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Full text of "Jahrbuch der luftfahrt .."

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JAHRBUCH 


UBI^R  DIK  FORrSCHRITTE  AUF  ALLKX  GKHIKIEX 


I  »Kl 


•.K 


LUFTSCHIFFAHRT 


Jahrbuch 


ÜBER  DIE 


FORTSCHRITTE  AUF  ALLEN  GEBIETEN 


DER 

LUFTSCHIFFAHRT 

191  I 


lIERArSGEGEItEN  VON 

ANSBERT  Vorreiter 

INGENIEUR  IN  BERLIN 


Mir  641    AliKILDUNUKN,  DAVON  54  AUF  18  TAKELN,     I6  TABELLEN 
UND  EINER   FARBIC.EN  STANDERTAFEL 


MÜNCHEN 

J.  K.  LEHMANNS  VERLAG 


Alle  Rechte,  insbesondere  das  der  Ü)>er>ctzun){,  vorbehalten. 
Copyright  19x0  by  J.  F.  I^hmanni  München. 


Tl  SCI 
J  ''.  C 


VI  Vorwort, 

geworden,  soweit  fahrbare  Wege  vorhanden  sind.  Auch  mit  diesem  Verkehrs- 
mittel konnten  wir  in  unbekanntes  Land  eindringen,  doch  nur  langsam  gegen- 
über der  durch  die  Luftschiffahrt  geschaffenen  neuen  Verkehrsmöghchkeit. 

Verkehrsmöglichkeit?  wird  mancher  fragen,  mit  den  heutigen  Luft- 
schiffen und  Flugmaschinen,  die  so  unsicher,  vom  Wetter  abhängig  und 
gefährlich  sind  ?  Ist  doch  im  letzten  Jahre  fast  jeder  zehnte  Pilot  verun- 
glückt. Jawohl,  diese  neue  Verkehrsmöglichkeit  wird  uns  in  wenigen  Jahren, 
schon  3  bis  5  Jahren,  Verkehrswege  schaffen,  die  jeder  benutzen  kann, 
nicht  nur  der  waghalsige  Pilot  von  heute.  Nicht  mit  Luftschiffen,  mit 
diesen  ist  der  technische  Fortschritt  in  eine  Sackgasse  geraten,  die  niclit 
zur  endgültigen  Lösung  führt,  aber  mit  Flugmaschinen. 

Fünf  Jahre  erscheint  eine  kurze  Zeit,  aber  der  Fortschritt  eilt  heute 
schnell.  Die  Schiffahrt  hat  zu  ihrer  Entwicklung  Jahrhunderte  gebraucht; 
die  Eisenbahn  noch  Jahrzehnte,  um  sich  zu  entwickeln  und  allgemein  ein- 
zuführen und  das  Automobil,  diese  notwendige  Vorstufe  für  die  Motor- 
luftschiffahrt, für  das  wieder  das  Fahrrad  die  Vorstufe  war,  hat  sich  in 
weniger  als  zwei  Jahrzehnten  zu  einem  vorzüghchen  Verkehrsmittel  ent- 
wickelt. Wie  lange  ist  es  her.  daß  die  ersten  Automobile  auf  der  Land- 
straße erschienen,  ratternd,  schnaubend  und  in  Rauchwolken  gehüllt. 
Jede  Steigung  bereitete  ihnen  Schwierigkeiten,  fast  keine  Fahrt  ohne  Pannen ; 
und  heute?  Das  Automobil  ist  das  bevorzugte  Verkehrsmittel  für  alle 
geworden,  die  sich  dieses  Fahrzeug  im  eigenen  Besitz  oder  als  Fahrgäste 
leisten  können.  Nicht  nur  für  kurze  Entfernungen,  auch  für  lange  Reisen. 
Dieses  Fahrzeug  hat  gegenüber  Bahnen  und  Schiffen  den  Vorzug  der  Un- 
abhängigkeit und  dabei  auch  gegenüber  der  früher  allein  vorhandenen 
Fuhrwerke  den  großen  V'orzug  der  Schnelligkeit.  Noch  einige  Jahre,  und 
die  Automobildroschke  sowie  der  Automobilomnibus  sind  in  allen  Städten 
ebenso  allgemein  eingeführt,  wie  es  heute  die  Pferdefuhrwerke  sind. 

Den  großen  Vorzug  nun  der  Unabhängigkeit  hat  die  Flugmaschine  in 
weit  höherem  Maße  und  dazu  noch  die  weit  größere  Geschwindigkeit,  für 
die  es  fast  keine  Grenze  gibt.  In  längstens  zwei  Jahren  sind  200  km  pro 
Stunde  die  normale  Geschwindigkeit  wie  heute  60  km  und  die  bei  den 
Schnellbahn  versuchen  erreichte  Geschwindigkeit  von  260  km  wird  bald 
übertroffen  werden.  Und  einige  Jahre  später  wird  man  mit  einer  Zwischen- 
landung auf  den  Azoren  in  einer  Gesamtflugzeit  von  etwa  drei  Tagen  nach 
Amerika  fliegen.  Diese  Prophezeiung  scheint  gewagt,  wenn  ich  aber  bedenke, 
daß  alle  meine  Voraussagen  bezüglich  der  Entwicklung  der  Flugtechnik 
weit  übertroffen  worden  sind,  so  glaube  ich,  ich  verspreche  nicht  zu  viel. 
Als  ich  vor  etwa  Jahresfrist  behauptete,  daß  man  in  diesem  Jahre  1000  m 
hoch  fliegen  wird,  lächelten  meine  Freunde,  und  jetzt,  nach  den  bereits 
erreichten  Leistungen  bin  ich  überzeugt,  daß  bis  Ende  des  Jahres  1910 
der  Höhenrekord  3000  m  betragen  wird  und  ein  Dauerflug  von  10  Stunden 
wird  binnen  Jahresfrist  sicher  erreicht  werden. 

Das  ist  der  Ausblick  in  die  Zukunft  der  Luftschiffahrt.  Die  Zukunft 
läßt  sich  nur  ahnen,  aber  die  voraussichtliche  Entwicklung  nicht  beschreiben. 
Für  den,  der  an  dieser  Entwicklung  mitarbeitet,  ist  es  aber  von  Wichtig- 


VIII  Vorwort. 

rungen  der  Materialien  zum  Bau  von  Luftfahrzeugen.  Auch  hierin  steht 
Deutschland  neben  Frankreich  an  erster  Stelle.  Die  meisten  Luftschiffe 
und  Freiballone  sind  aus  deutschen  Ballonstoffen  erzeugt. 

Um  noch  einmal  auf  die  wissenschafthchen  Forschungen  zurückzu- 
kommen, so  ist  noch  herv-orzuheben,  daß  wir  in  Deutschland  an  mehreren 
Stellen,  namenthch  an  der  Modellversuchsanstalt  des  Prof.  Prandtl  in  Göt- 
tingen und  der  Versuchsabteilung  des  Grafen  Zeppelin  in  Friedrichshafen 
Forschungs-Institute  haben,  die  in  gleicher  Vollkommenheit  nirgends 
übertroffen  werden.  Die  Gründung  einer  Reichsanstalt  für  Luftschiffahrt 
ist  nur  eine  Frage  der  nächsten  Zeit  und  ist  es  wahrscheinlich,  daß  schon 
im  nächsten  Jahrbuch  darüber  berichtet  werden  kann. 

Wenn  der  Herausgeber  auch  bestrebt  war,  alle  Gebiete  der  Luftschiff- 
fahrt im  vorHegenden  Jalirbuch  ihrer  Bedeutung  entsprechend  anzuführen, 
so  ist  er  sich  doch  darüber  klar,  daß  noch  manche  Lücke  enthalten  sein 
wird.  Bei  der  Fülle  des  Stoffes,  der  zu  verarbeiten  war,  kann  manches 
übersehen  worden  sein,  und  bitte  ich  daher  um  Nachsicht,  wenn  das 
eine  oder  andere,  das  des  Interesses  wert  ist.  im  Jahrbuch  fehlen  sollte.  Für 
Anregungen  und  Raterteilung  werde  ich  allen  Fachleuten,  die  das  Jahrbuch 
lesen,  und  Lücken  oder  Mängel  in  demselben  entdecken,  dankbar  sein. 
Schließlich  ist  es  unvermeidlich,  daß  ausgeschriebene  Flugwettbewerbe  etc. 
bei  Schluß  des  Jahrbuches  bereits  ausgeführt  sind.  In  einem  Anhang 
sollen  daher  die  letzten  Ereignisse  besprochen  w^erden. 

Indem  ich  hoffe,  daß  dieses  Jahrbuch  allen  Interessenten  für  die  Fort- 
schritte auf  allen  Geb  eten  der  Luftschiffahrt  ein  willkommenes  Nach- 
schlagewerk sein  wird,  schließe  ich  mit  dem  Dank  an  meine  zahlreichen 
Mitarbeiter,  von  denen  ich  namenthch  Prof.  Reissner  und  D'*.  Deimler, 
als  Bearbeiter  des  wissenschaftlichen  Teils  dieses  Jahrbuches,  ferner  die 
Ingenieure  Bejeuhr  und  Wichmann,  letzterer  für  die  Patentschau,  er- 
wähne. Auch  danke  ich  allen  denen,  welche  mir  bereitwilligst  gestattet 
haben,  aus  ihren  Arbeiten  in  Fachzeitschriften  Auszüge,  Zeichnungen  und 
Abbildungen  zu  entnehmen  und  ebenso  den  F  rmen.  welche  mir  in  gleicher 
Weise  ihre  Zeichnungen  und  sonstiges  Material  zur  Verfügung  stellten. 
Besonders  danke  ich  der  Firma  Riedinger  in  Augsburg,  der  Continental- 
Kautschuk-  und  Guttapercha-Co.  in  Hannover  und  der  Ballonhallenbau- 
G.  m.  b.  H.  in  Charlottenburg.  Schließlich  danke  ich  auch  meinen  Mitar- 
beitern für  die  Herstellung  der  neuen  Zeichnungen,  welche  für  das  ,,  Jahr- 
buch** erforderlich  waren,  namentlich  Herrn  Ingenieur  Kohnert,  welcher 
über  die  Hälfte  der  Zeichnungen  in  kurzer  Zeit  gefertigt  hat. 

Indem  ich  noch  bemerke,  daß  die  weiteren  Jahrbücher  stets  am  Ende 
des  Jahres  erscheinen  werden,  schließe  ich  in  der  Hoffnung,  daß  auch 
dieses  Buch  dieselbe  günstige  Aufnahme  wie  meine  vorhergehenden  finden 
werde,  um  so  mehr,  als  der  Verlag  keine  Kosten  gescheut  hat,  um  dem 
Buche  die  denkbar  beste  Ausstattung  zu  geben. 

November  1910. 

Der  Herausgeber 

Ansbert  Vorreiter. 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite 

I.  Die  Luftflotten  der  Kulturmächte i 

I.  Der  gegenwärtige  Bestand  an  Luftschiffen     i 

II.  Leistungen  der  Luftschiffe  im  Jahre  1909     5 

1.  Fahrten  der  Zeppelin-Luftschiffe 0 

2.  Fahrten  der  Parscval-Luftschiffc 13 

3.  Fahrten  der  MiUtär-Luftschiffe   (Groß) 14 

4.  Fahrten  anderer  deutscher  Luftschiffe 14 

5.  Leistungen  der  Luftschiffe  in  anderen   Ländern 16 

III.  Die  deutschen  Luftschiffsysteme     i^ 

1.  Die  Luftschiffe  nach  System  Zeppeün 18 

2.  Die  Luftschiffe  der  deutschen  MiUtärverwaltung,   System  Groß-Basenach  25 

3.  Die  Luftschiffe  nach  System  Parseval 29 

4.  Das  Luftschiffsystem  Kuthcnbcrg 36 

5.  Das  Luftschiff  Clouth 38 

6.  Das  Luftschiff  System  Schütic-Lanz 41 

7.  Das  Luftschiff  von  Franz   Steffen 43 

8.  Luftschiff  der  Rheiniscli-Westfähschen  Mütorluftschiffgesellschaft  ....  44 

9.  Das  Luftschiffsystem  Krell-Ditzius  der  Siemens-Schuckertwerke     ....  44 

IV.  Die  österreichischen  Luftschiffe 49 

1.  Parscval-Luftschiff  der  österreichischen   Armee 49 

2.  Luftschiff  von  Hauptmann   l*>iedrich  Lioemches 49 

3.  Das  Luftschiff  von  Renner 52 

V.  Die  französischen  Luftschiffe 52 

1.  Die  Luftschiffe  System  Lebaudy-Juiliot 52 

2.  Die  Luftschiffe  Kenard -Kapferer  (Astra) 57 

3.  Luftschiff  von  Climen t-Hayard 6i 

4.  Neues  Luftschiff  von  Clement-Bayard 61 

5.  Das  Luftschiff  System  Malecot        63 

6.  Das  Luftschiff  Jacques  Faure 65 

7.  Die  Luftschiffe  von   Santos  Dumont 65 

8.  Das  Luftschiff  »System  Spieß« 66 

9.  Das  Luftschiff  System  Comte  de  la  Vaulx   (Zodiac) 66 

VI.  Die  enghschen  Luftschiffe 68 

VII.  Die  belgischen  Luftschiffe 74 

1.  Das  Luftschiff  »Belgique« 74 

2.  Das  Luftschiff  »Ville  de  Bruxellesc 76 


X  Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

VIII.  Die  italienischen  Luftschiffe 77 

1.  System  Crocco  und  Ricaldoni  (1  und  I  bis) 77 

2.  Luftschiff  »Leonardo  da  Vinci«,  System  Forlanini 81 

3.  Das  Luftschiff  des  Grafen  da  Schio 83 

IX.  Die  spanischen  Luftschiffe 84 

1.  Das  Luftschiff  Torrds  Quevedo 84 

2.  Das  Luftschifi  »Espafia« 85 

X.  Die  russischen  Luftschiffe 87 

Das  russische  MilitÄrluftschiff  »Ljebedy« 87 

XL  Die  amerikanischen  Luftschiffe     89 

Das  Luftschiff  »System  Baldwin« 89 

Nachtrag 90 

II.  Die  erfolgreichsten  Flugmaschinen  der  Gegenwart .  .  91 

1.  Allgemeines 91 

2.  Deutsche  Flugapparate 104 

3.  Französische  F'lu.ijapparate 123 

Eindecker 123 

Zweidecker 138 

4.  österreichische  Flugapparate 151 

5.  Englische  Flugapparate 158 

0.  Amerikanische  Flugapparate i6i 

Anhang 

Preisliste  der  gangbaren  Flugapparate 165 

L  Deutschland 165 

II.  Frankreich 166 

F"  1  u  g  s  c  h  u  1  c  n 

Praktischer  Unterricht  im  Lenken  von   l^'lugappa raten 166 

L  Deutschland 166 

II.  Frankreich 167 

III.  Österreich 167 

IV.  Vereinigte  Staaten 167 

III.  Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate i68 

Bremsprobe  für  Motoren 209 

Kühlung  der  Motoren 209 

Propeller  für  Luftschiffe  und  Flugapparate 210 

IV.  Gleitflieger  und  Drachen 215 

V.  Der  Freiballon  und  Fesselballon 221 

1.  Freiballon 221 

2.  Rekordleistungen  mit  F'reiballonen 225 

3.  Der  Fesselballon 225 

VI.  Luftschiffhallen  und  Luftschiffhäfen 231 

I.  LuftschiffhaUen   und  Luftschiffwerften  in   Deutschland 238 

Eiserne  Luftscliiffliallen 241 

Bauart:   L.  Bernhard   öc  Co.,   Berlin 241 

Bauart :  Augsburg-Nürnberg    A.-G 245 

Kunde  Luftschiff  halle  System  Meier-Berlin 246 


Inhaltsverzeichnis.  XI 

Seite 

Hölzerne  Luftschiffhallen 249 

Bauart:    »System  Müller«   der  Ballonhallcnbau-   (Arthur  Müller)  Gesell- 
schaft m.  b.   H.,  Charlottenburg 249 

System  Stephan,  Ges.  Stephandach  in  Düsseldorf 251 

2.  Innere  Einrichtung  der  Luftschi  ff  hallen  und  Apparate  zum  Verankern  von 
Luftschiffen  und   Ballonen 254 

3.  Luftschiffhallen  in  anderen   Staaten 260 

Frankreich 260 

England  (Großbritannien) 264 

Österreich 267 

Itahen 267 

Rußland 268 

Belgien 268 

Schweiz 2O9 

Spanien 272 

Vereinigte  Staaten 272 

VII.  Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas  ....  273 

Zusammenstellung  der  Wasserstoff-Fabriken  in   Deutschland 293 

VIII.  Waifen  zur  Bekämpfung  von  Luftschiffen 294 

IX.  Flugplätze  und  Flugfelder 300 

X.  Fortschritte  der  vvrissenschaftlichen  Forschung  auf  dem 
Gebiet  der  Luftschiffahrt  und  Flugtechnik 309 

1.  Allgemeines  über  Luftwiderstand 309 

2.  Theoretische  Untersuchungen   über  die  Stabilität  von  Flugmaschinen  und 
Lenkballonen 314 

3.  Luftschrauben 317 

Anhang  zum  wissenschaftlichen  Teil 321 

L  Hochschulen    und    Fachschulen    mit    Lehrstühlen    für    Luftschiffahrt, 

Flugtechnik,   Aerodynamik  und  verwandte  Gebiete  (Motoren).    .    .    .  321 

IL   Fach.schulen  für  Luftschiffahrt  und   Flugtechnik   (Motoren) 322 

II L  Versuchs-  und  Prüfungsanstalten 322 

a)  in   Deutschland 322 

b)  im  Auslande .  322 

IV.   Konsulenten,   Sachverständige 322 

V.   Fachzeitschriften  für  Luftschiffahrt   und  Flugtechnik   in  Deutschland  323 
VI.   Fachzeitschriften   anderer  Gebiete,    die   Luftschiffahrt    behandeln,    in 

Deutschland 324 

VII.   Ausländische  Fachzeitschriften 324 

()sterreich 324 

Frankreich 325 

Belgien 32«) 

Schweiz 326 

Italien 326 

England  und  Vereinigte  Staaten 320 

Rußland 326 

VIll.   Neue   Bücher  ül)er  Luftschiffahrt,   Flugtechnik  und  verwandte  Gebiete  32O 

1.  Deutschland 326 

2.  Frankreich 329 

3.  England 329 


XII  Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

XL  Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Ge- 
biete der  Luftschiffahrt  (Klasse  77  h) 330 

1.  Die  wichtigsten  bis  1909  erteilten  und  noch  bestehenden  deutschen  Patente  330 

2.  Die  wichtigsten  im  Jahre  1909  erteilten  deutschen  Patente    ......   339 

3.  Wichtige  deutsche  Patente,  die  bis  i.  JuU  1910  erteilt  wurden     ....   349 

XII.  Der  Flugsport.     (Bedeutende  Flugleistungen)     367 

1.  Der  Flugsport  im  Jahre  1909 — 1910 367 

2.  Zusammenstellung  der  bedeutendsten  riugleistungen 371 

1.  Im  Jahre  1909 371 

2.  Im  Jahre  1910 387 

3.  Für  die  Zukunft  ausgeschriebene  Flugvcranstaltungcn 422 

4.  Flugzeugfülirer 426 

5.  Bemerkenswerte  Fahrten  mit  Luftschiffen 427 

1.  Im  Jahre  1909 427 

Deutschland 427 

Frankreich 432 

Italien  ...        432 

Rußland 432 

Spanien 433 

England 433 

Amerika 433 

2.  Im  Jahre  1910 433 

Deutschland 433 

1^'rankreich 437 

England 437 

6.  Bedeutende  Fahrten  und  Wettflüge  mit  Freiballonen 438 

1.  Im  Jahre  1909 438 

Ballonfahrten  über  die  Alpen 438 

Ballonfahrten  über  die  See     . 439 

Internationale  Wettfahrten  mit  Freiballonen 439 

Viertes  Gordon  BennettAVcttfliegen  von  Freiballonen  in  Zürich  am 

^  Oktober 439 

Ciordon  Bennett  in  früheren  Jahren 442 

2.  Im  Jahre  1910 444 

7.  Unfälle  mit  Luftschiffen,   Freiballonen   und  Flugapparaten 447 

1.  Im  Jahre  1909 447 

2.  Im  Jahre  1910 449 

3.  Weitere  Unfälle  mit  Flugapparaten 453 

8.  Todesfälle  von  Männern  der  Luftschiffahrt  1910 455 

9.  Ausstellungen  im  Jahre   1909  und   loro 456 

Die  Internationale  Luftschiffahrls- Ausstellung  in  Frankfurt  a.  M.  *lla« 

genannt 459 

Die  Internationale  Motorboot-  und  Motorenausstellung   in  Berlin.    .    .    462 
Die  Luftschiffahrt  auf  der  Weltausslelhui!^  in  Brüssel  vom   15.  Mai  bis 
15.  Oktober   19 10 462 

XIII.  Vereinswesen 466 

Stander  der  deutschen  Luftscliiffer-  und  Flugtechniker-Vereine  (farbige  Tafel)  466 
Die  Luftschiffer-Vereine  und  Verbände  (Aero-Clubs)    der   »Fcderation  Aero- 

nautique  Internationale« 466 

Die  Vereine  des  Deutschen  Luftschiffer-Verbandes 466 

1.  Luftschiffervereine ^66 

2.  Flugsport-  und  Flugtechnische  Vereine 467 


Inhaltsverzeichnis.  XIII 

Seite 

3.  Vereine  für  Motorluftschiffahrt 467 

4.  Diverse  Vereine 467 

Gründungen  neuer  Luftschiffer-  und  Flug-Vereine  im  Jahre  1909 468 

I.  Deutschland.  2.  Ausland 468 

Deutsche  Luftschiffervereine,    die   nach  1910   in   den  Verband    auf- 
genommen wurden 469 

Bestimmungen  betr.  die  Führerzeugnisse  für  Flugmaschinen  (Fliegerzeugnisse) 
aufgestellt  vom  Deutschen  I.uftschiffer- Verband \6g 

XIV.  Bezugsquellen- Verzeichnis 471 

J^edeutende  Firmen  des  In-  und  Auslandes,  die  sich  mit  Herstellung  von 
Luftfahrzeugen,  Motoren,  Materialien,  Teilen  für  Luftfahrzeuge  usw.  be- 
fassen.    (Nach  Ländern  alphabetisch  geordnet) 471 

1.  Deutschland 471 

2.  Österreich- Ungarn 481 

3.  Frankreich 482 

4.  England 485 

5.  Belgien 486 

6.  Italien 486 

7.  Schweiz 486 

8.  Dänemark 487 

9.  Vereinigte  Staaten  von  Nordamerika 487 

Anhang 

Leistungen  mit  Flugapparaten,  Luftschiffen  und  Freiballonen,  Ausstellungen 
und  Unfälle.     Vom   September  ])is  Fnde  Oktober  1910 489 

Flugsport 489 

Rekordliste 497 

Flugapparate 497 

Freiballone 499 

Drachen 499 

Versuchsballone 499 

Luftschiffahrten 499 

Ausstellungen 501 

Freiballonsport 502 

Unfälle 504 

Tödliche  Unfälle 504 

Für  19H  geplante  flugsportliche  Veranstaltungen. 

1.  Deutschland 505 

2.  Frankreich,  3.  England,  4.   Spanien,  5.  Amerika 506 

Liste   der   deutschen  Flieger,    die  bis  Noveml;)er    1910   das    Führerzeugnis 

erlangten 507 


Verzeichnis  der  Tabellen. 

Tabelle  Seite 

I.  Zusammenstellung  der  Zeppelin-Luftschift'e 24 

II.  Zusammenstellung  der  Militär- Luftschiffe 28 

III.  Zusammenstellung  der  Parseval-Luftschiffe 42 

IV.  Zusammenstellung  der  sonstigen  deutschen  Luftschiffe    ....  45 
V.  \  Zusammenstellung  der  Luftschifte  in  Belgien,  Kngland,  Frank-  (  46 

VI.   [reich.    Osterreich,    Rußland,    Spanien    und   Vereinigte    Staaten^  47 

VII.  i  von  Amerika I  48 

VIII.  Bezeichnung,     Abmessungen,     Leistungen    und    X'erwendung    der 

Parseval-Luftschiffe 90 

IX.  Zusammenstellung  der  in  Deutschland  gebauten  Flugapparate  der 

nationalen  F'lugwoche  in  Berlin-Johannisthal  1910 122 

X.  Zusammenstellung    der  Flugapparate   der   großen  Flugwoche   von 

Reims  1910 134 

XI.  Zusammenstellung  der  wichtigsten  Flugmaschinen-Systeme  19 10    .  134 
XII.  Zusammenstellung   der  wichtigsten  Motor-Systeme   für  Luftschiffe 

und  Flugapparate 208 

XIII.  Tabelle   über  Dimensionen,    Gewichte,  Auftriebe  und  erreichbare 
Höhen    von   Kugelballonen,    berechnet    nach    den    Formeln    von 

Dr.  Emden,  zusammengestellt  von  Riedinger 224 

XIV.  Zusammenstellung  der  Luftschiff  hallen  in  Deutschland     .     .     .     .  252 
XV.  Zusammenstellung  der  Luftschiffhallen  in  Frankreich       ....  262 

XVI.   (Im  Text  irrtümlich  als  Tabelle  XV  bezeichnet.)     Zusammenstel- 
lung der  Flugplätze  in  Deutschland  und  Österreich 308 


Yerzeidinis  der  Tafeln. 

Tafel  Seite 

I.  Zeichnungen  der  Zeppelin-Luftschiffe 24 

IL  Luftschiff  Z  L  7 24 

IIL  Zeichnung  des  Luftschiffes  »MIIL:,  Seitenansicht 28 

IV.  Zeichnungen  der  Parseval-Luftschiffe 40 

V.  Schematische  Zeichnung  des  Luftschiffes  System  Krell-Ditzius  der 

Siemens-Schuckert- Werke.    Seitenansicht  und  Ansicht  von  vorn.  42 

VI.  Zeichnung  der  französischen  Luftschiffe  »System  Lebaudyjuillot  56 

VII.  Zeichnung  des  neuen  Luftschiffes     Clement-Bayard  lU       ...  60 

VIII.  Zeichnung  des  Gerüstluftschiffes  System  Spieß 66 

IX.  Abbildung  und  Zeichnung  der  Luftschiffe  PL  8  (Luftschiff  Welt- 
ausstellung Brüssel),  PL  9  und  PL  10 90 

X.  Zeichnung  des  Zweideckers  »System  Cody«,  Ansicht  von  oben 

und  von  der  Seite 158 

XI.  Zeichnung  des  Zweideckers  »System  CurtissHerrings«,   Ansicht 

von  oben,  von  der  Seite  und  von  vorn        162 

XII.  Zeichnung  des  50  PS  Gnome-Motors.     Längsschnitt  und  Ansicht 

von  vom  bzw.  Querschnitt 202 

XIII.  Flugmotor  von  Miesse 206 

XIV.  Tribünen,  Fliegerschuppen  und  Werkstätten  auf  dem  Flugplatz 
Johannisthai,  ausgeführt  von  der  Ballonhallenbau-  (Arthur  Müller) 
Gesellschaft  m.  b.  H.,  Charlottenburg 300 

XV.  Flug-  und  Sportplatz  Berlin-Johannisthal 302 

XVI.  Flugfeld  »Mars«  am  Bahnhof  Bork 304 

XVIII    I  -^"^^^i^^^s-  bzw.  Widerstandskoeffizienten I  iid 


Draekfehler-Berichtigrungr. 


Auf  Seite  249  muß  der  in  der  3.  Zeile  von  unten  beginnende  Satz  r  i  chtig  heißen: 

Diese  Hallen   haben  verhältni^imässig    niedrige  Seitenwände    und    ein  ziemlich  steiles  Dach, 
wie  die  Hallen  in  Fig.  354  und  355. 


y 


6  IMe  Luftflotten  der  Kultunn ächte. 

schiffe  meist  weniger  Unfälle  und  Betriebsstörungen  hatten  als  früher,  und 
wenn  ein  Unfall  vorkam,  das  Luftschiff  nur  in  den  seltensten  Fällen  gezwun- 
gen war,  die  Weiterfahrt  ganz  aufzugeben.  Leider  ist  jedoch  auch  mit 
dem  Unfall  des  französischen  Luftschiffes  „Rdpubllque"  eine  schwerwie- 
gende Katastrophe  zu  verzeichnen.  Um  sich  ein  Bild  über  die  verbesserten 
Leistungen  der  Luftschiffe  zu  machen,  sind  in  nachstehender  Liste  die 
wichtigsten  Fahrten  derselben  zusammengestellt,  liesonders  eingehend  die 
Fahrten  der  deutschen  Luftschiffe. 


1.  Fahrten  der  Zeppelln-LuftschiiTe. 

Vom  8.  bis  30.  März  machte  ,,Z  I"  zwölf  gelungene  Fahrten  über  den 
Bodensce,  von  i  bis  3  stundiger  Dauer,  ohne  jeden  l'nfall,  mit  Ausnahme 
einer  nicht  erheblichen  Beschädigung  eines  Höhensteuers,  l>ei  einer  Landung 
auf  festem  Boden  am  15.  März  infolge  AnstoUens  an  einen  Baum. 

I.  April  :  Fahrt  des  ,.Z  1"  nach  München,  wo  auf  der  The  res!  en  wiese 
eine  Landung  vorgesehen  war.  Infolge  zu  starken  Windes  konnte  dieselbe 
nicht  stattfinden  und  das  Luftschiff  fuhr  bis  Dingolfing.  wo  es  im  Isartal 
landen  konnte  und  eine  Nacht  im  Sturme  verankert  lag.  Kinen  Tag  darauf, 
nachdem  die  Windstärke  geringer  geworden  wai-,  konnte  die  Fahrt  glatt 
beendet    werden. 

Am  2().  Juni  wurde  das  Luftschiff  aus  gleicher  Ursache  während  vier 
Tagen  im  Freien  bei  Biberach,  auf  der  Fahrt  nach  Metz,  verankert.  Obwohl 
das  Luftschiff  auf  dem  Ankerplatz  ziemlich  starkem  Winde  ausgesetzt  war, 
erlitt  es  keine  Beschädigung. 


14 


Die  Luftflotten  der  Kulturmächte. 


Luftschiffmanövern  und  war  während  dieser  Zeit  in  Leichlingen  stationiert. 
Es  wurden  dort  12  Fahrten  unternommen. 

Am  14.  November  trat  „P  III"  die  Rückreise  nach  Bitterfeld  an  und 
landete  nach  neunstündiger  Fahrt  und  Zurücklegung  von  361  km  in  Grotha, 
um  einer  Einladung  der  Stadt  Folge  zu  leisten.  — 

Nachdem  das  Luftschiff  dort  48  Stunden  verankert  war,  trat  ein  hef- 
tiger Schneesturm  ein,  der  den  Führer  veranlaßte,  das  Schiff  zu  entleeren 
und  per  Bahn  nach  Bitterfeld  zu  transportieren,  da  unter  der  starken  Schnee- 
belastung die  Stabilisierungsflächen  durchbrachen.  ,,P  III"  hat  im  Jahre  1909 
im  ganzen  80  Fahrten  ausgeführt  und  hatte  dabei  nur  einen  größeren  Unfall 
(am  10.  VIIL). 

Schließlich  seien  noch  die  Fahrten  des  ,,P  IV"  während  des  Gordon- 
Bennett- WettfUegens  in  Zürich  erwähnt,  da  es  sich  um  ein  deutsches  Luft- 
schiff handelt.  Auch  diese  Fahrten  gingen  glatt  vonstatten  und  erregten 
das  größte  Interesse,  da  „P  IV'*  überhaupt  erst  das  zweite  Luftschiff  ist, 
welches  in  der  Schweiz  Fahrten  machte.  Das  erste  Luftschiff,  das  die  Schweiz 
sah,  war  bekanntUch  ein  Zeppelin-Luftschiff.  Bei  diesen  Fahrten  in  Zürich 
ist  bemerkenswert,  daß  das  Luftschiff  im  Freien  bei  starkem  Regen  mon- 
tiert und  gefüllt  wurde. 


3.  Fahrten  der  Militär-Luftschiffe  (Groß). 

24.  Januar.  1V2  stündige  Fahrt  des  „M  II"  von  Tegel  über  Charlotten- 
burg und  zurück. 

25.  April.  Fahrt  des  ,,M.  11"  über  Tegel,  bei  welcher  ein  Bruch  des  An- 
triebseiles für  einen  Propeller  stattfand.  Dieser  Unfall  verlief  jedoch  ohne 
nachteilige  Folgen,  während  bekanntUch  ein  ähnlicher  Unfall  bei  dem 
französischen  Luftschiff  ,,Republique"  zu  einer  Katastrophe  führte,  da  ein 
Schraubenflügel  abbrach,    Gashülle  zerriß  und  das  Luftschiff  herabstürzte. 

5.  August.  Dauerfahrt  des  ,,M  IL'  über  Halle  nach  Thüringen  und 
zurück,  Fahrtdauer  16  Vj  Stunden. 

10 — 15.  September.  Fahrten  des  ,,M  11"  über  dem  Manövergelände  bei 
Schwäbisch-Hall  während  der  Kaisermanöver.  An  3  Tagen  machte  das 
Luftschiff  erfolgreiche  Erkundigungsfahrten  bis  10  Stunden  Dauer  und 
blieb  in  funkentelegraphischer  Verbindung  mit  dem  Generalstabe;  am 
4.  Tage  wurde  das  Luftschiff  durch  starken  Wind  in  das  Lager  der  feind- 
lichen roten   Armee  getrieben  und  erbeutet. 

Ende  Oktober  beteiligt  sich  ,,M  11"  gemeinsam  mit  ,,Z  11"  und  P  III" 
an  den  Luftschiffmanövern  in  Köln,  wobei  alle  Fahrten  glatt  verliefen  und 
Entfernungen  bis  Wesel— Coblenz  und  zurück  erreicht  wurden. 

31.  Dezember.  Erste  Probefahrt  des  neuen  Mihtärluftschiffes  ,,M  III", 
die  bei  ziemlich  starkem  Winde  glatt  verlief. 


4.  Fahrten  anderer  deutscher  Luftschiffe. 

Außer  diesen  Fahrten  der  für  militärische  Zwecke  konstruierten  großen 
Luftschiffe  sind  auch  von  kleineren  für  Sportfahrten  konstruierten  Luft- 
schiffen gute  Ergebnisse  zu  verzeichnen.    Außer  dem  Luftschiff  ,,P  IV", 


l6  Die  Luftflotten  der  Kulturmächtc. 

welches  dem  Kaiserlichen  Aero-Klub  gehört  und  in  Bitterfeld 
stationiert  ist,  kamen  im  August  und  September  die  neuen  kleinen  Luft- 
schiffe für  Sportzwecke  von  Kuthenberg  in  Berlin  und  C 1  o  u  t  h  in 
Köln  auf  der  „IIa"  in  Frankfurt  heraus  und  machten  mehrere  Probe-  und 
Passagierfahrten.  Namentlich  das  kleine  „Ruthenberg-Luftschiff"  hat  bei 
diesen  Fahrten  im  Verhältnis  zu  seiner  Größe  und  Motorleistung  vorzüg- 
lich abgeschnitten. 

Bei  der  Luftschiffübung  in  Cöln  im  April  und  Mai  1910  fuhr  M  I 
mit  Z  II  und  P  II  nach  Homburg  v.  d  H.  M  III  wollte  am  4.  u.  5.  Juli  1910 
eine  Fahrt  nach  Gotha  unternehmen ,  mußte  aber  in  Folge  überlegenen 
Windes  auf  dem  ;Schießplatz  Zailhein  i.  S.  landen  und  dort  entleert 
werden,  da  vor  dem  Eintreffen  von  Gas,  schwere  Gewitterböen  aufzogen. 
Das  Luftschiff  blieb  völlig  unverletzt  und  wurde  8  Tage  darauf  in  Berlin 
wieder  in  den  Dienst  gestellt. 

5.  Leistungen  der  Luftschiffe  in  anderen  Ländern. 

Nicht  so  günstig  wie  Deutschland  haben  die  anderen  Länder  mit  ihren 
Luftschiffen  abgeschnitten.  Unstreitig  steht  Deutschland  zurzeit  mit  seinen 
Motorluftschiffen  an  erster  Stelle.  Nicht  nur,  daß  Deutschland  die  größte 
Anzahl  von  betriebsfähigen  Luftschiffen  besitzt,  sondern  die  deutschen 
Luftschiffe  sind  auch  die  größten,  schnellsten  und  betriebssichersten.  Das 
schnellste  Luftschiff  dürfte  zurzeit  das  deutsche  Mihtärluftschiff  „M  III" 
sein,  dann  folgen  ,,P  III"  und  Z  III".  Letzteres  Luftschiff  hat  vor  kurzem 
noch  einen  dritten  Motor  und  zwei  weitere  Schrauben  erhalten  imd  dürfte 
damit  fast  ebenso  schnell  sein  wie  „M  III". 

Betrachten  wir  die  Leistungen  der  Luftschiffe  in  anderen  Ländern, 
so  ist  nächst  Deutschland  die  Motorluftschiffahrt  in  Frankreich  am 
weitesten  vorgeschritten.  Wenn  auch  derartige  Rekordleistungen  bezügl. 
zurückgelegter  Entfernung  und  Geschwindigkeit  mit  den  französischen 
Luftschiffen  nicht  erreicht  wurden,  so  sind  doch  die  Leistungen  in  Anbe- 
tracht der  etwas  geringeren  Größe  der  französischen  Luftschiffe  als  vor- 
züglich zu  bezeichnen.  Leider  wurde  das  beste  französische  Militärluft- 
schiff ,,Republique"  nach  System  Juiliot-Lebaudy  durch  einen  Absturz 
aus  100  m  Höhe  infolge  Zerreißens  der  Gashülle  durch  einen  abfliegenden 
Propellerflügel  zerstört,  wobei  die  Luftschiffer,  zwei  Offiziere  und  zwei 
Monteure,  ihren  Tod  fanden.  Bemerkenswert  ist  bezüglich  der  Ausbildung 
der  Motorluftschiffahrt  in  Frankreich  der  Umstand,  daß  im  vergangenen 
Jahre  mit  dem  Bau  eines  Luftschiffes  mit  Gerüst  für  die  GashüUe  nach 
System  Spieß  (sog.  starres  System)  begonnen  wurde,  während  man  bis 
dahin  nur  halbstarre  Luftschiffe  nach  dem  System  Juiliot-Lebaudy,  und 
unstarre  Luftschiffe  bzw.  Prall-Luftschiffe  ohne  jedes  Gerüst  am  Ballon, 
aber  mit  langer  (ierüstgondel  nach  dem  von  Kaplerer  verbesserten  System 
Renard-Krebs  gebaut  halte.  Bekanntlich  wurde  in  Frankreich  der  halb- 
starre Luftschilttyp  zuerst  geschaffen,  wobei  die  (lashüUe  durch  ein  unter 
derselben  befindliches  Kielgerüst  versteift  wird. 

In  England  wurden  im  \ergangenen  Jahre  weitere  Versuche  mit 
kleinen  Militärluftschiffen  gemacht  und  zwar  außer  mit  den  älteren  halb- 
starren Luftschiffen  mit  Kielgerüst  mit  einem  kleinen  Prall-Luftschiff 
,,Baby"    mit   langer   Gondel.     Die   Leistungen   stehen  jedoch  weit   hinter 


l8  Die  Luftflotten  der  KulturmAchte. 

denen  der  deutschen  und  französischen  Luftschiffe  zurück,  da  die  englischen 
Luftschiffe  weit  kleiner  und  auch  in  ihrer  Konstruktion  lange  nicht  an  die 
deutschen  und  französischen  Luftschiffe  heranreichen. 

Österreich  stellte  Ende  vergangenen  Jahres  das  erste  Militär- 
luftschiff in  den  Dienst,  imd  zwar  ein  kleineres  Luftschiff  nach  System 
Parseval,  das  in  den  Werkstätten  der  österreichischen  Daimler- Gesell- 
schaft erbaut  wurde  und  bei  seinen  Probefahrten  vorzüglich  fimktionierte. 
Außerdem  machte  ein  neues  Sportluftschiff,  das  von  den  Gebrüdem  R  e  n  - 
n  e  r  in  Graz  gebaut  wurde,  einige  Probefahrten ;  die  Leistungen  dieses 
Luftschiffes  reichten  jedoch  bezgl.  Geschwindigkeit,  Aktionsradius,  Betriebs- 
sicherheit lange  nicht  an  die  deutschen  Sportluftschiffe,  wie  z.  B.  Ruthen- 
beig,  heran ;  für  militärische  Zwecke  kommt  daher  dieses  Luftschiff  kaum 
in  Betracht.    Femer  bestellte  die  Heeresverwaltung  ein  Lebaudy-Luftschiff. 

Auch  Rußland  begann  im  vergangenen  Jahre  mit  der  Einführung 
der  Militärluftschiffe,  doch  war  gleich  die  erste  Probefahrt  des  ersten  russi- 
schen Luftschiffes  ein  Fiasko,  indem  bald  nach  dem  Aufstieg  die  HüUe 
platzte.  Bei  der  Landung  wurde  das  Luftschiff  zwar  beschädigt,  die  In- 
sassen jedoch  nur  unerheblich  verletzt.     Ein  Parseval  ist  bestellt. 

In  Belgien  wurde  von  Goldschmidt  ein  Luftschiff  „Bel- 
gique"  mittlerer  Größe  gebaut,  das  sich  in  seiner  Konstruktion  an  den  fran- 
zösischen Typ  Renard- Kapferer  anlehnt  und  bei  seinen  Fahrten  befriedigend 
fimktionierte.  Die  Gashülle  und  andere  Teile  dieses  Luftschiffes  wurden 
in  den  Werkstätten  von  Godard  in  Paris  hergestellt. 

In  Italien  wurde  zu  dem  bereits  vorhandenen  Luftschiff  „Forla- 
nini"  noch  ein  zweites  Militärluftschiff  gebaut,  und  beide  Luftschiffe 
machten  mehrere  gelungene  Fahrten  bis  zur  Dauer  von  drei  Stimden. 

In  den  übrigen  Staaten  Europas  sind  noch  keine  Luftschiffe  vorhanden, 
das  gleiche  gilt  von  Asien,  doch  beabsichtigt  Japan,  jetzt  Militärluft- 
schiffe einzuführen.  Dieses  Land  hatte  im  vergangenen  Jahre  zu  diesem 
Zwecke  eine  Studienkommission  nach  Europa  gesandt. 

In  Amerika  besitzen  z.  Z.  nur  die  Vereinigten  Staaten 
ein  Militärluftschiff,  das  nur  kleine  Fahrten   von  ca.  i  Stunde  ausführte. 


III.  Die  deutschen  Luftschififsysteme. 

I.  Die  Luftschiffe  nach  System  Zeppelin. 

Von  diesem  größten  Luftschiff  typ  sind  |:::e^'enwärtig  zwei  Luftschiffe 
vorhanden,  von  denen  das  eine,  ,,Z  I",  im  Besitz  des  Deutschen  Reiches 
ist  und  das  andere  als  Ersatz  des  vor  kurzem  bei  Weil  bürg  verunglückten 
,,Z  IT'  vom  Reiche  erworben  werden  dürfte,  nachdem  es  durch  Umbauten 
wesentlich  verbessert  worden  ist.  Das  Kennzeichen  der  Luftschiffe  System 
Zeppelin  ist  bekanntlich  die  Anordnung  der  Ballons  in  einem  starren  Gerüst, 
das  aus  Aluminiumstäben  gebildet  ist.  Hierdurch  ergeben  sich  folgende 
Vorteile : 

Erhaltung  der  Ballonform,  unabhängig  vom  Druck  des  Gases  im  Ballon, 
daher  Fortfall  der  Luftsäcke  zum  Prallerhalten  der  Ballonhülle;  femer 
Schaffung  eines  Luftzwischenraumes  zwischen  (lasraum  und  Außenluft, 
wodurch  die  Gastemperatur  durch  äußere  Junflüsse,   namentlich   Sonnen- 


22  Die  Luftflotten  der  Kulturm ächte. 

Versuchen  erhielten  die  Zeppeün-Lult schiffe  an  der  hinteren  Spitze  zu  beiden 
Seiten  doppelte  Stabilisierungsfläclien,  zwixhen  welchen  an  der  Hinter- 
kante derselben  die  Seitensteuer  eingebaut  sind.  Auch  diese  Steuer  wurden 
mehrfach  verändert.  Zuerst  waren  es  zwei  Kastensteuer  mit  zwei  parallelen 
Flächen,  die  um  eine  gemeinsame  Achse  drehbar  waren;  später  wurden 
drei  parallele  Flächen  benutzt,  \-on  denen  jede  um  eine  besondere  Achse 
drehbar  war,  und  die  durch  Schubstangen  gelenkig  miteinander  verbunden 
war.  Dann  wurde  noch  ein  grölleres  Steuer  an  der  hinteren  Spitze  angebaut, 
das  für  sich  allein  oder  gemeinsam  mit  den  Seitenstcuern  zwischen  den  Sta- 
bilisierungsflächen betätigt  werden  konnte.  In  dieser  Weise  wurde  im  ver- 
gangenen Jahre  das  Luftschiff  ,.Z  III"  gebaut,  da  sich  das  Hecksteuer  bei 


dem  bei  Kclitordinfieii  \ernichtctcn  Luftschiffe  bewährt  hatte.  Jetzt  ist 
jedoch  „ZHI"  Iw^.iiglich  der  Scitensteuer  wie  folgt  uragelxiut  worden. 
Das  hintere  Hecksteuer,  welches  verhältnismäßig  groU  und  dementsprechend 
schwer  war,  ist  fortj^efallen.  Statt  des-^.'»  ist  etwa  im  vorderen  Drittel 
unterhalb  der  unteren  Stabihsicrunnsiladicn  bcifkrsoit.s  ein  kleineres  Seiten- 
stcucr  angeordnet.  Da  diese  einfaclien  Soitensteuer  ebenso  wie  die  zwischen 
den  Stabilisierungsfläclien  angebrachten  dopjKOtcn  Seitensteuer  vom  Luft- 
sti-om  \'oll  getroffen  werden,  dürften  sie  trotz  gi'riiigerer  (iröüe  als  das  frühere 
Hockstcucr  die  gleiche  Wirkung  ausüben. 

Die  Vnoriinung  der  Höhensteuer  i^l  clieselbc  geblieben,  indem  vom  und 
hinten  je  ein  paar  Höhensteuer.  Ix-stehcnil  aus  drei  parallelen  Flächen,  an- 
gebracht sind.  lede^.  HÖlu'n>teuerpaar  kann  fiir  -irh  aJli-in  oder  beide  ge- 
meinsam im  K'!>-i'-hen  oil.-r  i'ntwf.'engesftxten  Sinne  belatifit  werden,  da  sich 
die  beiden  Handräder  für  ilie"  Höheiistpuer,  ebenso  wie  die  Handräder  für 
die  Scitensteuor,  entsprL'cliend  kuppeln  lassen. 


24 


Die  Luftflotten  der  Kulturmächte. 


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Die  Luftflotten  der  Kultormachte. 


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32  Die  Luftflotten  der  Kulturmächte. 

gespannt  wird.  Durch  eine  Art  Maul,  welches  sich  bei  der  Fahrt  dem  Winde 
entgegen  öffnet,  strömt  Luft  zwischen  die  beiden  Stoff  wände  und  spannt 
dieselben  straff.  Dadurch  können  der  Stoff  und  die  Stabilisierungsflächen 
im  Winde  nicht  flattern,  wirken  sehr  sicher  und  ihr  Luftwiderstand  ist  geringer. 

Die  wichtigste  Konstruktion  und  Kennzeichnung  des  Systems  Parseval 
ist  die  Art  der  Höhensteuerung.  Parseval  verändert  die  Schwerpunktlage 
des  Ballons  durch  ein  Übergewicht  an  Luft  im  vorderen  oder  hinteren 
Ballonende.  Im  Innern  des  BaJlons  sind  zwei  Luftsäcke  (Ballonetts)  zu  beiden 
Enden  angeordnet.  Dieselben  können  mittels  eines  Gebläses  und  mit  einer 
mit  Ventilen  und  Drosselklappen  ausgerüsteten  Schlauchleitung  nach 
Wunsch  mit  Luft  gekühlt  werden.  Will  man  z.  B.  aufwärts  fahren,  so  wird 
die  Drosselklappe  zum  hinteren  Ballonett  geöffnet,  zum  vorderen  geschlossen. 
Der  Ventilator  arbeitet  allein  nach  dem  hinteren  Ballonett,  füllt  dieses  und 
aus  dem  vorderen  Ballonett  wird  ein  entsprechendes  Luftquantum  durch 
ein  Überdruckventil  herausgedrückt.  Auch  kann  zur  schnelleren  Wirkung 
das  Ventil  vom  Führer  durch  eine  Zugleine  von  Hand  geöffnet  werden. 
Im  vorliegenden  Falle  stellt  sich  dann,  da  die  Spitze  leichter  geworden  ist, 
der  Ballon  vom  hoch  und  fährt  unter  dem  Druck  der  Luftschraube  nach 
oben,  indem  der  bei  der  Fahrt  entstehende  Wind  gegen  die  Unterseite  des 
Ballonkörpers  drückt.  Es  können  durch  diese  Art  der  Höhensteuerung  je 
nach  der  Größe  des  Einstellwinkels  und  der  Geschwindigkeit  des  Luft- 
schiffes gegenüber  der  Luft  mehrere  hundert  Kilogramm  Gewichtsunter- 
schied ausgeglichen  werden,  und  dadurch  kann  sich  das  Luftschiff  entspre- 
chend über  oder  unter  seiner  Gleichgewichtslage  (je  nachdem,  ob  das  hintere 
oder  vordere  Ballonett  gefüUt  ist)  halten. 

Diese  Art  der  Höhensteuerung  wirkt  sehr  sicher,  erfordert  aber  zur 
Einstellung  etwas  mehr  Zeit  als  die  anderen  Methoden  der  Höhensteuerung, 
die  bei  den  anderen  Systemen  der  Luftschiffe  besprochen  werden  sollen. 
Femer  kann  diese  Höhensteuemng  nur  wirken,  bis  die  Prallhöhe  des  Ballons 
erreicht  ist,  d.  h.  bis  das  in  der  dünneren  Luft  sich  ausdehnende  Gas 
alle  Luft  aus  den  Ballonetts  herausgedrückt  hat.  Sind  die  Luftsäcke  nahezu 
leer  geworden,  und  das  Gas  dehnt  sich  noch  weiter  aus,  so  wird  durch  eine, 
beide  Luftsäcke  verbindende  Leine,  die  über  drei  Rollen  am  Gasventü 
geführt  ist,  dieses  Ventil  geöffnet,  und  das  Gas  kann  ausströmen.  Zur  Sicher- 
heit ist  noch  eine  zweite  automatische  Einrichtung  zum  öffnen  des  Gas- 
ventils vorhanden,  indem  eine  unten  am  Ballon  angebrachte  Membrane 
bei  ihrer  Ausbeulung  durch  den  Überdruck  des  Gases  mittels  eines  Seiles 
das  Gasventil  aufzieht.  Durch  eine  zum  Führerstand  führende  Zugleine 
kann  das  Gasventil  auch  vom  Führer  geöffnet  werden. 

Eine  andere  Eigentümlichkeit  der  Parseval-Luftschiffe  ist  die  Auf- 
hängung der  Gondel.  Die  Gondel  ist  nämlich  nicht  starr  mit  dem  Ballon 
verbunaen,  sie  kann  vielmehr  nach  vor-  und  rückwärts  pendeln,  indem 
sie  an  senkrechten  Seilen  in  der  Mitte  des  Ballons  aufgehängt  ist.  Da  sie 
aber  viel  kürzer  ist  als  der  Ballon,  müssen  die  überhängenden  Spitzen 
desselben  noch  gehalten  werden.  Dies  geschieht  durch  schräg  nach  vom 
und  hinten  laufende  Seile.  Damit  aber  die  Beweglichkeit  der  Gondel  er- 
halten bleibt,  laufen  die  Seile  über  Rollen,  welche  an  der  Gondel  befestigt 
sind,  und  wenn  die  Gondel  pendelt,  fährt  sie  mit  diesen  Rollen  auf  den 
Seilen  hin  und  her. 

Infolge  dieser  Einrichtung  braucht  die  Gondel  keinen  so  großen  Bo^en 
zu  beschreiben,  wenn  sich  der  Ballon  um  seine  Querachse  dreht  und  es  smd 


36 


Die  Luftflotten  der  Kulturmächte. 


Die  neue  Gondel  ist  länger  und  schmaler  als  die  früher  gebaute.  Der 
Personenraum  ist  größer  imd  bequemer;  er  enthält  Sitze  für  zwölf  Personen, 
während  früher  der  Raum  nur  für  sechs  Personen  ausreichte.  Durch  An- 
wendung einer  etwas  schlankeren  Ballonform  und  durch  wesentliche  Ver- 
minderung der  Widerstände  der  Gondel  und  der  Tragseile,  welche  Wider- 
stände bei  den  älteren  Parseval-Luftschiffen  fast  ebensoviel  betragen  als 
der  Widerstand  des  Ballonkörpers,  ferner  durch  die  Verbesserung  in  der 
Konstruktion  der  Propeller  und  den  größeren  Durchmesser  derselben  dürften 
die  beiden  neuen  Parseval-Luftschitfe  bei  der  gleichen  Motorleistung  wie 
das  Luftschiff  P  II  (200  PS)  eine  Geschwindigkeit  von  über  15  bis  16  m 
per  Sekunde  erreichen. 

Ein  drittes,  etwas  kleineres  Luftschiff  ist  für  die  Weltausstellung  in 
Brüssel  im  Bau. 


Fig.  47>  Schematiäche  Zeichnung  des  Luftschiffes,  System  Parscval,  mit  Gondelaufhängung,  a  Auftriebs- 
mittelpunkt im  Hallon.  A  Auftrieb,  to  Widerstandsmittelpunkt,  W  Luftwiderstand,  V  Vortrieb  (Schrauben- 
zug) durch  die  Luftschraube  p,  <j  Schwerpunkt  der  Ciondcl,  0  Schwerkraft,  9  1,  8  2  vordere  und  hintere 
schräg  nach  der  Gondel  über  Rollen  geführte  Tragseile,  r  1,  r  2  mittlere  feste  Tragseile,  €  Voreilung  der 

Gondel  infolRC  des  Schraubcnzugos   1'. 


4.  Das  Luftschiffsystem  Ruthenberg. 

Außer  den  drei  in  der  deutschen  Armee  eingeführten  Luftschiffsystemen 
befinden  sich  in  Deutschland  noch  mehrere  Luftschiffe  im  Privatbesitz, 
die  nach  verschiedenen  Systemen  gebaut  sind.  Hierzu  gehört  zunächst 
das  Luftschiff  von  Ruthenberg.  Dieser  Motorballon  ist  eine  Abart  des  halb- 
starren Systems  und  bildet  mit  seinen  vielfachen  Neuerungen  eine  Klasse 
für  sich.  Der  unstarre  Ballon  von  Ruthenberg  ,, halbstarr,  transportabel*' 
genannt,  wird  durch  einen  unter  dem  Ballonkörper  angebrachten  Gitter- 
träger (Kielgerüst)  versteift.  Die  Gondel  ist  mit  diesem  Kielgerüst  durch 
Verschraubungen  fest  verbunden  und  nicht,  wie  bisher  üblicn,  an  SeUen 
aufgehängt.  Hierdurch  wird  eine  Aufhängung  der  Gondel  mögHchst  dicht 
unter  dem  Ballon  erreicht.  Das  Kielgerüst  und  die  Gondel  sind  aus  Stahl- 
röhren hergestellt  und  abnehmbar,  so  daß  das  Luftschiff  leicht  zerlegt  und 
mittels  eines  Wagens  oder  der  Eisenbahn  befördert  werden  kann. 

Durch  die  sehr  schlanke  Form  der  Gashülle  und  die  entsprechend  geringe 
Widerstandsfläche   kann  mit  dem   Luftschiff  eine  verhältnismäßig  groJ 


jS  DiB  Luftflotten  der  Kultunnftcbte. 

gute  Steuerfähigkeit  und  bemerkenswerte  Geschwindigkeit.  Es  erlitt 
dadurch  einen  Unfall,  daß  der  Kühler  für  den  Motor,  der  unmittelbar 
vor  der  Luftschraube  befestigt  ist,  um  einen  besonderen  Ventilator  zu 
sparen,  sich  löste  und  in  die  Schraube  fiel,  wodurch  diese  beschädigt 
wurde.  Diesem  Mangel  ist  durch  eine  sichere  Befestigung  des  Kühlers  jetzt 
abgeholfen. 

5.  Das  Luftschiff  Clouth. 

Ein  weiteres  Luftschiff  eigenen  Systems  ist  das  von  der  Gummiwaren- 
fabrik Clouth,  Köln-Nippes,  das  im  vergangenen  Jahre  auf  der  IIa  montiert 
und  ausgestellt  wurde  und  bereits  mehrere  Fahrten  hinter  sich  hat.    Der 
MotorbaSon  von  Clouth  steht  in  der  Mitte  zwischen  der  unstarren  und  der 
halbstarren  Bauart.  Die  Form  der  Gondel  lehnt  sich  an  das  System  Renard- 
Kapferer  an,  die  Anordnung  der  beiden  Schrauben  ist  dagegen  die  gleiche 
wie  beim  Luftschiff  Parseval  III. 
An  die  halbstarre  Bauart  ( Juillot 
und  Groß)  erinnert  die  Anbrin- 
gung einer   Versteifung   tmten 
am  Ballon,  von  der  die  Halte- 
seile nach  der  Gondel  führen. 
Diese  Versteifung  ist  jedoch  kein 
Kielgerüst  aus  Stahlrohren,  wie 
bei  den  Luftschiffen  von  Juillot 
und   Groß,   vielmehr  ist    beim 
Motorballon  von  Clouth  nur  ein 

schwaches  Holzgerippe  am 
Saume    des   Ballons    befestigt. 
Flg.  4«.   SchnittieichnuDE  durch  di<  vintiiEchiuK  Tür  die      das  aus  mehreren   miteinander 
Luruücke.   ,1  VcnriijKhiiuM.  [■  /  Ventile  für  du  vordere        verbundenen  Holzleisten  be- 

SÄr^t»;;"".*  tt,""!" ":::;;  ^teht  ä  i„  zwei  Rdhen,  a„f 

(ge>chio>«n|.  D  z  Dto»cI1i1.ppc  für  du  hinifrf  it.uon...     jeder  Seite  des  Ballons  eme,  an- 
(stüffn«),  m/,  in3Membn.oKiLfr,  Ä  ;,  K  SBcfeiiigungv     geordnet  sind.    Dieses  Holzge- 
""»'-  rippe  versteift  den  Ballon  etwas 

in  seiner  Längsachse  und  ver- 
teilt die  Beanspruchung  durch  die  Last  der  Gondel  gleichmäßig  auf  die 
Ballonhülle.  Ein  Einknicken  der  Ballonhülle  ist  daher  weniger  zu  be- 
fürchten als  bei  Kapferer,  wenn  man  die  Gondel  nahe  unter  dem  Ballon 
aufhängt.  Man  kann  die  Gondel  auch  kürzer  machen,  da  sie  nicht  mehr  als 
Kielgeriistbalken,  wie  bei  Ren ard- Kapferer,  dient.  Immerhin  muß  die  Gondel 
länger  sein  als  bei  Parseval.  wenn  man  das  Holzgerüst  unter  dem  Ballon 
nicht  zu  stark  und  schwer  machen  will.  Es  ist  anzunehmen,  daß  durch  die 
Verkürzung  der  Gondel  bei  Clouth  soviel  am  Gewicht  derselben  erspart  wird, 
wie  die  Holzleisten  mit  ihrer  Aufhängung  am  Ballon  ausmachen.  In  der 
ersten  Ausführung  waren  diese  Leisten  jedoch  etwas  zu  schwach,  da  sie  bei 
einer  der  ersten  Fahrten  gebrochen  sind,  nachdem  die  Gashülle  durch  schnelles 
Sinken  schlaff  geworden  war. 

Der  MotorbaJlon  von  Clouth  soll  namentlich  Sportzwecken  dienen,  dem- 
nach ist  er  verhältnismäßig  klein  und  in  Anschaffung  und  Betrieb  nicht  zu 
teuer.  Die  Länge  des  Luftschiffes  beträgt  42  m  bei  einem  Inhalt  von  1700  cbm 
und  einem  Durchmesser  von  8,25  m.  Die  7,5  m  lange  Gondel  ist  aus  Stahl- 
rohren hergestellt. 


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44  ^16  Luftflotten  der  Kulturmächte. 

System  Parseval  durch  zwei  vom  und  hinten  im  Ballon  eingebaute  Luft- 
säcke,  die  durch  einen  Ventilator  nach  Belieben  gefüllt ,  werden  können. 
Wegen  seiner  geringen  Größe  ist  dieses  Luftschiff  nur  für  kurze  Fahrten 
geeignet  und  kann  auch  nur  eine  Person  tragen. 

8.  Luftschiff  der  Rheinisch- Westfälischen  Motor- 
luftschiffgesellschaft. 

Das  Luftschiff  der  Rheinisch -Westfälischen  Motorluftschif f  -  Gesell- 
schaft ist  in  seinem  Bau  dem  französischen  Luftschifftyp  Renard-Kapferer 
ähnlich.  Wie  bei  diesen  Luftschiffen  ist  die  Gondel  sehr  lang  und  trägt  an 
der  vorderen  Spitze  den  Propeller.  Die  Form  des  Ballons  entspricht  nicht 
ganz  den  Anschauungen  über  die  günstigste  Ballonform,  indem  die  hintere 
Spitze  gegenüber  der  vorderen  zu  stumpf  ist. 

An  der  27  m  langen  Gondel  aus  Eschenholz  ist  bemerkenswert,  daß 
dieselbe  wie  bei  den  französischen  Zodiac-Luftschiffen  in  drei  Teile  zerlegt 
werden  kann. 

Beachtenswert  ist  die  Höhensteuerung.  Diese  erfolgt  wie  bei  den 
Luftschiffen  System  Groß  -  Basenach  durch  ein  flüssiges  Laufgewicht, 
indem  vom  und  hinten  auf  der  Gondel  je  ein  50  1  fassendes  Wasserreservoir 
angeordnet  ist.  Beide  Reservoire  stehen  durch  eine  Rohrleitung  mit  einer  am 
Motor  angeordneten  Pumpe  in  Verbindung,  mittels  welcher  die  Flüssigkeit  je 
nach  Wunsch  nach  dem  vorderen  und  hinteren  Reservoir  gepumpt  werden 
kann.  Das  Reservoir,  welches  mehr  Flüssigkeit  enthält,  wird  durch  sein  Über- 
gewicht den  Ballon  entsprechend  neigen.  Gegenüber  der  Anordnung  an 
den  deutschen  Militärluftschiffen  besteht  der  Nachteil,  daß  das  Umpumpen 
der  Flüssigkeit  nicht  so  schnell  stattfindet  wie  bei  dem  Verfahren  mittels 
Druckluft  beim  System  Groß-Basenach.  Bei  einer  Länge  von  53  m  und 
einem  größten  Durchmesser  von  10  m  nimmt  der  Tragkörper  3300  cbm 
auf;  das  Luftballonett  faßt  580  cbm.  Zwei  horizontale  und  eine  vertikale, 
das  Seitensteuer  tragende  Flächen  dämpfen  auftretende  Schwingungen. 
Der  zweiflügelige  Propeller  aus  quer  übereinander  geleimten  Mahagoni- 
holzplatten an  der  Spitze  des  Gondelgerüstes  wird  von  einem  iio  PS- 
Motor  unter  Zwischenschaltung  eines  Vorgeleges  angetrieben.  Zum  ersten 
Male  ist  bei  diesem  Luftschiff  die  Anwärmung  der  in  das  BaHonett  ge- 
drückten Luft  vorgesehen,  indem  diese  mit  Hilfe  einer  Haube  über  den 
Aluminium-Kühler  der  Fa.  Basse  &  Selve  geleitet  werden  kann.  Sämtliche 
zur  Führung  erforderlichen  Hebel,  Leinen,  Meß-  und  Kontrollapparate 
befinden  sich  im  Bereiche  des  Führers. 

Nach  dem  Gründer  der  Gesellschaft  hat  dieses  Luftschiff  den  Namen 
.,Erbslöh"  erhalten. 

9.  Das  Luftschiffsystem  Krell-Ditzius  der  Siemens- 

Schuckert  werke. 

Dieses  Luftschiff  ist  das  größte  bisher  gebaute  Pralluftschiff  (sog. 
unstarres  System).  Der  Ballon  hat  bezüglich  des  Widerstandes  eine  sehr 
günstige  schlanke  Form  und  trägt  drei  Gondeln,  von  denen  die  vordere  und 
hintere  Gondel  mit  je  zwei  Motoren  ausgerüstet  sind,  die  je  drei  Propeller 
antreiben.  Von  diesen  Propellern  ist  je  einer  hinter  jeder  der  Motorgondeln, 
die  anderen  zu  beiden  Seiten  der  Gondeln  angeordnet. 


Deutschland. 


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Die  Luftflotten  der  Kultonnächte. 
Tabelle  VII. 


52  Die  Luftflotten  der  Kultuanächte. 

Am  vorderen  Teil  des  Gondelträgers  ist  die  Motorgondel  aus  Eschen- 
holz angebracht,  welche  den  ganzen  maschinellen  Teil  aufnimmt.  Zwei 
vierzylindrige  Luftschiffmotore  zu  je  36  HP  treiben  je  einen  Holzpropeller 
von  3,40  m  Durchmesser  mittels  Kettenübertragung  an.  Die  gegenläufigen 
Holzpropeller  machen  500  Touren  in  der  Minute  und  erteilen  dem  Luft- 
schiff eine  Geschwindigkeit  von  45  km  in  der  Stunde.  Versagt  ein  Motor, 
so  kann  die  Fahrt  mit  Hilfe  des  intakten  Motors  fortgesetzt  werden. 
Durch  das  Leerlaufenlassen  eines  Propellers  kann  der  Ballon  auch  nach 
der  Seite  gesteuert  werden.  Der  Benzinvorrat,  explosionssicher  unterge- 
gebracht,  langt  für  eine  10  stündige  Fahrt.  In  der  Motorgondel  befindet 
sich  der  Pilot  und  2  Chauffeure. 

Am  rückwärtigen  Teil  des  Gondelträgers  ist  die  Passagiergondel  ein- 
gebaut (Eschenholz),  welche  4  Personen  aufnehmen  kann.  Gewicht  der 
kompletten  Ballonhülle  900  kg,  der  kompletten  Gondel  750  kg. 

3.  Das  Luftschiff  von  Renner. 

Die  Gebrüder  Renner  in  Graz  bauten  ein  kleines  Sportluftschiff  „Estaric", 
das  in  seiner  Konstruktion  dem  Clement-Bayard-Typ,  resp.  dem  amerika- 
nischen Baldwin  ähnlich  ist,  indem,  wie  bei  diesem,  eine  lange  Gondel,  jedoch 
von  dreieckigem  Querschnitt,  benutzt  wird.  Der  zweiflügelige  Propeller 
wird  von  einem  25  PS  Puch-Motor  angetrieben. 

Bei  der  geringen  Größe  des  Ballons,  der  ca.  700  cbm  Inhalt  hat,  und  bei 
der  Konstruktion  der  Gondel  ist  das  Luftschiff  nur  für  kurze  Sportfahrten 
geeignet,  für  mihtärische  Zwecke  also  kaum  brauchbar.  Ein  größeres  Luft- 
schiff mit  2  Motoren  von  je  40  PS  ist  z.  Z.  im  Bau. 


V.  Die  französischen  Luftschiffe. 

Nächst  Deutschland  hat  die  französische  MiUtärverwaltung  die  meisten 
und  besten  Luftschiffe,  ebenso  befinden  sich  mehrere  Luftschiffe  im  Privat- 
besitz. 

Das  beste  französische  Luftschiffsystem  ist  das  System  Lebaudy- 
Juillot,  nach  welchem  die  meisten  Militärluftschiffe  Frankreichs  gebaut 
sind.  Dann  kommt  das  von  Kapferer,  das  verbesserte  System  Kenard 
(Astra),  nach  welchem  System  schon  das  erste  französische  Mihtärluftschiff 
„La  France"  gebaut  war.  Diesem  schließt  sich  das  System  Comte  de  la  Vaulx 
(Zodiac)  an,  von  dem  die  französische  Armee  zwei  besitzt.  Auch  befinden 
sich  mehrere  dieser  Luftschiffe  im  Privatbesitz.  Der  Luftschifftyp  von 
Santos  Dumont  hat  dagegen  keinen  Eingang  in  die  Praxis  gefunden. 

I.  Die  Luftschiffe  System  Lebaudy- Juillot. 

Das  Luft  schiff  System,  welches  vom  Ingenieur  Juillot  konstruiert 
wurde  und  in  den  Werkstätten  der  Gebrüder  Lebaudy  in  Moissan  gebaut 
wird,  ist  der  typische  Vertreter  des  sog.  halbstarren  Systems  und  war  der 
erste  Luftschifft yp  dieser  Bauart.  Bei  den  Luftschiffen  System  Juillot  ist 
unter  dem  Ballon  ein  Gerüst  aus  Stahlrohren  angebracht,  welches  die 
Gondel  trägt.  Nach  hinten  ist  das  Gerüst  in  eine  im  Querschnitt  kreuz- 
förmige einstellbare  Stabilisierungsfläche  verlängert,  an  welcher  hinten 
das  Seitensteuer  angebracht  ist. 


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g6  Die  erfolgreichsten  Flugmaschinen  der  Gegenwart. 

Auf  der  unteren  Tragfläche  ist  direkt  der  Motor  montiert  und  ebenso  befindet 
sich  dort  auch  der  Sitz  für  den  Führer  und  einen  Passagier.  Zweifellos 
wird  hierdurch  das  Gewicht  der  Flugmaschine  geiinger;  die  Konstruktion 
wird  einfacher  und  die  Herstellung  biJliger.  Andererseits  muß  jedoch  hervor- 
gehoben werden,  daß  das  Ansehen  der  Flugmaschine  durch  den  Fortfall 
dieses  mittleren  Körpers  ein  weniger  elegantes  ist,  und  der  Führer  ist  jeden- 
falls auf  seinem  Sitz  auf  der  unteren  Tragfläche  zwischen  den  Verspannungs- 
drähten  des  Tragflächengerüstes  weit  mehr  exponiert  als  bei  einer  Flug- 
maschine mit  einem  mittleren  bootsförmigen  Körper,  in  welchem  der  Führer 
geschützt  sitzt  und  der  Motor  wohl  auch  fester  gelagert  werden  kann.  Der 
auf  der  vorderen  Tragflächenkante  sitzende  Führer,  der  weder  seitlich  noch 
vor  sich  eine  schützende  Wand  sieht,  muß  auch  unbedingt  mehr  Wagemut 
haben  als  der  Führer  einer  Flugmaschine  mit  dem  Sitz  in  einem  festen 
Körper,  wie  bei  Voisin,  Bl^riot,  Antoinette,  wobei  der  Führer  einen  allseitig 
von  festen  Wänden  umgebenen  Sitz  hat,  Den  Fortfall  des  mittleren  Körpers 
bei  Wright  kann  man  sich  wohl  dadurch  erklären,  daß  dieser  Drachenflieger 
aus  einem  Gleitflieger  entwickelt  worden  ist,  bei  dem  der  Führer  auf  der 
unteren  Tragfläche  liegen  mußte.  Beim  Gleitflieger  konnte  man  sich  des 
unbedingt  notwendigen  geringen  Gewichtes  wegen  den  Luxus  eines  kräf- 
tigen Mittelkörpers  mit  bequemem  Sitz  für  den  Führer  nicht  leisten.  Bei 
dem  ersten  brauchbaren  Gleitflieger,  von  unserem  Landsmann  Otto  Lilien- 
thal konstruiert,  war  ja  die  Bequenilichkeit  noch  geringer,  indem  man  sich 
mit  den  Armen  in  das  Gerüst  der  Tragflächen  hing  und  hierbei  durch  Ver- 
legen des  Schwerpunktes  durch  Schwenken  der  Beine  den  Flugapparat 
steuerte. 

Wenn  der  Drachenflieger  von  Wright,  was  die  äußere  Bauform  anbe- 
langt, nicht  als  Normalform  betrachtet  werden  kann,  so  sind  doch,  wie 
schon  bemerkt,  die  von  Wright  angewandten  Mittel  zur  Steuerung  beachtens- 
wert und  auch  vorbüdlich  geworden  und  sollen  daher  näher  besprochen 
werden. 

Es  muß  zunächst  hervorgehoben  werden,  daß  kein  anderer  Drachen- 
flieger im  Verhältnis  zum  transportierten  Gewicht  (Nutzlast)  und  zur  Ge- 
schwindigkeit mit  so  geringer  Kraftleistung  des  Motors  auskommt,  als  der 
Drachenflieger,  System  Wright,  mit  alleiniger  Ausnahme  des  kleinen  Ein- 
deckers von  Santos  Dumont.  Es  darf  auch  bezweifelt  w^erden,  ob  es  mit 
einem  anderen  Drachenflieger  ohne  Schwanzfläche  überhaupt  mögüch 
ist,  zu  fliegen.  Meines  Erachtens  ist  die  Wirkung  des  Höhensteuers  bei 
Wright  deshalb  eine  so  präzise,  weil  die  horizontalen  Flächen,  welche  das 
Höhensteuer  bilden,  nicht  einfach  verdreht  werden,  wie  bei  den  sonstigen 
Drachenfliegern,  sondern  je  nach  der  Einstellung  zum  Flug  geradeaus,  nach 
oben  oder  unten,  eine  andere  Krümmung  erhalten.  Trotzdem  ist  aber 
wegen  des  Fehlens  einer  Schwanzfläche  das  Steuern  eines  Drachenfliegers, 
System  Wright,  bezüghch  der  Höhensteuerung  und  der  Erhaltung  der  Langs- 
stabilität  unbedingt  schwieriger  als  das  Steuern  eines  Drachenfüegers  mit 
Schwanzfläche,  wie  z.  B.  eines  Voisinzweideckers.  Dies  haben  auch  schon 
die  von  den  Gebrüdem  Wright  ausgebildeten  Führer  ihrer  Flugmaschinen 
und  die  Erbauer  derselben  richtig  erkannt  und  der  Franzose,  Graf  Lambert, 
hat  sich  bereits  einen  Drachenflieger,  System  Wright,  mit  einer  Schwanz- 
fläche bauen  lassen.  Auch  die  deutsche  Gesellschaft,  welche  die  Wright- 
patente  erworben  hat,  und  diese  Flugmaschinen  fabriziert,  führt  diesen  ver- 
besserten Wrighttyp  mit  einfacher  oder  doppelter  Schwanzfläche  jetzt  aus. 


104  ^ic  bedeutendsten  Flugmaschinen  der  G^enwart. 

2.   Deutsche  Flugapparate. 

Von  den  nachstehend  in  Bild  und  Zeichnung  dargestellten  Drachen- 
fliegern sind  mehrere  Typen  bezüglich  der  Konstruktion  ausländischen  Ur- 
sprungs. So  die  Zweidecker  nach  System  Wright  der  „FlugniaschineWright'' 
G.  m.  b.  H.  in  Berlin -Reinickendorf.  Femer  die  ,,  Albatros" -Eindecker 
der  Albatros- Werke  in  Berlin- Johannisthai,  die  nach  System  ,,Antoinette'' 
gebaut  sind.  Die  Zweidecker  derselben  Fabrik  sind  nach  System  Henry 
Farraan  oder  Roger- Sommer  gebaut.  Gegenüber  den  französischen  Sommer- 
apparaten weist  dieser  Zweidecker  einige  Verbesserungen  auf,  wie  eine 
bessere  Form  der  Verbindungsteile  und  stärkere  Ausführung  der  Scharniere 
an  den  Klappflügeln  für  die  Querstabilität.  Dabei  ist  es  gelungen,  das 
Gewicht  des  Apparates  geringer  zu  machen  als  das  der  französischen 
Sommerapparate. 

Diese  Anlehnung  an  die  ausländischen  Systeme  soll  kein  Vorwurf  sein; 
vielmehr  haben  die  betreffenden  Industriellen,  wie  die  Wright- Gesellschaft, 
die  Albatroswerke  und  die  Aviatik  G.  m.  b.  H.  ganz  richtig  gehandelt, 
indem  sie  zunächst  die  erprobten  und  bewährten  ausländischen  Typen 
kopierten  und  auf  Grund  eigener  Erfahrungen  dann  die  Konstruktionen  ver- 
besserten. Die  betreffenden  Fabriken  ersparten  sich  dadurch  viele  Ver- 
suchskosten und  gelangten  schneller  zu  Flugerfolgen.  In  dieser  Beziehung 
sei  daran  erinnert,  wie  lange  bereits  mit  großen  Mitteln  an  dem  MiJitär- 
drachenflieger  gearbeitet  wird,  dessen  Konstruktion  jetzt,  nachdem  eben 
die  ersten  kurzen  Flüge  mit  demselben  gelungen  sind,  bereits  durch  deutsche 
und  ausländische  Flugapparate  überholt  ist.  Nachdem  die  Konstrukteure 
jetzt  die  Erfahrungen  mit  den  bereits  bewährten  Flugmaschinensystemen 
zur  Verfügung  haben,  läßt  sich  ein  neuer  Flugmaschinentyp  schneller  schaffen. 

Der  von  den  ,, Albatroswerken"  zur  zweiten  Berliner  Flugwoche  heraus- 
gebrachte verbesserte  Antoinette-  Eindecker  mit  Gnömemotor  hat 
wohl  von  allen  Flugapparaten,  die  an  der  Flugwoche  teilnahmen,  die  größte 
Beachtung  gefunden.  Obwohl  Wiencziers  ah  diesen  Apparat  noch 
nicht  gewöhnt  war  und  man  noch  keine  eigenen  Erfahrungen  mit  dem 
Gnömemotor  hatte,  sind  ihm  doch  sehr  bemerkenswerte  Flugleistungen  ge- 
lungen, wie  Wiencziers  überhaupt  als  Pilot  sehr  gut  abgeschnitten  hat. 
Dieser  Albatros- Antoinette  ist  mit  dem  ,,E  t  a"-Propeller  ausgerüstet,  wäh- 
rend die  anderen  Flugmaschinen  der  Albatroswerke  sämtlich  Chauviere- 
Propeller  haben  und  entweder  Antoinettemotoren  (Antoinette-Eindecker) 
oder  Argusmotoren  (Antoinette-Zweidecker). 

Ein  Farman-Zweidecker  der  Albatroswerke  wird  gegenwärtig  von  der 
Militärbehörde  auf  dem  Exerzierplatz  „Bomstedter  Feld"  bei  Potsdam  aus- 
probiert unter  Leitung  eines  Militärpiloten  Brück  (Pseudonym) ,  welcher 
bis  jetzt  sehr  gute  Erfolge  erreichte  und  auch  bereits  mehrere  Überland- 
flüge in  der  Gegend  von  Potsdam  ausführte. 

Ebenfalls  nach  System  Farman  sind  die  Zweidecker  der  „Aviatik" 
G.  m.  b.  H.  in  Mülhausen  i.  E.  gebaut.  Die  ,, Rumpier' '-Luftfahrzeug-G. 
m.  b.  H.  in  Berlin  baut  Flugmaschinen  nach  Angaben  des  Erfinders;  die 
deutsche  Flugmaschinenbau-G.  m.  b.  H.  (Schulze-Herfort)  in  Berlin- Stralau 
baut  die  Eindecker  für  Behrend.  Grade  in  Bork  i.  d.  Mark  baut  sein  eigenes 
System,  das  sich  an  den  Eindecker  von  Santos-Dumont  anlehnt.  Ebenso 
Domer  in  Berlin-Treptow. 

Grades  Eindecker  hat  wie  Santos-Dumont  dieselbe  Anordnung  des 
Motors  über  den  Tragflächen.     Diese  sind  auch  ein  wenig  V-förmig  nach 


ugwoche 

in  Berlin- Johannisthai  1910. 

.ung 

i 

Boh- 
rung 

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Hub 
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PropcUcrsystcm 

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Material 

,  DurchnM'*5cr 
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m 

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i 

105 

120 

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2 

2 

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1200 

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130 

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p 

eigene 
Konstruktion 

3 

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HO 

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2 

Stahl  mit 

Alumini  um- 

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2,'* 

1.4.5 

1150 

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I  12 
112 
lOO 

Wright 
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2 

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2 
2 

Holz 

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1 

2.9 
> 

450 
500 

Propeller- 

Doh-  : 

Durch-  j 

Stei- 

Touren 

Kühlung 

ning 

Hub 

System 

Flu- 

Matcrial 

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mm 

gel 

m 

m 

Minute 

uftkUhlun^; 

I  lO 

1 

■    120 

Progressive 

2 

Holz 

> 

2,50 

1,50 

800 

Wasser 

130 

120 

ChauvicTC 

2 

> 

2  20 

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1200 

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130 

120 

> 

2 

> 

2,20 

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1200 

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.      92 

140 

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2 

> 

2,20 

1.15 

1200 

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130 

1 

120 

> 

2 

» 

2,20 

1,30 

1200 

» 

1 
120 

130 

> 

2 

» 

2,- 

1.50 

13OC 

> 

120 

130 

2 

> 

1,30 

1300 

> 

120 

130 

> 

2 

» 

»'35 

1300 

Luftkühl. 

HO 

120 

» 

2 

> 

2,60 

1,40 

1300 

> 

HO 

120 

> 

2 

> 

2,00 

».45 

1200 

> 

HO 

120 

» 

2 

» 

2,60 

1,40 

1300 

> 

HO 

120 

> 

2 

> 

2.60 

1,40 

1300 

» 

HO 

120 

2 

> 

2,60 

1.45 

1200 

> 

i    HO 

120 

2 

» 

2,60 

1,40 

1330 

> 

HO 

120 

> 

2 

» 

2,60 

1,40 

1300 

^ 

1 10 

120 

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2 

> 

2,60 

1,40 

1300 

Wasser 

105 

HO 

Maxima 

2 

> 

2.00 

1.45 

1200 

> 

105 

HO 

Chauvifere 

2 

^ 

2.60 

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1200 

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HO 

Savary 

2 

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2,20 

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I  10 

- 

2 

* 

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1,80 

1       500 

* 

105 

HO 

Maxima 

2 

> 

2.20 

i,So 

500 

% 

HO 

.40 

Tellier 

2 

> 

2,50 

1.25 

HOO 

.uftkühlung 

HO 

120 

w  9 

\  oisin 

2 

Stahlscbaft 
Alurainiiimflilgel 

i 

H50 

Wasser 

102 

I  10 

Kspinosa 

2 

Holz 

2,30 

1,25 

I  100 

> 

105 

HO 

Maxima 

2 

*\ 

2,00 

1.45 

1200 

*• 

105 

HO 

Voisin 

2 

vSlahlschaft 
Aluminiumflllgcl 

■> 

1.50 

I  150 

7 

105 

HO 

^ 

■> 

» 

2.(»0 

1,50 

;   1150 

> 

100 

I  12 

Cliauvicre 

2 

Hol/ 

2,  So 

2.20 

500 

10. 


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Ge- 

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3 

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Touren 

per  qm 

Bemerkungen 

schwin- 

Anzahl 

Flügel 

Stciijerung 

per  Min. 
Antrieb 

irag-    '  ke/ 

nUche   ;  PS 

1 

digkeit 

PS 

ku  .  kK/qm    | 

m  p.  sec. 

0  32 

2 

Holz 

2 

1 

2  (>  2  9 3.1 

^00—450 
Ketten- 

550  10 12    18 

wird  mit 
Startapparat 

18 

1 

oder  mit 

Über- 

1 

1 

Rädern  ge- 
liefert 

1 

setzung 

0  50 

I 
Holz 

2 

2.0  1        I.I5 

1200 
auf  der 
Motor- 
well c 

500  10 12    10 

18 

^j  50 

I 

2 

i2.6 ,    1.15 

1200 

000  13 16    12 

18 

Holz 

1 

1 

1 

» 

1 

0  60 

I  aus 
Holz 
hinter  d. 
Trag- 
flächen 

2 

2.<)  m 

Stei- 

1 
1 

1200 
auf  der 
Motor- 
well 0 

250,     10.4 

i 

7 

21 

0  50 

1 

I  aus 
Metall 
'  hinter 
den 
Trag- 
flächen 

2  in 

1 

1 

Steigung 
i,S  m 

1200 

auf  der 

Motor- 

welle 

550         II        ,11 

1 
1 

17 

0,  50 

I 

2 

:  2.2      1.2 

1200 

400      II        8 

wird  noch 
erprobt 

19 

0|  5<^ 

* 

0 

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I 

2 

,  2  2 

1 

1 

1.2 

1200 

500 

13 

10 

17 

Tafel  X. 


Die  bedeutendsten  Flugmaschinen  der  Gegenwart. 


Fig.  ajS.    Zeichnung  des  Zweiätxkm  d«  Brild«  Wright. 

luiD  Landen,  *  Hehpnsteucr,  s  Sejleusteuer,  g,  abnehmbare  TngstflUe  lOf  das 
du  Huhensluicr,  r,  GatiDge  dam.  I,  Lenkhebcl  iüi  da^  Seitentloi«  (betitigt 

,  (,),  «■  Kühler  für  den  Molor,  b  Zii^üange,  durch  »-eiche  d«  F[ie«a  ud  Zur- 

Flugipparalfs,  r,,  fj  Leitmllen  für  die  Seile. 


i63 

Qäche 

ir  die 

sende 

Aus^ 

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und 

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t  der 

daß 

Ge- 

Prag- 

Ver- 
K)e[ar 
ight. 


I( 


el  XI. 


i66 


Die  bedeutendsten  Flugmaschinen  der  Gegenwart. 


Preisliste  der  gangbaren  Flugapparate. 

II.  Frankreich. 


System 

E  —  Eindecker 
Z  —  Zweidecker 

Fabrikant 

Motor 

Preis 
Frs. 

Antoinette 
£ 

Soci6t6  Antoinette,  Paris 

Antoinette 

25,000 

Blöriot  XI 
£ 

£tablis8ement  B16riot 
Paris-Neuilly 

Anzani 

12,000 

Bl6riot  XI  W« 
£ 

» 

Gnome 

24,000 

B16riotXIW«2,2 
£ 

> 

Gnome 

28,000 

(f.  2  Personen) 

Farman 
Z 

H.  Farman                                 r««,«« 
Paris  und  Chdlons              ,            ^^°°^® 

28,000 

Gr6goire-Gyp 
£ 

P.  J.  Grfegoife,  Paris 

Gr6goire 

12,500 

Hanriot  I 
£ 

Hanriot,  Paris 

Hanriot 

20,000 

R.  £.  P. 
£. 

Robert  Fsnault-Pelterie 
Paris-Billancourt 

R.  £.  Pelterie 

30,000 

Santos-Dumont 
£ 

C16ment-Bayard 
Paris,  Levallois-Perret 

C16ment-P(ayard 

7.500 

Voisin 
Z 

Voisin  FrÄres 
Paris-Billancourt 

Antoinette  od.  £.N.V. 
Gnome 

25,000 
28,000 

Wright 
Z 

Soci6t6  Ariel 
Paris  und  Villacoublay 

Barriquand  und 
Marre  System  Wright 

30,000 

Flugschulen. 

Praktischer  Unterricht  im  Lenken  von  Flugapparaten. 

I.  Deutschland. 

1.  August  Euler,  Darmstadt. 

2.  Flugmaschine  »Wright«  G.  m.  b.  H.,  Flugplatz  Johannisthai  bei 
Berlin. 

3.  Hans  Grade,  Flugfeld  Mars  bei  Bork  in  der  Mark. 

4.  »Pilot«  G.  m.  b.  H.,  Flugplatz  Johannisthai  bei  Berlin. 

5.  Dorner.  Flugplatz  Johannisthal  bei  Berlin. 

6.  »Ikarus«,  G.  m.  b.  H.,  Flugfeld  Teltow  bei  Berlin. 

7.  Versuchsabteilung    der    Verkehrstruppen,    Bomstedter 
Feld  bei  Potsdam.    (Nur  für  Militär.) 


Anhang.  167 


II.  Frankreich. 

1.  lAntoinette«     (Latham)     Mourmelon     le    Grand     (Manöverfeld 
Chälons). 

2.  Bl^riot,  Etampes  und  Pau  (Pyrenäen). 

3.  Henri  Farm  an,  Mourmelon  (Manöverfeld  Chälons)  und  Etampes. 

4.  Esnault-Pelterie,  Buic  bei  Versailles. 

5.  Roger-Sommer,  Donzy  (Ardennen). 

6.  Gebrüder  Voisin,  Mourmelon. 

7.  Hanriot,  Flugplatz  Bethdny  bei  Reims. 

8.  Ariel  (Wright),  Pau. 

9.  Sanchez-ßesa,  Flugplatz  Betheny  bei  Reims. 
IG.  Breguet,  Douai. 

II.  Savary,  Chartres. 

III.  Österreich. 

1.  Ign.  Et  rieh,  Flugfeld  Wiener-Neustadt. 

2.  Warchalowsky,  Flugfeld  Wiener-Neustadt. 

IV.  V.  S.  A. 

1.  Gebrüder  Wright,  Dayton,  Ohio. 

2.  Curtiss,  Hammondsport,  New  Jersey. 


IlL  Motoren  für  Luftschiffe  und  Plugapparate. 

Der  große  Fortschritt  im  Bau  sowohl  der  Luftschiffe  als  der  d3mami- 
schen  Flugmaschinen  ist  erst  durch  die  Verwendung  leichter  Motoren  mög- 
lich geworden.  Der  leichte  Luftschiffmotor  ist  aus  dem  Automobilmotor 
entstanden.  Wir  verdanken  also  eigentlich  der  Automobilindustrie  die 
in  der  Luftschiffahrt  und  Flugtechmlc  erreichten  Leistimgen.  Unter  der 
Voraussetzung,  daß  die  Konstruktionsprinzipien  der  normalen  Zwei-  und 
Viertaktmotoren  wie  auch  die  Einrichtung  der  verschiedenen  Hilfsapparate 
wie  Vergaser,  Zündapparate  und  Kühler  hinreichend  bekannt  sind,  soU  im 
folgenden  nur  das  herausgegriffen  werden,  was  den  Motor  für  Luftschiffe 
und  Flugapparate  von  den  sonst  üblichen  Automo- 
bilmotoren unterscheidet,  eine  Folge  der  Verschiedenheit 
der  Anforderungen  und  Bedingungen,  unter  welchen  Motoren  in  einem 
Luftschiffe  oder  Flugapparate  gegenüber  einem  Automobilmotor  zu  ar- 
beiten haben. 

Die  hauptsächlichsten  Anforderungen,  welche  an  Luftschiffmotoren 
gestellt  werden,  sind: 

1.  geringes  Gewicht  im  Verhältnis  zur  Leistung. 

2.  geringer  Benzinverbrauch,  um  mit  der  gegebenen  Brennstoffmenge 
einen  mögUchst  großen  Aktionsradius  zu  erreichen;  aus  demselben 
Grunde  ist  auch  ein  möglichst  geringer  Ölverbrauch  anzustreben, 

3.  absolute  Betriebssicherheit,  da  beim  Luftschiffmotor  kaum,  beim 
Flugmotor  überhaupt  nicht  Reparaturen  im  Gebrauch  vorgenommen 
werden  können. 

Beim  Vergaser  ist  speziell  für  Luftschiffmotoren  zu  berücksichtigen, 
daß  derselbe  unter  verschiedenem  Luftdrucke  arbeiten  muß,  da  mit  den 
verschiedenen  Höhen,  welche  das  Luftschiff  erreicht,  auch  der  Luftdruck 
ein  wechselnder  ist.  Ebenso  variiert  die  Temperatur  und  zwar  ist  dieselbe 
in  höheren  Luftschichten  niedriger  als  auf  der  Erde.  Vorteilhaft  für  das 
Arbeiten  der  Luftschiffmotoren  ist  der  Umstand,  daß  die  Motoren  stets 
in  reiner,  staubfreier  Luft  zu  arbeiten  haben,  Vergaser,  Zylinder,  Steuerungs- 
organe usw.  durch  Staub  daher  nicht  beeinflußt  werden  können. 

Eine  weitere  Vorbedingimg,  welche  man  an  Luftschiffmotoren  zu  stellen 
hat,  ist  die,  daß  dieselben  bei  den  verschiedensten  Lagen 
dennoch  mit  größtmöglicher  Gleichmäßigkeit  und  Betriebssicherheit  funk- 
tionieren, Neigungen  des  Luftschiffes  in  den  Horizontalen  also  weder  auf 
die  Funktionen  des  Vergasers  noch  der  Ölung  Einfluß  ausüben  dürfen. 


I^  Hotoren  für  LuftschiSe  und  Flngappante. 

leistung  nur  selten  und  dann  bloß  auf  kurze  Zeit  beansprucht  wird,  läuft 
der  Hotor  der  Flugmaschine  stets  unter  voller  Belastung.  Die  mit  ihm  starr 
verbundenen  Schniubenflügel  schlagen  die  Luft  bei  der  gleichen  Umdre- 
hungszahl fast  stets  in  derselben  Stärke,  die  nötig  ist,  der  Haschine  den 
erforderUchen  Vorschub  zu  erteilen.  Ein  Motor,  dessen  Lagerschalen  schon 
nach  einem  Betrieb  von  einigen  Stunden  emeueningsbedürftig  sind,  ist 
daher  ungeeignet  für  Luftfahi^uge.  Ebenso  darf  der  Motor  nicht  schon 
nach  kurzer  Zeit  heiß  werden,  da  dann  die  Leistung  erhebhch  nachläßt. 


Fi|.  3]i.    ?»*f>i"nn|t  dB  Flaiiint«!  5ec  Dalmlawslu.    Aniicht  voa  oben. 

Aus  diesem  Grunde  ist  für  Flugmotoren  von  mehr  als  25  PS  Leistung 
Wasserkühlung  vorzuziehen.  Zwar  kommt  dann  das  Gewicht  des  Kühlers 
und  des  Kühlwassers  hinzu.  Durch  geeignete  Konstruktion  wird  aber 
der  Kühler  verhältnismäßig  leicht  und  durdi  schnellen  Wasserumlauf  läßt 
sich  die  Wassermei^e  verringern. 

Aus  gleichen  Gründen  wenden  die  Antoinettewerke  Verdampfungs- 
kühler  an.  Hierbei  wird  demnach  im  Kühler  der  Dampf  zu  Wasser  kon- 
densiert. 


Uotoren  für  Luftscliifie  und  Flugapparat«. 


Fl(.  1J4.     7ri..i.niirn  dei  LnltidiitlnKitoa  da  DifmlBwslM.  Aulilit  vi 


l8o  Motoren  für  LuftschiBe  uod  Flugapparate. 


Uotoreii  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


.    ZedchDung  da  Flugmoton  von  KOrtlnf,    Sdtsiaiuidit  luw.  LAagBchniCL 


HotoreD  für  Luflschifle  uad  Flugapparate.  183 


Plf-i7». 
ZdchDUDg  da  Flugmoton  vod  KOrtiDg,  Aniichi 


184  Hotoren  IQr  Luftschiffe  und  Fli^apparate. 


Mob»«n  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


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Uotoren  iür  Luftschiffe  und  Phigapparate. 


Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


Fig.  lU.    Flugmotv  von  Piloui  und  B 


Motoren  für  Luftachifte  und  Flng&ppMiste. 


Flg.  29%.    ZddiDuiig  dH  Flngmolon  von  Dr.  Hutb.    Unfjxluiilt 

A  ■--  V«nül,  B  ^  BcDiin-EinlaD,  F      VmlUleder,  L       LacerboJi  fttr  den  Hebel,  H  --  KipplwiMl, 
T'-Vmatttoft.C-  ZyüoOtt.K      KUhknantel,  ^,   -   freier  AutpuB,  D,  bli  7>,  ^  P 
IV  =  SleuerwTire,  W       Kurbelwelle,  O  -    Olpumpe,  P    -  Wauopump«. 


196 


Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


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198 


Motoren  fär  Luftschiffe  und  Plngapparate. 


Flf.  agl.  ZdchiuDia  da  Flngmoton  -AntolDetUi,  Sdtenuuicbt.  A  Aupuffrohn,  fElubBnbn,  e 
b  Ol-  und  Bnuliipiunpe,  P  Vltaapnmpc 
g  ZTHDdB,  VUnnig  ingKinlncI.     Nur  AniliBvcntils  gsteaat.     GulTuilicta  bergHteaie  Kllh 
Kupfs.    SUit  Vsgua  Brnda-Eir^pciliung  milKls  Kolbenpumpg. 


Fi«.  199.  Zdchnung  <!<•  Fhiginoton  ■, 


212 


Moloren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


läßt,  liegt  beim  »Eta« -Propeller  die  Resultierende  R  aus  dem  Schrauben- 
zug P  und  der  Zentrifugalkraft  C,  in  jedem  Punkte  des  Schraubenflügels 
als  Tangente  an  demselben.  Es  treten  daher  im  wesentlichen  in  den 
Schraubenflügeln  nur  Zugbeanspruchung  in  Richtung  der  Resultierenden  R 


Druckn|>e 


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Fig.  326.     Schnitt  durch  den     Eta  -Propeller. 


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Fig.  327.  Schnitt  durch  einen  Flügel  des    Eta  -Propellers. 


auf.  Das  Wesen  des  »Eta« -Propellers  besteht  also  darin,  daß  die  Flügel 
desselben  im  vornherein  die  Form  erhalten,  welche  sie  bei  der  Rotation 
annehmen  würden,  wenn  sie  aus  vollkommen  biegsamem  Material  bestän- 
den. Femer  ist  die  Steigung  progressiv,  d.  h.  die  Steigung  ist  an  der  Nabe 
größer  als  am  Umfange. 


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Fig.  328.   Ergebnisse  der  Versuche  mit  »Eta  -Propellern. 

Obere  Kurve.     Propeller  von  3  m  Durchni.,  mittlere  Kurve  Propeller  von  2,5  in  Durchra., 

untere  Kurve  Propeller  von  2,1  m  Durchra. 


Propeller  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


213 


Dem  »Eta« -Propeller  wird  ebenso  wie  dem  »Integrale« -Propeller  ein 
sehr  hoher  Wirkung^jrad  nachgerühmt  und  sind  in  der  beistehenden  Tafel 
(Fig.  328)  die  in  der  Fabrik  bei  Versuchen  am  Stand  ermittelten  Resultate 
(Schraubenzug  im  Verhältnis  zur  Motorleistung)  graphisch  dargestellt. 
Die  Tafel  zeigt  die  Verbesserung  des  Wirkungsgrades  bei  Vergrößerung 
des  Durchmessers  des  Propellers. 


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Fig.  329.  Propeller  mit 

Stahlschaftcn  u.  Alu- 

miniumflügeln. 

(Antoinette,  Voi>in). 


Fig.  330. 

Propeller  mit 
Stofilflügeln. 


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Fig.  33 1.  Reißner-lYopeller. 
Holz-   oder  Stahlpropeller 
mit  in  der  Nabe  angeord- 
netem Kreuzgelenk. 
(Cardangclcnk). 


Vielfach  werden  auch  Propeller  benutzt,  bei  denen  die  Nabe  und  die 
Schäfte  der  Flügel  aus  Stahl  bestehen,  die  Flügel  selbst  aus  Aluminium- 
blech.   In  dieser  Weise  konstruiert  die  Firma  »Antoinette«   ihre  Propeller. 


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Fig.  332.    .Anor<lmin«  des  Propellers  »System  KeiUner«  vor  den  Tragflüchen. 


214 


Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate. 


Statt  die  Schäfte  aus  Stahlrohr  zu  machen,  ist  auch  versucht  worden, 
dieselben  aus  Federstahl  herzustellen,  so  daß  die  Flügel  dem  Luftdruck 
elastisch  nachgeben  können.  Bl^riot  und  Esnault-Pelterie  haben  solche 
Propeller  versucht.  Zum  Antrieb  von  Luftschiffen  sind  auch  Propeller 
gebaut  worden,  bei  denen  die  Flügel  aus  über  zwei  Stäben  gespannten, 
mit  Rippen  versteiften  Stoffflächen  gebildet  wurden.  Parseval  stellt  die 
Flügel  seiner  Propeller  aus  Stoff  mit  Stahleinlagen  her. 


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^'m-  333-   Anordnung  des  Propellers  »System  Reißner«  hinter  den  Tragflächen. 

Sehr  beachtenswert  ist  der  neue  Propeller  von  Prof.  Dr.-Ing.  Hans 
Reißner,  Aachen.  —  Ein  freiliegend  mit  der  Antriebswelle  durch  Uni- 
versalgelenk gekuppelter  Propeller  (Fig.  331)  wird  rotierend  die  Achse  seines 

größten  Trägheitsmoments  in  die  Achse 
des  Drehmoments  einstellen,  wenn 
auch  auf  ihn  außer  dem  Drehmoment 
die  von  der  Winkelstellung  der  Achse 
abhängigen  Luftwiderstände  wirken ; 
durch  die  Einstellung  in  die  Rota- 
tionsebene werden  ungünstige  Bean- 
spruchungen der  Welle  verhindert. 
Reißner  hat  nun  durch  Versuche  fest- 
gestellt, daß  bei  Winkeländerungen 
der  Motorwelle  die  Propellerebene  in- 
folge der  Kreiselwirkungen  zunächst 
erhalten  bleibt  und  nur  langsam  und 
aperiodisch  in  die  neue  Lage  senk- 
recht zur  gedrehten  Motorwelle  über- 
feht,  und  will  diese  Eigenschaft  an 
'  lugapparaten  zur  Erzeugung  eines  sta- 
bilisierenden Drehmoments  benutzen. 
Der  sich  parallel  bleibende  Propellerschub  P  soll  entweder  bei  vorderer 
Anordnung  der  Schraube  (Fig.  332)  hauptsächlich  unmittelbar  ein  Zurück- 
drehen des  Moments  P  •  y  lun  den  Schwerpunkt  S  erzeugen  oder  bei  An- 
ordnimg in  oder  hinter  dem  Schwerpunkt  (Fig.  333)  mittelbar  durch  den 
Luftwiderstand  auf  die  Schwanzflächen  F  die  Normallage  wieder  herbei- 
führen. Dieser  Propeller  wird  mit  zwei  oder  drei  Flügeln  aus  Holz  oder 
Stahl  hergestellt. 

In  letzter  Zeit  werden  meist  Propeller  mit  zwei  Flügeln  benutzt,  doch 

fibt  es  außer  3  flügeligen,  auch  4  flügelige  und  selbst  5  flügelige  Propeller. 
,etztere  nur  für  Luftschiffe.  Für  hohe  Umdrehungszahlen,  wie  sie  die 
Propeller  der  Flugmaschinen  meist  haben,  sind  nur  2  oder  3  flügelige  Pro- 
peller geeignet. 

Weiteres  über  Propeller  ist  im  Kapitel  über  »Wissenschaftliche  For- 
schungen c  enthalten.  


^Ui»  S34-    Propeller  mit  4  Flügeln,  Schäfte  aus 
Federstahl  (B16riot). 


IV.  Gleitflieger  und  Drachen. 


Durch  die  großen  Erfolge  der  Drachenflieger  sind  die  Gleitflieger  in 
letzter  Zeit  in  den  Hintergrund  gedrängt  worden.  Immerhin  wird  noch 
von  wenigen  der  Gleitflug  geübt.    Als  Vorübung  für  den  Drachenflug  ist 


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ti«-  335«     Gldtflieger.    Type  Voisin. 


jedoch  der  Gleitflug  unnötig.  Im  vorigen  Jahre  übte  von  deutschen  Flug- 
technikern Korf  in  Hamburg  und  Ursinus  in  Frankfurt  den  (ileitflug.  Auch 
mehrere  \'ereine  wie  der  Berliner  Verein  für  Luftschiffahrt,  der  Westdeutsche 


2l8  Gleitflieger  und  Drachen. 

heit  ausgebildet.  Der  Fesselballon  gelangt  dort  nur  noch  an  windstillen 
Tagen  zu  den  täglichen  Beobachtungen  der  Luft  zur  Anwendung.  Höhen 
bis  7000  m  wurden  erreicht. 

Oberst  Cody  in  den  Vereinigten  Staaten  und  Major  Baden-Powell  in 
England  machten  dann  Versuche,  um  den  Drachen  als  Ersatz  der  Fessel- 
ballons zu  miütärischen  Beobachtungen  zu  benutzen.  Um  eine  genügende 
Tragfähigkeit  zu  erreichen,  wurden  mehrere  Drachen  hintereinander  ge- 
schaltet.  Baden-Powell  erreichte  auf  diese  Weise  Höhen  bis  zu  1000  m. 

In  diesem  Jahre  wurde  dieses  Verfahren  auch  in  der  französischen 
Armee    aufgenommen. 

Auf  dem  Exerzierplatze  von  Boulogne-sur-Mer  wiu"den  von  Seiten 
der  französischen  Militärbehörde  Drachenaufstiege  vorgenonunen,  bei 
denen  es  galt,  eine  oder  zwei  Personen  in  einer  Gondel  durch  gewöhnliche 
Drachen  hochzuheben.  Diese  Versuche  sollten  beweisen,  daß  man  mit 
einfach  geformten  Drachen  für  militärische  Zwecke  Aufklärungsdienste 
verrichten  kann.  Diese  Drachen  wurden  mittels  einer  Windevorrichtung 
hochgelassen  und  stiegen  bis  zu  einer  Höhe  von  300  m.  Von  dieser  Höhe 
wurden  dann  Signalvorrichtungen  zur  Erde  geschickt,  die  zur  Zufriedenheit 
der  Militärbehörde  ausfielen. 

Auf  dem  Manöverfeld  in  Chälons  und  auf  dem  Flugplatz  von  Reims 
wurden  die  Versuche  durch  Hauptmann  Machiot  und  Leutnant  Barret  mit 
gutem  Erfolge  fortgesetzt. 

Um  beim  Reißen  des  Kabels  das  Verhalten  der  Drachen  sowie  die 
Stärke  des  Aufpralls  der  Gondel  auf  dem  Boden  festzustellen,  hat  man  bei 
einer  Reihe  von  Versuchen  das  Kabel  an  den  verschiedensten  Stellen  mit 
einer  Sprengpatrone  zerrissen.  Die  Geschwindigkeit  des  Falls  überschritt 
äußerst  selten  2  m  in  der  Sekunde,  entspricht  also  nicht  einmal  der  von 
einem  Menschen  beim  Abspringen  aus  i  m  Höhe  erreichten  Endgeschwindigkeit. 
Gelegentlich  geriet  allerdings  bei  diesen  Versuchen  die  mit  einem  Hammel 
besetzte  Gondel  in  die  Bäume,   und  der  Hammel  wurde  tödlich  verletzt. 

Die  vorzüglichen  Erfolge  ermutigten  zur  Einführung  des  Drachens  in 
der  Armee  neben  den  Fesselballons  und  zwar  sollten  diese  nur  noch  bei 
Windstille  oder  bei  schwachem  Wind  benutzt  werden.  Eine  Windgeschwin- 
digkeit von  8  m  ermöglicht  das  Aufsteigen  der  Drachen,  wenn  acht  Drachen 
hintereinander    geschaltet    werden. 

Bei  einer  größeren  Windgeschwindigkeit  von  10  m  in  der  Sekunde 
kommen  sieben  Drachen,  bei  20  m  nur  noch  sechs  zur  Verwendung,  bei 
30  m  kann  kein  Aufstieg  mehr  stattfinden,  weil  das  Material  dann  dem 
Luftdruck  nicht  mehr  gewachsen  ist.  Der  deutsche  Drachenfesselballon 
vermag  zwar  noch  bei  Windgeschwindigkeiten  von  16  m  in  der  Sekunde 
aufzusteigen,  aber  schon  vor  diesem  Grenzwert  würde  man  zweckmäßiger 
die    Drachen    benutzen. 

Zur  Bedienung  eines  aus  sieben  Einzeldrachen  bestehenden  Gespanns 
gehören  nur  vier  Mann.  Das  gesamte  Material  einschließlich  der  Gondel, 
der  Winde  und  des  Gepäcks  usw.  der  Mannschaften  wird  auf  zwei  leichten 
Fahrzeugen  befördert.  Je  sieben  Drachen,  die  leicht  und  schnell  zusammen- 
gelegt werden  können,  sind  in  einer  Kiste  verpackt.  Binnen  sechs  Minuten 
nach  Auffahren  der  Wagen  ist  bei  geübtem  Personal  alles  zum  Aufstieg 
bereit :  zwei  Mann  packen  die  Drachen  aus,  bringen  sie  in  die  richtige  Form 
und  befestigen  das  Kabel,  ein  dritter  sorgt  dafür,  daß  die  Leinen  sich  nicht 
verwirren,  der  vierte  endlich  bedient  die  Winde  mit  dem  Fesseldraht kabel. 


222  ^^^  Freiballon  und  FesselbaUon. 

Bezüglich  der  Ballonhülle  sei  noch  bemerkt,  daß  im  vergangenen 
Jahre  die  Reißbahn  an  derselben,  die  schon  früher  in  Deutschland  allgemein 
eingeführt  war,  auch  in  den  Staaten  eingeführt  wurde,  in  welchen  bis  dahin 
noch  meist  der  Anker  zum  Landen  gebraucht  wurde.  So  in  Österreich,  in 
welchem  Lande  früher  seitens  der  Luftschiffervereine  das  Landen  mit  der 
Reißbahn  als  unsportlich  beMichnet  wurde.  Bezüglich  der  Konstruktion 
der  Keißbahn  sei  bemerkt,  daß  jetzt  fast  allgemein  die  geklebte  Reißbahn, 
" Ilionu 


Gcuvenlü 

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V'nlilator 

Klg.  340.     ZeirhiiuiiB  f-iTics  Kugdballinis  inil  BaHoiirtt.     (N^ach  Ricdinger). 

wjp  sie  von  Hauptmaim  von  Siegsfold  und  Major  Groß  angegeben  wurde, 
lieniitzt  wird,  während  die  geknöpfte  Reiübahn  nach  der  Konstruktion 
des  Schweizer  Oberst  Schaeck  weniger  benutzt  wird. 

Die  Fabrikation  von  Ballonstoffen  hat  große  Fortschritte  gemacht 
itnd  steht  die  deutsche  Industrie  sowiihl  was  Qualität  wie  Quantität  an- 
belangt, hierin  an  erster  Stelle.  Der  deutsche  gummierte  B^lonstoff,  wie 
er  von  den  Firmen  Continental,  Metzeier,  Cloutii  etc.  fabriziert  wird,  wird 


230  Der  Freiballon  und  Fesselballon. 

Die  Einführung  der  Flugmaschinen  dürfte  in  den  nächsten  Jahren  die 
Anwendung  der  Fessel-  bzw.  Drachenballone  für  Beobachtungszwecke 
vermindern.  Zum  Betrieb  dieser  Ballone  gehört  ein  verhältnismäßig  um- 
ständlicher Apparat,  nämlich  Kabelwänden,  Stahlflaschen  mit  Wasser- 
stoff- rmd  Fülleinrichtungen.  Eventuell  auch,  z.  B.  bei  Anwendung  des 
Drachenballons  auf  Schiffen,  eine  Anlage  zur  Wasserstoff-Erzeugung.  Im 
Jahre  1909  sind  fahrbare  Motorwinden  als  Ersatz  der  bis  dahin  fast  aus- 
schließlich übhchen  Handwinden  konstruiert  worden.  Die  Konstruktion 
von  Automobilwinden  ist  in  Vorbereitung. 


23« 


Lnftschiffhallen  >and  Luftscbiffhäfen. 


großen  Winddruck  auszuhalten  haben.  Schwierigkeit  macht  da  auch  die 
Ausführung  der  riesigen  Tore,  dieselben  werden  fast  überall  als  mehr- 
teilige Schiebetore  ausgebildet.  Für  provisorische  Hallen  werden  Vorhänger 
aus  Segeltuch  angebracht. 


I.  Luftschiffhallen  und  Luftschiff  werften  in  Deutschland. 

Die  meisten  und  größten  Luftschiffhallen  besitzt  Deutschland.  Die 
größten  Hallen  sind  die  für  die  Zeppelin-Luftschiffe.  Solche  Hallen  sind 
in  Friedrichshafen  bezw.  Manzell  am  Bodensee,  in  Köln  und  Metz  gebaut 
worden.  Die  größte  Halle  ist  die  der  Luftschiffwerft  der  „Luftschiffbau 
Zeppelin"  G.  m.  b.  H.,  die  von  Flender  gebaut  wurde.  Die  Halle  kann 
zwei  Zeppelin-Luftschiffe  aufnehmen.  Neben  der  Halle  sind  die  Werk- 
statt- und  Bureauräume  vorgebaut.  Die  Zeppelin-Luftschiffwerft  ist  das 
größte  Unternehmen  dieser  Art  der  Welt,  dann  kommt  die  Werft  der 
„Luftfahrzeugbau-G.  m.  b.  H."  in  Bitterfeld. 


Fig.  360  und  361.    Nothafen  für  Luftschiffe,  gebildet  durch  Waldlichtungen, 

angegeben  von  Baumebter  Bloos. 

In  den  Werkstätten  dieser  Gesellschaft,  welche  aus  der  von  Major 
Parseval  gegründeten  ,, Motorluftschiff- Studiengesellschaft"  in  Berlin-Tq^el 
hervorgegangen  ist,  sind  die  meisten  Luftschiffe  gebaut  worden.  Die 
Hallen  in  Bitterfeld  sind  aus  Holz  von  der  Ballonhallen-Baugesellschaft 
nach  System  Arthur  Müller  gebaut.  Diese  Gesellschaft  hat  in  Deutsch- 
land die  meisten  Holzhallen  für  Luftschiffe  gebaut,  so  die  Hallen  der 
Motorluftschiff-Studiengesellschaft  in  Tegel  bei  Berlin,  ferner  die  Hallen 
in  München,  Breslau  und  anderen  Städten.  Ebenso  die  provisorischen 
Hallen  auf  der  ,,Ila''  in  Frankfurt  a.  M. 

Die  Hauptsysteme  von  Luftschiffhallen  sollen  nachstehend  kurz  be- 
schrieben werden.  Zunächst  die  eisernen  Hallen,  wie  sie  von  der  Firma 
Bernhard  u.  Co.  für  das  Luftschiffer-Bataillon  in  Berlin-Tegel  und  in  Metz 
gebaut  wurde.  Das  Luftschiffer-Bataillon  besitzt  zurzeit  in  Tegel  drei 
Hallen,  von  denen  die  kleinste  für  Fessel-  und  Freiballons,  die  beiden 
größeren  für  Luftschiffe  „System  Groß"  eingerichtet  sind. 


348  Luttschiffhallcn  und  Lultschiffhäien. 

Die  in  der  Umfassungswand  befindlichen  Stützen  für  die  Dachbinder 
stehen  entsprechend  den  Durchmessern  der  Hallen  in  Entfernungen  von 
20,90  m  bzw.  23,56  m  und  ist  hierdurch  die  Breite  der  Einfahrtsöffnungen, 
welche  jedesmal  zwei  nebeneinanderliegende  Felder  zwischen  den  Binder- 
stützen einnehmen,  gegeben. 


Die  im  Mittelpunkt  des  Grundrisses  zusammenlaufenden  Binder  stützen 
sich  dort  auf  ein  turmähnliches  Gerüst,  das  eine  Basis  von  10  m  hat,  welches 
sich  jedoch  in  der  Höhe  des  Luft  schiff  mittels  auf  5  m  verjüngt. 

Jede  Einfahrtsöffnung  wird  durch  zwei  Schiebetore,  welche  durch 
elektrische  Spills  (xler  Handv^inden  nach  beiden  Seiten  bewegt  werden, 
verschlossen. 


254  LuftscbiffhaUen  und  Luftschiffb&fen. 

Die  Tore  werden  aus  Holzfachwerk  hergestellt  und  mit  Brettern,  deren 
Fugen  mit  Leisten  gedeckt  sind,  verkleidet.  Zur  Bewegung  der  Tore  ist 
in  jedem  Torteil  unten  eine  Handwinde  eingebaut,  durch  welche  der  Torteil 
¥0n  einem  Arbeiter  wie  ein  Wagen  verschoben  werden  kann. 

Nach  dieser  Konstruktion  ist  die  Zeppelin  -  Halle  in  Düsseldorf,  in 
Gotha  und  in  Oos  bei  Baden  gebaut.  Auch  die  Halle  in  Etterbeck  bei 
Brüssel  ist  in  dieser  Weise  ausgeführt. 

Luftschiffhallen  aus  Holz  baut  auch  die  Finna  Joh.  Burchard  Wwe. 
in  Kiel,  wo  sich  zur  Zeit  eine  solche  Halle  für  den  Verein  fürMotor- 
luftschiffahrt  in  derNordmark  imBau  befindet.  Diese  Halle  hat 
eine  Länge  von  85  m  bei  30  m  Breite. 

Mehrere  Luftschiff  er- Vereine  besitzen  Ballonhallen,  die  auch  kleineren 
Luftschiffen  Unterkunft  gewähren  können.  So  hat  der  Berliner  Verein 
für  Luftschiffahrt  eine  Holzhalle  in  Schmargendort  bei  Berlin  neben  der 
Gasanstalt  erbaut.  Eine  etwa  ebenso  große  Holzhalle  ist  vor  kurzem  in 
Dessau  gebaut  worden. 

2.  Innere  Einrichtung  der  Luftschiffhallen 

und 
Apparate  zum  Verankern  von  Luftschiffen  und  Ballonen. 

Zur  Einrichtung  der  Luftschiffhallen  gehören  vor  allem  die  Füllan- 
tagen  und  Rohrleitungen  für  das  Wasserstoffgas,  femer  Vorrichtungen 
aur  Befestigung  der  Luftschiffe  bzw.  der  GashüTlen  an  der  l)ecke.  Hierzu 
dienen  meist  Traggurte,  die  an  FJaschenzügen  hängen.    Um  die  Gashüllen 


256 


Luftschiffhallen  und  Luftschiffhäfen. 


läuft  ein  endloses  Band  oder  Seil  aus  Hanf,  Leder,  Stahl  o.  dgl.,  das  irgend- 
wie angetrieben  werden  kann.  Solche  Seiltriebe  öj,  62,  6«  usw.  sind  mehrere 
hintereinander  (etwa  10)  über  die  ganze  Länge  des  Tragkörpers  angeordnet, 
die  natürlich  bei  ihrer  Betätigung  entsprechend  dem  Durchmesser  des 
Tragkörpers  in  ihrer  Ebene  verschiedene  Umfangsgeschwindigkeiten  be- 
sitzen müssen.  Statt  der  Rollen  R2  und  R^  können  auch  zwei  Winden 
Wi  und  W2  benutzt  werden,  deren  eine  das  Band  oder  Seil  auf-,  deren 
andere  es  abwickelt. 

Weitere  Einrichtungen  in  Luftschiffhallen  sind  die  Ventilatoren  zum 
Aufblasen  der  Gashüllen,  namentlich  zwecks  Untersuchung  derselben  auf 
Dichtigkeit.  Außer  den  bereits  bekannten  mittels  Handkurbel  angetrie- 
benen Ventilatoren  werden  jetzt  auch  mittels  Elektromotor  angetnebene 
Ventilatoren  in  den  Luftschiffhallen  benutzt,  weil  für  größere  Gashüllen 
das  Aufblasen  von  Hand  zu  lange  dauert.  Diese  Einrichtungen  liefert  die 
bekannte  Firma  Riedinger  in  Augsburg. 


Fig.  390.    Fächertor  für  Luftschiffhallen  von  Aug.  Klönne. 

Elektromotoren  werden  auch  zum  Bewegen  der  großen  Tore  der  Luft- 
schiffhallen benutzt.  Die  Tore  sind  meistens  Schiebe tore.  Die  Maschinen- 
fabrik Augsburg-Nürnberg  unterteilt  die  Tore  in  mehrere  durch  starke 
Scharniere  verbundene  Flügel,  die  beim  öffnen  zusammengefaltet  werden, 
so  daß  sie  geöffnet  seitlich  senkrecht  zur  Toröffnung  stehen.  Die  vier  Tor- 
flügel sind  in  c  aufgehängt,  in  a  gelenkig  miteinander  verbunden  und  werden 
durch  die  Motoren  d  bzw.  e  bewegt.  Der  Motor  e  läßt  ein  Zahnrad  mit 
senkrechter  Drehebene  sich  auf  einer  halbkreisförmigen  Zahnstange  h 
abrollen,  während  Motor  d  ein  Zahnrad  mit  wagerechter  Drehebene  an- 
treibt, das  sich  auf  einer,  parallel  der  am  Boden  angeordneten  Führungs- 
schiene «,  oben  längs  der  Torwand  angebrachten  Zahnstange  abrollt.  Die 
Schiene  n  und  die  obere  Zahnstange  sind  durch  einen  tJbergangsbogen 
auf  die  Tormitte  zu  geführt,  um  die  Endstellung  in  geschlossenem  Zustande 
zu  erreichen.  Beim  öffnen  werden  zuerst  die  Motoren  e,  dann  d,  beim 
Schließen  erst  d,  dann  e  in  Tätigkeit  gesetzt. 

August  Klönne  in  Dortmund  hat  ein  Tor  für  Luftschiffhallen  kon- 
struiert, wobei  jeder  Torflügel  nach  Art  eines  Fächers  in  mehrere  Sektoren  a 
zerlegt  wird,  die  am  Boden  der  Halle  um  eine  oder  zwei  Achsen  h  gelagert 
und  am  Umfange  durch  Rollen  oder  Gleitschuhe  c  an  Schienen  d  geführt 


258 


Luftschiühallen  und  Luftschiffhäfen. 


Rueben  in  Aachen  und  der  Herausgeber  haben  den  Vorschlag  gemacht, 
das  Dach  der  Luftschiffhalle  zum  Ein-  und  Auslaufen  zu  öffnen.  Um  das 
Gewicht  des  Daches  auszugleichen,  sind  die  Dachbinder  über  den  Dreh- 
punkt hinaus  verlängert  und  laufen  in  einen  als  Gegengewicht  ausgebil- 
deten Kopf  5  aus.  Nun  braucht  die  Eindeckung  7  nicht  biegsam  zu  sein 
und  an  der  Hallenwand  herabzugleiten,  sondern  sie  wird  zur  Hallenöffnung 
auf  den  äußeren  Schenkel  der  Dachbinder  bis  zum  Anschlag  6  geschoben 


I''K'  393-     Vorrichtung  zum  Einholen  von  Luftschiffen 
von  Nanminn,   Rixdorf. 


und  erleichtert  so  das  Aufklappen  des  Dachtragwerks.  Im  geschlossenen 
Zustande  legt  sich  der  Binder  an  eine  Auskragung  9  des  seitlichen  Mauer- 
werks 8  an  und  wird  an  einer  Konsole  10  mittels  Riegels  11  gesichert. 

Von  Wichtigkeit  sind  die  Einrichtungen,  um  das  Gas  in  die  Gashüllen 
der  Luftschiffe  dauernd  unter  einem  bestimmten  Überdruck  zu  erhalten. 


^368- 


F»g'  394«    Luftschiffanker,  System  Schmidt.        Fig.  395.     Luftschiffanker,  System  Zimmer. 

Während  der  Fahrt  wird  dieser  Überdruck  durch  den  Druck  der  Luft  in 
den  Ballonetts  erreicht.  Während  der  Ruhe  in  der  Halle  benutzt  man  jetzt 
sogenannte  Ballonammen,  das  sind  kleine  Gashüllen,  die  durch  einen  Schlauch 
mit  der  Gashülle  des  Luftschiffes  in  Verbindung  stehen  und  infolge  der 
Beschwerung  durch  Sandsäcke  das  Gas  unter  Dnick  halten.  Dadurch  wird 
verhindert,  daß  im  (iasraum  des  Luftschiffes  ein,  wenn  auch  sehr  geringer 
Unterdruck  entsteht,  wenn  das  Gasvolumen  durch  Abkühlung  geringer 
wird.  Dies  würde  die  Diffusion  der  Luft  und  damit  eine  Verschlechterung 
des  Gases  in  der  Gashülle  begünstigen,  was  durch  einen  Überdruck  ver- 
hindert wird. 


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Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas 


275 


Auch  die  Leuchtgasindustrie  ist  bestrebt  gewesen,  die  Luftschiffahrt 
durch  Gewinnung  eines  spezifisch  leichten  Gases  zu  fördern.  Nach  dem 
Verfahren  von  Rincker  und  Wolter  für  Olgas  kann  ein  zur  Ballon- 
füllung geeignetes  leichtes  Gas  dargestellt  werden. 


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Von  grüßer  Bedeutung  ist  das  neue  Verfahren  von  Oechelhäuser, 
welches  auf  der  Zersetzung  von  Leuchtgas  bei  hoher  Temperatur  beruht. 
Dieses  Verfahren  laut  sich  mit  den  gewöhnlichen  Einrichtungen  der  Gas- 
anstalten ausführen  und  ist  sehr  billig,  indem  die  Mehrkosten  gegenüber 
gewöhnhchem  Leuchtgas  nur  ca.  2.7  Pf.  pro  cbm  betragen. 


276 


Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas. 


Das  spezifische  Gewicht  des  Steinkohlengases,  welches  als  Rohmateiial 
dient,  schwankt  in  Deutschland  zwischen  0,36  und  0,53,  auf  Luft  =  i  be- 
zogen. Der  Auftrieb  von  1000  cbm  solchen  Gases  schwankt  also  zwischen 
829  und  608  kg  pro  1000  cbm.  Auch  das  Ballongas  hängt  mehr  oder  weniger 
von  der  Schwere  des  Ursprungsgases  ab,  und  liegen  die  bisher  in  Dessau 
beobachteten  Schwankungen  des  spezifischen  Gewichtes  von  Ballongas 
zwischen  0,225  und  0,3,  also  zwischen  einem  Auftrieb  von  1000  kg  und 
900  kg  per  1000  cbm.  Man  wird  deshalb  im  Durchschnitt  mit  950  kg  Auf- 
trieb, entsprechend  0,27  spez.  Gewichtes,  für  eine  Füllung  von  1000  cbm 
rechnen  können. 

Die  chemische  Zusammensetzung  des  neuen  Ballongases  ist  in  der 
folgenden  Tabelle  zusammengestellt: 


Spez.  Oewicht 
Luft  =  I 


Volumen-Prozente 


Dessauer 
Stcinkohlenfcas 


Dessauer 
Ballongas 


Schwere  Kohlenwasserstoffe  . 

Kohlensäure 

Sauerstoff 

Stickstoff 

Kohlenoxyd 

Methan 

Wasserstoff 


0.97 — 2,7 

1.52 
1,105 

0,97 
0,967 

0.553 
0,069 


2.6 

1,3 
0,2 

6,3 

5.3 

24,7 

59.6 


4—5 

7— 7»  3 

5—7 
80,7—84 


Die  physikalischen  Eigenschaften  des  neuen  Ballon- 
gases kennzeichnen  sich  durch  die  Reinheit  von  Benzol  und  aller  die  Ballon- 
hülle angreifenden  schweren  Kohlenwasserstoffe  und  sonstigen  Verun- 
reinigungen. Der  Geruch  ist  wesentlich  schwächer  als  beim  gewöhnlichen 
Steinkohlengas,  jedoch  noch  vollständig  hinreichend,  um  beim  Steigen 
des  Ballons  bei  offenem  Füllansatz  den  Austritt  des  Gases  wahrzunehmen. 
Die  Empfindhchkeit  gegen  Temperaturschwankungen  ist  nach  obiger 
Analyse  etwa  die  Hälfte  gewöhnhchen  Leuchtgases,  was  für  die  Luftschiff- 
fahrt besonders  wichtig  ist.  Auch  bei  längerem  Aufbewahren  in  einem 
stehenden  Gasometer  verändert  sich  das  spezifische  Gewicht  des  neuen 
Gases  nicht;  hat  schon  jetzt  Deutschland  den  größten  Gasverbrauch  für 
die  Luftschiffahrt,  so  dürfte  derselbe  bei  der  wahrscheinlichen  Einführung 
des  Dessauer  Ballongases  noch  weiter  zunehmen,  namentlich  deshalb,  weil 
im  Verhältnis  zur  Tragfähigkeit  dieses  Gas  das.  billigste  Ballongas  ist. 

Bei  der  z.  Z.  wichtigsten  Verwendung  der  Luftschiffe  —  Frei-  und 
Fesselballons  —  für  mihtärische  Zwecke  kann  nicht  immer  das  Gas  direkt 
erzeugt  werden.  Es  wird  daher  Wasserstoff  in  komprimiertem  Zustande 
in  Stahlflaschen  mitgeführt.  Es  sind  jedoch  auch  in  Deutschland, 
Frankreich  und  anderen  Staaten  fahrbare  Gaserzeuger  im  Gebrauch. 
Die  fahrbare  Anlage  hat  für  die  Luftschiffahrt  ganz  besondere  Vor- 
teile. Ist  einem  Luftschiff  ein  bestimmter  Weg  vorgeschrieben,  so 
kann  die  Anlage  diesem  Wege  folgen  und  bei  einer  Zwischenlandung 
Gas  zum  NachfüDen  abgeben.  Die  fahrbaren  Anlagen  werden  gewöhnlich 
auf  Eisenbahnwagen  montiert.  Sollte  es  dem  Luftschiff  nicht  möglich 
sein,  unmittelbar  neben  der  Eisenbahnstrecke  niederzugehen,  so  daß  eine 


Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas. 


277 


unmittelbare  Füllung  von  der  Wasserstoffgas-Anlage  aus  nicht  möglich  ist, 
so  kann  noch  ein  weiterer  Speziahvagen  vorgesehen  werden,  auf  dem  eine 
Kompressor-Anlage  aufgestellt  ist,  mit  der  das  erzeugte  Wasserstoffgas 
in  Stahlflaschen  gefüllt  wird.  Das  so  aufgespeicherte  Gas  kann  dann  mit 
Automobilen   oder   Gespannen   in   kurzer  Zeit   zur  Landungsstelle  hinge- 


c=C 


I 


2j  S 


c 
o 
> 


a  V 
-  3 


•11 


c 


i 


K 


~ .  1 


t 


schafft  werden.  Die  Anordnung  einer  fahrbaren  Kompressor-Anlage  hat 
weiter  den  \'orzug.  daß  die  Wasserstoffgas-Anlage  in  der  Zeit,  in  der  sie 
nicht  unmittelbar  in  ein  Luftschiff  arbeitet.  Gas  auf  Vorrat  erzeugen 
kann,  so  daß  das  Luftschiff  nach  seiner  Landung  schneller  nachgefüllt 
oder  mehrere  Luftschiffe  gleichzeitig  mit  Gas  gefüllt  werden  können. 


278  Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas. 

Es  kommen  für  fahrbare  Gaserzeuger  folgende  Verfahren  in  Betracht : 

1.  Das  Hydricver  fahren  beruht  auf  der  Auflösung  von  Alu- 
minium in  einer  Lösung  von  Ätznatron.  (Es  fand  Verwendung  im  russisch- 
japanischen  Krieg.)  I  cbm  Gas  erfordert  i  kg  Aluminium,  ca.  1,6  kg  Atz- 
natron und  ca.  6,5  kg  Wasser.  Hierzu  zum  Waschen  des  Gases  ca.  50  1 
Wasser.    Der  Prozeß  geht  unter  der  Fonnel  : 

2  AI +6  Na  OH  =  2  Na^i  AI  0.,  +  3  H2. 

Die  ganze  Apparatur  kann  der  Luftschiffertruppe  nachgeführt  werden, 
der  zu  transportierende  Materialaufwand  beträgt  nur  2,6  kg  pro  cbm  Gas 
ohne  Berücksichtigung  des  Wassers.  Die  Kosten  sind  pro  Kubikmeter 
ca.  2,80  bis  3  Mark.  Bei  richtig  durchgeführtem  Vergasungsprozeß  bleiben 
keine  Rückstände  übrig. 

Die  drahtlose  Telegraphie  bedient  sich  dieser  Apparate,  die  bei  sehr 
geringem  Raumbedarf  für  eine  stündliche  Produktion  von  10  cbm  nur  ein 
Gewicht  von  157  kg  haben. 

2.  Das  Regenerativ  verfahren  beruht  auf  der  Zersetzung 
von  Wasser,  das  88,81%  Sauerstoff  und  11,19%  Wasserstoff  enthält, 
durch  Überleitung  von  Wasserdampf  über  glühende  Kohlen.  Der  dadurck 
frei  werdende  Sauerstoff  wird  durch  Eisendrehspäne  gebunden,  unter 
Bildung  von  Eisenoxyduloxyd.  Solches  wird  dann  wieder  durch  das  Gene- 
ratorgas zu  Eisen  reduziert.  Die  ganze  Manipulation  wiederholt  sich,  so- 
bald das  Eisen  wieder  lebhaft  glüht. 

Das  System  Lane  gestattet  94  %  reinen  Wasserstoff  herzustellen,  i  cbm 
Gas  erfordert  ca.  3  kg  bester  Steinkohle.  Die  Apparatinr  ist  nur  für  fest- 
stehende Anlagen  verwendbar,  da  das  dazu  dienliche  Mauerwerk  keinem 
Transport  zuläßt. 

Der  Prozeß  spielt  sich  ab  nach  der  Formel  : 

3  Fe  +  4  7/2  0  =  F^3  O4  +  8  //. 

Bei  einem  Kohlenpreis  von  2  M.  pro  100  kg  stellen  sich  die  Kosten  für 
die  Kohle  auf  0,0^  M.  pro  cbm. 

Leistungen  der  einzelnen  Apparate  pro  Stunde. 

25  cbm  125  cbm  250  cbm  500  cbm. 

Bei  diesem  Verfahren  muß  mit  erhebhcher  Abnutzung  der  eisemeR 
Retorten  gerechnet  werden,  womit  eine  Verteuerung  der  Produktions- 
kosten verknüpft  ist. 

3.  Chemisches  Verfahren  durch  Zersetzung  von  schmiede- 
eisernen Drehspänen  in  verdünnter  Schwefelsäure. 

Der  chemische  Prozeß  beruht  auf  folgender  Formel  : 

Ho  SO4  -\-  Fe  =^  2  H  -{-  S  O^Fe  (Rückstand  ist  Eisenvitriol  als  Neben- 
produkt) . 

Daraus  berechnet  sich  theoretisch,  nach  Professor  Marchis,  zur  Gas- 
erzeugung von  25  cbm  der  Bedarf  an  Eisen  und  Schwefelsäure  wie  folgt  : 

Eisen 56  kg 

Schwefelsäure 98 

Kristallisationswasser 126 

Zur  Auflösung  bestimmtes  Wasser 120 

total  400  kg. 


282  Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas. 

von  je  41,5  qm  Ladefläche  aufgebaut  ist.  Bei  dieser  Anlage  beansprucht 
die  Gaserzeugungsanlage  nur  einen  Wagen,  während  auf  dem  zweiten 
Wagen  die  Kühler  und  Wascher  aufgestellt  sind. 


I 


1 


II 


Den  Hauptbestandteil  der  Gaserzeugungsanlage  bilden  zwei  Genera- 
toren oder  Gaserzeuger.  Jeder  dieser  besteht  aus  einem  schmiedeeisernen 
Gehäuse,   welches   mit   Schamottesteinen   gefüttert    ist.    Zum   Entfernen 


Fortschritte  in  der  Erzeugung  von  Ballongas.  293 

Zusammenstellung  der  Wasserstoff-Fabriken  in  Deutschland. 

Carboniumswerke  in  Friedrichshafen  a.  B.  und  Offenbach  a.  M. 
Chemische  Fabrik  von  Heyden  in  Weißig  bei  Großenhain. 
Continentale  Gas-Gesellschaft  in  Dessau. 

Chemische  Fabrik   „Griesheim-Electron"   in  Griesheim  bei  Frankfurt 
a.  M.  und  in  Bitterfeld. 

Gerling,  Holz  &  Cie.,  Altona  (Elbe). 

Deutsche  Sauerstoffwerke,  Düsseldorf. 

G.  Hildebrandt,  Spandau. 

Internationale  Wasserstoff- Aktiengesellschaft,  Frankfurt  a.  M« 

Wasserstoffabrik  Gersthofen  bei  Augsburg. 

Zorn  &  Hense,  Grefrath  bei  Crefeld. 


Waffen  zur  Bekämpfung  von  Luftschiffen. 


299 


An  den  Ballon- Schießübungen  nahm  auch  ein  Vertreter  der  Firma  Krupp 
in  Essen,  welche  die  Geschütze  geliefert  hatte,  teil. 


Sprengpunkt  2. 


Sprengpunkt  4.  •  (^  •  Sprengpunkt  3 . 

Ballon. 


Sprengpunkt  1. 


^ 


linker  Beobachter. 


rechter  Beobachter. 


Batterie. 


Fig.  45.^.     Darstellung  des  SchieÜvcrfahreiis  gegen  Fesselballone. 

Es  sind  ferner  Vorschläge  aufgetaucht,  die  Flugmaschinen  zur  Be- 
kämpfung der  Luftschiffe  und  Fesselballons  im  Kriege  zu  benutzen,  über 
Versuche  in  dieser  Richtung  ist  jedoch  noch  nichts  bekannt  geworden. 
Von  der  Firma  Gebr.  Voisin  in  Paris  ist  aber  bereits  ein  Zweidecker 
für  2  Personen  gebaut  worden,  der  mit  einem  Maschinengewehr  aus- 
gerüstet ist. 


306  Fiugplatie  uml  FlußfeWer. 

(iegenwärtig  werden  in  der  Nähe  von  Berlin  noch  zwei  Flugf« 
gerichtet,  bei  Schulz^ndorf  und  bei  Teltow. 


1  Flugplatz,  d 
m  im    Somii 


3o8 


Flugplätze  und  Flugfelder. 


Entsprechend  der  hohen  Entwicklung,  welche  Flugtechnik  und  Flug- 
sport in  Frankreich  erreicht  haben,  hat  dieses  Land  natürlich  die 
meisten  Flugfelder.  Issy-les-Mouhneaux  hat  heute  keine  große  Bedeutung 
mehr,  ebenso  das  Champs  d'Auvour  bei  Le  Mans,  wo  Wilbur  Wright  seine 
berühmten  Flüge  ausführte.  Dafür  hat  sich  das  Manöverfeld  C  h  ä  1  o  n  s 
bei  Mourmelon  zu  einem  ersten  Flugfeld  entwickelt,  da  die  größten  Fabriken 
dort  ihre  Flugschulen  errichtet  haben. 

Von  weiteren  Flugfeldern  seien  erwähnt:  Bayonne,  Bouy,  Chartres 
Dijon,  Etampes,  Pau,  Beauce. 

In  Österreich  befindet  sich  der  größte  Flugplatz  auf  dem  Steinfeld  bei 
Wiener-Neustadt.  Dieser  sonst  sehr  gute  Flugplatz  hat  den  Nachteil,  daß 
er  von  Wien  zu  weit  entfernt  ist.  Die  größte  Flugwoche  der  Österreich. 
Ungar.  Monarchie  wurde  jedoch  im  Juni  d.  J.  auf  einem  besonders  her- 
gerichteten Flugfelde  bei  Ofenpest  abgehalten. 

Flugplätze  sind  in  diesem  Jahre  in  allen  Kulturländern  eingerichtet 
worden.  Die  Flugplätze  in  anderen  Ländern  haben  jedoch  nicht  die  Bedeu- 
tung wie  die  Flugplätze  in  Frankreich,  dessen  Flugplatz  Betheny  bei  Reims 
und  Juvisy  für  die  Anlage  fast  aller  Flugplätze  vorbildlich  gewesen  sind 


Tabelle  XV.    Zu 

sammenstellung  der 

Flugplätze  in 

Deutschland. 

Name  des  Flugplatzes 

1              Bahnstation 

; 

1            (iröße 

Flieger- 
schuppen 

Werkstätten 

Berlin-Johannisthal 

Johannisthal 

ca.  2  qkni 

14 

2 

>;  Marse 

Borki.  d.  M 

1   ca.  0,7  qkm    , 

.s 

I 

Schultzendorf 

1                   : 

1              : 

■» 

Teltow 

1      Teltow  b.  Berlin 

ca.  o,7  qkm 

4 

MUnchen-l'uchheim 

Pnchheini 

Österreich 

ca.    I  qkm 

• 

8 

I 

Stein  feld 


Wiener-Neustadt  ca.  2  qkm 


14 


310  Fortschritte  der  wissenschattlichen  Forschung  etc. 

von  normaler  Dichte  die  einzelnen  Teilchen  so  nahe  beieinander  sind,  daß 
jedes  Molekül  noch  nicht  einmal  eine  Strecke  von  ,i»  mm  durchlaufen  kann, 
ohne  daß  es  mit  einem  andern  zusammenstößt.  Die  einzelnen  Luftteilchen 
stören  sich  also  gegenseitig  so  stark,  daß  man  keineswegs  den  Einzelstoß 
eines  Teilchens  gegen  das  Hindernis  für  sich  betrachten  darf  und  dann 
über  eine  ganze  größere  Fläche  summieren,  sondern  daß  die  Luft  vielmehr 
aufzufassen  ist  als  eine  elastische  Flüssigkeit,  und  daß  die  Theorie  der  ela- 
stischen Flüssigkeiten  auch  auf  die  Theorie  des  Luftwiderstandes  angewandt 
werden  muß. 

Damit  ist  eine  neue  besser  berechtigte  Grundlage  für  die  Aerodynamik 
gefunden.  Der  mathematische  Ansatz  wird  allerdings  im  Gegensatz  zu 
dem  einfachen  Newtonschen  sehr  kompliziert.  Folgende  Gesetze  müssen 
für  eine  strömende  Flüssigkeit  aufgestellt  werden:  i.  der  Zusammenhang 
zwischen  Dichte  und  Druck,  2.  das  Gesetz,  welches  die  Beschleuni^ngen 
des  einzelnen  Teilchens  mit  der  Wirkung  der  äußeren  Kräfte  (wie  Schwere) 
und  der  inneren  (verschiedene  Dnickverteilung)  verbindet.  Dazu  kommt 
noch  als  dritte  Bedingung  die  Kontinuitätsejleichung.  welche  ausdrückt, 
daß  der  ganze  zur  X'erfügung  stehende  Kaum  auch  wirklich  lückenlos  aus- 
gefüllt wird. 

Hingewiesen  sei  auf  eines:  Nach  der  Newtonschen  Tiieorie  ist  der  Wider- 
stand unabhängig  von  der  Beschleunigung  des  Körpers,  nach  der  Theorie 
der  elastischen  Flüssigkeiten  abhängig  davon.  So  wird  also  durch  diese  letz- 
tere Theorie  die  alte  Beobachtung  Lilienthals  gestützt,  der  den  Luftwider- 
stand beim  Flügelschlag  bedeutend  größer  fand  als  bei  gleichförmiger  wenn 
auch  rascherer  Bewegung. 

Um  den  mathematischen  Ansatz  einigermaßen  zu  vereinfachen,  führte 
man  zwei  Vernachlässigungen  ein.  Man  vernachlässigte  i.  die  Reibung, 
2.  die  Kompressibilität  der  Luft.  Die  erste  \'ernachlässigung  ist  ja  bei  der 
geringen  Zähigkeit  der  Luft  an  sich  plausibel  (obwohl  die  Reibung  der  Luft 
überall  da  merklich  werden  kann,  wo  Geschwindigkeitssprünge  oder  auch 
nur  endliche  Cicschwindigkeitsdifferenzen  innerhalb  einer  sehr  dünnen 
Schicht   stattfinden  vergl.   im   folgenden   die   Prand tische  Theorie   der 

Wirbelablösung),  die  zweite  X'ernachlässigung  scheint  im  ersten  Moment 
sehr  bedenklich.  Mau  muß  sich  jedoch  vor  Augen  halten,  daß  sich  Dnick- 
unterschiede  in  der  Luft  mit  der  Geschwindigkeit  des  Schalls  fortpflanzen 
resp.  ausgleichen,  so  daß  bei  den  im  Verhältnis  zur  Schallgeschwindigkeit 
geringen  Geschwindigkeiten ,  die  in  der  Praxis  vorkommen  (abgesehen 
vielleicht  von  den  Luftschrauben)  die  Verdichtungen  ganz  immerklich 
sind,   die  z.  B.    vor  einem  nach  \'orwärts  bewegten  Körper  entstehen. 

Versucht  man  auf  diese  Weise  den  Widerstand  zu  berechnen,  den  ein 
gleichmäßig  fort  bewegter  Körper  in  der  Luft  erfährt,  so  erhält  man  über- 
raschenderweise den  Wldei stand  Null,  also  ein  Resultat,  das  noch  viel 
weniger  mit  der  Erfahrung  übereinstimmt  als  das  Newtonsche.  Helmholtz 
machte  jedoch  darauf  aufmerksam,  daß  ein  Körper  im  allgemeinen  nicht 
stetig  umflossen  wird,  sondern  daß  sicli  zum  mindesten  an  allen  Ecken 
und  Kanten  Wirbel  bilden,  die  mannigfach  hin  und  lierschwankend  (d.  h. 
in  unstabiler  Bewegung)  hinter  dem  Körper  ins  unendliche  ziehen.  Die 
Fläche,  welche  diesen  mit  Wirbel  erfüllten  Teil  der  Flüssigkeit  abgrenzt 
gegen  die  andere  wirbellose,  nennt  man  Diskonlinuitätsfläche.  Auf  Grund 
dieser  Theorie  der  Diskontinuitätsflächen  wird  der  Widerstand  eines  vor- 
wärts bewegten  Körpers  immer  größer  wie  Null,  ja  der  für  den  Fall  einer 


312  Fortschritte  der  wissenschaftlichen  Forschung  etc. 

gewölbten  Platten.  Hier  sind  die  Namen  von  Kummer,  Langley,  Lilienthal, 
Eiffel,  Seilers,  Riabouchinski,  Rateau  und  Prandtl  zu  nennen.  Diese  Ver- 
suchsreihen stimmen,  wo  sie  sich  auf  ähnlich  Hegende  Fälle  beziehen,  nicht 
schlecht  miteinander  überein.  über  die  berühmten  Versuche  von  Lilien- 
thal  ist  zu  bemerken,  daß  die  Widerstandskräfte  für  kleine  Winkel  von  ihm  viel 
zu  ungünstig  angegeben  wurden.  Alle  Versuchsreihen  zeigen  den  günstigen 
Einfluß  großer  Länge  der  Platten  quer  zur  Bewegung,  ferner  die  Vorzüge 
gewölbter  gegen  ebene  Platten,  indem  erstere  bei  gleichen  Winkelstellungen 
(zwischen  3  und  8**^  größere  Auftriebe  und  kleinere  Widerstände   besitzen. 

Ungünstiger  scheinen  gewölbte  Tragflächen  nur  in  bezug  auf  die  lon- 
gitudinale  Stabilität  zu  sein,  nachdem  m  neuerer  Zeit  unzweifelhaft  fest- 
gestellt scheint,  daß  bei  kleinen  Winkeln  eine  starke  Rückwanderung  der 
Luftdruckresultierenden     eintritt. 

Zur  Veranschaulichung  aller  dieser  Erscheinungen  seien  die  Versuchs- 
kur\'en  aus  dem  Göttinger  aerodynamischen  Laboratorium  als  die  übersicht- 
lichsten und  zuverlässigsten  mitgeteilt. 

In  den  folgenden  Tafeln  sind  die  Auftriebs-  bzw.  Widerstandskoeffizienten 
5„  und  §«.  in  ihrer  Abhängigkeit  vom  Stellungswinkel  a  aus  den  folgenden 
Formeln  dargestellt: 

Auftrieb :  .4  =  F  i^  q  '^Za 

Widerstand :  W  —  F  v-  q  $-,. , 

wo  F  den  Flächeninhalt,  v  die  Relativgeschwindigkeit,  o  die  Luftdichte, 
u  den  Stellungswinkel  der  Fläche,  d.  h.  den  Winkel  zwischen  Wölbungssehne 
und  Luftstrom   bedeuten.     (Fig.  470). 

Fig.  471  zeigt  die  spezifischen  Luftdruckresultierenden  ys^*-^  -}-  §„.2 
für  ebene  Platten  von  verschiedenem  Seitenverhältnis  und  läßt  den  stär- 
keren Auftrieb  schmaler  Platten  bei  kleinen  Stellungswinkeln  gut  erkennen. 
Bemerkenswerte  Buckel  und  Unstetigkeiten  zwischen  30'^  und  40^  treten  in 
diesen  Kurvten  auf,  wie  sie  auch  schon  von  Dines  bzw.  Rateau  beobachtet 
worden    sind. 

Fig.  472,  473,  474,  475  beleuchten  den  Einfluß  der  Wölbungstiefe  von 
Aeroplanflächen  vom  Seitenverhältnis  i :  4  und  von  einer  Breite  0  =  20  cm 
in  der  Strom  Wirkung  gemessen,  wo  /  den  Wölbungspfeil  bedeutet.  Die 
Wölbungsverhältnisse  fla  sind,  wie  man  aus  den  Heiwerten  der  Kurven  er- 

-■ehen  kann,  o,  Voo.  ^k^^  V20.  Vh,  V12.  Vio.  Vs- 

Fig.  472  zeigt,  daß  die  Auftriebskräfte  gewölbter  Platten  sich  nicht 
erheblich  von  denen  ebener  Platten  unterscheiden,  wenn  man  den  >>\virk- 
samen«  Stellungswinkel  etwa  um  3^  größer  als  den  Stellungswinkel  der 
Sehne  rechnet. 

Fig.  473  und  474  zeigen,  daß  dagegen  die  Widerstandskräfte  bei  den- 
selben »wirksamen«  Winkeln  erheblich  kleiner  sind,  insbesondere  läßt  Fig.  474 
erkennen,  daß  das  günstigste  Verhältnis  von  Auftrieb  zu  Widerstand  hex 
einem  Wölbungsverhältnis  von  etwa  V-iö  ü^^t. 

')  Kummer,  Berl.  Akad.  Berichte  1875—76.  —  Lilien  Ihal,  Der  Vogelflu^^ 
Berlin  1909.  —  Langley.  Experiments  in  Aerodynamics.  W^ashington,  1898.  — 
Seilers,  Lift  and  Drift  of  Arched  Surfaces,  Seien tif.  American  1909.  Suppl.  Xov. 
—  Riabouchinski,  Bulletin  de  l'Institut  A6rodynamique  de  Koutcliino,  Peters- 
burg 1907,  Moscou  1908.  —  Rateau.  A^rophile  1909  Jul.  Aug.  Revue  de  mc- 
canique  1909,  Aug.  -~  Prandtl,  Z.  f.  Fl.  u.  Motorl.  1910.  —  Kiffcl,  Zeitschr. 
f.  Flugt.  u.  Motorl.   1910,  S.  80. 


Tafel  XVII. 


Fi«.  47»- 


I,  AllRcmcincs  iilier  I.u[t«-iderstan<l.  jl^ 

FiK-  475  niht  die  für  die  Scliwerpunktslage  und  Stabilität  von  Flug- 
laschineti  wiclitige  Lage  <ler  Luft  druck  resultierenden  bei  denselben  Trag- 
ächenmodellen.  Hier  hat  die  elwne  Platte  (/  =  o)  einen  Vorteil  \uraus 
<»r  ilen  gewölbten,  indem  bei  ihr  die  für  die  Stabilität  pefährliclie  Rück- 


iiiilrririi;  liis  Dnickpinikti-s  bi-i  klcinei-  wonlonden  Ki n I all swin kein  nicht 
tlLitli].      Die  AiiKiibc«  v..ti  \V.  Wrii^lit,  Kateau  iniil   Kiffel  für  «ewüibtc 

;ill.-n  -^iiui   hicidiurli    bcstiilit;!    inirl  eiwciterl. 


314  Fortschritte  der  wissenschaftlichen  Forschung  etc. 

Fig.  476,  477,  478  und  479  beziehen  sich  auf  den  Einfluß  des  Seiteu- 
verhältnisses gewölbter  Platten  vom  Wölbungsverhältnis  'V-jn.  Auch  hier  ist 
der  für  den  Auftriebskoeffizienten  '<En  wirksame  Stellungswinkel  durchweg 
etwa  30  größer  als  der  Sehnenwinkel ,  aber  die  einzelnen  Koeffizienten 
wachsen  für  kleine  Winkel  erheblich  stärker  mit  zunehmender  Länge  quer 
zur  Bewegungsrichtung,  im  übrigen  für  Winkel  bis  etwa  5'^  wesentlich  linear. 
Da  die  Widerstandskoeffizienten  iV.  sich  wenig  unterscheiden,  zeigen  sich 
bei  den  längeren  Platten  erhebliche  bessere  Wirkungsgrade  .4 /IF,  die  übrigens 
alle  ihr  Maximum  bei  u  etwas  unter  5'^  besitzen. 

Schließlich  sieht  man  in  Fig.  479  das  Wachsen  des  Auftriebskoeffizienten 
bei  verschiedenen  Stellungswinkeln  «  mit  dem  Seitenverhältnis. 

In  den  Mitteilungen  der  Gcittinger  Modellversuchsanstalt  sind  auch 
die  Meßergebnisse  an  Ballonmodellen  wiedergegeben,  die  die  Druckver- 
teilung über  die  Oberfläche,  die  Trennung  von  Form-  und  Reibungswider- 
stand und  die  für  die  Steuerung  wichtige  Lage  der  Luftdruckresultierenden 
l>ei  schrägem  Einfall  des  Luftstroms  angeben  und  damit  eine  von  Ch.  Renard 
bei  seinen  Untersuchungen  gelassene  Lücke  ausfüllen. M 

■ 

2.  Theoretische  Untersuchungen  über  die  Stabilität  von 
Flugmaschinen  und  Lenkballonen. 

In  den  letzten  Jahren  wurden  zahlreiche  theoretische  Untersuchungen 
über  die  Stabilität  \'on  Flugmaschinen  und  Lenkballonen  angestellt. 

Ein  freier  Körper,  wie  es  eine  Flugmaschine  ist,  hat  6  voneinander 
unabhängige  Änderungen  seines  normalen  Bewegungszustandes,  nämlich 
z.  B.  drei  Geschwindigkeitsänderungen  und  drei  WinkeLinderungen.  Es 
treten  aber  nicht  bei  jeder  der  sechs  Änderungen  Widerstandskräfte  auf, 
die  den  normalen  Bewegungszustand  wiederherstellen.  Deshalb  ist  eine 
statische  Stabilität  der  Flugmaschinen,  d.h.  eine  solche  olnie  Zuhilfenahme 
der  Dämpfungskräfte  der  Geschwindigkeiten,  nicht  zu  erreichen  und  jede 
rein  statische  Untersuchung  der  Stabilität  unzureichend. 

Notwendige  und  hinreichende  Stabilitätsbedingungen  dagegen  gibt  die 
,, dynamische  Methode"  der  kleinen  Schwingungen.  Alan  denkt  sich  das  Luft- 
fahrzeug im  stationären  Zustand  dahinfliegend.  Wird  jetzt  irgend  etwas 
an  den  Größen  des  stationären  Flugs  ein  klein  wenig  geändert  (z.  B.  die 
Neigung  des  Luftfahrzeugs),  so  entsteht  eine  kleine  Schwingung,  die  mit 
der  Zeit  entweder  immer  größer  werden  —  dann  war  der  Flug  unstabil  — 
oder  auch  allmählich  wieder  zur  Null  abklingen  kann  —  dann  war  der  Flug 
stabil. 

Die  vollständige  mathematische  Durchführung  dieses  Problems  führt 
zu  sehr  komplizierten  Stabihtätsbedingungen.  obwohl  zur  Vereinfachung 
der  Rechnung  immer  die  kleinen  Größen  höherer  Ordnung  weggelassen 
werden.  Da  ein  starrer  Körper  6  Grade  \'on  Bewegungsfreiheit  besitzt, 
so  erhält  man  nach  den  allgemeinen  Prinzipien  der  Mechanik  6  Differential- 
gleichungen von  der  2.  Ordnung,  die  den  stationären  Flug  bestimmen. 
Daraus  erhält  man  für  die  kleinen  Schwingungen  6  lineare  homogene  Diffe- 
rentialgleichungen 2.  Ordnung  mit  konstanten  Koeffizienten,  die  scheinbar 
mit  einer  einzigen  Gleichung  12.  Ordnung  äquivalent  sind.    Da  es  aber  für 

')   Siehe  Marchis,  Le  Navire  A6ricn  1910,  Paris. 


3i6  Fortschritte  der  wissenschaftlichen  Forschung  etc. 

gungen  nur  eine  in  Betracht  kommt,  die  andere  immer  mit  so  starker  Dämp- 
fung behaftet  ist,  daß  sie  unmerklich  ist.  Auf  dieser  Beobachtung  hat  Furt- 
wängler^)  eine  sehr  bequeme  und  genaue  StabiHtätstheorie  aufgebaut. 

Diese  Rechnungen  müßten  nun  auch  für  gewölbte  Tragflächen  unter 
Berücksichtigung  der  starken  Rückwanderung  des  Druckpunktes  und  unter 
Beachtung  des  Einflusses  der  Vorder-  auf  die  Hinterfläche  fortgesetzt  wer- 
den. Wie  die  Frage  augenblicklich  steht,  scheint  es,  daß  Systeme  mit  parallel 
hintereinander  geschalteten,  gewölbten  Tragflächen  instabil  sind,  wenn  der 
Schwerpunkt  nicht  unausführbar  tief  liegt.  Es  ist  wohl  sicher  für  die  Stabi- 
lität eine  aufgekippte,  d.  h.  viel  weniger  spezifische  Belastung  tragende 
Schwanzfläche  nötig'-) . 

Wie  stark  nun  aber  diese  Aufkippung  und  wie  tief  am  besten  die  Schwer- 
punktslage einzurichten  ist,  das  werden  erst  weitere  Rechnungen  und  deren 
Vergleich  mit  der  Erfahrung  zeigen  müssen. 

Noch  weniger  wissen  wir  über  die  tatsächliche  transversale  Stabilität. 
Hier  hat  Ferber  die  unerläßlichen  Dämpfungskräfte  fortgelassen  und  auch 
bei  Deimler  fehlt  noch  ein  entscheidendes  GHed,  nämlich  der  stärkere  Auf- 
trieb der  außenhegenden  Flügelspitzen  in  der  Kurve.'^) 

Unter  Berücksichtigung  dieses  Gliedes  zeigt  sich,  daß  die  meisten  heute 
fliegenden  Apparate  transversal  instabil  sind,  und  daß  es  schwierig  ist,  trans- 
versale Stabilität  ohne  erhebliche  V-Stellung  der  Tragflächen  zu  sichern. 

Es  kommt  darauf  an,  das  seitliche  Druckzentrum  der  Vertikalflächen 
möglichst  hoch  über  und  dicht  hinter  den  Schwerpunkt  zu  legen,  jedoch 
so,  daß  die  Selbsteinstellung  des  Apparates  in  die  Fahrtrichtung  nicht 
leidet.  Die  V-Stellung  der  Tragfläche  nun  scheint  diese  sonst  schwer  zu 
verwirklichende  Bedingung  am  leichtesten  zu  erfüllen. 

Schließlich  gelang  es  Reißner*),  auch  die  Seitensteuerung  der  Flug- 
maschinen mittels  der  Methode  der  6  Gleichgewichtsbedingungen  in  ge- 
krümmter Bahn  zu  behandeln. 

Er  erhielt  folgende  Ergebnisse: 

Die  Hühensteuerung,  die  Geschwindigkeit  und  die  Tragkraft  erfahren 
bei  kleinen  Krümmungen  nur  kleine  Änderungen  von  höherer  Ordnung 
der  Kleinheit. 

Ein  stationäres  (xleichgc wicht  in  gekrümmter  Bahn  ist  ohne  Flächen- 
verwindung  oder  seitliche  Schwerpunktsverschiebung  im  allgemeinen  nicht 
zu  erreichen. 

Für  eine  »vollkommene«  Seitensteuerung,  d.  h.  mit  Apparatachse  in 
Bahntangente,  ist  ein  bestimmtes,  aus  den  Apparatabmessungen  zahlen- 
mäßig angebbares  Verhältnis  zwischen  Seitensteuerschwcnkung  und  Flächen - 
verwindung  bzw.  Schwerpunktsverschiebung  notwendig. 

Für  die  »Schräglagensteuerung«  ist  ebenfalls  ein  solches  festes  \'er- 
hältnis  unschwer  zu  erreichen,  aber  \'on  entgegengesetztem  Sinn. 

Es  ist  wünschenswert,  mit  großen  und  weit  xom  Schwerpunkt  entfern- 
ten Steuerflächen  zu  arbeiten.    . 

')   Der  Aufsatz  wird  Anfiin«^   k^it   in  der  Z.  f.   I'Uugt.   ii.   Motorl.  erscheinen. 

-)  Mugsport,  März  1910,  Reiüncr.  t^ber  die  La^e  der  Liiftdriickresiiltierenden 
bei  gewölbten   Mächen. 

^)  Flugsport.  Okt.  1910.  Keißner.  t^ber  eine  neue  notwendige  T^edingung  für 
die  automatische  Seitenstabilität  der  Drachenflieger. 

*)  Zeitschr.   f.   Hugtechnik  und  Motorluftschiffahrt  1910,   Heft  9.   10. 


3l8  Fortschritte  der  wissenschaftlichen  Forschung  etc. 

theoretisch  einwandfrei  und  in  einer  für  den  Entwurf  geeigneten  Weise  zu 
entwirren. 

Der  einzige,  streng  hydrodynamische,  bisher  gegebene  Ansatz  rührt 
von  Lorenz^2)  j^^r,  der  konvergierende  axialsymmetrische,  unter  dem  Ein- 
flüsse von  beschleunigenden  Volimikräften  stehende  Strömungen  ange- 
geben hat.  Nach  ihm  sollen  die  Propellerflügel  diesen  Strömungen  angepaßt 
werden  und  die  Volumkräfte  die  Wirkung  der  Flügelbewegung  ersetzen. 

Als  Beitrag  ist  die  Theorie  wertvoll,  sie  erklärt  aber  nicht,  wie  resul- 
tierende Kräfte  bei  der  Bewegung  eines  Körpers  in  einer  vollkommenen 
Flüssigkeit  zustande  kommen  können,  sie  macht  über  die  Einströmungs- 
geschwindigkeit,  über  den  Einfluß  der  Flügelbreite  und  über  die  Verträg- 
lichkeit der  rein  radialen  Konvergenz  der  Strömung  mit  dem  umgebenden 
Mfedium  nur  unvollkommene  Aussagen. 

Dieselbe  Schwierigkeit  lag  bei  der  geradlinig  bewegten  Platte  vor,  und 
ist  auf  gutem  Wege,  durch  bessere  Anpassung  der  hydrodynamischen  Theorie 
überwunden  zu  werden.  Hier  sind  es  drei  Angriffspunkte,  von  denen  aus- 
sichtsreiche Vorstöße  unternommen  worden  sind,  nämhch  erstens  die  Helm- 
holt z-Kirchhoff-Rayleighsche  Diskontinuitätsfläche*^)^  die  Prandtlsche  Ab- 
lösungi*)  und  die  kuttasche  Zirkulation^«'»).  Wenn  hier  auch  im  einzelnen 
noch  erhebliche  mathematische  Schwierigkeiten  zu  überwinden  und  die 
genaueren  Beziehungen  der  drei  Theorien  zueinander  und  zur  Wirklichkeit 
auszuarbeiten  sind,  sieht  man  doch,  daß  hier  ein  gangbarer  Weg  vorliegt. 

Es  ist  zu  hoffen,  daß  diese  drei  Hilfsmittel  auch  bald  das  ähnlich  liegende 
Propellerproblem  aufschließen  werden.  Als  verhältnismäßig  einfachste 
Aufgabe  bietet  sich  hier  die  schraubenförmige  Strömung  auf  einer  Zylinder- 
oder  Kegelfläche  gegen   ein   linienförmiges   Hindernis. 

Die  bisherigen  technischen  Berechnungsmethoden  gelien  von  zwei 
verschiedenen  .Ansätzen  englischer  Ingenieurforscher  aus,  nämlich  von 
Rankine^'')  auf  der  einen  und  W.  Froude^^)  auf  der  anderen  Seite.  Diese 
beiden  Theorien  kann  man  etwa  wie  folgt  kennzeichnen: 

Rankine  und  seine  Nachfolger  leiten  aus  den  Bewegungsänderuiigen. 
die  der  Schraubenstrahl  beim  Durchgange  durch  den  Propeller  erleidet, 
Schub  und  Drehmoment  aus  den  dynamischen  Sätzen  vom  Antrieb,  von 
der  lebendigen  Kraft  und  von  der  Winkelbewegungsgröße  her,  wobei  voraus- 
gesetzt wird,  daß  außerhalb  des  vom  Propeller  erzeugten  Strahles  keine 
erheblichen  Druck-  oder  Bewegungsänderungen  erzeugt  werden.  Als  äußere 
Kräfte  sind  bei  dieser  Betrachtungsweise  nicht  nur  Schub  und  Drehmoment, 
sondern  auch  die  Dnickdifferenzen  bei  Ein-  und  Austritt  der  Strömung 
anzusetzen.  Der  durch  diese  Kräfte  erzeugten  Strömung  werden  dann  die 
Steigungswinkel  angepaßt,  und  so  ergeben  sich  Schrauben  von  axial  wach- 
sender Steigung,  deren  Flügelbreiten  und  mittlere  Steigungen  dem  kon- 
struktiven  Gefühl   überlassen   bleiben. 

**)  Jahrb.  d.  schiffbaut.  GcscUsch.   1905,  Pröll,  ebenda   1910. 

*•'')  Philos.  Magazine  1876. 

**)  V'crhandl.    d.    intern.  Math.    Kongr.    1904.     Blasius.    Dissertation.    Göttinj»eu 
i«M>H.    Bolze.   Dissertation,  Ciöttingen   1909. 

'^)  III.  aeron.  Mitt.   1902,  Münchener  Akademieber.  1910. 

•<^)  Trans.   Institut.  Xav.  Arch.   1865. 

'')  Ebenda  1878. 


320  Fortschritte  der  wissenschaftlichen  Forschung  etc. 

Das  Problem  der  am  Ort  arbeitenden  Schraube  ist  wohl  nur  für  das 
Strömungsmedium  Luft  behandelt  worden.  Über  die  älteren  Arbeiten  von 
Renard,  Wellner,  Alexanders  hat  Finsterwalder  in  der  Enzyklopädie  der 
mathematischen  Wissenschaften  berichtet,  neu  hinzugekommen  sind  im 
wesentlichen  nur  die  experimentellen  Veröffentlichungen  von  Bendemann^**'), 
KUngenberg*^)  und  Breyguet^**).  Eine  quantitative  Anschauung  über  die 
zweckmäßige  Gesamtbreite  und  Winkelstellung  der  Flügel  bei  verschie- 
denen radialen  Abständen  hat  sich  hier  noch  nicht  bilden  können,  weil  die 
für  die  Frage  wichtige  Ansaugungsgeschwindigkeit  bisher  nicht  in  Betracht 
gezogen  wurde.  Mit  der  Lösung  dieser  Schwierigkeit  würden  aber  auch  die 
weiteren  wichtigen  Fragen  nach  der  erreichbaren  spezifischen  Hubkraft, 
der  Güteziffer  und  überhaupt  der  für  einen  gegebenen  Fall  günstigsten 
Form  der  stationären  Schraube  erst  systematisch  angefaßt  werden  können, 
während  bisher  nur  allerdings  sehr  verdienstliche  und  notwendige,  aber 
doch  nicht  genügend  systematische  Einzelergebnisse  von  Versuchen  vor- 
liegen. 

Nach  den  bisherigen  Erfahrungen  erhält  man  gute  Treibschrauben 
etwa  bei  folgender  Berechnungsweise:  Man  nehme  als  Flügel  eine  geome- 
trische Schrauben  fläche  von  solcher  Flügelbreite  b  an  jeder  Stelle,  daß  die 
Summe  der  Flügelbreiten,  dividiert  durch  den  zugehörigen  Umfang  des 
ganzen  Kreises,  gleich  wird  dem  doppelten  Sinus  des  Steigungswinkels  t 
der  Bahn  des  Flügelelements,  multipliziert  mit  der  Dichte  g  des  Mediums 
und  dividiert  durch  den  Luftdruckkoeffizienten  c  der  Formel  D  =  c  F  v^  sin  a 
für   schmale,   ebene  Platten  (siehe  Kap.  i)   (Satz  von  der  Wirkungstiefe). 

=  2  ^^    sm  f. 
2  irr  c 

Die  Steigung  sei  eine  solche,  daß  der  Luftstoßwinkel  i  —  t  zwischen 
Steigungswinkel  /  des  F^lügels  und  Steigungswinkel  t  der  Bahn  des  Flächen- 
elements am  äußeren  Rande  gerade  gleich  dem  Luftstoßwinkel  des  größten 
Nutzeffekts  von  2  bis  3°  ist  und  der  dazu  gehörige  äußere  Durchmesser 
so  groß,  daß  die  Leistung  des  Motors  bei  der  gewünschten  Tourenzahl 
gerade  aufgezehrt  wird. 

Die  feineren  möglichen  Verbesserungen  des  Wirkungsgrades  in  bezug 
auf  die  Flächen wölbung  und  die  Austrittstangenten  werden  bei  diesem  Be- 
rechnungsverfahren allerdings  nicht  berücksichtigt.-'*') 

Der  Wirkungsgrad  erweist  sich  jedenfalls  nach  Rechnung  und  Vei*such 
als  abnehmend  mit  wachsendem  Verhältniswert  von  Umfangsgeschwindig- 

keit  v,t  zu  Fahrtgeschwindigkeit  v  und  zwar  z.  B.  von  75%  l)ei  -  "  =-  3,5  aut 

V 


50%  bei    -'^  =  7. 


-<*)  Luftschraubcn-l Untersuchungen  der  Geschäftsstelle  für  Flu^^trchnik  der  Jubi- 
läumsstiftung  der  deutschen   Industrie.     Zeitschr.   f.   Flugt.   u.  Motorl.    1910. 

*")  Z.  d.  Ver.  D.   Ing.   njio,  p.   1009. 

**)   Kevue  de  l'aviation   1910.   Sept..   Paris. 

-*)  H.  Keissner,  Studien  zur  Berechnung  und  planmäßigen  Nachprüfung  der  Luft- 
.schrauben.   Z.    f.    I-Mu^l.   u.   Motorl.    itjio.  (^kt.    Der. 


322  Anhang  zum  wissenschaftlichen  Teil. 

9.   Technische   Hochschule   Stuttgart. 

Prof.  Maier  und  Maschineninspektor  Stückle:  Verbrennungsmotoren. 
Dozent  Baumann:  Luftschifftechnik. 

10.   Technische   Hochschule  Wien. 
Prof.  Arthur  Budau :  Theorie  und  Bau  der  Flugapparate.  Prof.  Knoller. 

M.  Fachschulen  fOr  Luftschiffahrt  und  Flugtechnik  (Motoren). 

r.  Deutsches    flugtechnisches    Institut   in    Köppern 
im  Taunus. 

Theoretisch-praktische  Lehranstalt   für  Flugtechnik.    Fliegerkurse. 

2.  Luftschifferschule    des    Deutschen    Luftflotten- 
vereins in  Friedrichshafen  a.  Bodensee. 

Geleitet    von    Oberleutnant    Neumann    in    Friedrichshafen.      Vor- 
lesungen von  Oberingenieur  Th.  Kober. 

3.  Polytechnisches  Institut  Frankenhausen  a.    Kyff- 
häuser. 

Theorie  und  Bau  moderner  Flugzeuge.  Verbrennungskraftmaschinen 
(mit  praktischen  Übungen). 

4.  Technikum  Mittweidai.  S. 

Kleinmotoren,   die  wichtigsten   Kraftmaschinen   für  das   Kleinge- 
werbe, insbesondere  Gasmotoren,  Benzin-  und  Petroleummotoren. 

III.  Versuchs-  und  PrDfungsanstalten 

a)  in  Deutschland. 

1.  Modell  Versuchsanstalt  für  Luftschiffahrt  und  Flugtechnik  an  der  Uni- 
versität Göttingen,  Leiter  Prof.  Dr.  L.  Prandtl. 

2.  Versuchsanstalt  für  Luftschiffahrt  in  Friedrichshafen   (Zeppelin). 

3.  Deutsche  Akademie  für  Flugtechnik  in  München,  Leiter  Freiherr  von 
Bassus  in  München. 

4.  Geschäftsstelle  für  Flugtechnik  und  Versuchsanlage  für  Luftschrauben 
der  Jubiläumsstiftung  der  deutschen  Industrie  in  Lindenberg  b.  Beeskow. 
Leiter  Dr.  Ing.  Bendemann. 

5.  Prüfungsanstalt  für  Luftschrauben  in  Frankfurt  a.  M.,  Leiter  Ing. 
Bejeuhr.     (Vorläufig  aufgelöst.) 

b)  im  Auslande. 

1.  Aerodynamisches  Institut  Koutchino  bei  Moskau. 

2.  Aerodynamisches  Institut  von  Ing.  Eiffel,  Paris. 

3.  Aerodynamisches  Institut  an  der  Sorbonne   (Universität)  Paris. 

4.  Versuchsanstalt  von  Vickers  cS:  Sons,  London. 

IV.  Konsulenten,  Sachverständige. 

1.  Ingenieur  Dr.  Fritz  Huth,  BerHn-Rixdorf,  Böhmischestr.  46. 

2.  Ingenieur  Ansbert  Vorreiter,  Berlin  W.  57,  Bülowstr.  73.  Telegr.- 
Adr.:  Flugtechnik.     Tel.:  Amt  VI  7683. 


324  Anhang  zum  wissenschaftlichen  Teil. 

VI.  Fachzeitschriften  anderer  Gebiete,  die  Luftschiffahrt  behandeln. 

1.  Allgemeine  Automobilzeitung. 

Offizielles  Organ  des  Kaiserlichen  Automobil-Klubs,  des  Vereins 
Deutscher  Motorfahrzeug- Industrieller.  Redaktion:  Ing.  Walter  Isen- 
dahl  und  Ernst  Garleb,  Berlin,  Lützowstr.  105.  Verlag  Vereinigte 
Verlagsanstalten  Gustav  Braunbeck  und  Gutenberg-Druckerei,  A.-G.. 
Berlin  W.  35.     Erscheint  wöchentlich.     M.  20. —  pro  Jahr. 

2.  Automobil-Welt. 

Illustrierte  Zeitschrift  für  die  Gesamt  in  teressen  des  Automobil- 
wesens. Berhn  SW.  68,  Lindenstr.  16/17.  Redaktion:  A.  Wilke, 
Friedenau.  Verlag:  Buchdruckerei  »Strauß«.  G.  m.  b.  H..  Berlin. 
Lindenstr.  16.     Erscheint  wöchentlich  dreimal.     M.  12. —  pro  Jahr. 

3.  Der  Motorwagen. 

2^itschrift  für  Automobil-Industrie  und  Motorenbau.  Automobij- 
und  Flugtechnische  Zeitschrift.  Organ  der  Automobiltechnischen  Ge- 
sellschaft und  Flugtechnischen  Gesellschaft.  Redaktion:  Zivilingenieur 
Robert  Conrad,  Berlin  W.  50,  Nürnberger  Platz  5.  Verlag:  M.  Krayn. 
Berlin  W.  57,  Kurfürstenstr.  11.  Erscheint  monatlich  dreimal.  M.  16. — 
pro  Jahr. 

4.  Deutsches    Offiziersblatt. 

Schriftleitung:  Major  a.  D.  Schindler,  Berhn  SW.  68,  Zimmerstr.  7. 
Verlag:  Gerhard  Stalling,  Oldenburg.  Erscheint  wöchentlich.  M.  6. — 
pro  Jahr. 

5.  Dinglers  Polytechnisches  Journal. 

Herausgeber:  Geheimer  Regierungsrat  Professor  M.  Rudeloff,  Groß- 
Lichterfelde-West .  bei  Berlin.  \'erlag:  Richard  Dietze,  Berlin  W.  60. 
Buchhändlerhof  2.     Erscheint  wöchentlich.     M.  24. —  pro  Jahr. 

6.  Prometheus. 

Illustrierte  Wochenschrift  über  die  Fortschritte  im  Gewerbe,  In- 
dustrie und  Wissenschaft.  Herausgeber:  Dr.  Otto  N.  Witt.  Verlag: 
Rudolf  Mückenberger,  Berlin,  Dörnbergstr.  7.  Erscheint  wöchentlich. 
M.  16. —  pro  Jahr. 

7.  Zeitschrift   des  Vereins  Deutscher   Ingenieure. 

Redakteur:  D.  Meyer,  Berhn  NW.  7,  Charlottenstr.  43.  Kommis- 
sionsverlag:  Julius  Springer,  Berlin  N.   24,   Monbijou-Platz  3. 

8.  S  p  o  r  t  b  e  i  1  a  g  e  der  B.  Z.  am  Mittag. 

Sportredakteur:  Grüttefien,  Verlag:  Ullstein  &  Co.,  Berlin  SW.  68, 
Kochstraße  22-  25.  Erscheint  täglich,  außer  an  den  Sonntagen.  M.  0,60 
wöchentlich. 

VII.  Ausländische  Fachzeitschriften. 

Österreich. 

I,  F  1  u  t,'  -  und  M  o  t  o  r  -  T  e  c  h  n  i  k. 

Organ  des  österreichischen  Flugtechnischen  \'ereins.  Redaktion 
und  Verlag:  Wien  IV,  Wienstr.  31.  Erscheint  zweimal  im  Monat. 
24  Kronen  =  20  Mark  pro  Jahr. 


326  Anhang  zum  wissenschaftlichen  Teil. 

10.  L  a  V  i  e  A  u  t  o  m  o  b  i  1  e. 

Chefredakteur:  Ch.  Farouse.  Verlag:  Dunod  &  E.  Pinat,  Paris  \'L 
47 — 49,  Quai  des  Grands  August  ins.  Erscheint  wöchentlich.  20  PVs. 
pro  Jahr. 

Belgien. 
I.  L'A  e  r  o  -  M  c  c  a  n  i  q  u  e. 

Redaktion  und  Verlag:  Casteau-Mons,  Chemin  de  Saint-Denis,  11. 
Erscheint  monathch.    5  Frs.  pro  Jahr. 

Schweiz. 

I.  Bulletin  des  Schweizer  Aero-Klub. 

Redaktion:  Bern,  Hirschgraben  3.  Verlag:  Schweizer  Aero-Klub, 
Bern.    Erscheint  monatlich.    5  Frs.  pro  Jahr. 

Italien. 

I.  Rivista  Tecnica  diAeronautica. 

Organ  der  Societä  Aeronautica  Italiana.  Redaktion  und  Verlag: 
Rom,  Via  delle  Muratte,  70.    Erscheint  monatlich.    15   L.   pro   Jahr. 

England  und  Vereinigte  Staaten. 

1.  Aeronautics. 

Redaktion  und  Verlag:  New- York,  1777  Broadway.  Erscheint 
monatlich.     3  Doli,  pro  Jahr. 

2.  American  A  e  r  o  n  a  u  t. 

Redaktion  imd  Verlag:  American  Aeronaut  Publishing  Co.,  St.  Louis, 
U.  S.  A.     P2rscheint  monatlich.     1,50  Doli,  pro  Jahr. 

3.  F  1  y  ,  t  li  e  National  A  e  r  o  n  a  u  t  i  c  Magazine. 

Redaktion  und  Verlag  Aero  Pubhshing  Company,  Philadelphia, 
ü.  S.  A.     Erscheint  monatlich.     1,50  Doli,  pro  Jahr. 

4.  T  h  e  A  e  r  o. 

Redaktion:  London  \V.  C.     Erscheint  monathch.    12  M.  pro  Jahr. 

5.  The  A  e  r  o  n  a  u  t  i  c  a  1   Journal. 

Redaktion:  London  \\\  C,  27  Chancery  Lane.   Erscheint  monatlich. 

6.  T  h  e  F  1  i  g  h  t. 

Redaktion:  London  W.  C,  2,  Martins  Save.     Monatlich  dreimal. 

Rußland. 

1.  W  o  s  d  n  i  h  o  p  1  a  w  a  n  j  e  y  Sport. 

Redaktion:  Prof.  Riabouchinsky.  Moskau,  Große  Dimikowska. 
Monathch. 

2.  L'E  m  p  i  r  e  des  Airs. 

Redaktion:  St.  Petersburg.  Rota  26.     Monatlich  zweimal. 

VIII.  Neue  Bücher  über  Luftschiffahrt,  Flugtechnik  und  verwandte 

Gebiete. 

I.  Deutschland. 

A  ß  m  a  n  n.  Prof.  Dr.:  Die  Winde  in  Deutschland.   Kgl.  Aeronautisches 
Observatorium  in  Lindenberg  (Kreis  Beeskow).    1910. 


328  Anhang  zum  wissenschaftlichen  Teil. 

Nim  führ:  Genetische  Darstellung  der  Zustandsgieichungen  der 
aerodynamischen    Flieger.      1909. 

V.  P  a  1 1  e  r,  Ingenieur  Ritter :  Lenkballon  und  Drachenflieger.  Zeit- 
gemäße Betrachtungen  vom  technischen,  wirtschaftlichen  und  militärischen 
Standpunkt  aus.    Verlag  Theodor  Ackermann,  München. 

Riedinger:  Ballonfabrik  Augsbiu'g  G.  m.  b.  H.,  Katalog. 

Runge  C.  und  A. :  (Übersetzung  aus  dem  Englischen)  Aerodynamik. 
Ein  Gesamtwerk  über  das  Fliegen.   Verlag  G.  B.  Teubner.    1910. 

Schönhuth  Nachf .  Ottomar :  Der  Naturwissenschaftliche  Bücher- 
freund.   Verlag  Stobbe,  Dultz  &  Co.,  München.    1910. 

Schwarzschild  und  Dr.  O.  B  i  r  c  k :  Tafeln  zur  astronomischen 
Ortsbestimmung.     Verlag    Vandenhoeck    &    Ruprecht,    Göttingen.      1910. 

S  i  1  b  e  r  e  r,  Viktor:  Grundzüge  der  praktischen  Luftschiffahrt  (Biblio- 
thek für  Luftschiffahrt  und  Flugtechnik).  Verlag  Richard  Carl  Schmidt  &  Co. . 
BerUn  W.     1910. 

Vömel:  Graf  Ferdinand  von  Zeppelin.  Ein  Mann  der  Tat.  3.  Auf- 
lage.    1909. 

Vorreiter:  Motor-Luftschiffe  (Autotechnische  Bibliothek) ,  Verlag 
Richard  Karl  Schmidt  &  Co.,  Berlin  W.    1909. 

Vorreiter:  Motor-Flugapparate  (Autotechnische  Bibliothek) ,  Ver- 
lag Richard  Carl  Schmidt  &  Co.,  Berlin  W.,  i.  Auflage  1909  u.   2.   1910. 

Vorreiter:  Kritik  der  Drachenflieger,  (Bibliothek  für  Luftschiff- 
fahrt und  Flugtechnik),  Verlag  R.  C.  Schmidt  &  Co.,  Berlin  W.  i.  Auflage 
1909,    2.    Auflage    1910. 

Vorreiter:  Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate  (Biblio- 
thek für  Luftschiffahrt  und  Flugtechnik).  Verlag  R.  E.  Schmidt  &  Co., 
Berlin   W.  62.     1910. 

W  e  g  n  e  r  v.  D  a  II  w  i  t  z :  Hilfsbuch  für  den  Luftschiff-  und  Flug- 
maschinenbau.    C.   J.  E.  Volckmann.     1909  und  loio. 

W  e  g  n  e  r  V.  D  a  1 1  w  i  t  z :  Der  praktische  Flugschiffer.    1909. 

Wegner  v.  Dallwitz:  Der  praktische  Luftschiffer.    1909. 

W  e  g  n  e  r  v.  Dallwitz:  Der  praktische  Flugtechniker.  Verlag 
C.  J.  E.  Volckmann,  Rostock  i.  M.    1910. 

Wegner  v.  Dallwitz:  Die  beste  Tragdeckform  und  der  Luft- 
widerstand.  Verlag  C.  J.  E.  Volckmann,  Rostock  i.  M.    1910. 

Weise:   Deutschlands  Luftschiffahrt.     1909. 

Wells:  Der  Luftkrieg.    1909. 

Wetzel:   Der  Bau  von   Riesenluftschiffen.     1909. 

Wilhelm,  B. :  An  der  Wiege  der  Luftschiffahrt  (i.  Francesco  Lana, 
2.  Bartholomeus  Lourenco  de   Gusmao).    1909. 

Wilhelm.  R. :  Zwischen  Himmel  und  Erde.  Von  Luftfahrzeugen, 
von  ihrer  Erfindung,  Entwicklung  und  Verwendung.    1909. 

Anonym  erschienene  Werke. 

Internationale  Luftschiffahrtausstellung  zu  Frankfurt  a.  M.  (Offi- 
zieller   Katalog).     1909. 

Internationale  Luftschiffahrtausstellung  zu  Frankfurt  a.  M. :  Führer 
durch  die  historische  Abteilung.    1909. 

Das  Buch  der  Luftschiffe  (Bilderbuch).    1909. 

Die  Eroberung  der  Luft  Ein  Handbuch  der  Luftschiffahrt  und  Flug- 
technik.     1909. 


XL  Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf 
dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt  (Klasse  77  h). 

I.  Die  widitlgsteii  bis  1909  erteilten  und  nodi  bestehenden 
deutschen  Patente. 

Diu  ältesten  zurzdt  noch  wirk^amtn  Patente  <lcr  Klasse  77  h  sind:  das  I'ateu 
1^9704  auf  di<?  V.  Farscva  Ische  unstarre  Luftschraube  (von  Hiedinßcr  ic 
Aü^sbui^  angemeldet),  das  liereits  neun  Jahre  besteht,  ferner  zwei  ebenfalls  voi 
KiedinRer  angemeldete  ])rachcnba11on- Patente  [14^4  40  und  149  5T>)  mit  etwa 
sieben,  und  das  ülei  tf  licKer-Pa  ten  t  (17.137»)  <1  e  r  Gebrüder  \Vrinlit  mii 
sechs  Jahren  I*atentdauer. 


Itoi  der  unstarren  Luftschraube  des  Patents  12.1701  von  liicdin^cr  ist  der 
Nacliteil  der  leichten  Zerstörbarki.-it  starrer  Schrauben  beim  Aufschlag  auf  den  Boden 
dadureli  ^■e^lnicl1cn,  dal)  die  versteifende  Wirkuni;  der  starren  Teile  durch  die  Flich- 
kraftwirkun).'  von  i>cbwun|,')(ewictiti.'n  ersetzt  wird,  die  an  der  äußeren  Ilalfte  von 
Stiffflii^cln  befett^t  sind.  ])ie  Schwung^jcwichte  /  die  durch  Zusatzgewichtc  ;  an 
der  st.irker  beanspruchten  vorderen  Kante  \erslärkt  sind,  sind  an  der  Peripherie 
und  in  der  Mitte  der  aus  Stoff  besleiu-ndeii  Schraulwnfliiscl  vorgesehen  und  Ver- 
s|)aimunyen  ;;i-i;eii  die  Achse  1/ wie  auch  lungeulial  an  die Xnbei  angeordnet.  [Fig.  480). 


332      "Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 


den  Bewegungsbereiches  a  bis  b  der  Gondel  deckt  mit  dem  Teil  jener  Ellipsenbahn, 
welche  der  Bewegung  der  Gleittaue  C  entspricht.  Die  Brennpunkte  der  fraglichen 
Ellipse  liegen  bei  c  und  /.  Im  übrigen  ist  noch  der  Hinweis  bemerkenswert,  daß  die 
getroffene  Anordnung  auch  für  starre  Luftschiffe  benutzt  werden  kann,  wenn  es  sich 
darum  handelt,  die  Schrägstellung  des  Ballons  durch  Verschiebung  des  Gondelschwer- 
punktes zu  regeln.  In  diesem  Falle  wird  die  Gondel  durch  die  angetriebene  Rolle  F, 
auf  dem  Gleittau  verschoben. 

Patent  i88  270  der  M.  L.  St.  G.  betrifft  die  Steuerflächen  der  Parseval-Luftschiffe. 
Um  diese  aus  mit  Luft  aufgeblasenen  Hohlkörpern  bestehenden  Flächen  des  schädlichen 
Luftwiderstandes  und  möglichst  geringen  Luftquantums  wegen  flach  zu  gestalten, 
sind  die  aus  luitdichtem  Stoff  gebildeten  Seitenflächen  .V  (Fig.  484)  durch  eine  große 
Zahl  paralleler,  luftdurchlässiger  Querwände  w  aus  Stoff  verbunden,  so  daß  eine  Art 
Luftmatratze  entsteht,  die  unter  ziemlich  hohem  Druck  gehalten  werden  kann.  Die 
große  Steifigkeit  eines  solchen  Körpers  macht  zum  Anbau  nur  wenige  Stangen  nötig. 
Wenn  die  Stoffbahnen  sich  etwas  gedehnt  haben,  so  tritt  bei  Betätigung  des  Steuers 
ein  Hin-  und  Herschlagen  des  Überzuges  ein  und  eine  Steuerwirkung  wird  erst  erreicht, 
wenn  eine  bestimmte  Schräglage  des  Steuers  vorhanden  ist.  Diese  verspätete  Wirkung 
erfordert  verhältnismäßig  viel  Kraftaufwand.  Dieser  Umstand  hat  zu  dem  Gegen- 
stande des  Patents  202  942  der  M.  L.  St.  G.  geführt;  hiernach  besteht  das  Steuer  zwar 


3 


Fig.  484.     Pat.-Nr.  188370. 


^>ß-  485-     r*nt  -Nr.  20a  942.       Fi«.   486. 


Fi>;.  487.     Pat.-Nr.   194  166. 


auch  aus  einem  in  dem  Rahmen  a  (Fig.  0  und  7)  eingespannten  Luftkissen  c.  dieses 
wird  aber  nicht  durch  einen  Ventilator,  sondern  durch  den  ja  stets  von  vorne  kommenden 
Fahrtwind  aufgeblasen,  der  durch  den  Windfang  h  eintritt.  Der  auf  diese  Weise  ge- 
schaffene Luftdruck  genügt,  um  dem  Luftkissen  die  notwendige  Starrheit  gegenüber 
Seitendrücken  zu  verleihen. 

Bei  den  Parseval-Luftschiffen  werden  bekanntlich  die  Ballonette  (Luftsäcke)  nicht 
nur  dazu  benutzt,  durch  ihren  Oberdruck  dem  Tragkörper  die  Prallheit  .seiner  Form 
zu  wahren,  sondern  auch,  die  Schwerpunktslage  des  Luftschiffes  zu  verändern  und 
durch  die  eintretende  Schräglage  seine  Höhensteuerung  zu  bewirken.  Der  Vereinigung 
dieser  beiden  Vorrichtungen  dienen  zwei  ebenfalls  der  M.  L.  St.  G.  geschützte  Vor- 
richtungen. Nach  Patent  i(>4  166  sollen  die  beiden  vorn  und  hinten  angeordneten 
Luftsäcke  sowohl  voneinander  wie  auch  von  dem  Ciasinhalt  des  [Ballons  dadurch  in 
Abhängigkeit  gebracht  werden,  daü  Luft  in  einen  Luftsack  eingetrieben  und  gleich- 
zeitig ein  Auslaß  gesperrt  wird,  so  daß  im  Ballon  ein  Überdruck  entsteht,  der  die  Luft 
aus  dem  anderen  Luftsack,  dessen  Auslaß  nicht  gesperrt  ist,  austreibt.  Die  dies  be- 
wirkende Schaltvorrichtung  ist  (Fig.  487)  einerseits  an  den  V^entilator  c.  anderseits  an 
die  Luftsäcke  b  angcschlos.sen ;  die  beliebig  zu  steuernden  Lufteinlässe  d  verteilen  die 
Gebläseluft  in  das  vordere  oder  hintere  Ballonett,  die  besonders  absperrbaren  Ventile  e 
lassen  die  Luft  bei  einem  bestimmten  Überdruck  entweichen.  Die  Füllung  jedes  Luft- 
sackes wird  durch  Zug  an  einer  besonderen  Leine  /  bewirkt,  und  nach  der  Erfindung 
ist  Einlaß  li  mit  Auslaß  e  so  verbunden,  daß  bei  gänzlichem  oder  teilweisem  Verschluß 
des  Einlasses  ä  der  Auslaß  e  unbeeinflußt  von  der  Einlaßvorrichtung  bleibt,  während 


334      ^^®  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

gezof^en  werden  und  so  die  Ventile  öffnen.  Die  Ix^ine  a  wird  zweckmäßig  in  mehrere 
Abzweigungen  und  Auslaufleinen  /  aufgelöst,  um  den  Luftsack  an  einer  größeren  An- 
zahl möglichst  über  seine  ganze  Oberfläche  verteilter  Punkte  festzuhalten.  Fig.  494 
stellt  eine  andere  Verbindung  der  Zweigleinen  mit  der  Hauptleine  und  eine  etwas  andere 
Kollenführung  dar. 

Schhcßhch  ist  noch  ein  vor  1909  erteiltes,  noch  bestehendes  Patent  der  M.  L.  S.  Gt. 
zu  erwähnen,  das  sich  auf  ein  Überdruckventil  für  Luftschiffe  bezieht.  Es  hatte  sich 
gezeigt,  daß,  um  eine  volle  Öffnung  des  Ventiles  zu  erreichen,  ein  t)berdruck  nötig 
ist,  der  denjenigen  beträchtlich  übersteigt,  bei  dem  die  Ventilöffnung  beginnt, 
weil  die  ausströmenden  Gasmas.sen  einen  rnterdruck  auf  der  Ventilplatte  erzeugen, 
der  natürUch  überwunden  werden  muß.  Nach  dem  Patent  192  6(')2  soll  nun  zur  Ver- 
meidung dieses  Nachteiles  die  Öffnung  des  Ventils  ganz  oder  größtenteils  von  dem 
übtTdruck  in  einem  Teile  des  Ballons  abhängig  gemacht  werden,  der  nicht  in  der  Nähe 
der  Austrittsstelle  hegt,  indem  in  die  I^llonwand  eine  bewegliche  Membran  a  (Fig.  49s) 
eingesetzt  wird,  die  mittels  Leinen  oder  Stangen  c  mit  dem  Ventilteller  h  verbunden 
ist,  so  daß  der  Teller  die  Bewegung  der  Membran  mitmachen  muß.  Außerdem  muß 
durch  eine  Verbindung  d  der  Membranumgebung  mit  der  Ventilumgebung  der  Abstand 


fiß-  495«     Pat.-Nr.  192662. 


FiR-  497-     Pal.- Nr.  20233^.. 


dieser  beiden  Teile  konstant  gehalten  werden.  Die  Größe  der  Membran  kann  bei  dop- 
peltem Membranhub  verringert  werden,  wenn,  wie  dargestellt,  die  Leine  c  über  eine 
am  Ventil  sitzende  Kolle  an  den  Ventilbügel  e  geführt  wird.    Die  Leine  /  gestattet  die 

Bedienung  des  Hauptventils   von  Hand.    Eine  weitere  Ausfüh- 
rungsform zeigt  Fig.  496.     Hier    ist  das  Ventil   als    entlastetes 
'^    y     j      Doppelventil    ausgebildet    und    in    eine    zum    Ballon  führende 
^     y        Rohrleitung  ^  gelegt.    Der  Ventilschaft  h  ist  nach  oben  bis  zur 
Membran  a  verlängert,  während  die  I^ügel  1    die  konstante  Ver- 
FiR.  496.    Pat.-Nr.  192  662.  bindung  zwischen  Ventil  und  Ballonwand  herstellen. 

Die  S  i  e  m  e  n  s  -  S  c  h  u  c  k  e  r  t  w  e  r  k  e  .  G.  m.  b.  H.,  Berlin,  wollen  gemäß 
Patent  202  336  gewisse  Nachteile,  die  sich  aus  der  Verwendung  einer  Membran  haupt- 
sächlich dann  ert^eben,  wenn  der  Ballon  sich  über  ein  gewisses  Maß  in  der  Richtung  der 
Leine  (vgl.  Fig.  495)  ausdehnt,  dadurch  vermeiden,  daß  sie  an  dem  den  Ventilsitz  tragen- 
den Körper«  (Fig.  497)  einerseits  und  an  der  Austrittstelle  der  Leine  aus  dem  Ballon 
anderseits  einen  Metallschlauch  b  (/.  B.  Bowdonkabel)  anschließen,  der  in  der  Längs- 
richtung jiegen  Druck  unnachgiebig,  im  übrigen  aber  biegsam  ist.  Die  Zugleine  c  im 
Schlauch  ist  am  Ventilkörper  d  befestigt  und  bis  zur  Gondel  geführt.  Wenn  die  I^nge 
des  Metallschlauches  gleich  dem  halben  Tragkörperu mfanf:;  bemessen  wird,  kann  der 
Ballon  bis  zur  vollkommenen  Abflachung  auscinandcrgczogen  werden,  ohne  daß  eine 
schiullichc  Einziehung  der  Hülle  eintreten  kann. 


336      Die  bedratenditen  deuUcbeo  Pateote  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

Bewegung  sowohl  durch  Biegung  wie  durch  Verdrehung,  um  dea  TragfUcbm  eine 
»chraubcn förmige  Verdrehung  (V  e  r  «  i  n  d  n  n  g)  erteilen  zu  könuen. 

Der  den  Gebrüdern  Wright  vom  deutschen  Patentamt  gewährte  Hauptauisprach 
lautet: 

..Mit  wagcrechtem  Kopfruder  und  senkrechtem  Schwanzruder  versehener  Gteit- 
flieger.  bei  welchem  die  beiden  übereinander  angeordneten  Tragflächen  an  ealtg^cen- 
gcsetzten  Seiten  unter  verschiedenen  Winkeln  lum  Winde  eingestellt  werden  können, 
dadurch  gekennzeichnet,  daß  die  Tragflächen  biegsam  gestaltet  sind  behofs  schrauben- 
förmigen, mittels  einer  Stellvorrichtung  lu  bewirkenden  Verdiehens  um  eine  quer 
zur  Plugrichtuitg  gedachte  Achse,  derart,  daß  die  entgegengesetzten  Seiten  der  Trag- 
flächen sich  in  der  Flugrichtung  unter  verschiedenem  Winkel  einstellen,   und  daB  das 


Kie.  joo.     I'nl.-Nf,  173  59*. 

Schwanz  rüder  mit  der  Stell  Vorrichtung  derart  gekuppelt  ist.  daß  es  dem  Winde  mit 
derjenigen  Seite  dargeboten  wird,  welche  den  unter  dem  kleineren  Winkel  eingestellten 
Tragflächenseitcn  zugekehrt  ist,  zum  Zweck,  den  ganitcn  Gleitflieger  um  die  in  der 
Flugrichtung  hegende  Mittelachse  zu  drehen,  ohne  daß  eine  gleichzeitijje  Drehung  des 
Apparates  um  seine  senkrechte  Mitldachse  erfolgt," 


Diesir  Anspruch  bedari  der  Auslegung  darüber,  ob  in  ihm  auch  die  Verwindunj; 
iler  Tragflftchen  ohne  gleichzeitige  Steuereinstellung  oder  nur  die  Vereinigung  dieser 
beiden  Vorrichtungen  patentrech tlichcn  Schutz  genießt.  Die  Entscheidung  des  Kaiser- 
lichen l'atentanits  ist  hierüber  angerufen  und  dürfte  bald  erfolgen.  Die  Erfinder  haben 
durch  vorzeitige  Veröffentlichungen  in  amerikanischen  Zeitschriften  sich  des  Rechtes 
an  ihrer  bedeutsamen  Erfindung  zum   Teil  begeben. 

Zwei  weitere  ■ —  nicht  angefochtene  -—  An.sprüche  beziehen  sich  auf  die  Anordnung 
der  Verwind uiigsseile  5  und  B  und  die  Verbindung  di-r  Steuerseile  ai>  mit  dem  Seil  8, 

Min  linderes  di^r  noch  bealehenden  filteren  Drachen Ihe,i^erpatent  ist  das  von  .\  r  - 
m  ii  ti  c1  und  Henry  1)  u  f  a  u  x  in  üenf  (Nr.   173  5i>ii) ;  c^  bezieht  sich  auf  eine  Vcr- 


^^8     Die  bedeutendsten  deutscbeo  Patente  auf  dem  Gubiete  der  Luftschiifahrt. 

Mit  Patent  98  580  war  dem  Grafen  Zeppelin  mit  Wirkung  vom  31.  August  1S93 
ab  ein  , .Lenkbarer  Luftlahriug"  geschützt  worden.  Dieser  sollte  aus  mehreren  beweg- 
lich miteinander  verbundenen  Fahrzeugen  bestehen,  von  denen  das  eine  das  Triebwerk 
(Motoren,  Propeller)  aufnahm,  wahrend  die  übrigen  zur  Aufnahme  der  zu  befördernden 
Lasten  dienen  sollten.  An  den  vordersten  Einzeltragkörper  Z  (Zugfahrzeug)  schließen 
sich,  durch  bewegliche  Kupplungen  c  verbunden,  die  Luftfahrzeuge  L  an.  Die  von- 
einander unabhängigen  Triebwerke  werden  möglichst  weit  auseinandertiegend  an  dem 
ersten  Tragkörper,  etwa  in  Höhe  des  Wid erstand sientnims.  angeordnet.  Die  Zwischen- 
räume zwischen  den  Einzelkörpcm  werden  durch  einen  zylindrischen,  dehnbaren 
Mantel  e  überdeckt.  Um  den  Fahrzeugen  eine  feste  Form  zu  geben,  sind  sie  mit  einem 
Gerippe  aus  Röhren  r  (Fig.  soj  u.  504),  Drahtseilen  s  und  Drahtgeflechten  d  versehen, 
die  mit  einer  äußeren  Hülle  d,  überspannt  und  im  Innern  durch  Zwischenwände  a. 
Vertikatstreben  ij.  zwischen  diesen  liegenden  l^miangrinnen  u  und  Diagonalstreben  a- 
versteift  sind,  die  die  einzelnen  Tragkörper  wieder  in  Kammern  unterteilen.  In  diese 
werden  Gashüllen  eingebracht  und  diese  da^in  mit  Gas  gefüllt;  diese  Art  der  Füllung 
war  aber  damals  schon  aus  der  Patentschrift  91  S87  bekannt,  Erfindungsgemaß  waren 
weitere,  besondere  Manövricrgashüllen  p  vorgesehen,  aus  denen  das  Gas  nach  Bedarf 
entlassen  werden  kann,  so  daß  die  in  derselben   liammer  befindliche  Gashüllc  a.   die 


Vig-  JOS.     W-il.-Sr.   ,03569. 

Übrigens  bei  Beginn  einer  I-"ahrt  mir  ieilweise  gefüllt  wird,  den  Platz  der  Manövrier- 
hülle p  einnimmt,  um  den  Gasinlialt  des  Ballons  0  konstant  zu  erhalten  und  vor  Ver- 
unreinigung mit  Luft  zu  schützen.  Nach  einem  weiteren  Anspruch  war  ein  an  einem 
Flaschenzug  b,  herabhängendes,  in  seiner  Höhenlage  lerstellliares  Laufgewicht  b  ge- 
schützt, dessen  Laufkatze  n  durch  Verbindung  mit  zwei  drehbaren  Trommeln  y  hin- 
und  her  bewegt  werden  kann,  wobei  Dralitseile  b,.  die  von  dem  Gewicht  b  nach  mit 
den  Trommeln  verbundenen  Schnecken  ;  gespannt  sind,  sich  bei  V^crschiebungen  des 
Laufgewichts  derartig  auf-  und  abwickeln,  ilaQ  sie  immer  gespannt  bleiben.  Diese 
Vorrichtung  dient  der  Höllensteuerung;  die  Seitensteuerung  wird  durch  die  Steuer- 
flächen g  bewirkt,  die  oben  und  unten  an  dem  Vorderteil  angebracht  .•and  und  vom 
vonleren  Betriebsraum  g  aus  gesteuert  worden.  Zur  Dämpfung  und  l'nterstülzung 
der  Höhensteuerung  sind  Scitenkielc  h  vorgesehen,  l.nterhalb  des  Luftfahrzeuge;; 
befindet  sich  <icr  Laufgang  (,  von  dem  aus  der  Tragkorper  mittels  Strickleitern  /  be- 
stiegen werden  kann.  .Aus  dem  VVasserballasl  i  wird  das  Wasser  durch  Pumpen  zu 
den  Teilen  geleitet,  die  durch  Materialverbrauch  leichter  geworden  sind.  Im  Zusatz- 
patent to.)  5(11)  war  die  Höhensteuen-orrichtung  mit  verschiebbarem  Gewicht  dabin 
verbessert  worden,  duü  diese  Gewichte  durch  zwei  oder  mehrere  entfernt  voneinander 
angeordnete  Schlejiptaue  ("  (]''ig,  505)  ersetzt  wird,  die  im  einem  endlosen  Seil  B  vcr- 
ifclioben  wenlen  können.  IHese  Vorrichtung  ist  bekanntlich  an  den  neueren  Zeppelin- 
Luftschiffen  ins()fem  vorhanden,  als  ein  Wayon.  der  Reservegerate  usw.  (also  auch 
Schlepptaue]  aufnimmt,  zwischen  den  Gondiln  im  Liuilslcg  entsprechend  vor  und 
rückwärts  gefahren  werden  kann. 


340     I^ie  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 


zusammengedrückt,  ohne  daß,  wie  bei  Tragseil-  oder  Netzaufhängung,  stellenweise 
Einschnürungen  des  Ballons  den  Luftwiderstand  vermehren.  Eine  ähnliche  Gondel- 
aufhängung hat  übrigens  auch  Holmberger,  Stockholm,  im  D.R.P.  210  004 
vorgeschlagen;  auch  er  will  eine  Stoffbahn  b  (Fig.  509),  jedoch  nur  eine,  anwenden  und 
diese  längs  der  untersten  Tangente  des  Tragkörpers  verlaufen  lassen.  Beachtenswert 
ist  dieser  Vorschlag  in  seiner  Anwendung  auf  Fesselballons  (Fig.  510).  Des  weiteren 
ist  den  Siemens-Schuckertwerken  eine  besondere  Gondelform  mit  dem 
Patent  206  088  geschützt;  sie  besteht  aus  einem  Mittelraum  dreieckigen  Querschnitts 
mit  angesetzten,  ebenfalls  dreieckigen  Seitenräumen,  die  zur  Aufnahme  der  Motoren 
und  Apparate  bestimmt  und  bei  / 
leicht  lösbar  angelenkt  sind  (Fi- 
gur 511) ;  der  mittlere  Raum  gewährt 
so  freien,  unbehinderten  Durchgang. 
Eine  weitere   Gondelausbildung  ist 

der    genannten  Firma    mit  Patent  yr  X    \  ^ 

211 606    und    dessen    Zusatzpatent  /  x       AfÖ 

212  689  geschützt. 


,  6 


Ü 


'''ig-  509-     Pat.-Nr.  21S004. 


Fig.  510.     P.it.Nr.  210004. 


Hiemach  wird  der  starre  Kiclträgcr  in  mehrere  Einzelelemente  g  und  <  (Fig.  512) 
aufgelöst,  die  entweder  sämtlich  oder  teilweise  als  Gondeln  ausgebildet  sind.  Sic  werden 
an  einer  Anzahl  senkrechter  Tragseile  S  an  dem  unstarren   Ballon   aufgehängt   und 


Fiij.  511.     Pat-.Nr.  206  0S8. 


Fi;;.  512.     Pat.-Nr.  211  606. 


stehen  durch  Gelenke*  a  mit  horizontalen  Achsen  miteinander  in  Verbindung.  Diese 
Anordnung;  hat  den  Vorteil  des  starren  Systems,  daß  keine  axialen  Kräfte  auf  die 
Ballonhülle  ausc:eiibt  werden  können,  andererseits  aber  wagerechten  Biegungen  der 
Hülle  nachgegeben  wird.    Nach  dem  Zusatzpatent  werden  zwischen  den  um  die  wage- 


342      Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiflahrt. 


abschluß  zu  sorgen  hat.  War  in  diesem  Hauptpatent  der  Träger  von  einer  Form  \-or- 
gesehen.  die  sich  per  Tragkörperwölbung  anschließt  und  im  wesentlichen  starr  ge- 
halten ist.  so  wird  im  Zusatzpatent  216  179  aus  demselben  Grunde,  wie  er  auch  für 
den  Gegenstand  des  Patents  211  606  (vgl.  oben)  maßgebend  war.  beansprucht,  daß 
die  aufeinander  folgenden  Balkcnfächer  in  den  Knotenpunkten  4  schamierartig  ver- 
bunden sind;  gleichzeitig  werden  die  Trägerelemente  5  (Fig.  517)  geradlinig  ausgebildet. 
Auf  neue  Vorschläge  zur  Verwendung  bestimmter  Stoffe  als  Hüllen material  ist 
eine  Anzahl  von  Patenten  erteilt  worden.  Gottschalk  &  Co.  in  Kassel 
(D.R.P.  216  657)  wollen  die  bisher  gebräuchlichen  Ballonstoffe,  bei  denen  die  Gewebe- 
fäden längs-  bzw.  senkrecht  zu  den  Nähten  verlaufen,  durch  schlauchartig  gewebtf 
ersetzen  und  aus  diesem  Schlau chge webe  in  einer  Schraubenlinie  Streifen  heraus- 
schneiden, damit  die  Gewebefäden  schräg  zu  den  Nähten  der  fertigen  Hülle  zu  liegen 
kommen  und  einem  etwaigen  Weiterreißen,  das  ja  am  leichtesten  in  Richtung  des 
Fadens  erfolgt,  durch  die  Naht  bald  Einhalt  getan  wird.  Eine  bessere  Dichtung  des 
Ballonstoffes  ist  der  Grundgedanke  der  beiden  Patente  215  242  und  217  iio.  Ersteres. 
den  Gummiwarenfabriken  Harburg-Wien  erteilt,  hat  zum  Gegen- 
stande, die  einseitig  gummierten  Ballonstoffe  auf  der  anderen  Seite  nut  einer  Schicht 
Kollodiumwolle  zu  versehen,  die  durch  geeignete  Zusätze  genügend  plastisch  gemacht 
ist,  um  besonders  die  Undurchlässigkeit  gegen  Wasser  zu  erhöhen;  das  zu  zweit  genannte 
Patent  von  Schmitt  in  Küppersteg  bezweckt  die  Anwendung  dünner  Metall- 
schichten zur  Dichtung,  und  zwar,  indem  entweder  galvanisches  Metallpapier  oder  Metall- 


Fig.  5 IS.     Pat.-Nr.   720450 


Fig.  516. 


F>K-  517 


folien  ein-  oder  zweiseitig  mit  den  üblichen  Ballonstoffen  beklebt  werden.  Einen  nicht  von 
der  Hand  zu  weisenden,  wenn  auch  zurzeit  der  hohen  Kosten  wegen  wohl  unausführ- 
baren Vorschlag  zur  Verhütung  der  Blitzgefahr  machen  Franz  und  Heinrich 
Börner  nach  dem  D.R.P.  216  615.  Sie  wollen  hierzu  die  bekannte  Eigenschaft 
radioaktiver  Stoffe,  durch  ihre  Emanation  einen  Ausgleich  elektrischer  Spannungen 
herbeizuführen,  benutzen,  indem  sie  bei  der  Herstellung  des  zur  Ballonhülle  verwen- 
deten Gewebes  oder  des  zur  Ausrüstung  dienenden  Netz-  oder  Tauwerkes  mit  radio- 
aktiver Substanz  imprägnierte  Fäden  verarbeiten  oder  das  Traggas  beim  Füllen  ül>er 
solche  Substanzen  leiten.  Auch  mit  Röntgen -Bestrahlung  des  ganzen  Ballonkörpers 
wollen  sie  einen  dauernden   Spannungsausgleich  herbeiführen. 

Eine  Verl>esserung  des  Füllgases  bezweckt  Koppers  in  Essen  (D.R.P.  217  2331 
nicht  nur  nach  der  Richtung  der  Verminderung  des  spezifischen  Gewichtes  hin,  sondern 
auch,  um  die  schädliche  Einwirkung  des  bisher  benutzten  Ixruchtgases  auf  die  Ballon- 
stoffe herabzusetzen,  und  zwar  dadurch,  daÜ  Benzol  und  andere  schwere  Kohlenwasser- 
stoffe durch  die  bekannten  Waschöle  vorher  ausgewaschen  werden.  Prof.  Dr.  Erd  - 
mann schlägt  überhitzten  Wasserdampf  als  Traggas  vor,  dessen  Kondensierung 
durch  doppelte  Hüllen,  wie  sie  bereits  bei  starren  Systemen  ihre  Anwendung  finden. 
vermieden  werden  soll.  Den  durch  die  Doppelhülle  geschaffenen  Raum  will  er  durch 
ICiderdauncn  u.  dgl.  ausfüllen.  Trotzdem  auftretende  Wärmeverluste  können  durch 
JCinblasen    überhitzten   Wassertiampfcs   ersetzt   werden. 

Die  Reihe  der  Patente,  die  auf  die  Entwicklung  der  eigentlichen  Luftschiff- 
falirt  einen  KinfliiÜ  auszuüben  imstande  wären,  diirfte  hiermit  ihr  Ende  gefunden 
haben.  X'on  den  weiteren  l^rteilungen.  die  eine  I^rwähnung  verdienen,  sei  zuerst 
über  die  auf  Antriebsvorrichtungen  (Lult.schrauben)   bezüglichen  Patente  berichtet. 


344     ^^  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

die  Spannung  der  Flügel  bald  abnimmt,  heben  sich  die  Flügel  relativ  zum  sinkenden 
Flugapparat  etwa  in  die  in  Fig.  520  strichpunktiert  dargestellte  Lage.  Dann  aber  wird 
bei  der  gewählten  Befestigungsart  die  austretende  Kante  sich  schneller  heben  als  die 
eintretende,  so  daß  sie  höher  zu  liegen  kommt,  und  der  von  unten  wirkende  Luftwider- 


Fig.  319.    Pat.-Nr.  2x4338. 


Stand  wird  die  Schrauben  in  demselben  Umdrehungssinn,  wie  wenn  sie  angetrieben 
würden,  weiterdrehen  —  die  Flügel  bleiben  also  auch  beim  unfreiwilhgen  Sinken  ge- 
spannt. Diese  Wirkung  wird  dadurch  noch  unterstützt,  daß  die  der  Spannung  dienenden 
Blechstreifen  <  trapezförmig  geschnit- 


ten  sind  und  ihre  größeren  Maße  an 
der  eintretenden  Kante  (vgl.Fig.  519) 
haben,  diese  also  stärker  spannen 
als  die  andere.  Die  Hülsen  g  bzw. 
h  sind  auf  ihren  Achsen  verschieb- 
bar und  gestatten  hierdurch  eine 
Veränderung  der  Flügelflächenstei- 
gung. Wenn  nun  beide  Schrauben 
eine  verschiedene  Steigung, 
und  zwar  dadurch  erteilt  wird,  daß 
das  über  die  Rollen  r  laufende,  mit 
den  Hülsen  g  und  h  verbundene  Seil  q 
unten  nach  Unks  oder  rechts  ver- 
schoben wird,  so  erhalten  sie  auch 
verschiedene  Drehmomente,  deren 
Rückwirkung  die  Gondel  n  ent- 
sprechend drehen  wird,  d.  h.  der 
Schraube nfheger  kann  ohne  beson- 
dere Organe  gesteuert  werden.  Eine 
weitere  Ausbildung  hat  die  vorste- 
hend beschriebene  Schraube  im  Pa- 
tent 214  229  erfahren,  indem  die 
Spannungsstückc  {t  in  Fig.  519)  durch 
Ketten  oder  Seile  a  miteinander 
verbunden  werden  '  (Figur  520). 


Hg.  520.     Pat.-Nr.  3x4  3»8. 


346     I^ie  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

die  Schraubenflügel  21  befestigt.  Die  Zahnräder  17  stehen  mit  den  Ritzeln  5  in  Ein- 
griff, auf  deren  —  mit  3  bezeichneten  —  Achsen  Kurbeln  aufgekeilt  sind.  Die  diese 
Kurbeln  antreibenden  Pleuelstangen  sind  in  dem  Inneren  der  Kolben  10  von  Tandem- 
motoren gelagert,  denen  Gasgemisch,  öl  und  elektrischer  Zündungsstrom  durch  hohle 
Wellen  19  zugeführt  wird.  Diese  hohlen  Wellen  nun  bilden  die  Lagerung  der  Antriebs- 
maschine und  der  gegenläufigen  Luftschrauben,  so  daß  Differenzen  der  Drehmomentf 
nicht  auf  das  Gondclgestell  wirken  können,  sondern  sich  dahin  äußern,  daß  sie  aui- 
tretendenfalls  die  Antriebsmaschine  selbst  in  eine  geringe  Umdrehung  versetzen. 

Die  Ausbeute  des  Jahres  1909  an  Patenten  auf  Drachenflieger- Konstruktionen 
ist  nur  gering.  Eine  der  zuerst  angewandten  Steuervorrichtungen  des  bekannten  fran- 
zösischen Ingenieurs  Robert  Esnault-Peltcrie  dürfte  noch  am  meisten 
Beachtung  verdienen;  hiernach  (D.R.P.  216650)  kann  die  Bewegung  des    Steuers  o 


Fij;.   524.     I'at.-Nr.   216650. 


um  die  Querachse  (Fifj.  524),  das  in  bekannter  Weise  um  zwei  in  der  Längsrichtunijj  5 
und  in  der  Querrichtung»'  des  Aeroplans  liegende  Achsen  drehbar  ist,  sowie  .die  Ver- 
windung  der  Tragflächen  durch  einen  einzigen  Stellhebel  3  gleichzeitig  und  unabhängig 
voneinander  ausgeführt  werden.  Der  Hebel  3  nämlich,  der.  in  der  Längsrichtung  vor 
oder  zurück  bewegt,  über  die  Stangen  4,  2  und  den  Hebelarm  i  die  am  Rohr  ^  befestigte 
Steuerfläche  um  die  Querachse  r  dreht,  steht  anderseits  über  Stange  6,  W'inkelhcbcl  7. 
Stange  8  und  Hebelarm  9  mit  einer  vertikalen  Achse  i  in  Verbindung.  Wird  nun  durch 
Bewegung  des  Hebels  5  nach  rechts  oder  links  die  Achse  i  gedreht,  so  werden  zwei  ent- 
sprechende, an  dem  doppelarmigen  Hebel  h  anj^ebrachtc  Spannseile  g  und  g^,  die  mit 
den  Enden  der  Iragf lachen/  (Fig.  323)  verbunden  sind,  angezogen,  so  daß  die  Flächen 
in  eine  windschiefe  Lage  kommen.  Auf  diese  Weise  kann  sowohl  Steuerung  als  auch 
Veränderung  des  seitlichen  (Gleichgewichtes  erzielt  werden.  Ein  weiterer  links  vom 
1^'ührer  angeordneter  Hebel  .v  bewirkt  über  y,  f  und  di(*  Gelenke  w  und  u  die  Verdre- 
hung des  Steuers  o  um  eine  in  der  Längsrichtung  des  Aeroplans  liegende  Achse  s,  die 
mit  der.  der  Lagerung  des  Rohres  f/  dienenden  Stange  r  fest  verbunden  ist.    Der  Zweck 


348      Die  bedeatendstcD  deutschen  Patente  anf  dem  Getiiete  der  Luftschiffahrt. 

Auftrieb  veimiudert  wird,  w&re  iia,turlicli  erst  der  Nachweis  ku  führen,  daß  das  Ver- 
haltais Gewicht  cu  Auftrieb  sich  bei  der  beschriebenen  Anordnung  günstiger  gestaltet, 
als  wenn  der  ganze  Ballon  gleichmaBig  evakuiert  wird. 


FiR    5j6.    P.i,.Nr. 


Schließlich  wi  noch  über  eine  recht  problematEsche  Eriindung  (D.R.P.  214  858) 
von  Vollbrecht,  Berlin,  bcrichlct,  der  ei.ien  Tragkörper  für  Luftschiffe  ohne 
Verwendung  gewehter  Stoffe  dadurch  herstellen  will,  daß  er  ihn  aus  sehr  dünnen,  leichten 
Blechen,  die  in  durchgehende  Profilltislen  cinKcfaüt  sind,  nach  Art  von  Bienenwaben 
aufbaut,  diese  scxagonalen  Längskam mcm  m  (Fig.  529)  jedoch  nicht  über  den  ganzen 


350      Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 


Dünne  Aluminium-  oder  Kupferbleche  werden  auf  beide  Seiten  eines  Gewebes 
aufgewalzt,  gleichmäßig  fein  gelocht,  und  die  Löcher  zur  Verbindung  der  Bleche  durch 
das  Gewebe  hindurch  mittels  galvanischen  Niederschlages  geschlossen. 
220  159.  77  h.  S  e  m  m  1  e  r  ,  Dortmund,  B  a  1 1  o  n  g  e  r  i  p  p  e  : 
Zum  Zwecke  leichter  Zerlegbarkeit  wird  das  die  Einzelballons  (b)  umschließende 
Versteifungsgerippe  aus  Querringen  {d),  die  aus  gelenkig  verbundenen  Einzelteilen 
bestehen,  und  aus  Röhren  (0),  die  längs  verlaufen,  zusammengesetzt.  Durch  Verspan- 
nung dieser  Teile  mittels  Zugclemente,  die  längs  [c),  diagonal  (Ä)  und  quer  (/)  verlaufen, 
wird  das  ganze  Gerippe  starr.  Die  unabhängige  Versteifung  eines  einzelnen  von  zwei 
Ringen  begrenzten  Gerippe- Abschnittes  in  sich  ist  vorgesehen.  (Fig.  530 — 531). 


f^'K-   532.     Pat.-Nr.   221  412. 

221  412.     77h.     Karl    Huber,    iicrlin.    Hailongerippe: 
I.    Ballongerippe   aus   radial   angeordneten,    hochkantig   gestellten    Längsträgem 
von  Holz,  Ahiminiuni  o.  dgl.,  dadurch  gekennzeichnet,  daß  diese  Träger  wellenförmig 


MS^"^ 


^  'K'  533      l'at.-Nr.  221  412. 


352 


Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 


denen  Röhren  k  bestehenden  Träger  ersetzt  werden.  Die  aul  Druck  beanspcuchun 
Röhren  werden  unter  inneren  Überdruck  gesetzt,  um  sie  möglichst  dünawandig  und 
leicht  herstellen  zu  können;  aber  auch  die  Verdichtung  von  am  Motor  verdampftn 
Kühlflüssigkeit  ist  in  den  Röhren  vorgesehen.  Der  zwischen  den  Einzel^asiellen  vor- 
handene Raum  wirf  durch  Überkleben  von  Stoffbahnen  m  nutzbar  gemacht,  ent- 
weder zur  Verwendung  als  Ballonett  oder  ebenfalls  als  Traggasbehftlter.  Füllung  der 
Zellen  mit  HUfssack. 


222  Sag.  Luftschiff.  A.  R.  Hubbard  und  A.  Henry  .  London,  — 
Die  Erfindung  bezieht  sich  auf  die  wiederholt  vorgeschlagenen  Luftschiffe,  bei  denen 
der  Maschinenraum  in  den  Tragkörper  eingebaut  ist.  Wegen  der  damit  verbundenen 
Gefahr  werden  orfindungsgemäß  diese  Räume  als  ein  den  Tragkörper  durchdringender 


r  ikipptJw^iiidi;;  ;. 
Lcm  I.uflstMim  li.-. 
l.  l>i.-.\U-l:illliüll<- 
iliiii  (las  Kuhr  <• 


laß  bei  dfr  Vorwärt.s- 
liT  etwa  noch  durch- 
n  Kohrrahmengestell  5 


354     ^'^  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

Die  Steuerung,  M asch in en la rptu ng  uud  Verankerung  wird  Ix- 
handelt  in: 

219  442.  77  h.  Dr.  Paul  Gans-Fabrice,  Garmisch.  Vorricbtun; 
zum  Verändern  der  Schräglage  von  Luftschiffen  mit  flachem 
Querschnitt  durch  Verschieben  von  Gewichten  am  Tras- 
körper: 

Die  in  bekannter  Weise  durch  Verschiebung  von  Gewichten  auf  radialen  Bahod 
hervoi^erufenc    Schri^telluttg   von    Kalottenballons   wird    durch    Verscbiebung   1 
Laufgewichten  längs  der  Peripherie  ausgeglichen. 


-/     Figur  S4». 


r>«^(HM  I  ii^r^^- 


177. 


77  h.      WUhclm    Z  o  1 1  e  n  k  o  p  f ,     Düsseldorf,    Luftschiff    1 
-      ile 


Luftschiffe  mit  schwenkbaren  IJallonteiien  werden  gemäß  der  Erfindung  dadurch 
verbessert,  daß  die,  die  Funktionen  großer  Steuerungsorgane  ausübenden  Ballonteile 
in  ihrer  Mitte  gelagert  sind,  um  in  jeder  Ballonstcllung  die  gleiche  Schwerpnnkt.s- 
lage  zu  erreichen.  In  Fig.  542  (zweiteilige  Ausfiihrungsform)  ist  der  Ballon  {A)  in  ver- 
tikaler, (ß)  in  horizontaler  Ebene  schwenkbar  in  einem  Gerüst  (.V)  gelagert,  das 
gleichzeitig  als  Gondel  ausgebildet  ist  und  dessen  Ausleger  gute  Stabilisatoren  abgeben. 
Die  Verstellnng  der  Ballons  erfolgt  durch  Seilzüjje.  In  Figur  543  ist  der  Gedanke  an 
einem  dreiteiligen  Gaskörper  veranschaulicht;  hierbei  ist  das  Gerüst  auseinander- 
gezogen  und  an  den  Enden  des  mittleren  Ballons  befestigt.  Die  Gondeln  sind  zwischen 
Mittel-  und   Endballons  untergebracht. 


356     Die  bedeatendsten  deatschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Lnftschif fo,hrt. 

Zweck  vorgesehen,  die  dann  durch  längere  Schläuche  mit  den  in  der  Gondel  aufge- 
stellten Luftpumpen  in  Verbindung  stehen;  sie  sollen  zugleich  Landungszwecken  dienen. 

Zubehör  zu  Luftschiffen  haben  zum  Gegenstand: 
219  441.     77  h.     Johannes   Mink,    Leipzig.     Fallschirm: 
Zwei  schirmartige  Hüllen  sind  so  übereinander  gelegt,  daß  der  in  Schotten  geteilte 
Zwischenraum  Traggas  aufnehmen  kann.    Ein  oberer  und  ein  unterer  Ralinien  geben 
dem  Ganzen  Halt  und  dienen  zur  Befestigung  von  Aufhängevorrichtungen.    Ein  Ventil 
dient  zur  Fallregelung. 

221509.  77h.  Vereinigte  Gummiwarenfabriken,  Harburg- 
Wien,  vorm.  Menier.  J.M.  Reithofer,  Harburg  a.  E.,  Federn  desBallon- 
v  c  n  t  il: 

Ein  in  einen  Teller  (/)  eingelassener  Gummiring  (g)  wird  in  bekannter  Weise  gegen 
eine  Membran  (c)  gedrückt,  die  von  den  Ringen  {d)  in  der  Fassung  (a)  gehalten  wird. 
Zur  Gewichtserspamis  ist  ein  Teil  des  Tellers  ausgespart  und  von  Ballonstoff  (m)  be- 
deckt. Nach  der  Erfindung  steht  der  Teller  mit  der  Fassung  durch  an  vier  Stellen  an- 
geordnete flache  Streifen  (Ä)  in  gelenkiger  Verbindung.  In  den  Hülsen  (1)  gelagerte 
Federn  (A)  sind  bestrebt,  den  Teller  {e)  nach  oben  zu  ziehen  und  somit  den  Ring  gegen 
die  Membran  zu  pressen.  Die  Öffnung  des  Ventils  erfolgt  bei  Ziehen,  an  der  Leine  (/). 
(Fig.  548). 


i      h      L 


/ 


Fig.  548.     Pat.-Nr.  221  509. 

An  B  a  11  o  n  h  a  11  c  n  ist  geschützt : 
222  377.  37  f.  Mechanisch  angetriebenes  Hallentor  mit 
gelenkig  miteinander  verbundenen  Flügeln.  Maschinen- 
fabrik Augsburg- Nürnberg,  A.-G.  —  Die  Erfindung  bezieht  sich  auf 
Tore  großer  Abmessungen,  wie  sie  für  Luftschiff  hallen  erforderlich  sind  und  zwar  auf 
solche,  die  senkrecht  unterteilt  sind,  und  beim  öffnen  zusammengefaltet  werden,  so 
daß  sie  geöffnet  seitlich  senkrecht  zur  Toröffnung  stehen.  Die  vier  Torflügel  sind  in  c 
aufgehängt,  in  a  gelenkig  miteinander  verbunden  und  werden  durch  die  Motoren  d 
bzw.  e  bewegt.  Der  Motor  e  läßt  ein  Zahnrad  mit  senkrechter  Drehebene  sich  auf  einer 
halbkreisförmigen  Zahnstange  A  abrollen,  während  Motor  d  ein  Zahnrad  mit  wage- 
rechter Drehebene  antreibt,  das  sich  auf  einer,  parallel  der  am  Boden  angeordneten 
Führungsschiene  n,  oben  längs  der  Torwand  angebrachten  Zahnstange  abrollt.  Die 
Schiene  n  und  die  obere  Zahnstange  sind  durch  einen  t^bcrgangsbogen  auf  die  Tor- 
mitte zu  geführt,  um  die  Endstellung  in  geschlossenem  Zustande  zu  erreichen.  Beim 
Öffnen  werden  zuerst  die  Motoren  e,  dann  d.  beim  Schheßen  erst  rf,  dann  e  in  Tätig- 
keit gesetzt.     (Fig.  549.) 

221673.  37  f.  Nikolaus  Kueben,  Aachen.  Luftschiffhalle  mit 
zeit  weis  entfern  barem  Dach  nach  Patent  214  397 ,  wobei  die 
Dachbinder  um  die  feste  Traufkante  aufklappbar  sind.  Zu- 
satz zu  Patent  214397: 

Nach  dem  Hauptpatent  wird  das  Dach  der  Halle  dadurch  entfernt  (zum  Ein- 
und  Ausbringen  von  Luftschiffen),  daß  die  Eindeckung  in  einzelnen  Längen  von  dem 
im  First  geteilten  Dachtragwerk  abgeschoben  und  jede  Binderhälfte  entweder  um  die 
feste  Traufkante  aufgeklappt  oder  um  eine  senkrechte  Achse  in  die  Ebene  der  Längs- 


358     Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

schlossenen  Zustande  legt  sich  der  Binder  an  eine  Auskragung  (9)  des  seitiichen  Mauer- 
werks (8)  an  und  wird  an  einer  Konsole  (10)  mittels  Riegels  (11)  gesichert.   (Fig.  550.} 

222  069.  37  f.  Fa.  Aug.  K  1  ö  n  n  e  ,  Dortmund,  VerschlußfürHallen. 
insbesondere  Luftschiffhallcn  : 

Die  für  die  Bewegung  großer  Hallentore  erforderlichen  Kräfte  zur  Beschleunigwig 
ihrer  beträchtlichen  Biassen  und  Überwindung  der  durch  Winddnick  erzeugten  Reibangs- 
widerstände  sollen  dadurch  reduziert  werden,  daß  der  Verschluß  nach  Art  eines  Fächeis 


f»K-  55»«     Pat.-Nr.  979  069. 

in  mehrere  flache  Sektoren  (a)  zerlegt  wird,  die  am  Boden  der  Halle  um  eine  oder  zwei 
Achsen  {b)  gelagert  und  am  Umfange  durch  Rollen  oder  Gleitschuhe  (c)  an  Schienen  (i) 
geführt  werden.  Für  das  öffnen  des  Tores  wird  das  Gewicht  der  einzelnen  Glieder 
ausgenutzt;  diese  selbst  kommen  hintereinander  zu  liegen  und  machen  besondere 
Seitenausbauten  oder  Versenkungsgruben  überflüssig.  Beim  Schließen  ivird  jedes 
Glied  allein  bewegt  und  zwar  entweder  durch  Zugmittel  (ev.  von  Hand)  oder  durch 
Drehung  der  Achse  (6).    (Fig.  551). 


Fig.  552. 


Fig.  553. 


Fig.  554.     Pat.-Nr.  220  759- 


Auf  dem  Gebiete  der  Flugmasch  in  en  ist  patentiert  worden: 
220  759.     77  h.     Dr.  Walter  L  o  b  a  c  h  ,   Charlottenburg.    Tragfläche   für 
Flugmaschinen  u.  dgl. : 

Lobach  will  dadurch  bei  Flugmaschinen  u.  dgl.  einen  stabileren  Flug  erzielen. 
daß  er  die  Tragflächen  aus  einzelnen  nebeneinander  liegenden  Flächen  mit  ange- 
bogenen  Kanten   zusammensetzt,   so  daß  die  unmittelbar  unter  den  Flächen   einen 


360      Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

Bei  Schrägstellung  des  Flachenpaares  (z.  B.  durch  Windstoß)  bleibt  die  Aussparung 
der  gesenkten  Fläche  bedeckt,  während  die  andere  Aussparung  dadurch  freigegeben 
wird,  daß  der  entsprechende  Klappflügel  sich  symmetrisch  zum  andern  einstellt.  Die 
Klappflügel  drehen  dann  infolge  des  auf  sie  wirkenden  Luftdruckes  das  Flächenpaar 
automatisch  in  die  horizontale  Lage  zurück.  (/,  k,  l^  und  ^i)  sind  Verri^elnngeo. 
(Fig.  558  und  559). 


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Fig.  558. 


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FiS*  5S9*    Pat.«Nr.  22x328. 


222  266.  Gleitfläche  für  Luft-  und  Wasserfahrzeuge. 
I>r.-Ing.  Hans  R  e  i  ß  n  e  r  ,  Aachen.  —  Die  bisher  gebräuchlichen  Tragflächen kon- 
struktionen  besitzen  einen  nicht  geringen  schädlichen  Luftwiderstand,  außerdem  sind 


FIr.  560. 


S/hofnr/chturtß 


Fig.  561. 


sie  wenijij  formbeständig  und  —  bei  Verwendung  metallener  Gerippe  —  teuer  herstell- 
bar; auch  zeißt  der  Stoffüberzug  oft  Form  Veränderungen  an  unrechter  Stelle,  die  die 
Oberflächenreibung  vergrößern.     Zur  Vermeidung  dieser  Übelstände  schlägt  Reißner 


362       Die  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftachif fahrt. 

Teil  bb,c  und  dem  windschief  werdenden  Teil  abfc  zusanunensetaen.  Der  Aofria 
zeigt  den  Flugapparat  in  An  lauf  Stellung  mit  gesenktem  Stützhebel,  Wühicod  des 
Anlaufs  hebt  sich  die  Rolle  c, ;  sobald  die  nötige  Abfluggeschwindigkeit  voriundm 
ist,  legt  der  Führer  den  Hebel  in  die  punktierte  Stellung  d  c,  wodurch  der  Appant 
nach  hinten  überkippt  und  Höhe  nimmt.  Die  Lage  J,  c,  ist  die  unmittelbar  vor  Aa 
Landung.     (Fig.  562  u.  S63,) 

221674.  Drachenflieger  mit  verwindbarer  Tragfläche, 
Robert  Esnault-Pelterie,  Billanconit  (Frankreich).  —  Für  die  zur  Wieda- 
hecstellung  gestörten  seithchcn  Gleichgewicbt«3  bekann  tennaßen  gebräuchliche  Va- 
windung  der  Tragflächen  schlägt  Esnautt-Felterie  vor,  ohn«  Verbiegungdcr 
die  Xragfläclien  begrenzenden  vorderen  und  hinteren  Stangen  diese  in  «inen  Winkel 
zueinander  einzustellen.     Zu  diesem  Zweck  wird  die  vordere  St&nge  d,   gelenkig  auf 


l-g.   )6(.     P»l..Nt.  ]jj674. 

zwei  Armen  ;,  und  (,  befestigt,  die  auf  den  .Achsen  d,  bzw.  d,  aufgekeilt  sind  und  nach 
oben  hin  k  o  n  vergieren,  während  die  hintere  Stange  b^  in  gleicher  W^eisc  aber  auf 
nach  oben  hin  d  i  vergierenden  Armen  m,  und  in,  befestigt  ist.  Die  Achsen  ä,  und  i, 
lagern  in  e,  und  c^  auf  den  Haupttiägem  /,  und  /,  des  Flugmaschinenkörpers,  Mit  der 
einen  Achse  i,  steht  ein  Hebel  J,  über  k,  j,  i,  A,  so  in  Verbindung.  daG  ein  Ausschwingen 
z.  B.  nach  rechts  (vgl.  den  Pfeil  am  Hebel  I,]  eine  Linksdrehung  der  Achsen  d,  und 
dl  und  damit  eine  Aufwärtsbewegung  der  rechten  hinteren  und  linken  vorderen  Trag- 
stangenenden und  ein  Senken  der  anderen  beiden  Enden  in  die  strichpunktiert  dar- 
gestellte Lage  eintritt.  Diese  Verwindung  wAre  erforderlich,  wenn  der  Flugapparat 
ach  rechts  gehoben  hätte.  Es  wird  dann  durch  eine  Hebclbewcgung  nach  der  hocfa- 
kippenden  Seite  hin  nicht  nur  der  Flugwinkel  und  hiermit  der  Auftrieb  auf  dieser 
Seite  verkleinert,  auf  der  anderen  vergrößert,  sondern  auch  die  wirksame  Oberfläche 
der  gehobenen  Tragflächen  half  tc  zugunsten  der  anderen  verringert,     (Fig-   564.) 

219636.  77h.  J,  Means,  Boston,  Einrichtung  zur  Abgabe  von 
Signalzeichen  von  Flugmaschinen  o.  dgl. 

Mit  dem   Auspuffrohr  <les  .Antriet)smotors  steht   mittels  Ventils   ein   Behälter  in 
Verbindung.   Das  Ventil  wird  elektromagnetisch  durch  Taster  oder  autooiatiscbe  Geber 
in  Intervallen  geöffnet;  hierdurch  werden  den  Abgasen  Körper  beigemengt,  die  diese 
entweder  dunkel   färben  oder  durch  Verbrennen   leuchtend   tnachen. 
Eine  Luf  t.schraube  ist  geschützt  unter: 

222  039.  Luftschraube  mit  dem  Luftdruck  entsprechend 
sich  selbsttätig  einstellenden  Flügeln.  Theodor  Zeiae,  Altena. 
—  Um  zu  erreichen,  daß  bei  den  verschiedenen  (lesch windigkeiten  von  Luftfahrzeugen 


364     ^^  bedeutendstea  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftscbiffalirt. 

Ein  Motor  (a)  treibt  die  Auftricbsschmuben  (d),  deren  Welle  in  der  Hülse  {<)  ge- 
lagert ist.  Unterhalb  der  Schrauben  ist  ein  regenschirmartiger  FaUschinn  (/)  an  da- 
Hülse  gelagert;  seine  radial  aogelenktcn  Versteifungsstangen  (f)  greifen  an  einer  auf 
{«)  verschieblichen  Muffe  (*}  an.  Diese  steht  in  geeigneter  Weise  mit  der  Motorsteaenmg 
in  Verbindung,  so  daß  dureh  die  beim  Steigen  und  Falten  eintretende  KaUsdOiini- 
bewegung  eine  selbsttätige  Regulierung  des  Motoia  stattfindet  zu  dem  Zivccke,  den 
Schraubenflieger  in  einer  bestimmten  Höhe  lu  halten.  Unterhalb  der  Gondel  ist  eine 
Vortriebsachraube  (f)  und  ein  Steuer  (h)  vorgesehen.  Bei  Versagen  des  Motors  soll  eine 
Handkurbel  (r)  in  Funlrtion  treten  {!).    (Fig.  567). 


121  136.  77  h.  Dr.  Ulrich  vonRcdcn.I'lugmaschincmitSchlag- 
flügcln,    deren   Enden  um   die   Lingsaclisc  verdrebbar   sind. 

Gegenstand  der  Erfindung  ist  ein  von  Menschenkraft  zu  bedienender  Flügelflieger. 
In  einem  Gestell  (i)  sind  Schlagflügel  gelagert,  bestehend  aus  der  Mittelrippe  (/)  und 
den  Querrippfn  (rf)  und  (r),  die  durch  die  Stoffbahn  (e)  in  Verbindung  stehen,  {d)  kann 
um  die  Achse  von  (/)  mittels  Handgriff  (5)  verdreht  werden,  so  daO  eine  windschiefe 
Fläche  entsteht,  während  (r)  die  über  Hebel  und  Gelenke  von  der  Trittstange  (()  ein- 


366     I^ie  bedeutendsten  deutschen  Patente  auf  dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt. 

gemindert  werden,  daß  im  Innern  des  Ballons  ein  in  einzelne  Kammern  eingeteilter,  ac^ 
Ballonstoff  und  Reifen  hergestellter  Schacht  angeordnet  wird,  der  durch  eine  Strick* 
leiter  von  der  Gondel  aus  erreichbar  ist,  um  als  Notaufenthaltsraum  dienen  zu  können. 
Das  Netz  umschließt  den  ganzen  Ballon  und  ist  mit  dem  untersten  Schachtreifen  wie 
mit  dem  obersten  verbunden.    (Fig.  570.) 

Zum  Schlüsse  sei  noch  erwähnt,  daß  vom  i.  Januar  1910  bis  i.  Juli  1910,  also 
innerhalb  6  Monate.  54  Luftschiffe  und  Flugmaschinen  betreffende  Patente  erteilt 
wurden,  so  daß  zu  vermuten  ist.  daß  die  Anzahl  der  Erteilungen  in  diesem  Jahr 
die  Zahl  100  erheblich  überschreiten  wird. 


372  Der  Flugsport. 

P.  Tissandier,  ein  Wright- Schüler,  flog  ebenfalls  am  i8.  Februar 
21  Minuten. 

Mc  Curdy  legte  am  25.  Februar  auf  einem  Zweidecker  von  Bell  in 
Baddeck  (Canada)  eine  Strecke  von  7  km  in  15  m  Höhe  zurück. 

Besuch  König  Eduards  VII.  bei  Wilbur  Wright  in  Pau  am 
17.  März. 

F.  W.  Baldwin  legte  am  19.  März  auf  einem  Zweidecker  von  Ball 
in  Baddeck  (Canada)  eine  Strecke  von  25  km  zurück. 

Der  Wright- Schüler  Comtede  Lambert  flog  am  20.  März  auf  einem 
Wright-Doppeldecker  21  Min.;  am  gleichen  Tage  flog  Tissandier  23  Min. 
Santos  Dumont  flog  auf  seiner  ,,Demoiselle"  2,5  km  in  einer  Höhe  von 
20  bis  25  m;  ebenfalls  flog  Ferber  auf  seinem  Zweidecker  in  Juvisy  3  km. 

Tissandier  gelang  am  9.  April  sein  erster  Passagierflug  mit  seinem 
Schüler  Gasnier;  ein  zweiter  Passagierflug  von  4  Min.  Dauer  folgte  am 
II.  April,  an  welchem  Tage  auch  de  Lambert  mit  Delagrange   üo^. 

Wilbur  Wright  veranstaltete  auf  dem  Manöverfeld  von  Centocelle 
bei  Rom  vom  14.  bis  26.  April  seine  Schauflüge.  Die  Passagierflüge  er- 
reichten eine  Höchstdauer  von  10  Min.  Am  24.  April  wohnte  der  Könii^ 
von  Italien  den  Schauflügen  bei.  Am  26.  April  erfolgte  ein  Auf flug  ohne 
Startapparat,  bei  welchem  Wright  eine  Höhe  von  155  m  erreichte. 

Latham  flog  in  Chälons  mit  dem  Eindecker  „Antoinette**  am  17.  April 
1500  m  in  einer  Höhe  von  15  m. 

Der  Franzose  Le^agneux  machte  am  22.  April  auf  einem  Farman- 
Dreidecker  Schauflüge  m  Wien  und  flog  am  23.  April  ca.  200  m.  Ein  größerer 
Flug  gelang  ihm  am  27.  April,  wo  er  4,9  km  in  4  Min.  12  Sek.  zurücklegte. 
Ein  Flug  über  3  km  in  3  Min.  50  Sek.  gelang  ihm  am  28.  April. 

Henri  Farman  flog  auf  seinem  neuen,  selbst  konstruierten  Zwei- 
decker bei  Chälons  eine  vStrecke  von  4  km. 

Der  Italiener  Leutnant  Calderara  machte  am  28.  April  nach  den 
Schau- und  Passagierflügen  mit  Wright  seine  ersten  Flugversuche  in  Cento- 
celle bei  Rom  und  flog  10  Minuten. 

Demanest  stellte  mit  seinem  Fluge  am  29.  April  bei  Chälons  einen 
SchnelUgkeitsweltrekord  auf,  indem  er  auf  einem  Antoinette-Eindecker 
eine  Strecke  von  6  km  in  5  Min.  zurücklegte,  das  ergibt  eine  Stundengeschwin- 
digkeit von  72  km;  ein  Flug  von  13  Min.  2^  Sek.  gelang  ihm  am  30.  April. 
Am  gleichen  Tage  flog  Tissandier  bei  Chälons  auf  einem  Wright-Zweidecker 
12  Min.  und  Latham  auf  seinem  Antoinetteapparat  machte  einen  Kreis- 
flug von  3  km. 

Calderara  flog  am  i.  Mai  in  Centocelle  35  Min.  auf  einem  W^right- 
Zweidecker;  diesem  Flug  folgte  sein  erster  Passagierflug. 

Cody  flog  am  14.  Mai  zu  Adlershot  auf  seinem  Zweidecker  200  m. 

Santos  Dumont  flog  am  15.  Mai  auf  seiner  ,,Demoiselle"  ca.  7,5  km. 

Tissandier  stellte  mit  seinem  Fluge  am  20.  Mai  in  Pau  den  französischen 
Dauerrekord  auf,  indem  er  auf  einem  Wright-Doppeldecker  eine  Strecke 
von  57  km  in  i  St.  2  Min.  zurücklegte.  Latham  machte  am  gleichen  Tage 
einen  Passagierflug  bei  Chälons  von  12  Min.  15  Sek.  Dauer. 

Demanest  flog  am  21.  Mai  auf  seinem  An toinette- Apparat  13  Min. 
23  Sek. ;  am  gleichen  Tage  machte  Tissandier  in  Pau  seine  ersten  Passagier- 
flüge. Er  flog  mit  seinem  Schüler  Leblanc  4  Min.  25  Sek..  mit  Gasnier  8  Min. 
Latham  auf  Antoinette  flog  in  Chälons  9  Min.  in  25  m  Höhe  und  Bleriot 
machte  mit  seinem  Eindecker  XII  die  ersten  Flugversuche. 


386  I>er  Flugsport. 

Engelhardt  flog  am  5.  November  auf  dem  Borns tedter  Felde  bei 
Potsdam  auf  Wright-Zweidecker  i  Std.  53  Min. ;  ein  Passagierflug  gelang 
ihm  am  6.  November,  an  welchem  Tage  er  auch  einen  Höhenflug  bis  ru 
120  m  ausführte. 

Paulhan  stellte  mit  einem  Fluge  bis  292  m  Höhe  im  Sandown-Park 
(England)  am  7.  November  einen  neuen  englischen  Höhenrekord  für  Flug- 
maschinen auf. 

In  Petersburg  fanden  in  der  Zeit  vom  11.  bis  18.  November  einige  flug- 
sportliche Veranstaltungen  statt,  an  denen  sich  B16riot,  Lcgagneux 
und  Guyot  beteiligten. 

In  Algier  machte  M^trot  auf  Voisin-Zweidecker  am  15.  November 
mehrere  kurze  Flüge. 

Den  ersten  Dauerflug  in  Deutschland  führte  Grade  am  15.  November 
in  Bremen  aus.    Er  flog  54%  Min. 

DeCaters  flog  am  19.  November  auf  Voisin-Zweidecker  in  Warschau. 
Am  gleichen  Tage  stellten  Paulhan  undLatham  anläßlich  des  Wettbewerbes 
um  den  Weillerpreis  zu  Bouy  (bei  Chälons)  neue  Höhenrekorde  auf,  indem 
Paulhan  (Farman-Zweidecker)  360  m,  Latham  (Antoinette)  410  m  erreichte. 
Einen  weiteren  Weltrekord  schuf  Paulhan  am  folgenden  Tage,  indem  er 
einen  Überlandflug  (Bouy-Mourmelon-Baconnes-Saulx-Bouy)  in  600  m  Höhe 
ausführte.  Ein  zweiter  Überlandflug  folgte,  bei  dem  er  55  km  in  55  Min. 
zurücklegte. 

Rolls  machte  am  20.  November  auf  Wright-Zweidecker  einen  Über- 
landflug von  Shellbeach-Eastchurch  aus  mit  einer  Zwischenlandung. 

Grade  führte  vom  20.  bis  22.  November  in  Breslau  mehrere  wohl- 
gelungene Flüge  aus.  Bei  einem  Fluge  am  22.  November  erreichte  er  eine 
Höhe  von  150  m.  Vom  27.  bis  28.  November  flog  er  auf  der  Bahn  des 
RennvereinszuMagdeburg,  wo  er  mehrere  Flüge  in  90  m  Höhe  ausführte. 

Latham  machte  am  23.  November  einen  Überlandflug  und  legte  die 
30  km  lange  Strecke  zwischen  Mourmelon  und  Schloß  Berr^'^  bei  Reims 
in  35  Min.  zurück,  während  er  zur  Rückfahrt  nur  25  Min.  brauchte. 

Et  rieh  flog  auf  dem  Flugfeld  ,, Steinfeld"  bei  Wiener-Neustadt  mit 
seinem  Eindecker  über  eine  Strecke  von  4,5  km  in  2V2  "i  Höhe. 

Latham  schlug  seinen  am  19.  November  aufgestellten  Höhenrekord, 
indem  er  am  i.  Dezember  bei  Wind  und  Wetter  mit  seinem  Fluge  in  500  m 
Höhe   (45  Min.)  den  offiziellen  Höhenweltrekord  aufstellte. 

DeCaters  machte  am  5.  Dezember  seine  ersten  Flüge  in  Konstantinopel. 

Maurice  Farm  an  stellte  mit  seinem  Fluge  vom  9.  Dezember  einen  neuen 
Weltrekord  im  Überlandflug  auf,  indem  er  die  Strecke  von  Bouy  bis  Chart  res 
(70  km)  in  53  Min.  zurücklegte. 

In  Australien  fand  am  9.  Dezember  der  erste  Flug  statt.  Dort  machte 
in  Sidney  D  e  f  r  i  e  s  auf  einem  Wright-Zweidecker  seinen  ersten  Flugversuch. 

De  Lesseps  flog  am  10.  Dezember  auf  Bleriot-Eindecker  35  Min.  in 
60  m  Höhe. 

Der  erste  Überlandflug  in  Afrika  fand  am  15.  Dezember  statt,  wo  Met  rot 
(Voisin)  von  Joinville  (bei  Algier)  bis  Bilda  und  zurück  (17,5  km)  in  16  Min. 

flog- 

Am  gleichen  Tage  fand  der  erste  Flug  in  Ägypten  statt.    Dort  gelang 

deCaters  auf  Voisin-Zweidecker  ein  Flug  über  2,4  km  in  3  Min. 

De  Lesseps  flog  am  16.  Dezember  in  Issy-les-Moulineaux  auf  Bleriot- 
Eindecker  I  Std.  30  Min.  28  Sek.    Am  21.  Dezember  bewarb  er  sich  um 


388  Der  Flugsport. 

Glenn  H.  Curtiß  flog  am  14.  Januar  1910  mit  einem  Passagier  ebenfalls 
in  Los  Angeles  in  einer  Stunde  die  Strecke  von  88  450  m  und  schuf  da- 
durch eine  Rekordleistung,  die  ihm  außerdem  25  000  Dollars  eintrug. 

Einen  Rekord  für  Amerika  stellte  bei  dieser  Veranstaltung  der  Ameri* 
kaner  Hamilton  auf,  indem  er  einen  Überlandflug  von  über  50  km   machte 

In  der  Flugwoche  von  Heliopolis  (6.  bis  13.  Februar  1910)   erzielten: 

I.  im  H  ö  h  e  n  p  r  e  i  s  (50  000  Frs.,  10  000  Frs.,  5000  Frs.) : 

1.  R  o  u  g  i  e  r  (Voisin)  255  m, 

2.  L  a  t  h  a  m  (Antoinette)  52  m, 

3.  M  d  t  r  o  t  (Voisin)  40  m ; 

II.  im  Preis  für  den  längsten  Flug  ohne  Zwischenlandung   (50000. 
10  000,  5000,  2500,  1000  Frs.) : 

1.  Mdtrot  (Voisin)  85,5km, 

2.  R  o  u  g  i  e  r  (Voisin)  65,5  km, 

3.  L  e  B  1  o  n  (Bleriot)  57,5  km, 

4.  B  a  1  s  a  n  (Bleriot)  44,5  km, 

5.  Riemsdyck  (Curtiss)  24,5  km, 

6.  Grade  (Grade)  20  km ; 

III.  im  Gesamtdistanzpreis  (25000,  10  000,  5000  Frs.) : 

1.  Rougier  (Voisin)  220  km, 

2.  Le  Blon  (Bleriot)  179  km, 

3.  B  a  1  s  a  n  (Bleriot  175,5  km. 

Am  2.  Februar  1910  war  Schultze-Herford  mit  einem  Eindecker  auf 
dem  Flugplatz  Mars  bei  Bork  ein  Flug  von  1500  m  in  10  bis  15  m  Höhe 
gelungen. 

Am  20.  Februar  1910  machte  B  r  e  g  i  eine  Wettfahrt  von  Buenos 
Aires  aus  mit  einem  Expreßzug,  indem  er  ihn  nach  22  km  in  70  m  Höhe 
(nach  18  Minuten)  überholte,  die  Gesamtstrecke  betrug  43  km. 

Der  Belgier  V  a  n  d  e  n  b  o  r  n  stieg  am  2.  März  19 10  zu  einem  Über- 
landflug nach  Reims  auf,  von  wo  er  nach  einer  Zwischenlandung  zurück- 
kehrte. 

C  h  a  V  e  z  erreichte  an  demselben  Tage  angeblich  eine  Höhe  von  510  m. 

In  derselben  Zeit  begann  E  u  1  e  r  in  Frankfurt  a.  M.  Flugversuche 
auf  einem  von  ihm  selbst  hergestellten  und  teilweise  umgebauten  Voisin- 
Apparat  mit  80  PS-Motor;  auch  Dorner  begann  auf  seinem  eigenen 
Flugapparat  seine  ersten  Versuche  in  Johannisthai,  wo  zugleich  die  Wright- 
Schüler  Eyring,  Heim,  Dr.  Sablapning,  Thelen  und  Schaumburg  übten, 
während  Oberleutnant  H  u  t  h  auf  Antoinette,  Poulain,  Timm, 
P  r  o  t  k  a  und  Hanuschke  ihre  selbstkonstruierten  Apparate  pro- 
bierten. 

Engelhardt  machte  interessante  Versuche  auf  dem  1800  m  ü.  M. 
gelegenen  See  von  St.  Moritz  aufzusteigen,  was  ihm  mit  kurzen  Flügen 
gelang. 

In  Wiener-Neustadt  flogen  um  dieselbe  Zeit  Wiesenbach  auf 
Wright-Apparat  und  W  a  r  c  h  a  1  o  w  s  k  i  auf  Farman-Zweidecker,  letz- 
terer gewann  hierbei  Preise  von  2000  K.  und  4000  K.  (Passagierflug),  die 
von  Gerngroß  gestiftet  waren. 

Am  7.  März  1910  fand  in  Mourmelon  ein  Zusammenstoß  zweier  Flug- 
apparate statt  —  auch  ein  Rekord. 


402  Der  Flugsport. 

V.  Höhe:     i.    (looooK.)    Paulhan    (Zweidecker    Farman)    1060 m: 

2.  (4000  K.)   Latham   (Eindecker  Antoinette)  858  m;    3.    (2000  K.)   lUner 
449  m;  4.  (600  K.)  Chavez  (Zweidecker  Farman)  443  m. 

VI.  Belastungspreis  (Passagierflug) :  i.  (5000  K.)  Engelhardi 
(Zweidecker  Wright)   i  Std.  5Min. ;    2.   (2000  K.)   Kinet  49  Min.  47  sek.: 

3.  (icxx)  K.)  Paulhan  44  Min.  23  Sek. 

VII.  Startpreis:  Für  den  kürzesten  Anlauf:  i.  (3000  K.)  Paui- 
han  11,05  m  (hierzu  noch  eine  Rekordprämie  von  2000  Frs.) ;  2.  {1000  K.) 
Warchalowski  46  m. 

VIII.  Jungfernpreis  für  Piloten,  die  bis  dahin  noch  an  keinem 
Preisfliegen  teilgenommen  haben  i.  (5000  K.)  Wagner  2  Std.  3  Min.  46,6  Sek. 
2.  (2000  K.)  Kmet  i  Std.  45  Min.  40  Sek. 

IX.  Preis  für  Neukonstruktion:  i.  (5000 K.)  lUner  i  Std.  45Min. 
40  Sek. ;  2.  (2000  K.)  v.  Pischof  (Eindecker  eigener  Konstruktion)  48  Min. 
25  Sek. ;  3.  (1000  K.)    Szekelyi   (Eindecker  eigener  Konstruktion)  6,8  Sek. 

X.  Nationalpreis:  i.  (7000  K.)  v.  Horvath  (Eindecker  eigener 
Konstruktion)  8  Sek.;  2.  (3000  K.)  Szekelyi  6,8  Sek.;  3.  (1500  K.)  Adorjan 
(Eindecker  eigener  Konstruktion)  5,0  Sek.  Die  ungarischen  Flugmaschinen 
haben  es  daher  nur  zu  Luftsprüngen  gebracht. 

XI.  Q  u  a  1  i  t  ä  t  s  p  r  e  i  s  für  die  in  den  meisten  Wettbewerben 
erfolgreich  gewesenen  Flieger:  i.  (5000  K.)  Wagner  112  Punkte ;  2.  (2000  K.) 
Latham  84  Punkte;  3.  (1000  K.)  Kinet  77  Punkte. 

XII.  Gesamtdauer  der  Flugzeit:  i.  (10 000  K.)  Kinet 
12  Std.  15  Min.  28  Sek.  (einschließhch  des  10.  und  11.  Flugtages  am  16.  und 
17.  Juni);  2.  (4000  K.)  Wagner  11  Std.  10  Min.  54  Sek.  (bis  zum  9.  Flug- 
tage, 15.  Juni  abends,  erster  Sieger) ;  3.  (2000  K.)  Effimoff  4  Std.  yj  Min. 
44  Sek.  (la^  6  Tage  infolge  seines  Sturzes  im  Hospital). 

XIII.  Trostpreis:    i.  (5000  K.)  Andre  Frey  2  Std.  8  Min.  45  Sek. : 

2.  (2000  K.)    Baronin   de   la   Roche   (Zweidecker  Voisin)   45  Min.    9  Sek.. 

3.  (1000  K.)  Bielovucic  (Zweidecker  eigener  Konstruktion)  ^j  Min.  4  Sek. 

Der  Reisepreis  Ofen-Pest — Raab  wurde  nicht  ausgeflogen. 

Die  gewonnenen  Geldsummen  verteilen  sich  wie  folgt :  Wagner  50  200  K. : 
Kinet  24  500  K. ;  latham  24  000  K. ;  Paulhan  21  200  K. ;  lUner  16  400  K. : 
Jullerot  9600  K. ;  VVarchalowsky  7000  K. ;  Effimoff  5800  K. ;  Engelhardt 
5400  K.;  Alfred  Frey  5000  K.;  Chavez  2400  K. ;  v.  Pischof  2400  K.  und 
einen  wertvollen  Ehrenpreis  für  den  mißglückten  Reiseflug  nach  Raab; 
Baronin  de  la  Roche  2000  K.  und  10  000  K.  als  Extragabe  von  den  Damen 
Of^n-Pests;  Amerigo  2000  K.;  Bielovucic  1000  K.;  Wiencziers  800  K. 

In  Indianapolis  stellte  Brookin  einen  Höhenrekord  von  1525  m  am 
13.  Juni  auf;  an  demselben  Tage  flog  Hamilton  (Curtiss)  von  New  York 
nach  Philadelphia.  Hiermit  gewann  er  den  Preis  der  Zeitung  „Public  Ledger" 
im  Betrage  von  10  000  Dollars. 

Ein    bedeutendes   Meeting   war    die  Flugwoche  von  Ronen    (19.  bis 
26.  Juni).     Die  Preise  erzielten: 
I.  Höhenpreise: 

1.  Moräne  (Bleriot)  mit  521  m, 

2.  Chavez  (Farman)  mit  497  m. 
II.   Schnelligkeitspreise: 

I.  Cattaneo  (Bleriot), 
1.  Latham  (Antoinette), 

3.  Dubonnet  (Tellier). 


^.04  ^^^  Flugsport. 

F.  Offizierspreis: 

1.  Preis  2500  Frs.    Leutnant  Camermann  (Farman)  5okmin46Min.  50  Sek., 

2.  „     2500     „     Leutnant  F^quant  (Farman)  50  km  in  47  Min.  40  Sek. 

G.  Damenpreis: 

I.  Preis  Baronin  de  la  Roche  (Voisin)  5  km. 

H.  Passagierpreis: 

1.  Preis  5000  Frs.   Mamet  (Bleriot)  mit  zwei  Passagieren  92,750  km 

2.  „  Aubrun  (Bleriot)  mit  einem  Passagier  137,125    km   in 

2  Std.  9  Min.  7*/5  Sek. 

3.  „  Ladougne    (Goupy)    mit    einem    Passagier    10    km    in 

8  Min.  142/,^  Sek. 

L  Geschwindigkeitspreis  über  20  km : 
I.Preis  10  000  Frs.  Moräne  (Bleriot)  12  Min.  45,3  Sek.    (106,508  km-St.) 

2.  „       3  000    „     Leblanc  (Bleriot)  12  Min.  55,4  Sek., 

3.  ,,       2  000     ,,     Oheslaegers  (Bleriot)  13  Min.  15  Sek. 

K.    Preis    Michael    Ephrussi    für    einen    Rundflug 
von  ca.  22  km  über  Land: 
I.  Preis  10  000  Frs.  Leblanc  (Bleriot)  17  Min.  14,1  Sek. 

Wagner  (Hanriot)  20  Min.  57,4  Sek. 
Nieuport  (Hanriot)  23  Min.  22,3  Sek. 
V.  Pischof  (Wemer-Pischof)  24  Min.  467.-,  Sek. 
Lindpaintner  (Sommer)  25  Min.  51,1  Sek. 
Hanriot  (Hanriot)  26.  Min.  35  Sek. 
Aubrun  (Bleriot)  29  Min.  34,2  Sek.  (mit  einer  Dame 

als  Passagier) 
Latham  und  W'eymann  aufgegeben  vor  \'erlassen  des 

Flugplatzes 
Moräne  vor  dem  Start  aufgegeben. 

L.  Totalisation  der  Höhen  (über  200  m) : 

1.  Preis     3000  Frs.    Latham  (Antoinette)  8093  m, 

2.  ,,        1500     ,,      de  Baeder  (Farman)  6460  m, 

3.  ,,  500     ,,      Moräne  (Bleriot)  4336  m. 
M.  Totalisation  der  Distanzen: 

I.  Preis  15  000  Frs.  Olieslaegers  (Bleriot)  1692  km  in  19  Std.  11  Min.  45  Sek. 

,     Wagner  (Farman)  1254,560  km  (gleich  rund  88  km-Std.) 
,     Fischer  (Farman)  1160,25  km 
,     Labouchere  (Antoinette)   1154,25  km 

Latham  (Antoinette)  926,5  km 

Legagneux  (Sommer)  875  km 

Thomas  (Antoinette)  860  km 

Kinet  (Farman)  678  km 

Cattaneo  (Bleriot)  595  km 

Lindpaintner  (Sommer)  539  km 

Hanriot  (Hanriot)  539  km 

Effimoff  (Sommer)  342  km 

Wagner    (Hanriot),    der   erste    Sieger   von  Ofenpest. 

315  km; 
Ladougne  (Goupy)   145  km 
Wächter  (Antoinette)  143  km  (am  ersten  Tage  bis  zu 

seinem  Todestage) 


2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7- 

8. 

und  9. 

Preis 

10. 

Pr 

eis 

2. 

8000 

3. 

4000 

4. 

3  000 

5. 
6. 

7- 
8. 

9- 

10. 

II. 

12. 

13. 

lerner : 

20. 

Preis 

21. 

1 1 

4o6 


Der  Flugsport. 


60  km: 

Juli  Wächter  (Antoinette) 47  Min.  15     Sek. 

Leblanc  (B16riot) 45      ..  28,3    ,. 

Olieslaegers 40      ,.  56 

70  km: 

Juli  Olieslaegers  (Blcriot) 55  Min.  40     Sek. 

„     Leblanc  (Bleriot) 53      „  32,4    „ 

„    Olieslaegers 47     „  45,1    „ 

80  km: 

Juli  Olieslaegers  (Bleriot) i  Std.    3  Min.  22     Sek. 

„     Leblanc  (B16riot) i    ,,       2     ,,      22,3    ,. 

„     Olieslaegers  (Bleriot) i    ,.       i      ,.      11,3    ,. 

„    Olieslaegers  (Bleriot) 54     -      44.3    .. 

90  km: 

Juli  Latham  (Antoinette) i  Std.  14  Min.  47,4  Sek. 

,,     Leblanc  (BMriot) i    ,,     11     ,,      15,2    ,. 

..     Olieslaegers i    „       i     „      23.1     „ 

100  km: 

Juli  Latham  (Antoinette) i  Std.  33  Min.   23    Sek. 

,,     Leblanc  (Blöriot) 1    ,,     16     ,,      11 

,,     Olieslaegers i    ,,       H     ,,        i 

150  km: 

Juli  Olieslaegers  (Bleriot) 2  Std.    3  Min.  49.1  Sek. 

Latham  (Antoinette) 2,,       i      ,,        6 

Olieslaegers  (B16riot) i    ,,     54     ,,      54,2     .. 

Olieslaegers  (Bleriot) i    ,.     53     ,.      28,3     ,. 

200  km: 

Juli  Latham  (Antoinette) 2  Std.  46  Min.      2      Sek. 

,,     Olieslaegers 2    ,,     35     ..      18.2     ., 

,,     Olieslaegers 2    ,,     31      .,     40 

230  km: 

Juli  Olieslaegers  (Blcriot) 3  Std.  34  Min.  53,4  Sek. 

„     Olieslaegers  (Bleriot) 3    ,,       8     ,,     44.3     ,, 

300  km: 

Juli  Labouch^re  (Antoinette)  ....  4  Std.    5  Min.  14,2  Sek. 

.,     Olieslaegers 3    „     47     .,     33,2     ,, 

350  km: 

10.  Juli  Olieslaegers  (Blcriot) 4  Std.  24  Min.  23,3  Sek. 

Z  e  i  t  r  e  k  o  r  d  s. 

I   Stunde: 

7.  Juli  Leblanc  (Bleriot) 80      km 

10.     ,,     Olieslaegers 8775 

*2  Stunden: 
7.  Juli  Olieslaegers  (Blcriot)     ....      145,25  km 
«S.     ,,     Olieslaegers  (Blcriot)     ....      156,50    ,. 

3  Stunden: 

7.  Juli  Latham  (Antoinette)     ....  215       km 

().     .,     Labouchere 217,75    ,, 

10.     .,     Olieslaegers 237,75    „ 


3 
7 


3 
7 


4 

7 
8 

9 

4 
7 


7 
7 


7 
8 

8 

10 


7 

8 

10 


7 
10 

9 
10 


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^08  Der  Flugsport. 

70  km  Aubrun  (Blcriot)   ....    i  Std.  7  Min.   31.3  sek. 
80    ,,         „  ,,  ....    I    „    16     ,,       59»2 

90    ,,         ,,  „  .    .    .    .    I    ,,  36      „        6 

b)  mit  2  Passagieren: 

10  km  Mamet  (Blcriot) 10  Min.   18,4  Sek. 

20    „         ,,  , 21      „      14 

30  M  ».  ..  31  ..  53.1 

40  .,  „  , 42  „  32,3 

50  .»  ..  M  52  .,  5^.1 

bo  „  .,  „  ....   I  Std.  3  ,.  20,3 

7^    »»  »»  »>  ....i>,     14     »»      3® »3 

c)0    ,,  ,,  ..  .    .    .    .    I    ,,    36     ,,        4 

c)  (irößte  Distanz  und  Dauer  mit  i  Passagier: 
9.  Juli  Aubrun  (Blcriot)  137,125  km  in  2  Std.  9  Min.   7,4  Sek. 

d)  Größte  Distanz  mit  2  Passagieren: 
9.  Juli  Mamet  (Bleriot)  92,75  km. 

Zum  Schluß  sei  bemerkt,  daß  Olieslaegers  an  7  Tagen  durchschnitt- 
lich 242  km  mit  einer  Durchschnittsgeschwindigkeit  von  über  88  km  pro 
Stunde  zurücklegte.  Seine  größte  Tagesleistung  war  die  vom  8.  Juli,  wo 
er  mit  einer  einmaligen  Unterbrechung  420  km  in  5  Std.  20  Min.  zurück- 
legte. Am  gleichen  Tage  betrug  die  Totaldistanz  von  Legagneux  300  km, 
von  Cattaneo,  WevTnann,  Fischer,  Wagner,  Kinet,  Thomas,  Latham  zwi- 
schen 200  bis  300  km,  von  fünf  weiteren  Fliegern  zwischen  100  bis  200  km. 
In  diesen  Totalsummen  sind  neun  Distanzflüge  zwischen  75  bis  200  km 
enthalten. 

Mehrere  (M)erlan(lfhip:e  wurden  während  dieser  größten  Flugwoche 
ausgeführt,  so  von  Latham  und  den  Militär-Piloten  der  französischen 
Armee. 

Wann  wird  in  Deutschland  die  Stunde  schlagen,  wo  etwas  Ähnliches 
geleistet  wird? 

Die  Woche  von  Bournemouth,  11.  — 16.  Juli,  die  leider  den  Tod  von 
Rolls  und  schwere  Stürze  von  Christiaens  und  de  Boyle  im  Gefolge  hatte, 
brachte  guten  Sport. 

Den  Schnelligkeitspreis  holte  sich  Moräne  (Bleriot),  der  15  km  in 
9  Min.  44  Sek.  zurücklegte,  ebenso  fiel  ihm  der  Höhenpreis  (1365  m)  und 
der  Preis  für  den  Flug  Bournemouth — Insel  Wight — Bournemouth  zu; 
diese  drei  Preise  trugen  ihm  72  000  Frs.  ein.  (j  r  a  h  a  m  White  errang 
einen  Preis  für  den  längsten  Flug  (144)  und  einen  Landungspreis  (5  m  vom 
Ziel).  Schließlich  war  Dickson  erfolgreich,  der  sich  den  Passagierpreis 
(Bei.  200  kg)  und  den  Startpreis  (35  m)  holte.  Der  verunglückte  Rolls 
hatte  am  ersten  Tage  einen  Preis  für  geringste  Geschwindigkeit  gewonnen. 

Die  Flugveranstaltung  von  Lille  (13.- -18.  Juli)  brachte  keine  wesent- 
lichen Ergebnisse. 

In  Caen  errang  in  der  Flugwoclie,  die  vom  25.  Juli  bis  2.  August  statt- 
fand, den  großen  Preis  für  (iesamt-Entfernung  Hanriot  auf  eigenem 
Apparat,  der  im  ganzen  g  Std.  57  Min.  geflogen  war.  Den  Schnelligkeits- 
preis gewann  nach  einem  Ausscheidungsfliegen,  das  vorher  einmal  die 
Eindecker,  das  andere  Mal  die  Zweidecker  in  \\'ettbewerb  brachte,  Mo- 
räne  (Bleriot),  der  sich  auch  den  Höhenpreis  mit   1250  m  holte.    Zwei 


410  Der  Flugsport. 

zugegeben  werden,  falls  der  Flug  mit  einem  Passagier  ausgeftihrt  \iird. 
Mindestgewicht  mit  Passagier  140  kg. 

Falls  auf  diese  Weise  die  Preise  nicht  ausgeflo^n  werden,  dann  sol! 
die  Restsumme  zu  dem  unter  III  genannten  Totahtätspreis  zugeschla^. 
werden.  Von  der  Sunune  des  Totalitätspreises  erhält  der  erste  %,  der 
zweite  %.  Bei  den  Preisen  III  und  IV  kann  von  demselben  Flieger  mit 
dem  gleichen  oder  einem  anderen  Flugzeuge  der  erste  und  der  zweite  Preis 
an    demselben    Tage    gewonnen    werden. 

V.  Totalitätspreis 

gebildet  aus  den  nicht  gewonnenen  Preisen  von  III  und  IV  für  die  größte 
Gesamtdauer  der  Passagierflüge. 

I.  Preis  %  der  Summe,  2.  Preis  ^  der  Summe. 

VI.  Preis  für  die  größte  Gesamtflugzeit. 

I.  Preis  2000  M.  (1000  M.  vom  Kais.  Autom.-Club,  1000  M.  vom  Berl.  Verein 
f.  Luftsch.),  2.  Preis  500  M.  (von  einem  ungenannten  Stifter). 
Für  die  längste  Gesamt flugdauer  in  den  Dauerflügen   mit  und  ohne 
Passagier,  im  Höhen-  und  Belastungspreis  des  Kriegsministeriums. 

VII.  Preis  für  den  kürzesten  Anlauf  vor  dem  Aufstieg 

500  M.  von  der  Deutschen  Bioscop-GeseUschaft. 

Der  Preis  wird  demjenigen  Bewerber  zugesprochen,  dessen  Flugzeug, 
nachdem  er  es  auf  ein  gegebenes  Zeichen  in  Lauf  gesetzt  hat,  die  lakzeste 
Strecke  auf  dem  Boden  rollend  zurücklegt,  ehe  es  sich  vom  Boden  erhebt. 

Es  wird  gemessen  von  dem  Mittelpunkte  zwischen  den  Vorderrädeni 
von  dem  Standort  in  gerader  Linie  zu  aem  letzten  sichtbaren  Berührungs- 
zeichen der  Erde. 

An  den  Start  muß  sich  ein  Rundflug  über  den  Flugplatz  anschließen. 

Eiiren  preis  gegeben  vom  Kaiserlichen  Aero-Klub  für  den  absolut 
längsten  Flug  mit  Passagier. 

VIII.  B  1  e  i  c  h  r  ö  d  e  r  -  P  r  e  i  s   1910.     (Wettbewerb  für   Flugzeuge  mit 

deutschen  Führern.) 

I.  Preis  M.  10  000  ((ield preis,  gegeben  von  Herrn  Dr.  James  v.  Bleichröder, 
Berlin),  2.  Preis  1000 M.  ((Geldpreis,  gegeben  vom  Kaiserlichen  Autoniobil-Kl). 

1.  Die  Bewerber  müssen  die  Flugbahn  in  Johannisthai  (2500  m)  während 
einer  Berliner  Flugwoche  freischwebend  dreimal  mit  zwei  Zwischen- 
landungen umfliegen. 

2.  Die  Zwischenlandungen  haben  zwischen  dem  letzten  Eckpfosten  und 
der  Startlinie  zu  erfolgen  und  zwar  vor  der  zweiten  und  dritten  offi- 
ziellen Runde. 

3.  Für  die  Zwischenlandung  ist  ein  Anhalten  des  Flugzeuges  von  minde- 
stens I  Minute  an  derselben  Stelle  des  Erdbodens  vorgeschrieben. 
Dei'  Motor  braucht  nicht  abgestellt  zu  werden. 

4.  Bei  allen  Zwischenlandungen  und  neuen  Startversuchen  mit  Ausnahme 
\'or  Beginn  des  Wettbewerbes  dürfen  auüer  dem  Führer  nur  zwei  ^^'ei- 
tere  Personen  behilflich  sein. 

5.  Der  Wettbewerb  hat  ])egonnen  und  die  Zeit  wird  genommen  mit  dem 
ersten  Überfliegen  der  Startlinie  bis  zur  vorschriftsmäßigen  Beendi- 
gung der  dritten  offiziellen  Runde  durch  Überfliegen  der  Ziellinie. 
Start  und  Ziellinie  ist  die  gleiche. 


412  Der  Flugsport. 

12.  Der  Bewerbungsflug  ist  nur  bei  Anwesenheit  von  mindestens  3  Preis- 
richtern gültig;  er  muß  daher  spätestens  24  Stunden  vorher  in  de: 
Geschäftsstelle  des  Berliner  Vereins  für  Luftschiffahrt  angemeldet 
werden. 

13.  Für  jeden  Bewerbungsflug  hat  der  Bewerber  ein  Reugeld  von  50  M. 
an  die  Geschäftsstelle  des  Berliner  Vereins  für  Luftschiffahrt  zu  ent- 
richten, welches  zurückgezahlt  wird,  wenn  der  Versuch  \%irklich  statt- 
findet, auch  wenn  er  ohne  Erfolg  bleibt. 

14.  Der  Preisbewerber  trägt  die  alleinige  Verantwortung  für  j^lichen 
Schaden,  der  durch  seine  Versuche  angerichtet  werden  sollte. 

15.  Dieses  Preisausschreiben  gilt   zunächst   bis  zum   31.    Dezember  1910. 

Auf  vielfache  Anfragen  geben  der  Stifter  des  Preises  und  die  Preis- 
richter folgende  Erklärung  zu  Absatz  8  bezüglich  des  Wortes  ,, konstruiert". 
Das  Flugzeug  soll  nur  von  einem  Deutschen  ,, konstruiert'*,  nicht  von  ihm 
erfunden  sein.  Es  darf  nicht  die  sklavische  Kopie  eines  schon  vorhandenen 
Flugzeuges  vorstellen,  darf  aber  die  konstruktive  Verwertung  nachahmens- 
werter Vorbilder  einschließen. 

Auch  der  Motor  darf  einem  fremden  Motor  nicht  einfach  nachgebildet 
sein,  jedoch  ist  es  erlaubt,  einzelne  Teile  fremder  Motoren  bei  der  Kon- 
struktion zu  verwenden. 

X.  Der  Kaiserliche  Automobil-Club  und  der  Ber- 
liner Verein  für  Luftschiffahrt  hatten  zu  den  bereits  ge- 
wonnenen 3  Lanz-Preisen  noch  die  nachstehenden  hinzugefügt: 

3.  Preis  2000  M.,  4.  Preis  1500  M.,  5.  Preis  1000  M. 

Die  Preise  i — 5  können  nicht  mit  anderen  Preisen  zugleich  gewonnen 
werden. 

Diese  Preise  können  ancli  außerhalb  der  Fliegerwochen  gewonnen 
werden. 

Den  ersten  Höhenpreis  errang  T  h  e  1  e  n  (Wright)  mit  298,8  m.  der 
2.  und  3.  kamen  nicht  zur  Verteilung;  die  Belastungspreise  des  Kriegs- 
ministeriums fielen,  an  T  h  e  1  e  n  (Wright)  mit  210  kg,  Engelhardt 
(Wright)  mit  207  kg  und  Dorner  (Dorner).  Von  den  täglichen  Dauer- 
preisen holten  sich:  Wiencziers  1000,  Jeannin  1500  M.,  Thelen,  Brunhuber, 
Domer  und  Engelhardt  je  200  M.  Zusatzpreise  für  Passagierflüge  erhielten: 
Wiencziers  600  M.,  Engelhardt  300  M.,  Dorner  100  M.  Die  Totalitätspreise 
fielen  an  Wiencziers  (2775  M.)  und  Engelhardt  (925  M.).  Die  Preise  der 
größten  (iesamtflugzeit  erhielt  Jeannin  und  Wiencziers,  den  Preis  für  den 
kürzesten  Anlauf  Thelen,  dem  auch  die  Bronzestatuette  des  Kriegsministers 
zufiel.     Einen  Lanzpreis  von  2000  M.  gewann  schließhch  Jeannin. 

Der  >>  Circuit  de  rEst<*,  der  vom  7. — 17.  August  unter  der  Führung  des 
»Matin«   veranstaltete  Rundflug  durch  Ost-Erankreich,  welcher  von   Paris 
über  Troyes,  Nancy,   Mezieres,   Douai,  Amiens  wieder  nach  Paris   führte, 
war  insofern  von  großer  Bedeutung,  als  hier  zum  ersten  Male  für  die  Aus- 
führung von  sechs  großen  Überlandflügen  die  Innehaltung  ganz  bestimmter 
Zeitfristen  vorgeschrieben  war.    So  war  am  7.  August  zwischen  5  Uhr  vor- 
mittags und  5  Uhr  30  Min.  nachmittags  der  Flug  von  Issy-les  Mouhneaux 
nach  Troyes  anzutreten  (145  km),  am  ().  August  in  gleicher  Weise  von  hier 
nach  Nancy  (165  km),  am  11.  August  nach  Mezieres  (160  km),  am  13.  August 
nach  Douai  (140  km),  am  15.  August  nach  Amiens  (80  km),  am  17.  August 
nach  Issy  (120  km). 


! 


420  I>er  Flugsport. 

Landsmann  Tyck  (Bleriot)  von  derselben  Stelle  aus  nach  Antwerpen,  das 
er  mehrere  Male  überflog. 

Der  von  der  Zeitung  »Daüy  Mail«  ausgesetzte  Preis  von  looo  Pfund 
für  den  Aviatiker,  der  vom  i.  Januar  iQio  bis  14.  Aug^ust  1910  einscE 
die  größte  Anzahl  von  Kilometern  in  Überlandflügen  zurückgelegt  hat, 
fiel  P  a  u  1  h  a  n  (Farman)  zu,  der  bis  zum  Abend  des  14.  Aug^ust  1368  km 
zurückgelegt  hatte ;  sein  größter  Konkurrent  GrahamWhite  (Farman) 
unterlag  mit  12 16  km.  Von  den  übrigen  Bewerbern  erreichten  Aubrun 
(Bldriot)  742  km,  Leblanc  (Bleriot)  651  km,  und  Latham  (Antoinette)  610  km. 

Am  16.  August  machte  Latham  einen  vergeblichen  Versuch,  London 
von  Paris  aus  auf  einem  Antoinette-Apparat  zu  erreichen ;  in  Amiens  lan- 
dete er  am  nächsten  Tage  unfreiwillig  und  zerbrach  seinen  Apparat,  so  daß 
er  gezwungen  war,  aufzugeben.  Erfolgreicher  war  M  o  i  s  a  n  t  (Bleriot). 
der  ebenfalls  am  16.  den  Flug  Paris — London  unternahm  und  in  Amiens 
landete;  am  nächsten  Morgen  stieg  er  von  dort  auf  und  zwar  mit  einem 
Mechaniker  an  Bord,  landete  in  Calais,  um  seinen  Be^leitdampfer  zu  er- 
warten. Bei  dessen  Eintreffen  startete  er  wieder  mit  einem  Passagier  um 
10  Uhr  45  Min.  und  erreichte  den  englischen  Boden  7  Meilen  von  Dover 
entfernt  um  11  Uhr  23  Min.  Der  Flug,  der  eine  Rekordleistung  darstellt, 
ist  um  so  bemerkenswerter,  als  Kälte  und  Regenschauer  ihn  sehr  erschwerten. 
Am  18.  stieg  er  wieder  auf,  mußte  aber  in  Rainham  wegen  Motordefektes 
landen.    Am  6.   Sept.  erreichte  er  glücklich  sein  Ziel  London. 

Der  russische  Aviatiker  Utoschkin,  der  schon  in  Frankreich  und 
bei  dem  Meeting  von  Warschau  schöne  Erfolge  erzielt  hat,  hat  am  18.  Aug. 
mit  einem  deutschen  Aviatik-Doppeldecker  mit  Argus-Motor,  55  PS,  das 
Schwarze  Meer  überflogen.  Er  stieg  in  Odessa  auf  und  flog  über  See  nach 
Dafinowka;  dort  wendete  er  und  kehrte  ohne  zu  landen,  wieder  nach  Odessa 
zurück.  Die  überflogene  Seestrecke  hin  und  zurück  beträgt  iio  km.  welche 
er  in  i  Std.  ^^  Min.  zurücklegte.  Dieser  Überseeflug  übertrifft  in  bezug 
auf  Flugdauer  und  Streckenlänge  alle  ausgeführten  Übersee-  und  Kanalflüge. 

Den  bemerkenswertesten  Flug  in  der  Flugwoche  von  Le  Havre  voll- 
brachte am  29.  August  Moräne  (Bleriot),  der  in  verhältnismäßig  kurzer 
Zeit  die  bedeutende  Höhe  von  2100  m  erreichte  und  damit  einen  Rekord 
schuf.  Der  Abstieg  im  Gleitflug  dauerte  nur  9  Min.  Er  schlug  den  Rekord 
Drexels,  den  dieser  am  11.  August  in  Lamark  in  England  mit  2054  "^  E^ 
schaffen  hatte.  Den  ersten  Preis  erhielt  Latham  (10  000  Frs.),  der  16  mal 
den  Flug  Le  Havre-Deauville  ausgeführt  und  hierzu  insgesamt  5  Std.  34  Min. 
36  Sek.  gebraucht  hatte.    Moräne  wurde  mit  11  Flügen  zweiter. 

Einen  außerordentlich  bemerkenswerten  Rekord  erzielte  am  30.  Aug. 
B  regnet  mit  seinem  Doppeldecker  in  Douai,  er  stieg  mit  5  Passagieren 
zu  einem  wenn  auch  kurzen  Fluge  auf.  Der  Pilot  und  seine  Begleiter  wogen 
zusammen  370  kg,  außerdem  wurden  noch  50  kg  Benzin  mit  in  die  Lüfte 
getragen. 

Am  I.  Sept.  unternahm  Bielowucic  einen  Flug  von  Paris  nach  Bor- 
deaux, wo  in  der  letzten  Woche  ein  großes  Schaufüegen  stattfand.  Der 
Aviatiker  flog  mit  seinem  Zweidecker  zunächst  nach  Orleans  und  landete 
dort  glatt  auf  dem  Manöverfelde.  Er  hat  die  120  km  in  etwa  fünf  Viertel- 
stunden zurückgelegt  und  sich  dabei  beständig  in  einer  Höhe  von  800  m 
gehalten.  Angouleme  erreichte  er  am  2.  Sept.  (270  km),  Bordeaux  am 
3.  Sept. 


422  Der  Flugsport. 

trübem,  aber  ruhigem  Wetter  im  Aerodrom  von  Buc  bei  Versailles  m 
Luft  und  erreichte  St.-Cloud,  wo  er  um  ii  Uhr  59  Min.  vorschriftsmäß^ 
über  dem  Park  des  Aeroklubs  wendete,  um  nun,  nachdem  er  in  350  m  Hök 
die  Seine  und  einen  Teil  des  Boulogner  Wäldchens  überflogen  hatte,  gegen 
Issy-les-Moulineaux  abzuschwenken  und  die  Richtung  nach  Nevers  ein- 
zuschlagen. Etwa  5  km  westhch  von  Nevers  zu  Nerondes  führte  Weymann 
eine  Zwischenlandung  aus,  um  seinen  Benzinvorrat  zu  ergänzen.  Nad 
kurzer  Rast  wurde  der  Flug  fortgesetzt.  In  Clermont-Ferrand  glaubte  man 
nun  die  Ankunft  des  Aviatikers  bestimmt  erwarten  zu  können,  aber  statt 
des  Fhegers  traf  um  5^/^  Uhr  die  Nachricht  ein,  daß  Weymann  hinter  Mont- 
lucon  bei  der  Ortschaft  Volvic,  11  km  vor  Clermont-Ferrand,  gelandet  war. 
Der  starke  Nebel  hatte  dem  Aviatiker,  der  etwa  360  km  zurückgel^ 
hatte,  nicht  gestattet,  seine  Reise  zu  beenden  und  den  Preis  zu  erringen. 
Immerhin  erzielte  er  mit  dem  Fluge  Paris — Nevers  einen  neuen  Überland- 
weltrekord. 

Zmn  ersten  Male  wurden  Luftschiffe  und  Aeroplane  Anfang  Septembö 
bei  den  Manövern  in  Deutschland  und  Frankreich  in  größerem  Umfange 
benutzt.  In  Deutschland  waren  es  je  ein  Miütärluftschiff  (Groß-Basenach) 
und  ein  Parseval,  die  Erfolge  erzielten,  während  Frankreich  4  Luftschiffe 
und  14  Aeroplane  zu  den  Übungen  hinzugezogen  hatte. 

Die  zweite  Münchener  Flugwoche  zeigte  den  Münchener  Lindpaintner 
am  erfolgreichsten;  u.  a.  war  er  am  9.  Sept.  nach  München  geflogen  und 
nach  40  Minuten  wieder  in  Puchheim  gelandet. 

Am  8.  Sept.  verbesserte  Chavez  (ßldriot)  den  Höhenrekord  Moranes 
(2582  m),  indem  er  in  Issy  2680  m  Höhe  erreichte.  Zum  Aufstieg  brauchte 
er  36,  zum  Abstieg  6  Minuten. 

3.  Für  die  Zukunft  ausgeschriebene  Flug  Veranstaltungen. 

Als  höchstdotierter  Preis  für  einen  Überlandflug  in  Deutschland  steht 
der  Kathreiner-Preis  in  Aussicht,  dessen  Propositionen  folgende  sind: 

1.  Die  Firma  Kathreiners  Malzkaffee-Fabriken  München-Berlin  setzt  einen 
Preis  von  50  000  M.  für  denjenigen  deutschen  Flieger  aus,  der  als  erster 
die  Strecke  München — Berlin  durch  die  Luft  zurücklegt. 

2.  An  der  Konkurrenz  können  sich  nur  deutsche  Flieger  auf  Flugmaschinen 
beteiligen,  die  von  Deutschen  konstruiert  und  in  allen  ihren  Teilen  in 
Deutschland  hergestellt  sind. 

3.  Die  Strecke  München — Berhn  muß  innerhalb  60  Stunden  zurückgelegt 
werden.  Es  sind  drei  Zwischenlandungen,  und  zwar  in  Nürnberg,  Leipzig 
und  einem  dritten  in  der  Wahl  des  Fliegers  liegenden  Orte,  gestattet. 
Die  Landungen  in  Nürnberg  und  Leipzig  müssen  im  Umkreis  von  5  km 
(vom  Rathause  der  beiden  Städte  gerechnet)  erfolgen.  Während  der 
Zwischenlandungen  können  Reparaturen  vorgenommen  und  Betriebs- 
stoffe eingenommen  werden. 

4.  Jeder  Konkurrent  erhält  zur  Kontrolle  der  Zahl  der  Zwischenlandungen 
zwei  plombierte  Barographen,  welche  sofort  nach  der  Landung  auf  dem 
Flugplatz  Johannisthai  bei  Berlin  dem  anwesenden  Sportkommissar  zu 
übergeben  sind.  Der  Konkurrent  ist  für  tadellose  Rückheferung  der 
Barographen  verantwortlich. 

5.  Der  Aufstieg  muß  nach  Sonnenaufgang  auf  dem  Flugplatz  der  Akademie 
für  Aviatik  in  Puchheim  bei  München,  die  Landung  vor  Sonnenunter- 


^24  ^^  Flugsport. 

Die  nunmehr  festgelegte  Strecke  lautet: 

Start  in  Brieg  (looo  m  Höhe),  Simplonpaß  (2000   m),  Domodossda 

g77  m),  Stresa  am  Langensee  (19/I  m),  Varese  (382  m),  Mailand  (122  m|. 
le  150  km  Luftlinie  verteilen  sich  auf  die  einzelnen  Punkte  der  StredK 
wie  folgt: 

Brieg — Saltinetal — Simplonpaß 7  km 

Simplonpaß — ^Diveriatal — ^Varzo — Domodossola      .     .      33  « 
Domodossola — Tocetal — Omavasso — Stresa    ....      34  « 

Stresa — Langensee — Gavirate — Varese 24  « 

Varese — Sarona — Mailand 52  < 

150  km 

Der  Alpenflug  muß  innerhalb  24  Stunden  ausgeführt  sein,  wobd 
beliebige  Zwischenlandungen  gestattet  sind.    Der  Start  wird  an  drei  Start- 

Slätzen  erfolgen,  um  ev.  mehreren  Bewerbern  einen   unbehinderten  Auf- 
ug  zu  gewären.    Die   für  die  Aufflugstellen  in  Brieg  vorgesehenen  Orte 
sind  folgende:  Oberbielen,  Briegerberg,  Lingem. 

Für  den  Flug  über  den  Simplon  haben  sich  acht  Teihiehmer  gemeldet. 
Fünf  der  bewährtesten  Piloten  sollen  jedoch  nur  zur  Konkurrenz  zugelassen 
werden.  Unter  den  Teilnehmern  befinden  sich  auch  de  Lesseps  (ßl^ot), 
Chavez  (Farman)  und  Aubrun  (Blöriot). 

Der  Wettbewerb,  der  in  derselben  Zeit  auf  der  Flugwoche  in  Mailand 
stattfindet,  wird  sich  in  einen  internationalen  und  in  einen  nur  für  italienische 
Flieger  zugänglichen  teilen,  welch  letzteren  freilich  nur  25  000  Lire  ent- 
gegenwinken. Die  internationalen  Wettflüge  zerfallen  in  täglich  vorzn- 
nehmende  und  für  bestimmte  Tage  festgesetzte  Proben.  Den  ersteren  and 
735  000,  den  zweitgenannten  76  500  Lire  zugedacht.  Außerdem  wird  audi 
ein  Wettbewerb  lenkbarer  Luftschiffe  bei  121  km  Rundfahrt  (Mailand— 
Como — Varese — Mailand)  stattfinden.  Hierfür  sind  Preise  im  Betrage  von 
25  000  Lire  ausgesetzt. 

HenryDeutschdelaMeurthe  hat  zur  Förderung  der  Flug- 
technik einen  Pokal  im  Werte  von  10  000  Frs.  als  Wandererpreis  gestiftet. 
Der  Pokal  soll  alljährlich  dem  französischen  Konstrukteur  desjenigen 
Apparates  zugesprochen  werden,  der  als  erster  die  Strecke  Paris — Orleans 
ohne  Zwischenlandung  zurücklegt;  er  muß  dabei  auf  dem  halben  Wege 
die  Mindesthöhe  von  300  m  innehalten  und  einen  Passagier  mitführen. 
Das  Gesamtgewicht  beider  Personen  wird  eventuell  auf  150  kg  durch  Ballast 
ergänzt.  In  diesem  Jahre  findet  der  Wettbewerb  um  den  Preis  vom  i.  Sept. 
bis  zum  31.  Okt.  statt.  Nach  dreimaligem  Gewinn  wird  der  Besitz  des 
Preises  ein  dauernder. 

Ein  Pariser  Stadtverordneter  hat  angekündigt,  daß  er  im  Pariser 
Gemeinderat  sowie  im  Generalrat  des  Seinedepartements  den  Antrag  stellen 
werde,  für  einen  Rundwettflug  durch  Frankreich  (Paris — Bordeaux — Tou- 
louse— Marseille — Lyon — Dijon — Paris)  einen  Preis  von  250  000  Francs 
(200  000  M.)  zu  stiften.  Der  Rundwettflug  soll  international  sein  und  all- 
jährlich stattfinden. 

Die  Mailänder  Zeitung  «Corriere  della  Sera»  stiftete  50  000  Lire  für 
Überlandflüge  in  Italien. 

Einen  »Grand  Prix«  für  Luftschiffe  und  Flugmaschinen  hat  der 
Automobil-Club  de  France  ausgeschrieben :  Für  Luftschiffe  sind 
danach  50  000  Frs.  ausgesetzt,  die  von  dem  Führer  gewonnen  werden,  der 


426 


Der  Flugsport. 


den  Aviatikem  vom  Reingewinn  bis  zum  Betrage  von  loo  ooo  M.  70  %. 
darüber  hinaus  ^o  %  zu. 

Das  Mitglied  des  Pariser  Gemeinderats  Dousset  teilte  mit,  daß  er  d» 
Ausschreibung  eines  Preises  von  100  000  Frs.  für  den  leichtesten,  wider- 
standsfähigsten Motor  zu  beantragen  beabsichtige.  Die  Ausschreibung 
werde  ausschheßlich  für  Motoren  französischen  Ursprungs  gelten. 

In  Zürich  findet  vom  8. — 16.  Oktober  eine  Flugwoche  statt. 


4.  Flugzeugführer. 

Die  größte  Anzahl  der  Piloten,  die  auf  Grund  der  Bestimmungen  der 
«Föderation  acronautique  internationale»  qualifiziert  sind,  weist  natur- 
gemäß Frankreich  auf,  z.  Z.  des  Abschlusses  dieses  Jahrbuches  c^en 
200.  Auf  Doppeldecker  wurden  etwa  120  Prüfimgen  abgelegt,  von  denen 
Henri  Farmans  Apparat  mit  gegen  50  an  erster  Stelle  steht,  Voisin-  imd 
Wrightapparate  mit  22  bzw.  17  folgen.  Von  den  80  Eindeckern  entfallen 
auf  Blenot  ca.  40,  auf  Antoinette  18. 

Deutschland  zählt  zurzeit  30  geprüfte  Piloten,  es  sind  dies: 
Euler,  Grade,  Engelhard,  v.  Gorrissen,  Keiciel,  Jeannin,  Behrend,  Wienc- 
ziers,  Thelen,  Lindpaintner,  Schauenburg,  Krastel,  Thiele,  Poulain,  Lochner, 
Plochmann,  v.  Thiedemann,  Domer,  Laitsch,  Bmnhuber,  Heim,  Dr.  IJs- 
sauer,  v.  Moßner,  Haas,  de  le  Roy,  v.  Gamotzkij,  Mackenthus,  Baron 
Krumm,  MüUer,  Wilberg.  In  Deutschland  stehen  die  Wright-Apparatc 
an  der  Spitze. 

England  dürfte  bis  jetzt  20,  Österreich  12   Piloten  zählen. 


432  Der  Flugsport. 

Frankreich. 

Die  französischen  Militärluftschiffe  »R^publique«  und  »Ville  de  Nancyi 
nahmen  an  der  Truppenschau  in  Longchamps  bei  Paris  am  14.  Juli  td. 
Mit  zwei  Zwischenlandungen  fuhr  das  Militär-Luftschiff  »Ville  de  Parisi 
am  16.  Juli  von  Sartrouville  bei  Paris  nach  Nancy. 

Die  »Republique«  machte  am  4.  August  eine  Fahrt  über  210  km  (von 
Meudon  nach  Corbeil)  in  7  Std.  30  Min.  und  bewarb  sich  unter  Führung  von 
Kapitän  Bois  um  den  Deutsch-Preis  für  Luftschiffe. 

Die  »Rcpubliaue«  begann  am  3.  September  mit  den  Manöverfahrten 
bei  La  Palisse  und  führte  zwei  Erkundigungsfahrten  mit  Erfolg  aus. 

Am  4.  September  stieg  die  »R6publique«  wieder  auf.  Das  Luftschiff 
geriet  während  der  Fahrt  in  stürmisches  Wetter  und  erlitt  einen  Motor- 
defekt. Nach  schwieriger  Landung  mußte  die  Reißbahn  gezogen  luid  die  Hülle 
entleert  werden.  Das  Luftschiff  wurde  stark  beschädigt.  Nach  beendigter 
Reparatur  erfolgte  am  25.  September  ein  erneuter  letzter  Aufstieg  des 
Luftschiffes.  Infolge  eines  Propellerbruches  stürzte  es  ab  und  wurde  zer- 
trümmert. Seine  Insassen  Marchai,  Chaure,  Reau  und  Vincent  wurden 
tödhch  verletzt. 

Das  Luftschiff  »Zodiak  I«  machte,  von  de  la  Vaulx  gesteuert,  am 
II.  März  seine  erste  längere  Fahrt  von  Paris-Bagatelle  nach  Chalais-Meudon. 

»Zodiac  I«  machte  am  11.  April  bei  Bagatelle  einen  zweiten  erfolg- 
reichen Aufstieg. 

Das  Luftschiff  »Faure«  wurde  am  23.  März  bei  seinem  ersten  Auf- 
stiege in  Monaco  ins  Meer  getrieben,  doch  durch  Boote  gerettet. 

Das  französische  Militärluftschiff  »Libertd«  machte  am  27.  Augast 
zu  Moissan  seinen  ersten  Aufstieg. 

Italien. 

»Italia« ,  das  Luftschiff  des  Grafen  da  Schio,  verunglückte  am  7.  April 
bei  einer  Versuchsfahrt. 

»I  ^H ,  das  italienische  Militärluftschiff,  machte  am  17.  August  in 
Bracciano  seinen  ersten  Aufstieg.  Am  20.  August  wurde  es  infolge  Motor- 
defektes in  den  See  von  Bracciano  getrieben. 

»I  *'^^< ,  das  italienische  Militärluftschiff,  machte  am  12.  Oktober  eine 
Fahrt  von  seiner  Halle  bei  Bracciano  nach  Rom  und  zurück  in  i  Std.  55  Min, 

»I  ^^(,  das  italienische  Militärluftschiff,  machte  am  21.  Oktober  eine 
Fahrt  über  300  km  in  ca.  7  Std. 

»I  ^»^< ,  das  italienische  Müitärluftschiff,  machte  am  31.  Oktober  eine 
Fahrt  von  Bracciano  nach  Neapel.  Am  9.  November  wohnte  der  italienische 
Kriegsminister  einem  einstündigen  Aufstieg  dieses  Luftschiffes  bei. 

Das  von  Forlanini  konstruierte  Luftschiff  »Lionardo  da  Vinci«  stieg 
am  22.  August   bei   Mailand   zu  ersten  Male  auf. 

»Lionardo  da  Vinci«  machte  in  der  Nähe  von  Mailand  am  27.  November 
Flugversuche  über  40  km. 

»Lionardo  da  Vinci«  führte  am  15.  Dezember  in  der  Nähe  von  Mailand 
einen  Flug  von  über  einer  Stunde  aus. 

Rußland. 

»Ljebedy«,  das  russische  Luftschiff  machte  am  31.  Mai  eine  längere 
Versuchsfahrt. 


438  i>er  Flugsport. 

6.  Bedeutende  Fahrten  und  Wettflüge  mit  Freiballonea 

1.  Im  Jahre  1909. 

Freiballonfahrt  von  Otto  Kom  im  „Graf  Zeppelin"  von  Dresden  bis 
Ahrensburg  bei  Hamburg  vom  27.  bis  29.  Januar.    Fahrt dauer:   50  Std. 

Interne  Freiballonwettfahrt  des  Berliner  Vereins  für  LuftscMffahit 
in  Schmargendorf  bei  Berlin  am  13.  Februar.  Von  den  sechs  gemeldeten 
Ballonen  siegte  „Pommern";  Führer:  Leutnant  von  Selasinsky. 

Freiballonfahrt  von  Poeschel,  von  Elgott  und  A.  Pohlmann  im  „Segler" 
von  Bitterfeld  nach  Besangon  am  Doubs  vom  29.  bis  30.  Mai.  Fahrtdauer: 
48  Stunden. 

Ausscheidungsfahrt  für  Freiballone  zum  Gordon-Benett-Fliegen  in 
Essen  am  6.  Juni.  Von  den  14  teilnehmenden  Ballonen  erzielte  Niemeyer 
mit  seinem  Ballon  „Abercron"  die  beste  Fahrt. 

Internationale  Ballon-WettfUegen  des  Kölner  Klubs  für  Luftschiffahrt 
am  27.  und  29.  Juni. 

Ballonfahrt  über  die  Ostsee  der  Ballone  „Berlin",  Führer:  Brinkmann, 
und  „Tschudi",  Führer:  Berliner,  am  24.  Oktober.  Die  Fahrt  nahm  in 
Berlin  ihren  Anfang  und  ging  bis  Schweden. 

Freiballon-Dauerfahrt  von  Otto  Kom,  Freiherrn  von  Rochow  und  Zapp 
im  Ballon  ,  Dresden"  bis  Radow  bei  Warschau.    Fahrtdauer:   70  Stunden. 

Freiballonfahrt  von  Cassinone  und  Ferd.  Richter  von  Wien  nach  Cossina 
(in  der  Nähe  von  Triest)  am  5.  April.  Fahrtdauer:  12  Std.,  zurückgelegte 
Strecke:  360  km. 

Erster  Freiballonaufstieg  im  „Osmanli"  in  Konstantinopel  von  Barbot te 
am  28.  Mai.    Flug  über  den  Bosporus. 

Registrierballon-  und  Pilotballonaufstiege  fanden  zur  Erforschung 
der  Passatgebiete  vom  6.  bis  11.  Dezember  während  der  „großen  wissen- 
schaftlichen Woche"  statt.  Im  Atlantischen  und  Indischen  Ozean  wurden 
von  fünf  deutschen  und  einer  italienischen  Expedition  die  Beobachtungen 
angestellt. 

Ballonfahrten  über  die  Alpen. 

Freiballonfahrt  über  die  Alpen  von  St.  Moritz  nach  Mailand  von 
Erbslöh,  Reimann  und  Grüneberg  mit  Weiterausdehnung  der  Fahrt  über 
Venedig,  Agram,  Fünfkirchen  nach  Sarbogard  (in  der  Nähe  von  Ofen-Pest)  vom 
9.  bis  10.  Febmar.  Fahrtdauer:  30  Std.,  zurückgelegte  Strecke:  über  1000  km 

Erste  Freiballonfahrt  über  den  Montblanc  von  Leder  am  31.  Mai. 

Freiballon  fahrt  über  den  Montblanc  und  die  Walliser  Alpen  von  Spel- 
terini  am  8.  August. 

Aufstieg  des  Freiballons  ,, Albatros"  mit  den  Italienern  Luigi  Mina  und 
Mario  Piacenza  in  Turin  am  9.  August.  Der  Ballon  von  2280  cbm  Inhalt 
soll  mit  KohlengasfüUung  eine  Höhe  von  11  800  m  erreicht  haben. 

Freiballonflug  über  die  Alpen  von  de  Beauclair  mit  drei  Begleitern  im 
Ballon  ,,Cognac"  am  8.  November.  Der  Aufstieg  erfolgte  in  Lintthal,  die 
Landung  in  Novara.  Fahrtdauer:  6  Std.  Weiterfahrt  am  10.  November 
über  Turin  nach  Cassine.  Letzter  Aufstieg  des  Ballons  am  11.  November 
mit  de  Beauclair  an  Bord.  Heftige  Stürme  trieben  den  Ballon  an  die  Meeres- 
küste und  zwangen  de  Beauclair  zu  einer  Landung  auf  dem  Meere.  Durch 
die  Hüfeleistungen  der  Mannschaften  eines  Dampfers  wurde  de  Beauclair 
gerettet,  aber  der  Ballon  vom  Wind  entführt ;  die  Überreste  wurden  zwischen 
den  dalmatischen  Inseln  aufgefunden. 


^^^  Der  Flugsport. 

Das  dritte  Gordon  Bennett-Fliegen  fand  im  Jahre  1908  in  Berte 
statt.  Hier  siegte  Schaeck,  ein  Schweizer,  mit  seinem  Ballon  »Helvetiai 
(1212  km). 

Das  vierte  Gordon-Bennett-Fliegen  im  Jahre  1909  ^iirde  in  de 
Schweiz  in  Zürich  ausgeflogen.  Sieger  wurde  der  Amerikaner  Mix  mh 
seinem  Ballon  »America  II«. 

2.  Im  Jahre  1910. 

Bei  dem  Nationalen  Wettfliegen  von  Dresden-Reick  am  27.  Man 
landete  der  von  den  Vereinigten  Gummiwarenfabriken  Harburg- Wien  g^ 
baute,  1250  cbm  fassende  Hamburger  Ballon  »Harburg«  nach  einer  Fahn 
von  fast  24  Stunden  in  Bukowic  bei  Arangjelovac  in  Serbien,  920  km 
von  seinem  Aufstiegplatz.  Der  Ballon  hatte  in  seiner  Klasse  das  beste 
Resultat  erzielt. 

An  dem  Wettfliegen  von  Freiballonen,  das  der  Berliner  Verein  für 
Luftschiffahrt  am  9.  Mai  veranstaltete,  nahmen  13  Ballons  teil.  Die  Fahrt 
war  eine  Zielfahrt.  Erster  wurde  »Windsbraut«  (Führer:  Paul  Meckel), 
zweiter  »Beriin«  (Führer:  Gericke),  dritter  »Ernst«  (Führer:  Oberleut- 
nant Stach  von  Goltzheim). 

Eine  wissenschaftliche  Ballon-Hochfahrt  unternahmen  zwei  Mitglieder 
des  Frankfurter  Vereins  für  Luftschiffahrt,  Dr.  Linke  und  P.  Merzbach, 
am  13.  Mai  mit  dem  Ballon  »Frankfurt«.  Die  3 14  stündige  Fahrt  ging 
von  Griesheim  nach  Holland  in  die  Nähe  von  Amheim.  Es  wurde  zu- 
weilen eine  Schnelligkeit  von  iio  km  in  der  Stunde  erzielt.  Die  erreichte 
Höhe  betrug  8000  m.  Das  wissenschaftüche  Ergebnis  der  Fahrt  war 
sehr  interessant.  Hauptsächlich  wurden  von  Dr.  Linke,  einem  Sp)ezialisten 
dieses  Faches,  luftelektrische  Messungen  vorgenommen.  Da  beim  Durch- 
gang der  Erde  durch  den  Kometenschweif  eine  Veränderung  der  luft- 
elektrischen Verhältnisse  der  Atmosphäre  erwartet  wurde,  mußten  erst  ein- 
mal die  normalen  Zustände  festgestellt  werden,  was  in  diesen  Höhen  bis- 
her noch  nicht  geschehen  war.  Es  war  von  großem  Interesse,  festzu- 
stellen, daÜ  in  der  größten  Höhe  das  starke,  elektrische  Feld,  das  die 
Erde  in  den  unteren  Schichten  umgibt,  vollkommen  verschwunden  war. 
Dabei  war  die  elektrische  Leitfähigkeit  in  der  Luft  nur  unerheblich  größer 
als  unten. 

Am  13.  Mai  stieg  der  schwedische  Aeronaut  G.  v.  Hofsten  in  Stock- 
holm mit  dem  Ballon  »Andree«  zu  einer  Dauerfahrt  auf.  Der  Ballon  hatte 
nur  einen  Passagier  und  führte  500  kg  Ballast  an  Bord.  Durch  verschie- 
dene Windströmungen  wurde  der  Ballon  zweimal  über  die  Ostsee  ge- 
trieben und  landete  nach  31  stündiger  Fahrt  auf  der  Insel  Gotland.  (Längste 
bisher  von  einem  Schweden  zurückgelegte  Fahrtzeit.) 

Die  Ballon- Wettfahrt  des  Berliner  Vereins  für  Luftschiffahrt  nahm 
am  18.  Mai  ihren  Anfang.  Es  starteten  11  Ballone,  die  nachstehend  auf- 
geführt sind: 

Klasse  V  (ein  Ehrenpreis):  i.  Oberleutnant  Stach  v.  Goltzheim  »Düssel- 
dorf II« ,  2200  cbm).  2.  Ingenieur  Gericke  (»Berhn« ,  2200  cbm).  —  Klasse  IV 
(zwei  Ehrenpreise):  i.  Frhr.  v.  Pohl  (>> Hamburg«,  1500  cbm).  2.  A.  W. 
Andernach  («Prinz  Adolf»,  1600  cbm).  3.  Referendar  Seefried  (»Taunus«. 
1437  cbm).  4.  Architekt  Zappe  (»Chemnitz«,  1680  cbm).  5.  Ingenieur 
Berliner  (»Clouth  V«,  1680  cbm).  —  Klasse  III  (ein  Ehrenpreis):  i.  Assessor 


446  I>er  Flugsport. 

6.  »Schröder«,  Führer:  A.  W.  Andernach,  Beuel.    Mitfahrer:  Staats- 

anwalt Dransfeld,  Saarbrücken. 

7.  »Barmen«,  Führer:  Oskar  Erbslöh,  Elberfeld.  Mitfahrer:  Dr.  Fuchs 

8.  »Plauen«,   Führer:   Dr.  Weißwange,  Dresden.     Mitfahrer:   Haupt- 

mann Funcke. 

9.  »Nordhausen«,    Führer:    Hauptmann    v.  Oidtmann,    Halle   a.  S. 

Mitfahrer:  M.  G.  Hauptmann. 

10.  »Saar«,   Führer:    Assessor   Seefried,   Frankfurt    a.  M.     Mitfahrer; 

W.  Reichardt. 

11.  »Zwickau«,    Führer:    Fabrikbesitzer    Otto    Korn,    Dresden.    Mit- 

fahrer: Alfred  Nestler. 

12.  »Atlas«,    Führer:    Oberleutnant    Holthoff    v.  Faßmann,    Berlin. 

Mitfahrer:  Hauptmann  v.  Kalm. 

13.  »Otto  Lilienthal«,   Führer:   Dr.  Bröckelmann,   Berlin.     Mitfahrer: 

la  Quiante. 

14.  »Bielefeld«,    Führer:    Oberleutnant    Stach    v.  Goltzheim,    Berlin. 

Mitfahrer:  Leutnant  Schoeller. 

Am  18.  Juni  fanden  Ballonfahrten  zur  Kometenbeobachtung  statt. 
zu  denen  die  Luftschiffer- Vereine  49  Ballone  zur  Verfügung  gestellt  hatten. 

Am  18.  und  lo.  Juni  fand  das  nationale  Wettfliegen  in  Leipzig  statt 
Es  starteten  zunäcnst  5  Ballone  zu  einer  Weitfahrt,  während  am  19.  Juni 
6  Ballone  zu  einer  Fuchsjagd  und  nochmals  5  Ballone  zu  einer  Weitfahrt 
aufstiegen. 

Am  24.  März  wurde  das  Adriatische  Meer  von  dem  Triestiner  Otto 
Pollack  in  seinem  Ballon  »Vindebona«  überflogen.  Die  Landung  erfolgte 
in  der  Nähe  von  Basonella  nach  einer  zurückgelegten  Strecke  von  50  km. 

Der  Ballon  »Berlin«,  der  unter  Führung  des  Leutnants  v.  Holthoff 
im  März  in  St.  Moritz  aufgestiegen  war,  ist  nach  22  stündiger  Fahrt  über 
die  Bernina-Kette  und  die  Bergamosker  Alpen  südlich  von  Mailand  sehr 
glatt  gelandet.  Der  Aerostat  hat  auf  seiner  Fahrt  über  das  Gebirge  Höhen 
von  mehr  als  6000  m  erreicht. 

Der  Ballon  »Tschudi«  machte  am  16.  April  1910  mit  drei  Insassen, 
den  beiden  Architekten  Bethke  und  Niedenhoff  und  Herrn  P.  Greven, 
eine  Fahrt  von  Berlin  nach  Helmstedt.  Durch  die  Witterungsein flüsse 
wurde  der  Ballon  in  die  verschiedensten  Himmelsrichtungen  getrieben. 
Ein  heraufziehendes  Gewitter  zwang  zur  Landung,  die  auf  einem  hüge- 
ligen Gelände  vorgenommen  werden  mußte.  Der  Ballonring  und  die  Aus- 
laufleinen verfingen  sich  in  dem  Wipfel  einer  26  m  hohen  Eiche,  doch 
gelang  es  den  Mitfahrern,  sich  selbst  und  den  Ballon  aus  der  gefährlichen 
Lage  zu  befreien.     Die  Fahrtdauer  betrug  isVo  Stunden. 

Der  Ballon  » H  e  y  d  e  n  I«  (680  cbm)  stieg  unter  Führung  des  Ing. 
Berlin  am  15.  Februar  in  Meißig  auf  und  landete  nach  glücklichem  über- 
fliegen der  Ostsee  und  des  Kattegatt  in  Norwegen  in  der  Nähe  von  Naas. 
Die  Gesamtstrecke  betrug  960  km  und  wurde  in  19  Stunden  40  Min.  zurück- 
gelegt. Dabei  war  eine  Wasserfläche  von  540  km  zu  überfliegen;  es  ist 
dies  Wühl  die  größte  Strecke,  die  bisher  von  einem  so  kleinen  Ballon 
zurückgelegt  wurde. 

Am  13.  Februar  veranstaltete  der  Niederrheinische  Verein  für  Luft- 
schiffahrt acht  Ballonfahrten. 


448  Der  Flugsport. 

F  e  r  b  e  r  erlitt  am  22.  September  einen  tödlichen  Unfall  in  Bob- 
logne-sur-Mer.  Sein  Apparat  überschlug  sich  infolge  Aufstoßens  des  Höhen- 
Steuers  beim  Landen  und  begrub  ihn  unter  dem  Antoinettemotor.  Es  «ar 
Ferber  noch  gelungen,  sich  selbst  unter  den  Trümmern  seines  Apparate 
hervorzuarbeiten,  doch  erlag  er  nach  einer  Stunde  seinen  Verletnmgea. 
Ferber  war  ein  Schüler  Lilienthals,  an  dem  er  mit  aufrichtiger  Verehrung 
hing  und  einer  der  Pioniere  der  Flugtechnik.   Er  stand  im  47.  Lebensjahit 

Lef^bvre,  der  am  7.  September  auf  seinem  Wright-Zweidecker 
in  Juvisy  einen  Flug  unternahm,  stürzte  aus  einer  beträchtlichen  Höhe 
ab  und  fand  den  Tod. 

Der  Freiballon  »Luna«  des  Sächsischen  Vereins  für  Luftschiffahrt, 
geführt  von  Leutnant  W.  Richter,  machte  am  19.  Dezember  einen  Auf- 
stieg. Von  dem  Ballon  nebst  Führer  fehlt  jede  Spur,  wahrscheinlich  wurde 
der  Ballon  aufs  Meer  getrieben  und  der  Führer  ist  ertrunken. 

Ein  mißglückter  Freiballonaufstieg,  der  ein  Menschenleben  forderte, 
erfolgte  am  18.  Juni  in  Petersburg.  Der  Ballon  »General  Wanowskii 
stürzte  bald  nach  dem  Start  ab  und  sein  Führer,  Graf  R  o  s  t  o  o  f  und  die 
Frau  des  ums  Leben  gekommenen  P  a  1  y  k  i  n   wurden   schwer   verletit 

Im  Freiballon  verunglückte  U  s  u  e  1 1  i ,  der  am  12.  Juni  auf  das 
Adriatische  Meer  getrieben  wurde.  Er  selbst  wurde  gerettet,  doch  wurden 
seine  beiden  Begleiter  M  i  n  o  1  e  1 1  i  und  Marina  Opfer    des  Heeres. 

Von  den  Unfällen,  bei  welchen  keine  Personen  zu  Schaden  kamen, 
dagegen  aber  wertvolle  Luftschiffe  vernichtet  oder  beschädigt  wuiden. 
sind  folgende  er^\'ähnenswert : 

Auf  der  Rückfahrt  von  Bitterfeld  nach  Friedrichshafen  am  i.  Jimi 
stieß  das  Luftschiff  »Z  II«  bei  einer  Zwischenlandung  in  Göppingen  gegen 
einen  Birnbaum.  Das  Luftschiff  wurde  stark  beschädigt,  doch  konnte  es 
an  Ort  und  Stelle  repariert  werden  und  seine  Fahrt  mit  halber  Kiaft 
vollenden,  da  der  Motor  aus  der  vorderen  Gondel  zwecks  Erleichterung 
entfernt  werden  mußte. 

Das  Luftschiff  »Z  III«  hatte  am  30.  August  einen  Unfall  auf  der  Rück- 
fahrt von  Berlin  bis  Friedrichshafen,  indem  ein  Propeller  abbrach,  der  die 
Gashülle  durchschlug,  so  daß  das  Luftschiff  viel  Gas  verlor  und  landen 
mußte.  Auch  in  diesem  Falle  konnte  die  Reparatur  an  Ort  und  Stelle  vor- 
genommen und  die  Rückfahrt  nach  Friedrichshafen  beendet  werden. 

»P  III«  verunglückte  am  12.  August  bei  einer  Passagierfahrt,  die 
vom  Flugplatz  auf  der  »IIa«  ausging.  Die  Notlandung,  die  in  einer  Straße 
Frankfurts  vorgenommen  werden  mußte,  verlief  ohne  Unfall  für  die  In- 
sassen, nur  die  Ballonhülle  wurde  beschädigt. 

Das  Luftschiff  »Erbslöh«  wurde  am  13.  Dezember  infolge  heftigen 
Sturmes  in  der  Nähe  von  München-Gladbach  stark  beschädigt.  Die  Ballon- 
hülle wurde  entführt,  aber  wiedergefunden  und  repariert. 

Das  Luftschiff  »R  u  t  h  e  n  b  e  r  g«,  das  in  Hamburg  stationiert  war, 
machte  am  10.  März  seine  erste  Auffahrt  von  Hamburg  aus.  Unweit  von 
Hamburg  mußte  eine  Notlandung  vorgenommen  werden,  da  der  Motor 
der  Windstärke  von  6  m  nicht  gewachsen  war.  Bei  der  Landung  wurde 
die  Ballonhülle  zerrissen  und  die  Gondel  und  das  Gestänge  verbogen.  Die 
Mitfahrer,  Ingenieur  Kromer  und  Aeronaut  Brunner,  wurden  gerettet. 


454  ^^^  Flugsport. 

kam  unter  die  Trümmer  des  Flugapparates  zu  liegen  und  wurde  von  ihn-: 
erdrückt;  er  war  sofort  tot. 

Der  frühere  deutsche  Radrennfahrer  Thaddäus  Robl  macht? 
zunächst  Flug\'ersuche  auf  einem  Wright -Zweidecker,  dann  auf  einem  Ein- 
decker von  Schultze-Herfort  und  schließlich  auf  Farman-Zweidecker.  Ncd 
bevor  er  im  Besitze  des  Führerzeugnisses  war,  nahm  er  an  der  Stettiner 
Flugwoche  im  Juni  1910  teil.  Am  18.  Juni  ließ  er  sich  trotz  ungünstiger 
Windes  zu  einem  Fluge  verleiten.  Er  machte  aus  größerer  Höhe  einen  steiles 
Abflug,  offenbar  um  dicht  über  dem  Boden  seinen  Apparat  abzufanger.. 
was  ihm  aber  mißlang.  Der  Apparat  schlug  heftig  auf,  wurde  zertrüEö- 
mert  und  Robl  sofort  getötet. 

L  e  B  1  o  n  ,  früher  ein  bekannter  Automobilrennfahrer,  ging  im  Jährt 

1909  zur  Flugtechnik  über  und  flog  auf  einem  Bleriot-Kindecker.  Am 
28.  März  19 10  fiel  er  bei  San  Sebastian  in  Gegenwart  des  Königs  von  Eng- 
land ins  Meer,  wurde  jedoch  lebend  aus  dem  Wasser  gezogen.    Am  2.  Aprü 

1910  stürzte  er  in  der  Nähe  von  Schloß  Miramar  abermals  infolge  eines 
Bruches  der  Spanndrähte  ins  Meer;  dabei  überschlug  sich  sein  Eindecker. 
Er  soll  noch  im  Wasser  kurze  Zeit  gelebt  haben,  aber  in  Ermangelung  be- 
reitgehaltener Dampfer  --  die  er  selbst  ausdrücklich  vorher  abgelehnt 
hatte  —  konnte  er  nicht  sofort  aus  dem  Wasser  gezogen  werden  und  ertrank. 

Hauvette  Michelin  flog  während  der  Flugwoche  von  Lycm 
auf  einem  Antoinette-Eindecker  una  wollte  am  13.  Mai  iQio  nach  Schluß 
der  Wettbewerbe  einen  Flug\^ersuch  mit  einem  neuen  Flugapparat  aus- 
führen. Nach  glattem  Aufstieg  flog  er,  anscheinend  infolge  einer  Gleich- 
gewichtsstörung durch  Luftwirbel,  gegen  einen  Wendepfosten;  dieser  bradi 
dadurch  zusammen  und  stürzte  auf  den  Flugapparat,  wobei  der  Führer 
getötet  wurde. 

Der  Elsässer  Charles  Wächter  flog  ebenfalls  für  die  Firma 
Antoinette,  als  er  in  der  Flugwoche  der  Champagne  zu  Reims  am  3.  Juli 
1910  aus  einer  Höhe  von  etwa  100  m  abstürzte.  Die  Flügel  seines  Ein- 
deckers richteten  sich,  wahrscheinlich  infolge  Reißens  der  Spanndrähte, 
plötzlich  nach  oben,  was  natürlich  zu  senkrechtem  Abstürze  führte.  Unter 
den  Trümmern  des  Flugzeuges  wurde  Wächter  erschlagen. 

Der  Belgier  Daniel  K  i  n  e  t  ,  ein  eifriger  Luftschiffer,  erreichte 
auch  als  Flugmaschinenführer  vorzügliche  Leistungen.  Mit  seinem  Far- 
man-Flugzeug  hielt  er  seinerzeit  den  Rekord  im  Passagierfluge  (2  Stunden 
20  Minuten).  Am  10.  Juli  1910  versagte  bei  einem  Fluge  auf  dem  Flug- 
platz Gent  in  ziemlicher  Höhe  sein  ]\Iotor,  angeblich  weÜ  ein  gerissener 
Draht  ins  Getriebe  geraten  war.  Der  Flugapparat  stürzte  ab  und  Kinet 
wurde  so  schwer  verletzt,  daß  er  nach  einigen  Tagen  starb. 

Dr.  C  h  a  r  1  e  s  S.  Rolls,  der  beste  englische  Pilot,  hatte  mit  seinem 
Wright-Flugzeug  als  Erster  den  Kanal  zwischen  Frankreich  und  England 
am  2.  Juni  1910  hin  und  zurück  überflogen.  Während  der  Fhig- 
woche  zu  Bournemouth  stürzte  er  aus  unaufgeklärter  Ursache  am  12.  Jiili 
1910  mit  seinem  Zweidecker  so  unglücklich,  daß  er  sofort  getötet  wurde. 

Der  Belgier  N  i  c  o  las  Kinet.  ein  Vetter  von  Daniel  Kinet,  l^- 
teiligte  sich  an  der  Flugwoche  \ün  v^tockel  bei  Brüssel  und  hatte  bereits 
bedeutende  Preise  gewonnen.  Am  3.  August  19 10  flog  er  in  etwa  200  m 
Höhe  vom  Flugplatz  über  Land,  als  ihn  ein  heftiger  Windstoß,  der  einem 
Gewitter  vorherging,  zum  Absturz  brachte  und  Kinet  tödlich  venmglückte. 


462  öer  Flugsport. 

hundert  Freiballonaufstiege  statt,  in  der  Mehrzahl  von  deutschen  Ballom;! 
es  waren  aber  auch  französische,  italienische  und  österreichische  BaBoKl 
vertreten. 

Eine  Flugwoche  wurde  während  der  Ausstellung  vom  3.  bis  11.  Ok- 
tober abgehalten,  zu  der  nennenswerte  Meldungen  eingegangen  waren,  st- 
von  Latham,  Bleriot,  Euler,  Baron  de  Caters  u.  a. 

Wissenschaftliche  Vorträge  wurden  gehalten  von  A  ß  m  a  n  n :  ,Jk 
Ergebnisse  einer  Windstatistik  in  Deutschland";  A  h  1  b  o  r  n:  ,,Die  aen)- 
dynamischen  Vorgänge  an  Flugflächen,  Luftschiffen  und  Propellera" 
Linke:  ,,Die  meteorologischen  Grundlagen  der  Luftschiffahrt" ;  M  e  i li: 
„Ballons,  Luftschiffe,  Flugmaschinen  und  die  Jurisprudenz"  ;  P  a  r  s  e  v al: 
,,Die  Entwicklung  des  Parseval-Luftschiffes" ;  P  r  a  n  d  1 1 :  .»Betrachtungen 
über  das  Flugproblem'*;  Pütt  er:  ,,Die  Entwicklung  des  Tierfluges'" 
Scheimplug:  ,,Die  technischen  und  wirtschaftlichen  Chancen  einer 
ausgedehnten  Kolonialvermessung**;  Vorreiter:  ,, Konstruktionen  der 
Flugapparate";  Graf  Zeppelin  jr. :  ,,Die  Entwicklung  der  Luft- 
schiffahrt''. 

Die  Internationale    Motorboot-    und    Motorenausstellung 

in  Berlin. 

Vom  19.  März  bis  3.  April  1910  fand  in  den  Ausstellungshallen  am 
Zoologischen  Garten  eine  Ausstellung  für  Motorboote  und  Motoren  statt. 
Diese  Ausstellung  w^ar  von  allen  Fabrikanten  von  Motorbooten  reich  be- 
schickt; auch  viele  Motoren  waren  vertreten.  Unter  den  ausgestellten  Mo- 
toren befanden  sich  auch  mehrere  Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugmaschinen. 

Der  interessanteste  Ausstellungsstand  dürfte  der  von  der  Luft- 
fahrzeug-Gesellschaft gemeinsam  mit  der  Flugmaschine 
Wright  G.  m.  b.  H.  eingerichtete  Stand  gewesen  sein.  Hier  stellte  die 
Luftfahrzeug- Gesellschaft  den  neuesten  Typ  ihrer  Parseval-Luft schiffe  aus, 
das  Sportluftschiff  ,,Parseval  V". 

Ein  zweiter  interessanter  Stand  war  der  von  der  Firma  ,,Riunpler 
Luftfahrzeugbau  G.  m.  b.  H.",  auf  welchem  zwei  neue  Eindecker  aus- 
gestellt waren. 

Die  Deutsche  Flugmaschinenbau-Gesellschaft 
stellte  den  Schultze-Herfort-Eindecker  aus,  der  durch  die 
Flü^^e  von  Behrend  bekannt  geworden  ist. 

Die  Luftschiffahrt  auf  der  Weltausstellung  in  Brüssel 

vom  15.  Mai  bis  15.  Oktober  1910. 

Die  Luftschiffahrt  nahm  auf  der  Brüsseler  Weltausstellung  keinen  si> 
breiten  Raum  ein,  als  man  bei  dem  allgemeinen  Interesse,  welches  nament- 
hch  den  Motorluftscliiffen  und  Flugapparaten  entgegengebracht  wird,  er- 
warten durfte.  Dazu  kommt,  daß  die  Ausstellungsobjekte  sehr  verstreut 
waren  und  daher  dem  speziellen  Interessenten  die  Besichtigung  derselben 
erschwert  war.  Durch  eine  gut  zusammengestellte  und  organisierte  Luft- 
schiffahrts-Ausstellung hätte  die  Leitung  der  Weltausstellung  den  gewünschten 
Clou  für  die  Ausstellung  gefunden,  welcher  der  Weltausstellung  Brüssel 
fehlte,  da  auch  auf  anderen  Gebieten  die  an  sich  interessante  Ausstellung 
keine  bis  dahin  erreichte  Leistungen  bedeutend  übertreffende  Arbeiten  zeigte. 


464  ^r  Flugsport. 

Barometer,  Barographen,  Thermographen  und  Statoskope  für  Ballons  uk 
Luftschiffe.  Diese  Instrumente  sollen  im  Anhang  zum  Kapitel  „Freiballon 
besprochen  werden. 

Die  Firma  Richard  Graden  witz, Berlin,  brachte  in  mehrera 
Modellen  die  von  ihr  ausgeführten  Anlagen  zur  Füllung  von  Luftschiffec 
mit  Wasserstoff  aus  Stahlflaschenbatterien  zur  Ausstellung,  femer  Präi- 
apparate  zur  Prüfung  der  Ballonstoffe  auf  Gasdurchlässigkeit,  Platz-  und 
Reißfestigkeit.  An  diese  AussteUung  schloß  sich  die  der  Firma  Eduard 
Weiler  in  Berlin-Heinersdorf  an,  welche  Kompressoren  imd 
Stahlflaschen  zur  Verdichtung  von  Wasserstoff  gas,  Füll-  und  Prüfvorridn 
tungen,  Ventile  für  Stahlflaschen  und  andere  Armaturen  ausstellte. 

Die  Maschinenfabrik  A.  Borsig  in  Berlin-Tegel 
stellte  ebenfalls  Kompressoren  für  Wasserstoffgas  aus  und  zwar  in  der  Halk 
für  Automobilwesen  und  Luftschiffahrt  einen  kleinen  Kompressor  \'on 
1,6  cbm  minutlicher  Leistung  bei  200  Atm.,  in  der  Kraft maschinenhaDe 
zwei  große  Kompressoren. 

Die  Erzeugung  von  Wasserstoffgas  war  in  einem  Modell  einer  elektro- 
ly tischen  Wasserstoff- Sauerstoffgewinnungsanlage  nach  System  Schuckert 
von  der  Elektrizitäts-A.  -G.  vorm.  Schuckert  ä:  Co., 
Nürnberg,  ausgestellt.  Außerdem  war  das  Modell  einer  stationären  und 
einer  fahrbaren  chemischen  Wasserstoffanlage  ausgestellt  und  Zeichnungen 
verschiedener  ausgeführter  Anlagen. 

Die  Rheinische  Metall  waren-  und  Maschinen- 
fabrik in  Düsseldorf-Rath  und  Sömmerda  (Ehrhardti 
steUten  Geschütze  und  Munition  nach  System  Ehrhardt  zur  Beschießui^ 
von  Ballons-  und  anderen  Luftfahrzeugen  aus,  ein  Kriegsautomobil  mit 
Ballongeschütz,  ferner  Ballongeschütze  mit  Feldlafette  und  Ballongeschülze 
mit  Marinelafette.  Außerdem  stellte  diese  Firma  nahtlos  gezogene  Hohl- 
körper aller  Art  nach  dem  Ehrhardtschen  Preßverfahren  aus.  Für  die  Luft- 
schiffahrt interessierten  Stahlflaschen  für  komprimierten  Wasserstoff  und 
Stahlrohre. 

Schließlich  sei  von  deutschen  Ausstellern  noch  die  Ausstellung  von 
Gustav  Eyb,  Kunstverlag  in  Stuttgart,  erwähnt.  Dieser 
Verlag  gab  eine  größere  Anzahl  von  Kunstblättern  mit  Darstellungen  auf 
dem  Gebiete  der  Luftschiffahrt  heraus. 

In  der  belgischen  Abteilung  war  der  bedeutendste  Aussteller  das  ,,S  y  n  - 
dikat  Aera",  Brüssel.  Auf  dem  großen  Stand  desselben  waren  als 
bemerkenswertestes  Ausstellungsobjekt  zwei  Propeller  im  Betriebe  ausgestellt 

Neben  diesem  Stand  war  ein  großes  Modell  des  Luftschiffes  ,.L  a  Bel- 
g  i  q  u  e"  V  o  n  G  o  1  d  s  c  h  m  i  d  t  ausgestellt.  Dieses  Luftschiff  ist  jedoch 
ebenso  wie  das  f^'leichfalls  im  Modell  ausgestellte  Luftschiff  des  Syndikats 
,,A  e  r  a"  franz(')sischtMi  Ursprungs,  da  das  Luftschiff  ,,Belgique**  in  den 
Werkstätten  von  Godard,  Paris,  gebaut  wurde,  das  Luftschiff  ,,Aera" 
in  den  Werkstätten  der  Astra- Gesellschaft  in  Paris.  Die 
Motoren  der  Luftschiffe  sind  jedoch  belgisches  Fabrikat,  und  zwar  der 
bekannten  belgischen  Automobilfabrik  ,.Germain'*,  die  Motoren  von 
100  und  50  PS  ausstellte,  ferner  Zeichnungen  dieser  Motoren  und  Protokolle 
über  Bremsproben  mit  denselben.  Der  Benzinverbrauch,  die  Dauerleistung 
etc.  waren  in  graphischen  Darstellungen  zum  Ausdruck  gebracht. 

In  der  franz()sischen  Abteilung  sind  die  ausgestellten  Flugapparate  das 
interessanteste  Ausstellungsobjekt.    Diese  Ausstellung  ist  die  einzige,  welche 


Ausstellungen  im  Jahre  1909  und  1910.  ^.65 

komplette  Flugapparate  zeigte ;  im  übrigen  waren  nur  Modelle  von  Flugappa- 
raten ausgestellt,  die  nichts  Bemerkenswertes  boten. 

Folgende  Fabriken  hatten  ihre  Apparate  ausgestellt :  B  1  e  r  i  o  t  , 
Paris-Neuilly,  zwei  Eindecker  seines  Systems,  Hanriot, Paris, 
einen  Eindecker  und  R  obertEsnaultPelterie,Paris-Billan- 
c  o  u  r  t  ,  einen  Eindecker. 

Die  übrigen  französischen  Flugmaschinen  typen  waren  nur  im  Modell 
ausgestellt.  Bemerkenswert  waren  noch  einige  ausgestellte  französische  Flug- 
motoren. So  hatte  die  bekannte  Automobilfabrik  A.  D  a r  r  a c q  &  Co.  in 
Paris-Suresnes  ihren  Flugmotor  mit  zwei  liegenden  Zylindern  zur 
Ausstellung  gebracht. 

Femer  waren  die  bekannten  rotierenden  Motoren  der  Motoren- 
fabrik ,,Gnome"  in  Petit-Genevilliers,  der  Motor  von 
Esnault  Pelterie,  Typ  mit  fünf  Zylindern,  der  Dreizyhndermotor 
von  ,,A  n  z  a  n  i"  und  der  Achtzylinder  ,,A  n  t  o  i  n  e  1 1  e"  ausgestellt. 

Neben  dem  Stand  der  Firma  ,,Gnome*',  die  den  erfolgreichsten 
Flugmotor  konstruiert,  befand  sich  der  Stand  der  Firma  L.  Chau  vi öre, 
Paris  und  Frankfurt  a.  M.,  welche  die  bekannten  Luftschrauben 
,, Integrale"  ausstellte. 


Vorroi l er,  Jahrbuch.  3^ 


XIII.  Vereinswesen. 

Die  LuftschifTer- Vereine  und  Verbände  (Aero-Clubs)  der 
„F6dferation  Aöronautique  Internationale". 

Deutscher  Luftschiff  er- Verband,  Beriin,  Voßstr.  21. 

österreichischer  Aero-Chib,  Wien,  Annahof  i. 

Aero  Club  de  France,  Paris  I,  35  nie  Fran^ais. 

Royal  Aero  Club  of  the  United  Kingdom,  London,  N.W.,   166  Piccadillv. 

Aero  Club  de  Belgique,  Brüssel,  5  Place  Royale. 

Niederländische  Vereinigung  für  Luftschiffahrt,  La  Haye,  loi  Riouwstraat. 

Societä  Aeronautica  Italiana,  Rom,  70  via  Della  Muratte. 

Danskc  Aeronautiske  Selskab,  Kopenhagen,  51  Bredgrade. 

Norks  Luftseiladsforening,  Christiania,  Holtegaten  10. 

Kgl.  Svenska  Aeronautiska  SaUskapet,  Stockholm,  Fulttslo-Cirafkaven. 

Aero  Club  Suisse,  Hern,  3  Hirschgraben. 

Real  Aero  Club  de  Espana,  Madrid,  70  rue  Alcala. 

Aero  Club  of  America,  New  York  City,  29  West,  39.  Street. 

Aero  Club  von  Ägypten,  Kairo,  Ägypten. 

Kaiserl.  Russischer  Aero-Club,  St.  Petersburg,  6  Mohavia. 

Die  Vereine  des  Deutschen  Luftschiffer-Verbandes. 

I.  L  u  f  t  s  c  h  i  f  f  e  r  V  e  r  e  i  n  e. 

Berliner  Verein  für  Luftschiffahrt,  Berlin  W.  9,  Voßstr.  21. 
Oberrheinischer    Verein    für    Luftschiffahrt,    Straßburg    i.  E.,     Schiffleut- 

staden  11. 
Augsburger  Verein  für  Luftschiffahrt.  Augsburg. 
Niederrheinischer     Verein     für     Luftschiffahrt:     i.   Sektion     Wupperthal, 

2.  Sektion  Düsseldorf,  3.  Sektion  Essen,  Barmen. 
Posener  Verein  für  Luftschiffahrt,  Posen. 

Ostdeutscher  Verein  für  Luftschiffahrt,  (Vraudenz,  Oberbergstr.  40^ 
Mittelrheinischer  Verein  für  Luftschiffahrt,  Mainz,  Schillerplatz  i. 
Fränkischer  Verein  für  Luftschiffahrt,  Würzburg,  Kürschnerhof  6. 
Kölner  Klub  für  Luftschiffahrt,  Köln,  Kattenbug  i — 3. 
Xiedersächsischer  Verein  für  Luftschiffahrt,  Göttingen,  Sternstr.  6. 


II 


.J 


I 


• 


^68  Vereinswesea. 

Gründungen  neuer  Luftschiffer-  und  Plug- Vereine 

im  Jahre  1909. 

I.  Deutschland. 

Der  Oberschwäbische  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  18.  Januar 
in  Uhn  geCTündet. 

Der  Verein  Deutscher  Flugtechniker  wurde  am  i.  Februar  in  Berlin 
gegründet. 

Der  Schlesische  Flugsport  -  Klub  wurde  am  16.  Februar  in  Bre^u 
gegründet. 

Der  Verein  für  Luftschiffahrt  von  Bitterfeld  und  Umgebung  \Mirde 
am  18.  Februar  gegründet. 

Der  Nordwestdeutsche  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  4.  April 
in  Osnabrück  gegründet. 

Der  Hannoversche  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  8.  Mai  gegründet 

Der  Braunschweiger  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  15.  Mai  ge- 
gründet. 

Der  Frankfurter  Flugtechnische  Verein  wurde  am  27.  Mai  gegründet 

Der  Westfälisch-Lippesche  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  6.  Juli 
in  Bielefeld  gegründet. 

Der  Leipziger  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  27.  Juli  gerundet. 

Der  „Ikaros**  Verein  für  Flugtechnik  wurde  am  2.  September  in  Franken- 
hausen am  Kyffhäuser  gegründet. 

Der  Frankfurter  Flugsport-Klub  wurde  am  4.  Oktober  in  Frankfurt  a.  M. 
gegründet. 

Der  Kurhessische  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  11.  Oktober 
in  Marburg  a.  d.  L.  gegründet. 

Der  Bremer  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  12.  Oktober  gegründet. 

Der  Verein  für  Luftschiffahrt  von  Münster  und  Münsterland  wurde 
am  18.  Oktober  gegründet. 

Der  Anhaltische  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  i.  November  in 
Dessau  gegründet. 

Die  Westdeutsche  Luftschiffhafen-Gesellschaft  wurde  am  6.  November 
in  Krefeld  gegründet. 

Der  Ostpreußische  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  23.  November 
in  Königsberg  gegründet. 

Der  Oldenburgische  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  29.  November 
gegründet. 

Der  Bromberger  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  9.  Dezember 
gegründet. 

Der  Flugsport-Klub   Rorschach   wurde   am    14.  Dezember   gegründet. 

2.  Ausland. 

Eine  Aeronautische  Gesellschaft  wurde  am  20.  Januar  in  Kopenhagen 
gegründet 

Der  österreichische  Flugtechnische  Verein  wurde  am  3.  Februar  in 
Wien  gegründet. 

Der  Oberösterreichische  Verein  für  Luftschiffahrt  wurde  am  5.  Februar 
in  Linz  gegründet. 


470 


Vereinswesen. 


länder,  welche  sich  mindestens  sechs  Monate  in  Deutschland  aufgehalteo 
haben,  erfolgen.  Die  Sportmacht  des  Vaterlandes  eines  solchen  Aus- 
länders ist  vor  Aushändigung  des  2^ugnisses  zu  benachrichtigen.  Solchen 
Ausländem,  deren  Vaterland  nicht  in  der  F.  A.  I.  vertreten  ist,  kann  m 
deutsches  Führerzeugnis  direkt  ausgestellt  werden. 

Der  Vorstand  stellt  auf  Vorschlag  der  Motorflugkommission  Führer- 
zeugnisse für  Flugzeuge  an  solche  Bewerber  aus,  welche  das  i8.  Jahr  über- 
schritten, ein  schrifthches  Gesuch  eingereicht  und  die  nachstehenden  Be- 
dingungen erfüllt  haben: 

Der  Bewerber  muß  mindestens  drei  geschlossene  Riindflüge  von  je 
mindestens  5  km  Länge,  ohne  den  Boden  zu  berühren,  aiis£^eführt  haben. 
Der  Bewerber  ist  verpflichtet,  nach  jedem  Rundflug  zu  landen  und  seinen 
Motor  anzuhalten.  Die  Landung  und  das  Anhalten  des  Motors  darf  hödi- 
stens  150  m  weit  von  dem  Punkte  erfolgen,  welcher  dem  Bewerber  vorher 
hi^ür   bezeichnet   wurde. 

Die  Gesuche  müssen  in  zwei  Exemplaren  mit  der  Photographie  des 
Bewerbers,  Angabe  seines  Vor-  und  Zunamens,  seiner  Adresse,  seiner  Natio- 
nalität, seines  Geburtsortes  und  des  Datums  an  den  Vorsitzenden  der  Motor- 
flugkommission gerichtet  werden. 

Der  Vorstand  hat  das  Recht,  solche  Zeugnisse  ohne  Angabe  von  Gründen 
zu  erteilen,  zu  verweigern  oder  bereits  erteüte  Führerzeugnisse  zeitweise 
oder  ganz  zurückzuziehen. 

Das  Zeugnis  in  Paßform  wird  kostenlos  abgegeben. 

Ein  zurückgestellter  Bewerber  kann  sich  nach  Ablauf  von  zwei  Monaten 
wieder  melden. 

Der  Deutsche  Luftschifferverband  lehnt  jede  Verantwortlichkeit  für 
Unfälle,  Schäden  usw.  ab,  welche  vor  oder  nach  Erteilung  des  Führerzeug- 
nisses  den  Flugzeugführern,  ihren  Flugzeugen,  dritten  Personen  oder  deren 
Eigentum  durch  die  Flugtätigkeit  zustoßen. 


'/^']2  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

Basse  &  Fischer,  G.  m.  b.  H.,  Aluminium  und  andere  Leichtmetalle  und  Teile  au 

solchen.  Lüdenscheid  i.  W. 
Basse  &  Selve,  Aluminium  und  andere  Leichtmetalle.  Aluminiumkühler,   Luftschifi- 

gondeln.  Altena  i.  W. 
Baumann,  Achllle,  Flugzeugfabrik,  Mülhausen  i.  £. 

Becker  &  Ludwig,  Werkzeuge  für  Luftfahrzeuge.  Offenbach  a.  M..   Ludwigstr.  42. 
Becker,  Otto,  Flugapparate,  Köln-Zollstock.  Vorgebirgstr.  37. 
Benneckenstein,  Johannes,  Flugmotoren.  Berlin  NO.,  Elisabethstr.  8/9. 
Berg  &  Cie.,   Motoren  für  Luftschiffe  und  Flugapparate.  Mannheim. 
Bergische  Stahlindustrie,  Spezialstahle,  Remscheid. 

Berg,  Carl,   A.-G..  Aluminiumguß  und  gezogenes  Aluminium,  £veking  i.  W. 

Berliner  Metallwaren-Industrie  J.  Kratz  &  Cle.,  elektr.  Handlampeo,  Berlin  S.  Ritter- 
straße 21. 

Berliner  Prftsislons- Werkzeug-  und  Maschinenfabrik  Fleck  &  Co.,  Werkzeuge.  Berlin  W.. 
Bülowstr.  66. 

Bernhard  &  Co.,  L..  Luftschiffhallcnbau,  Berlin  NW..  Döberitzer  Straße  3/4. 

Bestenbostel  &  Sohn,  L.  W.,  Konstruktionsmaterial,  Bremen.  Grünenstr.  104/109. 

Biedenfeld  &  Co.,  Vergaser,  ölapparate.  Geschwindigkeitsmesser  etc..  Berlin.  Maßenstr.i. 

Bielefelder  Maschinenfabrik  vorm.  Dflrkopp  &  Co.,  Motoren.  Bielefeld.  Moltkestreet  2. 

Bierig  Arno,  Vergaser,  ölapparate,  Geschwindigkeitsmesser  etc..   Leipzig-Lindenan. 

Bischoff  Felix,  Stahl  und  andere  Materialien  zum  Bau  von  Luftfahrzeugen.  Duis- 
burg a.  Rh. 

Bismarckhfltte,  A.-G..  Stahl  uad  anderes  Konstruktionsmaterial.  Bismarckhütte, 
Oberschlesien.  G^chäf tsstelle :  BcrUn  O..  Schicklerstr  6. 

Blanke   &  Rast,  Armaturen fabrik  und  Metallgießerei,  ölapparate.    Leipzig-Plagwitz. 

Blankenburg,  A.,  Kompasse  und  andere  Meßinstrumente,   BerUn    SO..    Dresdener 
Straße  16. 

Böhler  &  Co.,  Gebr.,  Stahl  und  anderes  Konstruktionsmaterial.  Frankfurt  a.  M.. 
Niddastr.  76,  und  Berlin  NW.,   Quitzowstr.  24. 

Böhme  Edm.,  Schrauben  und  andere  Massenartikel  für  Motore.  Flugapparate  etc.. 
Chemnitz. 

Bomden  Stahldraht  Comp.,  Stahl  und  andere  Materialien  zum  Bau  von  Luftfahr- 
zeugen,  Berlin,  Lindenstr.   10. 

Borsig,  A.,  Hochdruck- Spezialkompressorenbau  für  Wasserstoff,  Sauerstoff,  Luft  usw.. 
Tegel  bei  Berlin. 

Bosch,  J.  &  A.,  Jiallonbarographcn  und  andere  Instrumente  für  Luftschiffahrt  Straß- 
burg i.  E. 

Bosch,  Robert,  Magnetapparale,  Zündkerzen    Stuttgart. 

Brandenburgia  A.-G.,  Kugellager,  Brandenburg  a.  H. 

Brandt  &  Dencker,  Bambusrohre  Bremen,   Goorg.str.  51. 

Braunbeck-Gutenberg-Druckerei  A.-G.,  Verlag  der  ..Illustrierten  Aeronautischen  Mit- 
teilungen"  und  der  Allgem.  Automobil-Zeitung,  Berlin  W..  Lützo\i^str.  105. 

Breymann   &   Hübner,  Ül,   Benzin   und   andere   Brennstoffe   für   Motoren,    Hamburg. 

Brückenbau  Flcnder  A.-G.,  Luftschiffhallen  bau,  Benrath  bei  Düsseldorf. 

Buchhelm  &  Heister,  Gesellschaft  für  Luftschiffhallenbau  und  Eisenkonstruktionen. 
Darmstadt,  Dortmund,  Neu-Ulm  und  Frankfun  a.  M. 

Bülow,  Hans,  Vergaser,  Ölapparate,   Geschwindigkeitsmesser  etc.,   Düsseldorf  87. 

Bunge,  Bernhard,  Registrierbarometer  und  Meßinstrumente,  BerUn  SO,  Oranienstr.  20. 
Burr,  Fritz,  Aluminium,  Wutöschingen  i.  Baden. 

Butenschön,  Georg,  Meßinstrumente  für  Luftschiffahrt,  Bahrenfeld  bei   Hamburg. 
Butting,  H.,  Metallwerke  (Aluminium-  und  andere  Leichtmetalle).  Crossen  a.  O. 

Campbell  &  Co.  Nachf.,  Registrierinstrumente,  Hamburg  W,  Neuer  Wall  45. 

Cassel,  Gebr.,  Ballon-  und  Ballastsäckc,  Aeroplanstoffe    Frankfurt  a.  M.,  Allerheiligen- 

straße  51. 
Chauffeurschule .  am  Technikum  Altenburg.  Altenburg  S.-A. 
Chem.  Fabrik,  öl,  Benzin  und  andere  Brennstoffe  für  Motoren.  Bruchsal. 


474  Bezugsquellen-Verzeichius. 

Dfiraner  MeUülwerke,  G.  m.  b.  H..  Metall-  und  Aluminiomguß.   Düren,  Rhld. 
Dflrkopp  Sl  Co.,  Motorenfabrik,  Bielefeld. 

DQstroptr  Metall  werke,  G.  m.  b.  H..  Metall-  und  Aluminiumgaß,  Osnabrück-Düstnip 
Dyekerhoff  &  Widmann,  A.-G.  für  Luftschiifhallenbaü  und  Eiscakonstmktion.  Bieb- 
rich  a.  Rh..  Dresden,  Hamburg  und  Karlsruhe. 

Bhrenfeld,  F.,  Luftschrauben-Fabrikation,  Frankfurt  a.  M.,  Goethestr.  34. 

Elsemann  &  Co.,  G.  m.  b.  H..  Schmier-  und  Zündapparate,  Stuttgart,  Roseabergstr.6i/oj 

Bisenmann  A  Co.,  Max,  Vertrieb  von  Flugapparaten.  Hamburg,  Lübecker  Tor  17. 

Blbewerk  Losehwits,  Flugapparate.  Loschwitz  i.  Sa. 

Elbinger  Metallwerke,  G.  m.  b.  H.,  Elbing. 

Eleetrie-Export-Werke,  G.  m.  b.  H.,  elektr.  Handlampen.  Berlin  N.,  Chausseestr.  25. 

BIektrlxltiU-A.-6.  vorm.  Schuckert  &  Co.,  Apparate  zur  Gaserzeug^nng.  Nümbeig. 

Ellas,  Dr.,  Redakteur  der   ,, Illustrierten   Aeronautischen   Mitteilungen",    Berlin  SW. 

Elka-Werft,  Flugapparate,  Sacrow  bei  Potsdam. 

Ellmores  Metall- A.-G.,  Metalle.  Schladem  a.  d.  Sieg. 

Erdmann  Rogalsky,  Zündapparate,  Berlin,  Sebastianstr.  61. 

Engelke  &  Hnth,  Benzinreservoire  und  Klempnerarbeiten  für  Motoren  und  Flugappa- 
rate, Berlin.  Köpenickerstr.  108. 

Erbsehloe  Carl  seel.  Wittib,  Schrauben  und  andere  Massenartikel  für  Motore.  Flu^ 
apparatc  etc..  Elberfeld. 

Erste  Deatsehe  Faehsehole  für  Flogleehnlk,  Mainz. 

Eoler,  Angnst,  Euler  Flugmaschinen  werke.  Frankfurt  a.  M..  Hohenzollemstr.  9,  ud 
Darmstadt. 

Fabrik  ezploslonssicherer  Gefftße,  G.  m.  b.  H..  Benzin- Behälter.   Salzkotten  i.  W. 

Fabrik  fflr  Gummilösung,  A.-G..  vorm.  Otto  Kurth,  Offenbach  a.  M. 

Fahrzengfabrik  Eisenaeb,  ,.Dixi"-Luftschiffmotoren.  Eisenach. 

Fahrxeugfabrik,  Heilbronn  a.  N. 

Fein,  C.  und  E.,  elektrotechnische  Fabrik.  Stuttgart. 

FIsehbaeh  Sl  Reppin,  G.  m.  b.  H..  Vergaser,  ölapparate.  Geschwindigkeitsmesser  etc.. 
Berlin  W.  62. 

Fleck  &  Co.,  Werkzeugmaschinen  für  Luftschiffahrt,  Berlin,   Bülowstr.  66. 

Fliege  &  Co.,  Flugzeugmotoren,  Altenburg  S.-A. 

Flugapparate-Bauanstalt  „Deutschland",  G.  m.  b.  H.,  Schöneberg-Berlin.  Haupistr.  151. 

Flug-  und  Sportplatz  Berlin- Johannlsthal  G.  m.  b.  H..  Bureau  Berlin  W..  Lützowstr.  Sg^'^o. 

Flugmachine  Holte»  G.  m.  b.  H.,  Flugapparate.  Hannover. 

Flugmasohine  „Wrlght"  G.  m  b.  H..  Bureau  Hcrlii  \V.,  Klciststr.  42.  Fabrik  Heinicken- 
dorf bei  Berhn. 

Flugmaschinen-  und  Motoren  G.  m.  b.  H.,  Berlin  W.,  Kurfürstendamm   217. 

Flugplatzgesellsohaft  „Aerodrom",  Straßburg  i.  E.,  Sternwartstr.  23. 

Frank,  Albert,  Scheinwerfer.  Bcierfeld. 

Frank,  Alfred,  Luftschiff  hallenbau.   Karlsruhe  i.  Bd.,  Boeckhstr.  9. 

De  Fries  &  Co.,  Werkzeugmaschinen  für  Luftschiffahrt,  Düsseldorf. 

Freerks  &  Sohn,  J.  E.  C,  Bambusrohre  und  -Hölzer,  Hamburg,  Vorsetzen    15/16. 

Frese  &  Kremer,  Flugapparate,  Düsseldorf,  Karlstr.  34. 

Freundlich,  A.,  Masclüncnfabrik.  Stahlflaschen  für  Gas.  Düsseldorf. 

FueB,  R.,  Mechan.  Optische  WerkstAtten,  Barometer  und  andere  MeOapparate,  Steg- 
htz-Berlin,  Düntherstr.  8. 

Geist,  Ernst-Heinrich,  Elektr.-A.-G..  Propeller,  Köln  a.  Rh.,  Kaiser  Wilhclmring  41. 
Geitel  Paul,  Stahl  und  Eisenguß  für  Motore  etc..  Frankfurt  a.  M.,  Weserstr.  54. 
Gerüng,  Holz  &  Cie.,  Sauerstoff-Apparate,  Ballonhüllen,  Altona-Elbe,  Holstenstr.  222. 
Gesellschaft  für  Ausführung  freitragender  Dachkonstruktionen  in  Holz,  System  Stephan. 

G.  m.  b.  H.,  Düsseldorf.  Ulmenstr.  18.  Ingenieurbureau     für     Hochbau  kons  truk- 

tioncn. 
Gesellschaft  für  Flugmaschinen-  und  Apparatebau  m.  b.  H.,  Flugapparate.  Köln-Ossen- 

dorf. 
Gesellschaft  für  Luftschiffahrt  und  Aviatik  m.  b.  H.,  Flugapparate.  Hamburg. 


476  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

„Ikaros"- GeMllsehaft  zur  Veranstaltung  von  Kunst-  und  Schauflügen.  G.  m.  b.  H. 
Berlin  C,  Neue  Fried richstr.  1. 

Industriebedarf,  G.  m.  b.  H..  Stahl  und  andere  Materialien  zum  Bau  von  Luftfahr- 
zeugen. Düsseldorf. 

Iplechner  &  Co.,  Anlagen  zur  Wasserstofferzeugung.  Frankfurt  a.  M. 

Isendahl,  W.,  Ingenieur,  Redakteur  der  ,,Allg.  Automobil-Zeitung*'.  Berlin -Wilmersdorf. 
Holsteinischestr.  21. 

Jatbo,  Karl,  Flugmaschinen.  Hannover.  Stader  Chaussee  32. 

Jeriykowski,  I.,  Ing.  Holzpropeller.  Nürnberg.  Adam  Kleinstr.  14 8. 

Jirotka,  B.,  Bauanstalt  für  Flugmaschinen.  Berlin  S..  Hasenheide  54. 

John  J.  A.  A.-O.,  Kompressoren  und  Ventilatoren.  Alvarshofen. 

llieho,  C.  H.,  Dortmunder    Brückenbau,    Technisches    Bureau    für     LuftschiffhaUen- 

Konstruktionen,  Wilmersdorf-Berlii,  Ringbahnstr.  260. 
Justas  Sl  Sohn,  C.  A.,  Armaturen,  Barmen,  Veilchenstr.  27. 

Kabelwerk  WUhelminenhof  A.-6.,  Stahl  und  andere  Materialien  zum  Bau  von  Luft- 
fahrzeugen, Berlin,  Krausenstr.  37. 

Kahan  Sc  Friedleln,  Flugapparate.  Gießen. 

Keyling  &  Thomas,  Stahl  und  Eisenguß  für  Motoren  etc.,  Berlin.   Ackerstr. 

Kieling  &  Pulver,  Maschincnbauanstalt,  Propeller.  Inge.iieurbureau.  Frankfurt  a.  M., 
Frankenallee  89. 

Kienzle,  Albert,  Fabrik  für  Gummilösungen,  Aspcrg  i.  Württemberg. 

Kindel,  Richard,  I^uftschiff -Zubehörteile.  Elberfeld.  Neue  Kastanienstr.  5. 

Kirehheimer,  Gabriel,  Flugapparate.  Stuttgart. 

Kirehner  &  Co.,  Werkzeugmaschinen  für  Luftschiffahrt.  Leipzig- Seilerhausen. 

Kittsteiner  Chr.  &  Co.,  Vergaser,  Ölapparate,  Geschwindigkeitsmesser  etc. .  Frankfurt  a JL 

KlaaB  &  Sachtleben,  Armaturen.  Magdeburg,  Fettehennenstr.  5. 

Klement  Sc  Sohn,  Adalbert,  Fabrik  für  Eisenkonstruktionen,  Hamburg- Hilbek.  Pappel- 
allec  41/43.    Hallenbau. 

Klinke  Söhne,  Friedrich,  Werkzeuge.  Speziaütät:  Aluminium- Nieten.  Altena  i.  W. 

Klfinne,  August,  I^'abrik  für  Eisenkonstruktionen.  Hallenbau,   Dortmund. 

Knabchen  Max,  Benzinreservoire  und  Klempnerarbeiten  für  Motore  und  Flugapparate, 
Dresden,   Königsbrückerstr.   12. 

Knabel  Heinrich,  Luftschrauben,   Köln  K.  W.  Ring  41. 

Xoch,  Peter,  Modellwerke.   Köln-Sülz. 

Komnick,  F.,  Flugapparate-  und  Motorenfabrik,  Elbing, 

Koppel  Alex.,   Stahlröhren.   Solingen. 

Köpfer   Sc   Söhne,   Zahnräder.    Ketten   und   andere  Motorteile,    Furtwangen    i.    Baden. 

Körner  Sc  Larsch,   Hallen  für  Luft.schiffe  und  Flugmaschinen,  Krefeld. 

Körting,  Gebr.,  A.-(j.,  l.uftschiff-  und  Flugmotoren.  Körtingsdorf  bei   Hannover. 

Krause,  Max  Artur,  Öl,  Benzin  und  andere  Brennstoffe  für  Motoren,  Charlottenburg  s. 

Krayn,  E.,  Veriag  des  ,,  Mo  torwagen",  Beriin  W..  Kurfürstenstr.  11. 

Kretelder  Stahlwerk,  Stahl  und  anderes  Konstruktionsmaterial   Krefeld. 

Kreiß,  Eugen,  Flugapparate.   Hamburg,  Hofweg  46. 

Krieger  Sc  Meywald,  Kompasse  und  Meßinstrumente,  Berlin  SO.,  Oranienstr.  20. 

„Kronprinz'*  A.-G.  für  Metallindustrie,  Stahl-Propeller.  OhUgs,  Rhld. 

Krupp,  Friedrich,  A.-G.,  Stahl-  und  Aluminiumguß  und  andere  Leichtmetalle,  Magde- 
burg-Buckau. 

Kullak  F.  C.  Com.  Ges.  ölwerke,  Ol,  Benzin  und  andere  Brennstoffe  für  Motoren, 
Berlin.   Grüner  Weg  79. 

Küster,  Julias,  Patentbureau,  Berlin,   Gneisenaustr.  41. 

Lambrecht,  Wilhelm,  meteorologische  Instrumente.  Göttingen.  Friedländer  We^  65. 
Lankhorst,  G.,  Aluminium  und  andere  Leichtmetalle,  Witten  a.  d.  Ruhr. 
Lanz»  Heinrich,  Luftschiffabrik,  Mannheim. 

Lechner,  Paul,  Schrauben  u.  andere  Massenartikel  f.  Motore,  Flugapparate  etc.,  Stuttgart. 
Lehmann,  J.  F.,  Verlag.  Verlag   des  Jahrbuclies    über  die  Fortschritte  auf  allen  Ge- 
bieten der  Luftschiffahrt.  München,  Paul  Heyse-Str.  26. 


^^8  Bczugsquellen-Veneichius. 

Motoren-  and  Werkxeugfabrik  Aug.  Sehnlie,  Berlin  S.,  Prinzenstr.  96. 
Motorloftsehiff-Stndiengesellsehaft  m.  b.  EL,  Luftschiffe  System  Parseval.  Reüiicka- 

dorf  bei  Berlin,  Spandauer  Weg. 
Motorflog-Gesellseliatt  m.  b.  H.,  Flugapparate.  Berlin  SO.,  Köpenickerstr.  48/49. 
Müller  &  Sehneider,  Fabrik  für  Gummilösung,  Schwabenheim  bei  Mainz. 
Neekmrsnlmer  Fahrradwerke,  Motoren  für  Flugapparate.  Neckarsulm. 
Nene  AntomobU-Gesellsehatt  m.  b.  H.,  Abteilung  Luftschiffahrt.  Motoren  und  GondtU. 

Oberschöneweide-Berhn . 
Nenmann,  Alfred,  Zubehörteile  für  Luftschiffe  und  Flugapparate,  Berlin  S.,  GitschiiKr' 

Straße  38. 
Nicolai   Otto,  Stahl-  und  Aluminium- Schweißung  und  Lötung.    Boppard  a.   Rh. 
Norddentsehet    Metallwerk    Willy    Schumann,    Metall-   und    Aluminiumguß.    Finstn- 

walde  N.-L. 
Norma  6.  m.  b.  H.,  Kugellager.  Cannstatt,  Pragstr.  144. 

Oberlftnder  &  Co.,  Ballastsäcke  und  Gondeleinschlagdecken.  Frankfurt  a.  M.,  Ludwig- 

Straße  31. 
Oberrbeinitche  Metallwerke  6.  m.  b.  H.,  Scheinwerfer.  Laternen.  Mannheim. 
Obersehleslsehe  Eisen-Industrie  A.-0.  fOr  Bergbau  und  Hüttenbatrieb,  Eisen-  und  Ko&- 

struktionsstahle.  Glciwitz,  Oberschi. 
Olwerke  Stern-Sonneborn,  öl.  Benzin  und  andere  Brennstoffe  für  Motoren,  Hambaig. 
Oerts-Flugzeug-Ges.  m.  b.  H.,  Berlin  NW..  Herkulesufer  11. 
Oldenbonrg,  R.,  Verlagsbuchhandlung,   Verlag  der  „Zeitschrift    für    Flugtechnik  ood 

Motorluftschiffahrt".  München. 
Oppen  &  Prinzke,  Luftschrauben.  Berhn  SW.  68,  Markgrafenstr.  91. 

Palous  &  Beuse,  Flugmotoren  und  Kühler,  Rixdorf- Berlin.  Bergstr.  103/106. 

¥on  Parseval-Flugstation,  Flugapparate  System  Parseval,  Flau  i.  Meckl.  a.  Flauer  Si*. 

Ton  Parseval,  Major  Dr.  ing.,  Sachverständiger  für  Luftschiffe.  Charlotten burg-Berbn. 
Niebuhrstr.  b. 

Parseval-Lutttahrzeug-Ges.  m.  b.  H.,  Betrieb  von  Luftschiffen  System  Parscxtl 
München,  Franz   Josef  st  r.  11. 

Pega  &  Emich,  Flugapparate,   (»riesheim  a.  M..  Mainzerlandstraße. 

Petroleum-Raffinerie  vorm.  Aug.  Korff,  Veloxin.  Veloxol.  Benzin.  Bremen.  Stcphanic- 
kirchen  weide  20. 

,, Pilot",  Flugtechnische  Ges.  m.  b.  H.,  Reparatur- Werkstatt.  Flug- Veranstaltungen. 
Berlin  W.,   I'hlandslr.  159. 

PintSCh,  Julius,  A.-G.,  Signal-  und  Belcuchtungsapparate,  Gasmesser,  Berlin  0^ 
Andreasstr.  71/73. 

Platzdasch  A.,  Schrauben  und  andere  Massenartikel  für  Motore.  Flugapparate  etc.. 
Frankfurt  a.  M. 

Poelke  Bruno,  Holzarbeiten  für  Flugmaschinen.   Frankfurt  a.  M. 

Poldi-HQtte,  SpezialStahle,  Berlin,  Alexandrinenstr.  35. 

Poupiier  Jun.,  Spezialstahlc,  Hagen  i.  W. 

Prenauer,  Paul,  Armaturen,  Vergaser,  Berhn  SO..  Oranienplatz  6. 

PreB-,  Stanz-  und  Ziehwerke  Rud.  Chillingworth,  Propeller.  Nürnberg.  Walzwerk- 
straße 62/68. 

Propeller-  und  Ventilatoren-Industrie,  System  Klemm,  G.  m.  b.  H.,  Frankfurt  a.  M.- 
Bockenheim, Markgrafenstr.  13. 

Prowodnik-Motor-Pneumatik  G.  m.  b.  H.,  Ballonstoffe,  Berhn  SW..   Friedrichstr.  12. 

Pustau,  von  Kapitän  zur  See  a.  D.,  Organisator  von  Wettflügen,  Berlin  W.  30. 
I^ndshutcrstr.  35. 

Rafflenbeul  Rud.,  Schrauben  und  andere  Massenartikel  für  Motoren.  Flugapparate  etc.. 
Hagen  i.  W. 

„Rapid*'  Accumulatoren-  und  Motorenwerke  G.  m.  b.  H.,  Zündapparatc.  Zündkerzen 
und  Akkumulatoren,   Schöneberg -Berhn,  Hauptstr.  9. 

Rautenbach  Rud.,  Stahl  und  andere  Materialien  zum  Bau  von  Luftfahrzeugen.  So- 
lingen. 


480  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

Sehliek,  Otto.  Hölzer  für  Flugapparate  und  Luftschiffbau,  Berlin  C,  Prenzlauer  Str.  jq 
Sehlotter,  G.  Arthur,  physikalische  Werkstätten  für  Flugtechnik  und  Mechanik.  „Schkic- 

ter- Propeller",  Dresden-A.  16,  Gabelsbergerstr.  15. 
Sehmitt  Am  Werkzeugmaschinen  für  Luftschiffahrt.  Offenbach  a.  M. 
Sehmitx»  Riehard    Ballonstoffe.  Hamburg,  Georg  Kirchhof  2. 
Sehmiti  &  Co.,  J.,  Armaturen,   Schmierapparate  und  Ventile,    Höchst  a.  M..  Hoo- 

burger  Straße  13. 
F.  H.  Sehnieke,  Schrauben  und  andere  Massenartikel  für  Motoren.   Flugapparate  etc, 

Chemnitz. 
SehOneweiß  &  Co.,  Schmiede  und  Press.-Teile.  Hagen  i.  W. 

Schreiber  &   Raustar,   Stahl-   und  Aluminium-Schweißung   und  Lötung.    Charlottes- 

bürg  5. 
Sehröder,  G.,  mcch.  Draht-  und  Hanfseilerei,  Landsberg  a.  W. 
Sehubert,  Max,  Manomcterfabhk,  Chemnitz,  Bemhardstr.  40. 
Sehnltze,  Aagust,  Seilfabhk,  Berlin  SO.,  Köpenicker  Straße  190. 
Schulz  John.  Holzarbeiten  für  Flugmaschinen.  GorUtz  i.  Schles. 
Sehnmann  &  Co.,  Aluminium,  Leipzig-Plagwitz. 
Schwager,  Georg,  Maschinenfabrik,  Motoren,  Reparaturwerkstatt,   Berlin   SO.,  Walde 

marstr.  55. 
Schweinfarter  Prizislons- Kugel-Lagerwerke,  Fichtel  &  Sachs,   Kugellager,     Schveie- 

fürt,  Schultestr.  22. 
Sehwietzke,  J.  G.,  G.  m.  b.  H.,  Aluminiumguß,  Düsseldorf,  Tellstr.  26. 
Stahlröhrenwerke,  Stahl    und    andere    Materialien    zum    Bau    von     Luftfahrzengo, 

Witten  a.  Ruhr. 
Stahlwerk  Becker,  A.-G.,  Stahl  und  andere  Materialien  zum  Bau  von  Luftfahrzenseo, 

Wilhch  b.  Krefeld. 
Stahlwerke   Richard  Lindenberg,  A.-G.,   Werkzeug-  und   Konstruktionsstahle.   Res- 

scheid-Hasten. 
Stahl-  Sl  Drahtwerk,   Stahl  und  andere  MateriaHen  zum  Bau    von    Luftfahrzeuges. 

Röslau. 
Stamm,  L.,  Farben-  und  Lackfabrik.   G.  m.  b.  H.,  Mainz. 
Starke  &  Hof  mann,  Kompressoren  und  Ventilatoren,  Hirschberg  i.  Schi. 
Starke  &  Tarabochia,  Flugapparate  und  Motoren,  Darmstadt,  Louisenstr.  16. 
Stelzer,  Paul,    Schrauben    und   andere   Massenartikel   für  Motore,    Flugapparate  etc.. 

Heilbronn  a.  X. 
Strich,  A.,  Luftschrauben,  Wien,   Rotunde. 
StObgen  &  Co.,  Fr.,  Luftschifflaternen,   Erfurt,  Moltkestr.  4/5. 
Studiengesellschaft  für  Luftschiffahrt,  Hamburg. 

Stromeyer  &  Co.,  L.,  J-uftschiffhallen-  und  Zeltbau,  Konstanz  a.  Botlens^ee. 
Syrany,  Heinrich,  Spezialstahle.   Schmalkaldcn  i.  Thür. 

Tachometer  G.  m.  b.  H.,  Vergaser,  Ölapparate,   Geschwindigkeitsmesser   etc.,   Berlin. 

Mohrenstr.   ib. 
Talbot,    Romain,    Zündkerzenfabrik   ..Reliancc*'    und   Zubehörteile   für    Luftschiffahrt. 

Berün  S.,  Wassertorstr.  46. 
Taunus-Zünderfabrik,  Zündapparate.  Frankfurt  a.  M. 
Teves,  Alfred,  Konstruktionsmaterial  und  Zubehörteile,  Frankfurt  a.  M.,  HohenzoUem- 

platz   IC). 
Teves  &  Braun,  Mitteldeutsche  Kühlerfabrik,   G.  m.  b.  H.,  Frankfurt  a.   M..   Hohen- 

zollernplatz   10. 
Theisen,  Eduard,  Anlagen  zur  Wasserstofferzeugung,  München. 
Thormann     B..     Vergaser.    C)lapparate,     Geschwindigkeitsmesser    etc.,     Berlin,     Waß- 

mannstr,  31. 
Tillmannsche  Eisenbau-A.-G.,  Hallen,  Remscheid  i.  W. 
Trimpler,  C.   G.,  geb<:)gene  Hölzer  für  Tragflächen,  Oranienbaum  (Anhalt). 

„Union**  A.-G.»  Eisenhoch-  und  Brückenbau,  Hallen,  Essen  a.  d.  Ruhr,  Schlenhofstr.  105. 
Unterberg  &  Heimle,  Zündapparatefabrik,  Durlach  i.  Baden. 


4)82  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

Boehm  Sc  Rosenthal,  elektr.  Lampenfabrik.  Wien,  XX. 
Dalmler-Motoren-Gesellsehaft  m.  b.  H.,  österreichische.  Motorenfabrik«  Motorea  mi 

Luftschiff  gondeln,  Wiener-Neustadt. 
Dtoes  &  Friedmann,  Luftschiff-Zubehörteile.  Wien.  XVIII..  Mitterberggasse  ii. 
Dietrieh  Jan.,  Jakob,  Luftschiff- Zubehörteile.  Wien.  IX.,  Nußdorf  er  Straße  42/44. 
Dolainski,  Ferd.  Sl  Co.,  Anlagen  für  Wasserstoff erzeugung.  Wien  X. 
Erben,  S.,  Zubehörteile,  Wien  I..  Stubenring  XIV. 
Etrieh,  IgO,  Flugapparate  Etrich-Eindecker) ,  Wien-Rotunde,  K.  K.  Pratcr.    und  Fla,- 

feld  Wiener-Neustadt. 
Fischer,  J.,  Patentanwalt.  Wien  I,  Maximilianstr.  5. 

Gummifabrik  A.-G.,  österr. -Amerikanische.  Wien,  XIII.,  Hütteldorfer  Straße  74. 
Gommi-  und  Kabel-Werke  Josef  Reithoffer's  Söhne,  Ballonfabrik.  Balloa-  und  Am- 

planstoffe.  Wien.  VI.,  Rahlgassc  i. 
Herz  &  Co.,  Zündapparatefabrik,  Wien,  VI.,  Königsklostergasse   7. 
Hofmann,  R.,  Propeller,  Wien  IX,  Nußdorferstr.  4. 

Kleemann,  Anton,  Meß-  und  Registrier-Instrumente.  Wien.  VII.,   Schottenfeldgasse  79 
Komlössy^  Flugtechnisches  AtcUer.  Wien.  II..   Schöngasse  22. 
Körting,     österreichische     Maschinenbau-A.-G.,     Motoren.      Wien.   XX..     Dresdener 

Straße  68/70. 
Lanrin  Sl  Klement,  Motoren fabrik.  Jungbunzlau  in  Böhmen. 
Lohner  &  Co.,  Jakob,  Flugapparate,  Wien.  IX.,  Porzellangasse  2. 
Mandl,  Rudolf,  Luftschiff-Zubehörteile,  Wien.  IV.,  Heugasse  54/56. 
Metzeler  &  Co.,  Ballon-  und  Aeroplanstoffe,  Wien.  VI.,  Königsegg- Gasse  6. 
Milch,  Rob.  Jul.,  Zündapparate.  Wien,  I..  Stubenring  22. 
Motor-Loftfahrzeug-Ges.  m.  b.  H.,  Wien.  XIII..  Hütteldorfer  Straße   74. 
Office  d' Aviation,  Motoren  und  Zubehörteile,  Wien.  1..   Stubenring   0. 
Österreich-Amerikanische  Gqmmifabrik  A.-G.,  Ballon-  und  Aeroplanstoffe.  Wien.  XIII. 
österreichische  Daimler-Motoren-Gesellschatt  m.  b.  H.;  Motoren.  Wiener-Neustadt 
Österr.-Ungar.  Sauerstoff  werke,  G.  m.  b.  H..  Wasserstoff  und  Sauerstoff,  Wien.  IV., 

Gasthausstr.  30. 
Opel  Sc  Beyschlag,  Motoren,  Wien.  L,  Canovagasse  5. 

Pielecki,  S.,  Vertrieb  der  ..Bleriot-Flugapparate",  Lcmberg.  Akadeniicka   4. 
von  Pischof,  Ritter,  Konstrukteur  für  Flugapparate,  Wien.  IV. 
Pnch,  Johann,  Motoren  fabrik,  Graz.  Steiermark. 

Reithof ler's  Söhne,  Gummi- und  Kabelwerke,  Wien.  Wimpassing  und  Steyr,  Ob.^ten. 
Schießl  Sc  Co.,  Meß-  und  Registrier-Apparatc,  Wien,  VI.,  GumpcndorferstraOe  15. 
Sdldn-  Sc  Kreidl,  Fabrik  explosionssicherer  Gefäße,  Wien,  III.,   Rosuinofskystr.  29. 
Schultz,  Karl,  Maschinenfabrik  und  mech.  Werkstätten,  Wien,  X.     EuQ:engasse  65. 
Siercke,  Robert,  Luftschiff-Zubehörteile,  Wien.  I.,  Operngasse  5. 
Vacuum  Oil  Company,  A.-G..  Wici.  I.    Stubenring  2 

„Velox"  G.  m.  b.  H.,  Prager  Automobilfabrik.  Motoren,  Prag-Karolinental. 
Vereinigte  Gummiwaren-Fabriken  Harburg- Wien,  A.-G.,  Ballonfabrik,  Wien.  VI.. 

Mariahjlfstr.  115. 
Weichmann,  Friedrich,  Scheinwerfer  Fabrikation.  Wien,  XX.,  Dresdener   Straße  iio. 
Werner  und  PHeiderer,  Flugapparate,  Wiener-Neustadt. 

3.  Frankreich. 

„Aerodrome  Beth^ny",  Bctheny  bei  Reims. 

„Aerodrome  Buc",  Flugplatz  und  Fliegerschule,  Buc  (Seine  et  Oise). 

„Aerodrome  Campe  de  Chftlons*',  Mourmelon  le  Grand. 

„Aerodrome  de  1a  Brayette",  Fliegerschule,  Brayette  bei  Douai. 

„Aerodrome  Juvisy",  Juvisy  (Seine  et  Oise). 

„Antoinette"-Soci6t6,  Motoren-  und  Flugapparalcfabrik,  Puteaux   (Seine)   28,   rue  des 

Bas-Kogers. 
Anzani,  Motorenfabrik.  Courbevoie  (Seine)   112.  Boulevard  de  Courbevoie. 
„Ariel'*-Sooi^t6,  Flugapparate  l^aris.   152  Av.  des  Champs-Elysees. 


484  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

Farman,  Frtres  (Henri  und  Maurice)    Flugapparate-Konstrukteure.  Paris.  22  av.  de  Li 

Grande  Armee,  und  ChÄlons. 
Farman,  Frires  &  Garas.  Reparaturwerkstatt,  Vertrieb   von    Flugapparaten  SystKn 

Farman,  Paris,  68  Avenue  de  la  Grande-Arme6. 
Farman,  Kellner  et  Neubauer,  Flugapparate  System  Maurice   Farman.  Boulogne  .q:r 

Seine,   177  route  de  Versailles. 

Glaenzer  et  Cie.,  Kugellager  D.  W.  F.,  Paris,  35  Boulevard  de  Strasbourg. 
„Gnome",  Soci6t6  des  Moteurs,  rotierende  Motoren.  Paris.  49  rue  Latfitte. 
Gobron-Brilü^  (Soci6t6  des  Automobiles),  Motoren,  Boulo^^e  sur   Seine,   13  Quai  de 

Boulogne. 
Godard,  Louis,  Luftschiff-  und  Ballonfabrik.  Paris,  170  nie  Legendre. 
Gomes  &  Cie.,  Automobil-  und  Flugapparate-Vertrieb.  63   Boulevard   Haussmann. 
Gr^gotre,  Pierre  J.,  Motorenkonstrukteur  (Motor  ,,Gyp"),  Suresnes  (Seine),  3  nie  de 

Saint  Cloud. 
Grouvelle,  H.,  Argrembourg  &  Cie.,  Vergaser  und  Kühler,  Paris    71  rue  du  Moulin-Vm 
Guyot,  Albert,  Flugapparate,  Orleans  (I^iret),  60  Boulevard   A.  Martin. 

Hanrlot,  Ren6,  Flugapparate,  Chälons-sur-Mame. 

Herdtle  &.  Bruneau,  Motorenfabrik,  Paris,  38  bis,  rue  de  Chine. 

Houry,  Ch.,  Vertrieb  von  Flugapi>araten.  Paris,  23  rue  Royale. 

HOe,  E.,  Flls,  Fabrik  für  Präzisions- Instrumente,  Barometer,  Manometer  usw.,  Paris 

63  rue  des  Archives. 
Hutchinson-Etablissements,  Ballonstoffe.  Paris.  ()o  rue  St.  Lazare. 
Koeohlin,  P.,  Billancourt  (Seine),  27  rue  de  V^anves. 
Labor-Picker,  Flugmotoren,  Neuilly  sur  Seine.  23  avenue  de   Keule. 
Lavalette-Elsemann,  Zündapparate,  Paris,   175  avenue  de  Choisy. 
Lefibvre,  Schmierapparate,  Pr6- St. -Gervais. 
Letord  &,  Niepce,  Luftschrauben  und  Zubehörteile  für  Flugapparate,   Meudoa   (Seine 

et  Oise),   10  rue  Paira. 
Leyros,  Ren6,  Zweitaktmotoren.  Fecamp  (Seine). 
Librairie   A6ronautique.  Verlag  für  Luftschiffahrt  und  der  Zeitschrift   ,,La  Techniqce 

A6ronautique".   Paris.    ^2  nie  Madame. 
Lior6,    Ingenieur   E.    P.,    Flugapparate    und    Holzschrauben,    Levallois-Perret    (Seinei. 

4  bis.  rue  de  Corenillc. 
M.  A.  B.,  Mahcet  &  Bhn,   Kugellager.  Zahnräder.  Moloren,   .Aubervittiers- Seine. 
Mallet,  Maurice,  Fabrik  für  Freiballons.  Luftschiffe  und  Zubehörteile,  Puteaux  (Seinei, 

IG  route  du  Havre. 
Mestral  &  Harl6.  Pateniburcau,   Paris,   zx  rue  de  la  Rochefoucauld. 
Mestre  &  Blatgö',  Zubehör  für  Luftschiffe  und   Flugapparate,    Paris.    5/7    rue  Brunei. 
Metzeier  &  Co.,  Ballon  und  Acroplanstoffe,   Paris,   i  rue  Villarct  de  joycux 
Michelin  &  Cie.,  Ballon-  und  Aeroplanstoffe,  Clermont-Fcrrand. 
Mors,  Soci6t6  d' Automobiles,  Motoren fal^rik.   Paris,  48  rue  du  Th^atre. 
Mutel  &  Cie.,  Motorenfabrik,  Paris.   124  rue  Saint  Charles. 

Nieuport  St6.  Arne,  Flugapparate,  Zündapparate.  Suresnes  sur  Seine.   9  rue  de  Seine. 
„Nilmelios**  Busse  &  Michel,  Zündapparale,  Paris.  47/49  rue  Sarosdaire. 
„Office  d' Aviation",  Vertrieb  von  Flugapparaten,  Paris,  42  rue  Richelieu. 
L'016o,  elektrische  Lampen.  Zündkerzen  usw.,  Levallois-Perret  sur  Seine.  30  rue  Perrier. 
Panhard  &  Levassor,  Motorenfabrik.  Paris,   19  Avenue  d'Ivry. 
Passerat  6t,  Radiguet,  Propeller.   Paris.    127  nie  Michel-Bizot. 
Paturel,  H.,  Ballonfabrik.   Paris,   123  rue  d'Avron. 
Pelliat,  L.,  Propeller.  Asnidres  (Seine),   15  Gde.   Rue. 

Ratmanoff  &   Cie.,   IVopeller- System    ..Drzewiecki",    Paris-Puteaux,     9     rue     Eichen- 
berger. 
Renault  (Automobiles),  Motorenfabrik.  Billancourt  (Seine),   15  rue  Gustave- Sandoz. 
Renold,  H.,  Ketten,   Paris,  87  Boulevard  Gouvion  St.  Cyr. 
Rodrigues,  Gauthier  &  Cie.,  Azetylen-Laternen,  spez.  ,. Alpha" -Laternen,  Paris.  07  Boue- 

vard  de  Charonne. 
Roger-Sommerv  Flugapparate.  Mouzon  (Ardenncn). 


486  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

Markt  and  Co.  Ltd.,  Zubehör,  London.  6  City  Road.  Tinsbiiry  Square. 

Mestre  et  BIatg6,  Zubehörteile,  London.  20  Store  St.  Tottenham. 

Motor  Aeoeuores  Co.,  Zubehörteile.  London.  35  Great  Malborough  Street. 

Muntz's  Metal  Co.,  Ltd.,  Aluminiumguß.  New  Birmi.igham. 

Oldbary  Tube  Works  Co.,  Stahlrohre.  Oldbury. 

Petroleum  Co.  Ltd.  Britbh,  öle.  London  £.  C.  22  Fcnchurch   Street. 

Renold,  Hans,  Ltd.,  Ketten.  Manchester,  3  Broock  Street. 

Rotherham  and  Sons,  ölapparate.  Coventri. 

Rüssel  John  and  Co.  Ltd.,  Hallen  und  Eisen,  Wulsall. 

Seebohm  et  Dieokstahl  Ltd.,  Stahl,  Sheffield. 

Smith  and  Sons,  Ltd.,  Chronometer  und  Meßinstrumente.  London  \V.  C.   i  Strand. 

Stern  Sonneborn  Oll  Co.,  öle  und  Fette.  London,  Finsbury  Square. 

Vickers  Sons  &  Maxim,  Ltd.,  Luftschiffe.  Flugapparate.  Waffen.   Birmingham. 

WaterfaU  and  Burber.  Stahl.  Sheffield. 

Weldless  Steel  Tabes  Co.  Ltd.,  Stahlrohre.  Birmingham.  Icknield-Port-Road. 

Wellington  Steel  Works  Co.,  Stahl.  Sheffield. 

Willcox  and  Co.,  Ltd.,  öle  und  Fette.  London.  23  South wark   Street. 

5.  Belgien. 

.Aeromoteurs  beiges,  A.-G..  Soignies,  Belgien. 

,Avia*'  Soci6t6  Beige  de  Constructions  A6ronaatlques,  Brüssel. 

Copp6,  Jos.,  et  Fils,  Signal-  und  Reklame-Ballons,  Brüssel,   123  rue  Bora. 

de  la  Hault,  Adh^mar,  Flugapparate  und  Motoren,  Brüssel,  214  rue  Royalc. 

Jansen,  Ch.,  Ballon-  und  Aeroplanstoffe  (Fabrikat  Metzeier),  Brüssel,  30  rue  GaiUait 

Lembecq,  Usines  de,  Röhren.  Lembecq-lez-Hal,  Belgien. 

„Pipe'',  Compagnie  beige  de  constructions  de  moteurs»  Luft<;chiff-  und  Flugmotore». 

Brüssel,  8  u.  10  rue  Ruysdael. 
Raclot,  Ingenieur,  Patentbureau,  Brüssel,  35  rue  de     la  R6geme. 

6.  Italien. 

Barzano  &  Zanardo,  Ingenieure,  Patentbureau,  Rom,  9  Via  Due  Macelli,  und  Mailand, 
6  Via  S.  Andrea. 

Continental  Caoutchouo  &  Gutta  Percha  Cie.,  Ballon-  und   Aeroplanstoffe,   Mailand. 

Via  Bersagli  36. 
„F.   L   A.   M.*%  Fabbrica  Italiana  Aerostati-Milano,  Flugapparate.    Ballons,   Mailand 
„Fiat",  Fabbrica  Italiana  di  Automobil!  Torino,  Motorenfabrik,  Turin,  35  Corso  Dante. 
Off  leine  Miller,  Flugapparate,  Propeller,  Motoren,  Turin,  9  Via  Legnano. 
Origoni  &  Co.,  Aluminium  und  andere  Leichtmetalle,  Mailand. 
Pozzi,  Ouiseppe,  Lackfabrik,  Ballonlacke,   Rom,  Piazza  Rondanini   52/53. 
Societä  Italiana  Oerlikon,  elektrische  Wasserzersetzer,  Mailand,  Via  Principe  Umberto  17. 

7.  Schweiz. 

Amsler  &  Co.,  Kugellager,   Stahlrohre,   l'^uerthalen. 

Aluminium-Industrie,  A.-G..  Neuhausen.   Schweiz. 

Bosch,  Robert,  Zündapparatefabrik,   Gent. 

Carfagni,  A.  A.,  Automobil-  und  Aeroplanfabrik.  Vertrieb  der  Bl^riot-.\pparate,  Genf. 

30/36  rue  Ph.  Planta mour. 
Denzler,  D.»  Draht-  und  Hanfseile,   Zürich,  Sonnenkai  12. 
Dubied  &  Co.,  Ed.,  Zündkerzentabrik,  Couwet    Schweiz. 

Eisen-  und  Stahl werlce  vorm.  Georg  Fischer  A.-G.,  Stahl-  und  Eisenguß.  Schaf f]iau5en. 
Fritsch  &  Co.,  Luftschiffer-  und   Sportbekleidung,  Zürich,  Bahnhof str.  63. 
Hansen  Aeroplan-A.-G.,  Zürich. 

„Komet",  Fabrik  magaetelektrischer  Zündapparate,  Zürich,  Brunaustr.  95. 
MQIler,  Carl,  Patentbureau,  Zürich,  Bleichen  weg  13. 


^88  Bezugsquellen-Verzeichnis. 

Hall-Scott  Motor  Gar  Company,  Motoren.  San  Francisco  8i8  Crocka  Buildy. 

Hamilton  Aero  Mfg.  Co.,  Flugapparate,  Seattle  208.  30.  Avenue. 

Harriman  Motor  Works,  Motoren,  Propeller,  South-Glastonbury,  Conn. 

Haitford  Rubber  Works  Co.,  Ballon-  und  Acroplanstoffe.  Hartford,  Conn. 

Herring  Curtiss  C,  New  York,  Motoren.   1926  Broadway  2  Hammondsport. 

Herring-Curtis^-Aeroplan  G.  m.  b.  H.,  Hammondsport.  New  Jersey. 

Howard,  W.,  Grill,  Ballons,  Baltimore.  Md. 

International  Aerial  Navigation  Co.  of  Texas,  Austin,  U.  S.  A. 

International  Sehool  of  Aeronantios  and  A.  Triaca,  New  York,   Ferr>^  34  st.  Strut. 

Lavalette  &  Company,  Magnet-Zündapparatc,  New  7?ork  225/227   Werts  7.  Street. 

Lawrence,  George  A.,  Motoren.  New  York.  Astor  Thcatrc  Building. 

Levick  Edwin,  Sportphotograph,  New  York,  108  Fulton  St. 

Livingston  Radiator  Co.,  Kühler.  New  York.  City,  6.  E.,  31.  Street. 

Loose  Monoplane  Co.,  San  Francisco.  Cal. 

LudlOW,  Israe,  (I-udlow  Aeroplane),  Ncwyork  City,  2686  Broadway. 

Michigan  Airsohin  Company,  Detroit,  Mich.,  Flugapparate  und  Motoren. 

Missouri  Motor  Car  Company,  Motoren.  St.  Louis. 

Munn  &  Co.,  Patentbureau.  New  York,  365  Broadway. 

Myers,  A.J.,  Vergaser,  New  York,  24.^  West  49  st.  Street. 

The  Palmer  Aeroplane  Tire,  Akron.  Ohio. 

National  Air-Cruft  Construction  Co.,  Propeller,  Washington  234,  14.  Street.  X.  W. 

Pedersen  Manufaoturing  Company,  Schmierapparate,  New  York,  636-644  First  Avenue. 

Pennsylvania  Rubber  Co.,  Anlaufräder  für  Flugapparate,  Jeanette,  Pa. 

Repair  Co.,  Motoren,  New  York  225  W.,  57.  Street. 

R.  J.  V.  Co.,  Kugellager,  New  Y'ork,   1771   Broadway. 

Regina-Gibson  Co.,  Propeller,  New  York,  225  West,  49.  Street. 

Rinen  Aero  Man.  Co.,  Motoren.  Euslon,  Pinna. 

Sanford,  Mc,  Co.,  Motoren,  Bridgeport,  Conn.,  45  Devey  Court. 

Shaffer,  C.  T.,  Flugapparate,  San  Francisco  302,  Holyokc  Street. 

Schneider,  Fred,  Flugapparate,  Propeller,  New  York,   1020  E.,   178.  Strebt. 

Simms  Magneto  Co.,  Zündapparate.  New  York  Cyti.   178(1  Broadway. 

Sparling,  Mc,  Clintork  Co.,  Propeller.    Grafton  Illinois. 

Stupas,  M.,   Flugapparate,  Chicago,  111.  7020  Eril. 

Sudlow,  Jsrael,  Flugapparate,  New  York.  2686  Broadway. 

Tracy,  Joseph,  Dynamcter,  New  York,   iio  West,  39.  Street. 

Trasse,  Peter  A.,  &  Company,  Stahlrohre.  Stahldrähte.  Philadelphia,  408  Commerce  Street. 

Universal  Auto   Supply  Co.,  Zubehör-  und  Bestandteile,   New  York,   1900  Broadway. 

Vacuum  011  Company,  Motoren,  Öle.  Rochester,  U.  S.  A. 

Vrooman  E.  E.,  Patentbureau,  Washington,  836  F.  Street. 

Wasser-Instrument-Company,  Tourenzühlcr  etc.  Beloit,  Wis. 

Wearer-Eatling- Auto  mobile  Company,  öle  und  Schmierfette.  New  York.  2230  Broadway 

7().  Street. 
Wearer,  J.  A.,  jr.,  Zubehör-  und  Bestandteile.  New  York,  956  Lighth  Avenue,  56.  Street. 
Whitehead,  Gustave,  Newyork,  .^stor  Theatre  Building. 
Willis,  Co.,  E.  J.,  Propeller.  Zubehörteile.  New  York.  8  Park  Place. 
Wittemann,  C.  und  A.,  Flugapparate,  Zubehörteile,  New  York,  Staten  Island. 
Woodward,  H.  L.,  Patentbureau,  Washington.  7279.  Street. 
Woodward  &  Chandlee,  Patentbureau,  Washington,  1247.  F.  Street. 
Wright  Company,  Flugapparate,  Motoren,  Dayton,  Ohio. 
Youngs,  W.  M.  P.,  &  Bros,  Holz  für  Flugapparate,  New  York,  First  Avenue,  35.  Street. 


494  Anhang. 

17.  Oberleutnant  M  e  n  t  e  ,  Wright  (Zweidecker),  A.  A.  G.,  Argus- Reserve. 

18.  Oberleutnant  M  e  n  t  e  ,  Wrignt  (Zweidecker),  N.  A.  G.,  Körting  Resene. 

19.  Heinrich  Haas,  Wright  (Zweidecker),  N.  A.  G.,  Körting  Reserve. 

20.  Heinrich  Haas,  Wright  (Zweidecker),  N.  A.  G.,  Argus  Reserve. 

21.  Robert  v.  M  o  ß  n  e  r  ,  W^right  (Zweidecker),  N.  A.  G.,  Körting  Reserve. 

22.  Robert  v.  M  o  ß  n  e  r  ,  Wright  (Zweidecker),  N.  A.  G.,  Argus  Reser\-e. 

23.  Bruno  Hanuschke,  Hanuschke  (Eindecker),  Anzani-Motor. 

24.  Paul  H  a  V  e  s  ,  Haves  (Eindecker)  mit  Escher-Motor. 

25.  Alfred  Frey,  Farman  (Zweidecker)  mit  Gnöme-Motor. 

26.  Alfred  Frey,  Farman  (Zweidecker)  mit  Gnöme-Motor. 

27.  E  1 1  e  r  y  von  G  o  r  r  i  s  s  o  n  ,  Albatros  (Zweidecker),  Gnöme-Motor. 

28.  E  1 1  e  r  y  von    G  e  r  r  i  s  s  o  n  ,   Voisin   (Zweidecker),   E.  N.  V. -Motor. 

29.  E 1 1  e  r  y  von  G  e  r  r  i  s  s  e  n  ,  Euler- Voisin  (Zweidecker) ,  Gnöme-Motor. 

30.  Hans  H  a  1 1  e  r  ,  Euler- Voisin  (Zweidecker) ,  Gnöme-Motor. 

31.  Hans  H  a  1 1  e  r  ,  Voisin  (Zweidecker)  mit  E.  N.  V. -Motor. 

32.  Otto  E.  Lindpaintner,  Sommer  (Zweidecker),  Gnöme-Motor. 

33.  Otto    E.     Lindpaintner,     Sommer- Albatros    (Zweidecker)     mit 
Gnöme-Motor. 

34.  Otto  E.  Lindpaintner,  Farman-Albatros  (Zweidecker)  mit  Argus- 
Motor. 

35.  Otto  E.  Lindpaintner,  Hanriot-Libellule,  Gyp-Motor. 

36.  Emil   J  e  a  n  n  i  n  ,   Aviatik  Typ  Überlandflug  Frankfurt — Mannheim 
(Zweidecker)  Argus-Motor. 

37.  Emil  J  e  a  n  n  i  n  ,  Aviatik  (Passagier-Typ),  Argus-Motor. 

38.  Ernst  Plochmann,  Aviatik  (Zweidecker),  Argus-Motor. 

39.  Ernst  Plochmann,  Aviatik  (Passagier-Typ),  Argus-Motor. 

40.  Simon  Brunn  huber,  Albatros  (Zweidecker),  Gnöme-Motor. 

41.  Oswald  K  a  h  n  t  ,  Grade  (Eindecker)  mit  Grade-Motor. 

42.  Hermann  D  o  r  n  e  r  ,  Dorner  (Eindecker),  Domer-Motor. 

43.  Hermann  D  o  rn  e  r  ,  Dorner  (Eindecker),  Dorner-Motor. 

44.  Raimund  Eyring,  Dr.  Huth  (Zweidecker),  Argus-Motor. 

45.  Felix  L  a  i  t  s  c  h  ,  Voisin  (Zweidecker),  E.  N.  V.-Motor. 

46.  Franz  Kode,  Grade  (Eindecker),  Grade-Motor. 

47.  E.  Plochmann,  Grade  (Eindecker),  Grade-Motor. 

Es  zeigte  sich  während  dieser  Flugwoche  eine  erfreuliche  Steigerung 
des  Könnens  unserer  deutschen  FHeger  bei  allen  ihren  Manövern,  vornehm- 
lich aber  beim  Höhenflug.  Wiencziers  stellte  mit  1560  m  einen  deut- 
schen Höhenrekord  auf,  und  man  sah  bisweilen  5  bis  6  Apparate  in  500  m 
Höhe  und  darüber  in  den  Lüften. 

Die  Resultate  dieser  schönen  Flugveranstaltung  sind: 

L  Großer  Preis:  i.  Preis,  gestiftet  vom  Kriegsministeriura. 
25  000  M. :  Lindpaintner,  2.  Preis,  gestiftet  von  einem  ungenannten 
Patrioten,  15  000  M. :  J  e  a  n  n  i  n. 

n.  Belastungspreis,  gestiftet  vom  Kriegsministerium,  i.  Preis 
5000  M. :  B  r  u  n  n  h  u  b  e  r  ,  2.  Preis  3000  M. :  Wiencziers,  3.  Preis  1000  M. : 
nicht  gewonnen. 

III.  T  ä  g  1  i  c  li  e  r  D  a  u  e  r  p  r  e  i  s  ,  gestiftet  vom  Kaiserlichen  Aero- 
Klub.  I.  Preis  400  M.,  2.  Preis  200  M.  i.  Tag:  i.  Lindpaintner,  2.  Mente. 
— •  2.  Tag:  I.  Thelen,  2.  Brunnhuber.  —  3.  Tag:  i.  Thelen,  2.  Mente.  — 


49^  .Anhang. 

ausgezeichnet.  Die  übrigen  Konkurrenten  hatten  weniger  Erfolge.  Andre 
erlitt  einen  Unfall.  Er  stürzte  mit  seinem  Apparat  ab,  wurde  aber  nicht 
verletzt. 

Am  22.  Oktober  begann  das  Internationale  Flugmeeting  zu  B  e  1  - 
mont  Park  auf  Long  Island  bei  New\'ork.  Während  dieser  Veranstal- 
tung, die  mit  Preisen  im  Gesamtbetrage  von  70000  Dollars  ausgestaltet 
war,  wurde  auch  das  Wett fliegen  um  den  Gordon-Bennett- 
Pokal  für  Flugmaschinen  abgehalten. 

Die  offiziellen  Konkurrenzen  begannen  mit  einem  Stundenflie- 
gen, dessen  Preis  von  230  Dollars  Graham  W.h  i  t  e  gewann.  Er  um- 
kreiste in  der  Stunde  2omal  die  2500  m  lange  Bahn.  Moisant  klassierte  sich 
als  zweiter  mit  17  Runden  und  Drexel  als  dritter  mit  9.  Den  Höhenpreis 
gew^ann  H  o  c  k  s  e  y  ,  der  so  hoch  stieg,  daß  er  in  den  Wolken  verschwand. 
De  Lesseps  erreichte  330  m  und  Ely  300.  Moisant  führte  dann  einen  Über- 
landflug nach  einem  östlich  vom  Aerodrom  in  10  Meilen  Entfernung  befind- 
lichen Fesselballon  aus.  Hin-  und  Rückflug  dauerten  nur  40  Min.  40  Sek. 
Diese  Zeit  ist  ein  Rekord  für  die  amerikanischen  Überlandflüge. 

Am  zweiten  Tage  kam  es  wegen  heftigen  Windes  zu  keinen  größeren  Flügen. 

Bemerkenswerte  Flüge  erzielte  an  den  folgenden  Flugtagen  Mc.  Card  \', 
der  das  Ausscheidungsfliegen  der  Zweidecker  um  den  Geschwindigkeits- 
preis gewann,  sowie  Brookins  (Wright),  de  Lesseps  (Bl^riot), 
Latham,  Graham  White,  Drexel  und  H  o  c  k  s  e  y  ,  die  be- 
deutende Höhenflüge  ausführten  und  große   Geschwindigkeiten   erzielten. 

Am  29.  Oktober,  dem  8.  Flugtage,  stellte  der  Amerikaner  John- 
stone mit  einer  neuen  Wrightmaschine  einen  neuen  Höhenrekord  auf, 
indem  er  8470  Fuß  (2823  m)  erreichte.  An  diesem  Tage  fanden  auch  die 
Ausscheidungsflüge  zum  Gordon-Bennett-Pokal  statt,  zu  denen  die  Teil- 
nehmer von  der  amerikanischen  Aero-Korporation  ausgewählt  wurden. 

Die  Vertreter  Amerikas  in  dieser  Konkurrenz  waren :  Walter  B  r  o  o  - 
k  i  n  s  (Wright) .  Hamilton  (Hamilton),  Armstrong  Drexel 
(Bleriot)  und  als  \'ertreter  für  den  gestürzten  Brookins  Moisant  (Bk'riot). 

Frankreich  wurde  durch  L  e  b  1  a  n  c  (Blcriot)  und  L  a  t  li  a  in  (An- 
toinette)  vertreten,  während  von  engüschen  Teilnehmern  Graham 
W  h  i  t  e  (Bk-riot)  und  O  g  i  1  v  i  e  r  (Wright)  starteten. 

Das  Wettfliegen  für  den  Bennett-Pokal  ging  über  100  km  (62  Meilen), 
und  zwar  mußte  die  äußere  Flugbahn  von  5  km  Länge  20 mal  umflogen 
werden.  Die  Konkurrenten  konnten  von  8^/2  Uhr  morgens  bis  3*2  Chr 
nachmittags  starten;  jedoch  durften  sie  nur  ein  einziges  Mal  aufsteigen. 

Sieger  wurde  (i  r  a  h  a  m  White,  der  die  vorgeschriebene  Strecke 
in  I  Std.  I  Min.  4^/^  Sek.  zurücklegte. 

L  e  b  1  an  c  hatte  die  besten  Aussichten,  Gewinner  des  Preises  zu  wer- 
den, doch  erlitt  er  nach  der  19.  Runde  (95  km)  einen  Unfall,  der  das  Weiter- 
fliegen unmöglich  machte.  Sein  Apparat  stürzte  aus  100  Fuß  Höhe  ab, 
und  begrub  ihn  unter  den  Trümmern  der  Maschine.  Leblanc  erlitt  nur 
leichte  Verletzungen.  Er  hatte  den  Rekord  um  11  Meilen  geschlagen.  - 
Auch  Brookins  erlitt  einen  Unfall,  und  die  übrigen  Teilnehmer  wett- 
eiferten vergeblich  um  den  Preis.  Außer  White  hatte  nur  Ogilvier  die  ge- 
samte Strecke  mit  einer  Zwischenlandung  durchflogen. 

Am  25.  Oktober  stieg  August  Euler  auf  dem  Darmstädter  Flug- 
feld auf  mit  der  Absicht,  den  deutschen  Dauerrekord  zu  schlagen.  Lr 
blieb  insgesamt  3  Std.  6  Min.  18  Sek.  in  der  Luft  und  landete  glatt  vor 


498 


Anhang. 


km    Rekordinhaber 

30  Mamet 
40  Mamet 
50  Mamet 
60  Mamet 
70  Mamet 
00  Mamet 
90  Mamet 


Datum 


tili  1910 

Uli  1910 

Uli  1910 

Uli  1910 

Uli  1910 

3.  Juli  1910 

3.  J  " 


3.  . 
3.  J 
3. 
3.  J 
3.  J 


km  Rekordinhaber 

V4  Leblanc 

^4  Leblanc 

1  Moräne 

2  Aubrun 

3  Aubrun 

4  Olieslaegers 

5  Olieslaegers 

6  Tabuteau 


Olieslaegers 


Aubrun 


Mamet 


Fl 


Olieslaegers 


Aubrun 


Mamet 


Fl 


Moräne 


Chavez 

Wynmalen 

Johnstone 


uli  1910 

Zeitrekords: 
Alleinflüge. 

Datum 

3.  Juli  1910 
3.  Juli  1910 
9.  September  1910 
9.  September  1910 
9.  September  1910 
3.  Juli  1910 
3.  Juli  1910 
28.  Oktober  1910 

Distanzrekords: 

A  1 1  e  i  n  f  1  ü  g  e. 

3.  Juli  19^0 

Flüge  mit  Passagier. 
3.  Juli  1910 

üge  mit  zwei  Passagier 
3.  Juli  1910 

Dauerrekords: 

Alleinflüge. 
3.  Juli  1910 

Flüge  mit     Passagier. 

3.  Juli  1910 

üge  mit  zwei  Passagier 

3.  Juli  1910 

Größte  Geschwindigkeit; 

Alleinflüge. 

3.  Juli  1910 

Höhenrekords: 
Alleinflug. 

8.  September  1910 

4.  Oktober  1910 
28.  Oktober  1910 


I 
I 
I 
I 


e  n. 


Zeit 
31    '  53V10 

42  :  32V10 

52  :  56V10 

:  20% 

:  38'/ii 
•  25  :  33 
:  36  :    4 


:  03  :  20%o 
:  14  :  38'/io 


km 
20 
40 

167500 
252  500 

315  250 
390250 
464  700 


392  750 


^37 125 


92750 


5  :  03  :  05  V 


10 


2  :  09  :  07V10 


e  n. 


I  : 38  :  40 


106  km  608  m 

(5  km  in  2  :  48^/,) 


2  680  m 
2  780  m 
2  823  m 


502  Anhang. 

Bldriot  hat  vier  Flugzeuge  ausgestellt,  darunter  den  Apparat,  mit  dem 
Leblanc  den  Rundflug  durch  Ostfrankreich  ausführte,  und  2000  km  zurück- 
legte, ohne  daß  der  Apparat  den  geringsten  Defekt  erlitt. 

Alle  anderen  Konstrukteure  zeigten  nur  ein  Modell  ihrer  Konstruktion, 
an  denen  fast  überall  Veränderungen  und  Verbessenmgen  vorgenommen 
waren.  Besonders  bemerkenswert  war  der  von  Paulhan  ausgestellte  Zwei- 
decker, sowie  der  ganz  aus  Holz  konstruierte  Zweidecker  von  Coanda,  der 
keine  Propeller,  sondern  eine  Luftturbine  besitzt. 

Besonders  erwähnt  seien  noch  die  Stände  von  Antoinette,  Voisin, 
Hanriot,  Fahre,  der  einen  Flugapparat  für  die  Marine  ausstellte,  Tellier, 
Pischof,  Köchlin,  sowie  all  die  Firmen,  die  sich  mit  dem  Bau  von  Motoren 
befassen,  wie  Gnöme  &  Peugeot,  Clerget,  R.  E.  Pelterie,  Gregoire,  Bayard 
Clement,  Renault,  Anzani,  Daimler  etc. 

Preiballonsport. 

Am  2.  Oktober  hatte  der  Ballon  »Continental«  bei  Essex  in  England 
infolge  Versagens  des  Ventils  eine  harte  Landung.  Seine  vier  Insassen 
wurden  schwer  verletzt. 

Das  Gordon-Bennett-Fliegen  für  Freiballons  1910  fand  am  17.  Oktober 
in  St.  Louis  seinen  Anfang. 

Folgende  zehn  Ballons  nahmen  an  der  Wettfahrt  teil: 
Amerika  1 

Million  Population  f    Führer:  Hawley,  Amerika, 
St.   Louis  f 

Düsseldorf  1  Führer  :  Ingenieur  Gericke, 

Germania    \  Deutschland  »        Hauptmann  v.  Abercron, 

Harburg      '  »        Leutnant  Vogt, 

Condor  1  t-      1     •  u 

Isle  de  France  |  Frankreich 

Azurea     1   CpKyyp;^  Führer:  Hauptmann  Meßner. 

Helvetia  ) 

Bis  auf  den  deutschen  Ballon  »Harburg«,  der  von  einem  Unfall  betroffen 
wurde,  sind  alle  Ballons  nach  mehr  oder  weniger  weiten  Strecken  glatt  gelandet. 

Der  Ballon  »Harburg«,  Führer  Leutnant  Vogt,  Mitfahrer  Aßmann,  fiel 
aus  einer  Höhe  von  18  000  Fuß  in  den  Nipissingsee.  Die  Führer  konnten 
ihr  Leben  retten. 

Sieger  wurde  der  Ballon  »Amerika«,  der  die  weiteste  Strecke  (2180,6  km) 
zurücklegte. 

Nachstehend  das  offizielle  Klassement  der  übrigen  Teilnehmer: 

»Düsseldorf«  (Deutschland)  42  Std.,  17699  km.  Landung  in  der  Nähe 
von  Kiskisink  (Quebec). 

»Germania«  (Deutschland)  43  Std.,  1673  360  km.  Landung  nördlich 
von  Quebec. 

»Helvetia«  (Schweiz)  46  Std.,  1367,650  km.  Landung  unweit  des 
Temiscannant-Sees  bei  Villemarie  (Quebec). 

»Isle  de  France«  (Frankreich)  34 ^^  Std.,  1266525  km. 

»Azurea«  (Schweiz)  42  Std.,  1242148  km.  Landung  in  Kanada  im 
Bezirk  von  Algoma  in  der  Nähe  von  Biscotasing. 

»Harburg«  (Deutschland)  27  Std.  46  Min.,  1206750  km.  Absturz  in 
den  Nipissingsee. 


5o6  Anhang. 

dem  Verein  Deutscher  Motorfahrzeug-Industrieller  und  der 
technischen  Kommission  der  Berliner  Luftschiffahrt s  verbands- 
V  er  eine  projektiert. 

Wettbewerb  um  den  letzten  Lanzpreis.  looo  M.  Für  Führer,  die  noch 
an  keinem  Wettflug  teilnahmen. 

Die  Frist  für  den  Kath  reinerpreis  für  den  Überlandflug  M ü n c h e n - 
Berlin  ist  abgelaufen  und  das  Preisausschreiben  vom  Stifter  nicht  erneuert 
worden. 

2.  Frankreieh. 

Coupe  Michelin  von  1910  bis  1915.     Pro  Jahr  20000  Frs.  .     .  i2ooooFrs. 

Grand  Prix  Michelin  (Paris-Clermond-Ferrand) 100  000  > 

Gordon  Bennett-Preis,  1910 — 191 1.     Je  25  000  Frs 50000  ? 

Deutsch    de    la  Meurthe-Preis.      (Überfliegen    des    Kanals    mit 

Luftschiffen.)  .     .     .     , 25  000  > 

Deutsch   de   la  Meurthe-Preis  von    1906  bis  191 2.     Ein  Kunst- 
gegenstand im  Werte  von  10  000  Frs.  und  3  Geldpreise 

von  je  20  000  Frs 70  000  * 

Coupe  Nationale  d' Aviation  (Paris-Orldans) 10  000  ? 

Preis  des  »Automobile-Club  de  Francec  (Paris-Brüssel  und  zurück)  150  000  : 

»    des  »Journal«  (Paris-Berlin-Brüssel-London) 350000  • 

»    »L'Auto«  (Bordeaux-Paris) 25  000  » 

»    Dufayel  (Bagatelle-Ste.) 20  000  s 

»    von  Rene  Quinton  für  einen  Gleitflug  von  1/4  Stunde  Dauer 

mit  abgestelltem  Motor 10  000  > 

»    von  Bagneres-de-Bigorre   für  einen  Flug  vom  Pic  du  Midi 

nach  Bagneres-de-Bigorre 10  000  > 

y    des  Ministeriums  der  öffentlichen  Arbeiten.    (2  Preise  von 

10  000  Frs.  für  die  französischen  Konstrukteure)    ...  20  000  > 

960  000  Frs. 
8.  England. 

Preis  der  »Daily  Mail«  (Flug  durch  England  und  d'Ecosse)       .     250  000  Frs. 

4.  Spanien. 

Der  Aeroklub  von  Pau  projektiert  gemeinsam  mit  dem  Spanischen 
Aeroklub  einen  Überlandflug  Paris-Pau.  Als  Preis  wird  für  die  Konkurrenz 
ein  Pokal  des  Bildhauers  Gabard  von  Pau  ausgesetzt,  der  einen  Wert  von 
20  000  Francs  hat.  Gewinner  wird  derjenige,  der  den  Plug  Paris-Pau  in  höchstens 
3  Tagen  ausführt.     Ebenso  ist  ein  Flug  über  die  Pyrenäen  projektiert. 

5.  Amerika. 

Die  Zeitung  »Americain«  hat  einen  Preis  von  2500  Dollars  ausgesetzt 
für  denjenigen  Aviatiker,  der  den  Höhen-Weltrekord  schlägt.  —  Die  Zeitung 
Havannapost  hat  einen  Preis  von  5000  Dollars  ausgesetzt  für  einen  Flug  von 
Havanna  nach  Cly-West.  Mehrere  andere  große  Preise  stehen  noch  in 
Aussicht,  so  daß  im  ganzen  ca.  100 000  Dollars  an  Preisen  zur  Verfügung 
stehen  dürften. 


J.  F.  LEHMANNS  VERLAG  IN  MÜNCHEN. 


Zeitscbrift 

für  das  gesamte 

Seliieß^  nnil  Sprengstoffwesen 


Uli 


Redaktion:  Dr.  Richard  Bscales,  München,  Winthirstr.  35/3     r  i.i||- 
Verlag:  J.  F.  Lehmann,  München,  Paul-Heyse-Straße  26     U.  Jull. 


Die  Zeitschrift  erscheint  mo- 
natlich zweimal  in  Nummern  von 
durchschnittlich  20  Seiten.  Preis 
in  Deutschland  direkt  vom  Ver- 
lag, sowie  bei  allen  Postanstalten 
und  Buchhandlungen  gatojähT' 


lieh  M.  24. — ,  direkt  vom  Verlag 
unter  Kreuzband  ins  Ausland 
M.  26.-. 

Anzeigen  werden  mit40Pf. 
für  die  4 gespaltene  Petitzeile  be- 
rechnet. 


Die  Zeitschrift  hat  für  Luftschiffer  und  Flugtecliniker, 
besonders  für  Offiziere,  hohes  Interesse,  wie  nach- 
stehende Auswahl  von  in  den  letzten  Jahren  erschienenen  Auf- 
sätzen zeigt: 

Bdier  v.  Goerbitz,  Oberleutnant,  Das  Luftschiff  als  Waffe  und  Ziel. 

C.  V.  Krogh,  Hauptmann  a.  D.,  Die  Mitnahme  und  Verwendung  von  Ex- 
plosivgeschossen und -Stoffen  in  Luftkriegsschiffen  vom  technischen 
und  völkerrechtlichen  Standpunkt  aus. 

Moedebedc,  H.  W.  L.,  Oberstleutnant,  Das  Kriegsluftschiff  als  Waffe. 

von  Sutner,  Hauptmann  d.  R.,  Ober  das  Beschießen  von  Motorluftschiffen. 

Kühne,  Das  Motorluftschiff  als  Kriegsmittel  (Referat). 

Julliot,  Über  das  Bewerfen  größerer  Ziele  mit  Sprenggeschossen  aus 
Luftschiffen  (Referat). 

=  Probenummern  stehen  kostenlos  znr  VerfDpng  = 


Die  vier  ersten  JabrgSnge  (l9oe-l909)  werden  zu  ermiBIgteiD  Preise  abaeoeben 
und  zwar  alle  vier  zusammen  fttr  IL  40  (statt  II.  96)  elnz.  znm  Preise  von  Je  M.  12