wurden aber eine
größere Anzahl kleinerer Gruppen vom Präparator in einwand-
freier Weise angefertigt.
Erwähnt sei noch, daß der Kustos Dr. Theodor Kerschner
in der Zeit von Februar bis Juni 1915 als Lehrkraft für Zoologie
und Botanik an drei Tagen der Woche am Staatsgymnasium in
Wels Unterricht erteilte.
Der Keferent der entomologisclien Ahfeiliing (Vorwaltungs-
rat Franz IJauder) hat ein Tableau mit Spannerraupen auf
Zweigen in Schutzstellung und ein weiteres mit sitzenden
Schmetterlingen als Beispiele der Schutzfärbung und Schutz-
form zusammengestellt. Eine größere Anzahl Hymenpteren
wurde Herrn Dr. Rudow in Naumburg a. S. und eine größere
Anzahl Chalcididen Herrn Dr. Ruschka in Wien zur Bestimmung
übersandt. Letztere sind noch nicht zurückgekommen. Dieses
11
iinselinliche Material aus Oberösterreich verdankt das Museum
<]em Mandatar Herrn Hans GföUner, der auch die Ordnung- der
Panzersellen Insektentafeln vornahm.
In der botanischen Ahteilung (Referent Verwaltungsrat
Franz Wastler) wurden behufs Konservierung der reichhaltigen
l^xsiccatensammlung die im 73. Jahresberichte angeführten, als
notwendig bezeichneten Arbeiten vom Referenten in Angriff
genommen und zum größten Teile durchgeführt.
Die mineralogiscli-geologisclie Ahteilung (Referenten Vize-
präsident Regierungsrat Commenda und Verwaltungsrat Doktor
König) mußte im Berichtsjahre die Erwerbungen mangels ent-
sprechender Mittel fast gänzlich einstellen.
Vom Referenten Regierungsrat Commenda wurde die Auf-
stellung der dynamischen Sammlung im Kasten 115 vollendet.
Die Sammlungen des Museums und die Sonderausstellung
wurden im Jahre 1915 von 14.744 Personen, darunter 2880
Schülern und 5058 Soldaten, besucht. Schüler- und Soldaten-
besuche waren unentgeltlich. Die Besuchszahl ist zwar gegen
jene des Vorjahres um 2844 gestiegen, muß aber noch immer
als verhältnismäßig gering bezeichnet w^erden. Wohl mit Recht
hat der uns unbekannte Verfasser der im „Linzer Volksblatt^'
vom 12. Dezember 1915 unter dem Titel ,, Werke der Klein-
plastik im Linzer Museum^^ erschienenen Notiz den Ausspruch
getan: ,,Wir Linzer und Oberösterreicher wissen eigentlich viel
zu wenig, welche Kunstschätze unser Museum birgt."
Dem Vereine gehörten am Ende des Berichtsjahres 541
ordentliche ^litglieder an.
Die Zahl der Mitglieder ist gegen jene des Vorjahres leider
um 28 zurückgegangen. Dieser Rückgang ist zum größten Teile
auf Sterbefälle zurückzuführen.
Die Neueintritte waren gering, w^as wohl eine Folge des
Weltkrieges ist.
Im Verwaltungsrate haben sich folgende Änderungen er-
geben :
Am 7. April 1915 starb Herr Karl Feilerer; derselbe ge-
hörte unserem Vereine seit 1883 als Mitglied an und war seit
dem Jahre 1901 Delegierter des Gemeinderates der Landeshaupt-
12
Stadt Linz im Verwaltungsrate. Als solcher hat er die Interessen
des Museums im Gemeinderate stets wärmstens vertreten.
Am 30. April 1915 kam uns die Trauernachricht zu, daß
an^ 28. April Herr Johannes Arndt in Karlsbad, wohin er sich,
zum Kurgebrauche begeben hatte, verschieden ist.
Herr Johannes Arndt gehörte seit dem Jahre 1905 dem
Vereine und seit 1909 dem Verwaltungsrate als Mitglied an. Er
führte in langjähriger, mühevollster Arbeit eine durchgreifende
Neuordnung der reichhaltigen Münzen- und Medaillensammlung
aus, die er überdies durch zahlreiche glückliche Ankäufe zu ver-
mehren wußte. Besonderes Augenmerk w^andte er dem ober-
österreichischen Münz- und Medaillenwesen zu, das in unserer
Sammlung nunmehr nahezu erschöpfend repräsentiert ist.
Sehr verdient machte er sich auch durch die reichliche Aus-
legung der Medaillenbestände, welche nach Ländern und ■ unter
kunstgeschichtlichen Gesichtspunkten geordnet, ein auch künst-
lerisch sehr anziehendes Studienmaterial darbieten.
Wir werden beiden Verstorbenen stets das ehrenvollste Ge-
denken bewahren.
Herr Josef Huster, Präsident der Bank für Oberösterreich
und Salzburg in Linz, Landtags-Abgeordneter etc. etc., wurde
neugew^ählt.
Für die Subventionen, w^elche unserem Vereine seitens des
Staates, des Landes, der Stadt Linz und der Allgemeinen Spar-
kasse in Linz zuteil geworden sind, sprechen wir auch an dieser
Stelle unseren ergebensten Dank aus.
Ebenso danken wir auch allen jenen wärmstens, welche
durch Spenden oder sonst irgendwie dem Museum ihr Interesse
und Wohlwollen bekundet haben.
Daß sich die finanzielle Lage des Museums trotz der größten
S])arsamkeit, die in allen Zweigen herrschte, auch im Kriegs-
jahre 1915 nicht bessern konnte — unsere Bankschuld betrug
laut Eechnungsabschlusses am 31. Dezember 1915 K 9634 —
bedarf wohl keiner näheren Erörterung.
r— lllr-
-^TTT-
Rechnungsabschluß
für das
Jahr 1915,
14
Soll
A. Kasse-
0«
10
An Kasßestand
„ ]\Iitgliederbeiträgen
„ Eintritt und Garderobegebühren
„ Führererträgnis
„ Bucherlös
„ Zinsen der Wertpapiere
„ ,, „ ,, 1 Pensionsfonds) . . . .
„ Subventionen:
a) des Staates K 10.000* —
b) „ Landes „ 10.000-—
c) der Stadt Linz „ 3.000-—
d) ,, Allgemeinen Sparkasse . . ,, 3.500'—
„ Spenden:
Herr Karl Franck, Fabrikbesitzer . K 100 —
Julius Wimmer, Präsident des
Museums Francisco - Carolinum „ 408' —
Ungenannt ,. 437* —
., Entnahme der Bank für Oberösterreich und
Salzbursr
K
1.404
4.649
1.276
113
88
1.266
116
26.500
945
29.702
66.061
72
59
80
02
40
09
62
Linz, am 1. Jänner 1916.
15
Konto 1915.
Haben
O
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Per Gehalte ^
„ Beamten-Penßionsanstalt
,, Krankenkasse
,. Dienstkleidung
„ Ankäufe für die Sammlungen
„ Bibliothek
„ Buchdruckerreehnungen
,, Buchbinderrechnungen
„ Zinsen :
a) an die Sparkasse K 100'—
b) ^ ., Bank für Oberösterreich
und Salzburg „ 20*09
„ Bankeinlagen
„ Sparkasse-Einlagen (Pensionsfonds)
„ Postsparkasse-Einlage
„ Hauserhaltung
„ Wasserzins
„ Steuern
„ Gewölbewache
,. Telephon
„ Versicherungen
., Spesen :
a) Kanzleiauslagen K 879-14
h) Diverse Auslagen „ 947-02
„ Kassestand
A'
21.656
459
251
370
2.612
968
1.427
44
120
28.071
116
167
3.683
52
147
100
85
1.153
1.826
2.749
66.061
03
83
61
48
06
09
65
Ol
89
52
86
16
43
62
Eduard Saxinger
VerwaltuDgsrat und Kassier.
Hans Drouot
RechnuDgsrevisor.
Siegmund Ehrentletzberger
Kechnungsrevisor.
16
B. Bilanz-Konto
i K
A. Museum.
I. Aktiva.
Wertpapiere :
Ä' 25.000 4Vio°/o Notenrente, a 81-80 . . . .1120.450
.. 4.800 40/0 Notenrente, ä 78-60 ' 3.772
400 40/0 Silberrente, a 78-60 i 314
164
479
•200 4V,o"/o Silberrente, a 82-20 . . . .
Zinsen bis 1. Jänner 1916
Bargeld
Postsparkasse-Einlage . . .
II. Passiv a.
Guthaben der Bank für Oberösterreich und Salz-
burg
Stand am 31. Dezember 1915 .
B. Pensionsfonds.
Wertpapiere:
K 2000 4%o"/o Notenrente, ä 81*80
., 800 4% Noteurente, ä 78-60
Zinsen bis 1. Jänner 1916
Sparkasse-Einlage
Stand am 31. Dezember 1915 .
25.181
2.749
167
28.097
9.634
18.463
20
43
Ol
64
64
1.636 j -
628 I 80
40 33
2.305
2.724
5.029
13
15
28
Ehren -Präsident:
Seine Exzellenz
Dr. Qandolf Graf Kuenburg
k. k. Minister a. D.. k. u. k. wirklicher Geheimer Rat, Senatspräsident de.>
k. k. Obersten Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Ritter de^
Ordens der Eisernen Krone I. Klasse, Ehrenmitglied des Museums.
Personalstand
am 1. Jänner 1916.
I. Die Mitglieder des Verwaltungsrates.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident :
W i m m e r Julius. Gesellschafter der Firma J. Wimmer Gesellschaft ni.
b. H., Präsident der Allgemeinen Sparkasse in Linz (Ehrenmitglied
des Museums), Offizier des Franz Josef-Ordens.
Präsident-Stellvertreter ;
Commenda Hans, k. k. Regier Liugsrat, Direktor der k. k. Staats-Ober-
realschule in Linz, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, Korrespondent der geologischen Reichsanstalt, Referent für
Oberösterreich der Erdbeben-Kommission der Akademie der Wissen-
schaften, Fachreferent für Mineralogie und. Paläontologie (Ehren-
mitglied des Museums),
Hauder Franz, Oberlehrer an der Knabenvolksschule
Referent für die entomologische Abteilung.
H u s t e r Josef, Kaufmann, Präsident der Bank für Oberösterreich und
Salzburg, Offizier des Franz Josef-Ordens, Landtags-Abgeordneter.
König Anton, Dr., k. k. Gymnasial-Professor in Linz, Referent für die
geologisch-mineralogische Abteilung.
^ewald Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkammer.
N i c o 1 a d o n i A 1 e x a n d er. Dr.. Hof- und Geriphtsadvokat in Linz.
18
O b e r w a 1 d e r Oskar, Dr., Sekretär der k. k. Zentralkommission für
Denkmalpflege in Linz.
Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
R up e r t s be r ger Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von St. Florian,
Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige
treue Dienste.
Sames Josef, Inspektor der k. k. Staatsbahnen, Referent für Lineensia.
Saxinger Eduard, Kaufmann, Kassier.
Schmidegg Gustav, Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D.,
Schloß Leonstein.
Schnopfhagen Franz, Dr. med., Direktor der oberösterreichischen
Laudes-Irrenanstalt in Niedernhart, Landes-Sanitätsrat, Referent für
die zoologische Abteilung.
Sekker Franz. k. k. Oberst d. R., Bibliotheks-Referent.
Straßmayr Eduard, Dr., Landesarchiv-Adjunkt.
W a s 1 1 e r Franz, k. k. Schulrat, Professor d. R., Referent für Botanik.
Weidinger Gustav, Zahnarzt.
Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor der Allgemeinen Sparkasse,
Sekretär, Bibliotheks- und Hausreferent.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterriclit.
R o s s i Anton, Hof rat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone und des
Franz Josef-Ordens.
C. Delegierte des oberösterreichischen Landesausschusses.
Krackov^^izer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarchivar d. R., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (IIT. Sektion).
Ottenweller Rudolf, fürstl. Starhembergscher Güterdirektor, Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgerichtsrat, Landesaussehuß, Reichsrats-
Abgeordneter etc.
Zibermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs in Linz, Konservator
der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
D. Delegierter des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz.
Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, Landeshauptmann-
Stellvertreter, Landesausschuß, Gemeinderat der Landeshauptstadt
Linz, Komtur des Franz Josef-Ordens.
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
Wildmoser Richard, Privat (Ehrenmitglied des Mu.seums).
19
II. Rechnungsrevisoren.
73 r o u o t Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbuchdruckerei Jos. Feichtingers
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Ehrentletzberger Sieg m und, Kaufmann.
III. Sammlungsrevisoren.
Haupt Franz Ritter von Hoechst atten, Generalkonsul etc.
Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Realschul-Professor.
N e w e k 1 o w s k y Max, k. k. Finanzsekretär.
IV. Beamte.
Direktor: Ubell Hermann, Dr., Konservator der k. k. Zentralkommissiou
für Denkmalpflege (I. und II. Sektion), korrespondierendes Mitglied
des k. k. österreichischen archäologischen Institutes, Referent für
Archäologie und die kunstgeschichtlichen Abteilungen, Obmann der
kunsthistorischen Sektion.
Kustos: Kerschner Theodor, Dr. phil.
Kanzleiadjunkt: Zeche nterlda.
V. Sonstige Angestellte.
Präparator : Stolz Bernhard.
Tischler: Brunmeier Josef.
,, Winter Johann.
Portier : Hackl Johann.
Diener : Grüner Johann.
„ N e n i n g Ignaz.
30
Mandatare.
1882 Herr Almoslechner Hermann, Oberpostmeister in Perg, Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
190t „ Bachofen v. Echt A. K. Freiherr, Wien.
1904 „ Brunswik Romeo de Korompa, k. k. Oberingeuieur in Wien.
1897 „ Denk Karl, Dr., praktischer Arzt in Scharnstein.
1915 „ Eder Eugen, P., Katechet, Stift Lambach.
1890 ,, Engl Isidor, k. k. Obersteiger i. P. und Besitzer des Silbernen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Hallst^tt.
1870 „ Fuchs Theodor, Dr., Privatdozent für Paläontologie an der k. k.
Universität in Wien.
1898 „ Gallois Ludwig v., Fabrikdirektor in Kleinmüucheu, Besitzer des
Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
1912 „ Gföllner Johann, Statthalterei-Reehnungsrevident.
1900 „ Guggenhcrger Edmund, Dr. med., St. Georgen a. d. G.
1913 „ Günther Alfred, herzoglich sächsischer Forstinspektor und Verwal-
^' tungschef, k. k. Leutnant i. d. Ev., Mitglied des Landwirt-
schaftsrates im k. k. Ackerbau-Ministerium, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Besitzer der großherzoglich Toscauaschen gol-
denen Verdienstmedaille für Wissenschaft, Kunst und Lite-
ratur, Offizier des königl. bulg. Zivil Verdienstordens, Besitzer
der königl. rum. Medaille für Wissenschaft und Kunst „Bene
meriti" I. Klasse, Ritter des herzogl. sächs. Ernest. Haus-
ordens, Besitzer der Herzog Karl Eduard-Medaille etc.. Schloß
Greinburg bei Grein.
1907 ,, Hofhanns Jakob, Oberförster in Großraming.
1905 „ Huemer Hans, Privat in Linz.
1882 ., Jeglinger Karl, k. k. Hofrat i. P.,. Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
1905 ,, Kautz Hans, k. k. Oberingenieur im Eisenbahn-Ministerium in
Wien.
1915 „ Kloiber Josef, k. k. Postkontrollor.
1880 Koch Friedrich, Superintendent und evang. Pfarrer in Gmunden.
Besitzer des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
1882 „ Köttl Karl, Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. Kr. in Lambach.
1907 „ Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
1916 „ Lahner Georg, Revident der k. k. Staatsbahnen in Linz.
1882 „ Mathes Karl Ritter v., k. k. Hof rat i. R., Komtur des Franz Josef -
Ordens. Ritter des Ordens der Eiserneu Krone III. Kl. etc.
in Linz.
1897 „ Melnitzky Karl, Bergingenieur in Graz.
1912 „ Neweklowsky Ernst, Ingenieur der k. k. Statthalterei.
1882 „ Poth Julius v., Postmeister in Althpira.
1885 „ Preen Hugo v., Kunstmaler und Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege in Osternberg bei Braunau.
21
1903 Herr Richard Alexander, Direktor der Süddeutschen Verlagsanstalt in
München.
1882 ,, Roßmann J. G., Oberpostmeister und Besitzer des Goldenen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr. in Mauerkirchen.
1897 ., Schraml Karl, k. k. Oberbergrat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
1899 ,, Seyrl Hugo, Gutsbesitzer in Schloß Starhemberg.
1902 „ Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
Verzeichnis der Mitglieder.
A. Ehrenmitglieder.
Herr Kenner Friedrich v., Dr., k. k. Hof rat, Direktor der Münzen-, Medaillen-
und Antikensammhmgen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Mitglied der
kaiserl. Akademie der Wissenschaften und der bildenden Künste in
Wien, der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege etc. etc. in
Wien. (Ernannt am 4. August 1874.)
., Reiter Edmund, kais. Rat, Ehrenmitglied der entomologischen Gesell-
schaft in Berlin, korresp. Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften
und entomolog. Vereine des In- und Auslandes in Paskau (Mähren).
(Ernannt am 30. November 1875.)
Seine Exzellenz Wilczek Hans Graf, Frei- und Bannerherr zu Hultschin und
Guttenland, k. u. k. Geheimer Rat und Kämmerer^ Mitglied des
Herrenhauses, Kurator des k. k. österreichischen Museums für Kunst
und Industrie etc. etc. (Ernannt am 22. März 1882.)
Seine Exzellenz Gautsch Paul Freiherr v. Frankenthurn, Dr., k. k. Minister-
präsident a. D., k. u. k. Geheimer Rat, Mitglied des Herrenhauses etc.
in Wien. (Ernannt am 16. Mai 1893.)
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat, Besitzer
des Großkreuzes des Ordens der Eisernen Krone, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Statthalter für Oberösterreich a. D. etc. in Salzburg.
(Ernannt am 16. Mai 1895.)
Herr Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl. in Graz. (Ernannt am 16. Mai
1895.)
Seine Exzellenz Kuenhurg Gandolf Graf, Dr., k. u. k. Geheimer Rat, Senats-
präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P., Ritter
des Ordens der Eisernen Krone I. Kl. etc. in Salzburg. (Ernannt
am 16. Mai 1895.)
Herr Handel- Mazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Generalmajor d. R. etc. in
Linz. (Ernannt am 16. Mai 1895.)
., Htache Guido, k. k. Hof rat i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
IIL KL, Kommandeur des tun. Nischan-Iftihair-Ordens, Mitglied der
ungarischen geologischen Gesellschaft in Budapest und der natur-
historischen Gesellschaft .,Ises" in Dresden, Direktor der k. k. <;eo-
logischen Keichsanstalt in Wien. (Ernannt am 18, Mai 1899,)
Herr Steindachner Franz, k. k. Hof rat, Ritter des Leopold-Ordens, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone, Komtur des Franz Josef -Ordens m, d, St.,
Phil.-Dr., wirkl. Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften,
Intendant des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien etc. etc.
(Ernanut am 21. Mai 1901.)
„ Wimmer Julius, Buchdruckerei-Besitzer, Offizier des Franz Josef-Ordens,
Präsident der Allgemeinen Sparkasse in Linz. (Ernannt am 10. ^lai
1905.)
„ Commenda Hans, Kegierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberreal-
schule etc. (Ernannt am 5. März 1908.)
„ Wildmoser Richard, Privat. (Ernannt am 18. März 1909.)
„ Kränzt Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direktion
für Oberösterreich und Salzburg. (Ernannt am 18. März 1909.)
Seine Durchlaucht der reg. Fürst Johann von und zu Ldechtenstein in Wien.
(Ernannt am 27. März 1912.)
Herr Hauser Johan^x, Landeshauptmann, Reichsrats- Abgeordneter, Konsisto-
rialrat, päpstlicher Hausprälat, Komtur des Franz Josef-Ordens mit
dem Stern etc. (Ernannt am 20. Mai 1914.)
„ Schlegel Josef, Dr., k. k, Landesgerichtsrat, Landesausschuß, Reichsrats-
und Landtaffs-Abgeordneter etc. (Ernannt am 20. Mai 1914.)
B. Korrespondierende Mitglieder.
1914 Herr Günther Alfred, herzoglich sächsischer Forstinspektor und \'er-
waltungschef, Ritter des Franz Josef-Ordens etc. etc.
1902 „ Hackel Alfred, Dr. phil., Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium
in Wien.
1885 „ Hackel Eduard, k. k. Gymnasial-Professor i. R. in Attersee.
1903 „ Mayr Selastian, P., Regierungsrat, Direktor des k. k. Gymnasiums
im Stift Kremsmünster, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes mit der Krone.
1873 „ Meindl Konrad, Abt des Chorherrenstiftes Reichersberg, Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
1888 „ Redtenhacher Josef, Professor am k. k. Elisabeth-Gymnasium in
Wien.
1873 „ Rupertsherger Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von Sankt
Florian, Pfarrvikar in Ebelsberg. Besitzer der EhrenmedailU-
für 40jährige treue Dienste.
1885 „ Schnürer Franz, Dr., Direktor der Allerhöchsten Privat- und
Familien-Bibliothek Seiner Maje.stät, Ritter des Franz Jo.sef-
Ordens etc.
1886 „ Tschusi Viktor Ritter von und zu Schmidhoffen,* Präsident des
Komitees für ornitholog. Beobachtungs-Stationen in Oester-
reich-Ungarn etc. in Hallein.
23
C. Wirkliche Mitglieder.
Die Mitglieder, bei welchen eine Ortsangabe fehlt, sind in Linz wohnhaft.
Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
Josef Ferdinand, k. u. k. Generaloberst, Oberstinhaber des 45. In-
fanterie-Eegiments, Ritter des Goldenen Vlieses etc. etc.
Herr Ackerl Josef, reg. Chorherr und Kustos der naturhistorischen Samm-
lungen in St. Florian.
„ Alhel Franz, Lehrer I. Kl. an der Kaiser Franz Josef-Schule.
Frau Althann Karola Gräfin.
Herr Altwirth Theodor, k. k. Hofrat in Wien.
„ Angele Theodor, Ingenieur.
„ Asenstorfer Franz, Professor und Bibliothekar, Chorherr des Stiftes
St. Florian.
Seine Durchlaucht Auersperg Franz Fürst, k. u. k. Kämmerer etc., Herr-
schaftsbesitzer in Wien.
Seine Durchlaucht Auersperg Karl Fürst, Mitglied des österreichischen Herren-
hauses etc., Herrschaftsbesitzer in Wlaschim.
Ihre Durchlaucht Auersperg Eleonore Fürstin, geb. Gräfin Breunner, k. u, k.
Sternkreuzordens- und Palastdame in Wlaschim.
Herr Bachleitner Leopold, P., Kooperator in Grünau.
,, Bahr Hermann, Schriftsteller in Salzburg.
„ Baumgartner Anton, Kaufmann.
„ Baumgartner Max, Kaufmann.
,, Baylaender B., Fabrikinspektor.
., Becker Karl, Buchbinder.
Benesch Ludivig, Privat, kais. Rat, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege.
Berger Franz, Dechant in x\ltenfelden, Korrespondent der k. k. Zentral-
kommission für Denkmalpflege.
,, Berger Leopold, Verwalter der Frauenklinik.
,, Berger Theodor, Schulleiter in Kimpling, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege.
., Berndl Raimiiyid, k. k. Übungsschullehrer.
„ Beurle Karl, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter etc.
„ Beyer Andreas Franz, Kaufmann, Ritter des Franz Josef-Ordens,
Reichsrats-Abgeordneter, Gemeinderat.
Bihliotheks- Kommission Braunau am Inn.
Herr Bichler Franz, geistlicher Rat, Irrenhaus-Seelsorger in Niedernhart.
„ Binder Eduard, Bergingenieur i. P.
Binder Heinrich, Chefredakteur, Ritter des Franz Josef -Ordens.
., Binder Karl, k. k. Statthalterei-Vizepräsident d. R., Komtur des Franz
Josef-Ordens m. d. St. etc.
Biowski Julius, städt. Baurat.
Bittinger Andreas, Direktor an der Kronprinz Rudolf-Mädchenbürger-
scluile.
,, Blittersdorff Philipp Freiherr von, k. u. k. Rittmeister a. D,, k. u. k.
Kämmerer etc., Ottensheim.
M
Herr Blum Heinrich, Privat.
„ Blumaucr Friedrich, Fabrikbesitzer.
„ Bohdanoicicz Franz, Landesbeamter.
,, Böheim Josef, Uhrmacher.
„ ^ Böhm Wendelin, Direktor der ., Kreditreform'*.
„ Bondy Oskar, Großindustrieller in Wien.
„ Boschan Lonis Ritter v., Gutsbesitzer iu Achleiten.
Brau nau St a dtgemeinde-
Herr Brenn Stephan, Kooperator.
„ Brenner Alexander, Med.-Dr., Regierungsrat, Obersanitätsrat, Primar-
arzt des Allgemeinen Krankenhauses, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone und des Franz Josef-Ordens.
„ Breuer Michael, k. k. Hofrat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
,, Brunner Eduard, Oberbeamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Buchmair Rupert, Konsistorialrat, Dechant in Frankenmarkt, Korre-
spondent der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
,, Buchmayr Franz, Direktor der Mädehenbürgerschule in Lustenau.
„ Bukoicansky Johann, Sieb- und Gitterfabrikant.
,, Burggaßer Karl, Professor an der Handelsakademie.
„ Buschmann Ayiton, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
., Castel Emmerich van de, Dr., k. k. Hofrat, Vorstand der k. k. Post-
uud Telegraphen-Direktion in Linz, Ritter des Leopold-Ordens.
Seine Exzellenz Chlumccky Johann Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat,
Minister a. D., Mitglied des österreichischen Herrenhausfes etc. in
Wien.
Herr Chotek Wolf gang Graf, k. k. Hof rat und k. u. k, Kämmerer, Ritter des
Leopold-Ordens.
Christ Ludwig, Privat, kais. Rat.
Commenda Hans, Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Oberieal-
schule, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Commenda Ludwig, Schulleiter in Margarethen bei Linz.
Crenneville Franz Graf Folliot de, k. u. k. Kämmerer und Oberst-
leutnant a. D., Gmunden.
Czedik Hermann, k. k. Oberpostrat.
Czcrny Leander, Abt von Kremsmünster, Komtur des Franz Josef-
Ordens.
Czerwenka Ludwig, Bankdirektor.
Davis Gustav, Großgrundbesitzer, Hohenlehen bei Hollenstein a. Ybbs.
Denk Karl, Med.-Dr., Sanitätsrat, Augenarzt, Ritter des Franz Josef-
Ordens.
„ Dcuhler Josef, k. k. Gymnasial-Professor d. R.
Frau Dierzer v. Traunthal Paulinc, Private, Besitzerin dos Elisabeth-Ordens
II. Kl.
Herr Dierzer Ritter v. Traunthal Josef, Dr., Fabrikbesitzer.
„ Dinghofer Franz, Dr., Bürgermeister der Landesliauptstadt Linz. Reichs-
rats- und Landtags-Abgeordneter.
Jiirnhofer Adalhcrf, k. k. Oberüuauzrat, Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
25
Herr Dohlingcr Max, Dr., Privat.
„ Dohrctsherger Alois, Herrenkleidergeschäfts-Iuhaber.
,, Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hof buehd ruckerei Jos. Feichtingers
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes m. d. K.
Frau Diirckheim • Montmartin Franziska Gräfin, Herrschaftsbesitzerin in
Hagenberg.
Herr Dihcklieim-Montmartin Georg Friedrich Graf, k. u. k. Kämmerer, Land-
tags-Abgeordneter, Landesausschuß, Herrschaftsbesitzer in Hagen-
berg.
Frau Dürrnherger Olga, Hof- und Gerichtsadvokatens-Witwe.
Herr Dicorzak Hans, Gutsbesitzer, Landtags-Abgeordneter, Schloß Aisters-
heim.
„ Dicorzak Josef, Schneidermeister.
,, Eherl Franz, Oberrevident der k. k. Staatsbahnen.
„ Eherstaller J., Dr., Spezialarzt.
Frau Eder Matthissa, Apothekerswitwe.
Herr Eder Johann Michael.
., Edlinger Franz, Bankdirektor, Offizier des Franz Josef-Ordens.
Eferding Sparkasse der Stadt.
Ef er ding Stadtgemeinde.
Herr Effenlterger Anton, Dr., k. k. Regierungsrat, Direktor der Handels-
akademie d. R.
,, Eggerer P. Marian, Bibliothekar und Archivar des Stiftes Schlierbach.
„ Ehrentletzherger Siegmund, Kaufmann.
„ Ehrl Friedrich, Dr., Arzt.
,, Eihensteiner Florian, Schuldirektor in Pabneukirchen.
„ Eigl Adolf, k. k. Senats-Präsident d. R., Besitzer des Ritterkreuzes des
Leopold-Ordens.
,, Eigl Alois, Kaufmann.
„ Elßler Hermann, k. u. k. Oberleutnant d. R.
,> Eltz August Graf, k. u. k. Kämmerer, Herrschaftsbesitzer in Tillysburg,
Landtags-Abgeordneter.
„ Emerstorfer Karl, k. k. Landesgerichts-Präsident.
Enderlin Geirüder, Druckfabrik und mechanische Weberei, Aktiengesellschaft,
Traun.
Herr Endlweher Johann, k. k. Regierungsrat in Wien.
„ Enenkl Adolf, Privat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone.
Enns Musealverein „Lauriacum".
Enns Stadtgemeinde.
Enns Sparkasse der Stadt.
Herr Esser Hermann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Landtags-Abgeordneter^
Mitglied des Reichsgerichtes.
„ Estermann Anton jun., Spediteur in Urfahr, kais. Rat.
,, Estermann Hans, Kaufmann.
Frau Ezdorf Sidonie Gräfin, geb. Freiin Borowiczka v. Themau, Hofratsgattin.
Herr Faher Richard, Dr., Großindustrieller in Wien.
., Fassender Matthias, Fabrikdirektor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
26
Herr Fellinger Franz, Dr., Theologie-Professor, Rektor des öst.-iing. Pilger-
hauses in Jerusalem.
Fierlinger Ernst, k. k. Postkonzipist.
., Figdor Albert, Dr., Wien.
Firma Fink Vinzenz, k. k. Hofbuehhandlung.
B^rr Fischer Eduard, Kaufmann.
„ Fischer Gerhard, evaug. Vikar in Traun.
,, Fischer Karl, kais. Rat, k. u. k. Hauptmann a. D.. Chef der Firma
Max Christ.
„ Fischill Eduard, Apotheker in Urfahr.
St. Florian Sparkasse des Bezirkes.
Herr Forstner-Dawhenois Ernst Freiherr v., k. u. k. Oberst d. R.
„ Förchtgott Alfred, k. k. Regierungsrat, Postamtsdirektor i. P., Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
„ Franck Karl, Fabrikbesitzer, Offizier des Franz Josef-Ordens.
„ Franck Walter, Fabrikbesitzer.
Freistadt Stadtgemeinde.
Freistadt Sparkasse der Stadt.
Herr Frieß Edmund, Dr., Staatsarchiv-Beamter in Wien.
„ Fruhsiorfer Karl, Dr., Theologie-Professor.
,, Fuchs Viktor, Dr. phil.
,, Fürhöck Ernst, Lehrer, Gemeinderat.
„ Fürlinger Matthias, Subprior, Schulrat und Professor am k. k. Ober-
gymnasium der Benediktiner in Kremsmünster.
Seine Erlaucht Fürstenherg Eduard Egon Landgraf zu, k. u. k. Kämmerer,
Mitglied des Herrenhauses, Besitzer des Großkreuzes des Leopold-
Ordens, Güterbesitzer in Wien etc.
Herr Gahler Ernst, Privat und Hausbesitzer.
,, Gagern Karl Freiherr v., k. u. k. L^ationsrat a. D., Landtags- Abge-
ordneter, Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St., in Windern.
„ Ganglbauer Leo, k. k. Oberlandesgerichtsrat d. R.
„ Gamlich Emanuel, Privat,
„ Geistherger Johannes, Konsistorialrat, P., Benediktiner von Krems-
münster, geistl. Rat, Pfarrvikar in Steinerkintlieii bei Fischlham.
„ Gerstl Gustav, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
„ Glanz Anton Ritter v., Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Gmunden Stadtgemeinde.
Gmnnden Sparkasse der Stadt.
Herr Göllerich August, Musikdirektor.
„ Görner Karl Ritter v., Dr., Chefredakteur der ,,Tages-Post", Ritter des
Franz Josef-Ordens.
„ Gottlieh Ludwig, Fabrikbesitzer.
„ Göttner Josef, Oberbaurat i. P., Ritter des Ordens der Eiserneu Krone
in. Kl.
„ Gotticald Rudolf, Ökonomiebesitzer in Bad Ischl.
„ Gräfner Karl, Installateur.
„ Graf Karl, k. k. Hofrat i. P., Ritter des Ordens der F:isernen Krone
in. Kl. und des Franz Josef-Ordens.
27
ürieskirclien Stadtgemeinde.
Grieskirchen Sparkasse der Stadt.
Herr Grill Josef, Bahnbeamter in Braunan am Inn.
,, Grillmayr Johann, Gutsbesitzer.
„ Grimus August Ritter v. Grimhurg, Dr., k. k. Hofrat i. P., Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. Kl., Komtur des Franz Josef-Ordens.
„ Größl Heinrich, Inhaber eines Realitäten- und Hypotheken-Verkehrs-
bureaus.
„ Grosam Wenzel, Dr., Professor, geistl. Rat, Sekretär des bischöflichen
Ordinariates. '
„ Großer Karl, Lithograph.
„ Groterjahn Bela, Dr. jur., k. k. Statthalterei-Konzeptspraktikant, Ried
im Innkreis.
„ Gruhhauer Karl, Fabrikbesitzer.
„ Griiher Josef, Fachlehrer, Gemeinderat.
Gränhurg Sparkasse der Gemeinde.
Herr Grünner Karl, Oberlehrer an der Knabenvolksschule in Linz-Waldegg.
„ Gstöttner Franz, Maler.
„ Gnggenherger Edmund, Med. -Dr., St. Georgen a. G.
,, Günther Alfred, herzoglich sächsischer Forstinspektor und Verwaltungs-
chef, k. k. Leutnant i. d. Ev., Mitglied des Landvvirtschaftsrates im
k. k. Ackerbau-Ministerium, Ritter des Franz Josef-Ordens, Besitzer
der großherzogl, Toscanaschen goldenen Verdienstmedaille für Wissen-
schaft, Kunst und Literatur, Offizier des kgl. bulg. Zivil-Verdienst-
ordens, Besitzer der kgl. rimi. Medaille für Wissenschaft und Kunst
,,Bene meriti" I. Kl., Ritter des herzogl. sächsischen Ernest. Haus-
ordens, Besitzer der Herzog Karl Eduard-Medaille etc.. Schloß Grein-
burg bei Grein.
,, Günther Franz, Wirtschaftsrat, Ritter des Franz Josef-Ordens, Wien.
„ Haas Franz, k. u, k. Oberstabsarzt i. P.
„ Haherl Alois, Pfarrer in Riedau, geistl. Rat, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege.
„ Hagenaiter Simon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat in Wien.
,, Hager Evermod, Dr., Chorherr von Schlägl, Professor am k. k. Staats-
gymnasium.
„ Haidenthaller Josefe Dr., Landes-Badearzt in Bad Hall, kais. Rat.
„ Hamann Otto, Dr., Michaelnbach.
,, Harnhurger Fritz, k. k. Kommerzialrat, Großindustrieller, Herrschafts-
besitzer, Ritter des Franz Josef-Ordens, Schloß Neubruck bei Scheibbs.
Seine Exzellenz Handel Erasmus Freiherr v., k. k. Statthalter in Oberöster-
reich, k. u. k. Geheimer Rat, Großkreuz des Franz Josef-Ordens, des
großbrit. Viktoria-Ordens etc. etc.
Frau Handel Marie Freiin v., geb. v. Guaita, in Almegg.
„ Handel Klothilde Freiin v., geb. Gräfin Berchem, Landesgerichts-Präsi-
dentenswitwe, Besitzerin des Elisabeth-Ordens II. Kl.
Herr Handel-Mazzetti Viktor Freiherr v., k. u. k. Generalmajor d. R., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Handmann Rudolf, P. S. J., Linz, Freinberg.
28
Ihre Exzellenz Harrach Anna Reichsgräfiyi, geb. Prinzessin Lobkowitz, in
Aschach a. D.
]Ierr Hartl Alois, Dr., k. k. Professor i. P., Kirchendirektor der Ursulinen.
,. Haslroither Gerhard, Abt des Stiftes Schlierbach, Komtur des Franz
Josef-Ordens.
*„ Hatschek Hans, Industrieller, Vöcklabruck.
,, Hauder Franz, Oberlehrer an der Knabenvolksschule in Linz-Waldegg.
„ Hauer Theodor, k. k. Notar.
„ Hauk Josef Karl, k. k. Hofrat i. P.
,, Hauk Otto, emeritierter Apotheker.
,, Haupt Franz Ritter v. Hoechstatten, Generalkonsul etc.
„ Hauser Johann, Landeshauptmann, Reichsrats-Abgeordneter, Konsisto-
rialrat, päpstlicher Hausprälat, Komtur des Franz Josef-Ordens mit
dem Stern etc. etc.
„ Hecht Wilhelm, Regierungsrat, Professor, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Heidlmair Heinrich Ritter v., Dr., Sektionschef a. D., Ritter des Leopold-
Ordens und des kaiserl. russ. St. Stanislaus-Ordens II. Kl. m. d. St.
., Heinisch Atnandus jun., Kaufmann.
„ Heiner Anton, Dr., Arzt.
„ Helf Moritz, Dr., Wien.
,, Hinsenkamp Heinrich, Dr., Advokat und Bürgermeister der Stadt
Urfahr, Landtags-Abgeordneter, Ritter des Franz Josef-Ordens.
,, Hiptmair Franz, geistlicher Rat, Pfarrer in Sclnvertberg.
„ Hirsch Lorenz, Lehrer in Prägarten.
., Hirsch Wilhelm, Ritter des Franz Josef-Ordens, Verwaltungsrat der
Bank für Oberösterreieh und Salzburg in Linz, Wien.
Uöhnel Wilhelm, akademischer Maler.
Hüruarter Alhert, k. u. k. Hauptmann d. R. in Nußdorf am Attersee.
Hofmann Hermann, Privat, Präsident der Oberösterreichischen Bau-
gesellschaft etc.
., Hof mann Richard, Fabrikbesitzer, Präsident der Handels- und Gewerbe-
kammer und der Linzer Fruchtbörse.
Frau Hofstätter Anna, Haus- und Apotheke-Besitzerin.
Herr Holly Karl, Kanonikus und Pfarrer in Wilhering.
Hornstein-Bußmannshausen Felix Freiherr von, Dr.
Horzeyschy Adalhcrt, Dr., k. k. Finanz-Prokurator.
Huster Josef, Kaufmann, Offizier des Franz Josef-Ordens, Präsident der
Bank für Oberösterreich und Salzburg, Landtags-Abgeordneter etc.
„ Irresherger Kaspar, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
IscJU, Bad, Sparkasse des Marktes.
Herr Jäger Ernst, Dr., Hof- und Gerichtsadvok.at, Landeshauptmann-Stellver-
treter, Landtags- Abgeordneter, Landesausschußmitglied, Komtur des
Franz Josef-Ordens.
Jrhlingrr Raimund, fürsterzbischöflicher Bauinspektor, Korrespondent
der k. k. Zentralkommissiou für Denkmalpflege, in Freiburg i. Br.
Jrglinger Karl, Ritter des Ordens der Eisernen Krone TIT. Kl., k. k.
Hof rat d. R.
Jiilg Hermann, k. k. Professor.
29
"Herr St. Julien Artur Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Sektiouschef i. R., Ritter
des Leopold-Ordens, in Wien.
Frau St. Julien Marie Agnes Gräfin, geb. Gräfin Wickenburg, k. u. k. Stern-
kreuz-Ordensdame in Wien.
Herr" Jurasky Johann, k. k. Postrat in Brunn.
„ Karigl Ferdinand, Dr., k. k. Realschul-Professor.
Seine Exzellenz Käst Michael Freiherr v., k. k. Ackerbauminister a. D.,
k. u. k. Geheimer Rat etc., Ebelsberg.
Herr Katzwendel Friedrich, Sekretär der Handels- und Gewerbekammer.
Frau Kaunitz Zdenka, Gräfin.
Herr Kautsch Jakob, Bankdirektor i. R,, kais. Rat, Korrespondent der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege in Steyr.
„ Kempf Josef, städt. Baudirektor a. D., Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Kerhler Viktor, Oberlandesrat d. R., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
„ Khek Eugen, Apotheker in Wien.
„ Kinski/ Rudolf Graf, k. u. k. Kämmerer und Leutnant d. R. in Wien.
Frau Kinsky Marie Gräfin, geb. Gräfin Wilezek, in Wien.
Kirchdorf Marktkommune.
Kirchdorf Sparkasse der Marktkommune.
Firma Kirchmayr Friedrich u. Comp.
Herr Kirchmeir Josef, Privat.
„ Klug Rudolf, Dr., k. k, Gymnasial-Professor.
„ Knechtl Karl, Med.-Dr. in Traun.
„ Koch August G., Senior des Unterländer-Seniorates, Ritter des Franz
Josef-Ordens, Ritter des Sachsen-Ernestinisehen Hausordeus.
„ Koch Friedrich, Dr., Superintendent und evang. Pfarrer in Gmunden,
Komtur des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
„ Kohlmünzer Ernst, k. k. Regierungsrat.
„ Kolda Josef, Domdechant und Stadtpfarrer.
„ König Anton, Dr., k. k. Gymnasial-Professor.
„ König Emil, Landes-Oberbaurat, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Könighauer Anton, Landeskasse-Direktor.
„ Korh Heinrich, Buchhändler.
„ Kortiini A., Rentner in ürfahr.
Trau Kottulinsky Bora Gräfin, geb. Freiin Mayr v. Meluliof, in Graz.
Herr Kowarz Wilhelm, Dr., Staatsbahn rat.
„ Kowarz Karl, Dr., Arzt.
„ Krackowizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarchivar i. P., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Krammer Franz, kais. Rat, Prokurist in Mauthausen.
„ Kränzl Emil, Dr., k. k. Vizedirektor der Post- und Telegraphen-Direk-
tion für Oberösterreich und Salzburg, Korrespondent der k. k. Zen-
tralkommission für Denkmalpflege. Ritter des Ordens der Eisernen
Krone III. Kl.
Kränzl Friedrich, Med.-Dr.
„ Krauß Rudolf, k. u. k. Feldmarsehalleutnant, Ritter der Eisernen Krone
I. Kl., Kommandeur des Leopold-Odens etc.
30
Kremsmünster Marktgemeinde.
Krernuniüyister Sparkasse der Marktgemeinde.
Herr Kricchhaum Eduard, Med. -Dr., Gemeindearzt, Braunau am Inn.
„ Kronherger Heinrich, Kaufmann.
Frau Krüzner Marie, Verwaltungsrats-Witwe.
Seine Exzellenz Kuenhurg Gandolf Graf, Dr., Minister a. D., k. u. k. Geheimer
Rat, Senatspräsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes i. P.,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone I. KL, Mitglied des öster-
reichischen Herrenhauses, Ehrenpräsident des Museums.
Herr Kühn Moritz, Färbereibesitzer.
„ Kurz Martin, Kooperator in Kematen am Innbach.
„ Kyrie Eduard, Apotheker in Schärding.
„ Laad Ferdinand, Pfarrvikar in Rohrbach, O.-Oe.
„ Laingruher Franz, kais. Rat, Privat, Vizepräsident der Allgemeinen
Sparkasse in Linz.
Lamhach Benediktinerstift.
Lamhach Gemeindevorstehung.
Lamhach Sparkasse des Marktes.
Seine Exzellenz Lamherg Heinrich Graf, Herrschaftsbesitzer in Steyr.
Herr Lang Anton, Dr. phil., k. k. Hauptmann, Wien.
„ Langhans Viktor, Dr., Hofrat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone,
Gutsbesitzer in Katzenberg bei Schwanenstadt.
„ Lechleitner Hans, Dr., k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt.
„ Lechner Rudolf, Kaufmann.
Frau Ledehur Marie Gräfin.
Herr Lehner Franz Xaver, k. k. Gymnasial-Direktor, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege, in Freistadt.
Frau Lehnhart Steffy, Private in Pöstlingberg.
Leonfelden Sparkasse der Marktkommune.
Herr Lettmayr August, Wien.
„ Liehherr Max, Prokurist und Bureauchef der Firma H. Franck Söhne.
„ Lindenthal Otto, geistl. Rat, Pfarrer in St. Georgen a. G.
„ Lindner Adolf, k. u. k. Oberst d. R., Ritter des Ordens der Eisernen
Krone.
„ Lindner Heinrich, Landhausinspektor.
Herren Linser Josef & Söhne, Bildhauer und Kunststeinmetze.
Linz Aktienbrauerei und Malzfabrik.
Linz Aktiengesellschaft der Lokomotivfabrik Krauß & Co.
Linz Allgemeine Sparkasse.
Linz Bank für Oberösterreich und Salzburg.
Linz Linzer Bicycleklub.
Linz Bischöfliches Priesterseminar.
Linz Expositur der k. k. priv. österr. Länderbank.
Linz Faßzieher-Kompagnie.
Linz Filiale der k. k. priv. Böhmischen Unionbank.
Linz K. k. priv. Lambacher Flachsspinnerei.
Linz Linzer Ruderverein „Ister".
Linz Oberösterreichische Baugesellschaft.
31
JAnz Oberösterreichische Glaamalerei.
Linz Oberösterreichischer Volkskredit.
Linz Poschacher-Brauerei, A.-G.
Linz Sektion Oberösterreich des Vereines für Höhlenkunde.
Linz K. k. Staatsgymnasium.
Linz K. k. Staats-Oberrealschule.
Linz Stadtgemeinde.
lÄnz Städtische Sparkasse.
Linz-Vrfalir Trannvay- und Elektrizitäts-Gesellschaft.
Linz Zentralbank der deutschen Sparkassen.
Frau List Rosa, Altenfelden.
Herr Lohmeyr Ludwig, Mitglied des Herrenhauses, Fabrikbesitzer, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone und des Franz Josef-Ordens, Wien.
Monsignore Lohninger Josef, Dr., päpstl. Protonotar, Prälat, Komtur des
Franz Josef -Ordens.
Herr Loos Josef, Dr., Hofrat, k. k. Landesschulinspektor, Ritter des Ordens
der Eisernen Krone III. Kl.
„ Jyudwig Karl, Dr., Direktor der Handelsakademie.
„ Mainzer Johann, Direktor der Ackerbauschule in Ritzlhof i. P., March-
trenk.
Frau Mares-Gerstie Adele, Private, Wien-Linz.
Herr Matlies Karl Ritter v., k. k. Hofrat i. R., Komtur des Franz Josef-
Ordens, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. etc.
„ Mathias Karl, Oberbeamter der Allgemeinen Sparkasse.
„ Matosch Anton, Dr., kais. Rat, Bibliothekar an der k. k. geolog. Reichs-
anstalt in Wien.
Mattighofen Marktgemeinde.
'Mattighofen Sparkasse des Marktes.
Herr Matzinger Theodor, Med. -Dr. in Aschach a. D.
„ Maurhard Hermann, Dr. jur., Kaufmann, Landtags- Abgeordneter.
Mauerkirchen Marktgemeinde.
Mauthauseti Marktgemeinde.
Mauthausen Sparkasse.
Herr Mayhöck Joh. Nep., Dr., Domherr, Konsistorialrat, Offizier des Franz
Josef-Ordens.
„ Mayer Siegicart Freiherr v. Ketschendorf, Großindustrieller, Wien.
„ Mayr Josef, Dr., freiresignierter Notar, Ritter des Franz Josef-Ordens,
Salzburg.
„ Mayr Sebastian, Regierungsrat, Direktor des k. k. Obergymnasiums der
Benediktiner in Kremsmünster.
„ Melichar Sepp, Apotheker.
Seine Exzellenz Meran Johann Graf, Herrschaftsbesitzer in Brandhofen in
Steiermark.
Herr Messerklinger Hans, Dr., k. k. Hofrat und Staatsbahndirektor d. R.,
Komtur des Franz Josef-Ordens m. d. St., Ritter des Leopold-Ordens.
„ Mittermayr Karl, Dr., k. k. Bezirksrichter.
Frau Mladota-Solopisk Marie Baronin, geb. Baronin Riese-Stallburg.
Herr Moser Josef, geistlicher Rat, Pfarrer in Zell bei Zellhof.
32
Herr Moser Josef, reg. Chorherr des Stiftes St. Florian. Sekretär des Katho-
lischen Volksvereines.
,, Moser Richard, Dr., k. k. Finanzrat.
Mostny Leopold, Likörfabrikant in Urfahr, kais. Rat.
^ ,, Müller Fritz, Tapezierer und Dekorateur.
,, Müller J. M., Kunst- und Möbeltischler, Besitzer des Goldenen Ver-
dieustkreuzes.
., Munk Alexander, Ingenieur, k. k. Kommerzialrat, Großindustrieller,
Herrschaftsbesitzer, Ritter des herzogl. sächs. Ernestinischen Haus-
ordens, Wien.
,, Munk Leopold, k. k. Kommerzialrat, Großindustrieller, Herrschafts-
besitzer, Ritter des herzogl. sächs. Ernestinischen Hausordens, Wien.
„ yehinger W. F., Verwaltungsrat der Bank für Oberösterreich und Salz-
burg, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ yejdl Ludwig, k. k. Statthalterei-Maschinen-Oberingenieur.
„ Xelböck Ferdinand, Privat.
I^eufelden Sparkasse des Marktes.
Herr Neukirch Heinrich, fürstl. Starhembergscher Koutrollor.
„ Neicald Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat. Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkammer.
., Xeweklowsky Ernst, Ingenieur, k. k. Strombauleiter.
,, Neweklowsky Max, k. k. Finanzsekretär.
., yicoladoni Alexander, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
,. Xicolcth Otto, Direktor-Stellvertreter der Bank für Oberösterreich und
Salzburg.
„ Oherchristl Florian, geistl. Rat, Ordinariats-Sekretär.
Frau Oberdörfer Marie, Notarsgattin in St. Florian.
Herr Obermayr Paul, Kaufmann in Freistadt, Besitzer des Goldenen Ver-
dienstkreuzes m. d. Kr.
,, Obermüller Alois, reg. Chorherr von St. Florian, geistlicher Rat, Stadt-
pfarrer in Vöcklabruck.
Qhermüller Anton, Pfarrer in Feldkirchen bei Mattighofen, Ehrendoni-
herr des Kathedralkapitels in Linz, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Obermnllner Adolf, Dr., Präsident der oberösterreichischen Aerzte-
kammer.
Obernberg am Inn Sparkasse.
Plerr Oberwalder Oskar, Dr., Sekretär der k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege.
Oehn Hermann, Wirtschaftsbesitzer in Attersee.
Oldrini Franz, k. u. k. Major d. R.
SfMne Durchlaucht Orsini und Rosenberg Heinrich Fürst, k. u. k. Gebeimer
Rat und Kämmerer, erbliches Mitglied des Herrenhauses, Ritter des
Eisernen Kronen-Ordens, Fideikommißbesitzer in Klagenfurt, Wien.
Herr Ortner Hans, Revident der k. k. Staatsbahnen.
„ Ottenweller Rudolf, Güterdirektor, Besitzer des Goldenen Verdienst-
kreuzes m. d. Kr.
„ Paul Johann, Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt.
Pauly Max, Fachlehrer.
33
Perg Sparkasse der Marktkommune.
Herr Pcsendorfer Franz, Ingenieur-Chemiker, Verwalter der Landes-Kür-
anstalten in Bad Hall.
„ Petz Josef, Sparkasse-KontroUor in Steyr.
., Peyrer Hermann, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat, Ritter des Ordens der
Eisernen Krone.
„ Pießlinger Josef, Gutsbesitzer, Vervvaltungsrat der Poschacher-Brauerei,
A.-G.
„ Pinzger Anion, Dompropst, päpstl. Hausprälat, Komtur des Franz Josef-
Ordens.
„ Pirngruber Richard, F.-S.-L. Hof-Buch- und Kunsthändler.
„ Planck Edler von Planckhurg Eduard, Gutsbesitzer in Neuhaus a. D.
Frau Planck Edle von Planckhurg Henriette.
Herr Planck Edler von Planckhurg Karl Maria, k. k. Sektionsrat im Mini-
sterium des Innern in Wien, Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Planitz Bernhard Edler v. d.. Privat.
„ Poche Alfred, k. k. Professor.
„ Poche Franz, Altbürgermeister der Landeshauptstadt Linz, Ritter des
Ordens der Eisernen Krone III. KL, in Graz.
„ Poche Matthias, Kaufmann, kais. Rat, Vorstand des Handelsgremiums,
Offizier des Franz Josef-Ordens.
„ Pöll Alfred, Dr., prakt. Arzt.
,, Pöschl Josef, Dechant, Pfarrer, geistlicher Rat in Peilstein.
„ Pöschl Rudolf, Fabrikbesitzer in Rohrbach, Landtags-Abgeordneter,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
„ Poschacher Josef, Gutsbesitzer.
„ Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
„ Preen Hugo v., Kunstmaler, Gutsbesitzer in Osternberg bei Braunau,
Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege.
„ Prinz Johann, Pfarrer in Reichenthal.
Frau Prohaska Anna, Advokatenswitwe.
Herr Pühringer Ferdinand, Mag. pharm., Apotheker in Wels.
Fräulein Pupp Marie, Private.
Seine Exzellenz Puthon Viktor Freiherr v., k. u. k. Geheimer Rat, k. k. Stai;t-
halter in Ober Österreich i. P., Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. KL, Ritter des Franz Josef-Ordens, Herrenhausmitglied in Salz-
burg.
Ihre Exzellenz Puthon Sophie Freiin v., geb. Gräfin Bombelies, in Salzburg.
Herr Quirein Moritz, Verlagsbuchhändler.
„ Rahenalt Artur, Dr., k. k. Notar in Urfahr.
„ Ramsauer Alois, Bäckermeister.
Frau Reihmayr Marie, geb. v. Dierzer, Med.-Dr. -Gattin.
Herr Reif Josef, Pfarrer in Klamm.
„ Reingruher Hermann, Fachlehrer in Braunau.
„ Reininger Franz, Kaufmann.
„ Reininger Franz, Privat.
„ Reiß Hermann, Med.-Dr., Sanitätsrat und Bahnarzt.
3
34
Herr Rcith Josef, Magistratjskassier.
„ Rezac Franz, Maler.
Ried Sparkasse.
Ried Stadtgemeiude.
Herr Riehl Julius, k. k. Postrat.
,, Rimmcr Anton, k. k, Realschul-Professor.
„ Rimmer Franz, Dr., Landesschulinspektor, Ritter des Ordens der
Eisernen Krone.
„ Rinke Rudolf, Beamter der Allgemeinen Sparkasse.
Ritzhcrger Engelbert, Mag. pharm., Drogenhändler.
Rohrbach Bezirkslehrer-Bibliothek.
Rohrbach Sparkasse.
Herr Rossi Anton, Hofrat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone und des
Franz Josef-Ordens.
„ Ruckensteiner Friedrich, Dr., Rechtsanwalt, Gemeinderat.
., Rupertsberger Matthias, geistl. Rat, reg. Chorherr von St. Florian, Pfarr-
vikar zu Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige treue
Dienste.
Saamen Karl Freiherr v., Privat.
Sachsperger Oskar, Buchhändler.
Sadleder Karl, Großhändler, Bürgermeister-Stellvertreter.
Sadleder Karl, Privat.
Hailer Josef, Propst und lat. Abt des reg. Chorherrenstiftes St. Florian,.
Ritter des Ordens der Eisernen Krone II. Kl., Generalabt der reg.
Aug. Chorherren.
Salzburg Benediktiner- Abtei St. Peter.
Herr Sames Josef, Inspektor der k. k. Staatsbahnen.
Sassy Moritz, Dr. phil., k. u. k. Leutnant d. R. in Freihof-Steindlbach.
Saxinger Eduard, Kaufmann.
Schachermayer Rudolf, Kaufmann.
Schachermeyr Fritz, Stud. phil.
Schachinger Norbert, Abt des Stiftes Schlägl, Sr. k. u. k. Apostolischen
Majestät Rat, Ritter des Leopold-Ordens etc., Generalabt des Prä-
monstratenser-Ordens.
Schachinger Karl, Kaufmann, Reichsrats-Abgeordneter in Eferding,
Ritter des Franz Josef-Ordens.
Schadler Karl, Tonwarenfabrikant.
Schaeffer Hans, Kaufmann.
Schamberger Hans, Oberlehrer in Lohnsburg.
Scharfen Gustav Ritter v. Hennedorf, k. k. Senatspräsident i. P., Mit-
glied des Reichs- und Staatsgerichtshofes, Ritter des Leopold-Ordens
etc., Wien.
Hchauberger Gustav, k. k. Professor, Bezirksschulinspektor.
Scliauer Anton, Pfarrer in Tragwein.
Schauer Franz, Gymnasial-Direktor i. P.
Schedle Anton, k. k. Oberbaurat und Baubezirksleiter, Besitzer des Gol-
denen Verdienstkreuzes mit der Krone.
Schcikl Gustav, Dr., Hofrat und Staatsbahndirektor.
35
Herr Schviuig /'rttn^, JB^^triebsdirektor der Tramway- und Elektrizitäts-Gesell-
Schaft Linz-Urfabr.
,, i^chcnidl Balthasar, Domkapitular, Ordiuariatskanzler, Generalvikar,
apost. Protonotar, Offizier des Franz Josef-Ordens.
,, Scheuringer Franz, Direktor der Bucbdruckerei J. Wimmer.
,, Schick Johann, evang. Pfarrer in Vöcklabruck.
„ Schiller Eduard, Dr., Magistratsrat. .
„ Schlager Matthäus, Dombaumeister.
Frau Schlechter Anny.
Herr Schlegel Josef, Dr., k. k. Landesgericbtsrat, Landesaussehuß, Reiehsratet
und Landtags-Abgeordneter.
„ Schleinitz Wilhelm Freiherr v., Rittmeister a. D., Gmunden.
,, Schinelzing und Wernsteiu Wilhelm Hugo v,, Rittmeister und Adjutant
der 16. Kavallerie-Brigade in Darmstadt.
„ Schmidegg Gustav Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D.,
Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl., Schloß Leonstein.
,, Schmit Heinrich, Dr., k. k. Professor und Primararzt, Ritter des Franz
Josef-Ordens.
,, Schueck Ernst, Beamter der Bank für Oberösterreich und Salzburg.
., Sch7ieeherger Heinrich, Direktor der Buchdjuckerei J. Wimmer.
,, Schnopfhagen Franz, Med.-Dr., Landes-Sanitätsrat, Direktor der Landes-
irrenanstalt in Niedernhart.
„ Schönhuß Josef, Pfarrer in Rainbach bei Freistadt.
„ Schöppl August, Schulleiter i. P.
„ Schrack Karl, Dr., Oberbezirksarzt.
., Schröckenfux Gottlieh, Werksbesitzer in Roßleiten bei Windischgarsten,
Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr.
Schuster Josef, Med.-Dr., k. k. Oberbezirksarzt in Steyr.
„ Schusterbauer Alois, Pfarrer in St. Peter bei Linz.
„ Schwab Georg, Schieferdeckermeister.
Schwanenstadt Stadtgemeinde.
Herr Schweitzer Julius, Kaufmann.
„ Schwingenschuß Ignaz, Landesrechuungsrat.
„ Seitz Jakob, Schriftsteller, Grein.
„ Sekker Franz, k. k. Oberst d. R.
„ Seile Friedrich, Dr., evang. Pfarrer in Bad Aussee.
„ Seyrl Hugo, Jurist, Schloß Starhemberg bei Haag.
„ Seyrl Ludwig, Gutsbesitzer, Mauerkirchen.
„ Siegert Eduo/rd, Dr., k. k. Realschul-Professor.
„ Sigl Johann, Pfarrer i. P,
„ Sommerhuber Karl, Kaufmann.
Sommerhuber Rudolf, k. k. Hoflieferant, Tonöfenfabrikant, Korrespon-
dent der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege, Steyr.
„ Sporn Emil, k. k. Oberbergverwalter in Raibl.
„ Springer Hugo, Dr., Abt von Seitenstetten.
„ Stagl Alexander, Generalagent der Versicherungs-Gesellschaft „öster-
reichischer Phönix".
„ Starker Friedrich, Fabrikbesitzer.
3*
36
Ihre Durchlaucht Frau Starhemherg Fanni Fürstin, k. u. k. Palastdanie,
Sternkreuz-Ordensdame etc. in Eferding.
Herr Staubitzer Georg, Privat.
„ Steinberger Gustav, konz. Baumeister.
„ Stemberger Wilhelm, Mathematiker.
„ Stern Josef, Dr., Oberbaurat, Zivilingenieur in Gniuuden.
Herren Stern d Hafferl, Ingenieur-Bureau, Wien.
Herr Steurer Sepp, Buchhändler.
Steyr Stadtgemeinde.
Steyr Sparkasse der Stadt.
Herr Stifter Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i. P.
„ Stifter Theodor, Dr., k. k. Bezirksrichter.
„ Stockhammer Gustav, Ingenieur, Oberinspektor i. P. der österreichischen
Nordwestbahn, Korrespondent der k. k. Zentralkommission für Denk-
malpflege in Wien.
,, Straherger Alfred, k. k. Landesgerichts rat i. P. in Urfahr.
„ Straßer Franz, Revident der Staatsbahnen, Besitzer des Gold. Verdienst -
kreuzes m. d. Kr.
„ Straßmayr Eduard, Dr., Landesarchiv- Adjunkt.
„ Strauß Franz, Dr., k. k. Realschul-Professor.
„ Streit Oskar, k. u. k. Rittmeister i. R., Gutsbesitzer, Puchenau.
„ Strnadt Julius, k. k. Oberlandesgerichtsrat i, P., korr. Mitglied der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Graz.
„ Strobl Johann, Konsistorialrat und Stadtpfarrer in Steyr, Ritter des
Franz Josef-Ordens, Ehrendomherr des Linzer Domkapitels.
„ Suttner Ferdiriand, niederösterreichischer Landesbeamter.
„ Taxis Johann Graf, Gutsbesitzer in Graz.
Tepl bei Marienbad, Prämonstratenser-Chorherrenstift.
Herr Teutschmann Karl, Dr., f. r. Advokat.
Thalmayr Franz, Dr., k. k. Regierungsrat, Direktor des k. k. Staats-
gymnasiums, Ritter des Franz Josef-Ordens.
Theuer Julius, akad. Maler, Gutsbesitzer in Schoß Bernau-Fischlham.
„ Titze Julius, Fabrikbesitzer.
Frau Töpfer Johatma, Antiquitäten-Händlerin.
Herr Treml Ignaz, Konsistorialrat, Dechant und Pfarrer in Enns.
,, Trinks Erich, phil., Wien.
„ Tscherne Fritz, kais. Rat, Kaufmann, k. u. k. Hoflieferant.
„ Tscherne Rudolf, Dr., Apotheker.
Urfahr Stadtgemeinde.
Urfahr Sparkasse der Stadt.
Herr Vogl Franz, Wachszieher in Eferding.
Vöcklabruck Bezirks-Lehrerbibliothek.
Vöcklabruck Stadtgemeinde.
Herr Wagner Franz, Pfarrer in St. Veit.
Fräulein Wagner Hedda, Private.
Seine Exzellenz Wagner Hugo, k. u. k. Feldmarschalleutnant a. D., Ritter des
Leopold-Ordens.
Waizenkirchen Marktkommune.
37
Monsignore Walcher Alois, Konsistorialrat, Direktor der Taubstummen-Lehr-
anstalt, Ritter des Franz Josef-Ordens, päpstlicher Geheimkämmerer.
Herr Wastler Franz, k. k. Schulrat, Professor i. P.
,, Wegrosta Karl, Oberlehrer in Spital am Pyhrn.
„ Wehretifennig Edmund, Ingenieur, k. k. Baurat, Wien.
,, Weihel Anton, Dr.
„ Weidinger Josef, Zahnarzt.
„ Weidinger Gustav, Zahnarzt.
„ Weimar Anton, Gutsbesitzer, Schloß Hammerrieß bei Losenstein.
„ Weingärtner Josef M., Gutsbesitzer am Hagen.
„ Weingärtner Rohert, Präsident der Posehacher-Brauerei, A.-G.
„ Weinmayr Emmerich, Dr., Direktor der Allgemeinen Sparkasse.
Frau Weinmayr Marie.
Herr Weiß Julius, Privat.
„ Weiß Karl, Professor am Collegium Petrinum in Urfahr.
„ Weiß Ludwig, Privat in Wien.
Wels Stadtgemeinde.
Wels Sparkasse der Stadt.
Herr Wenger Leopold, Dr., praktischer Arzt in Urfahr.
„ Werkowitsch Konstantin, kais. Rat, Sekretär des oberösterreichischen
Landeskulturrates.
,, Wertheim,er Julius, Gutsbesitzer in Ranshofen.
,, Wessely Karl, Professor an der Handelsakademie.
„ Wessely Leopold, Vizebürgermeister.
Weyer Sparkasse.
vSeine Exzellenz Wickenljurg Max Graf, Dr., k. k. Minister a. D., k. u. k.
Geheimer Rat und Kämmerer, Ritter des Ordens der Eisernen Krone
I. Kl. und des Franz Josef-Ordens etc.
Herr Wilczek Hans Graf, Geheimer Rat, k. u. k. Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses etc., Wien.
Frau Wilczek Elisabeth Gräfin, geb. Gräfin Kinsky, Sternkreuz-Ordensdame,
Wien.
Herr Wildmoser Richard, Privat.
„ Wimhölzel Arnold Kajetan, k. u. k. n. a. Rittmeister.
„ Wimmer August, k. k. Finanz-Rechnungsrevident.
., Wimmer Julius, Gesellschafter der Firma J. Wimmer, Gesellschaft m.
b. H., Präsident der Allgemeinen Sparkasse, Offizier des Franz Josef-
Ordens.
Windischgarsten Sparkasse der Marktkommune.
Frau Winkler Anna, Postmeisterswitwe.
Herr Winkler Friedrich, k. k. Rechnungsdirektor.
Frau Winkler- Hassack Berta, staatlich geprüfte Musiklehrerin.
Herr Wirth Hans, Hauptkassier des Magistrates.
„ Wöhrer Justinus, P., Dr., Bibliothekar des Stiftes Wilhering.
„ Wolfin ger Leopold, Hotelier.
„ Wolfsgruler Hans, Architekt, k. k. Professor.
„ Wolfmayr Karl, k. k. Professor.
„ Zahradnik Ottokar, Gutsbesitzer in Auhof bei Eferding.
38
Mons. Zeininger Augustiny Generalvikar i. R. und päpstlicher Hausprälat etc.
Herr Zeitlingera Sohn Michael, Sensenfabrikant in Blumaii l>ei Kirchdorf.
„ Zeller Emil, Apotheker in Windischgarsteu.
Zentralverhand der Sensen-, Sichel- und Strohmessergewerke in Oberösterreich.
Herr Zihermayr Ignaz, Dr., Direktor des Landesarchivs, Konservator der k. k.
Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
„ Zöchhaur Jolmnn, Dr., Direktor am Collegium Petrinum in Urfahr,
Ritter des Franz Josef-Ordens, Konsistorialrat.
„ Zuckrigl Anfon, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat.
Stand der Mitglieder am 1. Jänner 1916:
Wirkliche Mitglieder 541
Ehrenmitglieder 17
Mandatare 30
Korrespondierende Mitglieder 9
Sterbefälle 1914.
Exzellenz Harrach Alfred Reichsgraf, k. u. k. Geheimer Rat und Kämmerer,
Aschach a. D.
Herr Dürrnherger Johann, päpstlicher Hausprälat, Konsistorialrat, Steyr.
„ Großmann Theodor Waldemar, Forstmeister und Güteriusi)ektor, Gleink.
„ Sonnleithner Andreas, Dr., Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse.
„ Munganast Emil, k. k. Oberpostkontrollor d. R.
„ Schauer Johann, Dr., Bürgermeister von Wels,
„ Hatschek Ludic.ig, kais. Rat, Fabrikant.
„ Bauer Franz, Dr.. k. k. Notar.
„ "Wildaner Ernst Ritter v., Dr., Advokat in Perg.
„ Sprinzl Alois, Postkassendirektor d. R.
Monsignore Mayr Oeorg, Kanonikus und Stadtpfarrer, Gmunden.
Herr Brunsvcik de Korompa Eugen, k. u. k. Oberstbrigadier.
„ Grohmann Heinrich, Architekt.
„ Knörlein Friedrich, Med.-Dr., Wien.
„ Sacennger Hermann, Privat.
„ Wuschko Ernest, Dechant in Spital a. P.
„ Schiefthaler Franz, Regierungsrat, Architekt.
„ Schauer Johann, Dr., Bürgermeister, Wels.
Sterbefälle 1915.
Herr Schrack Karl, kais. Rat.
„ Helletzgruher Josef, Vizebürgermeister.
Seine bischöfliche Gnaden Hittmair Rudolf, Dr., Bisehof von Linz.
39
Herr Feilerer Karl, Fabrikbesitzer.
Arndt Johann, Oberkommissär der Staatsbahnen i. P.
Heitzmann Otto, k. u. k. Hof-Klavierfabrikant.
Handel Franz Freiherr v., Gutsbesitzer,
Heinisch Amandus sen., Kaufmann.
Erhard Alois, Dr.
Meindl Konrad, Abt ^des Cliorherrenstiftes Reichersberg, Ehrenmitglied
des Museums seit 1901,
Grashöck Theohald, Abt des Stiftes Wilhering, Mitglied des Herren-
hauses und des Landesausschusses etc. etc.
Rucker Franz, Privat, Ehrenmitglied des Museums seit 1910,
Schwaiger Josef Ritter v. Montevento, k. k. Hof rat.
Ortner Karl, Privat.
Ritzherger Albert, akad.' Maler.
Stockhammer Emmerich, Dr.
Pierer Ignaz Leo, Dr.
Vermehrung der Sammlungen
(im Jahre 1915).
Keramik.
Geschenke.
Topf, bauchig, mit zylindrischem Hals^ An der Leibung drei Xuppen, einfr
abgebrochen, und flach eingeritzte parallele Striche, je drei oder
zwei gegeneinander divergierend (zwischen je zwei Nuppen). Hand-
geformt, Ton, teilweise graphitiert. Prähistorischer Grabfund aus
Kreutzendorf bei Troppau. 1913 ausgegraben. Als Vergleichungs-
objekt den prähistorischen Sammlungen des Museums Francisco-
Carolinum gespendet. (Herr Kapitän Ziebland.)
Waschbecken in der Form einer Lade mit überhöhter Hinterwand. Die vor-,,
deren Ecken abgeschrägt und mit gedrehten Säulchen. An den
geschweiften Seitenwänden je ein doppelter volutenförmiger Henkel
mit Querband. Die Rückwand lambrequinartig ausgeschnitten mit
zwei freimodellierten Vögeln und drei gedrehten Knäufen. Die
Kanten profiliert. Hafnerton, meergrüne Glasur. Oberösterreichi-
sche Arbeit des 17. Jahrhunderts.
(Ankauf aus einer Spende des Herrn Karl Franck.)
Figurenofen in Gestalt eines knienden und betenden Kapuziners. Bemalt.
Wohl Steyrer Arbeit, vom Anfang des 18. Jahrhunderts.
(Angekauft aus einer Spende des Herrn Museumspräsidenten
Julius Wimmer.)
Bauchiges Henkelkrügel, die Leibung gerippt, Zinnreif und Zinndeckel, mar-
morierte Hafnerglasur, kastanienbrauner Fond, weiß und lila
gefleckt, leicht irisierend. Auf dem Zinndeckel eingraviert M. C. S.
1772. Auf der Standfläche eingeritzt die Hafnermarke S. Höhe
14 Zentimeter. Aus dem Mühlviertel.
(Angekauft aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse
in Linz.)
41
Anl'äiife.
Napf mit kurzem, steilem Fuß, bauchiger Wandung und geriefelter Wand.
Mit stilisietten Blumen im Fond iind an der äußeren Wandung
in Kot, Dunkelblau und Gold bemalt. Am inneren Rand Linear-
ornamente, am äußeren Rand schlanke Blütenzweige. Porzellan.
Japan, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Kreisrunde Schüssel, im Fond in Blau und Schwarz unter der Glasur Dar-
stellung eines Japaners in europäisierender Architektur. (Von Säulen
getragenes Gewölbe. Im Randstreifen abwechselnd Darstellung
eines Wanderers und stilisierte Pflanzenornamente.) Porzellan.
Japan, 18. Jahrhundert. Für den Export nach Europa gearbeitet.
Gebuckelte Fayenceschüssel, in Blau unter der Glasur bemalt. Am Rande
Bodenandeutungen mit Pflanzen, Bäumen, Brücken u. dgl., im Fond
figurale Darstellung (Mann mit einer Flasche, Frau mit einem
Blütenzweig, darüber zwei Kraniche). Delft, erste Hälfte des
18. Jahrhunderts.
Habanerschüssel, kreisrund, in Dunkelblau, Gelbbraun, Grün und Mangan-
violett bemalt. Im Fond Zunftzeichen eines Radmachers, umgeben
von grünem Blattkranz. Oben die Initialen J. S. S. Darunter die
Jahreszahl 1759. Am Rande stilisierter Blattkranz. (Mit einem
Sprung.) Im Tauschwege gegen Nr, 205 des Porzellaninventars
(Dublette).
Henkelkrüglein mit Zinndeckel, in Manganviolett und Blaugrün mit stili-
sierten Blumen bemalt. Am Boden die Marke C. B,/4. Bayreuth.
Fayence, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts,
Schüsselchen, reliefiert, die Handhaben ausgestochen. ]\lit Streifenornamenten
und stilisierten Streublumen bemalt. Marke H, in Manganviolett.
Fayence, Holitsch, Rokoko.
Weihbrunngefäß, in Gelb, Grün und Schwarz mit stilisierten Rosen und
Lilien bemalt. Fayen'^e, Holitsch, 18, Jahrhundert,
Bäuerliches W^eihbrunngefäß, Darstellung der heiligen Veronika mit dem
Schweißtuch. Alte Nachahmung des bekannten Holitscher Weih-
brunntypus. In Dunkelgelb, Hellblau und Manganviolett bemalt.
Fayence, Mährisch, 18. Jahrhundert.
Zylindrischer Maßkrug (mit nicht zugehörigem Zinndeckel), in Gelb, Lila,
Hellgrün, Blau, Grau und Manganviolett mit einem mit einer
Schleife gebundenen Blumenstrauß und mit Streublumen bemalt.
Fayence, Salzburg, erste Hälfte des 18, Jahrhunderts,
Henkelkrüglein (sogenannter Leberkrug) ; aus dem manganviolett gespritzten
Grunde eine vielteilige Kartusche ausgespart mit der Darstellung
eines ruhenden Damhirsches in Dunkelblau, Manganviolett und
Gelb. Zinndeckel und Reif fehlen. Fayence, Gmunden, um 1760.
Zylindrische Deckeldose, als plastischer Deckelknauf eine Rose, Eicheln und
Eichenlaub. An der Wandung und der Außenseite des Deckels mit
stilisierten Blumenzweigen bunt bemalt. Steingut. Vermutlich
böhmisch. Anfang des 19. Jahrhunderts.
42
Glas.
Geschenh.
Olashumpen, zylindrisch, mit flachem Ziiindeckel, an der Vorderseite ein-
^ geschliffen : Haus ijiit Bäumen.
(Herr Kaufmann Hofer, Linz.)
Ankäufe.
Großer Becher, konisch, mit Goldrand. Bunt bemalt auf der einen Seite mit
der Darstellung des Stiftes Garsten in roten Rocaillen, auf der
anderen Seite der heilige Benedikt und ein anderer Ordensheiliger
auf Wolken kniend und der heiligen Jungfrau mit dem Heiland
huldigend. Inschrift : Per te et filium tuum stet monasterium
nostrum. Milchglas. Um 1760. Oberösterreich.
■Zylindrischer Becher, am oberen Rande eine Weinranke, in der Mitte der
Leibung ein Schild und Pfeil tragender Adler eingraviert. Gegen-
über ein Vergißmeinnichtzweig. Glas. Böhmen, Anfang des 19. Jahr-
hunderts.
Plastik.
Anhauf.
Porträtbüste Kaiser Franz I. Terracotta. Vergoldet, österreichische Arbeit
vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
Malerei.
Geschenk.
Franz Zimmermann, „Die Kreuzigung". Ölbild in chiaroscuro.
(Komitee der Kunstwerkeverlosung in Wien.)
Anhäufe.
Brustbild eines etwa sechzigjährigen Benediktiners in schwarzem Hausroct
und mit schwarzem Häulx;hen. In der Rechten ein schwarz gebun-
denes Buch, öl auf Leinwand. Datiert und signiert 1830 jS| Höhe
74, Breite 58 Zentimeter. In gleichzeitigem geschnitzten und ver-
goldeten Holzrahmen.
Brustbild, lebensgroß, einer etwa vierzigjährigen brünetten Dame mit glatt
gescheitelter Frisur und großen Tropfenohrringeu. Starkes Dekol-
letee. Leibchen aus gefältelter schwarzer Seide, lilafarbenes Frausen-
tuch. Vom Hinterhaupt fällt ein bis über die Oberarme reichender
Sehleier herunter. Spitzengesäumtes Hemd: ül>er dem Brustaus-
schnitt ein Muschel-Cameo mit der Darstellung des Cupido. öl auf
Leinwand. Alt- Wiener Schule. Um 1850. Zeitgenössischer reich-
geschnitzter vergoldeter Rahmen.
43
Graphik.
Geschenk'e.
üeiseskizzenbuch des oberösterreichischeii ^[alers Johann Huber (geb. 1813,
gest. 1889 in Waizeukirelien) aus der Zeit, als er Zeichenlehrer der
Kaiserin Elisabeth war. In gepreßtes, schwarzes Leinen gebun-
denes Bändchen in Kleinoktav mit 93 eingebundenen Blättern und
einem losen Blatt. Bis auf zwei sind alle diese Blätter von mit
hartem Bleistift gezeichneten und teilweise aquarellierten Natur-
aufnahmen (Landschaften, Städteansichten. Baumstudien, Kostüm-
siudien und Porträts) bedeckt und enthalten folgende Daten : Heidel-
berg, 13. September 1852 u. ff., Stettin, 23. Oktober u. ff., Franzens-
bad, 23. eTuni 1853 u. ff., München, 14. September 1853 u. ff.
(Aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse angekauft.)
Aquarellierte Bleistiftzeichnung von Eduard Ritter, darstellend einen nach
rechts schreitenden barfüßigen und hemdärmeligen Bauernjungen.
Höhe 9. Breite 2.5 Zentimeter. (Herr Moritz Kühn.)
Anhäufe.
Griechische Landschaft. Originalradierung von Josef Hoffmann.
Liudgart (gefangener Sachsenkönig. Nibelungenlied). Lithographie nach Julius
V. Schnorr.
Kopf einer Edelfrau (aus einem der Nibelungenbilder im Königsbau zu
München). Lithographie nach Julius v. Schnorr.
Der ewige Jude (aus Kaulbachs „Zerstörung Jerusalems"). Lithographie nach
Wilhelm v. Kaulbach.
Ideale Frauenbüste (aus Kaulbachs „Poesie und Liebe''). Lithographie nach
Wilhelm v. Kaulbach.
Der hohe Priester aus der „Zerstörung Jerusalems". Lithographie nach
Wilhelm v. Kaulbach.
Kopf eines bärtigen Alten. Probedruck einer Lithographie nach Wilhelm
v. Kaulbach.
Der Verstand (aus den sieben Gaben des heil. Geistes, in der Allerheiligen-
Hofkapelle zu München). Lithographie nach Johann Schraudolph.
Engelskopf (aus der Himmelfahrt in der protestantischen Kirche zu München).
Lithographie nach Karl Hermann.
Idealer Jünglingskopf (aus Kaulbachs „Poesie und Liebe"). Lithograpliie nach
Wilhelm v. Kaulbach.
Römischer Krieger (aus der Kreuzigung in der Ludwig-Kirche zu München).
Lithographie nach Peter von Cornelius.
Die Gottseligkeit (aus den Gaben des heil. Geistes in der Allerheiligen-Hof-
kapelle zu München). Lithographie nach Johann Schraudolph.
Büste eines Engelsknaben (aus Kaulbachs „Poesie und Liebe"). Lithographie
nach Wilhelm v. Kaulbach.
Bretislaw I. Einzug in Prag mit den Reliquien des heil. Adalbert. Stich nach
Rüben und Trenkwald von Leopold Schmidt.
44
!)es Seekadetten Predigt. Stich nach Henry Ritter von H. Barthelmeß.
l>er Moritatensänger. Stahlstich von Blasius Höfel nach Eduard Eitter.
Ein (Jerichtstag. Stich von Jacquemot nach Karl v. Enhuber.
Da^s Wiesbachhorn im Pinzgau. Stich von Karl Post nach Anton Hansch.
•lohanna von Kastilien. Originalradierung von Karl Swoboda.
Paulus predigt das Evangelium am Areopag zu Athen. Schabstich von
Christian Mayer nach Karl Rahl.
Prometheus bringt dem Menschengeschlecht das himmlische Licht. Schabstich
von Christian ^Mayer nach Karl Eahl.
Phantasie, Musik, Dichtung. Stich von Doby nach Laufberger.
Der Sänger. Lithographie von J. Woeffle nach Kaspar Netscher.
Faschingspossen. Lithographie nach Guerard.
Der Sturz der schwarzen Gewässer (Savoyen). Lithograhie von Wüllner nach
Guerard.
..Der Raub" und „Die Rache". Zwei farbige Lithographien von J. Lancadelli
(Wien) nach Philippot«au.
Ceometria. Die Meßkunst. Schabstich von J, Jac. Haid nach Joh. Eoten-
hammer.
Krieger einer Frau huldigend. Originalradierung von A. Maulbersch.
Heiliger von Engeln auf Wolken emporgetragen. Radierung von Domenico
Tiepolo nach Giovanni Battista Tiepolo.
Traditenstüdce» Silhouetten und Sdimudc.
Geschenice.
Mieder leibchen aus dunkelvioletter Seide, mit Blumensträußen in bunter Seide
gestickt, dunkelviolett, samt den dazugehörigen zehn versilberten
Schnallen. Oberösterreich, zweite Hälft« des 18. Jahrhunderts.
(Herr Franz Seide, St. Georgen a. G.)
2 Weißglas-Silhouetten mit den Brustbildern eines alten Mannes und einer
alten Frau (er im Schlafrock und Hauskäppchen, sie gleichfalls im
Hausgewaud mit goldenem Häubchen). Weiße Innen Zeichnung.
21:16>< Zentimeter. Biedermeierzeit.
2 runde Goldglas-Silhouetten mit den Brustbildern derselben Personen in der-
selben Tracht. 6J4 Zentimeter Durchmesser. Biedermeierzeit.
2 silberne Rautenohrgehänge mit Tropfen,
1 goldene Brosche und zwei goldene Ohrringe mit Amethyststeineu.
1 blauemaillierte silbervergoldete Brosche und dito Ohrgehänge und Armband.
1 Kameenbrosche. Muschelkameo mit weinlaubbekränzter Frauenbüste, Fas-
sung silbervergoldet.
1 Porzellanbrosche (Frauenkopf), Fassung Silber.
1 goldene Kugelhalskette mit Emailschließe.
1 goldene Uhrkette.
1 goldenes Armketterl.
1 silberner Anhänger (% Taler Klippe Leonhard v. Keutschau).
1 goldene Brosche.
1 goldenes Kettenarmband mit Anhänger.
45
1 goldenes Schuppenarmband mit einem Musclielkameo.
1 goldenes Kettenarmband mit drei Anhängseln (darunter eine Goldglas-Sil-
houette) .
(Legat des k, k. Militär-Oberrechnungsrates Franz Selichar.)
Metallarbeiten.
Geschenke.
.Silberner Pokal, der Herrn Karl Bergthaler, Verwalter der Landesirrenanstalt
Niedernhart, am 7. April 1863 von 11 ober österreichischen Landes-
beamten, deren Inschriften am Pokal angebracht sind, überreicht
wurde. Silber, zum Teil vergoldet, in gotisierenden Formen ge-
trieben und ziseliert. Achteckiger Fuß, der nodus mit acht halb-
kugelförmigen Knäufen, um den unteren Teil des Kelches legen sich
vier akauthusartige Blätter. Der Deckel endet in eine Art Fiale.
Die auf vier Füssen aufruhende Untertasse zeigt Renaissance- und
Rokokoformen. (Frau Anna Wagner, Primararzteswitwe.)
Kreisrundes Medaillon mit dem Relief brustbild der Madonna. Mariazeller
Eisenguß, kalt bemalt. Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.
(Herr Heinrich Neukirch.)
Turmuhr aus Eisen (Gehäuse sowie Inneres), mit einer an der oberen Platt-
form angebrachten doppelten Glocke. Stark verrostet. Aus dem
Brauhaus Hatschek. (Frau Oberstleutnant Spitzel, Linz.)
Kirchenleucht«r aus Zinn, reich profiliert mit Akanthusblättern am oberen
Fries des Fußes und an der unteren Hälfte des Schaftes. Aus dem
Mühlviertel. Anfang des 19. Jahrhunderts.
(Angekauft aus einer Spende der Allgemeinen Sparkasse
in Linz.)
Ankäufe.
Daubenhumpen mit perforierter und gravierter Zinnmontierung (je ein Hirsch
und Reh in Ranken gegen eine Brauerkartusche anrennend). Reich
ausgestalteter Zinndeckel. Oberösterreich, 17. Jahrhundert.
Bügeleisen, die obere Fläche in Stahlschnitt verziert. Darstellung einer Reif-
rockdame mit Hund im Freien, von Rocaillen reich umrahmt. Steyrer
Arbeit aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Versdiiedenes.
Geschenke.
Nürnberger Meßzirkel (Messing) von Augustus Rumpf, 1625. Äußerer Durch-
messer 34 Zentimeter,
(Herr Rudolf Eglauer, k. k. Steueroffizial in Linz.)
Gravierter HornlöflFel mit der Darstellung eines Fuhrmannes. Oberösterreich,
18. Jahrhundert. (Herr Steiger, Kleinmünchen.)
46
Daguerreotypie eines etwa .siebenjährigen Mädchens, Brustbild, oval, von Pro-
fessor Emil Moser (f) miniaturartig handkoloriert.
(Herr Hermann Lukeschitz in Graz.)
* Atikänje.
Ledereinbaud der Wiener Werkstätten, Kleiuoktav, farbige Lederintarsia
(ovales Medaillon aus stilisierten Glockenblumen, Erdbeerblüten,
Blättern usw. in verschiedenen gebrochenen Farben zusammengesetzt
und auf den graubraunen Grund aufgelegt. Am oberen und unteren
Rande ein gelber Zahnschnittfries, am Rücken ein gelbes, ovales
Schildchen mit Silberauf druck) . Angekauft auf der „Bugra" 1914
aus dem Hoftiteltaxfonds.
8 Tableaux, Ansichtskarten mit Aufnahmen des Landwehr-Iufanterie-Regi-
ments Nr. 2 (aus dem Felde und aus dem Hinterlande), die Ober-
leutnant d. R. J. Reith zugunsten des von ihm gegründeten In-
validenfonds herstellen ließ.
Weltkriegs-Medaillen und sonstige Kriegsandenken.
Gesclienhe.
Türkische Goldmünze, wie sie von den serbischen Gefangeneu in Mauthausen
um den Hals getragen wurden.
(Oester reichische Länderbank in Linz.)
Bildhauer C. M. Schwerdtner und Maler Berthold Löffler : Schraubmedaille
auf den Weltkrieg 1914/15. (Herr Präsident Jul. Wimmer.)
Medaille des k. u. k. Kriegsfürsorgeamtes, modelliert von Neuberger und
Hartig (Avers Brustbild Seiner Majestät des Kaisers Franz
Josef I., Revers die Personifikation des Sieges über Infanteristen im
Schützengraben). Aus erobertem Waffenmaterial hergestellt.
(Fräulein Marie Morsky, Linz.)
Medaillen von Karl Ott, St. Barbara (Patronin der Artillerie), Bronzeguß;
Poellath, Erkennungsmarke für Krieger (Namengravüre rückwärts),
Bronzeguß; R, Pauschinger, König Wilhelm IL von Württemberg,
Bronzeprägung; Ludwig Gies, „Die Mörser", Bronzeguß; Ludwig
Gies, ,3Iars belegt einen festen Platz mit Bomben", Bronzeguß.
(Allgemeine Sparkasse in Linz.)
Me<laille der Wiener Sezession zur Erinnerung an die Verwendung ihres Aus-
stellungshauses als Spital. (Herr Prof. F. Schmutzer, Wien.)
Lagergeld Kleinmünchen- Wegscheid (Nickel, 1, 2, 10, 20 und 50 h).
(Herr Dr. Karl Beurle.)
l^agergeld, Interniertenlager Katzenau bei Linz (Papiergeld 10 h).
(Fräulein Kathi Hackl.)
l^raunauer Lagergeld, zwei Gutscheine (2 K und 1 K) und fünf Nickelmünzen
(50, 20, 10, 2 und 1 h). (Herr Oberleutnant Felix Streit.)
47
1 stück ungarisches Notgeld (Papier) 20 h.
Lagergeld, Kleinmünchen (Papiergeld 2 K und 1 K) und Nickel (2 h, 20 h
und 50 h). (Herr Präsident Julius Wimmer.)
5 Stück Freistädter Lagergeld (Kleingeld), 5 Stück russisches Kleingeld (1,
2, 10, 15 und 20 Kopeken), 1 Stück (2 h-Münze) aus dem Kriegs-
gefangenenlager Grödig. (Herr Bankpräsident Josef Huster.)
Lagergeld aus dem Kriegsgefangenenlager Grödig.
(Herr Präsident Wimmer und Dr. Karl Beurle.)
Lagergeld aus dem Kriegsgefangenenlager Mauthausen.
(Herr Magistrats-Offizial Barta.>
Vollständige Sammlung der Berliner, Linzer und Wiener Vivatbänder.
(Herr Präsident Julius Wimmer.)
Vivatbänder des Deutschen Volksbuudes in Linz. (Herr Dr. Karl Beurle.)
3 Vivatbänder, eutMorfen vom akademischen Maler Alfred Offner, Wien.
(Herr Alfred Offner, akad. Maler, Wien.)
8 Kriegszeichnungen (Feder) von Klemens Brosch.
(Geschenkt unter Eigentumsvorbehalt von der Allgemeinen
Sparkasse in Linz.)
Gedenkblatt, von Professor Rudolf Jettmar auf Stein gezeichnet, vom k. u. k.
Kriegs-Ministerium herausgegeben, für Schulkinder, die Spenden
für Kriegsfürsorgezwecke gewidmet haben.
(Herr Direktor Brosch.)
A. Hartig, Bronzemedaille auf den Feldmarschall Erzherzog Friedrich. Avers:
Brustbild des Erzherzogs nach links. Revers: Dem Oberkomman-
danten unserer siegreichen Armeen. Minerva in voller Rüstung an
einem Inschriftsteiu lehnend (Erzherzog Karl, Erzherzog Albrecht
und Erzherzog Friedrich). Durchmesser 65 Millimeter.
Durch Tausch.
A. Hartig, Bronzemedaille auf den Erzherzog Karl Franz Josef. Avers :
Brustbild des Erzherzogs nach links. Revers : österreichischer
Flottenverein, Kriegsfürsorge 1914/1915. Mit der Darstellung eines
Dreadnoughts. Durchmesser 60 Millimeter.
Weinberger, Bronzemedaille auf Conrad v. Hötzendorf. Avers: Brustbild nach
links. Revers: Mit Gott fürs Vaterland 1915. Darstellung: Ge-
krönter Doppeladler auf einem Wappenschild. Durchmesser 50 Milli-
meter.
Hans Schwathe, Eiserne Medaille mit der Darstellung eines Mörsers auf dem
Avers. Revers: Rotes Kreuz, Kriegshilfebureau, Kriegsfürsorgeamt
1914/1915. Durchmesser 45 Millimeter.
Hans Schwathe, Eiserne Medaille auf den Untergang des „Leon Gambetta".
Avers: Darstellung des Kampfes zwischen dem österreichischen
Unterseeboot und dem feindlichen Panzer. Revers: Wie bei vorigem.
Durchmesser 45 Millimeter.
Eiserne Kriegsmedaille auf den Unterseekampf. Avers: Meeresdämon mit
Torpedos unter den Armen. Revers und Größe wie bei vorigem.
*8
Inventar des Linzer Diözesanmuseums
soweit es vom Museum Francisco Carolinum übernommen wurde.
(Die fehlenden Nummern wurden nicht übernommen.)
1 Dreifaltigkeitsgruppe in Glaskasten. Schnitzwerk aus Holz. Mitte des
18. Jahrhunderts. Sammlung des Diözesan-Kunstvereines.
2 Statue von Holz, vielleicht St. Florian. Anfang des 16. Jahrhunderts.
Sammlung des Diözesan-Kunstvereines.
3 Statue von Holz : Heilaud mit Spottmantel und Rohr. Anfang des
16. Jahrhunderts. Sammlung des Diözesan-Kunstvereines.
4 Grablegungsgruppe aus Holz. Aus der Pfarrkirche Schönering.
5 — 8 Holzreliefs: Vier weibliche Heilige. 16. Jahrhundert. Sammlung des
Diözesan-Kunstvereines.
9 Doppelbild auf Holz : Christus am Kreuze — Ecce homo. Um 1520. Aus
der Pfarrkirche Schöuering.
10 Doppelbild auf Holz: Auferstehung — Mater dolorosa. Um 1520. Aus
der Pfarrkirche Schönering. Signiert mit !M. S. R.
11 Madonna mit Jesukind, Kniestück, Wallfahrtsbild. Erste Hälfte des
16. Jahrhunderts. Sammlung des Diözesan-Kunstvereines.
12 Madonna mit Jesukind über der Mondsichel, aus Holz. Um 1600. Eigen-
tum des hochwürdigen Herrn Bischofs Franz Maria.
13 Vesperbild, aus der Kapelle eines ehemaligen Patrizierhauses in Schär-
ding. Zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Gewidmet vom -f Bene-
fiziaten Johann Lamprecht.
14 — 17 Evangelistenfiguren aus Holz. Um 1700. Von einer alten Kanzel
in Oberkappel.
18 Figur aus Holz, Kniestück, wappeuhalteuder Edelknabe, vermutlich Por-
trät. 15. Jahrhundert. Sammlung des Diözesan-Kunstvereines.
20—22 Ovalreliefs aus Holz: St. Leonhard, St. Norbert (?), St. Erasmus.
Um 1750. Von einer alten Kanzel in Oberkappel.
23 — 25 Doppelbilder auf Holz : Tod Marieus, Darstellung Jesu im Tempel,
Christi Geburt, Maria Heimsuchung (?), Anbetung der Weisen,
Beschneidung. 1483. Eigentum der Pfarrkirche Eggeisberg.
26 Relief aus Holz: Dreifaltigkeit, Maria und Josef, Joachim und Anna.
Erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eigentum des hochwürdigen
Herrn Bischofs Franz Maria.
28 — 31 Statuen: St. Johann Ev., St. Florian und zwei weibliche TTeiliire.
Um 1750. Aus der Pfarrkirche Neukirchen am Wald.
32 — 34 Statuen: St. Dionysius, St. Leonhard. Mutter Gottes mit .lesukind.
1509. Aus der Pfarrkirche St. Leonhard.
35 — 37 Reliefbilder: Darstellungen aus dem Leben des heil. Leonhard. 1509.
Aus der Pfarrkirche St. Leonhard.
38 — 40 Sockel zu obigen Statuen, ehemals Predelle eines Flügelaltars. 1509.
Aus der Pfarrkirche St. Leonhard.
45 Kreuzabnahme aus Terracotta. Um 1760. Sjwnde des f Benefiziaten
Joh. I..amprecht.
49
47 Schnitzereien: Fragmente eines gotischen Altars. 1509. Aus der Pfarr-
kirche St. Leonhard.
48 Seidentuch mit Aufdruck einer Inschrift : Begrüßung des Papstes Pius VI.
in Trient. 1782. Spende des hochwürdigen Herrn Johann B. Burg-
staller.
49 Skizzen des f Malers Professor Trenkwald, Wien. Spende des hoch-
würdigen Herrn Joh. Sigl, Pfarrer in Garsten.
öO Kruzifix aus Holz, mit Gott Vater und Heil. Geist unter den armen
Seelen. Erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. Spende des hochwür-
digsten Herrn Bischofs Franz Maria 1907.
51. 52 Engelsköpfe aus Holz. Mitte des 18. Jahrhunderts. Aus der Pfarr-
kirche Neukirchen a. W.
53 Tabernakeltürchen, Mitte des 18. Jahrhunderts. Aus der Pfarrkirche
Neukirchen a. W.
54 Reliquien-Ostensorium aus Metall, gotisch. Spende des Herrn geistlichen
Rates Johann Lorenz in Garsten,
55 Versehgefäß aus Metall, gotisch, mit transparentem Ostensorium. Spende
des Herrn geistlichen Rates Johann Lorenz in Garsten.
56 Auferstehungsgruppe aus Holz, in Glasschrank, Um 1700. Spende des
hochwürdigsten Herrn Bischofs Franz Maria 1907.
57 Marienstatue aus Holz. Um 1720. Aus der einstigen Filialkirche zu
Ernsting, Pfarre Ostermiething. Gespendet vom Pfarrer Johann
Schmid in Gosau,
58 Engel aus Holz (Leuchterträger?), Um 1500. Aus der einstigen Filial-
kirche zu Ernsting, Pfarre Ostermiething. Gespendet vom Pfarrer
Joh. Schmid in Gosau.
59 Grabchristus aus Holz. Um 1750. Aus der einstigen Filialkirche zu
Ernsting, Pfarre Ostermiething. Gespendet vom Pfarrer Joh. Schmid
in Gosau.
60 Altöttinger Madonna aus Holz. 17, oder 18. Jahrhundert. Aus einem
Bauernhause in Ernsting, Pfarre Ostermiething. Gespendet vom
Pfarrer Joh. Schmid in Gosau.
Ol Manipel aus Leder mit eingepreßten Gold- und Silberverzierungen.
17. Jahrhundert. Aus der Pfarrkirche Schleißheim.
62 Madonna, sitzend, mit Jesukind, das Apfel und Birne in Händen hat
(Holz). Um 1780 (wahrscheinlich Kopie eines alten Bildes). Aus der
Pfarrkirche in Raab.
63 Maria von Ägypten. Holzfigur. Um 1490. Aus einer Kapelle (genannt
„zum rauhen Weib") der Pfarre Altschwendt.
64 — 72 Statuen aus Holz: 1) St. Petrus, 2) Paulus, 3) Josef, 4) Anton von
Padua, 5) Sebastian, 6) Karl Borrom., 7) Florian, 8) Katharina,
9) Barbara. Aus der Pfarrkirche St. Georgen bei Tollet.
73, 74 Ölgemälde (Altarbilder) : St. Florian und St. Sebastian, Aus der
Pfarrkirche St. Thomas bei Waizenkirchen.
75, 76 Statuen aus Holz: St. Philippus und Jakobus. Aus der Pfarrkirche
St. Thomas bei Waizenkirchen.
50
77, 7b iStatueii aus Holz: iSt. i'ianz Xaver (oder -lolmnu Nep.?) uud
St. Katharina. Aus der Pfarrkirche St. Thomas bei Waizenkirchen.
79 Doppelbild auf Holz : Maria Geburt und Maria Verkündigung. Um 1460.
Eigentum der Pfarrkirche Eggeisberg.
80, 81 iStahlstichplatten von Heiligenbildern. Gespendet von Herrn Ignaz
^ Schwiugenschuß, Landes-Braudassekuranz-Offizial in Linz.
82 Ölgemälde (Christus an der Christussäule). Aus dem Kirchlein „Maria
Tal** bei Linz.
83 Hostienkapsel aus Silber (Versehkapsel?). Um 1740. Spende des Herrn
Jakob Dallinger, Pfarrer in Weng.
84 — 88 Statuen (Halbfiguren) aus Holz. Aus der Pfarrkirche Kefermarkt.
91, 92 Aquarelle in schwarzen Holzrahmen. 5 schmerzh. Rosenkranz-Geh.
Spende des Herrn Oberlandesrat Viktor Kerbler in Linz.
96 Aquarell: St. Petrus. Spende des Herrn Oberlandesrates Viktor Kerbler
in Linz.
97 Wachsstock, bemalt. Spende des Herrn Oberlandesrates Viktor Kerbler
in Linz.
98 14 Stück kleine Bildchen. Reliquien etc. Einige mit Miniaturmalereien.
Spende des Herrn Oberlandesrates Viktor Kerbler in Linz.
104 Bursa mit Miniaturgemälden (St. Antonius Eins.?). Spende des Mon-
signore Joh. B. Hauser.
109 Marienstatue. Aus der alten Pfarrkirche in Garsten,
111 Statue: Heil. Sebastian. Spende der Frau Auböck.
112 Statue: Heil. Christophorus. Spende der Frau Auböck.
114 Statue: Der auferstandene Heiland. Aus der alten Pfarrkirche in Gleink.
115 Engelskopf mit Flügeln. Aus der alten Pfarrkirche in Gleink.
116 2 Engelstatuen. Aus der alten Pfarrkirche in Gleink.
121 2 Blumenvasen. Aus der Prälatenkapelle in Gleink.
122 Altarbild: St. Benedikt in der Versuchung. Aus der Prälatenkapelle
in Gleink.
123 Ölberggruppe : Christus. Petrus, Johannes, Engel. Aus der Pfarrkirche
Schörfling.
127, 128 2 Schacher aus einer Kreuzigungsgruppe. Aus der Pfarrkirche in
Schörfling.
129 Diverse Engel. Aus der Pfarrkirche Schörfling.
130 Dreifaltigkeitsgruppe: Heiland mit zwei betenden und einem fliegenden
Engel. Aus der Pfarrkirche Schörfling.
131 Marienstatue. Aus der Pfarrkirche Gleink.
133, 134 Engelstatuen. Aus der Pfarrkirche Schörfling.
137 — 139 Statuen. Aus der Pfarrkirche Schörfling.
140, 141 Engelstatuen. Aus der Pfarrkirche Schörfling.
143, 144 Statuen, über lebensgroß. Aus der Pfarrkirche Schörfling.
145 Versehgarnitur der päpstlichen Militärkapläne. Um 1860 — 1870. Spende
des Herrn Pfarrers Georg Baumgartner in Weyer.
!4ti \ ersehgarnitur der österreichischen Militärkapläne. Um 1806 — 1809.
Spende des hochwürdigen Herrn Th. Großmann in Steyr. (Photo-
graphie beiliegend.)
51
Zoologie.
Spenden.
Coelentarta.
1 St. .Spongilla laciLstris L., Süßwasserscliwamm (krustenförmig).
1 St. Spongilla lacustris L., Süßwasserschwamm (verzweigt). Winterhafen
Linz. (Kudolf Hochhäuser, Bürgerschüler, Linz.)
ilehrere Stück (in verschiedener Form) Spongilla lacustris L. Winterhafen
Linz. (Rudolf Hochleitner, Linz.)
Crustacea, Krebse.
1 St. Crangou vulgaris F. Adria, Pola. (Herr Richard Errhalt, Fähnrich.)
Araneida, Spinnen.
Eine große Anzahl Spinnen aus dem Gesiebe. Traunauen bei Ebelsberg.
(Herr Oberoffizial M. Priesner, Linz.)
Myrioapoda, Tausendfüßler.
4 St. (2 (^, 2 (J) Julus foetidus C. Koch. Urfahr.
1 St. Mecistocephalus carolinensis C. Koch. Q Urfahr.
1 St. Julus sp. Urfahr. (Herr Bernhard Stolz, Präparator, Urfahr.)
Insecta, Insekten.
Große Anzahl Pediculus vestimenti Burni. Aus Spitälern.
(Herr Mag. pharm. E. Ritzberger, Linz.)
Zahlreiche Pediculus vestimenti Burm. Imagines und Eier.
(Herr Oberoffizial Josef Kloiber, Linz.)
100 Stück Lepidoptera meist aus Algier.
Einige Stücke Orthoptera meist aus Algier.
120 St. Coleoptera meist aus Algier.
(Frau Josefine Zirnbauer, Lehrerswitwe, Urfahr.)
Einige Lophyrus pini L, (Puppe, Imagines und gesprengte Puppen). Ebels-
berg. (Herr Förster Braumann, Ebelsberg.)
Zahlreiche Haematopinus piliferus Burm.
(Herr J. Brunmayr, Tischler, Linz.)
1 St. Gibbium seotias F. Schoißengeierhöhle am Pfenningberg.
(Herr Leopold Gschwendtner, Urfahr.)
207 St. Lepidopteren hauptsächlich aus Oberösterreich.
(Herr Dr. L. Müller, k. k. Postsekretär, Linz.)
92 St. Lepidopteren in 63 Arten verschiedener Fundorte.
(Herr Fachlehrer Karl Mitterberger, Steyr.)
10 Aberrationen von Parnassius mnemosyne L.
(Herr Hans Huemer, Privat, Linz.)
154 St. Lepidopteren in 106 Arten.
6 St. sitzende Lepidopteren.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Verwaltungsrat des Museums, Linz.)
4*
52
Ankauf.
1 St. Raupe von Acheroulia atropus L. Umgebung Linz.
^ Spenden.
Mollusca, Weichtiere.
1 St. Unio pictorum L. Einmündung des Dießenleitenbaches in die Ponau.
(Gesammelt vom Kustos Dr. Th. Kerschner.)
5 St. Unio sp. Appedingerbach bei Lambach.
(Herr P, Eugen Eder, Katechet, Lambach.)
1 St. Anodonta sp. Donauau bei Urfahr.
3 St. Clausilia sp. Donauau bei Urfahr.
(Herr Dr. Leopold Müller, k. k. Postsekretär, Linz.)
Mehrere Pupa pagodula De.<^. Steinbach au der Stevr.
„ Valvata piscinalis Müll. Kimplingerbach bei Neumarkt-Kallham.
„ Aplexa hypnorum L. Kimpling.
„ Patula rupestris Drap. Steyruferfelsen.
„ Buliminus (Napaeus) obscurus Müll. Steinbach.
1 St. Ancylus lacustris L. Grünburg au der Steyr.
Mehrere Vitrina pellucita Müll. Kimpling.
Zahlreiche Acme lineata Hartm. Steinbach an der Steyr.
Mehrere Caecilianella acicula Müll. Kimpling.
1 St. Helix bidens Chemnitz. Steinbach.
10 St. Vitrella Pfeifferi (eine Höhlenschnecke). Kremsmünster.
13 St. Campylea foetens Beck. Steinbach.
Mehrere Helix pomatia L. Kimpling.
„ Arianta arbustorium (L.) Leach. Kimpling.
„ Pupa optusa Drap. = Cylindrus optusus Fitz. Hohe Nock.
8 St. Helix lapicida L. Steinbach.
Mehrere Pupa avenacea Brug. Steinbach.
„ Helix hortensis Müll. Kimpling.
„ .. austriaca Mülilfeldt. L^nterfurt bei Kimpling.
„ ,, fruticum Müll. Kimpling.
„ ,, incarnata Müll. Kimpling.
2 St. Helix (Vallonia) costata Müll. Aschachfluß.
Mehrere Succinea oblonga Drap. Kimpling.
„ Pomatias septemspiralis Razom. Steinbach.
11 St. Helix nemoralis L. Kimpling.
Mehrere Helix caudicans Ziegler. Kimpling.
4 St. Zonites verticellus Fer. Steinbach.
10 St. Pupa pagodula Des. Steinbach.
3 St. Helix holoserica Studer. Steinbach.
5 St. Helix obvoluta Müll. • Steinbach.
5 St. Helix personata Laraarck. Steinbach.
6 St. Anodonta mutabilis (Clessin) var. rostrata (Kok). Aschaelifluß unter-
halb Waizenkirchen.
53
5 St. AModonta mutabilis
Hözlhamerbach.
7 St. Unio batavus Lamarck.
Waizenkirchen.
7 St. ünio batavus Lamarck.
liamerbach.
3 St. Pupa minutissima Harm
5 St. Pupa truncatella PfeifF.
(Clessin) var. rostrata (Kok). Kimplinger- und
var. grassus Rossm. Aschachfluß unterhalb
var. amnicus Ziegl. Kimplinger- und Hözl-
Steinbach.
Steinbach.
6 St. Unio pictorum L. Aschachfluß.
(Herr Theodor Berger, Schulleiter in Kimpling bei Neumarkt-
Kallham.)
3 St. Unio pictorum L. Linkes Saveufer bei Ungarisch-Brod.
(Herr Richard Errhalt, Kadettaspirant.)
29 St. Anodoutites cygnea L. Linkes Donauufer bei Luftenberg.
11 St. Unio pictorum L. Linkes Donauufer bei Luftenberg.
Mehrere Pisidien sp. Altwasser in Seyrlufer bei Linz.
(Herr Johann Langwieser, Fischmeister, St. Peter bei Linz.)
1 St. Limax variegatus Drap. Aus einem Keller in Linz.
1 St. Unio sp. Ager bei Kammer am Attersee.
(Herr Mag. pharm. E. Ritzberger, Linz.)
2 St. Lithodomus lithophagus L. Pola, Adria.
2 St. Chiton olivaceus Spengl. Pola, Adria.
I St. Patella vulgata L. Pola, Adria. (Herr Richard Errhalt, Fähnrich.)
Große Anzahl Sphaerium sp. Toffellache bei Lambach.
II St. Unio sp. Falsbacherbach bei Gunskirchen.
3 St. Anodonta sp. Zweiter St. Peter-Teich in Gunskirchen.
1 St. Anodonta sp. Falsbacherbach bei Gunskirchen.
(Herr P. Eugen Eder, Katechet, Stift Lambach.)
1 St. Scaphanda lignarius L.
Mehrere Stücke Natiea josephinia
Risso.
5 St. Aporrhais pes pelec-ani (L.) Gray
Größere Anzahl Cerithium vulgatum
Bruguiöre.
4 St. Turritella communis Risso.
1 St. Cassidaria echinophora L.
2 St. Cyprea sp.
1 St. Tri via europaea Montag.
1 St. Cassis sulcosa Bruguiöre.
Mehrere Stücke Conus mediterraneus
Bruguiere.
Größere Anzahl Columbella rustica L.
1 St. Fusus syracusanus L.
1 St. Mitrella scripta L.
1 St. Euthrya cornea L.
Mehrere Stücke Murex brandaris L.
7 St. Murex trunculus L.
i St. Murex sp.
1 St. Murex erinaceus L.
2 St. Purpura haemostoma L.
1 St. Purpura sp.
1 St. Turbo rugosus L.
6 St. Trochus turbinatus Born.
1 St. Trochus magus L.
Größere Anzahl Haliotus tubercu-
lata L.
Mehrere Stücke Patella vulgata L.
3 St. Patella granularis L.
2 St. Patella sp.
Größere Anzahl Patella scutellaris L.
1 St. Patella sp.
3 St. Chiton sp.
4 St. Spondylus gaederopus L.
Mehrere Stücke (verschied. Alters)
Pecten jacobaeus L.
Mehrere Stücke Lima squamosa La-
marck.
Mehrere Stücke Chlamys varius L.
;ö4
Größere Anzahl in verschied. \'arie- ^Mehrere Stücke Cvtherea chione I^.
täten Mytilus edulis L. Größere Anzahl Venus sp.
Mehrere Stücke Area no§ L. Mehrere Stücke Venus verucosa I..
Größere Anzahl Area barbata L. Mehrere Stücke Venus gallina L.
Mehrere Stücke Pectunculus glycinie- „ ,, Donax truncuhis T..
rus Lamarck. 1 St. Donax sp.
Größere Anzahl Cardium sp. Mehrere Stücke Artemis lincta Lamm.
2 St. Cardium sp. 1 St. Mactra helvacea Chemnitz.
Größere Anzahl Cardium tubercula- Mehrere Stücke Mactra stultoruni LV
tum L. „ „ Tellina sp.
3 St. Cardium aculeatum L. ., ,, Solen vagina L.
Einige hundert Stück unbestimmte Conchylien. Alle aus der Bucht von
Ajaccio, Korsika.
1 St. Venus galina L.
1 St. Artemis lincta Lamarck. Beide vom Lido bei Venedig.
5 St. verschiedene Helixarten. Umgebung von Ajaccio, Korsika.
(Gesammelt vom Kustos Dr. Theodor Kerschner.i
2 St. Meleagrina margaritifera Lamarck. Indischer Ocean.
1 St. Hippopus maculatus Lamarck. Indischer Ozean.
(Kustos Dr. Theodor Kerschner.)
Reptilia, Reptilien und Amphibia, Lurche.
Coronella girondica Dum. et Bibr. Girondische Schlingnatter. Küstenland.
(Herr Ing. Hartig durch Vermittlung des Herrn Regieruugs-
rates Commenda.)
Bufo vulgaris Laur. juv. Erdkröte. Urfahr. (Herr Dr. Priesner. L rfahr.i
Aves, Vögel.
Agapornis cana Gmel. w" ad. Grauköpfchen.
(Herr P. Benedikt Eder, O. C. Linz.)
Mergus merganser L. ^ ad. Großer Säger. Au bei Ottensheim.
Oedienemus oedicnemus Triel. Au bei Ottensheim.
(Herr Klammbauer, Vergolder, Linz.)
Coccothraustes cocc. coccothraustus L. ^ Kirschkernbeißer.
(Herr Bernhard Stolz, Präparator, Urfahr.)
Vidua nitens Gmel. ^ Stahlblauer Widafink.
(Herr P. Benedikt Eder, O. C. Linz.)
Corvus frugilegus frugilegus L. ^j^ juv. Saatkrähe. • Katzenau bei Linz.
(Herr Grottenthaller. Linz.)
Steganura (Vidua) paradisea L. ^ Paradieswidafink.
(Herr P. Benedikt Eder, O. C. Linz.)
Tinnunculus tinnunculus L. Q Turmfalke. Altpernstein, Kremstal.
(Herr Josef Wischenbart, Förster, Altpernstein.)
Fringilla coelebs coelebs L. W" Buchfink. Garten, Linz.
Accipiter nisus nisus L. Q einjährig. Sperber. Hummelhof bei Linz.
Ohloris chloris chloris L. ^ ad. Grünling. Hunmielhof bei Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
55
Stiirnus vulgaris vulgaris L. Star. Donaukai, Linz.
(Herr Präparator Bernhard Stolz, Urfahr.)
Taeniopygia castanotis Gould. ^ Zebrafink.
Ploceus sanguinirostris L. ^ Rotsehnäbliger Webervogel.
Hallus aquaticus L. Q ad. Wasseralle. Umgebung Linz.
Ploceus melanogaster Lth. w» Napoleon- Webervogel.
Aegintha melpoda Vieill. Q Orangebäckiger Astrid.
Agapornis cana Gmel. Q Grauköpfchen.
Pyrrhula pyrrhula europaea Vieill. ^-^ Europäischer Gimpel.
Aegintha melpoda Vieill. Q Orangebäckiger Astrid.
Ploceus sp. Q . (Herr P. Benedikt Eder, 0. C. Linz.)
Xahius collurio L. ^ ad. Rotrückiger Würger. Umgebung von Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
Aegithalus caudatus europaeus Herrn. ^ Schwanzmeise. Spielberg an der
Donau.
Aegithalus caudatus europaeus Herm. Q Schwanzmeise. Spielberg an der
Donau.,
Sylvia curruca curruca L. w» Zaungrasmücke. Spielberg an der Donau.
Erithacus rubecula L. ^ Rotkehlchen. Spielberg an der Donau.
Coloeus monedula L. Q Dohle. Spielberg an der Donau.
Eringilla coelebs L. ^ Buchfink. Spielberg an der Donau.
(Gesammelt vom Kustos Dr. Theodor Kerschner.)
Spermestes undulata Lth. ^ Gewellter Muskatvogel.
Spermestes malaccensis L. Dreifarbige Nonnenamandine.
Spermestes oryzivora L. ^ Reisamandine.
(Herr P. Benedikt Eder, O. C. Linz.)
Crex crex L. p?» med. Wiesensumpfhuhn. Umgebung von Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
Ploceus sp. ^ Feuervveber. (Herr P. Benedikt Eder, O. C. Linz.)
Columba oenas L. p?» Hohltaubc. Treffling bei Urfahr.
(Herr Grottenthaller, Linz.)
Cypselus apus L. ^ Mauersegler. Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
Galerida cristata cristata L. ^ juv. Haubenlerche. Urfahr.
(Herr Bernhard Stolz, Präparator, Urfahr.)
Cypselus apus L. w» Mauersegler. Linz. (Herr Ignaz Nening, Linz.) •
Sylvia borin borin Bodd. ^ Gartengrasmücke. Oberhaid, Südböhmen.
Acanthis carduelis carduelis L. w» Stieglitz.
(Herr P. Benedikt Eder, 0. C. Linz.)
Accipiter nisus nisus L. Q einjähr. Sperber. Ebelsberg.
(Herr Förster Braumann, Ebelsberg.)
Pernis apivorus apivorus L. Q ad. W^espenbussard. Leonstein.
Pernis apivorus apivorus L. Q einjährig. Wespenbussard. Leonstein.
(Herr Gustav Graf Schmidegg, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statt-
haltereirat a. D., Leonstein.)
Ploceus melanogastra Lth. ^ Napoleonsweber.
(Herr P. Benedikt Eder, 0. C. Linz.)
Ä6
2 Philomachus pugnax L. w» u. Q Kampiläut'er. Winterkleid. Guiiskirchen
bei Wels. (Herr Josef Roth, Präparator, Wels.)
Colymbiis cristatus L. (Dunenkleid). Großer Lappentaucher. Wallersee.
Podieeps (Colymbus) fluviatilis Tiinst. w» Winterkleid. Kleiner Lappentaucher.
• Donau bei Spielberg. (Herr Professor Karl Wessely, Linz.)
Spermestes cantans Gmel. Q Silberschnabel-Amandine.
Spermestes oryzivora L. ^ Reisvogel.
Fringilla sp. (trop. Form).
Coccothraustes virginianus Brss. ^ ad. Roter Kardinal.
(Herr P. Benedikt Eder, 0. C. Linz.)
Ardea cinerea L. Q juv. Fischreiher. Plesching bei Urfahr.
(Herr Oberlehrer Josef Breinbauer, St. Magdalena bei Urfahr.)
Spermestes sinensis Brss. ^^ ad. Schwarzköpfige Amandiue.
., punctularia L. Q Muskatamandine.
„ acuticauda Hgds. (Varietät.) Spitzschwänzige Bronzeamandine.
Aegintha melpoda Vieill. ^ Orangebäckchen.
(Herr P. Benedikt Eden, O. C. Linz.)
Stercorarius pomarinus Temm. ^ ad. (Winterkleid.) ^littlere Raubmöve.
Margarethen bei Linz.
(Herr Oberlehrer Ludwig Commeuda, Linz.)
Accipiter uisus nisus L, Q juv. Sperber. (Herr Rudolf Pichert, Linz.)
Chloris chloris chloris L. w» Grünling. Urfahr.
(Herr Bernhard Stolz, Präparator, L^rfahr.)
BonasÄa bonasia L. ^ Haselhahn. St. Martin bei Gerling, Mühlkreis.
(Herr Postrat Julius Riehl, Linz.)
Asio flarameus flammeus Pontopp. Q Sumpfohreule. Tlieniug,
(Herr Generalkonsul Franz Haupt Ritter v. Hoechstatt«n,
Linz.)
Accipiter nisus nisus L. Q ad. Sperber. St. Margaretlien bei Linz.
(Herr Oberlehrer Josef Breinbauer, St. Magdalena.)
Gavia arctiea. L. ^ Polarseetaucher. Donau bei Steyregg.
(Herr Bernhard Stolz, Präparator, Urfahr.>
Vanellus vanellus L. ^ juv. Kibitz. Xeuhaus an der Donau.
Larus ridibundus L. Q juv. Lachmöve. Brandstatt an der Donau.
(Herr Baurat Friedrich FresI, Linz.>
Accipiter nisus nisus L. Q ad. Sperber. St. Margarethen bei Linz.
(Herr Oberlehrer Ludwig Commenda, Linz.)
Larus ridibundus L. Q zweijährig; Lachmöve. Puchenau an der Donau.
Lanius excubltor excubitor L. ^ einjährig. Großer Würger. Puchenau an
der Donau.
(Herr Landes-Oberrechnungsrat Eduard Cireutter, l^iclieniiii.)
Mergus serrator L. Q ad. ^littlerer Säger. Hagenau bei Braunau.
Falco Kubbuteo subbuteo L. ^ ad. Baumfalke. Steinliaus bei Wels.
Falco tinnunculus tinnunculus L. ^ ad. Turmfalke. Fischlham.
Accipiter niKu» hIbu« L. ^ ad. Sperber. I^ambach.
,, „ L. ^ ad. Sperber. Glinicknieni\\ ski bei .hislo. (Jalizien.
LaniuK Senator scnator L. ^ Rotkopfwürger. Fischlliam bei Wels.
Saxieola. oenaiithe oenanthe L. ^ Grauer Steini=;climätzer. St. Oswald bei
Freistadt.
Totauus oeliropus L. Q Punktierter Wasserläufer. Wallern bei W>ls.
Tringoides hypoleucus L. Q Flußuferläufer. Hinterstoder.
Emberiza eitrinella citrinella L. Q Goldammer, Wels.
(Herr Josef Roth, Präparator, Wels.)
Fuligula fuligula L. ^ Reihereute. Traunsee. März 1912.
Larus ridibundus L. w» Laehmöve. Gmunden.
Cinclus cinclus meridionalis Brehm. Q Wasserschmätzer. Gmunden.
(Herr Eichmeister A. Watzinger, Gmunden.)
Fuligula clangula L. ^ ad. Schellente. Puchenau bei Linz.
„ „ L. Q Schellente. Puchenau bei Linz.
(Herr Oberrechnungsrat Eduard Greutter, Puchenau.)
Ankauf.
Anas crecca L. Q Krickeute. Heilham bei Urfahr.
Lagopus lagopus L. Q Moorschneehuhn. Schweden.
Lagopus lagopus L. ^ Moorschneehuhn. Schweden.
Ardea cinerea L. ^ juv, Fischreiher, Spielberg an der Donau.
Pyrrhocorax pyrrhocorax L. w» Alpenrabe. Issyk Kul, Turkestan.
Coloeus monedula collaris Drüm. w^ Issyk Kul, Turkestan.
Sturnus vulgaris porphyronotus Sharpe. Q Winterkleid. Issyk Kul, Turkestan^
Carduelis caniceps parapanisi Kollibag. ^^ Issyk Kul, Turkestan.
Acanthis flavir. brevirostris Moore. Q Issyk Kul, Turkestan.
Serinus pusilus Pall. Q ad. Turkestan.
Serinus pusilus Pall. Q juv. Turkestan.
Loxia curvir. albiventris Swinh. ^ Issyk Kul, Turkestan.
1 oxia curvir. albiventris Swinh. Q Issyk Kul, Turkestan,
Imberiza luteola Sperrun. ^ Issyk Kul, Turkestan,
Imberiza leucocephala Gm, p? Issyk Kul, Turkestan,
Antus campestris campestris L. ^ Issyk Kul, Turkestan.
Lanius excubitor homeyeri Gab. ^ Issyk Kul, Turkestan.
Turdus ruficollis atrogularis Temm. ^ Sommerkleid. Issyk Kul, Turkestan..
Turdus ruficollis atrogularis Temm. ^ Winterkleid, Taschkent, Turkestan.
Cinclus cinclus leucogastar Bp. Q Issyk Kul, Turkestan.
Troglodytes troglodytes pallidus Hume, w« Issyk Kul, Turkestan.
Branta ruficollis Pall. ^ Issyk Kul, Turkestan.
Piscoides tridact. thianschanicus Buturl. O Issyk Kul, Turkestan.
Crallinago gallinago L. ^ Sumpfschnepfe. Gusen bei Spielberg,
Merganser merganser L. w» ad. Großer Säger. Donau bei Maut hausen.
Fulica atra L. w» Bleßhuhn. Kleinmünchen.
Buteo buteo buteo L. w» ad. Mäusebussard. Spielberg au der Donau,
Gallinula chloropus L, Q ad. Teichhuhn. Im Hochzeitskleid. Umgebung
von Eferding.
A'anellus vanellus L. Q juv. Kibitz. Spielberg an der Donau.
2 Columba palumbus L. w'W' Ringeltaube. Treflfling bei Urfahr.
Ardea cinerea L, Q einjärig, Fischreiher. Reichenbach bei Pulgärn,
58
Strix aluco aliieo L. w» juv. Waldkautz. Umgebung von Steyregg.
Pernis apivorus apivorus L. Q Wespenbussard. Umgebung von Steyregg.
Alcedo ispida ispida L. w" Eisvogel. St. Peter bei Linz.
Pernis apivorus apivorus L. /-j" juv. Wespenbussard. Predigtstuhl bei Steyregg.
Pernis apivorus apivorus L. w" Wespenbussard. Predigt stuhl bei St«yregg.
Pernis apjvorus apivorus L. Q juv. Wespenbussard. Predigtstuhl bei Steyregg.
Athene noctua (Retz). ^ Steinkautz. Steyregg.
Strix aluco aluco L. Q Waldkautz. Langangererwald bei Steyregg.
Parus caearuleus caearuleus L. ^ ad. Blaumeise. Au bei Linz.
Parus major major L. ^ ad. Kohlmeise. Au bei Linz.
Strix aluco aluco L. Q ad. Waldkautz. Pulgarn.
Parus caearuleus caearuleus L. ^ juv. Blaumeise. Au bei Linz.
Turdus philomelos philomelos Brehm. ^ Singdrossel. Urfahr.
Tetrao urogallus L. Q Auerhenne. Waxenberg, Mühlkreis.
Phoenicopterus roseus Pall. ^ dreijährig. Flamingo. Obermühl an der Donau
bei Kilometer 50, 7. September 1914.
Falco peregrinus calidus Lath. Q juv. Sibirischer Wanderfalke. Gunskirchen
bei Wels, Mitte November 1915.
Mammalia, Säugetiere.
Spenden.
Putorius nivalis L. Q Wiesel. Heilham bei Urfahr.
(Herr K. Haider, Privat, Linz.)
Cercopithecus sabaeus F. Cuv. ^ ad. Grüne Meerkatze.
(Herr Tierarzt H. Schneider, Linz.)
Putorius nivalis L. Q Wiesel. Seyrlufer bei Linz.
(Herr Oberoffizial Josef Kloiber, Linz.)
2 Fiber zibethicus L. p?» u. Q Bisamratte. Stekna in Böhmen.
(Fürst Wlndischgrätzsche Gutsverwaltung, Stekna, Böhmen,
vermittelt durch Fürst Hugo Windischgrätz.)
Putorius nivalis L. Q Wiesel. Umgebung von Linz.
(Herr Direktor Dr. Franz Schnopfhagen, Linz.)
Khinocephalus hipposideros Bechst. ^ Kleine Hufeiseunase. Höhle bei Wiudegg.
Rhinocephalus hipposideros Bechst. Q Kleine Hufeisennase. Höhle bei Windegg.
(Gesammelt vom Kustos.)
Talpa europaea L. ^ Maulwurf. Posthof bei Linz.
(Herr J Brunmayr, l^inz.)
Talpa europaea L. w" Maulwurf. Fischzuchtanstalt St. Peter.
Arvicola amphibius L. w» Wasserratte. Fischzüchtanstalt St. Peter.
(Herr Fischmeister Johann Langwieser in St. Peter.)
Pippistrellus pippistrellus Schreber. w" Zwergfledermaus. Museumsgarten.
PippistrelluH pippistrellus Schreber. Q ad. Zwergfledermaus. Museumsgarten.
(Herr J. Brunimivr. Tjiiz.^
Sciurus vulgaris L. Q Eichhörnchen. Ebelsberg.
Sciurus vulgaris L. Eichhörnchen (Winterkleid, hellgraue \jirnMat). Kln-i>i.»M^.
(Herr Förster Brauniann, Ebelsberg.)
5^
Putorius putorius L. q^ juy. Iltis. Freinbecg liei: Linz.
Talpa europaea L. Maulwurf. Umgebuno von tinz.
; "i ' (Herr J. Bruninayr. Linz.)
Pippistrellus pippistrellus Schieb. Zwergfledeimaus. Kirchdorf.
(Herr Oberlehrer Franz Hauiler, Linz.)
Serex alpinus Sehinz. Q juv. Alpenspitzmau.s. Sarstein (in 1000 m Höhe)
bei Obertraun. (Herr Professor L. Frank. Linz.)
Mus rattus L. Q ad. Hausratte. Zell bei Zellhof.
3 Mus ratfus. L. juv. Hausratte. Zell bei Zellhof.
(Herr Oberlehrer J. Walter. Zell bei Zellhof.)
Mus sylvaticus L. ^ juv. Waldmaus. Waldgebiet des Grippensteins bei Ober-
traun (1000 m Höhe).
Arvieola rufescente-fuscus Sehinz. ^f Gebirgsform der Feldmaus. Waldgebiet
des Grippensteins bei Obertraun (1000 m Höhe).
(Herr Professor L. Frank. Linz.)
Sorex minutus L. O Spitzmaus. Polsterlucke bei Hinterstoder.
(Gesarnmelt vom Kustos Dr. Th. Kerschner.)
Sciurus vulgaris L, ^ Eichhörnchen. Dießenleiten bei Urfahr.
(Herr Oberoffizial F. Kloiber. Urfahr.)'
Sciurus vulgaris L. ^ Eichhörnchen. Linz. Marktplatz.
(Herr G. Lahiier, Revident. Linz.)
Sciurus vulgaris L. p?" Eichhörnchen, Niedernhart bei Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Lihzlj '
Sorex araneus . . . L. Waldspitzmaus. Grieskirchen.
Sorex araneus . . . L. Waldspitzmaus. Gunskirchen bei Wels.
Rhinolophus hipposideros Bechst. Kleine Hufeisennase. Eberschwang im Inn-
kreis.
Plecotus auritus L. Großohr. Wels (?).
Vesperugo serotinus Schreb. Spätfliegende Fledermaus. Pöchlarn an der Donau.
Vesperugo pippistrellus Schreb. Zwergfledermaus. Wels.
2 Vespertilio mystacinus Leisl. Bartfledermaus. Wels.
(Herr Josef Roth. Präparator, Wels.)
Ankäufe.
Putorius ermineus L. w» Hermelin. Eferding.
Meles taxus L. w» juv. Dachs. Mühlberg bei Pulgarn.
Putorius putorius Lr. Q Iltis. Steyregg.
Capra sibirica Camerano. ^ ad. Sibirischer Steinbock. Skelett. Turkestan.
Lynx eüropaeus L. Europäischer Luchs. Skelett. Ungarn.
2 Mustela foina Erxl. ^^ u. Q Steinmarder.. Steyregg.
Putorius ermineus L. w" Hermelin. In interessantem Übergangskleid. Sankt
Martin bei Gerling. Mühlkreis.
Verzeichnis der Höhlenfunde aus dem Besitze des
Vereines für Höhlenkunde.
^ (Leihgabe mit Wahruug des Eigentumsrechtes dieses Vereines.)
Mokricahöhle in den Sieineraipen, Krain.
Ursus spelaeus Bl. (Höhlenbär). Schädel; einige Schädelfragmeute, 4 Unter-
kiefer, 27 Zähne, 3 Drehwirbel, 2 Tragwirbel, 14 Wirbelknochen.
1 Steißbein (Os sacrum), 12 Rippen, 4 von Menschenhand bear-
beitete Knochen, ö Oberarmknochen, 2 Schulterblätter, 12 Mittel-
fußknochen, 4 Beckenhälften, 4 Oberschenkelknochen, 3 Tibien, 1 Fi-
bula, 1 Penisknochen, zahlreiche Handwurzelknochen, Grelenksköpfe
und Knochenfragmente.
Drachenhöhle bei Mixnitz in Steiermark.
Ursus spelaeus Bl. (Höhlenbär). 4 Unterkiefer, 14 Wirbelknochen, 7 Rippen,
1 Praesternum, 9 Zähne, 1 Oberarmknochen, 1 Ulna (Elle), 1 Radius
(Speiche), 2 Oberschenkelknochen, 2 Tibien, 1 Fibula., 34 Mittelfuß-
knochen, 26 Phalangen. Die größeren Knochen eines jungen Höhlen-
bären, mit Ausnahme des Schädels; zahlreiche Fußwurzelknochen,
Kniescheiben, Gelenksköpfe und Knochen fragmente.
Höhle in der Nordwandrinne des Rötheisteins bei Mixnitz in Steiermark.
Capra ibex L. Alpensteinbock. Schädelfragment mit dem Stirnzapfen. Zwei
Rippenfragmente und eine Phalanx. Einige Knochen verschiedener
Säuger.
Große Schachthöhle bei Mixnitz in Steiermark.
Knochen verschiedener Säuger, meist Paarhufer,
Fußknochen von Aquila chrysaetos L. Steinadler.
Scherbenhöhle bei Mixnitz in Steiermark.
Neolithische Topfscherben.
Mathildengrotte bei Mixnitz in Steiermark.
Knochenbreccie mit Zähnen von Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär.
Frauenloch bei StUbing in Steiermark.
2 große Stücke Knochenbreccien von Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär.
Bärenhöhle bei Rettenegg in Steiermark.
Ursus si)elaeus Bl. Höhlenbär. 2 Fersenbeine.
Höhle beim Stierloch, Köflach in Steiermark.
Neolithische Topfscherben.
61
Stollen beim Heidentempel, Köflach In Steiermark.
Knochenfragmente von Ursus .spelaeus Bl. Höhlenbär.
Lurhöhle bei Semriach in Steiermark.
6 verschiedene Knochen von Ursus spehieus Bl. Höhlenbär. Darunter ein
interessanter Unterkiefer.
Steinbockhöhle bei Peggau in Steiermark.
30 Zähne von Ungulaten.
Aufgeschlagene Röhrenknochen von Ungulaten.
Unterkieferfragmente von Ungulaten.
Capra aegagrus Gm. Bezoirziege. Stirnbein mit den Stirnzapfen. Stirnbein-
fragmente.
Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär. Verschiedene Knochen und Zähne.
Von Menschenhand bearbeitete Knochen (Schaber) und Zähne.
Zahlreiche neolithische Topfscherben.
Höhle in der Peggauerwand, Peggau in Steiermark.
Große Anzahl von Säugerknochen und Vogelknochenfragmente.
Größere Anzahl neolithischer Topfscherben.
Kleinere Höhlen bei Peggau in Steiermark.
Zahlreiche neolithische Topfscherben,
Höhle im Steinbruch Hofbauer, Peggau in Steiermark.
32 verschiedene Knochen, darunter 2 Schädel und 3 Unterkiefer von x\rctomys
marmota L. Alpenmurmeltier.
Katerloch bei Weiz in Steiermark.
Zahlreiche Knochen von marderartigen Raubtieren.
Zahlreiche Knochen von hundeartigen Raubtieren.
Zahlreiche Knochen von Ursus arctos L. Brauner Bär.
Zahlreiche Knochen von Ungulaten.
Große Anzahl Knochenfragmente von Säugern.
Wildes Loch, Grebenzenalpe bei Neumarkt in Steiermark.
94 Knochen von jungen Höhlenbären (Ursus spelaeus Bl.).
Alces alces L. Elch, Metatarsalknochen rechts.
Zahlreiche Knochen verschiedener Ungulaten.
24 Knochen, meist Schädel, von 7 verschiedenen Fledermausarten.
Größere Anzahl von Knochen marderartiger Raubtiere.
Höhle bei der Schönbergalm (Dachsteingebiet).
€abra ibex L. juv. (Seinbockkitz). 63 Stück Knochen mit teilweise erhaltenem
Schädel und den beiden Stirnzapfen.
Kleine Höhle am Mittagkogel bei der Schönbergalm (Dachsteingebiet).
Lepus timidiis L. =z Lepus viiriabilis Bl. Alpenhase. 42 Knochen, darunter
ein Schädel.
Lagopus mutus Montin. Alpensdineehuhu. 10 verschiedene Knochen.
Rupicapra rupicapra L, Gemse. 18 Knochen, darunter ein Schädel.
Kleine Höhle zunächst der Schönbergalm (Dachsteingebiet).
Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär. 11 verschiedene Knochen.
Dachstein-Riesenhöhle.
Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär. 22 verschiedene Knochen.
Wieselloch bei Ebensee.
Große Anzahl verschiedener Säugerknochen, darunter solche von Felis catus L.
Wildkatze.
Hallerloch bei Gosau.
Cervus elaphus L. Hirsch. 4 verschiedene Knochen.
Teufelshöhle bei Kremsmünster.
Zahlreiche Säugerknoclien, darunter solche von Felis catus, Wildkatze,
Höhle bei Sloup in Mähren.
Ursus spelaeus Bl. Höhleubär. öl Knochen.
Vypustekhöhle bei Kiritein in Mähren.
Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär. Unterkieferfragment und Knochenbreccie.
PIvka jama in Kraln.
Große Anzahl von Knochen verschiedener Ungulaten.
Adelsberger-Grotte.
Ursus spelaeus Bl. Höhlenbär. 2 Tibiafragmente.
13 Herbarblätter von Höhlenpflauzen aus dem Herbar Gaunersdorfer.
6 Herbarblätter von Höhlenpflanzen aus dem Herbar Eitzberger.
ö Höhlenpilze aus verschiedenen Höhlen.
421 Stück Höhleutiere der verschiedensten Klassen in 85 Arten, meist aus
Karsthöhlen, aber auch aus französischen und spanischen Höhlen.
149 Stück Mineralien, alte Bergkarten usw. der österreichischen Salinen. Vom
k. k. Finanz-Ministerium dem Verein für Höhlenkunde gespendet.
141 Stück Höhlengesteine und Mineralien nebst Ge.steinen höhlenbildender
Schichten.
Bootsrest€ (4 Stück Eisenspangen und Kaut.schuk reifen) des vom Höhlen-
forscher Schmidl 1851 bis 1854 zur Erforschung der Pivka jama
verwendeten Höhlenbootes, das von der Poik mitgerissen und von
Herrn Revidenten Lahner im Sommer 1915 gefunden wurde.
6a
Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Geschenhe.
Klappersteiiie aus der Umgebung von Brod an der Save.
Tertiärversteinerungen aus der Umgebung von Brod an der Save.
Oberarmkuochen von Bos sp. aus der Umgebung von Brod an der Save.
Tertiärversteinerungen (Ostrea, Pekten).
(Herr Kadett Errhalt, Geb.-Art.-Reg. 13, Brod.)
2 Stück Korallen von der Plätzwiese. (Herr Karl Untersmayr, Linz.)
Ostreaschalen, eine mit Baianus. Plesching. (Herr Rudolf Pichert, Linz.)
Eleplias, Backenzahn. Füchselbach.
(Bauleitung der Füchselbach-Regulierung.)
Geschiebe. Hart bei Wels. (Herr Dr. Schadler, Wels.)
Hornsteineinlage in Kalk. Roßleiten, roter Hornstein im Lias, Bodinggraben.
(Ungenannt.)
Botanik.
Geschenlc.
1 Kornähre mit zahlreichen ährenförmigen Verzweigungen an der unteren
Hälfte ihrer Spindel. (Herr Redakteur F. Holda.)
Änhauf.
Ein auffallend großes Exemplar eines Buchenschwammes (Polyporus fomen-
tarius Fr.).
Büdierei.
Folgende Herren haben dem Museum von ihnen verfaßte Werke und
Broschüren gespendet:
Ackerl Josef, Kustos in St. Florian (Die große Glocke zu St. Florian) ;
Beiirle Dr. Karl (Kriegschronik der Wiener akademischen Burschenschaft
„Libertas", umfassend das 110. und 111. Semester. — Weihnachtsheft 1915^
der Kriegschronik der Wiener akademischen Burschenschaft „Libertas") ;
Commenda Hans, Regierungsrat (Erdbebenbeobachtung und -Meldedienst) ;
Dachler Anton, Wien (Die alte bäuerliche Beheizung in Oberösterreich) ;
Fiala Edmund, Regierungsrat, Wien (Münzen und Medaillen der weifischen
Lande. Das neue Haus Lüneburg II.) ; Grienherger Ritter v., Professor,
Brixen (Das Inntaler Bauernhaus) ; Mahr Dr. Adolf (Die Inventarisierung
und Neuaufstellung der prähistorischen Abteilung des Museums Francisco
Carolinum. — Gegenstände auswärtiger Fundorte in der prähistorischen Ab-
teilung des oberösterreichischen Landesmuseums in Linz, L, IL — Die älteste
Besiedlung des Linzer Bodens. — Die prähistorischen Sammlungen des Mu-
seums zu Hallstatt) ; Romiger K., Rechnungsrat, Wien (Die schweizerischen
Arten und Formen der Gattung Melampyrum L.) ; Sigmund A., Graz (Neue
Mineralfunde in Steiermark und Niederösterreich. — Minerale der Steier-
mark) ; Strauß Dr. Franz, Professor (Führer für Lehrausflüge zum Geschichts-
untericht III) etc etc.
64
Ferner bedachten die Bücherei mit Spenden au Büchern, Broschüren,
Landkarten u. dgl. die Herren: Beurle Dr. Karl; Brunner Rudolf, Traun:
Commenda Hans, Regierungsrat; Comvenfz H., Berlin; Foltz Rudolf, Ober-
inspektor, Salzburg; Kränzl Dr. Emil, Vizepräsident; Kutschera Ludwig,
Privat; Lechleitner Dr. Hans, Professor; Frau Pisko Klemenfine; Fräulein
Wagner Hedda; Weiß August, Wien; Frau Gräfin Walderdorff etc etc.
t Von Behörden, Schulen, Körperschaften u. dgl. haben folgende ihre Ver-
öffentlichungen gespendet: Allgemeine Sparkasse, Linz: Arheiter-Unfullver-
sickerungs- Anstalt Salzburg ; Bank für Oh er Österreich und Salzburg; Bischöf-
liches Ordinariat, Linz; Dombauverein, Linz; Gemeinderat, Linz; Handels-
und Gewerbekammer, Linz; Kaufmännischer Verein, Linz; Katholischer Preß-
verein, Linz; Landesausschuß, Linz: Landes-Brandschaden-Tersiclierungs-
anstalt, Linz; Landeskulturrat, Linz: Landes-Tierschutzverein, Linz; Landes-
verband steirischer Fischerei, Graz; Landesverein für Heimatschutz in Ober-
österreich, Linz; Landwirtschaftsgesellschaft, Linz; Museum, Steyr; Ober-
österreichischer Gewerbeverein, Linz; Public Library, Neuyork; Schärdinger
Musealverein, Schärding; Sparkassen: Leonfelden, Linz, Steyr, Urfahr; Staats-
gewerbeschule, Linz; Staats-Realgym7iasium, Linz; Turnverein, Linz; Zentral-
ausschuß des Verbandes oberösterreichischer Feuerwehren u. v, a.
Der Zugang von Druckwerken der wissenschaftlichen Institute und
gelehrten Gesellschaften, mit denen das Museum im Tauschverkehr steht, wird
von Jahr zu Jahr umfangreicher.
An Tages- und Wochenblättern wurden der Bibliothek seitens der be-
treffenden Zeitungsverlage unentgeltlich zugewendet : ,,Ave Maria". „Bauern-
führer", „Deutscher Michel", Linzer ,,Tages-Post", ,, Linzer Tierfreund",
„Linzer Volksblatt", „Linzer Zeitung", „Mühlviertler Nachrichten", „Neue
Warte am Inn", „Volksbote", „Welser Zeitung".
Der Ankauf von Büchern mußte sich auch im Berichtsjahre hauptsäch-
lich auf die für die Referenten der einzelnen Abteilungen erforderlidien Werke
^schränken.
Korrektur.
Pag. 16, Zeile 3 von oben, steht: Pratincola ruhitra L., statt
ruhetra L.
Pag. 16, Zeile 2 von unten, steht: Colymhus nigricoUis Br. statt
nigricans Br.
Pag. 17, Zeile 9 von unten, muß es heißen:
Langschnäbliger und Nonnensäger.
Übersicht
der
Vögel Oberösterreichs u. Salzburgs,
Von
Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen,
Herausgeber des „Ornithologischen Jahrbuches".
Abgeschlossen anfangs Dezember 1914.
Vorwort.
Die wechselreiche Bodengestaltung des Landes ob der Enns,
das neben dem vorwiegenden Gebirgscharakter : Hochgebirge,
Mittelgebirge, Hügelland auch Ebenen (Welser Heide, Linzer
Ebene) aufweist, welches außer dem gewaltigen Hauptstrom, die
Donau, und seinen zumeist von ausgedehnten Auen begleiteten
Nebenflüssen eine ganze Seenreihe in sich schließt und in dem
nun nahezu trockengelegten I b m e r Moor auch ein ansehnliches
Sumpf gebiet besaß und ausgedehnte Waldgebiete noch besitzt:
alle diese günstigen Umstände bedingen ein ebenso arten- wie
individuenreiches Vogelleben,
Die immer mehr auf möglichste Erträge des Bodens ab-
zielenden Kulturbestrebungen haben auch hier vieles geändert
und mit ehernem Tritte Ursprüngliches für immer vernichtet.
Vom Standpunkte des Naturfreundes und des Natur schützlers
müssen wir diese tiefen Eingriffe beklagen, die nicht nur das
Landschaftsbild oft sehr wesentlich verändert haben, sondern
auch Tier- und Pflanzenwelt vom erbgesessenen Boden ver-
drängten. Jeder Fortschritt in der Bodenkultur bedeutet
einen Eückschritt in der Natur, die höchstens dort noch
eines ungestörten ursprünglichen Daseins sich erfreut, wo
es dermalen nichts zu holen gibt oder, wo weder Schienenstrang
noch Wege solches ermöglichen. Aber die gewaltigen Fortschritte
der modernen Technik, die sich in den Dienst der Ausbeutung
auf allen Gebieten stellt, kennt kaum mehr Hindernisse und
dringt überall dahin siegend vor, wo es etwas zu heben gibt. Bei
aller Bewunderung, die wir den technischen Leistungen zollen
müssen, die Werte dem Boden entnehmen, die bisher brach
lagen, und Wohlstand einzelner wie auch ganzer Gebiete heben,
hat sich in unserer Zeit „der Jagd nach dem Gelde^' doch das ge-
sunde Gefühl durchgerungen, daß es noch höhere Güter und Werte
giht als diese. Wir vermögen den raschen Siegeslauf der Indu-
strie nicht zai hemmen, wir genießen ja so vielfach dankbar
ihre Vorteile; aber neben all den Vorzügen, welche uns die
modernen Errungenschaften gebracht haben, hat sich doch die
ertrbte Sehnsucht nach ursprünglicher, unentweihter Xatur nicht
nur erhalten, sondern neu belebt und hat in allen Kreisen eifrige
Verfechter gefunden. Kein Wunder, wenn man bedenkt, in wie
kurzer Zeit heute sich das Landschaftsbild zu ändern vermag. Die
Jagd nach Erwerb hat ein hastendes Geschlecht erzeugt und wie
auf jede zu starke Anspannung eine Zeit der Abspannung folgt,
die nur durch Ruhe wieder ins Gleichgewicht gebracht zu werden
vermag, so flüchtet sich der Städter hinaus in die Xatur, um er-
frischt und gestärkt seine Tätigkeit wieder aufnehmen zu können.
In hoch entwickelten Kulturländern ist der freien Entfaltung
ursprünglicher Xatur kein oder nur wenig Spielraum mehr ge-
boten. Deshalb war es ein allseits begrüßter gesunder Ge-
danke, dem Xatur schütz noch in zwölfter Stunde Geltung zu ver-
schaffen. Ich denke dabei nicht an die Erwerbung großer Reser-
vate, für welche die Werbetrommel so eifrig gerührt wird und
Summen ausgegeben werden, die besser verwendet werden
könnten, welche in Kulturländern aus verschiedenen Gründen
(ich möchte da nur an ausbrechende Insektenkalamitäten er-
innern, deren Ueborgreifen auf Xachbargebiete man wohl kaum
müßig zusehen dürfte) für die Dauer nicht zu halten sein und
auch ihren Zweck kaum erfüllen werden ; ich habe aber alles
wirklich Schutzbedürftige, für das Land-
schaf tsbild Charakteristische im Auge, das
ohne eine schützende Hand vor unseren Augen
V e r s c h w i n d e t u n d unwiederbringlich verloren
i s t. Hier heißt es eingreifen mit allen zu Gebote stehenden Mit-
teln und Kräften, denn nur zu oft ist es der verlockende mate-
rielle Gewinn, der nicht davor zurückschreckt, ehrwürdiges, ur-
sprüngliches zu vernichten, und dessen einseitiger Gesichtspunkt
die Allgemeinheit rücksichtslos schädigt. Es fehlt nicht an
sprechenden Belegen, welche Schäden die planlose Wälderdeva-
station ganzen Ländern zugefügt, und ähnlich verliält es sich
mit der Trockenlegung von Sumpfgebieten und Hochmooren,
welche dir- natürlichen Fouchtifikoitsreservatoreii einer (irgend
für die Zeit der Trockenheit bilden und als solche schon aus
N'ützlichkeitsgründen erhalten werden sollten.
Auf Umwegen bin ich dazu gelangt, auf was ich abziele : auf
die gänzliche Trockenlegung des I b m e r Moores. Mag auch dessen
Umgestaltung in Kulturland den materiellen Wert des Geländes
erhöhen, so darf man nicht vergessen, daß damit ein Eingriff er-
folgte, der außer Zerstörung des charakteristischen Landschafts-
bildes auch auf die klimatischen Verhältnisse einen störenden Ein-
fluß ausüben muß. Nur Kurzsichtigkeit mag den der bisherigen
Unproduktivität abgerungenen Vorteil als solchen anzuerkennen,
denn Moore sind Feuchtigkeitsbewahrer für die Periode der
Trockenheit, deren Bedeutung für die Gegend nicht zu unter-
schätzen ist. Aber auch der ihnen eigentümlichen Flora und Fauna
wird der Todesstoß versetzt und damit Werte vernichtet für
immer. Darum möge an dieser Stelle dafür ein Wort eingelegt
sein, wenigstens einen charakteristischen Teil des I b m e r Moores
in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten und auf die Nachwelt zu
übertragen. Aufgabe, ja Pflicht der oberösterr. Natur schützler ist
es, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln für den rest-
lichen Schutz dieser für das Gebiet eigentümlichen Oertlichkeit
einzutreten und damit auch ihre Tier- und Pflanzenwelt vor
gänzlicher Vernichtung zu bewahren. Erhalten, nicht vernichten,
sei unser Bestreben, erhalten das auf uns überkommene Typische
unserer Heimat und damit geht Hand in Hand die Hebung und
Stärkung des Heimatgefühles. Beides ist inzwischen durch ge-
waltige Eingriffe von selten des Menschen unwiederbringlich ver-
loren gegangen. Die Entsumpfung des I b m e r Moores hat auch
den Kranich {Grus grus L.) aus dieser seiner einzigen Brut-
stätte, zwar nicht Oberösterreichs allein, sondern der alleinigen
Oesterreichs, den Osten ausgenommen, vertrieben und damit ein
Naturdenkmal ersten Ranges vernichtet. Was uns nottut, drin-
gend not, sind nicht, wie schon erwähnt, kostspielige Natur-
schutzparke, die ihren Zweck nicht erfüllen werden, sondern der
weit leichter und meist billiger durchzuführende H e i m a t-
schutz nach jeder Richtung hin, deii jedes Land für
sich in die Hand nehmen und durchführen muß. Die wenig-
stens teilweise Erhaltung des auf uns überkommenen Wertvollen
für unsere Nachkommen ist nicht nur ein Akt der Pietät, sie
trägt auch zur Stärkung und Festigung des Volksbewußtseins
bei, zur Achtung und Liebe der heimatlichen Scholle.
Die hier ausgesprochenen, streng genommen nicht hieher-
gehörigen und wohl vielleicht auch etwas zu weit ausgeführteu
Gedanken vermochte ich im Hinblick auf die immer rascher vor
unseren Augen sich vollziehenden Veränderungen, die fast über-
all das Landschaftsbild und damit auch die Tier- und Pflanzen-
welt erleidet, nicht zu unterdrücken und sie mögen als Mahnruf
an alle jene aufgefaßt werden, die den Naturschutz nicht nur
im'Munde führen, die auch bereit sind, ihn in Taten umzusetzen
an richtiger Stelle.
Der Zweck vorliegender Arbeit ist es nicht, eine vollstän-
dige Ornis Oberösterreichs mit Anlehnung an das benachbarte
Salzburger Land zu bringen, als vielmehr eine kurze Übersicht
der Vogelwelt beider Kronländer in der Weise zu geben, daß
diese ihrem vertikalen Vorkommen nach gruppiert und angeführt
wird, wodurch die für jede Höhenlage charakteristischen For-
men*) deutlicher hervortreten.
Daran schließt sich die Aufzählung der Durchzügler:
a) regelmäßige, b) unregelmäßige und c) Ausnahmserscheinungen
und in weiteren Kapiteln seltene Brutvögel, als Brutvögel ver-
schwundene und ausgestorbene Arten, sowie jener an, deren Vor-
kommen sich als unsicher oder als fälschlich erwies. Bei allen
Arten, deren Auftreten Interesse beansprucht, werden kurze Hin-
weise auf ihr Vorkommen gegeben und auch auf die Sammlungen
verwiesen, die Belegstücke davon aufzuweisen haben.
Die Arbeit bezweckt, w^ie schon der Titel derselben besagt,
nur eine Übersicht der Vogelwelt Oberösterreichs mit An-
schließung von Salzburgs nach dem jetzigen Stande unserer
Kenntnis der Ornis beider Kronländer zu geben. Sie beabsichtigt
vor allem, zu einer gründlichen Bearbeitung der Vogelwelt Ober-
österreichs die Anregung zu bieten, da die beiden zusammen-
fassenden Arbeiten Hinterberge r's und B r i 1 1 i n g e r's,
die aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts datieren und
für ihre Zeit gewiß anerkennenswert waren, doch schon längst
veraltet sind und den heutigen Anforderungen an ein derartiges
*) Daß diese Einteilung eine der Wirklichkeit vielfach nicht streng
entsprechende sein kann, liegt in der Lokomobilität der Vogelwelt begründet
auf der Hand. Es sollten eben die für die verschiedenen Höhenlagen charak-
teristischen Formen als solche gekennzeichnet werden, auch wenn sich
ihr Vorkommen nicht auf selbe allein beschränkt, ja bei einzelnen, wie zum
Beispiel beim Zaunkönig, von der Talsohle bis in das Krummholz hinauf
erstreckt.
Werk längst nicht mehr entsprechen, also vorwiegend historischen
Wert haben.
Wenn auch bisher das Interesse für Ornithologie im Kron-
lande ob der Enns ein verhältnismäßig recht geringes war, so
hat sich doch im Laufe der Jahre ein recht ansehnliches literari-
sches Material angehäuft, das teils über kleine Faunengebiete,
teils über Einzelbeobachtungen berichtet. Dies zu sammeln und
kritisch zu bearbeiten und auch die im Lande befindlichen Samm-
lungen einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen, wäre ein sehr
dankbares Unternehmen, das jedoch nur von einem im Lande an-
sässigen Ornithologen ausgeführt werden könnte. Unerläßlich
wäre aber vorher eine Durchforschung aller Landesteile, die
gewiß interessante Ergebnisse zeitigen w^ürde, wie wir das an
der fleißigen Arbeit des k. k. Eichmeisters A. Watzinger in
Lambach „Die Brutvögel der Umgebung von Gmunden und Lam-
bach^' (cfr. Literatur) erst neuerlich gesehen haben.
Von im Lande befindlichen Sammlungen sind zu erwähnen
die des Museums Francisco-Carolinum inLin z,*)
die der Stifte Kremsmünst er, St. Florian, Schlägl
und wohl auch Lambach, Wilhering und K e i c h e r s-
b e r g, in denen die wichtigsten Belegstücke vorhanden sind.
Außerdem enthalten auch die in den Mittelschulen vorhandenen
Kollektionen manches seltene Objekt aus dem Lande.
Von in Privathänden befindlichen Sammlungen ist die des
Ingenieurs Theodor Angele in Linz hervorzuheben, die
vorwiegend an Raubvögeln überallher sehr reichhaltig ist.
An oologi sehen Sammlungen besitzt das L i n z e r Mu-
seum die ehemals Chr. Brittinge r'sche aus Steyr. Außer-
dem sind die vorzüglich konservierten Privatsammlungen Josef
L i n d o r f e r s in Lambach und die des k. k. Gymnasial-Pro-
fessors Dr. G. S c h i e b e 1 in Freistadt zu erwähnen.
Da für jeden, der sich eingehend mit dem Studium eines
Gebietes beschäftigt, die Kenntnis der betreffenden Literatur
ein Grunderfordernis bildet, findet sich am Schlüsse selbe mit
Ausnahme der unsignierten T^otizen angeführt. Bezüglich der
Salzburger Literatur verweise ich auf meine in den „Mitteilungen
der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde^' 1909 publizierte
*) Ich danke dem derzeitigen Kustos Dr. Th. Kerschner mehrfache
Auskünfte.
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Zusammenstellung. Bezüglich der in dieser Arbeit gebrauchten
Nomenklatur bemerke ich, daß sie dem fundamentalen Werke
E. Harter t's „Die Vögel der paläarktischen Fauna" ent-
lehnt ist.
Möge die kleine Arbeit ihren Zweck: Interesse für die
heimische Vogelwelt zu wecken und ihre Kenntnis zu fördern,
erfüllen.
T ä n n e n h o f bei Hallein, im Dezember 1914.
Der Verfasser.
Typische Hochgebirgsvögel.
Kolkrabe {Corvus corax L.) hat durch das Auslegen ver-
gifteter Kadaver sehr abgenommen.
Alpendohle (Pyrrhocorax graculus L.). Immer in Gesell-
schaften, im Winter und zeitigen Frühjahr zeitweise auf hoch-
gelegenen AViesen und Feldern, ja ganz im Tale erscheinend.
Schneefink {MontifringiUa nivalis L.). Im kahlen Gebirge,
gegen das Frühjahr zu bei starken Schneefällen auf Wegen und
Straßen der Gebirgsdörfer erscheinend.
Wasserpieper (Anthus spinoletta L.). Auf den Almen vom-
Frühjahr bis in den Herbst, dann an Bach- und Flußläufen, oft
weit vom Gebirge.
Alpenmauerläufer {Tichodroma miiraria L.). Diese ])räch-
tige Zierde, der Schmetterling in der Vogelwelt, bewohnt die Fels-
wände sowohl ober als noch in der Waldregion, in deren Spalten
er sein Xest unterbringt. Wenn der Winter sich einstellt, kommt
er talwärts und treibt sich dann oft sehr weit vom Gebirge an
Felswänden, Steinbrüchen, Kirchen und Wohngebäuden umher.
An solchen Örtlichkeiten kann man ihn so ziemlich Tag für Tag
zu gleicher Zeit finden. Salzburg sieht ihn alljährlich winter-
über an seinen Kirchen und an den Festungsmauern bis in den
März hinein.
Alpenbraunelle {Prunella collaris Scop.). Im Sommer die
Felsregion bewohnend, erscheint sie im Winter in den Tälern
und treibt sich oft gesellschaftlich an Wänden, Steinbrüchen und
alten Gebäuden herum.
Steinadler (Äquila chrysaetus L.). Hat durch Verfolgung
von selten der Jäger sehr abgenommen, immerhin finden sich
noch einzelne Horstpaare in unseren Alpen, die man vom Stand-
punkte des Naturschutzes, wie dies erfreulicherweise jetzt mehr-
fach geschieht, vor Vernichtung bewahrt.
Schneehuhn {Lag opus 7}infvs ^rontin.). Ohne in größerer
lü
Menge vorzukonimen, doch wohl in allen geeigneten Örtlicli-
keiten auzutreifeu.
Steinhuhn {Caccabis saxatilis M. n. W.). Gehört bei uns
zu den spärlich vorkommenden Hühnerarten.
Bewohner des Gebirgswaldes.
Tannenheher {Nucift-aga caryocatactes re/tc^a Rchw.). Wo
es Zirben {Pinus cembra) gibt, deren Nüsse zur Reifezeit, wie
in tieferen Lagen die Haselnüsse seine bevorzugte N^ahrung
bilden, wird man jeden Augenblick sein rauhes, gedehntes ,,Kräh^^
vernehmen und den Vogel erblicken, der mit gefülltem Kehlsack
dem AValde zustreift, während andere wieder aufwärts streben.
Trotz der argen Plünderung der Samenzapfen der Zirben durch
den Vogel ist doch ihm vorwiegend die Erhaltung und Ver-
mehrung dieses Baumes zu danken, da er den Überfluß einzeln im
13oden verbirgt und dieser, sich selbst überlassen, für die Be-
pflanzung von Stellen sorgt, wohin des Menschen Fuß kaum zu
gelangen vermag. Gegen den Winter zu streicht der Tannen-
heher tiefer, hält noch Nachlese unter den Haselstauden, die
seine tiefer wohnenden Artgenossen inzwischen geplündert haben,
und vagiert bis gegen Ende Februar umher. Im März findet er
sich wieder bei seinen Brutplätzen ein und nach der ersten
Monatshälfte beginnt er in der Regel schon zu nisten. Dies und
der Umstand, daß zu dieser Zeit zumeist tiefer Schnee noch die
Hochlagen deckt, war die Ursache, daß sein Nest und seine Eier
so lange unbekannt blieben und man ihn sogar für einen Höhlen-
brüter gehalten- hatte.
Fichtenkreuzschnabel {Loxia curviro$tra L.). Wenn auch
ein Zigeunervogel, dessen häufiges Auftreten vorwiegend durch
ein reichliches Samenjahr bedingt ist, so wird man doch die Art
kaum je in unseren Gebirgswäldern bis hinauf ins Krummliolz
vermissen.
Alpenleinzeisig (Carduelis linaria rufescens Vieill.). Be-
wohnt die obere Waldgrenze, also schüttere, mit Lärchen durch-
sj)rengte Bestände bis ins Krummholz, wo er auch nistet. Gegen
Sommerende trifft man Gesellschaften auf Alpenwiesen, wo sie
die Samen der Gräser verzehren. Im Spätherbste und Winter
ziehen sie zu Tal und kommen einzeln, auch uesellschaftlich in
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die Hausgärten, sieh hier von allerlei Sämereien nährend. Das
Verdienst, diese Form zum erstenmal, und zwar als Brutvogel
nachgewiesen zu haben, gebührt dem k. k. Eichmeister A. Wat-
zinger in Gmunden, der in seiner früher zitierten Arbeit näheres
darüber berichtet, worauf hingewiesen sei.
Alpenmeise {Parus atricapillus suhmontanus Kim. & Tsch.).
In Gebirgswaldungen bis an die obere Grenze, aber auch
in tiefer gelegeneren, ähnlichen Charakter aufweisenden Wal-
dungen hört man zuweilen das tiefe, gedehnte, langsam wieder-
holte „Däh, däh, däh", welches die Anwesenheit des Vogels zu-
meist weit eher verrät, ehe man ihn zu Gesicht bekommt. Gegen
Herbst zu trifft man oft mehrere Gesellschaften auf Wald-
schlägen, wo sie den Sämereien, besonders der dort vorkommen-
den K"essel „Andorn^' {Ballosta nigra) nachstellen. Der Winter
treibt den größten Teil in die Tieflagen und man begegnet ihnen
dann vielfach in den Auen.
Berglaubvogel {PJiylloscopus honellii Vieill.). Durch seine
rein weiße, nur wenig gelblich an den Seiten überflogene Unter-
seite von allen anderen Laub vögeln leicht kenntlich, ist es vor-
wiegend sein Lockruf „Tui, tui'^ der auf die Anwesenheit des
kleinen, immer lebhaften Vogels aufmerksam macht. Er liebt zu
seinem Sommeraufenthalte sonnseitig gelegene, mit schütterem
Baumwuchs und Unterholz bestandene Lehnen und bevorzugt be-
sonders als Baum die Lärche. Bei seiner Ankunft im Mai und bei
seinem Abzüge im August trifft man ihn auch in Anlagen und
Baumgärten.
Alpenringamsel (Tu7'dus torquatus alpestris Br.). An der
oberen Waldgrenze, wo nur mehr einzeln stehende, flechtenbehan-
gene alte Wettertannen und Dürrlinge den allmählichen Über-
gang zu den freien Almen vermitteln, da ist die Sommerheimat
der Bingamsel, die leicht kenntlich ist durch ihren weißen Hals-
ring, der sich deutlich von ihrem schwärzlichen Gefieder abhebt.
Zur Frühjahrszeit, wenn ihre hochgelegenen Wohnstätten noch
kaum ihr Wintergewand abgestreift haben, hört man schon in
aller Frühe von der Spitze eines Baumes herab ihren zwar etwas
rauhen, der Umgebung aber angepaßten, aber nicht unmelodischen
Gesang. Ihr Lockruf ist ein rauhes „Tschak'^ Sie erscheint zu
Märzende und anfangs April und verschwindet gegen Ende Sep-
tember. Treten bei ihrer Herkunft noch starke Schneefälle ein,
so erscheinen sie in Gesellschaften im Tale und verschwinden
bergwärts mit dem Zurückweichen des Schnees.
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AliKiidreizehenspecht {Ficoides tridactylus alpinus Br.).
I)(.ii. wo der Wald zu Ende geht, wo nur mehr alte Wetter-
tannen und gebleichte Dürrlinge stehen, deren Stämme vielfach
Spechtarbeit verraten, ist das Heim unseres Vogels, das er nur
gegen Winter zu mit tieferen Lagen vertauscht. Der Mangel
einer vierten Zehe, der gelbe Scheitel beim ^, der weißlich ge-
tüjÄelte beim 9? die schwarz-weiße Färbung bei ungefähr Bunt-
si3echtgröße, aber schlankerer Gestalt, machen diesen Specht, der
aber nirgends eine häufige Erscheinung ist, leicht kenntlich.
Sperlingskauz (Glaucidium passerinum L.). Eine Zwerg-
ausgabe des Steinkauzes darstellend, ist der Sperlingskauz ein Be-
wohner des Gebirgswaldes, der in Spechthöhlen nistet. Er ist
sicherlich häufiger als angenommen wird und verrät sich dem
Kundigen zumeist durch sein Pfeifen schon zur Spätherbstzeit,
das man weit eher einem Singvogel als einer Eule zuschreiben
möchte.
Eauhfußkauz (Äegolius tengmaelmi Gm.). Vom Steinkauz,
dem er im allgemeinen ähnlich, durch die bis an die Nägel dicht-
befiederten Beine leicht unterscheidbar, kommt er in gleichen
örtlichkeiten wie der Sperlingskauz vor, geht aber w^ohl noch
tiefer.
Birk- und Auerhuhn {Tetrao tetrix L. u. T. urogallus L.).
Ersteres in einigen Örtlichkeiten .Oberösterreichs und Salzburgs
auch im ebenen Gelände vorkommend, bewohnt es im Gebirge die
obere Waldregion, wo seine Balzplätze noch über dieser liegen.
Letzteres ist reines Waldhuhn, dessen Balz sich auch im
Walde vollzieht.
Bewohner des Mittelgebirges.
Zwergfliegenfänger {Muscicapa parva Bchst.). Um die
Maimitte hört man in gemischten Waldungen bis recht hoch im
Gebirge seinen eigentümlichen, zwar nicht lauten, aber bei der da
herrschenden Buhe recht w^eit hörbaren Gesaug, ^lit eineui
glöckchenartig klingenden „Zing, zing, zing" beginnend, klingt er
in „Ti-ti, ti-ti, tü-tü'^ aus. Der Sänger ist ein kleiner Vogel, im
Alterskleid ein Rotkehlchen im kleinen — auch das Jugendkleid
gleicht dem dieses — der sich sofort durch seinen weißgebän-
derten Stoß und fliegenschnäpperartiges Benehmen unterscheidet.
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Der im allgemeinen nur dem Kenner bekannte Vogel ist liäu-
öger als man annimmt, auch im Hügellande.
Gebirg'sbaclistelze (Motacilla hoarida L.). Sie folgt den
Bachläufen vom Tal bis weit hinauf.
Zaunkönig (Troglodytes troglodytes L.), Ist in Gebirgs-
waldungen, ja bis ins Krummholz ebenso zu Hause wie im Tale.
Wasseramsel {Cinclus meridionalis Br.). Von der Talsohle
soweit hinauf als der Bachlauf Nahrung bietet. Zur Winterszeit
an allen Gewässern bis in die Ebene hinaus.
Schwarzspecht {Dryocopus martius L.). Nicht selten findet
man ihn bis zur W^aldgrenze hinauf, wo er die alten Baum-
stumpfen, nach Insekten suchend, zerhackt.
Weißrückiger Specht (Dryohates leucotos Bchst.). Mehr
Laubholzspecht, gehört dieser zu unseren seltensten Arten.
Habichts- oder Uraleule (Strix uralensis PalL). Hinter-
berger und Brittinger nennen diese große langschwänzige Eule
eine Bewohnerin der Mittelgebirgswaldungen und nicht selten.
Die Sammlung in Kremsmünster besitzt eine interessante Reihe
indigener Stücke vom Dunenkleide bis zum ausgefärbten Vogel.
Die meisten stammen w^ohl aus dem Almseegebiete. Einzelne
Avurden auch im Traun- und Mühlkreis geschossen. J. Finger
erlegte 1850 bei St. Martin ein Stück und sah ein zweites. Später
erhielt er noch weitere Stücke von dort. Da nach allen diesen
Angaben die Habichtseule, auch als Brutvogel, durchaus nicht
so selten war, aber schon seit einer Beihe von Dezennien keine
Nachrichten über ihre Erbeutung in Oberösterreich in die Öffent-
lichkeit drangen, so hat es beinahe den Anschein, als hätte sich
ihre Zahl zumindest verringert. Es wäre ein gewiß dankens-
wertes Unternehmen, wenn oberösterreichische Ornithologen die
dermalige Verbreitung dieser interessanten Eule im Lande fest-
stellen wollten. Das Museum Carolino-Augusteum besaß vier
Exemplare und die Sammlung in St. Pet^r ein Weibchen. Leider
fehlen bei allen Stücken Fundortsangaben. Trotz meiner über vier
Dezennien sich erstreckenden Sammel- und Forschungstätigkeit
im Lande habe ich über die Erlegung einer derartigen Eule keine
Nachricht erhalten.
Wespenbussard {Pernis apivorus L.). Ein nicht seltener
Horstvogel.
Haselhuhn (Bonasa honasia hefi/linus Scop.). Überall in
geeigneten Lokalitäten vom Hügel bis in den Gebirgswald, aber
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nirgends häutig. Sein Bestand geht zumeist reclit merklich
zurück.
Bewohner des Hügellandes.
^ In den mehr gebirgigen Teilen kommt nur die Eabenkrähe
{Corvus corone L.) vor, während die Nebelkrähe die flacheren
Gebiete bevorzugt. An den Berührungsgrenzen beider Formen
linden häufig Kreuzungen statt. Wie überall ist auch hier
der Eichelheller {Garrulus glandarius L.) ein bekannter ^'ogel,
der ebenso den pirschenden Jäger wie auch das Haar- und Feder-
raubwild durch seinen Warnschreckruf um den Erfolg bringt.
Von Körnerfressern begegnet man dem Zeisig (Carduelis
spinus L.), dem Gimpel {Pyrrhula pyrrhiila europaea Vieill.).
Auf den Waldschlägen sind die Heidelerche {LuUiila
arhorea L.) und der Baumpieper {Anthus trivialis L.) daheim,
Tannen- und Haubenmeise (Parus ater L. und Parus cristatus
mitratus Br.) durchsuchen das Gezweige der Nadelbäume und
von den Wipfeln herab erschallt der Sing- und Misteldrossel
{Turdus musicus L. und Turdus viscivorus L.) Lied. In der
dichten Fichten Jugend singen Botkehlchen {Erithacus ruhe-
cida L.) und Ileckenbraunelle (Prunella modidaris L.) um die
Wette. Von Spechten treffen wir den Schwarzspecht (Dryocopi/-^
martius L,), den Grünspecht (Picus viridis pinetoriim Br.) und
den Buntspecht (Dryohates major pinetoriim Br.). Eine sehr
seltene Erscheinung, wo es an größeren, ruhiggelegenen Fels-
wänden nicht mangelt, ist der Uhu {Buho huho L.), häufig da-
gegen der Waldkauz [Strix aluco L.) und die Waldohreule {Asio
ofus L.). Von den beiden ärgsten Räubern der Vogelwelt ist der
Hühnerhabicht (Accipiter gentilis L.) schon recht selten gewor-
den, während der Sperber (Accipiter nisus L.) kaum eine Ver-
minderung zeigt. Beim Mäusebussard (Buteo huteo L.) ist ein
Rückgang seines Bestandes entschieden bemerkbar, während der
sonst nicht häufige Wespenbussard stellenweise häufiger zu wer-
den scheint. Geradezu als eine Seltenheit ist das Vorhandensein
eines Horstpaares des Wanderfalken [Falco peregrinus Tunst.)
anzusehen. Nur unzugängliche Felsenhorstplätze schützen diesen
arg verfolgten Geflügelräuber vor gänzlicher Vernichtung.
Auch der Lerchenfalke (Fidro suhhiiteo L.) und Turmfalke
{Faico tinnunculus L.) haben an Zahl entschieden abgenommen.
Der rote Milan (Milrus milvus L.) war immer eine seltene Er-
scheinung. Vor zirka zwei Dezennien horstete er zwischen Lam-
bach — Wels (A. Watzinger in litt.).
Bewohner der Ebene.
Nebelkrähe {Corvus cornix L.), Dohle {Coloeus mone-
clula L.), Elster (Pica pica L.), Star {Sturnus vulgaris L.),
Goldamsel {Oriohis oriolus L.), Kernbeißer {ü occothraustes cocco-
thraustes L.), Grünling (Chloris chloris L.), Stieglitz {CardueUs
carduelis L.), Bluthänfling {CardueUs cannahina L.), Girlitz
{Serinus canaria serinus L.), Buchfink {Fringilla coelehs L.),
Haus- und Feldsperling (Passer domesticus L., Passer mon-
tanus L.), Grau-, Gold- und Rohrammer {Emheriza calandra L.,
E. citrinella L., E. schoeniclus L.), Feld- und Haubenlerche
[Alauda arvensis L. und Galerida cristata L.), Wiesen- und Brach-
pieper {Antlius pratensis L., ^. campest ris L.), Schaf stelze {Mo-
taciJIa fava L.), weiße Bachstelze {M. alba L.), Baumläufer in
beiden Formen {Certhia familiaris rtiacradactyla Br. und
C. hrachydactyla Br.), Spechtmeise {Sitta europaea caesia Wolf.),
Kohl-, Blau- und Sumpf meise (Parus major L., P. caeruleus L.,
P. palustris communis Bald.), Schw^anzmeise (Aegithalos cau-
datiis europaeus Herm.), gelb- und feuerköpfiges Goldhähnchen
(Regidus regulus L. und R. ignicapillus Temm.), kleiner und
großer Grauwürger {Lanius minor Gm. und L. excuhitor L.),
rotrückiger und Rotkopf würger {Lanius collurio L. und L. Sena-
tor L.), grauer Fliegenschnäpper {Muscicapa striata Fall.),
Trauer- und Halsbandfliegenschnäpper {Muscicapa atricapilla L.
und M. collaris Bechst.), Weiden-, Fitis- und Waldlaubvogel
{Phylloscopus collyhita YieilL, Ph. trochilus L., Ph. sihilatrix
Bchst.), Heuschreckenrohrsänger {Locustella naevia Bodd.),
Drossel-, Teich-, Sumpf- und Schilfrohrsänger {Acrocephalus
arundinaceus L., A. streperus VieilL, A, palustris Bchst.,
A. schoenohaenus L.), Binsenrohrsänger (.4. aquatica Gm.),
Gartenlaubvogel (Hippolais icterina VieilL), Sperber-, Garten-,
Mönchs-, Dorn- und Zaungrasmüeke {Sylvia nisoria Bchst.,
S. horin Bodd., S. atricapilla L., S. communis Lath., S. cur-
ruca L.), Sing- und Wacholderdrossel {Turdus pliiJomelos Br.,
T. pilaris L.)*) und -Amsel (T. merula L.), grauer Steinschmätzer
(Saxicola oenanthe L.)? Braun- und Schwarzkehlchen (Pratin-
cola ruhitra L., P. torquata ruhicola L.), Garten- und Hausrot-
schwänzchen (Phoeniciirus phoenicurus L., Pli. ochrurus gibral-
fat'ierisis Gm.), Xachtigall {Luscinia megarrliynchos Br.), Aveiß-
sterniges Blaukehlchen {Luscinia svecica cyanecula Wolf.), Bot-
kelflchen {Erithactis ruhecula L.), Zaunkönig {Troglodyfes trog-
lodytes L.), Bauch-, Haus- und UferschAvalbe (Chelidon rustica L.,
Hirundo urhica L., Riparia riparia L.), Segler {Äpus apus L.),
Nachtschwalbe {Caprimulgus europaeus L.), Zwerg- und Mittel-
specht {Dryobates minor horiorum, Br., D. medius L.), Grau-
specht (Picus canus L.), Wendehals {Jynx torquiUa L.), Eis-
vogel (Alcedo ispida L.), Mandelkrähe (Caracias garrida L.),
Wiedehopf {Upupa epops L.), Kuckuck (Ciicidus canorus L.),
Zwergohreule {Otus scops L.), Steinkauz (Athene noctiia Betz.),
Ohr- und Sumpf ohreule {Asio otns L. und A. flamm eus Pon-
topp.), Schleiereule {Tyto alba Scop.), Bohrweihe {Circiis aeriigi-
nosus L.), Sperber (Accipiter nisus L.), Turmfalke {Falco tinnun-
culus L.), Mäusebussard {Buteo buteo L.), Turteltaube (Strepto-
pelia turtur L.), Hohl- und Bingeltaube (Columba oenaa L. und
C. palumbus L.), Bebhuhn {Perdix perdix L.), Fasan (Phasianus
colchicus L.), Wasserralle (Rallus aqnaticus L.), Wachtelkönig
{Crex crex L.), Bohrhuhn {Porzana porzana L.), Zwergsumpf-
huhn {Porzana parva Scop.), griinfiißiges Teichhuhn (Gallinnla
chlor opus L.), schwarzes Wasserhuhn {Fulica atra L.), grauer
Beiher (Ardea cinerea L.), Zwergrohrdommel {Ardetfa minufa
L.), große Bohrdommel {Botauris stell aris L.), Triel (Burhinus
oedicnemus L.), Kiebitz {Vanellus vatiellus L.), Fluß- und Sand-
regenpfeiffer (Charad?'ius dubius Scop. und Ch. hiaticida L.),
Wald-, Brach- und Flußuferläufer {Tringa ohrophus L., T. gla-
reola L. und T. hypoleuca L.), Bekassine (Gallinago gallinago L.),
Waldschnepfe (Scolopax rusticida L.), Flußseeschwalbe {Sterna
hirundo L.), Lachmöve {Larus ridibundus L.), kleiner Steißfuß
(Colymbus nigricoUis Br.), Haubensteißfuß (Colynibus cristatus
L.), Stockente (Anas platyrhynrha L.), Krickente (Ana9 crecca L.).
*) Zuerst von Josef Graf Plaz 1910 als Brutvojrel für Salzbur«: ii;
gewiesen. Vjrl. Ornitli. JalirbnHi. XXT. 1010. p. 166—170.
17
Durchzügler.
a) Regelmäßige.
Saatkrähe (Corvus frugilegns L.), nordischer Gimpel (Pyr-
rhula pyrrliida pyrrhula L.)? Bergfink {FringiUa 7nontifringiUa
L.), nordische Schaf stelze (Motacilla flava thunhergi Billb.),*)
nordische Eingamsel {Turclus torquatus torquatus L.), Wein- und
Wachholderdrossel (Turdus iliacus L. und T. pilaris L.), weiß-
sterniges Blaukehlchen {Luscinia svecica cyanecula Wolf.)^
Sumpf röhr eule (Asio flammeus Ponopp.), Korn- und Wiesen-
weihe (Circus cyanus L. und C. pygargus L.), Eauhfußbussard
{Buteo lagopus Brunn.), Merlin {Falco 7'egulus Fall.), Eotfuß-
falke {Falco vespertiiius L.), weißer Storch {Ciconia ciconia L.),
Goldregenpfeifer {Charadrius apricarius L.), großer Brachvogel
{Numenius arquatus L.), Rotschenkel {Tringa totanus L.), Kampf-
huhn (Machetes pugnax L.), Alpenstrandläufer {Erolia alpinaJ^.)^
große Bekassine {Gallinago media Lath.), kleine Bekassine {Gal-
linago gallinula L.), schwarze Seeschwalbe (Hydroclielido7i fiigra
L.), Sturmmöwe {Larus canus Brunn.), Polar- und Nordsee-
taucher (Gavia arctica L. und G. stellata Pontopp.), Hauben-
taucher (Colymbus cristatus L.), Saatgans {Anser fabalis Lath.),
Schnatter- und Pfeifente {A7ias strepera L. und A. penelope L.),
Krick- und Knäckente {Anas crecca L. und A. querquedula L.),
Spießente {Daflla acuta L.), Löffelente {Spatula clypeata L.),
Tafel-, Moor-, Berg- und Reiherente {Nyroca ferina L., N. nyroca
Güld., N. marila L., N. fuligula L.), Schellente {N. cJangula L.),
Eisente {Clangula hyemalis L.), Gänse-, langschnäbliger Nonnen-
säger {Mergus merganser L., M. serrator L., M. alhellus L.).
b) Unregelmäßige.
Sibirischer Tannenheher {Nucifraga caryocatactes macror-
hynchos Br.).
Der sibirische Tannenheher ist einzeln keine allzu seltene Erscheinung.
In besonders großen Zügen, von denen auch Oberösterreich und Salzburg
getroffen wurden, trat diese schon durch ihre geringe Seheuheit und auffällige
Form 1844, 1885, 1887 und 1911 auf.
*) In Oberösterreich bisher noch nicht, im Salzburgischen jährlich,
besonders im Frühjahr (Mai) erscheinend.
•2
J8
Kosenstar {Pastor roseus L.j.
Einzelne erscheinen zuweilen anfangs Juni unter Staren. So wurde
den 15. Juni 1856 ein ':^ in Sierning erlegt (Museum Kremsmünster). Aber
auch in größerer Zahl treten sie zuweilen auf, so z. B. 1875 in Diersbach,
wo nach Hugos Jagdzeitung vom Juli, pag. 434, in einem Scliwarme von
300 bis 400 Staren 12 bis 15 Stück beobachtet und drei davon erlegt wurden.
Im gleichen Jahre erschien im Salzburgischen nach Förster Pensch (in
litt,^ in der zweiten Maihälfte bei Mittersill ein Schwärm von gegen 40 Stück.
In Burgfried bei Hallein erlegte ich den 9. Juni 1871, 12. Juni 1882 und
am 7. Juni 1883 je ein Stück.
Nordischer Leinfink {Carduelis linaria L.), Gartenammer
{Emheriza hortulana L.), Schneeammer {Passerina nivalis L.).
Seidenschwanz {Bomhycilla garrula L.).
Obgleich eine irreguläre Erscheinung, gehört der Seidenschwanz ob
seines Federkleides doch zu den bekannten Arten, die wohl in jeder Samm-
lung zu finden sind. Das Museum Kremsmünster erhielt 1847 und 1880
Exemplare. Während des großen Durchzuges 1903 kam der Seidenschwanz
um Stift Schlägl im Mühlviertel in ziemlicher Zahl vor, um die gleiche Zeit
um Frankenburg und Ende Februar 1904 auch bei Aussee. 1913 fand ein
großartiger Durchzug statt, der Oberösterreich um Mitte November traf und
im Dezember seinen Höhepunkt erreichte.
Im Salzburgischen war die Art nach Hübner im Dezember 1806 und
Jänner 1807 außerordentlich zahlreich. Die Sammlungen besitzen Belegstücke
aus 1853 und 1867. Auch sonst wurde er da und dort beobachtet und erlegt.
Besonders häufig war er während des großen Zuges 1903/4. Auch der des
Jahres 1910/11 brachte am 5. März 1911 einen Flug von zirka 20 Stück
nach Mauterndorf im Lungau. Der letzte große Zug von 1913 markierte
sich auch im Salzburgischen.
Steindrossel {Monticola saxatilis L.).
Scheint bisher in Oberösterreich nicht nachgewiesen zu sein. Ich sah
bei Hallein am 12. Mai 1888 ein prachtvolles rj" auf einem Acker und
erlegte einmal im Herbst einen jungen Vogel. Nach von Koch- Stern feld
gewordener Mitteilung sollen „Steinrötel" auf dem Tennengebirge vorkommen.
Wie mir Dr. Storch mitgeteilt, wurde ein O 1837 in Naßfeld, ein zweites
den 7. August 1871 am Tappenkaar in Kleinarl erlegt. Ein Brüten wurde
bisher nicht konstatiert.
Sprosser {Luscinia luscinia L.).
Gänsegeier {Gyps fulvus Gm.).
Einzelne Gänsegeier erscheinen ab und zu und finden .sich in den meisten
Sammlungen. Am 8. Juni 1874 zeigte sich jedoch bei der Kloibmühle bei Kreuz
eine ganze Gesellschaft von 13 Stück, aus der ein Stück erlegt wurde. Eines
der letzten dürfte das in Hausruckedt am 8. Juni 1910 geschossene Exem-
plar sein.
Weit häufiger findet sich der Fahlgeier in den Salzburger Alpen ein.
Besonders war dies Ende der Siebziger- und Achtziger jähre des vorigen Jahr-
hunderts der Fall, wo vom April bis gegen Herbst zu Flüge von 20 bis 30,
19
ja bis 50 Stück auf gefallenem Vieh oder Wild gesichtet wurden. Mit Vor-
liebe hielten sich die Geier im Kaprunner-, Stubach-, Felber- und Hollers-
bachtale auf. Seit dieser Zeit hört man nur selten mehr etwas über ihr Auf-
treten.
Seeadler (Haliaetus albicilla L.).
Auf dem Durchzuge auf den oberösterreichischen und Salzburger Seen
und den Flüssen, aber immer selten. Ein durch das Halleiner Tal streichendes
Stück sah ich am 18, Dezember 1905.
Schwarzer Milan {Milvus migrans Bodd.) ; kleines Sumpf-
huhn {Porzana parva Seop.).
Nach Hinterberger ist das kleine Sumpfhuhn selten, nach Brittinger
nicht selten (brütend?). Ich erhielt im Frühjahre 1886 ein bei Linz ge-
fangenes Stück.
Selten in Salzburg. Das Museum bekam ein Exemplar im August 1852.
Zwergtrappe {Otts tetrax L.).
Im Linzer Museum zwei Stück, eines aus Kleinmünchen 1858 und
eines von Wels 1868. Den 12. Dezember 1885 wurde ein 9 bei Enns erlegt.
Aus Salzburg kenne ich das Exemplar des Salzburger Museums, 9 von
Taxenbach, 20. Dezember 1885, dann das im November 1908 bei Maxglan
geschossene und das von Graf J. Plaz erwähnte vom Leopoldskroner Moos,
10. November 1908.
Purpurreiher {Ardea pur pur ea L.) ; Rallenreiher {Ärdea
ralloides Scop.).
Das Exemplar des Rallenreihers der Kremsmünsterer Sammlung stammt
von der Traun, 1878, das des Linzer Museums von Lambach, 6, Mai 1854.
Die Sammlung in St. Peter besitzt ein Stück vom Steigerhof, 26. jNIai
1832; ein J" wurde um Mitte Mai 1899 in Stuhlfelden und ein weiteres im
Niedertrumsee, 12. August 1909, mit Ring der Ung. Orn. Zentr. erlegt,
Nachtreiher {Nycticorax nycticorax L.) ; Eegenbrachvogel
(Numenius phaeopus L.).
In Kremsmünster stehen zwei Stück des Regenbrachvogels, eines von
Sipbachzell, 28. September 1848, das andere von Eberstallzell,
Im Salzburger Museum ein Stück aus Mittersill, 1848. Schulleiter
F, Keidel schoß im Frühjahre 1896 eines bei Mauterndorf und ich eines am
26, März 1912 aus einem Fluge von vieren in Burgfried-Hallein,
Pfuhlschnepfe {Limosa limosa L.), hellfarbiger Wasser-
läufer (Tringa nehularia Gunn.), bogenschnäbliger Strandläufer
{Erolia ferruginea Brunn.), Zwergseeschwalbe {Sterna minuta
L.), Dreizehenmöve (Rissa tridactyla L.), Häringsmöve {Larus
fusciis L.), nordische Silbermöve (Larus argentatus Pontopp.) ;
Mantelmöve (Larus marinus L.).
Die Museen in Linz und St. Florian besitzen von letzterer einzelne
Stücke von der Donau, dem Attersee und von der Steyr, meist junge Vögel.
2*
20
Breitschwänzige und Schmarotzer-Raubmöve {Stercorarius
pomarinus Temm. und >S'^. parasiticus L.)-
Die meisten Sammlungen in beiden Ländern haben einzelne Exemplare
leider Eaubmövenarten von den Seen und Flüssen. Eine wurde den 25. Ok-
tober 1854 auf einem frisch gepflügten Acker bei Leobenbach erlegt.
Korinoranscharbe {Phalacrocorax carho L.).
^ Auch bei dieser Art gilt das bei der Vorhergehenden Gesagte.
Eothalssteißfuß (Colymhus griseigena Bodd.) ; Ohrensteiß-
fuß {Colymhus nigricoUis Br.) ; Singschwan {Cygnus cygnus L.).
Der Singschwan seheint in beiden Ländern jetzt seltener aufzutreten.
Im Februar 1871 fielen sieben Stück auf den Feldern von Anif ein. wo mehrere
erlegt wurden,
Graugans {Anser anser L.) ; Trauer- und Samtente (Oidemia
nigra L. und 0. fusca L.).
Meist sind es junge Tiere, die von den beiden letzteren Arten erlegt
werden.
Ausnahmserscheinungen.
Der weißbindige Kreuzschnabel {Loxia leucoptera hifasciata
Br.) tritt vereinzelt ab und zu auf, meist im Zusammenhang mit
dem infolge eines reichen Samenjahres zahlreichen Auftreten des
gewöhnlichen Kreuzschnabels. Vor einigen Jahren erhielt ich vom
Kevierförster F. Poferl ein lebendes 9 aus dem Mühlviertel und
im Jänner 1890 bekam ich cf i^nd 9 aus der Linzer Gegend.
Bei Hallein wurde anfangs Jänner 1879 ein cT gefangen,
ebenso den 3. Oktober 1889 und den 3. Dezember 1892. Die
Voliere in Salzburg erhielt ein Stück aus der Umgebung im
Herbste 1889. Ein rotbindiges cf kaufte ich in Hallein den
21. Februar 1890.
Weit seltener noch — vielfach wohl auch nicht unterschie-
den — scheint der Föhrenkreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus
Borkh.) zu sein und für Oberösterreich noch nicht nachgewiesen.
Für Salzburg kenne ich nur zwei Stück, eines im Museum
Carolino-Augusteum und eines, das ich am Brandt bei Hallein
am '4. Dezember 1878 schoß.
Zaunammer (Emberiza cirhis L.). „Überall, aber überall
nur einzeln'^ (Brittinger). Ein Exemplar erhielt das Museum
in
in Lijiz aus der Umgebung 1847. Seitdem scheint kein Stück
mehr vorgekommen zu sein.
Bei Krimml glaubt ihn J. Michel einmal während einer
Wagenfahrt gesehen zu haben, doch lieferten seine weiteren Nach-
forschungen kein Ergebnis. Auch Graf J. Plaz will ihn am
27. September 1910 am Leopoldskroner Moos angetroffen haben.
Die von dem gewöhnlichen Rohrammer sich durch einen
dickeren Schnabel gut unterscheidbare Form (Emberiza schoeni-
clus canneti Br.) erhielt ich nur einmal, und zwar am 22. März
1883 aus Mauterndorf im Lungau.
Das einzige für beide Länder nachgewiesene Exemplar des
Spornpiepers {Anthtis richardi Vieill.) wurde am 2. November
1881 in Burgfried bei Hallein gefangen.
Auch der rotkehlige Pieper (Anthus cervinus Fall.) scheint
aus Oberösterreich noch nicht bekannt zu sein.
Für Salzburg habe ich sein Vorkommen durch ein am
25. September 1886 erlegtes 9 und ein cfy 4. Oktober 1889, beide
von Burgfried bei Hallein, nachgewiesen, ebenso Graf J. Plaz
für Leopoldskron, 11. April 1908.
Die Lasur meise (Parus cymius Pall.) traf von Koch-Stern-
feld im April 1875 in drei Exemplaren bei Hallein. Ein Beleg-
stück fehlt bisher.
Ein angeblich aus dem Salzburgischen herrührendes 9 der
Bartmeise (Panurus hiarmicus L.) besaß das Museum Carolino-
Augusteum. Bezüglich Oberösterreichs vergleiche „Fälschliche
Angaben".
Zu den seltensten Erscheinungen der Salzburger Ornis
gehört der Nachtigallrohrsänger [Locustella luscinioides Savi.),
den ich in zwei Exemplaren konstatieren konnte. Ich erlegte den
5. April 1881 ein cf in Burgfried bei Hallein und sah ein
weiteres Stück den 1. Mai 1883 in meinem Garten.
Vom Ohrensteinschmätzer {Saxicola hispanica L.) steht ein
cf ohne nähere Fundortsangabe im Salzburger Museum.
Sein Vorkommen in Oberösterreich betreffend vergleiche
„Fälschliche Angaben^'.
Das rotsternige Blaukehlchen {Luscinia svecica svecica L.)
scheint für Ober Österreich noch nicht konstatiert zu sein.
Für Salzburg konnte ich es ein paarmal nachweisen. So
22
fing ich bei Hallein am 3. April 18T7 ein cf, das im weißen
Stern einen blaßroten Fleck besaß (L. dichrosterna Cab.), am
15. April 1902 ein 9? außerdem zwei jüngere cf im Herbst-
kleide. Graf J. Plaz traf ein cf den 6. April 1908 an der Glan
bei Salzburg.
Bienenfresser {Merops apiaster L.). Das Museum in Linz*)
belam ein bei Stift Schlägl 1863 geschossenes Stück. Mitte
Mai 1896 hielt sich eine Gesellschaft von 7 bis 8 Exemplaren
im Parke von Kremsegg durch zirka acht Tage auf. Ein Stück
wurde geschossen.
Ein im Salzburgischen 1846 erlegtes Exemplar erwarb das
Museum Carolino-Augusteum.
Alpensegler (Apus melha L.). Das einzige aus Oberöster-
reich bekanntgewordene Stück wurde am 2. Juli 1853 in der
Sternwarte in Kremsmünster gefangen und ziert die dortige
Sammlung.
Nur die Sammlung in St. Peter besitzt ein salzburgisches
Exemplar. Mitte Mai ( ?) wurde nach k. k. Förster Pensch am
Schloßberge in Mittersill ein Stück erlegt, das dem Kronprinzen
Rudolf zugeschickt wurde. Vergl. „Unsichere und fälschliche An-
gaben".
Kuttengeier {Vultur monachus L.). Wurde laut Hinter-
berger 1836 bei Eeichersberg und 1842 bei Kammer am Atter-
see erlegt. Letzterer steht im Linzer Museum.
Auch für Salzburg sind mir nur zwei Exemplare bekannt.
Am 4. Juni 1886 wurde nächst der Waidacher Au bei Adnet
einer erlegt, der jetzt in der Sammlung des Borromäums in Salz-
burg steht. Ein weiteres, von dem leider der Schnabel abge-
schnitten wurde, den ich als Beleg erhielt, schoß ein Schmederer-
scher Jäger am 19. September 1897 im Stubachtal.
Adlerbussard (Butto ferox Gm.). Aus Oberösterreich ist
mir nur der von C. Morgan mitgeteilte Fall bekannt, laut welchem
dieser im September 1882 auf seinem Gute Morganhof bei
Aufham am Attersee cf und 9 und im Oktober 1883 ein cf
erlegt haben will. Da die Exemplare nach Rußland gelangten,
ist eine Überprüfung derselben leider ausgeschlossen.
Ein uralter, prächtiger Vogel, den ich im Fleisch sah, aber
leider nicht erwerben konnte — das einzige Stück aus Salz-
*) Wie mir Dr. Kerschner, Kustos am Linzer Museum, mitteilt, stehen
zwei Stück im genannten Museum, aber ohne nähere Angabe.
2a
bürg — wurde am 21. Mai 1914 auf dem Spunberg bei Adnet
erlegt. Der Wirt an der Vigauner Haltestelle besitzt das leider
jetzt ganz verkommene Stück im Gastzimmer.
Schelladler {Aquila maculata Gm.). Das Museum in
Kremsmünster besitzt ein Stück aus der Eosenpoint, 7. Oktober
1865. Am 22. Oktober 1909 wurde im Revier Marbach bei Maut-
liausen ein junges 9 erlegt.*)
Schlangenadler {Circaetus gallicus Gm.). Kremsmünster
bekam ein bei Wels, 3. Mai 1844, St. Florian ein bei Enns,
29. September 1854 erlegtes Stück. Ein weiteres wurde am
(). Oktober bei Lichtenegg geschossen.
Das einzige Salzburger Exemplar des ^luseums Carolino-
Augusteum stammt von Anthering, April 1882.
Rackelhuhn {Tetrao tetrix L. cf X, T. urogalhis L. 9)-
Dieses aus der Mischehe zwischen Birkhahn und Auerhenne
hervorgegangene Produkt wurde schon mehrfach in Oberöster-
reich**) geschossen, so im Weilhardtforst, 24. April 1889, bei Zell
bei Zellhof, Mai 1906 und 24. April 1909, bei Prägarten, 1908.
Aus dem Salzburgischen datieren die letzten Stücke aus
Xeukirchen, 4. Mai 1889, Saalbach, 1910 und Michaelbeuern,
18. April 1912.
Zwergsumpf hulin {Porzana pusilla intermedia Herrn.). Das
Linzer Museum bekam ein Stück aus Ottensheim; jetzt steht dort
ein cf ohne nähere Angabe (Dr. Kerschner).
Kranich {Grus grus L.). Für beide Kronländer jetzt eine
seltene Erscheinung, vgl. „Verschwundene Brutvöger^ Wurde
bei Kremsmünster und Ottensheim erlegt, bei letzterem Orte eine
Gesellschaft von acht Stück angetroffen. Bei Achleiten zeigten
sich nach P. Ans. Pfeiffer „auch in jüngster Zeit (also ungefähr
Mitte 1880) öfter graue Kraniche''.
Für Salzburg ist der Vogel schon seit Dezennien eine Aus-
nahmserscheinung. In St. Peter stehen zwei Stück aus Abtenau,
1828. Das Museum Carolino-Augusteum bekam Exemplare aus
Mundigl, Juli 1854, Werfen, 1860, aus Altenmarkt, 1833. Ehe-
mals öfter laut Mitteilung Dr. Storchs bei Glanegg.
*) Nach gefälliger Mitteilung Dr. Kersclmers besitzt das Linzer
Museum ^ und 9 aus 1873, wohl aus Oberösterreich stammend.
**) Laut Dr. Kerschner steht im Linzer Museum ein p?", bei Zell bei
Zellhof, 30. April 1909, erlegt.
24
Großtrappe {Otis tarda L.). Nach Hinterberger bei Ivaiii-
iner uud Mattigliofen erlegt. 1831 wurde ein Exemplar aus
einer Gesellschaft von fünf Stück bei Straßwalchen geschossen.
(Dr. Storch in litt.) Graf J. Plaz zufolge wurde ein cf ad. zu
Ende 1900 bei Kefermarkt erlegt. Das Linzer Museum besitzt
ein Stück aus Baumgartenberg.
• Aus Salzburg besitzt nur das Museum St. Peter ein Stück
aus Großarl, 1850 und eines wurde am 29. Juni 1910 bei Seit-
ling im Lungau geschossen.
Silberreiher {Ardea alba L.). Am 5. September 1908 zeigten
sich nach Th. Angele zwei Stück in den Donauauen von Pich-
ling. Es wurde davon ein 9 erlegt, aber bedauerlicherweise nicht
konserviert.
Ein Stück des Salzburger Museums stammt aus Kleßheim,
1847, ein zweites aus Tanning, 1854.
Seidenreiher {Ardea garzetta L.). Das Salzburger Museum
kaufte 1851 ein Exemplar und bekam ein weiteres 1854 von
Mattsee und Zell am See.
Für Oberösterreich noch nicht nachgewiesen.
Schwarzer Storch {Ciconia nigra L.). Drei Stück stehen
in Kremsmünster, und zwar von der Traun, 5. September 1830,
von Adlwang, 1842 und von Kogel, 26. September 1863. Das
Linzer Museum besitzt ein Exemplar aus Freistadt, 1848.
Aus Salzburg sind mir nur folgende Fälle bekannt: Junger
Vogel aus Kleßheim, 1829, Lieferinger Au, 22. Mai 1886, beide
im Museum. Überreste eines alten Vogels wurden laut E. P. Tratz
zwischen 6. und 8. April 1914 im Reviere Holzhausen gefunden.
Ibis (Plegadis falcinellus L.). Ende April 1876 wurde am
Inn nächst Obernberg ein Stück erlegt. (Gef. W. 1876, p. 224.)
In der Sammlung zu Kremsmünster steht ein an der Traun
den 1. Mai 1859 erlegtes Stück.
Das einzige Stück aus Salzburg befand sich im Besitze
Dr. Sachers in Tamsweg und wurde gegen Ende der Sechziger-
jahre bei Unternberg geschossen.
Brachschwalbe (Glareola pratincola L.). Das Salzburger
Museum besitzt ein Exemplar aus 1846.
^fornellregenpfeifer (CJiaradrius morinellus L.). Das ein-
zige für beide Kronländer nachgewiesene Stück, ein 9? 'v^'^Ji-de
am 5. Mai 1887 auf der Schmittenhöhe bei Zell am See ge-
schossen und kam ins Salzburger Museiim.
25
Stelzeiiläufer (Himantopi/s liimantopus L.). In den Fünf-
zigerjahren wurden zwei Exemplare an dem Teiche des Schlosses
Hohenbrunn bei St. Florian erlegt. In der Gymnasialsammlung
in Eied befindet sich ein 1886 am Inn bei Mining und in
Kremsmünster ein bei Eied 1823 geschossenes Exemplar.
Aus dem Salzburgischen ist nur ein vom August 1863 her-
rührendes Exemplar des ^luseums bekannt.
Austernfischer (Haematopus ostralegus L.). Die Samm-
lung in Kremsmünster besitzt zwei Stück: Sierning, 26. Sep-
tember 1854, Kirchdorf, Ende Oktober 1857. Das Linzer Museum
bekam eines aus Micheldorf, 1858. Für Salzburg ist noch keines
nachgewiesen.
Schwarzschwänzige Ufer&chnepfe {Limosa limosa L.). Au?
Oberösterreich im Linzer und St. Florianer Museum von der
Donau, in Kremsmünster ein Stück vom Almsee.
Teichwasserläufer {Tr'uiga stagnatilis Bebst.). Ein Exem-
plar von der Donau im Linzer Museum,*) ein bei Linz erlegtes in
St. Florian.
Schwarzer Wasserläufer {Tringa erythropus Fall.). Ob in
Oberösterreich nachgewiesen ?
Ein Stück aus der Umgebung bekam das Salzburger ]\[u-
seum. Ich erhielt ein 9 ^^s Abtenau, 30. Mai 1876.
Sumpfläufer (Limicola platyrliynclia Temm.). Ein vor
vielen Dezennien an der Donau erlegtes Stück bekam das Linzer
Museum, das aber nach Dr. Kerschner nicht mehr vorhanden ist.
Weißbärtige Seeschwalbe (Hydrochelidon leucopareiaTemm.) .
Das Linzer Museum erhielt ein Exemplar aus Kammer am Atter-
see, das jetzt aber fehlt (Dr. Kerschner in litt.).
Weißschwänzige Möve {Larus glaucus Brunn.). Das Mu-
seum in Linz erhielt eine aus Ef er ding, 1840, doch ist selbe nicht
mehr vorhanden (Dr. Kerschner in litt).
Zwergmöve {Larus viinutus Fall.). Aus Oberösterreich
scheinen Daten zu fehlen. Erzherzog Leopold von Toskana er-
legte im Winter 1878 ein Stück bei der Militär schießstätte bei
SfJzburg. Gegen Ende September 1887 wurden mehrere Exem-
plare auf dem Ilintersee erlegt und ein Stück dem Museum über-
sandt. Auch Graf J. Plaz beobachtete eine am 18. September
*) Fehlt aber nach Dr. Kerschner daselbst.
26
1903 auf der Gasteiiier Aclie und drei Stück am 15. September
1908 am Teiche von Leopol dskron.
Dickschnabellumme (Uria lomvia L.). Am 20. Juni 1882
erhielt ich ein im Halleiner Ilolzrechen gefangenes 9 ad. Wie
ich später erfuhr, wurde gleichzeitig ein zweites Stück gefangen,
aber leider gegessen. Es ist das erste Vorkommen in der Mon-
archie.
Eisseetaucher {Gavia immer im^mer Brunn.). Wird meist
mit großen Exemplaren des Polarseetauchers verwechselt und ist
im Binnenlande stets eine Seltenheit. Einige Exemplare im
Museum in Linz und St. Peter.
W^eißschnäbeliger Eisseetauclier {Gavia immer adamsi
Gray.).*) Das einzige aus der Monarchie stammende Stück ist
ein junger Vogel, der vom Verwalter A. Iglseder 1840 auf dem
Attersee erlegt wurde und als große Seltenheit, das einzige
Stück aus Oesterreich, das Museum in Linz ziert.
Gehörnter Steißfuß {Colymhus auritus L.). Ein bei Steyr-
Qgg an der Donau erlegtes Exemplar bekam das Linzer Museum
und das in Kremömünster eines vom Schacher teiche, 9. November
1857.
Eingelgans {Branta hernicla L.). Den 3. März 1907 wurde
ein Stück bei Mitterkirchen und ein zweites, ein cf ad., den
1. Februar 1911 bei Linz geschossen.
Zwerggans (Anser finm^archicus Gunn.). Das Museum in
Kremsmünster besitzt ein Exemplar aus den Stiftsrevieren.
Kolbenente {Nyroca rufina PalL). Zwei im Hofgart^nteich
erlegte stehen in Kremsmünster, zwei weitere in St. Florian.
Das Museum in Salzburg bekam Exemplare in den Jahren
1854, 1856 und 1861.
Eiderente (Somateria moUissima L.). Am 7. Xovember
1908 wurde ein Q in Hagenau bei Braunau, am 19. November
1911 ein cf bei Schalchen bei Mattighofen erlegt. Das Linzer
Museum besitzt nach Dr. Kerschner ein Exemplar aus Maut-
hausen.
Fuchsente {Casarca femtginea Pall.). Den 29. Jänner 190i;
wurde eine in den Auen bei Pucking geschossen.
*) Von dem ihm zunäcliststeheiKU'ii Eisseetaucher unterscheidet er sich
leicht durch den w eißlicli<;elben Sclinabel und die liclithornfarbi«;en Schäfte
der Schwingen.
Seltene BrutvögeL
Flußrolirsänger {Locustella fluviatilis Wolf.). Den ersten
sicheren Nachweis des Vorkommens und Brütens in Oberöster-
reich verdanken wir dem k. k. Eichmeister A. Watzinger in Lam-
bach, der ihn in den dortigen Auen 1912 nicht selten antraf.
Weißsterniges Blaukehlchen {Luscinia svecica cyanecula
Wolf.). Obgleich Hinterberger den Vogel als vom April bis Sep-
tember vorkommend und Brittinger ihn unter den Brutvögeln
anführt, scheint mir doch der sichere Beweis erst 1913 durch
A. Watzinger in den Auen bei Lambach erbracht worden zu sein.
Zippammer (Emheriza cia L.). Kommt nach Präparator
Rot in Wels als Brutvogel bei Zell am Moos vor. Ein Exemplar
im Linzer Museum.
Weißrückiger Specht (Dryohates leucotos Bebst.). Für
Oberösterreich noch nicht nachgewiesen, obgleich sein Vorkommen
zu erwarten ist.
Für Salzburg liegen folgende Angaben vor: In St. Florian
ein Stück aus bei Salzburg. Michahelles (Okens Isis, 1833,
p. 8Y2) bekam ein Paar aus dem Salzburgischen. Ich traf am
8. Mai 1882 ein Exemplar am Brandt bei Hallein und ein wei-
teres wurde im Tauglwald, Februar 1907, geschossen. Im Juni
1885 wurde ein cf in Zinkenbach erlegt, das 0. Reiser erwarb.
Die Art kommt gewiß häufiger vor, als angenommen wurde, wird
aber wohl als solche nicht erkannt.
Flußadler (Pandion haliaeüis L.). Ein bewohnter Horst
steht an der Südwand des Traunstein (A. Watzinger) und einer
am Mondsee (P. Witzsteiner).
Schreiadler (Aquila pomarina Br.). Sein Horsten in Ober-
österreich ist zwar bisher nicht nachgewiesen, doch dürfte es in
den ausgedehnten Waldungen des Mühlviertels und des Kober-
nauserwaldes der Fall sein. Brittinger führt ihn als Brutvogel
nicht an. Die Sammlungen im Lande besitzen vielfach die Art.
In Salzburg steht ein Stück in St. Peter. Am 8. August
1907 schoß Jäger Wallmann ein Exemplar im Rifferrevier bei
Kaltenhausen. Der einzige bekannte Horst im Salzburgischen
befindet sich nach Graf Jos. Plaz unfern des Mühlsteins ober-
halb Puch. Nach Förster Flachberger horstet das Paar dort seit
Jahren.
Nachtreiher {Nycücorax nycticorax L.). Nistet nach Prä-
parator Rot in Wels in den Auen unterhalb der Stadt.
?8
Als Brutvögel verschwunden.
Einer der interessantesten Brutvögel Oberösterreiclis, der
^raue Kranich {Grus grus L.) wurde durch die fortschreitende
Kultur, die in der Dienstbarmachung unproduktiven Gebietes
ihr wichtigstes Ziel erblickt, aus seinem einzigen im Lande ge-
legenen Refugium — den im Wildshuter Bezirk befindlichen
Ibmer Moor — für immer verdrängt. Noch 1866 konnte
Brittinger berichten, daß dort nach Oberförster Lang zwei
bis drei Paarfe jährlich brüteten. Wie mir Professor V i e r h a p-
p e r 1886 aus Eied schrieb, nistete dort 1885 ein Paar im Margol-
holz zum letztenmal und im folgenden Jahre blieben die Vögel
ganz aus, da sich die Entsumpfungsarbeiten bis in die Nähe des
Brutplatzes erstreckten. Damit ist dem Lande ein Natur-
denkmal ersten Banges für immer verloren gegangen.
Zwar teilte mir Herr S. Glaser, Gutsverwalter in Ibm, auf
meine Anfrage unter dem 20. Februar 1914 mit: „Kraniche
kommen hier nur mehr äußerst selten vor. In der Umgebung
konnte ich nur ein Paar eruieren und dies in der Nähe von
M o o s d o r f." Daraus ist jedoch nicht ersichtlich, ob es sich um
ein wieder angesiedeltes Paar oder, was wahrscheinlich, um ein
dort nur auf dem Zuge Rast gehaltenes handelt.
In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts soll der weiß-
köpfige Geier {Gyps fulvus Gm.) nach Hinterberger an den
Abhängen des Fuscherkarkopfes in der Ferleiten im Salzburgi-
schen gehorstet haben. Später zeigte sich die Art wiederholt, oft
in größerer Zahl, aber niemals wurde ihr Horsten mehr kon-
statiert.
Seeadler {Haliaelus albiciUa L.). Ein Paar horstete 1842
in den Waldungen des Buchberges am Kammersee, wo P. A. Lind-
pointner öfter zwei Exemplare beobachtete (Brittinger).
Weißer Storch {Ciconia ciconia L.). Daß in früheren Jahr-
hunderten die Art ein häufiger Brutvogel Salzburgs war, erhellt
aus einem 1578 erlassenen Verbot (vergl. R. Frhr. v. Im-Hof, Bei-
träge zur Geschichte des Salzb. Jagdwesens, ^litteil. Ges. Salzb.
Landeskunde XXVII, 1887, II, H., p. 471), die Klausraben und
Storche am Mönchsberg zu erlegen. Nach Mitteilung Doktor
Storchs horstete 1791 ein Panr bei Moosham im Lungau. ein
anderes noch 1802 bei Adnet.
Afittlerer Säger (Merr/us serraior L.). .,Ii]i -lalirc ISO:*.
29
wurde in der Piichmeierau, gegenüber Rubering unweit Kron-
storf am Ennsflusse, ein Xest mit acht Eiern A'om k. k. Weg-
meister Pettrich gefunden und abgenommen" (Brittinger). Ob
da nicht, wie ich annehmen möchte, eine Fehlbestimmung statt-
fand, wird sich kaum mehr nachw^eisen lassen, am ehesten durch
Prüfung des wohl in der Brittingerschen Sammlung befindlichen
Geleges, die im Linzer Museum steht.
Als ausgestorbene, bzw, verschwundene
Arten sind zu bezeichnen:
Der Bartgeier (Gypaetus harbatusgrandis Storr.), der nun
seit vielen Dezennien aus dem Alpengebiete verschwunden ist,
war ehemals auch in Oberösterreich und Salzburg heimisch. Die
wenigen Stücke, die sich in den nachfolgend genannten zwei
Sammlungen bis auf unsere Tage erhalten haben, sind Zeugen
einer w^eit zurückliegenden Zeit, wo das „Raum für alle hat die
Erde" noch volle Geltung hatte. Auch damals stellte man diesem
gewaltigen Bäuber schon mit Büchse und Eisen nach ; aber es
fehlte das heimtückische Gift, das auch in unseren Beichslanden
den Bartgeier zur Seltenheit gemacht und Fahlgeier, Steinadler
und Kolkrabe nahezu vernichtet hat.
Zw^ei Exemplare besitzt die Stiftssammlung in Krem s-
m ü n s t e r. Das eine w^urde am 3. Februar 1824 in den Schluch-
ten des Tießenbaches bei der Buine Scharnstein — drei Geh-
stunden von Gmunden — vom dortigen Wasenmeister ange-
schossen, wobei noch ein zweites Stück aufflog, und am 12. des
gleichen Monats tot aufgefunden. Es ist ein 9? das zwei schon
ziemlich ausgebildete Eier in sich hatte. Ob das zweite Stück
genannter Sammlung auch aus Oberösterreich stammt, ist nicht
sicher. Die abgestoßenen Schwung- und Steuerfedern deuten auf
eine längere Gefangenhaltung.
IN^ach mir zugekommener brieflicher Bekanntgabe des För-
sters K o r a 1 e k in Scharnstein wurde das letzte Brutpaar 1835
— nicht wie es bei Brittinger heißt 1837 — konstatiert. Es hatte
seinen Horst in zirka zwei Drittel der Höhe des an der ober-
österreichisch-steirischen Grenze gelegenen Böllberges in
einer unzugänglichen Felshöhlung angelegt. Derselbe enthielt
30
zwei Junge, die mit erlangter Flugtüchtigkeit mit den Alten für
immer aus der Gegend verschwanden.
Als letzter Zeuge seines früheren Vorkommens im Salz-
burgischen steht ein schönes Exemplar in der Sammlung des
Stiftes St. Peter in S a 1 z b u r g. Es wurde laut Hinterberger
1843 bei G a s t e i n erlegt.
Alle späteren Angaben über Auftreten des Bart- oder
Lämmergeiers erwiesen sich als Verwechslungen mit dem Fahl-
geier {Gyps fulvus Gm.) oder auch dem Steinadler (Aquila chry-
saetus L.).
Unsichere oder fälschliche Angaben.
Alpenkrähe {Pyrrhocorax pyrrJioco?'ax L.). Hinterberger
will die Alpenkrähe auf der Salzburg von Kärnten scheidenden
Tauernkette einzeln gesehen haben. Ein aus dem Almseegebiet
herrührendes Stück der Kremsmünsterer Sammlung soll im
Tausch abgegeben worden sein (P. A. Pfeiffer). Prof. Friedrich
Vierhapper (Ried in litt.) will vor vielen Jahren im Buntschuh-
tale (Lungau) drei Exemplare unter vielen Alpendohlen gesehen
haben.
Berghänfling {Carduelis flavirostris L.). Sein von Hinter-
berger angenommenes Vorkommen ist durch nichts belegt.
Bartmeise (Panurus hiai^micus L.). Hinterbergers Angabe:
„nistete schon einigemal an den flachen Ufern der Traun bei
Ansfelden'", zu der Brittinger noch den Mühlkreis zufügt, scheint
vollkommen irrtümlich.
Orpheus Grasmücke {Syliva hortensis L. = orphea Temm.).
Ihr von Hinterberger behauptetes Auftreten ist ganz ausge-'
schlössen.
Mittelmeersteinschmätzer (Saxicola hispanica L.). Hinter-
bergers Angabe „hält sich im Sommer in den felsigen Gegenden
des Landes auf, ist aber immer etwas selten" fand keine Be-
stätigung für Oberösterreich.
Alpensegler (Apus melba L.). Nach mündlichen Mittei-
lungen von Lürzers soll dieser Segler regelmäßig im Stubncbtnl
(Pinzgau) vorkommen.
Kaiseradler {Aquila heliaca Sav.). Dieser ist ein Vogel der
Tiefebene, sein Vorkommen nach Hinterberger, wenn aucli als
31
Seltenheit, „in den höchsten Alpen von Salzburg (der Taiiern
kette)" ganz ausgeschlossen. Die vom Genannten zitierten zwei
im Museum St. Peter befindlichen Stücke sind dort, wie mir
der Kustos P. V. Jäger eben bekanntgibt, nicht vorhanden.
Brittinger führt die Wiesenweihe {Circus i^ygargus L.)
und die Kornweihe (0. cyaneus L.) als Brutvögel an. Die Rich-
tigkeit dieser Angabe entzieht sich meiner Beurteilung.
Ganz ausgeschlossen ist das von Brittinger angegebene
Nisten der kleinen Bekassine {Gallinago gallinula L.) im Inn-
kreis, des Alpenstrandläufers {Erolia alpina L.) an Seeufern und
Gebirgsbächen und des bogenschnäbeligen Strandläufers {Erolia
ferruginea Brunn.) im Winkel am Dachstein.
Vom kleinen Singschwan {Cygnus hetüichii Yarr.) soll laut
Hinterher ger ein junges cS bei Ebelsberg geschossen und dem
Linzer Museum übergeben worden sein.
Literatur.
Ganz Oberösterreich behandeln nachstehende
Arbeiten:
Jos. HinteFberg-er, Die Vögel von Österreich ob der Enns. —
XIV. Ber. Mus. Franc-Carol. Linz 1854. 8». 112 S.
W. K. Weitenweber, Die Vögel Oberösterreichs. — Lotos V.
1855, S. 103—109.
Chr. Brittinger, Die Brutvögel Oberösterreichs nebst Angabe ihres
Nestbaues und Beschreibung ihrer Eier. — XXVI. Ber. Mus.
Franc-Carol. Linz 1866. Sep. Linz 1866. 8». 127 S.
Th. Angele, Ardea alba in Oberösterreich. — Ornith. Jahrb. XX.
1909, Nr. 1 u. 2, S. 78.
— Aqidla clartga Fall, in Oberösterreich erlegt. — Ornith. Jahrb.
XXI. 1910, Nr. 1 u. 2, S. 60.
— Die Ringelgans (Braiita beriiicla L.) in Oberösterreich. —
Ornith. Jahrb. XXII. 1911, Nr. 1 u. 2, S. 05.
J. Bachleltner, Eine Uferschwalbenkolonie (Poeneggen). — Mitteil.
Vogelw. V. 1905, Nr. 16, S. 127.
J. B., Eisente (bei Linz erlegt). — Waidmannsh. XXVIII. 1908,
Nr. 24, S. 486.
M. B., Die Ersten (Zugvögel). — Der Forstm. und Berufsj. V.
1911, Nr. 15, S. 8.
L. Baresch, Ornithologische Notizen (Habicht). — Die Tierw. IX.
1910, Nr. 16, S. 124.
Bogrnermayp, Zu „Zweimalige Brut der Waldschnepfe". — Mitteil,
niederösterr. Jagdsch.-Ver. XXXII. 1910, Nr. 10, S. 503.
H. Brauneg'g'ep (Weiße Ruticilla phoemcura) . — Mitteil, angew.
Xalurw. IL 1891, S. 186.
H. Commenda, Materialien zur landeskundigen Bibliographie Ober-
österreichs I. Naturhistorisch -geographischer Teil XLIII. —
Ber. Mus. Franc-Carol. Linz 1885. Sep. Linz 1885. 8». 98 S.
(Vög. 8. 97.)
33
E. Ritter von Dombrowski, Über die neue Einwanderung der
Steppenhühner. — Waidmannsh. XIX. 1888. S. 327.
H. DPOUOt, Weiße Federn (beim Auerhahn). — Waidmannsh. XXV.
1905, Xr. 18, S. 337—338.
A. Ederer, Aus Oberösterreich (Wels). — Mitteil. Yogelw. IX.
1909, Xr. 2, S. 16.
J. FingfeP, Über Strix walensis. — Sitzungsber. zool.-bot. Yer.
Wien V. 1855, S. 54—55.
— Varietät von Syrniurn aluco. — Verh. zool.-bot. Yer. Wien
IV. 1854. Sitzungsber. S. 103.
S. F., Zur Xotiz ..Kuriose Balzzeit". — Der Forstm. und Berufsj.
V. 1911, Xr. 33, S. 11.
V. Flick, Abnorm gefärbter Star (in W^els). — Mitteil. Vogelw. XL
1911, Xr. 9, S. 197.
K. Floericke, Aus Oberösterreich (Schärding a. L). — Mitteil.
Vogelw. \l. 1906, Xr. 8, S. 61. - Vgl. Pich 1er.
F. Fnadscheek (Bericht aus Riedegg 1883). — II. Jahresber. orn.
Beob.-Stat. Osterr.-Ung.
Fuchs, Eine Jagd auf Fischadler (Pcuidion haliaetits) und Er-
beutung ihres Horstes. — Hugos Jagdzeitung XXV. 1882,
S. 141—145.
H. FuchsmeyeP, W^eiße Rebhühner. W^aidm. XII. 1880, S. 45.
K. Geyer, Beobachtungen über den Vogelzug. — Mitteil. orn. Ver.
Wien VI. 1882, S. 38.
— Seltene Jagdbeute (Rackelhahn). — Hugos Jagdzeitung XXV.
1882, S. 217.
— Bericht aus AVaxenberg (1882).
— ., ., ., (1883). — II. und HL Jahresber. orn.
Beob.-Stat. Osterr.-Ung.
— Titrdus pilaris, die Wacholderdrossel als Stand- und Brut-
vogel im oberen Mühlviertel an den Ausläufern des Böhmer-
waldes. — Mitteil. orn. Ver. Wien XL 1887, S. 42.
— Über das Unterbleiben des Durchzuges, resp. Striches der
Wacholderdrossel (Tardus jnlaris) vom Norden her im ver-
gangenen Jahre. — Ibid. XIII. 1889, S. 194—195.
— Ein Wasserhuhn (Fulica atra) im März in Oberösterreich ge-
fangen. — Ibid. XIII. 1889, S. 196.
W. Geyer, Das Todte Gebirge. — Jahrb. Österr. Touristen-Klub
1877 (Xaturhist. S. 28—40).
J. Gistl, Verzeichniss der Sucke und Vögel des Salzkammergules.
— Faunus IL 1835, S. 180—191.
3
34
Ed. Greutler, Zweierlei Eier (Birkhuhueier im Kebhiihniieste).
Waidmannsh. XYIII. 1898, S. 206.
V. Großbauer, Ein FluOadler an der Angel im Attersee gefangen.
— Neue Deutsche Jagdz. II. 1881, S. 15. — Zentralbl. ges.
Forstw. VII. 1881, S. 394.
F. Gschwandtner, Krähenabnormität und Krähenfrechheit. — Waid-
mannsh. XX. 1900, S. 69.
V. Günther, Rackelhahn (im Weilhardtforst). — Österr. F.- u. J.-
Zeit. XVI. 1898, S. 36.
A. Heinisch, Seltenes Jagdglück (Rohrdommel bei Linz erlegt). —
Waidmannsh. XXVII. 1907, Nr. 6, S. 113.
J. Hinterbergfer, Beiträge zur Charakteristik der oberösterreichi-
schen Hochgebirge. — XVIII. Ber. Mus. Franc. -Carol. Linz
1858, 8. 23—27.
P. J. N. Hinteröeker, Schloß Xeuhaus mit seiner nächsten Um-
gebung im oberen Mühlkreise. -7 XXIII. Ber. Mus. Franc-
Carol. Linz 1863 (Vög. S. 99).
M. Höfer, Etymologisches Wörterbuch der in Oberdeutschland, vor-
züglich, aber in Osterreich üblichen Mundarten (Provinzial-
namen der Vögel). — Linz 1815. 8^. 3 Bände.
E. Hüller, Aus Oberösterreich {Ciconia nigra bei Linz). — Mitteil.
Vogelw. VIII. 1908, Nr. 18, S. 145.
Jahresbericht L (1882) des Komitees für ornithologische Beob-
achtungs-Stationen in Österreich-Ungarn. Redigiert unter Mit-
wirkung von Ad. Bachofen von Echt, Dr. R. Blasius,
Dr. G. Hayeck, Anr. Kermenid, Dr. W. Niedermayer,
Aug. von Pelz ein, Dr. W^. Schier und Dr. Jak. von
T s c h u d i, von Viktor Ritter v o n T s c h u s i zu S c h m i d-
h offen, herausgegeben im Auftrage Sr. k. u. k. Hoheit des
durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf vom ..Orni-
thologischen Verein" in Wien, vgl. K. Geyer.
— IL (1883) redigiert von Viktor Ritter von Tschusi zu
Seh mid hoffen und K. von Dalla-Torre. — Omis I.
1885. Sep. Wien 1886. 8«. Vgl. F. Fnadscheck, K. Geyer
und A. Kragora.
— IIL (1884). — Ibid. 1887. Sep. Wien 1887. Vgl. A. Kragora.
— V. (1886). — Ibid. 1888. Vgl. R. Karlsberger.
— VL (1887). — Ibid. 1889/1890. Vgl. A. Jud, R. O. Karls-
berger, (). Koller, A. Leuthner, H. Renner, F. Stra-
schilek und J. Walter.
A. Jud (PxM-icht aus Vöcklamarkt 1887). Vgl. J a li ic > I. ( r i c h t \'l.
J. K., Vom Eisenbahnzug getötete Rebhühner. — Der Jagdfr. VIII.
1908, Nr. 2, S. 22.
K. A., Aufbäumen der Kebhühnei'. Waidmannsh. X. 1890,
S. 96.
— Coljfmlms (/[((Cialis. -^ Ibid. X. 1890, S. 179.
H. M. von Kadieh, Der Krummschnabel in den oberösterreichischen
Alpen. - Orn. Zentralbl. XIV. 1882, S. 101—103.
— Ornithologische Streifzüge in den oberösterreichischen Alpen. —
Mitteil. Orn. A^er. Wien VII. 1883, S. 67—71. A^II. 1884,
S. 2ö— 30.
— Auf der hohen Schrott. Geschichte eines absonderlichen A'ogel-
fanges aus dem August 1881. — Mitteil. Orn. Ver. Wien IX.
1885, S. 61-64.
R. 0. Karlsbergrer, Lämmergeier (Pandioii haliapttis) im See. —
Mitteil. Orn. Ver. Wien XI. 1887, S. 2%-, Gef. W. XVI.
1887, S. 275.
— Einige Beobachtungen vom Ilerbstzuge 1887. — Orn. Monats-
schr. 1888, S. 74—76.
— Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben. — Mitteil.
Orn. Ver. Wien XL 1887, S. 171.
— Ornithologisches aus Oberösterreich. - - Orn. Monatsschr. XII.
1887, S. 221—227.
— Das zweimalige Brüten des grauen Fliegenfängers. — Ibid. XII.
1887, S. 286—287.
— Xordseetaucher (Cobnubits septeniriortalis L.) an der Donau-
brücke bei Linz a. D. erlegt. — Mitteil. Orn. Ver. Wien XII.
1888, S. 56.
— A^ulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. — Ibid. XII. 1888.
S. 27—28 und 56—66, 67.
— Eine Rauchschwalbe als Pflegemutter von jungen Hausrot-
schwänzchen. — Orn. Monatsschr. XIII. 1888, S. 54 — 55.
— Ornithologisches aus Oberösterreich. — Ibid. XIII. 1888,
S. 74—76.
— Steppenhuhn in Oberösterreich. — Ibid. XIII. 1888, S. 172.
— Ein Fischadler [Pandioii haliact((s L.) bei Linz a. D. erlegt.
— Mitteil. Orn. Ver. Wien XII. 1888, S. 119—120.
— Steppenhühner in Oberösterreich. — Orn. Monatsschr. XIII.
1888, S. 250.
— Über die frühe Ankunft der Lachmöven (Xeuui ridibanddin)
in Linz a. I). im Frühjahr 18S8. - Ibid. XIII. 1888
S. 281—282.
36
R. 0. Karlsbergfer (Bericht aius J^inz a. 1).). (1S86 und 1887).
\'irl. Jahresber. V. und VI.
— Winterbeobachtungen 1887/88. — Orn. Monatsschr. 1888,
8. 116—118.
S. Kaufmann, Aus Oberösterreich (Tannenhäher bei Raab).
Waidmannsh. XXXI. 1911, Xr. 20, S. 459.
G. Ad. Koch, Der Bartgeier {Gf/pacfns barbatiis Cuv.) in den Alpen
von Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol. — Mitteil, nieder-
österr. Jagdsch.-Ver. 1882, S. 141—145.
J. KohlhofeP, AVieder ein zahmer Auerhahn (Buchberg). — Mitteil.
nioilerösterr. Jagdsch.-Ver. XXXI. 1909, Xr. 3, 8. 110.
A. Koller, Bericht aus Ottnang (1887). — Vgl. Jahresber. VI.
0. Koller, Einige Beobachtungen am 8perber und M<äusebussard. —
Orn. Monatsschr. XIII. 1888, 8. 215—210.
— Auch ein Spötter (Garrulns (jlandarius) . — Ibid. XIII. 1888,
8. 294-296.
— Ungewöhnlicher 8tandort eines Xestes des Eichelhehers (Gar-
rulus (/landarüisj . — Ibid. XIII. 1888, 8. 826—327.
— Ornithologische Beobachtungen in Oberösterreich. — Ibid. XIV.
1889, 8. 313—317, 337—343 u. 367—371.
— Xotiz über Cijpaelns apits, Nucifraga und Loxia mrvirostra. —
Ibid. XIV. 1889, 8. 433—434.
— Eioige ornithologische Beobachtungen. A. Der Horst eines
Wespenbussard (Peniis apivorus) . — Ibid. XIV. 1889,
8. 529.
— Xordseetaucher bei Linz a. D. — Ibid. XIV. 1889, 8. 530.
— 8perber und Rebhuhn. — Ibid. XV. 1890, 8. 88.
— Einige ornithologische Beobachtungen. Die Hohltaube (ColuDiha
oenas). — Ibid. XVI. 1891, 8. 50—51.
— Verspätete Columba oenas. — Ibid. XVI. 1891, 8. 489.
— Steinadler (in Frankenburg erlegt). — Ibid. XVII. 1892, 8. 263.
— Waidmannsh. XII. 1892. 8. 138. — Ornith. Jahrb. III.
1892, 8. 138.
— (Weißaugige Ente in Alkoven a. D. erlegt.) Orn. Monatsschr.
XIX. 1894, 8. 69.
^ — Somatena mollissiwd in Oberösterreich erlegt. — Ornith. Jahrl).
XX. 1909, Nr. 4 u. 5, 8. 153.
- Wieder ein Soinnteria niollissima in ()ber<>st erreich iTJegl. —
Ornith. Jahrb. XXII. 1911, Nr. 5/6, S. 22iS.
R. Koller, Tber die Ringeltaube. — ()sterr. Forst- und .lagdz.
XXIX. 1911, Xr. 17, S. H;4— 166.
r
A. Kotz, Baron, Bei Freistadt in Oberösterreich (Tardus pilaris,
24. Mai). — Mitteil. Oni. Ver. Wien XVI. 1892, S. 133.
A. Kragfora, Das Vorkommen einer zweiten Brut beim Auerwilde.
— ÖsteiT. Forstz. I. 1883, S. 160.
— [Bericht aus Überackern (1883 u. 1884)]. Vgl. Jahresbericht
T. u. IL
J. Krbeczek, Der Rückgang des Birkwildes. Hundesp. u. Jagd
XVIII. 1903, Xr. 37, S. 958 u. 959.
— Auerhenne im Pfahleisen. — Hundesp. u. Jagd XIX. 1904,
Xr. 31, S. 722.
-- Seidenschwänze (bei Schlägl). — Ibid. XIX. 1904, Xr. 2, S. 30.
Aug". LeuthneP (Bericht aus Spital a. P. 1887). — Vgl. Jahres-
bericht VI.
Alfred Prinz zu Löwenstein, Der Abschuß eines Rackelhahnes im
AVeilhardtforst, 24. April 1889. — Weidw. W. u. B. XX. 1911,
Xr. 15, S. 221— 22S m. Abb.
J. Michel, Einige ornithologische Reiseerinnerungen. - — Mitteil. Orn.
Ver. Wien XVI. 1892, S. 149—151, 163—164, 176—177^
187—188, 199--200, 209—210 (pari).
C. M0Pg*an, Ein Schlangenadler bei AVels erlegt. — Waidmannsh.
XXVII. 1907, Xr. 21, S. 413.
F. N., Erlegte Rackelhähne (Prägarten). — Mitteil, niederösterr.
Jagdsch.-Ver. XXX. 1908, Xr. 6, S. 24Ö— 247.
P. Ans. Pfeiffer, Die Vogelsannnlung in der Sternwarte zu Krems-
münster. — Progr. XXXVII. k. k. Obergymn. Kremsmünster
1887; S. 3—47. Sep. Linz a. D. 1887. 8». 47 S.
— Über den Mauerläufer (bei Kremsmünster). — Mitteil. Sekt.
Xaturk. Österr. Tour.-Klub VIII. 1896, S. 6.
— Der europäische Bienenfresser in Kremsmüuster. — Ibid. VIII.
1896, S. 52.
P. S., Ein weißer Star. - Waidmannsh. XIV. 1894, S. 19.
P. , Zur Auerhahnbalz in Oberösterreich (Erlegung eines Rackel-
huhns in Zell bei Zellhof). — Der Jagdfr. VI. 1 906, Xr. 2i), S. 408.
Piehlers Witwe und Sohn (C. Floerieke), Ornithologische Mis-
zellen. — Mitteil, österr. Reichsb. Vogelk. u. Vogelsch. Wien
IL 1902, S. 38.
H. P., Zum Verständnis der Sommer- und Herbstbalze. — Mitteil.
niederösterr. Jagdsch.-Ver. XXXII. 1910, Xr. 10, S. 503.
S. Poferl, Zu ..Eier transportierende Auerhenne''. — Mitteil, nieder-
österr. Jagdsch.-Ver. XXXI. 1909, Xr. 8, S. 345; Xr. 9,
S. 385—386.
3«
S. Poferl, Die Rosontarhung heim Jjirklmhn in Beziehung zu Ein-
geweidewürmern. Ihid. XXXI. 1909, Nr. 9, 8. 384.
— Im Dezember balzender Auerhahn. Ihid. XXXIII. 1911,
Xr. 1, 8. 18.
— Balzende Sommerschnepfen. — Ihid. XXXIII. 191], Xr. 10,
8. 442.
—* Wanderhühner (im Mühlviertel). Ihid. XXXTV. 1912,
Xr. 12, 8. 523.
F. Pointner, Schnepfe und Krähen. — Waidmannsh. XXIV. 1904,
Xr. 24, 8. 437—438.
F. Ritter von Raab, Vom Waldkauz. — AVaidmannsh. XXITI.
1903, Xr. 24, 8. 439-440.
J. Rausch, Vultur fulvus in Oherösterreich. Hugos Jagdz. XVII.
1874, 8. 375.
H. Renner, Bericht aus Mondsee. — Vgl. Jahresber. VI.
W. Riegler, Der kleine Taucher als Fischschädling. — Waid-
mannsh. IX. 1889, 8. 14.
Roth (rekte Roth), Xachtreiher bei AVels (im April erlegt). —
Jägerz. B. u. M. XX. 1909, Xr. 12, 8. 325.
J. Roth, Aus Oberösterreich (Grauammer bei Wels). — Mitteil.
Vogelw. XXVII. 1907, Xr. 14, S. 111.
— Ein Zwergfalke in Oberösterreich (bei Wels). — Waidmannsh.
XXVni. 1908, Xr. 23, 8. 469.
— Der Rauhfußkauz bei Wels. -^ Ornith. Jahrb. XXT. 1910,
Xr. 3, 8. 109.
Schmarotzerraubmöve (Stercorarius parasiticas L.) in Ober-
Österreich. — Ibid. XXI. 1910, Nr. 4/5, 8. 189.
Vom Schnepfenzug. — Der Forstm. u. Berufsj. IV. 1910,
Xr. 1, S. 7.
— Einiges über ausgestorbene Großraubtiere Oberösterreichs. —
Ibid. IV. 1910, Xr. 25, 8. 4 u. 5.
- Seltenheit (Colynibus articus bei Steyregg erlegt). — Waid-
mannsh. XVII. 1897, S. 197.
K. Roth, Einige Daten über Vogelzug, Hahnenbalz und Schnepfen-
strich (Mühlviertel). — Waidmannsh. XXXIV. 1903, 8. 462.
F. Rotter, Abnormität und ornithologische Seltenheit (Lestris prira-
sitica). Der Forstm. u. Berufs). IV. 1910, Xr. 42, S. 9.
St. R., (ielui gene Adlerjagd im Totengebirge. — Hugos Jagdz.
XLIII. 1900, 8. 559.
Seb. Schachner, Ringelgans. Waidmannsh. XXNMI. 1907, Xr. 8,
8. 157.
F. Strasehilek (Bericht aus Ischl 1887). — Vgl. Jahresber. VI.
E. P. Tpatz, Der Zug des sibirischen Tannenhehers durch Europa
im Herbst. 191.1. - Zool. Jahrb. 37. IT. 1914, S. 123-172
mit 5 Karten.
Viktor Ritter von Tsehusi zu Schmidhoffen, Eine Waldschnepfe,
die ihre Jungen davonträgt. — Journ. f. Orn. XXIII. 1875,
S. 413—414.
— Bibliographia ornithologica. Verzeichnis der gesamten orni-
thologischen Literatur der österreichisch-ungarischen Monarchie.
— Yerh. k. k. zool.-bot. Ges. Wien XXVIII. 1879, Abh.
S. 491—544.
— Zwergtrappe in Oberösterreich. — Waidm. XVII. 1886, S. 13G;
Waidmannsh. VI. 1886, S. 87; Hugos Jagdz. XXIX. 1886,
S. 25.
— Zwergtrappen in Oberösterreich und Salzburg. - Mitteil. Orn.
Ver. Wien X. 1886, S. 7.
— Zur Erinnerung an heimgegangene Ornithologen J. R. O. KarU-
berger. — Mitteil. Orn. Ver. Wien XII. 1888, S. 165.
— Erstes Exemplar des östlichen Eistauchers [Colymhiis (/lariahs
adantst Gray, aus Österreich-Ungarn). — Orn. Jahrb. V. 1894,
S. 145—^147.
— Bienenfresser in Oberösterreich. — Ibid. VIII. 1897, S. 39 — 40.
— Plskon'na Scops L. in Oberösterreich. - Ibid. IX. 1898,
S. 117—118.
— Buteo ferox in Nieder- und Oberösterreich. — Ibid. IX. 1898,
S. 234.
— Bibliographia ornithologica salisburgensis. — Mitteil. Ges. Salzb.
Landesk. XLIX. 1909, S. 179—194.
— Acanthis linaria rufescens in Oberösterreich. — Orn. Jahrb.
XXII. 1911, S. 225—226.
— Massenauftreten der Wacholderdrossel (7'//rr///5^J>^7r«7■.s•L.) in Ober-
österreich. — Orn. Monatsschr. XXXVII. 1912, S. 154—155.
— *) Großes Steinkauzsterben in Oberösterreich. — Osterr. F.- u.
Jagdzeit. XXXII. 1914, S. 33. — Mitteil, niederösterr. Jagdsch.-
Ver. XXXVI. I9l4, S. 31. —Die Tierw. XIII. 1914, S. 64.
— X. Wien. Tagbl. Xr. 114, S. 44, vom 26. April 1914. -^
Österr. Monatsschr. grundl. naturw. Unterr. X. 1914, S. 151.
*) Außerdem finden sich zahlreiche auf Oberösterreich bezüi^liche An-
gaben in des Verfassers zusammenfassenden Arbeiten über die Züge des
Steppenhuhnes, des sibirischen Tanuenhähers, des Seidenschwanzes, des Kreuz-
schnabels etc.
40
U — p., luii Faf^aneiibastard ivoiii Haushahn und l^'asanhenne). —
Der Jagdtr. VI. 1906, Nr. 4, S. 57.
J. Vogel, Über Sehnepfenbeobachtimgen. — Österr. F.- u. Jagd-
zeit. XX VIT. 1909, Xr. 22, 8. 202.
C. W., Eingewandertes Auerwild (Suben-St. Florian). - Waid-
niannsh. XXIII. 1903, S. 237.
J. Wächter, Von der Rabenkrähe. — Der Jagdfr. III. 190o, Xr. 4o,
8. ()S2.
Joh. Walter (Bericht aus Oberweißenbach 1887). Vgl. Jahres-
ber. VI.
A. Watzinger, Die Brutvögel der Umgebung von Gniunden und
Lambach. — Ornith. Jahrb. XXIV. 1913, Xr. I/II, S. 1-27.
— Blaukehlchen, Brutvogel Oberösterreichs. — Ibid. XXV. 1914,
S. 40^47.
G. Wiening*er (Flugversuche mit Rauchschwalben). — Schwalbe.
X. Flge. 1898/99, S. 139.
— Drei Flugversuche mit Rauchschwalben. — Die Schwalbe. X.
Flge. IL 1901, S. 167.
P. Witzsteiner, Eine Sperlingseule in Oberösterreich (Mondsee). —
Mitteil. Vogelw. X. 1910, Xr. 15, S. 120.
- Der Fischadlerhorst am Mondsee. — Mitteil. V'ogelw. XL 1911,
Xr. 2, S. 38.
— Aus Oberösterreich. — Ibid. XL 1911, Xr. 2, S. 38 u. 39.
— Der Steinadler als natürlicher Bekämpfer der Gemsräude. —
Ibid. XL 1911, Xr. 9, S. 196.
H. Wolfsgruber, Aus Oberösterreich (Töten junger Schwalben
durch die Alten vor dem Abzüge). — Mitteil. Vogelw. VII.
1907, Xr. 21, S. 167.
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1
75. lahres-Bericht
des
Museum Francisco-Carolinum.
Linz 1917.
^^0\ Verlag des Vereines: „Museum Francisco-Carolinum".
Druck von J. Wimmer
Gesellschaft m. b. H., Linz.
m^.
v^^
itlilllnnllNIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIilllllllllllllllllllllllillllilllllllllillllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIi^
Die Mitglieder des Tereines haben das Eecht, die Bibliothek unter
den Bestimmungen der Bibliotheksordnung auch außerhalb des Museums (gegen
Entrichtung der Zusendungsgebühr bei Versendung an andere Orte) zu be-
nützen und für ihre Studien und Forschungen die tunlichste Unterstützung
des Museums in Anspruch zu nehmen. Den Mitgliedern wird für ihre Person
freier Eintritt an den für den Besuch festgesetzten Tagen gewährt; überdies
können sie einen Block mit 10 Eintrittskarten zur freien Verfügung zum
Preise von 2 Kronen an der Tageskasse beziehen. Der Jahresbericht wird
jedem Mitgliede unentgeltlich zugesendet.
Verwaltungsbericht.
Wie im Vorjahre, so konnte auch im Berichtsjahre infolge
der militärischen Einberufung des Direktors Dr. Hermann übell
die Ausstellungstätigkeit des Museums, welche erfahrungsgemäß
den lebendigsten Kontakt unseres Institutes mit dem Publikum
herstellt, nicht fortgesetzt werden. Einen gewissen Ersatz hie-
für boten die beiden in den Bäumen der Landesgalerie ver-
anstalteten Ausstellungen des Oberösterreichischen Kunstver-
eins, von denen insbesondere die Gedächtnisausstellung zu Ehren
des verstorbenen Linzer Malers Albert Ritzherger das lebhaf-
teste Interesse erregte. Über Ersuchen des Direktors fand sich
die Witwe des Künstlers, Frau Luise Bitzherger, veranlaßt,
dem Museum eine wertvolle Studie Kitzbergers aus jenen Jahren,
in denen die Kunst Hans Makarts auf ihn wirkte, zu spenden,
wofür ihr auch hier der wärmste Dank ausgesprochen sei. Das
schöne Bild, welches Romeo und Julia in einer sommerlichen
Laube vereinigt darstellt, ist von hohem koloristischen Reiz und
bildet heute einen Schmuck des Raumes, in dem die Lüdolf-
Sammlung untergebracht ist.
Die Bildersammlung des Museums wurde ferner durch
den Ankauf einer Reihe auch kostümlich interessanter Alt-
Linzer Bürgerporträts aus dem Anfang und der Mitte des
19. Jahrhunderts — günstige Gelegenheitskäufe — bereichert.
Ein reizendes Tierstück des Alt-Wiener Malers Rudolf Swoboda,
den das Künstlerhaus in Wien erst kürzlich durch eine Ge-
dächtnis-Ausstellung geehrt hat, kaufte Herr Hans Hatschek für
die heute schon recht ansehnliche Alt-Wiener Bildersammlung
des Museums an.
Zur Vervollständigung der Sammlungsabteilung „Alt-Linz"
trat die Direktion an den Magistrat der Stadt Linz mit der
Bitte um die Abtretung (unter Eigentumsvorbehalt) eines außer-
ordentlich interessanten eigenhändigen Aquarells des bedeutenden
1
Linzer Barock-Architekten Johann Matthias Krinner, des Vlr-
bauers unserer schönen Ursulinenkirche, heran, welchem An-
suchen freundlichst willfahrt wurde. Das große schöne Blntt
stellt die reiche Architektur der von Ivrinner erbauten „Triunii)h-
und Ehrenpforte" dar, welclie der Magistrat der Lande8hauj)t-
stadt Linz anläßlich der Rückkehr der Kaiserin Maria Theresia
von der Krönung in Prag im Juni 1743 beim Brückenior in
Linz errichten ließ.
Im Laufe des Jahres bot sich dem Direktor wiederholt die
Gelegenheit, den oberösterreichischen Landesausschuß auf die
Erwerbungsmöglichkeit charakteristischer Werke oberösterreichi-
scher Maler, die bisher in der Landesgalerie noch nicht ver-
treten w^aren, aufmerksam zu machen; auf diese Weise gelangtcü
unter anderen signierte Gemälde von Bartolommeo Altomont(^
und Johann ISTepomuk della Croce sowie ein liebenswürdiges,
kleines Hundeporträt von Ad albert Stifter in den Besitz der
Galerie.
Die Direktion hat rechtzeitig die erforderlichen Schritte
getan, um dem Museum die aus Oberösterreich stammenden,
zum Teil recht wichtigen Gegenstände in der Ausstellung der
patriotischen Kriegsmetallsammlung in Wien zu sichern. ALs
Sachverständiger des k. k. Staats-Denkmalamtes bei der Zinn-
und Kupferrequisition hatte Direktor Dr. übell reiche Gelegen-
heit, den oberösterreichischen Privatbesitz an Kunstgegenständen
kennen zu lernen.
Die Krieg ssammlung des Museums wurde um eine l)e-
trächtliche Anzahl von Gegenständen vermehrt, unter denen ein
gespendetes Ölbild von Karl TTayd an erster Stelle steht. Ein
Teil der vom Museum erworbenen Objekte der Kriegssammlung
wurde bis auf weiteres dem Kriegsmuseum auf dem Pöstling-
berg zur Aufstellung überlassen. Aus dem k. u. k. IToftiteltax-
fonds wurde auch heuer wieder eine größere Anzahl von Ilervoi-
bringungen des modernen österreichischen Kunstgewerbes mit
möglichster Berücksichtigung aller Techniken angekauft; im
Berichtsjahre erfolgte die Wiederwahl des Direktors in den Aus-
schuß des österreichischen Werkbundes.
Unter den Geschenken für die Kunst- und hunstgewerhlichc
Ahteüung, die im Jahre 1910 an das Museum gelangten, ver-
dienen außer den bereits erwähnten Gegenständen besondtvre Her-
vorhebung noch folgende Objekte: zwei reich verzierte S])ät-
Eenaissanee-Handkanoneii aus Bronze mit dem bayerischen
Wappen und der Jahreszahl 1671 ; das Zunftzeichen der Po-
samentierer in Linz, eine reiche Posamentierarbeit aus dem
Anfang des 19. Jahrhunderts, gespendet von Frau Johanna
Töpfer, und eine Eeihe von Kostümstücken, die Fräulein Anna
Staudinger dem Museum schenkte. Unter den Ankäufen sei
noch im besonderen auf eine prachtvolle Alt-Gmundener Keramik
(reicher barocker Leberkrug, datiert und mit dem Maria-Hilf-
Bilde der Piaristenkirche in Wien geschmückt), eine Goden-
schale aus Zinn von ungewöhnlichem Typus und eine vielfigurige
Passionskrippe mit der Darstellung des Leidensweges Christi
\"om Ölberg an bis zur Kreuzigung (Salzkammergut, Mitte des
18. Jahrhunderts) hingewiesen.
Die an das Museum gerichteten Anfragen, Bitten um
wissenschaftliche Bestimmungen usw. wurden vom Direktor
nach Maßgabe seiner verfügbaren Zeit erledigt.
So wurde die Tätigkeit der kunst- und kulturhistorischen
Abteilung des Museums, wie aus den vorstehenden Zeilen er-
hellt, trotz der höchst ungünstigen Zeitverhältnisse dennoch nicht
völlig lahmgelegt.
In der zoologischen Abteilung (Referent Kustos Doktor
K ersehn er) betrug die Einlauf nummer 477 gegen 322 im Vor-
jahre.
Die Vermehrung umfaßte:
Säugetiere . . . Spenden 55 St., Ankauf 73 St., Tausch 5 St.
Vögel .... , 106 , „ 134 „ „ 3 „
Reptilien und
Amphibien . ., 10 ,,
Fische ...... 2 „ „ 32 „
Conchylien Spenden rund 800 ,,
Gliederfüßler „ „ 3.000 „ „ 39.330 „
Uebrige wirbel-
lose Tiere . Spenden 7 „
Sonstige Präparate,
Nester usw. ,, 15 „
zusammen . Spenden 3.995 St., Ankauf 39.569 St., Tausch 8 St.
Gesamteinlauf: 43.572 Stück.
(nicht eingerechnet das große Material des Vereines für Höhlen-
kunde).
Folgendes sei hervorgehoben: Die wertvollste Spende ist
die Sammlung des Herrn Verwaltungsrates Franz Hauder:
ober österreichische Großschmetterlinge (2362 Stück in 1344 Arten
und Varietäten), welche die Belegstücke für seine äußerst mühe-
volle und gewissenhafte Arbeit „Über die Großschmetterlingc
Oberösterreichs'^ (vom Verein für N'aturkunde in Linz heraus-
gegeben) darstellen.
Der hochherzige Entschluß des Spenders ist um so be-
grüßenswerter, als dadurch unsere Lepidopterensammlung um
die für uns als Landesmuseum wertvollste Sammlung dieser Art
bereichert wurde. Unter vielen Mühen sammelte der bekannte
Ornithologe Herr Eichmeister W atzin g er (Gmunden) eine
größere Anzahl wertvoller Vogelbälge, unter denen besondere
Parus atricapillus submontanus Kim. u. Tsch. (Alpenmeise)
hervorzuheben ist.
Die Conchyliensammlung erfuhr eine wesentliche Bereiche-
rung durch ein Geschenk des Herrn Schulleiters Theodor Berger.
der uns Schaltiere aus der Umgebung von Luck (rund 500 Stück)
spendete. Herr Ingenieur Ernst NeweMowsl'y übersandte uns
mehrere Kollektionen in Montenegro gesammelter Insekten,
unter denen sich wertvolle Exemplare befinden.
Von den übrigen Spenden seien besonders angef ühr i :
drei Quesale von Fräulein Tischler, Fachlehrerin in Linz; einc^
größere Anzahl von Conchylien aus der Umgebung von Lam-
bach von Hochwürden Herrn P. Eugen Eder; drei Stück der
bei uns fast ausgestorbenen Hausratte von Herrn Schulleiter
J. Walter, Zell bei Zellhof; eine sechsköpfige Iltisfamilie von
Herrn Forstrat Alfred Gilnther in Greinburg; zwei Edelmarder
von Herrn Finanzsekretär Hans Aigenherger in Urf ahr ; eine
Anzahl exotischer Vogelbälge von Hochwürden Herrn P. Bene-
dikt Eder und vier äußerst sorgfältige Präparate von Insekten-
wohnungen von Herrn Revidenten Franz Gfollner.
Von den Anhäufen sind insbesonders zu erwähnen: Die
Käfersammlung des verstorbenen Verwaltungsrates Munganasl .
das Lebenswerk des Verblichenen (39.330 Stück), ferner ein«^
Kollektion heimischer Vogelbälge von unserem Präparator Herrn
Beruhard Stolz und eine Anzahl Fische, als Grundstock für die
aufzustellende Fischsamndung.
Durch Tausch gelangten wir in den Besitz eines Nör/.-
balges, weiters der im Jahre 1908 bei Braunau erlegten Fidei
ente und einer bei uns zur Brutzeit erlegten Löffelente.
Was die Museuiusarbeiteii in der zoologischen Abteilung
hetriift, so wurde das Hauptaugenmerk auf die Ausgestaltung
der wissen scliaftlichen Bälgesaminlung gelegt, die nun auf 378
Stück angewachsen ist. Auch die im Depot befindlichen Bälge
(265 Stück), hauptsächlich Exoten, wurden bearbeitet. Das vor-
bereitete Material wurde am Wiener Hofmuseum unter Zuhilfe-
nahme der dort reichlich vorhandenen Literatur und des großen
Vergleichsmaterials genau bestimmt. Es sei an dieser Stelle
nochmals Herrn Direktor Professor von Lorenz für die liebe-
volle Gastfreundschaft bestens gedankt.
Die Säugetier Sammlung mußte wegen Platzmangels einer
neuerlichen Eevision und IJmstellung unterzogen werden; es
war leider notwendig, die exotischen Säugetier-Präparate, unter
denen sich wertvolle Stücke befinden, aus der Schausammlung
zu entfernen und in ein Depot zu geben. Im Saale, in dem
sich die Insektensanmilungen befinden, waren wir ebenfalls ge-
zwungen, eine Umstellung vorzunehmen und die Präparate, be-
sonders die biologischen, gedrängter aufzustellen.
Durch Ankauf und Spenden war es möglich, einen Grund-
stock für eine Schausammlung unserer heimischen Fische zu
legen. Diese Arbeit wurde durch das Einrücken des Kustos
zum Militärdienst unterbrochen.
Der Erforschung unserer heimischen Säugetierfauna hat
sich auch unser Institut angeschlossen. Wir unterstützten im
besonderen die Arbeiten des Herrn Professors Paul Matschie
in Berlin über die paläarktischen Eichhörnchen- und Wiesel-
arten durch zahlreiche Erwerbungen solcher Tiere oberöster-
reichischer Herkunft, von denen eine größere Anzahl im Tausch-
wege abgegeben wurde. Es sei mit Genugtuung auf den an-
genehmen Tauschverkehr mit dem königlichen Museum in Berlin
hingewiesen.
Zusammenfassend möge nochmals auf die große Bereiche-
rung unserer Insektensammlungen hingewiesen werden, wodurch
es uns gelang, die Großschmetterlinge und Käfer unserer Heimat
fast vollständig in den Sammlungen vertreten zu haben.
Die aus dem Nachlasse des Herrn Scliraiiim stammenden
nordafrikanischen Schmetterlinge in Düten wurden, soweit sie
noch brauchbar waren, von Herrn Eeferenten Franz Hauder
präpariert (insgesamt 83 Stück), ebenso die von Herrn Inge-
nieur Neweldowshy in Montenegro gesammelten 22 Falter.
JJin die Präparation der übrigen Insekten nuK-htt'ii sif.'li
besonders die beiden Herren Mandatare Kontrollor KJoihcr nnd
Kontrollor P riesner verdient.
Die seinerzeit noch im Höhlenmuseum am Pöstlingberg ver-
bliebenen Schauobjekte, Photographien und Pläne des Vereins
für Höhlenkunde wurden zur Gänze dem Museum zwecks ge-
meinsamer Aufstellung mit dem übrigen Material überlassen.
Darunter seien insbesonders hervorgehoben: eine große
Anzahl fossiler Knochen aus den österreichischen Höhlengebie-
ten, ferner ein mit vieler Mühe durch den Verein für Höhlen-
kunde gesammeltes morphologes Gesteinsmaterial von einer sel-
tc'uen Keichhaltigkeit.
Äußerst wertvoll und für die Anschaulichkeit interessant
sind die zahlreichen Photographien österreichischer Höhlen-
gebiete, die von dem Forschungsgeist dieser in unserer Heimat
neu erblühenden Wissenschaft ein beredtes Zeugnis ablegen.
Bei dieser Gelegenheit danken wir neuerlich dem erfolg-
reichen Höhlenforscher Herrn Eevidenten Lahner ^ der durch
seine vielen Bemühungen uns wesentlich unterstützte.
Einen neuerlichen Zuwachs hat die im Museum zu er-
richtende Schaustellung über österreichische Höhlen durch (bis
reiche ^Material erfahren, das uns Herr Lahner anläßlich seiner
Forschungen im Lovcengebiet und in Montenegro übersandte.
Dieses Material besteht hauptsächlich aus einer morphologischen
Gesteinsammlung, aus Kriechtieren, Insekten, darunter einer
neuen Höhlenkäferart, dem Anthroherpon Lahneri Pttr., und
einer Anzahl sonstiger niedriger Tiere.
Das gesamte große wissenschaftliche Material aus deni
Besitze des Vereins für Höhlenkunde, das zum weitaus über-
wiegenden Teile bearbeitet wurde, ist zur Aufstellung bereit-
gestellt und wird in zwei langen Vitrinen ausgestellt werden.
Herr Professor Redtenhacher bereicherte in selbstlosester
Weise flurch wertvolle Se])arata \u\(\ Bücher über lusekten unsere
Handbibliothek.
In der hotanischen Abteilung ("Refercut Verwaltungsrat
Franz Wastler) wurden die behufs Konservierung und zwcck-
ifiäßigercr Einrichtung der Herbarien notwendigiMi, rcdit zeit-
r;iul)euden Arbeiten vom Beferenten beendigt.
Eine wertvolle Ergänzung der reichhaltigen Exsiccaten-
sammlung wurde durch den Ankauf von zwei weiteren Centurien
des von J. DörÜer in Wien herausgegebenen Herbarium normale
erzielt, welche nicht nur neue Pflanzenformen der österreichisch-
ungarischen Flora, sondern auch viele interessante Exoten des
südöstlichen Florengebietes von Europa enthalten.
Die mineralogisch-geologische Abteilung (Eeferenten Vize-
präsident Eegierungsrat Commenda und Verwaltungsrat DoJctor
König) mußte im Jahre 1916 mangels entsprechender Mittel
A'on Erwerbungen absehen.
Die Ankäufe für die Bibliothek (Eeferenten Verwaltungs-
rat Franz Sel'ker und Dr. Weimnayr) beschränkten sich auch im
Berichtsjahre auf die für die Eeferenten der einzelnen Ab-
teilungen erforderlichen Werke sowie die Lief er ungs werke. Es
fanden 1473 Entlehnungen gegen 1248 im Vorjahre statt.
Die Sammlungen des Museums wurden im Jahre 1916 von
20.623 Personen, darunter 4408 Schülern und 3844 Soldaten,
besucht. Schüler- und Soldatenbesuche waren Unentgeltlich.
Die Besuchszahl ist gegen jene des Vorjahres erfreulicherweise
um 5879 gestiegen.
Dem Vereine gehörten am Ende des Jahres 1916 527 ordent-
liche Mitglieder an.
Die Zahl der Mitglieder hat sich gegen jene des Vorjahres
leider um 16 vermindert. Dieser Eückgang ist zum größten
Teile auf Sterbefälle zurückzuführen.
Die iSTeueintritte waren, wie bei den dermalen allgemein
herrschenden Verhältnissen nicht anders zu erwarten war,
gering.
In der Generalversammlung vom 16. März 1916 wurde Herr
Ka?i Franck, Großindustrieller, in den Verwaltungsrat gewählt.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt J^inz hat an Stelle
des verstorbenen Herrn Karl Feilerer Herrn Ernst Fürböch,
Lehrer, als Delegierten in den Verwaltungsrat entsendet.
Für die Subventionen, welche dem Museum seitens des
Staates, des Landes, der Stadt Linz und der Allgemeinen Spar-
kasse zuteil geworden sind, sprechen wir auch an dieser Stelle
unseren verbindlichsten Dank aus.
Unser innigster Dank gebührt auch allen jenen, welche
durch Spenden oder sonst in irgendeiner Weise dem Museum
ihr Wohlwollen bekundet haben.
Wie zu erwarten war, haben die durch den Krieg bedingtorn
Verhältnisse die finanzielle Lage des Museums auch im Jaliic^
191(5, dem dritten Kriegsjahre, trotz größter Sparsamkeit un-
günstig beeinflußt. Die Bankschuld betrug am 31. Dezember
1916 K 17.340. — und hat somit nahezu wieder die Höhe jenei-
am Schlüsse des Jahres 1912 erreicht.
Der Verwaltungsrat sah sich daher zu seinem größten Be-
dauern gezwungen, den Jahresbericht ebenso wie den vom Jahre
1914 in eingeschränktem Umfange und ohne Beiträge zur Landes-
kunde^r scheinen zu lassen.
Wir geben der sicheren Erwartung Ausdruck, daß die ver-
ehrten Mitglieder diese Maßnahme, w^elche im nächsten Jaln'(^
lioffentlich nicht mehr erforderlich sein wird, vollkommen l)illigoi>
werden.
(Ol
Rechnungsabschluß
für das
Jahr 1916,
10
Soll
A. Kasse-
1
2
8
4 :
5 !■
6
7 :
An Kassestaml
,, Mitgliederbeiträgeu
,. Eintritt und Garderobegebühren
.. Bucherlös
^ Zinsen der \Vert})apiere
,. „ „ „ (Peusionsfonds) . . .
„ Subventionen :
a) des Staates K 7.500-—
b) „ Landes 10.000--
c) der Stadt Linz . . . . • 3.000-—
d) „ Allgemeinen Sparkasse . .. 3.500' —
^ Spenden :
Herr Haus Hatschek, Fabrikbesitzer K 280* —
Ungenannt ,, 91-60
Entnahme der Bank für Oberösterreieh und
Salzburo-
.1^.
Linz, am 1. Jänner 1917.
11
Konto 1916.
Haben
! J^ i
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Per Gehalte
,, Beamtenpensionsanstalt
,, Krankenkasse
,. Dienstkleidung
., Ankäufe für die Sammlungen
„ Bibliothek
.. Buchdruck errechnungen
,. Buchbinderrechnungen
,, Zinsen :
a) an die Sparkasse K lOO' —
b) ,, ,. Bank für Oberösterreich
und Salzburg 246.61
,, Bankeinlagen
„ Sparkasse-Einlage (Pensionsfonds)
,, Postsparkasse-Einlage
,, Hauserhaltung und Beheizung ........
.. Wasserzins '
,, Steuern
,, Gewölbewache
.. Telephon
,, Versicherungen
,, Spesen :
a) Kanzleiauslagen K 803-01
b) Verschiedene Auslagen 837*73
„ Kassestand
Eduard Saxinger
Verwaltun.öfsrat und Kassier.
22.7S5
468
243
939
4.686
1.319
2.532
55
80
60
41
17
70
40
346
61
29.004
50
116
_
104
73
■ 3*554
23
52
— .
207
60
100
—
85
—
1.156
76
1.640
74
2.840
88
72.239
13
Hans Drouot
Rechnungsrevisor.
Sigmund Ehrentletzberger
Rechnungsrevisor.
12
B. Bilanz-Konto.
i-
i
1
2 '
3
1
4
5
i
1
j
1
i
1 1
1
2
i
!
•
A. Museum.
I. Aktiva.
Wertpapiere :
K 25.000 42/;^o/^ Notenrente u 76-75 ....
„ 4.800 4«/o Xotenrente a 75-50
400 40/0 Silberrente u 75-ö()
•200 42/,o«/o Silberreute a 76-75 ....
Zinsen bis 1. Jänner 1917 .... ....
K ■ fi\
1 j
K h
19.187
3.624
302
153
479
50
_
fiO
23.746
2.840
60
88
Bargeld
•
17 340
.
Postsparkasse-Einlaö'e ... ....
104 173
IL Passiva.
Schuld an die Bank für Öberösterreich und Salz- :
buro" ' . . ...
26.692 21
19.236 1 80
Rest für Ankäufe von Gegenständen modernen |
Kunstgewerbes aus einer Spende des Hof-
titeltaxfonds '
Stand am 31. Dezember 1916
B. Pensionsfonds.
Wertpapiere :
K 2000 4'VioVo Notenrente Ti 76 75
.. 800 4«/o Notenrente a 75-50
Zinsen bis 1. Jänner 1917
1.896 80'
*
7.455
41
1.535
604
40
33
2.179
2.957
33
29
Sparkasse-Einlage
Stand am 31. Dezember 1916
!
1
j
•
•
5.136
62
Ehren -Präsident
Seine Exzellenz
Dr. Gandolf Graf Kuenburg
k. k. Minister a. D., k. u. k. wirklicher Geheimer Rat, Senatspräsideut des
k. k. Obersten Gerichtshofes i. P., Mitglied des Herrenhauses, Eitter des
Ordens der Eisernen Krone I. Klasse, Eluenniitolied des Museums.
Mitglieder des Verwaltungsrates.
Die mit * bezeichneten Herren stehen in militärischer Dienstleistung.
A. Durch die Wahl der Generalversammlung.
Präsident:
AV immer Julius, Chef der Firma J. Wimmer, Gesellschaft m. b. H..
Präsident der Allgemeinen Sparkasse in Linz (Ehrenmitglied des
Museums), Offizier des Eranz Josef-Ordens.
Präsident-Stellvertreter :
C o m m e n d a Hans, k. k. Regierungsrat, Direktor der k. k. Staats-Ober-
realschule in Linz, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, Korrespondent der geologischen Reichsaustalt, Referent für
Oberösterreich der Erdbeben-Kommission der Akademie der Wissen-
schaften, Fachreferent für ]\Tineralogie und Paläontologie (Eliren-
mitglied des Museums).
Franck Carl, Großindustrieller, Offizier des Franz Josef-Ordens.
H a u d e r Franz, Oberlehrer an der Knabenvolksschule in Linz-Waldegg,
Referent für die eutomologische Abteilung.
H u s t e r Josef, Kaufmann, Präsident der Bank für Oberösterreich und
Salzburg, Offizier des Franz Josef-Ordens. Landtags-Abgeordneter.
König Anton, Dr., k. k. Gymnasial-Professor in Linz. Referent für die
geologisch-mineralogische Abteilung.
X e w a 1 d Richard, Dr., Hof- und Gerichtsadvokat. Präsident der ober-
österreichischen Advokatenkammer.
Nicoladoni Alexander, Dr.. Hof- und Gerichtsadvokat in Linz.
Ober walder Oskar. Dr..* Sekretär der k. k. Zentralkommission für
Denkmalpflege in Linz.
Pösinger Bernhard, Dr., Professor, Archivar und Kapitular des Stiftes
Kremsmünster.
14
"Rupertsberger Matthias, geistl. Rat, regul. Chorherr von St. Flurian.
Pfarrvikar in Ebelsberg, Besitzer der Ehrenmedaille für 40jährige
treue Dienste.
S a m e s Josef, Inspektor der k. k. Staatsbahnen, Ritter des Franz Josef-
Ordens, Referent für Lincensia.
S a^ inger Eduard, * Kaufmann, Kassier.
Sehmidegg Gustav, Graf, k. u. k. Kämmerer, k. k. Statthaltereirat a. D..
Schloß Leonstein.
S r li 11 o ]) f h a g e n Franz, Dr. med., Direktor der oberösterreichisclien
Landes-Irrenanstalt in Niedernhart, Landes-Sanitätsrat, Referent für
die zoologische Abteilung.
Sekker Franz,* k. k. Oberst d. R., Ritter des Franz Josef-Ordens,
Bibliotheks-Referent.
Straßmayr Eduard, Dr.,* Landesarchiv-Adjunkt.
W a s 1 1 e r Franz, k. k. Schulrat, Professor d. R., Referent für Botanik.
W e i d i n g e r Gustav,* Zahnarzt.
W e i 11 m a y r Emmerich, Dr., Direktor der Allgemeinen Sparkasse.
Sekretär, Bibliotheks- und Hausreferent.
B. Delegierter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
Rossi Anton, k. k. Hofrat, Ritter des Ordens der Eisernen Krone und des
Franz Josef-Ordens.
C. Delegierte des oberösterreichischen Landesausschusses.
Krackowizer Ferdinand, Dr., kais. Rat, Landesarcliivar d. R., Konser-
vator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege (III. Sektion).
Otten weller Rudolf, fürstl. Starhembergscher Güterdirektor, Besitzer
des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
S (• li ] e g e 1 Josef, Dr., * k. k. Landesgerichtsrat, Landesausschuß, Reichs-
I ats- Abgeordneter etc., Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl.
Z i b e r m ayr Ignaz, Dr., * Direktor des Landesarchivs in Linz, Konser-
vator der k. k. Zentralkomm ission für Denkmalpflege (III. Sektion).
D. Delegierte des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz.
Fürböck Ernst, Lehrer, Gemeinderat der Landeshauptstadt Linz.
Jäger Ernst, Dr., Hof- und G^richtsadvokat in Linz, Landeshauptmann-
Stellvertreter, Landesausschuß, Gemeinderat der Landeshauptstadt
Linz. Komtur des Franz Josef-Ordens, Besitzer des Kriegskreuzes für
Zivilverdienste IL Klasse.
E. Delegierter der Allgemeinen Sparkasse in Linz.
Wildmo-.-r IMchard. Privat (Ehrenmitglied des Museums).
15
Rechnungsrevisoren.
Drouot Hans, Besitzer der k. u. k. Hofbucbdruckerei Jos. Feichtiiigers.
Erben, Besitzer des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone.
E h r e n 1 1 e t z b e r jr e r S i er m u n d, Kaufmann.
Sammlungsrevisoren.
Haupt Franz Ritter von Hoeclistatten, Generalkonsul etc.
Karigl Ferdinand, Dr., * k. k. Realschul-Professor.
N e Av e k 1 o Av s k V ^f a x, k. k. Finanzrat.
Beamte.
Direktor: Üb eil Hermann, Dr.,* Konservator der k. k. Zentralkommis-
sion für Denkmalpflege (I. und II. Sektion), korrespondierendes
Mitglied des k. k. österreichischen archäologischen Institutes, Referent
für Archäologie und die kunstgeschichtlichen Abteilungen, Obmann
der kunsthistorischen Sektion.
Kustos : Kerschner Theodor, Dr. phil. *
Sekretärin : Zechenter Ida.
Sonstige Angestellte.
Präparator : Stolz Bernhard.
Tischler : B r u n m e i e r Josef.
„ Winter Johann.
Portier: Hackl Johann.
Diener: Grüner Johann.
N e n i n £• I c n a z.
Vermehrung der Sammlungen
(im Jahre 1916).
Keramik.
Gesclienlc.
Eiiliender Löwe, weißglasierte Ofenfigur aus Ungenach, Bezirk Vöcklabruck,
zirka 1840. (Herr Ludwig Kutschera, Privat.)
Ankauf.
Alt-Gmundener Praehtkrug, von der typischen Birnenform mit barockem
Zinndeckel (darauf eingraviert F. P. 26), und barockem Fnßreif aus
Zinn. Der Henkel in der Mitte vertieft und am Ansatz spiralig
abgesetzt. Der Grund manganviolett gespritzt (sogenannter Leber-
krug). Die Malerei teils in dunklerem Manganviolett aufgemalt oder
in ausgesparten Feldern. Am oberen und unteren Rand dünkelblaue
Streifen mit ausgesparten Blattwerkranken. In der Mitte der Leibung
der gekrönte Doppeladler mit dem ovalen Bilde der ..Mariahilf" in
der Brust (in Grün, Gelb, Manganviolett und Dunkelblau). Gnaden-
bild der Piaristenkirche in Wien. Rechts und links davon ge-
borstene Granatäpfel, je eine Kartusche mit Blumen zweig und je
ein anspringender Hase. Gelegenheitsarbeit der Gmundener Manu-
faktur um 1740—1750.
Glas.
Geschenk.
Deckelglas, reich geschliffen, mit einem eingesetzten ovalen, rotgeätzten und
gravierten Medaillon. HöIk» in:, Zentimeter (ohne Deckel). Durch-
messer 1% Zentimeter. (Frau Direktor Hinghofer.)
17
Malerei.
Gesclienhe.
Großes Aquarell von Johann Matthias Kriuner, dem Linzer Barock-
Architekten, darstellend die von ihm ..Tnventierte Triumph- i.nd
Ehren-Pordten". welche zur Ankunft Maria Theresias vom Magistrat
der Landeshauptstadt Linz (Rückkehr der Kaiserin von der Krönung
in Prag) am 19. Juni 1743 beim Haupt- oder Brückentor in Linz
aufgerichtet wurde. Höhe 70, Breite 50 Zentimeter. In altem Ori-
ginalrahmen.
(über Ersuchen der Direktion von der Stadtgemeiude Linz unter
Eigentumsvorbehalt dem Museum überlassen.)
Albert Ritzberger : Farbenstudie zu einer unausgeführten Komposition „Ro-
meo und Julia", öl auf Leinwand. (Frau Luise Ritzberger.)
Allkauf.
Franz Xaver Bobleter : Brustbild eines Linzer Bürgers der Biederjneierzeit
(blond, Dreiviertelprojßl, in schwarzem Frack, weißer Weste und
Vatermörder; angeblich Porträt eines Herrn Reith). öl auf Lein-
wand. Höhe 43, Breite 3 4 Zentimeter. In gleichzeitigem Rahmen.
Porträts des Ritters von Grünberg und seiner Gemahlin, Besitzer der Herr-
schaft Grünberg (sogenannter Grünberghof) bei Bachl. Brustbilder
in öl, auch kostümlich sehr interessant. Um 1810. Rahmen aus
der Zeit. Höhe 56. Breite 41 Zentimeter.
Zwei kostümlich interessante Porträts eines Linzer Bürgers (Kaspar Fröh-
lich) und seiner Frau Cäcilie aus dem Jahre 1853. Halbfiguren,
sitzend, öl auf Leinwand. In den alten vergoldeten Blondelrahmen.
Höhe 78, Breite 63 Zentimeter.
Brustbild des Linzer Arztes J. Kürzinger aus dem Jahre 1840. Öl auf
Leinwand, in gleichzeitigem vergoldeten Rähmchen mit metallenen
Reliefauflagen in den Ecken. L'nsigniert (vermutlich von Johann
Baptist Reiter herrührend). Auf der Rückseite in Tusch gemalt
die Inschrift: „Von J. Kürzinger. Dir zum Angedenken 1840."
Rudolf Swoboda: Eselsfamilie in freier Landschaft mit aufziehendem Ge-
witter. Links ein Zaun mit Distelbusch, rechts im Hintergrund
ein Bauernhaus von Bäumen umgeben. Ölbild auf Holz. Höhe 24^4,
Länge 31 Zentimeter. Signiert. In zeitgenössischem Blondelrahmen.
(Ausgestellt vom österreichischen Kunstverein in Wien 1856.)
(Angekauft aus einer Spende des Herrn Hans Hatschek, Groß-
industrieller, Vöcklabruck.)
Plastik.
Ankauf.
Hirt (aus einer Anbetung der Hirten). Holz, alte Bemalung und Vergoldung.
46 Zentimeter hoch. Aus St. Lamprechten im Iinikreis. IS. Jahr-
18
Imudert. zweite Hallte. i^Vriimtlifli ans der Werkstätte der Scliwan-
thaler in Ried.)
Traditenstücke und Textilien.
GeschenJce.
Ztmft zeichen der Posanieutierer in Linz. (In viereckigem llalimeu der lial)s-
burgisehe Doppeladler in Posauientierarbeit. Rahmen aus der Zeit.)
Rahmeugröße: Höhe 68, Breite 54 Zentimeter. Anfang des 19. Jahrhunderts.
(Autiquitätenhändlerin Töpfer in Linz.i
Schwarzes Samtleibchen mit Tüllbesatz und schwarzen Seidenschleifen a:i
den Armelöffnungen.
Mattlila Seidenleibchen mit dunkellila Seidenstreifen am Hals- und an den
Armelausschnitten. Ebenda Tüllbesatz und Blonden.
Schwarzes Seidenleibchen mit Tüll- und Blondenbesatz am Hals- und ;iii (l.n
Armelausschnitten.
Morgenhäubchen, Mull, mit Schleife am Scheitel und Spitzen besäumt. -\.us
den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts.
(Fräulein Anna Staudinger.)
Kirche und Pfarrhaus. Perlenstickerei auf Stramin, aus Ungenach, Bezirk
Vöcklabruck. Um 1830 bis 1840.
(Herr Ludwig Kutschera, Privat. i
Waffen und Metallarbeiten.
Geschenke.
Säbel, Eisen, Klinge breit, einschneidig, leicht geschwungen. Eingeätzt die
Darstellung eines ]\r, darüber eine Krone in einer Kartusche. Das
Gefäß aus Messing besteht aus einem breiten Stichblatt, das all-
mählich in den breiten Griifbügel übergeht, aus einem Faustschutz-
bügel und dem mit zahlreichen kleinen Stiften benagelten, geriefelten
Griff, der mit dem GrifTring und von diesem aufsteigender Griff-
kappe versehen ist. Dazugehörige Scheide. Bayerisch, Anfang des
19. Jahrhunderts. (| J. Nening, Kefermarkt.)
Zwei Spät-Renaissance-Handkanonen, Bronze, mit reichen Reliefs, dem baye-
rischen Wappen und der Jahreszahl 1671.
(Von einem ungenannten Spender.)
Eine kleine bronzene Deckelfigur, darstellend einen Mann in Toga mit einem
De<kf-lkrug in der vorgestreckten rechten Hand. 17. Jahrhundert.
Zwei große bronzene Siegelringe. Die Ringansätze plastisch verziert, die Siegel-
llächen graviert, da^ einemal mit einem über zwei Palmzweigen auf-
fliegenden Vogel, da^ anderenial mit einem Arm, der einen DolcJi
hält. IS. .hilirlinndert. ^•\ Dr. Ijeopold Wenger, l'rfahr.i
19
Versdiiedenes.
Geschenke.
Oehseiuiuiieiiiahiuen. Die Hohlkehle schwarz, die Innenseiten vergoldet. Em-
pire. Breite 89, Höhe 153 Zentimeter. (Herr Drouot.)
Drei verschiedene große Wandbehänge aus grober Leinwand mit volkstüm-
lich stilisierten Szenen aus dem Neuen Testament bemalt. Aus Efer-
ding, datiert 1852. (Frau Fürstin Fanny Starhemberg.)
Zusammenlegbarer Stiefelzieher in Form einer doppelläufigen Pistole. Eichen-
holz ; zum Teil schwarz gebeizt. Oberösterreieh, Biedermeierzeit,
(übermittelt durch Frau Dr. Karla v. Görner.)
Ein Tableau: Oberösterreichische Pferdegeschirrbeschläge.
(Herr Bankpräsident Josef Huster.)
36 Spadekarten aus der k. k. Spielkartenfabrik des Friedrich Eurich in Linz
vom Jahre 1838. (Herr Johann Jax, Linz.)
Drei chemigraphische Gliches (Kämme).
(Buchdruckereidirektor Friedrich Gothmann.)
Ankäufe.
Passionskrippe, mit der Darstellung des Leidensweges Ghristi vom ölberg
bis zur Kreuzigung, in einer einheitliclien, mit Höhleu, Wegen,
Blumen und Strauchwerk reich ausgestatteten Felslandschaft und
in zahlreichen, aus Formen gepreßten, buntbemalten Figuren. Im
Hintergrund an der Wand in Aquarellfarben Jerusalem, darüber der
Himmel mit Sonne, Mond und Wolken. Das Ganze in einem
barocken Glaskasten mit geschweiftem oberen Abschluß. Alpen-
ländische Arbeit aus der Mitte des 18. Jalirhunderts.
Handgeschriebenes Gebetbuch vom Jahre 1757; enthält u. a. eine größere
Anzahl Aquarellmalereien, sowie in Kupfer gestochen die in den
Wiener Kirchen vorhandenen Gnadenbilder.
Aus farbiger Seide gewebter Frauenspenser, mit in Gold, farbiger Seide,
Wolle und Schnüren gestickten Bordüren (Blumensträuße in Grün
und Violett, changeant). Um 1840. Oberösterreich.
Geldbeutel, aus bunten Glasperlen gestickt. (Auf dunkelblauem Grunde eine
Rosengirlande zwischen zwei Blütenzweigen.) Schließe Messing, ver-
silbert; innen ledergefüttert. Oberösterreich, Biedermeierzeit.
Manuskripte, Pläne und Flugsdiriften.
Geschenke.
12 Faszikel ..Archäologischer, kunsthistorischer und historischer Wegweiser
durch Oberösterreich."
(Legat des Herrn kais. Rates Ludwig Benesch.)
Ein Konvolut handschriftlicher Lieder aus dem Nachlasse des Statthalterei-
rates Moritz v. Mayfeld. (Herr Angelo Eisner v. Eisenhof, Wien.)
2*
20
Ein Plan über die Ausgrabungen auf der Dammwiese zu Hallstatt.
Ein aquarellierter Aufriß des k. k. Salzberges zu Hallstatt.
Ein Aufriß und Grundriß des Kaiserin Maria Theresia- und Kaiserin Chri-
stine-Stollens. (Herr Oberbergrat Anton Schraml.)
Drei mit Kupfern verzierte Flugschriften zur Verteidigung des Jesuiteu-
^ Ordens. Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Zwei handgeschriebene, mit Tuschfederzeichnuiigen reich verzierte Gebetbüclier
vom Ende des 18. Jahrhunderts.
Vier katholische Flugschriften aus dem 18. und 19. Jalirhundert.
(Spende des Katholischen Preßvereines in Linz.)
Modernes österreichisches Kunstgewerbe.
Einkauf modernen österreichischen Kunstgewerbes aus dem Hoftiteltayfonds.
l Verkaufsstelle des österreichischen Werkbundes, ^\'iell. KärutncrrinL'".
Perlmutterlöschwiege (Krehan) .
Geldtäschchen, aus rotem Leder, mit reicher Hand Vergoldung |W, Melzer).
Teewärmer mit stilisierten Blumen in bunter Wolle und Goldflinserln be-
stickt (Melitta Löffler).
Olasperlbeutel in Gold, Grün und Gelb (abwechselnde, senkrechte Streiten i.
Eunde gedrechselte Holzdose, im Deckel unter Glas eine Spitze: Amor mit
Blumengirlande (Verein zur Hebung der Spitzenindustriei.
Ovale Silberdose, innen vergoldet, im Deckel unter Glas Elfenbeiumalerei
von E. R., Büste einer Dame mit Fächer in modernem Kostüm
(Wiener Werkstätte).
Deckeldose in farbigem Kupferemail (K. k. Kunstgewerbeschule).
Rote Glasvase mit kleinen Vögeln, weiß und grün in Email und mit ge-
wellten Goldstreifen bemalt (Kunstgewerbliche Werkstätte für Glas
in Steinschönau).
Wollblumenbukett, grün und gelb (M. Neuenstein).
Deckeldose, Keramik, in Schwarz und Silber dekoriert (Professor Emmel).
Schale. Keramik, bunt glasiert, mit henkelartigen seitlichen Ansätzen (K. k.
Kunstgewerbeschule) .
Bulle, sitzend, mit Halskrause, Keramik, bunt glasiert (Olga Sittei.
Goldfasan. Keramik, bunt crlnsiert ("Rosn Xeuwirt).
Weltkriegs-Rndenken.
Ge schenke.
r>lbild. Einquartierung der Vierzehner in einem nlten Pm !;)//" in l'i i.Miv
Von Karl Hayd.
(Spender unbekannt. Durch Herrn Präsidenten W ininiei
vermittelt.)
Lagergeld aus dem Interniertenlager Katzenau -Un/. : je zwei Stück l*apier
peld /20. 10 und 5 Kronen).
(K. k. Leitung des Tnterniertenlagers Kat/enau Tjnz.)
21
Lagergeld aus dem Kriegsgefaiigeueiilager Kleinmüiicheu. (Papiergeld: 20,
10, ö, 2. 1 Kroue, 50, 20, 5. 2 und 1 Heller; Metallgeld: 50, 20.
10. 2 und 1 Heller.)
(Herr k. u. k. Oberleutnant Gustav Weidinger.)
Ein Hundertkroneusehein. Eussische Banknote aus der Zeit der russischen
Besetzung Lembergs 1914/15. (Herr Bankpräsident J. Huster.)
Lagergeld Kleinmünelien (1, 2, 5, 10, 50 Heller, 1, 2 Kronen).
(Herr Rechnungsunteroffizier I. Kl. Jaroslav Pozdnik,
Weg.sclieid.)
Besteck (Löffel und Gabel), aus Apfelbaumholz geschnitzt von einem ge-
fangenen Russen im Lager Wegscheid bei Linz.
(Fräulein Leopoldine Podznik.)
14 Vivatbänder. (Herr Präsident Wimmer.)
Weltkriegs-Medaillen.
Ankauf.
Bronzemedaille von A. Hartig, auf die Tätigkeit des Kriegsfürsorgeamtes.
Avers : Brustbild des Erzherzogs Karl Stephan im Profil nach links.
Revers: Allegorie auf die Tätigkeit des Kriegsfürsorgeamtes.
Bronzemedaille von A. Hartig, auf Conrad v. Hötzendorf. Avers: Brustbild
Conrads im Profil nach links. Revers: Allegorie auf die Karpatheii-
kämpfe 1914/15.
Medaillen und Papiergeld.
Spenden.
Römische Weihmünze auf den heil. Thonuis und den lieil. Augustin. Bronze.
Gehenkelt.
Römische Weihmünze auf die heil. Jungfrau „vom Pfeiler" in Saragossa
und auf den sei. Petrus. Bronze. Gehenkelt.
Jeton von Stettner auf die Hungersnot in den Jahren 1816 und 1817. Avers:
Darstellung einer Mutter mit zwei Kindern: „0, gib mir Brot,
mich hungert." Revers : Barstellung einer Wage mit Lebensmitteln
und Preisbezeichnungen : „Verzaget nicht, Gott lebet noch." Bronze.
(Herr F. Klambauer, Linz.)
Eine vergoldete Bronzemedaille auf Radetzky aus dem Jahre 1849.
Eine große Bronzemedaille von J. Roth auf die im Feldzug 1864 gefallenen
österreichischen Krieger.
Eine Bronzeplakette von Stephan Schwartz auf die Beteiligung Österreichs
an der Pariser • Weltausstellung 1900.
(Herr Hofrat Anton Rossi aus dem Nachlasse des Hofrates
V. Schwaiger.)
Plakette auf die goldene Hochzeit von Marie und Johann Stegmaun 1899.
(Herr Sigmund Ehrentletzberger, Linz.)
22
Gepreßte Brouzeplakette auf Heinrich und Karl Zugmayer zur Feier d"-
lOOjälirigen Bestehens der Firma. Von F. Stiaßny, Wien 1910.
(Herr Bankpräsident Josef Huster.)
Bronzemedaille von Stephan Schwartz auf das 100jährige Jubiläum der
priv. österreichischen Nationalbank (1816 — 1916), Durchmesser
65 Millimeter. (Herr Präsident J. Wimmer.)
Zwei türkische Banknoten aus der Zeit des llussisch-Türkischen Krieges.
(Herr Karl Mathias, Sparkassebeaniter.)
Zoologie.
Spenden.
Vermes, Würmer.
Criodrilus lacuum HoflFmeister, Oligochaet, Steyregg.
(Herr Fischmeister Langwieser, St. Peter. ^
Haemopsis sanguisuga L., Pferdeegel. Tümpel bei Urfahr.
(Herr Kontrollor Josef Kloiber, Linz.)
Gordius sp. (? aquaticus L.) Hinterstoder.
(Herr Kustos Dr. Tlieodor Kersclmer.)
Gordius aus einer Pentatomiidenlarve (BaumAvanze) ausgekrochen. Urialir.
(Herr Dr. Priesner, Urfahr.)
Filaria strigis von Linstow, Fadenwurm. Freinberg bei Linz.
(Herr Präparator Bernhard Stolz.)
Mollusca, Weichtiere.
Unio sp., Süß Wassermuschel. Pennewaug bei Lambach.
Große Anzahl Pisidium sp. Fischteich bei Lambach.
Viele Stücke Ancylus sp. Brindlbach zu Waschenberg. Gemeinde Wimsbacli.
Größere Anzahl Musculinum sp., Häubchenmuschel. Hauslache in der Ort-
schaft Zieglstadl, Gemeinde Lambach.
Große Anzahl Musculinum sp. Lache bei Zieglstadl, Gemeinde Lanibath.
(Hochwürden P. Eugen Eder, Lambach.)
3 St. Musculinum sp. Lichtenberg bei Urfahr.
(Herr Dr. Hermann Priesner, Urfahr.)
Große Anzahl Conchylien. Umgebung von Luck, Wolhyuien.
(Herr Schulleiter Theodor Berger, Kimpling, derzeit eingerückt.)
Arthropoda, Gliederfüßler.
Makrolepidoptoren-Sammlung meist oberösterreiehischer Arten.
2:^62 Stück in 1344 Arten und Varietäten.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Verwaltungsrat des ^[useum>.)
S|)iiiiifii aus dem Gesiebe. Trauuau bei El)elsberg.
Areneida. Spinnen aus dem Gesiel«. Horugraben bei Jiinz. Dießenleiten
und Donauauen bei Urfahr.
Areneida. Spinnen aus dem Gesiebe. Donauau bei Linz.
23
3 St. Areneidu. Spinnen. Grünberg bei Urfahr.
2 St. Areneida. Spinnen. Lichtenberg bei Urfahr.
3 St. Areneida. Spinnen. Grünberg bei Urfalir.
1 St. Areneida. Spinne. Donaiuiu, Urfalir.
1 St. Areneida. Spinne, Lichtenberg bei Urfahr.
(Herr Kontrollor Josef Kloiber, Linz.)
8 St. Isopoda. Asseln. Montenegro. 35 St. Diptera. Montenegro.
2 St. Areneida. Spinnen. Monte- 132 St. Coleoptera. Montenegro.
negro. 15 St. Hymenoptera. Montenegro.
6 St. Acarina. Milben. Montenegro. 16 St. Hemiptera. Montenegro.
1 St. Myriopoda. Tausendfüßler. Größere Anzahl Insekten. Bratagos,
Montenegro. Westmontenegro.
1 St. Apterygonea. Montenegro. Größere Anzahl Insekten. Monte-
16 St. Orthoptera. Montenegro. negro.
21 St. Lepidoptera. Montenegro.
(Herr Ingenieur Ernst Neweklowsky, Linz.)
Oallen von Biorrhiza pallida Olivier. Schwammgalle, Tintenapfel. Pfennig-
berg bei Linz.
Oallen von Diplolepis quercus-folii L. Eichenblattgalle. Pfennigberg bei Linz.
Vespa media de Gar. Wespennest. Pfennigberg bei Linz.
Wohnung der ^Megachile circumcincta Kby. Blattschneiderbiene.
(Herr Eevident Johann Gföllner, Mandatar des ^luseums.)
Drei exotische Coleoptereu.
(Hoclnvürden Herr P. Kamillo, Margarethen bei Linz.)
Orößere Anzalil Dipteren, llinterstoder.
(Herr Kustos Dr. Theodor Kerschner.)
Eine Anzahl Coleopteren, Hemiptereu und Ortliopteren. Bergham bei Alkoven,
Oberösterreich.
Haematopinus suis L., Schweinslaus. Bergham bei Alkoven. Oberösterreich.
Docophorus sp., Federlinge einer Elster (Pica pica). Pöstlingberg bei Linz.
Mallophagen, Federlinge einer Rohrdommel. Hofau an der Traun, Revier
Ebelsberg bei Linz. (Herr Präparator Bernhard Stolz, Urfahr.)
ö Stück Niphargus aquilex (Schlotte), Gammarusart, Brunnen der Ulanen-
kaserne, Wels. (Herr o. ö. Professor Nowicki, Linz.)
Anhauf.
Coleopteren-Sammlung Munganast (39.330 Stück). Oberösterreicli. übrige
Palaearkten vind Exoten.
Piscis, Fische.
Spenden.
Xiphophorus spec., Schwertträger. Gefangenschaft. Linz.
(Herr Staatsbahn revident Adolf Knitschke, Linz.)
Jldus idus L. = Idus melanotus Heckel. Am Liuzer Fischmarkt: „Seider".
Orfe. Aschachfluß bei Brandstatt a. Donau.
(Herr Kustos Dr. Theodor Kerschner.)
24
Ankauf.
15 8t. Petroniyzon fluviatilis L., Neunaujieii. irundshui, Post Alimiiiig bei
Brauuau.
Tliymallus thymallus ].., Asclie, Asch, Mülilb.uli der Traun in Zizhui
- bei Linz.
Gobio gobio L., Grüudliii<i'. Greßling. Zizlaiibacli, Linz.
Abramis brama L., Brachsen. Steining a. D. bei Steyregg.
Blicca björkna L., Güster, Blicke. Steining a. D. bei Steyregg.
Alburnus alburnus L., Traube. Steyregg.
Alburuus alburnus L., vielleicht? Alb. alb. X Alburn. bipunctutus? Laube.
Donaugebiet um Steyregg.
2 St. Idus idus L., Alaud, Nerfling, Orte. Donaugebiet utu Steyregg.
Squalius cephalus L., Aitel. Donaugebiet um Steyregg.
Squalius leuciscus L., Hasel. Donaugebiet um Steyregg.
Scardiuius erythroplithalmus L., Botfeder. Donaugebiet um Steyregg.
Scardinius erytlirophthalmus X Leuciscus rutilus. Bastard von Rotfeder und
Rotauge. Donaugebiet um Steyregg.
Perca fluviatilis L., Flussbarsch. Steining a. D. bei Steyregg.
Acerina schraetser L., Schratz. Steining a. D. bei Steyregg.
3 St. Cottus gobio L., Koppe, Kapp. Zizlaubach bei Linz.
Amphibien und Reptilien, Lurche und Kriechtiere.
Spenden.
Tropidonotus natrix L.. Ringelnatter. Ottensheim.
Coluber longissimus., Äskulapnatter. Ottenslieim.
3 St. Lacerta viridis Laur., Smaragdeidechse. Ottensheim.
Salamandra maculosa, Feuersalamander. Ottensheim.
(Herr Vergolder Klammbauer. Linz.»
Bufo vulgaris Laur., Graukröte. Riesenederteich bei Urfalir.
Rana esculenta L., Wasserfroscli. Riesenederteich l)ei Urfahr,
Bufo viridis Laur., Tupfenkröte. Riesenederteich bei Urfahr.
(Herr Präparator Bernhard Stolz, Urfahr.»
Tropidonotus natrix L.. ]{ingelnatter. Statthaltereigebäude Linz.
(Herr Revident Johann Gföllner, Linz.»
Aves, VögeL
Spenden.
Fuligula fuligula L. (^ Reiherente. Traun bei Gmuuden.
Fuligula dangula L. w" Schellente. Traun bei (^munden.
Fuligula clangula L. Q Schellente. Traun bei Gmunden.
Cinclus cinclus meredionalis Brehm. Q juv. Wnss«»r.schmätzer. Trau?i Im't
Gmuuden.
Aiithüs «pinoletta Hpiuoletta L. w" Wasserpieper. Traunufer bei Gmunden.
rindus ciiu-lus n)erediona1is Brehm. ^ ad. Wasserschmätzer. Traunta! 1)»m
(•munden.
25
Certliia faiiiiliaris iiiacrodactyla Breliin. ^ Langkialliger Waldbaumläufer.
Trauntal bei Gmiiiiden.
3 St. Parus cristatus mitratus Brehin, ^ Mitteleuropäische Baiibenmeise.
Lambach.
Phylloscopus colh'bita abietina (Nils) ^ Weidenlaub vogel. Lambach.
Parus ater ater L. ^ juv. Tannennieise. Grünberg bei Gmunden.
2 St. Parus cristatus mitratus Brehm. Q Mitteleuropäische Haubenmeise.
Laudaclisee bei Gmunden.
1 Paar Coccothraustes cocc. coccothraustes L., Kirschkernbeißer. Lambacli.
Garrulus glan. glandarius L. Q Eichelheher. Lambach.
Parus atricapillus submontanus Kim. u. Tsch. Q Alpenmeise. Gschlief bei
Gmunden.
Parus atricapillis submontanus Kim. u. Tsch. ^ Alpenmeise. Gschlief bei
Gmunden.
Parus ater ater L. Q Tannenmeise. Thalhammerau bei Gmunden.
Phylloscopus collj'bita coUybita Viell. ^ Weidenlaubvogel. Veriiau bei
Lambach.
Certhia familiaris macrodactyla Brehm. ^^ Langkralliger Waldbaumläufer,
Grünberg bei Gmunden.
Certhia brachydactyla braehydactyla Brehm. Q Kurzkralliger Gartenbaum-
läufer. Kalvarienberg bei Lambach.
Certhia familiaris macrodactyla Brehm. ^ Langkralliger Waldbaumläufer-
Verhau bei Lambach.
Phyloscopus sib. sibilatrix Bechst. ^ ad. Waldlaub vogel. Traunkirchen.
Parus atricapillus submontanus Baldenst. w" (2 Stück) Alpenmeise. Farnau
bei Traunkirchen.
Passer montana montana L. p?" Feldsperling. Steinwinkl bei Gmunden.
Ortygometra porzana L. Q Sumpfhuhn. Schwanenstadt.
Falco subbuteo subbuteo L. ^ Baumfalke. Mitterau bei Gmunden.
Nucifraga car. caryocatactes L. Tannenheher. Tliallhamerau bei Gschwandt-
(Herr Eichmeister A. Watzinger, Gmunden. i
Pyrrlmla pyrrhula europaea Viell. W" Gimpel. Linz.
Sporaeginthus melpodus Viell. Q Orangebäckiger Astrild.
2 St. Munia orizivora L. var. alba. Q Weißer Eeisvogel.
1 Paar Melopittacus undulatus Shaw. Wellensittich.
(Hoehwürden Herr P. . Benedikt Eder 0. C. Linz.i
Dryobates major pinetorum Brehm. ^ Großer Buntspecht. Treffling bei
Gallneukirchen.
(Herr Anton Grottenthaler. Sodawasserfabrikant, Linz.)
Pharomacrus mocinno de la Llave. 2 ^ und 1 (J Quesal. Guatemala.
(Fräulein Tischler, Fachlehrerin, Linz.)
5 St. Leucholoris albicollis Viell. Brasilien.
Sycalis flaveola L. w» Brasilien.
Emberizoides macrurus herbicolus Y\e\\. Bolivien.
Cyclorhis flavipectus Sei. Trinidad.
Myozetetes similis Spix. w" Brasilien.
Sisopydis icterophrys Viell. ^ Brasilien.
Turtur tigrina Temm. Ostindien.
26
Chloris chloris chloris L. ^ Grünling, ürfalir.
2 St. Tetrao tetrix L. w" Kuhnödt bei Urfalir.
Muscicapa striata striata Pall. ^ pul. Grauer Fliegenschnepper. Urfahr.
Paru.s caeruleus eaeruleus L. (-^ juv. Blaumeise. Urfahr.
(Herr Präparator Bernhard Stolz, Urfahr.)
2»fuciiraga earyoc. macrorhynchos Brehm. Q Langschnäbliger Tanneulieher.
Lichtenberg bei Urfahr. (Herr Ingenieur Theodor Angele, Linz.)
Falco peregrinus peregriuus Tunst. ^ ad. Wanderfalke. Mondsee.
(Herr Wiederhofer, k. k. Förster.)
Garrulus glau. glandarius L. ^ Umgebung von Linz.
(Herr Oberlehrer Franz Hauder, Linz.)
Chloris chloris chloris L. Q Grünling. St. Magdalena bei Urfahr.
(Herr Oberlehrer Josef Breinauer, St. Magdalena.)
Tetrao urugalus L. ^^ Auerhahn, Telephonleitung beim Kolosseum in Linz.
(Herr Oberleutnant Julius Richter, Linz.)
Strix aluco aluco L. p?" ad. Waldkautz. St. Martin, Mühlkreis.
(Herr Kustos Dr. Theodor Kerschner, Linz.)
Corvus oorone coroiie L. ^ Rabenkrähe. Kuliuödt bei Urfahr.
(Herr Roiß, Linz.)
Chelidon rustiea rustica L. p?" Rauchschwalbe. Urfahr.
(Herr Max Zeilinger, Realschüler, Linz.)
Coturnix coturuix L. ^ Wachtel. Timelkam bei Frankenmarkt.
(Herr Adolf Pilz, k. k. Telegraphenwerkmeister, Frankenmarkt.)
Fulica atra L. ^ Bläßhuhn. Steinbach "am Ziehberg.
(Herr Professor Josef Deubler, Linz.)
Cinclus cinclus meridionalis Brehm. p?" juv. Wasserschmätzer. Kleinmünchen.
Perdix perdix L. Q juv. Rebhuhn. Kleinmünchen.
(Herr Direktor Ingenieur Louis v. Gallois, Kleinmünchen.)
Turdus torquatus alpestris Brehm. ^-^ Alpenringdrossel. Tweng, Obertauern.
Anthus pratensis L., Wiesenpieper. Obertauern.
Anthus spin. spinoletta L. ^ ad. Wasserpieper. Tweng.
Turdus torquatus alpestris Brehm. w" juv. Alpenringdrossel. Tweng,
(Herr Sebastian Bramberger, k. k. Telographenwerkmeister.
^lauterndorf.)
2 St. Corvu» coroiie corone L. juv. liabenkrähe. Iglmühle, Mühlkreis.
Turdus pilaris L. Q juv. Wacholderdrossel. Herzogsdorf, Mühlkreis.
Oarrulus gl. glandarius L. Q ad. Eichelheher. Iglmühle, Mühlkreis.
Picus viridis pinetorum Brehm. /-? juv. Mitteleuropäischer Grünspecht. Igl-
mühle, Mühlkreis.
:i St. <^arrnlus glandarius glandarius 1 ^- und 2 Q KichellM'ln'r. lulimihh-.
Mülilkreis.
A<(ipiter nisus nisus L. Q Sperber. Iglmühle, Mühlkreis,
i'olymbus fluviatilis Tunst. Q Kleiner Steißfuß. Iglmühle, Mühlkifi.-.
(Herr Robert Schüfll, Irialir.)
Aliii> ;ipus ;ipus L. Q Turmsegler. Linz.
(Herr Kegierungsrat Hans Connnenda. Liii/..i
l.:iuius colliirio li. ^ Rotrückiger Würger. Rohrbach.
(Herr Wilhelm Poesthl jiin.. Kobrbacli.)
Sturnus vulgaris vulgaris L. w" Albino mit reiu Aveißem Gefieder und roten
Augen. Star. Peilstein, Oberösterreich.
(Herr Ferdinand Fastner, Peilstein. Oberösterreicli.)
- St. Lanius collurio L. Eotrückiger Würger. Pöstliugberg.
4 St. Fak-o tinn. tinnuuculus L. juv. 3 ^^ und 1 Q. Turmfalke. Pöstliugberg.
Faleo tinn. tinnunculus L. Q ad. Turmfalke. Pöstlingberg.
(Herr Finanz-Eechnungsassistent J. Enzenliofer, Linz.)
Turdus pliilom. philomelos Brebm. ^ juv. Singdrossel. Schafberg bei Sankt
Wolfgang.
(Herr Fammler, k. k. Telegraphenwerknieister, St. Gilgen.)
Ein Gelege (5 Eier) von Tetrao urogallus L. Auerwild. Revier Greinburg.
Oberöster reich. (Herr Forstrat Alfred Günther, Greinburg.)
Buteo buteo buteo L. Mäusebussard. Grünau.
(Herr Forstverwalter Kainzner, Grünau.)
Garrulus glan. glandarius L. Eichelheher. Ansfelden.
(Herr Karl Moosbauer, Ansfelden.)
Aecipiter nisus nisus L. Q Sperber. Baumgartenberg.
Asio otus otus L. Q Waldohreule. Baumgartenberg.
(Herr Hans Aigenberger, k. k. Finanzkommissär, Urfahr.)
Pernis apiv. apivorus L. Q Wespenbussard. Schrattenau bei Gmunden.
(Herr Hennigs, herzoglich Cumberlandscher Oberwildmeister,
Gmunden.)
Totanus littoreus L. ^ Heller Wasserläufer. Goldwörth bei Ottensheim.
(Herr Otto Adler, Urfahr.)
Asio otus otus L. Q Waldohreule. Donauauen bei Linz.
(Herr Heinz Peyrer, Linz.)
Garrulus glan. glandarius L. Eichelheher. Ansfelden.
(Herr Ingenieur Georg Angleitner, Linz.)
Tausch.
Somateria mollisima L. Q Eiderente. Hagenau bei Braunau. 7. November
1908.
Psittacus erithacus L. Jako. (Grauer Papagei.)
Spatula clypeata L. w» Löffelente. Fraham bei Eferding. 31. März 1916.
Anlcauf.
134 Stück paläarktische Vögel. Davon seien besonders hervorgehoben :
Milvus milvus milvus L. ^-^ ad. Roter Milan. Irnharting bei Gunskircheu.
1890.
Luscinia svecica cyanecula Wolf, q* Weißsterniges Blaukehlchen. Donauau
bei St. Peter, Linz.
Aegolius tengmalmi tengmalmi Gm. Rauhfußkauz. Helmonsödt, ^NFühlkreis.
Herbst 1908.
5 St. Nucifraga caryocatactes magrorhynchos Brehm. Schlankschnäbliger
Tannenheher. Zwettl, Mühlkreis. Herbst 1911.
28
Corviis coroue coroue L. X Corvus eornix coriiix L. Nebelkrähenbastard.
Ebelsberg bei Linz. 18. :Mai 1916.
2 St. Lanius Senator Senator L. ^ Rotkopfwüiger. Ebelsberg bei Linz.
22. Mai 1916.
Asio otus otus L. Q Waklolireule. Ebelsberg bei Linz.
Spillula elvpeata L. ^ juv. Löffelente. Traunauen bei Ebelsberg. 26. August
1916.
Botaurus stellaris L. Q Große Kolirdonnnel. Traunauen bei Ebelsberg. 13. No-
vember 1916.
Mamalia, Säug-etiere.
Spenden.
Putorius ermineus L. ^ Hermelin. Buclienau bei Linz.
(Herr Oberreclmungsrat Greutter, Buchenau.i
Putorius ermineus L. Q Hermelin. Hagen bei L^rfabr.
2 St. Mus musculus L. w» Hausmaus. Urfahr.
6 St. Mus minutus Pall. 2 Q, 4 w" juv. Zwergmaus, Bergbam bei Alkoven.
Arvicula arvalis Pall. Q Feldmaus. Bergbam bei Alkoven.
Putorius nivalis L. w» Wiesel. Urfabr.
(Herr Präparator Bernliard Stolz, Urfalir.'
Sciurus vulgaris L. Q Eichhörnehen. Traunkircben.
Putorius ermineus L. w" juv. Hermelin. Gnumden.
(Herr Eichmeister A. \\'atzinger, Gmunden.^
3 St. Mus rattus L. 2 ^, 1 Q Hausratte. Zell bei Zellhof.
(Herr Oberlehrer J. Walter, Zell bei Zellhof.)
Sciurus vulgaris L. Q Eichhörnehen. Lasberg bei Freistadt.
(Herr Revident Hans Gföllner, Linz.i
Fiber zibethicus L. w« Bisamratte. Vierhöf bei Budweis.
(Herr Professor Dr. Mack. Linz.:
Sciurus vulgaris L. Q Eichhörnchen. Gerling, Mühlkreis.
5 St. Mus sylvaticus L. Waldmaus. Hinterstoder.
(Herr Kustos Dr. Theodor Kerschner, Linz.i
Sciurus vulgaris L. p? Eichhörnchen. Lichtenberg bei Urfalir.
(Herr Roiß, Linz.i
Cereopithecus sabaeus F. Cuv. Q Grüne Meerkatze.
(Frau Emilie Schachermaj^er, Linz.i
2 St. Mustella martes L. 1 Q ad., 1 w" juv. Edelmarder. Perg.
(Herr Finanzsekretär Hans .Vigenberger. Urfahr. •
2 .Sl. .Sciurus vulgaris L. ^ Eichhörnchen. Urfabr und Tglmiilil^v
Putorius ermineus L. ^ Hermelin. Iglmülile.
(Herr Robert .Scliilfll, l rfalir.i
Sciurus vulgaris L. Q Eichhöruciicn. Inigebung liinz.
2 St. Plecotus auritus L. 1 p?". 1 Q <iroUohrige Fledcnnau>. Linz.
2 St. Nfns d<Hinn!inn< r*all. ^ Wanderratte. Linz.
I ITerr Josef Brunmeier, Museunistischler. Linz.i
ra|»r»M»lu> <a|)r<'oliis L. (^j juv. Rehkitz. Aiisfelden.
(Frau I..3inggartner, Polizeiagcntcn.sgattin. Linz.i
29
2 St. PUtorius putorius L. w" juv. Iltis. Pöstlingberg.
(Herr Rechuuiigsassisteiit Josef Enzeuhofer, Liuz.)
Putorius nivalis L. Q Wiesel. Linz. (Herr Oberlehrer Zischka, Linz.)
Pipistrellus pipistrellus Schreb. ^ Z\vergfledermaus. Rolirbach.
8ciurus vulgaris L. ^ Eiclihörnclien. Kolirbacli.
(Herr Wilhelm Poeschi jun., Eohrbach.)
<3 St. Putorius putorius L. 1 Q ad. und 5 ^ juv. Iltisfamilie. Greinburg
bei Grein. (Herr Forstrat Alfred Günther, Greinburg.)
Sorex araneus L. Q Waldspitzmaus. Kammerschlag, Mühlkreis.
Mus musculus L. ^ juv. Hausmaus. Bachl bei ürfalir.
(Herr Dr. H. Priesner, Urfahr.)
Sciurus vulgaris L. Q Eichhörnchen. Ansfelden a. Traun.
(Herr Johann Petermandl, Linz.)
Sciurus vulgaris L. ^ Eichhörnchen. Go]d\vörth bei Otteusheim.
(Herr Otto Adler, Urfahr.)
Arvicola terrestris Savi. ^ Sarleinsbach, Mühlkreis.
Talpa europaea L. ^ Maulwurf. Sarleinsbach, Mühlkreis.
(Herr Kontrollor Kloiber, Linz.)
Putorius nivalis L. Wiesel. Bratagos (1350 m), Montenegro. Mitte Oktober
1916. Ganz außergewöhnlich großes Stück.
(Herr Ingenieur Ernst Neweklowsky, Linz.)
Tausch.
Mustela (Lutreola) lutreola L. ^ Nörz. Tulcea, Dobrudscha.
Cricetus cricetus L. Q Hamster. Wernigerode, Harz.
Arvicola ratticeps Keys. u. Blas, p?» ad.. Nordische Wühlmaus. Quickjock.
Lappland.
Arvicola (Microtus) agrestis L. ^ Erdmaus. Eutin. Oldenburg-Lübeck.
Mus agrarius Pall. Q Brandnions. Tiergarten, Berlin.
Ankauf.
'3 St., darunter Eichhörnchen, Wiesel und Hermelin aus den verschiedensten
Gebieten Oberösterreichs.
Andere Präparate.
Spenden.
Magensteinchen von einem Auerhahn.
Magensteinchen von vier Birkhähnen.
3 Eichhörnchennester, mit Stamin abgeschnitten.
(Herr Forstrat Alfred Günther. Greinburg.)
Nest einer Zwergmaus. Bergham bei Alkoven.
(Herr Präparator Bernhard Stolz. Urfahr.)
30
Verzeichnis der Höhlenfunde aus dem Besitze des
Vereines für Höhlenkunde.
(Leihgabe mit Wahrung des Eigentumsrechtes dieses Vereines.)
4 Zuwachs im Jahre 1916.
Rund 200 Stück fossile Kuocheii aus folgenden Höhlen : ]\rokritza-
höhle in den Steineralpen in Ivrain. Drachenhöhle bei Mixnitz in Steier-
mark. Sinterhöhle bei Mixnitz in Steiermark. Pollandgrotte bei .Mixnit/
in Steiermark. Scherbenhöhle bei Mixnitz in Steiermark. Lurloeh bei Sem-
riach in Steiermark. Badlhöhle bei Peggau in Steiermark. Höhle im Stein-
bruch Hofbauer bei Peggau in Steiermark. Höhle im Rötheistein bei Mix-
nitz in Steiermark. Peggauerhöhle IV in Steiermark. ^Mathildengrotte bei
!Mixnitz in Steiermark. Bärenhöhle bei Rettenegg in Steiermark. Steinbock-
höhle bei Peggau in Steiermark. Katerloch bei Weiz in Steiermark. Wildes
Loch auf der Grebenzeualpe in Steiermark. Höhle im Kugelstein bei Peggau.
Kleinere Höhlen bei Peggau. Vypustekhöhle bei Kiritein in Mähren. Haupt-
sächlich Knochen von L^rsus spelaeus Bl. Höhlenbär, Ursus priscus Cuv..
L^rsus Arctos L. Brauner Bär. Capra arten, kleineren Säugern usw.
Rund 200 Stück morphologisch interessante Gesteine aus folgenden
Höhlen : Dachstein riesenhöhle. Dachsteinmammuthöhle. Hallerloch bei Gosau.
Kleines Windloch, Elmgrub. Hirschbrunnen bei Hallstatt. Odelsteinhöhle
bei Johnsbach, Obersteiermark. Kreidelucke bei Hinterstoder. Lurloeh bei
Semriach in Steiermark. Verschiedene Peggauerhöhlen. Crna jam (Schwarze
oder Magdalenengrotte) bei Adelsberg. !Magdalenenschaclit bei Adelsberg.
Pivka jaraa bei Adelsberg. Bauchkracherhöhle bei Adelsberg. Neue Grotte
bei AdeLsberg. Tartarus (Neuer Teil der Adelsberger Grotte). Kleine Höhlen
der dritten Verteidigungsstellung in Krain. Graf Falkenhaynhöhle bei Läse
in Krain. Noegrotte bei Nabresina, Küstenland. Warmhöhle bei Nabresina.
Küstenland. Verschieilene mährische Höhlen.
28 Stück Gesteine der Höhlengebiete von ^lontenegro, hauptsächlich
Lovcengebiet.
Große Anzahl Insekten und nndere niedere Tiere, sowie Amphibien und
Reptilien aus Montenegro, darunter der von Lahner neu entdeckte in nur
fünf Exemplaren bekannte Anthroherpon Lahneri Rttr.
Rund 100 Photographien und Pläne der österreichischen Höhlengebiete.
Botanik.
Geschenk.
Die Pilze unserer Heimat von E. Gramberg (2 Bände).
(Herr Verwaltungsrat Frau/ \\a>tl»'r.)
Ankauf.
Die 53. und 54. Centurie des Herbarium normale von J. Derfler in Wien.
31
Bücherei.
Foljieude Herren haben dem Museum vou ihnen verl'aßte Werke und
Broschüren gespendet :
Apfclhcck Viktor, Kustos des Landesmuseum in Serajewo (Koleopterolo-
gische Ergebnisse der im Frühjahr 1905 ausgeführten Forschungsreise nach
Montenegro und Albanien. — Revision der palä arktischen Mordeihi -Arten
aus der Aculeata-Gruppe. — Fauna insectorum Balcanica) ; Bcrndl liaiinund,
k. k. Übungsschullehrer (Beiträge zur Flora des Kasbergs. I. und II, Teil) ;
Bcrucrth Friedrich, Wien (tJber die Plerkunft der ^Meteoriten) ; Beiirlc Dr.
Karl (Kriegschronik der Wiener akademischen Burschenschaft „Libertas".
Weihnachtsheft 1916) ; Bolle Johann, Hofrat, Görz (Die Bedingungen für das^
Gedeihen der Seidenzucht und deren volkswirtschaftliche Bedeutung) ; Könne
Josef, Oberlehrer d. R. ( Volks notwendigkeiten der Gegenwart) ; Loehr
Dr. Augtist Ritter von, Wien (Beiträge zur Geschichte des mittelalterlieherk
Donauhandels) ; Stockhammer Gustav, Oberinspektor, Wien (Beiträge zur
Kenntnis der römischen Topographie Niederösterreichs) ; Strauß Dr. Franz,
k. k. Professor (Führer für Lehransfiüge zum Geschichtsunterricht, III. Teil) ;
Ubell Dr. Hermann, Museumsdirektor (Die deutschen Volkstrachten) etc. etc.
Ferner bedachten die Bücherei mit Spenden an Büchern, Broschüren,
Landkarten u. dgl. die Herren : Bachofen von Echt, Adolf Freiherr von, Wien ;
Bciirle Dr. Karl; Commenda Hans, Regierungsrat; Gärtner Dr. W.; Stampf
Josef, Braunau a. I. ; Schwarz Gustav, Oberinspektor; Walcher von Moltein
Alfred Ritter von, Hauptmann; Weg7^osta K., Spital a. P. ; Weinmayr
Dr. Emmerich, Amtsdirektor der Allgemeinen Sparkasse etc. etc.
Von Behörden, Schulen, Körperschaften u. dgl. haben folgende ihre Ver-
öffentlichungen gespendet: Allgemeine Sparkasse, Linz; Arheiter-rnfall-
r er sicher ungs- Anstalt, Salzburg; Bank für Oherösterreich und Salzburg;
Bischöfliches Ordinariat, Linz; Deutsche Bücherei des Börsenverein es der
Deutschen Buchhändler, Leipzig; Domhauverein, Linz; Gemeinderat, Linz;
Geiverhe- und Handels- Lehrlingsschule, Besztercze; Handels- und Geiverhe-
kammer, Linz; Innviertler Heimatkalender-Verein, Braunau a. L; Katholischer
Preßverein, Linz; Kaufmännischer Verein, Linz; Krahnletz-Gesellschaft,.
Fggenburg ; Knnsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten KaiserhaiCf,es,
Wien ; Landesausschuß, Linz ; Landes-Brandschaden-V ersicher ungsanstalt„
Linz; Landeskultur rat, Linz; Landes-Tierschutzvcrein, Linz; Landwirtschafts-
gesellschaft, Linz; Museum Enns, München, Schärding. Steyr; Musikverein,.
Linz: Oh erösterr eichischer Geicerheverein, Linz; Oherösterreichischer Tier-
schutzverein, Linz; Puhlic Library, Nenyork ; k. k. Real-Gymnasium, Linz;
ypurkasseu Leonfelden. Linz, Steyr, Urf ahr ; Staatsgewerheschule, Salzburg;
StadthiUiothek, Winterthur ; Turnverein Linz; Verein Heimatschutz, Steyr;
Volkshildungsverein, Linz; Zentralansschuß des Verhandes oherösterreichi-
scher Feuerwehren u. v. a.
An Tages- und Wochenblättern wurden der Bibiliothek seitens der
betreffenden Zeitungsverlage nnentgeltlich zugewendet: „Ave Maria"%
..Bauernführer", „Deutscher Michel", Linzer „Tages-Post", „Linzer Tier-
freund", „Linzer Volksblatt", .Xinzer Zeitung", .,Mühlviertler Xachrichten'%
„Neue Warte am Tun", „Volksbote". „Welser Zeitung".
DB Oberösterreichischer
151 Musealverein, Linz
034. Jahrbuch
1911-16
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