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Full text of "Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft"

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Jahrbucln 

der 

Jüdisch-Literarischen Gesellschaft. 

(Sitz : Frankfurt a. M.) 

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I806-5667. 



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Frankfurt a. M. 
J. KAUFF.MANN. 



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Inhalt. 



I. Zur Geschichte der Juden in Schweinfurt 
und dem Vogteidorf Gochsheim Im XVI. Uhr- 
hundert. Von Distriktsrabbiner Dr. Salomon Stein in 
Schweinfurt. 

II. Ueber R. Jsaak b. riose's .Or Sarua". Von Dr. 
J. Wellest in rUgybittse. 

III. hierodes und die letzten Ziele seiner Politik. 

Von Rabbiner Dr. Jonas Bondi in Malm. 

]V. Sprachliches und Sachl iches aus dem Talmud. 

Von Rabbiner Dr. H. E^rentreu in flünchen. 

V. Die Grenzen des Westjordanlandes beider Be- 
setzung durch die ausBabel heimkehrenden 
Exulanten. Von Isaac Golähor in Rosch-Pina. (Aus dem 
Hebräischen übertragen von Rabb. Dr. S- Bamberger in flamburg.) 

VI, Chronologisch-halachische Fragen. \on Dr. B. 
Cohn in Strassburg. 

VII. R a b a. Von Dr. S. Funk in ßoskowitz. 

VIII. Ein handschriftliches hebrllsch-mathemati' 
sches Werk des Mordechai Comtino (15. Jahr- 
hundert). M. Von Rabbiner Dr. Ai. Sitberberg in Schrimm. 

IX. Studien überjoseph ben StmonKara als Exeget 
nebst einer Veröffentlichung sei nesCommen- 
tars zum Buche der Richter. Von Rabbiner Dr. S. 
£ppefistein in Brlesen. .....' 

X. Zum Briefwechsel zwischen Michael und Zunz. 
Von l'rof. Dr. A. Berliner in Bertin. 

XI. Bibel und Menschenrechte. ^anProf.Dr.U/*nann 
in Heidelberg. 

XII. neue jüdtscheGeschichsforschung und einige 
ihrer wichtigsten Resultate. Von Wolf Jaioitg 
in ßeilin. 

XIII. Deutsche Einwanderungen in polnisc he Ghetti. 
Von Rabbiner Dr. Louis Lewin in Kempen. 

XIV. niscell en: Zur jüdischen Chronologie. Von Ahron Harcus- 

Krakau. ■ ■ ■ ^ 

Bemerkungen zu Dr. Lerners Sludie „)elamdenu 
Rabbenu". VonH. Hausdortf-Belleville. ■ ■ • 

XV. Ergänzungen und Berichtigungen. 

Hebräische Abteilung. 

■S9 -u-ha BTTO. Vm .mjn \ IPH« ^»OTOT j'Jiit DroDiin is'in ir« aiansa 



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Bucbdruckerei Loi 



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Zur Geschichte der Juden in Sohweinfurt und 
dem Vogteidorf Gochsheim im XVI. Jahrhundert. 

Eine Rktcumässige Darstellung 
DIstrlktS'Rabbiner Dr. Salomon Stein in Schweinfurt. 



Die vorliegende Arbeit ist angeregt worden und licrulit iu 
ihrem ersten Teil fast ausschliesslich auf einem im Stadtarchiv 
zu Schweinfiu't befindlichen, bisher durch eine mangelhafte Bezcicli- 
nuiig verborge» gebliebenen Aktenmaterial, das der derzeitige 
Verwalter des städtischen Archivs Hen' kg]. Pfarrer Dr. Präger 
entdeckt hat. 

Der erwähnte Akt (I, Akt 4) behandeil im wesentlichen 
die Geschichte der Austreibung, besser gesagt, der Fernbaltiing 
der vor dem Stadtverderben des Jahres 1554 hier wohnhaften 
Juden; er zeigt die energischen Anstrengungen derselben, sich 
ihr gutes Kecht zu erkämpfen, gleich den übrigen abgebrannten 
Üiirgeni ihre Häuser wieder aufbauen und sich ansiedeln zu 
dürfen, und die nicht minder energischen Gegenanstrengiinf^en 
des Rats von Schweinfurt, dieses Ansinnen zu hintertreiben. Die 
Angelegenheit beschäftigt alle Instanzen bis zum Kurfürsten und 
Kaiser. Der Akt setzt sich zusammen aus zwei königlichen und 
zwei kurfürstlichen Original-Urkunden, aus Originalen und Copien 
von Eingaben und Gegen eingaben, aus Originalbriefen und Origi- 
nalprotokollen ; besonderes Interesse erweckt neben den bisher 
unbekannten königlichen Urkunden, die Friedrich Steins Monu- 
menta Suinfurtensia Historica somit ergänzen, vor allem der 
in dem Akt enthaltene Judenschutzbrief, ein Dokument von kultur- 
geschichtlichem Wert. Wie die nachfolgende Darstellung zeigen 
wird, ist dieser Teil des Akts geeignet, uns die Entstehungs- 
geschichte des bisher schon bekannten, aber eigentlich doch 
recht merkwürdigen Dekrets des Kaisers Karl V. vom 8. Sep- 
tember 1555 erkennen zu lassen. Gewissermassen als Anhang 



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zu diesem I. Teil der Arbeit mag die Darlegung der floanziellen 
Auseinandersetzung der Juden und des Rats von Schweinfurt gelten ; 
auch diese Augülegenheit zog sich zuuächst vier Jahre hin und beschäf- 
tigte die Oberinstanzen, ohne dass dio Juden ihr Kecht gefunden hätten. 

Ausser den auf die Austreibung der Juden aus Schweinfurt 
und die flnanzielle Auseinandersetzung bezüglichen Stücken ent- 
hält dieser Akt einige Blätter, die sich auf die Austreibung der 
Juden aus Gochsheim beziehen und auf einen Prozess am Keiclis- 
kammergericht in Speyer hindeuten. Bas f&hrte dazu, die Akten 
dieses Gerichts zu requirieren und auch die hier in Schweinfurt 
verwahrten Reichkaramergerichtsakteu einzusehen. Die Akten 
des einschlägigen Prozesses sind 1S52 von Wetzlar an Bayern 
hinausgegeben worden und liegen nunmehr in Landshnt; sie sind 
dttrftig und zum teil schwer beschädigt. Indessen alle diese 
Akten zusammen geben uns ein klares Bild von diesem Prozesse; 
es geht aus ihnen hervor, dass der Rat die Juden nicht nur aus 
Schweinfurt zu vertreiben beflissen war, sondern auch aus den 
Yogteidörfem, vor allem aus Gochsheim, sie zu entfernen sich 
alle Mtlbe gab; dadurch wird uns die bei Fr. Stein, Monu- 
menta etc. S. 537/538 als Regest mitgeteilte Urkunde des Kaisers 
Ferdinand I. vom 20. April 1559 erklärlich, die im wesentlichen nur 
eine Erklärung des Wortes „Vogteidörfer" in der Urkunde seines 
kaiserlichen Bruders gibt. 

Noch während dieses, wie alle Reichskammergericbtsprozesse, 
sich auf viele Jahre ohne rechten Abschluss hinziehenden Prozesses 
gibt Schweinfurt seine Vogteirechte über Gochsheim und Senn- 
feld an das bischöfliche Hocbstift in Würzburg ab. Es war 
darum notwendig, die weitere Entwickelung der Angelegenheit 
aus den Akten des königlichen Kreisarchivs •), bezw. dos bisohöf- 
lichen Hochstifts in Würzburg kennen zu lernen. Die dortigen 
Akten verlegen aber den Beginn der Streitigkeiten in einen viel 
früheren Zeitpunkt. Wir erhalten dadurch im zweiten Teil 
unserer Arbeit die Geschichte der Juden in Gochsheim in der 
Zeit von 1548—158). 



■) Es srnd dies die Akten Mo. 14 (I) „ReichsUdt Schweinfurt, die 
Beschwerden der Juden in Gociish«im wegen Schliessung ihrer Synagoge", 
1548-1960 und „HochstifU. QehclmkanzIciaKtcn" Lehen m^ Fasz, t5Q. 



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Besonders wertvoll ist dabei die Tatsache, dass die Würz- 
burger Akten neben einer kaiserlichen Urkunde in beglaubigter 
Absclirift und einer kurfftrstlichen Originalurkunde uns einen Origi- 
nalbrief und die Copic eines weitoren Briefes des um die Juden 
im Mittelalter und somit auch um die Gochsheimcr Juden verdienton 
liabbi Josel aus Rossheim bringen. Zur teil weisen Ergänzung 
der Akten konnten in beiden Teilen der Arbeit auch die Eats- 
protokoUe herangezogen werden. 

Im ganzen lässt sich von den beiden Akten des Schwein- 
furter Archivs, die wir nunmehr im Einverständnis mit dem der- 
zeitigen Verwalter nach den zwei Teilen dieser Arbeit streng 
auscinandergeschieden und geordnet haben — auch der Reichskam- 
nicrgerichtsiikt enthielt Teile, die in den anderen Akt gehörten! — , 
sagen, dass sie für die Gesamtlokalgeschichte Schweinfurts 
eine willkommene Ergänzung bilden, die Originalurkunden-Samm- 
lung der Stadt bereicheni, für die Geschichte der Juden in 
Schweinfurl und Gochsheim und die Geschichte der Juden im 
Mittelalter überhaupt, besonders in Verbindung mit den sie er- 
gänzenden auswärtigen Akten, ein immerhin nicht geringes Interesse 
bieten, dass ihnen auch als kulturellen Monumenten ein gewisser 
Wert nicht abgesprochen werden kann. 
I. 
Das Ende der llidlschen Gemeinde zu Schweinfurt im Mittelalter. 

Der Markgräflerkrieg der Jahre 1552 — 1551 bildet für die 
Reichsstadt Schweinfurt dto traurigste Ereignis ihrer an Wech- 
selfällen reichen Geschichte '). 

Der kriegslustige Markgraf Albrecht Alcibiades von Bran- 
dcnburg-Culmbach wählte sich im Kampfe gegen seine zahlreichen 
Gegner Schweinfurt als Stützpunkt, überrumpelte es im Mai 1553 
und hielt es bis zum 12. Juni 1554 abends 10 Uhr besetzt. Die 
nach dem Abzug des Markgrafen am 13. Juni 1554 in Schwein- 
furt einziehenden verbündeten Heere der fränkischen Bundes- 
atände Würzburg, Bamberg, Nürnberg und des Herzogs von Brauu- 
schweig plünderten und verbrannten die Stadt. In der Plünderung 
der, Stadt machte mit den wilden Landsknechten gemeinsame 



') Die hier gegebene Darstellung beruht auf Fr. Stein. „Geschichte 
Frankens" und desselben V^rfa^sers „Geschichte der Reichsstadt Schweinlurt'., 



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Sache die von den Markgräflichcn Soldaten, znni teil aiicli von 
den Bürgern der Stadt übel bcLandelte Bevölkerung der um- 
liegenden Dörfer. Neun Tage währte der Brand und die Plün- 
derung. Von Scliweinfurts Häusern und seinem beweglichen Hab 
und Gut blieb so gut wie nichts übrig ; von seinen Bürgern 
waren infolge von Krankheiten und Seuchen kaum mehr als ein 
Siebentel gegen die Zeit vor der Zerstörung vorhanden. 

Trotz allen Unglücks war der Mut der Schweinfurter Büi-- 
gerschaft doch nicht gebrochen. Es ist das Verdienst des kur- 
farstlichen Untervogts in Schweinfurt, des Ratsherrn Hermann 
Hartiaub, den wir nachher als energischen Anwalt der Sache 
seiner Stadt im Jahre 1555 in Augsburg, dem Sitz des Reichs- 
tags, antreffen, dass Schweinfurt sich bald wieder aus den 
Trümmern erhob. Schon 1555 wurden die ersten Häuser wieder 
erbaut, auch die Kirche einigermassen wiederhergestellt und in 
derselben die Ratsversammlungen auf Hartlaubs Betreiben abge- 
halten. Traurig genug mochte es freilich in Schweinfurt aus- 
sehen; wir scliliessen dies aus einem Brief Hartlaubs an den Rat 
vom 10. September 1555 ab Augsburg, in dem er zum Schluss 
sehreibt: 

,Vnd ist ann e. Erb. R. mein freuntliches dinstliches 
,bidtenn (.geschehenem vertröste nach.) daraufe bedacht zu 
pseyn, wuhn ich denn windter inn ein stubicin kundt kumen, 
„dan es ist mir nicht muglich (vrsachc meyner für einem 
„iar erlittener kranckheytt halben) den windter in dem steine 
„hauffen zu sitzenn." 

Den gleichen Wunsch wie die Übrigen Bürger, ihre ab- 
gebrannten Häuser wieder aufzubauen, hatten nun auch die Juden, 
wenigstens der Teil von ihnen, mit denen unser Akt sieh 
beschäftigt. Der Wortführer derselben, das Haupt einer grösseren 
Familie, nach dem auch der ganze Akt sich nennt, ist Schmul 
Jud oder Samuel Jud '). Derselbe petitioniert stets auch im 
Namen seines Sohnes Abraham und seiner Schwiegersöhne Jakob 

') Samuels Mamen wird in den wenigen Akten, die aus der Zeit vor 
dem Stadtverderben herrühren, einmal erwähnt in einer Art Budget- Aufstellung, 
die biszum (ahre 1540 reicht und in der sein „Ungeld" (d. i. eine Steuer vom 
[<;ieinvcrkehr als Vorläufer der späteren Accise) auf 75 sh. angegeben wird 



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unrl Salomon. Samuel Jud ist eiitscbieden nacli dorn ganzen 
Akt eine nicht uninteressante, jedenfalls eine sympathische Per- 
sönlichkeit. Wenn im allgemeinen die Juden des Mittelalters nur 
Handelsgeschäfte betreiben dürfen und darum der Stand ilorselben 
ohne weiteres feststeht, so ist es bei Samuel anders. Er beruft 
sich in allen seinen Eingaben an den Rat, den Kurfürsten und 
den Kaiser auf die Wohltaten, die er den Bürg^crn der Sl.udt durch 
die „Artzney" erwiesen hat ; er ist also Arzt, freilich neben 
seinen Handelsgeschäften, die ihm, wie wir nachher schon 
werden, ' genau umschrieben sind. Der Rat von Schweiiifnrt 
gibt ihm in seinem Freiheitsbrief offiziell das Prädikat : der „Bc- 
scheidenn" Schmul Jud. Er ist aber trotzdem ein Mann von 
Selbstgefühl, jedenfalls von gutem Gewissen. Er ist sich bewusst, 
wie er in seinen Eingaben bemerkt, dass niemand über ihn zu 
klagen hat, dass er vielmehr gegen jedermann durch seine Arz- 
neikundc sich dienstwillig gezeigt, dass er durch Geldleihcn und 
„zimlicher verzinssung", d. h. durch massigen Zins, den Bürgern 
gedient hat. Er muss für damalige Verhältnisse nicht unbe- 
mittelt gewesen sein, da er der Stadt selber grosse Summen 
vorstrecken kann und ihm gestattet wird, einen Knecht, eine 
Magd und einen Schulmeister für seine Kinder zu halten; er ist 
also auch auf die Erziehung seiner Kinder bedacht. Sein Familien- 
sinn erhellt aus seinen tief empfundcneo Schmerzensäusserungen 
aber den Verlust seines Weibes und seiner „Dechterlich", die er 
durch die Belagerung und Einnahme der Stadt verloren hat. Er 
ist zugleich auch eine oflizielle Person; denn seine Abmachungen 
mit dem Rat der Stadt Schweinfurt erstrecken sich auch auf 
die Synagoge und das Judengärtlein, den Friedhof oder „Juden- 
kirchoff". Er ist ein energischer Mann, der im Bewusstsein 
seines guten Rechts alle Instanzen, die ihm zur Verfügung stehen, 
bis zum Kaiser zur Erreichung seines Ziels für sich aufruft. 
Er ist, sozusagen, ein Eingessener Schweinfurts. 50 Jahre und 
darüber hat schon sein Vater in Schweinfurt gewohnt, er selber 
auch schon lange Zeit. Er porht auf sein gutes Recht. Allein 
das gute Recht der Juden im Mittelalter besteht nur so lange, 
als es der Willkür und der Gewalt beliebt; es ist eine Täu- 
schung, selbst wenn es auf verbrieften und versiegelten Verträgen 
beruht. Bas musste denn auch unser Schmul .Jud erfahren. 



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Am Montag nach Sebastian (20. Januar) 1553 — also UH- 
gefähr ein halbes Jahr vor dem Beginn der Markgräflichen Xriegs- 
wirren — hat er von dem Rat und Börgermeister der Stadt 
Schweinfurt einen Schutz- und Freiheitsbrief erwirkt, in welchem 
letzter gegen hohe Bezahlung ihm und seiner gesamten Familie 
auf weitere fünf Jahre') vom Pfingstfeste des Jahres 1553 an 
das Rechts des Aufenthalts, Schutz und Freiheit verspricht, 
nachdem mit diesem Termin der alte Schutzbrief ablaufen wörd«. 

Die Rechte und Pflichten dieses im Anhang der Arbeit 
(No. I) abgedruckten Schutzbriefs, der in der Tat ein kulturelles 
Monument darstellt, seien hier auszugsweise mitgeteilt: 

1. Schmul Jud und sein Sohn Abraham, sowie seine Schwie- 
gersöhne Jakob und Salomoi) mit Weib und Kindern, einem 
Knecht, einer Magd und einem Schulmeister dürfen f&r fünf 
Jahre in Schweinfurt wohnen. 

2. Die Juden dürfen während dieser Zeit die der Stadt 
gehörige Behausung, die ,,Juden8chueI", besitzen gegen vier Gulden 
jährliche Benutzungsgebühr ; doch muss Schmul Jud die baulichen 
Veränderungen, die sich iils notwendig ergeben, auf seine Kosten 
vornehmen lassen; auch darf er dieselben nur den Baumeistern 
der Stadt in Auftrag geben. 

3. Wenn Schmul Jud während dieser fünf Jahre ein weiteres 
Kind verheiratet, so ist dasselbe für ein Jahr noch im Genuss 
der durch diesen Schutzbrief gewährleisteten Rechte ; nach Ab- 
lauf eines Jahres rauss, wenn Schmul dieses Kind noch länger 
bei sich behalten wollte, eine neue spezielle Abmachung mit dem 
Rat getrofi'en werden. 

4. Der Rat nimmt die Juden während dieser fünf Jahre 
nach bestem Wissen und Können in seinen Schutz unter der 
Bedingung, dass sie sich bezüglich ibrer Geschäfte folgenden 
Normen unterwerfen. 

5. Nur wälirend der drei ersten Jahre des Vertrags, von 
Pfingsten 1553—1556 ,dürfen sie ausleiben und Geschäfte machen; 



') Auch früher fand die [uden aufnähme, zu der die kaiserlichen Privilegien 
die Stadt berechtigten, immer auf 4—5 [ahre gegen ein bestimmtes Schutz- 
geld statt, wie der Rat in einem Schreiben an den kurfürstüchen Gesandten 
mitteilt (Al(t des Würzburger Archivs). 



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die letzten zwei Jabre, 1556—1558, soUeo sie ihre Schulden ein- 
holen ; sie sollen sich zur Herbst- nnd Erntezeit mit allem Fleiss 
bemühen, ihre Guthaben rechtlich einzubringen und der Bat will 
ihnen dabei behilflich sein. 

6. Sie dürfen innerhalb der ersten drei Jahre von Schulden 
unter zehn Gulden an Zinsen pro Woche vom Gulden einen 
neuen Heller, über zehn Gulden vom Gulden einen alten Heller 
nehmen und nicht mehr '). 

7. Alle Schuld- und Zielkäufe von Bürgern innerhalb der 
drei ersten Jahre sind bei den Stailtcinnehmern anzuzeigen und 
nach Gutheissung durch dieselben in ein eigenes Buch einzutragen; 
alle Eintragungen haben dann unbedingte Giltigkeit. 

8. Die Juden dürfen jedem Bürger nach dessen Vermögen 
und auf dessen Begehr leihen oder Schulden abkaufen. 

Q. Wenn sie auf Pfänder leiben, so dürfen sie für den 
Gulden pro Woche einen neuen Heller Zins nehmen; die Summe, 
die sie auf ein versetztes, aber nach einem Jahre nicht ein- 
gelöstes Pfand leihen, müssen sie nach Ablauf des Jahres den 
Stadteinnehmem anzeigen. 

10. Die Juden dürfen nicht mit Tucb handeln oder Geschäfte 
treiben, sondern nur mit Gold, Silber, Perlen, Edelsteinen, Sammt, 
Damast, Guldenstücken, Seidengewändem, sei es in ganzen Stücken 
oder nach der Elle. Wird ihnen Tuch in Versatz gegeben und 
nicht ausgelöst, so mögen sie es mit der Elle ansmessen. 



') Nach ^Umprechl, deutsches Wirtschaftsleben im Mittelalter" Band ]|. 
S. *5Z schwankte der Meiler In den jähren 1245-1326 von 0,338 gr. bis 
0, 326 gr. Silber. Mach dem Jahre 1326 tritt bereits der Beeriff des alten 
Hellers auf, sowie der des guten und jungen Hellers- Bereits 1336 Ist sein 
Silberwert überall auf0,23gr.gesunhen'.und 1374 auf 0,162 gr. Er wurde dem 
rheinischen nünzsystem eingeordnet. Der Heller erhielt damit wlhrungs- 
gemäss und zunichst auch effektiv den 240. Teil des Guldenwertes = 0.144 gr. 
Silbers. 

Wenn also der Rat hier für einen Gulden pro Woche einen alten 
Heller als Zins zugesteht, so ergibt dies einen Zlnsfuss von circa 22%. 
Das Ist natürlich für unsere Begriffe viel, nicht aber für die Zeit des 
Mittelalters, wo grosser Mangel an gemünztem Geld herrschte, sodass 
Im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert der gesetzliche Zinsfuss 
zwischen 21 und 86% schwankte. 



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it. Wenn die Juden Fremden auf Pfand leihen, wird der 
Kat ihnen zu ihrem Itechte verhelfen ; wenn sie Fremden ohne 
Pfand leihen, so haben sie selber das Uisiko zu tragen. 

12. Die Juden dürfen nicht Harnische, Wehr und Waffen, 
Monstranzen, Kelche, Messgewänder, Kirchenzierrate und Kirchen- 
kleinodien als Pfand annehmen. 

1 3. Der Rat verweigert jede Beihilfe, wenn die Juden 
Seh wein flirter Bürger als Bürgen oder Selbstschuldner für Fremde 
annehmen würden. 

14. Schmul Jud darf in das Haus und den Judenkirchbof, 
die neben einander auf dem Anger zu der Hadergasseu gelegen 
sind, einen dem Rat genehmen Juden einsetzen, der aber keinen 
Handel treiben und keinen andern Juden ausser seinem Weih 
und seinen Kindern dort beherbergen darf, als allenfalls ,die 
alte Lebin Jüdin". 

15. Die Juden dürfen den Kirchhof für sich benutzen, nicht 
aber fremde Juden darauf beerdigen lassen. 

16. Behausung und Kirchhof müssen durch Schmul in gutem 
baulichem Zustand gehalten werden; die jährliche Miete beträgt 
6 Gulden. 

17. Die Juden sollen sich mit ihren religiösen Bräuchen 
und Cerenionien in ihren Häusern an ihren Sabbathen, besonders 
auch an den Sonntagen, still und züchtig, auf den Gassen überhaupt 
bescheiden halten, widrigenfalls der Itat sie in Strafe nehmen 
würde. 

18. Jeden Montag dürfen die Juden die allgemeinen Bade- 
stuben benutzen; die Bademeister sollen gehalten sein, sie 
um ihr Geld baden zu lassen, 

19. Die Juden dürfen nur für ihren Bedarf schachten lassen 
und zwar nur bei den städtischen Metzgern, dürfen kein Fleisch 
nach auswärts liefern, dürfen Vieh weder kaufen noch in die 
Stadt treiben noch selber schlachten, alles bei Strafe. 

20. Wein und Bier, das die Juden von auswärts einführen, 
unterliegt demselben Niederlegegeld, wie bei den Bürgern ; sie 
dürfen in der Stadt keinen Wein verkaufen ausser dem, den sie für 
ihre Schulden angenommen haben und den sie zu ihrem Gebrauch 
unter einander verkaufen. Von dem, was die Stadtaufzeiehnungen 
an Wein- und Bierkonsura für ihre Haushaltungen jährlich auf- 



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weisen, davon müssen die Juden das „üngelt"*) geben, wie andere 
Borger. 

21. Bei Streit mit Borgern der Stadt oder dem Rat unter- 
stehenden Personen, wenn sie auch auswärts wohnen, will der 
Uat sich ihrer wie anderer Bürger kräftig annehmen. 

22. Wenn den Juden bei Streitigkeiten ein Eid auferlegt 
wird, dann soll es ein jüdischer Eid sein und auf ein „Moises-Buch*. 

23. Ihre Häuser dürfen die Juden nur Bürgern der Stadt 
oder der Stadt genehmen Bauersleuten nach vorheriger Anzeige 
beim Eat verkaufen. 

24. Wenn die im Vertrag genannten Juden mit anderen 
Juden, die hier sind oder noch hier sein werden, in Unfrieden 
kommen, so sollen erstere nicht für letztere verantwortlich gemacht, 
sondern die Sache vor den ordentlichen Richtern des Rats aus- 
getragen werden. 

25. Diese Hechte und Freiheiten sind von Schmul und seiner 
Familie mit jährlich 100 Gulden, erstmals Pfingsten 1555, zu 
bezahlen. 

26. Nach fünf Jahren sollen die Juden unbeschwert und 
friedlich von dannen ziehen dürfen. 

27. Sollte der Rat innerhalb der fünf Jahre mit anderen 
Juden einen Vertrag mit ähnlichen Befugnissen abschliessen, so 
geloben und schwören Schmul Jud und seine Familie doch alles 
hier Vereinbarte einzuhalten. 

28. Der Rat verpflichtet sich, das» alle seine Bürger die 
Juden an kein auswärtiges Gericht, sondern nur vor den Hat 
ziehen dürfen. 

29. Die Juden verpflichten sich, alle weltlichen Gebote und 
Verbote der Stadt zu halten. 

30. Wenn einer der Juden während der Zeit fortziehen 
will, so kann er es tun ; aber diese Bestallung bleibt zu Recht 
bestehen und vor allem ist es die drei Jahre hindurch mit ihren 
Gläubigern und der Bezahlung nach den Bedingungen des Ver- 
trags zu halten. 

Bl. Die Juden verpflichten sich, jede Gefahr für die Stadt, 
von der sie Kenntnis erhalten, dem Rat mitzuteilen, jeden 
Schaden der Stadt abzuwehren und ihren Nutzen zu beföidern. 



•) Vgl. S. 4 Anm. 



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i6 

bas ist der lalialt des Schutz- and Freiheitsbriefs uflsefoä 
Schmul Jud in seinen einzelnen Punkten ; es wird wohl zuzu- 
gobcn sein, d&ss der Namen .Freiheitsbricf in diesem Fall fast 
paradox klingt. 

Auf das aus diesem Brief hervorgehende, unbezweifelbare, 
verschriebene und versiegelte Recht stützt sich nun Samuel, 
wenn er alsbald nach dem Brand, ähnlich wie die anderen Bürger, 
ans Wiederaufbauen seines Hauses und derer seiner Familie 
gehen will. Er lässt zunächst durch seinen Eidam Jakob seine 
Bitte des öfteren dem Bat vortragen; der Rat gibt immer 
wieder eine ausweichende, scheinbar tröstliche Antwort und hält 
ihn ungefähr dreiviertel Jahre hin. Schliesslich als Jakob wieder 
im Namen seines Schwiegervaters vorspricht, erklärt der Rat 
rundweg, dass er die Juden nicht mehr zum Bauen und zur Wieder- 
ansicdelung zulasse, dass er an den aufgerichteten Vertrag .sich 
nicht gebunden erachte, da Samuel heimlicher Weise sich ohne 
Wissen des Hats aus Schweinfurt eatfernt habe. 

Auf diesen mündlichen Bescheid hin wendet sich nun Samuel 
mit einem schriftlichen Gesuch am Montag nach Mathiastag (24. 
Februar) 1555 an den Rat. In diesem Gesuch gibt er zunächst 
seinem Schmerz und Befremden Ausdruck, dass der Rat, der 
zwei Jahre sein Wort gehalten habe, jetzt wortbrüchig werden 
wolle. Er beruft sich auf seinen und seines Vaters Aufenthalt 
in Schweinfurt, der mehr als sechzig Jahre umspannt, auf die 
Verdienste, die er sich durch seine Arzneikundc, durch Geldleihen 
bei massiger Verzinsung um alle Bürger erworben habe, er hebt 
hervor, wie er und alle Juden stets alle bürgerlichen Beschwerden, 
gleich allen anderen, willig getragen haben und auch künftig tragen 
würden ; er betont, welch grossen Geldschaden und welch schwere 
persönlichen Verluste der Markgrääerkrieg ihm gebracht habe; 
sein Weib und seine Töchter seien infolgedessen gestorben; viele 
seiner und seiner Schwiegersöhne Schuldner seien gestorben und, 
wiewohl dieselben Güter hinterlassen hätten, hätte der Rat den 
Verkauf derselben zugegeben, trotzdem die Schulden noch unbe- 
glichen sind. Der Rat habe also auch nach dieser Richtung sein 
Wort nicht gehalten. Auch hätten des Rats Gesandte in Frankfurt 
a. M. bei I^udwig Scheffer 50 Gulden und bei Stintzing 50 fl. erhoben 
«ud zwar für ihn, Samuel Juden, die er offenbar noch nicht er- 



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halten hat. Auch vorenthalte ihm der Rat trotz öfteren Nach- 
suchens beim Bürgermeister Jakob Göbel sein Schuldbuch, das 
ibn in den Stand setzte, seine Schulden einzukassieren, wiewohl 
dasselbe nach Aussage seines beim Bürgermeister nachsuchenden 
Schwiegersohnes Salomon noch vorhanden sei. Er bittet ganz 
besonders, dass der Rat ihn dessen überheben' möge, weitere 
Schritte in der Sache zu tun, die er aber angesichts seines uii- 
uberwindiicben Schadens tun mUsste. 

Ucbcr den Vorwurf, er habe heimlich die Stadt verlassen, 
ist er empört. Am Abend vor der Ankunft des Markgrafen in 
der Stadt sei der Bürgermeister Jakob Göbel persönlich zu ihm 
gekommen und habe ihm und anderen Juden geraten, sich eine 
:!eitlang ausserhalb der Stadt aufzuhatten; wenigstens die Manns- 
personen sollten es tun ; für die Frauen und Kinder wollte der 
Rat schon sorgen. Es wäre für die Stadt und für die Juden 
besser, wenn sie das täten. Aber nicht alle haben ge- 
horcht'). Ihn aber habe der Bürgermeister um Mittemacht zwei 
Stunden lang um die Stadt geführt, habe selber Samuels Frau 
den Schlüssel zu dem Turm beim Judenkirchhof übergeben, 
worin er sich einige Tage versteckt gehalten habe, und ihm 
dann „volgens' befohlen, sich einige Zeit ausserhalb der Stadt 
aufzuhalten. Weder er, Samuel, noch sein Vater hätten jemals 
etwas ohne AVissen und Willen des Rats getan. Samuel fasst 
demgemäss seine Bitte an den Rat nochmals dahin zusammen, 
der Rat möge den besiegelten Vertrag einhalten, möge sie, die 
Juden, bauen lassen und ihnen bei dem Bau mit Holz etc. behilflich 
sein ; er möge fcmci' einen neuen Vertrag mit ihnen auf längere 
Zeit Rchüessen nnd vor allem auch Samuel das sogenannte Juden- 
buch seiner Schulden halber aushändigen. 

Samuel unterschreibt diese Eingabe für sich und zugleich 
für seine „hausshebigen" Kinder, also seine ganze Familie. Kr 

') Die Darstellung dieses Punktes ist hier nach den Ausführungen in 
der Klageschrift an den Kurfürsten als Reichsvogt ergänzt. — Uebrigens 
geht aus diesem Satz auch hervor, was anderweitig schon bezeugt ist, dass 
ausser Samuels Familie noch Juden zur Zeit der Zerstörung in Schweinfurt 
gewohnt haben (vergl. S. Stein, Geschichte der Juden in Schweinfurt, 
S. 18, 42 und oben S- 9 Punkt 24j ; diese aber scheinen den Gedanken 
der Wiederansiedelung in Schweinfurt gar nicht gefasst zu haben. 



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i^ 

hält sich zur Zeit in Wörzburg auf, von wo aus das Gesuch an 
den Rat abgesandt ist. 

Wir sind zunächst nicht in der Lage festzustellen, inwieweit 
die Anklagen des Juden Samuel gegen den Hat berechtigt sind, da 
wir eine Antwort des Rats an Samuel, die eine Verteidigung 
gegen die gemachten Vorwürfe vielleicht enthalten hätte, nicht 
besitzen. Ob Samuel eine direkte Antwort auf schriftlichem 
oder mündlichem Wege erhalten hat, ist überhauiit fraglich. 
Aus einem späteren Aktenstück im weiteren Verlauf der Sache 
ergibt sich mit Gewissheit nur, dass der Rat die Juden mit 
ihrem Ansuchen an den städtischen Reichsvogt, den Kurfürsten 
Friedrich von der Pfalz, nach Heidelberg gewiesen hat. 

Samuel erhebt auch in seinen alsbald zu besiirechcnden Ein- 
gäben an den Kurfürateii imd den Kaiser dieselben Anklagen, ohne 
dass der Rat sich dagegen verteidigt. Die Gegeneinwürfe des 
Rats gipfeln immer nur in den allgemeinen Hinweisen auf der Juden 
Wucher und das ohnedies so grosse Elend der Stadt. Es wäre aber 
bei den stolzen, von einem guten Gewissen Samuels zeugenden 
Worten, dass niemand gegen ihn zu klagen habe, wohl angebracht 
gewesen, ihn persönlicti und seine Eaiiiille zu bezichtigen, wenn 
das möglich war, oder doch auf seine Anklagen wenigstens zu 
antworten. Dass es nichl geschieht, bildei eine rühmliche 
argumentatio e silentio für die Juden und Ihr Verhalten und vor 
allem für Samuel selber. Wenn man bedenkt, dass der Rat 
bereit war, noch im Jahre 1558 den Vertrag mit den Juden zu 
erneuern, so kann der Wucher der Juden kein grosser gewesen sein ; 
denn, wäre er so unerträglich gewesen, so hätte der Rat nicht 
von neuem den Juden Gelegenheit zu Geldgeschäften durch die 
Wiederaufnahme in die Stadt gegeben. Gleich in den ersten Wochen 
der Wirksamkeit des Vertrags begann die Besetzung Schweinfurts 
durch den Markgrafen ; die in dem Jahre 1553/54 bis zum Verderben 
dereingescblossenen Stadt gemachten Geschäfte konnten und mussten 
nach dem Vertrag von den Stadteinnehmern gebucht sein, wenn 
sie Giltigkeit haben sollten; sie konnten also, da sie der Kontrolle 
des Rats unterlagen, keineswegs den Charakter des Wuchers 
tragen. Dass der Rat das „Judenbnch" nicht herausgeben will, 
Wgt in der Tat den Gedanken nahe, dass wir in dem Vorgehen 
des Rats gegen die Juden eine Anwandlung der im Mittelalter 



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18 

so oft den Juden gegenüber beliebten „Gerechtigkeit" und eine 
zweite Auflage der Vorgänge unter Wenzel vom Jahre 1390 zu 
erblicken haben'), wo aucti Schweinfurt gegen die geringe Zahlung 
von zweihundert Gulden an den Kaiser seiner Judenschulden los und 
edig wurde. Das furchtbare Elend Schweinfurts im Jahre 1554/55 
würde eine solche Anwandlung erklärlich erscheinen lassen, keines- 
wegs aber rechtfertigen. 

Dieser Gedanke gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wenn wir die 
grossen Vorlagen an Gold und Naturallieferungen später kennen 
lernen, die Samuel und seine Familie für die Stadt an die 
Markgräflichen gemacht haben, und hören, dass die Stadt die 
Pflicht des Esatzes bestreitet. Aus einem Akte des Würzburger 
Archivs ist ein Schreiben des Kats an den kurfürstlichen Gesandten 
hier einschlägig. Darin erklärt der Magistrat direkt, dass die 
Bürger unmöglich ihre auf 8000 fl. sich belaufenden Schulden 
an die Juden zahlen können, und dieses Unvermögen ist der 
wahre Grund der Fernhaltung. 

Es ist in der Tat verdächtig, dass «lur Rat von den Juden 
Immer nur als »nagendt wurm" und „pestgcschwör" spricht und 
keinen Versuch macht, als Angeklagter die Vorwürfe der Juden 
zu entkräften. 

Auch das weitere Argument des Rats „welches dann zu- 
uorderst gottes lob vnd erh auch christlicher heyliger warer 
religion verhintterlich vnd orgerUch" sei, also das religiöse 
Moment, das vor allem Hermann Hartlaub gegen die Juden als 
igottesmörder" eifern lässt, kann mit nichten zur Entlastung 
dienen. 

Den Vorwurf endlich gegen Samuel, dass er ohne Wissen 
des Rats heimlich die Stadt verlassen habe, scheint der Rat 
nach Samuels glaubhafter Darstellung in der Folge selber nicht 
mehr aufrecht hallen zu wollen ; aber er benutzt diesen Punkt 
nunmehr dazu, um die Angelegenheit der Juden von sich abzu- 
weisen und der Behandlung des Kurfürsten zu übergeben, indem 
er an den Kurfürsten unter dem 20. Mai 1 555 schreibt, dass er, 
der Rat, die Juden, nachdem sie sich aus dem Schutz der Stadt 
ohne des Eurfürsts Gnaden Erlaubnis begeben hätten, ohne 



') Vgl. S. Stein a. a. 0. S. 16. 

DigitizsdbyGOO'^le 



14 

des KurfDrsten Bewilligung wieder hereinkommen zn lassen nicht 
befugt sei. 

Ist Samuels Darstetlung richtig — nnd da ihr nicht wider- 
sprochen wird, muss sie es sein, — so ist diese Wendung ein 
Sophismus, der sich von selbst richtet. Der Bürgermeister hatte 
den oder sogar die Juden unter der Vorgabe, dass er es gut 
mit ihnen meine und dass es der Stadt Nutzen sei, zum Verlassen 
der Stadt bewogen; mithin waren die Juden auch gegen den 
Kurf&rsten durch den Bürgermeister gedeckt. 

üeber das Motiv des Bürgermeisters und des Rats, warum 
sie die Juden zum Verlassen der Stadt bewegen wollten, lassen 
sich nur Vermutungen anstellen. Das Nächstliegende wäre, zu 
denken, dass sie anlässlich des Einmarschs des Kricgsvolks die 
Kopfzabl der zu Verpflegenden mindern wollten, Samuel gibt in 
seiner alsbald zu besprechenden Eingabe an den ICurfbrstcn als 
Begröndungsworte des Bürgermeisters für diese Massregcl an 
„den man vnder solichen kriegssvolkh nit Jederman zigen oder 
weren khon', was darauf hindeuten würde, dass der Rat sich 
nicht sicher fühlte, den den Juden versprochenen Schutz dem 
Kriegsvolk gegenüber auch wirksam durchführen zu können. 
Immerhin bleibt es alsdann schwer zu begreifen, dass er aus- 
drücklich den Schutz ihrer Weiber und Kinder übernehmen will. 

Wie wir nun oben bereits gehört haben, wurden die Juden 
vom Rat zn Schweinfurt an den Reichsvogt, den Kurfürsten 
Friedrich von der Pfalz, nach Heidelberg gewiesen '). Noch 
bevor aber die Juden ihre Supplikation dort eingereicht hatten, 
waren des Rats Gesandte beim Kurfürsten vorstellig geworden 
nnd, wie uns der Verlauf der Angelegenheit zeigen wird, war 
diese Vorstellung nicht erfolelos gewesen. Der Kurfürst zog 
durch seinen Gesandten über die Verhältnisse der Juden und 
die Motive des Rats bei diesem selber Erkundigungen ein 
(Wörzb. Akt). Das Motiv des Rats ist die tatsSchliche finanzielle 
Banke^ot^ Erklärung der Stadt. 

') Die für unsere Darstellung in Betracht kommenden hurpfälzi sehen 
Reichsv5gte sind: 
n Friedrich II. wahrscheinlich von 1547-1556. feestorbcn 26. II. 1556). 

2) Otto Heinrich 1556-1559 (gestorben 12. II. 1559) 

3) Friedrich IM. 1559 - 1568/69. 



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15 

Am 24. April 1555 lief das Gesuch Samuels bei der kur- 
fOrstlicben Kanzlei ein ; der KurfUrst bericlitet in einem Schreiben 
vom 30. Mai an den Bat über die bereits erfolgte Abweisung der 
Juden ^). Dem Rat war dieselbe schon vorher bekannt, jedenfalls 
durcb seine Gesandten, dann ^ber ancb durch Abraham und 
Jakob, die, wie wir später sehen werden, nochmals beim Rat vor< 
sprechen, um wegen des Bescheids der kurfürstlichen Kanzlei mit 
dem Bat ,zu verhandeln. Das am 1. Mai darüber aufgenommene 
Protokoll sendet der Bat am 3. Mai an Hermann Hartlaub nach 
Augsburg zu dessen Information. 

In seiner Eingabe an den Kurfürsten reinigt sich Samnel zuerst 
in eingehender Darstellang, wie wir bereits oben geschildert haben, 
von dem Vorwurf, dass er Schweinfurt heimlich ohne Wissen des Rats 
verlassen habe. Er weist darauf bin, dnss die zurückgebliebenen 
Mannspersonen seiner Familie, die Frauen and die Kinder die gleicben 
Beschwernisse erlitten hätten, wie die äbrigen Bürger; sie hätten 
durch Gewährung von Herberge, Geld, Speise und Trank an das 
KriegsTolk grosse Opfor bringen müssen und ganz besonders 
1000 Guiden dem Rat rorgestreckt, die dieser dem Obersten des 
markgräflichen Kriegsvolkes hatte geben mfissen. 

Dieses Geld haben sie, die Juden, nur mit schweren Kosten 
aufgebracht und seien es noch schuldig, ohne zu wissen, wie sie 
es bezahlon sollten ; denn durch die Zerstörung der Stadt seien 
auch ihre Häuser verbranut und so seien sie ganz an den Bettel- 
stab gebracht Als sie sich nun an den Rat mit der Bitte 
um Wiederanfban gewandt hätten, hätte dieser die Billigkeit 
ihres Verlangens anerkannt Allein der alte, billig denkende 
Rat sei durch das furchtbare Sterben dabingerafiTt worden <) und 
die neuen Ratsherrn wollten sie, die Juden, nicht mehr zulassen, 
trotzdem sie nicht nur ebenso viel, wie alle anderen Bürger, 
getragen und gelitten hätten, sondern noch viel mehr und trotz- 
dem der Rat durch seine Verschreibnng gebunden sei und ihnen, 
den Juden, auch noch besondere kaiserliche Privilegien ^) zur 

■) Vgl. Anhang II. 

*) Vergl. Stein, Pr. Geschlchtedcr Reichsstadt Schwelnf urt, II. Band.S. 186. 

*) Die Bemrune auf diese Privilegien erklärt der Rat in seinem Schreiben 
an den Kurfürsten vom 20. Mal t5S5 als für die vorliegende Frage nicht in 
Betracht kommend, „die doch änderst nichts sindt dan das Kay. Mst. 
Si« die Juden In Schutz vnd schirm genomen, Vnd gepotten hath, Sie 



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Seite ständen, des Inhalts, dass jedermann zu der „billigkbeit 
vnd zu vnsere schulden behnlffltch sein sollen vnd Niemandts zu 
beschweren gestadt werden als bey hoher Peen'. 

Da nun der Uat erklärt habe, er könne der Juden G-esucb 
nicht ohne Wissen des Schirmherm. des Kurfftrsten, bewilligen, 
so bitte er, dass der Kurfürst den Rat auffordern solle, dass er 
in Beachtung von Recht und Billigkeit die Juden wieder ein- 
ziehen lasse, damit sie wieder zu einer Heimstätte und allmählich 
zur Bezahlung ihrer Schulden kämen. Samuel versichert noch, 
dass schon die Pflicht der Dankbarkeit sie veranlassen wflrde, 
dass .wir vnss gegen mcnigUctien In aller gebur zu halten''. 

Am 1. Mai 1555 erscheinen Jacob und Abraham, die offen- 
bar ihr Gesuch persönlich in Heidelberg vertreten hatten, vor- 
dem Rat und erklären, dass sie zuerst in Heidelberg in der 
kurffirstlichen Kanzlei einen Bescheid, dahin gehend, erhalten 
hätten, sie, die Räte, könnten den bereits ergangenen (den Juden 
ungünstigen) Bescheid nirht ändern. Als sie dann aber auf 
ihren Vertrag mit dem Rat und ihre kaiserlichen Privilegien 
hingewiesen hätten, da liälten die Räte erklärt, von diesen Ur- 
kunden wäre ihnen durch die Gesandten des Rats nichts mil- 
geteilt worden, üebrigens sollten die Juden nachsuchen, wo sie 
könnten und möchten; der Rat in Scliwcinfurt würde sie auf ihr 
Bitten vielleicht doch wieder einnehmen. Auf diese Vorstellung 
gibt der Rat wieder eine ausweichende Antwort. Die Juden 
sollten den schriftlichen Bescheid der kurfürstlichen Kanzlei bei- 
bringen; daraufhin würde er sich wieder äussern. (Protokoll vom 
1. Mai 55, abschriftlich mit Begleitschreiben an Hermann Uart- 
laub gesandt). 

Der Rat war sich des wahren Charakters der Antwort der 
kurfürstlichen Kanzlei wohl bcwusst; er sucht sich in einem 
Schreiben vom 20. Mai 1555 an den Kurfürsten, das im übrigen 

vnuerhindertt Ireni gewerben nach passieren vnd mitt den Zole unbeschwerdt 
zu lassen." Aehnlich sprkht sich der Rat auch in dem schon oben er- 
wähnten Schreiben an den kurfürstlichen Gesandten (Akt des Würzburger 
Archivs) aus. Dieses Schreiben ist ohne Datum, ist aber hier einschlägig- 
Der Kurfürst verlangte Aufhlärung Ober den Charakter der Ansiedelung 
der luden und der Rat gibt sie in diesem Schreiben, in dem er auch, wie 
oben mitgeteilt, den finanziellen Bankerott als Grund der t>eab$ichtigten 
Fernhaltunf! unzweideutig verrät 



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1 7 

neue Gesichtspunkte niclit enthält, nur wegen Aer Verschweigung 
der kaiserlichen Privilegien iler Juden durch die Gesandten, 
denen er eine gftnstige Deutung zu geben versucht (vgl. S. 15 
Anmerkung 3), zu entschuldigen und bittet den Kurfürsten, die 
Juden, sollten sie nochmals ansuchen, wieder abzuw^eisen. 

In einem Erlass vom 30. Mai, der auf dieses Schreiben des 
Rats Bezug nimmt, beruhigt sie der Kurfürst (vgl. Anhang 
No. IL) dahin, dass, trolz inzwischen eingelaufener Supplikation ■ 
der Juden, es bei dem den Bats- Gesandten mitgeteilten, der Stadt 
günstigen Bescheid sein Bewenden habe, demzufolge die kur- 
fürstlichen Räte in Augsburg angewiesen seien, mit allem Fleiss 
die Juden von der Stadt fernzuhalten. Dieser ahschlägige 
Hesclieid sei auch den Juden auf ihre Eingabe mitgeteilt worden 
und daran könne weder der Umstand, dass er ihren Vertrag 
nicht gekannt, noch die darauf eingelaufene Drohung der Juden, 
sie würden sich beim Kammergericht oder sonstwo beklagen, 
etwas ändern; die Klage sei ihnen nicht gewehrt; sie mögen hin- 
laufen, wohin sie wollen. 

Mit diesem ablehnenden Bescheid tritt die Angelegenheit 
in ein neues Stadium. Der verachtete, vergewaltigte Jude des 
Mittelalters lässt sich fast immer treten, wie der Wurm ; er 
ist die personifizierte Erfüllung des Gebetswortos: „Meine Seele 
möge wie der Staub allen gegenüber sein"; der Staub lässt sich 
treten, ohne wieder zu treten. Woher hätte der Jude auch den 
Mut einer tapfern Gegenwehr gewinnen sollen? 

Aber gerade darum imponiert uns Schmul Jud nicht wenig; 
er hebt sich von seiner Zeit ab; er ist mutig, energisch, zäh 
und tapfer. Schmu! Jud bringt seine gerechte Sache nnd wohl- 
begründete Klage vor den Kaiser. 

Das Gesucii an den Kaiser trägt kein Datum; aber der 
Erlass des römischen Königs Ferdinand, der in Stellvertretung 
seines kaiserlichen Bruders die Sache behandelt, ist vom 14, Juni 
ab Augsburg datiert. Dem Gesuch Samuels an den Kaiser ist 
der mit dem Rat im Jahre 1553 geschlossene Vertrag in nota- 
riell beglaubigter .Abschrift beigelegt. Samuel hat also jedenfalls 
nach dem abweisenden Bescheid in Heidelberg sofort den letzten, 
ihm noch übrig gebliebenen Weg betreten. In seiner Eingabe 
definiert Samuel die den Juden zu teil gewordenen kaiserlichen 



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18 

Freiheiten und PriTilegien dahin: .das wir Juden, wo wir im 
heiligen Reich gesessen oder hinfUro sitzen werden, vngebindert 
bleiben, vnd on Irer Kay. Ust. sondere Ziilassang vnd vorwissen« 
nicht selten vertriben werden." Es seien aber noch mehr Frei* 
heiten und Privilegien, welche durch den Kaiser Karl V. selber 
konflnniert seien. Auf diese Privilegien und auf des Rats eigenen 
Freiheitsbrief gestützt and im Hinblick auf die Opfer, die er für 
' den Bat im Harkgräfler>Krieg gebracht habe, da er 1000 Gulden 
hat erlegen müssen, dem Bat Geld, Wein und Tuchgewand im 
Betrag von etlichen 100 G-olden femer vorgestreckt und alle 
Beschwerlichkeiten des Kriegs durch Gewährung von Essen, 
Trinken, Herberge an das Kriegsvolk getragen habe, so dass er 
selber in merkliche Schuldenlast gekommen sei, habe er sich, 
der schwer Gebeugte, dessen Vater schon fünfzig Jahre in 
Schweinfurt gewohnt hat, der durch allerhand aufrichtige Hand- 
tierungen, besonders aber durch die Arznei die Bürger sich zu 
Dank verpflichtet habe, der infolge des Kriegs sogar noch in 
Haft geraten'), schliesslich durch die Verheerung der Stadt und 
die Verbrennung seiner Häuser an den Bettelstab gebracht worden 
sei, so dass etliche gute Freunde aus Mitleid ihm ihre Hilfe 
beim Wiederaufbauen zugesagt haben, an den Rat gewandt, ihm 
den Aufbau seiner Häuser zu gestatten. Aber der Rat habe 
ihm nicht nur den Wiederaufbau verweigert, sondern wolle ihn, 
trotz der noch auf drei Jahre giltigen Verschreib ung, überhaupt 
nicht mehr in Schweinfurt wohnen lassen. Aber er hoffe zu 
Oott und zu der Gnade des Kaisers, dass solches Unrecht dem 
Rat nicht nachgesehen, derselbe vielmehr angehalten werde, 
seine Verscbreibung zu erfüllen und angesichts des Unglücks, 
das er erlitten, und der Opfer, die er gebracht habe, ihn auch 
noch länger, „unausgeschlossen" bei sich zu , gedulden* ; auch 
sollte der Rat, seiner übernommenen Verpflichtung entsprechend, 
angewiesen werden, ihm und den Seinen bei der Einkassierung 
ihrer Schulden hehilflich zu sein. Samuel bittet demgemäss um 
einen ihm mitzuteilenden schriftlichen Befehl an den Rat im 



') Vielleicht ist diese Haft, die Samuel erwähnt, identisch mit dem 
in Stein S-, Gesctiiclite der luden In Schweinfurt, S. 43 erzShlten AuFgreiten 
von luden bei Ausfüllen der markgräfllchen Soldaten- 



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19 

Sinne aeiner Wttnsche and gaoz besonders bittet er, dass der 
Kaiser, falls der Rat Einwürfe gegen seine Darstellung vor- 
bringen sollte, nichts bewilligen möge, ohne seine und der Seinen 
Verantwortung gehört zu haben. 

Samuels Darlegungen an den Kaiser verfehlten ihre Wirkung 
nicht. Der römische König Ferdinand I, der Stellvertreter 
Karls V. in Deutschland, erlässt von Augsburg aus unter dem 
14. Juni 1555 einen .gnädigen Befehl' an den Rat, angesichts 
der schweren erlittenen Not der Juden sie doch mindestens bis 
nach Ablauf der „verschriebenen* Jahre, also noch drei Jahre, 
bei sich aufzunehmen, ihre Häuser aufbauen und wie zuvor han- 
deln zu lassen. 

Der gerechte Sinn des römischen Königs, der den Juden 
im allgemeinen durchaus nicht günstig gesinnt ist — Hess er 
die Juden doch 1554 aus Niederösterreich und Görz austreiben 1 — 
setzt es als selbstverständlich voraus, dass der Rat zum min- 
desten doch sein gegebenes und besiegeltes Wort hält. (Original- 
urkunde, abgeduckt Anhang No. III). Der Bescheid König Ferdi- 
nands I. ist auch im Einklang mit seinem der Stadt gegebenen 
Privileg vom 20. März 1542 (Fr, Stein Monumenta S. 529), da 
auch dort der Nachdruck auf die „Bewilligung" gelegt ist. Die 
Urkunde des Königs, mit seiner tTuterschrift und seinem Siegel 
versehen, ist an den Bürgermeister und Rat adre<:siert. Indessen 
muss das kaiserliche Schreiben an Samuel überschickt worden 
sein : denn wie der Rat am 26. Juni Hermann Hartlaub nach 
Augsburg berichtet, erschien Samuel am 26. Juni vor dem versam- 
melten Rat und übergab vor einem Notar und zwei J^eugen das 
königliche Reskript mit der darin verwahrten „Judenbestallung" 
des Rats. Der Rat bescheidet den Juden dahin, dass er dem 
König eine eigene Botschaft in der Sache senden werde. Er 
teilt Hartlaub mit, dass er die Mitteilung von der königlichen 
Entscheidung an den Kurfürsten mit der Bitte um Intervention 
gelangen lasse, und bittet Hartlaub, bei den kurfürstlichen Räten 
in Augsburg für die den Juden abträglichen Wünsche des Rats 
zu arbeiten. 

Der Rat war durch das königliche Reskript keineswegs 
Überrascht; denn Hartlaub hatte schon durch den kaiserlichen 
Kommissär von dem den Juden günstigen Entscheid erfahren, 



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durch einen Boten mit Schreiben vom 15. Juni dem Rat liavon 
Nachricht gegeben und dnn Rat im Namen der kurfürstlichen 
Räte angewiesen, so zu verfahren, wie er es dann nach seinem 
Schreiben an Hartlaiib vom 26. Juni tatsächlich getan hat. Das 
Schreiben von I'i. Juni beantwortet der Rat mit einem solchen 
vom 22. Juni, das keine neuen Momente in der Sache vorbringt, 
dahingegen aber die unangenehme Üeberraschung widerspiegelt 
und jedenfalls alle HofTnung auf den Kurfürsten setzt. 

Das Schreiben an den Kurfürsten geht am gleichen Tag, 
wie der Brief an Hartlaub ab, am 26. Juni. Es nimmt, auf die 
das Gesuch der .luden abweisende Antwort des Kurfürsten mit 
dem Ausdruck der Dankbarkeit Bezug und berichtet von dem 
Eingang des königlichen .*chreiht>ns. Der Standpunkt des Rats 
ist nun gegen früher infolge der königlichen Entscheidung ein 
etwas veränderter. Den Juden sei es nicht um die drei Jahre 
zu tun, sondern um eine „ewige liewonung, weliches dan zuuor- 
derst gottesiobvnd erh auch christlicher heyliger warer rcligion 
verhintterlich vnd ergerlich vnd dan vnsre armen Gemeinde 
grunthlicher verdurpIJcher schade sein wurde". Der Rat bittet 
darum den Kurfürsten, alles zu tun und durch seine Räte tun zu 
lassen, dass die Stadt sich der Juden , erweren" könne, und ihm 
mitzuteilen, wie er dem König antworten solle. 

Indessen rascher, als die Weisung des Kurfürsten hinsicht- 
lich der Antwort an König Ferdinand, traf ein zweites könig- 
liches Schreiben ein, das in ziemlich ungnädigem Ton gehalten 
war und den Ernst der Situation keineswegs verkennen liess. 
„Der Juden arglistige Geschwindigkeit", über die der Rat in 
einem Schreiben an Hartlaub und an die kurfürstlichen Käle 
klagt, hatte ihn überrascht. Es scheint, dass die Juden selber 
in Augsburg beim König waren; es geht dies aus einem Schreiben 
Hartlaubs an den Rat in einem späteren Stadium der Angelegen- 
heit (10. September 1555) hervor, worin er berichtet, dass Abraham 
Jud und sein Anhang wieder in Augsburg und täglich vor 
der kaiserlichen Kanzlei zu sehen sei; demgemäss muss er also 
auch schon früher dort gewesen sein. 

Diese zweite Urkunde Ferdinands, mit des Königs Unter- 
schrift und Siegel versehe», ist vom 16. Juli ab Augsburg da- 
tiert und wurde durch Samuel und Jakob wiederum in Gegen- 



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21 

wart eines Notars und zweier Zeugen am 31. Juli dem Rat 
überantwortet. Der Rat nennt das Reskript in einem Schreiben 
an den Kurfürsten vom selbigen Ta? „ein tiefftiges Schreiben 
vnd ernstlich gepott". Sein Inhalt ist folgender (\^gl. Anhang 
No. IV): 

Die Juden haben dem König mitgeteilt, dass der Rat dem 
früheren Befehl, sie wieder aufzunehmen, bauen und ihre Geschäfte 
betreiben zu lassen, wozu er durch sein eigenes Wort auf 
wenigstens drei Jahre unbedingt verpflichtet ist, keineswegs 
nachgekommen sei ; aber auch das Schreiben, das der Rat nach 
seinem den Juden gegebenen Bescheid an den König zu schicken 
in Aussicht gestellt habe, ist nicht eingetrofi'en. In Ansehung 
der Lage der Juden, die ohne häusliche Niederlassung anderswo 
lange genug schon im Elend herumwandern müssten, aus Er- 
wägungen der Billigkeit und Gerechtigkeit, die den König an- 
nehmen lassen müssen, dass der Rat doch sein gegebenes Wort 
halten werde, ersucht die Kgl. Majestät „nochmallens gnädiglich 
vnnd Ernestlich gebietunds", dass dem vorigen Befehl nnweiger- 
liehe und gebührende Vollziehung zu teil werde. Wenn alier 
der Rat vermeine, dass er dazu nicht verpflichtet sei, so sei 
umgehender Bericht zu erstatten. Der König nennt die Ent- 
schlicssung „vnseren genädigen vnd Ernestlichen willen vnnd 
Meinung". 

Nach der Copie des am gleichen Tage an den Kurfürsten 
als Reichsvogt abgesandten Schreibens des Rats scheint der 
Kurfürst dem Rat die Erledigung der Angelegenheit durch seine 
Räte in Augsburg in Aussicht gestellt zu haben ; vielleicht ist 
der Mangel an Respekt, der sich immerhin in dem unterlassen 
einer Antwort an den König bekundet, durch die Erwartung 
dieser Intervention zu erklären. Aus diesem Schreiben an den 
Kurfürsten, der von dem erneuten, verschärften Befehl durch 
dasselbe Kunde erhält, geht hervor, dass der Rat den Juden 
ungefähr dieselbe Antwort, wie das erste Mal, gegeben hat. 
Er sei der Meinung, dass unterdessen der Kgl. Maiestät Autwort 
auf ihr erstes Schreiben zugegangen sei (also jeduufalls durch 
den Kurfürsten oder seine Räte), und Her HofFnuiig, dass er 
„gnedigist darpey gelassen werde"; sollte aber wider Erwarten 
die Antwort noch nicht beim König eingetroffen sein, so werde 



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das ohne allen Zweifel „fiirdeilidi" geschehen. [^Demgeraäss 
bittet der Hat den Kurfürsten, wenn seine Weisung hinsichtlich 
des ersten königlichen Befehls den Räten in Augsburg noch nicht zu- 
gegangen sein sollte, dieselbe nunmehr beschleunigen und zugleich 
angeben zu wollen, was jetzt nach Eingang des verschärften 
Befehls zu tan sei, „damitt der Juden schedtlich, beschwerlich 
vnd vbermuttig vorhaben ja nitt furgang gewinne". 

Am selben Tag schreibt der Hat auch direkt den kurfürst- 
lichen Käten in Augsburg, schickt ihnen die Abschrift des 
königlichen Reskripts ein und die Antwort, die er darauf geben 
will — er ist also jetzt auch zu eigener direkter Antwort 
bereit! — , teilt mit, dass er den Kurfürsten bereits von allem 
. in Kenntnis gesetzt habe, ihnen aber trotzdem schreibe, .damitt 
der Juden arglistigen geschwindigkeitt halben hier Innen nichts 
versehen oder versaumbtt werde", und bittet die Räte, ihm 
doch die zweifelsohne unterdessen eingetroffene Weisung mit- 
teilen zu wollen und allen Fleiss zu verwenden, damit die Sache 
im Sinne des Rats ihre Erledigung önde. 

Das am 7. August 1555 an Hartlaub nach Augsburg gesandte 
Schreiben des Rats berichtet betreffs unserer Angelegenheit über die 
bereits bekannten Tatsachen und über die erfolgten Schreiben an 
den Karfürsten und seine Rftte, betont, dass er auch, wie Hartlaub 
geraten, an „vnseren gunstigen Hern", den kaiserlichen Kommissär 
in Augsburg, schreiben werde. Aach ein Doctor Guntter Bock 
licheint nach einem durch den Bürgermeister der befreundeten 
Stadt Rothenburg angelangten Schreiben sich für den Rat ver- 
wendet zu haben, was dieser mit der Bitte, den Dank zu über- 
mitteln, Hartlaub berichtet. Ganz besonders wird noch die Ein- 
mütigkeit des Rats in dieser Sache betont und ihre glückliche 
Durchführung „gottes gnaden vnd fromer leudt hilff vnd rathe" 
überantwortet und empfohlen. 

Die im Schreiben an die kurfürstlichen Räte in Aussicht 
genommene Antwort an den König Ferdinand geht am 10. August 
ab, ein weiteres Schreiben an den König und der gleichfalls em- 
pfohlene Brief an den kaiserlichen Kommissar Dr. Felix Horuung, 
den kaiserlichen Rat und Residenten im Fürstentum Lützelburg, 
werden am 15. August 1555 abgesandt, ferner auch ein Brief an Her- 
mann Hartlaub. Es ist aus diesem Brief ersichtlich, dass der Kurfürst 



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28 

die für die Sache des Rats glUcklicUe Weisnag, an den Kaiser setbst 
zu schreiben, gegeben bat. Es war das ein diptomatischer G-riff, 
den der Erfolg gerechtfertigt bat. Am 15. August 1555 geht 
also auch ein Gesuch des Rats an den Kaiser ab. Dadurch 
wurde die schliessliche Entscheidung den Händen des durch 
Grande der Billigkeit und Gerechtigkeit fOr die Juden bereits ein- 
genommenen Königs Ferdinand entrissen und der höchsten Instanz, 
dem Kaiser, anheimgegeben, der durch den kaiserlichen Kommissär 
bereits für die Stadt günstig gestimmt war und, da er damals 
sich nicht in Deutschland aufhielt, von den Juden nicht auf- 
gesucht worden ist, einmal weil die nunmehrige Entscheidung 
staunenswert rasch erfolgte und dann auch, weil die Juden wahr- 
scheinlich kaum daran dachten, dass ein anderer als der den 
Kaiser vertretende königliche Bruder mit der Sache befasst 
würde. Die Ueberraschnng war dieses Hai jedenfalls auf Seiten 
der Juden. 

Von allen den zuletzt erwähnten Schriftstücken interessiert 
uns selbstverständlich am meisten die Verantwortungsschrift 
des Rats an den König Ferdinand vom 10. August 1555; denn 
sie muss, wie sich erwarten lässt, die Gründe des Rats für 
sein Verhalten gegenüber den Juden und auch die Entkräftung 
der durch Samuel dem Rat gemachten Vorwürfe bringen. 

Sehen wir uns den Inhalt dieser Gegeneingabe au! Der 
Rat entschuldigt sich wegen der Unterlassung einer Ant- 
wort auf das erste königliche Reskript, infolge deren er nun- 
mehr auf beide königlichen Kundgebungen gemeinsam zu antworten 
veranlasst ist, mit dem Mangel alter offiziellen Urkunden in der 
Angelegenheit, die bei dem Brande durchs Feuer vernichtet 
worden seien, und mit dem Tod aller der älteren Bürger und 
Ratsfreande, die Über die Sache hätten Auskunft gehen können, 
die aber durch Jammer, Not und Kummer jetzt elendiglich ver- 
storben seien; demgemäss wäre eine frühere Antwort unmögticb 
gewesen. 

Was nun der Juden Ansuchen, das der König unterstätze, 
anlange, so wäre die arme Comun zum untertänigsten Gehorsam 
bereit, wenn nicht nachfolgender Schaden zu befürchten wäre. 
Bisher schon hätte die Bürgerschaft durch diese und andere zu- 
gewanderte Juden Schaden genug erlitten ; von ihrem ,un- 



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24 



zimlichen Wucher", durch (lau die Bürgerschaft in Schuldenlast 
gerateu sei, wäre viel zu erzählen. Wärde man sie nun wieder 
einlassen, so könnte der König „nach höchsten von gott beoabtcn 
verstandt allergnedrgst ermessen', was einer derart „verderbten 
Gomun" daraus erwachsen würde. Liesse mau sie aber gar 
bauen und stÜlschweigeod ungebührlicher Weise in „gemeiner des 
heiligen Reiches Stadt' eindringen, so würde das nicht geringen 
Widerwillen erregen, da mancher unschuldige Bär^er in einem 
elenden Uüttlein wohnen miisste, diese „vnchristen vnd Jüdische 
person' aber in wohlerbauten Häusern wohnen sollten. Der 
Vertrag betreffs der restierenden drei Jahre sei wohl nicht 
mehr bindend, da doch die Stadt, um die es sich im Vertrag handle, 
zerfallen sei. Es sei aucli für die Juden kein Schaden, wenn sie 
nicht aufgenommen wUrden ; denn sie könuten sich, wenn sie sich 
an die Vorschriften des Vertrags hielten, bei dieser verderbten 
„Comun" wenig Nutzen und Vorteil verschaffen; sie müssteu denn 
„mit heimlichem Gesuch (aller Juden gepranch nach)' die ver- 
bliebene Bürgerschaft aussaugen und an den Bettelstab bringen 
wollen. Demgoraäss möge der König das Wohl dieser Stadt 
höher stellen als etlicher Juden Nutzen, die Juden abweisen 
und die Stadt mit ihnen unbeschwert lassen. 

Bei aufmerksamem Lesen wird man unschwer erkennen, 
dass des Rats Antwort in keiniim Punkt auf Samuels Darlegungen 
und Vorwürfe eingeht. Den Punkt des böswilligen Verlassens 
der Stadt durch Samuel, das Vorenthalten des Schuidbuchs, das 
finanzielle Engagement des Rats Samuel gegenüber, das Samuel 
ziffernmässig belegt, erwähnt der Hat gar nicht. Der Punkt, dass 
der Vertrag wegen der Zerstörung der Stadt nicht mehr bindend 
sei, ist reiner Sophismus. Die Klage wegen Wuchers ist all- 
gemein gehalten und berührt Samuels von gutem Gewissen zeugende 
Beteuerungen, dass über ihn keiner zu klagen hätte, gar nicht, 
interessant ist, dass der Uat selber sagt, wenn sich die Juden 
an ihren Vertrag halten, könnten sie ja nicht viel erreichen; 
es entsteht demgcniäss die Berechtigung, zu sagen, dass gewiss 
die Klage wegen des Wuchers nicht begründet sein konnte, da 
ja die Geschäfte protokolliert werden musstcn und die nicht proto- 
kollierten keine Giltigkeit hatten. Von den übiigen Ausführungen, 



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26 

die von dur mitlelalterlichcn unTrenndlichea Gesinnung gtig^n 
die Juden zeugen, zu redon, dilrtte sieb er&bri}|^en. 

Das Schriftstück ist im Namen des Bürgermeisters, des 
Rats und der .Gemayo' unterschrieben. 

Diesem Schreibcu vom 10. August sendet der Rat ein zweites 
am 15. August nach; dasselbe ist von wesentlich gleichem Inhalt 
wie das erste, enthalt aber dennoch einige weitere Ausführungen. 
Es erklärt die Aufnahme der Juden als „der heyligen waren 
christlichen Religion vml Gottes lob verhinttcrlich vnd ergerlich* 
Es betont, dass die Uilrger in Schulden geraten seien und da- 
durch für die Juden arbeiten mdsstcn, so dass selbst die Staats- 
und Reiclisslcueru darunter gelitten hätten; auch hätte der Rat 
täglich mit „TorhelflFung" zu tun gehabt. Aber das wQrde sich 
noch steigern, wenn man sie wieder einkommen Hesse, abgesehen 
von allem anderen Nachteil, Schaden und Beschwerung, die noch 
daraus entstehen könnten (die der Rat aber nicht nennt). Das 
sophistische Moment, dass der Vertrag nur für die nun verbrannte 
Stadt gegolten habe, wird nochmals wiederholt und, während es 
im ersten Gesuch in einer schüchternen Parenthese stand, nun- 
mehr ernstlich betont. Die frUhcre Bitte wird, auf diese neuen 
Momente gestützt, nochmals dringend wiederholt. 

Warum der Rat am 15. August 1555 nochmals an den 
König berichtet, nachdem er doch bereits am 10. August geant- 
wortet hatte, ist aus dem Brief vom 15. August an Ilartlaub 
ersichtlich. Unterdessen war vom Kurfürsten die sehnlichst er- 
hoffte Weisung bezüglich des Charakters der dem König zu 
gebenden Antwort und des Vorgehens überhaupt eingetroffen. 
Es war ja auch nicht der im Schreiben vom 10. August ange- 
gebene Umstand der Grund der Verzögerung der Gegenäusserung 
an den König, sondern die erwartete, aber lange ausgebliebene 
Direktive des Kurfürsten. 

Die Eingabe an den Kaiser Karl V. vom 15. August 1555 
berichtet in Kürze dem Kaiser von der Tatsache des Gesuchs 
der Juden, sie wieder aufzunehmen und bauen zu lassen, von 
dem Befehl, den der König Ferdinand dem Rat übermittelt hat, 
spricht die Bitte um einen dem Rat günstigen, die Juden ab- 
weisenden Bescheid aus und verweist im übrigen auf die in 
Abschrift beigelegte Eingabe an den König. 



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An den kaiserliclien Kommissar Dr. Felix Hovaang, den Bofrat 
und Residenten im Filrstentam Ltttzelburg, werden Abschriften 
d<^r beiden Eingaben an den Kaiser und an den König einge- 
sandt, gleicbfalls am 15. August, und derselbe in einem Begleit- 
brief um Einwirkung auf die beiden Majestäten dringend gebeten. 

Desgleichen werden an Hartlaub am 15. August die drei 
auf den ßat des Kurfürsten ausgefertigten Schreiben an Kaiser, 
König und Dr. Hornung mit Begleitschreiben abgesandt und 
derselbe gebeten, diese Schreiben zu begutachten, eventuell zu ver- 
bessern, abschreiben zu lassen und zu fibergeben, jedenfalls mit 
den befreundeten Instanzen ttats zu pflegen, besonders mit den 
kurfürstlichen Bäten, und keinen Fleiss und keine Mühe zu scheuen, 
um zu dem erwünschten Ziel zu gelangen. 

Hermann Hartlaub berichtet denn auch in einem Schreiben 
an den Rat vom 30. August, dass der kaiserliche Kommissär 
des Rats Eingaben wegen der Juden am 27. August in seinem 
Beisein per Post an den kaiserlichen Hof abgesandt habe. Der 
kaiserliche Kommissär habe ihm tröstlich versichert, dass bis 
zum 7. September sicher eine Antwort, wie begehrt, ohne die 
römische Königliche Majestät — darauf beruhte ja, wie 
wir gesehen haben, der ganze Plan ! — eingehen werde. Der 
kaiserliehe Komimssär habe Hartlaub ganz besonders geraten, jn- 
solauge, als nicht die kaiserliche Antwort auf des Rats Gesuch 
angelangt sei, nicht mehr auf der königlichen Eanzlei um Bescheid 
nachzufragen. Am 10. September meldet Hartlaub dem Rat, 
dass Abraham Jud mit seinem Anbang jetzt wieder in Augsburg 
und täglich vor der königlichen Kanzlei zu sehen sei. Falls nun 
die Juden in seiner Abwesenheit in ihren „bossen Ducken" aber- 
mals einen königlichen Befehl erwirkten oder ttberhaupt von 
neuem ein Ansuchen stellten, so sollte der Rat sich mit ihnen 
auf gar nichts einlassen, sondern es ihm mitteilen; er wolle 
dann sehen, einen Hat zu geben, .wie man für denn gottes 
mörder vnd meynn verrcther kundt pleibe." 

Hartlaubs Rat war nicht mehr nötig; der kaiserliche Kommissär 
hatte Recht behalten. Schonam3.SeptembcrhatteKaiserKarlmitder 
bei Mühlich und Hahn, Chronik der Stadt Schweinfurt S. 252 flf. abge- 
druckten Urkunde (bei Fr. Stein Uonumenta als Regest gebracht 
S. 529) den Wünschen des Rats willfahren. Wann dieselbe in 



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27 

Schweinfnrt eingetroffen ist, ist aus nnsorem Akt nicht metir 
ersiclitlich. Die Urkunde selber, von der wir nunmehr wissen, 
dass sie Dicht unerwartet gekommen ist, sondern eine längere 
Vorgeschichte hat, muss hier, trotzdem sie schon lauge bekannt 
ist, doch noch kurz betrachtet werden. 

Das kaiserliche lleskript zählt die vom Bat angegebenen, 
fftr die Fernhaltung massgebenden Gründe auf, den angeblichen 
früheren Wucher und die dadurch hervorgerufene Schuldenlast 
und die in dieser Richtung für den Fall der Wiederaufnabme 
drohenden Gefahren und zuerkennt demgemäss dem Bat die 
kaiserliche Gnade, diese Juden nicht wieder und auf fernerhin 
Juden nicht mehr aufnehmen zu brauchen und zwar weder in 
der Stadt noch in de» dazu gehörigen Vogteien, Flecken, Herr- 
schaften, Aemtern, PUcgen und Dörfern. Diese Ausdehnung des 
Rechts der Ausweisung ruft, wie wir sehen werden, noch Weite- 
rungen hervor. Da nun die Juden auf ihren Vertrag bezüglich 
der noch ausstehenden Jahre bestanden und König Ferdinand 
vom Standpunkt der Gerechtigkeit auf ErfillluDg dieses Vertrags 
durch den Rat gedrungen hatte, so erklärt die Urkunde Karls V., 
dass er kraft kaiserlicher Machtvollkommenheit alte Verträge 
und Verschreib ungeß, die dieser Schweinfurt zugesprochenen 
kaiserlichen Gnade entgegenstehen, kassiert, aufhebt und ver- 
nichtet. Die Gewalt hatte ttber das Recht gesiegt. Die Gnade 
gegen Schweinfurt war aus einer schweren Ungerechtigkeit 
gegen die Juden, gegen Samuel und seine Familie, geboren 
worden. Das Wort der Sprüche trifft hier zu (14, 34): „Gerech- 
tigkeit erhobt ein Volk; aber Gnade der Völker ist (oft- 
mals) Sünde'. 

Das kaiserliche Privileg verbietet noch allen Ständen und 
Fürsten, allen Untertanen, besonders allen Juden, den Bat und 
die Stadt Schweinfurt im Geouss der verliehenen Gnade zu stören 
oder zu hindern, für welchen Fall schwere Strafe und dazu noch 
eine „Peen' von 40 Mark lötigen Geldes verhängt wird, die 
balb dem Kaiser and des Reiches Kammer, halb dem Bürger- 
meister und Rat von Schweinfurt zufallen würde. Die Urkunde 
trägt das Datum , Brüssel Inn Brabandt am dritten Tag des 
Monats Septembris etc." Die Taxe des Reskripts beträgt angesichts 
der Armut der Stadt nur 24 rheinische Goldgulden, an Kanzlei- und 



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RegistPaturgebÜhren 6 IroUguldeti, wie am Ende der Urkunde 
angefügt ist. 

Wenn wirnuiimehr die finanzielle Auseinandersetzuug der Juden 
mit der Stadt kennen lernen wollen, so kann ein gerechtes Urteil 
nur gefasst werden bei gleichzeitiger "Betrachtung der Art und 
Weise, wie sich der ßat mit seinen tibrigen Stadtgläubigern ab- 
gefunden hat. 

Hierbei ist zu bcmeiken, doss es sich bei iloni aus den 
Akten ersichtüclien Streit nicht um die Privatschulden Schwein- 
furter Bürger an die Jude» handelt, deren Höhe, nach Mitteilung des 
Rats an den kurfürstlichen Gesandten Heinrich von Gich in Klrcben- 
Lhurabach (S. 13) fl. 8000 beträgt, sondern um die Schulden der 
Stadt selber. 

Abgesehen von den Aufstellungen Samuels in seinen Ein- 
gaben aus dem Jahre 1555, wonach er dem Rat 1000 fl. vor- 
gestreckt hat, die dieser dem markgräflichen Obersten hatte 
geben müssen, und wonach weiterhin des Rats Gesandte für ihn 
lt)0 fl. in Frankfurt eingenommen hätten, erfahren wir aus den 
Akten nichts über die Forderungen des Rats und der Juden bis 
zum Jahre 1560. Vom 16. Februar 1560 ist ein in drei Ausfer- 
tigungen niedergelegtes Protokoll vorhanden, nach welchem durch 
Subdoingierte einer kaiserlichen Kommission, als welche Hermann 
Hartlaub und Kilian Göbel fungieren, die gegenseitigen For- 
derungen geltend gemacht werden und eine gütliche Einigung ver- 
sucht wird. Dieselbe wird freilich nicht erreicht und der Bescheid 
dur subdelegierten Kommission lautet dahin, dass die Sache jetzt 
an das ordentliche Gericht geleitet werden soll. 

Die .Angelegenheit hüt jedenfalls schon vorher mehrere Instan- 
zen durchlaufen; es wäre sonst merkwürdig, dass die Juden nach 
ihrer Austreibung 15.55 nicht gleich auf Bezahlung gedrungen hätten. 
Indessen mag die Verzögerung auch mit der Ordnung der Schulden 
der Stadt Überhaupt, von der nachher gesprochen werden -wird, 
begründet werden können. In den nun gleich aufzustellenden 
Schuldposten fehlen die oben und die schon früher erwähnten 
fl. 1000, die Samuel dem Rat in bar für den markgräflichen 
Obersten vorgestreckt hat ; es scheint, dass diese Summe unter- 
dessen von dem Hat beglichen worden ist. 



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Der Rat verlangt von den Juden: 

100 fl. Schutzgeld für das Jahr 1553. 
20 fl. Miets-EntschädigUDg für die Synagoge und den Fried- 
hof für die Jahre 1553 und 1554. 

250 fl., die des Hats Vorfahren im Amt für Samuel erlegt 
hätten, „die furttcr ghein Heidelberg zu schaffen vnd daselbst 
wider zu bezalen"')- 

50 fl. die (ier Rat für Samuel an dessen Schwiegersohn 
Salomon erlegt habe (es waren eigentlich 100 fl. , 50 fl. seien 
wieder , gefallen'), desgleichen ebenso an denselben 
70 Thaler, in Müntz übergeben. Endlich 

107 fl. Schuld des Juden Jakob für übergebene , Müntz", 
für die er zu Pfingsten 1553 hätte „Patzen* liefern sollen. 

Die Forderungen des Magistrats belaufen sich mithin anf 
ca. 650 fl. 

Allein die Juden erltlären, dass sie gewiss nicht schuldig 
seien, für das Jahr 1553 das Schutzgeld von 100 fl. zu zahlen, 
dadurch den unmittelbar mit dem Beginn des ersten Vertragsjahres 
ausgebrochenen Krieg ihnen der Betrieb jeglichen Geschäftes 
unmöglich geworden sei. Hingegen seien sie bereit, steh mit 
den ^tadteinnehmern über die Zahlung des geforderten SchuN 
und Kirch hofzinses zu einigen (ihn für zwei -Tahre zu fordern, war 
insofern unbillig, als ja in der Mitte des Jahres 1554, also 
nach Ablauf des ersten Vertrags jahrs, die Stadt zerstört und 
sofort die Juden ferngehalten wurden). Den dritten Poston 
mit 250 fl. bestreitet Samuel entschieden; er selber habe 250 fl. 
nacli Heidelberg erlegt und noch dazu 3 fl. Botenlohn dafür 
bozalilt. Er aber habe für die Stadt einem Wolf Kochen zu 
Frankfurt, Zitterer genannt, 4 Goldgulden geliehen; 5 fl. Zehrung 
für Pferde ausgelegt; ferner hätten Ludwig Scheffer und Weiss- 
gerber Stintzing je 50 fl. an dos Rats Gesandte für ihn, Samuel, 
gezahlt, also 100 fl. im ganzen. In die Markgräfiiche Kommiss 
habe er für die Stadt für 31 fl. Tuch und 2 Fuder und neun 
Viertel Wein, das Fuder zu 15 fl. geliefert. 

') Wahrscheitilich handelt es sich bei dieser Summe um ein Schulz- 
geld an den Kurlürslen (\erel. S. 34)?5) cdtr rm durch den Kurfürsten il$ 
Reichsvogt an den Kaiser abzuliefernde Steuern. 



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80 

Jakob Jud hat 7 Pader und 2 Viertel Wein, das Fuder 
gleichfalls för 15 fl. gerechnet, an die Kommiss und nach dem 
Brand für 8 fl. ins Spital geliefert (das letztere ist also keine 
Kommis-Schnld) ; ferner hat er 41 Taler fllr zwei Pferde und 96 
Gulden fttr Tuch zu fordern. 

Endlich liquidiert Abraham Jud für 62 fl. Tuch und 2 Fuder, 
9 Eimer 1) und 22 Viertel Wein, das Fuder zu 15 Gulden. 

Kach diesen Darlegungen wUrde sich die Schuld der Juden 
an den Rat nach ihrer Ansicht auf ungefähr 200 fl. belaufen, 
hingegen der Rat ihnen nach ungefährer Berechnung ca. 555 fl. 
schulden. 

Die Forderungen der Juden sind einesteils also direkte 
Geldforderungen, andrerseits Ansprache wegen Lieferungen in 
die Markgräfliche Kommiss während der Belag:erung. 

Betreffs der letzteren Schulden, die der Stadt nicht geringe 
Sorge machten, bemerkt nun die alte flatschronik (Stein. Monu- 
menta S. 481), dass die BUrger, die die Lieferungen In die Koro- 
rois nur betätigt hätten, weil der Rat und BQrgermeiüter sich 
als Bärge und Selbstschul rlner erklärt hatte, ungestfim auf Befrie- 
digung ihrer Forderung drängton, da sie das Geld zum Wieder- 
aufbau gebrauchten. Der Rat setzte es nun bei der kaiserlichen 
Kommission, die zu dem Zwecke eingesetzt wurde, durch, dass 
die Angelegenheit in die Hände der Städte Worms, Nürnberg und 
Rothenburg gelegt wurde. Diese brachten nun einen Vergleich 
dahin zu stände, dass der Rat nach und nach einen Teil der 
Summe, auf die sich das hingegebene Silbergeschmeid belief, in 
Raten an die Bürger bezahlen solle. Wiewohl nun kaum die 
Hälfte gezahlt wurde, belief sich die Summe doch auf 9000 fl., nach 
Aneraben des Rats aber in den Berichten anderer Chroniken 
auf 40000 fl. Hingegen bestimmte die kaiserliche Kommission, dass 
für die Lieferung an Tuch, Wein und Getreide die Stadt den Bürgern 
keine Entschädigung zu zalilen brauche. Die Erben des Mark- 
grafen sollten durch die Stadt beim Reichskammergericht auf 
Schadenersatz verklagt werden. 

Die Verhandlungen mit den Gläubigern der Stadt 
zogen sich Öher viele Jahre hin. In unserem Akt befindet 



") Ein Fuder enttiielt 12 Eimer. 



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31 

sich ein Schreiben des Korffirsten vam 31. Januar 1556, 
{Vgl Anhang No. V), das schon auf diese Aogelegenheit 
Bezug nimmt. Am 11. Februar und 19. März 1556 dnden dahin- 
gehende Verhandlungen in Hammelburg 8tatt,desgleichen 1558 
mit den Würzburger Gläubigera (Vgl. Stein, Monumenta 8. 502). 

Der Rat nimmt jedenfalls hinsichtlich der KomraisS' Schulden, 
wie die Ratsprotokolle Tom 13. Mai 1560 zeigen, den Vergleichs- 
Vorschlag der kaiserlichen Kommission gerne an ; er lässt ihn 
öffentlich anschlagen und sucht bei dem Kurfärsten um diesbe- 
zügliche Hilfe nach. Wenn er darum nach den Katsprotokollen 
vom 20. September 1560 auf erneutes Ansuchen der Juden, dia 
nochmals eine Tagfahrt wfinschen, beschliesst, dass man es be- 
dem durch die kaiserlichen subdelegierten Kommissarien gegebenen 
Abschied belassen wolle, zumal nach Abzug der Kommiss-Schulden 
ihre gegenseitigen Forderungen heinahe gleich sein würden, so 
hat er in dieser Beziehung die Juden nicht anders behandelt, 
als die anderen Bürger. Der Rat, resp. die Stadt, wandte die 
auch bei dem Bankerott einer Privatperson üblichen Mittel zur 
Sanierung der Verhältnisse an. Aber für die Juden war die 
Sache doch anders gelagert ; sie hätten gewiss gerne auf die 
Summe verzichtet, wenn sie in Schweinfurt hätten bleiben und 
sich wieder ansiedeln dürfen ; sie hätten alsdann die Pflicht, zur 
Sanierung der Stadt mitbeizufcragen, gerne erfüllt ; so aber 
mussten sie die Gewalt der Menschen und die Gewalt der Ver- 
hältnisse gleichzeitig mit aller Wucht fohlen. Uebrigens waren 
es auch nicht die Juden allein, die mit diesem Verfahren, Schulden 
von sich abzuschütteln, nicht zufrieden waren. Gabriel von 
Hesspergh verlangt nach den Ratsprotokollen vom 25. November 
1560 eine Versicherung för eine Schuld von 200 Goldgulden, die 
Wendel Rossmann in die Markgräfiiche Kommiss gegeben und 
die er als Albrecht Schrumpfens Erbe zu fordern habe. Sie 
wird ihm gegeben. Allein schon am 27. Januar 156t verlangt 
Hesspergh umgehende Bezahlung mit allen Zinsen, widrigenfalls 
er alle Schweinfurter, deren er habhaft werden könne, gefänglich 
einziehen würde. Der Rat will in dieser Sache die Hilfe des 
Karfürsten anrufen. Ein anderer ungestümer Gläubiger ist 
(Rataprotokolle vom 7. Febr. 1561)Boppenlawer von Volkach. Ihn 



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sucht der Rat zu vertrösten ; wie es mit andern gehalten werde, 
solle es auch mit ihm gehalten werden. 

Ueber die Fordernng der Juden hören wir, wenigstens so- 
weit es Jakob und Abraham betrifft, noch später bei der Aus- 
treibung der Juden aus Gochsheim, wo sie sich später 
niedergelassen haben. Es darf als sicher gelten, dass 
sie nicht nochmals den Rechtsweg beschritten haben; 
ihre bisherigen Erfahrungen konnten dazu auch nicht ermutigen. 
Noch im Jahr 1561 versucht Jakob, durch seine Lehenstierrin 
unterstützt, die Bezahlung seiner Schulden beim Hat zii 
erreichen ; doch war es ohne Erfolg. Auch als am 25. Oktober 
1561 der Kurfürst wiederholt die Austrcil)ung der Juden aus 
(iochsheim fordert, bemeikt er, diiss er »ur rascheren Durch- 
führung des Befehls die sofortige Bezahlung der Schulden der 
Juden verlangt habe. Von dur erfolgten Bezahlung ver- 
nehmen wir auch dann nichts. Der Vermerk des ganzen Aktes, 
der jedenfalls doch erst in späterer Zeit gemacht worden 
ist, lässt vermuten, dass das erwähnte Protokoll mit dem Be- 
scheid der kaiserlichen subdelof^ierten Kommission vom 17. Feb- 
ruar 1560 den offiziellen Abschluss der Angelegenheit bedeutet. 
Der Vermerk lautet folgandermassen : .Acta In Sachen Schmuel 
Jud und Cons. g die Stadt Schweinfurt. Die Wiedercinnehniung 
seiner und anderer Juden, welche vor dem Brandt hier gewohnt, 
Wie auch deren gegen die Stadt gemachte Schuidforderungen 
betr. von a; 1555 biss 1560. Da die S.iche so erst an den 
Chur-Pfältzsche als Keys. Hof geleitet, endlich aber a» 1560 
durch die Key». Hrn. Commissarien beygelegt wurde." 



11. 

DI« Schicksale der Juden In dem VogteyDorf Gochsheim 1548 1581. 

Die beiden freien Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld 
unterstanden dem Schweinfurter Rat als ihrer Vogteyobrigkeit 
und hatten mit Schweinfurt zusammen einen gemeinsamen Schutz- 
und Schirmlierrn, den sich der Rat mit Zustimmung des Kaisers 
erwählte. 



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Im Jahre 1548 war dieser Schutzherr der Kurfürst Friwt- 
ricli ir. von der Pfalz. Sein uomittelliarer Vorgänger war Land- 
graf Philipp von Hessen. 

Auf dessen Betreiben — er war an und für sich den Juden ttbel 
gesinnt') — war den Juden in Gochsheiin vonden „Flecknieistem* die 
Schule und Synagoge versperrt worden^) und mancherlei .cinträg" 
geschehen ; ja es war zu befürchten, dass einige Gochsheimer 
die Ausschaffung der Juden aus Gochsbeim betreiben würden. 
Die Gochsheimer Juden wandten sich in ihrer Not an ßabbi 
Josel von ßosheim, den hochverdienten Anwalt and Fürsprecher 
der deutschen Juden, und Josel erwirkte für die Juden in Gochs- 
heim einen Schutzbrief des Kaisers Karl V., der an alle gegen- 
wärtigen und künftigen Schutzherren des Uarktes Gochsbeim ge- 
richtet ist.^ Der Kaiser beruft sich in diesem Brief auf die den 
deutschen Juden erst jüngst auf dem Reichstag zu Speyer*) ge- 
gebenen Privilegien und gebietet, dass nicht nur die Synagoge 
wieder geöffnet werden muss, sondern dass auch die Juden ohne 
irgend welche Beschwerung und Vergewaltigung bei ihrem alten 
Herkommen belassen werden müssen. Der Kaiser erwarte 
ernstlich, dass er nicht mehr wegen solcher Vergewaltigungen der 
Juden, die den von ihm gegebenen Privilegien zuwider sind, an- 
gegangen werden wird. Unter Vorlage einer Abschrift dieses 
kaiserlichen Schutzbriefs wendet sich nunmehr Itabbi Josel in 
einem Schreiben vom 15. März 1548 an den Bürgermeister und 
Richter und au die Gemeinde in Gochsheim ''), um als „gemainer 

') Vgl. GräU, Geschichte der luden Band IX, $. 304. 

^) Es lässt sich demnach vermuten, dass die Versperning der Synagoge 
in Schweinfurt im jähre 1544 (vgl. S. Stein a. a. O. $. 20/21) auch auf die 
Initiative des Kurfürsten Philipp von Hessen zurückzuführen ist 

') Dieser Schutzbrief vom 17. ]anuar 1548 befindet sich in beglaubigter 
Abschrift im Würzburger Archiv und ist im Anhang (Mo- VI.) abgedr uckt 
Dass er Rabbi |osets Initiative zu verdanken ist, erfahren wir aus dessen 
Schreiben an den Schultheissen zu Gochsheim- 

*) Vgl. hierzu Ludwig Feilchenfeld, Rabbi |osel von Roshelm, Strass- 
bu^ 1898, I. H. Ed. Heitz, S. 53 ff. 

") Das Schreiben an den Bürgermeister zu Gochsheim ist im Original 
mit Rabbi Josels Siegel (ein Stierkopf mit grossen Hörnern, in Anlehnung 
an VM.,33,17, und imprägniertem hebr. Namen Joseph) im Würzburger Archiv 
voiiianden, das an den Kurfürsten in doppelter Kopie ; beide sind im Anhang 



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34 

Juden Beuelchhaber' auf Grund des durch seine Klage erreichten 
kaiserlichen Schutzes und „crafft meines Ämpts" die Oeffnuni^ 
der versperrten Synagoge und Schule zu verlangen. Er weist 
auf die kaiserliche Strafe von 50 Mark lötigen Gcfldes hin, die 
nach dem kaiserlichen Privileg zu Speyer hei Beschwerung und 
Vergewaltigung der Juden verwirkt ist, und droht, im Falle der 
B&i'geimeister die Juden weiter beschweren sollte, mit Klage 
beim Kurfürsten Friedrich und beim Kaiser, sowie fernerhin mit 
einem Prozess beim Keichskammergericht. Ein solcher Ton war 
jedenfalls von Seiten eines Juden in jenen Tagen unerhört. Der 
Rat von Schweinfurt nennt den Brief dem Kurfürsten gegenüber 
eine „befiPtige trutzige schrifft." An den Kurfürsten richtet 
Babbi Josel in einem besondern Schreiben (Vgl. S. 33, Note 5) 
die Bitte, auf Grund des kaiserlichen Mandats den Juden in Gochs- 
heimzu ihremPecbte zu verhelfen ; die Juden in Gochsheim würden, 
wie bisher, gerne, wie es sich gebührt, ihr Schutzgeld an den 
Kurfürsten bezahlen. 

üeber den Erfolgder Intervention Rabbi Joseis hören wir erst 
später und zwar indirekt^). Aus den diesbezüglichen Akten des Wttrz- 
burgerÄrchivs verlautet nichts darüber. Dieselben bringen uns ein sehr 
sachlich gehaltenes Originalschreiben des Kurfürsten Friedrich an den 
itat zu Schweinfurt von Dienstag nach Letare 1548*), in welchem 
der Kurfürst zunächst wesentlich um Aufklärung über die Ange- 
legenheit bittet. Da er erst seit kurzem Schutzherr ist, sind ihm die 
Verhältnisse noch nicht bekannt. Die Juden schreiben, dass sie 
in des Schutzherrn Schutz und Verspruch miteinbegriffen seien 
und von jeher jedes Jahr des Schirms wegen eine bestimmte 
Summe gezahlt hätten. Er bittet durch seinen Boten, den 
Ueberbringer dieses Briefes, um Aufklärung und Bücksendung 
der mitgeschickten Urkunden, da er bis jetzt auf ein früheres 
Schreiben des Rats ohne Antwort sei. Auch möge der Bat in 

untcrMo. Vli.undNo, VIII. abgedruckt- Mitdiesen beiden Urkunden berichtet 
sich das von Feilchenfeld a. a. O. S. 4 Gesagte, wonach in bayrischen 
Archiven von Rabbi |osel ausser den dort angeführten Urkunden weitere 
nicht festgestellt werden konnten. 

'J Vgl. S, 35/36. 

^ Abgedruckt Anhang No. IX. 



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8S 

Sachen der Gochsbeimer Juden seine Ansicht zu erkennen 
gehen. 

I)ie Antwort des Kats vom 19. März 1548 ist eine vorläufige. 
Das erste Schreiben des Kurfürsten hahe er nicht erhalten ; die 
Sache verhalte sich anders, als die Juden zu (Jochsheim es in 
ihrer Supplikation an den Kurfürsten geschildert hätten; das bald 
erfolgende Schreiben des Rats werde die Aufklärung geben- 
Dieses letztere vom 2. April 1548 fährt Folgendes aus. Alle 
Einwohner von Gochsheim, Christen und Juden, stehen in des 
heiligen Beichs und der Vogtei Obrigkeit und mithin in gleichem 
Schutz und Schirm, unangesehen ihrer sonstigen Leheiispflicht. 
Das Schutzgeld der Juden nebst einigen Gefällen in der Stadt 
und in der Vogtei wurden bisher benützt, um die Untervögte zu 
besolden ; der Kest wurde dann immer dem Schutzherrn ausge- 
liefert und so solle es auch dem Kurfürsten gegenüber gehalten 
werden. Dem Bürgermeister und der Gemeinde zu Gochsheim 
hahe der Eat das kaiserliche Mandat und kurfürstliche Schreiben 
übermittelt ; dieselben seien bereits durch die ^befftige und 
ti'utzige schrifft Joseis Juden" unterrichtet gewesen. Der Rat 
plädiert, dass der Kurfürst einen der Gemeinde zu Gochsheim 
günstigen Standpunkt in der Sache einnehmen möge. Denn 
erstens würde der Kurfürst ermessen können, ,Wan es (sc. - der 
Juden Gesuch) seinen fflrgangk haben sollt, zu wass pracht 
vnd vbernemen es denn Juden gereichen wui-de." Also man darf 
den Juden den Triumph nicht gönnen, dass es ihnen gelingt, ein 
schreiendes Unrecht von sich abzuwehren '. Dann hätten die 
Leute von Gochsheim, aber auch Schweinfurter Bürger 
angezeigt, dass sie durch der Juden heimliches Hausieren 
Schaden erlitten hätten. Auch entständen durch der Juden 
Geschäfte oft Zank und Hader und davon hätte der Rat 
Mühe und Arbeit ; durch die durch Olaussen Ruessen geübte 
Fehde (die also offenbar mit den Juden zusammenhing) seien der 
Stadt auch Ausgaben erwachsen. Endlich sind die Juden iiuch 
„christlicher Religion ergerlich." 

Aus den Reicbskanunergerichts- Akten, die im Schweinfurter 
Ai-chiv verwahrt werden, ersehen wir, dass trotz des Schreibens 
des Rats an den Kurfürsten Rabbi Joseis Intervention auf 



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36 

Grund des erwirkten kaiserlichen Privilegs einen vollen Erfolg 
zu verzeichnen hatte. 

Der BOrgemieister und die Gemeinde zu Gochsheim be- 
klagen sich beim Eurfftrsten von der Pfalz in einem Schreiben 
vom Mittwoch nach Matthiae 1556, dass sich Juden auf den 
adeligen Lehensgiltern des Herrn von Schaumberg und des 
Jörgen Diemar befinden, und bitten um ihre Ausschafi'ung. In 
diesem Schreiben spricht der Bürgermeister und die Gemeinde 
von der früheren Absicht, die Juden auszutreiben, was aber 
„durch der Juden unbegröndetes Vorgeben" gehindert worden 
sei. Der Grund der damaligen Absicht war 1) „die verfluchte 
Ergerung an unserer heiligen, wahren, christlichen Religion', da 
die Synagoge in der Nähe der Pfarrkirche liegt, 2) der schäd- 
liche Wucher, den die Juden besonders bei jungen Leuten mit 
listigen Worten trieben. Sie hätten damals den Kurfürsten ge- 
beten, dass er dahin wirken möge, dass die Reichen den Armen 
vorstrecken sollten, um ihre Schulden an die Juden bezahlen zu 
können, damit man der Juden ledig werde. Daraus sei aber 
nichts geworden! Sie berichten dann weiter, dass vor 4 
Jahren, also 1553, die Bürger zu Gochsheim hei 10 Gulden 
Strafe sieb verpflichtet hätten, kein Haus mehr an Juden zu ver- 
kaufen. Den Erfolg dieser Massnahme zerstörten aber jetzt die 
Adeligen, wie schon oben erwähnt ist. Da nun die Stadt 
Schweinfurt ein auch Gochsheim einschliessendes Privileg 
vom Kaiser erhalten hätte, demzufolge die Joden weichen 
müssten, so bitten sie den Kurfürsten dringend, ihre Juden 
auBzuschafi'en. 

Wir finden also hier den Anspruch Gochsheims, im Hinblick 
auf das Privileg vom Jahre 1555, das Schicksal seiner Juden 
mit dem der Juden in Scbweinfurt zu verknüpfen. 

Das Privilegium Karls V. vom 3. September 1555 (vgl. 
oben S. 27) schliesat in der Tat die Gochsheimer Juden in das 
Schicksal Samuels und seiner Familie mit ein. Wie die Scbwein- 
furter Juden nach dem Privileg femgehalten und am Bauen ge- 
bindert werden sollen, so sollen die Juden in der Vogtei ausge- 
trieben werden. Indessen lag hier die Sache für den Rat von 
Schweinfurt doch nicht so einfach. In Gochsheim war eine 
Reihe von Adelsgeschlechtern ansässig, die den Juden erlaubten, 



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auf ihren Gfitern zu wohnen und die geg:eu das Ansiuneii 
des Kats von Svhweinfurt, die Juden auszutreiben, den heftigsten 
Widerstand geltend machten 0- Daraus entstandea Fehden und 
schliesslich ein viele Jahre sich hinziehender Prozess am Eeichskam- 
mergericht zu Speyer, den der Bat sowohl gegen die Juden als 
gegen die Adelsgeschlechter anhängig machte. Die Akten in 
dieser Angelegenheit vermögen uns ein ziemlich deutliches Bild 
der Vorgänge zu geben. 

Der Widersland der Adelsgeschlechter scheint unmittelbar 
nach dem Bekanntwerden des kaiserlichen Privilegs eingesetzt 
zu haben. Aus dem schon oben erwähnten Schreiben des Kur' 
fürsten an den Rat (vgl. oben S. 31 und Anhang No. V.) vom 
31. Januar 1556 geht hervor, dass der Rat in einem Schreiben 
vom 23. Januar den Kurfürsten um Rat und Unterstätzung in Sachen 
des , Judenprivilegs " angegangen und dass der Kurfürst die Weisung 
erteilt hat, das Privileg ins Werk zusetzen und in Uebung zubringen. 
Die dort für den 26. März 1556 in Aussiebt genommene güt- 
liche Verhandlung mit dem von Bibra, zu welcher der Kurfürst seine 
Hilfe durch die in Aussicht gestellte Abordnung eines seiner Räte 
zusagt, wie er überhaupt der Sache jede Förderung angedeihen 
lassen will, bezieht sich sicher auf die Juden, da wir später 
den Namen von Bibra als einen der Beklagten Schweinfurts 
bei dem Reichskammergerichts prozess finden und in dem obigen 
Schreiben des Gocbsheimer Bürgermeisters Jörg Diemar, der Gatte 
der Katharina von Bibra, direkt bezichtigt wird. 

Von den später noch wiederholt mit Namen zu nennenden 
Juden zu Gochsheim interessieren uns zunächt am meisten 
Jaltob und Abraham ; es sind dies der Schwiegersohn und Sohn 
des aus Schweinfurt femgchalteueu Samuel, wie dies aus einem 
Brief Hartlaubs an den Kurfürsten vom 5. September 1561 deut- 
lich hervorgeht^). Jakob hat sich auf dem in Gochsheim gelegenen 
Lehensgut des Junkei's Jörgen Diemar, Amtmann zu Rhaueneck, 
niedergelassen. Seine Identifizierung ergibt sich auch daraus, dass 

') Durch diesen jetzt akten massig erwiesenen Widerstand der Adels- 
eeschlechter gegen die Austreibung der Juden berichtigt sich das bei S. 
Stein a. a. 0. S. 37 als Vermutung Ausgesprochene. 

*) Dieser Brief befindet sich mit nocti einigen Aktenstücken in den im 
Schweinfurter Arcliiv verwahrten , Vogte iakten". 



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38 

Katharina Diemar, gfib. von Bibra, später wiederholt in den Rat von 
Schweinfurt dringt, ihren Juden Jakoh wegen der Kommiss-Schulden 
zu befriedigen, die durch Pferde und Tuch (vgl. oben S. 30) kontra- 
hiert worden seien'). Abraham hatte sich auf den Gütern des Sebas- 
tian von Schaumberg von Stressendorf, die dieser in Gochsheim von 
dem Grafen von Henneberg zu Lehen hatte, angesiedelt. Beide, 
Jakob und Abraham, wollen nun in Gochsheim bauen. Ihre Junker, 
Jörg Dieraar und Sebastian von Schaumberg, verlangen nun 1556 
von der Gemeinde in Gochsheim, dass den Juden das Bauholz 
aus den Gemeindewaldungen geliefert werde. Der Bürgermeister 
von Gochsheim schreibt den beiden, dass die Weigerung wegen 
des Bauholzes auf ein Verbot des Kurfürsten Friedrich von der 
Pfalz zurückgehe. Wenn Christen als Lehensleute in die Ge- 
meinde kämen, könnten sie das Bauholz haben. Ausserdem sei 
den Juden die Benützung von , Wonne^) und Weydt" verboten, da sie 
nicht in die Gemeinde aufgenommen seien. Heide Junker 
protestieren gegen das Verhalten der Gemeinde Gochsheim 
aufs heftigste. 

Schaumberg schreibt, dass er ebensowohl wie die Gemeinde 
Gochsheim Anteil an „W^onne und Weydt" habe; sein Jude sei 
gerne bereit, alle Gemeindearbeiten mitzutun ; darum könne 
ihm die Benützung auch nicht verweigert werden. Was aber 
das Bauholz anbelangt, so müsse er es bekommen. Wer immer 
der Schutzherr von Gochsheim sein möge, er dürfe ihm nichts 
an seinen Lehensgerechtigkeiten nehmen. Wenn das Holz nicht 
in Güte gegeben werde, so werde er sich um Intervention an 
seinen Lehensherrn wenden. 

Die im Jahre 1558 durch Katharina von Bibra zu 
Waltorff, Witwe des Jörg Diemar, (sie heisst darum in den Akten 
stets die „Diemarin zu Waltorff") von neuem gestellte Forderung 

■) jakob ist auch Kommissionär der Herren von Thüngen gewesen 
Als er im lahre 1362 Gochsheim verlassen muss, bittet Fritz von Thüngen 
vom „Sottenberg" den Vogt Hartlaub, dem Juden, der sein und seiner Vettern 
Geschäftsträger sei, doch noch 4 Wochen Frist zu gewähren; sie könnten 
durch niemanden besser ihre Geschäfte besorgen lassen. Auf wieder- 
holtes Ersuchen gewährt Hartlaub mit Schreiben vom 6. Januar 1562 die 
erbetsne Frist. 

^9 Wonne = Wiese. 



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39 

des Bauholzes wird von der Gemeiude üochsheim mit einen! ei*- 
neuten Verbot des Kurfürsten Otto Heinrich, der von 1556—1559 
Schwein flirter Reiehsvogt und Schutzherr war, begründet. 

Schon im Jahre 1557 hatte im Auftrag Otto Heinrichs — 
offenbar eine Folge des Gochsheimer Ansinnens! — dessen Ge- 
sandter Heinrich von Gich zu Kirchenthumbach (vgl. oben S. '2S) 
zusammen mit dem kurfürstlichen Unterrogt Hermann Hartlaub 
in einem Schreiben vom 28. Januar sowohl Sebastian von Schaum- 
berg als auch Jörgen Diemar aufgefordert, ihre Juden aus 
Gochsheim auszuschaffen, widrigenfalls auf Zahlung der im 
Privileg Karls V. ausgesetzten Pön von 40 Mark lötigen Geldes 
geklagt werden müsste. 

Allein die Junker waren weit davon ontfernt, zu gehorchen 
oder sich einschüchtern zu lassen. Scbaumberg vor allem will 
sich auf, gar nichts einlassen. In einem Schreiben vom 2. M&rz 
I55T erklärt er, dass er den Scbweinfurtern und dem Pfalzgrafen 
absolut keine Obrigkeit und keinen Schutz zuerkenne auf den 
Gütern, die er von dem Herrn von Wirtzburg und dem Grafen 
von Henneberg zu Lehen habe ; diese Herren könnten ihre Leute 
selber schützen. Allerdings habe der Landgraf von Hessen 
(vgl. oben S. 33) und Kurfürst Friedrich von der Pfalz sich 
solches auch anmasseu wollen ; allein sein Vorfahre Gundell von 
Schauraberg habe durch Notar und Zeugen dagegen protestiert. 
Auch er protestiere dagegen, dass man seine Leute ohne sein 
Wissen in Erbhuldigung genommen habe'); er werde das seinem 
Lehensherren mitteilen. In Sachen der Juden habe der ßat und 
der Schutzherr ihm gar nichts zu befehlen ; auf seine Juden 
erstrecke sich das kaiserliche Mandat mit nichten. Seinen Juden 
könne die Stadt auch nicht den Vorwurf machen, dass sie die 
Bürger ausgesogen oder verderbt hätten ; ihm aber sei durch 
Schweinfurter Intriguen in Gochsheim grosser Schaden getan 
worden, den er jedoch bei gegebener Gelegenheit zu reparieren 
gedenke. Weder Schaumberg noch Diemar leisteten dem Befehl des 
Kurfürsten Folge. 

.4uch scheinen die nicht auf adeligen Gütern wohnenden 
Juden in Gochsheim es verstanden zu haben, dem Privileg zu 

') Auch dieser Punkt ist in dem obigen Schreiben von Gichs und 
Hartlaubs enthalten. 



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40 

trotzen. Wir hören zwei Jahre nichts mehr von der Angelegenheit. 
Erst die am 20. April 1559 erfolgte Erneuerung des kaiserlichen 
Privilegs vom Jahre 1565 durch Kaiser Ferdinand I., der wortwörtlich 
die Ausfftbrungen Karls V. wiederholt and besonders betont, dass 
unter den dort erwähnton Vogteien, in denen der Rat Tcm 
Scbweinfurt Juden nicht zu dulden brauche, vor allem Gochs- 
heim und Sennfeld zu verstehen seien, zeigt uns, dass die Sache 
nicht geruht und dass der Rat gegen die ungehorsamen Juden 
und Adelsgeschlechter wieder die kaiserliche Hilfe in Anspruch 
genommen hat. Aber auch das erneute kaiserliche Privilegium 
brachte den Rat in der Erreichung seines Zieles zunächst 
nicht weiter •). 

Zum Zwecke der Einleitung des Prozesses am Reichs- 
kammergericht iässt nun der Rat durch den Notar S. Adam 
Alberti im Beisein des Untervogts Hermann Harllaub, als des Ver- 
treters des Kurfürsten, und des Johann Müller, Bürgers und Rats- 
herren in Schweinfurr, als Ratsvertreters den widerspenstigen Par- 
teien die beiden kaiserlichen Privilegien zustellen mit der Auf- 
forderung, nunmehr denselben Folge zu leisten^). Das Instru- 
mentum Insinuationis befindet sich bei den Reichskammergorichts- 
akten. Die Insinuation geschab: 

1. bei Katharina Diemar, Witwe des Jörgen Diemar, geb. 
von Bibra, in Waltorff am 16. September 1539 im 
Diemar'schen Schloss ; 

2. bei Sebastian von Schaumberg in Stressendorf am 
20. September 1559 in dessen Schloss ; 

3. bei den Jaden in Gochsheim am 32. September 1559 im 
Dorf in einer Behausung, der Gemeinde zuständig, die 
zuvor zu der Engelsniesse gehört hatte. 

Die beiden ersten Beklagten werden aufgefordert, ihre 
Juden fortzuschicken, die Juden, fortzugehen, wobei die letzteren 
allerdings vertröstet werden, „man werde ihnen zur Bezahlung 
ihrer bei den armen Leuten habenden Schulden behilflich sein." 

') Das Privileg befindet sich abschriftlich in unserem Akt, das Original 
im WOrzbur^er Archiv. (Vgl. F. Stein Monumenta, S- 537.). 

*) Hierauf bezieht sich die Mitteilung in S. Stein a. a. O. S. 4& 



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_Ji 

Katharina Diemar, geb. von Bibra, stellt eine Antwort an 
den Rat nach zwei Uonaten in Aussicht i nie dürfte ihren minder- 
jährigen Sohn in seinen Rechten nicht schädigen, mässe sich 
darum erst mit ihren Freunden beraten und betont ausdrücklich 
dass sie mit der Entgegennahme der Kopien der Privilegien 
durchaus nicht die Rechte ihres Sohnes zu schmälern denke, 

Sebastian von Schaumberg erklärt, dass er dem Rat zu 
Schweinfurt keine (rerechtigkeit zu Gochsheim zugestehe, 
sonderlich auf seinen Gütern, welche er von dem Grafen zu 
Henneberg zu Leben habe. Er werde dem Pfalzgrafen selbst 
schreiben, die Sache auch an seinen Lehensberrn gelangen lassen, 
nämlieh den Grafen zu Henneberg, der ihm zweifelsohne in 
seiner Gerechtigkeit zur Hand sein werde. 

Bei den Juden in Gochsheim haben wir zwei Gruppen zu 
unterscheiden. Morcbon (jedenfalls Abkürzung für Mordechai), 
und Josel erklären für sich und zugleich für ihren abwesenden 
Schwager Sussmann, dasä sie, wenn das insinuierte Privilegium 
wirklich ernst gemeint sei, zu gehorchen sich verpflichtet er- 
kennen. Jakob, Abraham und Beifuss ') aber, welche auf Schaum- 
herg'schen und Dicmar'schea Gütern wohnen, sprachen sich dabin 
aus, dass sie die zugestellten Abschriften der Privilegien an 
ihre Junker senden und von ihnen sich Bescheid erholen würden; 
was ihre Junker ihnen befehlen würden, dem würden sie nach- 
kommen. Die Aeusserungen der Junker bei der Insinuation zeigen 
uns aber, dais diese nachzugeben nicht gewillt sind ; demgemäss 
nimmt die Sache ihren prozessualen Fortgang. 

Der Vertreter Schweinfurt» beim Reichskammergericht zu 
Speyer ist Dr. Michael von Kaden; seine Prozess voll macht, aus- 
gestellt am 13. August 1543, liegt bei den Akten, ebenso auch 
die nach Kadens Tod im Jahre 1562 (17. Juli) für den Advokaten 
Ualacbius Rammingor. 

Am 17. Juli 1560 äberschickt Kaden an Hermann Hartlaub 
und Kilian Göbel, z. Z. in Heidelberg^), neben den kaiserlichen 
Privilegien ein Dekret des Kammergerichts in der Klagesache 

■) Der ungewöhnliche Namen Ist wohl derselbe, wie der bei fr. Stein 
Monumenta S. 271 genannte Feifusz. 
^ Vgl. S. Stein a. a- 0. S. 49. 



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ä 

gegen die Judea und die Adeligen, von dem aber die Adressaten 
ebenso wie der Rat zu Schweinfurt, durchaus nicht erbaut sind. 
Der Grund der Unzufriedenheit ist ersichtlich. Der Würzburger 
Akt enthält ein Schreiben der Schweinfurter Verordneten in 
dieser Sache an den Kurfürsten vom 18. Juli 1560, in dem diese 
sich darüber beschweren, dass ihr Frokurator ohne ihr Wissen 
die Klage falsch gestellt habe; das erkannte Mandat könnte 
der Stadt nichts nützen ; denn das Mtindat laute dabin, dass die 
Stadt die Juden auf Wegzag erst verklagen müsse ; da hätten 
die Juden noch lange Zeit und die Vogtet wäre noch lange 
mit ihnen beschwert. Darum wünschten sie, dieses Mandat gar 
nicht zu nehmen, sondern lediglich die Citatio ad videndam, d. h. 
die Urkunde mit der Bestimmung eines Termins am Reichs- 
kammergericht '); diese wollten sie alsdanu den Juden zustellen. 
Und damit sie derselben bald ledig würden, bitten die Verordneten 
den Kurfürsten^), er möge der Citationsurkunde seinerseits den 
strengen liefehl anfügen, dass nach geschehener Zustellung die 
Juden die Vogtei alsbald zu verlassen haben. Auch möge 
er die Drohung damit verbinden, dass die Juden, falls sie die 
Vogtei nicht verlassen, des Schirms und der Sicherheit verlustig 
gehen und os ihnen verboten sein sollte, auf des Dorfes Gründe, 
Boden, Gassen und Strassen zu gehen. . 

Hartlaub schreibt am 22. Juli 1560 auch an v. Kaden, dass 
der Rat das Mandat cum clausula nicht nehmen wolle, sondern 
lediglich die Citation ad videndum, die er in drei Ausfertigungen 
mit einem Kammerboten nach Schweinfurt schicken solle. Der 
Kurfttrst weist in der Tat Hartlaub am 25. Juli an, den Juden 
einen Monat Frist zum Abzug zu gewähren; sind sie nach einem 
Monat nicht abgezogen, so ist ihnen der Schutz aufgesagt und 
die Benützung der öffentlichen Institutionen in Gochsbeim 
verboten (vgl. Anhang X). 

In der nun wirklich am 17. Juli 1560 ausgestellten Citations- 
urkunde bestimmt das Reichskammergericht einen Termin auf 

■) Diese Urkunde ist in den Akten des Reichshammergerlchts (Lands- 
tiut) enthalten. 

-) Auch der Kurfürst nimmt in einem Schreiben vom 15. September 
1561 an Schaumberg diesen Standpunlcl ein, dass das Reiclisl<a:nmergericht 
nur über die „Peen", nicht über die Austreibung zu befinden habe (Akt 
der „Vogtei"). 



Digiti! 



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43 

den 23. September 1560. Dieser Termio scheint eine Art Sübne- 
terniin gewesen zu sein ; denn der eigentliche Prozess hat noch 
niclit begonnen; seine Einfflbrung erfolgt erst im nächsten Jahre. 

Da nun in der Citationsurkunde neben der Wwe. v. Bibra 
und Scbaumberg auch die Juden Morcben, Jose), Abraham, Jakob 
und Beyfuss geladen werden, so ist ersichtlich, dass auch die 
nicht auf adeligen Gtttern wohnenden Juden sich nicht sonderlich 
beeilt hatten, aus Gochsheiin wegzuziehen. Die Cltation wird 
durch den kaiserlichen Kammerboten den Juden zu Gochsheim 
am 17. August, Katharina von Bibra am IS. August und von 
Schaumberg am 23. August eingehändigt. 

Bibra scheidet, wie wir sehen werden, als Beklagte später 
aus ; aber wie diese Urkunde in dem vorbereitenden Stadium, 
so tragen auch die späteren Akten noch den Aktenvermerk 
„Schweiufurl contra Bibra." 

Bereits am 6. September schreibt der Rat an Eaden, er 
mögo sich beim Termin, einerlei ob die Beklagten erscheinen oder 
nicht, darauf beschränken, die Ladungsbestätigungen zu produ- 
zieren, dann aber gegen die Beklagten nicht weiter vorgehen 
bis auf erneute Weisung des Kats. Der Rat hoffe, dass die 
Sache inzwischen oder kurz nach dem Termin gütlich beigelegt 
werde. 

In der Tat berichtet der Rat am II. Oktober an den Kur- 
t&rsten^), er habe durch Vermittlung des kurfürstlichen Untervogts 
mit Katharina von Bibra sich dabin geeinigt, dass unter 
Anerkennung der prinzipiellen Frage der Lehensgerechtigkeiten 
der auf ihrem Gute sessbafte Jude Frist bis Petri nächsten Jahres 
haben, dann aber fortziehen solle. Der KurfOrst möge zu dieser 
um friedlicher Nachbarschaft willen getroffenen Vereinbarung 
seine Zustimmung geben, von der ihre Giltigkeit abhängig ge- 
macht worden sei. Hingegen sei es der feste Entschluss des 
Rats, gegen von Schaumberg bis zu Ende zu prozessieren, da 
dessen Jude, zum Nachteil des kaiserlichen Privilegs und zur 
Verachtung des Kurfürsten, an dessen Befehl bezüglich der Be- 
nützung der Strassen, der Weide und des Wassers er sich gar 

'} Dieses Schreiben ist auch in dem Ratsprotokoll vom II. Oktober 
1560 erwähnt. 



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u 

nicht kehre, noch immer, festsitze. Der Kurfürst wird von neaem 
aufgefordert, durch seine Untervögte gegen den Juden vorzugehen. 
Die VergleiclisTerhandluDgei), die nicht nur mit Katharina 
von Bibra, sondern auch mit Sebastian von Schaumberg gepflogen 
wurden, erstreckten sich indessen auf längere Zeit und wickelten 
sich nicht rasch ab ; mit Schaumberg zerschlugen sie sich schliess- 
lich überhaupt. Von ihnen soll nunmehr, wenn auch in Kfirze, 
in ihren Einzelheiten berichtet werden. Fär beide Beklagte 
waren Freunde tätig, die sich bemühten, die Sache beizulegen. 
Friedrich vonOberniz auf Breiten stein.Hennebergischer Hofmeister, 
ein Schwager der Diemarin, führt die Sache seiner Verwandten, d&ne> 
ben auch die des Schaumberg, während Velttin Truchsess vom Zabel- 
stein und Veit von Schaumberg von Traustadt für ihren Schwager 
und Vater, daneben auch für die Diemarin, ihre Base, vermitteln. 
Die Diemarin übergibt den Schutz ihres Jaden und ihrer übrigen 
Lehensleute ihrem Vetter Truchsess zum Zabelstei», teilt dies 
Hartlaub mit, den sie gleichzeitig bittet, dass er ihrem Juden 
zur Bezahlung, resp, zur Eintreibung seiner Schulden an Pferden, 
Tuch etc. in Schweinfurt behilSicb sein solle. Hartlaub erklärt, 
diese Schutzänderung nicht ruhig hinnehmen zu können ; er müsse 
die Sach e an die rechte Stelle gelangen lassen. Die Diemarin 
ist aber zum Vergleich geneigt, auch Oberniz ist in diesem 
Sinne tätig und so kommt nach vielen Aenderungen der oben 
erwähnte Revers zu stände, durch den im wesentlichen der Kat 
von Schweinfurt das Zugeständnis macht, dass das Nachgeben 
bezüglich der Ausschaffung der Juden den sonstigen Lehensgerech- 
tigkeiten nicht schädlich sein solle, d. h. dass kein prinzipieller 
Verzicht und keine Rechte Schweinfurts') gegenüber den Lehen 
daraus abgeleitet werden dürfen. Insbesondere hätte der Rat 
keinen Einspruch, wenn sie irgend welche Christen aufuehtnen 
wollte. Speziell Cur ihren Juden bedingt sie sich eine Frist 
aus bis Petri des nächsten Jahres und Hilfe beim Eintreiben 
seiner Schulden. Der Kurfürst stimmt später dem Vergleich zu') 
und schon am 16. September 1560 wird der Prozess gegen die 
Diemarin niedergeschlagen, wiewohl die endgiltige Annahme erst 
im November erfolgt. 



•) Vgl. Anhang XI. 

DigitizsdbyGOO'^le 



45 

Bin ähnlicher Revers war ursprttnglicb auch fUr Scbaumberg 
ausgestellt worden. Dieser hatte am 20. August 1 560 Hartlaub einen 
sehr ernsten Brief geschrieben, weil Hartlaub, dem kurfürstlichen 
Befehl entsprechend, dem Juden Abraham geboten hatte, nach 
14 Tagen abzuziehen ; sein Lehen stehe nicht unter Schwein- 
furter Obrigkeit. Schaumberg verlangt auch Einsicht in die 
Originalurkunde des Kammergerichts ; nur wenn diese ihm ge- 
währt wurde, wolle er zum Termin in Speyer erscheinen. Auch 
möge Hartlaub dafür sorgen, dass Abraham durch den Bat zur 
Bezahlung seiner Schulden bei den Schweinfurter Bürgern komme. 
Der Bat habe schriftliche Klage verlangt, Abraham habe sie ein- 
gereicht, aber eine Bezahlung sei norh immer nicht erfolgt. Tm 
September werden auch ftir ihn Verhandhirgen gepflogen. Wieder- 
holt finden Termine statt zwischen dem Bat und Hartlaub einer- 
seits und Veite Truchsess vom Zabelstein und Veit von Schanm- 
berg in Traustadt andrerseits, der Revers wird hin und her ge- 
schickt, verbessert und geändert; trotzdem ist er Schaumberg 
immer noch nicht genügend. Der Bat ist der Verhandlungen 
endlich satt und vei weigert eine neue Terminanset^ung ; am 5. 
Oktober quittiert ITartlaub den Eingang des zurückgesandten 
Eeverses für Schaumberg. Am 9. Oktober 1560 berichtet Hartlaub 
über das Besultat der Verhandlungen an den Kurfürsten, den 
Erfolg mit der Dirmarin, den Abbruch mit Schaumberg, mit dem 
nun der Prozess beginnen soll. Er fragt an, wie er es mit den 
Juden halten solle, zumal Abraham und Jakob dem Verbote der 
Benützung der Strassen und Einrichtungen trotzen, Gochsheim 
aber um so mehr die Austreibung wünsche, weil auch der Bischof 
von Würzburg die Juden aus dem ganzen Stift auszutreiben laut 
Cirkularschreiben angeordnet habe. Der Kurfürst bleibt dabei, 
dass den Juden die Benützung aller Einrichtungen verboten 
werden müsse, und ordnet für den Uebertretungsfall die Aufer- 
legung einer Geldstrafe von 100 Talern an. 

Wir werden später noch sehen, dass auch Katharina Diemar 
trotz des ReversesKlage gegen den Bat von Schweinfurt zu führen hat. 

Gegen Schaumberg und die Juden nimmt der Prozess nun- 
mehr seinen Fortgang. Schon am 20. September 1560 hatte 
Schaumberg dem Advokaten Moriz Breunlin Prozessvollmacht 
erteilt, den auch Abraham und Beifuss mit der Vertretung ihrer 



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Sache betrauen. Von Seiten des Eats war eine nochmalige und 
zwar dreimal nach einander wiederholte Aufforderung an Schaum- 
berg ergangen, mit Rücksicht auf die im Vorjahre geschehene 
Insinuation jetzt endlich dem kaiserlichen Privilegium nachzu- 
kommen. Die Aufforderung war natürlich fruchtlos. BreunUn 
beantragt heim Reichskammergericht auch die Ladung des Grafen 
von Henneberg. 

Die Klageschrift des Rats wird heim Reichskammergericht 
durch von Kaden, der sich zu diesem Behuf laut Ratsprotokoll 
vom 10. Dezember 1560 ein libellum articulatum eingefordert hat, 
am 17. Mai liißl eingereicht; dieselbe enthält 23 Punkte oder 
Gründe und richtet sich gegen Sebastian von Schaumberg und 
die schon wiederholt genannten fünf Juden von Ciochsheim. Sein 
Antrag geht dahin, dass erstens sämtliche Beklagte zur Zah- 
lung der verwirkten kaiserlichen Pön von 40 Mark lötigen Silbers 
zu verurteilen seien, dass zweitens die Juden bei Auferlrgung 
einer neuen Geldstrafe Gochsheim zu verlassen, bezw. S. von 
Schaumberg unter Bedrohung mit derselben Geldstrafe seine 
Juden aus Gochsheim auszuschaffen gehalten sein solle. 

Der gerichtliche Protokoll- Ausweis verzeichnet für das 
Jahr 1561 nur Anträge und Gegenanträge der beiden Advokaten. 
Wir erfahren dann über den Fortgang dieses Prozesses, dessen 
Verlauf das öble Urteil über das Reichskammergericht recht- 
fertigt, volle vier Jahre gar nichts bis zum Jahre 1565. Am 18, 
Mai dieses Jahres richtet der Advokat Ramminger, der nach 
von Kadens Tod die Vertretung Schweinfurts übernommen hatte, 
ein Schreiben an das Gericht, wonach allerdings eine neue citatio 
ad videndum für den 9. Mai 1565 erfolgt war, dieselbe aber für 
von Schaumberg nicht mehr actuell sei, da er sirh mit dem Rat 
nunmehr gütlich auseinandergesetzt habe. Er, Ramminger, habo 
das bereits am 12. Januar 1565 zu Protokoll gegeben; es sei 
aber offenbar übersehen worden, lieber diese neuen Verhand- 
lungen erfahren wir aus den Akten folgendes : 

Vom 15, September 1651 liegt einschreiben des Kurfürsten 
an Hartlaub vor. Aus demselben geht hervor, dass von Schaum^ 
berg der Juden wegen, die Hartlaub, den kurfürstlichen Weisungen 
entsprechend, hart behandelte, dem Untervogt Jein sehr bedroh- 



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47 

liches Schreiben gesanJt hat '). Der Kurfürst erwartet nicht, 
wie er auch dem Schaumbergrer selbst geschrieben habe, dass 
dieser „um dieses gottlosen Volkes willen" seine Drohung gegen 
Hartlaub oder sonst jemanden ausführen werde. Sollten die Juden 
nun noch länger in Gochsheim bleiben, dann soll sie der Vogt, 
falls sie ausserhalb der Schaumberg'scben Güter gesehen werden, 
festnehmen, nach Schweinfurt führen und dort verhaften lassen. 
Falls sie aber die Schaumbergischen Güter nicht verlassen, 
ist der Kurfürst offenbar in Verlegenheit, was er dann 
tun solle; er verlangt in diesem Fall neuen Bericht. 
Damit aber die Juden sich nicht beklagen könnten und 
nicht über Gebühr noch länger sich in Gochsheim aufhielten, solle 
Hartlaub dafür sorgen, dass ihnen ihre Schulden bezahlt würden. 
Auch solle er für den Kurfürsten die neuerdings verwirkten 100 
Taler von den Juden fordern und, wenn sie sich sie zu zahlen 
weigerten, sie direkt an den Kurfürsten verweisen. 

An demselben Tag (15. September 1561) suchen nun die Söhne 
des Sebastian von Schaumherg, Veidt, Paulus und Klas um einen 
neuen Termin nach. Als Antwort auf diesen Brief teilt 
Hartlaub am 10. Oktober 1561 den Brüdern Schaumberg mit, 
dass er den verlangten Aufschub von 5 Wochen nicht gewähren 
könne. Nachdem des Kurfürsten Gesandte neulich mit den Juden 
verhandelt hätten, was Junker Veit wisse, könne er nichts 
mehr tun ; es hänge alles vom Kurfürsten ab, an den sie sich 
wenden sollen. Mit den Juden werde er nach seinen Weisungen 
verfahren. Ganz ebenso berichtet der Rat an Schaumberg. Trotz- 
dem teilt Hartlaub dem Kurfürsten die Verhandlungen und dio 
Forderung des verlangten .\ufschubs mit. Die Juden liessen sich 
nach seinem Bericht bei Tag nicht mehr ausserhalb derSchaum- 
berg'schen Güter sehen. 

Von dem weiteren Fortgang der Verhandlungen hören wir 
nichts ; nur die Tatsache der erfolgten Einigung, die wir oben 
erwähnten, wird uns nach drei Jahren bekannt. Dieselbe wird 
von Ramminger als am 16. April 1561 geschehen bezeichnet; es 
scheint also, dass man erst Jahre später eine früher geschehene, 
unterdessen angefochtene F.inigung wieder gelten Hess. 



>) Vgl. Anhang X1L 



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48 

Im selben Jahre (1561) war nun aber auch die Frist für Jakob 
auf dem Diemar'scben Gut abgelaufen. Katliarina Dlemar bittet 
für ihn um einen Aufschub bis Pfingsten. Man hatte ihr bei der 
Ausstellung des Eeverses versprochen, dem Juden zur Eintreibung 
seiner Schulden behiläich zu sein ; anstatt dessen hat der Bat, 
wie die gerecht denkende Frau in heller Entrüstung über eine 
so schnöde Behandlnng schreibt, ihm nicht nur nicht geholfen, 
sondern den Schuldnern noch dazu verboten, den Juden zu be- 
zahlen. Das wäre doch zu viel, dass man einen Menschen mit 
2 Kuten züchtigt; auch wäre mau Türken, Juden und Heiden 
den Glauben zu halten verpfiichtet. Weiterhin beklagt sie sich 
in einem Schreiben vom 27. Oktober 1561, diiss der Bat gegen 
Jakob den Prozess wegen der 40 Mark Pön nicht eingestellt 
habe ; auch verlangt sie, dass der Bat die Forderung wegen des 
jCommiss" bei dem .luden begleiche. Sowohl sie, wie Obemiz, 
hätten den Bevers dahin verstanden, dass der Jude keinen 
Schaden davon haben dürfe Der Bat verteidigt sich in wieder- 
holten Schreiben an die Diemario dabin, dass in dem Bevers 
nur stehe, dass der Prozess gegen sie fallen gelassen werde, 
nicht aber gegen den Juden, der durch seinen ungebührlich langen 
Aufenthalt in Gochsheim — auch jetzt sei er noch dort! — die 
Fön verwirkt habe. Eine längere Frist könne er auch nicht 
geben ; der Bat halte sich an die Befehle des Kurfürsten. Wenn 
der Jude Forderungen an den Bat zu haben glaube, so solle er 
diesen beim Eeichskammergericht oder sonstwo verklagen. Wenn 
der Jude mit Wolff Weyrich zu tun habe — offenbar Schuldein- 
treibung, für die der Bat Unterstützung in Aussicht gestellt 
hatte! — so kehi'e er sich nichts daran. Im Übrigen beklagt 
sich seinerseits der Bat, dass der Sohn der Diemarin, Junker 
Konrad, gegen den Bevers Einspruch erhoben habe ; wenn die 
Mutter diesen Einspruch aufrecht erhalte, werde der Prozess 
gegen sie sofort auch wieder beginnen. 

Konrad Dieniar zu Waltorff, unterdessen mündig geworden, 
hatte nämlich in einem Schreiben vom 18. September 1561 dem 
Bat geschrieben, dass er sich mit dem von seiner Mutter ausgestellten 
Bevers nicht einverstanden erklären könne, um so weniger, als 
der Rat sein Versprechen, dem Juden bei Eintreibung seiner 
Schulden behilflich zu sein, nicht gehalten habe. Auch habe der 



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4g 

Kat sich dahin verpflichtet, dass, wenn aiid«re Ritter in Franken 
ihre Juden länger behielten, alsdann anch seine Juden nocli 
länger wohnen bleiben dürften. Im Widersprach damit sei ihm 
jetzt bei 100 Taler Strafe die Ausschaffung seiner Juden befohlen 
worden ; das bedeute einen Eingriff in die alten Freiheiten seines 
Kittergutes, die beeinträchtigen zu lassen er und seine Brüder 
ohne Genehmigung ihres Lehensherrn überhaupt nicht befugt, 
seien. Auch widerspreche solches Vorgehen des Eats jeglicher 
Ordnung der goldenen Bulle und allen anderen römisch-kaiserlichen 
Bestimmungen. Trotz alledem bittet er um einen Termin zu 
freundschaftlicher Auseinandersetzung. 

Dieser Protest war, wie wir aus einem späteren Schrift- 
stücke des Bats vom Jahre 1580 ersehen, rein prinzipiellen 
Charakters ; für den vorliegenden Fall hatte er keine praktische 
Bedeutung. Denn anfangs 1562 verlässt Jakob das Diemar'sche 
Gut in Gochsheiffi, wie uns die oben erwähnte Korrespondenz 
Fritzens von Thöngen mit Hartlaub belehrt (S. 88, Note). 

Trotz der Einigung mit Bibra und Schaumberg und trotz 
der mangelnden Vermerke in dem Protokoll des Keichskammer- 
gerichts ist der Prozess noch immer nicht zu Ende. Dit; beklag- 
ten fünf Juden sind zur Zahlung der Fön noch nicht verurteilt. 
Nach dieser Seite hin scheint aber der Prozess, wie so viele 
Prozesse dieses Gerichts, einfach eingeschlafen zu sein. 

Aus einem Instruktionsschriftstück des Bats an seinen 
Advokaten vom Jahre 1570, auf dem der Advokat bemerkt, dass 
er seine Bedenken gegen den vom Bat vorgeschlagenen prozessualen 
Weg diesem mitgeteilt habe, geht hervor, dass die PÖn von den 
Juden noch immer nicht bezahlt ist. Allerdings befinden sich die 
Juden nicht mehr in Gochsheim. Von Josell, Morchen, Beyfuss 
wisse man nicht, wohin sie verzogen seien ; auch sei von ihnen 
als armen Leuten kaum etwas zu haben. Hingegen hielten sich 
Jakob und Abraham, die auch am längsten in Gochsheim ver- 
blieben seien, andern Kndcs in der Nähe von Schweinfurt auf. 
Sie hätten auch die Mittel, die Pön zu bezahlen. Allein der 
Advokat konnte die Vorschläge des Rats, der mit denselben 
rascher zum Ziele gelangen wollte, nicht billigen. Ausserdem 
waren für den Rat unterdessen neue Schmei'zen bezüglich iler 
Juden in Gochsheim erwachsen. Die Schaumberger haben 



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60^ 

ihre Gfiter in Gochsheim an Heinrich Ton Erthal, Amtmann 
in Mainberg, verkauft. Dieser Junker habe sich — so be- 
richtet der Eat dem Advokaten — in Gochsheim einen 
adeligen Sitz erricbtet und seinerseits wiederum Juden in 
Gochsheim auf seinen Gütern aufgenommen. Dieses Beispiel 
sei wegen der Gefahr der Nachahmung bedenklich. Ein 
neuer Prozess wäre nach den gemachten Erfahrungen zu lang- 
wierig und zu kostspielig; darum wäre es gut, dass, wenn auch 
zunächst kein Jude aus dem früheren Prozess in die Pön verur- 
teilt würde, wenigstens ein Gerichts-Erkenntnis erlangt werden 
könnte, das die Freiheiten der Stadt ausspräche. Der Advokat 
erklärte, wie erwähnt, diesen Weg nicht für gangbar. 

Wenn nun also auch die früheren Juden ausgeschafPt sind, so 
sind jetzt schon wieder neue da. Indessen wurden die Schmerzen 
des Rats nun doch bald behoben. Die Wendung hängt mit dem 
Aufgeben der Schutzherrlichkeit und Vogteigerichtsharkeit über 
Gochsheim und Sennfeld zusammen, die der Rat nach langen 
Verhandlungen an den Bischof zu Würzburg abtritt. 

Der diesbezügliche im Jahre 1572 zwischen dem Rat von 
Schweinfurt und dem Bischof Friedrich von Wttrzburg geschlossene 
Vertrag, durch welchen der Rat die Togteiherrschaft dem Bischof 
überlässt, bestimmt ')i daas der Bischof keine Juden in Gochs- 
heim und Sennfeld hereinkommen lassen, sondern dieselben, so 
viel an ihm sein mag, ausschaffen soll. Dieser Vertrag wurde 
1575 mit Bischof Julius erneuert, vom Kaiser 1578 genehmigt 
und vom Bischof Julius am 7. Januar 1579 veröffentlicht. 

Mit diesem Vertrag rückt die Geschichte der Gochsheimer 
Juden in ein neues Stadium ein. 

Das Schicksal der endgültigen Austreibung und Femhaltung 
ist nunmehr besiegelt ; denn dieser Kirchenfürst hatte gleich bei 
seinem Amtsantritt die Austreibung der Juden aus ganz Franken, 
soweit es ihm als Herzog zu Franken untertänig war, jedenfalls 
aber aus dem Hochstift Würzburg, sich zur Aufgabe gemacht 
(Vgl. oben S. 45). Die Wünsche des Rats von Schweinfurt 
deckten sieb also in dieser Bichtung vollständig mit denen des 
Bischofs. 



') V«l. Fr. Stein, Monumcnta 5.556. 

DigitizsdbyGOO'^le 



51 

Ein in dem Akt des WUrzburf^er ArchivsO enthaltenes, für 
die bischöflieben Beamten liestimmtes CirciUarscb reiben in Druck 
vom 8. Februar 1575 iceigt uns, dass der Bischof schon beim 
Antritt seiner Regierung, unter Erneuerung früherer bischößicher 
Verordnungen, betreffs der Juden und ihrer Schulden folgende 
Befehle gegeben hat : 

1. Die Juden sollen aus dem Stift endlich entfernt werden ; 
zu diesem Zwecke sollen die bischöflichen Verordnungen nicht 
nur Ton den Kanzeln verkündet und allerorts im Machtbereich 
der einzelnen Amtsleute öffentlich angeschlagen, sondern auch in 
benachbarten Orten, wo Juden wohnen, publiziert werden, damit 
niemand sich mit Unkenntnis der Gesetze zu entschuldigen in der 
Lage sei. 

2. Der Bischof hat vernommen — und dieser Fall trifli, 
wie wir nachher sehen werden, für Gochsheim zu! — dass seine 
eigenen Amtsloute auf ihren ausserhalb des Machtbereichs des 
Bischofs gelegenen Gütern Juden wohnen lassen. Für diese 
Juden gilt zunächst das bischöflische Mandat dahin, dass sie das 
Stift und seine Untertanen meiden müssen. Indessen, damit 
Gleichheit herrsche und nicht einer auf den andern sich beziehe, 
hegt der Bischof die „gnädige" Hoffnung, dass die Aratsleute 
gegen ihre eigenen Juden ebenso wie gegen die anderen im Sinne 
der bischöflichen Befehle vorgehen werden. 

3. Falls sich auf adeligen oder herrscbaftliehcn freien 
Gütern und Lehen innerhalb des Stifts oder der Vogtei noch 
Juden finden, so soll an dieselben der Befehl ergehen, innerhalb 
zweier Monate sich zu entfernen. Gehorchen die Juden diesem 
Befehle nicht, so dürfen sie sich nach Ablauf der bestimmten 
ü Monate nur auf den betreffenden adeligen oder herrschaftlichen 
Gütern aufhalten, nicht aber für sich, ihr Gesinde and ihr Vieh 
die Brunnen, das Wasser, und die Weiden innerhalb der bischöflichen 
Obrgkeit benützen. Lassen sich diese Juden, sie, ihre Weiher nnd 
Kinder, ihr Gesinde, innerhalli des bischöflichen Bereiches be- 
treten, so sind dieselben gefänglich einzuziehen und ist dem 
Bischof in jedem einzelnen Fall sofort Bericht zu erstatten. Das 
Vieh der Juden ist nach Ablauf der 2 Monate, wenn es auf 

■) Hpchstiftliche G^hejmkanzlelakten, Letten 4939, Fasz. )5S, 

DigitizBdbyGOOgle 



bischöflichem Bereich angetroffen wird, aufzugreifen und ohne 
weiteres an die ArmeD zu verteilen. 

4. Die Ämtsleute sollen sich um den Widerspruch der adeligen 
und herrschaftlichen Gutsbesitzer, die die Juden auf ihren Gütern 
halten, nicbt kümmem ; der Bischof ist durchaus gesonnen, die 
Juden in seinen Dörfern und Obrigkeiten nicht zu leiden, und ist 
um 80 mehr in der Lage, das gegen jedennann zu verantworten, 
als trotz der gegen dieselben Befehle seiner Vorgänger vorge- 
brachten Etagen der Kaiser einen Einspruch nicht erhoben hat. 

Das ist also der neue Herr, den die Gochsheimer Juden 
gegen den Bat von Schweinfurt eintauschten, der zum Zwecke 
der Austreibung der Juden nicht erst Prozesse am Beichskammer- 
gericht fährt, sondern mit brutaler Gewalt seinen grausamen 
Willen durchsetzt. „Es ist so, als ob ein Mann vor dem Löwen 
flieht, und es begegnet ihm der Bär ^ er eilt in's Haus und stutzt 
seine Hand an die Hauer, da betsst ihn die Schlange." (Arnos 
V, 19). Dieses Prophetenwort kennzeichnet die Situation der 
Gochsheimer Juden. 

Mit Beginn des Jahres 1579 setzt die bischöfliche Obrigkeit 
aber Gocbsheim ein. Im nüchsten Jahre beklagt sich der 
Schultheiss und die Gemeinde zu Gochsbeim, dass auf dem Gute 
des Christoff Heinrich von Erthal, Amtmann zu ,.Meinburg',(vgl. 
S. 50) sich drei Judenfamilien aufhalten, desgleichen eine Familie 
auf dem des Johann Diemar „Thumbherr" zu Bamberg und Chor* 
herr in Wflrzburg zu St, Burkhard ; er bittet zuerst am 3. Feb- 
ruar und erneut am 28. September um deren Austreibung. 

Anf das Schreiben des Bischofs an die Beklagten vom 
22. Oktober 1580 scheint Johann Diemar ftberhaupt nicht geant- 
wortet zu haben. Erthal hingegen machte in mehreren Schreiben 
und trotz wiederholter Gegenschreiben des Bischofs energischen 
Widerstand geltend. Dem Bischof stehe auf den adeligen Leheus- 
gfttem ein Hohheitsrecht nicht zu; er brauche darum den bischöf- 
lichen Befehl nicht zu beachten. Den Hinweis auf den Vertrag 
mitSchweinfurt, den er nicht gekannthaben will, lässtErthalnicht gel- 
ten. Aber auch Schweinfurt habe nach seiner üeberzeugung keine 
Vogtei-Rechte Ober die adeligen Lehensgüter besessen, geschweige 
denn über sein freies Kittergut, auf dem die Juden sitzen ; demgemäss 



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könne er sie auch nicht dem Bischof zubilligen. Sollte dei* 
Bischof gegen seine Juden Gewalt gebrauchen, so mässte er, 
was er freilich nicht wOnsche, andern Orts Klage erbeben. Der 
Bischof erlässt nun an den Bfirgermeister zu Gochsbeim am 
30. Dezember 1580 den Befehl, innerhalb 8 Tage die Juden aus- 
zuschaffen. Dieser Befehl wird in Gochsbeim am 15. Januar 1581 
öffentlich bekannt gegeben. 

Am 28. Januar 1581 meldet der Bttrgermeister dem 
Bischof, dass die anderen Juden abgezogen seien, die des Erthal 
aber noch immer auf dessen Gätem sich aufhalten; allerdings 
liessen sie sich nicht auf den Strassen sehen. Erthal habe dem 
Bürgermeister geschrieben, dass er seine Juden in Gochsheim un- 
behelligt lassen möge, andernfalls mösse er sich anderswo be- 
schweren. Allein Bärgenneister und Gemeinde würden sich an 
des Bischofs Befehl halten. Der Bischof verlangt am 3. Feb- 
ruar nochmals die Ausweisung sämtlicher Juden. Später aber 
teilt er dem Bürgermeister mit, dass er den Juden des Erthal 
noch Frist bis Bartholemei gegeben habe. Falls sie länger blieben, 
sei von neuem Bericht zu erstatten ; die anderen Juden müssen 
sofort ausgetrieben werden. Am S.März berichtet Hans fieucknur 
als Voigt zu Meinbergk, — es scheint also, dass Erthal 
unterdessen sein Amt aufgegeben oder verloren hat; ob vielleicht 
der Juden wegen ? — dass die Juden alle ausgeschafft seien und 
keiner sich bei Tag mehr in Gochsheim sehen lassen dürfe. Nur 
die Kinder seien noch da ; diese aber liessen sich nicht vor der 
Türe sehen. 

Mit diesem letzten Bericht scheint der Abschluss der An- 
gelegenheit erreicht zu sein. 

Was es mit dem angeblichen Wucher seitens der Juden und 
dem Schaden, den sie in Gochsheim angerichtet hätten, für eine 
Bewandtnis gehabt haben mag, dafhr dürften zwei Schuldange- 
legenheiten ein Zeugnis ablegen, wegen derer der Bischof im 
Verlauf der Austreibung von den Schuldnern angegangen wird. 

Klaus Kissling schuldet den beiden Juden Edell und Leo 
10 Gulden. Eissling bietet ihnen dafür eine Kuh an, über deren 
Wert sie sich nicht einigen können. Der Bischof beauftragt den 
Bürgermeister, die öffentliche Versteigerung der Kuh zu veran- 
liissen. Sollten aber die Juden damit nicht einverstanden sein, 



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u 

RO müssten sie Kissling eben eine Frist für die Zahlung ge- 
währen. Die Schuld selber wurde weder bestritten noch für zu 
hoch befunden, noch wui-de der Vorwurf des Wuchers erhoben. 

Auch bei der Pordenmg eines im übrigen schlecht beleu- 
mundeten Bürgers Ix)eber in Gochsheim, der den Bischof um 
Intervention angeht, da er nicht zahlen kann, wird ohne alle 
Schwierigkeit durch den Vogt Hans Reucknur in Mainberg eine 
Regelung erzielt, wie dieser in dem oben erwähnten Schreiben 
vom 3. März 1581 dem Bischof berichtet. 

Durch die rücksichtslose Energie des Bischofs wurde also 
endlich der Wuusch des Kats von Schweinfurt nach Austreibung 
der Jnden aus Gochsheim eiftillt. Während indessen die Fern- 
haltung der Juden von Schweinfurt bis zum Anfang des 19. Jahr- 
hnnderts währtei), können die Juden von Gochsheim nicht lange 
ausgeschlossen geblieben sein, wie wir an anderer Stelle nachge- 
wiesen haben^). 



') Vfil. S. Stein a. a. 0. S. 53. 
*) Vgl. a. a. O. S. 48. 



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Anhang I. 

Wir Bärgermaister vund Ratt der Statt Schweinfurt ße- 
khenoeD vand thnn Kundt offenlich mit dysem brief geü aller- 
minnigklich, das vir mit guttem Wyssen und bedenkbung der ge- 
scbwiaden Leaff und tbeuren Zeitt vund miss Jare, rund auch 
uff sonderlich vleyssig pitt und anhaltten, des Beschaidenn 
Schmul Juden, der nun etlich Jar, bey unss in unserer Statt 
Schweiafurt In einem sonderlichen geding mit Abraham und 
Jacoben, seinen Sonen and Eydam, mit Iren haussfrauwen, Khindem, 
gesynds and anderen Judens-Personen, heusslichen gewont hatt, 
Und solche sein angedingte Jarr sich uff nächst kflnftige pfingsten 
diss dreivundttlnfftzigsten Jars, enden werden, In den genantten 
Schmul Juden mit seinem Son vund Eydam obgenanntt und darza 
Salomon Juden, auch seinen Eydam, wiederumb noch Fttnpf Jar 
die nächsten als von gemelten pfingsten diss dreiTundf&npftzigsten 
Jars, an biss uff pfingsten anno m) des Achtund Fftnfftzigsten, Ir 
jeder mit seinem weib, khUndem, einem Knecht und einer Maydt 
und nit mehr, allein das Schmul darzu einen Schulmeister der 
seine khfinder lernt, haltten mag, bey unss zu wonen, angenommen, 
vund zaegesaget haben, Auch Tergont unsere Behaussung, So man 
die Judenscbuel pflegt zu nennen, zu besitzen, doch das er Schmul 
Jude, die In nottürfftigen Bewen uf bösserung uff seinen Costen 
haltten, vund unsem vnnd gemainer Statt verordneten Bavmaistem, 
den gewonlichen Zinss darauss. Nämlich vier Gulden Järlich geben 
und entrichten soll, und ob er Schmul Jud In den kttnfftigen 
Fflnff Jarren, femer noch ein khtlndt hingeben, und verhaurratten 
würde, Soll er macht haben, dasselbig ein Jartang vnd nicht 
länger bei Ime In seiner behausung zuhaben und haltten, welches 
Ime In dysero geding nachgeben vnd zugelassen sein soll, wo 
aber er dasselbig, nach aussgang eines Jars lenger bei Ime be- 
haltten woltte, Soll er sich In sonderhaitt darnmb mit unss ver- 
tragen. Und haben daraaff, Sie die genantten Juden, In unsere 
schütz und schirm, als andere unsere mitbfirger, Solche fUnff 
Jare, bey den bemach geschribenen Freyungen nach unserm 
bösten vermugen, zuhandt haben, auff vund Angenommen, doch 
das Sie die obgenannte Juden, sich solche funff Jar haltten vnd 
nit änderst bandeln sollen, den wie hernach volgt, Als nämlich 
das Sie die Ersten dreie Jare und nit lenger als von pfingsten 



IV Google 



des Drei undfunffzigisten biss uff pflngsten des Sechs vundfünff- 
zigisten Jars Leyhen mögen was under Zehen gnldin Ist, den 
guldin ain wochec, umb ain Newen böller, was aber über Zehen 
guldin Ist, den guldin umb ain Altten höller, Yud was Sie bis- 
her hingclihen, oder an schulden Kaufft haben, Tond hinfSfr In 
den ersten dreiven Jarren hinleyhen, oder an schulden mit wyssen 
wie Tolgea würdt, kauffen werden, das alles sollen Sie die Letztere 
zway Jare eiDpringen, doch das Sie sich In mitler Zeitt, jedes 
Jars zur Ernde vund Herbst Zeitten, auch mit allem vleiss bc> 
mtihen sollen, Solche Ire schulden zuerfordem und dieselben 
guetlich oder llechtlich einpringen, vnd In den nit Feuren 
darzu wir Ine dau, vnd zu eiupringuog solcher Irer schul- 
den, Sie seyen uff brieff vnd Sygell, handschriflten oder 
gutten glauben vnd vertrawen, gelihen oder kaufft, behilfflich 
sein wollen, Item er SchmuIJud vnd die andere obgenannte sein 
Sun vnd Kydame sollen alle schulden vnnd Zill, so sie unsern 
Bürgern, Bürgerin, vnd verwandten. In den ersten ohbestimpten 
dreyen Jaren, abkauffen wollen unser vnd gemeiner Statt Ir zu 
zeitten £innemem anzaigen, vnnd So sie Ime bewilligt werden, 
In Ir darzu verordent buech einschreiben lassen, was dan also 
mit Irem der eiiinemer wyssen eingeschrieben wurdt, dabey soll 
es bleybenn vnnd aufrichtig gehalten werden, doch soll er Schmul 
Jud vnd die seinen vnbezwungen sein ainem Jeden seines begerens 
zuleihen, oder schulden abzukauffen, Sunder nach Irem verraegen. 
Zu Irem geuallen steehn Und was Sie uff pfandt unsern Bürgern 
vnd Verwandten, die drey Jar Leyhen werden, sollen Sie, macht 
haben, von ainem guldin, ain wochen ain Newen böller zunemen, 
vnd wfiss Jedes Jars von den versetzten pfandten, nit wiederumh 
gelöst, sollen Sie die Juden Jedes Jars die Summa, so Sie uff 
pfanrlt gelyhen vnd aussstendig blibcn, den Hern einnemern ain- 
nial unzaigen, darnach wur unss zurichten haben megen, Er 
Schmul Jud, Abraham sein Son, Jacob vnnd Salomon sein Eydame 
vnd diii so noch hernach In dyss Bestallung auch khomen möchten, 
sollen gar mit khainrm tucb, noch sonst gar khainen handel, es 
scy was es wolle, zutreyben, zuhandlen, znkauffen od zuuerkauffen 
macht haben, dan alliiin mit Gold, Sylber, Berlin, Edelgestain, 
Samet, Damastat, guldin stucklien, scyden gewand, mögen Sie mit 
ganz stucklien oder mit der Eelen Kauffen, verkauffen, Taod 



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5? 

aussmäsaen, wArden Ine aber Tuch versetzt Tud Terstunnden, die 
miigen Sic, so es gantz tuch seyn, gantz wider Terkauffen, wo es 
aber vngcuarlich ein Eelen war, secbs, oder Zehenn vnd darüber 
nit wern, die raagen Sie mit Eeln aussmessen, Item wess Sie 
die obgcuannten Juden, den frembden ausswendigen leutten auf 
pfandt leylieo wturdeii, vnd Sie von wegen solcher pfandt, vor 
UDss von Jeniandt bcclagt wurden, dabey sollen vnd wollen wur 
Sic souil muglich bey Rcclit handtbaben, wo Sie aber ooe pfandt 
ainem frembden leyben, danunb sollen Sie Ire abcntheur steen, 
doch sollen Sic aucb uf khain harniscb, were, monstrantzen, 
Kelcb, messgewandt vnd andere Eircben Zirde vnd Clainatter gar 
nichs leyben. Er SchmulJud vnd seine bierinnen mituerwandten 
sollen aucb kbainen mitburger od. mitburgerin zu kbainem bürgen 
oder selbgscbulden fär frembde leutb annemen. — Wo Sie aber 
darüber solcbes tbätten, vnd die unsern für frembde zu bürgen 
oder selbsscbuldcD annemen, Sollen Sie Ire Äbcntbeur derwegen 
steebn, vnd wur Ine gegen denselben oder Iren erben nocb aucb 
utf Ire habe vnd guettere zu verhelfen nit schuldig sein, Item 
wur haben auch gemeltem Schmul Jud das Hauss vnd Juden 
Kirchboff, auf dem Anger zu der Hadergassen »nainand gelegen 
die obbestimpte Funff Jare verüben, da er ainen Juden darein 
setzen mag, doeb mit unserm wyssen, da er unss zuleyden sey, 
der aber gar kbainen Handel treyben, vnd ausserhalb seiner 
wcybe vnd kböndem gar khain frembde Juden oder Jüdin, Junge 
oder alte, bey Inne haben, baussen oder herberig soll, dan allain 
die Alte Lebin Judin mag er herberigen, Es mag aucb er Schmul 
Jud vnd die seine angedingten Juden, den Kirchboff, zu Irem 
bogrebnus gebrauchen, doch das er kbainen frembden Juden her- 
ein fueren oder darauff begraben lassen soll, von solchem Kirch- 
boff vnd behaussung die er aucb In wesenlicben Bewen haltten 
vnnd handtbaben soll, Soll er .lärlicb den Je zuzeitten Beth- 
moistem Jedes Jars Insonderbaitt alwegen, uff pflngsten Sechs 
guld geben vnnd bezfilen, Item Er Scbmul Jud sein Son viul 
Kydame sampt Iren an^cdingten Juden, stillen sich auch mit 
Iren Haussgesunden In den Heussern darinnen Sie wonen, mit Iren 
('eremoniop, Syngen vnd gescbrcy, an Iren Sabbatben, aucb an 
unsern bayligen Sontagen vnd Feyi-tagen still vnd züchtig haltten. 
Wo Sie aber solobs ueberfarn vnd nit thun wurden, sollen Sie 



IV Google 



68 

Unsser eines Itaths straff danimb gewerttig sein, desgleichen auch 
mit Ir aller Junger vnd alter bekhleidang: vnnd uff der gassen 
bescliaiden halten, Sie sollen auch uff denmontag In diegemaine 
Badtstuhen zugehn macht haben, doch das Sie sich gepurlich 
haltten, darzu wir auch die Bader haltten wollen, Sie wie bisbere 
umb Ir gelt zubaden, Sie die mehrgcmelte Juden, sollen auch 
bey den Metzlem allhie nit mehr flalsch scbaichen'), dan Sie zu 
Iren Hausshalttungen selbst bederffen, vnd gar khain flaisch 
andern frembden Juden hinaussverkauffen oder schickhen,. wo 
solches von Ine geschehe vnnd uns angezaigt wfirde, darumb 
sollen Sie In unsser ains Raths straff steohn, Sie sollen auch khain 
vieli nit kauffen noch herein In die statt treyben, vnd solches 
selbst abthun, Sunder Ir flaisch bey den Metzlern hinnemen vnd 
Itauffen, auch bey unserer ains liaths straffe, Item muss er, Schmul 
Jud vnnd die seinen als oblautt die bemelte Jar an frembd wein 
oder Bier herein füeren werden, dauon sollen Sie z« Jeder Zelt 
gepttriich nyder leggelt geben, wie andere unsere burger, floch 
das Sie khainen weyn albie In der Statt verkauffen dan was 
Sie an Iren Schulden nemen, vnd zu Irer hausshalttung nit 
derffen, vnd wass Jedes Jars In der Rechnung der unmeltten be- 
funden wurt, das Sie an wein und Bier In Iren bebaussungen 
aussgedrungkben haben, danon sollen Sie Irangelt, wie alu ander 
mitburger zugeben schuldig sein, Item Ob Jemandt der vnsem 
in vnser Statt, oder ausswendig gesässen, deren wur möchtig 
sind, mit gedachten Juden, die FfinS Jare zu schaffen gewune. 
So sollen und wollen wur Sie bey unsem Stattrechten dieweill 
Sie hyr sind, als andere unsere mitburger, unsers Vermögens, 
getrewiich handthaben, were es auch das Ine ain leyds zuthun 
aufgelegt wurde, So soll Ir Jeder, doch nit ferner gedrungen 
werden, dan uf ainen Judischen Ayde vnnd moiscs Buch, Item 
Er Schmul Jud vnd die andern sollen auch Ire bebawsungen 
Niemanden andern verkauffen dan bnrgem oder andern Bürgern 
oder baurleutten, So vns ainem Ratb zu Burgern Annemiich, die 
vnss auch von Ir Jedem zuuor angezaigt werden sollen, Auch 
weiter ob es sich begebe, das genanntte Juden mit andern Juden 
die allhie seind oder sein wurden, zu vnfrieden wurden, vnd sich 



') wahrscheinlich "> 



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59 

vnderainand vor den Juden die tiic sein, nit vertragen köndten, 
So sollen doch die obgenaontte Juden nit weitter ffir andere 
frembde Juden geuordert werden, Sondern die sachen warnnib 
es vere allhie vor uns einem Uatti mit ordentHcben Rechten 
aussgetragen werden vnd sich daran Wniegen lassen, vnih dyser 
freyung willen, Soll er Schroul Jud obgenant für sich vnnd die 
seine vns ainem Hathe, Järlich vnnd Jedes der funtf Jare zu 
Srhutz Yund schurnigelt geben, Ein Hundert guldin alwegen uff 
Pfingsten zu erlegen, vnd uf pfingstcn Anno in) vierundfiinfftzig 
darmit anhebe», Und ob sich auch In solchen funff Jaren geinaine 
anlagen zugeben zuetragen werdon, die soll Sie auch zutragen vnnd 
geben schuldig vnd pflichtig sein, Und nach verscheiniing derbe- 
stimpten Funff Jaren, Sollen Sie mit den Iren Fridlich viind 
vnbeschwerdt von vns von statten gelassen werden, vnd Ob wur 
Innerhalb der Funff Jare solchen Newen bestallung aineu oder 
mehr andere Juden zu vnss herein In die Statt nemen wurden, 
das sich dieselben auch mit geben, Leihen vund andern sacheu 
haltten sollen, wie er Schmul Jud, vnd die seine vnd Articulatim, 
hier Innen begriffen Ist, vnd uÖ" solches alles, haben uns die 
vilgemelte Juden Schmul, Abraham, Jacob vnd Salomon, Ir jeder 
besonder für sich vnnd Ire Uaussfrawen die Eegeschriben vnd 
hernach bemelte Articul vnnd sluckh gelobt, vnd gescbworn, ge- 
trewlich zubaltten vund zuuolziehen, Ncmblich das Ir khainer 
noch khaine, weder Burger noch burgerin dyser Statt noch khainen 
der vnssern die vnss verwandt sind vnnd zuesteen, Nirgent 
Anders wohin ziehen mugen oder laden sollen, noch wollen, an 
oder uff khain ander ausswendig gericht, das auch nyemandt ge- 
walt geben, geschehen oder gestatten, In khain weiss, Sond die 
sollen allhie vor vns ainem Uathe oder dahin wur die sachen 
weyssen werden, Kecht geben vnnd nemen, dieweil Sie bey vns 
Wonnen, Alles vngewegert vnd vngeappelliert, vnd Sie sollen auch 
pfiichiig vnd scbuldig sein zuhaltten alle weltliche gepott vund 
verpott, diser Statt, Sie mehrgenaiitte Juden die wur also wider 
annemen, Haben Ine auch hier Innen vorbehalten. Ob Ir ainner 
od mehr Irer gelegenhaitt nach, von vnss ziehen wollten. Solches 
zuthun macht zuhaben, doch dyser bestallung vnschädlicb vnd 
vuabprUchig, vnnd das es doch den gleabigern die dreyJar auss 
mit bezalung wie oblautt gebaltten werden soll, Vnnd Ob es sich 



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60 

begebe, das die obbenantteo Jiiilcn Icbts erfarren lietten, oder 
vennerckbten, dauoD aufflauff oder anderer schade au der Statt 
ainem Käthe uder den Bürger» geschehen oder widerfaren möchte, 
das Sie solches einem Je zuzeitten Burgermeister oder aber 
sonsten ainem oder mehr des Raths furbringen, ansagen, vnd one 
Seumnus offenbaren, Vond das Sie auch der Statt schaden warnen 
vnd fromen werben, vnd damid nymer thun, Sollen noch wollen 
getreulich vnd ongeuende Vnd das alles zu waren verkh&ndt 
haben wur obgcdachte Bttrgermaister vnd Käthe zu Schweinfurt 
vnsser der Statt gemain Insygel an dysen brieff vnd verschrei- 
bung wysentlich tliun hengklien (Geschehen vnd Geben, Am Mootag 
nach Sebastian der wenigen Jar Zall Im drey und Funfft- 
zigisten Jarr). 

Üyse obgeschriebne Copey Ist auscultiert vnd Collationiert 
nach dem Rechten Original, Hauptbrieff vnnd Lauttet von worttcn 
zu wortteu demselben gantz gleich, das bezeuge icb Martin 
Uofman Stattschreiber zu Würlzburg, auss Eayserlichen gr.walt, 
Offner Notar, mit dyser Subskription meiner aigen Handtschrifft 
In glauben aller abgeschrieben dinge, durch mich Benedictum 
milelich Stattscbreiber zu Würtzburg von päpstlichen vnd kayser- 
lichen gewalt Offnen Notarien ist dyss abgeschrieben auscultiertc 
vnd CoUationierte Cnpey gegen der andere auscultierten vnd 
collationierten Copey mit sundern vleis collationiert vnd dan von 
wort zu wort gleichlauttend erfunden worden, das bezeuge ich 
mit disse meinn aigen handtschrifft. — 



Anhang II. 

Friedrich von Gottes gnaden Pfaltzgraff bcy Rein Herzog 
zu Baiern des Heiligen Kömischen Reichs Schutzwachtär und 
Churfürst. 

Unser günstigen gruss Znuor Ersamen lieben besonderen 
Uns "ist Ewer schreiben von wegen der Juden und was dieselben 
euch anzaigt Inen bey unser Cantzley zu beschaidt worden sein 
soll, wol zukommen, Unnd ist iiit one die gewesenen Juden zu 
Schweinfurt, verschienen 24 £ Aprilis ein Supplication, lauth 
Iteiliegender Copy vbergeben dnrauff wir uns aber er Innern 
khunden was Ewere gesandten hieuor mündlich angezaigt und 



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et 

darnach aDch ansere Bethen ^ben Augspnr^ disser Jnden lialb 

fnr I)euelch zukommen, Deroblivb aber dass sie mit allem vleiss ab- 
wehren und VDderbaweo solteo, die Juden nicht mehr eingelassen 
wurden, wie wir aach noch der meinang and derhaibeo den 
Jaden In der Supplikation bemelt, abschläglich anltwortt diser 
gestalt widerfaren lassen, das wir Ewer bienor erlitten beschwer- 
lichs verderben dorcb Ir der Juden beywonnng nit mnssten 
heoffen zu lassen, sonder Messen es In allewege bey dem so Ewer 
gesandte angezaigt worden beruhen, sie die Juden sollen aach 
selbst sich der Statt enthalten, Vnnd wiewol die Juden darauf 
gemeldt, so es der mainung, nDsten sie sich des am Camroer- 
gericht und anderswo beclagen Ist Inen solches nicht gewehrt, 
sonnder gesagt, sie lauffen mögen wohin sie wollen, wir worden 
vorigen beachaidt nicht andern, damit sie dan auch also abge- 
schieden ganz one das Jemaln gedacht, Ton Ewern gesandten 
Copey der verscfareibung, so von der Statt den Jaden zugestellt, 
nit furgelegt worden sey, Dan wir vns wol eins bessern zu 
berichten gehapt, auch noch der mainung seint, das auff alle 
mögliche wege mit vieiss gedrachtet, damit die Juden ausser 
der Statt behalten vnnd gar nicht zu mereren verderben einge- 
lassen werden, darzu wir dan auch zu gnaden gern alle mögliche 
befüvderung zuthun genaigt, auch unsern Käthen za Augshnrg 
deshalb beuelch Kukhommen haben lassen, d. Zuuersicht, sie 
worden sich demscibenn gemäss auch verhalten, weiten wir euch, 
darnach zugeiichten habt, hiuwidcr günstig meinung nit 
vwhi. 

Dat. Haidelberg Dorstag den 30. May anno m) LV, 



Anhang IM. 

Ferdinand von Gottes Genaden Komischer Khdnig zu alten 
Zeiten merer des Reichs. 

Lieben getrewen Uns hatt Samuel Jud von Schweinfurt 
sambt seinen Haushebigen Kindern Beschwärungsweiss in aller 
underthänigkhait filrbracht und zu erkennen geben, wiewol sein 
Vater bei fünfttzig Jaren, auch Er sambt Weib und Khindern in 
der Stadt Schwcinfurt lange Zeytt heusslichen gcwont, alda mit 
Irer Handtierung, Bewerben vnnd der Erzney one menigelichs 



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Bescbwärung verhalten, vniKl sich der Brief vnnd Sieg:el. st> 
fuen Bargermaister vnnd Rath zu Schweiufurt auf ettlicho -Tarr 
Innn^ bey Inen zuwonen znegestellt haben, alles taut vund rer- 
milpr bierbey verwartter vetscLreibnDgsabschriift gebraucht, aber 
siderheer durch das marggräuiscb Kricgsvolgks vcrprcnnt YUod 
in Armut geprecht worden seye und das Inen demnach Aber all 
Ir vleissig pitt vnd an Haltten nit allain lenngcr zu Schwein- 
furt zuwonen, sonndcr auch Ihr Behaussung wider 2U erpawen 
Von Euch gänntzliclien gewaigert worden sein solle, Vnnd uns 
darauf vmb gnädigiste Hilf und flirschrifft an Euch, damit sy, 
wo nit lenngcr, doch die bestimmptcn Jarr aus zu Schweinfurt 
bei dem Jerigen benicblich vund Sicher bleiben. Auch Ir abge- 
prenndte Behausung ettwas widerumb vnuerhindert Ewer erpawen 
möchten, Zum dieniütttgslcu angerufen und gepelten, Wo nun 
dem also, vund wir dann auch aus berUerter Ewerer gegebnen 
bewiUigung vUnd verschreibung lautter Befinden, das Ir bewilligte 
Zeitt noch nit auss, sunder erst zu pfingstm des achtvnndfÖnfFt- 
zigisten Jarrs Ir enntschaffl erraicben werden. So haben wir 
nit vnndterlassen wollen, Sy an Euch gnädiglich zulürschreihen. 
Vund ist dem allem nach an Euch vnnser gnädiger Beuelch, Ir 
wollet obbemelttem Samuel Juden, sampt den anndern personen 
in Ewerer verschreibung begriffen, Ewerem Zuesagen vnnd ver- 
schreibung nach biss zu Aus^gang der bestimpten Jarr bey dem 
Iren frey sicher vund vnbetrücbt zu Schweinfurt guetwillig pleiben. 
Sy auch wie vor Banndicn, wanndien, Auch Ir verpranndts Be- 
hausung wider aufpawen lassen, Vnd also mit Inon in nnschung 
Irer erlittnen Prunst vund annderer cmpfangner Schäden die Zeit 
filräber das pest thucn, wie vnns dann nit zweiflet, Ir Ewern 
gegebnen Brief vnnd Sigl Vollziehung zu thuen selbs gcnaigt 
sein werden. 

Daran thuet Ir vnnsern gnädigen vnnd gefeiligen willen 
vnnd mainung. Geben in vnnser vnnd des Haylligen Reichs 
Stadt Augspurg den Viert Zehenden tag .Tuny Anno m) Im fttnff 
vund funfftzigisten vnnserer Reiche des Römischen Im filnlfund- 
zwaintzigisten Vnnd der anndern Im Neunvnndzwaintzigisten. 

Ferdinand. 



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«8 

Anhang IV. 

Ferdioand von Gott«sgenaden Römisch Ebani^ zu allcD Zeiten 
Merer des Reichs. 

Lieben g^treaen WiewoU wir Euch Khura Terschiner 

Zeit Auf Tnnderthunicr aDSuecben vod bit Scbmul Jsden Tand 
seiner Hansshebigen Khinder zu 8cbw<>infart genädigelicb aufge- 
legt vand benolcbeo, dass Ir Sy Jnnhnlt vDod vennueg Eaer 
Inen gegebnen Terschreibong biss za ausgang der dar Tnnen ver- 
leibten Tnd Tersprochneti Jar, zu Schweinfurt, bey den Iren sicher 
Tond TnbetrBbt beleiben, wieoor Hanndlen vund Wandlen, vnnd 
Ir verprentc Bebanssung daselbst guetwillig widerer Pauen 
lassen solten, So werden wir doch von gedachten Juden yetzo 
beriebt, Wiewoll Sy Euch solchen vnsem genädigen beuelch vnd 
furschreiben vberantwort, das Ir doch solchen bisheer nit nach- 
khomen, soonder Inen zw Aunt. geben haben sollet^ das Ir vnns 
aufs Eheist widerumben zueschreiben woltco, Nachdem Sy aber 
an khainem anndern ort mit Houslicben wonungen versehen vnad 
Nnmer ain lannge Zeit Im Eilend betten vrobzieclien maessen, 
Haben Sy vnns vmh ferner cinsebnng vnd hilff zum diemftttigisten 
gebetten. Dieweilt vnns dann von Euch derh&tben bisheer nichts 
zakhomen. md wir nochmalen für hillig achten, vnd vns nitandst 
versecben dann das fr Enere gegebnen Brieff vnd Sigeln gebnrunde 
Tolzifhnng zuthuen genaigt sein werden, So ersaechen wir Euch 
noflhmallens genädigelicb vnnd Ernestlich gebietunds das Ir 
Torifrem unserm begem vnnd beuelch vnwaigerlicb nachkhomen, 
vnnd geburunde Volziehung tbuen wollet. 

Wo Ir aber dessen yo (?) zu tbuen uit schuldig zw sein 
vermainten, vnns solches zum fnrderlichisten berichtet, vnns 
ferner der gebur haben zu entsliessen, daran Tbuet Ir vnsern 
genädigen vnd Krnestlichen willen vDiid Mainang, Geben in 
vnnservnddes heilligen Reichs StatAugspurg den Sechtzehennden 
Tag July Anno dm. Funffundfunfftzigisten i'nnserer Reiche des 
Römischen im Funffundzwaintzigisten vnnd der Andern im Neun- 
vnndzwatnzigisten. 

Ferdinand. 

eingegangen am 81. July a£ 55. 



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fl4 

Anhatiff V. 

Fridrich vonn gottes gnadonu Pfatntz^raTe bey Rlioin, 
Hertzog Iiin Baiern, des heilligenn römiacbeuii Reichs firtztrucltsils 
Tnnd Churlärst. 

Unnsernn gftnstigfonn griiss zuuor Ersamcm weisem Licbcnii 
besondernn. 

Ewer evbreybenn des Dat. steet den 23\ dieses zu endt 
lauffendon monats, belangcnt die Oommissioii sacLenn gegea ewern 
gläubigem, auch dass erlangt Priuleginni wiedder die Jadenn 
zusampt guitlichen bauadlung, so dar von Euch zwischeno euch 
vnnd dem von Uibra G (?) aufl' den 26. Martü kbunfflig angestellt 
Hdben wir dieser tage empfangenu vniid Infaaltts wol verstanden 
Vund wcrdent Ir des erstenn punctens halb auss vnnser annderm 
scbreybcn hicbei was gemnitli vnnd Verordnung der ilelbe zu-, 
vernemtaen haben, Soviel aber das kayscrlich Priuilegium wiedder 
die Jaden anlangt, da achten» wir den necbstcn vnnd frucht- 
barlichstenn wege sein. Dass solchs Prinileginin Ins werk 
gericht vnnd Ine vbung vnd geprauch geslcltt werde. Wie Ir 
dann dasselbig wolc werdt zutbun wisscnn. So wollen wir auch 
gern was wir zu hanndihabung desselben tliun khundten, ann 
vnns nichts lassen crwindenn Vnnd soll auch gleychf&lss auff 
den angestelten 26. Martü zu furgenonimeuerguitlicher bandlung, 
eyner vnnser Rcthe vonn hieraus oder vnser der oberne Pfaintze 
zugeordnet werden. Das wir euch hinwied gUnstig msyoung nilt 
woln verhaltten. 

Dat. Alzey Freitag den letzten Januarit anno ni) LVI. 

Anhang VI. 

Wir Karl der Funfft von gotts gnadeun Römischer Kaiser 
zu allen Zeiten Mercr des Reichs In Germanien, zu HJspanien, 
baider Sicilien Jhcrusalcm Hungern Dalmaticn Croatien Khunig, 
Ertzhertzojf zu ossterrcicii, hertzog zu Burgund Graw zu Haps- 
purg, Flandern vnnd Tyrol 

Empietten aincm jedcnn, gegenwärtigen vnnd kunfFtigen 
Schutzherren des Marckhls Gocshaim, bei Schweinfurth gelegenn, 
Auch Buergermaistern, vnnd gemeinden daselbst, vnnser gnad 
vnnd alle.H guets. Lieben getrcwen 

Vnns bat N. Judischait, daselbst zu Gocshem furbracbt 
Wiewol sy vnnd Ire vordem lannge Jar beer bey Euch Im ge- 



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65 

mellte Marcklit gewonnt vnüd noch vnnd allwegen aineni Schirm- 
herren alda ain Schntzgellt gegeben. So soll doch Im kurtzer 
Zeit, der hochgeborn Philippe lanndlgraw zu Hessen, als Er da- 
mals Schutzherr gewesen, Inen den Juden all^rlay einträg gethun 
vnnd sich mit den Fleckhmaistem verainigt das 87 Inen Jr 
Synagog vnnd Schulen wider alltherkhommen, auch vnnsere ge- 
gebne Freyhaiten zugescblosseo vnnd versperrt. Das Sie als^o 
ain Zeit geduldt tragen muessen. Vnnd dbieweil aber die ge- 
roellten vnnser Judischait fnrsorge tregt, das sich ettlich hei 
Euch vnndersteen mochten, Sie die Juden gar darauss zuuer- 
treiben vnnd zunerbringen, Vnd vnns derhalbcn, vmb Tnnser 
gnedig Hilff vnnd Einsehenns, vnndertheniglich angerueffen vnnd 
gepetten hat, demnach Empfelhen wir Euch hiemit Ernnstlicb, 
das Ir die gemellt vnnser Jadiscbait bei Euch Im dem Fleckhenn 
zu Gocshaim wonen auch Ir Synagog, widenimh ofibet vnnd bin- 
furter nit versperrt, Sonnder wie vonn altter herr bey Irem 
alltem herkhommen Irer Synagoge vnnd vnnsren Freihaitenn, 
Inen vnnd gemeiner Judischalt, auff jüngst gehalltnem rnnsem 
Reichstag zu Speyr, gegeben, pleyben lasset. Vnnd Sie darbey 
schützet vnnd handtbabet. Auch dawid nit beschweret noch ver- 
gewalltiget noch anndren zuthan gestattet In khein weiss damit 
wir auff ferner Ansuchen nit verursacht werden, Inn ander wege 
einsehenns zuhabenn, wie sieb vnns das als Römischem Kaiser 
znhanndthabung vnnserer gegebnen freyhaitenn zuthuen gepnren 
möchte. Das mainen wir Ernustlicb. Geben Inn vnnser vnnd 
des Reichs Statt Augsparg am Sibennzehennden tag des Monats 
Jannarii Nach Ohrist gepurtb funftzehennhundert vnnd Im 
Achtvnnduertzigisteuvnnsres Kaysertbumbs Imachtunzwintzigisten 
vund vnnseres Reichs Im zway uud dreissigiaten Jaren. 
Carolus 

Ad mandatum Cäsareae & 



V. Max ai'chidm 
V. Bcorenz 



Catholicae Mstis. propr. 
J. Obernburger. 



Die Copie ist vom Magister 
Wilhelm Scheffel Notar in Augs- 
burg beglaubigt 



idby Google 



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Anhang VII. 

Dem fnrsichti^en, Ersamen vnnd weissen Burgermaister, 
Schuldthaissen, Kichter vnnA gemeinde zu goctitühaim Entpieth 
ich JoBel Jud voDn Kossbaim, gemaiDer Juden Beuelchliaber, Inn 
Teutschen Landen, mein giiettwilligen Dienst, vnnd fueg E. Erb. 
zuuernemen, demnacti ainer gemainer Judischait bei Euch ettlicli 
beschwer, wider alltherkhommen vnnd auch wider vnnser kay- 
seriiche Freyhait, vond vnnser Zeremonien, als Tnnser Schuel, 
Tund Sinagogen, gemellter Judischait, verspeirth worden, da- 
raumb Ich nun, als gemeltter Beuelcbhaber, söllichs vuuder an- 
dern der Rö. kay. Mst. als Oberisthaupt, vnnser Allergnedigister 
Herr, Clagsweiss, vnnderthenigliclien furbracht, wie Ir dann vss 
demselbigen, Irer kay. Mst. opfenne kayserliche maondat, vnnd 
beuelch, dasselbig zuuemennen haben, Vnnd wicwol Ich gar khain 
Zweipffel hierain setzen, das ainictie personne, vber solliche Eay- 
serlicbe Beuelch, nach verkhindung kayserlichs mandats ge- 
mellte Judischait, weitters hinwider zu beschwärn, bab Ich docb 
nit wollenn Tnnderlassen, tss Crnfft meines Ampts, E. E. auch 
hierbey guetter meinung, opfenlich mit discm Brieff zuersnechen 
vnnd zuer Innern, das E. E. vpf Kayserliche beuelcb gehorKam 
nachkhommenn, vnnd vnnser Schuelen, vnnd Sinagogen vnversperrt 
zue lassen. Wie dann vonn alltherkommen beer, Inn allen Reichs 
Stetten, Frannckfurth, vnnd Wurmbs, heergebracht, vnnd noch 
gehallte wordt dann wo hinfar, gemainer Judischait, sambt oder 
Sonnder, ainicher Kay. wider Hochgedacbt Kayserlich Maiestat, 
genedigen beuelch, vnnd derselbigen Irer Mst. treffennliche Prey- 
baitenn, So bey funfitzig niarckh Löttigs golds, Inn derselbige 
Freyhaiten gepotten, vnns nit zubeschwem, mit solcher vnnd 
dergleichen zuwider geschehen, alssdann wurdt vnnd maesst Ich 
wider dieselbiga vberfarn, beclagen vnnd fumemmen, Nit allain 
vor hochgedacbt R5. kayserlich mayestatt, vnnd auch den Durch- 
leuchtigisten bochgebomnen Cburfürstl. Hertzog Friderich als 
schutzherm, vnnser aller gnedigisten Herrn, Sonder auch beclagen 
vnnd farnemmen vor dem Löblichen Kayserlichen Cammergcricht, 
Wie sy dann das gepurn will, nach Jeder verhanndlnnng, des 
Ich mich gegen Euch nit versieh, vnnd Inn Hoffnung werdenn 
gemaine Judischait Bey Euch, wie vonn A.llterheer gpnediglich 
schützen vnnd schirmen, damit weitter zue procedirn vnnott sein 



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67 

wiirdt, Dargegen solche aine Judiscliuit mit Irer stewer, Schutz- 
gellt, aller gepur hallten vnod meniglicbst bey frideii vnd Rue 
bleib, hab Ich gemellter Josell Jud E. M. (?) mit disem Brieff zu- 
eroffenen nit wollen verhaltten. Dat. mit vnd vnnder meinem 
zu Ennde diser schrifft hiefurgetruckhtem Bittschier den Fünf- 
zehennden tag des monats martiy Anno m) Im Achtundtuirzi^isten'). 



Anhang VIII. 

DiirchleuchtigJster Hochgeborener Charffirst gnedigister Herr. 
Demnach die Arme gemeine Judischait vff ettliche Ire beschwerden 
der RÖ. Kay. Mst. vnser aller gnedigister Herr vnndertbenig- 
licfaenu vonn denen Gocheheim forgebrachtt daraopf Ir Maiestät 
ain offnen kayserlichen beu«lch derhalbenn hat gnediglichenn 
lassen» aassgeenn: Wie E. kay. Mst. deseelbigenn beueih hiebei- 
gelegter copey gnediglichenn zu uernemen habenn, hierautT Tone 
wegenn dessselbigenn Judenn von Gochssheim Mein vnderthenigist 
bitt, E. khurfttrstl. gn. wollenn dennassenn auch gnedigist als 
ein schotzherr, ain offnen beueih ann amptleuth Tund Dorffmalster 
lassen ausgeenn, das Sie gemelte Judischait daselbstenn zu 
Gochssheim, bey altem herkbommen Nach .... Jetzigen» kay. 
beuelhs so zugegen lassenn bleyben, vnnd nit weitter tringenn 
oder beschwerenn, Dargegenn was die Judischait doselbst wie 
von alttherkhommon E. Ghurf. gn. als ein schutzfaerrenn schutz- 
gelt zugehörig ist, wollenn sie Tnndertheniglichenii wie sich 
gepnert, Jerlich iissrichtenn vnnd bezalenn. Thuen E. Ghurf. gn. 
vnns also vndertbenniglichen beuelhenn 

E. Chnrf. gn. 
Vnderthenigist 
Jossei Jud von Bossheim 
von wegen gemeltter Judischait von Gochsheim. 

Dat. Marcii aj 1548 

pr. Auguste 12. 



■) Mier folgt dann das oben Seite 33 Note 5 beschriebene Siegel. 



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A nhanff IX. 

Friderich TOn Gotts gnaden Pfaintzsgrmie bey Rhein Hertzog 
In Baiern des hailligen römischen Reichs Etlztruchsäss viind 
Churfürsle. etc. 

dnsern sonstigen gius zuuor Ersanieit weisen lieben hesondcrn 
Nachdem vcrscbiener Tag die gomain Judenschafft za ^ochsshcini 
bey Schweinfurt vns supplicierendc furgebrachtt wie sie bisshcr 
In ewers sohirmherns schütze vnd verspruch auch begriffen vnd 
demselben Jedes Jare von des schirmswegen ein benante Summe 
gehandtraicht betten als sie steh dan desselben gegen vns cr- 
botten, So haben wir euch derhalben thun schreiben vnd wie es 
In solchen herkoroen ewers berichts begert, dieveill vns aber 
darauff kein antwuertt von euch worden, so vermuten wir das 
euch dasselbig vnser schreiben nit zukomen sein mochtt Nitt 
weniger haben .Tetzo gemelte Judenschafft femer an vns suppli- 
cirt vnd daneben ein kayserlichen offnen beuelchsbrieff vns in 
Originali furgebrachtt, samptt einer abschrifft desselben, wie Ir 
hiebeiligendt nach lengs zuuernemen haptt, So wir dan vernemen 
das gemelte Judenschafft zu Gochsheim also vnder dem schütz 
der Statt Schweinfurtt schirmherns gehörig vnd das also herkomen 
sein soll, wir auch den kaiserlichen beuelch (.welcher auch mit 
begreiffen ist.) einer aussgedruckten ernstlichen mass befinden, 
wie dan die Juden vnsers achtens auch denselben hernachmals 
In Original! selbs füi'bringen werden. So haben wir sniicbs am 
fordersten abermals gnediglich an euch gelassen lassen woln. 
Gunstig gesinnendt Ihr woMent vns herauff ewers wissens des 
Herkhomens dieser Juden halb bei diesem vnserm hotten schrifft- 
lichen hericht zukomen lassen, Daneben eur gemute In dem zu- 
erkennen gehen Vnd die heiligendt Der Juden supplication sampptt 
der abschrifft kayserlichs beuelcbs vns widderumb mit vbersenden 
auff das wir alssdan was sich geburn vnd die notturfft erfordern 
Wille vnns darunder zugerichten wissen, Daran erzaigt Ir vns 
gefallens mit günstigem willen zu bedenken. 

Datum Aiigspur^' Dinstags nach^Letarc Anno m) 

viertzig vnd achtt. 



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Anhang X. 

Fridrich von gottes gnadcti Pfaltz/^rafi; bcy Rhein, Dess 
heiligenn Römischen Reichs Ertztrucbsös vnnd Churfärst, Hertzog 
in Baiern. 

Lieber, getreuer, Wir seint berichtet, das vnnsere Schutzs- 
Tnod Schirms verwandten, Burgerniaister vuud Rathe zu Scbweiu- 
furtb, bey weilundt dem Allerdurclileuchtigstcn grossniechtigisten 
Fürsten vnnd Herrn, Herrn Carln dem funfften Roniischcn Kaiser 
hocbseligst löblicher gedechtnuss, ein begna'ligs freyheyt ausge- 
bracht vDod erlangt haben, dassie alle Juden vnd Judinnen, die 
seien In d Stat Schweinfurth, oder den zugehörigen Richsvogtey 
Dorffern gesessen, wo sie wollen, bey einer Nanibafften Peen 
von dannen hinwegkbscbaffen mögen, Vnnd obwol crmelt Priui- 
iegium angeregten Juden vnnd Judinnen, wie wir bericbtet, nit 
allein die gepuere Insinuirt, sonder auch zumermale für vnnd 
angezaigt worden, sich daruff wissen zum abzuge zugerichten. 
So sollen sie doch gedachtem Kay. Privilegio zu veracht, sich 
noch disea tags, dnitziger weisse. In den Richs-Vogtey Dorffern 
heusslicben enthaltten. Welches gemeiner Stat vnnd Burgerschafft, 
zu nachthailiger beschwerung geraichen thuet, lat derwegen 
vnnser beuelcb, Du wollest allen Jaden vnnd Judinnen, So Im 
Fleckhen Gocbisbeyin Sennfeldt od andern orttcn gesessen, von 
vuDsemtwegen, mit ernst aufferlo^^en, vnnd gebieten, sich alsbalden. 
In wendig Monats frist nach dato, von dannen aus dess Keichs- 
Vogtey hinwegkh zutliuen, vnnd ferner nicht wider darein zu- 
Irachten. Souern sie dann daruff abziehen werden, hats seinen 
wege, wo nit soitu Inen alsdann wasser vnnd waide auch Schutzs, 
Schirm vnnd Sicherhait auffkuuden, verbieten vnnd entsetzen, 
solches alles fiirbas nit mer ziigcniessen oder tlieils zusein, sie 
auch verpeen vnnd verpotteu, vff gemeine vnnser vnnd des Uorffs 
jfrundt, boden, gassen vnnd Strassen zugelin oder zowandlen, 
Als Du dich vff ein solch Mass wurdest zuuerhaiten wissen, das 
haben wir Dir d sachen gelegenhait vnnd Notturfft nach gnedig- 
lichen nit bergen wollen, vnnd es heschicht herane vnnser beuelch 
vnnd mainung 

Dat. Haidelherg den 22. July A? LX. 



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w 

Anhans X'> 

Fridricb von gottes gnaden Pfalntzgraue bey Rbein, des 
belügen Römiscben Reicbs Ertztnicbsäss rnnd Cburftlrst, Hertzog 
In Bairn. 

Lieber, getreuer. Wir haben dein schreiben, sampt mitge- 
sandter Copei dess Vertrags, so vff vnnser gefallen mit dem 
Diemeriscben Juden abgeredt ist, vund den andern Copeyen emp- 
fangen, vnnd Inhalts vernommen, Dieweyl wir nubn vermerkben, 
das durch solchen Vertrage, gar nichts an Bottmessigkeit oder 
andern) begeben sein soll, So rangen wir leiden, das der vnnsernt- 
halb vngebindert. In sein wurckblichkeit gericht werde. Sofern 
auch denen von Schweinfurt vnbeschwerlicb, vnnd nit zugegen 
ist, demselben Juden die gebettne Zeit, biss Cathedra Petri 
ZDuergunden, mugen wir vunsers thails auch leiden, es Inen zu* 
gelassen werde, Solt es aber den von Schweinfurth vnnd Jacbs- 
heym bescbwerlicb fallen, Hastu rff Jüngsten vnnserm beschaidt 
vnnd deinem angelegten beuelch vnd aussbott zubeharren, das er 
sich zu angesetzter Zeit binweckh mach. 

Was dann dess von Schanmburgs Juden belangt, Dieweyl 
sieb derselbig der Kay. Mat. vnnd vnnserm als Keichsvogts ge- 
botte, also freuenlich widersetzt, Tnnd docb gassen Strassen, 
Wasser vnnd waide gebrauchen thuet, So ist vnnser beuelch be- 
harren, — Vnnd daneben vnib solcbs freuels vnnd bochmnets 
willen, so der Key. Mat. vnnd vnns zuuerkleinerunge gereichet. 
Inen mit ein gueten abdrag nach gelegenheit seinss vermugens 
besetzen, vnnd denselben zuerlegen, Vff Inen dringen. 

Hieran thust vnnsern beuelch, Woltten wir dir gnedigUchen 
nit bergen, 

Datum llaidelberg den 25\ Octobris A^ m) LX. 



Anhans XII. 

Priderich von Gottes gnaden Pfaltzgraf bey Rhein dess 
Heiligen Römischen Reichs Ertztruchsäs vnnd ('hurfürst, Hert- 
zog Jon Baiern. 

Lieber getrewer Wir haben Dein schreyben neben zuge- 
schickter Copien was Bedroüchs Veit von Schaumberg Dir der 
ausgepottnen Juden zu Jochsheim halben geschrieben empfangen, 



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fl__ 

Seins Inhallts sampt angeheffter Deiner bitte verstanden NuM 
wollen wir ynns nicbt versehen gedachter von Schaumberg gogen 
Dir o<ler anndem die vnns Diensts oder schirmbs halb zugethao 
vnnd verwandt seien dises Gottlosen Folcks wegen etwas 
vngatlicbs furnemen, sonndern Er sich desselbigen wol zuent- 
halten vnd zumassen wissen werde. Wie wir Inn dann auf solch 
Dein bergern laut beyligender Copey geschriben '), Das wollest 
Du Ime alssbaldt vnnd gewisslichen zuschaffen. Solt nun Er sich 
der Juden drüber ferners aunemen oder aber, da sie also noch 
lenger vber die bestimpte Zeit za Jochsheim mutwilliger vnnd 
halstarriger weise plieben, Alssdann da sie ausser dess von 
Scliaumbergs behausung vnnd In der Vogtey Obrigkeit zubedret- 
ten, nach Inen zugreiffen. Vnd sie gen Schweinfurt füre Inn 
verhafiFle legen lassen. Oder aber da sie ausser der Behausung 
In nicht zubcdretten sein solten oder wess sich dissfals zutregt, 
hastu vnns desselbigen wider furderlichst zu berichten femers 
bescheidts darunder zu gewartten. Doch damit sich die Juden 
mit bitlicheit nichts zu beclagen noch vrsach haben dess orts 
lenger vnnd vber bestimpte Zeit zuuerharren. So wollest Du 
hiezwusclien vorigem befelch nach Wo es annderst nit albe- 
reits beschehen, bey den Ynderthanen nach biUichen vnnd trag- 
lichen Dingen zu bezalung Irer schulden verhelffen glelcbssfals 
auch bey den Juden vmb ericgungc angeforderte abtrags der 
hundert Daler anhalten, so sie sich aber dessen nochinahi be- 
schweren, Hastu sie bey vnns ansuchen zulassen. Wolten wir 
Dir hinwider gnedig nicht bcsrgen. 

Dat. Haidlberg 15. Septembris Anno m) 61. 



Anhane XIII. 

Fridrich Pfaltzgraf Churfürst etc. 

Lieber besonnder Von vnnsern Rhäten so wir zu newiicheit 
zu Schweiufiirt gehabt seint wir zu derselbigen wider anlieimbs- 
kunfft vnndertheniglich berichtet, Was sie neben anndern, Auch 
aus vnnserm sonndern beuelch mit den Juden In dess heiligen 
Reichs vnnd vnns befolhener vogtheyen Schweinfurt zugehörigen 
Flecken Jochsheim gesessen, dieweil dieselbigen (vber das Inen 
hiebeuor durch vnnsern vnndervogt zu Schweinfurth Herman 

■) VeI. Anhang XIII. ^Einschlägig zu Seite 42, Note2undzu AnhangXIU 



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H 

Harttaaben tnn krafft d<>ss erlangten Ea^serlichcQ Priuilegii, 
Auch Tnnsere Ine danebcD sonderUcb getbaoen scbrifUicben 
beuelch mebnoals aussgepotten gewesen.) Daselbsten noch also 
verecbtlicber weisse sitzen Plieben seien, gehandlet — So werden 
, wir aber Jetzo von mebrgedacbtem vnnsenn vnndervogt, vnnder- 
theniglich verstendigt, WasDu nach obgedacbter vnnserer Hliäte 
zu Scbweinfurt abziehen Ime gleicbwol ettwas bedrohlichen mit 
ernannten Joden gepflogner bandlung balb zugeschrieben, als ob 
dieselbige auss seinem aassinnen hervorgeflossen sein solt — 
Welch» nun vnns nicht zu geringer beschwernnge von dir gc- 
raichen tbnt, Dann einmal vnnser vogt dissfals Je anuderst nichts, 
dann Ime dinst vnnd pflichten halben gepären wollen. Vnnd Er 
von vnn» desswegen In beuelch gehabt gehanndlet hat. Also 
solch dein rngutlich anziehen wol verbleiben konden. 

Vnnd dann onus ganze bedenklichen fallen will, sie die 
Juden angezognes Eeyserlich Priuilegium Aunh vnnsere ergangene 
benelch, vnnd bescbeen aussbitteo, sie lenger als die Inen von 
unsem Rhäten bestimpte Zeit auss. In dess heiligen Reichs 
Vogtey Schweinfurt, vnnd desselbigen zugehörigen Flecken 
Jocbsheini (.Da du dich dann Je ainiche OberkaitIm wenigsten 
anzumasscn oder zu gepieten hast, sonnder vnns dasselbig von 
dess heiligen Reichs wegen gepueit vnd zusteet.) zugedulden, 
Derhalben so wollen wir vnns gnedij,' versehen, Du werdest Dich 
nicht allain Irer dissfals weiter nicht annemen, noch sie vber 
solchen termin der cndts ferner aufhalten, Sonndern auch dich 
sonsten gegen vnnsern vnndervogt oder annderu so vnns schützte 
vnnd Schirms halb ziiuersprochen steet, dergleichen vnguetlicher 
bedröung vnnd banndlungen zuenthalten vnnd zumassen wissen. 

Da aber solchs nicht bescbeen, vnnd darüber ettwas vnge- 
reumbts furgenommen, oder das die Juden zu Jochsheira lenger 
zu verharren gehalstarrigt werden vnnd bleiben sollen, hastu 
zuennessen, das wir als dann das Ihcnige furnemen musten, so 
zu Hanndthabung dess heiligen Reichs vnnd vnns befolhener 
Vogteien, vnd Obristen Vogte zu d .schutzs vnnd Schirms halb 
zu thun Eignet vnnd zusteet, Das wir doch sonnsten vielieb 
geubrigt vnnd enthoben sein wolt<;n, dann vnns nicht gepUren 
will, dem heiligen Reich ettwas au seiner dess orts habenden 
ober vnd gercchtigkait entziehen noch dero zugehörige vnliillich 



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Weisse bedrengen vnd beschworen zalassen. Denn ob Da wal 
In Deinem scbreyben die recbtfertigung am Kays. Cam. «izieben 
thust, so berurt es docb vnns also dess heiligen Reichs dess 
orrs obristen vngt, Scbutas vnnd Schirniberrn, noch anch diese 
hanndinng gar nicht, sonndern von vnnsern schütz vnd Scbirmbsaer- 
wandten zu Schweinrurt allein auf die In dem Kay. Priuilegio 
bestimptc Pcen geclagt vnnd pruccdirt wurde. Welten wir dir 
darnach zugcrichtcn habst, gnediger meyiiung nicht verhallten <). 

Dat. Haidlberg den 15. Septembris anno m) dl. 

An 

Veiten von Schaoraberg. 



A n h a n K X I V.<) 

Fridricb Pfalizgraf ChurfUrst etc. 

Lieben besondern. Wir haben Eur scbreyben von wegen 
der Juden so In vnnserm vom heiligen Beich dragenden Vogtey 
Dorff, zu Gochsbcim sitzen, empfangen, vnnd alles Inhallies hören 
vorlesen, Vnnd sint gicicbwol nach gcstalt der sacben, In zuuer- 
sichte gestanden, dieselbigen solten auf daä bescbeben aussbieten, 
zu bestimbter Zeit, Iren abzug genommen haben, dieweil wir 
zuuorn ernstticbe verordnunge gethan, sie die Juden In bezalunge 
Irer bekanntlicben bewissten schulden, mit nichten aufzuhalten, 
sonder, der billichen gebflre, zuentrichten, Wie wir dan ein solchs 
Jetzo aufs new wider verscbafl't haben. Wo es nit beschehen, 
es nochmalcn ernstlicli zuiierfuegen, dcrhalben wir vnns auch 
verseben wollen, die Juden werden sich darauf. In einigen wege, 
dem bemdchenen ausbot endtgegen, lenger nit aufhalten, oder d 
orts finden lassen, Dann wir sie dem Kays. Priuilegio, bestiwbts 
orts lenger nicht zugedulden wissen. 

Souil dann die anndern angemasten Irrungen*) belangt, 
Derwegen Ir Euch Commissarios zuuerordnen begerdt, Wir aber 
von solchen gebrechen, was die sein oder beraren mugen, kein 
wissen dragen, So habt Ir vnns derselben, die seyen gegen der 

') Anhang XIH. und XIV. befinden sich \n Copte, XV. im Original In 
den Sctiweinlurter Vogtei-Akten und sind nunmehr den ReictisKammerge- 
rlchtsakten unseres Betreffs einverteibt 

>) Einschlägig zu Seile 47. 

*) Dieser Teil bezieht sich nicht mt die Angelcigenhdt der Juden. 



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fetatt oder vnnsern vnndervogt zu Schweinfurt, zu vnnser Canti- 
ley hieher zauerstendigen, Wollen wir darauf erkundignug pflegen, 
Tnod further nach btllicheit vnd gnedtger gebure erzeigen, Das 
wollen wir Euch hinwider gnedtg vouerhalien lassen. 
Dat. Haidlberg den 25. Oktobris Anno m) 61. 
An Veiten vand Hanns 
Claussen von Schaumberg 
Auch Caspar vud Conradt 
Diemam, 
(als Antwort auf deren Schreiben an den Ohurfürsten von 
„DornstÄg nach Burckhardi anno m) 61"). 



Anhane XV.') 

Fridrich von Gottes genaden Pfaltzgraf bey Rhein dess heiligen 
Römischen Reichs Ertztruchsäs vnnd Chiirfürst Hcrtzog Inn Baini 

Lieber getreuer Wir haben Dein schreyben sambt vber- 
schicktem berichte, was Du mit Veiten von Schaumberg der 
Juden zu Gochsbeim halben gehanndlt, empfangen, vnnd hörn 
verlesen, Geben dir darauf gnedig zuerkennen, das vnns die von 
Schaumberg vnnd die Dieniar, gedachter Jaden halber, auch 
Rchrifftlich angelangt. Die haben wir darauf widerumb beant- 
wort, wie du abbeyligendcn Copien zuvernemcn hast, damit du 
nun angeregter Juden, auf beschehen, au&bott zum ehisten ledig 
werden muge fst vnnser buelch, Du wollest Dich grundtiicli er- 
farcn, Üb sie Irer schulden, von den Burgern vnnd vnndtlianen, 
entricht seien, Vnnd Im fall das nit, daran sein vnd befurdcrn, 
das sollichs nachmalen- aufs ehist bezalt, vnd den negsteo darauf 
weckgescbafft werden, vnnd vnns sollichs alsdann wider versten* 
digen, Auf den fal nit Weicliens ferner geburliche verordnunge 
zuthun wissen, Was vnns auch von Inen den Schaumbergern 
vnnd Diemarn, auf vnnser antwort, weither vberschickt wirdet, 
das soll denen von Schweinfurt oder dir, Wen es belangen wirdet, 
vuuerhalten bleiben, Welten wir dir hinwider gnedig vnuerhatten 
lassen, 

Dat. Haidlberg den 27. Oktobris Anno m) 61. 

Vnnserm Vndervogt zu Schweinfurt vnd 

lieben getrewen Hermann Harllauben. 



<) Einschlägie zu Seite 47 und Anhang XIV). 



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Ober R. Isaak b Mose*ä „Or Sama" 

Dr. j. WellMz in Nagybittse. 



Einleitendes. 

Das grosse balactiisclie Werk des R. Isaak b. Mose, das Or 
Sarua, hat in der GescbJclite des Talmudstudiums nicht diejenige 
Bedeutung erlangt, welche es vermöge seines Inhalts und Wertes 
wie auch der Persönlichkeit seines Verfassars wegen beansprucheB 
durfte. Mannigfache Umstände, zumeist technische Gründe, der 
grosse Umfang des Codex, hinderten dessen allgemeine Verbrei- 
tung und beschränkten denselben auf einen kleinen Kreis. Die 
zunehmende Autorität K. Meirs aus Rothenburg und seiner Schule, 
die talmudischen Compendien der nächstfolgenden Epoche ver- 
drängten das grossangelegte Werk R. Isaaks aus Wien. Selbst 
in Oesterreich konnte es nur kurze Zeit und nicht überall zur 
Geltung gelangen. Dass die Ansichten RlOS's in die Schriften 
der späteren Decisoren Eingang fanden, ist das Verdienst seines 
Sohnes Ohtyjim, der das umfangreiche Werk kurzer gefasst hat 
und somit vieles dazu beitrug, dass der Name seines Vaters 
nicht in Vergessenheit geriet. Die Handschriften des kleinen 
Or Sarua, Ch&jjims Arbeit, lagen den rabbinischen Autoritäten 
vor, daraus stammen auch die vielen Or Sarua-Excerpte der 
Hagahot Ascheri, der Glossen R. Israel's aus Krems. 

Harte Zeiten brachen für die Juden in Deutschland an. 
Im XIV. Jahrhundert gestaltete sich ihre Lage immer trostloser. 
Die Geschichte weiss nur Trübes zu berichten, von Druck und 
Zwang, von Jammer und Elend. Auch das Geistesleben ist natur- 
gemäss ein armes, dürftiges. Die selbstständige I'flege des Tal- 
mudstudiums, das bisher mit rührigem Eifer betrieben wurde, 



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J6 

muss abnehmen. Ks wird nicht mehr aus primären Quollen ge- 
schöpft, man begnügt sich mit dem Sammeln und 8ichten der 
Gebräuche (Minbagim), mit den Auszügen ans den Arbeiten der 
Vorgänger. Mit gewissenhafter Peinlichkeit achtet man auf 
Brauch und Sitte, die in den meisten Fällen das religiöse Leben 
bestimmen. An Überlieferungen zehrt das Zeitalter, auf das 
Überkommene stützt es sith, weil es demselben infolge der tiüben 
Verhältnisse an schöpferischer Kraft gebriebt. Hie und da 
tauchen einige glänzende Namen auf, die aber unter denjenigen 
der ersten Geistesarbeiter nicht zu nennen sind, ihre schrift- 
stellerische Tätigkeit reicht weder inhaltlich, noch im äusseren 
Umfange an das Or Sarna des B. Isaak b. Mose. 

Der Vorzug seines Werkes ist die methodische Sichtung 
des halachischen Stoffes, die Verschmelzung zweier Hichtun^^en, 
der dialectischen und der systematischen. Von der tahnudischcn 
Stelle ausgehend, die er nach Eascbis und der Tossaßsten Weise 
glossiert, sucht er das Ergebnis der Discussion, die als Kichi- 
schnur gelteode Norm. Dabei nimmt er Hüuksicht auf die l>c- 
atehenden Gebräuche, die er aus den Quellen — zumeist aus dem 
Jerusalem ischen Talmud und Midrasch — zu begründen versucht. 
Die Umgebung, in welcher er lebt, wirkt auf ihn ein und ver- 
leiht seinem Werke ein eigenartiges Colorit. Der culturgescliicht- 
liche Rahmen des Or Sarua ist von hoher Bedeutung und ungemein 
wichtig für die Kenntnis der Bitten und Anschauungen si^incr 
Zeit. Der Verfasser führt ein unstätes Wanderleben, ist ein 
armer Mann, der aus den böhmischen Lebrhäusern in die Blicin- 
gegend kommt, die Talmudschulen berühmter Gesetzeslebrer auf- 
sucht, deren Jünger und Genosse er wird. Sein Wissensdrang 
lässt ihn nicht ruhen, zieht ihn nach Frankreich, in den Kreis 
tossaflsiischer Gelehrsamkeit, wo er bei den Meistern des Talmuds 
die dialectische, auf die Einzelheiten des Stolfes eingehende Be- 
handlung des Textes sich aneignet. Der Werdegang KIOS's gleicht 
in vielen Dingen demjenigen der fahrenden Schüler seiner Zeit. 
In die Fremde zu gehen, einen bekannten Gesetzeslebrer zu 
hören, vor ihm Aufzeichnungen zu machen (Tossafot, r.tkkutim) 
oder dessen Erklärungen abzuschreiben, diese in ein Schriftwerk 
zu vereinigen, dies ist der Entwicklungsweg des Mannes. Seine 
äusseren Lebensverhältnisse haben keine Bedeutung, sind kaum 



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n 

neiinensvert. Der Arbeiter tritt io den Hintergrand ror seiDei* 
Arbeit, der Mnister Terschwindet hinter seinem Werke. Der 
Name des Letzteren gibt auch dem Verfasser, zuweilen auch 
seiner Familie die Benennung. Bei RIOS sind die einzelnen 
Etappen seines Werdens genau zn unterscheiden. Die Iiehi;jahre 
in den böhmischen Schulen, die slavischen Worterkl&rungon, die 
Gebräuche des Landes Kanaan — wie er Böhmen nennt — , die 
Wanderjahre in den Rheinlanden, die angeffkhrten Stellen aus 
den Schriften seiner deutschen Lehrer, der Aufenthalt in der 
Hochschule R. -Tuda Sir Leon's, von welchem die vielen Ezcerpte 
aus-der Tossafotliteratur zeugen, zuletzt die Responsen mit den 
Zeitgenossen und die Abfassuns^ der grossen Arbeit bilden die 
verschiedenen Epochen seines Lebens, das reich war an Not und 
Entbehrung. Und als der Meister in Wien das Ergebnis seines 
Studiums in einem Werke niederlegen will, da treten die Er- 
innerungen der einzelnen Perioden an ihn heran und za den Auf- 
zeichnungen gebellt sich Selbstgeschautes und Erlebtes, unmittel- 
bar Überliefertes reiht sich an lias Übernommene, und so entst^t 
das Or Sarua, welches nebst seiner reichen Mannigfaltigkeit nnd 
seinem persönlichem Werte, dass es den'^erfasser charakterisiert, 
auch das Leben der Juden in der ersten Hälfte des XIIL Jahr- 
hundert schildert. Es sind dies wohl wenige Striche, die zu einem 
Ganzen schwer zusammenzufügen sind, dennoch erhellen sie 
manch dunklen Funkt und bieten zum Verständnis der Zustände 
eine kräftige Handhabe. 

R. Isaaks Or Sarua hat aber nicht nur hohe geschichtliche 
Bedeutung, sondern auch in hervorragendem Masse selbstständigen, 
objectiven Wert. Zur Geschichte der Raschi-Commentare, zur 
Textkritik der Tossafot, zur Feststellung richtiger Lesearten 
der talmudischen und nach talmudischen Literatur trägt das Werk 
vieles bei. Sprachlich sind die slavischen, deutscheu und fran- 
zösischen Fremdwörter hervorzuheben. Die Loazim— die 
französischen Wort- und Sacherklärungen — aus den angeführten 
Raschi-Citaten sind oft wichtige Varianten der in unserer Aus- 
gabe befindlichen. Die Nomenctatur der Ortsnamen bietet einen 
beträchtlichen Beitrag zur Gallia nnd Germania judaica. Reich 
vertreten ist die Reponsenliteratur. Die Oorrespondenz deutscher 
und französischür Gclebrter bildet einen nicht'zu unterschätzenden 



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78 

Bestandteil <les Or Sarua und, da der Verfasser namentlicb an- 
fahrt und seine Quellen überall angibt, gewährt er uns Einblick in 
seine Geisteswerkstätte und erhält uns ^ar manche sonst unbe- 
kanate Notiz. Andererseits sind die ßecfatsgutachten, die RIOS 
mit seinen Zeitgenossen wechselt, für das Gemeindeleben, för die 
Bechtsverhättnisse, fAr den religiösen und sittlichen Zustand der 
Juden im XIIT. Jahrhundert bezeichnend. Beispielsweise seien die 
Resp. T. 40a, 226a, 223 a, b genannt, die fiber ungarische Ver- 
hältnisse Aufschlass gehen. 

Das literarhistorische Material Über diese interessante Per- 
sönlichkeit ist noch immer nicht ganz gesammelt. Erschöpfend 
könnte aber auch dann, wenn alle Belege schon zasammengetragen 
wären, nicht eher über BIOS geschrieben werden, bis uns das 
kleine Or Sarua nicht vorliegt. Wenn die Hagahot Ascheri, 
welche unserer Ansicht nach der kürzeren Fassung Chiyjims 
entnommen sind, manch dunkle Stelle des grossen Werkes er- 
hellen und zur Teitrevision von Nutzen sind, um wie viel mehr 
müsste dies eine Herausgabe dps kleinen Or Sarna bewirken. 
Über manche Frage könnten wir dann vielleicht eiacte Gewiss- 
heit erlangen, unter anderem über die Redaction des Werkes, über 
den Kobez und die Likkutim RTOS's, über manchen markanten 
Satz des Werkes, der in den Hagahot Ascheri eine andere Fassung 
erhielt. Die Sitomirer Ausgabe des Or Sarua erfolgte auf Grund einer 
Handschrift, ebenso auch derDnickder in Jerusalem erschienenen 
Teile zur Nesikin -Ordnung. Chajjim Or Sarua wäre daher der 
Erklärer seines Vaters, wie er auch im Besitze von dessen 
literarischem Nachlasse und in seinen edierten Rechtsgutachten 
ein verlässlicher Gewährsmann, ein Depositar der Ansichten RIOS's 
ist. Überhaupt ist für Chajjim ausser der Herausgabe seiner 
Responsen, die auf Schritt und Tritt der Emendation der zahl- 
reichen Schreib- und Druckfehler bedürfen, bisher wenig getan 
worden. Er harrt Doch immer einer eingehenden Behandlung. 
R, Tsaak Or Sarua schilderte zuerst H. Gross in der Monatschrift 
1871, Seite 248 ff. 



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79 



I. R. Isaak b. Mose ali Decisor. 

Eine peinliche Gewissenhaftigkeit, religiöse Akribie kcun- 
zeichnen R. Tsaak b. Mose in seinen Entscheidungen. Er beruft 
»ich immer auf seine Quellen, lässt diese für sich sprechen und 
besrnögt sieb oft mit einer kurz pefassten Angabe der eigenen 
Meinung; Andererseits ist er weitläufig in der Begründung und 
Widerlegung der angeführten Ansichten Diese Zaghaftigkeit 
bat die gute Seite, dass er wörtlich citiert und auf diese Weise 
viele Stellen aus der zeitgenössiscben, lialachischen Literatur er- 
hält. Sein Werk ist eine Fundgrube der Lesearten aus dem tal- 
mudischen und rabbinischen Schrifttum'). Wie wir wissen, führte 
B.IOS ein Wanderleben, musste sich Aufzeichnungen (Likkutim) 
machen, aus deren Sammlung und Ausarbeitung (j'aip) sein Codex 
(iian) entstand*). Zur Zeit der Abfassung desselben stützte er 
sich auf Jene Notizen, die den Texten nicht immer entsprachen. 
Damm findet er die angeführten Stellen in seinem Exemplare 
nicht»). RtOS erwähnt einen alten Jerusnlemischen Talmud, 
in welchem eine zweifelhafte Leseart auspunktiert war*). Mit Vor- 
liebe hebt er an vielen vStellen die von denen des babylonischen Tal- 
muds abweichenden Entscheidungen des jenisalemlschen hervor"). 

') OS. 1.57b 180 lAp BVTM; ri. I65b411 'xfv tci; BB. § 175 •uApo-iwai; 
r. 138b 475 B-enj 'i "id moa» -äSb -ko; l 114a. 120b, BK. § 436 «» -»sv, vgl. 
Zunz, Zur Geschichte, 203. fiote 1.; I9lb 670. am uim3 hm. Von unserer 
Au^abe abweichende Lesearten: I. lila 406, 116a 411, 119b 417. 

s» r. 5a, 213a. 

•) 1. 58b, 190. 'naa «V >»^ ■oWrfai; 1. 73b, 254, II. 166b 413. BM- § 326 

n»«o i/n *»W tAtrm ('Wtu) •>Tn oder I. S9b: ifr\ sra »»S "tfiarvs im> 

neu rtrri >wi -pr 'iTia tvrai ■h -ran'»; \\. 128b 281. *Jrtw isWm h'vt; H. 146a 
347 j im 0*01 mn ravi •» nomss; BM. § 339: tita u>k -j^ -t^xni. Varianten 
des [erus.: 1. 83a 330, 95a 356, 204a 725. 

*) 1. 233b 490: Mno-Bi »nasna^ TpUD Vre n-n» ipT ■uWi's wm p. Punkte werden 
als textkritisches Hilfsmittel im Altertum gebraucht, um ein Wort oder 
einen Buchstaben als verdichtlg oder unrichtig zu bezeichnen. Eine der- 
artige Verwendung der Punkte findet sich bei den Römern, auch in anderen 
orientalischen Handschriften. Vgl. Blau, Masoretische Untersuchungen S. 6. 
Rote, wo auf das Buch der Hermannus Hugo: De prima scribendl origine 
etc., Utrecht 1738, verwiesen wird. GÖttinger Gel. Anzeigen 1854, S. 1002. 

s| rm TwAn hy pSm, rht I. 48b, II. I3b, 28b, 33b, 108b, 146b, I49a, 158a, 
168a, Sanh. § 89. Von seinem Lehrer )uda Sir Leon hat RIOS die Mitteilung, 
dass der jer Talmud die Tradenten, Tannaiten undAmoräer, zu verwechseln 



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Von der Tosefta standen ihm zwei Handschriften zur Verfügung*). 
Er kennt auch eine Sifr^^-Handschiift mit Randglossen ^. 

RI08 ist ein deutscher Tossafigt, ein Glossator des Talmuds. 
Der Erklärer erdrückt den Decisor, der Theoretiker den |>rak- 
tischen Gesetzeslehrer in ihm. Seiner Weitläufigkeit wegen 
inusste schon sein Sohn Cbfvjjim eine kfirzere Fassung des 03 
Tornehmen. 

Die deutschen Schulen haben aufRIOS eingewirkt, der Re- 
genaburger Kreis, RJuda ha-Cha8sid,R. Eleasar aus Worms, seine 
Lehrer in Speier tind Bonn, und diese Eindrucke kann er nicht 
Terwinden. Die französische Lehrweise, mit der er in Paris, in 
der Schule R. Juda Sir Leons bekannt wurde, hat wohl seinen Ge- 
sichtskreis erweitert, seinen Geist gefördert und ihm hohe Ver- 
ehrung fär die Tossalisten eingeflösst, doch RIOS. wurzelt im 
Jfeimatlande seiner Jugenderinnerungen, in den rheinländischen 
Tjehrliäuaem des Talmuds. ,Von unseren Lehrern in Mainz, Worms 
nnd Speier ist die Lehre ausgegangen fRr ganz Israel and, seit> 
dem Gemeinden in den Rheintanden, in ganz Deutschland und in 
unseren slavischen Königreichen gegründet worden sind, haben 
unsere Väter und Vorfahren, die fromm, heilig and weise waren, 
an ihre Vorschriften sich gehalten." L 217b. So ßchlieast er 
auch ein längeres Schreiben an Abigedor ha-Kohen mit den Worten : 
„Was meine Lehrer aus den Rheinlanden and aus Frankreich 
schreiben werden, diene uns als religiöse Norm." L 2l2b. 

Die Bedeutung Raschis und seines Kreises für die -Er- 
klärung des talmudischen Schrifttnms würdigt er vollkommen. 



pncKt, I. t90a 595. BK. § 4%. Siehe ledochHalevy Doroth Harischonlm II. 
61, Mote 27. Von seinem anderen Lehrer, Simcha b. Samuel, führt er die 
Ansicht an: •oWw p-soe vhvm ifarp fri ^vts .twAi pTm »cn 's, I. 225b, vgl, 
lad Hateachi II. 9. 

So erwihnt RIOS I. 29b 61, dass er In Raschis Commentar zu NaslT 
.geschrieben von dessen heiliger Hand" eine Emendation gesehen hat und 
führt zugleich niher an, in welcher Welse Raschi seine erste Erklärung beseitigt 
habe: rtß P^ w)^ na'n 'rf nvjn luiva <e<t> >]<3 i>3mb Sj: rAjiB^ aroi r^vte pnci. 

•) I. 56a 172: wro Sb nir«oi.-i 'iW3 'wem; 1. 203a 720: wi-^n !mv «a -fi 
raSw nwBoin (wa) .jpa. Vgl. I. 78a, Il8b, AS. § 127, 278. 

h II. 174a 425 führt RIOS- eine von unserer Ausgabe abweichende 
Sifr£-5telle {zu npn § 137) an und bemerkt : t^js xra •mnv ks <fji nru ttm. Vgl. das 
GA. RIOS's in der Parmaer Handschrift von R. Meir b. Baruch's Resp. Ho- 
108, ed. Bloch, Berlin IS91, S.J36. 



Digiti! 



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8\ 

„Wenn auch meine Lehrer es so erklärt haben, mässeo vir den- 
noch R, Samuel b. Meirsnnd Bascbis Aiiffassong beräcksicbtigen, 
da wir aus ihrer Quelle trinken." X. 99b, 136a, IL 56a, 134b, 
I62a. RIOS fühlt aber auch den riesigen Abstand seines Zeit- 
alters von demjenigen Raschis. „Dieser mochte wohl jenes für 
seine Zeit geschrieben haben, in welcher es grosse und erleuch- 
tete Lehrer gab, auf die ihr Geschlecht sich verlassen durfte ; 
doch in unseren Tagen hat die Kenntnis der Thora abgenommen, 
die Weisheit ist geschwanden. Daher lobe ich die Zurückhal- 
tenden, die auf ihr Wissen sich nicht stützen und anderen keine 
Erleichterung in der religiösen Praxis lehren ; diese werden für 
ihre Selbstverleugnung einen grösseren Lohn erhalten, als für 
ihre selbstständige Forschung." I. Il9a^. 

Für die Geschichte der Rasch i-Commentare bietet das 09 
>iele aufklärende Notizen ; das; RIOS im allgemeinen Raschis 
Worte zu rechtfertigen bestrebt ist, hebt sein Sohn ChOS her- 
vor»). R. Jakob Mulin schreibt an Abraham j>-3 folgendes"*): 
,Was du bemerkt hast, dass die Oesterreicher in allen ihren Ge- 
bräuchen sich nach dem OS richten, dem ist nicht so, denn 
dieser hat viele Erschwerungen und an zahlreichen Stellen führt 
er die Ansicht Raschis aus, wo doch der Gebrauch ein anderer 
ist." Aehnliches bemerkt R. Israel Isserlein, Terumath ha-Deschen 
Nr. 223: „RIOS entscheidet Überall wie Raschi". 

RIOS behandelt diejenigen Fragen, bei denen die Unterschei- 
dung oder Untersuchung vermöge der Unzuverlässigkeit des 
Wissens erschwert ist, in Kürze "). Seine Entscheidungen legt 
er seinen Lehrern, Simcha b. Samuel *% EUeser b. Joel halevi '*), 



^> Darke Mosche zu Jore Dea 57,tt. Chiddusche Ansehe Schem zu 
Mord. Chullin III . 

*) ChOS Mo. 163. »aoipm '"n «Tai ao«^ oipo tes pm 'j"pBi -"i ex 

•") riaharll. Rcsp- (Hanau) No- 76: i"n 'A ow ta tbow 'la^ rarav ns\ 
.ntfiB tfn tmxn »"n: rvrvpe -fon nosai ra» rmowa Vn fpti «a tn 

") 1. 93a UH rw nenta 'nmin i/i p -naja jrt^Tfi D>K<pa im ptt fvn jorrv ia;ai 
)Jnir>' Sy ■jae'i I, 121b r^ *nwi »A pnih i^pa wsy im r«» «^ vgl. )ore Dea, Darke 
Mosche 30,3 und Schulchan Amch 57,18, Glosse. 

") 1. 193b 224-30, 232a, II. 46a, BK. § 460, BM gl, AS. §165, 16.1.187. 

») T. 222«. 



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82 

Jesaja b. Mali "), Jechiel b. Joseph und Samuel b, Salomo ^^) vor. 
Seine ganze Correspondenz trägt das Zeichen der Gewissen- 
haftigkeit '") an sich. Trotz seiner Bescheidenheit''') äberscbatzt 
er aber die Meinung anderer nicht *^. 

Nebst seinen Quellen und den Ansichten seiner Lehrer ist 
es besonders der lebendige Brauch, der auch BIOS zur Richt- 
schnur gilt. ,Wir sind nicht berechtigt, den Brauch unserer 
Väter zu ändem»)." ,Es ist unsere Pflicht, die Worte der 
Früheren, den Brauch unserer Väter zu befolgen «•)." „Niemand hat 
heute das Recht, irgendwelche neue Verffigung zu treffen^')." 
„Selbst in civilrechtlichen Fragen richten wir uns nach dem be- 
stehenden Gebrauche**)." „Doch ist eine örtliche Sitte, mag 
dieselbe auch auf eine hervorragende Autorität znrttckgehen, 
nicht beweiskräftig^^)," 

Auf die einzelnen Entscheidungen RIOS's übergehend, wollen 
wir zu seiner Charakterisierung diejenigen hervorheben, in welchen 
er sich über NichtJuden äussert. Die traurigen Zeitverhältnisse 
spiegeln sich in mancher Bemerkung wider. So beklagt er mit 
den Worten warmen Mitgefühls das Elend der Märtyrer und der 
gewaltsam Getauften anlässlich der Frankfurter Metzelei im 
Jahre 1241 "). Jemand flüchtet vor dem oiK (Raubritter), weil 



") r. 88b. 216a, 2£ab. 

»> I. 67b, 130ab, 228b. BM. § 180. 

") tuex) 'Ai BK. § 219. BB. § 79. Gegen Abi ha-Esris Entscheidung 
äussert er sein Bedenken I. 205b 737. II. 49b 96. enc >n"ni gegen die 
Erklirung Baruchs aus Griechenland. '3^ ^ iow II. 172b 172a. ChOS No I. 
bemerkt von seinem Vater : vn .i-n p -s «wAbo niwa p'Bu nrrT. 

") oi' iw i p H'xfi rrrm OMam |b rru' mem b"?« BK. g 98. 

") -naro "ww .ttjoS Kfm '^a mn ^ wm p >niaiB ii"y(n |, 79a 221b. 

"1 II. 167a 414. u>ni3K vudd nuvS jtan im fi- 

*") li. 168a. vn:* Jnioi vimn -ai B"p^ irtu mvoi. 1, 200b 712. Dagegen 
stützen wir uns auf den Gebrauch, auch wenn dieser erleichtert. II. 59b 120- 
Im Namen R. Simchas. 

") BB. § 113. O'Jnrain ifosr ie; m irm nnjre -lai m'j iin cw th. 

") BM. § 280. mM» 'J-i r^ Jfijon Tut j^nr p T-anK -pm, vgl. Haß. Asch. 

") BK. I 430. inows' irnirs -ms rm n,i nmu -«c h'v rPC» ■-« mn pw »'> 
moipo Ttro^ irpsB sia» n>in u^ pw vgl. Mordechai RdTr. BM. 507, Joseph Kolons 
Rga. 102. 

") r. 213a, ChOS no. 103. 221. 



IV Google 



er ihm vier c'plpi (ein pipi vier Denare, ChOS No. 57) schuldet»). 
Der Herzog (oi5n."i) nahm die Verlassenschaft eines Verstorbeneo, 
dessen Sobu in der Fremde war^). Dennoch ist das Verhalten 
BIOS's gegen NichtJuden ein mildes, friedliches. In ßegensburg 
war ein Christ krank und bat einen Juden, dass er ihm am Sab- 
bat von seinem Weine schicke. RI03 gestattet dies um des 
Friedens willen"). Von den Christen seiner Zeit bemerkt er^: 
8ie sind wie das kleine £ind und wissen nichts vom Wesen des 
Götzendienstes. Das Schlachten in eine reine Qrube ist gestattet, 
weil dies heute kein heidnischer Kult mehr ist^). Aus Furcht 
vor Feindseligkeiten ist der Handel mit NichtJuden an ihren 
Feiertagen gestattet*"). Aus demselben Grunde darf auch ein 
Keisender im Hause des NichtJuden Bier trinken *')• l^as Brot 
des NichtJuden gestattet er auf Grund einer JeruschaImi>Stelle ^^). 
Das Pfrftnde-Brot darf nach Pessach gekauft werden^"). 

Auf die endgiltige Codificierung des halachischen Stoffes 
hat das grossangelegte lalmudische Werk RIOS's in geringem 
Masse eingewirkt. Die Ursache liegt in dem technischen Um- 
stände, dass es den Allerwenigsten zugänglich war. Selbst die 
das OS am häufigsten anführen, kennen es nur aus zweiter Hand. 
K. Israel aus Krems, der Verfasser der Hagabot Ascheri 
excerpiert das kleine OS"). Sein Urenkel, Israel Isserleio 



•n BK. § 457. 

") I. 225b 762. 

■T ][. 23a 53. Mord. Sabbat 351. 

") AS. § 284. w« pa t" fr« ■fj a-oa o'im' own pu-n sa .iin iBia bmjw p^ 
Das. 2U. 

»1 I. )07a 385. "pa .cjin T" P"* "p»» <W"3 '^w "» ""*"' *"0, vgl. Jotc 
Dea, 1^,2 Glosse, auch Darke Masche. '"Ma •nvn pi Türe Sahab. 

W) AS. § 97, 98. 

") AS. § 163. 

") Das. § 188. 

*•) 11. 112b 247. Ol» tea ono cwipfc warB p-npr no onowi oiA o-np» wn isSn 
ncKi vfi oft np<'i -na )rjf! lA nscai laipv na vgl. Güdetnann, Erziehungswesen I, 
S. 131, 293. Mord. AS. 1299. Das c^vo nt erwähnt RIOS I. 214a 748. (Resp. 
an Samuel b. Banich aus Bamberg). So auch II. 32a 76 ineo ara. Im Fiamen 
des joel b. Isaak halevi: raw Vw> laia bm rrvmo nh B'ans imb ik t-^n an» 
mn.1 ps -rat. Die Schrift der Geistlichen II. 42b; irti j-n whb em^*i pit:; n^m 
p-u; vgl. Hag MaimunJot, H. Tefillin I. rtT^i iw^. 

^) Hag. Ascheri zu Berachot II). mo Katt na-A, zu Erubin IV. na» -ci: p 



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84 

Terfügt in Wiener-Neastadt auch nirht fihcr lias prosse OS, doch 
bemerkt er, dass in Marburg ein grosses OS auf die Nesikin- 
Ordnung und die anderen Traktate Torläge'*). Jakob Mulin ^b), 
Jakob Landau (Agur)"^), Salomo Luriass) kennen auch nur das 
kleine, gekürzte Werk des CliOS. 

Die Ansichten RIOS's werden durch den Mordechai **), durch 

•a', zu Chullin VII. *n» xm'j rw-u r», zu Baba Kamma 18. -a» tc dwi BM. V, 
54 B"»rt ym II, 10. AS. III. 5. -iji nss k:h n-nesi. Zu den Traktaten Sabbath und )oma 
findet sich kein Excerpt aus dem OS. Dass Hag. Asch das kleine OS 
excerpiert, beweisen zur Genüge die Varianten vom Texte. Z. B. Der Traum 
Efraims b. Isaak, der den Stör (dDo*!;! erlaubte OS AS. § 200. Hag. Asch. 
AS. II. liest Kü'3113 (vgl. Toss. Chullin 64a nm-ia), Taschbaz 352 erzählt diesen 
Traum im Namen R. ßaruchs und nennt den Fisch hsi-na, Mordechai, RdTr- 
Chullin, 1016 Bia-na. Vgl. OS I. 123b 436 a"af,n corrump. sta^t »"^tsTa Toss. AS 40a 
MTfiH. OSl. 116b. Der Vogel(iws^e), der vor Samuel b.|uda gebracht wurde. Hag. 
Asch, liest Chullin III. 't'di'ib. Zu Erubin führt Hag. AscheTi nebst den mit gewohnter 
Chiffre Vno bezeichneten Stellen einige Exerpte an, welche die Unterschrift p"d-jio 
i"*« tragen. Daselbst werden auch Mordechai und Hag. Maimuniot im Namen des 
P'bvtb citierL Dieser ist R. Mendelin Klausner, der Verfasser von cjnio, o-rrnr zu 
Ascheri Vgl. Asulai, Schem Hagedolim II. 223, 'Sre. Zunz, Ritus S. 216, 
Hamaskir III. S. 25, Leket )oscher, Einleitung XÜV. 

») Leket loscher des )oseph b. Mose, ed. Dr. ). Frdmann 11. 14. 11 82. 
Doch hat Isserlein Abschriften aus dem grossen Or Sarua, Tenimath ha-De- 
sehen. Mr. 207. Das j"th citiert er das. Mo. 24, 211, 219. 223, 260, 287. Das 
OS 8, 14, 19, 24, 35, 54, 55, 65, 73, 79, 83, 156, 159, 163. 197, 203, 211 
226, 236, 237, 239, 241, 245, 256, 275, 306, 342. Darunter ist das kleine OS 
zu verstehen. Vgl. Glosse zu Mo. 237; nrOD u-an erc irairna :"Ka M-mi aw p 
<3K i'k omi. In Pessakim u-kethabim citiert er OS Mr. 11, 144,154, 168, 210,22a 

*•) Maharil, Resp. Mo. 54 r i"w nim ctv ifn irp nm T"tt 'xav f^ 
TS px Sro. 

") Agur 150. ^ i"tt . - . 110 nstt --ai^ t"« tko pAm «nion faoim rutra .imo iwi 
Agur 90, ebenso im kleinen OS. Zunz, Ltg. 316. Mote II. 

") )am schel Schelomo zu Gittin llt. 26: hnm i"«n -ra n-rt t<:x nh, vgl. 
Meir Lublln, Resp. 127: om rtvn an» Disrnrn -na .-unv eixüsii rapnaa taaie ncc 
m »Msia «MM u'K Sran r"» ibd »a t"H «^ cca p lana» e-pEiBa «««o «S ej . . , V^ r"« 
Angeführt in der Anmerkung zu ■fo )ore Dea 36, 20 ; '""'^ sei nicht Isaak Or 
Sarua, sondern V-t pw« (ttw \ 

'*) Mordechai RdTr. Berachot 34, 498, 601; Pesachim 765, 789, 803; 
Moed katan 1426, 1445, 1537; S.-ibbat35[,4I4;Kidduschin 720; [ebamot 63; 
Kcthuboth 351; Gittin 463; Schebuot 1084, 1090; BH. 507, AS. 1199,1329; 
Chullin 895, 935, 948, 1095, 1245; negllla 1426, 1445; Halach. ketanot 1336! 
Hag. Sabbat 198, 208. Meirb- Bar uchs Anfrage an RIOS BB, 769. pjo» ■■< '-ti 
nve -u daselbst fehlerhaft und zu corrigieren nee la pm>, wie auch die Unter- 
Schrift zeigt. 



Digiti! 



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die Hagahoth Maimuni ot*")- Hag. Aschen*'), Isserleins Scbriften*^). 
Abraham Klausners 'S), Jakob Mulins"), Jakob Landaus **) 
Citatc bekannt und dringen auf diese Weise in die Werke der 
späteren, rabbinischen Autoritäten. R. Mose Isseries gibt in seinen 
(ilossen zum Schulctian Aruch zumeist auch die Quelle an, durch 
die er das C>S kennt. Diese sind: Isserleins Terumath Ha-de- 
schen**), Schearim"), Hagahot Aschen *s), Jonas Issnr wehetter **). 

«) Maimüni H.Sabb. II, 5 VI, I, XIX, 9, XXI, XXII, 10,23; Abel IN, 2 
Resp. Schoftim Mo. 8; |ibum Mo 34; Chametz und Mazza VIII, 6, Taaniot 
|. 5, V V., Gesela wa-Abeda XII. 8. 

*') Hag. Ascheri ergänzt Ascheris talmudisches Werk mit RIOS's Ent- 
scheidungen und trägt hiermit das meiste dazu bei, dass das OS bekannt 
wurde. So bemerkt David halevi, Türe Sahab, )ore Dea 36,20 : <"« bbz »"jm 
c,i"i-ra -110^ r" "^ ■■"^1 '^s '"«"' '""-P '^■' '"" "^"^ "™o ■1""°' . . . 3"fi oea anr. ' 

'=) Durch Israel Isserleins Rech tsgu lachten und Glossen zum »nn 'ipD 
kennt das OS |atr Bacharach, Chavot |air S. 39. Elia Misrachi. 

«j Maharil S. 39a '"m m-i pv p"<rro 'irwa -i^.i ;» S. 42a iram i"ita a* 
p"«-ws, 47b p"K-i.iBa '.-on. 

") Sefer Maharil (Warschau) S. 10a, 23a, 25a, 39a, 41a, 42a,58ab,81b 
Resp. (Hanaul Mo. 17, 20, 33. 38, 45, 53, 54, 74 76, 86 90, 204, 233. 

*'') Agur, Einleitung ceH-ai .ii rcip ni e'tm.-c-i cccnn 'lai iai wjjin i: yapK 
cfi^K "i. Dann zählt er die einzelnen Autoritäten auf: Mordechai, Semag, 
Amude Gola, Or Sarua, Turim. OS wird sehr oft citiert 1,9, 28, 37. 46. 50 
57, 63, 71, 72, 78, 90, 95, 127, 132, 138, 150, 165, 195, 198, 206 (aus Schibbole 
haleket) 230, 235, 236, 247, 248, 250, 266, 274, 378, 279, 280, 281, 283, 321, 
630 (Isaak b. Mose aus V'w) 642 (aus Mordechail*35, 1099 (aus Hord.) 
1112, 1177, 1233. (Die Bernikel-Gänsc, welche auf den Bäumen wachsen, 
werden im OS nicht erwähnt, wie Agur angibt.) Ueber den Gegenstand vgl. 
Meir b. Baruch. GA. ed. Lemberg Wo. 160; Mordechai, Chullin 1251. (735>, 
Agudda. Chullin 150, Maharil GA. 144. Tur )ore Dea 84. Schulchan Aruch 
)D. 84.'\ Back, Meir b. Baruch 103, Mot. 4. schreibt das GA. 160 in der Lern- 
berger Ausgabe der Responsen R- Melrs aus Rothenburg RIOS zu aus dem 
Grunde, weil es dort heisst: nonp K-mn n"iB pnr 'i •mho jcbb fr-m lu -tci tob" 
R. |uda Sir Leon ist aber der Lehrer RIOS's und zu ihm sprach er sich über 
diese Frage aus, nicht zu R Meir. Ich vermute, dass die Stelle von R. Isaak 
b. Joseph aus Corbeil herrührt, der ein Schwiegersohn R |echiels aus Paris. 
des Schülers |uda Sir Leons, war. Der p"i:d erwähnt die auf Bäumen 
wachsenden Vögel. Jakob Landau verwechselt R. Isaah aus Corbeil mit RIOS 

«) lore Dea 57,1 - das 178. Resp., 59,2 — das 181. Resp-, 64,2 t"- wayr.n. 

") jore Dea 45; — No. 88. der Glossen zum >nr 'lyw, et),2 95,8 fiyv 
•"KviDT Mo. 23, 196,8 Eben ha-Eser 17,13. -"n-nQ 'jai Mo. 220. 

") (ore Dea 1.3 32,5 33,8 64,3, 95,6, 142.4. 

i>) Darke Mosche 45A 48,1, IXXII) 785, (LXI) 65.7 (XI) 75,2 (1). Mose 



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Aus den Werken deutscher Talmudgelehrtcn dringen einige 
Citate in die Kespoiisenliteratur. Ega des Chajjim £lia No 20 
(Euntres Agunot252). Elia Misrachi Kga. II. 35 fährt das Kesponsum 
des Jesaja aus Trani an KIOS und I. 82 die Ansicht KIOS's an, 
dass eine Ehescheidung bei Nacht nicht vorgenommen werden 
darf. Letztere Decision, die Joseph Karo aus Isserleins Tenimath 
ha-Deschen No. 248 kennt und für unrichtig hält, weil er die 
Ehescheidung, die üebergabe des Scheidebriefes, für keinen civil- 
rechtlichen Akt betrachtet (Eben ha-Eser 136), hat späterhin zu 
vielen Debatten Änlass gegeben. Jecheskeel Landau, Neda bi- 
Jehuda II, Eben ha-Eser No. 114, stützt sich auf KlOS's Worte, 
um zur Ehescheidung ein Dreier-CoUegium (jn n'n) zu fordern. 
Interessant ist es, wie Landau über RIOS sich äussert und Isserlein 
gegen Joseph Karo in Schutz nimmt. „Jener bat dies nicht von 
selbst geschrieben, sondern im Namen eines der Grossen, im 
Namen des OS, der einen bei Nacht gegebenen Scheidebrief für 
ungiltig erklärt. Bekannt ist es aber, dass der 03 R. Isaak 
aus Wien ist, der Lehrer R. Meirs aus Rothenburg, und wie 
könnte man annehmen, dass dieser sich geirrt hätte." In der 
weiteren Ausführung des Gutachtens, wenn er auch den Vergleich 
RIOS's, dass m der rrs'hn ähnlich sei, nicht versteht, bemerkt er: 
T'8n '^:-i mes nnn lOW loy ":wi nvya no Sn«. Vgl. noch Neda bi- 
Jehuda, No. 105. , 

Wie nun bereits ausgeführt wurde, konnte RIOS die ihm 
gebührende Stellung in der halachischen Literatur nicht erlangen, 
weil sein Werk den neueren, rabbinischen Autoritäten nicht vor- 
lag und nur mittelbar aus Citaten bekannt war. Seines grossen 
Umfanges wegen hatte es nur wenige Abschreiber gefunden — 
einer ist uns bekannt : Samuel halcvi aus Worms, Ascheri Rga. 
XXXII, 5 — um so fieissiger wurde es aber excerpiert und an- 
gefahrt**). So gelangten einige prägnante Entscheidungen des 

Isseries bemerkt: i"io <nra -jw DM. 30,3, 29,21, i"«3 -mn pi DM. 12 Ende, 
45,3. Im Namen des Mordechai führt er das OS an jore Dca 105,9 402,2, 
Eben ha-Eser 66,1, 119,8; im Mamen des |akob Weil (i"ino) |ore Dea 245,7, 
399,3,4 ; im Mamen )akob Mullns |ore Dca 382,2, 390,5. 

'<»)RIOSführenan:Ascherb. lechielErubinll.TaanftlV.ParnesMo. 19. 
pn». ^ croswo^oMo. 223. Ths pM pjAgudda, BM. 112, 132, AS- 55, 73, Kidd. 
167. Chullin 58, 82, 154; )uda Minz, GA. 10 iSn» iwi n-n -s n -nsiiS |w oipo Iko 



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Verfassers zur Geltung und erhielten seinen NameD, wie auch 
den seines Werkes. Die hohe Wertschätzung, welche das 03 
geuoss, beweist der Umstand, dass man stets auf dasselbs zu- 
rückgreift. Isserlein kann eine Frage nicht genflgend beant- 
worten, weil ihm das grosse ür Sarua in Wiener-Neustadt nicht 
zur Verfügung steht, Jakob Mulin fühlt sich erleuchtet, als er 
zufällig in den Besitz einer Handschrift RlOS's gelangt, David 
halevi (Türe Öahab) nennt RIOS einen nirin hv2, auf den man 
sich stützen darf, Jecheskeel Landau folgert aus seinen Worten 
eine Entscheidung, die er mit der eigenen Autorität deckt und 
erhält. Dass Cht\ijim Benveniste die Ansicht RIOS's gegen die- 
jenige des Sclieeltoth für eine hinfällige erklärt (angeführt Jad 
Afaleachi II. I3«.2ä), beeinträchtigt den Wert des OS nicht. 



II. SHten und Anschauuncen. 

Der culturgcscbichtliche Rahmen des OS, den wir aus 
einzelnen, flüchtigen Bemerkungen zusammenstellen können, cha- 
rakterisiert den Verfasser, dessen Leben nur aus einigen dürftigen 
Daten bekannt ist. RIOS trägt das Gepräge seiner Umgebung 
an sich, ist ein Eind seiner Zeit. Ein Schüler des R. Juda ha- 
Chassid und R. Eleaaar aus Worms, leilt er -deren gläubige Vor- 
stellungen und Anschauung über die Verinnerlichung des religiösen 
Lebens, ihren heiligen Ernst, ihre fromme Gesinnung. Der Hala- 
chist, welcher die französische Lchrweisc kennen gelernt hat, 
steht unter dem Einflüsse des Regensburger Kreises, obschon das 
Talmudstadium an sich die mystische Richtung nicht begünstigt. 
Aber auch als Gesetzeslelirer begnügt er sich mit der trockenen 
Darstellung des halachischen Stoffes nicht, sondern verflicht in 
denselben vieles, was für Land und Sitte bezeichnend ist. Von 
den synagogalen Gebräuchen haben wir bereits einiges gebracht, 
in folgendem wollen wir eine kleine Sammlung culturhistorischer 
Notizen aus dem Or Sarua zusammenstellen. 

■pom), 12, 13, U, 15; loseph Kolons on no 20, 98,92; Meir Katzcncllcnbogen 
CA. 50, 37; Schilte Gibboritn zu Mord. Sabb. II. Gitlln, Kethubot IV. 
Leitet loscher I, 5, 6, 18, 21. II. 10, 13, 22, 28, 51, 70, 72, 73, 75, 81. 
Meir Lubün, Rga. Mo. 104, aus dem ;•"» '"i "ib tun -no No.88, d. i.|oseph 
Kolons Seder. 



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Armenpflef^e. 

ETOS findet es für richtig, dass die ArmeDkasse von 
zwei npix '«aa verwaUet werde I. 13b § 2. 

ßtOS wollte die Verzinsung der Armengelder ursprünglich 
gestatten, doch K. Joe! halevi verbot dies. I. § 30, vgl. Parmaer 
Hdschrift von K. Meirs GA. Nr. 256, 476, 529, Hecanate 65. 

Die wohltätigen Legate sollen nicht zur Unterstützung 
der verarraten Verwandten des Testators verwendet werden. 
I 14 b. 8, vgl. Recanate 55. 

An den hohen Festtagen, Rosch hascbana und Jörn ha- 
kippurim, pflegen die in den Dörfcru wohnenden Juden in die 
Gemeinde zu kommen, veranstalten dort eine Haskara (eine 
Seelengedäcbtnisfeier) und spenden bei dieser Gelegenheit eine 
gewisse Summe zu wohltätigen Zwecken. Das Geld dürfen die 
Spender an ihrem Wohnorte verteile». I. 15a § 10, Mord. BB. 645. 

Der -i'yn i3n soll nicht aus der Annenkasse unterstützt 
werden, denn dies ist eine Herabsetzung für ihn. Man gebe ihm 
ein Ehrengeschenk. I. 17b § 76. Der Begriff ryn ^sn, den 
Haschi mit iiax "31X3 pDjinon osn ToSn erklärt, steht bereits nahe 
denyenigen des Rabbiners im Sinne der Amtswürde. Der Name 
Rabbiner mit dem amtlichen Charakter wird von R[OS schon ge- 
braucht, n. lUa 42. In Frankreich wurde der Stadtrabbiner 
(vyar ai) als 'y'aw zur Thora gerufen, weil er zugleich auch 
das Zusammenrollen der Thora hatte. GUdemann, Erzichungs- 
wesen I 8. 23 Note 5 will aus dem Umstände, dass die nordfran> 
zösischen Gelehrten d':3i genannt werden, auf den amtlichen Cha- 
rakter derselben schliesaen und beruft sich auf die angeführte 
Stelle aus dem OS. Dass im XIII. Jahrhundert der Begriff an 
schon ein bestimmter war, zeigt uns eine andere, instructive 
Stelle im OS II. 16'Jb § 148: pip ijwp no u"."n oan «vt ü» hi« 
l'jnip San t» 3"; nny. Um den verstorbenen Rabbiner zerrissen 
alle das Kleid. 

Aus der Armenkasse (npix) wurden sämtliche Gemeinde- 
bedürfnisse gedeckt. I. 14a § 6. Der Gomcindesäckel hat auch 
jetzt den Namen npijr. 

Über die Wanderbettelei mit Schriften, I. 15b 11. 



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Oeroeindebeamte. 

Der Vorbeter (-.las rrSiP .pn). Nach einer Entscheidung 
Siiocha b. Samuels konnte ein Einzelner die AnstelluDg des 
VorbetBrs Terhindern. Vgl, Joseph Kolons Rga. 44, Maharil 
(Hanau) Itga. No. 102, wo das Rcsponsum ausführlicher al^ im OS 
eingeleitet wird. KI03 hält dies nicht fUr einen Brauch, sondern 
fttr ettien talmudisch begründeten Itechtsanspruch. Denn wenn ein 
Teil der Gemeinde mit dem Vorbeter nicht zufrieden ist, so kann 
dieser die Unzufriedenen mit seinem Gebete ihrer Pflicht nicht 
entheben, nicht vertreten. Auch von seinem Lehrer, R. Jada ha- 
Chassid hat er die möndliche Mitteilung, dass der Vorbeter all- 
gemein beliebt sein müsse, sonst — so lautet die eigentümliche 
Begrftrtdmig — könnte ein Feind des Vorbeters durch das Verlesen 
der nnivi (der Strafreden Lcvit. 26 und Deut. 28) Schaden erleiden. 
I.41a114. Resp. RIOS's an Chiskia I). Jakob aus Magdeburg. Vgl. 
Orach Chajjim 53,19, Glosse K. Juda ha-<?hassid war auch der 
Ansicht, dass der Vorbeter sein Gehalt von der Gemeinde erhalte 
und auf Spenden nicht angewiesen sei. Elieser aus Böhmen 
widerspricht dieser Anschauung. Man darf die Last der Gemeinde 
nicht erschweren, hiy T33nS »hv ome nazai min nnotp onh upni 
iiaxr:. l. 40b HS. Bei Hochzeiten, an Simchath-Thora, Purim 
wurden die o'Jin beschenkt. Auch erhielten sie gewisse Fleisch- 
teile Tondemgeschlachteten ViehLlila406 (K"n3o). Bei derThoru- 
vorlesung wurde zu ihren Gunsten gespendet. Die Formellautet: 
.Tivin 1133^ -m jn'ip -y\hc m yis' hi.i apyi pnx' d.ti3« i"i'3tf "o 
IL 21b 50. Efraim b. Isaak aus Regensburg war voll Zorns 
aus der Synagoge gegangen, weil der 4!7basan um sechs Groschen 
an Simcbath-Thora die Vorlesung wiederholte. II. 20a. 

Das Schulklopfen der Gemeindediener am Festtage ist ge- 
stattet, noiw n'a^ Snpn y-pnh nSin hy cpippori rsip jy^. Hag. 
Asch. Beza V^. im Namen des OS. In unserer Ausgabe If 154b 
366 fehlt dies. Vgl. Mordechai, RdTr. Jomtob 1107, Agudda, 
Beza 55. 

Hochzeit, Eheschliessung. 

HochzeitBgeschenke. Ein Jüngling aus Jarka (ein Dorf in 
der Nähe der ungarischen Stadt Nitra, Nyitra) wurde mit einem 
Mädchen aus Nitra verlobt. Seine Mutter sandte dem Mädchen 



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96 

einen Gürtel, er seibat den Riug, doch die Verlobte wollte die 
Geschenke nicht sehen, da nahm eine andere Frau dieselben in 
Empfanff. Die Elleschliessung war ungiltig, I. *^26a 764. Eesponsum 
RIOS's an Simcha b. Samuel. Vgl. ChOS No. 26. Kecanate 495. 
Das Wort nui^ae erklärt Kalonymos b. Juda in dem Rechtsgut- 
achten, welches er an den Grossvater RIOS's, Isaak b. Schalom 
richtet, aus dem Griechischen ; 'SiariP j'.TsSe {noXiron' avjt^ohj?). 
Bezeichnend für die Sprachkcnntiitsse des R. Kalonymos aus 
Mainz ist diese Ableitung eines neuhebräischen Wortes aus dem 
Griechischen. So erklärt auch Miissiifiii in seinen Zusätzen zum Aruch 
nui^30 für das griechische ovfißoi.oy. Grünbaum, Jüdischdeutsche 
Chrestomathie 497. Das Kesponsum selbst ist interessant. Ein Bräu- 
tigam fordert nach dem Tode der Braut seine Geschenke (Guidringe 
und Kleider-Gürtel) zurück, doch die Eltern des Mädchens wollen 
dies nur unter der Bedingung tun, dass auch er vorher die ihm 
gegebenen Geschenke (Kleider, o'D33oi pi^n) zurückerstatte. 
Kalonymos b. Juda entscheidet, dass die Eltern die nuiSiD unbe- 
dingt zurückgeben müssen. BB. g 176. if:"iD«""i Arrhesment, 
Pfand oder Strafgeld, Reugeld bei der Verlobung. BM. S IS8. 
Simson b. Abraham. Vgl. Porles, Graetz-Jubelscbrift S. 5—6. 
Die Stelle aus dem OS findet sich auch in den Responsen R. Meirs 
von Rothenburg ed. Bloch, Budapest No. 967, Prager Hdschrift 
der GA. R. Meirs S. 288, Nr. 354 B"roni. 

Die Trauungen fanden am Freitagabend statt und bei der 
Tafel sang man aus Büchern Lieder. II. 15b. 

J&nglinge ritten auf Rossen dem Bräutigam entgegen und 
kämpften miteinander. Im Namen R. Simsons. 11. 137b § 315. 

Der Lohn des Heiratavermittlers. Responsutn des Simson b. 
Abraham BK. § 157. Interessant ist das Gutachten Simcha h. 
Samuels in derselben Angelegenheit. Eine Frau versprach einem 
Vermittler vierzig Denare, wenn er sie einem Manne anträgt. 
Dann leugnete sie den versprochenen lrf)hn ab, vgl. ChOS No. 3, 
Rga. des Meii- b. Baruch Nr. 498. 
Jagd. 

I. IIb Alfabet 47. Wer in Gesellschaft von Christen an 
Ilundejagden teilnimmt, wird die Fremien des Behemoth und 
Leviathau nicht sehen, die im Jenseits das Jagdfest der Frommen 



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bilden. RIOS beruft sich auf Lav. Rabba XIII. 3 niöna '» DfUB 1 
D'pnx Sr iw'jp on ]n'iSl. Der Tradent des Satzes ist I. IIb, 
II. 37b R. Pinchas, in unserer Ausgabe R. Judan b. Simon. Low, 
Lebensalter S. 422 Note 51 fällt wi-g, da auch in unscier 
Ausgabe ]U"]p steht. 

Efraim b. Isask verbot das Anbinden des Jagdhundes und 
des Falken an den Steigbügel des Pferdes wegen D'kSs. Vgl. 
Mord. Sabb. 469. RIOS sieht darin nichts Verbotenes. Ob er die 
Jagd principiell verboten hat, lässt sich aus diesen Stellen nicht 
beweisen. Vielleicht eiferte er nur gegen die in Gesellschaft 
von NichtJuden oder gegen die nach Art der NichtJuden ge- 
fröhnten Jagdvergnttgungen. (o-iry ny .D'isy p:r). 
Kleider, Trachten, Schmuck. 

Bei Wollkleidern, die man dem Arbeiter übergibt, hüte 
man sich, dass dieselben nicht mit Hanf genäht werden, ebenso 
bei den Kleidern, die man von NichtJuden kauft. I. T7b ^ 300. 

DlpiiB». Surkot. Samuel b. Natronai II. .tOb 67. 

pnf »'Sa pipr pi^n. Pscudo-Raschl zu Moedkat. 23a 
Tw. KnxWM. IL 180, 445. In unserer Ausgabe nur piSn. Das 
deutsche Wort fehlt. 

n.31a67. »-^3 jnipip jm'xsi jiTfiiynia» aim o"!?:^ inio 'C3 "jsSn 
r'TT'iB. Preise, Priese, veralt. Schniirband, Streif, gurtartiger 
Saum, namentlich bei Näherinnen. 

In den Toss. R. Elieser b. Isaaks zu Sabbat, die er vor 
R. Tarn angelegt hat, kommt das deutsche Wort Tiomn vor 
OS IL 32b. Vgl. damit Agudda, Sabb, 85 lurTCi Haarschnnr. 

Als ich (der Verfasser) in Frankreich war — erzählt RIOS 
IL 39a — trugen wir Räder (Radzeichen) an den Kleidern, denn 
so wurde es um jene Zeit den Juden verordnet. Das Zeichen 
wurde an das Kleid geheftet oder hinein genäht. Simson aus 
Coucy gestattete, mit demselben am Sabbat auszugehen. Vgl. 
Paimacr Handschrift von R. Meirs GA. No. 28. 

Die spitzigen Helme der Juden, die einen Vorsprung hatten 
und mit Riemen befestigt waren, IL 84b. In Lotharingien und 
Deutschland trug man dieselben auch am Sahbat. l'nter tlem 
Helm trug man eine wollene Uütze, tn^ah« almutium. II. 3Ub. 
Frauen dürfen am Sabbat Ihr Haar nicht teilen. t'clD, Scheitel 



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n. -tOa. Vgl. Parmaer Hnudschrift von R. Meire G A. (ed. Bloch, 
Berlin) No. 30 S. 8. j'xit 1**B10. In der Rheingegend steckten sie 
eine Eilbcrne Nadel in das Haar, was auch verboten ist. Das. 

In der Rheingegend gingen die Frauen am Sabbat mit 
silbernen Hausschlüsseln aus, die an einem Faden hingen. II. 39a. 
Meir b. Baruchs (Budapest) G A. H32, Handschrift Parma No. 
2», Mordechai 482, Recanate 93. Maharil O A. 78. 

In Frankreich trug der Bräutigam einen Kopfschmuck aus 
Rosen und Myrthen. Das. Rasch i bezeichnet mit Nusqua das 
ani hv Ty, wie auch «.-iiarö. (Sabbat 62a). Ersteres ist ein 
Schmuckgegenstand, letzteres eine Stecknadel, welche das Kleid 
zusammenhält, RIOS gestattet das Tragen derselben am Ssihbat 
nicht. Das. 

Mttnzenpächter. 

Juden erstehen das Recht der Münzenprägung vom König 
II. Ib § 2. D-yaeo rrjrh msS ih -iios ^Scn jo yaee .upr hmv^ i^ihn 
nvi iraei:* o'isy. Vgl. Meillcr, Eegesten zur Gesch. der Mark- 
grafen und Herzoge von Üestcrreich, Wien 1850. No. 73 Herzog 
Leopold VI. ernennt 1 194 den Juden Schloui , super olticium 
monetae". 

Sabbatbräuche. 

Am Sahbat nach dem Essen zu schlafen ist ein guter Brauch 

II. 46a 89. Am Sabbat ist es ein guter Brauch, vom Brote ein 

grosses Stück zu brechen I. 51b 153. Am Freitag Abend gibt 

man Gel in eine Flasche Wasser und zündet es im II. 13b 28. 

Speisen. 

iPr^lB, Pfannkuchen I. 66a 217 (Joel halevi); 'p'^pip und 
J'pn'ro, Kokliki und myszka, (Markon) eine stark gewürzte 
Mehlspeise, die nach dem Essen aufgetragen wurde I. 51a; 
vh^ii, Bretzel sandte man der ganzen Gemeinde bei einer 
Beschneidungsfeier II. 144b 342; ''?jo"i:, Gerimsel (Vermicelles, 
Wurranudeln Toss. Pesachim 37b Ber. 38a w^'VKi-\-\ Mordechai, 
Ber. 165 »^"lo-ii. Maharil Seite 20 (pVioni, Leket Joseber II. 
75 Vionr, das talmudische j'mcid) I. 55a 165, 06a 217 •'?ioti3 I. 50b 
J48. Vgl. Zunz, GV. 456. Not. Am Freitag Abend nach Kidduscli 
ass man diese Mehlspeise. So wird es von R. Kalooymos er- 
aiait. II. Ha 21 ; pr"^B, ein Getränke, bestehend aus Wein, 



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9S 

mit Honig und Gewürz gekocht. I[. 29b, (Isaak b, Ascher'); 
die .Sabbatspeise, o'ih'X — chalant (angef. von Isserlein, Terumath 
ha-Descben No. Ö6 im Namen des OS tu^mt); gebratene Aepfel 
und Eier. II. 6b 8. Die Sabbatspeisen wurden in Böhmen in den 
ornn gestellt, die Öffnung desselben verschlossen, verklebt, während 
in der Kbeingegend und in Frankreich man sie auf Kohlen 
wärmte. II. 6a 8. Vgl. 11. 152b 3ßl. Am Rasttage des Jom ha- 
Kippurim isst man gute Speisen II. 12fta vgl. Mord. Joma 11!)1. 
Am Simchath-Thora gaben die o'inn in Sachsen eine Mahlzeit, 
zu welcher sie die Gemeinde einluden. Gute Speisen, Gänse und 
Hühner wurden aufgetragen H. 138b 320. Vgl. m'W 88. 

Bei rmx>: dvd oder Hochzeiten gibt man «ine ganze Henne 
.demjenigen, den man ehren will. I. 131b 458. Mose Minz 
Rga. 119. 

Das Essen in der Synagoge II, 12a § 23. In Speier ass 
man in dem Lehrliause. IL 159b vgl. L5w, Lehensalter. 
277, 435. 

Am Sabbat bricht man ein grosses Stück vom Brote 
I. 51b 152. 

Schullehrer. 

Wenn der Lehrer zur&cktreten will und an seiner Stelle 
ein anderer sich nicht findet, so ist er verpflichtet, das Jabr 
anszuhalten, denn der Monat, in welchem das Kind mlissig um- 
hergeht, ist ein verlorener. Doch wenn der Unterricht auf 
höheren Befehl (hvKry ni'iJ nano) aufhören muss, ist der Lehrer 
nicht verantwortlich. Wenn der Schüler in der Lehrzeit krank 
wird, muss der Lehrer es nachholen. Entscheidung Joel halevis 
BM. § 243. Vgl. Salomo b. Adreths Rga. No. 8?3. 'nio Tvm, 
worunter RIOS zu verstehen ist. 

Ob der Lehrer für die Vorenthaltnng seines Lohnes Schaden- 
ersatz zu fordern berechtigt sei. BM. % 181. 

Die Lehrer nahmen mit den Kindern den laufenden Wochen- 
abschnitt durch L 22a 12. Vgl Hag. Maim. Tefilla XIII v. 
Die Haftara des Schriftabschnittes wurde auch gelehrt. IL 160 
Si 38!). rrson nr« vnWi p;n ^Kistt» -i 'ith iiipu-n 'iihc ina nar 
na«'. 

') Vgl. Raschi in 8er. 50b Tw. 'o-^ — pw* boisson. rvta-h npro ;-a 

l'>e 3-iifo. 



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94 

Man darf anstatt des Targum eine Übersetzung in der 
Landessprache lesen. I. 22a § 12. Wabrscheinlich wurden zu 
Schulzwecken derartige Übersetzungen benützt. 

Die falirenden Schöler, o'ima, die ein eigenes Zimmer oder 
Stockwerk haben. II. 91a 172. Im Nameu Simson b. Abrahams. 
Spiel. 

Das Spiel mit Eiern am PesAchfeste. I[. 105a § 216. niD« 
jmo Dipoa D^iSaS o-itna noea pinrS. 
Teilen. 

Die Fleischhauer, wenn sie das Fleisch aufteilen, werfen 
das Messer vorher in eine bestimmte Richtung. Die spitze Seite 
gehöre mir oder dir. KlOS hält dies für eine Art des Lesens 
(D"fi) und gestattet es am Festtage nicht. II. 149a § 357. 



III. Ortsnamen Im Or Sarua. 

Im folgenden sollen die im Or Sarua erwähnten Ortsnamen 
im Zusammenhange mit den hervorragenden Männera und cultur- 
historischen Bemerkungen, deren das Werk viele enthält, zusanimen- 
geslcllt werden. Dieses Verzeichnis hat sowohl für dieGcIehrten- 
gescliicbte, als auch für die Kenntnis des äusseren und iinicren 
Lebens der einzelnen Juden gemeinden Böhmens, Deutschlands 
Frankreichs und Ungarns Bedeutung. In den kurzen Artikeln 
die nach der alphabetischen Heihenfolge der hebräischen Schreib- 
weise geordnet sind, soll nur dasjenige hervorgehoben werden, 
was die aus dem Or Sarua angeführte Stelle zeigt. 
in p». I. lOla. mos reist in Ungarn. 
.■iK"-ujis. I. 138b 474, Über das grobkörnige, ungaiische Salz. 
riK'ijjiK. I. 141a. Der Handel mit gesalzenen Fischen aus 

Ungarn. 
pjnu. I. 40b 113. Der Zustand der jüdischen Gemeinden in 

Ungarn, die keinen rechten Gemeindebeamten haben. Kesp. 

d. K. Elieser aus Böhmen an R. Juda ha- (Jhassid. 

Für die Bezeichnung Ungarns mit lyi jns ist unsere Stelle 

klassisch. Samuel Kohn, Das Land Hagar, Mntschrft XXX, 

ZsidOk törtenete S. 68, 3«7, 378. 



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85 

w'nBBlll. I. 138b 474. Die eingesalzenen Fische aus Ungarn werden 
dahin gebracht. Der Name corrumpiert. Wahrscheinlich 
KriBOi» Oesterreicb. Vgl. OhOS 110. 33d i'-iBrnie. 

oir-iOD'.K. I. lOla 386. Ostrigom, die slavische Benennung 
der ungarischen Stadt Esztergom, Strigonium, Gran. RIOS 
wird befragt, ob die heissen Quellen daselbst zu einem 
rituellen Bade verwendet werden dttrfen. Samuel Kohn. 
H^ber Kütforrfisok S. 56. 

DiriB oiK. I. 40a 112. Corniptele aus DiiiBOl». Jakob b. Isaak 
wendet sieb an BIOS in der Angelegenheit eines gewissen 
Mattatia, der ein Kind erschlagen hatte und als yv an- 
gestellt werilen will. Zunz, Ltg. 489 unrichtig. 

«■r^ii«. Orleans. Dieser Ortsname kommt in verschiedeuer 
Schreibweise vor. crSim I. n2b 629, n. 46b 88, 135a 
308, Sanh. § 5, 47, AS. § 261. wr'^-ii« I. 7b, II. 2b 2. 
B"3"^n« I. 62b 203, 158b 586. nr^ii« II. 15a. 
DlJ"^Titi,tt'ir'^im I. 55b 170,61al99, l37a472.A3. §260. 
C'hOS. 116. p'j"?-!!«. Vgl. GJ. 30. 

Aus dieser Stadt nennt RIOS folgende Gelehrte: 1) 
Elieser d'OrHans, ein Schfller R. Jakob Tams, von 
dem er eine Mitteilung erhielt, als dieser aus der Synagoge 
zu Troyes ging. Mose b. Chisdai aus Tachan hat ein 
Responsum von ihm, I. 4Ib 115. 2) Joseph d' Orleans 
I. 7b i^r poin ini'fia S'xt rrSii«! t]Dv n "ci. Die ange- 
führte Stelle aus dem Bihcicommentar findet sich gekärzt 
in Daath-Sekenim, Livorno 1783. S. 79 vor. Tossafot zu 
Deut. 64. Joseph d' Orl^^ans wird mit dem bekannten nord- 
französischen Exegeten -Toseph Bechor Schor identificiert, 
GJ. 34. Seiner Tossafot zu Berachot gedenkt RIOS I. 
55b 170, 61b 199, 62b 203 ; zu Chullin I. 137a 472 ; zu 
Jebamot I. I72b 629; zu Sabbat II. 2b 2, 15a 31; seine 
( orrespondenz mit R. Tam AS. § 260, 261. 3) Jakob 
d'Orlöans. Seine Erklärungen zu Sabbat I. 158a 586, II. 
46b 88, zu Kidduschin II. 107b 224; er wird ipnpn genannt 
n. I09b, 117 a; ein Responsum von ihm II. 185a 308; 
angefahrt von Isaak li. Abraham Sanh. 45, 47. 

tbW». Angleterre, England II. 26a. In Englan<l wii'd 
aus Aepfeln Wein erzeugt. 



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tomjK. Ä n d e r n a c b. I. 196b Rsp. Am Elieser b. Joel haleTi, 
Vgl. Gross. EbJh. S. 15. Note 5. 

M'oto». Spanien. II. 7a nryr h'cmk Vi« ora aina 'n'n p: 
STn' 3-iyo i'oenS »^e» to-ob, BM. § 276, «'occk W rrra ao- 
geführt von Isaak b. Samuel in einem Rsp. Sanh. g 23. 

TJ3ir«. Deutschland. I.llßb.Rsp. des Joel halevi. I.2I7b. 
Die Gemeinden in Deutschland. A.S. g 320. pit3 )')nu pi 
poy i" i'nir iSaei iScc: to d'Ui \>i n-iipr B'isinp »ae»« 
Resp. des R. Tarn. II. 12b R. Tarn im Namen der nsvt/t 'OW. 

rwiiPK. E t a m p e s. R. Tarn correspondierte mit den Gelehr- 
ten dieser Stadt. BU. § 14. GJ. 45. 

pa. Budun, Buda, Ofen. I. 101a 306. Die heiasen Quelle» 
daselbst. 

|ia. Bonn, auch wia IT. 125b. 

Wohnort des Joel b. Isaak halevi, I. 113b, 118b, 
I89b. II. I9b, 30b, 31b, 32a, 74h, 75a; des Samuel b. 
N a t r n a i (rar) II. 85a, 87a, 88h ; des E 1 i e s e r b. 
Joel halevi, I. 18a; BM. § 9. BB. § 96. Der Name 
comimpiert paiS. II. 45a nio n nvir dijjös. 

II. 125b 276. Efraim b. Jakobs Randschrift erhält die 
Geschichte des R. Amnon aus Mainz. Zunz Ltg. 288. 

o"Eia. Boppard. BÜ. § I8l. R. Elieser aus Toni, ein nam- 
hafter Tossaäst war Lehrer im Hause des B. Chiskia (b. 
Rüben) in Boppard, der ihm seinen Lohn lange Zeit vor- 
enthielt. R. Elieser forderte Schadenersatz, weil er das 
Geld, wenn er es rechtzeitig erhalten hätte, hätte verzinsen 
können. Abi ha- Esri sprach ihm den geforderten Schadener- 
satz zu, Abraham aus Toul, der Bruder des R. Elieser, dagegen 
hielt die Forderung für unstatthaft, weil es n''3i ist. R. 
Joe! halevi glich den Streit aus -iSn Skv n tupc on'ra rrvyy. 
Es scheint als ob aus dem Texte der Name — ja ■uv'j« "i — 
ausgefallen wäre. — Vgl. ChOS No. 39. Maimuniot Rga. 
B-aeiPo No. 15. 

ttinu. Bourgogne. I. 195b. Resp. des R. Gerschom b. Juda. 
ChOS 28. GJ. 108. 

V:iia. Bourgueil. L 159, 160, 161a. Abraham aus Bourgueil 
zu Jebamot. GJ. 110. 



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97 

nn'3. Ttölimen. I. 141), 52h, U7b, 232a, auch ons I. 40b, II. 
32b, 177b, I78ii, BM. § 359. Sanh. § !)5. Hag. Asch, 
('hullin ni. onx. Folgende Gelehrte werden als aus Böhmeu 
stammend genannt : 

a) prr on-aa pnit" 'i angeführt von Joel ha- Levj I, 117b- 

b) Elieser b. Isaak. I 40b, 52b, 232a (Eleasar), II. 78a 
Sanh. § 05. AS. S 240, 257, 2(i2. 

c) Isaak b. Mordechai. II. 178a. 

d) Isaak onac (Isaak ha- Laban) angeführt von R. Jona- 
than BM. 8 359. 

c) Dn'33i- -man. I. 14b. II. 177b, 178a. 

xma. Brtccnt'. BM. § 202. It. Tarn führt einen tiolchrtcn, 
namens K. David ans Brienne an. GJ. 128. 

Ktcra^a. Barbastro. II. 35a. Easchi zu Beza 33b. OJ. I:i5. 

Y^i":. II. IIb. Gross GJ. 138 hält den Namen für eine t'ornip- 
tel aus )"i"ii:. R. Mose pvna ist sonst unbekannt. Ver- 
mutlich ein Schreibfehler des Naiufsns pan nipo 'i aus Mainz, 
der fi'üher erwähnt wird. 

"wn. Donau. II. 3a ein tiefer Strom. Über die Schreibweise 
des Namens vgl. Maharil. ed. Warschau «9. 

roDT Dampierre, f. 126b 442,11. 3b3; auch vbji I. 225a 
760. Isaak b. Samuel wohnte dort, nachdem er aus Rame- 
roupt wegzog. I. 126b. Isaak b. Abraham aus Dampierre 
I. 225a. GJ. 634. 

1-101. Das. 

IPV;!. Dreux. II. 119a. ly vyhz "iciS V;i .Tn Cime rnp.Ti 
paiDO "ah):. R. Salomo aus Dreux, genannt der Heilige, 
sagte den Anfang der Pesach-Hagada französisch. GJ. 171. 

Diern. I. 138a 474. GJ. 189. Erfurt. R. Isaak oiom. AS. 21a. 

"in. Vitry. I. fl7a 361, auch nm. I. 55b 165, i:{9a 476. 
Simcha I. 97a. Machsor Vitry 55b, 139a. GJ. 195. 

piiaxvi. Würzbürg. IT. 53a 107, auch Jiiaxri. IT. 157b 384. 

RIOS erzählt: Als ich in Würzbnrg war, sah ich, dass 

fi. Mulin, obschon er in Traner war, der n'ia !?j.*a seine:^ 

Bruders R. Joseph wurde. Dort befand sich mein Lehrer. 

Klicser b. Joel ha- Liivi. II. 53a. 

In Wiirzbiirg sah ich, dass wenn einer nach r'p 'in die 
Synagoge kam und zehn Leute dort fand, t-r abermals 

DigitizBdbyGOC^Ie 



vor ^3! D116 war (die vorhergehenden Benedictionen laut 
sprach). RIOS billigt diesen Brauch. II. 157b. 

RIOS war jedenfalls nach seiner Rückkehr aus Frankreich 
in WUrzburg, wo er mit R. Jonathan verkehrte und wo R. 
Meir aus Rothenburg sein Schüler war. Der Zeitpunkt 
seines Würzburger Aufenthaltes ist mit dem Jahre 1240 zu 
spät datiert, (Zunz, Zur Gesch. S. 51 : Jehonathan b. Isaak etwa 
um das Jahr 1240,) sondern muss vor das Jahr 1235 gesetzt 
werden. R. Meir aus Rothenburg erzählt, dass, als er in 
Würzburg Schaler des R. Isaak aus Wien war, eine Christin 
dem R. Joseph, Bruder des R. Jonathan, das Ableben seiner 
Schwester meldete und Abi-Esri entschied, dass er auf diese 
Aussage Trauer halten müsse. Denselben Vorfall berichtet 
RIOS II. 1 75b mit den Worten : im iina ■•]h»V\ (Recanate 
No. 575). Elieser h. Joel halevi starb aber uro das Jahr 
1235. R. Joseph ist vermutlich ein Halbbruder R. Jonathans 
und identisch mit dem II. 53a erwähnten Joseph, und viel- 
leicht auch mit R. Joseph b. Masal, an den RIOS ein Resp. 
lichtet I. 227a 768. fpv 'i,n ira in 'S31 j"ito "iinaa 'nyjo 
Sir mar htc i amn ]3. Der Vater Jonathans hiess Isaak. 

Schalsch. ha- Kabbala Warschau, S. 25. "JJ 0"C Wp'st.ia 
yna niK dt i eine sfhiechte Auflösung der Abkürzung : ""n.i 
pic. Mord. Moedkatan 1732. 

Jonathan h, Isaak, den RIOS immer "iio nennt, wird an 
den angeführten Stellen durchwegs mit Vxi bezeichnet I. 
Sfla. II. 12b, BK. § 183, 1!)7, 1!)8, 200, BM. § 197, 3.59. 
Sanh. § 51, 68 nia •■xh 'nn, woraus folgt, dass RIOS mit 
ihm zusammen gewirkt haben mag. Jonathan starb also 
vor Abfassung des Or Sarua und kann nicht der Lehrer 
ChOS's gewesen sein. R. Jonathan, den Chaijim Rga. No. 
2, 68, 90, 171, 251 ■mo nennt, ist ein Anderer. Gross, 
Elieser b. Joel ha- Levi, S, 26 : nSicherlich des Lehrers 
von Chajjim b. Isaak OS." und Not. 1, „Er correspondierte 
mit Meir aus Rothenburg v. Mordechai, Mikwaot No. 746 und 
hatte zwei Söhne, namens Aaron, ChUS. No, 68, und Isaak v. 
Cod. Ilarab. fl2" unrichtig. Jonathan b. Isaak konnte mit 
Meir b. Baruch, der um 1235 noch ein Kind war, nicht 
correspondieren. Auch nennt Meir seinen Hcspondenten 



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es 

(Mord. RdTr. Mikwaot 1061): '3'3n '3Vt» b'3D0i rin c'sm p'r 
injv -inn. Vgl. noch Maimuniot, Rga. zu niip*« No. 20. 
Jonathan b. Isaak citiert Meir Mord. RdTr. BK. 4 1 *^ nott 
jnjT '1 ora wiic pnr im "iiö. Ebenso unrichtig Kohn, 
Mardochai h. Hillel. S. 134 : Jonathan, der Aeltere vielleicht 
Jonathan ha- Kohen aus Lunel. Der Jüngere — ein älterer 
Zeitgenosse und Freund Meirs aus Rotbenburg. Letzteren 
identiflciert er mit Jonathan aus Würzburg. 

Von RIOS's Wirken in Wftrzburg haben wir einige 
Berichte. I) Salomo b. Adreth's Resp. I. 1097 na wyo 
pmaxTiia mo '»^. Das Rga. stammt von Meir b. Banich. 
2) Resp. Meirs, ed. Budapest, Nr, 17. o'inn -"iv nryo n\T ]3i 
pnr i'in nin piwxTlia. 3) Teschubot Maharam ed. Bloch, 
Berlin S. 173. Handschrift Amsterdam No. S5. Das Resp. 
ist verstümmelt, uatp'e'a ioiio pm^ tvi '»S laocn 'jijt pi 
"tsih Vnrn miam jo '»i (pimxTiar r"non ji'sn) 'viae* "laa 
^3T 'n]ii (iDw) 101« .Trw (nTun*?) *njn^ 'n"im i'jSn D*n3i3 
pntpi KV1 Sin H^yaS (nrx zu ergänzen). Bloch liest n'33 
noiSTi, Back, Meir b. Baruch S. 22. tt p33, eine unmög- 
liche Conjektur. Ohne Zweifel ist "133 = .raa und ■T^'nv 
eine Abkürzung von piiaxTUae*. Denselben Vorfall berichtet 
R. Meir in Handschrift Parma Nr. 283 S. 42. 4) OS I. 
208h 744 apr "I lann ■'h nmn ,-n 'sni: "in«i. Dieser R. 
Jakob ist wahrscheinlich mit dem im Schibbole ha- Leket 
No. 17,195, 355angeführtenR. Jakob aus Würzburg identisch. 
5) Dem geschichtlich interessanten Responsum OSI. 213a 747, 
welches über die Frankfurtev Metzelei im Jahre 1241 han- 
delt, fehlt der Anfang. Zu ergänzen aus ChOS 103, 221. 
Aus den Worten Juda Kobens : '3irnf: nitp -piTy u'"?? n'ayrw 
p-nax"i'il ist zu folgern, dass RTOS um diese Zeit in Würzburg 
lebte. Rga. Maimuniot, Jibbum wa- Ohaliza No. 35 : '3 am -jS yi 
piisri'ü '138 m "pl Sy 'nSKPJ lar. Unterfertigt David b. 
Schealtiel j'Ka S'V- Die Stelle findet sich in unserer Aus- 
gabe nicht. 

Wien. I. 110b, 406. Hag. Asch. Chullin III. w'l. In 
W^ien wird das Fleisch nach Gewicht verkauft : 'xm iDiap 
iBiap yaii iei3p, vgl. II. 14flb 357 : bi'ibü ik 'Si3p i'?ic 
CTiBX Ttn IK. Das Fleisch scbrotten die Fleischer auf den 



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Strassen aus nunSiipn hy aimn cairpn piaiac -[ins I. 145a 
508. Die Höfe sind in Wien hinter den Häusern I. 21 5b 762. 
BB. § 220. Salorao aus Wien. pisoiP U"n nSwi ii'ü "b 
loxy ■['.ix'? vniippaa. 8alomo aus Wien coirespondierte mit 
Samuel aus Bamberg. Meir aus Rothenburg Rga. No. 690. 

»rm. Verona. I. 208a 744, 209a 745. 

Eleasar b, Samuel aus Verona. RIOS richtet eine An- 
frage an ihn I. 220a 755. Elieser b. Joel halevi correspon* 
diert mit ihm. I. 208a 744. 

pnn. V er dun. I.44a 121 auch p-iii II. 150h 358. 

Samuel Verdun Sir Leon. Tossafot zu Chullin IL 150b, 
zu Pesachim IL U6a. Hag. Aseh. Beza IIL : SttiöB» i'.t 
p'jm'r riTin^ -••n aji3 jr . . . . pnii:. Aus unserem Texte 
ist ein Satz ausgefallen. Samuel Verdun heias.t nicht Sir Leon. 

ro-ni. Worms. L 41b, IL 18b, 47a CliOS 74; auch poii IL 1 9a, 30a, 
»renn IL 22b, 50a, 160b, 183b, AS. § 299. ; STD-il IL 16üb, 
«r"D-ni AS. § 108; iWüVW IL löla, 173a. WP"Ci3 I. 113a, 
125b. IL 75b. 

B I c a s a r b. .1 e h u d a aus Worms, der bekannte Mystiker, 
Verfiisser des Rokeach. RIOS hat unmittelbare Überlieferungen 
von ihm IL 30a; eine mittelbare I. 41b (der goldgestickte 
Thoramantel, welcher unten mit Leinwand gefüttert ist, soll 
nicht mit dieser Seite auf die Rolle gelegt werden) ; 
nennt ihn "iio und führt seine Schriften (Kita, tpi'c, anr) an. 
IL I9a -iiy^K; sonst immer -iijr'?«. 
Jakob b. .Takar -iS-T (!) I. il2b. 

IsaakLevija, der Lehrer Raschis. IL 75b, 160b 
ipnpn Iran. 

Kfraim b. Isaak wollte in Wonns am Rosch-Chodesch 
Ab, wenn dieser auf Sabbat fiel, als Haftara oaiPin 
onvioi (Jes. T.) lesen lassen. II. 161a. Nach dem Tode 
R. .Tttkob b. Jakai-s kam Kalonymos, der Alte, b. 
Sabbathai nach AVorms IL 125b 275. Eleasar b. Judas 
o'jiKyi nswn. 

iWc'11. Wetzlar. I. 195. Resp. des Elieser b, Joel liiilevi. 
Gross EIJH, 15. 



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101 

B^lapjill. Prankfurt. I. 213a 747. Die .ludonnictzelei da- 
selbst im Jahre 1241. ChOS No. 91. ö-in ipnn. No. 221. 
cmpjiii. Vg-l. Tenimat ha- Descheu No. 241. 

2'?ini Vesoul I. 2l5a 750 Joseph chvpn. ChOS No. 28. in 
vgl. fij. 190. 

(U"i •■.■S20. T, 194 b 693. Resp. d. EbJh. iü"i — corrumpiert aus 
W"i, Sayu bei Coblenz. nwoiB 'aS 3iip ^'sScip!: m"1 anp '3 
I, 208a 744. Ein Jude ertrank im Ithein in der Nähe von 
Sayn. 

fjie. Toul. I. 131b, ia2a, Abraham aus Toul. Sein Bruder 
Elieser BM. g 181. 

«Vr'ji:: Toledo. I. 208a, 744. KIOS's Kesp. an Jechiskijiihu und 
Isaak in der Angelegenheit eines Juden, der in der Nähe 
von Toledo erschlagen wurde. 

rriE. Troyes I.41b 115; auch b'"1-!K. T. I2öb 442, iL I79a437. 
K. Tarn kam von Troyes nach IJanioroupt, um seine Bücher 
und Sachen, die dort um 30 livres verpfändet waren, zu 
holen. In llameroupt war um jene Zeit Isaac b. Samuel, 
T. 12GI>. In französischen Kcsponsen findet KI03, da-ss 
, unser Lehrer" in seinem Alter, als er in Troyes war, am 
9. Ab das Lesen Hiobs und Jeremias gestattete. !I. 179 a. 
„Unser Lehrer* — R. Tarn. 

'31». Trani, I. 88b. BIOS correspondierte mit Jesaja b. Mali, 
ib. 218a 220b 'itrs ChOS. 149, 157. 

p" ps. Griechenland. RtOS führt sehr oft die Erklärungen 
des Baruch b. Samuel aus Griechenland an, zu Sabb. II 2b, 
49 b; zu BK. g 85 (pi p80 corrumpiert.) BM. § 12, 16, 29 
usw.; zu BB. § 2. 5. 7. 8 u s. w. zu Sanhedrin II. 172b. 

]v JVM pi* ■ L 1 96a, G94. Rcsponsum aus dem o'jnn 'D des R. 
Jehuda ha- Kohen. Wahrscheinlich Bulgarien. Güdemann, 
Erziehungswesen I, 110 Anm. 10. 

w. Joigny sur Yonne. I. 90a, 339 Menachem (b.Perez). GJ. 250. 

"j'ajT. Joinville. II. 61a 124 Simeon zu Erubin. BM. § 
202. Samuel nh-ZiTc. GJ. 253. 

«p"i'. Jarka, Irek. Ein Dorf in der Nähe der Stadt Nyitra, 
Ungarn, I. 223 a. Der Rechtsstreit zwischen Salomo und 
Isaak wegen der entlaufenen Sciavin. I. 226a '11.T3 .Triro 
[ne'33 inn in» nw na "p-w np-i'a iin in« 

DigitizsdbyGOC^Ie 



10^ 

'D13. Coucy. Simson de Coucy, der Lehrer RIOS's, gestattete, 
am Sabbat mit dem Radzeichen am Kleide auszugeben II. 
39a; von Simson hatte RIOS die mündliche Mitteilung, dass 
R. Gerschom um seinen getauften Sohn vierzehn Tage 
trauerte IL 176a; eine Anfrage an Simson de Coucy 
BM. § 134. 

jy:3. Böhmen. I. U7b413, 118a. In Böhmen gibt es grosse Ge- 
lehrte. Responsura desEfraim b. Isaak an Joelhalevi; I. 200h 
712. RIOS sah, dass man dienains am Sabbatabend fertigte; 
II. 8a, es ist ein guter Brauch in unserem Lande, dass 
Freitagabend nach der Keduscha die Diener und die Kinder 
ausrufen, man möge die Sabbatlichter anzünden; I5b 32, es 
kommt in unserem Lande oft vor, dass man Freitagabends 
bei Hochzeiten aus Gesangsbüchern Lieder vorträgt; IL 
16a 33, in unserem Lande hütet man sich, selbst eine bren- 
nende Wachskerze zu berühren; IL 19a, der Vorbeter sagt 
laut i^CD y» und die Gemeinde spricht es zweimal nach ; 
IL 22a, nach 3'tt steht der dui' auf und sagt Kaddiscb; II. 39b, 
im Lande Kanaan tragen die Frauen Ohrringe. Die Ohren 
sind durchlöchert, dass man die Ringe bequem durchziehen 
kann, wenn man will; die Ohren sind unbedeckt; IL 49b 
t)5, in unserem Lande Kanaan sagt man Habdalotb und 
Piutim, die von Elia verfasst wurden ; AS. § 186, in allen 
Orten unseres Landes Kanaan isst man nicht den Käse der 
NichtJuden. IL l76a, oSir ni5i3T *piDCi ^\ü^h a'vra rsa i:k im: 
irra. 

RIOS nennt die Sprache des Landes ]p3 prS. 

h'i^h, Lunel. Responsum des Isaak b. Abraham an Jonathan ha- 
Koben aus Lunel I. (i4b 213, 7:ib 251, Sanh. tj 68. Responsum 
des Isaak b. Abraham aus Dampierre an Nathan aus I^unel 
I. 225a; Samuel ha-Kohens aus hi'h Frage I. 84a 335. 

nitmaeifj. Lomhardia. IL 26a. .A,us Aepfelu erzeugt man 
Wein: I. 116b corrumpiert »",12 -101^31 statt niCTiacifjai. 
Responsum Efraim b. Isaaks. oiDfi aSno ü-hi2 In Lombardien 
isst man die Bauchfelle nicht. IL 18h 40 ns'TiamS 'J3l. 

rniS. Lotharingien. I. 117b 413. i-ni'; 'jik;, BB. 212. ijTiin 
vm')3ir: TL 34b •\v\ih p«, aus dem Sefer Ha- Teruma des 



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109 

ßaruch [b. Isaak, II, 46a TniSa nry». AS. § 298. i-mh 
Hag. Ascheri, Ende AS. lunS. 
poo*^, Leipzig. I. 21.'>b. Resp. RIOS's an seinen Schwiegersohn 
Samuel b. Sabbathai. Ein Waisenknabe kommt nach Leipzig, 
um dort zu lernen, er will Dicht lange Zeit daselbst weilen. 
Die Schuldner seines Vaters, Ritter (oTP-iO), suchen ihn auf 
und fordern von ihm einen Termin für ihre Schuld, Die 
<iemeiude will ihn besteuern. RIOS hält dies für unstatthaft. 
uh. Elbe. Ein tiefer Strom. II. 3a. 

«211^. Lorch. Mose b. Mordechai schreibt an seinen Ver- 
wandten, Elieser b. Joel ha-levi in der Angelejrenheit eines 
gemeinsamen Verwandten, Isaak h. Menacliem aus Lorch 
KSIiSd BM. g 196. 
KXUD. Mainz. 

KXMOar irnim I. 121 b, IL 167h, Sanh. § 77. 

t!i::30 "S™ IL 14!tb § 358, von El'eser b. Nathan angefiUirl. 

maa 'Jpi 11. 173a, unter ihnen Eljakim b. Joseph. 

]"»jsn h»iv- 'üsn IL llöa, 

Folgende Gelehrte nennt RIOS aus Mainz l) R. Leoutin 
AvS. § 108. oiP p'Kr nryo hy Kxuaa Vxt j'oiiK'^ n -Tiin jsi 
i(r"miia. Dieser R, Leontin ist R. Juda b. Meir ha- Kohen, 
auf den R. Simeon sich bezieht und dessen Zeitgenosse R. 
Eleasar ist. AS. 296 : i-nsn VKo ja .tivt n ^jf -laio ]iyo(P ■ii 
iV: ja iiy^N 'il YOl^»'h "i «i*i. Ob dieser R. Leontin der 
Lehrer R, Gerschoms war, ist zweifelhaft. Da aber R. Simeon 
b. Isaak b. Abun ein älterer Zeitgenosse R. Gerschoms ist, 
so könnte R. Leontin, auf den er sich bezieht, füglich 
derjenige sein, von dem die ersten Commentarien zum Tal- 
mud verfasst wurden. 2) R. Juda ha- Kohen, der Verfasser 
des QTin 1CS I. 196al[. 125a, lebte auch in Mainz. Seines 
Vaters Namen gibt RIOS nicht an. Juda ha- Kohen wird 
noch erwähnt I. 78a 504, 11. i60a S89, 162b 394, 16Ja 440, 
— wahrscheinlich der Verfasser des o':m ntö. Zur Unter- 
scheidung Juda ha- Kohen jpi.T genannt II. 162b. Noch einen 
Juda ha Kohen nennt RIOS I. 208b 744, den Sohn des Mose 
ha- Kohen, der sein Gutachten approbiert und mit dem er 
in der Frankfurter Angelegenheit correspondiert I. 213a, 
UhÜSlOS, 221. S)R. Juda ha-Kohen, der Verfasser des rrrD, 



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104 

hatte einen Sohn, Samuel, von welchem die Eotscheidung 
stammt, dass Enkelkinder den Grossvater betrauern dürfen. 
II. 175a, vgl. Joseph Kolons GA. 44. Mose Isseries GA. 1 18: 
lieber Samuel b. .Tuda berichtet Abi ha-Esri, dass er den Vopel 
JKOi'jO (Hap. Ascheri Chullin III. 39 Voi'jb) zum Essen erlaubte. 
Er berief sich auf seineu Vater, auf K. Elieser, den Grossen, 
und lt. Kalonymos ha-Kohen, die ihn auch asse» 1, 116a 411, 
4) Juda aus Mainz 1. 124b das ist Juda b. Kalonymos b. Mose, 
der Vater des R. Eleasar aus Worms. I. 1 6a correspondierte 
mit Joelhalevi I. 66ab, 113a, mit Isaak ha-Laban I. 113a, mit 
Efraim b. Isaak BM. §41.i. 5) Mose ha-Kohen, ein Schüler 
des R. Tarn, von dem er eine milndlicbe Mitteilung hat, ange- 
führt von Abi ha-Esri I. 148a. In Mainz haben die o'nr 
die brennenden Kerzen am Jörn ha-Kippurim weggerückt 
— dort war Mose ha-Koben — und die Sache wurde i)e- 
sprochen, doch nicht entschieden. Abi ha-Esri verbot es 
und Mose ha-Kohen nahm es von ihm an II. 16a 3i. 
Mose ha-Koben II IIb, 174a, Sanh. S 60, AS. 217. 
ChüS J5Ö. 6) Elieser b. Isaak I. 115b, 116a (Elieser 
Snn); II. 125a Eleasar 'jmn hatte einen Sohn, Isaak, dieser 
einen Soiin, Kalonymos jpin. AS. 298 pjleasar. 7) Eljakim 
t). Joseph, Schwiegervater des Elieser b. Nathan I. 122b 
43S; Abi ha-Esri führt ihn I. 106a an (epv) fp» la D-p-h». 
Seine Kesponsen 11. 171b. 8) Efraim aus Mainz. I. Ifl."»!! 
Responsum des Abi ha-Esri. 9) Gerschom b. Juda, Simcon 
hMiT] b. Isaak und R. Juda hM:», der Märtyrer n'nt 
p3-inj'? tpjt-i II. 125a. 
Isaak b. Juda, der Lehrer Raschis. 

tthvm. Mosel, Fluss. I. 194a Resp. d. Hlieser b. Joel ha- Levi. 

p-n3i"5. Magdeburg. I. 41a 114 Resp. RIüS's an Chiskija li. 
Jakob I. 230. 775. t,i 'jt"? pnar'oS "jrcinr y~n lat ^yi. Der 
Name fehlt. Wahrscheinlich R. Jakob. 

I'f'c. Meissen. Die Tierbilder in der Synagoge zu Meissen, 
die RIOS als Knabe gesehen. AS. ^ 203. 

p^wxro. Münzenberg. I. 15b, 203a. David b. Kalonymos. 
Vgl. Zunz, Ltg^. 325, ZG. 49, 93. 

nttiCM. Manuia. I. 209a 745. 



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105 

p*5. SIctz, auch p. BB. 2fi4, Sanh. § 92, AS. g 108. Häu- 
figer erster Name: I. 17b, 9öb, I07b, )2)b, 206a, IL IIa. 
2.Sb, 27b, BM. S 19, ÜB. § 97. Elieser b. Samuel aus Metz. 
Abi ba-Ksri tradiert in seinc^m Namen. I. 123b, 4iJU teilt 
UIOS mit n,iir nn'nv di:o nnir n-nt" -ts,"'?s ■■! ns nsir 
,Tij ■mtp». Bit. 254. 

p-ii3*:i3. Nürnberg I. 130a, 458, Jiikob Zarfatlii lti«ser angeführt 
r. 131h, II. 142a, Hag. AscIi. (Jiiullin VII, 33. 

SirJ. Nitra, Nyitra 1. 226a. 

W12-,:. Narbonne. T. 100b 3(54, II. I57b 3H3, liK. sj üOO, 
BM. 203. 

Meschullam {b. Niithan) uns Narbonne. AS. ir>2 : .rn pi 

ib. IS6: C'W ni3-3; p^31N «il2-li {'11*31. ('Ii()S No. 10. 

'Sic. AS. jj 244, cnao iiy^K n ttihi — r;nir33 "SiD3 n'.T rtrya. 
CJross, n.I. -134, lialt das Wort für cin<m fran/i)sis<'lit;n Orts- 
namen, tii>ch dagegen spricht der /nsiimniunbang — ilass 
U. Klieser aus Böhmen <ieu Fall ent. scheidet. 

wiBO'O, Si iion t i, auch bjbi'D I 72a. Haudselir. .Amsterdam 
von Meirs GA. No. 10S(= OS II. 174a) kjibcd, s:'z:d, jic:d 
Isaak (b. Malkizcdek) aus Sijionti. I. y5a, 6Kii, 71b, !»Ta 
thv nv:rc3 "C. II. 37b zu Kilajim, 174a zu Sabini. II. Tams . 
Kesponsum an Ihn II. 22b wibc'dc* ) i'nfj n-i y\rn im. Der 
Name aus dem Texte gefallen, zu ergänzen 'mS; .sein Be- 
sponsum an Peter b, Joseph U, 47a pix 'rSo p p7^' ih 3'rnv 

i^Eic. Spanien. I. 194b Ö93. Sriitt -non p»a j"iy jm'JC* ic; 
cnhrh "[hon dv d'sSw. Kriegsdienst der Juden in Spanien. 
Besponsum des Abi ha- Esri. I. 231a 778. icds 'nsx-'S 3iri 
TiCM S3i.itr. Juda b. Isaak im Namen Isaak b. Samuels. 

sr"ii!:3iB, Pontoisc. I. 85a, io:B I. 84a. Mose aus Pontoise. 

pSiB. Polen. I. 40b 113. Elieser aus Böhmen schildert, die Vor- 
hältnisse in Polen: aprtn iirv: min "loiS av yttv. 

«"'Sfi. Falaise, Samuel II. 114, II. 116b ««■"So; n"iSb. ChOS 
143, «•"Sc No. 144. 

ijSb, I. 196a Besponsum aus dem crin 'C dtss Juda lia- Koheu njJsi 
1)Sb3 .ivtt onvin. Vielleicht Fulda? 

n"Mt. 1. U2b: "^n-nh cjrm n'jSiosi »xjws d:. 



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bione. t, l96t). I. ]06a. Christen bringen einen Jttngling:, der 
in 8io")B gefangen wurde, nach Prag zum Verkaufe. Aus 

dem D'3'1.1 'B. 
wie. Prag. ws-iB. BK. § 413. 

I. 105b 378. wnoip D'0'3 W1B2 HM nry:. 

I. 200b. vT\oz ponim r*)?3 nams panirr n:ib3i. 

I. 209a 745. «no ist nach Joseiih Kolons GA. No. 74 in 
Kiifi, Ferrara zu emendieren. 

JI. lüOa 281. TiawS HS jpji'H nrrun av 'Büioa OTon wisi 

Gelehrte aus Prag nennt itiOS: Elicser li. Isaak ans Prag 
AS. § 12K, 130, 178. Isaak b. Monlechai II. 120b — der 
am Rosch ha-Schana fastete. BK. § 413. 
103116 Provins. II. 110a. Isaak ha-Kohen, an den HIOH eine 

Frage richtet. Auch 
IPranD. II. Il5a, R. Jakob aus Provins. 11. 110a. Jakob !». Meir 

der Lehrer BlOS's. 
Vfnu. Paris. 

tpno 'ODn. I. 67b 225 .Techiel b. Joseph und Samuel b. 
Salomo, auch r'-iosip -mai BM. § 180, »no "ipi. I. iSSb, 
476. Responsum des Samuel b. Meir. Die Aeltesten der Stadt 
Paris sind : Der Gaon Matisjahu, E. Juda b. Abraham, 
Jechiel, ein Verwandter Samuel b. Meirs und R. Juda b. 
{sm DV zu ergänzen). 

Seines Pariser Aufenthalts gedenkt RIOS U. 28a, i:9b, 
110a, AS. 179 1,1. 232a) 63b. 

Folgende Gelehrte nennt RIOS aus Paris : 
Seinen Lehrer, B. Juda b. Isaak Sir Leon. p«''?-i'e' 
L 56b, 174, 177. 6ab 211. BM. § 202, 249, AS. § 139 
142, 158, jwSi'P I. 55a 165, IKI^tb- T. 81a 326. jHV^vp 
L 55b 168, iin'j-'r I. 57b, 63b; Hiig. Ascti. Beza IIL 
jsiSvc, Kanh. I. pi«*?!'«*. Eine Umstellung der Namen "Cö 
miT p pmt' irai mo anstatt pnr p min*, AS. !59. Vgl. 
Hag. Aschen zu AS. 

Jechiel b, Joseph Sir Vives vv\-v 1, 232a, rvi tc AS. 297. 
Samuel b. Salomo L 67b 225. Eine Umstellung der 



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Tiamon a'ifn h«)9V js mhv n 3ini das. 5 2eile von unten. 
I. I30a h"^iü mpin Vxi Swor n rn. 

Eli& aus Paris £. 156b 574. I. 157a, IT. 148h, 151a, 
AS. § 156, 2i\. BB. § 94. 
na'it. I. 229a. Wahrscli ein lieh Cividale (ilel Friuli), in der 
italienischen Provinz Udine. In Josejih Kolons OA. 74. 
fehlt dieser Name. 
Di:-n:. IL 7b 11. R. Elieser Duvsn GJ. 536. Allem Anscheine 
nach eine l'orruptel. Der Ortsname ist ^enau nicht zu 
bestimmen. Vielleicht D'nn GJ. 136. 
jESj'. BB. g 5S. ]tcx ;ii3^Q3i Champagne, auch K3&9X IT. 6ti: 

ninon Qipo "pzh yvm RjBoxm. 
nctit. K r an k r e i c h. 

nB-uraiP Miai II. 179a 437; o'ntix 't das. und 1811) 4.'>0. 
nfiiit 'in-; KM. § 242. 

no-ix '31W I. 206b 740 KIDS erhält ein llesponsinn von einem 
„Gaon" aus Frankreicti. 

In Frankreich wurden die wohltätigen Legate nicht nur 
unter die Ortsarmen verteilt L 17a 20. 

In Frankreich ass man während des Badens I. 45a 126. 
RIOS erwähnt, was er in Frankreich gesehen: IL 6b, 
22a, 40b, 135a; französische Gebräuche: II. 19a, 40b, U. 
47b, 117a; flüixa nB^yo II. 170b 419. 

T. Il7b 13 in« uSsKT "[h iTn' oKi neiv^ jn Tsrn. Efraim 

h. Isaaks Besponsum. 

Blionp. I. 194a 692. Kesponsum des R.. Tam. GJ. 550. e'imnp. 

K'JiSip. Köln. L 204a, 232a, IL 144b, auch K'ji^p L 97b, 119a, 

IL 21a Wohnort des Joel halevi. K3K ii .t,tp R':iSp Tyn d: 

]TS wru oiP no schreibt Elieser b. Joel halevi. I. 9ib, 11 9b 

'iStSki' n Tiim t^yihpi n^loji rwya. Klieser b. Simeon L 180a 

652, IL 21a (Elieser b. Simson Sanh. § 77, das. auch Eleasar.) 

Die Tierbilder der Kölner Synagoge fand Kljakim b. 

Joseph für unstatthaft. AS. 202. 

V^lhtp z-Vt. Ein Kölner Groschen, Abi ha- Esri I. I48a. 
j":'?Bip .py^Eip ,j'ji'?tip. Koblenz. I. I94a. Kesponsum des .Abi 

ha- Esn. 
nj-MMOTip. K o n s t a n t i n o p e 1. LI 96a. Aus dem o'jnn 'D. 



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jpg 

Va-iip. Cor heil. t. 20a 25b, II. IIa § 20. 109b, A.S. § 74, 
auch hiitp II. Ha § 22; 23a 52, 4Sa 92. R. Jakob, der 
Heilige aus Corbeil. 

jirp. Ohinon. II. 115a Joseph b. Isaak aus Ohinon II. llöa, 
auch u'p BB. § 125. m» iT2l ha-inv ". mn iinn •'jXK N3 
I3*p '3'130, Meir b. Baruchs OA. 265 und Iliiiidsclir. Amster- 
dam No. 72 pBip. 

p-naiPHn. Regensburg. I. 82a, 132a, 208a, 11. 2b, 9b, 23a, 
178a, BM. § 48, 152, 297, U2, auch piiorijn T. 75a, 77a, 
IT. I20b, 130b; piacju'-i I. 85b; riSPjrT IT. Hob: 
mott'Mn BM. § 281 ; j-ii3P;j-i BB. Sj 1Ö9. ChOS Nr. 05 : 
hvriVf-2 OKI i'y piiBS'jj'iae' iriiw n*? ^n ;n nisirn nS^inan .iSip, 
Nr. 14: ri'\2V »rnp K^ip. 

RIOS wohnte in Regensbiirg. p-nntfirin in wmpa, I. lfl:»h, 
.53, Jl. 23a. 

Die Verbindung Böhmens mit R. I. l»91i T3 -[h -nnhw 

Jod halevi war in seiner .Tugend in R II. 178a vni3i 
p-ii2it':n3«'. 

R, Tanis Resp. an piiaCM-iaiP ym^T BM. § 48. 

Von den Gelehrten Rcgeiisburgs nennt RIOS folgende: 
Barucb b. Isaak, Efraim b. Isaak und desscnSohu, Mose 
(II. 120b 257.), seine Lehrer: Abraham b. Mose, der 
GrosseCI- 22a, 208a) Isaak b. Mordechai (ca-n), Juda 
ha-Chassi<i, feiner Mose b. Joel Saltman (Sanh. 32, 77, 
AS. g 284.) und Mose b. Ohisdai I. 41a, S5b, 206b. 

Mose b. Joel, ein deutscher Tossafist, mit Isaak h. 
Mordechai in Verbindmig Sanh. § 77, Mordechai, RdTr. 
Sanh. 937 : niza nsoca nvo 'i 'Bcnna 'nsxai . Dieser Mose 
ist nicht Mose aus Evreux — wie S. Kohn, Mordechai b, 
Hillel, H. 142 annimmt — sondern Mose b. Joel. Mose b, Chis- 
dai Taku lebte in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. 
Als verstorben bezeichnet ihn RIOS an den angeführten 
Stellen. I. 85b piiiru'ia rrpyo n'n nsn. Dies geschah 
wohl SO Jalire vor Abfassung des OS ^hv n'it-i "nyar vh 
po spricht nicht für einen persönlichen Verkehr, der zwi- 
schen den Beiden bestanden liättc. Vielleicht war Mose 
Taku schon damals in Wiener- Neustadt, lieber Mose b. 

DigitizsdbyGOC^Ie 



109 

Chisdais Lebenszeit vgl. Zudz, Ltg. 316, Syn. Poes. 251. 
Wiener M. Hebr. Bibliogr. 1883, S. 45. Graetz, Gesch. VII. 
181. Wiener uod Graetz setzen ihn in die zweite Hälfte 
des Xin. Jahrhunderts. 

Mose Taku wirkte in Goslar (Meir Rothenburgs 
Resp. 476), in Regensburg und kam nachher nach Wiener- 
Neustadt. ChOS mag vielleicht hier einige Gutachten M. 
Takus gesehen haben. T. 206b, -12 mpo "i naiipri 'nitvc 2W^ 
h"s: 'inDn ist ChOS's Bemerkung. Er copiert ein Responsum 
M. Takus ChOS No. 179: fl-irno 'npnyn 'm"ov ^^ nairn 
S'XT ipji nro "1 aiPi hv r ns'njD npryitp, femer erwähnt er 
seine Erklärungen zu Kilajim Nr. 8, 54; zu Jadajim Nr. 135; 
zu Challa Nr, 1S3 ; zu Mikwaot Nr. 204. 

Nachmani zu Gittin (ed. Sulzbach) T. 56a 7. Zeile von 
unten : o'O' ^iK'i ."rnip K'jiSioc 'tnon ".i wo n ^nj.n DDati 
3n3. War M. Taku nicht in Köln («-jiSipo)? 
oun. a) Der Rhein, auch d13"i I. I26a, 212b. 

I. 208a. Ein Jude ertrank im Rhein, in der Nähe von 
Sayn; IT. 3a ein tiefer Strom. Tl. 5a: D'üh nrfn iTi rnoifw 
ou'i inj hyv lihv mi"y 10a. Resp. des Joel ha-Levi. 

b) Die rheinländischen Gemeinden, welche eigene Gebräuche 
hatten. 

oyn p»3 II. 39a, oiri ni33 II. 40a, Di3"i '» 11. 19a, Tnai 

mmaip I. 21 2b, oiriaip i3'ni3-i II. 47a, oi3"i niS'np II. 126a, 

oiri h:>2 I. 41a, 

KSii. Rom. I. 107b 387. Kalonymos ans Rom (b. Sabbathai 

II. 125b: kam nach dem Tode Jakob b. Jakars nach Worms). 

ns'DTi. Reussen. AS. § 128. Elieser b. Isaak aus Prag 

fand im Lande nicoTi ein Buch, 
(tror. Speier. T. 92b, H3a, l2lb; IL 16Sa. Auch ktdipk II. 
159b, 173a, 179b; «T'BIPK. AS. § 271. 

Die Gelehrten Speiers «i'BPsr ymai I. U3a; »i'-tv ')pi 
IL 1 73a; stbc T3n AS. § 182, angeführt von Efraim b. Isaak. 
Diese sind Schemarja b. Mordechai und Abraham. AS. 
S 298 angeführt dieselben von Juda b. Kalonymos 1>. Mein 

Letzterer, Juda aus Spei er L 107b 386, 124b 440. 
139b 478. (angeführt von Baruch b. Samuel.) II. 30ii, 63b, 



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THI 

1 59b 1 ass in der Synagoge. I. flöa corrcspondiert© mit -Tool 
ha-Levi, I. 224b 760: war der Lehrer R. Simchas. 

Schemarja aus Speier. II. I55a, BB. | 205, AS. 
§ 298, Vvi rnov n V'V7\ '-iiDi. So ist auch das. "HP *äo 
S'xi SitioiP in nnoiP zu corrigieren. 11. Tams Responeum an 
ihn BB. § 199. 

Abraham b. Samuel (der Bruder Juda )ia- Chassids) 

I. 138a. angefühlt von Eleasar b Nathan. 
Samuel b. Abraham ha-Levi AS. g 271. 
Isaak b. Ascher aus Speier I. 197a 6!)S. 

Kalo ny mos b. Isaak ]pin starb in Spcier, als die 
Stadt belagert wurde II, 173a. 

Kalonymos, der Onkel Sinicha b. Samuels, liess die 
Begünstigung, welche er vom König (Friedrich Barbarossa) 
erhielt, der (gemeinde zukommen. BB. § 460. ChOS No. 
80, 221. 

Meir aus Speier I. 76b 288. angeführt von Simson b. 
Abraham. 

Simcha b, Samuel I. 61b, 82b u s. w. Seine Werke: 
D'nyn ICD, oSiy 'd (ChOS No. 10) o-DitsJip (ChOS No. 118) 
D'piO") (Maharil S. 15), Zunz, Ltg. 310, nennt letztere drei 
Werke nicht. R. Simcha correspondierte mit Elieser b, Joel 
lia-Levi, Jonathan b. Isaak, Isaak b. Abraham, RIOS, 
Chijja b. Tanchum (ChOS No. 118). Simchas Sohn hiess 
Abraham. (ChOS 49, 120.) 
K'Wi«'. Sachsen. I. 200b, «"rcir. Hag. Asch. Gittin II, 

II. 138b, Hag. Asch, zu Beza: prsnifa nuPuS pS'r .nin 'jnm 
.Tili:: rmpD. 

I*:r. Sons I. l.")3b. 561, 173a 620. ^r upi Vxi jirsir -i -iw 
YW2 \-\vav. I. 154b 179b. II. 112a 246. 



IV. R. Isaak b. riose und Raschl, 

Die Raschi-Citate im OS zeugen davon, dass RiOS eihe 
andere Raschi- Version vorgelegen haben muss. Die Zusammen- 
stellung der abweichenden Lesearten wäre sehr erwünscht, denn 
der "TpiB — welchen RIOS anluhrt — ist wahrscheinlich dip 



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111 

zweite Recension des Commentars. Dituipn "c wird derselbe nur 
in Citaten zweiter Hand genannt. I. 1531>, II. 3b, 8Ia, 138a, BM. 
§ 135 (Simsott b. Ahrabam). Lehrreich sind auch die Loaztm- 
Varianten des 03. Einige sind wohl auf Schreibfehler zurfick- 
zufflhren, doch die meisten bilden einen wichtig'en Beitrag zum 
Verständnis der französiscben Fremdwörter in Rascliis Erklär- 
ungen, 
Bera.chot 34b. Textwort m-2n — pip"')Sif; 

OS I. 56a S 147 p^pi•'hv . vg]. Marpe Laschon 86, Rnschi 

zu Alfassi, Rabia No. 103. p'pJiSr. Piske BerRchot d.E. Meir595. 

(Teschubot Maharam ed. Bloch S. 300.) p'-pV'r ; Taschbaz 

No. 27. Pames No. 378 pipSlP. 

Das. 42a ip"^3l», l?K'^3i« Oublies ; OS T. 5la iPK'Sa«, ip'j'ai», 

mhd. ohieifl. 
Sabb. 57a, Tw. p'sr jjsia : »'"tijJBf ib. 8. b Tw. n^zv : n'"cip vgl. 
Kön. IT. 2h,n Sabb. 111b. 

OS Tl. 88b icßip. So setzt RTOS zum Tw. 'ntK hinzu: 
n-:h piplP TO lyn (lame) Rasch! 59b Tw. tth'hz: K'oS. 
Das. 59h Tw. «S'Ss: «dS lame, onc frise. 

OS TT. 39b. »D'S, {38b n-:hl lP"iB, Hag. Asch. wS. 
Das. 59h Tw. «n'TnBO: mni'B pentes. Kränze. 

OS IT. 30b. pic troche, Blumenstrauss, vgl. Raschi Sukka 
32ft Kpi^D. RaSbM. BB. 68b, 143b. Low, Pflanzennamen bei 
Ilaschi No. 51. 
Das. 66b. Tw. 'mt ; KDiö'?i3 ; 
03 n. 42a m»GhK, 
Tw. nirp! rxplPK öchasse, Stelz«; 
OS wpe»» vgl. l. Ifl4. Vermutlich ein Schreibfehler 3' = 
3t. Joma 78b sitpr«. Job. 102b sypv», Arach. 19b RXlpVM. 
Hajf. Maimuniot zu Sabb. XIX,2 D'Jpir». 
Das. lOIa. Tw. »n-rs: -»'"lip carette, Kahn, Nachen ; 

OS IT. § 4. ms-op vgl. Men. 94b riip. 
Das. I05a, p'j 'nia 'mn: «r^, ttJt'S lice, Raschi z. Rif x'^, zu 
Gitt. 78b h'i'h. 

OS IT. § 65. STh. »x'D. 
Das. 1 1 1a Tw. Kpnin«! SnMB; Chullin 79a V^eiriD, 124aimi:ritt'?C; 
Beza 25b. ^leo-iSo, Sabb, 138a 'V'ioiPiiSc, Menach. 96b 
iiCWiSo fauteil, althochdeutsch faltstuol, mhd. valtstiin'. 



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112 

N'acli Diez WB. I. 170 stammt von demselben das ital. — 
spanische Faldistorio, altfr. Faudestiieil. 

OS IL lOa, 138a hiaviha, 11. 34a '7'CB'i'?o, Rif'z. Sabb 
ebenso. Vgl. Marp. Lasch. 129. 
Das. 123b. Tw. »rvn: nviSi; Ber. 57h. T'^n; Beza SlasTiiSi; 
BK. 119a -,"i'?"i doloire. Jes. 44,13 kiik'?«i, Aracli. 231) 

OS IL 43b STnSn. 
Prsacliim 30h. Tw. K'Jip: roiSo, Sebacli. 54a tc'?c AS. 33b: rc'jiB 
(Mord. AS. 1254 roiic). 

OS It. 115b setzt iiocli das deutsche Wort -['njj r'S:, 
Olaskiujf liinzii. 
Das. 37a. Tw. nh'cy no: tr\"i2, Sabh. 61b nK'(t"ia, Beza 22b. 
brai.geschrotenes Getreidir, Marp. Lasch, riclitiger broye, broiu. 
OS ir, [. 69a -i'ins. 
Beza l5a. Tw ^^S — xibSd feultrc, I'^ilz. 

OS II. i44a «hdS'D. L 97b mc"?!!, dcutscli r*?V'{?) 
Weiclisclzopf, Malirkhvtte — eine Uiiarkranklicit, die von 
Dümonun berrtthrl. Andrcson, Deutsche Volksetymologie 
.3-17, 318, 
Diis. 33b. Tw. 'jinDio: »i-V"i resiiie, Harz. 

OS IL 35a »rcB-'n. 
öiikka 28a. Tw. «ne";-i:i sm'B :.t31o.t n'jfpip na j'nu v,-ir nj3*? y^p 
OS II. 132a: oica nsia hv hdxt ni j'-tb': vnip nraS ypip 
'?«' naua panoK* sSrs rpSa j'iipc ibp trh nmoo «ntr.ti 'u 

Die zweite Erklärung fehlt in unserem Rasch i-Commentar. Doch 

erklärt R das Wort 8.itt"r: — wVn» Jebani. 1061». Keth. 

60b. Sabb. 113a. AS. 38b. OS I 187b 671 sV'ns. 
.^boda Sara 28a. Tw. sm-ax — mSo; Ber. 32a •iva'je; Pes. 2.'Jb 

'IiSd. Deut. 28,22. mal de feu. 

OS AS. § 148. "11^0 und das deutsche Wort EmiP, Sucht, 

Krankheit. Andresen, Deutsche Volksetymologie, 373. 
Da«. Tw. »rizy; — t::'?^. 

OS das. t- 150 eSs;-!: v;;!. Joma 84a w^8 ]:3. Marp. I-. 

zu Her, 40a. Proiiss -L, Slaterialien z. Gesell, der bibi, u. 

taliniidischen Medicin XIII. lieft, Bon malan bei Raschi, 



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113 

Das. 28b. Tw. -mhn — po'^ limaco. 

OS ilas. § 150 i'ö'S. j', p = I*. 

Tw. mn — .TTxp. 

09 KT'xp. 

Tw. Kxn — BMiewM espoint. Stich. 

08 EiPitrK. 

Das. 23b tVib piip» jiaxa ppaxn ]'3io violet, vgl. Gittin I9b'V'ie. 

OS iS"» pipr yaxHa iiiisxn paio. 
Baba Karama. 119a Tw. pniDnr — viiTip chardons, Distel, 

OH BK. § 468. e»:Tno. 
Baba Hflzia 25a. ni^VQ — ifU^^iptPK Exod. 20,23 lPJiSpi?)t Echelon'-', 
LeitersprosseD. 

OS EM § 56. tPiiV-pe-K. 
Das. 47a. Tw. kdSic — jnTC. plat, angeprägt, 

OS BM. § 14&. tt-tSe. 
Das. 78b. Tw. Knivw — «"Sie, Sabb. 78b. kS"0, maille, Flecken 
anf dem Augensterne. 

OS BM. § 251. kS"». 
Das. I07b. Tw. a W di313 — oSroiw mp, Sabb 1 lOa S'twni» :i*ip 
BB. 16b WniK ipnp. 

OS BM. § 348. 7W'miK 3Ti3 croc Orientale, vgl. Low 
Pflanzenn. No. 112. 
Baba batra 4a Tw. «an — r"3 ^hv nei ii^ Low, Pflanzenn. 60. 

OS BB. § 3 n"?. 
Daß. 6a. Tw. «onxS Sa« — S'Tir. 

OS BB. § 6. V-rnx 
Das. 20b. Tw. no3i6R! Tnioms ('hag. Sb. Oliull. 89a k"vjic, 

09 BB. § 32 «"lane. 

Gittin 19a. Tw. Knips — m>ri; minium. 

OS r. 201a 714. irro. 
Jeb. lOia Tw. k-^;« — pitSp, Sabb. 10a. cijxWp das, I20a. iPlixSp. 

OS L 184b mhp. n. 180a 443. rx'Sp. 
Cliull. 46b, Tw. umpns — kt''?3, 50a ktSj glairo, Eiweiss. 

OS 1. 112a (.ix'3 hv ]yih irm) m-Sj. 
Das. 47b. Tw. «^0133 — iiiS lazur. 

03 I. 113b iTuS. 
Das, 89b Tw. pp - wSlB. 

OS I, l:iöb whvi BM. § 59. 



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114 

Moed Katan 23a. Tw. unitiD'na — citiert OS II. 180b 445. "ttnt 
pnr K"^a ynpv jJiSn. Vgl. Sabb. 77b Taschbaz No. 47 «iic* 
wsip snrcot Zunz. GV. 456. 

BIOS erwäbat Erklärungen von Raschi, in denen Stellen 
sich Toränden, die in üeinem Commentare fehlen, 
ona 3W3B' toS» "1 '»iT«r' I. 128b 450, IL 88a 168, 93a 179. 
nna 3ViJV o-ttito v BK. § 439. 
jSn loion CR yiv 'rm ona aina i'wr o'^-iTt r* I. llOa 405. 

Andere Baschierklärangen : 

D'nn» nahvf -i fii'oa kxö airi Isaak b. Samuel I. 127b 448; 
jiao Skt n RXo ww onnn "«htbi I. 118b 416; 
B'iioip E'riTBa sw jai I. 121a 423. 

KIOS hebt hervor, wie es in seinem Commentar steht, oder 
dass es in demselben fehlt : 
aina 'xhv OTPiToa I. 205a 733 = Gittln 27a. 
'nwto tth ''xhv otpii'm larton ':«i I. I24a 437. 
tavh ')tW ancD3 ito n-iym p-c e]io «'in^ "ffi "o I3i II. 180, 443. 
ni cna J"« 'JcW "cai Toss. des Isaak h. Ascher II. 141h 333. 

Raschis Autograph erwühnt R. Simson, der Grossvater des R. 
Simson aus Sens. I. lB6b, 554 naip 'ciTBar ans prer -inrt 
Shoipo inm po'c tw "i"x "fi t anr. Die Stelle fährt 
Agudda. Menachot 5 an: im sxc: Khv irai W it anaai 
nia yxo((2 ifitti Sttoro inm po*c. Vgl. noch Berliner, 
Beiträge 10. 

RIOS hat Raschis Handschrift gesehen und berichtet, wie R. den 
Text seiner Erklärungen verbessert hat I. 29b. 

RIOS nennt Raschi "«• irai: BK. § 417, BM. § 66, 231, 246, 247, 
250, 277, 330. Vgl. noch ffurwitz, Einleitung und Register 
zum Machsor Vitry, Berlin 1896—97 Seite 57. Berliner, Bei- 
träge 6, 20. 

Censiert R.s Erklärungen, p'y i'-^xi «crc rh ncW -iv 'iit nonoa 
ifTi'M II. 155a 368; «in raiipa piTci n'h di: »hl ntn: "^i 
01003 n^ir. BM. § 169; is>n'c 0"d^ I'iyi I. 28a, 29a, 205a. 

Raschi za Nasir I. 2db; zu Taanit 10b — II. 163a, Hb — 
II. 164a, 12b — 164b; zu Moed Katan 22b, 26a — II 
168b,8b— 170b, 17a — 172b, 26b — II. 177b; I. 258a, 598. 

Andere Raschi-Versionen bringt BIOS I. 107h 386. 

Zu Pesachim 64b. Tw. .tS Mpooc — 11. 108a 226, II. 113a. 



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115 

Dass RrOS eine andere Raschi-Version vor sich hatte, er- 
sehen wir auch aus der Vorgleiclmng einzelner Raschi-Citate. So 
z. B. erkärt Raschi, Gittin 20a Tw. Df;:Bl: o'imo hv jni« yys; 
OS I. 201a 715: cnSl hv jm« jts. Letztere Erklärung des 
Wortes opiB gibt Raschi zu Nidda 30b: D-r\h:n pa panwE» j'm^. 
Beza 14a Tw. -itib fya l» erklärt Raschi mit «"piB (»p^iQ, 
fourche) OS IL 143a 339 führt noch jticd'^ »cm U"m an. 

RIOS hat von seinem Lehrer R. Juda Sir Leon die Mit-' 
teiluog, dass wenn der Richter in der Auffassung einer Talmud- 
stelle, die Raschi und die Gaonen verschieden erklären, der 
einen Ansicht folgt, dies nicht als Irrtum {nv^n SlpiPa .ii's) 
betrachtet wird. So lehrte R. Juda auch filr die Praxis. Raschis 
Erklärung wird hiermit derjenigen der Gaonen gleichgestellt. 
OS Sanh. § 1. R. Meir b. Baruch GA. 927 ]wh n 'Oö 'nya(P -ja 
jsnr 'VI. Mttndliche Mitteilung RIOS's. Mordechai, Sanh. 1001 
aus dem OS. Rga. Maimuniot, d'ccb'o Nq. 8. 

Varianten bietet das OS auch zu den Tossafot z. B. Toss. 
Berach. 36b s. v. K3't:i3 — OS I. 54b 164 statt vi«iis*S lai- 
tnaire, schreibt es iiws (vgl. Tesch. Maharam S. 301 No. 597 
hiiCTi); »S'jp canelle — ttVop, »ipiPlo — opno. Andere Pflan- 
zennamen hat OS I. 73b 256. zu Kilajim. Die in R. Simson b, 
Abrahams Erklärungen zu Seraim angefahrten Fremdwörter 
unterscheiden sich von denjenigen des OS. Z. B. Kilajim I, 4 
erklärt R. Simson j'Tinj; — r'pip, OS faiip; "B"ib — |'"inp, 
OS. Y»:yn^ ; Kilaj, II. 5. j-nSn — ip'iJVC OS jn::E Low, Pflan- 
zenn. No. 91, 103, 106. 



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Anhang. 



Zur Cntatehune des Or Sarua. 

Die im 48. Jahrgunge der MÖWJ. TeröflFentlichte Skizze 
ttber Isaak b. Mose Or SaruH versuchte den literarhistorischen Cha- 
rakter dieser interessanten Persönlichkeit zu schildern, einen 
Beitrag zu dem Lebensbilde des Gresetzeslehrers zu liefern und den 
Zeitpunkt der Entstehung seines Werkes zu beleuchten. Ein 
sorgfältiges ZusaramentrageD von Einzelheiten ist keine Wissen- 
schaft; Wissenschaft ist bestrebt, die einzelnen Tatsachen, die 
dem Forscher als Material gegeben sind, unter allgemeine Ge- 
sichtspunkte zu bringen, aber aach die Arbeit des K&rrners 
mnss verrichtet werden, um eine wissenschaftliche Forschung 
zu ermöglichen. Dass meine Skizze, die den Anspruch auf Voll- 
ständigkeit nicht erhebt und den Gegenstand nicht erschöpft, son- 
dern nur einige neue Ergebnisse feststellt, von Herrman Yogelstein 
und Isaak Markon (Monatsschrift 1905. 701 — 706 und 707—721) 
eingehender besprochen wurde, erfüllt mich mit doppelter Freude. 
Erstens, dass meine kleine Arbeit zu einer weileren Behandlung 
BIOS's anregt, zweitens, dass mir Gelegenheit geboten wurde 
vieles zu berichtigen, zu ergänzen, meinem Beitrag manches 
nachzutragen. 

Auf die dlrftigen Angaben des OS angewiesen, konnte die 
Lebensgeschichte des Verfassers nur kurz angedeutet, aber nicht 
ausführlicher behandelt werden. Feste Daten haben wir keine, 
weder das Geburts- noch das Todesjahr R[l (S's ist mit Sicherheit 
zu bestimmen. Nach Gross Ist Isaak b, Mose c. 1200, nach 
Vogelstein um das Jahr 1190 geboren worden. Wir setzen die 
Lebenszeit RIOS's zwischen 1 185 — 1255, ohne hiefär nähere 
Beweise zu haben. 

Wir nahmen an, BIOS's Heimat wäre Sachsen gewesen, 
weil er dieses Land mit iini^Son bezeichnet und erwähnt, als 
Kind in der Meisscner Synagoge Vögel und Bäume abgebildet 
gesehen zu haben. AS. § 203 : pi"xo r."n jep ivi i:ni:n •;(tiP3 'iiiDii 
y\o»v 'ron , . . jTr-cs Ka^ n"33 Vogelstcin (Mschr. 1905. 702). 



,v Google 



u? 

will ]'ap ip nicht .kleiner Knabe", snndera „Jüngling'^ äbersetzen, 
denn ein kleiner Knabe fällt keine roligionsgesetzlichen Ent- 
scheidungen. Doch dies lässt sich auch gegen «den Jüngling' 
einwenden. 

Hagahot Äscheri ffthrt diese Stelle aus dem kleinen OS 
an. AS. III. 5 miV» ni-iix maa j'T-isto vn iv: mo «3» irnrai 
110'kS pi ri-iv\y\. Ob RIOS die Entscheidung, dass die Ausschmük- 
kung der Synagoge mit Tiergestalten verboten sei, als Jüngling 
gefällt hat, besagt dieser Satz nicht ; -iid'k^ pi bezieht sich 
auf eine spätere Zeit. Die Tatsache wird als Jugend-Erinne- 
rung angeführt, die Form ist die im Talmud gebräuchliche ■•nisi 
pu'n *:»irD (Kethubot 26a) oder k'Sb «rin 13. Meir b. Baruch 
erwähnt, Mordechai RdTr. Moedlc. 1732; 'n".ii pyn 'n"."ir3 'rwn 
. . . (0110 "in "V D*o "nipTcna piiaitT-na 

RIOS gedenkt seiner Kindheit II § 46a: "nnVa 'nSwp 1331 
Warum beginnt der Segensspruch über die Thora mit 1313 und der 
Tischsegen mit -[-in). Später fand er diese Frage im jerusalemischen 
Talmud. Daraus entnehmen wir, dass er schon als kleiner Knabe 
religionsgesetzlicbo Bemerkungen gemacht haben mag. 

Aus dem Umstände, dass im ersten Teile die Bezeichnungen 
bei den angeführten Lehrern Vxt uud -rrv alternieren, wollte 
ich den terminus a quo bestimmen. Die Anlage des OS ist vor 
dem Jahre 1224 entstanden. In den c'pDB zu AS. fand ich das 
Jahr 1246 (AS. § 107). I. 199b erwähnt RIOS: m n'S »3 .irjJD 
rcp a^vhv2. Daraus folgerte ich, dass die Abfassung des OS 
einen Zeitraum von nahezu dreissig Jahren einnahm, das wäre 
mithin die Zeit von 1217—46. Ob diese Datierung eine richtige 
ist, weiss ich nicht, aber dass sie den Tatsachen eher ent- 
sprechen kann, als diejenige Vogelsteins (1240—60), will ich 
aus folgendem beweisen. 

Togelstein behauptet (703): .Zur Entstehung des OS ist 
zu bemerken, dass Teil I. zuletzt abgefasst ist; falsch ist daher 
die Bezeichnung von Teil III, und IV. als auch zeitlich spä- 
terer Teile". Um meine Annahme zu bekräftigen, werde ich 
die Hinweise auf die einzelnen Teile zusammenstellen. 

RIOS verweist wohl im ersten Teile auf den zweiten 
(I. 77b 301: mt'3T p-e F|iB TUPTD 1331 und das. §298: •nw^'o 1331 
.1^303) und auf den vierten Teil (I. 130b § 455: vyi 3'fi nois. 



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I. 107b 385: ry\ p'B 'nBl3) ; abei er rerweist auch im zweiten 
auf den ersten Teil (IL I42a! nwn t: 'Ca 'fianre» I. 61b; II. 
144b 341: yh'on ntshn "ntir); er beruft sich im dritten Teil 
auf den ersten (BK. § 155. '/Tiam niD'ttri tiptc iTirpi real 
DfiiK, BM. §104: anvpo 'niPTB nicrai) und auf die apix ni3'?n 
(BM. § 181), im vierten Teil auf den zweiten (S&nh. § 24 
nac msSna 'ran 'jh vt'di) und AS. § 120 bemerkt er: nas 'Sia 
l"nn» 'D03 'nana, das. § 271 ; nhn niaSn nVnna "leia. 

Hinweise auf einzelne Abschnitte in Teil II: "d 'oa "loia 
PW^nw H. 85a 103a; 'nanx pTjt p«T j'pTta jop^l II. 142a 334; 
pSin 'ca -noiai lila 331; -i-n xa 'j'p^ '"laia II. 99a; ',ia tiipi'b 
nar 3-!jr If. 79a 149, I26b, 147a 350; paiyo ^aa 'oa 'nri* II. 
122b 263, 141a 147b 352, 150, 350; nar pjy^ "6 pSn xai 11 145a 
343; nait» ■:hn f)1d3 'na/ia 152a 360; pSim unvor nia'jna -o I52b 

3dl. 

Hinweise auf einzelne Traktate der Nesikin-Ürdnung: BK- 

§ 89: niinte ihx -ca ]üph "iBia; BK. § 164 1 'nin'B wnj -ict «ai 
rpecn *fia; BK. § 215: 'bi: «b-ib-o o'nn npin -oa; BK. § SO«: 
Tiia ni '63 *nana; BM. § H: ojian bt 'na/ia iiPKa; BM. § 188; 
«naoD» )':jj iij 'nri'B 1-113 m p-ioai; BM. § 197: Sapon -b \üph "-,6ir; 
BM. § 219: 'niPi'B i"n.i3D3 nyiM "in inw -Bai; BM. § 237: laai 
-1-113 .T B'3 im-Tjoa TiPTB; BM. § 246: "is^o j'jyö inna «aaa r* iijri 
mpirn; SM. §264; K-in3 ^ran co "o yxi; BM. § 310: »331 pxai 
inv 'nn'B »op; BM. § 321: .nun n« rajp -nr piB3 "-loia; BM. 
§ 370: 0'« 'Bai p'aa p-Ba 'mpix -iiro TJjr; BB. § 42: -nana -lari 
p-aa; BB. § 55: "nia ni -oa "-iBia; BB. § 69: xa 'ntfi'B laai 
l'»i«n; BS. § 180: p'a Srn ix-a 'b e]iD 'nana ■;a:i; BB. § 188; 
'ntn'B Sairm ncai ; BB. § 169 : tiop »a3T ( ) '63 'n3n3 v6^2 'in ; 
BB, § 255. nimin -rjy 'nn'B »yio Kaa nVnnai. Die Ötelle findet 
sich nicht vor. Vgl. noch die bereits zusammengestellten Hin- 
weise Monatsschrift 1904, S. 367. 

Vogelstein sagt; „^^b die anderen vier Traktate der 
Ordnung Nesikin damals bereits beendet, ist freilich eine offene 
Frage*. Dass RIOS in der Bearbeitung des Abschnittes Aboda 
Sara auf Sanhedrin und Hilch. Chal I a, in Sanhedrin auf 
Sabbat, in Baba Kamma auf Kidduschin, in Baba Mezia auf 
Jebuinot und die Hilch. Zedaka, in Sabbat auf C h u 1 1 i n, 
in Beza auf die Hilch. Tefillin sich beruft, ferner auf die 

DigitizsdbyGOC^Ie 



119 

einzelnen Traktate der Nesikin-Ordnuag hinweist, löst diese 
offene Frage. Das Werk 03 ist nach einem Bntwwfe bear- 
beitet, liat eine Vorrede, nimmt im grossen und ganzen Rflck- 
sicht auf die talmudische ßeihenfolge, es ist daher jeder Girood 
vorhanden, anzunehmen, dass der Verfasser vorher den religions- 
gesetzlichen, nachher den cirilrcchtlichen Stoff der Halacha be- 
arbeitet habe. Wenn der lose gefügte erste Teil Hinweise auf 
Teil IIL und IV. enthält, so beweist dies noch immer nicht die 
Anciennität der Ordnung Nesikin. Diese redaktionellen Bemer- 
kungen bezeugen eher, dass Teil I. einer zweiten Bearbeitung 
unterzogen wurde und die verschiedenen Eulogien sprechen von 
einer neuen Schichte, die in das Werk eingeschoben wurde. 
Wahrscheinlich ist Teil I. in der früheren Abfassung zu dürftig 
ausgcl'allen, das zeigt auch der Umstand, dass die Responsen 
des Verfassers nur in diesem Teile zu finden sind, vermutlich 
deshalb, weil Teil I. in der ersten Bearbeitung kleineren Um- 
f&ngs war und die Symmetrie des Werkes die Aufnahme der 
Kesponsen hier forderte. Jedenfalls ist aber Vogelsteins Bemer- 
kung, dass die frühesten Teile erst gegen 1250 fertiggestellt 
wurden, unrichtig. Im Jahre 1246, als RI03 den I. Abschnitt 
von Aboda Sara bearbeitete, war das OS schoD fertig, die früheren 
Teile beendet. 

mos bemerkt selbst I. 213a 747: 'S nirflS on-» wSr 
"iians oianSi ona jnannS 'n'xiip, woraus folgt, dass er seinem 
Werke Kesponsen beifügen will. Die citierte Stelle bezieht sich 
auf die Angelegenheit der anlässlicb der Frankfurter Uetzelei 
im Jahre 1241 gewaltsam Getauften. Das nyn mag am diese 
Zeit in der Anlage schon fertig gewesen sein. 

Auch im zweiten Teile finden sich Spuren von neu hinzu- 
gekommenen Bemerkungen. II. 31a 67: 'nttto D':C3 nt 'naiisv iRK 
'o'jrii'a; II. 17a, 38: "oip'Sa 'nnxo ni "npnsv in«. Eedaktionelle 
Bemerkungen finden sieb im Register zu nisna I. 19a No, 113: 
nar msSna 'm'c »iipn n« pao pmr rwi Gleichzeitig wollen 
wir bemerken, dass die s>]Q''D 211 Nummern angeben, während 
die Ualacbot zu Berachot 212 oiyr haben. Es muss also ein 
lyr eingeschoben worden seii\. I Hag 6: Tisiin 3'S "oa jopSl 
am 'ntrrci ia. Die Hilch. Zedaka haben nur 30 Nummern. 
I. 25b 28: ini' 'ns*TB VW -lyiP jop*?!- RIOS verweist auf später, 



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12Ö 

im 28. iw auf den 6ten. Die Stelle fiadet sich nicbt ror. V{» ijrr 
sclieint ein Fehler, oder eine aus der ersten Bearbeitung zurück- 
gebliebene Bezeiclinung zu sein. Die npiit m^hn haben ein 
selbtständiges Verzeichnis, ebenso die übrigen Kalachot, die ana 
Anfange des ganzen Werkes registriert sind. Dieser Umstand 
deutet auf eine partielle Kedabtio» der Abschnitte hin. 

Vollkommen ungerechtfertigt ist daher die Behauptung, 
dass Teil I. zuletzt abgefasst ist. Die UngleichmSssigkeit der 
Eulogien hängt mit der Schlussredaktion nicht zusammen, sondern 
ist der Beweis einer zweiten Bearbeitung, einer Ergänzung des 
ersten Teils. RIOS legte selbst die nirrnts zu seinem Werke an und 
dies spricht fUr das Vorhandensein der Halacbot schon bei Leb- 
zeiten des Verfassers. Nur das Kesp 4L führt die Aufschrift: 

Die Erklärung des Begriffes j-aip ist eine schwierige. 
Zunzens Annahme, dass derselbe mit den Likkutim identisch 
wäre, trifft, kaum das Bichtige. Dies erkenntauch Vogelstein 
an. Er will daher in dem y^t^ die Materialiensammlnng sehen, 
welche nach verschiedenen Rubriken geordnet war. ChOS citiert 
grössere und kleinere Partien aus dem Eobez (No. 4, 14, 43, 44) 
und führt diese Citate mit den Worten: ^hv yyip^ an: an. Die 
äussere Fassung dieser Stellen unterscheidet sich kaum von dem 
Or Sarua. Es werden in denselben die bekannten Autoritäten 
angeführt, doch konnte ich die Citate selbst in dem Werke nicht 
linden. Es dürfte daher nicht ganz unrichtig sein, wenn wir 
annehmen, dass in dem Kohez das Material des ganzen Werkes 
gesammelt war und RIOS auf Grund dieser Sammlung die ein- 
zelnen Holachot ordnete. Nicht alles, was in dieser Sammlung 
war, wurde in das Werk aufgenommen. Das *iirn, wie RIOS sein 
Werk nennt, sich selbst bezeichnet er oft i^nci, war die 
Sichtung eines grösseren Stoffes, die Ordnung und Verbindung 
desselben in Abschnitte. BK. 156: oniK 'mam nicfn 'niPTe, 
So wären auch die Hinweise auf spätere Teile zu erklären, 
I. 61b § 153. iTiya viw riTf; rwohn; BB. § 41. rattwaS 
-Tiya irnc« dip, BB. § 194: j»oa »naSn pici ]cpK Das Material 
war vorhanden und RIOS konnte mit Recht t>cnierken, dass er 
an Ort und Stelle den Gegenstand eingehender behandeln werde. 
So wäre nun der Kobez eine rudimentäre Anlage des Or Santa. 



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121 

Vgl. ftbcr Eobez Gfidemaon, Erziebungswesea IIL ff(i, 67. CbOS, 
in dessen Besitz diese Aufzeichnung:cii, als ein in engerem Siane 
handscbriftlicher Nachlass des Verfassers blieben, führt aus den- 
selben eben diejenigen Stellen an, die aus dem Werke selbst 
nicht bekannt sein konnten. Das OS führt ChUS No. 146, 
159, 171, 251 au. No. 3 bemerkt er n-a ]'v nwm -[-iw Sr. 
Das Hga Simon b. Abraham, findet sich aber ausführlich im OS 
BK. § 457. Den Nesikin-Teil des Or Sarua führt OhOS No. 14, 
110, 159, 171, 247, 249 an. Zu Aboda Sara No. 3». nKO SM üii 
rn «ina p"iB wn Vxi. Anstatt «ins ist «cp zu lesen, da R. 
Simsons Erklärung sich dort befindet. 

Im Eingänge des Eesponsums, welches lilOS an Abigedor 
ha- Koben und dessen Bruder Eleasar richtet, (I. 206a § 739.) 
beiierkt er folgendes : 'Sv laa '3 (]« .imnfcT 'nji n« yuofjo 'ntn"! 
aiB ci*i nv 3iyi nsio 'riva ':» ints '3 p,«! 'j'y lau '»2 lain. Aus 
dieser Bemerkung lässt sich anuäbernd der Zeitpunkt der Ab- 
fassung dieses Responsunis bestimmen. RIOS war schwach auf den 
Augen, alt (Gen. 48,10) und mit der Sukkah, dem Sabbat und 
dem Festtage beschäftigt. Das Sukkothfest fiel damals auf 
Sabbat und RIOS hat vollauf zu tun. Nun correspoudierte aber 
RIOS mit Abigedor ha- Koben — wie wir aus einem anderen 
ResponsuiQ, welches im .fahre 1240—41 abgcfusijt wurde, erseben (f. 
208b 745) — in den Vierziger-Jahren des 13. Jahrhunderts und 
diiR Sukkotbfesl fiel in diesem Zeiträume dreimal auf Sabbat u. 
zw. 1241, IX. 21, 1245. X. 7, 1248. X. 3. Aller Wahrscheinlichkeit 
nach dürfte obgenanntes Responsum im Jahre 1248 geschrieben 
worden sein, woraus aber auf den Zeitpunkt der Abfassung des 
I. Teils nicht geschlossen werden kann. In der Aufschrift des 
Respsonsums, die von ChOS stammt, hcisst es : nsirn "ot "lo ws yvn 
woraus folgt, dass Chajim OS schon bei Lebzeiten des Verfassers 
die Sammlung der Responsen begonnen bat. 



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Zur ramllle des R. Isaak b. Mose. 

Einen Nachkommen RIOS's erwähnt Abraham Elaasner in 
seinen D'MJC, angeführt im Maharil. (Warschauer Ausg, S. 21,). 
■;in3 .i*.ii i-irts Dn"no irrt ki.t "2 rwi -lORo 0"ph httwn S« micn riMi 
m pnr '.or .thi inionn iwo Vjid 'nno Tjia ]n stri: loro. Dieser 
Abkömmling RIOS's hiess Isaak Or äarua und wurde von Jakob 
Mulin seines Scharfsinnes wegen geschätzt. Die Familie RIOS's 
führte den Namen Or Sarua, wie unsere Stelle bezeugt. Von 
dem einen Sohne, Ciiajjlm, ist dies bereits bekannt. Den anderen 
Sohn, Baruch OS, erwähnt Hecanate, 567 : r» "jna 'ii rs 'm 
Warum Zunz, Ltg. 558, wo er den Stammbaum Isaak b. Schatoms 
— des Grossvaters von RIOS — aufstellt, Baruch zum Schwie- 
gersohne RIOS's macht, ist unbegreiflich. ChOS hatte eincu 
Bruder, dessen Abschriften er benutzt. Nr. 12t und S. 38d- 
Auch der Enkelsohn Isaak hiess Or äarua. Maharil, Rga. 104: 

ChOS No. 69 trügt die Unterschrift: m: priT i".n ja pns". 
Einzuschalten ist nach pr.T — D"n. Isaak b, <'hajjim b. Isaak. 
Das Resp. findet sich in Israel Hrunas Kesp. No. 208 mit der 
Unterschrift .rnSr D"n tti p pni". Vielleicht identisch mit Isaak 
b. Cliajjim aus Oppeiilieim. Freimann, Leket Joscher, Einlei- 
tung XXXVII. 

Einen Isaak b. Isaak führt RIOS BK. § 315 an. Wir 
wissen nicht, wer dieser ist. Müller, IWponses des rabbins fran<,-ais 
et lorrains, Einlcit. XXIX, identificiert Isaak Din'.T mit Isaak b. 
Isaak. Gross, GJ. 580 spricht von einem Isaak b. Isaak de 
<:hinon. Vgl. noch Zunz Ltg. 331, 61. Schalschelet hakabbala, 
Warschau 24b -aiiB -.2 pr^:f nn pnr n. Letzteres wahrscheiklieh 
eine Dittographie. 

In Toss. BK. 79a. Tw. pionra n-vs i:pn findet sich die 
Stelle US BK. § 315. Im OS ist der Name corrumpiert und es 
miisste Isaak b. Samuel heissen. 

Die Grabaufschrift eines Schalom b. Barucli, in welchem 
wir einen Enkelsohn RIOS's vermuten, bringt Lazius W., der Hof- 
chronist Kaiser Maximilians, in seinem W'erke: De gentibus 
aliiiuot migrationibus libri XII. Frankfurt, ](JO0 ö. 23 ff. la oSr 



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123 

1" «'T D^ijj ninrp nao 3*3 lapji yni Polkk: A ZMid^k tör- 
Woete Bi^csujhelyben (Gescb. dor Juden [in Wiotiür-Nüuiitttdt), 
Budapest, 1692 S. 13 liest anstatt nae 3'3 — nae '33, und l' — 
anslatt v, da der 22. Tebeth 5017 auf einen Hal)l>at tiul, iiii 
welchem eine Beerdigung nicht stattfinden konnte. Di» Auf- 
schrift lautet verbessert: o^iy mna^ nx 'sa lapii ]r3 "3 ciSip 
1" «■!: 

Seiner Schwiegermutter gedenkt ChDS Kesp. 101 ; T^cri 
'-.iD t(3t( u"3-iB' -^ m'jn h-1. 

Unter mm 3i\;d nicht agadixchü Vorträjfe zu V(;r'»tifh<?i), 
sondern alles, was nicht UettponBen, nannte man zu ji:ntfr Z<til 
mm. Z. B. die S'"ini; mm im Cj«gun«atzezu ««inen IteitpoH»«». 
(Mitteilung des Herrn Dr. Freimann, lIolloKf^han). Itiit n:v,i vn» 
ChOS ciliert Maharil S. Ha, r>lb: «■•,■:'; c"n '^ r-ir^i. Tur, ha- 
Deschen 54, 58, 195. 

RIO-S correspondiertc mit P e h a c b (MtitKchr, I WH H, 
447.) vgl. (.'hOS So. \2i : TCC5 "i" "'"n er« ree "'«5 'S "« s^r*.; 
mit Eleasar, dem Bruder Abigedor ha* Kolieiit», vgl. Müir B'dhi^n- 
bargs Rga, No. 97. pr.i -:;'?it ■•n 'yvc'. 'fh» ; mit Uavid b. 
Scheathiel vgL Mordecbai Keth. ;i5l. pnc -h «irr TUKC ';n: 
TT -i-S nnc- Maimoa. Knait. m-hrr, c*;*, Nr. ■'('», 

Uiit*r CTjcr* r:rrn versUrht HlfS liu-.Ul miiuT v,ntjii'!ii'-<:Ui'. 
liechtsgutathttn. I*as Wort Jin/m' g'.-bra'ji^tit er in WfAU;r*',ni 
Sinne. Z. B. L 117b i'.ti. "r-h TK, 1. 'IWU 710 tks ■:'-(( yr, 
ncrt. bas^'Ibst D'-ont er <i^AnHtt LJin.-r k\>\ tia- Kuri y*%r, 
K. Cbaüim Kohtn Z*:dt;k und liliTMrr aus iJ-i/ cVr ■:'*„ t. f, 
73», R. üerwb'..m yxr. 8'/ t-pn<:iii <rr v-^u ga'jiia:Mli' u Ji'»|.'.; w-ii. 
in wt-lcli*-n E*,6'_Li, Nathan. I-'aijifl uu'l Ai*rai,ir(j. <i >■ -■■A.ui: .h: \.\-.'n- 
genuuit werden, U 2:ia- vg^l, JL 'yi* \')i. Int ctj*;* rr i. 
112a t^iLd ideuli'^li mit d»rii 11*;);;;, i;-^* JvB^ptj 'l'/u'>iu. \';.'l, 
IL 4öt' rrrrr rr — 'ttt rr-r* ■» rr^rr tT-mr. r-jTrr; T'ir 
L lääa 7T T — ;rrr smc" rt l',. ]','>ij <rt*iit;.t -.-f rrrr 

TT" ZTtCr. it »■rl'.i'r-li K, h'(i*Oi.vii,Vfc -i'/r A:*>: ^/i;!..-:.' l *;i'J 

cVgt Mvrd. Pebi-'.t, V-.^.,; JI. i-u ifi r-rrr; rrr «tr; -r, ;l 
welrb«! bfrkit^ »j."i- c<.^»: i.il /■"•'■'•.t;'b.-<'-i. , G*-f n.i'>-; i-jj h. 
K!.ii.>Ly]ii'i» t^'L-Ti'.it »iL'-i^- A :•:•'.} WA T'TTr: '.',.'. '•-■o.- ".'ji'jü. i'.J: 
ITJlL l'JtW; Rt;'.-.I'.'-r-'-lU' LV'L vur'*,*L »j* .-r,' r: l.'rv •. ■,',-ii i>. m. 



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äni^ekören, dem Ki'eUe des Eleasar b. Juda b. Kalonymos (Ito- 
keach). II 125b § 275; D'Jlwn msirns o-TiaiS yio ^nmü jBp."t 'wi 
.TiiT -13 "iiyh» y'3i. Vgl. Mcir Botbenbargs GA. 56f> : d'jikti mywn 
«■am p-ani owji^p la tsd 'i «tbv '«i ipooip; GA. 700: nisivn 
oiCJiSp n Maimuniot Glossen, HÜcli. Scholar II, 1. niairfla 'ni«3to pi 
rpi-13 niP« cjiwn. Das. Note 3 : ans iCR o'jiw 'poLa "nnci jri 
npiin Sya. 

Im OS werden nonh citiert D'jiw.n anac K, 125a 272; 'im 
o'rwn, B'jiici DiPa I. 76b 28Ö, H2b, IL la 2; D'iiiün 'niai II. 7(il) 
289. 

Ucber die Eesponsen der Gaonen äussert er sieb folgender- 
inassen; iiooS on nai njini n;ia: onaiirne' i:j)t nvsia ia-i.i «Sr ry« 
Dan voB" u'öxya o'-pS u'rt ük r,«! Sk-iip" Sa*? n«xv mm a-ior ctS? 
ripS ^*sn. 1. 163a 605. Gaonäisclie Responsen citiert er unter 
dem N;mien niairn I. 170a. 



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Herodes und die letzten Ziele seiner Politik. 

Rabbiner Dr. Jonas Bond) in Mainz. 



Eine Spbinx Iiat das Haus der ITasmoiiäcr verschlungen. 
Ueberlebensgross lagert ihre gewaltige, grauenerregende Gestalt an 
dem Punkt unserer Geschichte, wo rauchende Trümmer, uinge- 
stflrzte Throne, das Jammern der Gemordeten und Gequäilcn, 
das Seufzen eines geknechteten und schmählich betrogenen Volkes 
davon erzählen, wie eine herrliche, rettende und beglückende 
Dynastie durch die Raublust der Grossen, durcb Trug und Tücke 
der Kleinen und auch durch eigene Schuld einen ewig beklagens- 
werten Untergang gefunden hat. Und diese Sphinx gibt Rätsel 
anf und macht gar viele, welche das Rätsel nicht zu lösen ver- 
mögen, unbewusst zu Verrätern am eigenen Volke, indem sie in 
verhängnisvollem Irrtum wähnen, das Ungeheuer gehöre zu dem 
Lande und Staate, wo es mordlustig sich liingeJngcrt hat. Für- 
wahr, wenn es eine Rätselgestalt in der Geschichte gibt, so ist 
es die des Herodes. Den h&sslicbsten Lastern dahingegebcn, 
führt er ein Regiment des Schreckens und der Gewalt, wie 
irgend einer der blutigsten Tyrannen, und doch ist es ihm ge- 
lungen, sich nach anderer Seite hin mit dem Schein von Regenten- 
tugend in dem Masse zu umgeben, dass manche deshalb, über die 
schwarzen Schatten seines Charakters hinwegsehend, ihn des Bei- 
namens der Grosse, mit dem sein Lobi'edner ihn von Augustus 
schmücken lässt, würdig halten. 

Schon Josephus weist auf die scheinbar unlösbaren Wider- 
spruche im Tun und Lassen des Herodes hin. In den Jüdischen 



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ISA 

Alfertiimern XVI, 5, 4 nach der Schilderung der prunkvollen 
Feier der Erbauung von Caesarea und der fürstlichen Geschenke, 
dieHerodes allenthalben den Griechen und Syrern gemacht hat, läast 
Josephus sich darttbcr folgen dcrmassen aus. „Man muss sich 
nun wohl dartther wundern, dass bei Horodes so Terschiedcne 
Kigenschaften in einem und demselben Cltarakter vereinigt waren. 
Wenn man nämlich die Freigebigkeit und Wohltätigkeit in Er- 
wägung zieht, die er allen Menschen gegenüber bewies, so kann 
auch selbst der, welcher nicht besonders auf ihn zu sprechen 
ist, nicht leugnen, dass er von Natur überaus gutherzig war. 
Betrachtet man dann aber die Gewalttätigkeit und Ungerechtig- 
keit, womit er seine Umgehung und seine nächsten Verwandten 
behandelt, und bedenkt man die Härte und Unbeugsamkeit seines 
Gemäts, so muss n-an allerdings gestehen, dass er ein allem 
menschlichen Empfinden abgeneigtes Ungeheuer war. Daher 
sind die meisten der Ansicht, er habe mit sich selbst in Wider- 
spruch und Zwiespalt gelebt. Ich dagegen glaube, dass die 
beiden so grundverschiedenen Eichlungen seines Charakters auf 
ein und dieselbe Ursache zurilck zufuhren sind. Da er nämlich 
sehr ehrgeizig und dieser Leidenschaft ganz ergeben war, neigte 
er zu prnnksüchtiger Freigebigkeit, sobald er hoffen konnte, 
augenblickliche Anerkennung oder besonderen Nachruhm zu finden. 
Weil aber seine Ausgaben ihm schliesslich über den Kopf wuchsen, 
war er genötigt, gegen seine Untertanen hart und grausam auf- 
zutreten. Denn, was er den einen mit vollen Händen zuteilte, 
rausste er von anderen wieder erpressen.' Die Worte des 
Josephus klären uns, sellist wenn wir die gewundenen weiteren 
Ausführungen, die nun folgen, hinzunehmen, lange nicht über die 
zwei Triebe in der einen Brust des Tyrannen auf, und eine be- 
friedigende Lösung dieser Frage ist unseres Erachtens bisher 
nicht gefunden worden. IsaacHalevy, dem wir in diesen unseren 
Ausführungen folgen, war es vergönnt, auch hier bis auf den 
Grund zu blicken, um uns am Eingang des iün^;st erschienenen 
Bandes seiner historisch-kritischen Untersuchungen die unstrei- 
tig richtige Lösung des Rätsels zu bieten, und durch diese 
Lösung das jüdische Volk von der Sphinx Herodes, die man bis- 
her mehr oder weniger als ihm zugehörigT betrachten wollte, 
völlig zu befreien. 



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127 

Aus den Berichten des Toscplius tlber rtie Taten des Herodes 
lassen sich seine beiden Antworten auf die Frape. woher der 
Widerspruchindetn Charakter seinesHelden stamme. leicht ergänzen. 
]!)ie Theorie der Dnppelseelc dahin, dass die gute Seele sich den 
Griechen und Heiden zuwandte, während die böse Seele das 
.Tudenvoik schwer bedrückte. Auch der Ehrpeiz suchte nicht 
BeMediffunpr in Grosslaton fftr dag Volk und mit dem Volk, von dem 
erden Titel seines Königftums hatte, seiner Buhmsucht fröhnte er 
nur durch Pevorzopunp und FSrdonmp fremder Viilker und die 
Mittel, um andere fördern und bevorzugen zu können, crprcsste er 
gransam und hart dem jfldischen Volk. 

An drei Stellen in den Alfertfimern des .Tosephus wird aus- 
drücklich gesaet, dflss Herodes den Griechen hold, den Juden 
Unhold war. Das erste Wort darüber entschlüpft dem Jnsephos 
nnd wohl auch schon dem Lobrrdner und Freund des Hemdes, 
dem Nikolaus von Damaskus, XV, lf>. 3 da, wo von den Beschwerden 
der Einwohner von Oadara die Rede ist, und deren Mut zur An- 
klage hei Aiigustua damit begründet wird, dass Herodes ihre 
ihm von Agrippa gefesselt llbergebenen Mitbürger freigelassen 
habe. Bei der Begründung dieser Freilassung vergessen sieb 
seine Biographen nnd lassen folgende Bemerkung mit unterlanfen: 
„Denn Herodes. der gegen die Seinigen bei Verfehlungen mit 
unerbittlicher Strenge einschrilt, war leicht geneigt, die Uebel- 
taten von Fremden grossmUtig zu verzeihen." Mit den Fremden 
kann hier niemand anders gemeint sein, als die Griechen. 
Denn die Leute von Gadara waren zur Zeit dieses Vorfalls, 
im Jahre 17 v. d. g. Z., schon 13 Jahre lang seine Untertanen. 
Tm Jahre 80 war Gadara von Augustus mit anderen Städten 
dem Reiche des Herodes hinzugefügt worden, nachdem es anter 
Alexander Jannai schon einmal unter i'iidische Herrschaft ge- 
kommen war. Mit toT^ oixehig sind die Juden geraeint, 
die sich von Herodes eine unerbittlich strenge Behand- 
lung gefallen lassen mussten, während die rUXoTQim, die 
Griechen, auch wenn sie des Tyrannen Untertanen waren, auf 
grossmütige Verzeihung boflFen durften. 

XIX, 7, 3 heisst es beim Lobe Agrippas I : „Der König war 
von Natur höchst freigebig und wohltätig und suchte sich die 
Liebe seiner Untertanen durch reiche Geschenke zu erwerben. 



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t28 _ 

Seinen Ruhm fand er in grossen A.urwendnngen und, indem er im 
Geben glQcklich war, Btach er von seinem Vorgänger Herodes 
sehr ab. Denn dieser war grausam, unversöhnlicb, kannte in 
seinem Hasse kein Uass und gestand offen, dass er grössere 
Vorliebe fttr die Griechen wie fftr die Juden hege. Und während 
er fremde Städte mit verschwenderischer Pracht ausstattete, in 
der einen Bäder und Tlieater, in der andern Tempel und Säulen- 
haüen einrichtete, bedachte er keine einzige jfldische Stadt auch 
nur mit dem geringsten Schmuck oder einem nennenswerten 
Geschenk.' An dieser Stelle finden auch alle modernen Historiker, 
die in Herodes den Wohltäter und Verschönerer jfldlscber Städte 
seben, ihre Antwort. Die Städte Palästinas, die sich der beson* 
deren Fürsorge des Herodes erfreuen durften, waren nur solche, 
die dafür bekannt sind, dass sie von einer ausschliesslich oder 
hauptsächlich heidnischen Bevölkerung bewohnt waren. 

Die lehrreichste Schilderung der Behandlung der Juden 
seitens Herodes findet sich XVH, 11,2. Hier bringt esJosephus 
über sich, wenigstens einen Auszug der Anklage der jüdischen 
Gesandtschnft gegen Arcbelaus, den Nachfolger des Herodes, zu 
übermitteln. Diese aus fünfzig Männern bestehende Gesandtschaft 
war mit Erlaubnis des römischen Statthalters Varns nach Romge- 
reist und war, begleitet von 8000 römisclien Juden, stnrRatsver- 
sammlung gekommen, die Augiistus im neu erbnuten Tempel 
des Apollo abhielt. „Als nun die Gesandten der Juden das 
Wort erhielten, welche von der Auflösung des Reiches sprechen 
wollten, wandten sie sich zur Kla^'e über die Ungesetzlichkeiten 
dos Herodes. Dem Namen nnch, sagten sie, sei derselbe wohl 
König gewesen, in der Tat aber habe er die ärgste Tyrannei 
ausgeübt, vieles zum Verderben der Juden ersonnen und sich 
nicht gescheut, eine jAtcnge willkürlich erdachter Neuerungen 
einzuführen. Eine grosse Anzahl Menseben habe er, was in 
früheren Zeiten niemals geschehen sei, auf verschiedene Art aus 
dem AVege geräumt. Diejenigen aber, welche er am Leben ge- 
lassen, seien noch viel unglücklicher, einmal wegen der Ang8t> 
die seiu blutdürstiges AVesen ihnen eingeflösst habe, dann aber 
auch wegen der beständigen Besorgnis, ihr Vermögen zu verlieren. 
Die benachbarten, von Ausländern bewohnten Städte habe er 
verschönert, um die in seinem eigenen Reiche {gelegenen durch 



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129 

Rtpuern zn erschöpfen und zu Grunde zu richten. Das Volk, 
das bei sninem Kegierungsantritt sich noch eines blähenden 
Wohlstands erfreut habe, habe er zur höchsten Därftigkeit ge- 
bracht, die Vornehmen um der geringfügigsten Ursache willen 
töten und ihr Vermögen einziehen lassen und diejenigen, denen 
er wenigstens das Leben geschenkt habe, seien von ihm um Hab 

und Gut gebracht worden. Kurz sie seien von 

Uerodes so missbandelt worden, dass ein wildes Tier ihnen wohl 
keine schlimmeren Unbilden hätte tun können, wenn es zur 
Herrschaft ober sie gelangt wäre. Zwar sei das Volk auch, 
schon frfiher von schweren UnglficksfäUen heimgesucht und zu 
Auswanderangen gezwungen worden ; aber es komme doch in 
in der Geschichte kein Beispiel einer Drangsal ror, die mit dem 
gegenwärtigen Elend, welches Herodes heraufbeschworen, ver- 
glichen werden könne." 

Zq diesen Urkunden Über die Feindseligkeit des Herodes 
gegen die Juden kommt noch die Aufzählung der Festungs- 
werke in Jerusalem und der Festungen, die Herodes errichtete, 
um das Volk im Zaum zu halten, deren Anlage lebhaft an die 
Bollwerke erinnert, die der äussere Feind Bakchides, der Feld- 
herr des Demetrius, gegen das Heer der Hasmonäer Jonathan und 
Simon errichtet. Ein Vergleich von A. XV, 8, 5, wo Josephus 
von Herodes' Festnngsanlagen berichtet, mit I. Makk. 9, 50 — 53 
lässt keinen Zweifel Übrig, dass Herodes im Gebiet der Juden 
wie ein fremder Eroberer hauste. 

Eine Ubergrosse Schuld, für die es zahlreiche Zeugen gibt, 
vermag auch der wohlwollendste Historiker nicht zu verbergen 
und zwischen den Zeilen, die er dem Lobe und der Verteidigung 
seines Helden widmet, lauert die Anklage, um an passender 
Stelle hervorzutreten und die Schleier der Täuschung zu zer- 
reissen. 

So ergeht es dem Josephus da, wo er im .Jüdischen Krieg' 
und in der „Lebensbeschreibung' die eigenen Fehler vergessen 
machen will ; und dasselbe Missgeschick widerfährt ihm in den 
Jüdischen Altertümern*, wenn er den Verrat des Herodes an 
dem Volke, dessen Königkrone er trug, zu leugnen versucht. 
Nicht Ehrgeiz und Prunksacht führen Herodes zu den Griechen 
hin, und nicht der Zorn Über verweigerte Ehrenbezeugungen 

9 



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t30 

macben den HerodeB zum Feinde der Juden, wie uns Josephas, 
der Genosse von Herodes' Enkeln, glauben machen vill Nicht 
ans Zufälligkeiten während seiner Regierung schreibt sich des 
Herodes Hass gegen die Juden her, er ist kein Usurpator, der 
zufrieden gestellt werden kann, wenn man sich seiner harten 
Faust, wenn auch anwillig, doch in Kühe f&gt. Herodes fUhlt 
sich als Eroberer eines fremden Landes, dessen Bewohner ihm 
zuwider sind, und dessen Besitz ihm in erster Linie dazu dient, 
möglichst vieln Schätze zu erpressen, die in der ersten Zeit 
die erworbene Macht befestigen sollen, um später, mit freigebigen 
Händen in dem griechischen Teil seiner Länder und der ge- 
samten Grriecbenwelt ausgestreut, ihm zur Erreichung seiner 
„höheren" Zwecke zu verhelfen. 

In welchem Masse das Volk die Regierung des Herodes 
und seines Hauses als Fremdherrschaft empfand, zeigt nichts 
deutlicher als der Zweck der A, XVII, 1 1 verzeichneten, oben 
schon erwähnten Gesandtschaft der Fünfzig an Auguetus, deren 
Gesuch die grosse jödische Gemeinde Korns zu dem ihrigun 
macht, dass das Reich des Herodes aufgelöst und als Teil der 
römischen Provinz Syrien einem Landpfleger unterstellt werde. 
Von der Regierung des dem Herodes ebenbürtigen Archelaus los- 
zukommen, ist ihr sehnsüchtiges Streben und, ohne jeden Rest 
politischer Selbstständigkeit im gewaltigen römischen Reich zu 
verschwinden, gilt ihnen als das Erringen der Freiheit dem furcht- 
baren Zustand gegenüber, da unversöhnliche Feinde ihres Volkes 
in ihrer Hauptstadt und mit dem Titel der Fürston ihres Landes 
über sie, wie über ein Volk von Heloten, die Heissel der 
Sklavenhalter schwangen. 

n. 

Doch wie Herodes wollte, dass seine Mordtaten über sein 
Tjeben hinausreichen sollten, damit die Gepeinigten der Sprengung 
ihrer Fesseln durch seinen Tod nicht froh werden könnten, so 
hatte er auch vorgesorgt, dass mit dem Schwinden der Regierung 
seines Hauses doch der Fluch nicht aufhören sollte, den er, wie 
sein Vater und sein Sohn, über das unglückliche Land gebracht 
haben. Die Gesandtschaft der Fünfzig erreichte ihr Ziel nicht. 
Der glattzüngige Nikolaus von Damaskus rottete, wie einst den 



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181 

Herodes selbst, so jetzt, veoD auch nur auf kurze Zeit, den 
Archelaus durch eine mit dem Gift des Judenhasses durchtränkte 
Yerteidigungarede. „Dann warf er ihnen TOr, dass sie ihr Ver- 
gDflgen an Neuerungen und Erregung von Aufständen hätten 
und dass sie nicht verständen, Gerechtigkeit zu oben und den 
Gesetzen zu gehorchen, sondern überall vorgezogen und Hecht 
haben wollten. 80 sprach Nikolaus." In den Augen des Niko- 
laus, des griechischen Batgebers des Herodes, sind die Juden 
schon in dem Hasse zur Sklavenrolle verurteilt, dass es ihm für 
Ueberhebung gilt, als unbilliges Verlangen erscheint, wenn sie 
sich der WiUkftr ihres Herrn nicht beugen. Ärchelaus wurde 
als Tetrarcb anerkannt, doch nach wenigen Jahren schon war 
seine Uisswirtschaft selbst dem Augnstus unerträglich. Der ab- 
gesetzte Tetrarch wurde in die Verbannung geschickt, sein 
Land wurde der Provinz Syrien einverleibt und römische Land- 
pfleger besorgten die Geschäfte des Herodes. Als die Gesandt- 
schaft der Fünfzig von Augustus die Verwaltung des Landes 
durch einen römischen Beamten erbat, da dachte sie sich den 
Sitz des Landpflegers in Jerusalem und glaubte ein Regiment zu 
erhalten, das wohl nicht frei bleiben würde von den unvermeid- 
lichen Erpressungen römischer Provinzialbeamten, das aber im 
grossen und ganzen um das Wohl der jüdischen Bevölkerung 
besorgt wäre. Sie hatten ihre Rechnung ohne den Schatten des 
Herodes gemacht. Mit ganz besonderer Pracht hatte Herodes 
an Stelle des ehemaligen Stratonsturms eine Hafenstadt gebaut, 
die er in verschwenderischer Weise mit allem ausgestattet, was 
nur eine Grossstadt der damaligen Zeit zur Förderung des 
Handels und für die Wohlfahrt und Vergnügungssucht ihrer 
Einwohner erforderte. Zehn Jahre wurde daran gebaut und ihr 
dem römischen Princeps zu Ehren der Name Caesarea gegeben. 
Durch märchenhafte Feste wurde die Erbauung dieser 
Stadt gefeiert unter dem Zustrom einer ganz gewaltigen Menge 
und in Gegenwart von Gesandtschaften der einzelnen Völker- 
schaften, die sich Herodes durch Wohltaten zu Dank verpflich- 
tet hatte. Der Aufwand bei der Grttndung und die Feste 
nach Vollendung dieser Stadt, die in jeglicher Hinsicht alles 
übertreffen, was Herodes für die anderen griechischen Städte 
seines Reiches getan hat, lassen erkennen, dass Herodes ge- 



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132 _ 

willt war, dieee Stadt an Stelle Jcrusaleins zu seiner Resideuz 
zu wählen. Der schrankenlose Ehrgeiz des Sohnes des stets von 
Ehrgeiz geleiteten Antipater war nicht zufrieden, das Bsich der 
Makkabäer zu besitzen, auch befriedigte es ihn nicht, dass die 
Qnade zuerst des Antonius und dann des Augustus die G-renzeri 
dieses Reiches weit hinausgertickt hatte. Die Ländergier des 
Hemdes setzte es sich zum Ziel, die hellenistischen Staaten des 
Orients und des Occidents unter seinem Szepter zu vereinigen 
und so der römischen Uacht ein Paroli zu bieten. Nur so ver- 
stehen wir es, wie er nicht milde wurde, die Hauptpunkte der 
griechischen Welt durch glanzvolle Gebäude und Anlagen, durch 
wohltätige und gonussbietende Einrichtungen zu verherrlichen. 
Rhodos bekam einen Tempel des Pythischen Apollo und eine 
Flotte, Nikopolis ihre öffentlichen Gebäude, Antiochia die präch- 
tige, von Säulenhallen flankierte Allee, welche der Länge nach 
die ganze Stadt durchschnitt. Die olympischen Spiele, dag Symbol 
des geeinten Griechentums hatten aus Mangel an Mitteln ihren 
alten Ruf verloren, Herodes wies Jährliche Einkünfte zu ihrer 
Feier an und verlieh ihnen neuen Glanz durch Opfer und sonstigen 
Aufwand. Die Würde eines olympischen Preisrichters, die ihn 
in die erste Reihe der Griechen stellte, war sein Lohn. ,Es 
würde öhrlgrns zu weit führen, alle Wohltaten aufzuzählen, die 
er den Städten in Syrien, Griechenland und, wo er sich sonst 
aufhalten mochte, erwies. Es scheint, dass er für öffentliche 
Anlagen und Bauten, sowie nRmentlich für üntomehmungen, zu 
deren Vollendung die vorhandenen Mittel nicht reichten, wirklich 
ganz fabelhafte Geldsummen aurgewendet hat", berichtet JosephusA. 
XVI, 5. Woher nahm nun Herodes alle diese Mittel ? .Das Volk, d^s 
bei seinem Regierungsantritt sich noch eines besondern Wohl- 
stands erfreut hatte, habe er znr höchsten Dürftigkeit gebracht', 
lautet die Klage der fünfzig Gesandten. Aber selbst, wenn 
wir uns das vollkommene und gewalttätige Aussaugen der 
jüdischen Hevölkoriing seines Reiches vor Augen halten, würden 
wir nicht verstehen, woher Herodes die schier endlosen Mittel 
nahm, mit welchen er sich die griechische Gunst erkaufte, wenn 
wir uns nicht erinnerten, dass nach den Übereinstimmenten Be- 
richten des Talmuds wie des Josephus unter der Regierung der 
edlen Königin Salome die Fruchtbarkeit und der Reichtum des 



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133 

LnndcH bis ins Fabelhafte gewachsen war. Die Bürgerkrieg^ 
und der wiederholte EinbrucB feindlicher Heere unter Aristobul 
und Hyrkan halten diese Segensffüle nicht aufzehren kSnnen 
lind Hcrodes tihernahm das Volk (aih ilXiyoti fv^aifiov) 
noch in einer seltenen Bifite. Von all den Schätzen, die 
er den Juden erpresste, liess er in ihr Land nichts zurOck- 
tltesseu, er verschwendete s'e an Fremde zar Erreichung des 
ehrgeizigen Planes, einst das gesamte Griechentum zu seinen 
Füssen zusehen. Alles, was Josephus fUr seine jüdischen Arbeits- 
i^klaven tut, und das wagen seine Lobredner als Akt der Mensch- 
lichkeit überlaut zu preisen, beschränkt sich darauf, dass er zur 
Zeit grimmiger Hungersnot ihnen für Nahrung und Saatkorn 
sorgte, damit sie im nächsten Jahre weiter für ihn fronen 
könnten. 

Herodes wollte seino Prachtgrfindung Cäsarea zur Residenz 
erheben, denn solange er von Jerusalem aus regierte, musste ihm der 
Name eines Königs der Juden anhaften ; auch war es undenkbar, 
das ein geeintes Oriechenreicb, wie es Herodes erstrebte, die 
weitbekannte Hauptstadt des jüdischen Volkes als ihren Mittel- 
punkt anerkennen mochte. Mit der Residenz Cäsarea wäre der 
Schwerpunkt seines Reiches nach der griechischen Seite hin ver- 
schoben woiden. Heiodes wäre als König syrischer Griechen 
erschienen und ihm, der schon vorher sich als Schirmherr der 
Hellenen bewährt hatte, wäre keine Schranke übrig geblieben, 
die sich in den Augen der Griechen seinem Wunsche entgegen- 
gestellt hätte. 

Nach der Absetzung des Archelaus wählte sich der römische 
Landpfleger in der Tat das prächtige Cäsarea zur Residenz, wo 
sich dank der Fürsorge des Herodes, all die zahllosen Annehm- 
lichkeiten boten, die den verwöhnten Kindern des damaligen Rom 
zum unbegrenzten Lebensgennss unentbehrlich dünkten. Doch, 
wie Herodes vorausgesehen, verschob sich mit der Residenz 
Cäsarea der Schwerpunkt des Verwaltungsbezirks; der graeco- 
syrische Teil trat in den Vordergrund, für ihn sorgte der römische 
Procurator in erster Linie, ihm musste daran liegen, das Wohl- 
wollen der Griechen, deren Führer ja seine Gesellschaft bildeten, 
zu erwerben, dei jüdische Teil des Bezirks mit Jerusalem war 
in den Hintergrund gedrängt, die WQnsche seiner Bewohner 



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M 

nmssten denen der Griechen nachstehen. Man weiss, wie darcb 
diese Umstände die Konflikte heraufbeschworen wurden, die zu 
dem Aufstand gegen die Kömerberrschaft und zur Zerstörung 
des Tempels fahrten. 

Die Kenntnis der Tatsache, dass von Anfang an Cäsarea, 
an dessen Stelle nach Josephus'Uericbt frOber nie Juden gewohnt 
hatten, gegründet wurde, um Jerusalem seinen politischen Rang 
und seine Ebrenstellung bei den fremden Völkern zu nehmen, 
und der Umstand wieder, dass die Verlegung des Regierungs- 
sitzes von Jerusalem nach Cäsarea eine Ursache der Zerstörung 
Jerusalems wurde, lassen una die bekannten ernsten Worte 
unserer Weisen (Megila Ga) in dem ganzen Umfang ihrer weit- 
reichenden Bedeutung verstehen : , Cäsarea und Jerusalem. Wenn 
dir jemand sagt, beide liegen in Trümmern, so glaube es nicbt. 
Keisst es dagegen, Cäsarea liegt in Trümmern und Jerusalem 
ist bewohnt oder Jerusalem liegt in Trümmern und Cäsarea ist 
bewohnt, so glaube es. Gsbeisst: .Ich fülle die Zerstörte", d. h. 
wenn die eine (von Einwohnern) gefüllt ist, so liegt die andere 
in TrBmmern, liegt die eine in Trümmern, wird die andere 
gefüllt." 

ni. 

Berodes konnte sein Ziel nicht erreichen, seine Residenz 
musste Jerusalem bleiben. Augustus und Agrippa besassen 
genug staatsmänniscbe Klugheit, um, ungeachtet seiner aufdring' 
liehen Schmeicheleien, den Plan nicht zu durchschauen. Nichts 
nützte es dem Herodes, dass er die neue Stadt nach dem Cäsar 
nannte, dass er demselben dort einen Tempel errichten Hess und 
selbst die Spiele mit ihm in Verbindung brachte, die Machthaber 
in Born zogen es vor, ibn in der alten Hauptstadt der Juden, 
als in der neuen Cäsarstadt auf griechischem Gebiet zu wissen. 
Die Erinnerung an den Argwohn des Oclavian und seines ersten 
Ratgebers findet sich, in freilich entstellter Form, bei Josepbus 
gleich nach der Schilderung der aufl'allend prächtigen Ein- 
weihungsfeier von Cäsarea. {XVf, 5), „Man sagt, der Cäsar selbst und 
Agrippa hätten zu wiederholten Malen bemerkt, des Herodes 
Reich sei für ' die Grösse seines Strebens (t^^ oim,? tv athir, 
fuyaiotf'vxi'ug) zu klein, er sei würdig, auch die Herrschaft 
Über ganz Syrien und Aegypteu zu haben." £s ist klar, 



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i35 

dass eine solche AusdehouDg des König:tuin8 des Uerodes mit 
den lömischen Interesseo unvereinbar war, und darnra ist nicht 
zu bezweifeln, dass die Sorge für die Wohlfabrt ihres Eeicbes 
sie es wiederholt aussprechen Hess, dass in der Grüudung der 
erstrebten neuen Residenz und der ungewöhnlichen Förderung 
griechischer Angelegenheiten der Plan zu erblicken sei, sich 
mindestens des griechischen Orients zu bemächtigen. Der Hof- 
historiograph des Herodes, Nikolaus von Damaskus, der die 
Quelle des Joscpbus hier ist, bedient sich des Ausdrucks d^s Arg> 
wohns, um daraus ein schmeichelliaftes Kaiserwort für seinen 
Helden zu gewinoen. 

Aus diesem Missmut des Augustus aber Uerodes, der 
immerhin nur auf Vermutungen beruht und kein weiteres Ein- 
schreiten gestattet, erklärt sich auch das Zerwürfnis des Augustus 
mit Herodes auf die Anklage des Arabers Syllaeus hin, wovon 
Josephus A. XVI, 9 ausführlich berichtet. Hier können wir 
keine eigentliche Schuld des Herodes finden, dessen Vorgehen 
nur die Beruhigung des ihm von Augustus verliehenen Land- 
strichs Trachonitis bezweckt und von zwei römischen Feldherrn 
in Syrien zum teil gestattet, zum teil nachträglich gebilligt war. 
In höchstem Grade auffallend ist auch in dieser ganzen Ange- 
legenheit das Benehmen des Augustus, der sonst eitel Freund- 
schaft fär Herodes ist, von dem man sogar in Rom gesagt haben 
soll, dass im ganzen Reiche nach Agrippa keiner dem Augustus 
näher stehe als Herodes. Augustus will die Verteidigung der 
Freunde des Herodes gegenüber der Anklage des Syllaeus gar 
nicht hören, schreibt ,im höchsten Groll an Herodes einen in 
bitteren Worten abgefassten Brief, dessen Hauptinhalt der war, 
dass er ihn, statt wie bisher als Freund, nunmehr als Untertanen be- 
handeln werde', nimmt die wiederholten Gesandtschaften des 
Herodes nicht an, schickt ihm Geschenke zurück, bis es endlich 
der Geschicklichkeit des Nikolaus gelingt, wieder eine Versöh- 
nung herbeizuführen. Es ist kaum ein Zweifel, dass hier die 
Annahme der Klage des Syllaeus nur einen Vorwand bildet, um 
den Herodes ins Glied zurückzuverweisen und ihm durch 
Verabreichung eines kalten Wasserstrahls unzweideutig zu ver- 
stehen zu geben, dass die grossen Unternehmungen nicht nach 
dem Sinne des Kaisers seien und nicht geduldet würden. 



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tu 

Gin luerkwttrdigeB Zusammentreffen ist es, dass im selben 
Jahr, da Herodes mit dem Bau seiner neuen Residenz Cäsarea 
begann, er auch den Bau des heiligen Tempels unternommen hat'). 

Wenn irgend ein Mittel gut gewählt war zur Verhftllung 
der Absicht, Jerusalem durch Cäsarea zu verdrängen, so war es die 
Erneuerung des sehr alten Tempels. Die Römer mnssten ja glauben, 
dass, wenn Herodes das berühmteste Kleinod seiner Residenz und 
des judischen Volkes in Pracht und Glanz neu erstehen liess, 
er Werl darauf lege, als König der Juden zu gelten und 
dass seine Residenz Jerusalem den Gegenstand seiner besonderen 
Sorgfalt bilde. Wie wenig man im Volke dem Herodes ein solch 
hervorragend gutes und edles Werk zutraute, berichtet Josephus, 
indem er nach Wiedergabe der pathetischen Rede, mit der 
Herodes den Tempelban anzeigt <XV, 11, 2) fortfährt: .Also 
sprach Herodes zum Volke. Viele jedoch wurden durch diese 
Rede, die sie nicht erwartet hatten, in Bestürzung versetzt, und, 
da sie den Plan für unausführbar hielten, waren sie keineswegs 
freudig erregt, sondern vielmehr beängstigt. Sie beftirchteten 
nämlich, der König möchte, wenn der Tempel niedergelegt wäre, 
nicht die hinlänglichen Mittel besitzen, um das Werk, welches 
er sich vorgeuommen, vollenden zn können, und es schien ihnen 
die Gefahr um so grösser zu sein, als der Bau ihnen in der 
Tat schwierig und kolossal vorkam.' Der Grund, den Josephus 
für die Bestürzung des Volkes angibt, sie hätten gefürchtet, dass der 
prachtl lebende Herodes, der schon so viele gewaltige und kostbare 
Bauten vollendet, hier gerade nicht die Mittel finden würde, ist lächer- 
lich. Auch an dieser Stelle verdreht Josephus die Tatsachen zu 
Gunsten des Herodes. Es ist durchleuchtend, dass der Grund der be- 
rechtigten Besorgnis des Volkes darin lag, dass das vorgescho- 
bene Projekt des Tempelneubaues nur die Absicht des 
Herodes verwirklichen sollte, den Tempel niederzulegen, um ihn 

') Nach A. XV, II begann Herodes den Tempelbau im 1S^°. jähre 
seiner Regierung, nach A. XVI, 5, I wurde Cäsarea im 28 U5 Regierungsiahr 
nach einer zehnjährigen Bauperiode voll endet, also ebenfalls im ISK^Regierungs- 
jahr begonnen. (Selbst wenn die Bauperiode auf zwölf Jahre anzunehmen ist, 
wie Josephus, mit sich selbst in Widerspruch, A. XV, 9, 6 angibt, und so- 
nach der Bau des Tempels zwei jähre nach dem von CIsarea begonnen 
hat, so ist das keine erhebliche Differenz.) 



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157 

Dicht wieiler aufbaueo zu lassen. Die ganze Vergaogenbeit des 
Herodes berechtigte zu dieser Bcfurclitang und, oehmen wir noch 
hinzu, dass von der Absicht des Herodes, Cäsarea so aufzubauen, 
dass es sich zur Kesidenz eignete, etwas ins Volk gedrungen 
war, so konnte es gar nicht anders kommen, als dass der uner- 
wartet angekündigte Neubau des heiligen Tempels zu den 
bangsten Befürchtungen Anlass geben mussle. 

Vielleicht darf zu dieser iiberzcugendun Erkläi ung Kalevys 
für die merkwürdige Eischeinnng, dass ein Herodes den Plan 
fasst, den heiligen Tempel zu erneuern, noch eine weitere, ergän- 
zende Deutung hinzugefügt werden, die ebenfalls auf der von 
Halevy gefundenen TtiUache der von den Hörnern scheel ange- 
sehenen Förderung des Griechentums durch Herodes fusst. 
Herodes war sich sichei' des Gefahrvollen seines Unternehmens be- 
wusst, mit dem prunkvollen Aufbau Cäsareas den Argwohn der Homer 
zu erwecken. Wir sehen, das» der gegen Herodes kühl gewordene 
Augustus auf die wenig begrund«lfi Anklage des Syllaeus bin 
schon drohte, seinen früheren Günstling fallen zu lassen. Musste 
Herodes nicht fürchten, dass die von ihm gemarterten und aus- 
geraubten Juden, die, wenn irgendwer, vollberechtigte Klagen 
nach Rom gelangen lassen konnten, den Unmut des Augustus 
benutzend, sich sciuer Gewaltherrschaft entledigeii würden. Mög- 
lich, dass neben der Verschleierung der Gründung der neuen Uesi- 
denz der Versuch beabsichtigt war, den Ingrimm der Juden in dieser 
gefährlichen Zeit zu versöhnen. Hier Hesse sich auch gut die Erzäh- 
lung Baba Bathra 4a vom Kerkerbesuche des Herodes bei dem 
geblendeten Baba ben Buta einfügen, die im Munde des Herodes 
ttberraschende Frage, wie er seine Verbrechen der Ermordung 
der Tboragelehrten gut macheu könne und der daraufhin erteilte 
Rat des Tempelbanes. Der Rückendeckung suchende Tyrann will 
von Baba ben Buta, den er ja gerade darum am Leben gelassen hatte, 
damit er ihm gelegentlich als Ratgeber diene, wissen, durch welche 
Grosstat er seine Verbrechen in Vergessenheit hringen könne. Der 
erteilte Rat war ihm doppelt willkommen, weil er hoffen konnte, da- 
durch nicht nur die Bedrohung durch die Juden, sondern auch den 
Argwohn der Römer bannen zu können. 

Ein urkondliches Zeugnis dafür, dass die auffällige Frei- 
gebigkeit fremden Städten gegenüber dem Herodes das Miss- 



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trauen der Römer zuzog, erspäht der sctiarfe Blick Halevys in 
einer vielsagenden Bemerkung des Joscphus im , Jüdischen Krie^" 
I, 21, 12. Nachdem dort von der Erbauung Cäsareas und der 
Ausschmückung vieler griechischer Städte erzählt ist, heiest es : 
,Was Übrigens seine Freigebigkeit am meisten hinderte, war die 
Furcht, dadurch Neid zu erregen und in den Verdacht zu geraten, 
als ob er, indem er den Städten grössere Wohltaten erwies wie ihre 
eigenen Gebieter, weiter ausschauende Pläne vei folge." Wer 
vornehmlich unter den Gebietern der von Hcrodes bedachten 
fremden Städte gemeint ist, liegt auf der Hand und man glaubt aus 
diesem Satze das donnernde Halt herauszuhören, das von Rom 
aus den Umtrieben des Tyrannen von Judaea cntgegenschallte. 
Es erübrigt noch, einen Blick auf die damalige Welllage 
zu werfen, um zu erörtern, oh denn die Erclcbung der gewaltigen 
Ziele des Uerodes im Bereich der Möglichkeit lag, und oh es 
denn Beispiele gab, die einen ehrgeizigen Menschen zu solchen 
Versuchen locken konnten. Wer mit den Zeitrerhält- 
nissen nicht vertraut ist, dem erscheint Hcrodes, was seine 
zahllosen Verwandtenmorde betrifft, als ein Ungeheuer, dessen 
grausame Regungen von keinem seiner Zeitgenossen geteilt werden. 
Aus einer viel späteren Zeit kennen wir solche Beispiele, es ist 
die Epoche der italienischen Renaissance, eine Zelt, deren blutige 
Helden Aehnlichkeiten genug aufweisen mit den Fürsten des 
griechischen Orients. In beiden Ländern und in beiden Zeiten 
trafen griechische Philosophie und Kunst zusammen mit barbarischen 
ÄDSchaoungen, die sich, ungemildert durch den äusseren Firnis 
schöngeistiger Bildung, über die Rohheit des Fühlens und über 
die Verwilderung der Sitten nicht erheben konnten. Aber auch 
in der Epoche des Herodes gab es, von den zu Rom in Cäsaren- 
wahnsinn befohlenen Morden wollen wir schweigen, Männer, die 
in ungestilltem Blutdurst dem Herodes nicht nachstehen, nur hat sie 
ein günstiges Geschick davor bewahrt, im Vordergrund des Interesses 
zu stehen und sind deshalb ihre Namen und Untaten nicht so 
häufig im Munde der Menschen. Nennen wir unter den gräzisierten 
Orientalen die im Range ungefähr dem Herodes gleichstehenden 
Fürsten, den Wüterich Attalus III. von Fergamum und den blu- 
tigen Mitbridates von Pootus. Mithridates' Anfänge haben 
Aebnlichkeit mit denen des Herodes. Von den Römern als ihr 



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139 

Freund betrachtet, vird er gross gemacht, umbuhlt dann die 
Griechen, um dann, den Uömerbass der Hellenisten benutzend, im 
Orient und Occident Kriegsflammen gogen die Römer zu ent- 
fachen und Jahrzehnte lang der geftirchtete Fciud der Römer 
zu werden. Die Nachricht vom Tode diesem Mithridates machte 
dem Pompcjus die Hände frei, in die jüdischen Wirren einzu- 
greifen, um dann dem ränkevollen Anstifter dieser Wirren, dem 
Vater desHerodes, Anlipater, eine fast fitrstliche Stellung zu er- 
möglichen. Als Herodes seinen bluUgen Thron im Jahre 37 be- 
stieg, war ein halbes Jahrhnndeit verflossen, seitdem der Hass 
gegen Rom und Kleinasien sich mit solcher Macht gezeigt hatte, 
dass auf Veranlassung des Mithridates 80000 Italiker an einem 
Tage in Kleiuasien hingemordet wurden. War dieser Hass er- 
loschen y Hatten die Erpressungen der römischen hohen Verwal- 
tnngsbeaniten aufgehört? Herodes hattti eine erbitterte Feindin 
an Kleopatra, der schönen Griechin ausAegypten. Ks liegt nahe, 
dasssie in Herodes den Mann erkannte, der ähnliche Pläne wie sie 
selbst hegte, nämlich, den Hass der Griechen gegen Rom benutzend, 
Koni den Orient zu entrcissen und selbst seine Herrscherin zu 
werden. Die eigentümlichen Mittel der Kleopatra, die Umstrickung 
des Antonius hatten sie hart bis zum Ziele geführt. Was Mithri- 
dates und Kleopatra, jedem in seiner Weise, beinahe gelungen 
war, warum sollte es dem Herodes unmöglich sein, besonders da die 
Grundlage für die weit ausschauenden Unternehmungen beider, 
die lebhafte Abneigung der Griechen gegen Rom, noch dieselbe 
war. Mit einem wichtigen Faktor aber hatte Herodes nicht ge- 
rechnet, das ist die staatsmäunische Weisheit des Augustus und 
seines Schwiegersohnes Agrippa. Augustus liess still beobachtend 
ihn einige seiner Vorbereitungen treflen, fiel ihm aber in die 
Arme, noch bevor er zum ersten Schlage richtig ausgeholt hatte. 
Ein weiteres Moment, das dazu beitrug, dass die Pläne des 
Herodes sich nicht auswachsen konnten, lag in der Ruhe und dem 
Frieden, die nach der Schlacht bei Aktium im römischen Reiche 
eingekehrt waren. Mithridates und Kleopatra konnten ihren fielen 
nahekommen, weil Rom das eine Mal durch die Kämpfe zwischen 
Marius und Sulla, das andere Mal durch die Uneinigkeit zwischen 
Antonius und Augustus geschwächt war und die Blicke der Wächter 
des Staates sich mehr nach innen als nach aussen richten musslen. 



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1^40 

In dem Teil der Regierungszeit des Heiodes dagegen, wo seine 
Herrschaft genügend gefestigt schien, um weitblickenden ehr- 
geizigen Bestrebungen nachzugehen, erlebte Tiom seine schönste 
Friedenszeit und die klaren Augen der damaligen Staatslenker 
konnten, durch nichts gehindert, darüber wachen, dass unschein- 
bare Keime des Verderbens sich nicht zu Gefahren für die Ge- 
samtheit auswachsen sollten. 

Das Rätsel der Sphinx ist durch Halevy gelöst. Wie wir 
ihm unzählige Antworten auf schwierige Fragen verdanken, so 
lässt uns sein Hinweis auf die letzten Ziele der Politik des 
Herodes erst dessen scheinbar zwiespältigen Charakter verstehen. 
Mit ganz anderen Angen wird man jetzt die sehr detaillierte 
Lebensbeschreibung des Horodes bei Josephus lesen. Keinem 
wird es mehr in den Sinn kommen, diesen Eroberer .ludäas aus 
fremdem Stamm, dem die unterworfenen Juden als Sklaven galten, 
die er mit Gut und Blut seinem Ehrgeiz zum Opfer brachte, als 
Schutzherrn der Juden und Mehrer ihres Reiches anzusehen. Man 
wird auch finden, dass naturgemäss die knechtische und willkür- 
liche Behandlung der Juden in ihrem eigenen Lande von schlech- 
testem Einfiuss auf die Griechen anderer Länder sein nmsste. 
Wenn in Judäa sell:st die griechischen Katgeber des Königs der 
Juden nach ihrem Gefallen mit diesen umspringen durften, warum 
sollte dies den Griechen im Auslande einer Minorität jüdischer 
Einwohner gegenüber verwehrt sein. Die Berichte des Josephiis 
zeigen, dass bisHerodes die zahlreichen Judengemeinden der Diaspora 
als ihren Nachbarn gleichberechtigt galten. Von Herodes und seinen 
Massnahmen an ist erst die Zurücksetzung der Juden in der weiten 
damaligen Welt des Hclleuismus zu datieren. Die gründlichen Unter- 
suchungen Halevys nach dieser Seite hin verlangen jedoch eine 
besondere eingehende Behandlung. 

Nachdem ihr Rätsel gelöst ist, muss die Sphinx in den Abgrund 
stürzen. Ir. jüdischen und nichtjüdiachen Geschichtswerken wird 
man Herodes nach Gebühr beurteilen lernen. Die Erkenntnis 
wird sich Bahn brechen, dass dieser Keind seiner eigenen Familie 
in noch höherem Grade als ein erbarmungsloser Feind des Volkes an- 
zusehen ist, dem er seine Fremdherrschaft aufgezwungen hatte 
und dessen König er sich nennen Hess. 



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Sprachliches und Sachliches aus dem 
Talmud''. 

Rabbiner Dr. H. Ehrenlreu in München. 



Im Jahrbuch III S. 214 belouclitcte idi die Hedensart 
l^i 'S 1'3 no :■», die R. .Tannai seinem Scliülcr R.JocImnan und 
die dieser seinem Schüler Jse gegenüber gebraucht. Die Verau- 
bvssung war dort, dass der Schüler an den Lehrer eine Anfrage 
richtet und, nachdem er Bescheid erhalten hat. eine Mischna oder 
Baraitha anführt, die anders entscheidet. 

Etwas anders liegt der Fall, wenn der Lehrer eine Meinung 
kundgibt und der Schüler darauf entgegnet: it K'n irnjire ^»h 
,du sagst uns da nichts Neues, es steht ja schon in der Mischna". 
In Jebamoth 92b und Matckoth 21b getiraucht R. Jochanan diese 
Redensart gegenüber B. .lannai und in B. Mezia 17b K. Ohljya 
b. Abba gegenüber R, Jochanan. In allen drei Fällen antwortet 
der Lehrer: n-mn Hn'ir-i nnDirö 'a kbdh -jS '»Sit "inh 'x „Wenn 
ich dir nicht eine Scherbe heraufgeholt hätte, würdest du die 
Perle darunter gefunden haben?" d. h. erst nachdem ich dir die 
Halacha mitgeteilt habe, bist du auf den Gedanken gekommen, 
dass sie in der Mischna bereits enthalten sei, ohne meine Anre- 
gung hättest du es nicht gefunden. Ich habe dir eine Scherbe 
heraufgeholt und du hast dann die Perle darunter g;efundeD. 

Zu den Erfordernissen eines Gleichnisses gehört es, dass 
es der Wirklichkeit entspreche. Da müssen wir nun fragen, 

•) Einige der folfienden Erklärungen sind vor mehr als zwei Dezennien 
in zerslteiiten Aufsätzen im „Israelit" erschienen. Für die Wiederholung 
darf der Grundsatz nip; ns pmnjv -ai S'svs geltend gemacht werden. 



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t42 

findet man etwa Ferien unter Scherben f und warum gerade 
eine Scherbe, warum nicht ein Stein, eine Erdscholle und dgl. ? 
R. Tarn zu B. Mezia I, c. hat bereits diese Schwierigkeit 
gefühlt. 

Gestützt auf diese Talmudstellen und auf Vergleiche ans 
anderen Sprachen glaube ich, für das Wort «con, ausser der ge- 
wöhnlichen, noch eine andere Bedeutung vorschlagen zu dürfen, 
die, soweit ich sehe, allen Lexicogrxphen entgangen ist. K&on be- 
deutet an diesen Stellen „Muschel." Unterstützt wird diese 
Annahme durch das lateinische testa, welches sowohl Tonecherbe 
als auch Muschel bedeutet. Beide Bedeutungen bat auch das 
griechiscäe Soj^anov. Noch beweiskräftiger ist das syrische 
SBxn — ganz dasselbe Wort wie unser »Bon, nur mit Vertauschung 
des Sibilanten — welches ebenfalls Scherbe und Muschel be- 
deutet ; vgl. Payne Smith, Thesaurus syriacus s. v. Jetzt ist 
das Bild klar und einleuchtend. Die Thora wird mit Perlen ver- 
glichen, vgl. Hiob 28, 18 0"r»c nosn "ppoi ,der Weisheit Erwer- 
burg ist schwieriger denn Perlen." Der Satz besagt demnach: 
„Hätte ich dir nicht eine Muschel vom Grund des Meeres herauf- 
geholt ('(tSi), hättest du vielleicht die in ihr liegende Perle ge- 
fuBden ?' Dass es n-rm , unter ihr" und nicht niua ,in ihr" 
heisst, wird nicht weiter anflfallen, wenn man bedenkt, dass auch 
der Hebräer in solchen Fällen synekdocliiscli nnn gebraucht, z. B. 
Ps. 140 wriBtt" nnn, wo es eigentlich lo'nor ]*a lieissen sollte. 

Ist nun obige Bedeutung ffir das aramäische «ton als sicher- 
gestellt anzunehmen, so wird 03 auch erlaubt sein, dieselbe Be- 
deutung für das hebräische nn zu reklamieren, und zwar auf 
Grund eines Ausspruches des B. Akiba in B. Kamma dla. Dort 
sagt dieser Lehrer zu einem Manne, der sich in einer Strafsache 
grosse Mühe gegeben um freizukommen, dessen Anstrengungen 
aber fruchtlos geblieben sind ; -^ra »Pin n'^yrri dtir coa nS^lt 
„Du hast dich in mächtige Gewässer versenkt und hast nur 
einen vm heraufgebracht." R, Akiba hatte sicherlich auf seinen 
vielen Keisen Gelegenheit gehabt, die Perlen- und Korallen- 
fischerei, die auch Rosch haschana 230, erwähnt wird, kennen zu 
lernen und er entnahm daraus dieses Bild einer vergeblichen, 
mühevollen Anstrengung, wenn der Taucher in die Tiefen des 



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!48 

Meeres hinabsteigt und nur ein ein, eioe leere Muscbel, zu Tage 
fördert. 

Bei der Schilderung des grossen Wassertieres Hieb 41, 22 
heiast es nn *-mn vnm „unter ihm liegen scharfe Scherben," 
was sich nach einigen auf die Schuppen des Krokodils, nach 
anderen auf die spitzen Felsen am Meeresgrunde bezieht. Durch 
die obige Annahme, dass V\n aucli .Muschel" bedeutet, Hesse 
sich dieser Vers noch anders erklären. Der Text sagt, dass 
das Krokodil auf dem Meeresgrund lagert, wo die scharfgerän- 
derten Muscheln seine Unterlage bilden, woran dann die zweite 
Hälfte des Verses ganz gut sich anschliesst : ce '^y Y^'in ibt 
,es bettet sich wie eine Dreschwalze auf den Schlamm". Wir 
hätten demnach, wenn dii'sc Annahme richtig ist, ein Beispiel, 
dass auch in der Bibel vin „Muschel* bedeutet. 

II. 

Es ist allgemein liekannt, dass der jerusalemlsche und baby- 
lonische Talmud nicht selten in unserer Mlschna verschiedene 
Lesarten haben, die nicht immer einzig und allein durch die ab- 
weichende Orthographie oder Aussprache der Schulen in beiden 
Ländern erklärt werden könne». Abgesehen von den orthogra- 
phischen VerschiedenheitCD im Jeruschalmi, die sich durch die 
mehr syriasierende Aussprache der Palästinenser erklären, finden 
sich in demselben manchmal auch andere Lesarten, die notwendig 
auf eine abweichende Auffassung unserer Mischna hinweisen. Diese 
Verschiedenheiten bedürften einer gründlichen Untersuchung und 
harren noch des Bearbeiters, der das Verhältnis beider Keccn- 
sionen klar legen und die Ursachen, die ihnen zu Grunde liegen, 
einer unbefangenen Würdigung unterziehen würde. Bei eingehender 
Prüfung und Gegenttbcrstellung beider würde das Verständnis 
der Mischna nur gewinnen und manche dunkle Stelle sich unserem 
Verständnisse erschliessen. 

Um das Gesagte dmch ein Beispiel zu illustrieren, stellen 
wir den Text der ersten Mischna des sechsten Abschnittes von 
Baba Mezia, soweit er für unseren Zweck notwendig ist, hierher. 
iR n'jDh yh-'hm pc-no tfy^h [-np y] -^pn nni -.onn n« isr 

■jyBo 1« \rrhy isir 'i3i mrcT jo otco k'xi.t'? j-S^-^ei .ni-^ 



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144 

ITicr ist die Rode von dem Rechte des Arbeitgebers, sich 
andere Arbeiter, wenn auch mit höherem Taglohn, zu mieten, 
wenn die Arbeiten keinen Aufschub dulden und die von ihm 
vorher gemieteten Arbeiter ihn im Stiche gelassen haben. Unsere 
Mischna bestimmt darfiber folgendes. „Wenn jemand einen Esel- 
treiber Oller einon Kärrner mietet, um i'-'fi'nB oder Flöten för 
einen Bnuit- oder Leichenzug zu bringen, oder Arbeiter mietet, 
um den Flachs ans der Wjissen-Öste zu nehmen, sowie jede 
andere Sache, bei der ein Verlust durch Verzögerung entstehen 
kann, so dass sie keinen Aufschub duldet, und die gemieteten 
Taglöhner die Arbeit nicht leisten wollen, so darf der Arbeit- 
geber auf ihre Kosten andere Arbeiter um höheren J^obn mieten" 
d. h. indem die Melirkoston den vertagsbrüchigen Arbeitern zur 
Last fallen. 

Das Wort jnB"-iB bedeutet nach Raschi .glatte, polierte 
Stangen", wie sie zu einem Brauthimmel verwendet zu werden 
pflegen. Nach Anich ist es so viol als p"ie«, welches Wort er 
s V. mit „Sänfte" erklärt. Nach Mussafia bezeichnet es ein 
Musikinstrument, gleich dem danebenstehenden ^'V^n, und ist vom 
griechischen ntQitffQr/i abzuleiten ; nämlich ein rundes, gewun- 
denes Musikinstrument, etwa eine Trompete. Dem Sinn nach 
wäre gegen diese letztere Erklärung nichts einzuwenden ; wie 
steht es aber mit der Etymologie und Bedeutung des Wortes ? 
Das angeführte griechische Wort bezeichnet wohl einen 
runden Gegenstand, lässt aber in der Bestimmung des- 
selben die Wahl zwischen den zahllosen Gegenständen, denen 
dieses Prädikat zukommt. Für die Erklärung Raschis oder des 
Aruch hndct sich auch kein anderer Anhaltspunkt als, dass ihre 
Erklärungen aus dem Zusammenhang der Mischna geschöpft sind, 
weil eine Sänfte oder ein Baldachin zu einem Brautzuge 
gehörcp. 

Eine Hndere Erklärung ergibt sich aus der Lesart des 
Jeruschalmi. Dort lautot unser Text also: i-.p.n nw norm n« iriP 
'i:i rVSm y\t J("~6. Hier ist das Wort tcanS, das im Mischna- 
toxt des Babli steht, weggelassen. Es ist also hier nicht die 
Ilodo von dem Bringen der jnc »'nt, sondern von dem Mieten 
dorselben und sie sind in dieser Beziehung gleichgestellt dem 



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14S 

iip ,-iQn nod den tthngco Arbeitern in der Miscbna. Es ist dem- 
nach klar, dass es sich bei dem fraglichen Satz nicht um Ge- 
rätschaften, sondern um Personen handelt, die zu einer Arbeits- 
leistung gemietet worden sind. Für das Wort pVSn hat es keine 
Schwierigkeit dies nachzuweisen, denn dieses kann sowohl „Flöten* 
als auch .Flötenspieler" heissen, wie ans Bikknrini IH, 4 h^hrm 
üTvxh nro hervorgeht. Es muss auch an unserer Stelle mit 
„Flöten Spieler" übersetzt werden. In demselben Sinn ist auch 
das Wort po «"ic zu nehmen. Es ist m. E. ganz zweifellos 
das griechische Wort ifoofiotföQOi .der Sänftenträger', welches 
nach genauer Transkription, mit Abwerfung der griechischen 
Nominal- und Anfügung der aramäischen Pluralendung in k"-id 
j-iD wieder erscheint. Man beachte, dass unser Wort im Jeru- 
scbalmi geteilt geschrieben ist und demnach genau dem griechi- 
schen entspricht, welches ebenfalls ein Compositum ans tf^o^ftov 
und ffOQOi ist. 

Unsere Mischna muss demnach so fliiersetzt werden : ,Wenn 
jemand Eseltreiber, Kärrner, Sänftenträger, Flöteubläser zu 
einem Brant- oder Leichenzug u. s. w. mietet und diese sich wei- 
gern, die übernommene Verpflichtung auszuführen, so darf er auf 
ihre Kosten andere Arbeiter mieten, um die notwendigen Arbeiten 
ausführen zu lassen." In sprachlicher und sachlicher Hinsicht 
scheint uns dadurch das Verständnis der Uischna zu gewinnen. 



Im Talmud findet sich sehr häufig der Ausdruck IT "["n*? 1^3 i«, 
wenn in der Diskussion ein Wendepunkt eintritt oder wenn der 
Gegner ein neues Moment zur Beweisführung heranziehen will. 
Der Sinn ist : „Geh' doch diesen Weg, d. h. fasse diesen Ge- 
sichtspunkt ins Ange." Auch sonst steht bei Aufforderungen 
das Wörtchen -;*?r für sich allein, z. B. Sanhedrin 38b, Ohagiga 
14a: D'jTM SitK 1^3 „Richte (leine Aufmerksamkeit auf die Vor- 
schriften vom Aussatz!"; IJ. Mezia 22a nit' Si» "jSs „Geh zu 
den Besseren, d. h. nimm die liebe von den besseren Früchten". 
Soweit ist der Sinn klar, schwierig ist nur die Etymologie des 
Wortes -^z, namentlich die Herkunft des vorgesetzten Buch- 
staben s*-:. Levy NHWB. 3. v. erklärt es als eine Zusamnien- 



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146 

setzoDg von ^Si 76: „vollende und gehe", »mache ein Ende". 
Wo sollte aber das Waw bei dieser Zusammenschweissung 
zweier Worte hingeraten sein 'f Ausserdem ist diese Erklärung 
nur dort passend, wo der Angeredete aufgefordert wird, seinen 
Gegenstand zu verlassen. Wir finden aber den Ausdruck auch 
dort, wo von einem Verlassen des früheren Olegenstandes keine 
Kede ist, vgl. Moed Katan 21b, wo der Arzt einem Kranken 
zuruft •'hi« ^'?D »Itomm zu mir" und wo der Ausdruck i^hl nh^ 
keinen Sinn hätte. 

Aus der Vergleichung des Babli mit dem Jeruschalmi er- 
gibt sich die richtige Erklärung. An verschiedenen Stellen, wo 
im Babli ^^3 steht, heisst es im Jeruschalmi -jS n^h. Vgl. z. B. 
Babli Joma 55a mit Jeruschalmi das. V, 4. Aus -\h nh wurde 
im Idiom des Babli -[hs, und diese Umbildung ist nach den 
Lautgesetzen der hebräischen Sprache ganz gerechtfertigt. Bereits 
im biblischen Hebräisch ist es Begel, dass ein einsilbiges Wort ein 
Dagescb hat, wenn ihm ein Wort mit betontem äh vorausgeht, 
wie nst nnph l M. 2, 23 und w na^ 4 M. 27, 27 genau wie in 
unserem Falle bei nh. Es ist dies das sogenannte p'm der 
Grammatiker. Diese beiden Worte wurden so rascli zusammen- 
gesprochen, als ob sie ein Wort wären. Darauf weist auch die 
Schreibung mo 2 M. 4, 2 und ds^s Jes. 3, 15 hin. Die Form 
^S nh ist daher nur orthographisch ; denn die beiden Worte 
wurden zusammengesprochen und die Schreibweise des Babli ist 
der Aussprache gemäss. Was die Aphäresis des Tab betrifft, so 
ist sie nicht weiter auffallend, da sich diese im Imperativ bei ~p 
statt nph ebenfalls zeigt. Bemerkenswert ist hier nur der Um* 
stand, dass mit der Abwerfung des tdS das Wort nur noch den 
einen Stammbuchstaben vom Stamme "[V, das ff^, beibehält. 
Dies ist aber nicht weiter auffallend, weil .13^ durch den Ge- 
brauch ein selbständiges Wort geworden ist und weil die Sprache 
auch sonst bestrebt ist, Wörter, die nach hinten wachsen und 
einen Silbenansatz annehmen, vorn zu verkürzen, um die ursprüng- 
liche Dreizahl der Stammkonsonanten wieder herzustellen. Unser 
Wort muss daher r\b^ gelesen werden, und ist einerseits zusam- 
mengezogen und sodann verkürzt aus 1^ .isS- 

Wenn Levy aus Sanhedrin ßlh beweisen will, dass unser 
Wort aus "i"?! n*?; zusammengesetzt ist, weit es dort lieisst ,1^3 



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Ul _ 

•]Si TnnaiiD, so ist das kein Beweis, weil das eben ein anderer 
Ausdruck ist, wie es etwa Beraehoth 10a heisst »xi im\2i nhs. 
Abgesehen davon ist die dortige Stelle kritisch sehr verdächtig, 
vgl. ciBiD "pnpT das., wo verschiedene andere Lesarten angeführt 
werden. 

Zum üeberfluss finde ich nachträglich, dass auch Rasch! 
Sahbath I45a die obige Ableitung hat. Seine Worte lauten: 
prSn ix'pr «S« ■]h nsS "[Sd. Zum Schluss sei noch auf die ganz 
ungenügende Erklärung des B'i* 'Bin zu Sabbath II, 5 ona .tt 
hingewiesen, die um so auffallender ist, als, wie gezeigt wurde, 
Raschi bereits das Sichtige hat. 



In Meila 17a wird erzählt, dass das ma^D zur Zeit des 
"m" jn jiycip n drei mi"i: erliess : i^paTPi naipn n« Tioif «Sb* 
ct;3 n» 1^10' «Wi mra. Ähnliche mr» finden wirßosch haschana 
loa, nur statt nni iSyanr heisst es dort .Tiina ipoy* «W. Beide 
Verfolgungen haben zur Zeit der Römer stattgefunden, da sowohl 
-•sv\ als auch jfior ja miiT, der in Bosch haschana genannt wird, 
dieser Zeit angehören. In der Diaro:» n^:o oder n'iV rhia, wie 
sie auch genannt wird, wird ebenfalls erzählt, dass Antiochus 
die Juden zwingen wollte, den Bund, den Gott mit ihren Vätern 
geschlossen, zu brechen, indem er ihnen bei Todesstrafe unter- 
sagte, die drei heiligen Gebote nS'oi vtn ri«-i nv zu halten. 
Zwei dieser niri] stimmen mit den obigen ttberein : nap und nVo. 
Was mit dem Verbot des iPin wtn gemeint sei, ist nicht klar. 
Wenn wir auch annehmen wollen, dass in alter Zeit die Feier 
des Neumondtages mehr hervorgetreten sein mag, als es heute 
der Fall ist, so hatte sie doch keine so hohe Bedeutung, 
dass der Feind sie zum Gegenstand eines Verbotes machen und 
in ihrer Unterlassung eine Verleugnung des gttlichen Bundes 
sehen konnte. Wie Hess sich überhaupt eine solche Feier, die 
doch nicht wie Sabbath- und Festesfeier durch gänzliche Ent- 
haltung von jeglicher Arbeit äUBserlich kenntlich war, verbieten? 
Auf welche Weise liess sich die Befolgung dieses Verbotes kon- 
trollieren? So viel auch schon darüber gesagt und gepredigt 
wurde, so habe ich doch eine befriedigemli> Erklärung noch nicht 
gefunden. 



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148__ 

Feststellen wollen wir zunächst, dass diese oisvew n^:e, 
wie sie in vielen Siddurim und in Baers hirv rmajr Seite 441 ff. 
enthalten ist, keine Orig^inalquelle, sondern eine fehlerhafte 
Uehersetzunp des aramäischen Textes ist, welchen Filipowski 
(London 18S6) nach einer Handschrift veröffentlichte. In dieser 
aramäischen Urschrift steht an unserer Stelle nicht wni" vn — 
was dem vin vvii in unseren Ausgaben entspräche — sondern 
blos um' = vrm. Die Uebersetzung vin vtn ist demnach eine 
Willkflrlichkeit oder ein Missverständnis des unbekannten hebrä- 
ischen Schriftstellers, der sich noch mehrere solche und viel 
drastischere zu Schulden kommen liess. 

Was bedeutet nun das Verbot von (tm*, wörtlich das Ver- 
bot des „Monats" ? Die naheliegendste Antwort wäre, dass der 
Tyrann dem Sanhedrin das Verfahren des ipinn rirp, das Be- 
stimmen der Monatsan fange auf Grund der Sichtbarwerdung des 
Mondes, untersagt habe, um dadurch die jädische Zeitrechnung 
in Verwirrung zu bringen und die .Tuden zu zwingen, die Zeit- 
rechnung ihrer heidnischen Nachbara anzunehmen. Ahnliches 
haben auch die Römer in späterer Zeit versucht. Vgl. Rosch 
haschana 25a, Sanhedrin 13a. So einleuchtend diese Erklärung 
erscheint, so wenig befriedigt sie bei näherer Betrachtung. Ist 
es nicht sonderbar, dass zwischen zwei Geboten, wie nv und 
nS'D, deren Beobachtung jedem einzelnen aus dem Volke obliegt, 
ein drittes eingeschoben sein soll, welches nur von der obersten 
Behörde, dem Sanhedrin, vollzogen wurde? Es ist überhaupt 
undenkbar, dass das Sanhedrin während der Wirrnn jener Zeit, 
innerhalb der Machtsphäre des Syrerkönigs fungiert haben sollte. 
Und wie undeutlich hätte sich der Verfasser jener Megilla aus- 
gedrückt, wenn er das Verbot von >nm v\Tp mit dem Worte 
«rrr wiedergegeben hätte ! Warum schrieb er denn nicht wrn'p 
»mn, was deutlich und klar gewesen wäre ? 

Meiner Meinung nach ist darunter etwas anderes zu ver- 
stehen. Tm iiv zum ersten Sabbath nsyn heisst es : niS'38 i?ilB 
Vin^ D-TiPJO rVMp UfD Snm dtvs mpo. „Die Männer mussten sich 
von ihren Frauen absondern, weil er ihnen die n^'at: verboten 
hatte". Dasselbe steht auch im -iJtv zum zweiten Sabbath n;yn: 
'131 ni^'aD h:i^h ixy*. In einem Midrasch, den .Tellinek in seinem 



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emon ri'a abgedruckt hat, wird diese rrvii ausdrücklich ange- 
führt. Darauf verweist auch oniBn Sya zu 1 M. 26, 22 in niaim 
iSso" mhv mar jt nw^o. 

Eiue solche in das eheliche Leben tief einscluieidende Ver- 
ordnung durfte doch nicht fehlen, wenn von den mini des 
Antiochus die Rede ist. Sie fehlt auch in der Tat nicht, denn 
unter «m* ist m. E. nichts anderes zu verstehen als das Verbot 
der monatlichen Keinigung. Im Lateinischea bedeutet niensis — 
also derselbe Ausdruck wie »m' — den tfinn noi ; im Griechischen 
ebenfalls ot fi^rtg und lo- /tr^räia. Wenn es demnach heisst, 
Antiochus habe den Jnden S"tn zu halten verboten, so ist damit 
gemeint, dass er ihnen das jeden trin zu beobachtende nii-Gesetz 
zu beobachten untersagt habe. Selbstverständlich konnte er das 
nur dadurch erreichen, dass er die Frauen verhindern Hess, 
rh'zah nmv zu sein, wie es in dem angeführten ixv heisst : -.mt: 
Vinn ono .iipo niVae. So müssen ja auch die Worte der Gemara 
in Meila Tinjl^yrir aufgefasst werden und die drei mi'i: des 
Antiochus stimmen mit den dort in Meila genannten vollständig 
uberein. Dass gerade dieses Gebot als n'na anzusehen ist, dessen 
Uebertretung eine Verleugnung des göttlichen Bundes wäre, be- 
gr&adet n'wio in den K'n zu dieser Talmudstelle sehr richtig, 
ohne eine Ahnung von der oiai^lK nSis zu haben, wo, nach unserer 
Auffassung, dasselbe gleich niK'i rfj-a als n"-ia bezeichnet wird. 

Man könnte allenfalls noch fragen, warum sich der Ver- 
fasser nicht deutlicher ausgedrückt habe, warum er einen solchen 
im Hebräischen und Aramäischen nicht gebräuchlichen Ausdruck 
gewählt hat. Darauf wäre zu erwidern, dass der Verfasser 
aus einer griechischen Quelle geschöpft haben mag und die Aus- 
drucksweise seiner Vorlage wörtlich ins Aramäische übersetzte. 
Manche meinen sogar, die ganze Megilla sei aus dem Griechischen 
übersetzt, was aber wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat, 

Dass diese .ti'» auch in den in griechischer Sprache ver- 
fassten Schriften aus jener Zeit erwähnt wird, dafür lässt sich 
m. E. auch aus den Makkabäerbüchem ein Beweis liefern. I. 
Makkabäer 1, 58 heisst es in wörtlicher Uebersetzung aus der 
syrischen, griechischen und lateinischen Version : „Mit ihrer Ge- 
walt verfuhren sie gegen Israel, gegen diejenigen, die von 



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150 

Monat zu Monat in den Städten angetroffen wurden". 
toTi ii'Qiaxoi.tivoii fv jiavii ftt^i-l »nl /ii^v'i ^r raTg itoXfOt. Der Sinn 
dieses Verses ist ganz dunkel. Wer sind diese, „die von Monat 
zu Monat in den Städten angetroffen wurden ?" Von solchen 
monatlicben Versammlungen ist uns doch nichts bekannt. Grimm, 
Kommentar zu den Apokryphen, Leipzig 1853, legt den Worten 
einen ganz willkttrlichen Sinn unter, indem er dem Texte Ge- 
walt antut. Dasselbe muss gesagt werden von D. Cassels 
Uebersetzung der Apokryphen, Berlin 1866; seine Verdeutschung 
deckt sich nicht mit dem Wortlaut unserer Stelle. 

Abgesehen von allem anderen, müsste es doch schon an und 
für sich auffallen, dass in der ausführlichen Schilderung jener 
Schreckenszeit, im ersten Kapitel des I. Makkabäerbuches, jenes 
Verbotes der nVac mit keinem Worte Erwähnung geschehen 
sollte, nachdem es doch den Verfassern der Midraschim, nach 
den Zeugnissen, die wir oben angeführt haben, bekannt war. Die 
obige Stelle ist aber geeignet, diese auffallende Lücke auszufüllen. 
.Die von Monat zu Monat in den Städten angetroffen wurden", 
das waren die Frauen, die zur nS'aa dahin kamen, weil sie in 
den heimatlichen Dörfern keine mpo hatten, ein Vorhaben, welches 
von den Schergen des Antiochus verhindert wurde. Wir hätten 
demnach aus den drei verschiedenen Quellen, aus Midrasch, rhyo 
013VBJH und Makkabäerbttcbern, den Nachweis erbracht, dass diese 
m-T] zu jener Zeit erlassen wurde und dass auch diese nixc 
jenen beizuzählen ist m'iin jiywa ri'Sy dipc) hvrw tidoip. 

V. 

In Berachoth 32a lesen wir : nioitjf hv r« »'i *io» iVn« "m 
'0"i3l (WlPK "3» 10« moxjJ W V» 1(0. Man hat aus dieser Stelle 
den Beweis führen wollen, dass die aramäische Sprache zur Zeit 
der späteren Amoraim so vorherrschend im Volke gewesen sein 
muss, dass ihm das Verständnis für das Hebräische ganz ab- 
handen gekommen war. Selbst solche einfachen Worte wie VK 
nioxv hv seien nicht mehr verstanden worden und hätten durch die 
gleichbedeutenden und genau entsprechenden aramäischen Worte 
'Olli KTitPM verständlich gemacht werden müssen. 

Biese Beweisführung ist aus mehr als einem Grund unzu- 
treffend. Erstens handelt es sieb hier nicht um einen Ausdruck 



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ftirs Volk, sondern um eine taünudische Frage, die zwischen den 
Amoraim verbandelt wurde. Es wird niemand behaupten wollen, 
dass man im Lehrhause nach der Uebereetzung der Worte r« 
nioxy hr gefragt haben sollte, die doch jedes Kind, das einige 
hebräische Vokabeln innehat, öbersetzen kann. Um aber zu be- 
weisen, dass das gewöhnliche Volk das Hebräische nicht mehr 
verstanden hat, dazu bedarf es nicht erst dieser Stelle. Die 
ganze Institution des Meturgeman diente ja nur dazu, um dem 
Volke die heilige Schrift, die in der Ursprache vorgelesen wurde, 
zu öbprsetzen und die Vorträge der nia'w* 'ptn, die meistenteils 
hebräisch waren, zu verdeutlichen. Vgl. z. B. die Stelle in Pesachim 
42a, wo mitgeteilt wird, dass die Leute den Ausdruck -ahv D'O 
missverstanden hatten, bis er ihnen durch waT «'o übersetzt 
wurde. Das Volk hat das Wort u^ als Pronomen aufgefasst, 
weil es die Bedeutung des hebräischen "nh im Sinne von 
.tibemachten" nicht kannte. Ferner Joma 20b, wo Uab als 
Meturgeman des K. Schila die Worte lan tnp mit triM Kij? über- 
setzt und wo Raschi bemerkt : omo «im rcnaj? ]vth iS vmh osnn 
l'PoiB* D'ir pr*? und daselbst weiter: lan »ip rS'ip n iS vt6 
»133 x-ip D'aiS D:"ine «vri nay prS. Es wäre überflüssig, weitere 
Beweise dafür anzuführen, soweit es sich um das Volk handelt ; 
es wäre jedoch ganz ungeheuerlich, den Schülern des Lehrhauses 
eine solche Unkenntnis des Hebräischen aufzubürden. 

Mit der obigen Stelle in Berachoth, wo die Worte hv V« 
nwxy ins Aramäische übersetzt werden, hat es eine andere Be- 
wandtnis. Dass das Hebräische während der Zeit des zweiten 
Tempels nach und nach aufgehört hat, Volkssprache zu sein und 
dem Aramäischen Platz gemacht bat, darf als bekannt voraus- 
gesetz werden. Klagt ja schon Neheraia (Neh. 13,24): „Ihre 
Kinder sprechen zur Hälfte Ascbdodisch mid verstehen das Hebrä- 
ische nicht mehr". Der Talmud bemerkt ferner, dass Esra bereits 
bei der Vorlesung der Thora die aramäische ITebersetzung eingeführt 
habe. Die Gebildeten sprachen jedoch auch noch in späterer 
Zeit Hebräisch und besonders in der Familie des Nassi scheint 
es sich noch lange als Umgangssprache erhalten zu haben, wie 
der Ausspruch Rabbis, B. Kamma 82b, bezeugt. „Was soll in 
Palästina das Syrische", sagte er. „Sprechet entweder Hebräisch 
oder Griechisch !" Bekannt ist femer, dass seine Magd den 

DigitizsdbyGOC^Ie 



Schiilern über seltene liebräischc Worte, deren Bedeutung ihnen 
unbekannt war, Aufscliluss gab, Megilla 10a und sonst. 

Die Sprache des Lehrhauses blieb jedocli noeb immer, be- 
sonders in Palästina, das Hebräische, das sehen wir an den 
Mischnajoth, die sämtlich hebräisch sind bis auf vereinzelte 
Auszüge aus den Dokumenten, die in der Volkssprache angeführt 
werden. Die Miscbnaspraehe macht Jedoch bereits den Ein- 
druck, dass sie nicht mehr Volks-, sondern Gelehrtenspracbc 
ist, dass sie nicht mehr aus dem lohendigen Borne der natfir- 
IJchen G-estaltung des Wortschatzes schöpft, sondern die ihr 
fehlenden Bildungen künstlich schalft. Zu diesen künstlichen 
Bildungen in der Miscbnaspraehe gehört auch die eigentümliche 
Erscheinung, dass sie viele Ausdrücke aus dem aramäischen 
Sprachschatze jus Hebräische überträgt, d. h. wörtlich übersetzt, 
ohne Rücksicht darauf, ob denn dieser Ausdruck beim Leben 
der Sprache auch in diesem Sinne gebraucht wurde. Sie entlehnt 
sogar neue Ausilrücke der Volkssprache für Dinge, die ihre eigene 
Bezeichnung in der alten Sprache hatten, nur um ihre Ausdrücke 
dem jetzigen Sprachbewusstseiu näher zu bringen, eine Erschei- 
nung, die sich bei jeder Gelehrtensprache zeigt. Statt aller 
Erklärung will ich ein Beispiel anführen. In der Uischna Kelim 
24, 16 findet sich der Ausdruck ]>in rmcv für.niii ; vgl. Maimonides 
z. St. Warum wird hier ein so ungewöhnlicher Ausdruck gewählt, 
wo doch das gut hebräische Wort nahe genug liegt ? Das 
oben Gesagte erklärt uns diese sonderbare Erscheinung, tcia npcj 
ist der aramäische Ausdruck für nm, Targum Onkeios zu 1 M. 
34, 31. Nun wollten die Lehrer dem Volke verständlich bleiben 
und sich den ihm geläufigen Ausdrücken anscbliessen, anderer- 
seits aber die heilige Sprache nicht aufgeben, sio bildeten daher 
ein neues hebräisches Wort und übersetzten «-in npBJ durch das 
wörtlich entsprechende j"in nsxv. Ebenso scheiot mir der Aus- 
druck cnsi für „Widder*, Bosch haschana 26b, nichts weiter als 
eine solche Debertragung aus dem Aramäischen zu sein, denn 
hebräisch heissen sie ch"»- Dass iw am Anfang von Pesachim 
für .Nacht" gebraucht wird, bliebe trotz aller Erklärungen, wie 
Euphemismus und dergleichen, unbegreiflich, wenn wir nicht noch 
binzunebmen, dass ttniitt aramänisch ,AbeDd* bedeutet und iw 



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15S 

nur die entsprechende liebräisclie Form ist. Die Beispiele liesseo 
sich noch reichlicli Tcrmehreo. 

Nach dem Gesagten wird auch die angefühlte Stelle aus 
Berachotb klar werden. Id den aramäischen Dialekten beisst 
«neu, eiae Femininbildung zu »ips, , Fieber"; 'oin »nv» heisst 
daher „Euochentiebei'''. Wollen wir diesen Ausdruck wörtlich 
ins Hebräische übertragen, so lautet er rwi-ay hv vs. Das ist 
aber nur eine wörtliche Uebertragung, ein A r a m a i s m u s, 
ähnlich wie j'in riKXV für «in npoj, ist aber kein richtiges 
Hebräisch ; „Fieber" hat verschiedene Benennungen im Hebräischen, 
niemals jedoch heisst iptt „Fieber". Wenn nun die Gemara fragt: 
moxv W V» 'NO, so iät es nicht deshalb geschehen, weil man 
die Wolle nicht zu übersetz<!n wusste, wie manche angenommen 
haben, sondern weil der Sinn der Worte nicht klar war. Wenn 
man einem alten Hebräer, dessen Muttersprache das Hebräische 
war, diese Worte vorgelegt hätte, so würde er eher „ein aus 
Knochen angerichtetes Feuer" als „Enochituüeber" daraus heraus- 
gelesen haben. Abbaji gibt daher die richtige Erklärung und 
zeigt zugleich den Ursprung der hebräischen Worte, indem er 
mitteilt, dass es auf Aramäisch 'a-i:t MnrK heisst. 

Solche dem Aramäischen nachgebildete Ausdrücke gibt es 
in der Mischna gar viele, ebenso wie wir heute unzählige Bil- 
dungen aus den abendländischen Sprachen in das Neubebräische 
aufgenommen haben. Man muss sich aber hüten, auch darin zu 
weit zu gehen. Viele Ausdrücke in der Mischna sind echt he- 
bräisch, auch wenn sie im yin nicht vorkommen. Es versteht 
sich von selbst, dass im yin nicht alle hebräischen Ausdrucke 
enthalten sind, dass die Sprache bei ihrem Leben viel reicher 
war. In der Ueberlieferung hat sich viel echt hebräisches 
Sprachgut erhalten, das teilweise in der Mischna Aufnahme ge- 
funden; vgl. dazu Kappoport ]n u'3-i flnSin S. 21. Solche 
Worte sind meistens an ihrer Bildung zu erkennen. 

VI, 

Joma 3 b findet sich eine Controverse zwischen R. Jochanan 
und R. Simon b. Lakisch über den Grund der Absonderung des 
Hohepriesters vor dem Versöhnungstage. Dort heisst es : Vn h'H 
nh noh^ Kp ksmd ^'ih ,ß. Simon b. Lakisch sagte zu ß. Jocha- 



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154 

lian, woher lernst du es heraus^" Die daraufhiu erteilte Ant- 
wort bekämpft K. S. b. L., worauf dann R. Jochanan er>ridert: 
nS «]'V Kr."ie lo s*j» , Woher lernt es nun der Herr heraus?" 
Wer das Verhältnis, das zwischen diesen beiden Lehrern ob- 
gewalttit hat, kennt, dem wird die Schwierigkeit nicht entgehen, 
die in diesen beiden Anreden liegt. K. Lakiscb, der ScLliler des 
li. Jochanan, wenn auch zuweilen dessen lan roSn genannt, redet 
diesen so ohne Umstände an, während R. Jochanan einem Schiller 
gegenüber das ehrende Epitheton io anwendet, welches gewöhn- 
lich nur der Schiller dem Lebrer gegenüber gebraucht. K. Akiba 
Eger Vxt in seineu Noten zum Talmud scheint diese Schwierig- 
keit bemerkt zu haben und er sucht sie zu beantworten durch den 
Hinweis auf TossaphoL Arachin 5a, wo es ebenfalls als unge- 
wöhnlich erklärt wird, dass Abbajl zu ssi in der Anrede no 
sagen soll und deshalb die Lesart aa-i vorgezogen wird. Damit 
ist aber für unsere Stelle nichts gewonnen und auch die Erklä- 
rung, die Tossaphoth dort geben, dass cjdv "i einmal den Abbaji 
mit 1D anredet, passt nicht gut hierher. 

Rabbinowitz in d'i hat noch eine andere Lesart, 10 »h« 
nh ncV K3V10, also eine Zusammensetzung zweier Anreden von 
„Du" und „Herr", die ganz ungewöhnlich ist. Der Herausgeber 
der on bemerkt auch, dass diese Lesart unrichtig istj entwe- 
der solle es heissen nh tj'^' «'no ic oder nh naV wns . 

Meines Erachtens ist gerade diese schwierige Lesart die 
bessere, sie muss nur richtig aufgefasst werden. Noch eine an- 
dere Schwierigkeit liegt in unserem Talmudtexte vor, in der 
Antwort, die U. Laklsch auf diese Frage erteilt. Sie lautet: 
TDO ^e«, nicht wie es gewöhllch heisst 'i'dd n*^ -iok. Das Wört- 
chen itS ist auch in der Tat in den neueren Talniudausgabeii 
von einigen hinzugefügt worden. Aus unserer Erklärung wird 
sich ergeben, dass das nicht notwendig war. 

Der Unterschied zwischen der Sprache des Babli und der des 
Jeruschalmi ist bekannt. Vergleicht man eine und dieselbe Ha- 
lacha, die in beiden Talmuden referiert wird, so muss man not- 
wendig zu dem Resultat kommen, dass die Aussprüche der palä- 
stinensischen Lehrer in den babylonischen Schulen gemäss der 
Aussprache der Babylonier umgemodelt wnrden, während anderer- 
seits Aussprüche babylonischer Amoräer in Palästina nach der 



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155 

der dort üblichen Redeweise vorgetragen wurden. Es finden 
aber Ausnahmen von dieser Kegel statt, indem maticbmAl Aus- 
spräche palästineasiscber Lehrer im Babli mit ibren eigenen 
Worte» mitgeteilt werden. Besonders bei Aussprüchen von R. 
Jochanan finden wir diesen Fall einige Male, worauf schon 
Luzzatto, Grammatik des Idioms des babylonischen Tal- 
muds § 9, aufmerksam macht. Es sei hier uur beispielsweise 
auf Berachoth ob hingeweisen, wo im Munde des R. Jocliauan 
T3 für Sohn gebraucht wird, was im Jcruschalmi gewöhnlicher 
Sprachgebrauch ist, im üabÜ aber meines Wissens nichi weiter 
vorkommt. Au unserer Stelle, glaube ich, haben wir ein ähn- 
liches Beispiel vor uns. Bei den Verbis »x wird im Jcru- 
schalmi häutig das 'K am Anfang weggelassen, wie im Althebrä- 
ischen bei den Verbis "b. Es heisst daher im Jeruschalmi j'i'S 
für pisK; auch bei Hauptwörtern ks für N3N. Ebenso sagt mau 
im Imperativ -lo für nOK. Demnach wird auch das lo an unse- 
rer Stelle kein Epitheton sein, sondern ein imperativ von "iüH. 
R. Jochanan sagt zu K. Lakisch, der seine Ansicht bekämpft: 
n"? neV (O'TO ^0 kV« „nun, so sage, woher du es herausl ernst". 
Darauf passen dann die folgenden Worte: 'J'Do io« „er entgeg- 
nete: von Sinai", wobei das Wörtchen rrh sinngemäss fehlen 
durfte. Vgl. Megilla 12a, wo im Dialog zwischen Lehrer und 
Schüler ebenfalls eine solche Aufforderung on« noK h'» vorkommti). 



Zu der Miscbna Sabbath 140 b jms^ pp^Doi ocDn 'jbSd j'fiiu 
y\n 'MD bemerkt R. Josef Schaul Nathansohn Vt in seinen Noten 
zum Mischn^oth, es sei ihm eine Erklärung hinterbracht worden, 
wonach das Wort 'yi daselbst nicht, wie von Raschi und Rambam, 
mit „Riniiermist", sondern „Weidevieh" nach 1. Könige 4, 23 zu 
übersetzen sei. Wie in dem angeführten Vers neben d'«'13 „ge- 
mästeten Rindern" {vgl. £imchi das.) 'yi als „Weidevieh" erwähnt 

'} Es ist mir wohl nicht entsannen, dass auch sonst Schülern eefen- 
über In der Anrede -c gebraucht wird, wie Asulai im fk -i7< bereits bemetict. 
Sogar der Vater dem Sohn gegenüber bedient sich dieser Anrede, Pesachim 
104b; an letzterer Stelle, wohl nur ironisch gemeint, vgl. daselbst. Dennoch 
glaube ich aus den angegebenen Gründen, meine obige Erklärung der an- 
geführten Worte für richtig halten zu dürfen. 



Digiti! 



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_ 166 

wird, ebenso unterscheide unsere Mischna zwischen oco, dem 
man die Krippe ausfegen rauss, damit es esse, und 'jn, das keiner 
solchen Sorgfalt bedarf, bei dem es vielmehr genügt, wenn man die 
unreinen Ueberreste zur Seite schafft. Nathansohn spricht sich gegen 
diese, nach seiuer Meinung uohaitbare Erklärung mit einer Schärfe 
aus, die ganz unverständlich wäre, wenn wir nicht mutmassen dürften, 
dasssie ihm wahrscheinlich aus dem Kreise der polnischen „Aufklä- 
rer", der sogenannten d'S'SB'i:, zugetragen wurde, denn sie wird 
in Luzzattos Briefwechsel, S'HP '■3^30, von einem Angehörigen 
dieses Kreises erwähnt. 

Nathanson würde sich jedoch vielleicht eher mit dieser Kritlärung 
befreundet haben, wenn ergewusst hätte, dass sie bereils in denin 
neuester Zeit gedruckten j-in Tirn im Namen des |nii"i" 'i mit- 
geteilt wird. Noch mehr, sie findet sich schon in dem ältesten 
Kommentar des Talmuds, der uns in der neuen 'W'ilnaer Ausgabe 
des D'tc zugänglich gemacht wurde. K. (Jhanauel setzt näm- 
lich iu seinem Kommentar zu unserer Stelle niona luw anstatt 'y-., 
woraus seine Auffassung dieses Wortes im Sinne obigtu- Ür- 
kläruug klar ersichtlich ist. 

Wir können aber für diese Auflassung einen noch älteren 
Zeugen namhaft machen, den Talmud Jeruschaluii. Der- 
selbe bemerkt zu unserer Mischua: "jnn thio cbbtip to '»o 
hsi». Nach dem Kommentar my pij: soll das (janze ein Satz 
und eine Begründung für die Wone der o-con sein, die das itei- 
nigen der Krippe verbieten, „weil das Mastvieh auch den 
liest des Unrates auffrlssf. Es tut einem wehe, den ver- 
dienstvollen und gelehrten Kommentator hier auf einem solchen 
Irrwege zu sehen. Sprachlich — man bemerke nur, dass -i'nio 
mit Jod ^geschrieben steht — und sachlich ist diese Erklärung 
unmöglich. Jeruschalmi will hier offenbar die Worte desK. Dossa 
und seine Unterscheidung zwischen Mast- und Weidevieh begrün- 
den und gibt daher auf die Frage : no '»o „Weshalb* ? die Antwort : 
i'ns DBCkitP „Das Mastvieh ist heikel und lässt übrig, wenn die Krippe 
nicht ganz rein ist, hsw 'jnn das \\'eidevieh ist dagegen nicht so 
wählerisch und frisstj wenn auch die Krippe nicht ganz rein 
ausgefegt ist". 

Nathansohn macht gegen diese vermeintlich neue Auffassung 
der "Mischna, die, wie wir gezeigt haben, uralt ist, auch noch 



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1S7 

geltend, dass eine solche Unterscheidunir wohl biblisch-hebräisch 
sei, dass aber dergleichen im Talmud sich nicht linde. Abgesehen 
davon, dass ein solcher Einwand noch nicht geeignet ist, diese 
Erklärung zu widerlegen, ist hier der grosse "pa und Beherrscher 
des ganzen Talmud gebietes von seinem Gedächtnis im Stiche ge- 
lassen worden. Die Unterscheidung zwischen «-y-i und »oit;'^ 
findet sich B. Mezia 28 b; Beza 38a unterscheidet Samuel zwischen 
EBB hv -ir und njjn Sr nr. statt .ijm lesen K, Chananel und 
Meiri 'yi, vß-l, des letzteren Erklärung z. St. Hier hätten wir 
dieselbe Unterscheidung wie in unserer Mischna. 

Es ist nicht zu verkennen, dass die alte gewöhnliche Er- 
klärung in dem Wortlaut unserer Mischna eine Stfitze hat, 
denn es heilst 'yin ■'xn und nicht 'y^T 'jt^e, wie man nach 
Analogie von cccn "»^o erwarten sollte. Dagegen lassen sich 
die von der Gomara daselbst angeführten Worte der Tossefta m ins 
■in i'pSoc i'K n? IHK! nicht ohne Zwang nach Raschi erklären, 
weil die Objekte di3» fiB": und jsn in der Mischna nicht genannt 
sind, während sie nach n"i sich ganz von selbst auf die voraus- 
gegangenen DM und 'yi beziehen. Zu unserer Mischna ist auch 
zn vergleichen die Mischna Pesachim 55b 'isi nnna pfi-i-u. 

Die Resilmierung der Halacha in den p'icin 'pDB scheint 
ebenfalls für die Auffassung des R. Chananel zu sprechen. Ea 
ist auch nicht auRgeschlossen, dass Maimonides, der in seinem 
MischnakoTnmentar der Ansicht Raschis folgt, in seinem Codex 
Hilchoth Pchahhath XXVI, 19 der anderen Auffassung sich zugeneigt 
hat. Es spricht mancherlei dnfU'-, dessen Erörterung hier zu 
weit fflhren wlirde. R. Nissim in seinem Mafteach hat im Jeni- 
scbalmi eine etwas veränderte Lesart, sie spricht jedoch eben- 
falls mehr für unsere Auffassung als fflr die des Kommen- 
tators im Jcruschaluii. 

Die oben erwähnte Stelle in Luzzatlos Briefwechsel be- 
findet sich S 548 ed. Gräber und ist an Scher gerichtet. L. 
macht gegen diese Erklärung verschiedene Einwendungen, die 
aber m. E. nicht geeignet sind, diesen einleuchtenden evfi zu 
widerlegen '). 

') DaR Manuskript war bereits in den Händen der Redaktion, als mich 
Herr Dr. Bamberger-Hanau auf einen Aufsatz in der Revue des ätudes 



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VIII. 

Es ist mir nicht bekannt, ob es bereits bemerkt wurde, 
(Inss die niMin "pDc im Traktat Taanith «anz andere Tossaphoth 
als die ansrigen zur Grundlage haben. Vgl. o'^nn ov II. sab 
rieoin *psc, wo Asulai dasselbe von den n'& zu Sota konstatiert. 
Irgend eine beliebige Notiz derselben kann dies bestätigen. Nr. 
s dnselbst lautet: -ipipn *?>• fa neun ^jj pa rvznh mio ins Sd n-n 
.Dnr Talmid Chacham erteilt seinem Colleffen Zustimmung, sei 
rs nun Wahrheit oder Lftge." Tn unseren Tossaphoth findet sich 
keine Spur davon und die Sentenz ist an sich so audUllig und 
frappierend, dass sie den Yerketzerern des Tnlmuds und der Tal- 
mudisten willkommenen Anlass gäbe, fiber die Immoralität der- 
selben zu schimpfen Wem aher die peinliche und rigorose 
Wahrheitsliebe unserer Alten bekannt ist, der wird sich sajren, 
dass dieser Satz so erklärt werden muss. dasa er gegen die (ro- 
setze der Ethik nicht im mindesten verstJisst. Eine solche Er- 
klÄrung ist auch nicht schwer zu finden, wenn wir nur die 
Quelle, ans der er »eschöpft ist, nachweisen können. 

Im Talmud (das. Oh) wird erzählt, R. Sime pflegte bei R. 
Pap«, zu lernen and Ictzerer wurde oft durch die häufigen Fragen 
des E. 3. in Verlegenheit jresetzt. Eines Tasres hftrf» dieser, 
wie R. Papa betete, Gott möge verhttten, dass er durrh R. Sime 
beschämt werde. Seitdem nahm sich dieser vor, den R. P. 
nicht mehr durch Fragen zu behelligen, da er sah, dass ihm 
die Sache so nahe ging. In den Tossaphoth, die unseren o'pM 
zu Orunde lagen, muss hieran folgende Erörterung geknflpft 
worden sein. 

Es ist doch gewiss nicht anzunehmen, dass K. S, den 
R. P. mit Fragen behelligt hat, blos um ihn zu chikanieren, 
iwpS, und ihn in Verlegenheit zu setzen. Seine Fragen und 
Einwände müssen doch von Act Ueberzeugnng getragen gewesen 
sein, dass die Lehrsätze und Meinungen des R. P. unrichtig 
und der Wahrheit nicht entsprechend seien. ■ Da nun nach tal- 
mndischer Anschauung der Grundsatz „qni tacet, consentire videtur" 

iuives XX, 307, XXI, 279 aufmerksam machte, der ebenfalls diese HIschna 
behandelt, aber vorstehende, manches fieue enthaltenden Ausführungen 
nicht überflüssig machen dürfte- 



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159 

(«'Dl rveras np^ne») seine Geltung hat, wie durfte B. 9ime zu 
einer Ansicht, die nach seiner Meinung nicht der Wahrheit ent- 
sprach, schweigen nnd dadurch den Schein der Zustimmung er- 
wecken? Darans haben nun die Tossaphotb geschlossen, dass 
es in einem solchen Fall gestattet seil müsse zu schweigen, 
wenn eine öffentliche Diskussion dem Ansehen des Lehrers nach- 
teilig sein könnte. Daraus ist nun die Sentenz der n'c, die ja 
stets nur die Quintessenz der ganzen Erörterung in knappen 
Worten zu geben pflegen, geSossen, dass der Talmid Chachani 
seinem Collegen unterdengegebenen Verhältnissen sogar ipirrt ^y, 
d. h. zudem, was nach seiner Meinung unrichtig ist, durch sein 
Schweigen zustimmen, d. h. den Schein der Uebereinstimmung er- 
wecken darf. 

Fttr die Berechtigung eines solchen Verfahrens spricht sich 
Hhrigens der Talmud an anderer Stelle ganz deutlich aus. Moed 
Katan 5a wird von einem Schüler des R. Jannai erzählt, 
dass er an gewöhnlichen Tagen mit seinen Einwänden und 
Fragen gegen die Ansichten des Lehrers nicht zurückhielt, am 
Sabbat h vor dorn Feste, an dem gewöhnlich grosser Zuspruch 
hei den Vorträgrn war, sich jedoch Reserve auferlegte und sich 
schweigend verhielt Von R. Jannai wurde dies Verfahren ge- 
lobt und hierauf der Psalmvers 50, 23 angewendet. Der Talmud 
zitiert hierbei die zweite Hälfte des Verses: 'isi -[-n üV^ und es 
fragt sich, welche Beziehung hat dieser Satz zu dem Verhalten 
des Schülers, wo ist in demselben ein Hinweis darauf zu finden ? 
Raschi oder der Kommentator, der an dessen Stelle steht, meint, 
der Hinweis liege in den Worten -pi dwi, welche nach dem vor- 
ausgegangenen npn h» wie BlPi mit r'W p'iP zu lesen wären. 
Der Sinn wäi'e demnach: Wer seinen Weg abschätzt, sein Ver- 
halten je nach den Umständen hereclinot, zu reden und zu 
schweigen weiss, wie es die Verhältnisse erfordern, den werde 
ich das göttliche Heil schauen lassen. 

Nach dieser Auffnssung sollte man jedoch erwarten, dass 
das npn Sn auch hier wiederholt wird, wie es die ständige Ge- 
pflogenheit im Talmud ist. Tch glaube daher nicht irre zu gehen, 
wenn ich annehme, die Anspielung liege in der ersten Hälfte des 
Verses 'Mias' rrnn naii. üisprünglich und in erster Linie heisst 
iTrin „Geständnis" (vgl. Josua 7, 19; Esra 10, II) wie das 

DigitizsdbyGOC^Ie 



IfiO 



rabbinische nitiin, welches von demselben Stamme ist. Wie nun 
letzteres auch ^Zug'eständnis" hei88t, so kann in hajfgadischer 
Weise diese Begriffserweiteriing auch auf.nin übertragen werden. 
iTiin nan würde demnach heissen, das Opfer eines Zugeständ- 
nisses, gleichsam ein saerificio de! intelletto, bringen. Da nun 
das Schwelgen in einem solchen Falle, wie wir oben ausgeführt 
haben, als Zugeständnis angesehen wird, so kann dieser Vers 
als Anspielung darauf angewendet werden. 

Obgleich der Talmud hier nur die zweite Hftlfte des Verses 
anführt, so ist es doch nichts Seltenes, dass in solchem Falle 
auch die erste Hälfte zum Verständnis des Ausspruches heran- 
gezogen werden rauss. Hier liegt noch der besondere Qrund 
vor, dass derselbe Halbvers vorher einige Male zitiert wurde. 
So erkläre ich mir auch die Mischna Ahoth III, 3, wo aus Echa 
3, 28 '131 -ni ar" geschlossen wird, dass auch der einzelne für 
seine Beschäftigung mit der Thora Lohn empfängt. In diesem 
Verse lässt sich nur sehr gezwungen das Thoralernen nach- 
weisen. Nehmen wir aber den vorhergehenden Vers zu Hilfe, 
wo es heilst h'.v SB*' '3 ^33^ 2ic, so erklärt sich dieser Ausspruch 
ganz einfach, weil dies auf min ^ij? bezogen wurde. 

Aus dem Talmud selbst können wir eine Stelle anführen, 
die uns beweist, dass ein solches Verschweigen der gegen- 
teiligen .Anschauung geradezu als yvn hv .•nia angesehen wird 
und sicherlich hat in der Erörterung der Tossaphoth dieser 
Hinweis nicht gefehlt. Dieselbe Stelle beweist aber auch, dass 
dieses Stillschweigen und Unterdrücken der eigenen Ueberzeu- 
gung nur bis zu einer gewissen Grenze gehen darf. 

Schebuoth 31a heisst es: Wenn der Schüler in einem zur 
Verhandlung stehenden Rechtsstreit anderer Meinung als der 
Lehrer ist, so darf er seine Uehcrzeugung nicht unterdrücken, 
denn es heisst pmn yv laiD. Daraus ergibt sich, dass ein 
solches Schweigen als eine Unterstützung des ipif angesehen 
wird und dass der Schüler nur bei theoretischen Erörterungen, 
nicht aber bei praktischen Entscheiden, die zu einem irrigen 
Urteil führen könnten, mit seiner Meinung zurtickbalten darf. In 
diesem Sinne werden sich wohl die Tossaphoth ausgesprochen haben '). 

'I ich tiatte diese Erklärung zu den r\"ii längst gegeben, als ich nach- 
träglich fand, dass Chatham Sofer VI, 66 eine j^nfrage darüber enthält und 



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181 

Zu der obigen Erörterung ist noch nachzutrageo, dass nach 
Erubin 67b selbst bei praktischen Entscheiden dem Schüler nur 
geboten ist, seine Meinung geltend zu machen, wenn es sich um 
^yl"^lK^ 'Va handelt, dass er aber bei pain seiner gegenteiligen 
Meinunjf erst nach der Entscheidung Ausdruck gehen soll. 

IX. 

Berachoth 8a zu den Worten des Talmuds Kfil 'B3 'iib'M 
bemerkt Raschi erklärend: „Im 0/.can gibt es Stellen, die kein 
Eisen dulden, und man verbindet daher die Planken des Schiffes 
vermittels dicker Seile, die mir mit grosser Gewalt durch die 
Löcher im Snhiffe gepresst werden können". 

Bei der Hauart der modernen Schifte und Panzerkolosse, 
die zumeist aus Eisen besteben, wäre es ein gewagtos Unter- 
nehmen, den Ozean zu befahren, wenn es wirklich solche Stellen 
gäbe, die kein Eisen an den Schiffen dulden. Zum GlSck sind 
uns dergleichen Gefahren nicht bekannt, man sucht vielmehr 
Schutz gegen die Gewalt der Stürme in einer möglichst soliden 
und widerstandsfähigen Construktion der Schiffe und glaubt 
diese am besten durch eine ausgiebige Panzerung mit Stahl- 
platten zu erreichen. Rasclii hatte offenbar bei dieser Erklärung 
die im Mittelalter viel verbreitete Sage von den sogenannten 
IMagnetbcrgen im .\uge. Man glaubte an nordische Magnetberge, 
denen kein Schiff sich näliern dürfe, ohne zu zerschellen, indem 
die Nägel durch den Magneten aus dem Kolz herausgezogen 
würden. Das meint Kaschi mit den Stellen des Ozeans, „die kein 
Eisen dulden". 

Abgesehen von dieser sagenhaften Begründung ist die Er- 
klärung Raschis ganz sinngemäss und den Tatsachen entsprechend, 
sie beruht sicherlich auf Ueberlicferung. So lesen wir bei 
Koner und Guhl, Römer und Griechen : 

„Schliesslich erwähnen wir nocli den Gebrauch der vntiiiüiiain 
als eines für die Öcliiffu wicliligen Gerätes. Die llypozomata 

eine Erklärung gibt, die einen ganz anderen, weitläufigen Weg einschlägt 
Sie Rchcint mir n'^a nicht zutreffend. Dasselbe gilt von der Erklärung, die 
ich ebenfalls nachträgllcli im lan 'P'F'i '= II, 25d meines '"" 'si fand. 



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162 

waren, wie aus den attischen Tafeln hervorgeht, starke Taue, 
welche dazu dienten, das Auseinanderfallen der Schiffsplanken, 
wenn dieselben durch Sturm gelitten hatten, zu verböten. Der 
Bauch des Schiffes wurde in solchen Fällen mit mehrfachen 
Tauen der Quere nach umgürtet, ein Verfahren, welches in der 
Neuzeit bei Schiffen der englischen Marine, welche durch Stürme 
auf offener See hart mitgenommen wurden, mit Erfolg ange- 
wendet wird," Vgl. dagegen die Erklärung Levys NHWB. T, SOS, 
die schon Fleischer in den Nachträgen S. 560 nicht recht glaub- 
lich findet. 



1 . Die Mischna Chagtga 24b setzt auseinander, unter 
welchen Bedingungen der p»,i njj in Bezug auf .nonn und rip 
Vertrauen gcniesst. Es gibt hierbei räumliche und zeitliche Be- 
schränkungen. In Bezug auf seine norn, die er einem Chabci- 
geben will, geniesst er nur während der Zeit des Weinkelterns 
und des Oelpressens Vertrauen, darüber hinaus nicht. Bei Cip 
fallen diese zeitlichen Beschränkungen fort, denn die Heiligkeil 
der Opferspenden veranlasst auch den Am-Haarez, die Rein- 
heitsgesetze gewissenhafter zu beobachten, ausserdem würde 
hier eine Ausschliessung der Amme-Haarez zu einer Separation 
in Bezug auf das Heiligtum führen : raa -ni ■« h:> »-T kW nz 
icxy*? nes fdas. 22a). Dagegen treten hier räumliche Beschrän- 
kungen ein, indem Opferspenden an Oel und Wein nur aus 
Judäa und nicht aus (xaliläa angenommen werden. Der Grund 
hierfftr Hegt darin, dass der Streifen samaritanischen Gebietes, 
der die Gnliläer von .Terusalem trennt, den Charakter von p« 
D*ov.i hatte, sodass die Opferspenden bei der Durchquerung die- 
ses Gebietes ihre Tauglichkeit für den Altar verlieren würden. 
Das meint der Talmud (daselbst 2.'ia) mit den Worten: hv nywi 
D-Trs npoco D"mD. Im .Talkut Echa .S, 7 zu den Worten : „Er 
hat mich eingezäunt, ich kann nicht hinaus" wird dieser Strei- 
fen D"m; hv n'SiDO genannt; die Absperrung, die er bewirkte, 
wird ganz passend auf diesen Vers bezogen. Daraus ergibt sich, 
dass dieser n'Wo nicht oipi Die, ein Ortname, sein kann, wie der 
Glossator dort hinzufügt. Es ist vielmehr nnr ein anderer, und 
zwar verächtlich kling-endcr Ausdruck für nviin . Es ist 



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T69 

etwa so, wie wir heute in wegwerfendem Sinne von einem „Pet- 
zen Landes' sprechen. Ausserdem wird n'^DH in den halachischen 
Diskussionen mit nKoic in Verbindung gebracht. Im .Teru8chalmi 
wird dieser sclimale Landstrich aamaritanischen Gebietes auch 
»"jj'Dfi „Gürtel" genannt, d. i. eine Üebersetzmig des griechischen 
Sävv. Vgl. Grätz, Geschichte III, 269 und Note 6 ; Josephus, 
Antiqu. XX, 6, 1. 

2. Ob diese Beschräniiung der Opferspenden auf Judäa 
nur für die psn 'ay oder auch für die n'ian galt, darüber scheint 
zwischen Babli und Jeruschalmi eine Differenz obzuwalten. Nach 
Babli war die Beschränkung allgemein. Man muss indessen nicht 
meinen, dass es keine Möglichkeit gab, von Galiläa nach Jeru- 
salem zu kommen, ohne samaritanisches Gebiet zu berühren. 
Auf Umwegen war dies gar wohl möglich, bei den Wall- 
fahrten nach Jerusalem ist dies auch gewöhnlich geschehen, und 
es liegen uns darüber bestimmte Nachrichten im Midrasch vor. 
Nur Opfergaben wollte man von dort nicht annehmen, aus Furcht, 
sie könnten auf direktem Wege eingeführt worden sein. Nach 
Bahli hat man sie konsequenterweise auch von o'ian nicht an- 
nehmen mögen, obgleich bei ihnen eine solche Befürchtung nicht 
vorlag, während Jeruschalmi die Notwendigkeit einer solchen 
Konsequenz nicht anerkennen will. Damit erkl8rt sich die 
ganze Diskussion der Gemara, die sich an die vorstehenden 
Worte von der D"ni5 hv ni-ixi knüpft, und es erledigt sich die 
Frage der Tossaphoth daselbst s. v. nyiinr betreffs der Wall- 
fahrten nach Jerusalem, ohne dass es eines so gekünstelten Aus- 
kunftsmitttels bedarf, wie es K. Bezalel Ransburg in seinen 
Noten vorschlägt. 

3. Aus dem Vorstehenden ergibt sich als selbstverständ- 
lich, dass das mw oder mtrf ]-is der Mischna nur die Provinz 
Judäa, nach der in der römischen Zeit üblichen Flnteilnng des 
heiligen Landes in vier Provinzen, Judäa, Samaria, Galiläa und 
Peraca, sein kann, die mit der alten Einteilung des Landes 
nach den Gebieten der 12 Stämme nichts zu tun hatte. Die 
Provinz Judäa war natürlich viel grösser als das ehemalige 
Stamragebiet Judas. Merkwürdig genug, dass eine solche Ver- 
wechslung dem scharfsinnigen und hochgelehrten Verfasser des 
pK "iic unterlaufen konnte (daselbst iS'osi iTi k"j? v: ?■;). 



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164 

4, Da nun der p«.T ny in Bezup auf np, wie wir ge- 
seheu baben, ein weit ausgedehnteres Vertrauen geniesst als in 
Bezug auf nöiin, stellt unsere Mischna das Problem auf, wie 
sich die Sache gestaltet, wenn er (der pitn oy) msnn und v^p 
in einem Gefässe vereinigt dem jns bringt. Es entsteht nämlich 
die Frage, ob hier die leichtere Praxis von vy oder die 
rigorosere von Tionn geübt wird. Die Mischna unterscheidet 
zwei Fälle: vip n^T^i win^ tiipim io» d« ,Wenn er sagt, ich 
habe bereits von diesem Fasse ein Rebiith als vip, d, h. als 
Opferspende, bestimmt, so geniesst er auch in Bezug auf die darin 
befindliche loiin unbedingt Vertrauen und der Priester darf sie wie 
reine Theruma geniessen. 

Der andere Fall, — sagen wir der Deutlichkeit wegen Fall B, 
während der obige als Fall A gelten mag. — lautet : ji;» nn j" n: 
'131 niyenon. .Wenn er Wein oder Oelltrttge bringt, von denen 
er behauptet, sie seien niyono, d. h. nach der Ausföhrung der 
Femara 25h. er hätte sie unter Beobachtung der Rein- 
heit svorscbriften ftlr »15 hergestellt, um eventuell auch 
Opferapenden denselben entnehmen zu können, so erstreckt sich 
seine Vertrauenswördigkeit nicht wie im Falle A auf das ganze 
Jahr, sondern nur auf die Zeit des Weinkelterns und Oclpressens 
sowie auf die ihr vorangehenden 70 Tage, weil man 70 Tage vor- 
her die GefSsse zu reinigen und auch levitisch rein zu halten 
pflegte. Vgl. zu dieser Auseinandersetzung die Tossaphot 25b 
■rntsoa IT1 und Äfaimonides asiPo 'Kobo -n 11, 4 und 5, die eine 
etwas abweichende, im wesentlichen gleiche Darstellung geben. 

5. Zum Fall A von vip rryni i2in^ 'nip-ion bemerkt Raschi : 
\üv s\h n'yn. Was Raschi hier mit besonderer Absicht hervor- 
hebt, bedarf einer eingehenden Erklärung ; seine Bemerkung 
ist für den ersten Anblick ganz aufi'allend. Man ver- 
gegenwärtige sich, dass die Mischna hier ausdrücklich sagt, der 
Am-haarez bringt dem Koben einen Krug Wein, der Theruma 
ist ; wie kommt nun in den Weinkrug ein Viertel Log Oel, wie 
Raschi kommentiert ? Und andererseits muss ja Raschi selbst an- 
L'enomraen haben, wie es der klare Wortlaut der Mischna lehrt, 
(lass er ihm einen Krug mit Wein als nsnn bringt, denn sonst 
hätte er ja das Wörtchen jor nicht hinzugefügt. 

DigitizsdbyGOO'^le 



165 

Die Beantwortung dieser Frage soll uns in folgendem be- 
schäftigen. 

6. Zunächst wollen wir darauf hinweisen, dass hier in 
halacliischcr Beziehung eine grosse Schwierigkeit vorliegt. Wenn 
der Am-haarez einen Krug voll Therumawein bringt, in welchem 
ein kleiner Teil von vip, also eine Opferspende, enthalten ist, 
so bat das Ganze für den Koben als Ttieruma keinen Wert, 
denn er darf es nicht geniessen, wie jeder Talmud- und Halacha- 
kcnner weiss. 

Diese Schwierigkeit erörtern bereits die Tossaphot an zwei 
Stellen, in Scbachim 88a jd.tt und in Chullin 35b dki ti. An 
ersterer Stelle meinen die Tossaphot, der Am-haarez habe das 
vip noch gar nicht ausdrücklich bestimmt, er behauptet blos, 
er habe es den Reinheilsgesetzen gemäss behandelt, um nachher 
davon vip entnehmen zu können. Diese Antwort ist mir unver- 
ständlich. Zunächst streitet dagegen der Wortlaut der Mischna : 
i3in^ "niPicn und dann wäre ja das der Fall B, der. weiter abge- 
handelt wird, während hier in A ein anderer Fall vorliegen 
muss, wie die Tossaphot Chagiga 25b selbst auseinander gesetzt 
haben. Möglich ist es, dass Tossaphoth Sebacliim den Fall B 
auf die Erüge und Gefässe, A dagegen auf den iDhalt beziehen, 
eine ähnliche Distinktion scheint auch Maimonides a. a. 0. zu 
machen, oder sie beziehen B auf den Fall, wenn der Inhalt noch 
hse ist und A auf die bereits gesonderte .lonfl; die Haupt- , 
Schwierigkeit ist auch damit nicht behoben. 

Eine andere Eikläning geben Tossaphoth Chulin a a. 0. Sie 
meinen, durch Anwendung des Grundsatzes von nrnn wäre der 
Schwierigkeit abgeholfen, indem nur derjenige Teil des Inhaltes 
vip wird, den er später zu diesem Zwecke bestimmt. Dass 
auch dieser Erklärung Bedenken entgegenstehen, weiss jeder 
Talmudkenner. Erstens dürfte diese Mischna in den Erörterungen 
des Talmuds über mna nicht fehlen, wenn sie dieses Problem, 
wie Tossaphoth wollen, in bejahendem Sinne entscheidet, umso- 
mehr da es sich hier um eine Kn'nixi-Sache handelt. Zweitens 
würde Maimonides mit sich selbst in Widerspruch geraten, indem 
er die Entscheidung unserer Mischna als Ualacha acceptiert, ob- 
gleich er in einem ähnlichen Fall (-iiPiJi; nis^n VII, 1) für mna y» 
itn"niKi3 sich entscheidet. 



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166 

7. Es liegt aber noch eine andere, minder wesentliclie 
Scliwiciigkeit an unserer Stelle vor. Es ist bekannt, dass der 
Ausdruck n-yai im Talmud überall ein Viertel Log bedeutet. 
Die geringste Weinspende aber, die auf den Altar gebracht 
werden kann, ist dagegen zwöifmal so viel, nändich ein ]',ti n'yai. 
Aus diesem Grunde ist es unwahrscheinlich, dass unsere Mischna 
ein Beispiel wählen soll, dass jemand eine Spende gelobt, die 
nicht einmal das Minimum dessen ist, was auf den Altar ge- 
bracht werden kann. Der Verfasser des 13» niis, dem diese 
Schwierigkeit nicht entgangen ist, meint daher, dass hier aus- 
nahmsweise unter n'yai in der Tat ein j"nn n'yan zu verstehen 
sei. Wie wenig einleuchtend dies ist, sieht und fiihlt jeder. 
Welche Nötigung lag hier vor, von dem feststehenden und regel- 
mässigen Sprachgebrauch abzuweichen ? Warum wählt die 
Mischna nicht lieber den nicht misszuverstehcnden Ausdruck 
D'3i^ rrvhv ? Warum macht sie gerade hier eine Ausnahme von 
dem allgemeinen Sprachgebrauch ? 

Alle diese Schwierigkelten beseitigt die Erklärung Easchis 
mit einem Schlage. Nach seiner Erklärung ist die n-nn in 
diesem Fasse Wein, wie die Mischna ausdiücklich sagt, das 
v~ip jedoch ist e I und, da Oel mit Wein keine Vermischung 
eingeht, so können beide Heiligtümer verseliiedenen Grades, wie 
iPip und nonn, sein, ohne dass ersteres das letztere in seiner 
Verwendbarkeit für den Kohen beeinträchtigt. Damit ist die 
erstere Schwierigkeit behoben. Bei Oel finden wir aber auch 
eine Opferspende, die nur ein Viertel Log beträgt, nämlich n-yai 
y-iiso^ ]0V iih (.vgl. Nasir 38a) ; der Ausdruck n-jr'^T kann daher 
auch hier in seiner gewöhnlichen Bedeutung genommen werden 
nnd wir sind nicht bemussigt, wie jn» ""ilM es tut, liier eine Aus- 
nahme zu statuieren. 

8. Es entsteht nach dieser Erklärung nur das eine Be- 
denken, dass die Mischna einen solchen exeeptionellen Fall, dass 
jemand Oel und Wein vermischt, als etwas gewöhnliches hin- 
stellen soll, ohne es ausdrücklich zu bemerken. Wir wollen 
daher den Nachweis erbringen, dass eine solche Manipulation 
tatsächlich etwas gewöhnliches und alltägliches war. 

In der Mischna dt- S;c 11, 5 und ebenso im Traktat Sab- 
hath 5b wird der Fall von y- '33 hy ejxr jor „dem aul dem 



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167 

AV e i II e s c h w i ni m e iul II u 1 1^ " in iialachiseher Beziehung 
von zwei verschiedenen Seiten erörtert. Nun meint man ja viel- 
fach, dergleichen seien theoretische Erörterungen, kasuistische 
Einfälle ohne jeden realen Hintergrund und ohne Beziehung zum 
wirklichen Leben. Das ist aber eine irrige Annahme, die nur 
deshalb so weit verbreitet ist, weil uns die Kenntnis der da- 
maligen Lebensverhältnisse und der Realien des hebräischen 
Altertums gänzlich abgeht. Wäre die Archäologie der 
talmudischen Zeit so gut angebaut und fundiert, wie die 
der klassischen Völker, so würde dieses Vorurteil schwinden. 
Der vorliegende Fall ist ein kleines Beispiel dafür. 

9. Im Talmud Traktat Chulin 94a wird gelehrt, alles zu 
vermeide», was eine, wenn auch unbeabsichtigte, Täuschung, des 
Nächsten herbeiruhren könnte. Es wird dort unter anderem 
nach Tosefta Baba Bathra VI und üeroch Erez R. VIII ge- 
sagt : To hy e]3t jon ]" hv n'an iTanS diu 1:1?' tth. ,Man schicke 
seinem Nächsten keinen Krug mit Wein, auf welchem das Oel 
obenauf schwimmt", denn der Empfänger könnte meinen, er sei mit 
Oel gefüllt und er könnte dadurch unter Umständen in Verlegen- 
heit geraten, wie dies tatsächlich einmal der Fall war. Daraus 
ergibt sich doch, dass es üblich war, auf die gefüllten Wein- 
krüge eine Lage Oel zu giessen, denn sonst hätte es einer 
solchen Warnung nicht bedurft. Man müsste denn annehmen, der 
Geschenkgeber wolle sich mit seinem Freunde einen schlechten 
Scherz machen und ihn absichtlich über den Inhalt des Kniges 
täuschen, was hier gänzlich ausgeschlossen ist. 

10. Ueber den Zweck dieses Verfahrens habe ich nur die 
Vermutung, dass man die Weinkrüge wegen der Gährung nicht 
fest verschliessen und dennoch den Luftzutritt verhindern wollte, 
was durch das Aufgiessen des Oeles erreicht wurde. Ein ähn- 
liches Verfahren scheint auch heute noch in Italien üblich zu 
sein. Wenigstens fand ich in einer humoristischen Eeiseschilderung 
aus Italien, die vor Jahren viel gelesen wurde, folgende Stelle : 
„Ebenso macht man es mit den reizenden umflochteneo Wein- 
flaschen, die sie feil hatten . . . Man gibt ihm einen Papier- 
Zettel, der Händler schwupptdas Oel ab, das oben 
auf dem Weine schwimmt, und überreicht einem die 
Bouteille mit vieler Höflichkeit". War ein solches Verfahren, 



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168 

wie wir nachgewiesen haben, auch in talmudischer Zeit allge- 
mein Üblich, so kann es die Misclina als selbstverständlich vor- 
aussetzcu, dass das vip fl^ya"! i3ifi^ 'mpion auf das vom Weine 
abzusondernde Oel sich beziehe, welches gewöhnlich nur ein 
kleines (Quantum, ein Viertel Log, zu sein pflegte. 

Nacbträgtich fand ich, dass dieses Verrahren auch in der 
späteren Respousenliteratur als allgemein üblich erwähnt und zum 
Gegenstand einer halachiscüen Anfrage gemacht wird, vgl. maim 
B'p^.T I, 10 und apy mar I, 62. 



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Die Grenzen des Westjordanlandes 

bei der Besetzung durch die aus Babel heimkehrenden Exulanten*). 

Von 
Geometer Isaac Gold hör in Rosch-Plna. 



Vorliegende Abhandlung ist nicht der erste Versuch, die 
Ortsnamen nachzuweisen, welclie die Grenzen des heiligen Landes 
bezeichnen, soweit ilasscibc von den heimkehrenden Exulanten 
zur Zeit Esras in Besitz genommen und fUr heilig erklärt wurde 
(n-yaipni m-npyca .la'-nnji pÄi nmpa nvyn:), die Ortsnamen, die als 
Landesgrenze in der Tosefta (Scbcbiit IV, 10), Sifr^ (Ekeb § 51) 
und Talmud Jeruschalmi (Schcbiit V J, 2) aufgezählt werden. — Ver- 
suche, diese Namen zu erklären, finden sich bei B. Joseph 
Schwarz „Das heilige Land", bei Neubauer „La g^ographie 
du Talmud" and bei Dr. H. Hildesheiraer „Beiträge zur Geo- 
graphie Palästinas". Meine Resultate jedoch entfernen sich von 
den ihrigen anf der ganzen Grenzlinie, nur betreffs der Kästen- 
orte am mittelländischen Meere stimmen wir überein, vom Rand 
des Meeres aber und weiter gehen unsere Meinungen weit aus- 
einander. 

Glücklicher weilte besitzen wir, wie oben erwähnt, die Auf- 
zählung der Grenzorte aus talmudischer Zeit dreimal an ganz 
verschiedenen Stellen, in der Tosefta, demSifrt^und dem Tcruschalmi, 
sodass wir die Schreibfehler und Verstümmelungen, die im Laufe 
der Zeit nach der Natur der Sache bei der Ueberlieferung unbe- 
kannter, verschollener Ortsnamen entstanden sind, durch Ver- 

*) Der Einsender dieses Artikels, der sich jahrelang an Ort und Stelle 
mit der wissenschaftlichen Erforschung des heiligen Landes befasst hat, ar- 
beitet im Auftrage der jüdisch -Literarischen Gesellschaft an einer umfassen- 
den geographischen Beschreibung des ganzen Landes. 



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170 

gleichuiig der drei Versionen auf ^iniiid wissenschaftlicher Unter- 
suchungen an Ort und Stelle emendieren und den Verlauf der 
Grenzlinie als Beitrag von hohem wissenschaftlichem Werte 
feststellen kÖDoen. 

Alle drei Grenztabetlen geben als erste Station ntfic 
p'jpifN an, das ist die Umgegend der Stadt Ascalon, die 
Stadt selbst verblieb ausserhalb der Grenzlinie. Anfangs bestand 
ein Zweifel betreffs des ganzen Gebietes von den Mauern Ascalons 
nordwärts {% Kilom.) bis nach 313 ics (Djura), östlich (T'/a Kilom ) 
bis nach 115' ik (Churbat Jardje) und sfldöstlich (77* Kilom.) bis 
nach i'jfin "»3 (Ret Djerdie), ob dieses Gebiet bei der ersten 
(vorexilischcn) Eroberung vollkommen eingenommen worden war 
oder nicht, des Zweifels wegen behandelte man dasselbe er- 
schwerend. Erst im Zeitalter der Tannaim wurde festgestellt, 
dass das Gebiet zum heiligen Lande gehört, nur Ascalon selbst 
blieb zweifelhaft, wie ich dies (iu meiner grösseren Arbeit) im 
Artikel \hpvim »"jj auöführen werde. (Vergl. Tos. Ohol. XVIIl, 15.) 

.]ip-iip hisa noin 
\vye> SiJo noin (so lautet die Lesart im Sifri^ und in der 
Toscfta, noch deutlicher heisst es in der Tosefta Manuscr. Erfurt 
'^Dp^ \V\V ^iM nöifi), Gemeint ist die Mauer von Caesarea 
maritima, die vor Herodes Stratonsturm hicss, indem die Griechen 
das V mit einem e vertauschten. Die heimkehrenden Exulanten 
besetzten das Land nur bis zur Mauer der Stadt, die Stadt 
selbst blieb beim Ausland. In diesem Caesarea fand R. Akiba 
den Märtyrertod (Semachot VIII), hier wohnte ß. Abahu, und von 
dieser Stadt sagt der Talmud (Megilla 6a): „Ekron wird ent- 
wurzelt werden, das ist die IdumäerstMdt Caesarea". Viele Tannaim, 
auch E. Hoschaja rabba, der Lehrer des R. Jochanan, wohnten 
in Caesarea, auch viele Ämoraim, welche die |nopi )}3i genannt 
werden, und noch in der Geonimzeit war in Caesarea eine grosse 
jüdische Niederlassung laut eines in Jew. Quart. Eev. 1903 ver- 
öffentlichten Manuscriptes, in welchem ein Gaon in Egypten 
erwähnt wird, der in grossem Ansehen stand und in Ascalon, Ohaifa 
und Caesarea Beamte einsetzte. Auf dieses Cui^sarea auch bezieht 
sich der Ausspruch des Talmuds (Megilla 6a) : Caesarea und Jeru- 



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171 

salpui, sag:t <lir ciucr, beide seien zerstört, so glaube es nicht; 
lieide seien bewohnt, m glaube es uicht ; Jerusalem sei zerstürt 
und Caesarea bewohnt, das glaube ; Caesarea sei zerstört und 
Jerusalem bewohnt, das glaube. Als die Weisen diesen Satz 
aussprachen, war Jerusalem zerstört und verödet, Caesarea aber 
eine fröhliche, volkreiche Stadt und erstreckte sich 4 Mil weit 
am Gestade des Meeres entlang und ebensoweit landeinwärts 
(Jcrus. Challa II). Seit jener Schlacht aber, in welcher das 
abendländische Heer von Saladin aufgerieben wurde, fing Jeru- 
salem an, sich wieder aus dem Staube zu erheben, und in unserer 
Zeit wächst es von Tag zu Tag und dehnt sich nach allen Seiten 
aus. Caesarea aber ist eine öde Kuinenslätte, und obschou in 
den jüngslcn Jahren von der türkischen Regierung in jener 
Gegend russischen, flüchtigen Tscherkessen Wohnsitze angewiesen 
wurden, ist Caesarea eine Eiuödc geblieben. 
.im Krr 
nm lUTP liegt am Gestade des Meeres, 12'/;; Kilom. 
nördlich von Caesarea und 25 Ktlom. südlich von Cbaifa, arabisch 
heisat der Ort «iia je (das r in ts verwandelt) Tantüra. Die 
Stadt ragt wie ein Zahn ins Meer hinein und lehnt sich im 
Nordosten an die Stadt -iii (Churbat Cheidera) an, darum nannten 
sie die Juden im wp. Josephus (Alt. III, 7 und 12) nennt sie 
Dura in Phönicien. Dort hielt sich der Mörder Tryphon auf 
seiner Flucht vor Antiochus Soter auf und ungefähr 40 Jahre 
waren Dura und Caesarea unter der Herrschaft des Griechen 
Zoelos, der mit Alexander Jannai kämpfte. 

153? nein (nach der Lesart des Sifrö) oder 13V1 vr\w (nach 
der Tosefta und dem Jeruschalmi). Gemeint ist, dass die heim- 
kehrenden Exulanten nur den unteren (südlichen) Teil der Stadt, 
der mit einer Mauer umgeben war, aber nicht den oberen (nörd- 
lichen), der Knc30 hiess, lieiligten. Von da an nördlich über 
13V hinaus erstreckt sich ein KUstenstreifen, der beim Auslande 
blieb, derselbe überschreitet den Unterlauf des Flusses ]Tny: und 
geht über 3"?3 hinweg bis a^aS. Dies entspricht auch den 
Worten des Maimonides, die der Verfasser des nioi iines hand- 
schriftlich in Aegypten sah, dass ein Streifen Ausland von Acco 



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ir2_ 

uach Ksib gebt. Ich lege die Lesart der Toseita Obolot XVIII 
zu grUDde, die lantet : Wer Ton Acco nacli Ksib gebt, hat rechts, 
d. t. Östlich von der Strasse, Inland, links, d. i. westlich -von der 
Strassu, Ausland. Diese Lesart merkt auch bereits R. Elia Wilna 
am Kande Talm. Gittin 8 an. Das Bcsultat meiner Unter- 
suchungen in jener Qegend war, dass der Kästenstreifen Anstand, 
der die breite vom Wege bis zum Meere ausfällt, sich nordwärts 
von Acco über Ksib bis nacb s^sS erstreckt, entsprechend der 
Ueberliefernng des K. Ismael bar R. Jose im Namen seines 
Vaters. Die inländischen ätadte östlich von genanntem KUstCH- 
streifen sind i pTO pcy (Oh. Hamsin) und nan (el ßassa), ferner 
zweifellos fi-dk' iD3 (Kafr Jasit), poy.ifl'a (Amka), smx (el Kabri), 
piay (Ch. Abde), j'jtf-K (t'b. Suane), njcb"-! (Arais Bene), «nijn 
itn^v^itl »T\^h"! (Hanuta), die noch östlicher liegen als ]1ID ps; und 
nva. Darum hcisst es in der Tosefta (Schebüt IV), dass alle 
die erwähnten Städte Maasrot- und Scbebiit-pflichtig sind. — 
Bis 13]I noin stimme ich mit dcu drei anfangs erwähnten Unter- 
suchungen überein, von da an und weiter trennen sich Schwarz 
und Neubauer von mir und gehen vollkommen planlos ihren Weg, 
nur Hildesheimer bleibt mir noch bis nVS:i «ixp zur Seite. 

pyjT K'o rn (so lesen Tosefta und Jcruschalmi), Sifrt^ 
liest inw '0, gemeint ist dasselbe, nämlich der Fluss, an dem 
pnV) (Dschatun) liegt, derselbe Üicsst südlich von Ksib, und ihn 
heiligten die heimkehrenden Exulanten. Genauer und richtiger 
ist trotzdem die Lesart der Tosefta und des Jeruschalmi, welche 
den Oberlauf des jviy: bezeichnet. Es ist nämlich nicht anzu- 
nehmen, dass der ganze Fluss geheiligt wurde, da sein Unter- 
lauf den Küstenstretfen durchschneidet, der, wie oben erwähnt, 
beim Ausland blieb. 

Die Araber benennen den Fluss nicht nach der Stadt pnv:, 
sondern nennen ihn Nähr al Mefscbuch, vielleicht von der Wurzel 
feschcha, die im Arabischen Schritt bedeutet. Dieser Fluss nämlich, 
der Sommer nnd Winter Wasser hat und die Gärten und Felder 
tränkt, an einzelnen Stellen auch Mühlen treibt, ist nicht breiter 
als ein grosser Schritt, sodass ihn ein Mann mit einem Satz 
ttberscbreiten kann. 



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)73 



(iwia) ncxj? jiny]. Diese Ruinenstadt nennen die Araber 
Dschatun, sie liegt 16 Kilom. norilöstlicli von Acco. Heute ge- 
hört aie einem reicben Mann in Beirutb, und dieser hat an dci- 
Stelle des alten jinyi einen grossen Garten mit Ethrog- und 
Zitrouenbäuxen anlogen lassen, den der jmirj-Fliiss mit Wasser 
versorgt. 

«n'i35. 9 Kilom. nördlich von Acco, heute ein grosses 
Dorf am jinp-Fluss, unterhslb der Stadt jinp. Dieses Dorf 
heisst im Arabischen cl Eabri, die Femininundiing »n ist ausge- 
fallen, wie wir das später ebenso bei yf^y-i mypi finden 
werden. ici'iaD hat blühende Gärten und Fluren, da es reichlich 
Wasser hat. 

Kn'31 n'a {nach der Lesart des Sifr^ und des Jeruschalmi). 
Es ist dies die Ruine von Suainita am rechten Ufer des oberen 
liny^i 1 Kilom. nordöstlich von der Ruine ytn^i. Von dem zu- 
sammengesetzten Namen ist heute nur der zweite Teil Kn>M ge- 
blieben. Es lässt sich darum nicht feststellen, welche Lesart 
die korrekteste ist, ob ttn'^i n'3 des Sifr^ und des Jeruschalmi 
oder iw":i im der Tosefta (Erfurt) oder tw'i» der Tosefta (Wien). 
Jedenfalls ist das arabische Suainita damit identisch. 

»V^n »nvp (nach Sifr^ und Jeruschalmi) oder tntsxp 
«S'Sji (nach der Tosefta). Gemeint ist die befestigte Nieder- 
lassung von Djelil, 4'/a Kilom. nordöstlich von k/i'ji n'a. Djelil 
ist heute eine Kuinenstättc. 

jüi"))i N"y3p (so die richtige Lesart in Sifrö und Tosefta 
Erfurt, in der Tosefta Wien steht ^insiT »"rrp, im Jeruschalmi 
nur K"yrip ohne Kn"vn). Gemeint ist das heutige Terbiha 
't{rj''3Tri). In ilor Mischnazeit nannten die Juden din Ort «"jjaip 
Nn"j?i, weil dieses »t"ymp in der Nähe der Stadt WT'yi, dem 
heul igen tviy^ (Akiit) liegt. Die Araber haben im Laufe der 
Jahrhunderte die jüdische Aussprache entstellt, aus N,i"yT wurde 
durch Umstellung der Laute Ter, und aus »"yaip ist Biha geworden. 



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174 

Terbilia wird von den Arabern auch :ijn p« genannt, aiy weist noch 
deutlicher auf den Zusammenhang mit «"yaip hin. — icyaip hat 
die aramäische Pluralendung t<', weil die Stadt aus drei Orten 
mit verschiedenen Namen zusammengesetzt ist, die zusammen 
eine grosse Stadt bilden, wie dies jeder in der Stadt selbst 
noch heute feststellen kann. Von Accobiss"yaip'**'^'' "^^ ^'""^^^ 
Kilom., von Zor nach »"yaip ä2'/a Kilom. 

An dieser Stelle will ich bemerken : Ehe ich noch 
Josephus betreffs der Grenzen Galilaeas gelesen, schloss 
ich aus den Worten der Mischna Schebüt VI, 1 1 .Was 
die aus Babel beimkehrendcn Exulanten vom heiligen Lande 
bis Kijib besetzten", und aus dem Ausspruch des K. Huna 
(im Jeruschalmi) : ,So ist die Miscbna zu verstehen : Von 
Gsib bis zum Strome und von Gsib bis Ati;aiia". dass die 
nördliche Grenzlinie des von den Heimkehrenden besetzten Landes 
von Ksib oder dessen Umgebung ostwÄrts bis zum .Tardcn gehen 
muss. Ich vermutete den Östlichsten Punkt in der Nähe der 
Kolonie Jessud hamaalo, da wo der Hiicli Chandasch in den See 
bachr el Chule ('30DT kc) mündet, weil dieser Punkt genau östlich 
von Ksib liegt. Doch damals halte ich noch keine deutlichen 
Beweise, die meine Veiinutung bestätigten und zu einer fest- 
stehenden Tatsache machten. Auch wusste ich nicht, ob die 
Grenze von Ksib bis zum Jarden eine gerade Linie bildete oder 
nicht. Nachdem ich jedoch bei Josephus (Krieg III, 3) gelesen, 
dass die Nordgrenze von Obergaliläa, das ist die Nord<;renzc des 
von Esra und den heimkehrenden Kxulnuleu Itcse^izteu Lnudes, 
vom Dorfe Theila am Jarden über dus Dorf iMuroth bis zum 
Dorfe Baka (dem talmud. n:cj = el Bassa), das unweit des 
Meeies liegt, geht und also fast eine gerade Linie bildet und 
da Josephus' geographische Angaben in Galiläa sehr zuverlässig 
sind, schloss ich daraus, dass einzelne der in Rifr»^ (sowie 
Tosefta und Jeruschalmi) als Nordgrenne angegebenen Städte 
ebenso wie die Grenzdörfer, die Josephus anführt, auf der Linie 
liegen müssen, die von Theila nach Ksib (entsprechend den 
Worten des E. Gamliei in der Mischna) oder von Theila nach 
Lablab (entsprei^hcud denen des E. Jose in der Tosefta) oder 
von Theila nach Baka, das ungefähr mit Lablab zusammenfällt, 
(nach Josephus) gezogen wird. Nachdem ich das Lund zwischen 



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175 

dem bachr el Chule und Ksili und Lablab bereist hatte, erkannte 
ich, dass die Grenzlinie, welche die heimkehrenden Exulanten 
zogen, von Lablab in grader Linie südöstlich (S. 0. 82» 45') bis 
Thella geht. Auf dieser geraden Linie Thella—Labtab liegen 
vier von den in den talmudischen Quellen angegebenen Städten 
nnd zwei Dörfer, die Josephus als Nordgrenze Galiläas angibt. 

Wir wollen nun von diesen sechs Orten sprechen, deren 
erster a^sS ist, wie er in Tosefta Oholot XVIII, 8, oder nuaS, 
wie er ebendaselbst 1 genannt wird. Die Araber nennen ihn 
'jiaS Lebune, er liegt auf dem Gipfel des Berges Nakura {des 
talmud. -iixT kd'jid) in der Nordwestecke des von Esra geheiligten 
Landes. Ks sclioint, dass man das Weichbild der Stadt Lablab 
westlich bis zum Meere (3 Kilora.) nicht geheiligt hat. denn das 
ist die Rreite des Ktlstenstreifens, den man von Acco an nord- 
wärts bis zum Gebiete von Zor beim Auslande Hess 

Lablab erwähnen die Forscher überhaupt nicht, weil sie 
die Nordwestecke des Landes nicht, an jener Stelle ver- 
muteten. 

Von Lablab wendet sich die Grenze östlich (leicht südlich) 
nach Kn"ri «"Vaip, dem heutigen Terhiha, das ist der zehnte 
Punkt nach p'?prs mrio in der Aufzählung des Sifrö, der Tosefta 
nnd des Jemschalmi (cditio Leyden). Ich habe bereits gezeigt, 
dass die Stadt Terhiha, 11 Kilom. südöstlich von Lablab. der 
Station (ci"Vi S"j!3ip entspricht, llildesheimer will dieselbe in 
den Hügeln unweit des Dorfes AJta Scbab wiederfinden, indem 
er Kn"yT statt Kn"yT lesen und «"vsip von yaia = Hügel ableiten 
will Doch ist diese Vermutung ganz unzulässig, denn nirgends 
im Talmud, den Midraschim und Targumini werden Hügel mit 
»"Vaip bezeichnet. — Schwarz und Neubauer vermuten das Dorf 
Kaba, eine We-rstunde nördlich von Safed, doch sie haben dabei 
nur den annähernden Gleichklang der Namen beaclilcl und voll- 
kommen unberücksichtigt gelassen, dass nach dem Zusammen- 
hang der Ort unmöglich dort liegen kann. 

.Kj13V"I S"3t'3 

Knap s-sü, der elfte Punkt nach jiSpirn ncio nach 
der Lesart des Sifn^ und dem Sifr(5zitat im Jalkut (manuscr. 



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176 



Salonich) ; in der Tosefta und dorn Jcruschalmi fehlt dieser Ort 
ganz. Das Wort S'xo hängt mit ^ixc, Burg, Befoatigunjr, zu- 
sammen, die BuchsLaben tc sind die aramäische Pluraleiidung und 
vn2y~. »"ICO bedeutet die Burgen von itnavi. So nennen auch 
lioute noch die Araber den Ort :''V"1 HNi^p. das ist Burgen von 
zy,"^, die Femininendung m ist im Arabischen weggefallen, wie 
wir dies auch bei «iTna^ gesehen haben. Der Ort und die 
Burgen sind heute Ruinen und werden darum auch als Chiirbat 
Ba'i'b lind Tel Raib bezeichnet. Bei Josua (19, 30) lieisst der 
Ort aini im Stammgebiet des Ascher. Ascher hatte zwei Städte 
namens aim, eine nördliche unweit piay (Jos. 19, 28), snayi ist 
das südliche 3in-, unweit r:?^v> das heute Imeh heisst und anch 
ni;'« (Tosefta Kilajim II) genannt wird. 

Unser «nap s'xa an der Nordgrenzo des von Rsru besetzten 
Landes liegt auf der Verlängerung der geraden Linie, die von 
Lablab nach Kn'-VT »"prp (Terbiha) geht, 4'/... Kilom. südöstlich 
von letzterem. 

Schwarz erwähnt Hiiayi K'XC nicht, weil rr sich an die 
I^esart des Jeruschalmi hält, wo der Ort fehlt. N'eubauer sieht 
in Knayi s'ito den Ort Mezerib im Bßsclian unweit Edrei, was 
schon Hildesheimer zurückweist, da man bei der Angabo einer 
drenzlinic nicht plötzlich von dorn Gebiet von Tyrus nach der 
Umgegend des transjordanischen EdreT springen kmiu. Uoch 
auch Hildesheimer hat den Ort unnyi »'s? nicht nach- 
gewiesen. 

Meroth. 

Das Dorf >feroth, welches Josephus erwähnt, das heutige 
Rumesch, liegt in der Mitte der geraden Linie Lablab- Thella, je 
22 Kilom. von beiden Endpunkten entfernt. Dieses Dorf liegt 
S^/j Kilom. südöstlieh von snavi K*xa. 

.Tin »r.hn 
"i"'?'] Nn"5 (nach der Lesart di-s Jeruschalmi), di.'r zwölfte 
Punkt in der Aufzählung des Sifr^. Die Lesart des Jeruschalmi ist 
vorzuziehen, denn fzi wiSc (der Sifrf' liest ^'"^'ai) entspricht 
dem heutigen Dorfe Alma ncW ; an Stelle des n ist ein k ge- 
treten, und die IJuchslaben wurden im Arabischen wie häufig 
umgestellt. Da noch mehr Orte mit itnSs bezeichnet wurden, so 



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177 

SMtf nc^H unweit Lablab, ood auch im Gilead und Baschan fünf 
Orte den Naraeu nSo fttliren, wurde dieses Tai nn^o oder pn'an 
genanot. Es ist also Alma uuweit des Dorfes Birim gemeint, 
welches, wie es scheint, die Römer nach der Zerstömog von 
3^n vo zur Provinzhauptstadt machten. In der Tat sieht man in 
Birim bis auf den heutigeo Tag Reste mächtiger Bauten. Von 
Alma bis Birim sind 6'/3 Kilom., also 1 '/i Wegstunde. Dieses KnSo, 
welches tl Eilom. sfldöstlicfa von Meroth liegt, befindet sich 
nicbt genau auf der geraden Linie Lablab-Thella, sondern nicht 
ganz einen Kilometer sttdlich derselben, eine solch unbedeutende 
Biegung ist jedoch ohne Belang. 
Thella. 

Das Dorf Thella, das heutige Tlel am bachr el Chule, ist 
der östlichste Punkt der Linie Lablab-Thella. Dieses Dorf war 
jahrhundertelang verödet (wie es scheint, seit der Zeit der 
Kreuzfahrer). Vor ungefähr dreissig Jahren hat die türkische 
Regierung daselbst einzelne arabische Familien ans dem Maareb, 
ans Tunis, angesiedelt. Diese haben jedoch nur einen kleinen 
Teil des Dorfes an der Stelle, wo der Bach Chandasch in den 
See fällt, in Anspruch genommen. 400 m nördlich von dem Dorfe 
Tlel liegt die Kolonie Tessud hamaala. — Während der Zeit des 
zweitenTempels und nochspätererstreckte sich das Dorf l Vi Kilom. 
weit längs des Sees, auch das Gebiet, auf dem Jessud hamaala 
gebaut ist, gehörte dazu, wie die guterhaltene, in Quadratschrift 
ausgeführte Inschrift einer Säule beweist, die vor zwanzig Jahren 
heim Graben eines Fundaments in Jessud hamaala gefunden 
wurde, (üeber diese Säule spreche ich in meinen später zu ver- 
öffentlichenden Abhandlungen.) 

Die gerade Linie also von Lablab auf dem Gipfel dos Berges 
Nakura (iin «dSd) am mittelländischen Meere bis Thella am 
bachr el Chule habön die heimkehrenden Exulanten zur Nord- 
grenze des von ihnen geheiligten Landes gemacht, welches sich 
von dieser Linie an südwärts bis Kadesch Baniea und bis tt'rj 
p'^prin im Südwesten erstreckt. 

Den übrigen Teil des Landes, das Josna eroberte, das ist 
eine hreitc fruchtbare Zone mit vielen Dörfern nönilich der Linie 



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178 

Lablab-Ttiella, heiligten sie daram nicht, damit sich in den 
Schebiitjahren die ÄrmeD dort ernähren könnten. Die Breite 
dieser Zone erstreckt sich von Ksib (Lablab gemäss R. Jose) 
nordwärts bis zu dem grossen Strome Easimije (unweit der 
Nordgrenze des bei der ersten (vorexili sehen) Besetzung gehei- 
ligten Landes), das sind angefähr 6 Wegstunden, und ebensoweit 
von Thella nordwärts bis zum Südabhang des Amana (das ist 
der Chermon), bis zu dem ebenfalls uugefähr die erste Besetzung 
des Landes reichte. Wenn wir daher von Ain abu abdalla an 
der Mündung des Kasimije über 'osa *3 (Der Mimas) an der 
Krümmung des Kasimije und weiter über snr^iy (Ch. Luesrye) 
bis zum Dorfe Dschebata am Südabhang des Amana eine gerade 
Linie ziehen, so läuft sie der Linie Lablab'Thella parallel. 

Docli, während die fruchtbare Zone zwischen Labial)— Thella 
und Kasimijemündung — SUdabhang des Amana mit Kück5;icht 
auf die Armen in Schebüt nicht geheiligt wurde, finden wir in 
dem nördlicher gelegenen Reste der ersten Besetzung wieder 
Orte, welche auch in der nachezÜisctien Zeit von den aus Babel 
Heimkehrenden für heilig erklärt wurden, also in dem Gebiete 
nördlich von Kasimije und westlich und südwestlich von Amana 
und im südlichen Teile der jüa^ nvpa (Coelesyrien). Durch diese 
nördlichen S ädte wahrten die heimkehrenden Exulanten die 
alte Torcxilisctie Nordgrenze des Landes und den alten Be- 
sitzstand. 

Die Städte, welche die hei mkehrend en Exu- 
lanten an der ursprünglichen Nordgrenze heiligten, 
sind folgende: 

Auf der Höhe des Chermon, seinem Abhänge und seinem 
Fiisse zur Südwestseite heiligten sie acht Städte, nämlich : 

tpygi] (o'xin) »nai "iis (citn statt d':dt ist ein Schreibfehler, 
analog im Sifr^ (njnn op statt des bekannten »^vrt api). Ge- 
meint ist die heutige Ruine von Ain el Karuaya, aus «nm ist 
heute Bustra geworden, womit der nördliche Teil der Ruinen- 
stätte bezeichnet wird. Zur Zeit der Mischna hiess der Ort 
O'JBi «nai "113 (etwas nördlich von Paneas), um ihn von '"ij n"3 



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179 

nnweit Ksib, im Gebiete von Acco, zn nnterscheiden. rts- ""J 
ist 8 Kilom. roo Paneas entfernt. 

Schwarz will vtry ts lesen nnd vermutet dieses unweit des 
bachr el Chole (-:cci ita") : ferner cxr, dessen Eorronipieninfr er 
nicht moniert, hält er fSr Oapbne (Difne), 2Vt Külom. .sfidlich 
der Stadt p, zwischen dem Flusse p und dem Flosse Chasbani. 
Dffln pflichtet auch Neubauer bei. Doch abgesehen davon, dass 
ihre Yermutongen immer nur auf den Gleichklang der Namen 
gegründet sind und auf die innere Wahrscheinlichkeit gSnzlich 
verzichten, beachten sie nicht, dass das ganze Gebiet der fnicht> 
baren Kn^'rt-Ebene, in der zweimal jährlich gesät wird und der 
rote Reis üppig gedeiht, zu der breiten nördlichen Zone gehört, 
welche die heimkehrenden Exulanten nicht heiligten. So wird 
auch im Jeruschalmi Challah TT der Reis von (tnSin erwähnt, der 
frei von Demai ist, weil er im Gebiet nördlich von Ksib wächst. 
— Hildesheimer hält d'ät »r\zi "ii3 ebenfalls fttr zwei Orte, und 
zwar »tnn-. 'ms für Gh. Kureiyeh {2*/e Wegstunden nordöstlich 
von Ch. Kora, das er mit iisi «nSe seiner Lesart identifiziert) 
und für o'ion liest er n':3n, in welchem er Tibnin vennutet. Doch 
auch er Obersieht, dass Aita Schab, Ch. Kura, Ch. Kureiyeh und 
Tibnin zu der breiten Zone nördlich von Ksib gehören, welche 
die heimkehrenden Exulanten nicht heiligten. 
■ivueo 

(tn»D (nach dem Sifr^) liegt am Fusse des Chermon im 
Westen und entspricht der heutigen Ruinenstätte ']*fii, Sefliie. 
Das Terrain gehört heute einem Araber aus dem Stamme der 
Drusen. (In meinem noch ungedruckten Werke spreche ich aus- 
führlich über diesen Ort, der zur Grenzlinie des heiligen 
Landes gehört.) 

Schwarz spricht nicht über «moD, Neubauer vermutet einen 
Ort am bachr el Chule, das in einer korrumpierten l/ssart auch 
'Ä1D hv w genannt wird; doch richtet sich diese Hypothese, die 
sich auf eine fehlerhafte Lesart stützt, selbst. Hildesheimer 
bringt die Lesart snoiD der Tosefta und des .Toruschalmi und 
W13CD des Sifrö. Er vermutet entweder Suana, V* Meilen nord- 
östlich von Tibnin, oder Ter Sihne, nordwestlich von Tibnin, 
Auch hier erkennt er nicht, dass Ter Sibne und Tibnin mitten 
in der nicht geheiligten nördlichen Zone liegen. 



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180 



•Tnn wnno 
-[•FT} Nni.np (nach der Tosefta) liegt anf dem Gipfel des 
Cbermon (Rosch Ainana), arabisch in^tt 1N^, 2759 m ftber dem 
Meeresspiegel. Bic Bewohner des Lebanon erklftreo den Namen 
als Burg des Helden Anthar, in Wahrheit ist derselbe aus ttninc 
vnn der Jlischnazeit entstanden. Der Name srnno hängt mit 
-■no = Einfassung zusammen, einem Ausdruck, der verschiedentlich in 
der Mischna vorkommt, so Schebiit III, 4, Erubio IV, 1. Noch 
klarer geht dies aus der Tosefta Schehüt ed. Wien hervor, wo 
beide Lesarten KmnD — «mno neben einander stehen. Die Be- 
zeichnung Kn':nB (oder «nino, arabisch htd) weist auf eine Stein- 
mauer ohne Kalk und Mörtel hin, wie sie noch heutzutage den 
Chermon, den höchsten Gipfel des Amana-Gebirges, krönt. Die- 
selbe umfasst ein eirundes Terrain und ist aus mächtigen Quadern 
hergestellt. Auf dem Haupte des Schneeberges, in einer Dicke 
von mehr als zwei Metern, trotzte sie schon Jahrtausenden und ist 
wie für die Ewigkeit errichtet. Der Name Tn'T «mnD lässt 
vermuten, dass sie von den Arabern (nie 'Ja) oder dem König von 
11D' (Ituraea) als Götzenstätte errichtet worden. 

Jenen Berg eroberte bereits Mosche vom Osten her, und 
sieben Jahre später bestieg ihn Josua, als er die Könige des 
Nordens und den Chivi am Fusse des Chermon im Gebiete von 
Mizpah bekämpfte, vom Westen aas. 

In ttnino wächst kein Getreide, auch gedeiht dort weder 
Feigen- noch Granatbaum, nur weil Tfi'l «mno zu den Grenz- 
orten der ersten Eroberung gehört, besetzten ihn auch die heim- 
kehrenden Exulanten. 

Schwarz hält sich an die Lesart des Jeruscbalmi ttnino 
vnn und sagt, er könne einen solchen Ort nicht nachweisen. 
Neubauer vermutet den Ort im Lande Ituraea. Hildesheimer 
hält ebenfalls »n^rrü (= Knis?i:) für richtig und identifiziert dies 
mit den Höhlen im Gebirge beim Dorfe Yathir, von denen Renan 
in seinen Reiseberichten und andere, welche diese Höhlen ge- 
sehen haben, erzählen. Auch ich habe, als ich von dem Dorfe 
Tireh nach dem Dorfe Yathir ging, jene Höhlen gesehen, doch 
kann ich den Ort nicht für t.tt wnno halten, weil das Dorf 
Yathir wie alle nmlipgenden Dörfer schon ausserhalb des Ge- 
bietfis liegen, das die heimkehrenden Exulanten einnahmen. Den 



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„ J81 _ 

westlichen Teil der Zone, welche Esra nicht heiligte, hatte aach 
Josua nicht erobert, sodass die Städte Yathir, Kana, Atta, 
Basurte, Januch u. s. w. auch bei der ersten Eroberung nicht 
genommen worden waren nnd schon ausserhalb des Stammge- 
bietes von Ascher lagen. 

Daräber spreche ich in meinem handschriftlichen geogra- 
phischen Werke bei den Grenzen des von Josua eroberten 
Landes, and vermittels der dort beizugebenden Karte wird man in 
Josua (19, 29) die Worte verstehen : no'n rrnuxin vfii non ^isn an 
na*]^« Sano. 

.«nnanT K'xoD 

wnain «Ttee (nach der Lesart des Jeruschalmi) oder k'xoc 
^■ro^ (&ach der Tosefta ed. Wien), im Sifrfi fehlt der Name. 
Oemeint ist die Stadt Mimis zu Füssen des Chermon (Amana) 
zur Westseite, 3 Kilom. südlich von wiäd. Weil dieses «'xaa 
unweit der Stadt Nnn;iK (des heutigen Ain Atta) liegt, wird es 
als Knnatn h'xqc bezeichnet. Auch die Lesart derTosefta tc^QO 
HTUi ist richtig, da noch naher die Stadt Gatta (Zett) liegt. 

Schwarz sagt, unter wi.iasi «'itoc sei der Weg zu verstehen, 
der nach Abathia am Jarden ftthrt ; drei Stunden sftdlich von 
Tiberias liegt nämlich das Dorf Abadie. Neubauer nennt trxea 
eine Stadt am Chermon, denn ttiinatt bedeute „alter Vater", bei 
den Arabern aber werde der Chermon Djebl Schech genannt, und 
Schecb bezeichne im Arabischen den Aeltesten des Dorfes. (In 
Wahrheit wird der Vorsteher des Dorfes Schech genannt, auch 
wenn er ein junger Mann ist). Betreffs kmi tt'xca sagt Neubauer, 
iim Chermon liege eine Gegend mit dem Namen el Gutta, doch 
er vergisst, dass el Gutta P/z Tajjreisen östlich vom Chermon 
liegt. Hildesheimer spricht ausführlich über ii'itoD, doch er weist 
dessen Lage nicht nach. 

njf Ff^ (nur im Sifr^ erwähnt) h«isst heute Kafr Dnar, es 
liegt in der Südwestecke des Chermon, nahe dem Röcken des 
Berges. Schwarz, Neubauer und Hildesheimer erwähnen den Ort 
überhaupt nicht. 

.100 "0 

"lOD ■'D (nach der Tosefta nnd dem .lernschalmi) am West- 
abhangc des Chermon, heisst heute En Dschurfa. yy ist gleichbe- 



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182 

ileuteud mit'*'; (ferner koinmt ein Uebergan^ tod s zu ] auch soust 
vor, sodass für 'o ohne weiteres pjj eintreten konnte), Dscliurfa 
ist aus ICO entstanden. Der Name lOD 'D, wie der Ort zur Zeit 
der Mischna genannt wurde, existierte noch im Kriege des Sultans 
Saladin von Äegypten mit Balduin IV. vor zirka 730 Jahren, 
wie dies aus der Erzählung des Wilhelm von Tyrus, der während 
jenes Krieges in Palästina war, hervorgeht. Dort heisst es : 
,{Der König Balduin) brach mit seinem Heere vom Dorfe Toron 
auf, (um mit Saladin zu kämpfen, dessen Heer zwischen Faneas 
und Dan lagerte). Er kam nach Mesaphar, welches auf hohem 
Bergesgipfel liegt, sodass man von da aus die ganze Gegend 
bis zum Fusse des Lebanon übersehen und auch das Lager der 
Feinde erblicken konnte". Aus diesen Worten des Wilhelm von 
Tyrus, die Hildesheimer zitiert, schliesse ich : Das Heer Balduins, 
das von Antiochia durch das Tal Lebo Chamath nach Süden zog, 
kam nach dem Dorfe Toron, dem heutigen ]lKK'-iy(Eraan), unweit 
des Flusses Leontes, und zwar liegt Toron am östlichen Ufer 
desselben, S'/g Kilom. nördlich von dem Dorfe •norwo- Von 
Toron verliess er den Leontes, der nach Südwesten fliesst, und 
stieg südlich 8'/s Kilom. bis zum Dorfe nc'^'h hinan und von da 
13 Kilom. bis Mesapbar, das ist En Dschurfa, dort erblickte er 
den Feind. 

Hildesheimer weist den Ort nicht nach. Schwarz sagt, da 
im Targum Jeruschalmi wn :]in mit ko* icb wiedergegeben, muss 
100 '0 das Gestade des Meeres bedeuten, und zwar am Karmel 
in der Gegend von Megiddo. Neubauer vermutet einen Ort am 
See el Asphar, den die Quellen, auf welche er sich stützt, er- 
funden haben. 

.nipino 

nrino (so ist die korrekte Lesart der Tosephta) eine Weg- 
stunde südlich von idd 'ö. Der Ort hiess niPino wegen der 
Töpfergeräte, die dort hergestellt wurden. Die Araber haben 
die Teile ino und nr(i) des Namens umgestellt und sagen 
nnic n^^T mit derselben Bedeutung (s'ipi Herstellung von Geräten), 
die der Name ursprünglich hatte. Noch heute werden daselbst 
Töpfe und allerlei Geräte hergestellt, die im ganzen Lande ver- 
kauft werden. Auch die Lesart ttnrj."io des Sifrö entspricht dem 
arabischen »"vi. 



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183 

Schwarz identifiziert den Ort mit KOtnxo Marassa, eine 
Stunde nördlich von Both Schan |sr rf2, doch er übersieht, dass 
Marassa in talmudiscber Zeit (tnvic heisst und im Jeruschalmi 
Demai II als Ort in der Gegend von |mp Ji'a erwähnt und diesem 
in Beziehung auf Demai gleichgestellt wird. 

Neubauer sagt von itniPino nur, diese Stadt sei unter Alexander 
Jannai im Besitze der Juden gewesen. Hildi'sheimer identifiziert 
KHicinD mit dem Dorfe Baraschit. Doch liegt dieses in der Zone, 
welche die heimkehrenden Exulanten nicht heiligten. 

htvsMi «hm nur im Sifr^. Die Lesart derTosefta ed. Wien 
Ernten »Sra ist korrumpiert. — Gemeint ist der heutige Fluss 
Chasbani 'MOXfi (3 und x sind umgestellt und für h, wie häufig, : 
eingetreten). Dieser Fluss entspringt an der grossen Quelle, 
2 Kilom. nördlich von der Stadt n^_'2Sk~. Daraus geht hervor, 
dass die Stadt K^aitttn dem h»^2» der Mischnazeit entspricht. 
Zur Zeit des eisten Tempels hiess der Ort o't; ^3«, weil in 
seiner Nähe der Fluss entspringt. Diese Stadt (K"3X«n — 
^SV3« — D'D Sas) liegt etwas weniger als 2 Kilom. nördlich von 
nryo hivt. das die Araber heute «Dpy. 1^ Abu Emcha nennen. — 
Jedoch nur den Fluss von h»iC2» heiligten die heimkehrenden 
Exulanten, die Stadt ^Kxatt selbst mit ihren Gärten, Weinbergen 
und Feldern heiligten sie nicht mit Kücksicht auf die Armen im 
Schehiitjahre. — Der Fluss von ^ky3K geht nach Süden, mündet 
in der Mitte der Nn^in in den Jarden und fliesst in diesem dem 
bachr el Chule zu. — Schwarz kennt 'jwhwi »hm nicht; Neu- 
bauer korrigiert in SsiopT «Sm an der Grenze von Edom ! Hildes- 
heimer identifiziert ^xaKi ttSm mit einem Ain Ibaal oder Deba&l, 
beide im Gebiete von Yathir. Wir haben bereits gezeigt, dass 
dieses Gebiet nicht in Betracht kommen kann. 

Im Südende des Lebanontales (JU3^ nyp3), west- 
lich vom Chormon und dem ^«y3((t sSnj, bese tzten und 
heiligten die heimkehrenden Exulanten folgende 
vier Städte: 

»nvh^v (nur in derTosefta ed. Wien erwähnt) ist gleich der 
Ihiine Luesie K'oyi^ (mit Umstellung des y und i, die hinter das 



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*? kamen) ain westlichen Ufer des Snitasi shn, etwas vemgcr 
als 1 Kiloni. nördlich von der IJriicke im Dorfe Cbadschar, 8 
Kilom. westnordwestlich von Paneas. Schwarz führt den Ort nicht 
an, weil er im Jeruschalnii nicht steht. Neubauer zitiert eine Mei- 
nung, die ttnipSiy mit der Stadt Julias (= mt'V n'a!) jenseits des 
Jarden identifizieren will. Er selbst vermutet einen Grenzort 
zwischen Galiläa und Trachonitis und meint, der bachr el Chule 
sei danach benannt. Neubauer übersieht dahei, dass die Grenze 
Galiläas bis zur Trachonitis (asm) zwei Tagereisen und 
Getan und Baschan dazwischen liegen. Auch die beutige Be- 
zeichnung von KTpSiy weist Neubauer nicht nach. — Uildesheimer 
erwähnt das Dorf Halusie, l'/s Kilom, südlich vom Fluss Kasiraije, 
12 Eilom. östlich von Tynis, er beachtet aber nicht, in welcher 
Gegend wir uns nach dem inneren Zusammenhang der talmu- 
dischen Quelle befinden müssen. 

.Kfiai oh\« 
ttnsi oS^K (nach der Lesart der Tosefta und des Jeruscbalmi), 
korrekter ist «nai tt*?!^ des Sifr^, eine Stadt am Südende des 
Lebanontaleg. Die Araber haben, wie häufig, die Namen umge- 
stellt und sprachen a wie a aus, so wurde aus wiai »SiS — 
tt^Sinc, Metulle, am Südende des Lebanontales, 14 Wegstunden 
nördlich von Tiberias, an der Strasse, die vom .Tardentale nach 
Lebo Chamath führt. In der neueren Zeit war die Stadt im 
Besitze der drusischen Araber. Vor 10 Jahren hat Baron Ed- 
mund V. Rothschild die Stadt und ihr Gebiet sowie ausserdem 
noch ein grosses Terrain nördlich von der Stadt in der Ebene 
Merdj Ajun gekauft. Daselbst baute er über 40 Häuser, in 
denen er 40 jüdische Familien ansiedelte. Diesen gab er das 
ganze Terrain, über 1200 Hectar, vollkommen kostenfrei und 
sorgte wie in den übrigen Kolonien, die er gegründet, auch hier 
in freigebiger Weise für die Bedürfnisse der jungen Nieder- 



Schwarz vermutet in ttnai 0^1H die Stadt .ist)'?iM, Anlam, 
6 Kilom. westlich vom Dorfe Abadie am Jarden. Doch, abge- 
sehen liavon, dass er nicht erkennt, in welches Gebiet im Buche 
Josua diese Stadt gehört, kehrt er plötzlich von Paneas biß 3 
Stunden südlich von Tiberias zurück. — Neubauer nennt Alma 



IV Google 



185 _ 

iiÖntlich von Safed iu Galiläa j ich haliti ubcu ausg(;fiilii't, dast; 
«3<(* — T"?"! Nn^5 ist. — Hildesheimer erwähnt Alameii am süd- 
licliea Ufer des Kasimije, doch gehört dies zu der Zone, die 
nicht geheiligt wurde, ßapoport im Erech Millio vermutet gar 
Alusa (rr:l^h^) auf dem Wege nacli Schur vor Aegypten ! 
•ann h-i:a 

3Tin hiifs (in der Tosefta und dem Jeruschalmi, aber im 
Sifrä fehlt der Ort) ist heute vollkommen verödet, sodass auch 
der Name fast verloren geganjjen ist. Nur nach eingehender Er- 
forschung der Gegend hatte ich das Glück, die Oertlichkeit eine 
Stunde westlich von Knai oSiN, ^'2 Stunde nördlich von tso '3 
(Der Mimas), V4 Stunde östlich vom Kasimije aufzufinden. Dort 
hersst ein Oit Dschib cl Cbarub, westlich von diesem Ort be- 
findet sich eine grosse Kuine, von welcher die Einwohner von 
Der Mimas viele alte Quadern holen. Diese Ruine von Dschib 
el Cbarub entspricht dem alteu min hlia (aus ^1:0 ist mit der 
üblichen Vertauschung von 3 und und Umstellung der Laute 
Dschib el geworden). 

Schwarz bringt den Ort nicht. Neubauer sagt, es sei Tel 
charuba unweit des baclir ol Chule zur Westseite. Ich will den 
Ort Tel cLaruba genauer präzisieren : Cburbat Ctiaruba Hegt V2 
Wegstunde östlich von der Stadt d'MJ)X3, das ist vtpi s'xitt (k'uk 
heisst heute Edeschun). An der Stelle in meiner grösseren 
handschriftlichen Arbeit, wo ich tlber das Dorf Charuba spreche, 
erwähne ich auch die beiden jUdischeD Brüder, die von dort aus 
(las Heer Hadrians lange siegreich bekämpften, bis sie in der 
Schlacht fielen. 

Dieses Cburbat Charuba liegt aber 2 Kilom. nördlich von 
der Linie Thella-Lablab und also in der Zone, welche nicht ge- 
heiligt wurde. 

Hildesheimer vermutet das Dorf Chirbe am Westrand der 
Ebene Merdj Ajun. Das heutige Dorf el Chirbe jedoch (4 Kilom. 
= '/s Wegstunden nördlich von Der Mimas) hiess in talmudischer 
Zeit '313. Diesen Ort erwähnt R. Jocbanan (Megllla 6a), indem 
er sagt : Ich habe die Gegend gesehen, die im ganzen heiligen 
]j&nde am meisten von Milch und Honig fiiesst, nämlich von 
'313 '3 bis Rpj3^im (TipK, 22 Meilen weit. Weil '313 unweit '03o 3 



IV Google 



(Der Mimas) liegt, sehen wir, daas die Jjesart in Kethuboth 11 2a 
von *D3o *3 bis 'p:3^ini K~ipt< der Lesart in Megilla nicht wider- 
spricht und dasselbe Gebiet bezeichnet. Es ist also <3i3 der 
talmudischen Zeit mit el Chirbe nnd unser sr\n him mit Dscbib 
cl chanib zu identifizieren. 

.)iTn wia'pi 

Xt-Jl »ra^pi (nach der Lesart des Sifr^ und der Tosefta, 
der Jeinischalmi liest «napi:). Die öfters erwähnten drei Forscher 
weisen imr daraufhin, dass die Stadt jvv bereits in der Bibel 
(Kön. I, 15, 20, Chron. II, 16, 4) erwähnt wird und in der heu- 
tigen Ebene MerdJ AJnn Wegen niuss. Den Ausdruck Knrpj 
bringen sie mit 3pl „Loch" in Verbindung un<l glauben damit 
die ganze Ebene bezeichnen zu können. Sie übersehen 
aber, dass diese Ebene 2400 Hectar gross ist und nur von 
llUgeln, nicht aber hohen Bergen eingefasst ist, soda-ss man un- 
möglich dieselbe als ipi bezeichnen kann. 

Das alte ivy habe ich in dem heutigen n;in (mit Verwechs- 
lung des V 'i'it n "nd des j mit d) gefunden und vermutete in 
der Nähe ein Dorf oder eine Ruine, die mit (tna'p: oder rpi, da 
die Araber die Femininendung wn häufig weglassen, zu identifi- 
zieren wäre. Ich hielt mich nn die bekannten Regeln über die 
Lautverschiebungen innerhalb der verschiedenen im Lande ge- 
sprochenen semitischen Sprachen, nach denen 

1) hebräisches p arabisch K wird, wie oiit = Dip, miK = 
mip, ferner hebräisches p häufig aramäisch v, wie ttjnK = xpiM, 
«ijjo = '[rpe, u. dergl. 

2) hebräisches ; arabisch h, wie cSio = diw und umgekehrt 
l'jf-ii* = Sninr, jiS"» (im Jeruscbalmi Megilla I) = arab. j'jvr. 
I)ie Beispiele Hessen sich vermehren. Der Wechsel von 3 und h 
kommt auch in den Talmuden vor. 

3) die Laute häufig umgestellt werden, sodass Buchstaben, 
die im Hebräischen am Anfange des Wortes stehen, im Arabischen 
durch das ganze Wort hindurch bis zum Schluas wandern können 
und umgekehrt. 

Nach vielem mühsamem Suchen erkannte ich, dass aus dem 
hebräischen a'p) im Arabischen Tvh und daraus, weil a'V^ im Ara- 
bischen sehr schwer auszusprechen ist, Sa'y geworden war, das ist 



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187 

das heutige Xbl, 4 Kiloni. ("Vs Wegstiuidu) nördliclj von der 
ein stigen Hauptstadt ]Vil, (Chiam). Ibl war gewissermassen die 
Tochterstadt und hatte nur geringen Umfang an Feldern, sie ist 
die nördlichste Stadt der ersten (vorexilischcn) Eroberung im Leba- 
nontale, zwischen dem SKXsm K^n; (Obasbani) und dem Litani, und 
durch dessen Besetzung wurde seitens der heimkehrenden Exu- 
lanten der vorezilische Besitzstand der ersten Eroberung festge- 
lialten. Doch heiligte man mit Absicht nicht die grosse Stadt 
;vy mit ihren ausgedehnten Feldern und Weinbergen in der 
überaus fruchtbaren, wasserreichen Ebene Merdj Ajun aus Rock- 
.sieht auf die Armen im Schebiitjahre. 

Es solt hier auf eine alte Tradition der wonigen Juden der 
Stadt Chasbeia aufmerksam gemacht werden, die da besagt, dass 
Chasbeia von den letzten Propheten nicht geheiligt worden sei, 
wohl aber Ibl (ivjn ttn^VJ )■ Desiialb begraben sie seit der ältesten 
^ßit bis auf den heutigen Tag ihre Toten nicht in Chasbeia und 
dessen Umgebung, sondern briiigun dieselben nach dem 10 Kilom. 
(2 Wegstunden) entfernten 1hl, das sie zum heiligen Lande rechnen. 
Es versteht sich von selbst, dass es einen Grund haben muss, 
warum sie nicht zu diesem Zwecke nach "icd 'O (Eii Dschurfa) 
gehen, das nur 21^ Kilom. entfernt liegt ; vielleicht hinderten sie 
dort die NichtJuden daran oder vielleicht scheuten sie den schnee- 
und eisbedeckten Bergesgipfel des Ghermon, auf dem *igo "n liegt. 
fifmo ist von Chasbeia ebenfalls 10 Kilom. entfernt wie Ibl. — 
Die Einwohner und Nachbarn von Ibl hörte ich den Ort "tpi b^'')! 
(arabisch -"^il ausgesprochen) nennen, und ist nicht unmöglich, dass 
dieses 'jJi mit (^aa '^ly) lj5Mn,n zusammenhängt, und nicht, wie die 
Leute dort erklären, mit dem arabischen „tränken", da jenes 
Dorf gar nicht so wassereich ist. 

Folgende vier Stätte eroberte Josua nördlich 
vom Xasimi je, di esel ben wurden, weil sie die Grenze 
nach Sidon zu bilden, auch von den heimkehrenden 
Exulanten geheiligt. 

»Vi (Nur in der Tosefta ed. Wien erwähnt), heute eine 
Ruine, D*^"n«^J?i ^ Kilom, nördlich vom Kasimije, am Wege, der 
von Nabatic nach Serarie fUhrt. twa gehörte bei der vorexilischcn 



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188 

Kroberung: zum Stammgebiete des Ascher, und zwar lag es an 
der Nordgreoze des Landes, und wurde darum aacb von den 
heimkehrenden Exulanten besetzt. Sidon liegt 27 Eilom nördlich 
und Tyrus 20 Kilom. sädlicli von Ktf^c. — Unter den jüdischen 
Einwohnern von two waren Eaufleute, die ihre Waren zu Schiff 
von Tynis nach Sidon brachten. Von diesen berichtet der Tal- 
mud Jeruscbalmi (Pesachim IV, 1), dass sie auf sich nahmen, am 
Küsttage des Sabbat diese ßeise zu unterlassen. Ihre Nach- 
kommen, denen die Einhaltung dieses Gelübdes schwer fiel, 
ricbtett^n an Rabbi eine Anfrage, ob sie diese Erschwerung ihrer 
Ahnen weiter beobachten müssten. Im Babli Pesachim 50b wird 
dasselbe von den JC'S *:3 berichtet, welche R.Jochanan befragten, 
doch deckt sich «vo (Ealat MeTs) nicht mit {Vn, dem heutigen 
üurdj Scheman, SV» liilom. von Tyrus. 

Schwarz erwähnt wfo nicht. Hildesbeimer identifiziert es 
mit einer Ituine Ueze zwischen dem Dorfe Abu und der Quelle 
des Dan-Klusses- Ich habe dort eine solche Uuine nicht gefunden ; 
vielleicht ist die Kuine Gh. Luesije gemeint, doch diese habe ich, 
wie oben ausgeführt, mit »riB'^iy identifiziert. 

Neubauer gibt für mf's die Stadt Ues in Obergaliläa an. 
Er meint Meis, ti Kilom. nördlich von ^^ntrvip. Neubauer irrt 
zweifach. Erstens liegt Meis mitten in der 2!one, welche die 
heimkehrenden Exulanten nicht heiligten, zwt^itens 13 Eiloin. 
nördlich von der Linie Lablab-Thella, welche die Nordgrenze 
von Obergaliläa bildete. Allerdings gehörten Meis und '^nDJTPlp 
in vorezitischer Zeit zu Galiläa, aber damals gab es die Teilung 
in Über- und Untergaliläa noch nicht. Nach der Teilung von 
Galiläa lag vtp und gewiss Meis jenseits der Nordgrenze (wie 
ich das in meiner grösseren Arbeit ausführlich erläutere). 
.mpvi 

n-ipin (iu der Tosefta und dem Jeruschalmi, fehlt aber im Sifr^) 
liegt 4 Kilom, nordöstlich von «r*D und heisst beute lyn Duar 
(1 für n und jj für p, das letzte n ist ausgefallen). Auch diese 
Stadt gehört zur Grenzlinie der vorexilischen Eroberung Sidon 
gegenüber, and wurde darum auch von den heimkehrenden KxU' 
lauten besetzt. 

Schwarz identifiziert mpvi mit mpr, dem Geburtsorte des 
Tanna K. Jose, dessen Grab von den Bewohnern von Safed in 



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1S9 

der Churbs KOT^n unweit Meron aagegehen wiTd, darum liege 
vielleicht auch nipv in der Nähe von Meron. — Neubauer vermutot 
nnyg Akrit ; doch habe ich oben nachgewiesen, dass n'^ys in 
der Mischnazeit nn^vi (unweit K"]iaip) hiess und innerhalb dor 
Grenzlinie Lablab- Tbella liefft. 

Hildesheimer nimmt fflr nipin die Buine Tiirltha, nördlich 
der von ihm angfijrebenen Ruine Meze, an. Ich habe den Ort nicht 
finden können, vielleicht meint er das Dorf Kiijn py, 1'/» Kilom. 
nördlich von der Quelle des Chashani, oder Eu Dardara in der 
Mitte der Ebene Merdj Äjun. Jedenfalls ist, wenn nach Hildes- 
heimer von den heimkehrenden Exulanten so viele Städte nörd- 
lich von der Linie Lablab-Thella besetzt und geheiligt wurden, 
wie die gRnze Umgegend von Yathir, die Stadt Tibnin. Halusie, 
Allamen und Baraschit, ferner muten in der Ebene Merdj Ajun 
das Dorfel Chirhe (nach Hildeshnim er identisch mit ann ^i:o), und 
demnach das gnnze Gebiet bis zur Nordgrenze der ersten Eroberung 
durch .Tosua aurh bei der nachexilischen besetzt und geheiligt 
wurde, nicht zu begreifen, wie man den feststehenden Patz der 
Mischna vorstehen soll : Was die heimkehrenden Exulanten bis 
Ksib (und höchstens bis Lablab) besetzten . , . . ! 
.K-iUD -121 N21 «315 

K1U0 121 H31 1(313 (nach der Lesart des Jeruschalmi, nach 
der beide Orte besetzt wurden) oder kimd i3T Mir (nach der 
Lesart der Tosefta und des Sifr^, nach der nur die Festung von 
(tiMB 13 gemeint ist). Beide liegen auf der Grenze des Gebietes 
von Sidon, und zwar gehört «3i K3i3 zum Stammgebiet von 
Ascher nach Sidon hin. Die Stadt heisst in der Bibel (Josua, 
1!), 29, Sam. IT, 24, 7) t»' ixao, was der Targum mit yv-D 
wiedergibt. Auch Onkelos übersetzt o'ixs'sa (Num. IS, 19) mit 
p3i33. Die Bewohner des Lehanon haben die alte Bezeichnung 
arabisch bewahrt und nennen ix iv3o heute »3-11« n«Sy_(Kalnt 
Surba). Der Ort hat ungefähr hundert Häuser, Trinkwasser wird 
in Oistemen gesammelt, doch gibt es im Tale, '/i Wegstunde nord- 
östlich vom Ort, auch eine Quelle. 

K31 »313, Kalat Surba, ist 3Vt Kilom. von «imd 13 entfernt, 
das heute Der Zaarani heisst und am Fluss Zaarani liegt. 

In meiner handschriftlichen Abhandlung über das Gebiet der 
ersten Eroberung durch Josua spreche ich Über die nördliche 



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190 

Ecke des Stammgebietes Ton Ascher, die bis nan \vi (== Dzezin 
unweit Raba, nicht Sidon am Meere !) reichte; Von nai p'x 
wendete sich die Grenze wieder südwärts nach on (Kum) und 
IX 1X30 («31 tons) und von dort nach ön (Chalusie). 

Bei der ersten Eroberung gab es zwischen ix -ixno und der 
Stadt en keine anderen Städte, erst nach dieser bauten die 
Ascheriten südlich von -li iitno an der Grenze des Gebietes von 
Sidon drei Städte, die in der Bibel nicht em'ähnt werden. Diese 
drei Städfe liegen auf einer gradcn Linie. 4 Kilom. südlich von 
IX 1X30 bauten sie »-rx 12, 8'/* Kilom. södHch von 8i]:o 13 
bauten sie nipin(Duar) und 3 Kilom. südlich von nipin bauten sie 
ava (Kalat Meüs), von iwo aber kehrt die Grenze nach Chalusie 
zurück. Die ganze Linie von ,131 pix bis Din bildet die Grenze 
dem Gebiete von Sidon gegenühtr und enthält die äussersten 
Pnnkte des vorexilischen Besitzes, darum wurde sie von den heim- 
kehrenden Exulanten besiitzt. 

Schwarz schreibt, eine Wegstunde nördlich von Safed Hege 
die Stadt ijjfo (niuss M'ghar hei.ssen) und ungefähr Vt Stunden 
südlich von Safed befinde sich eine zerstörte Festung Kalat 
Alsani {die Festung und der Name detsolben sind aber nicht auf- 
zufinden», ferner heisse das Gebiet südlich von Safed nijso (Schagur), 
darum vermutet er, dass jene Festung dem Orte ki::d i3l Mi3 
entspreche. 

Neubauer stellt gegen Schwarz eine andere Hyiiothese auf. 
Er sagt, bekanntlich bedeute iud soviel wie Schild, Schutz, be- 
kanntlich sei ferner (allerdings nur denen, welche unbewiesene 
Hypothesen für Wahrheiten ausgebe»), dass Cäsarea Philippi darum 
Paneas heisse, weil diese Stadt von der griechischen Mythologie 
unter den Schutz des Pan gestellt worden Kei, darum könne sich 
S1MD i3"i K313 mit Paneas decken. Neubauer benutzt zu seiner 
Hypothese die frühere eiues anderen Schriftstellers, wie ich dies 
gelegentlich o"ce in meiner Abhandlung zeige. 

Hildesheimer gibt vermutungsweise Zaura, 4 Kilom. südöst- 
lich von Paneas, an. Seine Worte stützen sich nur auf den un- 
gefähren Gleicbklang der Namen, darum hätte er mit demselben 
Kechte jkoriio Suraman oder eines der verschiedenen nucw 
Mansura wählen können. 



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191 

Wir haben nlso ausgeführt, dass die aus Babel heimkehren- 
dea Exulaoten im Westjardenland, innerhalb der Eroberung 
Josnas, zwei Länder, nämlich Judäa und Galiläa, und zwar bis 
zur Linie Lablab-Thella, besetzten und heiligten, dass sie ferner 
DÖrdlich von dieser Linie eine breite, äusserst fruchtbare Zone 
mit vielen Städten aus Rücksicht auf die Armen im Schebütjahrc 
nicht belligten. Hinzufügen müssen wir noch, dass sie aus dem- 
selben Grunde auch mitten im Lande fünf Städte von der Hei- 
ligung ausschlössen, nämlich: Ascalon {j^ptPH), j'iai: n-a, p-iB'p, jKr n'2 
und n"D"0 (das ist '«d'd icd und nicht Xfi'Bie), und zwar die 
Städte mit ihren Dörfern und Feldern ringsum. 

Darum kann die von Schwarz angeführte Meinung des j-'av' 
im nji'xpi -it)2, dass die nachträglichen, das T^and erweiternden 
Eroberungen der hasmonäisclien Könige diescllie n'o'jiy rwii^ hätten 
wie die Besetzung des Landes durch die heimkehrenden Exulanten, 
nicht aufrecht erhalten werden. Die heimfcebrcnden Exulanten 
eroberten das Land nicht durch eine kriegerische Invasion, tat- 
sächlich wohnten im Lande mehr Heiden aus den verschiedensten 
Völkern als Juden. Die Besetzung des Landes bestand dann, 
dass sie das Land für heilig erklärten (p»n npnpa). Die Ge- 
biete und Städte aber, die sie nicht heiligten, schlössen sie nicht 
deshalb aus, weil ihnen die persische Regierung etwa nur ein 
kleines Territorium zugestanden hatte, eine solche Beschränkung 
bestand nicht, sondern, wie bereits ausgeführt, Hessen sie aus 
Rücksicht auf die Armen eine fruchtbare Zone im Norden und ferner 
fünf Städte im Süden und in der Mitte des Landes ungeheiligt. 
So sorgten Esra und die anderen Führer der heimkehrenden 
Exulanten für das Volk, das während des zweiten Tempels eine 
Seotenzahl von fünf Millionen erreichte und von allen Seiten 
durch die heidnischen Völker, die Araber im Osten, die Idumäer 
im Süden, die Griechen und Aramäer im Norden bedrängt und 
seines Landes beraubt wurde. Besonders traurig gestaltete sich 
die Lage der zahlreichen Armen in den letzten Epochen des 
zweiten Tempels, als von Alexander Jannai an die Ueberfällc und 
Verheerungen ganzer Dörfer und Distrikte sich mehrten und dazu 
die fast unerschwinglichen Steuerlasten aller Art kamen, mit 
denen Herodes das gepeinigte Volk niederdrückte. Witwen, 
Waisen und Verarmte, die als Taglöhner Arbeit suchten, wareii 



IV Google 



Iflg 

in äborgrosser 2atil vorhanden, und ffir diese war es eine Eettting', 
liass sie auch in den Schebütjahren in den ungeheiligten Landes- 
teilen Beschäftigung und Ernährung finden konnten. 

Die erste (vorexilische) Heiligkeit des Landes (.invifS) hatte 
mit der Zerstörung des ersten Tempels aufgehört, so konnte man 
hei der nachexilischen Besetzung des Landes, deren Heiligung 
allerdings als für alle Zeiten (TnyS) geltend erklärt wurde, einen 
Teil des Landes ausschliessen. Diese Bestimmung der letzten 
Propheten aher konnte auch von den hasnionäischen Königen 
nicht aufgehohen werden. 



N a c h t r 2 K e. 

Zu Seite 171 ihih: VonKsib rordwärts bis Lablab sind Vfi 
Kilom. = 5 Mil. Die Stadt Lablab nennen die Araber honte 
Lebanc. Unter diesem Namen kommt sie auch in der Tosefta 
Oholot XVIII, 1 vor. Die Stelle lautet : V3»n^ 'J^13' pro» n lOK 
'131 niia^a» ni-i'V3iPi jnxar 'poiiaa irn™ o-mi n«. 

Fär ni:3^ liest R. Elia Wjlna mit Recht n^3^, denn nusS, 
gleich dem nrabischen 'm*;, deckt sich mit dem alten a^aS, der 
Wechsel von H und : kommt sehr häufig vor. Daraus sehen wir, 
dass sich das Lnnd, welches di; heimkehrenden Exulanten be- 
setzten, läncs des Meeres von fSpiP» niPiB bis nSaS auf dem Gipfel 
des Nakura (ixt kc^io) erstreckte, das ist 5 Mil nördlich von 
Ksib. In der Mischna fSchebiit VI, Ohalla IV) wird gemäss E. 
OamlielKsib als nördlichster Punkt am Meere angegeben, filr die 
Halacha sind die Worte des E, Ismael im Namen seines Vaters 
K. Jose (das ist bis 3^3^) entscheidend. Die Toscftastelle 
(Schebiit IV): „Die verbotenen Städte im (rebtete von Zor sind 
131 nsiso '61 nv3i i'üP»" ist R. Jose gemäss, denn diese Städte 
licgr-n zwischen Ksib und Lablab und werden als Maasrot- und 
^^chebiitpflichtig bezeiclinet. Dass an der anderen Stelle daselbst 
nördlich von Acconur kVSjt K"ixp [ui':i fl'3 Knnss jTfiyj aufgezählt 
werden, widerspricht dem nicht. Die letztere Stelle bezeichnet 
die Städte, die bei der Rückkehr der Exulanten bereits bestanden, 
nämlich 'lai (tnna; p.^y:, und diese heiligten sie mit dem dazuge- 
hörigen tiefllde westlich bis zum Meere, resp. bis zu dem Kttsten- 
streifen, der beim Auslande blieb. Die erste Stelle aber neuot 



IV Google 



193 

die Orte, die erst später in dem bereits geheiligten Lande er- 
baut wurden, nämlich Nn'*?']? »nun, tuo cn, naivo t, nx2, fiVK 
jira poy, um?"!»!- 

Zu Seite 1 72 ]v\vi : Schwarz hält jinya für identisch mit nyo, 
das nach seiner Meinung dem heutigen Dorfe Ledjun in der 
Ebene von Isreel, südöstlich von inn luv und eine ganze Tag- 
reise südlich TOD Acco, entspricht. Das Unmögliche dieser Identi- 
fizierung ist klar. 

Zu Seite 173 unnaD : Schwarz und Neubauer vermuten in 
Knnss das Dorf Eufrite, ü Kilom. ostsüdöstlich von Cbaifa. Auch 
dies bedarf nicht der Widerlegung. 

7m Seite 1 73 «n-jT n-a: Schwarz vermutet ycm n'3, 16 Mit 
von Tiberias, das die Kreuzfahrer zerstört haben, Neubauer 
schwankt zwischen dieser Annahme und einer Identifizierung mit 
dem Dorfe ]ui"t yy unweit Safed. Beides ist nicht möglich. 

Zu Seite 173 kV^ji mitjj : Schwarz vermutet jnxpn des Jeru- 
scbalmi Eiiibin. westlich von Tiberias, zwischen diesem und n^3 
]'.yD (Teil Moun). innerhalb des Weichbildes (70^3 Ellen) von 
pV5 n'3 und Vs Stunde von Tiberias. Doch sieht man ohne 
weiteres die Unmöglichkeit einer solchen Identifizierung. Die 
Grenze geht von Ascalon Über Acco nach Mn"vi «"yaip, unweit 
n^a^ bis zur Spitze des "ixi ko^d, das ist zur Nordwestecke des 
Landes, Schwarz dagegen biegt von Acco eine Tagreise weit 
nach Süden um zu seinem vermeintlichen "iTii (auch das stimmt 
nicht), von da wieder nach Norden zu dem Dorfe Kufrite neben 
Chaifa, von da östlich zu der Ruine Suite nach Sepphoris zu, von 
da weiter nach Osten nach pixpn neben Tiberias mitten im Lande, 
dann wieder nach der Umgegend von Safed, nach Bin und Kaba. 
So geht es regel- und planlos von Süden nach Norden und um- 
gekehrt. Dasselbe Verfahren wendet auch Neubauer an, welcher 
»h'hji «""xp mit •"^t^■s hv nicyj? südöstlich von Acco identifiziert. 

Zu Seite 173 Kn"yi »"Vaip : Auf den europäischen Karten ist 
das Dorf n",y» fälschlich mit k geschrieben (Akrit), die Araber 
des Dorfes selbst jedoch und der Umgegend nennen das Dorf 

Zu Seite 178 Kasimije : In meinem handschriftlichen Werke 
spreche ich darüber, wie dieser Strom zur Zeit Josuas, ferner in 

13 



IV Google 



194 

nacbexilischer uDd talmudischer Zeit biess. Die Araber nennen 
ihn KipOKii von der Wurzel DOp, die „teilen" bedeutet, denn er 
bildet die Nordgrenze der vorexilischeo Eroberung durch Josua. 

Zu Seite 178 Amana: Im meinem handschriftlichen Werke 
zeige ich, dass der östliche Zug des Lebanon, der griecliiscbe 
Antitibanon, seit der ältesten Zeit njOK genannt wurde, damit be- 
zeichnete man den ganzen östlichen Lebauon. Das südliche 
Ende, seine höchste Erhebung hiess jioin oder .uok vsti. Noch 
während des zweiten Tempels und zur Zeit der Misch na war nur 
der hebräische Name na» gebräuchlich. — Von Thella nordwärts 
zum Amana kommt man zuerst zum Kosch-Amana(Chermon), das 
ist die Nordostecke des von Josua eroberten Landes. Dieses 
Gebirge meint auch die Mischna (Srhebüt VI und Challa IV) 
und nicht den targumischen piott ii& oder oiisit in der Nord- 
westecke (Num. 34, 7). — 

Ueber die weiteren Orte, nämlich diejenigen, welche die 
heimkehrenden Exulanten im Ostjardenland heiligten, spreche ich 
ausführlich in meinem handscliriftlicheu Werke. 



lyGoogle 



Ghronologisch-halachische Fragen. 

Dr. B. Cohn in Strassburg. 



Die dem judischen Kalender zu g:run<le Hegenden astrono- 
mischen Grössen weichen bekanntlich von denjenigen ab, welche 
gegenwärtig von der Wissenschaft als die richtigen angesehen 
werden. Die Zusammenstellung der wenigen Gesetzesbestimmungen, 
hei denen diese Differenz von Einfluss ist, dürfte vielleicht einiges 
Intcr{>sse beanspruchen, ebenso die Untersuchung darüber, ob eine 
Modifikation der jüdisch-chronologischen Regeln deshalb erwünscht 
lind erforderlich wäre. Im Anschluss hieran sollen zwei schon 
bekannte Fälle astronomischen Charakters erörtert werden, welche 
för die rituelle Praxis von der grössten Bedeutung sind, and 
deren Lösung gewisse Schwierigkeiten bereitet. Dieser Artikel 
soll Übrigens für keine der berührten Fragen die Entscheidung 
bringen; es war mir nur darum zutun, auf den theoretischen und 
praktischen Wert derselben hingewiesen zu haben. 

I. Beginnen wir mit der für unseren Kalender wichtigsten 
Zahlengrösse, der Zeit für den mittleren synodischen Umlauf des 
Mondes. Derselbe wird zu 29^ iS*" 793p = 29'' IS"" 44" 33,3' 
angenommen ') und bei nisSn rnp in betracht gezogen, indem die 
Hälfte der genannten Zeitdauer, gerechnet vom Moled ah, die 
zeitliche Grenze für die Recitation der tidkd3 irn nsia abgibt 
(j'D T3n |D'0 n-iK). Es wird dabei vorausgesetzt, dass dann 
Vollmond eintritt, upd der Sinn des Segensspruches sich nur auf 
zunehmenden Mond beziehen kann. Nun ist aber zu beachten, 



•) d = dies, h ■= hora,'p ='pars, m = minuta, s = secunda, 1^ = 



IV Google 



ifte _ 

dass im A-ugenWick des Moleds gar nicht der wahre Neumond 
statt hat, sondern nur der durch Bechnung gefundene, sogenannte 
mittlere, und dass ebenso die obige ümlaufszeit nur die Uauer 
zwischen zwei mittleren Neumonden, nicht den wahren, bezeichnet: 
infolgedessen kann 14'* IS"" 22"' nicht gleich dem Tntervall 
zwischen Neu- und Vollmond sein. Hierzu kommt noch, dass 
der von uns zu gründe gelegte Moied nur für Jerusalem gilt, 
demnach die Zeitdifferenz zwischen diesem und dem betreffenden 
Ort, welche im Maximum 12'' betragen kann, herücksichUgt 
werden muss. Der wahre Neumond kann von dem mitt- 
leren bis 15 Stunrlen') abweichen, und die Zeit zwischen 
den beiden Lunationen kann in den Grenzen 14 '' 12** bis 
IS*" 2'' liegen. Zieht man all diese Umstände in hetracht, so 
wird der letzte Termin für njaS irnjs um 12''-|-15''+a''=35'' ge- 
genüber der Berechnung des woi zur angeführten Stelle ver- 
schoben sein können ; in gewissen Fallen, wenn z. B. der letzte 
Abend mit nau* oder d't zusammentrifft, wird dies von besonderer 
Bedeutung sein. Im K'y rc *;t p-nnjD '^32ii^':n und k'o niria 'c'^riT 
wird die behandelte Frage nicht berührt; dort ist die Srhlitss- 
grenze nur nach Tagen angegeben Dagegen schreibt pcv n"3 im 
von fO'Di Tj'j D*si"i 13KB' .1:3^ 'ip'S Tn DK j-iySi 'in n':3;irs .i^irna 'nsxo 
n^phn n'yxoK(3) "n'as (denn dann nehmen wir die wahre Oppo- 
sition zur Zeit der Mitte der Finsternis wahr) yiih y»v *kii3 
'i:i rn«. nri: "3"n fügt hinzu, dass die von "a angefahrte 
Begründung des D'aci (nvmn "y n'n'i:»3 ytith ijii3 irflisu") wohl die 
Ignorierung der Sonnenfinsternisse erkläre, weil diese lokale 
Erscheinungen seien. Da aber Mondfinsternisse bekanntlich 
gleichzeitig fftr sämtliche Erdbewohner eintreten, so mögen die- 
selben wohl massgebend sein, wenn zwischen walirer und mittlerer 
Opposition eine ZeitdifFerenz voriianden ist. Was nun bei Mond- 
finsternissen durch die Beobachtung gegeben ist, kann mit Leich- 
tigkeit für jeden Vollmond durch Rechnung gefunden werden, 
und ich sehe keinen Grund ein, warum für ninS viip nicht immer 
die wahre Opposition zu Grunde gelegt wird. Ich will noch be- 

•) Vih •" *! «^ ''b Bin.i pTTp "n und über die genaue Berechnung der 
Mondphasen z. B. Paul Lehmann, Tafeln zur Berechnung der Mondphasen, 
Berlin 1882. 



IV Google 



_lfl7 

merken, dass der onm nc zam Schlüsse der citierten Stellen 
aus dem "3 und dem an den Satz hinzufügt : 'lj3'^ .Tn' ott 'h rwpi 
3" c-; yxoR Hin yhr\ nyai .t,t 'n'o« n'?ionr mii«:S miy mir ."yaS 

Dieses Erstannen ist m. E. unberechtigt, da unsere mjMs tat- 
sächlich nur durch Rechnung festgelegt werden und mit den 
wahren Nen- und Vollmonden nicht mehr in direktem Zusammen- 
hang stehen. 

Der Umstand, dass zwischen der synodischen Mondbahn 
niiseres Kalenders und der astronomischen analogen (rrösse ein 
Unterschied von 0,5" besteht, ist für nzh viTp natürlich ohne 
Belang. 

II. Die andere, für längere Zeiträume ebenso wichtige Basis 
unseres Kalenders ist der Wert für das mittlere tropische Jahr ; 
er muss sich, da er gegen die entsprechende astronomische Kon- 
stante differiert, ebenfalls in manchen cri bemerkbar machen. 
Zum Verständnis des folgenden schicke ich voraus, dass die 
Smctt* ncipn das Jahr zu 365,2500 Tagen gleich dem julianischen 
Jiilir auiiimmt, die tiitt "iiicipri den Wert von 365,2468^ =365'' 
b^ 997p 48' (1 p = 76 r)i) dafür setzt, während die richtige 
astronomische Zahl lautet 305,2422^2) — 365'' 5 h 878 p gleich dem 
gregorianischen Jahr. Daraus ergibt sich, dass 19 jüdische 
Mondjahre incl. der 8 Schaltmonate gegenüber 19 Sonnenjahren 
die folgenden Differenzen übrig lassen : 

für f)Kio(P TBipn : — 1" 485P I 

»1» -1 nBipn : 0'' OP 11 

gregorianisches Jahr : +2'' ll3Pin 

Ein genauer Ausgleich findet also nur für den zweiten 
Wert statt, über dessen Einfnhrungszeit die Fachgelehrten 
streiten'). Der üeberschuss nach der ersten Berechnung macht 
in 2203 Jahren eine volle Woche (weniger eine Minute) aus ; um 
dieses Jahr nach der Erschaffung der Welt sind beide nicipn zu- 



i| I pin gleich 76 btijt. 

-) Die Aenderung von 6^ in ca. 1000 jähren kann hier selbstverständ- 
lich übergangen werden. 

*> Vgl. A. Schwarz, der jüdische Kalender, S. 75 und Slonimshl -«v^ tc 
Cap. 31. 



IV Google 



sammengefallen, da in dem Addasclieo Kalender dio erste .leipn 
genau 7 Tage nach derjenigen von ^kiqip vorausgesetzt wird. 
Gegenüber dem natürliclieo Anfang der Jahreszeiten bleiht die 
h»}av ncipn schon in 898 Jahren eine Woche zurück, während die 
NiK ncipn diesen Zeitraum erst in 1517 Jahren erreicht. Da es 
mit Hilfe astronomischer Tafeln möglich ist zu berechnen, wann 
die beiden nieipr mit den wirklichen Jahresanfängen zusammen- 
gefallen sind, und die Annahme begründet ist, dass ungefähr zu 
jener Zeit die Einführung der verschiedenen mcijjn erfolgt ist, 
so ergibt sich, dass die hs^üV noipn ungefähr um das Jahr 350, 
die KiK noipn ums Jahr HOO d. gew. Zeitr. ihren Eingang in die 
jüdische Kalenderrechnung gefunden hat. M. E. kann die Aera 
der Weltschöpfung, die durch den Tina i-tn ihn nach demrilo') 
festgelegt ist, und nach welcher erst seit den Zeiten der 0"3'(« 
gezählt wird, auf älinliclie Weise entstanden sein. 

Die mir bekannten drei Fälle, bei welchen die .^c^pn im yi 
eine Rolle spielt, sind: 1) 2-o »■3"i .tir, .lorn nana 2) io'd rt^i mv 
■n sj'yo rcp und 3)vy ]Vo n». Da diese n'n ad I) und 3) ihre 
Quelle in der kidj , haben, so ist auch ad 2) von den D'peiB 
die hn^üv JiDipri zu gründe gelegt worden, trotzdem ihnen deren 
Differenz gegen die astronomischen Solstitien und Aequinoctien 
wohl bekannt war. 

Die DTPiDD, soweit sie überhaupt die Frage behandeln, 
begn&gen sich damit, auf dio Existenz des Unterschiedes hingewiesen 
zu haben. So heisst esz. B. imK-p nSmc po'ja nttro n'ir ad 1) 'o^ 
n3i3n p'aino h«iav hv parn und in t' nhttv pii nox n-vp wird im 
Namen des D"niLDVizu 2) bemerkt: nji'n 'p n«Dn iniKr idi'j i'3"ix p hv 
TixeRniiaicn b'jj ohiv nio'o. Ad 3) erklärt ejdv n'a im Namen deaaTmat», 
dass icm h\ä r\hw am 22. November, im Schaltjahre am 23. Nov. 
beginnt. In Klammern ist hinzugefügt^): 4. bezw. 5. Dezember, 
wodurch die Uebertragung des julianischen Datums in das gre- 
gorianische für dieses Jahrhundert ausgedrückt wird. Nebenbei be- 
merkt ist die Angabe betr. der Schaltjahre nicht ganz richtig. 

III. Es soll hier nicht untersucht werden, ob es uns nach dem 
yi heutzutage überhaupt gestattet ist, eine bereits vielfach ange- 

') Siehe den vm zu 'n nrtn 1 p» oTrm vnp nrin, 
1) In der mir vorliegenden Ausgabe, Wilna 1900, daselbst an der betr. 
Stelle fehlt vor der Schlussklammer die Zeitangabe ,Ende September". 



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199 

regte Verbesserung in der .icipn- Berechnung eintreten za lassen. 
Hier kann es sieb nur darum handela festzustellen, in welcher 
Form eine derartige Aenderung vorgenonimeu werden könnte, 
und zu welchen EonsecLuenzen sie führen miisste. Die Tatsache, 
dass in der G-egenwart 11301 Sc einige Tage später in das Gebet ein- 
geschaltet wird als vor l'/a Jahrtausenden, durfte schwerlich 
eine in die jüdische Chronologie so tief einschneidende Aenderung 
erfordcrlicli machen. Unsere o'Jiw, die sich wohl des ümstandes 
hewusst waren, dass die Addasche ncipji der Wahrheit ii&her 
käme als diejenige von hm^v, haben es doch vermieden, die 
erstere für die Praxis zu verwerten. Sollen wir aber wegen 
der 2" 113p, um welche das jüdische Mondjahr dem Sonnenjahr 
in einem 19jährigen Mondcyklus vorauseilt, ganz andere kalen- 
(larifclie liegein einführen ? Wenn schon Samuel, der es nicht 
verhindern konnte, dass der erste Tag noc allmählich in seine 
WtQter-nbipn hineinrUckte, mit der bestehenden SchEiltordnung der 
Monate und Jahre sowie den nvnn einverstanden war, so ist 
für uns der Uebelstaud, dass unser noB mit der Zeit zu weit 
nach dem Frühling, msiD zu tief in den Herbst .verschoben wird, 
gewiss umso weniger Veranlassung, den nnyiai ]ipri reformieren 
zu wollen. Ich wüsste übrigens gar nicht, welcher bessere 
Kalender an Stelle des bisherigen gesetzt werden könnte. Die 
syuodische Umlaufszeit des Mondes isi, wie schon bemerkt, bis 
auf '/* Sekunde richtig und dieser Betrag von um so geringerer 
Bedeutung, als die Störungen der Mondbahn auch heute noch 
nicht zur Genüge bekannt sind. Auf die beiden nvm von jpi ihw 
in Verbindung mit ipki vik »h kann aus astronomischen resp. 
religiösen Gründen nicht verzichtet werden. Es bleibt also noch 
äbrig, eine Verbesserung der Schaltordnung zur Diskussion zu 
stellen. Allerdings würde der Ausgleich des Mondjahres mit dem 
Sonnenjahrc ziemlich vollständig hergestellt sein, wenn z. B. in 
je 1 1 Cyklen = 209 Jahren (also nahezu gleich dem ]Wm ■•n Su'?) 
einer der beiden Monate prn und iSo3 anstatt nach der Begel 
kSo zu sein, -lon gemacht werden würde. Diese Forderung 
würde für das betreffende Jahr zunächst eine Aufhebung der 
dritten und vierten n'm von ticj und c'Dpnit:3 erheischen und 
sich nicht leicht in eine Formel bringen lassen, welche die Be- 
recbunng eines Datums nach rückwärts oder vorwärts ermög- 



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licht. Ausserdem mftsste alle ca. 1500 Jährt! diese Ausnahme 
beseitigt werden, um nicht wieder einen Fehlbetrag des Mond- 
jahres heranszube kommen. Ich hielte es dann immer noch für 
praktischer, in die Schaltordnung der Jahre einzugreifen und den 
zweiten 'is ausfallen zu lassen, sobald die Anzahl der über- 
schüssigen Tage zu einem Monat oder wenigstens nahezu zu 
einem Monat angewachsen ist; denn eine solche Ausschaltung 
würde erst in ca. S37 Cykleu = 6403 Jahren angebracht sein. 
Es wird bereits in ~<\ysn ^1D darauf hingewiesen, dass in der 
Gegenwart die Addasche ]d'3 naipn um 5 Tage dem wahren 
Frühlings-Äquinoctium folgt ; für uns ist demnach diese 
Estracalationsangelegeiiheit nur von theoretischer Bedeutung, 
und für die ferne Zukunft können wir uns mit den Worten des 
vwt zu T\-T\^ ms*?:! im rn d'o trösten : i:mvi pix rrno 8i3' ly h^s 
-iniKon ny3 yin -rn' no. 

IV. Bei dieser Gelegenheit will ich noch erwähnen, dass 
neuerdings (Cosmos 1896 und Annalcs du bureau des longitudes 
tome VI Anm. B) die Behauptung aufgestellt worden ist, zur Zeit der 
Mischna und des Talmuds sei öfters, z.B. im Jahre 66 der gew. Zeitr,, 
statt des 'iir iiK ein zweiter Elul eingeschaltet worden. In der Zeit- 
schriftder Deutschen Morgenländischen Gesellschaft Band 5!) S. 622 ff. 
ist diese Ansicht widerlegt worden Zu meinem Erstaunen finde 
ich sie in der Jowish Encyclopedia III p. 500 mit den Worten 
wiederholt: ,under Coustantin (337—361) the Sanhedriu was 
prevented from inserting the intercalary month in the spring ; 
it accordingly placed it after the month of Ab". Da eine 
Quellenangabe nicht beigef&gt ist, so kann ich die Authenticität 
der Behauptung nicht näher prüfen. 

V, Für die Gegenwart wichtiger sind folgende zwei Fragen, die 
mit dem bisher erörterten Stoff in keinem Zusammenhang stehen, 
im Gegensatz dazu vielmehr von der höchsten praktischen Be- 
deutung sind. 

Es ist bekannt, dass je nördlicher oder sfidlicher die geogra- 
phische Breite eines Ortes ist, desto länger seine Dämmerung 
im Sommer und im Winter währt, so dass, von einer bestimmten 
Grenze ab, auf beiden Hemisphären die Erscheinung der Mitter- 
nachtsonne resp. der mittäglichen Finsternis eintritt. Wie hat 
sich an diesen Orten ein Jude mit den Pflichten zu verhalten, die 



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201 

vcm SoniieDaufgaiig und Sonneuuntergang abhängen, also r.^sr ,V'p 
nh-ü^ CT ,KV — etc. etc. Es ist auffallend, dass die Frage 
von unseren D'poio nicht beriUirt wird. Als Erklärung hierfür 
kann man nur die unvollständige Anschauung von den Grenzen 
der bewohnten Gregenden der Erde ansehen, wie sie selbst in 
Gelehrtenkreisen bis ins späte Mittelalter hinein geherrscht hat'). 
Bei dem in der Gegenwart ausgedehnten Weltverkehr ist es 
höchst wahrscheinlicii, dass auch in den nördlichsten Gegenden 
Amerikas und Europas Juden wohnen, und es ist deshalb von 
der grössten Wichtigkeit, unsere Aufgabe einer Lösung zuzu- 
fahren. Der l?((ir' mson berührt das Problem in 'a.-uci: it"Dni3-i3, 
oline aber zu einer bestiiiimten Entscheidung zu kommen. Ferner wird 
unser Thema ausgiebig besprochen in mi,T Sip, der Erklärung 
zum "1713 von »BSpDKO «]Di" i. Derselbe gibt drei Antworten 
auf unsere Frage; ich führe im folgenden seine eigenen Worte an : 
.TT »h mxo "iDiE* htnv ■in'j "3 Dyi o'on -xh yin 'iSa {i 

."Tn'aipr; jo vncv iiem -.zd {2 o^iy iv'i nnj;.:; •\^^\^ Si^DS or 

t6 a« ]33i . . . nppcn ja n'in iiy,-ii irvcn |ö -iibc mci -nyiir lös 
nypr . . . lorirr »h nsr m-cir^ x"nn p-iss o-aip nipin nV?! cor rrna 
......... KV iSin' sS 'T ""ijno w min Dip^^^ l^s ^^^^ n^nr nenn 

nD3 pi II nn'sr dtS' -i^'I sS kv m'DB'3 or i3"n.T djck pj» -3 (3 

03n3ir insÄTi sijr ly sijtd '3 onyico co' '7 ^nn'? myr t3 hv ov 

...... "jirr' p« •'jDivh pi -löte k^ 

Die erste Antwort ist durch die Tatsachen widerlegt, die 
zweite würde konsequenterweise dazu führen, die jüdischen Be- 
wohner der Nord- und Südpotargejenden von allen Pflichten zu be- 
freien, welche an die Tageszeit oder Nachtzeit gebunden sind, 
also nhtn, yor n«"ip u. s. w. und das scheint kaum plausibel. 
Wir mussten also die dritte ziemlich unklare Antwort als den einzig 
möglichen Ausweg anerkennen, und annehmen, dass die „Nacht* dort 
anfängt, wenn die Sonne genau im Westen steht. Das lässt sich ebenso 
genau angeben, wieder Eintritt von cssili nw. Der BegrifFrn«*o«*.ipa 
würde ganz wegfallen, da ein Zweifel zwischen Tag und Nacht nicht 
mehr vorhanden ist. Es wäre von Wichtigkeit zu entscheiden, 
ob man daselbst am mv zu n^'po 2Vn oder r\ttar\ 3Tn kommen kann. 



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Doch ich will darauf hier nicht näher eingehen ; es genügt mir, auf 
das Ungewisse in dieser Frage aufmerksam gemacht zu haben. 

VJ. Eine andere Erscheinung, wie sie die „Länge" der Erd- 
ineridiane mit sich bringt, ist diese : Infolge der täglichen Drehung 
des Erdkörpers um seine Achse liickt die durch die scheinbare 
Bewegung der Sonne gegebene Zeit von West nach Ost vor, so 
dass von zwei Orten, die I80'> in Länge von einander diflfericren, 
der westlicher gelegene 12 Stunden frühere Zeit liat als der 
östliche. Geht man noch weiter nach Westen herum, so gelangt 
man allmählich zum Ausgangspunkt zurück und hat dabei 24 
Stunden gewonnen. Würde man die Wanderung gen Osten an- 
getreten haben, so hätte man einen Tag verloren. Aus diesem 
Grunde ist die Einrichtung getroffen, dass ungefähr auf dem 180. 
Längengrade von Greenwich ein Datumswechsel statthndet, indem 
sämtliche ScbiS%, welche diese durch den stillen Ozean 
verlaufende Linie passieren, ihr Datum in abnehmendem 
resp. zunehmendem Sinne verrücken. Diese Etage ist eigent- 
lich identisch mit dem Problem des Anfangspunktes der 
Zählung des Datums; sie knüpft sich an den Ausspruch des 
•s^o'E' -IT V13K K3K (Rosch Haschaua 20b): '121 nixn oiip ihv und wird 
in den jüdisch-astronomischen Werken eingehend behandelt'). Darin 
stimmen nun alle Erklärer überein, dass für uns Jerusalem als 
Ausgangsepoche zu gelten hat. Infolgedessen müsste die Tages- 
verschiebung auf dem Meridian erfolgen, welcher 12 Stunden von 
Jerusalem liegt und demnach ungefähr 2'.'. Stunde östlich bei der 
üblichen Datwmsgrenze vorbeigeht, Auf diesen Umstand ist 
meines Wissens noch nicht aufmerksam gemacht worden. Es ist 
mir auch unbekannt, auf welche Weise bisher beim Ueberschreiten 
der genannten Grenze auf das jüdische Datum Kücksicht ge- 
nommen worden ist. 

In der Natur der Sache liegt es, und deshalb lässt es sich 
gar nicht verhindern, dass man unter Umständen zwei Tage nair 
nach einander zu halten hätte, in einem andern Ealle auf den 
nv verzichten müsste, wenn man nämlich am Freitag Abend von 
Osten her an den Ort der Datumsverschiehung gelangte, wo der 



>) Z. B. vom -waST V in ^'i und in fs '^-ai -wo tfnp ■ 



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203 

siclicnte Tag ilcr Woche liureits zu Iviidc geht. Kiuß Lösiiny 
dieses schwierige» Problems würde wohl darin gefunden werdeu 
können, wenn für alle jüdisch -rituellen Fragen überall auf der 
Erde die Jerusaleiner Sonnenzeit zu gründe gelegt würde. A 
priori könnte man dies für das allein Kichtige halten, geradeso 
wie die Jerusalemur Mondeszeit bei der Festsetzung des Monats- 
datums massgebend ist. Es wäre aber doch nur ein theoretischer 
Ausweg, denn mit der Pmxis würde es in dem krassesten Wider- 
spruch stehen, wollte man, was davon die Folge wäre, nxo 
ci'3 nuTin bei Nacht erfüllen und umgekehrt. Dem Unterschied 
zwischen Jerusalem und ps*? mifi in der Erscheinung des Neu- 
mondes dagegen haben unsere Weisen bereits Rechnung getragen 
durch Einführung des "je* aiB ov ; dieses Hilfsmittel allein ermög- 
licht CS, dass 313 DV allerorts auch wirklich an dem vorgeschrie- 
benen Tage des Monats gefeiert wird. Eine Jerusalemer Oentral- 
zeit aber ^kib" flixien "733 einzuführen ist praktisch undurch- 
führbar. 



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Raba. 



Dr. S. Funk in Boskowitz. 

Tu (ier politisch wildbewegten Zeit während des persisch- 
röniischün Krieges stand an der Spitze der jüdischen Kolonie in 
Babylonien ein Mann, der für die Verhältnisse seiner Zeit einen 
eben so otfenen wie richtigen Blick besessen, llaba ben Jo- 
sef ben Chama. Obgleich Sohn eines Gelehrten und seit der 
frühesten Jugend unter Gelehrten lebend, hatte er den Zusammen- 
hang mit der Aussenwelt nicht verloren, wie man es denn über- 
haupt als einen nicht zu unterschätzenden Vorzug der Gesetzes- 
lehrer jener Zeit bezeichnen kann, dass sie trotz der bewunderns- 
werten Geistestätigkeit, die sie entfalteten, sich einen merkwür- 
dig regen Sinn für das Leben bewahrten und an den politischen 
Ereignissen ihrer Zeit den lebhaftesten Anteil nahmen. Es kam 
dies zunächst daher, dass die Gelehrten gleich den anderen Volks- 
genossen ihren bürgerlichen Beruf hatten. Sie lebten nicht von 
der Thora, obgleich sie ganz und gar für diese lebten. Die 
meisten Traditionslehrer waren Landleute '). Auch Baba, das 
Schulhaupt, war Grundbesitzer, und die Vertrautheit mit der 
Landwirtscliaft wie mit der materiellen Lage seiner Bemfs- 
genossen kommt in manchen seiner Sprüche und in manchen sei- 
ner Lehren unverkennbar zum Ausdrucke. 

Baba trat als ofBzielles Schuhaupt sein Lehramt im Jahre 
338 an, also in dem Jahre, da der langjährige Krieg entbrannte, 
dessen Ende er nicht mehr erleben sollte. Seine Wirksamkeit 
fiel in eine Zeit, die fiir das geistige Leben ungünstig war. Es 

1) Siehe Rabas Aussprüche über landwirtschaftüche Regein, Taanith 3b. 



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205 

fehlte zur g:eisti^'oii Ausbildung die Müsse iiiiü auch die nStige 
liiilie; die hebräische Sprache konnte nicht in dem Masse ge{iflegt 
werden, wie es die geistigen Führer wohl gewUnscbt iiätten. Die 
breiten Massen mussten ihre Zeit dem Erwerbe widmen, um die 
nötigen Bedürfnisse zu befriedigen. ,Tag für Tag')", seufzt Raba 
auf, .wird der Fluch grösser und die Welt besieht nur wegen 
der zwei kleinen üebetstücke, die das Volk in der Landessprache 
und darum mit Verständnis verrichtet: der Keduscha und des 
Kaddischgebetes (welche nach den Vorträgen in aramäisch er Sprache 
verrichtet werden,}" ]{aba aber war weit entfernt davon, das 
Volk darum zu tadeln. Er kamite dessen Notlage und trug dieser 
Kechnung. Als einst R, Sera diel-ehrc vortrug, dass manmitdtm 
blossen Lesen des Schema am Morgen und am Abend eigentlich 
auch das Gebot : „Du sollst darin (in der Lehre) Tag und Nacht 
forschen" erfülle, dann aber nllsogleich hinzufügte, dass man dies 
nicht in Gegeuwart eines Unwissenden, eines Am-haarcz, vortra- 
gen dürfe, vermutlich aus Furcht, dass mancher Lehrbe- 
Hissene, wenn er dies erführe, vom Gesetzesstudium abstehen 
könnte, entgegnete Raba, dass es gradezu heilige Pflicht sei, 
dieser Lehre eine möglichst weite Publizität zu geben -). Offen- 
bar wollte er damit den ärmeren Glaubensgenossen, welche, der 
Not gehorchend, dem Erwerlie nachgehen mussten, die Beruhi- 
gung gewähren, dass sie auch d.mn das wichtige Gebot dos Ge- 
setzesstudiums erfüllten, wenn sie täglich zweimal das Schema 
lasen. Der Drang, sich dem Studium zu widmen, war übrigens 
za mächtig, als dass zu befürchten gewesen wäre, dass man durch 
die Verbreitung solcher Lehren die Pflege des Thorastudiums 
ernstlich schädigen könnte. Die damalige Zeit war nicht mate- 
rialistisch g( sinnt. Jedenfalls war bei einem beträchtlichen Teil 
der Bevölkerung der Wissensdrang weit stäikcr als der Erwerbs- 
trieb. Itaba musste seine Hörer geradezu bitten, dass sie in den 
Monaten Nissan und Tischri das Lcbrhaus nicht aufsuchen, son- 
dern sich der Feldarbeit widmen sollten, damit sie nicht das 

1) Sotah 49a und Raschi das. Das Volk sclieinl auch zur Zeit Rabs 
nur aramäisch verstanden zu haben. Siehe den Kommentar des R. Gerson zu 

Chullin 15a: tnrcS '.-."s 'mistii, 

2) Menachot 99b. 



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ganze Jahr hindurch von Nahrungssorgen gequält würden'). Die 
Zahl der Gelehrten, die schon unter Rabba eine grosse gewesen, 
wurde in der Schule Rabas noch durch den Zuzug der palästi- 
nensischen Gesetzeslehrer vermehrt, und die Befürchtung, dass 
diese durch die Verbreitung der oben erwähnten Lelire sich ver- 
ringern könnte, scheint in Wirklichkeit nicht begründet gewesen 
zu »ein. 

Die Vereinigung der hervorragenden Gesetzeslehrer Palästi- 
nas und Babyloniens einerseits, wie die allseitig anerkannte Auto- 
rität Rabas andererseits, hat eine wichtige Periode in der Redak- 
tion des Talmuds zum Abschiuss gebracht. Raba nimmt in der 
Kette jener im Talmud als hervorragende Grössen bezeichneten 
Tannaim und Amoraim, die sich um die Redaktion besonders ver- 
dient gemacht, die vierte Stelle ein, den Ehrenplatz zwischen 
R. .Tuda nnd R. Aschi*|. Was der erstere für die Ordnung Ne- 
sikin, hat Raba im Vereine mit seinen Zeitgenossen — zu diesen 
gehört auch die ältere Generation Rabas — für die anderen Ord- 
nungen getan. Er hat den Talmudteilen, soweit sie zu dieser 
Zeit abgeschlossen waren, die erste feste Form gegeben, in wel- 
cher sie der Nachwelt überliefert werden sollten. 

Hat auch mit dieser Arbeit — wie bereits an anderer Stelle 
ausgeführt 8) — eigentlich schon die zweite Amoräergeneration 
begonnen, ihren Abschiuss fand sie erst unter Raba. Und auch 
die älteren, bereits redigierten Talmudstflcke konnten ihre Allge- 
meingültigkeit erst durch die Aufnahme in den oflizlellen Talmud 
erlangen, was nur durch eine Autorität allerersten Ranges, als 
welche Raba von der Mit- und Nachwelt anerkannt wurde, be- 
werstelligt werden konnte. Raba wird darum mit Recht als der 
zweite Redaktor bezeichnet*). Wie hoch er als solcher im An- 
sehen gestanden und welch ehrfurchtsvollen Respekt seine Zeit- 
genossen vor der Gewissenhaftigkeit hatten, mit welcher Raba 
auch die äussere Form der Traditionen behandelte, zeigt uns der 

1) Berachoth <)7b. 

2) Kidduschin 72b. Siehe Funh, luden in Babylonien, S. 142 und die 
Ausführungen Halevys, Doroth Harischonim II S. 490, insbesondere das lehr- 
reiche Kapitel 68, S. 551-562. 

'■i) Siehe luden in Babylonien, S- 03 und Halevy daselbst. 
4)]ln derSobenferwähnten Stellein Kidduschin. 



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207 

nicht hoch gftxmg anzuschlagende Umstand, dass zu den von Raha 
öberlieferten Traditionen im Talmud auch nicht eine einzige Va- 
riante, weder eine sachlich noch eine formell abweichende Lese- 
art vorliegt'). Dies will viel, sehr viel sagen. Es zeugt von 
einem Vei-trauen, wie man es nicht einmal E. Aschi, dem grossen 
Schlussredaktor, entgegengebracht hat. Wodurch Raba dieses 
Vertrauen errungen, wird nicht berichtet. Vermutlich aber da- 
durch, dass er bei seinem Studiengiinge nach dem von ihm hoch- 
gehaltenen Gnindsatze E. Hunas gehandelt : „Lieber wenig und 
gründlich, als viel und unsystematisch*. Als Lehrer bedauerte 
er es, dass seine Jünger diese Hegel ausser acht Hessen.- .Die 
Gesetzeslehrer kennen den Grundsatz R Hunas, — klagt er — 
und sündigen dagegen*)". 

Bei der redaktionellen Tätigkeit erfreute sich Eaba der Mit- 
hilfe einer grossen Anzahl gelehrter Männer, vor altem der seines 
greisen Oollegen, der gleich ihm gründliche Kenntnisse Hher das 
Vielwissen gestellt, des E, Nachman b. Isafe, Diesem fiel als Uesch 
Kalla, als Vorstand der Gelehrten Versammlung in den Monaten 
Eliil und Adar, die Aufgabe zu, den Lehrstoff zu ordnen und 
mit den Schülern zu wiederholen, insbesondere für die einheit- 
liche und richtige Widergabe desselben durch mnemotechnische 
oder andere geeignete Hilfsmittel zu sorgen *). Ohne Zweifel 
wurden auch kurze schriftliche Notizen gemacht, die aber nur 
Andeutungen, vielleicht auch die Mncmotechnica, enthielten. So 
wurde der Kürze halber, um ein Beispiel anzuführen, nur der 
Traktat angegeben , i n w elchem der ei n e oder and ere Amora 
Deberlieferungen gefunden, die mit der im Lebrhause verhandelten 
Lehre im Widerspruche standen*). Man überliess es der Kom- 

1) Levy, Interpret, des pallstinensi sehen Trakt. Nesikin, S. 7. Anni' t. 

2) Aboda sara t9a. 

3) Ueber R. Nachman b. 1. siehe weiter unten. 

4) Vgl. Baba mez. 10. Abaji sagt: ,.R. Chija b. Josef fragt .Peah" 
Raba sagt, R. Jacob b. Idi fragt „Nesikin". Bei der Schlussredaktion wurden 
dann dieTraditionen aus denangeführtenTrahtateninden Talmud aufgenommen. 
Wahrscheinlich hat die erste Redaktion auch bei den Baraltas, die als Be- 
weise für die Ansichten der Amoräer angeführt werden, nur das Vorhanden- 
sein solcher mit n-pio «"in angedeutet. Die Schlussredaktion hat diese dann 
in extenso aufgenommen. Daher so oft die Wiederholung b'w s-n ."ppk «-jn 
atr BTUß ioin'>iiBn fi'.Ttn". Pesach. 28a, 29b; |oma 4a, 20b, 24b, 64b; Berachoth 
24b, 26b u. a. St. 



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208 

binationsgahc der spätfren Generationen, ans dem betreffenden 
Traktate die richtige Ueberlieferung herauszufinden. Auch Con- 
troversen, deren ausschliesslicher Zweck es war, den Geist der 
Hörer zu schärfen, wurden noch von der Aufnahme in diesen 
ersten Talmud ausgeschlossen'). 

Mit der Fixierung des Talmuds war die Hälfte der Arbeit 
getan, welche von Eabas grossem Schüler R. Aschi fortgesetzt 
und zu Ende geführt wurde. 

Als unmittelbare Folge der Redaktion des Talmuds kann 
der höhere Grad von Heiligkeit bezeichnet werden, der demselben 
von Rabä zugesprochen wurde. Im Gegensatze zu den grossen 
Amoräern der früheren Zeit, die den Segensspruch über das Tora- 
sturlinm nur vor dem Studium der Mischna als geboten erklär- 
ten, weil dieser ein höherer Grad von Heiligkeit 7ukomme, lehrte 
Itaba, dass der Talmud diesbezüglich der Mischna gleichstehe*-'). 
Durch die Fisiemng des Textes haben die redigierten Talmud- 
stücke eine mit der Mischna gleichwertige Schätzung gefunden; 
sie wurden gewissermassen dpm geistigen Fonde des jüdischen 
Volkes für alle Zeiten einverleibt, was in spüterer Zeit auch von 
den Codiflkatoren der Halacha berücksichtigt wurde. 

Wie Kaba als Redaktor einerseits einen Teil der geistigen 
Entwickelung zum Abscbluss gebracht hat, so hat er andererseits 
in mancher Beziehung der jüngeren Gelehrtengeneration neue 
Bahnen gewiesen, den kommenden Geschlechtern Wege gezeigt, 
auf welchen sie ihren Geist und ihren Scharfsinn betätigen konn- 
ten. Die älteren Amoräer kommentierten die Mischna, gaben 
Wort- und Sacherklärungen, behandelten aber nicht den Text der 
Mischna wie etwa R. Akiba den Text der heiligen Schrift, der 
bekanntlich in jedem überflüssigen Worte, in jeder Silbe einen 
besonderen Sinn, irgend eine Lehre angedeutet fand. Itabas Leh- 
rer und Schwiegervater, R. Chisda begann auch den Text der 
Mischna zum Gegenstände der Erörterungen zu machen^), natür- 

li VgT. z. B Mikkoth 21a, wo die Frage 'OJ -pWi von Abaji und 
Raba er&rtert, die Antwort t'd lan verworfen wird, und die sechs Fragen 
(das. 233), die unbeantwortet bleiben, sowie ähnlictie Stellen. 

2) Berachoth IIb. 

3) S- Sabbath 6i)b «len i'k -pa-o "i -tp rcn, daselbst 126b: 'i piM vtr. 
■ ■ -HTM Vk <]ia>Q ; ganz so in ßaba kainma tl8b und Nidda 87b. Nur in 

Kethuboth 96a ohne Mamensangnbe. Aciterc Amoraim wie Samuel erklärten 
noch -rw« •■ojoj 'm *t, Sabbath 126b. 



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809 

lieh nicht in dem Hasse, wie dies vor Jahrhunderten mit der hei- 
ligen Schrift geschah. Kaba machte sich diese Lebrveise zu 
eigen oud entwickelte dieselbe. Ks wurde beispielsweise bemerkt, 
dass der Redaktor der Uischna oder einer Baraitha eine Lehre, 
die er in zwei Sätzen ausdrückt, in eJneu hätten zusammenziehen 
und die Wiederholung eines Wortes ersfiaren können, woraus dann 
Schlnsse gezogen wurden'). Die eingeschlagene Richtung kam 
in der späteren tausendjährigen Literatur zum siegreichen Durch- 
bmche. Ein grosser Teil des halachischen Schriftiuns verdankt 
derselben ihren Ursprung. 

Im fibrigen unterschied sich Kabas Lehrweise wenig von der- 
jenigen seiner Vorgänger. Er zeigte eine besondere Vorliebe für die 
Ausgleichung von Differenzen zwischen den Lehrern der Miscbna 
und denen der Baraitha, worin er es zu einer besonderen Fertig- 
keit brachte. ,R Oschaja", der Sammler und Redaktor eitemer 
Tradition, „wird mich nach meinem Tode mit seinem Besuche 
auszeichnen*, pflegte er zu sagen*), wenn es ihm gelang, einen 
schrofferen Widerspruch zwischen der Mischna und der Baraitha 
zu bebeben. Han glaube darum nicht, dass Baba eine Harmoni- 
sierong der Traditionen um jeden Preis anstrebte. Er nahm auch, 
wo es notwendig war, Textverbesserungen vor«) und erklärte 
Baraithas,' die er mit einem unlösbaren Widerspruche behaftet fand, 
als unrichtig*), wie er denn auch sonst über die Traditionen der 
Tannaim und der älteren Amoraim unbefangen zu urteilen pflegte. 
Er widerlegte, wo es sich um blosse Begründungen oder Folge- 
rungen aus Schriftversen handelte, die Folgerungen der hervor- 
ragendsten Tannaim, so z. B. an einer Stelle die Deduktionen, 
welche die Heiligkeit der Esterrolle beweisen wollten, wo er nur 
die des Samuel gelten Hess ^). Ueber den Tanna R. Simon 

H Vgl. Sanhedrin 3a mi •e<t »iS«t S"^ nahv mhv iijrt, Bechoroth 41b "w 
^ fioS 'Jon fin leyo 3°i« «ai u. a- St. 

2) Vgl-Baba mez. 62b, Baba kamtna Ittb und Tosaphoth das- ^« mi p 

3) S. Kidduschin 47b, Gittln 10b. 

4) Gittin 73a - ■ "«"•< >fi w^ tv^ ''vj" !^. 

5) Megilla 7a. Gegen R. Elieser, R. Akiba, R. Meir und R- |ose, 
ebenso Chaglga 10a und |oma 85b. An all diesen Stellen gibt er Samuel 
den Vorzug. 14 



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310 



äusserte er sich einmal: ,Es wäre wohl zu wfinechen, dass alle 
Mütter solche SöhDe hätten wie E. Simon, wenn auch seine 
logische Scblussfol^erung an dieser Stelle als unricliti^bezeichnet 
werden muss '). ßaba war aber darum keineswegs unbescheiden. 
Trotz seiner Aeusserung, dass ihm von den drei Dingen, die er sich 
gewünscht, zwei, nämlich die Weisheit K Hunas und der Reich- 
tum K. Chisdas, nicht aber die Bescheidenheit Eabas (b. Huna), 
der Gegenstand seines dritten Wunsches, gewährt worden sei ■), 
sehen wir an Baba persönliche Züze, die eber auf das Gegenteil 
schliessen lassen könnten. Schon die Form, in welche er seine 
oben erwähnte Kritik gegen R. Simon kleidet, zeugt von der Be- 
scheidenheit des gelehrten Schulhauptes und von seiner Ehrfurcht 
den verstorbenen Geistesgrössen gegenüber. Als man ihm einst 
gestohlene Schafe zurückerstatten wollte, verzichtete er auf sein 
ibm nach seiner eigenen Ansicht rechtlich gehörendes Gut, um 
nicht gegen eine Lehre Kahs zu Verstössen s). Mit nicht min- 
derer Hochachtung behandelte er seine Zeitgenossen. Er gab 
z. B. anstandslos zu, dass er von Abaji durch dessen reichere 
Kenntnis der Tradition besiegt wurde*). Irrte er gelegentlichi 
so gestand er die Irrtümer bei den öffentlichen Vorträgen ein. 
„Die Sache, die ich gelehrt, war ein Irrtum", liess er dann durch 
den Mund des Volksredners verkünden'). Er handelte also im 
Sinne seiner Lehre: „Die Lehre findet sich nur bei den Demüti- 
gen und Bescheidenen')". Und wenn er auch den Geistesberoen 
der früheren Generation gegenüber mit seiner Meinung nicht zu- 
rückhielt, so tat er dies, weil ihm die Wahrheit über alles ging 
„Der Gesetzeslehrer — lautet einer seiner schönsten Sprüche — 
gleicht einär Bundeslade, wie diese von innen und von aussen 
vergoldet war, so gleiche bei jenem das Innere dem Aeussern').' 
So sehr auch Baba von seiner Tätigkeit als Redaktor und 
Schuloberhaupt in Anspruch genommen war, vernachlässigte er 

1) Makkolh 17b. 

2) Moed Katan 28. Ueber Rabas Reichtum vgl. noch Taanith 20b. 
31 Sanhedrin 72a air ntnea pen >itvi. 

4) Aboda sara 58a. 

5) Sabbat 83b; vgl. auch Tosaphot zu Aboda sara 58a. 

6) Enibin öSa. 

7) Joiiia'.72b. 



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doch auch nicht die Pflichten, die er mit seinem A.mte aach den brai- 
teren Schichten des Volkes und zunächst seiner grosBen G-emeinde 
gegenfiber ttbemommen hatte. Im Qegensatze za seinem Lehrer 
Babba und anderen Zeitgenossen, die, wie z. B. R. Safra, fast 
ausschliesslich dem Studium der Halacha lebten, widmete sieb 
Raba mit grossem Eifer auch der Volksbelehrang. Insbesondere 
scheint er die populären Vorträge an den Sabbath-Nachmittagen 
gepflegt Z11 haben, da er diesen zumeist Schriftverse aus den 
Hagiographen zu Grunde gelegt, welch letztere in einaelnen 
Gemeinden, wie vorher in Nehardea, zur Verlesung gebracht 
wurden '). Raba ist auch der einzige unter den babylonischen 
Araoräern, Ton welchem fortlaufende Erklärungen zu einzelnen 
Teilen der Bibel auf uns gekommen sind und es hat wohl — viel- 
leicht Rah ausgenommen — kein zweiter Babylonier die hagga- 
dische Literatur in dem Masse bereichert wie er*). 

Zu den Amts-Agenden des Gemeinde-Oberhauptes gehörte in 
der Regel auch die Leitung des Armenamtes, welches zur Zeit 
Rabas an seine Funktionäre erhöhte Ansprüche stellte. In den 
letzten Jahren seines Lebens hatte der politische Sturm, der 
aber Palästina dah ingebraust, ttber die dortigen Glaubensgenossen 
eine furchtbare Katastrophe heraufbeschworen. Es scheint, dass 
Raba, als geistiger Führer der babylonischen Juden, von den 
schwerbedrängten palästinensischen Glanbensbrüdem geheime Mit- 
teilungen erhielt. Wenn nicht alles täuscht, ist uns noch eine 
solche, allerdings in sehr verstämmelter Form, erhalten geblieben. 
In dieser wird berichtet, dass zwei Sendboten aus Tiberias, die 
mit den Unruhen in Beziehung gestanden, von den Römern ge- 
fangen genommen wurden. Dieses Schreiben enthielt auch die 
Rotschaft, dass infolge des Verbotes der Römer, den Jahres- 
kalender zu bestimmen, die Einschaltung eines Monates ausnahms- 
weise schon im Monate Ah und im geheimen vorgenommen wurde ")• 

1) Vgl. Bacher, Agada der babylonischen Amoräer, S. 117 und 118 
Anm- 16— 2t, der mit Recht darauf hinweist, dass Raba seine Ausleguncen 
zum grossen Teile auf Psalmen, Sprüche und Hlob bezieht. Ueber diese 
Sitte in nehardea vgl. noch Sabbath 116b, Rappaport, Erech Miliin S. 170, 
Berliner, Beiträge zur Geographie und Ethnogr. Babylonlens im Mtdrasch und 
Talmud S. 50. 

2) S. Mecllla 10b bis t7a und Bacher das. S. If9. 

3) Sanhedrin 12a n^a e>v]un B>in m>3i npv n m . Wenn nicht ursprüng- 
lich if) gestanden, so wollte man In der Geheimschrift offenbar mit nS die 



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212 

Für die babylonischen Juden erwuchs die Notwendigkeit, ihren 
verfolgten Brüdern hilfreich beizustehen; in erster Linie den 
Wohlhabenden und das waren die Juden Machoaas Bei allen 
Fehlern, die diesen Grossstädtem im Talmud nachgesagt werden, 

— die Männer sollen leichtlebig, mitunter auch dem Trünke er- 
geben, die Frauen arbeitsscheu und putzsüchtig gewesen sein '), 

— in welcher Grossstadt sind sie es nicht? — so muss doch 
gesagt werden, dass sie für ihre leidenden Brüder Herz und Sinn 
hatten. Dies gilt namentlich von den Frauen. Sie gaben, 
wie aus späterer Zeit berichtet wird, bei Sammlungen selbst 
ihren Schmuck her, Ketten und Armbänder und — was nicht 
wenig sagen will — diese wurden als kleine Geschenke angesehen, 
welche die Frauen auch ohne Wissen der Männer geben konnten*). 
Ohne Zweifel haben die Machosaner auclt diesmal das ihrige zur 
Linderung der Not beigetragen. Kaba hatte sie aufgefordert, 
sich zur Wohltätigkeit anzuspornen. Wo es nicht im guten ging, 
brauchte Raba, wenn es sein musste, auch Gewalt, und legte 
z. B, einem Geizhals eine besondere Armensteuer von 400 Sus 
anf). 80 wandte er bald Strenge bald Milde an, um das ge- 
wönscbte Ziel zu erreichen, Je nachdem das eine oder das andere 
am Platze war. Der hervorstehende Zug im Charakter Rabas, 
war jedoch Milde und Sanftmut. „Ich bitte Euch" war eine 
ständige Redensart in seinem Munde, ob er zum Volke oder zu 
seinen Schülern sprach*). Er war ein Volksmann im besten Sinne 
des Wortes. Wo er konnte und wo es das Gesetz gestattete*). 



Geschehnisse in Lydda andeuten, die dem Feinde durch die Gefangennahme der 
Boten verraten wurden. Es wäre sonst ganz unbearreiflich, was die Palästi- 
nenser dem Raba mit der Mitteilung, dass die Boten n^, das Fabrikat aus 
Lus, in Händen hätten, sagen wollten. In solchen Zeiten ist man sparsam 
mit Worten. Die Boten scheinen Berichte zwischen den zwei ersterwähnten 
Stidten vermittelt zu haben und dass sie den Römern in die Hände gefal- 
len, war ein Ereignis, gefährlich genug, um Raba mitgeteilt zu werden. 

1) Sabbath 22b. Rosch haschana 17b, Taanith 26a. Sabbath 109a. 
Berliner, Beitr. z. Geogr. u. s. w. S- 41. 

2) Baba kamma 119a. 

3) Kethuboth 46b. 

4) foma 72b, Aboda sara 18b, Baba batlira 9a. 

5) Dass er den Proselyten flachosas gestattete, Priestertöchter zu 
heiraten, geschah nicht, um — wie Grätz bemerkt — .die Volksgunst nocli 



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_ ^'^ 

kuD er dem Volke gerne entgegen. Und wenn aoch er oder 
vielmehr der Stand, dem er angebörte, einzelne Gegner hatte, 
— fikr deren Führer, einen Arzt, namens Benjamin, fibrigens pri- 
Tate Gründe massgebend waren, — Raba verriet nämlich ein ihm 
von diesem mitgeteiltes Heilmittel dem Volke ') im Öffentlichen 
Vortrage, — bei der grossen Menge des Volkes war er beliebt. Er 
starb, nachdem er 14 Jahre in sturmbewegter Zelt an der Spitze 
des Volkes gestanden. Mit ihm und mit seinem Collegen Abfoii 
der ihm um mehr als ein Jahrzehnt im Tode vorausgegangen w&r, 
verlor Babel zwei der glänzendsten Vertreter seiner Geistesrich- 
tung. Bei ihrem Tode — erzählte die Nachwelt — erbebten die 
Brocken pfeil er des klar hinfliessendcn Tigris, jenes Stromes, aus 
welchem die Machosaner ihre Geistesschärfe geschöpft baten. 

mehr zu gewinnen", er hatte dies auch nicht erst zu beweisen, wie dieser 
meint, denn das hatte schon Rab gelehrt, und Raba tat weiter nichts, als 
dass er die Lehren R. loses und Rabs als rtorm anerkannte, was jeder 
Amora getan hätte (p^cM an: n;^) und was dann auch die Schlussredaktoren 
getan haben- (Siehe daselbst tw/im.) Allerdings, wo es das Gesetz gestattete, 
da kam er dem Volke cntgeeen, naeh jeder Richtung So pflegte er auch 
zu sagen : ,4ie Thora schont auch das Geld der Israeliten" und handelte 
auch nach diesem Grundsatze. Siehe Pesachim 30a und Chullln 49b. 

» Vgl. Sanhedrin 100a und Sabbath 133b •» vütP ««mos «^ nrrt 



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Ein handschriftliches hebräisch-mathema- 
tisches Werl< des Mordechai Gomtino 

(15. Jahrhundert). 

II«). 

Rabbiner Dr. M. Sllberber|{ in Schrimm. 



II. Geometrie (nnon idd). 
Das zweite Buch begiont Comtino mit den Worten 'im lesn 
rrnon noana laio iiann nio. Es hat folgende Tier Teile: 

1. Planimetrische Figuren und deren Messung; 

2. Teilung pl&nimetrischer Figuren; 

3. Stereometrische Figuren und deren Messung; 

4. Teilung stereometrischer Figuren. 

ComtiDO gibt 2unächst eine Uebersicht aber sämtliche Ter- 
mini (rnm*ö niSo), die bei ebenen Figuren in Betrarht kommen. 
Er begründet dies mit den Worten nrnS nxT ok ibd lanoS 'ikt 
«wi nosm '^pa 02 warwi -ivs n i o » .t n^nn -isaS o'iaio nai 
und beruft sieb auf das Beispiel Euklids In dessen .Elementa" 
(nniD'n ibd), der zu Beginn jedes Kapitels (idkd) die in demselben 
znr Anwendung kommenden Dinge zuerst erklärt habe. 

Comtino erklärt den Punkt (.Tiipj) als (> hhs iiyv i^ ywp -\zi, 
die Linie (^p) als (^ rnr^ian jn ir« ivmpi "nr yi ijffai ami '^a pi«. 
Die Fläche (ner) ist laS anm -|iir i^ b"i oipn pa mnjsn amn 
(' Dipn on vni'^ani. Der ebene Winkel (Hmoipn renn) wird von 
zwei geraden Linien gebildet (ü'"iV a'ip ''iv na W'p') ; bald ist es 

*) Siehe lahrbuch Hl, S. 277 -292. 

') Der mathematische Punitt hat keine Ausdehnung. 

') Die Linie ist die Verbindung zweier Punkte, sie hat nur eine Länge, 
keine Breite. Die Punkte bilden die Grenzen der Linie. 

3| Die Fläche ist eine Ebene, die von Linien begrenzt wird, sie hat 
eine Länge und Breite. 



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ein rechter (naxi), bald ein s t u^^m p f e r (r\3m oder nmnj), 
bald ein (.nnj spitzer. Ein rechter Winkel entsteht ip SlB'tf3 
ni3 nixti r\vv "nvn d'W'i ir' ip Sj? i«", der stumpfe 
ist grösser, der spitze Winkel kleiner als dieser. 
Das Lot (iiop) bildet einen rechten Winkel 
mit der Grundlinie (nanr). Parallelen 
(D"ni3n D'ipn) sind Linien int S^'; iKitrifs -ilPK 

Eine ebene Figur (n'nsrn njionn) kann von 
geraden Linien begrenzt sein (D'^pn niv) oder von 
ungoraden Linien (o'iprr nitr' 'nSn). Eine geradlinige 
Figur wird von mindestens 3 Linien begrenzt. Es gibt sonach 
1> r e i e c k (vhwa), Viereck (yano), F tt n f e c k (ipoino) usw. 
(.113 KXV3 ^3 J3l). 

Seiten (mpSir) nennt man die die Figur begrenzenden 
Linien (ruionn it'p' iiPic D'iprt). Man unterscheidet gleich- 
seitiges Dreieck (niy'jxn nir vfhivü), gleichschenk- 
, 1 i g e s (D'pupn mp) und angleichseitiges Dreieck {r]^nnD 
mjf'jxn) jrechtwinkliges Dreieck (ni'in 3X3 ipSupd), s t u iu p T- 
winkliges (smi oder nnn nn:) und spitzwinkliges Dreieck 
(nnn Tfirii rvphv -w»). 

Die Vierecke sind gleichseitig (niySx.i ni«' j!3ni;) oder 
ungleichseitig (niy^xn mip 'nSs). Die gleichseitigen Vierecke sind 
rechtwinklig (nnin 3x: riySsfi .iif) oder schiefwinklig (3x3 •nS3 
nvm). Letzteres heisal j^iyo (Rhombus). Die ungleichseitigen 
können gleiche Gegenseiten und gleichzeitig rechte Winkel haben 
(nia« Tmin mir nrnisan vmj?'?x "rup '73B') ; ein solches heisst 
■]iiK ysno (Rechteck) oder schiefe Winkel (vniy'jx "nr ^3«» 
ni3X3 vnvu ps hi» niiip nvmsn); es heisst j'^iyoS .icn (Rhom- 
boid oder Parallelogramra). Ein sonstiges Viereck heisst .ibtj. 

Eine ebene ungradlinige Figur (o'iprt mu" ^1^3.1 njionn 
.imiDPn) ist ein K r e i s (n^i^y), Halbkreis (n^i:y 'Ttn), Kreis- 
segment (.i'7Uj!.T n3'nn). Den Kreis definiert Comtino als eine 
Figur, die von einer Linie begrenzt wird und in sich einen 
solchen Punkt hat, dass alle von ihm aus zur Peripherie (»]*pon) 
gezogenen Geraden gleich sind (in« ip 13 «j'p' niian «'n nSuyn 



') Die auch bei Vcrläneenine ins Unendliche sich nicht treffen. 

DigitizsdbyGOO'^le 



216 

D'iB* r]'pjan h» moo a'tccvn B'ip.T hs mip: nDins). Dieser Punkt 
heisst rrSyyn J^ia (Mittelpunkt). Der Durchmesser ist 
die Grerade, welche von der einen Seite der Kreisperipherie 
durch den Mittelpunkt bis zur anderen Seite der Peripherie gebt 
(rj'pon ij! KV'i J5-ion ^j! -iiav'i nSiJvn eiyoi: (tx' i«»» iwn ipn 
inttn ixno); sie heisst iBip i). Geht sie nicht durch den Mittel- 
punkt, so heisst sie Sehne (in'o). Ein Bogen (nvp) ist ein 
Stück der Peripherie, dessen Grundlinie eine Sehne ist (ns'nfri 
nann in"n •\v»). Der Halbkreis wird begrenzt von der halben 
Peripherie und dem Durchmesser (jiDsSsm ^^yi^ Ipn "Jtn na e^p^f. 
Ein Kreissegment wird von Sehne und Bogen begrenzt (tj'pn niian 
rcprii iirn na) und ist kleiner oder grösser als der Halbkreis. 

Der Flächeninhalt einer Figur (.1:15m miarn) ist die 
Anzahl der Quadrate, welche die Figur ausfüllen (d"j.'31ic.t cpSin 
njwnn n» o'KSisan nnh D'ir.t ik oams osis iv» nviin '3x3). Die 
dabei erforderliche Multiplikation einer Seitenlänge mit 
einer anderen oder einer Geraden mit einer Bogenltnie oder einer 
Zahl mit einer andern heisst nion. 

Bereits Euklid habe pun mnoa lamp in» itoa darauf hin- 
gewiesen, dass die Planimetrie (nmeifn nnon noan) sich auf 
vier Dinge gründe : Kichtungen (nwc), Punkte, Linien 
und Winkel. Diese haben noch Klassen und einzelne Arten 
(D'rei B'JID). Die Richtungen sind : Ost (n-iTo), West (aipo), 
Nord (pDx) und Sttd (Dm). Punkte werden als Anfangs- 
und Endpunkte gebraucht. Linien unterscheidet man zehn 
Arten : Gerade ("iiP' ip), Grundlinie (nairin), obere Grundlinie 
(«•m), Lot (noy), Parallele ('ma: lp), Diagonale *) (iBip), Schenkel 
(D"piiP), Peripherie (e|'po), Durchmesser s) (po:'?«) und Hypotenuse 
(in'o). Die Gerade ist die von einer bestimmten Richtung 
nicht abweichende Verbindungslinie zweier Punkte ("[iPon itVT 
nnip) TiV CUP vnvSan 'niPo irv hv)- Es würde zu weit fähren, 
die Definitionen Comtinos für alle genannten termini wörtlich 
hier wiederzugeben, so originell sie auch im einzelnen sein mögen % 

'1 Arabisch Ca. 

*} Die Bezeichnungen 10^ und i»:S« werden beide für Durchmesser und 
Diagonale gebraucht (s. 0.). 

*l Schon dieser termini und ihrer Erklärung wegen wäre es wünschens- 
wert, dass das Werk Comtinos, namentlich die Geometrie, im Wortlaute 
aus den Handschriften ediert würde. Ein korrekter Text ist uns eriialten 



217 

Er wiederholt noch die verscbiedeneo Arten tod Winkeln 
und geht sodann zur Angabe der ninai ':io, der Klassen der 
Messungen, über, worunter er die Verschiedenartigkeit der 
Messungen von Linien, Flächen und Körpern versteht. Die erste 
nennt er n*noo.3 .itio, die zweite n-ino mno, die dritte apijjo. 
Als Arten, auf welche die Messung sich erstreckt (.nnö *3'o), 
nennt er fünf: Quadrat, Dreieck, Khombus, gewöhnliches Viereck 
und Kreis. Figuren seien achtzehn zu merken : Parallelo- 
gramm, Rechteck ; gleichseitiges, gleicbscheiikliges und ungleich- 
seitiges Dreieck j rechtwinkliges, stumpfwinkliges und spitzwink- 
liges Dreieck : Khombus, Khomboid ; rechtwinkliges, gleichschenk- 
liges, spitzwinkliges und stumpfwinkliges Viereck ; ferner vier 
Kreisfiguren : Kieis, Kalbkreis, Kreissegment, grösser und kleiner 
als der Halbkreis. 

Nachdem Gomtino so im ersten Abschnitte des ersten Teils 
die in Betracht kommenden Termiui erklärt und uns mit den zur 
Behandlung gewählten Figuren vertraut gemacht hat, stellt 
er an die Spitze des zweiten Abschnittes den Satz ; Das Dreieck 
ist .ijd: u'-iiv „Wurzel und Krone" aller ebenen Figuren, wie bereits 
Nikomachus von Oerasa in seiner „Arithmetik" (Kp^nonniti ieo3) 
bemerkt habe. Es wärde daher eigentlich genügen, die Messung 
des Dreiecks zu lehren, da alle anderen Figuren zwecks Messung 
in Dreiecke zerlegt werden. Da jedoch die Masseinheit von den 
Vierecken hergenommen sei (Quadratelle nynno no«) und der 
Beweis für die Dreiecksmessung nur durch Vergleichung mit dem 
Viereck geführt werden könne, so müsse er zuerst die Messung 
des Vierecks lehren, dann die des Dreiecks und der anderen 
Figuren. Zuvor sei noch zu merken, dass zur Berechnung einer 
gesuchten Grösse gewisse Data gehören (yiT3 sh» V'3' «h bsma hs). 
Zu der Messung der Fläche einer Figur müsse eine Seite, eine 
Höhe, Grundlinie oder ein anderes Stück gegeben sein. Die 
Masseinheit hierfür sei die Elle, welche nur eine Länge bezeichne, 
im Gegensatz zur Quadratelle, die selbst von Längenellen be- 
grenzt sei. 

oder Usat sich doch wenigstens unschwer zusammenstellen. Ich besitze 
ihn nach den in der Einleitung (|ahrbuch III. S. 278) bezeichneten Manu- 
Skripten und hStte ihn schon herausgegeben, wenn der Druck nicht verhältnis- 
mässig grossen Aufwand erforderte. 



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218 



Comtino beginnt die-|Messungen beim Quadrate, welches 
die Wurzul für alle äbrigen Vierecke sei, zumal die Mass-EUe 
(misEfnn m«) ffir Figoren selbst ein Quadrat sei. Die Fläche 
eioes Quadrats mit der Seite von 10 Ellen sei 100 Quadratellen ; 
der fieveis (ncio) hierfür sei durch Teilung in 100 Quadrate zu 
führen, voo welchen jedes eine Seite von 1 Elle habe. Ebenso 
sei der Beweis für den Flächeninhalt eines Rechtecks, dessen 
Seiten 10 und 5 Ellen betragen. Hingegen könne der ßhom- 
bus nicht durch Uultiplikation der Seitenlangen berechnet 
werden, wie eich aus der folgenden Figur , -^ ^ 

ergebe : 

0er Rhombus fa» sei die Hälfte des 
Rechtecks min, dessen Seiten i,i und m 
lü und 16 Ellen betragen mögen. Sein 
Flächeninhalt ist daher 16XJ2 = 192 
Quadratollen, der des Rhombus nisK, dessen 
äeite 10 Ellen betrage, also 96 Quadrat- 
ellen und Dicht 10X10 = 100. Der 
Flächeninhalt eines Rhombus sei also 
gleich der Hälfte des Produktes beider DiagoDalen. 
das Quadrat übertragen, könne man die Fläche ( 
QuadraU mit der D i ago n a I e d durch y^ ausdrücken. 
Wurzel dieses Ausdruckes ergebe die öeite a =^ -v/ä 
Rechteck mit den Seiten a und b und der Diagonale d sei 
d»— b« = a', Ist z. B. d = 12, b = lO gegeben, so ist a = 
V** = 2 V iT = 63 iwo niRB „weniger eine Kleinigkeit" '). 
Hierbei wendet Comtino den pythagoräischen Lehrsatz 
an und zwar mit folgenden Worten : nnon nD:n3 isann -153 

■\r\-o »inv ySx.-iD nin.T jianoS /iinp r\3Vin nnta mcpon 
nnxjiT n'ii^. Beim Rechteck ist die Fläche f» = ab, also 
a = -g; b = — . Beim Rhombus ist a = V/fy^-f (-M * wenn 
a die Seite, d und e die Diagonalen bezeichnen. Ist z. B. d = 
16, e = 12, so ist a = \/8'^G*~ = yillÖ = 10. 




Auf 

eines 

Die 

Im 



') Eigentlich = 2X3,3166.- == 6,623.. 



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Im dritten Abschnitte lehrt Comtiao die Messung 'der D r e i • 
ecke (D'rSwon mno). Er definiert zunächst die Höhe (noy) 
des Dreiecks als das Lot tod der Spitze auf die Grundlinie mit 
den Worten: sip' -w» ifSitfon vtn n",iD Sein ipn noya .tx-iri 
niaxi n'it Sy inaipin Sjr njionn nai:. Im gleichschenk- 
ligen Dreieck ist der Fusspunkt der Höhe die Mitte der 
Grundlinie (nswuvi rrxnöa iviyn So"). Dieser Satz wird in üblicher 
Weise durch Kongruenz der Teildreiecke bewiesen, aus welcher 
sich ergibt, dass die homologen Stücke, also auch die beiden 
Abschnitte der Grundlinie, einander gleich sein mUsscn {hs ^V 
ih'ih in«). Er beweist sodann, dass die Fläche des Dreiecks 
gleich dem Produkte aus der ball>en Höhe mit der ganzen Grand- 
liiiie oder der ganzen Höhe mit der halben Grundlinie sei. Ist 
die Länge der Höhe nicht gegeben, so moss man dieselbe aus 
den Längen der Seiten berechneD. Wie dies geschieht, zeigt er 
an einem Beispiele (a = 16, b = 18, c = 20). Am Ende des 
Beweises findet sich die Formel, welche dem alten ^quod erat de- 
monstrandum" entspricht, nämlich ik^S U'xip no ,in. Um an einem 
Beispiele die Terminologie Comiinos bei geometrischen Beweisen 
und Berechnungen zu zeigen, lasse ich hier den Wortlaut dieses 
Passus folgen : 

hy mnü K'xin'; .'iin nSnn my'jitn Fj'jnncn vh-ivan lyvh nxi) n» 
US nfiM uSwo iprr.oi ..... nipSxrra nnm ipmo nyiSi neSruion lySx 
Ki3i IS mySxno nnno noyo Siaj yuip insi .sTipi pmon im« o-siip 
^hnno 33S vhwa lowi nioy ^-iis ym.i'? 
ySifi D'-iry Kvi iJDD äs ySs iv» my'jx.i 

IIP« 130D 3] y'jxi -iipy .TOB" sin im» i's 
."npip «in nacwn «im iioy.i ns «'xu vSy 
3« ySire moyn loyo '?i33 nyiS .1x1:1 itpy 
.im yfjit.i "[iiBr i:yi' lasi ixp-i «in np« 
yh» i3n:i ijic »ini jyaiio .npj iipy niioiP 
yiH in» tipn rrn'i iVi «inr nniPinn yaiio 
n lyaiioi o-iipy «vre» uyi' 1331 inRn y'^xn «in ir« 3« y3rü rjpfi jo 

'> Unter Lot verstehe ich die Gerade, die man von der Spitze des 
Drcieclfs rechtwinklig zur Grundlinie fällt; man nennt sie die Höhe der 
Figur. 




IV Google 




ySx.n p ivr;:! liys Sil) inn n'roiPi 'xm n ^n«^ jsSnn n\-m -iipp n«'«' 

.iStto V133 ir.i c-Tnipi i;-i Kin« nnipvin yano oy im« -larai ri sine 
hv Dp*??!:! (^ijp c."!! cn-xna npi äSr nsir: ii«* simp ivpn ySatn yaiiia 
1.111 yaiKi onryia ms pSni r''?«*! miPi' n-nji -iicji ,-itptr «vir nairinn 
r]SrmD rSirea S'B"!;; nij: .naiPinn hv jr\t(n yh^n p Tsyn loyo "313: 
nannri Sji nicy loyo Siaa kx-b* 's"! dW ■\^zvn S? inx "jm nivSxn 
32« irSitPe -iowi pfjn "nSso z'ahv cinnD *" 

« v'?3[i 10 UDO 3« ySxi r ucö jw ySx irs 
S133 nyiS irrii r nsiPinn «in ^r« dco 
■131 .... -ixpn ySi.io naipinn Sy iiay.T lays 

iioyn loyo Sis: inii ,i nnun pSnn n'.ii .... 

nsys S13: nyiS ...... (("-xpi] ySx.T Jö -^ 

•mttn phrv] n',n .... 'i3i .... "[rsn ySs.! je '* 

no3."i2 ii«3n.T 133 m Sy noicn ."irsn ySx.i jo nayn icyc S133 nn is 
-nv 'ysiicn nino sin nm n'ii in"ö «in nrs y'?i:n y:n^r iiyr-i 
Olpe oy iSir nsiPini 13 5;"p' irs n'iin 3Xjn m-irn '7133 nusTM niySxn 
nscinn yano oy y'?3tn y3iio i3nn -wsd pSi im iniso neyn icyc 
13 »]'p' iips n'iin 3X5.1 T^Tivn S033 isr" iscm ySsn yino aie s'xini 
im« phn pSi .ixn iniKo iioyn vSy sr i«»« pSnni n3e'inn [(*V3] 
KW Kx' iip«i SB3 KVT 1D.HP 'IHK r3rinn Sy inpSn: insn pSnm d'jipS 
.'. . i:yi' i:i"x iiP« rSupcn 113 hvan .ixn inis Sy iioyn loyo Dipo 

y3iio yu: nipyj pi i3i« nyi*? «133 noya ^13: uyi'e* irwi "131 

iKB" ir«i 13 P31.1 ySx.i y3iioo iioy.i v^y loiy iiP« r;rin.i p phnn 
uyi3 rSwon ni3 Sron noyn ins Kvn iriip npji iioyn yaiio «n 

3" iri^pi löp iiKV:i BDp «inr 13 pain y'jxn y3no» ni sine .1 y3ro 

HP« nswini p ins.! pSn.io inis nyi"? u'xi o« pi nayn ^iin «vn 

ii»«»j .131 Bin IC« 13 p3i.i ySxn y3nco im« uyia «ö lyaiioi e sii 

.iioyn -[iiK «im r irivi iöp 

■) In Ms. Berlin irrtümlich : nteuin. 

*> In Ms. Berlin : <ipO)- 

») In Ms. Berlin und Ms. Petersburg : iKp"!!)- 

') In den Mss. : 'rpHt. 



IV Google 



221 



n Wenn wir ein ungleicliscitigea Dreieck messen 
wollen, so mttsstsn wir zunächst die Höhe nach einer der Seiten 
ziehen und den Abstand [ihres Fusspanktes] von einer [Ecke] 
der anderen Seiten berechnen. Diesen Abstand von der [Ecke 
der] einen Seite nennen wir den nahen Abstand. Nachdem wir 
die Lage des Höhenfusspunktes zu einer [Ecke] der 
Seiten ermittelt haben, dann können wir die Länge der Höh« 
berechnen. — Setzen wir ein ungleichseitiges ^ li» voraus, 

dessen Seite 3« = 20, Seite iii = 1 8 und Seite bi, die Grund- 
linie, auf welche wir die Höbe gefällt haben, = lö ist, und 
wollen nun die Lage des Höhenfusspunktes zur Seile itt, welche 
die kleinere ist, berechnen, so kennen wir doch die Länge dieser 
Seite — 18. Wir nehmen das Quadrat hiervon = 824, addieren 
dazu das Quadrat der [Länge der] Grundlinie = 256, so gibt 
das 580. Dann subtrahieren wir von 580 das Quadrat von •», 
der längsten Seite. Diese beträgt 20, also ihr Quadrat 400 ; 
Subtrahieren wir das von 580, so bleiben 180 übrig. Dann 
nehmen wir die Hälfte = 90 und dividieren dies durch die 
Länge der Grundlinie, welche 16 be- 
trägt, so ergibt sich als Quotient S'/s 
4-1/8 (=5V8) Soviel beträgt der Ab- 
stand des Höbenfusspnnktes auf der 
Grundliulflvon derkleineren Seite, Wol- 
len wir die Entfernung des Höhenfuss- 
punktes von der [Ecke der] längeren 
Seite ermitteln, so nehmen wir das 

Quadrat [der Länge] dieser Seite, d. i. ^ . 

400 und addieren das Quadrat der '* 

Grundlinie, d. i. 256, gibt 656, subtrahieren davon das Quadrat 
der kBrzeren Seite, d. i. 324, so bleiben 332 übrig. Davon 
nehmen wir die Hälfte, d. i. 166, und dividieren dies durch die 
[Länge der] Grandlinie, d. i. 16, so kommt lO'/s+Vai (= IO^/b) 
heraas. Soviel beträgt die Entferung [ii] des Höhenfusspunktes 
auf der Grundlinie von der längeren Seite. 

Wählen wir noch ein anderes Beispiel mit einem ungleich- 
seitigen Dreieck mit ganzen Zahlen, d. h, so dass der AI>Btand 




IV Google 



des Höhenfusspanktes eine ganze Zahl otine Bruch ergibt, z. B. : 



I A ja« Ut Seite » = 13, Seite äit 



«• 




= 15, und Seite 33, die Grundlinie, = 
14. Wollen wir die Entfernung des 
HÖhenfusspunktes von der kürzeren Seite 
herecbnen, so ergibt das 5. Will man die 
Entfernung des Hölienfusspunktes von der 
längerenSeiteberecbneu,sokommt9heraus* ^'^ 

Beweis für Obiges : Als geometrischer Lehrsatz ist bereits 
bekannt, dass das Quadrat einer Seite, welche einem spitzen 
Winkel gegcnftberliegt, gleich der Summe der Quadrate der 
anderen Seiten ist, vermindert um das doppelte Rechteck aus der 
Grundlinie und der Entfernung des HÖhenfusspunktes von der 
andern Seite. Addiert man daher die Qutidratc der Grundlinie 
und einer Seite und subtrahiert davon das Quadrat der anderen 
Seite, so bleibt das doppelte Rechteck aus der Grundlinie und 
der Entfernung des HÖhenfusspunktes von jener Seite übrig; des- 
halb dividieren wir durch 2 und dividieren alsdann durch die 
Grundlinie, so ergibt sich die Entfernung des HÖhenfusspunktes 
von jener Seite. 

Nachdem wir die Lage des Fusspunktes der Höhe ermit- 
telt haben, können wir ihre Länge berechnen, und zwar so : Wir 
subtrahieren das Quadrat der Entfernung des HÖhenfusspunktes 
TomQuadrat der anliegenden Seite, so ergibt sich als Rest das 
Quadrat der Höhe. Davon nehmen wir die Wurzel, so haben 
wir die Länge der Höhe. Z. B. in obigem Dreieck subtrahieren 
wir 5^ = 25 vom Quadrat der anliegenden Seite, d. i. 169, 
gibt 144. Die Wurzel hiervon ist 12, das ist die Länge der 
Höbe. Ebenso, wenn wir sie vod dem anderen Teile der Grund- 
linie berechnen wollen, d. i. 9, so subtrahieren wir 9* = 8] 
vom Quadrat der anliegenden Seite, d. i. 225, gibt 144. Die 
Wurzel hiervon = 12 ist die Länge der Höhe", — Im recht- 
winkligen Dreieck ist die Fläche gleich dem halben Produkte 
der Katheten. Im stumpfwinkligen Dreieck ist das Quadrat der 
Seite, welche dem stumpfen Winkel gegenüberliegt, gleich der 
Summe der Quadrate der anderen Seiten, vermehrt um das doppelte 
Rechteck aus der Grundlinie und der Entfernung des'Höhenfuss- 
punktes von^der anderen Seite. 



IV Google 



3S3 




Gomtino wendet sich sodann der Messung der V i e r e c k e zu, 
welche nicht Parallelogramme sind (o*Bun nr^e). Zuoäcbst be< 
handelt er das gleichschenklige Trapez (mVapon rniy'jx *r\9V 
nvnsj 071 hi» nnip 'n^a navinm pin-ii rmv) und berechnet «lle 

Höhe (iK) und die Fläche eines solchen, ^ — tf 1 1 i ••• ^ r 

dessen obere Grundlinie (ik) = 8, 

untere Grundlinie (a) = 18, Schenkel 

(3«=iJ) = 13 ist. Er zieht durch 

« die Parallele rw zu ii, dann ist in 

gleich der Differenz der Grundlinien, 

mithin ii gleich der halben Differenz = 5. Im rechtwinkligen 
^ ÜK ist nun w* = äi«^— äi* = 13^—52 = 144, daher iii -= 
Vl44 ~ '^- ^>^^l^ ^^^ durch die Mittelpunkte n und e der 
Schenkel iitt und "ä die Parallelen '?; und jd zu itt, so ist die 
Fläche des Ti-apezes gleich der Fläche des Rechtecks b^ib, weil 

^ ni» ^ ^ r62 und ^ ein ^ ^5-£____2 ^ 

^ KÖ. Da ii = Jit = ä"?, so 

ist iÖ+3K = 2 3*7 = 31 = 5, 

daher -lö = 8+5 = 13, daher 

die Fläche des Eechtecks = fcX 

•ji = 13X12 = 156. In ahn- ^ h^ jn 

lieber Weise werden die Höhe und die Fläche des ungleichschenk 
iigen Trapezes mit den Seiten stt ^ 13, ia 
= 6aufl2be2w. 12.(?^^=I98 
berechnet Dann folgt die Be- 
rechnung eines stumpfwinkligen 
Trapezes mit den Selten sei = 13 
and,':ä = !7, welche den stumpfen 
Winkel einschliessen, ii =20'und 




27, 13 = 20, »1 



K^ 









„Google 



tu 



(^)= 




KT = 6. Die Höhe wird auf 12, die Fläche auf 12- I 
138 berechnet. Schliesslich folgt noch die Berechnong der 
Fläche eines Vierecks ohne parallele Seiten mit einem rechten 
Winkel. Sind die Katheten dieses Winkels jt 

;3 ^ 10 und i: = 20, ferner die andern 
Seiten 3K ^ 13 und itt = 17, so werden zu- 
nächst die Diaponale ia = \'20'-fl08 = 
lOVs und sodann die durch sie gebildeten 
Teildreiecke berechnet. 

Den folgenden Abschnitt widmet Com- 
tino der Berechnung der Kreisfiguren. 
Die Flfichengrösse eines Kreises erhalte 
man. wenn man die hnlhe Länge der Peri- ^ 

pberie mit dem "Radius multipliziere. Die Peripherie verhalte 
sich zum Durchmesser etwa wie 22 : 7. Ptolemäus gebe im 
Almagest ic = 3, an anderer Stelle = 3^/81 an. Fttr die prak- 
tische Rechnung bleibt Comtinobeijt = 3'/;. So berechnet er die 
Fläche eines Kreises mit dem Durchmesser — 7 auf II. V2 = SS'/a- 

Comtino zitiert ans Euklids Elemeota den Lehrsatz : Wenn 
7wei Sehnen sieb schneiden, sind die Produkte ihrer Abschnitte 
gleich. So berechnet er aus Sehne 
und Pfeil den B a d i u s des Kreises. ^^ 
Ist die Sehne äit = 8 und der zugebürige 
Pfeil i: = 2, so ist, wenn 2r den Durch- 
messer bezeichoet, nach obigem Satze : 2. {2r— 2) = 4. 4, 
also 2r = 10, r = 5. Für die Berechnung des Segments 
aus Sehne (s) und Pfeil (pf) gibt Comtino eine Formel, welche 
einen Näherungswert liefert, nämlich : Segment = pf- (c~2^) + 
V«(^)'- So berechnet er fttr s = 12 und pf = 4 das Segment 
auf 84V3+Vi*. Fär Berechnung des Bogen s aus Sehne und 
Pfeil gibt Comtino folgende Formel : Bogen = 'Vie • (s+pO- Als 
Beispiel wählt er s = 40, pf = 10 und 
berechnet die zugehörige Bogenlänge auf 
46'/8. Mit Hilfe der erwähnten Formeln 
berechnet Comtino die Fläche von Sek- 
toren, indem er die Fläche des von den 
Radien und der Sehne gebildeten Dreiecks 




IV Google 



25« 




tm Flficbe des Segmeotes addiert. In 
dersf^tben Weise bestimmt er die Flächen 
bogen8eitig:er Figaren wie der 
nebcRStehciiden. 

Auf die Kreisberechnung folgt die 
Berechnung der Polygone. Comtino 
bemerkt, dass Polygone in Dreiecke zerlegt werden m&ssen, 
welche einzeln zu messen sind. Bei gleichseitigen Polygonen 
braucht man nur eines dieser Dreiecke zu messen. Er gibt nun 
zunächst ohne Beweis die Formeln für die Flächen (f) regu- 
lärer Polygone (niySxn "iip nj"nni arnm nSuyn won ivtt 
nvin-i), deren Seite (a) bekannt ist, und zwar: 

1. Fanfeck: f = Vb a\ ist a = 10, so ist f = 16e»/8, 
2 S e c h s e c k : f = ea=. (V8+ Vio) ; ist a = SO, so ist f = 2340, 

3. Siebeneck: f = "/it a' ; ist a = 10, so ist f = SSS'/s, 

4. Achteck: f = »', a*; ist a — = 10, so ist f = 483'/3, 

5. Neuneck: f = "/^a*; ist a = 10, so ist f = 6S7i/^, 

6. Zeh neck: f = "Vaa*; ist a = 10, so ist f = 750, oder 
genauer f = '% n» ; ist a= 10, so ist f = 760, 

7. Elfeck: f = ««/, a^* ; ist a = 10, so ist f = 942«/?, 

8. Zwölf eck: f = "A a» ; ist a 10, so ist f = !125. 
Comtino bemerkt, dass er die Formeln fftr die praktische 

Rechnung zunächst ohne Beweis gegeben habe, „um den Schftler 
nicht zu verwirren" (ToSnn SsSa» »hv '13), und lässt nachträg- 
lich die Beweise folgen, mit welchen dieser Abschnitt schliesst. 
Der zweiin Teil behandelt die Teilung der ebenen 
Figuren (nvn»ip.T nwwai npiSn). Ein gleichseitiges oder 
gleichschenkliges Dreieck teilt man durch die Höhe 
in zwei gleiche Teile. Will man 
CS in mehr gleiche Teile teilen, 
so teile man die Grundlinie in 
ebensovlele Teile und verbinde 
die Teilpunkte mit der Spitze des 
Dreiecks. Will man das Dreieck 
so in zwei gleiche Teile teilen, 
dass der eine Teil ein Dreieck, 
der andere ein Trapez ist, so 
teile man den einen Schenkel so, 




,v Google 



226 




dast das Quadrat des Schenkels gleich dem doppelten Quadrat 
des eineo Teiles ist, und ziehe durch deo Teilpanktdie Parallele 
zur Grundlinie bis zum Schnitt mit der andern Seite. Den Be- 
weis gründet er auf den Lehr- 
satz in Euklids Elementa TI : 
Aehnliche Dreiecke verhalteo sich 
wie die Quadrate gleichliegender 

Seiten j also ist ^ ii» : ^ rnk 

« i«* : i«2 = 2 : l, also /^mk = 

Va A ^^K, naithin auch Trapez 

■Üni = ^/-i /^ iä«. Will man das 

Dreieck in drei gleiche Teile 

teilen, so dass zwei Teile Trapeze sind und der dritte Teil ein 

Dreieck ist, so teile man 3K so im Punkte n, dass 3k' : 'tn* = 3 : 1 , 

ziehe durch i die Parallele ni zu li, halbieret in i und .ii in n, 

so ist A rn» = Trapez imi -= Trapez Um = '/s A "^ ^^cn 
Beweis gibt Comtino wiederum nach obigem Lehrsatze Eukliits. 
Will man so teilen, dass zwei Dreiecke und ein Trapez entstehnn, 

so teile man iit so im Punkte l, dass 3K^ : ^k' = 3 ; 2, ziehe 
durch i die Parallele ni zu ii, halbiere ni in i und ziehe im, so 

ist A ntt = A ™ "= Trapez iini = Vb A "••■ ^i" ^^^ 
ein ungleichseitiges Dreieck »^ ^ !ft. 

in zwei oder drei gleiche Teile 

teilen, so teile man ivt so, dass 
die Quadrate der Teilstrecken 

sich zum Quadrat von i» so ver- 
halten, wie die entstehenden 

Dreiecke sich zum A ^^^ ^^f* 
halten sollen. 

Die Teilung der Vierecke 
beginnt Comtino mit der Teilung 
des Quadrats in n Teile durch Teilung einer Seite und Parallelen 




IV Google 



g2T 



za einer andern Seite. Will man das Quadrat ij^tt von den 
Ecken aus in drei gleiche Teile teilen, so teile man 2» im Punlite 
n so, dass h» = Va iiK> ebenso teile man ü im Funkte i so, dass 
» = Vs "iJ und ziehe ii* und n. In vier gleiche Teile wird das 
Quadrat durch die Diagonale geteilt oder durch Verbindung der 
Seitenmittelpunkte. Die Teilung des Rechtecks geschieht in 
der gleichen Weise. Will man einen Rhombus in vier gleiche 
Teile von den Ecken aus teilen, so halbiere man im Rhombus 

iii» die Seite äiit in .i, ii in i, 

ferner hk in h, ü in c und ziehe 

iK, rii und ich. Ebenso werden 
alle Parallelogramme ge- 
teilt. Andere Vierecke mit 
parallelen Grundlinien (Tra- 
peze)') werden, wenn sie 
gleichschenklig sind, durch die 
Verbindungslinie der Mitelpuokte 
der Grundlinien halbiert. Ist 
die eine Grundlinie doppelt so gross 
wie die andere, so kann man das 
Trapez dadurch in drei gleiche Teile 
teilen, dass man den Mittelpunkt der 
grösseren Grundlinie mit den End- 
punkten der kleineren Grundlinie ver- 
bindet. Ist die eine Grundlinie grösser,. - 
so soll man den Inhalt des Trapezes 
berechnen, die Zahl durch 3 teilen und das Trapez dann ent- 
sprechend teilen. 

Will man die Kreisfläche in n gleiche Teile teilen, so teile 
man die Peripherie in n gleiche Teile und verbinde die Teil- 
punkte mit dem Mittelpunkte des Kreises. 

Im dritten Teile dos zweiten Buches behandelt Comtino 
die Messung der Körper (o'ÄUn nria), die Stereometrie. 
Körper haben, so beginnt er, Länge, Breite und Höhe (armi rnn 

'; Comtino nennt sie auch wtm -|inn ^ito. 




IV Google 



rtaiji), und er gibt sodann eine Uebersicht über die Ablieben regel- 
mässigen Körper, die er beschreibt und deren termini er erläutert. 
Zunächst nennt er die Pyramide (mno), deren Grundfläche 
(nsrin) ein Dreieck und deren Seitenflächen (nnTi) ebeofalls 
Dreiecke sind. Das Kennzeichen der Pyramide ist, dass sie in 
eine Spitze endet (nnK rmp3 h» nhsn). Ferner beschreibt er 
Pyramiden mit quadratischer, kreisrunder oder vielseitiger Grund- 
fläche. Dann nennt er Prismen mit dreieckigen oder vier- 
eckigen Orundflächen ; die Seitenflächen sind Vierecke und stehen 
auf den Grundflächen senkrecht. Hierauf erklärt er den Pyra- 
midenstumpf als eine vor der Spitze abgeschnittene Pyra- 
mide (mipn S« vre» mip pow) und zum Schlüsse die Kugel 

Er beginnt die Berechnung mit dem gleichseitigen quadra- 
tischen Prisma, d. h. dem Würfe!, den er 3pyo nennt. Der 
^'Hrfel, dessen Seite = 10, hat den Inhalt 10» == 1000. Ist 
das Prisma nicht gleichseitig, sondern beträgt z. B. die Länge 
10, die Breite 15, die Höhe 20, so ist der Rauminhalt des 
Körpers = la 15. 20 = 3000. Die Masseinheit für die Körper- 
messung ist ihm die K u b i k e 1 1 e (noiPJio noK). Diagonale 
(pD^Ss) nennt man die von der einen Ecke der oberen Grnnd- 
ftäche zur öegenecke {mi.n nsi: hs) der untern Grundfläche, also 
z. B. von Nordost nach Südwest, gehende Gerade. Bezeichnet 
man die Seite eines Würfels mit a, die Diagonale der Grund- 
fläche mit d, die Diagonale des Würfels mit D, so ist D* = a^ 
+d»l da nun d» = 2 a', d= a V2 ist, so ist D» --=_S a*, D = 
a V»- För a = 10 berechnet Comtino D = 10 Vs »"f 17'/« 
+Vi5 3i'^p2, wie er sich ausdruckt. Bei Körpern, deren 
Grundflächen keine Quadrate sind, ist, wenn man die 
Seiten der Grundflächen mit a und b, die Diagonale derselben 
mit d, die Höbe des Körpers mit H bezeichnet, die Körperdiagonalc 
D = Vä*+b«~+Hn. Sind die Sei tenf lachen nicht recht- 
winklig (maxi nni hy o'Siy 'nSa), sondern Parallelogramme 
(Y'iyo^ O'on) oder Rhomben fnir'ivi: nr-nn w), so erhält man 
den Inhalt des Körpers durch Multiplikation des Inhalts dei- 
Grundfläche mit der Körperhöhe (V = f. H). Sind die Grund- 

') Siehe über die tennint am Anfang des nmn ■»=. 

DigitizsdbyGOO'^le 



8M 

flächen Dreiecke, die Seitenääcben Vierecke, so berechne 
man die Dreiecksfläclie und multipliziere mit der Körperhöhe ; 
ebenso verfahre man, wenn die Gmodfl&cben reguläre Poly- 
gone seien. Auch wenn die Grundflächen Kreise sind, 
berechne man den Inhalt der Grundfläche, d. h. des Kreises, und 
multipliziere mit der Körperhöbe. 

Geht die Figur spitz zu, d. b. ist es ein« Pyramide, 
und die Grundfläche ein Dreieck, so multipliziere man dßn Inhalt 
des Dreiecks mit einem Drittel der Körperhöhe (V = f- -j). 
Ebenso verfahre man bei der vierseitigen oder fänfseitigen 
Pyramide und dergleichen mehr. Immer ist V = f ■ gHjder^- H. 

Darauf folgt die Berechnung der Körperhöhe (nay). 
Er definiert die Höhe als nrii hv wtn h» njicn?! nainno t«v lioy 
iii3xi Ist die Grundfläche ein Kreis, d. b. die Figur ein 
Kegel, so ist, wenn man die Seitenlänge mit s, den Radius 
der Grundfläche mit r bezeichnet, H = V s^— r". Ist also bei- 
spielsweise 8 = 10, r = 6, 30 ist H = y/\(fi-^'^ = 8. Ist 
die Grundfläche ein gleichseitiges Dreieck und dessen 
Höhe = h, die Höhe der Seitenfläche (TOoni nx nau) = h', so ist 



H-Yh^ 



. Ist die Grundfläche ein Quadrat oder regu- 
läres Polygon, so nehme man den halben Umfang desselben 
und dividier« damit den Inhalt der Grundfläche, erbebe den 
Quotienten ins Quadrat und zieh« dies vom Quadrat der Seiten- 
höhe ab. Die Wurzel der Difierenz ist = H, (H = 

Sind die Seiten und Winkel der Grundfläche angleich, 
so messe man die Höhe mit einem Instrument {rwya ••hs ""V hy), 
dann berechne man den Flächeninhalt aller Dreiecke, in welche 
die Grundfläche sich zerlegen lässt, indem man von ihrem 
Mittelpunkte Gerade nach ihren Ecken zieht. Man summiere 
sodann diese Dreiecksflächen und multipliziere die Sorome mit 
einem Drittel der Körperhöhe, so erhält man das Volumen 
des Körpers. 

Ist die obere Grundfläche der unleren ähnlich, aber kleiner 
als diese, so bildet der Körper den Stumpf (vmn nsvin ravir) 

DigitizsdbyGOC^Ie 



230 



einer Pyramide, uod fär dessen Berechnung 
gibt es andere Methoden (nin« o'sn nh v). 
Ein solcher Stumpf ist gleich der 
Differenz zweier Pyramiden, nämlich 
einer grossen, deren Grundfläche die 
untere Grundfläche des Stumpfes ist. 
und einer kleineren, deren Grundfläche 
die obere Grundfläche (vtti) des Stump- 
fes ist. 

Aufgabe. Ein Pyramiden- 
stumpf bat zu Grundflächen Quadrate, 
deren Seiton = 6 bezw. = 4 ; die Höhe 
des Stumpfes = 10. Berechne das Vo- 
lumen ! In der Schnittfigur i:is ist iiK 
a= 6, ij = 4, in = iO. Zunächst ist ni zu 
berechnen. Da m : iri = n : ."iii ^ 2 : 
3 and n,i = rt+m = 10+nV, so ist 3. lit 
= 2. {I0+m),_also rii = 20. [Nun') 
ist ni =Yn?+3V- = V400+4 ^^0% 
nahezu (anjss). Ebenso ist nä «= V mi-j-üa 
= V900+9 = 30Vio+'/3o.] Daher ist 
das Volumen der grösseren Pyramide 
mit der Grundfläche in', (V') = '/s äs», m 
= 36- 10 = 360, das Volumen der 
Ergänznngspyraraide mit der Grund- 
fläche i:''(V")= Vs iJ*- n\ = 16- 6% = 
lOe^B. demnach das Volumen des Pyra- 
midenstumpfes V = ca. 360— 1067s = ca. 
253Vb- Die pairm 'Sya, d. h. die prak- 
tischen Geometer, haben eine einfachere 
Methode, wie Comtino bemerkt, nämlich 
V = (iKa+VjS-i-ä^t- ij)- Va n, also (6«+ a 
4'+4- 6 )- 10/9=76- lo.'g = 253'/i. 

1) Das In [ ] befindUche ist zur folgen- 
den Rechnung nicht nötig. 



i 

1M~ 


n 


M 



„Google 



831 

Ist ein E e g e 1 s t D m p f gegeben, dessen Grandäächeo 
Kreise mit den Radien r = 2 und r' <= 1 sind und dessen Höhe 
H = 12, 80 addiere (2r)2-f(2T*)'-|-2r- r', subtrahiere den siebenten 
und den vierzehnten Teil davon und multipliziere den Best mit 
V, H. V = (41+28+2. 4)- C/T-Vu)- 4 = 28- "/i*- 4 =88. 

Zuweilen, f^hrt Comtino fort, findet man ein Gerät, das aus 

zwei solchen Körpern zusammengesetzt ist (isins *hi 

nuisn >ne*i3), z. B. sind oben und unten (wvn 'nr) kleine 

Kreisflächen und in der Uitte ist es breiter '). Zu solchem 

Falle berechne man die einzelnen Teile, aus welchen die Figur 

besteht. Sind bei einem Pyramidenstumpf die Grundflächen 

gleichseitige Dreiecke mit verschiedener Seitenlänge, z. 

ü. die Seite a der unteren tirundlläche = 8, die der oberen b 

= 4, die Höhe der Figur H = 6, so ist die untere Grundfläche 

f = j\3 = 16 \ a = ca. 27'>/t. [Hier ist V3 = "/58 gerechnet, 

97 ' 97 9409 
was ein ziemlich genauer Annäherungswert ist : ^ ■ = i-r^i = 



3^. Die obere Grundfläche f = j\i =• 4 V3 = ca. 6j^. Da» 



"31 



V!|^ J^V 2 == (27'/t+6J-^+"/7)- 2 -= 48Vi- 2 - 97. So kann 
man das Volumen jedes Pyramidenstumpfes, dessen Grundflächen 
reguläre Polygone sind, berechnen. Han multipliziert 
immer ein Drittel der Höhe mit der Summe aus dem Inhalt der 
beiden Grundflächen und der Wurzel ihres Produktes. ^ ~ -^ 
(f+f+Vff'). 

Nun lässt Comtino eine 
Reibe von Beispielen folgen(nuV3n3 

Aufgaben. 

1. Berechne eine Pyra- 
mide mit quadratischer 
Grundfläche, deren Seite a == 24, 

>) Am Rande findet sich folgende 
Figur mit der BemerkunK fKan luien 
(Fonii einer Tonne). 



IV Google 



die Seitenkante s = 18^ 

^ = a«. Vs ys'-^^- - 24»- '/a ^18«-?-*- = 576- 2 = 
1152. 

2. Dasselbe, ff enn a = 12, s = 36. ______ 

V = a«. Vs -y/s^-f = 12«. % \/36*--f- = 144- '/, 



VI296— 72 = ca. 144- ""/j = 1680. 

Gomtino weist auf EaküdB Elementa XII hin, dor bewiesen 
habe (nowa ntnri), warum man bei der Berechnung des Volumens 
einer Pyramide immer mit einem Drittel der Höhe multipli- 
ziere ; weil nämlich jede Pyramide der dritte Teil eines Prismas 
(ov3io ims) von gleicher Höhe und gleicher Qrundtläche ist. 

3. Pyramidenstumpf zu berechnen aus q u a tl r a - 
tischen GruodüSchen mit der Seite a = 10 bezw. h — 2, 
Seitenkaute s = 9. H = A/s^-'-^*. V = V8\/s* -*^^- 
(a'+ab+b») = '/sV8l-^2"(10»+20-|-22) ^ xj^. 7. 124 = 289Vs- 

4. Pyramide zu berechnen, deren Grundtiäche das 
rechtwinklige Dreieck mit den Katheten a = 5, b = 4 
lind deren Höhe H — 25 ist. 

V - "1 ■ 5 = 83V.. 

5. Pyramide zu berechnen,- deren Grundfläche das 
gleichschenklige Dreieck mit den Seiten a = b — 12, c 
= 8 und deren Seitenkaote s = 25. 

Die Höhe des gleichschenkligen Dreiecks lic ^V/a*— Q)' 
= Vi"28 = iji/4-(-'/„+'/„i), daher sein Flächeninhalt f = ^'2'" 
= 458/11, mithin H =Vs*-(-^-)' = Vö25— 32 = "^bm - ca. 
24'/i+'/ft'), demnach V - H/3 f - %% 45»/ii = 3ö7'/4+'/i|. 

6. Pyramide mit rechtwinkligem Dreieck als 
Grundfläche. Die Katheten sind a = 6, b = s, die Seitenkantc 

s = 13. f = ^ = 24; H = '\]^''-{\)* ^ Vi»i9^25 = 12; 

V = t!. f = 4XiJ4 - 96. 



') |/I28 = 8 1/2= 11,3137. . . Obige Zahl = rr,318l. . . 

•) 1/593 = 24,3516... Obiße Zahl = 24,375. Comtino bemerkt; 



IV Google 



T.Pyramide mit gleichseitigem Dreieck als 
(rruDdfläche, deBsen Seite a = 30 ; die Seitenkante s =° 20. H 

900 a _ 



»v/s»- j = V400-300 =10. r = ^ Vä 



8. Pyramide mit regulärem Fünfeck als G-rund' 
fläche, dessen Seite a = 12 , die Seitenkante s = 35. Ist er der 
Radius des dem Fänfeck nmbeschriebenea Kreises, so ist, wie 
oben beim regulären Fünfeck gelehrt worden ist, >* "^ 2Ö ^' ^'^^ 
= ?l:_*2 _ j(j2 Demnach ist 11 = V's^^m^ = \/j"^5_2704 ^ 

5 V27921 = ca. 33 J Die Grundfläche f = | a* = 240, also V 
= " f = 11^- 240 = 2672. 

9. Pyramide mit regulärem Sechseck als Grund- 
fläche, dessen Seite a = 12; die .Seitenkante s = 35. 

H = Vs^~-^" ="Vl225-l44 - \'lÖHi = 3-^+1+^ + 64' 

f ■= y a2, wie bei jedem regulären Sechseck is. 0.), =^ ■ 144 = 

10. Pyramide mit r e g u ) ä r c m A c h t, e c k als Grund- 
fläche, deren Seite a = 10; die Seitenkante s — 15. 

- a/tö+IO VS0+ 25-117 - ViÖ' 'Vi.-" - «»• VM- 
3 Ve = ca. 3- f = 73. f = |- a- = 483^, also V = ". f 



>) Für das Beispiel s = IS sti mmt die letzte Zahl 117 uneefihT, im 
a« 



allgemeinen müsstc es heissenH"«y 52—21177^' Diese Formelergäbe, wenn 



VIIÖ " ^ / 10000 

Y 225-l69§=ca' \55fi = ca. 7.45 (s. o.l. 

DigitizsdbyGOO'^le 



834 

11. Pyramide mit einem Bogeodr eisei t als Grrund- 
fläcbe, dessen 3&mtlicbe Hehnen a = 10 sind. Die Höbe p der 
Bogen ftber diesen Sebnen = 2, die Seiteokante s = 20. Die 
Fläche des von den Sebnen gebildeten gleicbseitigen Dreiecks 

ist f = -f . Vä = ca. ÜÖ- ^ = 43-^- H = V^T = 
^400-^ = A/ssel = jVää = «»■ "*■ Demnach wäre das 
Volumen der Pyramide über dem gleicbseitigen Dreieck =r ^x 
43-r = ca. 275. Hiervon ist das Volumen der drei ober den 
Kreissegmenten als (irundHächen stehenden Teile der Pyramide 
abzuziehen. Die Flache dos Kreissegments berechnet Uomtino. 
annähernd, wie oben bei der Kreisberechnung angegeben, Seg- 
,nent = (^-JP). p+1 (?) ' = \Z-^f^ = 13|{. 3 Segment. ^ 
= Segment H = ca. 262. Demnach ist V = 275-262 = 18. 
):;. Pyramiden stumpf, dessen Grundflächen u n - 
gleichseitigeDreiecke sind, und zwar ist die grösste Seite 
a der unteren Grundfläche := 24, die kleinste c = l(i, die grösste 
Seite der oberen Grundfläche a' =^ 12, die kleinste c' = 8, die 
Höbe H des Stumpfes = 50. 

V = H [C\^')- ^:Y)^'\rfi^ C-=^')] = 50. [18. 12+ 
^ (6- 4)1 = 50. [216+8] = 1120. 

Gomtino bemerkt noch, dass dieser Körper )V |ir^3 nioj?i 
IptE'^p. ein Name, den ich nicht enträtseln konnte. 

Im folgenden Abschnitt behandelt Oomtino die Berechnung der 
Kugel- und anderer runder Körpe r.Zunächstzitiert er Eu- 
klids Definition der Kugel (Elementa XI): ,Die Kugel entsteht durch 
Drehungeines Halbkreises um seinen Durchmesser". Die Messung der 
Kugel Oberfläche einer Kugel vom Durchmesser d ist f »^ 
3 J-d". Beispiel: d = 7, so ist f = ^. 7* = 154. Das Vo- 
lumen der Kugel ist V = ^ f = jj- d^ ; in obigem Beispiele 
.„„l!-.7.-f -174. 

D,„i,„db,Goo<^le 



835 

Es folgen darauf wieder 

Aufgaben. 

13. Berecbnung der von einer hohlen Kugel eingeschlos- 
senen Luft, d = 10, die Dicke der Kugelwände im Durch- 
messer = 2. V (Luftraum) = 11-83 = 268l-+Jj. 

14. Berechne die H a 1 b k u g e I mit dem Durchmesser d = 7. 

^ = ß- '' = f = »4+J- 

15. Berechne Luftraum der hohlen Halbkugel mit 
dem Durchmesser d = 14, Wanddicke ^4. V = —■ 10' = 

^ = 261'+^+-^ 

16. Berechne die V i c r t e 1 k u g e 1, wenn der Kugeldurcb- 
measer d = 14. V = H a» = 11- 14» =^546^ gj-^l 

1 7. Berechne den Vicrtelkugelgehalt einer hohlen Kugel ohne 
die Luft, wenn der Kugeldnrchmesser d ^=: 14, die Dicke der 

Wände = 4. V = ij d> = 359j («iehe Aufgabe 16). Das 

Volumen der Luft = iJlO' = ^ = l''°2"+3+ü+i *'**'^'' 

das verlangte Volumen der Wände = 359^ -^^ = 228-4-—. 

18. Ein Teich, der einen Körper, kleiner als eine Halbkugel, 
darstellt, hat eine Breite an der kreisrunden Oberfläche von a = 
6—, eine Tiefe von b = 2 ; der Durchmesser d ist alsdann = 7 •) ; 
berechne daa Volumen des Teiches. V « IJbd* = ' ' ' ^ ' ^ „ 
15* = Sil 

19. Der Teich ist grösser als die Halbkugel, wenn die Tiefe 
grosser ist als die halbe Breite ; z. B. a == 6-1-, b = 5. Dann 
irt d = 7 und V = ilbd. . lp-?l« = f = ,28j. 

') Genauer li^Tj^ denn b: ~ = j: d-b,4l»0b(l = bi+^j (1 = 



D,„i,„db,Goo<^le 



20. Berechnung des y 1 i n d e r s ')■ Durchmesser der 
Grundfläche d= 7, Höbe H = 50 ; dann ist die Grundfläche t 
= 38^-; V == Hf = 1925. 

21. Berechne das Volumen eines Kegels, dessen Grand- 
fläche einen Durchmesser d = 7 bat und dessen Höbe H = 30. f ■» 
V f -■^-^f -38^. V J f - 10. 38i - 385. 

22. K g e I (.1J11BXN), dessen Grundfläche einen Durchmesser 
d = 42 bat, dessen Seitenlinie s = 75, zu berechnen. H =\Ut_i ^ k* 



= VTS^^r^ = V 5625-441 = \'EiM =72. f = y^- = 
1886. V = " f - 24- 1386 = 33264. 

23. K e g e I s t u m p f (ir«nn nsinn la^hs najiio nini*x8) zu 
berechnen, dessen grösserer Durchmeääcrd = 10, dessen kleinerer 
Durchmesser d' = 4, dessen Höhe II - 30. V H (-J'*')*- ^ 

im letzten Teile der Geometrie behandelt Oomtino die Tei- 
lung der Körper (cjoun npiSn), bemerkt aber sogleich, dass 
dieser Abschnitt für die Praxis, besonders auch für Kauf und 
Verkauf, weniger wichtig ist. (npoi d*?!?.! ■3"jj!3 im "[3 Sa u'k 
n3Mi)- Darum will er nur das Notwendigste besprechen. 
Aufgaben. 

24. W ü r f e 1 1 e i 1 u n g. Man halbiert einen Würfel 
durch einen Schnitt längs der Diagonale der Grundfläche. In 
drei gleiche Teile teilt man einen Würfel, indem man eine 
Seite in drei gleiche Teile teilt und einen senkrechten Schnitt 
durch die Teilpunkte legt. In vier gleiche Teile teilt man ihn, 
indem man ihn zunächst, wie oben angegeben, halbiert und dann 
Jedes der entstandenen dreiseitigen Prismen durch einen Schnitt 
längs der Hypotenusenhuhe der G ruudfläche halbiert. Uder : 
halbiare zwei anstossende Kanten und lege senkrechte Schnitte 
hindurch. 



DigitizsdbyGOO'^le 



287 

25. Teilang TJerseitiger Prismen. Verfahre ebeoso 
wie in roriger Aufgabe, sei es dass die Grenzfläcben Rhomben, 
Rechtecke oder sonstige Parallelogranime sind. 

26. Teilung dreiseitiger Prismen. Man halbiert ein 
solches Prisma durch einen Schnitt längs der Höhe der gleich- 
seitigen Dreiecksgrundfläche. Oder : teile die Höbe des Prismas 
und lege wagrechte Schnitte durch die Teilpunkte. Letztere 
Methode findet auch Anwendung bei der Teilung in n gleiche 
Teile. Comtino verweist auf Euklids Eleraenta XII. 

27. Teilung der Kugel. Man teilt die Kugelober- 
fläche in gleiche Teile, indem man zwei diametral gegenüber- 
liegende Punkte (Pole, insn 'sep) wählt und die durch diese 
Punkte gehende grösste Kreislinie in n gleiche Teile teilt und 
durch diese Teilpunkte grösste Kreise legt Ebenso teilt man 
die Fläche von Halbkugeln und dergleichen. 

Comtino schliesst : ncana o'JitiD B" irsinr nipi^aT r6« f?33i 
l'nyiirt nyi ixaS yiwip nc3 Snj iiix n-n b"? 's nni« uwart «Si nnon 

.□n 
Comtinos Werk macht eben keinen Anspruch auf Vollstän- 
digkeit in wissenschaftlicher Hinsicht, sondern ist vor allem für 
die tägliche Praxis berechnet. Es wäre wünschenswert, diese 
Schrift aus dem Staube der Bibliotheken ans Tageslicht zu 
ziehen und durch den Druck zu veröfi'entliclicn. Es wäre eine 
Pflicht der Dankbarkeit für den wissenschaftlichen Fleiss des 
R. Mordechai Comtino s. A. 



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Studien über Joseph ben Simon Kara 
ais Exeget 

nebst einer Veröffentlichung seines Commentars zum Buche 
der Richter*). 

Ton 
Rabbiner Dr. S. Eppenstein, Briesen, Westpreussen. 



Zwei Länder sind es Tomehinüch, die im elften und zwölften 
Jafarhnndert die Blütestätten des Jüdischen Geisteslebens genannt 
werden könnnen, Spanien und Frankreich. Die Entfaltung der 
wissenschaftlielien Leistungen bietet in dem letzteren allerdings 
kein einhcitlicbes Bild. Während der südliche Teil Prankreichs 
fast ganz unter dem Einfluss der durch Einwirkung des arabischen 
Bildungselementos entwickelten Geistesrichtung Spaniens stand, 
zeigt der Norden dieses Landes eine anders geartete Betätigung. 
Wohl waren es in beiden Ländern die Auslegung des Gesetzes 
und das Studium der Bibel, die im Vordergrund des Interesses 
standen, aber in Spanien und der angrenzenden Provence war 
die crstere mehr auf methodologisclier und codificatorischer 
Grundlage aufgebaut, und die Erklärung der Bibel, von einer 
hohen, bedeutsamen Sprachkenntnis nnd teilweiscii Sprachver- 
■^leicbung ausgehend, war vielfach von philosophischen Ideen be- 
fruchtet. Ganz anders das nördliclio Frankreich. Hier war das 
Talmudstudiuin Gegenstand einer tii'f eindringenden Dialektik, die 
uns fast an die lebensvollen Verhandlungen der alten Metibtas 
gemahnen könnte. Die Behandlung der heiligen Schrift nun zeigt 
uns besonders die Gelehrten dieses Gebietes gleichfalls als 

*) Siehe hebr. Abteilung S. t -26. 

DigitizsdbyGOO'^le 



239 

Meister auf diesem Arbeitsfeld. Standen ihoen auch nicht die 
Hilfsmittel zur Verfttj^ng wie den Bibelerklärem Spaniens, üo 
haben sie doch mit ihrem scharf sindringenden Blick den rechten 
Wortsinn in oft genialer Weise ermittelt und ans das Verständ- 
nis der heiligen Schrift erschlossen. Es kann demnach als ein 
Zeichen des (üefähls der Ueberlegenheit seitens der spanischen 
Gelehrten angesehen werden, wenn Abraham ibn Daüd in seinem 
Geschichtswerk Sefer Hakabbala von den Gelehrten Nordfrank- 
reichs als ihm nur von Hörensagen bekannt spricht und nur R. 
Jacob Tarn erwähnt')- Vor allen ist hier wohl der unerreichte, 
für alle Zeiten rolkstämliche Kascli i zu nennen, dessen Be- 
deutung vielfache Veröffentlichungen im verflossenen Jahr an- 
lässlich der 800. Wiederkehr seines Todestages uns wiederum 
vor Augen führten. Indes steht auch dieser anf den Schultern 
von Vorgängern. Wer die ersten Exepeten in Nordfrankreicli 
und dem mit ihm in literarischer Beziehung aufs engste zu- 
sammenhängen'Ien Westdeutschland waren, wissen wir nicht. Be- 
kannt ist uns nur, dass R. Leontin, der Lehrer des R. Gersehom, 
einen der Mystik und dem Zahlenspiel Rechnung tragenden Bibel- 
commentar verfasst hat^. Es werden allerdings von dem später 
zu nennenden Joseph Kara Bibelerklärer genannt, deren Namen 
wir abi-r nicht wissen. In Nordfrankreieh war es vor allen R. 
Menacbem b. Ghelho, der sich angelegentlich mit der Schriftaus- 
legung beschäftigte, und den auch Raschi selbst zitiert^). Dieser, 
der wohl eine Zeitlang auch in Südfrankreich sich aufhielt, war 
gewissermassen ein berufsmässiger Erklärer der prophetischen 
Schriften und der Hagiographen, während von Raschis Werken 
vornehmlich der Pcntateuchcommentar als Zeugnis seines ein- 
dringenden Strebens betrachtet werden kann. Des letzteren 
Werk wurde von seinen genialen und bedeutenden TöcbtersÖhnen, 



i) V£l. das eenannle Werk, ed. Neubauer, in MedJaeval jewish Chro- 
nicles I, Oxford 1887, p. 7S. 

2) Vgl. hierüber ). Uvi in RdE| Bd- 49, p. 230 43 
*) Diesen Autor hat zuletzt in einer vortrefflichen und gründlichen Ab- 
handlung S. Poznanski behandelt unter dem Titel -sm^ a'm -a ana 't >inr« 
P7»i, Warschau 1904, wo sämtliche bis dahin bekannte Bibel- und Mach- 
sorerklärungen Menachems zusammengestellt sind und eine ausführliche Ein- 
leitung alles Wissenswerte über ihn bietet. 



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240 

besorrflers von Samuel b. Meir, genaoat Raschbam'), und teilweise 
auch von dessen vornebmlich als gefeierten Halacbisten gelten- 
den Bruder Jacob, genannt B. Tarn, forttrcsetzt*), von denen 
namentlich ersterer die Erklärung des Pcntateucb unter Zu- 
stimmung seines Grossraters auf eine dem Zeitbedflrfnisse nach 
Pschat mehr entsprechende Stufe hinauffflhrte. Aber auch 
Menachem. e'cnannt der Alte, fand in einem nahen Verwandten, 
seinem Neffen, E. Joseph Knra, einen benifenen Vertreter seiner 
Tätigkeit, der in seinpn, wohl ttber die sämtlichen Propheten 
und Hagiographeo sich erstreckenden Commentarien vielfach 
seinen Oheim zitiert und ihm somit gewissermassen ein literarisches 
Denkmal gesetzt hat. Noch weilerbin hlflhte auf dem von diesen 
Meistern geschaffenen Boden das Bibelstudium in Nordfrankreich, 
und bedeutsame Leistungen zeigt uns der Pentateuchcommentar 
des K. Joseph B'chor Schor, der auch als Tossafist sich einen 
geachteten Namen erworben hat^), ferner eine Anzahl anderer, 
der Tossafi st en schule angehörender Halacbisten, die mehr oder 
weniger den Baschicommentar glossrerien^), schliesstich auch 
die exegetischen Schriften des Ellezer oder Eleazar aus Bcaugency, 
von dem wir noch Commentare zu den letzten Propheten be- 
sitzen^, und seiner Schüler'). Allen diesen Erklärern ist das 

Ücber seine sich, allem Anscheine nach, über die ganze Bibel er- 
streckende exegetische Tätigkeit, vgl Rosin, Samuel b. IMeir als Schrifter- 
kllrer, Breslau 1880, p. 12- 22 ; von demselben ist auch der Penhiteuch' 
commentar, Breslau 1882, musterßiltig bearbeitet worden, 

^) Es haben sich von diesem in einem neulich verfiffentltchtcn, weiter- 
hin zu nennenden Hiobcommentar einige Citate aus seiner Erklirung dieses 
Buches erhalten. 

') Von diesem sind veröKentticht ; Genesis und Exodus durch lellineh, 
Leipzig 1856, iedo(;h ziemlich fehlerhaft, ferner Num. 1 — 15 durch Meumann, 
Breslau 1898 ; über ihn vgl- auch Walter : Joseph B'chor Schor, der letzte (l?) 
nordfranzösiche Exeget, mit einem Anhange, enthaltend Deut. 32, 1—43, 
und Cap. 34, Breslau 1891. 

*l Wir besitzen zwei Sammlungen der Tossafot zum Pentateuch, eine 
u. d. T. »v^ np, Livorno 1783, die andere, äusserst seltene u. d. T. o>)pi i-n, 
Livomo 1840. 

*i Veröffentlicht sind von demselben der Commentar zu jesaja, ed. 
Nutt, Oxford 1879, und der zuHosea von Poznanski, in Horodezhis Hagoren, 
Bd. Hl, Berdyczew, p. 98-127, wo auch Eliesers Exegese näher ge- 
würdigt wird. 

*) Von diesen ist zu nennen der vorhin erwähnte anonyme Commentar 
zu Hiob, herausgegeben von Wright, mit englischer Uebersetzung von S. A. 



IV Google 



BestT^Kn eis«, nicht söwobl die pe'.ehn?n Sisdi^n i« f.ii\:ora, 
als Tidicehr die Bibel eioein gröäscrai Kreis« T«i^ÄfidI:cli n 
Dufaen. den ZasaameBlwos; der ei&iel&en V«rs« ni i«%«a and 
täae natfirliche eiafache Ans1eg;inir n sch«ffeB. Uu kuin dies^ 
Sdiiiften v&bre foIk>bncb«>r Dennen, die wa <i*s IVstTvlv» 
Rascbis. das Stadium des Pentateufh Tt>lkst&iuli>-fa lu mache«, 
aobiApfteD und in diesem Geiste sowie in Verfolg von dtj: ^vi^ou 
Meist«is spiteren Totentionen noch mehr den Pschot |kt1ejrti.'ii. 
Aus dieser Absicht heraus ist auch Tietleicht die sU'ini.li^ 
Gewohnheit dieser Commestatoren zu erklären, den einielnen 
Worten oder Wendungen die französische Bedeutung autaftl^n. 
Bei diesan Charakter der geschilderten nordfraniösiachon 
Commentare ist es ebenso bedanerlich wie seltsam, dass vom 
Ansgang des 13. Jahrtmoderts an die jfldische Literatur Ust 
gar nicht Xotiz von diesen Leistungen nimmt, und dass sie teils 
von den nicht die genannten Vorzöge aufweisenden Commentaren 
Bascbis, besonders aber von dem nicht immer die natürliche 
Auslegung, vielmehr anch den Drasch und die philosophische 
Deutungsweise berflcksichtigendea und recht wenig originelle)), 
sondern meistens compilatorischen David Kimchi verdrängt 
wurde, ebenso wie dessen sprachwissenschaftlichen Werke 
wiedemra die der älteren spanischen Autoren, auch wenn sie in? 
Hebräische fibersetzt waren, in den Hintergrund gestellt haben. 
Aber auch ffir diese Literatur ist am Anfange des vorigen Jahr- 
hunderts durch die Veröffentlichungef) von Zunz, Dukes, Gcigoi-, 
Berliner und andere die Zeit der WiedererweekiDig gekoin)nen ')■ 
Ob för diese langn Zeit des Tei'gesseiis an di« Klassiker iIct 
nordfranzösischen Literatur, auch Samuel ben Meir nicht ausge- 
nommen'), vielleicht der Grund anzunehmen ist, dass manchp 
ihrer Erkläningeu den Jahrhunderte hindurch als strenge Tradition 
geltenden Ansichten widersprachen - was bosondtu's BV.hor 

Hirsch, Cambridge 1905, der sehr oft Elieser aus Beaii|;ency, sowie «iich 
andere Autoren benutzt hat- 

1) Die Literatur über die nordfranzösischen Exgeten verzeichnet bin 
1892 last lückenlos Bacher in Winter und Wünsch« Anthologie Bd. 11. p. 336. 
u-ozu noch die Rcither erschienenen und In diexem Aulsatz erwihnten 
Abhandlungen Itoinmen. 

-1 Vgl. hierüber Rosins erwähnte Schrift über Ihn p. 24 25. 

16 



IV Google 



_ -242 

Schor, teilweise aucb den in dieser Studie behandelten Joseph 
E'ara betrifft — , ist eine Vermutung meinerseits, die icb hier 
nur mit allem Torbebalt aussprechen möchte. Wohl behandeln 
diese Autoren die dem aufmerksamen Bibelerklärer sich auf- 
drängenden Fragen in anderer Weise, als wir es bei Rasch! 
gewohnt sind; aber ihre Art ist doch keines «vegs kühner als 
die des Abraham ibn Esra, der seine Zweifel oft in das Gewand 
einer frömmelnden Geheiranistuerei kleidet, während diese offen 
ihre Meinung verkünden, und dennoch wandte sich zu allen 
Zeiten den Commentaren des spanischen Autors eine sehr ein- 
gehende Beachtung zu. Sollen wir uns aber etwa z. B. den 
mit tiefem religiösem Ernst die balachischen Fragen erörternden 
Joseph Bchor Schor zugleich als einen an die Heiligkeit der 
Bibel rührenden Kritiker denken? Es muss deshalb das Be- 
streben Geigers, die nordfranzösischen Ezegeten, für deren 
Würdigung er übrigens auch viel geleistet hat ')i gewissermassen 
als Stützen setner Bibelkritik zu benutzen '), zurückgewiesen 
werden. 

Zu den bedeutendsten Exegeten der nordfranzösischen 
Schule zählt jedenfalls Joseph ben Simon Eara^. Er 
war wohl zwischen 1060 und 1070 geboren*) und wirkte in Troyes, 
dem Wohnorte Raschis, dem er auch literarisch nahe stand, 
wenn auch nicht als Schüler <>), und war mit Samuel b. Meir be- 
freundet, wie aus dessen Bemerkungen zu Gen. 37, ISberrorgeht. 
Von seinem Vater, R. Simon, wissen wir nichts. Die allgemein 
Terbreitete Annahme, dass dieser der Autor des ^irsuv BipS' sei. 



1) Es kommen hier in Betracht: Beiträge in Heilberes Nit'e Na'mamm, 
Breslau 1847, und Parschandatha, die nordfranzösische Exegetenschule, 
Leiprig tSS5. 

^ Vgl. Parschandatha p. 32 und passlm. 

") Die Literatur über ihn verzeichnet vollständig der kürzlich der 
Wissenschaft entrissene Salomon Buber s. A. in der Einleitung zu der Ver- 
Sftentlichung des Echacommentars von Joseph Kara, in dem Gedenkbuch 
für D. t^aufmann, p. 8—9, Anm. 2. Es fehlt nur: Littmann, Joseph b. Simon 
Kara als Schrifterklber, Breslau 1887. 

*) Vgl. Einstein in der Einleitung zur Edition von K- 's Koheletcommentar 
p. 22-23. 

') Als solchen bezeichnet ihn, jedoch nicht zutreffend, Berliner in der 
Einleitung 'zur Rasch i- Ausgabe, 2. Auflage, p.'IO. 



IV Google 



hat Epstwn gröndlich widerlegt')- Sein eigentlicher Lehrer war 
sein Oheim Täterlicherseits Menacbem b. Chelbo, dessen Unter- 
richt er in sehr intensiver Weise genossen haben mnss*) Joseph 
war frewisserniassen der Fortsetzer der Tätigkeit seines Meisters. 
Wie dieser liess auch er sich anprelegen sein, die Kenntnis der 
Bibel zu verbreiten. Menachem, der, wie die ihm Öfters zugeleErt.e 
Bezeichniine ipn beweist, sich hohen Ansehens erfreute, scheint 
VortrSpe Aber die prophetischen Bficher gehalten zn haben "1. 
Sein Neffe Joseph hingegen hatte nach meiner Vemintnng den 
Beruf eines Lehrers der Bibel erwählt, und ans den von 
ihm zn Unterrichtszwecken angelegten Notizen mögen seine 
Oommentare entstanden sein. Hierans dürfte sich die Bezeinh- 
nnng mp erklären lassen*). Die ganze Anlage der Oommentare. 
das Lehrhafte des Tones, der Umstand, daas er sich nicht mit 
der Uebersetznng der einzelnen Worte ins Französische hefimflgte, 
sondern ganze Wendungen überträgt., die Weitschweifigkeit im 
Gegensatz zu Baschis Fflrze und die öfteren Wiederholungen 
der von ihm aufgestellten Regeln — ,Wege der Schrift' myn 
rr"^pn nennt er sie*) — lassen die Vermutunganssprechen,' dass sie 
ihre Entstehung der beruflichen Tätigkeit Josephs als Lehrer 
der Bibelbunde verdanken. 

i) Vßl. Hachoker 1 p. 85-93. 126-134. 

•) Darauf deuten Wendunffen, wie: 'ii^ •□< hi'.oraa 'le >A3ps p; vgl. 
Poznanski in der Studie über l^lenachem b. Ctielbo p. 10, 

») Vgl. die Mitteilungen loseph Karas, bei Poznanski 1- c. t>. 19 zu Ri. 
2, 15 — 16 T r» ojtnm cafr waitn Ss rw waw ««1 aVi "^s btws '^ »ms ritt it mr» 'rm 
rtyi. ferner p. 24 zu 1 K8n. 8, 32: m inpo on. te ^ ni» rw. in ZfHB Vlli 68 
gab ich der Vermutung Ausdruck, dass Menachem moralische Vorträge ge- 
halten hat 

*) Wir finden im Talmud für den Lehrer die Bezeichnung ' i p b. 
in der Zusammensetzung -p-m «Tpo. Die von Geiger, leJIinek, Pfnstein und 
zuletzt von Epstein in seiner Abhandlung ; •*Wi onvn nai rwHvh 'Vm »np ip- 'i 
In Fuchs' Hachoker I p. 3t gegebene Erklärung als öftentlichen Bibeivorleser 
oder Erklärer nach dem Pschat, im Gegensatz zum iri--, kann ich nicht als 
befriedigend ansehen. Im crstcren Sinn müsste es t*^lp helssen. Der Hin- 
weis von Epstein auf Pcsikta, ed. Buber, p. I65b, wo o^rp im Gegensatz zu 
»nm steht, Ist nicht ausschlaggebend, da es dort auch nur Wortführer 
bedeutet. 

') Sie sind zusammengestellt von Littmann I. c. p. 16—19, 



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244 

G-^en vir oan zu Joseph Ear%s Schriften über, so ist zu 
bemeriten, «Uss er eisen Pentateuchcommentar nicht verfasst bat, 
Tielnebr tod ibm nur Qlossen und Zusätze zu Rascbis Erklärung 
berrObran, vorftber bereits Geiger und Berliner das Erforderlicbc 
beigelM-acht baben '). Selbstständige Commentare bat er zu den 
Bäcbern der Prophet» und zu einigen Hagiograpben, Toraebmlich 
dUD Buche Hiob uod de« tüni KegiUot, geschrieben. Es ist nau 
bemerkenswert, dass manche dieser Commentarieo uns in ver- 
scbiedenen Recensionen yorHegen, und manche den Namen 
^aras tragen, die tod ihm nicht herrühren. 

Die Kriterien für die Echtheit der Comaientare unseres 
AiitOTO sind Toa des Literarhistorikern bereits zusammengestellt. 
Auf -(Jnwd derselben gelten bis jetzt als wirklich Ton ihm her- 
rUrend nur die Commentare zu den ersten Propheten, wie sie 
im cod. Eirobboim v-orliegen, der jetzt im Besitz des jQdiscb- 
'tfeeo). äemioars zu Breslau ist und aus dem auch der vorliegeade 
■Oommentar zum Buche der Ri(^ter entnomneD ist*), femer der 
BU JesHJa"), zu Jeremia *), zu Hosea, aus einem Hscr. des Bres- 
lauer f^emiiiars |^edru<dct'), die in verschiedenen Recensionen er- 
liattene Erklärung zu Echa^), die zu Ruth'), Kohelet*) und 



Besonders letzterer hat ste vollständie zusammengestellt In seinem 
PleUth Sofrim, Breslau (872, p. 12 -25 Doch ist es fraKlIch, ob die Glosse 
zu Gen. 20, 25 von Kara herrührt; auch die zu 17, 5 erscheint mir wegen 
der Sprache verd^ditlg. Auch in der Vorrede zur zweiten Raschi- Ausgabe 
p- tO hat Berliner richtig einige Einschiebsel aus Karas Glossen erkannt. 

*) Die Lubllner Bibel-Ausgabe (nAm fmvn, erschienen 1897—99) hat 
einen Samuel -Co mmentar von Kara, der unecht ist, vgl. hierüber Poznanski 
in ZfHB V, 67. 

') Gedruckt In derselben Au^abe und vielleicht correcter als der im 
Ms. KlFcbheini enthaltene, vgl. Poznanski I. c. 

*) Gedruckt in Lubltn und vorher auch von Schlossberg, Paris 1881, 
vwöffentllcht. 

4> Derselbe war mir nicht zugänglich. Der Im Ms. Kirchheim befind- 
4iche -m 'W'Commentar ist jedenfalls unecht und das Werk eines Späteren, 
dw )■ K. benutzte. 

*) Vgl. über die versdiiedenen Ausgaben hiervon Poznanski in der 
Studie über Menachem ben Chelbo, p. 9. Anm. 2. 

•I Ed. Hübsch. Prag 1866. 

") Cd. Einstein, Berlin 1886. 



lyGoogle 



245 

schliesslicli au Hiob. Aach der uiiter dem Namen von Easchi 
gehende Gommentar zur Chronik weist vieles von Joseph Kara 
auf. Die Merkmale zur Beurteilung der Originalität sind der 
Kara eigen ttimliche Stil, die Citierungen von gewissen Autoren 
und die Stellung zur midraschischen Deutung. Diese ist es 
meines Erachtens, welche Joseph Earas Commentaren das eigent- 
liche Gepräge verleiht, und worin er im Gegensatz nicht nur zu 
Kaschi steht, «ondem auch zu seinem Oheim und eigentlichen 
Lehrer Menachem b. Chelbo. Wie sehr dieser auch dem Pschat 
Rechnung zu tragen bemüht ist, so verleugnet sich doch bei 
ihm nicht der Einäuss, den auf ihn sein Aufenthalt in der Pro- 
vence geübt hat, wo er zu der Schule des R. Hosche Hadarschan 
in Beziehungen stand ^). Denn mehrfach sind Menacbems Er- 
klärungen teils den Midraschim selbst entnommen, teils sind sie 
in deren Geist gehalten*). Noch inniger sind ja Raschis Be- 
ziehungen zum Drascli ; denn, obwohl auch er diesen nicht zur 
Alleinherrschaft kommen lassen will, benutzt er ihn doch sehr 
oft stillschweigend B). Anders Joseph Kara. Wohl zitiert er oft 
und in breiter Ausführlichkeit die Hidraschim, aber fast nie, ohne 
vorher oder nachher seine eigene Ansicht zu äussern, und dort, 
wo er diese besonders zur Geltung bringen will, findet er sehr 
energische, z. t. auch harte Worte gegen die nicht dem SioB 
entsprechende Anwendung des Drasch auf das Schriftwort, Einige 
besonders markante Stellen seien hier hervorgehoben, die sich teilweise 
im Commentar zum Buche der Eichter, teilweise in denjenigen ta. 
Samuel finden. Zu Ri. 5, 4*) spricht er seine Verwunderung 
darüber aus, dass die midraschische Auslegung in diesem Vors ein« 
Beziehung auf die Vorgänge bei der Gesetzgebung suchen will. 
Zu I Sam. 1, 17 kommt Kara gel^entlich der falscben Auf- 
fassung von |n^ im Sinne von: Gott möge geben, anstatt: Gott 
wird geben, auf die midraschische Deutung von V. 23 KQ 
s prechen un d lässt sich folgeodermassen vernehmen*): „Wisse, 

') Vgl. Poznanski I. c p. 6. 

") Vfl. ibid. p. ti und in den Molen zu lienaclienu Crldirunyen- 

'>) Vgl. über Rjischls VeriiäJtnls zur Agada zuletzt Berliner, Beltrife 
zur Geschichte der RjiBchicomincnUre, Berlin 1893, p. 26 — 27. 

*) Vgl- hebräische Abteilune p. 6. 

'') Etian tmn na 'fitr» t/m Ton S31 ruiin« ey .nanu utAv tutsm naroin -p jn > 
ns/i» ns an .-utki .-ven nun ^ mc lAi -nt eipcs .-nn »>3rfi ytt jm üfa 'en fi* Mpow 



IV Google 



^4^ 

Wenn eine t^ropbetie niedergeschrieben wird," so jgeschieht dies 
in vollständiger Weise, mit der dazu nötigen Erklärung, damit 
die kommenden Generationen keinem Änstoss ausgesetzt sind. 
An der betreffenden Stelle fehlt nichts, und es bedarf keines 
Beweises von anderen her, aucli nicht vom Midrascfa ; denn die 
Bibel ist in Vollständigkeit niedergeschrieben, so wie sie auch 
derart gegeben ist, und es fehlt nichts in ihr. Der Midrasch 
unserer Weisen dient allerdings dazu, die Grösse und Herrlich- 
keit der Thora zu zeigen. Wer jedoch den natürlichen Sinn des 
Verses nicht kennt ' und dem Urasch sich zuwendet, gleicht 
jemandem, der von der Strömung des Flusses erfasst und in die 
Tiefe gezogen wird, wobei er das, was sich ihm gerade bietet, 
behufs seiner Rettung erfasst. Würde er aber auf das Gottes- 
wort wirklich seinen Sinn richten, so wurde er den einfachen 
Sinn suchen und auch finden, und so bestätigen die Worte in 
Spr. 2, 4 ; Wenn du danach wie nach Silber forschst und es 
gleich Schätzen suchst, dann wirst du die Gottesfurcht erfassen 
und die Erkenntnis des göttlichen Wortes finden". Ein anderes 
Mal (zu II Samuel 12, 30) weist er auf eine agadische Deutung 
hin, die aber durchaus nichts Annehmbares bietet, und bemerkt 
dabei: .Ich will davon absehen und es unterlassen, sie zu zitieren 
damit nicht umsonst Tinte vergossen und Federn zerbrochen 
werden durch das viele mühselige Schreiben ')". — Im Bewusst- 
sein dieser seiner Stellungnahme zu den agadiscben Deutungen 
fühlt er eine gewisse Gegeusätzücbkeit und Anfechtung seiteus 
der Anhänger dieser Erkläruugsweise und äussert sich bei seiner 
Ei'klärung von D'o'n niBipn'? (I Samuel 1, 20) so*): ^Ich weiss, 
dass die der agadischeu und talmudischen Auslegung Huldigenden 
über diese Auä'assiuig herfallen werden, da sie nicht bei Seite 
lassen werden, was unsere Weisen in Koscb-haschana und anderen 
Abschnitten hieraus deuten. Jedoch die wirklich Einsichtigen 

1^ ^BUl Nipc hv biBB jm> u<n» 's b Hm ,vjm mr< hnx6 i: u«:n tmoi na b xnn k^ 
i-na n^j* 11« ta miHi Im*] i»>»o e'O 'pcjci -wn nSa» nrwstp •eh nnn -sn 'it wmo iih 
nJBpan w 'jp no D"pS [kisib n-rt] mitei "ut ire -»in fv\ n-n 'n 111 S« oi e» frm 'tum 
MUtn er^.K njT\ 'n rat-r pan w rucenn cMonn tp». 

I) m-B aira^B hmn\ t r* aitti sV.i hj racno [)•« nmw b^ sttti rru« -aiai 
navT vfa j^ci peu^pi ;>»« fnn. 

») ruen bmis U'mai tv»v .no my «S» ■no'ini m» "^j» Sa ni jn» Sy wW 'in pn 
ftnwi ip lai TBjm .-p^T nia'/uS rno' c*V«rcn in ,pTv» »Tnn cfri mreoa no33\ 



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847 

«erden nur auf die aus der Schrift selbst sich ergebenden Er- 
kläningsvege achten, um hierdurch das Bibelwort dem wahren 
Sinne nach zu erfassen". Ira Aüschluss hieran fftrt duu Kara die 
betreffende Talmudstelle an, wohl nur um deren Gegensatz zu 
seiner natilrlicfaen Erklärung zu zeigen. In den allermeisten 
F&llen beruft er sich aber auf die talmudische Erklärung, die er 
sehr oft als ire;n viis anfahrt, und auf Berescfait Rabba wie 
auch auf andere Midraschwerke, wie z. B. die Pesikta, um aus 
ihnen teils hatachische Erörterungen zu entnehmen, teils Bemer- 
kungen, die den Sinn des Verses aufhellen und moralische Nutz- 
anwendungen zu demselben bieten. Seine Gegnerschaft zur Agada 
ist demnach auf solche Ausspräche zu beschränken, die seiner 
Ansicht nach direkt dem Pschat widersprechen und zu etwaigen 
über das natärliche Vorstellungsvermögen herausgebenden Deu- 
tungen fähren können. An den Stellen nun, wo Kara gegen 
solche sich tadelnd wendet, bandelt eä sich im Commentar zu 
Samuel um den Midrasch Sch'muel. Nach seinen eigenen 
Angaben, will er dort keine derartige Beutung wie die zu d''C1x 
(I Samuel J, 1) aufnehmen, da es hierfür ein besonderes Werk 
gibt, in dem der Liebhaber hiervon lesen kann'). Demselben 
Sammelwerk nun ist auch die von ihm als nur notdürftige 
Auslegung bezeichnete Deutung von ibid. v. iiS entnommen, die 
er übrigens, um sie zu beleuchten, anführt^), wie auch die 
seinen Beifall nicht findende Erklärung von II Sam. 12, 30. Da 
aber im unmittelbaren Anschluss an seine Absicht, keinen triis 
anzuführen, Joseph Kara eine demselben Werk entnommene 
jJeutung anfuhrt und zwar zu v. 3 ii'yo Kinn c'nn nhy\ wo das 
Wirken Elkanas für die Bewohner seiner Stadt geschildert wird, 
so ist die Lösung nicht abzuweisen, dass unser Autor eben 
zwischen Agadas mit moralischer Nutzanwendung 
oder sonst aufklärenden Tendenzen und solchen mit 
an das Phantastische streifenden Deutungen unter- 

'} nmnn trm rhu -vm ima ^m»^ D.-A mp« bwx B<wce cm »ra-n p uvnai mm 
»-rw tHm mc civ >-n -aos ivoh v-n pn nSjieS 'rviw <*: vam 71 itrmS nce^ vwui 
inp 13 rrf?> rrtrm *,tj >iiia -wo ijEn. Vfil. hierzu negilla 14a und Midrasch 
Sch'muel, ed. Buber, p- 44. 

*) U'mai noxe wnon ^ "peeni fn'm xS m. Hierauf wird der Ausspruch in 
Midrasch Sch'muel p. 52 Nr. 4 zitiert. 



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348 



scheidet. Eine derartige Unterscheidung fiihrtniclit dazu, , der 
Willkür Tür und Tor zu Öffnen", wie Littmann meint'), sondern 
zeugt von dem gesunden und feinen Takt Karas. Wir begegnen 
übrigens einer solchen Stellungnahme der Agada gegenüber auch 
bei Abraham M a i m u n i, der in seinem von mir bearbeiteten, 
und jetzt im Druck befindlichen Pentateuchcommentar wieder- 
holt Auswüchse der agadiscben Deutung zurückweist, hingegen 
solche mit moralischer Tendenz wohl acceptiert und sie „angenehm 
und schön erscheinend" nennt ; auch in einer besonderen Abhand- 
lung präcisiert derselbe Autor, der doch von der Nachwelt mit 
dem ehrenden Beinamen Tonn genannt wird'), diesen seinen Stand- 
punkt^). Wenn wir Karas Stellung zur Agada in dieser Weise 
auffassen, wird es uns auch nicht Wunder nehmen, dass er, um 
die Leser oder Schüler zu erbauen oder zu fesseln, auch Erzäh- 
lungen, die ihm bekannt geworden sind, einflicht und deren 
Quellen wir nicht nachweisen können. So, wenn er zu II Samuel 
22, 85 'nyii nmn nvp nmi bemerkt*); „Ich habe gehört, dass 
David an seiner Burg kupferne Bogen aufgehängt hatte. Wenn 
nun fremde Könige ihn besuchten, so flüsterten sie bei deren 
Anblick miteinander: Glaubt ihr etwa, dass diese Pfeile zum 
Schiessen oder Spannen bestimmt sind, da kein Mensch hierzu 
im Stande ist; gewiss dienen sie nur dazu, uns Schrecken einzu- 
flössen, damit wir ihn fürchten. Als David aber dies hörte, zer- 
brach er die Bogen vor den Augen der Besucher". Ferner be- 
merkt er zu Jeremia 7, 11 cx'io nyan-^): „Ich habe gehört, dass 
es eine Höhle in der Vorhalle gab, in die sich die Angehörigen 



') L. c. p. 15 oben. 

■) Vgl. meine Bemerkungen In der Besprechung von Steinschneiders 
arab. Literatur der Juden, Monatsschrift 1905, 379-380. 

') AbgedrucTrt in Kobez ed. Lichtenberg, Leipzig 1859, II p. 40—43. 

•) pun vrn rtti evrrt mcw.i »r^c D-naMi in Sijb^ irh ft p'An w ntnra nrmfm »npor 
pa nrAi (Wm •\f\/iv fO pVrei neirj rorsfe am cniaoa '3i '■ean m q; r.' penv« i"^ inw 
ifln V*r) rfata wow x.irr U'Sy b^S h^ prry j:«!« .twu nrp yrn nto' fwia J* M^m p»J 
•nijint nnu nep nnrui 'nsi trfitih pa*i pifiBp-t m ^du- c*£at en r.a jean rjao in. Bei 
Raschi a. 1. wird dasselbe viel kürzer zitiert, und anstatt V-jca heisst es dort: 
in-aa. — Im Midrasch a» imr zu Ps- 18, 17 (cd. Buber p. 155) heisst es nur: 
neu» nrw «ip tau wi tm^w -poW. Vgl. ibid. Anm. 184. 

') pnp ij i^^Mvsi ■pDWi rjws tood tä dt foisi vtn myi .ttti ww .t^ot ttop 
mn mn tm »r» mpon n-Di- orrt ■«*<» «n ff .13 icr-i rrwn ftp^r>pira nyp» KPm. 



IV Google 



849 

des^Mischmar währeiidljdcs tagliclieii Opfers begaben, und wo sie ein 
Gebet für die wohlgefällige Aufnahme des Opfers verrichteten. 
Als aber der Sittenverfall eingetreten war, hatte man in dies« 
Höbleo Götzenbilder hineingestellt, und dies meint Jirmija mit 
diesem Ausdruck". 

Wir koiumeu nun zu <lon vou Joseph Kara zitierten Autori- 
täten, ilie bereits vollsläudig Epstein zusammengestellt hat'). 
Unter diesen wird nun an erster Stelle auch Saadia (iaon 
genannt, der zu Hieb 15, 24 und zu Ecba 3, 5 erwähnt wird. 
Es heisst nun in Karas Hiob-Commentar') : 7n»-i^ 3Tt':tt* i'?bd unnc 
prbai 'M'2 irp: nay y.vhy< im« i'O'pc vnnyi vin -.its lirc pinra 
.TTyo 2-1 Tno j:i ,zy*:Ki »•\pi '3-;y. Die Fassung dieser Stelle, 
vor allem durcii die besondere kcuutlich gemaclileu Worte, lässt 
Jedoch alsbald erkennen, dass es sich hier um ein Einschiebsel 
bandeln kann, besonders in Hinblick auf das Arabische, das be- 
kanntlich in Joseph Karas Commcntarion nur als Entlehnung 
aus anderen Autoreu anzusehen, in dieser Fassung aber nirgends 
zu belegen ist. In unserem Falle lässt sich wohl mit Bestimmt- 
heit annehmen, dass das Citat aus Saadia von dcuiselbeu Glossa- 
tor herrührt, der auch in dem bckanulcn Kaschi-M.anuscript der 
Mfincbeuer Bibliothek neben Mitteilungen aus verschiedenen nord- 
französischen Ezegeten, darunter Joseph Kara, auch solche aus 
tiaadias Kiob-Commcntar gegeben bat, die in Geigers Par- 
schandatha p. 7— lU zusammengestellt sind. Dort findet sich 
auch (p. 8) die in Karas Commentar enthaltene Stelle, allerdings 
infolge Verstümmlung etwas unverständlich : -[Sos rix nnyo '"ii 

|3i (n" 3'3 fi'yip') D"T nam pH Sk in: loa "m"3^ Tny 

npixei "IX io"p' p (?) h^3vz m'iryn meinen Tny KT."nr iSo: inron 
ip'jj im "jios yenS, wobei uns die beiden Schlussworte lebhaft 
au Joseph Karas Ton erinnern. Auch das Citat in Echa^) dürfte 
unecht und eine Einschiebung sein. Wir glauben demnach Saadia 
aus dei' Liste der von Kara zitierten Autoren streichen zu 
müssen, wobei noch bemerkt sei, dass Saadia in Wirklicbkeit 



M Siehe Hachoker I p. 33-35. 

») Frankeis Monatsschrift 1856, p. 474. 

*) Vgl- Bubers Ausgabe, zweite Rec, 1. c. p. 41, 



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$ 50 

eine ^auz andere Brklu-ung; der Hiob-Stelie gibt') uad auch ^wobl 
auf Kara kein Ecliacommeiitar des Gaon gekommen sein wird. 
Der von Kara am meistsn zitierte Autor ist Ueoachem bea 
Uhetbo, Kara erwälint sowobi die von ihm mündlich empfangenen 
BelebruDgea als auch dessen ciii/ie. Trotz' aller Weitscbätzung 
für seinen Lebrer spricht er es doch offen aus, wenn er mit 
seioen Ansichten nicht einverstanden ist*}. Ferner kommt hier 
in Betracht derjenige Mann, der seiner Heimatsstadt Troyes 
dauernden Ulanz verliehen bat, U a^s c h i. 

Sein Verbältnis zu diesem ^Meister^£der Schriftauslegung 
bedarf nun einer ganz besonderen Untersuchung. Von den früheren 
Darstellern der Exegese Joseph Kara« ist demselben nur eine 
geringere Aufmerksamkeit gewidmet worden ; es wurde auch nur 
für die einzelnen Bücher im grossen und ganzen festgestellt, 
welche Commentarien Karas mebr oder weniger von Raschi ab- 
hängig sind "}. Einstein versteigt sich aber gar zu der Behaup- 
tung, dass Kara in den Commentarien zu den Propheten fast 
ganz von Kaschi abhängig sei, während er in denen zu den 
Kagtographen und besonders zu den Megillot als selbstständig 
erblerem gegenüber betrachtet werden mass*;. Warum aber 
sollte geratle Kara sich bei den PropheienbUchern mebr an Kaschi 
angelehnt haben ! — Eine von mir angestellte Prüfung ergibt nun 
ein ganz anderes, zum teil neuartigem Kesultat. 

Kara hat Bascbis Pentateuchcommentar mit Glossen ver- 
sehen, zu deren Inhalt teilweise letzterer ihm seine Zustimmung 
ausgesprochen hat, und leistete ihm auch literarische Dienste, 
besonders durch Vermittlung der Erklärungen seines Oheims 
Jdenachem ben Chelbo^j. Er hat gewiss don Pfadfinder auf dem 



') Vgl. ed. Derenboure, Paris IS99, p. 50, wo dia Stelle auf die Him- 
melskörper bezogen wird. 

^> Vgl. z. a. zu I Samuel 13, 21, wo er das CiUt von M. b. Ch. mit 
den Worten beschliesst: 'm >:A -w" j'mi^ mim njt rotm nt ptpto <m m piMi 
neun 'tj •iTOjmS, An anderen Stellen, Z. b. zu I Kön. 16, 9, ne rnji >mi 'an, 
was wohl jedenfalls verstümmelt ist ; vielleicht ist hinter ■»> etwa yv zu er- 
gänzen und der Sinn i Ich weiss jetzt nicht, was er damit sagen will. 

»J Vgl. Uttmann 1. c. p. 9-10. 

*> L c p. 39-40. 

") Vgl hierüber Poznanskl 1. c. p. 8. 



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m 

Gebiete der TalmaderkläruD^ 'ind der PentateDch&uslegung hoch- 
geschätzt, aber er zeigt, wie «vir weiter ^unter dartim werden, 
auch seinen Ansichten gegeaüber eine,_solche Selbständigkeit 
und eifert mitunter in solch heftigen Ausdrücken gegen BaseiU, 
dass wir selbst da, wo beider Erklärungen miteinander überein- 
stimmen, eine Abhängigkeit Karas von diesem nicht annehmen dürfen. 
So sagt er von Kaschis Erklärung zu I Kön. 1, 21 c'NSrt im 
Sinn von nVerfehlen, daneben komme»" : rryw »h» VH, dass dies 
irrtümlich sei. Ja, er wirft ihm (ibid. 7, 33) bezüglich der 
luterpretierung der Uebersetzung Jonathans von .i33ien jcib ."wyos 
durch die Worte : aijji •'tw joik-t ■^na ibik, wobei liaschi wohl an 
Ezecbiel t, 18 gedacht haben mag, sogtti* vor'), dass er ,mit 
dieser soiuei' Deutung ganz Isiaet irrreführe, das Gerade für 
jeden, der an dei' Thora festhalte, und somit auch das lebendige 
Ootteswort verkehre". Habe man — so fährt Kara fort, — 
schon jemals gebort, dass jemand, dem Goit die Gabe verliehen 
habe, mit leicht verständlichen Worten belehrend zu wirken, bei 
einei' Aufklärung über etwas Schwieriges die Auskunft gebe : 
Willst du dies erkennen, so betrachte die Vorgänge am Himmel, 
und das wird dir die Ueschatfenheit des Gegenstandes unten auf 
der Erde erschliessen ? Denn alsdann könne man ihn abweisen 
mit dem Einwand: Wer soll für uns in den Himmel hinaufsteigen, 
um es uns zu zeigen ? Seine Gegenfrage, warum' Jonathan die 
Worte [op' ns-ia '•hihi lyi^s gewählt habe, könne ^er mit der 
JJomerkuug erledigen : Zwar hat sich Jonathan mir gegenüber 
nicht darüber ausgesprochen, aber doch möchte ich schwören, 
dass es ihm niutit iu den Sinn gekommen sei, die kommenden 
Gescblectiter über etwas Augenscheinliches durch etwas, was man 
niebt sehen und bestimmen kann, zu belehren. — Ein ander mal 
(zu I Kön. 8,8 onsn isntt'i) beschuldigt er ihn wegen der aller- 

') pm rvui tnpt royn <^;6ji 131;: nsrnn ;cim re^os y^f W cuvfi praa •/i<ii7> 
"^tnei i»3 fnim tnrm 'eh ,TiB>n [rrfo] kvii noj m-vu ';iipmo -xmb iu 31]ii inB pai yna 
rnp np^ Bnch jn^ aifan n jruv cm tc<c nsnn unnts itk Sk-iv '» n^eei c^ ov'm nai 
furo nim irtt wjsm ,b'Ob.t nifi»o »nen m Tai yrr imn .TBfjnon -un ^si lan» ■uiic r« 
'im T»i3 EM >u-Bit Sm uS tutv\ nB>»n 1« r&f <b m3>e< mn iiSm ,y-aa v\'an -p pyv 
MW "n ^ •!• •fnB'Vi i'tgm po •!•« TW ""^ iwi" "Ow ,«"?' nar* 'hfii "laijo |mr onin pio 
•^ taijia inna mar ,vn 10-ps pu >rn mm imv 131 -pne ntrun -ai nrrti -Kh uuvnea nV; 
rmtc jr/eh nmtjn miyn nrfiva n'tm yaim pj>av ewn num «;u top> jut». 



IV Google 



252; r: 

diags aa den Talmud (Ueaachot 'J8a) sich teilweise aalebuendeii 
Bemerkung : popie rta» tv onS lym des Doppelspieles, indem er 
sagt ; hv nn*3i inx'Soi iDirc wir pvor "la rjov 'at noiK ni »-.paa 
.imajai floKS K*?« coyen tup ';y nei« k"?! lai, worauf er lanwi 
nicht alü lutrausitiv — jcviro cnn 'PKI laiwip — sondern als 
transitiv, mit Ergänzung: vou Q'iisn als tiubjekt, erklärt. — Ferner 
sagt er über K&schis Auffassung von Jes. 2, 20: ,L>ie, die so 
erklären, irren selbst und fütareu die Slensclien irre (d'^ip&i □"JIV 
mnan)". — liei einer so kübuen, rüchsicbtslosen ^prache Kascbi 
gfif^euuber ist eine Anicbiiung an diesen oder auch nur die 
Annahme einer lediglichen Erweiterung von dessen Üommentai- 
seitens Kar&s undeukbai- 'J. Uie Commeutare des letzteren sind 
viel ausfübilicber als die Jlaschis. Üie enthalten ein tieferes 
Kingeheu auf den Zusammenhang und die Bedeutung der einzelnen 
Wt>rte. Selbst da, wo man bei Uaschi gemäss der in der i^eii- 
tateucberkläruug angewendeten Art ein breiteres Eingehen auf 
die in den Talmudeu und Midrascliim sich findenden und zur 
Aufhellung des Textes dienenden Hinweise annehmen würde, 
fehlt dort gerade oli ein solches, während Kara in aus- 
giebigem Masse hiervon Gebrauch macht, natürlich unter Üeo- 
bachtung der oben gekennzeichneten ^Stellung gegenüber den- 
selben, 

Wir gehen nun Joseph Earas Commentare zu den einzelnen 
prophetischen Büchern, soweit sie echt sind, mit Ausnahme 
des mir nicht vorliegenden üoseacommentars ed. Breslau, in Be- 
Zi^ auf das Verhältnis zu Kaschi durch. 

Im Commentar zu Josua, der in dem cod. Kircbheim erst 
von Gap. S V. 13 au vorliegt, finden wir, daes er ganz bedeu- 
tend ausführlicher ist, als der von Kaschi, und besonders die 
Teilung des Landes viel eingehender bebandelt. Man beachte im 
einzelnen folgendes: Zu Jos, 8, 33 hat Kascbi nur eine ganz 
kurze Notiz, die gleichsam nur ein Auszug aus den AasfOhrangen 
Karas, der die Talmudstelle Sota 3b in extenso zitiert, genannt 
werden kann. — Ibid. 14, 15 zu yan« nip zitiert Raschi : i n n in 
pjyn n'^' om« tmp pv o'ja ^i^ a«n dv bv. Dies aber ist dieAn- 

>) Siehe die Ansicht Geigers in ISit'e Tia'jimanim, — das mir- selbst 
nicht zu|[*«lich Ist — , zitiert bei Littmann I. c. p. 9. 



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258 

siebt Karas, bei dem es beiest : cpiVi ^nin d^mh rrs avitf ^ 
'ö^ni ip» psTw na nr^vi o'pjy hv on'a«. — Zu Job. 19, 47 er- 
klärt E. ausführlich ') die Benennune: von d^ durch il mit Hilfe 
des in Bi. ]8, 29 sich findendeo Kantens von r^'>S fflr D^ untrr 
Hinweis auf die Schilderung von Dan als Löve, — der auch tP"^ 
genannt wird — im Seg«n Moeis (Deut. 33, 22) und mit der 
ferneren Begründung, dass auf dem Brustschild des Hohenpriesten; 
der Stein cvh dem Namen von Dan entsprach. Man vergleiche 
nan hiermit die ganz kurze und des charakteristischen Hin- 
weises auf die ffir Dan entsprechende Bezeichnung von v^b = Löwe 
entbehrende Erklärung von Raschi zu Bi. 18, 29, während er an 
der betreffenden Stelle in Josua weiter nichts bemerkt als: Min 
OTDie» '83 .Tiiw« tt"'S. Liegt da nicht die Vermutung nahe, dass 
hier die Originalität auf Seiten Karas zu suchen ist? — Dem- 
gegenüber ist nun noch festzustellen, datis zu 24, 26 sich bei 
beiden Autoren beide Erklärungen zu nSwn nrr wörtlich ange- 
führt finden. 

In dem von uns hier TeröffentUcbten Comment&r zum Eich- 
terbuch iät folgendes zu constatieren : Eine Anzahl von Er- 
klärungen stimmen bei B. und K. wohl überein, wie die Anmer- 
kungen erweisen. Indessen müssen folgende Momente beachtet 
werden: Zu 2, 17 behandelt Eara ausführlich*) unter Berufung 
auf Menachem b. Gbelbo und seine eindrucksvolle Einprägung di» 
Auffassung von den scheinbaren Praeteritum formen als Praesen". 
wäliri^ndfts bei Bast^hi zu V, 18 nur heisst : n",T irs:i nnn ysvb 
D'scup anh c'pe. Da K.'s Erklärung auf den Exegeten zurückgeht, 
der auch für Raschi. und 7war lediglich durch unseren .^iitnr. 
ein Gewährsmann ist, so ist vielleicht ein Einfluss Karas iiuf 
Baschi nicht abzuweisen. — Zu 5, 10—11 s) stimmen die Er- 
klärungen von B. und K. mehifacli iiberein, mit Ausnahme des 
yia hy "31PV, das ersterer als Richter auffasst, während es letzterem 
als Ortsname, nach .Tosua 15, 61, gilt. Jedoch begründet Kara 
das Vermeiden des Reitens auf ni*iinx nutriK, das beide als be- 
sonders ausgesuchte Tiere bezeichnen, damit, dass die weisse 



') Vergt. auch unsere Edition des Richtercommentars p. 25 Kote 3. 
^ Ibid. p. 3. 
») Ibid. p. 6-7. 



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254 

Farbe von weitem aichfbar nwi somit flem Reiter geffihrlich 
werden kSnnte, und gerade dieses Moment fehlt bei Kaschi. 
Xnn fübrt letztiTPr fflr a'xxn». nachdem er Menachem h. S'rnks 
Ansicht zitiert hat,, die von Kara eeiebene Dentnna: mit nan 
in« an. Auch hier könnten wir eine Rflckwirkune der Karaschen 
Eieirese nicht für ausypschlossen halten. — Ibid. v. 2S'> be- 
jrrtlndet K. mit der für ihn charakterisHschfn Einfflhrunffsformel : 
i'i V dip TürklÄrnne von dfr ,Filfe für Gott" als irlwich der 
-Hilfe ffir Tstael' mit Hinweis auf T Samuel 18. 17, wahrend B. 
nur eine panz kurze Bemerkuuff hierfür hat, — Ibid. 10, fi*) or- 
klÄrt K. aiisffthrlic.ber den Zusatz von imnav vhi ; hei Raschi 
hinire?en linden wir nur din Wo'te: l^K du mimwa iVc« — 
Schliesslich sei hingewiesen auf Ri. 18, 7 : "31 d'S?» ]'V\ wo R. 
bemerkt': lOW» loa uo'^a'l opn MTimp r^anS "nx ono im Tit 
' ]i y » 15 -lai ^3 iiBHO 11( rJVn eiwa. Es handfllt sich hier 
ahf>r um die an unserer Stolle, wie zu T 3am. 2S. 7, ausfflhr- 
Itcher hefrrttndete Erklärung Karasl. Allen diesen Stelle, 
firegenflber kommt fflr einen Hinweis des letzteren auf Raschi 
nur seine Bemerkiioe zu nrt'iy»:' ffl, ?fl^ In BetrBcht.*V wn unser 
Autor sairt : 'nyow 13 ."irii S« und sich die betreffende Erklärung- 
bei Raschi ausfflrlicher findet. 

Wir kommen nun zu dem Samuel com mentar, dessen ersten 
Teil man eine besonders reich« Fundirruhe fftr die Kara-Eiepcse 
nennen kann. Es zeisrpn sich hier nun bei manchen enmdlependen 
Stellen entschiedene Differenzen zwischen beiden Commentaren. 
So die Auffassung von I Sam, 14. 32 üi:\ hv oyn ^a«i, das 
Raschi als Uebertretun? des Verbotes von laa nm imt» fT^ev. 20 
28) ansieht,— wobei er seine Ansicht mit *3« iei» einfuhrt. — 
worauf er die Arsicht des Talmuds (Fehachim 120) zitiert, 
während Kara nur an letztere sich hält und sie in der ihm 
eigenen Weise weiter ausführt, und hegrUndet. — Man vergleiche 
femer, wie Kara bei der Erklärung des Siegeslicdes Davids 
(II Sam. Cap. 22) fast durchgängig Beziehungen ans den Lebens- 



■) Ibid. p. la 

t) Ibid. p. 16. 

*) Ibid. p. 24 und ibid. Anmerkung 4. 

•) Ibid. p. 4. 



lyGoogle 



255 

Schicksalen des HeMen za finden weiss, während wir bei R. dies 
zum ffrössten Teile rennissen. Im einzelnen sei folgendes fest- 
irestellt: Za T Sam. 1, 28: dv inntf': bemerkt Kara zunächst : 

hv .TTBarTr inroan nS norip Dipo"? mim mmnicn >hv ^o'h v 
TjTi]j vhm rmnrwn ^wor lam D»r ,yoo rhtwv rrn'j'itr ?6 inv it 
^^'lnnvn h«\ovv 'nye» i« ,ij!). Dieses letztere Ansicht 
ist aber die von Raschi an erster Stelle als seine eigene Torge- 
tragene. — Ibid. 11, 5 yvt irnt «3 b\mf nm erklärt K. zunächst 
dem einfachen Wortsinn nach: ijrotfos 'IK leiK, dann fährt er 
fort : hMX» na 2i]j3 mvn p ip3 ^»zv nm« " n v o iP 7 « ; dies aber 
ist die bei ßascbi sich findende Deutung. — Zu 18, 1 
beisst es bei R., nach der tatmudischen Ansicht, mit der bei ihm 
seltsamen Formftl : iinD^ »1 folgendermassen : 1S01W nwvri nv2 
rtiphv Hmkv ^h iny^ 1*0 wuptn nwy\ bunv hy wve 'n» i^b kw ,13 
DtS«. Bei K. nun heisst es : 13^03 rav layv rrgv nreani wine 
b"8"b'0^« mhv iS ^03. — Einer merkwürdigen Relation begegnen 
wir in 15, ff zu o'SFon; wir wollen zur Vergleichung die Aus- 
ftthnmgen beider Autoren einander gegenttberstellen : 

Raschi. ' Kara'. 

D'Rian om jt-ot ^h yv iSdmb» jdiix ^3 \hiiV jnre d'jwb 

D':«»» iwh ' ) K 1 1 » 1 1Ö3 Tiixn ^3 i^iw ip o')» msö ifiu» 
»VW DB" hy riiva rps lo: vni;«' i^bj]» ib 'nfiip o'jr ya» 'Jtpn ibi 
1C1 pi jarai -HP33 ^iB3 o^:v yar ly vm:» utpsr -1^3 d'j» yar^ 
.D'jr vatf 'am ' d'jitd ]»i bj» d3T3 inp .ijwö »]C3i 1031 

.O'JOB' pr^ D'jrO f''TniB»'3 «Sl 1311« S3 1^131 OnMV )3V3V 
Zweifelsohne differieren in der grundsätzlichen Auffassung 
Raschi und ICara, indem ersterer es als .fett", weil doppelt mit 
Fett und Fleisch behaftet, auffasst, w as letzterer aus- 
drücklich zurückweist, indem er es seinerseits als .ausge- 
wachsen, bejahrt" erklärt. Nun finden sich aber bei beiden die 
Hinweise auf Gen. 43, 12 und Ri. 6, 25, während för R.8 Ansieht 
nur die erste, und für die von K. nur die letzte Stelle paast. 
Ob wir es hier etwa mit einer von Copisten herrührenden Con- 
fundierung der Ausführungen beider Autoren zu tun haben? 
— Ibid. 17, 18 zu fjSH.1 -IIP führt Raschi seine Erklärung: iip^ 
. Stci uiiH hv etc. mit den Worten i « 1 « ' : » i ein und fährt 
dann fort : vn pSw v*?]? icwp 'nm' m tj^itn i»^ "nvüV ' 3 » 1 
j'0'33 /ij?333 injvi' oy. Dies ist aber gerade Karas Ansicht. — 

DigitizsdbyGOC^Ie 



256 

Zu n 8am. Cap. 2 t. 18 stinunen die Erklärungeo beider 
Autoren init einander Überein ; während jedocli Basctii bier die 
Bezeichnung von Rereschith durch -HP'n 'B mit den Worten kIjT^ 
aps'i pmt' c.V3t( c'^r' ibd begründet, fehlt dies bei Kara'); 
andererseits hebt dieser das für die Schriftstelle Wichtigste 
hervor, dass gerade nach dem Vordersatz in Gen. 49, 8 der 
Stamm J c h u d a zum Kriegführen gegen den Feind berufen sei ^). 
— Zu II Sam. 23, 5 erklärt E. zuerst die Worte oSiy nna '3 
■TiiaiPi Ss: nanj? "*? sv als Beziehung auf den Bund der Thora 
worauf er mit -ins 121 die Deutung von der Erhaltung des 
Königtums für das davidische Haus als ewigen Bund zitiert, 
was von den Propheten ausgesprochen sei. Es ist dies ahrr 
die Ansicht Karas, der folgendes sagt: U'nr 'S dv oSiy nna 'd 
D^iyS *300 jTCiß, woran sich die Beweisstellen Ps. 89, 4—5, 
29 und 37 schliessen. Hiermit stimmt auch die in unserem 
Raachitext vor ins iai sich findende Bemerkung zu rrex' »h "3 
■maSo in« i^cij ny, die lediglich in kurzen Worten die längeren 
diesbezüglichen Ausführungen Karas wiedergibt, der seinerseits 
sich auf Menachom ben Chelbo benift. Es heisst bei Kara : ^z't 
-17 «•'» ^3 'pn n«o nn vp-i irr k:« ■ 'm laSr n cmo "i -ncS 'c 
loipaa nrSeS D3:'i lynw im;So Sid'S 31p* ir« sin ijms »S iw« 
.'131 nsiS 'p-T yciPi n"pnn «Si n"3 ri3Sen rSxn »*?«•. — Wir sehen 
hier nun, dass im S&muelcommentar wohl mehrfache Bcziebunirpn 
zwischen R. und K. vorhanden sind, keinesweges aber eine Ab- 
hängigkeit Karas von Rascbi sich daraus ergibt. 

Was nun den Commentar zu den Königsbüchorn betrifft*), 
so zeigt sich hier die Merkwürdigkeit, dass im Zusammenhang 
mit denselben Stellen, in denen Kara mehrfach Easchis Ansich- 
ten scharf zurückweist, sich Anfühnmgen finden : sai '3inB3 TKXo 
riohv, oder Vyt nahv n »»i ':nno3 'n*«^, manchmal auch neben 
den Citat^n nus Menacliem b. Chelbo. Diese Art der Citierung 

■) Im Commentir zu josiia 10, \'i sagt Kara betr. des -m"\ "o folgendes: 

(Deut. 7, 25) K>jri 'n wr.;» nee wn 'ssi (Jos. 10, 8) btjij t": ■: trc m-n "m aip: ?<: .-»vi 's 
(Deut. ibid. 241 tjw p« awi' tA a-re p.Tn (Jos. ibid.) tw^ c^o pw ^ay mV 'm >c. 

S) ."WM '."im« 'fcn Ttrc -u Kprx "rja otArt min' «m Syc ie".i ■«= Sj: raui; tK) tm 
Ta'ii (pjia -n* T"« T"". 

^ Littmann I. c. p. tO behauptet von demselben, dass er ganz von 
Rasch! abhängig sei, besonders der zum zweiten Buche> 



IV Google 



257 

Ton Raschi mit dem besonders ehrenden Epitheton "Zi it;3i oder 
"1 13*31 QQd die Hinzafögung der Bulogie könnten nur annehmen 
lassen, dass E&ra an den Stellen, wo er gegea Raschis Erklä- 
rangen nichts einzuwenden hat, ihn direct zitiert, dort aber, wo 
er ihn bekämpfen will, nnr ohne Nennung des Namens auf ihn 
binweist Denn jene Stellen als unecht zu erklären, haben wir 
wegen des unlösbaren Zusammenhanges mit den anderen Aus- 
föhningen unseres Autors keine Berechtigiug. Anzunehmen ist, 
dass Kara wohl direkte Erklärungen Raschis, cmnc, nur zu den 
Königsbnchem vorgelegen haben, ebenso wie solche von Uenacbem 
b. Chetbo. Wir besprechen nun einige Übereinstimmungen zwischen 
beiden Commentaren : Zu I Eon. 6 und 7 ist eine vielfache Gleich' 
heit in den Erklärungen beider Autoren wahrzunehmen, die aber 
vielleicht auf eine gemeinsame Quelle zuröckzufahren ist. ~ Zu 
I Kön. 22, 34 bis Ende ist eine wörtliche üebereinstimmung zu 
constatieren, wobei sich in beiden Commentarien die Erklärung 
zn V. 38 mit 'ut '.nt» einführt. Die in beiden Texten sich findende 
Einleitung zu v. 52 : m inpo Sy D-rreno t" und der ganze Stil 
der Ausführungen dürften eher auf ilie Autorschaft Earas 
schliessen lassen. — Die bei Raschi zu II Kön. 4, 39 sich 
findende Notiz : ^2hn -i-a btoo n ora 'nyop hat auch unser Kara- 
Tezt, in welchem sie, da Karas Mitteilungen sonst auf direkter 
Kenntnis der Ansichten JUenacbems fusscn, wobl nur eine Ein- 
Schiebung sind. — Zu erwägen ist ferner die Autorschaft der 
Ki'klärungen zu ibid 9. 27 und 28 bei Raschi. Wir finden nämlich, 
dass Kara, nachdem seine Ausführungen zu v. 16 — 21 mit denen 
Itaschis ganz identisch sind und er Menacberos Deutiuig von 
v^N zz'on (v. 21) mitgeteilt hat, die Ansicht Raschis hierzu 
berichtet, woran sich eine vollständige Wiedergabe der Bemer- 
kungen des letzteren schtiesst. Hierbei ist zu bemerken, dass 
im Karatexte die bei Raschi sieh findende Erklärung von v. 22, wobei 
es 'i» ii:tKi heisst, felilt. Die Ausführungen bei Raschi schliessen 
nun mit der für den Stil Karas charakteristischen Wendung 
1313 CTJW V yt. Ebenso lauten die Erklärungen zu v. 28 ganz 
itleich in beiden Texten. Ob nicht doch für die zu v. 27 bei 
Kaschi sich findende Erklärung die Autorschaft Karas anzu- 
nehmen ist?— Zu Cap. 12 und 18 stimmen nun die beiden Texte 

(7 



IV Google 



25« 

such Qberein, doch lassen der Scbluss von Cap. 13, wo die Er- 
klärung; von y. 10 mit der bei Baschi nicht üblichen Wendung 
|mx '»D »n3io m tnsn beginnt und auch den für Kara bezeich- 
nendeo Ausdruck mo? hat, und ebenso die Fassung der Be- 
merkuDgen zu t. 13 eher Kara als Autor in Betracbt kommen. — 
Bei der Uebereinstimmung der Cap. 14 und \5 ist nun festzu- 
stellen, dass sich im Raschitext nichts findet von der ron Kara 
mit Begrftndung durch das mmwiK in 14, 25 hervorgehobenen 
Trennung des Inhaltes der Prophetie .Tona's von dem ersten 
Versteil — indem nämlich jene sieb auf die Verheissung in IT 
Kön. 15, 12 beziehe ')■ — nnd dass ferner die bei Baschi in t. 26 
mit onnifi ci eingeftthrte Deutung von iko mio die Karas ist. 
Auch wird in beiden Texten die Erklurunp von rtnun (15, 25): 
ani W m« mit loi^ v angefftlirt, während aber Kara noch eine 
Deutung von Menachem und mit -n« i:t eine Deutung zitiert, 
wonach es ein Personenname sei. — Wenn schliesslich die Aus- 
fUhniugen zu 17, 1 einander gleichen, so lüsst die auch im Kara- 
text sich findende Auffassung von T35ri ]iinMn in .Tes. 8, 23 im 
Sinne von ^ausfegen, wegkehren", die im Widerspruch znr Er- 
klärung Karas zur betr. Stelle steht. 5), eher einen Schluss darauf 
ziehen, dass es vielleicht dort eine Einschiehnng aus dem Raschi- 
text ist. — Es ergibt sich uns nun fßr den Commentar zu den 
Eönigsbfichern bei beiden Autoren als Resultat ein vielfaches 
Hinübergreifen von dem einen zum anderen, das uns einerseits 
keine Abhängigkeit Karas von Raschi anzunehmen nötigt, anderer- 
seits aber ftlr ein Urteil Aber die gegenseitigen Beziehungen 
doch manche wichtige Anzeichen bietet. 

Auf sichererem Boden stehen wir bei dem Karacommentar zu 
■Testya'). Es zeigen sich da mehrfache Verschiedenheiten in der 
Auffassung sowohl einzelner Worte wie ganzer Stellen, wobei es 
auch nicht an scharfen Wendungen gegen Raschi fehlt*). Es fin* 

1) Die Stelle lautet : nairn c- ij ran m\ü t™ -^ to ^kiw 'naj r* a-wi «ei 
Tai "■« 'n •ans ^ nap va lai te» 'n -o-c^ pm unn ,rten bto dtv t'o'^ winwiia rpi 
■^ or* DTon •» ireA -anw nai tut n'apn '"pk^ rh poi cjai' iw» t'jti 'rei um im ist 
X3«t m •j'aiB tnn m bjis-m •n'Oj« a rw »t Vy inwan .■" -a-n bnv «:: ^p. 

3) Tm lesajacommentar fasst es Kara im Sinne von .schwer" auf. 

*) Mehrere Proben nach Ms. Kirctihelm gibt Littmann p. 26-32. 

*> Vgl. bei Littmann p. 26-27 zu 2, 20 stp <Ai itiäjjo ntry rwr mm 
und andere Stellen ' 



IV Google 



_ 25fl 

den sich mehrfache Hinweise auf ßaschis Erklärungen, die mit 
]nn% V eingeführt werden, vgl. die Auszöge bei Littmann und 
auch noch zu 57, 6. Mit Namen zitiert er denselben nur zu 26, 7 
unter der Anführung pnx' ]3 noSe* irsi wtv -nyav "j«, wobei 
er die Auffassung von ly; durch das äakef Gadol begründet, was 
sieh im Raschitext nicht lindet. — Zu 2, 22 zitiert Kara die von 
Raschi mit ins 121 eingeführte Erklärung, allerdings mit an- 
deren Worten, unter der Formel 'nyor. — Zu 9, 4 findet sich 
bei beiden wörtlich das Zitat einer Deutung von imo puD mit v 
I'-iniB eingeleitet, nachdem Kara vorher die Ansictit Dunasch's 
mitgeteilt, was sich bei Raschi nicht findet. — Zu 10, 16 zitiert 
Kara mit iiiR 13T die sich bei Raschi findende Erklärung von 
m33 als „Kleider"; doch, während es hei Raschi nur heisst : 
cnsn nn c-mraiP, zitiert Kara den Ausspruch R. .Tochanans in 
Babli Sabbat USbi), — Zu 15, 5 riT-hv wird die von Kara 
zuerst gegebene Deutung als n";m33 von Rasclii mit in» jirf? zi- 
tiert, ohne des ersteren Hinweis auf 1S3 Sy ciP'^iPi (Exod. 14, 7), 
während Raschis erste Ansicht: [es'' r\^vhv von Kara mit v^ 
lei'? angeführt wird. 

Betrachten wir nun die Stellen in Raschis Jesajakommentar, 
wo uns eine Berührung mit Kara als sicher erscheint: Zu 1, 24 
findet sich bei Raschi lietreff der Bezeichnung ni»nx '?i Ji-sn nur 
die kurze Bemerkung: 03 yim^l cri-iso crn» -ipy^ it31 thv hsnv 
D'-inn. Hingegen führt Kara hier den Ausspruch des R. Samuel b. 
Nachmani in der Pesikta dl R. Kahana (ed. Buber 123ä), wenn 
auch nicht ganz wörtlich, an und fährt dann fort: ipiy ]K3 ^tt 
c'izat '1:1 on-iiD intpi cjöS .Tn loor 'nsi nV;c^ D'"na»n cmiyo 
mirK-i33 i'CBiB' na-tt-si ■]'V^3 Ss ni'CRi rnn pix vm"3 'bohp. Hier 
dürften vielleicht Karas Ausführungen das Original sein, zumal auch 
Raschi zu der im Hidrascb angeführten Parallelstelle aus Josua 
3, 1 1 keinerlei derartige Bemerkung hat, — Die von Raschi zu 3, 6 
nhvDOin mit inx lai angeführte Erklärung ist die von Kara ge- 
gebene, bei der es heisst: nnn i:r' on^ iDin 13 hvDi 'WP i3i 
•]^x« vv 101^3 yv. Ebenso ist die bei Raschi zu orr» msn (V, 9) 
sich findende erste Bemerkung entsprechend den Worten Karas' 
pi3 013 ryn K'n ps D'3B c'T3aiP no. — Zu 14,21 ist die von Raschi 
mit iinoS tt"i eingeführte Erklärung von nny, im Sinne von 



lyGoogle 



260 

„Städten", die des Joseph Kara, bei dem es heisst: mho .TW iy 

on; ^an. Bald darauf sagt Kara, dass diejenigen, die es hierin 
der Bedeutung von , Feinden" nehmen, wie in i"iy^ rv-npci (Daniel 
4, 16) irren: cTa »in niyc. Dies ist aber die von Raschi znerst 
gegebene Erklärung, wo allerdings yip '.ti {t. Sam. 28, 16) zitiert 
wird. — Zu 33, 14 führt liasclii mit ins |iifS die von Kara ge- 
gebene Deutung an, die so lauli't : 'pn oy p'^a luS ^13' ona 'n 
n^:iK »« «ipj«'. — Zu 40, 6 findet sich hei Raschi unter ir» lan 
eine Erkläning von mipn ]"V3 norr, die, inlialtlich und vielfach dem 
Wortlaut nach, mit Karas Ausfilhrnngen übereinstimmt. Allerdings 
schmückt Kara seine Erklärung noch mit folgendem Gleichnis aus : 
^H loiHi VTtjaoi nanu loy iffip "jniTi Sn: laiy oiK o^iyaw 3.1133 
1^ noy K^i jir .i^ni*? -ni» nSye 'jm -ina i'Xfv ^nw ."nny 'jk inn 
?vinBa.T p*."!! »w |3"n. — Zu bemerken ist noch, dass Kara im Je- 
sajakommentar, gegen seine sonstige Gewohnheit, ohne Angabe 
des Talmuds als Quelle in einem Excurs zu I, 27 die AusfUh 
Tungen des Propheten als Grund für das Aufeinanderfolgen der 
Benediktionen nTvr\ und der sogenannten pi'Dt n3"i3 bezeichnet, 
wobei er deren Anfang: mpn 'nn hs D'iohpo^i zitiert '). 

Eine Anzahl von Berührungen weisen auch dicJeremiakommeD> 
tare beider Autoren auf. Zu 48, 30: via p fih zitiert Kara unter 
IRK 131 die von Raschi gegebene Erklärung, während zu 50, 11 
ausdrücklich dessen Auffassung von Kt^*^, als gleich r^i ,beim 
Dreschen essen" bekämpft, indem er sagt: tt^K u^M ..... . irici Sa 

wem mi mal iinoi.iyiB. Andererseits linden wir, dass Raschi zu 
y'mJ3«'ö 13'Slpn (9, is) mit •\a^h ny e"i die Ansicht zitiert, dass 
lias Subjekt von 13'W.i die Feinde sind und dies ist diejenige 
Karas. Auch die zu -]nSn:D "|ai (17, 4) mit im* 131 eingeführte 
Erklärung ist wohl lediglich die von Kara gegebene : k'3S "jiT 
■jfiSnjD ^nw ipustt' ly mix. 

Ueberschaucn wir nun das Ergebnis unserer, keineswegs auf 
Vollständigkeit Anspruch machenden Untersuchungen über die Be- 
ziehungen Raschis und Karas in ihren Prophetenkommentaren, so 



1) Vgl. über diesen Wortlaut die Angabe von S. Baer in seinem Sid- 
dur Ww mtsji, Herr Dr. Elboeen-Berlin macht mich auch noch auf e"wi 'd 
cd. Wistlnecki, Berlin, § 51 1 aufmerksam. 



IV Google 



261 

lässt sich feststellen, dnss mindestens ebenso, wie der jftngere 
Autor von dem älteren beeinSusst sein mag, in demselben 
Hasse, wenn nicht erheblich mehr,Kara auf Hasch i 
eingewirkt hat. Vielleicht ist die Vermutung nicht zn gewagt, 
dass lje:^onders da, wo Kascbi seiner ersten Erklärung mit vt 
iincS die Ansicht Kat&s anfügt, er seine frühere Meinung selbst 
ändern wollte. — Noch wäre wohl auch das Verhältnis der Hiob- 
kominentare Rasctiis und Earas zu untersuchen, doch sei dies fär 
eine von mir be»bsichtigte kritische Neuausgabe des Hiobkommen- 
tars von .Josef Kara vorbehalten und hier nur bemerkt, dass 
schon der Anfang des Kaschikommentars manche Berührungen mit 
Kara aufweist, wo sicher fUr letzteren die Priorität anzunehmen 
ist '). Sein — wenn auch nicht ausschliesslicher — Anteil an dem uns 
vorliegenden Hascht kommeotare von 40, 27 an ist ja bekannt <). 
Diese Berilck:jichtigung der Ansichten Earas durch den grossen 
Meister gibt uns Veranlassung, dessen Bedeutung als Exegeten 
noch besonders zu würdigen. Joseph Earas Leistungen sind, 
meines Erachtens, inbezug auf die sinngemässe Erklärung höher 
einzuschätzen als die Haschis. Es ist dies keine Herabsetzung 
dos letzteren, dessen Grösse als Gesetzeslehrer unantastbar ist, 
und der in seines Herzens Erhabenheit sich selbst vor der Be- 
deulung eines anderen willig beugte'). Kara hat das grosse 
Verdienst, die exegetischen Regeln systematisch in Anwendung 
zubringen*), wodurch er auch auf iSamuel b. Mei'r vorbildlich ge- 



■) Man beachte die Uebereinstimtnungen zu 1, S--?] 2,2—3; 3, 1. 

■2) Vgl. Rosin I. c. p. 16—17. 

^1 Vgl. die diesbezüglichen Ausrütirungen In Berliners „Zur Charak- 
teristik Raschis* im Gedenkbuch für David Kaufmann p. 266—267. 

*) Ausser den von Littmann behandelten Regeln ist noch der Grund- 
satz zu erwähnen, dass mitunter an einer uns nicht als gehörig erscheinenden 
Stelle etwas berichtet wird, um auf ein später folgendes Ereignis vorzu- 
bereiten, so z. B. im Commentar zu Ri. I, 16, 4, 11 (ed- p. 1 und 5) und 
öfters. Femer bemerkt Kara, dass bei einem sogen. n«p n'po die Schrift eJn 
Wort oder eine Wendung wegUsst, Indem sie der fiinsicht des Lesers die 
Ergänzung überlässt. So zu Jos. 10, 21, wo hinter pm noch shi zu ergänzen 
ist, was auch aus Exod. 11, 7 hervorgeht ; Ks Worte lauten- .laif moipo m 
ii>3>r ona cirnpn 33^ 'pjh iy •:isoi aw^ "wa wiai rm iwa irt) ojkpS «h o-B'ron nt^ 
n>nj Tn* miApii ^ 'iwp (Obad. v. 13) n«i« wa frra rarfien Sm ma u. a. m. 



IV Google 



262 

wirkt haben dflrfle, ihm ist ferner ein gewisser Scharfblick eigen, 
eine oft erstaunliche Intuition, das Wesentliche herauszufinden, 
und besonders ist er gl&cklich in seinen Worterkläiningen. Zur 
Erhärtung dessen mdgen einige Beispiele dienen : Die zweima- 
lige Anwendung von 'n cn*?« h» in Josua 23, 22 ist damit zu 
erklären, dass die zweiundeinhalb Stämme Gott sowohl als Zeugen 
gegen den Vorwurf von no wie gegen den von ^yo anrufen. 
Dieselbe Wendung der Verdoppelung eines Ausrufes am Anfang 
eines Verses ist zu beobachten in y^t nmo wn '3»« *3U» 
[Jes. 43, 35), wo sieb das eine auf das Tilgen des Frevels, das andere 
auf das Nichtgedenken der Sünden bezielit. Wir verweisen fer- 
ner auf die im vorliegenden Richterkommentar gegebene Erklä- 
rung des Deboraliedes, ausserdem auf seine Bemerkung zu 7, 14 
betreff des Traumes der Midjaniten, auf seine Deutung von tnm 
^n; (13, 5): durch den Umstand, dass der Knabe von Anfang an ein 
Nasir sein wird, soll es bewirkt werden, dass er spitter Israel 
helfen wird, femer auf die feine Erklärang, dass ^sha Kvn eine 
eingeschobene Bemerkung des Verfassers ist, ausserdem auf die 
schöne Erklärung von 18, 7: 131 d'^do p«i. ~ Wie treffend sind 
Earas Ausfahrungen zu I. Sam. 9,9 und 11 aber den Unterschied 
von rritli und it<aj, worauf der Autor seine Ansicht Aber die spä- 
tere Abfassungszeit des Buches Samuel folgen lässt : ,Der Prophet 
wurde zuerst rnni genannt, weil Gott demselben die Art jedes 
ihn um Rat Fragenden offenbarte und er danach ihm die Zukunft 
voraussagen konnte. Wenn es im Text weiter beisst: dv.i tc^ih '3 
nten c»^ vnp\ so ist damit damit gesagt, dass in den früheren 
Zeiten, wo es sich um vereinzelte Sander handelte, der „Seher" 
jeden einzelnen ob seiner Taten ermahnte und ihn, die künftige 
Strafe ihm vorhaltend, von dem Bösen abzulenken sachte. Als 
aber die Frevler überhand nahmen und öffentlich dem Recht Hohn 
sprachen, sodass Gott täglich seine Boten mit der Aufforderung 
zur Busse sandte, da bezeichnete man diese, wegen ihres 
Berufes als Strafprediger, mit k'U, da nttis; , Sprechen" bedeutet 
wie in D'ncr Ti ttiia (Jes. 57, 19); aus dieser Mitteilung im 
Text Qber die damalige und frühere Benennung ffir Propheten 
gehe hervor, dass dieses Buch nicht zu Samuels Zeiten verfasst 
worden ist. Unsere Weisen gesegneten Andenkens sagen aller- 
dings, dass Samuel selbst sein Buch niedergeschrieben habe. 



IV Google 



2g3 

Oott, der die Erde erleachtet, möge das Dookel erhellen und das 
ungerade eboen')". 

Dan schwierige oitci niui nm in II Sam. 7, 19 erklärt er 
durch die ParalleiateHe io I Chron, 17, 17 n^yon Dl»n Tina *jn'ini, 
indem n-iviundiin .Reihe' bedeuten, wie ivi io Esther 2, 12n. 15*). 
Zu T EÖD. 6, 1 bemerkt Kara, unter vi vm ist deswegen i"k zu 
versteheD, weil vi Sonnenglanz bedeatet, da um diese Zeit 
bereits die SoDoe ihre volle Kraft hat; denn, wer einen dauer- 
haften Bau aufi^bren will, mnss ihn in sonnigen Tagen herrichten, 
und nicht zu regnerischer Zeit, damit der Ealk an den Wänden 
hafte und der Bewurf nicht abfalle. Dm aber eiue Verwechs- 
lang mit anderen Sommermonaten zu verbfiten, ist noch rina 
'jrn hinzugefügt»). — Die Worte der Sunamitin (11 Kön. 4, 9—10) 
Ton v^y laiy »vi viy ü'rhtt v» '3 legt er so aus*): „Es ist mir 
ganz gewiss, dass dieser Oottesmann bereits gewöhnt ist, bei 
uns einzukehren, und nicht anderswohin gehen wird. Er muss 
sich aber, da er beständig das G-otteswort hört, heilig halten. 

') Die Stelle verdient auch ihres Stiles wegen wiedergegeben zu 
werden : 'n n* wrft i«»Mn in lon b* ["ib] tm «"sA nmo "p.ir ov >ji nimfi tji rei« oi 
UKV na /Htm D>u'r inp> arn tPiA •: ^om mpj mv ne rru Se K-n rumv bp hft vun 
rmjA nmn ^»or Sw nro »5 ^T»i cmuts riw pT^ i>n D>ir»u«n nnrta owaj wrajt pimp 
iiiSycs «TU p><A b^jo wip B-jwmn nmia ctnp) pn p ,n»in.-; ™a p»n o« awrt nmnvr 
.•KBBEa B*»i 1>J3 TW .-i'n DK nupo T"oi BjWTo )nw i'avoi ,Tsa in;-ip'i Trjc pjr iS iinai 
Ab') niicK spaei .ipm cm« ntry ew »ki ni»r isa d>bdibo php cwmnn unso Vu ,mievip 
SB S; s<iraj onw ttufh Tim n^ri e;pn ei< cjl-in EO>rna lU laip ici6 rat\ bi (t-ai n Ta 'n 
DK! waA ': ■o* wnpa .b-obp vi ma »3 an:in |W7I -nat pr*! wi .this) *a Sirw^ tTmaBP 
-ja m itD an»n me^ ,M(n pp e-mmn .imn ni raj mp mn irvw no .rwm D<iif) ir^i 
mpjp wen « mpen 13 iji -rnuip» ^idw -o-a ara lA m ikp feo ^ai rwrt «infft mn 
irn Sinva B-:ci irpj N^n ktmo 'jv nr^p /rmS /iHnn n<a m<M icut mnp ;na w 4 nun k>3> 
o'p» p« -raorn n» va '"nnoev rott S"!-!! .orn n'an *s -wut »m Tm in* 'sp .inori irm 

i) Man verglefclie dagegen RaschJs Erklärung, hierzu. |. K.S Deutung 
findet sich auch bei David Kimchi. 

*) nuaS »tne ii Sar oSi^a ne^ .Ten laae i<v xin ia neW n-wiE rma *vii 
■vfn p msn W «^ fpa t» psTw »la [njo dpb »Ai iw -^ in um nja mua^ ti» B>npo j'io. 

*) eve ■njrr m lun "im nt jTBd u-Sji Tai)» «n »np crnn »*ii o ttp hi .-urT 
laip u-H najr no iwtt -noS lony j>rwp -wAp -^ -na m -ut ,twi uAj naip utir tmpn twAit 
mon [tcS xa vm Oist dmi ,Ten .riM "n lair 'dS npnpa nx; inu p<Hm ,iru< Dipoa Tn iios 
M .iMO-e .-npcs b'D;^ wce> iAp uwni p<k f) i'mp -?m eipos -rn u>^ -uijt mu d<hbo ww 
<jBia u-^ iiain poip hSp inaS na mn« nj isap tai uS .tp;! ,ncT an airn im ri< naava 
rav "HC uAk Hiaa n>ni rucp -vp rr^ ni naji -fKi /uwon. 



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864 

Wenn er nun eines Tages za uns kommt und findet uns, was 
ja bei Mann und Frau leicht geschehen kann, aus irgend einem 
Grund unrein, so wird er uns verlassen und anderswohin gehen, 
darum wollen wir etwas einrichten, damit er uns nicht untreu 
werde etc. Alsdann haben wir uns immer seine Einkehr bei 
uns gesichert. — Eine sehr ansprechende Erklärung bietet Kara 
fftr Jes. 15, 5 pyi' 3«loS '3^ wo er ausfährt'), dass Gott, wenn 
er tiber die Völker ein Unglück kommen lassen will, bereits vor- 
her die Propheten von Zittern befallen werden lässt, so wie 
auch in Jes. 21, 4 den Propheten, der ruhig und ahnungslos zu 
Hause weilt, Entsetzen ergreift, und ihm der friedliche Abend 
verstört wird als Vorzeichen des bei Belsazars Gastmahl herein- 
brechenden Dngläckes ttber Babel. So gelte der Prophet als 
Warnungszeichen für die Völker, und, so wie jetzt sein Inneres 
stöhnt, werde Moab einst in seiner Not stöhnen. Zu Jerem. 10, 5 
fgg. macht Kara die sehr trefi'ende Bemerkung, dass, indem v. 
6 und 7 eingeschoben sind, um Gottes Allmacht im allgemeinen 
hervorzuheben, diese im einzelnen mit d^r an den Götzen wahr- 
nehmbaren Ohnmacht ausgeführt wird, so dass der erst'} Teil 
von v. 10 dem v. 8 entspricht, der zweite Teil dem Schluss von 
V, 5, T. 12 und folgende wiederum dem v. 11, da dort, gemäss der 
Auslegung von Jonathan, das ünvei mögen der Götzen, Regen 
und Wachstum herbeizuführen, gemeint ist. 

Noch seien Karas Ausführungen zu Jeiem. 31, 14—19 er- 
wähnt: Es ist nicht Rachel seihst gemeint, sondern ihre Söhne, 
besonders ihr Nachkomme Ephraim, das Haupt der zehn 
Stämme, sind es, die weinen, wie es auch aus v. 17 — 18 her- 
vorgeht ; hvn steht hier für hm 'J3 wie Juda und Simon in El. 
I, 17 für deren Söhne. Die Frage in v. 19 -h Tp- Jan i^t nun 
auch im Zusammenhang so zu erklären : Welcher Grund liegt 
denn eigentlich vor, dass ich in Erbarmen mich an Ephraim 

') Vgl. Littmann I. c- p. 30. Wir heben daraus folgende Stellen her' 

vor ; 1*1 a">n^ n* cbt amj hyi mai mnn ^ tairfj tr\*rf vm 'n ff i wpajn sk« .ia «a 
•piii nrm -nwi ipajn fiiEajia 'pn rMi rrtjt im nur» mm S:n jiawS irwi [sjrf vf] ofiri 
/iipnrrt p-np p laa'; njr ■*« «jAb bjjS jm nnc 'a -ffp. Ferner - ^cei i«ei Dwan -a 
^ Tta wn [und so auch bei Littmann I c»^ nnn ctiji 'nwA •"»] o.T>»i rem eaj 
HIV) D-Bs vrwt ^¥rt hif/t w> cwmt i'MWja m BipM ««a* [im«> mri Vm jnnv cojrt 



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265 

erinnere, da kein Stamm gleich diesem einen solchea VerfObrer 
wie Jerobeam aufzuweisen hat? Aber, da er, wie in y. 17—18 
gesagt, sich in Selbstvorwärfen ergeht, will ich ihn in Önaden 
aufnehmen. 

Von Worterklärungen Karas seien folgende aogefilhrt : In 
I Kön. 1, 2 bedeutet kd^d dasselbe wie crr „wärmend", jedoch 
bezeichuet letzteres eine grössere Erwärmung als das erstere : 
D3 pB' D'iy ypi3 KD'm »D3 nxpoa Dorrars «vi pio ]whv yn 
(Kob. 10, 9) ') ]:iDö-inr mo'onyos'Jnnpip'?!. Kiu Beweis hierfür sei, 
dftss bei der Bedienung, wo nur toq der Erwärmung durch dun An- 
blick die Rede ist, na'V gebraucht wird, während für die engste 
Beröhrung des •^p'nn n^zvi das Wort cn angewendet ist. — In 
I Köü 8, 2 wird der Tischri deswegen E'Wnn m- genannt, weil 
diese Bezeichnung der Jahreszeit und deren Einwirkung auf die 
Verhättniase in der Natur entspricht; sowie der Ijar als Sonnen- 
nionat n, der Marcheschwan wegen der ToUkoniincncn Unter- 
bringung der Erotevorräte im Hause ^13, gleich Si3", liezcichnet 
wird, so der Tischri als D'jn'Sii m\ weil dann schon die Gräser 
und andere Ptlauzen, die während der Sommermonate noch weich 
sind, hart werden, indem |n'it „stark, hart" bedeuiel '''). 

Eara zeichnet auch eine grosse Kühnheit und Selbstständig- 
keit in der Erklärung aus, die tou blossem Autoritätsglauben 
sich nicht leiten lässt und die hergebrachten Deutungen durch- 
aus nicht zur Richtschnur nimmt. So sagt er zu Jes. 42, 4 : 
„Wisse, duss alle, die weder mit dor folgerichtigen Anordnung der 
Verse noch mit deren Gredankengang vertraut sind, dieses Stück 
auf den Messias beziehen. Zwar könnten sie viele Beweise er- 
bringen, aber fern sei es von uns, den richtigen Gang des Ab- 
schnittes und das hierdurch allein Annehmbare nicht zu beachten^)", 
(Jm so angenehmer berührt es uns, wenn er da, wo seine Auf- 

1) Im Koheletcommentar ed. Einstein, p. 42 d. hebr. Teiles, erklärt |. K. 

13E> von T\sx Gefahr. 

m* ip^j fn ffte .tqth n-aS IM is tpta pun im V;p cd iji 7i3 m-i n now .-»rip em 
iji'SBn riTiai pi p narn tm< 'sv p»pro niJS*.T t'rty.i ia: p-w.T inwip n;.T er 'ry csn^n 
yy i'BjDi i'Bpno niAw-n) jBjn nwn fnip ^»ji ;*api;."i i33. 

S) n-Bon -fja hy ranin ptb« Siran ■p'i'fia mi nwv"" """^ "^ 'P^ '^* oth b »s »11 
ain Sj a»"n&-i -on n^'rn nr«i n'i-A .-Mn 7« w'fi rmn «-ani ^ na-w mmpffl. 



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faestmg: nicht im Einklang mit derjenigen der Lehrer des Talmad 
und MidrascU steht, Gott um Erleuchtang anfleht >), oder, wenn 
er nach vergeblicher Anstrengung, das Richtige zu finden, sein 
Unvermögen eingesteht oder betont, dass er seine Meinong nicht 
als maasgebend ffir andere hinstelleD will>). Bezeichnend tut 
Karns Aofrichtigkeit ist seine Aeusscrnng zu Jes. 8, 1, vo er sich 
mit der Erklärung des Targum und der Tradition anseinander- 
setzt, die er nicht annehmen kann, und am Schluss erklärt, seiner 
Pflicht, Irrtümer nicht bervorzarufen, genflgt zu haben"). 

Den Reiz der Darstellung Karas erhöht noch sein Stil, 
von dem die vorher mitgeteilten Proben ein Bild geben. Der- 
selbe ist oft von wirklicher Schönheit und sehr fesselnder Form, 
wobei man allerdings nicht den Maassstab der späteren, oft einer 
gekünstelten Schrreibweise sich bedienenden Schriftsteller, son> 
dern den seiner Zeit und seines Landes anlegen mnss. 

Kara sachte für seine Studien sich recht gute Texte zn 
verschafi'en and achtete auf die verschiedenen Codices. So be- 
richtet er zu I Eon. 6, 34, dass er in einem sehr sorgfältigen 
Exemplar des Propbeten-Targam Einsicht genommen habe. — 
Zu Jos. 0, 4 i-i'Dic^ berichtet er, dass in einigen Codices die LA. 
ii^v^ sich findet, d. b., dass sie sich mit solcher Wegzehrung 
versahen, die ein Kommen von fem her vermuleo Hess. Beide 
Codices bringen Beweise für die Richtigkeit ihrer Lesung, er 
aber schliesse sich der LA. n'SXM an, da nach dem ganzen Zusam- 
menhang und dem Wort vnmn in v. 12 nur von ihrer Vor- 
spiegelung durch die schlechte Wegezehrung und Kleidung 
die R ede sein könne*). — Zu Jes. 27, 3 bemerkt er, dass in 

■) So der oben zitierte Schluss zu I Sam. 9, 9. Am Schluss seiner 
Im Gesensatz zu joiuthan und dem Talmuä stehenden Erklärung von IKön. 
t>, 2 sagt er: vnna vif -m- npc-n. 

') Die Stellen sind bei Littmann, p. 15 zusammengestellt. 

') ,B«e 1* •nwn <nxm j^n lö »nm lim Ms. Ist hier ein Lücke] 'nyms nrift» 
rmi B*iian mna njirci khmio m «-n ,tafs nnw r» nm tuibd ^n ••m -o-« nxjia pn tar. 

'i lata npon ifyn i^o c^'i wi pa« ct> cnS w wjf ,tpow 71a airor trte v 
rm .Tnon -raS ;* nm -a-a b> .fr« rw öw l ycn n^ .oftm-h rwn p(«"30 Aw ■6* ,ta 
mcipB neca n p'ija vAat ifijn 10^ laic Timtn ps sticv p-won itk nan <ah hau vrim 
•3 wi iw nt laiai o.-i'» rmt i)*)«i w;^ awi fjapirv na n mrt rirj^ .-na ^ wt no 
uTidi CM O'tao inw irpBxn sn uon^ n< [»j^a ii; nm ,B7>ib s<BMn mp^ -fnn nen o^pan 
PTTsi hy itfi -na«Ti Tön to Sp ,ra' nw .-wti d3^ rtff>. Es ist mir nicht bekannt, ob 
Irgend ein Commentar noch auf diese LA. autmerksam macht, Jonathan 
allerdlnfls über^tzt '""im. Vgl. Norzi im ■■ nnio z. St. 



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267 

allen spanischen Bibelezemplaren die LA i\pv vorhandeD ist, 
wozu als Subjekt der yu\ anzanebineD sei, vor dem Gott ihn 
bew^ren wolle, während unsere Texte TpcK lesen <)■ 

Unser Aator wird in der späteren Literatur verhäitnis- 
massig sehr wenig zitiert*). Doch ist sein Einfluss gleichwohl 
wahrzunehmen. Denn, wie die Noten zu unserer Edition des 
Commentars zum Richterbach erweisen, hat besonders 
David Kimchi seine Commentare benutzt, was 
sich auch für die Samuel- und Eonigsbficher und die anderen 
Propheten in reichem Maasse nachweisen lässt. Aach L e v i 
ben G-erson aus Bagnols [RalbagJ verrät in seinen Com- 
meutarien eine Bekanntschaft mit Karas Schriften. Dass letztere 
sehr viel im Umlauf waren, geht auch daraus hervor, dass sie 
fast ebenso wie die Raschis der Willkür von Copisten ausge- 
setzt waren 3), und von Earas Commentarien mehrfache, aller- 
dings zum teil unechte Recensionen im Umlauf gewesen sind*). 

Bei dieser Bedeutung Joaepb Karas als grundlegender und 
herrorragender Exegct ist eine vollständige Ausgabe der noch 
nicht veröffentlichten Commentare zu den ersten Propheten durch- 
aus wünschenswert. Recht erfreulich war mir daher die Gelegen- 
heit, mit dem Abdruck des Commentars zum Richterbuche im 
vorlingenden Jahrbuche den Anfang der Erfftllnng dieses Desidera- 
tes der Bibelforschung machen zu können. Vielleicht ermöglicht 
mir dies die Fortsetzung und Vollendung des ao whnschens- 
werten Werkes. 

Noch sei hier erwähnt, dass Joseph Kara auch eine Tätig- 
keit als Erklärer der Pijutim entfaltete") und dass man ihm, 
allerdings mit Unrecht, einen den Namen Raschis tragenden 
Commentar zu Bereschit Rabba zugeschrieben hat '). Derselbe 

') n'frf flpM |( 'tat )A» nripMi -ok hv nrnpo tea ama p n*rf i^r yi 

!vm nu »hj Tvnrp -npw )b [ivib 'bm la pm«. Die zitierte Erklärung ist die von 
Raschi zur Stelle, vgl. Horzi z. St 

i) Vgl. hierüber Buber I. c p. 1. — Nach Epstein l. c. p. 29 wird 
), K. auch nrnon m pjop -0^*1 genannt. 

») Vgl. Epstein I. c p. 32. 

*) Vgl. hierüber oben. 

'') Vgl. Epstein I. c. und Ziemlich im Magazin 1886, p. 176 I. 

■) Dies ist die Meinung Berliners in Pletath Sofrim p. 24. Ueber den 
Commentar selbst handelt Epstein im Magazin 1887, 1—17. 



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iet jedoch von dem auch boi Kara zitierten Kalonymos aus 
Rom, mit dem, wie bekannt — vgl, Epstein 1. c. — Kara 
viele pcisönliche und literarische Beziehungen anterbielt, 
resp. von seinen Schülern, verfasst'), aber es finden sich 
jedenfalls in demselben Erklärungen, die wohl sicher Kara zum 
Verfasser haben, der Glossen zu diesem Werk geschrieben hat^j. 

Der Codex, aus dem ich den Commentar zum Richterbuche 
und die Proben aus den Erklärungen zu den andi^ren prophe- 
tischen Bächern gegeben habe, ist aus dem Nachlas» von Kaph. 
Kirchheim in den Besitz des Jlid.-theoiog. Seminars in Breslau 
übergegangen. Er ist mit ausserordentlich schöner und deut- 
licher Schrift geschrieben, aber leider oft fehlerhaft, und weist 
auch manche Lücken auf. Wie aus dor Editiou und den Proben 
ersichtlich, ist die Schreibung gemäss der von Jehuda Hecbassid 
im D'TDn'D(ed. Berlin 1891 — 3, p. 184—5) aufgestellten Forderung 
betreff der Fleneschreibung mit Waw und Jod. Der Treue 
halber habe ich sie beibehalten. 

Es liegt mir nun noch ob, dem verehrlichen Guratorium 
der genannten Anstalt, wie Herrn Dozenten Dr. M. Brann- 
Breslau meinen aufrichtigen Dank auszusprechen für 
die überaus liberale Erlaubnis zur ausgiebigen und lan^ährigen 
Benutzung des so kostbaren Ms. — Mein Dank gebührt auch 
Herrn Prof. Brandin, z. /. London, für die Freundlichkeit, 
mit der er mir die französischen Worte und Wendungen erklärte. 



i) Vgl. ibid. p. 12 fg. 
•) Vgl. ibid. p. 32-33. 



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Zum Briefwechsel zwischen Michael und Zunz.*) 



Professor Dr. Berliner in Berlin. 



Tn dem Vorworte zum bibliographischen und literarischen 
Wörterbufhe von Heimann Joseph Michael, welches 1891 
nnter dem Titel n"nn n« erschienen ist, habe ich auf den flelssi- 
gen Verkehr, welcher zwischen Michael und Zunz bestand, hin- 
weisen können. Mit dem Manuscript für die Dnickle^ung dieses 
Werkes hatten mir die Söhne des Verfassers zur Zeit auch eine 
Anzahl von Briefen übergeben, aus welchen dieser Verkclir noch 
näher sich erweist. Es waren Entwürfe zu den Briefen, welche 
der Vater an Zunz im Laufe der.Tabre 1832— 46 gerichtet hatte. 
Diese Entwürfe waren aber mit so vielen Correkturen "und Äcn- 
dcrungen durchzogen, dass eine für die Drucklegung derselben 
genügende Abschrift nicht hergestellt werden konnte. Da mir 
aber der Inhalt der Briefe für eine Veröfifentlichung wert erschien, 
so wünschte ich, die Beinschrift, also die Originale der Briefe 
im literarischen Nachlasse von Zunz, einzusehen. 

Auf ein diesbezügliches Gesuch hat das (Kuratorium der 
Zunzstiftung meinem Wunj-chc bereitwilligst entsprochen, ich 
erhielt ein Heft mit 34 Briefen, mit diesen zugleich aber auch 
zu meiner freudigen l 'eberrasch ung 23 Briefe von Zunz an Mi- 
chael, welche Zunz wahrscheinlich nach dem Tode Michaels leclii- 
miert und zurückerhalten hatte. 

Somit konnte ich jetzt diese wie jene Briefe geordnet nach 
ihrer chronolo;iischen Folge, mitheIirfii>;chenBuchstftbt'n,wie sie auch 
im Original in jüdischer Uurrentsclirift geschrieben sind, mit.\iis- 



*) Siehe hebräische Abteilung S. 2q-Ilf 



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270 

nähme eines einzigen Briefes von Zunz (No. 9), der deutsch 
geschrieben ist, zum Adruck bringen. Zunz mit seiner zierlichen 
Handschrift bietet in der voo ihm angewandten Orthographie, 
die unverändert beibehßlten ist, yiel lehrreiches. Aber auch Mi- 
chaels Schreibweise ist ohne Oorrektur wiedergegeben worden, 
obgleich sie gar sehr oft in graiiiatikalischer und orthographischer 
Beziehung (ehlerhaft erscheint. Ich durfte da nicht «rst anfan- 
gen, irgendwie zu berichtigen. Michael war kein gewandter Sti- 
list und man miiss darüber hinwegseben; seine literarischen Mit- 
teilungen haben Zunz' Arbeiten bedeutend gefördert, wie Zunz 
selbst im ersten Briefe und an verschiedenen Stellen der anderen 
Briefe mit Dank anerkennt. 

Was ans diesen Briefen fllr eine Znnz-Uiographie, welche 
wir noch entl>ehren, zu gewinnen sein wird, will ich nicht einmal 
andeutnngswrise brivorhebon, cticn sowenig auch den Oiewinn für 
die literargeschiclitÜchon Kinzrltieiten, wie sie liier in Hülle und 
Falle sich darbieten. Ich holfe, diese Briefe werden nicht nur 
gelesen, sondern auch studiert und nach mehrfacher Richtung 
hin verwertet werden. Daher habe ich es unterlassen, durch 
Hinweisungen auf die anderen Arbeiten von Zunz und Michael, 
wie durch Indices, durch die man heutzutasre die bedeutend- 
sten Werke zu Narhscldaffetiüchern degradiert, den Leser vom Stu- 
dium des Ganzen abzulenken. Xiir eine geringe Anzahl von No- 
ten habe ich, so zu sagen unter der Hand, folgen lassen. 

Teh bescheide mich eern mit dem (icdanken, den literari- 
schen und freundschaftlichen Briefwechsel zwischen Zunz und 
Michael aus dem Dunkel des Archivs an das Licht der Betrach- 
tung gezogen zu haben. 



Anmerkungen. 

I. Brief. Hierzn vgl. man, was Mayhaum in seiner Schrift: 
Aus dem Leben von Leopold Zunz (1894) S, 16 nach dem Tage- 
buche des letzteren mitteilt. Hiernach reiste Zunz am 23. 
Juli 1832, zwei Tage, nachdem ,Die gottesdienstlichen Vorträge 
der Juden* erschienen waren, nach Wolfeuböttel, Cassel, Bielefeld, 
Hannover und Hamburg, wahrscheinlich um die Freunde ftlr sich 
zu interessieren (da er zur Zeit vollständig subsistenzlos war). 



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271 

In Hambarjf brachte er den ganzen September mit Studien in 
der Bibliothek H. I. Michaels zu, mit dem er als Kind gespielt batte 
und dessen Bekanntsfitaaft er jetzt erneuerte. 

Die wiederholte Klagte über das Felilen der Subaistenz-Mit- 
tel hört man auch aus einer weiteren Notiz bei Maybaum, die da 
schliesst: „Tcb sebe mich nach einer Bnclibalterstelle um". Man 
ygl. hier noch besonders die Briefe 5 und 6. 

Das Einkommen, welches Zunz in mehreren Briefen als not* 
wendig bezeichnete, beziffert er jedesmal mit 25 Mark wöchent- 
lich oder 1300 M. pro Jahr. 

2. Brief. Die Nameiiszeichnung hei Himon b. Isaac führt 
anch Zunz, Literatiirg. S, 113, an, wenn auch nicht näher. Da- 
gegen iiPiint er In der Syn. Poesie S. 274 und Lileraturg. S. 182 
Isaac b Snadia als den Verfasser der Selicha ""ly joS ^DW y», 
ohne die abweichende Vomintung Michaels zu erwähnen, well 
sie ihm nicht richtig erschien, wie auch Bär in seiner Seliclia- 
Ausgabe die Nanienszeichnung nnvc "i3 "ni" naclisre wiesen hat. 

Was M. gegen den Schluss über das D'cxy.i 'D des i!)n Esra 
schreibt, ist aus seinem bibliogr. Wörtcrbuche entnommen, das 
uns jetzt u. d, T. D"miiR{8. oben S. 269) vorliegt. Diese Mitteilun- 
gen sind zu ergänzen durch die Notizen von Zunz im 3. und 8. 
Briefe, wie iiuch durch die lliuweisungen Steinsehneiders in seinen 
Schriften „Ahrahamjhn Esra" S. 71, ,nobntisclie UoUersetzungcn" 
S. 448 und ,Die arabische Literatur der Juden" S. I5(J. 

Das Buch seihst liegt uns jetzt in der von M. Grossberg 
in London (1901) veranstalteten Ausgabe, mit einer Einleitung, 
die in literarischer Beziehung nicht im entferntesten genügen 
kann, vor. 

3. Brief, Ueber D'nom net ':is vgl. Zunz bei Landshuth, 
Amude ha-Alioda I, S. 103. 

Der erwähnte Isaac Berlin in Hamburg war ein Jugend- 
und Schulfreund von Zunz; st. am 20. Juni 1865. Seine Erläu- 
terungen zum Macbsor in der ed. Hannover 1839, welche au verschie- 
denen Stellen den Biiir Heidenheims ergänzen, sind beachtenswert. 

Berlin schreibt am Schlüsse des Briefes Michaels vom 
3. August 1840 an Zunz: 



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»n 'S 'nvT «h '3 Sy' '''? iif'i rx- 'b'j n'a '^s in« pji 'ni«3 .iny 
-3« 1J-I31 -nfM lain hv 121 a'B".!^ 'n^w kS nny 'wi i'"?» -ico n*?!«* 
DiWi ino DV ms Tm nrsi 
■[»•633 IIP» -pn 

Ziinz in seinem Briefe an Michael vom 23. Februar 1841 
fflgt folgende Nachschrift an: 

.i'i3 i'^ia -pi"« 3iipnn '-iiyjo 'n'cy 'ttS 
»S mm ^mjHai ^eiSra 'rum ^b'j lo iht i\»yh cvn *ni«3 
D» oyon ojJM ri3s ^nnx kS i« '^in '(pd)^ ioni ^m *?!? -laio n'jin 
nioipo.n inj* *)[* 'incci w ^«w js Sy .n-cin naia nn^i mof'? "[s^ 

1'ni3K^o 131 no 'K-pa 'navy: wyi .'ji* bj 'aS "rn ccye: o'mon b'ick 
■jT nryo n« yia'i yB; yr m y^hit kt 'niCKi fBa"?! lonh d« «]»i 
.31B Bv yt Biiwi na-ia3 ans "ja ^h jri'i 
.ni'X'S Tsnn inn -a 31b '3 ot arn 

4. Brief. .X .3 .7 ,1 Die Abbreviatur, welche der Abschrei- 
ber a«R dem Original mit aufgenommen hat, befindet sich am 
Schlüsse dor Seite und bedeutet: Wollen Sie gefl. umdrehen. 

12. Brief. Die Berichtigung für zwei Noten in den Gottes- 
diensllichen Vorträgen, welche Zunz im 13. Briefe kurz berührt, 
bat in der zweiten Auflage des Werkes den Verfasser zu einer 
Aenderung dieser Noten veranlagst. 

19. Brief, k'icip na — so ist zu lesen, nicht niinr, wie bei 
Neubauer im Cat. Bodl. No. 1321. 

vtipri 13 r|Bv — Schüler des Verfassers vom njios p-nn, der 
in Troki die Abschrift von diesem Werke für die Dnicklegung 
besorgte. 

n'3T;S - soll heissen nnnpS; es ist, der im Machsor ed. 
Luzzatto abgedruckte v"ipb r(W- (bei Zunz T>itcraturg. S. 502 
erwähnt), von dem Luzzatto in der Kiiiloitun? bemerkt, dass er 
das Gedicht in Hiindschriften nicht gefunden habe. Ich habe es 
aber in Ood. de Rossl No. 777 mit der Ueberschrift 3KV TincrS 
^»fi'ao h"i h»T: i"ni;33 Vxi gefunden. Vgl. über ihn meine Ge- 
schichte der .Tuden in Koni II, S. 50. 

BTin 'I p fnpS nifii — Bei Zunz, Literaturgesch, S. 4!)0 
in 8 Strophen, aber es sind nur 7 bei Luzzatto im Marhsor, und 
zwar als viph ntvi zum Sukkotfestc, abgedruckt., während es 
Zunz einfach wie hier Michael als Kaddisch bezeichnet. Uehri- 



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273 

gern hemerken^Zunz und I.uzzatto, dass Joab b. Benjamin in den 
IhmdschrifteD als Verfasser angegeben werde. Im Machsor-Ma- 
nuscript von Luzzatto und dann Halberstam ist es im Ritual des 
VcrsÖlinungstages enthalten, wobin es auch richtiger gehört. 

TiLTna— Vgl. fiber ihn meine Gesch. d. Jud. inEomll, S. 118. 

.ii-^ip-'a Skmj; — Vgl. meine Gesch. d. Jud. in Rom IL S. 119. 

6. Vgl. zu den Ueberselzungen dieser beiden Kalonymos das 
"Werk Steinschneiders: Die üeberaetzungen der Juden im Mittel- 
alter. njB* rc — Vgl. Zunz Literaturgesch. S. 501. 

"ip'n "^iCD^ — Nämlich die Goltesd, Vortr. der Jud. von Zunz, 

21. Brief. D-npryn Dafür ist zu lesen o'aiM iri«. Die 
mitgeteilten Namen, welche hier weggelassen sind, findet man 
zuletzt in der RoTue des Etudcs Juives Band 11 und 31 mitgeteilt. 

-m D'Kx.';:n — Von Zunz im Namen Michaels in Zur Gesch. 
u. Lit. a 270—272 mitgeteilt. 

flDsS p|iXD 'DI — Hiermit sind die Angaben im (Jatalog nnms 
D"n No. 503 der Handschriften zu ergänzen. Das Buch selbst 
ist später in Edinbnrg 1856 erschienen. 

3 — Das ini Druck ausjfefallene Citat lautet: 
pmr' -1 crn,T win Sit] ]h'M ':inio rhn^ jt ^nn 'n^in nio yt 
R'pn iryts 31133 '3;-i3 nr« loirr -cip niPt« o'S« «'«•33 'Sin i« 'i3i nvm 
'1M31 'iv ncj iirSi -ICD t;'?'! niy pvhs iimd n»ö mtn 'ijn prSa 
vmpnyn3 nir3ro -irrn -rj: tkw pisS jup^ ^k -lOci p'nyn'? Vwinr ly 
niai .Tj; neW ^c»r ijs; c.i ick ffjst nvca inao on^ jn'i nnna.i 
.flhtm im Ditt Dir^sj noK lovya jupSt 

28. Brief. Vor 13 Tagen, siehe weiter unten Brief 58. 

— von vorgestern, siehe Brief .59. 

— Löwenstein, siehe dessen Commentar zu Mischle (1838) 
in der Vorrede S. XV L 

29. Brief, vom 25. Milrz — siehe weiter Brief 60. 

30. Brief, icn* — näher ausgeführt von Zunz in der Li- 
teraturgeschichte Seite 488. 

32. Brief. Diese Analekten sind in der wissenschaftlichen 
Zeitschrift von Geiger Band 2 erschienen, später sind sie im 
3. Bande der Gesammelten Schriften von Zunz nochmals abge- 
druckt worden. 



18 



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274 

33. Brief, 'ko tcinS s's — Der Brief muss sich inzvischen 
gefundea baben; denn er befiodet sich in der SammluDg und ist 
hitr sIh S1. Brief zum Abdruck gelangt. 

36. Brief, 'oro .•wo la — Im Catalog B"*nn nnxiit glaubt 
Michael in Jehuda b. Sa&dia aus Toledo den Verfasser zu erkennen. 

38. Brief. Jechiel; dieser Abschreiber ist in meiner Ge- 
schichte der Juden in Rom 11 Seite 115 näher angeführt. Die 
Abschrift des Commentars Averroea' zur Physik des Aristoteles 
hat er im Jahre 1423 für den bekannten Aizt und Schriftsteller 
Mose b. Isac da Rieti (s. ib. Seite 71) angefertigt. Das Schreiben 
an Sabbatai b. Salomo ist in meinem Magazin 1890 Seite S7 — 40 
des hebräischen Teils abgedruckt; siehe ferner meine Geschichte 
der Joden in Hom n Seite 43. 

40. Brief. .T6 n-yd.h.'?n:rT b"m jjinmiöy. — Isaac b. Hapamas 
Jehuda wird aus dem Werke Jeruchams VKn V, 4 citiert — und 
diesen will Michael fflr den Bruder des Abraham b. Isaac, Verfassers 
Tom h'OVm V halten. Dasselbe Citat kennt auch Gross in Gallia 
Jndaica Seite 416, der in diesem Jehuda einen anderen erblicken 
will. 

Femer Joseph b. Jsaac Hapames in Troycs, der im band- 
schriftlichen Teil des Scbibbule Haleket erwähnt wird, ist von 
Zunz in seinen Bemerkuntren zu Binjamin di Tudela Seite 41 ohne 
weiteren Nachweis im Namen Michaels genannt worden. Auch 
Gross, Gallia Judaica Seite 226, hat dieses Citat berücksichtigt, 
nicht aber Buber im miKn Seite 13. 

44. Brief. rrfS'i» o'avro. Vgl. meine Edition des Schnare 
Zton im Magazin IV und ed. Buber Seite 40. 

49. Brief. munaJK. Zunz in seiner Abhandlung: , Die jüdischen 
Dichter der Provence' (Zur Geschichte und Literatur S. 459 ff) 
beruft sich auf Mitteilungen tod Michael, ohne diese Namen 
hier speziell nütznteilen. 

— TtJU. Bei Neubauer im Oatalog^'dw" Bodl. Seite" 671 
and «TS riBjia. 



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Bibel und Menschenrechte. 

Aus einem Vortrage")- 

Professor Dr- Leiinann in Heidelberg. 



Ein drittes Wort hatte der himmelstfirmende und bibel- 
stürzende Naturforscber nicht angefahrt, jenes göttliche Segens- 
und yerbcißiing:swort an seine geschaffene Uenschheit, das be- 
kannte: „und füllet die Erde und bewältiget sie!" Und doch 
verheißt und verbürgt dieses Wort alles zukünftige Wachstum 
der Mensel) cnkultur, mit der Arbeit, mit dem Segen der Arbeit 
den Portschritt zur Herrschaft über die Natur, fortschreitendes 
Erkennen von Natur, Naturwesen und Naturkräften, höhere 
Bildung zu höherer Weltanschauung, Denn das ist doch wahr 
und klar.dnfs solche Erkenntnis, solche Höhen- undHerrscherstellung 
den Ausblick erweitert, dem Menschen die Furcht, das Granen 
und Q-ruseln benimmt und dafür das gesteigerte Bewufstsein 
seiner Kraft, seines Vermögens gewährt. Aber es ist freilich 
wohl auch wahr, dafs Naturwifsenschaft im eigentlichen Sinne, 
eine kontinuierlich oder stetig fortschreitende Naturerkenntnis 
und Forschung kaum erst in ihr fünftes Jahrhundert einge- 
treten. 

So ungefähr sagte ich in einem Vortrage, da leb die Aus- 
lafsungen eines „gewaltigen* Naturforschers gelegentlich er- 
wähnte, die vor einiger Zeit m. E. so gar weit Über Gtebühr 
und Verdienst Beachtung gefunden. 



*) Um die Veröffentlichung des Vortrags wiederholt gebeten, habe ich 
mich bereit gefunden, dieses Stück als Auszug zum Abdruck in dieser 
Zeitschrift fertig zu stellen- (Auf den Wunsch der Redaktion habe ich auch 
zugegeben, der Veröffentlichung einen besonderen Titel hinzu zu fügen, 
um dieselbe damit als ein für ihren Gegenstand abgeschlossenes Ganzes 
zu bezeichnen.) 



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276 

„Antikes Judentum und moderne Weltanschauung" hatte 
ich meinen Vortrag genannt und dazu als „antik" be- 
deutet was aus dem Altertum Überkommen und von Kennern 
und Liebhabern geschätzt wird, als „modern' was der 
herrschenden Zeit- und Geschmacksrichtung zusagt. Eben in 
diesem und nur in diesem Sinne sollten die Bezeichnungen 
„antik und modern" hier genommen sein. 

Merkwürdig — als gälte es den Widerspruch beleuchten, 
mit den Anfängen der Naturwifsenschaft die Anfänge der Kultur, 
einer hohem Weltanschauung zu setzen — merkwttrdig genug. 
Tn eben der Zeit, da die Scheiterhaufen der Tnquisition und der 
Ketzergerichte in grellen Gluten aufflammten, suchte der Genuese 
Christofe Colomho, gestützt auf die (pythag.) I^ehre von der 
Kugelgestalt der Erde, in westlicher Fahrtrichtung nach Indien 
zu gelangen und entdeckte West-Indien, die neue Welt. Amerika. 
Nicht lange darnach, und andere kähne Seefahrer erzielten durch 
die Magelhaesstraße hindurch eine Umsegelung des ganzen 
Erdballs. So ist es denn gewifs wohl angezeigt, mit der 
erlangten Kenntnis von der Erde die neuere Naturwifsenschaft 
anheben zu lafsen. Die Erkenntnis eines Nik. Kopernikus von 
der Umdrehung der Erde, die astronomischen Berechnungsgesetz« 
eines Tycho Brahe und Joh. Kepler, die Grundgesetze der Mechanik 
durch Gal. Galilei, der Gravität durch Isaak Newton . . und die 
diesen und andern die drei Jahrhunderte, das 16., 17. und 18. 
in fortschreitendem Erkennen und Entdecken folgten, um von 
dem Entdecken und Erkennen, den Großtaten des vorigen 10. 
Jahrhunderts noch ganz zu schweigen — gewifs, ganz gewifs, 
das sind Errungenschaften und Enthflllungen, welche Tiefen der 
Erde und Höhen des Himmels dem Menschenblicke anftaten, das 
DasterdesMittelalters verscheuchten, Zauber und Gespensterglauben 
vernicbteten, dafür andere ungeahnte Kräfte in die Gewalt und den 
Betrieb der Menschen gaben — genug, eine andere, weitere, 
freiere Weltanschauung gewinnen ließen. 

Aber — - so sei hier zuerst gesajtt — dass wir um des- 
willen nicht gering, auch nicht nur geringer achten was eine 
frühere Menschheit an Erdenherrschaft nnd Naturerkenntnis er- 
reicht ! alles Erfinden und Entdecken, alles Wifsen und Können 
früherer Zeit- und Menschcnalter ! wenn auch die Not dazu 



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277 

verholfen, die Mutter aller Erfluduiig, wemü es auch um Dinge 
sich handelt, heutzutage unbedenklich wie selbstverständlich an- 
gesehen und gebraucht. Um nur der mancherlei Werkzeuge und 
Geräte zu gcdonkcn — wer hat zuerst den Hammer, die Axt 
geschwungen, den Pflug eingesetzt, Ziegel gebrannt, die Töpfer- 
scheibe gedreht, wer hat das Ead zuerst, den Wagen herge- 
richtet, das feste Wohnhaus gezimmert? Sehen wir auf die 
riesengewaltigcn Bauten des fernen, vorgeschichtlichen Altertums, 
des Jiltcn Aegyptens, auf die Fclsengrotten und Tempel in Indien 

— man hatte Sprengstoff vor der Eiändung des Pulvers — auf 
die auffredeckten Kuinenpalästc von Mykene, was die zutage 
geförderten Veji, Pompeji und Horkulanum uns zeigen. Mathe- 
matische Hegeln walteten beim Bau der Stiftshütte wie bei 
dor Herrichtung altbrahmanischer Opferstätten, astronomische 
Beobachtungen ermöglichten die Seefahrten der alten Phönikier 

— und dann die Erfahrungen und Erkenntnifse eines Pythagoras, 
pjuklid, Archimedes, eines Empedokles und Demokrit, was die 
Schriften eines Aristoteles uns dartun, mit dem Wiedererwachen 
der Wifsenschaften alles zutage getreten, 

Ja, wird man sagen, wenn das alles gekannt und gewufst 
gewesen, so wäre auch unser Mittelalter kein solches, kein 
solches Mittelalter gewesen — und, sage ich, auch ohne dieß, 
aber mit .anderem" Wissen und Erkennen kein solches geworden. 

Gewifs, die frühere Menschheit kannte noch nicht unsere 
Maschinen und deren Riesenarbeit, fuhr nicht mit Pampfkraft, 
fuhr, sprach und schrieb nicht mit Blitzkraft und Schnelle in 
weite Fernen, das alles und noch gar vieles nicht ; und 
doch ists unrecht, ists gar unbedacht, den Geist gering zu achten, 
den Geist der Menschheit, auf deren Schultern stehend wir 
weiter auszuschauen vermögend oder vermocht wurden, und noch 
mehr unbedacht, ja, kühn und vermefsen, alles, ja, alles auf 
Natur wifsenschaft zu setzen. 

Wir wollen — so hatte ich eingangs gesagt — Natur und Geist 
nicht ungehörig in Gegensatz stellen, weil es, wie bemerkt, 
doch nur gemeine, nur geläufige Auffafsung ist, Natur und Geist, 
Natur- und Geistesleben wie Leib und Seele getrennt und aus- 
einander zu halten, — wollen nun aber auch gar nicht in die 
Ferne schauen, sondern Erwerbungen und Errungenschaften der 



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278 

neueren Zeit ins Auge fassen, ich meine, ErwerbQDgeo und Er- 
rungenschaften sozialen und politischen Lebens, welche di« 
„moderne* Weltanschauung ausnehmenil beherrschen, deren Aus- 
schaltung unsere Kultur aufhebt, unserer Lebensstellung ihren 
Boden, Unter- und Höheiigrund entzieht. Denn — das könnte 
wohl allein das heutige Rufsland uns lehren^ was hilft und be- 
deutet alle Naturerkenntnis und Erforschung ohne die Freiheit 
ihrer Verwertung, ohne Bewegungsfreiheit? was ist Wifsen und 
Können fflr den welchem Hände und Füße gebunden sind? 

Da möchte denn ein oder der andere Naturforscher jenes alles, 
nicht nur alles was erst die Technik zutage gebracht, sondern 
auch jenes alles was Sein und Vermögen und Stellung des ein- 
zelnen in der desamtheit begründet, kurz alles oder .fast" alles 
aus Naturforschung entstanden ansehen — .fast alle humanen 
Bestrebungen der letzten Jahrhunderte als hauptsächlich durch 
die Aufklärung veranlafst, die wir den Naturwifsänschaften ver- 
danken". Also, auch keck und k(Um, jene großen Errungen- 
schaften im Staats- und Völkerleben, ohne welche wir uns eine 
moderne Weltanschauung nicht mehr denken können — historisch 
aufgeführt — den Freiheitsbegriff durch die so genannten Habeas- 
korpusakte des englischen Parlaments vom Jahr 1679, die Dnab- 
hängigkeitserklärung des Kongrefses von Philadelphia aus dem 
Jahre 1774, die Erklärung der Menschenrechte durch die Reichs- 
stände vom 4. Juli 1789. Sie seien als Folge von Natur- 
kenntnis anzusehen ; sind sie's ? Nein, behaupte ich, das sind sie 
nicht. — Nicht bin ich Naturforscher, noch weniger Recbts- 
oder Staatsrechtshistoriker; aber als Forscher des Sprach- Aasdrucks 
menschlicher Weltanschauung habe ich geforscht, mich unter- 
richten und belehren lafsen und will darnach vortragen was mir 
vor allem hier witsenswert und bedeutsam erscheint. 

Woher, fragen wir, sind jene Menschrechte, die nun als 
Grundzttge vorauf gehend oder inhaltlich als maßgebend in der 
Verfal'sung von Kulturstaaten geltend geworden, — die .droits, 
garantis par la Constituante" vom 26. August 1789? — tiewifs, 
Ideen eines Voltaire, der Encyklopädisten haben ihrer Verkün- 
digung vorgewirkt, der contrat social eines J. J. Rousseau hat 
auf ihre Form eingewirkt. Doch sie selbst, ihr Inhalt? Hatte 
Lafayette, der Verkünder jener Menschen- und Völkerrechte, dieß 



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auch nicht ansdrticklicb angegeben, 30 wäre deren Herkunft 
wohl aus einer VergleichuBg des Inhaltes, Ja, des Wortlautes 
sicher genug zu entuehmen. — „Die französische Erklärung der 
Rechte ist im großen und ganzen den amerikanischen bills of rights 
nachgebildet — so lernten wir — oder den declarations of rights, 
«eiche den VerfafsungsurkuDdeu der alten Kolonial- und ein- 
zelnen Bundesstaaten vorauf giengen, denen von Virginia, Massa- 
chusetts u. a. 

Doch woher diese, fragen wir nun weiter, diese alten Rechts- 
ansätze jener Eolonialstaaten des 17. Jahrhunderts? — Nach 
oberflächlicher Betrachtung — wird uns bedeutet — weise wohl 
schon der Name aof englische Quellen hin : die bills of rights Toa 
1689, die Habeaskorpusakte von 1679, die petition of rights 
von 1527 scbeinen nicht zu verkennende Vorgänger der bills 
of rights von Virginia o. a. Gtleichwohl sei's anders, seien die 
englischen Gesetze, die Untertanenrechte statuieren, samt und 
sonders aus bestimmten Anläfsen entstanden, Bestätigung (oder 
Interpretation) bereits geltenden Rechts, weit entfernt davon, 
allgemeine Menschenrechte aufstellen oder anerkennen zu woUeu. 
Prinzipien für eine künftige Gesetzgebung zu bilden. Hingegen, 
heißt's, seien die amerikanischen Deklarationen nicht nur for- 
mell Gesetze höherer Art, sie seien auch, gälten auch als Schö' 
pfungen eines höheren Gesetzgebers*). — So weit unser Unter- 
richt, diese bedeutsame, fär die Erkenntnis und Beurteilung der 
Grundlagen unserer Weltanschauung so gar notwendige, wich- 
tige Erörterung. Und wir wollen nun sehen, wohin uns diese 
führt, worauf sie hinaus kommt. 

Schon Ende des 16. Jahrhunderts wurden Satzungen von 
religiösem auf politisches Gebiet Obertragen. Das 17. Jahrhun- 
dert ist die Zeit der religiösen Kämpfe, der reformatorischen 
Bewegung, auch die Zeit der englischen Kolonialgrtlndung in 
Amerika. Wir fragen nun nicht sowohl, woher kamen, soodera 
vielmehr, was waren die Leute, welche da jene Kolonien gründe- 
ten. Es waren Puritaner, englische Puritaner, die in puritanisch- 



*) Jelllnek, die Erklämne der flenschen- und Bürgerrechte. (Stuts- 
und völkerrechtlJche Abhandlunfien, L 3. S. 23 ff. Leipzig 1875.) (Die 
Schrift ist seitdem In neuer Auflage und mehrfach übersetzt erschienen). 



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independistiscliom Geiste ihre Freiheiten und Rechte als engliscbe 
Untertanen geltend machten, solch«; wohl in so genannten Char- 
tres, königlichen Freibriefen verbrieft mit über den Ozean in 
neue, ferne und unbebaute Land- und Wohnstätten hinaus trugen 
— Freiheiten und Rechte, die sie nachmals mit noch anderen 
als YOn Natur und Gott stammend ansahen. , Mögen die Char- 
tres zugrunde geben", heißts bei ihnen, , diese Rechte {(ies 
Menschen und BUrgers) danern bis ans Ende der Welt." —Noch 
1774 (14. October) auf dem Kongrel's zu Philadelphia werden 
dieselben von den zwölf Kolonialst aaten als von- Natur, nach 
der Verfafsung Englands und der eigenen bestehend erklärt; in 
der Erklärung von Virginia, 1776, ist auch die Berufung auf Eng- 
land geschwunden; es ist Gesetz, kein Protest — ein Recht für 
die lebenden und künftigen Generationen — das Itecht der per- 
sönlichen Freiheit, der angeborenen eines jeden Menschen, das 
der Religions- und Gewifsensfreiheit, des Eigentums, dazu Ver- 
sammlungsrecht, Prefsfreiheit, Freizügigkeit — alles getragen 
von dem Rechte der Volkssnveräoität gegenüber der Suveränität 
von Erone oder Regierung. — So war der puritanisch-indepcn- 
dlstische Charakter in diesen Rechten ausgeprägt; so bildeten sie 
das erste, das Grundstück der Verfassung ; und so sind diese 
Grundrechte von 1776 diejenigen von 1789. 

Und wenn sie da (auf französischem Boden), wohin sie 
verpflanzt wurden, wie zerstörend auftraten, einen blut- 
getränkten Boden zu ihrem Aufkommen und Gedeihen 
heischten: so war ihre Erklärung in der neuen Welt nur 
die Bestätigung, die Befestigung eines alten Rechts, das 
auch nicht namens einer Revolution sondern im Namen 
einer ewigen Satzung von Menschenansehen und Würde verkün- 
det ward, ja, entsprechend dem Charakter jener Zeit- und Geistes- 
richtuDg unter ausdrücklichem Hinweis auf ihre Quelle, als eine 
uralte geheiligte Lehre, ein uraltes geheiligtes Schrifttum. 

Das ist nun eine Lehre, ein Schrifttum — wir dürften es alle 
wohl mehr oder weniger kennen, eine Lehre, ein Schrifttum, darin 
wir unter anderem folgendes lesen. .Kinder — heißt's — seid 
ihr dem Ewigen, eurem Gott. Nicht soll einer den andern 
berücken und bedrücken, auch den Fremdling sollt ihr nicht be- 



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_281 

drttcken. — Streit und Hader soll zuerst ror den Kichtcr kommen. 
— Dem Knocht, welcher näch Ablauf seiner Dieustjahre nicht frei 
auszugehen gewillt ist, soll das Ohr am Hauspfosten durchbohrt 
werden (zum schiiupÜichcn ZeicUea, dal's er sorgeulüse AUhängig- 
k«iL seiner Freiheit vorzieht). —Einer Familie soll ihr Eigentum 
erbalten bleiben ; PriesLorn und Leviten sei kein Grundbesitz 
(kein Vorrecht) zugestanden. — Öo du einen König willst, da 
magst du einuu deiner lirüder als König einsetzen j doch soll 
man ihm das Gesetz vorlesen, dafs er nicht übermütig werde, 
nicht von der Lehre abweiche, nicht nach rechts oder links. — 
DaJehoash zur iiugentsclialt in Jehuda kam, schlofs demgemäß 
der Priester Jehojada den Bund zwisciien (Jolt und dem König 
und — heißt's (U. Kön, 1]) den ßund, den Vertrag zwischen 
dem König und dem Volk — also anders als nach löniischkano- 
niscbem und auch anders als nach altengtischem Recht, aber nach 
dem Grundsatz bei GrUiidungji^Der Kolonien, ein Vertrag zwischen 
Fürst, Regierung und Volk, ein Vertrag, doi'sen Inhalt und Ge- 
währ das Gesetz bildet. — Und das ist und war die Quelle, aus 
welcher der puritanische Geist jener Kolonisten und ihrer Führer 
seine Menschen- und liüigenechle schöpfte — nicht aus Natur- 
wifsenschaft und Lehre, auch nicht aus einem Naturrecht, son- 
dern aus eben dem buche, das ein Naturforscher, ein „kleiner Gerne- 
groß" von heutzutage seiner natürlichen Göttlichkeit zu entklei- 
den, eitlen Wahnes zu entkleiden versucht. 

Das Mittelalter, das katholische Mittelalter entzog seineu 
Bekennern und Gläubigen das Bibelbuch und hielt seine Hörigen 
damit in dumpfer Geisteskuecht- uud Leibeigenschaft. Wenn 
die Eeformation, die deutsche Keformation ein Verdienst sich 
erworben, so war es das größte, dem Volke, den breiten ächichteo 
des Volkes die Bibel wieder guölfuet zu haben. Im AnscMufs 
daran waren die Bauernkriege des 16. Jahrhunderts, die Bewe- 
gungen unter einem Hans Boheim und Miklas Hausen im Bunde mit 
dem armen Konrad u. a., dieser ersten „Sozialdemokraten"; uud 
was waren ihre Forderungen und wie stützten sie Ihre Forde- 
rungen P Man solle, besagt der zwölfte ihrer zwölf Artikel, sie 
an der heiligen Schrift prüfen, und so sie darnach als unziemlich 
nachgewiesen wurden, so solle davon abgestanden werden. 



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Ja, die Bibel, diese üebermachung des Israeliten-, des .an- 
tiken' Judeotams! Ja, dieses Buch, das ein größter Teil der 
Menschheit seit Jahrtausenden als heilig und göttlich verehrt, 
das mehr als alle B&cher der Welt seine größte Einwirknng auf 
MenschenbilduDg gehabt — diese Bibel, welclie Meii sehen würde 
und Achtung, welche Humanität als Giundprinzip alles sittlichen 
und geistigen Fortschritts lehrt — diese Bibel, sie bildet, trotz 
allem und mit und nach allem was Wifscnschaft bis auf diesen 
Tag geleistet, die wesentliche Grundlage unserer Kultur, unssrer 
„modernen Weltanschauung". 



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Neue jüdische Geschichtsforschung und 
einige ihrer wichtigsten Resultate. 



Wolf lawltz in Berlin, 



Ks gibt zvei gTaadverschiedene Methoden der gescbicbt- 
Itchen Forschung : die deduktive und die induklive Uethode. 
Der deduktiv verfahrende Forscher bildet sich aus dem Material 
seiner allgemeinen geschichtlichen Eenntnisse ein ungefähres 
Schema in seinem Kopf und versucht nun, wenn er die Spezial- 
geschichte eines Volkes behandelt, die Auswahl seiner Materialien 
dem Schema anzupasssen, ihren historischen Wert und Unwert 
nach dem im Kopfe bereits vorhandenen Ctmndriss einzuschätzen. 
Der induktiv verfahrende Forseber geht von dem Stoffe aus. 
Er sammelt die einzelnen Daten unbekümmert um deren künftig« 
Verknüpfung. Hat er alle brauchbaren Elemente im Kopfe 
zusammengetragen, so wächst da das Vielfache zu einem ein- 
heitlichen Organismus zusammen. Vergleichen beide Forscher 
ihre auf verschiedenen Wegen gewonnenen Kesnltate miteinander, so 
ergibt sich folgender Unterschied : Der deduktive Forscher findet 
dberall Parallelen und Analogleen mit dem Entwicklungsgänge der 
anderen Völker, ihm erscheint die Geschichte des einen Volkes 
nicht viel anders als die Geschichte des anderen Volkes, er 
nivelliert, uniformiert und systematisiert. Der induktive Forscher 
findet überalt Abweichungen und Eigenheiten, ihm erscheint die 
Geschichte des Volkes, welche er behandelt, als eine Individualität, 
als ein Original, welches keine gleichwertigen Nebenbuhler aufzu- 
weisen vermag. 

Besonders scharf trittder Unterschied dieser beiden Forschungs- 
weisen hervor, wenn es sich um das jüdische Volk und seine Geschichte 
handelt Darin wurzelt der elementare Gegensatz der Seschichts- 



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284 

auffdssung, durch den sieb das neue Werk Halevys ober die Geschieht« 
der Mischnah und des Talmuds von allen früheren Werkeu, weiche 
diesen Gegenstand behandeln, unterscheidet. Da die früheren 
Historiker der talmudischen Periode mit einer fertigen Gonslruk- 
tion, einem Gerippe, welches sie ihren Kenntnissen der externen 
Geschichte entlehnt haben, an den Stoff herantreten und dadurch 
uubewusst gezwungen werden, den Entwicklungsgang der jädischen 
Ueschichte deiu Gange der römischen oder griechischen Geschichte 
mehr oder weniger anzupassen, so liegt es auf der Hand, dass 
der fremde Masiiästab, mit dem sie messen, alles Originelle und 
CharakteristiHclie der jüdischen Geschichte und Literatur mehr 
oder weniger beseitigt, und die jüdische Gesi:hichie ein fremd- 
ländisches Aussehen erhalt, ein römisches oder griechisches Skelett 
mit jüdischem Fleisch, Ganz anders ilalevy. Von frühester Jugoiid 
mit der Kenntnis der jüdischen Geschichte vertraut, durch un- 
ermüdliche Forschung im Talmud in das eigeuartigc Wesen des 
Judentums hineingeboren, gelingt es ihm, mit genialer Meister- 
schaft dem ätolf die Foi'm zu geben, den Geist cinzuhaucliun, 
den das JUaterial aus sich heraus gebiert. Die Geschichtsver- 
knilpfung ist hier nicht Willkür, nicht Gleichmacherei, sondern 
das notwendige Erzeugnis der Tatsachen selbst. Hier maclit 
nicht das subjektive und zufällige Allgemeinwisseu die jüdische 
Geschichte nach seinem Hbenbilde, sondern die objektiven jüdischen 
Geschichtsdaten zwingen dem Forscher ein Gesamtbild auf nach 
ihrem eigenen Geiste, ihrer Originalität und Individualität ent- 
sprechend. Diese Methode eröffnet dem Forscher einen freien 
Ausblick, er eröndet nichts, sondern entdeckt nur. Und da er 
nur entdecken will und nur darauf seinen gewaltigen Geist ge- 
richtet bält, so gelingt es ihm auch, Entdeckungen zu machen 
und zwar solche von grosser Bedeutsamkeit. Die Voraussetzungs- 
losigkeit seiner Methode, welche nicht nach dem binstarrt, was 
andere sagen, sondern einzig , und allein nach dem, was die 
Quellen sagen, ermöglicht ihm ein viel gründlicheres Quellen- 
studium, gibt ihm einen viel freieren und tieferen Blick, dass 
wir nur so es begreifen können, wie es ihm gelingt, in dem 
scheinbar bereits erforschten Gebiet völlig neue Fundgruben uns 
zu erschliesseo, an die niemand gedacht und die keiner so tief 
wie er ergründet hat. 



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Gemeinverständliclie Beispiele werden diese Behauptung er- 
härten ITalevy fra?t nach der Abfassune:szeit der Mischnah. 
Mfin sagt, Kabbi Jolinda Hanassi hat die Mischnah am Ende rtes 
2. .Tahrhunderts geordnet. Doch Haleyy ifeht weiter, er drinjrt 
tiefer : Wohor halte der Redaktor sein Material ? Er verlässt 
sich nicht auf eine blosse historische Angabe, er prüft die 
Quelle seihst. Er fragt die Mischnah selbst. In der Mischnah 
wird sehr häufig als kleinste Mftn^e die Peruta (.lerc) genannt. 
Nach der Mischnah zu nrtnilen, ist sie eine gclänflge Scheide- 
münze. Wie aber kommt es, dass der Vater des Redaktors der 
Mischnah schon nicht mehr weiss, was denn eigentlich unter der 
, Penita, von der die Weisen gesprochen", zu rersfehen ist? 
Hier setzt Halevya kritischer Hlickein. Also — ist die Misehnah 
nicht das Werk Rabbis, sondern ein uraltos Werk, ftbcr welchps 
der Vater des Reilaktors der Misohnali, Rabbi Simon ben Gnmliel, 
ein grosser Kenner des jüdischen Altertums, bereits archäologische 
Forschungen anstellt. Doch dabei bleibt der kttline Forscher 
nicht stehen. Er geht noch weiter. Wir erfahren gelegentlich, 
dass von Regina des zweiten Tempels bis zur Redaktion der 
Misrhnah drei Hohlmassc im Gebranch waren. Zuerst war das 
soffenannte Wüstenmass (n-isio tid) öblich. In der Zeit Hillels 
und Pchammais war dasselbe schon durch das Jerusalemitische 
Mass (n"i:^ciT mo) und in den Zeiten des Rabbi Jose, eines 
Lehrers von Rabbi, dem Redaktor der Mischnah, war dieses 
bereits wieder dnrch das sepphoritische Mass (n'iicx mo) ver- 
drängt. Und welches Mass kennt die Mischnah ? — Das Wüsten- 
mass. Also hier haben wir einen klassischen Reweis dafür, dass 
die Mischnah schon vor Hillel und Scliammai existiert hat. 

Wir gehen noch einen Schritt weiter : Neben den biblisch be- 
gründeten Halachot finden wir auch solche erwähnt, welche in 
sopherischonKinrichtungen(D'n6io ''^21) ihrenGrund haben. Sehen wir 
Jetzt von den Einrichtungen ab, von denen ui:8 der Autor seihst (re- 
nannt wird (wie z. B. die Einrichtuniren des R. Jochanan ben 
Sakkai u. a.), so finden wir, dass die rabbinischen Halachot, 
welche zum teil schon aus ältester biblischer Zeit herstammen, 
nur ans der Zeit bis auf die Männer der grossen Synagoge in 
der Mischnah mitgeteilt werden. Die späteren Einrichtungen 
finden sich ohne Autor nicht in der Mischuali. Dies beweist 



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286 

deutlicb, dass der Kern der Miscbn&h bereits in der Zeit der 
Männer der grossen Synagoge festgestanden bat und damals ab- 
gescblossen ist. Der späteste Termin fär die Feststellung und 
Anordnung der Unniscbnah ist nacb Halevy die Zeit des letzten 
belehrten der grossen Syna^roge, die Zeit Simons des Gerechten, 
also fflnf Jabrhunderte vor der endgftitigen Redaktion der 
Mischnah durch den Patriarchen U. Jehuda Hanassi. 

Die nrsprflngliche Mischnah kennt Iceine Autoren, keine 
Meinungen — nur feststehende Gesetze. Die Miscbnab Babbts 
wimmelt von Autoren und Meinungsdifferenzen. Woher dieser 
unterschied ? Die politischen Verhältnisse haben dies verursacht. 
Die Juden lebten nnter der Herrschaft der Perser ruhig. Da 
blühte die j&discbe Gelehrsamkeit. Die üeberlieferuner wurde 
ununterbrochen von Lehrer anf Schäler vermittelt. Tn Streit- 
fällen wurde sofort durch das hohe Synhedri um entschieden. Da 
gab es keine Differenzen inbezug auf die Gesetzgebung. Nach 
den Persem kamen die Hellenen, mit den Hellenen die Hellenisten, 
.Tuden, welche der griechischen Kultur und Bildung sich in die 
Arme warfen. Diese Griechenfreunde — zuerst Tobi&ner, dann 
Hellenistfn, später Saddnzäer genannt — erhoben sich gegen 
die Patrioten und ihre Gelehrten, die Sopherim. Während der 
Kriege zwischen den Ptolemäem und Seicuziden nannte sich 
diese griechenfreundliche Partei Tobianer, seit Seleukus IT. bis 
zum Sieg des Hasmoäers Simon taiess sie Hellenisten, seit Hyrkan T. 
und Alexander Jannai fflhrte sie den Namen Sadduzäer. Tn 
diesen Zeiten politischer Wirren und innerer Gegensätze wurden 
bedeutende Gesetzeslehrer Iiingemordet. Die übrigen Gelehrtsn 
wurden versprengt. Jede geordnete Pflege der Gesetzesentschei- 
dung and des Gesetzesstndiums hatt« aufgehört. Seit Jose ben 
Jofiaer geriet der kontinuierlich fliessende Strom der üeher- 
lieferung ins Stocken, Man vergass Einzelheiten, verwechsellc 
Rnlscheidungen und so entstanden die Differenzen der Späteren. 
Als Hillel zum Patriarchen ernannt wurde, begann die kontinuier- 
liche Kette der Taunaiten. Ihre wichtigste Aufgabe war es 
jetzt, die Beinheit der Tradition wiederherzustellen. Hillel 
und seine Schale, Schammai und seine Schule arbeiteten an 
diesem grossen Werke der Restauration der Tradition, Durch 
Vergleichen der üeberlieferungen der einzelnen Gelehrten, durch 



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287 

Reflexion und Kritik mähte sich die zeitgenössische und nacti- 
folgende jfidische Gelebrlenwelt, die vergessenen Einzelheiten 
wieder aufznflnden. So kam es, dass die Tannaiten Meinungs- 
differenzen hatten. Die allgemeinen G-esetze waren unbestritten; 
nnr gewisse Einzelheiten, die Entscheidungen in Spezialfällen 
waren häufig vergessen worden Die Arbeiten dieser Gelehrten 
wurden schliesslich von Uabhi Jehuda Hanassi zusammeneestellt 
und mit der alten Urmischnah zu einem einheitlichen Werke, 
der Mischnah, verbunden. Mit dieser neuartigen Auffassnne, wie 
sie Halevy uns vorlegt, erbalten wir einen uranz anderen Begriff 
von dem Wesen und dem Werte der Tradition. Die Tradition 
ist kein Machwerk der Uabbinen, wie christliche und auch 
manche jttdische Gelehrte uns einreden wollen, sondern sie ist 
uralt. Der Abschlnss der biblischen Ranons und die erste 
Redaktion der Miscbnah sind gleichzeüisr, 

Wir können die Geschichte der Tradition noch weiter 
zurfick verfolgen. Mit der ersten Exilierung der Juden nach 
Pabylonien am Ausgang der Königszeit kam auch die jttdische 
Gelehrsamkeit nach Babjlonien. Seit dem Exil unter dem Könie: 
.Technnja bis auf die Zeit derGeonim ist die Thora in Babylonien 
nicht verstummt. Von Zmt zu Zeit erhielt die Jüdische GJe- 
lehrtenwelt Palästinas Znfliiss aus Babylonien. Zuerst kam der 
Sc.hriftgelehrt,eRsra mit seinen .Tftngem von Babel nach -Temsalem. 
Später kam Hillel von Babylonien nach Palästina, um dort die 
Thora zu verbreiten, und grttndete daselbst eine Schule. Nach 
dem Untergang Bethars zogen verschiedene Gelehrte hinauf; 
Kathnn der Babylonier und später R. Chija mit seinem Anhansr 
werden als solche erwähnt. Aber auch noch später erhalten die 
palästinensischen Gelehrten Zuzug von Babylonien. Bis zur 
Retnerungszeit Konstantins des Grossen, welcher die Beschäftigung 
mit der jüdischen Lehre in Palästina aufhob, kamen jüdische 
Gelehrte aus Babylonien und befruchteten die Geistesarbeit der 
palästinensischen Schulen. Aber diese Auswandeningen einzelner 
Gelehrten aus Babylonien bewirkten damit nicht ein Aufboren 
der Pflege der jüdischen Gelehrsamkeit in Babylonien. Halevy 
nennt uns die Namen der Schulhäupter Babyloniens, welche die 
Zeitgenossen eines R. Simon ben Gamliel, eines R. Me'i'r und 
seiner Genossen waren. Hier entdeckt uns Halevy ein ganzes 
Geschlecht babylonischer Tannaiten. 

DigitizsdbyGOC^Ie 



gS8 

Die Geschichte der Tradition erscheint uns durch diese 
neuen Fernblicke in ganz anderem Lichte als bisher. Der 
ffeschichtliche Horizont erweitert sich unter dem kritischen 
Auire dieses neuen Forschers nach zwei Kichtungen. Wir finden 
jetzt den Faden der Tradition sich doppelt spinnen, um sich 
»pfrenseiti^ zu stützen und zu kräfticren. Das Greistesleben 
unserer Ahnen erscheint uns bedeutunjisvoller, es wächst an 
Breite der Ausdehnung- und an Höhe des Alters. Das höhere 
Alter (rarantiert uns eine grössere Reinheit, der breitere UmfanfT 
eine tiefere DurchdrinQ-uno; der altgeheilifften Ueberlieferunpron 
und Gesetze. 

Aber nicht blos weiter und freier lässt uns Halevy schauen, 
er schärft unsere Augen und gibt uns einen deutlichen Blick 
für die .Aufeinanderfolge der Geschlechter und ihre genaue Ab- 
grenzung. Hier haben wir bisher oft sehr trlibe hinweggesehen. 
Wo zwei Perioden in einander 7u zerfliessen schienen, da hat 
Halevy uns eine sort^fältigo Markierung der Grenzgebiete aufge- 
zeigt und damit manchmal neue Zeitabschnitte entdeckt, die wir 
in ungenauer und undeutlicher Anochaunng als nebenein ander- 
liegend betrachteten, wobei wir das Da^wischenlies'end'^ fast 
völli? nbersnhcn. Zwischen dem Tode des Rabbi Jehuda Hanassi 
und der Erhebung des R. Jochanan zum Schuloberhaupt von 
Tiberias liegt nach Halevy ein Zeitraum von etwa SO Jahren, 
von dem die bisherige jüdische Geschichte nichts gesehen hat 
In Palästina standen an der Spitze der Sohn des grossen Rabbi, 
R. Gamliel und sein Sohn R. Jehuda Nessia T. Halevy gibt 
uns ein ganzes Bild von der Geistesarbeit dieser .neuentdeckten" 
Periode. Er gibt eine Fülle von Namen von Gelehrten an, die 
in dieser Periode lehrten. Tn dieser Epoche fand die letzte 
Synhedrialsynode statt, welche eine Reihe von wichtigen Ver- 
ordnungen eingerichtet hat, die sich im einzelnen noch nach- 
weisen lassen. Ueberaus scharfsinnig zeigt uns dann Halevy, 
dass am Ende der Mischnah eine Reihe von kurzgefassten und 
durch den sonderbaren Stil ausgezeichneten Baraitot erhalten 
sind, welche die letzte Redaktion der Mischnah aus dieser Epoche 
darstellen. 

Aber noch einen anderen Zeitabschnitt entdeckt uns ITalcvy 
Et weist nach, dass zwischen dem Tode des R. Jehuda Hanassi 



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niid der Ankunft des ersten Amoräers Rab in liabytonien ein 
Zeitraum von einem Vierteljahrbundert liegt. Es dauerte noch 
einige Jahre, da wurde in Babylonien eine neue Hochücbule in 
der Stadt Sura gegründet. Rab war der erste Rektor dieser 
Akademie {«ns'no irn). Sura lag in einem Gebiet, in 
dem seit zweihundert .Tahren fast gar keine Juden wohnten. 
Dort hatten die Empörer Asinäus und Aniläus in ihrem Auf- 
standegegendieParthcr ihr schmähliches Ende gefunden, Seit diesem 
letzten Aufßtandc hatten die Juden diese Gegend verlassen. Seit 
der Neubegrttndung der jüdischen Akademie in Sura blühte dort 
wieder ein reges Geistesleben unter den Juden. In der Zwischen- 
zeit zwischen dem Tode Rabbis und der Neubegrilndun? der 
Akademie in Sura wirkte Rab Schila als Schulleiter (N-no vi) 
in der babylonischen Stadt Nehardea. Halevy weiss von diesem 
Zeitabschnitt uns Hehrfaches zu berichten, er gibt ans die 
Namen einer Reihe von Gelehrten an, welche in dieser Zeit in 
Babylonien lehrten und wirkten. 

Nflch diesen Feststellungen Halevys fliesst der Strom des 
geschichtlichen Wen) ens in kontinuierlichem Nacheinander. Altes 
Sprunghafte und Plötzliche, das die bisherigen Geschichtsdar- 
stellungen aufweisen, verschwindet bei ihm. Er findet überall 
die LUckenbüsser, die Zwischenglieder, welche wir nur in die 
Lücken einzusetzen brauchen, uro eine natürliche, fortlaufende 
Linie des geschichtlichen Zusammenhangs zu erbalten. Halevys 
Geschichtsauffassung ist eine durchaas natürliche. Die Mischnah 
ist nicht das Produkt einer Periode, sondern die Geistesarbeit 
eines halben Jahrtausends. Die jfidische Gelehrsamkeit in Baby- 
lonien ist kein blosses Stäckwerk, sondern die fortlaufende 
Geist esgeschicbte eines ganzen Jahrtausends. Die Tannaiten 
hören nicht eines schönen Tages auf, um den Amoräern Platz 
zu machen, sondern zwischen beiden liegt eine Uebergangszeit, 
welche die getrennten Perioden ineinander liberfülirt. 

Dieselbe natürliche Entstehungsweise findet Halevy auch 
bei der Entstehung des Talmuds. Seit der Zeit, wo Rabbi 
Jocbanan und seine älteren und jUngeren Zeitgenossen in Palästina 
wirkten, während Rab und Samuel und ibre Jünger in Babylonien 
tätig waren, standen die Gelehrten beider Länder in ununter- 
lirorhoncm geistigem Verkehr miteinander. Man horte nicht auf, 

19 



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290 

die Creisteserzeu^isie gegenseitig auszutausclien, so dass mao 
die Hochschulen Palästioas and Bab;loniens fast als eine einsige 
Akademie bezeichnen kann. Nach dem Tode des R. Josef bar 
Chama'^ folgte ihm kba,}i in seiner Würde als Scbuloberhaupt 
Fumbaditbas. Damals fanden in Palästina nnter der Regierung 
des Kaisers Konstantin I. Judenverfolgungen statt, welche die 
Gelehrten des Landes zur Auswanderung nötigten. Fast sämt- 
liche Gelehrten Palästinas wanderten nach Babylonien aus und 
Tcreinigten sieb dort mit ihren babytonischen Kollegen in der 
ersten Redaktion des Talmuds. Man sammelte die Lehrsätze 
der babylonischen Gelehrten und die Debatten der Schulen und 
nahm die Traditionen and Lehrsätze der palästinensischen Ge- 
lehrten mit auf. Als Rab Aschi später Oberhaupt der Akademie 
in Sura wurde, stellte er sicli an die Spitze einer grösseren 
Gelehrteogruppe, um den babylonischen Talmud abzuschliossen. 
So kam es, dass In dem babylonischen Talmud fast sämtliche 
Beschlösse des jerusalemischen Talmuds, der infolge der Ungunst 
der Zeit«n keine rechte Redaktion gefunden hatte, gleichfalls 
Aufgenommen wurden. Rabina, ein Freund des Rab Aschl, war 
der jüngste Gelehrte in diesem Kollegium. Daher spricht man 
von einer Redaktion des Talmuds durch Rabina und Kab Aschi. 
Mit dem Tode Rabinaa beginnt die Periode der Saboräer, welche 
den Talmud noch einmal durchsahen und mit gelegentlichen 
Zusätzen bedachten. Diese schrieben in der nunmehr festgestellten 
Form den Talmud nieder. Die Zeit der Saboräer beansprucht 
nach Halevy 115 Jahre 

Halevya Werk ist ein Meisterwerk nicht inbezug auf die 
geschichtliche Darstellung, sondern inbezug auf die Gründlichkeit 
und Evidenz seiner Forschungen. Er schreibt nicht zum Unter- 
halten, sondern er liefert uns die Arbeit eines scharfen Denkers. 
Sein Werk kann nicht gelesen, es mnss studiert werden. Seine 
Forschungen haben durch die Eigenart der Methode, die gründ- 
liche Beherrschung des Stoffes and die nüchtcrue Art des Denkens 
und Schliesscns viel neue Ergebnisse ans Licht gefördert. Nicht 
etwa blos historische Finessen, sondern neue, grundlegende Auf- 
fassungen hat er un«: geliefert. Das ganze Geschichtsbild be- 
kommt auf Grund seiner Ergebnisse ein neues Gesicht. Sein 
llauptverdienst Ist vor allem die neue Gra|ipieriing und Ab- 



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2fl1 

steckang der einzelnen Perioden. Noch wichtiger ist der Nach 
weis, dass die Geistesarbeit der talmadischen Periode eine ge- 
meinsame Arbeit aller jfldischen GeleTirten aller Länder war. 
Alle Vorpänffer Halevys hielten es für ausfifemacht, dass zwischen 
den einzelnen Schulen und den verschiedenen Ländern Meinunjrs 
difFerenzen bestanden, die oft zw vollen Geeensätzen und Un 
einiakeiten führten. Halevy weist nach, dnas diese Auffassung, 
so einleuchtend sie dem nach geschichtlichen Erscheinnniren 
anderer Völker orientierten Verstände ist, in der jödischen Ge- 
schichte keinen Platz hat. Die quell enmässisfe Forschane' kommt 
zum enteeirengesetzten Urteil. Es bestand zwischen den ein- 
zelnen Schulen und den Ländern Palästina und Babylonien ein 
rp^or and ständierer Ideenaustausch, wie er besser (rar nicht 
denkbar ist. Denn man strebte danach, in der Mischnah und 
dem Talmud einen gemeinschaftlichen Bau auszuführen, so dass 
der babylonische und jerusalemische Talmud fast als e i n Werk 
zu betrachten sind, dessen Teile der Form nach wohl verschieden, 
dem Inhalt nach aber sehr ähnlich sind. Mit dieser glänzenden 
Beweisfährun ff Halevys fallen alle Vorwürfe, welche Weisi in 
seiner Traditionscrescbichte den Uneinigkeiten der Babbinen 
macht, wie ein Kartenhaus zusammen. 

Von ganz besonderem Wert ist natürlich auch die Fest- 
stellung, dass der Sitz der jüdischen Gelehrsamkeit in den letzten 
Zeiten des ersten Tempels nach Babylonien veriejrt wurde und 
dort bis zum Abschluss der gaonäischen Epoche ununterbrochen 
bestand. Nur durch diese Klarstellungen lässt sich die Annahme 
aufrecht erhalten, dass die mündliche Tradition von gleich hohem 
Alter wie die schriftliche I^ehre ist. Wir haben nunmehr ein 
gutes Recht dazu, anzunehmen, dass dieselbe, von den alten vor- 
exilischen Propheten nach Babylonien gebracht, sich daselbst 
unverändert fortpflanzte. Um ferner den Grund der seit Hillel 
und Scfaammai entstehenden Meinungsdifferenzen zu erklären, 
fühlt Halevy sich genötigt, die Verfolgungen der Hellenisten 
gegen ihre Gegner, die patriotischen Weisen, zu beschreiben 
Bei dieser Gelegenheit beweist er, dass die Sadduzäer nur eine 
Fortsetzung der Hellenisten waren, deren Tendenz nie eine reli- 
giöse, sondern ausschliesslich eine politische war. Ihr ganzes 
Bestreben war darauf gerichtet, politische Macht zu erlangen. 



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Aber ebenso wie sie indifferent f^egen die Religion waren, waren 
sie auch indifferent gegen das Wohl ihres Volkes. Von einem 
Patriotismus der Sadduzäer kann keine Rede sein. Dagegen 
waren die Pharisäer nicht allein Anhänger ihrer Religion, sie 
waren vielmehr auch die edelsten Patrioten. In den Jahren, 
wo die Regierung sich in ihren Händen befand, herrschte Ge- 
rechtigkeit und Sittliciikeit im Lande. Halevy beweist diese 
Thesen klipp und klar. Es ist erstaunlich zu bemerken, wie 
dieser Gelehrte, der weder griechische noch lateinische Schul- 
bildung genossen hat, oft mit evidenter Sicherheit einigen der 
bedeutendsten nichtjildischen Gelehrten nachweist, mit welchem 
Leichtsinn sie oft mit der Auffassung des griechisch geschriebenen 
Joseplius umgehen, wenn sie daraus etwas für die jüdische Ge- 
schichte entnehmen wollen. Mit einem Worte : Die neuen 
historischen Entdeckungen, die Halevy gemacht hat, sind selbst 
eine wichtige historische Tatsache*). 

*) Es sei hier noch bemerkt, dass ich in den die Abfassunc und den 
Abschluss der Mischnah behandelnden Abschnitten des demnächst erschei- 
nenden sechsten Bandes meines Geschichts Werkes 'wtp' (i"^n mich zu neun 
Zehnteln mit den Ergebnissen der Halevyschen Forschung in Uebereln- 
stimmung befinde. 



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Deutsche Einwanderungen in polnische 
Ghetti. 

Dr. LouU Lewin, Rabbiner in Kempen. 



„Eiu merkwili'diges Problem der jüdisch -mitlelalterlichen 
Gescbichte' bieten Ursprung und Werdegang der osteuro- 
päiscLen .ludenbeit, und „in Duukel geliiillt sind die Umstände, 
unter denen, und die Art, wie sich diese Einwanderung; (aus 
Deutschland) vollzogen hat* '). 

Die FiUhzeit jüdischer Einwanderung in Polen ist von 
Mythen umwoben. Die jüdische Gemeinde zu Labiin siebt 
ihren GrAnder in Efrajim „dem Fragenden", einen Schüler des 
Tanna Rabbi Meir. Auf ihrem alten Friedhofe soll er auch 
seine letzte Ruhestätte gefunden haben"). Nicht minder legen- 
denhaft erscheint die Mitteilung, dass der fruchtbare liturgische 
Dichter R. Meir b. Isaak, der vor 11)96 starb, von Worms 
nach Lublin gewandert sei und hier sein Grab gefunden habe^). 

Der Bericht Über die erste Massenein Wanderung deutscher 
Juden in Polen ist zu einem förmlichen Epos verdichtet worden. 
Die deutschen Juden mussten ia den sie umtosenden Kämpfen 
zwischen Christentum und Heidentum nach neuen Wohnsitzen 
A-UsachRU halten. Sie sandten im Jahre 693 eine Gesandtschaft 
an den polnischen Herzog Leszek mit der Bitte um Aufnahme 
in seinem Reiche. Die Glieder dieser Gesandtschaft waren Rabbi 

1) Israelit 1906 Flo. H S. 2. 

2) Lewenstein, bei Missenbaum.l'^ai^a e>Tf<n r.nifS, Lublin 1899, S- 132. 
Uebtr Efrajim s. Sanhedrin 39b, Baba mezla 87a, Bereschit rabba C. 48, 85. 

3) riissenbautn S. 139, Zunz, Litteratureesch. der synagog. PoMie, 
Berlin 1865, S. 146. 



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294 

Ohiskia Sefardi, Rabbi Akiba Estremaduri, Rabbi Immanuel Asca- 
loai, Rabbi Levi Baccari und Rabbi Natanel Bai'celloni. Ibre 
Bitten fanden ErböruDg. 894 zogen sie scharenweise nacb Polen, 
erhielten 905, nach anderen 1039, ein günstiges Privilegium, 
dessen Urkunde 1049 verloren ging, und bauten im Posener Lande 
in Ünesen,Witkowo und W r o n k e Synagogen '). Die 
letztere ist im Jahre 833 oder 936 errichtet worden. 

So sehr auch die Verhandlungen und Erfolge dieser Gesandt- 
schaft mit weiteren detaillierten Zügen ausgestattet worden sind, sie 
müssen dennoch ins Reich der Fabel verwiesen worden. Der Kampf 
zwischen Christentum und Heidentum hatte 893 in Deutschland 
längst ausgetobt. Die Person Leszeks ist aus der Phantasie der 
Späteren geboren ^). Diese vermeintlichen deutschen Gesandten 
tragen sämtlich Namen nicht deutschen, zumeist seph ardischen 
Ursprunges, und die letzteren sind in Polen erst viel später 
nachweisbar^. Zudem sind die noch vorhandenen Urkuuden 

1) Meyer, Geschichte des Landes Posen, Posen 1881, S 102, Stern- 
berg, Gesch. der Juden in Polen, Leipzig 1878, S. 7. ff. und danach Hepp- 
ner'Herzberg, Aus Versangenheit und Gegenwart der jüdischen Gemeinden 
in den Posener Landen, Koschmin t904, S. 12 ff und 14, wonach mit Beru- 
fung auf Jost, Gesch. der Israeliten seit der Zeit der Makkabäcr, das |ahr 
1039 dasjenige der Privilegierung der nach Polen flüchtenden Chazaren ist. 
VgL Israel. Familienbl, Hamburg 1905, Nr. 33 S. 4. 

2) Schmidt, Gesch. d. Deutscht. Im Lande Posen, Bromberg 1904, S.I8. 

3) In Lemberg 1521 (Buber, bv •»», Krakau 1895, S. 1), in Posen 
AI varez um 1570 (das. S. 2, Wiener-Eisenstadt ovnp n^i , Petersburg 
1897-98, S. 86), In Lemberg Palquera um 1600 (Buber S. 172), In Kraka.u 
um 1600 Calivary (neto 'Jc -wm, Krotoschln 1870, S. 59, 61 Anm. I), 1559, 
in Krakau Calahorra und seine Nachkommen (Je w. Encycl.lll 495) 1639 
in Posen Lima (Mntsschr. 1895 S. 38 lt., 91 ff.}, und um 1650 in B i;c.'c, 

(Jew. Encycl. III 378), 1704 In L u b 11 n Isaak b. Sal. b. p-w (Aragon!; tk tnio 
(Hissenbaum S. 44), in Posen s^it 1633 Creskas, deren Vornamen Ab- 
raham, Mordechai, Isserl (Israel) und jehuda (Posener handschrift. Kst^erim- 
buch S. 28a-32b, 3%-86a, 219b— 229a, Sefer hasichronoth 111 56 [58Ja 
165 [169]a, -ov npjrr in t^obez al jad, Sammelb. kl. Handschr-, Berlin 1895, 
& 13) Identisch mit denjenigen einiger Creskas in Spanien und Südfrank- 
reich sind (Steinschneidtr in Festschrift zum 70. Geburtstage A. Berliners, 
frankf. a. n. 1903, S. 351, jewish encyclopedia IV 35Ü, 353, Zunz.ges.Schr. 
lU 188). 1620 «irdcn durch Gemeindebeschluss riordechai und sein Bruder, 
Söhne des Mose Z a k u t o , die „aus fernem Lande stammten", aus der Po- 
fcnerludenstadt ausgewiesen, well sie den einheimischen Kaufieuten Hon- 



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295 

zum Bau der fraglieben Synagoge iu W r o n k e ein handsreif- 
licber Beweis gegen die Annahme einer so frühen AuMcbtung 
dieses Gotteshauses. Die Inschrift auf des Dachfirstes „Tom 
Zahn der Zeit bereits sehr angegriffenen Holzbalken' ') nSl)! 13I^ 
yS i'x niKO ■! D'thK 'i na»3 nmsj ■t\ ynv irrs nhsp (996)'inuBs 
nach zwei urkundlichen Quellen in y"7 vx nwo '3 B'dSk '.t(16£6) 
eracndiert werden. Ihre Buchstaben sind ja wobl auch »rem 
Zahn der Zeit sehr angegrlfien" worden. Das Posener Staats- 
archiv enthält in den Akten des Posener Grodgerichts >) das 

kurrenz boten. Nur zu den Messen durften sie wieder ia die Stadt kommen 
Pose ner handschr. Sefer hasichronoth III S- 17b). Um 1640 lernte Mose 
Z a k u t , der von spanischer Abkunft war, in Posen (Zunz, Literatursesch. 
der syna^ogalen Poesie, S. 440). Nach Caro, bv.Sw V«, Krotoschin 
1458, ä. 3 gehSrte das JVliteliedder PosenerGelchrtenschule Joel b. Simon 
p'a zu den „Vertriebenen Portugals". Vielleicht war auch der In Posen um 
1612 verstorbene R. Josef Kasl spanischer Herkunft und stammte aus 
Kaso, einer türkischen Insel, östlich von Karpatbo- Im türkischen Reiche 
hatte der grössle Teil der aus Spanien Vertriebenen Zuflucht gefunden 
(lahrbuch der jüdisch-liter. Gesellscti. 111 84 Anm. 3 ; vgl. GrStz, Gesch. der 
luden IX 31). Um 1790 war R. }acob Abarbanell Rabbiner in 
fraustadt (Meine Geschichte der luden in Üssa, Pinne 1904, S. ^6} 
Ob der riame des im 16.; Jahrhundert lebenden polnischen Gelehrten MmÜ*- 
jahu de la Crot (onpH^i) {Jew. Enc. IV 504), des InKrakau 1645 zeichnen- 
den Mose Abr. Matitj. enp^Vi (Wetstein, Materialien z. Gesch. der Juden In 
Polen, Krakau 1900, S. 23) und des wahrscheinlich in Gatlzlen dem 19. 
Jahrhundert angehörigen Alexander Sender Chajim oiipsH (Gesch. Jud. In 
Lissa S, 193) spaniscner Herkunft sind, mag dahingestellt bleiben. Sicher nicht 
sephardischen, sondern deutschen Ursprungs ist der Verfasser des vmt wm 

i'«n. Er ist ein Schüler des R. Isserlein (ina rann). Sein Enkel R. Jon« 
war Rabbiner in Ostroh und Kleln-Ruisland und starb 1550 
Asulai, oma "Stjo s. v- Twn -inm tim, Kahan, no» p Wi Krakau 1903, S. 19), 
Als Stammvater der Familie Hurwitt wird R. Isaah Halewi aus Bar» 
celona , der 1293 dort starb, angegeben (Kahan, S-5,) Der unten genannte 
Lubiiner ArztMose Montalto war portugiesischer Abstammung. Sein Vater 
wanderte aus der pyrenälschen Halbinsel aus (Nissenbaum S, 51 f.). Auch 
der unten genannte R. Abraham b. Jechiel aus Köln in Lemberg wird 
zu den „Vertriebenen Portugals* gezShlt. Atie Lob b. Abraham Tarczyner 
Cordovero aus Zamosc Ist Verfasser des «an nnn 'U , Wilhermadorf 

1720, Michael, Or ha-Chajim, Frankfurt a. M. 1891, S. 254.) Ueber Her- 
kunft« aus der Provence s, Bubers v'nS.X, J, 113, Kah. ma« nt w S. 19, 
Anm. 197. 

1) Isr- Famiiienblatt a. a. O. 

2) Relationes Posnanlenses 1633 Bl. 32|. 



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296 

königliche PriTÜegium ffir die Juden in.Wronke vom 8. März 
1633 aber den Bau dieser Synagoge und den Transsumpt eines 
grundberrlichen Privilegs Über denselben Gegenstand vom 28. Mai 
1607'), und im Arcbive der Posener jßdischen Gemeinde ruht 
das Protokoll des Beschlusses der Posener Gemeindebehörden 
vom 8. Tamus .1629^) tlber die Subventionierimg dieses Baues. 

Der polnische Schriftsteller Lelewel, einer der Gewährs- 
mäoner dieser Erzählung, schrieb „mehr mit prangender Dialektik 
als historischer Gewissenhaftigkeit" "). 

Wenn auch mit Gewissheit angenommen werden darf, dass 
zur Zeil der Earolinger Juden zu Handelszwecken Polen durch- 
reisten, sie sind nicht aus dem Westen, sondern aasdeuBalkan- 
ländern und dem südlichen Kasalaud, dem Lande der 
Chazaren, gekommen. Die Handelsstrassen, auf denen die kost- 
baren Waren von Byzanz in Mengen kamen, waren auch von 
ihnen belebt. Dementsprechend war auch der Ritus der byzan- 
tinische, die Umgangssprache tartarisch und noch um das Jahr 
1200 slavisch. Alles dies musste später dem Deutschen den 
, Platz räumen 4). 

Uie Naehncht, dass bereits im zehnten Jahrhundert deutsche 
Juden sich in Polen angesiedelt haben »), steht vereinzelt. Im 
folgenden Jahrhundert waren Juden aus Meissen und Prag 
— Böhmen. war seit 1041 ein dem deutschen Kaiserbause treu 
anhängendes Herzogtum — in Polen als Sklavenhändler. Ur- 
kundlich geschieht ihrer 1085 zum ersten Male Erwähnung. Kurz 
darauf in -der Zeit der Kreuzzfige begann ihre Einwanderung in 

1) A. Warschauer, die städtischen Archive der Provinz Posen, Leip- 
zig 190t, s. V. Wronke. 

2) iP'i HB- 'aiMs '"wt TOM f'v ajon »iru nsii mrjA i"p rrrp -s 'cKiis rj^ 
wp Sm o'pijp nsiarw -ma a^ny tniheh vtj h»' '•*» '"iri p'ijoil p'p «ät m jtjaS 
>;» "i"vi '•iifna nro'Nn p''3Min "p*^ Vn 's Sji o-eo U).-!! isn .'-orTn F'a^'A p-Boo u* 
ena Asf "ip .b"w ron 'n -i w w« .f's w« rpp -u rnn (Sef- hastchron. J[l S. lUb). 

3) Jacob Caro, Vortrag: und Cäaayj, Gotha t906, auszüglich Im „Is- 
raelit" 1906 Nr 44, S. 2. Vgl Sternberg a. a. O. S 8 Anm. 2. 

4) Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des judenL 1904, 
S. 578, Meyer a. a. 0., Frankel. Zeitschrift für die relig. Interessen d. fudent. 
III 216, Zunz, die Ritus des synagog. Gottesdienstes, Berlin 1859, S. 73, 
Caro a. a. O. S. 1, 4, Brann, Gesch. d. )ud. in Schlesien I, Breslau 1896, 
S. 4, Lelewel, Gesch. Polens, Leipzig 1846, S 30. 

5) Caliier, Szidce geogr-hist, Posen 1886, S. 44- 



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297 

Hassen. Politische und wirtscbaftlicbe Not, Unduldsanikeit und 
Verfolgungen drückten ihnen den Wanderstab in die Hand. 
Grieichwie von den Dautscben christlicben Bekenntnisses gilt auch 
von ihnen, dass „die trüben staatlichen Verhältnisse während 
der letzten Hohenstaufen und des Intcrregnnms in Deutscbland 
die tdeuschen zu vielen Tausenden in den damals noch dOnn be- 
völkerten Osten trieben". Uie erste Nacliiicht über Einwanderung 
von Juden nach Polen verzeichnen jüdiscb-deutscbe Chroniken 
zur Zeit Wladislaus II (1146)^). Wtis aus älterer Zeit an 
jüdischen Elementen vorhanden war, wuide durch die «inwan- 
demdea Glaubensbrfider völlig aufgesogen und binterliess auch 
nicht eine einzige Spur 2). 

Beredte Zeugen stehen für den deutschen Ursprung dieser 
Wanderer nach dem Osten ein. In erster Iteihe ihr Idiom, 
das noch immer der wissenschaftlichen Erforschung harrt, trotz- 
dem bedeutsame Bausteine zu dieser Arbeit zusammengetragen 
sind ^). Eine überaus reiche Litteratur hat in diesem Dialekt 
ihre Sprache gefunden. nUier kann man die fränkische, die 
scbwäbisch-Hllemannische, die sächsisch-niederdeutsche Mundart 
noch deutlich genug erkennen" *). 

1) Gumplowicz, Poczatki teljgii zydowskiej w Polsce, Warschau 1903, 
S. 43 nach |afr£, Gesch. des deutschen Reiches unter Konrad 111, 1S45, 
S. 109. 

2) Monalsschrift 1904 S. 581 f., 594, Gallier a. a- 0-, Caro a. a. 0. 
Leiewel a- a. 0. S- 68, ZeJtschiili für Geschichte und Landeskunde der PrO' 
vinz Posen III 17, Warschauer, Zeitsch. der hlst. Gesellsch. für die Prov- 
Posen 1904 S. 9. 

3) Gcrzon, Die jüdisch-deutsche Sprache, eine grammatisch'lexikal. 
Untersuchung ihres deutsch. GrundbesUndes, Frankfurt a. M. 1902, S- 8, 
Ludwig Fränkel im Literaturblatt für germanische und romanische PhilploKie 
1890, 1901 Heft 11, Leo Wiener, The history of yiddish IJterature in the 
nineleenlh Century, Kewyorh 1899, Berliner, die mittelhochdeutsche Sprache 
bei den Juden im Jahrbuch für jüdische Gesch- und Literatur 1898 S. 170 ff. 
und die das. S i80 genannten Quellen, G Dalman, jüd.-deutsche Volkslieder 
aus Galizien und Russland, 2. Ausgabe, Leipzig 1Jj9I, deiseibe, ,,|üdische 
Melodien aus Galizien und Russland", Leipzig. Aeusserst reichhaltiges Ma- 
terial ist auch in den Mitteilungen der Gesellschaft für jüd. Volkskunde, her- 
ausgegeben von M. Grunwald, tbis jetzt 22 Mefte) niedergelegt 

4) Caro a. a- 0- Vgl beispielsweise die in Grosspolen üblichen Aus- 
drücke „Lekech" (Lebkuchen) mit dem in Mainz um 1420 gebrauchten Tpp 



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Ilir Kit US bildet zusammen mit demjeuigen der deutschen 
Juden noch,beute eine Binbcit gegenüber demjenigen der Sepbardira. 
In das sogenannte Jüdisch' Deutscb übersetzt erscbienen 1574 die 
polnischen Maaribim und lb02 die polnische iSelicha von Jacob 
Levi aus TepUtz, 1600 das Machsor für die hohen Festtage von 
Anicbel aus Posen. 1623— Si6 erschienen in Lublin Jfropbeteu 
und Hagiograpbeii mit deutschem Kommentare. 167 t und 1677 
verleiht die polnische Vierländeisynode zwei deutschen Öibel- 
UbersetzuDgen ihren kraftvollen und weitreichenden E:ichutz. Die 
Juden in Deutschland östlich der Elbe richten sieb überhaupt 
nach dem .Minbag Polen". Das Ostelbieo der deutschen Juden 
reichte bis über den Dnjepr >). 

Ihre deutsche Herkunft verraien auch die un^iähligen 
deutschen Namen, die bei den puluischeu J udeu beimiäcU 
waren. Folgende Beispiele, die sclir vermehrt werde» können, 
mögen dies erhärten. Im dreizehnten Jahrhundert begegnen wir 
in (Jzeroigow dem Nameu Iza'j. Am Ende des vierzehnten 
Jahrhunderts ünden wir bei poluiscbeu Juden in Posen, 
Pe.isern, Kaliscb und K r a k a u deutsche Namen wie 
Jäkel, Musco, Mentbus, Jordan, Maukinus, Maulin, Markel, Josman 
und Zalman"), löao Isserl in Krakan, um 1546 tieligmann, 
Selig und Ensel. 1&49 lebt ein Leibelmann in Wengrow*;, 

in S'niD (ed. Cremona 1566 S. 4a), r>t)r.m[e" (Branntwein) mit „Bramwe" 
bei FriU Keuter, Ut mine Fesiungstid iLeipzig, Keklam) S. 18, „As" = wenn 
und daseltist .,a8= wie, Ot= halt in Lithauen und in Sctimsllers bayeriscn. 
Wörterbuch" (iahrb. für tüd. Gesch. und Lit., Uerlin lS9d, S. 173j, „leinen" 
und das angelsächsische „Ley" (das.). Beispiele aus dem Mittelhochdeut- 
schen 8. das- 

1) Vfit Zunz, Ritus S. 73 - 75, 155, wo von Anschels Deutsch eine 
Probe geboten wird, Steinschneider ä. 74t.,^)ahrbuch der jüd--lit- tiesellsch. 
III 126f. 

2) Zunz a. a. O. S. 7S Anm. g., Ges. Sehr. 11. 3S. 

3j Lekszycki, die ältesten erosspolnischen Crodbücher, Leipzig 1887, 
1 4, 1»'^, 140, 'MI, 2Bt), 2!)ü, JUS, ä7U, UlanowsKi, Wybdr zapiselt sadowych 
kaliskich, Krakau 1»85, S. 96, Sternberg a. a- O. S. 87 Anm., Zunz, Ges. 
Schriften, Berlin i»7t}, 11 38 f-, 41, btt, (i2, Brann, Gesch. der Juden in Schle- 
sien, Breslau 1897, II S. XXXll, Schmidt a. a. O- S. 19, 164, S'nnD a. a. O. 
S. 38a. 

4) Friedberg, in» rmn, franlcfurt a. M. 1904, S. 2 (vgl. Zunz, Gesainm. 
Stäa. II 621, RGA Vrvo fir. 4, U, Catalog van Biema, Amsterd. 1904, Mr- 3584. 



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1556 «in Kaiman und Susslin und 155d und 1567 ein Gntrat in 
Lublin'}, 1558iaBrzesc in Eujavien und 1562 in 
£rakau Eopelmann und 1708 Kaufmann in Kalisch^J, 
16u6 ein Mendel Liebermanns, 1607 ein Sussmann, 1610 ein 
Gumprecht und im siebzehnten Jahrliuudcrt Gimpel in Posen^), 
um 1618 ein Gutkind in Sc li n e i dm ü li 1 und Posen und 1719 
Sandel in Birnbaum*). Gottlieb winl 1644 in Krakau, 1713 
in Posen und 1807 in ZolkJew genannt*). In Przeraysl 
werden erwähnt 1628 8elig, 1634 Lipnian, 1638 Kielman uad 
1630 Lachman, letzterer auch 1750 in Inowrazlaw(Hohensalza)*i). 
Hirz findet sieb 1615 in Brzesc in Lithauen, Wolf um 1650 in 
Kolomea, Götz lti7^ in Samter, Bär li60 in Zolkiew, 
Bärmann 1652 in Lember^, Mendel um 1670 in K r a k a u , 
Falk um 15&0 inLemberg und Kunprecht (?) 177^ in 
B a r 1 8 c h i n ■>). 

Stattlich ist auch die Keihe der deutschen Fami- 
liennamen in den polnischen Gemeinden, in Posen um 1450 
Klauber, um 1510 Mendel Frank, 1527 Margaliot, um 1570 
Eilenburg, l602 Rossig, 1603 Gloser [Glaser], 1605 und 1655 
Fucbs, 1612 Klein, 1620 Turm, 1621 Klausner und Liebers, 16S2 
Oraler und Orgelschläger, ersterer um 1647 auch in Krakau, 
1634 und 1745 Rips (tPcn), 1640 Heller (Mose b. Abraham 
Ualewi), 1655 Gross und Schwarz, im siebzehnten 



1) Rabbinovicz, -«Am fiEtm Sp ■nm, München 1877, S.55, Steinschnei' 
der, Catal. Bodlej. S. 27, 24<i, 268. Vgl. Zunz a- a. O- S- »9, 42. Kaiman audi 
1Ö6Ü in Umbere (Deborali 19ül S. 110). 

3) Dembitzer «• it^ II, Kraicau 1893, 87b ff , Schorr, Zydzi w 
Przemyslu, Umberg 1903, S. 76, [»wt Dn<i, Wlftiermsdorf 1726, S. 62a. 

3) Pos. handsctir. Sef. flasichr. IH 162 [166]b, 206b, 207 |:210]b, Ge- 
meindebuch Mo. I S. 5b. Gumprecht auch im 18. jahrh. (da». Gemeindeb. III 4laJ, 

4) Steinsctineider a. a- 0. S, 3dl, Pos- Gemeindebuch Mr. 1 S. 40b, 
Reintiold, Chronik der Stadt und des Kreises Birnbaum, Birnbaum 1843, S. 148. 

5) Czazki, Rozprawa o zydach i karaltach, Krakau 1660 S. 93 Anm. 4, 
Pos. Sef. ha». 11 117 [126]a, Bubcr, nawJ !^, Krakau 1903, S. 35. 

61 Schorr a. a. 0- S. 114, 126, 137, 144, Pos. Staatsarchiv Inscriptio- 
nes lunivladislav. 1760, S. 10. 

7) Buber najvi n<v S. 23 f., 7, 2i, RGA erm pM, Dyhernfurth 173, Nr. 
40, Ztschr. d. bist. Ces- VIH 188. 



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800 

r' 
Jahrhundert Winkler, 1659 Fächsei, 1666 und 1681 KJDd, 
1676 und 1721 Dreier, 1684 Asch (Altschüler oder EisenBtadt,tP'K), 
1685 und 1780 ßotschild, 1690 Fiedler, vor 1702 Luft und Fischer, 
letzterer auch in der zweiteu Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, 
1703 Meier (rSyo), 1705 Träger, 1716 Mirels, 1719 Krämer, 
1768 Poppers, 1759 Munk, 1786 Förder und 1789 Hefter»), in 
Lissa 1626 Glaser, I64O Kramer, 1655 Littmann, um 1680 Kulp, 
Leder, 1722 Wechsler, Scherbcl, 1684 Goldschmidt, 1748 Deutsch, 
1748/49 Brauchmann, 1767 Handtkc, Klopstock, 1777 Baron, 
Biermann, 1784 Bernhard, 1785 Eisenstädt, Löwentbal, Mild, 
Fttilchenfeld, 1785 und 1790 Fraenkel, Fürst, Üolschild, 1701 
Goldmann und 17T7/78 Leder und Kuske. 1714 wird Frantz in 
Storchnest genaont, im sechszehnten Jahrhundert Nadivr 
in Polen. Um 17G0 finden wir in dem damals polnischen 
Schlochau Asche, ebenso 1 770 in Meseritz, gleich- 
zeitig in Przedborz und Petrikau Feder''). Ein Lem- 
berger heisst um 1600 Uhrriogel ; Pfefferkorn findet sich 1344 
in Deutschland und 1637 in Lemberg^), Spitzkopf 1682 in 
Krakau*), Kips oder Kaps (B-cn) 16Ü4 und 1635 in Frau- 
stadt^), ISchädel 1642 in Grosspolen, Pauer 1570 in 
Lublin, Üelbauni vor 1796 in Josefow, Schurmacher I618 

1) Bloch, der Streit um den Moreh, Presburg I9ü3, S. 361. (bei 
„Frank" sei an Sebastian Frank erinnert), Kohn-Zedek ^'i*v\ w, Hrakau ItJUö 
i>. 24, Pos. Staatsarciiiv Inscriptiones Wschov. IMU S. {J76b, 1602 $. 27, Pos. 
Gemeindebuch rtr. 1 S. üb, ^Sb, tU, 48b. Kscherimbuch S- Ib, 101b, IU4n, 
118a, lt>4b, l»la, 974a, 27ba, 029b, S51a und b, iWa. und b, 4Ma und b, 
Sef. has. II 4a, 61 L67]a, 63 L693a, 140 [I42]a f., ill 19 [20ia, U9 11^]b, 85, 
[86]b, SOeb, 299 I3l3ja, Jew. Enc. V 77, Blätter für jüd. Gesch. und Lit. 1903 
S. 37, Friedberg, Kr. Drucke S. 34, Revue des ^tudes juives XX 275ff. nirels 
auch in Grodno I()»i (.das. S. 49i und andern polnischen Gemeinden (das 
S. na, 160), Heller in Umberg starb Wäü (Josef b. Matan, I3ruder des 'm 
d'p, 8. Buber r*» S. 90 f). 

2) Gesch. d. lud. in Lissa S. 289, 3 f., 250 If., 322, 328, 387, 225, 
315, Lissaer Staatsprotokolle 84 Bl. 4, ö6, 24 11 S. 36, Zeitlin, Biblioth. Post- 
'Mendcls.ohn, Breslau 1891-95. S. 81, o-Sm mn- Berlin 1788, Vorwort, wo 

Verf. TM mwoo = Asche sich nennt Posen. Staatsarchiv Lissaer HatsprotO' 
holle 1748, S. i'27. 

3) Kahan S. 59, Zunz. ges. Sehr. II 41 (vgl. Ili 188), Buber v 'k S. 153. 
4p Blätter für \M, Gesch. a. a. 0. S. 114. 

5) Pos. handschr. Sef. hasichr. 111 149 [15a]b. 



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801 

inZydowo'). Altsclittlcr 1594 in Lublin»), am 1600 in 
Jaworow lind kurz nach 1500 in Krakaii, Maler oder MHUer 
(i'?D) 1628 in Lemberg') Abraharaskrick 1719 in Grodno, 
Kaphahn 1754 in Przemysl, Storch um 1540, Sin«r nni 
1575, Tnchführer 1646 in Krakau*), Habcrkasten mn, 
1530 in Leniher^. Klausner 1669 in Lemberf; 
znvor gleichfalls in Lemberg und Tykocin"^). Poppers auch 
1620 und 1645 in Krakau«), Möller vor 1725 in Danzig und 
Heller 1643 auch in Wladimir und Krakau, 1788 in 
Rozniatow und Stryi; Munk wird im siebzehnten und acht- 
zehnten Jahrhundert auch in Plotzk, Krotoschin, Grätz und 
M e s e r i t z genannt ''). Diese Bezeichnungen kommen nicht 
vereinzelt, sondern in unübersehbaren Wiederholungen zutage, 
und deutsche Vornamen sind hei Frauen nicht minder 
zahlreich. 

Deutsche Art und deutscher Brauch wanderten mit 
ihren Trägern nach Osten und erhielten sich in der neuen Heimat 
bisweilen zäher und treuer als in der alten. nWachnacht" gab 
es bei Familienfesten in Lissa noch hundert Jahre später als 
in Worms und bei demselben Anlasse das .Seh atzmahl ". Das 
, schwarze Brett" war in Frankfurt am Main, 
Fttrtb und Lissa als Strafmittel gebräuchlich. Der weisse 
Kittel, der die ganze Gestalt bedeckt und im fünf- 
zehnten Jahrhundert in Deutschland ein Festgewand war, 
hat sich als solches in Polen bis auf die Gegenwart be- 
haupt et und wird noch jetzt an den Pessachabenden und ver- 

1) HonatSBChr. 1901 S. önn. Pos. Sef. has. 111 9Sa ff. Vfil Zum. Zur 
Gesch. S. 282, Steinschneider S. 510, nuan <^ rVv II Hr. 7, Frledberg r^ nnS 
S. 9. 

9) Friedbetfr, Gesch. der hebr.Typoer. in Krakau, Krakau 1900 S. 16, 
Buber r*« S. 113, Kahan, rra* n> W Mr. 217 f. 

3) Buber w"*, wo sUtt n"!;) zu tesen Ist n'w (vgl. das. S. 100). 

*) Friedberg, T-a iwiA S- 2, Freudenthal a a. O. S. 269, Gesch. der 
luden in Lissa S. 147, Frankel, Ztschr. l|t 386, Friedberg, Krakauer Drucke, 
Seite :ll. 

5t Wiener Eisenstadt *<? mn S. 33, Buber p"k S. 201. 

61 Wetstein '?•«-?: ^^pn •cpuBo (Kauf man n-Gedenkbuch) S. Vfll Anm. 
1, Materialien zur Gesch. d. |ud. in Polen S. S8. 

7) Steinschneider S. 2862, Jahrb. der jüd.'literar. Ges. III 97 Anm- 4. 
Waiden, r^n e-^t e». Warschau r>973, S. 79, Benjahob p Mr. 541, Gesch. d. 
Juden in Lissa S, 2(17, 318. 



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302 

Rchiedenen FesUagen anwelept. Tn Lisaa bftzeichnete man kost- 
hnre Kleiderstoffe mit ,'Dermes'',al8 fias niiftnllioch deutsche .tnrmis' 
lÄngstinVergessenheiteeratenwar. Die Vereine wurden in Lissa, 
Ritschenwaldft nnd Przemysl nach altem dentschen Sprar.h- 
eehrauche , Zechen" Benannt *). Die sprichwörtlich peword^ne 
Frömmigkeit der deutschen Juden pflanzte sich in Polen fnrt. 

Wie ihre Lnndslente christlichen Bekenntnisses nicht inner- 
halb einer polnischen Stadt sich ansiedelten, sondern nphen dem 
polnischen ein eigenes nenes Anwesen prRndetcn 2», das zu eigenem 
deutschen Rechte verwaltet wurde, hatten auch die eingewan- 
derten Juden ihr eigenes mit selhstständiger Verwaltung ausge- 
stattetes Stadtviertel, dessen Mittelpunkt die Synajoge bildete 
Die ffthrenden Geister in der polnischen Judenheit begftnstlgtcn 
diese Isolierung wegen der flefahr der Kollision mit Anders- 
gläubigen und behnfs Wahrung der kommunalen Selbständigkeit 
Die Judenstraase ging oft von einer Ecke des Marktplatzes aus, 
nnd um sie gruppierten sich je nach der Grösse der Gemeinde 
die Nebengasssen. Diese Judenstädte sind in den älteren Ge- 
meinden vielfach noch heute zu erkennen, so in Labisehin, 
Tjissa, Pinne, Kempen, Posen, Hohensalüa, 
W i t k w und K r a k a u •> 

Man will sogar an dem Baustil der polnischen Synagnsen 
Entlebangen aas dem deutschen bemerkt haben <). Die Be- 
zeichnung der Synagogen- Vorhalle mit .Polisch' — auch im 
Mittelhochdeutschen in derselben Bedeutung — ist noch hentc 
bei polnischen Juden üblich»). 

1) Gesch. d. Men ). Ussa. S. 4. 121, 193 Anm- 1. 78, )ahrb. f. \Ü'*. 
Gesch. u. Utt 1898 S. 170. Schor, Zydzl Pricmyslu. Lembern 1903, S.?ßR. 

2) Zeltschr. der histor. GesellschaH für die Provinz Posen XIX I?, 
Schmidt a a. O. S. 83. 

3) Vgl. rahrt». der jüd-lit. Ges. Ili 108. 5Uere n*3 iBn Mr. 4, iwn- «m -im 
Teil II o'in Nr. 96. meine Geschichte der Juden in Lissa. S. 2, l.lfi. Aus der 
Vergangenheit der lud. Gem. zu Pime, Pinne 190^. S 7 I. Sirisa, Beschrei- 
bung von Südpreussen und Neu-Ostpreussen, Leipzig 1797, S. ü27. 

4) „Israelit", Mainz 1900 Mr. 61 /weite Beilage, Pietsch. Beitiäge 
zur Gesch. d. Sudt Kempen I, Kempen 189t, S. 24. Inowrazlaw in Zeltschr. 
d. histor. Gesellsch. XV., 44 f., Posen tn hist. Monatsbl. fürdPr-Pos- IMß, 
S.3 Anm- 

5) Bertiner, Aus dem Leben der deutschen luden Im nittelalter, 
Berlin 1900. S. H«. Son.ich irrig bei Zunz, gottesdienstl. Vortr., Franld.a.n. 
1893, S. iW, es von dem böhmischen Pawlacz, Gallerie, abzuleiten. DieEr- 



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Der Fasttag der "„heiligen Bruderschaft" ist in Halber- 
stadt und in Wilna ß-leiclierwRisft der 1R. Kislew '). 

Von polnischen Städtenamen gebrancliten sie, wo nur an- 
gängig, mit Vorliebe'dic deutscheo Bezeichnuneen, beispielsweis« 
L i 8 s a (Leszna), S a m t e r (Szamotuly), P i n (Pnieir), t^ e s 1 n 
(Inowraziaw), Peise"r (Pysdry), Sarn e (Samowo), Krakau 
(Krakowl, Fraustadt (Wschowa), N e u s t a d t an der Warte 
(Nowemiasto), Reisen (Rydzyna), p t o (Opatow), K a n 1 
(Kolo), Kosten (Kosczien), Neustadt bei Krakan. 
Meseritsch (Miedzyrzecz), G r a i d i z (firätz, J'TI], G r ä d i 1 7, 
Greditz, poln. Grodzisk), G Ö r c h e n (Görka). G n i e s e n 
(Gnesen. poln. Gniezno), Bomst (poln Babiniost), Lodomir 
(Wladimir), T i k t i n (Tykocin), L o h f c n s fLobzenira), Z a n s 
(SandczV Bersan (Brzezanyi, Tarne (Tamow), Ler.hwitz 
(Ljaehowitschi). Swinch (Rwinjuehi). Eeischa (Bzeszow\ 
S c h a w I a u (Schawljany), W o y n (Woinow), S a ! o s c h i n 
(Dzialoszyn), Kolk (Kolki), Konstantiu (Konstantinow), Z i n 
(KcKyn, Czini, P o 1 n o h (Polono;ie), A 1 e x n i t z (Alexinitschi), 
Kasimir (Kasimierz), Pilz {Pilical und noch in der Gegen- 
wart Alexander (Alexandrowl. Das deutsche L e m b e r g 
ist neben dem polnischen Lw6 ff' gebräuchlich. Ja zwischen 1548 und 
1572 nennt ein polnischer Jude einen Ortftnamen «Häufütadt" 
(Bttoe't'vi) in Polen, der heute nicht mehr wiederzuerkennen ist ^. 

klSrune. der Name datiere, seitdem vertolete Polen in diesen VorrSumen 
kampirt hatten, ist schon deshalb nicht stichhaltfß, weil das Wort bereits. 
1A26, also vor der Zelt der grossen Verfolgungen In Polen vorkommt. (Pos. 
Kscherlmbuch S. Ha) 

1) Festschrift zum 90fl|ahrigen Bestehen der «np rren In Köntgsberg 
in Preu«en S- 14 

?1 Gesch. d. luden in Lissa S. i, HS, I7ft, isr. Isserleln o-won oi*» 
Nr 73, Pos. Kscherimb. S. 65b. 23a, Üb, llftb, twterr H« a. a. 0.. Ozroth 
Chaiim. Cataloe der MIchael'schen Bibliothek. Hamburg 18(8, Wr- ^69. Rr-«, 
•njnn "^ mms, Altona 1816, Subscrlbentenverzeichnls Schluss, w«^ mvS*. 
Franicfurt a. d. 0. 176R, Vorwort, W» n-: zu frm nach Schtuss von tm tmm, 
Hlst. Mnnatsbl. IUI«? f, nji» nSnj. Amsterdam lfi'i7, Vorw.. lahrbuch der |. L. 
G. [II S fli, \(n, Brann, Gesch. d. Rabbinen In Schneldemühl $. 34, Stein- 
schneider, Catal. ßodlej. S. 789, 830, 1022, 1448 <Anh- 831, 2508, Zeltschr. 
f. hebr. Bibliogr. 1904 S. 159, Psalmen ed. Breslau 1830 TItelb)., Pent Frkft. 
a. 0. 1761 Titelbl., Meine „luden Verfolgungen" S. 10 Anm- 3, Landshuth, 
o'.i«n S. 68, Buber c*« S, 249, Waiden "rm /nr S. 15, 23, Zeltschr. der hist. 



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Bei den lebhaften Handelsbeziehungen, die seit dem drei- 
zehnten Jahrhundert die Juden in Polen mit Deutschland ver- 
knüpften, ist es nicht verwunderlich, dass sie mit Torliebe fast 
iinsschliesslich deutscher Mtlnzbezcichnungen eich be- 
dienten, selbst dann noch, als diese Bezeichnungen in Polen 
längst sich verloren hatten, beispielsweise rechneten sie noch 
1596 nach „rheinischen Gulden"'). 

In den ersten Jahrhunderten durften diA polnischen Juden 
gleich dem Adel ein Schwert tragen. Dieses Waffenrecht, das sie 
noch im sechzehnten Jahrhundert ausübten, brachten sie aus 
Deutschland mit, wo sie es ebenfalls bcsasson. Die dentschcu 
Juden in iliren unteren Schichten galten noch im fünfzehnten 
Jahrhundert als „leicht mit S<'hlägen bei der Hand", Von 
kriegerischer Tätigkeit polnischer Juden wird aber oft be- 
richtet, so um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts bei 
Exekutionszttgon, 1610 im Kriege gogen die Moskowiter, 1648 
gegen die Eosaken, 1656 gegen die Schweden, 1792—94 gegen 
die Bussen"). 

Grabsteine mit Inschriften in Belief ändon sich — aller- 
dings vereinzelt — im vierzehnten Jahrhundert in Worms und 
1591 in Inowrazla w*). 

Cesellsch. f. d. Pr. Pos. IX 119, Oesch der Juden in LIssa S. 3, Buber v'n 
S. 44, Horovitz, Frankf. Rabb. IV 95, Friedberg. Kr. Drucke S. 17. Dembitzer, 
■B" rfih [l 110a. Friedberg, Familie Landau, Frankf. a M. lOCö, S. Ift. 

1) Güdemann. Gesch. d. Crziehungswesens und der Cultur der|uden 
in Frankreich und Deutschland S 110, Monatsschr. i8i>7 S. 153 -fi ^ Gul' 
den rheinisch, Zeltschr. d. hisCor. Cesellsch. V 30. Vgl. )ahrb. d. iüd. litcr. 
Gesellsch. ili S4 H, 109 Anm. 6, c-n fn-Kts zu ecew ibwi 43, 21. 

2) Gallier a. a. O. (wo die Beliauptung, dass sie Landgüter nicht 
besitzen durften, durch urkundliche Belege für 1-18D— »5 bei Lckszyckia.a.0 
S. 187. 223, 170, 77, 29=>, für 1147 bei Sternberg a. a. 0. S. 64 und für IWH 
bei GrltZ' Rabbi nowitz S. 58 widerlegt wird), Bergmann. Zur Gesch. d. En^ 
Wicklung deutscher, polnischer und jüdischer Bevölkerung in der Prov. Po- 
sen, Tübingen l88f), S. 289, 291, ßerliner a. a. 0. S. 27, 130, Kobcr, Studien 
zur mitteialteri. Gesch. d. ]uden in f^öln a. Rh., Breslau 1908, S. lü. Güde- 
mann, Gesch. d. Erziehungswesens und der Cultur der Juden in Deulschland, 
Wien 1888, S. 256, Histor Mjnatsb.f.d Prov. Posen I 21 tf.Iahrb. der jüd -liter. 
Gesellsch. II 208 f., Slernberg a, a 0. S. 5S, 118, ]36, meine „Judenver- 
folgungen im 2. schwed.-poln. Kriege", Posen I9I>!, S. 2, Grätz, Gcsch dtr 
Juden IX 67 Anm., Franke!, Zeitschr. für die rel. Inter. des Judent. ill 2ü0. 

3) Auerbach, Gesch. d. isr. Gem. Halberstadt, fialbcrsladt 1860, S.X, 
Zeitschritt der histor Gesellschaft XV 44 Anm. 2. 



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30ft 

WäJirenfl der neuest« Historiker des Deutschtums im Lande 
Posen darfiber klaet. dass die eingewanderten deutschen Baaern 
.ein Stfick dfiutschen Volkstums nach dem anderen aufeahen 
und polnischer Sitte und Sprache sich anschlössen', die einee- 
wanderten deutschen .Tnden mit keinem Worte und nur einmal 
.ifldische riandelsVute erwähnt, während ein anderer von den 
ehemaliffen evanselischen Dentschen Posens aus p^lui^cher Zeit, 
behauptet, dass sie TPrschwnnden seien, „ohne andere Spuren zu 
hinterlassen, als diejenieen. welche die Geschichte festhSlt* ■>. saart 
ein nicht minder berufener Kenner deutscher Kultur und deutschen 
Wesens, dass ,die Juden im Mittelalter recht eisrentUch die 
Träsrer der deutschen Kultur narh Osten lewesen, wohin sie 
ans Deutsland auseewandert sind", und dass sie am länesten die 
deutsche Sprache in fremden T.iindern bewahrt haben*!. 

Des Zusammenhanges mit dem deutschen Mutterlande 
hliehcn die polnischen Juden sich zu allen Zeiten bewnsst. Kine 
in Krakan isa4 erschienene Concordanz sagt von der deutschen 
Sprache : ,Es ist die bei uns Deutschen gewöhnliche Sprache". 
Eine 1551 in Krakau erlassene und 1637/38 erneuerte TTnter- 
richtsordnunjr (rebietet, dass jeder Lehrer seinem Pentateuch- 
nnterrichte ledierlich die deutschen Glossen des Mose 
Särtels zu Grunde leRe. „denn das ist unsere Sprache, in der wir 
reden". Ein gefeierter polnischer Gesetzeslehrer des sechzehnten 
und siebzehnten Jahrhunderts E. .Toel Serkes sajrt mit Stolz : 
,Wir vom Stamme der Frommen Deutschlands'. Der 1612 in 
Posen verstorbene R. Mordechai .Taffe säet : -Wir, die Söhne 
Deutschlands". 1682 oder kurz zuvor wird ein Gesetzeslehrer, 
der auf polnischen Hochschulen vorsrebildet war und drei pol- 
nische Rabbioate bekleidet hat, gepriesen als „der Sohn eines 



t) Schmidt a. a. O. S. 16^, fit, Zeitschrift der hist Geseltsch. för d. 
Prov. Posen IX 123. 

2) Adolf Hildebrand, Professor der Germanistik an der Universität 
Leipzig und Nitherausgeber des „deutschen Wörterbuchs" der Brüder 
Grimm auf der Sl. Philologenversammlung 7U Würzburg (Zeltung d. judent. 
a- a. 0.), Berliner im Jahrbuch für jüd. Gesch. und Liter, a. ». 0-, der auf 
Germania Vtö, 69 hinweist 

20 



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306 

erhabenen Volkes, von den ruhmvollen Deutschen herstammend* 
Die in Polen sesshafte Familie Katzenelnbofjen ist noch 1816 
„bebannt in der ganzen Diaspora als von bertthmter deutscher 
Herkunft". Wer den Namen einer solchen Familie truf, besass 
einen Adelsbrief und wachte eifersüchtifi; darüber, dass kein Dn- 
befuj^er ihn annehme. So wird erzählt, dass die Nachkommen 
Saul Wahls ireren die Vorfahren des R. .Techeskel Katzeneln- 
bopen einen Prozess vor der Vierländersynode anstrengten, weil 
sie sich unbefueterweise den Namens Katzenelnbogen bedient 
hätten. Das der Ironie nicht entbehrende Urteil lautete, dass 
der eine Teil Eatzonelnl»o?en, der andere Katzenelnpogen sich 
nennen sollte. 

Unzählbar ist die Menge der Deutschen, die in Polen in 
den Rabbinaten, Gemeinden und Synoden in fahrender Stellung 
sich befanden. 

Als zur herzoglich Warschauischen Zeil Polen noch einmal 
eine Art Benaissance erlebte, und die polnische Sprache Amts- 
sprache war, bedienten die Inowrazlawer jUfliscben Gemeinde- 
behörden in einem Gesuche an den Pchatzminister sich der 
deutschen Sprache'). 

Wissbegierige .Tilnsrtinire zogen seit dem elften Jahrhundert, 
an die talmndischen Hochschulen in Frankreich und Deutschland 
und trugen verheissungsvolle Keime überlegener deutscher Kultur 
lind deutschen Wesens nach Osten in die numerisch und geistig 
dürftige Judenheit während der folgenden vier Jahrhunderte; 
diese wurde immer mehr entslavisiert nnd germanisiert,. Aus- 
schliesslich deutsche Lehrer verbreiteten damals in den polnischen 
Ohettis jüdisches Wissen. 

Um die Wende des vierzehnten nnd fünfzehnten Jahrhun- 
derts klagte R. Jakob b. Moses Halewi in Worms nnd Mainz, 
dass die deutschen Judengemeinden sich entvölkern. Sie wandten 
sich grossenteils nach dem gastlicheren Polen, wo direkt und 

t) Wetsteln, Quellenschriften zur Gesch. der luden in Polen, Kr»- 
kau 1892, S. 5 Anm. 6 und S. i, n'aa n'w Nr. 79 bei Kahan man IT W Kra- 
kau 1903, Arm. 12fi, :6e:^ -n mnn enaS 114, 3, n;u -nw, Breslau 181«. S- ß4, 
)ahrb der jüd -liter. Cesellsch. III 10"> Antn. 5, Landshuth ewi 'p» nrfnn S. 2f., 
Akten der jüd. Gemeinde Inowrazlaw Lit. 25 rir 6. 



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307 

'ndirefet zur Ejnwandermigr ermuntert wurde. Beispielsweise 
verspricht das von Kasimir TV. der jfrosspolni sehen .Tüdenschaft 
1453 erteilt« Privilesr, dass , diese Juden .... jrlöcklicher Herr- 
ftchart sich bewnsst werden sollen", und dass die Urkunde auch 
für diejenigen Juden grelten solle, die irgendwoher in Grosspolen 
einwanderten. Etwas später rühmt ein Deutscher Babbi Meister- 
lin. »Polen, das Krakauer Reich und seine ümpebunp, das man 
seit langer Zeit als Zuflucht für die Vertriebenen betrachtete', 
und hundert Jahre später schreibt R. Mose Tsserles aus Krakau 
an einen aus Deutschland heimkehrenden Freund : «Hier meistert 
uns nicht so ihr Hass wie in Deutschland", weist in einem 
anderen Responsum auf das schreckliche Beispiel der .Tudenaus- 
trnibung in Böhmen hin und mit G-enugtuung .auf die Zuäucht- 

stätte, die Gott uns in diesem Lande liess wo das Herz 

dos Königs und der Fürsten uns geneigt ist. wo sie an uns 
Wohlgefallen haben'. Für seine Zeit war die Bezeichnung Polens 
als »irdisebes Paradies" der .Tuden nicht ganz unberechtigt. 

Je breiter der Strom der jüdischen Einwanderer wurde, 
der ans Deutschland ober Polen sich ergoss, desto nachhaltiger 
und bedeutsamer wurde hier die Entfaltung talmudischer Gelehr- 
samkeit seit dem fünfzehnten Jahrhundert. Bis zur Gegenwart 
ist sie nirgends auf dem Erdenrunde an Höhe und Tiefe der- 
jenigen in Polen gleichgekommen. 

Noch im sechzehnten Jahrhundert sprachen die Juden 
in Polen ein fast korrektes Deutsch, das später, 
je mehr das geistige Band, das sie an das Mutterland knüpfte, 
sich lockerte, mit polnischen und hebräischen Ausdrücken sich 
mischte '). 

1) Berlfner, Raschi, frankhirt a. M. t9fl!). S. 4R0, ßrann a. a. 0., 
Vir» ed. Crcmona 15fi6, S. 36b, Ztachr. der hist. Oes. Vr lß-1, Zunz, Ritus 
a. a 0.. Zur Gesch und Literatur. Berlin 1W5, S. f¥), LItcraturgesch. a. a. 0. 
S- 328. 695, Nachtrag S. 46, Die gottcsdienstl. Vorträge d. Jud., Frankf. a- M. 
tJffl?, S. <5?. Rabinowicz, «u-Sa nr^xuMi rman mfnrh im Gedejikbuch zur Erin- 
nenine an Dav- Kaufmann S. I, •<'o^^ n'-v Nr. 95, 63 bei Grätz, Geschichte d. 
lud. IX 67 Anm , VIII 440, Leiewel a. a. S. 282. Heppner-Herzberg S 20. 
Wuttke, Städteb. des Landes Posen. Leipzig 1877, S. 186, Sternberg a- a. 0. 
S. 13. Buber w •■» S- X. RGA ■>*• m, Frankfurt a. M. 1699, S. 4a, Michael, 
Or ha-Chajim, Frankfurt a- n. 1H!>I, S. 258 f., FrankH. Zeitschrift a. a. O. 
S.B88. In ROA des R. Isserlein Nr. 25 u. 73 (angeführt bei Benzion Katz 



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308 

Wenn auch nicht immer bis ins einzelne festzustellen ist, 
wober und wohin sie gewandert sind, so sind wir doch tther die 
Siedelungen aus manchen Teilen Deutschlands genauer unter- 
richtet. 

1510 wurden die Juden aus der Mark Brandenba rg 
Tertrieben ; sie wandten sich nach M e s e r i t z und wahrschein- 
lich auch nach Schwerin an der Warthe')- 

1333, mehrmals zwischen 1503 und 1516, 1541 und 1559, 
1562 — 64 und 1568 wurden die .Tuden aus Böhmen vertrieben, 
gingen nach Polen und fanden in Krakau, Lembetir, 
Lublin und wahrscheinlich auch in Posen ein Asyl. 1514 
war Abraham aus Böhmen ,praefectu8' der .Tuden in fiross- und 
Kleinpolen. Tn Erakan war ihre Anzahl so bedeutend, dnss sie 
eine eigene Gemeinde mit eigenem Rabbiner besassen. Erst in 
L i t h a u e n machte diese Bewegung Halt. ^). 

In Braunschweig wurde 1510 ein Teil der Juden ver- 
jagt, kamen Ausbrttche von Judenbass 1540 vor, und 1590 und 
1591 wurden sie völlig des Landes verwiesen. Wir treffen ihrer 
zwei in der Krakauer Vorstadt Kasimir und in K r a - 
kau 1559 und 1604'). 



Bnrnm r\:iifh, Berlin 1899, S 3) wird gesagt : r»^ w^wmo ma <u <vaiA "nw tfn jrw 
kS^, ich konnte iedoch an der besagten Stelle dlererRGA nichts davon finden. 

I> Hist. Monatsblltter 1902 S. ißf, Ackermann, Geschichte d. luden 
In Brandenburg a. H, Berlin 1906, S. 63. 

21 Zeitschr. f h'br. Bibliogr X 164. -m m» 1 S. 32a f., II R8b, Jew. 
Cncycl. III 288, Wetfttein, Ww ■Sru rr«[A, Warschau IWW. S. If., Steinschnei- 
der, Cat. Bodle]. S. 27, Rabinowitz, Uebersetzung der Grätz'schen Gesch. der 
Juden VH, Warschau l^OO, S.314, Zurtz, Geschichte des Krakauer Rabbi nate, 
S. 33, Friedberg, Krakauer Drucke S. 7, Bloch, der Streit um den Moreh des 
Maimonides in der Gemeinde Posen (S.'A. aus I^onatsschr. 19031 S. 41, Ca- 
ro, Geschichte der luden In Lemberg, Krakau 1904, S- 19, 21, Pos. handschr. 
Sef. Hasichr. IM 20 [2t]a wtb a-^ n»^ (1620), aote wpe y-ji (1634, das- S. 150 
[164|b, Buber ^f S. 90 (um 1600). Eine Einwanderung aus Böhmen im 
11. lahrhund. erwlhnt Heponer-Herberg a- a- 0. S. 19 ohne Quellenangabe, 
jedoch nach Stemberg a. a. 0- S. 14. 

3) Monatsschr. 1906 S. 293, lewish Cncycl. III 4(B, m ras II S. 64b, 
Auerbach, Gesch. der isr. Gemeinde Halberstadt S. 18, RGA Vmie Dr. 21, 
Mt <jipn -D, Warschau IS^S, S. 44, Hier sagt der Verfasser Mose Braunschweig 
'31 ■npn ]a Vti S'p» er» i'in ij'pi b"» p j««rjria 'TOO V-n o'no «imn wa irjoB 



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In Sachsen kamen Judenaustreibungen 1430, 1493, 1537 
oder kurz danach und 1592 vor. Der Name Sax, der 1595 in 
Krakau, 1680 in Lissa, 1705, 1725 und 1742 in Posen 
sich findet, wird wohl auch auf dieses Stammlaad Bezog haben ■)• 
Die Namen sächsischer Städte Erfurt, Naumburg und M tl h 1- 
hausen, deren Träger polnische Juden waren, sind ein weiterer 
Deweis für ihren Ursprung. 

In Schlesien verjagte man die Juden 1453 und 1454 
und der Kaiser wies sie um das Jahr 1600 aus fast allen Ge- 
meinden aus. Nur Zlilz und Uotzenplotz konnten durch grosse 
fSummen, zu denen die Vierländersynode und die Judenschaften 
von Böhmen und Jdähren beitrugen, ihr Aufcntbaltsrecht behaupten. 
Schlesische Ortsnamen finden sich nun mehrfach bei Juden 
Polens*). 

In Hessen fand 1295 eine Judenverfolgung und 1534 eine 
JudenaustreibuDg statt, die allerdings wieder rückgängig gemacht 
wurde. Hessische Ortsnamen begegnen uns bei polnischen Juden 
(siehe unten) "). 

. p* <Bo B^ pS .-Asp m jn .Tm jof n -fi" ano" 'Jx' E»ti p -ao tn ip>m lamr h'Vtp 
Dieser Akiba scheint mit dem IblO aus Braunschweig ausgewiesenen (Mo- 
natsschrift a a. 0-, Ackermann a. a. O. S. &'i> identisch zu sein, wonach 
aie Darsteilung bei Ackermann zu ergänzen würe. 

1) Levy, Gesch. der Juden in Sachsen, Berlin 1901, S. 34, -m nut II 
S. 64b, RabbinowitZ'Grätz Vli 224 Anm. 3, T)! Anm. 2, meine Gesch. d. )ud. 
in Lissa S. 4, Steinschneider, Caia]. Bodiej. S. 30ü7, PoseneTGenieindebu;h 
Nr. 1 S. 57a, Jahrbuch der jüd.-liter. Gesellsch. III 83 Anm. 2, w rpp a. a. 
0. S. 13 ; Zunz, ges. Sehr. III 3HG sagt p'i . . ., welches in einzelnen Fällen 
der Ursprung des heutigen „Sachs" ist. Zu der dortigen Liste der p'> könnten 
noch nachgetragen werden jehuda Ldb b. Simon V"! (/"i, der am 25. Ijariesti 
als grosspolnjscber Landesvorsteher zeichnet (Pos. Sef. hasichr. III 156[159]a), 
)acob b. )oel p"t in Posen (Dubnow SBWbS.261) und die Familie des Schnei- 
demühler Rabbiners (I6bl) R. Menachem Nachum p°> (Brann, Gesch. der Rabb 
in Schneidemühl, Breslau iB94, S. 19). Ueber R. Abr. n), um 1460 in der 
Lcmbardei, s. Michael, Or ha-Chajim Nr. 33, Schalom Sachs l3t)7 In d. Oberlau 
sitz s. Brann, Gesch. der luden in Schlesien II 76.VgLZtschr.fürdieGesch. 
d. lud- in Deutschi. [ 183, 188. 

2) Schi. ProvinzUlbl, Breslau 1804, S. 416, Rabbinowitz, hebr. Uebers. 
der Grätzschen Gesch. VII 353 Anm. 1, Anh. S- 30 f. 

31 Hochhuth, Chronik von Eschwege S. 156—158, Rabbinowitz-Grätz 
a. a. O. S. 224. 



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310 

1 389 wurden die Juden in der b e r - L a u s i t z 
des Landes verwiesen. Wohin sie ihre Schritte lenkten, ist zwar 
nicht gewiss, mit hober Wahrscheinlichkeit darf aber angenommen 
werden, dass der italienische Familienname e k x i '7 auf die 
Lausitz als Stammland hinweist. Mit noch grösserer Gewiss- 
heit darf gesagt werden, dass der Name des P s e n e r s 
Jakob b. Isaak DKJti'j diese Herkunft seiner Ahnen aufweist, 
da Posen diesem ihrem Mutterlande benachbart ist, die beiden 
Länder in lebhaftem Verkehr mit einander standen, und auch 
Lausitzer christlichen Bekenntnisses vielfach in Posen sich 
niederliessen. Jakob t:NXi^ ordnete 1569 in Erakau Salomo 
Molchos iKicon zum Druck'). 

Auf Herkünfte aus Schwaben weist der Name Schwab 
hin, der vor und nach 1629 in Posen sich findet s). 

Der dreissigj ährige Krieg warf neue Scharen deutscher 
Flüchtlinge nach dem benachbarten Grosspolen. Von 1634 
bis 1636 war es der „Kriegslärm" in G 1 gau und Schlesien, 
der sie bis hinter die schützenden Mauern des Posener Ghettos 
trieb. 1638 und 1646 wurden ansehnliche Summen für Unter- 
stützung von „sich ausamraelndeu Jünglingen, die aus Deutscli- 
land vertrieben sind", in Posen und Gnesen gespendet, und 
am 13. Elul 1642 fasste die in Gnesen versammelte Landes- 
synode der grosspolnischen Judenschaft folgenden Beschluss : „Die 
Armen, die vertrieben wurden, da durch unsere grossen Sünden 
Deutschland und andere Länder durch Kriegsscharen ver- 
wüstet und verwirrt sind, wandern unstät und flüchtig umher, 
spähen nach Kühe und Erquickung für ihre Seele. Jeder Ge- 
wissenhafte, dem einer der Vertriebenen begegnet, sei es Mann 
oder Frau, Jüngling oder Jungfrau, hat die edle Pflicht, ihm 
Brot und Speise entgegenzubringen und ihm einen Platz zu 
längerem Verweilen einzuräumen. Die Angelegenheit soll bis 
zum Gnesener Markte anstehen, der iu kommenden Monat 

1) Brann, Gesch. der luden in Schles. II 77 l, Luzatto- Gedenkbuch, 
Berlin I9U0, S. 28 Anm. 2, Friedberg, Krakauer Drucke S. T Anm. 7, Ztschr. 
der hist. Ges. für die Prov. Pos. VIU 392, Frankel-Gedenkblätter, Breslau 
1901, S. 3 Anm. 7. 

2) Pos. Scf. hasichr, MI 9 [ll]a, 119 [120]a, 84 [85]b, Gemeindebuch 
Hf. 1 S. 06a. 



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8111 

Ijar stattfindet. Inzwischen sollen die P o s e n e r Vorsteher 
in Gemeinschaft mit den Landesältesten es sich überlegen, ob 
ihnen Unterstützung zu gewähren sei oder nicht. Wenn auf 
diesem Markte kein Ausgleich herbeigeführt werden kann, so 
sind die Gemeinden Posen und des Landes verpflichtet, 
zu Gunsten dieser Armen eine Spende zu geben. Die Posener 
Gcnieiiidevoi'steher und die Laudesvorsteher sollen die Spende 
nuch Guidünken an diese Armen verteilen, die von diesem 
Gnesener lilul-Markte an und in Zukunft kommen und sich 
ansässig machen" i). 1034 gehörten Prager zu ,den Kindern 
des Exils"; einer von ihnen siedelte sich in Lublin an^). 
Aus de» österreichischen J^ändern wurden sie oft ganz 
oder teilweise ausgetrieben, so 142U, 1454—55, 1496, zwischen 1572 
uud 1576 und 1670. Vereinzelt finden sie sich mv^ in L u b 1 i n , 
1643 in Lemberg und 1663 in Posen"). Bei dem Lern- 
te r g e r wird betont, dass er aus seinem Vaterlande vertrieben 
wurde. Von den Wiener Exulanten des Jahres 1670 finden wir 
nach Schwerseus, Zolkiew, brzesc (Lith.) u. a. Ver- 
sprengte. 

Im Frühjahr 1671 vertrieb der Abt von Fulda die 
Juden aus der Stadt. Einer der Exulanten fand mit seiner Familie 
in Schwerin an der Warthe Zuflucht *). 

Der Beiname „Aschkenasi" taucht in unzähligen Gemeinden 
auf. Oft stehen ihre Träger an führender Stelle. In Posen 
werden ihrer erwähnt 1559 einer, I58U einer, vor 1612 einer, 
vor iQii einer, uri 1629 drei, 1685/36 drei, um 1640 einer, 1643 
zwei, ebenso 1650, 1655 drei, 1663, 1670 und 1684 einer, Bei- 
spiele, deren Anzahl selbst in den Urkunden der Gemeinde be- 
deutend grösser ist '';. In Cr r o s s p o 1 e n figuriert dieser Name 

1) Das. S. 157 [161]b, 261 LÖ74]b, 263 t276]a, 98a «., 160 [164]b. 
•^} Sieinschneider, Catal. Bodlej. S. lüU. 

3) jew. Encycl. II 326 ff., Steinschneider a. a. 0. S. 1^21 [., Buber a°» 
S. 9, 101, Uö f., Kaufmann, die letzte Vertreibung, Budapest lüS'J, S. 221, 
Gesch. d. lud. in Lissa S it, Pos. Set. haslchr. III '£iä [251]a. 

4) Schudt, jüd. Merkwürdigkeiten IV 275 (Mitteilung des Herrn Dr. 
Brann-Breslau), app- kbi» (Amsterdam) 1706 Titelbl. 

5) Bloch, Der Streit um den Moreh S. 7, Landshut .TTüjn 'tibji, Berlin 
1857, S. V.t, Steinschneider a. a. 0. S. 1843, Buber v*« S. 52, Benjakab, tm 
B'-iwn S. 3üd, Pos. Seter liasichron. III 3b, 112 Hl3]b, löö [löbjb, 158 [lüijt), 



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312 

1587/88, inGnesen 1623,24, in Fo_rdo> um I734,am 1770m 
Lissa, 1775 in Satnter, 1(J44 in Schwersens, vor 1587 
in Kali scb, um 1560 und 1672 in 'Wladimir iu Volliynieo, 
1549 in Wengrow, um 1650 iu Wart ha, 1677 in Przciiiysl, 
um 1650 in Lenczyce, 1642 in M o li i I e w, 1687 in L u z k , 
um 1710 iu Brody, 1649 in D u b n o *)■ Inliublin 
findet er sich 1639, um 1650, 1672 und 1677 und um 1790, in 
Krakau, 1645, 1647, 1648, 1649, 1594, um 1653, 1559, vor 
1591, 1623, 164U, um 1630, 1627, 1637, 1607, um 1600, 1677, 
dort oder in Lemberg um 1570, in Lemberg 1615, 1622, 
1624, I62Ö, 1704, 1708, 1648, 1724, 1795, 1635, vor 1792, in 
Volbynien 1629 und 1699 in Ko waliiu Volbynien, iu Zol ktew 
1626, umlT20 und um 1750, in Kow el 1692, in piKOBum 1790 
inBelzuml600, iuMonastürzy ska 1648, in Uosdul 1791, 
in Cliodoröw vor 1788, in Krotoschin 1656 und in 
Grodno nach 1708. Der Name „Niemiec", der 1598 in Lom- 
b « F g genannt wird, bedeutet dasselbe wie „Aschkenasi". ihre An- 
zahl ist aber selbst in den angegebenen Quellen eine grössere^). 
Wir lassen nunmehr diejeuigun deutschen Land- 
schaften und Städte folgen, deren Namen sich bei pol- 
nischen Juden finden, auch diejenigen, die jetzt nicht mehr poli- 
tisch zum deutschen Keiche gehören, ebenso die deutschen Ge- 

183 [I88)a, 184 (189]b, 2lU [212]a, 215 [2l8]b, 2H [2il]a, 261 [274]a, Posen. 
Gemeindebuch Mr- 1 S. 3tib, 37b, S9a. 

1) Monatsschr. XIII 372 Anm. 12, Posener Se(. hasichr. III 36 [3S]a, 
lOl llu2]a, Gesch. d. luden in Lissa S. 150, Hm, 2u6, Litcraturblatt des Ori- 
ent Iö47 Mr. 23, rma -iw, Berlin 1783, Vo™., Steinschneider a. a. 0. S. 4», 
28J4, 1614, 170», )ew. Encycl. II 22, V 6, Catalofi von Biema a. a. O., Roest, 
Cataloe der Bibliothek Rosenthal-Amsterdatn S. i7i f., Michael, Or ba-Cha- 
Jim Mr. 131, Undshuth tr"« "im S. 2. 

2) Steinschneider a. a. O. S. 691, Friedberg ji-ot rmh S. I2l Anm. 73, 
Nissenbaum S. 43, Koest a. a. O., Buber v'" S. i, 3, «, i), IU, IS, 18, 46, 
75, 81 f[., »2, 121 f., Iü4, 144, 153 f. 17», 2u], 218 f , 221, nsjmt rmp, Krakau 
19Ü3, S. 7, 28, «7, 57, 59, ÜU, 64, »6, 8», HB, Dubnow im Sswi -o z. Ehren M. 
Sokolows, Warschau 1904, S.-<!53, 261, meine .Judenvertolgungen" S. 9, Caro, 
Geschichte der Juden in Lemberg S. 26, Wetstein, Hp-ipa 'mpn «puc im Kauf- 
mann-Gedenkbuche S. XI, XV Anm. 2, Ww 'i.v nrkm, Warschau 1904, S. I3 
Anm. 4, 15 Anm. 6, 22 Anm. 1, 26, p>a yj, Frankfurt a. O. 1698, Apprb. 
Friedberg, Gesch. d. hebr. Typogr. i. Krakau, S. 34, 38, Rabbinowitz-Grätz, VII 
426, Eine Ueberslchi über cie Verbreitung des Namens Aschkenasi gab 
Brann in der österr.Wochen^chr. 1890 S. ti94 (Luzzatto-Gedenkb. S. 26 Anm.) 



Digiti! 



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313 

meinäen im Auslände. Das Mitföbren des Namens der Heimat- 
stadt als Familiennamen in der Fremde ist diesen Juden ebenso 
eigentümlich wie den anderen in Polen eingewanderten Oeutscben. 
Sie sind ein Beweis für iiire deutsche Nationalität. „Die Juden 
flltarten, wie es auch in anderen Ländern und zu allen Zeiten 
der Fall war, die Landesnamen". ,Es war von jeher Uewohn- 
lieit bei den Juden sich d«n Namen des Oites Iteizulegen, in 
welchem sie geboren sind" ')■ 

Diese deutschen Ortsnamen bei polnischen Juden geben oft 
Aufschluss aber die Vergangenheit der betreffenden deutschen 
Gemeinden und den Verbleib ihrer Ueberreste und sind ein er- 
greifendes Zeugnis heimatlicher Treue gegenüber dem alten 
Vaterlande, das sie von sich gestossen hatte. 

Aach (bei Konstanz) bezeichnet uU ileimat der Vorsteher 
der reussischen Landessynode und der Vierländersynode Chajim 
K. Davids in Sandomir und Lemberg. Er zeichnet löUO 
und 1692'). 

Aus Ä 1 1 n a wanderte 1 (>90 oder kurz danach nach Z o 1 • 
k i e w aus K. Aron Selig, der Sobn des Altonaer Rabbiners U. Hillel 
b. K. Naftali Herz. Aus Altona ging nach Rawitsch R. 
MeschuUam Salomon Kohn (geb. um 1739), wurde dort Haupt 
einer Talmudschule und bekleidete die Kabbinate in K r o t o • 
schin, Zttlz, Kempen und Fürth. Aus Altona gebürtig 
war der vor dem 9. Kislew 1762 in Grätz als Rabbiner 
amtierende U. Jebuda Lött Halewi, sodann Rabbiner am Lehr- 
hause des Daniel Jaffe iu Berlin "). 

Aus Amsterdam wurde der Drucker Uri Pboebus vom 
polnischen Könige Johann Sobieski 1699 nach Zolkiew be- 
rufen. R. Nachman Amsterdam, Rabbiner in P e i s e r n, approbierte 
1T92, war 1800 Rabbiner in Kleczewo und lebte noch 1816. 
Hirsch Josef Amsterdamer war Gemeindeältester in Inowrazlaw 
1804. Ein Sohn des Amsterdamer Rabbinatsassessors R- Mose 

1; Schmidt a. a. O. S. 324 f., 329, Zunz, Zur Gesch. und Ut. S. im, 
Auerbach a. a. O. S- U Anm. 3. 

2) Buber v*«! S- 6 j, 162, najvi nnp S. 27, wo «r als aute "fm vm'^ tr^ 
und ao% Y« n« "^ b^ bezeichnet wird. Ueber die luden in Aach verBl. )ew. 
Encycl. I I. 

3j nsjBJ r.np 8. 12, .-.im» muo, Amsterdam 1763, Approb., |ahrb. d. jüd.- 
lit Ges. I S3, Löwenstein, Blätter UI 44 f. 



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314 

Josef Cohen war Simon, der in der zweiten Hälfte des acht- 
zclinten Jahilmniicrts eine L i s s a e r Talmudscbule besuchte. 
R. Schalom, Rabbiner in Tykocln, war ein Sobn des Amster- 
(Imner Kabbiners R. Elleser Rokeach, Vefassers dos npn nryo, 
Amsterdam 1740»). 

Arnheini, Chajlm halewi, ein namhafter Gelehrter und 
fruchtbarer Suhrlftstelier, der in Glo^au am IT. Tlschri 1869 
starb, wurde am ti. Schebat 1796 in Wongrowitz geboren. 
Hier starb sein Vater 'iSn jais ^sra n-T; 1806 im Alter von 
35 Jahren. Ob auch dieser bereits de» Namen Arnheim fülirte 
oder ob der Sohn nach dem Vornamen des Vaters sich Arnheim 
nannte, mag dahin gestellt bleiben ^). 

Auerbach. Die Tochter des ß. Mose Auerbach, 
der um 1497 in Kegensburg lebte, Gitel, die Grossmuttur 
des R. Moses Isscrles, lebte und staib in K r a k a u. R. Menacheni 
Mendel Auerbach war 1650 Rabbinatsassessor in E r a k a u, ebenso 
sein Uruder Chajim ; ersterer starb 1689 als Rabbiner in K r o t o- 
schin, wo Glieder der Familie auch weiterhin in hohem Ansehen 
und bedeutsamer Stellung sich befanden. Ein anderes ihrer Glieder, 
R. Pinchas Auerbach, war in Krakau 1695 Präsident eines 
Gerichtshofes, Ein weiterer Zweig war vor 173ji in Brody 
ansässig. R. Abraham Dob Auerbach war im achtzehnten Jahr- 
hundert Rabbiner in Chmelnik und Polonoje. Josef 
Uanziger Anerbach ist Verfasser des cne" '3ii, Amster- 
dam 175tj. Juda Loeb b. Lrael Auerbach war ein Tahnudist des 
achtzehnten Jahrhunderts in G a I i z i c u und Verfasser des 
mi.T ppVTO (Lemberg 1792), K. Perez b. Menachem Nachum in 
Polen Verfasser de» nzhn -iso, Zolkiew 1 738. Samuel b. 

1) Buber, .ia»J .iip S. 3, vgl über Nachman f^'^x rwijo, Frankf. a 0. 
1792, Approb., RGA •=» mutr,, Teil n'iM Nr. '24, Vi- Nr. 50, cT, 75, Luzzatto- 
Gedenhbuch, Berlin löÜO, H. 2(J, Gesch. d. Jud. in Lissa S. 279, ruu iim, Bres- 
lau IÖI6, Piänumerationsvericichnis, Heppner-Herzberg S. 395 Anm. 2, Pos- 
Staatsarchiv Inowrazlaw C SUCa, Waiden, 'nn /ne H. 121. Einen Amster- 
damer zweitel after Art in Lemberg s. Buber v"« S. .S2. 

2) Handschr. Selbstbiographie Arnheims in einer im Besitze des Hm. 
Dr. Bloch-Posen befindlichen Briefsammlung. Vgl. Arnheims Grammatik der 
hebr. Sprache, herausgegeben von D. Cassel, Berlin 1^72. In Jew. Encycl- 
II 12» andere Ceburts- und Todesdaten. 



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315 

David Tewele Auerbach üüchtute 1655 aus LubUu und 
ist Verfasser des htttcv lon, Amsterdam 16Ö9. Aron b. 
Josef Aaerb&cli io L ubi iu war 1672, lull und 1Ö7B 
Vorsteher der Vierländersyuode. Simon Wolf b. Tewele Auer- 
bach war um 1550 in Posen geboren und bekleidete mehrere 
polnische und das Wiener Kabbinat. Salomo Keiman 
Auerbach, Uebersetzer und Kommentator üls Koheletbbucbeii, 
ist am Ende des achtzehnten Jabrhuuderts in Posen 
geboren und starb dort 1836 1), Ausserdem Üudet sich 
der ^ame Auerbach in Posen lb^\i. 1742 sind dort 
Kabbinatsassessoren K. Moidechai beu Samuel Auerbach und U. 
Meuachem b. tialomo tialman Auerbach; ersterer bereits 1732. 
1742 unterzeichnen dort Mose b. Ubaiioch und Me'ir b. Jekuiiel 
Lasel Auerbach einen ililleruf der bedrängten (iemeinde^). 

In der zweiten Uälfte des acbizehulen Jahrhunderts werdeu 
drei Lissaer nuiiieus Auerbach namhaft gemacht, die mit 
iiiren Nachkommen iu dieser gefeierteii und vielen anderen pot- 
uischen Gemeinden eine bedeutsame Wirksamkeit entfalleien. 1763 
fungiert ein llabbiuer in ß i r n b a u m namens K. Salomo 
Salman Auerbach. il42 wirkt der Kabbiuer in b' 1 1 e h n e R. 
Mordechai Auerbach. i7itl ist ti. Israel Auerbach Rabbiner in 
Meseritsch, In Lemberg lebten 1627 der Dajan K. 
öamuet Sanwei b. Juda Auerbach, um 1850 der Prediger R. 
äaul b. Jakob Auerbach, vor 1788 der Kabbiner in ötreüsk 
R. Rüben Auerb^cu, und um 1759 der Rabbiner in titanislau 
R. Arje Löbuscb b. Mordecüai Auerbach. R. Moses Michel 
Auerbach aus Meseritsch war 1724 Klausrabbiner iu Dessau"). 

Bacharach, Isaakb.Menachem Maule wird von 161 i bis 1652 
als Ärztin P o s e u geuannt. Vielleicht sein Bruder warder inPosen 



1) )ew. Encycl. 11 2a8, 3o3 H., Monatsschr. 1901 S. IWJ f., Kaufmann, 
die letze Vertreibung der luden aus Wien und Mieder Österreich, Budapest 
188a, ti. Til, Roest a. 171 f., Dubnow a. a. O. ö. 25ü f., Waiden S. 15. 

21 Pos. Gemeindebuch Nr. 1 ä. 4iia, |ahrbuch der jüd.-liter, Ges. I 
67, Pos. Sefer hasichronotti Jl 169 I17l]b, -ob npjn a. a. O. S. la. 

3f näheres S. meine Gesch. der |uden in Lissa ä. '^B3 ft., Jahrbuch d. 
)üd.-lltGes. 183, Pos. Staatsarch. Inscriptiones )univiadislavienses IHÜ S.bb, 
nw S. 115, Roest ö. 11, BulJer »« ^öi», Ud, iUJ. tiei Meseritsch ist es 
zweifelhaft, ob M. in Polen, deren es mehrere gibt, oder in Mähren gemeint 
jst, FreudcnUl, n. a. 0. Ü. 20b. 



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316 

ausässige, aus Bacharach stamuieudc Abraliaiu Aron b. UeDachem 
Mau, genaDat Aron Manles Cliasan, der 165ü das Moratbuch 
0't:ini onm ersclieiuen liess. Jn sein Posener Amt wurde er l(i27 
gewählt. K. Mose Mendels Bacharach trat das Posener Hab- 
biuat zwiscbeu Pessach uud Rosoh liaschoDoh liidb au. Er 
stammte aus Krakau. Salomo, Sohn des Märtyrers Tobia 
Bacharach, lebte iu T y k o c i n 16bH und war erster ßabbinats- 
assessor des dortig«u Laiideübezirks. ISein Vater fiel if>5» als 
Märtyrer in K o s s i e n y. Arje Lob beu ^'t "Ti.t Bactiarach 
aus iiissa war einer der fünf üabbiner, die iu der Ordnuug 
der Verhältnisse zwischen deu Giemeiiiden Posen und Schwerseut; 
um tf. Tamus 1728 Schiedsrichter wureu. Ucuscüel Bacliaracli, 
daselbst, wird 1744 als veräLorbcu bezeichnet. Josel Asch- 
keuaei ben Jacob Bacharach aus Liiblin war 16TT und lUiU 
Vorsteher der Vierläiidert^yucde. ''"inc Bachai'acb war iSchhter 
das Plotzker Kabbineis K.. Arje Lob Zuuz und Itabbiuer in 
äeiny. Kr gehört dem neunzebutcu Jahihundert an. Auch 
andere Männer dieses Namens, Abkömmlinge der eben genannten, 
werden in Poleu genannt ')■ 

Ball in oder B'e 1 1 i n , das aber meist nur in der Trans- 
kription p^3 vorkommt, ist eine Familie, diu seit 1456 in 
Worms na«hwei3bar ist und von dort iu West- und äiiddeuiscli- 
land sieb ausbreitete. Auch in Nizza und Pai'ma sind Träger 
des Namens nachweisbar. Klla b. äatomo Vi Bliu, war am lä. 
Schebat 16^9 Gemeiudevorsteber in Posen. Vielleicht war er 
der Enkel des in Worms 1087 verstorbenen und als (ielehrier 
genannten H. Elias b. Mose Blio. Am lä. Tebeib loSS/iO unter- 
zeichnet er einen Vergleich zwischen deu Posener Gemeindevor- 
stehern und den grosspolnischen Laudesvorstehem. Am 13. Elul 
164^ ist er Landesältester auf der grosspolnischen Landessynode 



1) Po». Sef. hasichr. III 7« [77]a, 8t L8ö]b, 194 [2Ül]b, 19t> [ä03]a, 209 
[li(9sic]a, Catalog van Biema Mr. l2e, Benjakob x Dr. 5UÜ, wo löiS als 
UruckjahT angegeben ist, Pos. Staatsarchiv Lissaer Ratsprotokolle 62 Bl. 
52, Michael, Or ha-Chajim Nr. a4, Zunz, Litcraturgesch. ö. 4aö, Pos. Ksche- 
rimbuch ü. ij6a, S'ia [H- Mose Mendels starb zwischen dem 2t>. Tischri li>4ll 
und Pesach Kill (das. ä. W [9i]b, »7 [6»Jb, 54a], Bllner für jüd. Gesch. und 
Lit IV a Anm. 2, Wiener-Elsenstadt Bwnp nn a. 52, 21U, Pos. Sef. hasichr. II 
IM Ll&eja tf., Roest a. a. 0-, |ew. Enc. II 41S, twn tfmi, Wilna 1894, S. 70, 



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3ir 

in Gnesen and zeichnet als erster. 1643 zeichnet er viedor 
als Posener Vorsteher. Eliescr b. Jakob Blin Aachkenasi Mca«! 
1615 in Lnblin seine bedeutenden Zusätze zum nillii; iid 
drucken '). 

Ans Bamberg flftchtete R. Mose Minz nach Posen nnd 
war dort von 1474 bis zu seinem zwischen Juli und Oktober 1508 
erfolgten Tode Rabbiner*). 

Aus Barr in Elsass stammte R. Jesaja ben Mose, ein 
Ärmenvorateher in TCrakau, der dort 1S72 starb. R. Abrahnm 
bon R. Meir p*T war Rabbiner in Barr und sodann Haupt einer 
tivlrnudischen Lehranstalt inLemhers, wo auch sein Vater 
Rabbiner war. Er starb dort 1644. Ein Nachkomme des Rab- 
biners in Barr, R. Jekutiel Salman, war b. Salman Perls in 
Brody*). 

Berliner, R. Elchanan war ein Schwiegersohn des 
R. Mcschutlam Salomon Mirels, eines der Wiener Exulanten, 
der bis 1680 in Berlin wohnte und in diesem Jahre nach 
Hambursr-Altona als Hahhiner g'mg. R. Elchanan war Rabbiner 
inGrodno und wurde nitoin Sya genannt, weil er seinen Stamm- 
baum auf den Tossatisten R. Elchanan zurftckführte. Ein Sohn 
des Berliner Rabbiners R. Hirschel Lewin war R. David Tewie, 
der in Petrikau lobte und starb. Am 8. EIul 1707 war er 
Deputierter bei der Laodesversammlung der Judenscbaft tod 
Siid> uud Neu-Ostprenssen in K 1 e c z e w o nnd unterzeichnete 
|'Vi3o jinna ''?3j!t; 'pn in. Aus Berlin stammte R. Jechiel b. 
■Tehuda halewi, ein ausgczezeichneter Krakauer Gelehrter, 
der dort 1793 starb, und soin iz-leichfalls durch Thorakenntnis aus- 
gezeichneter Bruder R. Efrajim, der dort 1 802 das Zeitliche segnete. 
R. Abraham b. Jehuda Berlin befruchte die Talmudschulen in 
Posen und Kaiisch und war von 1717 — 1730 Rabbiner 
in Amsterdam. R. Zebi Hirsch Berlin war der Sohn des iu 
Berlin sessharten R. Jehuda Loeb [icriin, beiratete in Lissa 

tl Ldwenstefn, Blätter I -10 f , wo einmal die Schreibwelse t^asich 
findet, Horovitz, Frankf Rabbinen, Frkf. a- .M. 1862, S. 38, wo „Batlln" ge- 
schrieben wird. Friedberg ircr fimS, S. fi Anm., Pos. Sef. hasichr Hl 9Ba ff., 
Iü8a f., 115b, 183 [18«la, Michael. Or ha-Chajim Nr. 430. 

2) Monatsschr. XIII 28;t, Brüll, Jahrb. VI! 33 f., 188. 

ü) Friedberg, ;i-ci rmfr 3. 61 f., Buber »^h S. 4 f.. Kahan, ram jy r^? 
Anm. I!t7. 



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und war dort von 1775 bis zu seinem 1795 erfolgten Tode 
Rabbinataassessor. Desgleichen war um 1745 in Berlin geboren 
der Lissaer Dajan R. Michael Moses Mild, der in Lissa 1808 
starb, ebenso daselbst 1809 R. Loeb Berlin. R. Samuel b. 
Josef Berlin war Sch&Ier des R. Jakob Li ssa und 1810 Heraus- 
geber des Dyhernfurther Druckes des njn nv,n. Des Berliner 
Rabbinatsassossors R. Joel b. Jekutipl Sarlis Sohn Michael 
Hirsrh verheiratete sich 1770 nach Li ssa. R Lnsi Berlin, 
1741 in Berlin geboren, besuchte die Talmudschulö in Schwer- 
sens und war in Posen Leiter einer talmudsrlien Lehranstalt 
bis 1776 oder kurz danach, R. Naftali Zchi .fchuda Berlin. 
Rabbiner in Wolosin, ist Verfasser des KomTnentars payn 
nW zu den Schceltot (Wilna 1861—67). Auch in Mohilew 
wird 1850 der Name Berlin genannt*). 

6 i s e n z , Mose b. Äron. aus Mähren war 1610 in 
Lublin und bereits 1595 in Krakau*). 

Bleicherode gehörte im achtzehnten Jahrhundert zum 
Halbcrstädter Rabinate. 1791 wurde in Filebno li. Naftali 
Hirsch Bleichrode geboren, der in Karnik als Rabbiner 1838 
oder kurz danach gestorben ist^). 

Der Podensee soll die Heimat derjenigen Juden sein, 
die den Namen k*io tragen Letzteres soll soviel wie »vom See" 
bedeuten. Auch in Polen werden sie mehrfach erwähnt, Arjc 
Loeb b. R. .\braham n'io Vj war am 25. Tamus 1687 Deputierter 
auf der grosspotnischen Landessynode zu K u r n i k, R. Jehuda 
Selkei «'lo Aschkenasi ben Isaak, Schwiegersohn des R. Joel 
Serkcs, war 1646 Rabbinatsassessor in Erakau, sein Sohn R. 
Nafta li Herz Rahbinatsvnrsitzender in L e m b e r g •). R. Ricasar 

1} Blätter für i'üd. Gesch. und Lit IV 36, Landshuth, ccn wm rrr:-r>, 
Berlin 188^, S. 111, Archiv der jüd. Gemeinde Rawitsch Urkunde No. 20, Ma- 
gazin für die WissenschaK des Judentums VI dH, meine Gesch. der luden in 
Lissa P. 2J0, SOS, 334. 332, vfil. Buber, mjw fi-^p S. 60 Anm., )escliurun, 
Pleschen. 1W3. S. 156, Benjak. .i Nr. 455, Luzatto-Gedenkb. S. 96, Miciiael Mr. 107. 

2) Steinschneider 3. 444, Fricdberß. Krakauer Drucke S. IS. 

3} Auerbach a. a. O. S. t)2, Volksbuch der )üdisch. Gemeinde Kurnik, 
Akt. das- Fach 1 Nr. 2 Vol. 1. Vgl. meine Geschichte d. luden in Lissa P. 
20«, lahrb. der jüd-lit. Ges. II 46 Anm. 89. 

4> Löwenstein, Rlitter I 63 Anm. 6, Sef. hasichr. III 265 {27%, Buber 
r"H .''. 275, Wetstein kf«-?' ^P" 'ip-to (Kaulmann-Gedcnkbuchj S. VII Vgl- Brann, 
Gesch. der |ud. in Schlesien II TJ ti>«'i:- Bodensee «-'o im ',=^' wr, mit wcl- 



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sid 



S'iij ans Worms nnterzetchnetfi in Posen am 7. Tebeth l587'8ß 
einen Bannspruch, wahrscheinlich alsDepuMerter auf der eross- 
polnischen Landessynode')- 1634/35 lebte in Posen 
Mose N""« (sie). 1661 lebte daselbst .Tsvkoh Abraham Aron 
bcn R. Isaak »"w Vu, war 1670 Gemeindevorsteher und wird 
als Jnknh Abraham Aron s'io p*D "i bezeichnet*). 

Bombach, R. Jehuda Zebi b. Ohajim Seeb, war Rahbi- 
natsassessor in Lembergf und ist Verfasser der Eespotiscn 
.TUn' nmi5 (Zolkiew 1 795, 1 798) ■), 

Aus Boskowitz stammte Aron b. Abraham, der Heraus- 
ffeher und Uebersetzer des Dietrichtiedes ins Jtldisch-dentscbe, 
das er in K r a k a u 1597 erscheinen liess *). 

Aus Breslau wurdi-n 1738 die Juden vertrieben. Zu 
ihnen gehörte Tsaak b. Josef, der die Herausgabe des 'iioy 'd 

ehern Freudenthal (Aus der Hdmat Mendelssohns 3 299) die Ansicht Kauf- 
manns, dass »•n „vom See" bedeute, erschüttert glaubt, kann seiner eeoara- 
phischen Lage nach nur Masovicn sein, eine Landschaft mit der Hauptstadt 
Warschau, die im Westen von Grosspolen, im Süden von Kleinpolen und 
im Osten von Lithauen begrenzt wurde- Juden bat es dort wahrscheinlich 
schon im 12. (ahrhundert gegeben (Gumplowicz, Poczatki relißii zy- 
dowskle) w Polsce. Warschau 1903, «. 44>. 1580 wird sie mit -wo bezeichnet 
(Rabbinowitz-Grätz VII Anh. 1 1 f.). 1726 mit -wi« (e-Jt-i ort, Withermsdorf 
172'!, S. Hm. 1777 mit 'nm (i)w ffiaji, 2. Aun. [erosalem 18^, Approb.). Vgl. 
noch Sternberg a- a- O. 3. 15, Ztschr f. heb. Bibliogr. 1906 S. 125. 

M Monatschr. XIII 372 Anm. I?, Das Datum scheint das des wrrt tt 
in Posen zu sein, der auch IWI.95 zur selben Zeit stattfand, d. h. im De- 
zember (Posener Seier hasichr. III S, 73bl. Die Vermutunß Harkavys fRabbl- 
nowitz-Graiz VII Anh. S. l?>l,dass es sich hier um eine Poscner Tagung der 
Vierländersynode handle, ist nicht begründet. Eb wird dort, im Gegenteil hin- 
gewiesen auf die Vierländersynode mit den Worten : era bv<3 i>,i« im -apn 'bwi 
i^w ntiTKn TOona, R. Mordechai Jaffe war nicht anwesend, denn er sagt "B" 
:ro nn-i iji in der dritten Person. Auch die Annahme, dass R. Cleasar ii"o 
damals Rabbiner In Posen war. ist irrig. Vielmehr amtierte dort damals R. 
Liwa b. Bezalel (IHonatschr. XIII 373, wo es statt 1Ö84 nach Brann, Zach. 
Frankel, Gedenkbl. zu sein. 100 Geburtst., Breslau 1901, 3. S Anm. 7 IfÄi 
heissen muss). 

2i Scf. has. III \:>^ n59]b,214 [2161a, 224 [2S71a. 1643 und UAi 
zeichnet in Lcmberg der Dajan «"^''p l"» n"»»« t-jdiiSm V-hm "pStn n'iiS p tpp 
auch k"vI jV (Buber p"« S. 90, 2IP, 220). 

3) Mäheres s. Buber «^m S. SO. 

4) Friedberg, Krakauer Drucke S, 17. 



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o^i; (Berlin 174t) leitete und in S c h r i m m ZnAucbt fand. 
Etwas später werden Breslauer iu Posen und L i a s a tIcI- 
fach gfenannt, in Posen auch bereits 1693 ■)■ 

Ans B r i e g stammte R. Jakob b. Isa.nk ha-Cohen, Tor- 
steher einer Talniudschale in Lissa, der dort am 5. Chescliwan 
1801 starb E). 

B r d a (nngariscti-Brod, Mähren), K. Saul b. Tndro» ans 
Prag war um 1715 Rabbiner in Schneidemtlhi, der ihm 
blutsverwandte R. Aron Broda, dessen Vater R. Mose Rabbiner 
in Hanau und Bamberg:, und dessen Grossvater, R. Abrahmn 
Broda, Rabbiner in Frankfurt a. M. war, bekleidete um 
das Jahr 1780 das Rabbinat in K a 1 w a r i j a , sein Sohn Ti. 
Benjamin dasjenige in G- r o d n o^). 

Brühl kommt za polnischer Zeit vor 1772 als Familien- 
namen in Lissa vor *). 

Brttnn. Nach ein«r sonst nirgends heslätigton Nachricht 
soll R. Israel Bruna (om 1400—1480) Schüler des 11. Israel 
Isserlein in Posen gewesen sein'). 

B ä c k i n g. Tsaak Kohen s t r o h b. Naflali Hirz 
Bßcking ist Verfasser des 'mra iiit-p, Prag 1604«). 

Ein Sohn des Rabbiners K. Jona Weil von Burgan (um 
1525) war R. Efrajira Naftali Hirsch von Wladimir, ilor 
Ahne bedeutender polnischer Rabbiner ''). 

Calw (n^Kp). Meir oder Meir b. Jsaac Warozer (T?i(tii) 
war Dty'an in Horocho w*). 

Ooblenz, R. Salomo stand 1640 in Posen in Ehren*). 

Delitzsch, Jakob in Wladimir war ein Zeitgenosse 
des Rihhiners in Brzesc R. Meir Katzenelnbogen, der 

tl Monatsschrift XIV 173 Anm. 11, meine Gesch. der luden in Lissa 
3. 268, 11+ Anm. 3, 265, 286, 311, 339, 846, Pos- Kscherimbuch S. 23,«a, 329b, 
35U und b, SIHa und b, 386a und b, Jahrb. der jüd.-iit. Ges. III 110 Anm.6. 

2) Gesch. der luden In Ussa S. 263. 

3) Brann, Geschichte der Rabbin. In S chneidemühl, Berlin 1894, S. 
23 f., Luzzatto-Ged nhbuch S. 26. 

4) Gesch. d. Juden in Ussa S. 3. 

fi) Rabbinowitz, im Kaufmann-Gedenhtuch P. 1. 

6) Steinschneider a. a. 0- S. 1 130. 

7) Löwenstein, Beitrage zur Gesch. der lud- in Deutschi. 11 4 Anm 5. 
8> Steinschneider. S. 1701, Monatsschrift IWI S. 432- 

9) Pos. Sefer hasichr. III »5 ISliJa. 



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Sgl 

Zwilchen 1627 und 1633 starb. Si« waren aucb ver- 
schwägert 1). 

Dessau, Meir wird 17d3 und 1785 in Poien in Ehren 
genannt, 1811 dort Mose Dessau. R. Kafael Dessau war 
dort Babbinatsassessor 1653 bis 1789. 1742 ist dort Mordecbai 
Dessau Dajan, am Ende des achtzehnten Jahrhunderts Pinchas 
Dessau, der Vater des letzten Fosener Schtadlans. Moses 
Dessau oder Moses b. Michael M e s e r i t z , Verfasser ron hala- 
chischen und haggadischen Novellen, starb um 1724. Vielleicht 
reicht noch in die polnische Zeit zurück Falk Dessan in Lisaa, 
der 1835 als bereits verstorbener Wohltäter dort genannt wird^. 

D e u t z (j""!), R. Isaak Eisig, von deutschem Stamme, 
war der Sohn des Eönigsberger Babbinatsassessors R. Benjamin 
Wolf, geboren um 1754, wohnhaft in Krynki; er wurde 1814 
Rabbi natsassessor in W i 1 n a'). 

D ü i k e n , Elchanan b. R. Jakob Vt lebte 1629 und 1640 
in Posen als ein hochangesehenes und reiches demeinde- 
mitglied, ebenso sein Sohn Jakob. Elchanan war 1639 Abge- 
sandter der Posencr G-emeinde an den grosspolniEchen Landtag 
in Schroda und 1681 nach Warschau an den polnischen Reichstag 
und den polnischen König in Sachen der Fehde zwischen der 
Stadt und der jüdischen Gemeinde Posen'). 

Dttren, R. Pinchas (inn), wird in Posen 1689 als dort 
bereits verstorben bezeichnet*). 

Eger. In Eger wurden die Juden 1349 verfolgt und 1430 
ausgetrieben. R. Tsachar Bär b. Mose mrM wird von 1730 bis 

1) Kahan S. Bi und XVII. 

2) Pos. Kscherimbuch S. 323b f., 324a (wo R Mordechai Dessau als 
^'s-K bezeichnet und dies von späterer Hand mit der Glosse :qb iw mit Bezug 
auf Mose Dessau d. h. Mendelssohn (Vm) begleitet wird!), 359b, 360b, 396a, 
404a und b, 485a, Gemeindebuch Nr. 1 S. 81a, Sefer hasichr. II 195 [204]a, 
Gemeindeb. Mr. III S. 88, -av npjt a. a. 0., Gesch. d. Juden in Lissa S- 143, 
Steinschneider S. 1106, 1798. 

31 Maggld, M^Yp S. tlO. Die dort S. 63 Anm. und 121 genannten 
V"B sind identisch mit , Deutsch", welch letzteres von den lithauischen luden 
„Teitz" ausgesprochen wird. 

i) Kscherimbuch S. Hob, 132 (133]b, 84 [8.^]b, Sefer haiictir. Ul 9 
[ll]a, 129 [130]a, 13:t tl31]a. 

5) Seier hasichr II S. 3b. 

21 



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1 768 als Dajan in Lemberg g^enannt. R. Meschultam tnrK, 
17S3 geboren, war der Sohn des R. Siraaon in Buczacz in 
Galizi«n, Bnicel des Rabbiners R. Fischel in Kolomea. Nach- 
komme des Krakauer Rabbiners R. Josua Heschel, Ver- 
fassers der noW "rw, und leitete seine Abstammung von Rasclii 
ab, R. Meschullam war Rabbiner in Tysmieniza in QaÜzien 
und seit 1796 in PreBborp"). 

Des Eibenschitzer Rabbiners, R. Ascher Lame!, Sohn 
war der K r a It a e r Gemeindesekretär Mose, der 1791 dort 
starb >). 

E i I e n b u r R oder E u 1 e n b n r p , das auch bei deutschen 
Juden vorkommt, findet sich bei dem Krakauer Rabbinats- 
assessor und Lissaer Rabbiner R. Tsaak b. Abraham Mose 
Israel Rilenburg 1638. bei R. Jehuda Loeb b. Obadja Eilenhurg 
um 1590 in Brzesc und JakoW h. Ohajim Eilenburg um 1726 in 
Krakau. Bär b. Israel Leiser Farnes Eilenburg, geboren in 
Posen um 1570, besuclite die Talmudschule des in Polen 
lehrenden R. Falk Katz und ist Verfasser des yae* iRa und des 

E I s a s s e r , Hirsch, grcnannt R. Naftali Hirsch Schorr, 
war Rabbiner in Brzesc und L u b I i n und blähte 
um 1550*). 

Emden, Hose b. Josef, mit dem Beinamen Josef Dan- 
ziger, unterstfitzte den Amsterdamer Druck (1698) der mmS ':«• 
n^ian "). R. Jakob Emdens ältester Sohn, geboren in 
Dngariscb-Brod in Mähren, ging aus Emden oder Altona 
zu kurzem Aufenthalte nach Ungar isch-Brod, beiratete 1732 in 



t) |ew. Encycl. V 51, 55, Zcitschr. für hebr. Btbliogr. X 164. Buber, 
■"« S. 26, 33, 41, Waiden, irmn o^m ob, Warschau 1879, S. 105, Gesch. der 
luden In Ussa S. 205. Zur Schreibung «vn vgl. -w BfA I 10, Si, II 89. 

2) Frlcdbcrg, vv rmH S. 78. 

3) R. Jsaak Eilenburg in Aschersleben s. -wi- opS, Berlin 1903, S. XXII, 
XXXVI, II 81, R. Isachar Bär Eulenburg in Görz s. Btau, Leo Modenas Briete 
und Schrrftstücke, Budapest 1906, S- 136 ; meine Gesch. der Juden in Lissa 
S. 178 ff., nai •Jipn. Prag 1604, Approb., Cataloi van Biema Nr. 1628, Buber 
rt S. 81, Jew. Encycl. V 77. 

4) Missenbaum S. 40, 133, Kahan Anm. 66. 

5) Steinschneider S. 1368. 



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S2S 

L i s s a and blieb nach der Sitte der Zeit bei seinem dortigen 
Schwiegervater i). 

Epstein, B. Abraham war um 1600 Rabbiner in 
Gr odno, ßrzesc und L u b 1 i n. Er soll ein Nachkomme 
des Rabbiners in Frankfurt a. M. R, Natan Epstein sein, eines 
Zeitgenossen des R. Mose Mioz. Von R. Abraham stammt 
eine Kette polnischer Rabbiner and Gelehrten ab, auch der in 
Grodno 1708 geborene und 1773 in Königsberg i. P. gestorbene 
Rabbiner R. Arje Lob Epstein. R. Benjamin Wolf b. Jakob 
Epstein war in Kremeniec beheimatet und bekleidete 1669 
da'; Rabbinat in Friedberg. R. Jehuda Liwa b. .Takob Epstein 
war 1648 Dajan in L e m b e r g. R. Arje Lob Epstein lebte in 
Polen zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts, der Kabbaiist 
R. Kaiman (Kalonymos b, Aren) Epstein in K r a k a u 1785, 
R. Jaktttiel Salman Epstein war 1727 D»jan in Lemberg» 
R. Abraham Epstein aus Satanow um 1655 Rabbiner in 
U w n und R e c h n i t z. Der polnische Philantrop Jakob 
Epstein ist in Zarki 1771 geboren. Die Nachkommen dieser 
Männer blühen bis in die Gegenwart hinein in Polen, und der 
Darstellung ihrer Verzweigung und Ausbreitung ist der Teil 
einer besonderen Schrift gewidmet '). 

Erfurt. Ein Sohn des R. Simson Loria ans Erfurt 
war R. Jechiel Loria, der in Erzes c in Ltthauen starb. Er 
war ein Vorfahr des R. Salomo Loria (Vriiö). Auch wurde 
eine Familie Erfurt in Polen genannt. Ausgetrieben wurden 
die Juden in Erfurt 1458»). 

Eschwege. Der reiche und angesehene Jakob »iiipy, ein 
Vorsteher der Landschaft Hessen, hatte zum Bruder den Rabbiner 
Josof in Obornik. der sodann 1696—98 in Posen Diyan 

1) Mitteil, der Gesellsch. für jüd. Volkslninde XII, Hamburg 1903, 
S. 75. 80, Gesch. der Juden in Lissa S. 310. 

2t Missenbaum S. 131, 134, |ew. Encycl. V Iff. ff., Buber o'n S. 22,' 
3.1, 48, 124, 239. 24G, Friedberg p-ct rirA S- Sfl. 9P, Kahan Nr. 201, Brüll, [ahr- 
bücher VII 46 Anm. 5, löwerstein, Blätter IV 57. Kotin-Zedek, ti<-w in. Ber- 
ditschew IffitS; vgl. noch Zunz, ZurGesch. und Lit. S. 270 Anm. Ob der In 
lew. Encycl. a. a. O. erwähnte Josef b. Wolf Epstein aus Konitz in Westpr. 
stammte, Ist zweifelhaft. 

31 Kahan S. 46. Vgl. Jahrbuch der jüd.-lit. Ges. 111,8^ Anm. 2, M. A. 
Belinson, '--v ^m» -D^er, Odessa 1698.1901, few. Encycl. V '20U 



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824 

war und in sonstigen ebrenamtlicben Stellungen sich hefand. Ein 
anderer Bruder war der reiche und angesehene Abraham 
Warther (aus Wartha), Gemeinde- Vorsteher in Lissa. Die 
Familie war mit derjenigen des R. Mordechai Jaffe verschwägert. 
Ein Abraham ynv» wird als Sohn des fi r o d y e r liabbiners 
vins im siebzehnten oder achtzehnten Jahrhundert genannt >)■ 

Essingen, R. Samuel war dort zur Zeit des spanischen 
Erbfolgekrieges (1701 — 1714) Rabbi natsverweser und kiun um 
1751 als Rabbiner von Köln, Westfalen und Münster nach 
Wahrendorf. 1713 oder 1711 wurde ihm in Essingen sein Sohn 
R. Elchanan Aschkenasi geboren, der mit 18 Jahren Rabbiner 
in F r d n, sodann Rabbiner in D a n z i g war und Verfasser 
der berühmten mno mo ist.*). 

Aus Fahrenbacb in Hessen stammte R. Loeb Fernbach, 
Rabbinatsassessor in Fttrth 1770, in Berlin bis 1782 und seit 
1783 Rabbiner in Heidingsfeld. Sein Sohn war der .grosse Ge- 
lehrte" R. Eleasar Fernbach, der in Lissa 1788 bereits ver- 
heiratet war und dort am 2. Oheschwan 1829 starb. Auch 
andere Glieder dieser Familie werden dort namhaft gemacht ^). 

Frankenstein, Dr. med., in L o w i c z bewarb sich 1 7S)3 
um eine Physikatstelle^). 

Frankfurt, Elchanan liess 1624 in L u li I i n .n'?Bni tip 
anf (He Erlösung erscheinen. 

Frankfurter, Simon b. Israel Jehuda, stammte aus 
Schwerin an der Warthe war Rabbinatsassessor in Amster- 
dam und starb dort am 9. Dezember 1712. Es ist Verfasser des 
c"n,i ICD und des handschriftlichen ):n\ eines Auszuges aus dem 
iny ^nhv. Simon Frankfurter widmete sein „Buch des Lebens" 

1) BoSe Sp 0' auf ro'J 'J-n 'ce, Berlin 1701, Titelbl., Vorw., Pos. Ksche- 
rlmbuch S. 215b, S19a und b, 221b, 223b, Gesch. der )uden in Lissa S. 3l3, 
Kahan, Anhang S. XVII. 

2) Emden, nnup-i mia, Lemberg, 1870, S. lS7, mno nw Vorwort, Stein- 
schneider S. 923, |ew. Encycl. IV 437. 

3) Gesch. der )udcn in Lissa S. 821 Anm. 2 und die dort genann- 
ten Quellen, Schalom Cohen, -laj» iwi xoSn, Berlin 1802, PrSnumerantenverz. 
nju f«s, Breslau löI6. desgl. 

*) Das |ahr 1793, Posen 1895. S. 630—1508 war in f. eine Juden- 
Vertreibung, s. Schlcs- Provinzialbl. 1804 S. 419. 



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825 

(Amsterdam 170S) seinem SctrwiegerT&ter Benjamin ben Moses 
Frankfurtfir. Ein , Frankfurter" wird vor 1792 in Lissa 
f^enannt. 

Aus Frankfurt am Main stammte der P o s e n e r 
ItuhbinatsasEessor R, Sanwel hakohcn Foppers, der dort seit 1738 
ancti in sonstigen Ehrenämtern genannt wird. Er war der 
Scliw iej-'eisohn des Posener Gemeinde vorstebers Pincbas Rips, 
war 1746 bis 1753 Rabbiner in Kurnik, behielt sich aber sein 
Bürgerrecht in der Posener Gemeinde vor, wurde 1754 wieder 
Posener Dajan und blieb 'es bis 1759. 1758 und 1759 wird auch 
sein Sobn R. Meir als Posener Dajan genannt. Dem Rabbiner in 
Frankfurt a.M.MendeleinPas(0KO) wurde zwardas Posen er Rab- 
binat angeboten, verwaltet hat er es jedoch nicht. Simon Wolf b. 
Ascher hakohen Aschkenasi aus Frankfurt [a. M.] war Korrektor und 
Gehülfe in der K r a k a u e r Druckerei seines Schwiegervaters 
Nachum Meiseis seit 1646. Der obengenannte Lemberger 
Dajan R. Jehuda Liwa Epstein stammte ebenfalls aus Frankfurt 

a. M. R. Arje Löh, Sohn des Rabbiners in Frankfurt am Main 
R. Jakob Joschua (vrin' '»), war 1746 und 1748 Vorsteher einer 
dortigen Talmudschule und 1755 Rabbiner in Sokal (n. ö. von 
Leniberg), ein anderer Inhte 1756 in Brody. 1761 wurde er 
Rabbiner in Hannover. Aron Kulp, der Sohn des Rabbinats- 
verwesers R. Isaak Kulp in Frankfurt am Main, war 
in Lissa Gemeindeältester und 1680 Landesältester 
von Grosspolen. Ein Sohn des Frankfurter Rabbiners R. Abraham 
Lissa war R. Oser, der in Biale, Meserit&ch, 
Kozienica und R y c z y w o 1 Rabbiner war und dort 1 767 
und 1777 approbierte. 1711 wanderte infolge der Vernichtung 
der Frankfurter Judengasse durch Feuer Jakob London, der Ver- 
fasser der mvnirn (Amsterdam 1737), nach Lissa. R. Elischa 

b. Abraham wuchs im Hause des Frankfurter Rabbiners R. Josef 
Samuel auf, veröffentlichte in jungen Jahren 1697 in Amsterdam 
einen Mischnakommentar und wurde sodann Rabbinatsvorsitzender 
in Lenczycv und Grodno. DerinBrzesc inKi^avien 1555 ge- 
borene Jacob Koppelmann b. Sam. Bunem lebte 158S in Frank- 
furt a. M., 1584 in Metz und 15»1, 1593 und 1598 in Krakau. 
Schwiegersohn des Frankfurter Rabbiners R. Samuel war der 



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826 

1695 in Krakau amtierende Dajan R. Pinchas b. Simon Wolf 
Auerbach, Verfasser des ."nna «^.i, Wilhermsdorf 1717 i). 

Seine Herkunft aus Frankfurt an der Oder gibt 
der Wollsteiner Rabbiner R. Josef an, von dem einige 
Novellen gedruckt worden sind. Am 26. Tebeth 1734 gestatten 
die P s e n e r Gemeindevorsteher dem Dajan in Frankfurt a. 0. 
Koppel b. Israel S'x die Niederlassung in Posen, „um dort in 
den Zelten der Thora zu wohnen". Vielleicht ist er der 1737 
dort fungierende Dajan R. Koppe! Tic "in r\"tT\. Von 1781 bis 
1809 wirkte als geschätzter Arzt in K r a k a u Simon ben 
Samuel Sanwel aus Frankfurt a. 0. Aus Frankfurt a. d. 0. 
stammte der 1734 in Lissa als Buchhändler lebende Samuel h. 
Sal. Salman''). 

Friedeberg (Brandenburg). Die Brüder nai'ic aus dem 
benachbarten F r i e d 1 a n d waren Subskribenten auf "ii mvTi 
MVh» (Altona 1815)«). 

F r i e d 1 a n d , Abraham lebte im achtzehnten Jahrhundert 
inSluck (Gouv. Minsk). Seine Ahnen sollen Meir und Pinchas 
Friedland aus Z ä I z in Schlesien sein. Er liegt darum näher, 
an Friedland in Schlesien als an dasjenige in 
Meklenburg zu denken *). 

1) Benjakob v hr. 581, Steinschneider S. 170, 2610, Catalog Lehren, 
Amsterdam 1899, S. 194, Pos. KscheTimbuch3lfla-351b, Pos. Gemeindebuch No. 
2 S. 2äa, Friedberg, Krakauer Drucke S. 18, 31, ßubcr i^it S. 43, 7ö, Gesch. der 
Juden in Lissa S. 2, im, 251, 299, 2D8. Die Mitteilung bei Steinschneider S. 
BU30 und Maggid, «uS-n n^i, Wilna löOO, S. 7, dass der Frankfurter Rabbiner 
R. Mendelin w» auch in Posen als solcher lü'iT fungiert habe und dort ge- 
storben sei, beruht auf einem Irrtum. Die Quelle Cm not I 34a) sagt nur 
iu)w p'pS b'ti Vairt Vapnj rm- (]C2i. Tatsächlich fungierte Pessach und Rosch- 
haschonoh H'>üT in Posen der Rabbiner R. Isaah b. Abraham l Posen Ksche- 
rimbuch S- tl9a, 121a). Freudenthal, Aus der Heimat Mendelssohns, Berlin 
1900, S. 2<i8, Horovitz, Frankf. Rabb. 111 46 Anm. 2. Brüll )ahrb. VIII 163, 
Perles, Beitr- z. Gesch. d. hebr. u. aram. Studien, München 1884,S.4, Fried- 
berg FW nwrfi S. 28. 

2) fv vTKt, Berlin 1778, Vorw., S. 3Ga H-, Pos. Sefer hasichr. II 151, 
[16l]a, Kscherimbuch S. SlOa, Friedberg irai nmA S. 86 f., Gesch. d. Juden in 
Lissa S. 154. 

3) Das. Schluss. Eine Gemeinde in Friedeberg wird 1701 oder kurz 
zuvor erwähnt iFriedberg, \'-& rmA S. 26 Anm. 17). 

4) )ew. Encycl. V 514. 



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827 

Fürth, Josef (w-htb), war 1784 und 1798 Rabbinats- 
assessor in Posen. Ein Josef b. Jakob Halewi aus Färth 
wird dort bereits 1685 genamit. K. Israel b. Jakob lebrte in 
Fürth, Brody und Pin sk und starb 1680 als Babbioer iu 
Heidingsfeld. Ein Sohn des E. Aren Ftkrtb war B. Natan Nata 
Eibeschitz, 1 782 Rabbiner in Przedborz, ein Neffe des R. 
Jonatan Eibeschitz >). 

Aus Ful da fand nach der Judenaustreibunjf von 1671 in 
Schwerin a. W. Zuflucht Jakob b. Mordechai, der Verfasser 
eines interessanten Buches tlber Physiognomik u. ä., namens 
npv KV\v '0 (Amsterdam 1706) >). 

In Glogau fanden Judenaustreibungen 1484 und^l584 
statt. Während des dreissigj ährigen Krieges hatten sie 
grösstenteils die Stadt verlassen und wurden ständig von den 
städtischen Behörden und Zünften drangsaliert. Dieser Ursache 
entsprach^ eine starke Abwanderung nach Polen "). tilogauer 
weiden genannt in Brody 1790, Lobsens um 17U0, in 
Posen 1738 (M u n k Lämmlein), 1697 (D^an Selig Glogaaer), 
niöCUejanMeirGlogauer), 1746(i}ajan Jona b. Gh^im) und 1767 
(Digan Mose Glogauer). Glogauer Juden werden in Lissa 16yi 
bis 1633, 17Ü8, 1745 (Landesältester Hirsch n-tri3) und 1790 er- 
wähnt*). Eines Glogauer Rabbiners Sohn war R. Menachem 
Manes halewi Hui-witz, Rabbiner in Zamigrod um 1750, eines 
anderen der Rabbiner in T o m a s c h o w R. Mose b. Zebi um 
17Ö0 und R. Aron Josia Elia [Herzfeld] b. Salomo Bob Bär, 
der 1797 MJtgüed der polnischen Notablenversammlung in 
K 1 e c z e w war, 1804 und 1806 als Rabbiner in Königsberg 
i. P. amtierte und 1846 als Rabbiner in Rawitsch starb. 
Aus Glogau stammte der Kalischer Rabbiner R. Isaak 
äelig Caro, der 1714 dort amtierte. Der Rabbiner in Zülz, 

1) Pos. Kscherimbuch S. 3eia— 416b, Gemeindebuch Mo. 1 Bl. l, 
Ztschr. f. d. Gesch. d. )ud. i. Deutschi. U 94, Friedberg n« nrA S. 108. 

2) Oben S. 310. 

3) Daselbst und Bemdt, Gesch. der luden In Gro3S^1o£au, Ologau 
1873, S. U, 17, 32. 

4) Dembltzer, Vf nWs II 8'ia, ipr ow, FranMurt a, O. 1716, Approb., 
"BP npjrt a. a. O., Kscherimbuch S. 218a, 2fi3b, 33Ia f., 372b, Sd- hasichron. 
II 46 [&2]a, 01 L63]b, Geschichte der luden In Lissa S. 4, 116, S58, 828, 



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328 

Hotzenplotz und Babbinatspräses in Glogau K. Isacbar Bär b. 
Obadja ging 1792 oder kurz zuvor als Rabbiner nach Zol- 
kiewt). Vielleicht stammt auch die Familie Proops in 
Posen aus Gtogau, In Cllogau vird 1 624 „Jakob Sniomon 
Juden-DruRkerey" genannt. Der bekannte Drucker in Amster- 
dam Salorao b. Josef Proops ha-Oohen(16ö7 — 1734 in A.) sagt aber 
von sich: .Ich sagte mir: Achte auf die Wege deiner Vorfahren 
und ergreife das Handwerk dein er Väter". In Posen alpt- 
lebten Josef Proops b. David ha-Cohen 1611 — 1634, ebensu 
David Proops ha-Cohen 1650—53. Zwei Söhne des Salomo 
Proops hicssen ebenfalls Josef und Jakob, des letzteren Sohn 
biess wiederum David. Des Poseners Josef SÖbne waren Michel 
und Juda Lob. Nebenher blähte in Posen gleichzeitig die Ge- 
lehrtenfamilie Proops, die zum Levitenstamme gehörte^)- 

In Göttingen wohnhaft war der Vater des ß. Isaak 
Benjamin Wolf, Elieser Lipmann Göttiugen. B. Wolf war ein 
Schüler des Posener Babblners ß. Isaak b. Abraham, heiratete 
in Posen die Tochter des Goldschmieds Ahron und war von 
1673 bis Nissan 167.'> Dajan in Posen. Er nahm sodann das 
Babbinat in Samt er an, behielt sich aber laut Vertrag mit den 
Posener Gemeindevorstehern vom 2. Siwan 1675 das Bürgerrecht 
in der Gemeinde Posen vor, weil er in Samter nur vorübergehend 
zu bleiben gedachte. Am Sukkoth dusselben Jahres war er 
wirklich bereits Kabbiner in Landsberg a. W. und wurde 
16gT iJabbiner in S I u z k und sodann in t i k '). 

Grasmark, Samuel Josef b. Mordechai, gab in K r a k a u 
1593 ^lon inx des Abraham Seha und daselbst um 1600 dieo^in» 
des Eisig Tyrnau heraus*). 

Graupen (Kreis Leitmeritz in Böhmen) findet sich bei 
dem Lemberger Babbinatspräses B. Abraham b. Gerson 

1) nnp rnnA, Altona ns.i, S- Ö8a, b, enmp njn S. 72, app "mn, Frkf. a. 0- 
1719, Approb, Buber najvi mp S- 49. 

2) Bemdt a. a. O. S. 51, Steinschneider a. a- 0. S. 3021, ?387, Mo- 
natsschr. Xlll 417, Pos. Kscherimbuch Ib— 32b, 85b ff., Sef. fiasicfir. III. 207 
[310]b, 161 [löbja, 15& [I5tl]b, Jahrbuch der jüd.-Iiter. Gesellsch. 166 Anm.2. 
tA/m np -WM Amsterdam, Titelbl. 

3) Pos. Kschetimbuch p. I13a, U7a, i5la, Sefer hasichr. III245l358]a 
Brüll, )ahrb- VII I47 f., Undshuth, r-m. m*n S. 2 I. 

4) Friedbere, Krakauer Drucke S. 15, Steinschneider a. a. 0. S. 819. 



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329 

Graupen (seit 1652), bei dem dortigen ßabbinataassessor E. Aron 
Kalonymus b. Mose Abraham, genannt Kaiman Graupen, (seit 1637) 
und dessen Bruder dem dortigen Kabbinatspräses B. Israel Elieser 
b. Mose Abrabam Graupen, der 1619 starb'). 

Aus Greding stammte Aron (Moses) b. Zebi Hirsch R. 
Eisigs in Lemberg und die Frau des Rabbiners R. Zebi 
David Halewi in Szczebrzeszyn und K r a k a u , der dort 
1831 in hohen Älter starb*). 

In Q ü n z war R. Mose b. Tanchum geboren, R. Michel 
genannt, der in Krakau 1577 starb ^). 

(Schluss folgt ) 

1) Buber w"» S. 13, 20, 129 f. 

2) Steinschneider S. 727. Anh. S. 93. 

3) Friedberg irw nmn S. 52. 



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M i s c e 1 1 e n. 



Zur jüdischen 6,hronologie. 
Eines der schwierigsten Probleme bietet die talmudiscbe 
Chronologie der Perserkönige. Schon Asarja de Kossi (1580)' 
hat die Frage in seinem Meor Snajim kritisch beleuchtet, ohne 
indes eine befriedigende Losung zu geben. Zwar entspringt die 
Schwierigkeit nur einer vereinzelten Sentenz des Seder Olam 
von R. Jose ben Chalafta, welche den Achämeniden von Cyrus 
an nur einen Zeitraum von 40 Jahren einräumt, gegen 207 Jahre 
des ptolemäischen Canons. Nachdem aber R- Jose darauf die 
durch ihn eingerührte jüdische Zeitrechnung von Adam an grttndet, 
welche die frühere Rechnung der Seleucidenära ans allen Doku- 
menten verdrängt hat, so darf kein derartiger Anachronismus an 
ihr haften bleiben. Der ptolemäische Canon ist nämlich durch 
die zeitgenössischen ägyptischen, griechischen, phönizischen, per- 
sischen Geschichtsschreiber und, wo die letzteren versagen, 
durch die neuesten archäologischen Funde fünffach kontrolliert 
und sicher gestellt. Auch stimmt derselbe nicht nur mit Ftavius 
Josephus und dessen jüdischen Geschichtsquellen, sondern auch 
mit dem einfachen Wortlaute der Bächer Esra und Nehemia 
übereln. Den Widerspruch, in welchen das Seder Olam sich zu 
letzteren zu setzen scheint, sucht eine talmudische Erklärung 
dahin zu lösen, dass Cyrus, Darlus und Artachschaschta nur ver- 
schiedene Titel eines und desselben Königs seien. Nun sind diese 
Namen in der Tat mehr Titel als Eigennamen und scheint diese 
Sentenz den zeitgenössischen Chroniken der zu Rabs Zeiten auf- 
tretenden Sassanidendynastie entlehnt zu sein. Zum grössten 
Erstaunen der Historiker findet sich dieselbe in den Geschichts- 
werken der Sassaniden, nachdem die altpersischen Geschichts- 
werke durch die Arsaciden vernichtet worden waren. Aber eine 



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der angestheiiüLeii Autoritäten der Diaspora, bald nach den 
Gaouim, K. Seracbia Haler! (um 1100), bezeichnet diese Sentenz 
im Baal hamaor zu Rosch haschanah 2 als unmassgebliche An- 
sicht einzelner Gelehrter, stellt die Verschiedenheit der Personen 
fest und ebenso die Tatsache, dass es mehrere Artazerzes gegeben 
habe. Nun ist zwar die unantastbare Autorität des Talmuds in 
riiualgesetzlichen Entscheidungen, wie die bertthmtesten und 
letzten Gaonim, IL Schcrira und sein Sohn B. Hai, in ihrom 
Sendschreiben bezeugen, keineswegs auf Fragen wie die vor- 
liegende ausgedehnt, aber auch hier hat die Vorsehung die Söhne 
der Propheten auf merkwürdige Weise vor einem definitlTen 
Irrtum behütet, insoferne die iieitiechnung in Betracht kommt, 
hei welcher sie ihnen zur Kalendcrbestimmung die Autorität 
eingeräumt hat : i^''CK nnn -Driö nbn c^ "'"ipn b» diin iNipn iiffK 
a-iyaio ^b^» on.-t yivD i^-en orw d'*::ib'. 

Da kommt nämlich die sonst wissenschaftlich so unbrauchbare 
ägyptische Chronologie in einem ihrer freiesten Forscher — 
Lepsius — dem Talmud zu Hilfe. 

In dem bodenlosen Chaos der ägyptischen Chronologie, das 
alle Forscher in Verzweiflung setzt, gibt es 2 feste Punkte: 

1) Den astronomisch kontrollierten Eintritt der Sotbisperiode 
(heliakischer Aufgang des Sirius am ägyptischen Neujahrstage) 
unter Eamses II dem Grossen, unter dessen Sohn lienephta '), 
(im fünften Jahre seiner Regierung, 13U ?. d. gew. Zeitr. = 
2447 a. m.) Lepsius den Auszug Israels aus Aegypten setzt. 
Da dieses Datum bis auf ein Jahr mit der Chronologie des Patriarchen 
Hillel II, des Begründers des noch heute giltigen Kalendersystems 
(4120 = 360 d. g. Z.), stimmt und die ägyptische Chronologie 
ein Jahrtausend bis zur Seleucidenära ergibt, war Lepsius davon 
so überrascht, dass er Uillel Benützung ägyptischer Quellen zu- 
mutete. Lepsius scheint nicht gewusst zu haben, dass Seder 
Olam 200 Jahre vor Hillel dasselbe angibt. 

2) Die unter B«chabeam erfolgte InvasioQ Palästinas durch 
Scbischak (Scheschouk) den Aethiopen, Begründer der 2i. Dynastie 

') Spätere Aegyptologen wollen Merenptah lesen, aber Citri hat den 
Namen in josua 15, 9nir)pj ''p ];;^D. die Quelle des Menephtah, nachge- 
wlesen, bei )erusalem — Uruslllimmu, das vor Untergane der 19. Dynastie 
mit Menephtah eine ägyptische Dependenz war. 



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888 

und seinen Schwiegersohn Serach den KuBchiten unter Assa (der- 
selbe heisst ägyptisch Osorschon). Trotz der Unsicherheit der 9gyp> 
tischen Chronologie auch fdr die zwanzigste und einundzwanzigste 
Dynastie wandelt sich hier das Plus der Perserzeit in ein Minus 
um, das aber nicht mehr dem Seder Olam zur Last fällt, welches 
vielmehr unbewiisst prophetisch das Odium auf sich genommen 
bat, um die Zahl 480 zu entlasten. Lepsius schlägt nämlich 
behufs Lösung des Widerspruches zwischen der 480 Jahre seit 
dem Auszuge ans Aegypten bis zur Erbauung des Tempels 
zählenden Angabc des Königs Salomo und der ägyptischen Chrono- 
logie vor, in dieser Zutil einer jener rätselhaft symbolisch-chro- 
nolo.°:ischen Zahlen aus der ägyptischen Antike zu sehen, für 
welche wir einen Parallel isnms in der biblischen Zahl 430 für 
den Aufenthalt der Judeu in Aegypten haben, welche die Tal- 
mudtradition aus der Thora selbst mit 2lO in Einklan;,' bringt. 
Es verlohnt steh, näher drtraranf einzugehen. 

Lassen wir die Symbolik bei Seite, so finden wir die for- 
BchungsmRssig festgestellte Tatsache, dass die zahllosen Wider- 
sprüche in der Dauer der einzelnen ägyptischen Dynastien darauf 
zurttckzuführen sind, dass die Jahre nicht als chronologische, sondern 
als Personenjahre genommen weiden mössen. Da nämlich der Kron- 
prinz bei seiner Geburt zum Mitregenten ernannt wurde*) und diesem 
nach Ableben des Vaters die Z'iit der Mitregentscbaft als volle 
Eegierungszeit angerechnet wurde, so dehnten sich die Jahre 
einer Dynastie auf das Doppelte der wirklichen Zeit aus. Da 
die Pharaonen als Tncarnation der Gottheit verehrt wurden, be- 
ginnt die Welt jedesmal mit der Geburt eines neuen Pharao 
wieder. Das kann als blosse Priestermarotte angesehen werden, 
aber wir kennen die antiken Denkweisen viel zu oberflächlich, 
um sie damit abzutun. 

Wir haben eine noch unerklärte Mischnah vor uns (Eda- 
jot 2, 9): „E. Akiba sagt; Der Vater vererbt dem Sohne 
Schönheit, Kraft, Vermögen, Weisheit, Lebensdauer und die 
Zahl der Generationen nach rtlckwärts, darunter ist die ge- 
schichtliche Vorausbestimmnng zu vorstehen, wie Jesaja sagt: 

') Vergl- Exod. fl, 5: »res ^arwi 7\yiM -ud „vom Erstgeborenen Pharaod 
der <mit) auf seinem Throne sitzt". 



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334 

»mo ni-tnn »Tp er beraft die Generationen vom Anfang; an ; ob- 
wohl es heisst i sie werden ihnen dienen und sie werden sie 
unterdrüciten 400 Jahre, heisst es gleichzeitig : nur die vierte 
Generation wird hierher zurückkehren". Rabed verwirft alle 
früheren Erklärungen, deutet aher nur an, dass es sich um zwei 
parallele Zeitrechnungen, nach Jahren und Geschlechtern, 
handle. 

Nun zwingt uns dieselbe Thora, welche sagt, dass die 
Nacht der Erlösung aus Aegypten seit 480 Jahren (dem Bunde 
mit, Ahrnham) voransbestimmt war, durch die Chronologie der 
Ahnen Moses' dazu, für den Aufenthalt und die Dauer des Exils 
eine weit kürzere Zeit anzunehmen. Denn Levis Sohn Kehat er- 
reichte ein Alter von 133, sein Sohn Amram lebte 137 Jahre; 
Moses war zur Zeit des Auszuges 80 Jahre alt ; also ergehen 
sich höchstens 350 Jahre, selbst wenn die Söhne im letzten 
Jahre des Vaters geboren wären. 

Dennoch sind wir auf die Parallele angewiesen. Den An- 
fantr des Exils mit der Rückkehr von Jakobs Bcffrälmis nach 
AegvptOH gerechnet, ergHit sich für Levis Aufenthalt in Aegypten, 
der heim Tode seines Vaters 54 Jahre zählte, 83 Jahre, Kehats 
Aufenthalt 97 Jahre, Amrams 137 Jahre, .Ahrons 83 .Tahre, zu- 
sammen 400 Jahre der Vorbestimmung des Exils, welche durch 
die Personenjahre ausgefüllt werden, obwohl das wirkliche Exil 
nnr 210 chronologische Jahre gedauert hat ^). 

Die chronologischen Angaben des Jnsephns. die zwar wegen 
der verschiedenen von ihm in römischer Gefangenschaft in 
gefahrvoller Zwangslage benutzten Quellen Schwankungen bis zu 
30 Jahren aufweisen, stimmen im grossen und ganzen mit dem 
ptolemäischen Canon flberein und gerade durch denselben sind 
wir in der Lage, unsere heiligen Schriften von den Angriffen der 
Bibelkritik zu befreien. 

Die 70 Jahre von der Zerstörung bis zum Wiederaufbau 
des Tempels im vierten Jahre Darius' I stellen sich nach den 
Inschriften wie folgt: 



■l Die Chronologie der Richterzeit soll an anderer Stelle besprochen 
werden. 



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835 

Nebncbadgezar 26 Eegieruiig:sjabre nach der Zerstörung, 

Bwilmerodacb 3, 

Nirgalscbarezer 4, 

Nabunaid'Belsazar 1 7, 

Cyras 9, 

Kambyses 8, 

Darius I Hystaspis 4, 

in Summe 70 Jahre. 
Esra ergänzt die Berichte von Cbaggai and Sechatja tiber 
die Zwischenzeiten, in denen der Tempelb&u gestört war (Cap. 
4, 4—6) : „Und das Landvolk störte das Volk von Juda und be- 
hinderte sie im Bauen und sie mieteten Bäte, ihre PlAnezn stören, 
während der ganzen Begierung des Cyrns (selbst und seiner 
Nachfolger) bis zur Regierung Darius' I. Dann 6 : Und während 
Xeixes' Regierung im Anfange derselben') scbrieben sie Feind- 
seligkeiten gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem". Esra 
nimmt hier alle diejenige Complotte zusammen, die keinen ernsten 
Erfolg hatten, gebt dann ausftthrlich auf die wirklich gefahr- 
drohende Episode unter Artachschaschta zuröck, unter welchem 
kein anderer als Kambyses zu verstehen ist. Der Titel bedeutet 
nichts anderes als .mächtiger Herrscher' und wurde daher von 
den meisten Ächämeniden gefOhrt. Es ist ganz ausgeschlossen, 
dass gerade dieser Herrscher, der einzige fast unter allen Ächä- 
meniden, der persönlich in Palästina war, Aegypten eroberte, 
Memphis und Theben zerstörte und auf der Rückreise, wahrschein- 
lich noch in Palästina selbst, durch Selbstmord endete, wie wir 
aus der Behistua-Inschrift wissen, keine Spur in der jüdischen 
Geschichte hinterlassen haben sollte, welcher die G-eschichts- 
forschung so viele bis zu den neuesten Entdeckungen unbekannte 
Herrschomamen verdankt (Sargou, Tiglatpileser, Belsazar, Darius 
ben Achaschweroch). 

Ebenso war er im Gegensatz zu seinem Vater ein grau- 
samer Feind aller nicbtpersischen Culte, so dass die Judenfeinde 
bei ihm gewiss williges Gehör fanden, den Tempelbau zu stören. 
Auch nur auf ihn angewandt, kann der Satz des Briefes Er- 



'I Betont damit vor Ausbruch des griechischen Penerkrieges und der 
darauffolgenden Erhebung Esthers und Mordechais. 



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836 

klärung; flndeo (Ibid, 12): ,Die Juden, die von Dir zu not ge- 
zogen kamen", da er Angenzeuge der Rftckkehr anter Cyms 
war. Sein Tod vereitelte etwaige Pläne gegen den Tempel, den 
er wohl ebensowenig geschont haben würde, wie die ägyptischen 
Herrscher. Auf Darius I mit weiteren 32 Begierungsjahren 
folgt Xerxes mit 21, Artazerxes 1 EiOngimanos mit 41, — Iq dessen 
Begierungszeit der zweite Brief der Samaritaner gegen die 
Bestitution der bfaaem Jeiusalcnis (nicht des Tempels I) abgelassen 
wird, TOD ganz anderen Satrapen unterzeichnet — auf diesen 
folgt Darius II mit 19 und dann Artnxerxcs II Muemon mit 46 
Jahreo, welcher Esra die Befugnisse zum zweiten Zu^e nach Jerusa- 
lem erteilte und später seinem Mundschenk Nehemla, welcher 
noch den Sturz des letzten Darius Kodomannus erlebte, nachdem 
Ochns 21 Jahre nach Artaxerxes, nach ihm Arogos 2 and Darius 
in selbst 4 Jahre geherrscht hatte '). 

Es erübrigt jedoch zu untersuchen, wieso Seder Olam auf 
seine Ziffer gekommen ist. Da demselben weder die durch die 
schrecklichen hadrianischen Kriege Ternichteten jerusaleinischen 
Annalen zu Gebote standen, nocb auch die Schriften des Josephus 
bekannt sein konnten, so basiert dasselbe einzig und allein auf 
den Prophezeihungen Daniels, welche bereits für das Makkabäer- 
buch and auch für Josephus als chronologische Basis galten. Die 
Zahl der 70 Jahrwochen = 400 Jahre galt sowohl dem Makka- 
tiäerbuch, 300 Jahre früher, nach dessen chronologischer Rech- 
nung mit freilich ganz verschiedenem Bosultate, wie auch dem 
Seder Olam als Grundlage der Berechnung für die Zeit des 
zweiten Tempels. 

Im Lichte der neuesten Entdeckungen, von denen nur Pro- 
pheten eine Ahnung haben konnten, erscheinen die Texte in 
einem neuen, ungeahnten Glauze. Da kommt dann wieder die 
Talmudregel zur Geltung : vswt '•tü ttxr tnpo ]'» keine Auslegung 
kann den einfachen AVortlaut ganz verdrängen. 

Wenn die erste Einleitung des Buches Daniel: ,Im dritten 
Kegierungsjahre Jojakims, Königs vonJuda, kam Nebuchadnezar, 
König von Babylonien, nach Jerusalem und belagerte es", — weil im 

■) Die Anachronismen von Graetz u. a. sowie die richtige Interpretation 
der Stellen in ISehemJa habe ich In meinem „Barsilai" (Berlin, üimm, 1905) 
S. 321 nachgewiesen. 



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_R37 

Widersprach mit Jeremia 25, 1, wonach das vierte Jahr Jojakimg 
das erste Regierungsjahr Nebukadnezars war — dahin umgedeutet 
wird, es sei daruiiter das dritte Jahr seines Abfalles, also sein 
elftes Hegiernngsjahr, zu verstehen, so wissen wir heute, dass 
das dritte Begierungsjahr Jojakiras das wirkliche erste — nichtofli- 
zielle — Regierungsjahr Nebukadnezars war. Sein Vater Nabopo- 
lassar war laut einem in Sippara aufgefundenen C^linder am 
21. Ijar noch König. Im Tammus desselben .Tahres regiert 
bereits Nebukadnezar. Das Jabr wird aber bis zum SO. Adar 
zu Nabopolassars Regierungsjahren gerechnet. Für Nebu- 
kadnezar dagegen heisst es nur Sanat resch saruti, 
("riTUP r"i riiv = Anfangsjahr meiner Herrschaft), es ist also 
faktisch das erste, während offiziell erst das nächste 
■Tabr das erste genannt wird. Daher die merkwürdige Ausnahme 
bei Jeremia n'iix'NnM n;^'n. 

Gleichzeitig haben wir damit eine ganz neue Geschichts- 
quelle fther die in den Bftchern der Könige und der Chronik so 
kurz behandelte Regierung Jojakims. 

Nebukadnezar, der als Kronprinz an Stelle seines kranken 
Vaters den Sieg bei Karkemisch über Pharao Necho erfocht, 
tat das, was jeder Stratege tun musste. Er verfolgte den 
Aegypter und nahm den Schlüssel Westasiens, als welcher Jerusalem 
galt (vergl. den Samariterbrief), in Besitz, liess Jojakim in 
Fusseln schlagen, gab ihn aber gegen Unterwerfung frei und 
nahm nur Geiseln und Tempelgeräte mit. Ebendasselbe erklärt 
niicli den Anfang des zweiten Kapitels : nllnd im zweiten Jahre 
Nebukadnezars", das folgerichtig wieder als Anachronismus als 
das zweite Jahr nach der Zerstörung des Tempels erklärt wurde, 
nach obigem aber wörtlich das zweite offizielle Regierungsjahr 
Nebukadnezars bleibt, sodass bis zur Erscheinung Daniels als 
Traumdeuter vor dem Könige 36 oder 37 Monate, also volle 3 
Jahre, verflossen waren *). 

Was nun die Prophezeibung der 490 Jahre betrifft so ist 
der Text so zu vei-stehen (Dan. 9, 24 ff.) : ,70 Wochenjahre sind 

1) Vergl. Barsilai S. 332. Ebendaselbst über Belsazar und Daritis den 
Meder, Soh.i des Cyaxares, die, ausser Daniel nirgends erwähnt, erst durch 
die neuesten Cntdechungen diese einzige Geschichtsquelle bewundern lassen. 



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▼erhängt worden Aber Dein Volk" — das ist die Prophezeibun<r 
Jeremias, dass flir die 70 nicht beobachteten Bracbjahre 70 
Jahre Exil verhängt worden sind, um den Frevel zu sühnen. 
„Vom Beschlüsse bis zh dem HessiasfUrsten", d. i. Cyrus, den 
Tes^a so voransbenannt hat, sind „sieben Jahreswochen" = 
49 Jahren. Die Regiemngszeit des Cyrus, die im ptolemäischen 
Kanon nur mit 6 Jahren angegeben ist, begann in Wirklichkeit 
in Persien viel früher. Die neun Jahre gelten nur für Babylon. 
,Und im zweiundsechzigsten Jahre wird' sie wieder aufge- 
baut sein (die Stadt Jerusalem) mit Markt und Graben im Drange 
der Zfiten. Im zweiundsechzigsten Jahre wird der Wessias — 
Cyrus — dahingerafft (im Feldzu? gegen die Massageten) 
1^ I'Ri und es wird ihm kein Nachfolger bleiben". Denn sein 
rechtmässiger Thronerbe Bardya-Smerdis wurde von dem vielleicht 
illegitimen Kamhyses durch Meuchelmord hinweggeräumt. 
«Und die Stadt und das Heiligtum wird beschädigen da.s 
Volk des anrückenden Fürsten" — Kambyses, dieser wird also, 
wie bereits angedeutet, in Jerusalem auf dem Zuge nach Aeg>'ptfn 
arg gehaust haben. — ,Er wird aber schnell hinweggerafft bis 
nach dem Ende des Krieges (mit Aegypten') grenzenloser Ver- 
wüstungen. Er wird vielen seine Eeligion aufzwingen ein 
"Wochenjahr (oder eine Jahreswoche) und während eines halheo 
Jahres wird er Schlacht- und Speiseopfer verbieten unil Götzen- 
bilder ehren, bis Vernichtung und Ende sich ergicsseii wird über 
den Zerstörer" — Kambyses, der durch Selbstmord endet. 

Obwohl Esra über den Durchzug des Kambyses nichts be> 
lichtet, unterliegt es kaum elneni Zweifel, duss derselbe von 
allen hier vorausgesagten Schrecken begleitet war. 

Aehnliche Veranlassung zur chronologischen Interpretation 
gab die Stelle U, 2 ff,: „Und jetzt werde ich die Wahrheit ver- 
künden ; Siehe noch drei Könige erstehen in Persien und der 
vierte wird mehr Reichtum haben als alle und stark in seinem 
Reichtum wird er alle aufrufen zum Kampfe gegen das Griechen- 
reich". Unter diesen vier Königen sind nach Rasch i zu verstehen: 
Cyrus, Kambyses, Darius Hystaspis und Xerzes. Damit soll nbor 
die Dynastie keineswegs abgeschlossen sein. Die Prophezeiung 
geht nur bis zu dem durch Xerxes vorbereiteten Sturz der per- 
sischen Weltherrschaft, disseu ungllickliphe Kriege gegen Grie- 



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chenland die Wettherrschaft Alexanders, welche die persische ab- 
löste, vorbereite!] helfen. 

Was in den Niederungen der Geschichte sich bis zum Auf- 
treten derselben noch weiter ahspielt, wird keiner Voraussagung 
gewürdigt. 

Das Dunke), welches die Sprache des heiligen Buches um- 
hüllt, ist einerseits beabsichtigt — d^vvi hs ira" tth (12, 10) — 
entspricht andererseits der Abendröte der untergehenden Prophe- 
tic, deren herrliches Dämmerlicht auch in den zeitgenössischen 
Prophezeiungen Secbarjas alles in Rätsel hüllt. Daher ist durch- 
aus nicht daran Anstoss zu nehmen, dass in ein und demselben 
Satze der Begriff JH2^ einmal als Wochenjahr, das andere Mal als 
Jabrwocbe gehraucht wird. Das Dunke) dev Geschichte der Zukunft 
soll nur erträglich gemacht werden, durch die Ueberzeugung, 
dass nicht der blinde Zufall, sondern die göttliche Weltleitung 
die Weltgeschichte macht. 
Krakau. Abron Marcus. 



Bemerkungen zu Dr. Lerners Studie Jelamdenu Rabbenu* *). 

Nachfolgende Bemerkungen sollen nur das Interesse bekun- 
den, mit welchem ich den in der Ueberschrift genannten Aufsatz 
gelesen habe. Verschiedene Umstände sind Ursache der etwas 
verspäteten Veröffentlichung. Vielleicht bieten die Notizen dem 
Herrn Verfasser Gelegenheit zu einer Richtigstellung entweder 
seiner Behauptungen oder meiner Einwände. 

1) Im § 4 bezeichnet Verfasser die Einleitungsformel „Je 
laradenii Rabbenu" als die einer Frage, welche „aus der Mitte der 
Schiller an den I^hrer gerichtet wurde". Diese Formulierung 
könnte jedoch irreführend wirken. Man könto meinen, dass der- 
artige Fragen stets von Mund zii Mund gestellt wurden. Aus 
all den Stellen, die Herr Dr. Lemer anführt, erhellt jedoch, dass 
dies nicht der Fall war ; denn alle diese Fragen, mit Ausnahme 
einer einzigen in Pessachim 48b, wurden entweder brieflich oder 

•) Siehe Jahrbuch I, 203 ff. 



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840 

durch Sendboten von anderen Orten an den Angefmgten gerich- 
tet. Siehe Sabbath I23a rpv r^ na^T "^3 »ai «'^ "^^ ""'' 
rcit demselben Ausdruck werden in Pessachim 103a, Gittin 66b, 
81a, 8Öa, Jebamoth 76a, Baba bathra 36a, 46a, 127a, 152b» 
155a, Sanhedrin 24h (wiederholt), Schebuoth 46a derartige Fragen 
«ingcleitet. Auch würde der Einwand des Herrn Verfassers, 
welchen er gegen Mayhaums Auffassung macht, mit der Be- 
grftndung von Ijob 28, 27, auf ihn selbst angewandt werden 
können. Wie es scheint, will der Verfasser mit seinem Dictum 
nur hervorheben, dass die Jelamdenu Babbenu-Tormel bei hala- 
chiscben Fragen gebraucht wurde und da scheint eben seine 
Fassung ungenau. 

2) Die Erklfirnng der Baraitba (Baba bathra I50b)i'ia'7 l*« 
lieh "tc mhrr im g 5, dass man „die Lehren, die in den mit der 
Jelamdenn Eabhenu -Formel eingeleiteten Bescheiden erteilt wer- 
den", nicht als massgend betrachten darf etc., will mir nicht 
recht einleuchten. Auch ist die Lesart iv:h nach Rabbinowitz 
im D'T eine erst von der Censur veranlasste, der ursprüngliche 
Text ist auch hier iiöSn, wie auch in mi 7b, siehe Raschi dort 
und Raschbam hier. Auch in ninw steht in der Wilnaer Aus- 
■gabe ii-sy TcSn und nach d'T gleicherweise in den alten Drucken 
Ebenso lese ich in nS'ye !7. nur Raschi hat iioS, jedoch im a'V 
ist auch bei Baschi der Text iio^n, wie im Commentar von R. 
Gerschom. (Wie ich aus der Notiz am Schlüsse des 2. Bandes des Jahrb- 
ersehe, hat Herr Prof. Bacher bereits auf D"t aufmerksam gemacht. Hit 
Herrn Dr. Lerner dürfte man wohl übereinstimmen, dass dieAeu- 
deruDg von lio^ in nicSn nicht von der Censur vorgenoHimen, 
sondern vom Correktor gemacht wurde. Aber trotzdem bleibt, 
selbst wenn iicS als original angenommen werden sollte, die Er- 
klärung des Herrn Dr. Lemer sehr anfechtbar. Der Tanna will 
doch Theorie und Praxis im allgemeinen gegenüberstellen, wes- 
halb sollte er dann für Theorie = Lehre gerade nur solche Lehr- 
sätze annehmen, die mit Jelanldenu beginnen?) 

3) Wieso Herr Dr. Lerner (§ 7 Ende) den R. .Tehuda 
arto im Jeruschalmi hat übersehen können, so dass er schreibt, 
er werde nur in Babli ermähnt, ist mir unbegreiäicb ; R. Jehuda 
ist doch ein nna in« (Niddah 24b). Schon Frankel im 'dWiiti inaö 
bemerkt, dass er dort viele Male erwähnt wird. Ich füge aufs 

DigitizsdbyGOC^Ie 



GeratcwoLl noch tiiuige SteUeo hinzu: Berachoth t, 9, tl. 2, Sab- 
bath III. 3 etc. 

4) Im § 10 schreibt Herr Dr. Lerner: ,Mehr Beweiskraft 
(für die Abhängigkeit des Scheeltot vom Tanchuma) hätte Sche- 
eltot cap. 1 9. 2b Djry "m powi »'in 1103 p'Dto Smik" -^3h\ eine 
Bemerkung, welche Taochuina »rn '3 No. 33 voraussetzt, wenn 
nicht dieselbe den Eindruck einer Interpolation machte u. s. w," 
Hierzu wäre zu bemerken, dass aller Wahrscheinlichkeit nach 
dorn Verfasser des Scheeltoth im Text der Gemara Sanhedrin 65b 
auch dieser Passus vorgelegen hat; cfr. oSrn epSn 'Saw ed. Bu- 
ber cap. 129, der den Disput zwischen B. Akiba und Turnus Ru- 
fus aus .angeftibrter Stelle in Sanhedrin mit Einscliluss dieses 
Stückes bringt: nrnm hy .xioo »imp iK^on pyix .naipn cy fion 
Sya n: jsi p'no ^(nip' K^hvn 133^ nio'? du.t3^ ah nm inwi ihtt 
■iDl iP-103 nvu 'H'i^ TOI {»30 nyiS-KE".!. Dies wäre ein ichla- 
gender Beweis dafür, dass Scbeeltot auch hier direkt aus dem 
Talmud gescböpt hat, unabhängig vom Tanchuma wn *3, «od 
braucht natürlich kein Einschiebsel zu sein. 
Belleville, N.J. H. Hausdorff. 



lyGoogle 



Ergänzungen und Berichtigungen. 



Zur CtiaraMeristik des Verhältnisses zwischen 
R. Jecheskel Landau und R. Jonathan Eibenschütz. 

Bei Benutzung der Handschrift, aus welchei' Lieben (Jalirb. 
I, S. 325) unter obigem Titel einige interessante Aktenstöckc 
vei'öfientlichte, habe ich mir mehrereBenclitigungenundErgänzungeu 
notiert, von denen hier die wichtigsten zur VervoltständigUDg 
der Liebenseben Publikation mitgeteilt seien. 

A. a. 0. S. 325 Z. 5 v. u. ist nach den Worten yn^zh iV: 
eine Zeile ausgefallen und so zu lesen; ■•Vssrnp oipss Tos'i r.ra^ iVS 
3-n'3^ ih'h ^13' D'KiP DJi« "oy ".tip »h d» .iiojrS "S'ji. Hierdurch 
wird erst das Folgende (S. 326 Z. 2) verständlich. 

S. 326 Z. 15 ist iH-inoi statt n'nnoi und Z. 20 statt der 
Punkte innm zu lesen. 

Wie die Ausführung des sub I abgedruckten Beschlusses in I£, 
so ist in VoUziehnng des sub III mitgeteilten Beschlusses fol- 
gende von R. Mosche Brandis eigenhändig unterschriebene Ein- 
tragung protokolliert: 

T3 Q'33-i.T DJ? o'ii T3» pxvi 'xh »2 rmah nsin orn: 
'DD-inni njT 'nssLii ^nhvsw nn«o h-n mai yini vii iP'io 
D'ii T3K inj jriivi' T-iiTO DoiiBen pwn niara viiw -ts ""ist "■man 
-iKB on ":b'? P'e^ rtspn 'irn ]"i 'i ora 'moy isn i-i) vnn p'pT 
^j? mio: nts-ina oifino "».ii 'Sy cnpooiP no 'Sy 'nSapi noin oDn^yo 
hv inunuy ^luo 'nyött-ip 'itsioai .tibd 'S ".mir '»i"??!! (sie) iiayn 
tP'io T3 D'jmn oy a"ii ts« {wnS ana loxya rltt vi: 'nno pwn 
•i«B Dil •'xh "Sy "japo -a-i pi ,nDin niaa im 'nswir no 'S Snor 
nnn "ty M'yv "^ipd "lya -m-a "y 'Sj? «xo' »jton cita nein oanSyis 
B'innS 'nSi»a niiPNiP iS.iSi )«ao Tan "By on-Sy nrvif loinn L-yi 
yjur no "im« -loipoa ik jkib p-p jKa jn 'Bn (sie) -lan duc vn laiSi 



IV Google 



Ml SrS ^iDC "PiMe' *oxy hy Sapsi cup» 'tu mi 'nmo pitn luaa 

pxV rapn jiipn ipiin^ d'o' c- 'i dv asit w nvyi 'nonn "irSi 
.(?) j"r S-JD Dijia nipe 'pn 
Hanau. Dr. Bamberger. 



Nachbemerkung zum ii:v'=' T'-^di" 'i° »^^ ''in''2 ")■ 
In der Einleitung zum p'ViQ ein iiet'a iiabe ich zu bemerken 
vergessen, dass dieser iiwa sich bereits in o'niaj xSr zu "ans, 
Ende I'dj, findet. Er ist aber dort so verstümmelt wiedergegeben, 
dass dieser neue Abdruck nicht Ubei'äiissig war. Indes machte 
mich Herr Dr. A. Freimann auf ein kleines, äusserst seltenes 
HtifLchen aufmerksam, das sich in der Frankfurter Stadtbibliothek 
befindet und welches neben zwei oder drei kleineren Abhand- 
lungen den tun iwa des R. Simson enthält. Dieses kleine Buch, 
dem der Titel fehlt, ist ungefähr 1515 in Konstantinopel gedruckt, 
und bis jetzt so gut wie unbekannt geblieben. Unser iiK'a lehnt 
sich dort an einen 1:3 an, welcher datiert ist : Mantua 13. Tisehri 
5199 = 1439; wir haben also bis jetzt drei verschiedene Da- 
tierungen, welche dem iwa zur Vorlage dienen : die Wiener 
Handschrift, Zürich 1347, den Konstantinopler Abdnick, Man- 
tua 1439 und endlich schickt die Handschrift des hn:Ti 'aiio, 
die ich benutzt habe, einen ganzen ei voraus, datiert : Bamberg 
28. Ab 5100 = 1340. Es ergibt sich also, dass aus diesen 
Daten nichts auf die Lebenszeit K. Simson zu schtiessen ist ; 
jeder Eopist wählte sich das ihm nächstliegende Formular, wo- 
rauf mich auch Herr Kabbiner Jacob Schor zu Eutty in einem 
liebenswürdigen und inhaltreichen Briefe aufmerksam machte, 
was aber übrigens bereits von Halberstamm in Kobaks „Jeschurun" 
5. Bd. S. 167 „Ueber einige alte hebr. Druckschriften' moniert 
wird. 

Ich danke auch Herrn Schor für die Aufklärung Über die 
Zeit R. Simsons, durch welche die Zweifel des d'^iim üV gehoben 
sind und es evident erscheint, dass R. Simson ein SchQler des 
K. Moses aus Coucy war. 



*J Vgl. lahrbucn Hl hebr. Abt. S. 3 und 26H. 

DigitizsdbyGOO'^le 



344 



Ein auf S. 3, Z. 1! v. u. fehlendes ir» veranlasst einen 
sinnstorenden Febler. Feiner ist noch z« berichtigen, dais es 
S. 26 nicht it*'".o heissen darf, wie die Handschriften bringren, 
sondern, Wie es in oniain -^hv richtig heisst : rvna, das mit pays, 
Land, wiedei'ziigeben ist. Prof. Öulzbach. 



Tn meiner vorjährigen Veröffentlichung (Jahrbucli HI, S. 249 
Anm. i) muss es statt: Verteidigung Prags dur ch die^Schweden 
heissen: Verteidigung Prags gegen die Schweden. Die Prager 
judische Fleisch erznnft erhielt die Schlüssel zu den Stadttoren 
Prags im Jahre 1620, wie auf dem grossen zinnernen Scblitssel, 
der uls ßehillter für die kleinen Torschliissel diente, crsichtlicli 
ist ; er trägt das Datum ^'V und gilt noch heute als Zunftab- 
zeichen der Prager Josefstädter Fleischergenossenschaft, 

S, H. Lieben. 



Am Schluss meiner voijährigen , Beiträge zur hebräischen 
Typographie Daniel Bombergs" {Jahrbuch III, S. 305 Z. 25) ist 
die Zahl 1517 in 1527 zu verbessern. 

In dem Abdruck des Zunz-Michaelschen Briefwechsels sind 
trotz sorgfältiger Vergleichung folgende Febler stehen geblieben: 



S. 20 Z. 3 lies jjis^wi-i]nuiH 



let 






j. 80 Z. 2 I. pViF» 
i. 32 Z, letzte, 1. ;^ea>e 
i. 36 Z. 29 1. ijirfin.-njr 
), 36 Z. 20 1. fy ip 
i. i2 Z. letzte 1. uvt 
i. 43 Z. 24 1. dopo 
I, 45 Z. 9J 1. Heiden* 

heimachcD 
1. 47 Z. 21 1. ^JT 
i. 6U Z. 2U 1. Uärz 
l. 51 Z. 16 1. -ijj« 

— Z. 17 1. w 

— Z. 22 1. fnavi 

>, 64 Z. 25da3Eingcklun- 
merte ist za atreiuhea 



S. !>8 Z. 26 statt n3> L nao 
a. .59 Z. 2t I. DW^TW 

— Z. 35 I. «we> 
S. 62 Z. 9 1. ■qrjw'i 

— Z. 34 I. M% MI 
S. 68 Z. 2 L yat/ra 

— Z. 6 1. r» 

— Z 29 1. IBM 

3. 67 Z, letsU 1. I statt F 
8. 70 Z. 83 1. ft on 

— Z. 84 1. b w 

S. 71 Z. 2 1, floi- b"i p 6"n 
S. 74 Z, 7 1. a rm 
a. 77 Z. 12 I. 1837 

— Z. 23 I. BW*» 

— Z. 2t 1. oii<r^fv>i 



IV Google 



„Google 



„Google 



— 118 — 

nym »"3 oyijyjSxo 'n« D'nxon onton na'in -lyi j-n EwiyS inr"-;*» 
roDi 'o'a natt»^ D'yiu iT nnno d'«xim D"-i6Dn v-timi iBpiyoya mno 
-irin D-ii:n6 13 ^njc TiTip aiipnKi n-y n-Sp eji du" 'S-t B"-ia dw mnis 
K"-n pihm -i'n 131» 3'y vx^n 'iwto hi.t 3*^ "d pjp xh nrno"o 'np/ia 
Ditni .i3wn 'fiftB OTjnns D'pon d'3ij.t noj cjic« loc to'iiKT jyfiiriDr 
"nyi c'x'^c IIP" -i»» Ti'Hi nno mry dtups nn'r 'ysoi nn^u 
'pS» 'n 0^3. nSnno Tor mvr ■•h •^in n^wi .D'xnnoi crpo d*xi"ii! 
iwS naiP.T ■nsw'? oSiy.i oSiy -j^ci o'-n o-p'?« »in no« o'pS« 'n Stnr* 
ciiBO iiy .E^"ney3B*D DO'nys lyrr» ys oonipiya'« ^yDoyi p» 3py' 
ba iK \T icy r»i^ o^iy «"hpo. :ioi'o ^S »ni -i3nan dip ilid3 la 
Dy iiy 'n' D'r3 ^^3 ^«wi: ja hhnh h» bibd /onan ivipynp' ovr^n 
nie '^'n Ssa oirwa ipa^ ipa ^33 ip"'? yv ai*i3 irip d»'? onw 
jo e]iyi. 'Sxs sman -b -3 yii .-o-i'ipi SVo jni« apy iix*? 'Vim n^n 
'Dina oji "31 nnn"? pix pK 'D"i3t '3 myi ai-131 rsa jupniS jiin» 1133 
.D'Ti-inn iicD^ nya "op D'aoö loin ]'ri mainp d*»" 
'•^ya pmjc DB''ny3 pynoK'Sa'aBixor n'i jx "3 .ti''?d »n ■]■« in 
jyY'isw jyr's d'ik lyiwie ly-,?!*« yrj"M uicy i't i'k ]jxp ,y3Kn eiyo 
ro .jyB3'-iy3 lyeyoiP n-i« jyjna'H «"i -.ys's ynyii 1:1» lyc-iKiiisjKys 

n'"i D.Tipyo n33 d'K3 n:ics "tp:» ers T e;ic3 Tii:» D'nn .icS 

n» i'?3» "3 lonm ^33 ir« diw ^y "jidip "[ncn. 3'Kn ms -pfap .t«, 
•'yy i'ccn^ o'oipo n"i:,TS p^ey yii ,t c; Sy r lorn wu n»i 3py' 
ic'iiin 3TW1 Tiomp j'y ^3D3 'iisi jup yn? rrn n'iL3i iphi iP'as^t* ■•33X 
3'o-i ; na-in D'U'r3 ^i^ "p 1» nn''jDn ct« ^n^ nn« •]« n-3-i ,pin D'y 
law -[113 nip ^« 13'p^i«. D*3ir«in o'na nipSr3 "iiyn '3» la mnn poion 
poi ,DmsD3 "nip D'atiy -j/ia-ii« ano kSh 'lai n*-np ^lao nSiP' ,n3HPoi 
'Vfp n"i3i iSDB i'ja'n .t döh nitu "3ipnc w^o '3 ean m 'i:i ^nna ^k^dS 

.»jxpya »3*3 i^a vr» Tcrn mirr n jsc nn'SD y3"K 
p*« piyiir D'o.T -[-in |yiT» .jyaK-icBnyB TD brü |«DB'ip ivn 
-yt, TiKö cy-iy-inyo e-im jy-nyii it'i .jyS^yBBrixix isun -1 s"*? inno 
jy-iy-ij« lyBJiK .yip:'ii jyoo'ii ix üu"o yna-iyn yin'« -|'k -lya'-iKii jyi 
l'aoin -i'ainip Vk3i 'fi nupa dibi3 onai er ibeipj n-ii3yn -noa 
3'r '3 3'n3 i'iwia -laian '^aan ncW ij'ai^ i-iDn i3'm mondän 'd r'ia 
Tina D'13-i .1031 ij'fli3-i "O'o kiihp vSy 3n3i 31.1 p-ip-i nio 'pioitS '3 

.Tyxn -h iiK'an 



lyGoogle 



59. Michael an Zunz. 

'S n'xpn :ii3en den 16. März 

•T'i DiSiP v-i: 
irno )y3'SBD8«"*oy3 pyuis |s o:ya"-iiP dv^-t» midorSw^vb »]'ik 
nSnam iJjV'nBixD'a (pjimi jp-n'» td i«ii }-vi »i ijn -ijSd*« isejJtn 

B'o -lya'-itn DyisyiSKE cjjjnriiipy] •■yi j'k ]y:ri-» -ya yh"na ,]■"^ is 
F|S«n n'ftna "inyS lanai nnipi oy mn-^o "no Cod. hebr. ms. XV. 
Dyr'o p» ]»» fyiTs i's s-ii "3 jvSn Sy DT-nta n-oinj a'io'om 'tnen 
lyoDyT i'd y3X« mt ,istx lyuyinyo i:ik opyöyi onyiiiy jya'nr jyj^iite 
718 lyiTK yn-iyn in» jy^S»; |"t jynjisy: yssyn TSciyr'« cy K'ii Hi3"'ie'y3 
nD"ni no nrs Sy D'yiu •n'jano nn^Soi .•in-'7o Sa Sxs ]ve"n)K ySiix 
iDW Sy lo-i lanon dv qs oji msnn 'p'Twn i« '3 '« -no Sy c« D'tnn 
loa Ton nnrr» nxpa av nmh hv Sn: piona d-tSv 'may 'a jy ■;« 
lUPKin »i^T .Tnc mi rr'K lyi'aS pin iiyi "nr:"!:! »S "a»ii le» Sjr mano 
n'San pp ii'Sji nia'ma 'iTin onip .Tiya iowt pari ".Tn yxpwa S-nno 
'n 1^ 3ina Tcrt ^T.TnS ciipw 'Si» '«nS anp) hmtv ";oy 'aw'? 
Sai n"n'i ni in«! '» "oa joiof: n'n 'Sm -iipk d'ls ^i» Sk 'lai npixn 
Sy "p "insi nin'Son 'O'a jm -naar n'jyna j.i mn-Son ira D"ionnp non 
onS Ta "0 ly "npnyn) pwi nnx r-T^a d'-iöwb* m:nra ima' ]UP(ra m 
(? pn jyiynyj iP3"Sii!* |«b yv tk» n yeSWi 'lai pr'Siwa 
1» ^'» pa ,iye'j'ii oenpo'w cyiy^Tyo lya'« -[»i «'i lyeSSiti 

.anw "13T lon mai »jyn oynn'i« 



60. Mtchad an Zunz. 



.'S .Titpn niasfi ficii 25. WXTt 
i«8pjn p3tt IDB*S iTi fcö'iitani SSisn asm 'jiwn "jtS oiSrni o*wi 

ji'30 mia3.T injir oy vij 
iji» lyjwBooy 3iy nyS ]iyttoy: yit y3»i lys'nip eyisiyii ^.ts 
•iw B3": »"myjySyj yn "pn SS'ii ,Ba"-;iP pSiya yrn jRSB'ip ivt »1 
jyjitiB ly-n'» yj'i"« ojyttcriyn ynx ,]yoDsS lynyj "lya'mitD oxBwys 
yawi D-3101« TOD nrrSDT no"« diu'ib "i ]ys\ lai Sy .jyeiRnwKya w 

DigitizsdbyGOO'^le 



Vxi p«j bhmi all ffoieo ikidis naip (la;] jnnKii) Vjti iiw "n 21 W 
b ':yh mwi onipi SSno in» apy iix^. S'nno Vxi {iw Swflj an la 
anpa nin in» .onim o"» ^aa nai ivn dv ^aa Ty» '3» vrori nnix' 

(Cod. Bjny^Bjy pyruss'Sa'a DiKisr jyri'n lyi jk6 -lya» yuDKn 1'» 
c'cn «"T 131« cpyon rSp hy jv" "3 .■m'^D ms. hebr. fol. No. 15) 
"^yBjnwi ,'\y\Tt nin'Sc ytsjKpyaji» im yS'o inyi yi |'i8ii tyijyniyo 
-ixj D*c» -;i« Sit tS '*d3 jhnyj ,B3nyiny k't k'1 |yjyT jkc ys':"» 71» 
S» B'cp 'D3 yatn pm jnj la p|Ov oinn a-nm a"K o'y «*ni oxS»"? lon 
fn'» 3'3tp '03 ,ptn D",zs DT wi S» Mvi .IHK Ty 'Da ,a*K ry y»^ 
2'» CT '131 -jnwp n*s ni'3'« yai» n-n '*C3 ,a'K dt v'jko nyi iütS 
.n'suv 13 n"S(t 3'nNi 3'K o'jr u'Ti i3'0tt>s 8*op "d3 ,pin jtapn tinn a*n«i 

■lyer'iys -iya'-i»! oyirinyo .t"s yha^iv^Vi pi^« yiiyii -;*» 
•"5 -lyT i*M jyin-w ix lyxTW iy3"o y:'j"« iy3n'K i'c yai^iy y» 

■IvV'TOixB'o ,pix T mpyo ,|yi5pjr^K3K ^yopi-ny: [MniPE"x \yv\yy 
c-n mm» y» »n ■j'^3"tP-in«ii ,i]yBDyiBy3 i'S'cn Fol. 108. A6 

.13'! B3.*iyii^y 'T '-D pS'tn 'Sn 
p» B3:»3y3 pöSrn 'o tth ieo dkt ^n^rn 'd Fol. 318 R5 
•hn 13 "js 131« T3 "d b*v ■'jn n*» p» ^ytsyopy eis 13 ^a uis n-n 
.yxB'iya pp' "33 -j'k jyT p-at 'nyip oyi p« 71« D-iyEiP «i ,n'3 "o e-v 
DiP niS «ipi 10« '3« o'jwo "3T i:pT^ noWn 'do man an 3xr ''?!«) 

.(paSr iiec 
^B» nn '33Ö1 jn; T3 n'n «313130 ahwn wai Fol. 310 A12. 

.nioipD .Tcaa nr-n 'oa "133 cn i3-ai 
lain c'jnrn .nSon nrn 131^ und der Leiche etc. Fol. 313. 
nwiKn D'Siy D'3na."ir nioipo nö33 csnus» ic3i nnapa pornn^ 'la iipsi 
Dcxy n» iKöB »h '«113 Sa» oiw nioxyo o'i» risipca sv in laSii 
.i"? DBxy n« iKcaif i3n3 s*?! osirSa ipipn mvr BaiPi ponrn on-se* jai 
,rmü noa i.Tiipyi nia3a D"3"n hsrw tri p« »fjoi 
niai lySnyBCoy iit |y3'irTs lyi «'Iib y3"e ui» yo yinyya j» 

xihvs MV« 



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— IIB — 

Nachstehende Briefe sind in der CoUektion der Originale 
nicht vorhanden ; sie erfolgen hier aus den Entworfen Michaels 
als Nachtrag, fortlaufend weiter nummeriert, gehören aber der 
Zeit nach als Ergänzung zu den Briefen 23 und 29 von Zunz. 
Da diese Entwürfe durch Aenderungen und Streichungen oft un- 
leserlich erscheinen, so konnte der Abdruck nicht immer correct 
und lückenlos hier erfolgen. 

58. Michael an Zunz. 



.'h n'xpn j-naen den ü2. Feb. 
ohvwn Dsrw .t.t mo yis 'rvh nr "^a ti Qtbv aii Vm iiaa ^ey 'n 

.T13 iscpm )*)ix ]avh T-n iiaa nimt -lan 
ERB ]yynv ey.iEiyn -i.tx fw oxi yoTmi» oDaSyi to y;Ko y» 
^.Tso Byj'T T'j-'nKii -lya« EfK oy ,ya*tn eyrntdieiHya »a"j yo 13 Oct. 
]K00ip iv-i cyr'T lyjjnaiya'n -yT lyii'« x'n es'i i^i» yr-o o'iKain 
DVT'T EcaSyi .TTii pin^ctay lyiTK K"a t» ijik |yfj"ntss''3 tSij'o 
■D'jr' m« 'jaip nyra Sna piona eympya lys"^«* 
^dj: iiTO jy)"8 1'« lyiyii 71« yatw ca'tsin ivroa'^ lyr-s K"a 
n^ii opyioiy E'yn- 'nSa nin'')c y)"p "a cniino jyj'-D ps d"?« -lai nmn 
101P1 o'jiöK 100 n^nnon •» nin^So "nnxö D-mu d'c^ f]Sp Sy jip' iiiroa 
n 'c: 'eiP3 riT ana laa -iipmd cis'iiSp i'a Diunc nunm 'rtoa oinn 
n'no n3"ia "in» a-v e]Dioa) nnion naa neu tsvc'? vnyna |'^*i3 p'i"» 
-yj nirps jny^fiyo T' II"^^'^ """" -iiTwo 'r'Wn -pa fjiBai (oTön 
.jyMxej» jixi '-' -]•! «n -lya« nwpa lyjSxB fjn i3i« BB^nr« lyr'Snyii 
MiTfh nv ,ia"ia^ naif ,i.TpTn fjtp rr^cn ,3ibS iiai .t";» nSen lya'nc 
B"y Kim yniaif ^aa invoi ins ^ho ^nncn to' na«» ,^1-131 vitph nar 
nrn' S'nno a^n yjanS -loio {npi-in fjya mn) pm my^s oinn a-nsi a*» 
By": D«ii yhr/s ]vxr» oio ys ,"i^n .nvi' la oinr) ,.Tn wo Timrurn 
jyijicyj a'n tos 'i o'y jBp ^nno oyi"« p« y« ort y'joyj »jyV'.TBB'D 
o*'S'nno noB ':n3 -latn 'iS.! nasSoo nco W fjn^rr nvh nrim» yatn 
iiDii oniB nh pSm n'a Sai o-na va aa-ixi" m apy "ja lyoci i3tap.n 
,03» ('jKioip 13 'iSt min' 'jk 3"n«i «•'jiro 3'« D-y rip nipa 'y'3in 
hv ]-nfi n^cn ('in) pm min' 13 my^K 13 ainn ,moi« "n3 'n n^^n« 
-i'ip "j-Yi Tsn SwiDiP "ai mpn ib'ip ivtvt tip ^-xt TBn .-nin' ■'ai 
e-ntse-i c;n,T ni3i hy) '?•! jiiae-jyro Tcnn .min'' "ai nD'B» ^l3^n 
D'si" nBio m*r piB (S'oaxi imSwa 'nafn ppir^ n'aia th '7 n3nn3B' 



IV Google 



57. Zunz an Michael. 

Iirne ijir iiyn "njinyiioKrt 
t'ö e**» -uw^ Kl e"i |«r jd tö K*t iin »'o Wi »"^ D"n y« 

K'i IKBHii ,mn.T ^y rii-e jyi la'K cyiynyj Dniiisy .yjiy^ OKiicy es*: 
S'3'1 — 1^1*3 "iitiiJt 1311* jy-initoiy iit ,iyi«ii ru'j «i ivre ix iMn^yo 
■131 SV.1 "le K*i D«ii .ayS o*i«-i3"« i-o jnyn — p^^t o'cion nvn n'art 
.j'op IX '3 pSn jnta «in »Sn jys'nr 
yi'ys p'BK'^a'a ijn uod. 52 Fol. riTca d'ksiw codm ^3 

.oyep IX üv tr» coj«i iSio lau ,^h op'nyi ^oiSw »*i«^ kj ix 
',113^2» n ': 3ni3 minn -no Sys .Ski«* 'w njep nrnt -iSkip iiyi 
kSi D'irinai D":r"a 'niPBn ":ki /a ro *]t niaina nicDin3 »31D psn 
v'y. s'i jy3»n lyiK ,ni3in3S nocjin ynyijK. "|rj Kii»y oy 63*3 ; 'nwf: 
? ini:nn Dipo 'S w lam ,]yi:ioy3 bikt |"3 •m3'3» 
cyo3 »laK '■B'-i "ir'Sx' d»i ,)B" mnoi niScn -nc n'ip '3 -nyisv 
lexya kw pnicc::na jodii n dm 'S w un iiy ;i"ibo ]"3 rwnS oyi!3 
.iSiP n'iK '-iyiP3 npin Sya iwi' noix '03n ht'ki ,i5"ipo |eBit '". 
I'e ynyi i'K nm ttii p'i opmy: ^13 p'o n-'K jyii ikv d"ii y« 
KT 13K .py:-iy yo y» ynyii »i dik ajiSoKi ti.tr y» 3*jyii ]"» lyTii 
.i3KSDn 'Sy kS ,cb3*3 h-ii rjyii i"r icya iö*k ijik ,dis3'3 ikj &Try3 

.tcjS 
)ik«]"13 la'Simc jyiyi .SkoS'l s'tib y3'S yiT» to k"t jyc"ij 
yi.TK TD -|'K ySriKX pyj «'11 ,-iyi»y «n iy3"-.ip .bk-t Bynoiy inyi 
jjiTxya iPi pK B3"3 T° *"' P^*'*' '*'^*' ' '*'''^*"' V33'"i3 BRi ycia 
.iiDtna natt' wc 'jiSaS 
Dy-i.TK aiM'jya -lyiyjRnyj j'r »rr Jp3y^y] uik S.i»ii Bsy-i K'i iy3yS 
.pix föB'S 31B ov Tyxn K»B3i 3^3 ^^^^ö^ nm arriR 

Berlin, 12. Jan. 45. 



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56. MchMl in Zunz. 

.ohyi hs hv pacn «133 iv» nvn nxit ny ,nxn nya ":» '3 Moiin 
nssSuS nS'^n 'h .Tn iip« oip '.ti'33 '»•» '3 m Sj) ejo« ,111«: "nssio 
y\in 131 Dwa pDijf 18 3m3 ':r 0« '3 rh msivp ov.i ny» p nnpi 

B'i'n'?': nrn« »'; m Ss oyi nuion pss o^hva "ry siv nyS nxp ji'v p-i 
nSopST piX lOcS TIO 1133 DDIlCtt.Tl D^^PlOiT 03nn D"nyj TT -[oi^tpa 
ID im;s3 yhiw hy i''Vnh^ n'so noSenöi nösnion yiv» ciSrai 1*13 
Sk'b^b D"n u*a-i "n'ohnh mian Sy nitcinn 131 ^y n33;.T i30VTi«3 e" 
,Co(l. No. 52 Fol. i-yn ncc "jin -ic sxöin rrnnn Sy "tn oni -rm D'KXOjn 
pifT niji ni3n»3 v^y |"yfj njn iy |OTn *un) nh '3 •TBn3 '"? nn-i: p 
«"1 Dir mton 'T hy 'S rirnw no ^3i« n^j^e yio« «Si «t;3 lyio^ 
'«mv .Two Sspr 'nsp -twö Ssp itim Swier mo 'bc. «iki -no 
3Wns '"»1 W iTsSn SSn no «im niysxBn hyz nni,T .Tiao ^3^0* 
D'RXon) "iBDii «-100.1 Sy iPiTtn Sya rw'joiio SSn irai «in ni hhn 'np 
nvnp riTO uyi'i ,imSin3 '/)3n3 hpk3 on i)'3i hv 11113 i'n hpk ('n» 

,"»-1 W iTc'^n 
n"nn mj« D3in3i "3 o'ioo niyisr .it'« ni \TjpiP "[yniK nsi ny 
•3 n:v2 n3n ]i»'Sc 31a dv V3 .iira ij'3iS nnion ibdi b-3oi.iS cnori 
,i3n^n oiP 'Sa 03':jJ3 niaim niSKici fliToo iryn iis'si "crn «jSsS 
mS.- iwai jnm noana d-SS31 D'iwai ("r-2 u-si) y3i« Sc inW 'ci 
31.1 Sf 11113 .TH ir«) 33*a jop'Syi n-ic jpnip np'iai .c'2z--nh ]i'3.i.i 
-ii-vi 111 jep'Syt n-iD |ip;i j3 c: senoa .lU'nr 'Sni (jn-i nsun Sy3 
r3iP3 cii3pri3 anijip ibid3 3ir2 ibdo-i iedi .cnicr Ssi nii'Bc iipy-i 
jip* '-3 p c'oiipn Dioaii ,j'ji3y n:iae.i nivr -.3 oma« i-in "y rxi 
c'iieipno nain nvi:i oy piiBiP):yn ]'id;j iraiS ui'ii no'» .n3-Ji ]Vij 
ii»c -.p' «1.1 npi-n Sya) «i'xijd iiyS» u'3nS ciyB" vhi nui'Sji Sy 
i'n*»i ttS: .ain vasi riDiii n:vvt 'S113 i-nian ,D"3iiun nSapo la i'::t 
D'3i83m iwSivT B'y ns'in np'ia .113S.11 (3ti: u'x '31131 0» .un iy 131: 
■ji33i:i -jTT CBjri -;ipb:3 o-cyia -i-n ,r]Sp Sy iwo ]V- .iix'pai 013^113 

.S'T SS'O »]DV .T3 J3 C"n 

.■S n-m laoyxyi »'S aiiaci 

[erhalten 2. )an. 45. 
beantw. 10. „ ] 



lyGoogle 



— 112 - 

Dtx ir« 'c: wtnz mn; o'mj'i ysip 'o -p'h «3 ^33 pto "^3 
pnniPKS anirm ,Tir 'ira nB'ji'aos pT otnj «*? "3 niyo nn io'c:Brij53 
«■■in W iKii'13 d:i ■■3 D'oyo ni'i« ti» witc: td:i3 rnn naiwi iici 
D^c^'7 '3.1 »'som ,'t^i' (Bp:i(D) "d "i ipiP'CJiD ^clPl:.^ mnn cri Tt:i3 
'Wna iDBij 133 iK» pj '1 'nrni cairi.n mj» -s yr (t^ 
»im 'T -riK KYOJ D'p'ny cnm oiaipn 'Ui loici m:« ,e'i-i "d ifsipin 
.V: ^r"i2 PDT '^2 p D"n -^isd^i "[aniK rcin "nfBis ccyis n-n r^-v ibj'ib 'i 
y3"D -["iK ijiSnytcoy yr'o i'Sn«oy; «"nc lyn-S -.virr« nt jyrKc 

,3X"T-n"3 CD"!) K'liB 
[erhalten 27. Octbr, 1844 
beantw. 19. Mov. „ ] 



55. Zunz an Michael. 

.vi: D"fT 1*in03 hn'iV "1BD ^33 'J53.TI '111,1.1 Djai "ClS«l TT^ 
jy") IHC iy»3*i2W CG yc'i3 lyT's yiT« .nj'-it iBinyyj inyi 
n»ic' dSk ri-ii!" i,tyo -j'o lyann py.-iEK'S3'3 iyi.TK iv»iiy3"iy3 
Pijyjna ivxki: jyr'p «-i ipii .yi-cyc yn yS"?« jyB^y.i d«ii .ccccvyi 
DCS'J jini .neiyn jy:"« i'c cc*i.ti3'« lysy"? oyxnp ii:i« onn osii lim 
-ncKiyt:''? x-i myi n-n ,c't, jn m ?c3"^3ifi D^yii iyi ]«ort 
1'K yjKic si .jyB'ipiyE w jyrtsw y:'Sy:ant dir .jy'jyiip k't lySuyn 
C3"i3y: yhhvcv ui» tsi« j« Jiiiteiiya ir"K iy i:ik ,i.iy8 B3'j ist "jik 
D'DiBni ''3 ny^'i'» «"jssnp lyjyir p'n .oyiyinyD i»« jit ijik b"x f« ey 
cyrwG »: )«ip BcsSyT •]•« ciisi: ciancn nnSm lyirnt ii»3 j"» ly;« 
]")EDisny3 EST jyiT« i:i» yssB': B^'n iyi d»ii cmiBy yiyii ,B3iy^yj 
S«'n" -.'3 Stcnip' iy3'« — .jyaKn iy B^yossTy] bdwtoi« bs'j lysy) 
.(."iS c'3 51 IS 3i(v) lyBpy^wK ]yr"o ]'» yr-iBy: dkt »"t jyirt iwnn 
lync^Rnr« jyi i3'« ,iB];yp ]v:»j -j'^m'BD'is oy:':"» i^k3 vd k'i ^yn 
qyic inyt yc y» y-n*ii ^»'e^b D"n u'3i rohm .mn.i ^y momn 
.DC «31OT 'Ol '0 yiyiMttyaor« 
EOBS.T ,3ii: 3313 '1 .wya'iB» Dy7nijri3i3'K VBMspya lyiT« lyT 
.-j-i« »'I Bi'iiD iy 131« .jyij'B lY yoriKjB'iK ys'^irie yy» jyjrr» «"3 
-iy D'iK piyii fKC x"i piyii .jiyiiyj sitio i:ik ariiKn b*e j'« -['k dki 
yiiTK »"T yyD'i: .jya'iryj i.tib jm? -•« yBsyn odjkt ,iy3Kn lyirwE 
,5'B»"m"3 jyjiTx yi c^iTECcy «tb yj"o i"ik ; tc j«o kiib ymsiyii 
p3yE3M3(CT «': cirrs bdkb lyi bt i^Ka B3i!i K'T lya'nr iji« 
Zunz. ni"~c IB*:« 

Berlin, 19. Movember IS44. 



IV Google 



- m — 

ruietn 'i'jya 'nxui "nn' y^ mv\ ; ■j'Soyi .lyrijn jyrKnKnyc m^wr 
nipiDE m:^ni cio-o .r^n |"3«'n.T 'di nSspn rv -nn ni'jon ;D'pD t* 
jnjS "p3o no^c .TiD 'pBci ,n'jc"o «T (piisjjie'iio) D'ino^ D'oip^i 
(Wien) ."iji('3): ip- tth 'poBi V'aiipo pmt' rrio rom ' p d B i 
ori) D'jo'D ro i(']i^»B«pa n"iiri K^ip'io "dt TinS d'Jjob rn'»\ 
.D'jo'o "■ »'sraiiEia nnm( nioipcci i"'?B:iao niaiipm d'jjdoi (ifac-inS 
ivg «"p "0 "IV BPoi D':a"D tb r"iiiaö npy i'in hv mSrr n^ntPi 
'm nisnisjsji b • i o ii niipn S3 Sk» »aips ' i n a m .«'iiraiiEo d " p d d 
Sy i3n3ji vin' nnin n^K ^3 n : : 1 1 3 y •o^ (tino pnv irai"? o ' i y tp n 
TOiim Dsnn inn n-.iip nsi: irn^ai pno) am:."i cipi »*)p wica iij"3K3 p]^p 
rnia svt iS «103 iv» x\ühv aip' i'D«*"': "^pi"' 'lo'jr -i-a 3py-i-nn 
pwn^ venco ^yi o-aDTn*; vnm vn^ nisSn Sy "B ninn nir-;B 'O ;-iBDn 
ay c'33i3n ^Sno 'pin r«pii«"Bn' 'o ;ts'v 'dw ^-3 ihy» •^h ]>:vh n-ie 
3nr: Kr"OTii p'p njos nj«*.*! "^so inno ;«p«ipo r'^iD-K nro citx 
■,ffjp hy ]v ni3ioi rm nnS iiino ;3-]tt' 'ra o"n:Bis 3py" v-in "j? 
DTPnn o'3in3 nijv'jjn Syi .Tiinn P|1d ly mn^in ii03 Vnno «oinjn (mn 
;Dinn "^ys i:"ni3io d"3i^ n»^.ti d'boipc 'd )c "«•tc Syi minn ^y 'oim 
B'jioipno n3i."i 13 n3T:i ^k'b^o D"n irsi To'jn t ^y iiw iio^na hv 
.pw t]Di' -inn ,in3.i .tSk t3 "n«')8' i)'3i ,iHPor t3 jitfctf ir3i loa 
Syi fTV*:oT «mj« nip: inD« Sy jv-n: »3» moi .y3 psn'j-in» T-n 
' w T 1 1 ,-inoH "jy mir« d'jb o-r-no .id3i ,inDi( Sy "in o'ipnn p'San 
3033 nSnp tf-noi pm mcBnS ir-noi .rrn 'C-nm j'nyi d'jbs nirp 
B"nD3i ''ihn apy ■i"3 pfix' n nrh po"Sn n'py' Tin "y r|Sp Sy 
rocn S30 B'jnjo ;]V manpm rinn .103 ny -{ntm 'aTio ;Vi non «•" 
3U13TO nmj 131 .11 c-iBo ]V -iBair nS'oai 3"in ruro ninjn 13 ii«o: je* 
n-3 -0 yco Vnnoi HPK13 lon jr' nry nixo pSn r,Sp Sy reo ; ieid3 
Bij'n 'Sn)i 'C3n vn-iiD -irw ü':o"b »2 o'iyrn 'd nnn» '-30 a-nni 
-iBD -[ino ni»3 nw vtitip Tya cSv3Sino -np» T3.1B'): -im -iBicm 
nriyo.*! 1101 n'3"iyDi niivn m:ni jii:yrim mi'p oy nScn itd ; du"^ 
raiM rjSp Sy 3n3] iiyi nctpj '.iS« nSn.-i5 i'nyo 311 *nii ,in*S« i:'3iS 
'"iS miai "Bi "c oy n n 3 k TipSi niin oy » ^ n d * 1 y e» ; n'c 
nims 'D Hin) Diyip V3 d ' ' n ' d Snjn p «• -1 n n 'oi oS niyi x'S'ep'a 
dSw: b'3otiS msa :"in itdi nnSum iieit ■'33(( ht:«*! (aoin cp'ix 
■rwi Sx» 3in Ty-13 ]v^n -laito nma« ^-3 pnx" •.•^n -y rtt- mir3 
D'pDBi nio'an ny um« ]3 iivSk -tis 3inS ni3iB*n"i mSsr ; piiB 
»00 "33 B-ifiKi SKn3: '0^3« n'ioi 'mkS: nra n-ie o'iain nn 'SnaS 
D'30'D tS; 3'31TN p."ii« :tio f3-i-iS mn«! ?*iSn sjdi" -tio s^rrS rT3iOTi 
.133 {3 T3 vn -iiPK ni3ns m3iE*n 

DigitizsdbyGOO^Ie 



— 110 - 

i'-inS ü-^py y hy i-ri ^nr poion hy wnc K"-i'o»p 't ^wioip 1■^nh 
(io(P T3n «^) c'i-niP3,i p 'kS -11P3 nnin 'airy 'jni ,mTSiK 't .■ra^tt- 
nvro» "nm iS mx'"?!:! d'tip it'it iiyi ,''e«*ni3K Tin^ ow '33K i'tpm 
.i-i3p ^v p« m^ Sy aviiS iS 
Di^BDva «TIC pz-'h iyi.T« lii« jpyi«« i'i E^.Tcooy «'nc y:"D 
yneiyn -iy-i,TK mkcdov yni lyw« yi-iyn nji« .jyo'SiP ya"n tb dw t» 
.Vi Ss'ö r|or t: p D"n a-z-n hs ein itt ]y3'"np -i,Tyo dikucw 
.n-30 K'ne yr^Tll yi.T« i« yonj yVo 
B3yiay^ "nTor -tw pipiom 'jjini -iitnn nmc jyr-c ]« 71K 
'1 nSspn 'D3 cm ivV'nia ix rc i:i» jd-ij is ÄorSSpc);: »'t ]y3'^p3 v-i: 
»n o"p'n Kii y^^yctt* k'i i:i» m-i-Bro» dibi3 103 ^3n «xoi n3iH0 
yr'o »'11 oSk lyc"!! ye"i yr'x -inyByjji« artt hitb:» lyp-iSKoosij D3yt 
mir on'sna i'?^n nvni» c-irvi D'ar '3 yii. or '?-ti ccW KBnips» 
'n cnja D-:3n nini>rcn jd io'o ,p"D D'illPK^ri c.i^ ncoi tfo«* on'xnai 
n-tti3: jo'o in: '■;'? pns* -n ,n-]3r 7« "ciW '■':» njr "11 ,nr3 insKW«* 
h2ap p om3K nV .{-icT r» V-nirs s-ny jsK cn-i3(t 1*1.11 .h-svan 

"mCK '1«1 3T13 -ToW ":« Sll'33 pK .lO^P '1 V^m ,n'0» V'3P J'31.1 
D"1133 D'ja'D 0.13 13"'? 1^3" kS ITIWn nvmK31 V3 "Wo TTlzm D»'D 

yji n"x c'p ic« ncSs» 'ii ,p"ix yi; i'bd rn jo'o jw jiipki.1 ,.ix'^03 
•i^»3 D"«'i«* lyT tsi'« .S*3y ej'D i'ö: -Tp co ts D'ni3n 'wi ,tibd 
ED'Sr yV'N jyeopii lyT f» Pj^siyo 
Vi hy>s fpr n*3 p D"n itt 
iniK pyi oiK 'h Tin.1 ncn " t'»" Dvh iik 

[erhalten 29. |uni 
beantw. 19. Mov.] 



54. Michael an Zunz. 

.'^ .Tin 3-ii3on n'3 den 15t«n Oktob, 

]!;b'S CT i'in 1133 nimsi -.3n dWio.ti ^V3n D3ai miion r'K 'it^ 

.31 yB*'i ci^iP n'30 n'?3B'f:n .iritn wisnoV tu i(n;p«i ym 
DD»:'3m iKntsw jKi^Kt iiy.i .jrocukS iy»i» Byi'i iyM'n3iy3'K 
I"s D-T« Yo yB3i:iy ,>'e:yo lyry^ lyujrp yjiy: k'i iyi .csTiwp 
jyr'D jK 1-iyi cke;" i'« dki pwrs« .cys'jyii .jyayjisB'iD »'i jk jya'ie* 
er'j "jKi in riW dikiim» yi"« 1«: td tci Dtn in« ,yi"^ jyriK 
y*; yiyi.ivo ]y3"iB' lyasey'? Dy:"o e"i ystn "[•» .ysS"?«!! jiirj"iiiyB 
yiyinyij iük ,|vi.Tccyt::'K "['V^ipinsii »"i k'i c3Koy3 jyajiaiyiry 



IV Google 



.yis'?^«! ]"T hhtit -lyi ^'jpTii oyi |i;ii ,yD'Ä-i"ij;3 lyr^MKrjD'ii dvt 
arS Tc KI'« ov :epiTiy: pK2 ip^a |8D-iy m'I x'i pmc jkb 
j'K ^.nsii TD jvayj «'t .]mim -['Ssc-i mpnyna jyn*« pirer iiyn ckt 
'nop "-i^ 'T pisin '0 EVI ypiyBB» «n ciitiiBJS jmSsa ii-tk 
e^B -:Dy-ij S™t: cy a» n:i« ,d»o-ikc DysSyii irit leay^a "jy-t »-ii ,;« 
.K"i nenn nirar lyn» d'stks 
■y"e IMG ii'Snuoyj «iic y.TBnyn yiT« ]« yc-i: jyy^ty.T yj";: 
hr^KVi K'T jyay*; .p'ia ix ycij ys'^x-iy.'i ^y^-a jitk j» yawn «'ine 
leiWa iPim ^isaen x"-io p'ca'ie'i« pn^n la'» ea-i k'i jyr.'x naiK 
.Vi Drue t3 piit pe'^ 

Berlin, 27. Dezember 1842. 

Sjf jyir'nit n-nsv .Tjns ^k ä D V'vc 4 sn iSnyc vi- .cj 

.)^1'J1M J'-iBp 1)1« .nm Dltn IWWN 



53. Michael an Zunz. 

den 26teii Juni nTS'"? rnnn ;iiaon ,Ta 
B" .T10 ^Siani oWion oanm aScion 'jiuin ni' n-,n -(Poj nnxi "rnaS 

.VI DiW" n'ao ."rSya mcy Vn nir« wr«V vij -ixupm pix pe"^ 
-[^ cxn cySS» di» pa Bjjyncry:u« nnyi -j«] jk dkt oyi pesic 
yr:"» yn -j-k dw jyn^« ix lyTii crDcy'?aK:-iyc yr-i -»r'O "njyi.Tyn 
D'iK jyS*?«! iya"i^3 zn «'i cdsi lyca-i iric -lynoiyn «-i j« ijS-'x 
tBJipjK |y:'Sp'^3 ly-iTji« jkb ivit» ijik ,]yx-iy.i nyi ci« jyriK jyn 
D«'a' ntt»K Dianen nn 'o V3«i6 yi.i>s di« lyrea-iasjya ix ccaH'wn 
BB'ipouKo ytt n"K Tc ys yiiyn ,|yc-'KnBj«ya lar ?.Tny -a -rrL 
-»'0 yt;"30"iK yrc jyiT« yiiyn nitt ^yn^S pyncK'Sa'aBiKer -lyi o'i« 
OTjar« D'oan mo«* K-a nau «S /'a "ntt «ssjn cii-b dvi j"« .{yV-ne 
7» .en«Br"3'3 c\hv v-n Snan na-ifa w« ne'? -icna n«-iin 'cS -np« 
IV- jasS «'asoip'jn 'o iwa yScy: ,iyi:icy;-i«B vn "a yrr*« ya«.i 
'-lasoo «*Jtin -IIP« 1^ o'piBi -asic S« iXJia«^ nnSxnn -j-n ^k myna 'di 
iiay anai pan p« rn npnyn vf?p Sy caiaj n-no .D'ronpn ccidiSb-t 
«•T jyoDii .KBiin Sn'n* -.a Sx'nip" nn "y pe-ia ia «Biin niro nn 
jT)K 'nKD naiPii '« Dipi:a law vn'»i nonca .Juay^yj lyn j«ii 
Dia ;*3iaii D"n nwa Dy 'Wj^« iKcnasS CBiDiSBn m:ia 
riu'Dip rrai ,i^ niyi rrS'^a S«"3t inn niiron^ nirep d";i3 a-j tan 

DigitizsdbyGOO'^le 



Jii.t7K nosno 'iP'Wn -lOScn ,)Ep dSu' 'c (5 
.^D'BKp 4 JOD-IJI K"l ,0'ni33 D'131 l'ro (6 

■ITU'iK'nK v-iyovi: yj*;?»!"!« ."ono min-^ niic )a (7 
yexojrS ckt uw asx'ja ycDiy o»i .nx'^cn ^y raSin iiica (8 

.^c'citp 4 D'3 3 ^yony »n ,y-a«-. "j onron ]V itm 'd {9 
-1^3 nn-ntn .nvo la ß*D3 n^ d'd) nryo (lO 

.3 jyosxyS «n im aosSa r> jyM-^y nn ,y3«-iS coiyn 'd (13 
rwn msirn -la-n ei«t e«ii ,»|'c«'' '! ""^ l^o-i '*3J 04 
hy Dnmw ,Min nSnp Sy wr.'oo nioipc nari' 'Si«: »dodkjsii« 

.iSn j'jyn 
tycoiy K"i .j'dkScnS mnen n:nn 'o*? nc-i ■} nwa {15 

.^B'OKp y»XW?'? DKT 131» 2 

.-iBcyfsa 2 lyttxay^ »n ^3l» 2 jcD-iy «'i ^iSb.ia nSe.n 'd (16 
«'T TR yainy 14, 12, li, 7, 2, 1, |-iyoi: jyn wa S.iriid'1H sn 
H3'3 Djyria'N ^ya-na ^ya«; »"s .j'?'?«!! ix jycyiD la^yi \Ty7 »ayi 
-^V^^ ix lapT-ia'« ]c(«ix tc ijw lyane-yja» . njr-pca nyiK "jito:"« (]'w 
■I y T c " jyjsa »n to »'i lycs"? ,i:'t eyiiySSKo yrr's iStOKi : p 
eriKTya ixKoeoso b]*i» lyconra« r-t isii oaSyii .jospix bc«b-i™o 
x'0-033nyTiyBya yBcroy^iycix dki lya« lync "jitcr*» ca'i ,p-iyii 

.B!'« Syc 
KT Y"^ "'' I*'B'*ii '2'* oiSiPEiy |yre"3 nvin-« ]kb ji: BMyn oy^S« 
jy-cKp jsBMKjyi (tn 7» d«i ; j^*?»!! ixBVT D'jeuyp J'k -yhivc oS« n^Ka 
.^yreixis:"."! oip ys yama yann :'nBy3 lypyiix lyWisiyB'S is 
,Biy^pny nxn jr-x i'b -la^y: -iniix 71 B»n ym {nccip e]"?»!! n 
~ia'K lyT p» .pycS-ia-R p:yH jj'n Ssor'« ^w ^kt to dio y« lya» 
ymi 1'« : B^yn nnain n-npy s-i njtin »h e)'i« d'3 ly okt ,üi3"x 
]'3(t"irt iiTD (3 «rDB* 'rii pkS pins (« qß'^smy w j.tk pn ySoy: 
irai rn'D (t .uiiv*? ,ipin didt ,o*"iaiton inae {3 ,inBO"i« oion 
.B'or 31(10 .cnr Sy n ' i y d 
,yBB'3 »'1 yK lyn ,prB Bpjyipyi ea'i --SciyBoia -j't n-i'ii iy 
na'in"'! i"iK To i:iit ,)y'7SyBir ix yr*-io »•! tg i'^i:B(ti£':"ey3 du'« e'o 
:DyB":3 jyBOM" cy-iir« ysiKii pryBiioiy »n yiy'iia'n 7« .lyBanya ii 
•maa' kS o'b "js -ups o'iiyj n3nK n3n«n ns -i-:is^ pSoa -nxy? ^ai« «*?, 

DigitizsdbyGOC^Ie 



— 10t — 

51. Michael an Zunz. 

■h nn nusn n-a denjsten Octob. 
]rcü 'U.T vi: iHspuT ym ^ocS .td nSirioni coiiDon Dam ■jii'i tt^ 

JT30 Vn nCK imano^ S^ip phn' inD-iaöi mW 'nia n» 
«S ispS ny 'ny ps oi -s ly nx "jao 'jicpn ni3-, nmio '3 r]K 
.mzr sh d'c Sd ir« omyj niiK nanun n» TnyS yhü2 ■^ixy S;!« 
yin'R i'K DiiKii pyijwn yi k-t dxt .lyccyj cyj"o jKt ynyn -;•« 
I'» 23'j im yc ynyM'j(-iy js in« .yasn l:ys^s^lWHy3 53'3 niSKr 
.s'ipn^ ^.löHi .rrSKC naii jx nhn» mih ,p*j ix j'E'iya jyiyT 
c"n Ti'ai nisiipn ,ivdi!( oyj'OD'ii Vb ds-j y« yasn oyxiip et 
-1-3 o"ino -ivn o'i3)n (o'30'D .T31 jo inr) yiii iis pnx' u'ai p 
ts-iiopJKiea »""jsc o*ct s'^p hy '-nay ipnyj ,o'pDio isri "anoai -;r,a 
■nn '^ p'nyn -wiit piio p Dn:o mano ti .jri: jr' '-do }"c om 
ej^Kii '1 "pn 'Brip -i y 1? 1 ' 1 «* -n d jyn i:ik .hd im-ni pyise- ]i:Si 

•lyoSitmy .jKCO-ip 
.Vi ^s'o «]cr .T3 p o"n "[laaoi "jinK nan jyB'''?r yom tb dic ■[•» 
,jyS.iyceDy kiio lya'S ijnn*s ijik ^yn's i'i cDyS k'tib y]"a 
(erhalten 21 . Oct 1842. 
beantw. 27. Dez. — ] 



52. Zunz an Michael. 

n-ya 
j-iiaana mj D'"n -inina "pam 'jiirn Dann tt niaa'j 
; lyjK-io IX C'H'iS-iy y"j do-ik to jyay: S'i .irna iyi:-i.iyixrKrT 
y:inB s'i BW i:iK .niSxir -ipT zaav nuppa Sso ny;*! lya« yasn "'« 
V [Villi ps"? lya-^B-a» "d p.TS d'w Dyr;"K 70 i'b k-; a« .jpTTJsiB 
'TT ;jyaitD -laSyi s-t jy*?*?«! cio jyi ,3ji':n»xya py: yi ciycriB oy 
-:nyiiy: |'K — j-ca"! iiiK ySe-n lyi iittoy co:k; lyn» v^j p'i"« -1 
BDyi hnttti jiTK TTn .Ba^ncas — «]'i3 po lyrn K'ii .cB-nnvmp la''? 
iy:ita ]x:»: yiK ys yiprii .juyp pnyiiyj ycra p"o n'j y'^'jso c« .]"i 
-iy-na«: »'i bkt kt .bscikb — oisiip ytt (pycey^a jjSyxr'K ea-j) 
'tDi-Bsp DyiiyjSsB -lyayp piyn jijiay: 
.jy^SyB«* y->yoy!3 yiSyxj"« .nn-oioiVB pia i.n-cT Sy ipitb (1 
p«ii ,ysB'3e'3S yiyoyij .nSicVco mvr -ih ar« hy ipitb (2 

.or« B^yijKnya nnsrrr «n 
jiioWa ,'QTiö S«noy "1^ vr^v Sy irn*c (3 

DigitizsdbyGOC^Ie 



— 106 -*- 

nw "jun natfa is 'ca n a i r o i n k i r m .iSnprn ^Nioif iripil 
o'jrji cn. 161031 'jsSxa rin ua -j: 'in 'rT,« n'aa eip dbij Vboip 
pwu Dixj "3!:^ e-n nar aiya p'oS nCti'Ki ^^f* "^ip oSiy ^« miya 
|D jya'ir j"d ecrSSycs: «"t jpnyT) "»'d'W ppipw j'*a Sx^xa i'irt ja 
min inM ip-nip (m^tcn) miaym Tiin,i Sy » i -n ,(vxpn -i"» n-i 
'a ci'3 nejji jvd t' 'a ova :8'^Ea wn "y didi*; »am a'jc 'ca |yij(Ba 
7" '3 Dva Vii nrn Kiiapn «3'py .vio Sy t c o h ,p*bS ncn^ n-vcn 
»-5pjn T'n in n rnpn J3 7N"nip" -y n-:r 'ra ob* n; rir t-h 

.■^■xyi pSi 
m ?h:xi myn ruwK -lya's nci njwj« ]'k •i'j.i cTia« n ojtn (4 
■TTJ« i"y' 1131 13 fuin ".C3D ,m i3VS:a i:'*;« yn «^i, nmpna uurS 
ne»^ i"imt ipriyB* '^»-x> ria -nv-ra mcraio lai *?» toikh nstia ]vyn 
aTM ^OD KW niynm niiicsn icd isip -iiP» n-iyo n "ico 'n^i; Dn:iai( 
ne'; pxca vravi^ü »h inuipfi -,r»; cjck ,aio 'n' Skü n^er iso la 
■lyj'jKD -T'K D"."aa »S D-o'a hhif\ MiJtyra-nB k't 'uS yisr 
lyi« ,]y:y:E:y nSna lyjxio jy": tt"s h^shejk yn.Ti« ynyi -ytt 
j'^ns^y] X'iiB ly.-iBiyn ly^n-n s'o cDaSyi i'j: s'i ]y^S«B-iya'» i!a"'?VB 
-lyjyayj-.y --n-s jyasn canoy) hucckh -['Sec-hp njw "]'^nro to k'i »'ii 

A-i Sa'o p|Cv n'a ja o"n ir'^B 
.Djyacya «'ne ;y3-^ ly-in-s ui« tyn*« yt oS-TBBay k'iib yj"o 

[erhalten 31. Aug. 41.] 



50. Zunz an Michael. 

invica .iijya nnaici m^ysa ahvK i3"c:n nsoa 'pani 'nuin oann 'tt^ 

.31C ^ai Di^r Sa'o sjdv i-a D"n 
^e iK Wors 1111 iriB -iciriyyjasn k'i ,]ymv ca'j ivii oy 
r-.oo «iiyB«* piyn pn 3*öiyiyjy: oyi cn-rya isiv ui« ,py;ri(-iy ii: 
iyj;yp k"i ir« SVn taysciiyrt ivtib noW "S c-viv -lyi ,s-ii3 iio' 
y^wc'is ycoa'SiriD nn tsri"c i»a yts^caiiBirj« lyi .eriii piy^ ix 
Sko oyi TK yro Dyrns-iyo'S .D-iiya jyiyi ly di'« jits k"3 iji« 
£a'3 «*i jyii lya« .|yiiyii r'jVii:!« ix -.s: oa': k't k'okt ,«"3 ooa'j 
iy:siB rxayj fK ynyii ,y3H-ic 7K üin yw» fi« »jya'mr ^sor-K i*j»3 

■lyppip 
•ay K'iic yj"o 71K sy^siyn eayi lyrin-« k-t i'a n lyonj 
;y-..T!« isj iji« pi«[ea'i «v ^ayre lii« .oiycoya p'hhtt jn*« -["t bSh^bb 
Zunz. B-o:! a^a jyjyayry Doyer iitw 

ßerlin, 9. Januar 1842. 



IV Google 



— io6 - 

6) das Verzeichnis der gedruckten Werke von '«Sit« sTn y\7i 
(mit aiBi DiBi). 

7) Wird in dem lose, hinter "5 nins 498i Geograiihie ge- 
nannt':' 

Berlin, 2. Mai 1S41. 



49. Michael an Zunz. 

•h K"in 3-il3on n-a den 24ten Aug. 

ln,T 1133 dWis.TI DDllSnn DSM 'nn3 «"« 'pi 'TtS 3ii; "jsi DlSr 

ji'3o nSy3 mDy Vn n«»« imBooSi m: isepsi pjis jcb'S d-v 
ij'"iB ly.iBtvn s'7 jK JSB jjnj." ■;'» ytsS^Kii in«' Si'ctb p'x a"i 
jSÄ IX itta |so "lyasJ dj vödio ,iyDi«iii:3Sj.'3 ivjsib yi.i"K 1:1« iy3'"iip 
"['» 1-inKii .ynn ]yB-K33!«V3 i'o dvt {'« «13 cyr's jyjyT! ,jy3'iPipB 
1"s ,ij)tj"3i« lY "iyaDiny3"3 j"D p« >':»a s"3 )"3 ciynj-fnyt rh^ix*: 
tVyy« ny3'K ijik .jvjx-ieiysk yr'iiV'no nW y;"s lynsT 70 DttWiay 
•lyciKnöK IS ,yS"« lycoyi) ipi i'» 
ns-mi) ,Dn ?iyi Ba:Kjy: tbji3 noSr "i;: i«ivt jyi p» D'03n yrSyn (1 
i'h-i« 3in33 .min'"? "ir3 »in .i»imi3) nniMiaw («'•3"in 'nrns c'-i:u dto 
,'ijn» pmt' -T ,TBJi3 pnnrw ,'?Kcn' ."tsiHiaj« .rrnno Tin .nisSn 
,pnr Tin ,{-xiPö T3e hys 3in «in) wiSict "jktuk .koke-Sw p'.'.r\v«i 
Srts ]n,.TTiK"BitT nc")!?:« ,S'-iei3 hcd rjnSr TnBJ» 3Vi 
,p3n 'Sk pjts': nsB'"o «'3^ p nip:3:2 jn ,«'3^ p httTz jn .ms» 
,«••6:13 SsTi'jHr:« ,r»i- ]3 ii«":b* n .rs'on: fioi' "i ,'i'?n n'.Ti;'-i 
"ip "\ piP'DwiB «ip:: im Tan «m .ukibo 1 1 a t p 1 i n r k iiBr"o 
'?y3) 13';k rjDV n C3m ,(jyc"n de St. Georg -i''?3"'B''^™ii hh»:) n-iT 
naif'o ,r»pit"-ip piinB-K .Vnp^c .n«i:M3JK .^«v n osnn p ,(o"ipy,i 'd 
jn vnKi hKKV jn ^noW oSn iier-i: .-tjc;« Sstuk . n -. t k pKX'x 
,{"10« .iipyo '?y3 «vi) .1 : u S n--B-ic r.cir"o ,'3~. •?« p S«ti 
1 3 « nrc in .(nnon 'd p'nynn) v-ikiHk p tkc jn ,]«"0i3 ^«"nSrw 
jn , N • • n ■ j 3 p| B 1 ' i-iBe»'"!: , 3 1 b dt |n ,nT:tt'i3 piinrw , d « 3 y 
•jp wiin nr "in «in 'Si«) i-tBW"«oD'T prmpwi3iK 3^n ,'«33 npo 
.38 dSi: -[Ol {j"3rin 
n • y n:iiy f]1d dS'jkes"'?: y: Byu-B "3 cpSn -Siaw ]"o p« (2 

.■■c« «"Jon i'nipir «np-ccai. 
VMV n3iiPoi .1«: rm :Dn ms D'Kitoin :k-ib s S-inc -rm (3 
'3T!0 3«n 'T hl DB13 TCB» 'r3 ryv\m no:3n .■i'33 3K-it3 n3irn n3ir'3 
pisT 13 Swior Txyi.T -y noSr 1:31 SsSxs inn 1331 psn acnj -13 

DigitizsdbyGOO'^le 



- lo4 - 

48. Zunz an Michael. 



-iSd ait; 
-^-lyw« y-i.TK ;iK jyauKTp:in o'o tj'-ia p'o bujje i'Sjnynyj «11 
B'o "['» !!2«n 'jaim ^^^ in» .Ti'nan fl'a ^313 iy» p}yih"7iaa't:s yuwc 
-in S1W3 ]C"nx CK cpiinp ernya n-t jnyuYcyS uin jyiy'?y: p-MiB 
K"3 jyi ISE .TTii ]"T jy:iin u .vk S'jin neu nyi ,)*c'ja myco 
.jyeSKTiy ce^'i cxcv d's ys ysNn cicc ]vthhvtvy2 \HWip p^yn 
ncp 71s : '3«' phn o'üznh lyi ins "riS oiio ]» tc ti'h D-.yiWTya 
ivco'ii 7« yaryc las prt's |«c .&iyjyuK -^'o y^yii yaifi'? n-ina 
■ij .{ynB'iyn s*; (S^aa lyi ti nar ly) n-iir" jsib "diot yVe »"ii (1 
nroK i't« 'iS.T QT13K '1 DRii (2 .'?ye"B |yiSyxr"« tfi bd*: ,S™x K"i 
rwa 12 c'D3 '1*? D"Di 'rya 'd a» (3 .tsjst niyii nwctt la'» nai 
mSom Sa b"3.tS nw^o lyi D"3a"ino (4 ; tt-in-ow jyiKo'iK y-iyoSy 
lyi SnsYii« «"T BoaH'isT (5 ."rrn ejS» nSa-ia sr'aTii ii:d3 iinoa 

.133^13 13"3« 

K3'3 -n phn lan eis ]•« nnty "i rn'jin sn "jin yT «"i j^nx 
vS-E "isj ivxE'iys »'I ?iy3yjisB"i-5yn -131 rpsh ^-^.uc jyi DiynKBVÄ'iK 
-inyT pn jyiyi .jvoc-^r ys'njwftci« es*! i3'>« yj'Ti'iipivo yS^HOisiyii 
5]ixo i3">t -myö yStay^s: -'« yesy.") jiy: wii .ym'ii i"i .TBiynciyiP'ii 
Dy*?*?« 1*» tKj3 -lyn -lya» ; yEEy.i acisny: inyia ys lyii ,B:(«Ty: p]D3S 
-hv »hl 'n'ja'' xa 'irry P ib-iSiiojk ocyEip :»to lyii um ,|y:Kie 

.1103^ n3K'?cn 
pi3iyn-iy ]y"3 pr^'s z'z c"x m ="x iKc 70 er3 «' «'i joyjic 
•jKT .ySS«Di3'K s'i ecaSyi Skwk jk d'3 -lyaKi; ix Djspya "3 j« 
C3'. K'i idkS 131« SiKT. X"! ]V2yh .ca'iD"i» yj"? iXKT Bxey i'c crs 

.j*31S J3y3y3-,V S'78tC331B3H pn'S JBINiry B-1H11B3M yin's y33l«'? IX 
Berlin 23. Februar 1841. 
Byi:yi s-no y3"o :f*'?n8oy3 K-nc yneiyn yi.TK js ycn: yVo 

.::iSnyccoy yi.TK :'B"m"3 jw» 

1) welche c'can sind genannt in rD;i3 .TaSiP -1 "iir. 

2) ist in "3 üphn 'hsv gleichfalls "ok »t'3om «np'DB (,s. jvx 
vom Monat {0'3 S. 111) genannt? 

3) Haben Sie die m'ci: — dV: S3 

4) i33'i'i inor'. 

5) gniau Inhalt und Jahrzahl der 3tr.c cion Snno -iPTn, 



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— 109 — 

■111 'D'E iSoa finSi) HB-jw S2V 'xm pi«i 'J3i ij 'w ^y «ir dipS«» 
D'anp inrm ctSv o'd*?51 nicipo 'la e*12 pKS 'uni o'caB' 'd ip'B' isk 
«aip nisSoS 'jyoo di''"3 "i™ *?? d'h j'a'iai pyoiP oair on man imoS 
-[■jo 13 -[na loe»! iSo onS r-i diS': mm iimcni ja"?.! i.Tjn j-aonoip 
nrao ';a "5 dc fi'ovn Ssyar' 'a^eo ins f]"-np i^oS anaa ana jai ^d- 
o'yaip vxyvi 'n« -i^cn 'x n«c 'nyo: (cnciy o.t irDaee inia in« cipaa 
lay ir» moipon laai '.tt irccsn ':eS ki;i-i3 nSnna "Sk "S niti o'^i 
a"?: «Si "3in Tnon nnin'no dji nin" «in 'a crrh Tii »'J 'inyair' j"ik3 
0.T13!« '■\h c'ixaa itioi ,i"3d^ cww omit «xo ir« crn''? dk 'a hrt 
S"i 'Knia) DB» Snj inrn «im oe* nain poo it "jy i3« ir» y3eon Sya 
Di3:i .Dinia (;'o-i) iiit ra nSeson myo Dipaa ^nana c:a:i (i«*iya 
nnn DB* mm ,D'npn 'tPip n'aS DJaj ern -imsai inna .raa D-hvn'h 
tth D'oi Sa« «S DT\h myiar nipon er ncyi mnEfn p» mm «"ipci 
nnyo 'a ob* n«ii cn-in in'? n^y d:i rar S''?S nar S'So o« *3 wr 
n''?NyoB"nS njinnnm onxuS njvSy.i ni'oja 'a db* ."isii p'V inS nSyi 
ina.n pBD "Sa) p.Ti." 'i TuaS ra?3i n-y ^San in nap db- iS ittin nm 
niB-.! r«-i3 CB- mm '3 TIC "1 S3iparT cannS t3io ^«"nw'SKai (SkSib* 
njB» DB* loyi .TO'. prsi n« B'mnS or vc sali nno nnB3 yjm toi 
zvtv j3 loSön IitSk '1 lor ibid db* iS .mm vzn ii» vb iy .nc'on 
ppv mia oannSi v«''?y jCB'nn'j loSon ' ? j a B" « t; c i ■• miaS cb* Taiei 
nyai« vxh cb- ik3i rSaipoi Dan « d ' b o S k ' 3 1 '". laanSi ' n b i x 
SpD« «Bnn miH' 'ii ij-idido n'iaiy •^ aia »oii hr^p ■'Vano cnaa: 
(yiw Kin) S » ' n ' n n'aa mn «o'cai ,di:«'3 caip: nr» cnn« n'jBn 
iioSnai n-iina oan n-pS» -^nh>i loa sin -a. inatPs m«e i'Sbo »in o:i 
SsS nino wai B-mpn i-y c^B-ima npiai iB*or npiit Syai Tom r:yi 
Snjn -^pinn 'nxa m-TK-ip f]in3 ce.-i3 -ir«a d'-do -iBcm --lai Sk^b" "ly 
.in Oaithagena auf Befehl der Inquisition von Murcia ns'oiios 
;io'na ainan xSi 'm si-cj »h .l-iion nyaa SyaS d ' o b n j i n 3 
c'DBin mo'Bnn3 Sas 4 i-yr j-SaiSa dbi: -a d-'wbi« in rio icd 
a-y«* JBica dbi; Rim m« «sc: n i i a ,i n y a : lEcm ,TyB* jn-^d dbi3 
/S-j p'a iB«o neSB- ia ppu Tin. Sa« 
yizvh Ton jaio 'a-n 1:1x1 p"B.iS hra ptona 'nana iSwn o'iain Sa 

.S'T Sa'o *]Bv --a ja cn -pn- 
.iySm;EBDy ix s-rB |ya'S iy-i'N k'iib yr-o 1:1« -j'o jya'Sya «'! 

lerhalten 7. Jan. 1841. 

beantw. 22. Febr. „ ] 



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- 1Ö2 - 

47. Michael an Zunz. 

■h «nn iiiMH ,T3 den atcn Jan. 
mns 1-n 'j^wn D2n.T nn' n-.i narnn ^s i^xa D-ooinDcn SrSi "j*? diW 

.vnj ixefsKT )':ix |od'^ inn 113; 
-yj lyTii D'iBC i?3"o 11: wwiir jpT MiiyoK-ii sir"?; »n to m 
-aisya ix 13ten Decembcr jhd ^-.z )v"in'K -j-'^ T" y''"'*?^ .eyaisscr 
TTfi3.T n's c'ix 'Sic-i3 |XD )yDri:nj jin ]k dkii |j;:»ib S't .lyDisn 
,Kiynv3 nias 'dd^ "bi .loipi lyri jko oHr-j cxcy ca y3».T y» .et» 
T3pn inv^ nai? ■do'? .TTnart n"3 idd ain 'isdd onsSa yxo'iya ■['» 
vm naiD d'iij ,2 T:p;i •p'iiSKB' niD3' ,8 u'sp;? oTi-cran n'j'io ,2 
.SSsa naittfrei *nv3 "laio «ini if 1 : * e* tcdd ijin ,2 rjpn 1:111'^ 
naiK'ni iiiynnS mx'j 'itrip d'dib crjya n'pic 'i '?')i:n p«j lac pSn 
yScns c'ixon j'ai c*?:". '3 pSn rrp/i inv*? n D'cn mon '03 Donai 
I«ii i:iK «11 ts3-j;s TIS' uiK c-is iy »1 D'-ninmi jyiyi ]k Kr: lysK 
yVc n:-! ,Ei"r lyoKCo jyi o'is td oy «'ii i:ik ,bi'k epi-nyi «'i 
monpT '3 3in is'n o*i3in d'w cni .jyjijcyryn's )vx nyr ]"» isosi 
ini-Sa ncoij ,3i.no .m-ns.! n'3 'i3"nn^ nS^ir noTpn '3 Ttwrh 
zTz-A D"i3ni;.i "r:y3 i3"i kx« kS cn 'm ttji neiD D'-nsS vpoo iPbfis 
-in» '3 jyi jn^'^KS la i^t -.itk "jiim nia'n vjva ist ot? dk "3 
'^yip ■cS rr\T.v\ n'3 noipn xm «^.n 0^13*? irrK -;ipo '3 oy man*? D'ai 
"j« i'".x Dipo hzü D'Snn ori n'?3j3.T nWSc '131 o'mp^ nirfii ]vy 
lP"^p:«iBD i'»« '-1 n-n.iiyn t i3nc.i ortf onyi"? d'S&iS 
jnj 'T 3^.^ J3 T»te -, 3in 'Jpi S-si 3"p 'i cjt moi -iinD3 'D3 Sw myoi 
."nyn 3-n\ er i:kxc 0*33 "3 '"jwo .tj-t iipss kSi 
j"i"i"oir3 3in3 iBcn ,'33:K-.n in iy:yii yjs-iDEt)"i.T lyn ix p i:w 
jnrcco nipoo^i |'xi cp'^oS ^Hm iriti o"3in3 m niai mo o'ot Y*p Sy 
»3*? «31? n3^oöc ifiycj p-^i ^i3n -.3150 yDJ 'no ib-ki: 3n3 sSi ^'js la 
"Scrt j3 nn 'j». S'nnoi ,rc-i -ns nn er'? yni i'^oa t' nn'.i nonxo 
T' pic oSiy nimi« nun '03 «-ipj ;3t 0-33 ior3 mip pi) Vit; ns'?»' 
onso ni'?r n-nr Sy p K-ipj 'unisi '33iK-in in cm lonna 'n'«-i 'k oyo p-ii 
Ski«" mps '03 Ss^r- p .■tw;o 3i.t 13D irxa pwn B3B'd n'n sS -3 
13^331 m n'a yno ido."ii3 nicipo ."itm vist x'j ,n\T 0« '3 ,V3 "o 
131 Ott* loiiy Sy Tym ,'ip" p in "iSon iy wvy orr-o Ssjibiib i*?d'? 

13^0 (fT 'T3T 'dSi) S31J30 ItSl 03.1 sS ir» '3 "0"B ■]'?C': \"Xh IDK 

311 'eS J3 iok riBii: "3S0S d'o'.i '131 '03 D'»3ien (icnna -ru k*? lor) 
'l'jen 'nsi (viiyja nonSc r'Si K3xn -ir pi x'33 ]3 »H^ «'3: kS {ni:yn 
ht 1^13 Kini -nan 13103 wisSi; »d: Sy 3ipv sim *iOo Siu i] d t 

DigitizsdbyGOO'^le 



- 101 — 

DiBT rn'nnn n'3 noipn (2 .HnvS dioi d'^wit 'n3B»(l 

-ino' nona ':n8i "jikipS *S v *33wn in "^wd nni» — .jüp-if iy 
: i'e'33 myco'? 'ir pSna ci3i:i oxia 'w '3 inairn 
? e:ns3 -ijn bo'W mr nT«3 ijik p-io lyeS'o k-i: nvn j's (» 
m'«3 (i .im^mo iiitp ? »^»■■ra^J-'o'iK ibybv'? T't isn mi (n 
atr^ IC« D'osm o'rjKo laio nun (n .laiono yie:^ S'nnn ipnm .xr 

B2': To jyuyp n-i )'-np — .'33ibn.i in oip loxv n« ns- o»n (n ,i3So 
yiyinyo ys«: i-tk ajjsnc jwp .]"t rayj tcüy: b3"i i;i» .jyw; jyyj 
lyn /jyxjyS] -myo -;«: n^ii -ly ,po':3 ijc iVMipiyo:« jra |'k y^«i= 
K't i:yinjiii .iij^Kn jok*? lycScix to jvd'ii oin*« itte i.Tyc «'t 
D'-ip» ü'o iseySa «n '^loi: eSVo ■lyry'? xi« jyiyfj ii; ui« p«"c 

3J1B"-131B K"T "i'fi "IMl«rT3y^ JM'O »"! ,]yjTK «"3 IIJ 1'« yiy;l ^113:31 

K'i i»oB':p '-1 lyii ,-i'iK yt'ip yu — .iy:»iBN"'3 ooi'iib«' pn«ii oyi 
n-iip (5 .(lyn b3':) p'jSr i« xiiivS dibt "cc^« n'ir (4 loitn 
To K'i p^yc -i'SEij.':ySyi — .*:!? pSn o'oan^ nyi (6 .rro •■! 
ny33 '7y3 pjer '-i*?) d ' c o n : i n 3 ]»a o'c'ciom Dippm ^jt Sakh 
(nipn T") lasBp« 14. dn ins 6. c» t^i« S3xn {«oyrTt on — .('iiion 
,"npn vr ea-nir -ly in« ;Br''iiy3 ypi«o yuyj^XB «"3 k'ii ,iy3'-irpj 
oiK yDB"3 yr-o 71t did ]M -13» — ? BPBi«iiw»y: B3'j cn'« yasyn 1'« 
'i3i«"i.T m «"3 yoSia yK jyi .jsSuniTn bikiibi« yri^KS esyi 
Bsiyp:»3 >'3K0 ins ,012 pnyn Bpmy: a'".xcsi «*! ,3iiSiiin3K "i3"K ]*k 
ysiny i""*"'^^'' .bcsb lyT »'o »"? ]2"-:tp -idrS ]i:b"i 70 «"i jyii 
^yi Dy*?'?(( C13 Dsn ; yojaKp mrp3 b'ö i*» jyn ,j-i"pj(nfi iit dbs'j ,k"; 
p*:"« ■■! D3nn yimo Diyi:i« s"3 i'o |y^7»ii s'i .jy3'B*3io laySio 
y3"ir T'ijyo c"?« i"?« »t ; jy^'i^iray cypn piyn k"3 s'n m i'^'i3 
jX'rfi iveiyn -r,7\'» yo 8't )*?nyBBcy .yon: ys'W-io 3X"'nKB .-j'k 
.K'iiEi yj"B 3'0"m"3 ]s^ix BVijyi VD'-i: jBD3'^x-iyn «n 
l'K : pisnyi nn3 '?y3 3iB Sic'? w: dkt t» yinxc-iy lysy w 
hy hitxv^h "runs nis'3:3i ;iyi3'By3 Hisii 71 jitki nji« ibbio obt yrj'ii 
T« jyTi jyT -3i:y3 p: i:i« — -fiov n« w« V3S '3 pm3 'mn-is b'db niins 
c*?« p.y:yx b-ikhb:« •\'iTy'« b-c ij:yS «v dni 7« y3iKjy3 y:'Cixrn inyo 

cri'ii 7'?:yi oy 
Zunz. iinyio iittt ü—ib itk 



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— 100 - 

45. Michael an Zunz. 

VKin j-iiaon ,Ta den 26tfln Oct. 

.n"3o ."npM vnano'?! m: iKapsi pix jcb"'? 2"r tth i133 D'iyifa 
]K c':iwn 'iipno DeB"ii5DU«e Djn jjij3p'r"i»3"B "i"m »'i jiSKn ytt 
rrvp ]-i hyz oyj"« c'o 30. September d« yDDV"n« ynsiyn yin'» 
tÄ:ip yr"-T ix lyr'o «"3 3-ni* -«xii: y^j yi« ys oyi i»c ByeDnSya 
j-T» K"i B«T ,bSk.i)'« fyocyi .iweimd ncn 'n iko pf-is lyi"» 3*n'3o 
CHT r^'?'3 1«! iJi« y^iyp lyooKp SD3SyT 03'i iy »i ,]y:i«(t pn *]1h 
■pn 13W lypp'C liNcy -;-in ynSyi dxt dtk , ynco lyny»« eciy "3 
wm'iiyj K^siiBW lyr'p .jyssyo jycnyj Jisotöy p« y-v |yn iy3'jy?:yi 
jy:"» Srwn kv d»i i3yj3yi »DRifnr'-ic ijw yc*! yiTi« :>'ik -j«« «i .jyeeyn 
iY ccrp ]y«"iix«i yr-o yn» ewiix jyiyT ,]yTiyii lyaic lyijicy: jyno'i« 
iyB-i«nB3N Dfl'» i'K D«n .yoBittn b3': i''?B:y:"it yi« y» ui« ,]ynjjiy3 
-iy viyi yhpi-ii ■iy3K ixn fn .Eya-isnewyj ca'i iw ai*« -[•« yain ,ye^^Ki 
nrn vs p iVB^yToyT ;kb r]'-i3 |y3"K lyTH jysyiti y» oha xyiiäv 
■Bjsys C3') lyoo'K ya ey^^'s ]"i on'» «n dkt k'31133 pyisi c'j'iTiy 
'■: B«i ySrxiye:!« on*» i'« ovn EJ3K*jiyc tc jkb «t^« iy .Byaisii 
yaSyiD»! .fysiny ix «'? Brneyiy: «iW -['o ynyi ■;-« ,yB3yD iypp'r".y3*(» 
uix ,pyt'SixD'iK D:y3"-np oyin iy:i'i3iV3'K cyi {ycey: \vTh cy:"o 
ySH'BW iyi"o i» ly bik ys^yii r|"iK ■jyxD'BB'-ii!:!» ix nein cyin'H b'b 
I-THT ■''0 pjyijsooynnp lyooyn ,]ttj> ^y'-ioys inyispir cyi-i jkb i"b 
K"i iyi.T!« B1X11BW lyr*» b'o i^m k'i jypiyiys .erbt roDvS inyi 
.h'i Ss'o r]ev a-i p o"n i3"ib fyi:yaByr3»."t 
lyiT« -CT B'?n"BBoy K"nc yi"B .kt* jys'lj iyi.T(( ]« yo'ii yS-o 

:'ts"nyT"3 
[erhalten 29. Oct. 40 
beantw. 13. Dec.| 



46. Zunz an Michael. 

.Vi fjDT T3 TK* i'ii D"n -1-ii.TB n'tf3 Ei';3 -1X1« yn uDnn 'ci'jm •t-t'; 
-iBinyy] ,;:n"i« i"s j'3 yc-^a yjyaioyjr'K -isKBps o's «"ni r]*!« 
jno r-si pT3 'T ayi b'« y3«i in «i .riSiiP BiNne:« ^k: nr'io 
.■^a-x -iiBKiyc'^ lyi iv ySaw y« ynyj m ,Br« BSHoyjsK .tot nnsan 
-E'o lyuyiny'jys njis jyrB'J y,T« -^'c yp:«T ayijyiTay] ■[«: uik 
(Orient) 'Vo-o j3t3 eyn lyasnrw ^yi ]« bi*« DSii q-» y3«i6 'IVHiV'to 
|y]«i »I ,8T« :T3a.T j"K "[w j«öoip tj^sii "1 ]yii ?nTn3n IV2 D'ik 
iiyjiKtya td yay» iy .bw'B') an'« «'i 



IV Google 



iiPSD 'Sx« Si"i3 hSi XI 'S "0 '8 m» 2'n D"^n:n or 'd3 sin p«*'?n ni 
.jvjt 'lyif 'd"? yi)ii3 |rij {c" "3 'c 1*5181? Dips S: S'iK" c3nnS 03 ••lanr 
p.iR 'T D'crnn »mriP 'i .V: n*3:n c-idtj DaS pan j3 "■■■ mi«z 
nni«o.n "jva 'iSn) n*m' irsi ain (o'jurs -i 'la pco '^3) ^ri« — ; 
»im 'ip) min- ti nro '1 Dsnn .nov n e:n.i p no'jr ,(rn 
.ISO '0 .Ski er -. »"rn .(cvi o'on 'os ninw T3inn W vmaii: 's 
TW! riixe Sv D":nn(tm ciirnin D'Mm 'Siarc lafimi cpSa o". jrr 
nosc nniDi c'3-i c-iasoi .iSip'T "[111 arwpT Sy loyci nryn »h mxai 
nin DiT iKs'SiB' \tixh'w Snn -[Ssn ir:nK nnp 'p-jiW ne oci: o'j'jy 
e]i03i -icon rii-13 3-3 ' '131 rrn njip SiS» tri inSnnrt nn-m inwSc kjpmii 
Tn3 ':n«'; ]3 pni- D'Tf:Sm -i'yir 't Sy "ns nns incSipn nn-m. -icon 
Sy cnyr HKo ^26.1 DC mp ]3Si i3H8n «ine» hkij "wi .tskj 'jb* .tSk 
TK •?']■! .Tn losya iioo lansrt o'btt? n? laii ,o'cnc."r Kini pmt' yii'i ob* 
nana icxys lo'cmr nn pe 'd -.aron ys"*?« '-.n nry j;i na:Tin jnsa 
'naira "yos nS» nffiB .ryn njira 'Biripa "SiöSs noSr -in 
«■B-i Wx :■' ■: cv -x'BDa tidisj Ssir' 'p^K 'n 11-13. nSnnc n-Wn- 
-"j'iio uyoj niyt? i"S n3iP3 'ripa 'i3i ■]nsY3 nn« 1113 nic-iB ni-x''? 
13? le*« D'iyn -iiia yoin dc n-nw nj 'oiSifS k'SicS uyni niex 
irrS im Tn iian lanoo -on 'an ly iian isiac ';ai«-in m ann 
Diföi «aw ;n3'?03 SinSaS nnaio pii ri3 pina j'SpwxS ^id c "jm 
otpoi i'arS« nriai nKSi:n nrneSi 'ppsas -inSi Sy^W niaSaSi iwicS 
w'miD'S» tJN"oi cSwiT plan my onxaSi o«:-!*: n:no3 f;"i3 i3id jn 
i3n'B"i "[-n Swe-.ic'? "[Sn d«*oi 'ar. ."iKiii VBtPKp ritj'o ns'jt'i'n «"up 
nin'3's itiP"3 .iS'iKE 'X'Snp'? m-oc im w.i:"'? «d'b »r'D nw^oVa 
l^an oy lai 'vs "^nw .miar'Sa SsraiiB i^o cb*'? k3 ib*» maS» 
nuniffi kS'We rsSi': Nir"3 n»n"3'Ki ."nasipi »xnp pn 'oiiS cE'a im 
Dn3n.11 np'jsemp ciKaS» npiic k3iid «naS« snw nS'ii^ wec im 

.11«0 Or C'311K 

yi3"x 131« y.To ycssnimyc ^ys-r« k'i to DS.iKa3Sj ypjNi -[-v. 

•Vi Sa'o r]DT ,i"3 13 D'M ITT cDjyayjij 
.«'HC ya'S uis y.ii-iyii yin's j« yo-i: yVc 
iyi.i"K 1JIK jyn'« i'i lySnyBEay ycBy3 y^ s-ii mt «-iis y3"c 

.Dsyscya »"nc fy:'"? 

[erhalten 4. October 1840 
beanlw. 13. December] 



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IX [einniswva aorcj ^Tcrp mhttv py-iM yi»o ro ,v»it i.tk ]» k'i 

;njK3 D"!!!? (2 j'if p':'?D D'-iye* nso ]«c ipm i:is nosoio (1 

in v'T ,j)»nji»iP -ijJT D''33"nB (3 .^Svit Sisrn "s -jino «t^b' 2t 

(»yoo ri^ nriB -lyi sjkw« (4 .ksi-i ly nisn laiOD jBy^Bya 'laiinn 

B3'-i3w lyaiyrny «"i wn "3 y"] iy» ex in b"x i»o itn om 
I"p 131» Dooxp iTii yooyj i.t« lyii .yeo'a yn:vnyDip y:"» od'« jyayj 
.mrcj n330 ur« .tsjria jjt« j«o lyn'nip öyesij 
K'T i^nycBoy .jcckibj?«"« :hib ]'» Bncnfi«-i mtt et*» 3s j" 
yonj ]3"^MyT : jyrr'o lyi c:ye»i 71« Diyecya n'iib jBiyii -nn'x ya 
DXBV" D'3 yann i'tt jyi ,-iro"^c k' «t p'ne' .pSna p"'"» -1 nan ^k 
ye^n TB ttcSiP tj'cyM liiK jyi"iiixD'i« jn*» {kb yE'13 j-iyscr« BO-.y 
Zunz. ijayry SSkbdjjio3K iii'k in-n 

Berlin 21. August 1840. 



44. Michael an Zunz. 

.'S K-in j-nacn n-a 
Dn»'o lani -ibidi oan 'ttS aie '731 othv an d'di-ik D"n jn' o'-n irre 
pau' iiy nSya moy ^'n n«*K irunSi nj ^»EpKT pm jkcb'S tih iiaa 

.IM' D'Myii D"3K*i na'ipa 
IMoyr'n iuBpsn 'tS "a iterr naipnS Sxiorr ovn aiip *r jy 
DKi jyBca «'1 1:1» jyaso ^iiay: yB'J lyin's ittc i's dio hi (5. Oct.) 
fy;y3 5teü Oct. du ^yaSyicyT lyaB'na Boayj BcnpowKa yxy:SKB "aw 
IX DJ"iP]:«BBf:y iyi;y33"xnyBJitt 11. Mai du td jhb oyT jinyE'^DiK 
-lya'« IX ■]''?E:y3y'?y] eorSysyi td s'i jya'Sy: i"ip jyi ,|y-.B'';-iya'» 
-y^'Sayjss] «n i:i« lyooKp;»: jyay^Btp-iyct Dyi"o ytt SVn ^u .piayi 
■ospysixrn 2tten Aug. qmb lya""!» oy-irrst ys »-i «'ii «i ni*?«* {yj 
•Sa ?iTii t3]»jy3 niPB* n "a nnS» naiyo ]'» as .iyBisiiH:sy3 ix ;yjyo 
KXDn cna; onat a'ro 'd -lanon) nw i-a apy 'i Sy 1^311: pEo 

"33 D) -.313 NW D>Bn'X.Tl niOlPn p3y3 T' piD3 CE13n3 lain ("3 TIN 

nNi3i "3 i3y ]on '-;'; o'stj nTN« 'D3 o'oyB no3 i3i: nw 'i 'j3N ,0«* 
WSi i'3B niNiS laya i/ivn nnw iiy vSs yoipi paein mbn .rnr oip 
'a"cc .lyai« o'aipn: "a jvx 'lyip 'oa ,".Tyn 'd Sya rrniN .vnip'Bo 1:00 
1S1333 ION Sa 'SSa nSyin S'yinS cnaasi D*ai ciian nan iips naS 
i'KD n 31.11, ,'iS.T n'm; "aii j.nan ]mv 'aii min' -i-a .iro "3"i on 



IV Google 



— 99 — 

p'ny.T 13Ö01. "iiyn icca hsh "i:yi c"!i3n i;n p dj mm «"'SnoKiSiTEe 
•.v»D "SsK ^113 S';3 mi 'D "D 'o niK yn cSn^n ac 'D3 3in jiip'j.t ht 
.p'x njjtp 'oS imiis )ipu jit" "3 '0 i'DJOE' Olpe h^ h-iv conn^ ci 'nanr 

nni«o.n hv2 'iS-n) .rm' irai 3-in (aSuri -i 'ia poD ■'?3) -w» m 
»im 'in) mi.T t2 ."ira "i osni .t^DV 'i arnn p naSr ,(m 
n«o 'D .Snist '^ «"irn .(a'yi a'ön 'aa nit-i:; t^nih hv vmaic 'n 
nry mso h'i a-ii-insm ciiipsin D'arm 'Siawa lanmi cp"?] ciyr 
no3ö nniBi D'm o'ioKoi n'jap-n -j-üi Bifon -j-n "jy jeyci ncyn h^ nixoi 
nin BIT jKo'SiiP ikb'jue' Snn ■['scn innn nnp 'p-jiW ne dci: o'rij! 
^laai icon rttia a-r "i3i rrn rur SiSsmi in'?nn.n .ti-.ti ima^o wpmii 
r.na 'jukS ja pnx* CTii'jaT i-yx 't hv -ns nna inoScT nn-m, -.ddh 
i^iy Dnyir .■wo ^co-i ar inp p"?! lanon mnr nnij "lai n-axj 'jc .t^« 
TK S'n .rn löxya i"sd nanon o'QTir m -lani ,D'cnen Kini pnar- y^n dc 
mana icxya le-ci-iir in po 'o -.ani-n yr'S» '^n ,iiry pi ronm |n«a 
'naipa 'voo nh» niPic .ryi nit'a 'ßripa 'Sio'js nsSiP 'ti 
»•DT SiSs I" ■: DV nrcoa 'noiaj htriv 'p*)» 'n ina. nSnno a'SiPiT 
-'riio uyoj niyip vS naca •iPipa 'lai ■jnKsa m» ina nip-iB nvs'S 
lay -HP« o'iyn .-jua youn air H'-te* nj •diSip'? »'SibS uym ns'x 
M-yh iiin pi iian ^aiao .an 'an iy man nanoa ':ai«-in in &i3 
DiPDi »aiP maSaa SiitSaS nnaia iiii ipia i'nwa pSpsix^ t;iD n' ""ni 
DWai i'anS« rriei nsSi^-n nina^ 'pp«i;« inSi '?y:'7N niaScSi ikjioS 
(tmiB'SK e»"DT B-SifTi' jnan my bixo';i bwi': n:noa r]"-ia ^aio pn 
i3-!'D'i jn SsrciicS i'jn crai 'on n»iij S'tsiPKp rsi'D ns's'i'Ti »njp 
nsra'K »ip-a hS'ikb 'X'^sp^ nj'ca im irir"? kb'o 8:"b ."wrDS'a 
']hün ay -sai ^rs "^rrsi ,n;i3it"So 'iwa-no i^a aip*? »a itp» irioS» 
nunsB k'j'is'k r.sb^h »«""a .iKTa'si moRipi sxnp im "on*? dipd im 
o"i3im np';»Binp CisaS» »piiE »aiia wne*?« kiik; nh''vh nrto yni 

.niKo BIP B'ai-iK 
jrwx "uiK y.To yBasniKiyD lyir» »n tb eSriKca»: ypwT i's 

.■y-T "jB'o FiBT ,ra p o-n itt KB:yay:-iy 
.»'IIB ya'S lii« ync^yii yin'« j» ycij yS'B 
iyi.T» i:i» jyiT« i'i jySnyoBay yBcyj ]"i; »-n «i »t-no yr-a 

.D:yBcya »'iic jya-^ 

[erhalten 4. October 1840 

beantw. 13. December] 



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13t jBisiiewya DBrts'j 3*tJorp niSKC pyiw v^"« i"o .»is"" ■'■tk J» k'i 
:iy": pijfjSKc B'a 7« yoo»p eyB3Nv:Jis ijjoyi .{ySS«!! 
mwa B"!)«» (2 .yv p':So onyip nss j«b ijsm uis loseiB (1 
in yn .yeiycB' lyT o'J3"xid (3 .-pun Siwr.n "3 iino ir'nir' 3-1 
,'yoo n*;« rup-iD lyi jjhdin (4 .non ly iian 13100 leyiEya ':2iin.T 
.ers Bp'iyjr'K D'SffiT 'nas* i"8 k"t 
B3'i3w iy3-iymy «-i sn "3 y: is-s e"1' ix b"s i«o »'i dst 
p'p 131« Boosp iTn ycoy: i-t« jyn .yBB'3 yijynyei? yi"s bd'k jysyj 
.miPD) r33D ei'tt ,b3:"i3 pn'» jkc lyn'nip oyoKij 
K"i ]SnycBoy .jcBKiBy::"« JS"io y» btidioki utt bt"k 3n j" 
yo'i: i3"S3DyT : jyrr'o lyi osyet« 71« osycoya »'i-ic ]i:ivii th's 70 
Dittsy D'3 y3«n 7« lyT ,-i3'D"Se «' s't j3"-np .;'S-i3 p'i"s n "isn jm 
yB".T i'O BD'*?«* E'oy'.T 111« lyT'niXD'iK jiTK |KB yB'-.3 inyitB:» BD-;y 

Zunz. DSy)-!)! 'j'?KBC)nB3K JITK -iiT» 

Berlin 21. August 1840. 



44. Michael an Zunz, 

.■S «nn 3ni3Dn n-a 
Dnr'o 13111 1B101 03n 'in""? 31c "jsi oiW 311 0*31-1» D"n |n' D"n n*ffi: 
1(311' iiy n'jys msy S'n nie« injuSi v-ij iw-pKi pix fwoo-'; T-,n 1133 

.vTr D';jyii o":ipt n3T?3 
I«Dy3*'n -iKBpKT -vh "3 iBon rar.n^ ^3310.1 oi'n 311p '3 jy 
Dsi iyeE'3 K'i 131« |y3«o 7n3y: ve'j -ly-m'» |«b 7« 010 si (5. Oct.) 
tV3y3 5teD Oct. dk iy3SyToyi jysB'is »035: ioB"ipDi3«o yi3y3S8L "33« 
IX DS-'^siKccoy |yfiyj3"siyB3i.-* 11. Mai a» i'o |«b oyi ::i-iyB''?Di« 
~y3'N IX 7SB3y3ySy3 BC3''?yBy3 to s'i ]yyhtz y-v jyi .ly-ic'yiyn'K 
-y3''?3y33K: »n i:i» iyoc(ip3«3 )y3yiBWiyc Dy3"a 7« 's*?'!! ]i3 .iyi3yT 
•oxpy:ix3M 2iten A.ug. ohb )y3""np ny-in*« ys tt'i wii «1 mhtw jyj 
'hz ?Ti'ii öjsjy3 nifip 'i "3 miS» nsiyo j-« 3K .jyaixiiMsyn ix jyjyo 

«X03.1 D'n33 BIST S'ITO 'B isncn) nW T3 3py' '1 "jy 1113113 pEB 

-33 D3 ins «ini D'ciTxm nioOT pya t' p-iB3 cBi:n3 i3?3-i {"3 'n» 

.1K-^:i "3 13S |01 '"S 0'3"]) riTKO '03 D*ayö nD3 1313 rUPtP ■■! "jS« .BK» 

'jsip'ji V3B niKi^ i:y3 wim 'mtt ny vSs yosn i'scin ToSn .rnB» b»? 
•3'ec .iy3iK D"3ipn: '-3 p'it nyip -03 ,ny-i 'o ^y3 mn« .vnip'BB isoo 
i'7i333 irnt S3 ^hhz n'?yin 'j'yi.i'? c"i333i d'3-. ciisn 1130 -w» nh 
i'KO '1 31.TI. ,'iSn n'rm "311 p3n |n:v '3ii mi.T -i-a nipo "3-1 a.i 



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— 97 - 

vanoi vnijjBOi nain iip nn^in i: "im« 1573 epn rypni f]'?«'? o'^iy 

.yn'3 ar «^i cnicKn n'a^ «am -itps: p^cn yxesa a"D): 
irn -[R lyiP irtra «xoji -icid.t nenn la ]-» -■: anscn jne 

-lain im«o fCT» ott 's 'on ania 'tc 
D'tuic K"Tix iy:inDiX3!« iw lya-nr jycxKyS cyr'o ix vatw y« 
ja pmt* irai pwii. th 'n a-n: mm onn nnSma 13:3 jirttia T^üya 
«•1 KVT) ■?•) pmt* '-13 Dmas -i p-Taion K^cn ain ^n» mw u'an djibh 
nr nryo, rs "o 3'n "3 isp'?n '"jisr 'ds 'irm (T3tn.T jnin Ta« 
n'n nt »]dv ni 'nwin nv« KT] r'neo onen pnx* 'i W lia »]Dv 
Y'joyi nnja »"a uipiyoya yr'K ijw .or "ija '-rii "iSn pmt" ü'ai 'd'3 
ncBiyi .tTi-tv 31 'im "jy or lonc Kvn a-y 'i tji niaina "-vn f"yi 
iweptn to 'T3 Sisrn -a loona d"ijip y"?* in nairn lyri j'« ,1'em'a 
TSiy es'i o*i(t -[in oy iy jup lyajyS "j'yan c'iib3 dt 3iy ly fKcyr-n 
«"110 yy'Ki ijw -|'o KV jySnyoBoy jyo'SiP yD"n Tt Bio i'k .jy-i-iya 
.Ta ja o"n d'o".i 73 -[oiSif nnn -[tt ,»'tib jya"^ iy-in'» Bjyecya 

.Vi h^'c r]cv 
■]W ]viKi fl'3 jyi D'o mSKT lyria'K k'i ^k yiiyii -t'k roorp 

.lyBiRniDJKya ]yijyoespix 
'3 S-iBK a'3 p -ip'n -|3n3is3 nan:«» no ^y y\m hivwh -r\rrzv 
V.ira '3 nKi n-Ki njs ,i*:p "b a-n h'rw 'oa i5n toW ^'3 'nar '- 
— .BB» 1373 irK 'n« KYon "a a-n 
RW '3 »nyT kS ': Sy '^ ix'i tjt' 'B'j n'a Ss in« yji 'nK3 nny 
nnm '3K irsi utr lain Sy i3i sirn^ 'nhiD- »h 'wi 7S« icb nSir 
.j''?i3 p'i"K iiPBW iiPK iyi oiSn ino ar ms n'm 

[erhallen 5. August 1840- 
beantw. 21. „ „ ] 



43. Zunz an Michael. 

.i"K" V1J D"n in,i3 n-n oiS3 ixis 'rwn D;nn •ttS 
oyr"'?] e"o uik jyiySyj 3. bkd f;'i3 pm« tk yaKn jv^m b's 
my SaS 31b dt sin iips sks iipy mpar 11 riwip-'j: pxs ypjKi 
iy3K t:3') ,]»v^ y» yoiKp n'i» nnSm b'ik b:ic jyi .iccRim hvnv 
Mar n ntt inrvi k'ii 'itB j-a 'n'Ki nin -sBm :j'y cp*?.! -Saipi; jyi 
yiya'Kiy t« .in- 'nyi' kV ,E"inis nawn on ,Tip jo'o -mo nis^e' -a 



IV Google 



— 96 - 

iDiDH riB'nn ' (6 x'ip 'o imrn nV» p« jurn n-r iibipk jKt ptmcff 
?"3 sTiw 31 nawfl i'K pntv: a^ur »'t pwi {7 ."j anson pra Sy 
CTPJnn rmv (9 ."3 [«"ctii niiroa nai «jjupvt to o'DVt lyT jf:S«tvrn {8 
13"! jpinc fjjt'T iBJiB — .S'jiSö r'inS ps'n ■( mw 'i mann D'-i3in 
p"« ein '^oian Sa: yni jTcr'ii "n:*© oxy tb 8 ,5 ,3 pou nn "rn 
p« K't j3«i .(uySiTn ces'j ^Kiy ,iTOy: yo ppj SSkbd'i« isro*?»!)?] 
niPT '"I jmi KiiBy fBi""«« ly ki pvMyo jjn jkc iitiP yr*« "3 pTK 
pnx" nS "nayn 'd oman '3 3pr 'i^ nnm no -n» ,io*Siri33 pmt' 13 
-n'i2 -;hi» jre-so cht .{ysintwin "iri'K »"• iTS'Sp-i'ii-iB ?nen3i min« ja 
D'o i'o jitn ^il» jsi T B-iMB tri pnitB ui» .yhhutj p-i luBiway*? ^oayii 
eyn jkb DB3'i y» 0"ii -['in .jyswi 11t Bunppa {yMiaiuiny iy"3 jy-irnt 
B3'j 11*1 joynB .ivatw mpamy m k'i dx-i "3 lywwcyr'n rsi Smp"» 
,p^-ia -[w Sko:"» -jkj -[i» s-t jo-tj f ^bu"k -ibiktibw ix i^«3 oryi 
jn-iafn n"a oin -[w DsSr csi ijnyii .inyiy] rjyn «i th «'i m 
jBjj-iB liiM .«"HB lynB-iyii iirr» yo «n jSnyBBcy ,^«11 «"i jyay*? 

.prx aiE ov jyjyayaiy ^^«coaiBr» pn'« b:'i K'i 

.it'r,6 nr-o ]«b yon: yVo "n ist iwn r'i tb 
Berlin, 13. Juli (840- 



42. Michael an Zunz. 

.•h Tn Jiiaon n'3 den 3. August 

ov Tin iiaa ooiiBom hhnn oann *tt d'0'.i ho iictt di^pi aiB p-i 

.inj pnx on» p aio 
jyDOs^nyiMiK B3'3 t" i'*? yoiwitsis jyBByi Dyi^o ]« yo'-n i'» »1 
•C3«ya 13t lyjinfi ly-irrs yrr'i« inn .ivoan 11 «'j m )yV*3: yj'r» ^is 

•lyBisii 
. . jnn'03 D'piit whiij o-yn d-t .tb'»* yninSi yi-S whvn' tizv -o. 
SaS "1J3 B"pn -ra oTrciPaita OBnjrr b'S^t- p-isi 'Do -iiv'p Kim) 
•j'pixi vmmo Tj'ai ana» to . . d3^ «n .(i-ca »^p *h '3 :;k 13 p'yo 
p3J v»Q 'yotJ .1^« niPiB n-i'fi* njti iipi . . 'nsn 11*310 Sape» rmo 
ni^n 1BTD31 '131 '"'K ^33 3310 . . 3'fi-i nira .T,n -hpk ler yiij »S D3m 
inwhz DB1J1 1113 (o"n we in 1-33) 3py' i-in htd Din« 0-1311 B"nii 
.1B1D3 .131.1 iB'Ofn 8 T-ypn bjS'iis n*«' dbui 8 rropri 
1-J333 Tiühv T.1 ifi'3 pro 13 "y anaj ''3 'laisin in hb'd 
nimtinn iipiri3 .iiii'pa lyjy mi tbi n)iP3 ax T3 .idkibc jna oma« 
^■XT rraSr i^an p ni •^ «3X.1 np imii«.) nya nvyv muth nm» 
D^fi^H '3 o'^iy j'fii 1"« »im 'jtn iy vti na» n" fo ('iian laioo 
TR1 1"» ni"5 'BjiCKtijpD np.1 rip^ o'rjyn b j-nm 2200 Bpn o'nKBi 

DigitizBdbyGOOgle 



- 95 — 

oh« D3-.0 i"p xi(t ,t!3'3 ■'» vxc'ivs o'p'Tii «noin*ma» 
"ijMi 03-ic j"p hn»i) IST 1T11 '^lo-ij .Boimiyi ^'a ei*« ontn D'p-^» 'i 
-"X IV «'T nsi)«33 Ta« D"n nro "' ojn (noson) is'aKStnt« «n ,ipi 
(Annalen No. 25) Bioyii» K"3 iyr"3tWKic p'K M»' NU TJW ,a-n*B 
Ski«" |nK3 D'jnun o'nm ms^m SSwn) ]nhivn nss 'ds yi eynro 
'D izncn htf\v rryo rnS (n«p "ino *?e' iny inSw yaisa onom 
rifixa BBi) w^'ii n'S« n'io iiwn raSfi D-Spc nsDo hy pmn i''?pn 
Ipi Tc n-y "3 "juin pwn ain nai. nw ^y ainai ,2 D"'!tCT)'' "i«'^ 
" n nro .tio iias ima 'icon ')D ^nuy Sasar k'ipj na'wa am 
Dyr'o o"iK i'i «'1 lyo^S«! *K*y' 'nai ^aa trn msa p-pT o*ii Tam i*-i] 
yi «'> ythhtt'i'i .jyann eatroy] « ■ a e ' i n nnSino jixdir jy)"K yaia 
DflsSa i'H «n n a r ■ d a ■? y o ' r n • n it"a .ivpiyoya is-itn ^lu 
oyin yam ys) 2 vopn njra "p-JiSsra looni .cin'ty»» t ana dSk 
(jyBSitTiy DTi-eiPoit o'w yjxo ytn nrea' 'tko."6 to'«' »ii ki ibd 
'DO ^y DTPiTn) i'ao 'x Sya a-in n-a t ana nin« mnno nj nnite« 
non WKi neouno d"'?03 «'ni a-y a-x p,i iiboo 'a phn Vfo: {y\TiXi 

.QV rvr\i3 rh 
.yo'^) jytDa'bxiyn yi"o ntd lya'*? ly-ini« 
.OjyEoya »"nt jya'f? ly-irrs iür jvitk i'i bS."i"Ccov hiid yi"o 
lyin'd jypjyiJK oyou \-» »'i lyo^snya iü» 'jntrn 0371 n*i jyayS 

.Vi ^a"o PjDV rra ja D"n irne ly-uyinyiyc (ct 

[erhalten 2. |u1i 
beantw. 12- „ ] 



41. Zunz an Michael. 

rrya 
.»■"!' v^i c"n ---iwe 'pani oSincn Tim ornn 'ciSi«i nT^ 
IX ]V3"->ir Dyw"« -i:!'» pn ySiiy to cy ^Kn -j'S'ntiy nnyi 

TB MKCir'-iB yo^N K'T -|»U 131N JOKpVJJK 'j'^P''?: »'I DKT .l'.nKB^y 

ini ,!;E:ipD"i» yto'7"nl;^y »n tb DJyecya 78 yp;sT yi« ipiwiiya 70 
IKUVT .yawi fyjw'jpya n oycna oyi yx-i-p yos-irya'« «'t -ytt ^wn 
yaoiayam yi jaSyii .niirpa lyj e'o ycoup ^T» «"-lo ni ytt f*a 
,\ü»H rt lo-iKii ycyo -nx ca ea'j -['o ,BnyM[(-i«B 
in -iiB'D "la'tt (2 .^siB" fiK Ttae* -ico d»t -13's cyiynyj (I 
«11 (4 PBUKiyj niPP '1 "a niaSs naiyo ^'k n-n (8 ."a "jaimn 
yoTOy*? »1 131« yoBny in (5 ? jnt ny«» p« -iiyn 'o ^ya ^»"n 

DigitizsdbyGOO'^le 



jW"X"iy ya ism tM"xi)? Tis K't k'i j?b') nn ^^11 x* is'o ivinmiBJ« 
p'i"« "1 "lan ^Jll( «i-ii! ya'S vin'K «'i jyons .lyatnoaK jeDV] )vt« j» 

.vr p'jia 
•ySyMK p^rrKOj?) »iie •i\t» uw jiT» yi B^n'Boisy n'i-it V3"d 
ED1V rcnnx üB-iyii yin"» dki "[kj t« ypiyoya t^d'^p .aos'Siuj?] 
SS»D o'R .or« lüjN^yu« td K"a ,np'ia.i ova .jjjjkc bd« ise yo'vi 

uiK "snnii K'T jyny^ uw b'v nnow jy uw .i-i'ii fESitny isa'nip 
vty\ 3^3 P33D1 -[an» oj'j k'i loyr» 
■l'jix Joe*? 310 BT Tyxn 

Berlin 22. April 1840. 



40. Michael an Zum. 

,'h i'n n3on .T3 den SOten Juni 

"imspUT f'Jix pc"? Tin 1133 nimt lam 'jSisn oan D'?iPi5n 'riwi nn'S 

.-1-1 DlW VIJ 

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K'i ^'6 1J1« ,B:KTn«iyc lywK -['s »n yrro yVc wn tb »'hb ^ya'S 
or'iDiKT oy]"D ijyirtyn ^-o ki s'i B"powpiyofi*ii( in« »srir'iB 
yra'j yn-« y^i* o'ikixb d's lyan yBosn y» .]'ytt»tviitz» srvrv 
j» o«ii Dy^^K eojipyi'VT ix -lyr'o wa ys om lyee'ii «1 KT bs'isw 
intit T^jyojiK -i'o oy in« .vbdio jy^itn -jw Bcnyc yi'n yr"o ym 
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ix iyj"o K"3 *]•« lim V16» 22ten dkb iy3"iv cyneiyn in'« 
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in "1 CK! ,EMS5y3 c3'j Tc i3"i lywp fTBi iinea Sys jyi «n d"ibd 
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oS» ,ni«is»': Ei.i'c'Jt pis 'a^e 1*3 pnx' 'i .onann SiBaS yiix 
■iy3""0 im DST nn» ,jyaKn is jynyty: "yrnte)"« y» yn-iSa b'dj y*aT 
•j*iK YSj"tEnn»n s'i jyawi woyj -jim ain b'o T3(ti lyT i.tk ::u"o 
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oy«*'EO'o Vc BSy.TBiy P]"mtS pw*? d *? i y n mix lyi .n'jv prSa 
.Dy8"Btn3i«y: cos*) nya« 



IV Google 



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inyi?3 lyr jvt c)'!« -ip V-ii BJwy) j-idh pmc -1 o-:«" 'nc«" "jira ivi 
ySSir j.-i:n prrx- -."1.1 Sp vij; n'33 «vcjiP 

[erhalten 1840. 15. April, 
beantw. „ 22. , ] 



39. Zunz an Michael. 



.ir'io njw i-iyn iDinyyHKrt 



BD^y^^Jrclx y« yiW'ii liyDisnBjRya ß. cut jyn'-nr cyenyn -.t« 

I"0 DKT ,rptn JBBKTI B:'] 1"X S^Kll 8>11 ,nDB ^C 'y"31P IX SlCl 31E ^: 

yiyTtsB BDsyjDyi n^-n pjsSi« jjtk «"a c"i ncsjn ix riiwip'Sj 
jyoBKp IX lyn'n pyn:sT ,pyi:y ix ay: diWbjv p-tk r]'i« s't i'k 
BtP'iciy nyi>n Y» 131K ,liy":iy ^J12 j-iyuin b-jb Ss d-k tu b'cki 
1.TJJ1 .n^n .Tipyi j-isa i«b mm^x ,yxByr lyB^x yiiip lyi b-b yTiyii 
-ya ,iyx'B«] iye'j"TTBy:B'o bbj;" y-i.i'K tb -lyco-K ifii i'n oib jypiin 
-nB i"K «"T )yii .-['V'-iB-iy iny- to i«ii astr -i-a hvt'n- la'» ciyijKi 
^«j i'o K'T aa"^ 1'» yEuyp ri ,jyB'?mi jM'iae'B '-a -nn'n cia"» 
B"ii .lyaisiiiy iii»' «"nx b"t r-t drii bkt -la-R :|y3R-iD3"M lyiiySnpB 
in {1 .pnx* B3'j '■:ini?"R d".t rr^Ei iiriBa lanc lyi j'iyii iii "CR 
jyii i'B (2 ?)yiyp j.tr r-t ,B3;Rpy3 dibo ycpmywR ye^s jyiTH 
'1 bi'b*x (3 ? cBKB-iB p'BRORn) y:"i N'Pi' noSe* ja inn cid 
•n'?a D-ianc bb:rt lyiR t b r b jy:": ripiTBa pix 'a'?e "i'3 pnx* 
yr'BR^;K;yj ri-BK*? ■]h B^iy niix j-« jyocRp (4 ?omBr .loi cyny 
mjR lyi ci'jK' 131« 3iRB3« (5 y.iBnai j"!Rn -pSm ni3'T;o ,irb jya«: 
-i'o y-iyii c'B^,^ p3i:i TO'Bioi ,R-ar naiBsc bbij-t E-pnxT »jibw 
B31C D'3iaei 0'3i8ip "!B03 0'Be'i3n CTPJR ysT'« (6 .jDii IX yh inyi 
■T"aRii ni3«" n'ws b''03i .flcnai (("^inn ';*nD) cjiBn Bip'^« 'i jy; 
lyn'i iDpiE "jy B'3in;i '311«'? an o'yiy '^isi ,"iii»n BpS 'Sarai ncnDi 
— .Ba'3 7R yjR^B -i-TVB ."injEa nncra ."'TR vcö "meS -.(pk '?:i -nia 
.^anijn ]bt3 n-ir\ r:p jb'o a*.T EpSn •'?3P 'oa la» nc*?«* 13 'naip n 
131R jyx'BRS tri K-i jysms ijw lyn m jODtip :-]'k y^RmTii p 131« 

DigitizsdbyGOC^Ie 



- 82 - 

l)"m) nl*fl6io.l niöipm p O'rw ih maS ib-nn fn\M i*nlp*fiB WiKö 
Bjnixya 'BC'Jsa'?« ■□ ]"d ]•« .'3 p^n »rtna ain DS'aT iip« (t"i r'.i 
)i» 7« DKpya jyaj? ki «lonri -lypSvo -ly^Jy': isa'» bb'jb»»! ]"p i'7 
rxpn nitfa UDyne yt» er» "3 Tinit ni:K ]"o .CÄfi »So 'o jsct'ip itt 
ni7c.n D'K-ipn jo mcDij la inicirt '3 c;'j v'?b"iix ys i3i« ,iV3"-irv] 
in' ncsnai. yeixii »n .pag LIV on-Sy in-3v ■! r]i e;ic3 n'ipivn ^3D 
lay jm '-*? cry nii*»c tcoa es'j yi» "^'i jni'o ■13'? noan '1313 k^ 
■iyr'3 D3nn nys .t3 ^3« nStt"i "nos mc'Se*3 "«n '31 (-ra 'n« cmtoji) 
'riK SX03 pag. 75 89 in» an njwnn mitf\ -^an 't:3 'dip "lawiP .loa 
D'iyiP "1^ pSn: jr' ,«"Skb t-j "jy fj-e'? p mi,T n"? D-orn -lyr 'd "3 
vy\n n3irn -y) ..tkuiti minn "inc nip iW3i ^33101 n'iPtna nryea 
,c"piii 1" TV i'p^B 3" rr c"p"c r.-D z-v n-3 vpie ■« -lyir (v:p "o 
imisi D^iyni "jk-i niK*Y.-;3 13 11311 o-p-^e 3-!:'? phn -^han -j:: -d mfiKi 
Sn: ^^3. n; -insi .ncviS manp niSn: ni'«"! cn'?y s"3"i ipwn nii«rn3i 
D'Syo 3T vntnp o'ro nn^ d"X"*?c "j'n htt isSw nix'So rjoKa jv^p :idi 
"5 oSiy mix 'D i"insi chhs ro S"?«! ,"D"xidi 31-1 i-nn ?» j*3po 
■y) TD.T -j^i3 moip -.lyri iP":3n mcT oSxi imw o^iyn ni«'XDn o'p-iB 
'■in« o'arom D'.-iojn i:.':y ';3e Sirso ronh {n-hp -d «'fi lyiai yy 'irn 
(y3iN p) DCi ";i3 3" niD3 11511 inx ido rn«i D-oiDiVai myi 
,D*pic x"S p*>n: D'Dini 011K1 jipnn *33» 3" iiei [Tjnnipm jn'niiixi 
0133 iDBi:«* nisirni r{\h»v -m inpiS ycc) ,n3irnn m:« ibo |3 "inm 
c« yi« kS 1&1 ■]Vki oiPDi n-3 .lairn ^in iy 'n« «iteji (n p'?n lan 
•0^ DiBin Dipol pi ''73 iiKopti ]V D1613 'n« »xc: Ml nam ik oyo 
'1 mSici :]iDi*?6n SSir-i ornnS n^np nS:c nix. .u'iMnp 'i n«iyi 
Bm'oi D'sir.i lyip 'cd nxp 'im n'aa jics d:i '.t-i^t «j'OttS p pns' 
5 Tji ■! phn icn Qi:3 ooin nrn urs-a ,n&i ni3 yamn*? irsia 
pSnni p .in'yirosa inm mvr ra nhmz 'D ir«i3 'cein noipm iihki 
(X sjT rKi3) lahhi iie^S mn nB3 101^3 iy (VIII fji yxow) 'jrn 

.ohvi sSi •:8' piB iinm ov icn 0133 OBin )Hf«i piB a-niti 
ix Vy;n micn an in» S'i jyj'jjiyB dri tu ytt ysdo B3"S^y'B 
-[DO m:« Tiy Sap*) nBXwi o"3nio DSyn:i 131: no h» ne isi lyaiiys 

jrei Diip 
01W3 »w« .1131 N'iiB lya'*? lyin'« oiytJDya yo (t'i lySnyteoy 

naaoi itt 

,V: ^3*0 s;di' n"3 ja o"n 
"jnanoSi 'tt'? -n 'ne*«» wi ]'Si3 pr's i'in ipM 'c: jo r-i 

.aica 0.1*3' i^a'i vn- nSanon 
jyjTK Y« ysxn .Eiiymy jyaK rj'ctt'j -iS o'srn lyr jyi yw »n 

DigitizsdbyGOO'^le 



(ysKo .K'no -ij"o |kb "n ^ot vuu^i jit« yonj yVo .k'tic lufitryn 

-ijf ^Jls '-3 la's «v joanya ,idi«iib]« nyT e*D |yi'iE yotm yr'p k't 

■]efU' oipon . j«iB 110 ecRp eiiOBT ain csai «"nin icnn n'i jSnyx 

mSw nD-133 "[Sia*! Y"" ni'i» Sy 

.plj( löfi'S TJJjn "laTIKI 11330 T3 



"3 'bdjoSk irr« eSyno«? .'?iKr^ *nK3 rucp nn» nW ny r'3 
.y-iyyo um •njy'? lyT ui3"-iipy3 k't ,o'o"Sps m*i -13'« bc'3B'3R p"« 
?-ixp3 D'rjyn laini im."w no .SSkb lyT on jyn i:i« ,-ip'?yo lyi 



38. Michael an Zunz. 

deo 6. April ■*? i-n jnison rra 
pi5t JOE'*? T-in -1133 ninx 1311 SSwn D3mi oSrion 'jiwi 'tt^ 

n-'l Dihr inj IKBpKl 

j?D3yö 1'« ,]i:jS 'lyn löten März ottc iy3""ir nycviyyj tt» 
lu D"ii 7« ,iyi.iKD^Vii yjiy: "3 -lyi'-o ySes'irn jvMitSiyfi oyin-w 
BDWiyj D3'i y3»-i i'K .yiKn e'y'neyK'oiyn'ie jnw ]v3mx y» y3Syii B2"3 
lyn-K y» yeoyn od]»i jyxe'iys tfaitv wt tb «fitKBD'i iw k'i ovn 
oyr'o j'R ,s"3«i 83*: 71 jyirc Dvnn yrp .nBKijKei« ]yi pinp 
vor iwa B^iPi- ySwnsw »aty 7K Dy3Syii .»V'-iBrÄ'« iva'nr ipinsc 
': "»'ira nt h» n'3D Vi 3'n3 anv "i'33 iBicn "n Sx'n" "t hv 'yauri 
S'i pnic -;*3a KCiin ine" nro o"3 iu3-ii »nah vn3n3i a-Bp me» asa 
^3 f]iD iy lyiT y-iii ly-in kvi 13 nimS inrf 'n oSipo 'm'a» iwo 'nSapi 

)"R oy-nw -lyEJi« 71 |"ikii ej'jp ^y jr* "3 yn "]»: yws'iya 7« 
noSr "li 'T*3r '1 cy:"« )k 3Kr -13 Stt'n" 'i oyy« i«c lya'nir 
•"iioSwi Virt ain pnnitn pwon mo'Stfa o'jirn. tasNW» 7: otn eyii-oys 
n-n SyiB3 hsv an ^y opin lavi n-'ühvn '3X B'osnn lu ".i'jtCT «"k 
13ia j: Sjr oSion Viti hy nD3 ini^y ly nriioS .xmeo "jy! loy ovn 
TcSnn lö oiSr 1^ ciSr noSr 'i-a -natf wan hjio dVvS d'-tSi« 
'oipoo 7»^ nimne'n'? nn 3«t n'3 ^H'n- -piaso yeirn yBB"« Sapon 
■;td.i3 'cb; n« nrwV ■ni'?««' "ry •«irn'? 'jmy i33r no ^-naso vpaSi 
irxiri nuvyn meann ji-y cyo loxy"? nipr iS pnio a-nm ".iip-Bo 'wo 
Swp^ vnr^iri {caiaw tiio 'Dt B*iiy -j-y npicn laan iokm i'-yS .iny 

DigitizsdbyGOC^Ie 



^ so -* 

T*! "ICD ^in EJ «X83 i^n ^KV -13 iij'^« vsih] 'iryn *3t» 

.TnoDpwa o^njti» 

.Vn "löKD Sv nriian cnas in .tvt nn*? ncDm -|*n3 rniv-ii ifn't 
Kvi) niom «'■nai mj'^K m 'pio 'iedi Koinuifn nzi emon 

.D'Snn ip-nei ('nsi Knp'Don 
,8-i'i DT iy n-iin.T *?)? D"DJ iraiS "o 
r-am 'airni >t«'i.t m3';n 'do j*e'ii mos' 'do Sy »3B"in "b 
'3 iDtii 1331 pix 13 .Ti3iy 'in^ D'aavio maiirn oi d'wd vop rn 

.vnnjsa ftio 
m'« -lon u'npio^» D'ino 3-in^ 'icdi«'? nnan 'd Sji "b hipd ':t 

.n"ip '«"a wina D*tn 

ciS«* nn "jr roa mr3 ^hp *?y ariaj ni^'jo 'm rrny "iptc 

'R poipS iwrs jtt" miBD.nn Sy "o 3n33 loioai ]"h^-a i'ya »'iraT 

paaoi -TT nar noian ncno o"d^ 'jk ps .'o'; nny iy 'S yiu mS 

.D'wj nx-ipS D'ipji 'j'i Sa'o fjDi' rra ja d't 



37. Zunz an Michael. 

,S'i tjDV T2 D"n Tmnca rrn n-hz iyi« *pani oarn 'oi*?» iiaaS oiSr 

,T\tih TS' v-i: 
Djn "isj yosuKO oatt csp ,i3"ic ncinyyj -[.lyT ,f]na loo::" in'x 
]"p y» V'n i'SEDiy ,]ya«D ycTniNB y:"p SVn i'k ia» .jyriy.riKB 
S"ii D:yK'"nx i:ik ,y3S.T lyui*?"."!!:!:'!: jytsiyii si to yi.TK tj'iK aayi 
DKT .i"K j':yn]iBC";-iKp jooNnay'? i3"» iit jyayj jy3;i»cwi to k't 
yr'Sp yri"« jcDyna ui» icoyj m.Ts b"o laSyj jyoyp wt yiyn vcoya 
■]"K vT.yn '-3 yi.TN in*« ijix'ck: sn tb p:si iyi"D .is'o (»".iJcSyi 
nn D"BT c'fjn ?'«'n 'pOB yin-s .jy-;n»Bsi«B b'oki k'i jvii .jypp'ir 
,^pv^■^•V IX cod. Kossi 450 und 1072 o-i» s'ii |ya":ipy3 o'p n:v diu 
nu IX aT"(t ycipn 'oS raSi iwa ditk j-k asi* Ta h^'w n -la*« 
yriiyarS^KB ttn Shmu ysajro i"k ;(a»i') 5 loi: jopySujx yro iy3"S: 
*]■» ywyp syrs nyin ai jyn .]D"n icio DyT'i D'inrr ccay: ctnip-iK:!» 
■DTTttiP IM yBcy: -in's jyn . jay]3S JW'o yrp n:S« jKp ,ca': 
pyTiry iy jc"pa''?i:"":E a-i josonri"« on-K Tn jTsya i'c "j'K ynyn 

.Bi"iiiy "s: 131» lyniiy to D"n» |"i «n 



IV Google 



p-iyn DJ)! lyaiiiK p,",« En-ifjj |y3"itt* oprcn ya .jjjsy: ix lyT-.! 
3iU"o ]?n.TK jvtt»:'!! jiDSyii jn3"io yrj"» ^kj ^J1K ■iy3"S3i«Mn oyiKo 
Dil T' "'1' ^'* '°°V'i iKi:i5»i -lyra«^ lyn^ycDHySeinoir cyi -iya*x 
jyinsoiy IX -j'o "pn ,Bin*x'f ^Kiip Syeoyo lyrt'n c« lyny-o 
,Din»' {yinitc 'St iyB9 d«d oyoinyy: i-tk jjienwiCiKya iix 
■|'H 1*3 ,]y3iKir.y 7s «n '-3 «-t -lya*» jyuiS'-ncB'c jyipj'ii k'i p-«*.! 
.lyS'vusisro jywires'n lyi yrr-s ]yv\'tt n"ic x: 
ainsS 'nnstt-r Sy jw .xipii 133 -rniTn niKiBin inr i« mo 'o 

.3'yD z'a rp *fi((pDTs '"inS rnin- ni:(ioj 'd3 sme "d is -[h 
hy «'S«o D'oi e-Sn mo'Ws i'sn K-ipn rr'?« 13' .Tyip* ir3i poo 
on HB' "3 ]\»: 'Hn irs-iS (Ssip.i loio 'o kvt) -;dio 'lyip icioai :;Sp 
inwe {O'D 3n3J ioidsi meik D"n Tpna ^«loir -.3 ins pfii" "i -iciw 
onjo TVi ""y .■]i "^y P]i ncsn 'js-co mS ,iBon f]i3 ns'riD joto .1311 

-ni,T M i.T« 
Sy (jpti (tin) •:kioc n'yr- ir3iS n3ip 'bi Sy D-rirm a'rn'D 

.i]«-nn'? mrSrt 'oa Nojs »33 'Do Sy ^nsn |n3v ir3T ifn-o 
na 'Sis) mi.T -rt «ip: ■« jionpS «'ctdiVb ins av« Sy pitb 

.njv wall D'3onni yan-in «•: -raio u'ni ('ono ,iro 
.o'yii ""D ni'3re Sy wicd'do pix 'aSo ia pns' u'ai witb 
.yc mro anyon 'oan'j canaoi d'tip 
bv ii»'3 101D31 'aS yni: ah »'bidiVb -ns ,tb-i' Sy ipito 
37133 1B1D3 nip'BO nsp DV in 'j nispe leonitS nBien 'o hf raVin 
ni'?3 -ttn D-cyo ':ip "T3 ny «xoi noicn 'o "jy 3"3Sin iwai m nira 
oy 'am ■ibdisS nx'Som miason 'oi dwtbiio*? Ki3nn 'd Sy T^waS 
'iBOiK -itü hy v-iis'3c "nw «X53 iiyi mD«nri -di ■inS maon 'd Sy ni«*a 
"TOI (D"n:T'n ivt oannS irn 1«*«) ni3"iK3 ipp-w 'd Sy nwa a'jvjrn 
Sy nwa ncrnn ^bod ■» paip iini .nitycmi mxn Sy v-n«'a jtpu ]«" 
Sy 11P1 J3K "iix'po yarn 'd Sy -ii«'a riwac 'tS isa nyi ,nx'Sen 'o 
m^jo 'iS niR-a ,asT ia Swtt -in (aann) "y aop nvz ne* "a ^hp 
*hvc avK '7y mwa iiy SSirn Fi'?p Sy iino ipi w "a 'Da dj d-socoji 
'n» «XD31 jcn cTia« 'inS r-nr -iwai .o'o'n naii JTorui »-iiyi Swii 
■n«*3 ftx*SD.Ti nr.oKo-Ti maan 'o Syi *iSn pn-ioo yom 'dS iwa 03 
nsp a'Si wtra .1310323 Siit-nB omas ■•,n crnnS no' "3 jiK'S too 3tn 
'B njira "an iv« »nthn -13 .rpin' -M^h si3on 'o Sy iik*3 iiyi "^Sp 
.T-31 mra *]Sp Sy pny3i 

.inn "33 ipnyji icn icsia ctn ■nni «jSp Sy jr* "a *nii3 

DigitizsdbyGOO'^le 



ein -w D'oViy rw n-::i» ps ^yre .ipiQ cit* i'Tii yxg'). .ar» i'sa 
K-jp S.S) a-iye jrB"iis D^ «'11 NT ivay x'^riT*? -ici}; — c'p:^ ,z-n 
::»iEut •:r V? 3";?a ]•■» -lysK c; er; p: — .cSriT — 'iX p'^'^'2 
vh iys:i 'in n^:y '?y niBio "iiar*? inssa ,n'?i: loSiy ns cnir;«' Vf? 
-.'3 pjCV ■-; jsD ar« 3-iya c"i jcrt: >Sr!*"i .ibs nixo i"?» muh o-p^n 
.iripa -I2T in« 'DJ» let'« »i .-nyiair'? 3">>'c j"« i-i« DjraSyii ]«b* apy« 
mSnp jyr:"« p« r|n er -ii« ci: icSi? n« ,i3tj-i anyon d«t p: jso nt 
TB yxjw DST '3 K" u". xBiD n"jc 1p BSH «I ,yDjy^BB pyaiB IX riBix 
tsr. /ncix p"« 13» i«n 2py i"3 s-jOi" n .jye^snyj p'c i"se "i n3»^s 
2C-.T13'» iDByryj a-a i:':yii »-i |yii „i'?'y:'? -pvo 'nan«, cve "ny 
»"I '■= criBiii 1« c'i:rip» D-iiine ie*?» d*i» hn»ii tc »'r jS"nB ,iri 
wci'ii Mjo 'B3 iiiri; oyi D'i» xI?b3j;ok: , CO (d-ötb y"?*»«) nyyri.i 
.«31 Kjypvi i'B o'Btb lyT yjSsByrr-i »n 
y-.TK* 45 T'8 ys KT ^«ir'S 3ib dv bi'« a«3 iry nren jyBosjj: 
yi« jyii Sk-hc" 'Sn; nnSin jyrr"» E'a i:is »'i nr»ii3'K .yuyn bS« 

JITS J«e B"X IX B'"3t JKB «'1 JC«*? 131« Dliy: «n 1V3"'?3 131» ,1Sp3 

.pjix jD033y3ip jirr» py.i 

Berlin. 9. |uli 1839. 

K'i i"D yo'ij ; ojyBoya i'o i"» y^nyoEDy p^.'woj;] »iib lyin'K 

.»'HB i:"o ojyo«) rE"m"a 
; fynyii jB';«Tiy 'iS.i nun' 'iS j»i"i jyi «"i d»i yiyn y« .p'j 
o'3iB .BXB'jyn jn*» ibs^i*? d»i B::»py33i» B3'i 'jhkii jjt» er« ly 
niyi3r'? d-bve to3 iS "n»i:a"3inno3i, .nSro i:'3i — .inwi ]o d'jb'.i 
>'T'i )3)»B »"11 .in» m ciPi »■: ir» i3ni;-i H" no'mi "Di« pB''?3 

?I» D'BTD 



36. Michael an Zunz. 

den 28ten Febr. 'h i'n 3ii3en T3 
pi«n D'yion hsz ii' ohman osnn 'i'T- -[cy o'iSjn "jsSi t"? oiSr 

.V13 p3ix 1«Bp«1 

lyiT« «"3 oypn ny.i -ya Bsn 7'?B3yDD«n .u-ib lyuinpiyB 
p'« lyr'"? i«3 «n i3i« .B^'iSirsiy lyj'iirVsr cy;:»"? p-e jyjyn 
'flinir nij5 n« '?3«S oti' nr« m "S 'iip ia.i ir« jyoi3«|';yjix 0'3iyi3'n 
-1X3«; oyhh» n-« lya« ycosn ■]'« ,ni^i3 'm 'Sy B"33 .icn nr« n'jm 
ya yin»' y;'3"» s]"i« c"T\h m in;' d» mxci ;n -n« m« js «i |yS«."i 
""^six jyi "pK oyi ,jyi.i'iiBiP ix ]"x'iyo bi«i m« n"n jyT'i pSi3 



IV Google 



- 8? - 

'B.1 i)jrn '5 it^nw«» "m '&i -lyrno fin ]vx *iytt*a dj*** "hpk iiBn V 
D"Do TM lyipn r]iD3i ,'i"oo woS maSnn '\ii nvmsnn mixai hhv 
no ."TTi .}D« Bonn'i ^lan' ^«S *?'?non inon '03 n'rtna nrnc no^iw. 
ain*? inn idd tta' s'nsi 'onn -ixtS n^nr lo'jB'n onyrn i'jsa 'Kwr 
■CO 1H8X niprna Vrit" «Sri »Pütt, ih-rm ,nii t t d n ' t p iicp mt-i» 
■ifssnan ipa "jy opvii prrf '333 Sye^ on n^yi ^ir ,wr iod nnp nsna 
apv" J3 pnx' 'iK ,V3K Btt*! uDtP IIB ^y 'BS M'jon *piBB »"30 ni nnm 
pSrr .Tiwn nixo ^3 is2Ki loon «133 Vnnti nnyoi. 3'n3i »pirt ipkb»^t 
•nea mm 'nho jdki pK -nyKi -iiy httv» B'p^wrai ntne wnei p^n 
^2^n s'3Di 'j3rn Tiia fwjw ■ik3'i omo^ nrio "ss p*?!;!! minn niTP-iB 
IMG 031 nonsi ra^i'?! jn n'i'? '33 Dma« 13 'iS nSi lo^on 'bS 
c:i h^M nia'mta .13 mann iv» -nBn3 nay D''?c2i-n mxni mxo Sa 
naijn 'SiTi /itj 'in «'30 j-po -noa ScoS paii .lon ok f]» n-Sy o'aiDon 
'n« nr» itoai nonai 'm 'd3 San 'Sm .iSin'? dipt 'uip pi .im iiBa 
hn •:'! yso»3 d"bo b«* »rn '3 -hb sjibS iiob ny du "a «xoj «S 
.a-!n miK B'Sipn «S *'?isi .lon n«^.Ti 0*01 
CDan*?' lyi 'oa K'rn o'jn o'oinr D'njn -nB.i '3 -|oe ina« «Si 
&T:rS iHH lipo 'SiKi (jvx "lyrS 'kti 1») '-nryn -lyrno 'nyi*? mpS 2ti 
m3) Snip Bsnn -lao tVK: sh\ ain os'an -iirna ja Bnain B'Kxsi er 'a 
'ntt B"i ,inyi8 ja s'vn jiicn jp'nip (l MipnyoJi« pag, 193 Tn ^ö^ 
ja B"n -[13301 i3,iiK n3i lon mai ,ixpS nyi S-öam ma c'iaT man« 

.Vr S3'8 B|DV .TD 

.BjyoBya kiib jya'S nyi.T« njin jyvTK -j'i tV.TCBoy s'iib y:"?: 

[erhalten 1S39 3. |u1i beantw. 9. Juli.) 



35. Zunz an Michael. 



.'•1) c"n Tiirtoa 'biS«i 'TT .t.t •:-ivim "pa-n nawiS 
! -iiy-T iBiny-iB 
,|yiySp F|"i3 jisnyny ukS pir« y« jrHiB oaSyii b'ö 
.roBin i.iyo "[sj nu jo B3»o ly i3k .pynS'w ii Ba*: •[*« ys'na 
y» yrip Byir» .j3i>rTiy «'i «'i '"3 k't "la's lyHiV'.TBO'o iw 
■j'K 131» ii'i i-i Sao 11E10 K'i ST .{CO 111 ipmiBjiK ycrii yr'K 
jmjyi s'T TB .pyByijiB is nnio dxi 3«ö ]2.iyry3"s yiJ'; »"n B3': 
.BrBy:iX3'.T «v d«t yyjyii d«t sosSyt .p:i3iB i.iyi yti pa in«o cyT 
s'T D«i .ya BiynjiKii sy .Dr« nyii »i jyay By om yisr ,3T3'ii er« 
n jKB 3"iyo DViy B«n ,]ya»-T Bp-iyoy:3S tz'i pr^v^ "i'a .tti.t n it"3 

DigitizsdbyGOC^Ie 



.njwon ^2 tpiipn yan phn B'p^n noD^ ^^ n»3K *3ipn ipcn 

.HD Hipjn p^m pSn hs rmtono ^Swip rrai Dino ayBi 
^2 Vi) p^m pSn hs (pSn) D'pSn noa') im« -vhvn ijucn 
^3 niiYonts ^Sisr no ja oi inasi c-ino djiki (p*?™ rnnroo tos"? iib 
•iin^oi: tnp>i pSm pSn 
D'pSw: nSso pSn Ss pSm B'pSn ncsS -[*j -inas -yain -lyrn 
Knro pioi piD ^; DE» 1K3K1 (D'p-ic^ ninsD».! piSn Vi) pi& «ipjn 
■HD noi wi3oai snsoo 'no 
nc no ■wicoinn 'pico pioi pifi h: "f? i»3» ^vann lyip.i 

Vi;n iiBD Vto3 ein p*?n ü^phrr .103^ -jS isns 'ifipn lyrn 
jnioTO 1001 1DD '?3 hhnv TOT 100 «ipj p^m phn Ssi min .iiwo 'pn 
«ipn 1001 100 ';3 phn o-pbn msh "[h is3K -ysm lyvn 

j^iihn phm phn 
üTih ni3'"inen niiitcn hs hhs ^n -\h i«3» 'j'or.i lyr.i 

.orrSy j'piS ftw psSm d.t^v ;'piW jikSti niiiBMi 
nrVi nimpn ni3SrTn jn no S'jj -jn -jS is3» .'v'ipnn lym 
To^m 1101 niron no -jS ik3ki p niitipi mh ayem 'i-oo .iro^ 
.D"poio.i p3 npiSne nitinips iisob im 'o by jn^ Ssin .ttdi 
ny ^33 r'Ni b"« h^h ni3"inon mion i*? in3s 'i'ry.i lyipn 

.oTfj^ 3"nnn «S nr» is3»i nvmai nixo nisipn oipo S331 jcr ^331 
rupioi .iriD 'j33ip nixci mxe ^3 1^ isa« iry inar. lyrn 
Vi03 D'in -1000 pio -ii'N3i ntshn ni'M3i ICD ni'K3i mioSn oipo ni'sai 
n»J2 .1')? «in hh:iv .101 'xipo apr i'a o*ino ni:(on leo pjo m-Mi 
pifti IM «".Ti «nsDomp 'n3i3 p«i ,n^i3 nioy looe nixö .ii'mi mxoa 
1131^ 'n:i3 "jSK \-iv .1:00 oSon «S» iy nuton 'BOIPd ^3 SVs wnn 
iioSno D"3i DTjy vi'ir iipbhi .i'rn -"i'etupo 3111 nur iioSn ipy oipo 

.ni3 DOlpO 1317 *]N J'Rl lloSwO OIHK niDip03 HISW n«I 

Vio3 D'in K'ai D'pio iK phn nr«3 1^ ims iry o'Jifn lypn 
jirmn Soyi uro hpnh nii minn "pioo D'3i3n min «ipii 13311 11002 

.miai rw'ip pi i^ iK3« iry nvWn lyip-i 
iprro.i ^Sm osm [myi nspo 13 i«3« ivy nyaistn lyrn 
nsp iiK'3ip nnis*2 nxp oy y» omss 'i nnno« Sy n'nSsn TO3nn 

.o'jioip.io 
'r-;o2 o'in 2-vn nniirn nitp i3 3in3K npy ninann lyicn 
■min n:rf: sipjn 12311 iico3 snsir o'poo nitp ^v 1^ i'jkd 01^«» Sy 
n-y o'jioipn ■nffiv no fixp 12 2in2(t icy nrrn lyr.i. 
piD3 oiyip VM hs i3n23 m 1.1K1 Vsy 'inon in Sy n"B'«i3 nno2 



IV Google 



iii'D3 nn» »ntpcm 'h yru k^ ripn 'D3 sie iSsko i."t "lOKo-i oipb 
n n ■■ ^ D 'ns kxöj ^s -nit or« '■! nirrSo .ir« ov dji jn'n nno ^tr 
.iiT nos niinisi nn no'o yw^ a'-iyo ; ^:sv» njo ejSp Sy ' ■ 5 n n k 
KXDjn ]v "D '» iiTDi IS ,-m Di'tt D'rnp op»i n'j'rt nmu "jy "oi '3n 
.S'T oyin nya M'pnn di3 wip tv» ri7npn nior löttnj '^xw 

-ji: mxc ^^'7: ir'D. o^iy na™"? .--ip-n.i's onaaoa nwm ^ha 'n. o'aiy 
sni 'O'n hv o'xm ,N^o d'^Sk j^c .r^in onoa Tis. mcsi nonS 'rw 
i:a'3ipn^ Bvca 2'« "ins ny oinn jai pin* ^Iy^« 'aia tko a-nsi 3'» o-y 
'D3 c: Mxcj nSin onea tik ei'oni -tpoipi tw naiD di.W unt« Srw. 
«Tin nai -yn 'nii'yn irsa "3 in« 
-iirp Eyi USB"« pvS D>', a'3r nitpa naiBJsa otin o'^nn 
D0133 oma« 3"3 DiSr 'in n-n ispaT dv "pj: 3p ^nj an riTc 
■ai -ian,T [so lanyS': ryi low )'»...... wySa p«n öd'K ly. D'noa 

•pji ap 'fti lanoE' ns-i» •o-oniip lyi an -[Tn Vi oms« i033 diW 
c'ir-iticrt nan -inao dji Vtt nai la SSar 'Sro Sy man -[-na la -pi 
p-i am Sy »'anS anto -lanon nyiS it »h -ivpon Sa» .D'oo-newi 
Dyi-in piDc Sv KwnS ,i2n*? laiy ivtt o'in« o^rm dji Vn nunio 
niSn na*? nnos niaia lai'ja nwS nfiSi Sm ,TiSa nn, "c Sna eava 

,iirsia nonn prinn e]in izh d'ot rop S'pib 'Sp jrx 'lyr 'o 
lanon noipn ir»i3 .mryc nn k-Sko pK t'j Sy n'-neo jb" "aa anr: 
-[-cc iipio" kS. ni3'n3 Vnne '3."t «]"ini ,'» «]i hv 3inan rtna nxp lon 
nSipW Sya oannS n-n -itr« -loona *?3i 'jao man pco -hii -^yi; "bci 
130 jaSi (^co^D jirs-in -lyrn s-a ins sirs; sSr 'Sxs anpi) nSapn 
p n X ' n n S in iccn er ck -a irs n; no»3T p'^ nyir iddh arr 
3^13.1 loon nyip vS nncsn pi ,ncipn3 3inaa o ' 3 n s n S ' s 1*13331 
■"l^ wp'nysi p'l nyir mp wis noipnrr nns 
-ificn m '^'? VnnKi? oiip 'jsi (e* s ß s S p n x •- la» nn) V's 1 
•D*; p'it 'lyr D's-ip:n cm onyip -iipy r.wh o-npSm d'jvx iS 3'xk 
"lyrn ,niv» D'pSsnoi Vrns .11^:1 mxoi mxo ]*tn i3t Sa d'3"so onr 
iy i'-i«n Sy eis 07"?» sia ^1P« üvi .iSapn nio -jS -isaS prsifi 
nynn jo iSSai insnai oSiyn 3130 nSnnS 3''?p d-cSs ncon nc unw nn 
naiani ^iposn -ca in ins in 13 ■in3si nccrS n;ie*si n;«* s'ni iion 
■;u:bS 'isiB" 'o Tanip nm niy is-oTi ci'jyn ir.'a Sy iicyjr -la 13 
B'oiipn'? D"ieD3 1« D"ii3n3 Nxen is nsinir ny3 nryoS is ntnnS vSy 

.D'jnnsnS is 



IV Google 



.jJixi 'nar mans^ im:: iSm nsis] ^y iipi-i'B3 iSn nnas -t (t 

.t;'3T IX Tn 3'3T K'.Ti rae'.T sk yii' -nsi 

lan -irn nm loono o'-iai i»ri jvi nyr luo n^nnn '^ so njn (i 

.yhpn nvz nano 

ik: p:K-it inyo -['k ijjii ycDi-B y« jn ,|"« ys e^tw im isk 
jycS« or'o j-k ik«» ijnwBe* mW tt'm jycDiy »n .lyiyn ii oc;'; 
^ya 13'« i"BKj »"i To yin-K -j-o ooHSiit-io jBia"! "lyT ix inx ,yt"*a 
yo^» 13'« va «iSSitn pnsDeio ■;''?»y:ySy3 «'i jyii ,'WoS 'pji ap 
)cDyi3 oyT B"o Ds i"K yTi'ii ,ie3'iy3 ix "a yin"« in» :«i!i 'dict 
]SB oimey ^bS*?«!! p''?rBjy 'jxw"« inn yi m jyii .jonyiciK ypwi 
ynyii ■piy'j D'iisn yS^s tu jyTi'n d«ii ! jyayrxoiiyn nn^in Din's 
K' i'o K'i iy3"HP .iVTsoiy ix»i av ov ■;"» yirn «i ,jit« s"3 -['s 
j.TK »fi jypp'r .Vy3rT iis iPina -jsj ■[•''^V'i «■" .bikhb« i^«3 Bsyi 
7-inyiB p,Tx es'j -ijiB tri loyj-iB njis ix N"'?p icpKi iis Dypn j-nyn 

13"-IB IJIK 

.j-üx jDB'S 31D DV Tyxn 
Berlin 12. Februar t839. 
fAlte Schönhauser Strasse 31.) 

-ey iniB yr'o : p^nsey: k'tib |t;iyii -nn'« yonj jttoyn yr'o 
]iKiy!2((p'?iE' lühn jr'D iwnr p..T» yw .3'T;"m"3 jit« -j-t bS-tbb 

■ICyj-iS IX E3'3 



34. nichael an Zunz. 

den 28ten Jun. Vöxp;i 3ii33fT ,T3 
inta DoiiBoni D'jrii:.! Esrn Tiinn 'TT .t.t nimrj i3n nnion es'? 

.T'i üihv VM j'jix ■mopfn 
|y3'3"(( CO n-m^ c'3&"Bn "jy-ioson k"3j« lyc^ttmy jt-j 
Vd IX e3'3 pyjySiyc ]vi dik 8XTpy33« my; y« nn iy:3ip-iyc3K ly:";; 
y-i.T(( VC piKi ]yBo:'Si3'3iyD jys"« t'V3ix .jyrKmKiyB ix jy^aup 
i:yny:oiN tc jya'Sya s': ,y)Kt:Deii3y3 jyiyiynyj Dy3"o ix ik'xkSicri: 
-i-m^mp Sy 3'iPK nnyoi rjy'?''.'!!: ix ca inic ijik j«b fy3'i.TK oyi |sc 
,ix S;ij TiciD ')[« '; ixipa 



IV Google 



- 83 - 

n'w juni«! jiti; nctpue "y s'p mra s'VarM pny:i D'-iyr r^ti^h 

nxj5 D-nyrm nntt p'nyco d"m»ik ibo im oa «xc: nin -itcn .ic'ji« p» 

nnn -no3 
mi.T i'a nipo Tii^ n'iij! )?'3«in "o Sv -iis-a p. 193 unten. 
pr\yn ''jxK «1.1 03 rPt" «köj w^ "3 3pj? n'm d-d ly D'iy:n p nvo ■i'3 
.na Sc n'.T 3ni3-T ctfi ir* 
Sy "02 pnyn ji?' }*aip3 -n» o'Riroj 'jttuoy 'ipi-i'te p. 195. 
n'sim nanpn.T 'i-jy ^3 or itca iipk '3i n'h iy tjitfi pioon Sy .ninn 
Sy 3-3 iP'.'UP Sy "Ol tj^p hy ]v "-3 osi ociw 'Wo Sy "w jii3'ik3 

.13« 'nyr ttS ,'p3i ap oys"; pn dw a-nait n p. 196 Z. 2. 
K"n" ja» nnhv la m p 31.1 .th nano «-a u'x .ti 'a -ja n'Ki 
.3^.1 133 n3n3 jvn "ineS ni3BT 'Vo o*03 n33i imSin3 'n3n3 irna 
B'mna o''?iS3 ni'jycn 'ja 10:031 "a nncn niSyo 'o p. 198. 

.«■31 n3r3 3n33 M» D3 »103 CO- 

DTK i's yi-iyii , n'ii i"t ti 3'xt"'? jxt i«oc'ip ivn iS«3 kt 
■]fl3itfnS mpoi iyi3a -[TV a'hvz »x« irai .jyaxis yoi*mit6 lysyiioyi-r« 
.Vi hya e]ov n-a p D"n ny S33 -[mvh jaioi 

.11133 'bS iKia o'iiiD D3'» 0131.1 njt'nii ncno ok nrchon ^oyi 
(erhalten 27. Jan. 39- beantw. 12. Februar]. 



33. Zunz an Michael. 

i-imo 1133 o'tt'3i«i dmSk norort ■'p3.11 oWion oarr-ii 'Jiinn •tt'? oiSiP 

.S'I Ppv 1'3 1"13 o"n 
«ha 3ie 'niö»i .r-« «]33 .i3Bp '3 r|N -[ni:» 'n'Ri ny ino 'nnDiP 
'suk"? TinSr irw ni3«i .113« '3 nyioi?.! hy Mooinrn oVm Jim p: 
nni '3cS inym 3ip>t 'tii '311« nunai .i3yn ' k d iPin'? 3-3 cv 
jiwin 031 ni3B" mSur m'« 11133 
? 3TIP n3V 011p nin'SD 'dibi iixik3 iP'n (» 
noB hv 'S'ocV n-i iico mxy vavh 3'iyo nSnn.i flyiS e]c:K (3 

.iiyS« i'3 i'Ko ■10 
hy noRoa .Tin Sxs onm •3:b ihstxo p. 10x0.1 oipo .i'« {3 

.i'HKXo sS np-n '03 '3 ,p'3'i py o*t:i*(n 



IV Google 



- 82 - 

1310 Xfi'vn DjjT ■]•« ya(t.T s'.t^ ii;to jjjyn-'jDjy otn .vhyn disii B3'j 
■lysjjjyj p^iix iTii »«:y^ cnec 
pKiottnc jöpy^w« jyr'c ii lyjjip'^yoi'^ ■■■•- ■'^'' tJ"3i*5 d"'-'''** T" 
BD3K1 i'iw ly'o s*i ipiyiyj bs^'SSx ijik .iinvn -['ntw Kino .piitii 
yyi» »]'i3 jByBsnyj yc )« ^yiy lyayp tt'i jüdn^wic ij-t «"3 ya 
piyn yi« lyi« ,iyppipi3 anyTiycya ■"» Dr, Kley om oinyB"ii 
.eSynciH jiiaowi )•« yi ij's^yi yuitS ki .Dvpn 
(t'T joyro iji« ,icjic i]i» iinya »"i iy3"S3 ijw Snitn «v jysyS 

.j":!» mc Ol' C3jy3 yt lyT ,i)'"tt jyBSn p"w bs'j 

Berlin 7- Januar 1939. 



32. Michael an Zunz. 

den 24. Jan. '^ a-xpn j-iiaon -ra 
I'^iv i«OB'S n'^^ 1133 nhnnhi or^ onitcTi n^ipion 03rvi TUin ttS 

.n^ya niBy S*n nrtt inip« -pisn "[naiaoi t'i Bi^r vu imspsn 
.onyjyuK inyi to inKii eyi"! 9ten ottc pyiv oyDi-isy: 1.111 
V'ii ,yBiiyi {yjri's int jys'ne» nyr's "i»! yjwS ini» iiw i'o 7» si 
oys^yn ,y3s.i pB^smy ■jnc» 4ten ]kb dSs -lyByBW jy3"i» y-p y» 
22ten f«D lya'"!«» i"» jyinymy «'i .yByE-i»ilB]Ky3 "KO 9ten jyi yi« ys 
,yBB'3 l«0»n B0nit»3(t yy-K Ol» IÜK ,BI'K BCl«liy3 BB3'3 -I'O JW)»!! 'KO 

i^«3 1«! .T's y-nyii yn .]v^n Enniya ya^yissi nn oyii 'y\-\-i iji« 
DKiiBj) s'J D«n ,B:»iy: i'o bwi oypn iiyn -iisro' kS .toi ivBimiisj« 
Bpi'ny33» DonrE"» jyip-iyr'j -lyi pw lyn -piyn 'do pTCSiiT -i'c.i nniit 
lyjn'K 1"» yV'HB ,o«n o"n b3'j y» m .lyMsSiyo jyDO'ii ix et» 
.B'o ^VEwnuii ys'^öoyt 
,'W8»i 'ly'T TIP ,^Bra IV nip« iS rc ,^113 -[iiao ,r|iD3 'k mnp 
.... nT^ VC3 . . . ':i3'i VIP ,^113 nvn loiri ii3't .... "ii3X 'ny:* rru» 

'T3jn3 "V ,"]"3 '31P10 iip3 fji3 nmo B"«» ,1113 'JB^ n'v ,m3ei 

n-v^ip 033 vv ."in»! (Pnn.T ai' rBiP «»'t wn ttp ,inKi 'Sb . . . 
.(a'v T' ."U'ins BioBo'? loi) 
-yj -»yi j'K 7« jsp iBpy*?»!» lynisiyn ki jpn'« iv iy3]ipiyoy3 
.]yx'BW yrj"» d.i«^3" t.t n-'s nyio^ pm iiyi ,|y3i« ts-i B"p3n3'ii«' 
E'nr .Tj'K iT ,fyiP':"E8V syi bi« pyxBynys'« pag. 191 Z. 9 
(Bernard)BKJT3 iiBlPHO DsrnS mpna lOKO nsma Kxojl "3 b'ibb 'n'jp 
nr 1311 kIji p'Brp Tya ö'Sp 638* iPins pnyj o'pio 'a pTiij •! 
phn ^31 B'pSn ■i'j p"?« isijn^ nit*iBT.n iis*np i« me iC5 .p'nyo.i 



IV Google 



"WS «'T conj s'iic vre uin ciycoya -j's t** v'^^y^coy »'i-s |y3-S 

Berlin 22. Mai 1838. 
(Alte Schönliauser Str;tsse 3t V 



31. Zunz an Michael. 

D"n Tni.ic3 c^f;I:^ isc M'is b"si "oiSk kv: »Sn 'pim Tir.! crn.i'? 

.ciSr v-i: .-]DV T3 
"lyT i'K i'iR lyny «i "i;i» Delitzsch catal. mss. ps "'s cyiri« 
pn'K dizionario dtdii "i juE »ivcynya's Q-iyriyaos-i ix yiyi-;!« 
It(c yjst: jyjyr lyT neicrryii b'c "J's ypjyi yiv"? cm ]er-nB'?.TKii 
jVJyT ps y'iB' ivijyi^KCB'nsT -ijn ins ,1x11 |j!1i*b «"3 71« «n 3'spn 
F]'n3 i)"o t;'!» .K"a^KB oyi ci's Kiy .lyBTniuBD'iinp BC»n3y^ tu 
iy3»i mrp3i m'?Kr |yj'K3"ii yo vc rc oy^rts' jyriM "ko 22. oks 
oyrr« cypn j-nyn pn d"?» .icimitwN ii ipijiBy3 ey i'e cs'j »'i 
-i'o «'t DSU ijiK ,'-3 pn't« jKt irtyo -ps y^yn db3") Jimrs iz'tt 
-Do'j'n JK '?]JK0 Dv:"o »"3 -ps Di'2 o»"' .lyeV'nBB'D nnn vza bomji 
IV -inye rr-j ojyri3't« x'i lyn .pncw yrye -iyB"n p« oxy jSyBE'o 
nHiyi cy i'o «'' iy3"-i«' si ,nn ejySyjt'i« piyiJKDDy-i-iHp ireitnyi ij"» 
XI -['W i'n ]pn «isrico n'jnin oSn j " j oyo'iiy) p's icys i cnyn 
c'Jc'jy.Tic yiy.TiB oyjy jjisyicipys y3''ji;'c yr'K d«i ,y3Srt jjir'xin's 
cynjyiiyu« oti ^i-^ jyii ,03*3 wn aoVn si ,yTTii j^^yoipiyn lyrii 
^yjy] Djyjna'K yjyn ys .|itp jyrn bs'j vcd-ijj dtb i't« »1 ,i«p piyn 
B"pr'?ViiB"iy3 yris-J yir.'» -j"« nn .wuriy] viy.TiE »n B'iyuyiciin r'i 
Bn'Sstuy iv3yS dmt .yoyro B3'i i:"o i'Sbs'wvi e"p3'S^yBy:ecrT lyi» 
BJ'S tpni js'SBBsipr'ey: cyi 1:1» jn^'-nBce lyi p« iij i;i(( SSyir 
.er» riB-iyn yn-ü lyi lyn .ciiya 
1'« ynitn ]y-i.iK' b*'t jxif jyi — jyDttS jyn"-!«' Biin jitafip ^lyn 
»n .piRc TB jcDNp c'JiK:n msicn pix nyip — pyiyj c3"] ]n'n 
ys yoismy »t ,yjsSr:K Mk. 2 -jk: ijik "[sn st jysp pmnS crv-v j» 
-M'iK Dyrn p« tj'iBo y"iy"i.iyo 1»: yocyn yit .-jn yauMiy: dkt ciyBoyny 
■■>• Hl rC'Tti n"3 iny?; cb:'; ySSycry: "]•« is« .r.'cyi inyi ypp'Sa 



IV Google 



nin-'jD yti D'jiwn mawn -lyiyii yawi i'k .]dkS jxe'T -|"e ewi jiteo'ip 
.pytui» -[»KT MiiDijnix ]o-o yo ynyii in« .p^itpya »suei Bi"eTii 

«'T TB j;3Vl»"3 JV-iKaVOj;«' pT» »'J OST ,pV'nV3 T« DIO -injIB 10'« 

B'sn- lurra) d"ii .rm -lynmi .jyayjo'njin BS'i 0*^00 nano -yi iieriyB''? 
K*7 ]y"ic-iy .BS'J 1'» o"ii ,Dr« 'iSn ip' irai jkb d:*? m ]i"v dkt (314 
jB^snya iük nur' nin'^B ui« "3 la*« jyBa'irw b'o lynii iSna T" 
S^KBBHiBaii 131« ■j'Seowpir'nt ]ut» jy-n-M ipjyii« |bi3 myjit j'tt n't 
Zunz. lyiyayny 

Berlin, 4. April tS38, 
(alte Schön hauserslrasse 310 



30. Zunz an Michael. 

.'?■: rjov -i'3 v-ij cn 1-tnaa -pam -j-iinn oann ttS 
,ci'ea'Sc6iD ciyiwtya piV-ncs'« jyrc: yi.TN t6 jit» pa 7« 
yrr'K .ji^yn joomya ■jncu'i« p« )e"i iij.-'ny's Iso «"i nt inyo m am 
yjrts i-i'^a p"p ^Kij." "j-K »1 .]wp 1'» ywjKp mn-So jcpnyoya lyT 
oy T« ycsSia'« iji« .yiiyj'jKC th jynycr si ,i«p fp'tfaH niSiw 
.lyS*?»!! jtsmntunya ]m»i »'t Vd k'h .irciOBfna Tin'K 
yp a'iya s-i jywyp (2 ?n*3\p' d-oibto nwhc K'r jyaKn (l 
lyi UTK Dun (8 ?nr;SK '2 vm "\h n» hv ^ycv yn^ai on u'ai^ 
K'T iy»»B K'ii (4 ?{iir\t) p'x inai lii« («pirip) m-ipiaa {kb shvnr» 
ce y^MyiySy: 70 7« yso'a oyiiDiK ? j« »"in 'jya f(tB nvr^o 
To cy -•!» ,]p'S;y3 -it .jyxnya »•; k't ,:>tiB 'dibi -la'» lana» 
"iXB rirpai nirr^o ■ 1 1 n 1 n cti'k p« jy" »jt^nntMyinitB ea'J 
yaiCT ina oa^ 'n p'» oyi pK .p^ici M3S*k 'ja hictt ca nywjn ]oi2Kp 
.S{<1 o-r\J2 i*?;!^ lai '3ip icn^ .-Bpyiwy ib«bib jyi yw ju i'k 
0!53'3 «'I OKI .ipniB'i« piynya p'o iya"i«' ayiy pn 7« biö Bjya-ia'« 
s'ii ."jBe'oooV.T j'jyii si k'i tycDyn v iiy Vnu 'no ryi .lyssS jpm 
•1:1» Bya'^na'j iKuyT jcsyn im a'cnyB s'i jyiyii rcwy^ ,-i'n i'tt 

.ciyo'Sy] Byjyr 
u'aT lyT lyoc'-iE» -lyi B'33"jnB 6y)'a3'i lii« oymysiP^Snc p'u 
Siwp'? '^ V nsi ajKi ,iB-:«niy jj-tk ike iij iko fnp k?"oi:d iiy'jK 
inpS i^tia p'an "jy iiosoa n-ni ori iipk -lai ai» iSaito j.t Miim iipe 
aoj'SSyBy) nu k'i i^"?»" 7a ]» y6"ia y-n'» .dip u:"it i« ,npnn ibbo 
n:i» .»'1 i"K yo'jifny »i .jyayj-a's -iSo'r ■^tspin nit Dvpn p-iyn 
■n-TK .piyn rc'inia's ca'i nr'D n-t o'osi .ycn ix 7» ycSr d'd'.i 

DigitizsdbyGOC^Ie 



?BrK rT"3»^ iKE T*??-!'!! lyT .ps: wo-; p"B f]'!« M'j D(n ychh«: 
dSk ys'jyjDsn Si^ .t;is -]» iy\ cnt (.t:- ?toW ii"! btk -lyii (i" 

. . : . 'IPl« DV'T SI*B ,T13« ™c» TPIK (3 ? (ST CÄT .TTIM) ^iS p 1» 

k) DTipyc n33 o'M 'ri« -ns ,(B"tt CT.T nnjc) l'JtS lOip ]'K1 

nw WS ,^0130 pirn B3"j or« .nü'.r i";c^ xirn Co - p ? C»*': nvr^DT 
lyc^« j'« -['i Bjnrtya - ? 'ui ipk-i D-p'toa k^i cexo nm-i j eyeiS n 
nnhv '1 vo -iBNCiD i-.yi Y(ys jc-o c-c) miiy »ik -in'SD k-t "3 

•aj"»? J"I W B3'J -^33" 

^i^t« ,iy3y3D'Tiyn dsjd'j «'t okt ,pp"ny3 i-ict* ys Bio inyi tu 
CS «'T pnwcoynKp ,yiyn "['» (cn ! j'3 y-iyj inn*» p« b3'3 t** o**"^ 
ypiyn ayri ix Dys'^iny nyn» pjipiyoj« cn-s ivnxn ins DeliUsch 
lyijyiix IX i'?D'K TT jTiyn i"x yisis'3 lym-n i:vi:yj''?;"K .iy:!cice'":c 
iny? lyyt"« yi -ly^ xi'K i:»Dy' p^i3 j"K osi -icyr.fi ix c3': "uw 
iSk3 7S0V3 .ciprii -ly dkii , ivid ks-j k'i lyn yin ,c'?.Tfi E;ye3''7M':c 
ir'-iD iyi3!3y3iy "j^ftODjiiBS« pn'» jy'nciy e;-i3 p"s Tin -lyTii 
Zunz. 



29. Zunz an Michael. 

vu Vt tpv 1*3 B"n mvra 'rinn osnn «in shn n'v 'i^tth sie hz-i ciSr 
iy!;'?(fny^-i3yin p'ir y» y3Kn pnyc 25, ottc tstncix yt:i.Tyy] iprr» 
D*'ii-pit vtti yriK xyes'SMiB ye'j yi.TK "i^n lyriiyc lynun kt w» 
Z3"3 y!:"n "['ti yjinc Diytsorjyii .ptp leSyrc joseir:"» cyn -j-s tfT! 
p^yn D"iy:j'"i3"i3'i( cyi wnyTiyc yre*: bw ycca y3"o ySsn-i-;-n pyx«: 
Bi**? iiiTO ü»i •S'j'ii jyry"? 'Wi niVtni am:™ pT« o'i» lyT ,Bypn 
•le^Hrny y» y3«n ,|yn"'S ix i'o tarn ru'j w pKot*ip iiyri Bin ,1103 
jynyj-iy o'iimt "Diit ,iynjicy; o'-nS 3WDn Sr pnsT jyrMiyc cc i:i« 
■•S33iT .m3y IIB lya« bkii .jyaKn ancy 3- -^10 k't bkt (S. 290 ( 
-JKC3« iTiisy yn ec'w cy .cpyiav ^yi'n yrSs: y» yssn «t ,acE'^By3 
Si"i'3J 'I ciKi IHK tsrn cpmyj .tjch -nmi; ]'« «"t nri3'j;i n^:» ijyj 
■13H yuBiKn ,jytscnr3K iy:"i p« »■; Ksn oypn iiyn .ti'ii pnryjix 
nürnSan 'b p» 'ij-niST '«"o. .creSyi-ncsttT |y3"'?B]3;j"K oyi JSB bj;:"J 
'Saari e*-n -ne bd's is:oyT .it'-itsxi B';i«;n 'o- k"t s]'ik enyi kcv*? 
*? ^ n X yow lyn .in« oipo3 y\m\ ,y3SyiB«i "c*«i mni di« p« 
my.T .jy3yry td oie y» ^3» .am-np-iyo tyso'!« i«i vo winy 

DigitizsdbyGOC^Ie 



— 78 — 

1)1 Köi'f? 8'3r' niBDir '-y '"? yiii 12s ]n» 3p y iixS narn (4 - 
'jTcyni w "juin j*?";:!! 'i »ipi nano -ib»« ninon ^y Domr« oSm : k'd 
ja Kip) CHI ;n^ IS 10x5 cvon iina nrn orij ort .lain nno« Sy 

-la'K j!;]JiS"ni;e"e ya-^n-eD-w ow tk sb»'3 Diyiwiva I*3it3 (5 
ymn ,^c»a ^k ,(in(t ^k) vS nin'bo x"t k'ii yi« !nin''?D ymnpyajw 
(jlJD"n D"n »3"SVc hhw ,tsS^yto'in -i-o can yew lyi Kii) nra^ö 
•lycSr (K'op) iro«'« iji« 
y)"» iiK ?BUKpy3 Tcnn mw u'si ^kc nirr^B jit« lyi (6 

? VT npyc ;fin''jB 
yuUÄpyajw yo mneioic ir'o jd'c p*s 'lyip ayi j"» (7 
^Sncocaitiiy: y» ynyi jyjii-ny'jya pyr* .losxp^nB losj i:ik cian« 
D«T ! lyayjWB'ny.i otmay pD-hvüiy -jrt -jt n-i jye^SHn -iiJjyjtuy 
H'T ^nsii (("11 .jy^isi oyi tsyijt«' jy'?'"B 'yVo in« pjyx yjiN^ixS^» 
c:*3 i"o «'I icoyiciB »! ,^rs tti loo'x in: -lyaiiya ix «n ,ca'iD"i» 
.0"iiy3:iK Bi'K fflcjipix it'T |yn .ej'nm 
p'jia p'-vti n ■nan^ -;'is .s-nt jynciyii ii-r» -|'o K't j'jnyBDcy 
K'i eD"i5 «'ns yj"o .e-tx yi^ys ix roSniiy:] i"eiPiiiy^ «' ^yi lyjyj 
IVj'^iTK «'T Tn» K't yaS»Tiy D'öra«' ira» -lyn .^SmeHieait i'y 
jiihvz V'M!^ nrnfi pn-n ea') (t'i joys-ic iji» .unyj 
Zunz. 

Berlin, t2. Mirz (cme |Eir) 183S. 

Alte Schönhauser Strasse 31. 



ip-c') e'8 x-iosp :-iia3sn -jic ya^ynyi jyii ,cyp" piya ,yM'3 
,ypnyii iirr« MixEuya -lyi ;ttB yi oanfiip-ifi -ly : iSyiJKnya ix MiM'Ty; 

.anny^ya y^'c 
rrai .pycoyjisB i«c eo-iipix yne-iyii jnn-jt -['« yaSitmy jyay ki 
^■^ sr i'SirtKii ?3i&i "jino 'nyairni *ioy naoM ir« -nn« 'm»^ idi« 
DiK ,jD'ö priaix laSy; t» yoeyn »"x yS'c st. .-^o »öyrya ycj 
nin'^D -lyi o'JOjyp y;";; er« nnyi k'ii irn ,iyrtifiix:K 0'ja"xiB oyn 
ijyijiBy: yppisip yeixpyaji« -i'^ 58 p-i»i i'n si ,pi«n ciya"-iy3 -]-m-i'n 
■;•« B^'n novo -vis ■^:^ "[lea Sk 'o (3 ■ D : lyjiipiyoya yj")"« "lu exy 
Kon •my 'Dl lynsii (t* -b p .D"n 'i ]«c nB*? (i ■ ,"nyS« n ]»t 
Da'3 -[w '»• p'T"« ■- 'TT niina imy y3Nn ,tsuKpy3 tj: ikii bobscb* 
•Di'n nn'So «n "[fisjp tk cyi .t3"prBD'i yr'i ikt tsun Dy (n"T .pyiyj 
nv ^» y'.iS« (a'Bi ?yEM«3 nra'jB yaix njv to'B". "b Sy 1'** ""^ 



IV Google 



^10 ]'v yhmnt^t dät {e'3 Vin n-iit») n^SpSi ™-in^ nwin (3 

?»3': .lyijKBwyj b"3' 
rn BiB y» njw i^nyj k'i r't jyi'Sio cdiüt ,3uy: o-oTn in» 
ymi in« ,iyri.TK |yS^» o'o Snsn s't lyayS .jB-inn -in«' j"» lymi 
l'iK .]yr-iTK «'1 iji« 'n i^jit tb ivo'ij c^ ,3ib Sdi :i3ib no'nn icj 
»'I , fjnnT y» ypjyi lyöo*« ^l*J . r>i"m''3 "|'i B'7;T£iBBy k'iib yj'-o 
ö'iny o'pnn msVs yuna yin*» y» yrrn lyss rB"S-iKt .j-iyTinTn 
liya "rScnön ^^.•^1K1 -[lay nai nSxi .cnSm rs d'k^b]i 

.J'JIX jöb'S 

Berlin, 13- Oktober 1838, 
Alte Schönhauser Strasse 31. 

'■3 oyiy DM« BOJ"«'! s'r jy'jS«!! iy3:iS".Ti:B'.- yi,TN .r .] 
lycewy: yiSyirr'n cht -ly-isii yocn 7« b'ost .jysKo oiyiiKrya 
yi» ^K — Ss-itt" -joy 033^ ^« — rrsin ibm Ss jnin'So «-ti'ik — .etr 
Iy3:ii3y)y3 jyin iu to in — ri»Niixi)wr'» oySSK j'« siS« — ix: ccs 
lyottupix BIK11B:» yr'K iSk3 ro youS yrEsyoSStt -lyT i:i« .B«»py3 -jw 
I lascpK 13. OKB w» BOU'i« 29. cKfi yD"i3 yr'o pp« 



28. Zunz an Michael. 

n-y3 

.Vt »jDr T3 D"n 1-1,13 'ci*?»! 'Ti' n-,1 •man orn.i'j 3ie "731 cyhv 
T« yatti iV3"ir DpiBiyn ovmi»»»"'« r«» ]nyx"ii ikb in-« 
lyjjirEsyB'ya jysMBS'c ii-tk ByB:«y;3i» -lUiySya ]yruic oy^s b*o 
lymii yeny: -j'k ui« .yn js -jw -[si iri ijpjyi }yö"n:jy^y3jK jy*S-o»fi 
hntK)i 1-0 jyoBSBiPyj wi .lyS'MBöx i'o s'i cxii .ppw pjsi b';: oy'?S8 
•ya s]'i3 1.1-s »1 .yj^KOT-'i iyi -«) ni'?Kr i;ik jyjjipiyoya yuyj^KB 

.bvb:h3K 
011310 '1 1'D TK yo^wrt D'jics lOB Hn'Son Sys Diy">B pn'K (1 
jyBHiB» yijy]?i«nuo"«BiK "iix J3'^ fo-o pjp niaSn^ ■•jio"o niaw/ia 
.ay*^ 1.^yT t.': lyiyii b'uri 
]'!« jsr in ,lSn rrn-T 'iS ixapn :^ii:fl r^zvh iirr;ijt k'i (2 

.Vp rp (.i}t*x'n3 1-ET mra n'w dbd) hbd niVBn 
VTcn.i ,Tnn' '1^ 1111 ni^-on iyi m«ws -ij!i bvb'iS ««n (3 



IV Google 



- fö ^ 

fVD'^ij'nc Hl iM's s"3 htmys ,tm ynn-i -[IK i"o tjv "irrjrt m .jywjn 
,iy3"HP)!: s'i w*i 13"« DnLD lyT ynvinj!): .Stit nj»'? '^ik .jjnn^J-'K 
•Sa i'np prn naiipm mj» .j.tjtüj jioo 'oiina laSyi Djni!"i X« y^itn 
.Bi«.T ]'3oi.i nini «"T DieKi j!3'?y;D«T «t .SkSm i'a ce-ij "i Sx« pco 

D'OIBI IBpyoyMK TO JRO Kn 12'« lyDS'l^SJ ]yi.TK p« K'I I?VI«B 13« 

";*a «"> jvo«"? "; jnrr« -(".» :.i3'in "[t rrn irs 'd3 d^rc oorB'] 
yiyn ■['« «*n .^yipp jyjyoospyjixr.T lyi i?BDrB3ii »-i DiyBW'jyn 
.jya'SjiB p-11 ]•;•[ .1310 ii.t» j-n — jissm*? noiiPB — ^Knowra B«n 
TB yD'i3 ]Bo:-Ssiy.i «n .e;'; i'« o"ii ,KiyBE'iiy3Di« «-i iy lynsii 
I"« .CB"nyi'"3 EC1J N'iic yj"!: y» ,8'Vc«c nji« «iib yyh yin'K 
.p:ix yjTi*« -yi .inyc "jKciyiw 

Berlin, 29. August t837. 



27. Zunz an Michael. 

.y: e]Dv i'3 D"n -i Dann ':iiiin 'ciS«i 'n'i3 es'? 31B Ssi b'W 
iyi"ii ]tn> R'i "['« yrEoySs3 .bbib:"« BisnE:» yiir« ya yny 
nciSr3 s;Sp Sy usc« iruo njrn San htd jyxB'iya «'i .mS«p b'o 
er« IIP« ni^Bni n:cn "jss nin''?Di ninSn DV^ ,«'S«b d'sis 
jys'ixpyMi« jyi i«o i"o ,ei'« i''7:po i:y:i'« lyyr« oy lyii .a"ixo 
jyi j«B ij)3"S»yi jyVMBiYB'o y:jyBiK yn n^t\2vh flinSm nin'So 
DS1 ,7« yoo'EiPss -[■'jp-nci» .o'oipn jo Sied .m" 'ms isn .B'iunn 
lyiT« pptn jyBDKp .jyi'pjsiB B3': w« jys'i«» bdxc lyn b'o to k'i 
-.TB-yn i'o i'! I« iy33iS"iit3B'B yi.i*« «i .jyssB B3'j pjynjKOo'iBp yr-e 
lyiByiB oyj"« ]«d s't t« jyn ,i«:«t 7« wn .irr juyj SSrb 
-rjyii 7« B'D«T ,mi«i 7Spi'n yEE'3 7« .yBO'o jyS-iKxya »yBJwSio 
-cBBsrnrnc k't iiyinyn ,y:«ia «biso d«t 7SiByi ,yinE wiiEy DjyEC 
yi'T lyii -lyriR «•! B3'i iy lya« ,p:ymyc b"x ui« psT* yBwn 
11TTO M'i lyawi oyTiD*!« .iyE3'xi6 uii!TySy3 yiy rp» y» SS'n ,|yT'S 
iyp:yi ,ByB'3i«T D':unm nin-So y»Syi oyr3Syi jyn : j«" njipn Sse 
iiBKiyB'S lyi E'c 7SBuySy3Mt inyi 70 yj'BBy»y3 7« ,70 ]« «1 
jiinxi T33IP« "33 lyi 7SMyow i:i« nirrSo lyi 
SR - Ski«" no» — p""nt nn«! — ^nsyS mo« :mr"So »"t (2 
'RH Sr — n-riR irR .t.t« — yu «S i;n:Ri — 'iip iiys — yers 
SipS jvSy yiv — vS«b nyi loiS |n'K — p3T3 jn« — E'3n c« — 
— "jS D'no URc Sy — mi:iK S30 7» — r- noin — m'sSo y3i« — 



IV Google 



Wo '51 OsTie 13) mhv '2 o'tpnren "y D'ri-i'D 's oy jn nn 

.p-e'? Tiv i'Scs '3 ■: or cvn inSnnn D'iisn (WSxa sjdv o-a) 
13 T13TJ «^1) 11333 Diin Tjip mf pipn »1103 4 nsilfn.i n^3S 
{3 cfn3[t ppificn "y irnoBfS naip bsb» vi-iu^ ov iiy ctir (D'o'onGn 
Vxiyn 13 Stpjk 'pjn '^ntj i'3 ~:V« Syien -jw icid31 -iiyar rrs r«^ 

.o'O'tion 1131] »h 13 D31 nf T3 « iS'n ott 
Dn"? J1-131 ]>» 13 D31 vriys hitiv fror- niira 2 nSian i«3 

.-■j'^inr ly^'p lyiwi» D-n3.i dibio pco -hi imt' cnrSri 
'1 WSW "!!r3 13D jsSi oitin jcTi Dipo 13 owi: kS 4 p-in 'o 
nnori n3"n3 reo crnv no "3 /n ruvs -pyS obuip 'Sx» nnpi. «tpinp 
pvs «S S3S o'j» nvpi 1-130 ]57 Sy loiS «in niSn; nv.iwa vnB'CTn 
ann 11» npv" -tio 310 «ii co'SDone 'k "3 ni»n ■j'? n;i ,inoBTi joi^ 
nKian iioo o'oii np» ,inp jo^t d'-b« .tic V3jt or iv5in irw 

.h-i ,.Tys* mr3 -.iir 
.nro o'3 omatt ppmon ">• ibid31 a-yu» njiP3 n'a.i .iiix 
pi3n ppn '03 113T3 "jax .D'O'Bian r-t: x^i tob* 'irn n3i ':ipn 

DV ppifio hnvv nvD rria i"in s's nivo:. »'nn nnff2 üv OBin 

13 vnv D'Wni j-3 ifS'py Sy: o^n -los nSyn n"33 p-eS tdw 

"jTtin {3 Stw Kipn '^nc: 13 -iip«i -ixyi 2'h «ip: j.isn niosS» 
»irS tnvf ^UTf 'itna cinm irK-i3 ins cy .in» nnx ifiiD3i .'ih'Vths 

.ppinn iro o'3 

rerhalten 23. Aug. 
beanlw. 29. - | 



26. Zunz an Michael. 

.i'M' T13 D"n '1 'p3.Ti 'jiinn o3n.i 'bi^ki 'itS aw Sai oi^if 
i.iyi lyi'MiB DS1 c«.i yo'ia oyi.i'» p« ttBWPDnaiynio k-i 
lyuiyii nyin-« jno lyuyaroi» pyus lyejiN ■;•» om , siyiroy: 
«'VoitD ij!i.T» yseTy3 d'k »". bbw y:yj: .yoey.i B3sny: fy2B'i3 
iiT» lyuKfiyu« lyiii lya« »'i Ki IiyDsS ^jiro j'cmiy ui« bokic 
KT lyni D3') K-T iya«o ,ci«b k-t jyinnB »i .pyu'wiy ix yi yir'iB 
»11 .B'VTMiiiy: yr'H bt-m yfi3 iyi jysiKiiBJsya osi yis .iyT*ic j?m«S 
«'1 o«i .yoBWi 131« iyn«i «'i yBB'a -['» .b;*» yr'it ]yD»h lyjy'S om 
lymKBBiitB ]yMiS".iBS'o jyieiyii w i'c p.i's b'c b"x ix b"s jst 
»i .)ypp'r IX "^p iBpm jyi ]» ys'-ia wi ,rByj 113 lysiti «'i ; ^yiiyn 
3ii3i3fti ■;»: yrn ys"p ]K "i'K ]»p Bvy i"b .13*1 »-: y» yB'7Kiiy 



IV Google 



,I)?aitB])i» ivc'anmxo'iit dhiwsv jitb f» ]iw •]•» yoDKn yppm lyainc 
-y3i"K D»:'i yjMtS di-k b-iickbipi |itfi .yt'-i -;jn -^kj cpn tptnyz yn 
.iiamyt'V m S"ncDw pott-^j cix — jyrtf-ij; de3'j lywyS iw ,ijruH: 
.yo'Sr T»t yn low ^»Dmt jvE"3iK0pi?in)Kn bd"3 -isSsr j"» otn 
,1^(13 «' ■.*» ifT jya'nr .^^m f": .-j'i3 |"p T^cjyr-n cyrc-isiwvjyj tn 
npi^no ?'3 33 jiiK isi*R jjnx" inc ."3 -lyin'K HijCEVieiBC k-t t^** 
lim wikS *ik jipiSnon '»o .jyny: iv lye-ii t;3"3 tsrv i:\s ,iy3'»iy 
y3"^3*i6 jyjnn'« «n dih k'i tb k-iib ii"o ikb yw lycnj co 
'313 fjix pe*^ i'yx.T *3K "jii« DiSr3 ]*fini e-cj: 3^3 -[13301 laTS t» 

.^■T cnjo 
Berlin, 16. November 1836. 



25. Michael an Zunz. 

den 2iten Aug. Vncpn ri3t3n .t3 
.'.■-■i i'iiit isepsT iniCT mnv i3n a^inci n^nn 'tt kvi Stct 1133 -joy m 
,:rr3 "UPS .^^^«n mniay ipnj /"jy jinna 'tt Sip yiaffn pimö nn 
yi;«' "jK ,DyD3 ayos "narn K^i.'ro" i'nK -nstpn miPB mv ni ip« ^y 
n".3-. nnie n»i nnipy 'n t dk "3 pyn '2 k*? y^fio "3)» pp w nSoi tu 
'h'v:n 'iDD n33' 133 wro3 ,nK8* S31« iiphd inv nny lyi wo '31330 
■j-'y '31PT 31-1 -i3y.T f]-;in3 na m n^n -ir» ycB'-::n .i'jno ].TSy r]DiJi ,*n3 
,nxi.Ti UT30 .-isjt'? fjDT ^13' »Si '3K 'jn« n^niH woi ,'n'3i •:« C3vi3i 
•;«i ,nj^i3 rn '^y .inssSo rnrySi imiay^ na-n my* mprr^ 'n3wm 
-.r» niyi3ip ny3r3 nn ,a"yii dttS a-cnS p: iiy nnpS K3 '3« -xk 
,'tMhn -nipi ^3R^ 'nnoB' naBnj i«ei voi-io "oiP3 jiarS m mph "3 isj'« 
e;iypn ^3 0'y3 tt "'sb ni'jnS "un .'tj-ioi "3xyo cyo 'S m n*n '3 nnp 
;»0B'ij3 ivi '7 «fl-,tt'3n3 ir» mnpa.i Sy 'nmv iko .101 ,-i3yn Sy -Sy 
'n-a .njn ^^o^W crin 'nvHt '3jk ir« ,mp'n -inrn cy jsrS inx'aö 
;nTrT3 sSi -13-13 .TB h» ™i ,D"3-'TK3 .TcSyns nny p t»o3 ,-|'»S neoi 

.pSaS 'xjp nt3i 

•Vj ^3-0 riDV rT3 J3 D"n i'iB nwiS nEXon itt 
.■yT I'» jyj-TM -|'x SVn ,b:'s lyppirts p3W h'3 tj'-sa lyi D'bKn 
-y-i S'B KT .lyBBKEipiy tta'iya js^b 'oiet y3"3"K -iy3"s B"j')3"iJ"iiB'y3 

xyBöSDifyj D"i-i 

iD'pn nSceo nnn (nwn je: ^nhi) 4 3»-ib 'T icn 

.p'3 3py' T3 »IT i-in ppinon "y 'i3i Dic'?»ENy'? 



IV Google 



- 73 - 

lysso :n3Dn i«: jjr'i ys'^ctsciD'ii yr'o i'« \yy\ .y» yann (ö 
II iB"3iK j""iin Dl« pynDK"^3'3 -nT« IX B'iBix ir'io lyTll .ycS^KT 
lyimcix "[in o«^3 tc ys jxp ,|y3":iE yiiro yi*i s-t lyn ?)yMyp 
.31 TPipa D«T yi» 131K s]^Ko in» m; fjto BJiy^ xi isk : |ycVy.i 

B3«iy3 B"5t IX B"v )»D ,111 jH y»]'!! -[iK ,iy3'i ET'K lynyii ivcKiy: 
d:i» jynjlBitnyc J'k -lU iii lySSun «i ,]*n n-i» y« ycsp .jyTiyii ii 
y» .]y3"S3 B3'^Sy.iy3:iK »"i jy'?'?!«! »"YDtoyry: k"i "ijis iyts^itTiyc:is 
nojiE yr'o yiiyn n-« ws Vn t3yc3'-iy3rK -lyTii j«r p i-n pa 
«1-10 |y3'S Tvi*» Y'^ **'' J^i^yBocy .itx 3iiyS i'3' irs ^«no lyii-o 
.OB"ny';SK lyn*» 7: KVooey k'iic yr'o pt* -r ]*S-i3 p*i"8 -i*?i 
irne lyijynyj iwan i'i in.TK eonE' ix tt.tk js'o iS« s-i iyp3yry3 
Zunz. 
Berlin, 12. August tB36. (Neue Fried richstrasse 67.) 



24. Zunz an Michael. 
.31B ^31 DiW i'X' o"n n 'jim-i "ci^wi -vv osrtnh 
yn« iy38u rj^yiix lyaii'K k"3 tc |[t6 Ejni i"» stk lyTii jsip 
]»B 1'» yiD'ii DB3'J .jyiiRii Dy"-ieiy biriibm« ly:"« o'o ■['» o»i 
D'3ip.-n D-imiM 'jB niir.S ki3' ir« p,^t(ii -i iP'wi «hih iyiy,T lyii'« 
npS] 031 ^h ihr iS' 'd 'nyor ueoi „xws o'oyc rVr B-iifip3'iB Ti-a 
n« K^D'i "3n» n« am' nip ^ki .t.t .th dj cn p «im .oviSsn hs 
0'ie"ii3KiB 'DiCT ynyinyo ,03«ny3 tt'Mjyjy^yj oyic**: ya«.!"'» IiMuron 
hm ,pmt' n^iy .jliP«-! pSn "rmo iixp ,'j«ioip 131 n'jrin .«n njyo : ip.Tyi 11 
fno ,nyT riDi" ,a'oiP apy j'y -Sk-ic" pimbti .mxa ■:] ,pm'< nnVo „ins 
"iy3'« ,p~iix y^"B "[«3 iy3"^3 diikt iy3« .y '^3 ,'7ino ibdh ,yim 
y!,T« ■)"« DKT .lyeoHjy: ■[nBB'3« ]'v jy'?^ynpDB'?'n s'.rT» ■]'« ys^yii 
.3 BBy,i D-iy3": oi« K"i ^nyny ,y3«.n CYtti3y3 3NV -3'S ::iV'nBefQ 
Kt ■jRi «T 1J1» |y33nny^3 Boays ?]''i3 pn*« ■[•« yaisiny j'Ba*»ny7 
-11: ,Dy"i DB3'3 hnsü oyi'i -■« ya«,n si ,jy:ny'j-iy ix y^yaSy oysi«': 
»"pj'iyil y3"D D«il .U'i cJ'Etyrya -myi yiyn -;*« H'ii «'i «i S«;: 
Bosyj ijyayjys 'n' aB«3 d«ii .oyi ce jyinB ix y« j-a kt .e3:sVj« 
j'« jyaKii iy3'3yii iP33'3 ovn .d'ivt lyi poss la'« jysp-iyii cyj"« 
131« xyv'y B"B «"3 «*! .^ya'a «'t 75 BS-BBye-ya ,c3'ti* 3*xe"^ 

DigitizsdbyGOO'^le 



- »2 - 

K'i ]TfiiVi •]'fiVp "'tt* "isa B-IS1JRT3J3 fOtfo d-dibt vb^« v'iyijK K'i jyii 



I pw JiSiy 
Tor — rnno 

(n-Dtf rnm'jo 
tpn-c DV rain 

minn Sy -j-ip^» 
MTiP nc:n lipo i 



n-ir 



I iVn KD 
l(fS ny 3V» 

I n^un -I1S3 



3'yip , 



™n n-ip 



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{n"an niis 
«■^3 nin''jo 
nai nupn 
■» pSn 'mio iixp 



■r — n-K IIB 
"ip — K'Ss niow 

iV — »'^3 D'D^C 
vW — TW 
n-oip — O'o nS-cn 
..... — itP'n 'D 
;«» — 'ip-naS wp3 

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' [ mn'TD 

riTP ]-i« -pt n^shn 



n-31? .Tnnc '-. 3iaD 
_ i nz^v^a m:K 



!pmr' nnVo m ^uo jD"n nim« 

f L i'y«* l ^"!^ { L 

■;-nS mc Inn« p'CT | rupo ?n'i 

rri 'B inn n-yr — nn-'jo Tyr cry htko 

TBiP — ni3T 'c »Sc^B Tyrapy'iTtjooy^jn 

B'Br — dt: iiD cyr — Kno-in , "ipi ni«3 
Tirjrmn '031 Jiviipo 
|nixnppn.i'Smjif 
.enc 'Sa DnwWi .ifS3 rui* .D"n nwxw .D'itBn rnv 
.^xyi 131« ipm eo)''jSyBy3 to «n jy^y: 
mi-T *J3 K"3 fyrip-y B'r nw3 31b 3^ Bf« sjSrbix pSkh {3 
xn raya jTPiy jy3Syi«yT i«i ? p"3 spy 'J3 ^cri ca"! ey oie ,p*3 
?rc3'i D«i BTs .Stabnitz apy «"3 
ys"! jyepySxJK iyj"o p» ,rS'?yBD'a b3'] Srwii lyirs cru cy (4 
,]y3XB IX "j's yawi y:y^B3Kj y;;»« .p*; ix Binyniy 3i8 und 3i2, 304 
»)i03 rc KV i3'it BXB'?iiy-i DNT .iy3Nn iy:8iEyr'3 yB"i3 yar« -[is iirtjii 
.ivn rncyjiB Biy wyoyaiB yj".'; ^n«:i k'h .i^'i p: bt-r ima p» 
D'-iBo p";Dn |R e;': 7« jyii ,iy.TB»iy3 icya ySS« jyi-i'ii iyB"3nN V3"o 
•BjyinKB B3": isici jyjiirBS'iya jyrmiBy yin'w tc yBE'3 ys .vbe'S 
mjrii -i»h i'S yBBSn 'or r-s .nin- n 13'« b'''3is lyr'o «"3 -lycSKn 
.'Sipo Sy Swwy ipr.'B i«3 to i»b yp"vn ^yr: cyr'« 

DigitizsdbyGOC^Ie 



- ^1 - 

noiW Bitnn Tipw ']« -18»« n'aö ^nr« oy D'STwa rfn nnyi 

.■]i'T rw3i "ppwa 

MJi -i'o j"; suwDtf CK B3'i »xy* D'3 1'R innii J13JJ11W jvriK iya"o 
K^ D'o'i n-noa afn"? nip« i« »lyBiimewya ix lya'nr Dyno-iyn 

[erhalten 4. Mal 1836. 

beantw. z. Theil 2. August und 12. ejusd.] 



22. Zunz an nichael. 

,yoB'3 ijn B'o .lyS"! yrjyii ly yE"n nrne nBinyyjsnn ,yV'K pn 
Y« jyn yw ,i'o »'t jya-nit» .jyiTt ix ^l3 »'Uya KT «3': i'o b-d 
■lys-ipny onco lyje^yT -lyiK "d ]«b k-i dkii ,yB-i«iiBa« hhyiv m bs*: 
XI» lyaimny d's'b yBByn o^s ,-i'Q y" r'ic anymy |y"3 jyny lya-K 
,t;"'a fya'S lym-s «]-is .jy3"S3 rceyip jyai« yin'« o»i r-j^^jw yrm 
n'?!«' BiKiiBJK K"T »"X yx"iip yu 7« Die »lya^it-ny 9. Mai ■[■» lyi 
•lyonys "iiibipw p« inyi -j-ö cyiyiw iii» i'ymyn yi—i k"i »n ,iy3"^3 
.thia «T T« y3iTy3 BS'-SSyo . jy:nm* «n iji« s-t yB^Kmy casj 
B'OM Sd ^3ib3i 101W3 «•inn i'yxn n3T nStt 

.piX IBB'^ 

Berlin, Z August 1836- Neue Fried rieh Strasse 67. 

I.Tiinn hy iiv ni33 F|Br iy3i m-\'t> s'i iy3«.T .r.i 



23. Zunz an Michael. 

nxi« ''?3 ^tt o"n o"D nosni n^in 'O'o f;D«B tw-ti Bsnn -ttS 
.31B h:i oiSr V13 p|Dv i'3 cn T-,ino .rn 
-]i» Mn.nySy3 yrwa tb Bsa layn -1"« n-i ]kb p;i3 la-^ in-» 
Vi B3'j yB') yi.T« 81» 11; ,iy3y:yj ?,8bi? jy") jywiBj» iit m-iyTii 
lyTiB yj)»*? KT T» yrKB .pnE ix nyii b3'j jyri» )yin"K in» lys'i-iao'o 
iy3"ir ByrB-iyiuy:y: pi* i'ik bi-i»t youh -]'k .pjynJiconKp lyr-a px 
IEo"8 B» Bxy* i*B DKii ,DyT IX yB ^^3811 111» jyii y:ün:y3y3 y^Sx 

-1811 D'JtP'n 3«nB 'BiBT ^3"» lyMiV'.iBC'B jyrc'j lyiiT» C'l» (1 
■ypiiT lyiyTriB -lyn BBÄiPiitririB sn j'bd'ii uik »": i'o Bysws 
■jynyTy: BB3Syi d-cibt lyi yiy-inyjj ijik B'jyBB'B-iy CB"-;y3 y» yBB».T 



IV Google 



— 70 — 

ottin 100 impi nv^i n'in« dibb nr jsibi; S-^to'? n-n« lu 'b »■'?» 
rvn "inoi "jm! -rS nrrn iB'Bin Khv\ hvhtz vjai .waa loxim tm^ 
roe* mra WBin ok".:i S«Sx3 vaai ,V3« n'aa isS io'ci."t noW -uai 
m V3K n*33 D'Bin win b3 ^«^3 1331 .nvrt "inaS pni" n'r 'o in-as 
n]oiK3 p'irw «in oji — cip-i: *i3 niii'D3 e'oip 'pa VinoS Sijn nsp*? 
hy ;ipT ejBi' 'D B-BV 'wai r-.ny {'aain nipn ue* 'Vi o'iim innBiPo 
."oSiPTii jmT au-in Sy rn'Bi Tiinn *?]? "in 
]nn hi/6n o-a rrt» o (vra p) cy va« nw 'in« .-jnniPJ inan .loWi 
pan 'aiie p'r-n rai« •« ^y no m SK^ita .tioi ('tit dc-i: W vn«) Sm 
SuSia fpv n-io ja b:i ^«Sxa inna .ttd dj maipo nxpa v» onn -ic« 
r'8m,D":n!ti 'inS vin iik 'oi /tn VitcS n-ny cm rjw ors iB'oim 
Bipia'jm ^iBiinn 'b .i-bc 'ra (im nie nn» 'Sw) na*? b: e"B1.*i .m npc 
»ryip '92 DTPii't Bj! Bnnrrai yv nwa minS nioic 'bi ,D'oif 'ira 
iiyi .Bin« o'ioo nani .s-or n:ipa B'nTe flxp By B'ains By b'«'3Ji 
ppirert -y 0^11 iDBn r]i:i o-aia ^ip -oo TOip-im iyr.i K*nn .xca B'om 
(]"ois ."WB .Tiö By) riüv mra B'Bin nr» jiyBr .ra «-»^ ja E^na» 
KT'n V» S'i iiyBr ira k*k^ ]a ryacyS cmaK er mpi ma mio 'o 
frr 'Dl ene« niSSy 'o -cyr p"2hvv ibd y«» niwa s'cin mn d3i 
.o"!nK nico iiyi n'oip mvs j>Mpi pnT 
nvT i»T3i ji'tPK-ia -iBC ^y (pm min* ^ip -o inio nris la-oin vjai 
a*DiP nw2 0*01.1 iB"« nro ,tio »c »S ja Bma» mpn -irw ppino bb» iij? 
»•v^no "n nn) TBa «jtib p-pz nrnp .-niana iiPinm m: 'Bbo B'tPiTr 
noan -o d'bi.i -Ssn Syt i'a p»-] la ipv'. mpi "ns ppinoi .mj 'ois^ 
.a-yr mra jir "ix 'oi .ror niB-a nyo 
'bS inpnyr6 nanwn inn-nBa m ra Dic':iSp ain jupS nn (3 

''71« IS '131 xnn mo -jK. nBioS -[loo o'fiioiScn nSen 

.f]^ito in« 
.loxya ',3nen "ao lyim 1^ «m 
Sai D"iD8o 'jrS p^n; (lyrn jir^ 'npnyn) .-oa'? ^ixs 'dd (4 
B'iiD.1 'e'3 n-i'C3 o^ffii vniSSa 'ois pio Sa nxB Syi a-p^E^ id«o 
ffW Sy .i3irn ccSiy pisr id«o k13' iinsi iBiBa -rr oy b"-;ib nara 
.B^y "c* tpina tke-c v» 'x:b pni" i"i.i niSsB' .nry 
aiiS r«: '3 -jRa di n;ro.i naaio B-aa ■^r« i'ip3 o-ionn ni'ie.i 
.■131 n5«a -n ins ,'131 ncan -i:'« inv 6 — .n-v «Si ap -juaa .isio py aya 

.«■an pB"33 ':« av lovy n« «iip «in (5 
B'ria niixp niaiirn 'n nhbi: n-W ripip a'iiwn 'iipn (6 

.C'il«MS 



IV Google 



-pyöc'iK D3"^3 1)1« D'i-i iDtn: Kl jyay do'j jn3VB''ny3JiK i':iu dkt lai« 
mm, : o:n lyi 71« c:"© di njiK ,prB5'ii dkt o*?« 7-10^« ]'k r^pewi 
•n^a'? ,D'03rn isya patw.i'ji wcrti aipo any'? u^ni /min oipo"? nVia 
Vifi Dann \jTvh .wasn n*c^n nSj imi ,jiowi flanx '»0 .ninn pmn 
,D]j?3"-np Dy-i.TN Mw:"» "isj CD^y ^m .yjKC in 7« ya^iir ciieifiKi 
•jy'j'jyBB'ya Dyrwiicy ki^k lyw« p«p 7« ^lyoK*? iyts-i*tn htj 70 k'i jyn 
71K ,D3y»Dya k-i-id jya'S lyin-K »'nc yria naiit 70 h'i isSnyaDoy 
^fwii s'T jyay^ .ya-i: ya-^xnyn ,yij"iei3yjv Dy:"o ,pSi3 p'i"« -^^ 
lyaojyayj-iy jyi.rn iyp:yij» oya^Sirne i'k tci lyu^nnya i:i« 

Prag, lt. April t836. Altstädter Ring 929. 



21. Michael an Zunz. 

S-ixpn T'« n-i :ii3on n-a 
."■3 iscpsT {'31S juaciS -i-n c^iricm yinn eann tt Vnn iia: -^cy 'n 
7= ^Ski ]"^.ikiiiir Dyt!D«^:»^yB jjiü'jypiy yj"K pn j"c eoa^yT 
■jK iveiwiiejsya iit cyiyi Uten cxd Dyoinyp ^.tk lye^inaK w; 
.f]iitT fyjyicr:« er"! pi-y» y:"D 7s V*n j-tii nwpa 
ru'pna DTipiiy.i) on vf 'ca tcipisa itir:r a'cnp i'art nwir (1 

.(UKOD apy •-1'? 
lyi lyoxj K'T ,03': 7» yxciya asic na jsin nraa 'O (2 
■10 ,70 7K h^t »I i;'i D'ppiro: ccxy n« i;3 iirt* jKitia d-j«»' d'd'cio 
\-i» D*!«»! Vi jnsn toSip 13 DCiJ prsrn y-iy::'Kiy ,tik D'WtDH iKit 
■i"i,T ]3 Tito iDiDa iiy D'onn a-o^ ran a'a ahmn km nmo ,idieiö 
.s'hv -iinr in 13 D-n ,h-i '^hn httKV 13 ncSr ,i"arcy Vi 'iVi 3py- 

.h", in 13 -i'«i: 
jr"i njca dSipib' ibid31 cci n:ir3 n"ic p' '?y ppnn a"n mne 

.131.1 RK' 'TO ne ■! Dva 
,]D-3 '1 1 DT3 dSc;i rxi nir3 11* hy n"jV :•} ppnM irn ~A:nü 
ni insi) jnsn ,idW 13 crij o-ppinon o'oinn cmTncri 'jm if?« ejicai 
uoDi .|.i3n cVM 13 nrc ,in;n anj 13 noW .pan dipu 13 "sno (i*J3 
"3110 ua ."jirij-i jirtDCo coxy lonn ups vin» lyirS ihv oici nW^np: 
jurai nVy.1 min 'd Vr n:ipa axin fipu r^cn iip« in3.i cru la 

DigitizsdbyGOC^Ie 



- 63 - 

cB:ipD'iK -;yrn'?yT o'i» epio jyr'K ly^'f« yK oyirs ,&'iyjr''» e^itne:« 
TD ,yED'3 lyi B'o ,1» niSsr yj"o lyn yhi i'k yj'c kt ,yoiKn-,y 
tyhüy: ,iyDisiitM«y3 mx iiiPin jiiPin jya^yiyi 
apy "1^ o'nsj.T 'e^tp d'i» cji-in lyi — jnrD— jycw »n (i 

.ITV .TITB CICT "wca 
— Jint D1B1 {CT.! m'33 l'S O'ppiTOl C'D'OIO IJ! pniü Kn (2 

yr'^oyj ctn lyiciya a-iv^ asno 'dibt y-iyinyD yhcwvhv: k'j pn um 
^»t*73ta i'^rfinmi ipm pyi .rec pnx' n'ip o'i« Diynjsiya :d'ii((t 
.fyaKH 11 isa-: lyn in cibd ye^s — .co"n jna -aiio i-a 
,'Bi-niE Dio'3i^p eyn y'jH'KC* »n t» ytcyn yryj inyi (3 
jyr-iyr'j lyi yeoyn lyBoyi dvt o'i« .OD'-iBr ppttin owaiSp la'« «"i 
«1 Skoix ,Di'Byier« d'i yr: inyi «"n .jynyny »•? lynyii conrcx 
• yij'^ry cnann hiv py) y« 

iy a« 131K ,r]BDS e]lX8 Byi E*?»™*« .C^hv .JllV'nor'K .WSWK (4 

'03 T» Dyn o'iK .KirrcjK iyDBwy:c"3:" i3i« yj jsd yewspya p«T 
yijyi^Kc ByB'13 Byin*« »iSyrJix lyT yj^Kc p« ly^nyc .xven naaio 
■lai cm'? r«a '3 ^« (a .y«"xy3 yiev lyi"« pn yn (t*T ,yDii«n 
'131 '33 rican -iips — :B^yxy) jk lycisyS dkb nyu yojiyx lyi (b — cp 
.«hü non: tt — 
.«■an i"i!« iDKB-iB -lyi j'o'33 '-1^ n-T ipit-b oy-;rrK yv tD--n (5 
•n-W urejorip Ciiwn n-iw inb k"?«?!:'» lyi eck o«ii (6 
CD3y: "3 lyin'i« ByB'33"x-iB oyT :jiyuvtc-ii«b y3'Sc3y3y'?y: yi {7 
Sy'B C3'3 K"i |yii — .lyiE'iya i:ik ^ya"iB' lyi .BiyB*?!« oyi yawi« 
.ni"?«!? «"11 jyoBiy «n -iv cBrB'3 ts «'i jyoiKiiEJKya -lyatin e"x 
.y3y3'-iBriyEji» bkt ikiis ijis 
K'i jyiiyn — EBne»»"» Diyr's y» — lyBpy^si» ]yi"o b'i» 
]»hh« .DSvEB'oiy rc3"i cwn^p n oyi E"3t k'i i'r om -jynyny 
ja» '.i^ra a'nina -niip d-iioci vhv p -lai a'jiyni. : jjiV'nEE'B yin-K 
jup'BK-i n lyi D«i yTiiya ys lyas .rfl''3Ci3'K -nEpyjnp yr'o EaKc in3 
lyr'o -[»j VBCWi -j's .B-nsi ce3'; EnyS jue ,ei'k j-iip nt jkib3W 
iyE3yo ; fysyjixB'nyn Ki'p^o a-v 'i 13*8 ibd i"e j'S-ia -;w -nyppn 
yn.TK I)yES«nBjjn«B lyuyS b3": Dip''?3iE! cyi jy]:iB'-iKB y-n-n -jui s't 
BB"-iy3 -i'c D«ii Byi ifl'is ; iny: yn |y"-.c-.v ypiyn oyr-o ix nryn 
■nynya lyriKE ^i» et'« ,o^yniy 3:i3'Ey8B*y3 wi Tm uis isii B3i«pv3 
~Si oyhh« ivn ly ^hh»: jynyjjy aa") to •^■si ,j":«n pm ynEiyniiyri* 
1'» 3« .iirrn nyips d'si'jsS 00^«^ in« in» a'hzvn aphüD "itti zSycr:«! 
;w: -j'K ="1'' "j'fliana yiry.nrn^ /jy^yp jyritys yinyii 3ii30«r lyTii iSsa 

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— 67 — 

h-1 ]ruy 133 jruii' ,("i5iW rinn j'^-ia p'T'R "in 'tt 'd"] tti -i") 
'iiat m 101^ j"«r ansr -nncnS iriccn nji^n .tdi w-inon ya ]ny(rf 

.»n '113 'KC '3 

mo^mo 0161 oira kS SnK'rn hr^n nncc 'ca n:np«-ia noBi: 9. 90li 
■"(supt: npiTB nSs n^T p kS 'aaS S. 100 a Kcaa vgl. D'caia 
Dn^ "iiDo"? D3"n .T,T 13," '^iKi □'oann ^jts d'^":i v,t B"Dai3.Ti Wascher 
nin:a 'Dsa rm.T aio ."wiiai rhonn nnw dimm jvd^ nn-v^^ha ooxya 
cmip vni dt'?« n'aiipo vn vyi (pioKn ixp iiva -piv ■*) a-y k*d tp 
D'Sro ir'm on-^« a-is^n on-iana Bioai onyioifn D^'pai ennai noxa 
«•D 5)1 D"!!]) mpn ira-i "jy» V:i ir« saian jo nmiai «m:«! 'Voi 
1'"ii,im) ^-»r: •^ "jaK ins eaiai (dip 'oViva wi rrp r^i '^33 mainai «'y 
'Se*o D»P3 tnpi S1.T1 i'ia'pni a'oann -Sro t "jy isap om (Tyc n-h tp 

.D'Bai: 
.'in ITT n"« in« oyca :^Ktij?t lyi 

(erhalten 6. Febr. 
beantw. tl. April.] 



20. Zunz an Michael. 

n-ya 
-1^0 aie Sai diSip vij t]DV i'a D"n i-ivioa Tinm e^iijun nn-"; 
.{y^sn |yj^«B yaeyn owiiyn Dyr'o Miirocoy iyi csSa -]'« ^yii 
oyB'ia jya'n «i oyi.TK jjKBcoy jyi r]'w iKa'jyee'ojiK y» yeryn m 
KI ,ya«n ]y3inB is DoytsB* lya» 1"" ""' IcyBiniiwttyj nsiiayB 1. jkb 
-j'ijjyi- i'K jjTi'n BD:»! -jy^'^KB 13t -j'^iynrya üa'i ow lya'"? "j'it yiyjyx 
,i»ii riaonn y» y« chs ,yatw caijyjCM •yhiye h"i 7« «'ii ,iy3*'ir 
iyi .a'o ea'3 ivootb' yiayriinj iran jy^a^ij« y;"a ! mp 'nra 'un* '01 
.»litB y.ij?3 i'K iDya kt'jk ,iy;KiB iyi uidsbie lytyv^yi irs jycB'SKB 
jwp 131» j"i jumsiyoTiK skie p-pi o'djibi d'13i jyi ea'3 jko y» i"i« 
S'ya^ ''i'"* pyj 7« .ipiyiw yiysNp b'c dSk lymaoaiiB a"it y3"D 
«1 lyrn Bim .{yrn Dia i3i« ,iyrtiB yt: ktc yr'o .ppnix p^ia yo 
,'na naa' np« 133.1 71a ,iyTis K-n jysy"? ist 

,ICXpn MdB .TB BIKIIp Ö'pSn '3^3 0B13 mio^ S«3ai3K riTE 

t]i 'rjwiö'jK npo nS na yoito 'D3 ipite.i 13;; '3 yT kH h-oi Dxiem 
D.T31P1 am npnyno o'aKSen H' ':*np(( n raie 'D D3 «312 an /« T'p 
To cru o'iDD iy3y3"Bny im iiyi3K ]i<b ,av ]"y ,.iro '1 oy d"dio3 im 
;|«B lynyii iy3Ksy3 eik iyi lyasi y^S« lyiiyp wyj'ia'» xiixpya cb3'; 
>I. F. Liindau, Lange^asse No. 922. 

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3-n yw 7) K"3^ 7 Xivav irio "laipcn ain"? nein n'iPK-ia -i.tit.t 'b "jy 
«■'3^3 D'y yn rura uiicivSs n'r»i3 iob "jv iriTt dei:i {3-J! "o r nin 

On "^y «Tl D-D IJI « D'p^n '33 (KC-iSllp p« ,rTOpn) HVMT "1K31 D'lp' 

p "j-nn« iBcn rpB ij? mr "n ne*^c [o 3'ni ,(nio3D."n lyrn la*?) o'ti 
Jim IS DEij «S yorvi 'cS nior -o Syi .n-fsn pt iy K-ti sjt 
TIP j nh*v ir» njipcn nasic 'bd i'e'n cyj tt -jS p'ny« nnyi 

.(" i3ffi:n nSyo^ 
o'o' iin 31P» iS b:i v'?D3 3" fo 3n3e 'fi'?3p cnBRei uit p 

1R3 T'' T"* °"''' ^''"'^■' "^''' r^y^ ""*'' "^"''"'3 ß'^"* S^^VBlf ?3"j5 

.j-iyM^ny ix bd'j 
ip-nLo n-i:«3 .11:1153 -vrarn pi '^ywss "Mnn ^3^ 7» .iSn» .inyoi 
^2^^ nnyiD yx ]ki mpn -[npK ci^iPi ioi'jip 'jynun mai nie 3in3 
^3 in-nfS i3ion p'T 13 rmcrtri nS"3« utj 711 isyn cRi 'j'y3n fpn 
.'?3'is »IDT .T3 ]3 a"n ["iro'n 

.D:yisBy3 »'nc jy3'S "lyirr» i:m jyifn i'i c^n-Bcay leviB yj"o 
e-iKT 'J1U3-I3« pmc' pT crnnS D'3i3i .-nio 'o "jy wn^ lyT er« 
I"i jymy ay*') oirn bojki aim yo'j'jKi ? jyaospys ix in« opiiiya 
.jyao«py3 w sy mi ^ik .b'j: eor'jSycyj cy to k't iyV%nB 
.ip'n pBoS nr.yn .ii'k p'nyn i'-n ninSi;'? 
'3 n'm I'K OIPQ S. 44 a Baachi zu Taanith 19 a welches — 
TV" 1DD31 3-y 3" r]T T«' T\V\ 'lim p'yi VIT JKD flCDW »inT miBS DP 

,VB ni» c]ip r3'.yD isn pR 
onfiiD 'Be3 r]DV 31 Dirn dips 133 »310 -inoK oinn S. 65 oben 

.'1 'hn y pifi 
hl -j-iya ("3 ]3 DJi) nxp ixipo3 dji d':ip' '■3 '33 S. 61 c Arucb 

.'•n :\"i2 «eSp -^lysi 31t iiy3i 'eWn* mj-in riics 3inj pS» -py;: 
"•nv iSit» ir3 i'-!3T ']iD3 yx nh^n inyT ^y n'jy -|3 S. 78 a 

.3TT3 0: mnui jpiin y3i: 13'« 
nnyi o^nji"."' ir-i'j n-n ir«) ]r' "33 ns'ch "VTti p^ S. 78 g 

mo'7n3 p q: 3W3 ('ns «1:1 
pip3n niBw po3-.nQ vn 'bui.i 'osm "r-i iot3B' 1^ vi S. 78 i 
piOD in» D-iDiw? osriB 3'x* Bvon m^ i3t ]"iy r-i ,myi3r "jr "sip cv3 
iiPBsi) D;in^ ifj'nnn cnp 03inon niiPi »mr ''?xk in3r macnne ]iipni 
vinz prn"i piDo "'nw? myi3i£n ■« avh ::»''yn2 "3 o'niinD3 unvc 
li-in«n irnn ,i;ir inn (jirm piDB*? Disip."! 3-nKi pioip« 3in5 'C"Srn 



tl K*K (• 



IV Google 



onipn^ iniD Kvi '3 c: ,B"3"in iToSni j'in -.na vn ov D'atfnn o'b'^ 
"33 'riK IV» iDcm .Tin iBD^ TVi p iitfiH uipwi F]i03 if-nctoe» .loSi 
Dsnn ip'nV'"'! o'^B^ Ty jirmoa nyvnrt iiK'3n m npnyn nahvi. S-n 
dipW njipa pnyvn Vxi ciD';i'>p n n33n Dsnn i3 cicii^p 'i e|ici'?D."i 
in3'n icnr 'n«soi -zis nxoii f[Sp hy jr' ": in3 pn t3 '.ir'v" -vnyrc 
•mip cioffi rStP )3 'r'cnn ejVsn in» o^iyni. or 3in3 I3i OBua nn» 
03 .tW 111131) niip vh ja TK .rm rc d'b'j« 'n mra ifion lanr jid;, mi 
■D oy lemsn'? o'Bioi'jorT n^E.i 'd p'nya.i omic J3 in ja cio'ii'jp ain 
{WKin nwhv 10 inrnsa rSfim "aa -'n« ir« iin 7^ .n^fr*).! p^on 
nx'^en 'bS in 'j ii«-a p-nyMi {iko ty irn vn1pny.11 niiip^i moan: 
ffj^xn bidS yaifi a'yirn raipo 'iP'Wn vm nD*Wnr r]iD3 3nai i'ipm 
Eichhorns All- ]'ii )*« pyaoK'Sa'a jy3''3iy!"p i>i y» "33 «xon ,-vüt\ 
gemeine Bibliothek des 7t.eii Bandes 4tes St&ck Seite 776. 
Cod. 1384 R. Jehuda yi cyirDva jyayia3N3 jyi lymin (7 
f. Mosis et aliorum Opera varia membr. in 4 mat. sec. XV Inedite 
lutte e di varie mateiie. 

jn.iyii oy ,Dy"i dkh yito to ar« ivoos^iyo ivi'ii jhie k'i otn 
jytseyn DV'neywe yaniiiK nn -.-o «n jkii lyiynv) enyjyM« inyj tu 
.yo-iyj Vmbw iy3''7Xiyn jyjs'MJvay^yuK jym'K j« t» ki 
jPKiea« iSir ivcW lyj-'tj i»c dniies -|ik 7« SV11 exBy 
tfWno )'in '^v 1-31 c" jo cnonjn -[■'nn:K3 i83r ni^nrn hv ii3TS'»i 
lynsS Jim nyi .ryn-n iitpn jb -mir -3 ny3 yvs sh on^hw nuipm 
■ja« *;iK i's '"juiraiiB in nS ik .hpö -i*? D'ii3ni n^pin -d (4 .n-ya 
'wStit!"» oy T13S0 'i"r loioai dwiäi jo ymS s;d3^ pixi; -d "^ v* 
T\« V 031 oeiiya lanon -sj: 'w^cj* 'Sa o'i'j; ii»o 'Do n^S pioi p-nSi 
■DH Sy nurn 031 lanon -ao ivSn *?!» mcoin oy naicw 'i D'j'y nno -c 

J'K) ORB "1 pnX' D1B13 'XJ'I'DS DB13 D"n mm« (6 .1111 '330 1.1« '"30 

D'fii 'in 13*?!: 0"pn) «'13" K"S i"'?3i3 n'i» ciSr iiay nvz {»'hstt 
yBD'ii 131K yBK"nx ico.i lyr yeciy c«i jsbkii .d-jow D3*«r cjirirn 
]nn»i r;i.i laSöi lycbitiEjy lano-i jiwn noip.i yei'B o«i i:i« nioacn 'in 
J111P1B nyaiK nci onic -Sna o^ooi -nai nyiio. vhv cei) ifn 
■HPK ry 'T *;i yy:in ma-ia) nW» "313 Bvono jnnun ninn (8 
lyoSmi 131» iy3'iiPiyE -'Sr'ipi,iHii -(•: jysRi »v .laiiB» 'n-xi tth 'nn 
iiBD 'seSb- vpiBo E" piB cia ]'-3tt'i.i 031 ,ty3"nr i"y 'n .-ji intcna 
m^l iiaoi uaTn iw 'aia. »vi 'iVi .nin" 'i"? lon-oi n-ate üwq anw 
TO] ^N T"331 TDE' w''?'ij "iiKD ^^ k'^T oin^ i8i»n d*^ ^^ "''^n 
Vii'B K1.1 10 ona 'B ........ .-'n n» tw "aia ,'n "|'35 n» M'hy 

ß 

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«■xoni nru kSi kxcj .tk. .kv oinn iz dj iw» yivixin inm -jS «ni 
'1 '^3 ly n» "jK. ,nn-ii3 pn d'i:pi nenn nSin .■ra"'?3 hvi .irit:rn3 Sj 

•7« Dl 3K 1113 ,pWl ^3 S^O 11133 ')1T1 ''1 1313 ,in313 DK Ss"? p'in 

iipK jr-ir». Vnnon n'^ n-inr W nori^ nwi iS iiyi ; i'iki o-ar nji;? jv^y 
D'inn 'T ]Ki vnph nusf-n nnnnn 'rjr.s 3RV Dinn ,p3K rjoo inpK "3^0 -xh 
Vnncn ,n'?D JOH pin 3«r d^3 iPin3 lyi iirsi.i inm ipitid icb» onm 
D'DT 1PJ» ^yji .13^ Sy 1311 ,narm »h myio .tw '530 nyje 'rSc .i". 
no«' D311U31 DJMt 3113 ,.neii i3ir nipo ni3pjj lom d:i ioij i«*k .10-01 
.■i«o'?y3 »31 n-or npn'i hi:n- .rrai in- 
B'jj vetn iits mvi" 13 i«-3.i pcw ain*? D'o*n isn^ rii-B(3 
Ii'^ös« 3ifl 'iBO iw conun ]>: niiy i-.i wik n*n -v») p-nr^ pnpi 

)3«^l nwa ]2»h 13 8'30 (B"*? plB D'3'y IIKQ 11BD3 3P3r 103 .IJ'TIO V« 

m ^y BniB i3'n o:n7W im'jins misth i3r) (niy pK «■in'ji oySa 

|0 'ICD .TiT 1331 13W1 XmB no 1£"-I3 .llinn f?y HP1TC3 18Xy3 1T3I.TI 

-Tyf ij3iS d:i p'Q"nSi p'TiSi (npi"i'03 cv .n«-iJ3 r]cv S-ts 'jya ]*y 
»Biin hhn lyiyn j-« yas-i "3 -nn --vh o'iib^ o'ino n^jo 'oa (4 

.inyiJH TKO 13 DIO'JlSp yti 
irs nesnn •]n3 rthv 13 Sniicy im^ oi'rn iip ni'o {5 
^"733 iBcn rjii3 iri 3'n»i inrrnos wos ti3n ]3 rripe im osnn 13 "pi 
.xip' *i« ly ovo a-m .riV^3 'asro Sy ly ir«io K'n n'pSr 0^ ip^m 
riB- ririo ^31 niiriBS phn hj p^m .iBon e]iD iy oro rm ,iy 'a"?! 
^y 3'nKi niKipon bipb pi3 ym\ .tjuSo iiK-a .iSnn3 ,D'3n rwbv2 
•XKii rtjxx p:DBai iBD-i ""131 riB*; vfhtn 13 (mann -jn wn) inon "[n 
cn"? 131 HPK 3't:M (jiyni nBinn niane3 .13*^ vSy loi ivs) p'! mi3 
fliin 18 '3 aiimm oyiia pi: nij3 o'Kipvr «»Bii nina isc'? "»yiEn ^atprr n3i 
'Sro Sy ini'B it'3oi D-oyB -it'k (o-aoi.'i) ^'i am^ ia i*3iei .jvxi aiin 
i3no '3» DK" oy V3I« SV CD-Bion iB-'jnn niycsi Tis uvi dbiii *tvi) 
,nij3 mm pioBa (3py' 13 l?KiMy uihtib PKia icBini d'bj3 w -dh 
nnon F|iD^ 3np rrn .i;.i oann ■- yii .-n'yi hb- ^n pioBa 31-I«'? ini'Bi 
.1K1J3 nfn Difi':i'?p IM oy ms joi3 n-n -a 'ip'cnn ffjtei imk prmn 
■I 3in D"n.i )'i!«3 IM 133 vo'3 "3 031 Tniisnco onryi nvhvTi nianca 
.pyn ri3no3 nKij3 t33 nrWi {cpSn ■'^i3r 'd i3non) vjyn .i'pix 
(»r« "3 yaETi inwr no*? in 'j iis'a ii: ec'iiraw km (6 
■iBDi«^ yaci inKB» no mcko h^h iwi p iwa jipnyn .loVi. 
eibS K'y p'D fT'a Di::'ii^p 13 DWJiSp p,iDi^E.i cawT ip';iyn'? o'W.ii 
«M mn Dio'jiSp '1.11 /p'iio kS icdoi ni"?!!: ;miBa ip-riyrup hi:r\m 
iBW D^cr loiaa cfii3iP .ici) ]R3 pK 'D lamjn K-rvi oiD'iiSp 'in «ipn 

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.jya-nr B3') 7« jsp ij!E"n';y3::"K -ijrnK ,j"t Ejjspya jvitk ii-ii HD«Sit 

aiicifitn nrnti co .;ySS»ii jyc'ii oniieji «"i sk ,D'*n 03'3 ■[•» «t 

Snmi ijjj'-i.T» jyi b'o k'i jyay"? .fiyiJitByTiBp pw lyTn t« ynjjBr 

ByirnD ivB3iyBo:y oyn «'r Iyp:y^y: ui» 

.pjiip 218 Bv D'ö'n ^3 ^ci'jra rinn y^"- ^J'^^ ^Bxon 

Prag, 27. )anuar 1836. 



19. Michael an Zunz. 

den Iten Febr. p'D'j rxpn riaen n*3 
"j prx -iKEpsn pinn oh'ffKn'. ce-iiccrt orm n-n '"? rnj y-is 'ttS 

fUyoiKnEJKya yenn ynsiyn ^.'^y^ to y-i.TK y» yoEyn CBMy*? i-isi? 
»n ,yEEyn Bawnya {yriiyriya ix iy:n"K k't E"n]y3y*jyi yr"K i» y» jKii 
'^ rrn no'V ipk ^y cnp c'E31 ,EyM""iy lyo'jyT :i/na "jtu th jkb yi 
yDDyntt lyin*« j'B'iya o's ytt -[inKii in«a ^lens 'S ."wan .laicn nyiern 
lyiyn Djys'nB' b3'> Dyr'o yssm« k"i d»i jyrir ix piT« oi« pa 
TiKi nyisBTi nS« D3 '131 narnn) ikh c.'yyoByryo "[w o'-prccySsw 
jyEXEy'? lyi ::iDnKni;3«y3 B'o Vn nji« .ySjxi y« yDiRiiw« (inairit «S 

.lyumjK niS«r 
Ite ijn nr; :io3nn ip-nj: 'ca .it-ö nBE» Sy 'in p;0Ki Kn (l 
P3 nxi'rr nnicnS ini» mao Skicip nja By »'^o» p cmstt nip» nsSo 
piix" ,'3x TicB* ■"! ja «)Bv D"iyni .a'tca ''p lya 'x dx*?» 'h c-k j- snoB* 
Bmas ja nrc ,]nr,T Skioip "i p k'S» .pan b'Sk 'i p '?«««' .cman p 
mro i"2K jir» apy na .tsiW cy jnan Skicw la »idi' 2te lyT ;y: 
DJiBii nro D'iyni ,o"i>p yaco d-dd3 .t*? lya 'tibbh pai miT '-i"; 'cn 
,3te -lyi ; y: n:Ecip a-p'"?» -la xnv ,'iSn s'Sk la «'pin ,y'j h'S« p 
p'o ra ir-ipp kivt- ia fpv ra"? n-Boa .Tia iBsn lao Bma« i'aa .lyiB" 
13 mw' ,DiTi3« 13 S«-.!?' ,Dma» 13 p,Di" D'iy.Ti ,D'Tp Snpa Dop X'.T 
la tpi' vsh nao jinn icru ia cSv '.v 4te lyi ; ■B''?iBiJS"nwri irrS» 
TiJlPa Bar 'n 'pmoa n: n',ii sie'*? oiao D''?n3 '"ja i":« 'a-no n'a mpn 

.(D'iy 'Sa) inse" 
Sy imiB' ,iiB3 D1X n'a'^yS EVBa omn p S»'n' 'aia asr (2 



a) Dr. Zunz in Prag, Altstädter Ring 929. 

b) Herrn L. Bermann in Berlin (Haakscher Markt 3) für Dr. Zunz. 



IV Google 



-lyi »■! ivTi'ii .jvoS^«!! iy3y:D'T!i'.T lya^'icyT ytK-iJwa inn'K eoosi 

Vaim ni-ne nono yit vcW t.t .)veo"'? i;c:yn jyoDin] ]y)"« b"?!)!! 

B'T Dyi .ycyna dvj"« c*o ihn w 70 »n iyp:yny3 .{•m: n-i3«n 

lpn3yi.Ty-ic k't dst-ts yoca 

Zunz. 

Berlin 26. |uli 1835. 



18. Zunz an Michael. 

.v\i «]0i* T3 n"n iniTOS 'rinn csnn *biSj<i ttS 21B Ssi oiSr 
lyjK^ e"! «'? oyir« ,)y3«.n jDyjiD 70 n-; otn '»n«" -nyi cn i'k 
DKT D»n ,]yny: «v o'oin iS3K ;)yon!(iie;Ny3 yByna nyr'o lyrp CTt 
IX »v I« IV3K10 e^»6 T« yinnB ,Br» S^nc lyi i'o »"a na': y3"fjj 

131« l'?»3 IV01K11C31C «•) 1J1K -,1P3,1 fiyp yj'« CBW B3': B3*"'?Vc ,iyB31 

? 'flD'K iwsy i'H DK1 .EBWPjyeii «n ^Siiyn» )y3yS o«i bi'k fiip .Syc 
niornn vnc 'o sjios rrTsc -ibi? oyi fs lycw »n lyo*!*; f«*ii (1 
D']D"o yiJyöCKp'KC c3': nir'^01 onimc jyiyinH p» ya'ryn (2 
Bim pcD '^a 1^1 s-ay: bd'm kii ?'oi-i jnjos Titno o'k ij'i 
eyBi^ «11 Ti» j« lyaSyioyn ypj'Er «n iy33«ti «'ii Pskv y3'^i3'By3 

?DiW -lyi 
BM*3y3 mi ?rni.T t3 i'o'33 -ih .tt ipn'c j'k btb'x n'inyii (3 

?(fioipn «n B3'3) wnx lyi 
ifT |yont (fii ,o"iie^ cnno n'?3Q bo'Sip ijik »M'jya «'ii (4 

?BT'« yiy-i «n 'isi i'ko ts oio'ji^p ,«onn ^Sn )«B tjii jv^^yB» 
?jK vpiyii pyi3« in or» "jsisway 'i^ r-nw rn'B bt^tb (5 
?BM»3y3 p«T Snsvnn«' yi"« -lyi« Mtmy bw«i itii Poy BJ'iiy yn 

BB-HP3W y3'l)yC«''jl?KC K-l 131« Cthv 131« 3JKB3K "iVT ByB'l"? «11 (6 
.Dic'ji^p n rpnyn y3Bn inRlP .idS Tri '] il«'3 ix 
•y3 jyDonriJKn Catalog de Boss! ms. ix V3Ki»rw n*K tyi (7 
31» av ,.111.1' T3 pD':3 ,nro i'a mw ,Dio'3i^p .^kuhös i3yBtriB 

? KTp^C 

.yS"ii8D3"« ;iy2"is' ix lyrs bs'j y» y:Kii iy3'i yi'i dS« inyu 
iy3.i«i5)K iKB» yuyii 7« ■;y3« »jyi'DyBDn mW lyiys^y y3"o 7» '?'?'ii 
jya'i? iy3K .B3''B3yiya iv«i 7a ,jyii'K jkb nswn ys"« ei'13 ]"« jyii 
»)'ia lyi yi jyjyS ,B".T3y3yf>y3 y;"p s'i jyBiKiny .t)*i« lyjjyS B3'3 k'i 
,(a)RiB i«3 iyrr.i Bpyi-i 1*0 jyBDS'^ d» ,bd«b «n hik',kibo «So 
yjyii yT'3 vd .(b p^iya -[«3 j.i'm «'i jypp'r ki ,b5'3 d'i km ly^*?«!! 

DigitizsdbyGOC^Ie 



TOp-in 'D iv3Kn s'J 3W (4 .i"nyii pjiLp) nensi n-asi D-ji^ip D-cr'ca 
ja yn^ E]C3^ *]ixc 'D ,^«!vrai-ic in n^ ik nrc n^ oman ,n)T -\h 
K'ii {6 — ? lyrtp-iy «vp^u 3ib dip -i*? niKn m^o er» (B .cci-wn 
— ? DV Bc'jB' D*3-i jysSyii c'c in» cBim cn nimitt b»t o-ti vVd 
,mi.T T3 i'O'ia nS "3 d'o'h nm b-ito d'ik oyn"» to »•^ iy'?"no (7 
yoK-iBB* rijy^nyc n'i (8 — .(«i'eia Kia'sn^) ncnsi .bi-tew ^jr |yn 
«•y ffi E*y lö'D 'JKSc yc-i n-ra 'nKxa o-cye n"a' nn .n^isp 015 jkd 
,Bi*K irTi'iipiyo -j«3 -lyan .n'w mw '-i"? ,iSixk -3^3 ]U3 rne» :a-y 
DJ! mtfi ipn yS^yisr »n (n-y ■! f|t ]"3o-i mri) is^yi pon lyi oki 
.B"i.TBi(t "hn mw n )ttfi T^pnio'w -n 131 nSnn pr«"i."i "wt 
jyi'-p lyiM'ii oyriKo »"t T« yasn »"iioibk-i ir'ic c-ni:iH yitc 
I'3oii j!"3tn nn'?w y-.T!t jynyn jsii .i^ n-n na "nyT kSi .j^yiy: «)y"i3 
■n-Ts VD'U'iny h'i i'k ycnsiny ym-aya iBoy^i lyT b'o ?iy;"r-is 'i3i 
i"ifiD IMDI 'iiiK n«3j n'3o Dcan rn 'osa rj*trKi jn' xi .»"pounny^ys 
;8-ic ^w F|i-i iy]"8 i'^Bwpja y« yaitn »i Bccneya ■;•« cKn !D"ip*,i 
.üiTjy-i lyrsiKi -lyi wu'ByBe'ya k-t ^kj tk yo-irnny i«i jye^wyaK 
TijBoyB ^i*?« yrttii veoiy r-t »]>w k"i .lyn |!«d ynas s]"o dki «i 
iyMi^vnBB'8 jymaxBjje* yin'« .bi'k BO'erya:ii« ^«: ,iyv.Nii BiByt 
ju iy» .]yT-hiy ^naaN ikj lyi« unyijy yr-p i-inrrT lyan jübtt 
y:"a .BisiiBiit yiiyrTicya ijik yriSsa B:y-i yj"» ciic y« F^^ca 
■1^ yiK ,)!cc~j yr'o «'iid yfz-h iin*« .ojyBBya fi B^n-BBcy k'iib 

.'■3 ]'^ia p*>"i« 
»•T pT» lypjyiJK nysy ]'» «"i ivB^ioya i)ik ^n«ii «v juayS 

.j-jut )xoB'^ i;"-B jyijy-inyic 

Berlin 19. Juli 1S35. 



17. Zunz an Michael. 

.ri: rpv T3 D'T imnc "pai "rinn c:nn *tti 'bi*?!«^ 
lysiitii-iy D3ya"ie' jya'V'j Dyj"B «iBisiiEwya yr-s -j'» yny ya 

; }yrSSynya ix .■inpp3 ]y'i lyrr-K b-b k-i k"ib k: ys j-a ,j»p 
lyii ^31« ,j«ii n:i(( .fipmy: (imn hy ipito) ib Ena Er« kh (1 
K'i KT {2 .pyiyj ■lEEy'Ja yjyfi'iyjaK lu y:Kn -|'k 5* ':;i -tcscB lyi Er« 
yEE'3 »1 ,iyxE'Ty3 nB':"3B o^fii ^«raKS nwzr: nsric *?yB"iix yjn« 
j«fi c'Tiin jy3'Sn;'fiy3 yijy E« s'i .jyD«^ ix |y3"iir3!« d'tixt to -j'k 
yis-i c-;t lyaxT lyBpmyHi« ya: «"i tfi jyn — «'onun ;d m;y ••\ 



IV Google 



^ eö - 

iimwjv» 'rmo nnr pic jy^-iyc (2 — ?Bpm3?j p ipy er» (l 
eyaiK' ipn»D 'Sv 14. CK ]»v ?n>:p-'.n idd sv jvaiti (4 — ?-itjBs'7a 

s'T jyii .7» vtü'2 ncc hv nnvn n'i 01« -j-i« .iiTBKtiry: oy jyriK 
nyai 'i3 ]m jvci») n'iri yni '.in ..t'skt ciioip cipitc pR ^'''cjyiy'jy: 
»•1 K'T ly^Ssn ,iyiro nins ui» umWci cm y-iyi:KTy3DrK .^KitP' 
"[ipiie n"2 nin*?! f?y .iHrsi ninyKi i/r 'oi .yypiyo:« yo tc bd]"B": 
ö'P «)^■ liT^^Ki 71P 'Birip ciET 'mjc n"HP ."i'-iaia 'nyryiPi i"'^ '^'s*''' 
eixiEs-i yTT jKB -ly^-iyo S^ma-« ts nyi-.n ^y vd jo'd om "p 
K'T cn-ji ci» ,)viB CKnay yoS^si jkc ; lyccsro ceri y»»^ x« yasn 
cyT D'w wV'ncB'o i-tk -rj .i-iyE2"^iy ix c*iec irv yawDiiyn 
.|"t IX i'-Sm cxvp-ic i;!» EDKmy'jnyE yepi-nyj nyi err niDw jinjs 
»n o'iiy: jyaitn s't Jiyiiyii EB'ip-.c d'tcd divd-t dkt ,t» V^V" yi» 
DV K'i lymyii -cSnyo fy;T« osi ,iye"nxKT cmitsy ei'k .py-yi no'ir-i 
.lyB"!! 03'] nc'Vi yiy tu yyo-i'iya ki i:ik .pDasS |yny3"3-iE ts3'j o'ny: 
BrE K'iie yj"!; -i;!» xorB-) ya kv jy'j.-iyBEoy s'nc jya'^ it.tk 
."iiBn «^1 oipn k'.' .ixrn y:n.TK k-t ijik k'i tb VD*n: lyECS'^ny.i «-i 
jys'nr pyuwT ,y:"TE cy i'" "'" IVokii ywnS »i bs'j to s'J ]vc»h 
ii\K ly^C"« I'K ]V\ JKB .jyaKn ^ya'-n»' is Dys'n-iny'j »'i DWi iva «t 
.DE3'3 iy'.T ]Bo BinyBiy onBB ptiyi"V\y jy^itc 
';ni« DiSra ipim hhtriZTt -pm '131 .13 

.]'ilX JCB'"? 
Berlin 26. |anuar 18^. 



16. Zunz an Michael. 

.nSa a"3iv inj ?]Di* T3 n'TT -nvm ip'n e3rrr nn'^ 
^yw» INE r]y'i2 jyr'p yswi ys ins lys'iEric et'» i.ik' |"k 
.oyini«' lyriKfi -3?:yns: 18. ckc jvV'x lyi yBnxjo'i« b'o .jyr'iiwxB'ix 
BDI«! ,]DyiiB )'3to ^nsn iy3)i'7"nEB'D pin-'K ya BOin jyj"!: ;y3».n y: 
B'i jy3s-i3-iy!aiK dSxcki jsr -ivd«^ \a:mv ni bs'; i''= "'' jyTi'ii 
«•1 jyii lyiwBPp'i 0'« »ih» I'K p3 inyi K'ii ."3 ^y^ Mi'?.'iyxc'iK k-t 
yin*K ]K K!*?« ■[•» Byx'K P niWn '^ iki3' pito ,jvWx">y cbs'j td 
|y:Kia yrv'K ikmS' 26. dxo lys'nc oyr'CC'iK njiK ,vi'^yBBK aEsrirnB 
qyuB'siy ix DjnjyjSKB Shko cvti jk ysKn ,yany3B'iN lyn 
.K'Sb'k "oiBi ly-ip": yaKMS iji« "3 ]-iy:iyB lyi o'W'xib (l 

DigitizsdbyGOC^Ie 



- 59 - 

njisnn naani *pi rt-n h»\t3W irxoi Tirna iio-'ja .ijiinn nosn^ cnp 
(WO' pwi nosna 'pam , -yTirun 'Vaipa yp-n ''j'ar '^ p-ni -iohip lor 
m'>i^2 c'pioy onai nai) -uy^K 'it 'pioai noann nwa o-ipcnro on -j 
.T,T ja OS K*?» Tn'a ^a^^o ."npyca «*?! n'iPtria .irvoa prin yn D-iDsai 
rfl »^ ni-iio» vn i^« 'a m"? r' ,c'piB 'r»-i iS pmo inyio j-aci can 
'^na nya-i«! i'kt'j m iic icwr lo: Kin ]as ccann 'Sna'ji cth''? nrnio 
VI 01-10^ io:a: nya-iK V: T,a»v lo: nioam i'jsa ipoynfl ojcia ^sir* 
Vi noKi meann ncoa o'Kiip^ rS« Tinann «^ rioar'? d'tct nupiioa 
ji'jv noan^ nt nvh d'-iSk no' -a 
lai^ »h» noann nnis tcSS irnn «S cn (t^m Tcnn a'rn 

.naS ^ir^cJ 
'S™*? »^» nipoijj.T 'Sjü mm« ors "a no« imn oann a'^n 

.-in« cipoa w^ai« in« j-iya m no"? iP'i 1.112a D'5an.n 
m i'Kn 'jyiirHP W«i iKira maiip to 'man -laa Tonn a'r.n 

. Jijnn "jipro 
(?) Dm'pc D'Kiaii ivjf?! KM s-BioiSEn noan 'a «in yiT c 3 n n a ' c n 
no^hv nnsnaa ny'Tn n-nnip no ^a ja ^yi 'n- s-iian Sy on:o nir inc 
rosa .11 hv loi n-y uai ruPKV usvci .nc'?«' n^jiT tiiiaa nv"T.i rrnn 
Tain vaii nyr «1.1 mw ryiS iiin •; mim -[yKtiiaii m tu •Jy■^^l 
Di«n riKi' D'a loi'ja cai rea iVae"! lan ca idwb' loa i-ryo on 
jirisa OM 'iiv iciuB' lea rryo na 
icon anan oy .ir 'ana s'aon 'i' hy h^pb mp» ,p^a'? ''3t:p nnyoi 
.t)Di* ma ja D"n ^tt aS ncirn ma ir« nanu m:« lySo'i« iKepKi p '^ 
.lySnycBoy y:'in"K lyi aoJ'^Sycy) k'iib yr"o i:is -^'o jy^^sn »t 

[erhalten 25. Nov. 1834 

beantw. 26. |an. 1835.) 



15. Zunz an Michael. 

.aia ^ai m^iP tk' tu o"n riiiiaa "ninn oann 'tt*? 
aina'jc 'nKi'i im« -njiDi eyoa aicn imn "oi^k nansa 'WDxn sh^h 
ixpn 'a .yro ^y mn f]Tie orn o3 ':k nwi Saai ,D"m' e-r ni nay nn». 
131 ]'t( .'jiiK^ nnw »'an"? yicni nyin j-y ■"teo nciKo 'i'a p«i 'nyi"" 
•rjyi 'iian Sy ibd ."imi'ppoi irioano 'mo^ nain 'a min hip pi 'ca 
'niao: iipk ]t ,ni»n ^in noai optPH '^loo ja» aie dip 'Sya o'ianan 
pinB 'iiis"? K*i -ik'jb'j ^KiK" nicT^ nn-m mr'*;!? na nyi .pm 'povS 
D'oyB insrci o'^nn iod mm: o'aia nii 'jx niyiair tpr .it : irnn 
ICD Tihi ^y ipiip *3K 'KJfin nnwp "jaaT oiya 'rcn on 'ir dt yiara 



IV Google 



•Hta ni *)jj'i'mBt ij riinno ni'ir to wjj 'ijs-bb* l'oft.i yvn 

»'msnp loa o'»'2in 
i3!i n'nS«n nwrno onoi isnt* .ryip' nniaja i;«]{i: Dsnn 3*r.i 
c"mij) D'onip ,D-i K03 Sy aipi' -n n» nin«i ('31 'k ^^) no« cas'jon p 

^KpTfr 13T |21 S^lpn ^IpC C'CCn niOK IJJy*! (■! Elf) 11082 1211 iS ^JJOO 
-T3? D'K'Sjn 1|W1 .T131 131 J31 inV 18-31? 8^8 

m^:^ 13^ ynhü y» »iiDiVcn nns inuyo -aicn Tonn a-rn 
n8ia;n iso irrn iip« rrj? cx-aii nWon ^x aiipn^i mma o"» 
'^ nV^m .D'iDn onjnai ahsvz d'jiiiji o'oioiVon nnwa nnain am8 
nurn^ j3r *?:! nicina d'o'jbti i;*o;rt n:B»n^ nwWn M^nunpn -[ii]?^ 
rma cn'iai "jn .cna n-.iy: 8'ni noRn nSapo a'p'i on i«»K mown ites- 

.anh n8-i:r 
ae'n j-ynir ty nain r;2^ nm pn «hv ■';nnB3n »hn aan.i a'r.i 
'a i'?«^ iSs 7ny*j '^ nh^hn 'jsi p'rjjr f;iDi ania nnns Sji nioyni cna 
'n:i3 i'Ki m "jaa onie cm nip'OD ^ao n7y3S n-j o'S'an n:vn 'a "njJT 
.TiK airnrip ica onnos ^y nicann inisa maun nosn -a -[^ -i8aS k^8 
.13^3 min iioSn 8^8 ioW 'o Sai 
m iK'n ycrsr iy o'S'an ikc mair ne '^ p"OD' Tcnn 3'r.'i 

.D'aina.1 to 
Die yaftio o'p^n o'ai Diicioa lai n'y m u'ira nann a'vn 
jai onyioS m' -■wy p8 ic nimi vaw'je rupijr i-if:8a tbj 'aia iioioa 
hv lari (r' m '8 o'aSo) la losi n-y noW iwsoi c'3i D"iioi03 lai 
nriM 'a ici^ -peitn manai m«.! 'ja'3 can'i nya iciui inaano ni Sai D'xyrt 
laSa iTiinn noana oan n'.-np loi^ nvii dk "a niinn noan laS« noan i^ 
»'an*? "^iiit |"8i n-iiai pynv ers ci8 "33 'ja "a ciNn Sao iei8 hti 8^ 
(?)na' mrmn -j-jini hzvr\ti c-N'rti e'j'iy cpicca i-yn '^roai «t Sy n>«i 
hiMh ü-vip vy »inr -low p H'i S'arnS inasr ,no cnwi S-ao- 8W 
8^8 D".i D'iain Dni8 |"Ki yaan noano cpioy cny nau n'jnpai in^yo 
3V8 -looai iri-i'ca n-ya isaiw loa fiis-xori nine« ^y loy »h» 'o ^y 
D'Nxojn nnc8 Di8.n nyn' "a er isanm yacn noano o^nSt: o'j'jy nan 
hvc U1183 iTPKin laim ny ia»i inn^xm m«n nw^r am« yinarm 
.ins nyno iru d"?« onpyn ths 'a .nr nn ooxya cciDiVon imiaic 
-II lai; Dipo .ir«3 ':ynuir 100 h»v« i'onn a'ipn 
fjyi vhy 1D811 Weni jnr«in 113101 nina rrnra oann a'rn 

qoxyo inrani in8 piB03 nau -a Kxon niixn 
Jiiair 103 Vm "iai ix nrso lynn i'onn 3'ipn 
ncana ore nmoSa o'poyni; vnr 810) c"3i moipca oan.i a'irn 
parnn neam niBipnn Sy oipna n;i3nn noam D'yir iioa iiaur ic3 nnaipnn 



IV Google 



^ Ä7 - 

a*'m ^iT 'b3 ."li"i shn «in« v!)y ^xr ii?« ni3H tfii'ea "Bti nyiip^ 

«»■111 WITT iDyi:i in-iin n-nni •;n« 11333 i:3:ion ""yxn naT n^K 

•pii jKcc'? D- vrsi inneipo 01^31 loiSra tw 
Berlin 27. |uli 1834. 



14. Michael an Zunz. 

den 18ten Nov. n"xpn nacn .Ta 
wiano^i VI] j*)!» i«BpKi inK.n mns 12M oSiPiom Doiioon cran 'tt"? 

.21 w"> cibv nhyz niBV Vn mrn 
■[n'3 Di^ipi loiW n-wzr: m:K -|od ^ap^ 'n'ip cnr yarc i-ir m 
'^ya D'02Pt,i i'jya 'jtk n« .tS: irn -inaKSo n'Sa laa Dsn ,-ipyc tci 
lana: ni-nr nrs 0» '3 ,n]iy pw Sip j'K ^8 .ncna niSsri Vaw av 
.D1613 lorn "3 man m:» 'd?: "jS p'nyn^ |«cc"ip "y "nSap iv» piena 
* yTiiNii b-ijij:"jcis lyTii lySo'« -inapsi pn yasn üriso tcn t« jitkii 
Ol« 1:11x0'? 'nrn ,iKD T^D ■;;ni nrycT or ai"n '3 !;«i ."inixo^ 'jni 
yaKn jrB"n -^'k «n ,iiymycy3 is chvi"« bcs; E]"ia cym B-'.xyjy^yj »'t 
.Vx3 '131 K^c 'JBO rnp^coo E.ir nrirn iSxi ,|yi'eyfj3itnyc ix ua'j 
nvicia mm ti' x^ian mx-xa cn^ -1x313 si,-iip ■;'; pioi Torn a'rn. 

jirntiD 
inixa »S« n'nox .-mpn nnis o-rco im k'jip "iBs aann 3"rn 
ja iiyoip "5 ('a 7"b 3*3) masa ni Sy (*vi-'yn S"i iroam nvion 
HKi-in nhin hiv nKi]t3 o.ti3k'? 1^ .TiSn w.n naij: nr'^jio -loix 'xnr 
nsSni ,Tapn nSa: oljijin p irax a-nax nisEJiP nyipai xonnj tc nni« 
Kvw '»ei .nrxp 'Six kov "Sik *iprx nosn i;"fi "ax icx ncn hihiz 
iniK aniRi um i^atp nxa yrcn 'a lams «ip: iSstP ixo irrn .ry 
nvit-ia nm"! «iian riix'ita oi« "ja cna'ja n-y nia»in iwr jsi laSa 
wi ,r'nSx.T mi3n imo noSwji .i-y uai nro &io i^ub» iy nnna 
.10 Sai ,D"n^wi D-oan"? x^x i^:: 16 yacn noana o'piop D'r:y nipuiaa 
-ircx 'x DT -icaS r'ipx-ia vcyi: n3 T^n"? S-in naxip loa loia nainp 
«113.1 nx Dixn njip.-i riMrup jyo'si o'nS« «13 n-vtni ainan iS aria ^atV 
133*? ^« ni3irni dim nyTi (ch n 0131) nii;i3 idw ji'yn ixo nSyn' 
ji"; 1X0 .Tnn nnna j-i«.! "jyi ^yoo coips inx «ii3nr pyr Vi 'lai 
iiyi' s^x posn^ n"xi.i .ins «Si nyi"? nxin nn« (oc) iip las) jai 3"%! 
.13^3 .ny.1.1 K^R m:i3 )'« -3 .nirn ixa nii.ix nvxi -[h x"a« «*?! n'nöx 



.■jrpjm IN rvjn V"s 



IV Google 



^ 66 - 

ihai |*1K "[ii ,.TVr ,D'ia ,D'ni3 ,D'T3y ,n*X'x .p^'crt 

.py p (15 ,DirT'j ,T3pn aian ,'n3-i ^3« ,(n»T pK jm 
wssai D1BT nT"«3 ,"]0)3 insn !jk ,iipn ■[''?« *^ i3i iijr nnjioi 
S. 117 Addq. b ip"n ^1603 D'Kaian nyirSn .Tiin yip po^ "i!n'B3 
'*? iRxoj '3 DJ .or« 'riH ^v» coicin ^33 '3 und Seite 300 Anm. b 
'■y rh-i n-jp2 303: D'3Din rn'c oy «j'jp Sy "3 'ns iv» ''ri »i-i'C3 
■noDB 'T^ »3n neu je" maK 'dd riTta mi ,iB^n 1^ t3 '3iio nn 
'c 'nyT »f?i o'Jimprt )d in«^ nin .iin »iTon. iiphis snsi ,D'''7in".T 
,"ifi'CD mrw Kncu mnip '^x« ii(to anpi (fol. 43 No. CO ina-ria) '«in 

.-[■nwi'? oipo IK3 l'Xl 
,-[''?« '"j o'i3T ny '3 08 ,yoin 'ry '3 jy 'ooSip n.T3P «an nui 
D"DKi 'n'?3p ■I«'« naat "30 nc*pi C3i .jisna" "jibd Sy ir» nnyn .irn 

.ejDV n-3 J3 D*'n "[13301 -^TT 2T DlWs 

DJ ■ly'jnyLBoy «Tic iy3'S lyin'K inn yyiT« i'' Boy'j icno yr'o 

.^oiSr 8*111 pS-13 p'T"K n ip'n -ca 
[erhalten 23- )uli 1834. 
beantw. vollständig 26. |anuar 1835.^ 



13. Zunz an Michael. 



.ni3in mm 
nnit QK 3iyo3 nyputn mjo3 nnn; vavry .ry 13-3« &T13« if? lo« 
B'TJR.ti laipnS M3iK'n lay .inM k^i n-iio3 yprni 3iye3 nrnif nify t'jk 
nrm on"? jmj .Tnip -»o k"?« ds'tpi; .t.i k^ »1123 poKnS oa*«»» rratp 
(JD'aiPo aiip) niroe ■■■np nv«i,i i^r c.i'? jnu .rn .ry «n .Ssipn ixo 
ni'ntic.i yv>r6 n'jyoa 13 "^s rn »Hv '»'s nrncicn ■?« i"isi v.i kW 'jbo 
•l-iS i"i>nn er:«.!'; iNici nrntT:.! ri?»: rrn ny »in ^3« 

e]i "myrn ^tb lon ne) .t.t n-y svir -i"? i'wi Ton.i 3'ip.i 

(,ny-i\T tpK-i3 Vnno :-nio .n-uop nnir rj py «im 01013 imt 

n'Ssn mi -n Tryo i«i .lon a'3i c'03 nssSi: nriy m'3K3 om 'iiv lowic 
yi Vnni n'?!« nm» -irsoi iciu m i-yi ■6:v ':^ inpuiip 'c^ ■iW3ii 
ny'T 'n' iri3n ns nyi*? iiiTtrw inso 3*yi -jix' yini mit ]3 ^e'ci 
^'30 "i'ix. ns'p ly "ick:«». na'nc nc 'npnyn irw '?3i] 'i3i yix n'no« 
[.rri D'iipy npjrtB n^? nyiTii ,m-inp nror 
»1 ,ii"io iBi.iyyKun .oyiiy-iyaiPiKD js yuy; 'yV'» ibki: pic 
Dxi yri'n i's ;iy3sn "3 m3i.i m^it m dki ,y.iyTiy ip'a i3flD0 y« 
.jys'nr ss'i oy ^oti i3^yT «'i i38 «lyB^smy kix iy3'iipy:3« 1 c n 



IV Google 



- 55 - 

-i'((o ]-n n-n npriy-nc (inoipn :|ib3 rieon s's) "jnna nupj nnsnr iiaya ^n™ 
'jiiin arnn i"d"»13 p-nvn iipue fnci ruiri inpnymp c» "tij? anai) «'"isiSk 

npi-.'cS niK' irstD o'jcp ü-phnh^ o'pTu'? io«o ^r iiy phn rieom oncsc 
,^^'^^^ iipc j-yc Mi.i K-np.! py noD Tan riTMo 'K piB e]iD •f io«ö3i 
c'jSia D'-iHDi D'a-n jni:i .lemn nas^o naK^wr nma Smr' ":a n« nnvi^ 
-irnn hta inaa sip rryr' 'Da pico hy o^yrg» an -jodi m oya m^ 
a"w»D 'Jip'j ip'jni cnwan apy n^aSi oypc 'oyS um i^ip di.i lowa 

.B'phnh 10S0 ^31 
n-TDi p-yn -D -lya'» cy-iyny: Dttiitsy «'i fy^^Kii yw {? 11) (12 
]»t Dya-So'a pv» -i ■[': »"ii si .(n'p^o ja aie üv i'a e]OT nnS r^y 
/TT yn .lyoD'ii ,yKpmD'iK lya-isT jyoospya DDipouso dkt y« oyi 
scn aiS cnvcn jryn 'o sin '«n -iipm ,d"iod 'jr-n ihsh nnwpm onp j'« o 
ana iiPtta sSi nvpSö ja rpv -i-a aic dk» '-in'? ma'vr niw 'am ,pic 
ir-m »hl ^hn sSi mn« iri:;i aic er T3 fjdv nn -[B-n^ imyisa -loion 
.p'V'i 'c hv riTB ij^c mryS inyic ny r]'Dvn lair oya'^o'a *t"i 
pK piPKi p^n c'Snjn er ii] er« n-jpn mira i:ikit^ pn (12 
v^K m'?:! ,B:y'?y: f]'i« lancn 't 'jy .ic&i -"jua "irBf diip '^a ,ci»np 
» naiyo ■» pSn O'fjnjn dv in« ,;ii8i ms Sa in» ij".ti a-n o'crn'? lyi 
'DD hv nia» 'TOn -iBon f|iDai 'lai ■« na-iyc 'a phn caan'? lyi ddi) 
,T niix jvx mccin."! fsiai niaw tki jcp ciB;ip v"?? r]ci;i man 
(D'ipnj "lon o'oan^ nyi Dtjf ma-n 'v^'-<) laitia i-nSi«» o-!B;ip .ni -im" 
.^Bonc nioorm nwii 
cnoi D*Ä" cji D'iPin D'DCij cno D'an d"ibc 'nSap niyiar .ti's n:i 

: D'ivn ^hs nainai ,t 'ana 
mnjn u'jy »tainnp H'opn um-Sa ooi: lain ainS jtkS -,aa -c 
■[-n 'CO -loiS ywi) ^^2^2 ■"i'jD '«"•"n nonai rnjop mfiroo "jy criToi 
niy D-flin n-i rp ^lo iy a-i sjnoi jnj 'a-.i m3f< ccip^ nia^ (pn« 
.'TD3 o'canS lyi o'^nai cc 'c:ipS o'tb' n-r es* Tyi o'KipS. 
apy j-y 'iisü Sy k"S«c .Topn imvS ^:•.irh j'yn ,i-tno 'b 
(m:]"! o'aiipi n-it-nn "iicn onay dmi^ nn) n'n ;iya D-iD;ip loioai 
hy nwm Vno (a-pio 'a) maj) naca ,(c'piD -a) oTia naec hh^s »vi 
•i .man d: p'nyoi 'a phri Q'h-nm ar e^-az laa oxin iifK mion 'oo 
iiyi ,("*•"''' DTion 'Da ncLii -iirs mian 'Doa i*? riHXCjn) 01? nTcm 
anycn nyn ,o'^aiiT mnaocn cy itS nsa iitk d'ij 'cs n'»* o-tnn 
nyac er »'aci ,c'ai a-irr na irucj jy .imitSib apy me jo 'c*jcn 
,nmE ,,n-. in -loo ,c'icid ,mjBp nviaoon iS» i«xc3 aiycn 

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— 54 - 

nMm D'ö'n Tiic'jnma in« -lyv p'nvo-T I'dw ^doh j]ioaT -dtpWi D'itf 
jiTOipcTi D'MLT nift^nnri *C3 onenpai onniyipa fisa cairvcn moipaa 
-icon rjua •Jio'jK 'Ji'jc wsy ns kiij: aio dw ina'o -lanon (8 
aiB or -ina 'p:i pip* ob* wirca laan lOKon o'jr), ana loioa hx 
.Vi »'jiSip -i'vo -njcaS« B.Tia« ■i avi cir'? 
Tain nVon i'ya ei-ior ja pmt' na aia dip nnS jna Jan -d (9 
pixm npipno nosn la ina'i narr jy jna jait ■on or mpir inmpna 
oyhn ':vh phm onjic» im o'isij^ maiirni m^üipi niicwi -rjya Sanno 
»Saipoi flBW p^n^ p^rvi' »in bji n-iwn np'y nxp iwa wnr 'jryn p^n 
«in Saipani /n iw'i nw'xoa ODvp ^y ncio «aip onaia »in noion 
noysai D'ntiioa wosna rfmsn nSapn pi ncw on'^y «a «W onaia 
ni^srn dk D'p^n 's^ pSri' ono '« Sai niaiipni mW «inr ipywii ,'ro nn 
line o.T^y u^r ni^srai D'oan "io«ai o'amano u-^y onsi)^ mSsva 
manpnai .nnTn^««» 'jy Mhv nianpna niaiirai osi onW j"V33i«di o'ainw 
13 -ixpip 'jy iipaT moipo noaa loip n« «ip lancni irni'?»«' ^y d-tSk 
«■? n»K n« ,r]-ifT'? prS a'mn -np« 'nop t)Oi' "in'j 'n nionSa loo 
(nnnno im «"an «*? on o-ainai m«ia: nain •\»zha n-n oji) u^ niK' 
irro »np "nirn dipi .nai non nisiain nioipoa ono onown onrnm 
■n T ' '*jy nn'n i^di onyip iipy nya-i»^ ipSm r S ip o nxin dipi 
np'ya 'nS lyif «ipi jiiPM-in lyipn n a icSn' 'n " 1 1 p i D'pie vipSi 
vp-iB in ni^nna "ip'^rn ,i" vpioi nre mina "iirn ,va vpioi niioKn 
'in ,'a vpiB avKa 'in ,■: i'pio ?«":ia ir"onn /a rpic "^ipoa 'y'a~n ,'n 
■npy "ina "n ,'i vpio ^»pirra 'an ,ra vpio n'yip-a 'nn ,'i i-pne Tcra 
vpiD D'jica Sy nvsii riVjiii«a a-n ,r3 vpit nnna »"n ,r' vp-io 
vp-iti n'ipon 'i'jjia tvi ,'n rpie o-non n'^nna :"n ,(?B-a oa^SSye) v'p 
.njio-iB -i'yna .ti'X'S n'np «m Jura i"« iPiina whvn n 
la'n ^ip« nixs) idb n«n -ßan lan ir« B'ai d'B" nn« 'a ]y'i 
vhv pvi m iTco iv« 'n nion^o iDO ^y loicn hpjidS« nBB"*o 
TonSi -loion niyB ';oi« fliVSi 'n mon*jo BinS^ va lye* ncD ^y i'oin 

.B'piD 'n^ ipSm u'^yo vicin 
1"^ ipW lanan noipna awa ia\ neono int "a my 'n« vi 
'in ^TyiP'3 '11 ,.iiPo mina -an .liisKn np'ya '«n nion .ii ^yi ,d"ij)ip 
'M ,(?) ^«'jia 'on f'SiPDa -m .o-hnnz 'in .yna 'vi .Ss'iia 'nn ,n'o-i'2 
^5 ri'«ii D'ixwi nio Bipyi Ü-V1V1 ninox a"n .niuna «'m .arsa 
i'B.1 ,iip:io^« 11BW0 W B"m;*ia T"n ,iPiV3:n«3 3"n ,'c vpioi oSiua 
iiBa it&i ini«o pia lanon itdip nto n«ij .n^va:: 'i'iya tm .i'nna 

iin« nyip iiy vhv ']'D^^l in» 
■iBD ^y aiB oiP ja ai» or n-na tjor -in^ Vi: niansa ipitis (10 

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•f'jsn TOI nj) rt'jJEt' '?'rtna avn tbb" im im ijj ^»pirr Vnno Btt* oji 
irrs* no3 c";nR»T a'C'sion 't nnno nhn} rhphp n«x' .tjüt" *tai3i) 
Die Gottes- ,]'iiY is^pKi osm UTT .t *?!? toi in: -irnDi innon nyio 
nr. .nxpn ny repn -;r;' 'in .dienstlichen Vorträge 9. 297 Arnn. h. 
hy i'cp ,inn3 3"j Dnieiw 'm'di ,x*nn ny '"in c'jnn .ein iy rirpn 
"[S-Ki ccei ,C"BTn ic« o'Snn 'd^ ineipna .rn vi-i osnn 3ii3lP ^-nn 
.c'irnnn ny a'iip o'ioirt 
»']i'?cp |'i»3 D'^aipen -Sinjo ins hm Ssioir t3 tjor irai {4 
saion Vt i-so-i.-! i;*: niin itpkd uvt nn, irrSo nniw) j-aoin ]o ^api 
'C -isncT 3ini (■*: xT'ciJo s-in ToSn o n 3 d irsi "nsT iin .nna 
h2p (imSins *nnrin -irjis iS irsi pso'in'? onren) jinesm njicwn 
n-i'no -1DD3 K310 ■i'73pn pT^y n'r«T3 nric^ ipn'o -lan sn .nie 
■n ejT n-r K's-m '13) n"B»Ki3 -oa esjpi.iS n-ny citds o:i "d o'ry 
niyi ,i'3cin 'T'S^n'? nSspa o'wm nsr im cawra ms ur"i (ryo 
piir 'bSx n'L" icxo '?y my -sis'a n'r!ri3 no ä^iD 'un y"o '03 «-30 
.v-iaic «nr i^ ."isij ,sa^y 'in 
Dy yeryo .eri cxey d'3 ■■» yxH'ivn xi'axenp -i ponv ico (5 
jrBK i3i Jim: ]3 psn ppv -.od. S-nno 'S iitk ":n .jyxc-Tys yryj inj» 
1133 S'ImSi nrnpn imm 3py' mpn« v^ipnh iriii3i *:-n::DN pipicn 
,'ir miya '^m nn ,ci'7iP.i rSy 13*31 .iro irpS« n"3 jo«: *j"oq Snpi: 
nsi: Sin ni3npn.i niici -uionn ics aipsn "3 joi» niia« ncs himS 
n'vsi i'iPnnS 1x1 xy cinsi pipia-i ]Tfis ns;S .in .nyrien .iwpn 
1-333 nM Mn:s ^'0^.13 '3 I3irfi3 ,niD"iia ipiP ni:yc3 naiip.i iniSio 
csiiK nny ,13133« niaDnoc .nsyssi ,'pSn -ss f]S .i3yK "y;2 'is^ .vyiy 
nyn.i S331 o^'oci *'131 i3nnEnr.r mseni wiscn y ni«inS ««'38 .iny 
i'sirn 'S3 ly o.t«31B'3 ulti isx'i dSi3 in.iD3W ly 'x .isin .innc: nn-n 
M n*3' HPK ly piOB3 lo'D M8XC nii nSiK' Ssiar lo« ,b'Sbi ti«* ciS 
7« ycSt? 'B(pip '1 Tcm- 'oS -tjci ]c 33ipiyc)« yn im *o:3 Da'rwS 

.er« 'Kipip D1S13 j'cniM Sxs dcw jo »'Esp I"« "3 p'o csi 
»D'jiaip.! Sxs 1313-1 Kinr 'Si« '«nS 3rp 'in cnSnni D'o:n no (6 
0B13.1 c; nin -.lon niaiSi inySi .ir.i pyriz j-iotnh .Ty3 lyioS jim iiyi 

.3-B PI .i3pn 1BD3 c'DBij.1 c'SSn cyi ,'0 ni« 3'n a"03nS lyia 
«ip; iBcn n:. S-ii p-nyanS i3cp nr:ipi iir«-.3 ,'3»31bS« ibd (7 
yiinS 'Bc:cS« iBoa iispi ^ii Sy mpS «wi nsna c» Sy '3«3ioSr 
' 1 « a « 3 N '313 3 p y ' '3«i .iSnp nyi* D'33irrr -sS.iai c"S3S3n njirn 
m« "npipii ins '-.ai3 -Bc ims -npnyn Sn "Sib3 8 i'3 pyar i'a 
Dif nyir •;';? □■ip.iS m'ni 'r-.n ns niiS 13 «'xanS 'iri 3iyn iifSo 

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12. Michael an Zunz. 

den I4ten Jali ^Tjcpn riacn .T3 
lan DDiiEcm ^^ut ornn -yni 'ttI? diSwi D'sns □"?: p' cn irne 
D'towDcn SrSi mp'n mianaSi ixcpKT ym jcb'S aie ov n-io 1133 fiifiv 

■ir'iD m-T» To djjd'jvii '31' iVBCii 0KB jfa'nir 03?e"invj?: in-s 
jrr'o .jyooMpy; ix rcj"i b"x lyj"! tc ci'x B^jr^'Tiyc jyi dkc bbkb* 

BD'j -[lu yn lya« in »anyoDyaj?] oy'r's eis ax^acxj -j-i j^ann jsris 
lyESxnaii E3"j -[KT lyn» yo phhsi k'i .BS^yEipyj-ipn lyrn p»; 
•\mi nvffyh 'd jy »lycnKiicjsya ^^c *nSi3' '03 jj:icifi s)'?Nns y-i.TK 
jo r-ncn n*3 ]'Ki ,"3^ iirif d.i ick ■;-i3n'j ppmipo 'jk Ten ,';i3fBn 
.ipnn ■•hz "[mos TOsnS rin 
.103. D'cvD -w ff]^p ^jj? {»' "3 -p-iya 3V13 -t r33 -py -{Tili (i 
ir« "3 ^nyai ,D']tt*'.i3 oji dtibtt ^33«" Ko'm tos oipos *no» nm 
.lown no3 31^13 cruTTi ii"i oy n".T 
nier on^ wy -ws niiiP' dji nirin 'j«-iir" ■'jn: miSm 'o (2 
pSn wi'3 «d'?« ino 'B Sy yci .Tn3i n^n:3 i« loioi norn n-nn3 j'im 
.Topn losin onfis cioT n'sa j"c ,''?ioi3 D-p'h» nso 3— k pirsi 
^'K ,BXByiy:EisB C3') -lyE"!! crs ,D*'n ]3S pn« d'3 Boy.T cysiny 
]y3"np DyvT I"« Q*"n3yTM Dyir'io jyrSyi oyr'o Vttbii« nyi dio 
•Sio-13 |ttB SKir* nnSw ibc dxi. fyB3'SBK"3 n-vpn pvn nm 's jsc 
W.T1 Bttn na-iyii iy:"p isj ny V'ii ,i>E"ip ES-i |y:->"s i«« ^"r'!! 

c3n.T dttS ma •n3tt*nB' njs -j^ kh .•p':i'?KC ■! EipSM nmn (3 
ofiij .iria'K nyih yan km 03 hpk d'o' njisip cvn n? v-;: e"!1bkcki 
"leon f]U3 nioipf: njcioTi c"T2i.i Ss 13U13 lOBUi k'oi nivz "p'rS«B'3 
oe'oina D31 nn *^pnh ixiip ririK d'ksh o'0"BT:n ie*y , i(P»3 it^:.t "jy k*;: 
lyi' kS jy upnr noo inr iSpSp ruixai ,n'?K3 !<xr3i mc'?n3 r]i nr«3 
iKCi. 3i.irS D'nw'? irx-ti Vin "lais: •.zs'i nn: ir« cipE3 i3ni-n pi 
^y ic'oim moipD nt:33 nwnn i^k ia*cirn no.ni "jiSc Tcia 3W3 syt-'p 
V *hiH) "py n3"n -3nj:n ]!«•'? Sy -.33 cip Vn dj ,';i'?b ibi3 pi ]vhr. 
nnry ]"ic pioc3 "^we -"iics io3 ("[iiyT "cc nzh rrn -1331? nie n'3inS 
ü'nh» ^c^•nh '.ti. o-crr -.31 fjicai 't'rn "jiy D'Sna ain; KyB'p tkit. 
Bsnon) irn« oiuip icon'j irnr cip nx^i c:i nipp py "jKiBra 3'n3 
D-;i:ip3 a-na n>i3 i'?rei ny3i. d-c-.t "131 »;id3 (n';r s-iinco mcoin 
fiv D'icnn iiD mi ,{o":nnsn d"d'eio.i iE"«rn n>:".i ai iSs d: "ii-.ns 
.T^r 7.31 ^in3 D"ooi rn wa Vnnc -'ct ,d^w\ a'ji o'Jirto o'K'3i 

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- 51 — 

-TK l"p Oyn 3» lil» ,«1'p^»B p 31B DB» '13 :;C1' '10 ]Ti:r -D flTD 

«'t yrj"» 1J1« ifTi TO roj'n »-n »jovoiv JVTivii «'' .bi'k evie 
-y»?^ D"i ]«v ■;'« DKT .yMByij) ijjjrt'« -;•'* t^'^^ -"^^"^ jwmB jnjjjT-Tiya 
,]jB"3i«y3 »-fphü aiD DB" '-I oyi vp-iyn k'i iüs ijjijj'? d«i o"3t ny 
nn^in i-i"« a» .ynvn oiya'sij? jyjii-iBii:« "['» B"'.niy;j!^j!: lys*??!! k'"2 
es'i jKiD^« K'i 3« i:i» ,ymyii jyr'riy jan ck ^'?(l3 b3'3 y3»-i 
yoyiE lyT — nons: o'oxyn 'o — lyBonr yepTnyjiiK yrr'K lyrs" 
«n TTii »I ,jy^oöST yxByr ycmrye'^ yoirj st s-t «i .jy3yr3'i« 
"31 DncD -ijn y3KUK lyiiyj 8*0 d:«'?ki!Kj5 jyrnyn; oy:"« Muyl?:K 
VKi -y« y3'i'jny i'^:yit3riu j'as'ii inyi — 'ootn yi jkb bik -[w — 
siBoip-i 18B BB'-iip lyr'KjiriBDw d''ddk-i yi p« as (12 yiniB nn "]W 
:BJ«iBy3 ji:yj or« p3 nii« ?-n"n D3iny3 vm> ititb oyr'« lyiK 
ix B3'i iSnjJ] yi-Ts ci« .fyo^snya-isB ya to y» 010 ovDim jyi 
.'nSa' 'fi3 ™ysi inaa nSyoo m^sip Sap"? 'wr -i^vt |n' 'ni -lyTo-iy 
T» Kn ,iy3''?ay3 r-i'jir -i*?«™ Ti/i i-o tar« .ry cyaSyra px'K "i 
D'-iBD yj"! jji-iyr'Be^B lyioynyBirinBya -lyiK lyn j« b*b pn iyi «"3 
or oyi yV'iB -ihha n'jpn y:K'?B''i» lyT p» in .yDBxn |B^«Tiy 1: 
.VByjiB "pK -[«n ?];i3TiK lya"?!,'!! ps dir .jB^tireiy 'sVit«^ D'^njn 
]nyT 15t (t'l'jDyia p-\yn «-i jyo'?';»! .'?Vli pwiB nnyr: oa': "['S oin 
(SB* Y« -lyi .pyjj'K-iy yo js BDrc: j.tk «-i lySSsii »i .jooKpya 
Bxy -j's DS1 1BD p's .y.nyTjy:y:Eiy bisiibjs y:"« b.t« jhc yM«S 
■['S ;iy3«n iv B3': vn di'k — nnaw n^ nior -d — yssn rrey 
■iV"nB IX 83": w\ ,yijy5 isfjBoyopy p'K yt jyn ,ivB'ip iwp oy VBayo 
)yr"i«iyB'^ yi.TK tb 8"p-ii<3p:t«i y3"ö "]'« yayiBB" 07sa3KJ .bt» 
pT'« '1 lan."! nan^] s'iib jys'S -iirrs "po n'i i'?nyBBoy .dir jyaiuJK 
lyon: ys'Wiyn lyrin*« jyi i:ik jvit« Bp'ip «iib yj^o at p'jia 
pK i'o s'i tt'T ,8yB3''jBBnB jyirBr psnyoyj:» «n i'd ivirr» BrK k'j 
l'» «M ivB^snya iji« ^nsn «'i jyay^ .)yaKn syB'nya ynn ditt-» 
• iinyic 1J1« ir'iB prrs anyM'Kiy ly^yasiiy: 
.Vi dtoo '313 piix aiB bv Tyxn 
Berlin, 3. Juni 1834. 



lyGoogle 



tl. Zunz an Michael. 

DiW nj fpv -i'a B"n riinoj ipini ^pin ^p-n csm -tti -bi^k^ 

.31D ^31 

in» K"-i6-i7 yn Vie« jyBjnjrx dkc lya'-'-np i.tr bat -iny; «11 
-ly isrK ]yi3^wny "'c EBWPnrne yn-T» cht jjir'inys'i« «n .C3'~cy3 
1«: K"i yoDio i'K i:iK ,i"iy!:ip;yri« okc onrKj «"i iin ys ytjfip 
,p'-ii3: "i'ö bV.t P'^^s jJiMireya yri .jy-inyis^c is p-« ,]yDK^JK"iD 
lywit yj"D .|yB-i(fnwK ix 1"^: kt c]'-i3 ]y3'Sir*nt «i prr» y^i* IV^iTK 
jjj3"-iip liiR pnh 11t iy:yiiBy:"o ijik jyrBoySya B3"3 «'t jye'rVKi 
1)1« BpiyBipyi K"i "lyooKi lyi dri ,■['» yBDui lyss inyiinj .jyjMBy: 
ya yV'Kya 7« diu bk-i lyayjyjpnii: MU'Beyipya jyBnKnyi "nn"« 
OST iiyreiitiM ,iy3«o 11: ]yMiV"nBD"e jy-inairByi?:!» «'i tb p:si lyr'c 
pyoNii .jyrBS'ipnjja ix ]yiK-ic ^yuyj^so iy:"D yr'p .y-iyurya wi ■]•» 
yij'Moy "I'K .jyTiyn DMyiBryaw jyEOij'-.yi d"k pnni lyrin yin-« 
jn ,py.TBT'?3'3 jy^'^By-iB vt'K D3«nx oyiy B"d yT'ic yBoyi: s'i 
maoitn i»ci Bvnayiyns« y:"o in uik ,t "3nj3 |.i o"ip" d'dbi:3 

1"8 BIO ,10Kp 11t plp 11t I*JS3 B3'3 KI^K CIK .H"3 Kl ys BXiyciC 

yB"n -.'B j?3^yii .iycB*3iy Boiipo'in y3'^EBir yi.TK i'o cyri"« i3'« 
iBiyewys oyiiyi^so ]'« 
B'o ,15. Märtz 1833 0KB 6 loij yjmcj« lyr'o Hieisiiwsys (l 

•Tiiy.i bv "5 lyiTK Mi3"Src 
M'ho-m c'3Wn.i d-dibi.i nr«i httiv nii^in 'd i3'k B3"i3«j (2 
BCpyB D'K lyiK yijtn o» jyS'jyiip s'i p'ji'70 BipS" cyi y» 3« (3 
y3«3D"is y:yESyi yiyi i3'n bojkt to b*i d«ii 131« ,irT jy3y;y:3» 
?n'E'»i3 PlTD lano Skicip •i'3 biov n «1,1 'o (4 .]y2»n iyS".iBlVB'B 
nina .101 miB t3'3i is oiip 1133 »;cv 'i w ,cSy 3ib pidv i:"3"i uipm 

I'K oyi B"0 )1"BK IJJ pilj 13 1131 ^CV IBD 11'» 3R (5 ?HP11'B 

ly^^xii KT ,B3'i yawD'iK yri k'i iy3i<n ; Boo'BiPr'Ki3'K 'Boip oibi poni' 
IIB (6 .]y'?"nBB'o DiStP jyi liiK ivT'i -ly-B lyBoiy «'i eora*! i'o «'i 
13111 B'snoKi B'wn HD oyi »t'K .'131 B'snaiti n^nm on^nni o'J33n 

?c':iBipi ^it« 
.•iHB^K 'D lyiK .'^noSK '0 IS yiyiiso y:"« 71 Byi:'By3 (7 
lyi OKI .lysyiyw« ^Ss'-i b-i? ms d'k bt'k (8 yB'-.3ii i3in no-. 
"3 jn3 I3K )■» n'ii (9 ?io"iy: 11:03^« nsnan cn3K oyi lysKB 
i3'K "[K] B03k; k": BKii i:iK ,BUK:yi laiiPB lyi i" lotta b'ip 'i^ 
.iaiy:B'iK iK3p)Ki"7K yiiyii .lyS"?«!! jvVmbb'o piyii cyi 

BMyBl« Oy K*ll : 3IB DV '13 P|D1' -th Kllpl ]'V 'S .11121 ,113'K .10 { 1 

i3*K Dyiyiyi pKiiEy Ol •nnii isb oyi ]at ys"??! dki ;BO'Sr i;ik 

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cv o"n irai m "jj »r-ne- pnx* irai nio-o ixisn yni -ii(t 

.^l^p Sy nc'i n?* e]iD3 mairai 
.'in iDHJsn ifioto Vnno ^i^p ^p «jidi ip»ri3 lon dit^jj« 
nnjo '0 ;]!?' efjp hy ;inip) ajj '?roi htfn^ mV» con av» 

.nw^srt nnyo ^y B*'n "in'j min* 
mw ; t]Sp "jy pp' o'"i*rn tip "jy n o S f i'a S K u o y 'in iis'a 

'in "ji pfiyi ■icdik'j yaan inne» no noso Ss"? •\v\ pn iiira 
■nujs'jK^ y3»n -innip neo "i 'o 'n 'i -loso -nii"3i oio'nSp "i"3 oio'jiSp 
. 1 1 S r 'ojno n S » i • a n v o '"in "y pny: 
l»-!« 'y3 c"DOi jV3(i i-iya Vnno wp -.om nxp ixpn: -ji-iyn 'D 

.]vhxi hy DTPiTO rap ny 
Dm3K T3 'iS nnS njioWT nnD3i n'rsna nryo3 jn n'iS 'o 

.]it" 1C103 nxpi vptnz lon c " n i ■ 3 
D3in3i D'juPinn 'Snj^ nia'jn 'poB Txp -u'jy ii«e ip'i |B" {»aip 
T31 Dil 3^n ■'lyipi (DBi: »S. iv«) iieyn -ibm o'pnyio .ti«3 nain cji 
,'3313 in irai^ ipipn n*3 'do aniosn ni3iiyni 3^ni ivn nyn 
j>*3iprin 'D 3'nKi ,'»i\m jjaii on'inKi D*«-iiö«n nSnni onSnni cnsn -noi 
.D*3i»«"in^ n':ni D'pot iiy iinsi cjo'o B"pn 
m 1 .T nn^ b'dioi^m ne«8i "i 3 s b ' ) 1 a i » 03nn^ niSsjnn 3/13 

.D'rjy nr« iiyi ' i " i n ^ k 

D"313 '3 Tyi I«DK3 n ' y (P ' TID 3TlS /liril D'yPlt 'T10*J 

.] K D s 3 p ' j 3 •? K -i «• ' ann «aS 'ua nnm ; inxy "a iS nwit o*TnR 
Ti'3 *n')p ir« T 'ana i"n .t'ii nD*eK nsre 'DioSip nn"3r Tnn nei 
11PK3 ,nBDi iriBO^ hhn 13*3-1 "B b5Vi3 i«*» oy3'SD*3 «"1 ]o TssVar 
/may -na Saai n 'jity nn ny jiioi« Sy niy3 i'? lyiu naa 'nyör 
niTwi nn3 ^133"? iSav »h B'ai d-o *3 -^mim \y13h »vo '3« 7» '3 ]T 
-HPK 'niaiPK ^y n^oni Vnon '3 nip« nnyni ,D'y3 tt ^jik 'ma -hpr 
msirn b: ,i3nas3 mnoa 'j-iasn bm '3 'Syta 'S Vssn «Si nny ly 'mn» 
OKT yaca nyn b-o .ii-iai"? 'iSin ov pipnS ^n« '3ni3i -ups "jy •]h ]n \n 
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.ffjov n-a p o"n 
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.Iy3'^SnPB3y ix jyaSyioyT k"3 ]yV'iiB03"(t ye i:ik iyoDi3 ix iy3yii 



[erhalten 13. April 
beantw. 3- luni.] 



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«^S3p.^l -mn nw itnu: "T n-s min- ■-i.i'? cnu 'i« 'c 

.K-ipi2 ':3B 'pren rm -.nh an: "^r« sn:po re" nnS uns anso 

ni'u 'Sn ,nyi nir pSn r]iD2i o'-.ie 'i Sy ncrp "iio nvjn 

.D'pDiB iKPi Q'Söino airS 
jT^i; ]3 in-n r|Br -cdi caa'.n rn-c cy cK'pioK W Tomeit 

.'iTIJSD« pipion IVB« 1« 

.■iix j3 e)Dv Wi '2Y 'nac nwyc Ss-ir' '33^ jnsü ,'"»i m'nfl 

."lanci '"j yni «^ ryr n:ip mip 2firj msit 'Do ^y cn'c 

Siy ra^-inS mSicT irr.'BT D-i-irn i-r ^y inn poip"? e-ite 

maierii ci»^pcc«S vbi t' "io«o mSini DT'?pixc a-iexD j"n rnSin 
neo j" "jy d'-i:k'3i ysinnS inttn 'oi OT'jpw.T '03 niSur^ 's üdh 
p n X * 'inS o'ip 'jvn nnrni ('fjs^ifn •Sisl n'j'ia-'jico 'W prnS DT'jpiK 
riBi.-) -ic:d fern 'ci ."no^s p icns 'di jnrn pn« -i-a n • S n T'i 
■m;n 'Oi ,i3i ^3 :'3i33 -escni .e-jp n3r3 303] a-iyr '•\h pSnj (c-xiRi 
3 p y ■ "in "y pnyj "::ib'?r 'di ,^n3n tpirci D'iyr '03 k p iS ^ 3 c 3 p S 
•isü IIP' c'iyip s**? "^ic:« t3 iiycK" i'3 'iko n3k T3 
Tici ,DEijno (?rviSls.T nsiyo 'di ,n*?Bmi nnirn Sy rn"6 
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.3"xi ^3 3.13; nrxD -.ry m'Ci 
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piiEf» naijc:» rnpn Ski i'aoin'? n:y S-rr- nn r^ric -s'ai o'rjy 
.oijiftüi rr:iri.T Sy crirn ny. ';:.i rnpn'? e-^p ii^7c riVBi 
.(rtKiB )Wi -.•.yhit n-ii:) ]-n* .ti^*? nias j'.i:ti noo 'jc mjn fni!: 
niX!:n Sy iäbs apy "nh mpn n;i€ -.eco picm pSn n*-", 3,t im 

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DigitizsdbyGOC^Ie 



" 47 - 

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Tino .TB' ej^p ^y pnpi Tfi« Hrys '0\ f'-iitn^ nseip D^^l ipm 
anas'iain ;i"n n:pa imrei pii F]Dr '-1 a SktiSkip -sn "y a:i:i 
.« .) .1 .11 Ven 111 -la o'w "in »y ni njipa 
1301 ]n pnT "in '-y anaj P|Sp ^y mooi D'oy»i nnip) oy roin 

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.D'ixijn njie« nj) .laiTiipo 13 cma» "oh h» n'a n'^x 'O 

.o-aia 'wa cpfjn n | " p 1 1 "? ' i f]"-i.i 'jipn 

.p]Sp ^ji 'en 11303 D'tnu d'o'S r^rr'^Di inno 

n^apn tii ^y .npyji «Si -npy mYf: 'oye "jSia iiaan 1x1» 'd 

.»"Vepa e]Dv u'aiS 
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■-311): nn '*y j«" nSapn 'r:ya n'iiPi j'ao-in^ e-oip^ oai «t"oi'JO Knn'? 

.j'S'ia 13 
-131 "Ol cao-inl? n3« iPivci cp-ic .inoiPi pan pn win noipn 
niD3Dm D-iiD 'Oei nnio'? D'ino n*?!»! min' la i'i3":2 'in^ com 
.mn« »fiaooi n^acn 10 nuKi 3n3i pifnei pn nijsi o'-iit^ poiei nioim 
TV pSn Sa F]iD3i o'p^nS pSmi imn ro:n3 cSSa ip* idd jvjnn 
,y'3SinS inin 'd sin 'Si« ,pl?nn nT3 n83m ir» D'hhsn 13 loirir ir« 
.F]1D31 XfK^Z mp IDm TIKO fB" ,11X3 ii«a Djr 
nm3K 1-3 pns' 'W D"i'B*n tip Sy sni-t D'in r]j3 'd 

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.rrprnS 'SiH nw^BCSi j'piBUa *« jimpS aiw "hva Sy rii'B 
e]i iWKia icrt I«" rfjp hy \ya iidS jnnsn .i'yip' irai 'poo 

.Ott* iK in« 
amS D'iiB nyaisnS «]0i' n'a-i Sy ni.i).ii cTirn ^«10«* 'cii'n 'a 

.i'^« lyB'ö yv'?« ca Ssiop .tio 
.«"'j'Bp'j »]Di' ir3iS 113« ni': 'd 
iTinnp .iro n",c ainS ciirn tv i-nn 'jy tPii'B ip' ii« 'D 

.m-jyi pB'r y3i« hv yop iBioai i»o yt» 



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10. Michael an Zunz. 

den lOten April p'sh Tspn ri3oa n-a 
ciSn ■:«EpKi i*:!! pix-n cciiDcn o:nn 'tt ^'7 ciW h-nn -ii:j -[ay m 

irr« «"s "jr 'ri-a*? ovn ttain ir» S'idk 'tt ]o ■jansö '^ ip' nn 
.i-ij,"! ,Tirs tS roc elf 'n-n ^h -d jv'! Dr. Salmon iisra irp irs 
iP'8 1^ nmn 3-1 .iiaan -30» a-rn^ "flni-nonn «Si 'nrn 'rra*? 'nia: 
m '3 ,y»DD *r:» fiO ws« es .'"jvoa ■'? n*?!:: »h\ iiy '^rnri iipk Ti'ia 
]'m Tan niycT D'iSin d"3«im ':"F niBicia poiy '3«ir DTn' .lyaro inv 
,-icra nVSrr pi ■•b n*ni ,^iinn ^3 nVj3 j'-yS w 3vi3'; 'ii};!! «Si ,m3iD.T 
t3*'r ,nS3'?:ai n-ncn Sy c"m nas'jB .irtsSaS orn nnV nip«i oanpa ar« 
-"rS« cyi ys -.'csn .pyocys ix j« y'jjyc 71 «-i lyHSB jy:«!! jyrr'« 
S|*i8 yc'M i"c -.ynKi 7a Dia 7« ,m3i!; D'3"n^ haiiri yp:in lyjTayc 
,3':n irn« p-irjti jiypirfvs yfi'12 ivexEy'? -iy-i.-i'K jneisiieMtya "lyn 
iy;:yp iy jy'jKnrw yea"i-iyE oy^*?« p-i ix yiisEW d'« nSK3 "y3« yoesn 
rcoy'? jyiTK "['k o"3 fya'nr y::»"? i;i« rE"n ki -['ik yt« yi^yii int 
BT'K (03na rn "icd na"tt'i3 nisiain nt-hp 3^"? nipioD nw'j.T .yiiyn 
ncTPna Niaji vyi Kro3SEDip3 DCin cjiwn'? mpicc m3'?n ^vb"iis yjn« 
?]iö3i iPMis iDnn ^DD DKT ,B3'; JK yxciya m3in m)« .Q 677 h-ti 
Da"n;n".T ikb ,K';tr Kp«ip ■! n ip a n c a ' o ai'« iyxc"ty3 tt'i DWi 
cnsSs) lyeattpya nir nis-na ^yn ^"-c lyccyi: ]f-i ys y3Kn pynHK'^3'3 
No. 1, 4, 9, 15 (riiyKir^SsB i'x yxo'ivn) 42, 50, 62 iy3'T vi:y:SKE e3'3 
jy^cs IXD i'iK 335 i:is No. 330 c3Vi3 c'W D'DiBi.na .i3in d31 
c'';n:n er .0:1^31) ccsx D"ip' orec Jimy: yrx •>yr^^ yn yüVmy 
fpiyi n';p.n v^'.'ivhi 3in "y n":r cai3 ,'2 pSi K'n ,8i cimip p« 's p'in 
f]iD3 noairm nvijn iiyi ,niKi nix Sa e]iC3 ";«• pSn o'osnS lyi vSy 
nia'nai (syijniys siS» insn ;:iDNancic yr*a) lanaa pnijir cmpn ntw 
.iiir'p3 na"n y:"» th ikcsii niT 
PjSp Sy I«" ^^y^,^ 'd ,B-:p n:r3 anr: ^iSp Sy n-ny "iPi ipito 

.pmt' '13 naW nn -y 3n3: 
yh:n hht2 iirsin a'3 .-"jp "jy -r,.«:! *:TTai "ci-c oy niDcSs 
,',iD3 njwa cy nuep ma^m p-a nVia ni'a maa p^injo niyiair ry mj 
'■y lanaj e]iD3 a-ina 'irni pc's ni3ina maa' prirp SSia ';rn "iia.Ti 
.|if "3 n"i37 na pni:- T:nS 'nar 'la jnnn" 'in 
HD' 'Dl ,a"03tyn 'ci .naw n-:« 'di ,mim iidi «na Tic 'c 
,c.T^y vniairm yasinc '3ia-i:--]Dr -la im 'in htiw mW vbv^ ,ido8 
hsn mov dt iy n-ny mn« netpi ,B'oipn lyri ,Drn 'oi ,i"»n 'oi 

DigitizsdbyGOO'^le 



■lai nhtt .vn}h«VD S; ih ]m •':ih 'o' 71s' DB*ni .öVti b"™3]i^) 
.}')ix jcs'^ 310 ov Tyxn lanw na:o 

Berlin, 16. )uli 1833. 



9. Zunz an Michael. 

Hochgeehrtester Freund! 

Mit einem Zagen, das mir nicht Üblich ist, beginne ich 
meinen Brief an Sie, der wo möglich Ihrem langen, mir uner- 
klärlichen, Schweigen ein Ende machen soll. Auf meine Briefe 
vom !5. März und 26. Mai v. J. waren Sie so gütig, mir unterm 
3. Juni zu antworten, es heisst dort: -w» hy msn -hv nrn h» 
y» '5 nsi nnry: d't ni^syo is iica «h '3 njn ny Tvnh>: '•nvvM 
D.TniTJK 1VS ü-TVi o-y-i^ yvrhn 'nTOnann n^i "nvn Ton p-i '^mo ni 
'131 'iPK-i^ niiey . Dessenungeachtet, habe ich seitdem nichts 
wieder von Ihren werthen Zeilen gesehen, und auf meinen Brief 
vom 16. Juli keine Antwort, und auf viele Fragen meiner Briefe 
d. d. 15 März und 16. Juli also bis jetzt keine Auskunft erbalten. 
Auch Herr Rapoport klagte mir im vorigen Januar über Ihr 
langes Stillschweigen, und bat mich, ihn wieder in Ihrem Gedächt- 
nisse zurückzurufen. Sollte ich Sie unwissend gekränkt haben, 
80 werfen Sie es mir vor "n'oy fis n'3in nnn aber schreiben Sic, 
und, wenn ich Ihnen noch irgend etwas werth bin sofort und 
mit der Post. Den Heydeheimschen Catalog habe ich zu seiner 
Zeit erhalten Von den Schätzen, um welche Ihre Bibliothek 
sich bereichert hat, weiss ich natürlich, seit 10 Monaten nicht 
das mindeste, ^1:1 ^Sin "scvi. Wie mancherlei möchte ich wissen, 
aber ich darf in diesem Schreiben gar nicht fragen. Nur er- 
laube ich mir, Ihnen zum 12. d. M. zu gratuliren, Pen de 
Rossischen Nachtrag (Parma 1811) kann ich nirgend bekommen. 
Ihrer lieben Frau empfehle ich mich bestens. Auch die meinige 
trägt mir Grüsse auf. Lehen Sie wohl und erheitern Sie bald 
durch freundliche Antwort Ihren ergebensten 

Zunz. 

Berlin, 1. Aoril 1834. 



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^ 44 - 

■'iips jyj'Siiyn p,tk -irs i"o "j'K ynin 71K .MiSSycriynTTn pnn'« 
■n: «'1 K"T "Ji D"ioD ySSs «"i osi yrrn "['» ,D""ioy: -inyi ]y:[('3:'T 
mm ninj k^ — Boy^ lyjsayT bd"^ "'t k'ii i:i» ,iyD'?KTij) pnyjya 
Y« in ,BB"f:y:»"n j'Byj:"« DNiiBy y8*)i«n oyn ars — mrn "2»^oS 
T.n in* Dtn ,*''o Bviyoip cr"K lu .yi'ö'cxic y\s jy^Byc pn-s jkb 
111« jytyS B3'j ,jynyi Br: d'xScj d'idoi otitbi "= yri nii« yvc! 
Syi ,cr flsr*? 18 nuSi -p'y bs iiinS 't h^h .Tnn iSi IjKp pn^zv 

,]CD«S IX pnsB cn«! ces": ,«"i yiyiiifya ■[•« !p:i3ic Vt .Tin ncD 
jiyaKJC'i« iVB^K K'i y.yxK:y3Dr« .aSnys jyjn'K nr« arn rwii osn 
■■I oyT D'T V3J*'T lii« .jynyBK'iy iir d'i^rt cyr:"« yar:"!! "J'k yis 
1D0 J"K niyr'x «'i jyn nya« .By:Ecyiy .na'Tpnn -S «"nn -iipk ,':iSb 
'D i(ti .31B DV 'nxS G'Diip D'Ti '31X1 ,3K fK ynyEiP ]SSKn jnKn 
]*R oy EST ,p3iD: '3flD3 ly.ij«; y» y^nn xpBDyiByn ysNiS D'axyn 
(3 loij 1355 '3as-i n) Bi'« «o-tSB p« liiK (25 -im: 'wio'a) j':y-!K'?fi 
»n Y^nBioiyB dtot ,BS«nr8 lyi 13'« cyrr-w 'ddk-i n b:ni -['in 
-yjjK oy Tini -["is .bi'k josSsyi 55 ix jEpn a'ny.i "1133 p« i'*BiO 
aiH E'jWTnii 7« osn .3"y k" ^1 «■' k ;n npn ibko p« bitb 
-a*iR D-ip ^."wii 7« j!3'i-i3 .ysmy ni*?«!? iriiSBippn ir-o jiiBimiWKy: 
"iBD noTia (« nxi-n yi:yj'7!<B yD"n yro y« .ipiyos ix T^p'ii 
pin no .ST11P 3-1 nipiDB nisSn ; 145 -\zv 20 ix "nnXD W3nc rn 
iiP!n3 lon "iBD 'S TP' (: ?ni3i.T nnis k"? jxB'iys (3 ?((i."n iBon 
pcKi lyr :t' f]! .ic-in |o"D3 ibd-t 'sq'o lys» 'e ejt Vnnoi idid31 
mi3yn iiov-t '131 (2'y b" s]n) mo'Sn ni3"S2 '3 v^-c .minn 0^703 
K-y 3-yp vp ly d"wd TsiTin cni n-y r*? f]T S'nnoi cpSn 'nS pSnno 
i:i njti -iiiRn nx T3Ioi B"! nrayni nm 013131 nSan 'i'o '73 d'SStsi 
.a'WD .Trs nVo msS-i icid3i i-y 3'yp eji onon nVa: iiay .Vrinc 
mrrjn i3ri3. :ni3 '3 iwys a"Dr:i 3'n Vxi :"i «in ':bS ir« pins,i t]in 
»n p« ■1T.X3 Q-'httin nny tb.iS wiip nor .iS'o nirSne k"b po"o 
yiv 'M'8 .pSaiSa 1« :KnB3 -nyiSi "c-i an;3 sisiip ccu S:n -Diiro 
„■ninn nSyos pipsi lyip {kt t") -.00.1 nVnn nn .nane dipi loan ar 
in '3bS U3ipi cixa p«o i:M'xin ir« irnS» 'i »1.1 uaSa inx ii3fl' 
'i:Wii'3 »n"Ni3 .nimp iPKn mnn .ijsS ipsn ncw min uS in:i 'ro 
yro .131 «np"DB3 'o: sn'« ':ni 'wi icix Vi or3 anja 'i D'SpiPi 
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K'i si ,]C'W BIO -j'S .D:yBDy3 K'iiE p'*? n.T» i;is jy:,T}t yi ESn-CB 



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- 4ä - 

lljl 'u«Bö nn;y cruc nnS airji-ii:« pB Sy «»ii'bi ,rer rwipa 2n:3 
.40 o'Hißf, .^65^1 Bß^j, 3T i^BD*? SS.i -Tio 'iPiTm mruni ninirn 
.40 ijnE-11 o"n 'inS n'"n py 

cy D'nji -iKiPi D-nyie'ji riiniB*'? niTcii o'tip ,n'j:n nR;o 'c 
a'DlTi i"po 'D npi"? iMc) 'B'K'io ^XBi SsiPy 0*3 D'p'Ss .T;;n n-ioS ni'o 
'j ,'espDie ■■mn« nn ToSn n-n rancc ^Bcnc ,^»^;^ (dcij -,rK lancnS 

nmcn 'Dl ,yh-^ nira anai ya&i ".nsf r.izh iri ps ^ik'3 
SmoiP -'13 cn-,3« 'TT n* ^y "im pr^o pnyj ''?KiB"n n-^Stp "13 pns" 'vi^ 

.«■SsE ,'KiDn J3 'i'jn 
/OT n^.T ansK '-in "y pnyj '^«n'?» icmsuS piit 'iiso 'd 
'i'in^i« p whv 12 mw '^n np;iyna diScisci»'? 'hh^n nmcn n^:8i 
pny] 8'3«cip'; 'pn mScieoiK^ nncrr 'o": ^B■■l p« ii«"m T'f:p ji;r3 3nr: 
r]^s.iS K'B nirs k'Vdici: c S k» 1 n p min* '13 n e S u* -in "y 

piB ejiD iy HPIC3 icn eiT«*? ]3 p.is' 'inS D"':«'.! lyr 'd 
'-1.1^ oSiir ("non inx 'oi ,D'?iyn mm 'di ,d'Svb 31 'di -iSct 'u: 'di ■! 
.2^ i»ö ]iP' 3n5 r]iD3 non naiBTi-i m:» 'di -m pmc- 
Libri starapati di er« "oosi yi jhb Dy3«"ia3SJ oyi hyzz'n lyi 
Ictteratura Sacra Kbraica cd Orientala della Biblioteca del 
DoUore G. Bernardo De Rossi Professorc di ling. Oricntali, 
divisi per Ciassi e conNote, Parma 1821, 8. Pa<r. 79 LIX Mano- 
scritti Ebraici acquistati dopro la publicazioiiß del Catalogo 
von Cod. 1378 iiis pag. 82, Cod. 1430. 
'K "y n"« iviTM ya ynivii d-tottt vn ncD« JsSuKSp jyn 
yiyiJK yin-« psH-icyi •p^•l c3"*?Vb n:is ,iyrsty3 s-iso tt"? 'dSito 

•lyDnuiiBJKys lyastci 
.lySnyDBoy jynn"« lyi K'na yr-o i;ik -[-d ccris'] lySSsii s'i 
. ^3'o P|Dr ',-13 ]3 cn D'O'n '?3 K)hv r-im naroi itt ciSb-s »xk nni 
[erhalten 7. Juni he.mtw. 16. |uli, auch an Bresselau zu antworten, dessen 
Ms. Ich 29 luni 33 erhielt-] 



8. Zunz an Michael, 
.•■n] D"n i-ivios nSyiiii ip^ "in''? 31D Sji Di'jr 
•piin ET yB'ia v:"o i'n dxt ,j"7 snKiiy; juc cy lyTiyn yj 
■E3"j t]st:r ^yj ixxn td )y3"iK' -nn's oyny «i ,y::sB:K y;:iMW 



IV Google 



- 42 - 

"iWo nij» r|iD3i iianoV now n"r«n 'do iix'p cn mKJdn 'ä 

er To iPipon n'aa irn irx miay -no mi nKinn n's 'o 
IM nsTO "Sw y ' p 1 n t n n i-ico insipna tsioi o'pic ts lara 

.8» n X 3 p 1" 
,npi-in iiD*o ni'jBnn "^v «»ivo oy i;2ips jnji; n;ipn Sro iiTO 
noc "jr T^ Gj-infs'? nnip-ii mipn ^3o rin'Sn nin*?!!! niiitn n'myci 
D"iS8 or« -HPK m'?Bn .tod loioni o-imr mipy^ ii-i» Di:-in d:i niyiarS 
o'ray nos iiyi niotn ncoi pni2:ero ü-mnh rts-nr ''?m ni3-i3 ■'?ni uns 
'33 f]Sp Sy ans] ,Tiicopis3 nny sin wk '-,ni iiino e]iD3 w D'3i;ia.T 
.2« 3-in "na onno To^n "t hv TPirn s]^«^ e*o n:«- cr.p D*aia 
.2" iRo |r' (j^p Sy -Tirn Sao inno 
lana: nuio"D niaiipm mwi oy '^ icoi '3 ibd D'3mnS ."nw ruro 

.«'fjKc 'D3 n^p hy BTp rjipa 
■HP ^ D'mpn nioc o'yari ,nip.i ]3 k'jto n^ Tin^n nStn 
D'ipir 'm K'jiSipc nas*?« '13 Drr3K -inh mo dip ina -Di cäh 
.80 »raa n^apn ni^o ^y 
n^M3 riDB W .Trann pitb pp^« 'i^-i ■'"3^«' 'i'^'' 'i*?" ^'"13 

.4" Sbij'-ii:« 'c:n cy inna o'-p^ nan nnoii 

A^ -itfhr» "3 Kiiy |a n'inh itoon ibd 

]ipn 'Dl ,noon jv^ja sso "ir» icid3 nin:n oy otioo "3 ne'i 

.4" rp njra an3;i "i3nn3 rrnSioi mBipn ji3ipn yiv2 nnvip t D';r 

.40 ji'Sjii Sy J'Din ninja oy SsE'n D"n ■in'? D"n ni-ixi» 'o 

DD1J IIP»! c'iiP ni'K .TT TiK ir« 'on i:"Ri) tt*Ti"B oy njicnn 'o 

.4° 6'Bi rir3 anai d'ikö nH'x' j'jyi iin^n tid loioai (]"^ib3 
.4* n^Bai nnioa pa" niayo 'o lam-T ainS miB ^tiip 'd 

.B-IRllp Dlt-i: jru IB" "3 »niDO 13^» f]DV nnS D'-ipy.T '0 

'dsbSk pnx' ir3-i mrSi ibdo p^in 'öo Sy cd '3 i:'3-i ipitb 

.4" ]V' rj'yp nsp 
«]i03i »»-13 nxp lom ma \v o'Snn 'o ^y 'nop nn ir3-i ipitb 

.Bimip OKIJ 
D*30in riTBi ,(i-i-i niiP3 ana: ir(t-i3 nxp -lan mnon m^yo 'c 

.4" vrw ^y r3^-n v^\•\'t>^ jiy p "lyri niBm 'Di pSn piD Sy 
.40 n'yip' -piDB nitpi 'Siroi c'jnn Sy p-irj .nipo 'in rn-B 
A^'yhv mra ana: i'Sim dtp: 'di lyio 'di ma^a ^y Tiaan ixi« 'o 
'Dl ,DiWn p-iBi sein nai p« "jiii n'j3i mnoipi o";cio 'oo 
j.ian ETB cnja ca 3py' '-n"? nn n^:o hv n-x 8i.n nn '«»nn 

DigitizsdbyGOO'^le 



^ 41 - 

^3"o i:iK -i'o i«B |y:"in'« «n k't jyii im bmy\ »". jyay^ ^u i:ik 
'iPDi nttex -D 2K p*« N'T jvpp^ fVe^*?«! |"T rBijro B2'i "ly |yii yis 

Berlin, 26. Mai 1833- 



7. Michael anZunz. 

den 3ten Juni p-c^ j-xpn :ii2an n-a 
.1":) -scf si ]'3iv ]Kz,'h n-10 -113: nmx -^an '?'?i:n cann 'n-.a c"»'? a-i uihv 
aoten März et 1 5ten Mai c«d yc-ia yneiyn irtyi i'o y-.n'« 
^S nwsn "Sy nipn S« cy: tt jx m'?n'? -ncr nirixi ,pai^ 'nSap 
,nii; .TniPVi qt mSxyo i» Toa k^ 'a ,."in ly a-rnSn ".irria ir« 
■HPK D'TTi D'yiS a'rnSo Tncnon.-: sSi 'nrn ron pi 'a-na ni j-s 'a 
-in«n {"oxriNC lyttoyo \"q ,k: n'?Di w yor yt ,'cs-i'j nri:y annr:» 
'3 iwp »'0 'S ns'jo DV noo *?»■ innK."! ais cv a-^ya jy;.Ti« js ^'^p'''" 
yr'K y^Jix B'ckt diu ,(Ien I2ten April 1792 a'ipn je: x-a -nihM 
IV yiiwi JK ,iP'K aSa niarnf; nm |"'?'7K ,fyB-iRnsj«ya ix y:K-ifi 
{jjB"np]Kip ymo ^yiay^n-ccNnj tu jjn jyjyn BiyirmyD ]ki«t njn 
-ly^Wo |ycD"o s"i K'ii ,*?.imiKi -j-n {Ktsii ycdj wk cdoio yScy: 
jySSsoya -lyr^yii -lyi» -inyo D-nB"x oyn n:y%-iiJii yVsKC -lyr'a 
e'jH'Btt'yj-iyn -lyTii -['So'x »i DS".n!::ycDyi; asSeew excy i:ik ,jyin«ii 
ovo 'nSap ir» t 'anan -iix'pa oinS 'nxcn -[Jin rxy': nnyoi ,iri 

.■DHl ,™i3 lyoj 
Sya 'ipi« -iTy*?« Tio 3"inS niaia 'oc "oSs'iv naSn Sy ipito 

.4" o-n-in ICD 
n-ny "n vz': rn"C3 «3ion nin: mv iraiS 'See Sy cito 

.4'* in2ipn3 ISO iSSnci ,nK"io Sa irnia iroa 
^p' 1BD nSiK'Siaa pan neSr i-a mw iraiS naann r-no 'o 
I"K ,«;Sp Sy ]Vü IIP' "3 (nccc nKi:a caain ".-■' fjioa .i-n man.-) n»3 
■XI d'bSs 'n nupa -lac: -laa 'a "rm rSsn n-rsia nwsjS 3naj -a pto 
-.BD ryn) vSy r'aie xioa -ic« iinr,-! m'ao -;Br.T jat iiPKa .mt'S 
ycxi: yr'K yi» ^ya« Bf« oy -lyco'o ivSnuxva lynB inyi ys yasn 
x-snp c«i: ,(]yBSKn-iy bu inyi in» n:yEpSSxe s"3»t ,B"n:yESy: 
SuSn pya ny loicai c'jb'd b" o'ebcbt »3d Sy dmSk niaa x 

,4" nvamip .-uro .tio 3inS .■nYp3 nn mo "iis'ai 

DigitizsdbyGOO'^le 



- 40 — 

]"-n;s!3B V.K v;3i '3i hv nis'z yhha ivii'» -ya vip^ii IP'irs est 
.T "3fi3 yh'ti oiv'i5Sij;3 ,ij»:"njyBs in ^s* «'t {t*ii pyntsK'-'ja'a p:"« 

.]"i "pSna nor ■;•« jJTiyii 
Berlin, 15. März 1833. 



6. Zunz an Michael. 

.v-i: !)cr -i'a D"n Tiino; ':-iwn c'^fion ornn 'tt^ 
i:iK C7'« jyijyn pn"» yn r|"i2 ]"a ctn |v:t"i pyx pj in DJ) 
DNT ,pyj;'tfiy ix K't b-'-t'^c sn e-n jn rc» js lynsT to yony: "j's 
^11 x'i lyjymy .ey.TTjywaiy jyr'-if cyi.TK ]y;:s';-;o co iixov i'n 
lyrano ü»i ,n3CKn j-« -j-s y-iyii ,a"3t in aSsn-iyw"« -j-s kb« »'ii 
--D «-7 jos'? ijiK .ytttsy.i (OS3V3 wiinySya -i-^n's w» DyuwBis di.t» 
sr-'^Vs TK yasn .[yircBoy -[•■jiciyorix^':« w: cnjyiyiia« »n ly.iST 
-»T i's t;«3 DyirN i't::«iEy: Syc ii jnya 15. cxc yona Dyr'o px 
.pny.iyj IX mW nyri"« wtt-iNimjsya k't -.i: rc^-iso -o i^c oSsc 
Ey"io-iv EiKTiWK ■'yr'N s'a )j;;rT« •^w ihn^ ssyi P|-»i jyccNn ■]'» kt 
oyi Sys'e |yrxyer^'?jtB pi yis corcj td s't ]yhh»^t w -lyiiyii u: 
7« y=B"3 i'is ,iy:r"iE'i« :sSsBjtp cyr'i ix 'dosi yi isa oyisiBsw 
-yE'*? i3;3"o «"3 .jyaiymy lyws-irijKn «"i jyii .MiS-Mots'a vre*: dw 
IKDST .ynKlyn cviRasEyiPii» jxc yo tb cy er« jyi;"^^« jyiP'nK-i 
'■: lyT iJSBB'iy:y: pnycy;;!« ws Syc-a y« ]yii ; iya«n ix D":Buyp 
]"R iKa c:ii ECK .WTiBya ikip ys j'a »i ,]»p ivdii yny: i:"d ys 
D'iECT ^xi«3 «'i D«ii .jyirc IX Dy ix: Srixii B^yD"ii3nB lyi« yr.jc ist 
i:-a cayer yo -lyait-y lyrcy:'?'?» d'k ^n«ii -lynxT ^-ikt -'k .jyiiB'Tya 
cyTT j"S ys S":'!! ^nye .jyaxe ix Exispya "a ]8C lyjiiaiyiry ly"] p^ 
■läTiKi jn' '0 .-lan^ nyi .■nrnS ny ; ]-iynND -jx; ]y:«nEi lyiyii ya'ia 
! '[■Ti:a ronxi *'1b ina 
DEa'j Exy" o'3 yx yaxn c"cd Da"'.xyT'n i:ix Sx^it" "r:x nnSin jnb 
yj"8 -^xiy i"x oyi .caxny: y-ia jyr'p yash e"ibrest ]«b yix .jnyiyi 
lynyj ^'?S3 liix ly cxt .yay; eck: .pa ri'siB' E-isncix ya^'j^rrco^ix 
lyi E'a ,nES3 xn .lyay": ix i:s'7«'e"i j'x s*3ixii i"i ors oy .yoEXp 
,c":-;:n lyEcya yr-i yi« o;i« Ey.TXEjy , Exn jysoeyp ix irno lyvi 
no"Bt 'poy liix n-.in jyr'nx yo eis ys yix .chü yyi er tr:« d':x 



IV Google 



•pii jo s'i )jnTii i'iK .jvny33in b^k^j'« jvi ly»'^ lys'o k't jyn 
.iyii's-io -inyi 'i:* isb cdict jya'Sircya lyw« «"3 -lyT MiK"3to'i« 
nc ni2n s*t ]yzsn jrtp K'x'rn «ov i:i» «xi s'^t'rii cSpe" yitiD'rya y« 
"IX ,iK3si;D 'Sipo 'jnani 'c ,'m iiS«o d'dict yoS« .T"r 8i»ti"o 
as ,'?i«ipS 'S ip' iiy ?mDi -iinBa j"» yo to i:i» .nnonp cidt ii:'n 
]y:j'.TB cioT -iiTD D'K "j"!» riiyoipSSKe o'o'n mon '03 .naiin nnn sn 
DO"."uyi"n D8T yiyn ■["« ?n)')y *oi ,8D'Sr yjw nuyuM K'i K'ii ,aTyEiP 
.iviitni Bcnpiyo \v^:»i d'k Biicpisio j'k »"lypm intt pyos'Sa'a 
S'I jyn jsSsesp y/i dis yS]''»-!.!»!! tu lyoosp ,b''s -ins« dst lyn 
1P33 ySSyaiP k't 'ti; -|ny d-is cdj'b'j yis tq s-i lyS".!» jyasn ycio 
•so'm .103. jis BIST as ySovosi ,b"o 'cnS 'jaipT «pcoo iDica -i 
b:': -lyns k't lyasn .]yaKn o'iK" d'dibt s't dsii ]ya"S3oyT ,BnyBr 
s'7 jva-ic ST ,|yB-isiiBJsya six Sscr'S yis ]y3s^D ySS» to yoie 
y:Syw"s td «'t jyaya ,in-nnSi -[ansoS 'js r]oi3 "z ,nSsa iSMyi td 
,iya"ir b'c jso Eiyjys yScy: bds ji'jip.t niisa yiyiis lii» .maiipn 
jsc .Brs Äiynrmc }y}'TiBya ix Ssor's [jis jyaiws ySSs jso S'ii 
P'Er Dyn yD".--;c -['s ?d'-ibs ns nipw inaun rarS bvb cts oyn 
-"s lyis yoinySy; -yB "['s yasn si uis .o'iiifioi m^Bn ]yj"a j's 
S'I lyaSyijyi yj'B i:is ttjoany: s'i js lyJinB yo-inySyins i'Soiyi 
,)yay:js — :sa 111s ins' — jsBOB-iiaw p.TK td k'i dkt ,iicrn yso'a 
B": yasn ytt .yayp {yis-iws D'3a"x-iB ]"o p» jy^aSyi ys tj'csi 
aa"SS'D ,]s.TBy] oysay" 003*1 lyas "SiyS'B maosn d'w LTy-p*! lyr'o 

B3Siy3D'lK ]KV TB 1'S DST ,160 OyS'Sx'J p'S iSsa 1"» DSn ,BEK3 B3'3 

a"x .ynn i-s BSnyt lyjjiDnyryBJis y-iyrEa'ii tb .psp lyMSWS ,y:sn 
-jyD'ii yj"p yis iji» ]y:ySis pynas'Sa's yr'p to ys »i nSyj in« 
-B'Bip-iyBiis TB jyasn oiS'rBSi .y-iywiK ,isp lyByiws yr'i ys'SBcsr 
l's jsp lyEsasSfi'T s'i js SnseBOSJ ps tb ;i't jyrp bis -lyT jywix 
SS'ii Dyirs .{Syccnp-iyB jso did lyss sj ;iy:iiy3 d"isb ins TisBop» 
i)is jo'jBuyp B'o oyr's sinjy^Ts ii: oy jyn .lyTTPya pyj yo ys 
-331ST ,Bii'Sy3 ,BiiBK6si oSk .ywsB jyByBonyjD'iK BtsiPiD'n iix ya'S 
.jyuyp six iyB'''3iKD'iK ypiyn yj"! bibidi o'oan oipaai k"ib 
s'TiB yr'o yis ojiSnyoEov yy» j'Snsoy: s'iib -nn's s'i jyaso 
.I'S-13 p'5"s ■"! n'D cnj iy3'St:Esinr'iB pyiisiy3 .ra"nyT'3 bc'ij 
~yc ya p'o la's i"3-iy3 pnr n D:n oyT S".ib*iis y-tt siiBy s'i jy3sn 
.;yay:isas ::i3"o yr's td ins pi-nh ix oy i"o ^sieip-iB iy ?iyo»3 
isEpsT lyT s-i ,icsS ii- jyj-isiya ew-b': ys yEB'3 «]"i3 jyijyrSr's 
.jSSsB ySnyiirys B3'j ivin-s caSsr itii si ,bi'k "sarss ti's lyci 

DigitizsdbyGOO'^le 



5. 2unz an Michael. 

.inj fpv T3 D"rT ^ninc3 'jninn 'siSsi '•Tvh 2vc Ssi diSip 

lywis cny: s; !kt cy-i or« -[kt ihn rsi jds^bib oyona lyisKj" 
y; CID jso WK .jMsi b"x k-i myr ijis ivxjyiwoB'oK-.iNp ,jjf'ni!;r 

üip 'CT ncfiyrisi ]n" '51 .öiys'nya ibb iri'n ijitt mi^ccmt yi.TK yV'ii 
yeSSsn ■;'(( ,«' .7102m min nno mnoi ttu n'3 n« »isi 'tt mana 
I'K iji» tt:isnyo KiittKD-i «tt im -]'.< VttO'ii ,)yca"^ ea'xiyo ]»v 
)» ypjyT T» .jyii'iiy: j^-n»-\ ySbs -.'n jyiTii inyT «'ii ,ynyj ii-tk 
oea-; -[w -i'n i'c tb i'i« fmun yii .coaSyi y): ]•* dSk inyo pK 
,yi;^!Mi ni3 "j'o to |3?3K.n o'j'sp 1:1» yi3"iB jyEyJSiyjst k"t .er» Bjimyj 
-lysiiS^nEB-e piTx TB pjKi jyHDya jyr'j: .ti nyc "iiy -a Tuam n«)i 
i:tt riinjn k-t , n"n mm« icd eis wa-'SryB yi B"n-iyiisii>K 
o'iK c*?".ic jy::i:"o d-ik dV'-tb jynycrya yaia oyrc ix c-ikokdi 
I"T na'K Mi'7i3ii.i3K ]Vovni -lyr's d'ik y^ijy |y3:nyDDya-iyB lyjSyxJ"« 
•lyasn s-.njscipyiKj? lyins* »"iix ikb CB'nya tu lya'iKii ,BipVn ^ya 
xaySy; "ipi -ca is inb yasn eipVn lanc -lyn ,)Kr o"?«!;«! yE3"c ly 
7'''?:a» ,]yD''?rBjy Ba'iis in yonsii« ti Ba-i dSnökt yo yeHKp 7« 
,j:ir'o y3"o d^k ,yi~'ii ]yns.T aescy: icya 8"ii isSo ]yrD p« «"i 
lyT T'sBa'irn ipas .jyTiKii ja'tipy: 'iripn r|Ss n-rma BipS' lyi dst 
BDO'Eir'ya aa'i "]«: ost .ca-i^iy sa") ir'B'ip oy srs :nco''BB'yaB"x 
■;•» yTiyn Exy j"^*?» ,iyi"iiis:K yiiciyc pyrino ly:"« ya'jyBB'oiy 
.jy-nyii aiyo-Syj oV'TOjyjyj oyi yr'iiya vi:yTTB3V iw Ba'3 ohhua .jn 
-D'iK ny'E »"! |yBBS.i i:Nr=:i:y: ]yivn f]*!« .p.iypya wir-o detbsdk-i ix 
pycr ■") i^Ka jir er -i iSsa MaH'wn .tr'xy) "ri d"is fy^SyEtt* lye-nisiy: 
ySnycBoy y« .itii jyinBy: EipVa jySSyEip b'o tcsiriiwirfi yi"« lyi« 
pTK -j'iK EpiiB irBa'ii -(.lyT nnjm □'r-no lyi yEa'iryj k't i'o jyn 
lyiN ,oi^DE)'iM 1S3 D'T 'anai onsa yE'?K jyayj b3"^';'c ,fy:3iainyB]is 
p"o ps V-HE dx |ij irT ni.n;n y:y' .'p'jiSr cici «"i BOO«pya iso 
71» \y\fi yasn i"s ;EyE"iy:3s tj na« Vme dix ,]y:irEy::"i« "[la 
.fyBnyDyaiE i:is yssyns j^:yE yaso ins .^yESsmy lynsnDijnjs 
.aymsy; e3") ya m ,aa»sy: :iiac»T ps jtf sn -yrxo'iK vdd«o «n 
"na y:y:KiBir-iB aciy -j'x lyansn xcB'isya unp'DB 0K11 c'myiJwrK 
EJiy oB^nya nicoin jyr'c jkb ,yn:KBr icis iwayi pa -'it .yEisiny 
"iywyo ]yB-inyH'3 lyiViJ« jysjipnyoya ^yi b-c lyan ,|yayj 11 EBsipjayi 
«1 D1X ycE'a y:"!; i'n y'^smyrii m in« p'i Eriy: nny: to yiTii 



IV Google 



- i!{ - 

o"n mm« la "js o"n nini» la ^3 

o"n mrnsa ,K'J! .rSp »;i -r-p -o k'jj n"p r]T S. 1 24 i-y ro f|1 

-i'^pn 'im Sj! nt iPi-i'o K-aa Sa« ppnoui nsnocj jno m ■'oS irx 
.«■y TB tp '3 "DO nSon S'no 
■"D '3 p'jna pT DB1W 'S phn n'sa ij"k -ups niSaK '?.id «in K-y rSp ep 
K'aDiP SiriTK 'D*? K'ac 'i "Da *iS ja yitpv '-n mey« :"p "d m» u'w 
.8-y -1 .-]! frsa y: «aio ]3 pDnr 'dS 
fTsa u'K nn 'Vn ejic iiy TaTcr to Sa« a-y ra *]t -ai s-y r' tp 

TJ7C T*y =)"1 3'y 1-3 e]T 

R'y 'c f]T s'y T] eji ry td fp ry tJ"S e]T 

Mien jnm »-y-! tt-DPp 416 n" "c «-y-i ro pp ryo r: r]T 

mvT na \ni 'i 81.1 pi 'i'ren ir« c"n nin-si la Saa o'cjjd naini er 
."1D03 imSina *nana iirsa ir-sin "na 'n .t.t ir« 
» j ,; -n a-y vc fp a'y «'o fp «-y-i n-j! t]i a*y n rp 

yr'p 71K ca"3 -'« yxB'iya D'ainai D-it-aj Sy "ipi 'riTca t na'na 
■)yirc jy^SyciK yn yS^K i'i Kii n-ci n'mi 't dSk yaw:D";« yiyoSy 
,TT EID ncfj ^Kir« ,niinj nupirt c» ."iri ititd yn« cikt 'Stt*!; BisSa 
yiP'yiavn er« 11a i.tk dkt ? cinS »*? «cnca .niBipo 'in iS» «pn 
■yx» coaSyi D'iiyj jy-nyii «-i ,cnyjyM« -nyi vd er« ,ivii Bxcyjiya"» 
is«i jyjrp-iyi::» yy-a csn .jyayS )"« b'd«i y-..".j; jn» -;inji c'ja-in 
s'BKp yrs ci« lya'S y lyny y bdiv »'> T» yo'?'?«!! -ECBiceya 
oy jsn O'yi •loi aia nai ,]ycB'a ciibsbi u'tt hv nxDvii rinjnnc 
lyie np« 7«i .jyj'-in-s «n di« "j'i« zhhyt i'Siyiwya ix Ba*: ;y;n'« 
.na« «Si D'aSa ui lai« 'Ba D-n*?« d'B" ir» nsi lys»*? lyipi: -layw 
,8" fiTpn nvz D'-nSnyia iT Sy dbij .tiii c;nn Sr o'cyBn 'scro 
D"a in T p'?n noW niyv 'd s'ii si ,1*?»? 'n'o's 'oye 'bbipo 'd ijjas 
■lyre-iy pr.i ys Ba'3 bxbv* 
«'IIB jya'V iyi.TK DBrSSjByj R'r.B yrx iii« yo lySSsii «'i 

.jy^pTyccoy i"'?nKcir) 
R'i oyiiTK i« iS«3 Eryi «■: lyciwiiBi« 1:1« '?n«n cryi K'f lay*? 

ij"iö iyi3yB3K:K.T inyi 

.rov .Ta j3 CT 
[erhalten 24. |an. 1833. 
beatitw. 15. März „ „] 



lyGoogle 



4. Michael an Zanz. 

den liten Jan. -S rx|rr y".2>:r. rrz 
iitBptn fsvs ;eo'S rrie ttyS aic r*n co^wcn SS^rr e:.Tt -rwi ttS 

.3- yr^ ci^ r-i 
IXT 7» ycSSim cm tzpTrvvi *itü«* 1*8 b**x yrc wn |.TWMt 
"*>» ,jy:*iyip"y w pTO-cyiSnitn cy'.Tn -^ -'o jmccuya E'njyiySjr; yri 
19ten BMC iy;*rr cync-yi-: -niJ Dy-.rrR j-m -;'2 Kn -i-o i"w jyn*« ypHn 
3w:.i -;'K iKCRii .cTrnS nyii 'ce yesc'c iyBS"rteyÄ*e dbwäo ipisc 

*Sr c*Bip'S3 |y-.TH' jr:;«^ b"i jrjtr -;•« jccät rar rr>:it 'b nni» 
cy;i;*ic?3"p ^iTxn »n --"j ,— «.tS y.-^? pSira i:ea »ivi cri ep-iycs 
ran nar nij« ■ya«"'"' mSvia er 'rrS mi ,pnyii leon r^,3 lya» 
-rw -^vi crnr rrzinh (n-n icr fnvr aar '03 aw;;) r"!!:!"? Tyna 
" pT ^'^a DiSn n-i;M t^k k3 iSita irKia nitnna rrysm .vxhv n^-Sn 
«■ICC n '"■«nS yr pioa nEonji) irnjp s;pT narn dv jo B"pnn nae 
■Da »3101 ,cryr^ pSr}i nrr» jt;h avia^ 3"i.n ^^lym m -r ^yi (»-w 
K3 'oai Tc "D n-rn'.a ina {r|Dv ^n» ■■b*btdto »ipn svr) ruyc wex 
c) «31C1 ,Krn '3 T1D *]iB3 iriTBa vianc p*nyo bibc ifiTi ,vb "b 
•iTisn Sy ipn'B rnvr Sip 'D3 «3io wi .maym picB3 -n3 -b d't -ii|)03 
.(«•y ry '^) '3 "0 -a io«c 
'(PiTn .jyB^wiEJsya ivaK-:B y-rn'K yxi'p lyT j'x i'** '^'^'^^ '^*'^''' 
y-.iK):n -iiCB .Biyny: iyn'?ya k'j yi» .ea'j ys ysK-i B'nonp n-iisj 
■nB"c I'jy3 m:» r^iBc mpS »n .i-iiiS nina ncB" iiTBa B315.t "jtS 
m ]'Ki ,s':p PI iy;3"n'c oiin eure p-n .tij: Tn-pa «aici n;un dj 
KM p-i s-y n"p e;i B"n nin-.iK.ii ry ro t;i la ^rn uira .tS« ■«•« nu.in 
IB rrpn i;-iir^ cions) R*n o'ö'n men 'oa t ria-na js»' paipc npniyB.i 
yBirr'ByMB 13 S3n ro y3i3 Byin-s y» »-i .(ry «-y tji ly ry fs rp 
■j''?cp: D"ri riims j'jt DVviBjyEoyia yi jyni'B jy^SyB»* 
D"n mm« i3 h: B"n nims 13 Sa 

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i3;y3 iyi8 i33yp iy3"p im y3«n i's ,bb« i'o «-i lyo'i; lya-nip iy3« 
■[''?ö3y3"« Ei'8 )'3yi3«Boy"iKp vf\r.yhyi y3"e i3is ,-nE«iyis*S iy«"i" nyi 
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'^lyvi "lan )'S-i3 pi"« n .D3yBoy3 |y3'in'« jyi 131« ]yvt's i'i B^n'eaay 
DB'nyn «'i lyasi ? y*?!!? i3"i B'O b.tk sy enys »'ii .pyjiB ix e3'3 
K'l — 4 131» 1 fy381B3« iy3'3K y:"D ? BXBUya pyB»'^3'3B1KBir «1 

K'i yE"n "['« »1 ,B3'iySiy DB"-.y3 i3"i — "ibb '31« i3is omoio i'op 
jys'iPiy o'^yE "ebwo do'M31".i et'» .y3Kn yB'?Kniy dibd jyiiByiBys 
?Bpiiiy3 d'?^kb3"'33 n'J2» 'eye "ebite oy3y3KicttnB pi b?'« ?i8n 131"* 
S.1»!! r;i«iy3 oy ?d".i;e«b nahv niy'To 'ya^ P^n lyj"» oy E3y3 
-^^»o pyj iy3.i'» |«B 3«iBB'iK jyiy 7« o«t ,3jny3"nc pyi3»iy3 n3"p 
i^»3 70 K"i iy"-ifiiy i:i» Sn»!! »'i lyayS .lyo'St* die 7» "^ki ,yin'B 
S'?8BD33iB3«rKn .cyo'"^B cyin's jyxoyw lyi 131« E-i»nB3« iii'« ö*ö 

y:nn'« iyi 
Ziinz. 

Berlin, 19. Dezember 1832. 



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- 34 - 

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pc'ja 3in y'3«in :j"j ay^ a-y 'i r|T 'i jcc « Vwi iBBn b'ik cyiiyj 
r*oir3n woipwi B'aiMi b'»'3)^ y'3Sin vn'ch iwa mpy Vi »nrcBN 
■\nhv yamn ^r iTo^nr om i-iinv "33 s'^c« 'oaii -mv» Vsbt ain 
B'R-ajai tpoina tdw ]yvh hs^ p »h itps o'iai onyio iD'Bim hpitc3 t 
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I-aDim 'lai a.T pxv rjpina rSy anis i'acii i'wn nry] no *;« .irnyi 
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■«t« yairo an S'th pnn iw an?.! ninipS-i am» Sa bkt no'i -[tsS Vi 
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— .in'jye'j inum 
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B*3in3i B'K"3] y3tnrT Sy riTB sniXB» i'D':a ainia'niiy.T n'a 
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•B Sy) B'wyr'H d'i« i'o s't lyV'no (1 : nirpsi niSxr jyri"» ro 
lyxB'iys {2 .B'o D'Snn -iioid i-op lyn mutik n't ('p*3iSir dibt aiph'n 
OTiBD ninsB'a Sy — SS33 nvti B'"3nn 'o' ny — a'jioip b'3i«3 'rnn s'i 
in"D3 (3 fyepTnyj imix i:i» nVyo i'3-iy mn-ia nmaa ninjo o-nai nrin 
■noon -T« '131 VnS ynson iiB-oa dj ira p|t a"n3T".T iv-i'? mna ncv 
'31» ayi BB-ica» yr-s bin yaca ya (4 .yr» D3vc;s nVoa ? nn 
Seite 6 Ar.m. f, 48 c, 6B, y3i3 oyr'e |"S n'ii 13 Sa (5 .a'nen-. 'ibb 
69b (zwei Stellen), 124d, 132 d, 141 e, 170, 189d (zwei mal), 
208, 215, 244e, 246d, 247c, 284d, 295ii, 376b, 377 Anm. a, 387 
Anm. b, 413, 414 Anmerk. c, 416 Aiinicrkutit,' e, 421 Anmerk. b, 
B'R jySSyar yiyn 11*1 lySSwii 'iuc.i nyr3 ;B-in'cy:jK 424 Anm. b. 
-(tn i'iK ;|yB3'iy3 yrg'iyi pkt iy3'--t*"i '"9 ws .lya-'Sryo 5"n nimit 



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IVTiyii -iJ!oo8py3 IX D'osnS lyii 'o yjzin Bm:y:y^p «•; jvo^Sst 
nxo 'iPEi .10033 -3 lyE'ip 70 i'B ey «'t jyii )yij'3-iyE inyi -j-c «■» 
-iXB'D -i'o \yzvn yc'j 8"t s'i jyoS'sNn "['is dSipr 'bo3 aB'oii immS 

.1)51^38*3 Dip-in p^-13 pv'tf -i lyjKiir p'o njix wne yn'"? yr'o 



3. Zunz an Üichael. 

.i"i3 ppv TS cn TiiTOr 'rin.! D3nn 'tt^ 3ifi Ssi Di';r 
D"isiy3"8 TD ixn CBWwa lyjnso 29 cxb ]y2"-ip osfii."Tyy3 in*» 
lyT lyjy!! oh» yBlxia to oy H'i Jinny'sya lyi jyjyii Snniw Dnyiyji»" 
^yiyi ]-K oy yBrN^Bya -|'k .jyyx ts n'i h't 3:iii'ryj iinjySSwiSnMn 
js 1B3KB ycor' yin'8 nn« t]>na p-a est aiB jo'd j"» oSk Ba'uvr 
^r »"i-ic jya'"? ii-tk ir« ijrjn'« ys ymi liis .jyoKpis yjxu oyi"» 
iy:s-iBK"a pyj «*» Dsn jyaya aniyrrc «-t i"o s-i pi ' -laiai ^;b 
c"3 N'i i's ycny] 81 .jycewpiye iv y^SyBr yrs nam fs i-a jy'j'jsn 
DKT "['D By"'iB oy !niin y» nap ]'« es lyi ,p."iB ix i'?Na nyn .bikii 
ny::«? e"i yasn -yta .lynytstp ^Dayiic'^a ps ciicsci b'c DB"iya »•: 
IIa i"a iy a» ,ca'j yti d"ii uim jyeSs.'ry d.tk jsd ^ya-'-ir p-p b*'x' 
miDii '0 D'i« ySSystr sn ins rrnyo irai*? nnyn n-n --c .i-sn jur 
]«v va isn c'oxyrT 'o la's jnV'.iBB-a »n .BorWa-o y» ypjKT 
ic'jiai DTio B"iK y^'jyBir un BV3ayiy:_aw .auspya lyms' pyi,Tya isb' 
piyn OST Brs Ba^^Vc .jscni d't. p-yii Dytt"Din;.v''?a'a Dyr:[]"s p*p 
s"*n jnsiyj dnt isaiynis: inyt er» ny lyi .ijasip-iyBii» yasi syT 
l^csT -lyanry: ypiyii yn's B"it iya"^j ix ecso sn .nnäno yv'JKBr 
.Bsn EJtBynya's ay {'-.ijse'jk "~) -iyB3:Kpya vs ,ib-'c p's bki ,|ycni 
.j:ic"-c ynyB"n y:«i s'i bjt.o D':'?»wy'iy'' .d"ii iscsi i:wi ■^b"ii ins 
;(s'y 'b '■p) 'S jo'o a na-,yo o'^san^ nyi o'is y^SyBC yaiJsSic s"i bj's i'n 
maitfnc 3'irr d'jcd la tr"i pS^aa m ido ocni aiipa nny irs'i D'OK'a 
nn .r-K-n -airn -iPtr .a-air "j ccwa ifiip mi o-S-iT isri ip-m 
1B0 sxB 11P8 Sm sj'^ia -T prx- i-iino ^nn 3-in npm ix3pi yan -.Bon 
m j-aip ap"?! ppii nho svii ins -i-a: "jis o".nK cStoi ip-win n'upo hin 
•-ns yacsi .s:Dim so: ninjn e" nyi .op tP-nBoa nH:n vSy Twyi 



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nape "3 -wnoz nwio Sr ■« S'S a'-ivoS ei"o Vr cnn-n o^nn nsi 
D'pnxn 03 T3i.'n im in fluipi oSiy nw nos o-nir i3'n «im ,rt>s 
■[ly r^^03 "3 o'Kiioxi D'«]n iid3i (Ms. 59) 'HM^ D'yrim nst»? 
n:»hii non di '^isi ,nrnn .myo "3iS 3ni3i pa 'n nin p-nyo «pin 
n "pis 13 ci-io nsirna onsin o'jin hv rmn'? loipi p«w 

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KVT p) i-amn^ rayo mox 'ca pnyio 'Sro ^y wii'eo 41 mynS 
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3W' iKip riTEi nrpa Vi 'do3 '| sin ti^s-i ff]iDiSDn rii'oi Vi pw 
oitiS oiK'ai niffn ]oj mV '^3 »rn3KDiPip3 cbi: -o'iPipH »pip (npii 
0'i3Ti inpi^ ueoi) rsiin n3B'3 inso ineipn3 (ip-ipy pnv im 
iPiTBn »VI roi^ BJii'B.ii (fl "D '1 nitt -3 pSr D'Sn3.i oip 'oa D'«ai!;.i 
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- 81 — 

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IX DiK jye' yrro yi"p o'iiyj "["h jj-nyn kt .lyociwiys ix y^^yeip 
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Dy3*jyii .pyoip 13 pmf ]ipoi? ar in« e]ic3 oinn i"iy «laS ^31» 7« 
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Ben«'3» yi"« ly i«ftKii .jjni'oya cmn T' iv^wstt'sia oyiy i«3 d«i 
B'B iV3"'7rye IX Dw iBDi " !)i03 CTip »"iix ]yi {KB jw ,yBiPrn 
l'i» .jyMKBtoy »nsB d'in laRxiS isooyBKiB i«b ly S'i ]yiiiK lyj"« 
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. iyi pciips« yj"M &i'K yeSn'T ijik p-jisSiye p'i p» i'ik yavnxb 
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ij'ai nn^in^ lyBW y3"'?p yj*3"t» 71« yB3'D .p'-vb ix '?n«OBSii)M 
.yVMBB'B lyn 71« iy3.i'8 78 iri ,«"a myo 
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.roiS ni:nB.i -o «"3o 3'y 3-3 e]i paoin"; prirp irn'nai 
j'niM 'cai c-x 'fl TOnn.i 'oa b3 o'pnyio pici nai 17 niynS 
pcS Sx a-.yn pr"?!; p'ny.ir on 131 .ijn iy. d"oi:i ryi 3*y 3-3 eji 
'S.1B TB '3io"o nvi3.i3 03 3in; .n.iEi HKoiE -.lana ja anari -Vi^pr} 

.i»'a niD'« 
.i^cn '"in 3'Goa nirwrinw n«"i3i ,iip3.i M'anp i-rr .i'jni 25 myn^ 

.i*? ]2 D3 cn ppn '3«i pS'nnon pSfin 'Sm 
«3 'oa wr^3 ns-133 otii 'bib3 d3 71*1 T1W331 84 -ny.i^ 
ip'nyci '3iy ]'\vhz «'ypn "o »nva n rann naitrna saion nyia hs 
.n"^B.i nctsy j'jya ifiipii pr*?^ 

,ß'BM '13lS S»1DW «1.1 B11B.1 'Bip'?3 13131 .l'iyo 311P 38 Hiyn^ 

DigitizsdbyGOC^Ie 



— so — 

,JM K'i yonyj i'k .piso eiiniin 13 b'o r^Svcd p'"(t y« yttuyn tyasn 
|y:n Mvntya im i'n to k*i ipii .jnyn riiytswiK in« 13*1 k't lyn 
^■wn jVMi'jnytcoy lyi» jyMi^'Tnso'D yin«« td k'i jrnyii ki »^yuyp 
yiyi'^f^y it"j ly» mi^'ttoo'o dih h'i y» iidd'3 yi« .je^MnejyiKt B3'j 
.jUBDjnipyj IX TD yD"3"iy ys .t 'ans jko jyjjwiymy y"i lyiit onoD 
To K'i lyV'-T» .p.TNB-iy T» oSk i^Sy«» jyr"S3-iyT «'i Snsn »«ii 
■"yT B".i]BC((ry3 «n 13'« «'r dkii i3iit .d'ö 'i piD tttoa -o Boa'VSyDyj 
y» yn«iny cniTvi rn ncc Sr .leifi «n ijinnwny hvrw* nn^in 
,1*0 «*! lya"!«- -13« ayhh« ikc .yj'jxt ix pyitene lyro'a oyin'R 
R-i ,|y"-it-iy IX DjyD"n oyi-T« lyxoyip pi co yo oint k'j pi-iKo 
•3i«iy3 yjw "jiü ,iyMyaiD «'» jyii ,yBy"ia jyatorp ir'o oyj"« y» ys 
-lyiny mei iinD3 oyi ]"« sv jyii .yiiyn ^^rrgi y-iBrsK y« oiyT 
y3)»o -[HO yEoyrt y« .yo^» bkt i'c tancpyoippy j"h ys }'3 ,)y3 
Byir« ,yB3ya iDSwnyojiK iy>i"« »*o ya y» »n ■i3'8 ,B".T?yxr'« 
ysiciB «n r]'i« irryi »1 lh^'^yi yin"« jikbj« ix y'yj b3": i"k ^Sni 
«'» prt y^« .f^nnoy) »*i-ib -nn'i« yc h-t lySnpEBcy ly^^yer 
)yin'»i t]'!« uhS IX e3*J ya k-t ivdkS nnw .ixrn p'i"« '1 js ovu lyr'K 
.Dr. Zunz in Berlin lyroy-n« ix iii p« jyr'Tia s"i ; jyBiKii e]y'i3 
yrvT DyirT» ]'b in tc y« pisi c'^sasw I^hkit k-i jyayS pj ijw 
flnxi»3 nj3rKi nciyw n]V3 13« "h jn* :ci .unnySys lyT pner ^ozy^io 
.'^ayi nijo i'y n» "fl'BT o"n 
nys ^^Bnoi 'inK ai'?r3 i'nyon nsn ns 
.f'jix pB*^ Tyxn 
Berlin, 1& November 1832. 



2. Michael an Zunz. 

den 29ten November ^rxpn j-iiaon H"3 
iSBpm i»)!» JOB"^ n'io 1133 cDiiBom SSisn osnn 'ttS diW.ti D"nn 

xiW p^m ui'3 mjSi iS'n3 mSci bi^b" *.t n 
By:nKB y« yeViTiy cyn ISten dkb lys""!» ByBinyy: nn"K 
,iyB3io: -ly^"« b"d s'nB yi"ü ys yt-yne-iy jnb jy3'?y;oyi iJUBOjn 
yhx: iy3'nr oyonyjyas ki to ti's yi^i«" Biyir.Tiyo ys ■]in»ii 
«1 y3^y?»n jvjbb )*■: lyBOiy jyn j"k lyao"« yx tn jyBisnowya ix 
y'7"Ky3 im B3m3iy3'« ss^bbk: jt: ym »t .yoDs^iyB ySiyo bii rjyii 
«'I innMii |yco'n B3'3 k'i ost lyjsi «'i .ivbirudj» ix ]yn'H yo y« 
■tn ]yT K'i 8'i jyasn p'uyp jywuSya lyi'ii MW'Bya yiayB'nyajw yj"o 

DigitizsdbyGOC^Ie 






1. Zunz an Michael. 

! 31Ö Ssi oiW T"iJ i)DV T3 n"n nvno3 o'rrwm 'jiian o3m^ 

oyj"o Mi'jK.TiyTn -lyn u-o tivia jyr'e VJMjny iji« yiiay] nnvoiii y» 
oyo'jK.'TaiD'ix ojir'o ijyinvn i'd s'i osn ,sreij r^?"o oki to ovpJHT 

131» yora yin-« Boa^yi nitt •,snoymrn jyjjnnySya jy^SKcneiyn yi,TK 
yaij IX TD .yoByifyj ii-tk ijixcytwjsrn b"o cbk imkt .MUsSsmycii» 
la'jyj i»« K*T ,yB'j ly^x «i yx i-insii b3') d"ii y« .josS jaösp 
!IbH':ic IX R-i ,yij«»r lO'w 7» |'3 y^" .essaya .iciyii yo .dboibj« 
-lyw yi T» ■lys'^yii s'a ,MiH*7y3_yns3p3KT s't dsi ,-j'« ya'i^: Dyx's 
yBOjyi ;n"ii y3'Sny iiyj-i'« rj'ix lyn-s .jvaynBB'ya oki i;i8 ,yuyp 
.yTivn lyayj e'^s'^ay™« nyi^iyn D"ny3 py« ]V^'^'» /]yr"x^y ix 
yi« -yo 7» yTi'ii -ppwi ix --^bc^ip ivin»« .bs'Sco |o.iyjyM» lyi 
I''ji3pK yj«B Dsyr D'ip iv"8n tu j-SSs qya«.! Briy^Bjy lyrine \sv 
yz'-n ,100'x OST jyssn «"it arso -liix yTiisii pwip «'iie yj"o cV« 
IsmD«» IX 1"« yBB«n B"x lyT i;y-ny:i .yBOis lyo'n onya dsi '^wsi 
lyi'n KiiB yr'-r yx P3«.t yB"n .»jDxp iw b"x iiyn pviz 11:» 
,7» yBSV'': joyii'K .lyw'» ys y3'-iip ys-n Tis Bin*By3 iyTX«B(P 
jynyj IX lyjn'K ix -;ij j-iynwi .jva'nip ix tyi ye'vi Boa'jyi yx ckt 
S'ii Eo^y yx yS.TB «ycnyi-iNB d-idd y"T lyi'ii y» sii .BXBy ;vB5'n3 
-BjyB'i» yriM lyi bt« oyi yn« .ly^nyo in*?.-.-«; yn n:iK c-n ~i tb 
7« Hiis ,-iyTnx .oyB'snsT '?yBB*Bx:vB0"i3ii yj"p bdxc i'o lyi ,B*jKn 
njis ,My'BByry3 y:"« cikt 7s yeo'ii ,s' .;*n 3iiai;xn ixi 7c yjnyt 
yBC^yn K'T -.yis SyBB-n pvs i-o xn ,D-!ya"-iir cyr-s s'i 11: ly yiyn 
7fjB3y3yn piXB j'xixiix uis 5 ciycrj':?!! i:ix ,yD*S s""-3 cyjss oyT 
■ms pa csw'jyi 7s si .pnEisn DyiyB"n y:iN ysyx 7s ,yB3yi33"'« 
OST .pyjj'Kiy 71 lynyn x"i -'tii [yiiK; isc yTiSij-'B ist "'b be;k 



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- 28 - 

m'MTi pi\v ^» ."WK nKi vcy flua Ss n'jnr prce* Sy nenn S» 
D"n«D nnp^ip ns'o ^r ic« Sy nwn S«i ,ri"y m npjr d'^itSb Ta im« 
ih nryi ryS n*3 nryr titc Sy «jui niD.*:! "jcb nryi *;iix'? vijnnisp^ 
■lOiD .Tryar iS r*« ^y s^i jn-S i^ -.ti rjac -ms t nSm oTini iio« 
DTMt.T Sy »hl nsT ScB n» cn^ lo-pnr nonn Sw "nn aar hy sjsi t-yS 
,.iniK inxrr ny -i^n r'R raS'c r» u'yr j'C'ja ny2:a ick Sy^a 'i3 
: mr'm naic-i -pi oin oniK ~.d"B' 'jsnc'a ■;'??: ]■» am c"2"3ir 



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^ 2t * 

fi«*om D-ntPi! vfitüt njwi onmn nVnnS inn vvfst .mnhüs hvnvf'- r*« 
je )"i:')3 "33 [i] «x'ips [ n'jrrno ,i^cj p'm i^w ix*3 .nhsah 'rov f|Ss 
,TV'i 1» cms pnjS ]'8"J3 '300 Dü^ htnv v» lens Ss-nP'n on^n^ nynn 
D'-iyno iiPKT (3'd) ; '31 nin^ San ^ciai nofi'joa hstv b"r -[».ti 'fist 
]'mri' ner <» (?) SN-ir'a ip'ktp hs^vo vyt i-y ^33 ,i3in3 iniK D'n'nco 
»I'Cia J1X nn'3 (]-o) :TOe' w iirs it-i ivia wik cn-mpoi tjih 'ip»« 
,iTiSSv'i (.To) :ini3"n.i iW .tidd -jins ,imrmn nnuo .i'O'sa n« i33'd 
fjSs-.TB'Wi o"ii£'j; 'i,-i ,Dt)^« niPon .i'xnn insw ni^^iyo njnrr in« na-in 
mno Tjjö (rro) : 1*703 p-n iptb «^ nSyoS n'sinsn nssm ^i^jid^ -nown 
1]! o-iyn •'ZW bs lom pinBi .»i'yz nj? p3i-:e3 prriTjJD 'Jin ,mn ly 
p'n f]*?« ^jj mon"? b"i ,rw n-'Ss jirV Dinar D'nc *3^33 d'OTki .12.13 
l«3i nise ya» nyan joi D'iyn jo nptm e]SK nm o'-.vy "inr p 
110"! ySe hs itsVo: nwo m ip'k n«Di ejS« .-wi-m onry d'Sci33 nja 
I'o'33 ly ^K (s htnv^ '33 i3(prr mno'? i^osi ciyn "jk im3 r]S»n Ken 

: i' ff]C.Ti o'tt'3.1 D'-.n.-iS 



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jSsrnp'o inx aar dv.t iDn,iS .in« esr ^siif'': oi'n iporh (;) 
irip nurs po'ino '-i.Tr ,13 jviS ip'oiD «Si 'jin ,I3 wiS iswa «"m (t') 
,ne*'jo nriT roici (f) iniKo y3iK dk '3 rn »h ivhi vy nii3i nwo 
roiBKo IC« ,."r^'tP3 Ti 3.1 [n3.i] noN'i (t") ! i'O'js'? ne'So n»n' |n*3 
!.T i'y3 n3i3^S 3u«i ni;3i{' Ss n"3o .iSy.i nVoa^ tPDiP.i .irniD ,Ss n"3S 

3I1S DTn« 1» Dnl3K 1«13' '3 .TW (3'3) 
sS 1300 r'OT» D.1^ 13J!3tt'3 K^l lOl"? ,13''?« 
DnW On'tPM DOKl I'C'33^ 103 n» jn' 
D-T^X lilOSl 0T3^ 0.1^ 13'm33 08 IBCW 

h^h OTp^ «^B» 'D*? ,om« Uön'i ,oni8 uui 
pe'33a«' lySs r3' non^oa inr» r'K 
11WP3 sS iy^3 r3' ni33oi nisc »r nxr) 
:]icnS D13-1P1.11P vr3yi .ii»d y3i« ds '3 

.Tyi3iPii ^y D'i3ij) ons p« n^'r ni33i: orr^ 

nys D33iino 0.1^ onns oiw DDxyo dibd.i di kSk jn^ onoi or» «S 'i.ib* 
^38 ,ony3«'3iP nyi3B'?i ^y pi3iyi cd'»« on'M icrwi ai^ paii: Dn".i«' 
|TWfi ,^»iir'3 i^o pKon-i o'o'3 (n-3) toyi i'nn doki dh^ 1^13 noity &i 



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n3'n-i iixi:k3 vn ^Sip na'fia Kxon ck ,"]T3 rien ni mioei (rc yh '3 

■.rK3 pi (3*3 » nr's) idS S^iiii 11:3 vn ^z ytt osi ,:3:S iupS sinw yi 

,{'" j" .tct) vSSyo ">B3 laa rwya prS Kimr jn (er or) "S nSSiy 

tn^'Si ^3 na ipnx'i 'hd ,n3 iS*?)!'"!"! I«3 t;« 



,3iinS WT "niK (n) .■uo]! Sa 'rn 'Jin .oyn Sa nu'B lax'n'i (3) 
mViu S'Bjr ,M3iv3 nSy *;anj ,hiv2 ^hy (s) iSep'o^ i3"ipfi "hv 'Jin 
ncwp "iDor ,n33i*j e;Wi c]')«^ nttm nnoS m*v m-d-v mipp ini» ai 'o 
13-ixin j-i;"j3 y33^ «13JE' ny in'ih V-» itDi kSi iSriK^ vtt -[Si «S 
^13* .Tn kS TiTt pm"? Stu.t v*?? 'jdjb' t Sai ,ttx biS i3'3'r dt:»^ 
T DiriD , i:'c' T ■£'« (rc) : pir 'j-in ,D"i3n inK «"K3 («■") : 33j!^ 
■i«3 ■'jy cinon "?« 'nur (rs e-o c^rtn) .tb -is3 'Sy ibko ■?» 123 u-a- 
i^»B"i (h") : lairn jS! ir«''? i!?t p3 nvn iriti ,I3K3 ySip m '?3 ,n'o 
nSy* *8 «h» .mi-nh dk nxj^ 0» cn'in 1W3 k^i .n-oini d*iir3 ,D'n'?s3 
c« iSsr «^ -[3^ nv:^ ort pi3o; ,pc':3 'i3 oy .non'je'? ^i^nna ■u'; 
i^oji cn') 3inn iWip no i3*e^ Mm ns po'» ':3 oy tnnhih ("rr^yj 
07 nenSf:') nriS p|'oiKrT (3*3) üito .iy3:3 C3Vbi wo »hv .ts'c Sdc py3 
non^B^ TWih r|*Disn iSsp kW orrian un'a »"? jt« «]« , 'na pD'33 '33 
jn» jw: '3 ^3» ,rS« iSy kSs osS i^in ciS 3B'n wS "[3^ ,^in« c« 
: iWtP n'tf'Wa Dn"i3T i3n'3iP3 Ssk , onh 3rn «^ •]T3 pD'33 n» 
Sc3 1331 ^irw OK TTK pi3'33 ''33 DJ nofiSoS nnit'^ iiy »j'Dwn (n*:) 
lpn3n (r-S) : -jts i33;i« ino '3 i^y ,on^ 3tPVT ,rT3'e ^oe pya 31 cto 
ivfvi ,n'3o {3-^) !D3ro3i '1^3 ,|un"33i ■3-in vn3pn3i {z'h) m'iiri'K ':in 
.T'1^31 nniiiy ix mpoa ,y33 myco .(" 3*3 n'Snn) \^2)i m: ic3 loipcs 
miy m niKi^ ic3 ,owd B'33'^ nnu K'mp nSr no-iin oipo ,po'33 ny33 hv 
DuS ,pi3'33S oipo ^sir' B"» un'i (vS) !(=('t: 3'D n-Ptria) or«3 pisn 
:m'yn po'33 '33 i3iB" oian -i'y.T n« nwViP ,3niRn "^s ines '3 ..Try.i 
r3'«S jpno mn k3o'ii ■3-in ,3in 3iii«n oy ^Rie" r'itS ,Tn lyiaii (n-S) 

-[CHI (B'^) I Snip ]0 )3m -.lB'p3 KIlB'p KpOK^ jüCT »303 Oy Sk"!»' 



.■"Fl*» i^ (a .fi^j : prt r- tftna n^ : «^3 (n 

DigitizsdbyGOO'^le 



— 26 -^ 

'ne ,ixy viv iew ^3^ .na-ipa D'awivi ai dv "Xa ßicmn'? ^w •in« cjf 
y\«n 'aiPT j-tsyio Tyn *i3 qk -lesfi »an ,j'i'yi pm* to ;TDn eye 
cipmnSi cm» Tinnh rhu iki3- ck cmiy'? i»i3', d'jitx cm cn^ o'anpn 
ici h3\ -in« o]j n» nna 'm-13 on [-it:»n «cipi] ,d'3itxö non o'pvni -le»] pS 
p« lam 1CW ^3^ ,»13^ o'iirj on iriiyi ir*jjj ifsy lash on'Sy i'nWcir 
n« irKi "3 EmSy nSyji wp tid«"i (e) jornsi ne .on» .10 (n) jon» oy cn^ 
!it>3rS nmj ■|3't'j .nma ny S« wian d3»i33 (') rui iitto hdib .mm inxn 
pi-i"? Si3' irsr yi3'Sn3 133 »vn? 131 ^3 ]3i .msuPD ,mi33n nw (s-s) 
cv »-;p'i {B'3) :(=yV3 »-oittir-'c misrn .("omimt oipen 'h lonv qk 
».xnpsi'j Tjrn db" v'h dSiki ^itb"'? iSv iip» on's» ]i dvz p Ty-i 
cna 13 jmvT'i (^) :'' p -33 n"?™ Dipo3 ywvr -03 133 inioe ni pico 
nvfia kW -10»'? rri^n nans: dip.t n» nur^ j*« ans 1133 'jdo .■■wjs ja 
3"ina) htav nhs ]3 yrin la-a ,p«.n mSa dv ly .nmn Ttva »hs nM 
j"inp»S iS i^m nncy wo W iScoi pzvi h» n'aae* ani "Say 

vi«'3m (3) :D■^p^^ nyai» na3i ,c'o' d» 'nni Ji-ifai ^eu^n ,njini (a) 
iy ,m'n maj ly (n) ^T3» n'aS in»"3.i iiPj'j'O im» m»i»3 'i'?3 ,n'aK ms 
,('1 T3 "laioa) i*Bi D'Sni3 ia3 ,n3mm "pro jiirV ,mi;j jiSiy*? iiitn -nen-r 
: wn mpo^ »31 warn ypr ,DTn nun (b) :(ö'a ve 3i'8) o^jo j-ikS nc ',=31 
j.T)«» )-u oipo3 j-in nir:i ua^i «3 ,1:^1 {:•') !]"pirn -rn ,D'n3n c) 
nn'an im« e]B»o B"8n m d» nenn »hv .nyaaa i: »im cno» ina »'»m (rs) 
'7a« ,DBy ijr (t^K Dtpo n'H «W "bS ryn 'ipik mfjioo ich »W ner .jiS^ 

EBB i"o D^ jwra (3 .päzantome, SchwerläUigfceit <t*ia (2 ywrt py ((t 
V > ö I EiBDie -«Q3 lown E^ Kin ev^ : V^ita vnan ans ,Dn>aK p cn p orn ar^ : rjc 
I«» p =ttt i>np»i (a"S j"i cnsi) fniii lu [i 'nsi a"iii Mipj pi ,tih p»^ hi.t 
p BT^ 31)10 jiwfoa -TW 03 'iKH rtlii »fm ori hm n+ p 03 nn no «A 13T3 ijnp «' 
01]« S» iPtnar cv^ im V; pfn .>n p3« pe ira iine xSh •"•< W r\rrm n>}«x ;npe3 
p*nn B'jajini 'tm ataan ptra Mfpma wi nu iniin 0-13» i»ji cws c^n rn d«3b -bj; 
{k"3 n^ mom) ost ipj '«ri f-nn wt ^ pw onw imrii wmw 'jp mrp D>n» •■'is n»» hy 
]3K V PV ■■''f* B!^M p an p irt anpn -p^fti arfi in Brt» ijrr p p •» orA uwow Vfi 
MiflBr B5 KBi bbS "»a «F*» ,T3nD,T h'Tf _yp3K p -VD BfA iiri HTW nrwi ijrm jpinBF w^ 
nws p rci CK : «nw -fy /"< t{^ rmai 's pT« iri»n*a (t .'S n** oh»« iicipoa •'VTwa 
•31 : wm a"p D"p "|°i inna Maa Aaaai j'> '•b B^oew oipVa u p B» /iwo ja na wi Bw 
W7r JTFÄ fiP^B ^tpB TUlo 1™ TtySw bp^ rwts 'Jai 'foi kct nffo ]3 inm wn nvJD p 

jwna Bircn 



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am« cAt -jS V '01S3 ,ci^n "jn'ii 13 0) !(»yrvr loca "^a: i;ri"oiP 

hTt Olpes ■\r\ttrsh wai jksS »pno» mwis aw -[S e" «cb* ^112 wiy 
,j»:^ iS*3iP3 n«ar anp ,to -[^ c ciSa ,nijow cw 'a j's nc«n cm 
on» -HPK ,03311 'iSj n-apn -xh ,c33ii 'n n3U (1) ino 1^ na ii-sj -js^ 
c:-i'n |ran ,(a n3 rm^ roo u-k ni3 f?3« ,1«'' dh in-^xn c« .13 D's'jTn 
mpM j'unr 'bS irc» 'w ..Tmaj pr^ nau p nryi «parrii» m ppnH 
lafj 'nDC {K-3 rra flT!'tn3) pnsn inrit nsu? loa rnita '3m ,dib«?ö3 
iprjr t^ jKa p,« ,y™ ""^ 'f^of (''C i" ^'oi') rrcin -['m fi333i ,wr« 
n-n j« mi3j pr^ unno n\n [dk] Sa« ,D3an -n n:: -no cioxiSoa na: 
.im3J 1»' UV ';ioi (■! :'a ars) wy nai: -nP' or lea popa mpi"] r;"3n 
,niM3i cpiip D":n'x mipo3 neaS narv nanpa -ve» oyn nn isti (i) •.las 
»3 3">nr inui lotp: «vw ayo rteisi cpir svw oya DnVnSi T-rnnS mji 
^cw 13^ nn"o nriv p"i«n pwp -cS 31c i'yn ario ps io«n «cri o'jiS 
in-ao Dp'! u'ae» a-p'ip (^ «'ac n« o'Sao di« p« ,j'-i«3 lan c'pao psi 
acTn Dl» Sar 'jto c» 'ixa Smip Dir p««» xS lai ■ü'au» iS ^Hrtr-a 
-mr ,möip': iKr3 oipo ww pK» ,p-i»a Snn lai Sao -iiono iS ps na 
Kton nD'iw lai Dir lon ir' rW -i'yar Sna iVb« -rry ^S ps nioipc 
'atpr fja« d'jip 1» irw lai -lon »n' 161 laT Va iSxs «xo-r -npy mp 
D'Sao üV on« a-n kS "bS ,y»2 Sin p lon wi'r oi« «n- «S cipo im» 
m« ps piK3 131 D'Sac pK p-ifiBiP yin ,opn i')e n« aTP'iP u-ar n« 
a'iru '3 'nyoip nnyi Sa; S« in 'mSra loiK «in nn ,opn n-an -jo airo 
71113 Sy -T ('I n-a ■« Ssidb») cuoSan kS uiay vn "[S iiP« o'yiin nny [iS] 
lonn DsiP ,iiS iipp'ar no S3d opi an'» i:i3'ipn kS i::inc cuoSan nr 
Dnr"a kS» 'jod '31 oa-mS Sia' Sa: mn yiaiS ,ei3ip"a sS oiwSan nS 
i3r iS irpso iV3n r« ip"3D u'kip S3:i ,^^ Sj? i3r D'tr'p3i: an« am» 
'0' Sa 131 DwS a'anx rnipa ditjd uia^pn «S ouöSan »S "jmia Sy »S» 
1» 'Ss Si«rS iH "[IX »n' kSip jiwa nyiin nyii air iS pur uoy omvi 
uov Ttffs nn« t]» naie anor "ä^w *cSi ,1310a nyii «inra m» laiS 
j»3 ff]» ,('n ar er) iiiS ^iaSi -|"i3yS 71' «xan ir« n« «: n:m ,naie 
psr ap'-i iT3n '» a'tpo ai» oir cb" pn unnD pi»a i3i a-Sao p» 
1'» neaS an' mip "tysi ay nai i'y-i "losn »oipi ,diS3 iS yiat ii'an 

.17-00 S-iun cm KW Jitcpe wi/a bM Wut pwn «Se cid uvm trv : bv ur«^ nn ({( 
waD »"ri nj (3 .'"rTi! rji (2 .yripo inwa i-m» napi oii: fc' 1^ Srn cn ijl WiEHC" 
AtiPT ras Sä KP» iM-BTi hS 'n* ouotan tii : ce UwS m ("j ."'r.yaz -p,. """i» "unen nin 
I* 'ficp pM Tai oifee fH va bwd mni li inu iwn lai rTsne Sicpn om » 'S ueo wpai 
mSs wrt Tcni nSi a-ö ipw »6i w [nam] pwi '3 uns Swp hi-tp -lai "cd cpi n-an -jb awo 

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'»> i"rv3 ,D'aj? ,D'ni35 (o-'l ; iwoip W .vis yiu »tSi (d) : ('3 r" 
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■ijf3'i 'stp 1D3 ,usnR 3nno nw (t3) üt:']! ^"nnn ny-rn niS*33B» .uiuyS 
-n'srt iicm 'n"?! ':r id3 -u'^Sn nn nin tv«^ .{■n vts) n'i ois lyi nopo 
(t^ 3'S niöe») ayn n« nm i^ io3 ,'nis fin-n (V3) :(!■» tb) c"k f]"?» 
.T7B") avTo D'e inwi io3 'jt? r3Vo /ry 'nro (n'3) i.ns'jin ]irS hvw 
Bi (*?) :(n'" '1 31'») D3-n nimn -intV los ,opyi .nioVi (c'3) :('n =■' 
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•c ^y i3DDi ni'Bnt.n ,1^ npiS nv» e]D3n .ikdi vfjs losS -lOiri (3) 
n3"o ^DE hv tps mrai B]^iti nS'^T W e]D3 rwoi b]*?» jkb ^"ner y^^ ejDsn 
npS ir« «"KU inK ,':th3 mo« n« rrS» nsi .('nyynn Sr e;D3 ]n-iw 
sriD-i e]B3n ,"33^ 'TD (:) :rnnpS 'w ,'nK F|B3n nn .13 mio u-« ott uoo 
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nKDi e]^K n« 3B"i rhyah new 133 «'jm '«1 f]-™^ vi^mi «]B3 etwo lo« 
iDK npfli nye» nnw le«^ epsn nn s-rnroi ynno nj «hm ,ic«S p,D3n 
.twinvB n'3 rrh 'jir .g'tiSk n'3 1^ n^c r-nni (n) :e]iii^ inwim rpo D'nsD 
l'R orn B'0'3 0) :'.iü3o in p-ip n' 3"ipi 'iin ,nzü ttw t m s^ci 
vran' ^K ,13 10« n: ibb ■nsr R-sn ,nry' vryz ivn r'» Sriip*3 1^0 
hvnvz -[Sb j'r onn b'd'3 '3 B'o'n imK3 yi'« -pv ynnR d-rit nnn.t 
]o ,."ni.T nninPBB (i) inry vry3 iwn r'K ?3i jt3 nnoTP vs ]lit^ 

.TIVT C3IP Oy 15 .TW .Dtt" 1) RVTl ."h E3IP0 n'.T r3KW ,1^ «VTI .DK.*1 

jCtoipS ,b"o'^ spDi i'yVc ^icy '3"in ,e]03 nupy (') :?nvi" cnS n'33 
:nRi'^ j3ip n' .13'» 3'-ipi -ytn ,"^hn v n« ns'o «"pb*! (3") 

«.mc .iS n^w R^ '3 n3rS [nSro] 1'? e'p3B 'm 63«' B-in b'b'3i (k) 
y»vi') '131 wor j'yi "iiRnipRi nyix Snin on*; «x'tps 'inr n nsvh 1^ 3t 
Dir) DHo p 'i3 S13: sxi ,cv nvh 1S5' r^ji ut BipBn DnS n*n (k'd d" 
Dr3 ,n3B'^ rihm ^h vppyt onsy i*?™ rW iP'r niBo w tiKViv (ro db» 

.»"btb f7 (3 jrta and beugte, et torsit (2 -rm r/io tm'? Ta p" (R 

DigitizsdbyGOO'^le 



rm (i'e) !«3^n 'jin sSn .oiCR^oa sh^ yop ejena mipj rvn nnr pr 
onS in'i 10« S«i V3» ^« -j^i nhv>ih lose» los ,*/nn k^ 'z»ht 'a»^ 
nyaip i-Sj? im (v) ;ipmfi .m .i'-inn n"i:o '3 onh Tjn «Si iSsui 
-]B"B nx 'nc nS nemp ovo rhy i^m 'nno .nnron d-tS .th nr« o'O'n 
'y'ST ova ■]»•» AR -nD nS tiok orrw .Tnipon 'ö''j d"o" rysr loWr ly 
vn kS n33 'o' "731 'yaiPi •ip'is' 'vam 'V3t rSy .inraip nxo; nnva 'o-^ 
iiDK'i (n-') : nS i:i -irupo,"! "o'^ /yarn ova -.ti .d'd' nyais o« '5 
.wpoT Sü'D sS ij) 'Jin ,nD-;wi K3' D1B3 .nnroS ,'y'aip ova Tyn xj« i*; 
nyi ICK i.TjnD^ (3) : -nn-sa jinpia poSi'?'»« 'J-in ,'n^jya onrin «hih 

.VCD 
DTn Txp 'JD" 1K3 TsinS "[isvi "jaS .DTsn Tüp 'D'a D*o"e 'm (s) 
nmns «'?n (a) icnr^e mopa nSifi D'ToSa tp« Tyn pion uiiRa» -0^ 
,(i" To n-av) D'aiB n'nn anS yaipji 10; .moo w tb ..tiöo naie njopn 
on^a cyarip on« 'ja .lainr caiEi D'pnx b'ipjk -iro« *k imia ^ye» 
Ic;! ,331 h» ajt JB1 (i) :("D'B* .TTO 'iino "imia ^y k^« d'jt c.TS'yoi 
(ra 'j Dip) nyiB jB'I ,(a" 'a nioic) nai na jb"1 loa .hm losy mn yoro 
n^r Syetp na-ni na'n ^a rioiP pi .o'^n» m (^njon yaiPö jd;i ^ax 
mvT S31 ('n n" '3 ^«10») oyn ai'i ('n » ns) .•mn'' naa a-i-i loa "na 
'3 c-aSe) niiVK hirw n« -iiicit i^o ^j'i (k- n-a 'a d's^o) inei» ^yo 
jiipyn DK (t) sK'n'T nyi tfais nyi 'j-in ,n'i Dia nyi (n) :(jn^3n (j*a i" 
IV» ly Eipri« «^ ,him -insi oaa -nop: dk 'a jwia onryw -inso .n«ia 
(T B"o iP'iiB T y-ija pipyn ok .Snns Bp: oao npKiP nnsSi opj oao nptt 
mpn) Dn^n ^y onanpm loa rp-n oy pie* tib ,p" hy pup (n) jn-ona 
'B'yo loa .^pioi .yjxhy^ oy i'ric D:"i*n irun .an'jn oy 'nfiif (n-" 3-3 
13 *?y f]iDaS Tiai iBio db" Sy .'nSa ' iiri53"i (t) : ('n vi n'ye»') o'y^on 
,n"nB -iion 'nS «xo'i (ve) : (D" piEB) -n^a is*« inipn j'y noip inp 
N^ nr?' "n^n wim bkip ,nnS nao «'mf ('i s n'yit") n'nn nao 103 nn^ 
■n'ja (ro) imaB'3 sh vraji "73» maB»: nn-nr -b"? na :nn'7 Sia' n'n 
:o'iQn onon jnuT jmsi p'n'oT siom syiSa '3in ,BWiion nion iionn 
K-ip ja Sy jupnaoa '"ww ov ^y jrn oipo .irnaon (e-) /nS noi (i") 
n'ni*j3t3 na'rr/i'sn sry tow npn'« p hy '3^fi "nSa -nr» mipn j'y nor 



si ("1 .»"btb pt; <j jiMn ; »^ (3 .furo «ms : tneo cv n*T S5 '*ai ([) 

voDs fsiteaf 



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- 2i - 

lyniTO np dipo t: »h ythant «"k »wt» -iiaor kv im* iflm .Tfi nue 
znhi nSijir .mry'? «'Sboi iiods icsip icr ^HSo Kimp '«Sb »vir 
Tnyv 'ah leiü .1: isi .d'kti irrm rruoi (h") : nuo yT i» 'nsi no^orn 

K^DSha "IK '3in ,13"KT D'H^« '3 (2'3) !(3'3 plDC) iriT D'n*?» '3 11003 "1(31^ 

irsif 'or ,nn»i nSiy in'o npS «S i:n'ön*j 'n ]*tn ^h (:'3) iwin -m 
Jii«3X 'n ie« 033 Ten 'S y» 'iv j"r]!3 nruei n*?!]) ito Sapo u-r 13 i'Bfi 
IsSo UNin sS hiSk S: m i:inn sSi .{" 'r '3kSo) e3To .ixi« kS nra):i 
ijjwW uycrrt «S ,fl«i3 uyaB'n tth nysi .to'obti anSa nS);«' (»« m\ iSr 
'n rm fjnm (n*:) : d'tupSc tc Skik" m» yipvr ja mSv 'jk -i'n ny3 
TaiDiP»» ,('" «■'2 mptcia) irrn oyBni ':irnna iniw yjy:'? ,p lunoa loyc^ 
SiwiB'Ki nyixip o'nifSo Sr .nnjon dips -[Vr 13^3 jwip ,(svS3 -ih 

!«VT D'nip'jB Sx« 

['in] sn l'n] mp p n» louin ,D'nir'?fio rpao kw .xsin "a (n) 
■Teini 'jin ,njn yoipa i.i),'Dri (i) i'snif'jBa •■w-un-s'? 'ya «n sBpcin 
Vkipi '3-in ,n'ai-ipS lai nipKn *?!! .rce-sh laTi (i) : «nj ;'°"'™=i ">== 
V3S^ Tii »Stp rasvf ,13 "ja -im» anwp .piccr 'rya -nr-ni .(^saTna 
i.Tn'i (b) :i(n'i3ii »rp »m -m ,cniai my nm (n) :,nS txi lesSi 
prS ip;:b'ö nunc'? tup ret^o n'm prW i'oa hs vnyi'i 'hd ,1x3 S« 
{yh '1 'K D'aSo) ann n« nmoTn Syi o'anan Sx ti'i xoTn so; np'aT 
'3 .TOT) i:ti 'cy r.o» yno «c';n »53 .Tipion pip'? iporei ,paTi ■i\av 
13 Sei) -luna HD p'aionr ora ."urcn prSa dji ,100 unici 'nBir («-S 
ni3Tn je «vii ,iiain jo iTnoei *iBK Kvnps lo«' ia ,-iuna ro ,1111.1 iciS 
onnDJi \wh »Ti'a irnwi i.ni'i jrwi' ciit jai ,iip"yi ip'v mcotr'o.i 
D'vhv (k") .'.iS'aja yu«* Ssik Sia«^ hsr t;; i'si .lo'm ,(rD n"a o-iai) 
iSa' kSi -iiPiy ps**? «ITC" 'c*? ]'Dpa ipu /Sawno (t') ipian 'rn c-yio 
njt pfoip npSc (TTC Dl' 'tr-cn dv "vai dv ,d'o' nvhv? .iTm mS 
on h'yai aT3 ^T^yaS nwipn Ssir' rm ctroa (""yai ova iriiPK 
ov: T'on DT 'vai ov .n-jnS iSa* sSi m-rin Dn"? in nrnpc Sc ps-s-. 
1:^ m ir'K r« 'riD pror rrsS ncs-i 'yas-n ova '.ti (vb) rr-r 
ov «in(p n'ifKia ni"x"S 'yaip sSs nn>pa.i dvS 'yar io«n »S ,m'nn n« 
rc« »S nrnn i'iiS iSa' »hv o-o- .iipSip S;ip .iripon 'o-S 'yaii flaip 
■iS no» nniK iinS iSa- «W ;iaip ov »v^v T'ai ova isirai ,iai rh 
yin ,niPiT pifS »Si wi prS .wnwao'oS.i ■:in ,i:ri-Sn .yp-v nt 'nc 



ämonvcr lui, ibn za bc- (3 ? 'nw-t, nSa e>wnS e< 'hfl vtoi i»Sn ranc {{t 

.'« .UBD * p^ nams j-j {^ .»"rMi rj (1 jwbw^ : -^s jrta wegen 



IV Google 



,iniö Gl" ly^ jean jo -ipn .th' ctt^m iih '3 p nn^'i mn in 'S lox'i (i) 
irin -ijHP Sn,-«' »hohttv .D'nejSos Dpn'j vir'» iS hyv inio ci'a iS*CNr 
Sy n'n Sib-i iwin nioy 'jca flifiS'«* iTa na n'n sS nhii -iipsa noxS 
no« nS T:n sh lüv nsi »in nio '« vrnSKr kW mjo yivv jvs .D'jTon 
inR-icp s*x v« n'm S«ir 'imp 'o hih »."wion in« mnn -iin*? Sar 'o 
Hin oipo nrsoi lev no 'S isn 'jaTpa «v i«d kiu D'mSsn -[sSa nirisD 
jiDiy D'K'a: nainjp mn« waS Sw y-s nincn ]o Sas r'K.n ns ^ymsi 
,v« löipo rn: »Si me* to vSy hSrip rSi Vsin nnvoi ,p-iB.i aia onS 
m:a inyi (n) to onSipr n-apn cr t vnn -o nns *:ym"r w i'k 
nry: .ic yivi u"Ss iijj w k3' nnSr ijp» oM^sri if'k '.i 'a iok'i m S« 
iiya iDsro .th- no .lyjn entpa n-rr ne yiai sa' .iny (a") nSvn nysS 
.1M0 .inrn «Si h:vi\ «Sc mw loipn lai htko 'iSa .ick 'yca ww 
ynnS Sn" kvtt nS-nna -iipsS iowp "cSi ,S^r^P3S vnpyo t-t nc ,'-Tpyi; 
Ssi .vvyiD .TH' no rhy Sniri iiin «vi -^s^h .o-ncSo to S«-ib" n« 
■[itSoS iS n'.T SiJTPaS rryo n-n' no ^y;n Sy Ssir n*nr p dn ':a'rfl 
-HPK Sra 'nai ,m-)'T3n -)ai Sy n« *5 la-pnr kxio rnw -ki ,-[3 Sy la-rnS 
131 Syi .S:Kn sV nseitt Sai nvn h» •\2p^ i"i SaKn «S ]"in )c:o kx' 
ainrw onco t3 S33r -[S yi O'Sy njv «S Skib" ok yrinS Srr Kwr 
ojDa 1» piPKin oysa ik v-iaT ri» awan ixpec Kson iSaiai vSy mir 
.■miPKia -icnr no n-jr cyca inoSai inn kw jwk-i cyna -ix-p dm ji'jc 
niCK-Trai ,viio ov -ly jaan p iok kSi mal nK nS'nna iS irpc jkd t;: 
i'i: '3 •'h IC« "[3 iS mois «m iKSon nS idkip no nSya m«S niDca 
njipxi3 "j'-iKnS «a »ins* ccyci .inio ov ny jean jo lyjn n'n* e'nSs 
«Sr nirnsa iS ^xpci .^-wyoi lyin cbipo n-n* no -loi« «vnf jsa loa 
oaipnS '.21 S'Bn sSs* icS nn» loicyo Sa« .rcya n'n' no inanpna ana 
D'ipjs nnSiP: ncKni caSia 'S« paipni loi« «w ncoa jai .iS«» nP« Sao 
ro« 131? loxyo nioS »S» ,i3 ^h iiowr yxo »Si (3'3 ■« o'-ianl yaS 
nSTtna iS -ix'p n;rnsa rciSi ni lai Sy pn:pS npo Tnpr 'oS Sa» ,iS 
•;ixyn c« (j-k) la-ro i«Sem .'yi im« ta mxy: (vb) Main nioipaa pi 
nSiy irnryS i:ix-i sk ";bS mryS fTusKtP o'iy nj Sa« jionSa Ssi« «S 
n« ni« np"i (c") 'nai ntpy jai ,]3 mipyS Si3' nn« m lan 'iSa ,nrSyn 
,D'Tyn 'li fiR «S« -la«: «S o"iy ij oixn Sy Syi nmon n«i o'iyn nj 
•0 (7") :cipS nSiy inSyn isSeS witpyS ipp'3<p o'Tyn nj mi» iniSa 
-ino iK nvn «a- c«r i^:!? no Skup 'j« ^sS .yitz^i y-ian «a' '3 lot* 
it-pi 'orS ,'orS Sk«*ti m noS (n-) : luiaai inr ak T3)e' inKO m« 
*«So KviiS piaT 'cipS i'k>p inoSoi losyS iToyoi VT-icn oyeni «nn;n«3 
.•avS Ssm m noS iS t:k inSon ,nt -lo« rS ni nomp 'm D"i3n -iv om 
lOiSa ,'«Sc «im -lo« icpn n« anar K'ain iS uyniKt* yix nn« p« 

DigitizsdbyGOO'^le 



D'i3 1^ vn »h ithi p lan p itoSxSi '/ist ]yiD y-iK2 iSmr p'Jo "iwifi 
DV) 'üi -iivS» '»■? ['131] iriD^i: ni33 nja-ipni *fl3i (r^ av or) n«3 dn '3 
pT^ nayo -hp« fiPaii TySan |'iko in*? .tupj? nr:o '^3n iSd'i -nai ('k t-3 
l'iss iTtni mpjo "pna pi'n 1353 vxn p'im lyS:«* ino^ ,('.n v ynn') 
p-i'n ns nayip d'iok 'J3 on .cntK 'O'^ (.i) lontK 'i3 iin3 iyj3 
]-r\^n ns niaji"? nn3^ irp3i ori'^y nro' t maa ejioSB» thi iwe« cy on^n^ 
ono VI pTn ni-i3yo n« lyS] '3^1" onV na?» 'b"? i^i3' »hi DöipoS 
la'B^ ,iiaj?S 011™ (tW Bto r"i .nnayon r» arh na^ »Se* ly imae' 
;ncip '133 i-Tip •b'? .("P 131^ j'3' kSi (1) :nnB» -b'^ orh tmp 
on3^ Sw: rt'W irniai (moU' ,iy^a nyo nnsa .lySa nys lap'i (1) 
•lOiS ,ifiiPii'S j*in ^ixinn nW nua oTP^n (b) sina jiya tyhi lya lapji 

!;iiip-iv nuan ytw 

.r 

iiw ,nr.n3 impa »h ni ni-i'i: ,iDan p lyjn n-n- o-nS« i'h 'a (n) 
TinS -iiTiio ir« "ja*? i*H n: in:^ »'^' ipi't hy loivi 1^ Sijro t« 
TT] ni Sa» laSa n'in '0* Sai m: nyrao sSs «ou'S «Wi pn ]5 lexy 
*i\vn »hv •nijs'n la"? ,1131.1 'b Sy ti: wn le» ■yoa jea-i p «m b*.iS« 
lOK 'yoa Kvw Tiy3 isiynr ,i"uS Diionn oiai ,«ob Sa 'Sa«n S«i p' 
n« ys-wS hn- «in .(innir kmip nc nniri nS3W s^ir no Sai» 
TO Skib" ;i» yiPinS Snn ]WüVv loiS hpbb '» jj'nrSo i'o Sme" 
w« ni«o riP ipa-i ioSd3 cnrSo n« nanr vxh .im iiov n-ip o'nvSB 
Ta Diao'i yvt nupyS Skis" 'J3 icdvi 'nai Shup' n« kw ca ytri 
,Dy'B»vn nnB" »ai 'Di Sbik" ":3 ak iicxiti ixiyi 'nai )ioy 'w T3i dtipSb 
Sn* nvw iS Biir le« 'yoo ti: kvw m 131 ijnno ,Sn' «vn «h» 
■pno» ,f «'«"' «'Ssic ySa hn" Kvn .cnipSe to hirv nx y*rviS 
nSy hS .mo nS'SiS idi» Rimp ora ,na la .t,i p3n p bmSk im: nvnp 
'jTMi 'TrSm 'na 'wo idi 'nnSi: dk p3.i p [']«] o-nSs i'n '3 tpki Sy 
rS« nn kS ima3 d'3i n'c.ira vSy ima mnwa e]«i ,(i" r») oi»i Saa 
moS ,{3'a av) nSu irsa moxS irm lyr Sn'i Tai lyrn niiTj iino 
mi HP3.1 .maca ,'S« »a o*nSs.i b"k (1) jnii'w rono it,i 1« h:v 
■ms inmo ^m o« loiSa ,i«o «na wnhsn ikSö nx-ioa vwioi .("nriM 
Vi» nmon .nryoi lyn mipc hm' no n'ir iS SiwfSi mn» ntnS Sia' 
"K loe» IHK kSi iDipo in« «S S3K ,i«o «11: dmSk.i rmrii insicr -;S 
! 'S i'3!i «S loip fiKi »in ,uo 'K i.T/iS'»r »hv nn« iiinS Si3' nnn 



-Tfl CT) irae : yrt r^ bsi» jiB^n rtrun -"tb um p (n .est ce 

DigitizsdbyGOC^Ie 



— !8 - 

hvr>v- naca (V3) :pn'D tü h^iv mhoivs ,C3 orh: oinS) ok (tts) 

,Di3 13«"! iwoo DiSw' ^KiiP'i ,)no iSoji jiH'o K31 3K1D hfa nVnno 
f>iKn n» np3'3ipa m»o rW ,0» o/iac n^'nno nv mno vSip mi(" 
'iip c« .in ly o"i3ivt o'coirn mw ivihh v ]k3o ,nnc* ly jupvt 'o'3 
,o'mjj inea u'jr ONfj dk BCivn 'c iin3 d'jd: noim now Sa hv iiajirn 
,110^^ '00 Kipo '^ pw o'jip ."uioiPi D'ivy ISkiv] DK d:td vrin" 
n'iioip ivi« inn« 3^33 D'pyri )ri3 hv myv "jipi nw o-yai» ^»'iny 
cyai» TI13T ,D'jiP n"öp nn osina p*?)]? Sr ii3))tf 'yff n-^vy n\av ^liV 
D'ymsi ]no nspif W d'jip ]!3I£' mn« .nxp nn osina p3" iiajnc 'wi rar 
TS' ^r 3'3i y'jvi W rs nn« ,n'Sn nn ■^So'3» W rWi pjij ^r 
nnt' »3 K*?!? ly poy "33 W .nipy njiori ,DiTthp^ nrm ni» nn'jyr k^k 
D"iy.T ^y -my^ -[^ n',n ir ,k'.ti nya cnSxit kS ynoi -"uv niKO rSiP in 
D-T^y pniyo sxioi poy vnr irxe itSi prro to hfnv oiSwcs ifj^n 
yrw) 15»! psy" 103 ,n3iy3 n"n (tS) : 13*0 -tmh tth e)«i K'nn nys 
,'t T'xo .oni3y D'o 1031 {'h i'h rt'Vtri) tiik Dm3y pi ,('T3 t 
'nci .tcniD ^y T3MTH1 lo-u-in ,Dn-Ti Sy 'mTi (t^) in^iy -jnifjyn^ 
vi; ,pinn vra ,';iniP''3 pin 'nm .('j n-j D'Snn) 'mp3 thk los ,iiynBi 
! pvn in? ,'ui ny^n rnc nsS nwnS .iViP ni« .xs'?^ no'O' co'O (o) 

ont« 1713 lySj oJi« onBK 'O'^s roK *3 ontK n» ly^: 'cw wi (i) 
'C'^o ros '3 D"ici» *c'^c n« wnr Tphi 'Vis im no ^loSo ainsn ,.ir» -pJi3 
ly'ji 'aifv on« bi^ paisi ly^j •se'i'.'n» onex td-'jo ptifio i'ntf 'bS b'io« 
Sy «Sri D'^B« 'B "jy shv pxpi rtn or'Sy mvm osn-n hy nhv yici 
■pns c-ic« iin3 lyS: mi nvm ^ifiai o'ib« ^ina o'pSrj onm wm 'b 
«^3 CBHP Toyn'; D3^ im «Si ip-y tiSi yS .tSxb onn '1S3 pnvn 
e;iB «TW '0*7 Sn: r]pi3 ipw lySjr pinen Sy n'sio iip'jn «j«! oyiwi 
ly^j '33 on« ny^3 •3iPi'S oibk •» onS psio vn 13» rrjio iip'im -131 
jn:!" m'B )3i ,&T':'3 riiooi iiico d'3B't diik ."hpjo "jinsi B"itK "iw3 
n'3 133 -ify fl'3T p3'rn ]uw no ly^j onBn n'aS K'aTw: i*ok -!it 
c'~.eK )"3i nrjo ]"3 '.to 13 lySa ":3 ipSniip p'joi ,nrM n'3 1331 oncK 
IIP33 3iy n3^oo ".y 'y;iKi nr.nryi ly'rsn Ttm yrvr ■pi'3n3 -101« mn -.n 
';3 cn 'Ol .{ifh i" yiPin*) cnintB'c'i ■■•ro '33 rtrh npy: ]z v:a -ish 
■33 Ttnr niJih ,(c-3 1-3 -13103) lyh: nK tVh i'sci 'nsi ivhi ci i':c 
iyS3 Ttm .yr'n nyiv nw30 B3iP in p3 jT-n i3y3 p^n i^c3 tyh: 



s p ea (3 .•Vt» ™ ^ rj ta 



IV Google 



liyoi (3") :(tDn3 o'vifi) orm onaiji v.-n? n^yo"? nnw«n ry Viv lu 

■TJTfa Sien ^J3 

«•«■iS u^ n".-!! pojf '333 nanS)! iwj? ns^m y^n u3B» nny p^ (n) 
]ioy '33 n» mco um .t-t osr .mih ott itinn iii'n »^i ,ij?S3 '3ri' SsS 
|'3i nw^ ]''3 sh» vir\h or^h n\T kS iri» D'mt» on d«i vvnh rrn*r 
i'"?!; S3'p K7 Ni.li fVurih uS hmh pojf '333 nonSii uoy i"?!«? isSi mti'nS 
D« Iijf^3l 'sp: ^K nnB' ioki (a) ;t.ti poy '333 itin nx30 j; ok »hv 
.vvrf? DsS .i'?w '33K'Ä^ wiw M ];i3i poy '333 arhnh 'mn on« d'S'B'c 
-113'Jtn ^3? niKsnnS "3iän pm? rir^ osh .th« kS '3B^ oni» in' »h oki 
31B fnK3 ih 3B"i vnn '3Be nSnn m3 «in ,'/iik onn e'31Po dm X3'n3 

13T1 (»•') MTW 'ioa 1/71133 DIP 3ri!' 31E p-i»0 U'm^ «Sn iyS3 'Jpll 

iDONJiP oipo^ nD!(03 'a '»^ 17^53 '3p7 DjT nsaiT *»3n ,i"!3T ^3 m nrc 
]nr» .i3'tfn .oiWi jnnK ns'irn (s") : '= ni3x sn ^y miiP .nj'np.-w d^i; 
^y ,3»io |"i» n«i nn« pK n» sei (rv) : i:'nii'3 diW .t.ti nonSo «^3 
3810 p-iK n»^ oiTK pi« nK 3130"? iVs iriiDi ,ni3yS düps k^ 'bS irms 
piK nm on» jn« nn iS 33Dip o'ö'n ^21 01-113 hirvtf y-nn -ppo 1^ nho 
3»«io piB n«i on» f*!« nn 313dS iV3r3i mmh 3-iyon jo j'sSno vn ssio 
ifir »X03 .n:^^ iiy ip'm' d» ,mTo 'B'73 1*1333 n^3 'jsie'' p« -[ninr 
miö'j nmirwi 3iyo 'b^s errsc irai iry no ,'jsnB" p-inj: joxy j'p'mc 

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^133 nVs 3iyD '0^3 jy-iK SmS nsyoi .pr» Sra mioo )i3-i« i3y3 urti 

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onr IX ^33 .mion jo a^ 10333 ott omn jo nV 10:33 ok 'S .101 .mion 

yil'i» '3 3«10 ^1333 1S3 s"?! 10»3 ^s"? ,113in 'B Sy p3iy BH 13 0'B333 

i3yo un ^»-ir'i pjin 3nyi3S p3i« 7n3 nsr hy 3K1» S13: e]io ,3Kia S133 
! ov lanrs 3N10 f isS V«itE" p3 TiBö ^ui« hm »XD3 .imioS lui« 
^«1«" »m Bi3'i "psiiP' T3 loy ^3 n»i pn-o n« Sins" ttS« 'n ini («'3) 
n* »hv lyi ,'131 pi3'.T iy imno 'iiosn ^33 "js n» iri'i (3*3) :'i3i 
1x1» ^3 n« npi pip«-!!! 3»io •|S':3 133 pn*o Dn'33 pn'B piK m hvnv 
hji2V pi»i S: 031 ,ix-iK ns iini pn'03 lortSsi Snie" iiini piiK lyi its 
tfnii (3-3) : pn'D3 n™ 3«ioi iwy (j i3'ni3i ne«e' rm ,3«iiso ivro 
Sirifo hic'h n*oi i's '1^3 ,.Ton3 urin' .-viin ^mv icy *ieo "iwrü n« 
: (■> (?) SkivS ur-i'n ^titm' prS utPTn aniti .n-3pn wrS jwr no 

.p fe "^ "Wio u*» mn [iB^ (t jt^t irt fi p^J pl (3 .oini'M inaoa "na t*p »arrTn 

DigitizsdbyGOO^Ie 



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iiTOj obi« saiPO ,-Sd'3k ';co nusS d'«i' vn oSx» M3 s*?!? ly .orrois 
'Ol i^o'a« '0 (rva) ip^TT p'o:irc m^mo ,)'M*n a'h'hry ^iivr\ isxi 13 
'iSs ,']ha''2ith o"i3v nv.i'? os«' "oi dsk* Sy "nr nrn^ ■j'?i3"3(t 'o ji« o^r 
.T.1 SvaiT p «Sil ."i'jo'aBa fjDiP msS nsjop: «nn oirs nairn tjj 
h\z: lOEf t"]jn TpB .iti ,M^pti Sinn '"njin '3» mcy jo kws* iSd'3« 
.01^3 ir« iTpc rjsi -.•j;3 .131^2.1 cBWc 1*? ptti ,mn i'70''3» '?«' n'pBi 
onaiy iS"(t3 ■'jo'ss'? d"13iv cnKC no ,D3tP 'as iien n?:» n» nsy 
DW er 31 airn 'iS jiyi:B'iP,(SD":iP oac ciS moip a3r '2m iion 'rwS 
w Dayipin*? ■iSc'3« ^av sS p ica oni« ciaiy on« o« d3^ iVyv kS 
Srio nvno ,"]So'3« ns htdui (c-3) : uu» iji3p ynci ,1*? nnai? cn« 
iexj!3 -ixono n-n i3y p Syj .njtzi -j^ax nai "[Sa'as'? los'i .oaira 
nai i'?o'3s'7 101» .rn «vi r«"!*? cn*^y aar ■^y3('inis io"B" 0« noiKi 
.To-i') n'oin3 ip'inn 1133 7-;3 .noina (»■'?) :n3}3 c^'5.^S sxi yniVvi 
:(i3ipy Sa na aSy s^i noxn sSi y-nn sSr ,nSo ny-in (.to) !('n t 
«"jr ny ^1313 pjia n'yxoKai rni3'3c ly.T -xj i'xiipr ki.t nnx (vo) 
,n"-i3 Sk n'a . i» ijn uar» pr^a 1^ piipi ctSk k3^ in: oir S13" «rr 
:in« py epy ,D'3ty nair (n-o) :<'»-d'M3x ih p-iipi D"p lya*? shni ;t3 
n'a3 pn n^c" ly 10a ,a'3ip^ piSn 331 ]r;ifii ,331 n:i?s ,aai nSo (:■:) 
;[■•' '3 3VK) o-St cixT rja 103 nra«» pr"? ,pini .(ra 'i 'Wo) 
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-12 iB'DVi (i) !TOin «"ja D"iy D'r'riP ,DnS oTy a'irWi (i) 
,o*.K "nS» nsi rnnry.T n«i cSyan n« nayi 'n ')'ya pa niryS ^»"itt" 
,n.T^y !)xp n-n "na ,p'iy piaiy vn o'W 'n"?« nsi 'n n« o'S't vn iVsi 
•■("irmay k^i m n» laiy iS'w n» nayr '.nahv i'cay no3i nca nra H' 
K'fin njra Sk-iw -la nx ixxi-i'i (■! va nior) a'is py-i;i 10a isyi'i (n) 
-iiPK 'no«n pisa ]'ii'':\ izys -ups Sx-iip' '33 '?3 n« n:ip .-r.ry n:ios' 
nt^v mirsi n:roi aaiyoa '?»-iiP' pi«3 crh d'3ij'1' bthtSb ,iy'?]3 
D-nip^B T "iSm jyw p-iK3 ir» Sm-i«" •}3 ns ixsii-i wyi f5«ntt" ^y dt 
o"3B'Tn ]m« ^y iVe» cr'^u'oo .-isirBr ly n.Th' mppi -[i^,! poy 'J3 t1 
i3y3 onS o'ari' vnv jioy '}3i lySaa -itr« -iiosn pi»3 pi'n -isjrs 
Sinv m isn*? nS-rna on c]« Ssik" p-.K "jr am mio nxo pTn 
03 cnSn*? j-irn m jioy '■33 nayi (e) ^a ihki .pTn laya D'arT.T 
\H2 e*' niyiiPTi yar ,D'-ixeo K^rt (»•') :o'icm n'aai po'3aai .Ttvi'a 





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- 16 — 

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.(»rtin WI.T .Tn D.T3irn 'ot3 »mar ,D^'n .Tfi nos niirS n^nj nyirn Sp 
min« ,/i'"i3 ^y3 (j-^) jry wwpjjip inm* lyo Ssnici vtvv tm 

.(a y^3 «-"ITHÜlp 

:(' ™i3n «'J3 niipv^ D.TrjJ03 o'imci cSma [oimei o'pn] (i) 
BTtyn i3Sn ^i^n (n) : ni3XD in vnr -iib"): .imop iwa ,3Xd pS« dj) (i) 
riK 'n^m [n'n] o^i'? loiri (b) ty^y ns'jc n'!*? no»n i^o aT"?]? rrwoS 
bSk u'^v wSo n'iS iTrK'i i^o arrhy mvah D'stpn www nS 'ui 'JiPi 
no in3J iV« cnS lo» ist wdS i^o'b« .ticvo 33'd iiaya^ «in Wo 
niTC nriyr )*j!i j-y ^3? d-S«!«» r.Ti iSo o.n'? niwo'; i3^'i D'stv^ iw'ti 
"inns '3 löiSi nsirn on^ «woS nniti im hs n'n u'^v ^So n« ^^ 
j-p'Sioi D-n"?« n33' 13 IIP« o^iyn i-iix kvhp -ib niry^D 'oxy n« 
)t« e]K ,o^iy^ Till 13 ]*««• -i3T o'xyn Sy yü^ *n3SiTi myo^ loe» wo 
j3 Dl ^33 a nn« Sipo i^ now ^kiw" i«a it "jy rryiip/i rw»3»' '3« 
j'wr inoN 13 -[Sd'3» fm ,033 'jr ^iro« tth -loxr v*jp ^3*5 «Si 133 
■Ol» D"i^n psip o'.n'?« noron (:■■) ims^oi .Ti-ir i^ hoi nh^Tn 7113t 13 
m n'i^ (-u*ni3T imm .iBiro *th vn ,D"3Dn ^y bSk J3ip.t hv "ii? 
,(tb »■' n'DT) iKin "16 HB' py nn 'sr fl'i «npir .tii.to «sn ^R'sny 
B-D n'rin3) hdv niit p '3«" «pro «iw jiyi: ni 103"? .mim w'snS 
0« D'xya S« lewi t»8'i (vb) :'"yS3 T'öissn ,n»»n ^» (t') :f3'3 
vio«B'3 13 Sr TOip nc .Tifi)) i3'i«r 'B^ rfyoh 'ms dtwio ons no«3 
niriB '3K1 '33'SonS '3 iKi TO wyy3 pw ,onS ^'01« «W i3"'?y ^iSo 1^ 
nn» flo«3 0« anh ic« 13^ ,'i6 '3^'» Sso piP Sai p-c ':S-i« ^33«» 
"By« '^13 03'oxy 1D13 'AB ,'S'X3 wn i«i3 D3'Sy i^e^ "niK iTipie 
,]iV ym ,pnB3 pirS «Si «in 'ie'3 ]tv'7 p*cn pr^ "js j:i .-[ih «irrp 
B'Vm) p'w 1X33 ^X3 103 ,ntw ^x «xio nn« p'on «x^nit» oipo Ssa 
no^sS Dnxo ^X3 niom ,('3 n er) nun mt ly (' rrms -|'B33 Sx31 ,('n V3 
iS lOT'i (t3) :(3*' '3 nn) i'D33 flnn nior"? nN3 -e»» ,('3 "h n*yip') 
c'3i«o rnr ^inai Mzh i^o"3«S «S« 3-kc n>n »b ,d'3-iko ose* '^ya 
v.Tr no 1^ 1T3W «^ fi^ö's«*? li'i .pia ai'^y imyn "js pnap» i".t iS 
Sy3 «3*1 (i'3) :iS D*3-i«o rw 1^ iT3n »b» crr^y i3y' ir« ^2 yhn 

ni «'SO ■ano.n (n .•*rvB '•p (3 .Verbündeter, confäderä I3 .>"n« 'ti «h 
p"' rw itTi TB3 www (TTTD naio nsp c'JicD cp man .••bt3 b-hiä» e; eee nwa «Tai 
■TBTi) : t*:? (1 .liagebDttes {r, ^"'p a'J V) 

DigitizsdbyGOO'^le 



pe nwraa ^B.'1n•s D'-iiyw on^ Vjk nwi icoe «in isv yi^i njnDa wo 
n"5»p'« n' loirn »na«» dki oi'rnn ibdo m (10) msi Hn»i 13? «3'i 
opn 1« ,n]i3'nn miownn Vftn (e') ; nwi »inn«"! .nnnx n'i kdVr 
j'Tcyo vn ."moWN hs Syi nS'Sn nun nmoiPK vhv jCioiirrt n» «"pn 
IV pjnj «aipn ,Dn^ n'rif'i y^hvi vipaj! ly tioipb' iS'«! ipino jnoiip 
iiyps 1« ^Tn'nT'iiP niDiPoiPini ruwm.Tioro nS may ^ns rwren mrp 
jif^ yxji Ji:ir'n.i mio«*« W anonr-n nn wpn nare* nwo lay eyo 
B^i rnnn r"» noyi (itd) !(■» 'a cHin) Dswn ixv '^aa wa nrar 
. aiij: ti'pva loirn ,3-ny iixa (n-a) :duS cipo on^ urii sS« njnoS id»: 
;ai«: -iiB"oa '3in a»i ap'a 

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prSn pae «Sn löuin ,-itj?'3R Txao d'ib« mS'jiy aio «Sn (a) 
.ync*?» nm nai rw .D-om o'E"y (i) niya» n'ai «'t'pn'a o'itK rrai 
-np ps pT ,o''jnita *3iaipn -|-n jiyi) ^yi (k") : (" ry'ja f -xm o'jipia (i) 
cnpc .<=n'3a om crxi Ton n:pa D'vnip o'S.tk3 ^a^03 o'janp.i aiyi 
Syo «^ ny loirr ,D-inn n^'o^o 0") : "?!"«" ny nna nnaj'i nauS 
•a (iD) ;nni3J n-sri nom nya ,v>srn nypt* kW ly TsiSa xra'ir 
jna «Sa o'aSim dtpj» f\Mih j'Sia' no loi'ja .nn*? n'Ciy'n -jtpwS ]w 
-■nana ennn ivs Dip:«n hb'k (n") jai'Sy -nji loij-in cna yiri (tx) 
,cn'7 yipy iiPKa i"? irryi |n' 'o -i^a .anoa ^loa "neK'! .D-iaip*; "i^tjic 
SaS 'jiipao "luSi f|:) la«^ rii |nnBi .oSiyn an jnnic ^a 
o'rjtw TO'R 1» onwOiT IIP« o'ipjsn nc"s 'nan lo« iVbkb» ,vyon? 
jav '?a ..iS'Hipn Sy nStii o'a'ra pr naifm p« ]"iy pm cnrin -ir« 
»in -nn on n-« cnS SiiwS d« .iiana on-v^ -iv« onS im« «mr nray 
iiyi ,on .TC-s na yn-e» inii; Sy meS oiana ou-.nip Dn"; -im« löxy 
■n«i »Srnpip nrsipS omea -jio:! ■j'jdi 'la iRina nn» nairn )"ry no 
oyin .o'jTVTC'n (wa) s-mp-e'? o'ippyDi ii«*; Tcno o'B" Sk-hp' 
«■11p (^^efj ,cn D"'?«ycit" "a (i-a) !(J»3'7y -[Si- 'm ,y3 'jipo (3*a) !»'p:'y 
D'^Ryö«'''? rpv n« iiao'i 'nai ,onmc crna d'ip:« iiayi 'nai ,D'S»yöit" 
an» «itio nn«r oipo Saa ,3m nwo yaipi «jS« (ra) ;(r"a rh riTKia) 
o'nRD noW (pyi 101« »m nn ,pv ynn ,(» uS«' rion ,3ini ^hpVJi cnc 
n»! (i'c " ■« u'aSo) nnsn n:xn Sy .iSy an? ni«o riPi fjw am nix 
ici« »n pi rnimi r'?B'D an»n n« ncpo n«nip pcn Sy a-jr 'd nSn: 
npW '031 ,nn» mia «'?» j'30 ir« pei .0" 'n a'Snn) liitsyn jixi n;xa 



TKia W3 BBI0 -WS pT irt cna 'hbbhp ^i (3 /btb '•? (3 .Domen, ronzes ((* 
^ VerzieruDg, ornement b'mjti : pnA b"^ (p| .pc ;'";3 (t .dna'ao •*« cwi % 



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nojc 'wr ■lai'j ,oyon -js mawi (»-^l i(r^ '*) '^iro) nKun «xv aSn 

lEiB-B 'fiSi ,j: D-n'ps vyi lois «n ■;»• ]vc'33i .p *.ti k"?« idik u"k 
i; i'cso irKT iran n« ncxv d-\» ^h p» o^iysp in^sv 'dS .nipo ^r 
n'3c oyca noTjoa v^y tjixp' «W .t'w dvc inoMi inm .xirmn oyto 
pyij 13 ]"CHi n'?B' "oy« n'apn Sa« .piPtr.*! jvdjS la pcsn sSr ':co 
n'ira inifyT i"? vor »Sr vSy cya «S n*:«" i.ic';i avi lurirn p'O'» 
Sy Wr njirs-.a i^u-niai if-noi ,'x;*ySa re-'D-in |3 dmSr »yi im 
'JN 'pn lüs ,rby a'iv ov nSn »h oSiyS nS*?? »■.n«' aiin yi»! Sa '» 
'OB* pK -["n ,3iin Sri«- .-ni ("p o'Snn) yrin'?' "jd iS omsK^ 'nn»an 
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loaipi .iiDX'i (j) !{i"t5 n'ytp') p-in -iRori"."! loa ,'Sy iRcn' jd (a) 
im« rxn nwipS vaia Sy y-ia' iipx Sai ,o'an p uirSa piS' nwR Sa (n) 
kSip iS nrcs 'K aSan piS* irwa o'ct S» iiiipSa ppiScS eiKip iryDo pin 
nniipip .1! vaia Sy ymar cra onw |a nnitpra vsia Sy sin dj y-ia' 
aSan p'S' irRa D-cn S« cairSs rppSon iSSn nina "jri .inn ]o rto 
Dn lac -joy laS' kS dti 'a laS cms rxn nme^S OiTaia Sy e-yiiam 
niScS onS iiPfis cn'B Sk dt3 o-ppiScn SaR ,(■' T-iy '»S ynaS diioS 
D'ppiSon -iBoo '.Ti 'nai .rn pi ,pDipi pipa TiinrSi p'pon jo c-rana 
iCK'i (1) noiyo oiiS inri ccn p ct3 laRTri? DiPisn ci ,d.tb S« Di'a 
:'«'. oariR y-tPiK lo-.yo cnS inirr ,c'ppSo.i «"Rn niso riSra iiyi) Sk 'n 
iDDipcS iP'R lariF cyn in' nrx ,dt3 oyi m'x riR D'tr-jRn inp'i (n) 
nS'Sa oirra mo"i pT pv ,n;ro3 itp» oTpionn nvp Sr («") 
iS'R iTip 1113 crSy SiB" c»v nincn ma'sa o-xiSn cnS o'Toyo 
■[tinno .'Sp cnS .a'-iiy«* onS S'Sx .im (3") 10133 iieyS ='3133 D']tiSn.T 
'nSa HRi ]'K jicR'i inyi ]yi (t') :Sib'i inai SnRn ly sy^ pno n3naa 
n'an iS^o» ,p"is n« ira cpSsn ]r\i h«-\v e"r crv ja pyi: ain cr 
Srib" Sr onyiS im« iinoS Si3" dir ps ni ciSn ,aiSnn n« yorr 
D-sin Sris" nsnei poya nnro cnS c':in pio .liia nnip ,J■^o Sip .cnaioSi 
.iSyoS -BoSo Sas .ikcS nSyoSo SjSjnnS Si:y -mi Sa :njci ina cnS 
ii«"03 pno .iwoi -iwoa D'3in Srib" im cr iS-bki ,S3S3n.iS iS ivm "r 
n« iiiiBS Sia' DIR ps ]"iy iRaSi jrsS -jBnnnS cnS S'SxS ib-cr 'rip 
onSHB* 'noSn 'inc pio nino Sr inyiSi Ssic Sr inaisS or '3 oiSnn 

um BBP j*^ '« D'eBw BipS" n" O ■""'' ""li <"' t'it wieder, et rcfist (fj 

.•"rvs 'ti (; .e» nnjmai 3")ii «'p b"b (p 'n pin psw 'w 

DigitizsdbyGOC^Ie 



— 12 - 

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Tiay 1331P »o"«* saip <»"jtp -ct ,c'ir '.ica nina ir« ici iie* 'np wr 
n-oyci T^nit Sr -la'no nnoai ejpia mpM yasS *?» 'n x-iv yatf v*;? 
-iiPM inr-n "^i! pi3T rrn sjpia ipa sh iVniP nio m m:n;iBn p-ocnS laS 
1'3kS nips -nr.T -ic ns np s-ipon yoipj n-.-ri d'jip yar -rrn -ci'j ■i'3«^ 
ySon Kin ,.-nn :iyc.i \r»i hy mn n';3i (i's) : o':v yar 'jtp.t ib cji 
ppi3 ipjflp iipay ,n'My^ cv n-Syn cnDn ";«• n« nnp^i nSyc*? ■iiowi 
108*1 Kinn nS'^3 M'i unriE nn ,ia*? iciy ya«S -.«•« T-ten -^cw •po-'h 
n:np((-.3 n'::r nsTcn Sy n^iyS mSym -[•an'? -iir« iiirn ib n» np 'n iS 
i*3S^ IIP« iirn ICO iTTD "im ,n? sin isp mpoi ,oi^iP -n naio'7 funpi 
nry no iptbi i:n ran"? iir» r,rn ica nu^y no «»vcrei 13 mpy no 
nstc n'JSi man rSy iir« n-^rnii '?yan naie n« nonni 'n;T 'rfn ib3 
naion Sy n^iy v^y jr'sym -rrn icn rs nnpSi nin iiysn ipkt Sy 
inii ,*)irn icn ns Pi^nrn nnaS i'n'vxr n-iipttn -syai viray naanr 
]-iV»r.n -iBV jaip y;n ,;ir:n -.rs nirsn" 'xya n^iy ,nSiy rSy n''5yni 
nyon ck". ^y nua*? inrxip 'airn na;.-; Sy miSynS ni'x «S -um -,b vnpjv 
-,En n« nnp^i n;-y:aa nin nysn csi Sy na;o n":ai "icoa iciK Rvi nnr 
-V3» lo'rmrr e]si ,ia ncy no ip-ix s"? ■nwn -,b iVxi ,nSiy n'^ym "am 
vSy -\VA mrsm Syan nai'a j*nii njn npna -i-pn 'irjjt lo'ar'i 'n3i i'yn 
1'« nSyn <= |V3»S irs] iBi 'js-n -ib ,'i:a.T naion H' nSyn "im iBn n«i nn'^a 
in'?yn iim -■a s"ipjn pipsin ibu* 'bS nSyn 'ivry -ieh nsi «"rs )«a a'na 
'fl'iri .iPino njar naion hv nSyn 'jip.t ibi n:iiPK-ia matt* naicn hy laa 
'im iBi jo 'in Vb'hi "ins -ib on'jc ':m -,ci -.im -.bb* o"-inx nunriBa 
Hv ,-i-'V2 -tt" s*?! (■: ry D''?.-n) cioi aaii m-u loa Seu m» viryi 
njm nixoa nsi -iran ns np nSye^ iS -.cnl- ySon «in ^-n.i iiyon ipki 
Vara pa'in cnsn («•■?) iUBpin nyo c:Tn inivi ,('a pico) i'jn y^on ^» 
-IIP» .p2"in iS'attfa o» urnBiP ,('i y 3v») pann ij h»h c» loa .^yan 
»a* -itt»» iP'K h:v &2VS 3*1*? c'3nx cfi» p» ,ip3n r; nov ih a-r 
131 npyip r'Kn jo y-.c'S »in mao Sysnr ipsn iy nov loy nriiS Syan 
m (n-S) :cn» »Si loxy"? uhhb ,iS 3"i' .(■ipan 11» ly ri*n u*8i ni 
c3Tn inii'i (VD ■» Kip'i) 101 nxoji nuao po'i .-.ixyi i:iinB ,nij.i n» 
canm ,('3 3-^ nior) o'on -jb ^y in nino in 101« 'jni ,»So ("pji 
ii3'x3 moiyn nr:7\ jo d'o Tixy^ K3r 01» h:v .(rh va Kip'i) d'U3 mw 
njoo D'on ixiyi ixoip 'ia n:oo ^bu nni» pBjotp in«'?i nniuS yix in» 
)"o 103 .ixyi 'nBi po'i 13 in»i ni:n n» j'w ni'jn n» in -^nn3 i»3 p,» 

.^ ; •■» (n ■p'i'w EJ *« p »n ,Yn'.i '-ist cn wp «laT ■iinon njnS (i- . iS :'":3 (3 



IV Google 



- ii - 

vnen-ii wi]-m ,in-iia)3 iroifn rmxs vanixi /n i-3'i» ^3 nns' ja na»«' 
sroE» pt'03 »iSni j'vai«! .i«d nSn in ^jj nnp' -ivria imi«^ p'ny jw 
rrlVT^^ ov3"i8^ n'fina '3' nvaiP hv oii or ^5 Vbis nnitjpsB' ,iT/niM3 
("SitST «xe) .D'O'.T ryar ii«: o-nyar .i'n* mann iiki ■nnr wa 
inn n'irx-12 'O' nyaip Sip -n« ^y D'pSn roi niiw '3 Tny hv iwn 
:i/nia:a rorn wxa ramtn 

.1 

y-iü nwyS ^»-iw' -ja lo'cvi 'na n^ye^ ,y-in ^irr' '» npvi («) 
v,T TTTp 1-10» «*?» ly -layip'? (ao'oan riw ,iryi a^ia jxai (■« n) 
ninca .onS ^no) .tttp nowp p'ai rsun ^y mm niDoS )'"inm o'wsin 
npy: 'na ]aS iruifKin Sy cnS Sno: naa«» wen loiS iiPtx 'k iSpS'pi 
JBC^D man-np nioi) jm Kn*niciw jnjv E:Tn m-i.xwT [r\v\ (a) : [yvi] 
pcBiS -■'Klan "lim -[-n pSTroic in» -iin »Sk onV j'sip meine jSyoSei 
De»! (-a -a .Tyic) o-ut Sa tSk nn:i lea nc*B« inf"? nnnjDi ,nio"vi '»e 
• (jgj-iap nnijon lyiS n'n laSn "i 'a nnjo 'ii ,n«iann n« |'mik 
i^Kiifa tnrw so"pS jito ^n^ro «Si loirna .SirnP'a nrio irmp' kSi (n) 
.^no '»8 a-yrh n)a con aan («■•) ifon» m ,Skhp' -ja S» »'aj tf"» (n) 
iify pio '»0 nfjyoS iiomp oira ,po '»o cnnanS Tiyoa cenn i'oi&tS 
nSnen ^KSe.^ ,'ni:Dy 'n it"i {:") K'a pico) nivuon ns hrxysf 'la ctS 
■[S (t') ;n«i Sa ■unuxD nnSi uey 'n ri mai 'oS la'ipn ]iyin ^oy 'i 
j'ano niD"] t Sy SmiP'S yicinSi nic"3 ci'Sy d"]*? -iöir irn .m ^naa 
ayrim iS ^op na -^ v^ '-oyiw ,i' rcay o i^ rTP n» ^naa "jS kSk 
nii (i'B) j-joy n*™ 'a «i-nnSp sSn now i^H S'jtnS na *3 jtt icKn wsipi 
iiyi nrjö "bS« Src St 'Sr »|Sm "oars d'bSr noa ,niPiea Sin 'bSk 
313 yf nS -iixyo 'S i'ni loy t^'ti» 'a nos'i (t-b) : jSiaar i'yxn ')«ip 
•aw (n*') nn« r'na d'bSk lor [iP'r] "oyn pio nK n'am .("isyoa w 
:(t' Ta mor) ni3 yS i3r iok o'ipin Sw loa pnoK '5Wi unno ,zv» 
D'.iS» -n nn» (a'a) : Rn'oir .myron (it-a) : oti . trn'pa ,inB3 (c") 
mix ni Ejtt .(onns pyiv »in n»T nono nn« mipp -o Sa .'n'Ki p Sy 'a 
■n »ip naioS ,biW 'n iS »ip'i (t3) qsSon n« n»i np» Sy 'a nrw 
,(' nn Dvn ly eiSiP 'jmsan m 'iSa »rn S» 'pn iS -lo»«* ^a Sy oiSr 
np (n-a) :nn nvn ly oip uiiy meya pyi] n«» naion ,mfiy3 liiiy 

ep« fmwi rtij "nea p^p (i .13 mjn bv »pouTa Sr 'oa 771 c&Terncs (3 .•'btb 

■p-s «■» ncB •« ; «arjM nTar i"* i»rt w ni (t .iS »'^ (1 .uiw : •"ja (^ .'"n '•ai 

.."rr* i^ |i .••n* i"? (B •'■ ■>'" **" ^"W sircn nftea ror»o (p Jfta« "fr 



IV Google 



*- io -» 

•0^ .niö Witt 0*5) 1 D'uami Tjaavi on'Dio 'apy vn B'Blai pi« j^i'epsl 
■pöca 101« »VW 'oS I'kt: nam ino .noin nn» n-y 'la (" nai» u'niaio 
nanSoa Dipo W imSif ."iryiw pia m ,'n "jk^o iok .rrarr itir tii« 
,'n jiion^o ^K-np> monSo siipv avsvf jn /n r-ny^ ma rS 'a .(a (no'o 
n-' 'B "jRior) 'n nien^o n» onSm ^vi p^ *^ n:ü -jr ina idiwp oipri 
•)rsiv 'n miyS wa nS -a unnci ,(' '.i mir ^k^k»^ niTV siip »n -|a (i- 
nvs hy d'ipm -[-iian (Ta) i r-id'd ds war c'Tia''3a or'?:«' ^mip' n« 
'MPo onVnno j'DWDiP Tiiinpo.i ]o ni sya .-[-nan Snna d'ipjc 'rpn nan 
(tSi ^jf, onpio "j-iian low «vw ji« wa pn'xa piinii c'riySi cnan 
oTPjj. 5|vif,[t 101K ST.!»*: tjsi naiaa kw rra 'jco inS*nna awan ipte 
«m S.n«aiP dtjh ^do nanao »v\ na *jta ri"B «"?» onc Tiian Snna 
,nini a^TT hsv o'or (n-a) xS D'rso pian :.o ';to nxa unno -|S 
OTWO .-fe 'KOI ,vip-ia m-fi r« ypnm .lOTin «r ineoin unnr '^a ur"*? 
T hy p' Sy njjwn nsa sh Snna nyiae* ivir o-irn h:v iiiafl ^n«a 
■TT (ra) : TDT ^n«n in'^ ,Tf nnSriP 't Sy ^»is"S nyiipn n»a nsTi f?nw 
lan ni?K hy npni n^yoS loisr v;a o'Soy nioSn^ n:'o': nwi-Wn nn'^ 
nypn fnro ,w»n npno .ySa B-ioVo« nio^nS .(«'a n) 'yi hnun in" m 
.(vD-h'n-sv) HCT inao }*noi jirS nxna (i.(?) ppino ]wb npsia in*n 
.laT nftraai ,(" y^a tiicbhb (Ta 'a arn) ne-rn rirp wc^nn [\vh nthn 
"viü -[fy"?« '1 -jon: i-a 'pkiob' "ii -iiy^s -i 'ui ^y* d'ipw pian (ms x) 
jö 10» jorn T3 hvnov n .jma« m laa wn '^i"?'«! nV p laion in 
,33'ni nepe') pSnn lya (n-a) ;jmaK vrt laa km 'SiVki nV jn nwotti 
'ahvTf oi:in ica noxm aa'm ncei ,npnoi nicanD*« «am ^c ioi:ifl 
(1 aa'nw» oipo Saa »h ^a» dho x» Sy p'T»i ono '» ^y e|p«"i ornor 
.<* «33' loyin nynnr dv hv pipni aa-ni 'oan pinoi n"(r pwS 
n3i.i ^W i'KXicr th ,nj":yn .Tnnip n".ern (o'a) jjep pSn wt.i ajr» 
fwxo n*? nncK aipn laia nysipra km ejwi »a^ laai w^2 -ph pp^noi 
»KiS oTom am (h) nain kw )a masi ,i.in3iS mim noxyS nawn 
-;a^i ,"2V2 yhvih kid'd oyp 13:1 ia: hih niyja d'ipj wnm ■ihs ,i3J 
(a-^ 'B '3 d'bSo) o'O'io nr'?«' d'jv rh« ic'pr'i iokpp loai ,«3^ vmn 
am lOKn )3 (r3 vh n'^i') ny3i»i mn^i «•Sc nvi' Kiipa m'i losni 
SiB'S nopi '133 cyax W «1 kid*d '»S it'jo o'yax nja hhv .B'nom 
'layn jir'? 113131 .ihki im Sa Sr ihixS yao a'nopi yax -uwsi pSn 
!{i" n-s n'rsia) i"o*:3 'iKut hy Sici loa cai jiwSa in« ikix siipip 

^lUaTSwn "«B p"jii p"ti "^Ba oj [^ ,rfiaipe i)>inM.-i p ini« ^ ne ^nea r>s "S-n ((t 
.•"ri ''B i-ji (3 .[Dtijnj 'Kt 'ny" -t te ^| .pr-p 'inA anp o-po rrn own 'B^ :ni pKB ^ 
*%n '";a »wi p (i .durchbohrte, trasforad (n -oawn jw^ n^nia d .'"«n* j-j O 
.3"7 rt >p n^ i>7i i's j's irpfl (J F aavii p • : arvh r 

DigitizsdbyGOC^Ie 



^ 9 - 

ncpc (« x-n D'i nixi-fon vniT'ya n»3 jriri nein i*»3 nixi-ia vrc.-t")ji wem 
irc: nK imo ,meS iipe] »)-n d? ji'^ia; (n-') : (= i«n ah p hyi vnvt 
in UKin ,mij' 'ono ^s »id'd oj! anhi cno nn» "jn >Snw dsi nic^ 
, iiTv^ Y»2Vi cnis j'^jupc D'sSo irip: ,inpS k^ epa vit3 (»■•) man 
-1I3S (f ,Ss-iS'' nK y^iwv im« »Sk yxa dib" Sy im k^ iSw ,01« mp 
'^3 »3X 033 n-ijo -jKip D3"n ^03 yx3 «Ss "J3 "jy anSn"? d'K3 ons 'pn 
loK'iP sS ,Kio'o oy lonS] cniS-oeo d'331M lonSj roif ja Tnn ,V3[3 
ump-ip DKi3n DVo c'om nn'?in n'sri kW kib-o oy lanSj D'33i3nB' 
n"3pn A>inhj a'cv je ,i:iin6 m kSk ,]*ik'? ypin ic it^'i o'crn nipin 
o-aipn ypi ki.i DniS'oo!: ymv o-aaijni? cipea vmW hk o'otpd nhv 
,K-iD'D oy icnSii 0" 's n'iPK-13) o'crn yp-.s d'^Sk cniK in*i ■3» i"ryr 
nnso «3ip yirtn^y nwK s'üv j.-; '1:1 lon*?; o'O«* jo irav oji'n j;i 
jiiT'p hm {k-3) :kio'o oy Kaip njn-K pn ivriai 'e-a'so k'3313 ppon 
)re3-ina (■: n'S mcir) o-y .y-Ss ("tf-SK »■n'pB'K .oniK ck'B ,doij 
-Djrr 1531 ,ji«"p hm hy ncvi .o'anp i^ci wn oipo ,o'cnp Sn: .sn'Bnae 
p-n -ici'? 'M'B-n Ski ,D'onp hm iok' {3 dtxo Sra o'aiyn hm |ib'c* 
■ue'3 kW Sm-iip' j"ik3 Kxon nioipo p|Ss .-ioik ,D'i;np ioipip oipo u'xo 
pxiniP3i ,j'Si3n Sy nnoiyn ni-i"v kSk ys'in- n:2 kW 'o"? ,yrin' -.CDa 
1^ k"3K1 fVlPin' 1003 mii sW 'xyK nyr.i "[iixS r,'DTn i-i-ainS smin 
c^nn) ]2h riio hy nx:iiS iW ]imnn itsz vim c iner ni3ncn jo -tk-: 
löri voixy3 D'KsSn S'cen d'iv3» n-nren rrn niJ:iK3 inK •FV^ ("K 'e 
ii'üc ]3'n i.T3'B" kW unnc3 v:m ri-oi ,11010 vSy in ick nowai pS 
pix ^^^31 31133 sh '^zh ,i-iK Dipo3 3n3M'j 1-ixin kW jsS ioipip dik 
in» Dip03 D'siip Sni an:: kW "uyK ik3 t]« ,3ni3n lans ii'aw'j nyrn 
iy3Btf3 (3'y n"p s]i) o-noo '023 irnm rnoi ,.iyrn piit"? ]K3 3na3 
10» .hirvfh onismS nE'3''? oni» oiSo o' Si? iifS 'pn iok ca onvon 
,13130 1W131 mm n:no iS jnw isiip lay «" oi'33 oSiy W I3i3i t3oS 
lay B" 01*73 oSiy W 13131 vsoS 10» .jna nxnoi inK [ni: -[h '3k i*? 10« 
'31P 0'a3iw oni'7'DOO K'xi.i .T3pn ,31V ter ]wp 'jnj 10» ,l3i n» ysinc 
10« To ,jiB"p hmz yoxy nK npS 113 hok 'ui D'33ian lonS: d'dc ]a 
n-nr Sm c'onp ^.13 'so ,Dfti: jir'p Sn: i-nn iniaiy oWni ^h Sni"? -pn 
10'jn ,oiD '3py lo^jn iK (a-D) :(' jyis 'sho ny n» -va: -siin .oipo aiy 
D'DiDn Sy D'aan vnr o'i'aKn ]o ,i"T'aR nnn nnmo .(«y'ja b-ji'Vo 

rP (3 ■■>" """»o "»3 Ol 'Mfias ,11 res (3 jnn ; n^im n^oipai «wa afo ''33 ({^ 

ru (1 VSa schüllclle sie, esciviit eis (n -""«un u-reWa .-wi ^ m BTai Tps 
.«■^a schiugjeD, mfilfirenl (n .'"nt |"]) (j .14 — IT) t" "pEiwcr» mtti vir. mawria 

DigitizsdbyGOC^Ie 



■frww irtm IM ,T^ip "KrtW mpo uiwS riVrn n' ('• -i oixvtr) 'Sre: n»i 
Sm tii e.Tn:™raS prin' "ifioa Tais ,pfji3i "jisja nn-n t".«- ncrr -.'v 
inwa Rvnp UTto iian r]Kr laiS niri ,(■* e" vv\rr) inr ij; cn*?™ 
iniK3i ,(3" CTP er) "iian mSoa Sim Sy neip inrc aipi 'n:-3 dijso 
:i3ipai i*? 'pn: ntinhah nS'nn cHan c"iia"3: cpTwS aicj) lan oipo 
Stf jnaipa moDo .■w.t ,dj? onnu'j ,Bp*yinS it sx-wai (■! ■!) ^l^fl -.na 
DTOy 'nw r;» 'jD'Hi 'n 'iSa ^113:3 'S it 'n ,c"ii3"3 cnip ■'?nwi 11^131 
pyj'i ■131 {'E er) nrip pti djj T^m ^"1131 cpri 'na^a ,0-1133 jni» oy 
: 1 p ' y ?i 1 -('3 cv) mi3T wy Syni 'isi nnp 'Srw nsi pi^iai ni« p-13 
n3rS m-3i.Tr ii ni-ra .nim nron ni Tn .p'joya cifir D'-.ßK 'ie (t-) 
D'-.BK "" ,"K3:S i!:y t:t »S iifK S21 .nen^oS pi3 cy mip oan B3r hi 
jy 13 yrvT nw:' wt" c-icit |o ,jn3ra iboS nS"nn.i icy n^'r pcaai 
nnKi ,(r' r* mcr) 3"in "dS [ley n«i pSay nit] yrin* riSn-i ,pScy3 ninS 
S:a 3'3e ünhnhi hmv hv nsiSen n« -v^hh Siitv T.iyir rnipn m-;3 
.■W3')i ixf nr« ^331 pSey3i nsix c-isa D-nrSB3i cnsai pay 'iaa va-iit 
-.py"? Tnyr i'o'ia z2Vo vp p Swtp aip' yirin" i'-inn n-,eKi rSy 
jIk inyS ja 153 «3» i-soS nntn ,Skib" "i*? <= o'p'xci ni':iB3 -j-i^roya 
yiPVT' '03 'naia d"ii33 i'ac '» i"nr D'ppinn ni' ^':c "jc .inna'ri 'jst' 
jcam ly^jn iS '.ti ncnSo r*» .rn «m *a tySn *ait iiWJO 1133 -i"3aS 
pSiati:! .{K'3 3" '« '-m) oSia Vn niai 'a nrj» *3aa Tin (■« :- yr^r) 
c"iri .nacr'a nci (vb) iD'can ToSn iSh cidic ,^01D a3tr3 d-sipio 
Ton on D*nyS ru-a 'yir min3 o-poiy«' niirnniD TTin on !■' ■i3iPB'''3ir 
W Dy.i (- -isri ,p-.3 ja ^arifi .owpci pn Sir:B"3 Tan neSS miai oy 
car -iMP eil .loiS v- dji ,nix' -i\pk '?3'? pn3 cy cn c: p itvv 
ii3n ina icy ittp .rSra n'jir pcya .ncrVo^ laxy p-\2D .th larr'ar 
.narS iV» Sa ,Dipo W min-Sra jir-p hn h» .poya r-io*o oy cnSnS 
(TiB'D cy nvnS 1« hv.'iV'' dv nvnS ck i'Sy pSin isS n*nr {ami ^3« 
,n'oiDiy K3'S 'Sa-j .aS <" "ipn cfjnj laiiii niiSta rnn -süh ainan n-ato 
.wy n'ni my 'o yiorS .lenSan 'ncro pa iS 3B" (it) nnaiy xin noi 
.nanSen pnxi:«* jms pT I3it' f ncnSan "-ny Sip .o'-ny nipnit» yiorS 
nuy Sip 'oSi mi33 nuy Sip "üh yairi pnix': Sip yocnSi oSips pnrS 
'■ipn D'Sn: .omy nipir yrnvh D'norc-i pa nar* noS t.th ^iwiSn 
'rw jP«» ]iv7y -iay3 lyS: 0") : laSa }a -ipinr 'o Snj py mi ,3^ 
Sm iKa kSi pyiv sSa jaxy iry piM laya d'331ip.i ncac aar "Jtn lyS: 
■ 031 ,D'a 'S m3K mtij h-io'D ok loiS ,ni'3»3 iS D;a: ncS pi .ncrrSan 






IV Google 



pawv D'witn on en .iimp nh) pS k^ (n*' i's ^npin*) "imt loiti loS t«Vi 

r\-2 131)33 )?1P1.T 1CD3 3'/1313 plO 10»i mW )'nK3 Hin OipO OV ,pO ^]f 

j'«-["no vn 13183 }'3tpv vnr 'dSi ,(" (k'D tb yrvr) nsroi j'iis .^a^pn 
^j psSvi vm rmaS ns m-inaio n-um» "jy D'33n ip^h .d'siwi »jdo 
.T3p,n hv vn»hti wir vp3]; ,o'3'ii« ine 'aeo ^py^ p^'ji v.ir do-.ti 
c'Snn) vnwSDJ ^33 inip nois .-inw los o'3i«n "jce os^ip K3nn »hv 
B'WiWT 01K '33 ,niiimt mjin« '3311 (= m:s nsi 'fl«xoi ,ip']j m ,('3 .Tp 
31 n"3n« 103 Kn"i3i nvwü p nuin» ,imt iox3 pninon mw 131 ^j? 
i-rsy .TiB",Ti n3iBn pi3 j'sSin vrw ci« 'J3 .^n ^j 'sSn -113 »"nS 
i3)?»S j'KT'ne IM» DIB (' 'J3 ,o*3t3tr!o "jipo (k") iw mp))3 DnistsB" .vnp 
pxrvw ,D'3Kro pn vm v^y p3mB'3 Sip |ni: pxnnr rono pxna iid^^ 
Tf3y »ycOT WT vhv nir^ai Sip '»0 db» nhh |Tn"no vm ,0* -ixo 
uiTiD nipix .lino 11(1 nB3^ p3SvTC' ,'n ripix w .dip p3'jvi vrr 
ny S« on"? loowi f S«nf'3 ninon 'iy3 3it''^ i^inr onw wi ,^»np'a 
D.i^ pK c*n^ii fri3i noin )Tt3 D'3e'v nnyi ,«io'b Sw viin'o ttiün 
iMT .iSyo'j 113TVW D1K '33 D31 'M fiipix iin' B.1 03 ,.Tnpn ny3 pariip 
nnx^ D'Ki"noi Diy3 n'i3iD oni nanSon lyrn iy wiS o'3iPe D's'wn 
D'ipBf nnh i(t n^yoS 'KV pjys ^inB»'3 ff]Ss o'yaiK vnr Bipo3 iVbk 
.Biye'S 11T pi3i .11131 'a'3 i» Süiwa pjSs o'y3iK3 noii nsi' a« )30 
D'xiinö ^ipo DJi'niP jn3V hv louirS snp ni 'nci .<" m oy onyips /iikimS 
pED'^ nji3oi po3D p3ino n'3 iwi'31 no p303i jvi^ pBJK nn mno 'ui 
'iip 3'ri'i uniim ^yi '.n sniisi Hy ynv jen n'oi »'pic p3 p3U hy 
,'Ti .i'cy »TWD 'iTp3 3;to'7 Kcpin '3130 i/im ps Smci «yit3 «'rwe 
BiSpjiR DJi'nB:' 103 3'i v:k npifjoo 'Sy3 pcw o'xxno jo rvpyv «S» 
103 .miai 'iiy ■niy (3"j : «njlSo ''7y3 (rs o-o niPKi3) D'xn 'Sy3 
131 niy 'iiy i-nn ,i'ip i3if) no "[iiiSi ,('" w nTw) 'niym iiiynn 

'JS '1^3 ,y2V nV\ pi3 Dip .in3'E*ö .111311 ^11131^ p13 10« ^3 rlTP 

w W »nip ,'3r ni3r'7 nnm i'r miP^ '3K ,1030116 pi3i •njont'? 

.Till Uli '3 -11013 ,tjV 11' ,T11t> 11- TK (3") ! l'vh WK 1111 Dn^H^ 

.iB^v'i irosinoi (n-3 's nTnis) cn r3i3 iii'i 1031 {'1 m 'B d'3^o) 

p13S D13 '0 Uimc .111 ,{',1 '3 SsV) Klip '1 IIP« D'I'IIP^ 103 ,|Ttp T1»P 
8^1 pi3 "jB» in30 l6 ,1300 B'pin IMB* 1331 "jSl mB'B3 By '1'1»3 Kihw 
011333 .'^'3r3 &13 oSlP ,'^ cW ,'S TT .011333 '^ H' '.1 »^» IT DJtiyo 

TiTPs nVnno tu ,pi3 hv in3r3 nrino ,iir it ik «*i .nioiwi 11333 
p^i3i fwt pi3 pyri 'fl3i3 ''3r«3 rsi p*?«! /iR p'yi.iS loipoo ■^hm pi3 

.TD ]^ (] .53 ."Aji oftw »■« PnKBi j»p ,K*'ii ifrt« '31 iu«i "la-A -ancn |P3 »^ »3 «b sre 
■ev mp s'j nii (1 j'aVia bj [«ti (n ^"3^0 w ;^ (t .'tw lai, cn '"n »cä-w 

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Sw .im» vn iwu coip dj nrin j»-!« Tm .vnai vnnS i^is oSiyn nie 
K^t R'SoriS *]Ti(t 'wi ,iDHPD ni j'tti TÄi(t ^jT lae""? i3in *nyT kS 
rpyiv n'D'n Sy nomr mi'«-.! S3 ^y 'mrnr jk:^ min ino yj-s "c «"jei 
cnxo ns'x'n le; ,jniKC'i je k^« fiTipn -131 naTip -nKiJs kSi b^v^ 
möS ,{'3 TIS meip) D*a r.zi 13:1-11 dio nw nw -a 'nS m-r« -lais «in 
.-wo Sr .TTm ■nai |ai ,'" 'n cSiti cnKXo ir« .iK^nn jo n-i'r.i nair 
nSia (e" k*^ Dna-i) ^mr' 'jaa ly^ n»in n-i'rn '^ n-nn jy»"? n-ioRir 
F]Ki ,rmnn ^y i-i3y'Tfr htnv hv dtsjup Sy KiaS p-ny.i ninaw na-i 
piico htttv D'a uec iwti iixa nro .lanr •o^ nitan hv rmc i-ioKtca 
01*3 ■n'? •'WD rn t;Ki ,(m t" «'3 •'aioa) onr m-icn -ina isa 'Sy mSy 
,(■31 'S a-a '3 htnav) 'mixei «ySo *n low «w va'iR Sa tq wik -n Vxn 
Tiiipsi oyi TR iS n-M jttai ,Dnitt ni-iipn jo i'j^n niTrn naT 'jaip ineS 
■13 1131 m DinoTP onco -i'a Saa (t*3] pi j'kip tiyi ,-i'yro vm Sy 
Tiyxa Tyipo ^ni«3 '.1 ioik »vi jk3i ."nait -laio cniK -iioSS -|ii3xtp 
IHK Dipoa r-iicoa ain; j: ck r'jk -iciS Von nin jirSn pm ci-ik mwo 
CK i'j'CKi «nitea aina uTto kS ni -1311 cnK niro lyxi Tyro kx'ip 
j^iy ,('3 rS D*n3i) le*? -i'yro n-iji K3 'i'oo n naian nRt3 j«(pa3 3in3 
.T3pn nSar3 (^ /n 'äo ihn onn (,i) ; jks ana'nS ni 131 i"iy no nü-n 
n-m .-«•3«' Tvi 'Sy -iokS wpjno jno imti thk S3 Snr'S rnin jn-^ 
: Sk-ib" t6k 'n "»0 'ro m Tnn ,nSM 'w "ro m hv nem oSw n« n'apn 
nvniK ino*?' nia'w -Dh\i jivpk iSin Sy 'o's njy }3 ijoip 'c'3 (1) 
w'? "hin F]Ki ,pn6 iSin (t) -A' b'3i»i 'äo niSpSpy nimi« isSi D3-n 
ly .D'siKn in© "jiw ni S31 ,"ixao.i ny h» ibdkji ninon nya ar'S 
i"; -ima TTTtfs .D'v^n a'n'jK ina' (n) j^K^r^a dk "nwii miai Tiipv 
ivvn iy nonSo d'3Tc ctk^t ik ,c"iyr onS ik jiTin cn^K "jKi«" 
^Knif'o «;Sk D'y3-iK D-Kxoir cipo3 "OK ,|iM leiy Sr-hp-o triK pKi 
'3^ (u) :<■' Skiws c)Sk cyaiKa noii hkt dk po -i-m ,nci-ii jm tpdvi 
niryS cnn n^ii iv» htrv tpk^S nsrS '3i3n3i 'aSa .^K-ir" 'ppin*? 
:(n'rr n« isna dj-i t hy> Di nryi np-ntar Dy3 d'31c ofyoi n3i«'n 
j'3Svn ni;3S ni:inK -\2yvh j'3an rn» dik "ja jinini nuwK '33n (') 
.Dv ivi -iFK nicipcn ^33 btnv n« eicrSi jm Sy iv-h ~.'yh n-yo 
pS HK-io "jar 'fiS ,o'3*iK Dn3 i-i'3' t6v nKxS pKrnc m tro'o -o-ai 
vhv D'K-i"no Dn"nr -p-in miK paSvi piai miai -ca i-ray ,pimo'7 in 
nTin3ia jirS ,ni-nmc nuin« 'aar -rapnS ofisro ivin .vrv nny --layrS 

p'pn VT3C3 .-n ain T« /wi mw lipo '/ip- lA (3 .'n «*• n»»3 Micn pvS ''^ (K 

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— 6 - 

'löW irs (" ,b'-.e» ina h» fl'a ^ai nein yi .rnai loui nnn nitt»i' 
ppin-t '-inip c.Tr3 maij! n'm m ixa m cneiy i'n iS^n nioip» usikip 
inn'3 „nSn: ,iS .Tn i^Sn nieipc yai« hv ryi tj; ^aa kS« ,mo m vn 
D'n'ii no-in j'a wr noia i'O'nci ,"iöi<"i nnn vin c'jpT nS vn cncnn iT 
:jn:T cn-n "]3 ,ü'-.ek ■■na jaSn m»? ,^i« n"a pa viii Sk n'aa jec -Tty 
jm.T 'piVna ij-xcip DVD ■•hna Sk" ipfina kvif inpo ,'SnK ipnpa (i) 
onai) D^'-irrn Dinn -r ,nvx pvii ,*jinr' 'p'?« 'n .iix »"jn .(vh b" yrn") 
"naroi -is d:i iian ina i'nir'n iicoi -^h ,-iian -ina n:ipci "iS .<3(r' -a 
on^n'?! insip*) nx'*? laSa jnit ,p3* «ax n» mo'D ns jir-p 7™ Sk yb« 
yv\T iBoa ainait* 152 "'jnc: Sip ip^na »inr iian in »|ki .^Ta in'nnji 
.imsfin n-nn nh 'a ccs (ü) ; (tS o" irrw) iian (^ mitK no" "jian avi 
i'.a} 'rpn -lam (»") ssid'd m 'n nae nK»K T3ip i-ic«'r piaa u'«r 
-looa ir-ipc loa Tijr awa -ups min' nanoa o'aipv v.ik» vnKo nio ,ypo 
ainac loa '^rcj pSnar vip ns ib"« o'ijyxa p^« iv i'jhk 01 .jb*!."!- 
D'wvxa p^SD ^"jn!: d'jisj 'n'^ 'iji 'ipB-n Siun «x* 'Sno -ja^ vcirr -lOoa 
.Din« Siajac iPip nt pm -iixn pyi 'jr-nsi mpi :nri (rSi a-"? e" yrvr) 
»"MS (nySa p'i£"io D*yxa W -iwo oipo «•;:» -nr'a .Cs'jwxa pV» 
lanr iio-Si oipi .npc sy-isi 'jjsi db" o'vap: o'o.nu' mou poa D-aa 
yjD nnwpa nenn sW na np n« -ups cjjjixa pS-sa iS.is i"? yc: -rpfl 
on s'rni ncsni (i- pioe) 'j'pn lan nrs Sy ^ns Ss i*S;na 0: »iz'ch 
sm Dtfo ij-fi cnxpor -jno'Si mp -[a^ inj? awa iws mvr nanoa carv 
]a DyT .Sip 'T Sy /n arri (tb) iD"::yxa pSs ny i'jns ncii 'rpn lan 
nn m ns ni pnpni nt ns ni ppnm Sipn ncno D'^na: cm ■' cern 
, D'i;n niprn -.ymncn "insi aann nm« »]ti p-^ai <re) :pna '»^ ain 'dS 
ly la^'r dip arv svir d'im nmno cn'Sy rni^-n c";*? Vnnn s'ice 
aain 'nns r]Ti piai T.in ,D'i3n nrrn ly -uns*? \r.-\2r. p-^ai pr-p Snj 
.• ySa scip sajua om'o »na^oifa {n") : c-::» nriin ny nyicn nnsi 
'n ixis ica Snsn nno iioy'? nnitt mx ,Snsn nno iicy n-Vs icsi (2) 
^"Bio snBjis "liin napcrr (wa) isa' 'mvi'«'? pmo (b"' 'i yinn-) sa" 
{("ySa »'So;'!; .ryi'xa ,inpi3 .i'y^a 

.n 

nn'? laSm mpen 'aiio ^sica lyiDBT ,'?»^ir'a myio ynoa (a) 
nrn^ (öcai:nna m laia oy ainna .Ssica niy:B lyvs D"ins wph» "mn 
ncs ,nnK n".iro "[nsYa 'n (i) :'n ns cn Sy ir-ai c'cj cn^ iry: '.i oy 
]r;i n'japS ix^ s*?! minn cnS jn'S nns mr'?! TyrS i^w (• irniai 

SuiBiif, m&rais (n ■•"■'^ PT (1 -f«!* ''=3 (3 ■» 3"J r7 ID -w = ' rP <« 
.Schläfe, tenplia (fi -Haniner »rts mgrlel IT ■"'"' *'= '^ ^«"twa a^«" r«* ''•S <1 ■""'' 
.a"ji '3 ;'; j-]i {t .nai -p 3%i ä Sio paen nSnfn 'ts ^m /"ot* ej n( ((j 

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MW vnj'oi mei»3 on"?;! miaj nn vivihv /n mn vSy 'nni (-) :d.i3 
iBsn Ski ic3 iro* to cwo r'tt (« ,'u'o' t -io« ip's (ve) : h»iv hy 
n*D n« -iR3n u'^y lyoni oinon Sk ui-mor (to bt cSin) n-c -isa 'Sy 
Syjp a-im jd r'aio m« .Tn sW 'c^ iro' t iös wk -icw »vi ']ah^ 
ttvW3 Ml (i*B piDB) u'c i"!' S? 'lii .iniK lum airi» ii;3 (airo- -|T 
ain -iwiS DIU ':3 -piv -cS r^ro pSiy .rn kS i*?«««» Tn .nt'jnp 
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nW'i nnjon riK anpnS ri*;3 -npsa Mi (n") : ikb k"^! if'K jiSaye' oiu 
mjcn nK n«vh loy iS3 -ib*r Sk-iip' n-nan tr .iiv^i viinK^ tm ,oyn dk 

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K3IP 'o Sar ,Ta-iix n' KinTay d^3 loiain ,v'?n /ik kvt i'do -js (Ta) 
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:(o 'nyeip -[a ,iy'.i "jK cSo'i .nnTycn eSc'i (va) :":d ny la^iiKi 
hv hv\o amo ^So pSjy n".iv:r .aKioS pTn niiayo tk naVi (ra) 
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■i3yS Ski»' piK^ iD»:r a«io 'lai ws un: kSi aKieS ]nTn nnayo 
Sa o3in*8 ,S'n c« Sai loe* Sa (ts-a) !(• i.T3 Sk b»"k aicSi pTn m 
Kaaa jrinjia ,K'*mn rica ,ipan loSoa (k'S> :ia'3 i3: S3i jnB'K 
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/rrp 1^ ()'i .äignUlon (^'i jiop «saa ttn-n •"=3 (n'i .p'n w ni (^ ■"'»*• w pji (a 



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iriK m ap-1 nyv nnis .rrias Ss leow Kvin wn ^3 d« (*) j nji 
"^vy-i («") iSsir*^ neu -ups nrjrcT n« 03i 'n n« lyr »S i»« cnnH 
131 ,0'DW T3 Din'i Sk-iip'3 m f]s in'i (t-) nr jnn m ^k-iip' 'j3 
Dn^ 1x1 (vis) jD'Dir T3 cnis py nM v»^ j-DTro vnipar win n^^n 
1K0 cnS IX icss 'ne '" .osvoiof tö ov'B'ii dt»w m Dpi (tb) nRo 

Oyc N*? DU'lPVl BTDW TÖ DBW.I 'T "jj 011I*WV1 D*IÄW onS Q'pO fT3pn 

oyicn .tJBiir 'v hy oyicio rr'n s'isn on^ ix'k» ny Ssa sSk nn« 
■IX ny ^33 DS'iPio n'3p."itf' ron n'.T J3 idi'?3 . <= rySa wS» a'is'-n"KiR 
D'po n"3pn«'3 OTiy th to 'jkib't .oyiPioi eoir cnS o'po n-mp on^ 
.lyor k"? crrecir hn wi (i") n'nn urfh» cyniip m'« dtsdiip on^ 
713 "fjD mvT3 kS» layipS vavo i'iyn S3 pK ,y^3 (^ ü-rva^ipiPR ya 
tthv \h -loipn II nrioaip nrm nrn hs ]2i d-dowi *c' "73 OEcro 
cTBcw '0' ^3 htrv cym: -[sv laih min Dh^3 nhs i2wh nja'on 
m 1313 ,DyiPio n-spn du'? ix ^33B» paya ^teoip ic3i oris wbb» -wk 
nrie "jyi .SmiP' nn i»» iv» onsfiirn is' Ss onoy niry^ .rspn ;in3 
. vjB^ D'ioiyn ^3 nn Kas 'ns nSn 1-3 onjo 'i Tnio n'.i n 
isyip'j n nvicaiP Jiis'rn Ss ns niao^ k^ip mai n» cycupi 
n"??!! pyn nvi' ups b»'i i^rnSyn3e» myco mpioaip m3"n3 »hu 
jiayrS k^i .111.13 chiiv (wsi -3 ,'is 13103) iyo:i ip33 \is" 
D'ipK D'öCiiP c.i^ D'pc .i'3p.i irs3i piro .n'cBiiP aih m n*p.i -31 (n") 
,nir3'iKTo cyn-T .<f y'73 ct« tk mhp.i oy -.i .ith . (■> y^3 o'vxn« 
'nt ,o.TsmS '300 nnpwD 'n onr 'a .ySa vh« riin-'i« Dyrioi pire 
niipy'7 131 HPK nyi.i hv onw .im vh» D'pyix vir oyoi oyc S33 'r 
wnriii 131B" &BHP.1 niea .Tm (a-) :cnp»: nono .11 *73i .iry 161 c.i^ 
po'yao IM "^a S31 cmano n'ii'nrei car im mjiit.i no hpsj .imi .onwite 
j '131 .11.1 '13.1 iiay IIP« jy los'i SmiP'a '.1 \t]»\ inn (a) e]ica'?B' iy 1*3^11 
cneir.i Stnr' n« c3 nioi jyoS (aa) s'yi rnin"? »)'oi« »h •:« □: (sa) 
ikS DK ,nieiK.i je orh ri'jo .im oipai -[na 0.1 d's'jii ok ,'.i ^h m &i 
inhsn o'ui ns c cna nhvü .im 

nit;nSo3 lyi' «hv nioinrt inw ,iy33 nion^o h^ m lyi' »"? iip» ^3 ns (s) 
: (' D'Ra.i niii Da nie: lyo"? ,yri.i' 'o'3 Dcmn shv .i*3pii Di'Krm yipi.i' 
DJ'a .10 D'Ka.1 mm 13'a' ]yoS ncnha dioS^ ^siip' '33 nnii nyi lyc"? p-. {3) 

■adjuvit eis (a .13 >p rfxn hj »pcui» W nto: oj pp "laprt iA>, ip poe ((t 
.cn^ D^n »M unnw qnaDd eut fidressä (n .07OW m lA ^'-i non oscultivent (3 
.'im«' '«B ;nwn im i)i m '•n bxiwkt "»p Ss (t .cos •'m (i jwn '«> cd ert <n 



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t]Ov n'3 nwi 0'3) :min* oy .rnip ows ,coy 'm Sk n*3 en d: r]8v 
yowa iTn'i Sas nni» nn csxyn n.iip jjoipid .t.t Tiim 'ns iVn ,S8 n'aa 
,iBn "[5]) 'u'ipsi (T3) : (* i'SSsa inSs*! wure I3i .o'm^ir 't ^y 
'ni iicy |3i (T' '3 yvw) xr\2 'yt> id3 ^inero hs pki ^nw n"mip 
D(P3 ,n^ nor Kip'i Tj jn'i (va) nn^r inncipo "ja nsi v»n nsi (n's) 
■13 R3« "I noK (=K3-i n"r!ri33i ,ii'j D'»*? noip rritif oiro njicif it" 
.n'ra caiu d'cjjoi nixo 3"ö"in n3 owitP *i3 ^3 ,n^ noip mpj ,10*; «113 
,-i'y hv rmfiB S)J iioyS Si3' Ol« n'n «^ ^3 no n^ p« nS no jnon i'J3-i 
myo V nnno Sy i>Diy n'n 11^ non 13 cn» -i nrs i3 ■ny'?« 'i 
im'i Tnn .Ty*? myon Tni 'Jnyo'? ii^t -jin yaa: vm h^hn Tih .i'ni 
Tsy ü-ryi Tjn »030 n« «) »sin 1^ moici Tyn jo kxv »"» onoiipn 
Tft 'jyjrn Sun (f3) nai ain "o'j i*yn ns i3i i'y.i n130 dk osti lon 
'jyian r« cr'i Skiie" pin '3 -m (n-a) snnin {"-iwa naifS 'iy:3n Skvi 
ar'i 1CIK «inip ]!«3 .ytHr] '3»'V 'jyian aipa nipun ar'i (a-S) j do^ 
£:ipc3 ^3« ,iiPK Sr itJ3B'D 0*3110 D'jy» "[mis ^y ,*:y:an a-ipa 'neun 
: I3ip3 3B'i'n 'jyjan p nano uairn laipa 'jywn aiP'i loi« Kvnf 
rne» epY '33 "jas ,D'Byo p '33 vnv •'th ,p '« m niD«.T ivn"?'! {t"?) 
. 00^ T.T1 tpr r'3 T 13301 (rr^) t.-ct oo^ oimiji on'Sy dt m33 D'3nc 

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m ,'n mp jo nin'W3 b"3) p'^m .Sj^jh jo 'n ^«^0 Vi (») 
in c"i»oo oan» mhvh n^Tino 'nyi hm -[a .nrn» n^ys los'i .<■" on» 
man «S 'nai fisn *svvh n"i3 iman »S onsi (3) nw Sy 'n'fy 
»Si .(3'^ ra nisr) *S pw wen' ]b ixi»a laip' kS pKi aipr^ n"-i3 
: D3'3ois pm '3rv ns onwnn kW ,Dn'try nm no '"jipa cnyoip 
'JK DJ ,'K:n3 Dmay »W inno ,n3'3Do Dnm w^w kS 'nno« dji (j) 
D3nx3 nmxo^ ,D'TsrS d3^ vm .d3'»'?o caik ny ruK »W ii?3y -101K 
H'3jn Skiis» ,Dyn n« yrir nW'i (1) ifim^i SiW? mo"ji D'ni'M3 
^3 n-3p.'T'? hmv- io'y3n -[Km ninn^ yiioi ^cdo d-bdiipico anar 
^yo Da'SirnS n^i Dn-mr.n nsu »hv Doy rrapn Mi -^'Hni o'Boiirn 'o- 
1VS3 rrm niown t Sy bid'o riM k^k vxh i'O'vao rw foyK v» 
iSim iBDOip 103 dVhii 3-11 yriö on^ n"?!?' cxm*? -»ü m Ss ipyx' 
m?-i'? in'jm^ c« Sk-he»' '33 laS'i Dyn m yipvi' nSiP'i ,ipVni wa'ae' inu^ 
■n nn oyn nayi (i) n^x« pxo im »Sr onWc "oyKi ,pi«n n» 
^3 iir -iiPK yrvi' "in» d'O' la-iwn -^cs o':pin 'o' Sai yifin' na' ^a 

TO Uonatsschrift p'oa iirwjBo 1*1 num "i sin m ^ »"d i^ "t*". •"i* "^ o«»«i 
f''n* '•? (T .'"bt* "71 rtip -np •*•)) ton <J -3 rrTf 339 >p B"^ 

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