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Full text of "Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten"

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1. BEIHEFT 
ZUM JAHRBUCH DER HAMBURGISCHEN WISSENSCHAFTLICHEN ANSTALTEN 
XXX. 1915 


DAS KLEINODIENBUCH 

DES JAKOB MORES IN 

DER HAMBURGISCHEN 
STADTBIBLIOTHEK 


EINE UNTERSUCHUNG ZUR 
GESCHICHTE DES HAMBURGISCHEN 
I: KUNSTGEWERBES UM DIE WENDE 
DES 16. JAHRHUNDERTS 


VON 
| RICHARD STETTINER 
VERÖFFENTLICHUNGEN 


DES HAMBURGISCHEN MUSEUMS FÜR KUNST UND GEWERBE 


HAMBURG 1916 


IN KOMMISSION BEI OTTO MEISSNERS VERLAG 


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l. BEIHEFT 
ZUM JAHRBUCH DER HAMBURGISCHEN WISSENSCHAFTLICHEN ANSTALTEN 
XXXIIL. 1915 


DAS KLEINODIENBUCH 

DES JAKOB MORES IN 

DER HAMBURGISCHEN 
STADTBIBLIOTHEK 


EINE UNTERSUCHUNG ZUR 
GESCHICHTE DES HAMBURGISCHEN 
KUNSTGEWERBES UM DIE WENDE 

DES 16. JAHRHUNDERTS 


VON 


RICHARD STETTINER 


VERÖFFENTLICHUNGEN 
DES HAMBURGISCHEN MUSEUMS FÜR KUNST UND GEWERBE 


HAMBURG 1916 


IN KOMMISSION BEI OTTO MEISSNERS VERLAG 


Es sei hier am Eingange dieser Schrift der Dank des Ver- 

fassers ausgesprochen an die Direktion der Hamburgischen 

Stadtbibliothek, die ihre Einwilligung zu der Bearbeitung 

ihres wertvollen Besitztums gegeben und die Durchführung 
der Arbeit in jeder Weise erleichtert hat. 


INHALT 


Vorbemerkung 

Erster Abschnitt: Auftraggeber der Kleinodien in dem Hamburger Bande 

Zweiter Abschnitt: Jakob Mores . EN Er 

Dritter Abschnitt: Des Jakob Mores fürstliche Kundschaft St 

Vierter Abschnitt: Historische, technische und stilistische Gründe für 
die Urheberschaft des Jakob Mores ... ... ze see nen nennen 

Fünfter Abschnitt: Entstehung des Bandes — Technik der Malereien 

Sechster Abschnitt: Übersicht des Inhalts des Bandes .. 

Siebenter Abschnitt: Jakob Mores als Schmuckkünstler . 

Anmerkungen : £ 

Beilage 1: Brief von A. C. Wolters an Prof. Ein. Christ. Wolf 
vom 31. März 1768 

Beilage 2: Konstruktion des Bandes 

Beilage 3: Verzeichnis der Malereien nach der Blattfolge mit Nachweis 
der Abbildungen und Erwähnungen 

Verzeichnis der erwähnten Namen... 

Verzeichnis der Textabbildungen 

Verzeichnis der Tafelabbildungen b : se lade 

Tafel I—34 und Schutzblatt I—34, mit a der Farben der Malereien 


Seite 


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Satz und Druck des Textes von Lütcke & Wulff, 
Eines Hohen Senats Buchdruckern 


Druck der Tafeln von der Druckerei - Gesellschaft 
Hartung & Co. m.b.H. 


Klischees in Kupferätzung hergestellt von 
Richard Labisch & Eisler, Graphische Kunstanstalt, 
G.m.b.H. 


Sämtlich in Hamburg 


M Herbst 1913, aus Anlaß einer Ausstellung wertvoller Handschriften und Bücher 
I im Museum für Kunst und Gewerbe, lenkte der mit schönen Malereien ausgestattete 
Band der Hamburgischen Stadtbibliothek, dem die vorliegende Arbeit gewidmet ist, 
wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Der Wunsch, die Malereien für die Blättersamm- 
lung des Museums kopieren zu lassen, wurde von der Direktion der Stadtbibliothek 
durch die Erlaubnis gefördert, den Band für längere Zeit im Museum aufzubewahren. 

Vor etwas mehr als Jahresfrist brachte Herr Pastor Biernatzki die archivalische 
Notiz, daß in dem Nachlaß} von Jakob Mores dem Jüngeren, dem Sohne des berühmten 
Hamburger Goldschmieds, sich ein Pergamentband mit allerhand Kleinodien befunden 
habe. In temperamentvoller Eingebung trug Justus Brinckmann auf dem Studienzettel 
des Bandes ein: „Offenbar ist dieser Band derselbe, der im Inventar des Nachlasses 
des Hamburger Goldschmiedes Mores II erwähnt wird... ... Der Vergleich mit in 
Kopenhagen erhaltenen Kleinodien und andere Untersuchungen werden erforderlich 
sein, um Gewißheit zu erlangen.“ — Dann aber trat er in die ruhigere Überlegung, daß 
es gar zu wunderbar wäre, wenn der in Kopenhagen im 18. Jahrhundert erworbene 
Band, der angeblich „Regalien des dänischen Schatzes“ wiedergab und nur zufällig 
nach Hamburg gelangte, mit jenem im 17. Jahrhundert erwähnten hamburgischen Klein- 
odienbuch identisch sein sollte! Aus dieser Überlegung heraus verbesserte er das 
„offenbar“ in „vielleicht“. 

Während der letzten Monate befragte ich wieder und wieder Seite für Seite die 
Malereien und plötzlich begannen sie zu erzählen! — 

Ich lege diesen bescheidenen Kranz auf dem Grabe Justus Brinckmanns nieder. 


IM JULI 1915 RICHARD STETTINER 


Taf. ‘5. u. 6 


ERSTER ABSCHNITT: AUFTRAGGEBER DER KLEINODIEN 


IN DEM HAMBURGER BANDE 


N der Hamburgischen Stadtbibliothek be- 

findetsich ein Pergamentband (Cod. Ms. I "in 
scerinio), der auf dem Rücken die etwa im 
18. Jahrhundert aufgeschriebene Bezeichnung 
„Regalien des dänischen Schatzes“ trägt. Der 
Band stammt aus der Bibliothek des Johann 
Christian Wolf. Ein eingehefteter Brief vom 
31. März 1768 belehrt uns, daß Wolf den Band 
von einem A. C. Wolters erhalten hat, der ihn 
seinerseits in Kopenhagen erworben hat!. 

Von der Wissenschaft ist der Band bisher 
unbeachtet geblieben. Nur in den „Hamburger 
literarischen und kritischen Blättern vom 
29. April 1857“ befindet sich über ihn eine 
kurze, Phil. Limmer unterzeichnete Notiz. 

Der Band enthält, zumeist auf Pergament, 
seltener auf Papier gemalt, die farbigen Ab- 
bildungen von fünf Kronen, einer Kassette und 
zahlreichen Schmuckstücken aller Art. Dal es 
sich nicht um die Wiedergabe eines „Schatzes“ 
handelt, sondern um Arbeiten ein und des- 
selben Künstlers, geht schon bei oberfläch- 
licher Durchsicht aus der Stilgleichheit der 
meisten Stücke hervor. Die erst im 18. Jahr- 
hundert entstandene Deutung auf die Regalien 
des dänischen Schatzes ist verursacht durch 
die fünf im Beginn des Bandes abgebildeten 
Kronen, von denen zwei von Beischriften be- 
gleitet sind, die sich auf den dänischen König 
Christian IV. beziehen. 

Diese beiden Kronen auf Bl. 2 und 3, sind 
die beiden ersten Malereien. Wir wollen mit 
ihrer Prüfung beginnen. Es sind beides offene, 
d. h. bügellose Kronen von ähnlichem Cha- 
rakter, bei denen es sich nach der im Wort- 
laut und in der Form übereinstimmenden 
Beischrift um zwei Entwürfe für ein und den- 
selben Zweck handelt. Die Beischrift, die 
in goldenen und silbernen großen lateinischen 
Buchstaben ausgeführt ist, lautet: ,„ OT:PUBL- 
PRO CHRISTIANO IV : DAN: REGE ANN: 


152772122 APRIEIS-FEFIGISSENATOZIEN 
ANNO: 15-93: DUCATUUM GUÜBERNA- 
TIONEM: OPT: AUSPICIS - AMPLEC- 
TENTE VERO = REGNII=AGEIRIENFE 
ANNO“. Der Sinn ist klar. Die Beischrift 
bedeutet, daß diese Krone eine öffentliche Dar- 
bringung sein soll für König Christian IV., der 
am 12. April 1577 geboren sei, 1593 die Herr- 
schaft in den Herzogtümern (gemeint ist natür- 
lich Schleswig-Holstein) angetreten habe, zu 
dem Königsregiment aber im Jahre... . (die 
Angabe des Jahres fehlt) gekommen sei. 
Christian IV. bestieg nach dem Tode seines 
Vaters bereits im Jahre 1588 den Thron. Seine 
Volljährigkeitserklärung in den Herzogtümern 
Schleswig-Holstein erfolgte 1593, in Dänemark 
erst 1596. In der Zwischenzeit zwischen 1593 
und 1596 müssen die beiden Entwürfe, die den 
Band beginnen, entstanden sein. Zur Aus- 
führung dürften sie nicht gelangt sein. Die 
Königskrone Christians IV., mit der er am 
29. August 1596 gekrönt wurde, sieht anders 
aus, sie wird in Schloß Rosenborg zu Kopen- 


Abb. 1. Die Krone Christians IV. in Schloß Rosenborg, 
Arbeit des Didrik Fiuren, 1595. Nach einer Zeichnung von 
Rondahl in der Tidsskrift for Kunstindustri 1890, S.7 


Abb. I 


Tafs2ru.3 


Abb. 2 


2 


hagen aufbewahrt. Wir kennen auch ihren Ver- 
fertiger. Es ist der Goldschmied Didrik Fiuren 
in Odense, an den am 15. September 1596 
nach den Rentmeisterbüchern für diese Krone 
Zahlungen geleistet wurden®. 

Wenn wir zwei weitere Blätter mit Ab- 
bildungen von Kronen (Bl. S und 9) mit ein- 
ander vergleichen, so erkennen wir ebenfalls 
ohne weiteres, daß es sich um Entwürfe für 
ein und denselben Zweck handelt, um den 
Versuch, die Kaiserkrone in der Auffassung 
des 16. Jahrhunderts — im Gegensatz zu der 
„Reichskrone“ die „Hauskrone“, die dann 
späterzur österreichischen Kaiserkrone wurde 

mit der Königskrone zu einem einheitlichen 
Gegenstand zu verschmelzen. Indem Wappen- 
büchlein des Virgil Solis von 1555 sehen wir 
diese beiden Kronen auf Säulen rechts und 
links von „Des Heiligen Romischen Kaiser- 
thum Wappen“ angebracht'. Der Maler der 
beiden Kronen in unserm Band hat das erste 
Mal bei Bl. 8 die Vereinigung so versucht, daß 
er über der mit der gespalteten Kappe aus- 
gestatteten Kaiserkronesich zwei Bügelerheben 
läßt, die auf ihrer Kreuzung in kleinerer Form 
die Königskrone tragen, auf deren Bügel- 
kreuzung sich Reichsapfel und Kreuz befinden. 
Das zweite Mal (Bl. 9) ist er den umgekehrten 
Weg gegangen. Die Königskrone ist groß ge- 
staltet. Auf der Bügelkreuzung ist klein die 
Kaiserkrone angebracht. Hier sind außerdem 
diese beiden Kronen noch mit einer kleinen 
innerhalb der Bügel sich befindenden Krone 
verbunden, die vermutlich die österreichische 
Erzherzogkrone sein soll. Diese Versuche, 
die sich mit dem Problem einer neuen Kaiser- 
krone beschäftigen, erinnern uns, daß in der 
Zeit, die für die ersten Blätter als Entstehungs- 
zeit bestimmt war, d. h. im letzten Jahrzehnt 
des 16. Jahrhunderts, Kaiser Rudolf II. die 
Herstellung einer neuen Kaiserkrone betrieb. 
Das Ergebnis war die Krone, die in der öster- 
reichischen Schatzkammer zu Wien aufbewahrt 
wird, laut Inschrift 1602 vollendet wurde und 


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Abb. 2 Kaiserkrone (die sog. habs- 
burgische „Hauskrone“) in der Schatzkammer zu Wien, 1602. 
Nach der Reprod. der k. k. Hof- und Staatsdruckerei zu Wien. 


Die österreichische 


aus stilkritischen Gründen als ein Werk des 
Augsburger Goldschmieds David Altenstetter 
gilt. Urkundlich belegt ist seine Urheberschaft 
nicht. In welchem Zusammenhang unsere Ent- 
würfe mit dem Plan und Auftrage Rudolf Il. 
stehen, ist vorläufig noch nicht festgestellt’. 

Die fünfte Krone befindet sich auf Bl. 10. 
Sie hat die größte Ähnlichkeit in ihrer Form 
mitdem unterenReifderKaiserkronen. Weiteres 
über den Zweck dieser Malerei läßt sich nicht 
sagen. 

Jedenfalls ergibt die Prüfung dieser fünf 
Darstellungen von Kronen: 1. daß es sich nicht 
um Wiedergabe von wirklich vorhandenen 
Stücken handelt, sondern um verschiedene 
Entwürfe ein und desselben Künstlers für die 
gleichen Zwecke, 2. dal) dieser Künstler im 
letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts arbeitete 
und 3. daß er gewisse Beziehungen zum däni- 
schen Königshofe gehabt hat. 


Taf. 4 


Abb. S. 19 


Taf. 25 


3 


NSCHRIFTEN, Bei- 

schriften oder Erläute- 
rungen, die uns weiterfüh- 
ren,sindnuringanzgeringer 
Zahl in dem Bande vor- 
handen. Vorn, hinter den 
beiden ersten Kronen, ist 
ein Papierblatt kleineren 
Formats eingeheftet — als 
Blatt 5 bezeichnet —, das in 
Schriftzügen der Zeit um 
1600 Erläuterungen in nie- 
derrheinischer Sprache zu 
einigen mit der Feder ge- 
zeichneten, außergewöhn- 
lich schönen Perlen enthält. 
Da die Beziehung dieses 


dänischen Königshofe ist es 
nichtschwer, dieses Mono- 
gramm aufzulösen. Das 
Schmuckstück steht offen- 
bar in Beziehung zu Anna 
CatharinavonBrandenburg, 
die 1575 geboren, sich 1597 
mit Christian IV.von Däne- 
mark vermählte, 1612 starb. 
Nach dem ganzen Zusam- 
menhang dürfen wir an- 
nehmen, daß das Schmuck- 
stück oder, wie ich vorsich- 
tiger mich ausdrücken will, 
der Schmuckstück-Entwurf 
nicht vor 1597 entstanden 
ist. Mit einem Anhänger 


Blattes (einer Offerte?) zu 
dem Urheber des Bandes 
nicht weiter ersichtlich ist, 
so können wir es für seinen 
Ursprung nicht benutzen. 

Dagegen ist auf Bl. 37 bei der Abbildung 
einesschönen Perlenhalsbandes, dassicher von 
der gleichen Hand wie die meisten übrigen 
Malereien herrührt, von dem Künstler die Bei- 
schrift hinzugefügt: „Dieser Perrelenn seindt 
Zweihundert eins, unnd sein gäher Schoenn“. 
Die Beischrift beweist, daß wir es mit keinem 
dänischen, sondern einem deutschen Künstler 
zu tun haben. Weiter ist auf einem Schmuck- 
stück auf Bl. 33 zweimal die Jahresbezeichnung 
1602 angebracht. 

Also erweitert sich das Ergebnis, daß wir 
für die Tätigkeit des Künstlers die Zeitzwischen 
1593 und 1596 und ferner das Jahr 1602 als 
feststehend haben, und daß) wir ferner seine 
Persönlichkeit in Deutschland suchen müssen. 


Abb. 3. 


mark, um 1611 


ANCHERLEI verraten uns dieSchmuck- 
stücke selbst. Auf Bl. 17 befindet sich 
ein Anhänger, der ein gekröntes, aus A und C 
gebildetes Monogramm enthält. Bei der bereits 
gewonnenen Kenntnis einer Beziehung zum 


Schaumünze auf Anna Catharina von Däne- 


Hoch 3,6 cm, 
(Die Abbildung gibt eine Vergrößerung!) 


ausgleichgebildetem Mono- 
gramm sehen wir die Köni- 
ein auf einer ovalen Schau- 
münze geschmückt‘. 


breit 


2,75 cm 


WEI Schmuckstücke, auf Bl. 30 und Bl. 33, 
führen uns zu einem anderen fürstlichen 
Kreis, der dem dänischen nahesteht. Auf 
beiden Blättern befinden sich Anhänger mit den 
gekrönten Monogrammen aus C. H. Z.S.H. 
Zweifellos ist bei diesen Schmuckstücken an 
Christine, die Tochter des Landgrafen Philipp 
des Grofßßmütigen von Hessen gedacht, die 1543 
geboren, sich 1564 mit Adolf Herzog zu Schles- 
wig-Holstein vermählte, 1586 verwitwete und 
1605 starb. Der eine jener beiden Anhänger 
befindet sich auf demselben Blatte wie das er- 
wähnte, 1602 datierte Schmuckstück. Es ist 
daher anzunehmen, daß er nicht lange vor dem 
Tode der Herzogin Christine entstanden ist. 
Ein Bildnis der Herzogin, das sie als jüngere 
Frau darstellt, etwa aus den siebziger Jahren des 
16. Jahrhunderts, zeigt sie reich mit Schmuck- 
stücken geziert, mit zwei Umlegen mit An- 
hängern und mit einem vom Gürtel herabhän- 
genden Geschmeide‘. Abereskönnte auffallen, 
daß auch die nahezu sechzigjährige Fürstin, die 


[* 


Taf. 28 


Abb. 4 
Nach einem Gemälde im Schlosse 


Herzogin Christine zu Schleswig-Holstein 


zu Eutin. 


nunmehrihr Leben in frommer und wohltätiger 
Zurückgezogenheit zu Kiel verbrachte, noch 
daran dachte, derartige prächtige Schmuck- 
stücke für sich herstellen zu lassen. Aber 
waren diese Anhänger nur bestimmt, von der 
durch das Monogramm bezeichneten Persön- 
lichkeit getragen zu werden? Aufeinem Bild- 


nisstiche der Sophie Herzogin zu Stettin aus 
dem Jahre 1613 erblicken wir diese Fürstin im 
Haar mit einem Anhänger geschmückt, der aus 
den Buchstaben „P. H. Z. S.“ gebildet ist, d. h. 
aus dem Monogramm ihres Gatten, Philipp 
Herzog zu Stettin‘. Ferner auf dem großen 
Doppelbildnis vonPieter Isaaksz im Rosenborg- 
Museum zu Kopenhagen, das Christian IV. und 
Anna Catharina darstellt, sehen wir diese mit 
einem Schmuck in Form einer gekrönten „3“ 
dargestellt. Die „3“ steht für den dritten Buch- 
staben des Alphabets — es ist das eine häufiger 
vorkommende Spielerei der Zeit. Also trägt 
auch hier die Königin einen Schmuck mit dem 
Anfangsbuchstaben ihres Gatten Christian’. 
So haben wir uns auch vorzustellen, daß Her- 
zogin Christine für ihr nahestehende Persön- 
lichkeiten kostbare Schmuckstücke mit ihrem 
Monogramm anfertigen ließ — lebten doch zu 
jener Zeit von ihren sechs Töchtern noch vier, 
davon eine unverheiratet. Wertvolles Silber- 
gerät und wertvolle Kleinodien hatten damals 
noch den wichtigen Nebenzweck, der sogar 
mitunter fast zum Hauptzweck wurde, als Ver- 
mögensanlage zu dienen. Die alternde Dame 
konnte also sehr wohl mit der Schenkung kost- 
barer Schmuckstücke an ihre Kinder eine Art 
Erbregulierungzulebzeiten beabsichtigthaben. 

Von den verheirateten Töchtern der Her- 
zogin Christine war die eine, die 1576 geborene 
Anna, im Jahre 1598 von dem Grafen Enno 
von Ostfriesland in zweiter Ehe heimgeführt. 
Im folgenden Jahr, 1599, trat Graf Enno nach 
dem Tode seines Vaters, des Grafen Edzard, 
die Herrschaft an. Im Jahre 1611 starb die 
Gräfin Anna. Das Wappen des ostfriesischen 
Grafenhauses, der Cirksenas, ist ein gekrönter 
Adler mit Jungfrauenkopf — „Harpye“ —, be- 
gleitet von 4 Sternen. Dieses Wappenbild ist 
das Motiv eines auf Bl. 27 abgebildeten An- 
hängers. Die Beziehung ist klar; wir können 
uns wohl unter diesem Anhänger ein Hoch- 
zeitsgeschenk der Herzogin Christine an ihre 
Tochter bei deren Vermählung im Jahre 1598 


Abb. 5 


Abb. 6 


Tafı-3158 


Taf. 31, 2 


Taf. 25, 1 


Taf. 26, 2 


vorstellen. Vielleicht gehören 
die auf demselben Blatte sym- 
metrisch angeordneten beiden 
andern Anhänger zu dem 
gleichen Geschenke. In der 
Mitte ein kleineres Stück, bei 
dem ein in dem Bande mehr- 
mals wiederkehrendes Motiv, 
zwei gekreuzte Schwerter und 
ein Schild unter einer Krone, 
verwendet ist, und dann rechts 
als Gegenstück zu jenem Cirk- 
sena-Wappen ein sehrreizvoller 
Anhänger. Durch eine Ehren- 
pforte sprengt mit verbundenen 
Augen der lorbeerbekränzte 
Amor, in der einen Hand eine 
Turnierlanze, in der andern 
einen Pfeil haltend. Rechts und 
links von der Ehrenpforte emp- 
fangen ihn ein Kavalier und 
eine vornehme Dame, goldene 
Becher als Ehrengeschenke für 
den Sieger tragend. 

Können bisher bei der Aus- 
deutung der Monogramme und 
WappenkeineZweifelobwalten, 


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so möchte ich in einem andern 
Falle etwas vorsichtiger meine 
Ansicht äußern. Zweimal in 
dem Bande, einmal auf Bl. 39, 
das andere Mal etwas größer auf Bl. 31, findet 
sich ein Schmuckstück mit dem Monogramm 
aus G und A abgebildet. Innerhalb eines rot- 
grundigen Herzens ist das Monogramm an- 
gebracht, hinter dem Herzen, einem Wappen- 
mantel ähnlich, ist ein blaues Tuch befestigt, 
oben eine Krone. Eine Tochter der Herzogin 
Christine, die den Namen ihrer Mutter trug, 
verheiratete sich im Jahre 1592 mit Karl Her- 
zog zu Schweden, dem späteren König Karl IX., 
damals noch Reichsregent für seinen in Polen 
regierenden Neffen Siegmund. 1594 wurde die 
Ehe mit dem von dem Vater ersehnten männ- 


Abb. 5. 
Stich von Lucas Kilian, 


Sophie von Schleswig-Holstein, Herzogin zu Stettin. 
1613. Hoch 16,6 cm, breit 13,2 cm 


lichen Sproß beschenkt, der in der Taufe den 
Namen erhielt, der auch uns Deutschen unter 
Schwedens Herrschernamen der vertrauteste 
ist, — Gustav Adolf. 

Wie vermerkt, nurvermutungsweisemöchte 
ich unser Schmuckstück zu diesem Ereignis 
in irgendeinen Zusammenhang bringen, sei es, 
daß man sich unter ihm ein Geschenk der 
Herzogin Christine für ihren Enkel vorstellt, 
oder auch ein Geschenk an dessen Mutter. 
Der blaue „Wappenmantel“ — nur bei diesem 
Schmuckstück kommt in dem ganzen Bande 
etwas derartiges vor — scheint auch eine An- 


Taf. 26 


Taf. 2 


spielung auf Schweden zu 
enthalten; ist doch Blau die 
hervorspringendste Farbe 
in Schwedens Wappen, wie 
auch dieLandesfarben blau- 
gold sind. 

Die auf Bl. 31 abgebil- 
deten Anhänger sind nicht 
nur durch ihre Anordnung, 
sondern auch durch die sie 
verbindenden Bänder als 
etwasEinheitliches bezeich- 
net. In der Mitte jener An- 
hängermitdemMonogramm 
G. A., links einer mit dem 
Monogramm Christi, rechts 
einer mit dem Symbol 
mütterlicher Liebe, einem 
Pelikan, der die Jungen mit 
seinem .Herzblute nährt. 
Das mittlere Stück ist auf 
ein gesondertes Stück Per- 
gament gemalt gewesen, 
dann auf das Pergament- 
blatt3l aufgeklebt, dannsind 
auf diesem Blatte die An- 
hänger rechts und links hin- 
zugefügt und, wie bemerkt, 
durch ein reiches Gehänge 
von Bändern mit ihm zu einem ornamentalen 
Ganzen verbunden. So können wir uns vor- 
stellen, daß die Schmuckstücke ein einheit- 
liches Geschenk bildeten. 

Vielleicht können wir in der Zuerteilung 
von Schmuckstücken an die Herzogin Christine 
noch weitergehen. Dereine Anhänger aufBl. 30 
mitihrem Monogramm zeigt dieses in ein Herz 
eingefügt, rechts und links weit ausladende 
Flügel, oberhalb des Herzens eine Sanduhr, 
unterhalb desselben Bogen und Pfeilspitze. 
Dieselbe Anordnung finden wir bei dem andern 
Anhänger mit ihrem Monogramm auf Bl. 33, 
nur daß hier die Sanduhr durch einen Wappen- 
helm ersetzt ist. Auch beiden beiden Anhängern, 


Abb. 6. 


Anna Catharina von Dänemark. Ausschnitt 
aus dem Doppelbildnis des Königs und der Königin 
von Pieter Isaaksz in Schloß Rosenborg. Die Figuren 
in natürlicher Größe. 


die wir mit Gustav Adolf 
inZusammenhangbrachten, 
auf Bl. 39 und Bl. 31, ist 
das Monogramm in gleicher 
Weise mit Herz, Flügel, 
Sanduhr, Bogen und Pfeil 
vereinigt und hier nochmals 
oberhalb der Krone ein 
kleiner, den Pfeilnach unten 
richtendergeflügelter Putto. 
Auf'Bl.33 und 30 sind neben 
jene Anhänger mit dem her- 
zoglichen Monogramm an- 
dere Anhänger gestellt mit 
demMonogrammJesu,beide 
Male in ein Herz eingefügt, 
beide Male rechts und links 
die Flügel, unten Bogen und 
Pfeilspitze, das eine Mal auf 
Bl. 33 auch oberhalb des 
Herzens die Sanduhr. Ge- 
flügeltes Herz, Bogen, Pfeil 
und Sanduhr finden wir zu 
einem einheitlichen Motiv 
vereinigt beidem Anhänger 
auf Bl. 22. Der daneben 
stehende Anhänger zeigt 
eine gekrönte Frauengestalt 
inantik gedachter Kleidung, 
in halbliegender Stellung einen Pfeil haltend, 
neben ihr Amor mit dem Bogen, darüber ein 
Herz und querliegend ein Ornament, das der 
Art, wie der Künstler die Sanduhren darstellt, 
nahesteht. Endlich auf Bl. 39 als Gegenstück 
zu dem Anhänger mit G.A. sehen wir als Haupt- 
motiv die Sanduhr, zu Seiten derselben zwei 
geflügelte Frauengestalten und unterhalb, im 
Motiv hier zurücktretend, ein geflügeltes Herz. 
Sonst kommen in den Schmuckstücken wohl 
ganz vereinzelt Herzen vor, aber das Flügel- 
motiv und das Sanduhrmotiv begegnen uns nur 
noch einmal, auf BI. 18 jenes, auf Bl. 19 dieses, 
das Bogen-Pfeilmotiv fehlt sonst vollständig. 
Also liegt hier nicht eine beliebige Verwendung 


Taf. 26, 2 


Taf. 29 


Taf. 30, 1 


Taf. 22, 2 


Taf. 22, I 


Taf. 27, 2 


ornamentaler Formen, sondern ein bestimmter, 
absichtlich beobachteter Zusammenhang der 
Motive vor, und wenn das der Fall ist, so kann 
dieser Zusammenhang nur auf die Auftrag- 
geberin der Anhänger sich beziehen, von der 
wir ausgingen, auf die Herzogin Christine. 
Offenbar haben wir es hier mit Sinnbildern 
zu tun, die von ihr gewählt waren, und dürfen 
annehmen, daß der Künstler bei den Entwürfen 
aller jener Anhänger an die herzogliche Auf- 
traggeberin gedacht hat. — In einem der Werke, 
die auf den bekannten Heinrich von Rantzau 
als anregende Persönlichkeit zurückgehen, in 


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Irma unhee f genhiun di ie. 


Nuslaus Rrurueas 


Abb. 7. Wahlspruch des Heinrich von Rantzau, bildlich dargestellt. 
Nach einem Stich in Henninges, Genealogiae, Hamburg 15%, auf der 
Vorderseite des vorletzten Blattes. — Hoch 32,5 cm, breit 21 cm. 


7 


den „Genealogiae aliquot familiarum nobilium 
in Saxonia“ von Hieron. Henninges, Hamburg 
1590, findet sich auf einem der letzten Blätter 
ein Kupferstich, bezeichnet als „Pictura em- 
blematis Henrici Ranzovii“. Hier ist einer der 
Wahlsprüche Rantzaus „Des zeitlichen Lebens 
Ausgang ist des ewigen Anfang“ bildlich so 
wiedergegeben, daß der Ausgang des zeitlichen 
Lebens durch einen Schädel, über dem eine 
ablaufende Sanduhr und ein beinah nieder- 
gebranntes Licht steht, dargestellt ist, — der 
Anfang des ewigen durch Ähren, die aus dem 
Schädel hervorsprießen. Natürlich hatte auch 
Christine, nach der Mode der Zeit, Wahl- 
sprüche; in der Leichenrede, die ihr Hermann 
Brenneck hielt, wird es uns ausdrücklich be- 
zeugt: „Nun heilige Leute heilige Gedancken, 
hohe Heupter hohe Sinne: Also hat auch Ihr 
F.G. heilige Symbola, Aphorismos und Reim- 
sprüche gehabt“ '". Eine Illustrierung eines 
Wahlspruches haben wir auch in den von dem 
Goldschmiede gewählten Motiven zu sehen. 


IE Herrschaft in den Herzogtümern 
Schleswig-Holstein war seit den Nachfol- 
gernFriedrich I. geteilt zwischen dem dänischen 
Königshause und der in Gottorp residierenden 
oldenburgischen Seitenlinie der Herzöge zu 
Schleswig-Holstein. Die eigentlichen Herren 
des Landes, die Schauenburger, waren be- 
kanntlich seit Mitte des 15. Jahrhunderts aus- 
geschaltet. Sie besaßen die Herrschaft Pinne- 
berg, ohne aber Anteil an der eigentlichen 
Regierung der Herzogtümer zu haben. Auch 
zu dieser dritten Fürstenfamilie des Landes 
finden wir in dem Bande Beziehungen. 
Einem Anhänger auf Bl. 36 ist das Wappen 
der Schauenburger zugrunde gelegt; viergeteilt, 
im ersten und vierten Felde ein Stern, bezüglich 
auf die Grafschaft Sternberg, in dem zweiten 
und dritten Felde ein goldener Querbalken auf 
rotem Grunde, als Herzschild das bekannte 
Nesselblatt mit den drei Nägeln. 
Ein Vergleich ergibt ohne weiteres, daß der 


Abb. 7 


Taf: 33; 1 


Taf. 32, 1 


Taf. 32, 2 


Taf. 33, 2 


Abb. 8 


Taf. 10,2 u. 
Taf. 14 


rechts daneben auf 
demselben Blatte 
stehende Anhänger 
ebenfalls das ge- 
krönte Nesselblatt 
mitdendrei Nägeln | 
wiedergeben soll, 
und in gleicher 
Weise ein Anhän- 
ger auf dem vor- 
hergehenden Per- 
gamentblatt(B1.35), 
wo dieses Nessel- 
blattinnerhalbeines 
gekrönten Herzens 
angebracht ist. 

Auf dem glei- 
chen Blatte wie dieser Anhänger befindet sich 
ein zweiter, der innerhalb eines gekrönten 
Ovals einen auf einem galoppierenden Schim- 
mel sitzenden, blau gerüsteten Reiter mit ge- 
schultertem Schwert darstellt. In der linken 
Hand hält er einen eigenartigen sternförmig 
geformten Schild. Nach dem ganzen Zu- 
sammenhang können wir eine Anspielung auf 
das Wappen der Grafen Sternberg als Bestand- 
teildes Schauenburgischen Wappens erkennen. 
Das Kleinod erinnert, daß auf Schauenbur- 
gischen Schautalern, auf der einen Seite das 
Wappen, auf der andern der regierende Graf 
in voller Rüstung, auf springendem, reich ge- 
zäumtem Pferde dargestellt ist. Die früheste 
dieser Medaillen ist von 1592''. 

Das vorhergehende Pergamentblatt (Bl. 34), 
ein Doppelblatt, bieteteine aus goldenen Ringen 
gebildete Kette, mit Zwischengliedern mit 
„Schilden“ und gekreuzten Schwertern, eine 
Umlege, an derein großes Schmuckstück hängt. 
Gekrönt ist dieses Kleinod von einem Helm 
mit Büffelhörnern, die rechts und links mit je 
fünf Fähnchen besteckt sind, während sich 
zwischen ihnen eine Säule mit drei Pfauen- 
federn erhebt. Unterdem Helm wieder das Or- 
nament der Kette aus „Schild“ und Schwertern, 


Abb. 8. Schautaler Adolfs XIII., Graf zu Schauenburg, 1593. 
Nach Lange, Samml. schlesw.-holstein. Münzen u. Med., Bd. II, Berlin 1912, Nr. 787 (Taf. 50). 


von zwei schwertschwingenden Rittern flan- 
kiert, und darunter das gekrönte Nesselblatt mit 
den Nägeln, in dasnoch eine goldrote Stückung 
eingefügt ist in Anspielung auf das zweite und 
dritte Feld des Schauenburgischen Wappens. 
— Die Helmzieristungewöhnlich. Zwar finden 
sich die besteckten Büffelhörner auf Schauen- 
burgischen Siegeln des 14. Jahrhunderts, aber 
bei diesen Siegeln ist das eine Büffelhorn mit 
sechs Fähnchen, das andere mit fünf bis acht 
Pfauenfedern besteckt'*. Die Helmziererinnert 
an die der Kurfürsten zu Sachsen, etwas ent- 
fernter an die der Herzöge zu Braunschweig- 
Lüneburg. GrafAdolf zu Schauenburg, an den 
wir nach der Zeit zunächst denken müssen, 
ist 1547 geboren, nimmt die Regierung 1582 
an, vermählt sich 1583 mit Elisabeth von 
Braunschweig-Lüneburg und stirbt im Jahre 
1601. Ihm folgt sein Bruder Ernst, der 1569 
geboren ist und 1595 durch seine Gemahlin, 
Hedwig von Hessen, ein Neffe der Herzogin 
Christine wurde; er regierte bis 1622. Die 
verwandtschaftlichen Beziehungen des Grafen 
Adolf zudem Hause Braunschweig-Lüneburg 
zur Erklärung der Helmzier heranzuziehen, ist 
heraldisch wohl unmöglich. Auch sonst gibt die 
Umlege noch Rätsel auf. Das Nesselblatt- 


Taf. 34 u. 31 


Taf. 25 


Wappen istbescheiden nach unten gerückt, das 
auch in der Kette ja stets wiederkehrende Motiv 
der über einem schildähnlichen Rund ge- 
kreuzten Schwerter ist in dem Anhänger so in 
den Vordergrund gestellt, daß hier eine tiefere 
Bedeutung angenommen werden muß. Das 
gleiche Motivkehrtnochzweimalbei Anhängern 
wieder, auf Bl. 30 und auf Bl. 27; hier sind 
die Schwerter, wie auch einmal bei der großen 
Schauenburger Umlege, durch den schild- 
ähnlichen Ring durchgesteckt. Vielleicht liegt 
allen diesen Stücken eine mir noch unbekannte 
Ordensbedeutung zugrunde, worauf auch die 
beiden schwertschwingenden Ritter in dem 
Anhänger der Umlege auf Bl. 34 deuten '”. Das 
MotivdergekreuztenSchwerter,ohnedasRund, 
begegnet uns auch bei dem Anhänger mit dem 
Kreuze auf Bl. 33, hier mit einem Kranze ver- 
bunden, und bei dem Anhänger mit dem trium- 
phierenden Amor auf Bl. 27. 

In den Verwandtschaftskreis der Schauen- 
burger Grafen führt uns die Abbildung einer 
Umlege mit daranhängendem Bildnisoval, die 
auf ein längliches Stück Papier gemalt ist und 
vorn in den Band hinter jenem Zettel mit den 
Perlennotizen eingeklebt ist und als Bl. 6 be- 
zeichnet ist. Nach Format und Charakter der 
Malerei dürfen wir dies Blatt als eine allerdings 
nicht wesentlich spätere Zutat betrachten. Das 
Bildnisoval führt uns nach der Umschrift 
Philipp Sigismund, Herzog zu Braunschweig- 


9 


Lüneburg, Bischof zu Osnabrück (1591-1623) 
vor, der der Bruder jener Gräfin Elisabeth von 
Schauenburg war. Die Bestandteile des Braun- 
schweigischen Wappens sind in kleinen Ovalen 
in die Kette eingefügt, ebenso das Bischofs- 
wappen von Osnabrück und Monogramme aus 
PundS; oberhalb des Bildnisovals die Helm- 
zier des Braunschweigisch - Lüneburgischen 
Wappens. 


O haben wir diesen deutschen Gold- 

schmied vom Ende des 16. Jahrhunderts, 
der in nahen Beziehungen zu dem dänischen 
Königshofe, zu den Höfen der Herzöge von 
Holstein-Gottorp und der Grafen zu Schauen- 
burg stand, zu suchen? 

Wer die Geschichte des Kunstgewerbes in 
Niederdeutschland vom Ende des 16. Jahr- 
hunderts kennt, wird nicht zweifeln, daß der 
Kulturmittelpunkt Hamburg mit in erster Linie 
als Heimat für jenen Künstler in Betracht 
kommt. Er wird unwillkürlich an den Meister 
denken, dessen Name noch vor wenigen Jahr- 
zehnten für unsein reiner Schall war, der heute 
aber bereits zu einer greifbaren Persönlichkeit 
geworden ist, der unter den Hamburger Gold- 
schmieden, ja vielleicht unter den Gold- 
schmieden von ganz Niederdeutschland vom 
Ende des 16. Jahrhunderts nach dem, was wirk- 
lich von ihm erhalten ist, als der bedeutendste 
dasteht: an JAKOB MORES. 


v9 OFVFEEOOPEOEGOHHCCOEOOVOONEHEUCOOGEUEIEOECSEFVEOFHEHLOOIJLEFHEHHHHEHLOEEHEHOECEH0. 


ZWEITER ABSCHNITT: JAKOB MORES 


IE künstlerische Bedeutung des Jakob 

Mores trat klar zutage, als im Jahre 1890 
August Winkler im Jahrbuch der Preußischen 
Kunstsammlungen auf eine große Anzahl von 
Zeichnungen aufmerksam machte, die der Bi- 
bliothek des Kunstgewerbemuseums zu Berlin 
von dem Königlichen Kupferstich-Kabinett 
überwiesen waren. Weiter zurück lassen 
sich die Besitzer der Zeichnungen nicht ver- 
folgen. Von diesen einen einheitlichen Ur- 
sprung verratenden Goldschmiedzeichnungen 
trägt eine (Nr. 1475) den Namen des Jakob 
Mores als Verfertiger, in eine andere (Nr. 
1478) ist die Jahreszahl „1600“ eingefügt '®. 
Alles mögliche Silbergerät, Kannen, Pokale, 
Aufsätze, Prunkwaffen, finden wir dort bald 
in flüchtiger Skizze, bald in sorgsamer Aus- 
führung ‘wiedergegeben, bald nur einfarbig, 
bald mit reichem Kolorit. Bei vielen Stücken 
sind die Namen der Besteller angegeben, 
andere verraten durch Wappen, für wen sie 
angefertigt sind. 

Das im Jahre 1903 erschienene Buch von 
Bernhard Olsen „Die Arbeiten der hambur- 
gischen Goldschmiede Jakob Mores Vater und 
Sohn für die dänischen Könige Frederik II. 
und Christian IV.“ verbreitete weiteres Licht 
über die Persönlichkeit des Künstlers. 

Wir wissen heute über die äußeren Lebens- 
verhältnisse des Jakob Mores folgendes: Er 
ist als Sohn des Joachim Mores wohl zwischen 
1540 und 1550 in Hamburg geboren ''. Seine 
Familie läßt sich in drei Generationen rück- 
wärts als in Hamburg ansässig nachweisen "'. 
Seine Frau, Engel, die er in den siebziger 
Jahren heimführte, stammte aus der Gold- 
schmiede-Familie der Kopstede !°; siesstarb erst 
1635, ihren Gatten um 23 Jahre überlebend '". 
Wo Jakob Mores seine Lehrzeit zubrachte, ist 
unsunbekannt. Nicht ausgeschlossen ist, daß er 
zu seinem Berufe bereits durch eine Familien- 
überlieferung geführt war°". Im Jahre 1579 


wird Mores als Lehnmeister auf Fordern des 
Rates zugelassen°', muß aber schon längere 
Zeit ein angesehener Goldschmied gewesen 
sein, dasich bereitsausdensiebziger Jahren eine 
reichere Tätigkeit für den König Friedrich Il. 
von Dänemark wahrscheinlichmachen läßt. 

Vom Ende der siebziger Jahre an weisen 
die Stadtrechnungen häufiger Aufträge des 
Rates an Mores auf Ehrengeschenke für her- 
vorragende Persönlichkeiten nach, so im Jahre 
1579 für die Tochter des Kanzlers des Königs 
von Dänemark aus Anlaß ihrer Vermählung, 
1580 für den Markgrafen von Ansbach, 1581 
für den Herzog Christoph von Mecklenburg, 
Bischof von Ratzeburg, aus Anlaß seiner Ver- 
ehelichung mit Elisabeth von Schweden und ein 
viertel Jahr später für die Gemahlin des Herzogs 
Christoph, 1582 für einen „jungen Herrn“ von 
Schauenburg, 1583 für den Erzbischof von 
Bremen — es ist Heinrich Ill. von Lauenburg 

und in demselben Jahr für die Gemahlin 
des Grafen Adolf zu Schauenburg, die Tochter 
des Herzogs Julius zu Braunschweig-Lüneburg, 
wohl aus Anlaß ihrer Vermählung, 1587 für den 
König Friedrich Il. von Dänemark und 1595 für 
dessen Nachfolger König Christian IV. Inallen 
diesen Fällen handelt es sich je um einen 
„goldenen Kop“, ein vergoldetes Trinkgerät. 
Dann, nach einer langen Pause, hören wir im 
Jahre 1603, daßßaus Anlaß der bekannten Huldi- 
gung des Königs Christian IV. von Dänemark 
und des Herzogs Johann Adolf zu Schleswig- 
Holstein in Hamburg bei Jakob Mores eine 
Kanne, Becher und allerhand Silbergeschirr 
vom Rate bestellt worden ist. Bei dieser Be- 
stellung haben wir wohl noch an den Vater zu 
denken, während bei den Ratsaufträgen für 
Trinkgeschirrals Ehrengeschenk für den Pfalz- 
grafen aus dem Jahre 1608 und als Ehren- 
geschenk für den Kaiserlichen Gesandten in 
den Jahren 1608 und 1609 auch Jakob Mores 
der Jüngere der Empfänger sein kann °*. 


Die Aufnahme des Jakob Mores in den 
vornehmen Club der Englandfahrer erfolgt 
1592°°. Er wird 1599 nach Vermehrung der 
Ämter um 12 einer der vier Älterleute der 
Zunft, seine Anwesenheit bei den Morgen- 
sprachen läßt sich nur bis 1607 nachweisen. 
Im Jahre 1610 gehört er nicht mehr zu den 
Älterleuten, und im Februar 1612 wird er in 
dem Morgensprachenbuch als vorlängst ver- 
storben bezeichnet °*'. 

Daß in der Werkstatt des Mores man einem 
untergeordneten handwerklichen Betrieb ab- 
hold war, belehrt uns eine Einzelheit, auf die 
Herr Pastor Biernatzki aufmerksam gemacht 
hat: der fast gänzliche Mangel an Lehrjungen. 
Zweimal nur, 1579 und 1580, wird ein Lehr- 
junge aufgenommen, der eine aber alsbald zu 
einem anderen Meister gesandt”. 

Neben seiner eigentlichen Tätigkeit als 
Entwerfer und Ausführer von Goldschmied- 
arbeiten hat Jakob Mores auch eine reiche illu- 
strierende Tätigkeit ausgeübt. In einem Briefe 
des Heinrich von Rantzau an KönigFriedrich ll. 
von Dänemark aus dem Jahre 1582 wird ein 
Bildnisstich von ihm erwähnt. Dieser Stich 
ist bekannt und gibt durch seine Bezeichnung 
Aufschluß über des Künstlers Monogramm °", 
Aus den achtziger und neunziger Jahren lassen 
sich in Büchern, die in Hamburg und auch 
anderwärts gedruckt sind, zahlreiche Holz- 
schnitte nachweisen, die mit diesem Mono- 
gramm aus I und M versehen sind, und offen- 
bar nach des Mores Zeichnungen angefertigt 
sind ®'. 

Zu einem als Stecher bekannteren Ham- 
burger Künstler des beginnenden 17. Jahr- 
hunderts, Jan Diricks, muß Jakob Mores nahe 
Beziehungen gehabt haben. Denn in dem 
ältesten erhaltenen Bürgerbuch des Staats- 
archivs findet sich auf S. 169, für 1608, die 
Notiz, daß Jacob Mores Bürge sei für den 
als Bürger aufgenommenen Johan Dirkes 
„artifex aurifaber“®®. Diricks war bisher be- 
kannt als Stecher von Bildnissen und An- 


II 


sichten die früheste datierte Arbeit aus 
dem Jahre 1602, die späteste ihn betreffende 
Notiz, im Tagebuche Christian IV., im Jahre 
1618°”. Durch die Herrn Dr. Ernst Goverts 
zu verdankende neugefundene Erwähnung im 
Bürgerbuch sehen wir, daß er Goldschmiede- 
künstler war, wie Mores selbst. Und wie dieser 
scheint er sich auch als Buchkünstler betätigt 
zu haben. Denn der Monogrammist „J D“, 
derin Hamburger Drucken aus dem Jahre 1618 
wiederholt erscheint, ist sicher mit Diricks 
identisch". Die Frage, ob das Verhältnis zu 
Mores ein rein freundschaftliches war oder ob 
wir inihm nicht einen jüngeren Mitarbeiter des 
Mores zu sehen haben, lasse ich einstweilen 
offen. In das Goldschmiedeamt zu Hamburg 
hat sich Diricks nicht aufnehmen lassen. 
Eine Einzelheit aus dem Leben des Mores 
verdanken wir dem bekannten Künstlerbio- 
graphen Karel van Mander. Er erzählt in 
seinem 1604 erschienenen Werke bei der 
Lebensbeschreibung des Hans Vredeman de 
Vries, daß dieser bekannte holländische Maler 
1591 von Braunschweig nach Hamburg ge- 
kommen sei und dort unter anderem für den 
Goldschmied „Jakob Mor“ ein Architektur- 
gemälde für dessen Grabkapelle in St. Petri, 
darstellend Christus, triumphierend über Teu- 
fel, Tod und Sünde, gemalt habe. Ausführlich 
werden die optischen Täuschungen, die der 
Maler an und bei diesem Bilde angebracht 
habe, geschildert und die vielen verlorenen 
Wetten erzählt, zu denen diese Täuschungen 
den Anlaß gaben®!. — In den Beschreibungen 
der Kirche, die bis auf 1668 zurückgehen, 
läßt sich weder eine Spur von dem Bilde 
des Vredeman de Vries, noch von einem 
Epitaph für Jakob Mores nachweisen®”. Aber 
für das 16. Jahrhundert selbst haben wir noch 
ein Zeugnis für die Existenz des Gemäldes. 
In der von Heinrich von Rantzau 1597 verfaßßten 
Beschreibung der Cimbrischen Halbinsel wird 
ein einziges Gemälde in Hamburg erwähnt: 
In der Kirche St. Petri sei außer anderen auch 


2* 


I2 
ein Bild zu sehen, dort aufgestellt von einem 
der angesehensten Bürger („a primario quodam 
cive ibi positam“), das mit der größten opti- 
schen Kunst gemalt sei („summo artificio 
optices“); an dem Bilde könne man sich gar 
nicht satt sehen und etwas ähnliches sei wohl 
nicht so leicht zu finden®‘. An der Identität 
des von Rantzau gemeinten Bildes mit dem 
bei Karel van Mander beschriebenen ist nicht 
zu zweifeln®'. Bemerkenswert ist für uns die 
Feststellung naher persönlicher Beziehungen 
des Jakob Mores zu Hans Vredeman de Vries, 
der als Ornamentzeichner eine führende Per- 
sönlichkeit auf architektonischem und kunst- 
gewerblichem Gebiete war. Von größerer 
Bedeutung ist noch die Form, in der Heinrich 
von Rantzau, die hervorragendste Persönlich- 
keit Schleswig-Holsteins in jener Zeit, von 
dem Goldschmied spricht, den er ja 15 Jahre 
früher bereits warm dem König von Däne- 
mark empfohlen hatte. Einen „hohen Gönner 
und Freund seiner Familie“ nennt ein Sohn des 
Jakob Mores, der vagierende Literat Joachim 
Mores, den Heinrich von Rantzau, wie es 
scheint, ohne Prahlerei’’. 


Diesem Joachim Mores verdanken wir auch 
die Nachricht, dal} sein Vater es zu einem be- 
trächtlichen Vermögengebracht hat, das eraller- 
dings nicht allein seiner Kunst, sondern auch 
allerhand Geldgeschäften verdankt haben 
dürfte. Seine Söhne Hans, der Kaufmann, und 
Jakob, der Goldschmied, scheinen besonders 
diese betriebsame Seite in des Vaters Art geerbt 
zu haben. Sie haben dann auch das ererbte 
Vermögen noch bedeutend zu vermehren ge- 
wußt; ihr 1622 erbautes, uns in mehreren Ab- 
bildungen erhaltenes Haus am Alten Wand- 
rahm 20, 21, das bis Ende der achtziger Jahre 
des 19. Jahrhunderts stand und zuletzt den 
Familien Merck und Goßler als Wohnhaus 
diente, das sogenannte „Mortzenhaus“, wird 
in den Berenbergschen Genealogien im Ham- 
burger Staatsarchiv als „palatium“ bezeichnet. 
Außer anderem beträchtlichen Grundbesitz 
hatten sie einen Landsitz in Billwärder und 
Ländereien in der Nähe des Strohhauses, den 
sogenannten „Mortzenhof“. Die erhaltenen, 
bei ihrem Tode aufgenommenen ausführlichen 
Inventarien unterrichten uns über die Vor- 
nehmheit ihres Hausstandes®". 


0002 LOOFHHEHLFFFIHTFEEEECHFOEFEHCOGEHHEFOEEHEVFEEFEVOEIEETHHEFEEFEEEFF9HFEVEE0H9EFE92EE0900EH000H09000 0 


13 


DRITTER ABSCHNITT: DES JAKOB MORES FÜRSTLICHE 


KUNDSCHAFT 


AS uns vor allen Dingen im Zusammen- 

hang dieser Untersuchung von dem über 
Jakob Mores Bekannten interessiert, ist seine 
Tätigkeit als Hoflieferant für fürstliche Per- 
sönlichkeiten. 


UNÄCHST kommt der dänische Hofin Be- 

tracht, und da hat Bernhard Olsen jene 
Tätigkeit bereits in den siebziger Jahren für 
König Friedrich II., die jaoben erwähnt wurde, 
näher beleuchtet. In dem zitierten Brief von 
Heinrich von Rantzau an den König aus dem 
Jahre 1582, der sich um eine Bildniszeichnung 
des1580 verstorbenen Oheims des Königs, Her- 
zog Johann des Älteren, von Jakob Mores dreht, 
ist von diesem die Rede als einem Gold- 
schmied, der dem König bekannt sei, da er 
„etzliche verguldete Schower und Silbergeschir 
ehermahlen“ an den König verkauft habe. 
Hiermit wird eine bereits von Nyrop ange- 
führte Notiz aus den dänischen Rentmeister- 
berichten in Zusammenhang gebracht, in der 
eine Zahlung an einen Jakob „Mars“ erwähnt 
wird®“. Unter den Berliner Zeichnungen sind 
mehrere nach den Beischriften oder nach den 
eingefügten Monogrammen für Friedrich II. 
hergestellt, so das große Trinkgefäß in Form 
eines Elefanten (Zeichnung Nr. 1491), das 
Friedrich Il. nach der Beischrift zu,Wykomb“, 
d.h. zum Willkomm, hat machen lassen. Das 
Stück trägt zudem das Monogramm des Königs. 
Nach Olsen wird es der übliche Hochzeits- 
willkomm gewesen sein; die Vermählung 
Friedrichs II. mit Sophie von Mecklenburg 
fand im Jahre 1572 statt. Eine andere Berliner 
Zeichnung (Nr. 1470), die ein großes silbernes 
Taufbecken darstellt und mit dem Monogramm 
Friedrichs II. und seinem und seiner Gemahlin 
Wappen versehen ist, wird aus Anlaß einer 
der Kindtaufen des königlichen Ehepaares in 
den siebziger Jahren entstanden sein. Die 


ältesten Kinder, Töchter, kamen 1573 und 1574 
zur Welt, der älteste Sohn, der spätere König 
Christian IV., im Jahre 1578. Dem Anlaß einer 
dieser Kindtaufen müssen laut Inschrift auch 
die beiden silbernen Kannen, Berliner Zeich- 
nungen Nr. 1452 und 1466, ihre Entstehung 
verdanken. Endlich bringt Olsen die Zeichnung 
einer großen Silbergruppe, Bacchus und Pan, 
Berlin Nr. 1489, zusammen mit der Erwähnung 
einer derartigen Gruppe im Nachlaßinventar 
der Witwe Königs Friedrich Il., der Königin 
Sophie von Dänemark. 

Für König Friedrichs Sohn und Nachfolger, 
Christian IV., ließen sich zu Jakob Mores dem 
Älteren bisher keine direkten Beziehungen 
nachweisen. Wahrscheinlich waren sie schon 
aus dem Grunde, weil beiden Söhnen des Jakob 
Mores, JakobundHans,Christian IV. Jahrzehnte 
hindurch Bestellungen auf Silbergerät aller Art 
gemacht hat und der Beginn dieser Beziehun- 
gen schon zu Lebzeiten des Vaters im Jahre 1606 
gelegen hat. Von diesen Söhnen ist der eine, 
Hans, vermutlich 1579 geboren und 1629 ge- 
storben. Seine Tätigkeit war eine ausschließ- 
lich kaufmännische. Der jüngere, Jakob, ist 
1580 geboren. Erkaufte 1604 einGoldschmiede- 
amt, wurde 1606 Zunftmeister. Sein Amt trat 
er im Jahre 1622 ab und starb 1649°°. Seine 
Tätigkeit scheint zum mindesten ebenso stark 
eine Kaufmännische wie eine handwerksmäßige 
gewesen zu sein’. Im Jahre 1606 lieferte Hans 
Mores an Christian IV. den Frederiksborger 
Silberaltar, der den Anlaß zu Olsens Buch 
gegeben hat, und weitere derartige umfang- 
reiche Bestellungen folgten dann lange Jahre 
hindurch. An einigen Teilen des Frederiks- 
borger Altars, an Platten mit gravierten figür- 
lichenDarstellungen, befindetsich dasKünstler- 
monogramm Jakob Mores des Älteren '', Aber 
wie weit sein Anteil an diesem Werke reicht, 
ist noch nicht genügend festgestellt. Wirdürfen 


14 


vielleicht diesen Anteil nicht allzu groß ein- 
schätzen. Daß aber Christian IV. auch zu dem 
Vater Jakob Mores engere Beziehungen hatte, 
ist jetzt nachgewiesen durch ein von Herrn 
Pastor Biernatzki dargebotenes Dokument von 
1605, in dem der Hamburger Rat Paß und 
Geleitsbrief für ihn ausstellen läßt, da der 
König von Dänemark ihn nach seinem Hof- 
lager in Wolfenbüttel entboten habe''. Hervor- 
ragende Stücke von Mores befinden sich außer- 
dem aus dem früheren Besitze des Königs 
Christian IV. in dem Silberschatze auf dem 
Kreml zu Moskau '®. Es sind das zwei Riesen- 
pokale aus dem Jahre 1598, die die Stadt 
Wilster dem König verehrte, und ein undatier- 
ter etwas kleinerer Pokal, ein Geschenk der 
Stadt Krempe an Christian IV. Diese drei 
Pokale sind übrigens außer den erwähnten 
Platten des Frederiksborger Silberaltars die 
einzigen ‚bisher mit dem Künstlermonogramm 
des Jakob Mores nachgewiesenen erhaltenen 
Silberstücke. 

Zu einem nahen Verwandten des Königs 
führt uns eine Notiz bei einer Berliner Zeich- 
nung (Nr. 1473). Sie stellt einen „Laden mit 
silberen Dischtouch“ dar, der nach der Bei- 
schrift wiederholt, für mehrere Fürsten ange- 
fertigt wurde. Aus der gesonderten Erwähnung 
des Erzbischofs von Bremen und des Herzogs 
Johann Adolf zu Schleswig-Holstein ist anzu- 
nehmen, daß diese Bestellung nach 1596 erfolgt 
ist, nach demVerzicht Johann Adolfs aufdie erz- 
bischöfliche Würde zugunsten seines Bruders. 
Unter den Bestellern wird nun auch der Kur- 
fürst zu Sachsen erwähnt; gemeint ist wohl 
Kurfürst Christian II., der sich 1602 mit Prin- 
zessin Hedwig von Dänemark, der Schwester 
Christian IV., verheiratete. 


N noch größerer Anzahl wie zu dem däni- 
schen Hofe sind uns Beziehungen von 
Jakob Mores dem Älteren zu dem Hofe des 
zu Gottorp residierenden schleswig-holsteini- 
schen Herzogs Johann Adolf, Sohnes der Her- 


zogin Christine und, durch seine Gemahlin 
Augusta von Dänemark, seit 1598 Schwagers 
von König Christian IV., bekannt. Zunächst 
gibt einigen Aufschluß das, was wir dank den 
Forschungen des Herrn Pastor Biernatzki aus 
den Gottorper Rentenkammerrechnungen er- 
fahren. Der Herzog hat im Jahre 1593 — er 
ist 18 Jahre alt und seit drei Jahren auf dem 
Throne — von Jakob Mores einen goldenen 
mit Diamanten besetzten Kompaß und ein 
„Sinfoney oder Instrument“ gekauft, und die 
Gesamtschuld an ihn für Kleinodien beträgt 
zu dieser Zeit 1373 Taler*°. 

Ferner sind mehrere Stücke aufden Berliner 
Zeichnungen mit Beischriften, die sich auf den 
Herzog als Besteller beziehen, versehen: ein 
großer schreitender Adler mit Schlange als 
Tafelzierfigur,aufdem Haupte die Kaiserkrone, 
auf den Flügeln die Kurfürstenwappen tragend, 
(Zeichnung Nr. 1481); eine große Silbertruhe — 
es ist die obenerwähnte Zeichnung, die den 
Namen des Jakob Mores trägt — (Zeichn. 
Nr.1475);dieebenfallsbereitserwähnteKassette 
mit „silberen Dischtouch“, die außer für Herzog 
Johann Adolf und andere Fürsten auch für den 
jüngeren Bruder des Herzogs, den Erzbischof 
Johann Friedrich von Bremen, angefertigt 
wurde (Zeichn. Nr. 1473); endlich ein Riesen- 
pokal mit dem Reichsadler, der die Wappen 
der Kurfürsten auf den Flügeln trägt, auf der 
Deckelspitze,mitauf Johann Adolf bezüglichen 
Wappen am unteren Teil des Deckels und den 
Brustbildern des Kurfürsten am oberen Rand 
des Bechers (Zeichn. Nr. 1463). Die Bei- 
schriften bei allen diesen Gegenständen müssen 
nach der Titulatur des Herzogs nach 1596, nach 
dem Verzichte Johann Adolfs aufdas Erzbistum 
Bremen erfolgt sein. Aber wenigstens der er- 
wähnte Pokal, der auch das Bremer Wappen 
trägt, ist selbst vor 1596 entstanden. 

Zu dem schleswig-holsteinischen Herzogs- 
hause stehen andere Zeichnungen in Beziehung 
durch die auf ihnen befindlichen Wappen, so 
ein großer Aufsatz in Form eines Dreimasters, 


bei dem auf jedem Segel das Wappen der 
Herzöge angebracht ist (Zeichnung Nr. 1504), 
ferner ein Pelikan als Tafelgefäß, bei dem die 
auf den Flügeln angedeuteten skizzenhaften 
Wappen sich nur auf das Herzogshaus beziehen 
lassen. Da hierauch das Wappen von Bremen 
hinzugefügt ist, so haben wir, je nachdem wir 
das Stück vor oder nach 1596 ansetzen, Johann 
Adolf oder seinen Bruder Johann Friedrich als 
Besteller anzunehmen (Zeichnung Nr. 1493). 

Ein Riesenpokal mit der Justicia auf der 
Deckelspitze,von800Lot“ (Berliner Zeichnung 
Nr. 1461) ist nach der Inschrift „nebenst einem 
großen von 1100 Lott“ von den Landschaften 
Eiderstedt, Nordstrand und Dithmarschen dem 
Herzog Johann Adolfverehrt. Nach einer Notiz 
in des Neocorus Chronik des Landes Dith- 
marschen ist die Schenkung um 1599 erfolgt. 

Die Mutter Johann Adolfs, Herzogin Chri- 
stine, erscheint als Bestellerin einer Hirsch- 
kuh, die uns die Zeichnungen Nr. 1482 und 
1453 wiedergeben. Aufdereinen dieser Zeich- 
nungen ist das holsteinische Herzogswappen 
angebracht, auf der andern ist vermerkt, daß 
die Herzogin Christine das Silberwerk für ihre 
Tochter, die Herzogin von Mecklenburg, habe 
herstellen lassen, — gemeint ist die 1569 ge- 
borene Herzogin Sophie, die sich 1588 mit 
Johann IV. von Mecklenburg vermählte und 
1634 starb. 

In den Verwandtenkreis des Gottorpschen 
Herzogshauses führt uns auch eine Prozeßakte, 
die Herr Pastor Biernatzki ans Licht gezogen 
hat. Aus ihr ergibt sich, daß Herzog Karl zu 
Schweden — seit 1592 durch seine zweite Ehe, 
wie oben erwähnt, Schwiegersohn der Herzogin 
Christine im Jahre 1597 bei Jakob Mores 
Silberwerk im Preise von 1291 Reichstalern 
bestellt hat!%. — Hiermit kann man zusammen- 
halten die zwei verwandten Entwürfe für einen 
großen Tafelaufsatz in Form des Norwegischen 
Löwen auf den Berliner Zeichnungen Nr. 1487 
und 1488. Denn bei letzterer Zeichnung ist 
auf dem Beil des Löwen folgendes Wappen an- 


15 


gebracht: Geviertet, im ersten Schild drei 
Kronen (Wappen von Schweden), im zweiten 
ein Löwe auf drei Strömen (Wappen von 
Gottland), im dritten der norwegische Löwe 
mit Beil, im vierten zwei gekreuzte Pfeile und 
vier Rosen, das Wappen von Närke; außer- 
dem ein Herzschild mit dem Wappen der Vasa 
und ein Schildfuß mit einem Adler, dem 
Wappen von Wärmland. Es ist dieses das 
Wappen, das Herzog Karl, bevor er als Karl IX. 
den Thron bestieg, in der Zeit zwischen 1595 
und 1600 führt. Die beiden Landschaften Närke 
und Wärmland waren dem Herzog durch das 
Testament seines Vaters, Gustav Vasa, zuge- 
sprochen *', 


N zu dem Hofe des dritten Fürsten- 
geschlechtes der Herzogtümer, zudem der 
Grafen zu Schauenburg, führen unseinige Ber- 
liner Zeichnungen. „Die Grafen von Schauen- 
burg“ — wer mit dieser Mehrzahl gemeint ist, 
ist nicht festzustellen — haben auch den wieder- 
holt erwähnten „Laden mit dem silberen 
Dischtouch“ bestellt (Zeichn. Nr. 1473). Ferner 
wird Graf Adolf als Besteller für eine große 
Flasche mit Actäon als Deckelaufsatz (Zeichn. 
Nr. 1467) und für zwei gegeneinander an- 
springende Pferde, unterdenenzielendeLiebes- 
götter stehen (Zeichn. 1497 und 1498), genannt. 
AuchderKaminbock, gekrönt voneinernackten 
Frau mitflammendemHerzen (Zeichn.Nr.1476), 
ist nach dem daran angebrachten Wappen als 
Bestellung des Schauenburger Grafenhauses 
aufzufassen. 

Über geschäftliche Beziehungen zu dem 
Schwager des Grafen Adolf, dem Herzog 
Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg, 
der anderseits durch seine Gemahlin Elisabeth 
von Dänemark auch Schwager von König 
Christian IV. und Herzog Johann Adolf war, 
unterrichtet uns ein in seiner temperament- 
vollen Artmerkwürdiger Briefdes Jakob Mores 
an einen Lübecker Freund, Heigen Meineken, 
vom 12. März 1600°*. 


16 


OÖ erscheint Jakob Mores zu den drei Für- 

stenhäusern der Herzogtümer in so naher 
Beziehung, daß man ihn wohl ohne Umschweif 
als ihren Hofgoldschmied bezeichnen kann. 
Zweierlei ist noch hervorzuheben. Soweit 
irgendwie wireine Möglichkeit für dieDatierung 
für alle diese Arbeiten hatten, wurden wir, wie 
wirsahen,mitAusnahme der Arbeiten für Fried- 
rich II. von Dänemark aus den siebziger Jahren, 
auf die neunziger Jahre und die Zeit um 1600 
hingewiesen; und als zweites ist zu betonen, 
dal durch jene aufgezählten Feststellungen 
nicht nur die enge Beziehung des Jakob Mores 
zu den drei Höfen nachgewiesen werden kann, 
sondern daf mit jenen Aufzählungen, bis auf 
einen Fall, alle derartigen Nachweisungen für 
Jakob Mores den Älteren nach unserer bis- 
herigen Kenntnis auch erschöpft sind. Aus- 


zunehmen ist nur der große mit Hilfe eines 
Amethysten angefertigte Pokal auf der Berliner 
Zeichnung Nr. 1462, der für Christian Günther 
den Älteren, Graf zu Schwarzburg und Hon- 
stein, nach der danebenstehenden Notiz an- 
gefertigt ist, und zwar nach der Art der Titu- 
lierung, wie Winkler nachgewiesen hat, nach 
1597”. Christian Günther (1578—1642) ist 
der einzige uns bekannte Auftraggeber des 
Mores, der zu keinem der genannten Höfe 
verwandtschaftliche Beziehungen gehabt hat, 
er muß aber sonst in einem nahen Verhält- 
nisse zu den schleswig-holsteinischen Her- 
zögen oder zu den dänischen Königen gestanden 
haben, da er unter den fürstlichen Gästen 
erwähnt wird, die sich 1603 in Hamburg zu 
der Huldigung Herzogs Johann Adolf und 
König Christians IV. einfanden ’”. 


VO3B29000HECHH0EEEHEHEEHCHEHEGEFOCOGGCOEHHHOOOOOE9HEOECETEOCOCHEEOOFOOHCOBEOOHOHEHCOEHEEETCOHECOH0000 


17 


VIERTER ABSCHNITT: HISTORISCHE, TECHNISCHE UND 
STILISTISCHE GRÜNDE FÜR DIE URHEBERSCHAFT DES 


JAKOB MORES 


ALTEN wir die beiden Forschungsreihen 

zusammen, so ergibt sich, daß wir auf 
der einen Seite ein Kleinodienbuch haben, 
das von einem deutschen Goldschmied vom 
Ende des 16. Jahrhunderts herrührt und das, 
soweit die Besteller erkennbar sind, den Gold- 
schmied für drei Fürstenhöfe, für die dänischen 
Könige, für die Herzöge zu Schleswig-Hol- 
stein und für die Schauenburger Grafen, tätig 
erscheinen läßt, und dal andererseits der Gold- 
schmied Jakob Mores zu derselben Zeit als 
Hoflieferant dieser drei Fürstenhöfe, die ja 
zu Hamburg nahe Beziehungen hatten — der 
Schauenburger Hofin Hamburg gehörte ihnen 
zu jener Zeit noch gemeinsam °' — bezeichnet 
werden kann. So haben wir die wissenschaft- 
liche Grundlage gewonnen, um das Klein- 
odienbuch in nahe Beziehung zu Jakob Mores 
zu bringen, und wir wollen nun weiter prüfen, 
inwieweit ein Vergleich des Buches mit den 
Berliner Zeichnungen diese Annahme bestätigt. 


UNÄCHST rein äußerlich genommen, ein 
Teil des Materials, das bei dem Bande 


benutzt ist, gibt uns einen Fingerzeig. Die 
Malereien des Kleinodienbuches sind mit 


wenigen Ausnahmen auf Pergament gemalt. 
Zwischen diesen Pergamentblättern sind zum 
Schutz der Malereien Papierblätter befestigt. 
Die Anlage des Buches geht auf den Gold- 
schmied selbst zurück, wie folgende Unter- 
suchung zeigt. Ein Teil der Malereien ist auf 
Papier oder Pergamentblättern hergestellt, die 
nicht durch Heftung, sondern durch Klebung 
in den Band eingefügt sind. Es sind das teils 
Malereien, von denen wir annehmen dürfen, 
daß) sie bereits vor Herstellung des Bandes 
vorhanden waren, teils Malereien, die nach 
ihrem Format auf Blättern hergestellt werden 


mußten, die die Größe des Buchformats über- 
stiegen; diese letzteren sind gefaltet eingeklebt. 
Ein anderer Teil der Malereien, besonders in 
dem letzten Teil, ist aber in dem fertigen Band 
selbst angebracht. Auf den letzten Seiten des 
Bandes sind sogar einige Schmuckstücke nur 
erst in Silberstift-Vorzeichnung vorhanden. 

Die Wasserzeichen der Papierschutzblätter 
sind mannigfaltig. Es kommen sieben ver- 
schiedene Wasserzeichen vor. Die meisten 
der Blätter aber, 27 von 43, haben dasselbe 
Wasserzeichen, ein großes lateinisches R inner- 
halb eines primitiven Rollwerkschildes. 

Die Berliner Blätter sind sämtlich auf Papier 
gemalt. Die Formate sind, da alle Stücke in 
natürlicher Größe aufgenommen sind, ganz 
verschiedenartig, meistens aus verschiedenen 
Blättern zusammengeklebt. Dementsprechend 
weichen auch die Wasserzeichen stark von ein- 
anderab. Der Katalog der Bibliothek des Ber- 
liner Kunstgewerbemuseums, der die Wasser- 
zeichen vor der Auflage auf Karton festgestellt 
hat, vermerkt 19verschiedene Zeichen. Wieder- 
holungen kommen nur bei den zusammen- 
geklebten Blättern ein und derselben Zeichnung 
vor. Von den in dem Hamburger Bande be- 
findlichen Wasserzeichen begegnen wir zu- 
nächst dem Ravensburger Doppelturm. Das 
hat aber nichts zu bedeuten, da das Ravens- 
burger Papier zu jener Zeit sehr verbreitet war. 
Auf einem Berliner Blatte aber — Bl. 1469, 
mit einem Riesenpokal — findet sich jenes 
R-Wasserzeichen, und zwar dreimal, da das 
Blatt aus drei verschiedenen Stücken, etwa 
von dem Format des Hamburger Buches, zu- 
sammengeklebt ist. 

Briquet hatin seinem Werk über dieWasser- 
zeichen „Les Filigranes, Paris 1907“ in Band 3 
unter Nr.8982 das R-Wasserzeichen abgebildet 


3 


Abb. 9 


18 


Abb. 9. 


1. Familie Heusler in Basel, seit 1587. 
in Mögeldorf bei Nürnberg, seit 1593. Vgl 


Wasserzeichen in den Papierschutzblättern des Kleinodienbuches. 


Briquet, „Les Filigranes“ Bd. I Nr. 1321. — 2. Papiermühle des Niclas Rumpler 
Marabini, Papiermühlen in Nürnberg, I S. 54 u. Briquet, Bd. Ill Nr. 8982, 

3. Ravensburg. Briquet, Bd. IV Nr. 15923 (sehr viele Zeichen mit verschiedenen Buchstaben!). 
Briquet, Bd. II Nr. 7046 u. 7047. — 5. Arnstadt, fehlt bei Briquet 


4. Elsaß-Lothringen? Vgl. 
6. Georg Schwarz in Königstein a. d. Elbe, seit 1577. 


Briquet, I Nr. 1935 


und auf Seite 479 folgende Belegstelle an- 
geführt: „Hamburg, 1596, Staatsarchiv Cl. VII 
DF Nr.3 Legationskosten“. Ferner hat er dies 
R-Wasserzeichen konstatiert in Rotterdam für 
1598, in Lübeck für 1598, in Hamburg für 1598, 
in Bremen für 1604. Den Ursprung dieses 
Papiers kannte Briquet nicht. Ihm war ent- 
gangen, daß) bereits 1894 Edmund Marabini in 
dem im Selbstverlage inNürnberg erschienenen 
Büchlein „Die Papiermühlen in Nürnberg“ 


(Teil I S. 54) eine Mühle in Mögeldorf bei 
Nürnberg, die 1593 durch Niclas Rumpler ge- 
gründet und 1607 von ihm verkauft wurde, 
als die Trägerin jenes Wasserzeichens nach- 
gewiesen hat, und zwar dadurch, daß Rumpler 
sich bei den von ihm erhaltenen Schriftstücken 
selbst eines Papiers mit dem R-Zeichen be- 
dient hat. Also haben wir als Ergebnis, daß 
das Papier einer verhältnismäßig kleinen süd- 
deutschen Papiermühle durch einen Zufall in 


utre: Wrnle mn 
ans vımd cm 


\ 
Ieindr S peihrundest 
taner Schoenn _ 


Abb. 10. Beischrift im Kleinodienbuch, Bl. 37, 


bei einem Perlenhalsband, herrührend von dem Maler, 


der im Auftrag des Jakob Mores die Malerei ausgeführt hat. 


Niederdeutschland, besonders in Hamburg, 
Verbreitung gefunden zu haben scheint, daß 
dieses Papier hauptsächlich bei der Herstellung 
unseres Buches benutzt worden ist, und daß 
dasselbe auch von Jakob Mores für eines seiner 
Blätter verwandt wurde, und als zweites Er- 
gebnis, daß unser Band nach 1593, nach Grün- 
dung jener Papierfabrik, hergestellt wurde. Die 
zeitliche Ansetzungstimmtauch mitdenübrigen 
bereits festgelegten Daten zusammen. 


INE Eigentümlichkeit der Montierungeiner 
Anzahl von Blättern im ersten Teil des 
Kleinodienbuches ist, daß dieselben mit einem 
schwarzen Rande eingefaßlt wurden. Leicht 
kann man in allen Fällen feststellen, daß diese 
Schwarzrandung mit der Einfügung bereits 


ON Niet Aelen rs ‚gemast firev ben Dacsiven, 
Tigffen sswesttestigen > Frochgehosen Ki tert 
ee Perwen Piswen Gefannes Korte Lrnof, | 

Ba Bi ce’ gie Frihegh Erde se YTosyvogen 
Fenden PATE TE Prertin . 


vorhandener Malereien in den Band bei dessen 
Anlage zusammenhängt. Wir finden den 
schwarzen Rand bei Bl. 2, Bl. 3, Bl. 10, Bl. 12, 
Bl. 13, Bl. 15 und BI. 21. Ein anderes Mal, bei 
der Kassette auf BI. 7, ist der ganze Grund 
längs der Konturen schwarz ausgetuscht. Eine 
derartige Schwarzrandung finden wir vereinzelt 
auch bei den Berliner Blättern, so bei dem 
Kaminbock mit dem Schauenburger Wappen 
aufBIl.1476 und bei dem Elefanten auf Bl. 1491, 
während bei dem Wandschild auf Bl. 1494 und 
bei dem Silberservice auf Bl. 1473, wie bei der 
Kassette auf Bl. 7 des Hamburger Bandes, der 
ganze Grund geschwärzt ist. 


ICHT weiter führt uns ein Vergleich der 
Handschrift. In dem Hamburger Band 


Abb. 11. Beischrift bei der Zeichnung Nr. 1481 in der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums zu Berlin, 
vermutlich eigenhändige Schrift des Jakob Mores 


Abb. 10 Perlenhalsband auf Bl. 37. 


20 


Abb. 12 
Taufbeckens auf der Berliner Zeichnung Nr. 1470 


Darstellung der Predigt Johannis des Täufers am Fuße des 
Verkleinert 


fand sich ja nur einmal eine Beischrift, bei dem 
Auf den Berliner 
Blättern sind Beischriften häufig, mitunter nur 
flüchtige Notizen, dann aber auch ornamen- 
taler gehaltene Beischriften, so auch auf dem 
Blatte, das des Mores Namen trägt (Bl. 1475). 
Die Übereinstimmung der Handschrift belehrt 
uns, daß auch diese letzteren Beischriften von 
Mores selbst herrühren. Mit der Beischrift 
auf dem einen Hamburger Blatte stimmt die 
Handschrift nicht überein, was auch nicht 
weiter auffällig ist. Denn ebensowenig wie 
der Künstler das Perlenhalsband selbst gemalt 
haben wird, das wir auf dem Blatte erblicken 
(vgl. unten S. 26), ebensowenig dürfte er die 
kalligraphische Beischrift daneben selbst hin- 
gesetzt haben. Ich stelle trotzdem zur Ver- 


Abb. 10 u.11 vollständigung des Materials die Beischrift aus 


dem Hamburger Bande und eine charak- 
teristische Beischrift des Mores selbst neben- 
einander. 


INEM weitgehenden Vergleiche der Tech- 

nik widerstrebt es, daß wir es in Berlin, 
wie erwähnt, mit Malereien auf Papier zu tun 
haben, während in dem Hamburger Bande 
nur bei Bl. 2, 3, 7 und 8 Papier die Grund- 
lage der Malereien ist, sämtliche übrigen 
Schmuckstücke aber auf Pergament gemalt 
sind. Die Technik, die bei vielen Berliner 


Abb. 13 


Darstellung der Gefangennahme Christi an der Kassette 


im Kleinodienbuch, BIl.7. Etwas verkleinert 


Blättern verfolgt ist, dal die Konturen mit 
abgerissenen kräftigen Federstrichen betont 
sind und dann über diese die Farben zumeist 
in durchsichtiger Tönung in breiten Flächen 
mit geringen Schattierungen gelegt sind, findet 
sich auch bei den Malereien auf Papier in 
unserem Bande mit Ausnahme der auf Bl. 3, 
bei der ebenso wie bei den Pergamentmale- 
reien die einzelnen Farben kräftig nebenein- 
ander gesetzt sind und Gold in reichem Maße 
zur Bezeichnung der Konturen benutzt ist. 


ECHNISCH wie stilistisch unterscheiden 

sich ja die Berliner und die Hamburger 
Blätter dadurch, daß es sich bei jenen um die 
Darstellung großformiger Silberarbeiten han- 
delt, bei diesen um minutiösen Schmuck. Für 
die figürliche Auffassung bietet in dem Ham- 
burger Bande zu den meisten Berliner Blättern 
eine Vergleichsmöglichkeit nur die Kassette, 
Bl. 7, insbesondere die in diese Kassette ein- 
gefügten Darstellungen des Abendmahls, des 
Gebetes Christi auf dem Ölberge und der 
Gefangennahme Christi. Für die langgezoge- 
nen Proportionen der Figuren, für die lang- 
weilig pedantische Gruppierung, für die etwas 
steife Ausführung der Einzelheiten läßt sich 
Entsprechendes bei den Berliner Blättern nach- 
weisen — diese figürlichen Kompositionen 
sind nicht die Stärke des Meisters, wie auch 


Taf. I 


Abb. 12 u. 13 


Abb. 14. Halsband der Hirschkuh auf der Berliner Zeichnung Nr. 1483. 


Wirkl. Größe 


seine Buchillustrationen beweisen. Die Gegen- 
überstellung eines Ausschnittes aus der Ber- 
liner Zeichnung 1470 — dem Taufbecken für 
Friedrich II. — und dem Hamburger Blatte mit 
der Kassette zeigt die nahe Verwandtschaft des 
Stiles — man vergleiche die Figur in Seiten- 
ansicht dort, die Gestalt Christi hier. 


Atb. 16 u. 17 
Teil der Umlege im Kleinodientuch, Bl. 24. 


Skizze auf der Rückseite der Berliner Zeichnung Nr. 1495 
Wirkl. Größe. 


Abb 15. Teil des Reifs der Krone für Christian IV. Kleinodienbuch, Bl.2 
Wirkl. Größe 


Andererseitskommtin den Berliner Blättern 
auch Schmuck vor, z. B. als Bekrönung der 
Wappentiere, als Prunkzäumung der Pferde 
usw., und sonst auch finden sich Einzelheiten, 
diesich alsSchmuckentwürfe bezeichnenlassen 
und Vergleichsmomente mit den Malereien des 
Hamburger Bandes hergeben. Die Art, wie die 
Steine gefaßt sind und die Ornamente zwischen 
den Steinen entworfen sind, ist nahe verwandt, 
wie die obenstehende Gegenüberstellung be- 
weist. Diese Verwandtschaft geht über das 
durch den Zeitcharakter bedingte Maß hinaus. 

Auf der Rückseite eines Berliner Blattes 
(Bl. 1495) sind mit einfachen Federstrichen 
Schmuckstücke flüchtig skizziert. Ähnliche 
Skizzen finden sich auch auf der Rückseite 
eines losen in dem Hamburger Band liegenden 
Pergamentblattes (Bl. 4) mit einem Anhänger 
aufder Vorderseite. Andererseits gehören jene 
Skizzen auf dem Berliner Blatte eng mit der 
Ketten-Umlege auf Bl. 24 des Hamburger 
Bandes zusammen. Bei dieser ist die Kette 
so gebildet, daß je drei Ringe, ein größerer 
und zwei kleinere, abgelöst werden von einem 
Zwischengliede, das abwechselnd aus einem 
steinenbesetzten Würfelchen und aus vier Per- 
len, mit sich beiderseits ansetzenden ohrför- 
migen Ornamenten besteht. Bei der Berliner 
Skizze ist nun eine andere Lösung versucht, 
nur die Würfelchen anzuwenden, an sie aber 
die ohrförmigen Ornamente anzusetzen. 


Abb. 14 u. 15 


Taf. 10, I u. 
Taf. 13 

Abb. 17 

Abb. 16 


Taf. 3 


Abb 


18. Krone des Adlers auf dem Berliner Blatte Nr. 1481 
Wenig verkleinert 


Die auffallendste und entscheidende Über- 
einstimmung besteht zwischen dem oberen 
Teil der Kaiserkrone auf Bl. 9 des Hamburger 
Bandes und der Kaiserkrone, die der Adler 
aufdem Berliner Blatte 1481 trägt. Die Gleich- 
heit der Verhältnisse, die Gleichheit der von 
der üblichen abweichenden Gestaltung der 
Krone mit einem Kreuzbügel statt mit einem 
einfachen Bügel über den Spalt der Kappe 
hin, die weitere Übereinstimmung verschiede- 
ner Einzelheiten, wie z. B. der schnurartigen 
Einfassung, macht bei einem Vergleich der 


Abb. 18u. 19 Abbildungen eine Erörterung im einzelnen 


Abb. 19. Oberer Teil der Kaiserkrone im Kleinodienbuch, BI. 9. 
Wenig verkleinert 
unnötig. Übrigens, da der Adler für Johann 


Adolf angefertigt ist, also wohl nicht vor 1593 
entstanden sein kann, ist damit auch ein Anhalt 
für Datierung der Kaiserkrone gegeben’'., 
Der stilistische Vergleich, soweit er unter 
den obwaltenden Umständen möglich ist, be- 
stätigt die Entstehung durch einen und densel- 
benKünstler. Hervorzuheben istjedoch,daßdie 
Berliner Blätter sich über mehrere Jahrzehnte 
erstrecken, während die Hamburger Malereien 
im großen und ganzen einen einheitlichen Stil 
darstellen; nur wenige von ihnen dürften vor 
dem Beginn derneunziger Jahreentstandensein. 


NNERE und äußere Merkmale in großer 

Menge sprechen dafür, daß unser Klein- 
odienbuch von derselben Hand herrührt wie 
die Berliner Blätter, die sicher ursprünglich 
auch ein einheitliches Ganzes gewesen sind, das 
dann zu irgendeiner Zeit in seine Bestandteile 
aufgelöst wurde. Läßt sich doch bei fast allen 
Zeichnungen die ursprüngliche Kniffung er- 
kennen und läßt sich doch auf Grund dieser 
Kniffe auch die ungefähre Größe des ursprüng- 
lichen Bandes feststellen! Das Ergebnis be- 
rechtigt uns nunmehr, diese beiden Samm- 
lungen, die Berliner mit den Silbergeräten und 
die Hamburger mit den Kleinodien, mit einer 
im Hamburger Staatsarchive erhaltenen Ur- 


23 


kunde zusammenzubringen. Bei dem Tode 
von Jakob Mores dem Jüngeren im Jahre 1649 
wurde, wie oben erwähnt ist, ein Inventar 
seines reichen Besitzes aufgenommen”. In 
demselben findet sich bei der Abteilung Bücher 
unter anderem folgende Eintragung: „I Buch in 
Folio, in weiß Pergamen (N) worin allerhand 
Kleinodien gezeichnet. — 1 Buch in Fol. in 
Schreibpergamen gebunden, worin allerhand 
Sorten von Pokalen gezeichnet (X)*. 

Das letztere Buch haben wir in der 
Berliner Sammlung von Zeichnungen 
des Jakob Mores wieder zu erkennen, 
das Kleinodienbuch des Jakob Mores 
aber in unserem Hamburger Band. 


voo...oo..0000000000000000000000000H0P0C000000000000000000E0OHOOHEENPOO0000OHCOOOOHOOHOOOOEHOEHHEHHH00E 


24 


FÜNFTER ABSCHNITT: ENTSTEHUNG DES BANDES — 


TECHNIK DER MALEREIEN 


ACH 1593, hatten wir oben gesehen, ist 

unser Band zustande gekommen, wie das 
in ihm für die Schutzblätter verwandte Papier 
lehrt. Wir können die Zeit der Entstehung bei 
eingehender Prüfung noch genauer festlegen. 
In der zweiten Beilage zu dieser Arbeit ist 
eine Konstruktion des Bandes bis ins einzelne 
dargestellt. Danach ist beinahe bei jeder Malerei 
zu unterscheiden, ob sie bereits vorhanden 
war, als der Künstler sich entschloß, den 
Band anzulegen, oder ob sie erst in den fertigen 
Band hineingemalt ist. Eine hieran knüpfende 
Prüfung verengert die Zeit des Zustande- 
kommens bedeutend. Daß zunächst die Ent- 
würfe fürdie Krone Christians IV.,diezwischen 
1593 und 1596 entstanden sein müssen, schon 
fertig vorlagen, stimmt überein mit der durch 
das angewandte Papier gegebenen Zeitbe- 
stimmung. Dann aber auf Bl. 17, der für 
Königin Anna Catharina von Dänemark be- 
stimmte Anhänger ist vor der Einheftung in 
den Band auf das betreffende Pergamentblatt 
gemalt gewesen, wie seine Stellung auf der 
Seite beweist. Dieser Anhänger kann nicht 
gut vor 1597, dem Jahr der Vermählung der 
Königin, entstanden sein”. 

Ferner ist der 1602 datierte Anhänger auf 
Bl. 33 in den fertigen Band hineingemalt. 
Damit haben wir das Ergebnis, daß der Band 
zwischen den Jahren 1597 und 1602 entstanden 
sein muß. Damit stimmt auch überein, daß 
der Anhänger mit dem Wappen der Grafen 
von Ostfriesland auf Bl. 27 zwar auf ein ein- 
geklebtes, nicht eingeheftetes Blatt gemalt ist, 
aber doch wohl zu einer Zeit, als der Band 
bereits entstanden oder im Entstehen begriffen 
war; um 1598, d.h. etwa zur Zeit-der Ver- 
mählung der Anna von Holstein mit dem 
Grafen Enno von Ostfriesland, glaubten wir 
das Schmuckstück ansetzen zu müssen. 

Was haben wir uns nun unter den Malereien 


vorzustellen? Sind es Entwürfe, sind es 
Abbildungen von fertiggestellten Schmuck- 
stücken? Gering ist ja, was uns ausdrücklich 
belegt ist. Bei den Kronen für Christian IV.und 
den Kaiserkronen ist es sicher, daß es sich um 
Entwürfe handelt; und andererseits, dal etwas 
in Wirklichkeit Bestehendes abgebildet ist, 
ist nur bei der Perlenschnur auf Bl. 37 durch 
die Beischrift bekundet. Die Malereien selbst 
scheinen mir weitergehende Auskunft zu geben. 
Die skizzenhaften Darstellungen sind als Ent- 
würfe anzusehen; denn schwerlich wird man 
sich in jener Zeitbei dem Abmalen vorhandener 
Stücke auf die Wiedergabe des malerischen 
Eindrucks beschränkt haben. Anderseits ist 
eine sorgsame Ausführung zwar kein untrüg- 
licher Beweis, daß ein wirklich vorhandenes 
Stück vorgelegen hat, aber oft wird man dieses 
besonders nach der Wiedergabe der plastischen 
Erscheinung entscheiden können. 

Wir haben uns den Vorgang der Entstehung 
des Bandes etwa so zu denken, daß der Meister 
seinen Auftraggebern bald mehr, bald weniger 
sorgsam ausgeführte Malereien als Entwürfe 
vorlegte oder auch nach fertigen Stücken Ab- 
bildungen anfertigte oder anfertigen ließ, um 
die Erinnerung an sie festzuhalten, der Sache 
selbst wegen, und dann auch aus geschäftlichen 
Gründen, um für Kunden eine Art Muster- 
sammlung zu haben. So entstand ihm eine 
kleine Sammlung, die er, wie aus Kniffen in 
einer Anzahl von Stücken geschlossen werden 
kann, in eine kleine QJuartmappe vereinigte, 
und er entschloß sich etwa um 1598 sicher 
vor 1602. diese losen Blätter zueinem Album 
größeren Formats zu vereinigen, in das dann 
die ferneren Abbildungen seiner Werke auf 
diesem Gebiete hineinzumalen seien. 

So können wir drei Gruppen von Malereien 
unterscheiden: 1. Solche Malereien, bei denen 
wir deutlichen Beweis haben, daß sie bei Ent- 


stehung des Bandes bereits vorhanden waren, 
diese sind sicher vor 1598 entstanden. 2. 
Malereien, bei denen es zweifelhaft ist, ob sie 
bereits bei Entstehung des Bandes vorhanden 
waren. Hierher gehören zumeist die Abbil- 
dungen größeren Umfanges, bei denen, gleich- 
gültig, ob der Band zur Zeit ihrer Entstehung 
schon vorhanden war oder nicht, die frühere 
oder spätere Einfügung in denselben nur durch 
Einklebung bewirkt werden konnte. Beidiesen 
wird die Stilkritik die Entscheidung haben. 
3. Die Malereien, die in den fertigen Band hin- 
eingemaltsind. Daß dieses nach 1597 geschehen 
ist, ist wohl sicher es beweist das aber 
nicht, daß) das fertige Schmuckstück, das diese 
Abbildungen vielleicht wiedergeben, nicht 
bereits früher entstanden war. 

Grundsätze für die Anordnung des Bandes 
im einzelnen zu erkennen, ist unmöglich, sie 
werden auch kaum vorhanden gewesen sein. 
Soviel sehen wir nur im großen und ganzen, 
daß beider Entstehung dererste Teildes Bandes 
die bereits vorhandenen Malereien enthielt, daß 
der letzte Teil aus leerem Pergament bestand, 
für das in den Band selbst Hineinzumalende 
oder nachträglich Einzuklebende bestimmt, und 
daß ferner bei denjenigen Schmuckstücken, bei 
denen wir die fürstlichen Persönlichkeiten, mit 
denen sie im Zusammenhang stehen, erkennen 
können, eine gewisse Folge nach dem Range 
beobachtet ist: Im Beginne die Kronen, auf 
Bl. 17 der Anhänger für die Königin Anna 
Catharina von Dänemark, auf Bl. 27, 30, 31 
und 33, vielleicht auch Bl. 22 die Anhänger, 
die zu der Herzogin Christine zu Schleswig- 
Holstein in Beziehung stehen, auf Bl. 34, 35 
und 36 die Schmuckstücke für die Grafen zu 
Schauenburg. Eine Ausnahme macht nur der 
kleinere aufBl. 39 gemalte Anhänger für Gustav 
Adolf; ich möchte aber die Malereien dieses 
Blattes für die frühesten in dem Bande selbst 
angebrachten halten als vielleicht jene Ver- 
teilung der fürstlichen Schmuckstücke noch 
nicht recht feststand. 


25 


IEVorzeichnungenamSchlusse desBandes 

auf Bl. 3S und 40 zeigen uns den Gang der 
Technik bei Herstellung der Malereien. Zu- 
nächst wurden mit dem Silberstift die Konturen 
eingezeichnet und nach Korrekturen hellbraun 
mit der Feder nachgefahren. Dann wurden die 
Farben in zumeist kräftigen Tönen aufgesetzt, 
so dal) die Umrisse fast sämtlich verschwanden. 
Nur bei allem Figürlichen sind sie deutlich 
sichtbar geblieben. Bei den meisten Malereien 
sind Deckfarben verwandt, reine Aquarell- 
malereien nur in wenigen Fällen. Die Kon- 
turen, die dem Goldgerippe des Schmuck- 
stückes entsprachen, wurden dann durch Gold- 
linien betont. 

Es ist schwer zu sagen, wie weit bei der 
Ausführung dieser Malereien sich der Meister 
selbst beteiligte. Wo es sich um Entwürfe 
handelt, wird er selbstverständlich die Vor- 
zeichnungen gemacht haben, mitunter auch die 
Arbeit bis zu Ende geführt haben. Ein solches 
nehme ich an z. B. bei dem ersten flüchtigeren 
Entwurf für die Dänenkrone auf Bl. 2. Dann 
aber wird er sich natürlich oft auch zur Fertig- 
machung seiner Hilfskräfte in der Werkstätte 
bedient haben. Wo essich um die Wiedergabe 
bereits vorhandener Stücke handelt, haben wir 
dagegen seine persönliche Mitwirkung gering 
anzuschlagen. 

Von dem Zeitpunktean, wo sich der Meister 
entschlossen hatte, die Sammlung von Abbil- 
dungen zu einer Art Album zu gestalten, scheint 
er berufsmäßige Stammbuchmaler die Zeit 
um 1600 ist die Glanzzeit des gemalten Stamm- 
buches — hinzugezogen zu haben. Unter diesen 
Umständen begegnen wir einer Anzahl ver- 
schiedener Hände in dem Buche. Ich versuche, 
die Hauptunterschiede hier anzuführen, zu- 
gleich eine zeitliche Reihenfolge zu bestimmen. 

Als früheste Arbeiten möchte ich eine Reihe 
von Malereien erklären, die bis auf eine mir 
sämtlich den Charakter des mehr oder weniger 
sorgsam ausgeführten Entwurfes zu tragen 
scheinen. Technisch gemeinsam ist, wie die 


4 


Taf.3—4— 17 
12 — 24, 2 
Taf. 18 
Taf.20,1u.3— 


Taf.21,1u.3 


Shn| 


10, 3 


Taf. 34, 2 


26 


Perlen und Edelsteine mit Hilfe des Perga- 
mentgrundes flüchtig gemalt werden, während 
sie, besonders die Edelsteine, in späterer Zeit 
beinah stets hellblau unterlegt werden. Charak- 
teristisch ist auch, wie die in Silber gedachten 
Teile der Schmuckstücke durch einen fleckigen 
Auftrag als solche gekennzeichnet werden. 
Dieser frühen Hand sind wohl zuzuschreiben 
die Kaiserkrone auf Bl. 9, die Krone auf BI. 10, 
die große Umlege mit dem Anhänger mit den 
Taten des Herkules auf Bl. 11, die Schmuck- 
stücke (Anhänger, Kette, Umlege) auf Bl. 13 
und endlich der auf einem losen in dem Bande 
liegenden Pergamentblatte, das als Bl. 4 be- 
zeichnet ist, gemalte Anhänger mit dem Mono- 
gramm Jesu. Ein Vergleich mit diesem 
letzteren Blatte bringt auch das im hinteren 
Teile des Buches auf Bl. 41 eingeklebte Hals- 
geschmeide, das mir nach einem fertigen 
Stücke ‘gemalt zu sein scheint und daher 
gewisse technische Unterschiede hat, mit den 
genannten Malereien in engen Zusammenhang. 

Zu einer zweiten Gruppe lassen sich fol- 
gende Malereien vereinigen: Die zwei An- 
hänger mitgroßem rotem und grünem Steine auf 
Bl. 12, die drei Anhänger — Pfau, Hutagraffe 
und gefaßter Zahn — auf Bl. 21, die Perlen- 
kette mit kleinem Anhänger auf Bl. 28 und die 
Perlenkette auf Bl. 37. Alle diese Malereien 
scheinen nach vorhandenen Stücken angefertigt 
zu sein. Sie sind sorgsam gearbeitet. Gemein- 
sam haben sie, abgesehen von einigen anderen 
technischen Eigentümlichkeiten, eine leichte 
Schattenangabe, die auch bereits bei einigen 
der oben zusammengestellten Entwürfe, so bei 
der Umlege auf Bl. 11 und bei den Schmuck- 
stücken auf Bl. 13, beobachtet werden kann. 

Zeitlich anzureihen scheint mir der An- 
hänger mit A. C. auf Bl. 17, der um 1597 an- 
zusetzen ist, sicher ein Entwurf, wie die flüchtige 
Wiedergabe derBlätter und der Goldornamente 
beweist. Durch die Art, wie sich der orange- 
farbene Grund, auf dem das Gold aufgetragen 
ist, hervordrängt, lassen sich auf dieselbe Hand 


das Diadem auf Bl. 14 und der Haarschmuck 
auf BI.20 zurückführen. Beides vielleicht auch 
Entwürfe. Auch der in der Malerei technisch 
unvollkommenste Anhänger auf Bl. 15 — acht 
kleinere Steine und ein größerer — dürfte 
nach Art der Darstellung des Goldes und der 
Steine hier einzuordnen sein. 

Ein großer Teil der Malereien sind in das 
fertige Buch hineingemalt und tragen, wie be- 
reits oben gesagt, den Charakter von Arbei- 
ten von Stammbuchmalern nach ausgeführten 
Stücken; immerhin kann hier und da auch 
einem Entwurfe diese sorgsame Durchführung, 
die uns die Arbeit nach einem fertigen Stücke 
vortäuscht, gegeben worden sein. Es sind 
20 Anhänger auf BI. 22, 25, 30, 31, 33, 35, 36, 
39 und die auf großen Pergamentblättern ein- 
geklebten Malereien auf Bl. 24 (Kette und 
Anhänger mit Kriegsemblemen) und Bl. 34 
(Schauenburger Umlege und Anhänger). Ferner 
scheinen mir zu dieser Gruppe zu gehören die 
folgenden vor der Entstehung des Bandes aus- 
geführten Malereien: Der Anhänger auf Bl. 15 
mit zwei sitzenden Frauengestalten, die in der 
malerischen Technik ihm nahestehenden fünf 
Glieder einer Umlege auf Bl. 16, die beiden 
Anhänger auf Bl. 23 und die große Umlege 
mit den Tugenden auf Bl. 29 auf eingeklebtem 
Blatt. Diese früheren Erzeugnisse der Gruppe 
sind technisch etwas unvollkommener als die 
meisten in den Band selbst hineingemalten, so 
wie jene sechs Anhänger, die, wie oben er- 
wähnt, wohl für den bereits vorhandenen Band 
auf einzuklebenden Blättern gemalt wurden 
(Bl. 26 und 27), die vollkommensten male- 
rischen Arbeiten des Bandes sind. Es lassen 
sich unter diesen „Stammbuchmalereien“ eben 
noch weitere Scheidungen von mehr oder 
weniger geschickten Händen machen, es wäre 
das aber ohne Wert. 

Nicht aufgenommen sind bei dieser Zu- 
sammenstellung: 

1. Die vier Malereien auf Papier, die beiden 
Dänenkronen auf Bl. 2 und 3, die Kassette 


Taf. 7 —8 


Taf. 19, 2 


Taf. 19, 3 — 22 

| 

usa a5 

26 — 28 — 29 

30 32 33 
— 34,1 


Taf. 13 u. 14 


Taf. 19, 1 


Taf. 16, 1 
23,1 — 30,2 


16,2 


Taf. 20,2— 21,2 
— 25,1 — 31 


Taf. 5 —6.—l 
> 


Taf. 27 


Taf. 15 


auf BI.7 und die Kaiserkrone auf Bl. Ss. Ein 
technischer Vergleich mit den Pergament- 
malereien ist nicht gut möglich. Daß es sich 
bei den Kronen um Entwürfe handelt, ist ja 
selbstverständlich, bei der Kassette muß dies 
dahingestellt bleiben. Bei diesen Arbeiten ist 
wohl die eigenhändige Mitwirkung des Jakob 
Mores als recht weitgehend anzunehmen. 

2. Die sechs Anhänger aufBl. 18 und 19. Sie 
fallen sowohl im Entwurfe wie in der Malerei 
in dem Bande vollkommen heraus. Auf das 
erstere wird noch später einzugehen sein. 
Was die Technik betrifft, so unterscheidet sie 
sich scharf von den übrigen Malereien durch 
die Darstellung der Steine mit durchgehend 
silbernemGrund, die fast reine Aquarellmalerei, 
das starke Hervortreten der mit der Feder ge- 
zeichneten Konturen und das fast vollständige 
Fehlender Goldkonturen, die wirrflattrige Dar- 
stellung der Bänder, an denen die Schmuck- 
stücke hängen. 

3. Fünf Glieder einer Umlege auf BI. 32, 
in unvollkommener Technik gemalt, die be- 
sonders in der Art, wie die Steine dargestellt 
sind, für sich steht. Die Malerei scheint mir 
in die frühere Zeit zu gehören, doch muß 
dies dahingestellt bleiben. 


27 


Die oben in der Zusammenstellung zuletzt 
aufgeführte größte Gruppe von Malereien ist 
bis auf wenige nach 1597, einige etwas früher 
entstanden. Für die vorher aufgeführte Gruppe 
von Entwürfen gibt der Anhänger mit „A. C.* 
das Jahr 1597 als Entstehungsjahr an. Für die 
beiden zuerst aufgeführten kleineren Gruppen 
haben wir frühere Jahre anzunehmen, doch 
sahen wir ja bereits oben (S. 22), daß z. B. 
wir mit den Entwürfen für die Kaiserkrone 
nicht weit über die Mitte der neunziger Jahre 
zurückgehen dürfen. Nur für die Kassette 
haben wir eine Entstehung vor den neunziger 
Jahren in Betracht zu ziehen. 

So scheint mir das Ergebnis zu sein, dal) 
die Malereien im wesentlichen die Tätigkeit 
des Jakob Mores als Schmuckkünstler in den 
neunziger Jahren des 16. Jahrhunderts und 
aus dem Beginne des 17. Jahrhunderts wieder- 
geben. Ob er bereits vor dieser Zeit sich 
auch mit der Herstellung von Schmuck in 
größerem Umfange beschäftigt hat, läßt sich 
nicht entscheiden. Es ist wohl denkbar, dafs 
der Künstler seine reifsten Werke auf diesem 
Gebiete vereinigen wollte, und daß das auch 
eine Veranlassung zur Herstellung des Bandes 
gewesen ist. 


vo.nus.oosoe903900903900009E006020E0000CHO000E00E00HHHE9E0EE0EEHEUUPEOOHHEEEEHCOOHHLOTCOHHHEEO HEHE 


1 


Taf. 1 


28 


SECHSTER ABSCHNITT: ÜBERSICHT DES INHAETS=DES 


BANDES 


M die Grundlage für die künstlerische 

Einschätzung des Jakob Mores als Ent- 
werfer von Schmuck zu gewinnen, will ich 
nunmehr den Inhalt des Bandes, nach dem 
Gegenständlichen gesondert, einer Musterung 
unterziehen. 


IE KASSETTE. Die auf Bl. 7 abgebildete 
Kassette fällt aus dem sonstigen Inhalt des 
Bandes heraus, sie ist wohl zur Aufbewahrung 
von Schmuck bestimmt. Der auf Tieren als 
Füße ruhende Kasten — die Tierfüße sind bei 
Einfügung des Blattes in den Band bis auf 
geringe Reste abgeschnitten worden — wird 
von einem über breitem Gesims in spitzem 
Winkel geschrägten Deckel geschlossen, auf 
dessen Mitte sich ein Aufsatz mit der liegenden 
Figur der Caritas erhebt. Die sichtbare Kasten- 
seite istarchitektonisch gegliedert, sie ist durch 
Pilaster, die durch Rundbögen geschlossen 
sind, in der Senkrechten, und durch Gesimse 
in derWagerechten dreigeteilt. An den Pilastern 
Heiligenfiguren, in den Vertiefungen zwischen 
ihnen das Abendmahl, Christus auf dem Öl- 
berge, die Gefangennahme Christi — wohl als 
gravierte Platten in der Ausführung gedacht; 
in den Zwickeln und ebenso an den Ecken 
der Deckelschrägung große Engelsköpfe. Alle 
übrigen Flächen sind mit Rollwerk, in das 
Köpfe, liegende Figuren, Muscheln eingefügt 
sind, verziert. An der Basis der Caritas allerlei 
naturalistisches Getier. Der Kasten ist in 
Gold gedacht mit geschmackvoller Anwen- 
dung von Farben (Email oder kaltem Farben- 
auftrag) und einigen bunten Steinen: Die 
Verzierung der Pilaster und der Rundbogen- 
füllungen, die großen Engelsköpfe, die Caritas 
und Teile ihrer Basis sind farbig gehalten. — 
Der Aufsatz auf dem Deckel und der Kasten 
haben gesonderte Schlüssellöcher. — 
Die Einordnung der Kassette in das Werk 


des Mores wird im Zusammenhang mit der 
Bearbeitung der Berliner Zeichnungen der- 
einst zu erfolgen haben. Vermutlich wird sich 
dann ergeben, daß sie aus dem Beginne der 
achtziger Jahre stammt. 

IE KRONEN. Über die eigenartige Zu- 

sammenfügung mehrerer Kronen bei den 
Entwürfen für eine Kaiserkrone auf Bl. 8 und 
Bl. 9 ist oben (S. 2) gesprochen. Es fällt auf, 
daß der über dem Reifsich erhebende Blätter- 
kranz ausacht großen undacht kleinen Blättern 
gebildet gedacht ist, während sonst das übliche 
je vier, höchstens je sechs Blätter sind. Die 
Ornamentik der beiden Kaiserkronen und der 
mit deren unterem Teil im wesentlichen über- 
einstimmenden Krone auf Bl. 10 ist Rollwerk- 
ornamentik in der Fortbildung des ausgehenden 
16. Jahrhunderts; wo der Grund mit ornamen- 
talen Ranken belebt ist, sind es fortgebildete 
Mauresken. Das eigentliche pflanzliche Motiv 
fehlt fast ganz, das figürliche tritt in den Hinter- 
grund: vereinzelte Engelsköpfe, und, bei dem 
Reif der Krone auf Bl.s, einige greifenähnliche 
Tiere. Die Steine und Perlen stehen, zumeist 
zu Kreuzen oder Streifen geordnet, verstreut; 
mehrere große Steine, tafelförmig oder mugelig 
geschliffen, in stark hervortretenden Kasten- 
fassungen, geben die Hauptakzente ab. Die 
Krone auf Bl. 9 ist nur in Gold mit bunten 
Steinen gedacht, bei den beiden anderen sind 
auch die Ornamente zum Teil farbig. — 

Die Krone für Christian IV. auf Bl. 2 unter- 
scheidet sich von diesen Kronen nur durch 
eine stärkere Ausbildung des Figürlichen: ge- 
flügelte Frauengestalten und Engel sind am 
Reif und an den Blättern der Krone in halb- 
lagernder Stellung angebracht. 

Diesen vier Kronen,dieinderForm vonReif 
und Blättern dasHerkömmliche bewahren, steht 
der zweite Kronenentwurf für Christian IV. 


Taf. 2 u.3 


Taf. 4 


Taf. 5 


Taf. 6 


Abb. I 


Taf. 7 


auf Bl. 3, selbständig gegenüber. Die großen 
Blätter wachsen schlank empor, die kleinen 
laufen nach oben lanzenähnlich aus. Überall 
mischen sich gerollte, akanthusähnliche Blätter, 
stilisierte Blüten und andere pflanzliche Motive 
in die Ornamentik; die Mauresken sind ver- 
schwunden, das Rollwerk ist ganz zurück- 
getreten. Als seitliche Abschlüsse der großen 
Blätter die Oberkörper geflügelter Greifen im 
Stile der Grotesken; aus Kelchen hervor- 
wachsende Engel; vereinzelte hängendeTücher. 

Die Steinesind nur kleinere Tafeldiamanten, 
die zu Vierecken oder zu Rosetten fest ge- 
ordnet, am Reif und an den Blättern die Mittel- 
punkte der Ornamentik bilden. Eine reiche 
Farbigkeit ist durch Emaillierung oder kalte 
Bemalung des Grundes beabsichtigt. — 

Verglichen mit der Kaiserkrone in Wien 
und der Krone Christians IV. in Kopenhagen 
wirken die Entwürfe des Jakob Mores etwas 
schwer, der zuletzt besprochene hat allerdings 
gegenüber den übrigen sich zu einer leichteren 
Form durchgerungen. — Was auffällt, ist eine 
Ähnlichkeit dieses Entwurfs mit der Kopen- 
hagener Krone, in der lanzenförmigen Endung 
der Blätter, in der Bildung der Rosetten aus 
Tafeldiamanten; der Zusam- 
menhang ist noch aufzuklären. 

Diese Kronenmalereien 
sind alle mit Rücksicht auf die 
Verwendung als Werkzeich- 
nungen absichtlich perspekti- 
visch falsch gezeichnet, im Auf- 
riß, dann seitlich plötzlich fast 
ganzim Profil. Ähnlich istauch 
Jakob Mores bei seinen in Ber- 
lin aufbewahrten Zeichnungen 
verfahren. 


IADEM, Bl.14. Bestimmt, 
dasüberderStirnmiteiner 


29 


bekrönen. (Vgl. für die Art, wie diese Diademe 
getragen wurden, die untenstehende Abbil- 
dung.) Dem Blätterkranz einer Krone nach- 
gestaltet, mitabwechselnd größeren und kleine- 
ren perlengekrönten Blättern. Ausohrförmigen 
ÖOrnamenten — „gekrümmten Keulenschwün- 
gen“, wie man sie genannt hat, — sind durch 
Zusammenfügung Lilien gebildet, und diese, 
um einen kleinen Tafeldiamanten gruppiert, 
bilden die großen Blätter. — Aus Gold, innen 
durch eine Perlenreihe abgeschlossen. 


AARSCHMUCK, Bl. 20. Wohl so ver- 

wandt gedacht, daß der obere Teil die 
Hinterseite der mit einer Einbuchtung hoch- 
getürmten Frisur (vgl. Bl.14) bedeckt, der untere 
Teil nach der Stirn zu vorn herabfällt. (Vgl. die 
Medaille auf die Königin Anna Catharina, 
Abb. S. 3, und deren Bildnis in Schloß 
Rosenborg, Abb. S.6.) Rosetten aus Tafel- 
diamanten, zum Teil zu Vierecken eng ge- 
schlossen, sind als Füllung des Hinterkopf- 
schmuckes durch Goldstäbe so verbunden, 
daß} ein netzähnlicher Eindruck entsteht; als 
Umrahmung eine mit Gold, Perlen und Dia- 
manten geschmückte, umwundene Borte. Der 
dreieckige Schmuck der Vor- 
derseite besteht aus drei in 
einer Spitze zusammenlaufen- 
den Streifen, aus lockeren 
Goldornamenten, zumeist in 
der Ohrform, mit eingefügten 
Perlen und Tafeldiamanten; 
der mittlere Streifen unter- 
brochen durch eine große Ro- 
sette, Ähnlich der am Hinter- 
kopfschmuck. 


UTAGRAFFEN. Ein 
Stich von Robert de Bau- 


Einbuchtung in derMittehoch- 


dous aus dem Jahre 1609, 
der den jugendlichen Prinzen 


Abb. 20. Ausschnitt aus einem Kupferstich 
oetil Ar H 2 vom Anfang des 17. Jahrh. Künstler unbek Yhristian, ältesten Sohn Chri- 
geturmte Haar oder eine ent Nach Hirth, Kulturhist. Bilderbuch Bd. III, ( 2 


sprechend geformte Haube zu 


Nr. 1554. 


stians IV., darstellt, ferner ein 


Abb. 20 


Taf. 8 


Abb. 21 u 


2 


Taf. 9, 1 


30 


Stich von Willem de Passe mit den Bildnissen 
Christians IV. und seines Sohnes, Prinz 
Friedrich Christian (vgl. die nebenstehenden 
Abbildungen), belehren uns, wie diese Agraffen 
oberhalb der Federn des Hutes getragen wur- 
dene Nur bei einer Agraffe, Bl. 21, 2, ist 
die Malerei ausgeführt, bei den beiden ande- 
ren, auf Bl. 38, ist nur die Vorzeichnung vor- 
handen. 

Bl. 21, 2. Bei dem unteren Teil, dessen 
Umriß eine übereckgestellte Raute bildet, ist 
die Querdiagonale durch fünf Tafelsteine be- 
tont; oberhalb derselben eine groteske Halb- 
figur von satyrähnlichem Aussehen, deren 


Körper nach unten in nach innen gekrümmte, 
aus Tafelsteinen gebildete Ornamente ausläuft. 
Die unterste Spitze wird durch eine kleine 
Dieser untere Teil 
dem als Unterlage eine stark 


geflügelte Büste gebildet. 
der Agraffe, 


Abb. 22. Christian IV. Ausschnitt aus einem Stich von Willem de 
Passe, der den König und seinen Sohn Prinz Friedrich darstellt. 
In wirkl. Größe 


Abb. 21. 


Prinz Christian, ältester Sohn Christians IV 
aus einem Stich von Robert de Baudous, 1609 


Ausschnitt 
Wenig verkleinert 


durchbrochene, farbig emaillierte Rollwerk- 
platte dient, wird oben abgestumpft durch eine 
Krone aus Tafeldiamanten, aus der, einem 
Reiherstutz ähnlich, dieabwechselnd aus Tafel- 
diamanten und weißemailliertem Gold gebil- 
deten „Federn“ spitz emporwachsen; die seit- 
lichen Federpaare, stark nach vorn gekrümmt, 
emailliert, mit Rippe aus Tafeldiamanten und 
mit einer kleiner Rosette an der Spitze be- 
lastet. 

Bl. 38, 1 und 2. Bei den beiden nur in 
Vorzeichnung vorhandenen Agraffen ist der 
untere Teil aus einer lockeren Rosette aus 
Tafelsteinen gebildet, um die ohrförmige Or- 
namente spielen. Bei Bl. 38, 1 wächst der 


Taf. 9, 2 


Taf. 12,2 


Stutz direkt aus diesem Unterteil heraus, die 
einzelnen „Federn“, bei denen eine reichere 
Ornamentierung beabsichtigt gewesen zu sein 
scheint, kräuseln sich durcheinander; — bei 
Bl. 38, 2 wachsen die Federn aus der Be- 
krönung eines über dem Unterteil sich er- 
hebenden Wappenhelms hervor, neben dem 
Helm ist heraldisches Rollwerk aus Tafel- 
diamanten beabsichtigt. 


IN RING, Bl. 17, 2, ist unterhalb des An- 

hängers für Anna Catharina von Dänemark 
gemalt. Eristohne ornamentalen Schmuck, mit 
einem großen, eigenartig geschliffenen, vier- 
eckigen Diamanten dargestellt; er muß wohlals 
Geschenk mit dem Anhänger zusammen ge- 
dacht sein. 


IE UMLEGEN. Ich habe den Ausdruck 

„Umlege“ aus Hefner-Altenecks Buch 
„Deutsche Goldschmiedewerke“ (Frankfurt a. 
M., 1890) übernommen. Wir haben drei Arten 
zu unterscheiden: 1.Kettenartigellmlegen, ohne 
Schloß, die also über den Kopf weg umgetan 
wurden und tief auf die Brust herabhingen; 
ich nennesie, etwas willkürlich, Kettenumlegen. 
— 2. Aus großen Gliedern zusammengefügte 
Umlegen, die mit Hilfe von Schließen umgetan 
wurden; ich nenne sie Schließenumlegen. — 
3. Kleinere Gebilde, entsprechend unseren 
Damen-Halsbändern, bestimmt als Frauen-Ge- 
schmeide auf der oberen Brust getragen zu 
werden. Die Kettenumlegen und Schließen- 
umlegen wurden ebensogut von Männern wie 
Frauen getragen, an ihnen hing in der Regel 
ein Anhänger. 


IE KETTENUMLEGEN. In dem Band 

befinden sich zwei ganze Kettenumlegen, 

auf Bl. 24 und 34, und ein Abschnitt einer 
solchen auf Bl. 13. 

Bl. 13, 2. Bei dieser Umlege sind auf den 

goldenen dicken Ringen, die so weit verborgen 

sind, daß sie in einer Fläche liegen, Steine in 


31 


flachen, plastisch ornamentierten Fassungen be- 
festigt; nach je fünf Ringen folgt mit Hilfe 
von den Ringen entsprechend gebildeten Ösen 
ein Zwischenglied, innerhalb von undeutlich 
wiedergegebenem Rollwerk ein bunter Tafel- 
stein als Mittelpunkt einer einfachen Rosette. 

Bl. 24. Umlege mit Trophäe. Bei der Um- 
lege sind drei Ringe, ein größerer und zwei 
kleinere, von einem Zwischenglied abgelöst, ab- 
wechselnd mit einem Würfel mit eingelassenen 
Tafelsteinen und vier Perlen, an die sich beider- 
seits ohrförmige Ornamente als Träger der 
Ösen anschließen; vgl. oben S. 21. Bei dem 
Kleinod, das mit dieser Kettenumlege zu- 
sammen dargestellt ist, ist eine Trophäe aus 
Kriegsemblemen — einer Büchse und einer 
Büchsengabel, einem Hut (aus einer Barock- 
perle, die Krempe aus Delphinköpfen), einem 
kurzen, gekrümmten Säbel (einem Seymitar), 
einem Streithammer und einem Pulverhorn 
aufgehängt an den Enden eines Bügels aus 
zwei symmetrisch nach unten wachsenden 
Ranken. Ranken und Trophäe bilden zu- 
sammen eine übereckgestellte Raute. 

Bl. 34. Schauenburger Umlege. Bei der 
Umlege istein breites Kettenband so gebildet, 
daß) zwei Reihen in entgegengesetzter Richtung 
halb übereinander gelegter Ringe durch Durch- 
schieben der Ringe der einen Reihe in die 
der andern befestigt sind. Dieses Kettenband 
ist in Abständen von je 6'/; cm durch eine 
Goldplatte unterbrochen, in der auf rot 
emailliertem Grund ein Rund und zwei ge- 
kreuzte Schwerter mit Hilfe von Tafelsteinen 
und einer großen Perle dargestellt sind. Groß 
ausgebildet als eigenes Schmuckstück ist die 
vordere Mitte der Umlege, an der der An- 
hänger befestigt ist, unter Benutzung desselben 
Motivs; nur wachsen Rund und Schwerter 
unter reicher Verwendung von Tafeldiamanten 
nach oben und unten über die Platte hinaus; 
über ihnen eine Krone. Das Kleinod dieser 
Umlege ist mit ihr zusammen erdacht — es 
ist das Schauenburger Stück, von dem bereits 


Taf. 10, 12u 
Ta 13 


Taf. 10,2 u 
Taf. 14 


Taf. 12,3 
Taf. 16, 1 
Taf. 15 


32 


oben S.S ausführlicher gesprochen ist, aus 
Helmzier, ähnlich der sächsischen, aus Rund 
mit Schwertern, flankiert von schwertschwin- 
genden Rittern, und aus gekröntem Nessel- 
blatt als unterem Abschluß. Der architekto- 
nische Aufbau des mächtigen Stückes erhält 
Haltungdurch vier Pilaster aus Tafeldiamanten, 
vondenendiebeidenseitlichenniedriger gestellt 
sind. Die Ritter stehen zwischen den Pilastern, 
etwas eingeklemmt. Als seitliche Abschlüsse 
dienen weibliche groteske Halbfiguren mit 
Trompeten; neben der Helmzier sitzen ge- 
flügelte Putten. Nach unten hin Abschluß 
durch Ornamente und drei große birnförmige 
Perlen. 

Als Bl. 6 ist in dem Bande ein eingeklebtes 
Papierblatt bezeichnet mit einer Keltenumlege 
für den Bischof Philipp Sigismund von Osna- 
brück. Sie ist bereits oben S. 9 beschrieben. 
Des Jakob Mores Urheberschaft ist mir 
zweifelhaft. 


IE’SCHILIESSENUMLEGEN. Sie'sind 

übereinstimmend zusammengesetzt aus 
einem etwas größeren Mittelglied, das auch 
als Träger eines Anhängers zu dienen hat, und 
einer Anzahl anderer Glieder von abwechselnd 
gleicher Gestaltung. — Zwei Gruppen: bei der 
einen sind die Glieder sämtlich zentral ge- 
ordnet, bei der anderen sind sie im wesent- 
lichen steigend geformt. 

Bl.13, Bl.16, Bl.32. Die Umlegen gehören 
der ersteren Gruppe an. Die Wiedergabe der 
Schmuckstücke istauf fünfGlieder beschränkt, 
das Mittelglied und beiderseits ein Paar von 
Gliedern. Bei allen drei Umlegen dasselbe 
Motiv, in und um eine bald fester geschlossene, 
bald etwas locker geordnete Rosette, ab- 
wechselnd aus Tafeldiamanten und aus großen 
Perlen, sind farbig emaillierte, zumeist ohr- 
förmig gekrümmte Goldornamente geordnet. 
AufBl.13 verrät das Ornament noch am meisten 
seinen Ursprung aus dem Rollwerk; ein An- 
satz in der Mitte, der ihm ein amazonen- 


schildähnliches Aussehen gibt, oft vorhanden; 
das Vegetabilische beschränkt sich auf zahl- 
reich eingestreute einfache rote Blüten. — 
Auf Bl. 16 hat jedoch das Ornament ein voll- 
kommen vegetabilisches Aussehen erhalten: 
Bei den Seitengliedern sind, wo dort die Mitten- 
ansätze waren oder die Rücken von zwei ohr- 
förmig gekrümmten Ornamenten durch Ringe 
zusammengeschlossen wurden, hier durch- 
bohrte Kelche oder Blüten vorhanden, die sich 
auch sonst zwischen die Ornamente schieben. 
Erst durch einen Vergleich mit diesen Seiten- 
gliedern erkennen wir den Ursprung der Or- 
namente des Mittelgliedes: Die Ohrornamente 
sind hier in innigeren Zusammenhang mit den 
Kelchen und Blüten getreten, durch kleine 
Ansätze haben sie hier und da ein akanthus- 
ähnliches Aussehen erhalten, sie sind organi- 
scher miteinander vereinigt, so daß man locker 
verbundene Ranken zu sehen glaubt. — Die Um- 
lege auf Bl. 32 steht in der Ornamentbildung 
in der Mitte zwischen den beiden besprochenen. 
Das amazonenschildähnliche Aussehen ist hier 
noch oft vorhanden, an anderen Stellen der 
durchbohrte Kelch; anderseits zeigen die Or- 
namente in kleinen seitenähnlichen Ansätzen 
und in der Art der Krümmung das Bestreben, 
sich blattähnlich umzubilden. — Ich habe diese 
Ornamentik in ihren verschiedenen Er- 
scheinungsformen, die sich durch alle Ar- 
beiten des Bandes hindurchzieht, hier etwas 
ausführlicher besprochen, weil der Vergleich 
dieser drei Umlegen am besten aufklärt. 

Bl. 11 und Bl. 29. Umlege mit den Taten 
des Herkules. Umlege mit den Tugenden. 
Diese Schließenumlegen gehören zu derzweiten 
Gruppe mit steigend komponierten Gliedern; 
sie sind in ganzer Ausdehnung wiedergegeben. 

Bei der Umlege auf Bl. 11, die aus einem 
Mittelgliede und acht Seitengliedern besteht, 
sind auf Platten, die einen ausgesprochenen 
Rollwerkcharakter verhältnismäßig rein be- 
wahrt haben, grüne Tafelsteine in Form eines 
umgekehrten lateinischen Kreuzes locker ge- 


Taf. 11,2 u 
Taf. 17 


Taf. 11,1 u 
Taf. 16, 2 


ordnet, aufden Seitenarmen erheben sich kleine 
Pilaster von Tafeldiamanten, oben und unten 
übereckgestellte rote Tafelsteine. Zwischen 
dieses Steingerüst sind Figuren gepreßt, ein 
König und eine Königin (Zeus und Hera?) 
bei dem Mittelgliede, ein Krieger und eine 
antik gewandete Frau (Mars und Venus?) und 
nackte Knabengestalten bei den Seitengliedern, 
dann fliegende Putten und Hunde. Mit der 
Umlege zusammen komponiert ist der An- 
hänger: eine ähnliche, jedoch verdoppelte 
Anordnung der grünen Steine und Pilaster. 
Dazwischen sechs Taten des Herkules: Be- 
zwingung des Kretischen Stier, Fang der kery- 
nitischen Hindin, Fesselung der Kerberos, 
Kampf mit einem Kentauren, Erwürgung des 
nemeischen Löwen, Errichtung der Säulen. Zu 
unterst der schlangenwürgende Knabe. — Um 
eine größere Beweglichkeit für die Umlege zu 
erreichen und doch ihre Geschlossenheit zu 
erhalten, sind noch schmale Glieder von an- 
nähernd gleicher Höhe wie die übrigen ein- 
geschaltet, eine Rollwerkplatte, mit lilien- 
ähnlicher Endung oben und unten, mit Steinen 
besetzt und farbig emailliert. — Die Umlege 
und der Anhänger wirken durch ihre gedrängte 
Komposition, durch den Mangel jeder Durch- 
brechung sehr schwer, sie sind aber in ihrem 
architektonischen Aufbau ein Ausgangspunkt 
für des Mores Kleinodienkunst. 

Bei der Umlege aufBl.29, die aussechzehn 
Gliedern besteht, ist die eine Hälfte der seit- 
lichen Glieder symmetrisch nach oben und 
unten hin komponiert; acht Tafelsteine sind 
locker geordnet um einen größeren roten Stein, 
an den nach oben und unten sich eine große 
Perle anschließt; in den Zwischenräumen 
emaillierte Ornamente. Die andere Hälfte und 
das Mittelglied, die figürlichen Schmuck haben, 
sind steigend gebildet: ein Tafelstein in großer 
Kastenfassung als Träger der Darstellung, rings 
herum in lockerer Ordnung Tafelsteine in 
blütenähnlicher Fassung und dazwischen die 
ohrförmig gekrüämmten Ornamente, zum Teil 


33 


aus Kelchen wachsend, Fruchtbüschel, hän- 
gende Tücher. Das Mittelglied mit einer 
thronenden Frau mit Lanze und Palme, wohl 
eine „Victoria“, rechts und links zu ihren 
Füßen zwei gefesselte nackte Gestalten. —- 
Auf den Seitengliedern die sitzenden Gestalten 
dersieben Tugenden: Glaube, Hoffnung, Liebe, 
Gerechtigkeit, Stärke, Geduld und Mäfßigkeit. 
— Die Umlege gehört mit jenen später zu 
besprechenden Anhängern zusammen, die 
die Vorstufe für des Künstlers reifste Werke 
bilden. 


ALSBÄNDER. Eines, Bl. 41, farbig aus- 

geführt, das andere, Bl. 40, nur in Vor- 
zeichnung. Das Fallende ist bei diesen zarten 
Gebilden stark betont. 

Bl. 41. Unterhalb einer Perlenkette sind 
aneinandergereiht fünf größere und sechs 
kleinere untereinander durch Ketten ver- 
bundene Anhänger. Jene bestehen aus ge- 
krönten Rosetten aus Tafeldiamanten, die drei 
kleine Tafeldiamanten, dreieckig und übereck- 
gestellt, an Kettchen tragen, diese aus einer 
kleinen Rollwerkplatte mit drei Tafeldiamanten 
und einem hängenden Glied. Der hintere 


Abschluß ist aus drei dünnen Goldketten 
gedacht. 
Bl. 40. Glieder aus zierlichen Rollwerk- 


platten als Träger eines Steins wechseln eng- 
geschlossen mit Gliedern aus vier Perlen ab: 
an jedem Glied ein kleines Gehänge, eine 
birnformähnliche Platte mit Stein. 


ERLENKETTEN wurden wie noch heute 

natürlich ebenfalls als Halsschmuck ge- 
tragen. Zwei derartige Perlenketten finden 
wir auf BI. 37 und Bl. 28. Die erstere doppel- 
reihig und die schönen, gleichmäßig großen 
Perlen durch kleine Perlen voneinander ge- 
trennt. Die zweite, bei der die Größe der 
runden Perlen nach vorn zu steigt, ist mit 
einem kleinen Anhänger versehen: ein großer 
Tafeldiamant auf einer mit Rollwerk verzierten 


Taf. 18 


Abb. 10 


Taf. 10, 3 


Taf. 19, 2 


Taf. 12,1 


34 


quadratischen Platte, an der drei riesige, birn- 
förmige Perlen hängen. 


IE ANHÄNGER. Sie nehmen unter den 
Schmuckstücken des Bandes den größten 
Raum ein, es sind ihrer nicht weniger als 48 
wiedergegeben. Es entspricht das der großen 
Rolle, die der Anhänger „Kleinod“ wäre 
eine richtigere Bezeichnung im Schmuck 
vornehmer Frauen und fürstlicher Herren jener 
Zeit spielt. Oft nimmt er eine Mittelstellung 
zwischen reinem Schmuckstück und Orden 
ein — doch wird es da noch einer Sonder- 
untersuchung bedürfen, damit wir klar sehen. 
Jakob Mores gelangt beim Anhänger zu 
bedeutender künstlerischer Höhe. Trotzdem 
Materialjanurauseinerverhältnismäßig kurzen 
Zeit vorliegt, können wir einen Teil des Weges 
in der Entwicklung des Künstlers zu jener 
Höhe verfolgen. 


AST sämtliche Anhänger sind steigend 

komponiert. Rein zentral ist eigentlich nur 
einer, ein wenig Kunstreiches Stück aus frühe- 
rer Zeit, Bl. 15, 2: Um einen großen mugelig 
geschliffenen, achteckigen Diamanten sind acht 
kleinere Diamanten rosettenartig locker ge- 
ordnet, dazwischen mageres Ornament, zumeist 
ohrförmig gekrümmt, auch einige Kelche und 
Blüten. Eine andere, frühere, ebenfalls belang- 
lose Arbeit, BI. 13, I, ist im Mittelstück, einem 
geschlossenen Viereck aus Tafeldiamanten mit 
in den Ecken ansetzenden Perlen, zentral kom- 
poniert; eine steigende Richtung kommt dann 
durch die an den Seiten sich ansetzenden, ohr- 
und s-förmig geschwungenen Ornamente und 
durch die Bekrönung. Der Anhänger stimmt in 
Komposition und Färbungmitderbesprochenen 
Umlege desselben Blattes überein und sollte 
wohl mit dieser zusammen getragen werden. 


N der Betrachtung schließe ich an drei 
Anhänger, die das Gemeinsame haben, daß 
das Beherrschende ein großer farbiger Stein 


ist, zu dem nur eine Randverzierung der Platte, 
auf der der Stein befestigt ist, tritt. 

Bl. 12, 1. Anhänger mit grünem Stein. Ein 
achteckiger, mugelig geschliffener grüner Stein, 
ingroßerschwarzgold verzierter Kastenfassung; 
um diesen bewegen sich in steigender Tendenz 
ohr- und s-förmig gekrümmte Ornamente, zum 
Teil aus Blüten und Blätterkelchen hervor- 
wachsend, und mit Greifenköpfen sich zu einem 
wirksamen seitlichen Schluß vereinigend. 
Früchtebüschel sind eingefügt, oben Rollwerk, 
eine Art Krone bildend. 

Bl. 12, 2. Anhänger mit rotem Stein. Ein 
eiförmiger, mugelig geschliffener roter Stein, 
auf einer vorwiegend blau emaillierten Platte, 
deren Umriß durch die bekannten gekrümmten 
Ornamente, die hier mitunter rankenähnlich 
zusammenschwingen, gebildet ist. - 

Bl. 26, 2. Anhänger mit grünem, rot um- 


LI 


8 


Abb. 23. Eberhard von Weihe, Braunschweiger Kanzler 
Ausschnitt aus einem Stich von 1628. In wirkl. Größe 


Taf. 20, 3 


Ta 


a} 


20, 1 


Taf. 20, 2 


Laf-2152 


Abb. 23 


faßtem Stein. Sechseckiger, grüner Tafelstein, 
von einer enggeschlossenen Reihe kleiner roter 
Tafelsteine umgeben; die vorhandene steigende 
Tendenz in dem schmalen Streifen von bunten 
s- und ohrförmigen und amazonenschildförmi- 
gen Ornamenten mit geringer vegetabilischer 
Einmischung, die den Stein umgeben, tritt für 
das Auge zurück. Das Rot der umrandenden 
Steine wiederholt sich in einem anhängenden 
Stein: eine fein abgewogene Farbenwirkung. 
Der zuletzt besprochene Anhänger zeigt jenen 
anderen beiden gegenüber, die sich um ein 
ähnliches Motiv in etwas früherer Zeit be- 
mühten, eine einheitlichere und ruhigere 
Lösung im Gleichgewicht von Mitte und Rand. 


HE ich zu der Schilderung der Haupt- 

gruppe unter den Anhängern des Jakob 
Mores schreite, möchte ich vier Stücke er- 
wähnen, die vereinzelt stehen. 

Bl. 26, 3. Anhänger mit Hahn als Pilger. 
Über einer durch einen großen roten Tafel- 
stein und mehrere kleinere Tafeldiamanten 
gebildeten Basis, die durch angefügte Orna- 
mente nach unten hin zugespitzt ist, steht in 
Seitenansicht ein den Kopf zurückwerfender 
Hahn, einen Pilgerstab haltend. Für den 
Vorderkörper des Hahns ist eine große Ba- 
rockperle verwandt. Die Schwanzfedern sind 
teils weiß emailliert, teils durch rote, anein- 
andergereihte Tafelsteine gebildet, wie bei den 
„Federn“ der oben besprochenen Agraffen 
(vgl. S. 30). Zwei Ösen, die eine an der Spitze 
des Pilgerstabes, die andere an der höchsten 
Schwanzfeder, dienen zur Befestigung einer 
Schnur, an der das Schmuckstück aufgehängt 
ist. Wie dasselbe getragen gedacht ist, ist nicht 
ganz klar. Bei einem Stiche aus dem Jahre 
1628, der den Braunschweiger Kanzler Eber- 
hard von Weihe darstellt, finden wiran dessen 
Kleidung auf der Brust — nicht als Anhänger 
einer Umlege — ein gesatteltes Pferd an zwei 
Ösen befestigt, ähnlich denen des Hahns’”. 
Vielleicht gibt das einen Fingerzeig. — Tier- 


Abb. 24 
Prinzen Christian von Dänemark 
Schloß Rosenborg zu Kopenhagen 


Magdalene Sibylla von Sachsen, Gemahlin des 1647 gestorbenen 
Kopie nach Karel van Mander in 
Hoch 1,70 m, breit 0,90 m. 


motive waren für Anhänger im 16. und 17. Jahr- 
hundert beliebt. Man vergleiche den Anhänger 
in Gestalt eines stilisierten Vogels, den die 
Herzogin Christine auf dem Eutiner Gemälde 
trägt, Abb. S. 4. Einen Anhänger in Form 
eines schreitenden Löwen trägt die Margrete 


Abb. 24 u. 26 


Taf>21,.1 


Abb. 25 Abb. 26 


Hahnanhänger im Kleinodienbuch, 
B1:26,.3: 


Verkleinert 


Podebusk — später die Frau eines Rantzau — 
auf einem Bildnis von 1616 in Schloß Steens- 
gard °®. — Auch die Ordenkleinode gehören 
hierher; die Anbringung der Ösen und der 
Basis bei dem Elefantenorden erinnert sehr an 
unseren Hahnanhänger. (Vgl. die Bildnisse des 
Heinrich Rantzau auf S.52 u.55.) Ich möchte 
endlich auf die Umlege hinweisen, die die 
Gemahlin des Prinzen Christian von Däne- 
mark, Magdalene Sibylla von Sachsen, auf 
einem Bildnis des Karel van Mander (um 1640 
entstanden) trägt’‘. Das Mittelglied der Um- 
lege, der schreitende Vogel, erinnert in Haltung 
und Basis auffallend an den Hahnanhänger 
des Mores. Die Tafelsteine sind bei der Um- 
lege abwechselnd rot und blau; der Körper 
des Vogels dürfte auch hier aus einer Barock- 
perle bestehen. (Vgl. die obenstehende Ab- 
bildung.) Einzelne Anhänger in Tierform 
aus der Zeit um 1600, zumeist auch unter Ver- 
wendung von Barockperlen entstanden, werden 
in Schloß Rosenborg aufbewahrt“. 

Bl.21,1. Anhänger mitPfau. DasSchmuck- 
stück stellt einen Pfau dar, dessen Rad aus 
weißen, grünen und roten Tafeldiamanten in 


Schmuck der Prinzessin Magdalene Sibylla auf dem Gemälde in Schloß Rosenborg. 
Verkleinert 


sechs enggeschlossenen Kreisen hergestellt ist 
und den eigentlichen Körper des Anhängers 
ausmacht. Vor der Mitte dieses Rundes dann 
der Pfau selbst, auf einem Tafelstein stehend, 
dessen ornamentierte Umgebung das Stück 
nach unten hin zuspitzt, während oberhalb des 
Rads drei zusammenlaufende, von Steinen 
unterbrochene Kettchen als Abschlul} dienen. 
Bei dem Körper des Pfaus, der grün und blau 
fein getönt ist, ist außer emailliertem Gold 
auch ein mugelig geschliffener grüner Stein 
benutzt. — Dieser und der folgende Anhänger 
sind zusammen mit der Hutagraffe auf Bl. 21 
als Gegenstücke abgebildet, sie haben auch 
in den rot und grün gestimmten Farben und 
in der Ornamentik große Ähnlichkeit. — Über 
Tiermotive bei Anhängern dieser Zeit vgl. das 
bei dem vorhergehenden Stücke Gesagte. 
Bl.21, 3. Fassung eines Haifischzahnes. 
Über dem breiten Teil des Zahnes, dessen 
Spitze als unterer Abschluß dient, zweiStreifen: 
Der eine, breiter und mit seitlichen Ansätzen 
in s-Form versehen, aus Gold, verziert mit 
grünen und roten Tafelsteinen, eingefügt in rot 
und grün emaillierte Rollwerkschildchen, der 


Tafs2iı3 


Taf. 19, 3 


Taf. 17 


zweiteausengzusammengefügten Tafeldiaman- 
ten; darüber eine Bügelkrone, die vielleicht 
auf einen hohen Besteller schließen läßt. Das 
Schmuckstück ist ebenfalls an drei Kettchen 
aufgehängt, die bei einem Rollwerkschildchen 
als Träger des Anhängers sich vereinigen. 
Bei dem Anhänger Bl. 39, 2 sind acht 
große Tafeldiamanten ähnlich angeordnet, wie 
wir es bereits von der Umlege mit den Taten 
des Herkules her kennen: ein umgekehrtes 
lateinisches Kreuz. Auf den seitlichen Armen 
zweiSteine übereckgestellt. Diedurchbrochene 
Grundplatte verhältnismäßig einfach ornamen- 
tiert, mit amazonenschildähnlichen, ohr- und 
s-förmig geschwungenen Ornamenten. Drei 
Hängeperlen vervollständigen hier den Umriß. 


EINEN eigentlichen Stil hat Jakob Mores 

für den Anhänger gefunden, als er dazu 
kam, das Schmuckstück, fast unter vollstän- 
digem Verzicht auf farbige Steine, mit geraden 
oder gekrümmten Reihen von dicht anein- 
andergesetzten Tafeldiamanten als festes Ge- 
rüst auszustatten, die ohne festen Grund ge- 
lassenen Zwischenräume dann mit figürlichem 
Schmuck und mit Ornamenten, farbig email- 
liert, auszufüllen, die durch ihre Leichtigkeit 
die Schwere des Steingerüsts aufheben 
schon dadurch, daß sie das farbige Element im 
Schmuckstück ausmachen. 

Um den Fortschritt innerhalb der Kunst 
des Mores, der in diesen Schmuckstücken 
liegt, zu erkennen, muß man sie mit zwei 
Anhängern, die ihnen stilistisch vorangehen, 
vergleichen — einerseits mit dem bereits oben 
besprochenen großen Anhänger mit Taten des 
Herkules auf Bl. 11, anderseits mit dem An- 
hänger BI. 15, 1. 

Bl. 11. Herkules-Anhänger. Hier ist auch 
ein Steingerüst vorhanden, aber die Steine 
sind in der Größe ungleich, bilden feste Massen 
statt beherrschende Linien, und erdrücken 
durch ihre Farbigkeit — sie sind grün — den 
übrigen figürlichen undornamentalenSchmuck. 


37. 


Dieser ist hinreichend geschickt in die 
Zwischenräume hinein komponiert, doch nur 
für eine genaue Betrachtung berechnet; auf 
eine gewisse Entfernung bildet er ein Durch- 
einander. Der Mangel jeder Luftigkeit ent- 
spricht wohl dem Michelangelesk-Lastenden 
in der Art der Darstellung, nicht aber dem 
Charakter eines Anhängers. 

Bl.15,1. Anhänger mit zwei Frauen. Hier 
dagegen nur eine kleine feste Mitte, eine Platte 
miteinem großen Tafeldiamanten; kleine Steine 
sind locker herum geordnet und bilden eine 
lockere obere Reihe unterhalb der Krone; 
die Zwischenräume sind mit den bekannten 
gekrümmten Ornamenten gefüllt, im oberen 
Teil in diesen ÖOrnamenten zwei sitzende 
Frauen. Das Ganze wirkt aufgelöst, Körperlos, 
wie aus Draht zusammengebogen. 


IE zahlreichen Stücke dieser wichtigsten 

Gruppe von Anhängern werde ich so be- 
sprechen, daß ich die zusammenfasse, die in 
dem Aufbau jenes Gerüstes aus Tafeldiamanten 
die meiste Verwandtschaft zeigen. 

Bl. 39, 1. Anhänger mit Sanduhr zwischen 
geflügelten Frauen. Das Gerüst ist hier ganz 
gradlinig, etwas steifsogar; zwei parallele wage- 
rechte Balken, seitlich je ein kurzer, perlen- 
gekrönter Obelisk, nach unten hin fortgesetzt 
durch einen breiteren und spitzzulaufenden 
Stein. Innerhalb dieses Rahmenwerkes, im 
oberen Teil, über den beiden Balken als Basis 
eineSanduhr zwischen zwei geflügelten Frauen- 
gestalten in blauroter Gewandung; zwischen 
den beiden Balken, etwas eingeklemmt, ein 
geflügeltes Herz. Abschluß nach oben hin durch 
eine Krone, nach unten durch eine Rosette 
aus Steinen. Seitliche Abschlüsse durch große 
s-förmige Ornamente. Der Umriß bildet ein 
übereckgestelltes, aus zwei gleichschenkligen 
Dreiecken gebildetes Viereck, das länger- 
schenklige oben. Die horizontale Diagonale 
geht zwischen den beiden Balken durch, die 
drei durch die Sanduhr und die Obelisken 


Taf. 19, 1 


Taf. 22, 1 


Taf. 22,2 


38 


bestimmten Hochachsen setzen sich nach unten 
in großen hängenden Perlen fort, die den 
Umriß zur übereckgestellten Raute ergänzen. 

Bl. 22,1. Anhänger mit Frau und Amor. 
Die sich hier ebenfalls im unteren Teil des 
Schmuckstückes befindende Steinrosette ist 
stärker ausgebildet und erstreckt sich weiter 
nach oben hin. Sie bildet so den Unterbau 
für einen Querbalken, auf dem eine gekrönte 
Frauenfigur in blauroter Gewandung, einen 
Pfeil haltend, in halb sitzender Stellung liegt. 
Neben ihr ein nackter Putto mit Bogen. Rechts 
und links kleine Pilaster, entsprechend gebildet 
den Obelisken auf dem vorhergehend be- 
schriebenen Anhänger. Die seitlichen s-för- 
migen Abschlüsse aus Tafeldiamanten laufen 
in geflügelte Schlangen mit Frauenköpfen aus. 
Im oberen Teil des Anhängers, zwischen zwei 
Sternen aus Tafeldiamanten, ein rot emailliertes 
Herz und drei Tafelsteine, quergestellt, in 
ähnlicher Anordnung wie bei den Sanduhren 
der Schmuckstücke für Herzogin Christine 
(vgl. oben S.6); darüber eine Krone. Umriß, 
ferner Anordnung der drei großen Perlen wie 
bei dem vorhergehend beschriebenen Stücke; 
die Querachse, die durch die Mitte der Rosette 
läuft, besonders betont. 

Bl. 23, 1. Perseus- Anhänger. Im unteren 
Teil wieder Steinrosette, über der ein Quer- 
balken als Grundlage der figürlichen Dar- 
stellung leicht nach oben gewölbt ist; er erhält 
durch Steine, die sich über ihm aufbauen, ein 
kronenähnliches Aussehen. Ähnlich wie bei 
den vorhergehenden Stücken seitlich ab- 
schließende Obelisken, die mit jenem Quer- 
balken eine festgeschlossene Bühne bilden. 
Auf dieser erblicken wir rechts Andromeda 
amFelsen,linksdenemporbäumendenDrachen, 
oben den auf geflügeltem Pferd sich herab- 
schwingenden Perseus. Abschluß nach oben 
durch zwei blütenähnliche Sterne — rechts 
und links von Perseus und eine Krone. 
Bildung des Umrisses, der Quer- und der drei 
Höhenachsen, und deren Verlängerung durch 


hängende Perlen wie bei den vorhergehend 
beschriebenen Stücken. 

Bl. 25, 2. Anhänger mit Amor und Her- 
kules. Die Rosette im unteren Teil besteht 
hier im wesentlichen aus emaillierten Orna- 
menten, die sich um einen großen querliegen- 
den länglichen Tafelstein gruppieren; darüber 
nach unten gewölbter Querbalken. Bildung 
einer Bühne wie bei dem vorhergehenden 
Stücke. Auf dieser Amor im von Löwen gezo- 
genen Wagen, und Herkules, Säulen tragend. 
Der Wagen und die Säulen aus aneinander 
gereihten Tafelsteinen. Abschluß nach oben 
durch drei Rosetten in Blütenform und Krone. 
Umriß, Achsen usw. im allgemeinen wie bei 
dem Perseus-Anhänger, nur daß im oberen 
Teile eine Achse, die auch bei den vorher- 
gehenden Anhängern mehr oder weniger zu 
beobachten ist, hier sich noch stärker geltend 
macht und den Umriß dem Sechseck nähert. 

Bl.27,3. Anhänger mit Amor Triumphator. 
Der untere Teil ist ornamental reicher aus- 
gestaltet. Rechtsund linksvon mehreren locker 
geordneten Tafelsteinen, zwischen denen 
Blätter und Blumen sprießen, zwei große, nach 
außen offene Rollwerkvoluten und nach unten 
hin Abschluß durch ein großes gelapptes Tuch. 
Darüber ein gewölbter Balken; seitwärts er- 
heben sich über hohem Sockel zwei Pilaster 
mit widderkopfverzierten Kapitälen, die durch 
einen Flachbogen vereinigt sind. Durch dieses 
Tor, indem ein Blumengewinde hängt, sprengt 
der lorbeerbekränzte Amor auf weißem Rosse, 
mit verdeckten Augen, Turnierlanze und Pfeil 
haltend, als Triumphator auf uns zu. Rechts 
und links von dem Portal ein Kavalier und 
eine Dame in Zeittracht, beide einen goldenen 
Pokal, jener zudem eine Turnierlanze, diese 
einen Kranz haltend. Die zwei (Querachsen 
in der Höhe der Basis des Portals und in der 
Höhe von dessen Bogenansatz sind durch 
Tafelsteine seitlich verlängert, die zugleich als 
Basis für Engelgestalten und für trompeten- 
blasende, kränzehaltende Grotesken dienen. 


Taf. 23,2 


Taf. 25, 1 


Taf. 24, 3 


Taf. 24, 1 


Um diese Achsenabschlüsse herum wölben sich 
vegetabilisch ausgestaltete ohrförmige Ranken. 
— Hier deutlich ein sechseckiger Umriß. 
(Vgl.das vorhergehende Stück!) Der Anhänger 
ist die reichste und konsequenteste Ausge- 
staltung in der Richtung hin, nach der auch 
die vorhergehenden Stücke streben. 

Im Gegensatz zu den bisher betrachteten 
Anhängern dieser Gruppe, bei denen das 
Figürliche den Mittelpunkt bildete, finden wir 
bei zwei weiteren das Ornamentale des unteren 
Teils — bei dem gleichen System der An- 
ordnung als Grundlage nach oben hin 
geschoben, und das Figürliche etwas zur Seite 
gedrückt. 

Bl. 25, 3. Anhänger mit Siegesgöttin. Um 
einenRingvonTafelsteinen herum sind kleinere 
Tafelsteine andem Außenrande des Anhängers 
locker gruppiert. Im Innern des Ringes ein 
übereckgestellter Stein, oben in den Ring 
eingefügt ein dreieckiger Stein, der als Basis 
dient für eine sitzende Victoria mit Lanze und 
Palme; zu deren Seiten gefesselte Figuren, 
wie bei dem Mittelgliede der Umlege auf Bl. 29 
(vgl. S. 33). Stark betont ist die Querachse, 
die durch die Mitte des Ringes läuft und seit- 
wärts mit pinienzapfenähnlichen Knäufen ver- 
sehen ist. Etwas weniger betont eine zweite 
Querachse in der Höhe des dreieckigen Steins. 
Von dem Umriß und den drei Hängeperlen 
gilt ungefähr das, was oben von dem Anhänger 
Bl. 39, 1 und den danach besprochenen ge- 
sagt ist. 

Bl. 25, I. Anhänger mit Salamander und 
Hirsch. Ein ähnlicher Ring in der Mitte des 
Anhängers wie bei Bl. 25, 3, um einen Tafel- 
stein herum gelegt und oben geschlossen durch 
einen übereckgestellten viereckigen Stein. 
Zwei Tafelsteine rechts und links von dem 
Ring als Basis für einen Salamander oder 
Drachen in Flammen und einen liegenden 
Hirsch’. Abschluß des Anhängers nach unten 
durch einen geflügelten Delphinkopf, nach oben 
durch Strahlen — gebildet aus Tafelsteinen 


39 


und Flammen aus roter Emaille —, die aus 
einem Tafelstein nach unten hervorbrechen. 
Über diesem, wohl in Anspielung auf ihre 
symbolische Beziehung zu dem Hirsche, 
mehrere Schlangen, die sich zu Ösen inein- 
ander rollen. Auch hier die Hauptquerachse, 
die durch die Mitte des Ringes geht, stark be- 
tont, mit Perlen als Knäufen. Umriß usw. wie 
bei dem vorhergehenden Anhänger. — Nicht 
ausgeschlossen ist, daß der Ring, das Mittel- 
stück dieser beiden Anhänger, in Anspielung 
auf irgendeine fürstliche Imprese gewählt ist. 

Sehr verwandt dem letztbeschriebenen ist 
der Anhänger mit Phönix und Pelikan auf 
dem losen Blatt 4, der vermutlich aus der 
ersten Zeit stammt, in der der Künstler 
Schmuckstücke dieser Art schuf. In der Mitte 
hier das Monogramm Jesu aus I. H. S., aus 
Tafeldiamanten gebildet auf rot emailliertem 
herzförmigem Grunde'". Seitwärts schließen 
sich an dasselbe nach oben und unten ohr- 
förmige Ornamente aus Tafeldiamanten an. In 
dem von diesen umgrenzten Raum ist über 
größeren Tafelsteinen als Basis links ein Phönix 
im Feuer als Sinnbild der Auferstehung, rechts 
der seine Jungen mitseinem Herzblut nährende 
Pelikan als Sinnbild der Mutterliebe eingefügt. 
Oberer Abschluß durch eine Krone, unter 
dieser der heilige Geist, von dem Strahlen und 
Flammen nach unten hin ausgehen. Alsunterer 
Abschluß eine Rosette. Der Umriß bildet ein 
Sechseck. 

Abweichend im Aufbau von den bisher be- 
schriebenen Stücken ist der Anhänger von 1602 
mit der symbolischen Darstellung des alten 
undneuen Testaments, Bl.33, 1. Beherrschend 
ist hier das aus Tafelsteinen gebildete Kreuz, 
zu demals seitliche Hochachsen noch zwei nach 
oben und unten durch Perlen abgeschlossene 
Pilaster treten. Querachsen hier nicht betont. 
Nach oben Abschluß durch eine Krone un- 
mittelbar über dem Kreuz, nach unten durch 
farbige Ornamente. Hinterdem KreuzeinKranz 
und zwei sich überschneidende Schwerter. 


Taf. 24,2 


Taf. 25, 2 


Taf. 26, 3 


Taf. 26, 1 


40 


Zwischen Kreuz und Pilaster je eine Figur in 
antiker rotblauer Tracht, in der einen hoch- 
erhobenen Hand eine Lanze mit nach unten 
gerichteter Spitze auf den Boden stützend, in 
der andern eine große goldene Tafel haltend 
mit der Inschrift „Das Gesatce Moise 1602“. 
Umriß eine übereckgestellte Raute. 

Zwei kleinere Anhänger auf Bl. 31 bilden 
in ihrer Komposition eine interessante Er- 
gänzung zu den bisher besprochenen, weil bei 
dem einen dieser beiden Gegenstücke nur die 
(Juerachse, bei dem andern nur Hochachsen 
betont sind. 

Bl. 31, 3. Anhänger mit Pelikan. Über 
einem breiten Querbalken aus Tafeldiamanten, 
dessen Mitte nach vorn ausgerundet ist und 
dessen Ende durch sich ansetzende Roll- 
werkornamente in Amazonen-Schildform und 
Knäufe noch besonders betont sind, ist ein 
Pelikan -mit seinen Jungen in dem auf jener 
Ausrundung angedeuteten Nest dargestellt. 
Oberer Abschluß eine Krone. Hinzutreten 
zur Füllung einzelne Tafeldiamanten und einige 
einfache emaillierte Ornamente. Umriß in der 
bei BI. 39, 1 besprochenen Form aus zwei 
gleichschenkligen Dreiecken mit drei an- 
hängenden Perlen. 

Bl.31,1. Anhänger mit Jesus-Monogramm. 
Hier als Hauptmotiv ein großes gekröntes 
Jesus-Monogramm aus Tafeldiamanten, beidem 
aber durch Fortlassen des (Querbalkens des 
„H“ die drei Senkrechten des Monogramms 
drei starke Hochachsen bilden. Zwei rechts 
und links neben dem Monogramm stehende, 
sich emporreckende Figuren, die eine nackt, 
die andere blau gekleidet, verstärken noch 
die senkrechte Tendenz. Zwischenräume sind 
durch zwei Putten neben der Krone, Ranken 
mit Weintrauben und Fruchtbüschel ausge- 
füllt. Ausnahmsweise ist dies Schmuckstück 
mit ovalem Umriß komponiert. 


UF Bl. 18 und 19 befinden sich sechs 
Anhänger, die nach der Art des Aufbaus 


mit der besprochenen Gruppe zusammen- 
gehören. Aber, ebenso wie sie sich in der 
Malerei technisch von dem übrigen Inhalt 
des Bandes unterscheiden (vgl. oben S. 27), 
so nehmen sie auch als Schmuckentwürfe 
eine gesonderte Stellung ein. Ein gewisser 
„Schulzusammenhang“ ist vorhanden. Wie 
wir uns das Verhältnis zu denken haben, ist 
nicht mit Sicherheit zu sagen; vermutlich 
sind es Entwürfe eines Mitarbeiters des Mores. 

Das Unterscheidende im Stil ist die Or- 
namentik der Grundplatte, die hier ganz in 
ein feines Geranke von stilisierten Blättern, 
Kelchen und Blüten aufgelöst, ferner die Ein- 
fügung von Schnecken und Schmetterlingen, 
die Aufhebung des Tektonischen in dem Ge- 
rüst der Tafeldiamanten durch die Art, wie 
an dessen Umrisse sich Ornamente, Blätter, 
Früchtebüschel ansetzen, das Genrehafte in 
dem Figürlichen; kurzum, auf scheinbar 
gleicher Grundlage spricht sich hier ein ganz 
anderes Stilgefühl aus. Ich nenne kurz die 
Motive der einzelnen Stücke. 

Bl. 18, I. Anhänger mit Putto. In der 
Mitte ein Putto. Die Tafeldiamanten locker 
geordnet, nur oben und unten je zwei kleine 
Bogen aus aneinander gereihten Steinen. In 
den Ranken Schnecken und Schmetterlinge. 

Bl.18,2. Anhänger mit Vase. Über einer 
Basis aus Tafelsteinen in großen Kastenfassun- 
gen erheben sich zwei Obelisken und ein 
vasenähnlicher, von einem Stern gekrönter 
Aufbau; zu dessen Seiten Putten aus Blumen- 
kelchen hervorwachsend. Ein zweites kleines 
Schmuckstück unten angehängt: ein rot email- 
liertes Herz mit Tafelsteinumrandung. 

Bl. 18,3. Anhänger mit Monogramm Jesu. 
Dieses Monogramm Jesu aus Tafelsteinen 
gebildet ist in ein geflügeltes, von Tafelsteinen 
umrandetes Herz eingefügt. Rechts und links 
je ein kleiner Obelisk. Oben Krone, von 
Engeln getragen. 

Bl. 19, 1. Anhänger mit Wolf und Lamm. 
Ein Wolf mit einem Lamm auf dem Rücken, 


Taf-.27,1 


Tafı27,2 


Taf.28,1 u. 
Taf. 29,1 u. 
Taf. 26, 


vom 


sprengt über eine blaue, in der Art des Reichs- 
apfels von Tafelsteinbändern überfaßte Kugel. 
Betonte Querachse, von der zu beiden Seiten 
der Kugel nach oben und unten lanzenspitzen- 
förmige Steine ausgehen. 

Bl. 19,2. Anhänger mit Schlangenstab. 
Von zweiSchlangen umwundener Hochbalken, 
auf dessen Mitte eine Taube, auf dessen Spitze 
eine Krone; nach rechts und links Füllhörner 
mit Früchten, aus denen kleine Pyramiden 
hervorwachsen: dieses alles, mit Ausnahme 
der Früchte und der Köpfe der Tiere, aus 
Tafeldiamanten. Auf seitlich hervorwachsen- 
den schilfähnlichen Blättern Schnecken. 

Bl. 19, 3. Anhänger mit Sanduhr und 
Instrumenten. (Querbalken, darüber eineSand- 
uhr, ein Herz und zwei gekreuzte Blasinstru- 
mente. Oben Krone, rechts und links kleine 
Obelisken. Blasende Grotesken. 


IE Bemühungen des Künstlers um die 

Vereinigung von geflügeltem Herz, Sand- 
uhr, Bogen und Pfeil zu einem geschlossenen 
Motiv — Bemühungen, die, wie ich oben zu 
zeigen versuchte, vermutlich auf die Herzogin 
Christine zu Schleswig- Holstein zurück- 
gehen, haben zu einer weiteren Gruppe 
von Schmuckstücken geführt: Bl. 30, I und 
Bl.33, 2, Anhänger mit dem Monogramm der 
Herzogin Christine. — Bl.30, 3 und Bl. 33, 3, 
Anhänger mit dem Monogramm Jesu. Bl. 
31,2 und Bl. 39, 3, Anhänger mit dem Mono- 
gramm des Gustav Adolf. Bei allen bildet die 
Mitte ein rot emailliertes oderaus roten Steinen 
gebildetes Herz, in das ein Monogramm in 
Tafeldiamanten eingefügt ist. Die Flügel bilden, 
etwas sich vom Herzen loslösend, starkwir- 
kende seitliche Abschlüsse. Der in diesen 
Flügeln liegende Schwung wird nach unten hin 
fortgesetzt durch den Bogen, aus dessen Mitte, 
als unterer Abschluß, die breite Pfeilspitze her- 
vorwächst. Den oberen Abschluß bildet eine 
von Engeln flankierte Krone; zwischen dieser 
und dem Herzen ist als Vermittlungsglied zu- 


41 


meist die Sanduhr, einmal ein Wappenhelm 
eingeschaltet. Eine wesentliche Verschieden- 
heitin der Anordnung liegt eigentlich nur darin, 
daß bei den Anhängern Bl. 31, 2, Bl. 33, 3 und 
Bl. 39, 3 die Krone stärker an das Mittelmotiv 
herangedrängt ist und ein oberer, spitz zulau- 
fender Abschluß dann durch Aufhängung des 
Schmuckstücks an zwei Kettchen gewonnen ist. 
In dem Raume zwischen diesen beiden Kett- 
chen hockt ein pfeilhaltender Putto, der die 
Sehne des Bogens mit seiner Linken strafft: 
so das Bogenmotiv deutlicher zum Ausdruck 
zu bringen, ist wohl Zweck dieser Art der 
Anordnung gewesen. Weitere Abweichungen 
sind in der Verwendung von geschlossenen 
Reihen von Tafeldiamanten vorhanden, die 
auch bei dieser Gruppe wie bei der vorher- 
gehend besprochenen dem Schmuckstück die 
Haltung geben. Bei den einen Anhängern sind 
außer den Buchstaben auch die Kontur des 
Herzens, sämtliche Federn der Flügel und der 
Bogen so hervorgehoben, während bei den 
andern nur bestimmte Punkte durch mehr ver- 
streute Steine betont sind und man sich im 
übrigen auf Emaillierung beschränkt hat. Der 
Umriß ist eine übereckgestellte Raute. 

Der Anhänger mit Sanduhr, geflügeltem 
Herz, Bogen und Pfeil auf Bl. 22, 2, dem als 
Motiv ausschließlich die Vereinigung dieser 
Embleme dient, ist insofern abweichend ge- 
staltet von den eben beschriebenen, als bei 
ihm Bogen und Pfeil das Beherrschende sind, 
während das geflügelte Herz die Mitte des An- 
hängers als oberer Abschluß des Pfeils ein- 
nimmt. Über dem Herzen dann Sanduhr und 
Krone. Zwei Schlangen und Palmen dienen 
zur weiteren Grundfüllung. Abweichend von 
allen übrigen Anhängern sind bei diesem Klein- 
od an Stelle der Hängeperlen übereckgestellte 
Tafeldiamanten getreten. 

Hervorzuheben ist noch das Motiv der 
greifenden Hand, das nur bei dieser Gruppe 
von Anhängern vorkommt. Eine Hand in der 
Mitte des Bogens soll ja nur das Motiv stärker 


Taf. 30, 1 


Taf. 30, 2 


Taf. 34, 1 


42 


betonen. Aber dann sind Hände auch bei jenen 
an Kettchen aufgehängten Stücken als Verbin- 
dungsglieder dieser Kettchen mit den obersten 
Federn der Flügel verwandt. Eine nicht sehr 
glückliche Lösung! Bei den Anhängern mit 
„G. A.“ werden die Buchstaben von Händen 
gehalten, so daß sich hier das Motiv fünfmal 
wiederholt. 


M Anschluß an den letztbeschriebenen 

möchte ich den Anhänger auf Bl.23, 2, er- 
wähnen, der aus ganz einfachen Motiven gebil- 
det ist. Zwei gleiche Rosetten aus Tafelsteinen 
übereinander, als oberer Abschluß eine Krone, 
als unterer ein dreieckiger Stein. Ohrförmige 
Bogen aus Tafeldiamanten bilden die seitlichen 
Begrenzungen, leichtgebogene Reihen dieser 
Steine schieben sich in die Zwischenräume. 
Die Rollwerkmotive der vorwiegend rot email- 
lierten Grundplatte sind hier trotz vegetabi- 
lischer Einmischung noch deutlicher erhalten 
als sonst meistens. — Eine Vergleichung dieses 
Anhängers mit dem Bl. 22, 3, zeigt bei ihm ein 
verwandtes Motiv — man glaubt zuerst auch 
hier Bogen und Pfeil erkennen zu können —, 
nur rein ornamental aufgelöst. 


El einer weiteren Gruppe von Schmuck- 

stücken ist die Gestalt dem Ordenskleinod 
genähert. Bei manchen möchte ich annehmen, 
daß sie einem verwandten Zwecke zu dienen 
bestimmt waren. Im Stil gehören diese An- 
hänger mit den beiden vorhergehend be- 
sprochenen Gruppen zusammen: auch hier 
wird das Gerüst des Schmuckstücks aus eng- 
geschlossenen Tafeldiamanten gebildet. 

Zunächst gehören hierher zwei Anhänger, 
die das Motiv der über oder hinter einem Rund 
gekreuzten Schwerter geben, jenes Motiv, von 
dem ich bereits oben, bei der Beschreibung der 
Schauenburger Umlege, gesprochen habe. 

Bl. 30, 2. Der Umriß des Runds, die an 
dasselbe angereihten Zacken und die vor dem 
Rund gekreuzten Schwerter sind aus Tafel- 


diamanten gebildet. Als oberer Abschluß eine 
von Putten gehaltene Krone, als unterer eine 
steigende Figur aus Tafeldiamanten, an die sich 
nach rechts und links in weibliche Grotesken 
auslaufende geschwungene Ornamente an- 
schließen. Das Rund ist hier wie auch bei der 
Schauenburger Umlege und bei dem nächsten 
Stücke mit kleinen grün emaillierten Orna- 
menten ähnlich den „Blättern“ einer Krone 
umgeben. 

Bl.27, 2. Mehr noch als der vorhergehende 
Anhänger, bei dem infolge des Reichtums der 
Gliederung und der ornamentalen Einzelheiten 
das eigentliche Motiv etwas zurücktritt, wirkt 
dieses Kleinod wie ein Ordensemblem. Ein 
großer Tafeldiamant in reichverzierter Kasten- 
fassung, von einem Kreis von Tafeldiamanten 
eingeschlossen und von jenem grünen Blätter- 
kranz umgeben: das ist der eigentliche Körper 
des Schmuckstückes, zu dem dann noch oben 
eine Krone, seitwärts die Griffe und Spitzen 
der hinter dem Kreuz gedachten Schwerter, als 
unterer Abschluß ein einfaches Ornament hin- 
zutritt. Drei große Hängeperlen wirken bei 
diesem kleinen Schmuckstück etwas zu lastend. 

Dieser Gruppe zuzurechnen sind die 
Wappenkleinode Bl. 27, 1, Bl. 36, 2, Bl. 35, 2, 
Bl. 36, 1. 

Bl. 27, 1. Anhänger mit dem Wappen von 
Ostfriesland, eines der schönsten Schmuck- 
stücke des Mores. Die Art, wie die Flügel des 
Jungfrauenadlers, zum größten Teil aus Tafel- 
diamanten gebildet, als seitliche Abschlüsse 
das Stück beherrschen, erinnert an die oben 
besprochenen Anhänger für die Herzogin 
Christine, in deren Auftrage ja auch vermut- 
lich dieses Schmuckstück entstanden ist. Der 
Körper des Adlers ist in schwarzer Emaille 
dargestellt, von dem sich das Weiß des Jung- 
frauenantlitzes und das Gold von deren Haar 
wirkungsvoll abhebt. Auf der Brust des Adlers 
eine kleine Rosette aus Steinen, eine größere, 
ähnliche Rosette als unterer Abschluß des An- 
hängers, über der sich dann wie ein Gestell 


Taf. 31, 2 


Taf. 31, 3 


Tafz232,71 


Taf. 32, 2 


Taf. 33, 1 
Taf. 33, 2 
Taf. 31, 1 


für das Ganze ein ankerähnliches Ornament 
aufbaut; als oberer Abschluß eine Krone. Die 
vier zu dem Wappen gehörenden Sterne — 
weiß emailliert um einen Tafelstein herum — 
sind geschickt eingefügt. Sechseckiger Umriß, 

Bl. 36, 2. Anhänger mit dem Schauen- 
burger Nesselblatt. Das Heraldische ist bei 
diesem Stücke noch stark dem dekorativen 
Eindruck des Anhängers untergeordnet und 
nur durch Vergleich mit der später zu be- 
sprechendenDarstellung desdanebenstehenden 
ganzen Schauenburger Wappens — Bl. 36, I 

wird es klar, daß es sich um die Wieder- 
gabe des Nesselblattes handelt. In der Mitte 
um einen großen Stein herum ein Kreis aus 
Tafeldiamanten, an den sich dann, ebenfalls 
durch Tafeldiamanten dargestellt, die neun 
Zacken des Nesselblattes — die drei oberen 
dem Wappen entsprechend kleiner gebildet 
als die seitlichen und die drei nach den 
rechten und linken Ecken und nach unten hin 
hervorragenden Nägel anschließen. Oben Ab- 
schluß durch eine Krone. Die Zwischenräume 
sind durch s- oder ohrförmig gekrümmte 
Ornamente ausgefüllt, die hier ihren Rollwerk- 
charakter noch verhältnismäßig gut bewahrt 
haben. Drei große Hängeperlen. 

Bl. 35, 2. Anhänger mit dem Nesselblatt. 
Dieses, ebenfalls aus Tafeldiamanten in ähn- 
licher Form wie bei dem vorhergehenden 
Anhänger gebildet, ist hier angebracht auf einer 
von Tafeldiamanten umrandeten herzförmigen 
Platte, die auf rotem Grunde mit Ornamenten 
aus geraden und ohrförmig gekrümmten Linien 
verziert ist. Oben Krone. Die senkrechte und 
wagerechteMittelachse unddiebeidenDiagonal- 
achsen sind durch Ornamente, die sich an den 
Herzrand anschließen, betont, so daßß das Ganze 
den Umriß einer übereckgestellten Raute er- 
hält. Eine große Hängeperle. 


Bl. 36,1. Anhänger mit dem Schauen- 
burger Wappen. Bl. 35,1. Anhänger mit 
Reiter. — Bl.26, 1. Anhänger mit kämpfendem 


Reiter. Diese drei Stücke haben das Gemein- 


43 


same, daß die Darstellung in ein von Tafel- 
diamanten umrandetes bekröntes Oval ein- 
geordnet ist, ferner daß dann durch sich an 
den Rand anschließende Ornamente in der 
Weise, wie es bei dem vorhergehenden Stücke 
beschrieben ist, das ganze Schmuckstück den 
Umriß einer übereckgestellten Raute erhalten 
hat. Bei Bl. 36, 1 istaufeiner farbig emaillierten, 
mit Linienornamenten aus Bogen und Geraden 
entsprechend denen bei BI. 35, 2 verzierten 
Platte das ganze Schauenburger Wappen dar- 
gestellt: die Sterne des ersten und vierten Fel- 
des, der Querbalken des zweiten und dritten 
Feldes und das Nesselblatt des Herzfeldes sind 
aus Tafelsteinen gebildet. — Bei Bl. 35,1 er- 
blicken wir innerhalb des Ovals einen nach 
links sprengenden Ritter in blauer Rüstung, 
auf weißem Pferde, das Schwert geschultert 
haltend, in der Rechten den sternförmigen 
Schild tragend, den wir oben (vgl. S. 8) auf 
den Schauenburgischen Besitz Sternberg be- 
zogen haben. — Bei Bl. 26, 1 ist ein nach rechts 
sprengender Reiter dargestellt, das Schwert 
schwingend gegen einen zu Boden gesunkenen, 
unter dem Pferde liegenden Krieger in antiker 
Tracht. Bei beiden Anhängern ist die figür- 
liche Darstellung in farbig emailliertem Relief 
gegeben, mit Betonung charakteristischer 
Stellen, z. B. Rüstung des einen Kriegers, 
Sternschild desanderen, durch Tafeldiamanten; 
sie ist in den ovalen Rahmen ohne Hinter- 
grund eingefügt. 


IN in vieler Hinsicht vereinzeltes Stück in 

dem Werke des Jakob Mores ist Bl. 17, I, 
Anhänger mit dem Monogramm A.C. Dieses 
für Anna Catharina von Dänemark um 1597 
entstandene Schmuckstück möge hier zum 
Schluß besprochen werden. Das Monogramm 
aus A.C., aus Tafeldiamanten gebildet, be- 
herrscht die Darstellung. Durch die Bekrönung, 
durch zwei einfache Rosetten links und rechts 
von dem Monogramm, durch ein dreieckiges, 
aus sieben dreieckigen Tafelsteinen geschickt 


6° 


Taf. 34, 2 


44 


zusammengesetztes Ornament als unteren Ab- 
schluß hat das Schmuckstück den Umriß einer 
übereckgestellten Raute erhalten. Eine einheit- 
liche Ornamentik aus Blättern, ähnlich denen 
des Lorbeers und der Palme, fülltdie Zwischen- 
räume. Die Form ist klar, geschmackvoll, 
kräftig und doch anmutig; die Farbenstimmung 
beruht nur auf wenigen Tönen: dem schwärz- 
lichen Glanz der Diamanten, dem matten 


Schimmer der drei Hängeperlen, dem Gold 
der Fassung, dem Grün der Blätter und ganz 
wenig Rot in zwei Blüten. Der Anhänger 
erreicht eine in der Schmuckkunst seltene 
künstlerische Höhe, die die farblose Abbil- 
dung nur unvollkommen wiedergeben kann. 
Alles ist auf das feinste gegen einander abge- 
wogen und jede Einzelheitdem Gesamteindruck 
untergeordnet. 


vO0998900290EH0CCHHHEEHHEEEHHVFECHHHEHCHHHHHHHOHEHHHOEOHOHHOHOHOOOOHOOHHOOOOHHOOHHOHEEHOOEHHECEHHPHHHHHHHH00E 


45 


SIEBENTER ABSCHNITT: JAKOB MORES ALS SCHMUCK- 


KÜNSTLER 


N dem vorhergehenden Abschnitt hat meiner 

katalogartigen Schilderung des Inhalts des 
Bandes der Gesamteindruck der einzelnen 
Stücke zugrunde gelegen. Es mußte wohl 
in der Weise vorgegangen werden, aber dieses 
Erfassen der einzelnen Teile, besser gesagt der 
einzelnen Schichten des Schmuckstücks als ein 
einheitliches Ganzes, diese zusammenfassende 
Schilderung entspricht, ganz logisch die Auf- 
gabe erfaßt, nicht dem Wesen der meisten für 
die Charakteristik des Mores in Betracht 
kommenden Kleinodien. Eine auflösende, der 
Entstehung nachgehende,nichteinezusammen- 
fassende Darstellung wäre das Erfordernis, 
wollten wir jedes einzelne der Werke in 
seiner verwickelten Eigenart erfassen, bei 
jedem der Kunst des Meisters gerecht werden, 
praktisch genommen natürlich eine Unmög- 
lichkeit. 

Zum Verständnis des Gesagten und als 
Ergänzung der Beschreibungen möge eine 
Darlegung der durch die technische Entstehung 
der Schmuckstücke, zum Beispiel der An- 
hänger, bedingten grundsätzlichen Verschie- 
denheit der Ornamentik bei ein und dem- 
selben Stücke dienen. 

Zuerst stellte der Künstler die Grundplatte 
her, deren Umriß und Durchbrechung für das 
Weitere maßgebend war. Dann wurde aufdieser 
ornamentalen Grundplatte derhinzukommende 
plastische Schmuck, seien es figürliche Motive, 
seien es Ornamente, die sich vom Grunde 
körperlich erheben sollten, angebracht. Und 
zum Schluß traten als oberste Schicht, zumeist 
in gestielten Fassungen, die Steine hinzu. 
Gemeinsame Eigenart der Schmuckkünstler 
dieser Zeit ist, daß die Steine nach selb- 
ständigen ornamentalen Gesichtspunkten auf 
der Fläche verteilt werden, daß} bei ihrer An- 
bringung also oft die Rücksicht auf den figür- 
lichen oder sonstigen Schmuck hintenan ge- 


setzt wird. Aufeine gewisse Entfernung waren 
ja die Steine das allein Wirksame, und das 
zwischen ihnen Befindliche kam nur als mit- 
blinkende Farbe zur Geltung. So kann es 
wohl vorkommen, daß auf dem Körper irgend- 
einer Figur, durch die Darstellung selbst nicht 
berechtigt, ein Tafelstein sich befindet. — 
Aber trotzdem, wie wir im vorigen Abschnitt 
gesehen haben, gibt das Steingerippe dem 
Figürlichen und Ornamentalen festen Halt. 
So mußten bei der Anordnung der Steine ge- 
schickt zwei Aufgaben gelöst werden, sollte 
eine in sich geschlossene Arbeit, berechnet 
für die Betrachtung in der Nähe und aus der 
Ferne, entstehen. 
DaßvonderunterstenSchichtdesKleinodes, 
der Grundplatte, nur ein Rest sichtbar bleibt, 
ist selbstverständlich, und die Kunst war eben, 
die Grundplatte, wohl berechnet, so zu kom- 
ponieren, daß dieOrnamente, die dieZwischen- 
räume der Darstellung ausfüllen und ihre Kon- 
turen umspielen, den Eindruck eines selbstän- 
digen Lebens erwecken, nicht nur den, der 
sichtbare Rest eines größeren Entwurfes zu 
sein, wie es in der Tat ja der Fall ist. Aber 
dieser Entwurf als Ganzes bleibt dennoch für 
das Auge bestehen: denn die Künstler dieser 
Zeit behandelten die Rückseite der Schmuck- 
stücke,beidenendie glatten Flächen der Grund- 
platten durch die Hinzutat farbiger Emaille zu 
den Ornamenten belebt wurden, mit derselben 
Sorgsamkeit wie die Vorderseite. Leider hat 


Jakob Mores von keinem seiner Schmuck- 


stücke die Rückseite wiedergegeben, wie es 
z. B. bei den bekannten, von Hefner-Alteneck 
veröffentlichten Schmuckmalereien des Hans 
Mielich zum Teil der Fall ist. Bei manchen 
der Schmuckstücke des Mores können wir uns 
jedoch mit einiger Aufmerksamkeit die Form 
der Grundplatte im Geiste herstellen. Wir 
können da die Beobachtung machen, daß, je 


46 


mehr von der Grundplatte sichtbar ist, desto 
stärker diese den Rollwerkcharakter behalten 
hat. Der Vorgang, den wir hier im einzelnen 
bei Jakob Mores feststellen können, dürfte 
für die Entwicklung des Ornaments in der 
Schmuckkunst von Bedeutung sein: Für die 
Loslösung einzelner Elemente des Rollwerkes 
zu einem selbständigen Leben und ihre Weiter- 
bildung und Umgestaltung zu pflanzlichen 
Ornamenten ist vermutlich jenes Verschwinden 
der Grundplatte unter den darüberliegenden 
Teilen des Schmuckstückes bis auf geringe 
Reste von Einfluß gewesen. 

Die mit der Gestaltung der Grundplatte 
zusammenhängende ornamentale Kunst des 
Mores fügt zu dem hinreichend bekannten 
Charakter der Ornamentik des ausgehenden 
16. Jahrhunderts nichts von selbständiger Be- 
deutung hinzu. Die Beschreibung des letzten 
Abschnittes zeigt, wie das s- oder ohrförmig 
gekrümmte ÖOrnament bald mit, bald ohne 
einen Ansatz in der Mitte, der an das Mittel- 
stück eines Amazonenschildes erinnert, die 
Grundform ist. Die Außenseite der Krümmung 
ist oft eingekerbt oder von Punkten bekleidet. 
Die Endungen der Krümmungen sind oft rund 
geballt. Kleine Ansätze an die Krümmungen 
leiten über zur Blattform, dann wachsen wohl 
die Krümmungen direkt aus Kelchen hervor 
oder sind durch Kelche hindurchgesteckt. So 
sind zahlreiche Zwischenstufen vorhanden bis 
zu einer vollkommen pflanzlichen Ornamentik 
mit akanthusähnlichen Blättern, mit Kelchen 
und Blüten in der bekannten phantastischen 
Stilisierung dieser Zeit. Dazu treten Motive 
der Grotesken - Örnamentik, wie Greifen- 
köpfe, geflügelte Frauenköpfe, Halbfiguren, die 
aus Ranken hervorwachsen, ferner hängende 
Tücher, zumeist unten gelappt, und endlich als 
naturalistisches Element Büschel vonFrüchten. 
Die Ornamentik des zuletzt besprochenen An- 
hängers für die Königin Anna Catharina mit 
seinen verhältnismäßig naturalistischenBlättern 
und die eines kleinen Anhängers mit dem Jesus- 


zeichen zwischennaturalistischenWeintrauben- 
ranken stehen vereinzelt da. 

Im Gegensatz zu dieser spielenden Zier- 
kunst als Füllung steht die der oberen aus 
Steinen gebildeten Schicht des Schmuck- 
stückes, die, wie schon mehrfach erwähnt, zu 
der Zeit, wo Jakob Mores seinen Stil für diesen 
Teil seiner Kunst gefunden hat, die eigentliche 
Struktur dem Werke gab, mochten sich diese 
aneinander gereihten Tafelsteine nur darauf be- 
schränken, die Hauptlinien des Umrisses oder 
des Motives zu betonen, mochten sie direkt 
zu der Aufbauung eines architektonischen Ge- 
rüstes benutzt sein. Reine Bauformen kamen 
da vor, wie wir sahen, der Obelisk und der 
Pilaster, bekrönt wohl von einer Perle oder 
einem dreieckigen oderübereckgestelltenStein. 
Hier und da sind sie auf Kugelfüße gestellt 
oder auf einen kleinen Unterbau, unter dem 
dann wieder zur Aufhebung des Lastenden 
eine Perle oder ein dreieckiger Stein ange- 
bracht ist; diese einzelnen Teilesind unter sich 
meistens durch scharfeingezogene Zwischen- 
glieder verbunden. Auf einem der Anhänger, 
dem mit dem Amor Triumphator, sahen wir 
so eine vollkommene Architektur entstehen. 
Wohl kommt sonst noch auf Schmuckstücken 
der Zeit die Zusammenfügung der Tafelsteine 
in dieser rustikaähnlichen Art vor, wie uns 
Ornamentstiche lehren, und wohl kann für den 
Ursprung der architektonischen Formen bei 
Jakob Mores aus der niederländischen Bau- 
kunst der Zeit kein Zweifel sein, und seine 
obenerwähnten nahen Beziehungen zu einem 
derausschlaggebenden MännerdieserRichtung, 
Hans Vredeman de Vries, sind da von Wichtig- 
keit: aber die Konsequenz in der Art der An- 
wendung der Tafeldiamanten scheint doch, 
soweit wir bis jetzt sehen können, Eigentum 
des Mores zu sein. 

Um diese Art des Mores, die Schmuck- 
stücke aufzubauen, recht zu verstehen, müssen 
wir die Größe derselben in Betracht ziehen, 
die ohne Zweifel durch den Zeitgeschmack, 


durch die Auftraggeber bestimmt war. Ebenso 
wie bei seinen Berliner Zeichnungen ist Mores 
auch offenbar in unserem Kleinodienbuch so 
verfahren, daß er alle Gegenstände in der 
Größe wiedergibt, in der sie bereits ausgeführt 
waren oder auszuführen gedacht waren. Die 
durchschnittliche Höhe der Anhänger ist ohne 
den oberen Ring und ohne die anhängende 
Perle 10 bis 11 cm, sie steigt aber dann auch 
noch bis auf 13 cm bei dem Amor Triumpha- 
tor, 14 cm bei dem großen Anhänger mit G. A. 
und sogar bis auf 16 cm bei dem Anhänger 
der Schauenburger Umlege. Das sind un- 
geheure Maße für ein derartiges Schmuck- 
stück, und nur dank der Kunst des Mores 
wirken sie trotz dieser Maße nicht schwer- 
fällig. 

Zu der Struktur kam dann die Farbe. In 
seinen reifesten Werken hat Mores ja die An- 
wendung farbiger Steine fast ganz vermieden. 
Sie begegnet uns da eigentlich nur für den roten 
Grund des Herzens bei dem Gustav-Adolf- 
Anhänger. Die Tafeldiamanten, wie es scheint, 
meistens auf schwärzlichem Grund, sogenann- 
tem Moorgrund, angebracht, bestimmen um 
so mehr den Eindruck, als sie in der obersten 
Fläche liegen und ihnen gegenüber die durch 
Emaillierung hervorgerufene Farbigkeit des 
Grundes und des plastischen Schmuckes schon 
rein körperlich in den Hintergrund tritt. Es 
ist das bei den ausgeführten Schmuckstücken 
natürlich noch viel mehr zum Ausdruck ge- 
kommen als bei ihrer Wiedergabe in dem 
Hamburger Bande, trotz der zumeist trefflichen 
malerischen Arbeit; so z. B. dürfte bei dem 
vielleicht etwas bunt wirkenden Gustav-Adolf- 
Anhänger das blaue, hinter dem Herzen auf- 
gehängte Tuch, das durch seinen scharfen 
Kontrast mit dem Rot der Steine den bunten 
Eindruck hervorruft, in Wirklichkeit stark 
zurückgetreten sein. Bei einigen Stücken ist 
die diskrete Farbenhaltung bis aufs äußerste 
gesteigert, so z. B. bei dem Anhänger mit dem 
Wappen der Grafen von Ostfriesland und 


47 


vor allem, wie bereits erwähnt, bei dem An- 
hänger für Anna Catharina. — 


INES, glaube ich, haben die Darlegungen 

vor Augen geführt: Der begabte, phan- 
tasiereiche Künstler, der es versteht, ver- 
wandte Motive doch wieder in einer neuen 
überraschenden Form zu bringen, in dessen 
Werk wir ein halbes Hundert verwandter An- 
hänger, ohne durch Eintönigkeit ermüdet zu 
werden, betrachten können — dieser wirkliche 
Künster ist anderseits ein sehr verständiger, 
kühl abwägender Mann; die Intelligenz, mit 
der Umriß und Achsen, Aufbau der Haupt- 
formen, Einfügung des Motivs, Hinzutat der 
spielenden Zierformen in ihrer Zusammen- 
wirkung berechnet werden, würde sogar er- 
nüchternd wirken - läge nicht in der starken 
künstlerischen Begabung das Gegengewicht. 

Das Bild, das wir so von Jakob Mores ge- 
winnen, stimmt wohl mit dem überein, was 
wir sonst von diesem echten Niedersachsen 
wissen®!. Ein klug berechnender Kopf, der bei 
aller Künstlerschaftnichtden Boden desLebens 
unter den Füßen verlor, und ein ebenso guter 
Kaufmann wie Künstler war... Doch damit 
gehe ich schon hinaus über das Ziel dieser 
Arbeit. Mir kam es hier nur darauf an, einen 
kleinen Teil der Kunst des Mores zu charak- 
terisieren. Eine Reihe von Arbeiten aus den 
90er Jahren, d.h. des etwa 50 jährigen Künstlers, 
in denen er nach kurzem Tasten — wie wir 
es bei der Beschreibung der Kronen und 
auch bei den Anhängern auf S. 37 festgestellt 
haben — bald seinen eigenen Stil gefunden hat, 
sind der Gegenstand dieser Untersuchung. Ein 
Mann, dessen Name selbst vor zwei Menschen- 
altern so sehr in Vergessenheit geraten war, 
daß das Hamburgische Künstler-Lexikon von 
1854 ihn nicht erwähnt, ist dann allmählich, 
Schritt für Schrittin unser historisches Bewußt- 
sein zurückgekehrt. Und heute erkennen wir, 
daß dieser vergessene Künstler aufseinem Ge- 
biet ein Führender war; daß seine Beziehungen 


48 


über die Grenzen seiner Heimat weit hinaus 
reichten. Einen wichtigen Beitrag liefert so 
die Tätigkeit des Jakob Mores zu der noch 
nichterforschten,geschweige denn dargestellten 
Geschichte der künstlerischen Kultur Nieder- 


sachsens in der Zeit des ausgehenden 16. Jahr- 
hunderts und des Verhältnisses Hamburgs zu 
dieser Kultur. Ich habe mich hier begnügt, 
dem kommenden Geschichtsschreiber einen 
Baustein zu liefern. 


VO HPFEEHFFFFC6OPFYFOYFFEHHPHFEOFEOEOOEEEEFEOEHFOEHOHEEOEEPEHEHEHEEEEEHEEHSFHHE YVES 


ANMERKUNGEN 


49 


IE zahlreichen in den nachfolgenden Anmerkungen 
mit dem Zusatz „Biernatzki“ bezeichneten Nach- 


richten verdanke ich der von Herrn Pastor Johannes Biernatzki zusammengebrachten Samm- 
lung urkundlicher Nachrichten zur Geschichte der Kunst und des Kunstgewerbes zu Hamburg. 
Diese Sammlungwird im Museum für Kunstund Gewerbeaufbewahrtundinihren abgeschlossenen 
Teilen zugänglich gehalten. Die Anlage der Sammlung war möglich durch das Entgegenkommen 
der Verwaltung des Hamburger Staatsarchivs, dem auch an dieser Stelle Dank ausgesprochen sei. 


1. (S.1.) Vgl. Beilage 1. 


2. (S.2.) Nyrop, Meddelelser om Dansk Guld- 
smedekunst, Kopenhagen 1885. S. 35. — Tidsskrift for 
Kunstindustri. Bd. VI, Kopenhagen 1890, S. 7 mit Abb. 
(vgl. auch Bd. V, 1889, S. 17, 18.) — Katalog der „Saer- 
Udstilling paa Riddersalen“ im Schloß Rosenborg, 1915, 
Nr. 82 mit Abbildung am Kopf. — Ich bin Herrn Jorgen 
Olrik in Kopenhagen für Auskunft zu Dank verpflichtet. 


3. (S. 2.) Ich habe im Text die allgemein übliche Be- 
zeichnung von „Hauskrone“ im Gegensatz zur „Kaiser- 
krone“ beibehalten, möchte aber bemerken, daß, soweit 
mein Wissen reicht, wir noch wenig unterrichtet sind, 
welche Bewandtnis es mit dieser „Hauskrone“ mit ge- 
spaltener bischofsmützenähnlicher Kappe hat. Auf 
Siegeln KarlsIV. (1347— 1378) erscheint dieser mit einer 
Laubkrone, die mit einem hohen von links nach rechts 
laufenden Bügelundmiteiner kleinen dreieckigen Kappe, 
ähnlich den älteren Bischofsmützen, ausgestattet ist. 
(Posse, Siegel der Deutschen Kaiser Bd. II, 1910, Taf. 3 
Nr. 4 und6, Taf. 5 Nr. I und 2.) — Sigismund (1410— 1437) 
erscheint mit einer bügellosen Laubkrone mitgespaltener 
Kappe; der Spalt läuft von vorn nach hinten (ebenda 
Taf. 18, Nr. 5). — Bei Friedrich III. (1440— 1493) erblicken 
wir dann Siegel mit der endgültigen Form dieser Krone: 
Laubkrone, gespaltene Kappe, bei der der Spalt von 
vorn nach hinten läuft und zwischen diesem Spalt hin 
sich ein Bügel erstreckt (vgl. ebenda Taf. 27 Nr. I, 
vielleicht auch Taf. 25 Nr. 1). — Auch sonst fehlt es 
nicht an Beispielen, daß am Ende des 15. Jahrhunderts 
die neue Vorstellung von der Form der Kaiserkrone 
sich weiter verbreitet hatte; vgl. die beiden Beispiele 
in dem „Heraldischen Handbuch“ von F. Warnecke 
(1880) auf Taf. 21, die dem Grabmal Friedrichs Ill. im 
St. Stephansdome zu Wien und dem Wappenbuche 
Conr. von Grünenbergs vom Jahre 1483 entnommen 
sind. — Nunmehr häufen sich für das 16. Jahrhundert 
die Beispiele auf den Kaisersiegeln. Vgl. für Maxi- 
milian l.: Posse, Bd. Ill, Taf. 6 Nr. 4,5,6; für Karl V.: 
ebenda Taf. 16 Nr. 3,7, Taf. 18 Nr. 2,4, Taf. 19 Nr. |, 
2,3; für Ferdinand I.: ebenda Taf. 22 Nr. 4, Taf. 23 
Nr..1—7, Taf. 24 Nr. 1, 2,9, Taf. 27 Nr: 1, 2,. Taf. 28 
Nr. 1, 2,3; für Maximilian Il.: ebenda Taf. 30 Nr. 1, 2, 


Taf. 31, Nr. 1-6, Taf. 32 Nr. 1—4, 8, 10, Taf. 33 
Nr.3—6, 8; endlich für Rudolf II.: ebenda Taf.36, Taf. 37, 
Taf. 38 Nr. 1,2, 7,9, 10, Taf. 39, Taf. 40. — Vgl. auch 
den Textband bei Posse (Bd. V, 1913) S. 156 Anm. 3, der 
allerdings nicht weiterführt. 


4. (S.2.) Ich habe das Beispiel in dem Büchlein 
des Virgil Solis gewählt, man könnte aber für die Vor- 
stellung von der Vereinigung beider Kronen noch auf 
ein anderes hinweisen. Auf Kaisersiegeln begegnet 
uns seit Karl V. das Kaiserwappen oft so, daß über 
dem Haupt des Doppeladlers die Kaiserkrone mit ge- 
spaltener Kappe schwebt, um seinen Hals aber eine 
Laubkrone gelegt ist. So auch in des Jost Amman’s 
Wappen- & Stammbuch, Frankfurt a. M., 1589, Bl. Bl, 
Rücks. — Statt der einfachen offenen Laubkrone er- 
scheint dann auch mitunter die Königskrone, d. h. die 
Laubkrone mit Bügeln am Halse der Adler auf den 
Siegeln: Posse, Kaisersiegel, Bd. III, Taf. 36 Nr.3 und 
Taf. 38 Nr. 3 für Rudolf Il. 


5. (S.2.) Wir haben uns wohl vorzustellen, daß die 
Kronenform erst graphisch — aus uns unbekannten Ge- 
danken, vielleicht sogar aus Mißverständnissen heraus 

Schritt für Schritt entstanden ist, wie es die in 
Anm. 3 angegebenen Beispiele widerspiegeln, und daß 
dann der kunst- und prunkliebende Rudolf Il. die neue 
Kronenform in die Wirklichkeit übertrug. — Was nundie 
Krone Rudolfs Il. inder WienerSchatzkammer betrifft, so 
wissen wir vorläufig weiter nichts über ihre Entstehung, 
als was uns die im Text erwähnte Inschrift an der Krone 
selbst erzählt. Die Urheberschaft David Altenstetters 
ist durchaus noch fragwürdig und nicht als Tatsache zu 
behandeln, wie es z.B. Behncke in Lehnerts Geschichte 
des Kunstgewerbes, Bd. I, S. 606, tut. Die seit Leitners 
Werk über die Wiener Schatzkammer (1870) durch die 
Literatur laufende Angabe, Rudolf habe 700000 Rtlr. 
für die Krone bezahlt, ist, wie mir Herr Prof. Julius 
v.Schlosser mitteilt, lediglich die zum Teil mißverständ- 
liche Verwertung einer alten Schätzung, die zuerst in 
einem Inventar der Schatzkammer von 1677 auftaucht. 
Die Literatur über die Krone ist kaum nennenswert; 
vgl.Meyers Künstler-Lexikon, Bd. II (1878), S. 364, unter 
„Attemstett“, und danach Thieme-Becker, Künstler- 


7 


50 


Lexikon Bd. I (1907), S. 350, unter „Altenstetter“. — 
Philipp Hainhofer sandte Gipsabgüsse der vier Reliefs 
„von dess Kaysers newe Cron“ im Jahre 1610 an seinen 
Gönner, Herzog Philipp zu Stettin. Vgl.Quellenschriften 
für Kunstgesch., Neue Folge, Bd. VI(Wien 1894) S.77 u.80. 


6. (S. 3.) Chr. Lange, Samml. schleswig-holstein. 
Münzen und Medaillen, Berlin 1908, Bd. I, S.31 Nr. 30a 
u. Taf. 30. Auf der Gegenseite das Bild Christians IV. 


7. (S. 3). Mir sind zwei Exemplare dieses Bildnisses 
bekannt, das eine im Schloß zu Eutin, das andere im 
Schloß zu Schwerin, beide Male als Gegenstücke zu dem 
Bildnisse ihres Gatten, des Herzogs Adolf. Da ich nur 
Abbildungen kenne, erlaube ich mir kein Urteil über 
das Verhältnis der beiden Bilderpaare zu einander. Nur 
mit Rücksicht auf die bessere Vorlage gibt die Text- 
abbildung das Eutiner Exemplar wieder. 


8. (S. 4.) Der Stich rührt von Lucas Kilian, nach 
Sebastian Hepp her, unsere Abbildung ist nach einem 
Exemplar gemacht, das in das „Album academicum et 
apodemicum“ des Joachim Mores, des jüngsten Sohnes 
des Jakob: Mores, Bd. I, Bl. 51, eingeklebt ist (Stadt- 
bibliothek zu Lübeck). — Vgl. übrigens über diese Stiche 
Kilians den Brief Hainhofers an den Herzog zu Stettin 
vom 1. Aug. 1612, Quellenschr. für Kunstgesch., N. F., 
Bd.VI, S.237. — Die Herzogin scheint mit Vorliebe dieses 
Schmuckstück im Haar getragen zu haben — auch auf 
dem Ölbild von Anton Mozart, das die Übergabe des 
„Pommerschen Kunstschrank“ an den Herzog zum 
Gegenstand hat, sehen wir sie so dargestellt. Vgl. Lessing 
und Brüning, Der Pommersche Kunstschrank“, Berlin 
1905, Taf. 1. 


9. (S. 4.) Vgl. Lund, Danske Malede Portraeter, 
Bd.II(Rosenborg), Kopenhagen 1897,S.95 ff.,mit Tafel. — 
Beispiele für die im Text erwähnte Zahlenspielerei führt 
an B.Liisberg, Führer durch Rosenborg, Deutsche Aus- 
gabe von 1903, S. 29, bei dem Gebetbuche der Kirstine 
Munk. 


10. (S. 7.) Hermann Brenneck „Eine christliche 
Predigt gehalten bey dem .. Begräbniss.. weilandt.. 
Christina.. Gedruckt zu Hamburg durch Philip von 
Ohr .. 1605“. Blatt G. I, Rücks. Es scheint nur ein 
Exemplar dieser Predigt noch nachweisbar zu sein, in 
der Kgl. Bibliothek zu Berlin (SO 1250). 


11. (S. 8.) Chr. Lange, Samml. schleswig-holsteini- 
scher Münzen u.Medaillen, Bd. II, Berlin 1912, S. 82/83, 
Nr. 786—789 (Adolf Xl11), S. 93-95, Nr. 831—836 
(Ernst I11.). 


12. (S.8.) Siegel des Mittelalters aus den Archiven der 
Stadt Lübeck, Lübeck 1879, Siegel der Holstein-Schauen- 
burger Grafen, Tafel 9 und 10. 


13. (S. 9.) Es liegt nahe, an die Schwertbrüder, die 
Eroberer von Livland und Esthland, zu denken, als 
deren Abzeichen in einem großen Teil der Literatur 
fälschlicherweise zwei gekreuzte Schwerter angegeben 
werden; das Abzeichen des Ordens war ein Kreuz und 
ein Schwert. Über diesen Irrtum und seine Veranlassung 
spricht ausführlich Bunge, Der Orden der Schwert- 
brüder, Leipzig, 1875, S.97f. Aber es ist hervorzuheben, 
daß bereits in Johann Renners Livländischen Historien 
von 1582 der Irrtum vorkommt. Der Orden hatte sich 
bekanntlich bereits im 13. Jahrhundert mit dem Deut- 
schen Orden vereinigt, erreichte dann im 16. Jahrhundert 
wieder größere Selbständigkeit, löste sich 1561 aber, 
von den Russen besiegt, auf. In deutschen Büchern 
(z. B. in Brockhaus Konversations-Lexikon, XIV. Aufl., 
unter „Schwertorden“, ohne Quellenangabe) begegnet 
man der bestimmten Nachricht: „Schwertorden, das 
sog. Gelbe Band, schwed. Orden, von König Gustav I 
Vasa 1552 als Erneuerung der Schwertbrüder gestiftet, 
von König Friedrich I. von Schweden 1748 erneuert...“ 
Aus Schweden erhalte ich von kundiger Seite die Aus- 
kunft, daß eine Herleitung des schwedischen Schwert- 
ordens von den Schwertbrüdern falsch sei. Ein großer 
Teil des Landes der Schwertbrüder (Esthland) kam 1561 
an Schweden, das damals von Gustav Vasas Sohn 
Erich XIV. regiert wurde. 


14. (S.10.) Die 85 Zeichnungen tragen jetzt die 
Nummern 767 und 1422 bis 1505. — Ich möchte an 
dieser Stelle dem Direktor der Bibliothek des Kunst- 
gewerbemuseums zu Berlin, Herrn Geh. Regierungsrat 
Dr. P. Jessen, meinen Dank für die weitgehende Unter- 
stützung meiner Arbeit aussprechen. 


15. (S. 10.) „JACOP MORES F.7 ist die>Bezeich- 
nung. — Ich habe daher in dieser Arbeit ständig 
den Familiennamen des Goldschmieds „Mores“ ge- 
schrieben. Vgl. andere Schreibungen Anm. 17. 


16. (S. 10.) Bei seiner Aufnahme als Lehnmeister am 
6. Februar 1579 — vgl. Anm. 21 — wird er bezeichnet 
als Sohn „seligen Joachimi Mores dieser Stadt Burger“. 

1566 wird ein Joachim Timme als sein Bevoll- 
mächtigter genannt, er war also da schon mündig. 
(Hbg. Staatsarchiv, Nicolai Rentenbuch II, 314.) Seine 
Schwester Catharina wird in einer Eintragung 1566 als 
unverheiratet, in einer späteren desselben Jahres als 
verheiratet bezeichnet. (A. a. ©. und Erbebuch Catha- 
rinae 11,106.) Diese Angaben führen zu der Zeit zwischen 


1540 und 1550 für die Geburt der Kinder des Joachim 
Mores. (Mitteilungen des Herrn Dr. E. Goverts.) 


17. (S. 10.) Auf Grund unverbürgter Angabe in den 
sog. „Berenbergischen Genealogien“ im Hbg. Staats- 
archiv ist hier und da gedruckt, der Vater des Jakob 
Mores wäre aus Antwerpen eingewandert. Vgl.z.B. die 
Angaben von Dr. Sillem, Ztschrft. f. hamb. Gesch. 
Bd. VII, S.539. Es ist das Verdienst von Herrn Dr. Ernst 
Goverts, nachgewiesen zu haben, daß der berühmteste 
Goldschmied Hamburgs aus einer in mehreren Gene- 
rationen vor ihm in Hamburg nachweisbaren Familie 
stammt, die vermutlich von den linkselbischen Marschen 
nach Hamburg gekommen war. Ausdem umfangreichen 
Material, das mir Herr Dr. Goverts zur Verfügung ge- 
stellt hat, möchte ich hier einige für jene Feststellung 
wichtige Tatsachen in Regestenform wiedergeben. 
Die direkten Vorfahren des Jakob Mores sind durch 
den Druck hervorgehoben. 


1468 Ein Hans Moer wird in 


das Amt der Schneider auf- 


Koppmann, Käm- 
mereirechn. II. 358; 


genommen. vgl. auch III. 445. 

1469 Hans Moer erwirbt ein Hbg. Staatsarchiv, 
Grundstück in der Gar- Erbebuch Petri I, 
braderstraße. 120. 

1513 Dieser Hans Moer wird Hbg. Staatsarchiv, 
als verstorben bezeichnet. Rentenbuch Nicolai 

l, 457. 

1517 DasHausinderGarbrader- Erbebuch Petri I, 

straße wird von den Kin- 194. 


dern des Hans Moer — 
Margaretha, verehelichte 
Wichhorst, Matthias und 
Eddele — verkauft. 


1519 Rentenbuch Nicolai 


11.16: 


In einer die Kinder des 
Hans Moer betreffenden 
Erbschaftsangelegenheit 
wird als deren verstorbene 
Mutter Greteke Heseke ge- 
nannt. 


Erbebuch Petri I, 
199. — Erbebuch 
Nicolai II, 188. 


Matthias Mors und sein 
Schwager Wichhorst ver- 
kaufen dasihnen vonihrem 
Onkel Heseke zugefallene 
Grundstück. — Matthias 
Mors kauft ein Grund- 
stück in der Deichstraße. 


1531 Dieser Matthias Mors Erbebuch Nicolai I, 
wird als verstorben be- 195. 
zeichnet. 


51 


1547 Erbebuch Nicolai I, 


216. 


Ineiner Eintragung werden 
als seine Witwe eine Abele, 
als seine Kinder Johannes, 
Joachim, Jacob, Matthias, 
Paul, Margaretha, Catha- 


rina und Barbara be- 
zeichnet. 

1558 Der Joachim Mors wird Benekes Notizen im 
als Schonenfahrer be- ConvolutFam.Mors, 
zeichnet. Hbg. Staatsarchiv. 

1565 wird als Todesjahr des Ebenda. 


Joachim Mors angegeben. 


Erbebuch Cathari- 
nae II, 106. 


Ineiner Eintragung werden 
alsseine Erben bezeichnet: 
seineWitweAnnaundseine 
Kinder Jacob, Joachim und 
Catharina. 


Abele, die Witwe des 
Matthias (vgl. unter 1547), 
wird als verstorben be- 
zeichnet. 


Die Erben des Matthias 
Mors verkaufen das Haus 
in der Deichstraße (vgl. 
unter 1520). Dieses Haus 
darfalsGeburtshausseines 
Enkels, unseres Gold- 
schmiedes Jakob Mores 
gelten. 


Benekes Notizen a. 
3:0. 


1590 Erbebuch Nicolai Il, 


127. 


18. (S. 10.) Sie war eine Tochter des Hans Kopstede 
(Rentenbuch Petri in Hbg. Staatsarchiv, II, 188, Mit- 
teilung des Herrn Dr. Goverts). Eitzen Kopstede, der 
bisher als ihr Vater angegeben wurde, kam nach dem 
Jungenbuch des Goldschmiedeamts (Hbg. Staatsarchiv) 
erst 1569 in die Lehre (Biernatzki); er war ein Sohn 
des Hans K. (Rentenbuch Petri, a. a. O.). 


19. (S. 10.) Leichengedicht vom 14. Juni 1635 in 
der Hamb. Stadtbibliothek. (Dr. E. Goverts.) 


20. (S. 10.) Sein Vater Joachim, der Schonenfahrer, 
war wohl Kaufmann, der Urgroßvater Hans war Mitglied 
des Schneideramtes, der Beruf des Großvaters Matthias 
ist unbekannt. Aber dieser hatte durch seinen Sohn 
gleichen Namens einen Enkel Matthias, den wir wohl 
mit dem Goldschmied Matthias Mors indentifizieren 
können, der in den Jahren 1594 bis 1600, nach dem 
Jungenbuch des Goldschmiedeamts im Hbg. Staats- 
archiv, Lehrjungen annimmt, wobei Jakob Mores 
mehrmals als Zeuge genannt wird. 1592 wird er 


j* 


52 


Wardein und 1606 Münzmeister; 1620 stirbt er. Im 
Jahre 1599 (31. Juli) wird nach dem Morgensprachen- 
buch des Goldschmiedeamts im Hbg. Staatsarchiv ein 
Matthias Mors Meister. Diese Eintragung auf den 
Matthias zu beziehen, der bereits seit 1594 Lehrjungen 
angenommen hat, hat seine Schwierigkeit, es handelt 
sich vielleicht um einen zweiten Goldschmied dieses 
Namens. In der Deszendenz des Großvaters Matthias 
befindet sich als Sohn seines Sohnes Paul (vgl. Anm. 17, 
zu 1547) noch ein zweiter Enkel Matthias vielleicht 
war auch dieser Goldschmied. Jedenfalls erlaubt das 
wiederholte Vorkommen desselben Berufs innerhalb 
derselben Generation, auf eine Familien- 
tradition zu schließen. (Dr. Goverts.) 


21. (S. 10.) Hbg. Staatsarchiv, Morgen- 
sprachenbuch des Goldschmiedeamts, 
6. Febr. 1579 (Biernatzki); vgl. Olsen, 
Jakob Mores, Hamburg 1903, S. 4. 


22. (S. 10.) Hbg. Staatsarchiv Stadt- 
rechnung 1579 (S. 60b, 23. Sept.) — 1580 
(S. 56, 26. Juli) — 1581 (S. 167b, 24. Juli 
und S. 168b, 14. Okt.) — 1582 (S. 177, 
19. Mai) — 1583 (S. 163, 7. Sept. und 
12. Okt.) — 1587 (S. 114, 21. Juni) — 1588 
(S. 114, 31. Jan.) — 1595 (S. 166, 22. Okt.) 
1604 (S. 213, 4. Juni) — 1608 (S. 200, 
19. Sept. und S. 200b, 13. Febr.) — 1609 
(S. 196, 8. März). (Biernatzki.) 


aa eu 


23. (S. 11.) Hbg. Staatsarchiv, Rech- 
nungsbuch der Englandfahrer, 252a. 
(Biernatzki.) 


24. (S. 11.) Hbg. Staatsarchiv, Morgen- 
sprachenbuch des Goldschmiedeamts, 
31. Juli 1599 bis 7. Okt. 1607 — 15. März 
1610 — 6. Febr. 1612. (Biernatzki.) 


25. (S. 11.) Hbg. Staatsarchiv, Jungen- 
buch des Goldschmiedeamts, 1579 und 
1580 (Biernatzki). 


26. (S.11.) Die Rantzaubildnisse 
von Jakob Mores und ihre Nach- 
bildungen. Den Brief Heinrich von 
Rantzaus (im Staatsarchiv zu Schleswig) 
veröffentlichte mit Erläuterungen Pfoten- 
hauer in der Zeitschrift für Schleswig- 
Holstein-Lauenburg, Bd. VII (1877), S. 161 
bis 168. Es gibt zwei Bildnisstiche des 


Abb. 27. 


Heinrich von Rantzau mit dem Monogramm aus „I“ 
über „M“. 

Der eine stellt den Statthalter in Halbfigur dar, im 
Profil nach rechts, im Pelz, mit beiden Händen ein Buch 
haltend, mit dem Elefantenorden. Monogramm links 
oben. Unterschrift: „Hinricus Rantzovius Vicarius 
Regius An® 1585. Aeta: 60“. Plattengröße 7,2 zu 10,1 cm. 
Dieser Stich ist mir aus der „Genealogia Ranzoviana 
aedita anno domini!1587“ „Helmaestadii Excudebat 
Jacobus Lucius Transylvanus“, Bl. E4, Rückseite, und 
aus Lindebergs „Hypotyposis Arcium, Palatiorum ... 
ab... Henrico Ranzovio...conditorum“, Frankfurt 1592, 


Heinrich von Rantzau, Stich von Jakob Mores aus dem Jahre 1574. — Nach 
einem Abdruck von ausgedruckter und überarbeiteter Platte in Henninges, Genealogiae, 
Hamburg 1590, Bl. 54b. — Hoch 27 cm, breit 19,5 cm. 


GEGEN TEHEHIENEN 


hr 


Abb. 28. Sog. Rantzauscher Humpen, 1582, im Besitz des Landrats 

v. Rumohr zu Plön. — Arbeit eines Kremper Meisters, das Bildnis des 

Heinrich v. Rantzau nach dem Stich von Jakob Mores. — Inschrift auf 

dem Humpen: Hinricus Rantzovius Regis Daniae Vicarius Dominus in 

Bredenberg Rantzovisholm Wandesburg Tuschenbeck Nutschow Redin- 

storf et Melbeck dono dedit Magdalenae filiae suae in testamento suo 
Anno Domini 1582 Anno aetatis 57 


Abb. 29 
Marke auf dem sog 
„Rantzauschen Hum- 
pen“ (vergrößert). In 
der Mitte das Wappen 
von Krempe 


93 


Seite 225, bekannt. Aus ersterem Werke wird der Stich 
von Nagler, Monogrammisten, Bd. IV, Nr.1909, angeführt. 
Ich möchte bemerken, daß es Ausgaben der Genealogia 
Ranzoviana, Helmstadt, bei Jacob Lucius 1586 und 1587 
gedruckt, gibt, die den Stich nicht enthalten. Aus dem 
zweiten Werk wird der Stich von A. Strunk, Samlinger 
til en bescrivende Catalog over Portraiter af Danske, 
Norske og Holstenere, Kopenhagen 1865, Seite 483 unter 
Nr. 2271 angeführt. Strunk kennt auch eine Holzschnitt- 
kopie des Stiches. Vgl. ebenda S. 484 Nr. 2272. Unter 
Nr. 2273 beschreibt Strunk dann eine späte Kopie in 
„Bircherodii Breviar. equestre“, Kopenhagen 1704, 
pag. 20. — Natürlich kann der Stich von 1585 von Jakob 
Mores in dem BriefRantzaus von 1582 nicht gemeint sein. 

Der zweite Stich ist mir nur in einem späten 
schlechten Abdruck bekannt, der sich bei Hieron. 
Henninges, Genealogiae aliquot familiarum nobilium in 
Saxonia, Hamburg, Jacob Wolf, 1590, Bl. 54b, aber nicht 
in allen Exemplaren befindet. Indem der Hamburgischen 
Stadtbibliothek und in den beiden der Kgl. Bibliothek 
zu Berlin z. B.ist er vorhanden, in dem des Hamburger 
Staatsarchivs und in dem der Schleswig-Holsteinischen 
Landesbibliothek zu Kiel ist jedoch die betreffende Seite 
unbedruckt geblieben. Strunk in dem angeführten Werk 
„samlinger usw.“, S.482 Nr. 2263, beschreibt einen Ab- 
druck aus Ranzovii „Epigrammatum Historicus Liber“, 
Antverpiae 1581, 4", indem Exemplar der Kgl. Bibliothek 
zu Kopenhagen, während er den bei Henninges nicht 
kennt. In den mir zugänglichen Ausgaben dieses Buches, 
Antwerpen 1581, in der Hamburger Stadtbibliothek und 
in der Kgl. Bibliothek zu Berlin ist nicht der Abdruck 
der Moresschen Platte, sondern nur eine Kopie vor- 
handen. Vgl. unten Nr. 3. 

Dieser zweite Stich ist der, auf den Rantzau in dem 
Briefe anspielt. Der Statthalter ist in Halbfigur, fast in 
Vorderansicht, in Rüstung und mit dem Elefanten- 
orden dargestellt; links neben ihm der Helm; in einer 
Architektur an den beiden Pilastern die Wappen 
seiner Vorfahren; oben und unten längere Inschriften, 
oben ein Spruch, beginnend „Fortior“, unten lange Auf- 
zählung der Würden usw., beginnend „Hinricus Rantzo- 
vius“. Unten links „Anno Domini 1574“, unten rechts 
„Anno Aetatis49“ ; links davon dasMonogramm. Platten- 
größe: 28,7 zu 21,5 cm. 

Die Bildnisplatte bei Henninges, in dessen Werk 
übrigens noch die Stiche auf Bl. 25b, 44b, 48b das 
Monogramm des Mores tragen, ist ganz ausgedruckt und 
überarbeitet. Der Kopf scheint älter gemacht zu sein, 
der Elefantenorden, den Rantzau erst am 3. Mai 1580 
erhielt (vgl. Berlien, Der Elefantenorden, Kopenhagen 
1846), ist auf einer ausgeschliffenen Stelle hinzugefügt. 

Auf dieses Vorbild des Jakob Mores von 1574 gehen 
nun folgende Stiche, Holzschnitte und Silberarbeiten 


Abb 


27 


Abb. 28 u, 29 


34 


direkt oder indirekt zurück, die ich chronologisch zu 
ordnen suche: 

1. Silbernes Relief auf Schloß Breitenburg von 1577. 
Vgl. Haupt, Bau- und Kunstdenkmäler Schleswig-Hol- 
steins (Kiel 1888), Bd. Il, S. 452. Ich habe das Original 
noch nicht gesehen. 

2. Der sog. Rantzausche Humpen, nach der Inschrift 
von Heinrich von Rantzau im Jahre 1582 durch testa- 
mentarische Bestimmung seiner Tochter Magdalene 
für den Todesfall geschenkt; im Besitz des Kgl. Land- 
rats H. v. Rumohr zu Plön. Vgl. „Die Heimat“, 14. Jahr- 
gang (1904), S.265. Der Humpen war als Nr. I aus- 
gestellt unterden „Kunstschätzen ausschleswig-holstein. 
Adelsbesitz“ im Donner-Schloß zu Altona, Sommer 1914. 
Abbildung im Katalog und im Schleswig-Holstein. Kunst- 
kalender des Jahrg. 1912 S.45. Auch die mit „Fortior“ 
beginnende Inschrift und die Wappenpfeiler sind vor- 
handen. Es sollen noch mehrere Wiederholungen des 
Humpens existieren. Der in Altona ausgestellte trug 
die Meistermarke „IK“ und das Beschauzeichen von 
Krempe. Herr Pastor Biernatzki ist aus Anlaß dieses 
Humpens den Kremper Goldschmieden vom Ausgange 
des 16. Jahrhunderts nachgegangen, einstweilen noch 
ohne sicheres Resultat für den Meister I.K. Die eigent- 
lichen Goldschmiedeakten sind nicht mehr vorhanden. 
In den übrigen Akten kommt ein Goldschmied Hinrik 
Thomes (nachweisbar 1585—1593) und bald nach 1600 
ein Goldschmied Peter Klüver vor. In Altona wird 
1617 ein Joachim Koll aus Krempe Goldschmiede- 
meister, der seit 1602 in Hamburg lernte. Die Kolls 
sind angesehene Leute in Krempe gewesen, zwei waren 
Bürgermeister. Ihre Vornamen sind unter anderen 
Jacob, Jochim, Josias; ein in Krempe ansässiger Gold- 
schmied unter ihnen war bei der Seltenheit der Berufs- 
bezeichnungen in den vorhandenen Akten noch nicht 
festzustellen. Die Studien werden fortgesetzt. 

3. Kupferstich in Heinrich Rantzaus „Epigramma- 
tum historicus liber“, Antwerpen, Christ. Plantin, 1581, 
Rückseite des Titels, und in einigen Exemplaren von 
Lindenbruchs Ausgabe des Adam von Bremen aus 
Rantzaus Bibliothek, Leiden 1595, Rückseite des Titels 
(Ausschnitt im Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin; in 
dem Exemplar der Hamburgischen Stadtbibliothek z. B. 
ist die Rückseite des Titels unbedruckt). Ziemlich 
genaue, nur in den Architekturformen etwas veränderte 
verkleinerte Kopie des Originals von Jakob Mores. 
Auch dieselbe Altersbezeichnung und dasselbe Jahr 
(1574) sind angegeben, das Monogramm fehlt. Natür- 
lich ohne den Elefantenorden. Die einzelnen Zeilen 
der unteren Inschrift sind so genau kopiert, daß die 
Einpassung im Original in die Schrifttafel hier zu einem 
willkürlichen Zeilenabbruch geführt hat. Der Stich kann 
uns einen Begriff geben, wie die Moressche Platte in 


ihrem Originalzustande aussah. Plattengröße: hoch 
13 cm, breit 11,7 cm. — Es ist bereits oben bemerkt, 
daß Strunk den Originalstich des Mores als in dem- 
selben Werke vorhanden beschreibt. 

4. Holzschnitt von 1583 in „Henrici Ranzovii Epi- 
taphia in obitum patris“, Leipzig 1584, Rückseite des 
Titelblattes, in Rantzaus „Catalogus imperatorum .. 
qui artem astrologicam amarunt“, Leipzig 1584, eben- 
falls Rückseite des Titels, im „Chronicon Alberti ... 
Stadensis“, „e bibliotheca .. Henrici Ranzovii“, Helm- 
stadt, Jacob Lucius, 1587, und wohl sonst auch. Die 
Architektur ist vereinfacht, von den Inschriften sind nur 
die großen oben und unten vorhanden. Sonst ziemlich 
genaue, nicht sehr geschickte Kopie. Bezeichnung 
auf der Brüstung rechts „1583“, links mit einer Holz- 
schneidermarke in Form eines Kreuzes (zwei Kreuz- 
weise gestellte „I“?). Hoch 11,1 cm, breit 7,6 cm. 
Strunk, Samlinger, beschreibt diesen Holzschnitt 
S.,481, NT. 2257. 

5. Holzschnitt 1584 in Lindeberg, „Hypo- 
typosis arcium etc“, Hamburg, Jacob Wolf, 1591, 
Bl.B 1, Rückseite. Der Holzschnitt ist eine ziemlich 
getreue Kopie des Moresschen Originals von mäßiger 
Geschicklichkeit. Die Inschriften sind mitübernommen, 
die Jahres- und Altersbezeichnungen sind verändert: 
„Anno domini 1584“ und „Anno aetatis 50“. Keine 
Künstlerbezeichnung. Hoch 15,4 cm, breit 10,9 cm. 

6. Holzschnitt von 1585 in der „Genealogia Ran- 
zoviana primum publicata Anno Domini 1585“, Bl. C 4, 
Rückseite. In der mir vorliegenden Ausgabe findet 
sich die Genealogia ohne Seitenangabe angeschlossen 
an „Henrici Ranzovii .. Exempla, quibus astrologicae 
scientiae certitudo ... astruitur etc.“, Köln 1585. Das 
gemeinsame Druckfehlerverzeichnis für „Exempla“ und 
„Genealogia“ beweist die Gemeinsamkeit von Druck- 
ort und Druckjahr. — Der Holzschnitt ist eine auch in 
der Architektur ziemlich treue, nicht sehr geschickte 
Kopie des Moresschen Originals. Die beiden großen 
Inschriften sind in Buchdruck eingefügt. Die Jahres- 
und Altersbezeichnung sind verändert „Anno Domini 
1585“ und „Anno Aetat. 60%. Keine Künstlerbezeich- 
nung. Der Elefantenorden fehlt hier, wie auch bei 3, 
4 und 5. Hoch 16,6 cm, breit 12,8 cm. — Der bei 
Strunk, Samlinger, S.483 unter Nr. 2266 angeführte 
Holzschnitt scheint mit diesem identisch zu sein. 

7. Strunk, Samlinger, S. 482, Nr. 2264, führt aus 
der mir unbekannten Ausgabe der „Genealogia Ran- 
zoviana“, Leipzig 1585, einen 16,8 cm hohen, 12,7 cm 
breiten Holzschnitt an, der eine ziemlich getreue Kopie 
des Moresschen Stiches zu sein scheint, mit den 
Inschriften, der Jahres- und Altersangabe des Originals. 
Das Monogramm des Mores fehlt, dagegen scheint 
links das Monogramm des Holzschneiders aus A und 


von 


Abb. 30 


F zu stehen. Pfotenhauer, in dem angeführten Auf- 
satz, S. 164, erwähnt auch diesen Holzschnitt, ver- 
weist aber irrtümlicherweise auf die Helmstädter 
Ausgabe der Genealogia. 

8. Kupferstich von Heinrich Goltzius; Bartsch 
Nr. 182; Strunk, Samlinger, S. 481, Nr. 2256. — Ab- 
gedruckt in der „Genealogia Ranzoviana aedita anno 
domini 1587, cui nunc denuo additae sunt aliquot 
Ranzoviorum effigies ac imagines nonnullae partim 
a Goltzio et Hogenbergio, partim ab aliis artificibus 
cupro expressae“, Helmstadt, Jacob Lucius, Bl. E 3, 
Rückseite; ferner in Henninges, Genealogiae, Ham- 
burg 1590, Bl. 41b und (nach Überarbeitung der 
Platte) in Lindeberg, Hypotyposis, Frankfurt 1592, 

S. 213. Die Anordnung im allgemeinen ist bei- 
behalten, aber alles ist eleganter geworden; man 
vergleiche z. B. wie die rechte Hand in die Seite 
gestützt ist. Die beiden großen Inschriften sind 
geblieben, die Jahres- und Altersbezeichnungen sind 
fortgelassen. Monogramm des Goltzius rechts, an 
der Brüstung. Rantzau trägt den Elefantenorden, 
die Platte ist also sicher nach 1580 entstanden. 
Auch auf dem Titelblatt von Henninges, Genealogiae, 
wird Goltzius, dessen Signatur noch mehrere Stiche 
des Werkes tragen, ausdrücklich erwähnt „nec non 
imagines nonnullorum a Goltzio, Hogenbergio et 
aliis artificibus tum cupro quam ligno expressae et 
incisae“. Plattengröße: hoch 18,1 cm, breit 13,9 cm. 

9. Strunk, Samlinger, S.483, Nr. 2265, führt einen 
Holzschnitt in der Kgl. Bibliothek zu Kopenhagen 
an, der mit dem unter 7. beschriebenen übereinzu- 
stimmen scheint, aber etwas abweichende Inschriften 
und die Bezeichnungen „Anno Domini 1590“ und „Anno 
Aetatis 65“ hat. 

10. Holzschnitt von 1595 auf der Rückseite des 
Titelblatts eines bei Nicolaus Basse in Frankfurt a.M. 
erschienenen Druckes. (Ausschnitt im Kgl. Kupferstich- 
kabinett zu Berlin.) Hoch 15,6 cm, breit II cm. Ziem- 
lich genaue Kopie des Moresschen Stiches, jedoch mit 
der Bezeichnung „Anno Domini 1595“ („95“ auf einem 
eingesetzten Stücke) und „Anno Aetatis 70“ (diese Bei- 
schrift scheinbar ganz auf einem eingesetzten Stück). 
Strunk, Samlinger, S. 483, Nr. 2267. 

11. Kupferstich von Philipp Galle in dessen 
„Imagines L doctorum virorum“, Antwerpen 1505, 
Bl. 31 (Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin). Strunk, 
Samlinger, S. 481, Nr. 2258. Brustbild, nach Goltzius. 
Bildgröße: hoch 13,6 cm, breit 11,6 cm. Plattengröße: 
hoch 16,8 cm, breit I2 cm. Die Unterschrift beginnt 
mit den Worten: „Henricus Ranzovius. Ranzoviae cui 
non est cognita gloria gentis?“ 

12. Kupferstich ohne Jahr (um 1600), vermutlich 
von Domenicus Custos; in einem Sammelbande des 


HENRICVS. RANTZOVT, IOH- RANTZOVIT F. 
REGIS DANIAIN DVCATIB, SLESVI: HOLSA, 
TIR. AC DITMARSIA, VICARIVS PRAFECT, 
SEGEBERGENSIS DOMIN, IN BREDENBERG 
RANZOVISHOLM WANDESBVRGI TVSCVLA 
BECANI NVSCOY ET MELBECK. 


Abb. 30. Heinrich von Rantzau, Stich von Heinrich Goltzius nach Jakob 
Mores. — Nach dem Abdruck in Henninges, Genealogiae, Hamburg 1590, 
Bl. 41b. — Hoch 18,3 cm, br. 14 cm. 


Kgl. Kupferstichkabinetts zu Berlin, Bi 184, Bl. 267. 
Brustbild, Kopf nach rechts; Kopie nach Goltzius. 
Oval in viereckiger Platte. Bildgröße: hoch 13,7 cm, 
breit 10,5 cm. Plattengröße: hoch IS cm, breit 13 cm. 
Um das Oval ist ein Schriftband gelegt; die Inschrift 
beginnt „Sic Henrici oculos“. 

13. Kupferstich ohne Jahr (um 1600), Arbeit eines 
Mitgliedes der Familie Wierix, im Kgl. Kupferstich- 
kabinett zu Berlin (vgl. Alvin, Katalog des Oeuvre 
dieser Familie, Brüssel 1866, Nr. 2016). Ovales Brust- 
bild, hoch 8,8 cm, breit 6,5 cm, nach Ausschnitt und 
Umschrift eine Kopie von Nr. 12; — also ein Urenkel- 
kind des Stiches von Mores! Strunk, Samlinger, S. 482, 
Nr. 2262. 

14. Strunk, S. 482, Nr. 2261. Ovales Brustbild, 
Stich in der Kgl. Bibliothek zu Kopenhagen, hoch 
16 cm, breit 9,4 cm. Scheint nach der Beschreibung 
bei Strunk in diese Reihe zu gehören. 

15. Strunk, Samlinger, S. 481, Nr. 2259: Stich in 
Bircherods „Breviarium equestre“, Kopenhagen 1704. 
Nach Strunk Kopie nach Goltzius. 


56 


16. Stich von J. Folkema in „Portraits historiques 
des hommes illustres de Danemark“ (von Tycho Hof- 
mann), 1746. Blatt mit den Bildnissen der Rantzaus 
in Medaillons; dabei auch Heinrich von Rantzau nach 
Goltzius. (Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin.) 

17. Strunk, Samlinger, S. 482, Nr. 2260: Stich von 
J. Haas (1752 bis 1833) in „Brave danske Maends .. 
Eftermaele“ von C. P. Rothe. Nach Strunk Kopie nach 
Goltzius. 

Auf der Ausstellung im Donner-Schloß in Altona, 
1914, befand sich auch ein Gemälde auf Eichenholz, aus 
dem Besitz von Graf Christian zu Rantzau auf Rastorf, 
das auf den Stich des Mores zurückgeht (Katalog Nr. 193). 
Genauere Notizen über dieses Bild stehen mir nicht 
zur Verfügung. 

Ich möchte darauf hinweisen, daß zwei andere 
Bildnisstiche des Heinrich von Rantzau, beide aus 
dem Jahre 1588, in der Wiedergabe des Kopfes dem 
Moresschen Stiche sehr nahe stehen. 

Der eine dieser Stiche gibt das in ein Oval ein- 
gefügte Brustbild des Statthalters im Pelz, mit dem 
Elefantenorden. In die reiche Rollwerkumrahmung 
sind Wappen und Jagdszenen eingefügt. Unter dem 
Bild sind Verse eingraviert, die beginnen „Hactenus 
armatum nunc me sculpsere togatum“. Rechts unten 
„Anno Domini 1588. Aetatis suae anno LXIII“. Ab- 
drucke bei Lindeberg, Hypotyposis, Frankfurt, 1592, 
S. 12, bei Henninges, Genealogiae, Bl. 75a (Platte hoch 
20 cm, breit 12,4 cm), und in „Henrici Ranzovii Calen- 
darium“, Hamburg, Ernestus Jaudechius, 1594, Rück- 
seite des Titels. Hier der untere Teil der Platte mit 
den Inschriften abgeschnitten. Gedruckte Überschrift 
„Effigies Henrici Ranzovii Togati“, Unterschrift „Anno 
domini 1594 Aetatis suae Anno LXIX“. Strunk, Sam- 
linger, S. 484, Nr. 2274. Mit diesem Stich hängt eng 
zusammen: 1]. Ein Stich auf dem Titelblatt von „Ran- 
zovianum Calendarium“, Hamburg, Jacob Wolf, 1590. 
Ovales Brustbild auf quadratischer Platte (Bildgröße 
hoch 6 cm, breit 4,6 cm, Plattengröße hoch 6,6 cm, breit 
6,4cm), mit der gedruckten Unterschrift „Effigies Henrici 
Ranzovii Anno Christi 1590 Aetatis 65“. Genau sich an- 
schließend an die genannte Vorlage, nur etwas ver- 
kleinert und enger im Ausschnitt. Joachim Mores hat in 
sein „Album academicum“ an der unten Anm. 35 er- 
wähnten Stelle dieses Bildnis des Rantzau eingeklebt. — 
2. Ein Holzschnitt auf der Rückseite des Titelblattes 
von Henrici Ranzovii „Diarium sive Calendarium 
Romanum“, Leipzig, Henning Gros, 1596, hoch 11,5 cm, 
breit 9,7 cm. Gedruckte Überschrift „Effigies Henrici 
Ranzovii Togati“, Unterschrift „Anno Domini 1596 
Aetatis suae Anno LXXI“ u.a. Ovales Bildnis, Halb- 
figur, im Pelz, mit Elefantenorden; in der linken Hand 
ein Buch, die rechte auf die Brüstung gelegt. Der 


obere Teil ist dem Stich von 1588 nachgebildet, ebenso 
die Rollwerkumrahmung mit Wappen in den Ecken. 

Der zweite Stich findet sich, zusammengefaltet, bei 
Henninges, Genealogiae, Bl. 40b. Innerhalb einer Ar- 
chitekturumrahmung die Halbfigur des Statthalters, 
ebenfalls als „togatus“, auf dem Haupte trägt er hier 
einen Hut. Oben eine Inschrifttafel, beginnend mit 
den Worten „Forma quid hac simplex“. In der Archi- 
tektur oben links, „Anno domini 1588“, rechts „Aetatis 
suae 63“. Höhe des Bildes 35,5 cm, Breite zirka 27 cm. 
Strunk, Samlinger S. 485, Nr. 2277, wo das Bildnis dem 
Franz Hoogenbergh, der in den achtziger Jahren in 
Hamburg arbeitete, zugeschrieben wird. Mit größerer 
Sicherheit werden wir dem Hoogenbergh die Bildnisse 
zuweisen, die den beiden Büchern, auf deren Titel- 
blättern Hoogenbergh’s Mitarbeit erwähnt wird (Hen- 
ninges, Genealogiae und die Genealogia Ranzoviana, 
Helmstadt 1587), gemeinsam sind: das sind die Rund- 
bildnisse bei Henninges, Genealogiae Bl. 18b ff. 

Auch bei der Darstellung des Heinrich von Rantzau 
in ganzer Figur und voller Rüstung, in einer Nische 
stehend, wie sie ein großes Blatt von Domenicus Custos 
in einem Werk von Jacob Schrenck von Notzing, von 
1602 (Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin, Bi 66), bietet 
und eine kleinere Kopie nach diesem Blatt (ebenda, 
Klebeband Bi 289, Bl. 94) dürfte die Wiedergabe des 
Kopfes auf den Stich des Mores oder eine Kopie nach 
diesem zurückgehen. 

Für die in dieser Anmerkung angeführten Drucke 
sind, soweit nichts anderes bemerkt ist, die Exemplare 
der Hamburger Stadtbibliothek benutzt — nur für die 
Genealogia Ranzoviana, Helmstadt 1587, das Exemplar 
der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek zu Kiel 
und für das „Ranzovianum Calendarium“, Hamburg 
1590, das Exemplar in der Kgl. Bibliothek zu Berlin 
(S 820). 


27. (S. 11.) Die bei Nagler, Monogrammisten, Bd. IV, 
S.597, Nr. 1910 angeführten, mit Monogramm aus I und 
M bezeichneten Holzschnitte sind dem Jakob Mores zu- 
zuweisen. Vgl. über das Monogramm auch Olsen, 
a. a. O., S.5, 6. — Walther gibt in den Mitteilungen 
des Vereins für Hamb. Geschichte Heft XI (1888) S. 212 
und Heft XIV (1891) S. 228 einige Ergänzungen. Von 
besonderer Wichtigkeit ist aber der Artikel von Frau 
Dr. Engel-Reimers, Mitteilungen des Vereins für Hamb. 
Geschichte Heft XXIX (1909) S. 292, in dem die Existenz 
der nach den Zeichnungen von Jakob Mores ge- 
schnittenen Holzstöcke in dem Sternschen Kabinett 
des Lüneburger Museums nachgewiesen wird. In dem 
handschriftlichen Katalog dieses Kabinetts hat Frau 
Dr. Engel-Reimers dann noch weitergehende, wichtige Er- 
gebnisse, die noch nicht veröffentlicht sind, niedergelegt. 


28. (S. 11.) Jakob Mores der Jüngere wurde selbst 
erst am 15. März 1611 als Bürger aufgenommen 
(II. Bürgerbuch S. 37), also dürfte der Bürge für Jan 
Diricks Jakob Mores der Ältere sein. 


29. (S. 11.) Das bisher über Jan Diricks Bekannte 
ist von Raspe gut in Thiemes Künster-Lexikon, Bd. IX 
(1913), S.326 zusammengestellt. Der Brief des Künstlers 
an den Rat, in dem er sich als „Burger“ bezeichnet, 
ist vom 5. Jan. 1614 (nicht 1611) datiert. Zur Literatur 
füge hinzu: Zeitschrift des Ver. f. Hamb. Gesch., Bd. Il, 
S. 494. Vgl. auch die folgende Anmerkung. 


30. (S. 11.) Nagler, Monogrammisten, Bd. Ill, S. 878, 
Nr. 2185. 


31. (S. 11.) Vgl. Henri Hymans „Le livre des peintres 
de Carel van Mander“, Paris 1885, Bd. II, S. 104. 
Vgl. auch Hamburgisches Künstler-Lexikon, Hamburg 
1854, S. 278 unter „de Vries“. 


32. (S. 11.) Konrad v. Hövelen „Der uhralten .. 
Deutschen Stadt Hamburg ... Hoheit“, Lübeck 1668, 
S. 82,83 (zu ergänzen, wie der Verfasser selbst sagt, 
durch Theodor Anckelmanns Inscriptiones . . urbis 
patriae hamburgensis, Heidelb. 1664). — Jakob Mores 
gehört als Hauseigentümer zu dem Kirchspiel S. Petri. 
Er erwirbt 1583 ein Wohn-Erbe gegenüber St. Johannis 
(Große Johannisstraße, etwa an der Stelle der heutigen 
Häuser Rathausmarkt 17 und 19), das erst nach dem 
Tode seiner Frau, 1635, auf die Kinder geschrieben 
wird; vgl. Haupterbebuch S. Petri im Archiv des Grund- 
buchamts Bl. 377. 1586 erwirbt Jakob Mores zwei 
größere Anwesen am Dreckwall (Alter Wall), samt den 
an die Alster stoßenden Gärten und Höfen, und in 
der Nähe liegende freie Plätze beim Maria-Magda- 
lenen-Kloster; auch diese Besitzungen werden erst 
1635 auf die Kinder übertragen; vgl. Haupterbebuch 
S. Petri, Bl. 403a (Biernatzki). — Aus der Anm. 46 er- 
wähnten Citation des Kammergerichts von 1598, wo 
seine Wohnung bezeichnet wird „neben S. Johannis 
Kirchen uber belegen“, geht hervor, daß Mores selbst 
das Haus in der Großen Johannisstraße bewohnte. — 
Zu dem Prediger an der Kirche S. Petri, David Wolder, 
wird Jakob Mores nähere Beziehungen gehabt haben, 
da er zu mehreren seiner Werke Illustrationen ge- 
liefert hat. — Ich möchte anfügen, daß zwei Bilder, 
die Vredeman de Vries bei einem viel späteren Auf- 
enthalt in Hamburg nach van Mander für die Kirche 
S. Petri malte, „Christus von den Pharisäern aus dem 
Tempel vertrieben“ und „Vertreibung der Händler aus 
dem Tempel“, (Hymans a. a. O., S. 106) bis 1789 in der 
Kirche nachweisbar sind, dann verschwanden. Vgl. 


07 


Suhr, Petri-Kirche, Hamb. 1842, S. 168. Dem Brand 
von 1842 sind sie also in der Kirche nicht zum Opfer 
gefallen. — Bereits während der Drucklegung macht 
mich Herr Dr. Goverts auf einen Artikel von Alfred 
Rohde über „Niederländische Maler in Hamburg“ in den 
Hamburger Nachrichten vom 8. Sept. 1912 aufmerksam, 
in dem Rohde auch von den drei Gemälden von Vrede- 
man de Vries in der Kirche S. Petri spricht. Das Bild 
für Jakob Mores will Rohde in einem von Suhr auf 
S. 168 erwähnten, 1789 aus der Kirche verschwundenen 
„Jüngsten Gericht“ wiedererkennen. Ich 
nicht beipflichten. 


kann dem 


33. (S. 12.) „Cimbricae Chersonesi Descriptio*, 1597 
von dem 72 jährigen Statthalter verfaßt; abgedruckt 
in E. J. de Westphalens Mon. inedita rer. German. 
Bd. I, S. 1—166. Die für Hamburg wichtigen Stellen 
in der Zeitschrift des Vereins f. Hamb. Gesch., Bd. III 
(1851) wiedergegeben; vgl. hier S. 256. 


34. (S. 12.) Schon Lappenberg hat in den „Beiträgen 
zur älteren Kunstgeschichte Hamburgs“, Zeitschrift d. 
Ver. f. Hamb. Gesch., Bd. V (1866), S. 286 die beiden 
Notizen bei Karel van Mander und bei Heinrich v. 
Rantzau in Zusammenhang gebracht. Bei Lappenberg 
verdruckt „1517“ für „1597“. 


35. (S. 12.) „Inscriptio sepulchri illustris et generosi 
proregis Daniae, Henrici Ranzovii, patroni et amici fa- 
miliae nostrae (dum fata sinebant) summi..“ Album 
academicum et apodemicum des Joachim Mores in der 
Lübecker Stadtbibliothek, Bd. I, Bl. 122. 


36. (S. 12.) Die höchst lehrreichen Nachlaßinventare 
des Hans Mores (vom 11. Dezember 1630) und des Jakob 
Mores des Jüngeren (von 1649) befinden sich im Ham- 
burger Staatsarchiv. Hier ist auch der Grundbesitz 
aufgezählt. Bei den Außenständen sind die zahlreichen 
fürstlichen Schuldner zu beachten. (Biernatzki.) 


37. (S. 13.) Nyrop, Dansk Guldsmedekunst, Kopen- 
hagen 1885, S. 39. — Olsen a.a.O. (vgl. S. 10a) S. 6; 
er liest „Moss“. 


38. (S. 13.) Olsen a.a. OÖ. S.4. — Hamb. Schrift- 
stellerlex. Bd. V (1870), S.317 u. 319. — Vgl. Anm. 36. 


39. (S. 13.) Bei seiner Aufnahme als Bürger im März 
1611 (Hbg. Staatsarchiv, 11. Bürgerbuch, S. 37) wird 
Jakob Mores als „mercator“ bezeichnet! (Mitteil. des 
Herrn Dr. E. Goverts.) 


40. (S. 13.) Olsen a.a. O. S. 17. 


58 


41. (S. 14.) Hamb. Staatsarchiv. Cl. VIII. XXXI. 4. 
vom 30. Nov. 1605. 


42. (S. 14.) Vgl. F.R. Martin, Dänische Silberschätze 
aus der Zeit Christians IV. zu Moskau, Stockholm 1900, 
Taf. 7, 8, 10 und die Erläuterungen dazu. — Filimonof, 
Beschreibung der Moskauer Rüstkammer (russisch), 
Taf. 196, mittlerer Pokal, Taf. 198, linker Pokal; Text 
Heft 2 (1884) S. 154 (Nr. 942), S. 155 (Nr. 943), S. 169 
(Nr. 953); Heft 10 (1893) S. 44, 45 unter Nr. 466—468. 


43. (S.14.) Staatsarchiv Schleswig, Gottorfer Renten- 
kammerrechg. 1593, Beilage, u. 1594, Beilage. 


44. (S. 14.) Wenn man die Lage bedenkt, in der 
sich der Herzog befand, indem er neben sich als Herrn 
des Landes den König von Dänemark sah, so bekommen 
die „reichsdeutschen“ Silberwerke, der Adler und der 
Pokal, einen politischen Hintergrund. Als Holsteiner 
Herzog war Johann Adolf Reichsfürst — die Hilfe 
des Kaisers hat er auch in Fragen der Erbfolge in 
Anspruch genommen. 


45. (S: 15.) Neocorus, Chronik, her. von Dahlmann, 
Kiel 1827, Bd. II, S. 362, zum Jahre 1599. Es scheint sich 
der Wortlaut, außer auf eine Kontribution für den 
Herzog, auch auf eine Umlage zu beziehen, um das 
Geld aufzubringen, das „Jakob Morss de Jubilerer“ für 
die geschenkten Pokale zu fordern hatte. Walther 
(Mitt. des Vereins f. Hamb. Geschichte, Heft XIV, 1891, 
S. 228) scheint den Sinn falsch verstanden zu haben, 
in der irrigen Meinung, bei der Berliner Zeichnung 
sei Herzog Johann Adolf als Besteller bezeichnet. 


46. (S. 15.) Hamb. Staatsarchiv. Akte des Kammer- 
gerichts. Prozeß zwischen Jakob Morss und Tobias 
Hoffmann, Zustellung vom 27. März 1598. (Biernatzki.) 


47. (S. 15.) Freundliche Auskunft des Herrn Dr. 
John Böttiger in Stockholm. 


48. (S. 15.) Hamb. Staatsarchiv. Akte des Kammer- 
gerichts. Prozess Pipans Erben gegen Jakob MorisErben, 
Beilage. (Biernatzki.) 


49. (S. 16). Jahrb. der Preuss. Kunstsamml., Bd. XI, 
1890, S. 112. 


50. (S. 16). Mitt. des Vereins f. Hamb. Geschichte, 
Heft XVII (1895) S. 285. 


51. (S. 17). Lieboldt in der Zeitschrift d. Ver. f. Hamb. 
Gesch., Bd VII (1883), S. 401 ff. — Nach dem Aussterben 


der Schauenburger im Jahre 1640 ging deren Dritteil 
durch den Vertrag von Flensburg, 10. März 1641, auf 
die dänischen Könige über. Vgl. ebenda S. 406. 


5la. (S. 22.) Vielleicht sind die merkwürdigen Be- 
mühungen im Kleinodienbuch um die Kaiserkrone auf 
eine Anregung des Herzogs Johann Adolf zurückzu- 
führen. Vgl. Anm. 44. 


52. (S. 23). Hamb. Staatsarchiv. Inventar des Jakob 
Morss von 1649. (Biernatzki.) 


53. (S. 24.) Allerdings müssen wir die Vorgeschichte 
dieser Vermählung in Betracht ziehen. Bereits als 
Christian neun Jahr alt war, soll zwischen den Vätern 
seine Vermählung mit Anna Catharina in Aussicht ge- 
nommen worden sein. 1595 ging Christian auf Braut- 
schau, nach Wolfenbüttel, nach Celle, und zum Schluß 
nach Halle, wo Anna Catharina sich damals aufhielt. 
Im folgenden Jahr wohnt diese, zusammen mit ihren 
Eltern, der Krönung Christians in Kopenhagen bei. Zur 
formellen Werbung kam es erst im August 1597, im 
November wurde die Hochzeit zu Hadersleben abge- 
halten. Vgl. R. Koser im Hohenzollern - Jahrbuch, 
Band X (1906), S. 11—13. 


54. (S. 30.) Die Abbildung des Stiches nach einem 
Exemplar, das in des Joachim Mores „Album acade- 
micum etapodemicum“ in der Lübecker Stadtbibliothek 
Bd. I. Bl. 34 b eingeklebt ist; der Stich fehlt bei Strunk, 
Bescr. Catalog over Portraiter af det Danske Konge- 
huus, Kopenh. 1882. — Der Stich von Willem de Passe 
bei Strunk a.a. O., Seite 52, Nr. 249. 


55. (S. 35.) Ein Exemplar eingeklebt in des Joachim 
Mores „Album academicum et apodemicum“, Bd. I, 
Bl. 158a; ohne Künstlerbezeichnung. 


56. (S. 36.) Vgl. Lund, Danske Malede Portraeter, 
Bd. VIII (Kopenh. 1902—07), S. 239 u. Tafel. 


57. (S. 36.) Vgl. Lund, a. a. O., Bd. II, Rosenborg 
(Kopenh. 1897) S. 181. Das Bild in Rosenborg ist eine 
Kopie. Die Vorlage für die Abbildung des Gemäldes 
und des Ausschnittes mit dem Schmuck verdanke ich 
Herrn Direktor Emil Hannover zu Kopenhagen. 


58. (S. 36.) Vgl. BeringLiisberg, Führer durch Rosen- 
borg, deutsche illustrierte Ansgabe von 1903, S. 31. — 
Vgl.auch den Hahn-Anhänger, den Luthmer, nach einem 
Bildnis von 1604 zu Wörlitz, auf Taf. 10 seines Werkes 
„Goldschmuck der Renaissance“, Berlin 1881, ab- 
bildet. — Tier-Anhänger auch im Grünen Gewölbe 


zu Dresden; vgl. Sponsel, Führer von 1915, S. 287 f. 
u. Tafel XVII. — Vgl. die Abbildung eines Schmuck- 
stücks in Form eines schreitenden Hahns aus der Zeit 
um 1600 im Wiener Hofmuseum bei Jul. v. Schlosser, 
Kunst- und Wunderkammern, Leipzig 1908, S. 79. 


59. (S. 39.) Bei dem Anhänger „V111.297“ im Grünen 
Gewölbe zu Dresden, miteinem ausRubinen und Brillant- 
tafelsteinen gebildeten Monogramm aus „HJ G“ (Herzog 
Johann Georg, kam 1611 zur Regierung) sind seitlich 
von dem Monogramm über zwei Brillanten links ein 
gelagerter Hirsch und rechts ein Drache im Feuer 
angebracht. Vgl. Sponsel, Führer von 1915, S. 273f. 


60. (S. 39.) Das Monogramm Jesu begegnet noch öfter 
indem Bande: Bl. 31,1 — Bl. 18,3 — Bl. 30,3 — BI, 33.3. 
Dieses Monogramm auf Anhängern anzubringen, scheint 
eine weitverbreitete Sitte gewesen zu sein. Luthmer 
a.a. ©. bildet zwei derartige Stücke ab: Tafel 13, 3 u. 
Taf. 26, 2 nach Originalen des Bayr. Nationalmuseums 


SR) 


zu München (Ende des 16. Jahrh.) — Ein schleswig- 
holsteinischer Adliger, Ewald Heesten, gibt seiner 
Tochter im Jahre 1613 einen Anhänger mit dem Jesus- 
monogramm aus Diamanten im Werte von 325 Rtlr. 
mit. Vgl. Bobe, Slaegten Ahlefeldts Historie, Bd. I 
(Kopenh.. 1912) S. LXXVIII. Diesen Nachweis ver- 
danke ich Herrn v. Hedemann-Heespen auf Deutsch- 
Nienhof. 


61° .(S- 47.) Vel. S-12b. Jakob Mores scheint die 
rein kaufmännische Seite des Goldschmiedeberufs be- 
reits frühzeitig betrieben zu haben. „Jakop Moss jubi- 
lerer“ wird er in der dänischen Rentmeister-Abrechnung 
für 1572 an der bereits Anm. 37 erwähnten, von Bern- 
hard Olsen ausgehobenen Stelle genannt. Der gleichen 
ungewöhnlichen Bezeichnung als Juwelier begegneten 
wir ja auch bei Neocorus für 1599; vgl. Anm. 45. — 
Seine Witwe wird als „Jacobi Mors ... mercatoris .. 
vidua“ in dem Anm. 19 angeführten Leichengedicht von 
1635 bezeichnet. 


vo....uuuuun.u.n.nn.n.000002222000000000000000000HHLEELEHHHO0HEHEEEHHLHLLOLHLEHEOHOHEHOEHOOEHEEHEEEEE EEE HEHE 00 


S 


60 


BEILAGE 1: BRIEF VON A.C. WOLTERS AN PROF. JOHANN 
CHRISTIAN WOLF, BEFREEFEND ERWERBUN®& DER 


HANDSCHRIFT 


(IN DIE HANDSCHRIFT EINGEKLEBT UND ALS BL. 1 BEZEICHNET) 


HOCHWOHLGEBOHRENER, HOCHGELAHRTER, HÖCHST ZU VEREHRENDER 


FIERR PROFESSOR. 


CH nehme mir in aller Untherthanigkeit 

die Freiheit gegenwartiges Buch ihnen zu 
praesentieren, und bitte, daß Sie sich gütigst 
die Mühe nehmen wollen es durch zu sehen. 
Es ist dieses ein Alterthum von 200 Jahren 
und ein Ueberbleibsel von einer Kunst, die 
wir gänzlich verlohren haben, ich habe dieses 
Stück selbst mit aus Coppenhagen gebracht, 
wo ich es von einem Verehrer der Alter- 
thümer mit der größten Mühe erhalten habe, 
und es haben mich wahre Kenner der Zeichen- 
kunst und Mahlerey versichert, dass wenn ich 
die Inscription dazu hätte, dass es 100 und 
mehrere Thaler werth wäre, die Inscription 
aber habe ohngeachtetaller angewandten Mühe, 
nicht habhaft werden können. Es ist aber 
dieses, wie mir der Besitzer gesagt, eine Samm- 
lung aller in dem Dänischen Schatze befind- 


lichen Regalien, und es sollen Stücke darunter 


sein, die Hamburg selbst dem damahligen 


An Sr: Hochwohl Gebohrnen 


Konigen geschenkt hat, welches ich aber aus 
Mangel der Urkunde Dero hohe Einsicht über- 
lasse, da mich aber einige Umstände zwingen, 
es zu verkauffen, so wünsche ich doch, daß 
es dal) Glück haben möge, ihnen zu gefallen, 
in dem es zu bedauren wäre, wen ich mich 
genötigt sähe, ein Stück von so erstaunens 
würdiger Arbeit an jemanden zu überlassen, 
der es vielleicht niehmahls wieder ans Licht 
bringen würde, ich stelle es in Dero hohen 
Belieben, ob Sie mir drei Ducaten davor 
geben belieben, indem es vor einen Kenner 
und Liebhaber weit mehr werth ist 

ich erwarte der Entschliessung und verharre 
Hochwohlgebohrener, Hochgelahrter, Höchst 


zu verehrender 
Herr Professor 


Dero unterthänigster Diener 
A: C: Wolters 
Hamburg, d. 31" März 1768 


H. Wolff wohlverdienter Proffessor am Johannäo eigenhändig. 


DEREHHHHHHHHEOHEOEPEEOHHTTOHHHHPOHHEHOHHEEOCHEOTEEEHHTHOHTPEEEOHHHOEHHEOEHEEEOOHHOEHHHHOHOCPOHOHHOHHHHHHHHSHHHH0O 


BEILAGE 2: KONSTRUKTION DES BANDES 


ORBEMERKUNG. Der Einband ist aus Pergament über Pappe hergestellt und nur ein- 
fach mit einigen wagerechten, senkrechten und in der Diagonale laufenden eingeritzten 


Linien verziert. Die Stärke des Bandes (Rückenbreite) ist 2,5 cm. 


Die einzelnen Blätter sind in dem Bande nur numeriert, soweit sie irgendwie mit Zeich- 


nung, Malerei oder Schrift versehen sind; die dazwischen befindlichen leeren Blätter — die 
Schutzblätter aus Papier für die Malereien und die noch unbemalten Pergamentblätter — sind 
unnumeriert geblieben. Ich habe sie in dieser Zusammenstellung mit der Nummer des nächst- 
vorhergehenden numerierten Blattes und Buchstaben bezeichnet. 


ist, 


Jedes Blatt, bei dem nicht ausdrücklich etwas anderes in der Zusammenstellung bemerkt 
wird von mir als von vornherein in den Band eingeheftet angesehen. — Die Klammern 


bezeichnen die Blätter, die durch Heftung zusammengehören — gleichgültig, ob sie ein festes 
Ganzes bilden oder ob sie durch Klebung vereinigt sind. Im ersteren Falle sind die Linien 
durchgeführt, im letzteren punktiert. 


Jedes Blatt, bei dem nichts anderes bemerkt ist, hat die durchschnittliche Größe des 


Bandes: 23,5 cm Breite, 35,5 cm Höhe. — Bei Größenangaben bedeutet die erstgestellte Ziffer 
die Ausdehnung des Blattes von links nach rechts, die zweite von oben nach unten; links und 
rechts, oben und unten sind hierbei nicht mit Rücksicht auf die Stellung der Malerei auf dem 
Blatte, sondern auf den Band selbst gebraucht. 


Bl. 
Bl. 


Bl. 
Bl. 


Bl. 


Bl. 


Bl. 


Bl. 
Bl. 


W. = Wasserzeichen; für die Ziffern vgl. die Zusammenstellung auf S. 18. 


1, Pap. Später eingeklebter Brief des A. C. Wolters an Prof. Wolf vom 31. März 1768. 
2, Pap., auf das Zeug geklebt ist, auf das dann wieder Papier geklebt ist, auf das dann in 
der Mitte ein 15 zu 28 cm großes Stück Papier mit der Dänenkrone geklebt ist. Der Rand 
ringsherum geschwärzt. Auf diesem Rande die Seite I angeführte Inschrift in silbernen 
und goldenen Buchstaben. 

2a, Pap., W. 1. Hängt mit dem unteren Bogen von Bl. 2 zusammen. 

3, Pap., auf das Leinwand geklebt ist, auf das dann Papier geklebt ist, mit der Dänenkrone 
und geschwärztem Rand. Auf dem Rand die Seite 1 angeführte Inschrift. In den Band 
eingeheftet mit Hilfe eines die Seitenbreite übersteigenden Falzes der Leinwand und des 
obersten Papiers. Da die Schwärzung sich auf diesem Falze fortsetzt, sieht man, daß die- 
selbe vor Einfügung in den Band erfolgt war. Wir können auf gleiches für Bl. 2 schlielen. 
4, Perg., lose und kleineren Formats (11,3 zu 19 cm), auf der einen Seite Anhänger, auf 
der Rückseite flüchtige Skizzen. 

5, Pap., Blatt abweichenden Formats (13,5 zu 21,5 cm), später eingeklebt. Federskizzen von 
Perlen und Erläuterungen, in Schrift der Zeit um 1600. 

6, Pap., Blatt abweichenden Formats (12,5 zu 51 cm), zweimal gefaltet später eingeklebt. 
Umlege für Bischof Philipp Sigismund. 

6a, Pap., W.2. An Falz. 

7, Pap., auf Leinwand. Von der Malerei (Kassette) ist am rechten Seitenrand etwas fort- 
geschnitten, weil sie für den Band zu groß war. Grund um diese Malerei herum 
geschwärzt. An Falz. 


Bl. 
Bl. 


Bl. 
Bl. 


Bl. 
Bl. 


Bl. 
Bl. 
Bl. 
Bl. 


e= Bl. 
Bl. 


Bl. 


Bl. 


Re Ne WER 
. 8, Pap., auf das ein zweiter Bogen Papier mit Kaiserkrone geklebt ist. Malerei links etwas 


beschnitten. Der obere Bogen mit W., Braunschweig-Lüneburger Wappen. An Falz von Bl. 7a. 


Sa, Bap.,;, W.3. 

. 9, Perg., 36 zu 35 cm, einmal gefaltet. Kaiserkrone. An Falz von Bl. Sa. 
9a, Bap., W.®: 

‚9b, Bap., W.3. 

.9c, Pap., W.2. An Falz. 

. 10, Perg., Krone. Rand oben und unten geschwärzt. An Falz. 

10a, Bap, W. 2. 
.10)b, Pap, W. 2. 
. 11, Perg., 23,5 zu 102 cm, zweimal gefaltet. Umlege mit Anhänger, mit den Taten des 


An Falz. 


Herkules. An Falz von Bl. 10b. Das Blatt braucht zwei Schutzblätter. 


‚11a, Pap., W.1. An’Falz von Bl.'12. 
. 12, Perg., zwei Blätter von 25 zu 18 und 25 zu 17 cm Größe aneinander geklebt und dann 


gemeinsam schwarz gerandet. Zwei Anhänger mit großem grünem und rotem Stein. Die 
Schwärzung auch des Falzes beweist die Herstellung des Randes vor der Einfügung 
in den Band. 

12a, Pap., an Falz von Bl. 13. 

13, Perg., ein Stück von 19 zu 28,5 cm Größe mit einem Anhänger, einer Kette und 
einer Umlege ist durch Anfügung eines Pergamentstückes vergrößert und mit diesem 
gemeinsam schwarz gerandet (vor der Einfügung in den Band); dann durch weitere An- 
fügung zweier Pergamentstreifen oben und unten auf die Seitengröße gebracht. In dem 
ursprünglichen Blatt ein Kniff, der seine frühere Aufbewahrung in einem Konvolut von 
kleinerem Formate beweist. 

13a, Pap., W. 2: 

14, Perg. Ein Stück von 19 zu 29,5 cm mit einem Haarschmuck (Diadem) ist durch 
Anfügung eines Pergamentstreifens unten und links auf Seitengröße gebracht. An Falz 
von Bl. 13a. 

12a Rap, W.2. 

15, Perg., ein Stück von 23 zu 16,5 cm Größe mit Anhänger, schwarz gerandet und ein 
Stück von 22,5 zu 19 cm mit Anhänger sind aneinander geklebt und dann an Falz von 
Bl. 14a gehängt. In dem umrandeten Pergamentstück Kniff wie bei Bl. 13. 

154, Pap.,;, W. 2. 

16, Perg., 5 Glieder einer Umlege, an breiten Falz von Bl. 17. Mit Kniff wie bei Bl. 13. 
16a, Pap., W.1. Ebenfalls an Falz von Bl. 17. 

17, Perg., Anhänger mit „A. C.“ und Ring. Die seitliche Stellung auf dem Blatte — wenn 
man den breiten Falz mitrechnete, würde der Anhänger etwa in der Mitte des Blattes 
stehen — beweist die Herstellung der Malerei vor der Einfügung in den Band. 

12a, Ban. W.2: 

18, Perg., 3 Anhänger mit Putto, Vase und Monogramm Jesu. Kniff wie bei Bl. 13; an 
Falz von BI. 19. 

18a, Pap. An Bl. 18 angeklebt. 

19, Perg., 3 Anhänger mit Wolf und Schaf — Schlangenstab — gekreuzten Flöten. Das 


Bl. 


BR}: 


ezBl. 
Bl. 


Bl. 
Bl. 


Bl. 


I =Bl. 


Bl: 


Bl. 
Bl. 


Bl. 
Bl. 
Bl. 
Bl. 
131 


Bl. 


63 


Blatt gehört eng mit Bl. 18 zusammen, die Malereien sind ebenfalls wie bei jenem Blatt 
wohl vor Einfügung in den Band entstanden, wie schon die gleichmäßige Verschiebung 
der Malereien auf beiden Blättern nach der einen Seite hin beweist. 


.19a, Pap., W. 2. 
. 20, Perg., Blatt von 22 zu 29 cm mit großem Haarschmuck, das aufgeklebt ist auf ein mit 


Falz eingefügtes Pergamentblatt. 


. 20a, Pap., W>2. 
. 21, Perg., 3 Stücke von 14 zuScm, von 22,5 zu 12cm und von 14 zu Scm Größe sind 


auf ein Pergamentblatt des Bandes geklebt und dann im Band selbst mit schwarzer Um- 
rahmung und schmalen roten Randstreifen versehen. Malereien: Anhänger mit Pfau, Hut- 
agraffe, Anhänger mit Haifischzahn. 

22, Perg., 2 Anhänger (Frau mit Amor — Motiv aus Sanduhr, Herz, Bogen) in den Band 
selbst gemalt. 

22a, Pap., W. 2. — Der Falz von Bl. 20 hinter Bl. 22a zeigt deutliche Spuren, daß hier 
ein Pergamentblatt entfernt ist. 

22:b, Pap., W. 2. 

23, Perg., 2 Anhänger mit Perseus und Andromeda und mit bogen- und pfeilähnlichem 
Motiv. Kniff wie bei Bl. 13. An Falz von Bl. 30. 

23a, Pap., W.2. 

24, Perg., Blatt von 22,5 zu 64cm, Umlege mit Anhänger mit Kriegsemblemen, auf ein 
Papierblatt geklebt und dann an Falz von Bl. 25 gehängt, einmal gefaltet. 

25, Perg., mit 3 Anhängern (Salamander und Hirsch Amor und Herkules — Sieges- 
göttin mit gefesseltem Mann und Frau) nach ihrer Stellung auf der Seite wohl in das 
Buch selbst gemalt. An Falz. 

25a, Pap., W. 2. 

26, Perg., mit 3 Anhängern (Ritter zu Pferde über besiegtem Krieger — sechseckiger 
grüner Stein — Hahn als Pilger). Wohl nicht in das Buch selbst hineingemalt, aber mit 
der Bestimmung, in den bereits fertigen Band eingefügt zu werden, ebenso wie Bl. 27. 
Daher die Einfügung der Blätter 26 bis 27 durch Kleben statt durch Heften. — An Falz 
von Bl. 26a. 

26a, Pap., W.4., mit Bl. 26 an Bl. 27 geklebt. 

27, Perg., mit 3 Anhängern (Wappen der Grafen von Ostfriesland — Rund mit Schwertern 
-— Amor als Triumphator), vergl. die Bemerkung bei Bl. 26. Mit Bl. 26, 26a u. 27 an Falz 
von Bl. 25a geklebt. 

274, Rap. W.5. 

28, Perg., von 23 zu 55,5 cm (Perlenkette mit Anhänger) zweimal gefaltet; an Falz von Bl. 27a. 
28a, Pap., W.5. 

28b, Pap. 

29, Perg., Blatt von 23 zu 92cm (Große Umlege mit den Tugenden). Zweimal gefaltet, 
an Falz von Bl. 28b. (Das Blatt bedurfte nach Art seiner Faltung zweier Schutzblätter. 
Die Art des Falzes von Bl. 28b zeigt, daß hier das Papierschutzblatt für Bl. 30 ent- 
fernt ist.) 

30, Perg., mit 3 Anhängern (Monogramm aus C©.H.Z.S.H. — Rund mit zwei Schwertern 
— Monogramm Jesu), wohl in das Buch selbst gemalt. 


64 


Bl. 
——Bi. 


BL 


_——Bl. 
HE 
—Bl. 
Bl. 

Bl. 

Bl. 

Bl. 


30a, Pap., W.2 

31, Perg., mit 3 Anhängern (Monogramm Jesu Monogramm aus G. A. — Pelikan); 
der mittlere Anhänger auf einem ausgeschnittenen Stück Pergament gemalt und in das 
Buch geklebt, die beiden anderen Anhänger sind dann in dem Buche selbst hinzugefügt. 


31a, Rap. W2: 
.31b, Pap., an Falz von Bl. 32 geklebt. 
.32, Perg., 5 Glieder einer Umlege: fraglich, ob in den Band selbst gemalt — es sitzt 


etwas unglücklich im Raum —, oder mit dem Blatt im Band befestigt; vgl. auch S. 27. 


32a, Pap.. W.2. 
Fr Z—Bl. 


33, Perg., mit 3 Anhängern (Altes und Neues Testament; datiert 1602 —- Monogramm 
aus C. H. Z.S. H. — Monogramm Jesu) in das Buch selbst gemalt. 


.33a, Pap., W. 2, an Falz von Bl. 30a geklebt. 
.34, Perg., 23,5 zu 70 cm (große Umlege mit Schauenburgischem Nesselblatt). Einmal gefaltet, 


aufgeklebt auf ein Papierblatt, W 2, das an Falz von Bl. 36a gehängt ist. 


. 35, Perg., 2 Anhänger (Reiter mit Sternschild — Schauenburgisches Nesselblatt), zwischen 


denen sich früher ein drittes eingeklebtes Schmuckstück befand, wie Eindrücke beweisen. 
Die vorhandenen Malereien sind in dem Band selbst angebracht. 


.35a, Pap., W. 1, an Bl. 35 angeklebt. 
. 36, Perg., mit 2 Anhängern (schauenburgisches Wappen — Schauenburgisches Nesselblatt), 


neben denen Platz für ein drittes Schmuckstück gelassen ist. Die Malereien sind in dem 
Band selbst angebracht. 


.306.a, Pap., W. 2. 
.36b, Perg., leer. Der Falz dieses Pergamentblattes ist bei Bl. 34 zwischen Papier und 


aufgelegtem Pergament vorhanden. 


. 37, Perg., 15 zu 56 cm (Perlenkette mit Beischrift). Einmal gefaltet, aufgeklebt auf ein 


Papierblatt mit W. 2. 


. 38, Perg., mit Vorzeichnung für zwei Hutagraffen. 

3810, PaD-, ıW. 2: 

2380, Pero., leer. 

.38c, Pap., W. 1, an Bl. 38b geklebt. 

39, Perg., mit 3 Anhängern (Sanduhr mit zwei geflügelten Frauengestalten — 8 Tafel- 
diamanten Monogramm aus G. A.), in das Buch selbst hineingemalt. 

39a, Pap., W.2. 

40, Perg., Vorzeichnung für ein Halsband. 


40a, Pap. W. 2. 

41, Perg., 13,5 zu 283 cm (Halsband), auf Papier geklebt mit W.2, an Falz von Bl. 41a. 
41a, Pap., W. 2. 

41b, Perg., an Falz eingefügt. 

41c, Pap., W.6., sein Falz eingefügt unter dem Papierschutzblatt des hinteren Deckels. 


sV8O92HSOH99EFEGEE2E0900.HH0HEHPF0.GHHH2EOHH0GHCHEELEO0OHEFFOHHTECOHOEOGFEHHEOEHEH0HEE00HHEHED0 EEE DECO 


65 


BEILAGE 3: VERZEICHNIS DER MALEREIEN NACH DER 
BLATTFOLGE, MIT NACHWEIS DER ABBILDUNGEN UND 


ERWÄHNUNGEN 

BI. 2. Kronenentwurf für Christian IV. Taf. 5 
— S.1a 1b — 28b. — Vgl.S. 24a — 24b 
— 25h 26b — Abb. 15. 

Bl. 3. Kronenentwurf für Christian IV. Taf. 6 
— S.1a— 1b — 29a. — Vgl. S. 20b — 24a 
>24, -26b: 


Bl. 4. Anhänger mit Jesusmonogramm, Phönix 
undPelikan. Taf. 24,2 — S.39b.— Vgl.S.26a. 

Bl. 5. Perlenskizzen mit erläuternden Bemer- 
kungen. S. 3a. 

Bl. 6. Umlege für Philipp Sigismund, Bischof 
von Osnabrück. S. 9a — 9b — 32a. 

Bl.7. Kassette mit den Darstellungen des 
Abendmahls, des Gebets auf dem Ölberge, 
der Gefangennahme Christi. Taf. 1 — S.28a. 
— Valr8.206 - 2la-— 274 —-27b--Abb. 13, 

Bl. 8. Entwurf für Kaiserkrone. Taf.2 — S. 2a 
— 2b — 28b. — Vgl. S. 27a — Anm. 5la. 

Bl. 9. Entwurf für Kaiserkrone. Taf. 3— S.2a 
— 2b — 28b.— Vgl. S.22a — 26a — Anm.5la 

Abb. 19. 

Bl. 10. Krone. Taf. 4 
S. 26a. 

Bl. 11. Umlege mit großem Anhänger mit 
Taten des Herkules. Taf. 11, 2 — Taf. 17 — 
S. 32b — 33a — 37a — 37b. — Vgl. S. 26a. 

Bl. 12,1. Anhänger mit großem grünem Stein. 
Taf. 20, 3 — S. 34b. — Vgl. S. 26a. 

Bl. 12,2. Anhänger mit großem rotem Stein. 
Tar20oae -S. 345. Vgl. S. 26a. 

Bl. 13,1. Anhänger, in der Mitte Viereck aus 
Tafeldiamanten. Taf. 12, 1 — S. 34a. — Vgl. 
S. 26a. 

Bl. 13,2. Teil einer Umlege aus goldenen, 
steinbesetzten Ringen. Taf. 12, 2 —S. 3la— 
31b. — Vgl. S. 26a. 

Bl. 13, 3. Fünf Glieder einer Umlege, Ro- 
settenform. Taf. 12,3 — S.32a — 32b. — Vgl. 
S. 26a. 


-$.2b — 286. — Vgl. 


Bl. 14. Haarschmuck (Diadem). Taf.7 — S.29a 
2096. Vol. S.26h, 
Bl. 15,1. Anhänger mit zwei sitzenden Frauen- 
gestalten. Taf. 19, 1 — S. 37 b. — Vgl.S.26b. 
Bl. 15, 2. Anhänger, acht kleinere Diamanten 
um einen großen achteckigen Diamanten. 


Tar..19,2 S. 34a. — Vgl. S.26b. 

Bl. 16. Fünf Glieder einer Umlege, Rosetten- 
form. Taf. 16, 1 S.32a — 32b. — Vgl. 
S#260D. 


Bl. 17, 1. Anhänger mitdem Monogramm A.C., 
für Anna Catharina von Dänemark. Taf. 34, 2 
S.3a—3b—43b — 44a. — Vgl.S. 24a 

25a — 26a — 462 — 47b. 

Bl. 17, 2. Ring mit großem Diamanten. S. 31a. 

Bl. 18, 1. Anhänger mit Putto. S. 40 b. — Vgl. 
57278: 

Bl. 18, 2. Anhänger mit Vase. S.40 b. — Vgl. 
Ss 27% 

Bl. 18,3. Anhänger mit Monogramm Jesu. 
S. 40b. — Vgl. S.6b 27a Anm. 61. 
Bl. 19, 1. Anhänger mit Wolf und Lamm. S.40b 

— 41a. — Vgl. S.27a. 
Bl. 19,2. AnhängermitSchlangenstab. Taf.27,1 
- S.40b — 41a. — Vgl. 27a. 

Bl. 19, 3. Anhänger mit Sanduhr und gekreuz- 
ten Flöten. Taf. 27,2 — S. 40b 41a. — 
Vgl. S.6b — 27a. 

Bl. 20. Großer Haarschmuck. Taf. S— S. 29b. 

Vgl. S. 26b. 
Bl. 21,1. Anhänger mit Pfau. Taf. 21, 1 


S. 36a — 36b. — Vgl. S. 26a. 
Bl. 21,2. Hutagraffe mit grotesker Halbfigur. 
Taf.9, 1 — S.30a — 30b. — Vgl.S.26a— 36b. 


Bl.21,3. Anhänger mit Haifischzahn. Taf. 21,3 
— S. 36b — 37a. — Vgl. S. 26a. 

Bl. 22, 1. Anhänger, gekrönte Frau mit Pfeil 
und Putto mit Bogen. Taf. 22,2 — S. 6b 
38a. — Vgl. S.25a — 26b. 


66 


Bl. 22,2. Anhänger, Motiv aus Sanduhr, ge- 
flügeltem Herz und Bogen mit Pfeil. Taf. 30, 1 
— $.,6b — 41b. — Vgl. S. 25a — 26b. 

Bl. 23, 1. Anhänger mit Perseus und Andro- 
meda. Taf. 23,1 — S. 38a — 38b. Vgl. 
S.26b. 

Bl. 23, 2. Anhänger mit bogen- und pfeilähn- 
lichem Motiv. Taf. 30, 2 — S. 42a. — Vgl. 

26b. 


Bl. 24. Umlege mit Anhänger mit Kriegs- 


emblemens Dar 10,1. = Taf.-13 =-S:21b 
31b. — Vgl. S.26b. — Abb. 17. 
Bl. 25, 1. Anhänger mit Salamander (oder 


Drache) und Hirsch. Taf. 24, 1 — S. 39a 
39b. — Vgl. S. 26b. 

Bl.25, 2. Anhänger mit Amor und Herkules. 
Taf. 23,2 — S. 38b. — Vgl. S. 26b. 

Bl. 25, 3. Anhänger, Siegesgöttin mit gefessel- 
tem Mann und Frau. Taf. 24, 3 — S. 39a. — 
Vgl, S.26b. 

Bl. 26, 1. Anhänger, Ritter zu Pferde über be- 
siegtem Krieger. Taf. 31, 1 — S. 43a — 43b. 
Vgl. S. 26b. 

Bl. 26, 2. Anhänger mit großem sechseckigem 


grünem, rotumfaßtem Stein. Taf. 20,2 — 
S. 34b — 35a. — Vgl. S. 26b. 

Bl. 26,3. Anhänger mit Hahn als Pilger. 
Taf21,2 S.35a — 35b — 36a. — Vgl. 
S. 26b. 


Bl. 27,1. Anhänger mit dem Jungfrauenadler 
als Wappen der Grafen von Ostfriesland. 
Taf. 31,3 — S.4b — 42b. — Vgl. S. 24a — 
25a — 26b —- 47a. 

Bl.27,2. Anhänger, Motiv der hinter einem 
Rund gekreuzten Schwerter. Taf. 31,2 — 
S. 42b. — Vgl. S. 5a -— 9a — 26b. 

Bl.27,3. Anhänger mit Amor als Triumphator. 
Taf. 25, 1 — S. 38b — 39a. — Vgl. S.5a 
9a — 25a — 26b — 46b — 47a. 

Bl. 28. Perlenkette mit Anhänger. Taf. 10, 3 
— S. 33b — 34a. — Vgl. S. 26a. 

Bl.29. Umlege mit den Tugenden. Taf. 11,1 
— Taf. 16, 2 — S. 33a — 33b. — Vgl. S.26b. 

Bl. 30, 1. Anhänger mit Monogramm der Her- 


zogin Christine, aus C.H.Z.S.H. Taf. 28, 1 
S.3b — 4b — 41a— 41b. — Vgl.S.6a — 
25a — 26b. 

Bl.30, 2. Anhänger, Motiv der voreinem Rund 
gekreuzten Schwerter. Taf. 34,1 — S.42a — 
42b. — Vgl. S.9a — 26b. 

Bl.30,3. Anhänger, Monogramm Jesu. Taf.29, 1 
— S. 41a — 41b. — Vgl. S.6b — 25a —26b 

Anm. 60. 

Bl.31,1. Anhänger, Monogramm Jesu zwischen 
Weinreben. Taf.26,1 — S. 40a. — Vgl.S.6a 
25a — 26b — Anm. 60. 

Bl. 31,2. Anhänger mit Monogramm aus G.A., 
vermutlich auf Gustav Adolf bezüglich. 
Tals206%2 S.5a — 5b 41a — 4lb. — 
Vgl. S.6a — 6b — 25a — 26b — 42a — 47a. 

Bl. 31,3. Anhänger mit Pelikan. Taf. 26, 3 
S. 40a. — Vgl. S.6a — 25a — 26b. 

Bl. 32. Fünf Glieder einer Umlege, Rosetten- 
form. Taf. 15 — S.32a — 32b. — Vgl.S.27a. 

Bl. 33, 1. Anhänger von 1602 mit der symbo- 
lischen Darstellung des Alten und Neuen 
Testaments. Taf.25, 2 — 39b — 40a. — Vgl. 
S. 3a — 9a — 25a — 26b. 

Bl. 33, 2. Anhänger mit dem Monogramm der 
Herzogin Christine aus C.H.Z.S.H. Taf. 28, 2 

S.3b — 4b — 41a — 41b. — Vgl.S.6a — 
- 25a — 26b. 

BIl.33,3. Anhänger mit dem Monogramm Jesu. 
Taf. 29, 2 —- S.41a — 41b. — Vgl. S.6b — 
— 25a — 26b — Anm.60. 

Bl.34. Umlege mit großem Anhänger mit dem 
Schauenburgischen Nesselblatt. Taf. 10,2 — 
Taf. 14 — S. 8a — 8b — 9a — 31b — 32a. 
Vgl. S. 25a — 26b — 47a. 

Bl.35, 1. Anhänger, Reiter mit Sternschild. 
Taf. 33, 2 — S.8a 43a 43b. Vgl. 
S. 25a — 26b. 

Bl.35,2. Anhänger, Schauenburgisches Nessel- 
blatt auf herzförmiger Platte. Taf. 32, 2 — 
S.8a — 43a. — Vgl. S. 25a — 26b. 

Bl.36, 1. Anhänger mitdem Schauenburgischen 
Wappen. Taf. 33,1 — S.7b — 43a — 43b. 
— Vgl. S. 25a — 26b. 


Bl.36,2. Anhängermitdem Schauenburgischen 
Nesselblatt. Taf. 32,1 — S.8Sa — 43a. — Vgl. 
S.25a — 26b. 

Bl. 37. Perlenkette mit Beischrift. S. 3a — 
33b — Abb. 10. — Vgl. S. 24b — 26a. 

Bl.38,1. Silberstiftvorzeichnung für eine Hut- 
agraffe. S.30b — 31a. — Vgl.S.25b. 

Bl. 38,2. Vorzeichnung für eine Hutagraffe, 
mit der Feder nachgezogen. Taf.9,2— S.30b 
31a. — Vgl.S.25b. 

Bl. 39, 1. Anhänger, Sanduhr zwischen zwei 


67 


geflügelten Frauengestalten. Taf. 22, 1 
S.37b —- 38a. — Vgl.S.6b — 26b. 
Bl. 39, 2. Anhänger, acht Tafeldiamanten. 


Taf. 19, 3 — S. 37a. — Vgl. S.26b. 

BIl.39,3. Anhänger mit Monogramm aus G.A., 
vermutlich auf Gustav Adolf bezüglich. 
S.5a —5b —4la 41b. — Vgl. S.6a 
— 6b — 25a — 26b — 42a — 47a. 

Bl. 40. Silberstiftvorzeichnung für ein Hals- 
band. S.33b. — Vgl.S.25b. 

Bl.41. Halsband. Taf. 1S— S.33b. 


-Vgl.S.26a. 


OBOO9VEEEHEFEEEEECCHEE0CHEECHCOFHEHPEEOECECHCOHHHUEEOFFOEEHHHISGEVEOHH.EPFFHFHEHEHEFFEHFH.R00000 


o 


68 


VERZEICHNIS DER ERWÄHNTEN NAMEN 


Adolf XIII., Graf zu Schauenburg. S. 8b — 10b — 15b 
— (Schautaler) Anm. 11 — Abb. 8. 

Adolf, Herzog zu Schleswig-Holstein. S.3b — (Bildnisse) 
Anm. 7. 

Altenstetter, David, Goldschmied in Augsburg. S.2b — 
Anm. 5. 

Altona, Donner-Schloß, Ausstellung von Kunstschätzen 
aus schleswig-holstein. Adelsbesitz, Sommer 1914. 
(Sog. Rantzauscher Humpen) Anm. 26 (S. 54, Nr. 2) — 
(Bildnis des Heinr. von Rantzau) Anm. 26 (S. 56a). 

Alvin, Katalog des „Oeuvre“ der Familie Wierix, Brüssel 
1866. Anm. 26 (S. 55a, Nr. 13). 

Amman, Jost, Wappen- & Stammbuch von 1589. Anm.4. 

Anna Catharina von Brandenburg, Gemahlin König 
Christians IV. von Dänemark. S.3b — 24a — 25a 
—:3la — 43b — (Medaille) S.3b — 29b Anm.6 — 
Abb. 3 — (Bildnis in Schloß Rosenborg) S. 4b — 29b 
— Anm.9 — Abb.6. — Vgl. auch Beilage 3, zu BI. 17,1. 

Anna von Schleswig-Holstein, Gemahlin des Grafen 
Enno von Ostfriesland. S.4b — 24a. — Vgl. auch 
Beilage 3, zu Bl. 27, 1. 

Anckelmann, Theodor, Inscriptiones urbis patriae ham- 
burgensis, 1664. Anm. 32. 

Ansbach, Markgraf von. S.10b. 

Arnstadt (Wasserzeichen). Abb. 9. 

Augusta von Dänemark, Gemahlin des Herzogs Johann 
Adolf zu Schleswig-Holstein. S. 14b. 


Basel, Familie Heusler (Wasserzeichen). Abb. 9. 

Basse, Nicolaus, Drucker in Frankfurt a. M. Anm. 26 
(S55a, "Nr. 10): 

Baudous, Robert de, Bildnisstich des Prinzen Christian 
von Dänemark, 1609. S. 29b — Anm. 54 — Abb. 21. 

Behncke, Wilhelm in Lehnerts „Geschichte des Kunst- 
gewerbes“. Anm. 5. 

Berenbergische Genealogien im Hamburger Staatsarchiv. 
S. 12b — Anm. 17. 

Berlien, „Der Elefantenorden“, 
Anm. 26 (S. 53). 

Berlin, Kgl. Bibliothek. (Leichenpredigt des Hermann 
Brenneck auf Christine von Schleswig-Holstein) 
Anm. 10 — (Exemplare von Henninges, Genealogiae, 
1590) Anm. 26 (S. 53) — (Exemplar von Ranzovii, 
Epigramm. histor. liber, Antw. 1581) Anm. 26 (S. 53) 
— (Exemplar des Calendarium Ranzovian., Hamb. 
1590) Anm. 26 (S. 56). 

Berlin, Kgl. Kunstgewerbemuseum. (Bild von Mozart 
im Pommerschen Kunstschrank) Anm. 8. 

Berlin, Kgl. Kunstgewerbemuseum, Bibliothek. (Zeich- 
nungen von Jakob Mores, Allgemeines) S. 10a — 17 
bis 23 — 29a — Anm. 14 — (Zeichn. 1452, Kanne für 


Kopenhagen, 1846. 


Friedrich II.) S. 13b — (Zeichn. 1461, Riesenpokal 
mit der Justitia für Herzog Johann Adolf) S. 15a — 
Anm. 45 — (Zeichn. 1462, Pokal für den Grafen zu 
Schwarzburg) S. 16b — (Zeichn. 1463, Riesenpokal 
mit dem Reichsadler für Herzog Johann Adolf) S. 14b 

Anm. 44 — (Zeichn. 1466, Kanne für Friedrich II.) 
S.13b — (Zeichn. 1467, Flasche mit Actäon für Graf 
Adolf zu Schauenburg) S.15b — (Zeichn. 1469, Riesen- 
pokal, Papier mit „R“-Wasserzeichen) S. 17b — 
(Zeichn. 1470, Taufbecken für Friedrich II.) S. 13a 
— 21a — Abb. 12 — (Zeichn. 1473, Laden mit Tisch- 
zeug) S. 14a — 14b — 15b 19b — (Zeichn. 1475, 
Truhe für Herzog Johann Adolf, mit Künstlerbezeich- 
nung) S. 10a — 14b — 20a — Anm. 15 — (Zeichn. 
1476, Kaminbock mit Schauenburger Wappen) S. 15b 

19b — (Zeichn. 1478, Bauer als Schalenträger, mit 
Bezeichnung „1600“) S. 10a (Zeichn. 1481, Adler 
mit Kaiserkrone, für Herzog Johann Adolf) S.14b — 
22a,b — Anm.44 — Abb. 11 — Abb. 18 — (Zeichn. 1482, 
Hirschkuh für Herzogin Christine) S.15a — (Zeichn. 
1483, Hirschkuh für Herzogin Christine) Abb. 14 — 
(Zeichn. 1487, Norwegischer Löwe) S. 15a — (Zeichn. 
1488, Norwegischer Löwe für Herzog Karl von 
Schweden) S. 15a, b — (Zeichn. 1491, Elefant für 
Friedrich 11.) S. 13a — 19b — (Zeichn. 1493, Pelikan 
mit Wappen der Herzöge zu Schleswig-Holstein) 
S.15a — (Zeichn. 1494, Wandschild) S. 19b — (Zeichn. 
1495, auf der Rückseite Skizze für Kette) S.21b — 
Abb. 16 (Zeichn. 1497 u. 1498, zwei Pferde mit 
Liebesgöttern, für Graf Adolf zu Schauenburg) S. 15b 
— (Zeichn. 1504, Dreimaster mit dem Wappen der 
Herzöge zu Schleswig-Holstein) S. 15a. 

Berlin, Kgl. Kupferstichkabinett. S.10 — (Bildnisse des 
Heinrich von Rantzau) Anm. 26 (S. 54a, Nr. 3 — 55a, 
Nr: 10 u. 11 — 55b; Nr. 12'u. 13 — 56a, Nr. 16 56b). 

Biernatzki, Johannes, Hamburg. S. Ila — 14a — 14b 
— 154: — 49, Vorbemerkung — Anm. 18-2122 

23 24 25 — 26 (S. 54a, Nr.2) — 32 — 36 — 46 
- 48 — 52, 

Billwärder bei Hamburg, Landsitz der Mores. S. 12b. 

Bircherod, Breviarium equestre, Kopenhagen 1704. 
Anm. 26 (S. 53 u. S. 55b, Nr. 15). 

Bobe, Slaegten Ahlefeldts Historie, Kopenhagen 1912. 
Anm. 60. 

Böttiger, Dr. John, Stockholm. Anm. 47. 

Braunschweig. S. 11b. 

Braunschweig-Lüneburg, Herzöge zu. S.8b — 9a — 
9b — 15b — (Wasserzeichen mit deren Wappen) S. 62, 
bei Bl. 8. 

Breitenburg, Schloß in Holstein. (Silberplatte mit dem 
Bildnis Heinrichs v. Rantzau) Anm. 26 (S. 54a, Nr. 1). 


Bremen. S. 18a — (Erzbischof von —) S. 10b — I4a — 
14b — 15a. 
Brenneck, Hermann, Leichenpredigt auf Herzogin 


Christine, 1605. S. 7b — Anm. 10. 

Briquet, „Les Filigranes“, Paris 1907. S. 17b — 18a — 
Abb. 9. 

Brockhaus, „Konversations-Lexikon“, für 
orden“. Anm. 13. 

Bunge, „Der Orden der Schwertbrüder“, Leipzig 1875. 
Anm. 13. 


„Schwert- 


Celle. Anm. 53. 
Christian IV., König von Dänemark. 
4b 10a 10b ilb 13b 14a — 14b — 

15b — 16b — 24a — 24b — 28b — 29a — 29b — 30a 
— Anm.6 — 9 — 53 — Abb. 22. — Vgl. auch Beilage 3 
zu, BIN2u. 3: 

Christian, Prinz von Dänemark, Sohn Christians IV. 
S.29b — 36a — Abb.21 — Abb. 24. 

Christian Il., Kurfürst zu Sachsen. S. l4a. 

Christian Günther der Ältere, Graf zu Schwarzburg 
und Honstein. S. 16b. 

Christine von Schleswig-Holstein, 
Karls IX. von Schweden. S. 5a. 

Christine von Hessen, Gemahlin Herzog Adolfs zu 


S.la— 1b — 3b 


Gemahlin König 


Schleswig-Holstein. S.3b bis 7b — 8b — 14b — 
15a 25a 35b 38a — 4la — 42b — Anm. I0 
— (Bildnisse in Eutin und Schwerin) S. 3 — Anm. 7 
— Abb.4. — Folgende Schmuckstücke im Klein- 


odienbuch sind mit der Herzogin Christine in Zu- 
sammenhang gebracht worden: Bl. 22,1 u.2; 27, 1-3; 
30, 1—3; 31, 1—3; 33, 2u.3; 39,1 u.3. Vgl. Beilage 3 
für diese Schmuckstücke. 

Christoph, Herzog zu Mecklenburg und Bischof von 
Ratzeburg. S. 10b. 

Cirksena-Wappen. S.4b. Vgl. auch Beilage 3 zu BI. 27, 1. 

Custos, Domenicus. (Bildnisstiche des Heinrich von 
Rantzau) Anm. 26 (S. 55a, Nr. 12 u. S. 56b). 


Dänemark (Könige). Vgl. Anna Catharina — Christian 1V. 

— Friedrich I. — Sophie — (Rentmeisterberichte) S.2a 
- 13a — Anm. 37 — 61. 

Diricks, Jan, Goldschmied und Kupferstecher zu Ham- 
burg. S. Liia — 116: — Anm. 28 29, 

Dithmarschen. S. 15a — Anm. 45. 

Dresden, Grünes Gewölbe, Schmuckstücke. 
— 59. 


Anm. 58 


Edzard, Graf von Ostfriesland. S. 4b. 

Eiderstedt. S. 15a. 

Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg, Gemahlin des 
Grafen Adolf XIII. zu Schauenburg. S.8b — 9b — 


10b. 


69 


Elisabeth von Dänemark, Gemahlin des Herzogs Hein- 
rich Julius zu Braunschweig-Lüneburg. S. 15b. 

Elisabeth von Schweden, Gemahlin des Herzogs 
Christoph zu Mecklenburg. S. 10b. 

Engel-Reimers, Frau Dr., Hamburg. Anm. 27. 

Enno, Graf von Ostfriesland. S. 4b — 24a. 

Erich XIV., König von Schweden. Anm. 13. 

Ernst IIl., Graf zu Schauenburg. S. 8b — (Schautaler) 
Anm. 11. 

Eutin, Schloß. (Bildnisse des Herzogs Adolf und der 
Herzogin Christine) S.3 — 35b — Anm. 7 — Abb. 4. 


Ferdinand I., Deutscher Kaiser. (Siegel) Anm. 3. 

Filimonof, Beschreibung der Moskauer Rüstkammer 
(russisch). Anm. 42. 

Fiuren, Didrik, Goldschmied in Odense. S.2a — Anm.?2 
— Abb. 1. 

Folkema, J., Stich mit Bildnissen der Familie Rantzau. 
Anm. 26 (S. 56a, Nr. 16). 

Frederiksborg, Schloß bei Kopenhagen. 
Ss. 13b — 14a. 

Friedrich III., Deutscher Kaiser. (Siegel und Grabmal) 
Anm. 3. 


(Silberaltar) 


Friedrich II., König von Dänemark. S. 10a — 10b — 
Ila — 13a — 13b — 16a — 21a. 
Friedrich I., König von Schweden. Anm. 13. 


Friedrich Christian, Prinz von Dänemark, Sohn Christi- 
ans IV. S. 30a. 


Galle, Philipp. Bildnisstich des Heinrich von Rantzau. 
Anm. 26 (S. 55a, Nr. 11). 
Goltzius, Heinrich. Bildnisstich 
Rantzau. Anm. 26 (S.55a, Nr. Su. 11 
u. 15 — S.56a, Nr. 16 u. 17) — Abb. 30. 
Gossler, Hamburger Familie. S. 12b. 
Gottland. (Wappen) S. 15b. 
Goverts, Dr. Ernst, Hamburg. S. I1b 
— 18 — 19 — 20 — 32 — 39. 
Grünenberg, Conrad von, Wappenbuch von 1483. Anm.3. 
Gustav 1. König von Schweden. S. 15b — 
Anm. 13. 
Gustav II. Adolf, König von Schweden. 
Vgl. auch Beilage 3, zu Bl. 31, 2 u. 39, 


des Heinrich von 
S.55b, Nr.12 


Anm. 16 — 17 


Vasa, 


S-olbr 29a. 
3 


Hadersleben. Anm. 53. 

Hainhofer, Philipp, Augsburg. Anm.5 — 8. 

Halle. Anm. 53. 

Hamburg. (Grundstück in der Deichstr.) Anm. 17 - 


(Grundstück am Dreckwall, heute Alterwall) Anm. 32 

- (Grundstück in der Garbraderstr.) Anm. 17 — 
(Grundstück in der Großen Johannisstr.) Anm. 32 
— (Mortzenhaus, am Alten Wandrahm) S. 12b — 
(Mortzenhof, in der Nähe des Strohhauses) S. 12b 


70 


(Sehauenburger Hof) S. 17a — Anm. 51 — (S. Petri, 
Gemälde von Vredeman de Vries) S. 11b — Anm. 32. 

Hamburg, Archiv des Grundbuchamts. (Haupterbebuch 
S. Petri) Anm. 32. 

Hamburg, Staatsarchiv. (Akten des Goldschmiedeamts, 
Jungenbuch) Anm. 18 — 20 — 25 — (Akten des Gold- 
schmiedeamts, Morgensprachenbuch) Anm. 16 — 20 
— 21 — 23 — (Akten des Kammergerichts, Prozeß 
zwischen Jacob Morss und Tobias Hoffmann) Anm. 32 

46 — (Akten des Kammergerichts, Prozeß Pipans 
Erben gegen Jacob Moris Erben) Anm. 48 — (Beneke’s 
Notizen im Convolut „Fam. Mors“) Anm. 17 — (Beren- 
bergische Genealogien) S.12b — Anm. 17 — (I. Bürger- 
buch) S. Ila — (ll. Bürgerbuch) Anm. 28 — 39 — 


(Englandfahrer, Rechnungsbuch) Anm. 23 — (Erbe- 
buch Catharinae) Anm. 16 — 17 — (Erbebuch Nicolai) 
Anm. 17 — (Erbebuch Petri) Anm. 17 (Kämmerei- 


rechnungen) Anm. 17 — 22 (Nachlaßinventare des 
Hans Mores und des Jakob Mores des Jüngeren) 
S.12b — 23b — Anm. 36 — 52 — (Rentenbuch Nicolai) 
Anm. 16 — 17 — (Rentenbuch Petri) Anm. 18 — (Cl. VIII 
XXXI.4, vom 30. Nov. 1605) Anm. 41 — (Cl. VII DF 
Nr. 3, Legationskosten) S. 18a. 

Hamburg, Staatsarchiv. (Bibliothek, Exemplar von 
Henninges, Genealogiae, 1590) Anm. 26 (S. 53). 

Hamburg, Stadtbibliothek. (Cod. Ms. la in scrinio, 
Kleinodienbuch des Jakob Mores) überall; vgl. für 
die Stellen über die einzelnen Malereien Beilage 3 
— (Exemplar von Ranzovii Epigr. histor. liber, Antw. 
1581) Anm. 26 (S. 53) — (Exemplar von Henninges, 
Genealogiae, 1590) Anm. 26 (S. 53) — (Exemplar von 
Lindenbruch, Adam von Bremen, Leiden 1595) Anm.26 
(S. 54a, Nr. 3) — (Leichengedicht auf Engel Mores) 
Anm. 19 — 61 — (Bücher mit Bildnissen des Heinrich 
von Rantzau) Anm. 26 (S. 56b). 


Hamburger literarische und kritische Blätter, 1857. 
S. 1a. 

Hamburgisches Künstler-Lexikon, 1854. S.47b — (de 
Vries) Anm. 31. 

Hamburgisches Schriftsteller-Lexikon, Bd. V, 1870. 


(Mores) Anm. 38. 

Hamburgische Geschichte, Verein für, Zeitschrift. (Bd.II, 
1847, S. 494, Prospekt des Jan Diricks) Anm. 29 — 
(Bd. III, 1851, S. 256, Rantzau über Bild in S. Petri) 
Anm. 33 — (Bd. V, 1866, S. 286, Lappenberg in den 
„Beiträgen“ über Bild in S. Petri) Anm. 34 — (Bd. VII, 
1895, S.401, Lieboldt über Schauenburger Hof) Anm.S1 
— (Bd. VII, 1895, S. 539, Sillem über Niederländer 
in Hamburg — Fam. Mors) Anm. 17. 

Hamburgische Geschichte, Verein für, Mitteilungen. 
(Heft XI, 1888, S. 212, Walther über Monogramm 1. M.) 
Anm. 27 — (Heft XIV, 1891, S. 228, Walther über 
Stiftung der Dithmarscher an Johann Adolf und über 


Monogramm I. M.) Anm. 45 u.27 — (Heft XVII, 1895, 
S. 285, F. Voigt über die Festlichkeiten von 1603) 
Anm. 50 — (Heft XXIX, 1909, S. 292, Frau Engel- 
Reimers über Monogramm I. M.) Anm. 27. 

Hannover, Emil, Kopenhagen. S. 75, Vorbem. — 
Anm. 57. 

Haupt, Bau- und Kunstdenkmäler Schleswig-Holsteins, 
Bd. Il, 1888. Anm. 26 (S. 54a, Nr. 1). 

Hedemann-Heespen, Paul Christ. von, auf Deutsch- 
Nienhof. Anm. 60. 

Hedwig von Dänemark, Gemahlin des 
Christians Il. zu Sachsen. S. 14a. 

Hedwig von Hessen, Gemahlin des Grafen Ernst Ill. 
zu Schauenburg. S. Sb. 

Heesten, Ewald von. Anm. 60. 

Hefner-Alteneck, Deutsche Goldschmiedewerke, 1890. 
S.31la —45b. 

Heinrich III. von Lauenburg, Erzbischof von Bremen. 
S. 10b. 

Heinrich Julius, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg. 
S. 15b. 

Henninges, Hieron., Genealogiae aliquot familiarum 
nobilium in Saxonia, Hamburg 1590. S.7b — Anm. 26 
(S.52b — 53 — 55a, Nr. 8 — 56a — 56b) — Abb. 7 — 
Abb. 27 — Abb. 30. 

Hepp, Sebastian. (Bildnisse des Herzogs Philipp und 
der Herzogin Sophie zu Stettin) Anm.8 — Abb. 5. 

Heseke, Verwandte der Familie Mores. Anm. 17. 

Heusler, Papierfabrikanten in Basel. Abb. 9. 

Hirth, Kulturhistor. Bilderbuch, Bd. Ill. Abb. 20. 

Hövelen, Konrad von, Der uhralten Stadt Hamburg 
Hoheit, 1668. Anm. 32. 

Hoffmann, Tobias, Hamburg. (Prozeß gegen Jacob Mores) 
Anm. 46. 

Hofmann, Tycho, Portraits historiques de Danemark, 
1746. Anm. 26 (S. 56a, Nr. 16). 

Hoogenbergh, Franz. (Bildnisse in Rantzauschen 
Büchern) Anm. 26 (S. 55a, Nr. 8 — 56b). 

Hymans, Henri, Ausgabe des Karel van Mander, 1885, 
Anm. 31 — 22. 


Kurfürsten 


Jessen, Dr. Peter, Berlin. S. 75, Vorbem. — Anm. 14. 

Johann IV., Herzog von Mecklenburg. S. 15a. 

‚Johann der Ältere, Herzog zu Schleswig-Holstein. S. 13a. 

Johann Adolf, Herzog zu Schleswig-Holstein. S.10b — 
14a — 14b — 15a — 15b — 16b — 22b — Anm.44 — 
45 — Sla. 

Johann Friedrich, Herzog zu Schleswig-Holstein, Erz- 
bischof von Bremen. S. 14a — 15a. 

Johann Georg, Herzog zu Sachsen. Anm. 59. 

Isaaksz, Pieter, Doppelbildnis von Christian IV. und 
seiner Gemahlin, Rosenborg. S. 4b — Abb. 6. 

Julius, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg. S. 10b. 


(Siegel) Anm. 3. 
(Siegel) Anm. 3 — 4. 
S.5a — 15a —- 15b. 


Karl IV., Deutscher Kaiser. 
Karl V., Deutscher Kaiser. 
Karl IX., König von Schweden. 
Kiel, S. 4a. 

Kiel, Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek (Exem- 
plar von Henninges, Genealogiae, 1590) Anm. 26 
(S.53) — (Exemplar der Genealogia Ranzoviana, Helm- 
stadt, 1587) Anm. 26 (S. 56b). 

Kiel, Historische Landeshalle für Schleswig-Holstein. 
S. 75, Vorbemerkung. 

Kilian, Lucas. Bildnisstich der Herzogin Sophie zu 
Stettin. S.4b — Anm. 8 — Abb. 5. 

Klüver, Peter, Goldschmied in Krempe. Anm. 26 (S.54a, 
Nr. 2). 

Koll, Familie in Krempe. Anm. 26 (S. 54a, Nr. 2). 

Koll, Joachim, Goldschmied in Altona. Anm. 26 (S.54a, 
Nr. 2). 

Königstein a. d. Elbe. (Papierfabrik.) 

Kopenhagen. S. 1a — 60a — Anm. 53. 

Kopenhagen, Kgl. Bibliothek. (Exemplar von Ranzovii 
epigrammatum histor. liber, Antw. 1581) Anm. 26 
(S.53) — (Bildnisse des Heinrich von Rantzau) Anm. 26 
(S. 55a, Nr.9 und S.55b, Nr. 14). 

Kopenhagen, Schloß Rosenborg. (Doppelbildnis von 
Christian IV. und Anna Catharina, von Pieter Isaaksz) 
S. 4b — 29b — Anm. 9 — Abb. 6 — (Bildnis der 
Magdalene Sibyllavon Sachsen,nach Karel van Mander) 


Abb. 9. 


5.804 Anm. 57 — Abb. 24 u. 26 (Krone 
Christians IV.) S. 1b — 2a — 29a Anm. 2 
Abb. I — (Anhänger in Tierform) S. 36a — Anm. 85 


— (Gebetbuch der Kirstine Munk) Anm.9 — (Saer- 
Udstilling paa Riddersalen, 1915) Anm. 2. 
Kopstede, Goldschmiedefamilie in Hamburg. 
(Hans und Eitzen Kopstede) Anm. 18. 
Koser, R., Hohenzollern und Oldenburg-Schleswig- 
Holstein, 1906. Anm. 53. 
Krempe. S.14a — (Goldschmiede) Anm. 26 (S. 54a, Nr. 2) 
— (Beschauzeichen) Abb. 29. 


S. 10a 


Lange, Chr., Samml. schlesw.-holsteinischer Münzen 
u. Medaillen, Berlin, 1908 u. 1912. Anm.6 — II — 
Abb. 8. 

Lappenberg, Beiträge zur älteren Kunstgesch. Hamburgs, 
1866. Anm. 34. 

Leitner, Werk über die Wiener Schatzkammer, 1870. 
Anm. 5. 

Lessing und Brüning, Der Pommersche Kunstschrank, 
1905, Anm. 8. 

Lieboldt, Jurisdiktion im Schauenburgischen Hofe, 1883. 
Anm. 51. 

Limmer, Phil., Hamburg. S. 1a. 

Liisberg, B., Führer durch Rosenborg, 1903. 
— 58. 


Anm. 9 


71 


.ab Hen- 
Anm. 26 


Lindeberg, Hypotyposis arcium, palatiorum . 
rico Ranzovio conditorum, Frankf. 1592. 
(S-52b. 546, Nr.5 — 558, Nr. 8568). 


Lindenbruch, Ausgabe des Adam von Bremen aus 
Rantzaus Bibliothek, Leiden 1595. Anm. 26 (S. 54a, 
Nr. 3). 

Lübeck. S. 18a. 

Lübeck, Archiv. (Siegel der Schauenburger Grafen) 
Anm. 12. 


Lübeck, Stadtbibliothek. S. 75, Vorbem. — (Album aca- 
demicum et apodemicum des Joachim Mores) S. 12a 
— Anm. 6 — Anm. 26 (S. 56a) — 35 — 54 — 55. 

Lüneburg, Museum, Sternsches Kabinett. (Holzstöcke 
des Jakob Mores) Anm. 27. 

Lund, Danske malede Portraeter. (Bd. Il, Rosenborg, 
1897) Anm. 9 — 57 — (Bd. VIII, 1902— 1907) Anm. 56. 

Luthmer, Goldschmuck der Renaissance, 1881. Anm. 
58 — 60. 


Magdalene Sibylla von Sachsen, Gemahlin des Prinzen 
Christian von Dänemark. S. 36a — Abb. 24 u. 26. 
Mander, Karel van, holländischer Maler und Schrift- 
steller. S. 116, - 123 Anm. 31’ —- 32 34. 

Mander, Karel van, Enkel des Vorhergehenden, Maler 
in Kopenhagen. S. 36a — Anm. 57 — Abb. 24 u. 26. 

Marabini, Edmund, Die Papiermühlen in Nürnberg, 
1894. S. 1Sa — 18b — Abb. 9. 

Mars, Jacob. (Erwähnung in den Dänischen Rent- 
meisterberichten) S. 13a — Anm. 37. 

Martin, F. R. Dänische Silberschätze aus 
Christians IV. zu Moskau, 1900. Anm. 42. 

Maximilian I, Deutscher Kaiser. (Siegel) Anm. 3. 

Maximilian II, Deutscher Kaiser. (Siegel) Anm. 3. 

Meineken, Heigen, Freund des Jakob Mores in Lübeck. 
S. 15b — Anm. 48. 

Meister I. D., Hamburger Kupferstecher. S. 
Anm. 30. 

Meister 1.K., Goldschmied in Krempe. Anm. 26 (S. 54a, 
Nr. 2) — Abb. 28 u. 29. 

Meister I. M., Hamburger Buchillustrator. 
Anm. 27. 

Merck, Familie in Hamburg, S. 12b. 

Meyers Künstler-Lexikon, Bd. Il, 1878. 
Anm. 5. 

Mögeldorf bei Nürnberg (Papierfabrik). S. 18b — Abb. 9. 

Mores (Moer, Morss), Familienname. Anm. 15. 

Mores, Abele, Großmutter des Jakob M. Anm. 17, zu 
1547 und 1571. 

Mores, Anna, Mutter des Jakob M. 

Mores, Barbara, Vatersschwester des Jakob M. Anm. 17, 
zu 1547. 

Mores, Catharina, Schwester des Jakob M. Anm. 16 
17, zu 1566. 


der Zeit 


Ib Z— 


S.1la — 


(Attemstett) 


Anm. 17, zu 1566. 


72 


Mores, Catharina, Vatersschwester des Jakob M. 
Anm. 17, zu 1547. 
Mores, Eddele, Großvatersschwester des Jakob M. 


Anm. 17, zu 1517. 

Mores, Engel, Tochter des Hans Kopstede, Frau des 
Jakob M. S. 10a — Anm. 18 — 19 — 61. 

Mores, Hans, Schneider in Hamburg, Urgroßvater des 
Jakob M. Anm. 17, zu 1468 bis 1517 — Anm. 20. 
Mores, Hans, Kaufmann in Hamburg, Sohn des Jakob M. 

Ss. 12b — 13b — Anm. 36 — 38. 

Mores, Jakob, Vatersbruder des Jakob M. Anm. 17, 
zu 1547. 

Mores, Jakob, der berühmte Hamburger Goldschmied, 
der Urheber des Kleinodienbuchs. Überall; für die 
Verteilung des Stoffes vgl. das Inhaltsverzeichnis am 
Anfang dieser Arbeit. 

Mores, Jakob, der Jüngere, Goldschmied und Kauf- 
mann in Hamburg, Sohn des Jakob M. S. 10a — 10b 
12b — 13b — 23b — Anm. 28 — 36 — 38 — 39, 

Mores, Joachim, Vater des Jakob M. S. 10a — Anm. 16 
Anm. 17, zu 1547 bis 1566 — Anm. 20. 

Mores, Joachim, Bruder des Jakob M. Anm. 17, zu 1566. 

Mores, Joachim, vagierender Literat, Sohn des Jakob M. 
S. 12a — 12b — (Sein Album academicum et apode- 
micum, in der Stadtbibliothek zu Lübeck) Anm.8 — 
26 (S. 56a) — 35 — 54 — 55. 

Mores, Johannes, Vatersbruder des Jakob M. Anm. 17, 
zu 1547. 

Mores, Margaretha, verehelichte Wichhorst, Großvaters- 
schwester des Jakob M. Anm. 17, zu 1517. 

Mores, Margaretha, Vatersschwester des Jakob M. 
Anm. 17, zu 1547. 

Mores, Matthias, Großvater des Jakob M. Anm. 17, zu 
1517, 1520, 1531 u. 1547 — Anm. 20. 

Mores, Matthias, Vatersbruder des Jakob M. Anm. 17, 
zu 1547 — Anm. 20. 

Mores, Matthias, Sohn des Matthias M., Vetter des Jakob 
M.; vermutlich Goldschmied und Münzwardein zu 
Hamburg. Anm. 20. 

Mores, Matthias, Sohn des Paul M., Vetter des Jakob 
M.; vielleicht Goldschmied zu Hamburg. Anm. 20. 

Mores, Paul, Vatersbruder des Jakob M. (Lebte in 
Braunschweig.) Anm. 17, zu 1547 — Anm. 20. 

Moskau, Kreml, Silberschatz. (Arbeiten des Jakob 
Mores) S. 14a — Anm. 42. 

Mozart, Anton, Gemälde der Übergabe des Pommer- 
schen Kunstschrankes. Anm. S. 

München, Bayrisches Nationalmuseum. 
stücke) Anm. 60. 


(Schmuck- 


Nagler, Monogrammisten. (Meister I.M.) Anm. 26 (S.53) 
— Anm. 27 — (Meister I. D.) Anm. 30. 
Närke, schwedische Landschaft. S.15b. 


Neocorus, Chronik von Dithmarschen, herausgeg. 1827. 
S. 15a — Anm. 45 — 61. 

Nordstrand. S. 15a. 

Norwegischer Löwe. S. 15a — 15b. 

Nyrop, Dansk Guldsmedekunst, 1885. S. 13a — Anm.2 
— 37. 


Olrik, Jorgen, Kopenhagen. Anm. 2. 

Olsen, Bernhard, Die Arbeiten der hamburgischen Gold- 
schmiede Jakob Mores Vater und Sohn für die 
dänischen Könige Frederik II. und Christian IV., 
1903. S.10a — 13a — 13b — Anm.21 — 27 — 37 — 
338 — 40 — 61. 

Ostfriesland, Grafen von. S.4b — 24b. Vgl. auch Bei- 
lage 3, zu Bl. 27, 1. 


Passe, Willem de, Stich mit den Bildnissen Christians IV. 
und seines Sohnes Christian. S. 30a — Anm. 54 — 
Abb. 22. 

Pfotenhauer, BriefHeinrich von Rantzausan Friedrich II., 
Zeitschrift für Schleswig-Holstein-Lauenburg, Bd. VII, 
1877. Anm. 26 (S. 52a — 55a, Nr. 7). 

Philipp der Großmütige, Landgraf von Hessen. S.3b. 

Philipp, Herzog zu Stettin. S.4b — Anm.5 — 8. 

Philipp Sigismund, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, 
Bischof zu Osnabrück. S. 9a — 9b — 32. 

Pipans Erben, Prozeßpartei gegen des Jacob Moris 
Erben. Anm. 48. 

Podebusk, Margrete von, verehelichte Rantzau. S. 35b 
— 36a — Anm. 56. 

Posse, Siegel der Deutschen Kaiser, Bd. II bis V, 1910 

bis 1913. Anm. 3 — 4. 


Rantzau, Graf Christian zu, auf Rastorf. Anm.26 (S. 56a). 

Rantzau, Heinrich von. (Wahlspruch) S. 7b — Abb. 7 
— (Brief an Friedrich Il. über Jakob Mores) S. Ila 
— 12a — 13a — Anm. 26 (S. 52a) — (Beziehungen 
zur Familie Mores) S.12a — Anm.35 — (Bemerkungen 
über ein Gemälde des Vredeman de Vries für Jakob 
Mores in S. Petri) S.I11b — 12a — (Bildnisse) S. 36a — 
Anm. 26 — Abb. 27, 28, 30. 

Rantzau, Heinrich von; Bücher von ihm oder in Zu- 
sammenhang mitihm. (Calendarium, Hamburg, Jacob 
Wolf, 1590) Anm. 26 (S. 55a) — (Calendarium, Ham- 
burg, Ernestus Jaudechius, 1594) Anm. 26 (S. 55a) — 
(Catalogus imperatorum qui artem astrologicam ama- 
runt, Leipzig, 1594) Anm. 26 (S. 54b, Nr. 4) — (Chro- 
nicon Alberti Stadensis, e bibliotheca Henrici Ran- 
zovii, Helmstadt, Jacob Lucius, 1587) Anm. 26 (S.54b, 
Nr. 4) — (Cimbricae Chersonesi Descriptio, Auszug 
ind. Zeitschr. des Ver. f. Hambg. Gesch., Bd. III) S. 11b 
— Anm.33 — 34 — (Diarium sive Calendarium, Leipzig 
Henning Gros, 1596) Anm. 26(S.56a) — Epigrammatum 


histor. liber, Antwerpen 1581) Anm. 26 (S. 53 
54a, Nr. 3) — (Epitaphia in obitum patris, Leipzig, 
1584) Anm. 26 (S.54b, Nr. 4) — (Exempla quibus 
astrologicae scientiae certitudo astruitur, Köln, 1585) 
Anm. 26 (S. 54b, Nr. 4) — (Genealogia Ranzoviana, 
Köln, 1585) Anm. 26 (S. 54b, Nr.6) — (Dasselbe, 
Leipzig, 1585) Anm. 26 (S. 54b, Nr. 7) — (Dasselbe, 
Helmstadt, Jacob Lucius, 1586 und 1587) Anm. 26 
(S. 52b — 53 — 55a, Nr. 7 u.8 — 56b). — Vgl. auch 
Henninges — Lindeberg — Lindenbruch. 

Rantzau, Magdalene von, Tochter Heinrichs von R. 
Anm. 26 (S. 54a, Nr. 2). — Abb. 28. 

Rantzau, Margrete von, geborene Pobebusk. S. 36a. 

Raspe, Theodor, Thiemes Künstler-Lexikon, über Jan 
Diricks. Anm. 29. 

Ravensburger Papierfabriken. S. 17b — Abb. 9. 

Renner, Johann, Livländische Historien, 1582. 
die Schwertbrüder). Anm. 13. 

Rohde, Alfred, Niederländische Maler 
1912. Anm. 32. 

Rotterdam. S. 18a. 

Rudolf Il., Deutscher Kaiser. (Herstellung der habs- 
burgischen Hauskrone) S.2a— 2b — Anm.5 — Abb.2. 

(Siegel) Anm. 3 — 4. 

Rumohr, von, Landrat, Plön. (Rantzauscher Humpen) 
Anm. 26 (S. 54a, Nr. 2) — Abb. 28 u. 29. 

Rumpler, Niclas, Papierfabrikant in Nürnberg. S. 18b 
— Abb. 9. 


(Über 


in Hamburg, 


Sachsen, Kurfürsten zu. (Wappen) S.8b — 32a. 
Schauenburg, Grafen zu. S.7b bis 9b — 10b — 15b 
25a — 31b — 43a — 43b — (Wappen) S. 7b — 8a 
8b — 43a — 43b — Anm. 12 — (Schautaler) S. 8a 
Anm. 11 — Abb. 8. Vgl. auch Beilage 3, zu Bl. 34 
— 35,1 u.2 —- 36,1 u.2. 

Schleswig, Staatsarchiv. (Brief Heinrichs von Rantzau 
an Friedrich II.) S. Ila — 12a — 13a — Anm. 26 
(S. 52a) — (Gottorp. Rentenkammerrechnungen)S.14b 
— Anm. 43. 

Schleswig-Holstein, Herzöge zu. S.3b bis 7b — 9b — 
14 bis 15b. Vgl. außerdem Adolf — Anna — Christine 

- Johann d. Ä. — Johann Adolf — Johann Friedrich 
— Sophie. 

Schleswig-Holsteinischer Kunstkalender, Jahrgang 1912 
(Rantzauscher Humpen) Anm. 26 (S. 5ta, Nr. 2). 
Schlosser, Julius von, Wien. Anm. 5. — (Kunst- und 

Wunderkammern, 1908). Anm. 58. 

Schrenck von Notzing, Jacob, Werk von 1602. Anm. 26 
(S. 56b). 

Schwarz, Georg, Königstein a.d. Elbe, Papierfabrikant. 
Abb. 9. 

Schweden (Könige). Vgl. Karl IX. und Gustav Il. Adolf. 
— (Schwertorden) Anm. 13. 


73 


Schwerin, Schloß. (Bildnisse von Adolf und Christine 
von Schleswig-Holstein) Anm. 7. 

Schwertbrüder. Anm. 13. 

Sigismund, Deutscher Kaiser. (Siegel) Anm. 3. 

Sillem, Wilhelm, Zur Geschichte der Niederländer in 
Hamburg, 1883. Anm. 17. 

Solis, Virgil, Wappenbüchlein von 
Anm. 4. 

Sophie von Mecklenburg, Gemahlin Königs Friedrich Il. 
von Dänemark. S. 13a — 13b. 

Sophie von Schleswig-Holstein, Gemahlin des Herzogs 
Johann IV. zu Mecklenburg. S. 15a. 

Sophie von Schleswig-Holstein, Gemahlin des Herzogs 
Philipp zu Stettin. S.4b — Anm. 8 — Abb. 5. 

Sponsel, Führer durch das Grüne Gewölbe, 
Anm. 58 — 59. 

Steensgard, Schloß. (Gemälde der Margrete von Pode- 
busk) S. 36a. 

Sternberg, Grafschaft. S.7b — Sa — 43b. 

Strunk. (Bescr. Catalog over Portraiter af det Danske 
Kongehuus, 1882) Anm.54 — (Samlinger til en bescri- 
vende Catalog over Portraiter af Danske, Norske og 
Holstenere, 1865) Anm. 26 (S. 53 — 54b, Nr. 3, 4, 6, 7 
— 55a, Nr.8bis 11 55b,Nr.13 bis 15 563, Ne. 17 
— 56a — 56b). 

Suhr, Petrikirche, 1842. 


15594 28. 2a 


1915. 


Anm. 32. 


Thieme-Becker, Künstler-Lexikon. (Altenstetter) Anm.5 
— (Diricks) Anm. 29. 


Thomes, Hinrik, Goldschmied in Krempe. Anm. 26 
(S. 54a, Nr. 2). 
Tidskrift for Kunstindustri, 1889 u. 1890. (Über die 


Krone Christians IV.) Anm. 2 Abb. 1. 
Timme, Joachim, Bevollmächtigter des jugendlichen 
Jakob Mores. Anm. 16. 
Vredeman de Vries, Hans von. S. 1b — I2a — 46b 
— Anm.3l — 22. 


Walther, Dr. C., Bemerkungen über Jacob Mörs. (Mitt. 
des Vereins f. hamb. Gesch., Heft XI, 1888, S. 212 
und Heft XIV, 1891, S. 227) Anm. 27 — 45. 

Wärmland, schwedische Landschaft, S. 15b. 

Warnecke, F., Heraldisches Handbuch, 1880. Anm. 3. 

Weihe, Eberhard von, Braunschweig. Kanzler. S. 35a 
— Anm. 55 — Abb. 23. 

Westphalen, E. J. de, Mon. inedita rer. German, Bd. |, 
Leipzig, 1739. Anm. 33. 

Wichhorst, Verwandter des Jakob Mores. 
1517 u. 1520. 

Wien, Hofmuseum. (Schmuckstück) Anm. 58. 

Wien, Schatzkammer (Kaiserkrone Rudolfs Il.). S. 2a 
— 2b — 29a — Anm. 3 — 5 — Abb. 2. 


Anm. 17, zu 


10 


74 


Wien, Stephansdom (Grabmal Friedrichs Ill). Anm. 3. 

Wierix, Bildnisstich des Heinrich von Rantzau. Anm. 26 
(Sa, NT: 13). 

Wilster. S. 14a. 

Winkler, August, Die Handzeichnungen des Jakob Moers 
in Berlin, in den Jahrb. der Kgl. Preuß. Kunst- 
sammlungen, 1890. S. 10a -—- 16b — Anm. 49. 


Wörlitz, Bildnis von 1604 mit Hahn-Anhänger. Anm. 58. 

Wolder, David, Prediger an der Kirche S. 
Hamburg. Anm. 32. 

Wolf, Johann Christian, Professor und Bibliothekar, 
Hamburg. S. la — 60. 

Wolfenbüttel. Anm. 53. 

Wolters, A. C., Hamburg, S. la — 60. 


Petri in 


»o.0090u...v.usss.oosos000000002000002000020000FEEHHHHECEHFCOHHEHHEEEEEEEEFEEEEFEEOF EEE EEE DEE FE E 00 


VERZEICHNIS DER TEXTABBILDUNGEN 


IE Vorlagen für die Abbildungen 3, 4, 22 hat die Leitung der Historischen Landeshalle 
für Schleswig-Holstein zu Kiel freundlichst hergeliehen. Herrn Direktor Emil Hannover 
zu Kopenhagen ist die Beschaffung der Vorlagen für die Abbildungen 6, 24, 26, Herrn Geh. 
Regierungsrat Dr. Peter Jessen zu Berlin die Beschaffung der Vorlagen für die Abbildungen 
11, 12, 14, 16, 18 zu verdanken. Die Direktion der Stadtbibliothek zu Lübeck hat die Auf- 


nahme der Vorlagen für die Abbildungen 


Abb. 1. (S.1) Die Krone Christian IV. in Schloß Rosen- 
borg, 1595. 

Abb. 2. (S.2) Die Kaiserkrone Rudolf Il. in der Schatz- 
kammer zu Wien, 1602. 

Abb. 3. (S.3) Schaumünze auf Anna Catharina von 
Dänemark, um 1611. 

Abb. 4. (S.4) Herzogin Christine zu Schleswig-Holstein, 
Gemälde im Schlosse zu Eutin. 

Abb. 5. (S.5) Sophie, Herzogin zu Stettin. Stich von 
Lucas Kilian, 1613. 

Abb.6. (S.6) Anna Catharina von Dänemark, Aus- 
schnitt aus dem Doppelbildnis von Pieter Isaaksz 
in Schloß Rosenborg. 

Abb. 7. (S.7) Wahlspruch des Heinrich von Rantzau, 
bildlich dargestellt. Stich in Henninges, Genealogiae, 
Hamburg 1590. 

Abb. 8. (S.8) Schautaler Adolf XIIl., Graf zu Schauen- 
burg, 1593. 

Abb.9. (S. 18) Die Wasserzeichen in den Papierschutz- 
blättern des Kleinodienbuches. 

Abb. 10. (S. 19) Beischrift bei einem 
im Kleinodienbuch. 

Abb. 11. (S. 19) Beischrift bei einer Zeichnung von 
Jakob Mores in der Bibliothek des Kunstgewerbe- 
museums zu Berlin. 

Abb. 12. (S. 20) Darstellung der Predigt Johannes des 
Täufers am Fuße des Taufbeckens, Zeichnung von 
Jakob Mores. 

Abb. 13. (S. 20) Darstellung der Gefangennahme Christi 
an der Kassette im Kleinodienbuch. 

Abb. 14. (S. 21) Halsband einer Hirschkuh als Tafel- 
aufsatz, Zeichnung von Jakob Mores. 


Perlenhalsband 


5,21, 23 ermöglicht. 


I, co 


Abb. 15. (S. 21) Teil des Reifs der Krone für Christian IV. 
im Kleinodienbuch, Bl. 2. 

Abb.16. (S. 21) Skizze für eine Kette, Zeichnung von 
Jakob Mores. 

Abb.17.(S.21)TeileinerKettenumlegeimKleinodienbuch. 

Abb. 18. (S. 22) Krone eines Adlers als Tafelaufsatz, 
Zeichnung von Jakob Mores. 

Abb. 19. (S.22) Oberer Teil der Kaiserkrone im Klein- 
odienbuch, Bl. 9. 

Abb. 20. (S. 29) Frau mit Diadem, Ausschnitt auseinem 
Kupferstich vom Anfang des 17. Jahrhunderts. 

Abb. 21. (S. 30) Prinz Christian, ältester Sohn Christi- 
an IV., Ausschnitt aus einem Stich von Robert de 
Baudous, 1609. 

Abb. 22. (S. 30) Christian IV., Ausschnitt aus einem 
Stich von Willem de Passe. 

Abb. 23. (S. 34) Eberhard von Weihe, Braunschweiger 
Kanzler, Ausschnitt aus einem Stich von 1628. 

Abb. 24. (S. 35) Magdalene Sibylla von Sachsen, Ge- 
mahlin des Prinzen Christian von Dänemark. Kopie 
nach Karel van Mander in Schloß Rosenborg. 

Abb. 25. (S. 36) Hahn als Pilger, Anhänger im Klein- 
odienbuch. 
Abb. 26. (S.36) Schmuck der Prinzessin Magdalene 
Sibylla auf dem Gemälde in Schloß Rosenborg. 
Abb. 27. (S. 52) Heinrich von Rantzau, Stich von Jakob 
Mores aus dem Jahre 1574. 

Abb. 28. (S.53) Sog. Rantzauscher Humpen von 1582. 

Abb. 29. (S.53) Beschauzeichen von Krempe auf dem 
Rantzauschen Humpen. 

Abb.30. (S.55) Heinrich von Rantzau, Stich von Hein- 
rich Goltzius nach Jakob Mores. 


76 


VERZEICHNIS BER TAFELEABBILDUNGEN 


ON den 67 Malereien und Zeichnungen des Kleinodienbuches sind auf den Tafeln nur 
folgende acht nicht wiedergegeben: Die Umlege für Bischof Philipp Sigismund auf 
Bl.6 — vier Anhänger, Bl. 18, 1—3 und 19, 1 — die Perlenkette auf Bl. 37 —- die Vorzeichnung 
für eine Hutagraffe, Bl. 38, 1 — der Anhänger mit „G. A.“, Bl. 39, 3 — die Vorzeichnung für 


ein Halsband, Bl. 40. 


Taf. 1. Kassette mit den Darstellungen des Abendmahls, 
des Gebets auf dem Ölberge, der Gefangennahme 
Ghristis BI27: 

Taf. 2. Entwurf für Kaiserkrone, Bl. 8. 

Taf. 3. Entwurf für Kaiserkrone, Bl. 9. 

Taf. 4. Krone, Bl. 10. 

Taf. 5. Kronenentwurf für Christian IV. (mit Beischrift), 
Bl. 2: 

Taf. 6. Kronenentwurf für Christian IV., Bl. 3. 

Taf. 7. Haarschmuck (Diadem), Bl. 14. 

Taf.8. Großer Haarschmuck, Bl. 20. 

Taf. 9. Hutagraffe mit grotesker Halbfigur, Bl. 21,2 — 
Vorzeichnung für eine Hutagraffe, mit der Feder 
nachgezogen, Bl. 38,2. 

Taf. 10. .Umlege mit Anhänger mit Kriegsemblemen, 
Bl. 24 — Umlege mit großem Anhänger mit dem 
Schauenburgischen Nesselblatt, Bl. 34 Perlenkette 
mit Anhänger, Bl. 28. 

Taf. 11. Umlege mit den Tugenden, Bl. 29 Umlege 
mit großem Anhänger mit Taten des Herkules, Bl. 11. 

Taf. 12. Anhänger, in der Mitte Viereck aus Tafel- 
diamanten, Bl. 13,1 — Teil einer Umlege aus goldenen, 
steinbesetzten Ringen, Bl. 13,2 Fünf Glieder einer 
Umlege, Rosettenform, Bl. 13, 3. 

Taf. 13. Umlege mit Anhänger mit Kriegsemblemen 
(unterer Teil), Bl. 24. 

Taf. 14. Umlege mit großem Anhänger mit dem 
Schauenburgischen Nesselblatt (unterer Teil), Bl. 34. 

Taf. 15. Fünf Glieder einer Umlege, Rosettenform, 
Bl. 32. 

Taf. 16. Glieder einer Umlege, Rosettenform, Bl. 16 
— Umlege mit den Tugenden (mittlerer Teil), Bl. 29. 

Taf. 17. Umlege mit großem Anhänger mit Taten des 
Herkules (mittlerer Teil), Bl. 11. 

Taf. 18. Halsband, Bl. 41. 

Taf. 19. Anhänger mit zwei sitzenden Frauengestalten, 
Bl. 15,1 — “Anhänger, acht kleinere Diamanten um 
einen großen achteckigen Diamanten, Bl. 15,2 — 
Anhänger, acht Tafeldiamanten, Bl. 39, 2. 

Taf. 20. Anhänger mit großem rotem Stein, Bl. 12,2 — 
Anhänger mit großem sechseckigem grünem, rot- 
umfaßtem Stein, Bl. 26, 2 — Anhänger mit großem 
grünem Stein, Bl. 12,1. 


Taf. 21. Anhänger mit Pfau, Bl. 21,1 Anhänger mit 
Hahn als Pilger, Bl. 26, 3 — Anhänger mit Haifisch- 
zahn, Bl. 21,3. 

Taf. 22. Anhänger, Sanduhr zwischen zwei geflügelten 
Frauengestalten, Bl. 39, 1 — Anhänger, gekrönte Frau 
mit Pfeil und Putto mit Bogen, Bl. 22, 1. 

Taf. 23. Anhänger mit Perseus und Andromeda, Bl. 23, I 

Anhänger mit Amor und Herkules, Bl. 25, 2. 

Taf. 24. Anhänger mit Salamander (oder Drache) und 
Hirsch, Bl. 25, I Anhänger mit Jesusmonogramm, 
Phönix und Pelikan, Bl. 4 — Anhänger, Siegesgöttin 
mit gefesseltem Mann und Frau, Bl. 25, 3. 

Taf. 25. Anhänger mit Amor als Triumphator, Bl. 27,3 

Anhänger von 1602 mit der symbolischen Dar- 
stellung des Alten und Neuen Testaments, Bl. 33, 1. 

Taf. 26. Anhänger, Monogramm Jesu zwischen Wein- 
reben, Bl. 31, 1 Anhänger mit Monogramm aus 
G. A., vermutlich auf Gustav Adolf bezüglich, Bl. 31,2. 
Anhänger mit Pelikan, Bl. 31, 3. 

Taf. 27. Anhänger mit Schlangenstab, Bl. 19, 2 — 
Anhänger mit Sanduhr und gekreuzten Flöten, Bl. 19,3. 

Taf. 28. Anhänger mit dem Monogramm der Herzogin 
Christine, aus C.H.Z.S.H., Bl. 30, 1 — Anhänger 
mit dem Monogramm der Herzogin Christine aus 
GH. 2.,S:H.; B1.33,2. 

Taf. 29. Anhänger, Monogramm Jesu, Bl. 30, 3 
Anhänger mit dem Monogramm Jesu, Bl. 33, 3. 

Taf. 30. Anhänger, Motiv aus Sanduhr, geflügeltem 
Herz und Bogen mit Pfeil, Bl. 22, 2 — Anhänger mit 
bogen- und pfeilähnlichem Motiv, Bl. 23, 2. 

Taf. 31. Anhänger, Ritter zu Pferde über besiegtem 
Krieger, Bl. 26, 1 — Anhänger, Motiv der hinter einem 
Rund gekreuzten Schwerter, B. 27,2. — Anhänger 
mit dem Jungfrauenadler als Wappen der Grafen von 
Ostfriesland, Bl. 27, 1. 

Taf. 32. Anhänger mit dem Schauenburgischen Nessel- 
blatt, Bl. 36,2 — Anhänger, Schauenburgisches Nessel- 
blatt auf herzförmiger Platte, Bl. 35, 2. 

Taf. 33. Anhänger mit dem Schauenburgischen Wappen 
Bl. 36, 1 — Anhänger, Reiter mit Sternschild, Bl. 35, 1. 

Taf. 34. Anhänger, Motiv der vor einem Rund gekreuzten 
Schwerter, Bl. 30,2 — Anhänger mit dem Monogramm 
A.C., für Anna Catharina von Dänemark, Bl. 17, 1. 


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wie die Malereien im sechsten Abschnitt, „Übersicht des Inhalts 
des Bandes“, Seite 28—44, beschrieben sind; technische Gründe nötigten nur zu kleinen 
Abweichungen. Die Beschreibung der Farben soll dazu dienen, dem Beschauer das Fehlen 
der Farben in der Wiedergabe einigermaßen zu ersetzen; je nachdem, wie es dienlich für 
diesen Zweck erschien, ist bei der Beschreibung bald von dem farbigen Eindruck, bald von 
der Technik ausgegangen. 


TAT E LN IE Abbildungen sind auf den 34 Tafeln in der Reihenfolge gebracht, 


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Kassette mit den Darstellungen des Abendmahls, des Gebets 
auf dem Olberge, der Gefangennahme Christi. Bl. 7. 
Papier, h. 23,5 cm, br. 27 cm. 

Farben: Die Konturen schwarz. Der Grund hellbraun, alle Lichter — 
besonders auch an den Kanten — in Gold. Die Engelsköpfe und die Pfeiler- 
und Deckelfiguren mit weißlichem Karnat, die Gewänder farbig, die Flügel 
rot, grün, blaugrau. Die Steine farbig und von farbigem Rollwerk umgeben 
ebenfalls farbig die Tiere am oberen Deckel. 

Text S. 28a; vgl. S.20b — 21a — 27a — 27b — Abb. 13. 


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TAFEL 


DABEI 2: 


Entwurf für Kaiserkrone. Bil. s. 
Papier, h. 35 cm, br. 33,8 cm. 
Farben: Die Konturen schwarz. Der Grund hellbraun, die Schatten grau. 


Die Steine farbig — blau, rot, grün, weiß. Die Lichter der Perlen und weißen 
Steine ausgespart. 


Text S.2a — 2b — 28b; vgl. S. 27a — Anm. 5la. 


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Entwurf für Kaiserkrone. Bl.9. 
Pergament, h. 30,4 cm, br. 27,2 cm. 


Farben: Die Konturen golden. Der Grund (nur wenig sichtbar) an den 
Metallteilen rötlich hellbraun, nur an den Wülsten, die den Reif und die 
Spangen einfassen, schwarz mit goldenen Linienverzierungen, an der im 
Inneren sichtbaren Stoffkappe tiefrot. Die Kastenfassungen in Gold und 
Schwarz. Die Rollwerkornamente farbig (abwechselnd rot, blau, grün) und 
golden. Die Steine farbig — blau, grün, rot, weiß. Die kleinen Engelsköpfe 
oberhalb des Reifs mit weißlichem Karnat. 


Text S. 2a — 2b — 28b; vgl. S. 22a — 26a — Anm. 51a — Abb. 19. 


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Krone. Bi. 10. 
Pergament, h. 14 cm, br. 27,4 cm. 


Farben: Die Konturen golden. Die Kastenfassungen der Steine in Gold 
und Schwarz mit geringen farbigen Verzierungen. Die Fassungen der Perlen 
am Reif in Blau und Gold. Die den Reif einfassenden Wülste in Gold. Die 
Rollwerkornamente farbig (abwechselnd rot, blau und grün) und golden. Die 
Steine farbig — blau, grün, rot, weiß. Die kleinen Engelsköpfe oberhalb des 
Reifs mit weißlichem Karnat. 


Text S.2b — 28b; vgl. S. 26a. 


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TABEL 5. 


Entwurf für Krone für Christian IV. von Dänemark, entstanden 
zwischen 1593 und 1596. Bi. 2. 


Papier, h. (innerhalb der schwarzen Umrahmung) 15,1 cm, br. 28,5 cm. 


Farben: Die Konturen schwarz. Der Grund leicht hellbraun getönt, die 
Lichter ausgespart. Reflexe beim Metall in Goldhöhung, bei den Perlen und 
weißen Steinen in Silberhöhung. Die Gewänder und Rollwerkornamente farbig 
angedeutet. Die Steine grün, rot, weiß, ihre Kastenfassungen in der Grund- 
farbe und Schwarz mit in Gold angedeuteten Verzierungen. 


Text S.1a — 1b — 28b; vgl. S. 24a — 24b — 25b — 26b — Abb. 15. 


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Entwurf für Krone für Christian IV. von Dänemark, entstanden 
zwischen 1593 und 1596. BI. 3. 
Papier, h. 17,3 cm, br. 30,5 cm. 


Farben: Die Konturen golden. Der Grund des Reifs goldig braun mit 
in Grün, Rot, Schwarz und Violett sich abhebenden Ornamenten. Die Wülste, 
die den Reif einfassen, mit Verzierungen in gleichen Farben, auf abwechselnd 
goldenem und schwarzem Grund. Die Blätter mit rotem Grund, von dem 
sich die Ornamente in Grün und Violett abheben. Sämtliche Steine als 
Tafeldiamanten gedacht. Das Karnat der Engel naturfarben. 


Text S.1a— 1b — 29a; vgl. S. 20b — 24a — 24b — 26b. 


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TAEEL 7. 


Haarschmuck (Diadem). Bi. 14. 
Pergament, h. 13 cm, br. 17,5 cm. 


Farben: Das Gerüst in Gelblichrot mit Goldhöhung, von dem sich die 
Perlen und Tafeldiamanten schiefergrau abheben. 


Text S. 29a — 29b; vgl. S. 26b. 


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Großer Haarschmuck. Bl. 20. 

(Der obere Teil wohl für den Hinterkopf bestimmt — das untere Dreieck 
nach vorn herabfallend gedacht.) 
Pergament, h. 27 cm, br. 21,8 cm. 

Farben: Das Gerüst und die Ornamente in Gelblichrot mit Goldhöhung, 


das Innere der breiten, bortenartigen Umrahmung gelb mit Goldhöhung. Die 
Perlen und Tafeldiamanten heben sich schiefergrau ab. 


Text S. 29b; vgl. S. 26b. 


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1. Hutagraffe mit grotesker Halbfigur. Bı. 21, 2. 
Pergament, h. 18,5 cm, br. 7,6 cm. 
Farben: Die Konturen in Gold. Die Satyrfigur braun (für Gold) mit Gold- 
höhung; ihr Gewand weiß und rot. Die Greifenköpfe schwarz und golden 
mit blauen Flügeln; die kerbtierähnlichen Ornamente auch in Schwarz und 


Gold. Die kleine Büste weiß. Die Rollwerkornamente in Rot und Grün. 
Die Federn in Weiß mit Goldäderung. Die Steine Tafeldiamanten. 


Text S. 30a — 30b; vgl. S. 26a — 36b. 


2. Vorzeichnung für eine Hutagraffe, mit der Feder 
nachgezogen. Bl. 38, 2. 
Pergament, h. 16,6 cm, br. 7 cm. 


Text S. 30b — 31a; vgl. S. 25b. 


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1. Umlege mit Anhänger mit Kriegsemblemen. Bi. 24. 
Der untere Teil größer auf Taf. 13. 
Pergament, h. 60 cm, br.7 cm. 
Farben: Vgl. das Schutzblatt zu Taf. 13. 
Text S.21b — 31b — Abb. 17; vgl. S. 26b. 


2. Umlege mit großem Anhänger mit dem Schauenburgischen 
Nesselblatt. Bl. 34. 
Der untere Teil größer auf Taf. 14. 
Pergament, h. 69,3 cm, br. 16 cm. 


Farben: Vgl. das Schutzblatt zu Taf. 14. 
Text S.8a — 8b — 9a — 31b — 32a; vgl. S. 25a — 26b — 47a. 


3. Perlenkette mit Anhänger. Bi. 28. 
Pergament, h. 42,5 cm, br. (ohne den Schatten) 7,7 cm. 


Farben: Die mit starker Verwendung von Silber gemalten Perlen an 
goldenem Bande aufgereiht. Bei dem Anhänger die Konturen in Gold. 
Die Rollwerkornamente in Rot, Blau, Grün und Schwarz. Der Stein ein 
schwärzlicher Diamant. 


Text S.33b — 34a; vgl. S. 26a. 


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I. Umlege mit den Tugenden. Bl. 29. 
Vgl. den mittleren Teil größer Taf. 16, 2. 
Pergament, h.S cm, br. 88 cm. 
Farben: Vgl. das Schutzblatt zu Taf. 16. 
Text S. 33a — 33b; vgl. S. 26b. 


2. Umlege mit großem Anhänger mit Taten des Herkules. Bi. 11. 
Vgl. den mittleren Teil größer auf Taf. 17. 
Pergament, h. 22,2 cm, br. 105 cm. 
Farben: Vgl. das Schutzblatt zu Taf. 17. 
Text S.32b — 33a — 37a — 31b; vgl. S. 26a. 


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BARBE 12: 


1. Anhänger, in der Mitte Viereck aus Tafeldiamanten. Bi. 13, 1. 
Pergament, h. 7,4 cm, br. 5 cm. 
Farben: Konturen golden. Kastenfassung schwarz und rot. Rollwerk- 
ornamente blau und rot. Steine: Tafeldiamanten. 
Text S. 34a; vgl. S. 26a. 


2. Teil einer Umlege aus goldenen steinbesetzten Ringen. Bl. 13, 2. 
Pergament, h. 10,2 cm, br. 20,7 cm. 

Farben: Das Ganze im wesentlichen in Gold gedacht, das durch hell- 

braunen Grund mit rötlichem Braun zur Bezeichnung der Schatten und 


Gold zur Bezeichnung der Lichter und der Ornamente dargestellt ist. Die 
Steine abwechselnd Diamanten und rote Steine. 


Text S.3la — 31b; vgl. S. 26. 


3. Fünf Glieder einer Umlege, Rosettenform. Bi. 13, 3. 
Pergament, h. 6,5 cm, br. 25,5 cm. 
Farben: Konturen golden. Kastenfassungen und Fassungen der Perlen 


in Schwarz und Gold. Die Rollwerkornamente in Gold, Blau, Rot. Steine: 
Tafeldiamanten. 


Text S. 32a — 32b; vgl. S. 26a. 


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IIAEEL 213: 


Umlege mit Anhänger mit Kriegsemblemen. Bi. 24. 
Vgl. die ganze Umlege Taf. 10, 1. 
Pergament, Anhänger mit Ring h. 11,8 cm, br. 7 cm. 


Farben: Kette: Die Ringe aus Gold, dargestellt durch Rot und Gold auf 
hellbraunem Grund; die größeren mit grünen Perlchen besetzt. Die Flächen 
der Würfel rot mit weißen Ornamenten und weißen Ösen, die Steine Tafel- 
diamanten. Die Verbindungsstücke zwischen den Perlen und den Ringen 
weiß mit grünen Rosetten. — Anhänger: Konturen golden. Die aufgerollten 
Enden der an das Goldgerüst ansetzenden Blätter grün, weiß und graublau 
getönt. Der Hut unter der Barockperle mit rotem Band und blauer Krempe. 
Ebenso die übrigen Waffen rot und blau, dann auch schwarz und grün 
gefärbt. Die beiden größeren mugeligen Steine rot; zwischen ihnen ein 
Tafeldiamant über rot- und grüngefärbtem Rollwerk. Die herunterhängenden 
Troddeln grün. 


Text S.21b — 31b Abb. 17; vgl. S. 26b. 


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KAREL 14: 


Umlege mit großem Anhänger mit dem Schauenburgischen 
Nesselblatt. Bi. 34. 
Vgl. die ganze Umlege Taf. 10,2. 
Pergament, Anhänger mit Ring h. 18 cm, br. 10,7 cm. 

Farben: Die Kette aus Goldringen gedacht (braun mit Goldhöhung), die 
eingefügten Platten und das Innere des Runds rot mit weißen Linien- 
ornamenten. — Anhänger: Die Konturen golden. Die Ornamente blau, rot 
und blaugrün gefärbt. Die Putten, die Ritter und die weiblichen Halbfiguren 
naturfarben, mit weißlichem Karnat. Die Stückung in dem Nesselblatt rot 
und gold, die Mitte des Runds rot. Sämtliche Steine an Kette und Anhänger 
Tafeldiamanten. 


Text S.8a — 8b — 9a — 31b — 32a; vgl. S. 25a — 26b — 47a. 


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Fünf Glieder einer Umlege, Rosettenform. Bl. 32. 
Pergament, Mittelrosette h. 9 cm, br. 7,8 cm. 


Farben: Die Konturen schwarz, zum Teil von Goldlinien begleitet. Die 
Rollwerkornamente in Rot, Blau, Blaugrün und Gold. Bei der Mittelrosette 
der oben abschließende kleine Bogen blau, weiß, braun, blaugrün gefärbt, 
ähnlich der unten abschließende Bogen. Sämtliche Steine: Tafeldiamanten. 


Text S. 322 — 32b; vgl. S. 27a. 


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1. Glieder einer Umlege, Rosettenform. Bl. 16. 


Von den fünf in dem Kleinodienbuche dargestellten Rosetten ist auf unserer 
Abbildung eine links fortgelassen. 


Pergament, Mittelrosette h. 6,6 cm, br. 6,6 cm. 


Farben: Konturen golden. Ornamente rot, blau, grün, golden und 


schwarz. Die Fassungen der Mittelperlen rot. Die Steine Tafeldiamanten. 


Text S. 32a — 32b; vgl. S. 26b. 


2. Umlege mit den Tugenden. Bi. 29. 
Vgl. die ganze Umlege Taf. 11,1. 
Pergament, Mittelglied mit der Siegesgöttin h.8 cm, br. 7,2 cm. 


Farben: Konturen golden. Ornamente rot, weiß, schwarz, blau, blau- 
grün (für die Früchte) und golden. Die Fassungen der größeren Steine in 
Schwarz und Gold. Die Figuren mit weißlichem Karnat und roten und 
blauen Gewändern. Die Steine abwechsend Diamanten und rote Steine. 


Text S. 33a 33b; vgl. S. 26b. 


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Umlege mit großem Anhänger mit Taten des Herkules. Bi. 11. 
Vgl. die ganze Umlege Taf. 11,2. 
Pergament, der Anhänger h. 15 cm, br. 9 cm. 


Farben: Die Konturen golden. Die pilasterförmig sich aufbauenden 
Steine, ferner die Steine in der Mitte der schmalen Zwischenglieder der 
Umlege Tafeldiamanten. Die übereckgestellten Steine bei der Umlege rot, 
bei dem Anhänger Tafeldiamanten. Sämtliche anderen Steine — den Farben- 
eindruck für das Ganze durchaus angebend — sind grün. Die Kasten- 
fassungen der Steine in Schwarz und Gold. Alles menschliche Karnat 
weißlich mit fleckiger Silberhöhung, Haare golden. Die Tierkörper in ver- 
schiedener Färbung. Die Rollwerkmotive vorwiegend rot und blau, dann 
auch grün. 

Text S. 32b — 33a — 37a — 37b; vgl. S. 26a. 


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Halsband. Bi. 41. 
Pergament, Mittelstück h. 4,5 cm, br. 2,6 cm. 


Farben: Die Konturen schwarz, zum Teil von Goldlinien begleitet. 
Sämtliche Steine Tafeldiamanten, zusammen mit den Perlen den Farben- 
eindruck angebend. Die Ornamente der hängenden Glieder vorwiegend in 
Rot, dann auch in Blau. 


Text S. 33b; vgl. S. 26a. 


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1. Anhänger mit zwei sitzenden Frauengestalten. Bl. 15,1. 
Pergament, h. 12,6 cm, br. 7,4 cm. 
Farben: Die Konturen golden. Die Steine Diamanten. Das Goldgerüst 
im Innern oder im Äußern der sich krümmenden Ornamente rot oder 
schwarz gefärbt. Die hängenden Tücher blau. Die Drachenköpfe und 


einzelne Blätter grün, die Figuren mit weißlichem Karnat und Gewandung 
in Blau und Rot. 


Text S. 37b; vgl. S. 26b. 


2. Anhänger, acht kleinere Diamanten um einen großen 
achteckigen Diamanten. Bl. 15,2. 
Pergament, h. 11 cm, br. 5,9 cm. 


Farben: Das Goldgerüst der Steine ist durch einen schmutzigen Auftrag 
von Braun mit goldenen Lichtern und roten Schatten dargestellt. Einzelnes 
wohl gedacht als rot und graublau gefärbt. 


Text S. 34a; vgl. S. 26b. 


3. Anhänger, acht Tafeldiamanten. Bl. 39,2. 
Pergament, h. 12,3 cm, br. 7,7 cm. 


Farben: Das Goldgerüst der Steine im Innern der Krümmungen rot 
gefärbt. Die früchteähnlichen Ornamente grün. 


Text S. 37a; vgl. S. 26b. 


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1. Anhänger mit großem rotem Stein. Bl. 12,2. 
Pergament, h. (ohne Schnur) 11,2 cm, br. 5,7 cm. 


Farben: Die Fassung des Steines und die äußeren Konturen des Rahmens 
in Gold gedacht (braun mit Goldhöhung). Das Innere des Rahmens grau- 
blau, goldgemustert. Die Blütenrosetten abwechselnd grünlich und rot. 


Text S. 34b; vgl. S. 26a. 


2. Anhänger mit großem sechseckigem grünem, rotumfaßtem 
Stein. Bl. 26, 2. 


Pergament, h. (ohne Schnur) 12,7 cm, br. 8 cm. 


Farben: Goldkonturen. Der hängende Stein in Gestaltung einer Hänge- 
perle in demselben Rot wie die Tafelsteine der Umfassung. Die außen 
um das Sechseck herumgelegten Rollwerkornamente rot, blau, weiß, grün. 


Text S. 34b — 35a; vgl. S. 26b. 


3. Anhänger mit großem grünem Stein. Bl. 12,1. 
Pergament, h. (ohne Schnur) 11,6 cm, br. 6,6 cm. 
Farben: Die Kastenfassung in Schwarz und Gold. Die um diese 


Fassung herumgelegten Ornamente ebenfalls in Schwarz und Gold, dann 
auch grün, blau und blaurot. 


Text S. 34b; vgl. S. 26a. 


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1. Anhänger mit Pfau. Bi. 21,1. 
Pergament, h. 11,8 cm (ohne das Band), br. 5,7 cm. 


Farben: Goldkonturen. Der Körper des Pfaus grün, Hals und Kopf 
blau, die Beine schwarz und golden. Die Tafelsteinstreifen des Rades von innen 
nach außen: Diamanten — grüne Steine — Diamanten — rote Steine — 
grüne Steine — Diamanten. Von den Steinen an den Kettchen einer rot, die 
anderen Diamanten. Der Mittelstein der Basis Diamant, die Ornamente der 
Basis rot, grün und blau gefärbt, das Köpfchen mit weißem Karnat. 


Text S. 36a — 36b; vgl. S. 26a. 


2. Anhänger mit Hahn als Pilger. Bl. 26, 3. 
Pergament, h. 11,5 cm (ohne das Band), br. 7 cm. 


Farben: Goldkonturen. Der Vorderkörper des Hahns in der Färbung 
der Barockperle, der übrige Körper weiß und schwarz; die hinteren Schwanz- 
federn weiß und schwarz; der Kamm und die Halslappen rot; die am Körper 
und am Schwanz angebrachten Reihen von Tafelsteinen, mit Ausnahme von 
vier dreieckigen Diamanten, rot. Die schilfartigen Blätter grün. Die Krönung 
des Stabes Tafeldiamanten. Die Mitte der Basis ein roter Tafelstein, die 
übrigen Steine Diamanten, die Ornamente blau, rot und weiß gefärbt. 


Text S. 35a — 35b — 36a; vgl. S. 26b. 


3. Anhänger mit Haifischzahn. Bi. 21, 3. 
Pergament, h. 12,2 cm (ohne das Band), br. 4,4 cm. 


Farben: Das Gerüst der Fassung und die Kettchen golden. Der Zahn 
in natürlicher Färbung. Die obere Reihe von Tafelsteinen Diamanten, die 
übrigen Steine rot und grün; in gleicher Färbung, den Farbeneindruck 
bestimmend, die Rollwerkornamente. 


Text S.36b — 37a; vgl. S. 26a. 


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1. Anhänger, Sanduhr zwischen zwei geflügelten Frauengestalten. 
Bl. 39, 1. 
Motiv vielleicht gewählt unter Bezugnahme auf ein Emblem der Herzogin 
Christine zu Schleswig-Holstein. 
Pergament, h. 14,2 cm, br. 7,2 cm. 


Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Die Figuren 
mit weißem Karnat, roter und blauer Kleidung und grünen Flügeln. Die 
Ornamente rot, blau, schwarz (die Kerbornamente) und grün (die Früchte). 


Text S. 37b — 38a; vgl. S.6b — 26b. 


2. Anhänger, gekrönte Frau mit Pfeil und Putto mit Bogen. 
Bl2221. 
Motiv vielleicht gewählt unter Bezugnahme auf ein Emblem der Herzogin 
Christine zu Schleswig-Holstein. 
Pergament, h. 14,2 cm, br. 9,6 cm. 

Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Die herz- 
förmige Fassung der Steine unter der Krone in Rot und Gold. Alles Karnat 
weiß, die Kleidung der Frau rot und blau. Die Ornamente rot, dann auch 
grün und an wenigen Stellen blau. 

Text S.6b — 38a; vgl. S. 25a — 26b. 


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1. Anhänger mit Perseus und Andromeda. Bi. 23, 1. 
Pergament, h. (ohne Band) 13,7 cm, br. 8,6 cm. 


Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Andromeda 
hebt sich mit weißem Karnat und goldenem, sie umflatternden Gewande 
von blau und grün gefärbtem Grunde ab. Perseus in blauer und goldener 
Rüstung auf weißem Pferd mit rotgoidenen Flügeln. Der Drache bunt mit 
vorherrschendem Violett. Die Ornamente farbig. 


Text S. 38a — 38b; vgl. S. 26b. 


2. Anhänger mit Amor und Herkules. Bi. 25, 2. 
Pergament, h. 16,9 cm, br. 8,6 cm. 


Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Die Kasten- 
fassungen schwarz und gold. Das Karnat der beiden Figuren weiß, alles 
übrige an dieser Mittelgruppe in Gold. Der Boden, auf dem sie sich befindet, 
grün. Die Ornamente golden und farbig. 


Text S. 38b; vgl. S. 26b. 


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TAFEL 24. 


1. Anhänger mit Salamander (oder Drache) und Hirsch. Bi. 25, 1. 
Pergament, h. (ohne die Schleife) 14,8 cm, br. 8,6 cm. 


Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Die Kasten- 
fassungen golden und schwarz. Der Salamander grün mit blauen Punkten 
in rot-goldenen Flammen. Der Hirsch naturfarben auf grünem Boden. Die 
Schlangen (oben) blau. Der Delphinkopf (unten) blau mit roten Flügeln. 
Die von oben herabzüngelnden Flammen rot-gold. Die Ornamente golden 
und farbig. 


Text S. 39a — 39b; vgl. S. 26b. 


2. Anhänger mit Jesusmonogramm, Phönix und Pelikan. Bl. 4 
Pergament, h. (ohne Band) 13,2 cm, br. 7,1 cm. 


Farben: Die Konturen schwarz, teilweise mit Gold gehöht. Die Steine 
Tafeldiamanten. Die Herzplatte in der Mitte rot mit angedeuteten Ornamenten 
in Schwarz und Gold. Phönix, Pelikan und heiliger Geist skizziert mit 
Benutzung des Pergamentgrundes. Die Verzierungen in Rot, Blau und Grün 
angedeutet. 


Text S. 39b; vgl. S. 26a 


3. Anhänger, Siegesgöttin mit gefesseltem Mann und Frau. 
Bin25,3: 
Pergament, h. (ohne Band) 13 cm, br. 8,4 cm. 


Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Die Kasten- 
fassungen in Gold und Schwarz. Die Figuren mit weißem Karnat, die 
Siegesgöttin mit rotem und blauem Gewande. Die Palme grün, alles übrige 
an dieser Mittelgruppe golden. Die Ornamente farbig. 


Text S. 39a; vgl. S. 26b. 


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TAREIS2S: 


1. Anhänger mit Amor als Triumphator. Bl. 27, 3. 
Pergament, h. 16,2 cm, br. 10,3 cm. 


Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Das Karnat 
weiß. Die Frau in roter, der Mann in vorherrschend schwarzer Gewandung. 
Das Pferd weiß, Waffen und Gerätschaften golden. Die Ornamente golden 
und farbig. 


Text S. 38b — 39a; vgl. S.5a — 9a — 25a — 26b — 46b — 47a. 


2. Anhänger mit der symbolischen Darstellung des Alten 
und Neuen Testaments, bezeichnet 1602. Bi. 33, 1. 
Pergament, h. (ohne Band) 15,4 cm, br. 8,5 cm. 

Farben: Goldkonturen. Sämtliche Steine Tafeldiamanten. Die Figuren 
mit weißem Karnat und roter und blauer Gewandung. Die Schrifttafeln 


golden mit schwarzer Schrift. Der Kranz hinter dem Kreuze grün. Die 
Ornamente farbig mit vorherrschendem Rot. 


Text S.39b — 40a; vgl. S. 3a — 9a — 25a — 26b. 


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DABEL 26. 


1. Anhänger, Monogramm Jesu zwischen Weinreben. Bl. 31,1. 
Pergament, h. (ohne das Band) 10,8 cm, br. 6 cm. 


Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die Figuren mit 
weißem Karnat. Die Figur rechts mit blauer Gewandung. Die Reben golden, 
die Trauben grün und rot. Das Fruchtwerk unten blaugrün und blau. Die 
übrigen Ornamente vorwiegend rot. 


Text S. 40a; vgl. S.6a — 25a — 26b — Anm. 60. 


2. Anhänger mit Monogramm aus G. A. BI. 31,2. 


Vermutlich auf Gustav Adolf, Enkel der Herzogin Christine zu Schleswig- 
Holstein. bezüglich und bald nach 1594 entstanden. 


Pergament, h. (ohne das Band) 17 cm, br. 9,6 cm. 


Farben: Goldkonturen. Die Steine, die das Herz als Grund der Buch- 
staben ausfüllen, rot; alle übrigen Steine Tafeldiamanten. Alles Karnat, 
auch die fünf Hände, weiß. Der unten abschließende, die Pfeilspitze um- 
gebende Bogen in Rot und Gold. Der Wappenmantel hinter dem Herzen 
blau. Die Kettchen mit Ringen in Gold und in Schwarz mit Gold. Die 
Ornamente farbig mit vorherrschendem Rot. 


TextS.5a— 5b — 41a — 41b; vgl.S.6a — 6b — 25a — 26b — 42a — 47a. 


3. Anhänger mit Pelikan. Bi. 31,3. 
Pergament, h. (ohne das Band) 10,6 cm, br. 6,9 cm. 


Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die Vögel weiß. 
Der obere Teil der Flügel des Pelikans und das hinter seinem Kopf hängende 
Tuch golden, das Nest grün. Die Früchte blaugrün und blau, die Ornamente 
vorherrschend rot. 


Text S. 40a; vgl. S.6a — 25a — 26b. 


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TAEEL 27. 


1. Anhänger mit gekröntem Schlangenstab und Taube. Bi. 19,2. 
Pergament, h. (ohne das Band) 12,2 cm, br. 8,2 cm. 
Farben: Die Konturen hellbraun mit spärlicher Goldhöhung. Sämtliche 


Steine Tafeldiamanten. Die Früchte naturfarben. Die Ornamente in blassem 
Blau, Rot und hellem Braun (wohl für Gold). 


Text S.40b — 4la; vgl. S. 27a. 


2. Anhänger mit Sanduhr und gekreuzten Flöten. Bi. 19,3, 
Pergament, h. (ohne das Band) 11,3 cm, br. 8.4 cm. 
Farben: Die Konturen hellbraun mit spärlicher Goldhöhung. Sämtliche 
Steine Tafeldiamanten. Die Figuren nur konturiert. Das Herz und die 


Flügel rot, die Flöten hellbraun. Die Ornamente in Rot, hellem Braun 
(wohl für Gold) und hellem Blau. 


Text S.40b — 4la; vgl. S.6b — 27a. 


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1. Anhänger mit dem Monogramm der Herzogin Christine zu 
Schleswig-Holstein aus C. H. Z. S. H. BI. 30, 1. 


Pergament, h. 16,4 cm, br. 10 cm. 


Farben: Die Konturen zum Teil in Gold. Die Steine Tafeldiamanten. 
Das Karnat weiß. Die Grundplatte des Monogramms rot mit farbigen 
Ornamenten. Der Bogen blau, die Pfeilspitze rot, die Flügel rot und weiß. 
Alle übrigen Ornamente farbig. 


Text S.3b — 4b —4la — 41b; vgl. S.6a — 25a — 26b. 


2. Anhänger mit gleichem Monogramm wie 1. Bl. 33,2. 
Pergament, h. (ohne das Band) 18,5 cm, br. 10,6 cm. 


Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Das Karnat weiß. 
Die Grundplatte des Monogramms rot, mit farbigen Ornamenten. Der Bogen 
blau, die Pfeilspitze rot, die Flügel rot und golden. Die sonstigen Ornamente 
farbig. 

Text S.3b —4b — 4la — Alb; vgl. S.6a — 25a — 26b. 


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TAFEL 29. 


1. Anhänger mit Monogramm Jesu. Bl. 30,3. 
Gegenstück zu dem Anhänger mit dem Monogramm der Herzogin Christine, 
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Pergament, h. (ohne das Band) 15 cm, br. 9,2 cm. 

Farben: Die Konturen zum Teil in Gold. Die Steine Tafeldiamanten. 
Das Karnat weiß. Die Grundplatte des Monogramms rot mit Ornamenten 


in Gold und Blau. Die Pfeilspitze rot. Der Kranz und die Palmen grün. 
Die Flügelfedern weiß, goldgeädert. Die Ornamente farbig. 


Text S.41a — 41b; vgl. S.6b — 25a — 26b — Anm. 60. 


2. Anhänger mit Monogramm Jesu. Bl. 33,3. 


Gegenstück zu dem Anhänger mit dem Monogramm der Herzogin Christine, 
Taf. 28, 2. 


Pergament, h. (ohne das Band) 17,7 cm, br. 9,6 cm. 


Farben: Die Steine Tafeldiamanten. Das Karnat weiß. Die Grund- 
platte des Monogramms und die Pfeilspitze rot. Die Kettchen in Gold. 
Die Ornamente golden und farbig mit vorherrschendem Rot und Violett. 


Text S.41a — 4l1b; vgl. S.6b — 25a — 26b — Anm. 60. 


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TAFEL 30. 


1. Anhänger, Motiv aus Sanduhr, geflügeltem Herz und Bogen 
mit Pfeil. Bi. 22, 2. 
Motiv vielleicht gewählt unter Bezugnahme auf ein Emblem der Herzogin 
Christine zu Schleswig-Holstein. 
Pergament, h. (ohne das Band) 13,7 cm, br. 9,1 cm. 
Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die runde Grund- 
platte braun mit goldenen Ornamenten. Die Hand weiß aus blauem Ärmel. 


Die Schlangen von Blau zu Grün schattiert. Die Palmen grün. Die übrigen 
Ornamente farbig mit vorherrschendem Rot. 


Text S.6b — 41b; vgl. S. 25a — 266. 


2. Anhänger mit Ornamenten in bogen- und pfeilähnlicher Form. 
Bl. 23, 2. 
Pergament, h. (ohne das Band) 13,5 cm, br. 8 cm. 
Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die Ornamente im 


wesentlichen rot, den Eindruck bestimmend, dann auch etwas blau, weiß 
und golden. 


Text S. 42a; vgl. S. 26b. 


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1. Anhänger, Ritter zu Pferde über besiegtem Krieger. Bl. 26, 1. 
Pergament, h. (ohne das Band) 13,3 cm, br. 9,5 cm. 

Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Das Karnat und 

das Pferd weiß. Im übrigen bei dieser Mittelgruppe Graublau, Rot, Grün 


und Gold verwandt. Die Ornamente in Weiß, Graublau und (am unteren 
Abschluß) Rot. 


Text S. 43a — 43b; vgl. S. 26b. 


2. Anhänger, Motiv der hinter einem Rund gekreuzten Schwerter. 
Bl. 27, 2. 
Pergament, h. (ohne das Band) 10,7 cm, br. 5 cm. 
Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die große Fassung 


des Mittelsteines in Gold, Schwarz und etwas Rot. Der Kelchgrund des 
unteren Steines rot. Die Randornamente des Diamantkreises grün. 


Text S.42b; vgl. S. Sa — 9a — 26. 


3. Anhänger mit dem Jungfrauenadier und vier Sternen als 
Wappen der Grafen von Ostfriesland. Bl. 27, 1. 
Wohl für die Gräfin Anna von Ostfriesland, Tochter der Herzogin Christine 
zu Schleswig-Holstein, um 1598 hergestellt. 
Pergament, h. 14,7 cm, br. 8,5 cm. 
Farben: Goldkonturen. Die Steine besonders schwärzliche Tafeldiamanten. 
Der Kopf der Jungfrau weiß mit goldenem Haar. Ihr Vogelkörper in Schwarz 


und Gold. Die Früchte von Blau zu Gelb schattiert. Die übrigen Ornamente 
farbig, mit vorherrschendem Rot, und golden. 


Text S.4b — 42b; vgl. S. 24a — 25a — 26b — 47a. 


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1. Anhänger mit dem Schauenburgischen Nesselblatt. Bi. 36, 2. 
Pergament, h. 14,9 cm, br. 9,5 cm. 

Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die Grundplatte 
der Mitte bläulich rot mit weißen Ornamenten. Die Rollwerkornamente 
golden, das Innere der Krümmungen bläulichrot, die äußeren Kerbungen 
in Schwarz und Gold. Das hängende Tuch blau, die wenigen Früchte grün- 
gelb schattiert. 


Text S.8a — 43a; vgl. S. 25a — 26b. 


2. Anhänger, Schauenburgisches Nesselblatt auf herzförmiger 
Platte. Bi. 35, 2. 
Pergament, h. 15,2 cm, br. 9,5 cm. 
Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Die Grundplatte 


des Herzens und der Krone rot mit farbigen Ornamenten. Die außen an 
die Herzplatte sich ansetzenden Verzierungen farbig. 


Text S.8a — 43a; vgl. S. 25a — 26b. 


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TAEEL 33. 


1. Anhänger mit dem Schauenburgischen Wappen. Bi. 36, 1. 
Pergament, h. 15 cm, br. 9 cm. 

Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Das erste und 
vierte Feld des Wappens hellbraun (für Gold) mit farbigen Ornamenten; 
das zweite und dritte Feld rot mit farbigen Ornamenten. Die die Felder 
trennenden Linien weiß. Die außen an das Wappenoval sich ansetzenden 
Ornamente und die Ornamente der Krone farbig. 

Text S. 7b — 43a — 43b; vgl. S. 25a — 26b. 


2. Anhänger, Reiter mit dem Sternschild. Bl. 35, 1. 
Vielleicht auf die Schauenburgische Grafschaft Sternberg bezüglich. 
Pergament, h. (ohne das Band) 14,7 cm, br. 8,8 cm. 

Farben: Goldkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Der Grund inner- 
halb des Ovals unbemalt. Der Reiter in blauer Rüstung auf weißem Pferde. 
Boden und Blätter grün, Blumen rot. Die außen das Oval umgebenden 
Ornamente und die Ornamente der Krone farbig. 

Text S. 8a — 43a — 43b; vgl. S. 25a — 26b. 


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TAFEL 34. 


1. Anhänger, Motiv der vor einem Rund gekreuzten Schwerter 
Bl. 30,2. 
Pergament, h. 15,9 cm, br. 9,3 cm. 


Farben: Goidkonturen. Die Steine Tafeldiamanten. Innerhalb des Runds 
der Grund unbemalt und die Ornamente in Rot. Die außen das Rund um- 
gebenden Ornamente in Grün. Das Karnat weiß. Die übrigen Verzierungen 
in Rot, Grün und Gold. 


Text S. 42a — 42b; vgl. S. 9a — 26b. 


2. Anhänger mit Monogramm aus A und C. Bl. 17,1. 
Für Anna Catharina von Dänemark. Vermutlich um 1597 entstanden. 
Pergament, h. 15 cm, br. 9 cm. 


Farben: Die Konturen rötlich braun mit Goldhöhung. Die Steine Tafel- 
diamanten. Das Blattwerk grün. 


Die Blüten oben rechts und links von 
dem A in Rot. 


Text S. 3a — 3b — 43b — 44a; vgl. S. 24a — 25a — 26a — 46a —47b. 


TAFEL 34 


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